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Jahrgeing MANNHEIM Anzergen: Geſamtauflage: Die 2 im Textteil 45 Schwetzinger und Wein ſpaltene Millimeterzeile im Textteil Schluß der An eigen⸗Annahme: Frühausga * annheim, k 3, 14/15. Fernſprech⸗Sämmel⸗Nr. 354 21. Zahlun Ausfchließk- Gerichtomänd: Mamheim Woffchentntor Sübwiasdd A/Nr. 249 B/ Nr. 151 2 geſpalt. Nilimeterzeie t. Millimeterzeile 4 Pfg. rachlaß gemäß Preisliſte. „Uhr. Anzeigen⸗Annahme: „Erfülungsort Mannheim. 4960. Verlaagsort Mannheim Mannheim, 2. Juni 1936 ———— Starke veunruhigung im fluswürtigen ſimt in Tokio/ Raſche Unterſuchung gefordert chineſiſche Proteſtnote abgelehnt Nanking, 1. Juni. In der Nacht zum Samstag wurden die Schienen auf der Eiſenbahnbrücke zwiſchen Tientſin und Tangku entfernt. Nach chineſi⸗ ſcher Darſtellung erfolgte die Entdeckung un⸗ mittelbar, nachdem ein Sonderzug mit japa⸗ niſchen Truppen aus Tientſin abgefahren war und kleinere Abteilungen dort ausgeladen waren. Nach Beſeitigung des Schadens trafen im Laufe des Samstagvormittags weitere 1500 Mann japaniſcher Verſtärkungen in Tientſin ein, von denen 600 Mann nach Pei⸗ ping und Tungſchu weiterbefürdert und als untergebracht wurden. Nach einer Meldung aus Schanghai handelt es ſich um ein Bombenanſchlag auf einen japa⸗ niſchen Sondermilitärzug. Die hieſige chine⸗ ſiſche Preſſe wendet dem Vorfall allergrößte Aufmerkſamkeit zu. Sie ſpricht in ihren groß aufgemachten Schilderungen von einem neuen Mukdenzwiſchenfall und be⸗ fürchtet weitgehende politiſche Rückwirkungen. „Sin Wen Mehpao“ weiſt in einem län⸗ geren Eigenbericht auf eine Reihe geheimnis⸗ voller Umſtände hin, die den Militärtransport begleitete. So habe der Sonderzug häufig ge⸗ halten und ein großer Teil des japaniſchen Militärs ſei bereits vor dem Unfall in Tſchanghueichuang ausgeſtiegen. Das Blatt erklärt weiter, die Urſachen für dieſe Vorgänge ſeien durchſichtig. Chineſen ſeien an all dem nicht beteiligt. Gerade in den letzten Tagen hätten die chineſiſchen Behörden eine beſon⸗ ders ſcharfe Kontrolle auf der Bahnſtrecke aus⸗ geübt. Wie die Agentur Domai berichtet, iſt man im japaniſchen Auswärtigen Amt ſtark beun⸗ ruhigt über den Anſchlag. Die Vorgänge be⸗ wieſen, wie notwendig die Truppenverſtärkun⸗ gen in Nordchina ſeien, gegen die die Nanking⸗ regierung grundlos proteſtiere. Die Regierung in Nanking verhalte ſich aber vollkommen un⸗ tätig gegenüber allen japanfeindlichen Kund⸗ gebungen. Sicher ſei, daß einflußreiche Kreiſe der Kuomintang hinter dem Anſchlag und den Kundgebungen ſtänden. Die nächſte Aufgabe beſtehe jetzt darin, die Hintergründe aufzu⸗ klären. Der chineſiſche Botſchafter proteſtierte gegen die japaniſchen Truppenverſtärkungen in Nord⸗ china. Der japaniſche Außenminiſter Arita lehnte den Proteſt unter Hinweis auf die ver⸗ ſtärkte Tätigkeit der Kommuniſten und einen Bombenanſchlag in Tientſin ab. Bluttat beitiſcher§oldaten Ein Japaner in Peiping getötet Tokio, 1. Juni. Wie die Agentur Domai am Samstag mel⸗ dete, iſt der Japaner Saſaki, ein Angeſtellter der mandſchuriſchen Regierung, am 27. Mai in der Hatamen⸗Straße in Peiping im Verlauf eines Zuſammenſtoßes mit britiſchen Sol⸗ daten getötet worden.— Die japaniſche Bot⸗ ſchaft in China hat bei der britiſchen Botſchaft wegen des Zwiſchenfalls Proteſt eingelegt und verlangt, daß ſofort geeignete Schritte zu einer freundſchaftlichen Beilegung ergriffen werden. In Kreiſen des japaniſchen Kriegsminiſte⸗ riums bezeichnet man den Vorfall als unerträg⸗ lich und erwartet ſchärfſte Beſtrafung der Täter. — Preſſemeldungen aus Peiping zufolge ſollen zwei britiſche Soldaten in der gleichen Nacht, in der Saſaki getötet wurde, noch einen weite⸗ ren Japaner und vier Koreaner, darunter eine Frau, beläſtigt und verletzt haben. Ipionageprozeß auf Malta EP. Malta, 1. Juni. Die Vorunterſuchung gegen die vor einigen Wochen wegen Spionage verhafteten Malteſer Delia(ein ehemaliger Abgeordneter) und Flores wurde am Samstag abgeſchloſſen. Beide wurden wegen Verrats militäriſcher Ge⸗ heimniſſe unter Anklage geſtellt. Es wird ihnen vorgeworfen, Zeichnungen des Feſtungsgebietes angefertigt und außerdem verſucht zu haben, einen Hafenbeamten für Spionagezwecke zu mißbrauchen. Ceœon Blum preiſt die Dolksfront Nur sie ist regierungsfãhig, nicht die Sozialistische Partei Paris, 1. Juni. Die ſozialiſtiſche Parteitagung in Paris, die am Montag beendet wurde, erreichte am Pfingſtſonntag ihren Höhepunkt in einer gro⸗ ßen Rede des Vorſitzenden und zukünftigen Miniſterpräſidenten Léon Blum. Léon Blum legte in ſeinen Ausführungen ganz beſonderen Nachdruck auf die Feſtſtellung, daß die künftige Regierung keine Regierung der Sozialiſtiſchen Partei ſei, ſondern eine Regierung der Volksfront. Die Sozialiſtiſche Partei habe in den vergan⸗ genen Jahren die beſtehenden ſozialen Ver⸗ hältniſſe verurteilt. Die Aufgabe der Partei habe ſich durch die letzten politiſchen Ereig⸗ Der Führer bei der Flotte Hch. Hoffmann(M) Die große Flottenparade anläßlich des 20. Jahrestages der Seeschlacht am Skagerrak. Der Führer beobachtet mit Generalfeldmarschall von Blomberg und dem Oberbefehſe“ a er der Kriegsmarine, Generaladmiral Raeder, vom Führer- schif„Aviso Grille“ aus die Vorbeifahrt der Kriessschlüe. niſſe nicht geändert. Sie bleibe dieſelbe. Aber er müſſe auch mit derſelben Offenheit und Klarheit darauf hinweiſen, daß die Aufgabe der Regierung der Volksfront, in die die Par⸗ tei ihre Mitglieder entſende, nicht dieſelbe ſei. Die Sozialiſtiſche Partei habe nämlich bei den letzten Wahlen nicht die abſolute Mehrheit er⸗ halten. Es gebe keine ſozialiſtiſche Mehrheit und keine Mehrheit des Proletariats, ſondern eine Mehrheit der Volksfront und ein Pro⸗ gramm dieſer Volksfront. Aufgabe der Regie⸗ rung ſei es daher, dieſes Programm durchzu⸗ führen. Daraus gehe hervor, daß die Regierung im Rahmen des augenblicklichen Regimes han⸗ deln müſſe, deſſen Widerſprüche und Ungerech⸗ tigkeiten die Partei im Verlauf der letzten Wahlperiode herausgeſtellt habe. Nach dieſer notwendigen Klarſtellung fügte Léon Blum beruhigend hinzu, daß er keinen Augenblick an den Mißerfolg dieſer Aufgabe glaube, aber ſelbſt, wenn wider Erwarten die⸗ ſer Fall eintreten ſollte, ſo würde er der erſte ſein, der vor die Partei hintreten würde, um zu erklären, daß ſeine Ideen Hirngeſpinſte ge⸗ weſen ſeien, und daß es nicht möglich ſei, aus der augenblicklichen Geſellſchaft irgend etwas herauszuholen. Er werde aber auch der erſte ſein, zu erklären, warum und wie der Miß⸗ erfolg zuſtande gekommen ſei und welche Schlußfolgerungen daraus gezogen werden müßten. Léon Blum ging dann auf die Streiklage ein. Er lehnte es ab, ſich der Auffaſſung derer anzu⸗ ſchließen, die darin ein Druckmittel der Kom⸗ muniſten oder ſogar der marxiſtiſchen Arbeiter⸗ gewerkſchaft ſehen wollten. Wenn ſich die Ar⸗ beiter in die Betriebe eingeſchloſſen hätten, ſo einfach deshalb, weil ein gewöhnlicher Streik bei den heutigen Arbeitsverhältniſſen ſchwer den gewünſchten Erfolg habe, da es den Arbeit⸗ gebern leicht ſei, auf dem Arbeitsloſenmarkt neue Kräfte zu finden. In politiſchen Kreiſen wird bereits eine ziemlich vollſtändige Liſte des Kabinetts Léon Blum bekanntgegeben, in dem der Radikal⸗ ſozialiſt Delbos das Außenminiſterium übernehmen ſoll. Franzoſen ſehen LCẽéon Blum Von Dr. zohann von Leers Unter den zahlreichen Politikern der franzö⸗ ſiſchen Rechten mit mehr oder minder geringem Erfolg iſt Charles Maurras, das Haupt der„'Action Françaiſe“, des„Integralen Nationalismus“, der Freund von Leon Daudet, mindeſtens einer der eigenartigſten. Sein Blatt kämpft für das Königtum, obgleich es keine Ausſicht hat, für die katholiſche Kirche, obwohl ſie die„'Action Frangaiſe“ ausdrücklich ab⸗ lehnt, für einen franzöſiſchen Nationalismus, der die geſamte Tradition der großen Revo⸗ lution und Napoleons I. ſtreichen möchte, kämpft gegen die Juden, aber auch gegen die Deutſchen, kämpft ſeit der Vorkriegszeit für wahre und falſche Ideale in ziemlicher Ver⸗ wirrung. Die„Camelots du Roi“, eigentlich „Roy“ in altfranzöſiſcher Schreibung geſchrie⸗ ben, die Stoßtrupps dieſer Bewegung, bekämp⸗ fen die Dritte Republik, die Juden, die Loge, aber vor allem das Schreckgeſpenſt, das Maur⸗ ras den Franzoſen jeden Tag an die Wand malt, die„Barbareninvaſion“, den Einbruch der Deutſchen. Wahrheit und Irrtum, Sinn und Unſinn in krauſem Gemiſch ſpringt dem Leſer aus den journaliſtiſch ausgezeichnet aufgemachten Num⸗ mern der„'Action Fransaiſe“ entgegen. Charles Maurras iſt von allen böſen Ab⸗ ſichten bei den Deutſchen feſt überzeugt. Die Reden des Führers lieſt er nicht, und wenn er ſie lieſt, dann glaubt er ſie nicht, ſo daß er in ſeiner Nummer vom 25. Mai wieder vom Kriege ſchreibt, vom„Krieg in zwei Formen“, „die eine verborgen, aber unvermeidlich, die von Oſten kommen wird, der Krieg, den man nicht vermeiden kann, der eingeſchrieben ſteht in der Geſchichte, in der Geographie, in der Wirtſchaft, in der Seele der Raſſe, die uns be⸗ droht... im Willen der Menſchen, die unſere Demokraten weder einzuſchüchtern, noch zu be⸗ zwingen verſtanden: Der Krieg, den Deutſch⸗ land will, der Krieg des Reiches, der Krieg Hitlers...“ Gegen ſo viel Verrücktheit kann man nichts machen. Charles Maurras wird hier ewig unbelehrbar von ſeinem Alpdrücken geplagt bleiben. Im gleichen Artikel aber gibt er eine Cha⸗ rakteriſtik von Léͤon Blum, die doch recht intereſſant iſt: „Léon Blum iſt nicht ein Jude aus Zufall, ein Gelegenheitsjude. Er iſt Jude von Volks⸗ bewußtſein und Zugehörigkeit. Er iſt ein Menſch, in dem der jüdiſche Gedanke vor⸗ herrſcht. Man muß einmal die Bemerkungen, dieſe eigenartigen und durchſchlagenden Be⸗ merkungen von André Gide über Blum wie⸗ der aufnehmen und verbreiten. Iſrael lebt in Blum. Der Text von Gide(den Maſſis wieder⸗ aufgefunden hat) in der„Revue Univerſelle“ müßte allen Franzoſen, die dieſes Namens wert ſind, geläufig ſein. Gide ſchreibt:„Es ſcheint mir, daß dieſe Art Entſchloſſenheit, den Juden in den Vordergrund zu ſchieben und ſich bevorzugt immer nur mit ihm zu befaſſen, dieſe Neigung, wo er ein Talent beſitzt, ein Genie zu ſehen, vor allem daher kommt, daß ein Jude beſonders hellhörig für jüdiſche Eigenſchaften iſt; und Léon Blum ſieht die jüdiſche Raſſe als„höhere“ Raſſe an, als zur Herrſchaft beruſen, nachdem ſie lange beherrſcht war, er glaubt an ſeine Pflicht, zu arbeiten, um dieſen Triumph mit allen Kräften herbei⸗ zuführen. Ohne Zweifel ſieht er den möglichen Auf⸗ Mannheim 9 2. Juni 195 ſtieg dieſer Raſſe. Ohne Zweifel ſieht er im Aufſtieg dieſer Raſſe die Löſung der meiſten ſozialen und politiſchen Probleme. Er denkt: „Eine Zeit wird kommen, die die Zeit des Ju⸗ den ſein wird; und von nun ab muß man ſeine Ueberlegenheit in allen Lebensbereichen, in allen Zweigen von Kunſt, Wiſſen und Ge⸗ werbe anerkennen und ſtützen.“ Gide ſchreibt von Blum:„Er iſt das anti⸗ poetiſcheſte Gehirn, das ich kenne. Ich glaube ſogar, daß er trotz ſeines Wertes ſich ein wenig überſteigert. Er liebt es, ſich Bedeutung zu geben; er will der erſte ſein, der den Wert eines Künſtlers erkannt hat... Er ſpricht zu uns, wie ein Protektor...“ Die Eitelkeit des Juden iſt hier in der Tat nicht ſchlecht getroffen. Charles Maurras ſetzt hinzu:„Dieſer Jude füllt ihn ganz aus, er iſt ganz voll von ſeinem Judäa. Man kann ſicher ſein, daß das, was er in die franzöſiſche Regie⸗ rung hineinbringt, der Traum, der böſe Traum vom Vorrang des hebräiſchen Geiſtes iſt.“ „Zuerſt Jude!“ das iſt ſeine Deviſe.. Blum iſt ein Meſſianiſt, der an die verweltlichte Miſ⸗ ſion Iſraels glaubt, zu deſſen Vorteil die Völ⸗ ker ſich gegenſeitig töten und auffreſſen müſſen. Für die Gedankenwelt Blums iſt Frankreich nur ein nebenſächlicher Brennſtoff. Alles, was Frank⸗ reich an Material, Reichtum, Land, Meer und lebenden Menſchen geben kann, iſt ihm ſehr we⸗ nig im Vergleich zum lebenden Feuer Iſtaels. Franzöſiſches Volk, willſt du das?“ Mit ſtarkem Recht weiſt Maurras darauf hin, daß in Deutſchland, in Ungarn, in Oeſterreich die Zweite Internationale zuſammengebrochen iſt, daß ſie zum allergrößten Teil nur noch aus Emigranten beſteht, aber:„Dieſer Haufen von Herumirrenden und Vagabunden iſt fähig, ge⸗ fährliche Bewegungen anzuführen, die Konti⸗ nente und Meere in Unordnung bringen kön⸗ Maurras weiſt auf das Hetzlied der fran⸗ zöſiſchen Marxiſten gegen die Armee hin, jenes Lied mit dem Verſe, daß„unſere Kugeln für unſere eigenen Generäle ſind“— und bemerkt logiſch richtig:„Ich bitte nur den Staats⸗ bürger, einmal ſich zu fragen, welche nationale Formation gegen eine ſolche Propaganda, die ebenſo blutig wie anarchiſtiſch, und ebenſo anarchiſtiſch wie blutig iſt, ſich behaupten kann...„ es handelt ſich nicht um eine Partei oder eine Idee, mag ſie noch ſo hoch und wahr ſein. Es handelt ſich um Frankreich: Wie iſt es denkbar, daß Frankreich nicht zerriſſen wer⸗ den ſollte, wenn ein ſolcher Geiſt der Zer⸗ reißung amtlich gepredigt wird....? Iſt es möglich, daß dieſes Volk, das franzöſiſche Volk, das geſchickteſte, klügſte und geiſtigſte der Welt,(11)) ſich ſo in den Sack ſtecken läßt?“ Er weiſt hin auf die Herrſchaft einer inter⸗ nationalen Macht ohne Heimat und Boden, die durch die Kanäle von 5 oder 6 faulenden Emigrationen arbeitet, die ganz eng zuſam⸗ mengeſchloſſen iſt unter dem Zepter der„ſyſte⸗ matiſchen Juderei“ und er ſchließt mit den Worten:„Das iſt die Formel für die Regie⸗ rung Frankreichs!“ Es gibt unzweifelhaft außer Maurras eine ganze Anzahl von wirklich klugen Franzoſen, die die Judenfrage beſſer durchſchauen als er, und die ſich vor dem ſinnloſen Furchtkomplex von Deutſchland frei gemacht haben. Eines aber iſt ſicher— ein Jude an der Spitze der Dritten Republik, das bedeutet für Frankreich ein Hochziehen der auf Sturm. Daß Léon Blum nur Platzhalter für den Bol⸗ ſchewismus ſein ſoll, iſt mindeſtens die Mos⸗ kauer feſte Ueberzeugung. Daß das Juden⸗ tum bei jedem Volke von der. Linksdemokratie konſequent bis zur vollendeten Judenherrſchaft „Hakenkrenzbanner“ Frankreichs Seerüſtung vollendet Stolze Rede des Kriegsmarineministfers Hiétri Paris, 1. Juni. Der Präſident der Republik, Lebrun hat am Samstag in Begleitung des Kriegsmarine⸗ miniſters Piétri, des Kriegsminiſters, des Luftfahrtminiſters, die Kolonialminiſters und des Handelsminiſters die neue Marineſchule in Breſt eingeweiht, auf der der Marine⸗ offiziersnachwuchs ausgebildet wird. In ſeiner Rede feierte Präſident Lebrun die Bretagne und den Hafen Breſt als Heimſtätten der franzöſiſchen Marine. Die franzöſiſche Flotte habe die Sicherheit der Kü⸗ ſten und die Freiheit der Verbindungswege zu den überſeeiſchen Beſitzungen, beſonders nach Nord⸗ und Weſtafrika hin, das heute ſeine Macht⸗ und Reichtumsreſerven mit denen des europäiſchen Mutterlandes vereint, zu ge⸗ währleiſten. Kriegsmarineminiſter Piétri ging in ſei⸗ ner Rede von dem Gedanken eines fran⸗ zöſiſchen Imperiums aus und feierte die Auferſtehung der franzöſiſchen Kriegs⸗ marine, die im Weltkriege 130 Schiffe und 10 000 Marineangehörige verloren habe. Jetzt verfüge Frankreich aber über eine ſeinen Be⸗ dürfniſſen entſprechende Marine. Durch die noch im Bau befindlichen Kriegsſchiffe werde die franzöſiſche Marine muſtergültig werden. Die Küſtenabwehr ſei neu organiſiert. Die Küſte im Norden und am Kanal, wie auch die marokkaniſche Küſte ſeien gedeckt. Andere Be⸗ feſtigungswerke in Frankreich und in den überſeeiſchen Beſitzungen ſeien modern beſtückt worden. Beſondere Aufmerkſamkeit habe man den Kriegsvorräten gewidmet. Die Reſerven an Brennſtoff ſeien verdoppelt worden. Es ſeien neue unterirdiſche Lager, wie ſie in der Welt einzig daſtünden, errichtet worden. Kriegsmarineminiſter Piétri begrüßte zum Schluß die Aufhebung der Waſhingtoner Flottenbegrenzungsbeſtimmungen und er⸗ klärte, jetzt ſei Frankreich wieder alleiniger Richter über ſein Flottenprogramm. Es werde dieſem keine andere Grenze vorſchreiben als die einer vernünftigen Wohlangemeſſen⸗ heit. Schreckenstat eines Jerſinnigen Wilde Schießerei im Wohlfahrisamt Saarbrũceen Saarbrücken, 1. Juni. Zu einer ſchweren Bluttat kam es im Städ⸗ tiſchen Wohlfahrtsamt von Saarbrücken. Dort wurde der ſtädtiſche Beamtenanwärter Willi Huth von dem 59jährigen Johann Wie ſinger, der den ganzen Tatumſtänden nach zweifellos geiſteskrank iſt, erſchoſſen. Wieſinger erſchien auf dem Wohlfahrtsamt in einer vollen Maskerade. Auf der Bruſt trug er ein Pla⸗ kat, über die Schulter gehängt eine Hand⸗ taſche, die ſechs Mordinſtrumente, Blumen und mehrere Phantaſieplaketten enthielt. Er hatte zunächſt mit den Beamten eine Rückſprache. Dann begab er ſich auf den Flur, drehte ſich plötzlich um und richtete die Piſtole ohne jeden erſichtlichen Grund auf den hinter ihm her⸗ kommenden Huth. Ehe Huth zu Abwehrmaß⸗ nahmen ſchreiten konnte, ſank er, von einem Schuß ins Herz getroffen, nieder. Der Täter flüchtete und gab dabei noch drei weitere Schüſſe auf die ihm entgegentretenden Beam⸗ ten ab, wobei ein Beamter durch einen Schuß in die Hand, leicht verletzt wurde. Wieſinger wurde ſchließlich überwältigt und der Polizei übergeben. Todesurteil gegen biſtmiſcherin EpP. London, 1. Juni. Zum dritten Male innerhalb weniger Monate wurde am Samstag in England eine Frau wegen Giftmordes zum Tode verurteilt. Die Giftmiſcherin war die Frau eines Landarbei⸗ ters in Süd⸗England und Mutter von fünf Kin⸗ dern. Trotzdem ſie 33 Jahre alt iſt, kann ſie weder leſen noch ſchreiben. Sie hatte ihren Mann mit Arſenik vergiftet, um einen an⸗ deren heiraten zu können. Bei der Urteilsverkündung verfiel die Mörderin in Schreikrämpfe und mußte aus dem Gerichtsſaal getragen werden. ———— der Mount kvereſt wehrt ſich Die neue Expedition hat Pech London, 1. Juni. Die engliſche Mount⸗Evereſt⸗Expedition iſt infolge des frühzeitig eingetretenen Monſun erneut gezwungen worden, nach dem Ausgangs⸗ lager zurückzukehren. Schwere Schneeſtürme haben die Beſteigung des Gipfels bis auf wei⸗ teres unmöglich gemacht. Die Expedition hat jedoch ihren Verſuch noch nicht aufgegeben. Sie will eine Schneeſchmelze abwarten oder nöti⸗ genfalls ſogar verſuchen, den über 7000 Meter hoch gelegenen Nordgrat bei Nachtzeit, wenn die ſchneebedeckten Hänge durch den Froſt ge⸗ feſtigt ſind, zu erklettern. im Bolſchewismus treibt, iſt eine unwiderleg⸗ liche Lehre der Weltgeſchichte. Es gibt Franzoſen, die dieſe Gefahr ſehen. Ob die franzöſiſchen Volksmaſſen ſie noch raſch genug erkennen werden, ob eine wirklich völkiſche Idee raſch genug erwachen wird, um die Gefahr zu bannen, iſt mindeſtens ungewiß. Wer etwas Phantaſie hat, könnte ſich ſchon heute das Bild der letzten anſtändigen Fran⸗ zoſen, die vor dem bolſchewiſtiſchen Gemetzel über die deutſche Grenze fliehen müſſen, vor⸗ ſtellen, wie einſt in der großen Revolution zahlreiche Familien in das Reich flohen. Es wäre von tragiſchem Beigeſchmack, wenn auch Charles Maurras unter ihnen ſein müßte, er, das Muſterbeiſpiel für einen Mann, der den nationalen Gedanken nur halb ver⸗ ſtanden, den Juden wohl erkannt, aber die ge⸗ meinſame Front der anſtändigen ariſchen Völ⸗ ker gegen den Juden nicht erkannt hat. die Kreuzlſchreiber“ liebender Menſch,— zuweilen ſeinem energiſch⸗ ſeinwollenden Weib nachgibt. Lori Ingerh, Die erſten Abende beim„Original Tegernſeer Bauerntheater“ n pfnnſionneng ſolgte dann die Bauern⸗ „Wer zuletzt lacht...“ und„Die Kreuzlſchreiber“ im Neuen Theater Nach dem Erfolg, der„B. Ingerls Tegern⸗ ſeer“ an den beiden erſten Abenden im Neuen Theater zuteil wurde, muß man die Verpflich⸗ tung der Truppe zur Pfingſtzeit als einen guten Griff der Leitung des Nationaltheaters bezeichnen. Has Original Tegernſeer Bauerntheater, das kurz nach der Jahrhundertwende gegründet wurde und nun ſchon 12 Jahre unter der Lei⸗ tung Bartl Ingerls ſteht, hat ſich durch ſeine vielen Reiſen einen guten Namen im ganzen Reich gemacht. Wie die Exl⸗Leute, bie⸗ ten die Tegernſeer eine derbe, geſunde und volkstümliche Koſt, die geſchöpft iſt aus dem Er⸗ leben des bayriſch⸗öſterreichiſchen Volkstums. Die Stücke, die ſie aufführen, ſind Unterhaltung, nichts mehr, aber doch eine ſo geſunde Unter⸗ haltung, daß man mehr als einmal geneigt iſt, einen tieferen Sinn dahinter zu ſuchen. Es iſt die oft unbedingte Wahrhaftigkeit, die aus allen Reden ſpricht, und das meiſt blutvolle Leben der Handlungen, was uns bei ſolchem ſaft erfreut. Dazu kommt die große Leidenſchaft, die alle Darſteller beſeelt, der Eifer und die große Liebe zur Sache, die uns gern über ein⸗ zelne rein künſtleriſch⸗ſchauſpieleriſche Mängel hinwegſehen laſſen. „Wer zuletzt lacht...!“ Der Samstagabend brachte:„Wer zuletzt lacht...!“, eine heitere Dorfkomödie in drei Akten von Julius Pohl. Im Grunde iſt dieſes Werk belanglos. Inhaltlich bietet es nichts Originelles. Ein ſchlitzöhriger Flickſchuſter und Bauer— der Schinagl— lebt in Unfrieden mit dem reichen Nikodemus Huptauf, Poſthalter und Bürgermeiſter. So lange er nicht abhängig iſt von ihm, geht es. Als er aber dure Miß⸗ geſchick ſein Schuldner wird, beginnt ihm die Angelegenheit peinlich zu werden. Doch— pfif⸗ fig wie er einmal iſt— findet er auch bald einen Weg. Durch Vortäuſchung einer Erb⸗ ſchaft und die durch Bekanntwerden dieſer„Tat⸗ ſache“ entſtehenden Irren und Wirren, erreicht er nicht nur, daß er bald keine Schulden mehr hat, ſondern auch, daß er ſich mit dem Huptauf verſöhnt und daß ſeine Tochter deſſen Sohn mitſamt einer ſchönen Mitgift„kriegt“. Alſo die übliche Geſchichte mit vielen Verwicklungen und unvermeidlichem happy end. 53 Das Stück hat zwar auch einige unnötigen Längen— in den beiden erſten Akten— aber die herrliche Geſtalt des Flickſchuſters Schinagl entſchädigt für alle Nachteile. Er iſt der ſich ewig dumm ſtellende Bauer, der gerade durch ſeine vorgetäuſchte Dummheit die Hellſten, ganz wie er will, hereinlegt. Gegen ihn kann keiner beſtehen. Je dümmer er ſich ſtellt, deſto ſchlech⸗ ter geht es dem andern. Das Stück wirkt durch ſeine unverblümte Ko⸗ mik, durch die Unmittelbarkeit, mit der alles Ge⸗ ſchehen vorgetragen wird, und durch die derbe, aber geſunde Erotik ſeiner Geſtalten. Bäuer⸗ liche Atmoſphäre hat es allerdings kaum. Den Löwenanteil am Erfolg, der dem erſten Abend beſchieden war, hat zweifellos Bartl Ingerl als Schinagl. Ingerl ſpielt ſehr beſcheiden und zurückhaltend, aber mit einer ſeltenen Charakteriſierungskunſt, die ſich mehr noch als im Sprachlichen im Mimiſchen kund⸗ tut. Daneben kommt als Gegenſpieler noch Oskar Wüchner gut zur Geltung, wenn er auch, verglichen mit Ingerl, etwas blaſſer wirkt. Das Weib des Schinagl ſpielt Lori Ingerl mit viel Temperament, die Serafin Huptauf Frieda Oswalbd, vielleicht auch etwas zu leb⸗ haft, während man dem ſonſt gut zur Geltung kommenden Muckl Wühr als Joſeph ruhig etwas mehr männnliche Kraft hätte. Mimi Wüchner und Oskar Köhler ſeien als Träger von größeren Rollen noch erwähnt. komödie von Ludwig Anzengruber:„Die Kreuzlſchreiber“. Dieſes Stück wird überall und immer wieder geſpielt. Denn es bietet gerade den Mitgliedern eines Bauerntheaters die ſchöne Möglichkeit, ihre doch zumeiſt am Le⸗ ben ſelbſt geſchulte Kunſt voll zur Entfaltung kommen zu laſſen. Anzengruber war kein Bauer und hat die bäuerliche Welt nur auf ſeinen Fahrten kennnen gelernt. Deshalb fehlt es feinen Stücken auch ſehr oft an wirklicher Atmo⸗ ſphäre. Dieſe aber kann gerade von einer ſol⸗ chen Truppe geſchaffen werden. Die haben es im großen und gan⸗ zen auch getan. Wieder durch ihre Spielfreudig⸗ keit. Sie gingen mit großer Liebe an die dank⸗ bare Aufgabe heran, die darin beſtand, den Zu⸗ ſchauern zu zeigen, wie eine— trotz aller Lot⸗ telhaftigkeit— im Grunde doch pfiffige„Män⸗ nerſchaft“ ihre herrſchſüchtigen Weiber zum Nachgeben zwingt und damit der frömmelnden Geiſtlichkeit, die ſich allzu ſtark ins Privatleben der Bauern miſcht, gehörig eines auswiſcht. mnt f Humor und ein gut Teil Sentimen⸗ talität(die allerdings in der Rede des alten Brenninger das 11 des Erlaubten ſtark über⸗ ſchreitet und ins Kit chige gleitet) verhelfen dem Stück zu ſchöner Wirkung. Dazu kommt die ſchon faſt klaſſiſch gewordene Geſtalt des Stein⸗ klopferhannes, der, äußerlich ſchlicht und ein⸗ fach, doch durch ſeine große Herzensfröhlichkeit, die einer ſtarken Lebensweisheit entſpringt, turmhoch über allen ſteht. Seine Rede vom Glück des Dazugehörens zur Welt gehört zum Schönſten, was An engruber geſchrieben hat. Bartl Ingerl ſpie te den Steinklopferhan⸗ nes. Wieder fiel hier, wie am Vorabend, ſein beſcheidenes Spiel auf; doch dürfte er ſich noch mehr in dieſe Geſtalt hineinleben. Der Hannes darf noch weiſer und wiſſender ſein. Oskar Wüchner als Gelbhofbauer wirkte echter als tags zuvor. Er gab eine ſchöne, ab⸗ gerundete Leiſtung. An ſeine Bärenkraft glaubt man auch dann noch, wenn er— ein fried⸗ Blutrache an knglündern Neue Ausſchreitungen in Palüſtina Die Zwiſchenfälle und Zuſammenſtöße neh⸗ men in ganz Paläſtina zu. Die Araber greifen zunehmend die britiſchen Poliziſten und Militär an, was ſie früher nie gewagt hätten. Die überall verſtreuten und verſteckten Araber⸗ trupps ſind beſonders in den Bergen ſchwer ſchäftigt ſich aufzuſpüren. Alle Anzeichen deuten auf einen tagen unter lange hinflackernden Kleinkrie dem 37jähri hin, in dem jede Sippe eines arabiſchen Gefa Durl lde lenen an den engliſchen Soldaten Blutrache urlach, zu nehmen verſucht. dem dringen Der Leitungsausſchuß der Araber richtete Wege hpnot den britiſchen Kolonialminiſter und an die große engliſche Preſſe zahlreiche Beſchwerden und ſicherte auch bei dieſer Gelegenheit, daß die ber den Untergang der Fortſetzung des bis gen Zuſtandes vorziehen. Die Mandatsregierung gibt ſeit Freitag Tageszeitung in arabiſcher Sprache heraus. Proteſichritt firgentiniens Gegen die Annezion Abeſſiniens E. P. Buenos Aires, 1. Juni, In der Umgebung des argentiniſchen Au miniſteriums wird zu dem von Argentinien Genf eingebrachten Antrag auf Einberufung der Vollverſammlung des Völkerbundes erklürt, der argentiniſche Vertreter in Genf habe Anwei⸗ ſung erhalten, ſich der Anerkennun der Annexion Abeſſiniens du Italien zu widerſetzen, ſelbſt wenn Argentinien das einzige Völkerbundsmitglied ſein ſollte, das dieſe Haltung einnehme. gentinien ſei unzufrieden mit der Politik den Bundes und werde zu geeigneter Zeit dem Vül⸗ Krankheiten Vorſpiegelur kerbundsrat davon Kenntnis geben. lei Krank Obwohl offiziell die Haltung der argentin muskellähmun ſchen Regierung noch nicht feſtgelegt iſt, verlau⸗ ndlähmung tet in gut unterrichteten Kreiſen, daß Argent uggeriert hat nien, falls es in Genf mit ſeiner Auffaſf lonnte die Fr nicht durchdringen ſollte, ſich aus dem Völ bund zurückzuziehen gedenke. der negus beſichtigt Schlachtſchiffe EP. Gibraltar, 1. Juni. Der Negus, der ſich auf der Durchreiſe nach London in Gibraltar befindet, ſtattete Samstag zwei im Hafen liegenden engliſchen Schlachtſchiffen, nämlich der„Rodney“ und der„Hood“, längere Beſuche ab und nahm auch das Mittageſſen auf der„Hood“ ein. Der geflohene Herrſcher Abeſſiniens erfreut ſich in Gibraltar großer Beliebtheit und wird überall mit großer Herzlichkeit behandelt. kin tragiſcher Unglücksfall Kiel, 1. Juni. Ein Boot der ſächſiſchen Marine⸗SA, die von Dresden über Hamburg nach Kiel zu den Ein⸗ weihungsfeierlichkeiten des Ehrenmals in Laboe unterwegs war, iſt beim Schleppen durch den Nord⸗Oſtſee⸗Kanal in der Nähe von Rendsbu durch eine Verkettung von unglücklichen U ſtänden gekentert. Drei SA⸗-Männer aus Sach⸗ ſen fanden dabei den Tod. Sie ſtarben in Aus⸗ übung ihres Dienſtes. nmee Bereits am gab der als Z. Hauptzeugin f genau, wie aller Beſtimm den, der ſich be hatte, der all Anklage Walte ſchäumendes krankte jedesm Ein andermal ſeinem Browr die Gelbhofbäuerin, konnte trotz ihrem Poltern und„Verbieten“ ihr liebendes Herz nicht ver⸗ bergen; ſie ſpielte prachtvoll. Georg Weigl als Brenninger war gut, er wäre aber noch beſſer geweſen, wenn man die Hälfte ſeiner Rede im dritten Bild geſtrichen hätte. ſpielten noch in größeren Rollen: Hiaſl Schu⸗ ſter, Mii Wüchner und Muckl Wühr, die ebenſo wie alle anderen auch dem zweiten Abend zu einem ſchönen Erfolg verhalfen. An beiden Abenden erfreute das Tegern⸗ ſeer Schrammel⸗Terzett durch gute muſikaliſche Vorträge. H. Seh —— wurde auch de vorbildliche pflege handwerklicher Munſt Dieſer In faſt allen alten deutſchen Städten gi es eine Menge Zeuaniſſe hancwerklicher Kunſt. die oft wenig beachtet dem Zerfall ent⸗ gegengehen. Man kümmert ſich häuſig nur um die berühmten Bauwerke, die Muſeumswert haben, und die weniger berühmten Kunſtwerke erfahren Nichtbeachtung. Wie oft ſieht man an einem alten, halb verfallenen Hauſe irgendein Innungszeichen, handaeſchmiedetes Eiſen oder geſchnitztes Holz, Supraporten aus bildhaue⸗ riſch behandeltem Stein, Schnitzwerk der Bal⸗ ken, Teilſtücke von Treppen und anderes, was kaum beachtet mehr und mehr verfällt. In den letzten Jahrzehnten iſt viel von die⸗ ſen Zeuaniſſen handwerklicher Kunſt zugrunde⸗ gegangen, es erhebt ſich deshalb jetzt in letzter Stunde die Forderung, alle dieſe Denkmäler früherer Zeiten möglichſt zu erhalten. In vor⸗ bildlicher Weiſe entſpricht dieſer Forderun die alte lippiſche Stadt Barntrup, hier veran⸗ ſtaltet der Stadtrat ab und zu Beſichtigungs⸗ gänge durch die Stadt, bealeitet von Hand⸗ werksmeiſtern und Künſtlern, um ſchädliche Einflüſſe oder Mängel feſtzuſtellen und an Ort und Stelle für Abhilfe zu ſorgen. Auf die Weiſe iſt die Sicherheit gegeben, daß d Stadt nun den kommenden Geſchlechtern der überlieferten Form erhalten bleibt. ckenentzündu andere ab. Si krämpfe f e ſie über e er ſich mi rof. Schnee“ den Ehemann, unterrichtet, ſie Es folgten n. nhat die F weiſe erblin Särge.„ 9 . Juni 193 aläſtina em, 1. Juni. menſtöße neh⸗ Araber greifen ſten und das zewagt hätten. eckten Araber⸗ gergen ſchwer ten auf einen rleinkrieg biſchen Gefal⸗ Blutracht ſer richtetet an an die große rden und ver⸗ „daß die Ara⸗ g des bisheri⸗ Freitag eine je heraus. iniens ſſiniens 8, 1. Juni. iſchen Außen⸗ rgentinien in iberufung der s erklürt, der habe Anwei⸗ rkennung ens durch ſelbſt wenn undsmitglied nnehme. Ar⸗ Politik des zeit dem Völ⸗ n. er argentini⸗ 1 t iſt, verlau⸗ daß Argenti⸗ r Auffaſſung dem Völker⸗ mtſchffe r, 1. Juni. rchreiſe nach ſtattete am n engliſchen dney“ und hund nahm d“ ein. Der freut ſich in wird überall fall l, 1. Juni. SA, die von zu den Ein⸗ als in Laboe n durch den Rendsburg klichen Um⸗ r aus Sach⸗ ben in Aus⸗ Be m energiſch⸗ i Ingerſl, rem Poltern z nicht ver⸗ rg Weigl e aber noch älfte ſeiner ätte. Sonſt iaſl Schu⸗ Wühr, die em zweiten rhalfen. Tegern⸗ durch gute H. Sch. cher Kunſt tädten aibt udwerklicher Zerfall ent⸗ ſig nur um iſeumswert Kunſtwerke eht man an e irgendein Eiſen oder bildhaue⸗ rk der Bal⸗ deres, was ällt. zugrunde⸗ t in letzter Denkmäler n. In vor⸗ Forderung hier veran⸗ ichtigungs⸗ hon Hand⸗ ſchädliche nd an Ort Auf dieſe daß dieſe echtern in ibt. 3 — el von die⸗ Mannheim 2. Juni 1936 v— 44 Heidelberg, 1. Juni. Die zweite große Strafkammer des Heidelberger Landgerichts be⸗ ſchäftigt ſich fſchon in einigen Verhandlungs⸗ tagen unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit mit dem 37jährigen Franz Xaver Walter aus Durlach, der bereits im September 1934 unter dem dringenden Verdacht, einer Frau auf dem Wege hpnotiſcher Beeinfluſſung eine Anzahl Krankheiten ſuggeriert zu haben. Unter der Vorſpiegelung, Arzt zu ſein, ſoll er dann etwa 3000 Mark von der Frau erſchwindelt und ſie auch mißbraucht haben, ebenfalls im Hypnoſe⸗ zuſtand. Als Vertreter für einen Kräutertee gab er ſich ſchon als Naturheilkundiger aus und wahrſagte den Leuten aus ihren Fingernägeln, Handlinien und Augen und gab vor, ihnen mit einem teuren Tee zu helfen. Allerdings blieb der Erfolg des Tees ſtets aus. Der außerge⸗ wöhnliche Fall wird längere Zeit das Gericht beſchäftigen. Eine faſt unlösbare Rufgabe Als im Spätjahr 1934 bei der Staatsanwalt⸗ ſchaft die Anzeige des Ehemanns der be⸗ dauernswerten Frau einlief, in der er gegen einen Unbekannten wegen Betrugs und Sittlich⸗ keitsverbrechens Strafantrag ſtellte, ſtand die Kriminalpolizei vor einer faſt unlösbaren Auf⸗ gabe. Die Frau wußte nichts, außer, daß ſie von drei Aerzten behandelt worden war. Erſt durch einen Spezialarzt, der ſie wieder in den Hypnoſezuſtand verſetzte, war ſie in der Lage, Einzelheiten anzugeben. So hatte die Frau in den Jahren 1927—1934 unſagbar zu leiden, allerlei Krankheiten, Nierenentzündung, Gallen⸗ muskellähmung, Herzſchwäche, Grauer Star und Handlähmung traten auf, die ihr der Unbekannte ſuggeriert hatte. Erſt wieder im Hypnoſezuſtand konnte die Frau den Mann beſchreiben, der ſie behandelte und die Ausſagen, daß ſie öfters mit ihm in Speyer gebadet habe, daß er einen Goldzahn habe und am linken Bein eine Narbe, trugen dazu bei, den Angeklagten zu ermitteln, auf den das alles ſtimmte. In der Vorunter⸗ ſuchung leugnete Walter alle dieſe Taten. der Sachverſtändige Bereits am zweiten Tag der Verhandlung gab der als Zeuge und Sachverſtändige geladene Dr. Ludwig Mayer ein Bild der Vorgänge, Ueber 3000 Sitzungen hatte er mit der Zeugin abhalten müſſen, um genaues zu erfahren und die Komplexe zu löſen, denn nur in hypnoti⸗ ſchem Zuſtand erinnerte ſich die Frau aller Dinge. Danach hat der Angeklagte unter den falſchen Namen Dr. Bergen, Prof. Dennick und Prof. Schnee die Frau behandelt. Als die Hauptzeugin ſelbſt vernommen wurde, erzählte ſie genau, wie ſie den Angeklagten, den ſie mit aller Beſtimmtheit wieder erkennen will, als den, der ſich bei ihr als Dr. Bergen ausgegeben hatte, der all das an ihr vornahm, was die Anklage Walter zur Laſt legt. Unter ihren Aus⸗ ſagen waren bezeichnend die zahlreichen hyp⸗ notiſchen Aufträge, die ſie im Jahr 1933 und 1934 erhielt. Sie mußte ihrem Mann unter das Eſſen Fliegenpilze, ein andermal ein weißes, ſchäumendes Pulver miſchen. Der Mann er⸗ 4 krankte jedesmal an heftigen Magenſchmerzen. Ein andermal erhielt ſie den Auftrag, ihn mit ſeinem Browning zu erſchießen, was ſie auch ausgeführt hätte, wenn ihr Gatte nicht zufällig erwacht wäre. An ſeinem Motorrad mußte ſie die Bremſen anfeilen, worauf ihr Mann einen Motorradunfall erlitt. Auch Selbſtmordverſuche mußte ſie unternehmen. Nur weil ſie Tabletten, die ſie einnehmen ſollte, nirgends erhielt, ent⸗ ging ſie dem Tode. Der Angeklagte antwortete auf die Anſchuldigungen, daß ihn das alles nichts anginge. 85 Zeugen und 4 Sachverſtändige Bei der Verhandlung am letzten Donnerstag wurde auch der Ehemann eingehend vernom⸗ men. Dieſer Zeuge macht einen ſehr ruhigen und geſetzten Eindruck und berichtet, daß er ſeine ſpätere Frau ſchon als Kind von 14 Jah⸗ ten kennengelernt hat. Im Alter von 16 Jahren hat ſie ſich mit ihm befreundet, ſie machte einen munteren und geſunden Eindruck. Seit 1929 lagte ſie über Krankheit, zunächſt über Nieren⸗ beckenentzündung, dann löſte eine Krankheit die andere ab. Sie hatte Schüttelfroſt bekommen, Weinkrämpfe folgten und vieles andere. Dann llagte ſie über Magengeſchwüre, 1932 verheira⸗ tete er ſich mit ihr, hatte aber bis zu dieſem Termin ſchon ſeine geſamten Erſparniſſe in Hhöhe von 2000 Mark für die Honorare an die ſogenannten Aerzte verbraucht. Er habe ſeiner Frau immer vollſtes Vertrauen geſchenkt. Die Schmerzanfälle ſeien oft furchtbar geweſen. „Prof, Schnee“ habe öfters angerufen und ihn, den Ehemann, über das Befinden der Frau unterrichtet, ſie ſei dann„operiert“ worden Gebetet, wie kein pfarrer Es folgten neue Krankheiten. An manchen Ta⸗ gen hat die Frau ihren Mann nicht erkannt, eitweiſe erblindete ſie, ſie ſah auch Geſpenſter und Särge.„Oft hat meine Frau ſo gebetet, wie ich noch keinen Pfarrer habe beten hören!“ erklärte der Ehemann. Die Zeugin ging auch „Hakenkreuzbanner“ Her Meidelberger Nunnose-groseß mordverſuche unter hupnotiſchem kinſluß Von der„ blauen Badehose mit dem weißen Gürtel“/ Der Angellagte Stellt alles in Abrede vielfach mit Selbſtmordgedanken um, dann un⸗ ternahm ſie wieder Angriffe auf das Leben ihres Ehemannes. Sie hat verſucht, ihn durch Vergiftung in fünf Fällen zu beſeitigen. Zwei⸗ mal ſei er mit dem Motorrad verunglückt, weil ſie das Bremsgeſtänge herausgedreht und den Bremszug abgefeilt habe. Mitbewohner des Hauſes brachten ſchließlich den auf den Gedanken, daß hypnoti⸗ ſcher Eilffluß bei ihren Krankheiten und bei den Angriffen auf ſein Leben vorliegen dürften. Der Zeuge iſt dann zu ſeinem Arzt gefahren, der ihn dann an Dr. Mayer in Heidelberg verwieſen hat. Inzwiſchen traf aber die Frau heimlich mit dem Angeklagten Walter zuſammen, der ihr die Unterſuchung durch Dr. Mayer als nicht wahr und geträumt ſuggerieren wollte. Ohne Wiſſen ſeiner Frau ging dann der Zeuge in Arbeitskleidung nach Heidelberg, um bei der Staatsanwaltſchaft die Klage gegen den unbe⸗ kannten Täter zu erheben. In Gegenwart von mehreren Kriminalbeam⸗ ten wurde dann ſpäter die Zeugin von Dr. Mayer hypnotiſiert, und ſo gelang es, zu hin⸗ weiſenden Ausſagen zu kommen. Der Ange⸗ klagte hatte verſucht, ſich auf jede Art und Weiſe von ihr Geld zu verſchaffen. So rief an⸗ geblich der Vater ſeinen Schwiegerſohn an und bat weinend um 200 Mark. Ueber dieſe Summe und weitere 60 Mark ließ ſich dann der Ehe⸗ mann einen Schuldſchein ausſtellen, den die Zeugin auch nach einiger Zeit ihrem Mann unterſchrieben zurückgab. An die Schwiegermut⸗ ter gelangten Briefe, daß der Zeuge(Ehemann) ein niederträchtiger Menſch ſei. Eines Tages drängte die Zeugin auf einen Ehevertrag mit Ueberſchreibung der Grundſtücke auf ihren Na⸗ men, die wahrſcheinlich dann ſpäter Walter zu Geld gemacht haben würde. Die Eltern der Zeugin haben für die Krankheit etwa 2000 Mark hergegeben, der Ehemann vor der Hochzeit auch ungefähr 2000 Mart, nach der Eheſchließung un⸗ gefähr 600 Mark. Auf die Frage, weshalb man ſich in dieſem Fall nicht an die Ortskrankenkaſſe gewandt habe, wurde erklärt, daß„Dr. Beigen“ geſagt habe, die Krankenhausverwaltungdürfe nicht wiſſen, daß er die Patientin behandle, ſonſt müſſe er viel mehr Geld für die Behand⸗ lung nehmen. Die Leumundszeugen der Ehefrau, die dann vernommen wurden, fielen durchweg günſtig aus. zchwere Belaſtungen für den fingeklagten In der Freitagsverhandlung wurden zunächſt noch einige Zeugen über den Leumund der Hauptbelaſtungszeugin gehört. „Apotheker aus Speyer“ Seit ſeiner Verhaftung verteidigte ſich Walter damit, daß er ſagte, er kenne weder die beklagens⸗ werte Frau, noch habe er ſich je mit Hypnoſe beſchäftigt. Eine ganze Reihe Zeugen wurden deshalb geſtern aufgeboten, die dieſe Behaup⸗ tung widerlegten. Eine Zeugin kannte ihn, da er oft in ihrer Wirtſchaft als Gaſt geweſen und dort als„Apotheker aus Speyer“ be⸗ kamnt war. Im Verlaufe eines Geſpräches habe er ihr erzählt, er könne hypnotiſieren. Wenn man ihm feſt in die Augen ſchaue, müſſe man tun, was er wolle. Auch bei anderen Gäſten habe Walter von Hypnoſe geredet. Walter gab dann zu, daß er dies geſagt habe, Es ſeien je⸗ doch nur Dummheiten geweſen und er brauche nicht zu leugnen: er habe nochnie etwas mit Hypnoſe zu tun gehabt! Einmal, ſo erzählte die Zeugin weiter, habe er auf eine Fran gewartet. Er ſei mit ihr im Flur zuſam⸗ mengetroffen und dann weggegangen. Wie bei der erſten Gegenüberſtellung, ſo erkannte ſie auch geſtern die Frau beſtimmt wieder. Als„Doktor und Aſſiſtenzarzt“ am Krankenhaus in Speyer war Walter u. a. auch in einem Lokal, in dem er zu eſſen pflegte, auf⸗ getreten. An einem Nachmittag war er mit der Kellnerin allein im Lokal und fing auch bei ihr über Hypnoſe zu reden an. Er verlangte von der Zeugin, ſie ſolle ſich auf einen Stuhl ſetzen und ihm feſt in die Augen ſehen. Sie hielt es jedoch für Ult und lachte ihn aus. Auch in die⸗ ſem Fall gab Walter zu, daß er von Hypnoſe geſprochen hat, und entſchuldigte ſich, er habe General Litzmann auf dem Totenbett General Litzmann auf dem Totenbett in Neu-Globsow, seinem alten Familiensitz. Hch. Hoffmann(M) Staatsbegräbnis für Pg. Citzmann Trauerkondukt durch ein Fackelspalier der SA Berlin, 1. Juni. Der Führer und Reichskanzler hat angeord⸗ net, daß die Beiſetzung des am 28. Mai ver ⸗ ſtorbenen Generals der Infanterie a.., Pg. Litzmann, am Mittwoch, 3. Juni, 11 Uhr als Staatsbegräbnis in Neuglobſow durchgeführt wird und den Reichsminiſter für Volksauftlürung und Propaganda mit der Durchführung beauftragt. Am Dienstag, 2. Juni, nach Beendigung der Familienfeier, wird der Trauerkondukt um 22 Uhr von dem Gutshaus in Neuglobſow durch ein Fackelſpalier der SA und Bevölke⸗ rung zur Kowno⸗Höhe, die ſich im Park des Beſitztums des verſtorbenen Generals befin⸗ det, geleitet. Der Sarg verbleibt während der ganzen Nacht unter Ehrenwache der Wehr⸗ macht im Fackelſchein auf der Kowno⸗Höhe. Die Bevölkerung hat Gelegenheit, von dem Parteigenoſſen und großen Heerführer des Weltkriegs Abſchied zu nehmen. Am Mittwockh, 3. Juni, um 11 Uhr, beginnt der Staatsakt auf der Kowno⸗Höhe. Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall v. Blom⸗ berg und der Stellvertreter des Führer, Reichsminiſter Rudolf Heß, werden An⸗ ſprachen halten. Dann erfolgt die Ueberfüh⸗ rung zum Friedhof durch die Trauerparade⸗ aufſtellung der Wehrmacht. Trauerbeflaggung Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels hat folgende Anordnung getroffen: „Hiermit ordne ich an, daß ſämtliche Dienſt⸗ gebäude der Partei und der angeſchloſſenen Verbünde am Tag der Beiſetzung des ver⸗ ſtorbenen Pg. General der Infanterie a. D. Karl Litzmann am Mittwoch, 3. Juni 1936, Trauerbeflaggung ſetzen. Die Parteigenoſſen werden aufgefordert, ſich der Trauerbeflaggung anzuſchließen. Der Reichspropagandaleiter: Dr. Goebbels.“ Sämtliche deutſchen Sender werden am Mittwoch, 3. Juni, 11 Uhr, die Trauerfeier⸗ lichkeiten in Neuglobſow aus Anlaß der Bei⸗ ſetzung des verſtorbenen Generals der In⸗ fanterie a..Pg. Litzmann übertragen. nur Dummheiten gemacht. Auch in dieſer Wirt⸗ ſchaft erwartete er einmal eine Frau, die die Zeugin als die Hauptbelaſtungszeugin wieder⸗ erkannte. Wie bei den meiſten anderen, ſo wurde auch dieſe Zeugin erſt unter Zuhilfenahme der Hypnoſe ermit⸗ 444. Ein Einwohner ihres Wohnorts bezeugte, daß er die Hauptbelaſtungszeugin am Rhein beob⸗ achtet habe. Sie habe dort mit einem ihm anbe⸗ kannten Mann gebadet, in dem er ganz be⸗ ſtimmt Walter wiedererkannte. Walter trug eine blaue Badehoſe mit einem weißen Gürtel. Die„blaue Badehoſe“ Dieſe ſcheinbar unwichtige Badehoſe ſpielt in dem ganzen Prozeß eine bedeutende Rolle. Eine der erſten Angaben, die die Hauptbelaſtungs⸗ zeugin bei Dr. Mayer in der Hypnoſe machie, war die, daß ſie mit Dr. Bergen häufig im Rhein gebadet habe. Dr. Bergen habe dabei eine blaue Badehoſe mit weißem Gürtel getragen. Die Kriminalpolizei begab ſich ſofort dorthin nald erfuhr von dem Gendarmen, daß er vor kurzer Zeit einen gewiſſen Walter, der ſteck⸗ brieflich geſucht wurde, wegen einiger Betrüge⸗ reien verhaftet und nach Karlsruhe in Unter⸗ ſuchungshaft transportiert habe. Dieſer paſſe auf die Perſonenbeſchreibung, welche die Haupt⸗ belaſtungszeugin ebenfalls in Tiefenhypnoſe ge⸗ geben hatte. Man fand dann tatſächlich bei Wal⸗ ter eine blaue Badehoſe, allerdings ohne Gür⸗ tel. Er behauptete, er habe nie einen ſolchen zu einer Badehoſe getragen. Sieben weitere Zeu⸗ gen wurden aufgeboten, die Walter im Stadt⸗ bad von Speyer geſehen hatten und mit ihm in Berührung kamen. Sie alle ſagten übereinſtim⸗ mend und meiſt unter Eid aus, daß Walter tatſächlich zu ſeiner Badehoſe einen weißen Gür⸗ tel trug. Sehr belaſtend waren auch die Ausſagen eines Sportanglers. Auch dieſer Zeuge war durch die Hauptbelaſtungszeugin aufgefunden worden. In der Hypnoſe wurde ſie von Dr. Mavyer gefragt, wo ſie mit Dr. Bergen gebadet habe. Sie gab die Stelle an und erzählte dann in weiteren hypnotiſchen Sitzungen, daß ein Angler dort an ihnen vorübergegan⸗ gen ſei. Dieſer Zeuge konnte ermittelt werden und er erkannte auf einem Foto ſofort Walter wieder. Auf dieſelbe Weiſe wurden ein Zeuge und eine Zeugin feſtgeſtellt, welche im Spätjahr 1934 dꝛe Zeugin mit Walter zuſammen baden ſahen. Un⸗ ter Eid ſagten ſie aus, daß ſie die beiden ganz beſtimmt wiedererkennen würden. Auf die ent⸗ ſprechende Frage des Vorſitzenden konnte Wal⸗ ter nur antworten:„Es iſt ein entſetzlicher Irr⸗ tum!“ Die Verhandlung wurde abgebrochen und auf Dienstag früh vertagt,. n fürze Auf Vorſchlag des Reichsminiſters für Volks⸗ aufklärung und Propaganda hat der Führer und Reichskanzler dem Architekten Clemens Klotz aus Köln, dem Erbauer der Ordens⸗ burgen Vogelſang und Cröſſinſee, aus Anlaß ſeines 50. Geburtstages am 31. Mai 1936 den Profeſſor⸗Titel verliehen. Am Pfingſtſonntage erfolgte in Anweſenheit von etwa 4000 Mitgliedern der Deutſchen Stenografenſchaft die Austragung der dies⸗ jährigen Meiſterſchaft in der Kurz⸗ und Ma⸗ ſchinenſchrift ſowie die Einweihung des „Hauſes der deutſchen Kurzſchrift“. * Der Kgl. ungariſche Kultusminiſter Prof. Dr. Homan und die Mitglieder ſeiner Abordnung verließen am Samstagmittag bei Paſſau wie⸗ der das Deutſche Reich, um nach Budapeſt zu⸗ rückzukehren. 2 Der neuernannte bevollmächtigte Miniſter und außerordentliche Geſandte Deutſchlands in Norwegen, Dr. Sahm, traf Samstagmorgen in Begleitung ſeiner Gattin in Oslo ein. * In den Verhandlungen zur Beilegung der Pariſer Streiks wurden Teilerfolge erzielt. Der Metallarbeiterſtreik iſt demzufolge im Abflauen begriffen. Dagegen hat die Streik⸗ welle auf die großen Wäſchereien überge⸗ griffen. In der Provinz ſind die Arbeiter einer großen Autofabrik in Orleans in den Streik getreten. 2 Der polniſche Staatspräſident hat Sejm und Senat zu einer außerordentlichen Tagung auf den 4. Juni einberufen. ch Rosĩercreme 50 pfg. 2 Zohncreme 40 pfg. Gr. Tobel Der Jeruſalemer Reuterkorreſpondent meldet, daß in der Jeruſalemer Altſtadt handgeſchriebene Flugzettel in italieniſcher Sprache verteilt wer⸗ den, die judenfeindlichen Inhalts ſind. x In der Nähe von Orléans wurden beim Spielen in einer Sandgrube drei Knaben ver⸗ ſchüttet. Einer nur wurde noch lebend ge⸗ borgen. Mannheim die bunte Seite Mann 2. Junt Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten 23. Fortſetzung Eine Fahrt mit Hinderniſſen Der Erfolg dieſer Fernfahrt, der auch in Deutſchland dem Automobil neue Freunde ge⸗ wann, veranlaßte Benz für die große Fernfahrt im Herbſt des nächſten Jahres(1896) Paris— Marſeille—Paris zwei Wagen zu melden. Es waren zwei Vierſitzer, ein Phaeton und ein Viſavis, ausgerüſtet mit 1 Zylinderviertakt⸗ motor mit Akkumulatorzündung und, wie im Jahre vorher, mit Vollgummireifen. Außerdem waren die Wagen mit einem leinenen Sonnen⸗ dach verſehen. 1800 Kilometer mußten in neun Fahrtagen bewältigt werden. Als Tagesleiſtung waren 200 Kilometer vorgeſchrieben. Der eine Wagen wurde von Fritz Held und Ignaz Axt⸗ mann, der andere von Eugen Benz und FIrztz Erle abwechſelnd geſteuert. Am 24. September 1896 ſtarteten in Paris fünfzig Wagen zu dieſem Wettbewerb, als ein⸗ zige deutſche Wagen die beiden Benzwagen. Kurz nach der Abfahrt von Paris überfuhr ein franzöſiſcher Wagen einen Mann. Dies gab viel Durcheinander, alle Teilnehmer wurden ſtun⸗ denlang durch Aufnahme von Protokollen auf⸗ gehalten, wodurch ein Zeitverluſt entſtand, der bei einer durchſchnittlichen Endgeſchwindigkeit der Wagen von 25 Stundenkilometern kaum einzubringen war. Dann ſetzte in den nächſten Tagen ein ſtrömender Landregen ein, der die Straßen überſchwemmte und die Fahrer zu Um⸗ wegen zwang. Teilweiſe ſtand das Waſſer ſo hoch, daß es die Schwungräder berührte und durch dieſe in den Motor geſchleudert wurde. So lam es zur Kurzſchlüſſen, deren ſchwierige Beſeitigung wieder Zeitverluſt bedeutete. Um die Tagesleiſtung von 200 Kilometern einzuhalten, mußten die Fahrer bis in die Nacht hinein am Steuer ſitzen. Kamen ſie dann gegen ein oder zwei Uhr vollkommen durchnäßt am Beſtimmungsort am, ſo mußten die Akkumula⸗ toren zum Aufladen ausgebaut werden; Mit⸗ tag⸗, Abendbrot und Frühſtück wurden auf einem Sitz eingenommen, an Schlafen war kaum zu denlken. Eugen Benz geſchah es, daß ſein Akkumulator anſtatt auf⸗ entladen wurde, und nur die ſehr ſchwierige Beſchaffung eines neuen Akkumulators bewahrte ihn vor dem Ausſcheiden aus dem Wettbewerb. Punkt 6 Uhr morgens mußten die Wagen wieder am Start⸗ platz ſein. Eine Stunde wurde hier Zeit gelaſ⸗ ſen, ſie ſtartbereit zu machen. Schlag ſieben Uhr begann die Weiterfahrt. Neue Strapazen, neue Störungen! Infolge der ſtarken Steigungen, die zu bewältigen wa⸗ ren, wurden die Zündlerzen heiß— ſie ſchmol⸗ zen einfach weg. Oft riſſen die Ketten, die Rie⸗ men dehnten ſich, es mußte geſpannt und ge⸗ flickt werden. Jede vierzig Kilometer waren Benzin und Waſſer nachzufüllen. Der Treibſtoff war teilweiſe ſehr ſchlecht. Ventile und Kerzen berrußten. An einem Depot wurde verharztes Oel geliefert. Hierdurch brannten die Kolben⸗ ringe feſt. Sie hielten keine Kompreſſion mehr und die ohnehin ſchwache Bergleiſtung ſank auf ein Minimum herab. Die Beſatzung mußte ab⸗ ſteigen und die Wagen die Berge hinaufſchie⸗ ben. Axtmanns Wagen verlor den Auspufftopf, ohne daß es durch den Fahrer bemerkt wurde. Ern franzöſiſcher Radfahrer brachte ihn mit ſei⸗ nem Rad an die nächſte Kontrollſtelle. Ein Pan⸗ hard⸗Levaſſor⸗Wagen überholte die Deutſchen und der Fahrer rief ſpöttiſch: tout de suite! tout de suite!l Kaum eine Stunde ſpäter war er wie⸗ der eingeholt. Zertrümmert lag er im Graben — eine Kuh war hineingelaufen. Der Fahrer war ſchwer verletzt. Ein„de Dion Bouton“ mit vornehmer Glas⸗ karoſſe, der gleichfalls die Deutſchen überholte, wurde kurz darauf fahrtunfähig und mit zer⸗ ſplitterter Karoſſe bei Chalons ſur Savon wie⸗ der angetroffen. Ein Bauernfuhrwerk war die Veranlaſſung zu dem Unglück. So gab es fort⸗ geſetzt Zwiſchenfälle, und von den 50 Wagen des Wettbewerbs erreichten außer den beiden Benzwagen nur 11 Marſeille. Hier war ein Tag Ruhepauſe und gleichzeitig Ausſtellung der angekommenen Wagen. Die dafür beſtimmte Halle war nach den vielen Ausfällen reichlich groß. Bei dem Hauptbankett in Marſeille ſagte ein Flanzöſiſcher Redner:„Die Deutſchen ſind hals⸗ brecheriſche Geſellen! Die Franzoſen fahren bergauf ſchnell, bergab langſam; die Allemands bergauf langſam, bergab wie die Teufel, und das iſt gefährlich!“ Das ſtimmte, aber für die Deutſchen war dies die einzige Möglichleit, die Zeitverluſte aufzuholen. Der Rückweg von Marſeille nach Paris war trotz des nun guten Wetters eine Kette von Schwierigkeiten, da die Maſchinen der Benz⸗ wagen durch das ſchlechte Oel ſehr gelitten hat⸗ ten und die Steigungen kaum überwinden konnten. Lichtblicke waren die jungen Franzö⸗ ſinnen, die mit langen Stangen an den Wegen ſtanden, An die Stangen hatten ſie Schotolade ——— —— 3*——— —————— *—— — —.— oder Weintrauben gebunden, die ſie auf dieſe Weiſe den Fahrern veichten. Eugen Benz er⸗ hielt ſogar auf dieſem ungewöhnlichen Wege einen Liebesbrief, der, wie ſich herausſtellte, allerdings nicht für ihn beſtimmt war. Die Ab⸗ ſenderin hatte ſich im Wagen geirrt. Die Deutſchen hielten durch! Jubelnd begrüßt von den begeiſterten Pariſern fuhren ſie in das Ziele ein. Unter neun in Paris angekommenen Wagen— von 50 geſtarteten— belegten ſie den fünften und ſiebenten Platz. Mit Rieſenſchritten vorwärts Für Benz waren die Erfahrungen dieſer Langſtreckenfahrt, die ſo außerordentliche An⸗ ſprüche an die Wagen ſtellte, überaus wert⸗ voll. Vor allem mußte die Bergſteigfähigteit der Wagen verbeſſert werden. E LETMV BV — V% MCD ¼nER FJ BEOUD.“I — ————————4 — ———— —— Copyright by Werner Siebold, Hemsbach, Bergstraße Durch den neuen großen Erfolg in Frankreich begann man, nachdem faſt ein Jahrzehnt nach dem erſten öffentlichen Auftreten des Delbſt⸗ fahrers verſtrichen war, in Deutſchland dem neuen Induſtriezweig lebhafteres Intereſſe zu⸗ zuwenden. Die Käufer mehrten ſich, das deutſche Kapital betam Zutrauen zu dem Automobil, mehrere deutſche Fabriklen nahmen den Bau von Automobilen auf. Am 30. September 1897 wurde in Berlin der erſte Automobilklub, der Mitteleuropäiſche Mo⸗ torwagenverein, gegründet, dem eine große An⸗ zahl führender Männer angehörte. Mit der Gründungsfeierlichkeit war eine kleine Auto⸗ mobilſchau verbunden. Benz zeigte dabei vier Wagen: 1. Einen„Comfortable“ für zwei Perſonen; Gewicht 325 Kilogramm, 3 Ps, 1 Zylinder, „Viktoria·, der Wagen für vier personen mit 25 Kilometer Stundengeschwindlgkeit Archivbild Streiche, über die die Weit lachte Falſche Fürjten, Generäle und Geſandte„ Klaſſiſche Röpenickiaden“ Es iſt jetzt gerade dreißig Jahre her, daß ſich die Geſchichte des„Hauptmanns von Kö⸗ penick“ abſpielte, die allen ſpäteren großen „Bluffs“ den Namen gab. Es waren nicht wenige geriſſene und meiſt recht humorvolle Gauner, die von dem unverſchämt⸗naiven Schuſter Voigt lernten, und wenn ſie auch ihr Vorbild an genialer Frechheit nur ſelten er⸗ reichten, ſo erzielten ſie doch meiſt keinen ge⸗ ringeren Lacherfolg. Kurz vor Ausbruch des Weltkriegs war Al⸗ banien ſelbſtändig geworden und ſah ſich nach einem geeigneten Herrſcher um. Der deutſche Prinz Wied ſollte ſein Fürſtenamt antreten— ſtatt ſeiner aber erſchien der Wanderſchauſteller Witte, in eine goldſtrotzende Uniform aus dem Fundus ſeines Miniaturzirkus gekleidet, ſtellte ſich als„Thronprätendent“ vor und ließ ſich als ſolcher feiern. Die Komödie dauerte immer⸗ hin fünf Tage lang, bis der echte Prinz Wied erſchien und ſein„Stellvertreter“ etwas plötz⸗ lich den Platz räumen mußte. Heute noch zieht der Schauſteller Witte, inzwiſchen zum würdi⸗ gen alten Herrn geworden, durch Deutſchland und zeigt den Rummelplatzbeſuchern ſeine Er⸗ innerungen an jene Zeit, als er noch Fürſt war in Albanien. Komödie am Rhein Während der Zeit der Rheinlandbeſetzung nach dem Weltkrieg ſpielte ſich ebenfalls eine Köpenickiade ab, deren Opfer die Beſatzungsbe⸗ hörden wurden. 1919 erſchien eines Tages ein kommandierender belgiſcher General in voller Uniform in Koblenz, das damals von ameri⸗ kaniſchen Truppen beſetzt war. Man empfing den„alliierten Offizier“ mit allen militäriſchen Ehren und hielt zur Feier ſeines Beſuchs eine große Truppenparade ab. Der General ließ ſich ſeinerſeits auch nicht lumpen und heftete ſei⸗ nem amerikaniſchen Kameraden, General Allen, einen hohen belgiſchen Orden an die Bruſt. Aber es dauerte nicht lange, bis ſich durch den Zufall einer Rückfrage bei dem belgiſchen Stab herausgeſtellt hatte, daß kein belgiſcher General daran gedacht hatte, Koblenz zu be⸗ ſuchen. Man nahm daher den Gaſt, vor dem man eben noch Regimenter hatte defilieren laſ⸗ ſen, kurzerhand feſt. Falſche Noten, die echt ſind Größere materielle Ziele hatte jener Hoch⸗ ſtapler im Auge, der im Jahre 1924 an der Spitze eines ganzen Gaunerkonſortiums in England auftauchte. Zwei Jahre vorher hatte die portugieſiſche Regierung bei der altrenom⸗ mierten Banknotendruckerei Waterlow in Lon⸗ don eine Ausgabe von 500⸗Escudos⸗Scheinen —ſogenannte Vasco⸗da⸗Gama⸗Noten, weil ſie das Bild des berühmten Portugieſen trugen— drucken laſſen. Nun erſchien ein Herr, der ſich als der Holländer Marang auswies und eine Reihe von Dokumenten zeigte, aus denen her⸗ vorging, daß ſein„Konſortium“ mit der portu⸗ gieſiſchen Regierung ein Abkommen getroffen hatte, demzufolge ihm die Gründung einer Bank und die Herausgabe von Banknoten ge⸗ ſtattet ſei. Den Druck der neuen Vasco⸗da⸗Gama⸗ Scheine ſollte nun wiederum die Firma Water⸗ low übernehmen. Sir William Waterlow prüfte die vorgewieſenen Schriftſtücke, verlangte aber vorſichtshalber noch eine Beſtätigung der Direk⸗ tion der Bank von Portugal. Der Holländer ſagte 5 und erſchien auch tatſächlich eine Woche darauf mit dem Dokument. Jetzt hatte Sir Wil⸗ liam keinen Grund mehr zum Mißtrauen und druckte für etwa 40 Millionen Mark die echte⸗ ſten Escudo⸗Noten, die man ſich denken konnte. Der Holländer holte mit ſeinen Sekretären die Scheine ab, bezahlte die nicht gerade niedrige Rechnung in baren Pfundnoten und ver⸗ ſchwand. Erſt lange danach ſtellte ſich heraus, daß man auf einen unverſchämten Hochſtaplertrick herein⸗ gefallen war. Die portugieſiſche Regierung er⸗ kannte die neuen Vasco⸗da⸗Gama⸗Noten, die plötzlich überall im In⸗ und Ausland auftauch⸗ ten und die ohnehin hohen Staatsſchulden noch mehr vergrößerten, natürlich nicht an und ver⸗ klagte Waterlow auf Schadenerfatz. Waterlow verlor nicht nur den Prozeß, ſondern auch ſeine portugieſiſche Kundſchaft. Dieſes war der letzte Streich Erſt vor kurzem war London erneut der Schauplatz einer groß angelegten Köpenickiade, die noch in friſcher Erinnerung iſt. Eines Ta⸗ ges verwandelte ſich ein Haus des vornehmen Weſtends in die„Geſandtſchaft von Aſtoria“. Ein paar Wochen darauf war der ganze Spuk verſchwunden und das Haus ſtand zum Veriauf ausgeſchrieben. Jetzt erſt kam man hinter die Geſchichte: ein amerikaniſcher Millionär hatte ſich den Spaß geleiſtet, die ganze Londoner So⸗ ciety mit ſeinem erfundenen Staat an der Naſe erumzuführen und ſich über ihre Eitelkeit uſtig zu machen! Man ſieht, die Nachkommen des„Haupt⸗ manns von Köpenick“ haben es nicht weniger verſtanden wie dieſer, die Welt, die ja einem alten Sprichwort nach betrogen ſein will, in Atem zu halten und— in Lachen. Denn das iſt das Verſöhnliche an dieſen Schelmereien, daß ſie mit einer Frechheit durchgeführt worden ſind, die weniger empörend als entwaffnend iſt. fingl —50 d kommer 30 Kilometer Stundengeſchwindigleit. 2. Einen„Virtoria“ für vier Perſonen; wicht 550 Kilogramm, 5 Ps, 1 Zylinder un 25 Kilometer Stundengeſchwindigleit. ſesmal 3. Ein„Break“ für 12 Perſonen; Gewich aan einer 1200 Kilogramm, 15 Ps, 2 Zylinder, 20 Kilo. ſerturm 2 meter Stundengeſchwindigteit. 5 3 einem bi 4. Einen Lieferwagen. Die Daimler⸗Motorengeſellſchaft Ca Führer“ deigte:. mentvolle . 4 wig Bec Ein Automobil„Viktoria“ für vier Perſonen und Wagenführer, 4 58, 2 Zylinder und 20 Kilo⸗ Fantait meter Stundengeſchwindigleit. ſi Die Firma Lutzmann, Deſſau, zeigte; 1. Einen Jagdwagen„Pfeil 0“ für 2 Per⸗ ſonen, 2 PS, 400 Kilogramm und 20 Kilometer Stundengeſchwindiglkeit.— 2. Einen Jagdwagen„Pfeil 1“ für 3 Per⸗ ſonen, 3 PS, 600 Kilogramm, W Kilometer Stundengeſchwindigleit. Am 1. Januar 1898 erſchien als Organ des Mitteleuropäiſchen Motorwagenvereins die erſie deutſche Automobilzeitung„Der Motorwaf Im Mai 1898 veranſtaltete der M. M. V. die erſte Motorwagenſchau im Landesausſtellungs⸗ vark in Berlin, an der ſich ſieben deutſche Fin⸗ men mit 13 Wagen beteiligten. Damit verbun⸗ den war eine Wettfahrt Berlin—Potsdam Berlin. Die Strecke betrug 54 Kilometer. Den Sieg trug ein Daimlerwagen davon mit einer Fahrzeit von 2 Stunden 17% Minuten. den 2. und 3. Preis errangen zwei Benzwagen mit 2 Stunden 34½ Minuten und 2 Stunden 36 Minuten Fahrzeit. Dieſe und ähnliche ſpätere Veranſtaltunge trugen viel zur Verbreitung des Automobils bei. Benz mußte, um den Aufträgen nachzu⸗ Schneid d bekundete Mit zwei klonzert a letzten M in überau bisher be beſte Ben lichen Ver 0 93 zugleich a heit des J nicht leugr diſziplin ſ Zuſammen wenn die mehr Bea kommen, die Fabrik weiter vergrößern. cheinen Fritz Held machte ſich in Mannheim als en fi an ſter Automobilhändler ſelbſtändig und errang lein, dener als Herrenfahver in den folgenden Jahren noch n—— viele Preiſe auf Benzwagen in treuer Kame, 5 radſchaft mit Eugen und Richard Benz, Ign Fahrer ni Axtmann und Fritz Erle, mit den Daimlerfa ammenſtö vern Bpaun, Bauer, Werner, v. Zborowsti, d Pioniere des deutſchen Automobilſports. Vortſetzung folgt ——— Bücherecke Deutſcher Reichsſpiegel. Männer und Bewegungen im Kampfe für Reich und Gegenreich. Von Dr. K Sigmar Baron v. Galera. Leipzig, Heſſe 6 er Verlag. 600 Seiten mit vielen Abbildungen. In Leinen gebunden RM. 12.—. Ein Buch von ganz eigener Art, feſſelnd durch Thema und Darſtellung. Leuchtend ſchwebt der uralte Reichsgedanke über dem Ganzen. Die Freunde und deren Zuf Sachſchade die Feinde dieſes Gedankens werden ſcharf und ſiche Von eine gekennzeichnet. Die Geſchichte des deutſchen Volle ten Straß zieht an uns vorüber, nicht trocken erzühlt, nicht lehr⸗ 00 haft vorgetragen, ſondern belebt und durchtränkt vo Kraftwagen einer glühenden Liebe zu Deutſchlands Größe und daß ſie in Einheit. Von Arminus bis in die Nachkriegszeit ver⸗ rt werd folgen wir das beſtändige Ringen um den Reichs⸗ daß ſie den gedanken. Ungemein klar hebt der bekannte Geſchichts⸗ forſcher die einzelnen Etappen heraus, und überaus Die gefäh anſchaulich ſchildert er die Männer, die mittelbar oder kenheimer unmittelbar die Einheit des Reiches gefördert hahen: ört mit zr Karl und Otto den Großen, Friedrich Barbaroſſa, den Großen Kurfürſten, Friedrich den Großen, Bismar Die inneren Feinde des Reiches aber kennzeichnet er mit einer erquickenden Schonungsloſigkeit. Einen ein⸗ drucksvollen Kommentar zu der Darſtellung geben die unter dem Text ſtehenden Geſchichtsdaten. Das reich illuſtrierte Wert wird bald zu einem echten Haushuch werden. rer Stadt Der Flieger, vom Jungvolk zum Wafſentrüger im Dritten Reich von Major a. Mit einem Geleitwort des Reichsluftfahrtminiſters General der Flieger Göring und einem Vorwort von Frhrn. v. Bülow, Oberſt im Reichsluftfahrt⸗ miniſterium. 208 Seiten. Preis broſchiert RM. .20, in Ganzleinen RM..50. Die Jugend mit dem Weſen, den Aufgaben und Sta Zielen der Luftfahrt vertraut zu machen, iſt der Zweck Wenn ma dieſes Buches. Es dient damit den Anforderungen, f die die Reichsregierung heute an die deutſche Jugend ſte ung ma ſtellt: denn das Wort des Führers:„Es wacht die nach Man Kraft der Nation in der neugeſchafſenen Luftwaffe“ vergangenen bedeutet eine ernſte Verpflichtung für ſie, und zu ber doch mit der natürlichen Begeiſterung der Jugend für den Flug⸗ gedanken muß nun das ernſte Streben treten, Höchſtes zu leiſten. Zahlenmäßige Unterlegenheit müſſen ſwir durch erhöhte Leiſtungen ausgleichen. Im Sinne die⸗ ſer Forderungen hat der Verfaſſer in logiſchem Auf⸗ bau, bei der Schule anfangend, dargetan, welche hohen Anforderungen die Landesverteidigung zur Luft an die junge Generation des deutſchen Volkes ſtellt. Das Manuſkript dieſes Buches erhielt bereits im He 1935 in dem bekannten Preisausſchreiben des Deu ſchen Luftſportverbandes den von der Deutſchen hanſa ausgeſetzten Preis von den Preisrichtern G neralmajor Chriſtianſen, Reichsluftſportführe, Obe Loerzer u. a. zuerkannt. Von den Kapitelüberſch en des erſten Abſchnittes ſeien genannt: Luftfahrt nd Schule, Wir bauen Modelle. Vom Segelflug. frieden ſein, hatten Vern ten und dar Teilen des geſellſchafter gnügten ſich einer kurzen wieder ſich 1 Im allgemei der Mannhe dehnt wurde ihrer Ankun Mannheim Reiſeantritt Segelfluglager. Streifzug durch ein Flugzeugw Brößere Re Vom Motor und von den Treibſtoffen. Sportflu längerem S. aller Welt. Der zweite Abſchnitt gibt einenm u rnberg, 9 blick über die deutſche Nachkriegsfliegerei und behg delt außer einzelnen Fliegerberufen noch gebiete des Flugweſens wie Wetterdienſt und Flu ſicherung, Nacht⸗ und Seeflug. Der dritte Abſchnilt handelt von den Weltluftrüſtungen und dem Luſftkrieg der Zukunft, und der vierte ſchließlich iſt der jungen deutſchen Luftwaffe gewidmet. Der Verfaſſer gibt darin eine Ueberſicht über die deutſchen Luftſtreitkrüfte von 1914 bis 1933 und berichtet von der Erziehung des deutſchen Fliegernachwuchſes. Ganz zum Schl. wird noch die Frage„Was iſt Kunſtflug?“ ſachver⸗ ſtändig beantwortet. In dieſem Buche, das jeden Flie⸗ ger, ganz gleich was er tut, als einen Waffenträger der Nation kennzeichnet, geben ſich Schule und Lan verteidigung die Hand. Schulen, Lehrern und daten wird aufgezeigt, wie die große Aufgabe de Landesverteidigung in der Luft en erküllen u alle Zukunft zu ſichern iſt. Dies iſt ein Buch für deutſchen Jungen, denn jeder will ja heute Fli werden. 1 8 2. Junt 193f igleit. Perſonen; Ge⸗ 1 Zylinder und digbeit. hſonen; Gewicht linder, 20 Kilo⸗ chaft Cannſtat r vier Perſonen der und 20 Kilo⸗ „ zeigte: 0“ für 2 Per⸗ id 20 Kilometer 1“ für 3 Per⸗ „ 35 Kilometer als Organ des vereins die erſte Motorwagen“, er M. M. V. die desausſtellungs⸗ 'n deutſche Fir⸗ Damit verbun⸗ in—Potsdam— rilometer. Den avon mit einer Minuten. Den Benzwagen mit 2 Stunden 36 Veranſtaltungen es Automobils trägen nachzu⸗ ößern. inheim als er⸗ ig und errang in Jahren noch treuer Kame⸗ d Benz, Ignaß 'n Daimlerfah⸗ Zborowsti, die ilſports. etzung folgt. ke Bewegungen im Von Dr. Karl zig, Heſſe Bel⸗ en Abbildungen. feſſelnd durch hwebt der uralte ie Freunde und ſcharf und ſicher deutſchen Volkes zählt, nicht lehr⸗ durchtränkt von ds Größe und achkriegszeit ver⸗ um den Reichs⸗ annte Geſchichts⸗ 3, und überaus e mittelbar oder gefördert haben: Barbaroſſa, den oßen, Bismarck, kennzeichnet er keit. Einen ein⸗ ellung geben die aten. Das reich echten Hausbuch Baffentrüger im Otto Lehmann. iftfahrtminiſters einem Vorwort Reichsluftfahrt⸗ broſchiert RM. Aufgaben und n, iſt der Zweck Anforderungen, deutſche Jugend „Es wacht die nen Luftwaffe“ ſie, und zu der für den Flug⸗ treten, Höͤchſtes ſeit müſſen wir Im Sinne die⸗ logiſchem Auf⸗ n, welche hohen a zur Luft an lkes ſtellt. Das eits im Herbſt iben des Deut⸗ Deutſchen Luft⸗ eisrichtern Ge⸗ rtführe. Oberſt itelüberſchriften Luftfahrt und Segelflug. Im Flugzeugwerk. Sportflug in einenm Ueber⸗ rei und behan⸗ noch Sonder⸗ nſt und Flug⸗ dritte Abſchnitt dem Luftkrieg iſt der jungen Verfaſſer gibt Luftſtreitkräfte der Erziehung z zum Schluß flug?“ ſachver⸗ das jeden Flie⸗ Waffenträger le und Landes⸗ ern und Sol⸗ Aufgabe der üllen und für Buch für jeden heute Flieger Mannheim fjauptſtadt Mmannheim 2. Juni 1936 pfingſigonzert am Uaſſertuem Auch der Pfingſtſonntag ſollte nicht vorüber⸗ ehen, ohne daß die Mannheimer Volksgenof⸗ ſen wieder in den Genuß eines Standkonzertes wären. In den Mittagsſtunden hatte iesmal der Muſikzug der SA⸗Standarte K 250 an einer windgeſchützten Stelle hinter dem Waſ⸗ ſerturm Aufſtellung genommen und wartete mit einem buntzuſammengeſtellten Unterhaltungs⸗ programm auf. Friſch und flott klang zur Ein⸗ leitung der Marſch von A. Wiggert„Treu dem Führerüber den Platz. Unter der tempera⸗ mentvollen Stabführung Muſikzugführers Lud⸗ wig Becker brachte die Kapelle anſchließend die„Feſtouvertüre“ von Lortzing und eine Phantaſie von Verdi aus der Oper„Rigoletto“ zu Gehör. Aus der Vortragsfolge ſeien noch weiterhin ein Strauß⸗Walzer„Freut euch des Lebens“ und beſonders das nationalſozialiſtiſche Liederpotpourri„SA marſchiert!“(Hager) her⸗ vorgehoben. Das Konzert ließ erneut den muſikaliſchen Schneid des beliebten Muſikzuges erkennen und bekundete zugleich ſeine vorzügliche Schulung. Mit zwei forſchen Märſchen wurde das Stand⸗ konzert abgeſchloſſen. Trotz des recht kühlen letzten Maitages hatten ſich die Volksgenoſſen in überaus großer Zahl eingefunden, wie ſelten bisher bei den übrigen Standlonzerten. Der beſte Beweis dafür, daß ſich dieſe unentgelt⸗ lichen Veranſtaltungen immer größerer Beliebt⸗ heit erfreuen. Der überaus ſtarke Beifall legte ugleich aber auch Zeugnis ab für die Beliebt⸗ deit des Muſikzuges der SA⸗Reſerve. Kleine Wochenend⸗Ereigniſſe Allerlei Zuſammenſtöße ereigneten ſich wie⸗ derum über die Pfingſtfeiertage und es läßt ſich nicht leugnen, daß gar manchmal die Verkehrs⸗ diſziplin ſehr zu wünſchen übrig ließ. Mancher Zuſammenſtoß hätte vermieden werden können, wenn die geltenden Verkehrsvorſchriften etwas mehr Beachtung gefunden hätten. Ueberhaupt ſcheinen während der Pfingſtfeiertage viele ahrer am Steuer eines Wagens geſeſſen zu ein, denen jede Erfahrung durch längeres Fah⸗ ren fehlte, denn es wurden Verſtöße gegen die einfachſten Fahrregeln feſtgeſtellt, die geradezu garſträubend waren und die einem geübten ahrer nicht unterlaufen. Ein Teil der Zu⸗ fammenſtöße verlief ziemlich harmlos, bei an⸗ deren Zuſammenſtößen gab es wieder mehr Sachſchaden und leider auch einige Verletzte. Lebensgefährlich verletzt. Ein Radfahrer, der in der Käfertaler Straße bei der Wohlgelegen⸗ ſchule mit einem entgegenkommenden Perſonen⸗ kraftwagen zuſammenſtieß, wurde hierbei lebensgefährlich verletzt. Der Radfahrer, der erade einen Handwagen überholte, ſtreifte den rſonenwagen, der kurz zuvor ein anderes Miaadent überholte, wobei er zu Boden ge⸗ chleudert wurde und ſich ſo erhebliche Verlet⸗ zungen zuzog, daß er in bedenklichem Zuſtand in das Krankenhaus eingeliefert wurde. Die Schuldfrage dieſes Unfalls iſt noch nicht ganz geklärt. Von einem Kraftwagen erfaßt. In der Brei⸗ ten Straße wurde eine Fußgängerin von einem Kraftwagen erfaßt und zu Boden geworfen, ſo daß ſie in das Thereſienkrankenhaus überge⸗ werden mußte. Hierbei ſtellte man feſt, ß ſie den linken Oberſchenkel gebrochen hatte. Die gefährliche Kreuzung. Die Kreuzung Sek⸗ kenheimer Landſtraße und Auguſta⸗Anlage ge⸗ ört mit zu den gefährlichſten Kreuzungen un⸗ rer Stadt und aus dieſem Grunde erwägt man ſchon lange, dieſe umzubauen. Der Um⸗ bau iſt aber auch dringend notwendig, denn erſt jetzt wieder ereigneten ſich dort zwei Zu⸗ ſammenſtöße, von denen der eine etwas weni⸗ r, der andere größeren Sachſchaden verur⸗ ſuchte Leider kamen durch die Zuſammenſtöße auch Volksgenoſſen zu Schaden. In beiden Fällen handelte es ſich um Zuſammenſtöße zwi⸗ ſchen einem Motorrad und einem Kraftwagen, und ſoweit feſtſteht, iſt jeweils das Vorfahrts⸗ kecht nicht beachtet worden. Stadtbeſuch zufriedenſtellend Wenn man an den Pfingſttagen auch die Feſt⸗ ſtellung machen mußte, daß der Zuſtrom nach Mannheim nicht ganz ſo groß wie im vergangenen Jahre geweſen iſt, ſo darf man doch mit dem Pfingſtverkehr in Mannheim zu⸗ frieden ſein, denn gar manche hieſige Familie hatten Verwandtenbeſuch von auswärts erhal⸗ ten und dann kamen in großer Zahl von allen Teilen des Reiches größere und kleinere Reiſe⸗ geſellſchaften in unſere Stadt. Allerdings be⸗ gnügten ſich einige dieſer Reiſegeſellſchaften mit einer kurzen Stadtrundfahrt, während andere wieder ſich mehr für Einzelheiten intereſſierten. Im allgemeinen kann jedoch geſagt werden, daß der Mannheimer Aufenthalt ſtets etwas ausge⸗ dehnt wurde, zumal viele der Fremden erſt nach ihrer Ankunft entdeckten, welche Schönheiten Mannheim birgt, auf die man ſie vor dem Reiſeantritt nicht aufmerkſam gemacht hatte. Größere Reiſegeſellſchaften zu kürzerem und längerem Stadtaufenthalt wurden geſichtet aus Rürnberg, Mainz, Köln, Wiesbaden, aus dem Württembergiſchen und aus der Frankfurter Gegend. Eine Gruppe KdF⸗Fahrer aus Neun⸗ ürchen(Saar) nahm ſich Zeit und beſichtigte eingehend verſchiedene Sehenswürdigkeiten und —43 a⸗ Reiſegeſellſchaft aus Dresden über⸗ nachtete ſogar in unſerer Stadt, um in Ruhe ſich die wichtigſten Sachen anſehen zu können. NWachhlünge an die Plingstfeierlage Bangemachen galt nicht Festlagstreuden und-leiden/ Gesunder Optimismus setzte sich dureh Die Sorge um Pfingſten bewegte die Mann⸗ heimer die Maiſchlußwoche lang bis zum Ueberdruß. Betrüblicherweiſe wollte der Him⸗ mel wieder einmal nicht ſo, wie dem Großſtad⸗ ter der Sinnn ſtand. Mit grauer Wolkendecke und friſchem Luftzug iſt niemand gedient. Eine aufgewertete Börſe iſt für die meiſten noch nicht Anregung genug, um große Sprünge in die Nachbarſchaft zu riskieren. Eine beſcheidene Lage Sonnenſchein hätte zweifellos die Ent⸗ ſchlußkraft fördern und feſtigen helfen. So aber wurden doch viele ſchwankend darin, ob ſie ſich in neuem Pfingſtſchmuck einer unlieb⸗ ſamen Wetterüberraſchung ausſetzen ſollten oder nicht. Zum Glück erwies ſich aber die Sehnſucht der Mannheimer nach einer Aufmunterung in Got⸗ tes freier Natur ſtärker als die Bedenken über die, jeder Vorſommerfreude hohnſprechenden Landſchaftskuliſſe. Friſch gewagt Erfahrungsgemäß pflegt am fröhlichen Mai⸗ Ende der Boden ſchon zum Sitzen einzuladen. Diesmal klappte es nicht. Die Gefahr einer Verkühlung war doch zu bedrohlich. Wer ſich ein friſches Luftbad am Lido draußen genehmigen wollte, mußte ſchon ordentlich Gymnaſtik treiben, wenn er ſich warm halten wollte. Und die Ausflügler, deren Pläne be⸗ reits ſeit Tagen unerſchütterlich feſtſtanden— zwei freie Feiertage möchte ſo leicht niemand durch die Finger gleiten laſſen— deckten ſich ausreichend mit Wollſtoffen ein, um ohne Gänſehaut und tropfende Naſen über die küh⸗ len unpfingſtlichen Programmein⸗ lagen hinwegzukommen. Ein reichlich be⸗ trüblicher Umſtand zwar. Aber für paſſionierte Wanderer eine Station, mit der ſich ohne be⸗ ſondere Schwierigkeiten fertig werden läßt. Am Samstagnachmittag ſchon begegnete man den torniſterbewehrten Wander⸗ trupps, ratterten die Motorfahrer pro⸗ beweiſe mit Sozius⸗ und Beiwagenbeſetzung durch die Quadrate, wurden die Wagen bepackt und bei Mangel eigener Fahrgelegenheit die Karten für Omnibusfahrten in Oden⸗ wald, Neckartal, Schwarzwald, Speſſart und Rheintal gelöſt. Rheindampfer beſorgten die Verfrachtung der erlebnishungrigen Mann⸗ heimer nach Speyer, Worms, bis zum goldenen Mainz und nach Koblenz hinunter. An Möglichkeiten, der gewohnten Häuslich⸗ keit und der kameradſchaftlichen Plauderecke zu entfliehen, war kein Mangel. Von dieſer Seite aus geſehen, war alles in Butter. Die Mädel und Burſchen der Odenwaldorte, die ſich am Feierabend ſingend auf die Höhen begeben hatten, um von hier aus einen Blick auf ihre engere und weitere Heimat zu werfen, konnten bis in die tiefe Nacht hinein die Lichtkette der Autler bewundern, die ſich die Fahrſtraßen ent⸗ lang in endloſer Folge nord⸗ und ſüdwärts be⸗ wegte. Moderne Straßenromantik! Bellebte Treffpunkte der Mannheimer Aufn.: Banzhaf Das Standkonzert am Wasserturm, das an Sonn- und Feiertagen immer wieder zahlreiche Volksgenossen anlockt. Im Geiſt bei den Helden von Skagerrak Die feierliche Gedenkfeier in Mannheim/ Flaggenparade am Waſſerturm Skagerrak— Tag der Ehre und des Ruhmes der deutſchen Kriegsmarine, Tag aber auch der ſtil⸗ len Trauer um alle die Helden, die an ihrem größten Ehrentage in treueſter Pflichterfüllung im Dienſte für Volk und Vaterland ihr Leben hingaben und unbeſiegt mit ihrer Fahne hinab⸗ ſanken in die Tiefe des Meeres. In Mannheim war es die Marinekamerad⸗ ſchaft 1895, die als Trägerin der Marine⸗Tradi⸗ tion eine kurze, ſinnige Gedenkſtunde veranſtal⸗ tete. Schon morgens um 7 Uhr wurde es am Pfingſtſonntag auf dem Schloßplatz lebendig, wo ſich der Zug zuſammenſtellte. Bald erklang flotte Marſchmuſik durch unſere Stadt, und durch die Breite Straße ging es am Paradeplatz vorüber, die Planken und Heidelberger Straße entlang zum Waſſerturm. An der Spitze des Zuges der Spielmannszug des TV Waldhof und die Kapelle der Motorenwerke Benz, an⸗ ſchließend die beiden Ehrenſtürme der Sa und SA⸗Reſerve, dann die Marinekameradſchaft, die Kolonialkrieger und der Soldatenbund. So ging es zum Waſſerturm, wo um 8 Uhr die ſchlichte Gedenkſtunde vor ſich ging. Auch die Kapelle der 110er unter ihrem Muſikmeiſter Kraus hatte hier bereits Aufſtellung genommen. Kamerad Roßbach⸗Emden nahm das Wort, um in einer ehrenden Gedächtnisrede die glänzende deutſche Waffentat, das heldiſche Sterben der wackeren Seeleute— aber auch die tapfere Gegenwehr eines ſchneidigen Gegners zu würdigen. Dann ertönte das Kommando: „Zur Flaggenparade! Heißt Flagge!“ Während die 110er⸗Kapelle den Präſentiermarſch an⸗ ſtimmte, ſich die Hände zum Deutſchen Gruß er⸗ hoben, ſtieg langſam an den beiden Maſten die Kriegsflagge hoch, unter der ſo viele brave und tapfere Seeleute ihr Leben einſetzten für Deutſch⸗ land. Ein dreifaches„Sieg Heil!“ auf unſere ruhmreiche Flotte zur See, unſern Führer und das deutſche Vaterland klang auf durch die mor⸗ gendliche Stille, dem das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied folgte. Damit erreichte die feierliche Flaggenparade ihr Ende. Die Teil⸗ nehmer formierten ſich wieder zum Rückmarſch, der den gleichen Weg zum Schloßhof zurück⸗ führte, wo die Auflöſung erfolgte. Am Abend des gleichen Tages marſchierte gegen 19 Uhr der Zug wiederum in der glei⸗ chen Aufſtellung vom Schloßhof zum Waſſer⸗ turm zur feierlichen Niederbolung der Flag⸗ gen, die dem Tag ihre Weihe gegeben hatten. Nachdem die Formationen am Waſſerturm Auf⸗ ſtellung genommen hatten, wies Kamerad Roßbach⸗Emden nochmals kurz auf die Bedeutung des Skagerraktages, des Ehrentages der deutſchen Marine, hin, der heute zugleich als Symbol für unſer deutſches Volk gelte, das wieder über die Kontinente hinweg als gleichberechtigtes Volk Freiheit und Ehre wiedergewonnen habe. Dieſe Ehre allezeit zu wahren, iſt unſere vaterländiſche Pflicht, auch unſeren Kindern und Nachfahren gegenüber. Wieder erhoben ſich die Hände bei dem Kom⸗ mando:„Hol nieder, Flagge!“ Auch dieſe kurze Se klang aus mit einem„Sieg eil!“ und den beiden Nationalliedern. Der Skagerraktag iſt verklungen, aber der Geiſt jener Helden vom Skagerrak wird für alle Zeiten weiterleben in den alten Marinern, vor allem aber auch in unſerer neuen, wieder⸗ erſtandenen jungen Kriegsmarine. Armin. ſche Anſere Erlebniſſe Es ſei uneingeſchränkt zugeſtanden: ſchön waren dieſe Pfingſten nicht! Aber es wird niemand behaupten wollen, daß ſie ſich nicht abwechſlungsreich vorſtellten. Es gab da eine Menge von Stationen, die für den Heimat⸗ freund notgedrungen zu beſuchen waren. Es ſei an dieſer Stelle nur an die Bergſträßer Feſtſpriele in Heppenheim auf dem hiſto⸗ riſchen Marktplatz erinnert, an das Freins⸗ heimer Hahnenfeſt, an die Aufführung„Die Räuber“ in der Hardenburg bei Bad Dürk⸗ heim, an die Uferbeleuchtung in Neckar⸗ gemünd, die 1200⸗Jahresfeier Mos⸗ bachs, um nur aus der bunten Reihe der weſentlichſten Veranſtaltungen eine knappe Auswahl zu regiſtrieren. Für die Daheimgebliebenen bot ſich im Friedrichspark bei den Weiſen der Militär⸗ Muſiker und tags darauf anläßlich des SA⸗ Groß⸗Konzertes ausreichende Gelegenheit, neue Bekanntſchaften anzuknüpfen und alte feſter zu binden, riefen zahlloſe Kapellen der gaſtlichen Stätten innerhalb der Stabt und an der Peripheri zum Tanze auf, gab es ein Gar⸗ tenfeſt der„Fröhlich Pfalz“ in der Rennwieſe zu abſolvieren. Abwechſlung genug für den Unternehmungsluſtigen. Derweil fanden ſich die Schützen in Neckarau zur Feier des 30jährigen Jubi⸗ läums der Fachſchaft Zimmerſtutzenſchützen zuſammen, veranſtalteten an Pfingſten einen Feſtzug und trugen ihre Meiſterſchaftskämpfe aus, wallten Zehntauſende in ihre kleinen Gartenparadieſe am Rande der Stadt hinaus, die jetzt in vorſommerlicher Pracht ſich darbieten und dem Fleiß der Klein⸗ gärtner ein ſchönes Zeugnis ausſtellen. Trotzdem Mag der Himmel auch diesmal wieder nicht gehalten haben, was ſich der Mannheimer von ſeinem feſttäglichen Füllhorn verſprochen hatte. Es war nicht weiter wichtig. Bei einem Glaſe perlenden Bergſträßler oder Pfälzer Tropfens erwärmt ſich nur zu leicht das Gemüt und läßt die Unbilden des Wetters vergeſſen. Und wer gar einige Tänzchen im Freien wagte, wird über die abendliche empfindliche Kühle kaum Beſchwerde geführt haben. Einem waſchechten Mannheimer kann nicht ſo ohne weiteres etwas am Zeug geflickt werden! Auf dem Stadion ließ ſich wieder ein Großbetrieb feſiſtellen. Hier holten ſich Mann⸗ heimer Frauen und Mädchen, die ſich dem Kdß⸗Kurs für das Reichsſport⸗ abzeichen angeſchloſſen haben, die große Form. Die Begeiſterung der Sportvertrete⸗ rinnen iſt erfreulich. Sie focht die Kühle nicht an, waren angeſichts der zur Erholung ver⸗ fügbaren Freiſtunden mit doppeltem Eifer am Werke, ihre Leiſtungen zu ſteigern und den Sportlehrern und ⸗lehrerinnen zu zeigen, was ſie an Anregungen und Hinweiſen in poſi⸗ tivem Sinne aufgenommen hatten. Die Intereſſen jedes einzelnen ſind ja ſo viel⸗ ſeitige, daß es für den Chroniſten ſchwer hält, ein Urteil darüber zu fällen, ob die Sport⸗ lerin, der Strandjünger, der Waſſer⸗ ſportler oder der Ausflügler die'beiden Tage über das beſſere Los zog. Jeder mag ſich mit Stolz darauf berufen, daß er auch ohne die erſehnte„Schön⸗Wetter⸗Welle“ ans Ziel ſeiner Wünſche kam. Und morgen lockt bereits wieder das große Ereignis der Geisbock⸗ verſteigerung in Deidesheim, kann der eifrige Leſer des„Hakenkreuzbanner“ vor dem Gang ins Geſchäft noch hinreichend Muße finden, aufmerkſam das veröffentlichte Bild ſich vorzuknöpfen, das einige Geſichter in weißen Ringen zeigt, die es zu erkennen gilt. „Erkennſt Du Dich wieder?“— ſo lautet die Preisaufgabe. Wer möchte ſich nicht gerne auf dem Bilde wiederfinden, wenn ihm eine ſchöne Belohnung winkt? Ran an den Speck! Wir ſind begierig darauf, den glück⸗ lichen Gewinnern der Preiſe die Hand zu ſchütteln. Proſt im voraus auf die frohe Be⸗ gegnung! hk. Reich deine Hand zur Hilfe Die hilfsbedürftige Wöchnerin benötigt für ſich und ihr Kind eine kräftige Koſt. Aus die⸗ ſem Grunde bittet die NS⸗Volkswohl⸗ fahrt auch in den Sommermonaten alle gut⸗ geſinnten Volksgenoſſen um eine Lebens⸗ mittelſpende für das Hilfswerk„Mut⸗ ter und Kind“. Dieſe Lebensmittelſamm⸗ lung(Pfundſpende) wird augenblicklich bis zum 5. d. M. durchgeführt. Deut⸗ Hausfrau und Mutter! Ge⸗ denke deiner hilfsbedürftigen Mitſchweſter und hilf ihr durch deine Pfundſpende! Mannheim „Hakenkreuzbanner“ nnhe Muſterungskalender für die Zeit vom 2. bis 13. Juni 1936 Jahrgang 1913: Mannheim⸗Stadt mit den Vororten Käfertal, Neckarau, Rheinau und Waldhof mit Gartenſtadt(Muſterungsbezirk 1 Mannheim, Schlageterhaus M 4a) am Dienstag, 2. Juni: ER—Fehm um Mittwoch, 3. Juni: Fehn—Gaso am Donnerstag, 4. Juni: Gasp—Groz am Freitag, 5. Juni: Grub—lleis am Samstag, 6. Juni: Heit—Hok am Montag, 8. Juni: Hol—Kar am Dienstag, 9. Juni: Kas—Kol am Mittwoch, 10. Juni: Kon—Ky. Jahrgang 1914:(Zurückgeſtellte) Mann⸗ 35— Stadt— mit den Vororten: Käfertal, eckarau, Rheinau und Waldhof mit Garten⸗ ſtadt(Muſterungsbezirk 1 Mannheim, Schla⸗ geterhaus, M 4a) am Freitag, 12. Juni:—6 am Samstag, 13. Juni:—K. Jahrgang 1913: Mannheim— Stadt— mit den Vororten: Käfertal, Neckarau, Rheinau und Waldhof mit Gartenſtadt(Muſterungs⸗ bezirk l Mannheim, Ballhaus am Schloß). am Dienstag, 2. Juni: Sar—Schneb am Mittwoch, 3. Juni: Sehneck—Seh am Donnerstag, 4. Juni: Seck—Step am Freitag, 5. Juni: StervVi am Samstag, 6. Juni: vo—wel am Montag, 8. Juni: Wwen—Zy. Jahrgang 1914:(Zurückgeſtellte) Mann⸗ heim— Stadt— mit den Vororten Käfertal, Neckarau, Rheinau und Waldhof mit Garten⸗ ſtadt(Muſterungsbezirk ll Mannheim, Ballhaus a mSchloß) am Dienstag, 9. Juni: L. M, N und 8 am Mittwoch, 10. Juni: O, P, O, R,—Z. Jahrgang 1915:(Zurückgeſtellte) Mann⸗ 375— Stadt— mit den Vororten: Käfertal, eckarau, Rheinau und Waldhof mit Garten⸗ ſtadt(Muſterungsbezirk ll Mannheim, Ballhaus am Schloß) am Freitag, 12. Juni:—6 am Samstag, 13. Juni:—X. * Es wird darauf hingewieſen, daß jeder Ge⸗ ſtellungspflichtige, der ſeine Wohnung wechſelt, verpflichtet iſt, dies innerhalb 3 Tagen bei der zuſtändigen polizeilichen Meldeſtelle zur Berich⸗ tigung ſeiner Wehrſtammkarte anzumelden. Um jeden Zweifel auszuſchließen, wird mit⸗ geteilt, daß auch Nichtarier zur Muſterung zu erſcheinen haben. Jeder Dienſtpflichtige hat ferner zwei un⸗ aufgezogene Paßbilder zur Muſterung vorzulegen. Geburtsſcheine(Familienbücher) nicht vergeſſen. Muſterurngsbeginn jeweils.30 Uhr vor⸗ mittags. Erſcheinen hat Beſtrafung zur olge. Pfingſtreiſen der Mannheimer Die beliebteſten Reiſeziele Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß wir uns alle dafür intereſſieten, welche Gegenden unſeres Reiches über die Pfinaſtfeiertage bei den Mannheimer Volksgenoſſen die größte Anziehungskraft ausgeübt haben. Bei einer Betrachtung hierüber ſollen zunächſt die Rei⸗ ſen außer Betracht bleiben, die nur während der beiden Feiertage oder auch nur an einem der beiden Tage in die nähere Umgebung ge⸗ macht wurden, denn es iſt ganz klar, daß Odenwald und Pfalz— wie ſchon immer— in beſonderer Gunſt ſtanden. Das zeiate ſich am Bahnverkehr und an vielen anderen Din⸗ gen. So fanden auch die nach dem Odenwald und der Pfalz verkehrenden Omnibuſſe reaſte Beachtung, wie das auch bei den Omnibus⸗ fahrten nach dem Speſſart und nach Bad Kreuznach der Fall war. Daß auch Intereſſe für größere Fahrten beſtand, zeigte die Tat⸗ ſache, daß nach dem Schwarzwald vier Omni⸗ buſſe abgelaſſen werden mußten. Im übrigen konnte man bei den diesjähri⸗ mgen Pfingſten die Beobachtung machen, daß viele Reiſen angetreten wurden, die für län⸗ gere Zeitdauer berechnet waren. Das muß zu dem Schluß führen, daß jetzt ſchon ſehr viele Urlaubsfahrten angetreten wor⸗ den ſind, und daß man die Pfinaſtfeiertage zur Verlängerung des Urlaubs benützte. Dieſe Vermutung wird dadurch bekräftigt, daß in großem Umfange in den Tagen vor Pfingſten Urlaubskarten ausgegeben wurden, während in früheren Jahren zu dieſem Zeitpunkt vor allem mit Feſttagsrückfahrkarten gereiſt wurde. In erſter Linie ſcheinen die zu Pfingſten an⸗ getretenen Reiſen für den Erholungsurlaub beſtimmt geweſen zu ſein, was ſchon daraus herworgeht, daß die meiſten dieſer Reiſen in die deutſchen Gebirge führten. Ganz beſonderer Gunſt erfreute ſich der Schwarzwald und davon wieder der ſüd⸗ liche Teil um Freibura und um den Feldberg herum. Beachtlich aroß war auch das Intereſſe für die bayeriſchen Alpen, doch konnten ſie in dieſer Beziehung mit dem Schwarzwald nicht ganz Schritt halten. Im übrigen wur⸗ den wieder ſehr viele Fahrten angetreten, die ausgeſprochene Beſuchsreiſen zum Beſuch von Verwandten in allen deutſchen Gauen waren. Daß bei dieſen Fahrten die Großſtädte das überwiegende Reiſeziel waren, konnte wie ſchon in früheren Jahren auch bei den dies⸗ jährigen Pfinaſten wieder feſtgeſtellt werden. Aus der Deutſchen Arbeitsfront Kreisbetriebsgemeinſchaft Handwerk 5 Die Facharuppe Holz(Bau⸗ und Mi el⸗ ſchreiner, Boots⸗ und Modellbauer, Wagner, Drechfler, Küfer und Korbmacher) veranſtaltet am Mittwoch 3. Juni, 20 Uhr, im Ballhausfaal eine Verſammlung. Red⸗ ner Pa. Berg und Pg. Welſch. 70 Sonderzüge in drei Tagen abgefertigt Treue Pflichterfüllung ermöglichte Rieſenbetrieb/ Mehr Reiſende als im letzten Jahre Wer am Pfingſtſonntag in die Nähe des Hauptbahnhofes kam oder gar ſelbſt mit der Reichsbahn in die Ferne fuhr, der dürfte wirk⸗ lich überraſcht von dem Rieſenbetrieb geweſen ſein, der an dieſem Tage herrſchte. Aus allen Richtungen ſtrömten vor allem in den Vormit⸗ tagsſtunden die Mannheimer herbei und in dem Hauptbahnhof ſelbſt ging es zu wie in einem Ameiſenhaufen. In richtiger Erkenntnis der Sachlage hatte die Reichsbahn auch den letzten Mann für den Dienſt eingeteilt, denn an—— ſten gab es für die Bahnbeamten weder Feier⸗ tag noch Urlaub. Jeder Mann mußte auf ſei⸗ nem Poſten ſein, angefangen bei den verant⸗ wortlichen Leitern der einzelnen Dienſtſtellen, bis herab zum einfachſten Weichenwärter oder Rangierer. Um dem Schalterandrang gerecht werden zu können, hatte man ſämtliche zur Ver⸗ fügung ſtehenden Fahrkartenſchalter beſetzt und die einzelne Schalterbeſetzung bis zu drei Mann verſtärkt. Nur durch vollſte Pflichterfüllung und reſtloſen Einſatz jeden Mannes war es möglich, daß an dem Hauptreiſetag, am Pfingſtſonntag, 105 75325 allen Anforderungen gerecht werden onnte. * Der bereits am Freitag ſehr ſtark einſetzende Fernreiſeverkehr fand am Samstag ſeine Fort⸗ ſetzung und ſeine Steigerung. Zur Bewältigung des Rieſenverkehrs mußten 18 Sonderreiſezüge gefahren werden. Zwei dieſer Sonderzüge, und zwar den D 164 Holland—Baſel und D 191 Mannheim—Frankfurt—Berlin, mußte man nachträglich einlegen, da die ſchon erheblich ver⸗ ſtärkten Kurszüge nicht ausreichten, um den Maſſenandrang der Reiſenden aufzunehmen. Am Sonntag ſetzte dann zunächſt ein ſehr ſtarker Nahverkehr und vor allem ein rieſiger Ausflugsverkehr ein. Das größte Intereſſe fan⸗ den die billigen Sportſonderzüge, die geradezu geſtürmt wurden. Mit dem 7⸗Uhr⸗Zug fuhren 2000 Volksgenoſſen ins Neckartal, meiſt bis Eberbach, der bis Mosbach verkeh⸗ rende-Uhr⸗Zug beförderte ſogar 3000 Volks⸗ genoſſen und der Nachmittagszug 13.56 Uhr bis Eberbach nahm nochmals 2200 Wander⸗ luſtige mit. Daß bei einem ſolchen Andrang jeder dieſer Züge, wie im Fahrplan vorgeſehen, doppelt gefahren werden mußte, war ſelbſtver⸗ ſtändlich. Der Verwaltungsſonderzug um.42 Uhr nach Seebrugg war von Mannheim aus mit 350 Reiſenden auch ſehr gut beſetzt. Da der Fernverkehr ebenfalls in voller Stärke anhielt, mußten alle vorgeſehenen 16 Ergänzungszüge gefahren werden und ſchließlich war man ge⸗ zwungen, noch nachträglich einen Vorzug zu dem D 192 Berlin—Baſel zwiſchen Frankfurt und Baſel einzulegen. Die doppelt gefahrenen beſchleunigten Perſo⸗ nenzüge durch das Neckartal nach Würzbur und Nürnberg und durch das Rheintal na Freiburg und Konſtanz waren auch bis auf den letzten Platz vollbeſetzt. „Daß ein großer Teil der Pfingſtausflügler die beiden Feiertage außerhalb von Mannheim verbrachten, ging daraus hervor, daß der Aus⸗ flüglerrückſtrom am Sonntagabend nur etwa ein Fünftel der Reiſenden umfaßte, die am Morgen von Mannheim weggefahren waren. Am zweiten Feiertag wirkte ſich das kalte Wetter in weniger erfreulicherweiſe im Reiſe⸗ verkehr aus. Der Sonderzug nach Seebrugg war von Mannheim aus nur ſchwach beſetzt und der Sportſonderzug um?7 Uhr ins Neckartal brauchte auch nur einfach gefahren zu werden. Da ſich inzwiſchen aber das Wetter gebeſſert hatte, war der Andrang zu dem 9⸗Uhr⸗Zug ſo ſtark, daß dieſer vollbeſetzt den Mannheimer Hauptbahn⸗ hof verließ und auch am Nachmittag gab es zu dem Zug 13.56 Uhr nochmals einen erfreulich ſtarken Andrang. Zwiſchen 8 und 9 Uhr ſteigerte ſich überhaupt der Ausflugsverkehr recht merk⸗ lich, um am Nachmittag einen neuen Auftrieb zu erfahren. Auffallend gering im Vergleich zu den Vorjahren war der„Waſſerſportverkehr“ auf der Bahn, und zwar galt es nur wenige Boote zu befördern. Nochmals Hochbetrieb gab es im Hauptbahn⸗ hof, als in den Abendſtunden des Montag der Rückſtromverkehr der Ausflügler und der Pfingſtreiſenden einfetzte. Die am Montag von der Reichsbahn im Bereiche des Mannheimer Hauptbahnhofs abgefertigten 23 Sonderzüge wurden hauptſächlich für den Rückſtrom be⸗ nötigt. Insgeſamt gelangten hier von Samstag bis Montag 70 Sonderreiſe züge zur Ab⸗ fertigung! Wahrlich eine Leiſtung, auf die die Reichsbahn ſtolz ſein darf. Im geſamten be⸗ trachtet, war der Pfingſtverkehr beſſer als im vergangenen Jahre, obgleich der Montag nicht ganz den Betrieb gebracht hatte, den man er⸗ warten durfte. Ein Gaunerſtreich im Wartezimmer Ein kurzes Mannheimer Gaſtſpiel/ Kaſſettendiebſtahl in R7 Eine ſtattliche Reihe von Vorſtrafen kann der 33 Jahre alte Angeklagte aus Berlin, der ſich vor dem Mannheimer Einzelrichter wegen eines hier begangenen Diebſtahls zu verantworten hatte, aufweiſen. Es wechſelte ab— Dieb⸗ ſtahl, Einbruch, Betrug, Urkundenfälſchung und ſo weiter. Sein Werdegang iſt nicht alltäglich, an verſchiedenen Univerſitäten ſtudierte er Me⸗ dizin, war dann da und dort als Chemiker be⸗ ſchäftigt, wenn er nicht gerade eine Strafe ver⸗ büßte. Er hatte gerade neun Monate Gefängnis in Kamenz hinter ſich, als er im Januar 1936 eine Reiſe nach Süddeutſchland machte, um— wie er ſagt— Arbeit zu ſuchen. Weit kam er nicht, denn ſchon wurde er von Leipzig ſteck⸗ brieflich verfolgt, in Augsburg konnte er feſt⸗ genommen werden, und inzwiſchen wurde er vom Schöffengericht Leipzig zu 14 Monaten Zuchthaus verurteilt. Sein Gaſtſpiel in Mannheim gab er am 28. Januar 1936 bei einem hieſigen Arzt. Nachdem er eine Zeitlang im Wartezimmer ſaß, ver⸗ ſchwand er plötzlich,— und die Aſſiſtentin ver⸗ mißte einen Geldbeutel mit ungefähr 4 Mark Inhalt. Nachdem in der Hauptverhandlung der Ange⸗ klagte in längeren Ausführungen erzählt hatte, daß er eigentlich keine Verbrechernatur ſei— er werde quaſi nur zu einer ſtrafbaren Handlung getrieben, wenn er keine beſſere Möglichkeit ſehe, zu Geld zu kommen— lehnte er den Dieb⸗ ſtahl in Mannheim ſtrikte ab. Er ſchilderte ge⸗ nau, ſo und ſo ſei es bei dem Arzt zugegangen, er ſei weggegangen, weil er nicht mehr länger warten wollte. Aber den Geldbeutel? Nein, da⸗ von weiß er nichts. Die Aſſiſtentin trat als Be⸗ laſtungszeugin auf, aber auch darnach blieb er bei ſeinem Leugnen. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefäng⸗ nisſtrafe von acht Monaten. War nun dieſer Antrag ausſchlaggebend oder was ſonſt, das weiß man nicht. Der Angeklagte erklärte plötz⸗ lich in ſeinem Schlußwort:„Na, nun will ich Ihnen ſagen, daß ich der Täter bin. So und ſo habe ich den Diebſtahl ausgeführt. Ich wollte nicht den Arzt aufſuchen um mir ein Medika⸗ ment verſchreiben zu laſſen, ſondern ich dachte, er würde mir irgendwie weiterhelfen, ich be⸗ fand mich in großer Not“. Glaubwürdig anzu⸗ geben, warum er nun eigentlich gelogen hatte, das konnte er nicht. Der Einzelrichter nahm e an und erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten. Dieſe Strafe wird unter Einrechnung der in Leipzig ausgeſprochenen 14monatigen Zuchthausſtrafe zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von einem Jahr drei Monaten zuſammengefaßt. Außerdem werden— nach dem Leipziger Urteil — die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. * Zu einem Jahr und ſieben Monaten Gefäng⸗ nis verurteilte das Mannheimer Schöffengericht den erſt 21 Jahre alten Wg der in der Nacht zum Oſterſonntag den iebſtahl einer Kaffette aus einem Büro in R7 ausführte. Da die Kaſſette geſchloſſen war, nahm er ſie vor⸗ läufig mit nach Hauſe, um ſie dann anderntags aufzumeißeln. Es befanden ſich darin jedoch nur 21.30 Mark in bar, dann zwei Scheckhefte und einige andere Papiere. Der Angeklagte hatte mit mehr gerechnet. Er kam nun auf die Idee, einen Scheck auf die Mannheimer Sparkaſſe über 800 Mark auszuſchreiben und das Geld an das Poſtamt Ludwigshafen zu dirigieren. Er ſchrieb zu dieſem Zweck einen ſchönen Brief an die Sparkaſſe, legte den Scheck bei und fer⸗ tigte auch zwei Tage ſpäter für f0 noch einen Ausweis aus, als die Poſt ein ſolches Papier von ihm verlangte. Alles hätte ſich der junge Mann ſparen können. Der Scheck war längſt ge⸗ ſperrt, die Behörden wußten Beſcheid, und als er ahnungslos zum Ludwigshafener Poſtamt kam, ſeine 800 Mark abzuholen, packte ihn ein Kriminalbeamter„liebevoll“ am Aermel. Während der Staatsanwalt mildernde Um⸗ ſtände verneinte und eine Zuchthausſtrafe von 2½% Jahren beantragte, woilte das Schöffenge⸗ richt wegen der Jugend des Angeklagten noch⸗ mal davon abſehen und erkannte wegen eines Verbrechens des ſchweren Diebſtahls, wegen eines weiteren Verbrechens einer privaten Ur⸗ kundenfälſchung ſowie eines Vergehens des ver⸗ ſuchten Betruges auf obige Strafe. —— Die Zahl der Kranken ſinkt Auf Grund der Meldungen von 239 Orts⸗ krankentaſſen mit 7257760 gegen Krankheit verſicherten Perſonen ergibt ſich für den 1. Mai 1936 ein Krankenſtand von 2,33 gegenüber 2,59 am 1. Mai des Vorjahres. Damit wurde zum erſten Male ſeit dem Jahre 1930 die bisher überhaupt beobachtete unterſte Grenze des Krankenſtandes von 2,42 noch unterſchritten. Im kommenden Monat dürfte die Kranken⸗ ſtandkurve noch weiter abſinken. Der Deutſche verläßt den Deutſchen nicht Aus der Arbeit des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland Während des Winterhalbjahres 1935/36 wurde von ſämtlichen Gruppen im Stadt⸗ bezirk Mannheim des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland ernſte, verantwor⸗ tungsvolle Volkstumsarbeit geleiſtet. Inner⸗ halb der Frauengruppe fanden regelmäßige Arbeitsnachmittage ſtatt, außerdem Nähnach⸗ mittage, in denen für notleidende Volksgenoſ⸗ ſen im Ausland Bekleidunasſtücke erneuert und hergeſtellt wurden. Ueber die Not in verſchiedenen Volkstums⸗ gebieten ſprachen in mehreren aroßen Ver⸗ ſammlungen Vertreter der betreffenden Volks⸗ gruppen, z. B. aus der Batſchka, aus Sieben⸗ bürgen, über das Wolgagebiet, Danzig und aus dem beſonders bedränaten Sudetenland. Aus allen Vorträgen aina die ſeeliſche und körperliche Not hervor, unter der die deutſchen Brüder und Schweſtern zu leiden haben und ſchürten das Verantwortunasbewußtſein, ihnen unſere Pflicht in ieder Weiſe zu er⸗ füllen. Trotz aller Bedränanis haben ſie ihr Deutſch⸗ 0 CTrxi Man ſoll daran gewöh Aerzte ſpreck 4—3* daß wir Er— 3 falls mit ſole peltem Kopfl lich mit dem ein ſanftes 9 Ohne eine ſchlechtes Gen muß ich doch nügt nicht. 9 für mein He verzeihen Si poetiſch vorke einſam ohne Zärtlichkeit d f ſich von der Matratze erröten. Strandbadbetrieb ausgeſal Wir kennen ſo manchen Mannheimer, ſ mächtig auf das Strandleben an Pfingſten reute und ſich ſchon entſprechend einrichtete, um dem zu erwartenden Sonnenbrand wirkg begegnen zu können. Man dachte noch allenthal⸗ ben daran, daß im vergangenen Jahre eine ſolche Hitze geherrſcht hatte, daß man ſich kaum zu helfen wußte, ja,— daß es ſogar allerlet Hitzſchläge gab. 33 Jn dieſem Jahre war es zu Pfingſten an unſerem ſchönen Lido gerade umgekehrt und es hätte nicht viel gefehlt, dann hätte man Mittel zur Anwendung bringen müſſen, um der Kälte wirkſam zu begegnen. Bei den niedrigen Würme⸗ graden war es weiter nicht verwunderlich, daß die Mannheimer kein allzu großes Bedürfnis nach Abkühlung hatten und ſo konnte man ſo⸗ wohl am Sonntag wie auch am zweiten Feier⸗ tag die Zahl der tatſächlichen Badegäſte an den Fiaigern der Hände durchzählen, ohne dabei ſich zu verzählen. Bei dem heftig wehenden kühlen Wind war ein geruhſames Hinlegen ohne Kleider weder gemütlich noch geſundheitlich angebracht und der erneute Kaltlufteinbruch hatte es am Montag ſogar ſo weit gebracht, daß das Waſſer wär⸗ mer als die Luft war. 16 Grad Waſſerwärme wurden gemeſſen, während als höchſte Lufttem⸗ peratur nur 15 Grad feſtgeſtellt wurden. Daß an den beiden Feiertagen trotz des voͤl⸗ lig darniederliegenden Badebetriebs das Strandbad nicht ausgeſtorben war, iſt den Spaziergängern zu verdanten, die den Strand ſehr ſtark belebten. Man machte vom Waldpart herüber einen Abſtecher zum Lido und man wurde beim Anblick der vielen Spaziergänger unwillkürlich an einen Sonntag im Spätherbſt verſetzt, an dem der Wind über das Land ſegt. Das Hauptgeſprächsthema der Strand⸗Spazler⸗ gänger war natürlich das Wetter und die aus⸗ gefallene Badegelegenheit, wobei man ſich im⸗ aben, um il ahren, ihre mertes Geſich reiwillig auf em Einſchla Schlafes fort ich, nur das 33* ſchmei es b Tröſter, dieſe des Ausruhe unſerem müd mit ihm befr *— mer wieder gegenſeitig die Frage vorlegte, oh Mitteilir wohl der Juni endlich das richtige Badewetter bringen wird, das uns in dieſem Jahre bis jetzt nur an einigen wenigen Wochentagen be⸗ Mittwoc ſchert war, verſammlung Mannheim i kammer in N Ehem. Zoer Feldartilleriſten. Die Soldaten⸗ esordnung: ſtadt Raſtatt hat mit dem großen Geſchehen am 0 Uhr: Fach, 7. März d. J. ihre Auferſtehung gefeiert. b Fachgruppe. und Zapfenſtreich zmiben jetzt wieder in der feit ſhre Gioigi Kriegsende ſtillgewordenen ehemaligen alten Verſammlung Garniſonſtadt. Auch das ehemalige 2. Badiſche Nr. 30 iſt im Neuauf⸗ au begriffen. Wieder raſſeln die Batterien, wie einſt, durch die Straßen der früheren Feſtung. Die hieſige Kameradſchaft ehem. Feldartilleriſten des 2. Bad. Feldartillerie⸗Regiments Nr. 30 trifft ſich jeweils jeden erſten Donnerstag des Monats im Lokal N 4, 17(„Brauſtübl“) zum Kameradſchaftsappell. Alte Erinnerungen des Regiments werden ausgetauſcht; Kriegserleb⸗ niſſe⸗ erzählt, Kameradſchaften werden erneuert. 55 Gartenfeſt der„Fröhlich pfalz Die Farben der„Fröhlich Pfalz“ wehten während der Pſingſtfeiertage über den Renn⸗— wieſen. Der bekannte Karnevalverein feierte Ihren 80. E 2. Juni, Frau Mannheim⸗W larin, die ihr⸗ verbringt, un Oe Das Oeſterre mit: Die Anz Oeſterr. Krieg Ende Dezem Auskunft und Oeſterr. Konſ r vo zeipräſidium ſein herkömmliches Gartenfeſt mit Konzert, Volks⸗ und Kinderbeluſtigungen aller Art. Nur 3 machte der Wettergott einen kleinen Strich durch— 2 55 0 die Rechnung. Es war recht kühl, und der Wind leiwache Rh machte einen Aufenthalt im Freien nicht gerade zur reinen Freude. Und doch mußte man um den kühlen Wind andererſeits wieder froh ſein, Neu denn er verſcheuchte wenigſtens die grauen Wolken, die regenkündend und ⸗drohend von Der Rektor Weſten herüberkamen. So war es natürlich, daß zu einer Reſer der Beſuch unter der ungünſtigen Witterung r wird er litt. Trotzdem konzertierte die Kapelle Schönig n al fleißig und erfreute die, welche ſich von der ni Pg. Hauptlehr gerade ſtrahlenden Laune des Wetters nicht hat⸗ erner kan ten abhalten laſſen, mit ihren Klängen. Dazwi⸗ erfreuliche M Schüler und Jungvolk der des BDM ver krankheitshalb Schon vor ſchule die Hit chen, daß 90 v nen in der Hi dieſem Jahre das Deutſche gebnis erzielt unter dem Ba ſchen zeigte die Gruppe Simon ihr Können im Tanz und Einradfahren. 2 Die Kinder beluſtigten ſich bei Wurſtſchnappen und Sackhupfen, dem eifrig gehuldigt wurde, ebenſo dem Klettern auf den mit Gaben be⸗ hangenen Kletterbaum. Die Erwachſenen konn⸗ ten an einem Schießſtand preisſchießen und ſi an einer reich beſchickten Tombola allerl hübſche Dinge ausloſen. Auch die Kegler kamen auf ihre Rechnung, und daß hin und wieder ein Tänzchen riskiert wurde, verſteht ſich am Rande. Und wenn auch ein Stand mit heißen Würſten bei dem kühlen Wetter ſicher ſehr be⸗ gehrt geweſen wäre, ſo herrſchte doch allenthal⸗ ben frohe Stimmung, wie es ſich zu einem Gartenfeſt eben gehört. Nationalthes ſcheint Hebbel⸗ auer“ als le Spielzeit, unt Müller. Begit uni:„De nerstag wird Frau ohne Spielplan auf bach, deſſen Ge ter zu Ende Fühler die Ro den 6. Juni, b⸗ rung von Puc muſikaliſchen der ſzeniſchen Im Neuen Tl und Donners Vauerntheater. wind Neal un Dorfheilig Pohls Dorfkon geben. tum in Sitte und Sprache(dank der deutſchen Schule) bewahrt; vieles altes Brauchtum hat ſich in harten Kämpfen durch Jahrhunderte hindurch bei ihnen exhalten, ſei es Tanz, Spiel oder Tracht. Reiſt man Hurch die Sied⸗ lunasgebiete dieſer Volksdeutſchen, ſo erkennt man überall deutſche Kultur, ausgeprägt in Bauten, Kunſt oder althergebrachtem Haus⸗ gerät. Dieſe Kultur erhalten zu helfen he⸗ trachtet der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland als ſein vornehmſtes Ziel, und es ſoll nach den ernſten Veranſtaltungen des Winters ein fröhliches Sommerfeſt im Juni, das im Zeichen der Kornblume ſtattfindet, neue Mittel bringen. Adolf Hitler ſagt:„Nur wer am eigenen Leibe fühlt, was es heißt, Deutſcher zu ſein ohne dem lieben rt Vaterlande angehören zu dürfen, desberg g vermaa die tiefe Sehnſucht zu er⸗ 1316 Endgübii Katt dan Forts Va er vom Mutterlande g 5 7 trennten Kinder brennt“. 18 e 2056 Uhr. „Hakenkreuzbanner“ 2. Juni 1936 Tꝛoster Noyflisoen Man ſoll die Kinder gleich von Anfang an daran gewöhnen, möglichſt flach zu liegen. Die erzte ſprechen von der Gefahr der Rückgrat⸗ 3—— und ſicher mit Recht. Es heißt auch, daß wir Erwachſenen gut daran täten, eben⸗ och allenthal⸗ falls mit ſolchem Unfug wie Keilkiſſen und dop⸗ Jahre eine peltem Kopfkiſſen aufzuräumen und uns ledig⸗ an ſich kaum lich mit dem guten Gewiſſen, das ja bekanntlich ogar allerlei ein ſanftes Ruhekiſſen ſein ſoll, zu begnügen. Ohne eine Debatte über mein gutes oder Pfingſten an ſchlechtes Gewiſſen heraufbeſchwören zu wollen, kehrt und muß ich doch ſagen: ich habe es verſucht, es ge⸗ man Mittel nügt nicht. Nicht daß ich die Matratze zu hart im der Kälte für mein Haupt finde, aber meine Wange— igen Wärme⸗ verzeihen Sie, wenn Ihnen dieſer Ausdruck zu nderlich, daß betiſch vorkommt!—, meine Wange fühlt ſi Bedürfiis ge fühlt ſich einſam ohne das Kopfkiſſen. Sie iſt durch die nte man ſo⸗ Zärtlichkeit der leichten Federn verwöhnt und 95 fenai von 137—5 0 Glätte gäſte an der Matratze abgeſtoßen, ich geſtehe es, ohne zu ne dabei ſich erröten. Man muß nicht immer in die Kiſſen geweint — um ihre tröſtende Mütterlichkeit zu er⸗ Wind war tröſtende ahren, ihre Bereitwilligkeit, ein müdes, beküm⸗ leider weder acht und der miertes Geſicht zu empfangen. Wer möchte wohl am Montag 3 en auf den wundervollen Augenblick vor Waſſer wär⸗ dem Einſchlafen verzichten, wo ſich der Kopf Laſſerwärme wwohlig in das Kiſſen drückt und ſich ſelber ſcin ſte Lufttem„dellchen“ macht? Oder wer kuſchelt ſich nicht am urden. 3 Sonntagmorgen, wo man zu früh aufwacht, noch einmal mit innigem Genuß tief, tief hin⸗ ein in die Federn, ſchließt die Augen ganz feſt und läßt ſich wieder von den Wogen des rotz des vöͤl⸗ triebs das ar, iſt den. and chlafes fortſpülen? Das Kopfkiſſen, behaupte n ich, nur das Kopfkiſſen iſt es, das uns mit o und man ſchmeichleriſchen Weichheit in das Land haziergänger es Vergeſſens lockt. Man laſſe uns dieſen Spätherbſt Tröſter, dieſen Urgrund der Behaglichkeit und S des Ausruhens, man ziehe es uns nicht unter ind⸗Spazler⸗ unſerem müden Haupte fort, denn wir ſind ſehr nd die aus⸗ mit ihm befreundet. tan ſich im⸗ — Mitteilungen der Kreishandwerker Jahre bis Verſammlungstermine ſentagen be⸗ Mittwoch, 3. Juni, 18 Uhr; Mitglieder⸗ verſfammlung der Bild⸗ und Steinmetzinnung Mannheim im Sitzungsſaal der Handwerks⸗ kammer in Mannheim, B 1, 7b, 2. Stock. Ta⸗ e Soldaten⸗ esordnung: Stellung der Vertrauensfrage.— eſchehen am 2) Uhr: Fachgruppenverſammlungen der DAß, iert. Wecken ch Holz, im Ballhaus. Wir erſuchen r in der ſeit fümtliche Mitglieder der Fachgruppe Holz, ligen alten ihre Gefolgſchaftsmitglieder zum Beſuch der 2. Badiſche Verſammlung anzuhalten. im Neuauf⸗ 80 Jahre alt Uterien, wie Ihren 80. Geburtstag kann am Dienstag, den en Feſtung. dartilleriſten 2. Juni, Frau Eva Hufnagel geb. Alles, aus nis Nr. 30 Mannheim⸗Wallſtadt feiern. Der Altersjubi⸗ nerstag des llarin, die ihren Lebensabend im Laurentianum tübl“) overbringt, unſere beſten Wünſche. rungen Betr.: Oeſterr. Kriegserinnerungsmedaille. Kriegserleb⸗ Das Oeſterreichiſche Konſulat Mannheim teilt zen Rik: Die Anmeldefriſt für die Verleihung der Ende Dezember 1936 verlängert. Koſtenloſe falz⸗ Auskunft und Anmeldeformulare erhältl. beim 13* wehten Heſterr. Konſulat, Mannheim, Hildaſtraße 17. den Renn. konzgns wegz anchrhefereen mie ns we⸗ 4.. zeipräſidium Mannheim bereits in einer Be⸗ Art. Ant 4 lanntmachung mitteilte, findet die Abnahme und Strich durch 1 Abſtempelung der Kraftfahrzeuge von Dienstag, d der Wind den 2, Juni ab, bis auf weiteres auf der Po⸗ nicht gerade lizeiwache Rheinau, Marktplatz, ſtatt. te man um 3 er froh ſein, Neues aus Seckenheim die grauen Der Rektor der Vollsſchule Pg. Böhler wurde zu einer Reſerve⸗Offiziersübung eingezogen, und 4 r wird er die vier Wochen dauernde Uebung rohend von 4 ürlich, dag e S5 n Konſtanz ableiſten. Mit ſeiner Vertretung iſt on der nichth Pg. Hauptlehrer Doll beauftragt worden. rs nicht ha⸗ f kann die Volksſchule Seckenheim die ſen. Dazwi⸗⸗ erfreuliche Mitteilung machen, daß nun alle ihr Können Schüler und Schülerinnen der Volksſchule im — 5 Jungvolk der HJ bzw. bei den Jungmädel rſtſchnappen des BꝰM vereinigt ſind(bis auf einzelne, die digt wurde rantheitshalber nicht beitreten konnten). Gaben Schon vor längerer Zeit konnte die Volks⸗ ſenen konn⸗ ſchule die Hitler⸗Jugendfahne hiſſen, zum Zei⸗ zen und ſich chen, daß 90 v. H. aller Schüler und Schülerin⸗ Fla allerlei nen in der Hitler⸗Jugend ſtehen. Dank der in egler kamen dieſem Jahre durchgeführten Werbeaktion für das Deutſche Jungvolk konnte das ſchöne Er⸗ d wieder 1 ſich gebnis erzielt werden, daß die ganze Schule mit heißen uünter dem Banner des Führers marſchiert. — h allenthal⸗ Nationaltheater. Am Dienstag, 2. Juni, er⸗ zu einem ſcheint Hebbels Trauerſpiel„Agnes Bern⸗ auer“ als letzte Klaſſiter⸗Neuinſzenierung der Müler. Beginn: 20 Uhr.— Am Mittwoch, 3. Juni:„Der Bettelſtudent“, am Don⸗ nerstag wird Oscar Wildes Komödie„Eine Frau ohne Bedeutung“ wieder in den Spielplan aufgenommen. Für Gerhard Haſel⸗ bach, deſſen Gaſtvertrag mit dem Nationalthea⸗ ter zu Ende gegangen iſt, ſpielt jetzt A. S. Fühler die Rolle des Gerald.— Für Samstag, r deutſchen den 6. Juni, bereitet die Oper eine Neuinſzenie⸗ uchtum hat, ung von Puceinis„Tosca“ vor, unter der hrhunderte uſkaliſchen Leitung von Ernſt Cremer und 43, San Alſzenſchen von emrich Ronter⸗deiſig,„o die Sied⸗ Im Reuen Theater ſpielt Dienstag, Mittwoch ſo erkennt nd Donnerstag das betannte Tegernſeer neprägt in Pauerntheater. Dienstag, 2. Juni, um 20 Uhr, em Haus⸗ wird Neal und Ferners Schwank„Die drei helfen. be⸗ 5 Dorfheiligen“, Mittwoch nochmals Julius ſchtum im Pohls Dorftomödie„Wer zuletztlacht“ ge⸗ A, und geben. ingen des fatiff Daten für den 2. Juni 1936 ‚ K 1550 Der Maler Fritz Auguſt von Kaulbach in München geb.(geſt. 1921). 25 1866 Der Kulturh'ſtoriker Georg Steinhauſen in 4 Brandenburg a. d. Havel geb.(geſt. 1933). 1396 Der Afrikaforſcher Gerhard Robljs in Go⸗ dürfen, desberg geſt.(geb. 1831). 1. 9¹⁶ Endgüftige Erſtürmung des Verduner en Forts Vaux. 3 Sonnenaufgang.58 Uhr, Sonnenuntergana .36 Uhr. Oeſterr. Kriegserinnerungsmedaille wurde bis Spielzeit, unter der Regie von Hans Cark Poliziſten erwarben SA⸗Sportabzeichen Die Verleihung an die erſte Gruppe der Polizei/ Die ſchlichte Feier in der, Liedertafel“ „Das SA-⸗Sportabzeichen an der Uniform des Polizeibeamten war in Mannheim bisher etwas Unbekanntes, und ſo fällt es jetzt um ſo mehr auf, ghwenn man Polizeibeamte als Trä⸗ ger des SA-⸗Sportabzeichens ſieht. Nicht lange wird es aber mehr dauern, bis man einer hiess ahl von Polizeibeamten begegnet, die ieſes Merkmal ſportlicher Leiſtung tragen, denn die erſte aus 34 Mann beſtehende Gruppe f55 jetzt die Pnüfungen abgelegt und erfüllt, o daß die Verleihung vorgenommen werden konnte. Inzwiſchen ſind weitere 170 Polizei⸗ beamte in der Vorbereitung für den Erwerb des SA⸗Sportabzeichens, nachdem das Vorbild der Kameraden der erſten Gruppe ein Anſporn war. An die 34 erſten Anwärter aus den Reihen der Polizei fand nunmehr in der„Liedertafel“ die Verleihung ſtatt. Kameradſchaftsführer Oberwachtmeiſter Hepp von der Ortsgruppe Mannheim des Kameradſchaftsbundes deutſcher Polizeibeamten ſprach die Begrüßungsworte, worauf Oberſturmführer Gimbel die Ver⸗ leihung der SA⸗Sportabzeichen vornahm und dabei auf den Sinn dieſes Leiſtungsabzeichens hinwies. Sein Wunſch war, daß die Träger jetzt nicht auf den Lorbeeren ausruhen, ſon⸗ dern unentwegt weiterarbeiten mögen. Polizeipräſident Dr. Ramſperger gra⸗ tulierte den Kameraden der erſten Gruppe aus den Reihen der Polizei und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die Kameraden neben ihrem ſtrammen Dienſt auch noch die Zeit ge⸗ funden haben, dieſes Leiſtungsabzeichen zu er⸗ werben. Der Polizeipräſident ſtreifte die Pflich⸗ ten und Aufgaben des Polizeibeamten und betonte, daß heute das Leben und der des Polizeibeamten einen ganz anderen Inhalt habe. Der Staat umfaſſe das ganze Volk und dieſem Volk laſſe der Polizeibeamte ſeinen Schutz angedeihen, der nach außen hin die Viſitenkarte des Staates ſei. Mit dem Wunſche, daß jeder einzelne das SA⸗Sportabzeichen in Würde und im Geiſte des Führers und Stif⸗ ters tragen möge, klang die Anſprache aus, die mit einem Treuegelöbnis auf den Führer be⸗ kräftigt wurde und die ihren Abſchluß mit dem geſungenen Deutſchland⸗ und Horſt⸗ eſſel⸗Lied fand. Oberführer Fritſch überbrachte die Grüße des SA⸗Gruppenführers Staatsrat Luyken und fand herzliche Worte der Kameradſchaft. In ſeinem Schlußwort dankte Kameradſchafts⸗ führer Hepp den Ausbildern und Prüfern, vor allem Oberſturmführer Gimbel und Obertrupp⸗ führer Müller. Die Kameraden ermahnte er, nicht auf halbem Wege ſtehen zu bleiben, ſon⸗ dern unermüdlich weiterzuarbeiten zum Wohle des geſamten deutſchen Volkes. Die Kapelle der Städtiſchen Betriebe ſorgte für die muſikaliſche Umrahmung dieſes ſo er⸗ folgreich und in kameradſchaftlichem Geiſte ver⸗ laufenen Abends. Freunde germaniſcher Vorgeſchichte tagen Am 2. Juni Begrüßung der Teilnehmer an der großen Reichstagung Vom 2. bis 5. Juni wird bekanntlich die Vereinigung der Freunde germaniſcher Vor⸗ geſchichte in Mannheim ihre diesjährige Reichstagung abhalten, deren Aufgabe es un⸗ ter der Leitung von Profeſſor Direktor Wil⸗ helm Teut ſein ſoll, das Gebiet innerhalb der großen Linie von Heidelberg über Lorſch, Worms, Donnersberg, Grünſtadt, Bad Dürt⸗ heim und Ludwigshafen zu bearbeiten und zu unterſuchen,— alſo ein Gebiet, deſſen Erfor⸗ ſchung durch frühzeitige römiſche Durchdrin⸗ gung heute nicht leicht iſt. Umſo bedeutſamer werden dann aber auch die Forſchungsergeb⸗ niſſe über die keltiſche und germaniſche Früh⸗ zeit dieſes Gebietes ſein. Zumal aus dieſer Frühzeit hier eine Reihe überaus wichtiger Denkmäler erhalten iſt, mit denen ſich die Tagung zu befaſſen haben wird. Und ſo wird nach der Begrüßung am Vor⸗ abend, dem 2. Juni, in Mannheim der Mitt⸗ woch, der 3. Juni, eine Fahrt zum Kriemhilden⸗ ſtuhl bei Bad Dürkheim, der früher fälſchlich Brunholdisſtuhl genannt wurde, bringen, wo Profeſſor Teut ſelbſt durch einen Vortrag die Bedeutung dieſer Stätte und des angrenzenden Landes darſtellen wird. Die weitere Fahrt ſoll dazu die Anſchauung liefern und am Abend ihren Abſchluß finden mit dem Hauptvortrag von Dr. J. O. Plaßmann in der Mannhei⸗ mer Kunſthalle über„Germaniſche Geiſtesüber⸗ lieferung in Märchen und Sage“. Für den zweiten Tag iſt die Beſichtigung der vorgeſchichtlichen Fundſlätten in der Umgebung Heidelbergs geplant: Heiligenberg, Michaelis⸗ baſilika, Felſengrab, Heidenloch. Der Abend bringt wiederum einen Gemeinſchaftsabend in Mannheim mit einem Lichtbildervortrag im Friedrichspark von Geheimrat Profeſſor Dr. Robert Sommer über„Nibelungenwege“.— Die Tagung wird beſchloſſen am Freitag mit einer Fahrt zum Donnersberg, nach Worms und nach Lorſch. Die Tagung iſt öffentlich und ihr Beſuch ſteht allen Freunden germaniſcher Vorgeſchichte, auch Nichtmitgliedern der Vereinigung, frei. Die Koſten ſind entſprechend niedrig gehalten. deee ungeeeeerkeemntnn Marſchklänge im„Friedrichspark“ Das Wetter am Pfingſtſonntag ließ ſich in Mannheim nicht gerade gut an. Wohl war es ganz geeignet zu Spaziergängen und Wande⸗ rungen, aber ſonſt war der Aufenthalt im Freien nicht angenehm, denn eine empfindliche Kühle ließ ein längeres Sitzen im Freien nicht geraten erſcheinen. Trotzdem hatte aber der „Friedrichspark“ ſeine Anziehungskraft nicht verfehlt, beſonders auch im Hinblick auf den Genuß der großen Konzertveranſtal⸗ tung, die dort am Nachmittag und Abend des erſten Pfingſttages ſtieg. Wenn auch der Him⸗ mel ein recht trübes Geſicht zeigte, ließ er doch wenigſtens die Regentropfen aus, ſo daß man ſich auf der Veranda des Friedrichsparks unge⸗ ſtört dem Genuß des Konzertes hingeben konnte, das vom Reichsbund⸗Orcheſter ehe⸗ maliger Muſiker Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen, unter Stabführung des ehe⸗ maligen Obermuſikmeiſters M. Vollmer vom 2. Bad. Grenadier⸗Regiment Nr. 110, ausge⸗ führt wurde. Der Beſuch konnte im großen und ganzen befriedigen, beſonders in den Nachmit⸗ tagsſtunden. Unter der ſicheren Leitung Voll⸗ mers wickelte das beliebte und immer wieder gern gehörte Orcheſter nachmittags und abends ein abwechſlungsreiches Programm ab, das allen Anforderungen gerecht wurde. Neben tem⸗ peramentvollen Märſchen, darunter die Eigen⸗ kompoſition Vollmers,„Die alten 110er Grena⸗ diere“, hörten wir eine Reihe von Walzern, Melodien, Ouvertüren und Fantaſien aus Opern und Operetten, alle flüſſig und be⸗ ſchwingt dargeboten. Mit beſonderem Tempera⸗ ment meiſterte das Orcheſter das militäriſche Tongemälde von Reckling„Erinnerungen aus dem Militärleben“. Ohne Zugaben ging es bei beiden Veranſtaltungen, die recht erfolgreich ver⸗ liefen, nicht ab. Das kühle Wetter lockte aber dann abends umſo mehr die tanzluſtige Jugend an, die bei den einſchmeichelnden Weiſen des Tanzorcheſters Markus zur Genüge wieder das Tanzbein ſchwingen konnte. Frohe Gefolgſchaftsfahrt Bei herrlichſtem Wetter fuhr die Geſolgſchaft der Firma Hill& Müller, N 3, 12, mit einem modernen 40ſitzigen Omnibus über Ludwigs⸗ hafen, Mutterſtadt, Neuſtadt, Lambrecht durch das Elmſteiner Tal über Elmſtein hinauf nach Johannis⸗Kreuz zur erſten Raſt. Die Weiter⸗ fahrt erfolgte über Leimen, Merzalben nach Dohn bis Erlenbach mit Schloß Berwartſtein. Unvergeßlich wird allen, Betriebsführung wie Gefolgſchaft, dieſer beſonders ſchöne Teil der Fahrt bleiben, zumal die Burgen und Felſen ſich in abwechſlunasreicher Folge auf beiden Seiten der Fahrtſtrecke im ſchönſten Licht der Mittagsſonne präſentierten. Pünktlich 14 Uhr wurde das entzückend ge⸗ legene Bergzabern erreicht, wo im Kurhaus Weſtenhöfer das Mittageſſen eingenommen wurde. Nachmittags wurden Ausflüge in die ſchöne Umgebung von Berazabern gemacht. Um 18 Uhr wurde die Weiterfahrt an der neuen Weinſtraße entlana über Landau, Eden⸗ koben, Maikammer, Neuſtadt über Mußbach, Mutterſtadt angetreten.— Da das Wetter außerordentlich heiter aeblieben war, war auch die Fahrt durch die bekannten Weinorte dem Abſchluß des Kameraodſchaftstages entgegen, überaus eindrucksvoll.— Das Abendeſſen war in der Brauerei Pfiſterer in Seckenheim be⸗ ſtellt. wohin dann die Fahrt ab Ludwigshafen aina. Nachdem der Omnibus erſt gegen 21 Uhr in Seckenheim ankam, vergingen nun die reſtlichen Stunden nach dem eingenommenen Abendeſſen bei gemütlicher Unterhaltuna und kleinem Tänzchen recht ſchnell. Vor Abſchluß des Kameradſchaftstages nahm der Betriebszellenobmann der Firma Gelegen⸗ heit, der Betriebsführung im Namen der Ge⸗ folgſchaft herzlichſt für dieſen vorbildlichen Kameraoſchaftstaa zu danken. Als die Heim⸗ fahrt nach Mannheim angetreten wurde, die bis zum Waſſerturm ging, waren ſich alle Teilnehmer darüber einig, einen wirklich herr⸗ lichen, unvergeßlichen Tag im Kreiſe der Ar⸗ beitskameraden verlebt zu haben. Pioniertreffen in Kehl a. Rh. Der diesjährige Pioniertag findet am., 7. und 8. Juni in der ehem. Garniſonſtadt Kehl, woſelbſt das ſchöne Denkmal für die gefallenen badiſchen Pioniere errichtet iſt, ſtatt. Alle 5 Jahre wird zur Erinnerung und Auffriſchung alter Beziehungen in dieſer ehem. Garniſon der Pioniertag vom Landesverband veranſtaltet. Die Anmeldungen liegen ſchon in großer Zahl vor. Das Feſtzelt wird auf dem ehem. Exer⸗ zierplatz vor der Kaſerne errichtet und die Ein⸗ wohnerſchaft rüſtet ſchon eifrig zu dieſem Feſt. Bingermeiſter Dr. Reuter, ein Mannheimer, würde ſich beſonders freuen, recht viele Pioniere in Kehl begrüßen 31 können. Die Mannheimer Garniſon(Pion.⸗Btl. 33) wird ebenfalls ver⸗ treten ſein. Ebenſo wird der letzte Friedens⸗ kommandeur vom Pion.⸗Batl. 14, Oberſtleut⸗ nant Hintze, Wiesbaden und der Waffenring⸗ führer Generalmajor Haeniſchen Berlin, zuge⸗ gen ſein. In Mannheim fährt am Samstag, den 6. Juni mittags 12 Uhr ein Sonderzug(60 Pro⸗ zent Ermäßigung) ab. Am Sonntag früh, den 7. Juni, ebenfalls unter der gleichen Voraus⸗ ſetzung ein Sonderzug, der um 7 Uhr in Mann⸗ heim abgeht. Rückfahrt erfolgt am Sonntag abend 22 Uhr. Die letzte Paroleausgabe zu dieſem Feſt wird für den Bezirk Mannheim am Donnerstag, den 4. Juni, in der Mannheimer Liedertafel(Kame⸗ ſohicaftsioial der Mannheimer Pioniere) er⸗ folgen. fireismeiſterſchaſten im Schach Mit dem Treffen Weinheim gegen Mann⸗ heim wird der erſte Turnus der Mannſchafts⸗ kämpfe der Kreismeiſter zu Ende ſein. Es fin⸗ det am Sonntag, den 7. Juni, in Weinheim ſtatt. Weinheim hat in letzter Zeit viel lacen lernt und darum Pfingſtberg mit:3 ſchlagen können. Mannheim iſt natürlich Favorit, darf aber den Kampf nicht zu leicht nehmen. Pfingſt⸗ berg ſchaltete ſich durch eine 10:0⸗Niederlage ſelbſt aus. Es geht alſo weniger um den erſten Platz, als um den zweiten. Würde Weinheim am Sonntagvormittag nur knapp verlieren, würde ihm der zweite Platz ſicher ſein. Derzeit machen Trainingskämpfe größeren Ausmaßes im Mannheimer Schachklub mit Recht von ſich reden, denn ſie ſind eine der beſten Vorbereitungen der Aufſtrebenden für ſpätere Turniere. Seit Wochen tragen erfahrene Kämpen der erſten Klaſſe ernſte Partien mit den Nachwuchsſpielern aus. Wiederholt hervor⸗ getreten ſind hier die Herren Fleißner und Ahr. Am letzten Donnerstag erzielte die zweite Spiel⸗ klaſſe gegen die„Erſte“ das achtenswerte Er⸗ gebnis:4. 1. Dr. Lauterbach—Riebel; 2. Fleißner 1— Dr. Müller; 3. Dr. Meyer—Zettelmeier; 4. Lützenbürger—Staab; 5. Dengler—Albert; 6. Wirges—Laufer; 7. Schnepf.-Bartel; 8. Stamer—Walter; 9. Ehret—Mühl; 10. Dantes—Wieland. Im Weinheimer Schachklub endete ein Si⸗ multanſpiel Huſſongs nach dreiſtündigem Ver⸗ lauf 15::3. —* „Die Preisverteilung für das Winterturnier im Mannheimer Schachklub am Don⸗ nerstag wird in Verbindung mit Uhrenſimul⸗ tankämpfen der Herren Fleißner, Müller und Dr. Lauterbachs vor ſich gehen. Jeder der Ge⸗ nannten übernimmt etwa ſechs Gegner. Gäſte herzlich eingeladen. Vollbeſchäftigung aller Bauarbeiter zu erwarten Das Inſtitut für Konjunkturforſchung ſtellt in einer Unterſuchung über die Beſchäftigung und Arbeitsloſigkeit in der Bauwirtſchaft feſt, daß für den weiteren Verlauf der Bauſaiſon 1936 mit Vollbeſchäftigung aller in der Bau⸗ wirtſchaft tätigen Arbeitskräfte zu rechnen iſt. Vor allem gilt das für die Facharbeiter. In den Gebieten mit ſtarker öffentlicher Bautätig⸗ keit werden bereits um die Jahresmitte kaum noch Bauarbeiter in nennenswertem Umfang arbeitslos ſein. Ein möglichſt weitgehender Ausgleich zwiſchen den einzelnen Bezirken wird in den nächſten Monaten notwendig ſein, um den Kräftebedarf in den Gebieten mit der ſtärkſten Bautätigkeit zu decken und damit gleichzeitig auch den Arbeitsträften Beſchäfti⸗ gungsmöglichkeiten zu bieten, die in den an⸗ deren Reichsgebieten noch verfügbar ſind. „Betteln und Hauſieren verboten“— nicht zeitgemäß. Innerhalb der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft ſind die Hauſierer und die übrigen ambulanten Gewerbetreibenden in der Wirtſchaftsgruppe Ambulantes Gewerbe zu⸗ ſammengeſchloſſen. Damit wurde auch der Be⸗ ruf der Hauſierer als gleichberechtigt mit den anderen Handelszweigen anerkannt. Wer aller⸗ dings den Hauſierhandel ausüben will, muß im Beſitze eines Wandergewerbeſcheins bzw. Stadt⸗ hauſierſcheins ſein, ſo daß das Publikum ſich davon überzeugen kann, ob hier ein anerkannter Gewerbetreibender ſeine Ware anbietet Es ſol⸗ len alſo, wie der Preſſedienſt des Einzelhan⸗ dels meldet, die Schilder„Betteln und Hau⸗ ſicren verboten“, die den anerkannten Hauſierer herabſetzen, beſeitigt werden. — Gute Nerven— „Nachdem ich fünf Wochen lang Heidekraft genom⸗ men habe, möchte ich Ihnen für die gute Wirkung danken. Heidetraft ſongt für guten Appetit und Nerven und verjüngt den Körper weſentlich. Ich kann Ihr Heidekraft jedem nur aufs wärmſte emp⸗ ſehlen.“ So ſchrieh uns unterm 2. April 1935 Herr Erich Poſchel, Ziſeleur, Freital⸗Döhlen, Schacht⸗ ſtraße Nr. 2. Die Anzähl von 45 397 Dant⸗ und Empfehlungsſchreiben wurde am 7. 3. 1936 notariell beglaubigt. Heidekraft iſt ein aus 26 hochwirt⸗ ſamen Kräutern und Erdſalzen zuſammengeſetztes erprobtes Umſtimmungsmittel. Wer ſich ſchlaff und müde fühlt und keine rechte Arbeits⸗ und Lebens⸗ freude mehr empfindet, der nehme Heidekraft! Originalpackung zu RM..90 xeicht ein bis zwer Monate, Doppelvackung RM..50. Heidekraft iſt erhältlich in Apotheken. Drogerien und Reform⸗ häuſern. Dortſelbſt wichtige Druckſchrift koſtenlos. — Heidekraft Heidekraft ſtets friſch bei: Ludwig& Schütthelm, O 4, 3 und Filiale Friedrichsplatz 19 Michaelis⸗Drogerie, G2, 2 Th. v. Eichſtedt, Kurf.⸗Drog., N 3, 8 Aus der Städt. Bücher⸗ und Leſehalle Neuerwerbungen des Monats Erzählende Schriften: Springenſchmid. Am Seil vom Stabeler Much.— Boie. Moiken Peter Ohm.— Boie. Dammbau.— Fried⸗ rich. Dismas Koller der Schäfer.— Schau⸗ mann. Der Major.— Kromer. Die Ameri⸗ kafahrt.— Strong. Männer am Meer.— Murr. Die Männer der Fortune.— Luſerke. Hasko.— Goote.... unvergleichlicher Fran⸗ ke. 2.— e ee Guſtav Vaſa.— Streuvels. Liebesſpiel in Flandern. Aus verſchiedenen Gebieten: Logan⸗Loge⸗ jus. Und ſetzet ihr nicht das Leben ein. 1934. — Burgdoerfer. Bevölkerungsentwicklun im Dritten Reich. 1935.— Dautert. Auf Wal⸗ fang und Robbenjagd. 1935.— Retzlaff. Volksleben im Schwarzwald. 1935. Leſehalle. Zeitſch riften: Redeſchriftliche Uebungsblätter.— Nationalſozialiſtiſche Biblio⸗ grafie.— Der Aufbau.— Wincklers Illuſtrierte. Mannheim Sport und Ipiel 2. Juni die Spiele des zonntags Fußzball Süddeutſche Aufſtiegsſpiele Gau Baden: SpVg. Sandhofen— 08 Villingen(So) 2: SC Freiburg— FV 04 Raſtatt(So) 2 Gau Südweſt: Teutonia Hauſen— MSV Darmſtadt.:4 Gau Bayern: Schwaben Augsburg— 1860 Fürth(So):3 Gau Württemberg: SV Göppingen— FV Nürtingen... 21 — 5 Mengen— Union Böckingen.. 16 Vg. Troſſingen— VfR Gaisburg.. 11 Süddeutſche Freundſchaftsſpiele Frankf.— 1. FC Nürnberg tuttg. Kickers— SV Waldhof(i. Konſt.) VfR/FC ſelaheim— FC Kreuzling.(So) Opel Rüſſelsheim— FC Schweinfurt. Phönix Karlsruhe— Hanau 93.. Wormatia Worms— Hanau 93. Spv. Freudenſtadt— SSV Ulm FV Lörrach— SC Trimbach/ Olten. Süddeutſche Vereine auf Reiſen S— ⏑⏑ο- ⏑ ⏑⏑ ⏑ S* S S2Sii Sus Hüſten 09— Kickers Offenbach..:4 SC Planitz— Wacker München(in Aue):2 Arm. Bielefeld— Germ. Brötzingen 1 Wichtige Spiele im Reich amborn 07— Middleſex Wanderers.:0 chwarz⸗Weiß Eſſen— Schalke 04..:6 Polizei Chemnitz— Teplitzer Fr... 324 Länderſpiel in Budapeſt: Ungarn— Italien(So):2 hockeyn Turnier in München Deutſche Auswahl— Schweiz B(So). Deutſche Auswahl— Bayern Länderſpiel in Luzern: Schweiz— Holland(So). do dꝰ ——e Reitererfolg in Daeſchau Rittm. Brandt ſiegt auf Alchimiſt Am zweiten Tage waren die deutſchen Reiter etwas mehr vom Glück begünſtigt. Vor 5000 Zuſchauern ſtand am Pfingſtſonntag das Ka⸗ nonen⸗Jagdſpringen„Mächtigkeit des Sprunges“ im Mittelpunkt der Entſcheidungen. Sieger wurde Rittm. Brandt auf Alchi⸗ miſt, der damit ſeinen Vorjahrsſieg wieder⸗ holte. Nicht weniger als 73 Pferde gingen über 13 ſchwere Hinderniſſe. Einige Steilſprünge und ein ſehr breiter Graben waren beſonders gefährlich. Vvon den zehn deutſchen Pferden blieben ſechs fehlerlos und kamen ins Stechen, die übrigen vier hatten aber mit nur je einem Fehler ebenfalls prächtige Leiſtungen vollbracht. Ueber ſtark erhöhte Hinderniſſe mußte dreimal geſtochen werden, ehe der Sieger in Al chi⸗ miſt mit Ritt m. Brandt feſtſtand. Oblt. K. Haſſe auf Tora und der polniſche Rittm. Sokolowfki auf Zbieg teilten mit je 4 Fehlern den zweiten Platz, Rittm. von Barnekow wurde auf Schneemann mit 8 Fehlern Vierter. Mit dem Schimmel Wotan wurde Rittm. Barnekow auch Fünfter. Dann erſt folgten weitere Aus⸗ änder. loo o00 wollten Schalke— Tlub ſehen Vorverkauf bereits abgeſchloſſen Wohl ſelten iſt eine Fußball⸗Großveranſtal⸗ tung ſo ſchnell ausverkauft geweſen wie das Vorſchlußrundenſpiel zur deutſchen Meiſterſchaft zwiſchen Schalke o04 und dem 1. FC Nürnberg. Am Abend des erſten Vorverkaufstages hatten faſt ſämtliche Stuttgarter Vorverkaufsſtellen ſchon keine Karten mehr und 24 Stunden nach der Eröffnung des Vorverkaufs, alſo am Frei⸗ tag, war weder ein Sitzplatz noch ein Stehplatz zu haben! Ungewöhnlich groß waren die Kar⸗ tenanforderungen von auswärts, nicht nur der beſonders intereſſierte Weſten wünſchte Karten für Einzelperſonen und ganze Reiſegeſellſchaf⸗ ten, ſelbſt aus dem Norden und dem entfernte⸗ ſten Oſten liefen Beſtellungen ein. Das Gau⸗ fachamt ſchätzt die unbefriedigt gebliebenen Be⸗ ſteller auf 30 000! 50 000 Karten wurden im Vorverkauf abgegeben, 8000 ſind für Erwerbs⸗ loſe, Militär und Schüler für die Tageskaſſen vorgeſehen und 1000 Freikarten werden an die Fußballjugend verteilt. Rechnet man die grund⸗ ſätzlichen„Schlangeſteher“ und die Intereſſenten mit weniger ſchneller Entſchlußkraft hinzu, ſo wird man keineswegs übertreiben, wenn man die Zahl derer, die den Stuttgarter Kampf ſehen wollten, auf 100 000 ſchätzt. feun Tore und ihre Hachwehen Sold bis 1. September geſperrt Der Nationalſpieler Willi Sold vom FV Saarbrücken ſagte bekanntlich ſeine Teilnahme am Endſpiel um den Reichsbundpokal in Leip⸗ zig, das der Südweſten mit:9 gegen Sachſen verlor, ſo kurzfriſtig ab, daß ein brauchbarer Erſatz' nicht mehr rechtzeitig beſchafft werden konnte. Dazu waren die Gründe zur Abſage ſo fadenſcheinig, daß ſie vom Gau nicht ge⸗ billigt werden konnten. Der Saarbrücker wurde nun vom Gauſportwart bis zum 1. September 1936 für alle Spiele geſperrt, außerdem wurde der FV Saarbrücken, der für die Ab⸗ ſtellung Solds haftete, mit einer Geldſtrafe belegt. der große klubkampf im mannheimer Sadion Eintracht Frankfurt erreicht 10488 Punkte, MTG Mannheim 10282/ Großartige Leiſtungen in den Laufwettbewerben Der an den beiden Pfinaſttagen von der Mannheimer Turngeſellſchaft im Stadion durchgeführte Klubkampf gegen „Eintracht Frankfurt“ um die„Deutſche Vereinsmeiſterſchaft“ geſtaltete ſich zu einem vollen ſportlichen Erfolg. Dies nicht allein wegen der feinen Leiſtung beider Mann⸗ ſchaften, die eine anſehnliche Punktzahl er⸗ reichten, ſondern noch mehr vielleicht durch die Teilnahme von Meiſterläufern und Olympia⸗Kandidaten die ſich alle in ausgezeichneter Form vorſtell⸗ ten. Es ſollen die Leiſtungen der einzelnen Athleten des Veranſtalters nicht verkleinert werden, wenn wir einige Frankfurter Gäſte beſonders hervorheben, die der aanzen Ver⸗ anſtaltung den Stempel auſdrückten. Beainnen wir mit dem Staffelkampf über 4 mal 100 Meter, jenem Mannſchaftswettbewerb alſo, in dem eine Frankfurter„Eintracht“ ſeit unzähligen Jahren ſchon immer mit die erſte Geige in Deutſchland ſpielte. Auch heute wieder bewun⸗ derten wir das Können von vier Athleten, die ihr Handwerk verſtehen, trotz ungehobelter Wechſel eine feine Zeit liefen, obwohl ſie nicht alle Spezialiſten auf der Sprintſtrecke ſind. Am Start ſtand Metzner, der vor Jahren von Frankenthal nach Frankfurt überſiedelte und einer unſerer beſten deutſchen 400⸗Merer⸗Läu⸗ fer iſt. Auf Nr. 2 Welſcher, mehrfacher deutſcher Hürdenmeiſter, mit Weaner zuſam⸗ men das abonnierte Zweigeſpann unſerer Ländermannſchaft, der Mann, der durch jahre⸗ lange Wechſelerfahrung wertvolle Zehntel— ſekunden herauszuholen verſteht. Dann Nr. 3 Hornberger, derzeit einer unſerer beſten deutſchen Kurzſtreckenläufer, Naturtalent von Hauſe aus; Hornberger lief am erſten Taa der Veranſtaltuna ein prächtiges Rennen über 200 Meter, etwas begünſtiat durch Rückenwind. 21,4 Sek. erzielend. Und das Zielband zerriß Geerling, der gewiſſermaßen auf der Aſchenbahn auſwuchs, erzielte er doch als Ju⸗ gendlicher Zeiten, die ſich damals ſchon neben denen deutſcher Spitzenkönner ſehen laſſen konnten. Es würde zu weit führen, alle Ein⸗ zelheiten der beiden Tage zu erwähnen, die Schilderung des Verlaufes der Kämpfe wird wohl allem gerecht werden. Bedauerlich blieb auf alle Fälle, daß nicht mehr Zuſchauer im Stadion waren— es waren an jedem der bei⸗ den Tage wohl ungefähr 500— bei einer, Ver⸗ anſtaltung, die einmal etwas Außergewöhnli⸗ ches bieten wollte; wir müſſen den hieſigen Vereinen dankbar ſein, wenn ſie derartige Feſte aufziehen. Das Programm des erſten Tages wurde eingeleitet mit dem 800⸗Meter⸗Lauf, den der Frankfurter Linke bei ungemütlichen und ſtörenden Windverhältniſſen ſicher als Sieger in.02 Minuten beendete. Sein Klub⸗ kamerad Fath konnte den Mannheimer Lauſer im Endkampf noch auf den dritten Platz verweiſen, Hennrich(F) und Iſele (M) kamen gleich ein und belegten den 4. und 5. Platz.— Das Kugelſtoßen zeigte teil⸗ weiſe kraſſe Anfängerleiſtungen, bei Frankfurt fehlte allerdings einer der beſten Werfer. Die drei erſten Plätze gehörten den MTGLeuten. Hornberger in großer Form In zwei Läufen wurde über 200 Meter ge⸗ ſtartet. Die ſtarken Gegner aus der Mainſtadt ließen auch unſere hieſigen Vertreter über ſich hinauswachſen und— allerdings bei Rücken⸗ wind— ſchöne Zeiten laufen. Zunächſt gingen Metzner(), Michaelis(F) und Rei⸗ mer(M) über die Bahn. 22,4 Sek. wurden für Metzner genommen, der hier zeigte, daß er ſich für dieſe Olympia⸗Saiſon gut vorbereitet hat. Man darf heute wohl behaupten, daß ſeine Einreihung in die deutſche Mannſchaft für die Olympiſchen Spiele nicht in Frage ſteht. Das gleiche gilt, ſoweit man es bis heute beurteilen kann, für Welſcher und Hornberger, die ebenfalls beid⸗ von ihrem Können nichts ein⸗ fluſeuf zum Jugendfeſt 1935 Das dritte Deutſche Jugendfeſt im Jahre 1935 hat zum erſten Male über die körperliche Leiſtungsfähigkeit der geſamten deutſchen Jugend Aufſchluß gegeben. Wir haben das Recht, auf dieſe Jugend ſtolz zu ſein, und rufen nunmehr im Jahre der XI. Olympiſchen Spiele für den 20. und 21. Juni zum vierten Deutſchen Jugendfeſt auf. Wir erwarten, daß jeder deutſche Junge und jedes deutſche Mädel an den Start geht. Unſere Jugend ſoll durch ihr Beiſpiel und durch ihren Schwung das deutſche Volk mitreißen und für den Olympiſchen Gedanken begeiſtern. Sie ſoll der Welt, die in dieſem Jahr ganz beſonders auf uns blickt, ein Bild unſerer Leibeserziehung geben, die ſich am eindringlichſten in der Einheit des ſportlichen Wettkampfes und der Sonnwendfeier beim Deutſchen Jugendfeſt kundtut. Schließlich iſt es unſer Wunſch, daß am 20). Juni, dem Tage des Jungvolkes, und am 21. Juni, dem Tage der Hitlerjugend, ſich die ganze deutſche Jugend kameradſchaftlich im har⸗ ten ſportlichen Wettkampf als treueſte Gefolgſchaft des Führers zuſammenfinde. Der Reichs⸗ und preußiſche Mi⸗ niſter für Wiſſenſchaft, Erziehung Der Reichs⸗ und preußiſche Der Reichsminiſter für Volks⸗ und Volksbildung: (gez.): Ruſt Miniſter des Innern (gez.): Frick aufklärung und Propaganda (gez.): Dr. Goebbels Der Jugendführer des Deutſchen Reiches(gez.): Baldur von Schirach Der Reichsſportführer(gez.): von Tſchammer. Die von cramm Fred perey beſiegte Mit dieſem Erfolg wurde der Deutſche franzöſiſcher Tennismeiſter Nach dreimaligem Anlauf iſt es nun un⸗ ſerem Meiſterſpieler Gottfried von Cramm endlich gelungen, den Weltbeſten Fred Perry zu beſiegen. Der Deutſche ſchlug Perry im Endſpiel der franzöſiſchen Männereinzel⸗ Meiſterſchaft in fünf Sätzen:0,:6,:2,:6, :0. Cramm kam mit:5,:1,:1 über den Franzoſen Marcel Bernard ins Endſpiel, wäh⸗ rend Perry große Mühe mit Chriſtian Bouſſus hatte, um mit:4,:5,:7,:2 ins Endſpiel einzuziehen. Am Pfingſtmontag waren trotz trüben Wet⸗ ters die Tribünen des Tennisſtadions Roland Garros in Paris dicht beſetzt, als Gottfried von Cramm und Fred Perry zum Schlußſpiel antraten. Der Deutſche ging gleich zum An⸗ griff über und gab im erſten Satz kein Spiel ab. Im zweiten Satz zog Perry ſchnell mit :2 davon. Das gleiche Ergebnis wurde im dritten Satz erzielt, nur daß diesmal Cramm der Sieger war.:2 hieß auch der vierte Satz, der wieder an den Briten fiel. Perrys Kräfte waren nun erſchöpft. Das deutſche Können erſtrahlte in ſchönſtem Licht, Perry wurde von eine Ecke in die andere gejagt und vermochte, obwohl er ſich groß anſtrengte, nicht ein Spiel zu machen. Einige Doppe fehler, ein Zeichen von Perrys Nervoſität, beendeten ſchnell dieſen :0⸗Satz. Zum erſtenmal war damit Perry von unſerem Meiſterſpieler geſchlagen worden und zum zweitenmal hieß von Cramm damit franzöſiſcher Meiſter. Ins Endſpiel zum Fraueneinzel kamen Hilde Sperling mit:2,:1 über Frau de la Valdene(früher Lily'Alverez) und die Fran⸗ zöſin Simone Mathien, die alle Mühe hatte, die Wiesbadenerin Marieluiſe Horn mit 64. 6·4 auszuſchalten. Im Schlußſpiel hatte Frau Mathieu keine Siegchance. Die frühere Eſſe⸗ nerin ſiegte mit:3,:4 und verteidigte damit ihren Titel erfolgreich. Bemerkenswert iſt übrigens, daß in den Einzel⸗Endſpielen die gleichen Gegner ſtanden wie im Vorjahr. Fandhofen ſiegt in den letzten Minuten Spielvereinigung Sandhofen— FC 08 vVillingen:1(:1) Wer da mit beſonderen Erwartungen nach Sandhofen zu dem wichtigen Aufſtiegsſpiel ge⸗ kommen war, wurde bitterlich enttäuſcht. Beide Mannſchaften zeigten ziemlich mäßige Geſamt⸗ leiſtungen. Von Gauligareife ſind beide glei⸗ chermaßen noch ein gutes Stück entfernt. Vor allen Dingen gilt dies von den Stürmerreihen, deren Zuſammenſpiel und Durchſchlagskraft viele Wünſche offen läßt. Die Hintermannſchaf⸗ ten dagegen ſchlugen ſich recht gut. Vor allem Michel in der Verteidigung der Platzherren und Gramlich auf der Gegenſeite, der aber durch veichlich hartes und auch unſauberes Spiel ſich alle Sympathien verſcherzte, waren . gegneriſchen Stürmern ſchwer zu über⸗ winden. Zu Beginn des Spieles ſah es ſo aus, als ſollte Sandhofen auf einen glatten Sieg zu⸗ ſteuern. Klar überlegen waren die Platzherren und über zehn Minuten drängten die Mannhei⸗ mer den Gegner vollſtändig in deſſen Spiel⸗ (Fortſetzung 4. Spalte nächſte Seite) 10 echt ab Dann'flüſft den. Solch heim wohl ſah Abel Seine beid erſt der dr als einzige Bia! 6 tabhoe Hane beid änge und weiteres R Weltbild() Zwei Zehntel Sekunden fehlten an Rekordzeit Der Wittenberger Syring führt im 3000-Meter-Lauf beim Abendsportfest des Deutschen Sport-Clubs im Berliner Poststadion. Der Versuch, die neue von Raff-Oberhausen mit:34,2 gelaufene Rekordzeit zu unterbieten, mißlang um zwei Zehntel-Sekunden. für die M kam er imt gramm, da gewickelt w erſagen d eine kamen über 10 000 MT gebüßt haben. Insbeſondere Hornberger wußte durch ſeinen herrlichen Lauf auf jeden 5 ſchauer, ob Fachmann oder Laie, großen Ein⸗ druck zu machen; ſpielend lief er ſein Rennen (Zeit 21,0, hinter ihm kam Geerling in⸗ 22,5 Sek, als Zweiter ein, in ebenfalls guten Turngeſ Gau bis jet ein 1846 un Ze0 folgten Abele und Höſchler(RM) 800 Meter. 3. Henrich 2 Dreiſprung 3„. 3. Kle Kugelſtoßen brachte der M TGden zweiten Sieg des Tages Witzel 10,29 durch Lorentz. Die Springer der Mannn⸗ 1. Treiber 12, heimer Turngeſellſchaft ſind faſt alle von ihren 10,9 Mtr. Vorjahrsleiſtungen noch weit'entfernt, mit fort 200 Meter. ſchreitender Saiſon werden wohl weitere Ver ner 22,4, 3. beſſerungen zu erwarten ſein. Nur ein Läufer 2. Höſchler?: und zwar Höfer, blieb über 5000 Meter Dreiſprung. Witzel 12,273 renz 12,32 1 11,03 Mtr. 5000 Meter. bold 17:36,0, 16:57,2, 2. Bi 400 Mtr. H. meiſter 62,5, 2. Forkert 63. unter 17 Minuten. Lohberger und Sei⸗ bold waren die Nächſtfolgenden, der leidige Gegenwind macht ſich bei langen Strecken am ſtärkſten bemerkbar. Mit Grabke ſtellte Ein⸗ tracht den beſten Läufer für 400 Meter Hür⸗ den, der Junge erreichte am nächſten Tag eine weitere beachtliche Leiſtung, als er beim Stab⸗ hochſprung 3,30 Meter überquerte. Sich für dieſe ſchwierige Strecke Nachwuchs großzuziehen iſt ein ſchönes Aufgabengebiet. 62, 625 und 628. Sekunden ſind jedenfalls keine allzu ſchlechten, 2 Zeiten. Beim Hochſprung erfüllte nur ee Me Preſſer 45,82 Jung M⁊G Mayer 46,21 die Erwartungen. 1,77 Meter hatte er ſicher ge⸗ 38,25 Mtr. ſprungen, bei 1,80 mißlangen die drei Verſuche 5 Sämtliche Frankfurter Teilnehmer erreichten 1,57 Meter, die beiden Mannheimer 152 Meter. 4710ᷣ0-Mtr. Hatten bis dahin alle Uebungen der Mann⸗ 465. 3 heimer Turngeſellſchaft Punktgewinn gegenüber den Ergebniſſen vom 16./17. Mai gebracht, ſo blieben die Leiſtungen im Speerwerfen ei⸗ was zurück. Hinter dem mit 52,82 Meter ſie⸗ genden Dr. Ebner kam Meyer mit 46% Meter auf den zweiten Platz. Für Treiber 1500 Meter. :24,2, 3. Aſtl 2. Forkert:2 Diskuswerfe Grabke 29,75 1. Jung 37,64 wurden 44,51 Meter gemeſſen. Die acht Weti⸗ 30,84 Mtr. bewerbe des erſten Tages ergaben fol⸗ 110 Mtr. K genden Stand: Preſſer 17,8, Eintracht 4957,293 Punkte, MT 4821,708 P. aper 20,4 Weitſprung. 42,5 Sekunden— 44,2 Sekunden eerz Der zweite Tag wurde eröffnet mit der 5% Mu. 400 Meter. 3. Michaelis? 52,3, 3. Iſele 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel, Eintracht I. lief mit Metzner, Welſcher, Hornberger, Geerling; MTG I. mit Reimer, Höſchler, Andräs, Abele. Hammerwer 2. Wolf 18,39 sind die geſteen abend ausgegangen: 1. Eſchelbach Wenn Sie donn mehr als sonst Stabhochſpr! geraucht und getrunken haben 2. Wol 70 Yschnell die Zöhne mit Nives ·* Zohnpoesis putzenl bie gonze. Mundhöhle nimmt das frische, engenehm wirkende atoma de- Nives-Zahnpssts àuf, und ſnt Waldhe atem wirci wieder tein und no- Das türlich. Das erfrischt ungemein Ein Punk Erwartungsgemäß blieb Frankfurt ein arfer fübruna gar Kampf erſpart, um ſo mehr durften die Wenhel.* nicht ſchief gehen. Der MTG⸗Staffel gereichte hof Kegen indeſſen dieſer ſtarke Gegner und die ebenfalls Aleicher 6 ſcharf mitgehende zweite Mannſchaft von Frank⸗ kieten furt nur zum Vorteil, man holte heraus was et herauszuholen war und ſah ſich mit 44 Se⸗ beſchieden ſe kunden belohnt. Ueber 1500 Meter fand Linke(Frankfurt) ſeinen Meiſter in— G Mannheimer Lauſer, der nach einer Runde mitten im Feld lag, dann das Tempo verſchärfte, das keiner der Wüänſer mithalten konnte, und mit deutlichem Vo ſprung im Ziel einkam. Schwach blieben au die Ergebniſſe beim Diskuswerfen. ſter Werfer war einmal mehr Jung vo Weltbild(M) Rekordzeit Meter-Lauf bs im Be Rafi-Oberha rbieten, mißlat berger wußte f jeden Zu⸗ großen Eit fein Renne erling in enfalls guten chler(M) eg des Tages der Mann lle von i vnt, mit jor weitere Ve r ein Läufer, 500 Meter r und Sei⸗ „ der leidige Strecken am e ſtellte Ein⸗ teter Hü ſten Tag ein beim Sta te. Sich fi großzuziehen 62,5 und 628 lzu ſchlechten llte nur e er ſicher ge drei Verſuche. nn gegenüber gebracht, ſo werfene ir mit 4621 r Treibe dos iische, e Aroma de ein und ne- ungemein ld lag, dann der Läufer ichem Vor⸗ Gler Höſ Mrc ⸗ 10281,307), die Turngeſellſchaft verfehlte ſomit den im nexr 22,4, 3. 2 Höſchler 22,9, 3. Reimer 23,0. Direiſprung. Eintracht: 1. Unverzagt 12,29 Mtr., 2. Witzel 12,27 Mtr., 2. Wolf 11,78 Mtr.; MTG: 1. Lo⸗ 38,25 Mtr. nnheim „Hakenkreuzbanner⸗“ 2. Juni 1930 nem Klubkameraden Hornig. Gauler(F) war mit 33,55 Meter der beſte Mann ſeiner Mannſchaft. Welſcher iſt Klaſſeläufer Schurig(F) gewann den erſten Lauf über 4 110 Meter Hürden in 17,8 Sekunden. Sein großer Meiſter Welſcher lief beim zweiten ohne Gegner 15,2 Sekunden heraus, er war 14 cht abgekommen, riß die erſte Hürde, um nn flüſſig und elegant ſein Rennen zu been⸗ den. Solch vollendeten Hürdenlauf wird Mann⸗ heim wohl noch nicht geſehen haben. Der Weitſprung 5 Abele(M) in Front mit 6,67 Meter. eine beiden erſten Verſuche waren mißglückt, erſt der dritte ſaß. Jung ſprang.25 Meter, als n Eintrachtler gelangen Unver⸗ zag Stabhochſprung folgten in der Reihen⸗ folge, beide Uebungen zogen ſich ſehr in die Meter. Hammerwerfen und Länge und die Zuſchauer warteten jetzt auf ein weiteres Rennen erſter Güte, den 400⸗Meter⸗Lauf, 287 id ſi ſolten ſich nicht getäuſcht ſehen. Mi⸗ chaelis hat im erſten Lauf 52,9 Sek. erreicht. Lauf Nr. 2 ſah von innen nach außen: Rei⸗ mer(), Metzner und Fath(F) und Höſchler(). Wer da gewinnen ſollie, porauszuſehen, intereſſieren mußte nur, welche Zeiten bei nunmehr vollſtändiger Windſtille her⸗ auskommen würden. Mit genau 49 Sekunden war beſtätigete Metzner ſeine am Tag zuvor und auch in der Staffel gezeigte Form eindeutig; ath lief genau 51 Sekunden, die beiden MX⸗ ler und Reimer mit 51,9 bzw. s ebenfalls gute Zeiten. Beim Hammerwerfen ſahen wir Eſchelbach— früher Polizeiſportverein— für die MTG am Start. Nach einjähriger Pauſe lam er immerhin auf 38,20 Meter. Das Pro⸗ gramm, das im allgemeinen reibungslos ab⸗ e wurde, war nur durch das wiederholte erſagen der geſtört. Beide Ver⸗ eine kamen trotz Fehlens einiger guter Kräfte über 10 000 Punkte(Eintracht ⸗ 10 487,674; Mannheimer Gau bis jetzt an der Spitze liegenden Turnver⸗ ein 1846 um rund 140 Punkte. 5. Ergebniſſe 1. Tag 800 Meter. Eintracht: 1. Linke:02,0, 2. Fath:04,5, 3. Henrich:07,7; MTG: 1. Lauſer:04,6, 2. Iſele :07,7, 3. Kleiſer:15,2. Kugelſtoßen. Eintracht: 1. Gauler 10,49 Mtr., 2. Witzel 10,29 Mtr., 3. Dr. Ebner 9,92 Mtr.; MTG: 1. Treiber 12,19 Mtr., 2. Kunkel 11,24 Mtr., 3. Hornig 10,98 Mtr. 200 Meter. Eintracht: 1. Hornberger 21,4, 2. Metz⸗ Gerling 22,5 MTG: 1. Abele 22,8, renz 12,32 Mtr., 2. Brod 11,90 Mtr., 3. Sinter 11,03 Mtr. 5000 Meter. Eintracht: 1. Lohberger 17:10,0, 2. Sei⸗ bold 17:36,0, 3. Aſtheimer 18:03,4; MTG: 1. Höfer 16357,, 2. Burger 18:12,2, 3. Blatz 18:21,8. 400 Mtr. Hürden. Eintracht: 1. Grabke 62,0, 2. Hof⸗ meiſter 62,5, 3. Schurig 64,0; MTG: 1. Andres 62,8, 2. Forkert 63,3, 3. Leyer 66,0. Hochſprung. Eintracht: 1. Gauler 1,57 Mtr., 2. Wit⸗ zel 1,57 Mtr., 3. Wolf 1,57 Mtr.; MTG: 1. Jung 1,77 Mtr., 2. Eirich 1,52, 3. Layer 1,.52 Mtr. Speerwerfen. Eintracht: Dr. Ebner 52,82 Mtr., 2. Preſſer 45,82 Mtr., 3. Haxel 38,55 Mtr.; MTG: 1. Mayer 46,21 Mtr., 2. Treiber 44,51 Mtr., 3. Scheydt Ergebniſſe 2. Tag Ax“f100⸗Mtr.⸗Staffel. Eintracht: 1. Mannſchaft 425, 2. Mannſchaft 44,5; MTG: 1. Mannſch. 44,2, 2. Mann⸗ ſchaft 46,5. 1500 Meter. Eintracht: 1. Linke:23,4, 2. Lohberger :24,2, 3. Aſtheimer:34,0: MTG: 1. Lauſer:16,8, 2. Forkert:24,2, 3. Höfer:29,2. Diskuswerfen. Eintracht: 1. Gauler 33,55 Mtr., 2. Grabke 29,75 Mtr., 3. Michaelis 28,23 Mtr.; MTG: 1. Jung 37,64 Mtr., 2. Hornig 34,99 Mtr., 3. Kunkel 30,84 Mtr. 110 Mtr. Hürden. Eintracht: 1. Welſcher 15,2, 2. Preſſer 17,8, 3. Schurig 19,3; MTG 1. Andres 18, O, 2 Layer 20,4, 3. Brod 21,2. weitſprung. Eintracht: 1. unverzagt 6,00 Mtr., 2. Linke 5,75 Mtr., 3. Hauerwas 5,52 Mtr.; MTG: 1. Abele 6,67 Mtr., 2. Jung 6,25 Mtr., 3. Vohrmehr 5,47 Mtr. 400 Meter. Eintracht: 1. Metzner 49,0, 2. Fath 51,0, 3. Michaelis 52,9; MTG: 1. Höſchler 51,9, 2. Reimer 323, 3. Iſele 54,0. Hammerwerfen. Eintracht: 1. Preſſer 20,98 Mtr., 2 Wolf 18,39 Mtr., 3. Blincke 17,51 Mtr.; MTG: 1. Eſchelbach 38,20, 2. Hornig 26,62, 3. Treiber 24,95. Stabhochſprung. Eintracht: 1. Grabke 3,30 Mtr., 2. Wolf 2,90 Mtr., 3. Blinke 2,80 Mtr.; MTG: 1. Gaub 2,80 Mtr., 2. Brod 2,70 Mtr., 3. Meyer Waldhof— Neckarau am Samstag Das letzte Punkteſpiel in Baden Ein Punktekampf, der bei rechtzeitiger Durch⸗ führuna ganz gewaltig intereſſiert hätte, wird am Samstag, 6. Juni, nachgeholt: SV Wald⸗ hof gegen Vis Neckarau. Da in Mannheim zu gleicher Zeit die Ruderer und die Leicht⸗ athleten(Städtekampéf Mannheim— Karls⸗ ruhe— Heidelberg) das Wort haben, dürfte dem Spiel kein allzu aroßer Publikumserfolg beſchieden ſein. Fiand der fluſſtiegsſpiele in Baden Raſtatt bleibt Favorit/ SC Freiburg— FVNaſtatt:2(:1) Der zweite Spieltag in der badiſchen 335 ſtiegsrunde brachte als Hauptereignis das Tre fen zwiſchen dem SC Freiburg und dem FV04 Raſtatt, der acht Tage zuvor mit einem Bom⸗ benſieg über den nordbadiſchen Bezirksmeiſter aufhorchen ließ. Die Raſtatter lieferten auch in Freiburg ein gutes Spiel und brachten einen wertvollen Punkt mit nach Hauſe. Das Treffen endete:2(:). Die SpVg. Mannheim⸗Sand⸗ hofen konnte den FC. Villingen knapp mit:1 (0·) niederhalten. Das ſiegbringende Tor für Sandhofen fiel erſt wenige Minuten vor Schluß. Die Tabelle: FV Raſtatt 2 Sp.:3 T. 311 FC Villingen 222 „SpVg. Sandhofen.n .SC reibun 2 Sp. 32 In einem ſchnellen und aufregenden Kampf, 2* P. P. P. P. der in Freiburg vor etwa 1200 Zuſchauern ſtatt⸗ fand, trennten ſich SC Freiburg und FV Ra⸗ ſtatt unentſchieden, ein Ergebnis, mit dem die Gäſte ſehr zufrieden ſein können, denn die Ein⸗ heimiſchen hatten zweifellos mehr vom Spiel. Ihre Fünferreihe konnte aber die Feldüber⸗ legenheit gegen die harte und ſtandfeſte Raſtat⸗ ter Abwehr nicht zahlenmäßig zum Ausdruck bringen. Raſtatt enttäuſchte etwas, vor allem vom Sturm hätte man mehr erwartet, In der erſten Halbzeit, die ziemlich ausgeglichen verlief, kam Raſtatt nach 40 Minuten durch ſeinen Sturmführer Geyer zum Führungstreffer, den aber Freiburgs Linksaußen Stolz ſofort wett⸗ machen konnte. Die zweite Hälfte ſtand mehr im eichen der Einheimiſchen, die auch durch and eine:1⸗Führung erlangten. Ein ſeiner Schrägſchuß des Raſtatters Neurohr brachte aber den Gäſten doch noch den Ausgleich.— Schiedsrichter war Bäßler(Baden⸗Baden). Daldhof imponiert in ſionſtanz SV Waldhof— Stuttg. Kickers:2(:0) Die Fußballmeiſter von Baden und Würt⸗ temberg, SV Mannheim⸗Waldhof und Stutt⸗ garter Kickers, folgten zu Pfingſten einer Ein⸗ ladung nach Konſtanz und trugen dort in der ſchönen Bodenſee⸗Kampfbahn einen Freund⸗ ſchaftskampf aus, der mit einem knappen Sieg der Mannheimer endete. Die Waldhöfer, die mit Kiefer in der Verteidigung, Kuhn in der Läuferreihe und Leupold als Rechtsaußen an⸗ traten, lieferten ein recht gutes und in techni⸗ ſcher Beziehung hochſtehendes Spiel. Ihre be⸗ ſten Kräfte waren Torhüter Drayß, Verteidiger Model, Mittelläufer Heermann und im Sturm Siffling und Schneider. In der zweiten Halb⸗ zeit ſpielte Leupold im Innenſturm, während Weidinger als Rechtsaußen eingeſetzt wurde und Bielmeier zuſah. Die Umſtellung bewährte ſich aber nicht recht, jedenfalls es den Kickers, die in dem Erſatzhüter Keller, den Ab⸗ wehrſpielern Link und Handte und den Stür⸗ mern Merz, Meßmer und Baier ihre Beſten hatten, den:2⸗Rückſtand aufzuholen. Eine Energieleiſtung Sifflings brachte aber doch noch den Mannheimern den Sieg, wobei nicht ver⸗ ſchwiegen werden ſoll, daß Stuttgart zum Schluß einige gute Gelegenheiten verpaßte. Siffling ſorgte in der erſten Halbzeit für eine 740⸗Führung, ſpäter glichen Merz und Meßmer aus. Siffling erzielte dann eine Viertelſtunde vor Schluß den Siegestreffer. Dem ſchönen Spiel wohnten gegen 5000 Zuſchauer bei, darunter die führenden Perſönlichkeiten der Stadt Konſtanz und der Partei. Konſtanz ſchlägt Kreuzlingen:2 Vor dem Kampf Waldhof— Kickers ſtanden ſich eine Konſtanzer Auswahlmannſchaft, gebil⸗ det aus Spielern des VfR und FC, und die Elf des ſchweizeriſchen FC Kreuzlingen gegen⸗ über. Die Einheimiſchen kamen gegen die als recht ſpielſtark bekannten Gäſte zu einem bemer⸗ kenswerten:2⸗Sieg. Daldhof-Jugend in Pforzheim Am erſten Tage des großen Pforzheimer Ju⸗ endturniers erzielten die Jugendſpieler vom aldhof recht beachtliche Reſultate, ſo daß man die Freude des Jugendleiters Li dy verſtehen kann. Er meint am Schluß ſeines Kurzberich⸗ des:„Hoffen auf Turnierſieg! Mannſchaft in guter Fahrt“. Die Reſultate des Samstag lauten: HSV Hamburg— Sportverein 50:1, Tennis⸗ Boruſſia— SV Waldhof:0, VfR Pforzheim gegen SV Waldhof:3. Wir wünſchen den Waldhöfer Jungen weitere Erfolge, fiockenſiege von To 1836 und vfn Beim großen Hockeyturnier des Tbd. Bruchfal Das 9. Bruchſaler Pfingſt⸗Hockeyturnier, das wieder den Turnerbund Bruchſal 07 als Ver⸗ anſtalter ſieht, nahm am Samstag bei gutem Wetter und vor einer recht ſtattlichen Zuſchauer⸗ menge ſeinen Anfang. Von den acht Mann⸗ ſchaften, die am erſten Tag auf den Plan tra⸗ ten, konnte der Wiesbadener THC und die Elf der Univerſität Berlin am beſten gefallen. Die Wiesbadener kamen gegen den HC Rot⸗Weiß Velbert zu einem glatten:0(:)⸗Sieg, wäh⸗ vend die Berliner ihr gutes Stürmerſpiel zu einem:0(:)⸗Erfolg über den HC Solingen auswerteten. Der Veranſtalter, Tbd. Bruchſal, mußte ſich gegen die Elf des Reichsbahn⸗SV Berlin mit einem Unentſchieden(:1) begnü⸗ gen, nachdem die Berliner bei der Pauſe noch :0 geführt hatten. Grün⸗Weiß Koblenz kam .her den TV Frankenthal zu einem glücklichen :0(:)⸗Sieg. Am zweiten Tage(Pfingſtſonntag) des Bruchſaler Hockeyturnieres wohnten wiederum zahlreiche Zuſchauer den Spielen bei. Der Tbd. Bruchſal konnte in einem ſchönen Spiel eine Reiſemannſchaft des TV 57 Sachſenhau⸗ ſen in der allerdinas ſieben Spieler der erſten Elf mitwirkten, alatt:0 ſchlagen. In dieſem ſchönſten Spiel des Tages war das Ergebnis eine Ueberraſchung, aber die Bruchſaler ließen die Gäſte nicht zur Entfaltunga kommen. THC Wiesbaden ſpielte aegen die Univerſität Ber⸗ lin:1, da die Wiesbadener kurz vor Schluß einen groben Verteidigunasfehler machten. TV 46 Mannheim beſiegte Grünweiß Koblenz :0 und VfR Mannheim kam zu einem über⸗ raſchenden und hohen Erfolge über Univerſität Berlin. Die Ergebniſſe Männer: Grünweiß Koblenz— TVe46 Mann⸗ heim:1, RSꝰ Kaiſerslautern— RSV Ber⸗ lin:2, Blauweiß Aſchaffenburg— TV 48 Kreuznach:0, Eintracht Frankfurt— HC So⸗ lingen:1, Tbd. Bruchſal— TV 57 Sachſen⸗ hauſen:0, HC Heidelberg— TV 34 Pforz⸗ heim:1, THC Wiesbaden— Univerſität Ber⸗ lin:1, THC Wiesbaden— Tbd. Bruchſal (Jugend):1, VfR Mannheim— Univerſität Berlin:1, HC Velbert— Tgd. Worms:2, RSo Berlin— TV Frankenthal:1. Frauen: THC Wiesbaden— VfR Gaisburg :0. TV Frankenthal— 1. FC Nürnberg 0i0, TV 34 Pforzheim— RSW Kaiſerslautern 21. Mmünchener Jubiläumshocken-Turnier Olympia⸗Auswahl ſchlägt Bayern:1 Im Mittelpunkt des Schlußtages am Pfingſt⸗ 125 ſtand das Spiel der deutſchen Olym⸗ piaelf gegen eine bayeriſche Auswahl⸗ mannſchaft. Mit:1(:1) behielt die Olympigelf knapp die Oberhand, die Leiſtungen waren kaum weſentlich beſſer, denn die Mün⸗ chener Mannſchaft war ſehr ſtark. Kubitzki ſchoß das Führungstor, das Stimmel kurz vor der Pauſe durch Rückhandſchlag ausglich. Nach der Pauſe waren die Nationalen zunächſt ſtark überlegen, hatten aber vielfach Pech mit Lattenſchüſſen. Erſt in der 17. Minute ſchoß Cuntz das Siegtor. Die letzten 10 Minuten ehörten den Einheimiſchen, die aber ſelbſt das eere Tor verfehlten. In der Olympia⸗Auswahl hinterlie⸗ ßen Kubitzki und Okrent wieder einen ſehr guten Eindruck, während Pfaffenholz im Tor unſicher ſchien. Die Bayern hatten einen vorzüglichen Mit⸗ telläufer Boſch und guten Verteidiger Hölzl, ferner fiel die rechte Sturmſeite mit Stimmel auf.— In den übrigen Spielen gab es durch⸗ weg die erwarteten Siege. Die Ergebniſſe waren: Männer: Wacker/ Blauweiß München— 1. FC Nürnberg/ Schweinfurt:4, Arminen Wien — Offenbacher RV:1, Magyar Budapeſt— Berliner HC1:2, Ludwigshafener TFC— HC Neubeuern:1, HC Zürich— Allianz Frank⸗ furt:3, BScC Leipzig— Stuttgarter Kickers :0, MTV München— AsSé Leipzig:1, Eiſen⸗ 1 Mch.— Stuttg. Kickers(A..):1) Eiſen⸗ bahn München— Grünweiß Mayen:0, Mün⸗ chener SC Graurot— HC Sonneberg:0, TV Paſing— HE Speyex:1, Jahn Bären— Schwarzweiß Worms:1, Wacker München— HC, Raffelberg:3.— Frauen: Nürnberger HTC— Red Sox Zürich:0, Wacker München — HC:0, FC Schweinfurt— Münchener SC:2. Sandhofen— bDillingen (Fortſetzung) hälfte zurück. Aber die eiſerne und zahlreiche Verteidigung der Villinger hielt ſtand und das ſchlechte Schußvermögen der Sandhofener Stür⸗ mer half noch dazu, daß dieſe Drangperiode erfolglos vorüberging. Und als Vogel do einmal zu einem guten Schuß kam, warff ſi ihm der gegneriſche Torhüter in den Weg und wieder war es nichts. Dann aber kamen auch die Gäſte mehr und mehr auf und geſtalteten das Treffen völlig ausgeglichen. Schwere Ar⸗ beit bekam nun auch die Sandhofener Schluß⸗ mannſchaft. Nicht weniger gut als die des Geg⸗ ners ſchlug ſie ſich aber und vermochte ihr Tor reinzuhalten bis zur 27. Minute. Da mußte ſie ſich doch geſchlagen geben. Eine feine Flanke des Rechtsaußen Hauſer verwandelte Villin⸗ gens Mittelſtürmer Mauch mit unhaltbarem Schuß. Villingen lag nun mit:0 in Führung und behielt dieſe auch bis zur Halbzeit. Nach der Pauſe gab Sandhofen alles her, um den Vorſprung des Gegner aufzuholen und das Spiel noch zu ſeinen Gunſten zu entſchei⸗ den. Wieder ſpielte Sandhofen klar überlegen, erzielte indeſſen nur eine ganze Anzahl Ecken hintereinander, die nichts einbrachten. Ein Zwi⸗ ſchenſpurt der Villinger, der verteiltes Feldſpiel ergab, brachte dieſen aber auch nicht die erhoffte Erhöhung des Vorſprungs. Schließlich verleg⸗ ten ſich die Gäſte gegen Schluß darauf, das Reſultat zu halten und zogen faſt alle Leute in die Verteidigung zurück. Und das wurde ihnen zum Verhängnis. Nur noch wenige Mi⸗ nuten waren zu ſpielen. Noch immer ſtand das Spiel:1 und es ſchien, als ſollte Villingen auch ſein zweites Aufſtiegsſpiel mit:0 gewin⸗ nen. Schon wanderten Sandhofens ſchwer ent⸗ täuſchte Anhänger von den Rängen nach dem Platzausgang, da gelang es dem auf halblinks gegangenen Vogel aus einem Gewühl von Beinen vor dem Villinger Tor doch den Ball über die Torlinie zu dirigieren. Der Ausgleich war hergeſtellt. Noch einmal erfüllten Sieges⸗ hoffnungen die Sandhofener Gemeinde. Und tatſächlich konnte Sandhofen doch noch das Spiel gewinnen und die ſo wichtigen Punkte an ſich reißen. Nachdem inzwiſchen das Eckball⸗ verhältnis von Sandhofen auf 12:0() ge⸗ ſchraubt worden war, gelang es Michel mit einem überraſchenden wundervollen Weitſchuß dem Villinger Torhüter zum zweiten Male das Nachſehen zu geben. Der bald darauf fol⸗ gende Schlußpfiff ſah ſiegesfrohe Sandhofener Spieler und Zuſchauer und etwas niederge⸗ ſchlagene Villinger, die des ſo ſicher erſchiene⸗ nen Punktgewinnes in den allerletzten Minu⸗ ten verluſtig gehen mußten. Unverdient iſt indeſſen der Sieg der Mann⸗ heimer durchaus nicht. Sie hatten im großen und ganzen immer mehr vom Spiel und ver⸗ dienen alle Anerkennung für ihr unverdroſſenes Kämpfen, das ihnen ſchließlich auch den Sieg und Punkigewinn einbrachte. Wunder(Viernheim) leitete das kampfbe⸗ tonte Spiel korvekt und ſicher. Der„Club“ iſt in Form Eintracht/ ySV Frankfurt— 1. FC Nürnberg :4(:2) Für den 1. FC Nürnberg war das Freund⸗ ſchaftstreffen gegen eine Kombination der bei⸗ den Frankfurter Großvereine Eintracht und Fußballſportverein, das am Pfingſtſamstag vor 10 000 Beſuchern in Frankfurt auf dem Ein⸗ trachtplatz ſtattfand, der letzte Probegalopp vor dem großen Kampf gegen Schalke in Stuttgart. Die Nürnberger, die in Frankfurt in beſter Be⸗ ſetzung ſpielten(der Linksaußen Spieß fehlte natürlich; Schwab erſetzte ihn),kamen mit:2 Treffern zu einem eindeutigen und auch ver⸗ dienten Sieg. Die Gäſte waren in techniſcher Beziehung klar überlegen und warteten auch mit dem beſſeren Mannſchaftsſpiel auf. In allen Reihen hatten ſie ein klares Uebergewicht. Auf Frankfurter Seite zeichneten ſich Torhüter Kerſten und der vielverſprechende FSV-⸗ſittel⸗ ſtürmer Peter aus. Auch Gramlich und Mantel befriedigten, dagegen war die Verteidigung (Stubb) ſchwach. Durch Friedel und Gußner ſicherte ſich Nürnberg ſchon in der erſten halben Stunde eine:0⸗Führung, die nach einem er⸗ folgreichen Alleingang Peters auf:1 verringert wurde. Nach dem Wechſel ſah man bei Nürn⸗ berg an Stelle von Carolin Uebelein, deſſen Außenläuferpoſten dann Luber einnahm. Guß⸗ ner und Schwab erhöhten auf:1, dann kam Frankfurt durch Groß noch zu einem zweiten Gegentor.— Schiedsrichter war Beſt(Höchſt). fluch Schalke in guter Fahrt Schwarz/ Weiß Eſſen— Schalke 04 :6(:5) Ueber 20000 Zuſchauer folgten am Pfingſt⸗ ſonntag dem Fußball⸗Freundſchaftskampf zwi⸗ ſchen Schwarz/ Weiß Eſſen und Schalke 04, zwei alten Gegnern aus dem früheren Ruhr⸗ bezirk, die jetzt in verſchiedenen Gauen ſpielen. Die Schalker lieferten ein glänzendes Spiel und ſiegten recht eindeutig mit:2 Toren, ob⸗ wohl Pörtgen nicht mitſpielte. Pörtgen' hat ſich im Training erneut eine Fußverletzung zu⸗ gezogen. Es iſt recht ungewiß, ob er in Stutt⸗ Sche wird ſpielen können. Die ſechs Tore für chalke erzielten Kalwitzki(), Szepan, Gel⸗ leſch, Urban und Kuzorra. Bremsen- das ist keine Frage n aui DUN LOPHerr der I ag 2. Juni B Jahre„Foriuna“ heddesheim deddesheim— Turnv. Viernheim:2/ Feuden heim— Edingen:1 Die Heddesheimer feierten über die Pfingſt⸗ dage ihr 25jähriges Beſtehen. Offenbar ſind dieſe Tage nicht der richtige Zeitpunkt für ſolche Veranſtaltungen, denn ein größerer Zu⸗ ſchauererfolg blieb aus. Den Auftakt bildete ein Spiel der Feudenheimer Alten Herren gegen ſelbige des Gaſtgebers ſchon am Samstag. Das erzielte:1, Unent⸗ ſchieden, iſt für die Heddesheimer immerhin als Erfolg zu werten, ſtanden doch auf Feuden⸗ 775 Seite in Lipponen, Ueberrhein, ittemaier, Scheid u. a. Spieler, denen Feudenheims Glanzzeit zu verdanken war. Der anſchließende gemütliche Teil in Form eines Bierkommerſes brachte viel Stimmung. Der Männergeſangverein Hedpesheim er⸗ freute durch einige gut vorgetragene Lieder. Werbeſpiele am Sonntag Der Sonntag brachte neben verſchiedenen Spielen unterer Mannſchaften zwei Werbe⸗ ſpiele. Der Veranſtalter ſelbſt ſpielte gegen den Turnverein Viernheim und Feudenheim hatte den neuen Bezirks⸗ klaſſenverein Edingen zum Gegner. Beide Spiele wurden recht flott durchgeführt und brachten manch ſchöne Momente. Die Heddes⸗ heimer hatten alle Mühe, die der Kreisklaſſe angehörenden Viernheimer:2 zu bezwingen. Die Turner ſpielten ſogar den gefälligeren Stil und waren meiſt im Feldſpiel etwas im Vorteil, doch der Gaſtgeber hatte eine aus⸗ gezeichnete Hintermannſchaft zur Stelle. Im zweiten Spiel des Tages bewieſen die Edinger, daß ſie auch in der höheren Klaſſe zu achten ſind. Die Mannſchaft ſpielt einen gepflegten Fußball, nur mangelt es noch an dem notwendigen Stehvermögen. Lange Zeit ſtand das Spiel remis. Erſt kurz vor Schluß konnten die Feudenheimer, nachdem Edingen dem Tempo nicht mehr folgen konnte, den Sieg herausſpielen. BE Aalieniſcher Sieg in Budapeſt Angarn— Italien:2(:1) Ungarns Fußballer, die in dieſer Spielzeit bisher keinen Länderkampf verloren und ſogar in Wien gewannen und auf italieniſchem Boden unentſchieden ſpielten, mußten am Pfingſtſonn⸗ tag in Budapeſt im Kampf gegen Italien eine:2Niederlage hinnehmen. Die Ungarn verloren unverdient, denn ſie ſtellten die beſſere Mannſchaft ins Feld, aber das Glück war gegen ſie und zudem verteidigten die Italiener ihren einmal errungenen Vorſprung mit allen Mit⸗ teln. Kein Wunder, daß die 35 000 Zuſchauer (unter denen ſich auch Reichsverweſer Horty befand) zum Schluß recht aufgeregt waren, zu⸗ mal der öſterreichiſche Schiedsrichter den Un⸗ garn einen berechtigten Elfmeter verweigerte. Die Italiener gingen nach halbſtündigem Spiel durch ihren Rechtsaußen Paſinati in Führung. In der zweiten Hälfte waren die Un⸗ garn klar überlegen und Turai gelang auch der vielbejubelte Ausgleich. Aus der Verteidigung heraus kamen die Gäſte in der Folge zu ge⸗ fährlichen Vorſtößen und der unverwüſtliche Mailänder Meazza konnte auch einmal ins Schwarze treffen. Alle Anſtrengungen der Un⸗ garn, die Niederlage noch abzuwenden, blieben erfolglos. Deutſche Rudererfolge in Oſtende Der erſte Tag der internationalen Pfingſt⸗ Ruderregatta in Oſtende brachte den beteiligten deutſchen Vereinen zwei ſchöne Erfolge. Im Senior⸗Riemenzweier m. St. ſiegte die Mann⸗ ſchaft des Kölner RVi77 in:44 Minuten überlegen mit fünf Längen gegen das Boot der Sociéte Roxale Nautique Antwerpen. Im Jungmann⸗Einer gab es einen weiteren deut⸗ ſchen Sieg durch K. Brookmann(Univerſi⸗ tät Bonn) in:21 Minuten gegen Lagar(Brüſ⸗ ſel). Einen packenden Kampf bekamen die zahl⸗ reichen Zuſchauer im Erſten Doppelzweier zu ſehen. Die beiden deutſchen Boote, die Gebrü⸗ der Arenz(WS Godesberg) und v. Opel/ Füth(Opel Rüſſelsheim), mußten ſich nach hef⸗ tiger Gegenwehr von der Rudergemeinſchaft Nixe/ RC Marne Paris geſchlagen bekennen. Die Franzoſen ſiegten in:43 Minuten mit einer Länge vor den Godesbergern(:46), denen zwei weitere Längen zurück die Rüſſelsheimer v. Opel/ Füth folgten. Einen weiteren franzöſi⸗ ſchen Sieg gab es im Vierer o. St., den SN Baſſe⸗Seine Paris in:10 Minuten gegen die Univerſität Brüſſel gewann. Auf den Jung⸗ mann⸗Vierer legte der Ilford RC London in :43 Minuten Beſchlag. 60 000 beim 2. Zittauer Stadtring⸗Rennen Das zweite Zittauer Stadtring⸗Rennen ſah am Pfingſtmontag auch Sportwagenfahrer erſt⸗ malig am Start. Bei ſtrömendem Regen hatten ſich über 60 000 Zuſchauer eingefunden, die die 2,9 Kilometer lange Rundſtrecke umſäumten, auf der die Lizenzfahrer der Krafträder und Sportwagen 87 Kilometer zu fahren hatten. Als Sieger der Halbliterklaſſe fuhr der Berliner Petruſchke auf Rudge mit 59:00,8 und 88,3 Klm.⸗ Stunden die beſte Zeit des Tages. Beſter Aus⸗ weisfahrer war Gärtner(Zittau) auf Ariel mit 76,2 Klm.⸗Std. Bei den Sportwagen gewann der Frankfurter Schweder mit 84,3 Klm.⸗Std. auf Adler. Steingrüber(Leipzig) auf Fiat war der beſte Ausweisfahrer mit 76,4 Klm.⸗Std. Die Ergebniſſe: Nicht über350 com.: 1. Wünſche(Langen⸗ brück) DaW:14:11 ⸗ 81,3 Klm.⸗Std.; 2. Hentze(Neuenkirchen) NSIU:25.10,2,— Ni cht über 500 cem.: 1. Petruſchke(Berlin) Rudge 59:00,8-88,3 Klm.⸗Std.; 2. Rührſchneck(Rürn⸗ berg)' 59:59,6; 3. Kohlus(Bayreuth) Rudge :00:41.— Sportwagen bis 1100 com. mit Kompreſſor, bis 2000 cem. ohne Kompreſſor: 1. Schweder(Frankfurt) Adler:01:58,3- 84,3 Klm.⸗Std.; 2. Rohde (Berlin) Mercedes⸗Benz:02:05,3; 3. Schöler (Breslau) BMW:02:39 Std. „Hakenkrenzbanner“ Syoꝛtliene Jugendyllege in groſzem ztil Die Jugend-Turniere des Vik Pforzheim, der wirklich nicht zu den finanziell gutgestellten Vereinen der Zzweiten Fußballklasse gehört, sind nun schon Tradition geworden. Wie unsere obenstehende Reproduktion einer Postkarte zeigt, sind auch in diesem Jahre wieder Jugendmannschaften aus allen Teilen des Reiches bei dem kleinen Pforzheimer Verein zu Gast gewesen und haben an den Pfingstfeiertagen um die Sieges- palme gerungen. Wir beglückwünschen den Vik Piorzheim zu seiner sportlichen Großtat und hoffen, daß sein gutes Beispiel unter den größeren Brüdern bald Schule macht. das erſie badiſche Frauenſporiſeſt Olympia⸗Kernmannſchaft der Frauen in Karlsruhe „Das erſte badiſche Frauenſportfeſt am 7. Juni in der Karlsruher Hochſchulkampfbahn erhält durch die Teilnahme der geſamten Olympia⸗ Kernmannſchaft der Frauen in vier Wettbewer⸗ ben eine beſondere Bedeutung. Unſere Olympia⸗ anwärterinnen beſtreiten einen 100⸗Meter⸗Lauf, den Speerwurf, Hochſprung und die 4100⸗ Meter⸗Staffel. Aber auch die übrigen Wettbe⸗ werbe ſind ſehr gut beſetzt. So haben beiſpiels⸗ weiſe für den Diskuswurf noch die Weltrekord⸗ halterin Giſela Mauermeyer und die Frankfur⸗ terin Reuter ihre Meldungen abgegeben. Die deutſche Kernmannſchaft für die 100 Me⸗ ter beſteht aus der Deutſchen Meiſterin und Rekordhalterin Krauß(Dresden), Dollinger (Nürnberg), Bauſchulte(Osnabrück), Albus (Barmen), Zimmer(Hamburg) und Winkels (Köln). Für den Staffellauf ſteht bis jetzt nur die-Mannſchaft mit Albus⸗Krauß⸗Dollinger⸗ Bauſchulte feſt. Im Speerwerfen ſind Krüger (Dresden), Fleiſcher(Frankfurt), Eberhardt (Eßlingen), Döge(Leipzig) und Kahle(Ham⸗ burg) am Start. Im Hochſprung ſind die Mei⸗ ſterin Kaun(Kiel) und Ratjen(Bremen) ver⸗ treten, während für die verhinderte Scheibe (Erfurt) die Würzburgerin Friedrich ſtarten wird. Die badiſchen Frauen haben alſo Ge⸗ legenheit, ſich in einem Elitefeld beſonders aus⸗ zuzeichnen. Als Auftakt wird am Vormittag des 7. Juni durch die Straßen der Innenſtadt eine Groß⸗ Staffel gelaufen. 73,27⸗Meter⸗Speerwurf eines Polen In dem in der polniſchen uptſtadt durch⸗ geführten leichtathletiſchen Kampf zwiſchen Warſchau und Poſen wartete der polniſche Speerwurfmeiſter Lokajſki mit einer Glanz⸗ leiſtung auf. Mit einem Wurf von 73,27 Me⸗ ter verbeſſerte er den von ihm gehaltenen Landesrekord. Zum Vergleich ſei der deutſche Rekord angeführt, der auf 73,96 Meter ſteht. Stüdtekampf mannheim-farlsruhe-heidelberg Mehrere Leichtathletik⸗Olympiaanwärter am Start Wie wir ſoeben erfahren, findet kommenden Samsta gabend auf dem Platze des Turn⸗ verein 1846 ein Leichtathletik⸗Städte⸗ kampf zwiſchen den führenden, badiſchen Städten Mannheim, Karlsruhe und Heidelberg ſtatt. Dieſer Kampf dürfte für Mannheim das bedeutendſte Leichtat letikergeb⸗ nis der vorolympiſchen Saiſon ſein. Die Mann⸗ ſchaften der drei Städte ſtützen ſich auf ganz her⸗ vorragende Athleten. Wir nennen für Karls⸗ ruhe Ternſtröm, Steinmetz, Wolf, Schmidt und Blöſch. In der Heidelberger Mann⸗ ſchaft dürfte außer dem bekannten Amerikaner Lyman Hein, Auburger, Schaller, Berl und Lei⸗ pert die ſtärkſten Kräfte ſein. Und dann ſind unter den Trägern der Mannheimer Far⸗ ben ſchließlich unſer jüngſter deutſcher Rekord⸗ mann Greulich, der Deutſche Meiſter Necker⸗ mann, Marquet, Abele, Guldner und Lauſer. Für Mannheim gilt es, in dieſem Kampfe die Niederlagen aus dem vergangenen Jahre wieder wettzumachen. Ein Unternehmen, das nicht leicht ſein dürfte. Beſonders die Karls⸗ ruher ſind ſehr gefährlich und erxeichten in die⸗ ſem Jahre ſchon beachtliche Leiſtungen. Wir nennen nur Ternſtröms Weitſprung von 7,10 Meter, Merkles Kugelſtoß von 15,14 und Blöſchs 3000⸗Meter⸗Lauf von 8,56 Minuten. Was die übrigen Leute können, iſt gut bekannt. Aber auch die Heidelberger ſind recht ſtark und erziel⸗ ten in dieſem Jahre ſchon anerkennenswerte Leiſtungen. Den Mannheimer Vertretern wird jedenfalls nichts geſchenkt werden. Wir bringen im Laufe der Woche weitere über dieſen intereſſanten Städte⸗ kampf. Das khrenbuch der 11. Olumpiade Vom Organiſationskomitee für die 11. Olym⸗ piſchen Spiele wird ein Ehrenbuch geſchaffen werden, das der Nachwelt die Namen aller überliefern ſoll, die für die 11. Olympiſchen Spiele ſich eingeſetzt und dem großen Werk zum Erfolge verhoifen haben. Mit der Unterſchrift des Führers und Reichs⸗ kanzlers beginnend, wird das Buch die Hand⸗ ſchrift aller Ehrengäſte und die Namen der erſten Drei jedes olympiſchen Wettbewerbes ent⸗ halten. Inhaltlich wertvoll und künſtleriſch gut ausgeſtattet, wird das Buch als bleibendes An⸗ denken aufbewahrt werden. Aruguay mit 41 Mann Das Olympiſche Komitee von Areifan faßte am Sonntag Beſchluß über die Beteiligung des Landes an den Olympiſchen Spielen in Berlin. Die von dem Präſidenten Eſtada Suviela ge⸗ leitete Expedition wird einſchließlich der Be⸗ leiter 41 Köpfe umfaſſen. Auf die einzelnen Sportarten verteilen ſich die Teilnehmer wie folgt: Basketball 12, Rudern 10, Boxen 7, Fech⸗ ten 8, Segeln 2. *———— Davispokal ohne lsfl? Auſtralien führt:1 Das Endſpiel der amerikaniſchen Davis⸗ pokalzone zwiſchen den Vertretern der Ver⸗ einigten Staaten und Auſtralien auf der An⸗ lage des Germantown-Cricket⸗Klub in Phila⸗ delphia ſieht die Auſtralier, die erſtmals in de amerikaniſchen Zone ſpielen, nach dem zweiten ft A1 Tage mit.1 in Führung. In den beiden famtwer erſten Einzelſpielen machte jede Nation einen Toni Merk Punkt. Adrian Quiſt ſchlug Wilmer Alliſ der :3.:7,:4,:1,-und Donald Bud ezwinger triumphierte nach hartem Kampf gegen Jack beiwan Crawford mit:2,:3,:6,:6, 1311. Am ſchlug In zweiten Tage gab es für die Amerikaner ein— Merk große Ueberraſchung. Das junge Doppel Siege über Donals Budge⸗Gene Mako unterlag den Auſtraliern Jack Crawford⸗Adrian Malfa Quiſt von 7000 entſetzten Zuſchauern in fü 2. W Sätzen:4,:2,:6,:7,:6. Wahrſcheinlie(): iſt damit bereits die Entſcheidung zugunſten weiſitz der Auſtralier gefallen, denn es iſt kaum anzu⸗ renz(D. nehmen, daß einer der Auſtralier den zum land 4., Siege notwendigen dritten Punkt nicht machen Verfol 9. kann. Seit Beſtehen des Davispolal⸗Weit⸗ Haſſelberg/ bewerbs würde damit Amerika erſtmals nicht uten; 2. am Interzonenfinale beteiliat ſein. Die Rie⸗ 14,8 Min. derlage von Budge⸗Mako iſt um ſo bemerken eitfah: werter, als man dieſe beiden jungen Ler 14,2 0 nach ihrem Siege über Wilmer Alliſon⸗Jo Deutſchland van Ryn als das Deutſchland beſte Doppel der Welt be⸗ zeichnete. Nu-Sieg in öenf Stärkle⸗Baſel landet auf NSu einen überlegenen Sieg Tett Bertran In den das T in die vord Mit hervorragender internationaler 850 ſportlichen wurde am Pfingſtſonntag auf der 2,850 Klm. Unter B langen Genfer Rundſtrecke der Große Motor⸗ radpreis von Genf ausgetragen. In der Bei⸗*. wagenklaſſe bis 600 cem gab es einen deutſchen ah Markenſieg, denn der Baſler Hans Stärkle ſteuerte ſeine NSU zu einem überlegenen Siege, 3 La dſ er war noch um zwei Minuten ſchneller als ſche ndſc der Sieger der 100her⸗Klaſſe, Kirſch(Schweiß) u ſehen be auf Univerſal. Hier belegte Meiſter Braun rer ſicher (Karlsruhe) auf Horex den zweiten Platz vor n Sieg ir km-⸗Std. un Reichsſtatth ſeinem Landsmann Stoll(Harley Davidſon). Die DaW⸗Fahrer Steinbach und Häusler hatten ihre Meldungen nicht erfüllt. In der der Solomaſchinen ſiegte der Die Lizer taliener Serafini auf Bianchi mit 100,160 Maſchinen Klm.⸗Std. vor dem Deutſchen Vaaſen g anſtaltung. Norton. Der DaW⸗Fahrer Herz war geſtürzt an die Spit und ausgeſchieden. Die ſchnellſte Runde war allen ſeinen der Belgier Milhoux mit 105,555 Klm.⸗Sid. noch Hans gefahren, er mußte aber nach einem Sturz auf⸗ Start faſt e geben. In der 350er⸗Klaſſe kam der Engländer ter einkam. Mellors auf Velocette vor dem Berliner nen, die ü Richnow(Rudge) und dem Italiener Sandri fuhren, gew (MM) zum Siege. Einen zweiten italieni⸗ dem Ausfal ſchen Sieg gab es in der„kleinſten“ Klaſſe zenpoſition, durch Aldrighetti auf Benelli. um den Ha nen. Zu ſein bei 350 con gesbeſtzeit Ha⸗ Nürnberg a eindeutiger ſi0 im Be 15 rend vor Mit Spo Ausweis iegler⸗ Sieg davon For Der am Freitag beim Training geſtürzte Schweizer Rennfahrer Bruno Martinelli erlag am Sonntagmorgen ſeinen ſchweren Verletzun⸗ gen.— Die Ergebniſſe waren: Bis 250 cem: 162,450 Klm.: 1. Aldrighetti (Stalien) Benelli:48:45,4 ⸗ 89,6 Klm.⸗Sid.; 2 Runden zurück: 2. Sunnquiſt(Schweden) Husquarna:49:14; 3. B. Port(Saarbrücken) Rudge:49:57; 4. Bourquin(Frankreich) Mo⸗ net Geyen:49:51; 5. Voigt(Deutſchland) Im⸗ peria:48:59; bis 350 cem: 1. Mellors(Eng⸗ land) Velocette:09:42,2- 94,860 Klm.⸗Std. (205,2 Klm.); 2. Richnow(Berlin) Rudge :10:26,2; 3. Sandri(Italien) MM 210.272; 4 Runden zur.: 4. In der Elſt(Gladbach) Nor⸗ ton:10:24,2; 5 Rd. zur.: 5. Vaafen(Deutſch⸗ Die Dau⸗ land) Norton:11:24; 7 Rd. zur.: Förſter Wulp und (Schweiz) Norton:09.15.8; 8 Rd. zur.: 7. T. auf der Fo dene Rad“ k fälle wurde —— 2 Von Fred E Port(Saarbrücken):10:34; bis 500 cem: 205,2 Klm.: 1. Serafini(Italien) Bianchi :02:55,4- 100,160 Klm. Std.: 2. Cordeh (Schweiz) Norton:03:07,6; 3. Heß(Schweiz) Rudge; Seitenwagen: bis 600 cem: 1. H. Stärkle (Schweiz) NSu:37:22,4 ⸗ 87,06 Klm Std; 1 Rd. zur.: 2. Bock(Deutſchland) Norton :38:22,3; bis 1000 cem: 142,5 Klm.: 1. Kirſch (Schweiz) Univerſal:39:12,4- 86,184 Klm⸗ Std.; 2. Braun(Karlsruhe) Horex:44863 3. Stoll(Breinig) Harley Davidſon OPEI-AUTO5s Reparefuren-Fahrschule FnlZ HaRTTAEI r dem Stand. ſo ſeltener olympiſchen waltig iſt önnens, z allen Länder Wenn wi konnte um d hänomalen 5 ers auff in Drei Mereedes für Budapeſt Für den Erſten Großen Preis von Unga hat nun auch Mercedes⸗Benz die Nennungen abgegeben. Drei Wagen nehmen am 21. Juni an dieſem Rennen im Budapeſter Volkswäld⸗ chen teil. Am Steuer ſitzen Rudolf Caracciol Manfred v. Brauchitſch und Louis Chiron. D deutſche Induſtrie iſt nunmehr durch ſechs Fah zeuge vertreten, da die Auto Union bereits Hans Stuck, Bernd Roſemeyer und Achille Varzi genannt hatte. Siegen bere fere und ſo Gegner, abe haben neue was vermöc innen. Di Leuer ſiegt in Kaiſerslautern Die Pfingſt⸗Radrennen auf der Kaiſerslaute⸗ rer„Barbaroſſa⸗Bahn“ hatten mit 4000 Zu⸗ ſchauern einen befriedigenden Beſuch aufzuwei⸗ ſen. Natürlich brachte man den Dauerrennen über 20, 25 und 30 Kilometer das größte 3 tereſſe entgegen. Der Kölner Nachwuchsfahr Leuer gewann das Rennen mit 730 Mete Vorſprung vor Adolf Schön(Wiesbaden) ſowie ſeinem Landsmann Wenzel Die Fliegerrenne brachten einmal Engel einen Erfolg und ei Rauſch⸗Hürtgen in einem Mannſchafts⸗Omn den Vortrit ſammen mi 3000⸗Meter⸗ kation einen mer Alliſon ld Budg gegen Jack 13:11. rikaner nge Do ko unterla ⸗Abri tern in f ſtmals nicht i. Die Ri er Beſetzung 2,850 Ain toße Moto In der Bei⸗ en deutſchen ans Stärkle genen Siege, ſchneller al h.(Schweiz) iſter Braun n Platz vor Davidſon). id Häusler llt. In der ſiegte der mit 100,160 Vaaſen auf var geſtürzt Runde war Klm.⸗Std. Sturz auf⸗ Engländer n Berliner ner Sandri en italieni⸗ ſten“ Klaſſe ig geſtürzte tinelli erlag n Verletzun⸗ Aldrighetti Klm.⸗Std.; (Schweden) aarbrücken) kreich) Mo⸗ hland) Im⸗ llors(Eng⸗ ) Klm.⸗Sid. lin) Rudge 210273; dbach) Nor⸗ in(Deutſch⸗ .: Förſter zur.: 7% r:41:4863 y Davidſon nheimerstr. 683 wuf 403 16 6181 KAm⸗ „Hakenkreuzbanner⸗ 2. Juni 1936 deutſcher dieg im nadländerkompf Dünderkampf gegen die Schweiz 16:9 gewonnen In Singen am Hohentwiel kam am Sonn⸗ kag auf der landſchaftlich wundervoll gelegenen Radrennbahn ein Länderkampf zwiſchen den Nationalmannſchaften von Deutſchland und der Schweiz zum Austrag. Vor etwa 2000 Zuſchauern gewann die deutſche Mann⸗ Giin alle Einzelwettbewerbe und ſiegte in der eſamtwertung mit 16:9 Punkten. Weltmeiſter Toni Merkens zeigte ſich in ganz vorzüglicher orm, der zunächſt Baumann und dann den Bezwinger von Lorenz, den ſchnellen Wägelin, bezwang. Im Kampf um den dritten Pla nt orenz Baumann. Das Zeitfahren ga Toni Merkens Gelegenheit zu einem weiteren Siege über den Schweizer Wägelin. Ergebniſſe: „Malfahren(1000 Meter): 1. Merkens (); 2. Wägelin(); 3. Lorenz(): 4. Bau⸗ mann(); Deutſchland 6., Schweiz 4 P.— e(2000 Meter): 1. Ihbe/ orenz(): 2. Ganz/ Burkhardt(); Deutſch⸗ nd 4., Schweiz 2 P.— Mannſchafts⸗ (4000 Meter): 1. Haſſelberg/ Arndt/ Karſch/ Klöckner(D):02,4 Mi⸗ uten; 2. Richli/ Sara/ Kögi/ fuhrimann(S) .14½8 Min.; Deutſchland 4., 2 P.— *(1000 Meter): 1. Merkens(D) 14,2 Min.; 2. Wägelin(S) 115,2 Min.; Deutſchland 2 P. Schweiz 1 P.— Geſamt: Deutſchland 16., Schweiz 9 P. Leterower Bergringrennen Bertram(Berlin) wurde Doppelſieger 1 In den ſechs Jahren ſeines Beſtehens hat das Teterower Bergringrennen n die vorderſten Reihen der großen motorrad⸗ ſportlichen Ereigniſſe Deutſchlands geſchoben. Unter Beteiligung von Fahrern aus echs Nationen wurde das diesjährige Rennen am Pfingſtſonntag zu einem großen Ereignis. Ueber 60 000 Zuſchauer waren gekommen, die auf der in die herrl. mecklenbur⸗ ſche Landſchaft eingebaute Bahn ſchöne Kämpfe bekamen. Von den Rennen für Renn⸗ rer ſicherte ſich der Berliner Erich Bertram den Sieg in der 250 com⸗ und in der 350⸗com⸗ Klaſſe mit dem beſten Durchſchnitt- von 77,225⸗ Em⸗Std. und gewann damit den Ehrenpreis des Reichsſtatthalters. Die Lizenzfahrer eröffneten mit den kleinen Maſchinen auf der noch naſſen Bahn die Ver⸗ anſtaltung. Vom Start aus ſetzte ſich Bertram an die Spitze und fuhr in glänzendem Rennen allen ſeinen Gegnern davon. Gut in Fahrt war noch Hans Winkler, München, der beim Start faſt eine Runde verlor und noch als Vier⸗ ter einkam. Das Rennen der Halbliter⸗Maſchi⸗ nen, die über 8 Runden-— 15,16 Kilometer fuhren, gewann der Holländer van Diik nach dem Ausfall Bertrams. Er behauptete die Spii⸗ zenpoſition, doch mußte er ſein letztes hergeben, uͤm den Hamburger Drews ſchlagen zu kön⸗ nen. Zu ſeinem zweiten Erfolg kam Bertram bei 350 com, wo er mit 77,225⸗K--Std. die Ta⸗ gesbeſtzeit herausholte. Mit klarem Abſtand f Hans Winkler und Haſſelbeck, ürnberg auf den nächſten Plätzen. Ein ebenſo eindeutiger Sieg war der von Köhler(Leip⸗ zig) im Beiwagen⸗Rennen, das er, immer fihrend vor Lehner(München), gewann. Mit Spannung wurde das Rennen der Ausweisfahrer, wo in der 350⸗cem⸗Klaſſe Ziegler(Roſtock) mit 70,059 Klm.⸗Std. den Sieg davontrug, erwartet. Forſter Radrennen verregnet Die Dauerfahrer Möller, Gilgen, van der Wulp und Danholt ſollten am Pfingſtſonntag auf der Forſter Radrennbahn um das„Gol⸗ dene Rad“ kämpfen. Wegen andauernder Regen⸗ fälle wurde die Veranſtaltung jedoch abgeſagt. Von Fred Erie Roevers Auf der gnbniæh]m̃ föln gewinnt den nad-Städtekampf Gutbeſetzte Rennen am zweiten Pfingſtfeiertag Das vierte Bahnrennen, das in dieſem Jahre der Radfahrerverein Mann⸗ heim⸗Waldhof auf der Phönix⸗ Kampfbahn veranſtaltete, hatte einen außergewöhnlich großen Erfolg. Etwa 4000 Zuſchauer umſäumten das Oval und waren Zeuge der ſpannenden Kämpfe, die ſich die bekannteſten Fahrer der Umgebung und außerdem Fahrer aus Stuttgart, Bielefeld, Köln, Berlin und Dortmund, lieferten. Scharf umkämpft waren ſchon die Vorläufe im Flie⸗ gerhauptfahren, das als erſtes Rennen geſtartet wurde. Im Endlauf trafen Weiner, Mertens, Poſtler und Langhoff zu⸗ ſammen. Weiner konnte wieder einmal ſeine Geaner ſicher hinter ſich laſſen. Er ſchlug Mer⸗ tens mit zwei Radlängen alatt, während ſich Poſtler und Lanahoff einen harten Kampf um den dritten Platz lieferten, den Poſtler knapp für ſich entſcheiden konnte. Im Jugendausſcheidungsfahren ſiegte der Ludwigshafener Ohler vor Höf⸗ lich(Mutterſtadt) und den beiden Waldhöfern Ulrich und Weber. Auch das Altersfahren war hart um⸗ kämpft. Haſſert(Mutterſtadt) und Spreng (Mannheim) lieferten ſich in beiden Wer⸗ tungen einen ausgezeichneten Kampf; das erſte⸗ mal blieb Spreng Sieger, aber in der End⸗ wertung mußte er ſich mit dem zweiten Platz begnügen und dadurch kam Haſſert zu einem Geſamtſieg. Auf dem 3. Platz kam Meixnor (Waldhof) ein. Auch der folgende Städtekampf, bei dem für Berlin Wachtmeiſter und Schenk, für Bieleſeld Schmidt und Poſtler, für Köln Küſter und Kleinſorg, für Stuttgart Weisſchädel bnd Keilbach ſtarteten, wurde ein voller Erfolg. Im Fliegerfahren waren die Stutt⸗ garter die beſſeren, ſie holten ſich hier ſieben Punkte; Bieleſeld kam auf fünf Punkte, wäh⸗ rend Köln und Berlin je vier Punkte erreichten. Nach dem Einzel⸗Zeitfahren, das der Kölner Kleinſorg überraſchend an ſich brin⸗ en konnte, ſchob ſich Köln vor Bielefeld und tuttgart. Im folgenden und letzten Rennen des Städtekampfes, die Mannſchafts⸗Zeitfahren, triumphierten die Berliner, die ein ausgezeich⸗ netes Rennen lisferten und mit 2,55 Min. das ſchnellſte Paar waren; die Kölner kamen an zweiter Stelle ein, Bielefeld an dritter Stelle und Stuttgart mußte ſich mit dem letzten Platz begnügen. Somit ſtand der Endſieg der ſroße„foaezrundfahet“ der nadfahrer Scheller ſiegt bei den Amateuren— Arents(Köln) bei den Berufsfahrern Am Pfingſtſonntag wurde mit Start und Ziel in Magdeburg bei autem Rennwetter die traditionelle Straßenfernfahrt Mitteldeutſch⸗ lands, die„Harzrundfahrt“, veranſtaltet. Das Rennen geſtaltete ſich zu einem aroßen Erfolg für die Vorjahrsſieger Scheller(Schwein⸗ furt), der das Rennen der Amateure(117,6 Kilometer) in.13.00 Stunden vor Wendel (Schweinfurt) und Overbeck(Bielefeld) im Spurt gewann, und Arents(Köln), der den vierten Meiſterſchaftslauf der Berufsfahrer über 270,3 Kilometer in.01.00 Stunden vor den beiden Süddeutſchen Umbenhauer und Roth agewann. 36 Berufsfahrer hatten ſich am Start der 270,3 Kilometer langen Strecke Magdeburg, Staßfurt, Quedlinburg, Blankenburg, Wende⸗ furth, Nordhauſen, Sangerhauſen, Mansſfeld, Bernburg, Calbe. Magdebura eingefunden. Bartholomäus und Eſſing erreichten Blanken⸗ burg mit einer Minute Vorſpruna vor dem übrigen Feld. In dem ſchwieriaen Gelände der Wundefurther Berge ſetzte ein heißer Kampf um die Bergprämien ein, aus dem Umbenhauer als Sieger vor Bautz und Roth hervorgina. Auf der Fahrt zu Tal fiel bereits die Entſcheidung. Weckerlina. Umbenhauer und Arents erreichten mit ſchönem Vorſpruna die Verpflegungskontrolle in Nordhauſen. Aus der Verfolgergruppen vermochten nur Roth und Geyer hinter Sangerhauſen den Anſchluß wie⸗ der herzuſtellen. Die fünf Mann ſtarke Spit⸗ zenaruppe ſtrebte nun gemeinſam dem Ziel in Magdeburg zu. Auf der Leipziger Chauſſee ſetzte ein heißer Kampf ein. Weckerlina ent⸗ ſchied dieſen Kampf wohl zu ſeinen Gunſten, aina iedoch auf Proteſt hin ſeines Sieges ver⸗ luſtia, da er ſich in unerlaubter Weiſe durch ſeinen Markengefährten Geyer hatte helfen laſſen. Den Sieg erhielt Arents(Köln) zuge⸗ ſprochen. Im Rennen der Nationalmannſchaft Ein Totsacienbericht aus der Geschichte der Olympiscien Spiele Wenn wir die Geſchichte der Olympiaden durchblättern, ſo finden wir, daß die Zahl der Doppelſiege oder gar der mehrfachen Erfolge eines einzelnen Athleten immer geringer wird. Alvin Kränzlein, der Deutſchamerikaner, lonnte um die Jahrhundertwende in Paris den hänomalen Rekord eines vierfachen Olympia⸗ 5 ers aufſtellen; drei Olympiaden hindurch fe te ſein Landsmann Ewry den erſten Platz in Fhir Spezialübung, den Sprüngen aus dem Stand. Aber je weiter wir kommen, um ſo ſeltener gelingt es einem Athleten, ſeinen blympiſchen Titel ſiegreich zu verteidigen. Zu waitig iſt der Aufſchwung des allgemeinen önnens, zu gewaltig die Konkurrenz aus allen Ländern der Erde. Es bedarf ſchon aller⸗ äußerſter Konzentration auf ein einziges Spe⸗ zialgebiet, um den olympiſchen Lorbeer zu er⸗ kingen. Und ſo finden wir denn, daß von allen Aihleten ein einziger die unerhörte Leiſtung vollbringen konnte, auf drei Olympiſchen Spie⸗ len der Nachkriegszeit zu ſiegen. Dieſer eine iſt Paavo Nurmi. Als 1928 in Amſterdam die beſten Sportler der Welt wieder zuſammen⸗ trafen, da ſteht auch Pazwo Nurmi wieder unter ihnen, zu neuem Kampf und neuen Siegen bereit. Immer noch iſt Wide, der tap⸗ ſere und ſo unglückliche Schwede, der ſchärfſte Gegner, aber auch Amerika und Frankreich haben neue hoffnungsvolle Leute geſchickt. Doch was vermögen ſie gegen die eiſerne Front der innen. Die großen Taten Nurmis und Rito⸗ las haben Wunder gewirkt, eine neue Läufer⸗ garde iſt in Suomi erſtanden. Aber immer der König der Langſtreckler. ächelnd holt er ſich die 10 000 Meter, läßt ſei⸗ noch iſt Nurmi em braven Landsmann und Freund Ritolc Vortritt über 5000 Meter und hilft zu— men mit Loukola und Anderſon, daß im 3000⸗Meter⸗Hindernislauf dreimal die finniſche Zie ge am Siegesmaſt hochgeht. Jetzt iſt ſein iel erreicht, Finnlands Vorherrſchaft in allen langen Strecken iſt unangetaſtet. Eine neue, jüngere Generation ſteht bereit, ſein Erbe uſis. reich zu übernehmen. Die Laxva und Loukola, die Lethinen und Virtanen ſollen das ihre tun. Nur einmal noch möchte Paavo Nurmi als Olympiaſieger durchs Ziel gehen, den ſchwerſten und ſchönſten Lauf möchte er gewinnen, um ganz dem großen Beiſpiel Hannes Kohle⸗ mainens gleichzukommen; den Marathonlauf in Los Angeles 1932 hat er ſich zum Ziel geſetzt. Es ſollte nicht ſein. In den Maſchen der Paragraphen Der einfache, ſchlichte Mechanikerlehrling aus Abo iſt mit der Zeit zum Weltreiſenden ge⸗ worden. Aus aller Herren Länder kommen Einladungen, überall will man den unüber⸗ windlichen Finnen laufen ſehen und aus ſei⸗ nem Laufen lernen. Ganz Europa hat er ſchon durchlaufen, jetzt winkt Amerika mit einer glanzvollen Tournee. Aber die olympiſchen Götter ſind grauſam. Sie fordern ihren Tribut. Am 28. Juli des Jahres 1932, wenige Ta vor Beginn der zehnten Olympiſchen Spiele, tritt in Los Angeles das internationale Olym⸗ piſche Komitee unter Vorſitz des Grafen Baillet⸗ Latour zuſammen. Es geht um die Faen Lür⸗ des Amateurſtandpunktes. Aus zahlreichen Län⸗ dern ſind gegen verſchiedene große Athleten Beſchwerden vorgebracht worden, die von ſchwe⸗ ren Verſtößen gegen die Geſetze des Ama⸗ teurismus berichten. Es gilt nun, zu eniſchei⸗ den, ob das Olympiſche Komitee ſelbſt in allen inzelnen Fällen die Entſcheidung eſh ſoll 'der ob die einzelnen Unterverbände für ihre zuſtändigen Gebiete einzelne Sportsleute dis⸗ qualifizieren können. Lange und heftig wogt der Amateure über 117,6 Kilometer fielen Wölkert(Schweinfurt) und Leppich(Coſel) frühzeitig durch Stürze aus, Krückl und Schild waren gezwungen, wegen Maſchinenſchadens das Rennen aufzugeben. Auf dem letzten Teil der Strecke unternahm Dubaſchny(Ber⸗ lin) einen Vorſtoß, Meurer(Köln) heftete ſich an ſeine Ferſen, doch führte Löber(Schwein⸗ furt) das Feld wieder heran, das in Stärke von 13 Fahrern den Endkampf beſtritt. Sie⸗ ger blieb der Vorjahrsſieger Scheller( Schwein⸗ furt), hinter dem ſich Wendel und Overbeck placierten. Das Rennen der A⸗Klaſſe ge⸗ wann Hupfeld vor E. Meyer, Bartoskiewicz, H. Schmidt und Fiſcher. Dieſe fünf Fahrer wurden auf Grund ihrer Leiſtungen in die Nationalmannſchaft der Straße aenommen, die am 7. Juni in Stärke von 25 Mann in Chemnitz um die Deutſche Meiſterſchaft kämpft. Die Nationalmannſchaft hat dem⸗ nach folgendes Ausſehen: Scheller, Wendel, Ziegler, Brunner, Schell⸗ horn, Löber, Wölkert(alle Schweinfurt), B. Schulze, Hackebeil, Hauswald, Schild, Alfred Mayer, Erich Meyer, Hupfeld(alle Chemnitzm), Schöpflin, Dubaſchny, H. Schmidt, Bartos⸗ kiewicz(alle Berlin), Overbeck(Bielefeld), Meurer, Ruhland(beide Köln), Krückl(Mün⸗ chen), Eichhorſt(Frankfurt a..), Leppich (Coſel), Fiſcher(Düſſeldorf). Lohmann ſiegt in Chemnitz Bei den Pfingſtradrennen in Chemnitz ſtand am Sonntag ein Stundendauerrennen im Mit⸗ telpunkt. Beſonderes Intereſſe beanſpruchte der erſte Start des Amerikaners Jimmy Walthour, der einen guten vierten Platz belegte. Walter Lohmann(Bochum) gewann das Rennen ge⸗ gen Schindler und Krewer. Einen Zweikampf, aus 1000⸗Meter⸗Zeitfahren, 10⸗Kilometer⸗Ver⸗ folgungsrennen und 15⸗Kilometer⸗Rennen be⸗ ſtehend, gewann Krewer. der Kampf der Meinungen auf und ab, denn es geht diesmal um keinen geringeren als den berühmteſten Athleten der Welt, es geht um Paavo Nurmi. Die Eigenart des amerika⸗ niſchen Sportbetriebs mit ſeiner Verquickung von Höchſtleiſtung, Maſſenbeſuch und Geld⸗ geſchäft hat ſchlimme Folgen gezeitigt. Wie vor ihm der große James Thorpe, wie Char⸗ les Hoff, der Norweger, und Arne Borg, der Schwede, ſo ſieht nun auch der Finne ſich in die Maſchen der Paragraphen verſtrickt. Ver⸗ gebens weiſen ſeine Freunde darauf hin, daß Nurmi mit Herz und Seele Amateur ſei, daß er eben ein großartiges Angebot des Ameri⸗ kaners Pyle abgelehnt habe, für den Neuyorker Madiſon⸗Square⸗Garden zu laufen, daß er nie und nimmer an Geld gedacht habe, ſondern immer nur an ſeinen Lauf und ſein Land. Vergebens. Mit 13 gegen 12 Stimmen faßte die internationale Amateur⸗Athletik⸗Federation den Beſchluß, Paavo Nurmi von den Olym⸗ piſchen Spielen zu Los Angeles auszuſchließen. Schweigend wie er ſeine Siege errungen und die Bewunderung der Welt enigegengenommen, hört Nurmi die Entſcheidung an. Schweigend ſitzt er auf der Tribüne im Rieſenſtadion zu Los Angeles und muß zuſehen, wie ſeine Landsleute, auf denen die Schwere dieſer Ent⸗ ſcheidung wie ein Fluch laſtet, in ihren ur⸗ eigenſten Domänen geſchlagen werden. Muß zuſehen, wie ein junger Pole ſeine Finnen im 10 000⸗Meter⸗Lauf diſtanziert, muß zuſehen, wie ein zwanzigjähriger Argentinier ſich den Marathonlauf, ſeinen Marathonlauf, holt. VI. der Paſtor mit dem Weltrekord Das Geheimnis des„Fitneß“ Wir haben nun ſchon einige ſeltſame Ueber⸗ raſchungen bei Olympiſchen Spielen miterlebt. Der Sieg des Turners Schumann über die beſten Ringer der Welt, Gazas Ruderpech und Hanns Brauns verzweifelter Kampf, Arne Borgs Rekorde, all dies gibt doch zu denken. Es gehört zu einem Olympiaſieg eben nicht nu großes Können, es gehört auch allerhand Glück Kölner mit 235 Punkten feſt. Bielefeld ham mit 19 Punkten auf den zweiten Platz; die Ber⸗ liner hatten ſich durch ihren letzten Sieg auf den dritten Platz vorgeſchoben, während die Stutt⸗ garter mit dem letzten Platz vorliebnehmen mußten. 3 Mannſchaftsfahren über 100 Kilometer Den Abſchluß der Rennen bildete das Mannſchaftsfahren über 100 Kilo⸗ meter. Das Mitgehen der Zuſchauer und der lehhafte Beifall, der den Fahrern entgegenge⸗ bracht wurde, bewies die Beliebtheit dieſer. Die Fahrer legten von Beginn an ein ſcharfes Tempo vor, das auch bis zur vorletzten Wer⸗ tung durchgehalten wurde. Erſt dann machten ſich die Anſtrengungen bemerbbar. Berner, der zu Beginn als Erſatzfahrer das Rennen mit⸗ machte, wurde mit Küſter gepaart, als deſſen Partner Kleinſorg ausſcheiden mußte. Die erſte Wertung brachte ſchon eine Ueber⸗ raſchung, denn Mertens holte ſich einen ſchönen Sieg vor Berner, Küſter und erſt an vierter Stelle kam Weimer ein. In der zweiten drehte Weimer den Spieß um und ließ Mer⸗ tens und Berner hinter ſich. Küſter, Weimer, Schmidt war die Reihenfolge bei der dritten. Aber nicht nur die Wertungen waren um⸗ kämpft, denn dazwiſchen wurden dauernd Vor⸗ ſtöße unternommen, die aber bei dem ſtarken Feld nie erfolgreich ausgehen konnten. Nach der Hälfte der 8 Wertungen lagen Küſter⸗Ber⸗ ner mit 18 Punkten vor Weimer⸗Mühr und Mertens⸗Langhoff, die 17 Punkte erreicht hat⸗ ten. Bei der folgenden Wertung kamen nicht weniger als drei Fahrer in totem Rennen auf den erſten Platz und zwar Mertens, Schmidt und Weimer. Im weiteren Verlauf des Rennens konnten ſich Küſter—Berner nicht mehr in vorderſter Front plazieren, ſo daß es einen Zweikampf zwiſchen Mertens⸗Langhoff und Weimer—-Mühr gab. Die erſteren waren die Glücklicheren und holten ſich durch ihre drei Spurtſiege den Ge⸗ ſamtſieg vor dem punktgleichen Paar Weimer— Mühr. An dritter Stelle kamen Schmidt—Poſt⸗ ler ein, Küſter Berner und Kamp—Schneider. Ergebniſſe: Fliegerhauptfahren über 1000 Meter: 1. Wei⸗ mer, Stuttgart; 2. Mertens, Dortmund; 3. Poſt⸗ ler, Bielefeld; 4. Langhoff, Bielefeld. Jugendausſcheidungsfahren: 1. Ohler, Lud⸗ wigshafen; 2. Höflich, Mutterſtadt; 3. Ulrich, Mannheim⸗Waldhof; 4. Weber, Mannheim⸗ Waldhof. Altersfahren über 4000 Meter für Senioren: 1. Haſſert, Mutterſtadt, 5.; 2. Spreng, Mann⸗ heim, 5.; 3 eixner, Mannheim⸗Waldhof, 2 Punkte. Städtekampf Berlin— Bielefeld, Köln— Stuttgart. 1. Rennen, Fliegerfahren über 1200 Meter: 1. Stuttgart 7.; 2. Bielefeld 5., 3. Köln 4.; 4. Berlin 4 P.— 2. Rennen, Einzel⸗Zeitfahren: 1. Kleinſorg, Köln, 33,3 Sek.; 2. Poſtler, Bielefeld, 33,4 Sek.; 3. Küſter, Köln, und Weisſchädel, Stuttgart, 34 Sek.; 4. Wacht⸗ meiſter, Berlin, 34,1 Sek.; 5. Schmidt, Biele⸗ feld, 34,2 Sek.; 6. Keilbach, Stuttgart, 35 Sek.; 7. Schenk, Berlin, 36 Sek. „Stand nach der zweiten Konkurrenz: Köln 17,5.; Bielefeld 15.; Stuttgart 14,5.; Berlin 9 P.— 3. Rennen, Mannſchafts⸗ Zeitfahren: 1. Berlin 2,55 Min,; 2. Köln 2,56,5 Minuten; 3. Bielefeld 2,59 Min.; 4. Stuttgart 3,01 Minuten. Endergebnis: 1. Köln 23,5.; 2. Biele⸗ —*.; 3. Berlin 17.; 4. Stuttgart 16,5 unkte. Mannſchaftsfahren über 100 Klm.: 1. Mertens—Langhoff(Dortmund Bielefeld) 36 Punkte; 2. Weimer—Mühr(Stuttgart) 36 Punkte; 3. Schmidt—Poſtler(Bielefeld) 27.; 4. Küſter—Berner(Köln—Mannheim) 25.; 5. Kamp—Schneider(Dortmund) 17 Punkte; 6. Kimmig—Bühler(Stuttgart) 6 Punkte. dazu. Und noch etwas muß vorhanden ſein, ein gewiſſes Unerklärliches, eine eigenartige ſeeliſche und körperliche Bereitſchaft, die oft ſchwerer wiegt als alle Rekorde. Allzu oft ſchon iſt es geſchehen, daß Leute mit großem Namen und ſagenhaften Rekorden zu den Olympiſchen Spielen entſandt wurden und kläglich verſag⸗ ten, während andere wieder, die man mehr aus Gutmütigkeit mitgenommen, nun plötzlich weit über ſich ſelbſt hinauswuchſen und unverhoffte Siege mit nach Hauſe brachten. Es iſt das, was der Engländer als„üsnting spirit“ be⸗ 4 als Kampfgeiſt, der auch vor der chwerſten Aufgabe nicht haltmacht, ſondern eher noch mit ihr wächſt. Es iſt aber auch das, was der Amerikaner„ftneß“ nennt, jenes Fertigſein auf die Minute, das wichtiger iſt als noch ſo viele Rekorde vorher und nachher. 1575 iſt es ſchwer für jeden modernen Athleten, ſich durch die Maſſe der Ausſchei⸗ dungskämpfe, die heute jedes größere Sport⸗ land zunächſt einmal unter ſeinen Kämpfern veranſtalten muß, hindurchzukämpfen und dann noch die ſeeliſche und körperliche Kraft zu einer weiteren Steigerung zu beſitzen. Aber die Ge⸗ ſchichte der Olympiaden lehrt, daß gerade dieſe Leute, die dieſe Gabe beſaßen, die glorreichſten Siege erfochten. Eine Nation nun iſt es vor allen anderen, deren Vertreter oftmals auf ſolche Weiſe zu unerwarteten und dann um ſo mehr bewunderten Erfolgen kamen: England, das Mutterland des Sports. Und Engländer waren es zumeiſt, die in den entſcheidenden Stunden der olympiſchen Endkämpfe mit ele⸗ mentarer Wucht einbrachen in die gewaltige Rekordfront des alles beherrſchenden Amerika und alle jenſeits des großen Waſſers auf⸗ geſtellten Rekorde zu eitlem Tand werden ießen gegenüber der wichtigeren Tatſache des olympiſchen Sieges. Was unſerem Hanns Braun nicht geglückt war in Stockholm, das vollbrachte der Engländer Jackſon im 1500⸗ Meter⸗Lauf, das vollbrachte vier Jahre ſpäter ſein Landsmann Hill, das vollbrachten in noch viel höherem Maße weitere vier Jahre nachher, zu Paris, Abrahams und der Schotte Erie Liddell. Fortſetzung folgt. Mannheim „Hakenkreuzbanner“ 2. Juni! ——— 2—* Beſuch aus der Jeppelinſtadt Feudenheim— Vf B Friedrichshafen:2 Noch an Oſtern konnten die Feudenheimer den Leuten aus der Zeppelinſtadt mit einer kombinierten Mannſchaft mit:0 das Nach⸗ ſehen geben und heute langte es mit kompletter Elf gerade noch zu einem Unentſchieden. Rei⸗ wahr ein Zeichen, daß die Spielſtärke der Feu⸗ denheimer ziemlich nachgelaſſen hat. Die Gaſt⸗ geber führten ſchon bald nach Beginn:0, und es ſah ganz danach aus, als ſollten die Gäſte wieder eine hohe Niederlage einſtecken, doch der Sturm der Feudenheimer fiel mehr und mehr auseinander. Wie ſchwach die Stürmerreihe der Feudenheimer war, geht daraus hervor, daß Mittelläufer Ueberrhein III die Tore erzielen mußte. Mit dem Nachlaſſen des Sturmes war die Hintermannſchaft überlaſtet und die Gäſte können das Spiel in der zweiten Halbzeit ausgeglichen geſtalten. Guten Sport konnten uns die Friedrichshafener nicht zeigen. Außer einer manchmal unverſtändlichen Härte fehlt der Elf die nötige Technik. Jedenfalls ſteht feſt, daß hier ein beſſerer Fußball geſpielt wird als in der Bodenſeegegend. Die ſpärliche daß die Saiſon ihrem Ende naht und es iſt den Spielern zu gönnen, in der Zwangspauſe die notwendige Ruhe zur Sammlung neuer Kräfte zu finden. L Berliner Häſte in Schwetzingen SVSchwetzingen— Brandenburg Berlin :2(:0) In der nahen Spargelſtadt empfing der Ta⸗ bellenzweite von Unterbaden-Oſt den an vier⸗ ter Stelle rangierenden Berliner Bezirksklaſſen⸗ verein„Brandenburg“. Die Gäſte au der Reichshauptſtadt, zu deren Ehren am Samstagabend ein Begrüßungsabend ſtatt⸗ gefunden hatte, gaben einen beachtlich ſpiel⸗ ſtarken Gegner ab. Die verjüngte Elf der Schwetzinger hatte alle Mühe, um das Spiel knapp mit:2 Toren für ſich zu entſcheiden, nachdem ſie bei Halbzeit mit:0 geführt hatte. nur noch 7 Olumpiakandidaten Letzte Auswahl der Piſtolenſchützen In Berlin⸗Wannſee waren wiederum fünfzehn Schnellfeuer⸗Piſtolenſchützen zu einem Schießen zuſammengezogen, darunter auch der bekannte Olympiakämpfer Hauptmann Hax. Für die ein⸗ zelnen Olympiaanwärter galt der Wettbewerb als Ausſcheidungsſchießen, bei dem die Ergeb⸗ niſſe des Wertungsſchießens vom 26. April mit⸗ wurden, für die anderen ging es um ie Aufnahme in die Olympiavorbereitung. Von den alten Olympiakandidaten mußten drei ausſcheiden. Hptm. Hax wurde in die Kern⸗ mannſchaft aufgenommen, fünf weitere Schüt⸗ zen erfüllten dagegen die Aufnahmebedingun⸗ gen nicht. Die Olympiakernmannſchaft beſteht jetzt noch aus folgenden ſieben Schützen: G. Dern, van Oyen, H. Walter, Dr. Jaſper, Keller, Hptm. Hax und Friedrichs. Olumpia-fiunſtweitbewerb beginnt Als erſtes Preisgericht innerhalb der Kunſt⸗ wettbewerbe der 11. Olympiade Berlin 1936, deren Preisträgex in der Siegerzeremonie am 2. Auguſt bekanntgegeben und mit den olym⸗ piſchen Medaillen ausgezeichnet werden, tritt vom 3. bis 10. Juni in Berlin das inter⸗ nationale Schiedsgericht für die Beurteilung der eingereichten muſilkaliſchen Werke, 33 an der Zahl, zuſammen. Ihm gehören an: Regierungs⸗ rat Dr. Kurt Bieberach(Vorſitzender des Kunſtausſchuſſes), Staatsſekretär a. D. Dr. Th. Lewald, Dr. Carl Diem, Frau Lobeck (Referentin des Organiſationskomitees), ferner Erioe Kilpinen(Finnland), Francesco Ma⸗ lipiero(Italien), Prof. Dr. Peter Raabe (Präſident der Reichsmuſikkammer), Präſidial⸗ rat H. Ihlert und die Profeſſoren Dr. P. Gräner, G. Havemann, F. Stein, G. Schumann, M. Trapp und H. Thieſſen. Das Preisgericht für Literatur tritt am 22. Juni, das für bildende Kunſt Ende Juli, nach Eröffnung der Olympiſchen Kunſtausſtellung in Halle 6 des Ausſtellungsgeländes am Kaiſer⸗ damm, zuſammen. Japans Olympiaſchwimmer In Tokio, der japaniſchen Hauptſtadt, be⸗ gannen am Samstag die mehrtägigen Olympia⸗ usſcheidungskämpfe der japaniſchen Schwim⸗ mer und Schwimmerinnen. Bereits im erſten Rennen, dem Kraulſchwimmen über 200 Meter, ſiegte eiwas überraſchend Taguchi in:14,8 Minuten vor Arai(:15,6), Sugiura(:16,0) und Shimma(:16,6). Der mit:11,2 den Lan⸗ desrekord haltende Nuſa wurde in:17,6 nur Fünfter.— Beim folgenden 1500⸗Meter⸗Kraul⸗ ſchwimmen fehlte der Rekordhalter Kitamura krankheitshalber. Das Rennen gewann der junge Student Shunpei Uto nach härteſtem Kampf mit knappem Handſchlag gegen Iſhiha⸗ rada. Für beide wurde eine Zeit von 19:45,6 eſtoppt der von Kitamura mit 19:08 gehaltene ekord war alſo nie in Gefahr. Dritter wurde Terada in 19:46,2 vor Nagami in 19:59,6 und Makino in 20:14 Minuten.— Eine neue Beſt⸗ leiſtung gab es in einem der Vorläuſe zum 100⸗Meter⸗Kraulſchwimmen der Frauen durch Frl. Furuta mit 113,.8 Minuten, womit jedoch die internationale Spitzenklaſſe noch lange nicht erreicht iſt. Sonjas„Champagnerwalzer“ Norwegiſchen Blättermeldungen zufolge hat Sonja Henie in Hollywood mit einer be⸗ kannten amerikaniſchen Filmgeſellſchaft einen Vertrag abgeſchloſſen, der ſie auf ſechs Jahre an dieſe Firma bindet. Demzufolge ſcheinen ſich die Gerüchte, die von einer plötzlichen Ab⸗ reiſe der Norwegerin wiſſen wollten, nicht zu bewahrheiten. Die Arbeiten zum erſten Film der Henie, der ſich bekanntlich„Champagner⸗ walzer“ betitelt, ſollen ſoſort aufgenommen, bzw. weitergeführt werden. Schöner krfolg von„kiche“ Sondhofen Frieſenheim 12:6 geſchlagen/ Frieſenheim ſchlägt Schifferſtadt im Gewichtheben Zu dem am Pfingſtſonntag auf dem ſtädtiſchen Sportplatz in Frieſenheim ſtattgefundenen Groß⸗ kampftag hatte der Athletenelub Deutſche Eiche rieſenheim die Badiſche Meiſtermannſchaft des ting⸗ und Stemmelub Eiche Sandhofen und im Gewichtheben den Meiſter von ⸗Südweſt, Verein für Körperpflege Schifferſtadt, verpflich⸗ tet. In beiden Diſziplinen gab es ſchöne Lei⸗ ſtungen und Kämpfe, die aber nicht ganz den Erwartungen entſprachen, da keine der angetre⸗ tenen Mannſchaften komplett war. So ging Sandhofen ohne Allraum, Steuernagel und Hahl und die Frieſenheimer Ringermannſchaft ohne ihre beiden Meiſter J. Gehring und Ma⸗ gin an den Start. Bei den Gewichthebern fehlte bei Schifferſtadt der Bantamgewichtler, wäh⸗ rend die Einheimiſchen ohne Federgewichtler antraten. Die abſolut beſte Leiſtung im olym⸗ piſchen Dreitampf erzielte der Deutſche Halb⸗ ſchwergewichtsmeiſter E. Deutſch mit 705 Pfund, der aber um 25 Pfund hinter ſeiner Leiſtung bei den Deutſchen Meiſterſchaften in Eſſen zu⸗ rückblieb. Recht gut, wie immer, war E. Kolb, Schifferſtadt, der mit 625 Pfund im Leichtge⸗ wicht die relativ beſte Leiſtung vollbrachte. Die Mannſchaft von Frieſenheim brachte 2645 und Schifferſtadt 2610 Pfund zur Hochſtrecke. Kampfrichter Neſer, Ludwigshafen, war den Kämpfen in beiden Diſziplinen ein gerechter Leiter. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: M. Gehring(Frieſen⸗ heim)— Kuharsky(Sandhofen),. Der Frieſen⸗ heimer zeigt beſſeren Angriff und kommt bald durch Armſchlüſſel und Hammerlock in Vorieil. Nachdem ſich der Gaſt einmal aus der Brücke befreit hatte, wird er erneut in Gefahr ge⸗ bracht, aus der er ſich trotz langer und guter Verteidigung nicht mehr befreien kgan. Federgewicht: Hoffmann(Frieſenheim) — Schmay(Sandhofen). Hoffmann geht durch Kontern eines Untergriffs in Führung. Der Gaſt gleicht dann durch Armzug aus und ſiegt . in der Bodenrunde, indem er einen Aufreißer ſeines Gegners überſpringt. Leichtgewicht: Ludwig(Frieſenheim)— Sommer(Sandhofen). Ein äußerſt tempera⸗ mentvolles Treffen, bei dem die Führung wie⸗ derholt wechſelt. Sommer iſt der Aggreſſivere und wird knapper Sieger nach Punkten. Weltergewicht: Stein(Frieſenheim)— Weickel(Sandhoſen), Die Erſahrung und Rou⸗ tine des Gaſtes gleicht der Einheimiſche durch größere Wendigkeit aus. Die beiderſeits lebhaf⸗ ten Angriffe bleiben im Boden⸗ und Stand⸗ kampf ohne Ergebnis, ſo daß das Unentſchieden am Platze war. Mittelge wicht: Neſer(Frieſenheim)— Staatsmann(Sandhofen). Der Sandhöfer Er⸗ ſatzmann iſt körperlich klar überlegen, doch kann er dieſen Vorteil nicht ausnützen. Er wird gleich nach Beginn des Kampfes mit Hüft⸗ ſchwung gefährdet und muß ſeinem Gegner in der Bodenrunde weitere Vorteile laſſen. Trotz größter Anſtrengung kann der Sandhöfer nicht ausgleichen und verliert nach Punkten. Halbſchwergewicht: H. Rupp(Sand⸗ hofen) iſt ohne Gegner und erhält kampflos die Punkte. Schwergewicht: Rauſcher(Frieſenheim) — Litters(Sandhofen). Litters reißt den Frie⸗ ſenheimer ſofort zu Boden und dreht ihn mit ammerlock nach kurzem Widerſtand auf die chultern. Beim Gewichtheben bewältigte im Bantam⸗ gewicht Sturm(Schifferſtadt) 385 und Hunſicker (Frieſenheim) 390 Pfund. Im Leichtgewicht kam Bertram Schifferſtadt; auf 475 Pfund and Geibert auf 480 Pfund. E. Kolb(Schifferſtadt) brachte es auf 625 Pund, während Deulſch in dieſer Klaſſe 540 erreichte. Im Halbſchwerge⸗ wicht konnte Sturm(Schifferſtadt) 485 und An⸗ ton(Frieſenheim) 530 Pfund bewältigen. Deutſch(Frieſenheim) blieb im Schwergewicht mit 705 Pfund um 65 Pfund über dem Schif⸗ ferſtädter Keßler. N. Foldaten-fandballer als Pfingſtgäſte Militärſportverein Koblenz— TV 98 Seckenheim:10(:3) Die Pfingſtfahrt des Koblenzer Militärſport⸗ vereins führte nach Seckenheim und Hand⸗ ſchuhsheim; ſeine Leute, meiſt Rheinländer und Weſtfalen, wollten den Neckar und die Berg⸗ ſtraße kennen lernen. Der Militärſportverein Koblenz iſt in letzter Zeit derart verſtärkt worden, daß man ihn als einen der beſten Vertreter des Gaues Mittel⸗ rhein anſehen muß; ſein letztes Abſchneiden gegen Obermendig, das unentſchieden endete, zeugt dafür. Er verfügt über körperlich ausge⸗ zeichnetes Spielermaterial. Die Soldaten wa⸗ ren ſchnell am Balle, fangſicher und äußerſt rit⸗ terlich in ihrer Spielweiſe. Der Spielverlauf MSv Koblenz geht bei dem erſten Angriff ſofort in Führung, doch konnten die Secken⸗ heimer wieder ausgleichen. Dann allerdings be⸗ herrſchten die Gäſte vollkommen das Feld und konnten mit:1 in Führung gehen. Die Läufer⸗ reihe des Gaſtgebers war etwas weit aufgerückt. Seckenheims Hintermannſchaft, insbeſondere Rath ſtellen ſich auf des Gegners Angriffs⸗ ſyſtem um und es gelingt ihnen, Herr der Lage zu werden. Mit dem Stande:3 geht man in die Halbzeit. Als nach Wiederbeginn Koblenz auf:3 er⸗ höht, glaubte man, das Treffen wäre entſchieden. Doch jetzt fangen die Turner aus Seckenheim mit letztem Einſatz an zu kämpfen. Ihre Stür⸗ mer tragen immer gefährlichere Angriffe vor. Der Kampf wird mit jedem Tor, das die Ein⸗ heimiſchen aufholen, intereſſanter und als der Ausgleich mit:8 geſchaffen iſt, erleben wir den Höhepunkt des Treffens. Beide Mannſchaf⸗ ten verſuchen, die noch kurze Zeit auszunutzen, und mit letzter Kraft wird um den Sieg ge⸗ kämpft. Koblenz geht noch einmal in Führung, doch Seckenheim erzielt abermals den Ausgleich —— kurz vor dem Abpfiff das ſiegbringende or. Schumacher(Käfertal) leitete das ebenſo ſpannende wie ritterliche Treffen äußerſt korrekt und ſicher. Bei den Gäſten war der Mittelläufer der weitaus beſte Mann; doch erreichte ſein Können, wenigſtens in der zweiten Halbzeit, Gehr. Im übrigen können die Seckenheimer auf dieſen Sieg ſtolz ſein, denn ſie haben, wenn auch mit Glück, einen großen Gegner geſchlagen und vor allen Dingen bewieſen, daß ſie in der Lage ſind, bis zum Schluß zu kämpfen. Sie haben einen ſchönen Sieg erkämpft und damit den Ruf Mannheims als Handballſtadt gewahrt. caus gewinnk das Oecadian-Jagdrennen Einlaufswette hat ſich in Karlshorſt gut eingeführt Die Karlshorſter Bahn hatte am Samstag die Ehre, die rennſportlichen Pfingsfeiertage in der Reichshauptſtadt einzuleiten. Haupt⸗ nummer des intereſſanten Programms war das über 4000 Meter führende„Orcadian⸗ Jagdrennen“, das unter Einbezug des Orcadian⸗Baches auf einem beſonderen Kurs gelaufen wurde. Horos ſchien nach dem letzten Sprung bereits gewonnenes Spiel zu haben. als der unterwegs von J. Unterholzner weiſe geſchonte Laus plötzlich vorſtieß und Horos noch ſicher ſchlug. Lufthauch behauptete den dritten Platz vor Jambus und Fu, den man lange an der Spitze geſehen hatte. Einen ſehr guten Erfolg kann man der Einlaufswette vorausſagen, die in Karlshorſt zum erſten Male erprobt wurde. Die Ausſicht auf hohe Quoten bei dieſer Wette, die die richtige Angabe des Siegers und des Zweitplacierten fordert, hatte ihre Wirkung nicht verfehlt und ſchon nach dem dritten Rennen mußte die Zahl der Schalter für die Einlaufswette verdreifacht werden, um das Wettgeſchäft reibungslos durchführen zu können.— Die Ergebniſſe: Fürſtenwalder Jagdrennen, 2000 RM, 3600 Meter: 1. St. Georg(Lt. v. Both) 2. San⸗ tini, 3. Lohland; f. Jungritter, Lordmajor, Pater, Bangala. Tot: 61. 16, 16, 13:10. Ein⸗ laufswette: 496:10. Maibock⸗Hürdenrennen, 2500 RM, 3000 Me⸗ ter: 1. Magul(Wolff), 2. Gravor, 3. Treuer Huſar; f. Grog, Marſo, Kriegsflagge. Tot: 20, 114, 19:10. Einlaufswette; 52:10. Steineck⸗Jagdrennen, 3100 RM, 3200 Meter: 1. Mahadöh(et. v. Mitzlaff), 2. Harrietta, 3. Princeß Ronalda; f. Paſſatwind, Perlſtab, Stiefelchen, Ingemaus. Tot: 33, 17, 38, 25:10. Einlaufswette: 144:10. Orcadian⸗Jagdrennen, 9100 RM, 4000 Me⸗ ter: 1. Laus(Unterholzner), 2. Horos, 3. Luft⸗ hauch; f. Jambus, Horrido, Honorius, Fu, Paſſy. Tot: 95, 22, 21, 21:10. Einlaufswette: 676:10. Mai⸗Flachrennen, 1400 RM, 2000 Meter: 1. Mönch(v. Bitter), 2. Harald, 3. Rheinfels; f. Golf, Liebesarie, Arbois, Grollenie, Liga. Tot: 56, 11, 10, 10:10. Einlaufswette 124:10. Preis der Flora, 2500 RM, 3000 Meter: 1. Ausſchreibung(Wolff), 2. Kurzer Kopf, 3. Ancona, 4. Leonatus; f. Enzian, Dachs, Hans Thoma, Wiltrud, Ophioch, Trom⸗ peter, Silen. Tot: 43, 14, 14, 25, 12:10. Ein⸗ laufswette: 252:10. Pferderennen im Reich Krefeld 1. Preis vom Reichswald. 2100 RM. 1650 Meter. 1. Manoli(K. Buge), 2. Cardea, 3. Ziethen und Lebensart(); ferner Nußknacker, Selbſtvertrauen, Chemielehrer, Feldmeſſer, Gildetraut. Tot.: 57, 46, 18, 14, 14:10. 2. Preis vom Hunsrück. 2100 RM. 1400 Meter. 1. Gemſe(A. Dreiskämper), 2. Standlaut, 3. Szege⸗ ban; ferner Adara, Dublette. Tot.: 21, 15, 15:10. 3. Eifel⸗Jagdrennenn. 3750 RM. 3700 Meter. 1. Coronell(K. Broda), 2. Feldpoſt, 3. Robinſon; ferner Seni, Agnus, Memlinck. Tot.: 41, 14, 17, 14:10. 4. Preis vom Weſterwald. 2250 RM. 2000 Meter. 1. Natango(H. Schmidt), 2. Argliſt, 3. Glanz, 4. Laufpaß; ferner Curator, Chianti, Mogul, Sarafan, n Sauhatz, Mauſer, Aſti. Tot.: 69, 21, 19, 15, 5. Preis des Siebengebirges. 3750 RM. 1400 Meter. 1. Chorherr(K. Buge), 2. Die Lupine, 3. Windſor; ferner Hohlweg, Voitaire II., Baſtler, Sandmann. Tot.: 36, 16, 17, 19:10. 6. Hülſerberg⸗Hürdenrennnen. 2350 RM. 3000 Me⸗ ter. 1. Wolkenflug(R. Andrle), 2. Schwede, 3. Olea⸗ rius; ferner Prévoyant, Ingemar, Handſchar. Tot.: 18,11. 10, 12:10. 7. Bönninghoff⸗Ausgleich. 1650 RM. 1650 Meter. 1. Abteilung: 1. Wellenberg(B. Wenzel), Spata, 3. Ma Clochette; ferner Hageſtolz, Blumengöt⸗ tin, Melle, Oſtgote, Diva, Roſenkönig. Tot.: 34, 19, 23, 41:10.— 2. Abteilung: 1. Carna und a (-), 3. Ambroſius; ferner Rolanda, Helmwiege, Lam⸗ pade, Doppelſprung, Paulchen, Sintflut. Tot.: 1 (f. Carna), 94(f. Lertha), Platz 15, 34, 30:10. Sieg⸗Doppelwette: 4. und 5. Rennen: 34621 Dresden 3 1. Preis von Grimma(2500 /, 2000): 1. Buxus (E. Voeltel); 2. Paul Feminis; 3. Nitolaus; ſerner: Occanus, Galeopſis. Tot.: 22. 14, 18:10.— 2. Preis von Loſchwitz(2500 /, 1400): 1. Natur (H. Zehmich); 2. Elfmeter und Lord Tullus()½ Limperich, Fra Diavolo. Tot.: 13, 7,:10.— 3. Baſtei⸗Ausgleich(2200 /, 1200): 1. Flipp(§. und 2 Blume); 2. Wunſchlos; 3. Palawitha; 4. Cytheva;.; Savaſtro, Juiſt, Pfalzgraf, Dauerlauf, Falieri, Pax⸗ heim, Dominikaner, Loyal, Walküre, Sünderin. Tot,; 134, 31, 28, 29, 20:10— 3 4. Eynard⸗Jagdrennen(2700 /, 3500): 1. Edel⸗ ſtein(veHorn); 2. Alma; 3. Lorenz; fern: Eif Oriolus, La Geralda, Altai. Tot.: 57, 2, 17. 1711 5. Pfingſt⸗Ausgleich(3750 /, 1600): 1. Immer⸗ weiter(W. Printen); 2. Moorau; 3. Teechen. Tot: 15, 11, 12:10; fern.: Kaſtroper Huſar. 6. Preis von Dresden(3000%, 1900): 1. Graf Almaviva(E. Grabſch); 2. Coeuraß; 3. Meiſterhieb; fern.: Statthalter, Waldhüter. Tot.: 16, 15, 22:10.— 7. Zwinger⸗Ausgleich(2600 /, 1600): 1. Gleich⸗ klang(K. Narr); 2 Mangobaum; 3. Fortuna; fern,; Urfaẽſt, Monte Chriſto. Tot.: 23, 14, 17:10. Sieg⸗Doppelwette: 3. und 4. Rennen: 1108:10. Angebote mit d und Angat Jubiläumsturnier in foppegarten Sturmvogel vor Ebro und Travertin Hoppegarten hatte am Pfingſtmontag einen ſeiner ganz großen Tage. Das ſportliche Pro⸗ gramm mit dem„Jubiläumspreis“ (14000 RM.— 2000 Meter) als Höhepunkt hatte ſeine Anziehungskraft nicht verfehlt. Als einziges jüngeres Pferd ſtartete in dieſem Ren⸗ nen der dreijährige Hengſt Seine Hoheit, der jedoch keine Rolle ſpielte. Sturmvogel als Fa⸗ vorit löſte ſeine Aufgabe zu größter Zufrieden⸗ eit, er lief mit:02,3 Minuten ſogar eine Re⸗ ordzeit. Den bisherigen Rekord hielt ſein Stallgefährte Widerhall mit:04 ſeit dem Jahre 1932. Bemerkenswert iſt, daß Sturmvogel von Printen diesmal nicht ſo ausgeprägt auf Warten geritten wurde. Vom Start weg ga⸗ loppierte Sturmvogel hinter Travertin, Glau⸗ kos, Ebro und Elanus als Fünfter und auf dem Nachhauſeweg war ihm der Sieg vor Ebro und Travertin nicht zu nehmen. ur Verteilg. v. nnahme v. rkenartikel an dreilnderkampf im berütemenen In Amſterdam trugen am Pfingſtſonntag die Nationalmannſchaften von Ungarn, Belgien und Holland einen Länderkampf im Geräteturnen aus. Die Ungarn waren, wie erwartet, nicht zu ſchlagen und buchten mit 918.3 Punkten einen ganz überlegenen Sieg vor Holland mit 845.6 Punkten und Belgien mit 840.8 Punkten. Beſter Einzelturner war Ungarns Olympiaſieger Ste fan Pelle mit 159 Punkten vor ſeinem Lands⸗ (158) und dem Holländer Wedel Fporiſpiegel der Doche vom 2. bis 7. Juni 1936 Fußball Meiſterſchafts⸗Vorſchlußrunde(.): in Stuttgart: 1. FC Nürnberg— Schalke 04 in Dresden: Fortuna Düſſeldorf— VReS Gleiwitz Aufſtiegsſpiele in Baden(.): V 04 Raſtatt— FC 0s8 Villingen pVg. Sandhofen— SC Freiburg Handball Meiſterſchafts⸗Vorſchlußrunde(.): in Minden: VfR Mannheim— Eintr. Frankf. ſnen Hdobg. Minden— Rſp. Mülheim(Männer in Leipzig: Tod. Eimsbüttel— SC Charlottenbg.(Fr.) MTSA Leipzig— VfW Oberalſter⸗Hmog. (Männer Leichtathletik Jahn⸗Kampfſpiele in Worms(.) Nationales Frauenfeſt in Karlsruhe(.) Nationales Feſt in Jena(.) Groß⸗Staffellauf„Rund um Heidelberg“(7) Groß⸗Staffellauf„Potsdam— Berlin“(.) Tennis türweine zu ervorrag ichtigen lche in Gaſtftä Beden te Wei feinheſſen* onſchlager 6 6055 höchſt. Proviſ. t. tell. 072 K. 36ll. „29, Brechtel Am 31. schweren E Vater, Her * im Alter v. Mannh —————— Sa„ 2 —————— Davispokalſpiel: Deutſchland—Argentinien i. Berlin(.—7 Schwimmen 43 — Oeſterreich in Darm⸗ a /6. Waſſerball Mailand— Süddeutſchland in Mai⸗ land(.) ———— Die Be. nachm..30 ſchau(.) Olympia⸗Prüfung der Turnerinnen in Nau⸗ heim(.) Rudern Regatten in Mannheim(./7), Köln(), Kiel(), Emden(.). Potsdam(), Dresden(.), Neuſtrelitz(.). Ringen Deutſche Freiſtilmeiſterſchaften(Feder⸗, Leicht⸗ und Weltergewicht) in Untertürkh.(./7) Motorſport Dreitage⸗Mittelgebirgsfahrt in Schleſien(35) Radſport Bahnrennen: Hannover.), Hamburg (.), Leipzig(.), Ludwigshafen⸗Frieſen⸗ (.), Zürich—3 enrennen:„Großer Sachſenpreis“ in Chemnitz(.) Ae Pferdeſpor Galopprennen: Dresden(), ad(5, rankittz S(., esl⸗.), Frankfurt(.), Horſt⸗Em (.), Mün Aem +5 don Reitturnier in Pforzheim(.—.) Reitturnier Warſchau mit Deuiſchen(bis Karls⸗ .Juni 1936 3. Wenzel), la, Dimmgi Tot.: 34, 19, rna und Lertha elmwiege, Lam⸗ lut. 4, 30210. en: 346:10. 1. 3 4 5 o m: 1. Buxus itolaus; ferner: 5 0): 1. Natur Tullus();.2 10.— ): 1. Flipp(§. 4. Cythera;.: „Falieri, Pax⸗ Zünderin. Tot.: 0): 1. Edel⸗ ; fern: Eiſack, „21, 17, K ): 1. Immer⸗ Teechen. Tot.: 2 00): 1. Graf 3. Meiſterhieb; 5, 15, 22:10.— ): 1. Gleich⸗ Fortuna; fern.: 17:10. 1: 1108:10. egarten Travertin nontag einen ortliche Pro⸗ mspreis“ s Höhepunkt ſerfehlt. Als dieſem Ren⸗ Hoheit, der hogel als Fa⸗ er Zufrieden⸗ gar eine Re⸗ ird hielt ſein )4 ſeit dem Sturmvogel Sgeprägt auf tart weg ga⸗ ertin, Glau⸗ ter und auf ieg vor Ebro leturnen ſtſonntag die Belgien und Beräteturnen rtet, nicht zu unkten einen id mit 845.6 nkten. Beſter iaſieger Ste⸗ nem Lands⸗ änder Wedel oche Bleiwitz igen iburg kf. uen) 1 Fans änner) ttenbg.(Fr.) allersdnt (Männer he(.) elberg“(7) lin“(.) rlin(.—.) ch in Darm⸗ and in Mai⸗ d in War⸗ 'n in Nau⸗ Köln(), tsdam(), der⸗, Leicht⸗ ürkh.(./7.) eſien(.-.) „Hamburg 1 achf enpreis“ .), Karls⸗ nnover(.), orſt⸗Emſcher n(bis 8) „Hakenkrenzbanner“ 2. Junt 1938 Tot.: 11 und zeigt in einef großen Opkl-Kurowone alle personenwogen des fobrikotĩionsprogrommes 1936. Fo I— 4 rmschöne Mo — delle. Elegonte fœrben. 2 am Wasserturm Opel-Generalvertfetung: Fernsprecher 207 20 Fernsprecher 21555 Fernsprechet 405 16 em 4. 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Charlottenſtr. 15 b. erzin⸗Dablem. Schriftleitung: * Berlin riftleitung: Täglich 16 bi lautzer Mittwoch Samstag 0 Zonhnaz Verlagsdirektor: Kurt Schönwi tz, Mannheim Druck und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗ 203 3 der Verlags r Samst Nr. für ineiin Für den Anzeigenteil verantw.: Zurzeit iſt Preisliſte Nr. 5 Wnheimer⸗ und Schwe Verlag u. Drucgerei direktion: onntag). Sammel t. V. Fritz Leiſter. Mhm. für Geſamtauflage leinf tinger⸗Ausgabe) aültig.* Durchſchnittsauflage April 1936: Mannheim u. Ausgabe 5 Schwetzing. u. Ausgabe 5 Weinheim u. Ausgabe ß 10.30 bis A• ⸗Nr. 354 21. Mannheim 2701 Schwetzing. 5 475 Weinheim 3264 Geſamt⸗DA. April 1936 75269 Mannheim * Auf vielseitigen Wunsen Regie: Dr. lJohannes Guter zeigen wir Ah heute ois Freites, den 19. 1 inden IIIII 5 7, 23. den großen Henlel⸗Perſl. 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Durchf...,§ 23 Pol Str..B. wird die abrimezrſnape Käfertal-Reichs⸗ autobahn vom Kreisweg 2 bis Lan⸗ desgrenze bei Viernheim ab 2. Juni 1936 bis zur Beendigung der Stra⸗ zenbauarbeiten für Fahrzeuge aller Art geſperrt. „Umleituna über Kreisweg 2 lalte Styaße). Mannheim, den 30. Mai 1936. Der Polizeipräſident. In dem Schuldenregelungsvexfah⸗ ren für den Landwirt Heinrich Schnei⸗ der 1 und deſſen Ehefrau Eva geb. Kammer in Reilingen wird der Badi⸗ ſchen Kommunalen Landesbank in Mannheim als Entſchuldungsſtelle Koſcht 115 eines Zwangsvergleichs er⸗ 1en 3 24 Schih Amtl. Bekanntmachungen Bekanntmachung Nach§ 27 des Reichsnaturſchutz⸗ geſetzes vom 26. Juni 1935.(Reichs⸗ geſetzblatt Teil 1 Seite 821) ſind am J Februar 1936 die den Tier⸗ und Pflänzenſchutz betreffenden Landesge⸗ ſetze außer Kraft getreten und für den Schutz der wildwachſenden Pflanzen, der nichtjagdbaren wildlebenden Vö⸗ gel und der übrigen nichtjagdbaren wildlebenden Tiere in Zukunft nur noch die Naturſchutzverordnung vom 18. März 1936(Reichsgeſetzbl. Teil! Seite 181) und die zu ihrem Vollzug ergangenen Vorſchriften maßgebend. Mannheim, den 29. Mai 19386. Der Landrat. Der Polizeipräſident. Bekanntmachung Unſere Generalverſammlung vom 1. Juli 1935 hat beſchloſſen, den Ge⸗ ſchäftsanteil wie auch die Haftſumme auf je RM 500.— herabzuſetzen. Ge⸗ mäß den Vorſchriften des Genoſſen⸗ ſchaftsgeſetzes geben wir dies unſeren Gläubigern hiermit öffentlich bekannt mit dem Auheimgeben, wegen ihrer Anſprüche ſich bei unſerer ſchaft zu melden.„(2 423 V Mannheim, 26. Mai 1936. Heidelberg, den 15. Mai 1938. Das Entſchuldungsamt beim Amts⸗ gericht Heidelberg Genoſſenſchaftsbau e. G. m. b. H. Der Vorſtand: . ſie lachen Iränenl Beęinn Anny Ondra ⸗ Hans Zöhnker Adele androck(arsta löek Ruelolf Platte Dos neue Ufa-Lustspiel- Witz, Scharm, Laune, Stimmung bis zum letzten Bildi „Letzte Grüße von Horſe“ Die Fledermaus · Ufa · Ion · Moche :.00-.30-.30 Uhr DNIVERSUII ., HFelion ſiobient Feine Ieespitzen kräft., fein, ausgiebig, ½ Pfd. Rinderspacher M 2. 7 Kunststr. 1² 0.3 Bergmann⸗ Mahland Optiker E 1. 15 Mannheim k 1, 153 Fernruf 22179 E 11111111lll Gretl St lied des R. ullaſtraße Damenbart ſowie alle läſtigen Haare entfernt durch Rathermie garantiert dauernd und narbenfrei oll, ärztl. gepr. Mit⸗ 1* e. Lin 15 — Fernru 12 816 Kà Frau Ulla Hansel Seelische Beratung- Diagnostik Sprechz. Montag bis Freitag 3½—7½ Voranmeldung außerhalb der Sprechzei 1 125 9 pt. t erbeten — wie Beschleunigte Ludwig& Schü Gesichtswasser. Storchen-Drog. Marktplatz, H 1, 16; Drog. unschõn— werden schnell und sicher ũber Nacht durch,e beseitigt..60,.00,.50. feirt auch B. extra verstätkt in Tuben RM.95. 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Mai iſt Edelmetalle Abeſſinien Der Min tag die Ve tungsſyſtem das Kaiſerr liland, gene treten und eigene Einh Verfaſſung wird, da de umfaſſende Italieniſch gouverneur⸗ fünf Regier ſind, daß je graphiſchen Geſichtspunk mus bildet. hat ihren S Dem Ge ſteht unmitt und für die ſtabschef.? grundſätzlich die Verwaltt Ihr ſtehen nämlich der Kaiſerreichs dem Vorſitz rat, dem aue vom Vizeköt delsleuten u den, und ſe älteſten des Die fünf R Die fünf? 1. Regieru Asmara, die und Danaki umfaßt. 2. Hauptort Go Bevölkerung und Schoas. Sidamo⸗“ Ihr Bereich bis zum Sud. Hauptort Har niſche Bevölk gierung für ort Mogadiſ ſtämme einſe Damit ſoll natürliche un hen werden. Die einze und verwaltt den von eine ſekretär und die Zivil⸗ Addis Abeb eine beſi einem Go Orten werd richtet.