indereien Wegmann ahmungen— Str. 17. Tel. 435 35ff uisenring Nr. 9 nruĩ 206 31/½54 ½% hrhach und Lager: istr.-Fuchsstr. 13 cher Nr. 508 85 Schreck H. Schreck 7, 25/ Tel. 261 M ſel& Cie. 3, 13 ernrui Nr. 211 5/ ler ohlenhandlung laier appmünlstrage l rnrui Nr. 443 87 Im, Meuthesf .-Ges. ernruĩ Nr. 28490 p 4,5 hardt ohlen erieldstrahße 42, 8 sbrecher 524 91, cl. Ruhrprodukte Lehmann u 7, 11 falter . 523 87 Waldhoistr. 14 : Bunsenstr. 13 ellenreuther und-Kleinhandelf 33 rnruf Nr. 200 04 Was glaubſt Du, was unter ſolchen Verhält⸗ ner straße Nr. 5 und 1 taler Straße 205 ſchließlich die Wut unſerer Jugend ſich nicht uf Nr. 521 90. 2 tl. Schlosserarb e Söhne Friedrich Guigue 30- Tel. 420 Nr. 218 97 erarb.- Kolladenf deparaturen — chier Srlh. Ansgab rei- Kartonagenf / Elienstr, A ihre nationalen Ueberlieferungen m. Mittelstr 2 ihe zugeriegelte Tür — Fur umnverlanat ei e A und:.14,15. Rr. 85 5 Shaze Fr Zimir 35 Un 2. Bö⸗ es- Srnzerlen), Busros7n 2h ſe 4 Tis** Einzelpreis 10 Pfä. Beſiellungen nehmen die Träger egen. e Zeitung am——25 auch durch höhere Gewalt) ver⸗ 1 anbte trãg Pfa. Trägerlohn), Ausgabe B erſcheint 0 egelmäßi Gernene Beilagen auf allen e wird——————— 6. Johrgong MANNHEIM 4 4 2 5— 952 Anzeigen:——2—— Die 2 4 n un im Textteil 45 Schwetz Die 4ge paltane Mintmier Schlu nahme: Mannhe Nummer 285 eile im Textteil r—— rũhausgabe im, R 3, 14/15. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 354 3 Ausſchließl. Gerichtsſtand: Mannheim. Poſtſchegkonto: Lüdwiasbafen 49605 LLIIIIXIILAILILL alt. Millimeterzeile 10 eimer Ausgabe: Die Tzeile 4 Pfa. Häß Preisliſte. heigen⸗Annahme: gsort Mannheim. clagsort Mannheim. ahlungs⸗ und d Dienstag, 23. Juni 1936 — ie Wiederbeferigung dee Dardanellen Der politiſche Tag Geſtern hat die Meerengenkonferenz 3 begonnen. Von Anfang an hat ſich eine klare Sgeidung der Fronten herausgeſtellt. Von alen in Montreux verſammelten Mächten Fwurde die Art des Vorgehens der Türkei mit Worten des Lobes anerkannt. Italien aller⸗ bings, das wider Erwarten ferngeblieben iſt, hat ſehr weitgehende Vorbehalte angemeldet min die verſteckten Drohungen, die in dieſen uisenring Nr. E Verbehalten enthalten ſind, werden wohl dazu führen, daß die praktiſchen Verhandlungen die⸗ ſer Konferenz, die ja noch bevorſtehen, nicht ſo bald zu einem Ergebnis führen werden, zumal noch verſchiedene territoriale Fragen bei dieſer Gelegenheit angeſchnitten werden müſſen. Die Schweizer Monatsſchrift„Zeitgeſchichte“ beingt einen erſchütternden Brief eines deutſchen Vollsgenofſen aus Oeſter⸗ keich, dem wir nichts hinzuzuſetzen haben: — letzter Zeit gelangt im ganzen Bundes⸗ land — G. m. b. der Verfolgungsplan des Polizeigewalti⸗ gen von.... gegen uns zur Anwendung, der zur Verhaftung einer Reihe von Perſönlich⸗ feiten und von 700 Jungen im Alter von 14 bis 18 Jahren führte. Namentlich die Verhaftung dieſer Kinder dokumentiert eine Kultur⸗ ſchande erſten Ranges, etwas, das uns alle zutiefſt erbittert. Dazu die verſchiedenen Begleiterſcheinungen, die ein normales Hirn einfach nicht faſſen kann. Hauptſchüler werden von der Schule abgeholt, nicht mehr nach Hauſe gelaſſen, von den Gendarmen direkt in den Ar⸗ keſt geſteckt; ſchulpflichtige Kinder und Jugend⸗ lche unter 17 Jahren werden wie Schwerver⸗ brecher, aneinandergekettet, abgeführt. Weinende Kinder an den Kerkergittern der Bezirks⸗ und Dandesgerichte! Das Landgericht.... iſt über⸗ ernruf Nr. 2774. füllt mit Kindern. Selbſt aus dem Schlafe wurden ſie geholt und zwar in Landgemeinden, wo die Leute wirklich keine Langſchläfer ſind. Die Gendarmeriepoſten wurden faſt alle ver⸗ färkt und dennoch haben die wirklichen Ver⸗ brecher goldene Zeiten, weil die Hüter der Ord⸗ nung mit der Verfolgung der Regime⸗Gegner vollauf beſchäftigt ſind. Wir werden ſchikaniert, von den Kindern an⸗ gefangen bis zum ſterbenden Greis. Demnächſt werden wohl die Wickelkinder in die Arreſte geſteckt werden. niſſen die Zukunft bringen kann? Wird die Wut der betroffenen Väter und Mütter und einmal zwangsläufig gegen die klerikalen Pei⸗ iiier richten müſſen? Wenn dann die natio⸗ mien Kräfte doch einmal die Oberhand gewin⸗ nen, was dann? Die Luft iſt geladen mit Span⸗ mungen, die ſich früher oder ſpäter entladen nmuß, wenn nicht eine ſehr langſame Ueber⸗ -Waldhofstr. leitung in geordnete Verhältniſſe erfolgt.“ * Auf der 20⸗Jahresfeier des Kampfes um Verdun hielt Marſchall Pétain in Verdun eine auch über den franzöſiſchen Rundfunk perbreitete Rede. Dabei bemerkte er u..: Ein außenpolitiſches Problem beherrſche alles an⸗ dere, nämlich das der Beziehungen Frank⸗ zeichs zu ſeinem Nachbar im Oſten. Gegen⸗ über dieſem Nachbarn ſei die Kriegserinnerung noch zu friſch, als daß ſie einer vorbehaltloſen Annäherung Platz machen könnte, und doch perkenne man nicht, weshalb zwei Völker mit großer Kultur nicht den Weg einer Verſtändi⸗ irgendwie zu verfäl⸗ ſchen, könnte man die Hände nicht ſogar über hinweg einander ent⸗ gung entdeckten. Ohne deshalb gegenſtrecken? Italien bleibt im fjintergrund Montreux, 22. Juni.(Eig. Bericht.) Die ſogenannte Meerengenkonferenz wurde am Montag um 16 Uhr im Hotel„Montreux⸗ Palace“ von dem ſchweizeriſchen Bundesrat Motta eröffnet. Die ganze Atmoſphäre der Konferenz zeichnete ſich durch eine außerordent⸗ lich günſtige Stimmung gegenüber der Türkei aus. Von allen Seiten, von England, Frank⸗ reich, Rumänien, Jugoſlawien, Griechenland und Bulgarien wurde betont, daß man den türkiſchen Forderungen großes Intereſſe ent⸗ gegenbringe. Man wird jedoch nicht vergeſſen dürfen, daß Italien in dieſer Runde fehlt und bereits große Vorbehalte angekündigt hat. Die italieniſche Regierung hat in einer Note an die Türkei erklärt, daß nach ihrer Auf⸗ faſſung der gegenwärtige Augenblick für die Be⸗ handlung ſo wichtiger Fragen ungünſtig ge⸗ wählt ſei. Hinſichtlich aller Beſchlüſſe, die in ihrer Abweſenheit getroffen werden ſollten, müſſe ſie alle Vorbehalte machen. Was den türkiſchen Entwurf für ein neues Abkommen anbelangt, ſo ſieht er vor, daß Han⸗ delsſchiffe in Friedenszeiten und in Kriegs⸗ zeiten— ſoweit die Türkei neutral iſt— freie Durchfahrt bei Tag und Nacht haben. Kriegs⸗ ſchiffe haben in Friedenszeiten unter gewiſſen Vorausſetzungen freie Durchfahrt. Beſondere Beſtimmungen gelten über die Durchfahrt in Kriegszeiten. Der Schweizer Bundesrat Motta wies in ſeiner Eröffnungsanſprache darauf hin, daß dieſe Konferenz ein Beweis dafür ſei, daß Ver⸗ träge nicht unwandelbar ſeien. Nach ihm ſprach der türkiſche Außenminiſter Rüſchtü Aras. Er erklärte, daß das Meer⸗ engenabkommen von 1923 ſeine Daſeinsberechti⸗ gung verloren habe und unanwendbar ſei. Bei dem Vorſchlag, den die türkiſche Regierung unterbreite, habe ſie im weiteſten Maße die Intereſſen des Welthandels berückſichtigt. Was die Durchfahrt der Kriegsſchiffe anbelangt, ſo habe die Türkei in den Meerengen ihren ver⸗ wundbarſten Punkt. Ihr Recht ſei es, ihn zu ſchützen. Die Sicherheitsgründe, die für die Aufhebung der Entmilitariſierungsbeſtimmun⸗ gen⸗ ſprächen, mußten logiſcherweiſe ein Durch⸗ fahrtsverbot für Kriegsſchiffe zur Folge haben, die wahre ſchwimmende Feſtungen darſtellen, und in der gleichen Weiſe wie die Entmilitari⸗ ſierung die Sicherheit des türkiſchen Gebiets in Gefahr zu bringen geeignet ſeien. Die Türkei habe in ihrem Entwurf jedoch nicht dieſe ein⸗ fache Löſung gewählt. Sogar den Kriegsſchiffen habe ſie Durchfahrtsfreiheit im Rahmen der ge⸗ bieteriſchen Sicherheitsnotwendigkeiten im Mar⸗ mara⸗Meer und im Schwarzen Meer gewähren wollen. Zum Schluß erklärte Rüſchtü Aras, daß auch mit dieſem Vorſchlag die kemaliſtiſche Türkei den Beweis erbracht zu haben glaube, daß ſie für eine Politik des Friedens und der Eintracht einzutreten bereit ſei. Die Juſtimmung der Balkanſtaaten Dann erklärten die Vertreter der Balkan⸗ ſtaaten ihre grundſätzliche Zuſtim⸗ mung zur Neuregelung der betref⸗ fenden Beſtimmungen des Lauſanner Vertrags. Die Delegierten Rumäniens, Jugo⸗ ſlawiens, Griechenlands und Bulgariens hoben hervor, daß die Türkei ſich von Erwägungen der Sicherheit und Strategie leiten laſſe, daß ſie aber Rückſicht auf die Handelsintereſſen der Uferſtaaten nehme. Der engliſche Delegierte ſowohl als auch der Vertreter Frankreichs ſprachen der Türkei ihre beſondere Anerkennung für die loyale Art ihres Vorgehens aus. Auch Litwinow er⸗ griff in dieſer Runde das Wort und erklärte das beſondere Intereſſe der Sowjetunion an der Meerengenfrage. Auch der Vertreter Ja⸗ pans erklärte ſich zur Mitarbeit bereit. Die Dorſitzenden der Konferenz Auf Vorſchlag des rumäniſchen Außenmini⸗ ſters wurde ſodann der auſtraliſche Geſandte Bruce zum Vorſitzenden, der Grieche Poli⸗ tis zum Vizerpräſidenten und der Delegierte der Abrüſtungsabteilung des Völkerbundsſekre⸗ tariats, Aghnides, zum Generalſekretär der Konferenz gewählt. Die Konferenz beſchloß, vom türkiſchen Abkommensentwurf Kenntnis zu nehmen und über ihn morgen die allge⸗ meine Ausſprache zu eröffnen. Italien macht Vorbehalte Die Presse fũr Beibehaltung der Freiheit der Meerengen Rom, 22. Juni. Das halbamtliche„Giornale'Jtalia“ erklärt in einem Sonderartikel über die Kon⸗ ferenz in Montreux: Was Italien betrifft, ſo hat der Duce mit großer Klarheit unwiderruf⸗ lich betont, daß er dem abeſſiniſchen Unter⸗ nehmen einen kolonialen Charakter geben und es vermeiden wolle, daß ſich dieſer Streitfall zu einer Reibung innerhalb Europas auswachſe. Daher entbehre in Wirklichkeit einer der An⸗ läſſe der türkiſchen Forderung ſeiner Begrün⸗ dung. Nach den Lehren der Geſchichte müßten ſich Rußland, Bulgarien und Rumänien der türkiſchen Forderung entgegenſtellen, da dieſe Staaten außer den Dardanellen keine andere Zugangsſtraße zum offenen Meer haben. Abſchließend wiederholt der Aufſatz, daß Italien aus wohlbekannten Gründen in Mon⸗ treux nicht anweſend ſei. Die von Italien aus⸗ geſprochenen Vorbehalte ſeien jedoch eine deut⸗ liche Mahnung dafür, daß jegliche Entſchließungen ohne die italieniſche Zuſtimmung eventuell neue Abmachungen für Italien unwirkſam mache. Die„Tribuna“ erklärt u.., man dürfe nicht vergeſſen, daß das Problem von Montreux durch Mächte geprüft werde, die im vergan⸗ genen Dezember ſich im Mittelmeer Garantien für den Fall eines nichtprovozierten italie⸗ niſchen Angriffes gaben, und daß dieſes Ga⸗ rantieſyſtem weiter in Kraft bleibe. die Forderungen der Türkei in Montreur/ die Balkanmächte einverſtanden Arme Guardia Cioil Von Dr. zohann v. Leers Man erinnert ſich daran, wie einſt die Bol⸗ ſchewiſten in Rußland, als ſie an die Macht kamen, wahrhaft Jagd machten auf die Ange⸗ hörigen der Polizei. Noch mehr als alle ande⸗ ren Gegner der roten Herrſchaft war der alte Polizeimann ihnen verhaßt.„Ein Urjadnik!“ „Ein Poliziſt!“, das genügte, um einen Men⸗ ſchen zum Tode zu bringen. Der wütende Haß des Verbrechertums, das zum erſten Male in der Weltgeſchichte ſeit Jahrtauſenden ſeine Stunde gekommen ſah, verfolgte dieſe Beamten mit ihren Frauen, Kindern und Familien bis zur völligen Vernichtung. Das Verbrechertum war zu allen Zeiten engſte Bundesgenoſſenſchaft des Judentums. Das ſtammt nicht von heute und geſtern, ſondern iſt uralt. Schon der ägyptiſche Schriftſteller Ma⸗ netho in ſeiner vom Alten Teſtament ganz un⸗ abhängigen Schilderung der Juden berichtet, daß dieſe ſich mit den Verbrechern in Aegypten einſt zuſammengetan und das Volk namenlos gequält hätten. Tacitus weiſt auf dieſe Zu⸗ ſammenhänge hin und ſchreibt in ſeinen Hiſto⸗ rien:„Verworfene, die ſich von der Art ihrer Völker losgelöſt haben, tragen Tribut dorthin, wo die Juden mächtig ſind.“ Im Mittelalter kriſtalliſierte ſich das Verbrechertum eng an die jüdiſchen Gemeinden an. Das im Jahre 1090 den Juden gegebene ſogenannte„Hehlerei⸗ Privileg“ begünſtigte dieſen Zuſammenſchluß. Es beſtimmte, daß, wenn eine geſtohlene Ware beim Juden in ſeiner Pfandleihe gefunden wurde, der Eigentümer ſie nicht wieder zurück⸗ erlangen konnte, wenn der Jude beſchwor, daß er ſie als Pfand bekommen habe. Aus jener Zeit ſtammt auch der jüdiſche Haß gegen die Polizei. Man braucht bloß auch bei uns in Deutſchland einmal die Witzblätter jüdi⸗ ſcher Herkunft aus der Zeit vor dem Weltkrieg durchzuſehen, um den giftigen Haß gegen den „Blauen“, die zielbewußte Erzeugung des ſoge⸗ nannten„Polizeikollers“ gegen die pflichttreuen Beamten feſtzuſtellen. Und jetzt iſt Spanien an der Reihe. In dieſen Tagen brachte die Preſſe die Meldung, daß ein Mitglied der ſpaniſchen Schutzpolizei, der ſoge⸗ nannten„Guardia Civil“, von Marxiſten in einen Hausflur gelockt und dort ermordet wor⸗ den iſt. Faſt täglich kommen Straßenüberfälle auf dieſe Polizeimannſchaften vor und von oben wird die treue Truppe kaum gedeckt. Arme„Guardia Civil!“ Wer das ſpaniſche Land aus ruhigen Zeiten kennt, erinnert ſich mit einem gewiſſen Wohlgefallen an dieſe Män⸗ ner in ihren maleriſchen Uniformen mit dem blanken Lederzeug, den auffälligen großen Hü⸗ ten und dem umgehängten Karabiner. Man ſah ſie unerſchütterlich an der verkehrsdurchtob⸗ ten, von einem wahren Höllenlärm von Hupen, Geſchrei und Fuhrwerken erfüllten Puerta del Sol ihre Pflicht erfüllen. Sie ſtanden, immer zu zwei Mann, unbeweglich im Marktgewühl, wenn der Ausländer nicht Beſcheid wußte und mit ſeinen mehr oder minder vollſtändigen ſpa⸗ niſchen Kenntniſſen ſich nach dem Weg erkun⸗ digte— immer war der Guardia Civil höflich, bereitwillig und half aus, wo er konnte. Die Truppe rekrutierte ſich faſt nur aus alt⸗ gedienten Unteroffizieren und Sergeanten des Heeres, machte auch äußerlich einen ausgezeich⸗ neten Eindruck, große, gutausſehende Männer, in deren Geſicht, einem breiten, gutmütigen Soldatengeſicht, der ſchwarze Schnurbart ver⸗ trauenerweckend und unbeweglich ſtand. Die Truppe hatte ſeit jeher einen ausgeſpro⸗ chenen Korpsgeiſt vor allem, weil ſie auch neben der Ordnungspolizei Gendarmeriefunk⸗ tionen erfüllte, bei Unruhen eingeſetzt wurde Mannheim —————————————————————————— n „Hakenkreuzbanner“ 23. Jur und ſtark militäriſchen Charakter trug. Was in Spanien nicht immer allgemein iſt— ihre Mit⸗ glieder können alle leſen und ſchreiben, viele tragen die Tapferkeitsauszeichnung aus Marolkko. Der Verbrecher— und es hat in Spanien ſtets ſowohl ein großſtädtiſches Verbrechertum gegeben, wie auch auf dem Lande manchmal gewiſſe Räubertraditionen noch nicht ganz über⸗ wunden waren— hatte einen„Dampf“ vor der Guardia Civil, der nicht gering war. Außer⸗ dem galt die Truppe als unbeſtechlich, mit klei⸗ nen Schmiergeldern war für den Verbrecher und Hehler bei dieſen treuen Leuten nichts zu erreichen. So höflich ſie im Verkehr mit dem ordentlichen Staatsbürger oder Ausländer ſich erwies, ſo rückſichtslos packte ſie dem Verbre⸗ chertum gegenüber zu. Sie war wirklich eine Ausleſe altſpaniſchen Mannestums, gut ausge⸗ bildet, ſelbſtbewußt und ordentlich. Als Primo de Rivera noch Diktztor Spaniens war, hat er viel für dieſe Truppe ge⸗ tan, ſein Nachfolger, General Berenguer, ſtand ihr auch dienſtlich nahe. Während des wüſten kommuniſtiſchen Aufſtandes in Aſturien, als ſogar die Heimatregimenter ſich weigerten, „auf das Volk zu ſchießen“, und Truppen aus⸗ Marokko antransportiert werden mußten, um das Kommunenneſt von Naranjo und die befeſtig⸗ ten Stellungen der Roten auszuräuchern, war die Guardia Civil eine der wenigen unerſchüt⸗ terlich ordnungstreuen Truppen. Die ſpaniſche Republik hat dieſe Truppe nie recht„gemocht“. Sie galt als„königlich“,„faſchi⸗ ſtiſch““,„vollsfeindlich“. Die Linkspreſſe ließ keine Gelegenheit vorübergehen, gegen ſie zu hetzen. Bei jeder Unruhe wirft ſich der Stra⸗ ßenmob zuerſt auf dieſe Truppe, terroriſiert nicht nur die Männer, ſondern auch die Fami⸗ lien der verheirateten Leute. Arme Guardia Civil! Man hat an ihr herum⸗ reformiert, um den Korpsgeiſt der Truppe auf⸗ zulöſen. Man hat ſie den Preſſeangriffen gegen⸗ über faſt ſtets ſchutzlos gelaſſen. Und nun iſt der Mob ſo weit, daß er eine heimliche Hinrichtung an einem Guardia Civil im Hausflur vollzieht. Arme ſtolze Truppe! Sie gehörte mit ihrem maleriſchen Ausſehen und ihrer anſtändigen Haltung zu den erfreulichen Sehenswürdig⸗ keiten Spaniens. Sie ſteht auch heute und ſorgt für Ordnung, beſchimpft, beſpuckt und von ſchäumender Hetze umbrandet. Was einſt bei der Ermordung der beiden deutſchen Polizeioffiziere Anlauf und Lenk die Kommune in Berlin begann, daran arbeitet ſie auch in Spanien— Vernichtung der Ord⸗ nungshüter, Kampf gegen die Polizei, den ge⸗ gebenen Gegner des Verbrechertums und ſeines Drahtziehers, des internationalen Juden. Wenn das Recht zu wanken beginnt— die Hüter des Rechtes ſind die erſten Opfer. Wenn die Unterwelt ſich an das Tageslicht wagt,— auf ihren alten Gegner, den Polizeimann, wirft ſie ſich zuerſt. Arme, ſchöne, ſtolze Truppe! Sie trug in ihrer Haltung viel von den beſten Werten Spa⸗ niens, an denen die Freunde dieſes Landes ſich aufrichteten, wenn ſie die vielen inneren Schwie⸗ rigkeiten und Nöte mit Sorgen erkannten. Wann wird die Truppe dieſem Kampf, allein auf einſamem Poſten kämpfend, erliegen? Ueber ihrem Leid weht jener wunderbare Vers des ſpaniſchen Flaggenliedes, der„Beſchwörung an die Fahne“ von Pablo Caſas:„Ich möchte der Dichter Cervantes ſein, um dich zu be⸗ ſiegen, ein Cortes, dir ein Land zu erringen, möchte Velasquez ſein, um dich zu malen, Ritter Cid, dich zu ſchützen in Qualen— um zu ſterben für dich bin ich Spanier allein!“ Die Vorſchläge der Türkei Bedingungen jũr die Dur chfahrt der Kriegs- und flandelsschiffe Der Entwurf der türkiſchen Abordnung für das neue Abkommen über die Meerengen, das an die Stelle des Lauſanner Abkommens tre⸗ ten ſoll, ſieht u. a. vor, daß Handelsſchiffe in Friedenszeiten ſowie in Kriegszeiten, d. h. wenn die Türkei neutral iſt, freie Durchfahrt bei Tag und Nacht ohne Rückſicht auf die Flagge und Ladung haben. In Kriegszeiten, wenn die Türkei kriegführend iſt, wird die Freiheit der Durch⸗ fahrt den neutralen Handesſchiffen unter der Bedingung zuerkannt, daß ſie in keiner Weiſe den Feind unterſtützen. Kriegsſchiffe müſſen angemeldet werden Kriegsſchiffe haben in Friedenszeiten mit Ausnahme von Unterſeebooten freie Durchfahrt bei Tag, wenn ſie folgende Bedin⸗ gungen erfüllen: Sie müſſen der Türkei einnen Monat vorher unter Angabe der Beſtimmung, des Namens, der Gattung und der Zahl der Schiffe angemeldet wer⸗ den. Unter dieſen Bedingungen kann jeder Nichtuferſtaat des Schwarzen Meeres Kriegs⸗ ſchiffe bis zur Stärke einer Flotten⸗ einheit durch die Meerengen fahren laſſen. Eine Flotteneinheit beſteht aus einem Kreu⸗ zer und zwei Torpedobooten, wobei die Ge⸗ ſamttonnage 14000 Tonnen nicht überſteigen darf. Wenn jedoch die türkiſche Flotte von ihrer Marmara⸗Baſis abweſend iſt, oder wenn eines ihrer Schiffe von mehr als 10 000 Ton⸗ nen vorläufig außer Dienſt geſtellt erſcheint, kann die ausländiſche Einheit die Meerenge nur in zwei Abſchnitten durchfahren. Im Schwarzen Meer darf die Geſamttonnage der den Nichtuferſtaaten gehörenden Kriegsſchiffe nicht mehr als 28 000 Tonnen betragen. Die ausländiſchen Kriegsſchiffe müſſen das Schwarze Meer längſtens in 15 Tagen wieder verlaſſen. Die erwähnten Bedingungen mit Ausnahme der Höchſttonnage und der zeitlichen Begren⸗ gung gelten auch für Kriegsſchiffe der Ufer⸗ ſtaaten des Schwarzen Meeres bei der Durch⸗ fahrt ins Mittelmeer. Wenn in Kriegszeiten die Türkei neutral iſt, iſt es den Kriegführenden verboten, in den Meerengen andere Schiffe aufzubringen oder zu ſuchen. Gehört aber in Kriegszeiten die Türkei zu den Kriegführenden oder betrachtet ſie ſich als im Zuſtand der Kriegsgefahr be⸗ findlich, ſo behält ſie ſich das Recht vor, vom Syſtem der beſonderen Bewilligungen dem Völkerbund zur weiteren Veranlaſſung Mit⸗ teilung zu machen. Zivil⸗ und Militärluftfahrzeuge können die Meerengen nicht überfliegen, ſon⸗ dern müſſen zum Schwarzen Meer einen von der Türkei zu beſtimmenden Kurs einſchlagen. Das Bahnunglück am ſieiligabend Gerichtfliche llnersuchung der Katastrophe von Groß-Heringen Groß⸗Heringen, 22. Juni. Am Montag begann im zum Gerichtsſaal umgewandelten Warteſaal des Bahnhofs Groß⸗ Heringen die Verhandlung gegen den 34jäh⸗ rigen Hilfslokomotivführer Dechant aus Burgwerben und den 55 Jahre alten Lokomo⸗ tivführer Bande aus Berlin⸗Schöneberg. Die beiden Angeklagten haben ſich wegen fahrläſ⸗ ſiger Tötung und fahrläſſiger Körperverletzung in Tateinheit mit fahrlüſſiger Transportgefähr⸗ dung zu verantworten. Es wird ihnen zur Laſt gelegt, den Tod von 35 Perſonen und zum Teil ſehr ſchwere Körperverletzungen einer gro⸗ ſen Zahl von Menſchen vurch Außerachtlaſfung der gebotenen Vorſicht veranlaßt zu haben Das Unglück in der Schreckensnacht des Ein eigenartiger Flugzeugunfall, der glück⸗ licherweiſe ohne ernſte Folgen verlief, hat ſich zam Montag in Southampton ereignet. Ein 24. Dezember 1935 exeignete ſich dadurch, daß der Hilfslokomotivführer Dechant, der die Vorſpannmaſchine des D 44 führte, das Vor⸗ ſignal nicht bemerkte und auch das Hauptſignal überfuhr. Er ſoll das Vorſignal, das auf Halt ſtand, nicht bemerkt haben, weil er ſeinem Hei⸗ zer beim Feuern half. Durch dieſes Verſäum⸗ nis brachte er den Zug Berlin—Halle—Erfurt— Frankfurt a. M. nicht mehr rechtzeitig zum Stehen, was bei ſofortigem Bremſen noch mög⸗ lich geweſen wäre. Als Sachverſtändige ſind die Reichsbahn⸗ oberräte Dr.⸗Ing. Müller aus Frankfurt am Main und Wahrendorf aus Mainz zu⸗ gezogen, ferner auf Veranlaſſung der Angeklag⸗ ten der Lokomotivführer i. R. Krüpe, der Lei⸗ ter der Rechtsſchutzabteilung des Reichsbundes deutſcher Beamten, Fachſchaft Lokomotivführer. — Fortſchritte der Fümwirtſchaft In der letzten Zeit ſind häufig aus der Film⸗ wirtſchaft Zahlen des Aufſtieges bekanntgegeben worden, die zum Teil gewaltige Fortſchritte er⸗ kennen ließen. Welches Ausmaß dieſe Fort⸗ ſchritte im großen ganzen erreicht haben, geht aus den letzten Veröffentlichungen des Inſti⸗ tuts für Konjunkturforſchung hervor, denen wir Nachſtehendes entnehmen: Die Filmtheater ſind die Kaſſen der Film⸗ wirtſchaft, eine Belebung des Theaterbeſuchs oder Steigerung der Eintrittspreiſe wirkt ſich daher auf ſämtliche Zweige der Filmwirtſchaft ünſtig aus. Die Beſſerung des Theaterge⸗ f die ſich ſeit Mitte 1933 durchgeſetzt hat, ſt in erſter Linie eine Folge der günſtigen Ein⸗ kommensentwicklung; darüber hinaus wurde aber das Geſchäftsergebnis durch die verſchie⸗ denſten Maßnahmen der Filmkammer günſtig beeinflußt, die im Rahmen des organiſchen Aufbaus der Filmwirtſchaft getroffen wurden. Wie ſehr ſich die Lage gebeſſert hat, zeigen folgende Zahlen: Während ſich 1933 der durch⸗ ſchnittliche Erlös je Eintrittskarte zwiſchen 0,67 und 0,74 RM. bewegte, ſtellte er ſich im erſten Vierteljahr 1936 auf 0,72 bis 0,78 RM. Bei rund 300 Millionen Beſuchern der Filmtheater im Jahr würde das alſo eine Mehreinnahme von etwa 12 bis 15 Mill. RM. allein auf Grund der gebeſſerten Eintrittspreiſe bedeuten. Lö⸗ ſten im erſten Vierteljahr 1933 noch 50,4 Pro⸗ zent aller Filmtheaterbeſucher in Großſtädten und 42,6 Prozent in Mittelſtädten Eintritts⸗ karten von 0,10 bis 0,55 RM., ſo kamen im er⸗ ten Vierteljahr 1936 nur noch 35,7 und 27,4 3 der Theaterbeſucher auf dieſe Platz⸗ kategorien. Auch der Beſuch der Filmtheater ſelbſt hat gegenüber 1933 fühlbar zugenommen; ſo wurden in din erfaßten Städten im Durch⸗ ſchnitt des erſten Vierteljahres 1936 rund 34 Prozent mehr Beſucher gezählt als 1933. Den Filmtheatern war es daher möglich, im erſten Vierteljahr 1936 rund 42 Prozent mehr an weker Eing waonon aatarmaneaeamennaemenamrnstgr zrraener mrnrramearr 3 Bruttoeinnahmen zu erzielen als im gleichen Zeitraum 1933. Die günſtige Geſtaltung des Filmtheaterge⸗ ſchäfts führte auch zu einer kräftigen Belebung der Verleihtätigkeit und regte damit die Film⸗ produktion weſentlich an. Im erſten Vierteljahr 1936 waren z. B. die Filmateliers um etwa 31 Prozent beſſer ausgenutzt als 1933; die Renta⸗ bilität der Ateliers hat alſo beträchtlich zuge⸗ nommen. Auch die durchſchnittliche Einnahme je Film erhöhte ſich. 1933 wurden 206, 1935 201 lange Spielfilme(einſchließlich der Aus⸗ landsfilme) angeboten. Da die Bruttoein⸗ nahme der Theater in der gleichen Zeit um 24 Prozent zugenommen haben, müſſen die Ein⸗ nahmen des Verleihs und der Filmherſtellung je Film erheblich geſtiegen ſein. Lediglich das Auslandsgeſchäft läßt noch zu wünſchen übrig; eine gewiſſe Belebung iſt, im Vergleich zu den Vorjahren freilich auch hier zu beobachten. Dioletta im Uationaltheater Zweites Gaſtſpiel Franco Tibaldis Als zweite Gaſtſpielrolle hatte Franco Ti⸗ baldi vom Staatstheater Kaſſel, der in der letzten Aufführung der„Madame Butterfly“ den Sharpleß ſang, den George Germont in „Violetta“ von Giuſeppe Verdi übernommen. Ihm war damit auch dieſes Mal nur eine ver⸗ hältnismäßig wenig umfangreiche Partie über⸗ laſſen, die nicht allzu viel, wenn auch mehr als die des Sharpleß Gelegenheit zur Entfaltung bot. Schauſpieleriſch ſetzte er ſich mit der ſchwie⸗ rigen Vaterrolle gut auseinander, er gab eine würdevolle und doch in jedem Zoll weltmän⸗ niſche Erſcheinung, der man die Beherrſchtheit in ſchweren ſeeliſchen Konflikten unbedingt glaubte. Seine geſangliche Leiſtung machte im weſentlichen einen weit günſtigeren Eindruck als in der„Butterfly“. Offenſichtlich machte das Haus nur geringere Schwierigkeiten als der akuſtiſch beſonders unglückliche Muſenſaal. Hier wußte Tibaldi ſich kraftvoller durchzuſetzen, Als Verteidiger ſtehen den Angeklagten Rechts⸗ anwalt Dr. Ditze aus Naumburg für Dechant und Dr. Gießner(Berlin) für den An⸗ geklagten Bande zur Seite. Als weiterer An⸗ walt iſt noch Rechtsanwalt Pucher aus Lieg⸗ nitz tätig. Der Angeklagte Dechant ſchilderte bei ſeiner Vernehmung eingehend die Vorgänge; er be⸗ ſtritt, daß er nach Ueberfahren des Vorſignals das Hauptſignal nicht geſehen hätte. ſofort gebremſt und die Achtungsze die nachfolgende Maſchine gegeben. Der Führer der zweiten Maſchine, tivführer Bande, hat ſich zu ſehr auf Führer der erſten Lokomotive verlaſſen un durch das Ueberfahren der auf Halt ſtehend Signale noch ſpäter bemerkt und auch ſpäter gebremſt als Dechant. Nach ſeinen gaben in der Verhandlung ſollen die Feſtſt lungen der Unterſuchungsbehörde aber ni ſtimmen. Er habe die Strecke, wie er genau beobachtet, ſei aber durch Rauch Dampf der erſten Maſchine am Ausblick g dert worden. Das Signal habe er nicht ſehen. Die beiden Achtungsſignale Dechants, die mehreren Zeugen gehört wurden, erklärt Ban nicht vernommen zu haben. Bande ſagte ter, er habe, als er das rote Hauptſigna merkte, ſofort gebremſt, aber von einer Br wirkung durch die Vorſpannmaſchine nicht merkt. Im übrigen meinte er, wenn der 3 ſammenſtoß ſo ſtark geweſen wäre, wie hauptet worden ſei, ſtänden beide Angeklag nicht hier. kine neue Reichsanleihe Im Zuge der Durchführung der von Reichsregierung übernommenen Aufgaben gibt das Deutſche Reich 700 Millionen RM prozentige auslosbare Reichsſchatzanweiſu zum Kurs von 9834 v. H. Die Zeichnung läuft vom 29. Juni bis 14. Juli d. J. belehrter in Wien erſchoſſen Wien, 22. Juni Am Montagvormittag wurde im Treppe haus der Wiener Univerſität Profeſſor Morit Schlick, ein Gelehrter reichsdeutſcher Ab⸗ ſtammung, von einem ſeiner Schüler namens Nellböck erſchoſſen. Der Student, der 9 Schüſſe auf Profeſſor Schlick abgab, hat geblich aus perſönlicher Rache gehandelt, Schlick es verhindert haben ſoll, daß er e in Ausſicht ſtehende Stellung erhielt. Pu Schlick wurde am 12. April 1882 in Berlin ge⸗ boren. Nachdem er Profeſſor an verſchieden deutſchen Univerſitäten war, kam er 1922 Wien, wo er als Profeſſor für Ertennim theorie wirkte. ein ſeltſamer slugzeugunfall apd, London, 22. Juni. engliſches Bombenflugzeug ſtürzte am Montag⸗ vormittag auf das Deck des franzöſiſchen Rieſen⸗ dampfers„Normandie“, der auf der Reede von Southampton vor Anker lag. Das Flugzeug bereicherte damit die Ge⸗ ſchichte der Flugzeugunfälle auf eigenartige Weiſe. Weder der Flugzeugführer kam zu Scha⸗ den noch wurde irgendjemand an Bord des Schiffes verletzt, obwohl es zu dieſer Zeit dort von Menſchen wimmelte. Sie hatten ſich alle rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Die Urſache des Unfalls war höchſt eigentümlich. Das Flugzeug war nämlich ohne ſich freilich im Enſemble immer behaup⸗ ten zu können. Seine Stimme iſt weich, klang⸗ ſchön und techniſch gut durchgebildet, aber ſie reicht allem Anſchein nach für die großen Auf⸗ gaben, die ſie am Nationaltheater erwarten würden, ſchwerlich aus. „Im allgemeinen lag der heiße Tag drückend über der Aufführung, die in Teilen recht müde wirkte und zu Anfang des dritten Aktes vor allem wohl durch das ſehr vorſichtige Verhalten der Tanzgruppe, die unbedingt anders wollte als Orcheſter und Sänger, völlig zu entgleiſen drohte. Karl Klauß als muſikaliſcher Leiter hatte redliche Mühe, Darſteller und Orcheſter zuſammen zu halten. Einzig Heinrich Kup⸗ vinger hielt ſeine Partie in ſtets gleichblei⸗ vender Höhe durch. Gertrud Gelly in der Titelrolle erreichte nicht immer die gewohnte Virtuoſität. In weiteren Rollen waren Nora Landerich, Fritz Bartling, Hugo Voiſin, Karl Mang, Werner Wuthinor und Lucie Rena be⸗ ſchäftigt. B. „Dichter und Bauer“— eine neue OGperette Jeder kennt wohl die melodienfreudige Ouver⸗ türe„Dichter und Bauer“ von Franz v. Suppé. Eine gleichnamige Operette hat Suppé jedoch nicht geſchrieben. Guſtav Quedenfeldt und Eug. Rex haben es nun unernommen, dieſer OQuver⸗ türe ein neues Textbuch zu geben. Die Verfaſſer gingen dabei von dem Gedanken aus, Dichter und Bauer in einer Perſon zu vereinen und den Dichter erſt durch die harte Schule zäher Bauernarbeit gehen zu laſſen, bis er durch ſie zum wahren Künſtler heranreift. Dieſem Grund⸗ gedanken iſt eine luſtige Handlung beigegeben, deren Buntheit durch Siebenbürger⸗Bauern⸗ tänze ſich in operettenhafter Form entfaltet und von der unvergänglichen Muſik Suppes getra⸗ gen wird, die Franz Werther pietätvoll aus älte⸗ ren, faſt ganz verſchollenen Werken des Meiſters ergänzte. Das neue Werk wird in der nächſten Spielzeit vom Staatstheater in Bremen urauf⸗ geführt werden. Enguscher Bomber landei anf dem Decé der„Normandie in ein Luftloch über dem Schornſtein der„Re mandie“ geraten und kam in den Sog des r ſigen Schornſteins. Um ein Haar geriet es den Schornſtein ſelbſt hinein. Lediglich Geſchicklichkeit des Flugzeugführers war es verdanken, daß er den Abſturz in den Sch ſtein hinein noch vermeiden konnte. Der§ gel, über den er abrutſchte, ſchlug ſtatt deſ auf einen Ladekran auf. Das Flugzeug mac einen Salto mortale und ſtürzte in Trümme an Deck. Der Führer entſtieg ihm inde wohlbehalten, wenn auch erſchüttert. Er kon den beſtürzt herbeieilenden Mannſchaften „Normandie“ nur ſagen:„Es tut mir herz leid. Ich bitte vielmals um Entſchuldigun Die Ueberreſte des Flugzeugs wurden von „Normandie“ nach Le Havre mitgenommen, der Fahrplan keinen Aufſchub duldete. verunglückte Pilot wurde in einem Schlep an Land gebracht. ——————————————————————————————————————————— ⏑ ⏑nnnnmmmeneeeeeeeeee Kuslandsdeutſchtum im Jugendbuch In der„Jugendſchriftenwarte“ wird Mangel an guten Jugendbüchern bedauert denen ſich das Schickſal des Auslanddeutſ ſpiegelt. Gerade in unſerer Gegenwart, in auch die Jugend die Waen erke muß, die uns der volksdeutſche Gedanke a erlegt, könnte ein geeignetes Jugendſchrift die Erziehung zu ihm ſehr wirkſam unterſt Es gibt zwar eine große Anzahl von Ju büchern, die von dem Leben der deutſchen Vo genoſſen im Ausland erzählen. Doch ſind ihnen nur ſehr wenige geeignet, den ju lichen Leſer wirklich zutiefſt das Schickſa Auslandsdeutſchen erkennen und erleben zu ſen. Die meiſten dieſer Bücher kommen von perſönlichem Erleben her, ſondern verl nur ihre abenteuerliche Handlung in ausla deutſche Siedlungen, oder ſie ſpinnen ſie Abenteurer und„erfundene“ Menſchen, di fällig Deutſche ſind. Dieſe Bücher ve keinen tieferen Einblick in das wahre Leben Auslanddeutſchen zu bieten. Eine zweite G von Büchern iſt zwar von Leuten geſchrieb die ihre Sachkennmis einem längeren Au halt im Ausland verdanken, deren Schreibw aber ſo lehrhaft und trocken iſt, daß die Ju ſie ablehnt. Es muß darum gefordert werden, daß ſchärfere Ausleſe für dieſes Schrifttum geſo wird. Wir brauchen nicht nur den Wiſſend ſondern den Erzähler, den ſchöpferiſchen Geſt ter, den Dichter, der nicht nur flüchtig in d Lebenskreis des Auslandsdeutſchtums hinein ſchaut hat, ſondern Umwelt, Kampf und der Menſchen im fremden Raum erlebt h Volksbücher von reiner, klarer und ehrlic Haltung müſſen dieſe Jugendbücher ſein, B cher, die nicht nur den jungen, ſondern auch d erwachſenen Leſer ergreifen und Anteil an dem Schickfal ſeiner deutſchen Brüder in der Welf nehmen laſſen. Erwünſcht wäre es auch, wenn die Verleger derartige Handſchriften durch Deutſche Auslandsinſtitut prüfen ließen. von der ſche Set ſ lange vergeſſ alle terri des deutſ n grundſä vorbildlich. tlichen Rei der deut deutſche R ut des Vol eidelberger menarbeit amen Höld Schenkende ie vorjährig nde in Düf . daß ges har einde ſeit de tten hat. niſatoriſ⸗ e zu ein ar inſofer ſen war, a riſchen Wi damals ar aſſung, uck kam, ſ hheklungenen 2 ſdaß ſich dieſe ilſchen auf die s Jahres ül as iſt nicht n der Kunſt. de ſelbſt ie über die ch hinausg ecken blieb ien techniſck Gebiet eige 8. Jun ln 1 Mannbheim „Hakenkreuzbanner“ 23. Juni 1930 W7 ſehr auf den erlaſſen und da⸗ Halt ſtehenden rv ind c i 4 zach ſeinen An, isos neu begründet en die Feſtſtel⸗ örde aber nicht „ wie er ſagte, Ausblick gehin⸗ be er nicht ge⸗ Im Zuge der Eingliederung der neuerworbe⸗ Gebiete in die bisherige Markgrafſchaft baden wird die Univerſität Heidelberg durch rl Friedrich von Baden wieder be⸗ gründet. Im 13. Organiſationsedikt Karl Fried⸗ ichs vom 13. Mai 1803 wird die Univerſität als Landesuniverſität wiederhergeſtellt. Daher Hethält ſie den Namen Ruperto Carola. Mieder ſtand das Schickſal der Univerſität vor inem Scheidewege. Nach der bisherigen Ent⸗ n einer Brem⸗ wicklung waren Befürchtungen, daß die Lan⸗ chine nichts he desuniverſität eines urſprünglich mit Hilfe wenn der gu⸗ Fapoleons geförderten Landes wieder in den wäre, wie be⸗ Gegenſatz zur Reichsidee kommen konnte, nicht de Angeklagten genz von der Hand zu weiſen. Aber die eutſche Sendung Heidelbergs, die ange vergeſſen oder unterdrückt war, über⸗ band alle territorialen Hemmniſſe: Im 19. Hahrhundert wird die Heidelberger Hochſchule hechants, die von , erklärt Bande ande ſagte wei⸗ Hauptſignal be⸗ mleihe der von der nchungweiſend und bahnbrechend für eine Aufgaben he⸗ neue deutſche Wiſſenſchaft und legte zugleich ionen RMAit nit den Grund zu deren Weltgeltung. Aber atzanweiſungen nicht nur auf dem engeren Gebiet der Wiſſen⸗ Zeichnungsſtit ſchaft und Forſchung, ſondern auch im Lebens⸗ li d. J. bpf des deutſchen Volkes wurde Heidelberg ezt in grundſätzlicher Haltung und einzelner at vorbildlich. Der Befreiungskampf des Volkes wurde hier geiſtig geſtützt und borbereitet. Das Wirken der Heidelberger Uni⸗ berſität in dieſer Zeit kann nicht beſſer gewür⸗ bigt werden als durch das Wort des Freiherrn hom Stein:„In Heidelberg hat ſich ein gut Reil des deutſchen Feuers entzündet, das die Fionzoſen verzehrt hat.“ Aber die geiſtigen fräfte der Univerſität beſchränkten ſich nicht auf Uie Unterſtützung des Befreiungskampfes der Ration gegen die äußere Knechtung; ſie ſetzten ſch weiter zum Ziel, das Reich im Innern zu krneuern. An dieſer Stelle kann nur auf die gorderung des Juriſten Thibaut nach einer inheitlichen Reichsgeſetzgebung verwieſen wer⸗ den. Stätte der deutſchen Dichtung Die deutſche Romantik, die mit den Zerrbil⸗ dern einer ſpäteren Verkitſchung durch Schlager und Drehbuch nichts gemein hat, fand in der Folge und ſchon vor den Befreiungskriegen ürſprung und hauptſächlichſte Wirkungsſtätte in heidelberg. Ihr Wirken entdeckte dem Volk 5 vergeſſenes deutſches Kulturgut, wie es ewa in des„Knaben Wunderhorn“ wieder Ge⸗ meingut des Volkes wurde. Die Hauptwertreter er Heidelberger Romantik waren eng mit der niverſität verbunden, an der ſie ſtudierten Ader mit deren Angehörigen ſie freundſchaftliche Aufammenarbeit verband. Es ſei hier nur auf lugzeng ie Ramen Hölderlin, Arnim, Görres, Eichen⸗ I borf do wieſen. in Trümm horff, Schenkendorf und Lenau verwieſ ihm indeſſen Heidelberg hatte ſchon einmal den Grund für tert. Er konnte ein Wiederaufleben deutſcher Dichtung gelegt. mnſchaften der Beginn des 17. Jahrhunderts entdeckte ut mir herzlich Fartin Opitz von Heidelberg aus den Deutſchen intſchuldigung!, die deutſche Literatur. Aber auch nach den Ro⸗ vurden von der gantikern iſt die geſamtdeutſche Dichtung durch tgenommen, da bebbel und Gottfried Keller, der von hier aus duldete. det ſhrieb:„Ich habe mein Selbſt herausgerettet inem Schlepper u ſozuſagen neu entdeckt und herausgeſtellt“ ibgab, hat a gehandelt, l, daß er eine erhielt. Pro 2in Berlin ge⸗ n verſchiedenen n er 1922 nach ir Erkenninis⸗ all mandie- ſtein der„Ror⸗ n Sog des rie⸗ ar geriet es in Lediglich der ers war es zu in den Schorn⸗ inte. Der Flü⸗ lug ſtatt deſſen ——— ſugendbuch rte“ wird der rn bedauert, in anddeutſchtums zenwart, in der ungen erkennen Die vorjährige Tagung der NS⸗Kultur⸗ gemeinde in Düſſeldorf gab uns Veranlaſſung, zuſtellen, daß es ſich hier um eine Etappe ihes Weges handelt, den die NSKultur⸗ gemeinde ſeit der erſten Tagung in Eiſenach leſchritten hat. Dieſe Etappe bedeutete, daß die organiſatoriſche Leiſtung der NS⸗Kultur⸗ gemeinde zu einem gewiſſen Abſchluß gekom⸗ Aen war inſofern, als eine ſichere Grundlage deutſchen Volls⸗ 0 5 i ffen war, auf der ſich das Gebäude des 3 e Aitoer Wirkens aufbauen konnte. War 3˙ Schickfal deß on damals auffallend die Einheit der erleben zu Kffaffung, die in jedem Vortrag zum kommen ni ödruck kam, ſo können wir von der eben eklungenen Tagung in München behaup⸗ 05 ſich dieſe vorjährige Einheit im Theo⸗ pinnen ſie um kellſchen auf die Praxis der Aufführungen Deſes Jahres übertragen hat. ögen Das iſt nicht nur ein gutes Zeichen für die hahre Leben der ge der Kunſt. Es iſt für die NS⸗Kultur⸗ zweite Gruppe gemeinde ſelbſt eine Feſtſtellung, ten geſchrieben, ngeren Aufent⸗ en Schreibweiſe daß die Jugend ßſie über die Zeit des Nurorganiſierens glückich hinausgekommen iſt, daß ſie darin icht ſtecken blieb, ſondern den tatkräftig auf⸗ hebauten techniſchen Apparat benutzt, um in das Gebiet eigentlicher Kulturpflege vorzu⸗ fißen. Wiederum ſtanden eine ſtattliche Reihe ufikaliſcher Uraufführungen auf dem Pro⸗ gramm, wiederum war man mutig eingetreten für ein Theaterſtück eines jungen Dichters, bas man, ungeachtet aller Schlacken, die noch an ihm hafteten, zur Diskuſſion ſtellte, wieder⸗ um fand die Kleinkunſt ihren Platz mit den hohenſteiner Handpuppenſpielen, ergänzt dies⸗ al durch heitere Laienſpiele. Darüber hin⸗ us aber konnte in dieſem Jahr eine Kunſt⸗ Kusſtellung gezeigt werden, die dem Pollen der NS⸗Kulturgemeinde programma⸗ liſch Ausdruck geben ſollte und auch wirklich geben konnte. Feierſtunden waren ein weſent⸗ iicher Beſtandteil der Tagung, ihnen war mit⸗ eißender Schwung eigen, der ſowohl dem hrogramm ſelbſt in ſeinen Dichtungen und in rden, daß eine fttum gefordert den Wiſſenden, feriſchen Geſtal⸗ flüchtig in den tums hineinge⸗ mpf und Seele um erlebt hat. und ehrlicher icher ſein, Bü⸗ ndern auch den Anteil an dem ir in der Welt es auch, wenn ften durch das ließen. 4 die NS⸗Kulturgemeĩnde als Mãzen deutſcher Kunſt/ vons. Looſe ſowie durch Viktor von Scheffel mit Heidelberg eng verbunden. Geſamtdeutſche Ziele In den vierziger Jahren bildet ſich in Hei⸗ delberg eine neue nationale Geſchichtswiſſen⸗ ſchaft heraus, die in dem zerriſſenen, territorial zerſplitterten Deutſchland jener„das alte große Deutſchland im Herzen trägt“. Die„Deutſche Zeitung“ jener Zeit, die die Einigusgs⸗ beſtrebungen erheblich beeinflußte, wird von Heidelberger Profeſſoren, von Moll und Häußer, gegründet, die Heidelberger Hiſto⸗ riker vertreten im Frankfurter Reichstag ze⸗ ſamtdeutſche Ziele. Zuletzt ſei hier des Man⸗ nes gedacht, der ſeit 1867 in Heidelberg als begeiſterter Prediger für das zweite Reich wirkt und wirbt: Heinrich von Treitſchke. Weltruf der Heidelberger Uaturwiſſen⸗ ſchafter In dieſem Zuſammenhang können nicht alle hervorragenden Gelehrten des 19. Jahrhunderts genannt werden, deren Wirken in Heidelberg wie das von Cuno Fiſcher und Erwin Rhode die deutſche Wiſſenſchaft entſcheidend beeinflußt hat. Drei Männer, Bunſen, Kirch⸗ hoff und Helmholtz, waren es, die Heidelberg und der geſamten deutſchen Wiſſenſchaft den Vorrang in der Welt bei den naturwiſſenſchaft⸗ lichen Fächern verſchafften. Die Fonſchungen dieſer und anderer Gelehrten haben uns Er⸗ kenntniſſe und Fortſchritte gebracht, auf deren Grundlagen ſich noch heute die Weiterentwick⸗ lung der Wiſſenſchaft aufbaut. lie Ruperto-Carola im Spiegel der lahrhunderte/ 550 lahre Wirken für Deutschlands Gröse- von negierungsrat Hans Huber Als Heidelberg 1886 ſeine 500⸗Jahrfeier feſt⸗ lich beging, war die Aufmerkſamkeit der Oef⸗ fentlichkeit der ganzen Welt auf dieſe deutſche Hochſchule gerichtet. Krieg und Uachkriegszeit Am Ausgang des 19. Jahrhunderts und in den erſten Jahren unſeres Jahrhunderts ent⸗ wickelte ſich Heidelberg zur beliebteſten deut⸗ ſchen Hochſchule gerade für die ausländiſchen Studierenden. Der Weltkrieg unterbrach jäh dieſen friedlichen Ausgleich und Austauſch zwi⸗ ſchenſtaatlicher Wiſſenſchafts⸗ und Forſchungs⸗ erkenntniſſe. Ueber 500 Angehörige der Heidel⸗ berger Univerſität beſiegelten ihre Treue zum Vaterland mit dem Tode. In der Nachkriegszeit verſuchte eine libera⸗ liſtiſche Intellektualiſtenzunft, die deutſche Hoch⸗ ſchule ihrer deutſchen Sendung zu entfremden und ſie zum Werkzeug vorausſetzungsloſer, volksfremder„Wiſſenſchaft“ zu machen. Daß dieſe meiſt jüdiſch geleiteten Kreiſe verſuchten, gerade Heidelberg an ſich zu reißen, und es in ihrem Sinne umzugeſtalten, beruhte auf der an ſich richtigen Erkenntnis der Wichtigkeit dieſes kulturellen Bollwerks des deutſchen Grenzlands. Aber die Bemühungen der Kreiſe um Gumbel, die die völkiſchen Grundlagen und Ideale ihres Gaſtlandes bekämpften und beſudelten, hatten keinen Erfolg. In der Abwehr gegen die Be⸗ ſtrebungen volksfremder, entwurzelter Kräfte ſammelten ſich alle die Männer, welche den Glauben an ihr Volk und ſeine Kultur auch in dieſer Notzeit deutſche Geſchichte in ſich trugen. Wieder einmal waren volksfremde Beſtrebun⸗ Die Nordische Kundgebung auĩ dem Lübecker Marktplatz Weltbild(M) Reichsleiter Alfred Rosenberg spricht auf der Nordischen Kundgebung auf dem Lübecker Marktplatz vor den Teil- nehmern der Reichstagung der Nordischen Gesellschaft aus dem Reich und den nordischen Ländern. ſeiner Muſik, als auch der Art der 5 rungen entſtrömte. Hier ſind gangbare Wege gezeigt worden, die den Amtswarten aus dem ganzen Reich die Richtung aufzeigen konnten, zu ihrer künftigen Arbeit. Eine gutgelungene Ausſtellung„Handwerkliches Vorbildgut— Geſetz und Geſtalt“ bildete 7 das Ge⸗ genſtück Ausſtellung bildender Kunſt, die den Titel trug„Heroiſche Kunſt“; in ihr kam zum Ausdruck, daß auch die große Kunſt ihre Grundlage im Hancwerklichen findet und die Jahrhunderte hindurch gewachſenen Formen nicht entbehren kann. Einen mutigen Schritt. in wenig betretenes Neuland bedeutete die Aufführung des Films„Ewiger Wald“. Kein Spielfilm, auch kein Kulturfilm im ſonſt übli⸗ chen Sinne, wie er ein Hauptprogramm er⸗ gänzt, ſondern ein Film, der mehr als Kulturfilm, der Filmkultur darſtel⸗ len will, ohne eigentliche Handlung, nur durch die Sprache der Symbole ſprechend, von ethi⸗ ſcher Wirkung, fern allem Lehrhaften. Soweit führte der ernſte Teil des Pro⸗ gramms; daß es auch einen heiteren gab, mag manchen verwundern. Deſſen Höhepunkt war die Aufführung des Kabaretts der NS⸗Kultur⸗ gemeinde„Die acht Entfeſſelten“. In dieſem Kabarett hat nicht etwa Platz ein Klüngel ent⸗ nervter Großſtadtmenſchen, die dort einen Kit⸗ zel ſuchen zur Aufreizung ihres ſchlechteren Ich— hier findet nur der geſunde Menſch Platz, der Menſch mit Humor, Klugheit und Geſchmack, der über all das lachen lanmn, was verbogen, überſpitzt, geſchmacklos, verlogen iſt. Dieſem Kabarett wird der Stoff ſo raſch nicht ausgehen. Der Hobel wird auf allen Gebieten des Lebens angeſetzt, und aus den Spänen werden luſtige Figuren. Für dieſes Kabarett muß der NS⸗Kulturgemeinde eigentlich ein beſonderer Dank geſagt werden; denn hier iſt ein Gebiet mit einem Schlag erobert worden, das zur Domäne des Anrüchigen geworden war. Es iſt mit einem Schlag gelungen, eine ſchlechte Sache in ihr gutes Gegenteil umzukeh⸗ ren. Das Lachen iſt als Aufmunterung ſo nö⸗ tig, wie das tägliche Brot. Der Ernft iſt nicht 1 genug, wenn nicht der Humor ihn ablöſen ann. Ein Rückblick über die ereignisreichen Tage gibt uns den Eindruck, daß die NS⸗Kultur⸗ gemeinde es ſich nicht leicht gemacht hat. Nach einem Wort Alfred Roſenbergs, das er in der richtungweiſenden Kundgebung ſprach, iſt die NoS⸗Kulturgemeinde erſt dann zur Reichs⸗ tagung nach München, in die Hauptſtadt der deutſchen Kunſt Mag iür als ſie etwas vorſtellte. an ſpürt aus allem den lei⸗ denſchaftlichen Willen, das Kulturleben zu ge⸗ ſtalten oder wenigſtens den Motor abzugeben, der die Dinge in Fluß bringt. Heute ſteht dieſe an ſich junge Organiſation als ein gewal⸗ tiger Mäzen da, die eine Ablöſung darſtellt des privaten Mäzenatentums, wie es bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts zu finden war. Die Geſchichte der Kultur und der Kunſt, das darf nie vergeſſen werden, iſt zu einem großen Teil eine Geſchichte ihrer Auftraggeber. Wo dieſe eine Schicht von Kulturträgern darſtellen, da iſt es um die Kunſt gut beſtellt. Wo Bar⸗ baren des Gefühls Aufgaben ſtellen, da wird von vornherein die Wahl auf„Künſtler“ fal⸗ len, die innerlich Barbaren ſind. Wo ſich aber in einer Organiſation, wie der NS⸗Kulturge⸗ meinde, die wertvollen Kräfte eines ganzen Rei⸗ ches zuſammenſchließen, ſo iſt die Möglichkeit gegeben, den idealen Auftraggeber heranzu⸗ bilden. Dieſes Bewußtſein ſollte eine Verpflich⸗ tung für alle ſchaffenden deutſchen Künſtler auf der einen Seite und für alle Kunſtemp⸗ fangenden auf der anderen Seite ſein.— Die Amtswarte ſind in ihre Ortsverbände zurückgekehrt, die Arbeit im kleinen, nicht minder wichtigen, nimmt ihren Fortgang. Dieſe Arbeit ſo zu tun, wie ſie dem Vermächt⸗ nis dieſer inhaltsreichen Tage und auch dem perſönlichen Erleben der Stadt München als Hauptſtadt der Bewegung und als Stadt der deutſchen Kunſt entſpricht, gilt allen Amtsträ⸗ gern als ſtillſchweigende Verpflichtung. Weltbild(M) „Dem deutschen Geist“ Die neue Fassade des neuen Universitätsgebäudes in Heidel- berg, die bisher die Inschrift„Dem lebendigen Geist“ und eine Skulptur der Pallas Athene trug, hat anläßlich des 550jährigen Jubiläums der Universität die Inschrift„Dem deutschen Geist“ und einen Bronzeadler erhalten. gen und Einflüſſe an der Heidelberger Univer⸗ ſität, die gerade in den entſcheidenden Augen⸗ blicken an ihrer Sendung feſthielt, abgeprallt. Der Sieg der Bewegung hat der deutſchen Wiſſenſchaft und Hochſchule den Weg zur Ver⸗ wirklichung ihrer Aufgaben geebnet und frei gemacht. Die erneuerte deutſche Hochſchule wird nur dann beſtehen können, wenn ſie ſich die völkiſchen Grundlagen erſchließt und nutzbar macht, wenn ſie ſich in den Dienſt der Geſamt⸗ aufgabe des Volkes ſtellt. Daß gerade Heidel⸗ berg ſich ernſthaft bemüht, dieſen Anforderun⸗ gen zu entſprechen, die die Volksgemeinſchaft an die Hochſchule ſtellt, hoffen und glauben wir. Damit wird es auch weiterhin für das Aus⸗ land maßgebende Vermittlerin deutſcher Kultir und Wiſſenſchaft bleiben und mit dazu beitra⸗ gen, Brücken des Verſtehens zwiſchen den Völ⸗ kern zu ſchlagen. Denn nicht die volksfremde, vorausſetzungsloſe Hochſchule, ſondern nur die bewußte Wahrerin und Vertreterin der Belange des Geſamtvolkes hat die Kraft und die Be⸗ rechtigung, über ihr eigenes Volkstum hinaus befruchtend auf die Zuſammenarbeit der Völker zu wirken. (Schluß) Ein Telegramm des Führers an die Nordiſche Geſellſchaft Die Reichstagung der Nordiſchen Geſellſchaft in Lübeck hat an den Führer und Reichskanzler folgendes Telegramm gerichtet: „Die zur dritten Reichstagung der Nordiſchen Geſellſchaft in Lübeck verſammelten Deutſchen und zahlreichen Angehörigen der nordiſchen Länder entbieten dem Reichskanzler und Führer des deutſchen Volkes ihre ehrerbietigen Grüße. Sie werden jetzt und in Zukunft alle ihre Kräfte einſetzen, um die deutſch-nordiſchen Beziehungen ſo zu geſtalten, wie es der Würde freier, un⸗ abhängiger Völker und den Friedensidealen des neuen Deutſchland entſpricht. Nordiſche Geſellſchaft Dr. Drechſler, Präſident des Senats.“ Der Führer und Reichskanzler hat hierauf telegrafiſch folgende Antwort geſandt: „Den zur Reichstagung in Lübeck verſam⸗ melten Mitgliedern der Nordiſchen Geſellſchaft und ihren Gäſten danke ich für die mir tele⸗ grafiſch übermittelten Grüße. Ich erwidere ſie mit den beſten Wünſchen für ihre Arbeit zur Förderung der deutſch⸗nordiſchen Beziehungen. gez.: Adolf Hitler.“ Großer Erfolg eines armloſen Malers. Auf einer Kunſtausſtellung in Wales wurde das Landſchaftsbild des Malers W. G. Collins, der infolge eines Unfalls beide Arme verloren hatte, mit einem Preiſe ausgezeichnet. Der Künſtler hat ſich mit unglaublicher Geſchicklich⸗ keit ſeiner Zähne als Handerſatz bedient. Er kann mit Pinſel, Bleiſtift oder Feder, die er mit den Zähnen hält, ebenſo ſicher arbeiten wie zuvor mit der rechten Hand. Er hat mit ſeinen Gemälden ſchon viele Preiſe gewonnen und wird allgemein als das„armloſe Wunder“ bezeichnet Das berühmte Wort, Raffael wäre auch ein Maler geworden, wenn er keine Hände gehabt hätte, wird durch die Meldung aus England beſtäti⸗t Mannheim Blick übers Land Badens Jugend in Front Erfolge beim 4. Deutſchen Jugendfeſt Berlin, 22. Juni. Am Sonntag wurden die letzten ſportlichen Wettkämpfe des 4. Deut⸗ ſchen Jugendfeſtes, das den Auftakt für die 11. Olympiſchen Spiele bildete, durchgeführt. Im geſamten Reich aingen rund zehn Millio⸗ nen Jungen und Mädel in die Wettkämpfe. Unzählige Zuſchauer in Stadt und Land wa⸗ ren Zeuge der harten Kämpfe. Nach den bis⸗ herigen Mitteilungen aus dem Reich ſind die Ergebniſſe überraſchend aut; rund 35 Prozent aller Teilnehmer erhielten die Siegernadel. Kaum anders ſieht es auch bei den Mann⸗ ſchaftswettkämpfen der Ha und des BDM aus. Einige bis jetzt vorliegende Ergebniſſe aus den Einzelleiſtungsprüfungen der Schulen und den Mannſchaftswetübewerben des Jung⸗ volkes und der Junamädel, die zugleich den durchſchlagenden Erfolg des diesjährigen Deut⸗ ſchen Jugendfeſtes erkennen laſſen, mögen den Erfolg der Wettkämpfe veranſchaulichen: Der 14jährige Wilhelm Lehrle in Frei⸗ hburg i. Br. hat bis jetzt die höchſte Punkt⸗ zahl mit 352 Punkten erreicht. Die für die Siegernadel verlangte Punktzahl beträgt nur 180 Punkte. Beſte Schülerin nach den bisherigen Mel⸗ dungen iſt Alberta Hellge in Magdeburg mit 346 Punkten. Als bisher beſte Jungenſchaft erwies ſich die Jungenſchaft 2 im Fähnlein 20 des Jung⸗ banns 1/42 in Weil a. Rh. aus dem Gebiet Baden der Hg mit einer Geſamtdurch⸗ ſchnittspunktzahl von 298. Bisher beſte Jung⸗ mädelſchaft iſt die Jungmädelſchaft 3, Jung⸗ mädelgruppe 38, im Untergau 30 des BDM in Mettlach, Obergau Saarpfalz. Helligkeit des neuen Sterns nimmt ab Heidelberg, 23. Juni. Der neue Stern, der am Donnerstagabend im Sternbild des Cepheus entdeckt wurde, iſt— wie wir hören — in den letzten Nächten von der Königſtuhl⸗ Sternwarte auf alle Erſcheinungen hin ge⸗ naueſtens beobachtet worden. Der Stern hat nun in der Nacht auf Sonntag bereits ſeine größte Helligkeit überſchritten, nimmt alſo gegenwärtig in der Lichtſtärke ſchon wieder ab. Sein Spektrum hat dabei innerhalb von 24 Stunden ſehr ſtarke Veränderungen erlitten. Es zeigt jetzt kräftige Emiſſionen und Ab⸗ ſorptionen, die ſtark nach dem kurzwelligen Ende verſchoben ſind, woraus man ſchließen kann, daß ſich die äußeren Schichten des Sterns mit großer Geſchwindigkeit nach allen Seiten ausdehnen. Pg. Köhler weiht ein Kriegerdenkmal Babd Peterstal, 22. Juni. Unſer reich geſchmücktes ſchönes Renchtalſtädtchen feierte am Sonntag das 95jährige Gründungsfeſt der Kriegerkameradſchaft, verbunden mit der Ein⸗ weihung eines Kriegerdenkmals für die gefal⸗ lenen Helden der Gemeinde. Dabei ſprach u, a. Miniſterpräſident Walter Köhler. Er hob hervor, daß es eine Notwendigkeit ſei, daß das Volk ſeiner gefallenen Helden gedenkt, deren Opfertod die Saat für neues Blühen legte. Das Ehrenmal ſtellt eine Bauernfamilie dar, zu deren Seite ausziehende und heimkehrende Krieger ſtehen, und iſt in ſeiner Geſamtwir⸗ kung ein würdiges Erinnerungsmal. kin Feſttag der fieiegsopfer in Freiburg Reichskriegsopferführer Oberlindober und Gauleiter Wagner ſprachen (Eigener Bericht des Freiburg, 22. Juni. Den ganzen Samstag über waren die Frontſoldaten und Kriegsopfer Badens in Sonderzügen nach Freibura gekom⸗ men, um hier ein Feſt der Kameradſchaft zu feiern. In den Abendſtunden bot Freiburg ein ungewohntes lebhaftes Bild. In den Straßen herrſchte zum Teil ein beänaſtigendes Gedränge. Die öffentlichen Gebünde und Privathäuſer hatten reich geflagat. Die Frei⸗ burger ſetzten ihren nanzen Ehraeiz darein, den Frontkümpfern gaute Unterkunft und naſt⸗ liche Aufnahme zu bieten. Kameradſchaftsabend Die Organiſation klappte vorzüglich. 25 000 Gäſte waren gekommen, die zum arößten Teil am Kameradſchaftsabend in der Feſthalle teilnahmen. Soldatiſcher Geiſt gab dem Abend ſein beſonderes Gepräge. Der feierliche Fahneneinmarſch und das Lied vom auten Kameraden leiteten zum ſchlichten Toten⸗ gedenken über. Nach dem feierlichen Marſch von Richard Strauß, von der Kapelle des Infanterie⸗Regiments 75 meiſterhaft geſpielt, begrüßte der Bezirksobmann der RSKOV Pa. Schottmüller die Gäſte, insbeſondere den Reichskriegsopferführer Pa. Oberlind⸗ ober. Begeiſtert, begrüßt trat dann nach muſikaliſchem Zwiſchenſpiel der Reichskrieas⸗ opferführer vor uns hin, um über die Bedeu⸗ tung dieſes Abends und den Ehrentag zu ſprechen. Der Sonntag Am Morgen des Sonntaas wurde im Auf⸗ traa der NSͤOV an den Ehrenmalen ber Gefallenen in Freiburg Kränze niedergeleat. Den Höhepunkt des Ehrentages der Front⸗ ſoldaten und Kriegsopfer bildete eine newal⸗ tige Kundgebung auf der Univerſi⸗ tätskampfbahn an der Schwarzwald⸗ ſtraße zu Füßen des Schloßberges und des Roßkopfes. An Zehntauſend mögen daran teil⸗ genommen haben. Frontſoldaten, Krieasopfer und Tauſende von Gäſten hatten auf den Sitz⸗ reihen des rieſigen Hufeiſens Platz genommen, „Hakenkreuzbanner“) die die Fahnen des Führers umſäumten. Ein wunderbar maleriſches Bild boten die Trach⸗ ten der Frauen vom Hanauer bis zum Mark⸗ aräfler Land bis zum Bodenſee. Die Schwer⸗ krieasbeſchädigten und Kriegsblinden hatten auf mit Blumen geſchmückten Stühlen Platz genommen. Viele Kameraden, die aus dem Geſichtskreis des Alltaas lange Jahre ent⸗ ſchwumden waren, ſaßen da in Reih und Gliec. Auf der Tribüne ſah man Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner und Kreis⸗ leiter Dr. Erley, Vertreter der alten und jungen Wehrmacht, als Vertreter des Garni⸗ ſonsälteſten Major Meindel, ſowie die Ver⸗ lreter des Staates und der Stadt, der Univerſi⸗ tät und anderer öffentlicher Körperſchaften. Der Reichskriegsopferführer Pg. Hans Ober⸗ lindob err begab ſich ſofort nach ſeinem Ein⸗ treffen mit dem Reichsſtatthalter zu den Schwer⸗ kriegsbeſchädigten und Kriegsblinden, um ihnen Blumen zu überreichen. 160 Fahnen der Kame⸗ radſchaften und der Gliederungen der Partei marſchierten ein und ſtellten ſich vor den Stu⸗ fen der Tribüne auf. Die Ehrung der Toten Bezirksobmann Pg. Schottmüller gab den Befehl zur Ehrung der Toten des Krieges und der Walt fih Feierliche Stille lag über dem Platz, als ſich die Fahnen ſenkten und das Lied vom guten Kameraden erklang. Im Na⸗ men des NS⸗Kriegsopferbundes eröffnete der Bezirksobmann die Kundgebung und begrüßte Kameraden und Ehrengäſte. „Die Fahnen hoben ſich zum Gruß an den Führer. Die Abordnungen und Ehrenformatio⸗ nen ordneten ſich zum Vorbeimarſch und Feſt⸗ zug durch die Stadt. Die Ehrengäſte fübrer unter Führung von Reichskriegsopferführer Pg. Oberlindober an der Schützenallee Aufſtel⸗ lung genommen und nahmen dort den Vorbei⸗ marſch der Formationen und der Ortsgruppen der NSKOV Freiburg, Lahr, Offenburg— Aun Hanauer Trachtenkapelle— und Kon⸗ anz ab. Am Nachmittag F3 eine Frauenkundge⸗ bung. Ein Volksfeſt am Waldſee, veranſtaltet vom Hilfsbund der Deutſch⸗ eſterreicher in Freiburg, bildet den Abſchluß des Feſtes der Frontſoldaten und Kriegsopfer. Zwischen Neckar und Bergstraſle Sonnwendfeiern ringsum Weit in die Ebene leuchteten am Famstap. ein abend die Flammen vom Heiligen Berg erhebender Unblick bot ſich den Menſchen, die an der Feier Arten nicht teilnehmen konnten, aber von den Orten zwiſchen Neckar und Berg⸗ ſtraße das große Feuer der Sonnenwende —332 Nicht weniger eindrucksvoll dürfte aber er Anblick geweſen ſein, der ſich auf den Höhen der Bergſtraße von den Sonnwendfeiern der einzelnen Gemeinden bot. In Ladenburg Freifzug durch odenwald und Bauland Frühjahrswettkämpfe der SS/ Ein Kindergarten der NSV in Walldürn Buchen, 22. Juni.(Eig. Bericht). Auf dem Sportplatz an der Walldürnerhöhe führte am vergangenen Sonntag der Sturmbann 6/81 die wom Reichsführer der SS befohlenen Früh⸗ jahrswettkämpfe durch, die beſonders am Nach⸗ mittage zahlreiche Zuſchauer anlockten. Am Vor⸗ mittag fand der Dreikampf ſthatt. Er beſtand aus 100⸗Meter⸗Lauf, Weitſprung und Kugelſto⸗ ßen. Gewertet wurde nach den Beſtimmungen des SA⸗Sportabzeichens. Man konnte ganz an⸗ ſprechende Leiſtungen ſehen. Beſonders rührig war in der vergangenen Woche die NS⸗Volkswohlfahrt. In Oſterburken hatten ſich alle Amtswalter der NS des frühe⸗ ren Kreiſes Adelsheim zuſammengefunden, um einen Bericht des Kreisamtsleiters der Ne, Pflüger, über die Winterarbeit entgegen zu nehmen. Ganz beſonders legte er den Amtswal⸗ tern ans Herz, ſich nun reſtlos einzuſetzen für die Werbung von Freiplätzen zur Kinderland⸗ verſchickung, ſowie heute ſchon Vorbereitungen zu treffen für das kommende Winterhilfswert. Dann ſprach er dem bisherigen Kreisamtsleiter der NSV von Adelsheim, Wöppel, den Dank für die geleiſtete Arbeit aus. Eine rege Aus⸗ ſprache klärte noch manche Frage über Ziel und Aufgabe der NSV. „In Walldürn wurde am Montag ein Kindergarten der NiS eröffnet und ſo ein lang gehegter Wunſch erfüllt, um den Müt⸗ tern in der Zeit der vielen Arbeit im Sommer etwas Entlaſtung zu verſchaffen. In der Turn⸗ halle wurde der geeignete Raum gefunden und ſo hergerichtet, daß man ſich darin wirtlich wohl fühlen kann. Eine geprüfte Kindergärtne⸗ rin wird künftig die Kleinen betreuen und fröh⸗ liche Kinder werden ſich tummeln. In Buchen ſelbſt fand im alten Rathaus⸗ ſaal eine Tagung der Ortsfrauenſchaftsleiterin⸗ nen unter der Leitung von Kreisfrauenſchafts⸗ leiterin Perino ſtatt. Eingehend wurde die Or⸗ ganiſation der NS⸗Frauenſchaft im neuen Kreis Buchen beſprochen. Es folgten Vortrüge über hauswirtſchaftliche Fragen, über die Einrichtung der deutſchen Kinderſchar und die bisher ge⸗ machten Erfahrungen. Abſchließend folgte noch ein Vortrag über„Nationalſozialismus als Weltanſchauung“. Die Ortsgruppe Buchen der NSDaAp hielt auch ihre Monatsverſammlung ab. Für den ver⸗ hinderten Kreisleiter ſprach Ortsgruppenleiter Holzwarth zur heutigen politiſchen Lage. Dann nahm Ortsgruppenleiter Holzwarth Abſchied von ſeiner Ortsgruppe, da er beruflich nach Karlsruhe verſetzt iſt. Die Geſchäfte führt zu⸗ nächſt der ſtellvertretende Ortsgruppenleiter Er⸗ bacher. Nur ungern ſieht man Pg. Holzwarth aus dem Kreis ſcheiden, denn wo er auch ſprach, hatten die Zuhörer einen Gewinn. Eine betrübliche Nachricht iſt für unſere Bau⸗ ern eingetroffen. Die Kreisbauernſchaft Buchen iſt ab 20. Juni aufgehoben und wird mit Wert⸗ heim und Tauberbiſchofsheim, um die Verwal⸗ tung zu vereinfachen, zuſammengeſchloſſen. Die neue Bauernſchaft hat ihren Sitz in Tauber⸗ biſchofsheim. Die Kreisbauernſchaft Adelsheim wird mit Mosbach vereinigt. Zwei verdiente Bauernführer, die Kreisbauernführer Sock, Buchen, und Thren, Adelsheim, ſcheiden nun aus ihren Aemtern. B. —— Jungvolk und Jungmädel auf dem Sportplatz eine Sonnwendfeier ab, zu der ſich viele Zuſchauer eingefunden hatten. Nach dem N5 pruch wurde Ar Holzſtoß entzündet und ropagandaleiter Oehm hielt eine Anſprache. ie SS hielt auf dem Neckarvorland ihre ——.— ab; hell ſpiegelten ſich die Flammen im keckar. Gegenüber, in Neckarhauſen, war die H§ am Ufer vor dem gräflichen Neckar⸗ garten angetreten; es wurden Lieder geſungen und Verſe geſprochen; Vikar Stöhrer erläuterte der Jugend den Sinn dieſer Feier. In Gdingen verſammelte ſich das Jungvolk auf dem Sportplatz, wo nach einer Anſprache von Jungvolkführer Jung das Lied„Flamme em⸗ or“ geſungen wurde, während praſſelndes uer das hochgeſchichtete Holz verzehrte. Die onnwendfeier in Schriesheim wurde ——5 am Samstag durch den Sturm 21/M 153 es NScc unterhalb der Schwedenſchanze ab⸗ gehalten. In Ilvesheim war es wiederum der Jugend vorbehalten, die Sonnenwende zu feiern; das geſchah in würdiger Weiſe mit Liedern und anderen Vorträgen auf dem Platz vor der Feſthalle. So war in allen Land⸗ Gelegenheit geboten, dem alten eutſchen Feſt beizuwohnen. Ladenburger Nachrichten Hochbetrieb im Schwimmbad. Bei der herr⸗ ſchenden Hitze war es nicht verwunderlich, da am Sonntag das Ladenburger Schwimmba überaus ſtark beſucht wurde. Man ſchätzt die Beſucherzahl auf über 2000 Perſonen, die ſich im Waſſer, in Luft und Sonne tummelten und der Hitze trotzten. Natürlich waren es meiſt auswärtige Beſucher, und zwar aus allen Rich⸗ tungen, von der Bergſtraße wie aus den öſt⸗ lichen Vororten Mannheims. Es iſt über⸗ raſchend, wie viele Freunde ſich unſer ſchönes Bad ſchon erworben hat. Bei ſolchem An⸗ drang war gewiß der Platz knapp geworden, aber man fand ſich damit ab und machte es ſriß ſo bequem wie möglich. Daß ein Er⸗ riſchungsraum vorhanden iſt, wurde als an⸗ genehm empfunden, und der Geſchäftsmann wird ſich noch mehr ſolcher Tage wünſchen. Obſtbäume werden verſteigert. Am Donners⸗ tag, 25. Juli, werden die an der oberen Bord⸗ hofſtraße ſtehenden Obſtbäume zum Entfernen und Selbſtnutzen in zwei Loſen verſteigert. Die Bäume müſſen entfernt werden, weil ſie auf 113 Gelände ſtehen, das demnächſt bebaut wird. 23. Juni 1580 Neckarhauſen meldet Aenderung der Sandpreiſe. Nach einer Mit⸗ etzingen teilung der Stadtverwaltung Schwetz mußten im Hinblick auf erhöhte Betriebsk die Preiſe für Sand aus der Grube im Schwet⸗ zinger Stadtwald mit Wirkung vom 22. Junſ d. J. wie folgt feſtgeſetzt wevden:.— 4 40 Laſtwagen ohne Anhänger(ſeither.— R .60 RM. für Laſtwagen mit Anhänger(ſeit⸗ her.20 RM.). von—12 und von 13—17 Uhr. Vom Reichsluftſchutzbund. Die Reviergruppe Neckarhauſen des Reichsluftſchutzbundes, die bisher der Mannheim unterſtelt der Ortsgruppe Schwei⸗ war, iſt ab 1. Juli d. zingen zugeteilt. Aus Edingen Lebhafter Sonntagsverkehr. enthalt war. Auch mit Rädern waren zahl⸗ reiche Ausflügler aus den Nachbarorten wie auch aus Mannheim und Heidelberg gekommen. Der Neckarſtrand bei Edingen ſcheint ſich hei den Waſſerſportlern ſteigender Beliebt— 0 and⸗ erfreuen; ruhige Lage und freundliche ſchaft tragen dazu bei, daß ſich ſo viele Sonn⸗ tagsgäſte bei uns einfinden. Neues aus Schriesheim Die Kirſchenernte geht ihrem Abſchluß enh⸗ egen. Sie war diesmal wenig erfreulich, lieben doch die Einnahmen ſehr weit hintek Zu groß war der Schaden, der durch das unzeitgemäße den Erwartungen zurück. wetter angerichtet wurde. Ein leich iſt dadurch entſtanden, da wird. Wer alſo nicht ausſchließlich auf Verdienſt an den Kirſchen angewieſen wat, konnte ſich an den Erdbeeren einigermaßen ſchadlos halten. umeſenung der Hybriden. Die freiwillige e 3 Umſtellung der Hybriden wird auch im Jah 1936 fortgeſetzt. Vorjahr keine——— ein. Sämtliche Hybridenbeſitzer werden aufgefordert, die Un⸗ Die Ausgabe erfolgt nur noch Am Neckar herrſchte über das Wochenende reger Bade⸗ betrieb. Viele Paddler und Kanufahrer hatten bei der Schloßwirtſchaft angelegt, wo bei Kon⸗ zert im ſchattigen Garten ein angenehmer Auf⸗ das warme etter der letzten Zeit für die Erdbeeren ſ 4 Maffen war. Hier kann man von einern aſſenernte ſprechen, die durch eine zwecken ſprechende Marktregelung reibungslos ab 10 n ke Das Verfahren bleibt das leiche wie in den letzten Jahren. In der Höhe er Entſchädigungsſätze tritt gegenüher den 4 Mannh lunter . Nur eine der Innenf ihren dicken zu erhalten. nung, dienn und darauf wirklich„vo Die eine chen errichte Fein hat ſi⸗ tet. Blende wand und e daß man möchte, wen Der Leſer bieſe Rundl unter der g nen Platz ii nis etwas nicht ſo ſchö ſie wahrſchei ren um das eine freundl ladende Rur In dieſen enſt erkannt, die Sonne, ſelbſt vor H. ber auf der helaubten Li mütsruhe ge und wenn er auch ein erg Die andere hafte Rotbuc Sie erhebt ſi befindlichen in die Breite unter iſt nick an der Heid wand iſt nich hat einen du füllt völlig i' ſitzt gut und herabſtürz end wonnigem 7. — ſtellung der Hybriden bis ſpäteſtens W. Jul 1936 im Rathaus anzumelden. Keine Zwangsverſteigerung, Die in der Auz⸗ nkündigung einer Krämer) beruht auf einem Irrtum. Die Ausſchreibung wurde zurückgezogen. abe am 18. Jüni gebrachte wangsverſteigerung(betr. Ilvesheimer Notizen Wo ſind die Gewinner? Von der Inſelfeſ⸗ Lotterie ſind größere Anzahl Gewinne er noch im Beſitz eines Loſeß nicht eingelöſt. iſt, möge ſich vergewiſſern, ob er nicht do Glück hatte und vielleicht noch einen na 4 Ge⸗ Gegenſtand in Empfang nehmen kann. winne, die bis 1. Auguſt 1936 nicht aögehnlh ſind, verfallen zugunſten der Veranſtalter. Sommerfeſt im Juli. Partei und Gemeinde veranſtalten in den Tagen vom 18. bis 20. Juli 1936 ein Sommerfeſt, zu dem die Vorhereſe Es ſoll wieder tungen ſchon im Gange ſind. eine ganz große Sache werden. Partei un Gemeinde werden alles daranſetzen, daß dieſe gemeinſame Veranſtaltung bei den Beſucherg in ebenſo angenehmer Erinnerung bleiben wih Wie wir erfahren, wid Joſef Offenbach vom Nationaltheater Manw wie das Inſelfeſt. heim wieder mitwirken. lleues aus Tampertheim Er konnte nicht ſchwimmen. m Sonntagnachmittag wagte ſich der 16jährige Ludwig Hamm von hier, der des Schwimnienz unkundig iſt, zu weit in den Altrhein. Außer) halb der Schwimmbahn des Turnvereins ging es plötzlich tief hinunter, ſo daß der zpi Mann unterging. junge Leute ans Rettungswerk. Es ge ihnen, den bereits Erſchöpften herauszuholen wo man am Rande Wiederbelebungsverſuche anſtellte. Eine hinzukommende Frau des Roten Kreuzes ſtellte ſofort die entſprechenden fachge⸗ mäßen Minnten zum Grfolg ff an, die nach etwa 25 Minuten zum Erfolg führten. Am Altrhein, Am vergangenen Sonm tag war Lampertheim wieder das Ziel vieler Auswärtiger. Das wunderbare Naturbad dez Altrheins hatte Tauſende aus der ganzen Um⸗ gebung angelockt, ſo daß es am Rhein von Ba⸗ denden und Paddlern nur ſo wimmelte. Eine roßen Reiſe⸗ Frankfurt; ſie wurde durch Apothe⸗ große Reiſegeſellſchaft kam mit wagen von ker Feldhofen durch das Raturſchutzgebiet g führt. Die Gäſte hielten den ganzen Tag über hier aus und äußerten ſich recht befriedigend über ihren Ausflug. Beſonders gefiel ihnen die Romantik des Biedenſandes und der herrlich gelegene Altrhein. Leibnas- Monenanlodn boal arous in I0 Mimslum, mil Ogoblo, denn mit Opekic wird die Mormelade billiger. Ohne Opekfa nämlich kocht die Marmelade durch die lange Kochzeit häufig bis zur Hälfte ein. Mit Opekfa jedoch bekommen Sie ungefähr das ganze Gewicht an Marmelade in die Gläser, das Sie an Obst und Zucker in den Kochtopf geben. Es waren zufällig viele Menſchen am Strande, die den Vorgang beoh⸗ achteten. Kurz entſchloſſen machten ſi ang Eine Der Gro Wir Mann zu freuen, w 4 ußenſtehend⸗ heims und a nen Wirtſcha fiel dieſer Te das vor ein Kreiſe und o wurde, die au heimer Wirtf werden ſollten —*— und Werbeplakat Syſtem des biet Mannhe der Sachlage LText Abſtand lediglich einig —— Großt inige Zahler laſſen gleichze heims Großve Mehr als T das Werbebla ſtellen Teile« anlagen dar dem Betrieb, abwickelt. In det ſich ein gr 7 von eine erkennen läßt Dreieck der Aluat In ein ngabe, wie keis erſtreckt, ihren Wohnſitz Der Fran Von einer A kann eigentlich es handelt ſich zoſenweg vorg Verbeſſerungsc ligſtellung weſe ſicherheit beitt Waldpark führ ſamten Fahrz nach und von d wies bisher eir Mitte hochlag die Fahrbahnd Dieſe Wölbu angenehm, wer ten. Gegenwärt die allzuſtark und die ganz⸗ öhe zu bring⸗ raße breiter davon, daß ſick heit erhöht. Das Aebe Am Montag Mieter in eine dem Hauswirt nicht geneigt z⸗ paraturen vorzi lauf der Ausei ſich ſchließlich Ueberfallkomma ter kurzerhand mitnahm. Eine eingeſunden ha. 23. Juni 1030 eldet Nach G ng Schwetzingen yte Betriebskoſten Grube im Schwet⸗ ng vom 22. Juni en:.— RM. für zither 2 R 50 Anhänger(ſeit⸗ erfolgt nur noch hr. Die Reviergrupße ſchutzbundes, die nheim unterſtellt tsgruppe Schwel⸗ n ide reger Bade⸗ zanufahrer hatten egt, wo bei Kon⸗ angenehmer Au⸗ ern waren zahl⸗ Nachbarorten wie elberg gekommen. n ſcheint ſich hei r Beliebtheit 1 reundliche Land⸗ h ſo viele Sonn⸗ sheim im Abſchluß en⸗ venig erfreulich ſehr weit hintek u groß war der itgemäße 4 in gewiſſer Aus⸗ dag das warme e Erdbeeren ſ ein ch eine ent⸗ ungslos abgeſeht Hießlich auf den angewieſen war, en einigermaßen m dauch im Jahte hren bleibt dasß en. In der Hihe ein. Sümiiich fordert, die Un⸗ äteſtens 2. Jul Die in der Aus⸗ nkündigung einer Krämer) beruht ſchreibung wurde tizen on der Inſelfeh Anzahl Gewinne Beſitz eines Loſeß ber⸗ m doch einen n W men kann. Ge⸗ 6 nicht abgeholk Veranſtalter. i und Gemeinde 1 18. bis 20. Jull n die Vorberei⸗ Es ſoll wieder en. Partei und ſetzen, daß dieſe i den Beſuchern ung bleiben wi erfahren, wih altheater Mann⸗ ertheim immen. Am h der 16jährige 3 des Schwimmenz Altrhein. Außer⸗ rurnvereins ging daß der zpi n zufällig viele ihren Wohnſitz haben. 4 n Vorgang beob⸗ achten ſi ſerk. Es gelang herauszuholen, ſelebungsverſuche Frau des Roten 4 rechenden fachge⸗ e an, die nach füͤhrten gangenen Somn das Ziel vieler te Naturbad dez der ganzen Um⸗ tRhein von Ba⸗ wimmelte. Eine it gimben Reiſe⸗ de durch Apothe⸗ urſchutzgebiet ge⸗ zanzen Tag über echt befriedigend gefiel ihnen die und der herrlich 5 chen errichtet worden. Sie iſt auch die ſchönſte. Am gecar 3 Der Leſer wird ſchon erraten haben, wo ſich nis etwas abſeits geſtellt wurde. 4 Mannheim fjauptſtadt Mmannheim 23. Juni 1936 linter Lindon und Mueſien Nur eine Linde und eine Rotbuche ſind in der Innenſtadt zu der Ehre gekommen, um ihren dicken Stamm eine Rundbank angebracht zu erhalten. Das iſt allemal eine Auszeich⸗ 1 nung, die nur wenigen Bäumen beſchieden iſt und darauf ſchließen läßt, daß dieſe dann auch wirklich„von Klaſſe“ ſind. Die eine Rundbank iſt erſt vor wenigen Wo⸗ Fein hat ſie der Schreiner gefügt und geſtal⸗ it Blendend weiß und glänzend iſt iyr Ge⸗ wand und drauf ſitzen tut man ſo bekömmlich, daß man ſchon gar nicht mehr aufſtehen möchte, wenn man einmal ſitzt. dieſe Rundbank befindet! Sie befindet ſich unter der großen Linde auf dem neugeſchaffe⸗ nen Platz in P7, die ungewollt vom Bebürf⸗ Wäre ſie nicht ſo ſchön und kräftig geweſen, dann hätte 4 ſie wahrſcheinlich ſterben müſſen und wir wä⸗ ren um das Vergnügen gebracht worden, ſo eine freundliche, jeden Vorübergehenden ein⸗ ladende Rundbank zu beſitzen. In dieſen heißen Sommertagen hat man enſt erkannt, was man an ihr hat. Da mag die Sonne gerade machen, was ſie will, mag 1 ſelbſt vor Hitze toll werden; das alles kann der auf der Rundbank und unter der dicht belaubten Linde Sitzende mit der größten Ge⸗ mütsruhe geſchehen laſſen. Er lacht ſich was und wenn er zur Ruhe neigt, hält er vielleicht auch ein erquickendes Schläſchen. Die andere Rundbank umſchließt eine recken⸗ 3 hafte Rotbuche, die nicht weitab davon ſteht. Sie erhebt ſich in der mitten im R7⸗Quadrat befindlichen Anlage, wo ſie krafwoll ihr Geäſt . in die Breite wirken läßt. Die Rundbank dar⸗ unter iſt nicht ganz ſo feſtlich, wie die andere an der Heidelberger Straße; denn ihr Ge⸗ wand iſt nicht von ſo lichter Farbe. Aber ſie hat einen durchaus ſoliden Charakter und er⸗ füllt völlig ihre Aufgabe. Wer darunter ſitzt, ſitzt gut und kann ſich erfreuen an der breit herabſtürzenden Blütenkaskade, die leuchtet in wonnigem Farbenreichtum. 4 Eine geſchickke Werbung Der Großverkehr im Wirtſchaftsgebiet Wir Mannheimer haben allen Grund uns zu freuen, wenn auf mannigfache Weiſe die ußenſtehenden auf die Bedeutung Mann⸗ heims und auf die Wichtigkeit der verſchiede⸗ nen Wirtſchaftszweige hingewieſen wird. Uns fiel dieſer Tage ein Werbeblatt in die Hände, das vor einiger Zeit an die intereſſierten —— Kreiſe und an ſolche Körperſchaften verſchickt wurde, die auf eine beſtimmte Seite im Mann⸗ heimer Wirtſchaftsgebiet aufmerkſam gemacht werden ſollten. Das auf Kunſtdruckpapier her⸗ ſtellte und nur einſeitig bedruckte größere ee Herbeplatat trägt die Ueberſchrift„Das neue Gyſtem des Großverkehrs im Wirtſchaftsge⸗ biet Mannheim“. In richtiger Erkenntnis der Sachlage wurde von einem umfangreichen 4—5 Abſtand genommen und ſo findet man lediglich einige wichtige Angaben über Mann⸗ ims Großverkehr Einige Zahlenangaben erläutern den Text und laſſen gleichzeitig die Bedeutung von Mann⸗ heims Großverkehr erkennen. Mehr als Text werben die Bilder, mit denen das Werbeblatt umrahmt iſt. Dieſe Bilder in gedrängter Kürze. ſtellen Teile aus unſeren verſchiedenen Hafen⸗ anlagen dar und geben Teilausſchnitte von dem Betrieb, der ſich in dieſen Hafenanlagen abwickelt. In der Mitte des Blattes befin⸗ det ſich ein großes Vogelſchaubild, das die An⸗ 7 von einem Teil der Mannheimer Häfen erkennen läßt und das vor allem das berühmte Dreieck der Reichsautobahn bei Mannheim Auct In einem Kreis findet man ferner die Angabe, wie weit ſich der 25⸗Kilometer⸗Um⸗ kreis erſtreckt, in dem 950 000 Einwohner Der Franzoſenweg wird ausgebeſſert Von einer Ausbeſſerung des Franzoſenweges kann eigentlich kaum geſprochen werden, denn es handelt ſich bei den gegenwärtig am Fran⸗ zoſenweg vorgenommenen Arbeiten mehr um Verbeſſerungsarbeiten, die nach endgültiger Fer⸗ igſtellung weſentlich zur Hebung der Verkehrs⸗ ſicherheit beitragen dürften. Der durch den Waldpark führende Franzoſenweg, der den ge⸗ ſamten Fahrzeugverkehr mit Kraftfahrzeugen nach und von dem Strandbad aufzunehmen hat, wies bisher eine ſtarke Wölbung auf, ſo daß die Mitte hochlag und nach den Straßenrändern die Fahrbahndecke ſtart abfiel. Dieſe Wölbung war beſonders dann ſehr un⸗ angenehm, wenn ſich zwei Fahrzeuge begegne⸗ ten, Gegenwärtig iſt man nun damit beſchäftigt, die' allzuſtart abfallenden Seiten zu erhöhen und die ganze Straßenbreite auf die gleiche he zu bringen. Dadurch wird in Zukunft die raße breiter erſcheinen als bisher, abgeſehen davon, daß ſich automatiſch die Verlehrsſicher⸗ heit erhöht. 73 Das Aeberfallkommando alarmiert Am Montagabend gegen 10 Uhr geriet ein Mieter in einem Hauſe der-⸗Quadrate mit dem Hauswirt in Streitigkeiten, da dieſer ſich nicht geneigt zeigte, im Hauſe notwendige Re⸗ paraturen vorzunehmen. Da der Mieter im Ver⸗ lauf der Auseinanderſetzung rabiat wurde, ſah ſich ſchließlich der Hauswirt genötigt, das Ueberfallkom mando zu alarmieren, das den Mie⸗ ter kurzerhand in ſeinem Auto zur Polizeiwache mitnahm. Eine neugierige Menge, die ſich raſch eingeſunden hatte, war Zeuge dieſes Vorganges. Kulturzigeuner am Strandbad und im Waſſer Baden ſoll Sport ſein und der Geſundheit dienen/ Polizei iſt kein Kindermädchen/ Warnung an Unbelehrbare Polizeibericht: Im Laufe des geſtri⸗ gen Tages ertranken beim Baden im Rhein ein 19 Jahre alter Mann und ein 13 Jahre alter Schüler von hier, im Neckar ein 8 Jahre alter Schüler. So lautete der Polizeibericht geſtern und ähn⸗ lich oder ſchlimmer kann er in Zukunft lauten. Nüchtern drückt er in Zahlen Schmerz und Leid einer Familie aus. Aber mehr noch: Beſtes Zu⸗ kunftgut unſeres völkiſchen Beſtandes fiel dem Leichtſinn, der Unaufgeklärtheit, der Undiſzipli⸗ niertheit und der Verantwortungsloſigkeit zum Opfer. Unſere Jugend muß uns aber zu koſtbar ſein, als daß wir ſie auf ſo tragiſche Weiſe um ihre Zukunft betrügen. Es liegt daher an uns, ſie aufzuklären, ihr zu helfen und ihr beizuſtehen. Nur zum kleinſten Teil iſt es vichtig, die mo⸗ Urlaubszeit-Wonnezelt Am frühen Morgen gehts hinaus ans Wasser dies scheint ein wahrer„Sonnentag“ zu werden. mentan herrſchende tropiſche Hitze für die vielen Unſälle in und an den Gewäſſern verantwortlich zu machen. Wer unſere Jugend an den Ufern des Rheins und des Neckars ſich tummeln ſieht, wer Augenzeuge iſt, mit welch ſträflichem Leicht⸗ ſinn ſie bis weit in die Mitte des Rheins ſchwimmt oder wie des Schwimmens Unkundige ſich ins offene Waſſer hineinwagen, der wundert ſich über nichts mehr. Gegen dieſen Unfug iſt die Polizei ſo gut wie machtlos, denn um ihm zu ſteuern, müßte man die Ufer der beiden Ge⸗ wäſſer mit einem Zaun von Polizeibeamten ein⸗ friedigen. Letzten Endes iſt die Polizei aber auch kein Kindermädchen! Es iſt verfehlt und ein trauriges Zeichen der Hilfloſigkeit der Er⸗ zieher und Erwachſenen unſerer Jugend gegen⸗ über, wenn ſie andauernd und bei jeder paſſen⸗ Auin.: DAF Große Fortſchritte in der Breite Straße Eine Straßenkreuzung wieder freigegeben/ And jetzt wird feſte geteert Rund um die Gleiserneuerungsarbeiten in der Breiten Straße iſt es jetzt etwas ruhiger geworden, denn die den großen Lärm ver⸗ urſachende Arbeit iſt geleiſtet. Auf den erſten Teilſtrecken iſt allerdings die Lärmbeläſtigung der Anwohner durch eine Geruchsbeläſtigung abgelöſt worden, da inzwiſchen Teermaſchinen angefahren ſind, aus denen das Material zur Wiederherſtellung der Straßendecke entnommen wird. Die Anwohner ſagen aber gar nichts darüber, da ſie wiſſen, daß auch dieſe Sache vorübergeht und es ſich um eine unumgängliche Maßnahme handelt, von der ſie ſpäter einen roßen Nutzen haben werden, wenn die Ghoßendaenen auf den neuen Gleiſen ohne den geringſten Lärm dahinfahren. Wie weit die Arbeit am erſten Teilſtück ſchon vorangeſchritten iſt, geht daraus hervor, daß man eifrig beſtrebt iſt, die Oberfläche her⸗ zuſtellen, nachdem die Schienen feſt verankert und eingefügt ſind. Um den itenftr der durch die Umleitung durch die Seitenſtraßen und durch die fehlenden Querverbindungen auf der Strecke Friedrichsbrücke— Paradeplatz ſehr er⸗ ſchwert wird, zu erleichtern, hat man die Ar⸗ beiten an der erſten Seitenſtraße nach der Friedrichsbrücke, alſo bei J 1/K 1 und 11/0 1, etwas beſchleunigt und auf Straßenbreite die neue Fahrbahn ganz fertiggeſtellt. So iſt we⸗ nigſtens die erſte Querverbindung geſchaffen, der bald die zweite folgen wird. Bei Ueber⸗ fahren der Straßenbahnſchienen an dieſer Stra⸗ ßenkreuzung merkt man überhaupt keine Stöße, da die Schienen mit der Straßenoberfläche ganz hervorragend eingeebnet ſind. Bei dem Verlegen der neuen Gleiſe am Marktplatz durfte man die Beobachtung machen, daß in Zukunft keine Weiche mehr nach den noch liegenden Gleiſen der Jungbuſchſtraße vorhanden ſein wird. Das Ueberziehen des Kopfſteinpflaſters und der Straßenbahngleiſe in der Mitte der nicht mehr benützten Straßen⸗ bahnſtrecke Marktplatz— Jungbuſch zeigte vor Monaten bereits, daß man gewillt iſt, dieſe Strecke nicht mehr in Betrieb zu nehmen. Nach⸗ dem nun auch die Weiche am Marktplatz aus⸗ gebaut und nicht mehr erneuert wurde, wird t4 recht bewieſen, daß ein Straßenbahnver⸗ kehr durch dieſe Straße nicht mehr in Frage kommt. Die Schienen am Marktplatz laufen nunmehr gerade durch, während man die Kurve bei H 1 durchgehend mit Kopfſteinen ge⸗ pflaſtert hat. Es läßt ſich nicht leugnen, daß durch den Wegfall dieſer Stelle als Umſetz⸗ punkt für die Wagen der Linie 35 auch ein ſchweres Verkehrshindernis beſeitigt wird. An arkttagen war trotz des Abſtellens der Wa⸗ gen nach G2/H 2 eine Behinderung des Markt⸗ verkehrs zu verzeichnen, und wenn an nor⸗ malen Tagen die Wagen bei H1 ſtanden, hielten ſie meiſt ſo dicht auf der Straßenecke 1/H 2, daß ſie jegliche Ausſicht auf die Straßenecke verſperrten. Hierdurch gab es ver⸗ ſchiedentlich Zuſammenſtöße, die nur durch die Unüberſichtlichkeit wegen der im Blickfeld ſtehenden Straßenbahnwagen hervorgerufen wurden. Aber das hat ja jetzt alles ein Ende, denn es fehlt den Straßenbahnwagen die Mög⸗ lichkeit, an die Stellen zu kommen, an denen ſie früher den Verkehr behinderten. Volksſender 1936 ruft Und nun in den Nibelungenſaal Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ teilt uns mit: „Die Vorarbeiten für den Volksſender 1936 ſind überall rüſtig im Gang. Da hatte Karls⸗ ruhe ſeinen bunten Abend, am letzten Sams⸗ tag Pforzheim, und nun komm Mannheim an die Reihe. Die Ausleſe ſeinerzeit im Fried⸗ richspark hat ſtattgefunden. Das Publikum hat mitentſchieden, und— man kann ſagen— zum größten Teil richtig. Am kommenden Sams⸗ tag werden die beſten Darbietungen in einem feſt umriſſenen%⸗Stunden⸗Programm ge⸗ boten. Der Reichsſender Stuttgart nimmt dieſe ganze Veranſtaltung auf und bringt ſie am Sonntag, den 28. Juni, zur Sendung. Dieſe Gauveranſtaltung wird die größte in ganz Ba⸗ den ſein. Und nun ergeht zum zweitenmal der Ruf an die Volksgenoſſen, dur ihren Beſuch die Verbundenheit mit unſeren Künſtlern der ſchaffenden Hand zu dokumentieren. Der Ein⸗ trittspreis iſt ebenfalls ſehr niedrig gehalten und. 30 Rpf., ausſchließlich Einlaß⸗ gebühr. Auch die Verwaltung des Roſen⸗ gartens iſt im Hinblick auf die gute Sache be⸗ reit, den Garderobezwang aufzuheben. Darum heißt die Parole für Samstag: Auf zur Gauveranſtaltung im Nibelungenſaal! Der Volksſender 1936 ruft! den und unpaſſenden Gelegenheit nach der Poli⸗ zei rufen. In erſter Linie iſt die Abhilfe zu be⸗ werkſtelligen von den Eltern und der Schule. Andererſeits tragen wir„Unbeteiligten“ einen großen Teil Schuld an den vorkommenden Un⸗ glücksfällen. Warum greifen wir nicht zur Selbſthilfe? Verwarnen die Unvorſichtigen und Leichtſinnigen und, hilft das nichts, machen vom Recht des Vernünftigeren, meinetwegen auch des Stärkeren, in fühlbarer Weiſe Ge⸗ brauch? Von kleinen Mißhelligkeiten, die meiſt nach einer Erklärung den Eltern gegenüber ins Gegenteil ſich verwandeln, darf man ſich nicht entmutigen laſſen. Mehr Selbſtdiſʒiplin Leider darf man bei Erwachſenen auf dieſe Art nicht liebevoll hilfreich ſein! Und ſie habens doch manchmal nötiger als unſere Jugend. Es gehört mit ins Programm, daß ein„Erwach⸗ ſener“ ſeine Schwimmkünſte vor fahrenden Dampfern zeigt, indem er taucht und den Steuermann möglichſt lange in Ungewißheit läßt, ob er den Waſſerakrobat ſchon auf den Grund gedrückt hat oder ob er wieder auftaucht. Was ein richtiger Schwimmer iſt, muß auch vom Strandbad oder ſonſt vom Rhein aus jeden vor⸗ beikommenden Kahn erklettern, ein Stück mit⸗ fahren und dann wieder mit elegantem Schwung abſpringen. Seine Suleika am Ufer wird ihn ob ſeines Wagemutes noch mehr bewundern und noch heftiger lieben. Die vergangenen Un⸗ fallſtatiſtiken weiſen eine beträchtliche Reihe von Unfällen auf, die von dieſer Unſitte herrühren. Beim Verbleib innerhalb der abgeſteckten Bade⸗ grenze ſind derartige Unglücksfälle unmöglich. Auch ſollte man den ohnehin ſchon ſchweren Dienſt des Aufſichtsperſonals nicht leichtſinniger⸗ weiſe erſchweren, denn jede Hilfeleiſtung wird durch die Maſſe der Beſucher ſowieſo ſchon er⸗ ſchwert. Dies alles beweiſt nur, daß einem großen Prozentſatz Beſucher immer noch das Verant⸗ wortlichkeitsgefühl und die Rückſicht auf das Wohl und Wehe ihrer Nächſten unbekannte Größen ſind. Iſt doch der abgeſeifte und ſauber⸗ gewaſchene Nebenmenſch noch lange kein ange⸗ nehmer Zeitgenoſſe, ſolange er durch obiges und ſonſtiges unliebſames Verhalten ſich als Kulturzigeuner erweiſt. Jugend mit Diſziplin! Eine erfreuliche Feſtſtellung läßt ſich ganz be⸗ ſonders bei der Unfallſtatiſtik über die Jugend machen. Nämlich die, daß nur ein ganz ver⸗ ſchwindend geringer Prozentſatz der Opfer dem Jungvolk, der 5H3 und dem BDM angehören. Die in dieſen Formationen anerzogene Selbſtdiſziplin, Wie ſtark kann man brüäunen? Nun— ds gibts keine ſeste Skale; cie notürliche Veranlagung ent · scheicdet. Fest steht, doſ Sie cdos„Breurwercen“ wesentlich fördern, wenn Sie sich vor je- der Sonnenbestrahlung gut mit Nives einreiben. C67 das Veranwortungsbewußtſein gegen ſich und den Nächſten und vor allem das ſtrikte Einord⸗ nen in die beſtehende Ordnung, laſſen es bei unſeren Jungen und Mädel gar nicht zu, an⸗ ders zu tun, als erlaubt iſt. Sie brauchen auch gar nicht verbotene Gelegenheiten aufzuſuchen, denn ihr Dienſt und ihre Freizeitgeſtalnn ygibt ihnen ſoviel Möglichkeiten, nach Luſt und Nei⸗ gung ſich körperlich zu betätigen, daß ſie unmög⸗ lich auf Abwege geraten können. Aber ſolange es noch Eltern und Erzieher gibt, die dies nicht begreifen oder wiſſen wollen, kann man auch von ihren Sprößlingen oder Pflegebefohlenen nicht verlangen, daß das Kücken klüger iſt als das Huhn. Aber wer„ſein eigenes Fleiſch“ und die Jugend allgemein liebt, der ſollte nicht in vormärzlicher Schulmeiſter⸗ poſe vor ihr ſtehen und ſie belehren wollen, ſondern ihr in jeder Hinſicht Gelegenheit geben, an den Segnungen der Neuzeit teilzuhaben. Denn: Wer ſein Vaterland liebt und ſeine Zu⸗ kunft erhofft, muß der Jugend helfen und ihr jedes Opfer erſparen! Mit Koͤc ins Saargebiet Eine Zweitagesfahrt am 27./28. Juni Wer will die Gelegenheit verſäumen, wenn Koͤſ jeden arbeitenden Volksgenoſſen ruft, mit ihr nach dem Saarland zu fahren? Kocß ruft euch Saarländer, eure Heimat, eure Verwandten und Betannten zu beſuchen. Koͤ ruft aber auch jene, deren ſehnlichſter Wunſch ſchon immer darin beſtand, die Men⸗ ſchen an der Saar, ihren harten Kampf ums Daſein, die gewaltigen Induſtrieanlagen, wie Hochöfen, Schachttürme uſw., nicht zuletzt' aber auch das herrliche Land an der Saar, deſſen Boden ſo ſchickſalhaft und eng mit Deutſchland verbunden iſt, zu beſuchen. Es ſoll den Brü⸗ dern und Schweſtern an der Saar durch euren Beſuch im deutſchen Saarland zur Gewißheit werden, daß wir alle auf Gedeih und Verderb mit einander verbunden ſind, daß auch hier das Wort Treue um Treue gilt, das die Brüder und Schweſtern an der Saar uns vorgelebt haben. —————————————————————————————————————————————————————————————————————————————— Mannheim„Hakenkreuzbanner“ 23. Juni! Bäderluftverkehr 1936 ab Mannheim kebensmintel feiſch halin 4„Kampf dem Verderb,“ lautet daß Ausgezeichnete Verbindungen/ Das Ferienziel auf ſchnellſtem Wege erreichbar Schlagwort des Sommers und wahrſcheinlih 8 Unſere Polizei erhält Beſuch Der Geſangverein der Mannheimer Polizei⸗ beamten hatte am 20. und 21. Juni ſeine her Buchwettben den letzten roßen Tage. Es galt, den Geſangverein der wird es auch für die Zukunft das Beſt ir den Buchwet forzheimer Polizeibeamten, der mit einer Mit dem 20. Juni hat die Deutſche Luft⸗ Ferienreiſenden ausgezeichnete Gelegenheit ge⸗ ſein, die großen Mengen an Lebensmitteln, die lldungswerkes i ſtattlichen Anzahl Sänger erſchien, zu empfan⸗ hanſa den Luftverkehr auf ihren Strecken nach geben, durch eine ſchöne, bequeme und an⸗ täglich verderben, der deutſchen Voltswirtſchaf ung bekanntgeg gen. Um 20 Uhr kamen die Gäſte am Samstag den Nord⸗ und Oſtfeebädern eröffnet. Durch regende Luftreiſe das Ferienziel ſchnell zu zu erhalten. Dies geſchieht durch richtiges R zeis Mannheim handeln der Lobensmittel vom Erzeuger his zum Verbraucher, d. h. insbeſondere auch ſei⸗ tens der Hausfrau durch eine planmäßige Vor⸗ ratswirtſchaft. Hierbei helfen ihr die bewährten Gas⸗ und Stromgeräte, die je nach Art dur Wärme oder Kälte die Lebensmittel für ku oder läugere Zeit haltbar machen. In erſter Linie beſteht die Möglichteit, Hilfe von Wärme, alſo durch Steriliſieren vor dem Deutſchen Haus, C 1, 10, an und unter Begrüßungsworten des Mannheimer Vereinsführers Krim.⸗Kommiſſar i. R. N. Lauer, lud man die Gäſte zu einem Kame⸗ radſchaftsabend ein. Muſikvorträge einer Ab⸗ teilung der Kapelle L. Becker und Geſangs⸗ vorträge der Mannheimer, unter Leitung ihres Chormeiſters U. Herzog, und der Pforzhei⸗ mer, unter Leitung des Chormeiſters Au⸗ Preis: Ken träger: Rol aße 39c. APreis: Kenn eisträger: Hel hr 41. , Preis: Kenn ügerin: Eſther arl⸗Straße die ausgezeichneten Verbindungen, die unſer Flughafen Mannheim⸗Ludwigshafen⸗Heidelberg während des diesjährigen Sommerlufterkehrs hat, iſt es in dieſem Jahre erſtmalig möglich, von unſerem Flughafen aus alle im Verkehr angeflogenen Bäder der Nord⸗ und Oſtſeee— zum Teil morgens und abends in wenigen Stunden— zu erreichen. Die Reiſe von un⸗ erreichen. Durch die Schnelligkeit der Luftreiſe iſt es dem erholungſuchenden Publikum ermög⸗ licht, gegenüber der unbequemen und zeit⸗ raubenden Reiſe mit einem erdgebundenen Verkehrsmittel für Hin⸗ und Rückreiſe den Ferienaufenthalt um je einen Tag zu ver⸗ längern. Es iſt zu hoffen, daß die erſtmalig für unſeren Flughafen ſo günſtigen Verbin⸗ genſtein, leiteten den Abend ein. ſerem Flughafen Neuoſtheim aus dauert nach dungen von unſerer Bevölkerung zahlreich in 845 enn muf ben daß 10 981 Beachtenswertes Stimmenmaterial konnte Borkum 3½, nach Langedoog 4½, nach Nor⸗ Anſpruch genommen werden. Es ſei noch dar⸗ die Hausfrauen ihren Winterbedarf an Obſt 3 Manr unter den Pforzheimern bemerkt werden. Pol.— derney 4, nach Sellin%, nach Swinemünde 5, auf hingewieſen, daß bei gleichzeitiger Löſung und Gemüſe ſchon im Sommer decken, wo ihnen Kommiſſar Fiſchlein(Pforzheim) dankte nach Wangerooge 4½, nach Weſterland 4½ und des Hin⸗ und Rückflugſcheins 20 Prozent Rück⸗ dieſe Waren im Ueberfluß zu weſentlich gün⸗ Preisträge den Mannheimer Kameraden für ihre freund⸗ nach Wyk 4% Stunden. flugermäßigung gewährt werden. Der Bäder⸗ ſtigeren Eintaufsbedingungen als im Winier ſes Büchen liche Aufnahme und die Geſtellung von Unter⸗ bringungsmöglichkeiten und überreichte ihnen ein Bild von Pforzheim. Ein abwechflungs⸗ reiches Programm wurde geboten, wobei ſich Sangeskamerad Schad durch humoriſtiſche Vorträge, der 13jährige Schnei der und die 12jährige Hech durch Harmonikaſoli und die 12jährige Hofſäß durch Klaviervorträge aus⸗ zeichneten. Kamerad Kohl als Anſager bot den Anweſenden manch Ergötzliches. So ver⸗ lief der Abend in beſtem Einvernehmen und guter Kameradſchaft. Sonntag vormittags traf man ſich am zur Verfügung ſtehen. Durch das Steriliſt im Backofen des Gas⸗ oder Elektroherdes ſich einfach, bequem und billig ein Wintervo 2 rat ſchaffen. Auch das Einkochen von Marm Schwet lade und Gelee trägt zu einer planmüß Früchteverwertung bei. Bor dem End⸗ ereits berichtete Die Deutſche Lufthanſa hat ſomit unſeren luftverkehr nimmt ſein Ende mit dem 31. Auguſt. Außer dem längeren Aufbewahren der bensmittel durch Wärme ſchützt der Elektro echiag für Spe ichrant empfindliche Speiſen und Lebensm Tage war vor zu raſchem Verderb, denn in ſeinem gl Wer nochn mäßig temperierten, trockenen Kühlraum will, der nen ſich die Bakterien, die feuchten Nährb 2 brauchen, nicht entwickeln und die Spe gen Tag. 50 Jahre Männergeſangverein Lindenhof Auftakt zum goldenen Jubiläum des Vereins/ Der Feſtakt im Nheinpark verfaßtes Gedicht,„Das deutſche Herz“, das laute Anerkennung auslöſte. Unter dem Ge⸗ ſang des Fahnenliedes von G. Schwarz er⸗ Der Männergeſangverein„Lindenhof“ begeht in dieſem Jahre das Feſt ſeines 50jährigen Be⸗ ſtehens. 50 Jahre ſind eine ſchöne Zeit, und Schloß, um eine Hafenrundfahrt mit der„Neu⸗ ein Verein, der ſie ausgenutzt hat zur Pflege folgte der Einmarſch der neuen Vereinsfahne, bleiben vor Fäulnis und Schimmelbildung ebsausflu Deutſchland“—— Die Gäſte und Förderung des deutſchen Liedes, darf auf wonach Kreisſängerführer Hügel die Weſhe⸗ wahrt. 1— ſehr n uung D. Eine k waren ſichtlich überraſcht und begeiſtert von ein ſolches Jubiläum mit Fug und Recht ſtolz rede hielt. Der Redner überbrachte ſeine und ten die K.— ꝛränke ſie der dause bteilung D de den empfangenen Eindrücken. Nach der Ein⸗ ſein. So hat der Manne geſangre„Lin⸗ des Sängergauführers Schmitt Grüße und frau Salat, 7* ſe n. A, Mannheim, nahme des Mittageffens im„Deutſchen Haus“, denhof“ die Reihe ſeiner diesjährigen Feſtlich⸗ ſtellt die Fahne als einigendes Symbol in den dere rage einzukauſen, na zwar dann, wenn einen Au der Markt ihr in Fülle dieſe Lebensmittel hie⸗ er ig tet und der Preis entſprechend niedrig iſt. Hiet⸗ eent durch ergibt ſich nicht nur eine Koſtenerſparnißz, Reſer Abteilung ſondern auch eine Zeit⸗ und Arbeitserſparnſz je Schönheit 4 dadurch, daß die Hausfrau nicht mehr gezwun⸗ ennen gen iſt, wegen jeder Kleinigteit wegzulaufen. 7 g4 In ben koſtenloſen Hausfrauenvorträgen der ich Hacht Städtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizititz der Eintracht“, werke wird das Haltbarmachen von Obſt und itskameraden i Gemüſe ſowie der Elektro⸗Kühlſchrank geze ſchaft leiſtet und erklärt, ebenſo wird in den Beratungsſel⸗ r beiden len der Städtiſchen Werle in K 7 und Rathauz/ und Kra bogen 21 Rat und Auskunft in allen dieſen t Können be Fragen erteilt. hrenneiſen weck dieſer Aus der Mütterſchule nter Reihen keiten mit einer zweiten Fahnenweihe im Mittelpunkt ſeiner Betrachtungen. Die Fahne Saale des„Rheinpark“ am Sonntagabend ein⸗ ſei aber auch das Sinnbild der Treue der Sän⸗ eleitet. Die alte Vereinsfahne aus dem Jahre gen gegenüber Volk und Vaterland. Dann 884 war um⸗ und aufgearbeitet worden und ſenkte ſich die Fahne zum erſten Male zum Ge⸗ erhielt nun ihre Weihe. dächtnis der Toten des großen Krieges und Der 395„O Schutzgeiſt alles Schönen“ von 5 Wgreigſän Irüh der—— Ggaanz iteie in. er Kreisſängerführer übergab die Fahne in un in dann dem Vereinsleiter zu treuen Händen, der ſie an ſeinen Fahnenträger weitergab, mit der ausgeführt, die ſich ihrer Aufgabe geſchickt ent⸗ Aufforderung ſie in Ehren zu tragen und ledigten. Der Männerchor ſelbſt hat ein gutes immerdar hochzuhalten. Material aufzuweiſen. Seine Singweiſe konnte Dann——3 der„Fahnenſchwur“ aus 60 anſprechen, die Tenöre ſind ſauber und rein, Männerkehlen, vom Chox wieder einwandfrei ohne ſich in den Vordergrund zu drängen, die vorgetragen und zwei Sprechern geſprochen. Bäſſe klar und voll. Eine gute Ausſprache und Die inſtrumentale Untermalung hatte wie⸗ war man noch bis zur Abfahrt der Pforzhei⸗ mer kameradſchaftlich beiſammen und auch hier wurde manch Erfreuliches geboten. Um 15 Uhr verließen uns die Pforzheimer mit dem Gefühl, Mannheim als eine wirklich ſchöne und gemütliche Stadt empfunden zu nan haben. P. K. er, und die an wurde von einigen Herren 70 Jahre alt. Seinen 70. Geburtstag konnte des Philharmoniſchen Orcheſters Herr Karl Weigel, Hammerſchmied, Wald⸗ hof⸗Gartenſtadt, Waldpforte 106, bei beſter Rüſtigkeit begehen. Dem Altersjubilar unſere beſten Wünſche. 60 Jahre alt. Ihren 60. Geburtstag beging bei guter Rüſtigkeit Frau Anna Wagner, 1 Erie i mt gute, der derum das Philharmoniſche Orcheſter über⸗ f tli it Koch iebs ngehöri geb. Ziegler, Lindenhof, Gontardplatz 3. Wir ſtarke Dynamik kommt dem Chor zugute, m——.— Hauswirtſchaftlicher Kurs mit Kochen hetriebsang gratukieren. unter der tüchtigen Stabführung von Dr. 10———115—— Die Aufgaben, die der Frau in ihrem togramm ab, n lojähriges Arbeitsſubilzum, Am heutigen der Weteintzleiter Fulheer Miinglieder und ſraulichen Beruf erwachſen, ſind ſchwierig eneit 23. Juni kann der Schmied Hermann ler, Neckarau, Friedrichsſtraße 13, auf eine 40jährige Tätigkeit bei der Firma AG. für annheim⸗Neckarau, zurückblik⸗ Dem treuen Arbeitsjubilar wurde aus en. dieſem Anlaß eine Ehrenurkunde unſeres badi⸗ ſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter verlie⸗ hen. Wir gratulieren. Nationaltheater Mannheim. Heute, Diens⸗ tag, 19.30 Uhr:„Don Giovann'i“(Don Juan) von Mozart. Muſikaliſche üſt. Regie: Köhler⸗Helffrich.— Mittwoch,„Lauf Sonntag, 28. Juni, die„Toska“. verkauf hat begonnen. Wie wir den Film ſehen S CALA:„Traumulus“ Man hat das gleichnamige Drama von Arno Holz ſo erfolgreich verfilmt, daß der Film „Traumulus“ als der beſte Film des Jah⸗ res erklärt und mit dem Staats⸗Filmpreis aus⸗ gezeichnet wurde. Probleme der Jugend, Pro⸗ bleme der Erziehung liegen ihm zugrunde. Sie greiſen hinein in die Zeit vor dem Kriege, wo Aeußerlichleiten, Kaſtengeiſt und Voreingenom⸗ —menheit ausſchlaggebend waren. So wächſt ſich der in jugendlichem Leichtſinn vollbrachte Sei⸗ tenſprung des Muſterſchülers und Primaners von Sedlitz zum Drama aus, das Schüler und Erzieher gleicherweiſe erfaßt. Da iſt die herrliche Geſtaltung des„Traumulus“, des königlich preußiſchen Gymnaſialdirektors, der ſeinen hralle Glauben an die Jugend immer hochhält, der ihn nie verlieren will, wenn andere Menſchen auch ſchwärzer ſehen möchten. Aber der intri⸗ gante und geſinnungsmäßig außerordentlich tief ſtehende Landrat beutet dieſen Seitenſprung des Primaners für ſeine rein perſönlichen Zwecke aus. Ihm iſt„Traumulus“ verhaßt, ſo ver⸗ haßt, daß er ihn mit allen Mitteln zu ſtürzen ſucht. Dabei iſt dieſer Erzieher eine Seele von einem Menſchen, der ob ſeiner großen Güte mißverſtanden wird, weil die Jugend ſelbſt kei⸗ nen Maßſtab für ſeine edlen Eigenſchaften be⸗ ſitzt, und aus einer ſchon mitgebrachten falſchen Erziehung heraus ſeine Güte als Schwäche be⸗ trachtet. Der Landrat zerrt die ganze Angelegen⸗ heit vor die Oeffentlichkeit er ſtellt ſie immer wieder dar, wie ſie ihm gerade liegt und iſt o letzten Endes der moraliſche Urheber an dem Selbſtmord des Primaners. Wie ein muffiger Wind zieht der ganze Dünlel und die ganze Verlogenheit einer Zeit an uns vorüber, die aus Vorurteilen beſtand und aus Kaſtengeiſt zuſammengeſetzt war und jede Beziehung zu aufrechten und ſelbſtlos denkenden Menſchen und dem Volk verloren hatte.— Die meiſterhafte Regie C. Froelichs bringt uns dieſes Film⸗ werk packend nahe und läßt vor allem aus die⸗ ſer muffigen Atmoſphäre Wegen nach oben of⸗ ſen. Emil Jannings als„Traumulus“ voll⸗ bringt wiederum eine Meiſterleiſtung, die nicht Rasĩercreme 50 Pfg. Zohncre me 10 Pfg. nur unbedingt anſpricht, ſondern ergreift. Mit ihm ſind eine ganze Reihe erſt“n Darſteller an dieſem wuchtigen Werk erfolg beteiligt.— Aus dem guten Beiprogramm erwähnen wir den Olympia⸗Film„Die Glocke ruft'“. His⸗ Leitung: Morgen, ins Glück“, die erfolg⸗ reiche Olympia⸗Operette.— Hildegard Ranc⸗ zak von der Staatsoper München ſingt am Der Vor⸗ der Vereinsleiter Falter Mitglieder Gäſte willkommen, insbeſondere Ortsgruppen⸗ leiter Heinz der NSDaAp Lindenhof, Sän⸗ gerkreisführer Hügel und das 84jährige Ehrenmitglied des Vereins Jakob Rech. Der Redner wies auf das Jubiläum des Vereins hin, der heuer 50 Jahre beſtehe und den Auf⸗ takt zu dem Feſt mit der zweiten Fahnenweihe beginne. Die Fahne und der Fahnenſchrein ſeien aus dem Opferſinn der Mitglieder erſtellt worden, für deren Unterſtützung er ſeinen Dank ausſpreche. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß die neue Fahne in einer neuen Zeit ſtets Symbol rechten Sängertumes ſein möchte. Pg. Egon Winter ſprach dann mit gutem Ausdruck und ſtarkem Empfinden ein ſelbſt⸗ und 0 von Pg. Egon Winter, ſang der hor die„Mahnung“ von Heinrichs und ern⸗ tete mit feiner einfühlenden und kraftvollen Wiedergabe ſtarken Beifall. Mit dem allgemei⸗ nen Lied„Heilig Vaterland“ von Spitta fand der offizielle Teil des Feſtaktes ſeinen Ab⸗ ſchluß. Anſchließend kam noch die Jugend, die in dem Verein ſtark vertreten iſt, zu ihrem Recht. Froh und andauernd wurde das Tanz⸗ bein geſchwungen. Aber auch ältere Semeſter ſollen ſich trotz der Hitze hierbei nicht ausge⸗ ſchloſſen haben. Im nächſten Monat nimmt das Jubiläum des Vereins mit einem Vereinsliedertag und einem Standkonzert im Stadtteil Lindenhof ſeinen Fortgang. 15 aneuheErmrlg-W eegeenen Bunte lächte im Friedrichspaen Zwei herrliche Sommerabende, wie ſie nicht beſſer zu wünſchen geweſen wären, dazu der einladende Zauber des„Friedrichsparks“— da konnte es nicht ausbleiben, daß die beiden bunten Nächte ihre Anziehungskraſt nicht verfehlten. Am Samstag ſah man vor allem unſere junge Wehrmacht recht ſtark vertreten. Das Parkfeſt brachte angenehmſte Erholung und Unterhaltung, und lud geradezu zum Verweilen ein auf der mit erleuchteten bun⸗ ten Lampions geſchmückten Veranda, während die beliebte Soliſtenkapelle Markus mit flotter Unterhaltungsmuſik auſwartete, abge⸗ löſt von einem Handharmonika⸗Orcheſter, das unter Leitung von Dipl.⸗Lehrer Gottfried Pfeiffer von der Mannheimer Städt. Hoch⸗ ſchule für Muſik eine Reihe ſtimmungsvoller Weiſen zum beſten gab. Und da, auf dem grünen Raſen— waren da nicht plötzlich ſechs leibhaftige Feen dem See entſtiegen? Doch nein, es war nur die Kurpfälziſche Tanz⸗ gruppe Gretel Ruf, die einen graziöſen Straußwalzer auf den Raſen legte, der aus⸗ gezeichnet gefiel, ebenſo wie die ſpäter nach⸗ folgenden Tanzvorführungen„Grotesk-Polka“ und„Radetzky⸗Marſch“. Ein Sonderlob der klei⸗ nen vierjährigen Siegried Weckeſſer, die ſich be⸗ reits als jugendliche Tänzerin von Tempara⸗ ment und Schneid entpuppte. Das Programm des Sonntaas wurde noch weiter bereichert durch die Mitwirkung der drei vereinigten MG„Sängerluſt“(Mannheim),„Aurelia“ Sandhofen) und„Liederkranz“(Wallſtadt), die ſich unter der forſchen Leitung von Muſik⸗ direktor Emil Sieh mit einigen gelungenen Chören hören ließen. Zwiſchenhinein war aleichzeitig auch ſchon Gelegenheit geboten, im Gartenſaal das Tanzbein zu ſchwingen Eine Polonaiſe bot Gelegenheit, gegen 11 Uhr die bengaliſche Beleuchtung des Parks zu bewun⸗ dern. Ihren Abſchluß erreichten die beiden abwechſlungsreichen und gelungenen bunten Nächte mit einem ommefnetsten rmin. Sommerabende im Tanzkaffee Zum neuen Programm in Pfalzbau Bei dieſer drückenden Hitze ins Kaffee? Kommt nicht in Frage. So wird mancher bei dieſer Le antworten. An kalten ſtürmi⸗ ſchen Wintertagen ſteckt man ſeine Füße ja recht gern unter den Tiſch und läßt ſich ein„Schäl⸗ chen Heeßen“ munden. Aber jetzt, in der Glut⸗ hitze des Juni? Vielleicht läßt ſich der eine oder andere trotzdem von den Lockungen der Muſik, die beiſpielsweiſe abendlich aus den Räumen des Pfalzbaukaffees in Ludwigshafen in die Umgebung dringt, umgarnen und gedenkt, für einen Augenblick hier einzukehren. Schon beim Oeffnen der Türe merkt er, daß manches anders iſt, als man denkt. Eine angenehme Kühle flu⸗ tet ihm entgegen, wie er ſie hier nie erwartet hätte. Die moderne Technik wird nicht nur mit der Kälte, ſondern auch mit der Hitze fertig. Eine mächtige, im Keller aufgeſtellte Turbine treibt die kühle Luft durch den Saal, während die verbrauchte, rauchgeſchwängerte Luft im Nu ab⸗ geſaugt wird. So können wir uns ungeteilt all den Genüſ⸗ ſen hingeben, die uns hier erwarten, können das Ohr an den Klängen der Muſik erfreuen, die ſeit einigen Wochen von der neuen Kapelle Buchna geſpendet wird, den Gaumen an den Erfriſchungen, die uns geboten werden und das Auge an den artiſtiſchen und tänzeriſchen Dar⸗ bietungen. „Hilla Melanie heißt der neue Stern, der im Pfalzbau aufgegangen iſt und die Zuſchauer durch ſeine Steptänze begeiſtert. Züchtung von Glashaus⸗Trauben Es iſt kein Scherz, ſondern ein wohlgelun⸗ gener Verſuch, ſogenannte Glashaus⸗Trauben zu züchten. In Stuttgaxter Feinkoſtgeſchäften ſind nun ſolche Frühtrauben zum Verkauf aus⸗ geſtellt. Sie ſtammen aus der Grunbacher Ge⸗ gend, wo die Trauben im Gewächshaus ſo zeitig zur Reife gekommen ſind, trotz der ge⸗ ringen Sonnenbeſtrahlung, die in den vergan⸗ genen Wochen zu verzeichnen war. In Striümp⸗ felbach in Württemberg hat man ſchon vor Jahren mit den Verſuchen begonnen. Auch in den Orten des unteren Neckars, wie in Lauffen, wird die Glashaus⸗Traube gezüchtet. Rundfunk⸗Programm Mittwoch, 24. Juni Reichsſender Stuttgart:.45 Choral, Zeit, Wetter, Bauernfunk;.55 Gymnaſtik;.30 Frühkonzert;.)5 Wetter;.10 Gymnaſtik;.30 Konzert; 10.00 Des Knaben Wunderhorn. Eine Folge um Achim von Arnim und Clemens von Brentano; 11.30 Bauern⸗ funk; 12.00 Mittagskonzert; 13.00 Zeit, Wetter, Nach⸗ richten; 13.15 Konzert; 14.00 Allerlei von zwei bis drei; 15.15 Plaudereien; 15.30„Der Gartenzaun“. Ein luſtiges Pimpfſpiel. 16.00 Muſik am Mittao; 18.00 Konzert: 19.00„Schwäbiſch⸗alemanniſche Welt“; 20.00 Nachrichten; 20.15„Stunde der jungen Na⸗ tion“: Vom Wecten bis 445 Zapfenſtreich; 20.45 Heinrich Schlusnus ngt Lieder von Schubert und Schumann(Schallp'atten); 71.00 Schubertmuſik; 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.15 Olym⸗ piadienſt; 22.30 Kleine Abendmuſik; 23.15 Schall⸗ platten; 24.00 Nachtmuſik. verantwortungsvoll. Daher hat der Rei mütterdienſt für die Braut und die junge ß — aber auch für jede andere Frau iſt di Kurs lehrreich— die hauswirtſchaftlichen M terkurſe eingerichtet. Bei unſeren hausfrau⸗ lichen Kurſen mit Kochen kommt es hauptſ lich auf eine ſparſame Wirtſchaftsführung Reſteverwertung, Verwendung bodenſtündigen Erzeugniſſe, Einmachen von Obſt uſw. an. Auch das Waſchen, Bügeln und Entfernen von Flel⸗ ken aus Kleidungsſtücken wird beſprochen praktiſch durchgeführt. 4 Wir wollen der Frau auch zeigen, wie ſie eh machen muß, daß ihr Wirtſchaftsgeld bis zum Ende des Monats ausreicht. 4 Der Kurs beginnt am Mittwoch, 24. 3 20 Uhr, in den Räumen der Gaswerkküche, Er umfaßt zehn Abende. Die Kurstage Mittwoch und Freitag. Die Kursgebühr beträgt einſchließlich zehn Eſſen.— RM. Anmeldungen: Mütterſchule L9, 7/8, 3. Stock. Fernruf 249 33. Nachrichten aus Seckenheim Sportfeſt des BDM. Bei ſchönſtem Sonn ſchein beteiligten ſich unſere Mädel beim Unter⸗ gau⸗Sportfeſt auf dem Stadion in Mannheim. Alle, die unſeren Mädel zuſahen, waren vollauf von den Leiſtungen des BDM⸗lntergaues und BDM⸗Mädel begei⸗ auch unſerer Seckenheimer ſtert. zen Deutſchen Reich wurden hier die Wettkämpf der Hitler⸗Jugend durchgeführt, die ein an⸗ ſchauliches Bild von der körperlichen und ſport⸗ lichen Leiſtung und Durchbildung der Secker heimer Gefolgſchaft der HI zeigten. In frü Morgenſtunde traten die Hitler⸗Jungen zu de ſportlichen nebungen an. Nicht die Leiſtung de einzelnen iſt maßgebend, ſondern nur, was im nerhalb der Kameradſchaft geleiſtet wird, k gewertet werden. So Hitler⸗Jungen vor allem zu Mannſchaftskä fen an, wobei beachtliche Reſultate erzielt den. Zehn Kampfrichter des Turnerbun „Jahn“ ſtellten ſich in dankenswerter Weiſe zu der Abnahme der Leiſtungen der HJ zur V fügung. Oberbannführer Kowarik, mit dem K Stellenleiter, Gefolgſchaftsführer Rähle, kamen perſönlich, um ſich von der richtigen und ord⸗ nungsmäßigen Durchſührung der Wetttämpfe zu überzeugen. Den Abſchluß der Wetttämpfe bil⸗ dete ein Fußballſpiel der Seckenheimer Scha 1, 3 und 4 gegen die Schar 2, Ilvesheim, das mit:1 für Seckenheim endigte. Sonnwendfeier der Seckenheimer Juge Einige hundert Voltsgenoſſen und Volksgenof⸗ ſinnen waren am Abend des Sonntags auf dem Damm am Wörtel erſchienen, um der Feier der Sommer⸗Sonnenwende beizuwohnen. Nach einiem Schweigemarſch durch die Straßen 4 kenheims traf der Zug unſeres Jungvolks u der Jungmädel, begleitet durch Fackelträger, auf dem Wörtel ein. Nach Eintreffen wurde der Holzſtoß entzündet und laut ſchallte der Ruf det Sprecher durch das Dunkel. Nach einem Reigen der Jungmädel und einem Lied nahte ſich lang⸗ ſam das Ende der Feierſtunde: der Holzſtoß ſank allmählich in ſich zuſammen. In weihev ler Stille verharrten alle, als das Kampflied der Hitler⸗Jugend über den weiten Platz klang. Nun kamen auch die Jungen zu ihrem Recht, die ſich ſchon den ganzen Abend auf Feuerſprünge freuten: auch unſere Fungmäd verſuchten es einige Male. Danr ertönten Ko mandorufe, die Züge formierte ſich zum 2 marſch, die Feierſtunde unſerer Jugend zu Ende. Tag der Hitler. Jugend. Wie überall im gun. en Kameraden häſten gefiel es ahme. In darmerie ein Die onaltheater:„ von F. He n Giova te E. 19.30 U tarium: 16 u hplatz:—20 Ul dtrundfahrten: undfahrten: ckar. busfahrt ab d Odenwald. u⸗Düſſeldorfer R nheimer Kunſt Uhr geöffnet. Ruſeum für Natur 15—17 Uhr geöff dt, Schloßbücher sleihe;—13 23. „Hakenkreuzbanner“ 23. Juni 1936 Glückliche Preisträger her Buchwettbewerb' des Volksbildungswerkes In den letzten Tagen hat das Preisgericht ir den Buchwettbewerb des Deutſchen Volks⸗ ild.——— im Gau Baden ſeine Entſchei⸗ ung bekanntgegeben. Es entfielen auf den is Mannheim folgende Preiſe: Preis: Kennwort„Aufſtieg“, 35 RM.; träger: Rob. Weber, Mannheim, Lang⸗ h halten b,“ lautet nd wahrſcheinlic ebensmitteln, die n Volkswirtſchaß irch richtiges Be⸗ om Erzeuger ſondere auch ſei⸗ planmäßige Vor⸗ raße 396. 0 A 1 4 Preis: durch eisträger: Hellmut Looſe, nnheim, Im smittel für* 8 W Preis: Kennwort„Esbi“ 10 RM.; Preis⸗ Möglichkeit, ierin; Eſther Bittler, Mannheim, Fried⸗ Steriliſieren ch⸗Karl⸗Straße 1. haltbar zu Preis: Kennwort„Ehre verloren, alles not werden, dah rbedarf an Obſt decken, wo ihnen en“, 10 RM.; Preisträger: Quirin Kal⸗ nhach, Mannheim, Rupprechtſtraße 13. Preisträger erhalten im Geldwerte ihres liſes Bücher nach freier Wahl. chwetzinger Notizen Bor dem Ende der Spargelzeit. Wie wir ereits Air Spar 1 5—————*— lechtag für Spargel. s Ernteergebnis der mian tten age war wiederum recht zufriedenſtel⸗ Wer nochmals das herrliche Gemüſe ge⸗ n will, der benütze dazu den heutigen und gen Tag. n der Fa. Hch. Lanz, Abtei⸗ klei * D. Ein ne Arbeitsgemeinſchaft der als ſie der Hau* 9 4 150% bbteilung D der Firma Heinrich Lanz ſe uſw. auf med⸗„Mannheim, unternahm am Samstagnach⸗ 39 wenn geinen Ausflug nach Schwetzingen. Un⸗ 1 fachkundiger Führung wurde der Schloß⸗ Moftenerſpapi Fien deſichtiat, wobei mancher Volksgenoſſe Arbeitserſparn Heſer Abteilung erſtmals Gelegenheit hatte, e Schönheit und den inneren Wert dieſes farkes kennen zu lernen. Anſchließend traf 107 zum Kameradſchaftsabend in er„Eintracht“, wo noch die Schwetzinger Ar⸗ Alitameraden ihren Mitarbeftern vortrefflich )t mehr gezwun⸗ t wegzulauſen. tenvorträgen der id Elektrizitütz von Obſt und** bnten ſchaft leiſteten. Unter der ſchneidigen Mu⸗ n Beratungs r beiden Betriebsangehörigen Dille⸗ 7 und Rathaus⸗ und Kramer, die auch im Rundfunk Können bewieſen, gab Arbeitskamerad nneiſen in kurzen Worten den Sinn weck dieſer Kameradſchaftsabende bekannt. nhunter Reihenfolge wickelte ſich das von den hetriebsangehörigen ſelbſt zuſammengeſtellte in allen di chule mit Kochen in ihrem h kogramm ab, wobei mancher erſtmals öffent⸗ d ſchwierig lich Gelegenheit hatte, im kleineren Rahmen ſei⸗ at der Rei len Kameraden Unterhaltung zu bieten. Den die junge ð häſten gefiel es in Schwetzingen ſo gut, daß Frau iſt di han ſpäter beſchloß, noch das Sommer⸗ ſchaftlichen Mü tfeſt zu beſuchen. Bis in die frü hen ſeren hausfrau⸗ enſtunden weilte dieſe kleine Abteilung nt es haupiſ ihren Schwetzinger Freunden in den Zir⸗ rtſchaftsführu en. Für die Schwetzinger dankte Ratsherr bodenſtündi d Fülbier ſeinen Arbeitskameraden und ſt uſw. an. A der Hoffnung Ausdruck, daß in Kürze an⸗ ernen von Abteilungen dieſer großen Firma ſich in beſprochen ingen ein Stelldichein geben ſollten, ichwetzingen bürge für ſeine gute Gaſt⸗ undlichkeiti. ſammenſtoß. Geſtern nachmittag ſtießen der Straße Schwetzingen-Rheinau zwei züge in dem Augenblick zuſammen, als der den anderen überholen wollte, wobei zur chen Zeit ein Laſtzug enigegenkam. Der g, der überholt wurde, erhielt am Kot⸗ und an der Stoßſtange erhebliche Be⸗ gungen. ahme. In Ketſch wurde geſtern von der 3 igen, wie ſie eh ftsgeld bis zum woch, 24. 3 aswerkküche, Kurstage 4: Mütterſch uheſmt armerie ein betrunkener Mann wegen Wi⸗ 4 138 15 feſtgenommen in das Bezirksge nnheim ein⸗ in Mannh*. zirksgefängnis Mannheim ein⸗ „ waren vollauf Untergaues und M⸗Mädel begei chwetzinger Spargelmarkt. Auf dem Spar⸗ . vom 22. Juni waren 5 bis 6 Zentner angefahren. Was iſt losꝰ? Dienstag, 23. Juni onaltheater:„Agnes Bernauer“, Trauer⸗ von F. Hebbel. 15 Uhr. Schülermiete B.— n Giovanni“, Oper von W. A. Mozart. te E. 19.30 Uhr. Rlanetarium: 16 Uhr Vorführung d. Sternprojektors. flugplatz:—20 Uhr Rundflüge über Mannheim. undfahrten: 10 Uhr ab Paradeplatz. undfahrten:—20 Uhr ſtündlich am Rhein und ckar. usfahrt ah Paradeplatz: 14 Uhr Bergſtraße Odenwald. Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Speyer— Ger⸗ rsheim— Karlsruhe und zurück. leintunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm. lofarium: 17—20 Uhr geöffnet. Palaſthotel, Kabarett Libelle, Kaffee Corſo. verter Weiſe zu r HI zur V mit dem K r Rähle, kamen tigen und ord⸗ r Wettkämpfe zu Wettlämpfe bil⸗ heimer Scha Ilvesheim, Stündige Darbietungen dt, Schloßmuſeum: 10—13 u. 15—17 Uhr geöffnet. derſchau: Alt⸗Mannheimer Bürgerhäuſer. Vom els zum Edelſtein. atermuſeum, E 7, 20: 10—13 und 15—17 Uhr ge⸗ nd Don Kunſthalle: 10—13 und 15—17 Uhr geöffnet. genon derſchau: Die Ausſteuer. Sonntags auf heimer Kunſtverein, L1, 1: 10—13 und 15 bis n, um der Feier Uhr geöffnet. uwohnen. Rach m für Natur⸗ und Völlerkunde im Zeughaus: —17 Uhr geöffnet. Jungvolks u Schloßbücherei: 11—13 u. 17—19 Uhr geöſſnet 7ackelträger, a leihe;—13 und 15—19 Uhr geöffnet Leſeſäle. Straßen Sek⸗ Ein unvergeßlicher Gewitterflug Ein Teilnehmer am letzten Ballonflug des Baden · Pfalz“ erzählt Mit dem neuen Mannheimer Freiballon hat der Mannheimer Luftſport neuen Auftrieb erhalten. Nach dem ungünſtigen Wetter der letzten Tage entſchloß ſich Ballonſturmführer Prof. Dr. Schmidt plötzlich, eine Uebungs⸗ fahrt durchzuführen. Der Ballonſturm war pünktlich angetreten. Raſch wurden fernmünd⸗ lich die Gasfachleute herbeigeruſen und durch die neue Füllanlage war der 2300 Kubikmeter faſſende Ballon in knapp 45 Minuten gefüllt. Prall glänzt die ſilberne Kugel auf dem grünen Flugplatz. Die Wetterberichte ſind zwar harmlos, doch der Ballonführer ſchnup⸗ pert mißtrauig in der Luft herum. Irgend⸗ wo„riecht“ es nach Gewitter. Inzwiſchen wird der Ballon abgewogen und die Inſtrumente an den Tauen beſeſtigt. Erwartungsvoll ſteht die Haltemannſchaft. In einigen Sekunden wird der Start erfolgen. Noch einen letzten Blick auf die Windfahne, Inſtrumente, Taue und Ballaſt, dann ertönt 11.45 Uhr das Kom⸗ mando:„Anlüften“. Beſatzung hebt ſich der Korb eleaant ſchon ſchweben wir in 20 Meter Höhe. und Als Trotz ſeiner fünfköpfigen uns die Kameraden ein herzliches„Glück ab“ zurufen, wird mir plötzlich klar, daß mein gan⸗ zes Leben jetzt an Stricken hängt. 2,3 Sekun⸗ den packt mich ein Schwindel— unſer Ballon ſteigt mächtig— ich hole mal tief Atem und ſchon habe ich meine Sicherheit wieder. Vom Höhenmeſſer leſe ich 150 Meter ab. Da drückt mir Prof. Schmidt das Bordbuch in die Hand. Alſo„Bordbuchhalter“. Durch die Erwärmung der klaren Sonne ſteigen wir raſch höher und höher. Unſere aroße Vaterſtadt ſieht aus der Vogelperſpek⸗ tive lächerlich klein aus. Drüben am Fluaplatz rüſten die Kraftwagen zu unſerer Verfolgung.— Unſere Inſtrumente werden dauernd beobachtet. Der Höhenſchrei⸗ ber arbeitet ſehr präzis, ebenſo das Vario⸗ meter und der Höhenzeiger. Herrlich liegt un⸗ ten die Landſchaft. Am Südausgang's hängen wir in einer Flaute. Plötzlich ſchiebt ſich eine dicke Wolke vor die Sonne. Durch die Abkühluna beginnt unſer Ballon zu ſinken. Ein Sack Sand zerſtäubt unter uns— noch einer. Eben kommt auch die Sonne wieder Was Sandhofen zu berichten weiß Im Zeichen der Sommerſonnenwende/ Kleine Ereigniſſe der Woche Zur Feier der Sommerſonnenwende zog die hieſige Gefolgſchaft 15/171 der Hitler⸗Jugend, Jungvolk und Jungmädel des BDM unter Vorantritt des Spielmannszuges auf eine An⸗ höhe am Rhein, um zur Sonnenwende, nach altem germaniſchen Brauch, die heiligen Feuer zu entflammen. Zahlreiche Volksgenoſſen, die der Feier der Jugend beiwohnten, erlebten am flammenden Holzſtoß eine eindrucksvolle, an das Volksbewußtſein germaniſchen Volkstums gebundene Feier. Bei den lodernden Flammen erneuerte die Jugend ihr Gelöbnis der Treue zu Führer, Volk und Fahne. Der evangeliſche Kirchenchor fand ſich am Sonntag zu einem Ausflug ins ſchöne Neckar⸗ tal in früher Morgenſtunde zuſammen, um mit dem Sportſonderzug nach Heidelberg zu fahren. Dortſelbſt wurde dem dortigen Ehrenfriedhof, der übrigens ſehr ſehenswert iſt, ein kurzer Be⸗ ſuch abgeſtattet. Durch herrliche Laubwälder wurde im Anſchluß die Fußwanderung über den Speyerer⸗Hof nach dem Ausſichtsturm Poſ⸗ ſelsluſt und von dort nach Waldhilsbach fort⸗ geſetzt. In der Wirtſchaft„Zum Röß'l“ wartete ein reichgedeckter Mittagstiſch auf die zahlrei⸗ chen Teilnehmer. Daß Waldhilsbach ein belieb⸗ tes Ausflugziel iſt, bewieſen die verſchiedenen Wandergruppen, die ebenfalls zu gleicher Zeit dort eintrafen. nn Nach längerem, gemütlichem Aufenthalt wurde mit einer weiteren Fußwanderung Neckarge⸗ münd angeſteuert. Bei klarem Wetter war die Sicht ausgezeichnet. Von weitem grüßte der Dilsberg, das alte Berg⸗ und Burgenneſt. Die Ausſicht und das Wandern durch das Neckar⸗ tal mit ſeinen in ſchönſtem Sommergrün prin⸗ genden, von der ſtrahlenden Sonne beſchienenen Bergen, geſtaltete ſich zu einem wahren Natur⸗ genuß. Langſam gleiten auf der Rückfahrt die Berge und Landſchaft des Neckartales vorüber; als Silhouetten ſteigen die Türme Heidelbergs auf, voran der von Heiliggeiſt. Als Silhouette ſchwingt ſich die Alte Brücke über den glitzern⸗ den Strom. Heidelberg iſt erreicht, bald zeigt ſich Mannheim mit ſeinen vielen gen Himmel ragenden Wahrzeichen der Arbeit. Frohgemut kehrten Sänger und Sängerinnen von herrlicher Wanderfahrt und ſtimmungsvoller Wanderung wieder zurück. Der hieſige Brieftaubenzuchtverein„Rhein“ hatte einen Wettflug von Plattling 330 Kilo⸗ meter Flugſtrecke. An dieſem Flug beteiligten ſich 13 Züchter mit insgeſamt 130 Tauben. Der Auflaß der Tauben erfolgte früh 5 Uhr. Die erſte Taube erreichte um:20,54 Uhr den Hei⸗ matſchlag. Mit 1282 Meter in der Minute wur⸗ den bei vorherrſchendem klaren Wetter, das über die ganze Flugſtrecke angetroffen wurde, gute Flugleiſtungen erzielt. Den beſten und weitaus größten Erfolg erzielte der Züchter Willi Römer. Dem erfolgreichen Dirigenten des hicſigen Männergeſangvereins von 1878, Muſikdirektor Max Adam, Mannheim, wurde nach ſeinem Staatsexamen im Sonderfach„Chorleitung“, das er in Karlsruhe ablegte, ſeitens der Sän⸗ gerſchaft herzliche Glückwünſche zuteil. Auch wir gratulieren dem ſtrebſamen Dirigenten zu ſeinem beſtandenen Staatsexamen. Wag. Anordnungen der NSDAr Anordnung der Kreisleitung An alle Funkſtellenleiter des Kreiſes Mannheim! Donnerstag, 25.., findet der Funkſchulkurs in der Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule(Saal 19) ſtatt. Zeit: 19.30 Uhr. Es haben alle Funkſtellenleiter des Kreiſes Mannheim hieran teilzunehmen. Kreispropagandaleitung. Politiſche Leiter Neckarſtadt⸗Oſt. 23.., 20.15 Uhr, Zellenleiterſitzung in der Renſchgarage. Käfertal. 24.., 20.30 Uhr, Mitgliederverſamm⸗ lung im Saale des„Schwarzen Adler“. NS⸗Frauenſchaft Achtung, Ortsgruppenfrauenſchaftsleiterinnen! Am 23.., 15.30 Uhr, Beſprechung in L 14, 4. Oſtſtadt. Der Heimabend am 25. 6. fällt aus. Humboldt. 23.., 20 Uhr, Singſtunde im Heim, Mittelſtraße 29. Humboldt. 24.., 20 Uhr, Heimabend in der „Konkordia“, Langſtr. 36. Neckarau. 24.., 20 Uhr, Pflicht⸗Heimabend im Evang. Gemeindehaus. Abt. Jugendgruppe. Dieſe Woche fallen alle Einzel⸗ Heimabende außer dem Donnerstag abend, aus. Dafür gemeinſame Probe am Freitag, 26.., um Amts⸗ und 20.15 Uhr. Wo, wird noch bekanntgegeben. Lindenhof. 25.., 20.15 Uhr, Heimabend im Frauenſchaftsheim, Eichelsheimerſtr. 51—53. Mit⸗ glieder anderer Gruppen, die in den letzten Heim⸗ abenden fehlten, nehmen an dieſem Gruppenabend teil, weil in der Hauptprobe am Freitag Lieder und Sprechchöre gehen müſſen. Sandhofen. 23.., 20 Uhr, Heimabend im Heim. BDM Feudenheim. Dieſe Woche haben ſämtliche Mädel bereits um 20.10 Uhr mit Sportkluft und Turn⸗ ſchuhen in die Heimabende zu kommen. Untergaugeſchäftsſtelle. Die beim Sportfeſt ver⸗ lorenen Sachen können auf der Geſchäftsſtelle in N 2, 4 abgeholt werden. Volkstanz. Die Volkstanzkleider müſſen bis Don⸗ nerstag auf dem Untergau ſein. Gruppenführerinnen. Die Fächer müſſen am 23. 6. bis 19 Uhr geleert ſein. Grenz⸗ und Ausland. Dienſtſtunden: Mittwoch, 24.., von 19.30—21 Uhr; Freitag, 26.., von 19.30—20.30 Uhr in N 2, 4.— Meldeſchluß für die Grenzlandfahrten am 1. 7. Humboldt J. Schaft M. Heinicke am 23. 6. Heim⸗ abend in der Lortzingſtr. 6. DAð 19 Uhr, haben ſämtliche Be⸗ triebszellenobleute und Zellenwalter zu einer ſehr wichtigen Beſprechung im Ortsgruppenheim zu er⸗ ſcheinen. Humboldt(Handel und Handwerk). Sämtliche Mit⸗ glieder von Handel und Handwerk treten zur Dr.⸗ Ley⸗Kundgebung am 25. 6. mit ihren Gefolgſchaften pünktlich 17 Uhr auf dem Marktplatz an. Humboldt. 24.., 20 Uhr, Sitzung ſämtlicher Zellenwalter der Straßenzellen in der Wirtſchaft „Zum Alphorn“, Alphornſtr. 17. Hausgehilfen Unſere Dienſtſtelle iſt jetzt L 4, 15, 3 Treppen hoch, Zimmer 7. Neckarau. Der Heimabend am 23. 6. fällt aus. Feudenheim. Am 23.., 20.30 Uhr, iſt im„Alten Schützenhaus“ Heimabend. Frauenamt Unſere Dienſtſtelle iſt jetzt L 4, 15, 3 Treppen hoch, Zimmer 7. RBo„Nahrung und Genuß“. Sprechſtunden der weiblichen Gefolgſchaftsmitglieder ſind dienstags von 18—19 Uhr in p 4,—5, Zimmer 24. RBo„Handwerk“. Sprechſtunden der weiblichen Gefolgſchaftsmitglieder ſind dienstags von 18.30 bis 19.30 Uhr in L 15, 15. Lindenhof. Sprechſtunden für die Frauen und Mädchen der DAß ſind dienstags von 18—19 Uhr in der Eichelsheimerſtr. 51—53. Amt für Technik und NSBD Am 25.., 18 Uhr, DAß⸗Kundgebung. Es ſpricht Pg. Dr. Ley. 17.15 Uhr Antreten der Angehörigen der freien Berufe am Straßenbahndepot, Colliniſtraße. Neckarau. 23.., durch. Sofort bremſt der Ballon ab und jetzt riecht es plötzlich ſtark nach Gas— aha, wir ſteigen ebenſo rapid wie wir ſoeben fielen! Eine Strömuna führt uns nochmals im Kreis herum und drückt uns in Richtung La⸗ denburg. Unſere Verfolger ſchlagen ſofort dieſe Richtung ein. Doch ſchon drehen wir wieder gegen Wallſtadt. Da ruft von der Landſtraße eben einer den Namen unſeres Ballonmeiſters herauf. Aus 400 Meter Höhe vereinbaren wir mit ihm ein„Stelldichein“. Ein Sportflugzeug umkreiſt uns in vorſich⸗ tigem Bogen. Regelmäßig werden Höhe, Bal⸗ laſtmenge und Stanport ins Bordbuch einge⸗ tragen. Wir beobachten aufmerkſam: Indu⸗ ſtriewerke, Eiſenbahnen, Straßen, markante Gebäude und Plätze. Der Ballonführer er⸗ klärt die Karte. Aber die intereſſanteſte Karte liegt unter uns ausgebreitet! Hochſpannunas⸗ leitungen erfreuen ſich unſerer beſonderen Auf⸗ merkſamkeit. Die Autobahn bietet aute Orientierung. Wir ſind jetzt etwa 1000 Meter Höher als der Köniaſtuhl. Weit breiten ſich Odenwald und Beraſtraße, bunt zeigen ſich Ortſchaften, Fel⸗ der und Wälder. Wir haben reichlich Ballaſt, könnten uns eine„Hochtour“ geſtatten! wand auf. Von Neuſtadt und Landau ſchiebt ſich ebenfalls etwas Verdächtiges herüber. Eben paſſieren wir Viernheim. Schwierige— aber glatte Landung Am Rand des Viernheimer Waldes bauen Segelflieger ihr Flugzeug ab. Ihr Sprechchor dringt nur ſchwach in unſere 1500⸗Meter⸗Höhe. Das Gewitter ſchiebt ſich fantaſtiſch raſch gegen uns herüber. Dichte Gewitterwolken jagen hinter uns her. Die Lage wird ungemütlich. Ob wir zu den Segelfliegern hinunterſollen? Wir könnten noch zwei bis drei Stunden wei⸗ terfahren. Es blitzt und donnert bereits be⸗ denklich nahe. Prof. Schmidt macht zwar heute ſeine 18. Ballonfahrt und iſt im Krieg 21 mal per Fallſchirm aus dem brennenden Feſſelballon geſprungen, doch ſcheint er jetzt angeſichts des Gewitters ſich für eine mög⸗ lichſt vaſche Landung zu entſchließen. Der Bal⸗ lon aber ſteigt dauernd. Wir müſſen Ventil ziehen, aber unten iſt kein geſcheiter Lande⸗ platz. Weſchnitz, Hochſpannung und Wald! Aber unter Blitz und Donner entſchließen wir uns zu landen. Wir haben noch etwas Fahrt auf Hüttenfeld zu. Einige kräftige Ventilzüge verſetzen uns in eine Fallgeſchwindigkeit von 7 Sek.⸗Mtr. Jetzt gilt es, Ruhe zu bewah⸗ ren. Wir haben die Wahl zwiſchen Hochſpan⸗ nuna und Weſchnitz und entſchließen uns für letztere. Der Boden wächſt raſend näher, die Bäume vergrößern ſich fantaſtiſch. Der Bal⸗ lon fällt raſch durch. In 20 Meter Höhe ge⸗ ben wir den letzten Ballaſt ab, um den Auf⸗ ſchlaa auf den Boden zu mildern. Wir hauen ſenkrecht geaen die Erde. Knie beugen! Feſt⸗ halten! Ein ſtarker Stoß von unten, wir lan⸗ den mitten im Rübenacker, Weſchnitz und Hochſpannuna! Schon ſind auch die Wagen unſferer Verfolger zur Stelle und von allen Seiten ſtrömen Menſchen herbei. Unter Blitz und Donner wird Korb und Bal⸗ lon auf den Laſtwagen verpackt und ehe der Gewitterregen losbricht, ſitzen wir in Wein⸗ heim unter einem ſchützenden Dach. N Febde Veranſtaltung im Nibelungenſaal am Samstag, 27. Juni. Einige Karten zu.30 RM ſind bei den KdF⸗Warten und bei den Koß⸗Geſchäftsſtellen P 4, 4½5, Zimmer 11, Lortzingſtraße 35, Nuitsſtraße 1 und Ortsgruppe Neckarau, Luiſenſtraße 46, erhältlich. Gar⸗ derobezwang iſt aufgehoben. Plätze ſind nicht nume⸗ riert. Beginn 20 Uhr. Fahrt Nr. 20 vom 23. Juni bis 1. Juli 1936: Nor ⸗ wegen. Abfahrt ab Mannheim Hbf. in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch.03 Uhr. Fahrt nach Hamburg vom 23. Juni bis 1. Juli 36. Volksgenoſſen, die Intereſſe nur an der Fahrt nach Hamburg haben, bietet ſich eine nicht mehr ſo ſchnell wiederkehrende Gelegenheit, Hamburg zu beſuchen. Der Preis für Fahrt(Hin⸗ und Rückfahrt) nach Ham⸗ burg beträgt 16.— RM. Abſahrt ab Mannheim Höf. in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch.03 Uhr. Ankunft in Hamburg 11.10 Uhr. Rückfahrt von Ham⸗ burg am 30. 6. 36, 21.52 Uhr. Ankunft in Mannheem am 1. 7. 36,.27 Uhr. Anmeldungen ſind ſofort beim Kreisamt„Kraft durch Freude“, Mannheim, L4, 15, 1. Stock, Zimmer 1, abzugeben. Achtung, Saarländer! Zweitagesfahrt am 27. und 28. Juni nach dem Saargebiet. Wir beſuchen das Saar⸗ gebiet mit dem Ziel Saarbrücken. Bei der Hin⸗ und Rückfahrt kann in Homburg und St. Ingbert aus⸗ bzw. zugeſtiegen werden. Für Ab⸗ und Zufahrt zu dem Sonderzug werden an den Bahnhöfen verbilligte Zubringerkarten ausgegeben. Der Fahrpreis beträgt .20 RM. Anmeldungen nehmen unſere Geſchäftsſtellen in P4, 4/5, Nuitsſtraße 1, Lortzingſtraße 35 und Neckarau, ſowie in Weinheim, Bergſtraße 28, entgegen. Dalen für den 23. Juni 1936 1804 Der Induſtrielle Johann Friedrich Auguſt Borſig in Breslau geb.(geſt. 1854). 1840 Der Geograph Hermann Wagner in Er⸗ langen geb.(geſt. 1929). 1877 Der Napoleonforſcher Friedrich M. Kirch⸗ eiſen in Chemnitz geb.(geſt. 1933). 1916 Erſtürmung des Panzerwerks Thiaumont von Verdun durch die Deutſchen. 1933 Errichtung von Reichsautobahnen von der Reichsregierung beſchloſſen. ffen wurde der* MAGSGl' Bratensoße v dlie Koclilmtqie Sle in Kalubuee, e Doch, hinter Worms kommt eine ſchwarze Wolken⸗ genau zwiſchen Eine gute Gohe zu Braten, Gulaſch, Schwelnekotelett, Bratllopfen, falſchem Haſen, Frikadellen, Leber, Nieren uſw. Einen Würfel Maggi's Bratenſoße fein zerdrücken, /4 Liter Waſſer dazugeben, auf nicht zu großer Flamme unter ſtaͤndigem Ruͤhren zum Kochen bringen und dann noch 3 Minuten bei kleinem Feuer ziehen laſſen. Die nun fertige Soße zu dem beim Braten des Fleiſches erhal. tenen Bratenſatz geben, gut damit verrühren und kurz aufkochen laſſen. Woꝛtoro fezepte kostenlos von derH◻GGI-Gesellschoft, Berlin V/ 33 — Mannheim Die bunte Seite Blan iſt das Meer.. EINEERZIILUNGAUSDERDEUTSCIEN K RIEGSMARINE — 13. Fortſetzung Aber noch dauerte es lange, bis ein Etwas aus Gold und Eis, das man durch das Glas hindurch kaum zu erkennen vermochte, Geſtalt und Umriß annahm, bis aus dem Meer hoch zu den Wolken hinauf der Berg Hekla empor⸗ wuchs, Odins und der Götter Sitz im hohen Norden. Bei Ablöſung der Wache auf der Signal⸗ gaſtenbrücke meldeten ſich Stefan Stange und Klaus Wetjen wieder zum Dienſt. Es war ihnen zu langweilig geworden im Lazarett, drunten im Bauch des Schiffes. Seit geſtern nachmittag, da die Sache mit der Rettungsboje geſchehen war, kamen die Freunde ſich vor wie in der„Papierlneipe“, ſo nannte Klaus die Schiffsſchreibſtube. Da hockten ſie auch herum, vertrieben ſich die Zeit mit viel Papier und wußten doch: es war nichts ſo eilig, als daß es durch längeres Liegenbleiben nicht noch eiliger würde. Als Stefan gehörig ausgeſchlafen hatte und von dem vielen Schnaps nur noch ein lei⸗ ſer Nebel durch ſeinen Kopf zog, da hatte er wieder in dem alten Sagabuch zu leſen be⸗ gonnen. Auch Klaus war aufgewacht und ſpürte als untrügliches Zeichen ſeiner Geneſung einen ge⸗ waltigen Kohldampf. Klaus ſpitzte die Ohren und dachte angeſtrengt nach. Dann ſprang er mit einem Satz aus der Koje und ſchmuſte ſich heimlich an den Kombüſenhengſt heran, der in der Fleiſchback zu tun hatte. Und alſo ſtanden nun die Freunde wieder in Reih und Glied. Bauerſack würdigte ſie keines Blickes. Der Vorfall war vergeſſen für ihn, ſo ſchien es. Stefan und Klaus atmeten auf. Es würde alſo kein Anſchnauzer erfolgen, weil Klaus ſich ſo dämlich angeſtellt hatte und weil Stefan wie ein Irrſinniger über die Re⸗ ling geſprungen war. Da erſchien der Signal⸗ offizier. „Wache der Brücke antreten!“ „Danke! Laſſen Sie rühren, Signalmeiſter.“ „Rührt euch!“ Zack— das klappte. Wenn jetzt nicht noch etwas erfolgte, dann war die allerletzte Gefahr vorüber. Und es erfolgte nichts, Der Signal⸗ wffizier ſah nach, ob die Flaggen bereitlagen für Reykjavik und ſagte dann, daß auf Reede die„Monte Roſa“ liege. Es ſei bei Einfahrt Paradeaufſtellung angeordnet, denn die„Monte Roſa“ haben 1300 deutſche Landsleute an Bord. „Stillgeſtanden!“ Zack— das klappte wieder. Der Signaloffi⸗ zier ging zur Meldung in die Kajüte des Kom⸗ mandanten. Und nun näherte ſich der Kreuzer „Leipzig“ langſam Island. Stefan hatte Muße, ſeinen Kameraden von Island zu erzählen: da gäbe es keine Eiſenbahn und erſt recht keine Straßenbahn, nur zahlloſe und zierliche Ponys. Auf den Ponys ritten die Bauern zu ihren oft ſtundenweit auseinanderliegenden Gehöften. Selbſt alte, weißhaarige Bäuerinnen ritten ſol⸗ cherweiſe, bekleidet mit Tuchhoſen, die bis zu den Knöcheln hinablangten. Wer einſtmals vor hundert Jahren nach Island gezogen wäre, in die Heimat der Edda, der Sagas und der Skal⸗ denpoeſie, der hätte nichts anderes im Sinn gehabt, als die Freiheit ſich zu wahren. In jener längſt verſunkenen Zeit heiligten die Vä⸗ ter ihr Land, indem ſie es mit Feuer umfuhren. Sie ſchoſſen einen brennenden Pfeil über das Stück Erde, das ſie zur Beſitzergreifung und zur Siedlung ſich auserkoren hatten. Und dieſe Erde iſt bis auf den heutigen Tag die nordiſche Welt aus Baſalt und Steinen, Tuff, Lava⸗ feldern, aus Sandwüſte und Gletſchern ge⸗ blieben. O Island, herb und ſchön! Da— im ziehenden Gewölk der Frühe— tauchte die„Monte Roſa“ auf. Die Salutſchüſſe der„Leipzig“ dröhnten über die Rauchbucht von Reyljavik hin. Auf der Back und auf der Schanz ſtanden die Matroſen in Paradeaufſtel⸗ lung. Und wie die Sonne über den Kreuzer flutete, wie im Wind die deutſche Reichskriegs⸗ flagge knatterte, wie die Anker niederfielen und der Kommandant mit ſeinem Adjutanten in großer Uniform am Fallreep erſchien, um die Beſuche an Land zu machen, wie der Boots⸗ mannsmaat die„Seite pfiff“ und der Trommel⸗ wirbel erklang zum:„Präſentiert das Gewehr!“ — da gab es bei den deutſchen Landsleuten auf der„Monte Roſa“ kein Halten mehr. Ein ein⸗ ziger Schrei brach aus ihrem Munde, brauſte über das Waſſer Nordlands hin, ein dreifaches, jauchzendes: Sieg Heil! Sieg Heil! Sieg Heil! Und vom Kreuzer„Leipzig“ kam die Antwort aus dem Munde und dem Herzen von 500 Blauen Jungs, das ſieghafte, trotzende, vom edelſten Blut geweihte: Hurra! Hurra! Hurra! Zwei Tage lagen ſie vor Island. Stefan und fuhren mit den Kameraden an Land. utſche Heimatlieder umbrauſten die Well⸗ blechbarackhen und Betonhäuſer von Reyfjavit. Die deutſchen Matroſen ſahen Thingvellir, die wild zerklüftete, uralte Thingſtätte des Landes, wo ſchon im Jahre 930 das erſte All⸗Thing der freien Männer Islands ſtattgefunden hatte. Sie verhielten atemlos vor Islands gewaltig⸗ ſtem Naturwunder, dem toſenden Gulfoß⸗Waſ⸗ ſerfall, deſſen Abſturz nur einem auf der Welt gleichkam, dem der Niagara⸗Fälle. Und hier, in der Nähe des Gulfoß war es auch, wo Stefan Stange ein unnennbares Grü⸗ ßen der ſaugenden Heimaterde wie einen Pfeil⸗ ſchuß in ſein Herz empfing: Stefan fand einen kleinen Bauernhof. Vor der Grashütte ſtand ein Mann, es war der Bauer. Und der Bauer ſagte zu Stefan:„Sie kommen aus Deutſchland? Ach— Sie dürfen ſich nicht wundern, daß ich Deutſch ſpreche. Es iſt die ſchönſte Sprache der Welt.“ „Ich bin auch eines Bauern Sohn,“ ſagte Stefan ohne Zuſammenhang und aus tiefem Der Isländer verſtand ihn:„Der Bauer iſt Gottes Liebling. Er wächſt mit ſeiner Frucht auf dem Acker. Er und die Frucht, beide müſſen warten, daß ſie geſegnet werden von Sonne und Regen. Bereit ſein muß der Bauer und ſein Acker. Bereit ſein muß jeglicher Menſch.“ Stefan konnte nicht verweilen. Die Kamera⸗ den riefen nach ihm. Gleich Fahnen im Wind, ſo ſangen rauſchend ihre Lieder. Stefan konnte ſich nur noch einmal umwenden, der Bauer aber war in ſeiner Grashütte verſchwunden. Heimliche Fröhlichkeit ſchwang im Herzen des werdenden Mannes Stefan Stange. Der Bauer iſt Gottes Liebling. Aber der Seemann iſt es auch. Denn der Bauer und der Seemann, ſie werken im Schutze des Herrn unter dem gläſer⸗ nen Dach des Himmels, allzeit in Tapferkeit und Sehnſucht, allzeit Gott nahe und dem Tode Ein einziger Sturm kann Schiff und Ernte zer⸗ ſchlagen— bereit ſind der Bauer und der See⸗ mann, allzeit bereit. — Von Heinrich Zerkaulen Copyrisht by Quelle und Meyer, Leipzig „Menſch, Stefan— iſt dir der Mund zuge⸗ wachſen?“ „Der Mund wohl, aber das Herz, Klaus, das iſt weit aufgetan, daß ich alle Glocken der Weit läuten höre!“ „Verſteh ich nicht—“ „Laß gut ſein, Klaus.“ Na ja— der Signalgaſt⸗Anwärter Klaus Wetjen murmelte unverſtändliches Zeug vor ſich hin: der Stefan wäre weder etwas Halbes noch etwas Ganzes. „Wie meinſt du?“ „Entſcheide dich endlich!“ brüllte auf einmal Klaus Wetjen.„Entweder biſt du ein Bauer oder du biſt ein Seemann!“ „Habe mich bereits entſchieden,“ ſtrahlte Ste⸗ fan und hieb ſeinem Freund auf den Rücken, daß Wetjen wie ein Kaninchen hochſprang.„Ich mache es, wie mein Großvater es gemacht hat. Jetzt Seemann ganz— und ſpäter Bauer ganz. Im Frankenwald. Kannſt mich beſuchen kom⸗ men, wenn du ſo alt geworden ſein wirſt wie Käpten Stormſen. Aber du wirſt ja nie Käp⸗ ten, weil du nur aus Schnauze beſtehſt, und ein Käpten muß die Schnauze auch gelegentlich mal halten können.“ „Erlaube gefälligſt!—“ Als ſie zurück kamen an Bord, wartete ein Läufer: Stefan ſofort zum Kommandanten! Alle neune— das dicke Ende kam nach. Von Bauerſack war kein Hoſenknopf zu ſehen, der hatte wahrſcheinlich ſein Fett ſchon gekriegt wegen der Unbotmäßigkeit ſeiner Signalleute. Na, denn los.„Helm vor die Freſſe und bis fünfzehn zählen,“ dachte Stefan. (Schluß folgt.) Achtung Nahauinahme! Foto: Uia. Grüße aus dem Weltall Forſchungsinſtitut über den Wolken/ Strahlen, die aus der Anendlichkeit kommen Auf dem 2330 Meter hohen Felsmaſſiv des Hafelekar, das jäh und unvermittelt vor den Mauern Innsbrucks aufſteigt, ſteht ſturm⸗ umtoſt und wolkenumbrandet ein unſcheinbarcs, raues Gemäuer. Die wenigſten Fremden, die ſich an ſonnigen Tagen von den beguemen Gondeln der Drahtſeilbahn über Wipfel und Fels in das Reich des Berggeiſtes tragen laſ⸗ ſen, haben eine Ahnung davon, zu welchem Zweck die Menſchen hier eine wiſſenſchaft⸗ liche Station errichtet haben. Seit Jahr und Tag waltet hier ein Forſcher von Welt⸗ ruf ſeines Amtes, es iſt kein Geringerer, als der öſterreichiſche Phyſiker Dr. Viktor F. Heß, der ſich dieſe luftige Stätte auserkoren hat, um von hier aus die geheimnisvolle Strahlung aus dem Weltraum zu ergründen. Er war es, der ſchon vor mehr als 20 Jah⸗ ren bei Ballonfahrten, die ihn bis zu 5400 Meter Höhe führten, die aus dem Weltraum auf die Erde gelangende Strahlung entdeckte, die nach ihm„Heßſche Strahlung“ benannt wurde. Auf Grund von Aufzeichnungen durch beſondere Apparate gelang ihm der Nachweis, daß dieſe geheimnisvolle. Strahlung in grö⸗ ßeren Höhen viel ſtärker iſt als auf dem Ozean. Seine Entdeckung ſchuf die Grundlage für ein neues Forſchungsgebiet, das auf dem Hafelekar, mitten in der Tiroler Bergwelt, ſeine Heimſtätte erhielt. Von hier aus ziehen ſich die Fäden zu ähnlichen Stationen im hohen Norden, in den Tropen und über den Palmen Südafrikas. Der Zweck dieſes umfangreichen Beobach⸗ tungsnetzes iſt, die Frage zu klären, ob die von Prof. Heß feſtgeſtellten verſchiedenen Schwan⸗ kungen der Strahlungsſtärke auf der Erde gleichzeitig auftreten und ob ſie unter dem Einfluß der Sonne oder mit den Vorgängen am Fixſternhimmel in Verbindung ſtehen. „Ein Teil dieſer umfangreichen und ſchwie⸗ rigen Arbeiten iſt nun abgeſchloſſen“, erzählt Profeſſor Heß in einer Unterredung.„Durch Regiſtrierungen und Meſſungen haben wir nun den ſicheren Nachweis dafür erbringen kön⸗ nen, daß die Strahlungsſtärke einer regelmäßi⸗ gen kleinen täglichen Schwankung unterworfen iſt. Die Strahlung iſt nach unſeren Beobachtungen um die Mittagsſtunde am inten⸗ ſivſten, in der Nacht dagegen am ſchwächſten. Zweifellos ſpielt hier die Sonne eine gewichtige Rolle. Allerdings iſt es ſehr fraglich, ob die Sonne ſelbſt einen Anteil zur kosmiſchen Strah⸗ lung liefert, das heißt, ob ſie die Strahlen ausſendet, die ſo durchdringend ſind, daß ſie die Erde erreichen können.“ Die Wiſſenſchaft iſt heute noch nicht ſo weit, daß ſie mit Beſtimmtheit behaupten kann, daß dieſe geheimnisvollen„Grüße aus dem Welt⸗ all“ die Sterne entſenden. Der amerikaniſche Nobelpreisträger Arthur Holly Comptonhat gefunden, daß die Erde von verſchiedenen Teil⸗ chen der kosmiſchen Strahlung getroffen wird, je nach ihrer Stellung zum Fixſternhimmel. Nach ſeinen Berechnungen müßte alſo die kos⸗ miſche Strahlung täglich um 20 Uhr 40 nach Sternzeit eine gut erkennbare maximale Stärke erxreichen. Auf dem Hafelekar hat man drei Jahre hindurch dieſe„Behauptung des Nobel⸗ preisträgers nachgeprüft, glaubt ſie aber noch nicht voll beſtätigen zu können. Immerhin neigt man mit großer Wahyſcheinlichkeit zu der An⸗ ſicht, daß die kosmiſche Strahlung nicht aus unſerem Milchſtraßenſyſtem, ſondern aus viel weiter entfernten Sternenwelten kommt, zu denen die moderne Aſtronomie noch nicht vorgedrungen iſt. Indirekt ſcheint der Be⸗ weis für dieſe Theorie durch die Beobachtun⸗ gen an einem im Dezember 1934 aufgetauchten neuen hellen Stern im Sternbild des Herkules erbracht zu ſein, der nach den Aufzeichnungen der„Station zur Erforſchung der Weltraum⸗ ſtrahlung“ auf dem Hafelekar zu Innsbruck, keinerlei Erhöhung der kosmiſchen Strahlung herbeigeführt hat. Die Vorkriegs liusturm in rheit und R lbe dieſes Tu 1 Kaiſerreic d, und Golt ach dem mand les einſchätzte. Hiſſion den Kr hbon überzeuc ſold eine wirk im Weltkriege —5—* ve auch die erialiſtiſchen usturm un deutſchen Natio kiner Welt von dern der innere Fußtſein, daß e Viele Jahre! Reichstagsabgeo geinen Antr litäriſchen M haftliche anzug yrratsſpeicher bensmitteln an; Deutſchlands im lade ſicherzuſtell in Spandau mi dere Juliustürn Zeit verſtand di wertwoller. Mit ufen zu könne s der hemmu unds zum Ind nenlos hin, utſche aus de iehherden ern Richt einmal i Weltkriege u t der Novem baß die bisheri ie Agrarpoliti Boden feſtwurz Mokratiſch, liber klich eingeſtell tmis, kein Z en. Dieſe Abn weitbild U0 Ferlenfreundschaĩt 4 Bücherecke Max Geiſenheyner:„Phantaſien aus dem Ruchſe 117 Seiten. In Ganzleinen RM.80. Ein liebenswürdiges und nachdenkliches Wanden buch für alle Fußgänger, denen die Landſtraße, einſamen Wege durch die Wälder und denen die ſie len Dörfer noch vertraut ſind. Max Geiſenhehng der vielgereiſte und welterfahrene Berichterſtatter vieler Luftſchiffahrten, der mit dem Dietri art/ Preis ausgezeichnete und erfolgreiche Bühnenault ergibt ſich hier ganz dem Zauber der mitteldeutſche Landſchaft, ihrer Anmut und ihrem ſanften W von Tal und Berg, von heimlicher Abgeſchiedenheh und tätig⸗frohem Leben alter Dörfer und Stihig Menſchenſchickſale, einfache und ſchlichte, wie ſie blumenhaft allüberall gedeihen, und ſonderbare ergreifende, wie ſie nur dem Dichterblick des rülf Wanderers ſich öffnen, findet er an ſeinem Weg, ſie werden ihm zum Ausdruck und Beſtandteil einen Erlebens, das man Heimat nennt. Ein echte Sommerbuch, dichteriſch beſchwingt im Stil, von einet oft jungenhaften Friſche der Anſchauung und hi eines liebenswürdigen und prachtvollen Glaubens g und dahe⸗ alles Wahre, Tapfere und Schöne in der Welt. Aur ehne Tabellen zur Diskont⸗ und Zinſenberechnung. nſprechende Geb⸗Verſich. Matbemat. C. Heicke. RM.25 beinahe alle lag Wilh. Stollfuß, Bonn. Schornſtein ver Vielen wird dieſe Schrift gute Dienſte leiſten, den mit Hilfe der Tabellen läßt ſich mit Leichtigkeit g Man muß ſi vorkommende Diskont oder Zins von—5 Progeſ Macht vorhande für jede beliebige Summe für—360 bzw. 365 gen, wenn me berechnen. Es wird darauf hingewiefen, daß iſchen Erreic Verfaſſer zahlreiche Beiſpiele eingefügt hat. Das kle icht nur mater Bändchen kann empfohlen werden. 4 einmal die ethi Wie bringe ich meine ausgeklagten Forderungen hen ein? Was jeder davon wiſſen muß. Bearbellel von Friedr. Mönnig. Verlag Wilh. Stolfufß Bonn. Preis RM.—. er Bauernſtan Führer f te da Manche Geſchäftsleute ſind der Anſicht, daß 3 Forderung an einen Schuldner, der den Offenbarung i. eid geleiſtet hat, als endgültig verloren anzuſehen ſ er alle politt Wer dieſes Bändchen der Sammlung„Hilf dir felhſ bt am Ent lieſt, wird bald eines anderen belehrt. Ein erſth der Erh rener Verfaſſer aus dem Kaufmannsſtande zeigt a ieſe Frage wi Hand von vielen durch die Praxis bewährten Mu n können, wer und Ratſchläge die Wege, die der 0 5 auerntums ge ihne Städter b gus der Geſchich un, iſt unmöcg Agrarpolitik ba deutſchen Bauer 1———— anſchauung als witg Das Endziel, fich in ireßh rungsfreihe nährung des d muß, um ausgeklagte Forderungen hereinzuholeg Für jedes Ausweichmanöver des Schuldners findeh man die erfolgſichere Gegenmaßnahme. Durch di ausführliche und überſichtliche Darſtellung wird daß Bändchen bald ſeinen Weg in die geſchäftlichen 9e triebe finden und ein nicht mehr zu entbehrender Ratgeber ſein, zumal ſich der geringe Preis un vieles bezahlt machen wird. „Der Bergſteiger“. Sonderfolge„Berner Oberland RM.—. Verlag F. Bruckmann AG, München. Im Umfang von mehr als 150 Seiten hat die Schriftleitung der alpinen Kunſtzeitſchrift„Der Beig' ſteiger“ eine zur Gänze dem Berner Oberland gewid⸗ mete Folge verfaßt, die nicht nur das Entzücken je 30 f Weſtalpenbergſteigers, ſondern aller Raturfte. a ſein wird. Auf 48 Kuſtdrucktafeln finden wir Reynn ze un jeder duktionen ſeltener Fotos, die uns eine Vorſtelimg nuch dem Wil von der Pracht und Herrlichkeit der Berge und G Staates ein Jul ſcher der Viertauſender⸗Region vermitteln. Inzhe nen Türme üb ſondere die ganzſeitigen Aufnahmen Albert Steinen und E. Gygers werden jeden Bergfreund von dieſen Gebieten begeiſtern und in ihm den Wunſch laut werden laſſen, das Berner Oberland einmal ſelbſ aufzuſuchen. Der textliche Teil wird die praktiſche Durchführung einer ſolchen Reiſe ſehr erleichtern; ſind in den 30 Beiträgen alle Gebiete behandelt, mit denen der Alpiniſt und Wanderer vertraut ſein ſol, wenn er von ſeinem Urlaub den vollen Genuß haben will. Es ſind Wandermöglichkeiten einſchließlich Ton⸗ renangaben ausführlich erörtert, wir finden Abhand⸗ lungen über das Leben der Bergbauern, über Flug fahrten im Berner Oberland, dann— keinesſweg trockene— Angaben über Klima, Geſchichte, Florg u. a. Dieſes Sonderheft, das man ruhig als Buth bezeichnen kann, wird jedenfalls den Beifall weiteſtet Kreiſe finden. lote Metall iſt. der die Erträgn unaufhörlich ſp Nahrungsfreihe llegen und der gende Acker wir Wpandauer Ti deutſche Volk u Rmannheimer; Betriebsappelle und Kameradſchaftsabende, bearbeilzh von Fritz Frwahn, Heft 13 der Schriftenreihe„Feſe Die zun Man— und Feiern deutſcher Art“, Hanſeatiſche Verlagz rende Mannheimer anſtalt, Hamburg 1936, 79 Seiten, kart. RM. 2— Berlin(von dem bhren 87,77 Proz heſellſchaft, währe mur mit 4,25 Pr⸗ Aus einer reichen Erfahrung in der praktiſchen deier abend⸗ und Freizeitgeſtaltung gibt der Verfaſſer, der ſelbſt in der Werkſchararbeit ſteht, Anregungen für Geſtaltung und Durchführung beiriebsgebundenet au„Geſchalrstahr meradſchaftsveranſtaltungen aller Art. Er behandelt——— die Vorausſetzungen dieſer Gemeinſchaftsarbeit un geht auf die verſchiedenartigen Veranſtaltungs for⸗ men ausführlich ein. Ein dem neueſten Stand ent ſchüftsverlauf war ſtellend. Der geſar ſprechender Materialnachweis von Vorleſeſtücken auß auf 89 Mill. RM. dem Arbeitsleben, Gedichten, Liedern und Muſlh 1 der Verſicherten w macht das Heft beſonders werwoll. Zu einer Fun 38256 RM.), m grube von ausgewählteſtem Vortragsmaterial wird de e die Artionäre Schrift durch den Abdruck von zahlreichen Gedichlen—5 ſowie Vorſprüchen für Betriebsappelle. Durch eine lüh⸗ gere Abhandlung„Das Arbeitserlebnis in der Dich tung“ wird der Leſer in Aufgabe und Geiſt der Schriſt und den von ihr behandelten Fragenkreis eingeführt Die Schrift erſcheint als private Arbeit des Verfaſſers in enger Fühlungnahme mit der Abteilung Werkſchareg in der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. ſchäftsjahr iſt der geſchäft in den e entſprechenden Vo Die Verſicherten⸗2 bherigen Höhe beib Nannheim Die Wirtſchaſtsſeite 23. Juni 1936 ſeder Bauernhof— ein Juliusturm Die Vorkriegsgeneration verknüpfte mit dem Huliusturm in Spandau den Begriff von Si⸗ ſherheit und Reichtum. Barg doch das Ge⸗ wölbe dieſes Turmes den Kriegsſchatz des deut⸗ ſchen Kaiſerreiches, 120 Millionen Maub in Pold, und Gold war damals der Wertmeſſer ſoch dem man den Wohlſtand eines jeden Vol⸗ einſchätzte. Jedes Jahr prüfte eine Kom⸗ liſſion den Kriegsſchatz und jedermann war on überzeugt, daß dieſes aufgeſpeicherte old eine wirkliche Sicherheit darſtellte. Erſt Weltkriege offenbarte ſich die Richtigkeit leſes längſt veralteten Grundſatzes und zu⸗ ch auch die ganze Hohlheit des damaligen laterialiſtiſchen Zeitalters. Nicht das Gold im uuliusturm und in der Reichsbank gab der kutſchen Nation die Kraft vier Jahre lang üner Welt von Feinden zu widerſtehen, ſon⸗ hern der innere Wille zum Kampf und das Be⸗ pußtſein, daß es um die Exiſtenz Deutſchlands „ gab— einzelnen die ungeheure Wi⸗ erſtandskraft. Viele Jahre vor dem Weltkriege brachte der Reichstagsabgeordnete Graf Kanitz im Reichs⸗ ageinen Antrag ein, der darin gipfelte, der Mlitäriſchen Mobilmachung auch eine wirt⸗ haftliche anzugliedern und im ganzen Reiche ratsſpeicher mit Getreide und andeven Le⸗ Abensmittieln anzulegen, um ſo die Ernährung Deutſchlands im Kriegsfall und bei einer Blot⸗ lade ſicherzuſtellen. Er wollte dem Juliusturm *4 weltbild h) ait Eke aus dem Mue M.80. re Juliustürme, angefüllt mit dem Reichtum, den der deutſche Acker ſpendete, angliedern. Die Heit verſtand dies nicht, ſie hielt das Gold für Mit 5 ſo ſah— denkli 4 Hufen zu können! Und ſo ſah der Staat taten⸗ die Londmn bsſder hemmungsloſen Enwicklung Deutſch⸗ und denen die ſ lands zum Induſtrieſtaat 13 und nahm es ge⸗ Max Geiſenhehneh dankenkos hin, daß bis 1913 faſt 15 Millionen e Berichterſtatter Heutſche aus den Erträgen fremder Aecker und den, Dietrich A chherden ernährt wurden. reiche Bühnenaultt der mitteldeutſcheh icht einmal die entſetzlichen Hungerjahre rem ſanften Wecht im Weltkriege und nach 1918 brachten die Män⸗ orſer and e der Rovemberrepublir auf den Gedanken, blichte, wie ſ diß die bisherige Wirtſchafts⸗ und beſonders ind ſonderbare die Agrarpolitik falſch ſein könnte. Der im hterblick des rüſ Boden beralif Bauer konnte zu der de⸗ in ſeinem Weg, A wokratiſch, liberaliſtiſch und zum Teil manche⸗ und Beſtandteil ferlich eingeſtellten Republik kein inneres Ver⸗ t nennt. Ein en inis, kein Zuſammengehörigkeitsgeſühl fin⸗ „Dieſe Abneigung beruhte auf Gegenſeitig⸗ wollen Gnn üt, und daher wurde auch von ſeiten des in der Welt⸗ 4 Staates nichts Durchgreifendes unternommen, durch eine allen wirtſchaftlichen Geſetzen nſprechende Steuer⸗, Zins⸗ und Preispoli⸗ beinahe alle ländlichen Betriebe bis an den Schornſtein verſchuldeten. it Leichticten Man muß ſich die bei der Uebernahme der pon Macht vorhandenen Verhältniſſe vergegenwär⸗ 360 bzw. 365 Tah n, wenn man ſich ein Urteil über das in⸗ igewieſen, daß de w gen Erreichte bilden will. Galt es doch fügt hat. Das klet nicht nur materiell zu helfen, ſondern auch erſt R. 49 nmal die ethiſchen Grundlagen für eine neue Hauernpolitik zu ſchaffen. Die Rede, die der „ April 1933 hielt, galt den ih Millionen Bauern und der Bedeutung, die ſer Bauernſtand im neuen Staat hat. Der hrer te damals u..:„Wenn ich über alle riſchaftlichen Einzelerſchelnungen der Zeit, er alle politiſchen Wandlungen hinwegſehe, Ende doch immer weſentlich die ſenberechnung. i cke. RM.2 Dienſte leiſten, dem n Forderungen n muß. Bearh lag Wilh. St Anſicht, daß ing„oilf dir ſeht eibt am belehrt. Ein erſah 83 der Erhaltung des Volkstums an ſich. mnsſtande zeigt a Dieſe Frage wird nur Humei beantwortet wer⸗ Muſem den können, wenn die Frage der Erhaltung des 15 bere erntums gelöſt iſt. Denn, daß unſer Volk Schuldners e Städter beſtehen könnte, das wiſſen wir nahme. Durch der Geſchichte, daß es ohne Bauern beſtehen irſtellung wird nn, iſt unmöglich.“ Die nationalſozialiſtiſche ie geſchäftlichen arpolitik baute aus den Kräften, die im hr zu entbehren heutſchen Bauern und im deutſchen Acker ruhen, geringe Preis das Fundament ſowohl einer neuen Welt⸗ als auch einer neuen Wirtſchafts⸗ „Berner Oberland un AG, München. 50 Seiten hat die itſchrift„Der Berg⸗ er Oberland gewib⸗ das Entzücken jebez aller Naturfre finden wir 9 is eine Vorſte er Berge und 6 vermitteln. Ins en Albert Stei egfreund von die Das Endziel, das ſich der Nationalſozialis⸗ sin ſeiner Agrarpolitik geſetzt hat, iſt die rungsfreiheit, die Unabhängigkeit der Er⸗ lührung des deutſchen Volkes vom Auslande erreichen. Darum ſoll jeder einzelne Bauern⸗ aof und jeder landwirtſchaftliche Großbetrieb nach dem Willen des nationalſozialiſtiſchen Staates ein Juliusturm werden. Dieſe Millio⸗ iſt. Händen des Bauern, der die Erträgniſſe des Heimatbodens zu einer naufhörlich ſprudelnden Quelle macht, ſoll die biete behandelt, Aahrungsfreiheit und die Rohſtofſverſorgung vertraut ſein ſoh legen und der wohlbeſtellte, reiche Ernten tra⸗ ollen Genuß haben 455 Acker wird beſſer als das Gold im alten einſchließlich Wpandauer Turm die Sicherheit für das banem, W kulſche Volk und ſeine Wirtſchaft 5 „V. K. mn— keinesſweg „ Geſchichte, Flom m ruhig als Buch en Beifall weiteſter Mannheimer Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft AG., Berlin Die zumn Mannheimer Verſicherungskonzern gehö⸗ kende Mannheimer Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft AG Herlin(von dem 1 Mill. RM. betragenden AK. ge⸗ hören 87,77 Prozent der Mannheimer Verſicherungs⸗ hefellſchaft, während an dieſer die Berichtsgeſellſchaft mir mit 4,25 Prozent des As. beteiligt iſt), erzielte im Geſchäftsjahr 1935 wieder einen Gewinn von 301 789(433 456) RM. Die oßv. beſchloß, hieraus wieder 8 Prozent Dividende zu verteilen. Der Ge⸗ ſchäftsverlauf war während des Jahres 1935 zufrieden⸗ end. Der geſamte Verſicherungsbeſtand iſt von 88,71 89 Mill. RM. geſtiegen. Doem Gewinnreſervefonds der Verſicherten wurden 255 789 RM. überwieſen(i. V. 380 256 RM.), während dem Konto„Fovderungen an die Aktionäre“ wieder 10 000 RM. zugewieſen wur⸗ den, ſo daß das eingezahlte Aktienkapital jetzt 0,31 . RM. oder 31 Prozent betwägt. Im neuen Ge⸗ ſchäftsjahr iſt der Antragseingang im Einzellebens⸗ geſchäft in den erſten fünf 33 der 1 entſprechenden Voriahreszeit um 65 Prozent geſtiegen beit den bericherten⸗ Dividenden werden 1 1936 in der bis teilung Werkſcharen gen Höhe beibehalten. h Freude“. sabende, bearbeitet Schriftenreihe„Feſe mſeatiſche Verlagz/ ſen, kart. RM. 2— 3 er praktiſchen Fe der Verfaſſer, Anregungen für iebsgebundener Ka⸗ Art. Er behand inſchaftsarbeit eranſtaltungs fo eueſten Stand e Vorleſeſtücken dern und Muf l. Zu einer Fu smaterial wird hlreichen Ged lle. Durch ein ebnis in der D nd Geiſt der S Kein Sozielismus ohne Volksgemeinschaft frankreichs Anspruch auf die Führung im Kampf um den Sozialismus Klassenkampf statt Sozlalismus „In einer einzigen Nacht, die der Geſchichte angehört, hat man eingeholt und ſogar überhoit, was in anderen Ländern in fünfzig Jahren nicht erreicht worden iſt.“— Dieſe ſtolzen Worte ſprach nach dem Abkommen vom 7. Juni über den Tarifvertrag in Frantreich der Generalſetre⸗ tär der franzöſiſchen Gewerkſchaften, Jou⸗ haux. Wohlgemerkt, kein Kommuniſt ſondern ein Gewerkſchaftler. Und ſein Vorgänger Du⸗ moulin bläſt in dasſelbe Horn, wenn er die ſchmetternde Angriffsfanfare erklingen lüßt: „Dem Kapitalismus iſt ein Schlag verſetzt wor⸗ den, der verhindern wird, daß ſein Todestampf noch lange andauert; wer ſich einbildet, daß nunmehr eine dreißigjährige Periode der ruhi⸗ gen Reformen begonnen habe, der iſt im Irr⸗ tum, denn jetzt wird man an die Vorbereitun⸗ gen neuer Eroberungen gehen.“ Ein zweifelhafter„Sieg“ Der Siegesjubel überſchlägt ſich förmlich in dieſen Worten. Aber worüber jubelt man denn eigentlich ſo? Lediglich über das Tarifabtom⸗ men? Was iſt denn damit eigentlich gewonnen? die bezahlt werden Eine Lohnerhöhung von etwa 12 v. H. des bisherigen Geſamtlohns, die 40⸗Stunden⸗Woche, ſoll wie 48⸗Stunden⸗Woche, und das Recht auf bezahlten Urlaub. Insgeſamt kommt dies einer Lohn⸗ erhöhung von 30 bis 35 v. H. gleich. Für den klaſſenkämpferiſch eingeſtellten Gewertſchaftler mag das ein großer Erfolg ſein, aber um von einer epochalen geſchichtlichen Bedeutung der entſcheidenden Nacht ſprechen zu können, genügt dieſer Erfolg denn doch nicht. Schließlich iſt Aehnliches unter politiſchem Druck auch anders⸗ wo„erreicht“ worden. Aber der Erfolg hat ſich noch immer ſehr bald unter dem Einfluß nüch⸗ terner wirtſchaftlicher Tatſachen in ſein Gegen⸗ teil vertehrt. Was nützt eine Lohnerhöhung, die der Wirtſchaft abgezwungen wird, wenn ſie ſich als untragbar erweiſt. Die franzöſiſche Produktion muß infolge dieſer Mehrbelaſtung mit einer Unkoſtenerhöhung von mindeſtens 10 v. H. rechnen, die auch durch die Kaufkraft⸗ nicht ausgeglichen werden kann. Preiserhöhunngen werden die unausbleibliche Folge ſein. Und wie wird es mit der Arbeits⸗ loſigteit? Bolschewismus auf französisch Wir brauchen den ganzen, ja zur Genüge be⸗ kannten oirculus vitiosus hier nicht auszumalen, ſondern wollen nur die Frage auſwerſen, ob dieſe Entwicklung nicht auch den franzöſiſchen Gewertſchaftlern bekannt iſt? Es hieße ſie für dümmer halten als ſie ſind, wollte man an⸗ nehmen, ſie wüßten nichts von dieſen Dingen. Sie wiſſen das ſehr wohl. Warum aber dann trotzdem dieſer Siegesjubel? Nun, man muß zu den Aeußerungen der beiden Gewerkſchaftler noch ein anderes Wort hinzu⸗ nehmen, das von dem Kommuniſtenführer Thorez ſtammt, daß nämlich„eine kommu⸗ niſtiſche Revolution in Frantreich weſentlich andere Züge tragen würde als die ruſſiſche, ſo⸗ zuſagen franzöſiſche“. Und man muß weiter himzunehmen die überraſchende„demotratiſche“ Wandlung der ruſſiſchen Sowjelts, die ſich ja jetzt auch eine„Verfaſſung“ gegeben haben. Dann begreift man den eigentlichen Grund des franzöſiſchen Siegesjubels. In Frankreich glaubt man den Bolſchewismusre⸗ formiert zu haben, und man glaubt, daß wie 1792 nun der zu ent⸗ wickelnde„franzöſiſche Bolſchewis⸗ mus“ die Führung in der Löſung der unſerer Zeitals welthiſtoriſche Aufgabe geſtellten Verwirklichung desSozialismus übernehmen werdel Das iſt die„geſchichtliche“ Bedeutung der Nacht des 7. Juni in franzöſiſcher Beleuchtung. Die grande nation, deren geiſtiges Preſtige bedenk⸗ lich gelitten hatte, die geradezu als reaktionär galt, hat ihren revolutionären Nimbus wieder und marſchiert wieder„an der Spitze der Zivi⸗ liſation““ O ja, man weiß in Frankreich aus 100jähriger Tradition, was der Nimbus kultu⸗ * reller Führung bedeutet, auch praktiſch in der nüchternen Realität der Wirtſchaft. Am Anfang: Die Gewalt Wie ſteyt es denn nun mit dieſem Anſpruch Frankreichs in Wirklichteit? Daß das geiſtige Ringen der Völker ein Ringen um die Ver⸗ wirklichung einer ſozialiſtiſchen Lebensordnung iſt und daß das Volk, dem es 9183 dieſes Problem am vollſtändigſten und glücklichſten zu löſen, auch geiſtig für die nächſten Jahr⸗ hunderte die Führung haben wird, dürfte wohl kaum noch beſtritten werden. Welchen Beitrag aber hat Frankreich bisher dazu geleiſten? War nicht Frankreich bisher am längſten von den dringendſten Nöten dieſes Problems ver⸗ ſchont geblieben? Es hat eine an ſich gün⸗ ſtigere Struktur als die anderen europäiſchen Induſtrieländer. Nur 20 v. H. ſeiner Bevölke⸗ rung wohnen in Großſtädten gegen rund 30 v. H. in Deutſchland. Es kannte praktiſch bis in die letzten Jahre hinein keine Arbeitsloſigkeit, es gehörte zu den Siegern des Weltkrieges und konnte einen ungeheuren Goldſchatz aufſtapeln, der ihm heute noch die Verteidigung ſeiner Währung jederzeit möglich macht. Und dieſes Frankreich, das jetzt erſt den Anfang jener Not zu ſpüren bekommt, mit der Deutſchland, das geſchlagene und von den Siegerm ausgepreßte Land, ſeit 1919 einen Kampf auf Leben und Tod hat auskämpfen müſſen, ſollte nun, dant einem Genius, die Löſung in einer einzigen Nacht gefunden haben, um die andere Völker in jahrelanger Qual gerungen haben? Das er⸗ ſcheint wenig wahrſcheinlich, denn noch nie in der Weltgeſchichte iſt die Löſung ſolcher Menſch⸗ heitsfragen einem Volle in den Schoß gefallen. Mannheimer Getreidegroßhmarkt Weizen(76—77 Kilo): Feſtpreis, geſ., tr. Durch⸗ ſchnittsbeſchaffenh., exkl. Sack, Preisgebiet W 14 per 1. 6. bis 15. 8. 1936 21.40, W 15 21.50, W 16 21.60, W 17 21.70, W 19 22.00 RM. Ausgleich plus 40 Pf.— Roggen: 71—73 Kilo, Preisge⸗ biet R 14 per 1. 6. bis 15. 8. 1936 17.80, R 15 17.90, R 18 18.30, R 19 18.50 RM. Ausgleich plus 40 Pf.— Gerſte: Braugerſte, inl. Induſtriegerſte 22.00—23.00 RM. Futtergerſte: 59—60 Kilo, Preis⸗ gebiet G 7 per 1. 6. bis 15. 8. 1936 17.70, G 8 18.00, G 9 18.20, G 11 18.50 RM. Ausgleich plus 40 Pf. Qualitätszuſchläge: Für jedes Kilo je Het⸗ toliter über Durchſchn. bis 68 Kilo einſchl. 10 Pf., über 68 Kilo 15 Pf. per 100 Kilo.— Futter⸗ Hafer: Preisgebiet H 11 per 1. 6. bis 15. 8. 1936 17.10, H 14 17.60, H 17 17.90 RM. Ausgleich plus 40 Pf. Qualitätszuſchlag für jedes Kilo je Hekto⸗ liter über Durchſchn. 10 Pf. Induſtriehafer(48 bis 49 Kilo) 20.00; Raps, inl. 32.00; Mais, mit Sack geſtr.— Mühlennachprodukte: Weizenkleie bis 15. 8. 1936, Preisgebiet W 14 10.30, W 15 10.35, W 16 10.40, W 17 10.45, W 19 10.60, W 20 10.70 RM; Weizenvollkleie plus 50 Pf. Rog⸗ genkleie bis 15. 7. 1936, Preisgebiet R 14 10.10, R 18 10.40, R 19 10.50 RM. Ausgleich plus 30 Pf. Roggenvollkleie plus.00 RM. Weizenfut⸗ termehl 13.20; Roggenfuttermehl 13.00; Gerſtenfut⸗ termehl 20.00 RM, dazu 5 Pf. Vermittlergebühr. Biertreber, ab Fabr., Höchſtpreis 14.00; Malzkeime 13.40 RM. Ausgleich plus 30 Pf.— Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen, prompt, Feſtpr. ab Fabr. mit Waſſeranſchl. 16.90; Sojaſchrot, prompt 15.70: Rapskuchen, inl. 13.70, do. ausl. 14.20; Palmkuchen 15.40 RM. Ausgleich plus 40 Pf. Ko⸗ koskuchen 17.40; Seſamkuchen 16.10; Leinkuchen 17.30, ohne Waſſeranſchluß plus 20 Pf. Zu⸗ und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetzlichen Regelung. Trockenſchnitzel, Fabrikpr., loſe, Juni.12; Roh⸗ melaſſe, loſe. Juni.36; Steffenſchnitzel, loſe, Juni 10.72; Zuckerſchnitzel, vollw., Juni 11.32 RM. Aus⸗ gleich plus 35 Pf.— Rauhfutter: Wieſenheu, loſes, gut, geſund, trocken, altes.75—.00; neues .00—.50; Rotkleehen geſtr.; Luzernkleeheu, altes .00—.50; Stroh, Preßſtroh, Roggen⸗Weizen.75, do. Hafer⸗Gerſte.50; Stroh, geb. Stroh, Roggen⸗ Weizen.80—.00, do. Hafer⸗Gerſte.70—.90. Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack. Zahlung netto Kaſſe in RM bei Waggonbezug. Mehlnotierungen: Weizenmehl: Preisgebiet Baden 14, Typ 790, aus inl. Weiz. 28.90, 15 28.90, 16 28.90, 17 28.90, 19 29.25, 20 29.25 RM; Preis⸗ gebiet Pfalz⸗Saar 19 29.25, 20 29.25 RM. Juli bis 15. Auguſt plus 10 Pf.— Roggenmehl: Preis⸗ gebiet Baden 14, Typ 997, per Juni 22.70, 15 22.80, 18 23.35, 19 23.60 RM. Preisgebiet Pfalz⸗ Saar 18 23.30, 19 23.50 RM; Preisgebiet Baden, Typ 815, 23.20, 15 23.30, 18 23.85, 19 24.10 RM: Preisgebiet Pfalz⸗Saar 18 23.80, 19 24.00 RM. Zu⸗ züglich 50 Pf. Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der WV. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Ausl.⸗Weiz. Aufſchlag .50 RM per 100 Kilo. Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirt⸗ ſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizen⸗ mühlen bzw. der neue Reichsmühlenſchlußſchein maß⸗ gebend. Getreide Rotterdamer Getreide terdam, 22. Juni.(Schluß.) Weizen: 75, Sept. 4,80, Nov. 4,77½, Jan. 4,82½/.— Juli 61½, Sept. 60%¼, Nov. 61½, Jan. 613¾. Metalle Hamburger Metallnotierungen Hamburg, 22. Juni. RM per 100 Kilogr. Kupfer: Tendenz: ruhig; Juni 46,75 Br, 46,75 G; Juli 46,75 Br, 46,75 G; Aug. 46,75 Br, 46,75 G; Sept. 48 Br, 47,25 G; Okt. 48,75 Br, 48 G; Nov. 49,25 Br, 49,50 G. Amtl. Preisfeſtſetzung für Kupfer, Blei u. Zink Berlin, 22. 5552 gich per 150 Klilo. Aapß*2 Tend.: ſtetig; Juni, Juli, Aug. 46,75 n. Br, 46,75 G; Sept. 47,5 G; Okt. 48,25 G; Nov, 48,75 G. Blei: Tendenz: ſtetig; Juni, Juli, Aug. 20 n. Br, 20 G; Sept. 20,25 G; Okt. 20,5 G; Nov. 20,75 G. Zink: Tendenz: ſtetig; Juni, Juli, Aug. 18 n. Br, 18 G; Sept. 19,25 G; Okt. 18,5 G; Nov. 18,75 G. Rhein-Mainische Abendbörse Still Die Abendbörſe war faſt vollſtändig umſatzlos und ohne ausgeprägte Tendenz. IG Farben mit 171½ etwas über Frankfurter Schluß, Höſch bei 107 gut ge⸗ halten, Reichsbant/ Prozent leichter. Mannesmann mit 98½¼ auf dem ſchwächeren Mittagsſchluß gehalten. Renten teilweiſe etwas freundlicher, aber ebenfalls ſehr ruhig, Altbeſitz 112¼(112½), Kommunalum⸗ 89(89½, Poung⸗Guldenanleihe bei 92½ ge⸗ ucht. Die Abendbörſe blieb auch im Verlauſe farblos. Von den ſpäter feſtgeſetzten Werten waren Aſchaffen⸗ burgr Zellſtoff ½ Prozent feſter, Vereinigte Stahl⸗ werke/ Prozent leichter Von Auslandsrenten 191ber Ungarn 9,20(9,40 und auch Ungarn⸗Kronen noch eine Kleinigkeit unter Mittagsſchluß. Deutſche Anleihen unverändert. Die Nachbörſe war umſatzlos. IG Farben ſchloſſen 171½, alſo ½¼ Prozent ſchwächer. Amſterdamer Deviſenkurſe Amſterdam, 22. Juni. Berlin 5943, London 73956, Neuyork 147½, Paris 973, Belgien 2497/½, Schweiz 4800, Madrid 2017, Oslo 3715, Kopenha zen 3302½, Stockholm 3812½, Prag 612. Privatdiskont⸗ jatz 37—46. Tägl. Geld 1½/½—1½. Ein⸗Monats⸗ Geld 4½. Rot Juli 4, Mais: die bisherige Auch dem franzöſiſchen Volke nicht. Früher nicht und auch jetzt nicht. Wenn franzöſſſche Sozialiſten jetzt davon träumen, daß in der Syntheſe von weſtlicher Demokratie und öſtlichem Kommunismus das Heil für die Welt liegen ſoll, dann vergeſſen ſie, daß am Anfang dieſes Weges nicht ein demokratiſcher Gedanke ſteht, ſon⸗ dern die Gewalt. Streik und Terror haben ihnen den Erfolg der 35prozentigen Lohn⸗ erhöhung gebracht. Es war ein Erfolg des Klaſſenkampfes. Auch die fran⸗ zöſiſche Syntheſe beruht damit auf dem Ge⸗ danken des Klaſſenkampfes, d. h. auf der Zer⸗ reißung des Voltes in zwei einander ſeindliche Hälften. Wie aber ſoll in einem ſo zerriſſenen Volke eine wahre Gemeinſchaft, d. h. ein So⸗ zialismus, entſtehen? Aus dem erſten Kampf werden immer neue Kämpfe erwachſen, bis eine Partei endgültig geſiegt hat. Nehmen wir an, die ſozialiſtiſche. Was dann? Dann wird dieſe Partei nicht mehr nur fordern können, ſondern ſie wird ſelbſt die Verantwortung für die Wirtſchaft übernehmen müſſen und wird dann genau zu denſelben Methoden greifen wie der Bolſchewismus in Rußland. Ade dann hoher Lohn, ade 40⸗Stunden⸗Woche, ade bezahlter Ur⸗ laub, ade Sozialismus! Im Staatstapitalis⸗ mus nach bolſchewiſtiſcher Art wird der Traum von der„geſchichtlichen Nacht“ ſein Ende neh⸗ men, und ein Stachanow wird den franzöſtſchen Arbeiter grauſam aufwecken. Erſt Volksgemeinſchaft Es gibt keine Löſung der ſozialen Frage auf dem Boden des Klaſſen⸗ kampfes! Denn Sozialismus, d. h. Gemein⸗ ſchaft, kann nie durch Kampf und Unterdrückung erreicht werden, ſondern nur durch die Her⸗ ſtellung eines Bandes, das alle Menſchen, gleich welchen Standes und Beruſes, mit gleicher Stärte eint und bindet. In der Volksgemein⸗ ſchaft der Menſchen gleichen Blutes und gleicher Raſſe haben wir dieſes Band gefunden und in der Befreiung der Arbeit von allen die Lei⸗ ſtung hemmenden Feſſeln das Mittel, mit dem jedes einzelne Mitglied dieſer Volksgemein⸗ ſchaft ſich den Platz erobern kann, der ſeinen Leiſtungen und Fähigkeiten entſpricht. Indem wir jedem Volksgenoſſen nicht nur die Mög⸗ lichleit zur Entfaltung ſeiner vollen Leiſtungs⸗ fähigteit geben, ſondern das Recht, ja es ihm im Intereſſe höchſter Leiſtungsfähigkeit der ge⸗ ſamten Volksgemeinſchaft ſogar zur Pflicht machen, beſeitigen wir die ſoziale Frage, weil wir die ſoziale Not beſeitigen, die nicht darin beſtand, daß der eine mehr verdient als der -andere, ſondern darin, daß der eine Teil des Volles durch die geſellſchaftliche und wirtſchaft⸗ liche Ordnung im kapitaliſtiſchen, Zeitalter von vornherein verhindert war, ſich den Platz zu erringen, zu dem ſeine Kräfte ausreichten. Wo kein Recht auf Arbeit iſt, kann auch beinem Menſchen der Erfolg ſeiner Arbeit verbürgt werden. Wo aber jeder erreichen kann, was in ſeinen Kräften ſteht, da wird einmal jeder zufrieden ſein, und da braucht zum andern niemand mehr„Fürſorge“ oder„Schutz“, es ſei denn der Krante oder zur Arbeit Unfähige. Das iſt der Weg, den wir Tag für Tag in hellem Wachſein gehen, und die Erfolge, die wir auf dieſem Wege erreicht haben, brauchen ſich wahrlich nicht vor den franzöſiſchen„Er⸗ folgen einer Nacht“ zu verſtecken. Der Sieges⸗ rauſch Frankreichs ob dieſer„geſchichtlichen Nacht“ wird raſch genug vergehen. Von der „geſchichtlichen“ Bedeutung wird nicht viel bleiben. Was bleiben wird, iſt der Katzen⸗ jammer und die Nacht, nämlich die Nacht des Bolſchewismus. Deswegen mögen ſich die Fran⸗ zoſen ruhig rühmen, daß dieſe Nacht ihnen gebört. Uns gehört der Tag und damit die Zukunft, die immer nur den Wachen 0 bh. Prämien für guten Flachs Nachdem die Werbung für den Flachsanbau zu guten Erfolgen geführt hat und ausreichende Anbau⸗ flächen für Flachs in Deutſchland vorhanden ſind, muß jetzt mit allem Nachdruck darauf hingearbeitet werden, daß gute Flachsqualitäten erzielt werden. Um nach dieſer Richtung einen Anreiz zu geben, werden in dieſem Jahre in Oſtpreußen Flachs⸗ prämiierungen durchgeführt. Es iſt vorgeſehen, für die 100 beſten Flachsfelder in Oſtpreußen, die min⸗ deſtens ein Morgen groß ſein müſſen, eine bronzene Denkmünze nebſt Verleihungsurkunde auszuſetzen. Für die höchſtbewerteten Flachsfelder werden außer⸗ dem noch 30 Ehrenpreiſe in Form von Tiſchdecken aus oſtpreußiſchem Reinleinen gegeben. Die Prämiierung wird nach einem Munktier⸗ Syſtem durchgeführt, wobei Länge, Feinheit, Unkraut⸗ W Halmfeſtigkeit, Farbe und Haltung bewertei erden. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann. Stellvertreter: Karl M. Hageneier: Chef vom Dienſt: Tüdel Weller(in Urlaub).— Verantwortl. für Politik: Dr. W. Kattermann: für politiſche Nachrichten: Dr. W. Kicherek; für Wirtſchaftspolitik und Handel: Wilhelm Ratzel; für Kommunales und Bewegung: Friedrich Karl Haas: für Kulturpolitik, Feuilleton und Beilagen; i. V Dr. W. Kicherer: für Unpolitiſches: Fritz Haas: für Lokales: Erwin Meſſel: für Sport: Jul. Etz: ſämtl. in Manubeim. Berliner Schriftleitung: SDans Graf Reiſchach, Berlin SW 68. Charlottenſtr 15 b. Nachdruck ſämtlicher Original⸗ berichte verboten. Ständiger Berliner Mitarbeiter; Dr. Johann v. Leers, 8 Berlin⸗Dahlem. prechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16 bis 17 Uor (außer Mittwoch Samstaa und Sonntag) Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druck und Verlga: Hakenkreuzbanner⸗Verlag u. Druckere Gmhc. Sprechſtunden der Verlagsdirektion: 10.30 bi 12.00 Uhr(außer Samstag und Sonntag). Fernſprech⸗ Nr. für Verlaa und Schriftleituna: Sammel⸗Nr 35421 Für den Anzeigenteil verantw.: Karl Heberling, Mym. Zurzeit iſt Preisliſte Nr. 5 für Geſamtauflage(ein Weinheimer⸗ und Schwetzingex⸗Ausgabe) ahha.— Durchſchnesauflage Mai 1936 Ausgabe 4 Mannberm end Ausgabeeß Mannheim 37084 Ausgabe& Schwetzingen u, Ausagbe h Schwetzingen 6 601 Ausgabe à Weinheim und Ausgabe ß Weinheim 3274 Geſamt⸗DA. Mai 1936 46 550 Das ist das herrlichste Dorf der Welt 5000§portler aus 58 Nationen der Welt finden im Olympischen Dorf eine leimat . ——.—— feichsſpo Der Reichs ſten ſprach d ſter 1. FC Nü aus und fand Mannſchaften: (Sonder berlcoht der Luftauinahme des Olympischen Dorfes Hch. Hoffmann(M) Im Mittelpunkt ist das ringförmig angelegte große Wirtschaftsgebäude zu selen. „Hier lebte eine groſze glückliche Familie qus 40 Nafionen, die den Politikern der Welt die Schamröte ins Antlitz jagen mochte; und nicht ein einziger Weit- kämpfer vergaſß duch nor einen Kogenblick das land und das Blut, denen er entsprung...“ Die Organiſatoren der Olympiſchen Spiele zu Berlin haben den Wert des in Los Angeles er⸗ richteten Olympiſchen Dorfes richtig erkannt und gemäß den dort gemachten Erfahrungen unweit des Reichsſportfeldes eine Wohnſtätte für die Kämpfer der Welt erſtehen laſſen, die in ihrer Art einzigartig auf der ganzen Welt iſt und wohl auch bleiben wird. Treffende Worte Als Graf Baillet⸗Latour kürzlich von ſeiner großen Reiſe nach Japan und Finnland nach Berlin zurückkehrte, beſuchte er ſofort das ihm von allen Seiten ſo ſagenhaft geſchilderte Dorf. Der belgiſche Graf hat auf ſeinen unzähligen Sportreiſen durch die ganze Welt ſchon viel geſehen und erlebt, er iſt alſo keiner von denen, die leicht zu überraſchen und zu begeiſtern ſind. Nach Abſchluß der Beſichtigung traf er aber mit folgenden Worten den Nagel auf den Kopf: „Meine Herren, es wird uns ſchwer fallen, die Athleten der Welt hier wieder rauszubekommen.“ 160 Gebäude Nahe dem Dorfe Döberitz, 14 Kilometer vom Reichsſportfeld entfernt, inmitten märkiſcher Landſchaft mit all ihren herrlichen Reizen, liegt das 200 Morgen umfaſſende Olympiſche Dorf. Regierungsbaumeiſter a. D. Werner March hat in Gemeinſchaft mit den Architekten Walter March, Dr. Steinmetz und dem Garten⸗ architekten Prof. Wiepking⸗Jürgens⸗ mann die 160 Wohnhäuſer, die 24 Straßen. den Waldſee, das Wirtſchaftsgebäude, kurz alles was mit dem Dorf ſelbſt in Zuſammenhang ſteht, ſo angelegt, daß das urſprüngliche Geſicht der Landſchaft keine nennenswerte Veränderung erfuhr. Man ging ſogar ſo weit, die größten techniſchen Schwierigkeiten nicht ſcheuend, eine ganze Anzahl von Wohnhäuſern in beſonders idylliſche Birkengruppen hineinzubauen, ſo daß ſich dem Beſucher ein faſt unwahrſcheinlich ſchö⸗ ner Anblick bietet. Das Innere der Häuſer 16, 20 oder 24 Betten können in den ein⸗ zelnen Häuſern untergebracht werden. Außer den zweibettigen Zimmern enthalten ſie einen Gemeinſchaftsraum mit vorgelagerter Terraſſe, einen Waſchraum mit drei Duſchen, einen Maſ⸗ ſageraum, einen Toilettenraum, den Steward⸗ raum mit Kühlkeller, einen Kofferraum im Dach⸗ boden und die Telefonzelle. Es ſind alſo keine kleinen oder für Wochenendbedürfniſſe berech⸗ nete Häuſer, ſondern ſtabile Unterkünfte, die als vollwertige Wohnhäuſer anzuſprechen ſind. Schweinebauch mit Klößen Eine der heikelſten Fragen, die bei der Orga⸗ niſation für das Olympiſche Dorf auftrat, war begreiflicherweiſe die Verpflegungsfrage Für 58 Nationen die tägliche Speiſekarte ſo zuſam⸗ menzuſtellen, 0 Nationalgerichte, Reichhaltig⸗ keit, Schmackhaftigkeit und dazu noch die ganz beſonderen Belange, welche durch die einzelnen Sportarten bedingt ſind, Berückſichtigung finden, iſt ja auch nicht gerade zu den Kleimigkeiten einer großen Organiſation zu zählen. Eine Rundfrage an die einzelnen Nationen ergab die merhwürdigſten Antworten. Nicht ſelten war es der Fall, daß innerhalb einer Nation vier oder gar fünf Sonderwünſche aufgetiſcht wurden. Man hat ſich deshalb entſchloſſen, die geſamte Verpflegung an den Norddeutſchen Lloyd zu ver⸗ geben, der ja in dieſer Hinſicht Weltruf genießt. Am einfachſten machten es die Türken. Sie be⸗ ſtellten Schweinebauch mit Klößen, der ihnen von Garmiſch⸗Partenkirchen her noch in beſter (Freie Uebersetzung aus dem offiziellen Bericht von Los Angeles) Erinnerung iſt. Das übrige überlaſſen ſie dem Norddeutſchen Lloyd. Ruhe und Reinlichkeit Rund 6000 Menſchen, aber keine einzige Frau, werden während der Spiele im Dorf wohnen. Das erſte Gebot der Hausordnung lautet: Ruhe. Auf Ruhe und Konzentration iſt daher auch alles abgeſtellt. Sämtliche Straßen tragen eine teeraſphaltierte ſchalldämpfende Decke. Neugie⸗ rigen und Schauluſtigen wird es kein leichtes ſein, während der Spiele ins Dorf der Natio⸗ nen zu kommen. Strengſte Kontrolle wird dar⸗ über wachen, daß kein Unbefugter das Innere des Dorfes betritt. Die Finnen, bekannt als ruhige und zurückgezogen lebende Sportsleute, haben ſich den Märchenwald als Wohnſtätte ausbedungen und werden ihrem Wunſche ent⸗ ſprechend mit Meiſter Nufmi auch dort Quar⸗ tier beziehen. 1 Jeden zweiten Tag wird im geſamten Dorf die Wäſche gewechſelt, nur ſo laſſen ſich die un⸗ geheuren Zahlen von 40 000 Bettüchern und 80 000 vorhandenen Handtüchern erklären. Das geräumige Waſchhaus kann alſo ſchon ſeine Exi⸗ ſtenzberechtigung nachweiſen. Sehenswürdigkeiten Obwohl das Olympiſche Dorf an und für ſich eine einzige große Sehenswürdigkeit iſt, gibt es, innerhalb desſelben doch Dinge, die durch ihre Originalität beſonders ins Auge fallen. Da iſt der künſtliſch angelegte Waldſee mit dem finni⸗ ſchen Badehaus(Sauna), die ideale Vereini⸗ gung des heißen und des abkühlenden Bades, das wunderſchöne Schwimm⸗ und Badehaus mit einem Becken von 12425 Meter, 6 Wannen⸗ bädern, einer zweiten Sauna und einem beſon⸗ deren Warmluftraum. Die dritte Sauna befin⸗ det ſich mit weiteren Duſchen, Wannenbädern und Maſſageräumen im Untergeſchoß des gro⸗ ßen Wirtſchaftsgebäudes. Inmitten des Dorfangers befindet ſich der Thingplatz und die Baſtion, auch alkoholfreie Bar genannt. Dort werden Fruchtſäfte und an⸗ dere labende Getränke verabreicht. Ganz im Hintergrund liegend ſieht man ein kleines Häuschen, das durch ſeine nüchtern⸗ein⸗ fache Konſtruktion von den anderen ſtark abſticht. Es iſt das von Dr. Diem 1932 in Los Angeles bewohnte Haus, welches im Original über den großen Teich geſchafft wurde und hier mehr oder weniger als Vergleichsobjekt dient. Der Sportplatz des Olympiſchen Dorfes dient, ſo⸗ weit es möglich iſt, allen Nationen zu Trai⸗ ningszwecken. Er liegt genau in der gleichen Himmelsrichtung wie die Kampfbahn im Sta⸗ dion und hat auch genau die gleichen Maße aufzuweiſen, damit den Aktiven das Einfühlen in die olympiſche Kampfſtätte nach Möglichkeit erleichtert wird.(Außerdem ſtehen den Aktiven ab 1. Juli ſämtliche Sportplätze Berlins zu Trainingszwecken zur Verfügung.) Ein einzigartiges Gebäude So muß man wohl das Speiſehaus, oder auch Wirtſchaftsgebäude genannt, bezeichnen. Dieſer vierſtöckige geſchwungene Bau beherrſcht von ſeiner höheren Lage aus das geſamte Dorf. Durch ſeine mäßige Rundung kann man vor dem Hauſe ſtehend niemals ſeine ganze Breite überſehen, wie es auch nicht möglich iſt, von der Terraſſe aus das oberſte Stockwerk be⸗ trachten, denn jeder Stock iſt um die Breite ſeiner Veranda zurückgebaut. Dieſer architekto⸗ niſch glücklich gelöſte Bau enthält 38 Speiſeſäle und ebenſo viele Küchen. Jede Nation bekymmt hier ihre Räume zugeteilt und kann nach eige⸗ nem Ermeſſen ſchalten und walten. Küchen, OIlympla-Schriftleltung des „Hlaken Kkreuz banner“) pflichten, wen bhringe, daß d muna gleichfall⸗ wies. Ich ſehe Mürnberg als nem ebenbürti⸗ mMerlennung wünſche auszu Speiſekammern und Speiſeſäle enthalten alles, was benötigt wird. Im Wirtſchaftsgebäude ſind auch die Telefonzentrale, die Werkſtätten für Elektromechanik, Klempner und Schloſſer, die Räume der Gärtner und der Wächter und der Feuerwache. Das Perſonal beſteht aus 700 Köp⸗ fen. Lebensmittel und andere Materialien wer⸗ den durch eine eigene Zufahrt dem Wirtſchafts⸗ gebäude zugeleitet, ſo daß auch hier jede Ruhe⸗ ſtörung ausgeſchaltet iſt. fluch l Das Dorf des Friedens dDie Stadt So hat ein Kollege das Olympiſche Dorf zu 4—— Döberitz genannt und damit ſymboliſch das zum RMürnberg wu— Ausdruck gebracht, was die Vertreter von 58 Heutſchen Meif Nationen während ihres Aufenthaltes ſelbſt er⸗ nmnna für den leben werden. In vielfacher Hinſicht iſt dieſe Kampf den D Bezeichnung gerechtfertigt. Der weite grüne Ra⸗ men konnte., ſen, die Birkengruppen, die Laub⸗ und Nadel⸗ heroiſche Leiſt hölzer, die Schlichtheit der Häuſer, alles ſtrömt Telegramms. Ruhe und Frieden aus. Vertrauen, das ehrt krſie nun Gemäß der olympiſchen Satzungen kann jede lm en Nation außer ihren Aktiven vier Mitglieder Freinerr von und zu Gilsa Aum d——◻◻ des nationalen olympiſchen Komitees einen Arzt, kommandant des Olympischen Dories. einen Maſſeur und einen Koch mitbringen. 04 i iar, 19 Aportaft en.— 22——2— orgeſehen. ie jetzt bekannt wurde, hat eine 3 5 3 7* ganze Reihe von Nationen auf den eigenen Arzt 50 000 frilo Mehl, 15000 Kilo Butter, 1oghh 4. 0 Liter Milch, 280 000 Eiern und 320 000 Apfel⸗ ſinen. Ecgebniſſe der eil außerorde Kulturgeſchichtliche Stätte Fut die oroße — bon den acht Bei den ungeheuren Erdbewegungsarbeiten ais fünf auf die bei der Anlegung des Olympiſchen Dorſeß den größten erforderlich waren, ſtieß man bei den Ausgin Fien, die de bungen auf zwei vorchriſtliche Wohnſtätten un i Bubapeſt n ſtellte an Hand von alten Urnen und Gefäßen eig Proßn feſt, daß bereits vor 5000 Jahren an dieſer enen:0⸗Sieg Stelle Indogermanen gelebt und gejagt haben beim FC Bolo verzichtet und wiſſen laſſen, daß ſie ſich gerne der Kunſt der deutſchen Aerzte anvertrauen. In einem normalen Haus des Dorfes iſt das Aerzte⸗ haus untergebracht, in welchem ſtets ein Arzt vom Dienſt anzutreffen iſt. Selbſtverſtändlich ſteht auch jederzeit ein Zahnarzt zur Ver⸗ fügung. Parade der Zahlen Die 24 Straßen des Dorfes haben eine Länge von 6 Kilometern. 3500 Meter Kokosmatten — —.— bamſ—5 Wirheaffah liegen in den n bei R ohnhäuſern, dem Wiriſchaftshaus, dem Kame⸗ ſiana Mailand radſchaftshaus und dem Beſucherreſtaurant. Die And nach den Spielen? bei Zidenico 2 Länge der elektriſchen Kabol beträgt 9 Kilometer, Dieſe Frage legt ſich unwillkürlich jeder B imen Spart die der Dachrinnen 10 Kilometer. Das Küchen⸗ ſucher des Olympiſchen Dorfes vor. Es iſt felb Hudapeſt, Fen gebäude, in dem der Norddeutſche Lloyd ſchalten verſtändlich, daß dieſes große Werk, das uni ds mit:2 wird, hat eine Grundfläche von 4000 Quadrat⸗ Aufwand von ſoviel ideellem und materiellen Furin mit 2. meter. 190 Köche ſorgen für die Zubereitung der Speiſen. 550 Telefonanſchlüſſe mit zwei großen Fernſprechzentralen ſtellen die Verbin⸗ dung untereinander und zur Außenwelt her. Ein Argentinier kann von ſeinem Zimmer aus innerhalb kürzeſter Zeit Telefonanſchluß mit Südamerika bekommen. Für die Verſorgung der Bewohner des Olympiſchen Dorfes rechnet man mit 72 000 Kilo Fleiſch und Geflügel, 67 000 Kilo Fiſch, 110 000 Kilo friſchem Gemüſe, Gut erſtellt wurde, auch nach den Spielen grö⸗ ßeren Zwecken dienlich gemacht wird. Bauherr und Hausherr iſt, wie geſagt, die Wehrmacht. Sie wird das hervlich gelegene Dorf nach den Spielen mit den Truppen des Infanterie⸗Leht bataillons Döberitz, das Hort ſeine ſtändige He mat finden wird, belegen. Wir beneiden heute ſchon dieſe jungen Soldaten, die in ſo herrlicher Umgebung den Ehrendienſt fürs Vaterland ver⸗ richten dürfen. E. durch Hartm kfung. Edingen im Vorteil, ka ungenügender n kommen Zeh aus kunz Sah man 3 annähernd aus ſchon jetzt feſtſ ſehr veraus ligenen Tempe mer wurden fü Hartmann Torſkala 3 e 3, S uptwaffen. Hihn eeckenhe. 1 n beider Gelände zu chaftskampf, d. glich hatte kzielt. Edinge zwei Punkte ar g 15 topp(.) 12. Meter⸗Lauf: 1 und 3. Scherer — 800⸗Meter⸗L 2 Horch(.) 2 ſprung: 1 3. Umminger Bächle(.) 11. 3. Grabinger Staffel: 1. Ja o Edingen 52. Edingen:58 DIE DORF-VERWAITUNG O pPostamt E Ingenĩeurbõöro F Küchenwesen A Der kommondant B Mannschaftsführer C felefonzentrale G Wäschekammern H Köhlkommern Feuerwoche K Sporttechn. Abteilung L Sicherheitsdienst M Aerætlicher Dienst Nannheim Sport und Spiel 23. Juni 1936 eichsſpornührer an den, club⸗ Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten ſprach dem neuen Deutſchen Fußballmei⸗ ſter 1. FcNürnberg ſeine Glückwünſche gus und fand anerkennende Worte für beide Mannſchaften: „Die Deutſche Meiſterſchaft iſt entſchieden ürch ein an Spannungen, mannhaftem Einſatz d lämpferiſchen Leiſtungen großes Spiel. Beide Mannſchaften haben bis zum Aeußerſten gekämpft und ſchließlich entſchied das Glück für den 1. FC Nürnberg. Es wird ein jeder bei⸗ pflichten, wenn ich hierdurch zum Ausdruck binge, daß die unterlegene Mannſchaft For⸗ tuma gleichfalls das Können eines Meiſters be⸗ wies. Ich ſehe mich daher veranlaßt, dem 1. FC Nürnberg als Deutſchen Fußballmeiſter und ſei⸗ wem ebenbürtigen Gegner Fortung meine vollſte merkennung und meine herzlichſten Glück⸗ wünſche auszuſprechen. von Tſchammer und Oſten.“ fluch Düſſeldorf gratulierte Die Stadt Düſſeldorf ſchickte an beide End⸗ —1— ein Telegramm. Dem 1. FC Rürnberg wurde zum Siege und zur ſechſten Deutſchen Meiſterſchaft gratuliert, während For⸗ tuna für den hervorragenden und ritterlichen AKampf den Dank der Vaterſtadt entgegenneh⸗ men konnte.„Ganz Düſſeldorf iſt ſtolz auf die beroiſche Leiſtung“, heißt es am Schluß des LTelegramms. keſte nunde um den mitropa-Cuy Am Sonntag wurde die erſte Hauptrunde zum diesjährigen Mitropa⸗Polal für Vereins⸗ mannſchaften ausgeſpielt, nachdem an den ver⸗ gangenen Sonntagen die Qualifitationsrunden ber Schweizer Vereine erledigt worden waren. ſe Schweizer Vereine konnten ſich bekanntlich nicht für die erſte Hauptrunde durchſetzen und war man hier noch einmal„unter ſich“. Die gebniſſe der erſten Hauptrunde ſind zum ll außerordentlich überraſchend. Vor allem füut die große Zahl der Heimniederlagen auf: hon den acht Spielen wurden nicht weniger als fünf auf auswärtigen Plätzen errungen. Den größten Erfolg hatte wohl Vienna Pien, die den Ungariſchen Meiſter Hungaria Bubapeſt mit:0 ſehr ſicher beſiegte. Der Proßnitz holte ſich bei Admira Wien n;0⸗Sieg und Auſtria Wien blieb m FC Bologna mit 21 erfolgreich. As Rom n bei Rapid Wien mit:2 und Ambro⸗ na Mailand blieb mit dem gleichen Ergebnis Zidenico Brünn erfolgreich. Zu Heimſiegen amen Sparta Prag mit:2 gegen Phöbux Hudapeſt, Ferencvaros Budapeſt eben⸗ 3 mit:2 gegen Slavia Prag und der FC ürin mit:0 gegen Ulpeſt Budapeſt. Gilsa en Dorfes vegungsarbeiten, mpiſchen Dorfe bei den Aus Wohnſtätten und ien und Gefäßen ahren an dieſer nd gejagt haben kürlich jeder vor. Es iſt ſelbſt Werk, das unter und materiellem den Spielen grö⸗ wird. B 4 4 die Wehrene oesheim beſiegt kdingen Dorf nach den Infanterie⸗Leht⸗ urtung Edingen— Alem. Zlvesheim:8 ine ſtändige Hei⸗ beneiden heute ein ſo herrlicher 5 Vaterland ver⸗ E. Gereits in der erſten Minute ging Ilvesheim urch Hartmann im Alleingang in Füh⸗ ung. Edingen iſt aber trotzdem weiterhin leicht im Vorteil, kann aber infolge Schußpech und ungenügender Stürmerleiſtungen nicht zu Er⸗ aus kunzer Entfernung auf 220. Sah man während der erſten Hälfte ein ühernd ausgeglichenes Spiel, ſo mußte man on jetzt feſtſtellen, daß ſich der Kreismeiſter ehr verausgabt hatte und allmählich ſeinem enen Tempo zum Opfer fiel. Die Ilveshei⸗ er wurden für die Folge eindeutig überlegen. Hartmann, Schwarz und Mind ſchrauben Torſkala bis auf acht, während Edingen ür zweimal durch Schneider und Hepp enden kann. eim Kreismeiſter mangelt es im Sturm an einem geſunden und genauen Schuß, er fehlt es den jungen Leuten noch an der, ligen Ruhe und Ueberſicht, In den hinteren ihen machte ſich das Fehlen des bewährten nenich bemerkbar. lvesheimer waren in techniſcher und tak⸗ er Beziehung überlegen. Der Angriff hatte ez, Schwarz und Hartmann ſeine uptwaffen. In der Läuferreihe lieferte mmann ein beſtechendes Spiel, beſtens Aterſtützt von der ruhigen und ſicheren Vertei⸗ ng, K. Weber und Hennesthal.— uhn(08 Mannheim) leitete anägezeichen CHi. — — Leichtathletik-Rlubkampf hn Seckenheim— TV 90 Edingen(Jugend) 50:48 Punkte Am Samstagabend trafen ſich die Jugend⸗ en beider Vereine auf dem ſchönen Edinger inde zu einem leichtathletiſchen Mann⸗ tskampf, der gute Leiſtungen zeitigte. An⸗ ich hatte Jahn etwa 15 Punkte Vorſprung lt. Edingen aber holte bis Schluß auf hei Punkte auf. Die Ergebniſſe: loo⸗Meter⸗Lauf: 1. Jäger(.) 12.1 pp(.) 12.2; 3. Kettner(.) 12.4. er⸗Lauf: 1. Vielhauer(.) 59.2 und 3. Scherer(.) und Jung K.(.) 00⸗Meter⸗Lauf: 1. Gropp(.):34 Min.; Horch(.):35; 3. Lieberknecht(.):42.— ſprung: 1. Jung Bernh..50 Mtr.: 2 erer(.) und Gröger(.) je.45; 3. Um⸗ inger(.) und Grabinger P.(.) je.40.— Weiiſprung: 1. Kettner(.).76 Mtr.; 2. Gropp ).60; 3. Vielhauer(.).50.— Keulen⸗ werfen: 1. Jung B.(.) 55.76 Mtr.; 2. Kettner 8) 55.0; 3. Bächle(.) 52.35.— Speerwerfen: Bächle(.) 38.01 Mtr.; 2. Lutz W.(.) 37.58; AUmminger(.) 33.65.— Kugelſtoßen: 1. chle(.) 11.72 Mtr.; 2, Kettner(.) 11.16; Grabinger P.(.).7.— 454100⸗Meter⸗ Staffel: 1. Jahn Seckenheim 51.1 Sek.; 2. TV 'Edingen 52.0.— 106 Runde: 1. T 90 Edingen.:58 Min.; 2. Jahn Seckenheim.05. —48— Sek.; — 40 Sek.; je 64. 2DSDn n. Abteilung 1 tscdĩenst 4 ar Dienst Jeh kommen. Kurz vor Halbzeit erhöht dann h fnor il Wellmeiſieeſchaft wichnger als beld Schmeling lehnt verlockende Rundfunl⸗ und Varieté⸗Angebote ab Wie volkstümlich Max Schmeling durch ſei⸗ nen großen Sieg über Joe Louis in den Ver⸗ einigten Staaten geworden iſt, geht wohl am beſten daraus hervor, daß man dem Deutſchen zu Reklamezwecken verlockende Ange⸗ bote mache. So wollte der Rundfunk Schmeling für eine Reihe von Vorträgen ver⸗ pflichten. Die größten amerikaniſchen Va⸗ rieté⸗Unternehmen boten ihm 150 000 Dol⸗ lar für verſchiedene Gaſtſpiele. Eine rieſige Fruchtfarm im Rio⸗Grande⸗Tal machte Schme⸗ lng das Angebot, für die Benennung ihres neuen Getränks mit ſeinem Namen ein Drit⸗ tel des Geſamtumſatzes zu zahlen. 15 000 Dol⸗ lar wurden für eine zehntägige Tournee von 33 anderen Wirtſchaftsunternehmen ge⸗ oten. Schmeling ging auf keines dieſer verlocken⸗ den Angebote ein. Er wies ſie zurück mit der Begründung, die Weltmeiſterſchaft ſei Jubel und Begeisterung der Nürnberger Schlachtenbummler ihm wichtiger als alles Geld. Es ſei ihm unmöglich, ſich für den Titelkampf mit Jimmy Braddock im September vorzubereiten, wenn er vor dem Mitkrophon ſtehen oder ſich zu einer zehnwöchigen Rundreiſe durch die Staaten verpflichten müßte. Schmeling er⸗ klärte, er habe Heimweh und wolle bereits am Dienstag mit dem deutſchen Luftſchiff „Hindenburg“ nach Deutſchland zurückreiſen. * Nachdem Max Schmeling durch ſeinen meiſterhaften Kampf eine deutſche ſportliche Großtat vollbracht und uns Deutſchen damit unſagbare Freude bereitet hat, vermerken wir es in Deutſchland mit Stolz und beſonderer Genugtung, daß Schmeling die aus Reklamegründen erfolg bote mit eiſerner Stirne abgelehnt hat. Ein⸗ deutig hat er bewieſen, daß es ihm vor allem um die ſportliche Ehre geht. Bravo Max! Pressefoto im Endspiel um die Deutsche Fußbhallmeisterschaft konnte der Erste FC Nürnberg gesen„Fortuna“ Düsseldorf mit :1 Toreén siegen. Der Kampf war ein überaus zuüher und mühßte die Spielzeit zweimal verlängert werden.— Unser Bild zeigt: Die siegreichen Spieler der Ersten FC. Nürnberger Mannschaft werden vom Platz getragen, deutſchlands Freiſtilmeiſter alle ermitielt Laudien und Siebert(beide Berlin) ſiegen in Vad Reichenhall Die deutſchen Meiſterſchaften im Freiſtilrin⸗ gen der Mittel⸗ und Halbſchwergewichtsklaſſe wurden in den ſpäten Abendſtunden des Sonn⸗ tag in Bad Reichenhall zu Ende geführt. Die Titel holten ſich Laudien(Berlin) im Mittel⸗ und Siebert(Berlin) im Halbſchwergewicht. In der Schlußrunde wurde in beiden Gewichts⸗ klaſſen jeweils ein Kampf ausgetragen, da See⸗ lenbinder(Berlin) im Halbſchwergewicht ſich eine Handgelenkverletzung zugezogen hatte und Köſtner trotz einem:1⸗Sieg über Laudien in der vorletzten Runde mit ſechs Fehlerpunkten ausſchied. Der Halbſchwergewichts⸗Titelverteidi⸗ ger Ehret(Ludwigshafen) ſchied in der fünf⸗ ten Runde durch eine entſcheidende Niederlage gegen Böhmer(Reichenhall) aus. In den End⸗ kämpfen gab es recht knappe Entſcheidungen. Im Mittelgewicht kann Laudien zu einem laren:0⸗Punktſieg über Lindner(Netzſchlau) und Siebert ſchlug im Halbſchwergewicht Böh⸗ mer knapp mit:1 Punkten. Die Ergebniſſe: Mittelgewicht. 4. Runde: Laudien(Berlin) ſchlägt Magin(Frieſenheim):0; Köſtner(Bam⸗ berg) ſchlägt Lindner(Netzſchkau):0. 5. Runde: Köſtner ſchlägt Laudien:1. Endlampf: Lau⸗ dien ſchlägt Lindner:0.— Halbſchwergewicht. 4. Runde: Siebert(Berlin) ſchlägt Ehret(Lud⸗ wigshafen) in 11 Min.; Böhmer(Reichenhall) ſchlägt Seelenbinder(Berlin) 3,0. 5. Runde: Siebert ſchlägt Engelhardt(Nürnberg):0; Böh⸗ mer ſchlägt Ehret in 11 Min. Endkampf: Sie⸗ bert ſchlägt Böhmer:.— Die Liſte der Meiſter Nachdem die Meiſter im Bantam⸗ und Schwergewicht ſowie die im Feder⸗, Leicht⸗ und Weltergewicht ſchon in Nürnberg bzw. Stutt⸗ gart⸗Untertürlheim ermittelt wurden, vervoll⸗ ſtändigten die Kämpfe im Mittel⸗ und Halb⸗ ſchwergewicht in Reichenhall die Liſte der deut⸗ ſchen Freiſtilmeiſter. Hier iſt ſie: Bantamgewicht: 1. Brendel(Nürnberg); 2. W. Möchel(Köln); 3. Herbert(Stuttgart). Federgewicht: 1. Böck(München); 2. R. Kolb „Schifferſtadt); 3. Pullheim(Köln). Leichtgewicht: 1. Nettesheim(Köln); 2. Hering (München); 3. Weickard(Hörde). Weltergewicht: 1. Paar(Reichenhall); 2. Ehrl (München); 3. Lehner(Nürnberg). Mittelgewicht: 1. Laudien(Berlin); 2. Köſtner (Bamberg); 3. Lindner(Netzſchkau). Halbſchwergewicht: 1. Siebert(Berlin); 2. Böh⸗ mer(Reichenhall); 3. Ehret(Ludwigshafen). Schwergewicht: 1. Hornfiſcher(Nürnbg.); 2. Geh⸗ ring(Ludwigshafen); 3. Lägeler(Stuttgart). Welk-rennis-fluflant in Wimbiedon Von Cramm ſiegt leicht/ Henkel in fünf Sätzen bezwungen Punkt 14 Uhr begannen am Montag auf den Grasplätzen in Wimbledon die inoffiziellen Weltmeiſterſchaften im Tennis. Wie üblich, machte der Meiſter des Vorjahres, alſo Fred Perry, den Beginn. Er hatte in dem jungen Amerikaner Stratford keinen allzu ſtarken Geg⸗ ner und ſiegte bei brütender Hitze und vor Tauſenden von Zuſchauern mit.4,:3,•1. Gleich darauf betraten Heinrich Henkel und der„geſetzte“ Amerikaner Bryan Grant den Hauptplatz. In einem zweiſtündigen Kampf ſiegte ſchließlich der kleine Amerikaner mit:7, :6,:5, 64,:2, nachdem Henkel im dritten Satz bei:3 ſchon dicht vor dem Matchball ſtand. Der Amerikaner erlief aber alles und erreichte noch die unmöglichſten Bälle. Obwohl er zweimal den Schläger verlor und ſich bei einem Sturze noch die rechte Hand verletzte, er⸗ zwang er den Ausgleich und Sieg. Henkel war zum Schluß ſichtlich deprimiert und hatte nicht mehr die Kraft, den Amerikaner auszuplacie⸗ ren. In den beiden erſten Sätzen ſah es ſonſt ganz nach einem Siege des Deutſchen aus, was einer große Ueberraſchung bedeutet hätte, zählt der Amerikaner doch zu den acht„Geſetzten“. Henkel machte mit ſeinem Bombenaufſchlag viele Punkte und auch ſeine Stoppbälle wurden mei⸗ ſtens nicht mehr erreicht. Das ſtarke Nachlelſ⸗ ſen nach dem dritten Satze ſchien den Zuſchauern nicht verſtändlich, dürfte aber wohl auf den un⸗ gewohnten Raſen zurückzuführen ſein. Nur drei Spiele abgegeben Gottfried von Cramm hatte in dem Eng⸗ länder France nicht viel zu ſchlagen. Er gab —5 Spiele ab und ſiegte ſehr ſchnell:2, :0,:1. Auf den Beſieger Perrys war man in Eng⸗ lich eine Surface, wurde von„Niggel“ Sharpe in drei Sätzen beſiegt. Der einzige teilnehmende Jugo⸗ ſeeiän Kukuljevie wehrte ſich gegen den Neu⸗ ten verlockenden Ange⸗ ausgetragen werden. land beſonders geſpannt, ſo daß ſeinemSpiel auf Platz Nr. 1 zahlreiche Zuſchauer beiwohn⸗ ten, die von dem Deutſchen auch einen blen⸗ denden Eindruck erhielten und ſicherlich oft einen der Plätze aufſuchen werden, au denen von Cramm ſpielt. Seine Aufſchläge waren von France ſehr oft einfach nicht zu nehmen. Mit mathematiſcher Genauigkeit ka⸗ men ſeine Bälle, und ohne große Mühe wurde der Engländer„erledigt“. Der Schweizer Max Ellmer, der vor wenigen Wochen in Dublin im Davispokalkampf gegen Lyttleton Rogers unterlag, revanchierte ſich in Wimbledon. Die amerikaniſchen Teilnehmer ſetzten ſich alle, wenn auch manchmal erſt nach Kampf, durch. Ledig⸗ ihrer großen Hoffnungen, Harold eeländer Malfroy zwar heftig, aber die Nieder⸗ lage vermochte er doch nicht abzuwenden. Die Ergebniſſe: Männer⸗Einzel: Perry— Stratford :4,:3,:1; Grant— Henkel:7, 336,:5, :4,:2; Budge— Hare 611,:1,:4; van Ryn gegen Morton 633,:6,:2; Timmer— Wil⸗ liams:2,:0,:2; MeGrath— Purcell:6, :0,:7; Alliſon— Mulliken 6½4, 674,:3; Ell⸗ mer— Rogers 623,:6,:1,:1; Quiſt— Tay⸗ lor:2,:0,:4; Malfroy— Kukuljevie 85, :5,:4; Haanes— Bawaroſki 63,:6, 41:6, :2,:3: von Cramm— Franee:2, 60, :1; Lee— Reeze:4,:1, 621; Mako— Shaffi 63,:0,:4; Sharpe— Surface:4,:2,:1; Maier— Zappa 611,:3,:4; Caska— Bur⸗ rows:6,:2,:6,:1; Andrews— Aechli⸗ man:1, 671,.2. kuropa-Rommiſſion der JRfle tagte Europameiſterſchaften 1938 in Paris Die Europakommiſſion der Interngtionalen Amateur Athletie Federation(IAAß) hielt unter Stankovits(Ungarn) am Wochen⸗ ende in Berlin eine Sitzung ab, auf der es in erſter Linie um die künftige Geſtaltung der Europa⸗Meiſterſchaften in der Leichtathletik ging. Vertreten waren Frank⸗ reich, Deutſchland, Polen, Italien und UUngarn. Die Mehrzahl der europäiſchen Länder wünſchte, daß die Europa⸗Meiſter⸗ ſchaften alle vier Jahre ausgetragen werden, was zum Beſchluß erhoben wurde. Als erſte offizielle Veranſtaltung galten die 1934 in Turin durchgeführten Meiſterſchaften, ſo daß alſo 1938 die zweiten Europa⸗Titelkämpfe usge Das Programm wird ſich über drei Tage erſtrecken und zwar ſo, daß der Schlußtag der erſte Sonntag des Septem⸗ bers iſt. Die Ausrichtung dürfte Frankreich übertragen werden. Die Entſcheidung hierüber fällt im Juli d. J. auf der Ratstagung der IAAß. Die kuropa-Rekordliſte hat folgendes Ausſehen: 100 Meter: Ch. Ch. berger(Holland), 10,3 Sekunden. 400 Meter: E. Liddell(England) 47,6 Sekunden. 800 Me⸗ ter: Th. Hampſon(England):49,8 Minuten. 1500 Meter: L. Beccali(Italien):49,0 Mi⸗ muten. 5000 Meter: L. Lahtinnen(Finnland) 14.17,0 Minuten. 10 000 Meter: M. Nurmi (Finnland) 30:06,2 Minuten. 400 Meter Hür⸗ den: L. Facceli(Italien) 52,4 Sekunden. 4 mal 100 Meter: Deutſchland(Jonath, Corts, Houben, Körnig) 40,8 Sekunden, 4 mal 400 Meter: England Stoneley, Hamp⸗ ſon, Burghley, Rampling):11,2 Minuten. Stabhochſprung: Ch. Hoff(Norwegen),.25 Meter. Distuswerfen: W. Schröder (Deutſchland) 53,10 Meter. Speerwerfen: M. Järvinen(Finnland) 76,66 Meter, Zehn⸗ kampf: Sievin(Deutſchland) 7824,0 Punkte. Einige Rekorde bedürfen noch der Anerkennung. Deutſcher GolfSieg In Bad Ems ſtanden ſich die Mannſchaften von Deutſchland und Holland im Golf⸗Länder⸗ kampf der Frauen gegenüber. Die deutſchen Vertreterinnen drrangen einen überlegenen :2⸗Erfolg. In den Vierer⸗Spielen am Vor⸗ mittag waren die Deutſchen klar überlegen und gewannen alle Partien, womit ſie ſich einen :0⸗Vorſprung ſicherten. Am Nachmittag wur⸗ den vier Einzelſpiele ausgetragen. Mit 42 ſiegte hier Deutſchland. Im Können waren die Gegnerinnen einander gleichwertig, ſo daß es überaus ſpannende Partien gab. Hamburg⸗Horn 1. Athanaſtus⸗Rennen, 3000 Mark, 1000 Meter: 1. Marquiſette(Printen), 2. Landmädel, 3. Notgeld; . Fragonard, Cyrillus, Frieſchärler, Fruchtlos. Tot.: 25, 13, 14, 13:10. 2. Marienthaler⸗Rennen, 3750 Mark, 1800 Meter: 1. Wiener Walzer(Ludwig), 2. Alexandra, 3. Seine ſ. Athanatos, Pommernherzog. Tot.: 20, 11, 3. Peter⸗Ausgleich, 6500 Mark, 1600 Meter: 1. Pan (Grabſch), 2. Ideolog, 3. Leuthen; f. Lampadius, San Michele, Perlenſchnur, Wörbzig, Auſonius, Floria. Tot.: 39, 20, 15, 27:10. 4. Großer Hanſa⸗Preis, 21 500 Mark, 2200 Meter: 1. Sturmvogel(Printen), 2. Travertin, 3. Wahnfried: f. Goldtaler, Idomeneus, Abendſtimmung Tot.: 16, . 5. Altes Hamburger Jagdrennen, 10 000 Mark, 4500 Meter: 1. Horos(W. Wolff), 2. Lufthauch, 3. Laus; 1. Jubel, Similor. Tot.: 47, 13, 13, 11:10. 6. Tonndorfer Ausgleich, 3300 Mark, 1800 Meter: 1. Geradeaus(Narr), 2. Nautikus, 3. Sauhatz, 4. Poet ·s Faney: f. Aſtyanax, Egmont, Item, Adebar, Heideſalle, Statthalter, Lyſias, Metternich, Höllenfahrt. Tot.: 40, 17, 105, 54, 42:10. 7. Frontkämpfer⸗Flachrennen, 3000 Mark, 2200 Me⸗ ter: 1. Heldenfauſt(Streit), 2. Bauerntreue, 3. Coſa; f. Orſina, Siſikon, Bambus, Matador, Verräter, Hor⸗ rido. Tot.: 26, 13, 17, 17:10. 8. Eilbecker Ausgleich, 3300 Mark, 1400 Meter: 1. Inſhallah(Berndt), 2. Stuld, 3. Glücksgöttin, 4. Hof⸗ ober; f, Grasſittich, Atlas, Letzter Sirux, Alpha, Gon⸗ dola, Kanzliſt, Mondſee, Aurigena, Claaſſen, Ellen. Tot.: 244, 44. 27, 19, 18:10. ————————— Mannheim —— Unſere finderſeite Der reiſeluſtige Entenmann/ von nans knedrich piuncr Einen ſchönen Ententeich haben wir jetzt. Hinterm Knick, der unſeren Garten begrenzt, hatte der Bauer eine alte Mergelkule, die ſom⸗ mers als Viehtränke diente. Nun hat er Rog⸗ gen ausgeſät, er braucht das Waſſer nicht mehr; ich habe mein Gitter aus der Erde gehoben und gegen einen kleinen Pachtgroſchen die Er⸗ laubnis bekommen, die Grenzpfähle drei Schritte hinter den Weiden, die die alte Kule umrainen, meu einzuſchlagen. Und meine Frau, die mor⸗ gens und abends eiferſüchtig auf das Schnat⸗ tern auf anderen Höfen horchte, hat von ihrem Wirtſchaftsgeld einen kunterbunten Erpel ge⸗ kauft. Da fahren ſie nun, ihrer hohen Zucht bewußt, auf dem neuen Ententeich als rechte hin und her, ſtehen Kopf, ſonnen ſich im ras und brechen von Zeit zu Zeit ohne Grund, nur aus Vermeſſenheit oder Wohl⸗ befinden, in jene Töne aus, die die Herrin des ofes in ihrer Beſitzfreude ſo ſehr liebt— wir Männer auch, vielleicht weil wir dabei ſchon den feinen Duft eines Bratens in den Naſen⸗ fagoer ſpüren. er davon wiſſen die Enten, Gott ſei Dank, nichts. Sie haben es ſo gut, wie man es nach ihrem und unſerem Verſtand nur gut haben kann. Sie haben Waſſer zum Schwimmen, ſie .— Kraut zum Aeſen, der Enterich hat zwei ſchneeweiße Frauen, und die Frauen ein ſchil⸗ lerbuntes Prachtſtück von Mann, grün, blau und tveiß. Sollten ſie nicht glücklich mit⸗ einander ſein? 4 „Leider geht es indes bei dieſen Tieren nicht immer ſo vorbildlich zu wie bei unſereins. Seit einigen Tagen höre ich mit der Dämmerung, wenn ich am alten Knick vorübergehe, ein be⸗ fremdliches Schnattern, Jagen und Flügel⸗ Und einmal, wie ich leiſe durch den nick breche,— ah, er verteidigt ſeine Frauen, denke ich— ſehe ich meinen Erpel zornſprühend zwei wilden Schweſtern folgen, die ſich auf meinem Waſſer niedergelaſſen haben. Zorn⸗ ſprühend? Aber da ſchnarren die Fremdlinge auf und davon und flüchten über mein Gitter hinveg. Faſt hebt ſich mein Freund ihnen nach, aber mein belobigender Pfiff und der Lärm der beiden echten Frauen, die vom Ufer aus die Sache beſchnatterten, belehrten ihn, daß er eine Pflicht getan hat.— Wirklich nur ſeine Pflicht? Ich weiß nicht, ob die beiden Frauen Schlachtreiit. Zeichn.: Liese Englert(3) z meiner Meinung ſind; ſie empfangen ihren Erpel mit vorgeſtreckten Hälſen; ſie haben eiwas gegen ihn, das läßt ſich nicht verkennen. Aber ſie wehren ſich doch nicht, als er ſie be⸗ änftigend ins Waſſer führt, von wo aus alle drei mir lange klagende oder prahlende Ge⸗ ſcheidbn erzählen, jedes für ſich, deutlich unter⸗ eidbar. Waren— frage ich mich plötzlich— die Fremden am Ende arme Witwen? Die Füchſe nehmen überhand. Wäre es möglich, .. Eine Feriengeſchichte aus der Kinderlandverſchickung der NSV. von Leni Emmerich mit Bildern von Felix Albrecht. „Mutti! Mutti!“ ruft Steppke ſchon auf ———4 790——————— ein wenig atemlo e letzten vierten Etock hinan. So randvoll Glück und Jubel iſt ſein kleines Bubenherz, und er hatte das Ende der Unterrichtsſtunde gar nicht erſt abwarten können. So drängte es ihn, nachdem der erſte faſſungsloſe Glückstaumel vorüber war, heimzurennen und—— Mutter die große Neuigkeit zu verkünden. Steppke pflegte ſein Kommen ſtets ein wenig ungeſtüm anzukünden. Heute aber tut die heiſere Türklingel einen förmlichen ulcrel. daß mein Freund das ſchmuckloſe Kleid der wilden Nachbarn liebt? Iſt das möglich, wenn man ſo prachwolle, ſchneeweiße Liebchen hat? Und doch war es möglich! Kamen die wil⸗ den Frauen nicht jeden Abend wieder? Kamen ſie nur, um ſich verjagen zu laſſen? Ach, wir tragen alle einmal unſeren Zwieſpalt im Her⸗ zen, ſollte es ein armer Erpel beſſer haben? Aber das Unerhörte habe ich ſelbſt erlebt. Zugegeben, daß zwei Frauen etwas wenig für einen Erpel ſind. Mag er alſo einmal mit Fremden auf meinem Teich ſcharmutzieren, mich geht's nichts an, ſeine Frauen legen darum keine ſchlechteren Eier. Aber daß er dies Leben bequemer Muße, Sicherheit und Futter 0. 0 8 Diese Gans heißt W in Fülle verlaſſen, daß er den Wildfängen in ein unſtätes Leben folgen wollte, war doch un⸗ bürgerlich und wider alle Vernunft. Wie kann jemand, der es ſo gut hat, wie mein bunter Freund, zugleich zwei ſchöne, ahme Enten verlaſſen, dem Fuchs vor den Fang und dem Jäger vor die Flinte laufen, kurz alle Wechſelfälle eines wilden Lebens auf ſich nehmen? Er tat's, Himmels, mein Erpel war dazu bereit! Als ich mich eſtern abend wieder neugierig über den plät⸗ 05 Flügellärm durchs Holz zum— chob, rrt— ſauſten die bunten Fremden auf. Und hinterdrein, ich traute meinen Augen nicht, hinterdrein ſchwirrte mein flügellahmer Expel, kam wahrhaftig vom Waſſer hoch, übers Gitter — und platſchte, während die Verſucherinnen zum Moor ſtrichen, ſchwer in den Roggen. Ach, das Leben der Wildbahn war nicht für ihn be⸗ ſtimmt, die Schwingen ſeiner Vorfahren trugen ihn nicht höher als über ein Gitter hinweg. Da hatte er's nun! Kaum war der Abſturz eſchehen, regten ſich die ſchönen, meißen rauen, die bisher die Ungebärde lautlos ver⸗ folgt hatten. Sie riefen den Mann. Und klein⸗ laut gab er Anwwort und kam aus dem Roggen zurück. Da watſchelten ſie, ſehr unſchön und wenig bräutlich, zum Gitter und ſchnatterten ſich vor ihm aus, erſt ſchadenfroh, dann erbar⸗ mend und ſchließlich verzeihungsbereit, in heller Angſt um den Ungetreuen. Mein Expel ſchien ſich den Fall zu überlegen, dann nahm er die Verzeihung an. Er hatte indes noch nicht die Zeit zu einem erklärenden Wort. Er war plötzlich auf das Gitter ge⸗ ſtoßen, erſtaunt zunächſt, dann verdutzt. Drei⸗ mal verſuchte er den Hals hindurchzuſchieben, ſiebenmal dachte er, das Ding müſſe ein Ende haben. Endlich begriff er, daß ihn wirklich und wahrhaftig etwas vom alten Leben aus⸗ ſchließen 5 te. Und da erſt kam der rechte, heilende Schreck mit Macht über ihn. Hilfe⸗ rufend begann er am Zaun auf und ab zu rennen, hin und her, her und hin. Entſetzt lockend liefen auch die Frauen ihm nach, dies⸗ ſeits und jenſeits watſchelten drei Enten! Und kamen nicht zueinander, und hatten alles ver⸗ eſſen und jammerten höher und höher und chnatterten im Diskant und flehten nur noch um ein Wiederbeieinanderſein. „„Wie gut, daß der kluge Herr eine Pforte öffnen und den planlos Rennenden den Gat⸗ tinnen zutreiben konnte. Wie gut, daß er, kaum daß die Enten ihren Erpel wieder hatten, kein Schelten, Auszanken, ſondern nur ein verſöhn⸗ liches Schnattern hörte:„Gott ſei Dank, daß wir dich wieder haben.“ Da konnte der arme Mann— iſt das Tierleben nicht oft genug ein Gleichnis— in Muße ſeine Betrachtungen an⸗ ſtellen,— etwa, wie viel ſchwerer und ſchwie⸗ riger alles beim Menſchengeſchlecht zugeht. Zum anderen aber auch: man ſoll nicht fliegen, Freunde, wenn man, ach, nur eben übers Git⸗ ter kommt. Vielleicht hat das Entenvolk eine gute Lehre daraus gezogen. Roſemarie und die Schlüſſelblume Eine kleine Begebenheit aus dem flltag/ Wie es einer Blume bei Roſemarie erging In Roſemaries Schulbüchern, heute im einen, morgen im anderen, liegt ſeit ein paar Tagen eine getrocknete Schlüſſelblume. Roſemarie hat ſie ſelbſt gepreßt, tagelang zwiſchen dem Atlas und Grimms Märchenbuch, bis aller Lebens⸗ ſaft aus ihr herausgequetſcht war. Dann lag ſie plattgedrückt, ein feiner blaſſer Schatten. Aber ſie lebte wieder! Sie war dem ſchrecklichen Vergehen im Waſſerglas entriſſen worden. Zwiſchen Roſemarie und der Schlüſſelblume herrſcht ein rührendes Einvernehmen, eine rüh⸗ rende Zärtlichkeit. Abends, ehe die Bücher zu⸗ geklappt werden, wird die Schlüſſelblume noch einmal herausgenommen, an die Lippen ge⸗ drückt, wieder hineingelegt— was zwiſchen den „Aber Junge!“ ſacſt die Mütter,„mußte denn immer die Treppe ſo raufpoltern?“ Steppke aber kann gar nicht die Zeit abwarten zu berichten.„Mutti, denk dir. denk dir bloß— Muttil Ich komme in den Ferien aufs Land. Heute war eine Frau von der NS⸗Volkswohlfahrt bei uns in der Klaſſe und hat alle aufgerufen, die bei der letzten Schulunterſuchung eine Vier hatten. Da war ich auch dabei und morgen um 9 Uhr muß ich beim Doktor ſein und dann eht's los! In die Heide ſollen wir kommen. 8 Mutti, iſt das fein, und dann kann ich Milch trinken und komme auf einen Bauern⸗ hof mit Hühnern und Kühen. Vielleicht haben die auch einen Hund— und einen Kirſchbaum im Garten!“ 7 Steppke flattert vor Vergnügen und kindhaftem Übermut Er ſchwimmt in einem Meer von Seligkeit und könnte die ganze Welt umarmen. Eigentlich heißt Steppke mit Rufnamen Stephan. Die Großmutter hatte es ſo gewünſcht, weil es des ſeligen Großvaters Name geweſen war. Aber noch zu Groß⸗ mutters Lebzeiten ſtreifte man den Namen ab, wie ein Wams, das nicht paßt. Namen erwecken beſtimmte Vorſtellungen. Da aber der kleine Steppke eine ſo ulkige kleine Nudel war mit einem widerſpenſtigen blonden Schopf und einem ſpitzbübiſchen Schelmen⸗ geſichtchen, ſo nannte man ihn einfach Steppke, und dieſes„Steppke“ blieb nach⸗ gerade an ihm hängen.⸗ Steppkes kleines Leben war bisher wenig ſonnig geweſen. Der Vater, Bau⸗ arbeiter von Beruf, war iahrelang arbeits⸗ los und ein mürriſcher, verbitterter Menſch eworden. Die Mutter hatte mehrere aſchſtellen, und ſo war Steppke ſich vielfach ſelbſt überlaſſen, bis dann die Schule ſeinem regen Geiſt zu richtiger Betätigung verhalf. Wenn die Mutter oft abends müde und abgeſpannt von der anſtrengenden Arbeit am Waſchtubben nach Hauſe kam, hatte ſie weder Zeit noch Luſt, ſich viel mit ihrem Jungen zu beſchäftigen. Und ſo war's gekommen, daß ſich der kleine Steppke ſein eigenes Kinderland geſchaffen batte. beiden verhandelt wird, hört kein Dritter. Es iſt auch gar nicht nötig. Roſemarie iſt beruhigt. Es wird gut gehen, morgen! Trotzdem muß ihre Mutter einmal fragen:„Na, hilft es denn?“, obwohl ſie weiß, daß es eine überflüſ⸗ ſige Frage iſt.„Und ob!“ ſagt Roſemarie, und ihre ganze Freude liegt darin, ſo von ihrer Blume ſprechen zu können. Es iſt natürlich eine ganz beſondere Schlüſſel⸗ blume, das ſieht man ja, obwohl ſie wie tau⸗ ſend andere mitten in einer gelben Wieſe ge⸗ ſtanden hat und ausgeſehen hat wie alle an⸗ deren ihrer gelben Schweſtern rundherum. Aber das kam ſo: An einem Frühlingstag kam unſer Führer, Adolf Hitler, wieder einmal in die Ein armſeliges Kinderland zwiſchen grauen Häuſermauern, wo ſich Quader an Quader fügt. Von den Fenſtern der kleinen Wohnung ſchaut man auf einen engen, düſteren Hof mit ſchief zugedeckten Müll⸗ tonnen, auf eine fenſterreiche Häuſerfront mit häßlichen Wänden, von denen der Putz abbröckelt und der zeternde Lärm manchmal bis zum vierten Stock hinaufoͤringt. Unten im Erdgeſchoß hat die dicke, gemütliche Tante Quietſchel 18555 Grünkramladen und neben dem Gemüſegeſchäft iſt Peter Schimmel⸗ manns Altwarenhandel.,„Getragene Garde⸗ robe. Wäſche, Schuhe“ ſteht über der Laden⸗ tür. Ach, Steppke kennt den Geruch und das bunte Durcheinander dieſes kleinen düſteren Trödlerladens, vollgeſtopft mit ab⸗ gelegten Kleidungsſtücken aller Art, billiger abgelegter Tand und Plunder, wahllos hier zuſammengekehrt vom unbarmherzigen Beſen der Not. Ja, es iſt eine ſehr ärmliche Gegend. in welcher der kleine Steppke zu Hauſe iſt, eine 83 mit großen Mietshäuſern und engen, lichtloſen Höfen. Aber wenn Steppke manchmal träumend zu dem Stückchen Himmel aufgeſehen, das ſommertags über dem engen, ſchmutzigen Hofe blaut, dann hat er an Wunder und Märchen gedacht. Nun aber ſoll dieſes Wunder, ſo groß und unfaßbar es auch iſt. Wirklichkeit werden. „Morgen geht's los, Tante Quietſchel!“ verkündet Steppke ſtrahlend unten im Gemüſeladen, als er oͤer Mutter für einen Sechſer Suppengrün heraufholt. Die Ferien⸗ anderem iſt ia bei Steppke in der letzten Woche überhaupt nicht mehr die Rede.„So ſo,“ ſagt Tante Quietſchel, die auch ſofori im Bilde iſt.„Na, da erhol dich man gut Stepypkel“. und ſüe drückt ihm zum Abchles —— EU—————————— zwei Bananen in die Hand. Und Steppke ſtürmt die Treppe hoch und denkt: Morgen und übermorgen und lange, lange ſechs Wochen werde ich dieſe Treppe nicht mehr ſehen. Es iſt heute zum letztenmal. Dann werde ich draußen auf dem Lande ſein— Milch trinken und mich von der Sonne braun brennen laſſen— und währenddeſſen wird das Leben hier ſeinen Trott gehen — Tante Quietſchels Gemüſekeller und Schtmmelmanns Altwaren. nachmittags der Vater, der ſeit drei Mona⸗ Bei ten wieder auf dem Bau beſchäftigt iſt, von der Arbeit nach Hauſe kommt, dann läuft ihm kein Steppke mehr enigegen. Mutter rückt den Suppentopf vom Herde. wenn ſie ihn mit ſeinen ſchweren Nagel⸗ ſchuhen die Treppe heraufſtampfen 7— Waſchwaſſer iſt eingegoſſen und die Lat ſtehen griffbereit vor der Eimerbank. Stühle ſtehen um den Küchentiſch, auf dem dritten aber ſitzt niemand mehr. Und der reiſe aufs Land natürlich, denn von etwas der wird fragen, und dann werden ſie ſagen: „Ja, ia, der Steppke, der hat's gut, der kann aufs Land fahren.“ lrfreulich iſt es ſchen Tees her eine ſtär uter nach Der hen Teil überfl mat doch ſo rei igen Kräutern en in nichts n liche Teemiſchi ſſe durch Veri dbeere, Hi des Wald m e Pfeffer ankheiten uungsſtörung für Nieren⸗ 8 e 5 N* Mi/ 7 Käthe und die Mieze Stadt, in der Roſemarie lebte. Und da wu ihm, wie immer wieder, viele, viele Blu überreicht. Darunter auch ein kleiner gelbe Schlüſſelblumenſtrauß. Aber vielleicht war e ein bißchen zu ſchwach und zu klein zwiſche den vielen anderen, jedenfalls fiel er plötzlit wieder auf die Erde. Gerade vor Peters Füße der ihn natürlich ſofort aufhob, um ihn dei Führer zurückzugeben. Der Führer aber winkte lächelnd ab. Peter ſollte ihn nur behalten, deh kleinen Strauß. Und nun wußte es bald d ganze Straße, in der Peter wohnte, daß er f Hauſe einen Strauß ſtehen habe, den hätte de Führer in der Hand gehabt. Endlich hörte eß auch Roſemarie. Und nun hatte ſie nur einen Gedanken: eine einzige Schlüſſelblum aus dem Strauß haben zu dürfen.„Mutti, lange brauchen ſo Schlüſſelblumen eigentlit bis ſie ganz vertrocknet ſind?“„Mutti, gla du, wenn ſie ganz vertrocknet ſind, dann köm ich ſagen, ich möchte eine, alſo nur eine, davon haben?“„Mutti, glaubſt du? Und iſt das dann nicht frech, Mutti! Alſo nur eine einzige!“ Und die Mutter glaubte es, denn ſie kann Peters Mutter. Und ſo belam Roſemarie glei ſechs oder ſieben Schlüſſelblumen, gerade no vor dem Vertrocknen. Aber weil ſie eben do bald welken wollten, wurden ſie zwiſchen de Atlas und Grimms Märchen gelegt. Un leben ſie nun, und einem reinen Kinderhe ſind ſie ein koſtbarer Schatz. E. uch t, die udig zu führ gut koche Achtung Kinder Wir beginnen heute auf unſerer Kinderſei mit einer hübſchen Geſchichte über den kleine Jungen Steppke, der von der NS aufs La 5 verſchickt wurde. Seine großartigen Erlebniſſe werden euch ſicher ſehr intereſſieren, beſonde da ja auch ſchon viele von euch an der Kin landverſchickung teilhaben durften. Wir r euch, die einzelnen Fortſetzungen win ſchneiden und aufzuheben. Dann wißt immer, wie die vorhergehende Fortſetzu endete und zum Schluß habt ihr eine feine ſchichte beiſammen. Und nun: Viel Freude Steppke! erin auf B ucht. Kenntnie 4 iſchreib. un „Angebote rlag dieſes B Und wenn Die chen Drei Vater wird fragen:„Na, was ſchreibt denn 5 lve 221 Bub? Hat er heute nicht geſchrieben, 0810 45 der Steppke?“ Und die Tante Quietſchei I. ehrliches Stelle als Zimn od. Penſion. Fortletzung kolgg, od Juni kleiner gelbe eleicht war dei klein zwiſche fiel er plötzlig r Peters Füße, ),ꝗ um ihn de rer aber winkt r behalten, den te es bald die hnte, daß e „ den hätte —— hörte te ſie nur noch Schlüſſelblume en.„Mutti, wie men eigentlich „Mutti, glaub nd, dann kö iur eine, davo id iſt das dan einzige!“ denn ſie tnnnte oſemarie n, gerade no lſie eben doch e zwiſchen den gelegt. Und ſo ien Kinderherz E. P. 2* rer Kinderſeile zer den kleinen SV aufs Land igen Erlebniſſe ren, beſonder an der Kinder en. Wir rate gen herauszu⸗ inn wißt ihr e Fortſetzung eine feine Ge. iel Freude mi — Steppke Morgen ge ſechs cht mehr l. Dann ſein— Sonne enddeſſen tt gehen ler und hrieben nieiſchel ſagen: zut, der tolgt, annheim „Hakenkreuzbanner“ er der eine dbeere, fnentrankheiten und kwauungsſtörungen. llel für Nieren⸗ und Blaſenleiden iſt der ſtärkere Himbeere, Ein Wert der deutſchen Heilkräuter neulich iſt es, daß heute den einhei⸗ Tees und Heilkräutern Beachtung , nachdem man bisher meiſt ausländiſche Meugniſſe bevorzugt hat. Avielen koſtſpieligen gewidmet Die Einführung fremden Tees und Müuter nach Deutſchland war wirklich zum Ahen Teil überflüſſig, zumal unſere deutſche Anat doch ſo reich an ſehr auten und dabei llligen, Kräutern iſt, die den fremden Erzeug⸗ lſen in nichts nachſtehen. fliche Teemiſchung erzielt man beiſpiels⸗ le durch Wai der Blätter der Eine ganz vor⸗ Brombeere bdes Waldmeiſters. Sehr begehrt iſt kfriſche Pfefferminztee als Heilmittel für zur Beſeitigung von ausgezeichnetes Hagebuttentee. Unübertroffen in ihrer Wir⸗ kuna ſtehen die Wacholderbeeren da. Neben ihrer blutreinigenden und ſchweißtrei⸗ benden Eigenſchaft wohnt in den Beeren, von denen man auf eine Taſſe Tee 15 Stück nimmt, eine nervenſtärkende Wirkung inne, während zur Magenſtärkung und Veidauungsregelung das Kauen der Beeren von Wert iſt. Aſthma⸗ kranke ſollten nicht verſäumen, ſich ein Ge⸗ bräu aus“ Liter Beeren auf einen Liter Fruchtbranntwein herzuſtellen, das in ver⸗ korkter Flaſche einige Zeit der Sonne ausge⸗ ſetzt wird und von dem man dann täglich drei Eßlöffel nimmt. Nicht vergeſſen dürfen wir von den zahlreichen deutſchen Heilkräutern vor allem das Johanniskraut, den Baldrian und das Tauſendgüldenkraut. Eine Hand voll Blü⸗ Einreibemittel bei Rheumatismus, Verren⸗ kungen, Anſchwellungen und Brandwunden ab. Bei nervöſen Schmerzen und ner⸗ vöſen Verſtimmungen nimmt man 20 bis 30 Gramm der Blätter und Blüten zu einem Teeaufguß und trinkt davon täalich ein bis zwei Taſſen in kleinen Portionen. In ähn⸗ licher Hinſicht wirkt eine Abkochung von drei bis zehn Gramm Baldrianwurzel bei nervöſer Schwäche, Hyſterie, Schlafloſigkeit; ſie ſoll bei auf Blutarmut beruhenden nervöſen Störun⸗ gen die Herzſtörungen mildern und zu hohen Blutdruck ſenken. Das im Altertum außer⸗ ordentlich ſtark beliebte Tauſendgüldenkraut wirkt, als Tee bereitet, blutreinigend, fördert die Verdauung und tut bei Magenbeſchwerden gute Dienſte. Kurz erwähnt ſei dann noch der ten und Blättchen des Johanniskrauts auf ein halbes Liter Salatöl in verſchloſſener Flaſche ſechs bis acht Wochen zum Deſtillieren der Sonne ausgeſetzt, gibt ein ausgezeichnetes Kamillentee bei eitrigen Entzündungen, Fu⸗ runkel und Magenkrämpfen, der Lindenblüten⸗ tee bei fiebrigen Entzündungen und der Sal⸗ bei bei Halsentzündungen. 23. Juni 1936 Sport durch zwei Jahrtauſende Der Sport bzw. die Leibesübung iſt ſo alt wie die Menſchheit überhaupt. Er iſt aus der Not⸗ wendigkeit geboren, den Menſchen für den Kampf ums Daſein möglichſt gut zu rüſten. So iſt es inter⸗ eſſant, in der neueſten Nummer(vom 18. Juni) der „Illuſtrirten Zeitung(J. J. Weber, Leipzig) die Geſchichte des Sports durch zwei Fahrtauſende zu verfolgen, wie ſie in einem reichbebilderten Aufſatz vor unſeren Augen abläuft.— Der italieniſche Feld⸗ zug in Abeſſinien wird in dieſer Nummer von einer neuen Seite beleuchtet, nämlich als Wendepunkt in der Kolonialkriegführung, durch die erfolgreiche Mo⸗ toriſierung des italieniſchen Heeres trotz aller natur⸗ gegebenen Widerſtände. Ein Stück Literatur⸗ geſchichte bietet der Aufſatz„Flämiſche Dichter der Neuzeit“ von Dr. Marc. R. Breyne.— Ueber die bedeutſame Arbeit des Tonmeiſters im Tonfilm be⸗ richtet Paulrichard Henſel.— Dies nur einige Proben aus dem reichen Heft, in dem ſich Vergangenheit 1 Gegenwart, und Fremde eng beieinander inden. Wäſche, die mit Sil geſpült, duftet friſch und angenehm/ 4 Offene Stellen Tur Führung elner Fabrikkantine wird eine Wirtschafterin esucht, die imstande ist, eine mittlere Kantine selb- tändig zu führen. Beihilfen werden gestellt. Bewerberin muß gut kochen können.— Bewerbungen unter Vorlage entsprechender Zeugnisse unter Nr. 29 159 Vs an den Verlag dieses Blattes erbeten. Naſchinenſchreib. ängerin auf Vüro Zelucht. Kenntnie in Stenograſie, kuwünſcht. Angebote u. 25 870“S an 14 Verlag dieſes Blattes erbeten. mit Bau⸗ geſch. ſof. und Bu 5 ane 35 mögl i Apparatebau, l⸗ A bis zu 25 Jahren. Ses Koebe der bisher. Tätigk., ——3 u. Licht 161 Vᷣ an Verlag bild erb. U¹. 9 leicht—* ůtig⸗ Geb. freie wirr10 n elbſtaandig., handfr. Arbeit. Wiſt, in Dauer⸗ lung geſucht: . Robel, deſſau, ſchereiweg 19. Als —5 d. Verlag d. B. Lease, gei Mellen (8 930“0 ellengeruche Fo. Frau ſucht morgens 3 Stund. Hausarbeit t Adreffe. W 01 im Verlag ds. Bl. 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Anna JLös0di zarasenone- im Alter von 64 Jahren zu sich zu rufen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Karl Lösch, Lokfübrer a. D. Rheinhäuserstraße 116. Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 24. Juni, nachmittags ½3 Uhr. von der Lei- chenhalle aus statt. TIodesanzeisge Durch einen tragischen Unglücksfall wurde am Sonntag mein lieber Sohn, Bruder und Schwager, Hans Sdiönig im blühenden Alter von 19 Jahren aus unserer Mitte gerissen. Mannheim(Gontardplatz), den 22. Juni 1936. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Johann Schönig. Statt besonderer Anzeige! Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden verschied am Sonntagabend gegen 9 Uhr plötzlich und unerwartet infolge 5 Emboli meine innigstgeliebte Gattin, Mutter, Schwiegermutter, Grogmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna Gosau geb. Jötten im 65. Lebensjahr. Mannheim(B 7, 13), Rotterdam, Heilbronn, Essen, Mülheim- Ruhr, Oberwesel, Cleve, den 21. Juni 1936. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 24. Juni, um 1255 Uhr. von der Leichenhalle aus sStatt. unsere liebe, treusorgende Heinridm Gosau (25875•%) »Mannheim „Hakenkreuzbanner“ Ein entzückendes Lustspiel aus der musikbeschwingten Donaustadt mit: Im Vorprogramm: Wundergärten der Neueit Meueste Bavaria-Tonwoche Beginn:.50,.30,.30 u..40 Unr National-Theater Mannhelm Dienstag, den 23. Juni 1936: Vorſtellg. Nr. 355 Schülerm. B Nr. 3 Nachmittagsvorſtellung Hanes Vernaner Ein deutſches Trauerſpiel in fün Aufzügen von Friedrich Seubel Anſang 15 Uhr Ende 18 Uhr Dienstag, den 23. Juni 1936: Vorſtellung Nr. 356 Miete E Nr. 27 Sonderm. E Nr. 14 don Giovanni oder: Der beſtrafte Wüſtling —— in zwei Aufzügen von W. A. zart. Dachen 305 Lorenzo da Anfang 19.30 Uhr Ende 22.30 Uhr Le Die Geburt eines Sohnes zeigen hocherfreut an Hermann Spies u. Frau Eva 25881“ geb. OSald 2. Zt. Hch.- Lanz- 5 Eichelsheimerstr. 31 (Gontardstr. 21) Uelsbach im Odenw. 235 vn 4... 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Später Anmeldende können an dem Sprechtag nicht berück⸗ ſichtigt werden. Viernheim, den 20. Juni 1936. Der Bürgermeiſter: Bechtel. Zwangsversteigerungen Mittwoch, ven 24. ni 1936, nachmittags 2/½ Uhr, wer 2 ich den E—— +— Qu 6, Kvetze are Zahlung im Bolineming wege —— verſteigern: Klaviere(Steinway u. Perzina), 1 Radioappar.(Körting), 2 Schreib⸗ maſchin.(Adler u. Ideal), 4Schreib⸗ tiſche, 1 1 Couch, 1 Chaiſelongue u. a. Ferner nachm. 4 Uhr an Brt u. Stelle —— Mittelſtr. 154) beſtimmt: 6 Säckeſtoyfmaſchinen komplett mit Tiſche u. 1 Motor(3 P8). Spieß, Gerichtsvollzieher. twoch, den 24. Juni 1936, 40 s 2½ Uhr, werde ich im hieſigen Ou 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtrecungswege öffentlich verſteigern: 4 Kuh, Autos, 1 Lieferwagen, J Smieterunſehnen 1——— 2 Schreibmaſchinen, 1 Standuhr, 2 Bilder, 1 Radio u. Möbel all. Art Hüther, Gerichtsvollzieher. 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