anner“ Ausgabe à erſcheint al(.20 30 Pfg. T1l erlohn), Einzeipreis 10 P . RMu. te die Anſprng 1 die ertel, paul Rehhopl, ert, beſteht kein Anſpruch aüf Eniſchädigun n. Hans Zesth-· Balat ilienzaeb Eegle: peter kuch zonnkag⸗Ausgabe r die Schonhelten Bergyelt und die schenherzens be. 4 ütternd— en Vomrogtemm n⸗ TLustspl te Ults· Ton. Moche eitungen u t fur om ſt5v ht zugelssse. 10 — 35 n. Lahentu Eum Engel uhige Lage. Pension m. RM. an. Autoverbin T: Valentin Se 1 Madrid, 25. Juli.(HB⸗Funt.) den von amtlicher Seite ausgegebe⸗ Meldungen wird von ſchweren Kämpfen llich von Madrid geſprochen, die in der Rocht von Donnerstag auf Freitag ſowie im mantischen el Baden-Baden mauſe des geſtrigen Tages ſtattgefunden haben. rsch der Einſatz von Artillerie auf beiden Seiten 'ensionspreis von M der Grund für die hohe Zahl von —— 1 en und Verwundeten. Einer Mit⸗ g der Polizeidirektion von Madrid zu⸗ hatten die Streitkrüfte der Regierung in der Racht zum Freitag Schwierigkeiten, den Mriffen der Truppen General Molas ſtand⸗ halten. Am Freitagnachmittag ſei es jedoch ſchlieflich gelungen, die Angreifer zurückzuwer⸗ ſen und die Sierra Guadarrama zu ſäubern. Kinder bleiben in den Schulen n Madrid wurden umfangreiche Vorkehrun⸗ en zur Unterbringung und Pflege der Ver⸗ Fundeten getroffen. Das größte Hotel der auptſtadt, Ritz, ſowie andere Hotels und Pri⸗ eszeitun Pandelt. Sämtliche Apotheken von Madrid Wurden durch Rundfunk aufgefordert, den Sa⸗ Miätsbehörden Serum zur Behandlung von Sorrkrampf zur Verfügung zu ſtellen. In den Shulen werden die Kinder geſammelt, die in⸗ ſolge des Bürgerkrieges der Aufſicht ihrer El⸗ em entbehren. In einer weiteren Rundfunk⸗ en es Zelt für Freitags, im Auf istags. Mainz be autbarung wird die Bevölkerung von Ma⸗ „ huid aufgefordert, die Umgebung der Kaſerne 10 Schifi, zurück 1 2 Infanterieregiments zu meiden, da dort onntags. f Mgierungstruppen gemeinſam mit Volksfroyt⸗ Mliz in Bereitſchaft liegen, um gegebenenfalls Alngeſetzt zu werden. Gerüchte, die von einer Unzuverläſſigkeit dieſes Regiments wiſſen wol⸗ ken ſeien, ſo heißt es in der Rundfunkv⸗rlaut⸗ ng weiter, unzutreffend. Der Innenminiſter hat eine Verordnung her⸗ lgegeben, wonach der Verkehr von Kraft⸗ huhen unter bewaffnetem Schutz verboten ſei, Adie von bewaffneter Miliz beſetzten Privat⸗ Hoftwagen die öffentliche Ruhe und Ordnung 05 en. sheim.10 RM. Vorms.00 RM. u., ns u. zur..— R arlsruhe.10 u. 1. zurück. 9,25 Ihr Montags Wo verag und Schriftleitung: Mannheim, R3, Wergſprßch-SZammet-r. 354 21. Das„Haken⸗ eitung am Erf 9. Regelmäßig erſ eten. Für unverlangt eingeſandte Beiträae wird keine Verantwortung übernommen. athäuſer, wurden in Lazarette umge⸗ 475 Trägerlohn), Ausgabe B erſcheint g. Beſtellungen nehmen die Träger einen(auch durch höhere Gewalt) ver⸗ inende Beilagen auf allen 6. Jahrgeng Auf Grund einer Beſprechung der diploma⸗ tiſchen Vertreter in Madrid wurde ein Büro gebildet, das die gemeinſamen Intereſſen der in Madrid lebenden Ausländer vertreten ſoll. Dem Büro obliegen u. a. die Aufrechterhaltung der Verbindung mit der Heimat, die Verſor⸗ gung der Ausländer mit Lebensmitteln und die Annahme von Beſchwerden bezüglich der Sicher⸗ heit der Ausländer zwecks Weiterleitung en die Regierung. Die einzelnen diplomatiſchen Ver⸗ tretungen behalten jedoch volle Freiheit hin⸗ ſichtlich der ihnen angemeſſen erſcheinenden Schutzmaßnahmen für ihre Staatsangehörigen. Die Behörden gehen auf die Vorſtellungen des deutſchen Geſchäftsträgers ein und ſind um eine gute Zuſammenarbeit mit der Botſchaft be⸗ müht. Die aufgetretenen Schwierigkeiten wur⸗ den durch die rote Miliz verurſacht, die teil⸗ weiſe undiſzipliniert und ſchlecht organiſiert iſt. „Ein unbeſchreibliches Durcheinander“ Der Pariſer„Figaro“ glaubt melden zu kon⸗ nen, daß die Lage der ſpaniſchen Linksregierung ſehr kritiſch ſei und es trotz der ſtrengſten Ra⸗ tionaliſierung nur noch für einen Tag Lebensmittel gebe. Die Einkreiſung und Belagerung der ſpaniſchen Hauptſtadt durch die „Weißen“ haben begonnen. Nach den ſehr ſel⸗ tenen Nachrichten, die aus der Stadt ſelbſt her⸗ ausgelangen, herrſche dort ein unbeſchreib⸗ liches Durcheinander. Waſſermangel mache ſich fühlbar. Es gebe kein Benzin ehr. im Textteil 45 Pfg. Die Schluß der Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, 8 3, 14/15. Schwetzinger und ne Millimeterzeile im Textteil 18 15 Bei Wiederholung Nachla rühausgabe 18 Uh Fernſprech⸗Sammel⸗Nr 354 21. Ausſchlietßl. Gerichtsſtand: Mannheim. Poftſchegkonto: Lüdwiashafen 4960. Verlagsort Mannheim. MANNHEIM A/Nr. 342 E/ Nr.205 Die Amerikaner zihd da! Anzergen: Geſamtauflage: Die Millimeterzeile 10 Pig. Die ageſpalt.——— g. einheimer Ausgahe: Die 12geſpalt. Millimeterzeile gemäß Preisliſte. nzeigen⸗Annahme: r—1 13 Uhr. -und Erfüllungsort Mannheim. Zahlun 4 mannheim, 26. Juli 1936, 5 Weltbild(M) Die olympische Streitmacht Amerikas, die stärkste ausländische Olympiamannschaft überhaupt, nach ihrer Ankunft auf dem Lehrter Bahnhof in Berlin. Ihr wurde von den offiziellen Stellen und der Berliner Bevölkerung ein überaus herzlicher Empfang bereitet. Die Regierung habe nach dem Beiſpiel Gallie⸗ nis ſämtliche Kraftwagen beſchlagnahmt, um die Truppen an die Nordfront zu werfen. Aber jetzt ſeien die Taxis ohne Brennſtoff und ſtill⸗ gelegt. Ein„Ausſchuß der nationalen Vertei⸗ digung“ ſei in Madrid gebildet worden. Aher man wiſſe nicht, ob dieſer Ausſchuß die Regie⸗ rung ablöſen oder an ihrer Seite regieren werde. Der General Burguete habe bereits die Todesſtrafe gegen Plünderer androhen zaſſen. fjapag-Gebüude in Flammen Auschreitung kommunistischer Jugend in NMalaga Paris, 25. Juli.(HB⸗Funk.) Der Sonderberichterſtatter des„Matin“ in Caſablanca gibt ſeinem Blatte eine Meldung von den kommuniſtiſchen Ausſchreitungen in Malaga. Im Kraftwagen mit roten Fahnen durchfuhren Banden der kommuniſtiſchen Ju⸗ gend die Straßen von Malaga, plünderten und brandſchatzten, wo ſie nur konnten. 4 3 5 3 5 Das Olympiabanner auf deutschem Boden ber prüsident des Amerikanischen Olympischen Komitees, Oberst William Me Garla n d(rechts neben Kommodore esendein) brachte mit der„Bremen“ das Olympiabanner von Los Angeles nach Berlin. Links vom kommodore Pprok, Kano, Japans Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee. 3 Kasten, in dem sich das Banner befindet. Woltmershausen(M) Vorn der in das Sternenbanner eingehüllte Unter anderem hat eine Schar junger Bur⸗ ſchen und ſchwerbewaffneter junger Mädchen der kommuniſtiſchen Jugend das Gebäude der Hamburg⸗Amerika⸗Linie ſtürmt, die Büros geplündert und ſchließlich die Möbelſtücke zuſammengetragen und das Haus angezündet.(Eine Beſtätigung dieſer Meldung war noch nicht zu erlangen. Die Schriftleitung.) Nach vollbrachtem Werk ſetzte die Horde ihre Plünderfahrt fort und ſtürmte das Haus einer Zeitung, das ſie ebenfalls anzündete. Die in den Händen der Militärerhebung be⸗ findlichen Sender geben bekannt, daß ſich der Vormarſch auf Madrid in beſter Ordnun g vollziehe. Den Berichten zufolge rückt eine Abteilung aus Salamanca über Avila, eine weitere aus Valladolid und eine dritte aus Burgos über Segovia nach Villalba vor, wo ſich alle drei Kolonnen vereinigt haben ſollen. (Weitere Meldungen ſiehe Seite 2) fieine deutſche beſandtſchaft in flddis flbeba mehr Rom, 25. Juli.(HB⸗Funk.) Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano hat nach einer Mitteilung der Agenzia Stefani den deutſchen Botſchafter von Haſſel emp⸗ fangen, der ihm den von der Reichsregierung gefaßten Beſchluß mitgeteilt hat, die deutſche Geſandtſchaft in Addis Abeba aufzuheben und ſie durch ein Generalkonſulat zu erſetzen. ge⸗ mütigen Formen ringt. So rein und hell wie die olympiſche Zwei Fackeln Mannheim, 25. Juli. Prometheus ſelbſt hat den Menſchen das Feuer geſchenkt und ſie unterwieſen, es zu ge⸗ brauchen. Er hat, wie die griechiſche Mythologie zu berichten weiß, damit die Menſchheit geret⸗ tet, wenn er auch für dieſe Tät hart büßen mußte, bis ihn Zeus ſelbſt von den Qualen erlöſte. Nun aber wirkt dieſes Feuer ſeit Tau⸗ ſenden von Jahren als ſegenbringendes Element und dient im ewigen Lauf der Zeit den Menſchen. Die Griechen haben zu Ehren der Feuergötter am Feſt des Pan an dieſem heiligen Feuer ihre Fackeln entzündet und ſich bei Fackelläufen im edlen Wettſtreit gemeſſen. Griechiſche Hünglinge ſind vom Olymp herab zu ihrem Volk geeilt, um ihm das Licht zu bringen. Eine heilige, myſtiſche Kraft hat ſie zu mihren Brüdern getrieben, um ihnen dieſes Ele⸗ ment als Gnadengeſchenk eines Gottes zu geben. Und nun brennt dieſes ſymboliſche Feuer den dreiundfünfzig Nationen, die zu den Olym⸗ piſchen Spielen nach Deutſchland kommen, um im friedlichen Kampf ihre Kräfte zu meſſen. Der Schein der von Griechenlands Sonne im annken Stadion entzündeten olympiſchen Fackel leuchtet in dieſen Tagen auf ihrem Weg durch ſieben Länder in den Augen von Hundert⸗ tauſenden und erweckt in ihnen die Freude und die Sehnſucht nach der friedlichen Kraft, die dieſer von den Völkern wohlgehüteten Flamme innewohnt. Alle, die in das Strahlenbündel dieſer Flamme ſchauen werden, werden die Kraft und die Macht des Friedens im Herzen des Reiches fühlen und ſie werden, trotz allen Haſſes, aller Verleumdungen und aller geiſtigen Feme, das wahre Deutſchland kennen lernen, in dem heute ein neues Volk nach neuen groß⸗ ewiger Friedensſicherung Flamme lodert, ſo ungetrübt wie ihr Schein leuchtet, mögen die Schau und das Erlebnis aller Vertreter der Nationen ſein, die zu uns kommen, um hier in unſerem vielgeſchmähten, aber auch vielgeachteten Reich um die Balme des Sieges zu ſtreiten. Während die Fackeln des friedlichen Wett⸗ ſtreits über Berge und Täler des ſüdöſtlichen Europas im ſtolzen Laufe nach Berlin getragen werden, leuchtet im ſüdweſtlichen Teil unſeres Mannheim „Hakenkreuzbanner“ 26.9 Kocitinents die Fackel des Aufruhrs und des Bruderkrieges. Das ſonnen⸗ durchglühte Spanien brennt im Fieber einer blutigen Revolution. Die Kräfte des Nieder⸗ ganges, die Weltanſchauung der Zerſetzung und der Unmoral, der Brandſtiftung und des Bru⸗ dermordes haben dieſes Volt an den Abgrund geführt. Mit Dolch und Schlageiſen haben dieſe Mörder und Heckenſchützen nach bekannten kom⸗ muniſtiſchen Methoden das Diktat der Straße und des Terrors aufgerichtet. Jede nationale Regierung wird brutal niedergemeuchelt. Die gemeinſten Inſtinkte einer arroganten Pöhel⸗ garde beherrſchen ein geängſtigtes Volk. Der ſataniſche Bolſchewismus ſeiert ſeine Orgien. Alles, was dem ſpaniſchen Volke lieb und wert iſt, wird niedergetreten und beſpien. Brennende Kirchen und Klöſter leuchten ſeit Wochen ſchon als Fackeln des Aufruhrs durch das Land. Zehntauſende hauchen unter dem kommuniſti⸗ ſchen Blutrauſch ihr Leben aus. Der anarchi⸗ ſtiſche Zuſtand bedroht ſelbſt Leib und Leben, Hab und Gut der ausländiſchen Kolonien in Spanien. Die deutſche Regierung hat es darum nicht unterlaſſen, zwei Kriegsſchiffe nach der ſpaniſchen Küſte zu ſchicken, die den Schutz der deutſchen Reichsangehörigen zu übernehmen haben. Spanien erlebt entſcheidende Stunden von welthiſtoriſcher Bedeutung. Entweder geht es im Bolſchewismus unter oder aber das art⸗ eigene völkiſche Spanien nimmt ſein Schickſal ſelber in die Hand. Wir begreifen beſſer als jedes andere Land den heldenmütigen Kampf der ſpaniſchen Militärgruppe gegen die bolſche⸗ wiſtiſche Volksfront. Das nationale Gewiſſen dieſer Soldaten hat im letzten Augenblick die Kraft des Widerſtandes gegen die Mächte der Zerſetzung ins Treffen geführt. Das ſind keine Staatsfeinde, die hier zu den Waffen gegriffen haben, um ihr Volk und ihr Land von der kom⸗ muniſtiſchen Geiſel zu befreien. Das ſind keine Rebellen, die um materieller Vorteile willen einen Bürgerkrieg führen. Und wenn es ſchon welche ſind, dann ſind es Rebellen um Ehre, um die Ehre Spaniens, die ſie nicht den ruſſiſchen Fremdenlegionären überantwor⸗ ten wollen. Wir können nur wünſchen, daß ſie ihren Kampf gegen die Bolſchewiſten des Lan⸗ des ſiegreich beenden und daß ſie mit derſelben Rückſichtsloſigkeit und Unnachgiebigkeit dieſe Seuche ausrotten, wie wir es getan haben und jederzeit zu tun bereit ſind. Ihr Kampf richtet ſich ja nicht gegen die Republik, ſondern, wie General Mola erklärte, gegen die Verrater, die Geld von Moskau genommen haben. Es iſt uns nicht gleichgültig, ob Spanien bolſchewi⸗ ſtiſch wird oder nicht. Frankreich iſt der unmit⸗ telbare Nachbar von Spanien, und wer gerade die politiſche Entwicklung unſeres weſtlichen Nachbarn aufmerkſam verfolgt, der weiß, bis zu welchem Grade er für den Bolſchewismus ſturmreif gemacht iſt. Bolſchewismus am Rhein iſt uns aber keine gleichgültige Angelegenheit. Zwei Fackeln leuchten über Europa. Die Fackel der Eintracht und des Friedens und die Fackel des Aufruhrs, deren Flammen aus den brennenden Türmen der Gotteshäuſer und aus den Dächern der Bauernhöfe über ein ſchwer heimgeſuchtes Land lodern. Es liegt in der Macht der einſichtigen Kräfte und Nationen, die Flammen der roten Mordbrenner auszutreten und ſich hinzufinden zu dem Lichte des Frie⸗ dens, das die Jugend der Welt zum friedlichen Wettkampf und zur Ausſöhnung im Geiſte einer neuen Ordnung einigt. Dr. W. Kattermann. Frankreichs Rote filſe greiſt ein „Kommunistische Solidarität auf den Schlacdifeldern“ Paris, 25. Juli. Das„Echo de Paris“ berichtet, daß die fran⸗ zöſiſche kommuniſtiſche Partei den Beſuch zweier ſpaniſcher Kommuniſten namens Juan Ro⸗ bertico und Fernandez Pena erhalten habe, die die Aufſtellung eines kommuniſtiſchen Freiwilligenbataillons in Frankreich vorgeſchla⸗ gen hätten, das auf dem ſpaniſchen Schlachtfelde die kommuniſtiſche Solidarität bezeugen ſolle. Das politiſche Büro der Partei habe dieſe Bitte der ſpaniſchen Abgeſandten günſtig beant⸗ wortet. Das Blatt weiſt darauf hin, daß oer⸗ artige Eingriffe Frankreichs zu ſchweren außen⸗ politiſchen Verwicklungen führen können. Die techniſche und finanzielle Seite dieſes Unternehmens ſei der Internationalen Roten Hilfe anvertraut worden. Die Zuſammenſtel⸗ lung des roten Bataillons werde in der Nähe der Grenze erfolgen, die dann überraſchend durch die bereits bewaffnete Abteilung üver⸗ ſchritten werden ſolle. Die Waffen ſelbſt wür⸗ den aus einem der geheimen Wafſenlager ge⸗ liefert werden, die die Kommuniſtiſche Partei in der Gegend von Bordeaux angelegt habe. die Waffenlieferungen Die franzöſiſchen Rechtsblätter beſchäftigen ſich mit den franzöſiſchen Waffenlieſerungen an die ſpaniſche Volksfrontregierung. Trotz des Dementis der ſpaniſchen Botſchaft, daß die Reiſe de Los Rios nach Genf keinerlei offiziellen Miſſionen diene, bedauert der „Jour“, die Behauptung weiter aufrecht er⸗ halten zu müſſen, daß die durch die ſpaniſche Regierung von der franzöſiſchen Regierung an⸗ geforderten Waffen, Flugzeuge und Bomben in erſter Linie durch Vermittlung de Los Rios angefordert worden ſeien. Der Donnerstag:id Freitag ſei den Lieferungsverhandlungen ge⸗ widmet geweſen. De Los Rios ſei ein perſön⸗ licher Freund des Luftfahrtminiſters Pierre Cot und habe mit dieſem beſonders die ſchnelle Ausführung der Lieferung beſprochen. Randolph fjearſt warnt vor moskau Ein Auſruf an die flillionen Leser seiner Presse Neuyork, 25. Juli.(HB⸗Funk.) William Randolph Hearſt veröffentlicht heute in ſeinen ſämtlichen Blättern in gröftter Aufmachung auf der erſten Seite einen Aufruf an ſeine nach Millionen zählende Leſerſchaft. Unter der Ueberſchrift„Der Kommunis⸗ mus— eine Weltverſchwörung“ be⸗ ſchäftigt er ſich mit den Vorgängen in Spanien, von denen er ſchreibt, daß ſie allen Amerikanern endlich die Augen öffnen müßten über die wah⸗ ren Abſichten Sowjetrußlands, die darauf hin⸗ ausliefen, die Regierungen aller Lünder zu ſtürzen. Frankreichs Unterſtützung der ſpaniſchen Kommuniſten und das„unverfrorene Geſtänd⸗ nis“ des franzöſiſchen Luftfahrtminiſters Cot vor der Kammer, er habe die Konſtruktions⸗ geheimniſſe des neuen Fliegerabwehrgeſchützes an Sowjetrußland ausgehändigt, beweiſe, ſo heißt es in dem Aufruf Hearſts weiter, die Bildung einer neuen kommuniſtiſchen Entente zwiſchen Sowjetrußland, Frankteich und Spa⸗ nien. Als nächſtes Opfer des Kommunismus ſeien England und Amerika auserſehen. cuons Bauarbeiter provozieren Spießrutenlaufen der Arbeitgeber Paris, 25. Juli(HB⸗Funl) In Lyon ereigneten ſich am Freitag ſchwere Ausſchreitungen der bereits ſeit 35 Tagen ſtrei⸗ kenden Bauarbeiter. Etwa 2000 Streikende be⸗ ſetzten die Ein⸗ und Ausgänge des Gebäudes des Bauunternehmerſyndikats, hißten die rote Fahne und erklärten, ſie würden nicht eher weichen, bis die Unternehmer ihre Forderungen unterſchrieben hätten.— Als die Unternehmer Die„Walküre“ ein Höhepunkt der Bayreuther öeſtſpiele Die zykliſche Aufführung des Nibelungen⸗ ringes wurde am Freitag mit der„Walküre“ 155 eſetzt. Wieder wohnte der Führer und Z der Vorſtellung bei. Außer den Reichsminiſtern Generaloberſt Göring, Dr. Goebbel's und Dr. Schacht ſah man unter den neugekommenen Feſtſpielgäſten den Reichs⸗ kriegsminiſter Generalfeldmarſchall von B lo m⸗ berg und den Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt Freiherrn von Fritſch. Das Waen Dofgar Bild, das ſich allabend⸗ lich in dem Vorgarten des Feſtſpielhauſes zu entwickeln pflegt, war an dieſem Tage beſon⸗ der vielgeſtaltig und reich. Die Verehrer Wag⸗ nerſcher Muſik aus aller Welt fanden ſich wie⸗ der und tauſchten begeiſtert ihre Eindrücke aus. In vielen Sprachen tat ſich die Bewunderung über den herrlichen Kunſtgenuß des Tages kund, und in das Lob der Ausländer miſchte ſich der Stolz der deutſchen Beſucher. Im Verlaufe der diesjährigen Feſtſpiele ſtellt die Aufführung der„Walküre“ einen Höhe⸗ unkt dar. Es war ein Triumph der Feſtſpiel⸗ idee im Sinne des Außergewöhnlichen und einer ſtetigen Arbeit, die ſeit mehreren Jahren von Heinz Tietjen als Regiſſeur und Emil Preſtorius als Bühnenbildner geleiſtet wird. In Wilhelm S ler erhielt dieſe vorbildliche Werkgemeinſchaft einen ſchnelt wertigen Dirigenten, der, überraſchend nell mit den beſonderen Klangverhältniſſen des eſtſpielhauſes vertraut geworden, der Auf⸗ führung plaſtiſche Umriſfe, mitreißende Be⸗ wegung und unvergeßliche muſikaliſche Akzente gab. Im Rahmen dieſer beiſpielloſen Wiedergabe des erſten Hauptwerkes der Nibelungen⸗Trilo⸗ ie nahm der erſte Akt wiederum eine Sonder⸗ fn ein; denn es gelang der Kunſt Maria ülkers' und Franz Völkers, das wun⸗ derſame Erkennen Siegmunds und Sieglindes u einem darſtelleriſchen und geſanglichen Er⸗ lebnis von ſeltener Eindringlichkeit zu geſtal⸗ ten. Joſef von Manowar d a war ihnen als Hunding ein unheimlich bedrohender Gegen⸗ ſpieler. In den Götter⸗ und Walkürenſzenen der beiden anderen Aufzüge ſtanden in Rudolf Bockelmann und Margarete Kloſe klaſ⸗ ſiſche Vertreter des Wodan und der Fricka auf der Bühne. Eine Brünnhilde von ungewöhn⸗ lichem ſtimmlichem Format verkörperte Frieda Leider. Mit ausgewählten Stimmen war das Walküren⸗Enſemble beſetzt. Die Aufführung löſte nach jedem Akt außer⸗ ordentlich ſtarken Beifall aus, obwohl die Künſtler nach Bayreuther Brauch den Dank der Zuſchauer nicht perſönlich entgegennahmen. Ausländer ſtudieren Deutſchland Die deutſchen Univerſitäten haben ſchon immer ausländiſche Gäſte in ihren Hörſälen geſehen. Der Weltruf unſerer Gelehrten zog Hörer aus aller Welt zum Fachſtudium nach Deutſchland. Neben den ſpeziell fachwiſſen⸗ ſchaftlichen Kollegs wollen die beſonderen Aus⸗ länderkurſe den Fremden einen Einblick in die Kultur und Denkungsart unſeres Vaterlandes geben. Gerade im neuen Deutſchland erfüllen dieſe Kurſe eine wichtige Miſſion. Sie ſollen dem Abkömmling einer fremden Kultur ver⸗ ſtändlich machen, was heute in Deutſchland ge⸗ ſchieht, warum es mit Notwendigkeit geſchieht. Kurz, ſie ſollen den Geiſt verſtändlich machen, von dem das Dritte Reich in allen ſeinen Unter⸗ nehmungen getragen iſt. Der Prorektor der Univerſität Berlin konnte in dieſen Tagen 307 Teilnehmer aus 36 Natio⸗ nen begrüßen, die in dem 101. Kurs des Deut⸗ ſchen Inſtituts für Ausländer in deutſche Kul⸗ tur und Art eingeführt werden. Intereſſant iſt die Beteiligung der Nationen: an der Spitze ſteht die Türkei mit 47, dann folgen Japan mit 39, die Vereinigten Staaten mit 34, China mit 14, Frankreich und Finnland mit je 10 Teil⸗ ſchließlich zu Verhandlungen in die Präfektur gehen wollten, bildeten die Arbeiter unter Ab⸗ ſingen der Internationale ein Spalier bis zum Präfekturgebäude, durch das die Bauunterneh⸗ mer förmlich Spießrutenlaufen mußten. Noch gewaltſamer wirkte dieſe De⸗ monſtration dadurch, daß die Demonſtranten oſtentativ mit erhobenen Fäuſten, ganz nach Moskauer Muſter, ſtanden. kin Ceopaed alarmiert Tokio Tokio, 25. Juli.(HB⸗Funk.) Am Samstagmorgen brach aus dem Tokioter Zoologiſchen Garten ein ſchwarzer Leopard aus, den der Zoologiſche Garten als ein Geſchenk aus Siam erhalten hatte. Die Flucht wurde ſofort durch Extrablätter bekannt⸗ gegeben, in denen die Bevölkerung vor dem reißenden Tier gewarnt wird. Die Suche nach dem Raubtier blieb bisher ohne Erfolg. Der Zoologiſche Garten und ein angrenzender Park ſind ſofort geſperrt und durch bewaffnete Po⸗ lizei umſtellt worden. Militär unternimmt mit deutſchen Schäferhunden, die auf die Spur des Leoparden geſetzt ſind, Streifen durch alle Stadtteile. flutounfall des Stabschefs LCutze Berlin, 25. Juli.(HB⸗Funk.) Am Freitagnachmittag erlitt Stabschef Lutze auf der Fahrt zum Nürburgring zwi⸗ ſchen Berlin und Magdeburg bei Genthin einen Autounfall, der durch Unvorſichtigkeit des Len⸗ kers eines beladenen Erntewagens verurſacht wurde. Die erlittenen Verletzungen ſind leich⸗ terer Natur, ſo daß Stabschef Lutze nach An⸗ legen eines Nowperbandes ſich ins Hotel be⸗ geben konnte und Samstag nach Berlin zurück⸗ kehrte. nehmern uſf. Den Gäſten aus der ganzen Welt 2 wird in einem umfangreichen Programm die gegenwärtige Literatur, die Geſchichte und Kulturgeſchichte, Philoſophie und Pädagogik, Kunſt und Wiſſenſchaft vorgeführt werden. Den breiteſten Raum nehmen naturgemäß die Sprachkurſe ein. Führungen durch das Olym⸗ piſche Stadion, Beſuch von Arbeitsdienſtlagern, Rundgänge im alten Berlin, Dampferfahrten, ergänzen den lehrhaften Teil. Die Vorträge, die z. T. von Ordinarien der Univerſität gehalten, die Führungen, die von den verantwortlichen Männern geleitet werden, vermitteln einen lebendigen Eindruck von den Leiſtungen und Beſtrebungen des neuen Deutſchland. Sie haben eine eminent kultur⸗ politiſche Aufgabe; das gegenſeitige Verſtehen der Völker möglich zu machen und ſo eine friedliche Haltung wachzurufen, die aus der Achtung vor den Fähigkeiten und Eigenarten des Gaſtvolkes erwächſt. Mit Freude konnte man feſtſtellen, daß die jungen Ausländer, aus welcher Ecke der Welt ſie auch kommen moch⸗ ten, mit ernſthafter Neugier und großem Inter⸗ eſſe Umſchau halten. Sie werden die Ueber⸗ zeugung von der Arbeitskraft und dem Auf⸗ bauwillen der Nation mitnehmen und—— ſogar den Glauben an die Zukunft Deutſch⸗ lands. Dr. P. Labyrinth der Höheren Schulen. In früheren Jahren war man ſtolz au die Vielgeſtaltigkeit des höheren deutſchen chul⸗ weſens, man glaubte darin ein Abbild der Vielſeitigkeit des deutſchen Geiſtes erblicken zu können und vergaß darüber, daß die verſchie⸗ denen Formen Kindern und Eltern ſchier un⸗ lösbare Rätſel aufgaben, denn niemand wußte, welche Anſtalt für einen beſtimmten Fall die beſte ſei. Den ganzen Umfang der— begriff man meiſtens, wenn bei einem Wohn⸗ feſtgeſtellt wurde, daß am neuen ohnort ein S481 anderer Schultyp beſtand als jener, der bisher von der betreffenden Fa⸗ milie bevorzugt worden war. Da gab es Voll⸗ De Los Rios habe den Geſchäftst ſpaniſchen Botſchaft am Freitag ei zur Unterſchrift vorgelegt, der füt lung der erſten vier„Potez“ Jagd benflugzeuge beſtimmt geweſen ſei, ſtens nach Madrid abgehen ſollen. D Geſchäftsträger Caſtilio habe ſich Blatt wiſſen will, geweigert, den unterſchreiben und habe ſeinen Rückt gereicht. 1 Immer neue Kücktritte Das Blatt berichtet weiter, daß ſpaniſche Generalkonſul in Marſeille, de Auftrag erhalten hatte, die Ladung der im Hafen von Marſeille eingelaufenen ſchen Schiffe zu übernehmen, ſeinen R eingereicht habe. Am Donnerstag ſei d ſche Konful von Bayonne, der vor dieſelb derung geſtellt geweſen ſei, ebenfalls treten. Der„Figaro“ kündigt einen Sch franzöſiſchen Senats in der Angelegenhe Kriegsmateriallieferung bei Krieg Daladier an. Wie am Freitagabend aus unterrichtete ſen in Paris verlautete, ſoll der ſpanif ſchäftsträger Caſtilio in Paris am Fre mittag ſeinen Rücktritt erklärt haben mit gender Begründung:„Wenn ich meinen Poft verlaſſe, ſo tue ich dies, weil mein Gewiſfe mir es verbietet, an einer Waffenlieferun zunehmen, die dazu beſtimmt iſt, meine ar Landsleute zu töten.“ nationale Regierung in Burg Hendaye, Die Radioſtation Caſtilla in Burgos um Mitternacht durch Rundfunk mit, in Burgos am Freitagabend eine natt Regierung gebildet habe unter dem Vorſith Generals Cabanellas; außerdem dieſem Kabinett General Mola vertreten Regierung habe ſofort alle Provinz⸗ un meindeverwaltungen abgeſetzt in den des ſpaniſchen Gebietes, in dem die Miliii gruppe angeblich die Macht ausübe. Neu waltungen ſeien eingeſetzt worden. Fe ſofort eine Verordnung erlaſſen worde nach der bisherige Generalgouvernen Guardia Civil abgeſetzt und als ſein Ra General Bulloſa ernannt wurde. In fürze Am Sonntag begibt ſich eine öſtet Abordnung nach Berlin zur Regel Fragen der Wirtſchaft und des Reiſ zwiſchen Oeſterreich und dem Deutſche * J Der Brigadeführer der Dardanellengarni ließ Kränze auf den deutſchen, den tü den engliſchen und franzöſiſchen Gefa friedhöfen in Galipoli niederlegen. . Ein britiſcher Zerſtörer hat zahlreiche rikaniſche Staatsangehörige aus San Se abtransportiert. Wolken hing daß die Vier nt * Der Straßenbahnerſtreik in Naney noch immer an. 3 Der franzöſiſche Senat hat die vorlage zur Schaffung eines halb Weizenamtes angenommen. gymnaſien, Reformgymnaſien, Re ———+. Realgymnaſien, Oberre Deutſche Oberſchulen und Aufbauſchulen ihren in ſich wieder völlig verſchiedenen un richsplänen. Im großen ganzen gibt es heute 466 686 Realgymnaſien Oberrealſchulen, 71 grundſtändige dei Sberſchulen und 159 Aufbauſchulen. Die h tehende Schulreform wird es ſich zur ufgabe machen, das Labyrinth der Hi deutſchen Schulen aus der Welt zu ſch und die Anerkennung nur weniger, Schultypen durchzuſetzen. Neues Staatsarchiv in M Vom Preußiſchen Staat wird gegenw Adolf-pitler⸗Vlat in Marburg Staatsarchiv erbaut. Der Neubau ni Fläche von 3200 Quadratmeter ein. außer den Magazinen und einem Verwaltungsgebäude auch einen umfanz Raun einen großen Ausſtellungsſga aum für die bedeutende Siege und einen Kartenfaal enthalten. Seltſames die Größte Abbau der Stargagen im* Wie verlautet, iſt zwiſchen der Tobis Ufa eine Einigung über die Star ſtandegekommen, die in erfreulicher Sicherung der Rentabilität des Films beiträgt. Von der Spielzeit werden alſo die wirtſchaftlich untragho —— unberechtigten Rieſengager gehört haben. Eliſabeth verkörpert Flora Robſon Hollywood iſt mit den Aufnahmen Greta⸗Garbo⸗Films„Die Kamelie dem John Barrymore und Robert Partnerrollen ſpielen, begonnen w „Hakenkreuzbanner“ 26. Juli 1936 ſchäftsträger der 4¹ achdruck, auch auszugsweiſe, verboten.) Die mörderiſche Eigerwand, die ſchon im vergangenen Jahr die beiden Alpiniſten Sedlmayr und Mehringer tötete, hat vier neue Opfer gefordert. Unſer Berichterſtat⸗ ter konnte die Augenzeugen der Tragödie ſprechen, die jene Kämpfer um eine unbe⸗ zwungene Bergwand ſterben ſahen. daß auch der karſeille, der den dung der beiden zelaufenen 5 D 1 Fernrohr der Kleinen Scheidegg tag ſei der ſpan zeder Zu 1 g bringt von Wengen neue Neu⸗ van Rifemt dor. erige herauf. Sie ſcharen ſich um das große benfalls w inen Schritt det Angelegenheit der Kriegsminiſier Anrohr, das hinüber zur Eigernordwand ichtet iſt. in Samstag und Sonntag hatten wir ver⸗ us hinübergeſchaut“, erzählt uns ein Be⸗ von der Jungfrau⸗Bahn,„ein Vorhang 141 Wolken hing vor der Wand. Wir wußten We duß die Wier, der Edi Rainer, Willi Ange⸗ am Freitag 4 Anton Kurz und Andreas Hinterſtößer, t haben mit fl⸗ nun doch entſchloſſen hatten, die Wand zu ch meinen g en. 1 mein Gewiſſen am Montagmorgen die Sonne die Wol⸗ iffenlieferung teil⸗ zerriß, hatte ich ſchnell das Fernrohr ein⸗ lt, ich erinnerte mich noch aus dem vori⸗ Zahr, wo wir zuletzt nach Sedlmayer und kinger ſuchen mußten. Dort droben fand die Bergſteiger auch, ſie waren gut vor⸗ hürtsgekommen. Aber einer der alten Berg⸗ führer, der hinter mir ſtand und nach mir ich das Fernrohr hinaufſchaute, ſchüttelte den iſt, meine arnen f e un Ihm wollte es nicht gefallen, daß jene d eine natit dort oben bei dem ſchönen Wetter nicht r dem Vonſitz unterwegs waren. Da mußte etwas ihin Ordnung ein...— Wir tröſteten uns goch mit dem Gedanken, daß vielleicht die Vier Ferſt von der Sonne durchwärmen laſſen Alten. Doch ehe wir uns von dem Fortgang ſhes verwegenen Verſuches überzeugen konn⸗ en, hatte ein ſcharfer Weſtwind neuen Nebel pie einen Schleier über die Eigerwand ge⸗ Zrovinz⸗ und Ge t in den Te dem die Millitür⸗ usübe. Neue Vet⸗ orden. Ferner ſeh ſſen worden, wo, J hengt ilgouverneur der 15 ſein Aaghn Im Stollen 3,8 Kilometer wurde. en paar Stunden ſpäter. Längſt weiß man, iz die vier Mutigen in Lebensgefahr ſind. Aungſt ſind Helfer aufgebrochen. Trotz des e furchtbaren Wetters waren die alten, erfah⸗ 4. Bergführer Hans Schlunegger, Chriſtian ine öſterreich Abolf Rubi und ihr pelfer Glatthard begs Es gab für ſie nur eine Möglich⸗ Und dieſe Möglichkeit war gefährlich, denn inſchläge, Eisabſtürze, ja, Lawinennieder⸗ nge jagten einander, während ein furchtbarer heulte. „Wir mußten es durch den Stollen bei Kilo⸗ eter 38 verſuchen. Das iſt jener Schacht, den man damals, als man die Jungfrau⸗Bahn haute, durch die Wand ſtieß, um das Geſteins⸗ erial loszuwerden, das man aus dem immelſchacht herausholte. Der Schacht geht adewegs hinaus in die Eigerwand. Ober⸗ lb gehts ſteil in die Höhe, unterhalb ſteil in hie Tiefe. Nach rechts kann man ein Dutzend Meter hinaus. Aber wenn wir den Kopf hinausſtreckten, jat die Geſe es⸗ hen uns die Steine und die Eisbrocken ies halbamtlichen Adie Ohren. Beim erſten Verſuch mußten x aufgeben. So viel hatten wir allerdings rdanellengarmif en, den türkiſchen ſchen Gefallenen tlegen. it zahlreiche ame⸗ us San Sebaftian in Naney de — geehen— die Vier hingen an der Wand faſt en, Reform h meter vom Stollenfenſter entfernt, 100 Oberrealſchu— lufbauſchulen m rſchiedenen Unter nzen gibt es not ealgymnaſien, ſtändige deuiſch ſchulen. Die bevor⸗ es ſich zur erſte inth der 0 Welt zu chaſſen weniger, wichii Neuer dilm in Mannheim VERSUM:„Waldwinter“ Da liegt irgendwo droben, auf dem Hoch⸗ hein einſames Haus. Ringsum ſind die ize, Wälder und Hügel tief verſchneit. Am Enmel ziehen weiße Schneewolken hin. Ruhe iht über der Landſchaft und grenzenloſe Ein⸗ it. Wenn es in den Büſchen knackt, dann tman, daß ſich irgendwo die Seele der in Marbt rege, unſichtbar und zag, und wenn ein ärtia ſenſch durch den Schnee ſtampft, dann iſt das b es 3 anderer Menſch, als wir es ſind, und eubau nimmt e eun er im Schneeſturm ermattet niederſinkt ter ein. Er h ih eingehüllt wird von den kalten Flocken, n ſcheint er wieder einzugehen in die Na⸗ en ſchmerzvoll und zuckend, wie ſie ihn einſt . 4* geb ar. * Eiegelſgh enenſch iſt Hanſi Knoteck. Es iſt et⸗ Seltſames mit dieſer Schauſpielerin. Sie ten. cht die Größte und auch nicht die Schönſte, Kiln 5— haben. Aber die Eigenartigſte iſt gen im Fiuh irch Sie iſt und bleibt— ein„Seelchen“, 7 I— gt immer etwas Feines, Zartes, faſt eulicher Weiſe f füchte man ſagen— Glaſiges in ihrer Geſtalt it des deulſch entweder leicht zerbrechen oder aber einfach ielzeit 1937/ 5 Ahehen kann, Sie iſt nicht aus Fleiſch und 5 3 hlut, und 3 iſt ſie eine von uns, aber aus Mieſe gen a in feinſten Stoffen zuſammengeſetzt, unnah⸗ n9 7 i— überirdiſch. Deshalb lebt ſie auch nur Aanz auf in der Natur, von der ſie ein Stück ein zitterndes Blatt im ſäuſelnden Wind. uslandes 9 Ihr zuliebe kann uns dieſer fte gefallen, ien zu dem groheng zer ohne ſie keine Atmoſphäre hätte, der an der England“ A Fanchen Stellen zu lang iſt und hin und wie⸗ Königin Eliſabe zenen aufweiſt, die unkünſtleriſch ſind Rolle der König dohne Zuſammenhang zum Ganzen ſtehen. Robſon.— i goch einer iſt da: Volker von Collande, ahmen des neue ber Glasbläſer, der eine gute, echte Figur ab⸗ tameliendame', ſbt, Ein Künſtler vom ald, ein„ſchlechter Robert Taylor Rienſch“, der aber einen guten Kern in ſich hat. nen worden. hine ſchauſpieleriſche Leiſtung übrigens, die Fervorragend iſt. 0 ilter Peters, der Schriftleiter, der von ſei⸗ Meter über uns.— Gut angeſeilt, kam ich bis in die Nähe des unterſten von ihnen. Es war Kurz, er rief mir zu, daß die drei anderen tot ſeien, wir müßten uns beeilen...“ Rapport des Stationswärters In der Eigerwand ſitzt auf einſamem Poſten ein Stationswärter. Er hat ein paar Inſtru⸗ mente und ein paar Polarhunde als einzige Abwechſlung. Erſchütternd iſt ſein Bericht. Der Tod ladiſ ũber der Eigerwand Augenzeugen berichten vom Sterhen beim Stollen 3,8 km/ Die Reiter erzählen „Erſt hörte ich drei Stimmen um Hilfe rufen. Ich konnte ſie genau voneinander unterſcheiden. Plötzlich ſetzten dieſe drei Stimmen aus, und eine andere, eine vierte Stimme rief nach eini⸗ ger Zeit. Dieſe letzte Stimme hörte ich durch das Rauſchen der Eisbäche, die von oben her⸗ niederbrauſten. Ich konnte den Menſchen nicht ſehen, der da um Hilfe rief, aber ſeine Stimme drückte ſeine ganze Todesnot aus. Ich kroch ſo weit vor, wie ich konnte, und Englische Grenzwache in Gibraltar Presse ioto Um den Ansturm der spanischen Flüchtlinge nach Gibraltar einzudäümmen, sperrt England seine Grenze gegen Spanien. Unser Bild zeigt kriegsmäßig ausgerüstete Infanterie, die Flüchtlinge zurückhält, unter denen sich eine große Anzahl Frauen und Kinder befinden. Die Olumpia-Flamme in Bulgarien DOer prãsident des hulgarischen Komitees grũßt den Führer Gorna⸗Djounaja, 25. Juli.(HB⸗Funk.) Die Olympia⸗Flamme erreichte am Sams⸗ tagmorgen kurz nach 8 Uhr die erſte bulgariſche Stadt Gorna⸗Djounaja. Alle Häuſer waren mit Grün und Flaggen reich geſchmückt. Sol⸗ daten, Schüler und nationale Verbände bil⸗ deten Spalier. Als der Fackelträger im eilen⸗ den Lauf die Stadtgrenze erreichte, tönten von den Kirchen die Glocken. Im Zentrum der kleinen Stadt klangen die bulgariſche National⸗ und Königshymne auf. Helle Begeiſterung bei jung und alt. Freude auf allen Geſichtern. Nur nach wenigen Minu⸗ ten Unterbrechung iſt das Feuer dem nächſten Läufer übergeben, auf dem Stadtanger findet eine kurze religiöſe Zeremonie ſtatt, wobei Jugendgruppen in ſchmucken Nationaltrachten Volkstänze aufführen. Ein buntes, bewegtes Bild, an dem man ſich leider nur kurze Zeit er⸗ nem Chef großzügig vier Wochen Urlaub zum ungehinderten Arbeiten erhält, zeichnet Viktor Staal kernig, geſund und überzeugend. Sehr vorteilhaft führte ſich Ingeborg Hertel ein, man kann über dies neue Geſicht aber erſt et⸗ was ſagen, wenn die Künſtlerin einmal größere Rollen übertragen bekommt. Von den anderen nennen wir: Hans Zeſch⸗Ballot und Edu⸗ ard von Winte'r ſte'n. Im Ganzen: ein Film, der die Atmoſphäre des Kellerſchen Romans zwar nicht ganz trifft, aber durch die Kunſt der Darſteller Intereſſe verdient. Im Vorprogramm: ein Kulturfilm„Düſſel⸗ dorf“, der uns kein charakteriſtiſches Bild der Stadt gibt. Sch. ALHAMBRA:„Die Puppenfee“ Es gibt gewiß keinen Mangel an Filmen, die das Leben im„'müatlichen, guaten, olten Wean“ der Vorkriegszeit von allen möglichen und häufiger noch von unmöglichen Seiten be⸗ handeln. Während der größte Teil von ihnen entweder die kitſchige Verkleidung des ab⸗ gedroſchenen Themas vom adligen Herrn oder wenigſtens reichen Amerikanern und armen Mädchen, oder ſonſt eine ſentimentale Ver⸗ drehung der geſchichtlichen Vergangenheit Wiens iſt, hat man in der„Puppenfee“ wirk⸗ lich ſehr glücklich ein Stück des geſchichtlichen alten Wiens eingefangen mit ſeiner tanz⸗ luſtigen Lebensfreude und Unbekümmertheit, die ſich ſo ſchön äußert: „Mir reißen heut an Hax'n der Welt aus, Wer weiß, ob's morgen an hat!“ Sowohl das Koſtüm wie das Milienu ſind ſo getreu gewahrt, daß auch der ſchärfſte Beobach⸗ ter Mühe hat, noch den einen oder anderen Schnitzer zu entdecken. Eine Welt von Sorg⸗ loſigkeit und leichtlebiger Zuverſicht wird hier geſpiegelt, aber der Verfaſſer hat für die Hand⸗ lung einen Augenblick gewählt, in dem man jedem vernünftigen Menſchen das Recht zu⸗ billigen muß, ſo toll zu feiern, wie er konnte: die Silveſternacht 1899—1900. Der Grund⸗ freuen kann. Der Fackellauf geht weiter und wir müſſen ihm eilend folgen. Der Präſident des bulgariſchen olympiſchen Komitees, General Laſaroff, richtete nach Eintreffen der olympiſchen Flamme auf bul⸗ gariſchem Boden folgendes Begrüßungstele⸗ gramm an den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler: „Heute früh um 2 Uhr übernahm ein bul⸗ gariſcher Offizier als erſter Fackelläufer Bul⸗ gariens von einem griechiſchen Kameraden die Olympia⸗Flamme, die nunmehr, von der Be⸗ geiſterung unſeres Volkes getragen und von Glockengeläute begleitet, unſer Land durcheilen wird, um bald dem friedlichen Wettbewerb der Völker in Berlin zu leuchten. Bulgariens Sportjugend grüßt in dieſer feierlichen Stunde den großen Führer des be⸗ freundeten Deutſchlands, welcher der ritter⸗ lichen olympiſchen Idee einen bisher nicht ge⸗ kannten Anſporn gegeben hat.“ gedanke der Handlung iſt der des Balleits Joſeph Bayers, der Gedanke nämlich, daß die reichen Leute meinen, ſie können für ihr Geld alles kaufen, was ſie wollen, wobei ſie ſich, wie hier demonſtriert wird, ſehr irren können. Dieſe Handlung iſt ſicher nicht originell, aber ſie iſt amüſant abgewickelt, und überhaupt beruht die Wirkung dieſes Filmes nicht auf der Handlung ſelbſt, ſondern auf der humorvollen, feinen Ausarbeitung jeder einzelnen Szene, die immer wieder aus der frohen Muſik erſteht. Es macht ſich ſehr vorteilhaft geltend, daß der Verfaſſer und der muſikaliſche Bearbeiter der Gleiche, Dr. Ralph Benatzky, deſſen Name alles weſentliche bezeichnet, iſt. Die muſika⸗ liſche Grundlage bildet Bayers Ballett, das in prachtvoller Aufführung von Toni Birk⸗ meyer und ſeiner Tanzgruppe wiedergegeben wird. Die Darſteller werden durch den Re⸗ giſſeur E. W. Emo zu einem Enſemble von ungewöhnlicher Geſchloſſenheit zuſammengefügt. An erſter Stelle muß von ihnen Paul Hör⸗ biger genannt werden, der einen echt öſter⸗ reichiſchen Baron mit viel Humor und ebenſo viel Schwärmerei für längſt erfundene Erfin⸗ dungen ſpielt, deſſen größter Schmerz doch immer wieder im weinſeligen Walzerlied: „I bin guat aufgelegt“ endet. Seinen ſympa⸗ thiſchen Bruder macht Wolf Albach⸗Retty, Magda Schneider iſt die hübſche junge Dame. Lizzi Holzſchuh tanzt die Puppen⸗ fee, Fritz Imhoff gibt einen Kommerzial⸗ rat, der fürchterlich reich ſein muß, wenn der Reichtum nach der Dummheit bemeſſen wird. Dagny Servaes als nette Verwandte der jungen Heldin und Adele Sandrock als energiſche Tante vollenden das Deutſche Trachtengruppen in Hol⸗ land. Am 1. und 2. Auguſt wird im Haag und in Scheveningen ein zweitägiges Volks⸗ trachtenfeſt veranſtaltet, an dem auch deutſche Trachtengruppen aus Oberbayern, dem Schwarzwald, der Schwalm und Bücke⸗ rief hinauf, daß man ihn holen würde. Ich wußte, daß zwei der Bergführer ſich nochmals auf den Weg gemacht hatren. Aber ich weiß nicht, ob meine Stimme ſtark genug war, bis zu ihm hinaufzudringen...“ Der letzte Blick Eine dunkle, ſchwere Nacht iſt verklungen. Wieder hat der Wind die Wolkenſchleier zer⸗ riſſen. Drunten am Fernrohr auf der Kleinen Scheidegg ſteht einer der Bahnbeamten im Morgengrauen am Fernrohr. Noch iſt alles tot ringsum. Unermüdlich ſucht er die Wand ab. „Jetzt hatte ich ſie gefunden. Es war ſchwer, ſie aus der grauen Felswand herauszufinden. Es lief mir eiskalt den Rücken herunter. Ich ſah drei Menſchenkörper im Seil hängen. Der oberſte und der unterſte hingen bewegungslos. Der in der Mitte machte von Zeit zu Zeit noch Verſuche, mit den Händen das Seil zu greifen, mit den Beinen Halt zu gewinnen. Ich wußte jetzt, daß alles aus war— bis auf den Vierten, den ich im Augenblick nicht fand. Ich ſtarrte auf jene Drei im Seil. Als andere, Neugierige, hinzukamen, zog die Natur den Wolkenſchleier über jene Tragödie.“ „Zum Greifen nahe hing er uns!“ Mit unendlichen Mühen waren die Berg⸗ ſbdeiger Schritt für Schritt vorwärtsgekommen. Schlunegger berichtete ſpäter:„Wir wußten, daß wir mit unſerem Leben ſpielten. Aber wir wagten es. Vom Stollenloch aus mußten wir uns 200 Meter vorwärtsarbeiten, um ſo, lang⸗ ſam aufſteigend, an den vierten Mann, an An⸗ ton Kurz, heranzukommen. Wir ſprachen mit ihm Atemlos harrten wir unten aus, ob er unſeren Anweiſungen folgen konnte. Endlich kam er, am Seil herunter. Ganz langſam ſahen wir ihn heranſchweben. Seine Augen hatte er ganz weit auf. Er ſtarrte zu uns hinüber. Wir rießfen ihn an— es ſei gleich geſchafft. Jetzt hörten wir ihn keuchen. Wir ſahen, daß er den Knoten nicht durch den Karabinerhaken hin⸗ durchbekam. Er rief mit eigenartiger Flüſter⸗ ſtimme zu uns herüber:„Es geht nicht mehr...“ Einen Augenblick ſpäter hing er leblos im Seil. Vier Meter von uns entfernt, iſt er ge⸗ ſtorben. Beſleigung der kiger-Nordwand vom Berner Regierungsrat verboten Bern, B. Juli. Der Regierungsrat des Kantons Benn hat das Begehen der Eiger⸗Nordwand bis auf weiteres verboten. Ausgenommen ſind die aus⸗ drücklich bewilligten Bergungsarbeiten. Bei der Münchener Mannſchaft, die ſich um die Bergung der toten Bergſteiger bemüht, be⸗ findet ſich auch der Bruder Sedlmayers. femsprecher 210 16 Mannheim, N 4, 11- 12 früher: Teppichhaus Hochstetter Deutsche Teppiche Orientallsche Teppliche Moderne lnnendekoratlonen —..—.—.———————————————————————————————————— burg teilnehmen werden. Dieſe Gruppen wer⸗ den von Hamburg aus, wo ſie an den Tagen vorher am Weltkongreß für Freizeit und Er⸗ holung teilgenommen haben, unter Führung von Walter Rentmeiſter, dem Leiter des Orga⸗ niſationsausſchuſſes des Hamburger Kongreſ⸗ ſes, nach Holland reiſen. Dem Ehrenausſchuß für das holländiſche Volkstrachtenfeſt gehört als Vertreter Deutſchlands der Geſandte Graf Zech⸗ Burkersroda an. Frankreichs Filme für die Bien⸗ nale. Frankreich wird beim internationalen Wettbewerb der Binnale in Venedig mit fol⸗ genden Filmen vertreten ſein„Veille'Armes“, „'Appel du Silence“(der Film über einen ekannten Afrika⸗Miſſionar),„Anne Marie“, „Mayerling“,„Le Grand Refrain“,„La Tendre Ennemie“, ſowie drei Kulturfilmen und zwei Filmen für Kinder. Internationale Ausſtellung in Paris 1937. Vom Mai bis November 1937 —* in Paris die große internationale Aus⸗ ſtellung„Kunſt und Technik im Leben der Ge⸗ genwart“ ſtatt. Dem Beſucher ſoll ein Ueber⸗ blick über alle Errungenſchaften menſchlichen Denkens und Wiſſens in Kunſt und Technik auf der ganzen Welt gegeben werden. Faſt alle in Betracht kommenden Länder haben ſchon ihre Beteiligung zugeſagt. Jede franzöſiſche Provinz und jede Kolonie wird dem Beiucher ein Bild ihrer charakteriſtiſchen Merkmale und Leiſtungen bieten. Für die Reiſe und den Auf⸗ enthalt der Ausſtellungsbeſucher ſind weit⸗ gehende Sonderbegünſtigungen vorgeſehen. Marlene Dietrich auf dem Weg nach England. Marlene Dietrich iſt aus ollywood kommend in Paris eingetroffen. ie Künſtlerin wird ſich bereits in den näch⸗ ſten Tagen nach England begeben, wo ſie unter der An von Alexander Korda einen Film dehen wird, deſſen Manuſkript ſich auf den mügt von James Hilton„Without Armour“ ü Mannheim „Hakenkreuzbanner“ 26. Juli 1030 Zwischen Neckar und Bergstraſſe die krnle in vollem bang Die Getreideernte iſt in vollem Gang, Man ift zunächſt bemüht, die ſchon ſeit längerer Zeit geſchnittene Frucht heimzuſchaffen, da die Kör⸗ ner infolge des ſtändigen Regenwetters bereits auszuwachſen beginnen. Mit dem Ausfall der Ernte iſt man ſehr zufrieden, Die einzige Sehn⸗ ſucht heißt jetzt Sonnenſchein, damit die Ernte⸗ arbeiten ununterbrochen weiter Sigen können. Die Hackfrüchte wie Kartoffeln, Dickrüben, Ta⸗ bak und Mais ſind infolge der feuchten Witte⸗ rung nach Wunſch gediehen. Die Kirſchenernte iſt beendet. Sie iſt beſſer ausgefallen, als man erwartet hatte. Mit dem Exträgnis der Jo⸗ hannis⸗ und Stachelbeeren konnte man auch pecht zufrieden ſein. Apfel⸗ und Birnbäume haben ſchönen Baaz, n der Straße von eidelberg nach Wiesloch ſieht man zahlreiche Apfelbäume, die ſogar geſn t werden mußten. Die Zwetſchgen vlnſhgen n dieſem Jahre voll⸗ kommen, dagegen konnte man viele ſchwer voll behangene Pflaumenbäume beobachten. Die Trauben entwickeln ſich ſehr gut. Die Beeren —— ſchon Erbſengröße erreicht. Klee und ieſengras ſind gut nachgewachſen. Bei den Bienen ſieht es ſehr dürftig aus. Viele Imker haben noch gar nicht, andere nur ganz geringe Mengen Honig gat Bonder Die Wanderimker, die auf die Nachricht von dem Honigen der Tan⸗ nen mit ihren Bienen in den Schwarzwald ge⸗ wandert ſind, mußten kurze Zeit darauf erfah⸗ ven, daß die Tannentracht ſchon wieder +* ſetzt habe. Große Hoffnungen beſtehen für die Imker in dieſem Bienenjahr leider nicht mehr. Ladenburger Nachrichten neuen Schwimmbad, kurz vor Beginn des Unterrichts beim Schwimmlehrer. Evang. Kirchengemeinde Ladenburg. Sonn⸗ tag: 10 Uhr Predigtgottesdienſt; 11 Uhr Kin⸗ dergottesdienſt; 13 Uhr Chriſtenlehre. Katholiſche Gottesdienſtordnung Ladenburg. Samstag: 16—18 und 19.30—21 Uhr Beicht⸗ zelegendeit— Sonntag:; 6 Uhr Beicht⸗ gelegenheit; 18.30 Uhr Austeilung der hl. Kom⸗ munion; 7 Uhr Frühgottesdienſt mit Monats⸗ kommunion der Frauen;.30 Uhr Hauptgottes⸗ dienſt; 20 Uhr Muttergottesandacht./ Diens⸗ tag und Donnerstag: 8 Uhr Schüler⸗ gottesdienſt. fileine biernneimer llachrichten * Aus der Sommertätigkeit der NSV. Die zur Zeit bei uns zur Erholung weilenden Kinder aus dem Ruhrgebiet machten geſtern einen Ausflug nach Maanheim und Heidelberg, wo ihnen die verſchiedenen Sehenswürdig⸗ keiten gezeigt wurden. Sie waren alle erſtaunt über die Schönheit ihrer deutſchen Heimat und werden ſich zu allen Zeiten noch gerne an dieſe ſchöͤnen Tage erinnern. Am gleichen Tage fuh⸗ ren elf hieſige Kinder zum Erholungsaufent⸗ halt in den Schwarzwald, nach Franken und Württemberg, wo es ihnen auch ſicherlich gut gefallen wird. Weitere zehn Kinder fahren in den nächſten Tagen in das NeV⸗Heim Binger⸗ wald, wo ſie ebenfalls ihren Körper ausruhen und ſich erholen werden. Daneben werden lau⸗ fend Viernheimer Frauen in die Erholungs⸗ heime der Ne im Taunus geſchickt, von wo ſie bis jetzt alle geſund und geträftigt zurüc⸗ kamen, In den nächſten Tagen finden wieder einige Mütter einen Erholungsaufenthalt im fange eingeſetzt und ſo ſurren ſeit geſtern hier an drei Stellen die Dreſchmaſchinen von mor⸗ gens in aller Frühe bis abends in die duntle Nacht hinein. So viel bis jetzt ſeſtgeſtellt wer⸗ den kann, iſt die Ernte gegenüber dem Vor⸗ jahre bedeutend beſſer, ſie kommt vielleicht noch über die gute Ernte von 1934 hinaus. Das iſt ein erfreuliches Zeichen! * Die SS kämpft für Aufklärung! Der hieſige SS⸗Sturm 11/33, unter Führung von Ober⸗ ſcharführer Pg. Schneider, der einer der erſten akttiven Kämpfer für die NS⸗Preſſe in Viernheim geweſen iſt, hat auf dem Marktplatz und vor der Goetheſchule zwei große Schau⸗ käſten aufgeſtellt, worin die ganze Bevölkerung „Das Schwarze Korps“ leſen kann. Dieſer ak⸗ tive Einſatz für die Aufklärung der hieſigen Bevölkerung iſt ſehr zu begrüßen. Familiendrama vor bericht reiburg i. Br., 25. Juli. Noch in friſcher Erinnerung if das Familiendrama, das ſich am Samstag, 29. Februar d.., in Freiburg⸗ Haßlach abſpielte und dem drei Kinder im Alter von ſechs, fünf und zwei Jahren zum Opfer fielen. Lediglich dem Dazwiſchentreten dritter Perſonen iſt es zu verdanken, daß die — der Kinder nicht ebenfalls ermordet wurde. Die Große Strafkammer Freiburg hatte am Donnerstag die Tat zu ſühnen. Wegen Mor⸗ des angeklagt ſtand der 35 Jahre alte Wilhelm Melcher vor dem Richter. Er war der Päch⸗ ter des Gaſthauſes„Zu den vier Jahres⸗ zeiten“ in Freiburg⸗Haßlach. Die Verhandlung ergab ein außerordentlich trübes Bild der Fa⸗ milienverhältniſſe. Melcher wurde als jäh⸗ zorniger, e und maßlos eiſerſüch⸗ liger Menſch geſchildert; auch war er dem Trunke ergeben. Am Tage der Tat hatte der verhindern. Das Gericht ſchloß ſich dem u achten des Sachverſtändigen der Freiburger Der( Ay iatriſchen Klinik an und ſpra„ längliche Ueberweiſung des Angeklagten in eine Heil- und Pflegeanſtalt aus. kin ſjeidelberger flltersſubllae Heidelberg, 25. Juli. Einer der lehleh In Sommer fſehr jung war, Hründung ein. Kriegsteilnehmer von 1870/71 in unſerer Siah in Ludwigshaf der Eiſenbahnarbeiter a. D. Simon Steinbach es, Muſiker fü wohnhaft in Heidelberg⸗Neuenheim, vollendete zu gewinnen. Zeit keine gebe wie bei jeder — und dann amit 5—— Im erſten He Muſikzug in Lu vorübergehend 3 kam ar um am 24. Juli ſein 90. Lebensjahr. Eröffnung des Südweſtmarklagers der 53 Offenburg, 25. Juli. Das Südweſtmatz lager der H§ in Offenburg wird am Sonmiag 17.30 Uhr, durch den Reichsſtatthalter und G leiter Robert Wagner feierlich eröffnett Beſuchszeiten, während denen das Lager her ſichtigt werden kann, ſind jeweils Mittwoch und Samstag von 15 bis 20 Uhr, ſonntags von% bis 20 Ühr. 1 Anterm Erntewagen begraben Durmersheim(bei Raſtatt), M. Aus noch ungeklärter Urſache ſtürzte ein Eint wagen um und begrub die Witwe Kaxolint Weber unter ſich. Die Frau brach daobei de eine end er Schloß Karlsruhe 4 g inzwiſcher Reichsarbe 27 Gaden) en Dingen fi uleitung 27, ier kann ſich d linken Arm und erlitt erhebliche Rückenverleh⸗ fgaben widn ungen. 4 Ein Mörder richtet ſich ſelſtt Tübingen, 24. Juli. Der ledige Kaxl für ner aus Herbolzheim hat ſich in der Nacht zumz 22. Juli im Gerichtsgefängnis erhüngt. ſollte am 24. Juli gegen ihn wegen Mordez vor dem Schwurgericht Tübingen verhandelt werden. Körner wurde zur Laſt gelegt, in Reut⸗ lingen ſeine Geliebte erwürgt und auf die Eiſenbahnſchienen gelegt zu haben, ſo daß der Leichnam überfahren wurde. 4 Lernt Schwimmen mit„Kraft durch Freude“. Schwimmen iſt keine Kunſt, JFeder kann es in kurzer Zeit lernen, wenn er an den„Kraft⸗ durch⸗Freude“⸗Kurſen teilnimmt. Anmeldun⸗ für Anſänger, Männer und Frauen, gi 7 Die ienstags und freitags(18—19.30 Uhr) im Heim Faltenſtein, wo ſie einige Wochen aus⸗ ruhen und mit neuer Kraft zu ihren Familien zurückkehren. reſchmaſchinen ſurren! Das Abernten des Getreldes hat nun auch hier in vollem Um⸗ Gegen Hinzukommende teres Unheil und Angeklagte reichlich Alkohol zu ſich genommen. 2 Uhr ſchnitt er ſeinen drei Kindern mit einem de Bi den Hals durch. ausbewohner konnten wei⸗ ie beabſichtigte Selbſttötung Diamantene Hochzeit Freiſtett b. Kehl, 24. Juli. Die diay m. tene Hochzeit konnten die Eheleute Landſwint Daniel Hauß und Katharina geb. Meier ſelnm Das rüſtige Paar iſt 85 und 81 Jahre all. Autführung aller honł- möblgen Geschöſte Annahme von Sporgeldem Kdpltalenlegen SENSEL a coO. BANK 7, 17- Mannheim 0 7, 17 Fernspfecher 25051/52 und 25056 vermögensvewò oltung vVermletung von Schronlfòchern Devisen- und Aubenhendelberetung Kleider · Kostũme · Müntel Sommet-Scliluiſ- V/erlcauuf bsar ur, fru Geschw. Emminger 1 0 7,1 rein Hein Gblumer⸗Schluß⸗Verkauf ppphaone bietet große Vorteile in Kleidern, Blusen und Stricc/eren Anna lehnemann früner in Fſtme WotZ eller Augusta-Anlage 3 ffberkEnx zestaurant Darmstädterfef lllimiiriimntorszasmtrrrrtrrnnrtzriirr O 1 e bellebten Moninger Bilar astuhsg Illltiisiistszsikkzzsztzsszvzitzzssiztitsirisztb im schönster Loge om Bismorchpletz, dem Endpunkt der., E. z u den billissten preisen gegenuüber dem Mennheimer Hof Der bellebte und preis werte Treffpunkt der Mannhelmer Seck Das Zinsb. 2 Das egelungsverfahren encliedenesE Slanionales Molorraoxennen in Bekannlmahunn. Za„. ei über die Beringung geſchützter————— echm a, geb. et, 1347 3 aub. einf. Schlaf⸗ er nder⸗ 3. Kinderkaſten⸗ Wer nimmt einen Weſzheim iſt 35 143 1 noch hockenheim mm? Auguft 1936 Zanb. ei 1Sen E2eeeοοοοιοhαιοιαeeWeißer Ki Wß. Ki ſte Die Hobe Mittelalter ngei——— Beſtärigung des Vergleichs ar337„Gemäߧ 34 der Reichsſtraßenver. Die auf Grund der Verordnug zum Wed Einige gebr. kiegwagen zu Benauf 1 und drückend n —+ 5—+ 3— eid. 1 05 4————++M⏑— K e den—.— f. 80 zu verkauf.] Su.zurüggeholtechſſow, pol, Komm fannt—— 5 Luf 0 AKämpfe und Fe eidelberg.—◻ 5* 1˙ ind der nichtiagdbaren wildlebenden ⸗Joſ.⸗ 4 i 92²⁵ aur Kre ree eeee, h f En f ern... Fahr- z fe ere Lahb Lnen Sas an d. Veerlag d..“ beim Amtsgericht Heivelberg. ngtend Hörla dorbreff des harſdie fig⸗ 1793⁴⸗ 5 335•.. erhaltener ſund die Vef- I Dahre 1369, im 7 13 Meareaee her Zegenhelg, füs, denſ itee mül benen ch ben 8 Mabſ räder 3 4½ Güsbadeoſen ſo vnsendeh mhe aufbewahr 4—— gemei 3 enſringe, m' en nach dem 5 2; Asthne·, Gioht., ischlas · khouma · uncd Herz Ziärn Donnes4 den 6J Funn 103sfFer Geunten, Wergrdnans vue Aure50-4, 5u mit ollen ſchlüſſe über die Kranke von—12 Uhr und 14—jb Uyr: 3 dlchengeſcnpeen dichl zu verkaufen. imeack veſch⸗ 3 Holzlagerschuppen Schlchten der leiſtenden Abgal Ser dom tur Mannhoim nauen Heiltaktigr IIh) am Frentgog den 31.—9 1030. fjagdbaren Vögel bis zum 15. AuguſtKreckler, D 1, 10 e— ee lr- bevölkeung Da war zunäe Gebrauch und gehen in die 15457K 9——1 Fenziſzoins Lugun 1558; 15 en ſinn fer leit(17837“) 3 Ziegel fof. billig sſchem ollen h. eine orden imeine ronung hergeſtellt und ſin R Moif „Klimakammer“„, S Miferkiber2 rr Hafienkanen Lsges Wn 770 miiyrend deh'Rennens 10—18 fil Berlin Schöneherg, Grunewgloſtr, 6/ Gebrchl üche Mart 2(17832˙%) n und im Mai zr 12 Auskunft zwisch. 9·I u..7 Unr Ruf 24266 a y zu beziehen. Anträge auf Zuweiſungſenz 5 am Martt, wei? überzühlig 9 35 d Heller —.— Umeitung dez Vertehrs von. Schveie nn— i, Sai H 1. 14. 3 günſt, zu verkaufenVellen a uſar zinoen nach Walldorf und umgetehrt] Fldliſcher Sbbziatnbſhdglevtwertgadſb.“ 7, Sonnt,—12%%%% Mercedes- 4 über die fir edenn, Fiaſtzaßed, an Böle Wecaren, Whreh⸗ Schhehmaschinel mohe fBrfee Sandhauſen. Iodesanzeige Am 24. Juli, nachm. ¼2 Uhr. verschied nach kurzem Krankenlager unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau Ortſchaften Bruchhauſen n 10 15 429 K Die Kreuzungsſtellen ſind durch guf⸗ geftellte Poſten und Michungsaf kenntlich gemacht. Mannheim, den 24. Juli 1936. Badiſches Bezirksamt 1/58. Margareine Ol½ð.· Ww. gen. Malũinãer im Alter von 69 Jahren.(18059% Mannheim(G 7, 23), den 25. Juli 1936. In tieter Trauer: Harl hrunner und rrau Luise geb. Otto Die Beerdigung findet am Montag, 27. Juli, nachm. 1 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt, Neubau Pla tag, 31 Amtl. Bekanntmachungen der Stadt Mannnelm Arbeilsvergebung Tüncherarbeiten 7 Unternehmer mit den nken, Auskunft beim Städt. Hochbauamt, Baubüro P 4, 12, wo hedingungen, ſoweit vorr lich ſind. Frei⸗ Juli 1936, 1 XI, Zimmer 124. 1936. hſtaben.— .— Haus Vetter. Räh. tig, erhält⸗ Uhr, Rathaus Zuſchlagsfriſt: bis (15 413 K 21. Aiiguſt Danksagung Heimgekehrt vom Grabe unserer teurenEntschlaienen danken wir allen für die herzliche Anteilnahme und Kranzspenden. Insbesondere danken wir den Herren des Städt. Tiefbau- amtes Abtlg. F mit Betriebszelle II. Mannheim(T 2, 14), 24. Juli 1936. In tiefer Trauer: Deier Neicheri und Angehörige. u. ahgespannt hin Hhas zchinecket gul uncd wirkt fabelhaft. Ein Versuch wlrdl auch Sie uberzeugen. in Apotheken und Drogerlen 90 Pfennis bonke, glinzend i limmer, wenn ich mude nehme ich KkOBONA. Fulda Reichsſtelle für Naturſchutz zu richten unter genauer Angabe der Art, des Geſchlechtes und der Anzahl der zu beringenden Vögel. Den Anträgen iſt eine Beſcheinigung des—— Vertrauensmannes des Verbandes der zoologiſchen Spezialgeſchäſfte berzu⸗ fügen, aus der einwandfrei hexvor⸗ gehen muß, daß die Angaben des An⸗ magtehi zutreffen. 15 434 ex Hündler iſt verpflechtet, die auf dem Vogelfußringe angebrachte Num⸗ mer nach der Beringung unverzüglich in das nach dem§ 20 Abſ. 1 der Na⸗ turſchutzverordnung vorgeſchriebene me⸗ und Auslieferungsbuch— 8 bſ. 1 Natſch.VO.— in der traße 6, an die Spalte 3 einzutragen, z. B.„drei Buchfmkenmännchen, Ring⸗Nummer 2 236, 237“ Ber Preis der Ringe iſt zunächſt mit. 10 Rpf, je Stück feſtgelegt. Der Preis der für das Anlegen der Ringe unumgänglich notwendigen Zangen beträgt 1 RM. je Stick. Die Anſorderung von Vogelfußrin⸗ gen, die den tatſächlich in Gewahrſam des Antragſtellers beſindlichen geſchütz⸗ ten nichtjagdbaren Vögeln nicht ent⸗ ſpricht, und jede mißbräuchliche Ver⸗ ſwendung der gmtlichen Vogelfußringe (§ 18 Abſ. 2 Natſch. VO.) iſt nach den 88 18 und 30 der Naturſchutzverord⸗ nung ſtrafbar, Berlin, den 25. Juni 1936. Der Reichsforſtmeiſter. Arbeilsvergebung Zur Erneuerung des Daches der Lagerhalle am Neckarhafen, Luiſen⸗ ring Nr. 62, in Mannheim, werden folgende Arbeiten öffenlich ansge⸗ ſchrieben:(15 462 K Gerüſtbau⸗, Dachdecker⸗ und Blechner⸗Arbeiten Angebote ſind ab Mittwoch, 29. Juli 1936, vorm. von—11 Uhr, erhältlich und biüs Donnerstag, 6. Auguſt 1936, vorm, 9 Uhr, verſchloſſen, beim Be⸗ zirksbauamt einzureichen, woſelbſt Oeffnung der Angebote im Beiſein etwa erſchienener Bieter erfolgt. Badiſches Bezirksbauamt. ſtraße 25.(17922“ Grß. Singer⸗Nüh⸗ —— billig zu verkgufen, Bürger⸗ meiſter⸗Fuchsſtr. 58 parterre, rechts.— (17923“%) eanüa fanau — 0 den 27., vormittags 10 Uhr in F 6, 16.— (43 680 g) Oppaun, prägte Münze, H. Rlſleuwag. sehr günstig Edigheimerſtr. 63. Guld weilt. hill. zu pff. vehreide solort an 993.405 73——— ſeuße Bh. 2 Siog/J Heinxich Weitz eldes dam ſtraße 58, 3. Stoc. (18 605˙% E. 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Deutsche Erziehung 3 ollan Karow.(17 979• rospekt frei Direktion: Professor K. Metzget Im Gegenſatz fand noch ein„ ſer mußte in d geliefert werden Zehnt“ vom En heſammelt. Dieſe Zehnten Getreide beſtellt hatten den„klei institut Schwarz:7 N 3, 10 neunklassige höhere Privatlehranstalt. Alle Schulgattungen. Aufgabenüber⸗ wachung. Jederze tige Umschulung. Gewissenhafte Vorbereltung für Abitur u, alle anderen Schulprüfungen, daher beste Erfolge. Staalf mittlere Reife an der Anstalt. Prospekt ſrei. Feinruf 2802% Direktion: Dr. G. Sessler und Dr. E. Heckmann 26. Juli 1h mannheim fjauptſtadt mannheim 26. Juli 1930 loß ſich dem „dDer Gaumuſikzug des RADkommt Angeklagten in aus. Im Sommer 1933, als der Arbeitsdienſt no tersſubllae 4 ſehr jung war, wurde der jetzige Leiter mit 12 Einer der kehent Hründung einer Kapelle für den Arbeitsdienſt in unſerer Siuh in Ludwigshafen beauftragt. Sehr ſchwer war Simon Steinbach es, Muſiker für die Idee des Arbeitsdienſtes enheim, vollendele zu gewinnen. Vorteile wurden zu damaliger ahr. Zeit keine geboten. Vormittags ging der Weg Vie bei jeder Arbeitsdienſtabteilung zur Bau⸗ arklagers der 9³— und dann wurde bis abends ſpät geübt, Das Südweſtmark⸗ wird am Sonntag, damit die erſten Märſche gingen. Im erſten Halbjahr ſeines Beſtehens war der atthalter und G Muſiezug in Ludwigshafen untergebracht, wurde rlich eröffnet, vorübergehend nach Neuſtadt a. d. Weinſtraße nen das Lager be⸗—13 kam auch für kurze Zeit nach Landau, un ſeine endgültige Unterkunft in er Schloßkaſerne zu Durlach bei fKarlsruhe zu beziehen. Hier iſt der Muſik⸗ zug inzwiſchen zur Gaukapelle des eichsarbeitsdienſtes, Arbeitsgau Gaden) beſtimmt worden und iſt vor ollen Dingen für ſeine Dienſtſtelle, die Arbeits⸗ eils Mittwoch und ſonntags von%0 begraben Raſtatt), 25. Jult ſtürzte ein Erme⸗ Witwe Faroffhe gauleitung 27, Baden, jederzeit leicht verfügbar. u brach dabei den 1 kann ſich der Muſikzug voll und ganz ſeinen liche Rückenverlez Aufgaben widmen. ſich ſelbſt er ledige Karl Kör⸗ in der Nacht zum gnis erhängt. E. hn wegen Mordez bingen verhandelt aſt gelegt, in Reut⸗ irgt und auf die haben, ſo daß der ochzeit Juli. Die diaman Eheleute Landwin geb. Meier ſeim 81 Jahre alt. 1584K bene 0 7,1 Kein laden erstubenſ t der o..%„ er Mannhelmer Die hobe: Echwer hatten auch unſere Vorfahren im Mittelalter um das tägliche Brot zu kämpfen, und drückend wurde in dieſen Zeiten ewiger ic. f ff apfe und Fehden jede Abgabe bzw. Steuer 15 4 empfunden. Das ſogenannte Zinsbuch aus dem emp und die Ver. Hahre 1369, im Generallandesarchiv in Karls⸗ ndundenhelt nhe aufbewahrt, gibt uns intereſſante Auf⸗ .mit olen ſhlüſſe über die damals von Seckenheim zu Senichten der f leiſtenden Abgaben. Beyoltzemns Da war zunächſt einmal die„rechte bede“, sſchem ollen I d h. eine ordentliche—.— l i n maat enichen war. Sie betrug —————————— HS S ig, Fpfund Heller an Weihnachten und gleich viel fenyollen at——— alſo 70 Pfund Heller. e Erfolgl pfund Heller, eine Rechnungs⸗ keine ge⸗ Prägte Münze, par gleich einem Florentiner Gulden oder Dukaten, nach dem heutigen Wert va 9,60 Mark. Allerdings war die Kaufkraft des Geldes damals viel höher.) Eine weitere gabe war die„ernbede“, Ernteſteuer, die ährlich 300 Malter Korn, in ſchlechten Jahren Ratter,„je nachdem“, betrug.(Das alte Theiniſch⸗pfälziſche Malter enthielt zirba 125 iter.) ür Beſchützung vor Wildſchaden rſ daß der Pfalzgraf während der Ernte keine Treibjagd abhielt, waren 34 Mal⸗ er Korn und außerdem noch jährlich 8 Gänſe öder deren Wert zu entrichten. Es war die ogenannte Treiberſteuer. Der Pfalzgraf hatte der damaligen Zeit in Seckenheim 32 bzw. „uben“, Güter; für jedes mußte ein Mal⸗ erricht h, Französisch sch, Italienisch unger, Fortgeschrikteng ufleute LIrz-schol hsring 2a- Fernt, Ah Nlerkel er' Hafer und ein Schilling Heller jährlich be⸗ wen. Dieſe Abgabe erhielt den Namen Hubhafer“. Die wichtigſte Rolle ſpielte der„große 0 11 Von dieſem hatte der Pfalz⸗ kaf zwei Drittel zu beanſpruchen, während ein kittel des Zehnts das Martinsſtift zu Worms uverlangen hatte. Von dieſem„Fruchtzehnt atte der Pfalzgraf von ſeinem Anteil den fechten Teil an den Grafen von Vollanden Ubeim Donnersberg) verliehen. Die Beſtänder hatten außer dieſer jährlichen Abgabe noch 'Gänſe zu liefern. Auch hiervon erhielt der herr von Bollanden den ſechſten Teil. In Gegenſatz zu dem„großen Zehnt“ be⸗ orcch ein„kleiner zehendlin“. Die⸗ er mußte in der gräflichen Zehntſcheuer ab⸗ geliefert werden; dagegen wurde der„große Zehnt“ vom Empfänger auf dem Felde ein⸗ heſammelt. lhieſe Zehnten betrafen die Felder, die mit Gelreide beſtellt waren. Die anderen Felder hatten den„kleinen Zehnt“ zu geben, wovon lür diesen, im Klavler sümtlicher Stufen an Mittelstufe zelbstünchge meldung b. Kurt Mert nstraße 18, Ruf B0 Fernsprecher 2742 tbereitung 2. Abitur fleife an der Anstilt Deutsche Erziehung rofessor K. Metzger Mannheim M3, 10 n. Aufgabenübet⸗ afte Vorbereitun Erfolge. Staatl. Feintuf 239 2½ . Heckmann Der Werdegang der badiſchen Arbeitsdienſtkapelle/ Ein freudiges Ereignis Obermuſikzugführer Wogel, welcher ſeine muſikaliſche Ausbildung in Nürnberg genoſſen hat und ſpäter ſein Können in einer namhaften Militärkapelle bereicherte, iſt ein umſichtiger Führer, welcher den Muſikzug durch gute muſi⸗ kaliſche Fähigkeiten, gepaart mit kraftvollem, energiſchem Auftreten, auf ſeine Höhe geführt hat und ſo iſt es dem Gaumuſikzug beſchieden, außer ſeinen rein dienſtlichen Beſtimmungen am kulturellen Leben des Gaues Baden durch Vermittlung beſter Militärmuſik aktiv teilzu⸗ nehmen. Ehrenvoll wirkte der Muſikzug bei faſt allen Großveranſtaltungen in Baden mit. In dieſem Jahre marſchiert der Muſikzug zum dritten Male auf dem Reichsparteitag in Nürnberg. In Städten und Dörfern un⸗ ſerer badiſchen Heimat ſind die RAD⸗Muſiker immer gern geſehene Gäſte und wenn die erd⸗ braune Muſikerſchar es ſich zum Ziel geſetzt hat, durch einige Konzerte in Nordbaden für den Gedanken des RAdD zu werben, dann wird ein feſteres Band die Bevölkerung und den RAd verbinden. 5 74• — Partie von Seckenheim Zeichn.: Herm. Erber Seckenheimer Abgaben in alter Zeit Das Zinsbuch aus dem Jahre 1369 gibt Aufſchluß/ Die verſchiedenen Steuern der Pfalzgraf zwei Drittel, der Pfarrer in Seckenheim ein Drittel erhielt. Die Erzeugniſſe mußten abgeliefert werden. Bauern und Ge⸗ richtsſchöffen hatten für die Ablieferung dieſes „Gewächszehnten“ ein Eſſen zu beanſpruchen, das im allgemeinen am Mittwoch vor Pfingſten gegeben wurde. Der Pfalzgraf hatte um die Mitte des 14. Jahrhunderts in Seckenheim einen an⸗ ſehnlichen Hofals Eigentum, der mit allen Aeckern in Erb⸗ und Teilpacht vergeben war. Die Pacht war verhältnismäßig ſehr hoch, ſie betrug ein ganzes Drittel des vollen Ertrages. Zu dieſem Hof gehörten im„Mittel⸗ feld“, ſüdlich des Ortes, 76 Morgen Ackerland, im„Niederfeld“, weſtlich des Ortes, 58 Mor⸗ gen, und im„Oberfeld“, ſüdweſtlich, 49 Morgen. Der Hof hatte alſo einen Umfang von 183 Morgen. Aber auch der Mann, der das Amt eines Schultheißen übertragen erhielt, hatte eine Abgabe für ſeine Ernennung zu entrichten. Während in den Städten der Pfalzgraf, der die oberſte Gerichtsbarkeit hatte, einen rechts⸗ gelehrten Schultheißen berief, der als Vorſtand des Stadtrates fungierte, verlieh er in den Dör⸗ fern das Schultheißenamt an ein Gemeinde⸗ ratsmitglied. Hierfür hatte der Beliehene in Seckenheim 20 Pfund Heller,„mehr oder we⸗ niger, je nachdem“, zu bezahlen. Allerdings war dieſes Amt in jener Zeit„mit vielen Gefällen ausgeſtattet“. An den Lebensverhältniſſen jener Zeit ge⸗ meſſen, waren die Abgaben durchaus nicht ge⸗ ring, und in ſchlechten Jahren gingen bei Hofe eine große Menge Geſuche um Erlaß bzw. Min⸗ derung der Abgaben ein. Sonntagsdienſt Mannheimer Apotheken Adler⸗Apotheke, H 7, 1. Tel. 22782 Einhorn⸗Apotheke, K 1, 2/3. Tel. 27125 Mohren⸗Apotheke, O 3, 5. Tel. 20359 Roland⸗Apotheke, Mittelſtraße 103. Tel. 53584 Roſen⸗Apotheke, Schwetzingerſtr. 77. Tel. 41877 Sonnen⸗Apotheke, Lange Rötterſtr. 60. Tel. 52776 r Lindenhof, Gontardplatz. e Storchen⸗Apotheke, Neckarau, Neue Schulſtr. 17. Tel. 48570 Luzenberg⸗Apotheke, Waldhof, Stolbergſtraße. Tel. 53174 Zahnärzte: Dr. Irſchlinger, Heinr.⸗Lanz⸗Str. 38. Tel. 42900 Dentiſten: Mimi Schütz, Langſtraße 4/1. Tel. 51731 Heilpraktiker: Andr. Wild, P 5, 7. —— 8 SIi 5.2‚ Mannheim „Halenkreuzbanner“ OGaræde der Seliaufenote- Sie ſteht ganz groß auf dem Programm des Sonntags. Seit Tagen wurde der gewohnte Blick in die Schaufenſter zahlreicher Mann⸗ heimer Einzelhandelsgeſchäfte durch die weiße Tuchkuliſſe verhindert. In den Nachtſtunden ließ ſich auf Grund der Schattenſpiele der emſig wirkenden Dekorateure feſtſtellen, daß wieder einige Ueberraſchungen fällig ſind. Die⸗ ſer Umſtand trug ein übriges dazu bei, die Neugier der Frauen vor allem zur Siedehitze zu ſteigern. Immer wieder blieben ihre Augen fragend an den verbauten Auslagen haften. Jede möchte die erſte ſein, die über die gün⸗ ſtigen Preiſe der zum Sommerſchlußverkauf zu⸗ gelaſſenen Waren bis ins Kleinſte unterrichtet iſt. Kein Wunder, daß ſie am Wochenende eine fühlbare Nervoſiät an den Tag legten. Sie müſſen ſich wohl oder übel gedulden, bis die Parade der Schaufenſter auf der Tages⸗ ordnung ſteht. Dann aber kann es keine Zu⸗ rückhaltung mehr geben, ſetzt der intereſſante Rundgang ein, beginnt die Hausfrau häusliche Bilanz zu machen und den Schlachtplan für den erſten Sommerſchlußverkaufstag auszu⸗ arbeiten, der am Montag beginnt. Der erholungsbedürftige Gatte wird an die⸗ ſem Wochenende der Vorbereitungen wohl kaum mit ſeinen Wetter⸗ und Ausflugsſorgen die Oberhand gewinnen. Das war wenigſtens noch alle Jahre ſo. Warum ſollte ſich auch die Hausfrau, die für die Neuanſchaffungen an erſter Stelle verantwortlich iſt, eine günſtige Chance entgehen laſſen? Wie weit ſind die Olympia⸗Fackelläufer? In einem Schaufenſter des Verkehrsvereins im Plankenhof kann man an einer Karte ſehr ge⸗ nau den Olympiſchen Fackellauf verfolgen. Auf der Kaxte, in der die Wegſtrecke des Fackellaufes von Olympia bis Berlin eingezeichnet iſt, wird täglich eine Fahne mit den olympiſchen Ringen an den⸗Ort geſteckt, in dem ſich g das auf dem Weg von Olympia 4 erlin befind⸗ liche Feuer befindet. Hochwertige Waren Kleine Preise Wäsche- Reiche Auswahl in unserem Sommer⸗ G Schluss⸗- Verkauf C 1, 7 Paradeplatz Nur noch 8 Tage Arbeitsbeſchaffungs⸗Lotterie Sehr ſchnell geht die 7. Reichslotterie für Ar⸗ beitsbeſchaffung ihrem Ende entgegen. Durch das große Intereſſe, das der Lotterie überall entgegengebracht wird, iſt der Abſatz der Loſe ein über Erwarten großer, ſo daß dieſes Mal nur mit einer Laufzeit von höchſtens 8 Wochen gerechnet wird. Zu Anfang nächſten Monats werden die braunen Glücksmänner ihre Unifor⸗ men wieder ablegen, nachdem die letzten Loſe verkauft ſind. Noch 8 Tage bietet ſich Gelegen⸗ Eoichslo Soforligor bowinnentſchoiĩcl heit, nicht nur das Aufbauwerk unſeres Füh⸗ rers zu unterſtützen, ſondern auch noch etwas zu gewinnen. Daß größere Gewinne nicht aus⸗ blieben, iſt aus den laufenden Berichten über das Herauskommen eines 500⸗RM⸗ oder 1000⸗ RM⸗Gewinnes zu erſehen geweſen. Noch bietet ſich überall, wo man den braunen Glücksmän⸗ nern begegnet, Gelegenheit, zum Abſchluß noch einen gleich großen Gewinn für 50 Rpf. zu erwerben. Der Norden Mannheims lag im Dunkel Die erſte große verdunkelungsübung/ Die Bevölkerung muß rechtzeilig unterrichtet werden/ Eine Rundfahnt knotenpunkten hatte man an die Wagenfüß die für die Scheinwerfer vovbereiteten Scheiben Für das nördlich des Neckars gelegene Ge⸗ biet fand am Freitagabend die erſte größere Verdunkelungsübung ſtatt, bei der feſtgeſtellt werden ſollte, in welchem Umfange die Abdunkelung eines größeren Stadtgebietes möglich iſt. Viele Mannheimer, die bei der An⸗ kündigung der Verdunkelungsübung glaubten, daß es ſich hier um eine unbedeutende Ange⸗ legenheit handeln würde, wurden eines ande⸗ ren belehrt, als man mit aller Strenge die völlige Verdunkelung des vorgeſehenen Gebietes über⸗ wachte. Luftſchutz— nationale Pflicht Es ſcheint immer noch Volksgenoſſen zu ge⸗ ben, die ſich über die Bedeutung und die Not⸗ wendigkeit eines zivilen Selbſtſchutzes gegen Gefahren aus der Luft nicht im klaren ſind. Vielfach wird die Bedeutung unterſchätzt und der Luftſchutz als Spielerei hingeſtellt. Jeder vernünftig denkende Menſch wird aber zugeben müſſen, daß der Luftſchutz eine hohe nationale Pflicht iſt. Für manche im Verdunkelungsgebiet woh⸗ nenden Volksgenoſſen kam die angeſetzte Ver⸗ dunkelung etwas überraſchend. Während in verſchiedenen Bezirken eine tadelloſe Vorarbeit geleiſtet worden war, jede Familie wußte, was ſie zu tun hatte und jeder Haushaltung auch die Möglichkeit gegeben worden war, ſich mit Materialien zu verſorgen, die eine völlige Ab⸗ dunkelung beleuchteter Zimmer geſtatteten, hatte man in anderen Bezirken die Haushaltungen erſt wenige Augenblicke vor der Verdunkelung verſtändigt. Vielfach erhielten die Haushal⸗ tungsvorfände auch erſt von der viel zu ſpät vom Reichsluftſchutzbung herausgegebenen An⸗ weiſung Kenntnis. Man hatte keine Mögli.?. keit mehr, dunkle Stoffe oder ſchwarzes Papier einzukaufen und glaubte daher ſeiner Pflicht ſchlos zu haben, wenn man die Fenſterläden chloß Dieſe Abdunkelung konnte in den meiſten ällen nicht genügen und ſo mußten viele amilien, die zu ſpät auf die Verdunkelungs⸗ übung aufmerkſam gemacht wurden, während der Verdunkelungszeit im Dunkeln ſitzen oder zu Bett gehen, nachdem mit aller Strenge von den Kontrollorganen darauf geachtet wurde, daß nicht der geringſte Lichtſchein auf den Stra⸗ ßen zu ſehen war. Es dürfte nicht daran zu weifeln ſein, daß es in dieſer Hinſicht bei der nächſten Verdunkelungsübung am Freitag nichts mehr zu mängeln gibt, zumal ja in den näch⸗ ſten Tagen reichlich Zeit iſt, jede im Verdunke⸗ rungsgebiet wohnende Familie rechtzeitig zu verſtändigen und zu unterweiſen. Die Verdunkelung beginnt Zur Beobachtung der Verdunkelung hatten wir uns einen Standort ausgeſucht, von dem aus man den beſten Ueberblick über das Stadtgebiet hatte: den Turm der Hauptfeuerwache. Hier fanden ſich auch alle diejenigen Männer ein, die an der Durch⸗ führung der Verdunkelung intereſſiert waren und die aus den Beobachtungen ihre Lehren ziehen mußten. Im hellſten Lichterglanz lag das Stadtgebiet, umgeben von einem Kranz kleiner Lichter, die aus den Vororten und aus dem Induſtriegebiet ſtammten. 10 vor Be⸗ ginn der Verdunkelung ſah man die erſten Straßenbahnwagen, die ihre Scheinwerfer durch eine mit einem Schlitz venſehene Scheibe abge⸗ dunkelt hatten. Dieſe Umſtellung für die im Verdunkelungsgebiet verkehrenden Straßenbah⸗ nen war ſehr raſch gegangen: an den Haupt⸗ ee e Appell der Treue Eine eindrucksvolle Kundgebung Am Samstagvormittag weilte die Reichsrefe⸗ rentin des BDM, Trude Bürkner⸗Mohr, in Mannheim und ſprach zu den Frauen und Mädeln der Firma Herbſt, die zu einem Be⸗ triebsappell im Fabrikhof angetreten waren. In ihrer Begleitung befanden ſich Gebiets⸗ führer Friedhelm Kemper, Obergauführerin Irmgard Derichsweiler, ſowie die Führe⸗ rin des Untergau 171, Mannheim, Annemarie Nahm, und als Vertreter des Standorts Mannheim der), Bannführer Merz. Fer⸗ ner waren die Vertreter des Frauenarbeits⸗ dienſtes und der Kreisjugendwaltung anweſend. Die Reichsreferentin hatte am frühen Mor⸗ gen dem Staatsjugendtag der Mannheimer Jungmädel auf dem Herzogenriedfeld beige⸗ wohnt und erſchien kurz nach 9 Uhr, von den zum Spalier angetretenen Mädeln herzlich be⸗ grüßt, im Hof der Firma Herbſt, wo die ge⸗ ſamte Gefolgſchaft vollzählig verſammelt war. Es war ein ſeltenes und zugleich eindrucks⸗ volles Bild, die über 1200 werktätigen Frauen im Hof, an den Fenſtern und auf den niederen Vordächern in froher Erwartung ſtehen zu ſehen, während die hohen Hallen und Arbeitsſäle im Hintergrund den rechten Rah⸗ men zu einem Betriebsappell abgaben. Von Betriebsführer Dr. Gaber begrüßt, ſprach dann Trude Mohr und fand zu Herzen gehende Worte vom Beruf und der Aufgabe der ſchaf⸗ enden Frau. Der Appell wurde ausgeſtaltet urch die Sprecherin und das Orcheſter des Untergaues 171. und ſchloß mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer. Ausführlicher Bericht folgt in unſerer näch⸗ ſten Ausgabe. Straßenherſtellung vor P 5. Nun geht es auch mit Hochdruck an die Herſtellung des letzten Straßenſtückes der verbreiterten Planken vor P 5. Das kurze Straßenſtück vor dem Eckhaus am Strohmarkt iſt bereits aufgefüllt und be⸗ ſtückt worden, nachdem man die noch fehlenden Randſteine geſetzt hatte. In wenigen Tagen wird man auch die Straßenoberfläche herſtellen können und dann iſt es bis zur Aufnahme des Vollverkehrs durch die breitgewordenen Planken nicht mehr weit. Wie wird das Wetter? Wetterbericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt a. M. Der mit ſeinem Kern an England liegende Sturmwirbel verlagert ſich nur ſehr langſam, füllt ſich jedoch weiter aus. Weſtdeutſchland bleibt daher noch im Bereich einer ſüdweſt⸗ lichen Luftſtrömung, die ſehr feuchte Luft⸗ maſſen heranſchafft. Daher herrſcht meiſt bewölktes Wetter, und vielfach kommt es auch zu leichten Niederſchlägen. Die Wet⸗ terlage zeigt im ganzen große Beſtändigkeit, ſo daß eine Aenderung des herrſchenden Wetters noch nicht abzuſehen iſt. Vorherſage für Sonntag: Bewölkt, zeitweiſe aufheiternd. Neigung zu leichten Niederſchlä⸗ gen. Temperatur wenig verändert, etwas ſchwül, ſüdweſtlich ſchwankende Winde. ..„und für Montag: Teilweiſe aufgeheiter⸗ tes, aber nicht beſtändiges Wetter. Auch der betrunkene Fahrgaſt iſt mitſchuldig. Das Reichsgericht hat in einer Entſcheidung (Jur. Wochenſchrift S. 2065) ausgeſprochen, daß auch den betrunkenen Fahrgaft eines Autos ein Verſchulden bei einem Verkehrs⸗ unfall treffen kann. Wer ſich vor Antritt der Fahrt, ſo heißt es in dem Erkenntnis, derartig ſinnlos betrinkt und damit ſelbſt außerſtande ſetzt, nachzuprüfen, ob er ſich dem Fahrer des Kraftwagens anvertrauen kann, den trifft ein Mitverſchulden an dem ihm zuſtoßenden Un⸗ fall, der durch die Trunkenheit des Fahrers herbeigeführt wird. Wochenrezepk für die Hausfrau Montag: Gemüſeſuppe, gebackene Nudeln, Salat.— Abends: Kartoffelkratzete, Obſt oder Salat. Dienstag: Erbswurſtſuppe, Wirſing, Speck⸗ kartoffeln.— Abends: Heringe in Tomaten⸗ tunke(Konſerven), Kartoffeln. Mittwoch; Haferſuppe, Sülze(Kutteln) im würzigen Beiguß, Kartoffeln.— Abends: Sauermilch, Kartoffeln. Donnerstag: Peterſilienſuppe, Gulaſch, — Abends: rote Grütze mit ilch. Freitag: Gexöſtete Grießſuppe, gekochter Fiſch, Kräutertunke, Kartoffeln.— Abends: Münſterkäſe oder Bibeliskäſe, Kartoffeln. Samstag: Grünkernküchlein, Salat. Abends: Milchhafergrütze mit Heidelbeeren. Sonntag: Nudelſuppe, Sauerbraten, Kartof⸗ felbrei.— Abends: gemiſchter Salat, Wurſt. Dazu einige Rezepte: Grünkernküchlein: 300 Gramm Grün⸗ kernſchrot, 4 Liter Waſſer, drei trockene einge⸗ weichte Brötchen, Salz, eine feingeſchnittene gedämpfte Zwiebel, vier Eßlöffel feingeſchnit⸗ tene gedämpfte Peterſilie, ein Ei(eventuell 50 Gramm Speck), Weckmehl, Fett zum Backen. Kartoffellratzete: Die wie zu Brat⸗ kartoffeln vorgerichteten Kartoffeln werden wie üblich halb fertig gebraten. Dann gibt man einen einfachen, etwas dickflüſſigen Pfann⸗ kuchenteig darüber(ein Ei, Mehl, Milch, etwas Gante läßt alles anbraten und zerkratzt das anze. verteilt. Sirenengeheul der im Uebungsgeh liegenden Fabriken kündete den Beginnhe Verdunkelung an und ſchlagaktig erloſch im nächſten Augenblick ſchon die geſamte Sirh ßenbeleuchtung. Auch die Straßenbahnen wan ren plötzlich in Dunkel nach verloſchen auch die wohnungen. Abblen dun ſchenden Dunke getreten wurde. ſchon gar nicht in Verſuchun Höchſtgeſchwindigkeit von 20 zu überſchreiten, da es ganz ausgeſchloſſen war, raſcher zu fahren, wenn man auf die eigens Sicherheit bedacht ſein wollte. Das durch den Schlitz der abgedunkelten Scheinwerfer fallende Licht reichte nur für eine Sicht von wenigen Metern. Was ſich außerhalb dieſes Blickfeldes befand, ging in der Dunkelheit vollkommen un⸗ ter, und ſo ſah man die Rückſtrahler von Fahr rädern erſt dann aufleuchten, wenn der Kraft wagen nur noch vier bis fünf Meter and von den Fahrrädern hatte. In noch künzerem Abſtand ſah man Fußgänger, die trotz deß reg⸗ neriſchen Wetters ſich nicht nur unter denz ats Haustüren aufhielten, ſondern die auch in ge⸗ 9135 Herumlaufen vermieden wurde, wie man au ſehr darauf bedacht war, daß ohne die vorge ſchriebene Abblendung kein Fahnzeug durch das Verdunkelungsgebiet fuhr. 4 Die Radfahrer, die in den meiſten Fülen keine Zeit gehabt hatten, ſich die erforderlichen Abblendvorrichtungen anzuſchaffen oder anzt⸗ fertigen, wußten ſich dadurch zu helfen, daß ſe eine braune Tüte über ihre Lampe ftülpten. Vereinzelt begegnete man auch Motorradfah⸗ rern, die wegen fehlender Abblendvorrichmng fuhren. Aus allen dieſeſ Umſtänden geht hervor, wie gefährlich es ſyg ſich im Verdunkelungsgebiet aufzuhalten, überall Gefahren im Dunkel lauerten. Intereſſant waren die Begegnungen mit der Es war völlig ausgeſchloſſen, einen entgegenkommenden Straßenbahnwagen als einen ſolchen zu erkennen. Die kleine Licht⸗ quelle konnte man eher für eine ſchlecht abge⸗ dunkelte Lampe eines Radfahrers halten und erſt wenn man auf etwa zwanzig Meter heran war, tauchten die Umriſſe des Fahrzeuges auß der Dunkelheit auf. Induſtriegebiet im Dunkel Bei der Fahrt durch das Induſtriegeb konnte man die Wirkung der Verdunkelung Rieſige Werke lagen völlig in Dunkelheit und kein Lichtſchimmer drang einfach ohne Licht Straßenbahn. deutlich erkennen. Hier und da brannte noch Wirtshausſchild, aber auch dieſe Lichtguelen wurden bald ausgeſchaltet. Während über der Innenſtadt die Lichterfülle noch deutlicher her vortrat, lag über dem une ein u durchdringliches Dunkel. Um die Wirkung verſchiedener Abblendyor' richtungen an den Scheinwerfern der Feuen wehrfahrzeuge auszuprobieren, rückte faſt der geſamte Fahrzeugpark der Berufsfeuerwehr gh Jeder Wagen hatte eine andere Abblendyor richtung und ſo konnte man bei der Fahrt Fahrzeuge in den Straßen bei der Hauptfene wache ſehr deutlich die Unterſchiede de feſtſtellen. Daß bei der he eit und bei dem nur ſpürlich auf die Fahrbahn fallenden Licht die Fahr zeuglenker nicht in dem gewohnten Tempo fah⸗ ren konnten, war ſelbſtverſtändlich. 4 Fahrt durch dunkle Straßen Wie ſchwer es iſt, in einer verdunkelten 81 mit abgedunkleten Scheinwerfern zu⸗ 44 das durfte man ſpäter ſelbſt erleben, a Inſpektionsfahrt durch das Uebungsgebiet g Die Fahrzeuglenker kamen Führ⸗ Ortsgruppenle 4 3 Bg. Weikum ung der Or anzen Einn ch bat er un Vorgänger ganze Kraf Roße Idee unſere Ail weiter vertie Ortsgruppenleiter ehüllt und nach und ichter in den Prib an den ſcheid kuck brachte, Treue zur In ſeinen er die anwe le zunächſt ver Huli, an den Se Gonntag auf Mo⸗ r, Ludwigs lannheim( kreicht am J nſpätwagen. die feſtgeſetzte umben For⸗ und Eint werden noch Sonntag lflnge über Ma trundfahrten: 7. m. Militärmuf lloparkreſtaurant: arium:—20 Uh Palaſthotel, K aſino. Anc( Anordnung fümil. Kaſſenl die Mitgliederſtan müſſen ſofort lörgelegt werden. L le Filmſtellenl — — er neue hochempfindliche OLVNM BAN An Formaldienſt. Jungbuſch. Nation nach außen. Dieſes in Dunkelheit gehüllte duſtriegebiet lag aber nicht verlaſſen, denn manchem Werke lief der Betrieh ohne E auch während der Verdunke weiter. Erfreulich war hier die muſterhg an der ſich manche Volksgene hätten ein Beiſpiel nehmen können. Gerade der Fahrt durch das Induſtriegebiet konh man beobachten, wie ſehr ſelbſt ein kleines auffällt, das man irgendwo in einem Pr haus zu löſchen vergeſſen hatte, Wie ein M lenkt ein ſolches Licht die Blicke auf ſichl Wenn am kommenden Freitag die Bewo des Lindenhofs, Rheinau in die Verdunkelungsübhung einbezogen werden, dann darf man wohl warten, daß ſie reſtlos mit den Erforderſ vertraut ſind, die eine ſolche Verdunkelun ſchränkung, Diſziplin, ſich b 525 ngt. von Neckarau füheung des Tonfilm 1050 Mor, im Palaſt en bei den Zelle der Kaſſe zu hab Waldhof. Sämtlich fihrigen Reichspartei foben ſich bis ſpäteſte felle zu melden. heinau. Am 27. Al, Leiter(auch Zi eraß zum Form⸗ Ftledkichsſeiv. Am Forführung des Fil Farteigenoſſen iſt Er deut ches Eck, 26. ſhen Leiter auf de enſt und Schießen. Hereitſchaft 6(Feu Wallſtadt). Am Ah Beginn 20.30 chloſſen an. Dienf mp⸗ zum Waſehen u bersil-Henko- W I Stelle. Die E lgſchaftspreſſe⸗ 1 vorhandene Sche Pür alle Einheiten he vor der Lage W gult b Aclageterhauſes, 4 ſahtt an. Fur alle Einheiten 26 7 ſofort auf ole§.) ) Edingen. Am 26. und Warte am 00 Uhr, Antreter in Gaſthaus„Zum 26. Jil 180% —————— „Hakenkreuzbanner“ 26. Juli 1930 el Rundſahnl ie Wagenführer Die Ortsgruppe Mannheim⸗Wallſtadt⸗Stra⸗ enheim hielt am Mittwoch 20.30 Uhr im voll⸗ etzten Saale des Gaſthauſes„Zum Pflug“ eiteten Scheiben ienitgliederverſammlung ab, in 1 en Mittelpunkt der Abſchied des bisherigen Uebungsgebiet Asgruppenleiters Pg. Weikum von der hie⸗ Beginnder ſtand. Der jetzige Ortsgrup⸗ hlagartig erloſch Aleiter, Pg. Sohn, ſtellte in ſeiner Gin⸗ e geſamte Sim igsrede die Verdienſte des ſcheidenden Orts⸗ ißenbahnen wa⸗ Mppenleiters in den Vordergrund. Er betonte, und nach u g. Weikum durch die gute und umſichtige Mung der Ortsgruppe ſich das Vertrauen ſch bat Einwohnerſchaft erworben hätte. ſich bat er um dasſelbe Vertrauen, das ſei⸗ Vorgänger zuteil wurde und verſprach, ganze Kraft dafür einzuſetzen, daß die ize Idee unſeres Führers in unſerem Stadt⸗ weiter vertieft werde. Dem ſcheidenden Peisgruppenleiter überreichte er im Namen der Pisgruppe ein Bild des Führers. nächſter Redner ſprach der Standort⸗ eer Pg. Herdner, der den Dank der Ju⸗ Ran den ſcheidenden Ortsgruppenleiter zum bruck brachte, und dem neuen Ortsgruppen⸗ ller Treue zur Ortsgruppe und Führer ge⸗ lhle. In ſeinen weiteren Ausführungen for⸗ Aite er die anweſende Jugend auf, treu zur ifsfeuerwehr ah⸗ re Abblendvor⸗ i der Fahrt der der Hauptfeuer⸗ rſchiede der iß bei der herr⸗ em nur ſpärlich zicht die Fahr⸗ iten Tempo fah⸗ lich. 4 Spätzug Dürkheim Mannheim ie uns von der Rhein⸗Haardtbahn Mann⸗ m⸗Ludwigshafen⸗Bad Dürkheim mitgeteilt rdunkelten Stadt heim⸗ he 5 verkehrt über die Dauer der Hardenburg⸗ ern zu⸗ fahren, rleben, als eine bungsgebiet an⸗ „ die feſhefeßte Piele zunächſt verſuchsweiſe, erſtmalig am 26. , an den Sonntagen folgender Spätzug 18 auf Montagnacht): Bad Dürkheim ab uhr, Ludwigshafen(Ludwigsplatz) an.15 ztundenkilomele Mannheim(Paradeplatz) an.30 Uhr. Der geſchloffen— 19 erreicht am Paradeplatz noch die Straßen⸗ auf die eigene lahnſpätwagen. Das durch den 10 Aos⸗Sonderzug an den Nürburgring Fahr⸗ und Eintrittskarten für den Nürburg⸗ iug werden noch vor Abgang des Zuges aus⸗ Aiheben, Preis: RM.10. Abfahrt: heute 21.35 Uhr. nwerfer fallende ht von 1 ieſes Blickfeldes vollkommen un⸗ ahler von Fahr⸗ venn der Kraft Meter Abſtand n noch kürzeren Veranſtaltungen im Planetarium ie trotz des reg⸗ nur unter enntag, 26. Juli, 16 Uhr: Sonne und die auch in ge I Kond als Zeitmeſſer(mit Sternprojel⸗ und Lichtbildern); 17 Uhr: Vorführung des auf der Straße Seernprojektors. emumſ Die nstag, 28. Juli, 16 Uhr: Vorführung „ wie man auch 1 des Sternprojektors. ohne die vorge- ſweug duoh Was iſt losꝰ meiſten Fülen Sonntag, den 26. Juli 1936 ie erforderlichen. innge uder Mannheim:—20 Uhr Flugplatz. ffen oder anzu- azeten:—20 Uhr ſtündlich am Rhein und helfen, daß ſe Fecar. Lampe ſtülpten, geegtunſtonyne Livelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm. h Motorradfah⸗ Fnchspark: 16 und 20 Uhr Konzert des Vereins blendvorrichung ibem. Militärmuſiker Mannheim⸗Ludwigshafen. lus allen dieſen Ibparkreſtaurant: 15—24 Uhr Konzert und Tanz. fährlich es war, urium:—20 Uhr geöffnet. aufzuhalten, da Tu Palaſthotel, Kabarett Libelle, Ballhaus, Flug⸗ merten. attaſino. mungen mit der 15 ausgeſchloſſen, raßenbahnwagen Die kleine Lich⸗ ne r 4 rers halten und en der Kreisleitun zig Meter Mordnungen Fahrzeuges aus in fämtl. Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim iide mitglieverſtandsmeldungen für Monat Juli 6 müffen fofort bearbeitet und der Kreisleitung Aitheiegt werden. Letzter Termin: 27. 7. 36. Kreiskartei. Alle Filmſtellenleiter der Stadtortsgruppen am Sonntag, 26. Juli,.15 Uhr, im„Uni⸗ m“ an. Kreisfilmſtelle. Politiſche Leiter bt, Am 26.., 7 Uhr, Antreten ſämtlicher Amierten Politiſchen Leiter am Horſt⸗Weſſel⸗Platz in Jormaldienſt. Marſchanzug. Hongbuſch. Nationalſozialiſtiſche Morgenfeier, Vor⸗ ang des Tonfilms„Hände am Werk, am 26.., Uhr, im Palaſttino, J 1, 6. Eintrittspreis 40 Pf. rten bei den Zellen⸗, Block⸗ und Hausleitern und der Kaſſe zu haben. phof. Sämtliche Parteigenoſſen, die am dies ⸗ Aheigen Reichsparteitag in Zivil teilnehmen wollen, haben ſich bis ſpäteſtens 27. d. M. auf der Geſchäfts⸗ ftelle zu melden. mau. Am 27.., 20.15 Uhr, treten ſämtliche Leiter(auch Ziviliſten) auf dem Sportplatz der Acß zum Formaldienſt an. Induſtriegebiet r Verdunkelung rke lagen völlig ſchimmer drang PAN iche FEINKOWF heit gehüllte Ju⸗ rlaſſen, denn in trieb ohne Eln⸗ r Verduntelung die muſterhaſte de Volksgenoſſen inen. Gerade bhei riegebiet konnte ein kleines Vicht einem Pribat⸗ 1 175 e edrichsfeiv. Am 29.., erfolgt im Palaſtkino die ein Magnet rre Films„Der Zigeunervaron“. Für auf ſich! Aeigenoſſen iſt Erſcheinen Pflicht. g die Bewohner ches Ec, 26.., 7 Uhr, Antreten der Politi⸗ echarau un eiter auf dem 0⸗2⸗Schulplatz zum Formal⸗ Rienſt und Schießen. Pereitſchaft 6(Feudenheim, Humboldt, Neckarſtadt⸗ alftadt). Am 28. 7. Dienſt auf dem Eiſenlohr⸗ erdunkelung mit 4 Beginn 20.30 Uhr. Die Marſchblocks rücken —.— oſſen an. Dienſtanzug(Dienſtbluſe). n⸗etelle. Die Gefolgſchaften melden ſofort ibre olgſchaftspreſſe⸗ und ⸗Bildwarte ſowie Zeichner nd vorhandene Schautäſten. ae Einheiten! Am 26. 7. letzte Jugendfülm⸗ Aide vor der Lagerzeit. Film:„Por!“ im Uni⸗ Afum, 9 uhr. Karten ſofort auf dem Bann abholen. eennehmer am 1. Südweſtmarklager vom 26. 4. Auguſt treten um.40 Uhr im Hof des ungsübung mit man wohl er⸗ n Erforderniſſen Ageterhauſes, M 4a, in voller Ausrüſtung zur Ab⸗ an. Jungvolk or ane Einheiten! Karten zur Jugendfilmſtunde pfort auf dem Junabann abholen,(Sieb Parote HJ.) boingen. Am 26.., h Uhr, treten ſämtliche Wal⸗ acte am Scheipatz an.— Am 27.., o hor, Antreten ſämtlicher Walter und Warte Gaſthaus„Zum Ochſen“. Führerwechſel in der Ogru Wallſtadt eruppenleiter Pg. Weikum nimmt Abſchied/ Pg. Sohn iſt ſein Nachfolger Weltanſchauung unſeres Führers zu ſtehen, und zu zeigen, daß die junge Generation als Ga⸗ ranten der Zukunft unſerer Nation jederzeit auf ihrem Platz ſteht. „Sodann ergriff Pg. Weikum das Wort zu längeren rren, Ausgehend von den Anfängen der Partei und der Gründung der Ortsgruppe Wallſtadt ſchilderte er die Kämpfe um die Weltanſchauung Adolf Hitlers. Er führte aus, daß Nationalſozialismus nicht er⸗ lernt, ſondern erlebt werden müſſe, und daß dieſe rein deutſche Ange⸗ legenheit ſei, die in Blut und Boden verankert ſei. Er hob lobend hervor, daß er und ſeine Mitarbeiter in Wallſtadt gut zu arbeiten gehabt hätten, daß die Einwohnerſchaft ihm gefolgt ſei, und entſtehende Meinungsverſchiedenheiten immer durch Einfühlung in die Belange des einzelnen reſtlos geklärt werden konnten. Er wünſchte der Ortsgruppe und ihrem neuen Lei⸗ ter alles Gute und verabſchiedete ſich von ſei⸗ nen ſeitherigen Mitarbeitern. Nach Worten des Dankes ſchloß Pg. Sohn die Verſammlung mit dem Liede der Nation. Die Feier war umrahmt von Muſikvorträgen der Blindenkapelle Heddesheim. Rundfunk-Programm für Sonntag, 26. Juli Stuttgart:.00 Muſik in der Frühe;.00 Sonntag⸗ morgen ohne Sorgen(es ſpielen die Schwäbiſchen Dorfmuſikanten und die Kapelle Hauck);.00 Sonn⸗ tägliche Muſik; 10.00 Frohe Weiſen m. d. Jungherrs Akkordion⸗Melodiker; 10.45 Großer Preis von Deutſchland(Vorbericht und Hörberichte vom Start und den erſten Runden des Nürburg⸗Rennens); 11.30 Weltkongreß für Freizeit und Erholung 1936 (Bilder und Eindrücke vom großen Feſtzug); 12.00 Muſik am Mittag; 13.00 Großer Preis von Deutſch⸗ land(Hörbericht); 13.30 Das Unterhaltungsorcheſter des Deutſchlandſenders ſpielt, Leitung O. Dobrindt; 14.00 Bunte Schallplatten; 14.30 Großer Preis von Deutſchland(Hörberichte von den letzten Runden des Nürburg⸗Rennens); 15.00 Unterhaltungsmuſit; 16.00 Unterhaltungskonzert des Landesorcheſters Gau Ber⸗ lin; 17.00 Ein bißchen Lachen; 17.10 Unterhaltungs⸗ konzert; 18.00 Blasmuſik(es ſpielt das Muſikkorps der Leibſtandarte Adolf Hitler); 19.00 Hausmuſik, dazwiſchen Hörberichte; 20.00 Weltkongreß für Frei⸗ zeit und Erholung 1936. 4. Tag: Freut euch des Lebens!(ein deutſches Volksfeſt im Spiegel der Muſik, dazwiſchen 20.50 Bericht vom Kongreß; 22.00 Wetter⸗ und Tages⸗Nachrichten; 22.15 Deutſchland⸗ echo; 22.30 Tanz und Unterhaltung;.10 Konzert nach Mitternacht;.55 Fackel⸗Staffellauf Olympia— Berlin. Das olympiſche Feuer erreicht Belgrad. Weiheſtunde an den Königsgräbern auf dem Berg Oplenac. Daten für den 26. Juli 1936 1829 Geſtorben der Bildnismaler Johann Hein⸗ rich Wilhelm Tiſchbein zu Eutin in Hol⸗ ſtein(geb. 1751). 1835 Geboren der—2+ und Vulkanforſcher Alphons Stübel in Leipzig(geſt. 1904). 1916 Geſtorben der Anthropolog Johannes Ranke in Solln bei München(geh. 1836). 1932 Untergang des deutſchen Segelſchulſchiffes „Niobe“ im Fehmarn⸗Belt. Anordnungen der XSDAr Oſtſtadt. Sämtliche uniformierten DAß⸗Walter und Koß⸗Warte treten am Sonntag,.45 Uhr, auf dem Platz vor der Heilig⸗Geiſt⸗Kirche zum Appell an. Brotbeutel und Feldflaſche ſind mitzubringen. Ver⸗ pflegung erfolgt durch Feldküche. e TRAF FRTCUDEV Auf zu den Reichsfeſtſpielen nach Heidelberg am Sonntag, den 2. Auguſt. Nun kommt die günſtige Gelegenheit für alle Werkſchaffenden, an der Auffüh⸗ rung„Agnes Bernauer“ am Sonntag, 2. Auguſt, 20.30 Uhr, in Heidelberg teilzunehmen und die durch Koß gebotenen Vergünſtigungen zu benutzen. Der Preis einſchl. Hin⸗ und Rückfahrt beträgt.30 RM, ſo daß jeder die Möglichkeit hat, auf dem billigſten Wege ſich einen genußreichen Abend zu verſchaffen. In Anbetracht der großen Nachfrage nach Karten für dieſen Abend iſt es höchſte Zeit für diejenigen, die an dieſer Aufführung teilnehmen wollen, ſich einen Platz zu ſichern. Karten ſind zu haben in den Kdß⸗Stellen, IL. 4. 15, Zimmer 1, P 4, 4½0, Zimmer 11, Lortzingſtr. 35 und Muitsſtr 1. Aae — Kurſe in den Turnhallen während der Schulferien. Der Herr Oberbürgermeiſter hat genehmigt, daß in den nachſtehend genannten Schulturnhallen während der Schulferien, vom 25. Juli bis 27. Auguſt, die Sport⸗, Spiel⸗ und Gymnaſtikturſe des Sportamtes durchgeſührt werden. Wohlgelegen⸗Schule: Allg. Kör⸗ perſchule, freitags; Carin⸗Göring⸗Schule: Fröhl. Gym⸗ naſtik und Sp., montags; Dieſterweg⸗Schule: Fröhl. Gymnaſtik und Sp., montags; Albrecht⸗Dürer⸗Schule: Allgem. Körperſchule, mittwochs; Peſtalozzi⸗Schule B: Volkstanz, dienstags; Mädchenberufsſchule: Fröhl. Gymnaſtik und Sp., dienstags; U⸗Schule, Knaben: Rollſchuh, montags und freitags: U⸗Schule, Mädchen: Fröhl. Gymnaſtik und Sp., mittwochs; U⸗Schule, Mädchen: Fröhl. Gymnaſtik und Sp., freitags; Fen⸗ denheim⸗Schule, Mädchen: Fröhl. Gymnaſtik und Sp., donnerstags; Feudenheim⸗Schule, Knaben, Kriegsbe⸗ ſchädigte, dienstags; Seckenheim⸗Schule: Allgem. Kör⸗ perſchule, dienstags; Waldhof⸗Schule: Fröhl. Gym⸗ naſtik und Sp., dienstags; Humboldt⸗Schule: Fröhl. Gymnaſtitk und Sp., dienstags und donnerstags; Wil⸗ helm⸗Wundt⸗Schule: Fröhl. Gymnaſtit und Sp., mitt⸗ wochs; Liſelotte⸗Schule: Fröhl. Gymnaſtik u. Sp., dienstags und mittwochs. Die Kurſe in dieſen Turn⸗ hallen ſind im Wochenprogramm enthalten, das jede Woche in den Tageszeitungen veröffentlicht wird. Schwimmkurſe im Freien. Eine Erholung für jeder⸗ mann ſind die Schwimmkurſe des Sportamtes im Rheinbad Arnold, die jetzt wieder, und zwar wie folgt, ſtattfinden: montags und donnersiags von 18 bis 19.30 Uhr; dienstags und freitags von 9 bis 10.30 Uhr für Hausfrauen. 1 Rossfks Haos kös MXANNIEIM — hnmer/ hln ESEIEHonxeSrII ME Ei gr ne große Veranstaltung in 7 Bild Beginn: Montag, 27. 7. 36 55 5 Ende: Samztag,..36. Leitun 2 Erfahrene Fachl eute und das bewüh rte Verkaufa⸗En semble Euderfolge; * 7 3 im Jahr ⸗ „ All e Arten Sport-Anzüge für Straße Sport, eruf und Reise Alles Zu bedeutend herabgesetsten Saison- Schlutß.Preisenf Der Henglang: Man nheim, 0§,.7, in 5 Stockwerken Unsere Veranstaltung stellt den Höhepunkt der Saison dar. Wir laden Sie dazu höflichst ein. Kommen Sie bald.— Es ist Ihr großer Vorteil. GkSRUNOET 1890 ricAE-KNMABEN VSBOHIIHIι νονι Mannhoeim iB-Beieſhaſten Fragen uünd Antworten Neclitliche lintergrůüͤnde keim Fotografieren Von unserem stãndigen jurislischen Nitorbeiler Gerichisassessor o D. Romb er g, Berlin Steuerliches W. V. Muß für ein Wohnhaus, das im Jahre 1908 erbaut wurde und bis heute hypothekenfrei iſt, Ge⸗ bäudeſonderſteuer bezahlt werden? Wenn ja, welcher Prozentſatz kommt in Frage?— Antwort: Für Gebäude, die vor dem 1. 7. 1918 erbaut worden ſind, muß Gebäudeſonderſteuer bezahlt werden. Bei laſten⸗ freien Anweſen iſt der Satz geringer und zwar wird je 100 RM Steuerwert 4 Pfennig monatlich an Ge⸗ bäudeſonderſteuer verlangt. O. O. Ich habe die Abſicht, mir in Neckargemünd ein Baugelände zum Preis von etwa 5500 RM zu kaufen. Wie hoch belaufen ſich die Uebernahmekoſten? — Antwort: 5 Prozent aus dem Kauſpreis müſ⸗ ſen für Grunderwerbſteuer abgeführt werden. Die Ge⸗ bühr für die Urkunde beträgt RM 48.—. Die Eintra⸗ gung des Eigentumswechſels kommt auf 24.— RM, die Urkundenſteuer auf.— RM. Was an Abſchriften uſw. außerdem gewünſcht wird, muß extra bezahlt werden. Wird die Kaufſumme nicht in bar bezahlt, ſo erhöhen ſich die Uebernahmekoſten etwas. E. G. Zu einer Anfrage im vorigen Brieflaſten unter demſelben Zeichen teilt uns die katholiſche Kirchen⸗ ſteuerkaſſe mit, daß für eine Kirchenſtcuerſchuld, die während der Ehe entſtanden iſt, beide Ehegatten als Geſamtſchuldner haften. E. L. in F. Mein Schwager, der Bauer in einem Dorſe des Odenwaldes iſt, erbaute im Sahre 1933 an Stelle ſeines alten Wohnhauſes ein neues. Iſt das Haus nicht für 10 Jahre ſteuerfrei?— Ant w tz: Nach 5 14 des Realſteuerſenkungsgeſetzes ſind neue Häuſer, die an Stelle eines alten in der Zeit vom 1. April 1931 bis zum 31. März 1934 erbaut wurden, bis Ende 1939 ſteuerfrei: Bei Wohngebäuden aller⸗ dings, die zu landwirtſchaftlichen Betrieben gehoren, erſährt dieſe Beſtimmung inſoſern eine Einſchränkung, als nur jener Steuerbetrag erlaſſen wird, der die ſteuerlichen Abgaben für das alte Wohnhaus über⸗ ſteigt. Wir haben gewettet, daß W. D. Beim Stat ſpielte mein Gegner Pik. In der Annahme, daß die beiden letzten Stiche ihm gehören, legte der Spieler Aß und Zehn vom Trumpf auf den Tiſch. Ich hatte aber noch den Kreuz⸗Buben in der Hand. Wem gehören nun die beiden Stiche?— Ant⸗ wort: Wenn ſcharf geſpielt wurde, war das Spiel mit dem Aufdecken der beiden Karten beendet und die beiden Stiche gehören dem Spieler, der den Kreuz⸗ Buben hatte. Normalerweiſe jedoch wird weitergeſpielt, als wenn nicht aufgedeckt worden wäre und von den beiden Spielern erhält jeder den ihm zukommenden Stich. 7 A. Sch. Wieviel Stundenkilometer betrug die Höchſt⸗ und Durchſchnittsgeſchwindigkeit der„Bremen“ auf der Fahrt, bei der ſie das„Blaue Band“ errang?— Antwort: Bei einer DTurchſchnittsgeſchwindigkeit von 27,83 Seemeilen legte die„Bremen“ auf der Fahrt, bei der ſie das„Blaue Band“ errang, die Strecke in vier Tagen, 17 Stunden, 42 Minuten zurück. Die Höchſtgeſchwindigkeit betrug auf dieſer Fahrt 29,6 Knoten. Ein Knoten iſt gleich einer Seemeile(1826). Das leidige Geld A. O. In einer landwirtſchaftlichen Entſchuldungs⸗ ſache wurde der Anteil meiner Schweſter von 3000 Reichsmark auf RM 1000.— heruntergeſetzt. Die Schweſter war bis zum 30. Lebensjahr im elterlichen Anweſen und hat ohne Lohn gearbeitet, ſo daß der Anteil von RM 3000.— eigentlich nur Arbeitslohn iſt. Ift gegen die Entſcheidung, im Hinblick auf die obige Sachlage, Berufung möglich?— Ant w ort: Bei der Geſchäftsſtelle des Amtsgerichts Heidelberg— Entſchuldungsverfahren— dürften Sie hierüber wohl genaue Auskunft erhalten. A. O. Wie werden Pfandbriefe gewertet? Kann ein Pfandbrief zu jeder Zeit gegen Bargeld umge⸗ tauſcht werden und zu welchen Bedingungen?— Antwort: Kommunale Pfandbriefe werden zu ungefähr 93 Prozent, Goldpfandbriefe ungefähr zu 97 Prozent gewertet. Ein Pfandbrief kann jederzeit gegen Bargeld umgetauſcht werden, das Weniger be⸗ trägt dann ungeſähr/ Prozent. Amſchau über dies und das G. E. Iſt es in den Tälern des Odenwaldes er⸗ laubt, auf abgeernteten Wieſen und Aeckern, mit Ge⸗ nehmigung des Beſitzers, für Touriſten ein Eſſen zu kochen? In einigen Fällen ſieht das Aufſicht führende Perſonal verſtändnisvoll darüber hinweg, in anderen Fällen ſollen Beſtrafungen erfolgt ſein. Was iſt nun richtig und was müſſen die Touriſten tun, um ſich nicht ſtrafbar zu machen?— Antwort: Wenn keine Feuersgefahr beſteht, iſt nicht einzuſehen, warum in ſolchem Falle nicht abgekocht werden ſollte, zumal der Beſitzer die Genehmigung hierzu erteilte. Es dürfte ſich vielleicht eine diesbezügliche Anfrage bei dem be⸗ treffenden Bürgermeiſteramt empfehlen. O. B. Ich habe von meinem auswärts wohnenden Schwager, der ohne Einkommen und Vater von vier unmündigen Kindern iſt, ein Kind angenommen. Kann ich, als Beamter, für dieſes Kind Kinderzulage erhalten? Welche Schritte habe ich dieſerhalb zu unternehmen?— Antwort: Wenn die geſetzlichen Vorausſetzungen der Annahme an Kindes Statt ge⸗ geben ſind(§s 1741 BGB) und ein Vertrag über An⸗ nahme an Kindes Statt rechtswirkſam abgeſchloſſen iſt, dann erlangt das Kind durch die Annahme an Kin⸗ des Statt die rechtliche Stellung eines ehelichen Kindes des Annehmenden(§ 1757 Abſatz 1 BGB). Infolge⸗ deſſen erhält dann der Beamte, der das Kind ange⸗ nommen hat, für dieſes Kind auch Kinderzulage. Er wendet ſich hierwegen am beſten an das Perſonalamt ſeiner Behörde. W. M. Wie weit iſt der Mittellandlanal, der nörd⸗ lich von Osnabrück, Minden, Hannover, Braunſchweig, Darf ich jemand anderen ohne oder gegen ſeinen Willen fotografieren?— Das iſt eine Frage, die ſo ſchwierig ſein kann, daß ſich kürz⸗ ich fogar ein Oberlandesgericht mit ihr zu be⸗ faſſen hatte. Eine ausdrückliche geſetzliche Vor⸗ ſchrift, die das Fotografieren einer anderen Perſon verbietet, gibt es nämlich nicht, und ſo iſt auch das erwähnte Gericht zu einer grund⸗ ſätzlichen Bejahung unſerer Frage gekommen. Wenn alſo jemand von ſeiner Angebetenen ein Konterfei haben will und dies auf andere Weiſe nicht zu erlangen vermag, ſo kann er ſie bei Ge⸗ legenheit ruhig einmal knipſen, auch ohne daß ſie es weiß oder will. Allerdings darf das nicht ausarten, wie es in dem durch mehrere Inſtanzen gegangenen Fotografierprozeß der Fall geweſen iſt. Da hatte ein Privatdetektiv jemanden auf ſeinem Grundſtück mit gezückter Kamera regelrecht be⸗ lauert und ihn in allen möglichen mehr oder weniger angenehmen Situationen auf die Platte gebannt. as iſt dann ſchon ein unerlaubter Eingriff in die perſönliche Freiheit, der für den ßotografen und deſſen Auftraggeber allerlei un⸗ iebſame rechtliche Folgen haben kann. Vor einem ſolchen wiederholten Fotografieren aus dem Hinterhalt muß ſich der ehrſame Staats⸗ bürger alſo hüten. Nur das Fotografieren iſt grundſätzlich er⸗ laubt. Der Fotograf kann ſich auch die Platte oder den Film entwickeln oder entwickeln laſ⸗ ſen und ſich für ſich ſelbſt Abzüge herſtellen. Will er die Bilder aber anderen Perſonen zei⸗ ſo oder ſie ſogar öffentlich zur Schau ſtellen, o braucht er dazu die ausdrückliche Einwilli⸗ gung der fotografierten Perſon. Iſt dieſe noch minderjährig, ſo muß der Vater oder ſonſtige geſetzliche Vertreter zuſtimmen. Das gilt übri⸗ gens auch für den Berufsfotografen. Will ein ſolcher ein beſonders ſchön gelungenes Porträt⸗ bild eines Kunden in das Schaufenſter hängen oder im Atelier oder Warteraum ausſtellen, ſo muß der Betreffende zugeſtimmt haben. Von dieſer Regel gibt es natürlich Ausnah⸗ men. So iſt eine Einwilligung nicht erforder⸗ lich, wenn die Veröffentlichung einer Fotografie im Intereſſe der Rechtspflege oder der öffent⸗ lichen Sicherheit geboten erſcheint, man denke an das Bild eines geſuchten Raubmörders oder eines zu identifizierenden Ermordeten. Perſön⸗ lichkeiten der Zeitgeſchichte, d. h. ſolche, die im öffentlichen, politiſchen, ſozialen, wirtſchaftlichen oder kulturellen Leben eine gewiſſe bemerkens⸗ werte Stellung einnehmen, brauchen im allge⸗ meinen vor einer Veröffentlichung oder Ver⸗ breitung ſie darſtellender Abbildungen nicht ge⸗ fragt zu werden. Unzuläſſig iſt es auch, von ſol⸗ chen Perſonen ohne deren Zuſtimmung Aufnah⸗ men zu verbreiten, die dieſe in der öffentlichen Meinung herabzuſetzen oder lächerlich zu machen geeignet ſind, z. B. das Bild etwa einer Film⸗ diva oder auch eines Politikers in irgend einer verfänglichen Situation. Bei Aufnahmen von öffentlichen Aufmärſchen oder Kundgebungen iſt es ſchon naturgemäß unmöglich, jede der ſo feſtgehaltenen Perſonen zu fragen, ob ſie mit einer Veröffentlichung der betreffenden Bilder einverſtanden ſind. So be⸗ ſtimmt das Geſetz auch inſoweit eine Ausnahme. Die bei einer ſolchen Gelegenheit mit aufge⸗ nommenen Perſonen brauchen nicht einzeln um Erlaubnis zu der Veröffentlichung der gemach⸗ ten Aufnahmen gefragt zu werden. Für Filmaufnahmen gilt die gleiche grund⸗ ſätzliche Regelung. Niemand kann der Auffüh⸗ rung einer Wochenſchau widerſprechen, weil er bei der Verfilmung eines öffentlichen Ereigniſ⸗ ſes oder einer ſportlichen Veranſtaltung„mit⸗ aufgenommen“ worden iſt; er braucht ſich aber nicht eine Verfilmung bei der Vornahme einer privaten Tätigkeit gefallen zu laſſen, es ſei denn, daß er zu den Perſonen der Zeitgeſchichte ge⸗ hört, für die ihre Berühmtheit dann die oben erwähnte, wohl manchmal unangenehme Son⸗ derſtellung ſchafft. Alles Gefagte gilt übrigens in gleicher Weiſe für Zeichnungen und handgemalte Bilder, ſo⸗ weit ſie jedenfalls ein naturgetreues Abbild einer beſtimmten Perſon darſtellen oder doch darſtellen ſollen. Erhält ein Modell, alſo eine Perſon, die ſich malen läßt, für das Modell⸗ ſtehen eine Vergütung, ſo hat ſie nach geſetzlicher Regelung damit grundſätzlich der Veröffent⸗ lichung ihres Bildes zugeſtimmt und kann ihre Erlaubnis dazu nachher nicht von irgendwel⸗ chen Honorarnachforſchungen abhängig machen. Eine beſondere Regelung hinſichtlich der ſog. Karikaturen kennt das Geſetz nicht. Ihre Ver⸗ öffentlichung iſt grundſätzlich in allen Fällen frei. Doch ſind hier durch andere Geſetze ver⸗ hältnismäßig enge Grenzen gezogen. So darf eine Karikatur nicht beleidigend ſein, wodurch ſie unerlaubt und ſtrafbar wird, in politiſcher Hinſicht greift hier auch das Geſetz zum Schutz der nationalen Symbole ein. Danach iſt es ver⸗ boten, Bildniſſe, die die deutſche Geſchichte, den deuiſchen Staat oder die nationale Erhebung betreffen, öffentlich in einer Weiſe zu verwen⸗ den, die geeignet iſt, das Empfinden von der Würde dieſer Symbole zu verletzen. eee eerbtron bzltr dnnn Magdeburg verläuft, ſchon fertig geſtellt?— Ant⸗ wort: Der Mittellandtanal wird vorläufig bis an die Elbe herangeführt und iſt im Oberbau größtenteils fertig. Zur Zeit wird an dem Schiffshebewert bei Rothenſee gearbeitet, das den Abſtieg vom Kanal zur Elbe vermitteln ſoll und etwa 1938 in Betrieb genom⸗ men wird. O. II. War Goethe der Urheber des belannten Zitates aus dem Götz von Berlichingen, oder hat er den Spruch vom Volksmund übernommen?— Antwort: Man nimmt an, daß das kräftige Wort ſchon vor Goethe dem Volksmund geläufig war. J. St. Wie iſt die Adreſſe der Stelle, die für den Schutz der Kinder vor Ausnutzung und Mißhandlung ſorgt?— Antwort: In ſolchem Fall wenden Sie ſich am zweckmäßigſten an das zuſtändige Jugendamt oder Vormundſchaftsgericht. H. R. Gibt es heute wieder Kadettenanſtalten oder ſonſtige Militärſchulen für ſchulentlaſſene Jungen?— Antwort: Kadettenanſtalten gibt es nicht. Ledig⸗ lich in Potsdam iſt eine Unteroffiziersſchule. Die Be⸗ dingungen zum Eintritt erfahren Sie am zweckmäßig⸗ ſten dort direkt. R. K. Welches ſind die Nebenſender des Reichs⸗ ſenders Stttgart? Warum iſt Mannheim nicht der Nebenſender von Stuttgart oder Frankfurt?— Ant⸗ wort: Stuttgart hat keine Nebenſender. Mannheim und Karlsruhe ſind Sendeſtellen, die über die Stutt⸗ garter Welle ſenden. Im übrigen können wir uns freuen, für die Mannheimer Sendungen die Stuttgarter Welle benutzen zu können, da erfahrungsgemäß Frei⸗ burg zum Beiſpiel, als Nebenſender Frankfurts, nur ſehr ſchwach zu hören iſt. Hausherr und Mieter P. Sch. Seit längerer Zeit bewohne ich mit einem anderen Ehepaar zuſammen dasſelbe Stockwerk. Ab⸗ ſchluß und Flur müſſen gemeinſam benutzt werden, ebenſo der Abort. Nun hat ſich der andre Mieter zur Gewohnheit gemacht, den Wohnungsflur dadurch zu lüften, daß er die Aborttür ſtets ſperrangelweit offen ſtehen läßt, obwohl er zu Lüftungszwecken ebenſogut jeine Küchentür und ſein Küchenfenſter öffnen könnte. Ich ſelbſt lüfte durch das Wohnzimmer. Iſt das Offen⸗ laſſen der Aborttür ſtatthaft? Wie kann ich mich gegen ſolche geſundheitsſchüdigenden Maßnahmen des Mit⸗ mieters ſchützen?— Antwort: Ueber das Schließen oder Offenlaſſen der Aborttür beſtehen keine beſonderen Vorſchriften. Es iſt dies lediglich Sache des perſön⸗ lichen Anſtandsgefühls des einzelnen. Wenn Sie daher erzwingen wollen, daß die Tür geſchloſſen bleibt, könn⸗ ten Sie dies nur auf dem Prozeßwege erreichen. Aller⸗ dings iſt nicht zu raten, eine ſolche Angelegenheit vor den Richter zu tragen. Iſt eine gütliche Einigung nicht zu erreichen, wäre ein Auszug aus einer Wohnung mit unhygieniſchen Mietern wohl das Zweckmäßigſte. L. S. Unſer Hausherr beſitzt im eigenen Hauſe eine Bäckerei und als einziger ein Bad. Trotzdem wird uns Mietern Ueberwaſſergeld berechnet. Sind wir zur Zah⸗ lung verpflichtet?— Antwort: Das Ueberwaſſer⸗ geld wird prozentual nach der Miethöhe auf die ein⸗ zelnen Häusbewohner umgelegt. Wenn daher der Hausherr einen Laden und zu ſeiner Wohnung ein Bad beſitzt, wird er zweifellos den größten Teil des Ueberwaſſergeldes ſelbſt übernehmen müſſen. Ganz von der Zahlung des Ueberwaſſergeldes können ſich die Mieter nur befreien, wenn ſie nachweiſen können, daß ſie am Verbrauch des Ueberwaſſers unbeteiligt ſind. Dieſer Nachweis dürfte ſich allerdings ſehr ſchwierig geſtalten. Fr. Gr. Bei meiner Heirat vorigen Jahres im Auguſt blieb ich weiter bei meinen Eltern wohnen. Seither reinige ich einmal für die Mutter und einmal für mich das Treppenhaus. Bin ich dazu überhaupt verpflichtet, da wir doch zur Familie gehören und nicht als Unter⸗ mieter zu betrachten ſind?— Antwort: Da Sie ſchon längere Zeit die Reinigung beſorgen, ſind Sie auch weiterhin an dieſes ſtillſchweigende Uebereinkom⸗ men gebunden. N J. W. Ladenburg. Für die Reinigung der beiden Kamine meines Hauſes wurden mir im April dieſes Jahres 58 Pfennig mehr Gebühr als im Juli verlangt. Was iſt der richtige Satz'— Antwort: Nach der neuen Kehrgebührodnung, die an Stelle der bisherigen örtlichen Regelungen ſeit 1. Januar 1936 in Kraft ge⸗ treten iſt, wurde die Grundgebühr von 25 auf 28 Pf. erhöht. Dafür ſinden jedoch, ſtatt wie früher fünf, nur noch vier Kehrungen jährlich ſtatt. C. W. Darf ein Mieter in der Stadt ſchon frühmor⸗ gens um vier Uhr Wäſche waſchen und dabei auf ſei⸗ nem offenen Küchenbalkon mit der Wäſcheſchaukel han⸗ tieren, ſo daß die anliegenden Bewohner aus dem Schlaf geweckt werden?— Antwort: Selbſtver⸗ ſtändlich wird man von einem Mieter in der Stadt ſoviel Rückſichtnahme erwarten dürſen, daß er nicht ſchon morgens um vier Uhr die Hausbewohner im Schlafe ſtört. Eine freundliche Bitte auf Unterlaſſung ſtörender Geräuſche hat ſicher Erfolg. Eine rechtliche Handhabe haben Sie gegen ſolches Verhalten nicht, hR die Nachtzeit im Sommer um vier Uhr morgens gee. rade beendet iſt.— Arbeitsrecht und berufliche Fragen K. H. Zu einer Anfrage unter demſelben Zeichen im vorletzten Brieftaſten teilen wir auf Wunſch der 2 3 mit, daß Generalagenten von der Fachgruppe Vei⸗ mittlergewerbe in der Kreisbetriebsgemeinſchaft der it Deutſchen Arbeitsfront erſaßt und betreut werden. Chr. Sch. Was kann mir bei einem Lohn von rund RM 42.— in der Woche an Steuern, Krüm kengeld, Invalidenverſicherung uſw. vom Lohn abge⸗ zogen werden?!— Antwort: Im einzelnen: RM.42 Krankengeld: RM.37 Arbeitsloſenverſiche ⸗ rung; RM.20 Invalidenverſicherung; RM.80 Lohn⸗ ſteuer. Dazu haben Sie noch die Bürgerſteuer ſü 4 . vom 16. 2 H. H. Welche Ausbildung iſt notwendig, um Archl⸗ hahnntlich ſte tekt, Baumeiſter oder Regierungsbaumeiſter zu wer⸗ 3 den?— Antwort: Es gibt zwei Möglichtellen der 42 e die Ausbildung. 1. Aus der Voltsſchule kommend obdek Hümpfe. 22 Natio aus einer Mittelſchule mit Sekundareife: Dreiſüh e Mannſchaft Lehrzeit, daneben Beſuch der Gewerbeſchule. Mögli Erſatzleuter vorher ½ oder ½ Jahr Lehrzeit am Bau, um die oßdeutſ en verſchiedenen Baumaterialien kennen zu lernen. Nach⸗ 10 zungen he her mindeſtens ½⸗ bis ljährige praktiſche Tätigleit* 105 einem Baugeſchäft als Maurer oder noch Zimmerni unnſchaft kümp in einem Zimmergeſchäft. Später wieder Praxis in eine 2 einem Atelier für weitere zeichneriſche Ausbildung und n Anlernen als Bauführer. Beſuch eines Staatstechni⸗ kums, erſten und zweiten Kurs hintereinander. Danm wieder Praxis und anſchließend zwei weitere Kurſe Stunde pos 2 am Staatstechnikum. Atelier und Praxis als Baufüh ſchriftlich a rer zur Vorbereitung auf das Baumeiſterexamen, wel⸗ Aei b ches nach weiteren zwei Semeſtern Staatstechnitum ge⸗ gt ſein werd macht werden tann. Nach Beſtehen dieſer Prüfung er⸗ S elzeiten hält der Anwärter in Baden den Titel eines ſtcallich lihr E geprüften Bauingenieurs. Ohne Beſuch der Schule 3 keine Anſtellung bei Staat oder Stadt. 2. Mit Oher⸗ n. 40, in primareiſe: Nach dem Arbeitsdienſt Beſuch der iech niſchen Hochſchule zwei Semeſter lang. Während der i goi Ferien möglichſt praltiſche Tätigkeit am Bau als Man Die an rer oder Zimmermann oder in einem guten Atelier, le Olympia⸗ll Während des weiteren Studiums immer wieder pral⸗ mit nur eine tiſche Tätigteit im Atelier oder Bau. Vor dem Diplonm⸗ Zeitüberſ examen iſt faft an allen techniſchen Hochſchulen der prung des Min Nachweis über mindeſtens einjährige praktiſche Tütig⸗ In der Regel keit am Bau zu erbringen. Nach dem Diplomexamen In! get (nach acht Semeſtern Studium) beginnt erſt die eigen en er edigt ſein liche Ausbildung im Atelier und auf dem Bau als die Rahmenver Bauführer entweder privat oder bei Stadt oder Stant, ffpieke, Lebend Wer das Regierungsbaumeiſterexamen machen wil, weiſe auf der muß ſich beim Staat ausbilden, wo heute nur die feilwei de Tüchtigſten und Begabteſten ankommen. + aa W. R. Iſt es einer Beamtenwitwe erlaubt, den Re⸗ ie ruf einer Graphologin auszuüben? Gibt es in Deutſch⸗ die Woche der land Fachſchulen für dieſen Beruf und wo befinden che die erwä ſie ſich? Wie lange dauert das Siudium und iſt eile det vom 23. bi Abſchlußprüfung notwendig?— Antwort: ZIſt die. hierzu gehen 1 Penſion der Beamtenwitwe dergeſtalt, daß ſie ein gutes Reiches Sor Auskommen ſichert, ſo iſt von der Tätigkeit als Grg⸗ phologin beſſer abzuſehen. Fachſchulen für Grapholog 70 Prozent 7 gibt es unſeres Wiſſens nicht. Jedoch führt der Rei Leider verma verband für Graphologie, Vorſitzender Herr Römer Berlin⸗Charlottenburg 9, Hebbel⸗Straße 8, Ausbil⸗ dungen durch. Näheres über die Ausbildung iſt am beſten dort zu erfragen. Rund um Verſicherungen H. W. Bei meinem Umzuge ſtellten die Möbeltrüger in der neuen Wohnung einen großen, ſchweren Spie⸗ gel unvorſichtigerweiſe gegen eine Tür, ſo daß heim Oeffnen dieſer Tür von außen der Spiegel unbedingt umfallen mußte. Tatſächlich iſt dies auch geſchehen und zwar noch in Anweſenheit der Packer und noch während des Ausladens. Der Rahmen des Spiegels wurde erheblich beſchädigt und muß ausgebeſſert Wwer⸗ den. Der Spediteur hatte die Verſicherung vertragl übernommen. Da die Prämie von mir bezahlt wor⸗ den iſt, habe ich Schadenerſatz verlangt. Der Spedlteur weigert ſich mit der Begründung, daß der Spiegel bereits in der Wohnung geſtanden habe und die Sache ihn damit nichts mehr anginge. Kann er mit dieſek Begründung den Schadenerſatz ablehnen, da zweifel⸗ los ein Verſchulden ſeiner Leute vorliegt und dek Umzug noch nicht vollendet war?— Antwort Rein. Eine Ablehnung des Schadenerſatzes iſt mt dieſer Begründung nicht ſtichhaltig. — en ſt die deutſche internat Mannheimer Kunterbunt * K. L. Wann werden die letzten fünfzig— 4 Riedfeldſtraße ausgebaut?— Antwort: Wie mt elfen wir a das Tiefbauamt mitteilt, ſol der Ausbau der Smit eutſchen S noch im Laufe der nächſten Monate erfolgen. Eindruck na. er Organiſ H. K. Als die Umleitung der Mannheimer Straßen bahn über den Ring erfolgte, wurde bekanntgegeben, daß den Fahrgäſten dadurch keinerlei Unkoſten ene ftehen ſollen. Nun bezahle ich von der Friedrichsbrüce bis zur Kanalſtraße in Ludwigshafen W5 Pfennig Steige ich dagegen in der Colliniſtraße ein, muß ich bis zur ſelben Halteſtelle 30 Pf. bezahlen, obwohl doch die Strecke von hier ab kürzer iſt. Wie läßt ſich dies klären?— Antwort: Die Sache iſt doch ſehr ein⸗ leuchtend: Steigen Sie an der Friodrichsbrücke ein, ſo wirh angenommen, daß Sie, wäre die Möglichleit vorhanden, durch die Breite Straße gefahren wären und dant eine Strecke für 25 Pfennig benutzt hätten. Steigen Sie dagegen in der Colliniſtraße ein, ſo haben Sie fih ohne weiteres für die Fahrt um den Ring entſchieden und müſſen dementſprechend denſelben Preis zahlen, der vor der Umleitung verlangt wurde, da dieſe Halte⸗ ſtelle von der Umleitung nicht berührt wird. 5 e Anmeldun , ſpäteſtens bi fhf und Ver hnhof(Südbau Wenn dieſe Ze Fir uns faſt am lchechiſchen Bad⸗ Fähre drängen f e. Wird dadu (Die Auskünfte nach bestem Wissen, jedoch ohne Ceuibſ) ——— hiade ein ſelten —— das von der Heachtung unſere in wenig als W Am Turnier unſer Meiſter vor Gerlin) teil. Er guten Starts, in lannten Runde der Spitze befind. ganzen ſind es 19 un Aljechin. D Abſtand Eliskaſe⸗ der hochbegabte? ie anderen— 16 borf ihm aute gußer Frydmann —2 — —— — 22 — —1 .e. e7—e6 Obwohl der S Richter mit der„ A. gemacht gGlück. Gegen Ri. gewinnen, das iſt „Hakenkrenzbanner“ 28. Juli 1030 26. Juli 103 ————— zerhalten da Uhr morgen ge⸗ Fragen iſelben Zeichen im Wunſch der TAß Fachgruppe Ve sgemeinſchaft der etreut werden. 4 bei einem Lohn in Steuern, Kr. 4 vom Lohn———— Im An rbeitsloſenverſiche⸗ g; RM.80 Lohn⸗ Bürgerſteuer vom 16. Auguſt bis 3. September elonntlich ſtehen im Mittelpunkt der Schach⸗ mpiade die internationalen Mannſchafts⸗ npfe. 22 Nationen ringen dort um den Sieg. Mannſchaft beſteht aus acht Spielern und Erſatzleuten. In den neuerdings vom eutſchen Schachbund herausgegebenen vendig, um*— zumeiſter zu Möglichteiten d lle kommend oder zreife: Dreiſührige beſchule. Möglichſt am Bau, um zu lernen. Rach⸗ küngen heißt es im Abſatz 5:„In jeder noch lſchaft kämpfen jedesmal acht Spieler. Es wieder Praxis in eine e Ansbü und 1 189 ines Staatstech i ſpäteſtens am Sonntag, 16. Auguſt, der tereinander. daum Zurierleitung zu übergeben iſt. Mindeſtens vei weitere de vor Spielbeginn iſt der Turnierlei⸗ zeite W hriftlich anzuzeigen, welche Spieler be⸗ taatstechnilum ze flist ſein werden.“ dieſer Prüfung er⸗ e Täglich von—13 und 15 1 Reihenfolge der zugelaſſenen er aufzuſtellen, die unveränderlich 3 3 itel eines ſtaalih Es ſind in den erſten beiden 1 19 bei deſuch, da Echi tden 40, in jeder weiteren 20 Züge pro rdt. 2. Mit Ober⸗ t Beſuch der tach⸗ ler zu machen. ng. Wührend der die Zeitrontrolle erfolgt erſtmalig durch die em Su Olympia⸗Uhr, eine verbeſſerte Turnier⸗ zem guten Atelier, nmer wieder mit nur einem Gehwerk(ſtatt bisher zwei). Zeitüberſchreitung wird durch einen zung des Minutenzeigers erkennbar gemacht. In der Regel ſollen in drei Tagen vier Par⸗ krledigt ſein. Der 26. Auguſt iſt ſpielfrei. nut erſt die eigent⸗ auf dem Bau als Die Rahmenveranſtaltungen: Feuerwerk, Rei⸗ Stadt oder Staat. Afiele, Lebendes Schach, Volksfeſt werden men machen will, vo heute nur die Hilfweiſe 45 der Feſtwieſe helo„d' Wieſn“), eiſe au e der für dieſen onderen Zweck 4 teten Arena durchgeführt. e erlaubt, Woche der deutſchen Landesverbände, in — 4 1 i. exwähnten Veranſtaltungen fallen, et vom 23. bis 30. Auguſt ſtatt. erzu gehen und kommen aus allen Teilen Reiches Sonderzüge des„GSB“ mit 60 Prozent Fahrpreisermäßigung. Deid man dasſelbe von den Unter⸗ ſtspreiſen nicht zu ſagen. Aber man muß berückſichtigen, daß die Schacholympiade dem Weltreiſeziel München vor ſich geht wir ja gerade Hochſaiſon haben. friſtige Aufenthalt koſtet je nach der hotels oder der Penſion—7 RM, deſtens 6 Uebernachtungen pro Nacht 150 bis.40.(Alles ohne Frühſtück, ſeres mit Bedienung.) vom GSB angeordnete Sparaktion fand t, daß ſie ein gutes Tätigkeit als Gra⸗ en für Graph h führt der—* n die Möbeltrüget en, ſchweren Spie⸗ Tür, ſo daß beim Spiegel u ies auch geſ lſchwerung in dem Umſtande, daß der ein⸗ r— le Sparer ſich über die Art der Ermäßigun⸗ men lbiw. ob dieſelbe überhaupt durchgeführt erden könne, nicht im klaren war. er die Hauptſache iſt: es wurde in den Monaten von der Leitung und der Münchener Organiſation allerhand Arbeit be⸗ —— Aiiigt, Es wird in München alles geſchehen, — zweiſth die fer auf ihre Koſten kommen; der vorliegt und lber diefer Zeilen weiß aus eigenem Er⸗ — Antwor„daß eine Schacholympiade für einen enerſatzes iſt chfreund etwas Einzigartiges und für die etwas Einmaliges ſein wird. Und die deutſche Schacholympiade! Ueber 4 internationale Meiſter geben 5 Beſtes, um ihrem Lande zum fünfzig Meter der twort: Wie uns lusbau der Straße erfolgen. cherung vertraglf mir bezahlt wor⸗ * t Organiſation, aber auch von nnheimer Stra Rie 7 3 de bern ausgewählten erlei Unkoſten ent⸗ er Friedrichsbrüce 25 Pfennid. äteſtens bis 1. Auguſt, geſchehen an die ahten, Tu 1 und Verkehrsſtelle in München, Haupt⸗ je läßt ſich dies ahnhof(Südbau). Nähere Auskunft geben die e iſt doch ſehr eln⸗ bereine den intereſſierten Freunden des sbrücte ein, ſo wird hus internakionale meiſterkurnier in podebrady Wenn dieſe Zeilen geleſen werden, befinden Funs faſt am Ende des großen Turniers im hechiſchen Badeort Podebrady. In dieſem ſhre drängen ſich internationale Großereig⸗ e, Wird dadurch der deutſchen Schacholym⸗ ide ein ſelten ſchöner Rahmen gegeben, ſo igt das von der ſteigenden Wertſchätzung und ichtung unſeres Schachs,„zu viel als Spiel, wenig als Wiſſenſchaft, aber nur Kampf!“ Am Turnier von Podebrady nimmt auch ſer Meiſter von Deutſchland, Kurt Richter klin) teil. Er erfreute ſich keineswegs eines ſen Starts, indeſſen holte er in den letzt⸗ nnten Runden Punkt um Punkt auf. An Spitze befindet ſich nach der 10. Runde(im nzen ſind es 19) der Pole Frydmann, gefolgt Aljechin. Dann folgen mit 1½% Punkten fland Eliskaſes, Oeſterreichs Hoffnung, und hochbegabte Tſcheche Foltys. Richter führt anderen— 16 an der Zahl— an und man ihm gute Chancen zuſprechen, weil er Aaußer Frydmann die Stärkſten hinter ſich hat. Begzeichnend für ſeinen eleganten Stil iſt ſein Bieg über den Großmeiſter Stahlberg⸗Schweden. Richter Stahlberg es-el, e7—eb. bwohl der Schwede bereits dreimal gegen Richter mit der„Franzöſiſchen“ ſchlechte Erfah⸗ ugen gemacht hat, verſucht er wieder ſein lit, Gegen Richter mit der Franzöſiſchen zu winnen, das iſt ein Kunſtſtück, denn er iſt ein , ſo haben Sie ſich yrt wird. edoch ohne Ge 4 genauer Kenner dieſer intereſſanten Eröffnun und vor allem ein genialer Verwerter der ſi daraus ergebenden Ausſichten im Mittelſpiel. 2. d2—d4, d7—d5 3. Sbi—c3, Sz8—16. Wohl zu Unrecht iſt die im Weltmeiſter⸗ ſchaftskampfe angewandte Verteidigung Lb⸗. in Vergeſſenheit geraten. Man ſieht, daß viel⸗ leicht zufällige praktiſche Mißerfolge auch theo⸗ retiſche Wertmeſſungen nach ſich ziehen können. 4. Lol—485, Lis—e7 5. LS5 f6. Die Richter⸗Variante. Er überläßt dem Gegner den Beſitz zweier Läufer, dafür Raum⸗ und Zeitgewinn. 5.„ Le7Ki6 6, e4—e5, Li6—e7 7. Dd1—34, —0 8.——0, f7—15 9. Dg4—h3, c7—c5. Die beiden Strategen ſind durch die ent⸗ gegengeſetzten Rochaden gegeben. W. entledigt ſich der Sorge um d radikal und greift ener⸗ giſch an. 40 10. dà Xc5, Sb8—06 11. f2—f4, Le7 Xc5 12. 22—34. 15 g4. 951 Sonſt würde Lads entweder doch den Tauſch oder a6 erzwingen. 13. Dhs—23 Og4:7 Les), Dds—a5. Wir hätten Sd4 vorgezogen. 14. Kko1—bl, Les—b4 15. Sca—e21! Man verſteht jetzt den Königszug. Elaſtiſche Verteidigung. 15...., Scö—e7 16. Se2—d4, Lb4—c5 17. Sd4—03, Das—b6 18. Sba cc5, DböCc5 19. Lf1—ds, Se7—15 20. Das cg41 87—36(Ses, ſo Dha) 21. Sg1—n3. Dem drohenden„Schulangriff“ Ses nebſt Dna(um weitere Lockerungen zu erzielen) ſucht Schw. durch einen Gegenangriff zu begegnen. 21..., Sis—e3 22. Dg4—31 Des—b6. C 5* h . üin iRil 1 —5 — —— O⁰ . Bb. 3 7 7 — AAa. ESS E „ nn 9 h W * — ((% W—◻ 2 23. Lda 361 Das iſt wieder echt Richter! Ein überraſchen⸗ des Figurenopfer(Turm oder Läufer), dabei von einer ſelbſtverſtändlichen Klarheit des Ge⸗ dankenganges— hintennach! 23.., Ses dl. Nehmen darf er den kecken Läufer nicht. Aber Stahlberg hat ſich offenbar auf die Damen⸗ ——— verlaſſen. 24. LgõKH7-, Kgs Ch7 25. DglXxdi. Die mit dieſem einfachen Zurücknehmen ver⸗ bundene Drohung ſcheint der Schwede, ſelbſt ein Angriffsmeiſter von Format, völlig außer acht gelaſſen zu haben. 25.., TiS.—15 26. Thi.—gI. Der dräuenden Verdopplung ſteht jedermann machtlos gegenüber. Schw. iſt mit der Ent⸗ wicklung eben im Rückſtand. 26.., Les—d7 27. DdI—34. Zum zweiten Male in dieſer heißen Schlacht der Damenzug. Was aber vormals Hoffnung war, wird nunmehr Erfüllung. 27. DböKgI1+ 28. Dg4& Z1. 3à b c * Kiinene ain⸗ . N 2 2 — —* R d Dame Kagan zwei Türme! Hier aber ein un⸗ gleicher Kampf. Schwarz muß erſt noch zum Sammeln blaſen und der w. Springer wird auf s5 eine ſchlimme Rolle ſpielen. 28..., Ta8s—g8 29. DglXa7, Ld7—cöõ. Der Läufer iſt zu einer defenſiven Arbeit verdammt. Seine Ausſicht recht begrenzt. 30. b2—b4. Trotz der unzweifelhaften Ueberlegenheit iſt es lehrreich, wie Richter auf zwei Fronten dieſelbe zum Ausdruck bringt. otnaielles organ des Badischen Schachverbandes im G. 5. B. Kreis Mannheim 30..„ d4 31. Sn3—35F, TSSBs 32. 14 E5, TiS es. Das wird die einzige, allerdings nur geringe Gegenchance ſein. Der Schachſpieler darf aber in ſchlechter Lage nie verzagen, ſintemal der Gegner in ſiegesfroher Laune zuweilen nur zu ſehr Menſch iſt. Richter ſpielt indeſſen aufmerk⸗ ſam bis zum Schluß. 33. h2—h4, Tes—e4 34. Da7—c5, Kh7—g6 35. Des—18, Te4ch4 36. Dis—16—, Kgé6—hS 57. 3z6, da 38. Dfö—us lein origineller Schluß), Kns—g5 39. 36—37. Aufgegeben. Ein deutſcher Erfolg im inkernationalen Damenkurnier Wien. Das Internationale Damenſchach⸗ turnier auf dem Semmering bei Wien nahm am Donnerstag ſein Ende. Das Endergebnis lautet: 1. Preis Sonja Graf⸗Deutſchland 10%½ Pkt.(aus 11 Partien); 2. Claris Benini⸗ talien 7;.—4. Preis mit je 6% Pkt. Giſela Duh die und Roedzant⸗Holland. Damit hat die Münchenerin einen neuen, mit großer Ueberlegenheit erſtrittenen Erfolg und nur Miß Menchik thront, geſtählt durch ſtändige Teilnahme an Großturnieren, noch über ihr. —— Sommerturnier im Schachklub Die 3. Runde bringt wechſelvolle Ergebniſſe Hönig ſetzte ſich durch einen Sieg über Blümmel an die Spitze, aber nur, weil Beck 983 Baus eine Hängepartie hat. Er gewann durch beſſere Behandlung ſeiner Angriffs⸗ chancen eine ſtürmiſche Partie. Waldenberger ſchlug Stamer. Nach der 3. Runde wird die Spitzen⸗ gruppe gebildet durch Hönig%, Waldenber⸗ ger 2, Beck 1/½7T1 Hängepartie. Gruppe B: Lützenbürger errang einen wichtigen Sieg über Meier, Laufer gab Mühl das Nachſehen und Dr. Müller beſiegte Schnepf. Frei war Maurer. Lützenbürger führt mit 3 Punkten, es folgt Laufer 2(aus), Dr. Müller 1(aus). In der C⸗Gruppe behauptete Manſar ſeine führende Stellung indem er gegen Wild Kine Battel und, Mayer ſind ihm aller⸗ dinas⸗ auf den Ferſen, indem ſie Wieland und Dengler zunächſt aus der Spitzenſtellung ver⸗ drängten. Pfeifer lieferte gegen Lay die ein⸗ zige Remiſe. Vor der 4. Runde; Manſar 3, Bartel und Mayer 2, Wieland 144 uſw. Auch in der Gruppe D ergab die letzte Woche noch leine Klärung. Wollmann ſiegte über Buſch, v. Szomoggyi über Kempf, Fränznick über Burger. Unbeendet blieb die Partie Storz— Sonneck. Wollmann führt mit 3, Fränznick und v. Szomoggyi folgten mit 2 Punk⸗ ten. Sonneck und Storz 171 Hängepartie. Steffe und Thoma haben in der E⸗Gruppe die beſſeren Ausſichten. ————.— Badiſcher Schachverband im GSB Kreis Mannheim Die Schachvereine, Leiter, Klublokale Mannheimer Schachklup: Ferd. Neckermann. Mannheim, Dammſtr. 7 Cafée Börſe, E 4. Klubabende: Montag, Donnerstag, täglich freier Schachverkehr. „Anderſſen“ Neckarau: R. Reithoffer, Rathausſtr. 212 Café Zeilfelder; Dienstag. Neckarſtadt⸗Oſt: Spietz: Caſe Vohmann. Clignetplatz: Mittwoch. Feudenheim: Leiter Peter Woll; Kaffee Schneider; Freitag. Käſertal: E. Denzel, Kreisweg; Cafe Zorn; Mittwoch. Pfingſtwerg: Val. Schmitt, Frühlingsgaſſe 30:„Zum Pfingſtberg'; Donnerstag. Sandhoſen: J. Herhſt, Jutekolonie 28 a:„Turner⸗ heim“; Dienstag. Waldhof: W. Hild., Wachtmm. 16: Kaſtno Bopp& Reuther; Freitag. Weinheim: J. Wilderetter, Hemsbach, Cafe Rhein⸗ gold Schwetzingen: Stud. Bauſch, Bruchhäuſer Straße; „Goldener Schwanen“: Mittwoch. Altlußheim: Hornung. Hockenheim: H. Bahn;„Adler“, Ketſch: H. Berg;„Kurpfalz“. Plankſtadt: F. Berlingboff;„Zum Bahnhof“, Auflöſungen Auflöſung des Silben⸗Kreuzwort⸗ rätſels: Waagerecht: 1. Polemik, 4. Phiole, 7. Sigel, 8. Maria, 10. Marder, 11. Hero, 12. Rio, 14. Poebene, 16. Ebereſche, 18. Bolivien, 21. Eſtomihi, 24. Goten, 25. Sela, 26. Parma, 28. Einerlei, 30. Lori, 31. Tedeum, 32. Kritiker. — Senkrecht: 1. Poſilippo, 2. Legel, 3. Bari, 5. Omar, 6. Ledertaſche, 8. Marone, 9. Arie, 11. Hebe, 13. Ober, 15. Eboli, 17. Elemi, 18. Bonaparte, 19. Vigo, 20. Entenei, 21. Eſelei, 3 23. Hiſtoriker, 27. Made, 29. Nervi, 30. Loti. Schlagfertig Schaffner:„Nein, Kleiner, du mußt voll zah⸗ 3 für eine Kinderkarte biſt du doch ſchon zu a 4¹ „Dann duzen Sie mich aber auch gefälligſt nicht! Ab Mentag —————————————————————— —— 3 7—— —* —— — ——————— 4 Mannheim · p.1 Fernsprecher 22524 —— Mannheim Unterhaltung und Wiſſen Charlotte von Kalb in Mannheim/ Charlotte von Kalb war wohl die einzige Frau, zu der ſich Schiller in wirklicher Leiden⸗ ſchaft hingezogen fühlte. Dieſe zarte, überaus fein empfindende Frau übte einen mächtigen Eindruck auf den jugendlichen Dichter aus. Es war nicht das eigentlich Weibliche in ihr, das ſie ſo anziehend machte, ſondern ihr geiſwolles und eigenartiges Weſen. Charlotte war ſogar das Gegenteil eines fraulich⸗mütterlichen Ide⸗ als. Eine unglückliche Jugend, der frühe Ver⸗ luſt beider Eltern, die Neigung zu myſtiſcher Verſenkung und eine hohe Reizbarkeit ſpreng⸗ ten ihren Charakter und ließen ſie niemals zu einer glücklichen Geſchloſſenheit und Sammlung kommen. Ihre vielverſprechenden geiſtigen und künſtleriſchen Anhagen bedrückten ſie eher, als daß ſie Charlotte befreiten und reif machten, denn ſie hatte nicht die Kraft, ihre Talente ſo eigenwillig zu entwickeln, wie ſie in ihre ge⸗ wachſen waren. So blieb ſie zeitlebens eine unausgeglichene, ſtets etwas umdüſterte Natur. Unter dieſen Umſtänden konnte ſie auch Schil⸗ ler kein reines Glück ſchenken. Sie ſtand nur in einer wichtigen Entwicklungsepoche neben ihm und deckte unbekannte Kräfte in ihm auf. Begegnung in Mannheim Charlotte hatte ſich, aus Familienrückſichten, mit einem Offizier in franzöſiſchen Dienſten, Heinrich von Kalb, verheiratet.„Nicht bedenk⸗ licher als jedes andere Ehebündnis“, ſchreibt ſie,„war das meine, die äußere Exiſtenz nach aller Meinung dadurch geſichert. Dennoch war ihr Mann ein angenehmer Charakter und, nach Schillers Zeugnis, ein wahrer, herzlich 0 Menſch. Im Mai 1784 traf das junge Paar in Mannheim mit Schiller zuſammen, dem ſie Briefe von Frau von Wolzogen brach⸗ ten. Seine Erſcheinung machte ſogleich tiefen Eindruck auf die empfängliche Charlotte. Sie entdeckte raſch die ſeeliſche Verwandtſchaft, die ſie mit dem Dichter verband, und mußte ſich um ſo mehr zu ihm hingezogen fühlen, als er die Reizbarkeit und Gefühlsoffenheit, die auch ſie behernſchten, mit ſicherer Kraft zu bändigen wußte. Charlotte hatte viel Intereſſe für das Theater, ihr Sinn für Poeſie und ein ſicheres Urteil kamen Schiller entgegen. Während Herr von Kalb nach Landau weiter⸗ Archivbild Charlotte von Kalb gereiſt war, wo ſeine Garniſon lag, bildete ſich in Mannheim, mit Schiller und Frau von Kalb im Mittelpunkt, einer jener geiſtigen Zirkel, wie ſie in jener Zeit ſo gerne gepflegt wurden. Im Kreiſe dieſer Freunde verlebte Schiller ſeine ſchönſten Mannheimer Stunden. Sonſt waren dieſe Jahre recht bitter und unerfreulich für ihn, denn er fühlte ſich weder von dem Inten⸗ danten des Theaters, noch von den Schauſpie⸗ lern und dem Publikum voll verſtanden und ernſt genommen, und ſo dachte er mehr als ein⸗ mal dieſen quälenden Zuſtand durch eine plötz⸗ liche Abreiſe zu beenden. Als es jedoch eines Tages zum feſten Entſchluß gekommen war, und er Charlotte davon in Kenntnis ſetzte, brach ihre ganze Leidenſchaft hervor, an der ſich auch Ju ihrem 175. Todestag am 25. Juli Schiller entzündete, ſo daß vorläufig an eine Trennung nicht zu denken war. Die erſte Trennung Es folgte nun eine Zeit, in der der Dichter zwiſchen leidenſchaftlich empfundenem Glück und der geheimen Sorge bangte, daß er dieſer Frau doch ein zu großes Opfer bringe und ſeine ganze dichteriſche Weiterentwicklung für ſie aufgebe. Dazu peinigte ihn der Gedanke, daß Charlotte ja nicht frei ſei. Ihre erzwungene Ehe empörte ihn, und er ſetzte dieſem unehr⸗ lichen, konventionellen Zwang das natürliche Empfinden entgegen, das ihn mit Charlotte verband. Wie ſtürmiſch es damals in Schiller ausſah, erfahren wir aus dem Gedicht„Frei⸗ Der Sünderappell oon San Franꝛisko Erlebniſſe eines ſtrengen polizeipräſidenten Bon Hans üſchenbrenner Die Polizeibeamten von San Franzisko at⸗ men auf. Eine ſchlimme Zeit iſt glücklich zu Ende gegangen. Man kann wieder mit Freude Dienſt tun und mit Spaß ein Strafformular ausfüllen. Man weiß wieder, woran man iſt. Das iſt die Meinung von Tom Sailor, Ver⸗ kehrsſchutzmann vor der Golden Gate⸗Avenue: „Ich bin glücklich, daß unſere beiden Chefs, der Verkehrsreferent und der Polizeikommo⸗ dore, ſich geeinigt haben. Meine Meinung iſt, daß ſie im Grunde beide recht hatten, als ſie ſich in den letzten beiden Jahren über die Be⸗ handlung rückſichtsloſer Autofahrer ſtritten. Cunning wollte ſie zu Kurſen ſchleppen, in de⸗ nen. ihnen ins Gewiſſen gepredigt werden ſollte. Keiſton dagegen wollte jedem von ihnen ein Schild an den Kühler und eines an den Tank hängen.„Achtung! Verkehrsſtörer!“ Die Leidtragenden diefer Meinungsverſchiedenheit waren die Schutzleute. Faßten wir einen Raſer hart an, dann bekamen wir es mit Repräſen⸗ tant Cunning zu tun, drückten wir ein Auge zu, dann ſtieg uns der Kommodore auf das Dach... Jetzt iſt alles in Ordnung! Wer raſt, bekommt von Keiſton zwei Schilder angehängt, und nach drei Wochen holt Cunnings ihn zu einem Menſchlichkeitskurs und nimmt die Schilder wieder ab.“ Aber mit dieſen Worten ſprach Tom Sailor von der Golden Gate, als erſt wenige Fahrer Schilder hatten und der erſte Gewiſſenstag noch nicht veranſtaltet war. An dieſem Tage nämlich ereignete ſich Seltſames Die rückſichtsloſen Fahrer hatte man für neun Uhr morgens in den Hof des Polizei⸗ präſidiums geladen. Es war vorgeſehen, daß ihnen zunächſt eine Frau vom Wohlfahrts⸗ komitee die Liſte der Autoopfer der letzten drei Jahre vorleſen ſollte.„Archibald Shmit, überfahren, obwohl er die Straße bei rotem Licht kreuzte, hinterließ eine Frau, ſeine unver⸗ ſorgte Mutter und vier Kinder im Alter von vier, drei, zwei Jahren und ſieben Wochen“... Dann ſollten Verkehrsſpezialiſten einige Vorträge über richtiges Fahren halten, darauf ſechs Polizeifahrer mit den Raſern Bremsübungen abhalten. Um zwölf Uhr ſollten ſie im Tages⸗ raum der Verkehrsſchutzleute mit der Bereit⸗ ſchaft eſſen, um von ihnen bei dieſer Gelegen⸗ heit etwas über ihren ſchweren Dienſt zu er⸗ fahren. Und übrigens ſollte dieſes Programm für die Wochenſchau gefilmt werden. Kommodore Keiſton ſchwieg zu dieſem Be⸗ kehrungstgg. Cunnings veranſtaltete dieſe ſeine Sache ganz allein. Nur eines wollte der Kommodore tun, er wollte morgens nachſehen laſſen, ob auch wirklich alle Ritter der Schilder zugegen ſeien, damit ja alle die Liſte der Opfer und die Beefſuppe zu koſten bekämen. Der Jäger vom zimmelreich Ein fröhlicher Boman aus dem Bayrischen Wald von Hans Wagner —— 19. Fortſetzung Wenn dem Fräulein da drin etwas explodie⸗ ren würde, könnte ſchließlich das ganze Wirts⸗ haus in die Luft fliegen. Nein, mit ſo etwas fing man beſſer ſchon gar nicht erſt an. Früher hatten die Gäſte auch keine ſolchen Wünſche. Dieſe Gedanken ließ ſie natürlich der Suchen⸗ den nicht merken. Riet vielmehr der Lies, beim Herrn Lehrer nachzufragen, der fotografierte ja auch. Aber er holte nur ſelten einmal ſeinen Apparat hervor und ſchaffte ſeine Platten nach Deggendorf hinab zum Entwickeln. Er konnte ihr alſo auch nicht helfen, und ſchon war die Lies bereit, ſeinem Beiſpiel zu folgen und die Filme an ein Fotogeſchäft abzuſenden, als dem Dorfpädagogen einfiel, daß auf dem Himmel⸗ reich ganz ſicher eine Dunkelkammer wäre. Er wüßte genau, daß der Thundorfer ebenfalls fotografierte. Aber ſchließlich konnte die Lies doch nicht einfach zum Xaver Thundorfer hingehen und ſagen:„Bitt ſchön, laſſen Sie mich in Ihre Dunkelkammer.“ Was ſollte ſich der von ihr denken? Dabei ertappte ſie ſich auf dem Gedanken, daß es doch ganz intereſſant ſein müßte, zu wiſſen, wie der ſeltſame Mann auf ſeinem Hof hauſte, denn es kam ihr gar nicht ſo alltäglich vor, daß ſich einer, dem Vorbild und Vermögen einen angeſehenen Platz in der Stadt gewährleiſtet hätten, auf einen weltentrückten Einödhof ver⸗ kroch. Vielleicht löſte ſich auch das Geheimnis um Coppyright Korrespondent-Verlag Hans Müller, Leipzig. jene elegante Dame mit dem Gedicht von Sommerhut, die ſie mit der Lotti jüngſt in München in Begleitung des Einſiedlers aus dem Walde beobachtet hatte. Zunächſt wollte ſie einmal den Maxl fragen, der war ja geſtern auf dem Hof geweſen und würde ihr raten können, ob ſie den Bauern um Hilfe bitten ſollte. Aber dieſe Frage machte ſich gar nicht nötig. Noch während der Maxl beim Frühſtück ſaß, öffnete ſich die Tür zum Gaſtzimmer und der Himmelreichbauer, gefolgt von ſeiner braunen Hex, trat ein. Wie er ſagte, wollte er ja eigentlich zum Huberwirt und den fragen, ob er kein Wilopret von dem geſtern geſchoſſenen Bock brauchen könnte. Aber erfreut war er doch auch, wie er die Lies antraf, und den Maxl begrüßte er eben⸗ falls ſehr freundlich. Natürlich mußte er gleich Platz nehmen. Auch die Lotti und der Karl fanden ſich ein. Und im Lauf der Geſprächs konnte die Lies auf ihre Verlegenheit hinweiſen. Sofort ſtellte ihr der Xaver Thundorfer die Dunkelkammer ſeines Hauſes zur Verfügung. Ex machte es der Lies ſogar leicht, das An⸗ gebot anzunehmen, indem er alle Münchner für den Nachmittag aufs Himmelreich einlud. Gern nahm man den Vorſchlag an. Nur der Manxl entſchuldigte ſich, er wollte in ſein Revier, es wäre mit dem Sepp alles vereinbart. Wenn er frühzeitig zurückkehrte, jetzt beide unter die Ultra⸗Skeptiker gingen. Er tat das auch. Er ſchleuderte einige ſeiner ſtrengſten Blicke unter die dreiundachtzig Raſer und ließ ſich die Liſte zeigen. Die Namen der erſchienenen Sünder waren abgehakt. Aber von ſolchen Haken fehlten drei. Das war eine Sache für Keiſton, er ſchickte Streifenwagen aus und ordnete an, die Feh⸗ lenden herbeizuholen.„Ich nehme an, Jungens, daß es euch ein Vergüngen iſt, dieſe Burſchen einzufangen, die ſich weigern, heute mittag die Suppe zu eſſen, die wir alle Tage bekommen!“ ſagte er. Und die Poliziſten traten ſchmunzelnd auf die Starter und donnerten auf ihren Ma⸗ ſchinen los. Von den fehlenden drei Autofahrern, die an ihren Kühlern und Tanks die Strafſchilder des Kommodore Keiſton trugen und demgemäß auch verpflichtet waren, an dem Belehrungsfeſt von Repräſentant Cunning teilzunehmen, wa⸗ ren um zehn Minuten nach neun ſchon ſieben eingeliefert... mag ſein, daß Ihnen das vor⸗ erſt unlogiſch erſcheint, aber es war ſo. Um elf Uhr brachten die Streifenbeamten von dieſen drei fehlenden weitere zweiundzwanzig heran, um ein Uhr einen Schub von ſiebzehn, um vier Uhr kamen noch zehn, und dann ſchienen die drei Fehlenden endlich alle da zu ſein. Repräſentant Cunnings, immer war doch gerade er der Meinung geweſen, man müſſe die Menſchen mit Freundlichkeit und Belehrung beſſern, begann an dieſem Tage endlich an ſeiner Methode und an der Beſſerungsfähigkeit der Menſchen zu zweifeln. Kommodore Keiſton dagegen, der ſeit ſeiner Geburt, wie er ſagte, 55 dem Standpunkt geſtanden hatte, daß alle Menſchen außerhalb der Polizei kleine oder auch große Verbrecher wären, ſchmunzelte zu⸗ nächſt.„Wie kommen Sie dazu, dieſe Schilder an Ihre Wagen zu machen, obwohl Sie nie dazu verurteilt worden ſind?“ fragte er. „Man kommt in der Hälfte der Zeit durch die Stadt, wenn man ſolch ein Dings am 123 ler hat. Die Leute weichen aus. Die Radfah⸗ rer ſitzen ab. Die Frauen ſtecken ihre Kinder unter die Röcke. Man kann fahren, was der Motor hergibt...“ Der Kommodore nickte und ſah ſinnend auf ſeine Stiefelſpitzen. Ueber dem Hof des Poli⸗ zeipräſidiums ſchwebte ein einziges großes Lächeln. Tom Sailor von der Golden Gate, zu⸗ fällig zugegen, lächelte mit. Er iſt heute der Anſicht, daß dieſer erſte Bekehrungstag auch der letzte bleiben wird und daß der Kommodore die Schilder einziehen muß. Und ſowohl Cun⸗ nings, der Optimiſt, als auch Keiſton, der Peſ⸗ ſimiſt, werden ſich einen vollkommen neuen Standpunkt gegenüber der Menſchheit zu ſu⸗ chen haben. Man könnte es verſtehen, wenn ſie dann ſollte er aber nachkommen, forderte ihn Thundorfer auf, und der junge Jägersmann verſprach das gern, denn er dachte an die Ge⸗ nüſſe des geſtrigen Tages. 5. Bald nach dem Mittageſſen brachen die Freundinnen und der Karl zum Himmelreich auf, denn ſie waren beſonders darum gebeten worden, ja nicht ſo ſpät zu kommen. Der Maxl wartete in der Gaſtſtube bereits auf den Sepp. Der ließ zwar nicht lange auf ſich warten, hatte es indes mit dem Aufbruch zur Jagd gar nicht eilig. Dem Manxl preſſierte es ſchon mehr. Aber der alte Jagdläufer gebot ſeiner Ungeduld Einhalt. „Dö Sach derf ma net überſtürzen“, dozierte er,„i ſag immer: Zeit laſſen, Herr Leiringer, Zeit laſſen.“ Der Maxl ließ ihm Zeit, bis er erſt eine Schale Kaffee, dann drei Maß Bier und endlich zwei Zwetſchenſchnäpſe zu ſich genommen hatte. Danach begann der Sepp, den Lehrling für die Jagd herzurichten. „Dös bunte Krawattl müaſſens ſchon abbin⸗ den, ſonſt ſan mir glei verkauft und verraten. Und was wollens denn mit an Hirſchfänger? Den laſſens z' Haus. So, jetzt zoagens mir Eahnere Büchſen! Dö is ſchon recht. Hams a paar Kügerl dabei? Schrot brauchen mir net, dö laſſens dahoam. So, jetzt ſan mir ſo weit, jetzt wolln mirs der⸗ packen.“ Die zwei wanderten ins Revier hinaus. Der Sepp Nußberger machte den Novizen auf dieſes und jenes aufmerkſam, was ein Jäger beachten muß. Gläubig lauſchte der Maxl. Eine neue Welt tat ſich vor ihm auf. Endlich kamen ſie an die Kanzel; ſie war A Bockbüchsflinten hams. geiſterei der Leidenſchaft“, deſſen gewa weltumſtürzende Empörung in die trübt Ve der„Reſignation“ ausklang. Es iſt klar, daß dieſer Zuſtand nicht la anhalten konnte, ohne Schillers Kraft zu brechen, und da dem Dichter auch ſon der den unter den Füßen brannte, riß er ſich Frühjahr des nächſten Jahres von Mann los. 3 Zwei Jahyve ſpäter traf er mit Charlotte der in Weimar zuſammen. Von der erf Stunde an ſchien das frühere Verhältnis wie⸗ ekenzinſen der hergeſtellt.„Charlotte“, ſchreibt Schiller an en. Uebe Körner,„iſt eine große, ſonderbare weiblicht e des deut Seele, ein wirkliches Studium für mich, d dann komme einem größeren Geiſt, als dem meinigen, zu—— ſchaffen geben kann. Mit jedem Fortſchritt un⸗ rage. A ſeres Umgangs entdecke ich neue Erſcheinungen gangenen Jah in ihr, die mich, wie ſchöne Partien in zt, die von Er Es1 weiten Landſchaft, überraſchen und entzücke Schillers Verlobung Charlotte führte den Freund am Hofe ein ebnete ihm die ſchwierige Bahn in die marer Geſellſchaft, von deren ſteifem Ton Schiller, der Freiheits⸗Dichter“ allerdings ahg ſtoßen fühlte. Seinem Schaffen brachte ſie d größte Verſtändnis entgegen. Dennoch geſch es, daß Schiller ſich überaus leicht von ihr K als er Charlotte von Lengefeld fand, die ſpü ſeine Braut wurde. In einer nicht ſehr auftig tigen Weiſe veyſchwieg er Frau von Kalh! beſtehende Verlobung, von der doch ande Freunde wußten, ſo daß ſie nicht zu unme gekränkt war. Daß ſie danach von ihrer Eif ſucht hingeriſſen wurde, wer wollte es dieſ leidenſchaftlichen Natur verdenken? Und der müſſen wir Schiller unrecht geben, k er den Schweſtern Lengefeld erklärt:„Sie nie wahr gegen mich, als etwa in einer leibe ſchaftlichen Stunde, mit Klugheit und g wollte ſie mich umſtricken.“ Charlotte bat ihre Briefe, die ſie zuſammen mit den vernichtete. Viele Jahre ſpäter kam es dennoch zu eine verſöhnlichen Ausgang dieſes häßlichen Zu ſtes. Charlotte ſchrieb Schiller nach einer „Wallenſtein“⸗Aufführung einen tief ergriffene Dankesbrief, den Schiller in ſichtlicher Beh gung beantwortete. Frau von Kalb ſtarb im hohen Alter, dem ſie die letzten 23 Jahre blind geweſen Ihre Augen waren immer ſo ſchwach gew daß ſie niemals die Sterne geſehen hat, F. e Maßnahme Za ießlich der ib Mm. nn. mitten im Revier lag. Droben mußte er ſich neben Sepp hi und der unterwies ihn nun über ſei halten. „Schauens her, von da drenten mug Böckerl kommen,„is koa ſchlechts net, ſchon lang. Wanns kimmt, da gehens langſam in Anſchlag, ganz ſtad gehens mit der Büchſen, damit's net derkannt wei An d' Vorderläuf gehens hoch, und am Blattl ſan, nachat ſchiaßens. Abe ruhig bleiben.“ Der Manl verſprach, alles genau ſt zuführen, wie es der Lehrmeiſter erklärt Aber viel, viel Geduld mußte er noch Er ſah ſo manches auf der Wieſe, wa ſich gern vom Sepp näher hätte erläutern ſen, aber dazu war jetzt nicht die Zeit Böckerl hatte es gar nicht eilig. Aber gß dann endlich den Grind aus den Fichten und, langſam und vorſichtig nach allen ſichernd, heraustrat, da wollte der Max Aufregung das Gewehr hochreißen. Aber die ſchwere Pratze vom Sepp ſeinem Arm. Und ganz leis und eind drang es zu ihm hin. „Zeit laſſen, ſag i, Zeit laſſen!“ Da nahm ſich der Maxl zuſammen, Z0f Zoll hob ſich die Büchſe, wie ſich der 1 vom Sepp ſeiner Hand milderte. U hatte er endlich Korn und Kimme auf roten Fleck beifammen, auf den er ablh mußte; ohne daß er überlegte, umfa Hand feſter die Wafſe, der Finger legte den Abzug. 5 Päng!— fuhr die Kugel aus dem Lauf Der Maxl hatte weder gewackelt noch muckt. Gut abgekommen war er, wie es ſog der Sepp mit leiſen Worten anerkannt (Fortſetzung ſo lannheim Die Wirtſchaſtsſeite 26. Juli 1936 25. Fun Ml deſſen gewallige, dle kmihen Beff ſtand nicht lange r5 ff zu zer uch ſonſt der Bo⸗ e, riß er ſich im von Mannheim it Charlotte wie⸗ Von der erſten Verhältnis wie⸗ hreibt Schiller an derbare weiblicht im für mich, die em meinigen, zu die Maßnahmen der Reichsregierung, die aus der Kriſenzeit überhöhten Zinſen auf ein rdie Wirtſchaft tragbares Niveau zu ſenken, id mit dem am 2. Juli erlaſſenen Geſetz über pothekenzinſen zu einem gewiſſen Abſchluß mmen. Ueberblickt man die verſchiedenen ige des deutſchen Geld⸗ und Kapitalmark⸗ dann kommen vorläufig nur noch die pri⸗ Induſtrieobligationen für eine Konver⸗ m Fortſchritt un⸗ ſon in Frage. Auf dieſem Gebiet haben ſich im ue Erſcheinungen gangenen Jahr auch ſchon einige Anſätze ge⸗ ſt, die von Erfolg gekrönt waren. — 232. 4 ver Partien in einer zei und entzücken“ Es iſt überflüſſig, den Wert der Zinsſenkungs⸗ iahmen für die deutſche Volkswirtſchaft feute noch einmal näher darzulegen. Es ge⸗ 1 darauf hinzuweiſen, welche Bedeutung 4 1 am Hoſe ein ſe ahn in die Wei“ ſteifem Ton Maßnahmen allein für die verſchiedenen nſ nn des Reiches haben. „allerdings ab Aſchließlich der jetzt beendeten Zeichnung von en brac Mill. RM. Aobanleſhe ſind insgeſamt Dennoch geſcht Milliarden RM. zur Konſolidierung ge⸗ eicht von ihr löft Amen. Ohne die vorangegangene Konverſion d fand, die ten dem Staat allein für dieſe Konſolidie⸗ Zanleihen jährlich etwa 67 Millionen RM. Anafen mehr entſtanden. 156 Kreditverhältnis hat aber ſeine zwei wicht m eil„ Gläubiger und Schuldner ſtehen ſich von ihrer Eife genüber. Und wenn ſich in dem Kreditver⸗ wollte es dieft nis Aenderungen vollziehen, nken? m lt ſich die Entlaſtung des einen Partners Keinem Verzicht oder zu einer Belaſtung des lberen Partners aus. Im Falle der Zins⸗ llungsmaßnahmen ändert hieran auch nichts Tatſache, daß ſich die Entwicklung ohne en äußeren Zwang ganz organiſch auf Grund—5 allgemeinen Kapitalmarktentwick⸗ vollzog. n. hatte alſo zur Folge, daß der drigeren Zinsverpflichtung des Schuldners eltſprechend niedrigere Zinseinnahme des ubigers gegenüberſtand. Soweit als Gläu⸗ er irgendwelche gewerblichen Unternehungen, fen oder Feokiſcaſſcen M kage kamen, war, von der wirtſchaftlichen ohen Alter, noch 2 geſehen, für“ dieſe die geringere Zins⸗ lind geweſen wut, fimahme allgemein durchaus tragbar, jumal hen l hurch die wirtſchaftsfördernden Maßnahmen ſehen hat. F. der echt geben, wen enklärt:„Sie war a in einer leide ugheit und Aſt Charlotte bat um n mit den ſeinen dennoch zu einem häßlichen Zwi⸗ hiller nach einer ti if 4 hh Regierung die aus der Tätigkeit des Un⸗ hmens erwachſenden Einnahmen eine ſte⸗ Heſſerung erfuhren. beihilfen auf Antrag einer Reihe von Einzelperſonen bewirkte ginsſenkung aber doch eine fühlbare Ver⸗ ihrer laufenden Einnahmen. Die hat unter den Vermögen vieler Volksgenoſſen eine traurige Ernte gehalten, und was aus dieſer Zeit noch herübergerettet wurde, reichte oft nur aus, um das Notdürf⸗ tigſte für den Lebensunterhalt aus den laufen⸗ den Zinseinnahmen zu decken. Alter oder Krankheit waren teilweiſe ein Hindernis, zu⸗ ſätzliche Einkünfte zu erzielen. Durch eine Ver⸗ ordnung vom Februar dieſes n iſt dafür eſorgt worden, daß in den Fällen, in denen die 0 enkung einen irſügen Einnahmeausfall bedeutete, allen bedürftigen Perſonen deutſcher Staatsangehörigkeit auf Antrag Härtebeihilfen bewilligt werden. Vorausſetzung war natür⸗ lich, daß die betreffenden ſeit Ende 1934 Eigentümer der zinsgeſenkten Wertpapiere ſind. Der Geſetzgeber hat in dieſer Verordnung die Bedürftigkeitsgrenze bei weitem nicht eng gezogen. Die Geſamteinkünfte im vergangenen Jahr durften 1200 RM. nicht überſteigen, außer⸗ Die soziale Seite bei den Zinssenkungsmafnahmen ſiegierung verhinderte eins unsoziale Auswirkung der Aktion/ Mormalzinssätze auf dem„schwarzen“ Geldmarkt dem wurde für Ehegatten ein Zuſchlag von 300 RM. und für Kinder ein ſolcher von 200 RM. feſtgeſetzt. Denken wir zurück an die Zwangszins⸗ ſenkung durch die Brüningſche Notverordnung vom Dezember 1931; da hat man ſich um die ſo⸗ zialen Geſichtspunkte wenig gekümmert. Man hat im Gegenteil trotz der Zinsſenkung nicht verhindern können, daß der Wert der Renten⸗ papiere von dem damals ohnehin ſchon niedri⸗ gen Stand noch weiter zurückging. Der Durch⸗ ſchnittskurs der geſamten Wertpapiere, der im Juli 1931, dem Monat der Bankenſchließung, 81,4 vH. betrug, ging nach der Zwangszins⸗ ſenkung bis Juni 1932 auf 60,4 vhH. zurück. Die nationalſozialiſtiſche Regierung hat den Ren⸗ tenbeſitzern auch nach der organiſchen Zins⸗ ſenkung ihre Effektenwerte nicht nur erhalten, ſondern beträchtlich erhöht. Die Kurſe beweg⸗ Deutsch-schweizerisches Verrechnungsahkommen Durchfllnrungsbeschluff des schweizerischen Bundesrats/ Bestimmungen flülr Zinszahnlungen Der Schweizeriſche Bundesrat hat mit Wirkung vom 22. Juli einen Durchführungsbeſchluß zum neuen deutſch⸗ſchweizeriſchen Verrechnungsabkommen erlaſſen. Derſelbe tritt mit ſofortiger Wirkung in Kraft. Es werden darin vor allem die Einzelheiten des Reiſever⸗ kehrs genau geregelt. Sie beziehen ſich auf die Aus⸗ zahlung der Reiſekreditbriefe, Reiſeſchecks und Ak⸗ kreditive, auf die Sach⸗ und Bargutſcheine, auf die Art der Auszahlung an ſolche Reiſende, die in der Schweiz Privatquartier beziehen und auf die Aus⸗ zahlungsaufträge der deutſchen Verrechnungskaſſe, zur Beſtreitung unvorhergeſehener Ausgaben, ſowie ſchließ⸗ lich auf die Rückgabe nicht verbrauchter Frankenbeträge vor der Ausreiſe aus der Schweiz. Ueber die Hand⸗ habung im einzelnen dieſer Beſtimmungen haben wir bereits berichtet. Zu bemerken iſt noch, daß die Aus⸗ zahlung der vor dem 1. Juli in Deutſchland ausge⸗ ſtellten Reiſekreditbriefe uſw. durch die ſchweizeriſchen Einlegeſtellen gemäß dem deutſch⸗ſchweizeriſchen Ver⸗ rechnungsabkommen vom 17. April letzten Jahres nicht in Gutſcheinen, ſondern in bar erfolgt. Das gleiche gilt für die im Monat Juli 1936 für den Sanatoriums⸗, Studien⸗ und Erziehungsaufenthalt ausgeſtellten Reiſezahlungsmittel. Zuwiderhandlung gegen die Vorſchriften über den deutſch⸗ſchweizeriſchen Reiſeverkehr können zur Beſchlagnahme der Reiſe⸗ zahlungsmittel und zu Geldſtrafen führen. Hotel⸗ anweiſungen, die ſchweizeriſche Zinsgläubiger zur Ab⸗ tragung der Fundingbonds erhalten, ſind nicht über⸗ tragbar und nur ſechs Monate giltig. Neu iſt die Beſtimmung, daß Zinsüberweiſungen in der Schweiz domizilierter Schuldner an in Deutſch⸗ land domizilierte Gläubiger mit Einſchluß von Aktien⸗ dividenden und ſonſtigen Gewinnanteilen nur durch Einzahlung auf ein beſonderes Konto bei der Schwei⸗ zeriſchen Nationalbank zuläſſig ſind. Hierunter fallen auch Zinſen und Dividenden aus Depots ſchweizeri⸗ ſcher Wertpapiere von in Deutſchland wohnenden Per⸗ ſonen bei ſchweizeriſchen Banken und ſonſtigen Depot⸗ verwaltern. Durch Vermittlung der Schweizeriſchen Nationalbank ſind ferner ſämtliche Zahlungen in der Schweiz domizilierter Perſonen an in Deutſchland do⸗ mizilierte Perſonen zu überweiſen, die nicht auf einer Verpflichtung beruhen. Ausnahmen gelten nur für die Zahlungen im kleinen Grenzverkehr, einſchl. der Zah⸗ lungen für Löhne, Gehälter, Ruhegehälter, Honorare u. dgl., ſodann Kapitalzahlungen einſchl. der Erlöſe aus dem Verkauf von Wertpapieren. Neu iſt die aus⸗ drückliche Ausnahme von Ueberweiſungen von Ver⸗ mögenserträgniſſen und Gewinnanteilen für Rechnung von deutſchen Verſicherungsgeſellſchaften, die in der Schweiz zum Geſchäftsbetrieb zugelaſſen ſind, oder die ohne dieſe Zulaſſung in der Schweiz ordnungsgemäß das Verſicherungsgeſchäft betreiben, wie z. B. Rück⸗ und Transportverſicherungsgeſellſchaften. Der Mahlſchein Nach einer Anordnung der Hauptvereinigung der Deutſchen Getreidewirtſchaft ſind diejenigen Mühlen, die Lohn und Umtauſch mit Erzeugern, Deputat⸗ empfängern eines Leibgedinges betreiben dürfen, ver⸗ pflichtet, ab 1. September 1936 den Empfängern einen Mahlſchein auszuhändigen. Die Wirtſchaftliche Ver⸗ einigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen wird zu dieſem Zweck einen für das geſamte Reichsgebiet gül⸗ tigen Mahlſchein herausbringen. Wann und durch wen dieſer in Blockform erſcheinende Mahlſchein zu be⸗ ziehen iſt, wird noch bekanntgegeben. ten ſich ſeit Frühjahr 1935 mit geringen Schwankungen immer nahe der Parigrenze. Schutz vor Zinsausbeutung Für die weniger bemittelten Kreiſe ſind die kürzlich erlaſſenen Höchſtkoſtenvorſchriften für Tilgungskleinkredite ebenfalls von großer Be⸗ deutung. Hier handelte es ſich darum, auf dem Gebiet der Kredit⸗ und des nicht organiſierten Geldmarktes Mißſtände zu beſeitigen. Meiſt waren es Fene ſchwache Volksgenoſſen, welche auf dem ſoge⸗ nannten Geldmarkt“ Kredit zu er⸗ halten verſuchten und in vielen Fällen nur zu unerhört hohen Zinſen und ſonſtigen Koſten das Geld erhielten. Hier iſt der Reichskom⸗ miſſar für das Kreditweſen jetzt eingeſchritten und hat nicht nur den Normalzinsſatz für der⸗ artige Tilgungskleinkredite feſtgeſetzt, ſondern auch die Proviſionen und die Höhe der Reben⸗ koſten genau beſtimmt. Damit ſind alſo die kreditſuchenden Volksgenoſſen, deren hier in Betracht kommende Zahl allerdings nicht über⸗ ſchätzt werden darf, vor einer Zinsausbeutung eſchützt. Der beſte Weg für die einen kleinen redit ſuchenden Perſonen führt aber, das ſei nebenbei bemerkt, zu den eigentlichen Kredit⸗ inſtituten, z. B. zu den Sparkaſſen, die vor⸗ nehmlich das Kleinkreditgeſchäft betreiben. Die Bemühungen, ſoziale Härten bei den Zinsſenkungsmaßnahmen nach Möglichkeit zu vermeiden, ſind ſchließlich bei dem Geſetz über Hypothekenzinſen vom 2. Juli zum Ausdruck gekommen. Dieſes Geſetz 1 die Senkung der Mten für Privathypotheken eingeleitet. Der eg der freiwilligen Zinsſenkung iſt grund⸗ ſätzlich beibehalten worden. In der erſten Ver⸗ ordnung Z0f Durchführung des genannten Ge⸗ ſetzes iſt beſtimmt, das im bei einer befonderen wirtſchaftlichen Rotlage des Gläu⸗ bigers über den auf 5 vH. feſtgeſetzten Zins für die Dauer der Notlage ef angen werden kann, ſofern die höhere Belaſtung für den Schuldner erträglich iſt. Der Zinsſatz darf aber nicht mehr als auf 6 vH. feſtgeſetzt werden. Auch eine beſondere Notlage des Schuldners iſt an⸗ gemeſſen zu berückſichtigen. In ſolchen Fällen darf der Zinsſatz auf nicht weniger als ö vh. geſenkt werden. Die Geſamterſparnis der privaten und öffent⸗ lichen Wirtſchaft an Zinſen, die den Zinsſen⸗ kungsmaßnahmen ſeit 1933 zu verdanken iſt, wird vom Inſtitut für Konjunkturforſchung mit nunmehr über 600 Mill. RM. angegeben. Man ſieht aber aus den obigen Darlegungen, daß der Staat ſich darum bemüht hat, gerade den minderbemittelten Volksgenoſſen aus die⸗ ſen Zinsſenkungsaktionen keine Belaſtungen aufzu eſel Sein Ziel war im Gegenteil, aus der Befreiung der Wirtſchaft von dem uner⸗ träglichen Zinsdruck eine ſolche Belebung her⸗ vorzurufen, daß durch Arbeitsmöglichkeit alle Volksgenoſſen ſich ihren Unterhalt verdienen können. Die bisherigen Erfolge haben die Rich⸗ tigkeit dieſes Weges beſtätigt. N unt, wenn n Sepp hin über ſein W nten muaß un lhr Geld er Wieſe, was itte erläutern gte, umfa nger legte er, wie es anerkannt ortſetzung folg) em wiegt schwer im Reuinn 27. zuli-0 vorm. bis 8. August n n s ist ein lrrtum, wenn da manchmal gesagt wird, der Sommer-Schluh- Verkauf ist nichts Auhergewöhnliches. Dieser falschen Auffassung steht aber gerade in diesem Ssommer der Beweis gegenüber, daf durch dĩe lange Regen- zeit manche Ssommerwaren nicht ver⸗ kauft werden konnten, die aber jelzt auf jeden Fall heraus missenl So łkommt es zwangsläufig, daſ die Preise für dĩese Waren erheblich gesunken sind. Gibt es einen besseren Beweis als diesen! Wir erwarten sSie deshalb möglichst gleich am Montag morgenl e 1 Mannbeim Sport und Spiel vroon, 3unt mommdeim die fünf beſten monnheimer Leichtaihleten. 46 Jugendliche dürfen nach Berlin zur Entſcheidung.— Der 0 5 u 05 gungen 155 gene 15 Die hieſige Leichtathletik erntet jetzt die Früchte jahrelanger Aufbauarbeit a wurde, hat die a Nannheim er⸗ Die deutſche Leichtathletikmannſchaft für die beſetzung unſerer kurzen Staffel kommt etwas kfanarei 5 i e 1 l. Oipmpiſchen Spiele ſteht. Bier Badener, dar:⸗ überraſchend— der Stolper Gillmeiſter ſteht——— A 4 an di Uenn zelt⸗ unter zwei Mannheimer Athleten, fin⸗ auf Nr. 3 der 4100⸗Meter⸗Staffelmannſchaft. Bahn geht geſchloſſen in Braunſchweig a Fahrttoſt ſw in durch 2* ebernahme der den wir in ihren Reihen. Die hieſige Leicht. Wohl nie trat, Neckermanns hervorragendes Start. In Breslau und Magdeburg m Ralln—33—5 Dieſe Maß⸗ athletik erntet jetzt die Früchte jahrelanger Können ſo deutlich in Exſcheinung als gerade Steherkämpfe ausgefahren. un in Pe den 5 ied 2* 18 ſelb eſtens begrußt wer:⸗ Aufbauarbeit, die für manchen vielleicht nicht im Rahmen von Staffelkämpfen. n teiligen ſich Metze und Lohmann an if ei der Jugend ſelbſt wurde ſie mit Be⸗ ſchnell gemug ging dadurch aber um ſo krſheſ Auch Bernhard Greulich wird während weiteren-Lauf um den Preis des Franzöff —— bau Mis wir von dem reicher wurde. Denn gerade im Sport ſtellt der erſten Auguſtwoche im Olympiſchen Dorf Radfportverbandes der Steher.— Auf 7 gruppenleiter des Reichsbundes für Leibes⸗ die Ausdauer— die Augen auf ein Ziel ge⸗ wohnen. Seine Verufung als dritter deutſcher Straße wird auf der Strecke rfurt— Lan B Siedgag wurden bei der richtet— einen der weſentlichſten Faktoren dar, Vertreter beim Hammerwurf zeigt, daß die falza— Mühthauſen die Deutß 13 beriich der Freiplätze ſechs Fachämter, wie um zu einer gewiſſen Leiſtung zu kommen. Und Führung ſeinem Können volles Vertrauen ent⸗ Keteiemanmi aftsmeiſterſchaft en folgt, berückſichtigt: Kanu 12, Rudern 11, Leicht⸗ wer die Trainingsarbeit des Poſtſportlers t. Gelingt es Greulich, ſich beim Im athletik 10, Fußball ö, Handball und Hockey je 4. Neckermann in den letzten Jahren verfolgte, etttampß mit der gleichen Unbekümmertheit Hiudern Am Freitag wurden die jugendlichen Ka⸗ wer Gelegenheit hatte, die langſam anſteigende und Ruhe im Kreis zu drehen wie im Trai⸗ nuten auf dem bieſigen Rathaus von dem Kurve ſeiner Leiſmugsfähigfeit zu bebeachten, ning, ſollte er beim Entſcheidungskampf der werden Regatten in Koblenz und F. fiädtiſchen Veigeordneten Dr. Zeiler empfan- der erkennt, daß jever Erfolg die Frucht vor“ beſten Werfer der Welt ein Wort mitzureden(Frauenregatta), pedan taltet, In An gen, der ihnen herzliche Ermahnungen mit auf en, 3 1 n 5 Eniſcheid die lu n ee auf morgen einſtellt. In Berlin wird Necker: Die Mannheimer Kolonie wird hinter ihren Entſcheidung und, n denden. den Weg gab und ſie auf die Bedeutung per mann über 200 Meter an den Start gehen, und Landsleuten ftehen; ſie ift ſtolz D Ker⸗ internationalen Veranſtaltung der Lut 7 n Olympiſchen Spiele eindringlich hinwies. Am ZAer r 4— .53 er 3 die Kanu⸗ wir ſind überzeugt, daß er ſein Beſies geben mann und Greulich auf olympiſchem Boden hafener RV und Rc 18 München an Autoris jugend bereits die Fahrt nach Berlin angetre⸗ wird, um ehrenvoll zu beſtehen. Die Um⸗ kämpfen zu ſehen. Start.— Im 1 ien, die ſie in Form einer vom Fachamt Kanu⸗ Mannet: Fußball 4 ſport veranſtalteten Sternfahrt ausführt. 1 1 11 1v v wird am Sonntag bei den Vorſchlußrund ——5*— meig sh upi⸗ 100 Meter Reckermann(Poſt) Keller(TV46) 11,0 Abele(MTo) 11,0 Marquet(Poſt)„Iſele(TV 46) 11,4 Rückſpielen f 0 4 indſ eſtadt erſt am kommenden Donnerstag antreten. 200 Meter Nedermann(woſt) Keller(Tw46) 22,6 Abele(mæch) 22,7 vöſchler(Mæch)„Reimer(MXG). Wancg aden u ſtadt f E˙1 gegen Upeſt Budapeſt und Sparta Prag ge 400 Meter voſchler(Mrch meimer(Mroz„Gurdner(Tv 403 Hafenſuß(mrch Abel, W.(ofe Ambroſiand Mailand.—. Der, ponſißh f 800 Met 952 52,3. 5½% Mecharau) 52,5 Deutſche Meiſter Schalke 04 gaſtiert Aur lleuer deutſcher fegler-Sieg 3 auwner(xufd) z baſentuß(m400 Bortert(Mrg½4Zanſer(M fet 05 0 Manfet dand ſnien Lhenen f n 3 8, 3 N 8„ 7 7 e e e Die Dreier⸗Mannſchaften kämpften auf der i Wieaoränh bo W 10 05 4276 223 25 Wi 5 -Bahn um den— n 3000 Meter Laufer(Voſt) Hotter(Poſt).36 0 Höfer(MG(Poſt) Spielen. In die erſten Plätze teilten ſich ume⸗ 5000 Mete 28, 6 48, kla Flunland und Schweden. Gewinner des zen ooleer(wofhz, Dauner(Boſf 15, Lauler(maseh ooſer(mr4) 47g diſcher(woſ Münchener Reitturnier— -AiEM ik e„ 3 1 3„ 9— 4„ Pokals wurden die Amerikaner Repp, Norris 110 Meter Hürden Marquet(Poſt) Herrwerth cKüti undras(mrch, Braunbarth 010 Koch(Poſt) 18,4 Vom Wetter begrel hatte das Münchenet reitag wieder eine anfeh und Crimmins mit 2483 Holz vor Finnland 400 Meter Hürven 310• 418, Reitturnier am 4 (380) und Schweden(2308). Einen ſchönen 9 Braunbarth 490 Marauet(Woſt) g Koch(Poſt) 60%0 Andrüß(Mac) Kammerer liche Zuſchauermenge guf den Turnierpli 3 bdeutſchen Erfolg gab es in der Einze l⸗ 4/4½1½000 Meter Poſt 43,5 MTG 44,2 TV 45 45,0 TV 46 II. 45,6 MT II. 46,5 lockt. Neben Dreſſuxprüfungen und Schaunun F 4 Weltmeiſterſchaft auf der g Hochſprung Zung(Moh) 1,77 Marquet(Poſt)„ Ziegler(TV 46), Ahsl, W. ſofe Paulus(Germ.) mern ſtand als Hauptereignis ein Jagt 1 nn—— Stabhochſprun Tu 46) Maaß(TV46) 3,0 Waipel(Olers: Gianb T 2a 400 Len W wrhen n 14 N Holz als einziger Bewerber die 900⸗Holz⸗Grenze s bHofſmann aa h Te 2,f90% Kaufmann(P ⁰ zu dem 77 Pferde geſattelt wurden. Den n ghee menneinerosft, vn, wier, der dure fiv.t mem f memi, dustgr uen uft f kaen 0 zel(Bahn): 1. Goldammer(Frankfurt Dreiſprng Lerrwerth(Tngig; Lorent(wach Loch u(Woſth zg aust(o, Koch 1(Woſt) 1/17 den rumäniſchen Bölt. Tudoran den Ausſchß abe a..) G0525. 527 82 088 Kugelſtoßßen Schauer(TV 1430 echwebler(Ti9 Treiber(mrch) 10 Junglmerch) 12,08 Age hv 0 zum Siege. 4— 3. Norris cuSeh) s61; 6. Robling(uenl) 813; Speerwerlen h orgi)(ai voffmann hz Tveiber chrd„ gh Oerg) wraimbartb ſt mebniſſe: Hiech 7, Karlsſon(Schweden) 810; 8. Koch(USa) Distuswerfen Jung(Mr6) 40,93 Greulich(TB•46), Hornig(Mrch) Fulterer(Wer: Abel, Gg.(Bſs“ W 183 eib 3 0 af 4 809 Holz 9⁵ 336 5 mania)(Get36 0 u Reganenh 21 Ravon de. Soleil(Oolt, Tudean⸗Rammmg Hammerwerſen Greulich(TV 83 Größle(Tv 1065 Maaß(Tv 475 eng Hertlein(XV 3805—53 5 B 4 nlmann 4 2, 93 algenſtri-Stur nnf. Fege Fortuna Düſſeldorf hat recht viel vor Frauen: ein) 0/5.8; 4. Fridolin(Oblt. K. Ha e) U00 3 Spdal für den Bee.—7 100 Meter Wendel(u 40 Ott(xu 46) 13, Brechter Tu 40% Happer(mroh„Baumgart(T4% II krstklsssige. balſpietzeit ein überaus as reiches Fe 80 Meter Hürden Wendel(TV 455 Happel(wrch 4 5 Langer(meh Brechter(TV 406 Maurer(TV 196 Vorausſagen für Sonntag—— ramm zuſammengeſtellt. Wir ſchätzen, daß es 4% 100 Meter Tu 46 51½ mo 55, vfn 50,½ ZJahnNecharau 50,0 München⸗Riem: 1. Rennen; für die iheinländer etwas zuviel wird, wenn Iſolani— Leibhufar. 2. Rennen: Contdg ſtehe rd ude Hochſprung Wendel(TV 46) Kehl(UfR).,36 Hübner(TV mnenzeh 1,30 Andreage(TV 430 Sung 4 Wnes ehen und„ Speerwerſen Westott(MTo) Happel(Mroh Schreck(Mrhz“, Egger(Bfn) 26,63 Braun(Mroh))„„Sturmvogel. 4. Mennen! nuſemong das Programm an: 20 349. 23,40 Cos II. 5. Rennen: Graf Almaviva— Ri gen. Sehen wir uns nur 1 Diskuswerfen Bäuerle, W. T 46) 33,56 25 1„Gleißner. A1414 Mülheim⸗Duisburg: 1. Renneg — 7 30 f—— — Lindenbof, arage arl Fflelnr. Mayer, Mannhelm Nußknacker— Chemielehrer. 2. Rennen: gif Meerfeldstraße-11- Feinruf 23166 ld— Graf Moltke. 3. Rennen: Odemvald 16. Auguſt: Fortuna— SVKlafeld(Po⸗ Das dee Sport am Dochenende beingt ens——3— Rümmie annuf Walghef For⸗ 6. Rennen? Voltaire I1— Gräfin Maiz „Fortung, 23. Muguſt: Ou Waldhof or⸗„Großer Preis von Deutſchland“/„Braunes Band von Deutſchland“) Davis. Zennenz Elſane er Segeflug,. Mu — tuna(im Falle eines Sieges über Klafeld), 29. Tura f— Fortuna, pokal-⸗Herausforderungsrunde England Auſtralien/ Welt⸗Keglerturnier in Berlin Sintflut— Reizjäger. 30. Augu t: Vorw. Raſ. Gleiwitz— For⸗ tuna(in Halbau), 12. September: 1.§C Die Vorbereitungen für die Olympiſchen Motorradpreis von Belgien“ ebenfalls ein Oblt. Thofelt verletzt Rürnberg— Fortuna, 13. September: Spiele ſind in allen Ländern ab eſchloſfen Ereignis abgewickelt. ſind die Es iſt möglich daß di Vih Stuttgart— Fortuna, 20. September: worden, an die dreißig Rationen haben im DawW⸗Jahrer A. Geiß. W. Winkler(250 cem) kamß if— ich, daß die ſchwediſche R ——— Schalle 04, 26. Dezember: Slympiſchen Dorf in Döberitz bereits ihre ſowie Mansfeld und Steinbach(500 cem) für 25 5 411* 2 5 Schwächung erfüh Dr 20 alle 04— Fortuna. Suartiere bezogen, alles iſt bereit, die Spiele dieſes Rennen gemeldet.— Der 4 . 3 Stätt Kört 3 Das feiert—. 04 Pferdeſport daß es fraglich erſcheint, ob er f i er großen Eröffnungsfeierlichkeit au em„un. ymt— Lohmann ſiegt in Köln Reichsſportfeld ſteht ganz unter dem Eindruck bringt Deutſchlands wertvollſtes Rennen, das ſchen Spielen teilnehmen kann. Thoſelt hot FR Rach langer Pauſe wurden am Freitagabend dieſes großen⸗Ereigniſſes. Es bringt für die mit 100 900 RM ausgeſtattete„Braune Band Amſterdam 1928 Olympiaſieger im Moderme* auf der Radrennbahn Köln⸗Rfehl wieder Sportler, deren Sportart nicht in as olym⸗ von Deutſchland“(2400 Meter), das auf der Fünftampf. Steherrennen veranſtaltet, die 7000 Zu⸗ piſche Programm aufgenommen wurde, Ver⸗ Münchner Bahn in Riem entſchieden wird. Ein 4 ſchauer angelockt hatten und im Hauptrennen, anſtaltungen großen Formats. Da ſind bei⸗ Dutzend Pferde iſt in dieſem größten deutſchen Silberpokal für Schulkämpfe dem„Goldenen Rad von Köln“ einen ver⸗ ſpielsweiſe die Welt⸗ und Europa⸗Meiſter⸗ Pferdeſportereignis ſtartberechtigt. Die deutſche 4 FHennhei dienten Sieg des Bochumers Walter Loh⸗ ſchaften der Wurftaubenſchützen in Berlin⸗ Spitzen laſſe iſt vollzählig vertreten. Sturm⸗ zwiſchen deutſchen und engliſchen Schülern—33 mann erbrachten. Wannſee, am gleichen Ort die nationalen und vogel und Nereide, die Derbyſieger der beiden Die Deutſch⸗Engliſche Geſellſchaft hat internationalen Deutſchen Golf⸗Meiſterſchaften letzten Jahre, treffen zum erſten Male aufein⸗ Berliner Hermann⸗Lietz⸗Schule einen filhe Die Ergebniſſe: und das Welt⸗Keglerturnier in der„Deutſch⸗ ander, und zu ihnen geſellt ſich mit Corrida Pokal als Wanderpreis geſtiftet für fp landhalle“. Der„Große Preis von Deutſch⸗ das beſte ältere Pferd Frankreichs.— Außer 1 f land“ für Rennwagen. Das„Braune Band München⸗Riem veranſtaltet noch Mülheim⸗ Salem Ain Zönnfenden Gro es Goldenes Rad“(1 Stunde): 1 IIIIIIII 1. Lohmann 66,220 Km.; 2. Leuer 250 Me⸗ pon Deutſchland“ i* 4 7 p an n München⸗Riem und die Duisburg Galopprennen.— Im Rahmen der f f— Wbiüe 11 4.. Davispokal⸗Herausforderungsrunde ergänzen großen Münchner Veranſtaltung, führt der fuphabeien Eez 50 4 nes Rad“(50 Km): 175 Iffland 49.800 das Programm in würdiger Weiſe. Der Wich⸗ Reichsverband für Zucht und Prüfung deut⸗ School. Der Pokal wird dem Sieger durg— Km.; 2. Guzek 48.495 Km.; 3. Breuer 47,380 en ſchen Warmbluts in München noch eiſ. Reie Henzog von Braunſchweig überreicht. Km. 4. Zims 46.010 Km.; 5. Wenzel 44.610 Km Motorſport me — Werner Krüge'r»Ged'enken“(2⁵ y Jahre Pferderennen in München“.— Im 4—— Kilometer): 1. Krewer 21:39,2; 2. Metze 30 0 Sane 3235 A⸗„weißen“ Sport Japaner lieber allein——— 8 N„Hif nd“ rbur ⸗ W 18 7 4. Hille 110 Me weg. 20 Rennwagen aus fünf Rallonen, wird der diesjährige Davispokal⸗Wettbewerb.—4— iwer⸗Ferigen be 735 S Fhreis a* K en 5 Sieger 47 als dieſes Lachen i olland, nehmen da ere Rennen über der europäiſchen Zone in imbledon gegen 3 Uſt 3 2 ausſchled, Scherzworten erfüllte Treiben. Als man an Zims/ Küſter in Mailand Kilometer auf. An der Spitze ſtehen natür⸗ Auſtralien im n in Mailand lich die deutſchen Wagen der Auto Union mit trifft nun am Samstag und Montag ſowie Sprunggrube gewirkt hatte, zog er ſich mi Auf der Vigorelli⸗Radrennbahn in Mailand Roſemeyer Stuck, von Delius und Varzi ſowie Dienstag nächſter Woche Auſtralien an gleicher nen„ eiſhas“ zum nebenanliegenden M gingen am Donnerstag die Kölner Zims⸗Küſter die von Mercedes⸗Benz mit Caracciolg, von Stelle in der Herausforderungsrunde auf platz zurück. Wir wollten ihn noch eiwas—— an den Start. Vor 15 000 Juſchauern belegien Brauchitſch, Lang, Chiron und Fagioli, am Fnaland, das den Pokal berteipigt. 5 horchen, über die Form und Leiſtungen ſe ſie in einem 60⸗Kilometer⸗Mannſchaftsfahren, Steuer. Der„Große Preis von Beutſchland Mannheim wird die Badiſche Mannſchafts⸗ Mädels, da ſie mit Stoppuhr und Miß— bas die Einheimiſchen Olmo⸗wiemonteſi ge bildet den Beginn der eigentlichen„Großen meiſterſchaft beendet, In der Schlußrunde wirten, wenn ſit zeinen dabei gieht, Au wannen, den vierten Platz. Ein Verfolgungs⸗ reiſe“, die in der Swnz in Italien und ſtehen ſich der Taͤ Mannheim und Ta Pforz⸗ war nichts aus ihm 2 zu bekommen. rennen Italien gegen Ausland wurde ebenfalls panien fortgeſetzt werden. Der Kampf um die heim gegenüber.— Im ihre Foym iſt gut, Wetter und alles heh von den Italienern gewonnen. Die ſiegreiche Vorherrſchaft im europäiſchen Automobilſport ihnen ſehr“, einige kunze im Telegrammfff Sie /e Mannfchaft Guerra⸗Bini⸗Linaxi⸗Olmo⸗Piemon. wird alſo auf dem Nürburgring eingeleitet.— Schwimmen haltene Worte und freundlich lächelnd miß 4 20 teſi fuhr dabei das überragende Stundenmittel Auf der bekannten Rundſtrecke von Francor⸗ werden einige nationale Veranſtaltungen höflichen Verbeugung verabſchiedet er aund“ bruchs- und f von über 50 Kilometer. champs wird am Sonntag mit dem„Großen durchgeführt, und zwar in Regensburg und„I muſt go“. „ 7—+7„ Iniedrige Dreile für Lager⸗-Reſtbeſtände“ lIhre Wertsacl verschlossene sonstigen Di⸗ iedetzeit gern DISC FII beposite iLindenho-, 5 eckarstadt, Neckarau, M 4 Mannheim, O 4, 7, am Strohmarkt Lucdwigshafen a. Rn., Ludwigstraße: Iiſiſiiiiii —.— — — — —4 15 1 1 4 445 10 14 26. Juli 1200 1. tag gelangte bereilz chwimmen Duet ing einiger Dü reichen W1 ia⸗Mannſchaft der aunſchweig an Autorisierte Vertretungen für Vorſchlußmun 1 Auto-Fels okal die End Schwetzingerstr.74 Ruf 442 49 Toi88æ Schwärzel Sparta Prag g G 7, 22 Nuf 26345 6G7, 22 Der vorſähtſ 4 gaſtiert zur furter Stadior 'n FC. 05 Schn Hurnier tte das Mü ieder eine a Die Hannheiĩmer treffen ʒĩch in Heidelberg 910 4 aabfer arcours legten A— die Zei ILets in den zran den Autf Siechen-Bier-Stuben glaſſe I 1 Anlage 35 hei Glock und Förderer J lt. Brinkman Seither Stödtischer Nosengorten in Hæannheim. Erstklsssiger Mittag- und Abendtisch von Nk..- an Sturmbannf. Fegt blt. K. Haſſe) Sonntag Rennen: Inigg tennen: Corlda— ies Band: Rereide stott kerten! 15407K n: Gnuſemong lmaviva— Büuß 7. Rennen: Vatru 5 m E U G E N YACO 2 * D NA JACO B geb. Kast . vermählte 4 g 1. Rennenz .2. Rennen: inen: Odenwald— ioli— Sagius.. S mble Rig Amm nsnaheim- Sheinau 25, Juli 1956 Uim · Leipheim Gräfin Mariza. lflug. 8. Rennenz — — 4 verletzt Statt Kerten! ſchwediſche 14 br EOBEET SCHTIELICHEE chwächung erfühtt Amtsgerichtsrat nn. Thofelt wur ſu Hennheim, Nietzschestrebe 36, den 25. Jull 1956 ſich bei einem eger im Modernet ElFEl ED 2 SCH 1E LCH EE gliſchen Schülern er an den VEERHAHLTE chulkümpfe zule einen rletzung zu, olnin geb. Schinkel eſellſchaft f t. iftet für Wei chule und eng Sonntag ſteigt he chen dem Land enee der Abbot Hol m Sieger durch——————— überreicht. 24——— e allein Trainieren behg apanerinnen 0 ichen und lufign en. Als man an — zog er ſich mit, 141 lanliegenden Wiß 4 hn noch etwas ait 45 d Leiſtungen fei 05 ſeh 4———— bei ſieht. Aber 8———— zu bekommen,—— und alles behah—. Telegram 1 3110 ch lächelnd miteh tabſchiedet er menten und Wertsachen ein Schrankfach in unseren ein bruchs- und feuersicheren Tresoranlagen mieten oder un: lhre Wertsachen in versiegelten Brieſen, Paketen, usw als verschlossene Depots in Verwahrung geben. 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Zutritt nur gegen Mitgliedsausweis. 9— 4 Der Vereinsführer: Jet urn Hans Imhoff, IAuc zmferate und wig NMon v/ird aut bedient in der Druckerei des„Hh“ ernes in ſeir ing, etwas gänzl Iin Zufall, daf nfluſſungen mein pei am deutlichſt⸗ ſind. Lie erſte fand ſt n Namen kannt anerzeit. Dam on„Sport“ 357 pichen den beide irdarin beſtand, „affellten und jed ESTSPIEIE aner oder Sext Aine etwas ſchnelle 5 5 herun ftigkeit begriffen, Fnnantels plötzlie lübet, indem ich v REICHSF Beidelberg Sofntog, den 20, Jut 1050 „Komöciie d. irrungen“ (Nochmittoss· Votsfeſum Sonnteg, den 20. Juli 1950 und ſehr präziſe Götz von Berliehingen“ (adeno Dofzeſe finer der Freund Nontog. den 27 dui 1950 IIanterſtieg, wobe „Komödie d. irrungen“ fren Stufen noch te. Und man w Dienstag den 8 19˙⁰ 3 „Agnes Bernauer rittwocn, den 20. Juf 1050 mpunkt, verſte „Götz von Berliehingen“ loſen Handlung fü bonnerstos, den 30. Jul 1050 geeen hat, die m „agnes hernauer“ icht für immer v Fteitag den 51. Juli 1050 „agnes hernauer“ 1 in— Somstog, den 1. August 1050 u wo und da⸗ „Götz von Berlienhingen“ 5. Sonntsg, den 2. August 1050 „ugnes hernauer“ Spielbeginn: jewelis 20.30 Ur preis der Plätze:.- Rll. bis e B Vorverkauf: Sta ttheater Heideſh Tneaterstraße 6, Ruf 5689 und Stüh Konzertzentrale, Leopoliistt, 2, Fe ruf 5548, MER-Reisebüres 44. 1 10 2 7 aneenehmes Familiemlokal, Anerkan (45 425 K und preisw. Kücne, Hauptausschan levten, Z rintz-Fleelttas- Natuffeine Es ladet höflich ein J. Meun wöðcnnerinnenneim Ter 17, 27 ⸗ Teiefon 225 25 loe fachkundige Behandlung mit guter henleun Anerk. gute Verpleg. T elkenien in orosehunrzwold. Bacnenronnb burz Ausged Spazierg, in herrl. Wald., in 3 Min. erreichb. Aussichtsturm m. bek. Fe Aulébusverh. n. Plorzh. Volle Hens, Rüd..30.(5 Mahlz. u, Nachm.K Grim'm, Gasth.„Schöne Aussicht“, Büchenbronnſ Anzug keine Maßkonfekt) mit 2 Anproben u. ſolider Verarb. bei aünſtia Preiſ aaf fuatsaten Verlangen Sie un⸗ verbindlich. Beſuch mit reichh. 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Damals hatten wir eine Art ort“ ausgebildet, der uns die Pauſen in den beiden Stunden erheiterte und kin beſtand, daß wir uns auf der Treppe — Alten und jeden der herabgehenden Sep⸗ ESTSPIEIE uuner oder Sextaner mit einem Stoß auf lb„*+ lwos ſchnellere als die natürliche Weiſe 2 4 3 ehpe herunterbeförderten. Ins gieſer⸗ eil begriffen, wurde ich meines Tyran⸗ antels plötzlich auf eine jähe Weiſe ent⸗ indem ich von hinten eine unvermutete ehr präziſe gezielte Backpfeife erhielt, Ar der Freundchen lächelnd die Treppe Aunterſtieg, wobei er mich von einer der un⸗ len Stufen noch einmal aufmerkſam betrach⸗ Juli 10560 Atig je d. lrrun enn chmittegs-Vorstef 1 Juli 1050 n Berliehin ünd man wird, gleichviel von welchem * 4 lundpunkt, verſtehen, wenn in dieſer wort⸗ n Berlien ſen Handiung für mich eine erziehende Kraft 50. J0ll 1050 Ahen hat, die mich für viele Jahre, ja viel⸗ Al für immer von dem Ehrgeiz geheilt hat, W ſben Lauf der Natur gewalttätig eingreifen August loso wollen und das bekannte Wort Nietzſches: n Berliehingen“„ August 1050 nernaue enneim lerne n 225 25 6 llung nit guter ſ onn b. Pora ntsturm m. bek. Feim lahlz. u. Nachm.-Kä it“, Büchenbron ——— 0 Die lelzlen Vrschen — ——————————— Sreundchen, unſer „Was fallen will, ſoll man auch noch ſtoßen“ nun dahin zu erweitern, daß man auch das ſtoßen ſolle, was noch nicht fallen will. Die zweite, unvergeßliche Einwirkung fand nach Jahren ſtatt, als ich ſchon Oberprimaner war. Ich war damals, in meiner weltſchmerz⸗ lichen Periode, bei den Skeptikern der Phi⸗ loſophie und des Lebens zu Hauſe, bemühte mich— mit wenig Erfolg—, Ideale, Pathos und dergleichen zu verachten, hielt Schiller für einen bengaliſch leuchtenden Komödianten und befand mich ſomit auf der harmloſen Stufe jenes jugendlichen Nihilismus, die wir alle be⸗ ſtiegen und überſchritten haben, aus denen etwas Ordentliches geworden iſt. Nun hatten wir damals einen Aufſatz mit einem Thema nach freier Wahl zu ſchreiben, etwas Unerhörtes in damaliger Zeit, und ich hatte mich, in geradezu vernichtender Weiſe über die„Braut von Meſſina“ ausgelaſſen, die wir eben geleſen hatten, und wobei mir Heb⸗ bels Urteil über dieſes Werk gerade zur rech⸗ ten Zeit unter die Hände gekommen war. Und wenn ſchon die Rückgabe eines Aufſatzes im allgemeinen bei dieſem Lehrer für uns alle etwas Beſonderes war, durch Art und Weiſe, wie er ſie vornahm, ſo ſaß ich in dieſem Falle mit beſonders gemiſchten Gefühlen auf mei⸗ nem Platz, halb wie ein Held, der ſeinen erſten Lorbeerkranz erwartet, und halb wie ein Fa⸗ natiker, der einen Dianatempel in Brand ge⸗ ſteckt hatte. Freundchen kam herein wie ſonſt, nur etwas Aufn.: Tölle(2) Jahrgang 950 Folge 28 TLehrer/ —2 E Te —— — 2— uZbanuer Eine Erinnerung Von Ernſt Wiechert Wie ftuf das guil ernſter als üblich, die Hefte unter dem linken Arm, und wie ſonſt ſetzte er ſich auf die vor⸗ derſte leere Bank, bequem und nachläſſig, als einer, der auf keine beſondere Haltung zu achten nötig hat. Und dann gingen hinter ſeinem goldgeränderten Kneiſer ſeine Augen langſam einmal von Geſicht zu Geſicht, mit dem durchdringenden Blick, den wir ſo liebten und fürchteten. Und in der atemloſen Stille, die dieſer Blick erzeugte, begann er, wie ab⸗ weſend vor ſich hinſprechend, das zu ſagen, was mir noch heute faſt wörtlich in der Er⸗ innerung iſt: „In dem ſchmalen, engen Schlafzimmer ſei⸗ nes Hauſes zu Weimar liegt Friedrich Schil⸗ ler auf ſeinem dürftigen Lager. Eben iſt ein Anfall ſeiner furchtbaren Atemnot vorüber⸗ gegangen, noch ſteht der Schweiß auf ſeiner blauen Stirn und ſeine Hände taſten unruhig über die zerwühlte Bettdecke. Da wird ihm ein Heft im blauen Umſchlag gebracht. Er ſchlägt es auf und ſeine Augen leſen den fol⸗ genden Satz:„So bleibt von der ganzen Braut von Meſſina nichts übrig als eine blutige, ſchauerliche Hiſtorie, mit Gewaltſamkeit und Roheit geſtaltet, auf den Effekt hin gearbeitet, von einer Wirkung, der die Rohen verfallen, von der aber die Edlen ſich ſchaudernd ab⸗ wenden.“ Er läßt das Heft ſinken und ſchließt die Augen, und um ſeine Lippen werden zwei dünne ſcharfe Linien des Grames ſichtbar, als hätte dieſes Urteil ſie in das edle Geſicht ein⸗ gegraben...“ Nichts weiter. Der Lehrer ſchweigt. Wir ſchweigen. Nur mein Herz ſchlägt, und ganz heimlich wenden ein paar Augen aus der das, Nicht lange dauert dann zieht Freundchen ſeinen ſchmalen Zettel heraus und beginnt, das Allgemeine über die Klaſſe ſich mir zu. Arbeiten zu ſagen. Aber in dieſen wenigen Sekunden iſt mehr in mir vorgegangen als ſonſt in Monaten und Jahren: die tiefe und ſegensvolle Beſchämung eines Menſchen, der vergeſſen hatte, was noch den Geringſten unter uns adeln und bewahren kann: die Pietät. Der Aufſatz war mit„gut“ zenſiert, und als Freundchen ihn mir zurückgab, nickte er mir zu. Es iſt weiter nichts darüber geſprochen worden. Alles Nötige war geſagt worden, und er wußte, daß jedes Wort zuviel alles zer⸗ ſtört haben würde. vVvom Echo vVvon Roth Schaumann in den Gärten singen sie Meinet fröhen Liebe Lieder, Wie cof eines Schw'ons Gefieder Fföhrt der TIag die Melodie. Kirschen, die ich einst gepflöckt, Sie um sonften Mond zu tauschen, Stehn in eigener Wipfel Rauschen Ueber schwere Trocht verzöckt. Um des Friedhofs Kitchenknouf Storch und Schwalbe kreisend wandern Und ein Hbgel nimmt vom ondern Meines Lebens Echo quf. ———— ——— —— — ———— —————— ——— —— ——— — ——————————————— —————— — —.—— Das verlorene Lächeln Erzählung von Willi Fehſe Als der junge Vikar eines Tages wieder die Kirche betrat, in deren Sprengel er ſeit kurzem wirkte, entdeckte er in einem abſeitigen däm⸗ merigen Bodengelaß, das ihm bis dahin noch verborgen geblieben war, eine kleine Stein⸗ plaſtik. Er freute ſich, an künſtleriſchen Dingen dieſer Art lebhaft intereſſiert,ſeines Fundes und begann ihn genau zu beſichtigen. In dem ſtrei⸗ figen Licht, das in tauſend Sonnenſtäubchen flimmernd durch ein ſchmales Fenſter in die Kammer brach, erkannte er alsbald, daß es ſich offenbar um eine kniende Heiligenfigur han⸗ delte. Von weiten Gewändern umfloſſen, im Größenverhältnis aber ziemlich mißraten, mochte ſie gleichwohl auf den Beſchauer durch die in⸗ nige Einfalt ihrer Gebärde eine ſtarke Wirkung ausüben. Sie hielt die Hände gefaltet im Schoß. Das Antlitz hatte ſie mit jenem Ausdruck ſchwär⸗ meriſcher Verzückung, den keine fleiſchliche In⸗ bruſt zu entzünden vermag, leicht zur Seite ge⸗ neigt. Büßerinnen und Flehende zeigen auf Bildniſſen mitunter dieſen Ausdruck. Doch wurde er hier, wie der Vikar nun merkte, in ſeiner Kraft und Reinheit durch ein Lächeln, das um den Mund blühte, mehr getrübt als ge⸗ klärt. Dies Lächeln wirkte zwar üngemein lieb⸗ lich.« Es zierte aber das Antlitz auf eine ganz und gar weltliche Weiſe, die mit der frommen 0 der Figur nur ſchlecht übereinſtimmen wollte. Indem der Vikar noch über dieſen Umſtand nachſann, gewahrte er plötzlich, daß die Heilige keineswegs, wie er anfangs meinte, ins Leere hineinlächelte. Ihr Lächeln galt vielmehr einer Putte. Loſe und bröcklich ſchwebte dieſe an einer altertümlichen Grabſteinplatte, die mit Schrift⸗ zeichen über und über verſehen, in einer Ecke der Kammer ihre Aufſtellung gefunden hatte. Der pausbäckige kleine Engel hatte den Oberkör⸗ per wie in Sehnſucht und Verlangen ein wenig vorgebeugt, Auf den Schultern trug er zwei Stutzflügel, die in den Stein hineingewachſen waren und ihm in ſeiner Schwebe einen gewiſ⸗ ſen Halt verliehen. Die eine Hand ſchmiegte ſich keicht an den Stein. Die andere ſchien in täppi⸗ ſcher Anmut der Heiligen zuzuwinken Mit Staub und Spinnweben bedeckt, mochten die Heilige und der Engel hier in ihrer Einſamkeit ſchon Fahre und Jahrzehnte völlig ungeſtört zu⸗ gebracht haben, unbekümmert um den Gang der Zeit und den goldenen Wechſel der Geſtirne. Lächelnd und winkend tauſchten ſie hier jahre⸗ lang Grüße miteinander aus, und ſie wären deſſen wohl nimmermehr müde geworden. Heinrich Kelp in der Lüneburger Heide Es tat dem jungen Vikar faſt einen Augen⸗ blick leid, als er nun die Heilige, um ſie in vol⸗ lem Tageslicht näher in Augenſchein nehmen zu können, aus der Kammer trug und ſo das Idyll vorübergehend ſtöxren mußte. Er hatte aber kaum ſeinen Fuß über die Schwelle geſetzt, als er hinter ſich etwas zu Boden fallen hörte. Ohne Verzug ſetzte er die Figur wieder ab und kehrte dann in das dämmrige Gelaß zurück. Zu ſei⸗ ner Beſtürzung fand er hier den Engel an der Erde liegen. Der Arm, mit dem er der Heiligen ſo lange in täppiſcher und verliebter Anmut zu⸗ gewinkt hatte, war gebrochen. Er lag zerſchellt neben der Grabſteinplatte. Dies ſtimmte den Vikar ſehr nachdenklich. In Gedanken verſunken, ging er zu der Heiligen⸗ figur zurück. Da wollte es ihn nun bedünken, als hätte ſie inzwiſchen ihr Lächeln verloren. Ein Ausdruck von müder Bitterkeit ſchien ſtatt deſſen jetzt um ihren Mund zu ſpielen. Ob dies nun wirklich der Fall war oder ob den jungen Vikar hier das Auge trog(dies war immerhin möglich; denn er pflegte zumeiſt alle Dinge mit den Augen eines Dichters zu ſehen)— es ver⸗ langte ihn plötzlich nicht mehr danach, dieſen Umſtand noch irgendwie zu erforſchen. Behut⸗ ſam trug er ſogleich die Heilige an ihren alten Platz zurück. Den kleinen Engel ſetzte er ihr zur Seite, doch ſo, daß die beiden Figuren ein⸗ ander wieder voll ins Geſicht ſehen konnten Vielleicht, ſo dachte der junge Vikar in einem glücklichen Ernſt, der ſich ſeiner jetzt mehr und mehr bemächtigte, vielleicht verſchmerzt der En⸗ gel ſo den Verluſt ſeiner Hand eher. Vielleicht wird nun um den Mund der Heiligen das Lä⸗ cheln wieder aufblühen. Kühe an der Tränke Leichten Herzens verzichtete der Vikar nun auf die genauere Unterſuchung des Bildwerkes, die er anfangs vorgehabt hatte. Er ſagte ſich, in⸗ dem er die Treppe ins Kirchenſchiff wieder hinunterſtieg: All unſer Wiſſen iſt Stückwerk und nichts gegen ein Lächeln. Es iſt nicht wohl⸗ getan, wenn dies koſtbare Gut heute irgendwo unnütz vergeudet und zerſtört wird.— Dieſe Worte wiederholte er ſich ein paarmal; denn dieſe Begebenheit trug ſich zu in einer Zeit, in der das Lächeln auf der Welt allmählich teuer wurde. Ninderſchule vor 60 Jahren Eine Jugenderinnerung von Paul Ernſt Meine Mutter ſagte zu mir, eigentlich ſei ich noch nicht in dem Alter, wo ich die Schule be⸗ ſuchen müſſe; auch wiſſe ich wohl das meiſte, das zunächſt gelernt werde, weil ich ſchon ge⸗ läufig leſen könne; aber ſie könne es durchaus nicht mehr mit mir aushalten, weil ich ihr immer an der Schürze hänge und ſie immer frage. Die Tränen ſtanden ihr in den Augen, ſie ſagte:„Wenn man nun ein unglückliches Kind hat, dann will man ſich doch von dem andenn nicht trennen.“ Aber es war wohl ſo, wie mir heute ſcheint, daß der Arzt der zarten Frau angeraten hatte, ſich mehr zu ſchonen. „„So kam ich denn alſo nun in die Schule zu Tante Meier. Tante Meier war ein altes Fräulein, das aus Celle ſtammte, wo ihr Vater Stadttrompeter war. Sie hatte von den Eltern, die n Celle ein Haus gehabt, wohl ein paar hun⸗ dert Thaler geerbt, hatte ſich dann ein Haus in Clausthal gekauft, deſſen Erdgeſchoß ſie ver⸗ mietete, indeſſen ſie ſelber die oberen Räume bewohnte, von denen ſie zwei möbliert an Hörer der Bergakademie abgab. Außer dem Euwerb durch dieſe Vermietungen hatte ſie noch eine kleine Einnahme durch den Betrieb einer Kleinkinderſchule. Sie hielt die Schule in einem engen Hinter⸗ zimmer ab, indeſſen ſie an einem Tiſch ſaß mit einem ſo ſtrengen Ausdruck, wie es ihrem gutmütigen Geſicht möglich war, einen Strick⸗ ſtrumpf in der Hand, und die Brille vorn auf der Naſe, damit ſie bequem über ſie hinweg⸗ ſehen konnte. Ihr zur Rechten lag auf dem Tiſch die Rute. Die war ein Bündel von kur⸗ ſie war noch für Gänſefedern berechnet, alſo kecht breit und lang, Dahinter erhoben ſich zen Birkenzweigen, die durch ein rotes Woll⸗ bändchen zuſammengehalten wurden; die Rute tat gar nicht weh, und ich wußte immer nicht recht, warum ſie uns mit ihr ſchlug. Dann war auf dem Tiſch noch ein Schreibzeug aus Holz. Dieſes Schreibzeug war uralt und ſtammte gewiß noch von ihrem Großvater her. Es war vollſtändig mit Tinte beſpritzt, ſo daß man von der Farbe des Holzes nichts erkennen konnte. Unten vorn ſtanden rechts und links das Tintenfaß und⸗das Faß für den Streuſand, beide aus Blei; zwiſchen ihnen war eine Ver⸗ tiefung, in welche man die Federn legen konnte; ſtufenweiſe die wunderbanſten Fächer, welche wohl für Briefe und Papiere beſtimmt waren; aber da Tante Meier keine Briefe ſchrieb und empfing, und auch ſonſt wohl nichts zu ſchrei⸗ ben hatte, ſo waren ſie leer, und es hatte ſich in ihnen bis zur Mitte ein Staub und Ge⸗ wölle von langen Jahren angeſammelt, in das ich mit meinen ſchmalen Fingern gerade noch hineinreichen konnte. Die Schüler und Schülerinnen von Tante Meier ſaßen auf zwei ganz niedrigen Bänken hintereinander ohne Tiſche. Wir mögen etwa ein Dutzend Kinder geweſen ſein. Auf einem Platz für ſich, auf einer Fußbank und ganz unten, ſaß Breitſohl. Breitſohl war der Sohn des Totengräbers und hatte keine gute Er⸗ ziehung gehabt; deshalb war ihm einmal ein Unglück geſchehen, und ſo mußte er abgetrennt von den andern ſitzen. Oben ſaß Martha Pie⸗ per, welche die älteſte von uns war, die Toch⸗ ter des Buchdruckereibeſitzers und Herausgebers beugte ſich nicht der Autorität. Tante Meier hatte eine wunderbare Eigen Liben und K Roderich Je 3 50. Geb in Berlin geb Familie, die weltbil 0% des Wochenblattes, der für einen der zeichſen Männer in Clausthal galt. Auch Wilhelm iee fammt, zeichn mann war unter uns; es iſt mir ſo, als oh ind erhielt vo ſeine Eltern mit Tante Meier verwandt waren. gderufalem Es wurde in Leſen, Rechnen und wurde. Uebri unterrichtet. Leſen konnte ich bereits ſo* daß ich der Tante Meier an die Hand gehen konnte im Belehren der weniger Begubien be Getzlar erſchof ſonders Wilhelm Tiemanns. Die Unterricht⸗ ſeinem Rot art Tante Meiers war ſehr einfach. Das Aiud 3 den Vorfa and neben ihr, die Fibel lag auf dem Fith mderich v. s Tante Meier bezeichnete mit der Stricknadel den 5 Kommo Buchſtaben, der geleſen werden ſollte, und hielh lümpfte währe in der andern Hand bereits die Rute. Ohftohl kichen Alpenk die Schläge nicht weh taten, ervegte die Rue un Verdun m doch Angſt, und ſo kam das nötige Aufpaſſen Nach dem 8 zuſtande. Geſchrieben wurde auf der Tafel de auf den Knien lag. Man beugte ſich krümm über ſie und malte die Buchſtaben mit der hüch ſten Anſtrengung. Ich konnte bereits alle 15 ſtaben mit Ausnahme der letzten drei f ben, große wie kleine; und da Tante Meleg nicht ſo recht wußte, wie man den Kindern de Notwendigkeit der beiden Arten Buchſtahen ein. In Stau er Ortsgrupp der NSDAP mußte er ſich klarmachen ſollte, ſo unterſtützte ich ſie f Machtübernahr meinen Kräften. Ich erinnere mich noch eines den Nationalſ mus mit nu— Geſpräches mit Wilhelm Tiemann am Eingang der Meverſtraße, wo ich ihm mit einem Kalz ſtück auf dem Bretterzaun das große und dag kleine E vorſchriob. Es war ihn nicht kar machen, weshalb das kleine e, wenn eß gy geſchrieben werde, nicht ein groges 4 ſollte. Ich erklärte ihm, meine Mutſer hah mir das große E gezeigt und Tante Mler auch, und deshalb ſei das ſo, Aher Tiemann ging unbelehrt von dann Porteigenoſſen ſchaft. Zu Weihnachten bekgm jedes Kind z Fiſch aus Honigkuchen. Ich war der h Schüler, und deshalb wurde für mich ein f gebacken, der noch einmal ſo groß war ſuſß andern. Ich habe nie wieder in meinen 1 ben eine ſolche Anerkennung genoſſenn, Gelächter In einem Dorfe iſt ein Mann v gefallen. Alle ihn, und 43 1. einem ſchnell herbeigeholten Doktorbuch vaß wie man ſich bei Unglücksfällen zu verhalten hat Ein hinzugekommener Strolch fragt: „Steht da was von Kognak“ „Nein.“ „Von welcher Höhe muß man eigentlich herb⸗ fallen, ehe en Aen Kagnab Ker ———— Der Prophet Mein Jugendfreund Fred, der vor fünf Jah⸗ ven in Weſterton, einer Stadt im mittleren Weſten der Vereinigten Staaten von Nordame⸗ rika, ſich als Arzt niedergelaſſen hat, war vor kurzem in Europa, beſuchte mich, erzählte viel von ſeiner amerikaniſchen Frau, die exzentriſch iſt wie die meiſten Amerikanerinnen, und auch die folgende Geſchichte: Eines Tages kommt Ruth, Freds Frau, höchſt erregt nach Hauſe. Sie hat ein„ganz beſonders tief bedeutſames Erlebnis“ gehabt. Fred muß ſeine Arbeit unterbrechen, ſeine Patienten war⸗ ten laſſen, muß ſofort Ruths Bericht anhören. Ruth, als ſie auf dem Wege zum Metzger iſt, ihre Lieblingsſpeiſe, einen ſaftigen Hammel⸗ rücken, zu kaufen, ſieht dem Laden gegenüber einen Menſchenauflauf und hört eine laute Stimme im Ton des Predigers. Ruth eilt über die Straße, drängt ſich durch und erblickt eine „ganz ungewöhnliche Erſcheinung“: der Predi⸗ ger iſt faſt zwei Meter groß, breit und kräftig, hat ſchneeweiße Zähne, roſige Wangen, grellrote Haare, einen grellroten Knebelbart und pech⸗ ſchwarze Augen, die in wildem Fanatismus flackern. Der Mann predigt gegen den Fleiſch⸗ genuß, aber anders, als es in Amerika üblich iſt. Die meiſten Gegner des Fleiſchgenuſſes kämpfen von einem religiöſen oder moraliſchen Standpunkt aus. Jene aber, die ihre Gegner⸗ ſchaft hygieniſch begründen, behaupten ſtets, daß der Fleiſchgenuß den Magen oder den Darm ungünſtig beeinfluſſe. Dieſer Prediger aber be⸗ hauptet, daß der Fleiſchgenuß die Zähne ver⸗ derbe, geradezu zerſtöre. Der Pirediger, ſagt Ruth, ſprach ſo eindring⸗ lich, ſo zwingend, hatte eine ſo fortreißende Art, daß jedermann bis in den Grund der Seele er⸗ griffen wurde. Ruth zitierte mit Pathos den Schluß der Pre⸗ digt, den ſie ſich wörtlich merkte:„Höret mich! Höret auf mich! Das ſchönſte unter allem, was 4 Von Wilhelm Bebra Gott und die Natur den Menſchen beſcherte, iſt der Mund; doch nur ein geſunder Mund: das blendende Weiß geſunder Zähne, umrahmt vom hellen Rot des Zahnfleiſches, und vom dunk⸗ leren Rot der Lippen! Schöneves gibt es nicht! Und ihr zerſtöret muwillig dieſe Herrlichkeit, weil ihr euch nicht beherrſchen könnt, weil ihr zum Tier herunterſinkt und Fleiſch eſſet wie die wilden Tiere. Höret mich! Höret auf michl Entſagt dem Laſter des Fleiſchgenuſſes! Wahrt die Geſundheit eurer Zähne, eures Mundes! Rettet die Schönheit eures Antlitzes! Ich bin ein Prophet, der gekommen iſt, euch eure Ge⸗ fundheit zu erhalten, euch zu warnen vor dem Fleiſchgenuß, euch eure Schönheit, euer Glück zu retten. Wieviel Liebe geht dadurch zugrunde, daß eine ſchöne Frau, daß ein ſchöner Mann durch Verderbnis der Zähne unappetitlich wird! Wieviel Glück geht ſuhzunde durch die Zerſtö⸗ rung der Schönheit! Höret mich! Höret auf mich, den warnenden Propheten!“ Ruth erklärt, die bloße Wiedergahe der Worte vermöge es nicht, die alles Maß überſteigende Wirkung dieſes Mannes, dieſes Propheten, zu eigen. Man müſſe ihn ſelbſt geſehen und gehört 5 um dieſe Wirkung zu verſtehen. Nach Schluß ſeiner Predigt verſchenkt der Prophet Broſchüren, und auch eine an Ruth. Während der Heimfahrt im Autobus, ſo be⸗ richtet Ruth weiter, lieſt ſie die Broſchüre, emp⸗ fängt hievon einen nicht minder großen Ein⸗ druck als von der mündlichen Predigt. Die Bro⸗ ſchüre ergänzt die mehr allgemeinen mündlichen Ausführungen durch ſtreng ſachlich⸗mediziniſche Darlegungen Ruth lieſt ſo eifrig, daß ſie beinahe ihre Halte⸗ ſtelle verſüumt. Sie muß eiligſt abſpringen Dabei fällt ihr die Broſchüre aus der Hand, bleibt auf dem Trittbrett des Autobus liegen und fährt mit ihm davon. Ruth iſt über dieſen Verluſt unglücklich, in⸗ ſonderlich, weil ſie die Broſchüre noch nicht zu Ende geleſen hat. Ruth hat kein Fleiſch mitgebracht. Fred muß vegetariſch zu Mittag eſſen. Es folgt nun für Fred eine arg ſchwere Zeit. Es gibt lein Fleiſchgericht mehr. Fred iſt an ſtarken Fleiſchgenuß gewöhnt. Er entbehrt ihn ſchwer, Er macht Verſuche, ſich aufzulehnen. Jeder ſolcher Verſuche hat eine furchtbare häus⸗ liche Szene zur Folge. Schließlich nimmt er alles ſchweigend hin. Nur hie und da, wenn er gerade freie Zeit hat, geht er heimlich in ein Gaſthaus und ißt ſchnell und gierig ein Stück Fleiſch. Dies genügt ihm aber keineswegs und iſt ihm überdies unbehaglich, Seine Laune wird ſchlechter von Tag zu Tag. Auch Ruth war eine ſtarke Fleiſcheſſerin. Fred bemerkt, daß die veränderte Koſt auch ihr nicht gefällt Sie bleibt aber bei ihrer neuen Ueber⸗ zeugung und müht ſich, ihre Leiden zu vepber⸗ gen. Doch leidet ſie darum nicht minder Auch ihre Laune wird ſchlechter von Tag zu Tag. Fred iſt immer übler Stimmung, Ruth eben⸗ falls. Jeder reizt die Nerven des andern. Die Laune beider wird ſchlechter von Tag zu Tag. Seis für beide eine wahrhaft furchtbar ſchwere eit. Fred und Ruth treffen im Autobus Bill Crampton, einen alten Bekannten. Sie haben ihn ſeit längerer Zeit nicht mehr geſehen und erkundigen ſich, wie es ihm inzwiſchen ergangen iſt. Bill erwidert, er habe eine unangenehme Zeit hinter ſich, habe große Sorgen um ſeinen füngeren Bruder gehabt: Charlie hätte ſich eine Fabrik kosmetiſcher Artikel gekauft, die zunächſt ſchlecht ging; Bill habe zu wiederholten Malen, um einen Bankrott zu vermeiden, aushelſen müſſen; trotzdem wäre es wohl zur Kataſtrophe gekommen, wenn Charlie nicht eines Tages zu⸗ fälligerweiſe einen einfach fahelhaft tüchtigen Propagandiſten gefunden hätte; ſeither habe ſich der Abſatz verzehnfacht, und Charlie ſei ein wohlhabender Mann geworden. Amerika wimmelt es von Propheten, und Bill kann nicht ausführlicher erzä eben ſein Ziel erreicht hat und 55— — K Zwei vegetariſch kummervolle Monale ſ1 vergangen. Wieder kommt Ruth höchſt erregt na dute Sie hat den Propheten wieder g0f0 0 W der gehört, iſt wieder ganz beſonders ilef er griffen. Diesmal hat ſie die Broſchüre mig bracht. Sie hat nech keine Zeit gehabt, darh h leſen. Sie ſetzt ſich ſofort hin und lfeſf und ieſt mit glühenden Augen und brennenden Wangen, mit allen Zeichen der Hingeriſſenhei Mit einem Male ſchreit ſie auf, ſchleult die Broſchüre in eine Ecke, nimmt Hut und Man rennt davon. * Fred hebt die Broſchüre auf, blättert ſie durt lieſt flüchtig da und dort einige 3 die letzte Seite feſſelt ihn. Dieſe lieſt er genah Sie lautet: „Da es Menſchen gibt, die nicht die fer haben, ſich Entſagungen aufzuerlegen; d Menſchen gibt, deren Organismus in ſo Maße an den Fleiſchgenu 5 iſt, da ihn nur auf Koſten ihrer Geſundheit enhe ren können, wenn ſie Fleiſch eſſen, gebe ich Zahnputzmittel bekannt, das alle 0 n de Fleiſchgenuſſes von den Zähnen fernhält— „Charlie Cramptons Wunder⸗Dentoly“, Dieſe Zahnereme hilft unbedingt und lich! Feder Fleiſcheſſer muß ſie habenf g erhältlich in allen Drogerien! Wer ſie veyr det, erzielt damit den gleichen 420 als er ſich des Fleiſchgenuſſes enthielte!“ — Nach einer Viertelſtunde kommt zun Sie bringt ein großes Palet; drei Pfuf fe tigen Hammelrückens. „Auf eines,“ ſo ſchloß Fred ſeine Erzühlum bin ich neugierig: unter welchen Miobbehg werde ich das nächſte Mal zu leſden hahenf ARach der Mach Frauen erliegen ihnen immer wieder.“ Was ich ſchaffe und baue Iſt nur ein Mühen am Gerüft Auf dem ich höher ſteige Und ſchaue Wo du— Unendlicher— biſt. eſe Verſe aus dem Gedicht„Sehnſucht zur ndung“ J. v. Saffts widerſpiegeln am beſten das Ringen dieſes ungemein vielſeitigen ünſtlers um die letzte, vollgültige Ausdrucks⸗ Vöglichkeit in der Kunſt. Sie ſind zugleich ederſchlag eines religiöſen Gefühls, das njeder engen Dogmatik in der Kunſt den Mit ſichtbaren Mitteln geſtalteten Ausdruck mer höheren Welt erblickt. eben und Kampf Roderich Jeruſalem von Safjt, der kürzlich 50. Geburtstag feiern konnte, Burde 1886 n Berlin geboren. Einer der Vorfahren der —3 die aus dem Braunſchweigiſchen ſtammt, zeichnete ſich bei den Kreuzzügen aus und erhielt vom Papſt den ehrenden Beinamen Zeruſalem, der dann ſpäter Familienname wurde. Uebrigens gehört auch jener aus der Kteraturgeſchichte bekannte Carl Wilhelm Je⸗ kufalem, der ſich am 30. Oktober 1772 in Wetzlar erſchoß und deſſen tragiſcher Tod Goethe zu ſeinem Roman„Werthers Leiden“ anregte, zu den Vorfahren des Künſtlers. Ein Onkel lpderich v. Saffts war um die Jahrhundert⸗ wende Kommandeur bei den 110ern. Er ſelbſt Kmpfte während des Weltkrieges in dem ruhm⸗ zeichen Alpenkorps und machte auch das Ringen woltbild( einen der reichſen Auch Wilhelm ie⸗ ſt mir ſo, als oh r verwandt waren, nen und Religion ch bereits ſo gut, n die Hand gehen iger Begabten, be⸗ „ Die Unterricht⸗ einfach. Das Kind ag auf dem Tiſch der Stricknadel den en ſollte, und hielt die Rute. Ohwohl „ervegte die Ruie um Verdun mit. nöti RNach dem Kriege war er einige Zeit Frei⸗ auftder Zuge ibmoſer und ſiedelte ſich päter mit ſeiner beugte ſich kumm im Markgräflerland an. Als deutſch⸗ aben mit der n kwußter Künſtler griff er auch früh aktiv in bereits alle Bug, den politiſchen Kampf ein. In Staufen, wo letzten drei ſchei⸗ d3 Tante a ortsgruppenleiter nden Kindern ze der NeDap war, Arten Buchſtahen mußte er ſich bis zur tützte ich ſie nach NRachtübernahme durch re mich noch eines den Nationalſozialis⸗ mio mit nur ſechs erteigenoſſen gegen as große und das„ ihn nicht 14 e, wenn 4 I1 n. eine Kutter habe und Tante Meier 1 da G 1 vunderbare Eigen⸗ n jedes Kind einen ch war der beſſe für mich ein Fiſch groß war wie die er in meinem Re genoſſen. 1 nn vom Kirchturm und einer lieſt guß 1 doktorbuch vor, we u verhalten hat. olch fragt: ?* 1 in eigentl hnt⸗ W 1 3 3 eine Ueberzahl von politiſchen Gegnern er a weil er behaupten. Daß er dabei auch als Menſch und 80 aüsſzeigeßg fnffler zahlreichen Anfeindungen ausgeſetzt bar, wird ſich jeder unſchwer ausmalen können. volle Monate ſa Rach der Machtübernahme zog er dann nach erregt na Hauſe. r g0f0 en, ihn wie⸗ beſonders tlef en e Broſchüre Zeit gehabt, darun t hin und lieſt und er Hingeriſſenheit auf, ſchleudert die it Hut und Manieh 80 5— 1 f, blättert ſie 20 inige Zeilen, Erf ieſe lieſt er genaun, zie nicht die fraſt ifzuerlegen; da e nismus in ſolchen iſt, daß ſe 1 1 eſſen, ge 5 0 den des nen fernhält—— r⸗Dentoly“, 3 ſedingt und verläß ſie haben! Sie f 1 Wer ſie veppeſh⸗ ommt Ju 10 let; drei Pfund ſaß, d ſeine Erxzühlung welchen Propheten leiden habenf 3 zropheten, und er wieder.“ Die Famille Auin.: von Safit(3) derig zerilliem von Eaſt Ein Beſuch bei dem Maler, Bildhauer und Dichter »Mannheim, um ſich hier neuen künſtleriſchen und kulturellen Aufgaben zu widmen. In der Werkſtatt Mitten in der Stadt und doch abgeſchieden vom lauten, ſtörenden Verkehrslärm, liegt die Werkſtatt des Künſtlers.„Atelier“ wäre hier wohl nicht die richtige Bezeichnung. Der ſchlichte und doch freundliche Raum, in dem er uns emp⸗ fängt, atmet nichts von jener ſchwülſtigen Timo⸗ ſphäre, in der die Bohemiens einer vergangenen Zeit ſo gern unter äſthetiſierendem Kunſt⸗ geſchwätz ihre„Offenbarungen“ konſtruierten. Hier wird, das fühlt man ſogleich, wirklich gearbeitet. An den Wänden hängen einige Studien, ein Oelbild, ein paar Aquarelle, in der Ecke ſteht eine Schreibmaſchine, und auf dem Tiſch liegen neben den fotografiſchen Aufnah⸗ men von den verſchiedenen Bildwerken und den ausgeführten Denkmälern einige erſt kürzlich vollendete Gedichte. Schon an dieſer Zuſam⸗ menſtellung merkt man die Vielſeitigkeit dieſes Künſtlers, der die Kunſt als ganzes betrachtet und auf allen Gebieten einen ſeiner inneren, weitgeſpannten Empfindung gemäßen Ausdruck ſucht. „Mein vielſeitiges Schaffen“, erzählt er uns, „iſt nur aus dem Gefühl heraus zu verſtehen, daß für mich die Kunſt nicht eine in verſchiedene Berufsgruppen geſpaltene, auseinanderſtrebende, wirtſchaftliche oder unwirtſchaftliche Betätigung iſt. Kunſt iſt die wohl auf handwerklicher Baſis ruhende, aber erſt darüber hinauswachſende geiſtige Spannung eines Volkes. Wenn in der Wiſſenſchaft eine durch wachſende Erkenntnis notwendig gewordene Spezialiſierung zu einem großen Teil berechtigt iſt, ſo iſt dieſe in der Kunſt unſinnig. Die Entfernung vom Goethe⸗ ſchen Weltbild hat ſich hier verhängnisvoll aus⸗ gewirkt. Kunſt vertieft ſich nicht durch Auf⸗ ſpalten, im Gegenteil, ſie verflacht.“ Der Maler In der Malerei ent⸗ wickelte Jeruſalem von Safft genau wie in der Plaſtik von An⸗ fang an einen ſchlich!⸗ Der Ernalter des Volkes monumentalen Stil, der nicht allein in der äußeren Form, ſondern vor allem auch in der inneren Haltung von einem echten Heroismus zeugt. Seine großformatigen Bil⸗ der ſind durchaus nicht„gefällig“ in der üb⸗ lichen Art. Technik, Farbe und Auffaſſung zeu⸗ gen von einem ſtarken, perſönlichen Geſtal⸗ tungswillen, der fern jeder artiſtiſchen Verfei⸗ nerung nur das Weſentliche herausarbeitet und den Beſchauer auf ſeltſame Art zwingt, ſich mit dem tiefſten Weſensgehalt des Wertkes ausein⸗ anderzuſetzen. Erſt wenn man es ganz erſchaut und erfühlt, erſchließt ſich einem die gläubige Kraft und der lebensſtarke Optimismus, der aus allen dieſen Darſtellungen ſpricht. Zum erſten Male wurde man hier mit dem Künſtler bekannt, als die Mannheimer Kunſt⸗ halle gemeinſam mit den Bildern Ludwig Fah⸗ renkrogs eine Ausſtellung ſeiner Werke zeigte. Viele Mannheimer werden auch das Tryptichon „Der Erhalter des Volkes“ kennen, das in der Halle des Palaſthotels„Mannheimer Hof“ hängt: während auf den beiden Seitenteilen Mann und Frau beim Aufteilen des Brotes oder in ſchlichter Umarmung gezeigt werden, ſchreitet aus dem Mittelteil, aus leuchtendem Hintergrund, der ſäende Bauer, das Korn in der Hand, den feſten Blick ins Unendliche ge⸗ richtet, als ſchreite er, gleich dem unſterblichen Volk, durch alle Ewigkeit hindurch. Die Geſtalten des Malers ſind meiſt ſtäm⸗ mige, urwüchſige Bauern, die feſt mit beiden Beinen auf dem Erdboden ſtehen und doch wie⸗ der wie ſymbolhafte, aller Realität entkleidete Figuren wirken. Durch Ausſchaltung des rein Zufälligen oder Nebenſächlichen ſteigert er die maleriſche Form zu einfacher ſchlichter Größe, ohne dabei in Leere und Manier zu verſallen. Wie ſtark und erfüllt wirkt doch zum Beiſpiel das Bild„Die Familie“. In einem ſchön geſchloſſenen, ungemein maleriſchen Motiv er⸗ ſchließt es in blutvoller, von ſtarkem Leben durchpulſter Dar⸗ ſtellung alles, was in dem Begriff Familie zuſam⸗ mengefaßt iſt. Es zeigt auch in har⸗ moniſcher Weiſe am ſinnfälligſten jenes Bindende, Allumfaſſende, dem von Safft eine ſo hohe Bedeutung beimißt. „Die Kunſt“, ſagt er einmal,„hat die Aufgabe, das durch die Ziviliſation zer⸗ ſtörte Weltbild wie⸗ der in Harmonie zu 2 Das geht aber nur, wenn der Künſtler fühlt, daß er binden muß. Eine noch ſo —— gemalte ahnſchranke, ein techniſch hervorra⸗ endes Kaktusſtill⸗ eben wird niemals dieſe Aufgabe er⸗ füllen können, denn beides iſt nicht zwingend und not⸗ wendig. Kunſt iſt, ſo paradox es auch ſcheinen mag, keine Angelegenheit des Auges und des Ohres, ſie beginnt erſt da, wo das Handwerk endet: im Unſichtbaren, im Ungreifbaren, wie Gott auch dann erſt eingreift, wenn der Handwerker Menſch am Ende iſt.“ Dieſes Ungreifbare iſt es auch, das den Zyklus„Aus Deutſchlands Notzeit“ ſo packend macht. In dem Ausdruck der Ge⸗ ſtalten, die hier in ſich verſunken, grübelnd oder in ſtummer Reſignation gezeigt werden, liegt ſoviel des Unausgeſprochenen, ſoviel verhaltene Dramatik, daß man immer wieder gefeſſelt wird. Das trifft ſowohl für den jungen Poli⸗ tiker, für den alten Markgräfler Bauer in dem Bild„Müde“, wie auch für den ernſt vor ſich hinbrütenden Arbeitsloſen zu. Und immer iſt es in dieſem Zyklus eine Frau, die dem Manne zur Seite ſteht, die ihm das Brot reicht, die ſeinen Verzweiflungsaus⸗ bruch mäßigt oder die ſich ganz einfach nur, wie das junge Weib des Arbeitsloſen, voll gläubi⸗ gen Vertrauens an ihn ſchmiegt. Das iſt ja das Wunderbare an dieſen Bildern, daß ſie trotz aller Bitterkeit nie zerſetzend wirken. Sie zeigen lediglich den verzweifelten Kampf und das ſtille Heldentum der Menſchen in Deutſch⸗ lands Notzeit, und ſie zeigen mit dieſer Not zugleich auch ihre Vergänglichkeit. Der Plaſtiker Trotz der ſtarken maleriſchen Begabung iſt Jeruſalem von Safft doch in der Hauptſache Plaſtiker. Hier kann er ſich erſt ganz zu voller Kraft entfalten und ſeine großartigen Ideen wirklich Geſtalt werden laſſen. Er ſtudierte in München bei Wilhelm v. Rü⸗ mann und bei Adolf Hildebrand, ohne deſ⸗ ſen Einfluß ja heute in Deutſchland kaum ein größeres Denkmal denkbar iſt. Von ihm lernte er auch die ſchwierige Kunſt, den auf dem Pa⸗ pier ausgearbeiteten Entwurf direkt, ohne vor⸗ herige Ausarbeitung eines Modells, auf den Stein zu übertragen und auszuhauen. Darum ibt es bei ihm auch keine„Gipsleichen“ und fonſtige Behelfsmittel. Die direkte Arbeitsweiſe läßt den Ausdruck der Plaſtiken lebendiger und unmittelbarer werden, als die nachträgliche Uebertragung des Modells auf den Stein, wie ja auch die Form dabei materialgerechter wird. Es liegt in der Natur der Sache, daß uns der Künſtler keine Originalwerke zeigen kann. Seine Plaſtiken, meiſt Gefallenendenkmäler, ſtehen in den verſchiedenſten Gegenden, in Darmſtadt, in Marbach, in der Pfalz und vor allem im badi⸗ ſchen Oberland. Doch auch die Fotografien, die er uns zeigt, geben einen Begriff von der ſtar⸗ ken plaſtiſchen Wirkung all dieſer Bildwerke. Zumeiſt gilt auch hier, was ſchon in Bezug auf Figuren vom Kriegerdenkmal in Blansingen die Malerei geſagt wurde. Er ſucht keinen mo⸗ mentanen Ausdruck, kein impreſſioniſtiſches Ex⸗ perimentieren mit zarten Lichtreizen, ſondern einen allgemeingültigen, durch Ausglättung der Kontraſtwirkungen vereinfacht und geſammelt wirkenden Stil. Das Perſönliche in den dar⸗ geſtellten Soldaten und den trauernden Men⸗ ſchen iſt meiſt nur ſoweit herausgearbeitet, als es für die Deutlichmachung der plaſtiſchen Form unbedingt erforderlich iſt. So werden ſeine Ehrenmale über das Einzelne hinaus zu einem großartigen Ausdruck des heldenhaften Ringens deutſcher Frontſoldaten. Zur Zeit arbeitet der Künſtler an einem grö⸗ ßeren Auftrag für Mundenheim. Vor den Bäu⸗ men des Hofgutparks ſoll dort ein großes Mahnmal für die Gefallenen des Weltkrieges errichtet werden. Es wird im ganzen 6,.5 Me⸗ ter lang und vier Meter breit. An der Vorder⸗ und Rückſeite ſowie an den beiden Seitenteilen erheben ſich überlebensgroße Geſtalten, zwei Soldaten mit Gewehr bei Fuß, ein Verwunde⸗ ter und ein Handgranatenwerfer. Durch den geteilten Sockel, der von vier Seiten einen Durchblick gewährt, ſieht man auf die liegende Geſtalt eines toten Kriegers, der von einem breiten, horizontalen Architrav überdeckt wird. Auf dieſem Stein werden die Namen der Ge⸗ fallenen, ſehvie ein Sinnſpruch aus der Edda eingemeißelt. Schon ſtehen zwei der Geſtalten fertig im Hof vor der Werkſtatt. Durch ſtarke Betonung der auſſtrebenden Vertikalen werden ſie ſich aut in ihre Umgebung mit den dahinter aufragen⸗ den Bäumen einfügen. Ueberhaupt wurde das ganze Ehrenmal in ſeiner architektoniſchen Ge⸗ ſtaltung organiſch der landſchaftlichen Situa⸗ tion angeglichen. Durch aufgeſtellte Phantome hat man an Ort und Stelle ſchon vor längerer Zeit die Wirkſamkeit der Aufteilung mit den reichen Durchblicken erprobt und ſo ein Werk geſchaffen, das als harmoniſches Ganzes be⸗ ſtimmt die beſte und ſtärkſte künſtleriſche Lei⸗ ſtung von Safft darſtellen wird. Zum Schluß lieſt uns der Künſtler noch einige ſeiner Gedichte vor, aus denen ein tiefes Emp⸗ finden und eine ſtarke Verinnerlichung ſpricht. Sie runden mit ihrer ſchönen Sprache erſt ganz das Bild dieſes ungemein vielſeitigen Mannes, deſſen Schaffen und Wirken eine ganz weſent⸗ liche Bereicherung des künſtleriſchen Lebens un⸗ ſerer Stadt bedeutet. Parth. Der Künstler bei der Arbeit Auin.: Banzhaf Schweigsame Mitreisende Der Leuchtturmwächte Von Hilaire Belloc— Ich möchte hier einige Anleitungen geben, wie man Leute im Zug zum Reden bringt, auch wenn ſie das nicht wollen und entſchloſſen ſind, nicht zu ſprechen, Die erſte und überlegene Me⸗ thode— 455 nicht aus meinem Erfahrungs⸗ ſchatz, ſondern wurde mir von jemand anderem 40 Es ſcheint, du kannſt das arme Op⸗ fer beinahe immer dazu bringen, das Schwei⸗ gen zu brechen, es mag noch fo entſchloſſen ſein, nicht zu ſprechen, wenn du einen Begleiter haſt. Die Methode beſteht darin, zu dieſem Begleiter zu ſagen(in Ermangelung eines Begleiters eignet ſich jeder anſtändig ausſehende Fremde): Ich freue mich, daß man jetzt das alte Rathaus abbricht. Dein BGegleiter, wenn er mit im Bunde 100 muß antworten, daß er nichts davon wiſſe, aber es gerne höre. Wenn du einen ———15 mit hineinziehſt, der nicht dein Ver⸗ bündeter 1 wird er deiner Behauptung wider⸗ ſprechen. Dann mußt du zu wetten anfangen und ſagen, daß du deiner Sache ganz ſicher ſeieſt, du ſeiſt erſt geſtern am Rathausplatz ge⸗ weſen und das 4 ſei ſchon aufgebaut. Es iſt ſelbſt einem Trappiſten unmöglich, einem ſol⸗ chen Angriff zu widerſtehen. Der ſchweigſamſte Mann wird gegen deine ungeheuerliche Lüge loslegen. Dann iſt es an dir, ihn zu gängeln. Ein anderer, nicht ganz ſo guter Weg iſt, ſich aus dem Fenſter hinauszulehnen, zu ſtarren und aufzuſchreien:„Oh, mein Gott!“ Es wirkt nicht, wenn du dir nicht faſt den Hals aus⸗ n Der Ueberliſtete wird glauben, daß ein Unglück im We ſei und dich aufgeregt fra⸗ en, was los iſt. Dann mußt du ein Aufatmen heucheln und ſagen,„die Gefahr iſt vorbei!“ und irgendeine Lüge erfinden. Es beſteht die ahrſcheinlichkeit, daß er weiterſpricht und du mußt ihn dazu verführen, indem du ihm eine ausführliche Schilderung von einem intereſ⸗ fanten Unglücksfall machſt, bei dem du behaup⸗ teſt, Zeuge geweſen zu ſein, wenn du es auch nicht warſt. Dann 1450 du fort zu fragen, ob er ſich bekannter früherer Unfälle erinnert und das Feuer hrennt luſtig und ſtet. Ein anderer Weg(ſo ſchmählich einfach, daß ich ihn kaum empfehlen kann), iſt plötzliches Un⸗ wohlſein zu heucheln. Menſchen im Zug, im Gegenſatz zur übrigen Menſchheit, haben ſehr gute Herzen. Du brauchſt nicht laut zu jam⸗ mern; ein paarmaliges Stöhnen genügt und wer weiß, vielleicht hat der Kerl eine Flaſche bei ſich? Wenn es dir beſſer geht, werdet ihr euch als dicke Freunde in angeregter Unter⸗ haltung finden. Noch eine andere Methode, irgendwie der er⸗ ſten verwandt, aber doch ein Kapitel für ſich, iſt, ſich bequem hinzuſetzen, nachdem der Zug zu einer langen Fahrt ohne Zwiſchenhalteſtelle losgefahren iſt und zu ſagen:„Na, endlich. Jetzt hab ich Zeit bis Emmendingen!“ Es gibt kei⸗ nen lebenden Menſchen— nein, und wäre er auch taub!— der nicht auf dieſen Trick zu reden bewogen würde. Wenn du hörſt, daß der Zug in Emmendingen nicht hält, mußt du eine Bewegung machen, als wollteſt du den Hebel ergreiſen, der plombiert iſt und deſ⸗ ſen Ziehen zwanzig Mark koſtet. Der Feind wird ſicherlich dein Handgelenk packen, wenn du langſam genug biſt. Laß dich überreden. Er⸗ lich e ihm in großer Ausführlichkeit die ſchreck⸗ ichen Folgen, die ſich aus deinem verſäumten Zuſammentreffen mit deiner Tante in Emmen⸗ dingen ergeben. Du wirſt die ganze Zeit eine lange und nette Unterhaltung haben. Du wirſt dieſes erfreulichen Ausgangs um ſo ſicherer fein, wenn du die Geſchichte irgendwie ſo drehſt, daß Geld darin eine Rolle ſpielt. Und dieſe Erwähnung des Geldes bringt mich auf meine letzte Methode, oder zumindeſt die letzte, die ich die Kraft habe, zu Papier zu bringen. Du kannſt immer eine Unterhaltung im in Fluß bringen, wenn du etwas von möglichem Geldverdienen faſelſt. Wenn der Widerſpenſtige nicht auf einen Tip in Grund⸗ ſtücken hinhört, verſuche es mit Pferden. Hört er nicht auf Pferde, ſprich von einer Art, wie man die Reiſe billiger machen könnte. Jeden⸗ falls bringe irgendwie Geld herein, und du kannſt Redefluß melken wie infolge eines phyſi⸗ kaliſchen hiezu Geſchaffenſeins des menſchlichen Geiſtes, der immer belaſtet iſt mit dem Ge⸗ danken an Geld und Geld und noch mehr Geld. Ich muß noch eine Möglichkeit hinzufügen. Bitte dein Gegenüber um ein Zündholz. Wenn es dir gereicht wird, laß es ausgehen und bitte um ein anderes; dann bitte um ein drittes. Es wird ein Hin und Her nebſt Entſchuldigungs⸗ geſtammel geben und du müßteſt ein witzloſer Mann ſein, wenn du nicht ſolche Anfänge zu einer wirklich intereſſanten Unterhaltung feſt⸗ nageln könnteſt über das Schickſal der Seele, die Zukunft Europas, Krebs oder was immer ſonſt dein Steckenpferd ſein mag. Von Bogislav von Selchow Aus dem weißen Sand der Dünen hebt ſich rot der Leuchtturm in die Abenddämmerung. Dichter als ſonſt ſteigt der Nebel aus der Heide und hüllt die wenigen Gehöfte am Waldrand, die Krieg und Feuersbrunſt noch verſchont hatten, in undurchdringliche Schleier. Hoch oben ſchickt ſich der ergraute Wächter an, die erſten Kannen Oel auf den Docht zu gießen. An Tagen wie dieſen fühlt er ſich gehoben durch die Ver⸗ antwortung ſeines Amts, empfindet er, der lange Jahre ſelbſt zur See gefahren, doppelt die Genugtuung, denen draußen den ſicheren Weg zum Hafen weiſen zu können. Während ſein Auge die immer mehr ver⸗ ſchwimmende Kimm abſucht, hört er, wie ſchwere Schritte die ſteile Wendeltreppe herauftappen. Wenig ſpäter ſteht der alte Kätner vom Heide⸗ hof vor ihm. „Wir ſind am Ende. Du mußt uns aus⸗ helfen.“ Stabsarzt Erbse/ von Ceom britung An der Somme, ja, das war im Auguſt 1916, und von der Somme, die ein Fluß iſt, ſahen wir nichts; daß ſie etwas Wäſſeriges, Fließendes ſei, das wußten wir nur von der Karte, wir fahen nur Wieſen, als wir hin⸗ kamen, grüne Wieſen, üppige, fette, feuchte, (es mußte doch wohl Waſſer in der Nähe ſein) und ſpäter dann wurden aus den Wieſen gelbe, braune Aecker mit vielen Granatlöchern (nicht wahr, der Krieg, wie es ſo heißt, ackerte), an der Somme alſo, im Auguſt 1916, war's heiß, heiß. Ein blauer Himmel, eine gelbe Sonne, ein gelber Lehmſchützengraben, und der Krieg, wie der war, das wiſſen einige von uns, an der Somme alfo hatten wir, eingeſetzt rechts neben dem Pierre-Vaaſt⸗Wald, dem Zahnſtocherwald, an der Somme, da hatten wir viele gute Burſchen verloren und auch unſeren Stabsarzt, einen frechen, kleinen Kerl. Tot war er nicht, der Gelbhäutige, Gott ſei Dank, er ließ nur ſeine halbe Hand dort und kurierte ſie in einem deutſchen Lazarett, während wir zur Erholung in ein Dorf kamen, in ein fried⸗ liches Dorf, ganz wo anders, weit weg von der Somme. Wir ſprachen kaum mehr von ihr, wir hatten unſere geheimen Gründe dazu. Im Dorf, im friedlichen, unter einem friedlichen Himmel und einer ſanft⸗eidottergelben Sonne (die andere, die krachend⸗böſe, ſtand über der Somme, immer noch), in dem Dorf bekamen wir Nachſchub und mit dem Nachſchub auch einen neuen Stabsarzt. Und der neue Stabsarzt, ein langaufgeſchoſ⸗ ſener, wortkarger und trockener Herr aus Thü⸗ ringen, hieß Erbſe. Stabsarzt Erbſe. Der Name kam uns jungen Leutnanten ſehr luſtig vor, und in vorgerückter Stunde, im Kaſino, verfuchten wir es wohl auch, ihn damit zu froz⸗ zeln. Aber der trockene Herr aus Thüringen verſtand Spaß. Er beſtellte eine Runde Schnaps und ſagte:„Erbſe iſt drollig, nich? Aber wiſſen Sie, was für eine Geborene meine Frau iſt? Horchen Sie: eine geborene Linſe.“ Wir lachten. Er, Erbſe, verheiratet mit der ge⸗ borenen Linſe, lachte mit. Dann ſprach er wür⸗ dig:„Achtung! Es geht weiter! Meine Schwe⸗ fter iſt mit einem Paſtor verheiratet. Mit wem? Mit dem Paſtor Bohne!“ Wir grinſten. er grinſte mit, beſtellte eine neue Runde Schnaps und rief:„Proſt das ganze Gemieſe!“ „Hurra!“ ſchrien wir. Es war ein vergnügter Abend. Hinten, im friedlichen Dorf, im Ka⸗ ſino, weit weg von der Somme, die, wenn die Karte recht hatte, ein Fluß war, für uns nur ein gelber Schützengraben in einer ehemaligen Wieſe, mit keiner Blume auf dieſer Wieſe. Uebrigens bekam der Thüringer einen Lun⸗ genſchuß, auf eine ganz dumme Weiſe, aber das gehört nicht hierher, bekam einen Schuß, der ihn kriegsuntauglich machte, und für ihn ſchickten ſie uns unſern Gelbhäutigen wieder, der ſich freiwillig gemeldet hatte, mit ſeiner verkorkſten Hand, drei Finger waren weg, dort im Pierre⸗Vaaſt⸗Wald, heute wachſen Brom⸗ beeren darüber, aber ſeine Frechheit war ge⸗ blieben. Als er eintraf lagen wir in Flandern, doch wenn wir die Naſe zum Graben rausſtreckten, wahrhaftig, da war's wie an der Somme, und teiner von uns, auch der Klügſte nicht, auch der Doktor nicht, konnte einen Unterſchied heraus⸗ kriegen. „Die Nacht iſt dunkel, und die San draußen ſind gefährlich. Mein Oel lang nur knapp für wenig Tage noch.“ „Die Kinder haben Hunger. Du weißt, Vieh iſt tot. Gib uns Oel, damit wir uns dem wenigen Mehl etwas backen können. „Ich darf euch nichts abgeben. Die draußen würden ſonſt zerſchellen.“ „Was gehen uns die Schiffe an. Wir kön uns kaum mehr auf den Beinen halten. wühlt der Hunger in unſeren Eingeweiden“ „Glaubſt du, ich hungerte nicht? Abh denen draußen geht es um Tod und Leh „Was ſcheren uns die draußen, wo Weih Kind nach Brot ſchreien!“ Tauſenden hängt an der Erfüllung Pflicht.“ „Du biſt einer. Wir hier im Dorf ſind zu zig. Was du nicht geben willſt, werden wi nehmen.“ 3 Und ſie nahmen es. In der Nacht ſtran eine Bark. Der Morgen trieb hundert L an den Strand. Die im Dorf gingen mi ten Augen. Sie begruben die Toten. Aher Wimmern der Kinder nach Brot hatte gehört. Der nächſte Abend brachte Sturm. Leuchtturmwächter flehte die im Dorf g wenigſtens etwas Oel wiederzugeben, um in dieſer Nacht beſonders bedrohten Schiff warnen. Man wies ihn ab. Als die Sonne ſich hob, ſtiegen die über die Dünen, um nach Strandgut Au zu halten. Sie fanden Strandgut. Aber e ihr eigenes. Drei Söhne aus dem Dorf die See von dem dieſe Nacht geſche Schoner an den Strand geſpült. Stumm betteten ſie die Toten in die h liche Erde. Als aber der Abend kam, da ten ſie einer nach dem anderen die Oella zurück: „Lieber wollen wir wenigen unſer laſſen, als daß Schiff um Schiff durch uns grunde geht.“ Das Liebesständchen im Aether Im letzten Monat hatte der Rundfunkſender Budapeſt kleine Wunſchabende veranſtaltet, die ſich ſehr bald allgemeiner Beliebtheit erfreuten. Kürzlich kam nun ein junger Heißſporn auf den Gedanken, ſich dieſer ſchönen Einrichtung in recht origineller Weiſe zu bedienen. Er ſaß in Varasdin—„dort, wo die ſchönen Roſen blüh'n“— und verhimmelte ein kleines Mädel ſeiner Heimatſtadt, das ſich zur Vollendung ſei⸗ ner Ausbildung in einem Budapeſter Töchter⸗ heim befand. Er ſchrieb der Kleinen glühende Liebesbriefe, die aber nie in den Beſitz der Maid gelangten, da ſie vermutlich von der ge⸗ ſtrengen Leiterin des Penſionats beſchlagnahmt wurden. Nun, Bela Dworak— ſo hieß der junge Liebhaber— ließ ſich durch die Einſeitig⸗ keit ſeines Briefwechſels mit der fernen Gelieb⸗ ten nicht aus der Faſſung bringen, ſondern ſtrengte all ſeinen Grips an, um doch noch ein Lebenszeichen aus Budapeſt zu bekommen. Wo⸗ zu auch hatte Bela ein geſcheites Köpfchen mit auf die Welt bekommen?— Eines Abends ſaß das geſamte Töchterpenſionat um die Vorſteherin verſammelt und gab ſich der Anfertigung klei⸗ ner duftiger Handarbeiter hin.„Maria, ſtell bitte den Rundfunk auf Budapeſt ein!“ erſuchte die Geſtrenge ausgerechnet das kleine Mädchen aus Varasdin. Maria gehorchte. Und gehor⸗ ſam meldete ſich der Lautſprecher:„Achtung! Achtung! Bevor wir unſeren Wunſchabend be⸗ ginnen, hören Sie eine private Mitteilun Fräulein Maria Rakoczy wird hiermit ge ſich die morgige Abendſendung um zeh anzuhören. Wir werden eine Melodie f für Fräulein Rakoczy eigens von Hexrn Dworak beſtellt.“ Maria errötete. Die ſteherin aber war ſprachlos. Schließlich faß ſich und blickte die Kleine ſtrafend an: g unſere Maria gemeint ſein? Welche Scha für mein Haus...“—„Ach nein“, ſchütte alſo Verdächtigte ihr Köpfchen,„es gibt noch mehr Maria Rakoczys in Ungarn. die anderen Mägdelein beſtätigten es. S ren keine Evastöchter geweſen, wenn ſi am nächſten Abend heimlich die Wunſchf des jungen Varasdiner mitangehört Der Liebeswalzer von Strauß ließ ihre Herzen höher ſchlagen, und es wax na Ehrenſache, daß bald danach Bela Dwor Brieflein der holden Maria erhielt, ind ſich— zualeich im Namen des Penſion für ſeine kühnne Werbung bedankte und i ihre baldige Heimkehr vertröſtete. Dann er ihr ein Ständchen vor der elterlichen nung bringen und brauche weder den peſter Sender noch ein ganzes Mädchenpe nat als„Poſtillon'amour“ zu bemühen merhin: der Rundfunk hatte ſeine Sa gemacht! Die unerfahrene Räuberbande/ von Josef Friedr. Perkonię Ein echtes Schelmenſtück voll herzhafter Ko⸗ mik und fröhlicher Laune iſt die ſoeben er⸗ ſchienene Geſchichte„Nikolaus Tſchin⸗ derle, Räuberhauptimann“ von dem bebannten Kärntner Dichter Joſef Frie d⸗ rich Perkonig, aus der wir mit Er⸗ laubnis des Albert Langen/ Georg Müller Verlages in München die folgende Szene wiedergeben. Die frühe Sonne ſcheint auf die Leute nieder, ſie wird ihnen zum Mahle leuchten. Es tafeln Hungrige an anderen Orten, wenn die Sonne in der Mitte des hohen Gewölbes ſteht oder wenn ſie ſchon verſchieden iſt, hier aber bereitet ſich die Räuberbande zum Mahl, da ſie eben aus dem Berge Michaelhut geſprungen iſt, Krumm⸗ händl will geſehen haben, wie ſie gleich einer Quelle aus dem Bergſaum in den roten Wolken⸗ ſchaum emporſprudelte. Aber nur der Graf hört auf ihn, er iſt neu unter ihnen, er ſchaut auch hinauf zum gold⸗ erandeten Berg. Die anderen vier haben keine eile, ſie haben an dem Feuer zu tun, über dem ſie die Hühner braten werden, zu klein iſt drinnen der Herd für ihren Hunger und ihre Beute, ſie ſchnitzeln an dem Bratſpieß, ſchon ſind die zwei Gabeln, in denen er ſich drehen wird, in den Boden geſchlagen. Und Elias klopft an dem Faß herum, vom Tau ſind die eiſernen Reifen feucht, Elias meint zuerſt, der Wein ränne irgendwo bei einem haarfeinen Spalt heraus, und er leckt das naſſe Eiſen ab, Ach, es iſt nur Waſſer, was er ſchmeckt. Er richtet alles auf dem Almboden zurecht, was man zur Hand haben muß, wenn man ſo ein Faß anzapfen will, Elias hat auch den Heber und auch die Gläſer nicht vergeſſen. Wenn jeder ſo mit Vor⸗ bedacht geräubert hat, dann muß ſie der Haupt⸗ mann alle loben. Dem Nikolaus Tſchinderle aber iſt es nicht umut, daß er wieder von dem Ueberfall auf as Wirishaus reden könnte. Er liegt abſeits im kurzen Gras, er hat die Hände unter dem Kopf und zählt die Wolken am blaſſen Mor⸗ genhimmel. Immer noch kann er es nicht ver⸗ winden, wie ſie einen guten Anlaß vertan ha⸗ ben, und es dämmert ihm auf, daß ſie ſich von nun ab einer anderen Art befleißen müſſen, wollen ſie als Räuber gelten und als Räuber verrufen ſein. Mit Meſſer und Feuer müſſen ſie umgehen können, wie es ſolchen vogelfreien Leu⸗ ten ziemt, und vor einem Piſtolenſchuß dürfen ſie nicht zuſammenſchrecken. Ueberhaupt: ſo ein Piſtol muß jeder haben und wenn man die Piſtolen jemanden aus dem Fleiſch ſchneiden ſoll. Vor Menſchenblut hat man kein Grauſen mehr, nein, man iſt hier in dem Gebirg ſchon am erſten Tag ein anderer geworden. So verhärtet ſich Nikolaus Tſchinderle ge⸗ waltſam, und es fände ſich wohl noch manches, mit dem er ſein Schneiderherz züchtigen tät, wenn Elias und das Seppele jetzt nicht mit Geſchrei dem Hahn nachſprängen, den ſie als erſtes Opfer aus der Hütte holten, wo alle Hüh⸗ ner eingeſpertt ſind, und der ihnen mit ein paar Flügelſchlägen entkam. Der Hunger des Dicken, der Durſt des Langen, ſie hätten auch einen ſchnelleren Hahn bald erwiſcht. „Wer wird ihn umbringen?“ fragt Elias Das kropfete Seppele ſpürt gleich, daß der naſſe Elias kein Hahnentöter ſein möchte und deswegen ſagt es ſchadenfroh: „Du. Wer ſonſt?“ „Ich mag mich nicht mit Blut anpatzen, wenn ich nachher den Wein herausheben muß.“ „Wiſch die Finger mit Gras ab.“ der Krummhändl ſoll den Hahn lachten.“ l verſteh mich nicht darauf, der Achille⸗ weiß beſſer, wo man einen Hahn hineinſticht.“ „Ich hab mein Lebtag noch kein Vieh abge⸗ ſtochen. Der Graf ſoll damit ſeinen Einſtand eiern.“ „Laßt mich aus, ich bin noch der Niemand. Die Ehr ſoll für einen anderen aufgehoben 4¹ Da iſt die Ehre auf ihrer Wanderung im Kreis wieder bei Elias angelangt und er ſchiebt ſie geſchwind von ſich: „Der Hauptmann muß es tun.“ Nikolaus Tſchinderle hat mit Angſt wahrge⸗ nommen, wie einer nach dem anderen ſich wei⸗ gert, dem Hahn den Hals abzuſchneiden. Nun könnte ja auch er die Ehre, die ihm da vermeint iſt, wieder weiterwandern laſſen und einen der Fünf heißen, den Hahn zu ſchlachten; wird es ihnen dann aber verborgen bleiben, daß er nur deswegen das Meſſer an einen andern abgegeben hat, weil er ſelber nicht imſtande iſt, dem Hahn in den Hals zu ſtechen? Der will unſer Haupt⸗ mann ſein, werden ſie aufbegehren, kann nicht einmal einen Hahn umbringen und möcht uns anführen? Es grauſt ihn vor ein paar Tröpf⸗ lein Hühnerblut, und der will dann einen Men⸗ ſchen anzapfen? Ja, es iſt nicht anders: An die⸗ ſem verfluchten Hahn hängt deine ganze Würde, du Räuberhauptmann! Da geht denn Nikolaus Tſchinderle mit Meſſer und Hahn tapfer hinter die Hütte, niemand ſoll ihm anmerken, wie bitter ſchwer ihm der Mord an dem unſchuldigen Tiere wird, und dort, im Schatten, wohin keines Auge reicht, bringt er den Hahn vom Leben zum Tode, aber er ſchwört bei ſich, es war ſein erſter und letzter. Gezeigt hat er den Fünfen, daß er ſich vor ſo einem lächerlichen Stich nicht fürchtet; wie er beinahe ſelber umgeſtanden iſt dabei, werden ſie nie⸗ mals erfahren, denn er kommt wie ein Held wieder aus dem Schatten hinter der Hütte her. Er wirft den toten Hahn dem Elias zu, ſo daß noch ein kleiner Blutregen auf ihn niedergeht, das iſt die Vergeltung. Und dann legt er ſich wieder hin ins Gras, mögen die anderen noch mehr Hühner ſchlachten und auf den Bratſpieß ſtecken, er will auch kein gebratenes Huhn mehr anrühren, er wird ſich an das trockene Brot hal⸗ ten, das auch unter der Beute iſt, und wird Wein dazu trinken. Ja, der Wein! Jetzt will ihn Elias aus dem Faſſe heben, an⸗ dächtig ſehen die Brüder zu ihm hin, nur das Seppele läßt kein Auge von dem vollen Spieß, den es dreht; und jeden Tropfen Feit, der ins Feuer fällt und dort verkniſtert, möchte es liebſten mit der Zunge auffangen. Elias ſo den Spund ein, verſenkt den Heber und ſah am Mundſtück, gleich wird der Wein am ſein, ſchon hält Elias, während er ſich z Spundloch niederbeugt, ſein Glas mit tem Arm hinter ſich, und der iſt wie ein weiſer in eine fröhliche Stund. Wenn der Wein ſo ſüß und ſtark iſt, w gelb in das Glas rinnt, dann Land am Ge biſt du ein paar Tage und Nächte ſicher vor Räuberbande. Wie neiden ſie dem Elias den erſten S er ſpannt ſie ein wenig auf die Folte ſtändlich nur ſetzt er das Glas an den Mur Der ſpitzige Adamsapfel ſteigt ein paarmal und nieder, die Augendeckel fallen ihm zu rinnt das Waſſer unter dem Gaumen men, da ſie es mitanſehen müſſen, wie e einſtimmt auf den gelben Wein. Doch es geht die Welt unter. Elias ſpuck Wein wieder aus, faſt trifft der Stra lropfete Seppele am Feuer, und das Glas Elias an die Hütte. „Was haſt du?“ zürnt Krummhändl im der Glasſplitter. Der naſſe Elias redet keinen Ton; er g der Hütte fort über die Alm hin, als verl die Brüder auf Nimmerwiederkeht. riecht an dem Spund, Krummhändl leckt Heber. Zu gleicher Zeit ſagen ſie:„Eſſig!“ Das kropfete Seppele verſchluckt ſich, die deren lachen, Achilles gibt dem Faß einen tritt und rückt es damit von ſeinem Ort ſchaukelt ein paarmal leicht, wie ein ſ Menſch ein wenig wankt, wenn er ſich z erhebt, dann beginnt es zu rollen, ſchneller ſchneller, über den abſchüſſigen Almboden h entſchwindet es, poltert tiefer unten noch Male, und es bleibt von ihm nichts als lächter, Schadenfreude und Bedauern. Geſchieht euch recht! denkt ſich Nikolaus derle abſeits Ja, ſo ſchleppt man manchmal Eſſig fü auf einen Berg. wachſen. 2 reifen ſpran reſche. Ei darauf erh ich nicht u einfach l egbereiterin riffen wurde ren eben aben, ſo ki ation/ von 2 unterſchät gehört eine andwe n ngung des d, Dann ehör cke, deſſen? n— 1— ſſe die Sandhäh 4 5 550 3 Ne W Du weing 2+ 5 a—„„ 1 KZ it wir uns aus. m Z n können.“——————————2222—jm————a——h————* n. Die n 4¹ in. Wir können ien halten. S9 Eingeweiden.“ icht? Aber bei od und Leben.“ i, wo Weib und verſtehen. Ich das Leben von füllung meiner Dorf ſind zwan⸗ werden wir uns Nacht ſtrandete hundert Leiche zingen mit har⸗ er Vorhang iſt gefallen und im Mannheimer Aflonaltheater iſt Ruhe eingekehrt. Die Künſt⸗ Khaben den altehrwürdigen Bau verlaſſen, es Aiggt kein Geigenton, kein Lied und kein Ruf ehr gus den Probeſälen, alles iſt in tiefes hpeigen gehüllt. Nur wenige Wochen wird es aern, aber in dieſen Wochen werden ſich unſere oten. Aber d ufter neue Kräfte ſammeln zu ſchwerer Ar⸗ zrot hatte auf⸗ im Dienſt um ein großes, erhabenes kultu⸗ ee Ziel. Denn der eigenſchöpferiſche Menſch Sturm der acht die Zeit des Sammelns mehr als jeder 1 Dorf an, 1 ere, Und der Künſtler zählt zu den Eigen— ugeben, um die ſoöpferiſchen. hten Schiffe. 1 Kämpfer ſchufen den Geiſt gen die Kätner in Jahr iſt vorbei. Das dritte Jahr, in dem ndgut Ausſchau das Theater ganz im Zeichen des Na⸗ em ſtand. Ein Jahr, das uns dem Dorf hatle Aenüber den beiden vorangegangenen einen hen Schritt vorwärts gebracht hat. Das or noch lange nicht Erfüllung bedeutet, aber die Wege zeigte, die zur Erfüllung führen. iſt noch nicht lange her, da gellte der ei nach den jungen Dramatikern überall h die deutſchen Lande. Man ſucht und ſuchte i ſchien keinen zu finden. Das war nicht Peiter berwunderlich. Die alten Routiniers, die Pohl ſehr viel vom Handwerk, aber gar nichts on der Kunſt verſtanden, waren„gegangen orden“, Die junge Generation, vorher vom ikraut Uüberwuchert und deshalb nicht zur Gel⸗ fung gelangt, ſah ſich plötzlich vom hellen Son⸗ iftabl ungeahnter Entfaltungsmöglichkeiten herſtrahlt und ſchaute etwas geblendet und zag den neuen Tag. Sie konnte jetzt erſt begin⸗ fen zu wachſen. Die Früchte aber fallen immer r bomreifen Baum. Deshalb brauchte ſie kam, da bra die Oelkanne ate Mitteilung⸗ hiermit gebeten, um zehn Uhr Melodie ſpielen, zon Herrn Bela tete. Die Vor⸗ ließlich faßte ſie end an:„Sollte Welche Schande “, ſchüttelte die „es gibt wo Ungarn.“ U en es. Sie wenn ſie nicht Wunſchſendung ngehört hättt ließ ihre 1 e ſprang eine mutige Kämpfertruppe die Breſche. Eine Gruppe, die nicht den An⸗ darauf erheben durfte und zum großen Al auch nicht wollte, Dichtergruppe zu ſein. Aie war einfach leidenſchaftliche Bahnbrecherin Aind Wegbereiterin der kommenden, neuen Dich⸗ ergeneration. hdieſe Autoren, die uns damals mit Ko⸗ lhhier und Dramen, die ſtark, allzu ſtark nach lut und Boden“ rochen, überſchütteten, ſtark Ahegriffen wurden, lag in der Natur der Sache. ie waren eben nicht alle Dichter, ihre Werke Aeichneten ſich nur durch anſtändige Geſinnung 1(Die Unzahl der Konjunkturritter ſchalten r bei dieſer Betrachtung natürlich aus.) Aber war natürlich 5 haben dem Geiſt zum Sieg verholfen. Und bi 13 viel, unſagbar viel wert. Deshalb be⸗ bWenn pien wir, daßfieihre Berechtigung Penſionats en, ja, daß ſie notwendig waren. kte und ihn auf te. Dann könne terlichen Wo wir laſſen ihre Werke gelten als ein Pro⸗ dult aus der Zeit des Ringens um den neuen Sie werden einſt vergehen, als ob ſie nie Aeſen wären. Das iſt ihr tragiſches Los. Aber Amal wird aus ihnen eine Dichtung ent⸗ den ſein, die unvergänglich iſt: die Humphe der Genies werden die beit'der Fleißigen krönen. Deſſen ſiud wir ſicher. Ahnen⸗Dichtung heute heberblicken wir einmal die Dramen und en, die ſich gerade in der letzten Spielzeit eine Sache gut ſ 334 den deutſchen Bühnen in den Vordergrund zeber und fa lthaben, ſo können wir feſtſtellen, daß eine Wein am lation, von Dichtern im Herannahen iſt, wer ſich zu d ſcht unterſchätzt werden darf. las mit ſes geben wir zu; Dramatiker ſind ſt wie ein die wenigſten Bühnendichter geworden. zu gehört eine Zeit der Lehre, denn das enhandwerk muß wie jedes andere Aidwerk erlernt werden, es iſt noch keinem n Himmel geſchenkt worden. Aber Talente Aben wir, die zu den ſchönſten Hoffnungen be⸗ nchtigen. . Zeit, da eine ganze Nation ſich auf iiie Vergangenheit beſinnt und jeder Volks⸗ Aofe zu einem politiſchen Menſchen wird, für das Geſchichtsdrama der Boden bereitet, Hans Rehberg iſt hier zu nen⸗ in der mit ſeinen Preußendramen raſch be⸗ it geworden iſt. Seine Werke„Der Große f1 ſir die Komödie„Friedrich.“ und das ufpiel„Friedrich Wilhelm.“ erweiſen ſich Akunftsweiſende Anfänge einer mythiſchen lichdringung des Themas Preußen— Deutſch⸗ i Dann gehört hierher Walther Gottfried Kcke, deſſen Ziel es iſt, der Volkwerduna Udeutſchen Nation dramatiſchen Ausdruck zu Aeihen. Seine Werke„Ein wunderbares „Verrat in Tilſit“,„Konzert des Teu⸗ 1 144 ſtark iſt, wie er and am Gebirg, te ſicher vor ein paarmal en ihm zu. Allen Gaumen zuſam ſſen, wie er ſich Elias ſpuckt der Strahl da das Glas wirft händl im Regen erkeht. 3 3 i Kämpfer und Träumer“ künden davon nt i und zeigen, 35 ihnen, gerade vom Dramati⸗ ſſig!“ ün'her geſehen, auch noch manche Schwächen lckt ſich, die Ahaften, doch eine nicht unbeträchtliche dichte⸗ Faß einen zu Geſtaltungskraft ihres Verfaſſers. Auch f Ort; e tich Bethges„Marſch der Veteranen zie ein ſchwe t 35 und' Gerhard Menzels arnhorſt“. ner ſich zu j en, ſchneller Almboden hinab nten noch einige hotzugen dieſe Autoren Vorwürfe aus der iſchen Geſchichte, ſo iſt eine andere Gruppe Apähnen, die ſich mit den Ztaufenkai⸗ Ubefaßt. Da iſt Walter Erich Schäfers 00 9 5 W1 05 1 an 110 35 Ar“ Felix Lützkendor„Alpen⸗ Mitotaun er W fs„Das Reich“, H. 6. An⸗ ers„Der König reitet“ und Wolfgang Grö⸗ ngers„Bauernherzog“. an könnte ſo noch eine ganze Reihe von Eſſig für Wein Sor 2 + 0 Stücken und Autoren aufzählen, die ſich mit hiſtoriſchen Themen befaſſen: dieſe mögen für viele ſtehen und zeigen, daß wir daran nicht Mangel leiden. Anders iſt es da ſchon mit dem Luſtſpiel. Sehen wir von dem Volksſtück und der Bauern⸗ komödie ab, ſo müſſen wir feſtſtellen, daß es hier noch ſehr ſtark hapert. Die Koſtümkomödie iſt wohl vertreten durch Friedrich Forſters „Weiber von Redditz“ und„Robinſon ſoll nicht ſterben“, Hans Friedrich Bluncks„Lügen⸗ wette“, Ewald Demandowſkys„Seine Majeſtät der Kindskopf“, Heinz Lorenz„Der Kurfürſt führt den Bock“, Paul Schureks „Blaue Tulpe“, Otto Brues„Alter Wrangel“ und Dietrich Loders„Eule aus Athen“, aber das reine Geſellſchaftsſtück fehlt uns noch in ſehr ſtarkem Maße. Darüber können uns auch die Leo Lenz und Axel Jvers, die ge⸗ wiß keine ſchlechten Stücke ſchreiben, nicht hin⸗ wegtäuſchen. Es fehlt unſern Bühnenautoren daneben auch noch das Leichte, das Spieleriſche, das deshalb nicht gleich Spiel mit der Kunſt ſein muß, ſon⸗ dern vielmehr eine große Abgeklärtheit und eine nicht minder geringe Lebensweisheit des Dich⸗ ters vorausſetzt. Indeſſen: dieſe Kunſtart braucht die längſte Zeit zum Wachſen. Wir dürfen deshalb noch Nationaltneater zur Zeit Schillers getroſt warten: nach Jahren werden wir auch ſolche Stücke auf der Bühne haben. Problematiſche Zeitſtücke haben wir nicht ſehr viele. Aber das iſt eher ein gutes, als ein ſchlechtes Zeichen. Hier war früher das Feld, auf dem ſich die nichtskönnenden Wichtigtuer reitmachten. Wir haben nur einige wenige Dichter, die ſich auf dieſem Gebiet verſuchen, dafür aber mit umſo größerem Er⸗ folg. Steguweits„Nachbar zur Linken“ zählt hierher, Gottfried Kluckes Legende vom unbekannten Soldaten„Einſiedel“(für den 9. November), und Theodor Haertens„Hoch⸗ zeit von Dobeſti“. Um ſo größere Triumphe feiert das deutſche Volksſtück. Auguſt Hinrichs kennen wir alle.„Krach um Jolanthe“ und„Wenn der Hahn kräht“ ſind über alle deutſchen Bühnen gegan⸗ gen. Hans Chriſtoph Kaergels„Hockewanzel“ und„Rübezahl“ ſind Werke, die unbedingt ge⸗ nannt werden müſſen, wie auch Joſeph Mühl⸗ bergers„Goldener Klang“ und Zerkau⸗ lens„Sprung aus dem Alltag“. Auch Konrad Beſtes und Jochem Huths Weree ſollen nicht vergeſſen ſein. Sie ſchöpfen alle aus dem Leben des Volkes, ſtellen herrliche Typen auf die Bret⸗ ter, zeigen uns und unſere Welt in einem hei⸗ teren, ſatten Licht und laſſen uns, trotz aller Wirrniſſe und Nöte, die auch hier gezeigt wer⸗ den, froh ſein. Es iſt die kulturpolitiſche Aufgabe aller deut⸗ ſchen Theater, einmal: dem Volk wahre Kunſt zu vermitteln, die es erhebt und bekannt macht mit den Schätzen und Gütern des Volks⸗ tums, zum andern aber, daß es Führer und Betreuer der jungen Dichtergeneration iſt, in⸗ dem es ihren wertvollſten Werken nicht nur zur Uraëĩfführung ſondern auch, nach beſten Kräften, zum Erfolg verhilft. Arbeit des Uationaltheaters Betrachten wir nach dieſen Geſichtspunkten die Arbeit, die das Mannheimer Nationaltheater in der letzten Spielzeit geleiſtet hat, ſo können wir im großen und ganzen wohl damit zufrie⸗ den ſein. Es brachte 10 Neuinſzenierungen, 13 Erſtauf⸗ führungen und 2 Uraufführungen. Unter den Neuinſzenierungen waren fünf Werke aus vergangener Zeit: Goethes„Iphi⸗ genie“, Schillers„Wilhelm Tell“, Shake⸗ ſpeares„Hamlet“ und„Viel Lärm um nichts“ und Hebbels„Agnes Bernauer“. Wir können mit dieſer Auswahl zufrieden ſein. Von den anderen neu auf den Spielplan ge⸗ brachten Werken aus den letzten Jahrzehnten konnten wir Max Halbes„Jugend“ nur halb begrüßen,„Charleys Tante“ aber kam recht zur Faſchingszeit und machte uns auch noch lange darüber hinaus viel Freude. Wildes„Frau ohne Bedeutung“ ließ uns wieder recht kalt, während die drei Einakter von Ludwig Thoma eine ganze Serie von Aufführungen erlebten: ſie waren nicht totzukriegen, erfreuten das Volk, ſeierten Erfolge auf Erfolge, und das mit Recht! Zufrieden waren wir auch mit Sudermanns „Johannisfeuer“. Wenn das Stück ſeiner Pro⸗ blemſtellung nach auch keine übermäßige Beach⸗ tung verdient: dramatiſch gekonnt und bühnen⸗ wirkſam war es wie kaum ein zweites in dieſer Spielzeit. Jum erſten Male ſahen wir Von den Erſtaufführungen fand des Schweden Hjalmar Beram an Luſtſpiel„Sei⸗ ner Gnaden Teſtament“ ob ſeines feinen und dezenten Humors nicht allgemeines Verſtändnis. Der derbe„Hockewanzel“ von Kaergel da⸗ gegen machte da ſchon mehr Aufſehen. Er kündet von einem kerndeutſchen Menſchen, iſt bühnen⸗ wirkſam geſtaltet und voll ſatter Farbenpracht: ein Stück in der Art, wie wir es ſuchen und immer begrüßen werden. Emmerich Nuß' „Schwarzarbeiter“ iſt leichter, unbeſchwerter, ſand aber wegen ſeinem Lokalkolorit gerade in Archivbild Mannheim ein aufnahmefreudiges Publikum. Zerkaule ns„Sprung aus dem Alltag“ war herrlich, ebenſo Böttchers„Krach im Hinter⸗ haus“. Hier hatten wir wieder zwei handfeſte Volkskomödien, in denen alles enthalten iſt was notwendig iſt: Liebe und Haß, Freude und Traurigkeit, Frohſinn und Melancholie und Menſchen, die leben— man iſt verſucht zu ſagen: an allen Ecken und Enden! Graffs„Einſame Tat“ erfuhr nur wenige Aufführungen, Her⸗ mann Burtes„Warbeck“ aber ſtellte wieder einen gewiſſen Höhepunkt dar. Denn thematiſch und ſprachlich iſt dieſes Werk von Bedeutung und Schönheit. Auf derſelben Linie bewegte ſich Friedrich Bethges„Marſch der Veteranen“. Wenn es dem Stück auch an letzter dramatiſcher Durchgeſtaltung fehlt, als Dichtung darf es nicht unterſchätzt werden. Etwas verſtaubt iſt Harald Bratts„Guſtav Kilian“, ein Werk, das nicht beſonders originell zu nennen iſt und auch nicht weiter einſchlug, während Werner von der Schulenburgs „Schwarzbrot und Kipfel“ uns alle wieder be⸗ geiſterte. Hier war wieder Atmoſphäre und Le⸗ ben, hier klang wieder ein volkhafter Ton auf, hier gingen wieder alle mit! Der einzige, ganz kraſſe Fehlgriff des Jahres iſt unter der kleinen Zahl der aufgeführten Operetten zu finden: B. Lobertz'„Diplo⸗ matie und Liebe“ ſoll aus dieſem Grunde auch nur deshalb hier erwähnt werden, weil wir die⸗ ſes„Werk“ als Beiſpiel deſſen hinſtellen wollen, was wir für eine Aufführung durch unſer Na⸗ tionaltheater als unwürdig erachten. Da hat uns Raymonds„Lauf ins Glück“ viel beſſer gefallen und ſelbſt der— an ſich gänzlich unbe⸗ deutende—„Blaue Heinrich“ hat einen viel größeren Wert. Für die Kinder brachte das Nationaltheater Blumes„Schatzgräber und Matroſen“ und Waldfried Forſter⸗Burggrafs„Prinzeſ⸗ ſin Allerliebſt“, zwei Stücke, die manchen viel Freude bereiteten. Die zwei Uraufführungen warenvolle Erfolge. Im Oktober letzten Jahres gab es Max Geiſenheyners„Petra und Alla“, ein überaus intereſſantes Volksſtück, das ſich als Vorwurf der Kleiſtſchen Novelle„Michael Kohl⸗ haas“ bediente, wichtige Probleme aufwarf und ſie auch überzeugend bewältigte. Was uns an dieſem Stück begeiſterte, war die tiefe Menſch⸗ lichkeit, die Kraft der Gläubigkeit und Liebe die mit ehrlichem Wollen und nicht minderem Kön⸗ nen darin verſtrömt wird. Noch größer war der Erfolg von Heinz Ste⸗ guweits„Nachbar zur Linken“. Wenn das Drama auch in Mannheim nicht ganz die An⸗ erkennung fand die ihm gebührte: die Tatſache, daß es bis heute bereits über eine große Anzahl weiterer Bühnen ging, ſpricht für ſeine Wichtig⸗ keit. Denn hier gelang es einem nationalſozia⸗ liſtiſchen Dichter wirklich, eines der weſentlich⸗ ſten Probleme unſerer Tage, ja vielleicht ſogar das Problem, von dem die Zukunft Europas abhängig wird, nicht in Leitartikel⸗ form, ſondern dichteriſch zu ge⸗ ſtalten. Greifen wir noch einmal die bekannten Autorennamen der erſtaufgeführten Stücke her⸗ aus: Kaergel, Geiſenheyner, For⸗ ſter⸗Burggraf, Zerkaulen, Bött⸗ cher, Graff, Steguweit, Burte, Bethge, v. d. Schulenburg, ſo dürfen wir getroſt die Behauptung ausſprechen, daß das Mannheimer Nationaltheater in der letzten Spielzeit hervorragende kulturelle Arbeit geleiſtet hat. Denn dieſe Namen ſprechen für alles. Es ſind durchweg ernſtzuneh⸗ mende Autoren; Männer, die dem neuen Deutſchland ein kulturelles Geſicht bereits ge⸗ geben haben. Wir fordern: Drei Fragen aber möchten wir hier noch ganz kurz anſchneiden, die uns von großer Wichtigkeit ſcheinen und die wir vielleicht ſpäter einmal ausführlicher behandeln werden. Die eine iſt die Gaſtſpielfrage. Wir haben in Mannheim zu wenig Schauſpiel⸗ Gaſtſpiele. Wir ſehen immer wieder die⸗ ſelben Darſteller und haben nie— oder nur ganz ſelten— die Möglichkeit, unſeren Geſichts⸗ kreis in dieſer Hinſicht zu erweitern. Es iſt uns nicht möglich, die Leiſtungen unſerer Spieler in ein Verhältnis zu den Leiſtungen anderer zu ſetzen. Und außerdem(wenn wir auch ganz und gar jeden Starrummel ablehnen): Wir haben ein Recht, zu fordern, daß die großen Künſtler des Reichs auch einmal für uns ihre Kunſt ausüben. Wir wiſſen, daß zur Zeit überhaupt nicht viele Schauſpieler„reiſen.; aber von denjenigen, die„reiſen“, wollen wir auch einige ſehen. In der Oper geht das auch! Und dann: warum ſo wenige Operetten? Operetten ſind nicht nur Kaſſenerfolge für das Theater, ſie ſind auch ein Teil der heiteren Mufe, die wir heute brauchen, mehr denn je. Denn' in einer Zeit, da ein Volk ſich wirklich anſtrengt, großen Zielen nachzujagen, iſt es not⸗ wendig, daß man ihm manchmal, zur Ausſpan⸗ nung, Spiele gibt! Wir haben auch hier eine wichtige kulturelle Aufgabe zu erfüllen. Denn gerade der Einwand, daß wir leine Ope⸗ retten haben, beweiſt die Notwendigkeit, m e hr davon aufzuführen. Auch Operetten fal⸗ len nicht vom Himmel, und finden kann nur der, der ſucht! Ein neues Theater! Und zum letzten: unſer Nationaltheater iſt zu klein! Wir wiſſen, daß dieſes Problem nur mit Hilfe eines großen Geldſäckels zu löſen iſt. Aber die Frage wird langkam brennend. Mann⸗ heim hat ein theaterfreudiges Publikum. Mann⸗ heim hat gerade in den Räumen des National⸗ theaters verantwortungsbewußte Männer ſitzen. Wenn ein Stück neunmal in der Miete gegeben wird, dann kann dafür ein anderes, das unbe⸗ dingt aufgeführt werden müßte, eben einfach nicht auf den Spielplan geſetzt werden. Viel Gutes geht uns ſo verloren. Viele Kräfte ſind ſo gehemmt. Wir ſind in Mannheim durch den für zwei aufſtrebende Städte(auch die Lud⸗ wigshafener zählen ja zu den Beſuchern) zu klein gewordenen Bau des Nationaltheaters an der Ausübung unſerer wichtigen kulturpoliti⸗ ſchen Pflicht ſehr ſtark gehindert. Das Neue Theater im Roſengarten kann uns da nicht helfen. Nachgewieſenermaßen gehen dort die wenigſten Volksgenoſſen gerne hin. Der Raum iſt zu kalt, zu poeſielos. Und was das Weſent⸗ lichſte iſt: ſeine Akuſtik iſt(trotz des Umbaus) immer noch nicht zufriedenſtellend. Von der Magazinfrage des Nationaltheaters wol⸗ len wir hier erſt gar nicht reden. Wir brauchen, früher oder ſpäter, ein neues Theater! Am beſten wäre eine Oper, in der man auch große Schauſpiele aufführen kann. Das Natio⸗ naltheater wäre dann der idealſte Raum für intimere Stücke. Auch ein Mozart ließe ſich hier noch ſehr gut hören. Wir wollen zwar auf die ganze Frage hier noch nicht weiter eingehen, ſie würde den Rah⸗ men dieſes Rückblicks ſprengen. Aber ange⸗ deutet ſoll ſie einmal ſein. Denn ſie iſt wirklich von ungeheurer Wichtigkeit. Eine kleinere Stadt als Mannheim im badiſchen Oberland beendet in den nächſten Wochen den Bau eines neuen Kammerſpielhauſes. Das große Haus hat dort mehr Sitzplätze als unſer Natio⸗ naltheater. Soll Mannheim da zurückſtehen? Zum Schluß: Nachdem ſich neben den Vorſtellungen ſür die NS⸗Kulturgemeinde und„Kraft durch Freude“ auch die Aufführungen vor den geſchloſſenen Betrieben gut eingeführt haben, möchten wir— am Ende eines Spieljahrs ſtehend— für die kommende Saiſon nur noch zwei Wünſche äußern: man führe auch die Jugend ab und zu geſchloſſen ins Theater und gehe ernſtlich wieder einmal daran, ein Schau⸗ ſpielſtudio einzurichten Wir dürfen, wenn wir vorwärts kommen wol⸗ len, 47 erreichte Ziel nur als Zwiſchen⸗ Nie betrachten und nimmer raſten in unſerm Streben. Es geht gerade auch in der Kulturpolitik um die Vollendung des Reichs! Helmut Schulz. 17— +— f — 3—— 0 W. 4 7 Kaiaee Tſſſnit e 0 3 ———+ W. Das Ziel iſt erkannt- der Weg beſchritten Das Mannheimer Nationaltheater im Spieljahr 1935/ 36/ Rückblick und Ausblick ——— ———— Rünſtler, Hans Carl Müile: ———————— — —— ——— —— — Annemarie Schradiek —— —— ———— ——— ——— 1 1 die uns Ende der Spielzeit verließe Hans Carl Müller Als Oberſpielleiter und Stellvertreter des Intendanten am Schauſpielhaus in Königs⸗ berg i. Pr. wurde Hans Carl Müller zu Beginn der Spielzeit 1933/34 an das National⸗ theater berufen. Drei Jahre lang wirkte er hier als Oberſpielleiter, um dann kurz vor Ende der Spielzeit 1935/36 in gleicher Eigenſchaft an das Staatstheater in Kaſſel zu überſiedeln. Al⸗ lein bei acht Uraufführungen hat er während ſeiner Tätigkeit am Nationaltheater die Regie geführt, mehrere erfolgreiche Werke ſind hier durch ihn zum erſten Mal herausge⸗ bracht worden. Die größte Zahl der Urauf⸗ führungen fällt in ſein erſtes Jahr, damals ka⸗ men„Suſanne oder der Menſchenſchutzverein“, „Die Kickers“,„Das Huhn auf der Grenze“, „Das grüne Revier“ und die Tanzpantomime „Das bunte Abenteuer“ unter ſeiner Leitung heraus. Im zweiten Jahr erſchienen„Das Muſikantendorf“ und„Der Herr Baron fährt ein“, im letzten Jahr brachte er das erfolgreiche Volksſtück„Petra und Alla“. Daneben entfaltete er eine umfangreiche Tä⸗ tigkeit bei Erſtaufführungen und Neuinſzenie⸗ rungen. Vor allem für lebende Dichter hat er ſich mit ganzer Kraft eingeſetzt. Auguſt Hin⸗ richs, Friedrich Forſter und S. Graff erfuhren durch ihn Förderung. Aber auch an den Klaſ⸗ ſikern hat er ſich bewieſen, ſeine Neuinſze⸗ nierung der„Räuber“ in der Spielzeit 1934/35 erregte viel Aufſehen, von Shakeſpeare ſtudierte er„die Komödie der Irrungen“ und in der letz⸗ ten Spielzeit„Viel Lärm um Nichts“ und den „Hamlet“ ein; auch die intereſſante, hohe regie⸗ techniſche Anforderungen ſtellende Oper Ar⸗ thur Kuſterers nach Shakeſpeares„Was Ihr wollt“ wurde unter ſeiner Regie aufgeführt. Als letzte Einſtudierung beſcherte er uns die tolle Karnevalsvorſtellung der unſterblichen „Charleys Tante“. Damals übernahm er ſein neues Amt in Kaſſel. Annemarie Gchradier Als junge Anfängerin kam ſie vor ſieben Jahren an das Nationaltheater, dem ſie im we⸗ ſentlichen ihre ganze künſtleriſche Entwicklung verdankt. Unter drei Intendanten hat ſie hier gewirkt, ihre Laufbahn hat ſie ſtetig aufwärts geführt. Nicht nur in ihrem Fach, als Naiv⸗ Sentimentale, ſondern auch in komiſchen Rol⸗ len fand ſie Verwendung, und ihre Leiſtungen haben ſie bei vielen Theaterbeſuchern geradezu populär gemacht. Es ſei dabei an„Petra und Alla“ erinnert. In der„Rauhnacht“, in „Schwarzmann und die Magd“, in„Johan⸗ nisfeuer“ uſw. fand ſie die ihrer künſtleriſchen Eigenart am meiſten liegenden Aufgaben. Doch auch als„Mondäne“ wurde ſie beſchäftigt, wie zuletzt in der„Frau ohne Bedeutung“. Das neue Engagement führt ſie in ihre Hei⸗ mat, zwar nicht gleich nach Hamburg, aber doch in das benachbarte Altona, deſſen Theater als reines Schauſpieltheater beſonders dank⸗ bare Aufgaben und beſondere Förderung ver⸗ ſpricht. Sie wird hier das Fach der Naiv⸗Sen⸗ timentalen und der Charakterſentimentalen übernehmen, mit dem„Clärchen“ wird ſie ſich einführen. Rudolf Klirx In Berlin, Leipzig, Düſſeldorf, Darmſtadt, Zürich uſw. hatte Rudolf Klix bereits erfolg⸗ reich gewirkt, als er im Jahre 1934 von Berlin her an das Nationaltheater verpflichtet wurde. Während der zwei Jahre in Mannheim hat er eine vielſeitige und ſehr umfaſſende Tätigkeit entfaltet, die ihn ſowohl in das Fach des Cha⸗ rakterſpielers wie in komiſche Rollen ſtellte. Starde Eindrücke waren ſein Gregor(Hilde⸗ brand) aus„Gregor und Heinrich“, ſein Moſer in den„Räubern“, ſein Herzog Ernſt in„Agnes Bernauer“ und ſein Attinghauſen im„Tell“. Auch in den Shakeſpeare⸗Inſzenierungen wurde er beſchäftigt, ſo als Statthalter Angelo in „Maß für Maß“ und als Don Pedro in„Viel Lärm um nichts“. Seine Eignung für das Ge⸗ ſellſchaftsſtück bewies er als Lord Illingworth in der„Frau ohne Bedeutung“. Von ſeinen komiſchen Rollen werden der Theaterdirektor aus dem„Raub der Sabinerinnen“ und ſchließ⸗ lich der Oskar aus„Guſtav Kilian“ unvergeſſen bleiben. Er verläßt das Nationaltheater, um nach Berlin zurückzukehren. dritz Walter Fritz Walter war insgeſamt neun Jahre am Nationaltheater und diente hier gewiſſermaßen „von der Pike“ auf. Urſprünglich als Schau⸗ ſpielinſpizient verpflichtet, wurde er bald zu kleineren Rollen in den verſchiedenſten Stücken herangezogen. Seine Spezialität waren„Jun⸗ gens“ und kleinere Charakterrollen. Von den zahlreichen Schauſpielen, in denen er mitwirkte, nennen wir vor allem die in Studio⸗Auffüh⸗ rungen gezeigten Stücke„Muſik im Hof“,„Be⸗ weis für Kleber“ und„Vertrauenskriſe“, in denen er gute Erfolge erzielte. Neben dem Amandus in Halbes„Jugend“, den er mit gu⸗ tem Charakteriſierungsvermögen darſtellte, ſpielte er u. a. noch den William Smith in Burtes „Warbeck“, den Muſiker in„Petra und Alla“ und den Theobald in„Agnes Bernauer“. Fritz Walter wurde für die nächſte Spielzeit als Na⸗ turburſche und jugendlicher Liebhaber mit Re⸗ gieverpflichtung an das Stadttheater nach Gießen engagiert. Seine erſte Aufgabe wird dort der Geong im„Götz von Berlichingen lun. Walter Hoffmann Vom griechiſchen Nationaltheater in Athen her wurde Walter Hoffmann, der ſeine Laufbahn als Elektroingenieur begonnen hatte, und erſt verhältnismäßig ſpät in Berlin zum Theater übergegangen war, im Jahre 1934 an das Nationaltheater in Mannheim verpflich⸗ tet. Zwei Jahre lang hat er als techniſcher Direktor die techniſche Einrichtung von faſt hundert Erſtaufführungen, Uraufführungen und Neuinſzenierungen geleitet und überwacht. Mit einer kurzen Krankheitsperiode im letzten Winter hat er ſämtliche Vorſtel⸗ lungen ſelbſt überwacht ſowohl im National⸗ theater wie im Roſengarten; eine Reihe von Aufführungen aus der letzten Spielzeit, es ſei an Kuſterers neue Oper„Der Diener zweier Herren“ oder die Operette„Lauf ins Glück“ erinnert, zeigten einen erheblichen Fortſchritt der künſtleriſchen Entwicklung, die Hoffmann im weſentlichen dem Nationaltheater verdankt, an dem er auch mit oft geringen Mitteln hohe künſtleriſche Wirkungen erreichen lernte. Hans Blanke 1934 wurde er als Bühnenbildner an das Nationaltheater verpflichtet und hat in den folgenden Jahren den größten Teil der neu herausgebrachten Aufführungen ausgeſtattet. Eine Reihe von Ur⸗ und Erſtaufführungen wurde mit ſeinen Entwürfen geſpielt wie die hohe Anforderungen ſtellende Oper Kuſterers „Der Diener zweier Herren“, der„Nachbar zur Linken“ von Steguweit.„Das Muſikantendorf“ von Lorenz,„Gregor und Heinrich“ von Kol⸗ benheyer,„Saat und Ernte“ von Multerer, „Schwarzmann und die Magd“ von W. E. Schäfer,„Schirin und Gertraude“ von Graener, „Petra und Alla“ von Geiſenheyner, der „Sprung aus dem Alltag“ von Zerkaulen, „Warbeck“ von Burte, der„Marſch der Vete⸗ ranen“ von Bethge. Er verläßt das Natio⸗ naltheater, um ſich einer neuen Tätigkeit im Kunſthandel zu widmen. Hans Finohr 1928 wurde er aus einem Engagement in Wien an das Nationaltheater Mannheim ver⸗ pflichtet. Mit dem Hektor in Shakeſpeares „Troilus und Creſſida“ hatte er den erſten gro⸗ ßen Erfolg. Im„Tobogan“ von Gerhard Menzel, im„Timon von Athen“ als„Götz“ und beſonders als Wilhelm Tell, den er ſeit ſeinem Eintreten bei der Mannheimer Bühne in jeder Spielzeit darſtellte, wurde er bald einer der geſchätzteſten und meiſt beſchäftigten Mit⸗ glieder des Theaters. Neben dem ſchweren Helden fiel ihm wie von ſelbſt auch die Rolle des humoriſtiſchen Helden, die Charakterkomik zu. Der Werner in„Minna von Barnhelm“, der Profeſſor in„Freie Bahn dem Tüchtigen“ von Hinrichs und ſchließlich auch Molieres Charaktertypen, vor allem der „Tartuffe“ wurden von ihm überzeugend zum Leben geformt. Später wurde ihm in gewiſſer Einſeitigkeit vor allem die Aufgabe des„gut⸗ artigen Helden“ zuteil. In aller Erinnerung dürfte noch ſein„Matthias Bruck“, ſein Hocke⸗ wanzel, ſein Andreas Hollmann, ſein Oberſt Michael in„Petra und Alla“ und ſchließlich ſein Johannes Feuermann ſein. Im ganzen hat er in Mannheim rund 200 Rollen geſpielt. Es fällt ihm gewiß ſchwer, ſich von der tra⸗ ditionsreichen Schillerbühne und vor allem von ihrem Publikum und von den Berufskamera⸗ den zu trennen, aber im Intereſſe weiteren künſtleriſchen Aufſtieges nimmt er dieſe Tren⸗ nung, die er ſelbſt als Opfer empfindet, auf ſich. Der Intendant Dr. Schuler, des Alten Theaters in Leipzig, an dem er in der kom⸗ menden Spielzeit arbeiten wird, ſah ihn als Wilhelm Tell und ſpäter im„Marſch der Ve⸗ teranen“. Durch das Entgegenkommen des Mannheimer Intendanten wurde es ihm mög⸗ lich, den noch ein Jahr laufenden Vertrag vor⸗ zeitig zu löſen und mit Leipzig auf drei Jahre abzuſchließen. Dort werden ihm Rollen zuge⸗ teilt, die wieder in die Richtung des geiſtigen Helden gehen. Er wird im nächſten Winter dort Fauſt I1 und II, den Großen Kurfürſten im„Prinzen von Homburg“, den Wallenſtein und den Götz ſpielen. Richard Lauffen Vor ſeinem Mannheimer Engagement wirkte Richard Lauffen am Landestheater Olden⸗ burg. Er gehörte nur ein Jahr lang dem Mannheimer Enſemble an, hat ſich aber ſchon in dieſer kurzen Zeit zahlreiche Freunde gewon⸗ nen. In„Petra und Alla“, in„Warbeck“ und im„Hockewanzel“ trat er auf. Im„Tell“ ſpielte er den Rudenz und den Parricida, in der„Einſamen Tat“ übernahm er die Hauptrolle des Sand. Auch in komiſchen Partien wurde er eingeſetzt, ſo ſpielte er den Dr. Wehn in „Guſtav Kilian“. Seine weitere künſtleriſche Laufbahn führt ihn als jugendlichen Helden an das Stadttheater Dortmund. Karl Hartmann Karl Hartmann, der drei Jahre am Natio⸗ naltheater war, hatte kein eigentliches„Fach“. Er ſpielte Chargen und„Rollen nach Individu⸗ alität“. Seine erſte größere Rolle war der Schüler in der Studio⸗Aufführung„Vertrau⸗ enskriſe“, in der er einen guten Erfolg hatte. Vielen Theaterbeſuchern wird er noch als der junge Luther in Strindbergs„Nachtigall von Wittenberg“ in Erinnerung ſein. Weitere Rol⸗ len waren u. a. der Georg in„Das Muſikan⸗ tendorf“, der Hermann in Schillers„Räuber“, der Piefke in„Sprung aus dem Alltag“ und zuletzt der Charley in„Charleys Tante“. Direktor Walter Hofmann m an andere Philipo Wüst Dr. Carl Schlottmann Werner Wuthinor 1 35. Philipp Wüſt Mit der„Aida“ hatte er ſich dem Theater⸗ publikum zum erſten Male vorgeſtellt, mit der gleichen Oper hat er ſich auch wieder verab⸗ ſchiedet. Zwiſchen beiden Abenden aber lagen drei Jahre harter und intenſiver Aufbauarbeit. Eine Reihe ſelten aufgeführter Opern wurde durch ihn erſchloſſen, vergeſſene Werke feierten erfolgreiche Wiedererſtehung. Es ſei des Kerxes“ von Händel und der„Iphigenie auf Tauris“ von Gluck gedacht. Für das Schaffen lebender Komponiſten iſt Wüſt ſtets fördernd eingetreten. Er brachte als einer der erſten Egks umſtrittene„Zaubergeige“ zur Auffüh⸗ rung, er leitete die deutſche Uraufführung der „Frau Schlange“ von Caſella, er brachte den„Oberon“ Webers, dirigierte ſelbſt Kuſterers„Was Ihr wollt“ und veran⸗ laßte die Uraufführung des„Diener zweier Herren“. Die Mozart⸗Erneuerungsbewegung fand in ihm einen eifrigen Förderer, von der „Zauberflöte“ bis zum„Don Giovanni“ führte eine Kette erfolgreicher Mozart⸗Erneuerungen. Richard Strauß wurde durch ihn weitgehend erſchloſſen, eine ſeiner erſten Einſtudierungen war die„Arabella“, der im Schaffen dieſes Meiſters beſondere Bedeutung zukommt, er brachte auch die faſt unbegreiflicherweiſe ſo ſel⸗ ten aufgeführte Oper Humperdincks „Königskinder“. Selbſtverſtändlich dürfte ſein, daß auch Wagners Schaffen in Wüſt einen be⸗ geiſterten Interpreten fand.„Triſtan und Iſolde“, der„Ring des Nibelungen“, die „Meiſterſinger“, der„Tannhäuſer“ kamen unter ſeiner Leitung zur Aufführung. Viel Aufſehen erregte die„Mozart⸗Feſtwoche“ im Jahre 1935, in der unter Wüſts Geſamtleitung der„Figaro“ und die„Gärtnerin aus Liebe“ auf der Bühne erſchienen. Im Konzertweſen verfolgte er die gleichen Ziele wie in der Oper. Kräftig trat er im Rahmen des möglichen für das junge Schaffen ein. So brachte er in der Akademie die Rhapſodie von Alb. Jung und ein Diverti⸗ mento von Max Trapp zur Uraufführung, er dirigierte Werke von Wetz, Pfitzner(„Von deutſcher Seele“), Reutter(„Der große Kalen⸗ der“) und anderen. Dabei wurden die Klaſſi⸗ ker und Romantiker keineswegs vernachläſſigt, die 2. und 3. Brahms⸗Sinfonie, die Bedur⸗ Sinfonie Schumanns, die 5. und 6. Tſchai⸗ kowfkis uſw. wurden von ihm geleitet. Höhe⸗ punkte des Mannheimer Muſiklebens waren neben dem bereits erwähnten Mozart⸗Feſt das Bruckner⸗Feſt. Sehr fruchtbar wurd⸗ ſeine Zuſammenarbeit mit dem Lehrer⸗Geſang⸗ Verein Mannheim⸗Ludwigshafen, die auch eine Aufführung von Beethovens Neunter er⸗ möglichte. Dem Meiſter Richard Strauß hat er einen Abend gewidmet, der den Zara⸗ thufira und die Sinfonia domeſtiea brachte. Er folgt einem ſehr ehrenvollen Rufe als Leiter der Philharmonie nach Breslau. Mit dem„Triſtan“ hat er ſich dort erfolgreich ein⸗ geführt. Das Amt in Breslau bedeutet auch eine wertvolle und ehrende Kulturmiſſion im deutſchen Oſten. Als größte Aufgabe für die nächſte Zeit erwartet ihn die Leitung des Hän⸗ delfeſtes mit der Texturaufführung des Judas Makkabäus von Hermann Burte. Er wird auch Austauſchkonzerte in Budapeſt und War⸗ ſchau dirigieren und ſo für deutſche Kultur im Oſten werben. Albert von Küßwetter Vor drei Jahren wurde er vom Stadttheater Baſel an das Nationaltheater perpflichtet, an dem er eine künſtleriſch werwolle Entwicklung nahm. Als Tenorbuffo war er vor allem in den zahlreichen Operetten führend beſchäftigt. Für ſeinen künſtleriſchen Aufſtieg weſentlicher wurden ſeine Erfolge in Opern, vor allem auch in Opern lebender Komponiſten, für die er mit ganzer Kraft und hohem künſtleriſchen Verant⸗ wortungsbewußtſein eintrat. Es ſei hier des Alditruf in Caſellas„Frau Schlange“, des Bleichenwang in Kuſterers„Was Ihr wollt“, des Amandus in der„Zaubergeige“ und ſchließ⸗ lich der nicht zuletzt durch Küßwetters darſtelle⸗ riſche Kunſt zu großem Erfolg uraufgeführten Oper Kuſterers„Der Diener zweier Herren“, deſſen Truffaldino ihn auch weit außerhalb Mannheims belannt machte, gedacht. Er ſolgt jetzt einem Rufe an das Stadttheater Frei⸗ burg i. Br. Carl Gchlottmann Nach einem erſten Engagement in Kottbus wurde Carl Schlottmann an das Nationalthea⸗ ter als Heldenbariton engagiert und hier viel⸗ ſeitig verwendet. Als erſte künſtleriſche Auf⸗ gabe hatte man ihm den Mandryka in der „Arabella“ von Richard Strauß geſtellt. In ſeinem eigentlichen Fach ſang er den Wotan im„Ring des Nibelungen“ und den Hans Sachs in den„Meiſterſingern“. Sein künſtleri⸗ ſches Wachſen bewies ſein Amfortas in der Karfreitagsaufführung des„Parſifal“. In Er⸗ innerung werden weiter ſein Monterone im „Rigoletto“, ſein Bauer in der„Zaubergeige“ und ſein Scarpia in„Tosca“ bleiben. Er ver⸗ ließ das Nationaltheater noch vor dem Schluß der Spielzeit, um die Probenarbeit in Bay⸗ reuth, wo er in dieſem Jahre zum erſten Male in einer Solorolle mitwirken wird, aufzunehmen. Werner Wuthinor Er war lange nur als Konzertſänger tätig und fand erſt ziemlich ſpät den Anſchluß an die Bühne, ſo daß er in Mannheim noch ver⸗ hältnismäßig jung als Opernſänger war. Von Halle her war er engagiert worden und zwei Jahre lang Mitglied des Nationaltheaters. In größeren und kleineren Partien iſt er allein und in Vertretung beſchäftigt geweſen, ſo wurde ihm auch der König Heinrich im„Lohengrin“ übertragen. In beſter Erinnerung dürften aus n Stätten weiter zu ——— 23228 1. — 18 3* V letzter Zeit noch ſein König aus„Aida“ und 05 Herr Reich aus den„Luſtigen Weibern“ ſein, der ihm vielleicht den größten Erfolg ſei⸗ ner Mannheimer Jahre eintrug. Als erſter Baſſiſt wurde er, der dem Nationaltheater in künſtleriſcher Hinſicht weſentliche Förderung verdankt, für die kommende Spielzeit an die Vereinigten Stadttheater Gladbach⸗Rheydt vevpflichtet. Heinrich Kuppinger Nach längerer künſtleriſcher Tätigkeit in Frei⸗ burg, Krefeld, Dresden, Wiesbaden, Berlin und Stuttgart lam Heinrich Kuppinger zu Beginn der Spielzeit 1931/½2 nach Mannheim und ent⸗ faltete hier eine umfangreiche Arbeit, der eine große Zahl von Gaſtſpielen an faſt ſämtlichen deutſchen Bühnen und zahlreichen Bühnen des Auslandes wie der Wiener Feſtſpieloper und bekannten Theatern der Schweiz zur Seite gingen. In den fünf Jahren ſeines, Engage⸗ ments am Nationaltheater hat er den größten Teil der in ſein Fach des lyriſchen und jugend⸗ lichen Helden fallenden Rollen geſungen, im Vordergrund ſtehen dabei die italieniſchen Opern, beſonders Verdi. Er folgt einem Ruf an das Stadttheater Baſel und wird dort neben ſeinem Fach auch Rollen aus dem Buffo⸗ fach übernehmen. Heinz Daniel Nach vierjährigem Wirken am Stadttheater Freiburg wurde Heinz Daniel an das Natio⸗ naltheater berufen und nahm hier ſeine ent⸗ ſcheidende künſtleriſche Aufwärtsbewegung. Als Almaviva in„Figaros Hochzeit“ fing er an und wurde in den zwei Jahren ſeiner Tätig⸗ keit an der Schillerbühne in zahlreichen Rollen, die Vielſeitigkeit in jeder Hinſicht verlangten, beſchäftigt. In den beiden Opern Kuſterers, die am Nationalthegter zur Aufführung kamen, hatte er führende Rollen wie den Orſino in „Was Ihr wollt“ und den Florindo im„Die⸗ ner zweier Herren“. Zu ſeinen ſtändigen Auf⸗ gaben gehörte auch der Wolfram im„Tann⸗ häuſer“ und der Meiſter Kothner in den„Mei⸗ ſterſingern“. Im„Günſtling“, dem intereſſan⸗ ten Werk des jungen Wagner⸗Regeny, ſpielte er den Gil. Entſcheidende Rollen in ſeinem künſtleriſchen Aufſtieg waren der Kaſpar in der„Zaubergeige“ und ſchließlich der noch in friſcheſter Erinnerung ſtehende„Don Gio⸗ vanni“. Auf Grund ſeines Wolfram wurde er mit einem zweijährigen Vertrag nach Nürnberg verpflichtet. Als nächſte Aufgaben erwarten ihn hier der Meiſter Kothner, der Wolfram und der Kühleborn. Elijabeth Sillardon Sie wirkte am Stadttheater in Bielefeld, be⸗ vor ſie als Soubrette an das Nationaltheater berufen wurde. Nur ein Jahr lang hat ſie hier geſpielt, aber trotzdem bei vielen Mannheimern eine bleibende Erinnerung gelaſſen, Sie war beſonders in den Operetten beſchäftigt, wie im „Bettelſtudent“ in der„Diplomgtie und Liebe“ und im„Schach dem König“, Als Zerline trat ſie in„Fra Diavolo“ auf. Auch in der„Gärt⸗ nerin aus Liebe“ und in„Schirin und Ger⸗ traude“ wirkte ſie mit. Mit Beginn der kom⸗ menden Spielzeit tritt ſie in das Enſemble der Vereinigten Stadttheater Wuppertal ein. Hugo Voiſin Er iſt ein Mannheimer Kind; ſeine Familie, eine walloniſche Emigrantenfamilie, iſt ſchon ſeit dem Jahre 1697 hier anſäſſig. Nach ſeinem Militärjahr verſuchte er den Sprung auf die Bühne, aber das Urteil eines„Sachverſtändi⸗ gen“ in München beſagte, daß ſeine Stimme nach rationeller Ausbildung ein lyriſcher Tenor werden könnte, das verſchlug ihm die Stimmung und führte ihn wieder an ſeinen Schreibtiſch im kaufmänniſchen Büro. Da wäre er wahrſcheinlich auch geblieben, wenn nicht ein glücklicher Zufall zu Hilfe gekommen wäre. Anfangs Januar 1898 war einer der Hauptdarſteller des Nationaltheaters ſchwer er⸗ krankt, und der Intendant Dr. Auaguſt Baſſer⸗ mann trat an Voiſin heran mit dem Vorſchlag, den Morales in Carmen gaſtweiſe zu ſingen. Es wurde ein voller Erfolg. Damit war der Sprung auf die weltbedeu⸗ tenden Bretter gemacht. Der Intendant bot ihm einen Jahresvertrag auf Probe an, er be⸗ ſtand die Probe glänzend und wurde nach Halbjahresfriſt auf weitere drei Jahre ver⸗ pflichtet. „Mehrfach wurden ihm ſpäter Engagements in anderen Städten angeboten, aber Voiſin iſt dem Theater ſeiner Vaterſtadt treu geblieben. 38 Jahre lang hat er hier gewirkt, in 678 grö⸗ ßeren und kleineren Rollen iſt er aufgetreten und hat im ganzen an 5381 Abenden geſpielt. Baß⸗Bariton— ja ſogar Tenorpartien wurden ihm übertragen. Seine liebſte Aufgabe aber wurde ihm im Jahre 1907 übertragen, als ihn Intendant Hagemann mit der Rolle des Beck⸗ meſſer in den„Meiſterſingern“ betraute, die ſeitdem bis heute ſeine Lieblingsrolle geblie⸗ ben iſt, mit der er ſowohl in Mannheim wie auch auswärts ſeine größten Erfolge errang. Ein Menſchenalter iſt er dem Mannheimer Hauſe treu geblieben. Intendanten, Regiſſeure und Kapellmeiſter wechſelten, aber Voiſin blieb. Sein Name bleibt in der Geſchichte des Natio⸗ nalthegters beſtehen, ſein Wirken bedeutet ſelbſt ein Stück Geſchichte der Schillerbühne. Karl Mang 1876 iſt er geboren. In Obergrainau bei Garmiſch wurde er als Sänger„entdeckt“ und —— gel W reee Wagnerſängers Heinri ogl drei Jahre lan an der Alademie der Tonkunſt in Mimhen bel Prof. Günz burger. 1911 wurde er dann nach Berlin verpflich⸗ 4 4 0 wirken Heinrich Kuppinger Heinz Daniel Karl Hartmann Aufnahmen: Tillmann-Matter tet. Damals wurde dort der„Roſenkavalier“ einſtudiert, Mang übernahm den Ochs von Lerchenau und hat unter Richard Strauß dieſe Rolle 53 mal geſungen, mit Recht nannte ihn Strauß„einen der beſten Ochſen von Ler⸗ chenau“. Dem Nationaltheater Mannheim fehlte da⸗ mals der Baßbuffo. Man trat an— der noch ſeriöſer Baß war, heran, und nach länge⸗ ren Verhandlungen willigte er ein, und damit hatte die Schillerbühne für 23 Jahre den er⸗ ſehnten Baßbuffo. Unzählige Male hat er die verſchiedenen Rollen ſeines Faches geſungen wie den dicken Bürgermeiſter van Beth aus dem„Zar und Zimmermann“, den Kellermeiſter aus der„Undine“, den Bachulus aus dem „Wildſchütz“, den Waffenſchmied, weiter auch den Falſtaff aus Nicolais unſterblicher Oper, den Leporello und den Maſetto aus Mozarts „Don Giovanni“ den Osmin aus der„Ent⸗ führung“. Seine hohe Muſikalität und ſeine künſtleriſche Vielſeitigkeit trugen ihm aber auch eine große Zahl weiterer Rollen außerhalb des in Mannheim neu ſtudierten Faches ein., Er ſang den Faſold und Fafner, den Sparafueile in„Rigoletto“, den Mephiſto in„Margarethe“, den Plumkett in„Martha“, den„Evangeli⸗ mann“ den Landgraf im„Tannhäuſer“, den Marke im„Triſtan“, den Kaſpar im„Frei⸗ ſchütz“ und viele andere Rollen. Geſundheitliche Rückſichten veranlaſſen ihn jetzt, ſich von der Bühne zurückzuziehen, mit dem Falſtaff hat er ſich von Mannheims Thea⸗ terpublikum verabſchiedet. Die Oper Mannheims im Spieljahr 1055/50 „In ſpyſtematiſcher Uebernahme blieben eine Reihe Einführungen des Vorjahres auch für dieſe Spielzeit erhalten. Als beſonderen Ge⸗ winn darf man die Neuaufnahme des„Ring des Nibelungen“ in geſchloſſener Aufführung ibuchen. Mehrere feſtliche Aufführungen wur⸗ den auch den„Meiſterſingern von Nürnberg“, die auch zwei prominenie Gäſte des National⸗ theaters: Roſalind von Schirach und Evvind Laholm beſchäftigten und ſchließlich als Ab⸗ ſchluß der Oper und Hugo Voiſin als Ab⸗ ſchiedsvorſtellung dienten. Andere Opern wur⸗ den infolge der durch die umfangreichen Per⸗ ſonalveränderungen im Opernenſemble not⸗ wendigen Engagementsgaſtſpiele wieder auf⸗ genommen, dahin gehören etwa„Aida“,„La Traviata“ und der„Troubadour“ von Verdi. Die erſte Neueinführuna des Opernſpiel⸗ planes brachte die Erneuerung der einzingen heiteren Oper, Händels„Xerxes“, die in ihrer ganzen Anlage zwar echt barock geſtaltet, aber in ihrem muſikaliſchen Reichrum und der genialen Unerbittlichkeit der muſikaliſchen Dra⸗ matik überzeitlich iſt. Unter Ph'lipp Wuſts muſikaliſcher Leitung und Heinrich Köhler⸗ Helffrichs Regie wurde dem Werk eine weſeni⸗ lich ſtilgerechte, ebenſo barocke wie humor⸗ volle Aufführunn. Der Mozart⸗Erneue⸗ rung, die vom Nationaltheater ſchon ſeit Jah⸗ ren vertreten wird, wurde auch in dieſem Jahre mit der„Entführung aus dem Serail“ dem heiteren, erſten deutſchen Sinaſpie: und mit der aus barocker Operntradition erfaßten, muſikdramatiſch vollendeten, großen tragiſchen Oper„Don Giovanni“ der Beitraa geleiſtet. Der„Don Giovanni“ hatte in der neuen üeberfetzung Anheißers die eindrucksſtarke dramatiſche Wucht des italieniſchen Originals, deſſen Neuartigkeit die Zeitgenoſſen Mozarts ſaffungslos gegenüberſtanden, und die erſt uns durch die Muſikdramatit in ganz neue Bahnen des Hörens geleiteten Kinder des 20. Jahrhunderts voll faßlich wird. Gegen Ende der Spielzeit brachte ein heiterer Ko⸗ mödienabend im Roſengarten Mozarts ſchäfer⸗ liches Singſpiel„Baſtien und Baſtienne“ und das harmlos fröhliche Tanzſpiel„Die Liebes⸗ probe“. Dem neuen Opernſchaffen war verhält⸗ nismäßig breiter Raum gelaſſen. Arthur Kuſterer hatie vor einem Jahr einen gro⸗ ßen Erfolg mit ſeiner Vertonung von Shake⸗ ſpeares„Was ihr wollt“, ſo konnte es das Rationaltheater getroſt wagen, ſeine neue, nach Goldonis bekanntem Luſtſpiel geſchaffene Oper „Der Diener zweier Herren“ zur Uraufführung zu bringen. Die hohen regietechniſchen und bühnentechniſchen Anforderungen wurden von Heinrich Köhler⸗Helffrich, Walter Hoffmann und Hans Blanke prachtvoll gelöſt Dr. Ernſt Cremer wußte unter Betonung des meiſterhaf⸗ ten muſikaliſchen Humors den Reichtum der Partitur bis zum letzten zu erſchöpfen, ſo daß Kuſterer mit dem Erfolg ſeines Werkes wohl zufrieden ſein durfte. Viel, Aufſehen erregte. Werner Egks urwüchſig bajuwariſche Oper „Die Zaubergeige“ mit ihrer oft kräftig poly⸗ tonalen Anlage und volkstümlichen Tanz⸗ melodik. Nach einer anfänglich weitgehenden Verſchnupfung des Publikums brachte es dieſe eigenartigſte Opernſchöpfung des Jahres doch auf eine ſtattliche Aufführungszahl und zu großem Erfolg. Wüſt ſetzte ſich als Dirigent mit der rhythmiſch verzwickten Partitux befrie⸗ digend auseinander. Von Hans Pfitzner wurde die bereits früher aufgeführte Jugend⸗ oper„Der arme Heinrich“, die im Gegenſatz zu ſpäteren Werken des Meiſters noch voll⸗ ſtändig in den Bahnen des reinen Muſik⸗ dramas mit ſeiner glühenden Farbenpracht wandelt und ihre Abhängigkeit vor allem vom „Triſtan“ nicht verleugnen kann. neuinſzeniert. Freundliche Zuſtimmung fand Paul Grae⸗ ners heitere Oper„Schirin und Gertraude“, eine ganz ins komiſche gewendete Bearbeitung des alten Stoffes des Grafen Gleichen. In neuer Inſzenierung kehrte auch die „Arabella“ von Richard Strauß auf dem Spielplan wieder und fand weitere Freunde. Im Schaffen des Meiſters bedeutet dieſe Oper den energiſchen Umſchwuna von der koloriſti⸗ ſchen Schreibweiſe des Impreſſionismus zur Melodik und breit ausgeſponnenen, nicht immer wertvollen, manchmal faſt geradezu kitſchig an⸗ mutenden, aber immer ſchönen und geſang⸗ lichen Linienführung. Ein bedeutender Erfolg wurde die Wiedereinführung von Webers „Oberon“. Die höchſte Aufführungsziffer von allen Opern der Spielzeit erreichte Puccinis das halbjapaniſche Milien geſchickt mit den Effekt⸗ möglichkeiten des Verismo miſchende„Madame Butterfly“. Zu großem Erfolg wurde auch Puccinis am meiſten dem Verismo nach⸗ gemachte, blutrünſtige, aber in ihrer melodi⸗ Archivbild Das Nationaltheater heute ſchen Schönheit und Farbenpracht immer wie⸗ der mitreißende Oper„Tosca“ geſtaltet. Wer⸗ dis Opernſchaffen, das in zahlreichen Ueber⸗ nahmen hervortrat, wurde durch die Reu⸗ inſzenierung des„Rigoletto“ mit Trieloff in der Titelrolle bereichert. Der Weihnachistag brachte eine ſorgfälrige Neuinſzenierung des„Tannhäuſer“ durch Heinrich Köhler⸗Helffrich, die ganz aus dem Geiſte der Muſik geſtaltet wurde. Auch in die⸗ ſer Oper ſah man Roſalind von Schirach und Evvind Laholm als Gäſte. Im übrigen ſtand die zweite Hälfte der Spielzeit weſentlicher im Zeichen der leichten Muſe, der Operette und der Spieloper. Als Geſchenk für die Weih⸗ nachtszeit erſchien wie häufia Humper⸗ dinks„Hänſel und Gretel“, jene aus der Nachfolge Wagners, und doch ganz aus dem Geiſte des Märchens gewordene Oper. Von Intendant Brandenburgan Mangund Voi herzhafter Komik getragen wurde die Auffüh⸗ rung der immer wieder erfolgreichen Spiel⸗ oper D. F. Aubers:„Fra Diavolo“ mit ihrer anſpruchsloſen Auffaſſung und ihrer tanzfrohen, gefälligen Melodik. Karl Mang und Fritz Bartlina ſpielten das bekannte gro⸗ teske Räuberpaar, das übrigens wie aus die⸗ ſer Oper geſchnitten, auch in der„Zauber⸗ geige“(vielleicht doch origineller hier) vor⸗ kommt und ſelbſtverſtändlich von dem rühm⸗ lich betannten Paar geſpielt wurde Den Ab⸗ ſchluß der Oper machte in dieſem Jahr Nico⸗ lais unſterbliche Vertonung von Shake⸗ ſpeares„Die luſtigen Weiber von Windſor“, die von Friedrich Brandenburg reaietechniſch meiſterhaft wiedergegeben wurde Die Operette brachte zuerſt eine Er⸗ neuerung des Millöckerſchen, immer wie⸗ der aufgenommenen und immer wieder gern ge⸗ Ein echtes Komödiantentalent Hochverehrter, lieber Herr Mang! Am heutigen Abend nehmen Sie in einer Ihrer beſten Rollen Abſchied von der Ihnen ſo liebgewordenen Bühne des Mannheimer Natio⸗ naltheaters, um nach 37jähriger Berufstätigkeit ſich in ein ruhiges Peivatleben zurückzuziehen. Das Nationaltheater verliert in Ihnen einen vielſeitigen Künſtler, deſſen Könnerſchaft und Muſikalität, deſſen Arbeitseifer und perſönliche Liebenswürdigkeit ihn zu einem der beliebteſten Mitglieder gemacht haben. Es iſt charakteriſtiſch für Sie, daß Sie im Jahre 1913 bei Abſchluß Ihres erſten Mannheimer Vertrages nur die wenigen Worte in Ihrer Freude ſchrieben:„Ich hoffe, Ihnen ein tüchtiges Mitglied zu werden.“ Mein lieber Herr Mang, Sie ſind mehr als ein tüchtiges Mitglied geworden; Sie ſind eine der wertvollſten Stützen unſeres Opernenſembles durch faſt zweieinhalb Jahrzehnte geweſen. Ich ſelbſt habe leider nur drei Jahre Ihres Wirkens erleben dürfen. Ich kann Ihnen aber verſichern, daß ich mich glücklich ſchätze, Zeuge Ihrer Künſt⸗ lerſchaft geweſen zu ſein. Was mich an Ihren Leiſtungen immer wieder entzückt hat, iſt die herrliche Vitalität, die all Ihre Geſtalten mit prallem Leben gefüllt hat. Dieſe herrliche Vita⸗ lität haben Sie durch ein grundmuſikaliſches Geſtaltungsvermögen geſteigert und künſtleriſch umgeſetzt, wie es nur ein echter Komödiant ver⸗ mag, der für das Theater geboren iſt. Daß die⸗ ſes Komödiantentemperament, das in übermüti⸗ er Spiellaune herrlichſte Purzelbäume ſchlagen onnte, nie den Rahmen der Enſembleleiſtung ſprengte, iſt das perſönliche Verdienſt Fhrer vor⸗ bildlichen künſtleriſchen Diſziplin. Gerade am heutigen Tage möchte ich dieſe Ihre Diſziplin noch einmal ganz beſonders unterſtreichen. Ihr Tun und Denken galt ſtets nur dem Wohle des Ganzen. Ihnen brauchte niemand den für das Theater wiedergewonnenen Gemeinſchaftsgedan⸗ ken erſt beſonders beizubringen. Das große Ge⸗ fühl der Gemeinſchaft, Theater“ iſt für Sie Zeit Ihres Lebens und Wirkens etwas Selbſtver⸗ ſtändliches geweſen. Dieſe ſelbſtloſe Diſziplin, Ihr außerordentliches Pflichtbewußtſein, Ihre rührende, uneigennützige Beſcheidenheit ſind die 38 Jahre am Nationaltheater Hochverehrter, lieber Herr Voiſin! Als Sie am 28. November vor. Is. den An⸗ trag ſtellten,„mit, Rückſicht auf vorwärtsſtre⸗ bende jüngere Kräfte und namentlich erwerbs⸗ loſe Künſtler, deren Unterbringung von der Kul⸗ turkammer Berlin aus nachdrücklich betrieben wird“, Ihre Zurruheſetzung zu veranlaſſen, war es mir völlig klar, daß dieſer Antrag für Sie einen ſehr ſchweren Entſchluß bedeutete. Wenn ein Bühnenkünſtler wie Sie vor 38 Jahren als geborener Mannheimer das ſchöne Glück haben Hugo Voisin Aufn.: Tillmann-Matter(2 konnte, an der traditionsgeſegneten Mannheimer Bühne eine vielverſprechende Laufbahn zu be⸗ innen und wenn dieſes Mannheimer Kind Zeit eines Lebens durch 38 Jahre hindurch ſtändig diefer Bühne angehört und ſich als ein überaus wertvolles Mitglied erwieſen hat, muß eine ſolche Bitte, wie Sie ſie am 28. November v. J. ausgeſprochen haben, von einer Entſchlußkraft und einer Gewiſſenhaftigkeit von beſonderer Be⸗ deutung getragen ſein. Dieſe Gewiſſenhaftigkeit, mit der Sie ſich den wirklich heroiſchen Ent⸗ ſchluß zu eigen gemacht haben, iſt bezeichnend für Ihr ganzes künſtleriſches Wirken. Es iſt teine Verkleinerung, wenn ich Ihnen heute faſt ein wenig neidvoll ſagen kann, daß Sie als Künſtler vom Schickſal begünſtigt waren, daß Sie niemals in Ihrer Laufbahn, was man ſo ſagt, nötig hatten, ſich ſorgenvoll um ein En⸗ gagement für das kommende Jahr zu bewerben. Es iſt Ihnen erſpart geblieben, jahraus, jahr⸗ ein von einem ſogenannten Saiſon⸗Theater zum anderen zu wandern und ſich allen Eventualitä⸗ ten dieſer Sechs⸗Monate⸗Betriebe, wie ſie doch vor dem Krieg üblich waren, auszuſetzen. Schon die Art, wie Ihr erſtes Engagement an das Mannheimer Hof⸗ und Nationaltheater zuſtande lam, hat etwas ganz Beſonderes. Sie haben da⸗ mals als junger Kaufmann die herrliche Cou⸗ raze gehabt, für ein erkranktes Mitglied in der Oper einzuſpringen. Ihr künſtleriſcher Erfolg war ſo groß, daß Sie ſofort engagiert wurden. Es hat ſich nun vieles an Ihnen und um Sie herum in den nächſten 40 Jahren geändert, aber etwas iſt geblieben, das iſt eben„das Beſon⸗ dere“, das auch dem Beginn Ihrer Bühnenlauf⸗ bahn den eigenen Stempel aufgedrückt hat. Daß Sie trotz jener ſozialen Sicherheit niemals in eine künſtleriſche Trägheit verfielen, daß Sie es verftanden haben, Ihre künſtleriſche Entwicklung bis zu den größten und ſchönſten Charakterpar⸗ tien des Opernſpielplans zu ſteigern, daß Sie als geſtaltender Darſteller in Oper, Operette und Schauſpiel ſtets friſch und allen Anregun⸗ gen zugänglich geblieben ſind, dafür möchte ich Ihnen am heutigen Abend noch einmal meine ehrliche Bewunderung und meine größte Hoch⸗ achtung ausſprechen. Ich habe in meiner Büh⸗ nenlaufbahn nur wenige kennen gelernt, die mit einer ſolchen Werktreue, mit einer ſolchen Sauberkeit ihre Partien durchgearbeitet und geſtaltet haben. Es wird mir unvergeßlich ſein, denn es war einer meiner ſtärkſten künſtleriſchen Eindrücke meiner Gymnaſiaſtenzeit, als ich Ih⸗ ren Beckmeſſer gelegentlich eines Gaſtſpiels an der Bühne meiner Heimatſtadt Trier kennen lernen konnte. In dieſer Partie, die ja mit Recht zu Ihrer Lieblings⸗ und Parade⸗Partie geworden iſt, haben Sie alle Vorzüge Ihres künſtleriſchen Weſens in einer vollendeten Form lebendig werden laſſen. Seien Sie verſichert, daß es für mich beglückend geweſen iſt, als ich bei der Uebernahme meines Mannheimer Amtes dieſen Hugo Voiſin, den ich als Pennäler ſchät⸗ zen und verehren gelernt habe, noch als eine der markanteſten Stützen des Mannheimer En⸗ ſembles vorfand. Wenn ich Sie heute nach einer ſegensreichen 38jährigen Tätigkeit ziehen laſſe, drängt es mich, Ihnen von Herzen aufrichtigen Dank zu ſagen für Ihr Wirken und Schaffen. Es wird uns nicht ganz leicht ſein, uns an den Gedanken zu gewöhnen, daß eine Reihe von Partien, die ſeit annähernd vier Jahrzehnten ausnahmslos von Hugo Voiſin geſungen und geſpielt wurden, nun in andere Hände übergehen ſollen. Sie ſind viel⸗ leicht nicht das geweſen, was man ſo allgemein die prominente Kanone genannt hat. Dafür ſind Sie aber durch Ihre ſtets bewährte Vielſeitig⸗ feit ein unentbehrliches Mitglied geweſen, das in einem ſehr großen, weitgeſteckten Bezirk im⸗ mer eine eigene, immer eine künſtleriſche Figur gegeben hat. Sie ſind das geweſen, was wir vom Bau„Grand Utilite“ nennen. Ja, Sie ſind darüber hinaus für eine nicht unbeträcht⸗ liche Reihe von komiſchen Rollen ſo etwas wie ein künſtleriſches Original geworden. Hugo Voiſin iſt für das Mannheimer Publikum, für alle Arbeitskameraden, die jemals mit ihm zu⸗ ſammen ſein konnten, ein feſtſtehender Begriff geweſen. Ich kann Ihnen verſichern, mein hoch⸗ verehrter Hugo Voiſin, daß Sie dieſes künſt⸗ leriſche Original für alle Zeit und alle, die Sie kannten, bleiben werden und ſo in der ruhm⸗ vollen Geſchichte unſeres geliebten Theaters be⸗ ſtehen bleiben, der Sie für uns Jüngere jetzt ſchon ein Stück Mannheimer Theatergeſchichte geworden ſind. Indem ich Ihnen noch einmal von ganzem Herzen und in ehrlicher Bewunderung Ihrer Künſtlerſchaft danke für all die wertvollen und großen Kunſtgeſchenke, die wir von JIhnen er⸗ leben durften. wünſche ich Ihnen noch viele, viele glückliche, ruhige und beſchauliche Jahre. Vergeſſen Sie uns nicht, wie wir Sie nicht ver⸗ geſſen werden, und ſeien Sie ſtolz auf das, was Sie der deutſchen Theatergeſchichte ſein konnten. Heil Hitler! Ihr ſehr ergebener gez.: Vrandenburg. —5 hörten„Bektelſtudenten“. Die auf unzühligen Bühnen erfolgreice neue Schöpfung Goetzes„Schach dem König“, vom König Jacobus von England, der hölliſche Tabakrauchen nicht vertrag und auf luſtige Art dazu bekehrt wir fehlte auch in Mannheim ihre Wirkun Die Arbeir der Tanzgruppe, die tänzeriſche Mitarbeit an zahlreich aufgenommenen und übernommenen Als eigene Arbeiten wurde in Verbindung n „Hänſel und Greiel“ das ziemlich belangle Ballett„Coppélia“ der alte Vorwurf d mechaniſchen Puppen mit einiger dämo Verbrämung und happy end von Delibes bracht. Der Tanz⸗ und Komödienabend Roſengarten brachte unter der Leitung Erita Köſter, der die geſamte tänze Arbeit des Jahres unterſtand, neben der gelungenen„Liebesprobe“ von Mozart, e jüngſt entdeckten heiteren Tanzpantomime, da große pantomimiſche Ballett„Don Juan“ po Gluck das bei den beſchränkten Mitieln ſehr beachtlich, wenn auch nicht reſtlos überzeugen geboten wurde. zein 3339 ——*„* h0 3 perſönlichſten menſchlichen Gaben, die den lel Gtaben-Ner ſprühenden Sänger und Komödianten wah gohnhaus mit Tal groß gemacht haben. Der Künſtler Mang iſt eine ier, gr. Nebenrär Zierde unſeres geliebten Nationaltheaters ge⸗ Krundſtüct—+ weſen So haben Sie ſich felbſt den Ramen ze⸗ oh MM. macht für die Geſchichte dieſes traditionsge 3 Immobilie neten Hauſes. So werden Sie für uns alle lebendig bleiben. Im Namen des Nationaltheaters ſowie eigenen Namen danke ich Ihnen, lieber ſe Mang, aufrichtigſt für alle die großen, werit * T. ea. 142 0 Karl Mang ieſt 23 A e len Dienſte, die Sie uns geleiſtet haben. J——— verbinde dieſen Dank mit dem herzlichen Wu daß es Ihnen noch viele, viele Jahre verg ſein möge, ſich Ihres Lebens zu freuen in deut ſtolzen Bewußtſein, dem deutſchen Theater eiſ wertvoller, allzeit geſchätzter und beliebter tren Helfer geweſen zu ſein. Bleiben Sie noch lange gefund und denken Sie nur froh zurück an al die ſchönen Jahre künſtleriſcher Gemeinſamleit mit uns. Wir bleiben mit Ihnen immer das engſte verbunden. Ihr herzlich ergebener gez.: Branden burg — 3 2¹ Kurze Bilanz der Bühnenprodukt Die Bühnenproduktion der letzten Spie wird in der„Neuen Literatur“ einer ſtat ſchen Ueberſicht unterzogen. Danach ſind i hrnbe, ute Le geſamt 237 Werke Monen und 41 als isleute bger Leſedramen gedruckt worden. Die Zahl der A10 er 10 hiſtoriſchen Dramen und Koſtümſtücke iſt 92 4 Hhers. ruf 1926 von 94 auf 101 geſtiegen, hingegen die K. 15 W im Ve der Bibel und Legendenſtoffe von 17 auf 2, d der Sagen und Märchen von 54 auf 28 und die A- der Gegenwartsſtücke von 151 auf 109 geſunke 4 Innerhalb des Geſchichtsdramas verſchieben ſich ebenfalls die Epochen. Die fernſtliegend und die nächſtliegenden wie Altertum und Nachkriegszeit werden weit weniger ergriffen Anos als Mittelalter, Reformation ſowie die vor 1789 und nach dieſem für ganz Euro entſcheidungsvollen Jahr. Es ſind 1935 m auch in den Jahren vorher ſehr viele Dram erſchienen, die einen mittelalterli Mel e Stoff behandeln. In der Tatſache, daß es eine Sich „Konjunktur des Mittelalters“ gibt, deutet ſich ein ganz anderes Fühlen an als in der Hü fung der Dramen aus der Vorkriegszeit. gemein wird das Mittelalter als eine Epoche empfunden, in der der deutſche Geiſt eine h ſondere Blüte erlebte. Die Geſtalten der ßen Kaiſer entſtehen in dieſen Dichtungen. Die Zahl der im deutſchen Sprachgebiet zum erſten Male aufgeführten Werke aus fremdeſt Schrifttum iſt wieder etwas aufgeſtiegen. D Statiſtit zählt elf Stücke aus England Amerika, neun aus Frankreich und 18 aus übrigen Ländern. Insgeſamt ſind es n 4 0 Aes“ Geſchäft, — Bernitr, 8 mehr als in dem Jahr vorher. Wien, Be 0 und Hamburg haben mit 26, 55 und 24 N 10 führungen den Hauptanteil an den Bühnen⸗ Ar. we⸗ taufen, in einigem Abſtand folgen Mün Dresden und Leipzig. if Neue Muſik zu„Sommernach traum“. Die Städtiſchen Bühnen Leipzig werden die Neuaufführung von Shateſpennz 4 E „Sommernachtstraum“ bringen. Der Hann Ot verſche Komponiſt Hans Stieber hat die Oil⸗ ginal⸗„Sommernachtstraum“⸗Muſik von Hen Purcell als Bühnenmuſik bearbeitet. „Hakenkreuzbanner“ 26. Juli 1936 11 mmiig Schöpfung M. “, vom guten der nur vertragen hrt wird, Wirkung uppe umf zahlreicheg Verbindung nlich belangloſe Vorwurf det zer dämoni hn Delibes ge⸗ iödienabend im r Leitung von mte tänzeriſche neben der ſehr Mozart, einer pantomime, das Don Juan“ von en, Mitieln ſehr os überkeuſſg 4 buſc naenme + 1 ir Zelzel Magaz., Anzabl. mit' langfr. Hyp. zu verkauſen. 0000 /. Näh, durch: — und Hypoth.⸗ chäft, mm o ſtraße ind Geſchüfls-Haus m. Zſt.——◻— Garage, bei Miet⸗ ründet. 1877 446 340 K 2078. 1 oiſin K 1 Laun famwigshafen(süd) ſhes Cinfamiti⸗n-Haus * +25 i und Hypoth.⸗ 1 0 W. 16 359 4 16 339 n, die den leben⸗ ianten wahrhaft er Mang iſt eine naltheaters ge⸗ den Namen ge⸗ 10 ür uns alle — ——— Ueudorf Tabakmagazin und benräum., Garten uſw 93300 am, zu ca. RM zu verk. W W 000 RM. Immobilien⸗ u. Hypothek.⸗ 1877, 1.44% nerverſicher.⸗ äheres durch: aters ſowie im ſen, lieber Karl zroßen, werwol⸗ —◻— von 2 aamema Fögt, mit Garten, zur Kleintierhalt. 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Sehr verehrter 4 Aſchluß des de mens möchte Ar Ihre faſt zwei Miles von uns Adigung dieſer imn Botſchafter in Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann. Stellvertreter: Karl M. Hageneier.— Vexantwort ———* Dr. W. Kattermann; für politiſche Nach W. Kicherer; für Wirtſchaftspolitik und dante — Ratzel; für Kommunales und Bewegung: Haas; für Kulturpolitik, Feuilleton und Bei V. Dr. W. Kicherer; für Unvolitiſches: n für Lokales:—*.— Meſfel(ein Urlaub); Julius Etz; ſämtlich in Mannheim. Berliner Schriftleitu Hans Graf Reiſe ach SW 68. in m0 Wahor ſämtlicher! verbote Ständiger Berliner Kn Di. Johann e „Dah Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16 bis (außer Mittwoch Samstag und Sonntaa) Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mi und. Verlaa: 3* Verlag 51 mbcb. Sprechſtunden erlagsdirektion: 1200 Uhr(außer und Sonntag)/ 3 Nr. für Verlaa und Schriftleitung: Sammel⸗ Für den Anzeigenteil verantw.: Karl Heberling Zurzeit iſt Preisliſte Nr. 6 für Geſamtaufla Weinheimer⸗ und Schwetzinaer⸗Ausgabe) Geſamt⸗D.⸗A. Monat Juni 1936 davon: Mannheimer Ausgabe ie deutſche 1 Mien behält auch efandtſchaf er Präſident ſhen Komitees re erin für den Schwetzinger Ausgabe 6003 4 horzuſchlagen. Weinheimer Ausgabe„„ 3301