Berlag u. Schriftleitung: Mannheim, ꝑ 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 35421. Das„Hakenkreuz⸗ kanner“ Ausgabe„erſcheint wöchtl. 12mal. Bezugspreiſe: Fu urch die Poſt.20 RM.(einſchl. 67,2 Pf. uͤdaus monaft. 72 Pf. Beſtell⸗ Trägerlohn; ld. Ausgabe B erſch. wöchtl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. rei Haus monatl..20 RW. u. 50 Pf .70 RM. u. 30 Pf. Träger⸗ ohn; durch die Poſt.70 RM, leinſchl. 50,12 Pf. Poſtzeitungsgebühr) zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. If die Zeitung.— Erſcheinen(auch d. hoͤh. Gewalt) verhind., beſteht kein Anſpr. auf Entſchädigung. Irüh⸗Ausgabe A 6. Jahrgeunng MANNHEIM Anzeig enz Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Millimeterzeile10 Pf. Die 4geſpalt. Millimeterzeile im Textteil 45 und Weinheimer Ausgäbe: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 4 f. i Die 4geſpaltene imeterzei Mannheim, R Schluß der Anzeigen⸗Annahme: Frühausgabe r, Abendausgabe 13 Uhr.— Mannbenmn 3 14%15 Kernſbt. Gammiel⸗zer. 35421. Zahlungs⸗ und Erfüllungsort Ma i reisliſte. eꝛ m. Ausſchließ, Gerichtsſtand: Manndeim. Poſtſchectonto: Ludiwigshafen 4960. Verlagsort Mann eim. Nummer 405 Dienstag, 1. Seplember 1936 Dr. boebbels nimmt flbſchied von benedig/ ferzliche flnteilnahme der bevölkerung Der politiſche Tag Gerade in dem gegenwärtigen Augenblick der internationalen Politik iſt es zu begrüßen, wenn das ausgeglichene Verhältnis zwi⸗ ſchen zwei Staaten ſinnfälligen Ausdruck findet. Deutſchland und Italien haben ſich von jeher bemüht, über vieles Trennende hin⸗ weg das gemeinſame Ziel zu erkennen und durch eine Normaliſierung der Beziehungen und den planmäßigen Ausbau des zwiſchenſtaatlichen Lebens eine Erreichung dieſes gemeinſamen Zieles, die Sicherung des europäiſchen Frie⸗ dens, zu erreichen. Immer wieder reiſten am⸗ tierende Miniſter beider Regierungen ins an⸗ dere Land. Nicht zu dem Zwecke, durch hochwich⸗ tige Staatsgeſpräche hinter verſchloſſenen Türen weittragende Beſchlüſſe mit der Spitze gegen andere ausz gheln. 3 Dieſe Reiſen galten einzig und allein dem Zweck, Land, Leute und Gepflogenheiten des anderen Volkes kennenzulernen und zugleich mit der wachſenden Erkenntnis von den Eigen⸗ arten des anderen Staates bei den leitenden Männern im Staatsweſen tieferes Verſtändnis für die Erforderniſſe des Lebens und des eige⸗ nen Landes zu vermitteln. Auch die jetzige Reiſe des Reichspropaganda⸗ miniſters, Pg. Dr. Goebbels, nach Venedig, die zugleich eine Erwiderung des Beſuches des italieniſchen Propagandaminiſters in Deutſch⸗ land darſtellt, fällt in dieſen Rahmen. Es liegt nahe, daß der Schutzherr der deutſchen Film⸗ kunſt gerade der großen Biennale⸗Kunſtausſtel⸗ lung in Venedig ganz beſonderes Intereſſe ent⸗ gegenbringt und die Gelegenheit benutzte, an Ort und Stelle dieſe Schau ſelbſt zu beſichtigen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß gerade das Kunſt⸗ leben des faſchiſtiſchen Italien, deſſen Neuauf⸗ bau ähnlichen Vorausſetzungen entſpricht, wie das Kunſtſchaffen des neuen Deutſchland, noch beſondere Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Italien gerade auf dieſem Wege mit ſich bringt. Der herzliche Empfang, der dem deutichen Reichsminiſter in Venedig zuteil wurde, zeigt, daß die aufrichtigen Bemühungen zweier Staa⸗ ten eine Atmoſphäre der Verſtändigung zu ſchaffen, nicht hochnotpeinlicher Diplomatenge⸗ ſpräche bedürfen, um zum Ziele zu führen, ſon⸗ dern daß der verſtändnisvolle Austauſch der Anſichten auf den verſchiedenſten Gebieten des Lebens oft beſſere Früchte tragen kann. * Nach den Meldungen, die aus Waſhington vorliegen, beſteht durchaus die Möglichkeit, daß aus der Bombardierung eines ame⸗ rikaniſchen Zerſtörers durchſpani⸗ ſche Flugzeuge auf offener See ſich noch einige internationale diplomatiſche Verwicklun⸗ gen ergeben können. Man vermutet in Wa⸗ ſhingtoner Kreiſen, daß die Marxiſten empört über die amerikaniſche Nichtbeachtung der Blok⸗ kade und die verſchiedenen amerikaniſchen Pro⸗ teſte bei der Madrider Regierung ihrer Wut durch die Bombardierung des ame⸗ rikaniſchen Zerſtörers Ausdruc⸗k ge⸗ ben wollten. Sollte ſich dieſe Vermutung be⸗ ſtätigen— vor allem durch die Feſtſtellung, welcher Partei das Flugzeug angehörte,— ſo würde man in Waſhington die Lage ſicherlich als ſehr ernſt anſehen, und die Vereinigten Staaten ſind offenkundig nicht gewillt, irgend eine Beleidigung ihrer Flotte, die ſich in dieſer Weiſe kundgetan hat, hinzunehmen. Das zeigt ſich ſchon darin, daß Staatsſekretär Hull die ganze Nacht zum Montag im Außenamt ver⸗ weilte und in ununterbrochener Verbindung mit der Marineleitung, ſowie mit dem Präſi⸗ denten Rooſevelt ſtand. Worte an die guslandsdeutſchen Venedig, 31. Auguſt.(HB⸗Funk.) Reichsminiſter Dr. Goebbels iſt am Montag⸗ mittag gegen 11 Uhr mit ſeiner Frau, Bot⸗ ſchaftsrat Magiſtrati von der italieniſchen Botſchaft in Berlin und ſeiner ſtündigen Be⸗ gleitung aus Venedig abgeflogen. Er wurde vom italieniſchen Preſſe⸗ und Propaganda⸗ miniſter Alfieri an das Flugzeug begleitet. Reichsminiſter Dr. Goebbels dankte dem italieniſchen Miniſter zum Abſchied für die herzliche Aufnahme in Italien und gab ſeiner lebhaften Befriedigung über ſeinen Aufenthalt in Venedig Ausdruck. Vorher hatte der Reichs · miniſter im Hotel Exzelſior die Mitglieder der deutſchen Kolonie in Venedig empfangen, an die er eine Anſprache hielt, in der er die vor⸗ züglichen Beziehungen zwiſchen Italien und Deutſchland hervorhob. Alsdann ſtattete Dr. Goebbels dem faſchiſtiſchen Parteiſitz in Vene⸗ dig im Palazzo„Caſa Littoria“ am Canale Grande einen Beſuch ab. 31 —Seſtſtimmung in der Cagunenſtadt Beim Empfang der Abordnung der deut⸗ ſchen Kolonie erklärte Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels in einer kurzen Anſprache, daß ſein pri⸗ vater Beſuch in Venedig dazu beigetragen habe, die freundſchaftlichen Beziehungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und Italien noch enger zu geſtalten. Dieſe Tatſache ſei gerade für die in Italien lebenden Reichsdeutſchen von großer Bedeutung, da der Umſtand der freundſchaft⸗ lichen Verbundenheit zwiſchen Italien und Deutſchland ihren Aufenthalt im ꝓVergleich zu einigen anderen Län⸗ dern ſo angenehm geſtalte. Dr. Goebbels kam dann auf den Wandel zu ſprechen, der ſich in der Einſtellung der Heimat den Volksgenoſſen im Ausland gegen⸗ über vollzogen habe. Die Streitigkeiten des frü⸗ heren Regimes mit einem ausländiſchen Staat ſeien immer auf dem Rücken der auslands⸗ deutſchen Kolonie ausgefochten worden, weil Deutſchland damals weder die Mittel hatte. ſeine Reichs⸗Angehörigen im Ausland zu ſchützen, noch überhaupt in der Lage war, einen Streit kraft ſeiner moraliſchen Stärke zu ſei⸗ nen Gunſten zu entſcheiden. Die Geſchichte habe bewieſen, daß die Weltwölker nicht zuletzt dadurch groß und ſtark geworden ſeien, weil ſie jeden einzelnen ihrer Angehörigen, ob hoch oder niedrig, arm oder reich, als zum Volks⸗ tum gehörig und daher äußerſt wertvoll für ihr Volk betrachteten. Reichsminiſter Dr. Goebbels wies die Auslandsdeutſchen dar⸗ auf hin, daß gerade in dieſen Tagen durch Entſendung deutſcher Kriegsſchiffe nach Spa⸗ nien zum Schutze der Reichsangehörigen dieſer gewaltige Wandel aller Welt ſichtbar zum Ausdruck gekommen ſei. „Was würe wohl aus unſeren braven Lands⸗ leuten geworden“, ſo rief Dr. Goebbels aus, „wenn wir ſie dem roten Mob ſchutzlos preis⸗ gegeben und nicht einen Teil der deutſchen Kriegsflotte an die ſpaniſche Küſte geworfen hütten, mit dem für alle Welt deutlichen Befehl, Leben, Ehre und Eigentum der Deutſchen zu ſchützen? Dieſe Sprache hat die ganze Welt verſtanden. Auch für Sie iſt das Bewußtſein der Rücken⸗ deckung in der Heimat ein erhebendes Gefühl, wenn Sie auch das Glück haben, in einem mit uns freundſchaftlich verbundenen Lande zu (Fortſetzung ſiehe Seite 2) 26 Opfer ſchlagender Wetter Schweres Bergv/erksunglũde hei Bochum Bochum, 31. Auguſt.(HB⸗Funk.) Auf der Zeche„Vereinigte Präſident“, die zur Bergbau AG. Lothringen gehört, ereignete ſich am Montagmittag eine Exploſion auf der 9. Sohle im Flöz„Dicke Bank“. Die Bergungs⸗ arbeiten ſetzten ſoſort ein. Sie konnten jedoch nur langſam vonſtatten gehen, da die von der Exploſion betroffene Strecke teilweiſe zu Bruch gegangen war. Nach den letzten Meldungen konnten bisher 20 Todesopfer geborgen werden. Drei Mann werden noch vermißt, mit deren Tod gerechnet werden muß. Drei ſchwer⸗ verletzte Bergleute ſind inzwiſchen in dem Krankenhaus Bergmannsheil in Bochum ver⸗ ſchieden. Außer ihnen wurden 17 Bergleute verletzt. Sofort nach Bekanntwerden des Unglücks fanden ſich die Vertreter der Deutſchen Arbeits⸗ front, der Bergbehörde und der Polizeipräſident von Bochum auf der Schachtanlage ein. Zur Unterſuchung des Unglücks und zur Leitung der Bergungsarbeiten fuhren die Betriebsführung der Zeche, Berghauptmann Polſter, Oberberg⸗ rat Kaiſer und ein Preſſevertreter der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront in die Grube ein. Ueber die Urſache des Schlagwetterunglücks läßt ſich vor Beendigung der Aufräumungs⸗ arbeiten, die ſofort in Angriff genommen wur⸗ den, noch nichts Beſtimmtes ſagen. Trotzni ſtreng iſoliert Auf Grund einer, königlichen Entſchließung hat das norwegiſche Juſtizminiſterium be⸗ ſchloſſen, Leo Trotzki und ſeine Frau zu iſo⸗ lieren und unter Bewachung zu ſtellen Nähere Beſtimmungen über ſeine Bewegungsfreiheit und ſeine Verbindung mit der Außenwelt werden noch erlaſſen. Beſuche darf Trotzki nur empfangen nach Genehmigung des Zentral⸗ paßkontors, ebenſo darf er ohne vorherige Ge⸗ nehmigung in keinem einzelnen Fall ſein Tele⸗ fon benutzen. Seine Poſt, Briefe und Tele⸗ gramme, werden kontrolliert. Spuk an der Bidaſſoa Paris, Ende Auguſt. An der Grenze zwiſchen Spanien und Frank⸗ reich im Biskayiſchen Meerbuſen rennen tage⸗ lang die Kolonnen der nationalen ſpaniſchen Truppen gegen die Stellungen der roten repu⸗ blikaniſchen Verteidiger von JFrun und San Sebaſtian an; der Kampf wird mit zäher Er⸗ bitterung geführt, auch nachts hämmern die Maſchinengewehre. Das Ringen kommt nur zum Stillſtand, wenn auf beiden Seiten der Muni⸗ tionsmangel dazu zwingt, und auch dann noch treiſen über den Stellungen der„Republitaner“ nationale Flugzeuge, Regen von Bomben niedergehen laſſen. In⸗ zwiſchen wird der Munitionsnachſchub für die bei⸗ den Seiten ein Wettlauf um Leben und 7 Abgeſchnitten von den Verbindungen Madrid, warten die roten Verteipiger ä auf das Eintreffen der Munitionswaggons auf anderen, geheimnisvollen Wegen. Man munkelt, daß trotz der„offiziellen Neutralität“ Frant⸗ reichs ſolche Transporte aus Katalonien auch jetzt noch auf der Eiſenbahn nördlich der Pyre⸗ näen über franzöſiſches Gebiet geleitet werden, um dann bei Frun über die Bidaſſoa in die Hände der„Regierungstruppen“ zu gelangen. Darum auch die Erbitterung, mit der die Trup⸗ pen der nationalen Militärpartei gerade hier immer wieder zum Angriff auf Frun angeſetzt werden: Man will ein für allemal die hier am weſtlichen Schnittpunkt der ſpaniſchen und der franzöſiſchen Grenze noch beſtehende Verbin⸗ dung der beiderſeitigen Volksfront⸗Anhänger zertrennen, um dann mit den Reſten der pani⸗ ſchen Volksfront⸗Truppen bei San Sebaſtian, Bilbao uſw. um ſo leichteres Spiel zu haben. Biarritz, St. Jean de Luz und San Sebaſtian ſind elegante, voll einer wilden Schönheit, umſchließt auch ge⸗ ſchichtliche Erinnerungen, die im Hinblick auf die gegenſeitige Rückwirkung politiſcher Ereig⸗ niſſe, auf die beiden Nachbarländer Spanien und Frankreich in mehr als einer Beziehung ſehr lehrreich ſind. Die Bidaſſoa, an der letzt o hart gekämpft wird, war einſt die Szene eines pittoresken diplomatiſchen Schauſpiels, das das politiſche Geſicht Europas für Jahrhunderie internationale Badeorte, aber dieſes Küſtengebiet am Biskayiſchen Meerbuſen, die einen verheerenden maßgebend beſtimmte: Hier wurde 1659/0 der Friede geſchloſſen, der den jahrzehntelang zwi⸗ ſchen Spanien und Frankreich, vorwiegend im Norden Frankreichs, in Flandern, Hennegaun und Luxemburg geführten Krieg beendete und Frankreich endgültig zur europäiſchen Groß⸗ macht und Vormacht erhob. Es bereitet auch heute noch einen pikanten Reiz, die äußeren Uum⸗ ſtände dieſes Friedensſchluſſes nachzuleſen; der Vertrag ſelbſt enthält weltgeſchichtliche Perſpek⸗ tiven, die in ſchwachem Abglanz auch heute noch irgendwie fortwirken. Zur Ueberbrückung der für jene Zeit ſo un⸗ 5 geheuer wichtigen Etikettefragen hatte man diee herrenloſe Faſaneninſel inmitten des Grenz⸗ fluſſes Bidaſſoa als Verhandlungs⸗ terzeichnungsort gewählt. Mitten durch einen auf dem Inſel errichteten Pavillon lief theore⸗ tiſch die Grenze; die franzöſiſchen Unterhänd⸗ ler befanden ſich auf franzöſiſchem, die ſpani⸗ ſchen auf ſpaniſchem Boden... So verhandelten der totkranke Mazarin und Spaniens Vertreter Don Luis de Haro und unterzeichneten am 7. November 1659 den Friedensvertrag, durch den Frankreich zwar auf einen Teil ſeiner Er⸗ oberungen in Flandern und Katalonien ver⸗ zichtete, der aber im übrigen die Grenzen Frankreichs nach Norden hin konſolidierte und auch im Verlauf entſprechend feſtſetzte. Maza⸗ rin hatte ſein Lebenswerk mit einem Akt höch⸗ ſter Staatskunſt gekrönt, und es konnte die und Un⸗ Mannheim „Hakenkreuzbanner“ 1. September 1930 glanzvolle Zeit des jungen Königs Ludwig XIV. beginnen, die ganz Europa überſtrahlte und auf lange Zeit der Sprache, Sitte und Kultur Frankreichs den Vorrang ſicherte, während das bis dahin— auch auf dem Gebiet der Sprache — führend geweſene Spanien ſeinen Stern raſch verblaſſen ſah. Frankreich behervſchte die deutſchen Kaiſerwahlen, und Ludwig XIV. ſollie wenige Jahrzehnte ſpäter Straßburg dem Deutſchen Reich rauben. Im folgenden Jahr, 1660, wurde in San Se⸗ baſtian die formale Trauung der ſpaniſchen Infantin mit Ludwig XIV. vollzogen und da⸗ üt der Grundſtein gelegt zu dem verhäng⸗ nisvollen ſpaniſchen Erbfolgekrieg, der von 1701—1714 Europa Ströme von Blut koſtete und mit einer weiteren Schwächung der Macht Spaniens endete. Ungeheuer vieles hat ſich in den bald drei Jahrhunderten geändert, die den Pyrenäiſchen Frieden an der Bidaſſon von den Bidaſſoa⸗ Kämpfen zwiſchen Volksfront⸗ und nationalen Truppen im Jahre 1936 trennen. Der Ueber⸗ gang von dem feudaliſtiſchen Regierungsſyſtem zu anderen Regierungsformen hat Europa ſo ſehr mit Blut überſtrömt, daß der Lauf der Dinge faſt vergeſſen worden iſt. Und doch iſt vieles noch deutlich zu erkennen. Ein weſent⸗ licher Punkt beſteht in der Geiſteshaltung, wie ſie in Frankreich, dem Lande mit der trotz manchen Schickſalsſchlägen ununterbrochen durch drei Jahrhunderte erhaltenen Groß⸗ und Rormachtſtellung, ſich entwickelt und be⸗ 1 hat: dem Glauben an die Gottähnlichkeit anh Unfehlbarkeit der eigenen, jeweils herr⸗ henden Weltanſchauung und politiſchen Lonzeption. Frankreichs großer Staats⸗ mann Mazarin, der Erbe Richelieus, hat durch ſeine Unterſchrift auf der Faſanen⸗Inſel dieſe Epoche eingeleitet, und Frankreich hat durch die Jahrhunderte nicht aufgehört, Europa in ſeinem Sinne zu bevormunden. Auch auf Spanien hat das in den Napoleoniſchen Krie⸗ gen wieder ſeine Rückwirkungen gehabt, wovon im 19. Jahrhundert noch die jahrzehntelangen blutigen Bürgerkriege Kunde gaben, die mehr oder weniger um die Verfaſſung von 1812 gingen. Vieles mag auf Zwangsläufigkeiten und un⸗ vermeidlichen Entwicklungstendenzen beruhen, aber auffällig bleibt doch die Luſt an Be⸗ vormundung und Einmiſchung, die ſo manche Handlung der franzöſiſchen Außen⸗ politik kennzeichnet. Dabei mag es eine„offi⸗ zielle“ und eine„nichtoffizielle“ Politik geben. In den Memoiren Ludwigs XIV. findet ſich ein Satz, der lautet:„Verträge werden nicht immer buchſtäblich beobachtet, und die Inter⸗ eſſen der Kronen ſind ſolcher Ratur, daß die he zn r immer frei ſind, ſich zum eigenen ſchaden zu verpflichten“... Sollten dieſen Satz nicht auch gelegentlich die Volkstribunen ſich zu eigen machen? Man könnte verſucht ſein, ſo zu denken, wenn man hört, daß die ſpaniſchen Volksfront⸗Truppen auf den Munitionsnach⸗ ſchub über die Bidaſſoa warten. „unordeniliches Betragen ⸗ Neuyork, 31. Aug. Die im Zuſammenhang mit den Ruheſtörun⸗ gen bei der Abfahrt der„Bremen“ feſtgenom⸗ menen elf Kommuniſten und Kommuniſtinnen wurden am Montag von dem zuſtändigen Po⸗ lizeigericht des„unordentlichen Betragens“ für ſchuldig befunden. Zwei von ihnen wurden zu 14 Tagen, die übrigen zu ſieben Tagen Haft im Arbeitshaus verurteilt. Dr. Soebbels in Denedig (Fortſetzung von Seite 1) leben. Mit Ihren auslandsdeutſchen Kamera⸗ den in aller Welt können Sie jetzt die ſtolze Ueberzeugung haben, daß Sie nicht mehr allein auf vorgeſchobenem Poſten ſtehen, ſondern, daß Sie die Kinder eines großen und ſtarken Volkes ſind. Zugleich aber haben Sie die Freude, in dieſem mit uns ſo befreunde⸗ ten Lande zu weilen, von deſſen weltanſchaulicher Intereſſenge⸗ meinſchaft mit dem neuen Deutſch⸗ land wir manchen Vorteil für Eu⸗ ropa erhoffen.“ Im haus der Jaſchiſten von Denedig Unmittelbar vor ſeiner Heimreiſe ſtattete Reichsminiſter Dr. Goebbels am Montagvor⸗ mittag dem Sitz der Bezirks⸗ und Ortsleitung Venedigs der Faſchiſtiſchen Partei gemeinſam mit Propagandaminiſter Alfieri einen Beſuch ab. Nach einem kurzen ſtillen Gedenken am„Sac⸗ rario“, dem mit den Fahnen der alten faſchi⸗ ſtiſchen Sturmbataillone geſchmückten Ehren⸗ raum für die Blutopfer des Faſchismus, be⸗ ſichtigte Dr. Goebbels eingehend die einfach und zweckmäßig eingerichteten Ta⸗ gungs⸗ und Geſchäftsräume des Hau⸗ ſe s. Er ließ ſich beſonders über das Syſtem des Karteiweſens und der Gliederung der Fa⸗ ſchiſtiſchen Partei unterrichten und fand Worte ehrlicher Anerkennung für die klare und praktiſche Organiſation der Partei⸗ arbeit. Dann war die Stunde des Abſchieds für Reichsminiſter Dr. Goebbels gekommen. Zum letzten Male fuhr er mit ſeinem italieniſchen Kollegen im Motorboot durch die Lagunen von Venedig zum Flughafen. Zum Abſchied hatten ſich mit Miniſter Alfieri an der Spitze zahl⸗ reicher hoher Vertreter des italieniſchen Film⸗ weſens, der Behörden und der Faſchiſtiſchen Partei, Angehörige der deutſchen Ko⸗ lonie eingefunden, die Reichsminiſter Dr. Goebbels und ſeiner Frau ein herzliches Lebewohl mit auf den Weg gaben. Abſchied von Italien Zwei überaus harmoniſch verlaufene Tage, die einen fruchtbaren Meinungsaustauſch zwi⸗ ſchen dem deutſchen und dem italieniſchen Pro⸗ Unerhörte breuel in Madrid Der Beridn der Times“ ũber die roie Schreckensherrschaft London, 31. Aug. In dem Bericht der„Times“ aus Valencia heißt es u.., die ſpaniſche Tragödie nähere ſich ihrem Höhepunkt. Eine große Anzahl der drei Viertel Million zählenden Bevölkerung der ſpaniſchen Hauptſtadt ſei von Tag zu Tag der Gnade der Ereigniſſe überlaſſen. Sollte es den Generälen der Nationaliſten möglich wer⸗ den, die Fronten in Richtung auf Madrid zu durchbrechen, ſo würden die Marxiſten bei den erſten Anzeichen der Annäherung der Nationa⸗ liſten in Madrid eine furchtbare Schlüchterei be⸗ ginnen. Inzwiſchen herrſche in Madrid ſchon ein Blutterror ohnegleichen. Dazu ſei eine Erläu⸗ texung notwendig. Zunächſt ſei da in Madrid auf Grund deſſen bis jetzt aber nur zwei Men⸗ ſchenleben verwirkt worden ſeien, das des Ge⸗ nerals Fanjul und das des Oberſten Fer⸗ nandez Quintana. Aber darüber hinaus gebe es auch noch das Tribunal der Volksfront, das in dem„Klub der ſchönen Künſte“ ſitze. Hier handele es ſich um eine Art höchſten Volksgerichtshofs, in dem Vertreter aller Par⸗ teien ſitzen, aus denen ſich die Volksfront zu⸗ ſammenſetzt, eingeſchloſſen die Gewerkſchaften, die Kommuniſten, die Anarchiſten, die Syndi⸗ kaliſten und Sozialiſten und darüber hinaus die anderen politiſchen Parteien. Dieſes Tri⸗ bunal hätte ſeine eigenen Richter, Anwälte, eigene Polizei und eigene Scharfrichter. Es wahre manchmal ſeine Form, wenn auch not⸗ wendigerweiſe in aller Eile. Manchmal komme es ſogar vor, daß Angeklagte wieder freige⸗ fluf dem Wege zum neuen deutſchen Bauſtil Erõffnung der Husſtellung„Kunſt und Kunſthandwerk am Bau“ in Leipzig Im Rahmen der Leipziger Herbſtmuſtermeſſe und gleichſam als ihr Auftakt fand die Eröff⸗ nung der Ausſtellung„Kunſt und Kunſt⸗ handwerk am Bau“ im Ehrenhof der Halle 20 des Ausſtellungsgeländes der Leip⸗ ziger Baumeſſe ſtatt. Die Ausſtellung, welche im Auftrage der Reichskammer der bildenden Künſte vom Deutſchen Werkbund durchgeführt worden iſt, gibt ein imponierendes Bild von der Größe des Wollens und der Zielſtrebigkeit der Arbeit des nationalſozialiſtiſchen Staates auf künſtleriſchem Gebiete. In ſeiner einleitenden Anſprache dankte der Vizepräſident der Reichskammer der bildenden Künſte, Prof. Ziegler⸗München, zunächſt allen, die durch ihre Mitarbeit und ihr Er⸗ ſcheinen das Gelingen des Werkes haben för⸗ dern helfen, an ihrer Spitze Reichsſtatthalter Gauleiter Mutſchmann, Präſident des Werberates der deutſchen Wirtſchaft Rei⸗ chard ſowie Reichskulturwalter Hans Hin⸗ kel als Vertreter des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda. Dieſe drei Männer nahmen ſodann nach⸗ einander das Wort zu gewichtigen Darlegun⸗ gen, die der Eröffnung den Charakter einer hochbedeutſamen Kundgebung verliehen. Reichsſtatthalter Mutſchmann ſpricht Reichsſtatthalter Mutſchmann brachte einlei⸗ tend ſeine Freude darüber zum Ausdruck, daß ſich die in der ganzen Welt berühmte Leipziger Muſtermeſſe einer wichtigen Kulturaufgabe an⸗ genommen habe, indem ſie die Schau, die wir eben eröffnen, nach Kräften gefördert hat. Die Schaffung eines neuen deutſchen Stils, der gleichweit von wilhelminiſcher Prunkſucht und ſeelenloſer bolſchewiſtiſch⸗jüdiſcher Baugeſin⸗ nung entfernt iſt, bedeutet eine der wichtigſten Aufgaben, welche die nationalſozialiſtiſche Staatsführung in Angriff genommen hat. Auch die ſächſiſche Regierung war beſtrebt, an ihrem Teile dieſe Abſichten zu fördern, indem ſie insbeſondere in den Bauten, die der Staat oder die öffentliche Hand durchführten, für aus dem Weſen der Neubauten herauswachſenden künſtleriſchen Schmuck Sorge trug. Auch wur⸗ den viele bisher ſchmuckloſe Verſammlungs⸗ räume und Feſtſäle künſtleriſch im Geiſte der neuen Zeit umgeſtaltet. Aber nicht alles kann der Staat leiſten: Die Privatinitiative muß hinzutreten. Es wird möglich ſein, auch die beſcheidenen Bürger⸗ und Siedlungshäuſer ſo zu geſtalten, daß ſie unſere Parole verwirk⸗ lichen: Deutſchland muß mit jedem Tage ſchöner werden!“ miniſterialdirektor Reichard Die Ausführungen von Miniſterialdirektor Reichard, die ſich anſchloſſen, begannen mit dem Hinweis auf den Führer, der ſich die Auf⸗ gabe geſtellt hat, dem techniſchen Schaffen den Geiſt der neuen Zeit einzuhauchen. Seinem Antriebe verdanken die Großbauten der Partei in München und Rürnberg, die olympiſchen ampfſtätten Berlins, wie auch die gewaltigen Siedlungsbauten in allen Teilen des Reiches ihre Entſtehung und Durchführung. Das be⸗ deutet auch für den bildenden Künſtler und Kunſthandwerker die Möglichkeit, ſich neue Fel⸗ der der Betätigung zu erſchließen. Mit dem Aufſchwunge der Wirtſchaft darf mit zuneh⸗ mender Beſſerung der Lage des Kunſthand⸗ laſſen würden. Keineswegs ſei es aber ſo, daß alle Perſonen, die von den Marxiſten verhaftet worden ſind, den„Klub der ſchönen Künſte“ überhaupt erreichen. Viele der Ver⸗ hafteten würden zu den örtlichen Hauptquar⸗ tieren der Gewerkſchaften geführt. Wenn das „Beweismaterial“ gegen ſie als Faſchiſten oder Feinde der arbeitenden Klaſſe als ausreichend betrachtet werde, erfolgt die Aburteilung in Form einer„Ueberführung“ nach einem geeigneten Platz. Viele Plätze in der näheren Umgebung Madrids hätten in dieſer Beziehung einen düſteren Ruf bekommen. Opfer des Terrors Das Blatt gibt dann einige Beiſpiele: Da iſt aufzuzählen Don Ramon de Mada⸗ riaga, ein Ratsherr von Madrid und Mit⸗ glied der Koalition der Rechtsparteien, der in ſeinem Haus am 13. Auguſt von Polizei und wurden ſeine Krawatte und ſeine Manſchetten dem Pförtner ſeines Hauſes zurückgebracht. Daraufhin eilte ein Verwandter zum Leichen⸗ haus und identifizerte die Leiche. Sie war halb nackt und ohne Füße. Straßenkehrer hat⸗ ten den Körper am frühen Morgen in der Nähe des„Klubs der ſchönen Künſte“ aufge⸗ funden. Am Sonntag, 16. Auguſt, wurde der General Lopez Ocha, ein hervorragender Offizier, der ſich in Marokko mehrmals ausgezeichnet hatie, vom Militärhoſpital durch eine Menge von Mi⸗ lizſoldaten und Ziviliſten abgeholt und auf einem nahe gelegenen Feld erſchoſſen. Am 16. Auguſt wurden zwei Körper mitten auf der Hauptſtraße gefunden, der eines 22ährigen Mädchens und der eines jungen Mannes, die auf der ſchwarzen Liſte der Roten geſtanden hatten. werks gerechnet werden. Die Künſtlerſchaft weiß, was ſie der Volksgemeinſchaft ſchuldig iſt, leider fehlt aber noch in breiten Schichten der Bevölkerung das Bewußtſein der Unent⸗ behrlichkeit des Künſtlers für die Volkskultur. Wir hoffen, daß die Ausſtellung dazu beitra⸗ gen wird, dieſes Verſtändnis zu verbreiten, und, indem ſie die Höhe unſerer künſtleriſchen Kultur dokumentiert auch wirtſchaftliche Er⸗ folge zeitigt. Reichskulturwalter hinkel Als letzter Redner ſprach Reichskulturwalter Hans Hinkel. Nicht nur der Präſident der Reichskulturkammer, Dr. Goebbels, ſon⸗ dern auch alle in dieſer gewaltigen Körperſchaft zuſammengeſchloſſenen Kameraden begrüßten aufs freudigſte das Zuſtandekommen dieſer Schau, welche der Welt die Lage der deutſchen Kunſt und Kultur zeigen will. Als National⸗ ſozialiſt habe ich darauf hinzuweiſen, daß im neuen Deutſchland Werke der Kultur ge⸗ ſchaffen werden, während anderweit die aſiatiſche Völkerpeſt Werke von Ewigkeitsge⸗ halt vernichtet. Wir dürfen ſtolz darauf ſein, das geleiſtet zu haben, was wir heute vor Augen ſehen. Der Geiſt des Kampferleb⸗ niſſes und echter Kameradſchaft iſt auch in der Künſtler⸗ und Kunſthandwerkerſchaft auf dem Marſche. Verordnungen, wie ſie erlaſſen wor⸗ den ſind, mögen nützlich und unentbehrlich ſein, aber ſie können den Gemeinſchaftsgeiſt nicht er⸗ ſetzen. Wir nationalſozialiſtiſchen Kulturpoli⸗ tiker wollen dieſen Geiſt erwecken und pflegen. Nationalſozialismus hat weder mit aufdring⸗ lichem Trotzentum noch mit eiskalter nüch⸗ terner Sachlichkeit das geringſte zu tun. Das eine iſt der Geiſt der Reaktion, das andere der des Marxismus. Uns verpflichtet der Ge⸗ danke, daß wir in Adolf Hitler als dem Bau⸗ meiſter des deutſchen Volkes und Staates zu⸗ pagandaminiſter brachten und damit zur wei⸗ teren Vertiefung der freundſchaftlichen Bezie · hungen zwiſchen beiden Ländern beitrugen, hatten damit ihr Ende gefunden. Hierbei gab nicht zuletzt auch die ſehr herzliche An⸗ teilnahme der italieniſchen Beyöl⸗ kerung am Beſuch von Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels dieſen Tagen das Gepräge. Für die internationale Filmkunſt⸗ ſchau innerhalb der Biennale bedeuteten dieſe Tage der Anweſenheit des deutſchen und ita⸗ lieniſchen Propagandaminiſters mit dem glanz⸗ vollen Rahmen der zu Ehren des deutſchen Gaſtes veranſtalteten Empfänge einen bedeut⸗ ſamen Höhepunkt. Kanalfeſt in benedig Am letzten Abend ſeines Aufenthaltes in Venedig warteten die italieniſchen Gaſtgeber für Reichsminiſter Dr. Goebbels und ſeine Frau mit einer ganz beſonderen Ueberraſchung auf. Als außergewöhnliche Ehrung für den deutſchen Gaſt war für Sonntagabend das zweimal jährlich ſtattfindende traditionelle große Kanalfeſt angeſetzt worden. Reichsminiſter Dr. Goebbels war mit ſeiner Begleitung im Hauſe des Grafen Volpi, des Präſidenten der Bien⸗ nale, Zeuge dieſes echt venezianiſchen Feſtes, das in ſeiner erhabenen Schönheit nur in der Inſelſtadt der Kanäle und Paläſte möglich iſt. Vor Beginn des Feſtes gab Graf Volpi zu Ehren des deutſchen Gaſtes in ſeinem Haus am Canal Grande ein Diner, an dem die füh⸗ renden Perſönlichkeiten des italieniſchen Kunſt⸗ lebens und die Spitzen der venezianiſchen Be⸗ hörden, ſowie die Leiter des deutſchen und des italieniſchen Filmweſens teilnahmen. Inzwiſchen hatte der lange Feſtzug der präch⸗ tig geſchmückten und illuminierten Gondeln auf dem Canal Grande den Palazzo Volpi erreicht, und nun ſpielte ſich vor den Gäſten des Gra⸗ fen Volpi, die auf den Balkonen des Hauſes dem Schauſpiel beiwohnten, das großartige Feſt ab. Dichtgedrängt lagen die venezianiſchen Gondeln auf dem Canal Grande nebeneinander. Im Waſſer miſchte ſich der Widerſchein der feſtlichen Illumination der Paläſte und der Lichterketten, dis ſich von Haus zu Haus zogen, mit dem Glanz der in allen Farben leuchten⸗ den Lampions auf den Gondeln. Der Radioſender von La Coruna meldet, daß die nationaliſtiſchen Truppen unter Oberſt Pague ſich jetzt vor den Toren von To⸗ ledo befänden. L ninin Suin Jein ngn *— 2——— Geführliche Geschlchte! John Bull: Wenn du ihm helfen willst, Marianne, no kannst du es tun, aher wenn die Geschichte dir aut den Kopf füllt, so brauchst du mich nicht um Hilfe zu rufen⸗ (Je suis partout, Paris.) ———— gleich den künſtleriſchen Menſchen„anſich“ be⸗ ſitzen. Wir wiſſen, daß der deutſche Künſtler zu den höchſten Leiſtungen befähigt iſt, wenn in ihm das Bewußtſein der Gemeinſchaft erweckt wird. Wie ein Bühnenwerk nur von einem or⸗ ganiſch⸗verwachſenen Enſemble vollkommen verkörpert werden kann, ſo wird auch auf allen anderen Gebieten des Kunſtlebens die Gemein⸗ ſchaft zur Leiſtungsſteigerung führen. Kultur⸗ politiſch geſehen ſtehen wir ja erſt am Anfang unſerer Arbeit. Bisher haben wir in der Hauptſache erſt die politiſchen Voraus⸗ ſetzungen für ſie geſchaffen. Das deutſche Kunſtleben iſt heute frei von den Auswirkungen der jüdiſchen Gegenraſſe. Die berufsſtändigen Verbände, die wir geſchaffen haben, gaben, in⸗ dem ſie die aſozialen Elemente ausmerzten, den Könnern, die guten Willens ſind, die Möglich⸗ keit freier Entfaltung. Mit dem Appell an die Hörer, ſich als Träger der abendländiſchen Kulturgeſinnung zu fühlen, ſchloß Pg. Hinkel ſeine mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommenen Ausführungen. Uraufführung eines Haydn⸗Roc⸗ turnos. Das Kurorcheſter von St. Moritz veranſtaltete kürzlich unter Leitung von Maeſtro Goffredo Sajani ein Konzert, auf dem u. a. auch das 45 vor einiger Zeit entdeckte Rocturno von Joſef Haydn zur Uraufführung elangte, Haydn hät dieſes Werk bei ſeinem Longner ufenthalt eiſter und es der Tochter des Oberhofmeiſters Papendiek, eines Adjutanten König Georgs III., gewidmet. Das Manuſkript gelangte dann na im Breisgau, wo es in der Familie des uſik⸗ freundes Oskar Mez verblieb. Vor einiger Zeit entbeckte der Univerſitätsprofeſſor Schmidt dieſes He n⸗Nocturno und gab es neu heraus. Das Werk, das alle dai ſchen Merkmale des Komponiſten aufweiſt, wurde mit großem Beifall aufgenommen. —— — räu. auch 930 wei⸗ ezie⸗ igen, gab n⸗ öl ni⸗ das unſt⸗ dieſe ita⸗ anz⸗ ſchen eut⸗ in eber eine jung den roße Dr. auſe zien⸗ ſtes, der iſt. aus füh⸗ unſt⸗ Be⸗ des räch⸗ auf icht, Bra⸗ uſes tige chen ider. der der gen, ten⸗ daß berſt To⸗ e, n0 t den rufen⸗ is.) — be⸗ ſtler n in veckt or⸗ men allen iein⸗ tur⸗ fang der aus⸗ tſche ngen igen „in⸗ den lich⸗ die ſchen inkel enen oc⸗ oritz eſtro Nannheim „Hakenkreuzbanner“ 1. September 1936 flus religipöſem Wahnſinn geſteinigt Belgrad, 31. Aug.(Eig. Meldg.) In einer ganz verlaſſenen Gegend Monte⸗ negros hat ſich ein furchtbares Drama abge⸗ ſpiet. Die 17jährige Selenn Antarin, eine Mohammedanerin, hatte ſich in einen jungen orthodoxen Bauern verliebt. Als der Vater des Mädchens, ein fanatiſcher Mohammedaner, von der Liebe der beiden jungen Leute er⸗ fuhr, entſchloß er ſich, ihr auf grauſame Weiſe ein Ende zu bereiten. Nachts ſchleppte er mit Hilfe eines jungen Sohnes das Mädchen auf einen Berg, wo die ganze Familie und Sippe über das Mädchen zu Gericht ſaß, weil ſie es gewagt hatte, daran zu denken, einen Ungläu⸗ bigen zu heiraten. Das Urteil der Sippe lau⸗ tete auf Tod. Inzwiſchen hatten die übrigen Söhne des Antarin den jungen Bauern ge⸗ feſſelt und herbeigeſchleppt. Der junge Mann und das Mädchen wurden zuſammengebunden und in einen Steinbruch hinabgeſtoßen. Dann ſteinigten die Mitglieder der Sippe die beiden jungen Leute, die unter furchtbaren Qualen ſtarben. Das Verbrechen wurde durch die Angehörigen des jungen orthodoxen Bau⸗ ern der Gendarmerie mitgeteilt, die eine ganze Reihe von Verhaftungen vornahm. Hakenkreuzwimpel grüßen die Deutſchen in Geſterreich Wien, 31. Auguſt. Zur Begrüßung der deutſchen Gäſte, die nun nach Oeſterreich hereinkommen, haben die mei⸗ ſten größeren Orte der Alpenländer Flaggen⸗ ſchmuck angelegt. Auf den Hotels und Gaſt⸗ häuſern ſieht man unter den Fahnen der an⸗ deren Nationen die Hakenkreuzflagge. Beſonders überraſcht waren auch die Wiener, die geſtern nach dem berühmten Weinort Grin⸗ zing kamen. Dort waren bei vielen Heurigen⸗ ſchenken aus dem gleichen Anlaß Hakenkreuz⸗ wimpel aufgezogen. In fiürze General Oskar Freiherr von Watter, der ſich in Kriegs⸗ und Friedenszeiten große Ver⸗ dienſte erworben hat, begeht am 2. September ſeinen 75. Geburtstag. * Die Reichsſendeleitung teilt mit: Das Nürnberg⸗Echo des Reichspartei⸗ tages 1936 wird in der Zeit vom 1. bis 7. September täglich von 19.45—20.00 Uhr aus Nürnberg über alle deutſchen Sender über⸗ * Reuter hält trotz gegenteiliger Mitteilungen aus diplomatiſchen Kreiſen die Nachricht auf⸗ recht, daß in St. Jean de Luz Beſprechungen mit dem Ziel der Herbeiführung eines Waffenſtillſtandes im ſpaniſchen Bürgerkrieg im Gange ſind. * Die Fluggäſte und zwei Mitglieder der Be⸗ ſatzung des in der arabiſchen Wüſte notge⸗ landeten britiſchen Verkehrsflugzeuges„Horſa“ ſind am Montag wohlbehalten auf den Bah⸗ rein⸗Inſeln eingetroffen. * Wie die TASS aus Simferopol meldet, wurde unter den Beamten des dortigen Land⸗ wirtſchaftskommiſſariats eine fünfköpfige„Wer⸗ ſchwörergruppe von Trotzkiſten“ aufgedeckt und unſchädlich gemacht. Bild der Heimat Ein Stück Geſchichte In jedem Menſchen ſchlummert das Bild der — aus längſt vergangenen Tagen der indheit und Jugend. Wie ſchön iſt es dann immer, in bunten Farben auf die Wand des Gaſtzimmers einer Wirtſchaft gemalt das alt⸗ vertraute Bild der Heimat wieder lebendig werden zu ſehen! Nun, da könnte aus dem Gefühl einer leichten Ueberheblichkeit der Groß⸗ ſtädter einwerfen, das ſind alles Sentimentali⸗ täten des Kleinſtädters! Mit nichten, mein Lieber! Auch dein Berlin iſt einmal ein Alt⸗ Berlin, auch dein Köln einmal ein Alt⸗Köln geweſen uſw. Auch iſt es keineswegs ſo, daß dieſes Bild der Heimat unbedingt immer das Bild von einſt ſein müßte, es kann ruhig das Bild von heute ſein. Aber das Bild der Heimat von einſt, das erzählt uns von den Tagen unſerer Vorfahren und wird uns zur liebenswerten Erinnerung. Da finden wir z. B. in einer altkölniſchen Bierkneipe als dekorativen Wandſchmuck eine mittelalterliche Stadtanſicht von Köln, die nach dem berühmten Holzſchnitt des Anton Woen⸗ ſam von Worms gemalt worden iſt. Oder eine Berliner Gaſtſtätte bringt als Wandmalerei Motive aus Alt⸗Berlin, oder eine Münſteraner Wirtſchaft beſitzt in ihrem Gaſtraum als Wand⸗ bild eine Anſicht von Alt⸗Münſter aus dem Jahre 1648. Der Beiſpiele ſind unzählige. Dieſe Aufzählung könnte nun den Anſchein erwecken, als kämen für dieſe, Art der dekora⸗ tiven Raumausgeſtaltung mit hiſtoriſchen Stadtanſichten nur Gaſtſtätten in Frage. Das iſt jedoch keineswegs der Fall. Das Bild der Heimat als Wandſchmuck iſt in gleicher Weiſe für die Gemeinſchafts⸗ und Kameradſchafts⸗ häuſer, für Schulen, öffentliche Verſammlungs⸗ räume, für Vorhallen öffentlicher Gebäude, auch Bahnhofshallen und Warteſäle geeignet. dechs Opfer der Berge Die Absfürze in den Alpen häufen sich München, 31. Aug. Am Sonntagmittag ſtürzten an der Prob⸗ ſtenwand kurz unterhalb des Gipfels die bei⸗ den jungen Münchener Bergſteiger Johann Lickleder und Joſeph Niggl infolge Los⸗ löſens des Griffes etwa 240 Meter tief ab. Sie blieben mit zerſchmetterten Gliedern am Fuße der Wand in einer Geröllhalde liegen. Bei der acht Stunden dauernden mühſeligen Bergungsaktion betätigten ſich auch zwei An⸗ gehörige eines Münchener Regiments, darun⸗ ter der Unteroffizier Kurz, ein Bruder des in der Eigernordwand abgeſtürzten Bergſteigers Kurz. Drei Bergopfer bei Chamoniz Paris, 31. Aug. In den franzöſiſchen Alpen, unweit von Chamonix, fanden am Sonntag drei Genfer Ausflügler den Tod. Bei der Beſteigung der ſogenannten„Nadel von Rochefort“ riß die Leine und alle drei ſtürzten in den Abgrund. Ihre Leichen konnten noch nicht geborgen wer⸗ den. Ein tödlicher Abſturz am Watzmann Bad Reichenhall, 31. Aug. Der Oberjäger eines Gebirgsjägerregiments, Wilhelm Franke aus Düſſeldorf, iſt am Sonntag auf dem Wege von der Watzmann⸗ Mittelſpitze zur Südſpitze infolge eines Fehl⸗ griffs vor den Augen ſeiner Kameraden 100 Meter tief gegen die Oſtwand abgeſtürzt. Franke wurde von ſeinen Kameraden, die ge⸗ rade die Oſtwand erkletterten, geborgen. Er iſt kurz darauf an den ſchweren inneren Ver⸗ letzungen geſtorben. nieſenbrand in Mecklenburg 21 Häuser eines Dorfes mit der gesamien Erntie vernidiet Ludwigsluſt, 31. Auguſt. Ein ſchweres Brandunglück ſuchte am Mon⸗ tagnachmittag das bei Ludwigsluſt nahe der Berlin⸗Hamburger Chauſſee gelegene Bauern⸗ dorf Warlow heim. Aus bisher noch un⸗ geklärter Urſache brach in einem ſtrohgedeckten Wohnhaus Feuer aus, das ſich im Nu über das ganze Gebäude verbreitete. Der ſtarke Nordweſtſturm trug die Flammen, ehe Hilfe möglich war, auf die benachbarten Strohdächer und ſetzte nacheinander faſt ſämtliche Gehöfte in Brand. Bis gegen 20 Uhr waren insgeſamt 21 Wohn⸗ und Wirtſchaftsgebäude ein Raub der Flammen geworden. Die geſamte Ernte, die eben erſt eingebracht war, iſt vernichtet. Zahlreiches Groß⸗ und Kleinvieh iſt in den Flammen umgekommen oder mußte notgeſchlachtet werden. Ebenſo wur⸗ den bei den meiſten Bauern zahlreiche land⸗ wirtſchaftliche Maſchinen und Geräte vernichtet. Die Feuerwehren aus der Landeshauptſtadt Schwerin, aus Ludwigsluſt, vom Fliegerhorſt Ludwigsluſt, ſowie aus den umliegenden Land⸗ gemeinden ſind aufgeboten; leider waren die Löſcharbeiten durch Waſſermangel erſchwert. Daher verſuchte man in den Abendſtunden, durch Legen einer 1500 Meter langen Schlauch⸗ leitung zum Flußlauf der Röcknitz Hilfe für die noch brennenden Gebäude zu ſchaffen. An der Brandſtelle ſind ferner der Arbeitsdienſt und das geſamte NSͤn der umliegenden Orte eingeſetzt. Die letzie Fahrt des deutschen Grobkampfschiffes Kaiĩserin“ Das deutsche Großkampfschiff„Kaiserin“, das bei Scapa Flow versenkt worden war, ist jetzt gehoben worden und tritt seine letzte Fahrt an, um von einer enslischen Gesellschaft abgewrackt zu werden. Weltbild(M) Mit dem Aufbruch des deutſchen Volkes iſt auch gleichzeitig die Liebe zu ſeiner ureigen⸗ ſten Geſchichte wieder lebendig geworden, wie ſie ſich u. a. im Werden und Wachſen unſerer Städte darſtellt. Das Bild der Heimat, wie wir es im hiſtoriſchen Stadtbild beſitzen, lie⸗ fert damit als dekorativ und verſtändnisvoll gemalter Wandſchmuck einen kleinen Beitrag zur Veranſchaulichung der großen und allum⸗ faſſenden Heimatgeſchichte der Gaue und Städte unſeres Vaterlandes. Damit wird aber das Bild der Heimat als hiſtoriſches Stadibild zu einer wichtigen und künſtleriſch dankbaren Auf⸗ gabe des Malerhandwerks. Hier und dort ſind an den verſchiedenſten Orten Deutſchlands, wie die Beiſpiele beweiſen, bereits bemerkenswerte Löſungen zu verzeichnen. Worin beruht nun dieſe Aufgabe? Hier muß Hten werden, daß es ſich immer nur um das Weſentliche und Typiſche einer Stadtanſicht handeln kann, wie ſie ſich etwa dem Wanderer aus der Ferne in der ſtolzen und großartigen Silhouette mit ihrer Vielzahl von Türmen uſw. darbietet. Alles unnötige Beiwerk muß wegfallen. Es iſt ja immer das harmoniſche Bild der großen Umrißlinie, das den Be⸗ ſchauer beſonders beeindruckt, wenn wir z. B. an die Flußanſichten von Köln, Heidelberg, Dresden, Koblenz uſw. denken. Ferner können dieſe Stadtanſichten ſehr gut mit der Darſtel⸗ lung eines hiſtoriſchen Ereigniſſes verbunden werden, wie etwa die Belagerung von Soeſt, Magdeburg, Osnabrück uſw. während des Dreißigjährigen Krieges durch die Schweden. Auch kann durch von Wappen der in der Stadtgeſchichte bedeutſamen Geſchlechter oder von Wappen der in engerer Beziehung mit der Stadt ſtehenden Gemeinden auf wich⸗ tige hiſtoriſche und nachbarſchaftliche Beziehun⸗ gen hingewieſen werden. Ebenſo iſt das Stadt⸗ bild dadurch intereſſant zu geſtalten, 3 man etwa das Bild der Stadtpatrone, die Zeichen der Handwerke uſw. damit verbindet; derartige Möglichkeiten gibt es aber noch viele andere. Nur darf durch ein Ueberhandnehmen der Kunſt Weltbild(M) Im oberitalienischen Manövergebiet Der italienische Regierungschef Mussolini spricht mit deutschen Offizieren, die den Manövern beiwohnen. Jwei ſllenſchen im fluto verbrannt München, 31. Aug. Am Montagnachmittag ſtieß unweit der Ortſchaft Dettendorf bei Bad Aibling ein mit fünf Perſonen beſetzter Kraftwagen aus Ulm gegen ein Brückengeländer. Der Anprall war ſo heftig, daß der Benzinbehälter explodierte und der Wagen im Nu in hellen Flammen ſtand. Zwei der Inſaſſen, eine Frau und ein Kind, konnten den Wagen nicht mehr rechtzeitig verlaſſen und verbrannten. Die anderen drei Inſaſſen wurden aus dem Wagen geſchleudert und ſehr ſchwer verletzt. Einer der Verunglückten, vermutlich der Len⸗ ker des Wagens, iſt bald darauf im Kranken⸗ haus geſtorben. Die Perſönlichkeit der Toten und Verletzten iſt noch nicht einwandfrei feſt⸗ geſtellt. DORF 609166 gut gelaunt! ROTH-SUCHNER G...H. BERLINHZHEMAÿ. des Fabulierens, des heraldiſchen Beiwerks uſw. das Stadtbild nicht zur bloßen Folie werden. Das Material, das den Malern die Vorbil⸗ der für ihre Arbeiten liefert, iſt mehr als reich⸗ haltig vorhanden. Finden ſich doch alte hiſto⸗ riſche Stadtanſichten allerorts bei den mittel⸗ alterlichen Chroniſten bis ze den ſchwärmeri⸗ ſchen Reiſebeſchreibungen der Romantiker in der erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wir nennen hier nur als Beiſpiel des Nürnberger Schedels Weltchronik und Merians ausgezeich⸗ nete Topographie der verſchiedenſten Landſchaf⸗ ten Deutſchlands. Deutſche Zilmkunſt triumphiert in benedig Die Aufführung des Trenker⸗Films„Der Kaiſer von Kalifornien“ geſtaltete ſich dank der überragenden filmiſchen Leiſtung und des Rahmens der zu einem er eindrucksvollſten—— te der diesjähri⸗ ſr Filmkunſtſchau auf der Biennale. Die Bropagandaminiſter Deutſchlands und Ita⸗ liens, Dr. Goebbels und Alfieri, wohn⸗ ten mit den Spitzen des deutſchen und italieni⸗ ſchen Filmweſens und hohen italieniſchen Perſönlichkeiten der Aufführung im Freilicht⸗ theater des Hotels Exäeelſior bei. Einen gewaltigen Erfolg errang der Film von den Olympiſchen Winterſpielen in Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen„Jugend der Welt“. Bei den Aufnahmen des Führers und Reichs⸗ miniſters Dr. Goebbels in der Ehrenloge des Stadions ſowie bei den Bildern von dem Beifail der italieniſchen Mannſchaft ſchwoll der Beifall faſt zu einem Orkan des Jubels an. Der Trenker⸗Film„Der Kaiſer von Kali⸗ ornien“ hatte als echtes deutſches, mit ſauber⸗ ten künſtleriſchen Mitteln Mei⸗ terwerk nicht weniger Beifall. Bei den Höhe⸗ unkten der ſpannenden Handlung und bei den ervorragend.—— 7 Szenen Luis renters praſſelte der Beifall in das Soiel hinein, und das Publikum gab ſeiner tigen Bewunderung für Luis Trenker als Autor, Re iſſeur und Hauptdarſteller dieſes deutſchen eiſterfilms rückhaltlos Ausdruck. Er wurde ſchon bei ſeinem Erſcheinen mit herz⸗ lichem Beifall begrüßt, der ſich nach Schluß des Films noch gewaltig ſteigerte. Nach Mitternacht wurde dann noch der deutſche Kulturfilm„Ein Meer verſinkt“ gezeigt, der den phantaſtiſchen Plan einer Abſenkung des Mittelmeerſpiegels um mehrere hundert Meter zum Gegenſtand hat. Nach den Filmvorführungen blieben Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels und ſeine Frau mit den ohen italieniſchen Perſönlichkeiten auf der errlichen Hotelterraſfe am Lido no lange eit in angeregtem Meinungsaustauſch und eſtlicher Stimmung zuſammen. Lebenszeugniſſe über Hierony⸗ mus Boſch. Gegenwärtig wird im Rotter⸗ damer Boymans⸗Muſeum eine Ausſtellung von Werken des Hieronymus Boſch veranſtaltet, die jetzt durch einige wichtige Dokumente über den Maler bereichert werden konnte. Die Stadt Hertogenboſch, in der der Maler gelebt hat, ſtellte als Leihgaben ihre alten Kaſſenbücher zur Verfügung, in denen von 1480 bis 1517 verſchiedene Aufzeichnungen über Hieronymus Boſch vorkommen, ferner das Wappenbuch der Gilde, deren Mitglied der Maler war, und das Tagebuch der Gilde, in dem ſich Aufzeichnun⸗ gen über das Ableben des Malers befinden. Der erſte finniſche Tonfilz Finnland iſt jetzt der erſte Tonfilm worden. Es handelt ſich um den Filr teuer einer Fußwanderung“ nach dem ſtück von Kaarle Halmes. Die Hauptröl garle§ Die Haudtkolle hat der Opernſänger Thure Bahne übernommen. Italien⸗Gaſtſpiel der Mün ner Oper. Auf Einladung der ſtädtiſchen Dheater in Florenz wird die Bayeriſche Staatsoper unter Leitung von Oskar Walleck im Rah⸗ men der Florenzer Kunſtwoche im Mai 1937 olde“ gafti nuſikaliſch——— und de. gaſtieren. Die muſikaliſche Leitung wi Carl Elmendorff haben. 85 ſogleich im Auftrage Mannheim Blick übers Land 4 1. September 1936 Jſmei Studenten abgeſtüent GSiner tot, der andere ſchwer verlenzt Freiburg, 31. Auguſt. Am Sonntagnach⸗ mittag ereignete ſich an einer ſteilen Felswand am Feldſee ein ſchweres Unglück. Der Freibur⸗ ger Stuvent Bernd Hildenſtab unternahm mit ſeiner Schweſter und ſeinem Freund Buri aus Heidelberg eine Kletterpartie durch die Felswand. Die beiden Studenten waren erſt kürzlich von einer hochalpinen Kletterfahrt zu⸗ rückgekehrt. Sie waren auch für dieſe Kletter⸗ wanderung am Feldſee gut ausgerüſtet und alpiniſtiſch erſahren. An einer ſchwierigen Stelle wurde die Begleiterin abgeſeilt und die»eiden Freunde verſuchten allein am Seil weiter zu kommen. Plötzlich verlor Buri den Stand und ſie ſtürzten etwa 60 bis 70 Meter auf die Ge⸗ röllhälde hinab. Hildenſtab war ſofort tot, wüh⸗ rend Buri ſehr ſchwere Kopf⸗ und Körperbver⸗ letzungen erlitt. In der Nühe weilende Freibur⸗ ger Alpiniſten ſorgten für den Abtransport der Verunglückten. Kein ſyotel in Fammen Bruchſal, 31. Auguſt. Am Samstagſpät⸗ machmittag entſtand im Oberſtock des Bahnhoſ⸗ hotels„Friedrichshof“ ein Brand, der ſich raſch ausdehnte und in kurzer Zeit den Dachſtuhl und den vierten Stock vollſtändig vernichtete. Die ſofort alarmierte Feuerwehr nahm im Verein mit SA und Arbeitsdienſt die Löſcharbeit auf. Auch der Fernlöſchzug von Karlsruhe beteiligte ſich an der Brandbekämpfung. Es gelang, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken und ein Durch⸗ freſſen des Feuers auf die unteren Stockwerke zu verhindern. Die Wohnungen des vierten Stochwerkes konnten noch rechtzeitig geräumt werden; auch das übrige brandgefährdete Mo⸗ biliar ſowie das Gepäck der Hotelgäſte wurde rechtzeitig in Sichepheit gebracht. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht feſtgeſtellt worden. Engliſche Pfadfinder in Heidelberg uis Heidelberg, 31. Aug. Ueber das Wochenende weilten 81 engliſche Boyscuts die ſich ſchon ſeit 14 Tagen in Deutſchland aufhal⸗ ten, und die am Tegernſee ein achttägiges Zeltlager hatten, in Heidelberg. Die HF hatte des deutſch⸗engliſchen Kreiſes(anslo-german-circel) die Führung der jungen Kameraden übernommen. Zwiſchen den Heidelberger Hitler⸗Jungen und den eng⸗ liſchen Pfadfindern entwickelte ſich bald eine herzliche und aufrechte Kameradſchaft, die be⸗ fonders bei einem Sonntagabend in der Hirſchgaſſe ſtattgefundenen Kameradſchafts⸗ zübend zum Ausdruck kam. Dieſe Jugend zöeier großen Rationen zog Arm in Arm ſin⸗ zhend über den Reckar zum Rothaus, wo eine urze Begrüßung durch Bürgermeiſter Genthe und Bannführer Lenz erfolgte. Franzöſiſcher Ballon gelandet * Sulzbach, 31. Aug. Montagvormittag landeie am Oriseingang von, Sulzbach ein der Sonntagabend 7 Uhr in Bai⸗ eux bei Lille in Frankreich aufgeſtiegen war. hrerin des Ballons war eine 26 Jahre alte Franzöſin, die ſich an einem Ballonwettbewerb beteiligte. Sie hat hier gaſtfreundliche Auf⸗ nahme gefunden. Nach Erledigung der Forma⸗ lüiaten wird ſie die Rückreiſe in ihre fran⸗ zöſiſche Heimat antreten. Die Ballonlandung, bie glatt erfolgte, brachte eine große Menſchen⸗ menge auf die Beine, die das ſeltene Schau⸗ ſpiel intereſſiert beobachtete. Im Rhein ertrunken Karlsruhe, 31. Auguſt. Am Sonntag wuürde aus dem Rhein bei Maxau eine etwa 26jährige Frau im Badeanzug geländet, die noch Lebenszeichen von ſich gab, aber trotz vor⸗ genommener Wiederbelebungsverſuche auf dem Wege nach dem Krankenhauſe ſtarb. n Durlach, 31. Aug. Aus Anlaß des 90jäh⸗ rigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr trug die Stadt am Samstag und Sonntag ein Feſtkleid. Dn Auftakt zum Feſte bildete am Samstag die Gefallenen⸗ und Totenehrung auf dem Friedhof. Eine Ehrenwache wurde am Denkmal des Gründers der erſten Feuerwehr on Deutſchland, des Durlacher Bürgers Chri⸗ ſtian Hengſt, aufgeſtellt, die ſich ſpäter in den Zug einreihte zu einem Begrüßungs⸗ und Ka⸗ meradſchaftsabend in der Feſthalle. In einer Anſprache erklärte Regierungsrat Klumpp, daß die Karlsruher und Durlacher euerwehr zu einer Wehr vereinigt werden, edoch ſoll die Tradition der Durlacher Feuer⸗ wehr erhalten bleiben, da ſie ja auch die Wiege war, aus der die Freiwillige Feuerwehr Deutſ ch⸗ lands hervorging. Die Freiwillige Feuerwehr Karlsruhe⸗Durlach werde ſo organiſiert, daß Durchlach mit Aue eine beſondere Einheit bil⸗ det. Die einheitliche Leitung übernehme der jeweilige Branddirektor von Karlsruhe. Damit werde eine Einheit und Geſchloſſenheit und Einfatzfähigteit in höchſtem Maße erzielt. An die Anſprache ſchloß ſich die Ehrung für 15jäh⸗ rige treue Dienſte. 23* Gewaltige Böllerſchüſſe leiten den Feſttag ein. Um.30 Uhr traten die Durlacher Wehren zum Leiterexerzieren an, dem zahlreiche Ehren⸗ äſte, wie ſchon am Samstag, beiwohnten. achdem der Ehrenkommandant, Branddirektor Bull, der Führer des 8. Feuerwehrkreiſes, die Qualitätstabak durch ſachgemäßes Trocknen Der Hüttenfelder Tabaktrockenſchuppen ſeiner Beſtimmung übergeben * Hüttenfeld, 31. Auguſt.(Eig. Bericht.) Hüttenfeld, die Filialgemeinde Lampertheims, hatte geſtern einen großen Tag. Die ländliche Idylle erhielt durch reichen Flaggenſchmuck ein beſonderes Gepräge. Es galt, den rieſigen Tabaktrockenſchuppen ſeiner Beſtimmung zu übergeben. Zahlreich waren die Bauern der Nachbargemeinden Lorſch, Lampertheim, Viern⸗ heim und Hemsbach herbeigekommen, um Zeuge dieſes großen Ereigniſſes zu ſein. Ferner waren zahlreiche Ehrengäſte von nah und fern der Einladung der Tabakfachſchaft Hüttenfeld gefolgt. Unter Vorantritt der ſchneidigen Muſikkapelle marſchierte ein großer Zug zu dem wenige Mi⸗ nuten vor dem Ort erſtelten Trockenſchuppen, wo alles für ein ſchlichtes Feſt vorbereitet war. Tabakfachſchaſtsführer Ehret konnte unter zahlreichen Vertretern des Reichsnährſtandes Landwirtſchaftsrat Kramer von der Landes⸗ bauernſchaft Heſſen⸗Naſſau, als Vertreter des verhinderten Landesbauernführers Dr. Wagner, begrüßen. Er Die den Tag als für den Hüttenfelder Tabakbau von größter Be⸗ deutung, da durch dieſen neuen Trockenſchuppen die Qualität weſentlich verbeſſert werden ſoll. Sein Dank galt Herrn Dr. Schmidt von der Landesbauernſchaft Starkenburg⸗Süd, der ſich für das Zuſtandekommen des Baues eingeſetzt at, desgleichen Direktor Eidmann von der auernkaſſe für die finanzielle Unterſtützung, und der Gemeinde Lam ertheim für die Zur⸗ verfügungſtellung des Platzes. Nach Groß⸗Hauſen hat jetzt Hüttenfeld den zweiten Trogenſchuppen in Heſſen gebaut, der zugleich der größte Deutſchlands iſt. Sein Wunſch iſt es daß recht bald noch mehr ſolcher Trockenſchuppen gebaut werden mögen. Der heſſiſche Tabakbau muß in der Qualität dem Pfälzer gleichwertig ſein. In dieſem Sinne muß die Bauernſchaft in gemeinſamer Arbeit ſpiießliches geze damit auch fernerhin Er⸗ prießliches gezeitigt wird. Oberbaurat Tha⸗ ler ſtattete an alle, die am Bau und dem Zu⸗ ſtandekommen mitgewirkt haben, ſeinen Dank ab. Möge der Trockenſchuppen den Bauern Freude bereiten und ihnen zum Segen ge⸗ reichen. Dr. Schmidt nahm ſodann die Ehrung ſämtlicher heſſiſcher Tabakpreisträger vor. Das Beſtreben der Landesbauernſchaft, Qualitätstabak zu erzielen, trägt jetzt ſchon 5 ———— Ladenburger Nachrichten * Der Sonntag brachte für Ladenburg eigent⸗ lich nichts als einen rieſigen Durchgangsver⸗ kehr. Es ſcheint, als ob jedermann den Som⸗ merausklang noch genießen wollte, und der Witterungsumſchlag hat* denen recht ge⸗ eben, die den vorgeſtrigen Sonntag am Waſ⸗ er oder im Grünen, auf jeden Fall aber im —— verbringen wollten. Der Kreis Mann⸗ eim und die Stadtgemeinde Ladenburg wer⸗ den fen nun einmal eingehender mit der Frage befaſſen müſſen, wie bei ſo ſtarkem i die enge Hauptſtraße mit ihren vielen Winkeln und Kurven entlaſtet werden kann. Daß nicht täglich Unfälle ſich ereignen, iſt meiſt nur der Ortskenntnis der Fahrer und der Vorſicht der Fußgänger zuzuſchreiben. Das Schwimm⸗ bad war am Sonntag wieder gut beſucht. * Tabakernte. Bei den Tabakbauern herrſchte in den letzten Tagen reger Betrieb. Viele fleißige Hände waren mit dem Verleſen und Einfaffen der Sandblätter beſchäftigt, und nun zieren bereits die langen Reihen der Tabak⸗ der Wiege der deutſchen Feuerwehe 9ojähriges Feuerwehrjubiläum in Durlach/ Ein Zuſammenſchluß Front abgeſchritten hatte, führten die Wehren ein einfaches Exerzieren, anſchließend ein Ge⸗ räteexerzieren vor, das in allen Teilen eine her⸗ vorragende Schulung verriet. Um 10.30 Uhr folgte eine große Hauptübung unter Einſatz von Luftſchutz und Sanitätskolonne. Der Uebung lag die Idee zugrunde, daß ein Flie⸗ Surnichuft mit Bombenabwurf auf die Hinden⸗ urgſchule erfolgt ſei. Der Verlauf der Uebung zeigte, daß höchſten Anforderungen der heutigen Zeit Rechnung getragen werden kann. Dieſer üebung wohnte auch der Vertreter der Karls⸗ ruher Berufsfeuerwehr bei. War ſchon in den Vormittagsſtunden das Straßenbild ein ſehr lebhaftes, ſo nahm der Verkehr am Nachmittag für Durlach beängſti⸗ ende Formen an. Noch ſelten ſah die Stadt o viele Gäſte in ihren Mauern. Der Feſt⸗ zug in den erſten Nachmittagsſtunden führte hundertr Wehren und örtliche Vereine zuſam⸗ men. Die freudige Anteilnayme der Einwoh⸗ nerſchaft war groß. Auf dem Feſtplatze ange⸗ langt, verſtauten ſich die Teilnehmer raſch in den in größten Ausmaßen errichteten Zelten zu einem kühlen Trunk und den verſchiedenſten -Weiſen zahlreiche Feuerwehrkapellen. Auf dem Feſtplatze entwickelte ſich ein lebhaftes Treiben, wie es die alte Markgrafenſtadt noch wenig geſehen hat. Mit ſinkender Sonne begaben ſich die Gäſte in die verſchiedenen Lokale, wo ſich die Kameraden gegenſeitig alte Erinnerungen erzählten. Der Abſchluß des Feſttages bildete eine romantiſch wirkende Beleuchtung der Turmberg⸗Ruine und verſchiedener markanter Gebäube der Stadt. beachtliche Früchte. In Hamburg ausgeſtellte Tabakproben brachten von 20 Proben 19 Aus⸗ eichnungen. Auch bei der Frankfurter Aus⸗ fielung waren die Erfolge recht befriedigend. Etwa vierzig Tabakpflanzer von Groß⸗Hauſen, Lorſch, Wimpfen, Klein⸗Hauſen, Hüttenfeld und Viernheim erhielten Ehrenurkunden und An⸗ erkennungen. Nach den Auszeichnungen beſichtigten die Gäſte den in etwa fünf Wochen erſtellten Rieſen⸗ ſchuppen, eine wirkliche Glanzleiſtung des Hand⸗ werks. Es iſt Deutſchlands größter Tabak⸗ trockenſchuppen. In vier Etagen liegen die einzelnen Abteilungen übereinander in 15 Me⸗ ter Höhe, während ſeine Länge 70 Meter be⸗ trägt. Alle Seiten ſind mit Jalouſien verſehen, ſo daß man eine ideale Lüftung herbeiführen kann. In dem Schuppen können etwa flibe tn grüner Tabak aufgehängt werden. Der⸗ elbe trocknet bis zu 90 Prozent ein, ſo daß es bis zum Abhängen nur noch etwa 300 bis 400 ſind. Die Behandlung wird ſach⸗ und fachgemäß erfolgen, ſo daß eine weſent⸗ liche Qualitätsverbeſſerung geſichert iſt. Auf der herrlichen Feſtwieſe vor dem Schup⸗ ——* ein ſchlichtes Volksfeſt, wobei der BDm von Hüttenfeld und Groß⸗Hauſen ſowie die Schulkinder nette Tänze aufführten. Auch die Lorſcher Zimmerleute ſorgten mit ihren Zunftliedern für nicht minder trug die Hüttenfelder tuſikkapelle zum Ge⸗ lingen des Ganzen bei, wie auch für das leib⸗ liche Wohl in jeder Beziehung geſorgt war. Die Weinberge werden geſchloſſen Heppenheim, 31. Auguſt. Begünſtigt durch das ſchöne, ſonnige Wetter der letzten Wochen hat die Reife der Trauben große Fort⸗ ſchritte gemacht. Die Schließung der Weinberge wird nach Mitteiluna der zuſtändigen Stellen bereits in den nächſten Tagen erfolgen, ſo daß die Winzer ihre letzten Arbeiten in den Wein⸗ bergen ſchleunigſt beenden müſſen. Vom Schnellzug getötet Helmsheim(b. Bruchſal), 31. Auguſt. Auf ſeinem Dienſtgang nach Bretten wollte der 55jährige Bahnwärter Jakob Pfiſterer einem Güterzug, von Bruchſal herkommend, auswei⸗ chen, überhörte aber dabei den von Bretten kommenden Schnellzug. Er wurde überfahren und ſofort getötet.— stra büſchel die Giebelwände von Scheuern und Schuppen. Die grünen Blätter verfärben ſich ins Bräunliche und verſprechen einen Tabak von ausgezeichneter Güte. *„Frieſennot.“ Dieſer hervorragend beur⸗ teilte und überall mit großem Erfolg auf⸗ geführte Tonfilm, der den Kampf des Deutſch⸗ iums gegen rote Niedertracht behandelt, wird am Freitag, 4. September, im ichtſpielhaus Ladenburg aufgeführt. * Der Fußweg n Schriesheim iſt an Sonntagen von—X Wanderern und belebt, die gerne dieſen kür⸗ eg zur ren benützen, zumal er onntags von Radfahrern frei iſt. Tatſächlich kümmern ſich aber viele Radfahrer nicht um das Verbot, ſondern fahren je nach Tempera⸗ ment gemütlich oder mit großer Geſchwindig⸗ keit auf dem ſchmalen Weg; für proteſtierende Fußgänger haben ſie höchſtens ein mitleidiges ächeln oder die berühmte Einladung. Viel⸗ leicht entſchließt ſich die Polizei, bei nächſter Gelegenheit einige dieſer Sünder zu ſihenede⸗ damit der Weg an Sonntagen ungehindert be⸗ gangen werden kann. Die Strafgebühr von einer Mark wird hier Wunder wirken. Aller⸗ dings dürfte kein Schutzmann in Uniform am Anfang des Weges ſtehen, ſondern er müßte als harmloſer Ziviliſt hindurchgehen. Edingen berichtet * Bei der Muſterung in Schwetzingen waxen 18 junge Männer aus Edingen angetreten, die, ſoweit ſie dem Jes. am 1914 angehören, alle eingezogen werden, während die wenigen 1915er als Nacherſatz bereitgeſtellt ſind. Neues aus Schriesheim „ Ein Fußweg ins Tal ſtand ſchon lange auf der Wunſchliſte, aber jetzt iſt er War unbe⸗ dingten Notwendigkeit geworden. ar ſchon vor Errichtung des Schwimmbades der Ver⸗ kehr an Sonntagen auf der Talſtraße ſehr ſtark, ſo iſt er jetzt zu gewiſſen Tageszeiten lebens⸗ Kifpertfe Die Radfahrer haben ſchon alle ufmerkſamkeit aufzuwenden, um hindurchzu⸗ kommen, erſt recht aber die Fußgänger, die wir am Sonntag bei dem rieſigen Verkehr ſtellen⸗ weiſe ſeitwärts in den Wald flüchten ſahen. Wie wir erfahren, iſt das Kulturbauamt be⸗ reits beauftragt, die Vorarbeiten für einen Fußweg zu leiſten, der am Bach entlang zum Bad führt. Noch wird ſich die Gemeinde mit einigen Angrenzern auseinanderſetzen müſſen, zaber man darf der Hoffnung Ausdruck geben, daß ſchon im kommenden Frühjahr die Fuß⸗ gänger auf bequemem und ſicherem Weg zum Bad gelangen. * Verpachtung der Schafweide. Die Winter⸗ ſchafweide für 1936/1937, die mit 500 Schafen betrieben werden kann, wird am Samstag, 12. September, mittags 12 Uhr, im Rathaus öffentlich verpachtet. Die Markung beſteht aus 677 Ar Ackerland und 143 Ar Wieſen und bie⸗ tet reichliches und gutes Futter. flbſchluß der„öroßen Voche“ Baden⸗Baden, 31. Aug. Ein künſtleri⸗ ſches Ereignis allererſten Ranges bietet Baden⸗ Baden zum Abſchluß der„Großen Woche“ ſeinen zahlreichen Gäſten mit einem Inter⸗ nationalen Ballett⸗Gaſtſpiel, das auf Veran⸗ laſſung der Intendanz der Schauſpiele auf der Großen Bühne im Kurhaus am ., September, ſtattfindet. Die gefeierte bel⸗ giſche Ballettgruppe der Kgl. Flämiſchen Oper Antwerpen gibt ein einmaliges Gaſtſpiel unter der choreographiſchen Leitung der beſonders bei den letzten internationalen Tanzwettſpielen in Berlin erfolgreichen Tanzmeiſterin und Solotänzerin Sonja Korty. Die muſikaliſche Leitu liegt in den Händen von General⸗ muſikdirektor Herbert Albert, der mit dem Sinfonie⸗ und Kurorcheſter den Muſikpart be⸗ ſtreiten wird. Zuchthaus für raffinierte Diebin „Pforzheim, 31. Auguſt. Die vorbeſtrafte 45 Jahre alte Appolonia Jung aus Leuters⸗ dorf war wegen ſchweren Diebſtahls, Urkun⸗ denfälſchung uſw. angeklagt. Mit 21 Jahren hatte ſie geheiratet, fuhr bis 1930 auf dem Schiff ihres Mannes, eröffnete dann mit dem Geld des verkauften Schifſes eine Reitſchule und lief, nachdem die Mittel aufgebraucht wa⸗ ren, dem Manne davon, um Dienſtmädchen zu werden. Ihre Stellungen benutzte ſie nur zum Stehlen. Dem Antrag des Staatsanwaltes ge⸗ mäß lautete das Urteil auf eine Geſamtzucht⸗ hausſtrafe von vier Jahren und ſechs Jahre Ehrverluſt. Kneipp⸗Vereine in Villingen Villingen, 31 Auguſt. Ueber Sonntag jand hier die Bezirkstagung der badiſch⸗pfälzi⸗ ſchen Kneipp⸗Vereine ſtatt, an der auch der Führer der deutſchen Kneipp⸗Bewegung, Ge⸗ heimrat Plaßmann ⸗München teilnahm. Bei dem Begrüßungsabend am Samstag⸗ abend in der Feſthalle, der auch ſeitens der Bevölkerung und der Kurgäſte ſehr gut beſucht war, machte Geheimrat Plaßmann grundle⸗ gende Ausführungen über die Bedeutung der Kneippbewegung in unſerer Zeit. Nachdem er den ſtarken Aufſchwung ſeit drei Jahren dank der Förderung durch hervorragende Perſön⸗ lichkeiten der Partei und des Staates feſtge⸗ ſtellt hatte, forderte er, daß nicht nur in den Kneipp⸗Kurorten, ſondern auch in möglichſt vielen anderen Städten Kneipp⸗Aerzte vorhan⸗ den ſein müſſen. Der politiſche Umſchwung in Deutſchland habe auch einen Umſchwung der Lebensweiſe gebracht. Dieſer wirke um ſo ſtär⸗ ker, je mehr Volksgenoſſen die Ueberzeugung von der Notwendigkeit einer naturgemäßen Lebensweiſe gewonnen hätten. Der Abend war durch Darbietungen des Villinger Kurorcheſters, des Männergeſang⸗ vereins„Sängerbund“ und des Trachtenver⸗ in hochkünſtleriſcher Weiſe um⸗ rahmt. Villinger Hitler⸗Junge ertrunken * Villingen, 31. Aug. In Krefeld, wo er bei ſeinen Verwandten in Ferien weilte, ertrank beim Baden im Silberſee der hieſige Fachſchüler Rubert Knobel. Ein Herzſchlag hatte dem jungen, hoffnungsvollen Leben ein Ende bereitet, Die Hi beklagt in dem Ver⸗ ſtorbenen einen ihrer beſten Kameraden. ſlus der aaepfalz Auf einen Laſtzug gerannt Landau(Pf.), 31. Auguſt. Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich am Samstagnach⸗ mittag an der Kreuzung Rhein⸗ und Ludowiei⸗ ſtraße. Der Motorradfahrer Gensheimer aus Offenbach fuhr auf einen mit Wein belabe⸗ nen Laſtzug, wurde einige Meter geſchleift und ſtieß mit dem Kopf an die Eiſenkonſtruktion des Laſtwagens. Mit einer ſchweren Schädelverlet⸗ zung mußte Gensheimer dem Landauer Kran⸗ kenhaus zugeführt werden, wo er bewußtlos darniederliegt. Das Motorrad wurde vollſtändig zertrümmert. Anter eine Ackerwalze geraten Kirchheimbolanden, 31. Auguſt. In der Breiteſtraße, die zur Zeit hergerichtet wird, ereignete ſich dadurch ein ſchwerer Unfall, daß hralle Rosflercreme 50 pfg. 3 — Zohncreme 40 Pfg. 3 der neunjährige Ewald Dreißigacker aus Unachtſamteit den linken Fuß unter die Stra⸗ ßenwalze brachte. Der Fuß wurde faſt völlig zerquetſcht. Ein Arzt leiſtete die erſte Hilſe und 4 den Jungen in das Städt. Kranken⸗ aus. Hand in die Kreisſäge gebracht Buſenberg, 31. Auguſt. Beim Zurichten von Brettern brachte der Schreiner Alois Köh⸗ ler von hier die Hand in die Kreisſäge und er⸗ litt ſchwere Verletzungen. Der Mittelfinger wurde ganz abgetrennt, zwei weitere Finger halb. Der Bedauernswerte mußte in das Kran⸗ kenhaus nach Dahn verbracht werden. Märkte Marktbericht des Obſt⸗ und Gemüſegroßmarktes Weinheim vom 31. Auguſt Brombeeren 21—22, Pfirſiche 15—30, Zweiſch⸗ gen 10—16, Birnen: Kongreß 18—21, Williams Chriſt 18—23, Gellert 15—22, Triumph 2125, dopp. Philipps 14—19, gute Luiſe 10—20, Aep⸗ fel: Horbarths Reinette—16, Wachs 10—13, Jatob Löbel—15, Taffet—12, Tomaien 1. —10, Tomaten 2.—4. Anfuhr 300 Ztr. Nach⸗ frage gut. Nächſte Verſteigerung heute 14 Uhr. — —.— — ——————————————————— *————— —— ——————— 5 20——22——202320142— b der ſtär⸗ igung läßen des ſang⸗ nver⸗ um⸗ „ wo veilte, hieſige ſchlag n ein Ver⸗ werer onach⸗ owici⸗ imer helabe⸗ ft und on des verlet⸗ Kran⸗ ußilos ſtändig .„ Jn t wird, ll, daß Gr. Tuboi r aus Stra⸗ völlig lfe und ranken⸗ t lrichten 5 Köh⸗ und er⸗ elfinger Finger Kran⸗ marktes zwetſch⸗ zilliams 21—25, 0, Aep⸗ 10—13, aten 1. r. Nach⸗ 14 Uhr. — — ————Z——————————— —————— Nannheim ſiauptſtadt Mmannheim 1. September 1936 om letzten Piertel Das letzte Viertel des Jahres hebt an, wir ſchreiben bereits September. Er iſt bereits dem Herbſt mit Herz und Leib verſchrieben, der Sep⸗ tember. Im Uebergang vom Sommer zum Herbſt färbt er allmählich die Blätter gelb und rot, zaubert wie ein Maler die herrlichſten Far⸗ ben ins große Gemälde der Natur. So ſchön ſtehen die Bäume und die Wälder dann, daß wir die vielen Blätter kaum bemerken, die ſich tagsüber löſen und von ihren Zweigen leiſe niederfallen. Und köſtliche Früchte reifen im September heran und heitere, milde Stunden werden ſich dehnen über den Reben und den Obſtbäumen, doch die Abende werden immer früher niederſinken und in uns immer ſtärker das Sehnen nach dem Heim aufkeimen laſſen. Inzwiſchen werden wir den Abſchied des Som⸗ mers koſten, bis wir auf einmal, an einem regenſchweren Tage, erkennen müſſen, wie weit wir ſchon im Ablauf des Jahres ſchreiten.. September, das iſt im Genießen ſchon ein Abſchiednehmen allerorts. In den Lüſten, in den Büſchen, in den Wieſen, wo es ſtille ward, duftet es herb und friſch. Zugvögel reiſen und wir möchten, in ähnlichem Wandertrieb, mit ihnen ziehen— doch wir bleiben der Heimat verhaftet. Einmal iſt es Qual, einmal aber Glück. Odenwaldfahrt der NSKOV. Wie in früheren Jahren ſo kann, dank des Entgegenkommens des NSaͤK. und des DDAC., die hieſige Großortsgruppe der NS⸗ KOV. auch dieſes Jahr eine Fahrt für ihre ſchwerbeſchädigten Kameraden durchführen. Die Ausfahrt findet am Sonntag, 6. Sep⸗ tember ſtatt, 350 Wagen bringen etwa 800 Kameraden in den herrlichen Odenwald. Die Fahrt geht von Mannheim über Heidel⸗ berg, Neckarſteinach, Erbach nach Michelſtadt und über Lindenfels, Bensheim, Autoſtraße zurück. Somit iſt den Teilnehmern Gelegen⸗ heit geboten, nicht nur in froher Fahrt den ſchönſten Teil des Odenwaldes kennen zu ler⸗ nen, ſondern auch als Gäſte von Michelſtadt einige unterhaltende Stunden genießen zu dürfen. Der Unkoſtenbeitrag für den einzelnen iſt ganz gering. In Michelſtadt gibt es Verpfle⸗ gung aus einer Feldküche. Die Vorbereitun⸗ gen ſind gut getroffen. 3 Aerzte, 10 Sanitäter und ein Gerätewagen des Roten Kreuzes be⸗ gleiten die Fahrt, ſo daß der Verlauf der gan⸗ zen Fahrt ſicher ein guter wird. Vor der Ab⸗ fahrt ſpielt auf dem Marktplatz von 8 bis 9 Uhr die.⸗Muſikkapelle. Mannheimer am Volksſender Anläßlich der Eröffnung der großen Deut⸗ ſchen Rundfunk⸗Ausſtellung in Berlin am ver⸗ gangenen Freitag hatten wir auch Gelegen⸗ heit, im Rahmen der Darbietungen des Rach⸗ mittags einen Mannheimer Künſtler mit ſei⸗ nem Enſemble am Rundfunk zu hören. Der bekannte Zither⸗Virtuoſe Adam Riehl, der ſich neben ſeiner beruflichen Tätigkeit im Koh⸗ lenkontor Weyhenmeyer recht erfolgreich als Komponiſt betätigt, erfreute uns als Soliſt zuſammen mit ſeinem Schrammelquintett mit ſehr anſprechenden Darbietungen. Neben zwei ausgezeichnet gelungenen Kon⸗ zertfantaſien konnten beſonders die Eigenkom⸗ poſitionen von A. Riehl„Hallo— Hier Reichs⸗ ſender Stuttgart“, Treu unſerem Rhein“ und dann das volkstümlich gehaltene Werbelied für den Saarbergbau—„Deutſche denkt an die Saar“ gefallen. Die Sendunag hat jeden⸗ falls bewieſen, daß ſich muſikaliſche Darbie⸗ tungen dieſer Art als recht willkommene Ab⸗ wechſlung im Rahmen der Programmfolge er⸗ weiſen. zumal ſich gerade die Zither, als altes volkstümliches Inſtrument, von jeher großer Beliebtheit erfreut. Polizei ſpannt die Pferde aus Unter dieſer Ueberſchrift wird uns aus einem Dorf in der Nähe von Mölln berichtet, daß zwei bis zum Skelett abgemagerte Pferde eines dortigen Einwohners Tag für Tag einen etwa 40 Zentner ſchweren Milchwagen die größtenteils anſteigende Straße nach Mölln ziehen mußten. Die Polizei hat dem Fuhr⸗ werksbeſitzer das weitere Fahren mit dieſen Pferden unterſagt und ihn außerdem wegen Tierquälerei angezeigt. Nationaltheater. Generalmuſikdirektor Karl Elmendorff, der die muſikaliſche Leitung der Neuinſzenierung von Richard Wagners„T ri⸗ ſtan und Iſolde“ hat, dirigierte das Muſik⸗ drama ſchon in Bayreuth, in der Großen Oper in Paris, in Antwerpen und gerade jetzt mit größtem Erfolg bei den Münchner Feſtſpielen. Die Inſzenierung des Werkes liegt bekanntlich in den Händen von Intendant Brandenburg. Die Bühnenbilder entwarf Friedrich Kalbfuß. In den Titelpartien: Paula Buchner und Erich Hallſtroem.— Der Vorverkauf für dieſe Er⸗ öffnungsvorſtellung und die folgenden Ver⸗ anſtaltungen bis Montag, 14. September, be⸗ ginnt am Donnerstag, 3. September. Das Plankenkaffee empfängt die erſten Gäſte Die Eindrücke beim erſten Beſuch/ Vorbildliche Ausgeſlaltung der behaglichen Innenräume Jahrzehntelang diskutierte man in Mann⸗ heim über die Beſeitigung der unliebſamen Verhältniſſe, die durch die Verengung der Planken zwiſchen P5/P6E und 05/0 6 hervor⸗ gerufen wurden. Vielſeitige Intereſſen wur⸗ den immer damals gegeneinander ausgeſpielt, und ſo kam das Projekt eines Plankendurch⸗ bruchs nicht von der Stelle. Viele Mann⸗ heimer ſchüttelten auch im Jahre 1933 noch zweifelnd die Köpfe, als es hieß, daß der Plankendurchbruch Wirklichkeit werden ſollte, und erſt als unter nationalſozialiſtiſcher Führung die Stadtverwaltung daranging, die Plankenhäuſer in P5 und P6 niederreißen zu laſſen, merkten auch die ewigen Zweifler, daß ein anderer Wind wehte. Im gleichen Tempo erfolgte der Wieder⸗ aufbau der Häuſer, und als die beiden Eck⸗ häuſer am Strohmarkt und an der P⸗6⸗Ecke, gegenüber von P 7, etwas im Rückſtand blieben, wurden mancherlei Vermutungen wach. Es ſollte aber ganze Arbeit geleiſtet werden, und ſo ergaben ſich Verhandlungen, die eine Ver⸗ zögerung bedingten, ja ſogar als wünſchens⸗ wert erſcheinen ließen. Nun iſt aber das Werk ſo weit gediehen und die beiden„rückſtändigen“ Eckhäuſer gehen ihrer Vollendung entgegen. Neue Geſchäfte eröffnen zum heutigen 1. September, und die übrigen Betriebe, an deren Ausbau die letzte Hand an⸗ gelegt mird, folgen in den nächſten Tagen. Wohl noch ſelten iſt der Plankendurchbruch und der damit zuſammenhängende Wiederaufbau ſo im Mittelpunkt des Intereſſes der Mann⸗ heimer geſtanden, wie gerade in den letzten Tagen. Vor allem ſammeln ſich gegenwärtig vor P 5 ſo viele Neugierige an, daß man faſt von einem verkehrsſtörenden Verhalten der Mann⸗ heimer ſprechen kann. Dem schönen äuheren Ausdruck entspricht in noch verstärktem Maße die Innen-Ausgestaltung des neuen Plankenkaffees. Unser Bild zeigt einen Teilausschnitt der geschmackvollen Räume. Aufn.: Franck Die ſchmucke Front des Turmhauſes Es mag für die Schöpfer der Plankenneubau⸗ ten nicht ganz einfach geweſen ſein, eine Löſung zu finden, die der großzügigen Anlage der Plankenfront eine Belebung brachte. Die erſte Auflockerung erreichte man durch Betonung der Balkone, deren Gitter mit echtem Blattgold überzogen wurden. Ein Geſamtüberblick war aber dennoch nicht möglich, da ja das Eckhaus am Strohmartt hinter Bretterwänden und Ge⸗ rüſten entſtand und nicht in die Beurteilung mit einbezogen werden konnte. Aber ſelbſt die⸗ jenigen, die ſich anfänglich allzu kritiſch über die Geſtaltung der neuen Plankenhäuſer äußerten, mußten immer mehr zugeben, daß in den Plan⸗ kenneubauten etwas entſtand, das ſich ſehen laſ⸗ ſen konnte. Gerade beim Turmhaus am Stroh⸗ markt zeigte ſich, wie ſehr alles zu einer Einheit verſchmolzen war und daß man ſich die Front der neuen Plankenhäuſer ohne die „Lokomotive“ nicht denken konnte, wie der Voltsmund bereits das Turmhaus bezeichnete. Zur weſentlichen Belebung des Hochbaues trägt der Balkon bei, der zu dem neuen Plan⸗ ken⸗Kaffee gehört und deſſen Einfaſſung eine Geſtaltung erfahren hat, wie man ſie ſich nicht ſchöner hätte wünſchen können. Auf einer Länge von 22 Metern und einer Höhe von nahezu einem Meter erſtreckt ſich ein Balkongit⸗ ter, das einen Jagdzug Karl Theodors darſtellt. Die Kunſtgewerblerin Zenta Zizler hat den Entwurf zu dieſem Balkongitter gefer⸗ tigt, das in der Werkſtätte des Meiſters Guigue ſeine Fertigung erfahren hat. Es lohnt ſich auf alle Fälle, dieſes reizvolle Gitter einer näheren Betrachtung zu unterzie⸗ hen, denn es enthält ſo viele köſtliche Einzel⸗ heiten, daß man ſeine helle Freude daran haben muß. Denjenigen, die es intereſſiert, ſei verraten, daß das Gitter aus 380 Kilo Kup⸗ fer getrieben wurde und Kupferplatten von 1,25 Millimeter Stärke Verwendung fanden. Mit Blattgold wurde das Kunſtwerk dann überzogen, um in ſeiner ganzen Schönheit zu wirken. Das neue Planken⸗Kaffee Noch iſt das Turmhaus der neuen Planken⸗ häuſer nicht ganz im Aufbau vollendet und erſt zur Monatsmitte wird die„Defaka“ ihre Räume eröffnen. Durch Anſpannung aller Kräfte war es möglich, den Eröffnungstermin des Planken⸗Kaffees einzuhalten, das einen we⸗ ſentlichen Teil des Turmhauſes beanſprucht. Die Preſſe hatte am Montagnachmittag Gele⸗ genheit, die Räume des Planken⸗Kaffees einer Beſichtigung zu unterziehen, die am heutigen 1. September von 15 Uhr ab der Oeffentlichkeit zugänglich ſind. Das Erdgeſchoß enthält zunächſt das Tages⸗ kaffee, das jeweils um 8 Uhr vormittag öffnen wird. Sehr geſchickt iſt hier die Raumfrage gelöſt, wobei die Rundung eines mit einer ge⸗ ſchmackvollen Keramik geſchmückten Blumenfen⸗ ſters in ein Wintergartenfenſter übergeht, das wiederum ein Seewaſſeraquarium enthält. In⸗ direktes Licht verleiht dieſer Schmuckanlage einen beſonderen Reiz. Daß man auch unter den Arkaden ſitzen kann, dürfte gerade den Be⸗ ſuchern willkommen ſein, die gerne Beobachter des pulſierenden Straßenverkehrs ſind. Im Obergeſchoß befindet ſich das Konzertkaffee, deſſen Betrieb um 15 Uhr beginnt. Dieſes Konzertkaffee hat wohl eine Dreiteilung erfahren, doch gehen dieſe Räume trotz unterſchiedlicher Ausgeſtaltung ſo inein⸗ 4406 Mannheim hreitest. ander über, daß eine geſchloſſene Einheit be⸗ ſteht. Im Mittelteil befindet ſich der eigent⸗ liche Konzertraum, deſſen roter Bodenbelag harmoniſch zu dem Blau abgeſtimmt iſt, mit dem die Stühle gepolſtert ſind. Die matte Po⸗ lierung der Wandverkleidung und der Täfe⸗ lung gibt dem Raum eine wirklich vornehme Note. Von dieſem Konzertraum aus gelangt man auf den mit dem Jagdzug Karl Theodors verzierten Balkon, von dem aus ſich ein präch⸗ tiger Blick auf den Plankenbetrieb vom Stroh⸗ markt bis Waſſerturm und zum Waſſerturm ſelbſt bietet. Es ſteht außer allem Zweifel, daß an warmen Tagen die Plätze auf dem Balkon außerordentlich begehrt ſein werden. Beim Betreten des Konzertraumes befindet ſich linkerhand der Damenraum, von dem geradezu eine anheimelnde Wirkung ausgeht. Der braune Bodenbelag wurde eigens für die⸗ ſen Raum angefertigt und die Herſtellerfirma hat jetzt das Muſter des Teppichs als„Muſter Mannheim“ in ihre Kollektion aufgenommen. Für die Beſpannung der Stühle und der lang⸗ geſtreckten Sofas in der lauſchigen Wandniſche mit dem Glasfenſter, das„Aſchenbachs Kafſee auf den Planken Anno 1800“ darſtellt, wurde eine grüne Farbe gewählt. Das bunte Blu⸗ menmuſter auf den Rücklehnen der Stühle er⸗ gänzt den vornehmen Eindruck dieſes Raumes. Im Turmraum rechts des Muſikraums hat man den roten Bodenbelag beibehalten und auch eine rote Beſpannung der Stühle ge⸗ wählt. Von dieſem Turmraum aus bietet ſich ein prachtvoller Blick über die Planken in Richtung Paradeplatz und man kann jetzt ſchon ermeſſen, wie ſchön der Blick ſein wird, wenn erſt der völlige Durchbruch der Plankenenge bei E 5/E 6 vollzogen iſt. Zur Ausgeſtaltung des Turmraumes wurde eine Putzkeramik an der Stirnwand ange⸗ bracht, die dem Raum eine beſondere Note gibt. Es handelt ſich hier um ein Werk Erwin Spulers, eines Mitarbeiters der Staat⸗ lichen Majolika⸗Manufaktur Karlsruhe. Dieſe künſtleriſche Arbeit zeigt den Feſtungsgürtel des kurpfälziſchen Mannheims mit der Rhein⸗ und den beiden Flüſſen Rhein und keckar. Was der Beſucher nicht ſieht Es würde hier viel zu weit führen, wenn wir hier auf die vielen Einzelheiten näher ein⸗ gehen wollten, die bei einem Rundgang gezeigt wurden. Sind doch die techniſchen Einrichtungen des Planken⸗Kaffes derartig neuzeitlich, daß man Spalten füllen müßte, um eine den Ver⸗ hältniſſen entſprechende Würdigung zu bringen. Modernſte Kaffeezubereitungsmaſchinen, eben⸗ ſolche Kühlanlagen, eine mit allen neuzeitlichen Maſchinen ausgerüſtete Konditorei, eine au:o⸗ matiſche Geſchirrſpülmaſchine und vieles andere mehr bilden die Vorausſetzung für eine Bedie⸗ nung des Gaſtes, die allen Wünſchen Rechnung tragen kann. Fünf automatiſche Kühlanlagen mit 15 Kühlſtellen dienen allein der Erzeugung der erforderlichen Kälte und der Friſchhaltung! „ und noch eine Eröffnung Mit dem Planken⸗Kaffee eröffnet gleichzeitig die Parfümerie Keſel& Maier ihre neuen Räume in der Front der neuen Planken⸗ geſchäfte. 33 Jahre befanden ſich die Geſchäfts⸗ räume dieſer Firma, die das Recht für ſich in Anſpruch nehmen kann, die größte Parfümerie Süddeutſchlands zu ſein, in O 7. Schon längſt ſind dieſe Geſchäftsräume zu klein geworden, und dann waren ſie auch nicht neuzeitlich genug für den Geſchäftsumfang und den Ver⸗ trieb deutſcher Werterzeugniſſe. Die neuen Räume, die ſelbſt den gleichen Spezialgeſchäften Berlins überlegen ſein dürften, geben Gelegen⸗ heit, alle Waren, von den einfachſten bis zu den wertvollſten, entſprechend ausſtellen und dem Kunden zugänglich machen zu können. Ein Lichthof und ausreichende Beleuchtungskörper ſorgen für das erforderliche Licht, das in einem ſolchen Geſchäft unbedingt notwendig iſt. * Eine weitere Etappe, und zwar eine ent⸗ ſcheidende Etappe im Wiederaufbau des Plan⸗ kendurchbruchs, iſt erreicht. Nun geht es dem Endſpurt entgegen, der noch im Laufe des Mo⸗ nats September erfolgt. Mannheim hat dann das uneingeſchränkte Recht, auf ſeine neue Ge⸗ ſtaltung im Herzen der Stadt nach Gebühr hinzuweiſen. j in lacklede.- dauhleder Forom Chev-EUE Schwar2z, b aun blau ahse UhneE, Gosse 3 51842 Mannheim „Hakenkreuzbanner“ 1. Seplember 1936 Drei Kaſtanienbäume Drei mächtige, an Erfahrung reiche Bäume ſinds, die draußen am Rhein ſtehen. Sie könn⸗ ten an das bekannte Bild von Rembrandt er⸗ innern, das ebenſo viele Bäume in einer Land⸗ —1 zeigt, über die die flutende Nachmittags⸗ onne hereinbricht. Jeder Mannheimer kennt dieſe drei Bäume, denn an ihnen führt der Weg vorüber in den Waldpark. Alt ſind ſie, haben mächtige Stämme und ſtehen prächtig im Laub. So bieten ſie Schutz gegen die Strahlen der Sonne. uch reiche Sitzgelegenheit iſt auf dem Platz auf dem ſie ſtehen. Ueber dieſen ſicheren Lande⸗ platz für Spaziergänger kommen viele nicht hinaus. Hier läßt ſichs aber auch gut ruhen und einen ſchönen Ausblick hat man dazu. Merk⸗ würdigerweiſe iſt dieſes bevorzugte Plätzchen mit den drei Kaſtanienbäumen namenlos ge⸗ blieben. Dabei hätte man es mit vollem Recht „Zur ſchönen Ausſicht“ nennen können. Von hier fällt der Blick auf den breiten Strom mit ſeinen beiden Brücken und die Au⸗ gen können an den abwechſlungsvollen Ufern auf⸗ und niedergehen. Und wendet ſich der Blick, dann ſchweift er in dem großen Bogen, zu dem der Rhein hier einſetzt, und verliert ſich in dem unendlichen Grün, das ſich in den hellen Waſſern des Rheins ſpiegelt. Der Leſer wird ſchon feſtgeſtellt haben, daß das die drei Bäume ſind auf dem vorgeſchobenen Platz beim Rheinpark. Man ſteht hier auf hiſtoriſchem Bo⸗ den, denn an dieſer Stelle ſtand einſt die Burg Eichelsheim, die Feſte auf dem Rhein, die im Dreißigjährigen Krieg von Tilly genommen wurde, die aber auch vorher ſchon längſt eine geſchichtliche Rolle ſpielte. „Die aus dem Rhein aufſteigenden Quader, die als Mauer dem Platz die Geſtalt geben, ſtammen nicht mehr von dieſer Burg, ſondern ſind erſt in neuerer Zeit errichtet worden. Wahrſcheinlich wird dies vor hundert Jahren geſchehen ſein, als die Stephanienpromenade errichtet wurde. Die Woche des„Deutſchen Buches 1936“ Die„Woche des Deutſchen Buches 1936“ wind vom 25. Oktober bis 1. November im Auftrage des Reichsminiſters für Volksauf⸗ klärung und Propaganda von der Reichs⸗ ſchrifttumskammer veranſtaltet und von der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Deutſche Buch⸗ werbung durchgeführt. Der ſoeben veröffent⸗ lichte Arbeitsplan für die örtlichen Werbe⸗ gemeinſchaften zeigt, daß wiederum Werbe⸗ maßnahmen größten Ausmaßes durchgeführt werden ſollen. So werden z. B. unter Bezeich⸗ nungen wie„Die Jugend und das Buch“, „Die Frau und das Buch“,„Der Arbeiter und das Buch“ Auswahlverzeichniſſe wertvollſten deurſchen Schrifttums zuſammengeſtellt und in einer Geſamtauflage von mehr als zehn Mil⸗ lionen Exemplaren zur Verteilung gelangen. Jeder Beſitzer eines ſolchen Auswahlver⸗ zeichniſſes wird berechtigt ſein, ſich in jeder be⸗ liebigen Buchhandlung koſtenlos ein künſtleri⸗ ſches Leſezeichen abzuholen, das an ſeinem an⸗ deren Ende zudem noch einen Prämienſchein trägt. Auf dieſe Prämienſcheine ſollen An⸗ fang nächſten Jahres werwolle Preiſe wie „Kraft⸗durch⸗Freude“ ⸗ Reiſen, Hausbüchereien und einzelne Bücher ausgeloſt werden. Die „Woche des Deutſchen Buches 1936“ wird wie⸗ derum' mit einer Großkundgebung in der Weimarhalle zu Weimar eröffnet werden, in der Reichsminiſter Dr. Goebbels zum gan⸗ zen deutſchen Volk ſprechen wird. In etwa 50 europäiſchen Haupt⸗ und Großſtädten wer⸗ den im Rahmen der„Woche des Deutſchen Buches 1936“ bekannte deutſche Dichter vor den reichsdeutſchen Kolonien leſen. Schwetzinger Notizen Schwerer Verkehrsunfall. Ein Perſonen⸗ wagen, der mit drei Perſonen beſetzt war, kam am Sonntag kurz nach 21 Uhr auf der Straße Ketſch—Speyer, in der Nähe des Ortseingangs, ins Schleudern. Er fuhr dabei gegen eine, Te⸗ lefonſtange, riß dieſe um und prallte an einem Kirſchbaum auf, wo er, wenige Zentimeter vor der ſteilen Böſchung, zum Stehen kam. Ein Inſaſſe des Autos, das ſehr ſtark beſchädigt wurde, mußte mit ſchweren. Verletzungen in das Krankenhaus nach Heidelberg verbracht werden; die anderen zwei kamen mit dem Schrecken davon. Vom Sondergericht Frankenthal Am Mittwoch, den 2. September, findet eine ordentliche Sitzung des Sondergerichts für den Oberlandesgerichtsbezirk Zweibrücken beim Landgericht Frankenthal ſtatt, in der fünf Fälle zur Verhandlung gelangen. Angeklagt ſind: Anna Benz, geb. 1910, in Pfortz wegen Be⸗ leidigung u.., Johannes Kunpß, geb. 1888, ſowie Fohann Nunnemann, geb. 1899, beide aus Ludwigshafen, wegen Vergehen nach 4 der Verordnung vom 28. Februar. 1933, und Lorenz Schneider, geb. 1876, in Pfortz, Emil Laag, geb. 1914 in Bundenthal, und Joſef Rech, geb. 1895, in Kaiſerslautern, we⸗ gen Vergehens gegen das Heimtückegeſetz. Daken für den 1. Sepkember 1936 1842 Der Norpolfahrer Julius v. Payer in Schönau bei Teplitz geboren(geſt. 1915). 1854 Der Komponiſt Engelbert Humperdinck in Siegburg am Rhein geboren(geſt. 1921). 1870(1. und.) Schlacht bei Sedan. 1916(bis 30.) Septemberſchlacht in den Kar⸗ paten. 1923 Erſte Heerſchau der NSDaAp in Nürn⸗ berg. Sonnenaufgang.54 Uhr, Sonnenuntergang 19.42 Uhr. Getarnte Hetzer oder weltfremde Narren? „Zeugen Jehovas“ vor dem Richter/ Die verräteriſchen Druckſchriften In ſeiner geſtrigen Sitzung hatte ſich das Ba⸗ diſche Sondergericht ſchon wieder mit„Zeu⸗ gen Jehovas“ zu beſchäftigen und zwar handelte es ſich um nicht weniger als zwölf Per⸗ ſonen aus Hockenheim, Neuluſtheim bzw. Brühl: die Ehepaare Johann und E. Fuchs, Karl und Frieda Bühler, Markus und Suſanna Benz, den verheirateten Heinrich Ballreich, Eugen Aſtani, Konrad Geſchwill, Ludwig Weiß, Wilhelm Diehm und die ledige Margarele Schmelzinger. Von all den Angetlagten, die ſich vor dem Sondergericht zu verantworten haben, ſind es gerade dieſe Zeugen Jehovas oder auch Ernſte Bibelforſcher, wie ſie ſich nennen, für deren Verhalten man beim beſten Willen nicht das ge⸗ ringſte Verſtändnis aufbringen kann. Als An⸗ hänger ihrer religiöſen Sette denken ſie, Men⸗ ſchen einer ganz beſonderen Klaſſe zu ſein. Der Staat, wie er auch immer regiert werden mag, iſt für ſie ein leerer Begriff. Neben ihrem aött⸗ lichen Reich, wie ſie es ſich willtürlich nach der Bibel auslegen, findet nichts mehr Gnade vor ihren Augen. Die heutigen ſtaatlichen Einrich⸗ tungen ſind Werte des Satans, die über⸗ wunden werden müſſen. Das hindert ſie ledoch nicht, die Einrichtungen dieſes fluchwürdigen weltlichen Reiches gelegentlich in Anſpruch zu nehmen; dieſerhalb gerät ein Bibelforicher⸗ Bruder⸗ oder⸗Schweſter⸗Gewiſſen abſolut nicht ins Schwanken. Hinreichend iſt bekannt, warum und weshalb die Bibelſorſcher und damit auch die Zeugen Jehovas durch Erlaß des badiſchen Miniſters vom 15. Mai 1933 verboten ſind. Nicht weil ſie an das Wort Gottes glauben, nicht weil die Bi⸗ bel ihre liebſte Lektüre iſt— daran nimmt kein Menſch Anſtoß— ſondern weil internationale Drahtzieher die harmloſeren Anhänger der Selte dazu benutzen, gegen den Staat zu henen, was die auch in dieſem Falle beſchlagnahmten Druckſchriften vollauf beſtätigten. Mertwürdi⸗ gerweiſe ſind von dieſen Angeklagten gerade die Stellen, in denen ſich die Druckſchriften („Der Wachtturm“,„Der Tag des Herrn“,, Die neue Aera“ uſw.) ſehr eindeutig mit weltlichen Dingen beſchäftigen,„überſehen“ worden, man will nur das Wort Gottes herausgeleſen haben. Die Ehepaare Bühler und Benz, ſowie Hein⸗ rich Ballreich und Eugen Aſtani ſind bereits einſchlägig vorbeſtraft, hätten alſo— und mit ihnen die Brüder und Schweſtern der dortigen. Gegend— gewarnt ſein müſſen. Trotzdem haben ſie, wie ihnen die Anklage vorwarf, in der Zeit vom Sommer 1935 bis Mai 1936 mal in der, mal in jener Wohnung Beſprechungen abge⸗ halten und Druckſchriften ausgetauſcht. Die Zu⸗ ſammenkünfte hätten ſich nur immer zufällig ergeben, behaupteten alle, ſo daß von einer eigentlichen Beſprechung oder Verſammlung keine Rede ſein könnte. Das mit den Druckichrif⸗ ten wurde im großen ganzen zugegeben. Wie weit die von den einzelnen Angeklagren gemachten Angaben der Wahrheit entſprachen, konnte nicht nachgeprüft werden. Der Vorſitzende erhielt auf die an Frau Benz wegen ihrer reich⸗ lich naiven Ausſagen gerichtete Frage:„Darf ein Zeuge Jehovas lügen?“ keine Antwort. Ob in dieſem Puntt das Wort Gottes mit derſelben Strenge ausgelegt wird, wie man das ſonſt wahr haben will, darf bezweifelt werden. Benz und Aſtani waren hinſichtlich der Dr. ick⸗ ſchrifren am meiſten belaſtet. Beide hatten— von einer„ihnen unbetannten S e“ aus— regelmäßig Zeitſchriften vom Ausland erhal⸗ ten. Auch Geſchwill gelangte auf eine geheim⸗ nisvolle Art in den Beſitz einer Druckſchrift— hier ſpielt„‚der große Unbekannte“ eine Rolle—, die er dann ſeinen Glaubensgenoſſen weitergab. Nach der Beweisaufnahme beſtand für das Sondergericht kein Zweifel, daß ſämtliche ange⸗ klagte im Sinne der Antlage für ſchuldig zu halten ſind. Es tam nach eingehender Beratang zu folgendem Urteil: Martus Benz 8 Monaie Gefüngnis, Eugen Aſtani 8 Monate, Heinrich Ballreich 7 Monate, Emma Fuchs, Karl Bühler und Konrad Geſchwil je 6 Monate, Frieda Vühler, Zuſanna Benz und Wilhelm Diehm ie 5 Monate, Ludwig Weiß 4 Monate, Johann Fuchs und Margarete Schmelzinger je 3 Mo⸗ nate Gefängnis. Unterſuchungshaft kam in An⸗ rechnung, Johann Fuchs befand zch nicht in Haft, die Angeklagte Schmelzinger wurde auf freien Fuß geſetzt, im übrigen blieben die Haft⸗ befehle beſtehen. Eine Ente Am Paradeplatz. Das Waſſerbecken der„Sta⸗ tua“ umſtehen Menſchen.„Sehleute“ waren es, die bekanntlich magnetiſch wirken. Alſo wurde auch ich angezogen. So ſtand ich nun bei ihnen und guckte eben⸗ alls. Genau ſo, wie ſie, ins ſcheinbar grüne aſſer des Beckens. Unentwegt und immerfort, von der Hoffnung beſeſſen, ſchließlich doch etwas ſehen zu müſſen. Aber es gab für mich nichts zu fehen. Fragen, was da nun eigentlich los ſei, wollte ich nicht, denn einmal wußte ich aus Erfahrung, daß in ſolchen Fällen die anderen gewöhnlich auch nichts wiſſen und dann dachte ich auch, ſie, die es gewiß ebenſo nötig hatten wie ich, könnten ja auch mich fragen. Da ſie das aber nicht taten, und ich an dem Tage gerade keine Schrullen hatte, wollte ich mich unauffällig vom Kreis der immer noch hingezogen Schan⸗ enden loslöſen, als ich endlich doch eiwas zu ſehen betam. Obgleich es nicht überraſchend war, was ich ſah, muß ich hier doch mit einer neuen Zeile beginnen. Ein Tier nämlich wars! Beileibe kein Rieſentier, weder Walfiſch, noch ſonſt irgendein Ungeheuer. Sondern eine Ente nur, die eigent⸗ lich noch ein Entlein geweſen iſt. Zwölf Zenti⸗ meter groß und nicht einmal lebend. Nur aus Zelluloid. Das ein kleiner Bub an einem Schnürchen Schwimmübungen machen ließ. Und dieſes kleine Tierchen hatte uns alle feſt⸗ gehalten. Lebt da doch noch ein harmloſes Völkchen inmitten der Großſtadt! 75. Geburtstag. Wilhelm Jäck, Lameyſtr. 21, feierte am Montag ſeinen 75. Geburtstag. Wir gratulieren. Ganz Seckenheim war auf den Beinen Glänzender Abſchluß des großen NS⸗Volksfeſtes in Seckenheim Wie bereits berichtet, verliefen die beiden er⸗ ſten Tage des NS⸗ olksfeſtes in ſchönſter Har⸗ monie. Freude herrſchte überall ob der ſchönen und reichhaltigen Darbietungen. Standen die erſten Tage mehr unter künſtleriſchem bz. ſport⸗ lichem Geſichtspunkt, ſo blieb der Montagabend ganz dem gemütlichen und geſelligen Teil of⸗ fen. Nachmittags ſchon ſtellte ſich die Jugend ein, um dann in den früheſten Abendſtunden durch die ältere Generation ergänzt zu wer⸗ den. Und ſo entfaltete ſich auf dem Feſtplab ein Treiben, ein toller Trubel, wie wir es hier noch nie erlebten. Unſere Jugend kam zuerſt zu ihrem Recht und vergnügte ſich bei dem ſo beliebten Wurſtſchnappen, Eierlauſen und ähn⸗ lichen Sachen, die ſowohl bei der Jugend, wie auch bei den Erwachſenen gern geſehen wer⸗ den. Auch durch ſportliche Uebungen wie Wett⸗ laufen, Sackſpringen und dergl. erkämpften ſich die Jungens ihre kleinen Anerkennungen in Ren von Schokolade und ſonſtigen Süßig⸗ eiten. Der Abend gehört naturgemäß der älteren Generation und die wußte auch, wie man ſich auf dem Feßplatz geben muß, um, aller Sorgen ledig, das Feſt ſo zu feiern, wie es ſich gehört. Befondere Aufmerkſamkeit wurde der Ringer⸗ abteilung des Turnerbund„Jahn“ zuteil, die hier das erſtemal an die Oeffentlichkeit trat. Der Orcheſterverein in der Reithalle und der Handharmoniklub im Saale der Schulturnhalle zeigten, was ſie können und erfreuten immer wieder durch ihre ſchönen und aufmunternden Anordnungen der NSDAP Anordnungen der Kreisleitung Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung Die September⸗Auflage„Kampf der Gefahr“ iſt eingegangen und liegt zur Abholung bereit. Politiſche Leiter Strohmarkt. Die Mitgliedsbeiträge für den Monat September und die Hilfskaſſe für den Monat Oktober d. J. ſind bis 7. 9. täglich von 19—20 Uhr(Aus⸗ nahme: mittwochs, ſamstags, ſonntags) und vom 16. 9. bis 18. 9. täglich von 19—20 Uhr zu ent⸗ richten. Vom 8. bis 15. und vom 21. bis 30. September bleibt die Kaſſe geſchloſſen. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß das Mit⸗ gliedsbuch ungültig iſt, wenn die Beitragsmarke für den verfloſſenen Monat nicht geklebt iſt. Wer ſeinen Hilfskaſſenbeitrag bis zum 15. jeden Monats für den kommenden Monat nicht geklebt hat, iſt nicht verſichert. Neckarſtadt⸗Oſt. Dienstag, 1.., Appell ſämtlicher Pol, Leiter. Antreten 20 Uhr vor der Geſchäftsſtelle. Dienſtanzug. Neuoſtheim. 2.., 20.30 Uhr, in der Schule Neu⸗ oſtheim haben ſämtliche Politiſchen Leiter zu er⸗ ſcheinen. NS⸗Frauenſchaft Achtung, Ortsgruppenfrauenſchaftsleiterinnen. Am 1.., 15 Uhr, Beſprechung in. 14, 4. BDM Bilder vom Sportfeſt. Die Bilder vom Untergau⸗ ſportfeſt können in den Schaukäſten von N 2, 4 be⸗ ſichtigt und gruppenweiſe beim Untergau beſtellt werden. Preſſeſtelle. 4.., 20 Uhr, in N 2, 4, Schulungs⸗ abend für die Preſſereferentinnen. Organifation. Die Gruppen—8, 10, 13—26 ſchicken ihre Stärtemeldungen am 1. 9. auf den Untergau. untergan. Die Gruppen—26 holen bis 3. 9. ihre Beſtelliſten auf dem Untergau ab. Geſchäftsſtele. Der geſamte Untergau bleibt wegen Teilnahme am Reichsparteitag vom.—14. 9. ge⸗ ſchloſſen. Spielſchar. 2.., 19.30 Uhr, Heimabend in N 2, 4. untergau. 1.., 20 Uhr, Arbeitsbeſprechung für die Untergauſtenenleiterinnen in N 2, 4. Arbeits⸗ plan mitbringen. 93 Steue We(Muſitgruppe). Der nüchſte Dienſt findet am 3. 9. um 20 Uhr in der Hochſchule für Muſik ſiatt. Beiträge ſind mitzubringen. DAß— Kreiswaltung Die monatliche Mitgliederbeſtandsmeldung iſt ſofort bei der Kreiswaltung einzureichen Strohmarkt. Die Zeitſchriften„Wille und Weg“ und Schulungsbrief ſind am 1. 9. in p 4, 4/5(Zimmer 19) zwiſchen 18 und 20 Uhr abzuholen. Strohmarkt. Mittwoch, 2. Sept., findet im Haus der Deutſchen Arbeit, p 4, 4/5, die monatliche Sitzung der Betriebszellenobleute und Betriebswalter ſtatt. Beginn 20.15 Uhr. DAßð⸗Arbeitsſchule Die Kurſe Nr. 147—148 Arbeitsgemeinſchaft Kurz⸗ ſchrift; Nr. 127 Bilanzbuchhalter, Seminar l1: Nr. 68 Entwurfstechnik; Nr. 119 Buchhaltung, Stufe uwer⸗ den am Dienstag, 1.., zur feſtgeſetzten Zeit in C 1, 10 fortgeſetzt. Wir machen erneut darauf auf⸗ merkſam, daß bis auf weiteres ſämtliche Kurſe in C1, 10 ſtattfinden. Arbeitsdank Gauarbeitsdankwaltung, Bezirk u, Horft⸗Weſſel ⸗ Haus, L 4, 15, Zimmer 3. Sprechſtunden täglich nur vormittags. Nachmittags nur nach vor⸗ heriger Anmeldungen. Martenabrechnung. Die Ortsarbeitsdankwalter rechnen ſofort die erhaltenen Marken ab. Dienstag von 17—18.15 Uhr auf der Kreiswaltung. Kreisarbeitsdankwaltung. Frauenamt der DAß RBo„Nahrung und Genuß“. Sprechſtunden für die weiblichen Gefolgſchaftsmitglieder dienstags von 18—19 Uhr in p 4,—5, Zimmer 24. RSo„Handwerk“. Sprechſtunden für die weib⸗ lichen Gefolgſchaftsmitglieder dienstags von 18.30 bis 19.30 Uhr in L 15, 15. Oſtſtadt. Sprechſtunden für die Frauen und Mäd⸗ chen der DAß dienstags von 17.30—18.30 Uhr in der Nuitsſtraße 1. Lindenhoſ. Sprechſtunden für die Frauen und Mädchen der DAß dienstags von 18—19 Uhr in der Eichelsheimerſtraße 51—53. Neuoſtheim. Sprechſtunden für die Frauen und Mädchen der DAß dienstags von 18—19 Uhr in der Böcklinſtraße 10. Humpoldt. Sprechſtunde für Frauen und Mädchen der Dülß: montags 18—20 Uhr in der Lortzing⸗ ſtraße 35. Jungbuſch. Sprechſtunden für die Frauen und Mäd⸗ chen der DAß: montags und mittwochs 19—20 Uhr p 4, 4/5, Zimmer 18. Weiſen; ob ſie zum Tanz aufſpielten oder Volkslieder zum Vortrag brachten, immer wie⸗ der brauſte der Beifall auf, um nur kurz bei der Verkündung der Sieger beim Preisſchießen und Preiskegeln abzubrechen. Die Sieger waren: im Preisſchießen: 1, Mi⸗ chael Treiber, leine Leſelampe); 2. Heinrich Steinlein,(eine Herrenarmbanduhr); 3. Hugo Mögele, lein Bügeleiſen). Im Preiskegeln: 1. Erwin Seitz,(ein Herrenfahrrad); 2. Fritz Holzwarth,(ein Oelgemälde, Seckenheim); 3. Hermann Stein, eine Schwarzwalduhr). Lautere Freude und Jubel herrſchte bis faſt zum Morgengrauen und wir können nur das eine wünſchen, daß alle Seckenheimer ſo wie an dieſen Feſttagen immer zuſammenhalten möchten, um die wahre Volksgemeinſchaft. zu pflegen. * Gründung einer Schwerathletikabteilung im Turnerbund„Jahn“. Auf Wunſch vieler Inter⸗ eſfenten des beliebten klaſſiſchen Ringſports hat der hieſige Turnerbund„Jahn“ ſchon vor eini⸗ gen Wochen eine Schwerathletitabteilung ins Leben gerufſen. Nach mühevoller Anfangsarbeit kann dieſe jüngſte Abteilung des Vereins ſchon jetzt über eine ſchöne Gruppe unentwegter Rin⸗ ger verfügen, die anknüpfen wollen an die ſchönen Erfoige früherer Ringabteilungen, die ſchon vor dem Kriege in Seckenheim beſtanden. Nun will der Turnerbund dieſen intereſſan⸗ ten Sport hier wieder aufleben laſſen und den vielen Seckenheimer Anhängern Gelegenheit geben, ihrem Sportideal nachzuhängen. Eine reibungsloſe Durchführung des Trainings iſt gewährleiſtet. Das nötige Material wie Matte, Hanteln uſw. iſt bereits ſchon beſchafft. Es wäre nur zu wünſchen, daß recht viele Schwer⸗ athleten dieſe günſtige Gelegenheit wahrnehmen und ſich der Abteilung des Vereins anſchließen. Dieſe Gründung iſt um ſo bedeutungsvoller, als ſie gerade in das Jahr der Olympiſchen Spiele fällt, in der der Appell des Führers: „Der Sport ſoll eine Gewohnheit eines jeden Deutſchen werden“, ſeinen ſtärkſten Ausdruck findet. Und jeder ſoll ſeine Sportaxt wählen dürfen. Wer denkt da nicht an den Ringſport, deſſen ureigenſte Heimat die nordiſchen Länder ſind. Daß dieſe Sportart auch in Seckenheim allgemein Anklang findet, bewies ihr erſtes Auftreten auf dem diesjährigen NS-⸗Volksfeſt, wo ihr herzlicher Beifall zuteil wurde. N UD Die September⸗Monatsprogramme ſind eingetroffen. Alle Koß⸗Betriebswarte können ſelbige auf ihren Ge⸗ ſchäftsſtellen ab Montag, den 31. Auguſt abholen. Koß⸗Kreisfahrten im Monat September. Sonntag, 6. Sept., Großwanderfahrt nach Fürth (Odenwald). Verſchiedene Wanderungen, die von ortskundigen Wanderführern geführt werden, ſind vor⸗ geſehen. Preis der Fahrt RM.—.(Ruckfackverpfle⸗ gung!) Abfahrt des Sonderzuges am 6.., 7,57 Uhr, ab Mannheimer Höf. Donnerstag, 17. Sept., Fahrt nach Würz⸗ burg zur Herbſtparade des v. Armee⸗ korps. Truppenparade, Uebergabe neuer Truppen⸗ fahnen unter Anweſenheit des Reichskriegsminiſters, Generalfeldmarſchall von Blomberg. Hier bietet ſich den Volksgenoſſen eine einmalige Gelegenheit, ein Armeekorps mit allen Waffengattungen zu ſehen. Der Fahrpreis beträgt ab Mannheim RM.90. Der Preis der Eintrittskarten, der ſofort bei der Anmel⸗ dung bezahlt werden muß, beträgt: Haupttribünen⸗ ſitzplatz RM.—. Tribünenſitzplatz CRM.—, Tri⸗ bühnenſttzplatz D RM.—, Tribünenſtehplatz b RM .—, Feldſtehplätze 50 Pf. Schlußtag für die Karten⸗ beſtellung: Freitag, 4. September. Sonntag, 27. Sept., Sonntagsfahrt nach Stuttgart zum Beſuch des Cannſtatter Volksfeſtes. Preis der Fahrt ca. RM.20. Achtung! Das Kreisamt Ludwigshaſen teilt mit: Für die Oberbayernfahrt am 3. Sept. ſind noch einige Teilnehmerkarten zu haben. Anmeldungen ſofort auf der Kreisdienſtſtelle in Ludwigshafen, Ludwigsplatz 4. Preis der Fahrt mit voller Verpflegung RM 60.—. be 1 3. wing »— Sy Benn dürfte herun Win Wing 10 fen.? eigene ſtall h hunde kletter gen w Tier pon V iſt Wi mit, d 33 der ſck Der 1 Mell Nachbe nichten wo ei machte nach de mer, e— war to ſeltſam mit ga deckt. peten, uſw. 2 aus de Greiſes geſehen ten ihr immer Tages ſeines Do vierte ſorgen als er l neu und. Kafen Möbelha Gelegt Neues for beſte Wer rein Roßl Ausnahme Seeberge Polſterg n 1 w. emai herd(Roe Kauflad. n halb. zu v Rüdesheim parterre( (26 60 Hüma guterh., zu Qu 2, 4, 5 (23 72˙ —.—.— Hlalubſa Uhlandſt. (26 559 2 gelt. A mittl. Gr., abzugeb. H (26 618 Dr. Wil Stellvertrete i..: Helm Kattermann 0 cch Ratzel(in U Karl Haas: t, V. Dr. für Lokales Berliner& SW 68. Cha Ständiger 2 Sprechſtunde (auß. Verlagsdii Druck und Gmbc. Sp Nr. für Ver Für den An Zurzeit iſt Weinben Geſamt⸗D. davon: Mannheimer Schwetzinger Weinheimer 3 1936 Mannheim„Hakenkreuzbanner“ 1. Seplember 1936 0 eine ſchwere Blutvergiftung. Am Abend des an⸗ 0 6 450 geſetzten Hochzeitstages ſtarb die Braut. 12 E 211 4 22 ten Die Zahl der Mormonen wächſt. Die ameri⸗ „Sta⸗ kaniſche Mormonenkirche zeigt in letzter Zeit in n es,. Amerika eine gewaltige Zunahme. Es wird be⸗ urde f45 5 16 ſie 50000 Aing 75⁵⁰ bohtenlbanger ie Be in. änſeri ieſ ü ie⸗ ie ſi 000 Kirchen verteilen. eben⸗ Wingie, der Entenhüter die Beſcherung von einem Jahr zum anderen. Gänſerich, um dieſe ſeltſame Tierart über die abe, die ſich au 5 Jetzt hat man die Sankt⸗Nikolaus⸗Geſchenke ſes einmalige Exemplar hinaus zu erhalten. 5; 5 W— eydney. Im Ententeich des Farmers George 0 Waßfenhaus überwieſen. 15 n in Lb„Seegeſpenſter vor Tunis. An* Küſte vor übaz Bennett in South⸗Kenſington bei Sydney China⸗Joxtrott— die kommende Mode 13 hn. lichts dürfte wohl der merkwürdigſte Entenwächter Doppeldecker⸗Gans ſucht Gänſerich mächtig, als ihm ein„rieſen 4 er Mann 5 herumlaufen, der auf dieſer Erde exiſtiert. Singapore. In den Ballhäuſern von Singa⸗ Waſſer entgegentrat. Es handelte ſich um eine 2 Wingie iſt nämlich ſelbſt eine Ente, aber Syracuſe. Im September wird in Syracuſe pore hört man ſeit einigen Tagen eine höchſt Statue, die mit einem franzöſiſchen Dampfer aus Wingie kann nicht mehr fliegen und nicht mehr in Amerila eine große Ausſtellung eröffnet. merkwürdige Muſik. Irgendein Kapellmeiſter, untergegangen war. Die Bewegungen des Waſ⸗ — 5— chwimmen. Wingie kann nur noch herumlau⸗ Die Attraktion diefer Ausſtellung dürfte nun den das Schickſal für ein Dutzend Jahre ſers erzeugten den Eindruck, daß die Statue ——— fen. Das geht ſo weit, daß man Wingie eine nicht etwa eine neue große Maſchine ſein, ſon⸗ nach China verſchlug, griff dort die alten chine⸗ lebte.. 2— eigene Leiter bauen mußte bis in den Enten⸗ dern eine— Doppeldecker⸗Gans. ſiſchen Melodien und auch die neuen chineſi⸗ Zweimal geplündert. Die Archäologen neh⸗ erade ſtall hinauf. Aber Wingie iſt dieſe Leiter oft Dieſe, Gans hat vor einem Jahr das Licht ſchen Schlager auf. men an, daß das Grab Tut⸗Anch⸗Amons zweimal fällig hundertmal am Tag hinauf⸗ und hinunterge⸗ der Welt erblickt. Sie hat außer einem norma⸗ Er formte ſie erſt auf europäiſchen Rhythmus geplündert wurde, und zwar einmal von Räu⸗ chan⸗ klettert, wenn droben Entenkinder zu verpfle⸗ len Flügelpaar an der Stelle, wo jede Gans um, machte dann Foxtrott und Jazz daraus bern die nur das Gold holten, und beim zwei⸗ ihre Flügel ſitzen hat, noch ein paar kleinere und begeiſtert heute ganz Singapore mit chine⸗ 3 s zu gen waren. 333*Ar ten Male von Edelſteinſuchern. „Tierfreunde haben ſogar einen ganzen Film Jlügel, die eiwas weiter rückwärts gelagert ſiſchem Fox. Man iſt in Singapore übrigens 3 ich von Wingie gedreht Seit ein paar Tagen aber ſind, und die die Gans als„Bremſe“ benutzt, davon überzeugt, daß der China⸗Fox und der Er ſchläft noch immer nicht. Der Inder Ba⸗ Zeile iſt Wingie müde und matt. Man rechnet da⸗ wenn ſie im eleganten Sturzflug hernieder⸗ China⸗Jazz ſchon in Kürze die Muſikſenſatio⸗ joria in Kalkutta teilt der Oeffentlichkeit mit, lein mit, daß der„Entenhüter“ bald in das Enten⸗ kommt und landen will. nen Europas werden. Man wartet nur noch daß auch ein engliſcher Maſſageapparat zur Er⸗ ndein paradies hinübergeht— wo er hoffentlich wie⸗ Man wartet nur noch auf einen Doppeldecker⸗ darauf, daß die Chineſen fleißiger komponieren. zeugung von Schläfrigkeit, ſeine letzte gent⸗— ſchwimmen und fliegen kann. bei ihm verſagt habe. Er halte des alb ſein ** Angebot von Sterling. die inem ber Nikolaus von Melbourne 755 0 4 5 t 3i——— ei ihm wirkſamen Sch e qo interedaiert Sie ↄĩeſier Weſgeee ein Zolloffizier feſt, daß er be lichen nicht mehr geſehen. Man wußte, daß er Juwelen Hchätze auf dem Meeres grund, Am lichen Peers im Gegenſatz zu einer früheren krolle aus Verfehen einem Reiſenden nicht nun. wo eine Dachkammer, bewohnte. Schließlich Virginia⸗Kap foll demnächſt nach dem Wrack Sitte keine Kronen mehr tragen. das kontrollierte Gepäck, ſondern auch ſeine machte ſich ein Polizeibeamter auf die Suche des Dampfers„Merida“ geſucht werden, an Die„alten Griechen“ ſtarben jung. Aus 2000 eigene Taſchenuhr ausgehändigt hatte. Der Rei⸗⸗ nach dem alten Mann. Er ſand die Dachkani, deſſen Bord ſich auch die ſagenhaften Juwelen Die, Grabi il 1 eute ſende konnte nicht mehr feſtgeſtellt werden. 2¹ mer, er fand auch den Greis, aber der Greis der Kaiſerin Charlotte von Mexiko befanden. griechiſchen Grabinſchriften zieht man heute r, 2, war tot. In der Dachkammer machte man eine den Schluß, daß die Griechen im Durchſchnitt„Er zieht die Weſpen an. Obwohl in England Wir Lebensrettung durch einen Hund. In Los das Alter von 29 Jahren ſelten überſchritten. in dieſem Jahr faſt gar keine Weſpen zu beob⸗ n ſeltſame jedes freie Plätzchen war mit ganzen Stapeln ſchönſter Spielzeuge be⸗ deckt. Man fand dort hunderte kleiner Trom⸗ peten, Kindertrommeln, Spielautos, Puppen uſw. Dieſer merkwürdige Fund erklärte ſich aus den hinterlaſſenen Aufzeichnungen des Greiſes: Mit ſeinem langen Bart hatte er aus⸗ geſehen wie Sankt Nikolaus. Die Kinder hat⸗ ten ihm auch dieſen Namen auf der Straße immer nachgerufen. Er hatte deshalb eines Angeles wurde eine Frau dadurch vom Feuer⸗ tod gerettet, daß ihr Hund ſie weckte, indem er ihre Schlafzimmertür öffnete und auf ihr Bett ſprang, als in einer unteren Etage des Hauſes ein Großfeuer ausgebrochen war. Gefährlicher Zoobeſuch. Im Ramsgate⸗Zoo in England wurde einer Frau der linke Arm zerfleiſcht, als ſie eine ſonſt ſehr zahme Löwin ſtreicheln wollte, die jedoch etwas aufgeregt Der Weg des Papiers. Das ägyptiſche „Schreibpapier“, der ſogenannte Papyrus, kam erſt nach Griechenland und Rom, nachdem Alexander der Große ſeine ſiegreiche ägyptiſche Expedition beendet hatte. Betrug unmöglich. Mit ultravioletten Strah⸗ len kann man heute mit Leichtigkeit alten Mar⸗ mor von friſchgeſchnittenem unterſcheiden und achten waren, konnte ein Taxameter⸗C auffeur in Birmingham nachweiſen, daß er in 10 Tagen 5000 Weſpen tötete. Iriſches Gold wanderte. ſtina fand man 3 Goldmünzen aus der Zeit 1500 v. Thr.,— ein Beweis für die außerordent⸗ lich weitläufigen Wanderungen, die das iriſche Gold damals ſchon machte. In Gaza in Palä⸗ oder Tages gelobt, an einem Nikolaustag jedes Kind e logar feſtſtellen, wann in neuerer Zeit etwa ein Teure“ Schwimmanzüge. In Moskau wur⸗ wie⸗ ſeines Stadtpiertels zu beſcheren. Sahen ganchenn Ralte ge bier kleinen Löwen das Marmorblock nachgeſchliffen worden iſt. den'die beiden Brüder Selgraheff zu 10 Jahren z bei Doch nun kam ſeine Tragödie. Das Stadt⸗ Braut ſtirbt an Mückenſtich. In Binley in der Gefängnis verurteilt, weil ſie in— Bade⸗ beim viertel wuchs ſchneller, als er Spielſachen be⸗ Reform engliſcher Hofſitten. Bei der Krönung Nähe von Coventry wurde eine Braut am Vor⸗ anzügen ſpekuliert hatten. Sie kauften die n. ſorgen konnte. Immer waren mehr Kinder da, des engliſchen Königs im kommenden Jahr abend des Hochzeitstages von einer Mücke ge⸗ Badeanzüge billig in Moskau und ſtießen ſie Mi⸗ als er Spielſachen hatte. Und ſo verſchob er ſollen die Gattinnen der Peers und die weib⸗ ſtochen. Im Laufe der Nacht entwickelte ſich mit hohem Aufſchlag in der Provinz ab. inrich Hugo ln: Frit Zu verkaufen JVei ); 3. ) Bamz rampflicleun Sialt besonderer Anzeige! banlksagung 8 faſt Homo 0 lat durch lssenschaffliche forschungen die Behandlung Für all die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme an dem r das mit erkannt worden. Sowohi Am 31. nachts um 1 Uhr verschied nach schwerem Hinscheiden meines lieben Gatten, unseres hochherzigen Vaters, 4 o wie neu und gebraucht. Krampfodern vie Humorrholden beruhen auf Funlellons-Störungen Leiden meine innigstgeliebte Frau, meine treubesorgte Schwiegervaters, Grozvaters und Onkels, Herrn 5 halten ſowie: nn K Mutter, unsere liebe Schwester, Schwägerin und I. 1 35 Kaſſenſchrang geren————— aben Fin den Apefhelcen, und Zwär*„1ite, Du e W Johann HKolb* 11 8 1. hafſen Olavonn let erhältiſe Apotheken, und z 3 7 3 833 5 4 3 Möbelhaus Seel S e E 030 2870 eeee 1 7550 50 5 15 180 ſen lkeost.75. leht aͤltlich, gibt lKunſſ ne n Wir uns zu warmem Dank verbunden. ieser Dank ver- i linenjertot Broschore 330————— 46*- AT( r( hindet uns im besonderen auch mit Führung und Gefolgschaft der ig im Gelegenheit pHARMAGG. m. h.., Berſin s 435, Afte Jakobetr. 8 Kraftwerk Rheinau A6., mit der Soldatenkameradschaft und mit Inter⸗ Neues formſchönes geb. Böttinger Herrn Pfarrer Brand' und den Hiakonissen. ts hat Plankstadt, Karlsrune, Schwetzingen, 31. August 1936. n⸗ Couch Mannheim(Rheindammstr.), den 1. September 1936. 5• 4 sabe olb geb. Gun Kedeit pee Werkfarzard Werwandten und Bekannten die traurige Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Georg Burkhard Kolb chon rein Roßhaaraufl. meln, Ueher Mann, untef fmneß Wineim HKircher Gretchen u. Alols Kolb u. deren Kinder Ernst u. Ilse Rin⸗ snabmepr. 58. 1 Helmutf Kircher Philipp u. Fritz Kolb u. Familien in die Seeberger S 4,20 dT Uer nebst weiteren Angehörigen.(62 929 V n, die Polſtergeſchäft. im Alter von 50 Iahren nach schwerer Krank⸗ Die Beerdiguns findet am Mittwoch, den 2. Sep. 1 —*————(64718) 30—— ist. tember 1936, nachm. 3 Uhr, in Trebur statt.(26604 annheim(Amerikanerstr. 35). 31. Aug. 36. 1 w. email. Küch.⸗⸗ Im Namen der trauernden UHinterbliebenen: herd(Roeder), ein Familie Lauer. —— findet am Mittwoch-———.— as i Rüdesheimerſtr. 44/ —40 parterre links.— Danksagung 25(26 603“ 55 Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme bei dem schwe⸗ ren Verlust meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Herrn chwer⸗ ⁰ 0 4 Hähmaschine Am Montag verschied unerwartet nach kurzem, Hans Sdraecde vhzen⸗ 7 2 voller, guterh., zu verkauf Danksagung schwerem Leiden meine liebe Frau und Mutter, Frau W ee 3 37 5 innigsten Dank. esonders danken wir Herrn Vikar 524 e e bebeteunſefh 3 Sineem men. eim i ff me. e * western vom gem. a 2 ür 1 ü 1 jeden unserer lieben Mutter, Erau 335 NMargareie Deinhard Dasch ferner de, Betzteb arune—— Gee indmetrles uck ruckerei, der NSKOV, Stützpunkt Neckarstadt, der Siedlung Wen Aaubſaug k Hatharina Veith Untere Mühlau für die ehrenden Nachrufe und Kranzspenden. Fiporz Maßch mui, ran zeb. Schulz Mannheim(fansastr. 15), den 30. August 1030. 1 aſch., mit reichl. geb. Eppel im Namen deret den Hinterbl 5 5 en der trauernden Hinterbliebenen: Länder Zubeh. weil ent⸗ sowie für die vielen Kranz- und Blumen⸗ Mannhei m, den 31. August 1936. F 2 enheim behrlich, f. nux 25 rieda Schaede, Wwe., erſtes abzugeb. Rech, bvenden n im d n 11 b und Kinder Helena und Kurt. eng unseren verbindlichsten Dank. Insbesondere 1 ieft e n Hi i 5 33 ksfeſt, Uhlandſtr. 22.—N 0 dem hochw. Ber- amon ait tieftranerväͤs mtetblüebenen—5— 59. erich für seine trostreichen orte sowie 25 559“% 3 bafe Schwestern für ihre auf⸗ Josei Reinhard 4 8. Mannheim, den 31. August 1936. 3 4 2 gelt, Anzuge Geschwister Veith. Die Beerdigung fündet am 2. September, 14.30 Uhr, V Speuhebs Beniiez von der Leichenhalle aus statt.(26615) 5 Waldhofſtraße 77. —— Danksagung etroffen. f 2 ren Ge⸗ Hauptſchriftleiter: Nach Bergung der Asche unseres geliebten Toten len. Dr. Wilh. Kattermann(3. Z. Wehrmacht) 0 Herrn 5 zonntag, Stellvertreter: Karl M. Hageneier.— Chef vom Dienſt: ürth 4——*— 13 0 Ltiſche Rach 10 W. Paul Lotz H 7, 36 S 0 attermann(z. Z. Wehrmacht); für politiſche Nachrichten:]. 110 en Wend) onienern Ver a. Geieh Fernruf 223 34. Christian Hrait 5 atzel an Urlgub); für Kommunglesu Wewegung: Friedr. 0 Dee r,., Dr. W. Kicherer; für Unpolitiſches: Fr aas: HZen echanikermeister und stellv. Opermeister der für Lokales:——0 M15 Julius Etz: f Schwager und Onkel, Herr Kraitfahrzeughandwerker Berliner Schriftleitung: Reiſchach Berlin 5 3 1 —— Sw 68. Charlottenſtr 15 b. Nachdruck ſämtlicher Oriafnal⸗ durch Aus- Karl Köhler 7 Wueen füf die herzliche Anteilnahme und berichte verboten gasune die überaus zahlreichen Kranzspenden und Beileids- ſich Ständiaer Berlmer Vertawezs Dr. Jonann v. veers 4 Postschafiner 17 sagen wir auch Herrn erlin⸗Dahlem.* Kar Kupb und den Niederbronner Schwestern für eit, ein fachgeschäft seit 1909 im Alter von 51 Jahren, nach langem, schwerem Lei zen. Der Winwoch Camsſaa und Bonntachz win gchiftertegerl den, öfters gestärkt durch die Tröstungen unserer hl. ihre aufopfernde Pflege. 0. Der Ilipp Schifterdeckex Kirche, in ein besseres Jenseits abberufen. Mannheim iehhofstr. 16), den 31. August 1936 —*— Verlagsdirektor: Kurt Schön mitt. Mannheimſe z. é korntut 240 b7 Mannheim(Waldparkstr. 16), den 31 August 1936 ribünen⸗ Drug und Verlga: Hatentreuzpanner⸗Verlag u. Druckeren Hadik. Ungeriefervernicht. 3 —, 200 34 25 25 In tiefer Trauer: rrau Harie Hraii und Sonn Heinriq. x(außer Samstag und Sonntag/, Fernſprech⸗ — Nr. für Verlaa und Schrifteiiuna? Sammei⸗Kr. 354 21 Tr au Susanna Mönler ve. Für den Anzeigenten verantw.: Karl Heberling. Mym Hassuge Hinder und Anverwandie Unseren Geschäftsfreunden bringen wir zur Kennt- 4 Zurzett iſ Preisliſte Nr. 6 fur Geſamtauflage le:micht Die Beerdigung findet am Dienstag, I. September, nis, daß das Geschäft in unveränderter Weise unter 10 S Weinbeimer⸗ und Schwetzinaer⸗Ausaabeß günia. Anna Uber nachm. 3 Uhr, von der Leichenhalle aus statt.- Das er gleichen Firma durch Herrn Heinrich K 4 raft, den .20. Geſamt⸗D.A. Monat Juli 1936 46 844 Seelenamt ist am Mittwoch, 2. September, 47 Ehr. Sohn des verstorbenen, weitergeführt wird(26538• ut mit: davon: 0 3, 9 ll. Stoen in der St.-Joseph-Kirche. 6 631•½) n Mannbeimer Ausgabe 37 314 Sprechzeit von•19 0— Schwetzinger Ausgabe. 6177 Fernsprecher 208 28 *—◻ Weinbeimer Ausgabe.„ 3353 N 60.—. Mannheim Die bunte Seite I. Sepkember 1936 Bil Von einem Deuftschen erlebhf Ein Tatsachenbericht von HELI NMIITH V/EITZ 2. Fortſetzung Ramons Nachtmahl Da wir gerade ſchlecht bei Kaſſe waren, mach⸗ ten wir eine zehntägige Kordillerentour in die Tupungato⸗Gegend, die man ſonſt nur mit einem Führer(z. B. dem bekannten Don Eze⸗ quiel) und Pferden oder Maultieren unter⸗ nimmt, zu Fuß. Lebensmittel für zehn Tage ſind aber allein ſchon ſo ſchwer, daß wir kaum die anderen nötigen Sachen wie Decken, Spi⸗ rituskocher uſw. mitnehmen konnten. Wir be⸗ ſchloſſen daher, Lebensmitteldepots zu errich⸗ ten, um dadurch für den Rückweg einen eiſer⸗ nen Beſtand zu ſichern. Wir befanden uns nun auf dem Rückweg. Die letzten Lebensmittel waren verzehrt, Ra⸗ mon hatte ſeine letzten Knochen mit Fleiſch⸗ brühe und Kommisbrot erhalten. Unſere 255 trugen uns ſchneller, je näher wir dem epot kamen, das in Geſtalt einer Blechdoſe ſicher in einer Geröllhalde nahe einer warmen Quelle ruhte. Damit wir auch entſprechend Hunger hätten, wollten wir vor dem Eſſen ein Bad in der Quelle nehmen. Endlich waren wir am Ziel. Die Doſe ruhte unverſehrt an ihrem alten Platz. Wir richteten das Lager für die Nacht, ſammelten Holz zum Feuern, ließen wie immer Ramon als treue Wache bei den Ruckſäcken und ſtellten die Blechdoſe der Sicherheit halber auf den Aſt eines nahen Baumes. Nun ging es zur nahen Quelle, ſchnell ent⸗ ledigten wir uns unſerer Kleider und ge⸗ noſſen, in der Quelle liegend, die angenehme Wärme des klaren Waſſers. Es war ſo un⸗ ausſprechlich ſchön, ſich zu ſtrecken und zu deh⸗ nen und dabei noch an das gute, bevorſtehende Abendeſſen zu denken. Dann zogen wir uns an und gingen zum Lagerplatz. Mit einem Blick ſahen wir die ſchöne Beſcherung: Ramon atte auf irgendeine Art die Büchſe von dem ſt herabgeholt und den ganzen Inhalt bis auf die Haferflocken, das Salz und die Not⸗ ſtreichhölzer aufgefreſſen. Satt— mit dem Schwanzſtummel wedelnd— lag Roman da und zeigte nicht einmal ein ſchlechtes Gewiſſen. Auf paniſch und deutſch bekam er alle Schimpf⸗ namen zu hören— was nützte es: Wir ſaßen bei unſerer Waſſer⸗Haferflockenſuppe und tranken Mate ohne Zucker. Und erſt am über⸗ nächſten Tag kamen wir zur erſten menſch⸗ lichen Behauſung. Und trotzdem durfte Ramon auf die nächſte Fahrt wieder mit. Ein bißchen Geografie Wie ein Wurm krümmt ſich Chile längs der füdamerikaniſchen Küſte: Um uns einen Be⸗ griff von ſeiner Länge zu machen, legen wir iühn'ſo auf Europa, daß ſein nördlichſter Zipfel ſich mit dem Nordkap deckt, dann kommt nämlich Chiles ſüdlichſter Teil, Kap Hoorn, auf Marokko zu liegen. Machen wir einmal in Gedanken die Reiſe vom Nordkap durch den ermelkanal und die Biskaya, an der Küſte von Portugal vorbei bis nach Agadir in Ma⸗ rokko? ſolange benötigte ein Schiff von Arica bis Kap Hoorn.— Dieſer ſchmale Küſtenſtrich Chile ſcheint zwiſchen dem Stillen Ozean und der Hochkordillere eingequetſcht und 5 im Durchſchnitt eine Breite von nur 100 is 150 Kilometern. Nur die Mitte zwi⸗ ſchen Valparaiſo und Puerto Montt iſt frucht⸗ bar:— 4 ſowie alle Arten von Obſt und einen gedeihen im Ueberfluß. Auch wird ein hervorragendes Pferde⸗, Rinder⸗ und Maultiermaterial gezüchtet. In dieſer Korn⸗ und Fruchtkammer Chiles— vom Meer ge⸗ trennt und geſchützt durch die Küſtenkordillere — liegen wie auf eine Schnur gereiht die Binnenſtädte. Die Hafenſtädte verteilen ſich unregelmäßig auf die ganze Küſte. Landſchaft⸗ lich iſt der ſüdlichſte Teil Mittelchiles, die n„Chileniſche Schweiz“, mit ſeinen rwäldern, Seen und Vulkanen am reizvoll⸗ ſten. Im Norden reicht Chile bis in die Tro⸗ wo Salpeter, Kupfer, Silber und Jod ie Wüſte von Atacama ſo wertvoll machen. im Süden ergießen ſich die Eismaſſen der letſcher in das Meer, dort im Feuerland, das Günther Plüſchow mit ſeinem„Silberkondor“ 3 oft überflogen hatte, bis er auf tragiſche ſeiſe den Tod fand. Ueppige Vegetation Ein ehemaliges Landgut, das wildes Brombeergesträuch „gefressen“ hat. Aufn.: Der Verfasser(3) Schöne Chileninnen Nicht ganz ſo verſchieden wie das Land iſt die Bevölkerung. Denn in den 125 Jahren ſeit der Unabhängigkeitserklärung iſt das chile⸗ niſche Volk entſtanden, das heute in Süd⸗ amerika ein Begriff geworden iſt. An Zahl kommt ſeine Bevölkerung weit nach den an⸗ deren ABC⸗Staaten, an Raſſſe ſteht ſie aber an erſter Stelle. Chile hatte ſich von der Negereinwanderung völlig freigehalten, ſo daß der heutige Chilene eine Miſchung von Spa⸗ nier⸗ und Indianerblut in ſich trägt. Welt⸗ reiſende ſchreiben in ihren Büchern von der Schönheit der chileniſchen Frauen, und ſie nehmen auch tatſächlich eine erſte Stelle im Wettbewerb aller Völker ein. Die Reſte des Indianerſtammes der Arau⸗ kaner, der einſtigen Herrſcher des Landes, ſo⸗ wie die Urbevölkerung des Feuerlandes, woh⸗ nen in Reſervaten, ſterben aber langſam aus. Die übrige Bevölkerung nimmt trotz der hohen Geburtenziffer von 40 auf 1000 Einwohner nur ſpärlich zu, da ihr eine Kinderſterblichkeit von nahezu der Hälfte der Geburtenziffer ent⸗ gegenſteht. Obwohl das Land gegenüber der Stadt den weitaus größten Teil der Kinder⸗ ſterblichkeit zu tragen hat, nimmt man gerade auf dem Land den Tod eines Kindes nicht immer ſehr tragiſch, da dort die Anſicht vor⸗ herrſcht, daß mit jedem toten Kind im Himmel ein Engel mehr iſt, der für die Sünden der Familie betet. „Viva Chile!“ Was mir am Chilenen am meiſten impo⸗ nierte, iſt ſein Nationalſtolz, ſeine Liebe zur Fahne und dem Vaterlande. Für ihn ſind die Nationalfarben blau⸗weiß⸗rot zum Sym⸗ bol geworden. Das Blau bedeutet den tief⸗ blauen Himmel Chiles, der in der National⸗ hymne verherrlicht wird und ſich im Meer und den Seen widerſpiegelt. Das Weiß ſtellt die Schneekuppe der Hochkordillere in ihrer Rein⸗ heit dar, während das Rot die Liebe aller Chilenen zu ihrem herrlichen Land verkörpert. Mögen über Chile Revolutionen hinwegbrau⸗ ſen, ſeine Fahne bleibt beſtehen. Am Natio⸗ nalfeiertag, der einige Tage gefeiert wird, iſt die Häuſerbeflaggung Pflicht. Und ſo ſieht man an den einfachſten Lehmhütten auf dem Land einen Maſt mit der wehenden Flagge. In der Stadt wäre es natürlich eine Ent⸗ weihung für die Fahne, an einem ſchmutzigen Haus gezeigt zu werden. Daher werden alle Häuſer, die es nötig haben, vor September friſch geſtrichen, um der Flagge einen wür⸗ digen Rahmen zu geben. Es kommt auch vor, daß bei feſtlichen Ge⸗ legenheiten einmal die chileniſche National⸗ hymne geſungen wird, worauf man mit„Viva Chile!“ auf das Vaterland anſtößt. Nach die⸗ ſem Toaſt zerſchmettert der Chilene das Wein⸗ glas auf dem Boden, da(für ihn wenigſtens!) ſelbſtverſtändlich aus dieſem Glas nicht mehr getrunken werden darf. Wenn die Erde bebt „Muy valiente“ ſagt er von ſich, und der Chilene iſt auch ſehr mutig, aber eine Schwäche hat er: eine recht verſtändliche Furcht vor den Erdbeben. Den Aelteren ſteckt noch das Beben vom Auguſt 1906 in den Knochen, bei dem durch gleichzeitig auftretende Feuersbrunſt halb Val⸗ paraiſo zerſtört wurde. Von den Folgen des Erdbebens von Talca konnte ich mich ſelbſt noch überzeugen; vier Jahre nach dem Unglück war erſt ein kleiner Teil wieder aufgebaut. Und laſen wir nicht erſt vor wenigen Wochen Die Revolution hat gesiegt: Die begeisterte Menge trägt Chiles Nationalflagge durch- die Straßen Santlagos. Nach dem großen Vulkanausbruch April 1932 Wie Schnee bedeckt die Asche weite Gebiete und tötet alles von der Zerſtörung des Salpeterhafens Taltal durch ein Erdbeben? All dieſe Vorkommniſſe impfen den Chilenen jene Furcht ein; er unterſcheidet dabei ſehr fein in„temblor“-=„Zittern“ und„terremoto“ gleich„richtiges Erdbeben“. Da er aber nie weiß, ob der„temblor“ nicht der Beginn zu einem „terremoto“ iſt, begibt er ſich ſicherheitshalber zu Beginn des„Zitterns“ auf die Straße, wo er ſich ſicher fühlt. Ich ſelbſt machte manche templores und terremotos mit und erlebte das plötzliche geheimnisvolle Sich⸗Oeffnen von ge⸗ ſchloſſenen Zimmer⸗ und Schranktüren. War das Beben längſt vorüber, dann pendelte im⸗ mer noch lange danach die Lampe geraume Zeit weiter und gab einen Maßſtab ab für die Stärke des Bebens. Uebrigens ſcheint es, daß die Erdbeben drü⸗ ben auch Humor haben. Es war Tag und Stunde, daß ſich das„berühmte“ Erdbeben von Valparaiſo zum 25. Male jährte. Ganz Chile, durch Zeitungen auf den Jahrestag auf⸗ merkſam gemacht, dachte in dieſen Augenblicken an jene fürchterlichen Stunden von Valparaiſo, als es ganz leiſe— wie zur Exinnerung— zu zittern anhub. Sollte es ein„memento“ ſein, daß man auch auf„der anderen Seite“ jenen Tag nicht vergeſſen hatte oper gar eine Entſchuldigung? Aber nicht allein mit Erdbeben iſt Chile ge⸗ plagt, ſondern auch mit Vulkanaus⸗ brüchen. Im April 1932 brachen gleichzeitig ſieben Vulkane auf einmal aus und deckten mit ihren Aſchemaſſen große Teile von Südchile zu. Wie Schnee ſah dieſe Bimbſteinaſche aus, nur ſchmolz ſie nicht in der Sonne, ſondern blieb liegen und tötete faſt die ganze Vege⸗ tation in den betroffenen Gebieten. Vom Weſtwind wurde die Aſche über ganz Süd⸗ amerika bis nach Buenos Aires getragen, und dort wunderten ſich die woher dieſer weiße Staub auf den Verdecken ihrer Wagen rühre— bis ſie es durch die Zeitungen erfuhren. Manche chileniſchen Vulkane ſind dauernd in Tätigkeit und erinnern mit ihrer Rauchfahne an den Veſuv, wie z. B. der Vul⸗ kan Oſorno. Andere wieder ſind gegenwärtig erloſchen, wenn auch aus den tiefen Kratern noch ab und zu Wölkchen aufſteigen. (Fortſetzung folgt) Kämpfe der Tiroler„Gebirgsmarine“ Gebirgsmarine, das iſt kein Scherzwort. Es gab tatſächlich in Tirol eine Marine, natürlich auf den Seen des Südabhanges der Alpen, die früher die Grenze des alten Oeſterreich gegen Italien bildeten. Sieben Jahrzehnte ſind heuer ſeit dem Tag der Seeſchlacht bei Li ſa, dem 20. Juli 1866, verfloſſen und gar viel wurde da der Kämpfer aus jenen Tagen gedacht, die Oeſterreichs See⸗ geltung in der Adria ſo glänzend aufrecht er⸗ hielten. Aber nicht nur in der Adria, auch auf den Tiroler Seen gab es damals eine öſterrei⸗ chiſche Kriegsflotte. Das Scherzwort von der„Gebirgsmarine“ war ſeit 1860 auf dem Gardaſee zur Wahrheit geworden. Wohl beſtand ſchon früher für den Dienſt auf den Lagunen, auf der Donau und auf den oberitalieniſchen Seen bis zu jenem Jahre das„Flottillenkorps“, eine Schöpfung Radetzkys und Mollinarys. Die „Flottilliſten“— erſt 1934 iſt mit dem Major Trewanni der letzte derartige Offizier aus dem Lande geſchieden— verſchwanden 1859 nach dem Verluſte des Como⸗Sees und des Langen⸗ Sees(Lago Maggiore) es verblieb nur der Gardaſee mit ſeiner ganzen Oſtfront in öſter⸗ reichiſchem Beſitz; Peſchiera, der Standort die⸗ ſer nunmehr von Offizieren und Mannſchaften der Kriegsmarine beſetzten Flottille, die im ſüdlichen Teil des Sees gelegene Feſtung, war ja auch ein Pfeiler des berühmten oberitalieni⸗ ſchen Feſtungsviereckes. Die öſterreichiſche Gar⸗ daſee⸗Flottille beſtand aus 6 Kanonenbooten mit je 280 Tonnen Deplacement und den bei⸗ den Kriegsdampfern„Franz Joſef“ und„Heß“ und hatte einem Geſamtdeplacement von 1750 Tonnen und 30 Geſchützen eine Beſatzung von über 500 Mann; als Kommandant fungierte der 34jährige, erſt knapp vor Kriegsausbruch avancierte Korvettenkapitän Moritz Manfroni v. Manfort, der ſchon 1864 gegen die Dänen gekämpft und ſich das Militärverdienſtkreuz er⸗ worben hatte. Mit ſeinen Kriegsſchiffen hin⸗ derte Manfroni jede Aktion der Italiener, bzw. der unter Garibaldis Kommando ſtehenden Freiſcharen, deren maritimer Stützpunkt der Ort Salo am Weſtufer war und machte die ge⸗ plante Landung des Feindes an der Oſtküſte des Sees zunichte. Als dann Venetien unter dem Eindruck der Kataſtrophe von Königgrätz von der ſiegreichen Südarmee des Erzherzogs Albrecht geräumt werden mußte, wurde die Beherrſchung des Gardaſees 105 die unter Befehl des General⸗ majors Kuhn in Südtirol ſtehenden ſchwachen öſterreichiſchen Streitkräfte zu einer Frage von allergrößter Wichtigkeit. Aber der Marineoffi⸗ zier— ein geborener Wiener— löſte dieſe ſeine ſchwere Aufgabe in glänzender Weiſe; er beſchoß den Feind in Salo Maderno und De⸗ ſenzano und als die Kanonen Tegetthoffs vor Liſſa dröhnten, da bombardierten am ſelben Tage Marinegeſchütze die Batterien von Garg⸗ nano und ſchleppten Kriegsfahrzeuge den er⸗ Peſchier italieniſchen Dampfer„Bennaco“ nach eſchiera. Als Kuhn ſich dem im Suganertal vor⸗ rückenden General Medici mit allen verfüg⸗ baren Truppen entgegenwarf und am 24. Juli die Stadt Riva räumte, da retteten Matroſen zahlreiche dort zurückgebliebene Vorräte auf Transportſchiffe und hinderten am 25. Juli durch wirkungsvolles Geſchützfeuer das feind⸗ liche Vordringen auf der, jedem Beſucher des Gardaſees wohlbekannten Ponaleſtraße. Als Manfroni am ſelben Tag um 10 Uhr nachts die Kunde von dem abgeſchloſſenen Waffenſtill⸗ ſtand erfuhr, ließ er ſofort Riva und das Sarcatal durch Landungsdetachements der Kriegsmarine beſetzen; Matroſen— in der Ti⸗ roler Hochgebirgswelt! Der Friedenstraktat von Wien(3. Oktober 1866) bedeutete auch für die öſterreichiſche Flot⸗ tille am Gardaſee, der ja jetzt nur mit ſeinem oberſten Teile öſterreichiſches Gebiet geblieben war, das Ende ihres Beſtandes; die Schiffe wurden an Italien verkauft. Aber ſo ganz iſt ja eigentlich die Gardaſee⸗Flottille nicht ge⸗ ſtorben, denn die Erinnerung an ſie lebte in den prächtigen, modernen Torpedofahrzeugen „Wildfang“,„Uskoke“ und Scharfſchütze“ wei⸗ ter bis auch für dieſe Schiffe die alte Monar⸗ chie in den Herbſttagen von 1918 als Marine⸗ macht zu beſtehen aufhörte. Bücherecke Lebendige Voltsſpielpflege im Herbſt. Blätter für Jugendſpiel, Brauchtum und Sprechchor, Volks⸗ tanz, Feſt⸗ und Freizeitgeſtaltung. Herausgeber: Hans Niggemann. Ausliefernder Verlag: Theaterverlag Albert Langen/ Georg Müller, Ber⸗ lin. Einzelheft RM.—, Jahresbezug RM.20. Mitten in die Erntezeit hinein, die einen Höhe⸗ punkt feſtlicher deutſcher Volksſpielgeſtaltung bringt, kommt ein neues Heft der anregenden Zeitſchrift „Das deutſche Volksſpiel“. Dieſes Heft (Nr. 6 Auguſt⸗September 1936) wird eröffnet durch einen ſehr gründlichen Auffatz des bekannten Volks⸗ ſpieldichters Joſef Bauer über den„Natürlichen Aufbau der volkhaften Feier“. Joſaf Bauer nimmt hier die Fehler der Feiergeſtaltung unter die Lupe und ſucht dieſe Fehler aus den allgemeinſten Geſetzen des natürlichen Feieraufbaus zu erklären. Hochinter⸗ eſſant und von grundlegender Bedeutung ſind die Er⸗ gebniſſe, welche er aus dieſer Unterſuchung für die allgemeine Feiergeſtaltung gewinnt. Seine Ausfüh⸗ rungen werden illuſtriert durch Sprüche aus ſeiner eigenen neuen Feier„Deutſcher Erntedank'“, in der Brauch, Lied und Spiel im Dienſte der Ge⸗ meinſchaftsfeier einen engen Bund ſchloſſen.— Aus dem übrigen Inhalt des Heftes heben wir noch her⸗ vor: Winke für die Anfertigung von Handpuppen, die Guſtav Schenk in dem launigen Artikel„Weckt die Puppen auf“ gibt(mit Federzeichnungen von Grethe JFürgens);„Porick, der Laienſpieler“, eine Anekdote von Heinz Steguweit; Ausführungen über„Deutſch⸗ unterricht und Volksſpiel“ von Dr. Junghans und Grundgedanken zu Brauchtum und Zauberei von Dr. Karl Paetow(„Das germaniſche Erbe“). Ueber das Weſen des deutſchen Soldatenliedes ſpricht Gerhard Pallmann(„Lippe Detmold“) oder„Lore, Lore...“); Anregungen für die Durchführung eines Herbſtfeſtes gibt Hans Jaeger. Unter„Anregung und Kritik“ finden wir 6 Aufſätze und Gloſſen ſowie zahlreiche Buchbeſprechungen, und ſchließlich wird der Leſer noch in der Abteilung„Neue Spiele“ mit den weſentlichen Neuerſcheinungen in der Volksſpielliteratur bekannt gemacht. ———..——————— ———— — ————ĩ——— 5 ———— — —— Mann Re Errechnu Es gibt denen der beſtimmter vom Geſckh die Unter ſich in der ſtättengew artigen M Für alle (33/36) gi Verpflichtt den ihm pflichtunge lagen zur errechnet die Höhe C Die Mi rer eines darüber a trauen ſch Vertrauen innerhalb richt Berl ſung eine; als Zeuge in dem er kein natie zeichnet a Mißſtände ſonders m Arbeit im des Betri⸗ ſo hat de— Treuhänd⸗ Prüſung! geſchloſſen zu ſein, d daß ſein er es abe die Pflich meintliche Unerfaht Ein Re ſtößt, iſt allem ein, heit und wird in nochmals fahrenheit meinen ol landesger heit des nicht mit käufer a Kauf eine Polizeiobe Rechtsgeſe Wuchers Gegenleiſt ander ſte! guten Sit ſolche Geſ ſpruchende geſchäft n das ge Man müf fahrläſſig auten Sit 4 Nach de verwande wegen K werden k. Abgeltung der Gefo bereits r. den Urlar der Urlan ſie planm gart(2 C zwar der geſtellt w in dem d Erkrankur den Vergt In un weckmã ahrun warme Getränk Zuerſt Sod der mit ſtop Sie ſi führen. Menſche Rat ihr Bis 1 Die 1 ſtellten ſie zu e Erſt! man de Man ko Wurzel ale Me alles ltal nen ehr to eiß, wo iche das ge⸗ Bar im⸗ me die rü⸗ ind ben anz uf⸗ ken iſo, to“ te“ ine ge⸗ itig mit zile us, ern ge⸗ om üd⸗ ind her rer gen ind rer ul⸗ tig ern ard ſtes tikꝰ iche noch innt —— — ſem 4 ber Mannheim Wirtſchaſts⸗ und 5ozialpolitik 1. September 1936 Recht und Brauch Errechnungsgrundlagen darf der Gefolgsmann einſehen Es gibt eine ganze Anꝛahl von Berufstätigkeiten, in denen der Beſchäftigte ſeinen Lohn nicht in einer ſeſi beſtimmten Summe, ſondern in Anteilen vom Umſatze, vom Geſchäftsgewinn oder dergleichen erhält und wo die Unterlagen, nach denen der Lohn errechnet wird, ſich in der Hand des Unternehmers befindet. Im Gaſt⸗ ftättengewerbe bildet das Bedienungsgeld einen der⸗ artigen Maßſtab für die Entlohnung der Beſchäftigten. Für alle ſolche hat ein Urteil des Reichsarbeitsgerichts (33/36) grundſätzliche Bedentung, worin es aus der Verpflichtung des Unternehmers, dem Beſchäftigten den ihm zuſtehenden Lohn zu zahlen, die Nebenver⸗ pflichtungen folgert, ihm auf Verlangen auch die Unter⸗ lagen zur Verfügung zu ſtellen, nach denen der Lohn errechnet worden iſt. So ſoll er ſich Gewißheit über die Höhe des verdienten Lohnes verſchafſen können. Ein Vertrauensrat auf Irrwegen Die Mitglieder des Vertrauensrates wählt der Füh⸗ rer eines Betriebes aus und die Gefolgſchaft ſtimmt darüber ab, ob auch ſie den Vorgeſchlagenen ihr Ver⸗ trauen ſchenkt. Klar ſtellt das Geſetz die Aufgabe des Vertrauensrats heraus, das gegenſeitige Vertrauen innerhalb des Betriebes zu vertieſen. Tas Arbeitsge⸗ richt Berlin(6 Ca. 24. 6. 36) hat die ſriſtloſe Entlaſ⸗ ſung eines Vertrauensratsmitgliedes gutgeheißen, das als Zeuge vor Gericht erklärt hatte, das Unternehmen, in dem er und der damalige Kläger angeſtellt ſeien, ſei kein nationalſozialiſtiſcher Betrieb. Das Gericht be⸗ zeichnet als Aufgabe eines ⸗Vertrauensrats,„etwaige Mißſtände, die mit dem Nationalſozialismus und be⸗ ſonders mit dem Geſetze zur Ordnung der nationalen Arbeit im Widerſpruch ſtehen, zunächſt durch Beratung des Betriebsführers abzuſtellen. Iſt das nicht möglich. ſo hat der Vertrauensrat die Möglichkeit, ſich an den Treuhänder der Arbeit zu wenden. Bevor eine ſolche Prüfung durch den Treuhänder vorgenommen und ab⸗ geſchloſſen iſt, darf der Vertrauensrat, ohne fahrläſſig zu ſein, dem Unternehmer nicht den Vorwurf machen, daß ſein Betrieb nicht nationalſozialiſtiſch ſei. Wenn er es aber trotzdem getan hat, ſo hat er mindeſtens die Pflicht, dem Betriebsführer auf Verlangen die ver⸗ meintlichen Mißſtände mitzuteilen.“ uUnerfahrenheit beim Geſchäftsankauf darf nicht ausgebeutet werden Ein Rechtsgeſchäft, das gegen die guten Sitten ver⸗ ſtößt, iſt nichtig, und zwar tritt die Nichtigkeit vor allem ein, wenn eine Vertragspartei die Unerfahren⸗ heit und Leichtgläubigkeit der anderen ausbeutet. Dies wird in einem neueren Reichsgerichtsurteil nochmals ausdrücklich betont. Danach bedeutet Uner⸗ fahrenheit den Mangel an Lebenserſahrung im allge⸗ meinen oder auf einem beſtimmten Gebiet. Das Ober⸗ landesgericht durfte die Ausbeutung der Unerſabren⸗ heit des Berlagten, eines Polizeioberwachtmeiſters, nicht mit der Begründung verneinen, daß der Ver⸗ käufer annehmen durfte, der Beklagte werde beim Kauf eines Gewerbebetriebes mit der Sorgfalt eines Polizeioberwachtmeiſters vorgehen. Nun iſt zwar ein Rechtsgeſchäft, bei dem die übrigen Merkmale des Wuchers nicht vorliegen, bei dem aber Leiſtung und Gegenleiſtung in auffälligem Mißverhältnis zuein⸗ ander ſtehen, nur dann wegen Verſtoßes gegen die guten Sitten nichtig, wenn außer dem Verhältnis eine ſolche Geſmnung des die übermäßigen Vorteile bean⸗ ſpruchenden Teiles ſeſtzuſtellen iſt, daß das Rechts⸗ geſchäft nach Inhalt, Beweggrund und Zweck gegen das geſunde Volksempfinden verſtößt. Man müſſe daher prüſen, ob der Verkäufer ſich grob⸗ fahrläſſig oder böswillig der Erkenntnis verſchloſſen hat, daß der Kauſpreis den Wert des Geſchäſts bei weitem überſtieg. Darin könnte ein Verſtoß gegen die auten Sitten liegen. Krankenbett ſtatt Sommerfriſche Nach den Rechtsgrundſätzen des Reichsarbeitsgerichts verwandelt ſich der Anſpruch auf Urlaub, wenn er wegen Krankheit des Urlaubers nicht mehr gewährt werden kann, in einen Anſpruch auf Abgeltung. Der Abgeltungsanſpruch entſteht jedoch dann nicht, wenn der Gefolgsmann erkrankt, nachdem die Urlaubszeit bereits rechtlich feſigelegt iſt. In dieſem Falle trifft den Urlaubsberechtigten das Wagnis, daß er während der Urlaubszeit krank iſt und es ihm unmöglich wird, ſie planmäßig zu benutzen. Das Arbeitsgericht Stutt⸗ gart(2 Ca. 736/36) hat aber einem Beſchäftigten, dem zwar der Urlaub von einem Vorgeſetzten in Ausſicht geſtelt war, der dann aber erkrankte und den Brief, in dem der Beginn ſeines Urlaubes auf den Tag der Erkrankung beſtimmt wurde, einen Tag ſpäter erhielt, den Vergütungsanſpruch zuerkannt. Rückkehr zu natürlichen Wirtschaftsbeziehungen Dr. Trendelenburg Über„zwischenstaatliche Wirtschaftsfragen“ zur Presse Auf dem traditionellen Preſſeabend der Leip⸗ ziger Herbſtmeſſe ſprach Staatsſekretär i. e. R. Dr Trendelenburg, Leiter der Reichsgruppe In⸗ duſtrie, über zwiſchenſtaatliche Wirtſchaftsfragen. Die multilateralen Beziehungen des alten Welt⸗ markts haben ſich, ſo führte der Redner aus, mehr und mehr in bilaterale Beziehungen zwi⸗ ſchen den Mitgliedern aufgelöſt. Die ganze techniſche Apparatur des Welt⸗ markts iſt in Unordnung geraten, doch ſind ge⸗ wiſſe Anzeichen dafür gegeben, daß die Lage ſich allmählich beſſert. Viele Länder haben in den letzten Jahren ihre Attivität mit großem An⸗ trieb wieder aufſhgenommen und damit ihre in⸗ nere Wirtſchaft ganz erheblich beſſern können. Nun ziehen die Rohſtoſſpreiſe auf dem Welt⸗ markt an, was als Zeichen für den Wiederbe⸗ ginn eines Anſteigens der Weltkonjunktur zu deuten iſt. Die Internationale Handelskammer hat jetzt in Verbindung mit der Carnegie⸗Stif⸗ tung eine Arbeit zum Abſchluß gebracht, die ſich mit den Möglichteiten beſchäftigt, für einen neuen weltwirtſchaftlichen Anſtieg freiere Bahn zu ſchafſen. Ein Kreis führender Geſchäftsleute iſt auf Grund dieſes Gutachtens zu prattiſchen Empfehlungen gelangt. Mit dieſen Arbeiten ſind, und das iſt ein erfreuliches Vorzeichen, auf einer zunächſt privaten Grundlage die in⸗ ternationalen Wirtſchaftsbeſprechungen wieder aufgenommen worden, die nach dem erfolgloſen Ausgang der Londoner Weltwirtſchaftskonfe⸗ renz von 1933 faſt völlig abgebrochen waren. Die Ergebniſſe der Arbeiten werden voraus⸗ ſichtlich in kurzer Zeit veröfſentlicht werden. Ueber die Reorganiſation der Weltwirtſchaft machte Dr. Trendelenburg einige allgemeine Ausführungen. Er wies darauf hin, daß die Wiederherſtellung geordneter Verhältniſſe auf den Markigebieten der Waren, des Geldes und des Kapitals, ſowie der Arbeitstraft nur durch gleichzeitige Berückſichtigung dieſer Gebiete zu erreichen ſei. Dieſem Grundſatz ſtehe es uber nicht entgegen, wenn z. B. in der Währungs⸗ frage vorerſt Klarheit über die Pläne der ein⸗ zelnen Vertragspartner angeſtrebt werde. Noch immer ſei die Frage der Kriegsſchulden zwi⸗ ſchen England und Frankreich einerſeits und Amerita andererſeits de jure ofſen, ebenſo wie die Frage der deutſchen privatwirtſchaftlichen Verſchuldung. Hier wie bei den Auslandsſchul⸗ den vieler Nationen ergebe ſich die Frage, was von der Schuldenlaſt angeſichts der gegevenen oder erreichbaren weltwirtſchaftlichen Möglich⸗ keiten durch ordnungsmäßige Verzinſung und Tilgung realiſiert werden könnte. Wenn die Gläubigerländer in eine Konverſion willigen, ſtehen ſie vor der Alternative: Entweder müſſen ſie die Schuldnerländer in die Lage verſetzen, den Zinſen⸗ und Tilgungsdienſt aus Ueber⸗ ſchüſſen ihrer Warenlieferungen und Dienſtlei⸗ ſtungen zu bezahlen, oder ſie müſſen auf die⸗ jenigen Kapitalbeträge verzichten, deren Ver⸗ zinſung oder Amortiſation ſie in dieſer Form nicht entgegennehmen wollen. Ein anderes für die Wiederherſtellung geordneter weltwirtſchaft⸗ licher Verhältniſſe überaus wichtiges Problem iſt die Verſorgung der verarbeitenden Länder mit Rohſtoffen. Ein Land, das Rohſtofſe er⸗ zeugt, muß bereit ſein, den Gegenwert letztlich in der Form von Waren⸗ und Dienſtleiſtungen entgegenzunehmen. Wir ſind in Deutſchland be⸗ kanntlich der Ueberzeugung, daß die Rückgabe von Kolonien einen weſentlichen Teil des deut⸗ ſchen Rohſtoffproblems löſen könnte. Dies wird in den Kreiſen der Kolonien beſitzenden Länder vielfach beſtritten. Es wird geltend gemacht, daß es ſich nur um ein Zahlungsproblem handele. Das iſt aber nicht richtig, denn Deutſchland wie jedes andere Land kann nur mit Waren oder Dienſtleiſtun⸗ gen zahlen, iſt alſo in den Möglichteiten eigener Rohſtoffbezüge von den Abſatzmöglichteiten für ſeine eigenen Waren abhängig. Und hier iſt, auch bei zollpolitiſcher Meiſtbegünſtigung, vor allem in Kolonialgebieten mit ihrem großen Inveſtitionsbedarf, die entſcheidende Frage, wer die.8 des Landes in Händen hat, mit welcher Währung das Land arbeitet und wer das zur Erzeugung erſorderliche Ka⸗ pital zur Verfügung ſtellt. So lange in dielen Beziehungen ein anderes Land in der Vorhand iſt, wird der deutſche n einfach zu kurz kommen müſſen, namentlich wenn das ver⸗ waltete Land durch eigene hohe Zölle die Fi⸗ nanzierung der Rohſtoffeinkäufe auf dem eige⸗ nen Warenmarkt erſchwert oder unmöglich macht. Mannheimer Getreidegrofmarłt Weizen: 76—77 Kilo, Feſtpreiſe, geſ., tr. Durch⸗ ſchnittsbeſch., exkl. Sack, Preisgeb. W 14 per 16. 8. bis 31. 8. 36 RM 19.40, W 15 19.50, W 16 19.60, W 17 19.70, W 19 20.00, W 20 20.20. Ausgleich plus 40. Pf. Qualitätszuſchläge: Für 1 Kilo über Durchſchnitt.15, für 2 Kilo.30, für 3 Kilo.40 per 100 Kito.— Rogigen: 69—71 Kilo, Feſtpr., geſi tr. Durchſchnittsbeſch/ exkl. Sack, Preisgeb. R 14 per 16. 7. bis 31. 8, 36 RM 15.80, R 15 15.90, R 18 16.30, R 19 16.50. Ausgleich plus 40 Pf. Qualitätszuſchläge: Für 1 Kilo über Durchſchnitt .07½, für 2 Kilo.15, für 3 Kilo.22½ per 100 Kilo.— Gerſte: Braugerſte inl.(Ausſtichware über Notiz) RM 20.50—22.50; Induſtriegerſte, neue RM 19.50—20.00.— Futter⸗Gerſte: 59 bis 60 Kilo, Feſtpr., geſ., tr. Durchſchnittsbeſch., exkl. Sack, Preisgebiet G 7 per 16. 7. bis 31. 8. 36 RM 15.70, G 8 16.00, G 9 16.20, G 11 16.50. Ausgleich plus 40 Pf. Qualitätszuſchläge: Für 1 Kilo über Durchſchnitt.15, für 2 Kilo.30, für jedes weitere Kilo bis zu 68 Kilo plus 10 Pf.— Futter⸗ Hafer: Feſtpr., geſ., tr. Durchſchnittsbeſch., exkl. Sack, Preisgeb. d 11 per 16. 8. bis 30. 9. 36 RM 15.30, H 14 15.80, H 17 16.10. Ausgleich plus 40 Pf. Qualitätszuſchläge: Für jedes Kilo über Durchſchnitt.10 per 100 Kilo. Induſtriehafer, 48 bis 49 Kilo, RM 20.00; Raps, inl., ab Station RM 32.00; Mais, mit Sack—. Mühlennach⸗ produkte: Weizenkleie bis 15. 9. 36, Preisgeb. W 14 RM 10.30, W 15 10.35, W 16 10.40, W 17 10.45, W 19 10.60, W 20 10.70. Weizenvollkleie plus 50 Pf. Roggenkleie, ab 15. 8. 36, Preisgeb. R 14 RM 10.10, R 18 10.45, R 19 10.50; Roggen⸗ vollkleie plus RM.00; Weizenfuttermehl 13.20; Gerſtenfuttermehl—. Ausgleich plus 30 Pf., dazu 5 Pf. Vermittlergebühr. Biertreber ab Fabr., Höchſt⸗ preis 14.00; Malzteime 13.40. Ausgleich plus 30 Pf. Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen, prompt, Feſtpreis ab Fabrik, mit Waſſeranſchluß 16.90, Soyaſchrot 15.70, Rapskuchen, inl. 13.70, dto. ausl. 14 20, Palmtuchen 15.40, Kokostuchen 17.40, Seſam⸗ kuchen 16.10, Leinkuchen 17.30. Ausgleich plus 40 Pfg., ohne Waſſeranſchluß plus 20 Pfig. Trockenſchnitzel, Fabrikpreis, loſe, Auguſt RM.36, Rohmelaſſe, loſe, Aug..48, Steffenſchnitzel, loſe, Aug. 10.96, Zucker⸗ ſchnitzel, vollw. Auguſt 11.56, Ausgleich plus 35 Pfg. Rauhfutter: Wieſenhen(loſes) neues, gut, ge⸗ ſund, trocken RM.25—.50, Rotlleehen—, Luzern⸗ kleheu, neues.25—.50, Preßſtroh, Roggen⸗Weizen 3,50—3,75, dto. Hafer⸗Gerſte.00—.50, geb. Stroh Roggen⸗Weizen.50—.00, dto. Hafer⸗Gerſte.50—.00. Zu⸗ und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetzlichen Regelung. Die Proiſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack, Zahlung netto Kaſſe in Reichsmark bei Waggonbezug.— Mehlnotie⸗ rungen: Weizenmehl: Preisgeb. Baden 14 Type 790 aus Inl. Wz. per Juli—15. Sept. RM 29.00, per 15. 9. bis 30. 9. 37 28.00, Preisgeb. 15 29.00 (28.00), 16 29.00(28.00), 17 29.00(28.00), 19 29.35 (28.35), 20 29.35(28.35), Pfalz⸗Saar 19 29.35(28.35), dio. 20 29.35(28.35).— Roggenmehl: Preisgeb. Baden 14 Type 997 per Juli bis 15. 8. 37 RM. 22.70, 15 22.80, 18 23.35, 19 23.60, Pfalz⸗Saar 18 23.30, dto. 19 23.50. Zuzüglich RM.50 Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der W. V.— Weizenmehl mit einer Beimiſchung von Ausl. Wz.(10 Prozent). Aufſchl. RM.50 p. 100 Kilo. Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen bzw. der neuen Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. Erhöhte Kreditſicherheit im Wirtſchaftsleben Die Erſtarkung des Wirtſchaftslebens und die Beſ⸗ ſerung der Zahlungsmoral durch die neue Vergleichs⸗ forderung hat zu einem weiten Rückgang der Kon⸗ kurſe und Vergleichsverfahren geführt. Im erſten Halbjahr 1936 ſind insgeſamt 2821 Konkurſe (darunter 1461 mangels Maſſe abgelehnte Anträge auf Konkurseröffnung) und 300 gerichtliche Ver⸗ gleichsverfahren ermittelt worden. Gegenüber dem 1. Halbjahr 1935 hat die Zahl der Konkurſe um .5 v.., die der Vergleichsverfahren um 27 v. H. abgenommen. Der Anteil der mangels Maſſe abge⸗ lehnten Konkursanträge an der Geſamtzahl der Kon⸗ kurſe beträgt wie im Vorjahre 51.8 v. H. Die In⸗ ſolvenz/⸗Kurve zeigt ſeit 1934 folgende Entwicklung; 1934 1935 1. Halbj. 36 Beantragte Konkurſe 6219 5945 2821 Gerichtl. Vergleichsverfahren 774 2 300 Ein Vergleich mit 1931 ergab bereits 1935 einen Rückgang der Konkurſe um 69 Prozent und der ge⸗ richtlichen Vergleichsverfahren um 91 Prozent. Die Inſolvenzzahlen ſind ſchon ſeit 1934 weit niedriger als in den Zeiten der liberaliſtiſchen Wirtſchaftspoli⸗ tik: Die Zeiten der„fetten Konkurſe“ ſind vorüber. Weniger günſtig iſt das Bild bei den Wechſel⸗ proteſten. Im erſten Halbjahr 1936 ſind 317 957 Wechſel mit einem Geſamtbetrag von rd. 40 Mill. RM zu Proteſt gegangen. Gegenüber dem 1. Halbjahr 1935 mit 301 094 Wechſeln und einem Geſamtbetrage von 37 Mill. RM hat die Anzahl der proteſtierten Wechſel um.6 v.., der Betrag um .3 v. H. zugenommen. Am größten war die Zahl und der Betrag der proteſtierten Wechſel in Rheinland⸗ — in Mitteldeutſchland und in Süddeutſch⸗ and. Ueberſicht über die Deviſenbewirtſchaftung Von der Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaf⸗ tung iſt eine Ueberſicht über die Sachgebiete der Deviſenbewirtſchaftung und ein ſyſtemati⸗ ſches Inhaltsverzeichnis aller geltenden Rund⸗ erlaſſe nach dem Stand vom Juni 1936 heraus⸗ gegeben worden. Die Ueberſicht ermöglicht allen, die ſich mit Deviſenbeſtimmungen beſchäftigen müſſen, ein einfaches und ſchnelles Auffinden der für jeden Einzelfall in Frage kommenden Vorſchriften. Da in den ſpäter herausgegebenen Runderlaſſen etwaige Erlaſſe ausdrücklich auf⸗ gezählt werden, iſt dieſes Verzeichnis leicht auf dem laufenden zu. halten. Der Sonderdruck kann zum Preiſe von 2,50 Reichsmark zuzüglich 40 Pf. Verſandſpeſen durch die„Eildienſt für amtliche und private Han⸗ delsnachrichten GmbH.“, Berlin W 9, Pots⸗ damer Straße 10/11(Poſtſcheckkonto: Berlin — und durch jede Buchhandlung bezogen erden. Aus dem Gütertarifweſen der Reichsbahn Zum 1. September 1936 wird der Ausnahmetarif 18 4 4 für fermentierten Tabak zur Ausfuhr von Mannheim⸗Rheinau Hafen und Aachen⸗Süd(Montzen) Grenze, Baſel DRB, Paſſau Hbf. und Saßnitz Hafen eingeführt. ſthein-Mainische Abendbörse Weiter befeſtigt. Bei nicht ſehr großen Umſätzen ergaben ſich im Abendbörſenverkehr auf Deckungen und kleine Rück⸗ käufe an den Aktienmärkten weitere leichte Befeſti⸗ gungen von etwa—½ Prozent gegen den Berliner Schluß. Kundſchaftsaufträge lagen kaum vor. An den Rentenmärkten traten Oeſterreich⸗Ungar. Vor⸗ kriegsanleihen erneut ſtärker hervor. Bei verhältnis⸗ mäßig großen Umſätzen ſtiegen Zprozentige Steg.⸗ Prior. von 1895 auf.85—.90(.70), ferner waren Oeſterr. Silberrente mit.20 gefragt. Obgleich das Geſchäft keinen größeren Umfang annahm, blieb die Abendbörſe auch im Verlaufe feſt. Lebhafter lagen Montanpapiere, die vorwiegend um —1½ Prozent anſteigen konnten. IG Farben er⸗ höhten ſich um 1 Prozent auf 159/, auf den übrigen Märkten lagen die Beſſerungen bei—/½ Prozent. Gebr. Junghans nur zum Einheitskurs 97(95½), andererſeits kamen Südd. Zucker 1½ Prozent niedri⸗ ger, jedoch nom. zur Notiz. Am Einheitsmarkt lagen D⸗Banken je ½¼ Prozent höher, auch Adea ½ Pro⸗ zent auf 83¼½, dagegen Kommerzbank unv. 99½. Der deutſche Rentenmarkt lag ſtill. Dagegen blieb das Geſchäft in den Oeſterr.⸗Ungar. Vorkriegsanleihen recht lebhaft und die Kurſe zogen weiter an. 3 Pro⸗ zent Steg.⸗Prior. von 1895 bis.95 gehandelt. Von Stadtanleihen 4½ Prozent Hanau 93½(93). Nachbörſe: Verein. Stahlwerke 105½ Geld, Mannesmann 105½—105¼, IG Farben 159/¼—160. Schnellebige Jeit. In unſerem—— des Haſtens und Jagens, der nicht immer weckmäßigen Ernährung(unregelmäßige Mahlzeiten, einſeitige ahrung, ſchnelles Eſſen, ungenügendes Kauen, zu kalte oder warme Speiſen, ſtarkes Würzen, reichlicher Genuß alkoholhaltiger Getränke uſw.) leiden ſehr viele Menſchen an Magenbeſchwerden. Zuerſt äußern ſich dieſe durch: Sodbrennen, ſaures Aufſtoßen, Druck⸗ und Schmerzgefühl in der Magengegend, Hungerſchmerz, Heiſßhunger, abwechſelnd mit Gefühl der Fülle nach Nahrungsaufnahme, Stuhlver⸗ ſtopfung, unregelmäßiger Stuhlgang uſw. Sie ſind gewöhnlich auf überſchüſſige Magenſäure zurückzu⸗ führen. Es iſt eigenartig, wie wenig Bedeutung hierbei die Menſchen dieſen Erſcheinungen beimeſſen und wie ſelten ſie den Rat ihres Arztes einholen. Bis vor einigen Jahren war man ſich über das eigentliche Zuſtandekommen überſchuſſiger Magenſäure nicht ganz klar. Man hat ſich dadurch geholfen, daß man verſuchte, dieſelbe abzuſtump⸗ jen, dadurch an ihrer ſchädigenden Wirkung zu hindern und den 3+— wenigſtens vorübergehend von ſeinen Beſchwerden zu befreien. Die Urſache ſelbſt blieb weiter beſtehen und die Beſchwerden ſtellten ſich regelmäßig, bald früher, bald ſpäter, wieder ein, bis ſie zu einer dauernden Erſcheinung wurden. Erſt das letzte MPborſchifß hat hierin Abhilſe geſchafſen, indem man der Urſache überſchüſſiger Magenſäure auf die Spur kam. Man konnte ſo neue Mittel herſtellen, welche das Uebel an der Wurzel faſſen. Folgende Aeußerungen über ein ſolches neues Mittel dürften alle Magenleidende intereſſieren: Vom lahrelangen Sodbrennen befreit! Fr. Eliſabeth Seeboth, Lehrerin a.., Rheidt a. Rh. über Groisdorf, äußert ſich am 13. September 1935: Sie haben mich mit Ihren Dr. Pleß' Pillen von einem ſchrecklichen Leiden befreit. Ich litt ſchon mehrere Jahre an fürchterlichem Sodbrennen, ſo daß ich mich zeitweiſe vor dem Eſſen fürch⸗ tete und, beſonders nachts, faſt keine Bewegung mehr machen durfte. Nach⸗ dem ich 4 Schachteln Ihrer Pillen ge⸗ nommen habe, bin ich von meinem läſtigen Leiden befreit, wofür ich — Ihnen herzlich danke. Sie dürfen von dieſem, meinem Schreiben auch in der Oeffentlichkeit Gebrauch auch andere, ähnlich Leidende von Ihrem Mittel gebrauchen. Vierjähriges Magenleiden, Magendruck, belegte Zunge Herr E. Eckhold, Baumeiſter in Krefeld, Viktoriaſtr. 137, II. 39 Jahre, ſchreibt am 7. März 1935 wie folgt: Ich habe ſchon ſeit 4 Jahren mit meinem Magen zu ſchaffen und verſchiedenes verſucht. Man ſtellte bei mir eine kranke Magenſchleimhaut feſt. Wne eine ſtändig belegte Zunge von vorn bis hinten und ſing Mitte vorigen Jahres an, Ihre Pillen Siehe da, meine belegte Zunge wurde wieder rot, der elag wurde ſtark zurückgedrängt, mein Magendruck hörte auf meine immer vorhaändenen leichten Kopfſchmerzen nahmen ab, und ich fühlte mich wohler. Dieſe Kur(Verbrauch 3 Schachteln) habe ich dann nach einiger Zeit wiederholt und war wieder ziem⸗ —— ——. lich auf dem Damm, ja, ich habe ca. 8 Pfund zugenommen, nämlich von 125 auf 133 Pfund. Zu wenig Schlaf und etwas zu viel Karneval haben mir wieder einen kleinen Knacks gegeben, und ich griff zum Naheliegendſten, zu Dr. Pleß' Pillen. Sie haben wieder geholfen. Auch habe ich die Pillen bereits an Bekannte empfohlen, die ſie mit demſelben Erfolg nehmen. Anſchließend kann ich ſagen, daß ich mit den Pillen ſehr zu⸗ frieden bin und——— allen Magenleidenden empfehlen kann, wenigſtens bei ähnlichen Beſchwerden, wie ich ſie habe. Sofortige Erleichterung Herr Herm. Bötefiſch, Kaufmann, Hildesheim, Hoferweg 27, ſchreibt am 3. Mai 1936: Durch die hieſige Bahnhofsapotheke bezog ich eine Schachtel Dr. Pleß' Pil⸗ len gegen Magenbeſchwerden. Der Er⸗ olg war ſo überraſchend, daß ich ſo⸗ ort Linderung bekam, die Beſchwer⸗ en haben ſich zu meiner Freude nicht wieder eingeſtellt, und werde ich die Pillen, wo ich kann, als vorzüglich empfehlen. Dieſe Zuſchriften, welche bei uns im Ori⸗ ginal vorliegen und jederzeit eingeſehen ſich als—— Ras z fettanns von Magenbeſchwerd f hwerden au Grund überſchüſſiger Magenſäure erwieſe Pillen gerantiert mnſchülmfch, Bevor 15 ſien—2— welche an den hier angeführten Beſchwerden leiden, empfehlen, das Ueb —*+* e leichte Schulter zu nehmen, ſondern rechtzeit*—*—— ir wünſchen, daß Dr. Pleß' Pillen recht viele ⸗ öſung von ihren eſchwerden bringen—— BDr. Pleß en ſind fo gut, daß ſie nachgeahmt werden. Achten Sie daher beſonders auf den Plefſ“ und auf die gelbblaue Packung, dann haben Sie auch Dr. Pleß“ Pinen ſind nur in Apotheken erhältlich. In Anpaſſung an die liniffe wurde der Preis für die achtel aͤu 55 5 Siett. Vehn Wase, Derfa⸗iisessderf l. ſen —————————— Mannheim—„Hakenkreuzbanner“ 1. Sepkember 1930 Die neuen Planken ſtehen er Werdegong der Schõnsten Stfobe Nann- eirns— Dõs neue Turmhàus àlSs Krönung 7 Oben: Eine Höhenaufnehme von den Arbeiten àᷣm plankenduichbruch, Blicæ àuf die Trümmerstötte, àuf der sich jetzt das neuerbaute Turfmhäus erhebt . Unten: in luftiger Höhe bei den Aufbauòfbeiten Rechts oben: 5 Woôssefturm-Vorplatz nach der Umgestõltung mit Blicæk duf die neuen pPlanłken Nebenstehend: 50 sshen die pPlönłken früher dus.. Rechts unten: Der neue Weg ins Herz der õstàdt. Im vVordergrund die Krönung der neuen plonłken— dqs Turmhaus Aufn.: Franck(), Archivbild(4 4 4 1 — Künſtlert Ausdruc en. Schi ene in d eres üb. nicht ein als die i finden. meint, h nen, den leben un ſich leide da ceſe das Geſe inneren allem ſte eborene rückt d Stempel aft farb izler d nen Ko Dieſes auch für erſcheine die beſo ernſthaft löſt die Aufgabe. größtmö machung Rahmen ihren S und tre Weiſe. dieſer v Entwickl der Bü beim D ſtrativen — 2 im hohe in die L li beh lichen 3 allem L at erzhaft machen lich ſtim 7 8* 5 —4 malte Waſſerbt voller, i als erſt Schaffe Mag die Eig Ausdru Koſtüm Ausfüh Weſen kleinen, ſie aus Bauern unverfé en vo Fabuli⸗ die Fe und Pi ihre 8 Illuſtri ſchieren Figure mut ve läßt ſie Blutes erſteher und W in der eit fri f und fangen tung 3 toriu ihre N zer 193d Mannheim Die deutſche Feau 1. September 1936 und Bei einer Mannheimer Künſtlerin zu Gaſt Urbeiten, die zum Herzen ſprechen/ Die Schöpkerin des Gitters am neuen piankenkatkee erzählt ſich in all ſeinen Teilen als ein künſtleriſches Handwerksſtück unſerer Zeit. Durch dieſe Art Heute wird der erſte Teil des neuen Planken⸗ turmhauſes eröffnet. Wir haben aus dieſem An⸗ laß einen Beſuch bei Zenta Zizler gemacht, die 32 prächrige Gitter an dem Balkon entworfen 0 Das Kennzeich⸗ nende an, der jungen Künſtlerin Zenta Zizler, die mit dem in Kupfer getriebenen Gitter am neuen Plankenbau in Mannheim unſexer Stadt ein zeitlos ſchönes Stück edler Handwerkskunſt ge⸗ ſchenkt hat, iſt jenes raftlos vorwärts⸗ drängende Suchen, 23 das ihr gemeinſam iſt mit rechten Künſtlern, die ernſthaft und ehrlich um die beſte Ausdrucksform ihres künſtleriſchen Erlebens rin⸗ 5 Schöpferiſche Unxuhe, die das eben 363 eſ⸗ ene in der nächſten Minute durch ein noch eres übertrumpfen will, ließ ſie bis heute noch nicht eine beſtimmte Form der Darſtellungskunſt als die ihrem Weſen am meiſten entſprechende finden. Man ſieht einige Gemälde von ihr und meint, hier offenbart ſich ihr eigentliches Kön⸗ nen, denn man erkennt in den Porträts, Still⸗ leben und Landſchaften die Künſtlerhand, die ſich leidenſchaftlich mit den Dingen ausein⸗ das efch und eine ſtarke Eigenwilligkeit, die das Geſchaute in der Wiedergabe nach eigenen inneren Geſetzen künſtleriſch umdeutet. Ueber allem ſteht eine aus unbeirrbarem Farbgefühl ehorene Harmonie in der Farbgebung und rückt den Bildern einen ſehr perſönlichen Stempel auf. Sie mögen zart getönt oder leb⸗ Phantaſie und ließ der Geſtaltungsfreude an eigenen Gedanken und Eingebungen freieſten Spielraum. Die Vielſeitigkeit ihres künſt⸗ lexiſchen Empfindens, das ſie— zu den ver⸗ ſchiedenſten Gebieten der arſtellungskunſt 3— ließ ſchließlich auch den Drang zur Ge⸗ taltung des Ernſten, Monumentalen in ihr erwachen. Naturſtudien und das Studium deko⸗ rativer Elemente in Berlin und Nürnberg unterbauten das vorhandene Können nach die⸗ ſen Richtungen hin. Ihre Gemälde und Por⸗ 2. der Kompoſition, die ſchematiſch auf der Grund⸗ lage ſtets wiedertehrender Dreiecksformen auf⸗ gebaut iſt, wurde jegliche ſtörende Unruhe vermieden, und leicht und frohlebendig be⸗ wegt ſich in klaren Linien der kurfürſt⸗ liche Jagdzug mit Jäger und Hirſch, mit Hunden und Buben, mit Pferd und Gefolge am Auge vorbei. Bei der Umſetzung des Entwurfes in Kupfer ——— 3 Ce.e. Ein kleiner Ausschnitt aus dem Jagdzug Karl Theodors: Die Kutsche mit den bamen im Jagdgefolge träts entſtanden hauptſächlich in dieſer Zeit. Immer wieder aber greift ſie zur Illuſtration zurück und ſucht ſie menſchlich zu vertiefen, was ihr denn auch ſchönſtens gelingt. Der Entwurf zu dem Gitter am Planken⸗ kaffee, der ſie vor eine ſcheinbar völlig neue Aufgabe ſtellte, entſpricht durch ſeine einpräg⸗ 15 farbig ſein: die Sicherheit, mit der Zenta fam erzählende, bewegte Darſtellung im Grunde izler die Farbenſkala meiſtert, gibt auch küh⸗ nen Kompoſitionen ausgeglichene Schönheit. Dieſes ausgeſprochene Farbentalent läßt ſie auch für und Koſtümentwürfe geeignet erſcheinen. Sie zeigt einige Blätter, auf denen die beſonderen i des Theaters ernſthaft aufgeſpürt und klar erkannt ſind. Sie löſt die an jeden Bühnenbildner herantretende Aufgabe, auf gebundenem dreiſeitigen Raum größtmögliche Wirkungen der äußeren Auf⸗ machung zu erzielen und damit mehr als nur Rahmen und Hintergrund zu ſchaffen, in ihren Skizzen auf eine ſehr ſympathiſche trotz aller Lebendigkeit zurückhaltende Weiſe. Wünſcht man nun, im Angeſicht dieſer vielverſprechenden Blätter, die weitere Entwicklung der jungen Künſtlerin möge ſich lueber die Handwerkskunſt/ ſtrativen Zeichnungen ſofort revidiert. Kleine Koſtbarkeiten gibt es dabei zu entdecken: Kind im hohen Gras, das mit ungeſchickten Fäuſtchen in die Luft greift und als anſpruchsloſe, zärt⸗ lich behandelte Strichzeichnung in ſeiner köſt⸗ lichen Schlichtheit den ganzen Sommertag mit allem Licht und allem Duft erſtehen läßt— gerzhaffe charakteriſierte Volkstypen von echter, erzhafter Prägung, die fröhlich und heiter machen und hinterher noch ein 1 nachdenk⸗ lich ſtimmen— entzückende bunt und luſtig be⸗ Schubberelit Zeichnung: Zenta Zizler(3) malte Federzeichnungen als Reiſebilder aus Waſſerburg am Inn— eine bunte Fülle reiz⸗ voller, illuſtrativer Bilder hat Anſpxuch darauf, als erſte Ernte eines jungen, zukunftsträchtigen Schaffens gewertet zu werden. Mag man bei den Gemälden Zenta Zi lers die Eigenwilligkeit, mit der ſie ihrer Auffaſſung Ausdruck verleiht, bewundern, mögen ihre Koſtüm⸗ und Bühnenbilder wegen der ſtilvollen Ausführung gefallen, ihr eigenſtes frauliches Weſen— ſo will mir ſcheinen— liegt in der kleinen, beſcheidenen Illuſtration. Hier ſchöpft ſie aus dem Vollen. In die Kinderköpfe und Bauerndirnen legt ſie ihr Frauentum, daß ſie unverfälſcht und klar durch die Augen zum Her⸗ en vordringen. Die Luſt am zeichneriſchen Habulieren, die Zenta Zizler, kaum daß ſie recht die Feder halten konnte, auch ſchon Bleiſtift und Pinſel in die Hand drückte und ſchließlich ihre Lebensgeſtaltung beſtimmte, iſt beim Illuſtrieren ſo recht in ihrem Element. Mit ſchier mozartiſcher Gelöſtheit tanzen die kleinen Figuren über das Papier, mit rokokohafter An⸗ mut verneigen und verbeugen ſie ſich. Und läßt ſie gar den Schuß kräftigen bayeriſchen Blutes bei ihren Zeichnungen mitſprechen, ſo erſtehen da prächtig charakteriſierte Männlein und Weiblein, die geradewegs vom Markttag in der Kleinſtadt in die Stube verfrachtet er⸗ ſcheinen.* Von ihrem Werden erzählt Zenta Zizler, die ſeit früher Jugend in Mannheim beheimatet iſt und hier auch ihre erſten Anregungen emp⸗ fangen hat, daß ſie die entſcheidende Ausrich⸗ tung zu ihrer Arbeit in München bei Pre⸗ torius erhalten hat. Er unterſtrich bewußt ihre Neigung zum freien Schaffen aus der och recht eigentlich ihrer künſtleriſchen Fabu⸗ lierfreude. Die Idee des Oberbürgermeiſters, in dieſem Gitter den Jagdzug Karl Theodors darzuſtellen, wurde denn auch von 3 Zizler mit ſehr viel Freude aufgegriffen. n monatelanger Arbeit entſtanden nun die Entwürfe, die natürlich von vornherein für die Umſetzung in Metall gedacht waren. Dabei ſollten ſie, dem Motiv entſprechend, den Geiſt des Rokoko in ſich tragen, ohne dabei nach⸗ ahmend dem damaligen Stil zu verfallen. Die Umſetzung dieſer Überlegungen in die Tat hat ſich beſtens bewährt. Bei aller aufgelockerten Rokoko⸗ freudigkeit trägt die Kompoſition durchaus mo⸗ dernen Charakter und das fertige Werk zeigt Handwerkliche Treue und Formenſchönheit machen die guten Erzeugniſſe alten Handwerks zu Kunſtwexken, Ob es Wirtshausſchilder, Gitter oder Beſchläge ſind, immer iſt der Werk⸗ ſtoff durchdrungen von einer Naturvorſtellung und daraus geflaltet Das gute handwerkliche Stück zeichnet ſich aus durch jenes Leben der orm und Oberfläche, das eben nur die ſchaf⸗ ende Hand vexmittelt. Mit dem Erſcheinen der Technik, der maſchi⸗ nellen Werkſtofformung zu einem praktiſchen Zweck ſpalteten ſich merlwürdigerweiſe Werk⸗ treue und e Ausdruckswille. Auf kunſthandwerklichem Gebiet ſehen wir maßloſe Verwirrung und ein Zurückgreifen auf alle möglichen„Stilarten“. Formen der Renaiſſance und Gotik überſchwemmen die Architektur. Die Tradition iſt mißverſtanden, es ſind übernom⸗ mene, nicht mit neuem Leben gefüllte Formen. Der moderne, das heißt klar denkende, ehrlich empfindende Menſch wendet ſich mit Entſetzen von dem manierierten Formenkram ab. Aber wo es ſich um die perſönliche Um⸗ K0 der Menſchen handelt— ſcheint die eſthelit des Stahlrohrs nicht zu genügen. In erwies ſich, daß die einfachſte Ausführung die ſchönſte ſei. Nach einigen Verſuchen konnten all dieſe Fragen durch die kameradſchaftliche Zuſammenarbeit der jungen Künſtlerin mit den beiden tüchtigen Handwerkern Vater und Sohn Guigue ſehr glücklich gelöſt werden. Für ungefähr ein Vierteljahr hat Zenta Zizler das Atelier mit der Werkſtatt vertauſcht und die fünſtleriſche Oberleitung über das ihr ſehr am Herzen liegende Werk über⸗ nommen. Handwerker und Künſtler rangen gemeinſam um den lebendigſten Ausdruck in jedem einzelnen Teil des Flachreliefs. Das fertige Werk belohnt ihre Mühe: Es iſt gut und ſchön geworden. So hat eine Frau mitgeholfen, das Bild un⸗ ſerer Stadt weſentlich zu verſchönern. Sie weckte ſchöpferiſche Kräfte im Handwerk und läßt in ihrer Arbeit zukunftsdeutend erkennen, daß im Zufammengehen von Handwerker und Künſtler ſich der Umbruch vom techniſierten Maſſen⸗ zum edlen Handwerksſtück M wird. E. von Zenta Zisler der Heimſtätte, dem Hausgerät vermißt er die Liebe der formenden Hand. Jetzt— da die Wände gereinigt ſind von unperſönlichem Wuſt, wendet er ſich vom ſchlechten Maſchinenerzeug⸗ nis ab, umgibt ſich mit Töpferkunſt, guten hige Wärme Stoffen, will wieder die gei⸗ tige Wärme eines guten Bildes ſpüren. Denn ſolang der Menſchlebt wird irgendwie ein Former oder Dichter in ihm ſtecken. * Es iſt nun am neuen Plankenkaffee dem Mannheimer Kunſthandwerk eine neue Auf⸗ f geſtellt worden. Der Stoff behandelt eine e iter⸗graziöſe Angelegenheit aus der Geſchichte annheims„Der Jagdzug des Karl⸗Theodor“. Es war ein Probieren mit dem Material, ein Geſtalten aus dem Entwurf heraus, der wieder nur im Material gedacht war. Es wurden die einfachſten Ausdrucksmittel angewandt, alles aus der Natur heraus geſtaltet, die ja, richtig gefehen, d. h. im großen geſehen, alle e nfachen und klaren Formelemente in ſich birgt. Es hat viel Freude gemacht, in der Werkſtatt zu ſtehen, und hoffentlich erfüllt die fertige Arbeit ihren Zweck und Sinn. Gut ſchlaten im hübſchen Schlafgeand Schutz vor kühlen Hächten kin Schnupfen, der ſich verhüten läßt Zu den praktiſchen Modekleinigkeiten, die Schäden verhüten und zur Behaglichkeit we⸗ ſentlich beitragen, zählen Bettjäckchen. Zu ihrer 7 8++ 23——— 9 2 9051 70 N Pliederfarbene Bettjäckchen aus doppelter Waschseide mit durchsteppter Watte-Zwischenlage Anfertigung genügt ein hübſcher Stoffreſt, den man am beſten farblich friſch und aus ſolchen Geweben wählt, die ſich leicht waſchen und plätten laſſen. Kretonne, Flauſch, Kunſtſeide, Seide und auch feingemuſterte Baumwollfla⸗ nelle werden dazu am liebſten genommen. Die dünnen Stoffe ſchneidet man doppelt zu und fügt Watteeinlage zwiſchen, die man kreuzweis durchſteppen und auch nur an den Nähten be⸗ feſtigen kann. Einfache Kimonoformen mit langen, breiten Aermeln werden mit gezogenen Stoffrüſchen umrandet und mit einer Schleife oder einem dekorativen Knopf vorn geſchloſſen. Hübſch zur Verzierung iſt auch Seidengarn⸗ oder Wollfädenhäkelei in breiten, mehrfachen Reihen. Bettjäckchen, die man gleichzeitig morgens zu Hauſe und zum Friſieren tragen möchte, haben richtige Weſten⸗ und Bluſen⸗ formen. In der erſten Art fügt man ihnen Kragen und Revers beliebiger Art an, beran⸗ det ſie bei Verwendung einfarbiger Stoffe mit dunklerem oder geblümtem Rand und auch die Schmuckknöpfe damit. Bei den Blu⸗ ſenformen iſt, wenn Wattezwiſchenlage vorge⸗ be biih Stepperei der beſte Schmuck. Statt es bisher üblichen Umlegekragens wählt man diesmal einen kleinen Stehkragen, der auch ge⸗ öffnet getragen werden kann und damit jedem Wärmebedürfnis Rechnung trägt. Wichtig bei allen Bettjäckchen 11 daß ſie unten nicht zu feſt auf Taille gearbeitet werden, denn beim Schlafen würde ein enger Schluß ſtören. Bevorzugt man, jetzt Zeit, für ſolche aus wärmeren Stoffen zu ſorgen. Neu hierfür ſind durchgehend ge⸗ Schlafanzüge, dann iſt es ſchnittene Formen, die wie Turngnzüge mit iangen Beinkleidern ausſehen. Sie werden mit kleidſamem, runden Umlege⸗ ragen gearbeitet und ſo durchgeknöpft, daß man ſie auch ausgeſchnitten tragen kann. Gut wirken ſie aus einfarbigen Stoffen, deren Flä⸗ chen durch Bieſen aufgeteilt werden. Dadurch erübrigt ſich andersfarbener Ausputz. Für zweiteilige gibt es nach der Figurenſtärke ſich richtende Formen aus geſtreiften, geblümten und gepunkteten Stoffen mit einfarbigen Auf⸗ ſchlägen, Taſchen oder nur Blenden.„Nimmt man weiter lieber Kunſtſeide oder Seide zum herbſtlichen Schlafanzug, dann wird man wenigſtens Rücken⸗ und Vorderteile der Jacke mit Watte⸗Zwiſchenfutter verſehen. Zum Aus⸗ putz der letzten Art ſind Handſtickereien in Durchbruchtechnik oder mit großflächigen Spann⸗ und Dickſtichen in zum Stoff paſſender oder abweichender Farbe beliebt. Auch dickge⸗ ftickte Monogramme ſehen gut aus. der Abſatz ijt ſchuld Neue Schuhe ſoll man nicht auf den Tiſch ſtellen; ein Sprichwort will wiſſen, daß dies Streit' nach ſich zieht. Wenn ſchon, Ich mußte mir die beiden kleinen, hochgeſtielten Marter⸗ inſtrumente aus der Nähe beſehen. Ein Lexi⸗ lon vervollſtändigte das Stilleben. Schubra. Schücking— Schuh— hier, bitte, was ſteht hier unier Schuh?„Die Schuhform muß dem ana⸗ tomiſchen Bau des Fußes angepaßt⸗ſein, was bei den modernen Schuhen meiſt nicht der Fall iſt. Unrichtige Schuhform veranlaßt Nagel⸗ krankheiten, Verkrüppelungen der Zehen, Platt⸗ fuß, Schwielen und Hühneraugen. Falſch iſt auch der ſchmale, hohe Abſatz der Damenſchuhe, der keine Trittſicherheit bietet und den Fu überſtreckt.“ Da haben wirs. Schwarz auf wei für jetzt und kommende Geſchlechter aufgeſchrie⸗ ben. Ich zähl auf:„Plattfuß, Schwielen, Hüh⸗ neraugen...“ Die Schuhe glänzen ungerührt und treiben weiter ihr Unweſen an Frauen⸗ und Mädchenfüßen. Der lexikongeſchulte Blick beobachtet eilende Frauengeſtalten. Junge Füße hüpfen über das Pflaſter. Beſonnen ſchreitet der Frauenfuß und langſam und ruhig macht Mütterchen Schritt für Schritt. Unter den hüpfenden Füßen ſind ſolche, bei denen Jugendluſt den Schritt be⸗ ſchwingt, daß man geradewegs mitmarſchieren möchte in eine lachende Stunde. Der Mädchen⸗ fuß ſtreckt ſich und dehnt ſich wohlig im flachen Schuh und wohlgebettet liegen die Zehen. Welch unbelümmertes Jungſein liegt in dem federn⸗ den Gang! 7 Tik— tak, kommt es jetzt um die Ecke in lu⸗ ſtig klapperndem Trab. Tik— tak, zögernd wird der Schritt und hält ein. Wieſo kann ein Zigar⸗ mode in schwarz rengeſchäft ein junges Ding zum Schaun und Raſten veranlaſſen! Ach, ihr guten Zigarren, um euch geht es diesmal nicht. Verſtohlen ſchiebt ſich eine Ferſe aus dem Schuh. Schamhaft fol⸗ gen die Zehen und vorſichtig pendelt der dünn beſtrumpfte, arg verdrückte Fuß in dex lindern⸗ den Luft. Verlaſſen und ein wenig ſchief äugt der Schuh von unten herauf. Sein Opfer kann ihm nicht entgehen. Kleines Intermezzo— oft geſehen im Wirtshaus und Tanzſaal, im Haus⸗ gang und in der Straßenbahn, an Schaufen⸗ ſtern und auf Ruhebänken— erzählt vom Lei⸗ denkönnen der Frau. Welch falſches, eitles Leid! Dreihundertundzwanzig Füße von einhundert⸗ ſechzig Frauen zählte ich an dieſem Tag. Drei⸗ undvierzig und nicht mehr von dieſen Frauen gingen leicht und beſchwingt in geſundem, veſ⸗ ſendem Schuhwerk. Die traurige Bilanz: Zwei⸗ hundertvierundreißig weibliche Füße verdorben oder auf dem beſten Wege dazu. Da ging ich hin und tauſchte meine Schuhe um. Man gab mir ein ſtabiles Schuhpaar für die beiden eitlen Dinger und ich nahm es dank⸗ bar an. Wem aber mehr an modiſchen Geſetzen als an ſeiner Geſundheit gelegen iſt, dem ſei als letzter Trumpf verraten: Die neueſte Schuhmode bringt für den Herbſt und Winter flache, breite Blockabſätze, die nicht nur den geſundheitlichen Forderungen des Fußes entſprechen, ſondern auch ſchön und elegant ſind. Sogar ſich zum niedrigen Schuh bekehrt. Na af0. und schwarzweig. Interessant ist der nahezu viereckige Blockabsatz Pressefoto(2) —— 3 5— ———————————— waren ——————————————————— Paris hat —————————————— 4 — ————————— — Mannheim Sport und Spiel 1. September 1936 „lleptun“ farlsruhe Vaſſerballmeiſter Nikar Heidelberg unterliegt im Entſcheidungsſpiel:1 Schriesheim mit ſeinen anziehungsreichen, herrlichen Waldungen iſt die jüngſte badiſche Gemeinde, die ſich unter tatkräftiger Unterſtüt⸗ ſeines Bürgermeiſters, Pg. Urban, eine vorbildliche Sommerbadeſtätte mit ſportgerech⸗ ten Ausmaßen geſchafſen hat. Kein Wunder da⸗ her, daß ſich dieſe ideal gelegene Erholungs⸗ ſtätte regſten Zuſpruchs erfreut. Abgeſehen hier⸗ von bekunden die Schriesheimer ein vorbild⸗ liches Intereſſe für ſchwimmſportliche Veran⸗ ſtaltungen, ſo daß ſich die Gauleitung nicht ſcheute, die Austragung der Gau⸗Waſſerball⸗ meiſterſchaft nach Schriesheim zu vergeben, wo⸗ mit ſie ſicherlich keinen ſchlechten Griff getan ba⸗ ben dürfte. Wohl an die 1500 bis 2000 begei⸗ ſterte Zuſchauer umſäumten am Sonntag das große Becken, als ſich die Mannſchaften von Nikar Heidelberg, TV 1846 Mann⸗ heim und SV Neptun Karlsruhe zum Endkampf um den Gaumeiſtertitel einfanden. T 46 Mannheim— Nikar Heidelberg:6 Unter Leitung von Gaufachwart Maher, Karlsruhe, wurden alle nach dem Gruppenſyeſtm ausgetragenen Kämpfe glücklich unter Dach und Fach gebracht, wobei der SV Neptun Karlsruhe ſich verdient den Meiſtertitel ſicherte. Nach der Ausloſung hatte zunächſt der TV 1846 gegen Nitar Heidelberg zu ſpielen. In dieſem Spiel überraſchten die Mannheimer nach der angenehmen Seite, ſo daß ſie durch Bieder⸗ mann und Ederle zur:0⸗Führung kamen, denen die Heidelberger zunächſt nur ein Tor entgegen⸗ ſtellen konnten, bis Veit ganz kurz vor dem Schlußzeichen für die Heidelberger Farben:2 erzielte. Hierdurch war eine Spielverlängerung von zweimal drei Minuten erforderlich, die nach der erſten Hälfte einen Stand von:3 aufwies. Doch dann erwies ſich Heidelberg dank des grö⸗ ßeren Stehvermögens als beſſer, ſo daß ſich die Mannheimer ſchließlich:6 geſchlagen bekennen mußten. Neptun Karlsruhe— TW 46:1 Im nächſten Treffen kam der TV 1846 mit Neptun Karlsruhe zuſammen. Karlsruhe, das erfahrenen Kämpfen in ſeinen Reihen hatte, fei⸗ erte hier überraſchenderweiſe ein kleines Schüt⸗ zenfeſt. Auf Grund ihrer an und für ſich härte⸗ ren Spielweiſe, beſſerer Ballbehandlung, denen noch die ſchwache Abdeckung der 1846er eine weitere, willkommene Stütze war, hatten dieſe ein großes Plus für ſich, das in insgeſamt neun Treffern zum Ausdruck kam Wäre Engel im Tor nicht ſo auf der Höhe geweſen, hätte es vielleicht gar eine zweiſtellige Niederlage gege⸗ ben. Das Ehrentor der 1846er erzielte Bieder⸗ mann durch eine prachtvolle Schraube, nachdem er durch Eberle infolge eines Freiwurfes den Ball blitzſchnell zugeſpielt erhielt. Das Endſpiel Sehr lebhaft ging es alsdann im Entichei⸗ dungsſpiel Nikar Heidelberg— Nep⸗ tun zu. Die Heidelberger, die die ganzen Schlußſpiele ohne ihre wertvollen Stützen Mi⸗ chelfelder, Heyer und Bergmann beſtritten, lei⸗ ſteten ſich hierbei allerhand Leichtſinnsfehler in Ballabgabe und Deckung, ſo daß ſie des vinken⸗ den Erfolges verluſtig gehen mußten. Die Nep⸗ tunsleute dagegen waren eiſern auf Sieg einge⸗ ſtellt und ſicherten ſich ſchließlich durch Bierhal⸗ ter, Brunthorſt und Kühle den Gaumeiſtertitel mit:3, während Müller, Heidelberg, durch einen zünftigen Strafwurf für ſeine Farben den einzigen Gegentreffer auf ſein Konto brachte. Erwähnt ſei noch, daß es infolge der harten Spielweiſe Freiwürfe„regnete“ und beiderſeits Eckbälle unausgenützt blieben. Damit fiel die Gaumeiſterſchaft erneut in die Landeshauptſtadt, nachdem der Karlsruher Schwimmverein als vorjähriger Gaumeiſter die⸗ ſes Jahr den Spielen fernbleiben mußte. kr. Bahn- und Straßenrennen im neich Wechſelvolle Kämpfe in Nürnberg, Düſſeldorf und Kottbus Krewer ſiegt in Nürnberg Auf der Radrennbahn Reichelsdorfer Keller in Nürnberg wurde am Sonntag vor einer And Zuſchauermenge der„Große Preis von Nürnberg“ für ausgefahren. Mit dem Kölner Krewer—4 der ſtärkſte Mann des achtköpfigen Feldes, der auch den erſten Lauf über 50 Kilometer knapp vor Schön und 045 an ſich brachte, und im zweiten Lauf „(50 Kilometer) hinter dem Düſſeldorfer Ifland den zeiden Platz vor Schön belegte. Zwiſchen den beiden Läufen gab es ein Punktefahren der Amateure, das der Augsburger Kindl vor Hiller(Nürnberg) und Mais(Nürnberg) ge⸗ wann.— Ergebniſſe: Großer Preis von Nürnberg: 1. Lauf, 50 Kilometer: 1. Krewer 44:32 Minuten; 2. Schön 30 Meter; 3. Prieto 380 Meter; 4. Ifland 600 Meter; 5. Snoek 650 Meter; 6. Gilgen 1900 Me⸗ ter; 7. Danholt 4700 Meter; 8. Wißbröcker 12 100 Meter.— 2. Lauf, 50 Kilometer: 1. If⸗ land 44:38 Minuten; 2. Krewer 40 Meter; z. Schön 180 Meter; 4. Gilgen 1400 Meter; 5. Snoek 1950 Meter; 6. Prieto 2320 Meter; 7. Danholt 7750 Meter; 8. Wißbröcker 14000 Me⸗ ter.— Geſamt: 1. Krewer 99.960 Kilometer; 2. Schön 99.720 Kilometer; 3. Ifland 99.790 Kilometer; 4. Snoek 97.400 Kilometer; 5. Prieto 27.300 Kilometer; 6. Gilgen 96.700 Kilometer; 7. Danholt; 8. Wißbröcker. VfR. Als Kampfpaarungen ſind getroffen: Bantamgewicht: Heß(Saar 05)— Bortt(VfR) Federgewicht: Fritſch(Saar 05)— Hoffmann(Vfgö) Leichtgewicht: Ollig(Saar 05)— Köbler(VfR) Weltergewicht: Puffay(Saar 05)— Schaarſchmidt(VfR) Mittelgewicht: Frey(Saar 05)— Mayer(VfR) Halbſchwergewicht: Morch(Saar 05)— Keller(VfR) entſchieden. Böttcher(Köln) 2 Lg.; 4. Moritz(Köln); 5. Kehlenbach(Solingen), beſter B⸗Fahrer. Eicken⸗ kranzfahrer, 60 Kilometer: 1. „Großer Preis von Düſſeldorf“ Im Grafenberger Wald wurde am Sonntag ein 100⸗Kilometer⸗Straßenrennen um den „Großen Preis der Kunſt⸗ und Gartenſtadt Düſſeldorf“ auf einer 5⸗Kilometer⸗Rundſtrecke mit ſtarken Steigungen und Gefälle durch⸗ geführt. Aus einer 10köpfigen Spitzengruppe wurde das Rennen im Endſpurt für den Kölner W. Meurer in:51:26 Stunden vor Paffrath (Solingen) mit einer halben Länge Vorſprung Die nächſten Plätze belegten: 3. W. Lohmann Düſſeldorf):39:20; 2. Harre(Dortmund) :42:00; 3. Müller(Elberfeld):42:14 Std. Bahnſchranke entſcheidet„Rund um Kottbus“ Bei guten Wetter wurde am Sonntag auf der 115 Kilometer langen Strecke Kottbus— Vetſchau— Kahlau— Senftenberg— Sprem⸗ berg— Kottbus zum ſiebtenmal das Vorgabe⸗ fahren„Rund um Kottbus“ durchgeführt. Rennen nahm leider einen etwas irregulären Verlauf, da 35 Kilometer vor dem Ziel, -Fahrer zu der B⸗Klaſſe aufſchließen wollten, das Rennen entſchied. einen unfreiwilligen Aufenthalt von über drei Minuten und ſtreckten die Waffen, ſo daß ſie der 5. September 1936 ein großer Spornag Saarländiſche Boxer und kurheſſiſche Fußballer beim VfR Sportverein Saar o5 iſt im Boxſport führend in Saar und Pfalz. Seine Borſtaffel, die ſieben Bezirksmeiſter enthält, eilt von Sieg zu Sieg. Dieſen Gegner hat ſich der VfR Mannheim für ſeine Boxſtaffel auf 5. September verſchrieben. Hier treffen alſo zwei Meiſterſtaffeln auf⸗ einander, denn Titelhalter in der badiſchen Vereinsmeiſterſchaft iſt der Das eine geſchloſſene Bahnſchranke als gerade die Die A⸗Fahrer hatten Aemisegger, Leichtgewicht NSZ-Rheinfront(8) Badens neuer Wasserballmeister SyV„Neptun“ Karlsruke Von links nach rechts: Kühle, Bierhalter, Brunkhorst, Diehl, Alexander, Falk, Wunsch. erſt 11 Minuten hinter den B⸗Fahrern das Ziel erreichten. Spurtſieger in•55:00 Stunden wurde Lohſe(Diamant Chemnitzm) vor ſeinem Klubkameraden Seiferth, Zerm Berlin), Pe⸗ ter(Forſt) und Steinkrauß(Berlin). In 206:00 Stunden kam mit Reichel(Chemnitzm) der erſte-Fahrer durchs Ziel. Kutſchbach gewinnt die 1. Etappe der„Rundfahrt durch Rumänien“ An der zum erſtenmal durchgeführten„Rund⸗ fahrt durch Rumänien“, die bei 12 Etappen über eine Geſamtſtrecke von 3000 Kilometer führt, beteiligen ſich auch die beiden Berliner Straßenfahrer Buſe und Kutſchbach. Bei der erſten Etappe von Bukareſt nach Focſani, die über eine Strecke von 240 Kilometer führte, 925 es gleich einen deutſchen Sieg durch Kutſch⸗ ach, der auch im Geſamtklaſſement den erſten Platz einnimmt. Aufn.: Privat fiiefer auch guter Krauler Auf ihrer Skandinavienreiſe ſtartete ein Teil der amerikaniſchen Olympia⸗Schwimmer am Sonntag in Oslo. Beſonders ſtarken Bei⸗ fall fand Olympiaſieger Adolf Kiefer, der die 200⸗Meter⸗Rücken in:40 vor dem Nor⸗ weger Karlſen(:48,4) gewann, außerdem aber auch zwei Freiſtilrennen als Sieger been⸗ dete. Ueber 200⸗Meter⸗Freiſtil benötigte er als Sieger vor dem Norweger Tandberg(:27,2) .24,5 Minuten. Die große Ueberraſchung war, daß der ſo überaus talentierte Amerikaner auch über 1500⸗Meter⸗Freiſtil 21:50,7 Minuten herausſchwamm und den beſten Norweger Egil Groſeth(21:51) hinter ſich ließ. Arthur Highland gewann die 50⸗Meter⸗Freiſtil in 25,7 Sekunden und Dorothy Schiller ſiegte im 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen der Frauen in „* O. jehn kuſtballone liegen im nennon Das 24. Gordon⸗Bennett⸗Rennen mit 3 deutſchen Ballonen Auf dem alten Warſchauer Flugplatz Moko⸗ tow erfolgte am Sonntag der Start zum 24. Gordon⸗Bennet⸗Rennen der Freiballone. Der polniſche Staatspräſident, Mitglied der polni⸗ ſchen Regierung und zahlreiche Vertreter der Diplomatie wohnten dem Start bei. Punkt 17 Uhr wurde als erſter der franzöſiſche Ballon „Maurice Mallet“ geſtartet, dann folgte ein belgiſcher und ſchließlich erhob ſich der deutſche Ballon„Sachſen“ in die Lüfte, der mit dem Führer Bertram und dem Begleiter Schu⸗ bert bemannt iſt. Als Nummer acht folgte der deutſche Ballon„Deutſchland“ und an zehn⸗ ter Stelle auch Ballon„Augsburg“, der nach⸗ träglich noch einer genauen Nachprüfung un⸗ erzogen worden war, die ſeine Rennfähigkeit nachwies. Die Ballone bewegten ſich zunächſt in ſüdöſtlicher Richtung. Vor dem Start hatte der deutſche Botſchafter Fritsch. Klamm, Oig. Bezirksmeister 1936, Halbschwergewicht Bezirksmeister 1936, Federgewicht Leichtgewicht Frey. Staub. Saarbezirksmeister 1936 Mittelgewicht Bezirksmeister seit 1926, Bantamgewich! Heh. Bezirksmeister u. Gaumeister 1936, Bantamgewicht kolpinghaus ſtatt. Puffa y, Bezirksmeister u. Gaumeister 1936, Weltergewicht von Moltke die Taufe der deutſchen Bal⸗ lone vorgenommen, der auch der Präſident des Aero⸗Clubs von Deutſchland, Wolfgang von Gronau, beiwohnte. Die drei deutſchen Neuſchöpfungen gelten als die gefährlichſten Gegner der Polen, da ſie mit ihren ſeidenen Hüllen und ſeidenen Netzen auch noch eine ge⸗ ringere Größe beſitzen als die polniſchen Fahr⸗ zeuge. Die Tribünen des Startplatzes waren um die Startzeit überfüllt und auch der weite Flugplatz war von Tauſenden von Menſchen dicht umſäumt. Soweit bisher Meldungen über die Sich⸗ tung der am Sonntag auf dem Warſchauer Flugplatz Mokotow zum Gordon⸗Bennet⸗Flug geſtarteten Freiballone vorliegen, ſcheinen die meiſten Bewerber in ſüdöſtlicher Richtung zu treiben und vorerſt eiwa auf der Linie von Warſchau nach Roſtow zu liegen. Die Paarungen verſprechen raſſige und zähe Kämpfe. Ganz große Kämpfer ſind Puffay und Fritſch; auch Heß muß man als Gau⸗ meiſter dieſer Klaſſe zuzählen. Die reſtlichen Kämpfer der Saar reichen im Können ebenfalls weit über den Durchſchnitt. Die VfR⸗ Staffel, die ſich der Schwere des Treffens bewußt iſt, liegt bereits m ſcharfen Training. Die Mannheimer haben am Abend des 5. September Gelegenheit, den deutſchen Kämpfern und Brüdern von der Saar zuzujubeln. Die Einzelbeſchreibung der Saarteilnehmer an dieſem intereſſanten Boxtreffen laſſen wird noch folgen. Die Veranſtaltung findet im Als Parallelveranſtaltung findet am gleichen Abend(um 17.30 Uhr) an den Brauereien ein Treffen zwiſchen der Liga des Vf R und dem Sportverein Wiesbaden, dem diesjährigen Aufſtiegs⸗ meiſter des Gaues 13, ſtatt. Hier ſtehen ſich wieder zwei der älteſten und traditionsreichſten Mannſchaften Süddeutſchlands gegenüber. Nach heißem Kampf erſt wird der Sieger feſtſtehen. ————— —————— ——— —————— 1 11 für 9oer Lohnford an den 2 — tüchtig m ee 4 unter 2 im Verlag Adreſſe u. im Verlag d Damen⸗5t zum 15. 9. 9 Friſeur H. 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In Ver⸗ dindung mit der Zählung werden die Feſtſtellungen über die nicht beſchau⸗ pflichtigen Hausſchlachtungen, und zwar getrennt nach Schweinen, Bul⸗ len, Kühen, Jungrindern, Käibern ſowie Schaſen und Ziegen, in der Zeit vom 1. 6. bis 31. 8. 1936 vörgenommen. Gezählt werden alle in der Nacht vom 3. zum 4. Sewtbr. ds. Is. bei jeder Haushaltung in Fütterung ſtehenden Tiere. Mit der Zählung iſt eine Ermittelung der Ab⸗ kalbetermine verbunden, wobei alle Kälber, die in den Monaten Juni, Juli und Anguſt 1936 lebend oder tot geboren wurden, anzugeben ſind. Wer vorſätzlich die Angaben, zu de⸗ nen er bei dieſer Zählung aufgefor⸗ dert wird, nicht erſtattet, oder wer wiffentlich unrichtige oder unvollſtän⸗ dige Angaben macht, wird mit er⸗ heblichen Strafen bedroht. Auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein verſchwie⸗ gen worden iſt, im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Viernheim. den 31. Auguſt 1936. Der Bürgermeiſter. zwangsversteigerungen Dienstag, den 1. September 1936, nachmittags 2½ Uhr, werde ich im hieſigen Kiradihrni Qu 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Klavier u. a. m. Denk, Gerichtsvollzieher. Mittwoch, den 2. September 1936, —— — Dr. Hella Noch mehrldhriget Ausbildunę im tõdtiichen Kronkenhꝭus Stettin, innere Abteilung, oͤn der UniversitàãtKinderłlinił Greifsv/ald und in der Kinderłliniæ des Bürgerhospitols Saòfbrucken, hebe ich meine praxis àls Fachürztin me Kinderkeankheiten in Mannheim, Goethestraße 6 eufsenommen. femsprecher 41054- Sprechzeit 1112 u. 15-17 Uhr Zugelesen zu àllen Erotzłkæen und eeenn Hoeffler 4 V Unser Geschäit befindet sich ab heuie Planken 2,. 6 Ha monie Metzger& Eberle Hlerrenschineiderei- Vniformen 3 Verzogen näach 6289 I.•6 Brelte-Strobe Artmur Heininser staatl. gepr. 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