Anzergenz Geſamtauflage: Die 12g9eſpalr. Millimeterzeile 19 Pf. Die ageſpgit. Minimeterzene im Textteil 45 Pf. Schwetzinger und Weinheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Milimeterzeile 4 e. Die 4deſpaltene Millimeterzeike im Textteil 18 Pf. Bei Wiederholung Nachlaß gemäß Preisliſte. Schluß der Anzeigen⸗Annahme: Frühaüsgabe 18 Uhr, Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, g 3, 14/15. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 35431. Zahlungs⸗ und Erfüllungsort Mannheim. Ausſchließl. Gerichtsftand: Mannbeim. Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 4960. Verlaasort Mannbeim. Donnerskag, 24. Sepkember 1936 GWerlag u. Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das„Hatkenkreuz⸗ Fanner“ Ausgabe 4 erſcheint wöchtl. 12mal. Be e Frei Haus monatl..20 An. u. 50 W. Trägerlohn; durch die Poſt.20 RM.(einſchl. 67,2 Pf. Poſtzeitungsgebühr) zuzügl. 72 Pf. Beſtell⸗ lohn; durch 70 RM.,—50,„Poſtzeitungsgebühr) zuzügl. tellgeld. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch d. höh. Gewalt) verbind., beiſebt feihi Mnſbr⸗ auf Thitichlviaung. MANNHEIM Nummer 445 6. Jahrgeing üh⸗Ausgabe A Fasserturm seine Getreuen ertieren wieder 1 —Schilder Sächen rt und schnell von -Wacker 3. 15, Tel. 20065 str. A2, Tel. 48920 33 0 rmann n Urlaub).— Chef Verantwortlich füt litiſche Nachrichten: ik und Handel: W. ung: Friedrich Karl ind Beilagen: i. V. s Haas; 5 Julius Etz; ſämtlich „Reiſchach, Berlm ſämtlicher Original/ Johann v. Leers, glich 16 bis 17 Uhr id Sonntag) witz, Mannheim Verlag u. Druckerel irektion:, 10.30 bis intag). Fernſpre Sammel⸗Nr. 3542 Heberling, Mhm. imtauflage leinſchl. usaabe) gültig. 6 0 0 0 96 7¹ 42 areeeneee neunhen me ee Flen jefe ruckerei n eeeenheeeeeenebeen 7 eine treue r, Schwe⸗ n zu sich ept. 1936. lgehörige. ., nachm. ztatt. 401% Der politiſche Tag Schweden erlebt in dieſen Tagen einen Re⸗ gierungswechſel. Die Wahlen zur zweiten Kammer des ſchwediſchen Reichs⸗ tages haben der Linken einen von ihnen ſelbſt nicht erwarteten Erfolg gebracht. Nicht allein, daß die Sozialdemokraten ihre 1932 er⸗ zielte Stimmenzahl um nahezu eine Viertel⸗ million erhöhten, auch die Kommuniſten ha⸗ ben weitere 22000 Stimmen für ſich geholt. Erſt vor wenigen Tagen wieſen wir in einem Leitartikel auf die drei ſkandinaviſchen Schlä⸗ ſer am Oſtſeeſtrand hin und unterſuchten die Frage, warum dieſe nordiſchen Völker noch nicht die vielen feinen Fäden, mit denen Mos⸗ lau ſie unaufhörlich und immer feſter umgarnt, jerreißen, bevor ſie zu einem ſtarken Seil ge⸗ worden ſind. Die Gefahr einer raſchen Ver⸗ ſrickung in die Moskauer Sphäre liegt nun um ſo höher, da ja auch der ſchwediſche Bauern⸗ verband mit ſeiner breiten Wählermaſſe ſich an die Seite der Marxiſten geſetzt hat und mit ihnen auf Gedeih und Verderb zuſammenzu⸗ ſchweißen droht. Glauben denn die Bauern wirklich daß ſie die Roſaroten von den Knall⸗ oten trennen und die neue Regierung aus einem rein ſozialdemokratiſchen Fahrwaſſer fernhalten könnten. Die Volksfrontbildung in anderen Ländern zeigt es doch, wohin die Völ⸗ ker zu ſteuern pflegen, die ſich zu eng an die Marxiſten anlehnen. Und die Sowjetagenten, die ſicherlich auch in Schweden ſitzen und die beſtimmt ihr gerüttelt Maß an Schuld an die⸗ ſem Wahlergebnis haben, wiſſen, was ihres Amtes iſt: Volksfrontbildung, Anarchie und ein Meer von Blut, in dem das nordiſche Hauerngeſchlecht untergehen wird, wie in Ruß⸗ land das flawiſche. Daß die Menſchen den Teufel immer erſt ſehen, wenn er ſie am Kra⸗ gen hat! 7* Während die Weltpreſſe und ihre Hinter⸗ männer das große Genfer Bankerottmanöver farten, um verſchiedene unliebſame Dinge leichter in Vergeſſenheit geraten zu laſſen, hat England wieder eine ſchwere Kriſenzeit durch⸗ zumachen. Die Araberunruhen in Pa⸗ läſtina ſcheinen ganz dazu angetan zu ſein, die engliſche Politik vor eine neue Geſchicklich⸗ kitsprüfung zu ſtellen. Es geht auf Biegen der Brechen. Es gilt, die Unruhen zu unter⸗ drücken, die nicht mehr da oder dort, alſo rein lolal, wie zu Anfang, ausbrechen, es gilt einer hanarabiſchen Erhebung einen Hebel vorzu⸗ chieben. Nicht umſonſt geht ein Truppen⸗ kansporter nach dem andern in den Nahen Hiten ab und nicht umſonſt tagt der Kabinetts⸗ gusſchuß in London. Wenn ſich erſt das Ara⸗ bertum Syriens und des Jrak an die Seite bder Araber Paläſtinas ſtellt, kann die engliſche Politik einen Stoß erleiden, von dem ſie ſich ſo ſchnell nicht mehr erholen kann. Es wäre dabei auch ſehr intereſſant, einmal eizuſtellen, wie weit der Nationalismus der Araber von außen her geheizt wird, mit ande⸗ en Worten, wie weit ſich Moskau in der Er⸗ öhung der durch die Judeneinwanderung ent⸗ fandenen Spannung beteiligt. Nicht etwa, um ben Juden entgegenzuarbeiten, ſondern um in den entſtandenen Unruhen dem Keimpilz gommunismus einen günſtigen Nährboden zu geben. Gerüchte kommen und gehen. Eine Be⸗ ftigung kann in dem Durcheinander von ara⸗ biſchen, lichen Intereſſen— vergeſſen wir nicht die große Oelleitung bei Haifa— nicht gefunden perden. Ein energiſches Einſchreiten Englands jüdiſchen, engliſchen und wirtſchaft⸗ würde ſicher manche Ueberraſchung auslöſen. Umweg über den ſjaag abgelehnt Genf, 23. September. Der Vollmachtenprüfungsausſchuß der Völ⸗ kerbundsverſammlung beſchloß am Mittwoch, der Verſammlung die Zulaſſung der abeſſiniſchen Vertreter vorzuſchlagen. Entgegen der Stellungnahme der Juriſten, die eine Befaſſung des Haager Gerichtshofes angeregt hatten, ſtellte ſich der Ausſchuß auf den Standpunkt, daß die Zweifel über die Gültigkeit der Vollmachten der Abeſſinier nach allgemeinen Rechtsgrundſätzen zu ihren Gunſten wirken, und daß ſie deshalb von den Arbeiten der Verſammlung nicht ausge⸗ ſchloſſen werden könnten. Die Völkerbundsverſammlung hat am Mitt⸗ woch in öffentlicher Sitzung mit 39:4 Stimmen bei 6 Stimmenthaltungen den Bericht des Voll⸗ machtenprüfungsausſchuſſes angenommen und Das nennen ſie Da nach Artikel 5 der Geſchäftsordnung der Verſammlung jeder Vertreter, deſſen Zulaſſung Widerſpruch findet, vorläufig an den Sitzun⸗ gen mit denſelben Rechten wie die anderen Vertreter teilnehme und die Entſchließung des Haager Gerichtshofes erſt in einigen Wochen vorliegen könnte, habe ſchließlich die Auffaſ⸗ ſung überwogen, daß die Anrufung des Haag keine praktiſche Bedeutung haben würde. Als beſte Löſung ſei deshalb der Vorſchlag angeſehen worden, die von der abeſſiniſchen Abordnung vorgelegten Vollmachten trotz des Zweifels, der über ihre Ordnungsmäßigkeit beſteht, als hinreichend zu betrachten, um dieſer Delegation die Teilnahme an der gegenwärti⸗ gen Tagung zu geſtatten. Dieſe Auffaſſung habe die einſtimmige Bil⸗ Schottische Garde jür Palästina machten entſtanden. Deshalb habe der damit die abeſſiniſchen Delegierten für die ge⸗ genwärtige Tagung zugelaſſen. Der griechiſche Delegierte Politis wies zin ſeinem Bericht darauf hin, daß kein Mit⸗ glied des Prüfungsausſchuſſes vorgeſchlagen hat, daß die Vollmachten als offenkundig nicht in Ordnung befindlich erklärt werden ſollten. Aber bei allen Ausſchußmitgliedern Zweifel an der Ordnungsmäßigkeit der ſeien Voll⸗ Aus⸗ ſchuß einen Augenblick daran gedacht, der Ver⸗ ſammlung die Einholung eines Gutachtens beim Haager Internationalen Ständigen Ge⸗ richtshof darüber vorzuſchlagen, ob angeſichts der gegenwärtigen Lage des Negus die frag⸗ lichen Vollmachten den Beſtimmungen der Ge⸗ ſchäftsordnung in der Weiſe genügen, daß die Inhaber dieſer Vollmachten als Vertreter eines Völkerbundsmitgliedes im Sinne des Artikels 3 Abſatz 1 des Paktes gelten könnten. „beſte Cöſung“ ligung des Ausſchuſſes gefunden, der dabei von der Erwägung ausgegangen ſei, daß ange⸗ ſichts der gegenwärtigen Lage in Abeſſinien der Zukunft in keiner Weiſe vorgegriffen werde, wenn man ſich mit der nur für die ge⸗ genwärtige Tagung geltenden Löſung begnüge. Die Abſtimmung Der abeſſiniſche Delegierte Taezaz machte Vorbehalte gegen die Begründung des Aus⸗ ſchußberichts, nahm die Schlußfolgerung aber mit Dank an. Der Aufruf der einzelnen Ab⸗ ordnungen ergab die Annahme des Berichts mit dem erwähnten Stimmenverhältnis. Mit Nein ſtimmten Oeſterreich, Ungarn, Albanien und Ecuador. Stimmenthaltung er⸗ klärten Bulgarien, Panama, Portugal, Siam, die Schweiz und Venezuela. Afghaniſtan, Bo⸗ livien und Chile haben an der Abſtimmung nicht teilgenommen. Weltbild(M) Der Herzog von Vork,-ein Bruder-des englischen Königs, besichtigt ein Bataillon schottischer Gardisten in Aldershot vor der Verschifiung nach Palästina. 95+-17•0 Mannheim, 24. September. In Genf hat man ſich in dieſen Tagen aus aller Welt zur 93. Tagung des Völkerbunds⸗ rates eingefunden, und neben der Redeflut, die ſich dabei in den pompöſen Räumen des neuen Völkerbundspalaſtes auf die wieder recht bunt zuſammengewürfelte Zuhörerſchaft ergießen wird, geht das vielſprachige Debattieren in der 17. Vollverſammlung des Völkerbundes ein⸗ her. Ob diesmal endlich etwas dabei heraus⸗ kommen wird? Wir glauben's nicht, vermuten vielmehr, daß die rechneriſche Bilanzformel nachher heißen wird: 9317-0. So paradox das auch klingen mag. Man könnte alſo über die jetzt in Genf wie⸗ der begonnene„Krebſerei“ zur Tagesordnung übergehen. Wenn wir das nicht tun, ſo nur deshalb, weil ſich aus den ſeltſamen Darbie⸗ tungen auf dem regelmäßig wiederkehrenden Välkerbundsjahrmarkt immer erneut inter⸗ eſſante Einzelheiten abheben, die deutlich die Untauglichkeit der Genfer Methoden dartun. Ein gutes Beiſpiel dafür iſt das Abeſſinien⸗ Problem. Schon im Juli blamierte ſich das Völkerbundsparlament, ſo gut es konnte, indem es jeder klaren Entſcheidung in dieſer Frage auswich. Anſtatt einfach die alte Wahrheit zu ſanktionieren, daß im Kriege die Geſetze ſchwei⸗ gen, anſtatt ſich eifrig der großen Aufgabe einer Neuordnung des Zuſammenſpiels der Völker hinzugeben, ſuchten die Väter des Genfer Bundes wieder einmal das Allheilmittel in der Vertagung aller unangenehmen Fragen. Viel⸗ leicht glaubte man, der arme Negus werde ſich freiwillig in ſein Schickſal fügen; auf jeden Fall aber vergaß man, daß ein Litwinow⸗Fin⸗ kelſtein die Rechnung ſtören könnte. Und er hat ſie jetzt geſtört. Getreu der Dar⸗ ſtellung, die einmal die Londoner„Times“ von ihm und ſeinen Konſorten gegeben hat:„Außen⸗ politiſch gleicht Sowjetrußland einem Nilpferd, das ſich in ſchlauer Weiſe ſtets unter Waſſer hält und nur Augen und Schnauze ſehen läßt. Niemand weiß, wie ſtark die Beſtie in Wirk⸗ lichkeit iſt und niemand kann für ihre Pläne und Abſichten garantieren.“ Nach dieſer Me⸗ thode hat ſich Sowjetrußland in den Völker⸗ bund eingeſchlichen und dann mit höfiſchem Lächeln ſeine erſten Tänze auf dem weſteuro⸗ päiſchen Diplomatenparkett gewagt. Nach dieſer Methode ſpielt Jud Litwinow⸗Finkelſtein auch jetzt in Genf wieder mit. Das wiſſen nicht nur wir Deutſchen, die wir durch die Nürnberger Anklagen gegen die Stehkragen⸗Verbrämung der niedrigſten Moskauer Inſtinkte beſonders hellſichtig geworden ſind. Das hat ſich allmäh⸗ lich auch in einigen Bezirken Europas herum⸗ geſprochen. So ließ ſich erſt geſtern die halb⸗ amtliche polniſche Nachrichtenagentur„Iskra“ aus Genf berichten, daß Litwinow eine erheb⸗ liche Rolle bei dem(inzwiſchen allerdings über⸗ holten) Beſchluß des ſogenannten Vollmachten⸗ Prüfungsausſchuſſes geſpielt habe, der bekannt⸗ lich erſt das Haager Tribunal anrufen wollte, um zu entſcheiden, ob der Negus und ſeine Be⸗ rater in Genf noch mitreden ſollen. Die pol⸗ niſche Agentur behauptet ſogar, Litwinow ſei der Verfaſſer des entſprechenden Antrages ge⸗ weſen. Seine Taktik bezwecke zweifellos, die vor allem von England ſo ſtark geforderte Fünf⸗Mächte⸗Konferenz unmöglich zu machen oder jedenfalls zu erſchweren. Moskau ſei ſich darüber klar, daß eine Einladung zu dieſer Konferenz an Sowjetrußland immer unwahr⸗ ſcheinlicher werde und fürchte deshalb, daß ein Erfolg dieſer Konferenz zu einer Schwächung des ſowjetruſſiſchen Einfluſſes auf Frankreich führen würde. Die Verweiſung der Frage an Mannheim „Hatenkreuzbanner“ den Haag oder gar die ſofortige Zulaſſung der abeſſiniſchen Delegierten in Genf mache da⸗ gegen die Hoffnung auf eine baldige Wieder⸗ beteiligung Jialiens an den Völkerbundsarbei⸗ ten zunichte, erſchwere die Vorbereitung der Fünf⸗Mächte⸗Konferenz und trübe dadurch die allgemeine internationale Lage. Das Spiel Litwinows in Genf— ſo heißt es in dem Bericht der„Iskra“ weiter— laſſe erkennen, daß die Lage der ſowjetruſſiſchen und franzöſiſchen Diplomatie in Genf ſich nunmehr getrennt haben. Während Frankreich den Ita⸗ lienern den Weg nach Genf ebnen wolle, ſuche Litwinow⸗Finkelſtein ihn zu verbarrikadieren. Es ſei klar, daß die Moskowiter mit allen Mitteln danach ſtreben, Frankreich zu iſolieren und damit in die bequemere Poſition ſeines einzigen politiſchen Partners zu kommen Wenn das ſo iſt— und wir zweifeln nicht daran—, dann braucht man ſich wirklich nicht zu wundern, daß auch diesmal die Entwick⸗ lung in Genf um keinen Schritt vorwärtsgeht. Dann iſt vielleicht auch die Vermutung gar nicht ſo abwegig, daß Jud Litwinow⸗Finkel⸗ ſtein zu den geheimen Kräften gehört, die den Negus in dieſen Tagen ganz plötzlich nach Genf führten. Die kataſtrophale Entſchlußloſigkeit der Völkerbundsinſtanzen hat dieſen„König ohne Land“ wahrſcheinlich noch darin beſtärkt, das⸗ ſelbe Ziel zu erſtreben, das ſich der Ruſſe aus ganz anderen Gründen geſetzt hat: mit Hilfe des halben Europas eine juriſtiſche und mo⸗ raliſche Verurteilung Italiens zu erreichen. Der Negus braucht einen ſolchen Erfolg ſeiner Bemühungen in Genf, um die Welt weiter mit ſeinen Anſprüchen„in Atem halten“ zu kön⸗ nen. Litwinow⸗Finkelſtein benötigt für ſeine finſteren Ziele ein gleiches Genfer Ergebnis, damit er Frankreich unter Druck ſetzen und Italien in den Schmollwinkel vertreiben kann, und damit er das von deutſcher Seite immer wieder herausgeſtellte Ziel einer gleichberechtig⸗ ten Neuordnung des Zuſammenlebens der — Großmächte hintertreiben nn. Eine Schande wär's, wenn das den ruffiſchen Stehkragen⸗Revolutionären auf dem Umweg über Genf gelänge! Aber wir müſſen es zu⸗ nächſt leider befürchten, zumal aus dem überraſchenden Ergebnis der ge⸗ ſtriggen Beratungen der Völker⸗ bunds⸗Vollverſammlung ein poli⸗ tiſcher Infantilismus und eine Weltfremdheit ſprechen, für die wir Deutſche einfachkein Verſtänd⸗ is haben. Da beſchließt dieſes merkwür⸗ Genfer Gremium tatſächlich, die Delegier⸗ es Negus ab ſofort zu den Völkerbunds⸗ beratungen zuzulaſſen, und dabei weiß doch die ganze Welt, daß das abeſſiniſche Land heute feſt in den italieniſchen Händen iſt und niemals wieder herausgegeben werden wird. Aber es gibt ſcheinbar immer noch eine Reihe von Mächten, die die Wirllichkeit nicht ſehen wollen, die ſich in Genf in einen Dornrös⸗ chenſchlaf einſpinnen laſſen und dabei von Dingen träumen, die ſie gerne möchten, die aber nicht vorhanden ſind. Es gibt offenſicht⸗ lich immer noch„Staatsmänner“, die ſich auch durch die ſchlüſſigſten Nürnberger Anklage⸗ reden nicht dazu bewegen laſſen, den Tat⸗ ſachen offen ins Geſicht zu ſchauen, die Wirk⸗ lichkeit ſo zu nehmen, wie ſie iſt, und die ſow⸗ jetruſſiſche Gefahr richtig zu erkennen. So⸗ lange ſich aber zahlreiche internationale Diplo⸗ maten widerſpruchslos zum Spielball welt⸗ fremder Gremien und dunkler Mächte machen laſſen, ſolange gewiſſe Regierungen das ſowjet⸗ ruſſiſche Nilpferd hegen und pflegen, ſolange „Das iſt Citwinows Werk“ Enirũsiung der Pariser Presse ũber die Genfer Enlv/iddlung Paris, 23. September. Die Pariſer Abendpreſſe ſieht in der Wen⸗ dung, die die Dinge in Genf genommen haben, einen böſen Schlag für die franzöſiſche Politik, der nicht zuletzt von Sowjetrußland in der Per⸗ ſon Litwinows geführt worden ſei. Die Sowjets beabſichtigen nach Anſicht der rechtsſtehenden „Liberté“, Wirrwarr anzuſtiften, um ſo den Zuſammentritt der Fünfmächtekonferenz, die als Eckſtein der franzöſiſch⸗engliſchen Diplomatie zu gelten habe, zu verhindern. Das„Fournal des Débats“ ſchreibt, Sowjetrußland ver⸗ folge beharrlich ſein Ziel, das europäiſche Durch⸗ einander zu verlängern. Der„Temps“ warnt davor, ein etwaiges Ausſcheiden Italiens in Genf auf die leichte Schulter zu nehmen. Mög⸗ licherweiſe würde das die Vertreter gewiſſer lich beunruhigen. Aber das treffe nicht auf die Nationen zu, die wüßten, daß die ſtändige tätige Mitwirkung Italiens für den Aufbau des Frie⸗ dens unerläßlich ſei. Das Fernbleiben Italiens auf Genf lähme bereits die Vorbereitung der Fünferkonferenz. daß bei weiterer Zurückhaltung Italiens die ge⸗ Konferenz überhaupt nicht ſtattfinden önne. Dolde moriams Unterwerfung Paris, 23. September. Der bisherige abeſſiniſche Geſandte in Paris, Wolde Mariam, hat ſich Dienstagnachmit⸗ Es ſei ſogar zu befürchten, zweitrangiger Mächte, die ſich einer neuen Kriegsgefahr ausgeſetzt glaubten, nicht ſonder⸗ itag in die italieniſche Botſchaft begeben, um ſich der italieniſchen Regierung zu unterwerfen. Japans China-Slotte alarmbereit Neuer Zwischentall in Schanghai/ Ein Toter, zwei Verletzie Schanghai, 23. September. Im Bezirk Hongkew kam es zu einem neuen chineſiſch⸗japaniſchen Zwiſchenfall. Eine Gruppe japaniſcher Matroſen wurde aus der Nühe be⸗ ſchoſſen. Ein Obermatroſe war ſofort tot, zwei Matroſen wurden verletzt ins Krankenhaus eingelieſert. Der vierte Matroſe blieb un⸗ verletzt. Die Japaner behaupten, daß die Attentäter eine Gruppe chineſiſcher Gangſter ſeien, von denen einer von einer japaniſchen Militär⸗ patrouille feſtgenommen worden ſei. Die an⸗ deren ſeien in der Dunkelheit entkommen. Der Bezirk Hongkew wurde ſofort von japaniſchen Truppen umſtellt, die niemand durchließen. Die Meldung über die Beſchießung einer Gruppe japaniſcher Matroſen in Schanghai wurde in Tokio, obwohl es Mitternacht war, durch Extrablätter auf den Stra⸗ ßen bekanntgegeben. Da die Lage ohnehin ernſt iſt, befürchten politiſche Kreiſe in Tokio, daß die japaniſche Regierung zu Maß⸗ nahmen gezwungen werden könnte, deren Auswirkungen auf die Beziehungen zwiſchen Japan und China noch nicht abzuſehen ſeien. Angeblich ſoll es ſich um einen planmäßi⸗ gen Ueberfall auf japaniſche Landungs⸗ truppen handeln. Infolge des Zwiſchenfalles hat der japa⸗ muß die Bilanz der Völkerbundsberatungen gleich Null ſein, ſolange wird aus keiner noch ſo gut gemeinten Reform des Genfer Bundes etwas Vernünftiges herauskommen, ſolange werden Abeſſinien⸗Debatten und Nichtein⸗ miſchungspakte ohne jeden Nutzen ſein. So⸗ lange iſt auch an eine deutſche Mitarbeit nicht zu denken. Um ſo zielbewußter geht die Politik des Führers ihren Weg. Im Bewußtſein unſeres klaren Rechtes, unſerer wiederhergeſtellten Stärke und unſerer ſteten Friedensbereitſchaft. Helmuth Wüst. niſche Marineminiſter ſeine Teilnahme an den Manövern abgeſagt. Man beurteilt die Lage ſehr ernſt. Das japaniſche Geſchwader in den chineſiſchen Gewäſſern iſt in Alarmbereit⸗ ſchaft verſetzt worden, um bei weiteren Zwi⸗ ſchenfällen ſofort einſatzbereit zu ſein. Die japaniſche Konzeſſion in Schanghai wird durch japaniſche Abteilungen, die durch Freiwillige verſtärkt worden ſind, geſchützt. madrid will Der Wunsch Azanas/ Caballero leistet Widerstand (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) Paris, 23. September. Die Pariſer Nachmittagsblätter berichten von einer zunehmenden Kriſe innerhalb der ſpani⸗ ſchen Regierung. Das Kabinett Caballero ſei zen mi a Depene u⸗ ſammengetreten, um über die durch das un⸗ aufhörliche Vordringen der nationalen Trup⸗ pen bedrohlich gewordene Lage für Madrid zu beraten. In den Berichten heißt es, daß der Präſident der ſpaniſchen Republik, Azana, den Mini⸗ ſtern den Rat gegeben habe, die Hauptſtadt den nationalen Truppen, die an der Talavera⸗ Front inzwiſchen bis auf 20 Kilometer vor Madrid vorgedrungen ſind, ohne Wider⸗ ſtand auszuliefern. Miniſterpräſident Caballero habe ſich dieſem Vorſchlag Azanas aber energiſch widerſetzt und erklärt, der Re⸗ gierung ſtünden genügend Truppen zur Ver⸗ fügung, um die Hauptſtadt zu verteidigen. Eine endgültige Entſcheidung ſcheint noch nicht gefallen zu ſein, doch glaubt man, daß der 24. Septembe Schwediſches fabinett zurück Stockholm, 23. Septe Die ſchwediſche Regierung hat am Mi vormittag ihren Rücktritt erklärt. Der hat den Führer der Sozialdemokratiſchen tei, Hanſſon, mit der Kabinettsbildung h tragt. Hanſſon hat den Auftrag angeno In ürze Der deutſche Militärattaché in Prag, O im deutſchen Generalſtab Erich Tſchunke in der vergangenen Nacht im Sang „Weißer Hirſch“ bei Dresden, das er zer Erholung aufgeſucht hatte, infolg ſchweren Lungenentzündung im Alter 9 Jahren verſchieden. dritten Tage ungewöhnl en Abſchnitt get lleineren Gefecht Vorbereitune littwoch getroff aß eine Ent eht. Ob ſie ge un ſie überhar 9 freien Durch Reichsaußenminiſter von Neurath ſtat cht vorherzuſag Mittwoch der Budapeſter reichsdeutſchen 5 einen Beſuch ab. 1* Der Völkerbundsrat wird ſich auf ſei genwärtigen Tagung nur kurz mit D Fragen beſchäftigen. Auf der Tageso des Rates ſteht nur der deutſche Krieg beſuch in Danzig. er Angriff, 1 Laufe des 2 vorgetrager auf dem lin durch den ũ * Geländeger Bayonne, wie alle anderen franzöſi ran Grenzſtädte, iſt von ſpaniſchen Flüchtli eeenden vor allem aus Bilbao, geradezu überſchwe Unter ihnen befinden ſich viele Kampft mer in Uniform, die des Bürgerkriegs drüſſig geworden ſind. Die Enteigung und Aufteilung des 1 wirtſchaftlichen Beſitzes im roten Spa wird, wie aus Madrid verlautet, beſchleu durchgeführt. ten dieſe St Geſamtangr nfeld, im Si lüchtern, etwe e ſeine rücht altmärſchen Dabei legte ei ment in 24 Stu ganz außerorden mehrfach geſchi und den Umſtand wader, die kapitulieren kommuniſtiſch⸗anarchiſtiſche Einfluß im K nett Caballero das Uebergewicht behalte wird, d.., daß ſich die Regierung für ein Kampf bis zum Letzten entſcheidet. er Morgen! 4— W 437004 eie en e ormittagsſtund FIcharſer beitiſcher Proleſt f Wen kchner ehreren Ge Gegen die Bolſchewiſierung— ſi London, 23. September.(HB⸗Fun Die Great Southern Spain Railway C pany in London teilt mit, daß die Kontrole über die in ihrem Beſitz befindliche füdſpaniſche Bahn von den örtlichen Eiſenbahnarbeiter übernommen worden iſt, unter ſtillſchweige Duldung der ſtaatlichen Behörden. Die Beg der britiſchen Geſellſchaft ſind gezwungen erbitterte Kämp den, unter den herrſchenden Bedingungen d Wodſtaffeln 985 Land zu verlaſſen. Bewunderung⸗ Vom britiſchen Geſchäftsträger und der b Seit drei Ta⸗ tiſchen Eiſenbahngeſellſchaft iſt bei den Mab en der Behörden Proteſt erhoben worden. m Einſatz der beiderſeitige e Kampfhand! onnenwetter mungen beider ſiatten, und mi erſeitigen K Hinterland —————————————————————————————————————— Georg Fraſer:„Neun Offiziere“ im Bremer Gchauſpielhaus Das Bremer Schauſpielhaus brachte in der Reihe ſeiner diesjährigen Uraufführungen ein Schauſpiel heraus, das durch die gegenwär⸗ tigen Ereigniſſe in Spanien eine erſchütternde Aktualität erhält.„Neun Offiziere“ von Georg Fraſer ſpielen zur Zeit des Boxeraufſtan⸗ des in China. Wie auf einer Inſel leben die Angehörigen der fremden Mächte im Geſandt⸗ ſchaftsviertel in Peking, umbrandet von der gelben Flut, die mit abgründigem Haß immer von neuem gegen die fremden Eroberer an⸗ ſtürmt. Wer in die Hände der Chineſen fällt iſt verloren. Gegenüber dieſer Gefahr muß alle Rivalität der Nationen untereinander ſchweigen. Es gibt nur noch das abſolute Zu⸗ ſammenſtehen, die bedingungsloſe Verteidi⸗ gung oder den Tod für alle. In ſolcher Not brechen die Urinſtinkte des einzelnen unter der Maske diplomatiſcher Höflichkeit hervor. Georg Fraſer hat es verſtanden, die Vertre⸗ ter der einzelnen Völker durch wenige, aber beſtimmt hingeſetzte Striche zu umreißen. Da iſt der Engländer der kühl und intelligent alle Vorteile für ſich ausnutzt, um ſich doch im ge⸗ gebenen Moment als Gentleman zu erweiſen, da iſt der befähigte, beſinnliche Deutſche, der raſſebewußte Japaner, der Ruſſe, der Oeſter⸗ reicher— keiner kann und will, bei aller Ka⸗ meradſchaft, ſeine Herkunft verleugnen. Der eigentliche Konflikt aber liegt tiefer. Es iſt der Kampf des jungen Könners gegen die tra⸗ ditionsbeſtimmte Herrſchaft des Alters.„Der Rangälieſte befiehlt...“ darin liegt eine Welt⸗ anſchauung, die zur Etikette wurde. Patrick 'Carthy, der Vertreter eines jungen, unbe⸗ kümmerten Volkes iſt es, der als einziger den Widerſinn dieſes internationalen Brauches fühlt, Wohl erkennt er die reife, gütige Menſch⸗ lichkeit des öſterreichiſchen Kommandeurs an, aber in dieſer Not kann nur noch der harte, bedingungsloſe Einſatz einer jungen Kraft Rettung bringen. Er handelt auf eigene Fauſt, wird zur Rechenſchaft gezogen, und erſt nach ſchweren Verluſten, als die tragiſchen Ereig⸗ niſſe ihm Recht geben, wird er von dem ſter⸗ benden Kommandeur zum Führer der kleinen Truppe gemacht. Eine zarte Liebesgeſchichte, die in dieſem Chaos der Gefühle zu ſchweren Verwicklungen führt, iſt mit großem Geſchick in die Handlung verflochten. Die Aufführung des Bremer Schauſpielhau⸗ ſes zeigte neben einer Reihe glänzender Ein⸗ zelleiſtungen ein ſchönes, abgerundetes Zu⸗ ſammenſpiel. Aus der großen Reihe der Dar⸗ ſteller ſei in erſter Linie Hans Tannert genannt, der den aufrichtigen Naturburſchen Patrick'Carthy mit herrlichem Temperament —————————————————————————————— erfüllte. Er ſchöpfte die Rolle, die dem Ver⸗ faſſer ſichtlich am meiſten am Herzen gelegen hatte, bis zum letzten aus. Neben ihm ver⸗ mochten die übrigen Darſteller durchaus zu be⸗ ſtehen. Hermann Menſchel gab dem alten Kommandeur ein feines, männlich-reifes Pro⸗ fil und der kühle, überlegene Engländer fand in Wolf Kerſten einen verſtändnisvollen Vertreter. Nicht weniger gelungen waren die Offiziere Georg Ottmays, Oscar Dim⸗ roths, Georg Hedings und der Fähnrich Kurt Peter Hamels. Die Rolle der Zeliſa⸗ weta blieb ein wenig blaß. Eva Eras nahm ſich ihrer mit Geſchmack und ſparſam in den Mitteln an. Für die Inſzenierung zeichnete Franz Reichert. Es gab viele Vorhänge vor ausverkauftem Hauſe, der perſönlich anweſende Autor wurde vom Publikum herzlich gefeiert. ek. Dritte Reichstagung für Deutſche Vorgeſchichte Die dritte Reichstagung für Deutſche Vorge⸗ 3 die vom 10. bis 18. Oktober in Ulm wird, veranſtaltet der Reichs⸗ bund für Deutſche Vorgeſchichte, in dem alle Vereine und Geſellſchaften für Vor⸗ eſchichte und Altertumskunde im deutſchen Reich zuſammengefaßt ſind. Für Süddeutſchland iſt die Tagung von beſonderer Bedeutung, da eine Behandlung gerade der ſüddeutſchen Vor⸗ geſchichtsfragen durch berufene Fachkräfte drin⸗ gend notwendig iſt. Durch die während der Ta⸗ Lens ſtattfindende Gründung der Süd⸗ eutſchen Arbeitsgemeinfſ aft für Vorgeſchichte wird eine bisher oft empfun⸗ dene Lücke geſchloſſen werden, die i der mitteldeutſchen, der nord⸗, weſt⸗ und oſtdeutſchen Arbeitsgemeinſchaft beſtand. Die Tagung wird eröffnet mit einem Vortrag ihres Schirmherrn Reichsleiter Alfred Ro⸗ ſenberg über„Germaniſche Lebenswerte im Weltanſchauungskampf“, der am Nachmittag des 11. Oktober auch eine Ausſtellung„Leben⸗ dige Vorzeit“ eröffnet. Dieſe Ausſtellung zeigt namentlich für die Darſtellung und Aus⸗ wertung vorgeſchichtlicher Forſchungsergebniſſe im Geſchichtsunterricht und in der weltanſchau⸗ Schulungsarbeit der Partei neue Wege auf. Im weiteren Verlaufe der Reichstagung wer⸗ den Forſcher aus allen Teilen des Reiches über den neueſten Stand der Wiſſenſchaft berichten und Profeſſor Dr. Hans Reinerth wird als der Beauftragte der NSDAwp für Vor⸗ und Frühgeſchichte udnn Ausführungen über Aufgaben und Pläne der national⸗ ſozialiſtiſchen Vorgeſchichtsfor⸗ ſchung für die nächſte Zeit machen. Während der beiden letzten Tage werden die Teilnehmer Gelegenheit haben, den zahlreichen und bedeu⸗ tenden Fundſtätten und Ausgrabungen aus der Steinzeit und Bronzezeit in Oberſchwaben zwi⸗ Hatte Alb und Bodenſee einen Beſuch abzu⸗ atten. Deſſauer Theater in die Spielzeit 1936/37 mit Das beſtbejuchte Theater Deſſauer Theater für die ganze Spielzell „ausperkauft“ Das Friedrich⸗Theater in Deſſau iſt in letzten Jahren unter der Leitung des Inte danten Hermann Kühn zum beſtbeſuchte Theater Deutſchlands geworden. Der ſucherſtamm der vergangenen Spielzeit, d 13 000 Abonnenten umfaßte, hat ſich in dieſer Spielzeit noch erheblich vergrößert, ſo daß das eabs ſeph von wird zum Ged. ter und Schrift ſeiner ſcha sbaden gele 14000 Abonnenten gehen kann. Dabei konn der Nachfrage nach Stammſitzen noch nicht ei mal völlig genügt werden. Hunderte Abonnenten wurden abgewieſen und es mußle ſogar eine Anzahl bereits abgeſchloſſener An⸗ rechte wiederaufgehoben werden. Bemerken wert iſt noch, daß alle dieſe Abonnenten freier Werbung ohne Hilfe irgendeiner 9 ganiſation gewonnen wurden. In Deſſa ang wurde damit das faſt Unglaubliche verwi Enſembles der licht, daß ein deutſches Theater während d ganzen Spielzeit an jedem Tage der W vollſtändig ausabonniert iſt. Dabei ſind an dem zweiten Tag ſogar zwei Veranſtaltun angeſetzt worden. Auch die Dezember⸗ un Januar⸗Aufführungen des Weihnachtsmä chens ſind bereits heute zum größten ausverkauft. Dieſer im ganzen Reich ein daſtehende Erfolg der Deſſauer Bühne wi nun auch ſeine äußere Anerkennung durch Bau eines neuen Theaters finden das gewaltigen Beſucherandrang entſpricht. Mit Neubau ſoll im Herbſt 1937 begonnen wer burtstages a ein großer nſt, u. a. aue gen, teilnah größten Ti rgermeiſter Heinz Steguweit— ſüdafrik niſch. Heinz Steguweits Komödie, derr Baron fährt ein“ wurde für ſüdaf iſche Aufführungen ins„Africaans“ über Africaans iſt eine weiwerbreitete Spr 1570 von Engliſch, Holländiſch und Reget ialekten. September 1006 vor der großen„schlacht“ in fielſen 1* Der dritte Tag der Herbstmanõöver/ Beiderseitige Vorbereiiung Zzur Entscheĩdung r zurückgetreten 23. September, hat am Mitiwuch mokratiſchen Par⸗ tisbildung benifß Dienstag auf dem großen nord⸗ſüdlichen Ver⸗ g angenommen. rich Tſchunke, it im Sanatorium „ das er zu lu te, infolge einer im Alter von K 3 2 m nnheim „Hakenkreuzbanner“ 24. September 1936 Bad Nauheim, 23. Sept.(HB⸗Funk.) An der ganzen Front, die ſich im Laufe des khrsweg, zwiſchen dem Vogelsberg und den Ausläufern der Rhön, abgeſetzt hatte, herrichte ndritten Tage dieſes„Krieges im Frieden eine ungewöhnlich lebhafte Tätigkeit, wenn⸗ in Prag, obin 4 gleich der Kampf noch nicht in den entſcheiden⸗ den Abſchnitt getreten iſt. Aus den zahlreichen feineren Gefechten aber und noch mehr aus ben Vorbereitungen, die auf beiden Seiten am Mittwoch getroffen wurden, läßt ſich erkennen, baß eine Entſcheidung nahe bevor⸗ teht, Ob ſie gerade in dieſem Abſchnitt und wann ſie überhaupt fallen wird, iſt bei der völ⸗ urath ſtattete an sdeutſchen Schule ich auf ſeiner ge⸗ rz mit Danziger r Tagesordnung tſche Kriegsſchiff⸗ ren franzöſiſchen 1 ſen Flüchtlingen, zu überſchwemmt, le Kampfteilneh⸗ ürgerkriegs über⸗ 4 lig freien Durchführung dieſer großen Uebung nicht vorherzuſagen. Kußerordentliche Marſchleiſtungen Der Angriff, den das V.(rote) Armeekorps in Laufe des Dienstag in nordöſtlicher Rich⸗ tung vorgetragen hatte, brachte ihm vornehm⸗ lich auf dem linken Flügel bei der 15. Divi⸗ ſion durch den überraſchenden und durch Nebel begünſtigten Einſatz von Panzerkampfwagen 1 einen Geländegewinn von mehreren Kilometern ein. Es gelaeig dieſen Einheiten, bis in die dlichen Artillerieſtellungen vorzuſtoßen, und die nachſetzenden, meiſt ſüddeutſchen Truppen wußten dieſe Stellung zu behaupten, während ber Geſamtangriff in der allgemeinen Linie Erainfeld, im Südweſten des Vogelsberges und Schluchtern, etwa in der Mitte der großen Ver⸗ ilung des land⸗ roten Spanien utet, beſchleunigt kehrsſtraße Hanau—Fulda zum Stehen kam. Das IX. Armeekorps(blau) hatte bei dieſer age ſeine rüchwärtigen Kräfte zum Teil in Geſwaltmärſchen herangezogen. Dabei legte ein weſtfüliſches Infanterieregi⸗ Inent in 24 Stunden 75 Kilometer zurück, eine Iganz auferordentliche Leiſtung, wenn man die n rStand mehrfach geſchilderten Gelündeſchwierigkeiten und den Umſtand bedenkt, daß die roten Kampf⸗ geſchwader, die durch ihre Aufklärung von der erſtärkung wußten, alles daranſetzten, durch dauernde Tieffliegerangriffe den Vormarſch zu zewicht behallen ierung für einen eidet. e Proieſt ſierung 22(HB⸗Junk.) Railway Com⸗ aß die Kontrolle liche füdſpaniſche ſenbahnarbeitern ſtillſchweigender den. Die Beamten gezwungen wor⸗ Bedingungen das ger und der bri⸗ bei den Madri⸗ worden. ———— Theater anze Spielzeit deſſau iſt in den ung des Inten⸗ im beſtbeſuchten rden. Der Spielzeit, der hat ſich in dieſer ßert, ſo daß das zeit 1936/37 mit Dabei konnte n noch nicht ein⸗ Hunderte von 'n und es mußte geſchloſſener An⸗ Bemerkens⸗ en. Abonnenten in irgendeiner Or⸗ n. In Deſſan ubliche verwirk⸗ influß im Kabi⸗ beeinträchtigen. AKuftakt der Kämpfe am Mittwoch Der Morgen des dritten Kampftages ſah die Fronten in dichtem Nebel, der ſich aber in den Lormittagsſtunden raſch verlor. Im Schube dieſer Unſichtigleit ſtieß das IX. Armeekorps in mehreren Gefechtsgruppen abſchnittsweiſe in füdlicher und ſüdweſtlicher Richtung vor. So lum es überall zu heftigen Kämpfen unter ſtar⸗ lem Einſatz der ſchweren Infanteriewaffen und der beiderſeitigen Artillerie, die mehr und mehr die Kampfhandlungen beeinflußten. Das klare Sonnenwetter kam ebenfalls den Unterneh⸗ ungen beider Parteien in der Luft ſehr zu⸗ ſatten, und mit ſtarken Einheiten griffen die beiderſeitigen Kampfgeſchwader die Lufthäfen im Hinterland an. Ebenſo wurden mehrfach erbitterte Kämpfe zwiſchen Aufklärungs⸗ und Zagdſtaffeln beobachtet. hewunderungswürdige hHaltung Seit drei Tagen und zwei Nächten ſind die Truppen eingeſetzt. Der Anmarſch, die Bil⸗ dung und Verſtärkung der Front, die beweg⸗ ——————————————————————————————————————————— Kleiner Kulturſpiegel Wiesbaden ehrt den Dichter Jo⸗ ſeph von Lauff. Die Stadt Wiesbaden wird zum Gedenken an den rheiniſchen Dich⸗ ler und Schriftſteller Joſeph von Lauff, der J ſeiner ſchaffensreichſten Lebensjahre in Piesbaden gelebt hat, am ehemaligen Wohn⸗ hauſe des Dichters eine Bronzetafel mit einem Porträtkopf Joſeph von Lauffs anbringen laſ⸗ ſen. Der Entwurf ſtammt von dem Bild⸗ hauerehepaar Johann Conrad Köper und Frieda Köper⸗Anton. Werner Krauß gaſtiert in einer Uhraufführung in Düſſeldorf. Staats⸗ ſchauſpieler Werner Krauß wird an mehre⸗ zen Abenden als Gaſt im Schauſpielhaus Düſ⸗ ſeldorf auftreten. Er ſpielt in einem neuen Stück„Genie ohne Volk“ von Viktor Warſitz, das Generalintendant Iltz zur Uraufführung angenommen hat. Der Autor iſt Mitglied des Enſembles der Düſſeldorfer Städtiſchen Bühnen. er während der age der Woche dabei ſind an ſe⸗ Veranſtaltungen Dezember⸗ und Weihnachtsmär⸗ m größten Deil in Reich einzig r Bühne wird inung durch den inden das dem tſpricht. Mit dem »gonnen werden. ſüdafrika⸗ Komödie„Der für ſüdafrila⸗ caans“ überſetz reitete Sprach⸗ diſch und Reger⸗ beſtellt. So iſt edenkfeier für Deutſchlands größten Tiermaler. Die Stadt Biberach bekanſtaltete zu Ehren ihres großen Sohnes und Stifters des Muſeums, des Tiermalers Profeſſor Anton B raith, anläßlich ſeines 100. Geburtstages am Sonntag eine Gedenkfeier, an der ein großer Kreis von Verehrern Braithſcher Kunſt, u. a. auch der Rektor der Univerſttät Tü⸗ bingen, teilnahm. Anton Braith gilt als einer der größten Tiermaler Deutſchlands. Nachdem Hürgermeiſter Hammer das Schaffen des Künſtlers eingehend gewürdigt hatte, hielt Pri⸗ batdozent Dr. Mahn⸗Tübingen den Feſtvortrag über„Braith als Künſtler“. Die Feſtteilnehmer legten dann am Braith⸗Mali⸗Denkmal auf dem Spitalhof einen Kranz nieder. Deutſche Dichter als Landesleiter der Reichsſchrifttumskammer. In letzter Les wurden weitere namhafte Dichter zu Landesleitern der Reichsſchrifttumskammer jetzt Heinz Steguweit Lan⸗ lichen Gefechte ſind nicht ſpurlos an ihnen vor⸗ übergegangen. In beiden Nächten haben ſie nur wenige Stunden Ruhe gefunden. Ihre Führung nimmt jede Gelegenheit wahr, ihnen durch einen Wechſel zwiſchen dem vorderſten Frontabſchnitt und den Reſerveſtellungen oder während der kurzen Kampfpauſen einige Er⸗ holung zu verſchaffen. Um ſo bewunderungs⸗ würdiger iſt die Haltung und die Diſziplin der Truppen, die vor allem auf den außerordentlich ſtark in Anſpruch genommenen Straßen in die Erſcheinung tritt. Sie iſt buchſtäblich über alles Lob erhaben. Ungewöhnliches wird auch von den durch weiße Armbinden und Mützenbändern tennt⸗ lich gemachten Schiedsrichtern verlangt, die den Bewegungen der Parteien zu folgen, Angrifſe und Abwehr zu beurteilen und ihre Beobach⸗ tungen an die Schiedsrichterſtäbe weiierzu⸗ geben haben. Sie verfügen zwar über ein eige⸗ nes Fernſprechnetz und alle neuzeitlichen Nach⸗ richtenmittel, trotzdem aber haben ſie oft ein vielfaches an Kilometern mehr als die kämp⸗ fende Truppe zurückzulegen. Die Manövergäſte, die am Vormittag einen Vortrag von Generalmajor Guderian. über Die großen Herbstübungen der deutschen Wehrmacht -zug Bordeaur— Weltbild(M) Einer Aufklärungsabteilung werden im Manövergebiet beim Passieren eines Dorfes Erfrischungen von den Dorfbewohnern gereicht Courdes gerammt Ein Dampfer ũber fãllig/ Neuer Felssturz heĩ Loen Paris, 23. September. Bei Oſſun, vier Kilometer von Lourdes ent⸗ fernt, ereignete ſich am Mittwoch um 14 Uhr ein ſchweres Eiſenbahnunglück. Der Schnellzug Bordeaux— Lourdes wurde von einem Per⸗ ſonenzug gerammt. Bisher wurden 14 Tote und 20 Verletzte geborgen. Der Zugverkehr iſt unterbrochen. * Wie Reuter aus Gibraltar meldet, wird der ſpaniſche Dampfer„Genoveva“ ſeit dem 2. September vermißt. Der Dampfer hat 400 Perſonen an Bord, darunter zahlreiche Flücht⸗ linge. Die„Genoveva“(18 000 Tonnen) ver⸗ ließ den Hafen von Santander am 2. Septem⸗ ber mit dem Beſtimmungsort Valencia. Alle Bemühungen der drahtloſen Stationen und der Küſtenwachen, den Verbleib des Schiffes feſtzu⸗ ſtellen, ſind bisher erfolglos geweſen. * Aus Loen(Norwegen) wird gemeldet, daß ſich in der Nacht zum Mittwoch mehrere neue nicht unerhebliche Bergſtürze ereignet haben. Von 900 Meter Höhe ſtürzten Steinmaſſen in den Fjord und erzeugten eine Flutwelle, die 150 Meter tief in den Ort Nesdal hineinſchlug. Die Bevölkerung flüchtete auf die höhergele⸗ genen Almen. Die vier beim Ort Loen noch nicht zerſtörten Höfe wurden polizeilich ge⸗ räumt. Der Verkehr auf dem Fjord wurde ge⸗ ſperrt. ebneeeeeee Aekzie egr-ctmetnemrEnnerissrrg irmaininmannerenmehuntzer hnur aremrvrrer; ran- mirnethun- mulnmpeshunmrnan desleiter für Köln⸗Aachen, Friedrich Bethge im Gau Heſſen⸗Naſſau(Frankfurt), Walter Beſt für Kurheſſen(Kaſſel), Auguſt Hinrichs für Weſer⸗Ems(Oldenburg) und Gg. Schmückle für Württemberg(Stuttgart). Der erſte Deutſche Volksbücher⸗ tag. Vom 24. bis 26. September wird in Würzburg der erſte Deutſche Volksbüche⸗ reitag des Verbandes Deutſcher Volksbiblio⸗ thekare, Fachverband der Reichsſchrifttumskam⸗ mer, und der Reichsſtelle für volkstümliches Büchereiweſen abgehalten, an dem Vertreter der Partei, der Reichs⸗ und Länderminiſterien, der Reichsſchrifttumskammer, der deutſchen Städte und anderer Stellen teilnehmen wer⸗ den. Im Anſchluß an die Tagung wird auf Burg Rothenfels am Main ein Freizeitlager für Jungbibliothekare durchgeführt, das als Thema den„Weg der Arbeiterſchaft vom Pro⸗ letariat zum deutſchen Sozialismus und ſeine Darſtellung im Schrifttum der Volksbücherei“ behandelt. Das neue,Liederbuch der NSD AP“ bereits nahezu vergriffen. Wie das Kulturamt der Reichspropagandaleitung mit⸗ teilt, iſt das vor wenigen Wochen in völliger Neubearbeitung in der 30. Auflage erſchienene „Liederbuch der NSDaAch“ bereits nahezu ver⸗ griffen; ein Beweis dafür, welchen Anteil das deutſche Volk und vor allem die Mitglieder der NSDaAp am Liederſchaffen unſerer neuen Zeit nehmen. Eine neue Auflage des Liederbuches wird daher in Kürze zu erwarten ſein. Zuſchauer ſpielen mit— und wer⸗ den bezahlt. Im Londoner„Phoenix⸗ Theater“ wird jetzt das Neuyorker Senſations⸗ ſtück„Die Nacht des 18. Januar“ aufgeführt werden. Um die Aufführung ſelbſt möglich ſenſationell zu machen, werden die Zuſchauer nach bewährten Muſtern wieder zum Mit⸗ ſpielen herangezogen. Ja, ſie erhalten ſogar für ihre Mitwirkung Honorar. In dem Stück, das als„Clou“ natürlich eine Gerichtsſitzung enthält, werden nämlich die Geſchworenen von Zuſchauern geſpielt, die dafür das geſetzlich feſt⸗ geſetzte Honorar von 12 Schilling erhalten. Da an jedem Abend andere Geſchworene anweſend ſind, die dem Stück auch an jedem Abend durch ihr Urteil einen anderen Schluß geben, hofft man auf einen zahlreichen Theaterbeſuch.— Es darf als Treppenwitz der Theatergeſchichte gelten, daß die antike Idee, den Zuſchauer im kultiſchen Theater für ſein Erſcheinen zu ent⸗ lohnen, heute in einem gehaltloſen Reißer eine wenig ruhmreiche Wiedergeburt erlebt. Es müßte ſeltſam zugehen, wenn dieſer Trick nicht einem jüdiſchen Hirn entſprungen wäre. Geburtshaus Kamal Atatürks hiſtoriſches Denkmal. Wie aus Athen gemeldet wird, wird das Geburtshaus Kamal Atatürks in Saloniki von der Stadtgemeinde Saloniki angekauft werden. Dieſes Haus wird als hiſtoriſches Denkmal betrachtet. Ausſtellung griechiſcher Kunſt⸗ ſchätze in London. Am 14. Oktober wird in London eine Ausſtellung eröffnet werden, auf der zum erſtenmal eine umfaſſende Ueber⸗ ſicht über die Ausgrabungen von Knoſſos auf Kreta, die Funde im Theater von Melos und die Ausgrabungen in Sparta gegeben wird. Die Ausſtellung, die von der Britiſchen Schule für Archäologie in Athen anläßlich ihres 50⸗ jährigen Beſtehens veranſtaltet wird, wird er⸗ gänzt durch eine Sammlung ſchöner Web⸗ arbeiten, die zeigen ſoll, daß die byzantiniſche mi noch im heutigen Griechenland wirkt. Deutſch⸗öſterreichiſche Zuſammen⸗ arbeit im Theaterweſen. Das Stadt⸗ theater in Salzburg, das in den letzten Jah⸗ ren als Arbeitsgemeinſchaft geführt worden iſt, ſoll als ſelbſtändiger Betrieb in dieſem Jahre nicht wieder eröffnet werden. Die Stadtverwal⸗ tung wollte ſich vielmehr mit auswärtigen En⸗ die Kraftfahrkampftruppen hörten, beſuchten zunächſt etwa in der Mitte des Frontabſchnit⸗ tes eine Reſerveſtellung der roten Partei. Das hier liegende Bataillon hatte am Vortage einen ſchweren Angriff durchführen müſſen und war dabei gut vorwärts gekommen, mußte aber in der Nacht die gewonnenen Stellungen vor der feindlichen Uebermacht wieder räumen. In vorzüglicher Deckung lagen die Vorvoſten auf einer kleinen Anhöhe, die einen guten Ein⸗ blick in das Vorgelände bot. Ein Beohach⸗ tungspoſten der zweiten Batterie, die etwa vier Kilometer zurückliegt, hielt ſtändige Verbin⸗ dung durch den Funk aufrecht. Leichte und ſchwere Maſchinengewehre, Infanteriegeſchütze und Panzerabwehrkanonen waren in beherr⸗ ſchenden, gut gewählten Stellungen verteilt. Jubel um den Führer Gerade als die hier liegenden Schützen freudeſtrahlend erzählen, daß am Vortag der Führer von dieſem Höhenzug aus ihr Vor⸗ gehen beobachtet habe, ſchallen begeiſterte Heil⸗ rufe auf der von Freienſteinau nach Salz füh⸗ renden Straße herüber. Der Führer kommt! Alle Strapazen ſind vergeſſen. Be⸗ geiſtert jubeln die Truppen mit der Bevölke⸗ rung, die auch hier geduldig Stunden ausge⸗ harrt hat, um den Führer zu ſehen, ihren Oberſten Befehlshaber, der Tag für Tag unter ſeinen Soldaten weilt. Im Flugzeug über den Fronten In den ſpäten Nachmittagsſtunden wurde einem Teil der Manövergäſte und den„Kriegs⸗ berichterſtattern“ durch die Manöverleitung das beſondere Erlebnis eines Flugs über den Fronten beſchert. Für die Manövergäſte ſind zwei große drei⸗ motorige Junkers⸗Flugzeuge mit dem Kenn⸗ zeichen der Manöverleitung— einem gelben Anſtrich auf dem Leitwerk— bereitgeſtellt. Mit 230 Kilometer Stundengeſchwindigteit brauſen die Maſchinen das Kinzig⸗Tal aufwärts. Im Süden liegen die Speſſarthöhen, im Norden der Büdinger Wald. Eine weiße Leuchtkugel, die hinter den Höhen aufſteigt, zeigt die vor⸗ derſte Linie der Front an. Bald iſt Fulda mit ſeinem herrlichen Dom erreicht. Dann dreht das Flugzeug nach Weſten, um den rückwärti⸗ gen Raum der blauen Armee in Richtung auf Lauterbach zu überfliegen und dann nach Süd⸗ weſten auf den Vogelsberg einzuſchwenken und die vorderſte Linie zu überqueren. Mit Aus⸗ nahme der im Hinterland aufrückenden Kolon⸗ nen und einiger weit zurückliegender Artille⸗ rieſtellungen iſt von den Frontabſchnitten ſelbſt auch nicht das Mindeſte zu bemerken. Die Tar⸗ nung gegen Fliegerſicht iſt überall hervorragend durchgeführt. Zeide freuen sicli über ihr zartes, glänzendes Haar, das Mutti immer mit Schwarzkopf„Extra-Zart“ es führt zartem Haar und jugendlicher Kopfnaut die nõtigen Hufhau· stoffe zu. Bei Schuppen und Schin- nen, sprödem oder schnellfettendem Haar auch für Sie vorzũglich geeignetl ScCHWARZKOPF EX TRA-ZART mit Spezial-Kràuterbad ſemblegaſtſpielen behelfen und hat zunächſt mit dem Gärtnerplatztheater in München Verhand⸗ lungen wegen einer Reihe von Gaſtſpielen ein⸗ geleitet. Da die Erhaltung der Arbeitsmöglich⸗ keit in Salzburg für die öſterreichiſche Schau⸗ ſpielerſchaft von großer Bedeutung iſt, hat ſich Präſident Hans Homma des Ringes der Bühnenkünſtler unter genauer Darſtellung der Verhältniſſe an die Reichstheaterkammer in Berlin gewandt, die als Akt der Solidarität mit den öſterreichiſchen Künſtlern das Salzbur⸗ ger Stadttheater für reichsdeutſche Enſembles ſolange geſperrt hat, als dort nicht ein eigener Betrieb eingerichtet iſt. Die Münchener Gaſt⸗ ſpiele können ſomit vorläufig nicht ſtattfinden. Deutſch⸗ungariſcher Kulturaus⸗ tauſch. Wie wir bereits berichtet haben, wird das Enſemble der ungariſchen König Oper in der zweiten Oktoberhälfte in Bayreut anläßlich der Liszt⸗Feierlichkeiten ein Gaſtſpiel geben. Die erſte Darbietung des Enſembles, das Oratorium„Legende von der heiligen Eliſabeth“, wird nicht im Feſtſpielhaus, ſon⸗ dern im größten Konzertſaal Bayreuths auf⸗ geführt werden, da der Konzertſaal intimere Wirkungen und den Oratoriumscharakter der Aufführung nicht beeinträchtigt. Die Ballett⸗ aufführungen des ungariſchen Ballettkorps werden im Stadttheater von Bayreuth veran⸗ ſtaltet werden. Es handelt ſich um zwei zur Muſik von Liszt komponierte Ballette„Kurue meſe“ und„Karneval in Budapeſt“. Deutſche Filmein Schweden. In den Ankündigungen kommender Filme für Schwe⸗ den ſtehen auch einige große deutſche Filme. Vor allem erwartet man hier viel von den Ufa⸗ Filmen und beſonders von„Bettelſtudent“ und „Schlußakkord“, die bereits im voraus in der Tagespreſſe angemeldet und beſprochen worden ſind. Unter den neuen ſchwediſchen Filmen, die Göſto Ekman und Anders Henrikſſon herſtellen, werden die deutſchen an Zahl und Leiſtung gleichen Stand haben. Mannheim Letzie badiſche meldungen Zwei ſächſiſche RAD.⸗Abteilungen * Karlsruhe, 23. Sept. Wie wir erfahren, werden im Verlaufe der Acher⸗Rench⸗Korrek⸗ tion die Abteilungen 3/160„Heinrich Gutſche“, Börnichen. nach Renchen und 1/161„Altreichs⸗ kanzler“, Frohburg, nach Memprechtshofen verlegt. Die Abteilungen, die bisher dem Gau 16— Sachſen⸗Weſt— angehörten, wer⸗ den dem Arbeitsgau 27/ Baden, Gruppe 271, Mittelbaden, überwieſen. Damit vermehren ſich die 43 Arbeitsabteilungen auf 45. Ausſtellung der Landesbibliothek Karlsruhe, 23. Sept. Aus Anlaß der Tagung des Deutſchen Archivtages und der Hauptverſammlung des Geſamtvereins der deutſchen Geſchichts⸗ und Altertumsvereine in Karlsruhe eröffnete die Badiſche Landes⸗ bibliothek am vergangenen Sonntag eine Aus⸗ ſtellung:„Die Mal⸗ und Schreibſchule des Kloſters Reichenau“. Die gezeigten Handſchrif⸗ ten und Miniaturen aus dem 9. bis 11. Jahr⸗ hundert vermitteln ein aufſchlußreiches Bild oberrheiniſcher Kultur des deutſchen Mittel⸗ alters. Die Ausſtellung bleibt auch über die Gaukulturwoche geöffnet. 74jähriger Penſionär überfahren * Karlsruhe, 23. Sept. In der Weingar⸗ tener Straße wurde ein 70jähriger Penſionär, als er die Straße überſchreiten wollte, von einem Motorradfahrer überfahren. Er erlitt Verletzungen, daß Lebensgefahr eſteht. 5 Ein Rieſenzylinder verladen Karlsruhe, 23. Sept. Der für Mäntyl⸗ noto(Finnland) beſtimmte 45 000 Kilo ſchwere Papierglättzylinder, über deſſen Transport durch die“ Reichsbahn wir bereits berichtet aben, iſt inzwiſchen im Karlsruher Rhein⸗ afen eingetroffen und dort auf das 510 Ton⸗ nen⸗Motorſchiff„Zürich“ aus Baſel verladen worden. Die Verladung erfolgte raſch und reibungslos. Die Anwetter im Bodenſeegebiet Ueberlingen, 23. Sept. Erſt heute läßt ſich einigermaßen der Schaden überſehen, den das große Unwetter angerichtet hat. So wurde f B. die Gemeinde Sipplingen von drei nwettern heimgeſucht, die von zahlreichen Hagelſchauern begleitet waren. Obſt⸗ und Ge⸗ müſekulturen erlitten beträchtlichen Schaden. Auch richtete das Unwetter an den Straßen große Verwüſtungen an. In Billafingen gin ebenfalls Hagel nieder und der Ortsba ſchwoll ſo an, daß er über die Ufer trat und die Straße überſchwemmte. Im Bezirk Stockach wurde vor allem die Gemeinde Mühlingen ſchwer heimgeſucht. Der Hagel fiel hier in einer Größe von Tau⸗ beneiern. Die Landwirte und ihre Geſpanne wurden auf dem Feld vom Hagel überraſcht und mußten ſich ſchleunigſt in Sicherheit brin⸗ ſen. Die Obſternte iſt zum größten Teil von en Bäumen herabgeſchlagen und kann nur noch als Moſtobſt verwendet werden. Auch in Mainwangen wurden die Kulturen ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. 4 Schriesheimer Gemarkung eine Spälſommerliche Fahrt durch abgeſchiedene Schwarzwaldwinkel, lebendige Kurorke und fleißige Städich Neuſtadt i. Schw., 23. September. Die Landſchaft des Hochſchwarzwaldes mit dem Mittelpunkt Neuſtadt iſt für die Natur⸗ freunde ein Paradies. Wer im Sommer am herrlichen Strand des Titiſees wandern konnte, der wird ſich immer wieder nach ſei⸗ nen Ufern ſehnen, denn der Titiſee übt einen unwiderſtehlichen Reiz aus. Poetiſche Men⸗ ſchen haben ihn das Auge des Schwarzwaldes getauft, das unter dem ſchwungvollen Brauen⸗ bogen des Feldberges ſtrahlt. Die glückliche Vereinigung von Bergen, Wäldern unter einer alles überſtrahlenden Sonne geben dieſer Hoch⸗ ſchwanzwaldlandſchaft ihr Gepräge. Während die umliegenden Schwarzwaldhöfe auf eine Jahrhunderte alte Ueberlieferung zurückſehen können, iſt der Kurort Titiſee verhältnismäßig jung und hat erſt ſeit Beginn unſeres Jahr⸗ hunderts einen unvergleichlichen Aufſchwung Aus einer ganz kleinen Wirtſchaft er Familie Eigler auf Gemarkung Saig iſt der heutige Weltplatz geworden. Bis zum Jahre 1928 hieß die heutige Gemeinde Titi⸗ ſee„Die Viertäler“, da ſie aus dem„Joos⸗ tal“, dem„Alten Weg“,„Spriegelsbach“ und „Schildwende“ beſtand. Zwischen Neckar und Bergstraſſe Ladenburger Nachrichten * Impfung. Am Freitag, den 2. Oktober, 15 Uhr, wird in der Städtiſchen Turnhalle die Impfung der Erſtimpflinge ſowie derjenigen Zugezogenen, die noch nicht den Nachweis ge⸗ liefert haben, daß ſie ſchon mit Erfolg geimpft ſind, vorgenommen. Auf den Anſchlag am Rathaus wird verwieſen. Die zugeſtellten Vor⸗ drucke ſind zum Impftermin unbedingt mitzu⸗ bringen. * Der Patenwein aus Rauenberg hat ſich in Ladenburg ſchon viele Freunde erworben, und die Wirte können jetzt ſchon mit Beruhigung feſtſtellen, daß ſie ihren Vorräten nicht ſitzen bleiben. Man hat beſchloſſen, Winzergenoſſenſchaft Rauenberg eine Nachbe⸗ ſtellung von vorläufig 1600 Litern aufzugeben. Vor dem Schriesheimer Weinherbſt * In den nächſten Tagen findet auf der i Weinbergs⸗ begehung durch Sachverſtändige ſtatt, da bald der Zeitpunkt der Leſe von amtlicher Stelle beſtimmt werden muß. In den Kellern der Winzer und der Winzergenoſſenſchaft hat man alle Hände voll zu tun, um den nötigen Faß⸗ raum für den neuen Wein bereitzuſtellen. Viel regnen darf es nun nicht mehr, ſoll nicht eine empfindliche Einbuße durch Fäulnis der Trau⸗ ben eintreten; nur Sonnenſchein iſt jetzt will⸗ kommen. In früherer Zeit hat man meiſt in der zweiten Oktoberhälfte geleſen, manchmal fjeſſiſche Bauern ſtudierten das Badnerland Beſuch der Obſtgroßmärkte/ Fahrt an den Bodenſee * Bensheim, 23. Sept.(Eig. Bericht.) Die Bezirksgartenbauverbünde Darmſtadt, Bens⸗ heim und Groß⸗Gerau veranſtalteten unter Leitung des Obſtbauinſpektors Behne(Darm⸗ ſtadt) in der Zeit vom Freitag voriger Woche bis zum letzten Montag eine gemeinſame Stu⸗ dienfahrt nach dem Bodenſeegebiet, an der ſich in fünf Omnibuſſen 122 Mitglieder beteiligten. Am größten war die Teilnehmerzahl aus Pfungſtadt, das allein 25 Teilnehmer ſtellte, auch Bie besheim am Rhein war ſehr ſtark vertreten, dann Auerbach, See⸗ heim, Königſtädten und Nordheim. Die Teilnehmerzahl erſtreckte ſich auf einen großen Umkreis, von Rüſſelsheim bis Michel⸗ ſtadt i.., Sammelpunkt war Lorſch, von wo aus am Freitagfrüh die Fahrt auf der Autobahn nach dem Badiſchen angetreten wurde. Hinter Baden⸗Baden, deſſen ſchönem Stra⸗ ßenbild eine kleine Rundfahrt galt, wurde in Ahrweiher das Mittageſſen eingenommen, und anſchließend beſichtigte man die berühmten Kellereien der dortigen Winzergenoſſenſchaft. Viel zu ſehen gab es in Bühl, einem der größten Obſtmärkte des Reiches, mit beiſpiels⸗ weiſe einer Tagesanlieferung von rund 3000 Zentner Himbeeren. Auch in Oberkirch wurden die ausgedehnten Obſtländereien be⸗ ſichtigt und der Obſtgroßmarkt. Dort iſt das Kirſchenland, 12000 Kirſchbäume ſtehen hier, und von hier kommen große Mengen des be⸗ rühmten Schwarzwälder Kirſchwaſſers zum Verſand überall hin. Spät abends am erſten Reiſetag kam man in Offenburg an. Der Samstag führte die Reiſegeſellſchaft über Triberg nach dem Bodenſee, zunächſt nach dem Dorf Bodman, wo man zum Mittag⸗ eſſen eintraf. Hier wieder herrſchen die Aepfel vor, Tauſende von Aepfelbäumen ſtehen auf den Feldern und am Seeufer. Intereſſant waren hier Vergleiche zwiſchen tadellos und nach neueſten Methoden behandelten(geſpritzten) Anlagen und anderen. Hier iſt kein Großmarkt, alles iſt auf den Verſand eingeſtellt. Man wollte dann noch eine Obſteinlageranlage in Meersburg beſuchen, doch mußte wegen vor⸗ geſchrittener Zeit hiervon abgeſehen werden. Mit dem Motorboot ſetzte man über den See nach der Inſel Mainau, die bekanntlich das wärmſte Klima Deutſchlands aufweiſt und wo die Teilnehmer faſt reife Zitronen auf dem Baum ſahen. Die Obſtanlagen und der Schloß⸗ park gaben hier viel Stoff zum Schauen, und in Meersburg ſollte der Abend des zweiten Reiſetages enden. Das beneidenswerte Meers⸗ bura jedoch hatte bereits ſeit 8 Wochen kein Bett mehr frei, und ſo kam man, übrigens auch ſehr behaglich, im nahen Ueberlingen unter. Ueberlingen iſt das Paradies der Kak⸗ teenfreunde, und der andere Morgen, der Sonntag, gab den Gäſten Gelegenheit, die be⸗ rühmte Kakteenanlage im Stadtpark zu beſich⸗ tigen, in der 400 Sorten Kakteen vertreten ſind. Nachdem man auch das Schloß beſichtigt hatte, aing die Weiterreiſe über Meersburg nach Konſtanz, eine herrliche Fahrt über den See. Auch dort waren großzügige Obſt⸗ anlagen zu beſichtigen. Die Rückreiſe führte durch den Hochſchwarzwald, das Höllental, wo⸗ bei viele Beſucher die Gelegenheit zu einer Kahnpartie auf dem Titiſee wahrnahmen. In Freiburg traf man ſich, nachdem die Quartiere aufgeſucht waren, wieder im Hotel Bären, dem älteſten Gaſthaus Deutſchlands. Hier hatte man den Gäſten zu Ehren einen Weinabend gerichtet, der in zwangloſer Ge⸗ mütlichkeit anregend verlief. Der nächſte Mor⸗ gen brachte eine abwechſlungsreiche Stadt⸗ rundfahrt. Die Weiterfahrt durch den Hegau, vorüber an den unbeſteigbar ſcheinenden Fel⸗ ſenburgen, brachte die Teilnehmer über Schwet⸗ zingen zurück nach Lorſch, wo man ſich reich an Eindrücken verabſchiedete. Wie bei einer beſinnlichen Stunde in Offen⸗ burg der Vorſitzende des Obſt⸗ und Garten⸗ bauverbandes Bensheim, Peter(Oberbeer⸗ bach) unter freudiger Zuſtimmung aller Fahrt⸗ teilnehmer ausſprach, hat ſich Obſtbauinſpektor Behne durch das mühevolle und bis ins kleinſte Detail durchdachte Zuſtandebringen dieſer Studienfahrt größte Verdienſte erworben. bei der Eine Wanderung durch die Hochſeelandſchaft gehört mit zu dem Schönſten, was uns die Heimat zu bieten vermag. Am Saum des blanken Spiegels ſind wir Zuſchauer des köſt⸗ lichen Farbenſpiels, das in immer neuer Wand⸗ lung, durch Waſſer und Licht beſtimmt, unſer Auge erfreut. Wir beſteigen den Hochfirſt, der uns mit einem unvergleichlichen Rundblick be⸗ lohnt. Unter uns erglänzt das„liebliche Auge“. Durch das ſonnengetränkte Bärental wandert 121 Blick zum„Alten“ der Berge, dem Feld⸗ erg. Vom Ahrmacherſtädtchen zum Kurort Der Abſchied vom ſagenumwobenen See fällt ſchwer. Wir wenden uns nordoſtwärts, um die Brunnen⸗ und Uhrmacherſtadt Neuſtadt zu beſuchen. Umgeben von den ſchützenden Höhen des Füllberges, des Schottenbühls und Für⸗ bergs liegt das idylliſche Städtchen im Tal der rauſchenden Gutach, die von hier aus Na⸗ men und Richtung ändert und als Wutach dem Rheine zueilt. Vom Uhrmacherſtädtchen am Ende des vori⸗ gen Jahrhunderts, deſſen Söhne nach Böh⸗ auch früher, aber nur ſelten ſchon Ende Sep⸗ tember. Vor 150 Jahren, 1786, begann die Leſe am 19. Oktober. Im Jahr 1816 hatten die Schriesheimer Bauern außerordentliches Pech; bereits am 24. September trat ſo große Kälte ein, daß die Trauben und der Tabak er⸗ roren. Anfang November hat, wer noch Luſt azu hatte, und auf der zerdrückt— ſo wird in dem Tagebuch des ehemaligen kurpfälziſchen keriohtet, und Landwirts Wilhelm Hartmann erichtet. Gartenfeſt in der Blindenanſtalt * Ilvesheim, 22. Sept. Wenn die Ba⸗ diſche Blindenanſtalt in Ilvesheim zu ihrem a einlädt, lljährlich ſtattfindenden Gartenfeſt inden ſich außer den Angehörigen der blinden Kinder immer noch zahlreiche Freunde der An⸗ ſtalt ein, die gerne der anſprechenden Leiſtun⸗ gen der Zöglinge ſich erfreuen. Der neue Lei⸗ ter der Anſtalt, Direktor Liebig, begrüßte zam Mittwochnachmittag die erſchienenen Gäſte, unter denen ſich auch Landrat Dr. Veſen⸗ beckh befand. Mn bunter 3005 wechſelten Muſik e, d und Geſangs⸗ und vorträg ichte turneriſche Vorführungen. Mit Geige und Klavier zeigten ſich einige Schüler ſo ſehr ver⸗ traut, daß man von geſunden, ſehenden Kin⸗ dern keine beſſeren erwarten könnte. Auch die geſanglichen Darbietungen ſtanden auf beachtlicher Stufe, klangrein und taktfeſt kamen die Lieder der Buben und Mä⸗ del zum Vortrag. Beſonders ſtolz waren die Turner auf den Beifall, den man ihnen mit voller Berechtigung ſpendete; boten ſie doch mit Freiübungen und am Reck Beweiſe dafür, mit welcher Sorgfalt die körperliche Ertüchtigung der blinden Jugendlichen betrieben wird, die allerdings auch mit Eifer und Begeiſterung dabei ſind. Den Abſchluß des Programms bildete die Aufführung eines hiſtoriſchen“ Spiels,„Jutta von Weinsperg“, das die be⸗ kannte Sage von der Weibertreu zum Gegen⸗ ſtand hat. Es war rührend zu ſehen, mit wel⸗ cher Hingabe die Mädchen ihre Rollen mit Leben erfüllten. Das Feſt fand ſeinen Aus⸗ klang mit dem Geſang der deutſchen Lieder. Es war dann noch Gelegenheit geboten, im Innern des Schloſſes eine Ausſtellung gewerb⸗ licher Arbeiten zu beſichtigen, die von blinden Kindern und jungen Leuten Pen ſind. Schon die Lehrlinge ſtellen tadelloſe Korb⸗ arbeiten her, wie Seſſel, Tiſche, Papierkörbe und Kinderwiegen. Bürſten und Beſen ver⸗ ſchiedener Art zeugen davon, daß auch dieſes Handwerk in der Ilvesheimer Blindenanſtalt auf hoher Stufe ſteht. Die weibliche Jugend iſt mit Baſtarbeiten, Strickereien und Sticke⸗ reien gut vertreten. Die an der Anſtalt tätigen Lehrkräfte ſind ſich bewußt, welch ſchwere Auf⸗ gabe ihnen geſtellt iſt, wenn ſie den blinden Jungen und Mädchen die für das Leben not⸗ wendigen Kenntniſſe und Handfertigkeiten bei⸗ bringen müſſen; aber ihre Mühe iſt durch den Erfolg reich belohnt. Sportfeſt der SA⸗Standarte 250 * Wiesloch, 23. Sept. Am nächſten Sonn⸗ tag wird hier der Sporttag der Sä⸗Standarte 250 durchgeführt. Es werden Mannſchafts⸗ kämpfe abgehalten. Weinfeſte in Vorbereitung Von der Oberhaardt, 23. Sept. In Edenkoben begehen am kommenden Sonn⸗ tad 20 Gemeinden der Oberhaardt ihr Wein⸗ leſefeſt, bei dem in einer Weinprobe die beſten Oberhaardter Weinerzeugniſſe dargeboten wer⸗ den. Wohl als letztes Weinfeſt wird dann am 25. Oktober in Landau das große Weinleſe⸗ ſeſt der Südpfalz abgehalten. Wie wird man Luftfahrtingenieur? Der Reichserziehungsminiſter hat gemeinſam mit dem Reichsluftfahrtminiſter ein Merkblatt herausgegeben, in dem alle Jugendlichen, die ſich dem Luftfahrtin enieurſtudium zuwenden wollen, genauen Aufſchluß über die Studien⸗ — und Berufsmöglichkeiten er⸗ alten. richtet. die paar Trauben 42 vor Tag. Der breiten ſich über das men, England, Irland oder woh wanderten und berühmte Fabriken gr zum heutigen Kurort iſt ein weiter W kannt wurde Neuſtadt durch die Knei gung, die hier einen idealen Platz z übung ihrer Kuren gefunden hat. Die Brunnen, die das Stadtbild belebe Werke des Bildhauers Dachtler, der de matdenkmal ſowohl der Idee, als au nach bodenſtändigen Ausdruck eiht. Die Erbhöfe In den umliegenden Tälern verſteckt die Erbhöfe der Bauern, die teilweiſe durch Jahrhunderte im Beſitz derſelben milie ſind. Im Schwärzenbachtal 1 der Wiesbachhof, dem wir einen kurze ſuch machen. Er iſt eine Tochtergründ „Sieboldsrütti“. Sie wurde von Bräunlinge aus zu Beginn des 14. Jahnhunderts als ſterbeſitz erbaut. Seit 1600 ſind neun E bauern aus dem Geſchlechte der Haitzman kundlich bekannt, doch iſt die Sippe wahrſche lich ſchon vorher auf dem Großhof anſüff geweſen. Von dem gewaltigen Siebol reden heute jedoch nur noch kümm Mauernreſte. Der Bruder des jetzig hofbauern, ſelbſt Uhrmacher, hat mi Mühe und großem Fleiß eine Chroni Familie zuſammengeſtellt. Gerne erz von ſeinen Ahnen, die den Hof du Kriegsgefahren und Notzeiten durch vi hunderte hindurch erhalten haben. U lich betrieben die erſten Beſitzer neben Köhlerei, ſpäter wurde eine Schmied Der 1732 geborene Sebaſtian mann war auch Lichtſpanhändler und h ſeine ſelbſt hergeſtellten Buchenſpäne bis Freiburg hinunter. Er richtete mit kraft eine mechaniſche Spanfabrikation noch werden die Werkzeuge, die ſeinen tragen, liebevoll aufbewahrt. Werktags Arbeit— ſonntags Ru e Am Werktag beginnt die Arbeit f auer geht mit ſei Knechten auf das Feld, die Mägde damit der Hütebub ausfahren kann. (9⸗-Uhr⸗Veſper) gibts Schwarzbrot, Moſt, mitunter auch ein gutes„ ſerli“. Dasſelbe„'Owe“(4⸗Uhr⸗Veſpe Heuet und Ernte könnte der Bauer noch mal 12 Stunden am Tage brauchen, d für ihn eine gewaltige Arbeitsleiſtung kurze Zeit zuſammendrängt. Am Sonntag g anze Anweſen Feſ mung und behagliche Ruhe. Die Frauen leg ihre Tracht an, während die Männer nicht mehr überall tragen. Die Werktag dung iſt höchſt einfach und gediegen und bis vor kurzem aus dem ſelbgepflanzten geſponnen und vom Weber zu Tuch perarbeſle Eine alte Fotografie gibt uns Aufſchluß über die frühere Tracht im Schwärzenba ebiet Danach trugen die Männer ſchwarze Tu 95 en mit Rohrſchuhen oder Strümpfen mit Schn lenſchuhen. Tuchrock und rote Weſten ten blanke Knöpfe; Halstuch und Zipfel vervollſtändigten die Tracht. Die Frauen tru⸗ gen nach Art der St. Georgener Tracht de hohen Zylinder⸗Strohhut, der mit ſchwarzen, breiten Band unterm Kinn halten wurde, dazu wurden ein miederähn liches Kleidungsſtück und ein faltenreicher Rog getragen. Die Tracht hat ſich aber geänder, anz beſonders bei den Frauen. Anſtatt Stroh hut tragen ſie heute„Kappen“, wobei ein Un terſchied zwiſchen Ledigen und Verheiratelen beſteht. Der Sonntagsſtaat iſt außerdem mi hübſcher Stickerei verziert. Der alte Poſtillon Im Eiſenbachtal machen wir noch einmg kurz Raſt. Da ſtehen an der Straße alte Poſ wagen aus einer vergangenen gemütliche Zeit. Ihr Beſitzer wohnt in dem dabeiſtehende Haus. Es iſt der ehemalige Poſtillon Le Straub. Er hat früher, als der Hochſchw wald durch den Kraftwagen noch nicht im h tigen Ausmaß dem Verkehr erſchloſſen war, dit kaiſerliche Poſt repräſentiert. Im Somme gings mit Wagen; im Winter auf Schlitten Bei hohem Schnee mußte vier und auch ſechs⸗ ſpännig gefahren werden. Beſonders die jun⸗ gen Ausländerinnen hatten es auf die gelbe Poſtkutſchen abgeſehen. Noch heute 6 ſich auf den Poſtillonſitz und laſſen ſich ſer„romantiſchen Situation“ fotogra Während wir uns mit dem alten Po unterhalten, fährt ein neuer Poſtkraftwage die kurvenreiche Landſtraße hinan. Zwei Zeit alter begegnen ſich in dieſem Sa Schwarz⸗ waldwinkel und man ſpürt, daß man nit überheblich das Ueberwundene belächeln denn auf ſeinen ſtarken Schultern ruh Gegenwart, auf die wir mit Recht ſtolz f flus der Saarpfalz Steinbrucharbeiter verunglückt Bad Dürkheim, 23. Sept. tagnachmittag ereignete ſi Weingutes Angerberg 5 egenen Steinbrut ein tödlicher Unglücksfall. Ein 5 Steit ſtürzte um und begrub den 29 Jahre alle Steinhauer Fakob Stöckel aus Bad Dü heim unter ſich. Der Verunglückte konnte m als Leiche geborgen werden. Ein we Arbeiter trug leichte Kopfverletzungen dav Am D in dem nahe dez giſtriert und 1 1 la ggebend ſ er Jugendlic Eine Sot och klingt oplerf riegsopferfah nden mit D ieſe Fahrt er ch Kreisamt usdruck gele en die NS. DDAC. hatte, die ſich ient macht hrer Kaiſe es NSKK, 1 eter des De n vielen hu e, auf 3 ch für dieſen die, wie er, welche nen Brenr fühlbare Er gedachte erin der 9 Tauſend Hä ie Mannheir erjungen zagen und Mannheim ze pfern eng ve pfer zu wür In dieſer rkennung ameraden B zum groß arantierte. D phfer fand w. e Worte des unktleiters v Zum Ande: sdruck der e Siädichen 1 wohin aus⸗ abriken gründeten weiter Weg, We⸗ die Kneipphewe/ n Platz zur Au „hat. Die ſchön ild beleben, ſind tler, der dem Hei⸗ ee, als auch dem en Ausdruck ver⸗ rn verſteckt liegen ie teilweiſe ſchon ſitz derſelben F⸗ achtal 1 B. liegt einen kurzen M⸗ chtergründung zur von Bräunlingen hunderts als Kle ind neun Erbhof⸗ der Haitzmann im⸗ Sippe wahrſchein⸗ Großhof anſäſig igen Sieboldshoß noch kümmerliche des jetzigen Ew⸗ 70 hat mit vie r ne Chronik ſeiner Gerne erzählt er n Hof durch alle ſiauptſtadt mannheim 3530 Jugendliche vor der Berufswahl 1708 Jungen und 1822 Mädel verlaſſen an Oſtern die Schule 3530 Buben und Mädel kommen an Oſtern nhs in Mannheim aus der Schule, 1708 Kna⸗ eine ſchöne Zahl. Das Arbeitsamt läßt es ſich heute ſchon angelegen ſein, für die Unterbringung dieſer ben und 1822 Mädel! Das iſt jungen Menſchen nach beſten Kräften zu ſor⸗ gen. Bei der Berufsberatung ſind ſie ſchon kegiſtriert und ihre Berufswünſche in großen Zügen bekannt. Ob es gelingen wird, ſie alle in Lehrſtellen und Berufen unterzubringen, fann heute noch nicht bejaht werden. Aus⸗ ſchlaggebend ſind oft dabei die Berufswünſche der Jugendlichen ſelbſt. Es iſt klar, daß bei 1708 Buben nicht ganze 0 Prozent in kaufmänniſchen Lehr⸗ ſtellen untergebracht werden können. Be⸗ denkt man, daß hierzu noch die Abſolventen der Höheren Handelsſchule kommen, dann iſt es verſtändlich, daß dieſe in kaufmänniſchen Berufen bevorzugt werden. 50 Prozent wollen im Metallgewerbe unterkommen und die übrigen 20 Prozent im Kleingewerbe, Handwerk uſw. Für das Baugewerbe liegen faſt gar keine Meldungen vor. 36 der Jungen wollen das Bäckerhandwerk ergreifen. Die Mädchen haben ſich größten⸗ teils für die Berufe der Verkäuferin und der Schneiderin entſchieden. Ob ſoviele Verkäuferinnen und Schneiderinnen, wie ſich hier gemeldet haben, überhaupt benötigt wer⸗ den, dürfte mehr als fraglich ſein. Das Arbeitsamt hat wiederum eine ſchwere Aufgabe zu löſen. Alle Wünſche wird es nicht erfüllen können, doch wird es alles tun, was in ſeinen Kräften ſteht, um die jungen Men⸗ ſchen nach Möglichkeit und Befähigung unter⸗ zubringen. Und wir richten ſchon heute an alle, die es angeht, die Bitte, durch Vertrauen und Mitarbeit die hierzu befugten Stellen beim Arbeitsamt zu unterſtützen, denn es geht ja nicht darum, dem einen zu Liebe oder zu Leide zu leben und zu arbeiten, ſondern dar⸗ um, ſich einzuſetzen für unſere Jugend, damit einſtmals tüchtige Menſchen daraus hervor⸗ kommen! Eine Erholungsstãtte fũr Naturfreunde n durch vier Jahr⸗ haben. Urſprüng⸗ itzer nebenbei die Schmiede einge⸗ Sebaſtian Halh⸗ ndler und brachle henſpäne bis nach jtete mit Waſſer⸗ infabrikation einz die ſeinen Ramen tags Ruhe Arbeit ſchon zeht mit ſeine rzbrot, utes„Chrieſewüf⸗ Uhr⸗Veſper). Zur Bauer noch 10 brauchen, da ſich rbeitsleiſtung auf Am Sonntag abet Anweſen Fe tſti Die Frauen legen ie Männer dieſe Die Werktagsklei⸗ diegen und wurde bgepflanzten Hanf Wänrend draußen die Blätter fallen, ist hier im Mannheimer Palmenhaus üppiges, ewiges Wachsen und Blühen 1 Tuch verarbeftel, 1s Aufſchluß über hwärzenbachgebſet hwarze Tuchhoſen ipfen mit Schnal⸗ e Weſten ſchmück⸗ und Zipfelmütze Die Frauen tru⸗ gener Tracht den der mit einem term Kinn ſeſtge⸗ mein miederähn⸗ faltenreicher Rot ch aber geündert en. Anſtatt Stroh⸗ “, wobei ein Un⸗ ind Verheirateten iſt außerdem mit Noch klingt in den Herzen der Mannheimer griegsopfer die Freude über die herrliche Kriegsopferfahrt nach Michelſtadt nach, ver⸗ bunden mit Danbbarkeit an alle diejenigen, die 2. ermöglichten. Dieſen Gefühlen gab auch Kreisamtsleiter Sinn von der NSGKOV. Ausdruck gelegentlich eines Zuſammenſeins, den die NSͤOV mit Vertretern der NSKK., des DDAC. und der anderen Organiſationen hatte, die ſich um die Durchführung der Fahrt berdient machten. Der Dank, den Sturmhaupt⸗ führer Kaiſer, der Führer der Staffel I/M153 es NSäK, und Herr Hölderich als Ver⸗ neter des DDaC. abſtattete, galt gleichzeitig wir noch einmal Straße alte Poſt⸗ enen gemütlichen em dabeiſtehenden Poſtillon Leopold der Hochſchwar ioch nicht im heu⸗ rſchloſſen war, die t. Im Sommer ter auf Schlitten. er und auch ſechs⸗ eſonders die jun⸗ es auf die gelben „heute ſetzen ſie laſſen ſich in die⸗ n“ fotografieren. malten Poſtillon r Poſtkraftwagen jinan. Zwei Zeit⸗ Schwarz⸗ daß man ul ne belächeln ſoll, hultern ruht die Recht ſtolz ſind, erunglückt ept. Am Diens⸗ in dem nahe deß enen Steinbruch zin großer Stein 29 Jahre alten aus Bad Dürk⸗ lückte konnte mit „Ein weiterer etzungen davon. den vielen hundert Mannheimer Autobeſitzern, die, auf 5 Sonntagsvergnügen verzichtend, ſich für dieſen Sonntag zur Verfügung ſtellten, und die, wie auch die zahlreichen Motorrad⸗ fahrer, welche die Fahrt begleiteten, gern ihren eigenen Brennſtoff opferten, was für manchen eine fühlbare finanzielle Belaſtung bedeutete. Er gedachte weiter der Frau Baſel als Leiterin der NSV.⸗Küche, und ihrer Gehilfen, die ſchon im erſten Morgengrauen mit den eldtüchen der NSV. nach Michelſtadt ab⸗ uhren und dort emſig und mit Liebe das chmackhafte Soldateneſſen für die 800 Kriegs⸗ opfer zubereiteten. Er vergaß auch nicht, die Mitglieder des Mannheimer Roten Kreuzes zu erwähnen, die die ſchwerſtbeſchädigten Kameraden, die auf die Hilfe der Volksgenoſſen angewieſen ſind, be⸗ gleiteten und betreuten. Anerkennende Worte widmete er auch der Kreiskapelle der Politi⸗ ſchen Leiter, die freudig und unermüdlich die Zeit vor der Abfahrt und nach der Ankunft zurch flotte Weiſen auf dem Marktplatz ver⸗ ſchönte. Tauſend Hände regten ſich an dieſem Tage. Die Mannheimer Bevölkerung brachte Blumen, —— und BdM.⸗Mädel ſchmückten die Wagen und bildeten Spalier. Kurz, ganz Mannheim zeigte, daß es mit ſeinen Kriegs⸗ opfern eng verbunden iſt und daß es ihre SOpfer zu würdigen weiß. In dieſer Stunde gedachte man auch voll Anerkennung der unermüdlichen Vorarbeit des fameraden Baake und ſeiner Mitarbeiter, die zum großen Teil das Gelingen der Fahrt garantierte. Der Dank der Mannheimer Kriegs⸗ pfer fand weiterhin beredten Ausdruck durch die Worte des Kameraden Barth, des Stütz⸗ punktleiters von Innenſtadt⸗Weſt. Zum Andenken an dieſe Fahrt und als Küsdruck der Dankbarkeit des NSgOV. wur⸗ Archivbild Eine Sonntagsfahrt, die lange in den Herzen der Beteiligten nachklingen wird den dem Sturmhauptführer Kaiſer vom VSKK., Herrn Hölderich vom DDaAC ſowie Frau Baſel von der NSV.⸗Küche je ein ge⸗ ſchmackvoller Album mit Bildern von der Kriegsopferfahrt überreicht. Zwei weitere Alben werden der Reichsdienſtſtelle Berlin und der Gauamtsleitung Karlsruhe überſandt. In frohem Verein verbrachten die Kriegs⸗ opfer mit ihren Gäſten ein paar frohe Stun⸗ den, die durch die Hauskapelle ſowie durch ſoliſtiſche Darbietungen einer Kameradenfrau und zweier junger NSKK.⸗Männer angenehm verkürzt wurden. vs. Wie wir den Film ſehen S CALA:„Mufterschaft“ Obwohl dieſes Filmwerk deutſch⸗franzöſiſcher Zuſammenarbeit nicht mehr neu iſt, übt es den⸗ noch immer wieder ſeine Anziehungskraft aus. Die„Scala“ hat ſich zur Zeit dieſen Film ver⸗ ſchrieben und einen guten Griff damit getan. Starke Eindrücke gehen von ihm aus, teilen ſich uns mit und laſſen uns nachdenklich wer⸗ den, ſowohl über die leichtfertige Art des jungen Mannes, der ſich ein fröhlich und friſch im Leben ſtehendes Mädchen gefügig macht, als auch über die Opfer, welche die junge Mutter ihrem vaterloſen Kinde zuliebe bringt. Das Spiel dieſer Frau iſt ſo lebendig, ſo eindring⸗ lich und in ſeinem Verzicht ſo groß, daß wir, ob wir wollen oder nicht, davon ergriffen wer⸗ den und voller innerer Teilnahme den kurzen Weg des Glücks und den größeren des Ver⸗ zichts mit ihr gehen. Dieſe Frau wächſt über ihr zerbrochenes Leben hinaus und zwingt ſelbſt jene reiche Adoptivmutter, die um alles in der Welt nicht zugeben will, daß der zu gro⸗ ßem Erfolg und ſchönen Ehren emporgewachſene Sohn wiſſen ſoll, wer ſeine Mutter in Wirk⸗ lichkeit iſt, zu Verzeihung erbittender Bewun⸗ derung. Ausgezeichnet wußte die Regie das tiefgrei⸗ fende Spiel einheitlich und, trotz aller Schwere und Tragik, lichtvoll zu geſtalten und die Land⸗ ſchaft in trefflichen Einklang mit den verſchie⸗ denen Stufen des Geſchehens zu bringen. Manches wird nur angedeutet, dadurch das Spiel auflockernd und dem eigenen Erleben weiteſten Spielraum laſſend. Und ein Erleben iſt dieſer ſtarke Film, der deutſche Gemütstiefe mit franzöſiſcher Liebenswürdigkeit und Leich⸗ tigkeit paart!—au— N Mit 28 einander ergänzenden Provenienzen von drei dahrgängen wurde der Charakter der Mischung vR 6Kbis in die feinsten aromati- schen Abstufungen sichergestellt. Nach menschlichem Ermessen kann dadurch jeder besondere Ernte ausfall so ausgeglichen wer⸗- den, dah auch nicht die geringste Abänderung des Geschmackscha- rakters eintritt. ——— S—. e r SOS.0S.(. 8 ERNMTEN 2 315 33 MISCHnmUNOOG Oer ungewonn dieser Mischufg liche Tabake Me Ole Hauptprove . E. Oi aret Fe tiog un th. die dle Nebenkohten de nkbar gefingste Mab herabsetẽ Men Vagen unseres technischen Muster- detriebes in Altona · Bahrenfeld nacei»ollig geuen Methoden hergestollt. Der ungewöhnlich zarte und reine Chdffter dieser Mischung beruht daraul, del sůᷣmtliche Tabake zweima t S igAte wird ausschiebch oιnν Mondstòck hergestellt. EENM aus kolgenden Oistrikten: ———— aK 4 irgin emkh, S 4 Oie Cigaretten si ster elten ation uer fabrikations · methoden, die zugis de alitàß enk er Hegagell auf Hkb te Md Necat zen 24 H. F. 4 Pfi..RłE EMTSMa v CIGARETTEMTABRUMENC ATOWA-SAHMRECNTHIO Diese Cigaretten werden im den fal 5 Ste C das — Sommeli. 45 Mannheim „Hakenkreuzbanner“ Um die letzte 5ommerſonne Wir haben dieſes Jahr nicht viel von ihr gehabt. Wir ſind ihr den ganzen Sommer lang nachgelaufen, wir ſind mit unſerem Urlaub nicht ganz zufrieden geweſen, und nun, da wir eigent⸗ lich ſchon abgeſchloſſen hatten mit dem Sommer, hellt ſich der Himmel für Tage und— hoffen wir!— für einige Wochen auf. Die Sonne ſchenkt ſich uns in aller Heiterkeit und lichtvollen Wärme, die ſie jetzt noch ſpenden kann, und wir ſtehen mit offenen Händen vor dieſer Freigebig⸗ keit und trinken dieſen Schein und dieſe Wärme in uns ein. Wo es möglich iſt, verlängern wir den Weg zu unſerer Arbeitsſtätte um ein Vier⸗ telſtündchen und gehen durch den Park oder durch Straßen, in denen Bäume ſtehen und die Vorgärten noch grün leuchten. Zwar wühlen unſere Füße ſchon durch das gelbe Laub, und die Baumwipfel ſind hier und da ſchon ſtark ge⸗ lichtet, aber die letzte Sommerſonne macht das Scheiden von der ſchönen Jahreszeit leicht und hüllt das Sterben gnädig in ein friedevolles, heiteres Gewand. Der Duft von welkendem Laub und betautem Raſen ſteigt feucht und kräf⸗ tig von der Erde auf, tief atmen wir dieſe düfte⸗ ſchwere Herbſtluft ein und gehen ganz langſam. Und wenn wir in der Mittagspauſe Zeit dazu haben oder am frühen Nachmittag von der Ar⸗ beit kommen, dann gönnen wir uns zehn Mi⸗ nuten, um uns auf einer Bank auszuruhen und die Sonne zu genießen. Aber da merken wir, daß es ſchwer iſt, immer ein Plätzchen zu er⸗ wiſchen. Alte Leute, die immer ein bißchen frieren, können ſich jetzt gar nicht genug über die milde Wärme freuen, Mütter ſchieben ihre Kinderwagen hin und her, und die liebe Ju⸗ gend verſucht, das Geſicht der Sonne hinge⸗ geben, die Bräune des Sommers möglichſt noch zu vertiefen. Alle Welt iſt vergnügt, alle Welt iſt heiter, und man drückt ſich gern zuſammen auf der Bank, damit noch ein ſonnenhungriger Mitmenſch Platz habe. —— mme—— Nationaltheater Mannheim. Heute, Donners⸗ tag,„Wie es euch gefällt“, Luſtſpiel von Shakeſpeare, in der neuen Inſzenierung von Helmuth Ebbs. Beginn: 19.30 Uhr.— Morgen, Freitag,„Die Boheme“, Oper von Puccini. Am Samstag und Sonntag werden drei Werke wieder in den Spielplan aufſgenommen:„Lauf ins Glück“, die Olympia⸗Operette von Fred Raymond, die am Samstag außer Miete zu ermäßigten Preiſen gegben wird, am Sonntag „Tosca“ im Nationaltheater und im Roſen⸗ garten„Der blaue Heinrich“, Schwank von Schwartz und Lengbach mit der Muſik von Viktor Corzilius. Das Schauſpiel bereitet neben Cremers Ge⸗ ſchichtsdrama„Richelieu“ fürs Neue Thea⸗ ter das Luſtſpiel„Kinder auf Zeit“ von Kurt Bortfeldt vor, das nach ſeiner Urauffüh⸗ rung im Staatstheater in München mit größ⸗ tem Erfolg auf vielen Bühnen geſpielt wird. Inſzenierung: Hans Becker. Pilzberatung und Pilzwanderungen Die Pilzberatung auf dem Hauptwochenmarkt findet jetzt wieder Dienstag, Donnerstag und Samstag von 9 bis 10 Uhr vor dem„Alten Rathaus“ ſtatt. Dort kann jedermann eine ſelbſtgeſuchten Pilze ihre Brauchbarkeit un⸗ entgeltlich unterſuchen laſſen. Am kommenden Sonntag, den 27. September, findet eine Pilzwanderung in den Wald von Käfertal ſtatt. Treffpunkt vormittags 9 Uhr am Karlſtern nördlich von Käferthal. Körbchen und Meſſer mitbringen. Fahrräder können einge⸗ ſtellt werden.— 24. September 1990 Eine zwingende Notwendigkeit für den Kraftfahrer/ Vorbereitungen im Gange/ Die erſte fahrbare Tankſtelle Mit der Inbetriebnahme der erſten Reichs⸗ autobahnſtrecken wurde ein nicht unweſentliches Problem ſpruchreif: die Verſorgung des über die Reichsautobahn rollenden Verkehrs mit Treibſtoffen. Dieſer Treibſtoffverſorgung auf den Reichsautobahnen kam zuerſt geringere Be⸗ deutung zu, nachdem nur Teilſtrecken in Betrieb nenommen wurden und die Fahrzeuglenker im⸗ mer wieder auf Reichsſtraßen oder durch Städte mit ausreichender Tankgelegenheit kamen. Die Fertigſtellung weiterer, vor allem zuſammen⸗ hängender Reichsautobahnſtrecken, erfordert eine ſofortige Löſung der Treibſtoffverſorgung auf den Reichsautobahnen. Am zuſtändiger Stelle iſt man nicht untätig geweſen und ſo wurde ietzt unter Beteiligung des Reichs die Reichs⸗ autobahn⸗Kraftſtoffgeſellſchaft mb. mit dem Sitz in Berlin gegründet. Als es uns in der Südweſtecke des Reiches vergönnt war, die erſte Strecke der Reichsauto⸗ bahn zu befahren und ein Straßenbauwerk ken⸗ nen zu lernen, das ſich erſt nach und nach über das ganze Reich ausbreiten wird, beeilten ſich natürlich alle die Straße des Führers zu befahren. Vor lauter Freude ver⸗ gaßen aber manche, ihren Kraftſtofftank ſo auf⸗ zufüllen, daß die vorgeſehene Strecke auch ab⸗ gefahren werden konnte. Gar viele Fahrzeuge blieben plötzlich auf der Strecke liegen, weil das Benzin zur Neige gegangen war. Faſt aus⸗ nahmslos war man dann auf das Entgegen⸗ kommen eines anderen Fahrzeuglenkers ange⸗ wieſen, der einen zur Kraftſtoffbeſorgung mit⸗ nehmen mußte. Gelangte man dann an das Ende der Reichsautobahn, dann hatte man im⸗ mer noch nicht die Tankſtelle erreicht und beſaß man den gefüllten Benzinkaniſter, mußte man immer noch Glück haben, um wieder zu der Stelle gebracht zu werden, an der das Fahrzeug auf„Nahrung“ wartete. Neues Denken Für die Fahrer auf der Reichsautobahn wurde ein neues Denken notwendig. Man hatte ſich allgemein ſo an das dichtmaſchige Tankſtel⸗ lennetz der Reichsſtraßen gewöhnt, daß man nicht ohne weiteres das Fehlen von Tankſtellen auf größere Entfernungen begreifen konnte. Man wußte nichts anderes, als daß alle paar Kilometer, oft aber nur wenige hundert Meter von einander entfernt, Tankſtellen vorhanden ſind und daß ein zur Neige gehender Betriebs⸗ ſtoff ohne große Schwierigkeiten nachgefüllt wer⸗ den konnte. Anders war es z. B. bei der erſten Reichsautobahnſtrecke, die ſich ja auf einer Länge von über 70 Kilometer von Frankfurt nach Mannheim erſtreckt und längs dieſer zunächſt überhaupt keine Möglichkeit zum Tanken be⸗ ſtand. Allmählich lernten die Kraftfahrer um und immer ſeltener wurden die Fahrer, die auf der Strecke wegen Benzinmangel liegen blieben. Alle 25 Kilometer eine Tankſtelle Durch die jetzt gegründete Reichsautobahn⸗ Kraftſtoffgeſellſchaft iſt vorläufig die Form ge⸗ funden, in der die Tankſtellen der Reichsauto⸗ bahn in geeigneter Weiſe betrieben werden können, ſo daß ſich die weiteren Probleme wie die Aufgabe der vorbereitenden Planung und der techniſchen Enwicklung ohne Ueberſtürzung löſen laſſen. Dieſe Geſellſchaft ſoll ausſchließ⸗ lich dem Vertrieb von Treibſtoffen und Schmierölen an den Tankſtellen der Reichsauto⸗ bahn dienen. Die Errichtung der Tankſtellen hat die Geſellſchaft„Reichsautobahnen“ ſich felbſt als einen Beſtandteil ihrer Bauausfüh⸗ ae ee eneeekieshenhev. Jugendherberge im herbſt Herbſttage in den Bergen und am See!— Strahlende Sonne liegt über den hohen Schwarzwaldbergen, nur in den Tälern liegen noch die Morgennebel, aus denen ganz ver⸗ ſchwommen die Spitzen der dunklen Schwarz⸗ waldtannen ragen. Das iſt der Anblick, den der Wanderer von der Jugendherberge Todt⸗ nauberg aus gewinnt. Der Herbſt iſt in den Bergen eingezogen, er kündet dies mit ieinen rauhen Winden, die über die Matten hinweg⸗ jagen. Ein Erleben iſt in dieſer herrlichen Na⸗ tur der Blick von der Jugendherberge zu den Alpen, welche hinter dem Streifen des Schwei⸗ zer Jura im abendlichen Rot zum Schwarz⸗ wäld' grüßen, bis jagende Wolken und Nebel dieſes Bild verlöſchen.— Ein anderes Bild weitet ſich vor den Augen des Wanderers. Morgennebel liegen über dem Bodenſee, die farbigen Blätter der Bäume, die von einem Windſtoß davongetragen werden, ſind die Anzeichen des Herbſtes. Hinter jolchen, non der Farbenpracht überſchütteten Bäumen liegt die Jugendherberge Meersburg, unweit dem See, der jetzt von den Herbſtwinden be⸗ wegt, unruhig ſeine Wellen hin⸗ und herwirft. In neun Schlafräumen können 85 Wanderer Platz finden. Zwei Tagesräume nehmen die Beſucher auf. Beſonders in den letzten Mona⸗ ten war ſie das Ziel vieler Jungen und Mä⸗ del aus dem ganzen Reiche, ſowie auch vieler Ausländer, die ſich beſonders gerne an den Geſtaden des Sees aufhalten. Voll erlebnisreicher Stimmung ſind die Herbſtabende am See. Klatſchend ſchlagen die Wellen an die Kaimauer. Möwen fliegen krei⸗ ſchend über den See, ruhig ſchwingen ihre Flügel dicht über dem Waſſer. Vom abendlichen Rot beleuchtete Wolken hängen um die in ihrer ganzen Schönheit ſich entfaltende. Alpentette, die ſich beſonders im Herbſt in ihrer ganzen Pracht zeigt. Doch nicht allzu lange währt die⸗ ſes herrliche Naturſchauſpiel, die Alpen ver⸗ glühen und bald liegen die erſten Schatten der Nacht über dem See, über den hinweg die rauhen Herbſtwinde ihr Lied pfeiſen. Willi Kahl. Mit dem Sonderzug ins Eistal 5n. den landſchaftlich veizvollſten Gebieten des ſchönen Pfälzerlandes gehört das Eistal mit feinen lieblichen Nebentälern und ſeinen herr⸗ lichen Wäldern, mit den darin eingeſtreuten Woogen. Und doch wird dieſe Gegend noch viel zu wenig beſucht, obwohl ſeit vier Jahren auch durch dieſes ſtille Tal die Eiſenbahn fährt. Warum iſt es auch heute noch ſo wenig be⸗ kannt? Der Grund liegt in der noch immer un⸗ zulänglichen Bahnverbindung, die es verſchul⸗ det, daß man zu einer Strecke von nur 21 Kilo⸗ meter über zwek Stunden braucht und unter⸗ wegs zwei⸗ bis dreimal umſteigen muß. Um ſeinen Mitgliedern auf bequeme Weiſe die ſchöne Landſchaft zu erſchließen, fährt der Odenwaldklub Mannheim⸗Ludwigshafen am Sonntag, 4. Oktober, mit Sonderzug über Grünſtadt ins Eistal zur Station Eiswoog, von wo aus eine herrliche Wanderung über Lauberhof nach Wattenheim und Hettenleidel⸗ heim und von da nach Grünſtadt führt. Von hier aus erfolgt die Heimfahrt wieder mit Sonderzug. Rundfunk-Programm für Donnerstag, den 24. September Stuttgart:.45 Choral..55 Gymnaſtik..20 Nachrich⸗ ten..30 Frühkonzert..10 Gymnaſtik..30 Für die Arbeitskameraden in den Betrieben Konzert..30 Wir veſpern mit der Urahne. 10.00 Volksliedſingen. 11.30 Für dich, Bauer. 12.00 Mittagslonzert. 13.00 Nachrichten. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Allerlei von zwei bis drei 15.30 Sommer in Carasco. 16.00 Muſik am Nachmittag. 17.40 Geſchmackloſigkeiten, 18.00 Muſik zum Feierabend. 19.40 Echo aus Baden. 20.00 Nachrichten. 20.10 Abendkonzert. 22.00 Nach⸗ richten. 22.30 Brahms⸗Lieder. 22.45 Vierhändige Klaviermuſik. 23.00 Carl Maria von Weber. 24.00 bis.00 Nachtmuſik. rungen vorbehalten. Die Ueberlaſſung der Tankſtellen an die Reichsautobahn⸗Kraftſtoff⸗ geſellſchaft geſchieht im Rahmen eines Pacht⸗ vertrages. Der Gewinn der neugegründeten Geſellſchaft wird ſich demnach ausſchließlich aus der zwiſchen dem Einkaufspreis und Ver⸗ kaufspreis abzüglich Unkoſten verbleibenden Differenzſpanne zuſammenſetzen. Beſonders hervorzuheben iſt, daß durch dieſe Einnahme⸗ quelle der Geſellſchaft„Reichsautobahnen“ keine Belaſtung des Kraftfahrers entſteht. Während man an dieſen Tankſtellen die Oele unter ihrer Markenbezeichnung weiter verkau⸗ fen wird, iſt geplant, die bisher üblichen Mar⸗ kentreibſtoffe ohne die Markenbezeichnuna zu verkaufen. Man will alſo bei dieſem Benzin bewußt den Markengedanken verlaſſen, um im Gegenſatz zum markenloſen Schleuder⸗ treibſtoff den markenloſen Qualitäts⸗ treibſtoff zu propagieren. Die genaue Zahl der für das geſamte Netz von 7000 Kilometer Reichsautobahnen vor⸗ geſehenen Tankſtellen ſteht vorläufig noch nicht feſt. Man darf jedoch damit rechnen, daß die oder infolge beſonderer Verhältniſſe vorläufig noch nicht errichtet werden. Die fahrbare Tankſtelle iſt eine Sonder⸗ konſtruktion, welche alle Einrichtungen einer modernen Tankſtelle beſitzt. Sie iſt, eingerich⸗ tet für je 2500 Liter Benzin und Gemiſch, wo⸗ bei das moderne Zapffyſtem auch die Abgabe kleinſter Mengen geſtattet. Die Tankſtelle ent⸗ hält einen Schlafraum für den Tankwart und eine Toilette. Ein 300⸗Liter⸗Tank mit Waſſer und eine Anlage zur Herſtellung komprimierter Luft ermöglichen auch von der fahrbaren Tank⸗ ſtelle aus einen vollſtändigen Kundendienſt. Reichsautobahn— letzte Tankſtelle Bis die Treibſtofſverſorgung auf den Reichs ⸗ autobahnſtrecken ſich vollkommen eingeſpielt hat, ſind die Kraftfahrer ſelbſtverſtändlich außerordentlich dankbar, wenn die letzten Tank⸗ gelegenheiten an den Zufahrtsſtrecken zur Reichsautobahn entſprechend gekennzeichnet ſind. Sehr geſchickt iſt dieſe Frage bei Mann⸗ heim⸗Käfertal gelöſt, wo man über eine dort vorbeiführende Zubringerſtraße die An⸗ Der Küfertaler Wegweiser zur Reichsautobahn und dle letzte Mahnung an den Kraitiahrer, rechtzeitig seinen Betrlebsstofitank auifüllen zu lassen. Tankſtellen mit einem Abſtand von unge⸗ fähr 25 Kilometer einander folgen. Die Reichsautobahn⸗Kraftſtoffgeſellſchaft hat jetzt auch einen intereſſanten Verſuch mit der erſten fahrbaren Tankſtelle gemacht. Dieſes eigens für Zwecke der Reichsautobahn erbaute Sonderfahrzeug wurde zunächſt an der Auf⸗ fahrtsſtelle zur Reichsautobahn Berlin—Stettin poſtiert. Es ſoll überall dort Verwendung fin⸗ den, wo feſte Tankſtellen noch nicht errichtet ſind Aufn.: Jütte ſchlußſtelle Viernheim die Reichsautobahn —— Mannheim—Heidelberg—Bruchſal erreicht. Ein blaues Schild mit weißer Schrift weiſt den Weg zur Reichsautobahn, während dar⸗ unter deutlich zu leſen iſt„Letzte Tank⸗ ſtelle“. Dieſe Mahnung überſehen die Kraft⸗ fahrer nicht, die beim Anblick des Schildes raſch noch überlegen, ob ihr Treibſtoff bis zur nächſten Stadt reicht. Diſziplin bei Verdunklungsübungen! Genaue Richtlinien des Polizeipräſidenten für die in Frage kommenden Vororte Wie bereits bekanntgegeben, findet am Frei⸗ tag, 25. September 1936, in der Zeit von 20.30 bis 22.30 Uhr in den Ortsteilen Sand⸗ hofen, Feudenheim, Seckenheim, Friedrichsfeld und Wallſtadt der Stadt Mannheim, ſowie in den Gemeinden Ladenburg, Edingen, Ilvesheim und Neckarhauſen eine Verdunkelungs⸗ übung zur Durchführung der Maßnahmen des zivilen Luftſchutzes ſtatt. Der Polizeipräſident gibt hierzu folgendes bekannt: 5 „Auf die genaue Befolgung der verkehrs⸗ ſhog ans Vorſchriften, die in gleicher Weiſe on aus Anlaß der früheren Verdunkelungs⸗ übungen erlaſſen und veröffentlicht wurden, wird hingewieſen. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Anordnungen ſind ſtrafbar. Im Verdunkelungsgebiet iſt insbeſondere jeder unnötige Verkehr auf den Straßen ſowie das Aufſtellen von Fahrzeugen unterſagt. Frore n die ſich aus einem wichtigen runde während der Dauer der Uebung im Verdunkelungsgebiet bewegen, müſſen eine be⸗ ſondere, abgeblendete Beleuchtung haben. Ge⸗ wöhnliches Abblendlicht der Kraftfahrzeuge ge⸗ nügt nicht. Die Höchſtgeſchwindigkeit für Fahr⸗ zeuge aller Art im Verdunkelungsgebiet wird auf 20 Kilometer in der Stunde feſtgeſetzt. ür die am 25. September 1936 in einigen Ortsteilen der Stadt Mannheim ſtattfindende Verdunkelungsübung wird gemäß 5 34 der Reichsſtraßen⸗Verkehrsordnung und 8 3 der Bad. Durchführungsverordnung 4535 fol⸗ fen Ortspolizeiliche Vorſchrift er⸗ aſſen: 1. Während der Dauer der Uebungen iſt in dem Verdunkelungsgebiet jeder unnötige Ver⸗ kehr auf den Straßen unterſagt. Verboten iſt insbeſondere jedes müßige Umherſtehen oder 20 en auf Straßen und Plätzen, ſowie das ufſtellen von Fahrzeugen aller Art. Den Weiſungen der Polizeibeamten iſt un⸗ verzüglich Folge zu leiſten, insbeſondere ſind auf Aufforderung die Straßen innerhalb des Uebungsgebietes zu räumen. 2. Fahrzeuge, die aus einem wichtigen Grunde während der Dauer der Uebungen im Verdunkelungsgebiet verkehren, müſſen ihre Beleuchtung in einer dem Zweck des Luft⸗ ſchutzes entſprechenden Weiſe abgeblendet haben; die Beleuchtung von Kraftfahrzeugen mit Standlicht gilt nicht als ausrei⸗ „Die Höchſtgeſchwindigkeit für rzeuge aller Art wird für die Dauer der Verdunkelung auf 20 Kilometer in der Stunde feſtgeſetzt. 4. Uebertretungen werden gemäß 5 36 der Reichsſtraßen⸗Verkehrsordnung mit Geldſtrafe bis zu 150 RM oder mit Haft beſtraft. Unabhängig von der Beſtrafung werden Fahrzeuge, deren Beſitzer gegen die Ortspoli⸗ Poltzei Vorſchrift verſtoßen, gemäß 8 30 des olizei⸗Strafgeſetzbuches ſichergeſte 4 Anweiſung für Fahrzeugbeleuchtung 1. Kraftwagen und Motorräder: Pur vorſchriftsmäßigen Abblendung der Be⸗ euchtung wird empfohlen, über die Schein⸗ werfer Verdunkelungskappen zu ziehen, einen waagrechien Lichtſchlitz von fünf bis acht Zenti⸗ meter Breite und einen Zentimeter Höhe offen laſſen. Der Lichtſchlitz muß ſich unterhalb des der Birne für Stadtlicht be⸗ inden. 2. Radfahrer: Bei Fahrrädern mit elel⸗ triſcher Beleuchtung wird eine ſinngemäße Ab⸗ blendung, wie ſie für Kraftwagen und Kraft⸗ räder iſt, empfohlen. Der Licht⸗ ſchlitz muß jedoch entſprechend kleiner gehalten werden. Bei Karbidlampen wird empfohlen, eine Konſervenbüchſe mit der Oeffnung nach unten über die Lampe zu ſtülpen. Die Konſerven⸗ büchſe muß, damit die Lampe brennen kann, einen kleinen Ventilationsſchlitz erhalten. 3. Sonſtige Fahrzeuge: Alle ſonſtigen Sturmlaterne aus Fahrzeuge müſſen eine nete Minhnün 1 chidurch ſigen nete Umhüllung mit blauem lichtdurchläſſigem Papier) mit ſich führen. mi Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß Fahrzeuge, deren Beleuchtung dieſen Richtlinien nicht entſpricht, während der Ver⸗ dunkelungsübung nicht in das Verdun⸗ D hineingelaſſen wer⸗ Nannheir Tankſtellennetz auf den Reichsautobahnen deutſchen Wein rend eröffnet. Rachrick Die Woche! allerlei Sonſtig Zuneigung zum ienwein zu heb vergnüglichen beim Gläschen Der Reichsnäl heim⸗Sandhof zur erfolgreiche käfers den erſte Gemarkung Sa hof und Kirſck An der Suchakti wirte beteiligt, benſchule mit 2 rer. Ihnen zu —— vor Stolz: Ih gegoſſen, ſelbſt billig und dabei halb geſchenkt der ihn aus ſein Man geht zum ſchon an der erf ſteht ein Polizi und ſtammt von gen erſt geſtohle ſcharf gewarnt geünkarierte S geleſen hätte? Tija— hä Die ſchütz weshalb f bauernführer 9 führung der tragten Vertra das geſamte Fe ſtündigen Dure toffelkulturen k lommen des 3 feſtgeſtellt werd Schwe Beſtandenes fer, Schwetzin Univerſität Hei examen mit gu therapeut, w Geburtstage. Mühling g ſhren 70., Frau Karlſtraße 10, Spelger lll, 69. Geburtstag 3— uß 47/36 vom bindung mit die zeitig eine Fer Garmiſch⸗Parter —Eibſee uſw. dr nachtungen mit Partenkirchen ur 22.50. Anmeldri Formularen bei 3. Stock, Zimme gruppen in Necke Bergſtraße 28, 1 1 zugeben. Achtung! Fra glavierabend de mit Helmuth Se in der„Harmon —.75 und—.5 54,4½5, Lortzin zu haben. „Hakenkreuzbanner“ 24. September 1936 Rachrichten aus Sandhofen die Woche der deutſchen Traube und des tſchen Weins 1936 wurde auch hier gebüh⸗ lend eröffnet. Ein kleines Weinfeſt und noch alerlei Sonſtiges war ſehr dazu angetan, die niſſe vorlä guneigung zum Kaiſerſtühler Biſchoffinger Pa⸗ wein zu heben. Allſeits konnte man an einer hergnüglichen Unterhaltung und Stimmung m Gläschen Patenwein ſeine Freude haben. er Reichsnährſtand, Ortsbauernſchaft Mann⸗ heim⸗Sandhofen⸗Scharhof, brachte inzwiſchen ur erfolgreichen Bekämpfung des Kartoffel⸗ lfers den erſten Kartoffelkäfer⸗Suchtag in der Hemarkung Sandhofen, einbegriffen der Schar⸗ hof und Kirſchgarthauſen, zur Durchführung. ipri Ander Suchaktion waren 130 Bauern und Land⸗ ahrbaren Tay hirte beteiligt, außerdem noch die hieſige Kna⸗ undendienſt. henſchule mit 250 Schulkindern und deren Leh⸗ Ihnen zur Seite ſtand nebſt dem Orts⸗ ikſtelle zuf den Rei en eingeſpielt bſtverſtändlich ie letzten Tant⸗ tsſtrecken zur gekennzeichnet ze bei Mann⸗ man über ein traße die An⸗ Mne 140 Frau Haſe platzte faſt vor Stolz: Ihr neues Grünkariertes ſaß wie an⸗ ehoſſen, ſelbſt Haſe ſang ihr Lob in allen Tönen. So billig und dabei ſo ſchick! Der Stoff war ſozuſagen lb geſchenkt— das hatte auch der Mann geſagt, der ihn aus ſeinem Ruckſack feilbot. Man geht zum Bummel in die Stadt. Doch ach, ſchon an der erſten Ecke kommt das bittre Ende! Dort eht ein Poliziſt und ſagt, der Stoff ſei Diebesgut und ſtammt vom Kaufmann Paay, wo er vor 14 Ta⸗ gen erſt geſtohlen wurde! Auch wäre vor dem Ankauf ſcharf gewarnt und ganz ausdrücklich grade dieſer 3 grünkarierte Stoff beſchrieben... Ob ſie's denn nicht geleſen hätte? Rein— Haſes wußten von nichts. r, rechtzeltig Aufn.: Jütte zeichsautobahn berg—Bruchſal waſhunt 34 4 ährend dar⸗ 3 61„J Tja— hätten ſie Zeitung geleſen! be Schldte Die ſchützt vor Schaden und Verdruß, ibſtoff bis zur weshalb ſie jeder haben muß! bauernführer Pg. Model und dem zur Durch⸗ zen! er der Bekämpfungsmaßnahmen beauf⸗ kragten Vertrauensmann Landwirt Filſinger, Vororte das geſamte Feldhüterperſonal. Bei der mehr⸗ fündigen Durchforſchung der zahlreichen Kar⸗ müſſen i boffelkulturen konnte erfreulicherweiſe das Vor⸗ eck des 21 bemmen des Käfers oder ſeiner Larve nicht abgeblendet feltgeſtellt werden. raftfahrzeugen 4 ls ausrei⸗ 3 e erdunkelun 3 Schwetzinger Notizen nã nit Geidftrofe Beſtandenes Examen. Herr Fritz Stauf⸗ eſtraft. 1 fer, Schwetzingen, hat am 15. Auguſt an der ffung werden niverſität Heidelberg das medizini che Staats⸗ die Ortspoli⸗ zamen mit gutem Erfolg heſtanden. näߧ 30 des— tellt. D0. D dà1 1 leuchtung torräder: inerapeut, wertvolles ffeilcoαιſſer zung der Be⸗ die Schein⸗ ziehen, einen Heute begeht Frau Margarethe zis acht Zenti⸗ Mühling geb. Wilding, Bismarckſtraße 18, er Söhe wffen hren 70., Frau Katharina Bran dt geb. Kreis, unterhalb des Karlſtraße 10, ihren 66. und Bäckermeiſter Phil. Stadtlicht be⸗ Spelger in, Mannheimer Straße 51, ſeinen Geburtstag. Unſere herzlichen lückwünſche. dern mit elek⸗ beburtstage. —.— 735 n. Der Licht⸗ RUD einer gehalten pfohlen, eine ig nach unten ie Konſerven⸗ hrennen kann, erhalten. 4 Alle ſonſtigen nlaterne aus 5 47%06 vom 2. bis 6. 10. 36, München. In Ver⸗ bindung mit dieſer Urlauberfahrt führen wir gleich⸗ zeitig eine Ferienwan derung in die Gebiete Garmiſch⸗Partenkirchen— Rießerſee— Höllentalklamm —Eibſee ufw. durch. Die Koſten für Abendeſſen, Ueber⸗ nachtungen mit Frühſtück, Bahnfahrt bis Garmiſch⸗ Partenkirchen und zurück belaufen ſich auf etwa RM. 22.50. Anmeldungen ſind a f den vorgeſchriebenen ſenügt eeig⸗ Formularen bei den Ko⸗Geſchäftsſtellen in P4, 4/5, ldurchläf Stock, Zimmer 11, Lortzingſtraße 35, bei den Orts⸗ gruppen in Neckarau, Luiſenſtraße 46, und Weinheim, kgſtraße 28, und bei den Kdß⸗Betriebswarten ab⸗ ng 4 zugeben. le en 4 5 3* ei—— end der Ver⸗ Achtung! Franz⸗Liszt⸗Feie Verdun⸗ aſſen wer Wir weiſen auf den glavierabend der einheimiſchen Pianiſten Karl Rinn nit Helmuth Schlemmer am Donnerstag, 8. Oktober, der„Harmonie“, 20.15 Uhr, hin. Karten zu RM. 75 und—.50 ſind auf den Ko⸗Geſchäftsſtellen, 4, 4/, Lortzingſtraße 35 und Neck rau, Luiſenſtr. 46 haben. 3 5 Gegen Schwarzarbeit bei Schuhmachern Von Franz Ibler, Gaufachgruppenwalter in der DAß Die Nachkriegszeit mit all ihren unſeligen swirkungen, und einer ſogenannten „Weltwirtſchaftskriſe“ ſtürzte das deutſche Volk in eine ſoziale Not ſonders⸗ aleichen. Einſtmals geſicherte Exiſtenzen zer⸗ brachen jäh. Die Inflation nahm den meiſten Kleinrentnern ihre ſauer verdienten Notgro⸗ ſchen für den Lebensabend. Junge arbeits⸗ hungrige Hände wurden durch verantwor⸗ tungsloſe Regierungen und jüdiſche Freibeu⸗ ter einer liberaliſtiſchen Wirtſchaftsauffaſſung zum Nichtstun und Darben verurteilt. Das Arbeitsloſenheer wuchs in den Jahren 1929 bis 1933 in die Millionen, und diejenigen, die noch einen Arbeitsplatz hatten, mußten verkürzt arbeiten, ſo daß die Kaufkraft des deutſchen Volkes in den Jahren der ſchwarz⸗roten Syſtemregierung beträchtlich ſank. Kein Wunder, wenn aus dieſer großen Not heraus mancher Erwerbsloſe und auch viele ſchlechtbeſchäftigte Volksgenoſſen einmal, um die vielen zwangsweiſe nutzloſen Stunden des Tages auszufüllen, zum anderen, weil das Geld zur Auftragserteilung für den Handwer⸗ ker einfach fehlte, es ſelbſt verſuchten.„Schrei⸗ ner, Spenaler, Schuhmacher uſw.“ zu ſein. Ganz„Tüchtige“ glaubten, den Handwerker für den ganzen Bekanntenkreis erſetzen zu müſſen. Schwarzarbeiter— Totengräber des Handwerks So entſtand in dem damals politiſch und wirtſchaftlich zerrütteten Deutſchland der Typ des Schwarzarbeiters, ſich auswirkend als der Totengräber eines ehrſamen und bitter um ſeine Exiſtenz ringenden Handwerkerſtandes. Diefer Schwarzarbeiter ward aber auch gleich⸗ zeitig zum Feind des Staates, da er weder Steuern noch ſonſtige Abgaben aus dieſen Ar⸗ beitserträgen abführte, hierzu oft ſtillſchwei⸗ gend die Arbeitslofenunterſtützung weiter⸗ bezog und ſo dem, der ein Handwerk ordentlich gelernt hatte, einen Arbeitsplatz vor⸗ enthielt. Mit der Machtergreifung im Jahre 1933 war für die zielbewußte nationalſozialiſtiſche Re⸗ gierung die Schaffung von Arbeitsplätzen für die erwerbsloſen Volksgenoſſen eine brennende Frage geworden. Zug um Zug konnte man von Monat zu Monat ein Abſinken der Er⸗ werbsloſen⸗Ziffer feſtſtellen. Die in Arbeit ſtehenden Volksgenoſſen zogen wiederum andere mit in den Arbeitsprozeß. Der wieder in Arbeit ſtehende Kamerad lernte erneut eine aute Werkmannsarbeit ſchätzen und war ſtolz darauf, auch wieder einem Handwerker einen Auftrag geben zu können! Handel und Hando⸗ werk lebten ſichtbar auf und der Lebenswille dieſer Berufszweige war plötzlich neu erwacht, und es begann— was jahrelang vermißt wurde— ein Wettſtreit, qualitativ das Beſte in fachlicher Hinſicht dem deutſchen Volke zu geben. Dieſer neue Lebenswille gab der deutſchen Wirtſchaft einen neuen Auftrieb, das Hand⸗ werk bekam ſeine ſolang erſehnte Gewerbeord⸗ nung. Seitens der mationalſozialiſtiſchen Re⸗ gierung wurden Geſetze zum Schutze und zum vorläufigen Aufbau des deutſchen Handwerks gegeben. Das Handwerk wurde ſo durchorgani⸗ ſiert, daß ein Selbſtändigwerden nur noch dem möglich war, der ſeine Qualitäten mittels einer abgelegten Meiſterprüfung bewies. Das Schuhmacherhandwerk Die Schwarzarbeit wurde unter⸗ bunden, und trotz aller Aufbauarbeit, trotz⸗ dem wir nur noch einen verhältnismäßig ge⸗ „Schach und Fehler“ Ein Vortragsabend auf dem Pfingſtberg Eine angenehme Unterbrechung des bereits begonnenen Winterturniers war für da Pflngftberger Schachpublikum ein Vortrag von Huſſong über„Fehler in den Spieleröffnun⸗ gen“. Der Redner zeigte an vielen Beiſpielen, wie man es nicht machen darf. Intereſſante Eröffnungsfehler und ihre oft witzige ider⸗ legung zogen vorüber. Da wurden berührt die Spanſſche Partie die Italieniſ e, in mehr⸗ facher Auflage, die für Lernende beſonders wichtige Schottiſche Eröffnung und— natürlich, die große Modeeröffnung, das Damen ambit. Beiſpiele aus der Schacholympiade wußte der Vortragende zwanglos in ſeinen Stoff einzu⸗ reihen. Und als die 1Kſtündigen Ausführun⸗ gen beendet waren, betonte der Leiter Schmitt in ſeinem Schlußwort, daß die Pfingſtberger baldigſt das Gehörte praktiſch verwerten woll⸗ ten und weitere Vorträge im Winter die not⸗ wendigen Anregungen ergänzen würden. Eine ſchöne Anzahl Jugendlicher wohnte dem Abend bei, ein erfreuliches Zeichen für die Tätigkeit ſch auf dem Gebiete des Schul⸗ achs. Daten für den 24. Seplember 1956 911(vor 1025 Jahren) Ludwig das Kind, Deutſcher König, der letzte Karolinger, ——— 1 1473 Der Landsknechtsführer Georg v. Frunds⸗ berg in Mindelheim geboren(geſt. 1528). 1541 Der Arzt und Naturforſcher Philippus Aureolus Theophraſtus Bombaſtus von Hohenheim, genannt Pargeelſus, in Salz⸗ burg geſtorben(geb. 1493). 583 Albrecht von Wallenſtein, Herzog von Friedland, Kaiſerlicher Generaliſſimus, auf Gut Hermanitz geb.(ermordet 1634). 1835 Der italieniſche Komponiſt Vincenzo Bel⸗ lini in Puteaux bei Paris geſtorben(ge⸗ boren 1801). s Beſprechung am Freitag, 25.., aus. ringen Prozentſatz an erwerbsloſen Volks⸗ genoſſen haben, hinkt auffallenderweiſe das Schuhmacherhandwerk im Beſchäfti⸗ gungsgrad allen anderen Berufsſchichten be⸗ denklich nach. Halten wir uns einmal ein paar Stunden in einer Lederhandluna auf, dann ſtellen wir leider ſehr oft feſt daß dort als Lederkäufer nicht nur der zuſtändige, ſelbſtändige Schuh⸗ macher zu finden iſt, ſondern auch leider oft der Beamte, Arbeiter uſw. Wenn der Schwarz⸗ arbeiter als Volksſchädling ſeiner entſprechen⸗ den Beſtrafung zugeführt wird, iſt das für jeden vernünftigen Menſchen eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit. Nun fragen wir uns: Iſt der Volksgenoſſe, welcher ſeine Schuhe und die ſeiner Familie, um ein paar Mark Arbeitslohn für den gelernten Handwerker zu ſparen, her⸗ umpfuſcht, nicht ebenſoſehr ein Saboteur unſeres Arbeitsbeſchaffungsprogramms? Dieſe Frage kann nur mit einem„Ja“ be⸗ antwortet werden, denn er verweigert durch das Selbſtbeſohlen ſeiner Schuhe, leider auch oft der ſeiner Verwandten, den Arbeitskame⸗ raden des Schuhmacherhandwerks ſeinen ihm zuſtehenden Arbeitsplatz. Sagen wir nicht, auf meinen Auftrag kommt es nicht an. Doch, es kommt auf jeden Auftrag an, denn wirtſchaft⸗ lich geſehen, leiſtet der Pfuſcher dem deutſchen Volk einen ſchlechten Dienſt. Darum, deutſcher Volksgenoſſe, wenn es dein Wille iſt, daß auch der letzte erwerbsloſe Kamerad wieder in Arbeit und Brot kommt, dann gebe deine Aufträge dem hierfür zuſtändigen Handwerk. Koſten bei Abwehr ehrenrühriger Angriffe Wichtige Ausführungen des Reichsfinanzhofes/ Ein Beiſpiel Der Reichsfinanzhof vertritt in ſeiner Recht⸗ ſprechung den Standpunkt, daß die Koſten zur Abwehr von ehrenrührigen Angriffen nicht ab⸗ zugsfähig ſind. In dem Falle des Urteils des Reichsfinanzhofs vom 17. April 1935 lag gegen ein früheres Vorſtandsmitglied eines kaufmän⸗ niſchen Unternehmens eine Strafanzeige wegen Bilanzverſchleierung vor. Die Koſten zur Ab⸗ wehr dieſer Strafanzeige ließ der Reichsfinanz⸗ hof nicht zum Abzug als Werbungskoſten zu, obwohl im Falle des Durchdringens der Straf⸗ anzeige weitere Auswirkungen, wie z. B. Scha⸗ denserſatzanſpruch, Verluſt des Ruhegehalts uſw. in Betracht kommen konnten. Unter Bezugnahme darauf, daß es ſich bei den Strafverteidigungskoſten um eine perſön⸗ liche Angelegenheit des Steuerpflichtigen han⸗ delt, wurden ſie als Koſten der Lebenshaltung für nicht abzugsfähig ertlärt. An dieſer Auffaſſung hält der Reichsfinanz⸗ hof feſt, wie ſich aus einem kürzlich veröffent⸗ lichten Urteil vom 6. Mai 1936 ergibt. In dem Falle dieſes Urteils ſtanden infolge der ehren⸗ rührigen Angriffe das Gehalt und die Pen⸗ ſionsanſprüche eines Direktors auf dem Spiel. Trotzdem können die Abwehrkoſten nicht als Werbungskoſten anerkannt werden, da ein Steuerpflichtiger nach den Ausführungen des Reichsfinanzhofs die Koſten zur Abwehr ehren⸗ rühriger Angriffe auch dann auſwenden wird, wenn wirtſchaftliche Intereſſen ihn nicht dazu zwingen und wenn ein Druck von dritter Seite auf ihn nicht ausgeübt wird. In dem Falle des Urteils hatte der Steuer⸗ Anordnungen der NSDAF Anordnungen der Kreisleitung An ſümtl. Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Die beantragten Mitgliedsbücher für die Partei⸗ genoſſen mit den Anfangsbuchſtaben S, Seh und St ſind eingetroffen. Die Ortsgruppen haben die Bücher umgehend auf der Kreisleitung, Zimmer 10, abzu⸗ holen. Dieſe Anordnung gilt auch für die Landorts⸗ gruppen. Kreiskartei. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Mit⸗ glieverſtandsmeldung für Monat September bis ſpäteſtens 2 5. September im Beſitz der Kreis⸗ leitung ſein muß. Wir erſuchen um ſtrikte Einhaltung dieſes Termins. Kreiskaſſenleiter. Die neuen Teleſonnummern der Gauleitung ſind mit Wirkung ab 1. September 1936: Ferngeſprüche 7165, Ortsgeſprüche 7160—7162. Politiſche Leiter Rheinau. Sonntag, 27.., findet auf dem Sport⸗ platz der RSDaAp,.30 Uhr, Gymnaſtikſtunde für alle Politiſchen Leiter ſtatt. Turnhoſe und ⸗ſchuhe ſind mitzubringen. Deutſches Ec. 27..,.45 Uhr, Antreten der Pol. der Geſchäftsſtelle zum Formaldienſt. Wegen der Luftſchutzübung fällt die Nächſte Be⸗ ſprechung Dienstag, 29.., 20.30 Uhr, auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle. Friedrichsfeld. Am Freitag, 25.., Geſchäftsſtunde wegen der Luftſchutzübung von 19 bis 20.30 Uhr. Rheinau. 24. 9. Hausleiterſitzung der Zelle 3 auf der Ortsgruppe; 20.30 Uhr. Friedrichsſeld. Wegen der Luftſchutzübung fällt am Freitag, 25.., die Geſchäftsſtunde aus. NS⸗Frauenſchaft Neckarſtadt⸗Oſt. 25.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im„Feldſchlößchen“. Reckarau. 24.., 20 Uhr, Heimabend im ev. Ge⸗ meindehaus. Deutſches Eg. 24.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im Ballhaus. Oſtſtadt. 24.., 20 Uhr, Zellenabend der Zellen 5, 6, 7 im Mannheimer Hof. Schwetzingerſtadt. 24.., 20.15 Uhr, Heimabend bei Franz, Seckenheimer Straße 56. Küfertal. 24.., 20.15 Uhr, Heimabend im„Abler“. Jungbuſch. Heimabend am 24. 9. fällt aus, nächſter Termin wird bekanntgegeben. Ilvesheim. 24.., 20.15 Uhr, Heimabend„Krone“. 99 Stelle We(Muſikgruppe). Nächſter Dienſt am 24. 9. 4—— Uhr. Antreten: G 7, 25. Uniform— Noten⸗ änder. Für alle Gefolgſchaften. Sämtliche Gefolgſchaften be⸗ ſtimmen ſofort die Preſſe⸗ und Vertriebswarte(oder deren Stellvertreter, ſoweit ernannt auch Bildwarte und Zeichner, Schaukaſtenbearbeiter), die an der Sit⸗ zung der PR⸗Stelle teilnehmen, Freitag, 25. Sept., Schlageterhaus, 19.00 Uhr, Saal 5. PR⸗Stelle. Sämtliche Preſſewarte, Vertriebs⸗ und Bildwarte, Zeichner, Schaukaſtenbearbeiter, kommen am Freitag, 25. Sept., 19.00 Uhr, zu einer wichtigen Sitzung der PR⸗Stelle ins Schlageterhaus(grotzer Saal). Erſcheinen Pflicht, da Unterlagen für Lichtſpiel⸗ und Veranſtaltungskarten ausgegeben werden. Die Sozialſachbearbeiter der Gefolgſchaften haben Leiter vor Dienſtbluſe. Seckenheim. pflichtige weiterhin geltend gemacht, daß durch die ehrenrührigen Angriffe auch die Gemein⸗ ſchaftsehre des Vorſtandes, des Auſſichtsrates und der Geſellſchaft, der der Steuerpflichtige als Direktor angehört hatte, verletzt worden ſeien. Auch dieſer Umſtand rechtfertigt nach den Ausführungen des Reichsfinanzhofs nicht, die Aufwendungen nicht als Werbungskoſten im Sinne des Einkommenſteuergeſetzes anzuſehen. Ein Reichsunterkunftsverzeichnis Zwigen dem Reichsfremdenverkehrsverband und der Wirtſchaftsgruppe ſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe iſt eine Vereinbarung über die Aufſtellung von Unterkunftsverzeich⸗ niſſen getroffen worden. Danach wird die Fachgruppe Beherbergungs rbe in den nächſten Wochen jedem Be erbergungsbetrieb Fragebogen zuſenden. Auf Grund dieſer Fragebogen iſt die Aufſtellung eines Reichs⸗ unterkunftsverzeichniſſes geplant, ſowie gleich⸗ eitig eine Untergliederung in Gebiets⸗ und örtliche Unterkunftsverzeichniſſe. In die Un⸗ terkunftsverzeichniſſe der Orte, in denen die Zimmerzahl des webeten zu gering für den normalen ſucherzuſtrom 14 können auch die Privatzimmervermieter als beſondere Gruppe in das Ver eichnis aufge⸗ nommen werden. Das Ver eichnis wird u. a. auch die Mindeſt⸗ und Böchſpreiſe für Betten, Frühſtück und Vollpenſion enthalten. — zu dem am Samstag, 26.., 17 Uhr, im Schlageter⸗ haus ſtattfindenden Appell die ausgefüllten Berufs⸗ beratungskarten mitzubringen, desgl. Berichte über Freiſtellenwerbung. Die Gefolgſchaftsführer ſind für das Erſcheinen verantwortlich. Stelle KS. Achtung, Teilnehmer am Gebietsſport⸗ treffen in Konſtanzl! Die Teilnehmer am Gebiets⸗ ſportfeſt in Konſtanz am 26. und 27. 9. treten am Samstagmorgen um.45 Uhr im Hofe des Schlageter⸗ hauſes an. Abfahrt in zwei großen Omnibuſſen pünkt⸗ lich 6 Uhr. Mitzubringen ſind: Brotbeutelverpflegung bis Konſtanz, HI⸗Sportzeug, Schlafſack und Decke. Dienſtanzug: Großer Sommerdienſtanzug. BDM. untergau. Die Gruppen—26 holen am 24. 9. ihre Stärkemeldeformulare ab und geben ſie bis 30. 9. wieder ab. Sozial. Die Gruppenführerinnen melden Mäbdel Anſchrift, Alter), die nähen können. Termin: Sport. Abnahme für das Leiſtungsbuch: 26. 9. von 16—18 Uhr und 27. 9. von—10 Uhr auf dem Stadion. Almenhof. Schaft A. Bock regelmäßig Heimabend mittwochs im Baubüro. Sport für die ganze Schar iſt freitags von 20—21.30 Uhr in der Schillerſchule. Ring IV. Die Teilnehmerinnen an der Kurzſchulung in Ladenburg am 26. u. 27. 9.(Gruppen 1, 2, 16—19) treffen ſich 18.10 Uhr am Hauptbahnhof. Betr. Kurzſchulung von Ring u1. Die Gruppen., 2, 11—14 haben am 26. und 27. 9. in Schwetzingen Kurzſchulung. Kreiswaltung DAð Für Montag, 28. Sept., 16.30—17.30 Uhr, organi⸗ ſieren alle Betriebsfunkwalter in den Betrieben einen Gemeinſchaftsempfang der Wiederholung der Führer⸗ rede vom 4. Kongreß der DAß auf dem Reichspartei⸗ tag. Wo der Betriebsfunkwalter auf Schwierigkeiten ſtößt, ſofort Meldung. Kreispropagandawaltung. An die Betriebszellenobleute! Auf den Ortsgruppen ſind ſofort die Arbeitspläne der Arbeitsſchule abzu⸗ holen. Die Pläne müſſen bis 30. 9. abgerechnet ſein. Arbeitsſchule der DAß. Der Arbeitsplan für das Winterhalbjahr 1936/37 iſt erſchienen und kann bei den Betriebswaltern der DAß, den Ortsgruppen der % und in C1, 10 gegen 10 Pf. abgefordert wer⸗ Arbeitsgemeinſchaft der Kurzſchrift. Mit Rückſicht auf das im Oktober ſtattfindende Leiſtungsſchreiben der DAß beginnen die Diktatabende am 24. Sept., 20 Uhr, in C 1, 10. Die Uebungsſtunden finden diens⸗ tags und donnerstags von 20 bis 22 Uhr ſtatt. Kreisfachſchaft techn. Aſſiſtentinnen. Samstag, 26. 9 15.30 Ubr, Treſſen am Vimardplaß Heidelberz. Edingen. Sonntag, 27..,.30 Uhr, haben ſämt⸗ liche Amtswalter der DAß zum Formaldienſt an der Geſchäftsſtelle Neckarhäuſer Straße 7 anzutreten. Käfertal. Am Freitag, 25.., haben ſämtliche Block⸗ und Zellenwalter um 19 Uhr auf der Geſchäftsſtelle — Neueinteilung von Block⸗ und Zellen⸗ walter. NSRB— Deutſche Rechtsfront Ortsgruppe Mannheim II. Mitgliederverſammlung Montag, 28.., 20.15 Uhr, im kleinen Saal des Bahnhofhotels National, Mannheim, L 15, 17. Er⸗ ſcheinen iſt Pflicht, 3 15 — 40 1 4 Mannheim Die bunte Seite 24. September 1080 Mir ⁊cogen durch den Boͤhmervoald Ueber haſſau ins öſtliche Grenzland/ Wanderungen und Begegnungen Aufn.: Maurer u. Schütz. Am Innkai in Passau Landsleute Tagelang waren wir über die ſonnige frucht⸗ bare Hochebene dahingefahren, die ſüdlich der Donau gemächlich zur Höhe des Alpenvorlandes anſteigt. Zur Oſtmark ging der Weg, zu deut⸗ ſchem Grenzland! Paſſau, die Stadt an der Grenze, wirkte wie ein Stück Zauberland auf unſer unbeſchwertes, aufnahmefreudiges Gemüt. Ueber alten Gaſſen und ſtattlichen Bauten ragende Türme, dazwiſchen glänzende Streifen rauſchender Flüſſe, alles eingeſchloſſen von grü⸗ nen Bergen, von deren Höhen Schlöſſer und Klöſter grüßen! Dazu eine Jugendherberge, die ſchmuck und einladend droben an der Bſchütt am Geſtade der dunklen Ilz ſtand. Wer hieß uns willkommen hier an des Rei⸗ ches Grenze? Ein biederer Oſtmärker, ein Bayer von echtem Schrot und Korn? Wir haben wohl ſehr befremdete Geſichter gemacht, als die Her⸗ bergsmutter nach kurzem Gruß uns mit ein⸗ deutiger Handbewegung erklärte:„Do kennt er eier Räder nit ſtehe loſſe, do werre ſie jo naß, wenns reart!“ Und nach einem Blick in den Ausweis gab ſie ſelbſt die Antwort auf die Frage, die ſie aus unſeren erſtaunten Mienen las:„Sie kumme vun Bade, da ſin ma jo Lands⸗ leut, denn mei Mann un ich, mir ſin vun Deideſe in der Palz.“ Der Herbergsvater wurde „Jean“ gerufen und freute ſich, auf pfälziſch uns ſein Herz ausſchütten zu können. Seit zwei Jahrzehnten weilten dieſe biederen Pfälzer hier in der Oſtmark— und fühlten ſich wohl— ab⸗ geſehen von einem leiſen Heimweh nach der „fröhlichen Pfalz“, ihren ſonnigen Rebhängen und ihren lebensfrohen Menſchen. Ich bin der Chef Auf einſamen Pfaden ſtreiften wir durch die Wälder und Dörfer des böhmiſchen Landes. An einem hellen ſonnigen Morgen ſtanden wir vor einer einſam gelegenen Schule. Neben der Türe des Hauſes, das ſich in ſeinem Aeußeren kaum von den Bauernhäuſern unterſchied, war eine marmorene Tafel in die Wand eingelaſſen. Sie trug das Bild eines Mannes und darunter in goldenen Lettern eine Inſchrift, die davon kün⸗ dete, daß dankbare Schüler ihrem Lehrer dieſes Denkmal ſetzten. Ein Menſchenalter habe der Geehrte in Treue und Hingabe ſeines Amtes gewaltet. Ich muß ſagen, dieſer Ausdruck des Dankes hat mich erſchüttert und erfreut zugleich. Denn im allgemeinen bringt man der Schule und dem Lehrer keine Liebe über die Schulzeit hinaus entgegen, und Gedenktafeln für Volksſchullehrer bin ich in deutſchen Landen wahrlich noch nicht begegnet. Offenbar hatten die ſchlichten, unver⸗ dorbenen Böhmerwäldler noch den richtigen Maßſtab für die Einſchätzung der Arbeit eines Dorflehrers, der auf einſamem Poſten ſeine Pflicht erfüllte. Wir klopften an das nächſte Fenſter und heiſchten Einlaß. Nach einiger Zeit wurde der eine Flügel aufgetan, heraus ſchaute — eine Frau. Unſere Ueberraſchung war ſo groß, daß wir verlegen ſtammelten, wir wünſch⸗ ten den Oberlehrer zu ſprechen. „Der Oberlehrer bin ich, ich bin der Chef hier“, wurden wir belehrt. Erſt auf unſere Er⸗ klärung, daß wir als reichsdeutſche Lehrer nur einmal in eine böhmiſche Schule reingucken wollten, milderte ſich der Ton der geſtrengen „Oberlehrerin“. Bereitwilligſt wurde uns das Haus geöffnet. Ich muß ſagen, Wohnräume ſo⸗ wohl als Schulräume erfreuten durch Schönheit und Zweckmäßigkeit. Die Schule iſt ja auch die Behüterin deutſcher Art, deutſchen Weſens und vor allem deutſcher Sprache im Grenzland. Denn die Tſchechen ſuchen mit allen Mitteln, die tſche⸗ chiſche Schule auch in den deutſchen Dörfern einzuführen. Zwei Tſchechenkinder haben An⸗ recht auf eine eigene Schule und einen eigenen Lehrer, eine deutſche Schule muß mindeſtens von 40 Kindern beſucht ſein. So mancher Holz⸗ hauer, der ſein Brot als Waldarbeiter in den Staatsforſten mühſam verdient, muß ſeine Kin⸗ der zu Tſchechen erziehen laſſen, um nicht arbeits⸗ los zu werden. Der Kampf um das Volkstum wird nirgends ſchärfer als in der Schule, in der Jugendbildung, geführt. Darum iſt jede kleine Dorfſchule ein Bollwerk deutſchen Weſens, jeder deutſche Lehrer ein Hüter deutſcher Art— und der Böhmerwäldler weiß, was er der Schule ſchuldig iſt, und was er ihr verdankt. Von die⸗ ſem Geiſte war auch„Fräulein Oberlehrer“ durchdrungen, mit erfreulicher Klarheit ſprach ſie zu uns von den hohen Zielen, denen ſie mit freudiger Hingabe an ihr ſchweres Amt auf ein⸗ ſamem Poſten unbeirrt zuſtrebt. Hlannheimer im Böhmerwald Von Wallern, der alten Säumerſtadt am Gol⸗ denen Steig, waren wir hinübergewandert zu des Kubanys wildromantiſchen Urwäldern. Nun zogen wir wieder der Grenze zu, die auf des Gebirges Kamm von Süden nach Norden zieht. Inmitten der weiten dunklen Tannenwälder liegen dort oben einige Bergdörfer, ſchmuck, heimelig, traut und einſam. Wie von einem leuchtenden Kranze ſind ſie umſchloſſen von Wie⸗ ſen und Matten, über die Herden weidend gehen, und melodiſch klingt das Geläute der Herde⸗ glocken durch die Stille eines leuchtenden Hoch⸗ ſommertages. Die wenigen Häuſer der Dörfer reihen ſich dank ihrer ſchmucken Bauweiſe zu maleriſchen Gruppen⸗ und Straßenbildern. Schwere Steine laſten auf den wenig ſchrägen Dächern, unter deren weitem Vorſprung die Galerie noch Schutz findet, die das Giebelfeld ſo anmutig belebt. Deutſcher Fleiß ſchuf vor Jahrhunderten ſchon dieſe Inſeln im böhmiſchen Urwald, und die Nachkommen jener erſten Holz⸗ fäller und Wäldler friſten heute noch auf der errungenen Heimatſcholle ihr beſcheidenes aſein. Wer beſchreibt unſer Erſtaunen, als auf der Dorfſtraße eines dieſer weltfernen Dörfer jen⸗ ſeits der Grenze unverfälſchte Pfälzer Mundart erklang? Und auf unſere Frage hin wurde uns die Auskunft:„Ja, das ſind unſere Mannheimer, die kommen jedes Jahr“. Dieſe unvermutete Be⸗ gegnung mit redefreudigen Landsleuten von der Stadt am Neckar und am Rbeine ließ uns un⸗ ſichtbare Fäden entdecken, die jene Deutſchböh⸗ men ſeit Jahrzehnten mit deutſchen Brüdern 2 Schweſtern im Weſten des Reiches ver⸗ inden. Um die Jahrhundertwende wars, da lockte die aufblühende Induſtrie⸗ und Handelsſtadt Mann⸗ heim Scharen von Arbeitſuchenden in ihre Mauern. Aus allen Gegenden des Reiches kamen ſie— auch von jenſeits der Grenze. Böhmiſche Bergbauern verließen die Heimat, die ihnen nur kargen Unterhalt bot. Ihre Väter waren einſt aus dem Reiche hinübergewandert in den böh⸗ miſchen Wald und hatten hier unter unſäglichen Mühen und unter Entbehrungen im Kampfe gegen mißgünſtige Nachbarn ſich eine neue Hei⸗ mat geſchaffen. Nun zogen die Urenkel den um⸗ gekehrten Weg— weſtwärts, hinein ins Reich— vom Berg zum Tal, vom Wald und ſeiner Weite in die Enge der Stadt. Aus Bergbauern wur⸗ den Fabrikarbeiter. Das war vor Jahrzehnten ſchon. Und nicht mehr allzuviele von jenen, die einſt in Mannheim eine neue Heimat ſuchten, mögen noch am Leben ſein. Aber die Sippe hält feſt an den Banden der Zuſammengehörigkeit, Eine Luitauinahme von Passau Bild; Verkehrsverein Passau die ſie umſchlingen und verbinden, auch über Raum und Zeit hinweg. So kehren alljährlich zur Friedenszeit die Mannheimer wieder heim in ihre Heimatdörfer im Böhmerwald. In Für⸗ ſtenhut, in Buchwald und in Kuſchwarda kannſt du ihnen begegnen. Sie ſind Sendboten aus dem Reich, ſie knüpfen die Fäden zwiſchen den Deutſchen im Oſten und Weſten immer wieder aufs neue, in ihnen lebt noch ein Stück Wäldler⸗ tum, das ſie immer wieder hinzieht zu den ſchmucken Bergdörfern, in denen ihrer Väter Wiege ſtand. Uns aber war die Begegnung ein Gruß aus der Heimat, ſie war uns ein Sinn⸗ —— 9* W S We 4 1*. Zeichn.: Erich Fuchs Im Böhmerwald bild der engen Verbundenheit aller Deutſchen in Oſt und Weſt, Nord und Süd, im Reich und jenſeits der Grenze. Deutſche Not Sie ſchaute uns überall an auf unſerer Wan⸗ derung durch Deutſch⸗Böhmen. Da bedrückte ſie die deutſche Seele, dort war ſie wirtſchaftliche Sorge, wo anders wieder bäumte ſich ein auf⸗ rechter Mann gegen die Feſſeln der Willkür auf, mit denen man ihn und ſeine Volksgenoſſen band und zur Ohnmacht zwang. „Einen Kampf ums Daſein führt der Bauer in den Bergdörfern, um kärglichen Lebensunter⸗ halt ſorgt ſich der deutſche Arbeiter, der ſeinen Arbeitsplatz an einen Tſchechen abtreten mußte. Ohnmächtig ſieht der deutſche Fabrikherr die Früchte ſeines Fleißes in fremde Hände über⸗ gehen. Der deutſche Beamte, deſſen Ahnen ſeit Jahrhunderten dem böhmiſchen Stagte dienten, büßt für ſein Deutſchtum mit Entlaſſung, der deutſche Lehrer verzehrt ſeine Kraft in der Ab⸗ wehr der ausgeklügelten Methoden, mit denen die deutſche Sprache durch die tſchechiſche ver⸗ drängt werden ſoll. So war jede Begegnung ein Aufſchrei der Not, ein Ausfluß von Bedrückt⸗ heit. Deutſches Volkstum kämpft einen ver⸗ zweifelten Kampf um ſeine Erhaltung. Wandergefährten Am Denkmal Adalbert Stifters begegneten wir uns an einem regenſchweren Morgen. Wir ſchauten hinunter zum See, über dem die Nebel brauten, wir blickten hinein ins böhmiſche Land, von dem nur ab und zu grüne Täler ſich auf Augenblicke öffneten, wenn ein Windſtoß den Wolkenſchleier zerriß. Dann gab ſichs, daß wir gemeinſam weiterwanderten hinunter in die weite Moldauebene, dem Kubany zu. Sie gingen zu zweien, Mann und Frau. Und ſie wanderten mit Andacht, denn ſie ſchritten über Heimatboden. Sie liebten ſie, dieſe böh⸗ miſche Erde, die ſo urwüchſige Wälder trug, auf der ſo kernige Menſchen ein mühſames aber zufriedenes Daſein friſteten. Sie prieſen die Städte und Dörfer im weiten Umkreis, ſie plauderten aus der Geſchichte des Heimatlan⸗ 1 des. Sie wußten zu erzählen vom„Goldenen Steig“, von der Säumerſtraße, die über das Gebirge aus Deutſchland gen Böhmen führte Aber ſie bangten um dieſe Heimat, ſie ſorgten um das Schickſal ihrer Stammesgenoſſen und um ihr eigenes. Sein Deutſchſein hatte dem Manne bereits die vorzeitige Verſetzung in den Ruheſtand gebracht. Schweres Erleben lag hin⸗ 1 ter ihm und ſeine Rede war von Bitterkeit nicht frei. So ſchieden wir in leichter Befangenheit. Wir wußten um die Not deutſcher Menſchen, Menſchen unſeres Stammes, unſres Blutes, unſerer Sprache— wir kehrten wieder heim ins große, freie, deutſche Reich— und ſie hlie⸗ ben in ihrer Bedrängnis. Wir konnten ihnen nicht helfen, hießen ſie nur hoffen— hoffen. Wie es eben ſo geht: wir ſtiegen zuſammen in den Urwäldern des Kubany herum, des Abends kehrten wir im ſelben Gaſthaus ein— und ſchließlich trafen wir uns auf einſamem 1 Wälderſteig. So wurde aus zufälligen Begeg⸗ nungen mehrtägige Wanderfreundſchaft. Er war Arzt in Nordböhmen. Ein Menſch mit hellem Blick, frohem Gemüt und großer Lieb zur Na⸗ tur und ſeiner Heimat. Trotz bitteren Enttäu⸗ ſchungen, die ihn zu Groll und Haß berechtigt hätten. Seine Treue zum Deutſchtum hatte auch ihm berufliche Schädigungen eingetragen— aber er war der gläubige Idealiſt, ihm konnte nichts den Glauben rauben, daß einſt auch den Tſchechen die Erkenntnis dämmern werde, daß ſie ſich mit der Bedrückung der Deutſchen der Aen Grundlagen ihres Staatsgebildes be⸗ rauben. Der Wirt„Zum Böhmerwald“ Flink, behend, in Worten und Bewegungen — das war der erſte Eindruck vom Dorſwirt droben im einſamen Wirtshaus„Zum Böh⸗ merwald“. Er kam eiligen Schrittes von der nahen Wieſe herüber, um ſeine Gäſte zu be⸗ treuen. Auf dem Kopfe trug er ein rundes Filzkäppchen, ſogar eine Krawatte hielt den Kragen zuſammen— wir waren verblüfft von ſo viel Eleganz— gaſtlich, was gaſtlich heißtl In fünf Minuten ſaßen wir in der Gaſtſtube, plauderten von dem und jenem, lauſchten dem vorgeſchlagenen Speiſezettel: Schwammerl⸗ ſuppe, Milch und Brot. Wir waren gerne da⸗ mit einverſtanden, nicht nur, weil wir ſo was gern aßen, ſondern weil es gar nichts anderes gab. Die Kochkunſt unſeres Waldwirtes war übri⸗ gens nicht ohne, und ſeine Schwammerlſuppen ſchienen ſeine Spezialität zu ſein. Dann ſchlie⸗ fen wir auf weichen Strohſäcken, die mit Ele⸗ ganz zu Himmelbetten ausgebaut waren— bis uns der getreue Hausvater zum frugalen Früh⸗ male rief. Er ſtand noch lange unter der Haus⸗ türe und ſchaute uns nach, als wir in den neuen Tag hineinwanderten— unſer Wirt„Zum Böhmerwald“. Karlsruher HS in der Oſtmark Zu Furth im Walde wars, nahe der Grenze. Von der Jugendherberge ſah man hinauf zum Bergland, zum Oſſer mit ſeinen zackigen Gip⸗ feln, zum Hohen Bogen, der als waldiger Rül⸗ Maſſiv des Arbers nach Furth hin⸗ zieht. Drüben im Städtchen war ein Drängen, ein Kommen und Gehen, ein Singen und Muſizie⸗ ren. Denn ſie feierten das Volksfeſt des„Dra⸗ chenſtichs“. Da kamen ſie angefahren, die Jungen aus der Weſtmark. Nach einer 100⸗Kilometer⸗ Tagesfahrt noch ein ſchneidiger Abſprung— und dann ſollten Rad und Fahrer der wohlver⸗ dienten Ruhe pflegen. Bannführer Eſchle ſorgte für kräftigen Abendimbiß— und dann ſaßen 20 Karlsruher Jungkameraden im ſchmucken Tagesraum und ließen ſich Erbſenſuppe mit Wurſt gut ſchmecken. Vertraute Laute klangen auf, als man ans Erzählen kam. Morgen ſollte es weiter gehen nach Bayriſch⸗Eiſenſtein, und dann durch den Bayriſchen Wald nach Paſſau zu. Frohe Lieder klangen durch die Herberge— bis es Schlafens⸗ zeit war. Dann nahmen wir Abſchied— wünſch⸗ ten frohe Fahrt durch die Oſtmark der Jugend aus der Grenzmark drüben am Rhein. Georg Hupp. ———— W 0 —— —— — 9 4 ——— —. W—— oe 332— Am Waldbach Deike(M) Mannhei Von der Gö ſenſchaften, au arbeitsgemein und landwirtf ſammelt ſind, tungen zu. S wirtſchaft die intenſiven Ina führt. Obwohl der Linie dem ind Aufgaben zur heit zuweiſt, auch die Land! in Nürnberg würde. Wenn auch ſeit 2 Jahren an der Errin beſten Kräften der Appell de⸗ neut zu ganz bei braucht es lender Rohſto erfolgverſprech beſte Ausnutzi ſehener Erzeu mitteln ſein. z. B. nur dar den Schlachthe die richtig get wertiges Eiw⸗ ausgenutzt ge Erfaſſung dief nung ließen zehntauſend 2 nen. Auch eir der anfallende die Verbeſſerr len Fettgruntd Richtung vore Seidenkokons chen, haben b⸗ führt. Von dürften auch Verſuche ſein, billigſt anfalle keiten, die in gung ſtehen, ſtellt aber bel Eiweißfuttern Vorratswir Bei der he gut ausgebau beſonders wi Genüge belar Nahrungsmit Gemüſe uſw gleicher Mene ganzen geſehe dieſer Nahru Zeiten auftre kungsmittel vor Verderb wharem, gele Lagerung oh daher heute Rolle Aufge der Gewerbe auszuarbeiten den Lageru verbeſſern. Bei den v haltung von terſcheidet m die Konſervi Steriliſierun haltung dure nung. Alle d Vorratswirt lung von üb Die Kühlr Lebensmittel zu bewahrer und Aromas Friſchhaltun Fiſchen, Mil⸗ Obſt. Wenn auch ſchon f möglich werd über hinaus tätsminderu Kühlhäuſern In Konſe Friſchhaltun Gemüſe und die Verluſte, rungsmittel ſind, recht g. Verluſtmögl Bewährte Die Trock Obſt. Milch auch eine T möglich. V. Kartoffeln, uckerſabrik benblätte Die neuzeit lichen die Nahrungsm Kriegszeit, gemüſe in Nach neuer inſtitut für der Techniſ worden ſin! feln in Fo trocknen, mn. reſtlos nut Trocknung Friſchhaltu der Vorrat nach allen Der Au⸗ ſtellt an d Wirtſchaſts- und Sozialpolitik 24. September 1936 gaben. Die bisher erzielten Teilerfolge laſſen jedoch durchaus hoffen, daß es gelingen wird, auf dem eingeſchlagenen Wege gute Erfolge zu Die deutſche Landbauwiſſenſchaft hat jedoch bei der Ueberwindung der Rohſtofftnappbeit noch eine große Zahl anderer Aufgaben zu er⸗ füllen. Hier ſei nur auf einige wenige noch hin⸗ gewieſen, z. B. die beſſere Verarbeitung der an⸗ fallenden Flachsſtrohmengen in den Röſten. Der Flachsanbau hat ja in den letzten Jahren im Rahmen der Erzeugungsſchlacht einen unge⸗ ahnten Aufſchwung genommen. Von etwa 5000 Hektar im Jahre 1933 ſtieg die Anbaufläche auf weit über 40 000 Hektar in dieſem Jahre. Bis⸗ her erfordert nun der Röſtvorgang in den Flachsröſten eine viel zu lange Z luſte bei der Röſte ſind darüber hinaus noch erheblich. Die Wiſſenſchaft iſt Arbeit, den Röſtvorgang ganz erheblich abzu⸗ Von der Göttinger Tagung der Landbauwiſ⸗ ſchaften, auf der die Vertreter der Reichs⸗ ten landwirtſchaftliche Chemie tliche Gewerbeforſchung ver⸗ am en uns nachſtehende Ausfüh⸗ ngen zu. Sie zeigen, wie auch in der Land⸗ kiſchaft die Proklamation des Führers zur enſiven Inangriffnahme der neuen Aufgaben arbeitsgemeinſchaf d landwirtſcha melt ſind, geh Obwohl der neue Vierjahresplan in erſter lie dem induſtriellen Sektor gewaltige neue berwindung der Rohſtofftnapp⸗ war doch vorauszuſehen, daß chfat nicht unberührt von der Rürnberg ausgegebenen Parole bleiben en zur Ue ſeit zuweiſt, ſo ch die Landwirtſ enſchaft bereits Wenn auch die Landbauwiſſ eit 2 Jahren im Dienſte der Erzeugungsſchlacht an der Erringung der Nahrungsfreiheit vach beſten Kräften mitarbeitet, ſo verpflichtet doch her Appell des Führers alle Wiſſenichafter er⸗ neut zu ganz beſonderen Anſtrengungen. Da⸗ hei braucht es ſich nicht nur um ffe zu handeln, folgverſprechend wird in vielen Fällen die eſte Ausnutzung bisher als Abfallſtoffe ange⸗ ehener Erzeugniſſe zu Futter⸗ und Nahrungs⸗ mitteln ſein. In dieſem Zuſammenhange ſei B. nur daran erinnert, daß bisher die auf n Schlachthöfen anfallenden Blutmengen, die lchtig getrocknet und verarbeitet ein hoch⸗ wertiges Eiweißfuttermittel darſtell ausgenutzt geblieben ſind. Du er Mengen und ſachgemäße Trock⸗ ch ohne Schwierigleiten mehrere auſend Tonnen Eiweißfuttermittel gewin⸗ Auch eine zweckentſprechende Bearbeitung nd Kadaver wäre für heimiſchen induſtriel⸗ daher an der den Erſatz feh⸗ ſondern ebenſo lender Rohſto Der Rohſtoffreichtum Rußlands. Sowjet⸗Rußland dürfte heute das an Rohſtoffen reichſte Land der Welt ſein. zeigt, kann es den Bedarf an wich⸗ tigen Rohſtoffen für ſeine Kriegs⸗ induſtrie mit Ausnahme von Kaut⸗ ſchuk vollſtändig aus eigener Er⸗ zeugung decken. Erzen und Erdöl, die in jeder beliebigen Menge erzeugt werden können, liefern heute die frucht⸗ baren Ebenen Turkeſtans auch Baumwolle in genügenden Men⸗ Nur die Erzeugung von der auf künſtlichem Wege hergeſtellt wird, iſt noch etwas im Rückſtand. Daraus kann man die ungeheure Bedrohung des Wie das Bild rch zweckmäßige Außer Kohle, der anfallenden Knochen u die Verbeſſerung unſerer len Fettgrundlage von Wichtigkeit. In dieſer Richtung vorgenommene Verſuche, das in den Seidenkokons enthaltene Fett nutzbar zu ma⸗ chen, haben bereits zu begchtlichen Erfolgen ge⸗ 2 volkswirtſchaftlicher dürften auch bisher recht gün Verſuche ſein, aus billigſt anfallenden keiten, die in Deu ſtehen, Futterhe ſtellt aber bekanntlich e Eiweißfuttermittel dar. Vorratswirtſchaft ohne Einbuße Bei der heutigen Ernährungslage ſtellt eine gut ausgebaute Vorratswirtſchaft einen gen Faktor dar. Es iſt ja zur daß insbeſondere die wichtigen utter, Eier, Käſe, Jahreszeiten in ſtig verlaufene Sulfitablauge und anderen kohlehydrathaltigen Flüſſig⸗ tſchland reichlich zur Verfü⸗ e zu gewinnen. Hefe n ganz hervorragendes d Bewegun en vom Dorfwirt hrittes von der e Gäſte zu be⸗ er ein rundes atte hielt den n verblüfft von s gaſtlich heißt! n der Gaſtſtube, „lauſchten dem aren gerne da⸗ eil wir ſo was nichts anderes irtes war übri⸗ vammerlſuppen n. Dann ſchlie⸗ n, die mit Ele⸗ it waren— bis frugalen Früh ir in den neuen r Wirt„Zum ⁰ wurce Seit 1028 Armee erkennen, die, nicht im ge⸗ ringſten durch Rohſtoffmangel ge⸗ hindert, jederzeit ſich mit dem not⸗ wendigen Kriegsmaterial verſehen beſonders wichti Genüge belant, Nahrungsmittel wie Fleiſch, B Gemüſe uſw. nicht zu allen gleicher Menge anfallen, daß alſo trotz einer, nzen geſehen nicht 100prozentigen Erzeugung ſer Nahrungsmittel in Deutſchland immer Zeiten auftreten werden, in denen dieſe Nah⸗ kungsmittel ſo reichlich anfallen, daß ſie, um ſie bor Verderb und Qualitätsminderung zu be⸗ gelagert werden müſſen. gohne Auftreten von Verluſten ſpielt daher heute mehr denn je eine entſcheidende Rolle Aufgabe der Wiſſenſchaft, insbeſondere der Gewerbeforſchung, iſt es daher, Verfahren auszuarbeiten, die geeignet ſind, die beſtehen⸗ den Lagerungsmöglichkeiten weitgehendſt zu Der 5. Arbeitstag in der„Stiftsmühle“ bei Heidel⸗ berg wurde mit dem Reſerat von Pg Dr. W. Emme⸗ rich(Behörde für Wirtſchaft, Hamburg) über Latein⸗ Amerika eingeleitet, das ja einmal von einem auslän⸗ diſchen Staatsmanne als„die Kolonie für Deutſchland“ umſchrieben wurde, was natürlich nur ſo gemeint iſt, daß Latein⸗Amerila uns näher erreichbar iſt als Oſt⸗ aſien, in Deutſchland Abſatzgebiete findet und uns hier⸗ für unſere Induſtrieerzeugniſſe abnimmt. Tatſächlich entwickelten ſich unſere Handelsbeziehungen mit Süd⸗ amerika ſehr günſtig, unſere Mart wurde als Währung anerkannt und das Kompenſationsprinzip verſtändn'is⸗ Die Pufferſtaaten Uruguay Paraguay zwiſchen dem einſtigen Kaiſerreich Braſilien und Argentinien, das ſehr ſtark durch Buenos Aires zentraliſiert iſt. Chile und Peru, die Gegner im„Sal⸗ peterkrieg“, wurden in ihrer ſehr verſchiedenartigen wirtſchaftlichen Struttur aufgewieſen an Hand reichen Kartenmaterials. Pg. Dr. H. Weiſing⸗ Hamburg ſchilderte ſehr leben⸗ dig Oſtaſien aus eigener Anſchauung und entwarf ein eindrucksvolles Bild beſonders von Japan, der Stärke ſeiner uralten Kultur, dem Fleiß und der Anſpruchs⸗ loſigkeit eines Volkes, das denſelben harten Weg vom Agrarſtaat zur Induſtrie durchmacht, wie wir ſchon im vorigen Jahrhundert und auch unter demſelben Raum⸗ Deshalb wird Japan Mandſchukuo nie wieder loslaſſen, zumal die Inſelhei reichen Erdbeben und Vulkanausbrüche ein wenig gaſt⸗ liches Land iſt. Japan bindet die Millionenheere Sow⸗ jetrußlands im Oſten. Der Referent kennzeichnete die japaniſche Kaiſeridee als ſtarke, religiös begeiſterte Einung, die von allen bis zum Arbeiter und dem kleinen Mädchen in den gläubig und ſtolz empfunden Kultur blickt der Japaner bei aller Lernbegier ſehr ſtolz auf Europa herab, das ſchon widerſprechende Kulturen durchgemacht Japans Stolz die Treue zur alten Tra⸗ den iſt. Tie packenden Ausfüh⸗ Aufruf nach jungem deutſchem hrdeten, überalterten letz⸗ n Oſtaſien gläubig, ſtark führen könnte. Zu⸗ Bei den verſchiedenen Verfahren zur Friſch⸗ ahrungs⸗ und Futtermitteln un⸗ die Kühlung in Kühlhäuſern, die Konſervierung in Konſervenfabriken durch ſäuerung, d. h. die Friſch⸗ Mittel und die Trock⸗ Verfahren ſind ſowohl für die Vorratswirtſchaft als auch für die Marktrege⸗ lung von überaus großer Bedeutung. Die Kühlung hat den großen Vorzug, die Lebensmittel in friſchem urſpr bewahren unter Erhaltun und Aromas. Sie d haltung von N terſcheidet man Steriliſierung, die Ein n Drängen, ein n und Muſizie⸗ sfeſt des„Dra⸗ ren, die Jungen 100⸗Kilometer⸗ r Abſprung— nung. Alle dieſe voll angenommen. ünglichen Zuſtand g des Geſchmacks icert im weſentlichen der haltung von Fleiſch und Fleiſchwaren, Milcherzeugniſſen, Eiern und e bei der Kühlung heute ſo muß es doch zuſchalten und dar⸗ die jede Quali⸗ längerer Einlagerung Fiſchen, Milch und Obſt. Wenn die Verluſt auch ſchon ſehr gering ſind, möglich werden, ſie ganz aus über hinaus Wege zu finden, tätsminderung bei Kühlhäuſern unmöglich macht. rvenfabriken wird insbeſondere die g von Fleiſch und Fleiſchwaren, Gemüſe und Obſt vorgenommen. die Verluſte, ſofern die zu konſervierenden l' von einwandfreier Beſchaffenheit ſind, recht gering. Es gilt abe Verluſtmöglichteiten auszuſchalten. t. Frohe Lieder mat durch die zahl⸗ s es Schlafens⸗ Auch hier ſind r auch hier alle rieſigen Staatsfabriten wird. Aus ſeiner alten habe, während dition ſeit Jahrtauſen rungen klangen in den Nachwuchs aus, der die gefä ten Poſten unſeres Einfluſſes i und opferbereit ſtützen und weiter gleich betonte er, daß das Hinausſenden ſ t gründlich Vorgeſchulter e jungen Leuten ſei. Der Redner ſchloß Aufruf„Tne Germans to the iront!“ Nach der Mittagspauſe folgte der Vortrag Rüdiger vom Deutſchen Auslandsin ber die deutſchen Volksgruppen im Ausland als Altivpoſten der deutſchen Wirtſchaſt. behandelte beſonders die Auslands⸗ ſtlich angrenzenden Staaten, Lettland, Polen, Ungarn, Tſchechoſlowalei und Pg. Dr. Heſſe von Bewährte Trockenmethoden Die Trocknung ſpielt b HObſt. Milch und Eiern e eine Trocknung von möglich. Von Fu eſonders bei Gemüſe, ine große Rolle, aber Fleiſch und Fiſchen iſt ttermitteln werden vor allem Diffuſionsſchnitzel die Zuckerrüben ſelbſt, Luzerne, Mais uſw. getrocknet. ungsverfahren ermög⸗ wandfrei getrockneter „Drahtverhau“ 3 Trockengemüſe oder Dürr⸗ t hat, iſt überwunden. die am Forſchungs⸗ chnik und Trockentechnik an Hochſchule Berlin durchgevildet es ſogar möglich, Speiſekarroſ⸗ von Scheiben einwandfrei zu obei die erheblichen Abfallmengen cht werden können. n ſehr ausſichtsreiches kaufmänniſch nich brechen an dieſen mit dem ehrenvollen Rübenblätter und Köpfe, Die neuzeitlichen Trockn lichen die Herſtellung ein NRNahrungsmittel. Kriegszeit, der da 2 — —— deutſchen in den ö Livland, Eſtland, Jugoſlawien.— Der Vortrag von der Außenhandelsſchule Hamburg der Außenhandelsverlagerung, Marktſorſchung und ⸗beob⸗ der am vorangegangenen Samstag ausfallen nnte nachgeholt werden. Außerdem bereicherte ein weiterer Vortrag über das offizielle Programm dieſem Tage Gebotene: das Referat Volkstumswirtſchaft. * — 2L 4 i der Techniſchen worden ſind, iſt peſtlos nutzbar gema Trocknung ſtellt daher ei Friſchhaltungsverfa der Vorratswirtſchaft u nach allen Kräften geför Der Ausbau einer guten ſtellt an die Wiſſenſchaft gewaltige neue hinaus das an von Dr. Wehenkel über nd der Marktregelung dert werden ſollte. Vorratswirtichaft * Den 6. Tag der Arbeitswoche auf der„Stiftsmühle“ bei Heidelberg leitete das anſchauliche Referat von Pg. Dr. Richard Vogel vom Leipziger Meſſeamt über „Gute Auslandswer bung als Vorbedingung für Export⸗ ziuns dürfen Keine Mahrungsmittelverderben Wissenschaft im Dienste der Frischhaltung, Verlustminderung und Erzeugungsschlacht/ Meue Wege der Trocknung kürzen und die Ergebniſſe zu verbeſſern, wo⸗ durch es möglich ſein dürfte, die Ausbeute an Faſer zu erhöhen und den für das Flachsſtroh bisher bezahlten Preis zu ſteigern. Die Reichs⸗ zuſchüſſe, die bisher zur Erweiterung des Flachsanbaues gezahlt wurden, könnten dann herabgeſetzt werden. Vor ähnliche Aufgaben ſieht ſich die Landbauwiſſenſchaft bei der Hanf⸗ röſterei geſtellt. Auch hier gilt es den Röſt⸗ vorgang zu verbeſſern und damit die Ausbeute bei dem ſo notwendig gebrauchten Rohſtoff „Hanf“ zu verbeſſern. Der neue Vierjahresplan des Führers ſtellt alſo auch an die deutſche Landbauwiſſenſchaft neue und erhöhte Forderungen. Trotz der durch die Erzeugungsſchlacht bereits angeſpannten Arbeitsleiſtungen gilt es noch mehr als bisher zu arbeiten und damit am Werk des Führers mitzuſchaffen. Die Rohſtoffhrundlage der ruſſischen Wehrwirkſchaſt. her gedorf hufi α W] DVCiOen Soffen befruq in VHdt. 1030 — J028 028 1025 Der 5. u. 6. Tag der Außenhandelsschulungswoche der DAF Land, Volk und Markt in Latein-Amerika und Ostasien ſteigerung“ ein. Der Vortragende ging von der For⸗ derung aus, daß Export kein Spiel des Zufalls, ſon⸗ dern planmäßiger Ausdruck des Unternehmerwillens Um beſtehende Geſchäftsverbindungen zu erhalten und neue Abſatzmärkte zu gewinnen, iſt ge⸗ Sie ſoll aber auch ehr⸗ Bevor man ſie in die Wege leitet, ſollen Marktlage, die Eigenarten der Länder, in die man exportieren will, Genau ſo will der richtige Einſatz der Auslandswerbung gelernt Bei den ſtarken Konjunkturſchwankungen und der Berückſichtigung aller Hemmniſſe, die dem inter⸗ nationalen Warenverkehr jetzt immer noch entgegen⸗ ſtehen, iſt bei der heutigen Werbung unbedingt not⸗ Auf die Ge⸗ meinſchaftswerbung legte der Referent angeſichts der heutigen Wirtſchaftsführung beſonderes Gewicht. Die⸗ fer verhältnismäßig junge Zweig der Werbung hat ſich vor allem ſeit der Machtübernahme raſch und gut ſein ſoll. ſchickte Werbung notwendig. lich ſein. vorſichtige Unterſuchungen über die angeſtellt werden. der Werbemittel bei ſein. wendig, daß ſie anpaſſungsfähig bleibt. entwickelt. Vielgeſtaltig iſt die allgemeine und individuelle Wer⸗ bung, deren Verſchiedenheit bedingt iſt durch die Art Ferner kommt es ſehr darauf an, von wem die Werbung ausgeht und an wen ſie gerichtet iſt. Die Auslandswerbung iſt mit der Diplomatie vergleichbar, ſie muß die Schwächen des anderen kennen und ſich ihrer eigenen Stärte ſtets bewußt ſein. Wirkl. Leg.⸗Rat Dr. A. Boſenick ſprach über die diplomatiſchen Vertretungen und die Außenhandels⸗ kammern, die mit der Zeit immer mehr zur Gemein⸗ Der Redner betonte die Bedeutung der verſchiedenen Organiſationen, die ſich die Förderung der Warenausfuhr zur Aufgabe der Ware. ſchaftsarbeit zuſammenwachſen. gemacht haben. Pg. E. A. Schwarz(Berlin) ſprach über die Auf⸗ gaben der Auslandsorganifation der NSDAp und wies nach, wie ſie ihren Sonderaufgaben in den ver⸗ ſchiedenen Erdteilen gerecht werden könne. Die Neuzulaſſungen von Kraftfahrzeugen im Auguſt 1936 Im Auguſt wurden 42 443 Kraftfahrzeuge neu zu⸗ gelaſſen, das ſind 14 Prozent weniger als im Vor⸗ monat(49 486), aber 22 Prozent mehr als im glei⸗ Der mit der fortgeſchrittenen Fahreszeit zu erwartende Rückgang der Neuzulaſſungen erſtreckte ſich auf alle Fahrzeug⸗ An Perſonenkraftwagen kamen 18 151, das ſind 13 Prozent weniger als im Vormonat, an Laſtkraftwagen(einſchl. Sonderfahrzeugen) 5005 oder 7 Prozent weniger und an Krafträdern 18 400 oder Bei den Kraftomnibuſſen fiel die Zulaſſungsziffer von 279 auf 179 und bei den Zugmaſchinen leinſchl. Sattel⸗ ſchleppern) von 791 auf 708. Unter den Laſtkraft⸗ wagen ergab ſich bei den Dreiradfahrzeugen eine Ab⸗ nahme der Neuzulaſſungen um 20 Prozent auf 1152, während die Zulaſſungszahl für die übrigen Laſt⸗ kraftwagen nur wenig gegenüber dem Vormonat zu⸗ rückblieb. Bei den Krafträdern verminderten ſich die Neuzulaſſungen der kleinſten Maſchinen, zu denen die Fahrräder mit Hilfsmotor gehören, um 13 Prozent übrigen Kleinkrafträdern um 18 Prozent auf 9471 und bei den Krafträdern über chen Monat des Vorjahres(34 686). gattungen, 17 Prozent weniger neu in den Verkehr. auf 6070, bei den 200 cem Hubraum um 25 Prozent auf 2859. Aus der badischen Wirtschaft Badiſche Stammholzverkäuſe In der Zeit vom 9. bis 17. September wurden aus den badiſchen Staatswaldungen an Tannen und Fich⸗ ten aus dem ſüdlichen Schwarzwald 4382 fm., aus dem nördlichen Schwarzwald 10 113 fm., aus dem oberen Rheintal 1042 fm. und aus dem Odenwald ſowie dem Bauland 741 ſm. verkauft. An Forlen wurden in der Berichtszeit 222 fm. und an Papierholz 8808 Ster ab⸗ geſetzt. Badiſche Zuckerſtatiſtik Im Monat Auguſt 1936 wurden nach den Feſtſtel⸗ lungen des Statiſtiſchen Reichsamtes 19,288(33 488) Doppelzentner Verbrauchszucker und 13(22) Doppel⸗ zentner Rübenzuckerabläufe uſw. in den freien Verkehr übergeführt. Insgeſamt entfiel hierauf eine Zuckerſteuer von 405 205(703 525) RM. Die Verſteuerungszahlen ftimmen mit dem tatſächlichen Verbrauch allerdings nicht überein, weil die Fabriken Verbrauchszucker in großem Umfange verſteuert auf auswärtige Lager ab⸗ fertigen, der in den meiſten Fällen noch nicht ver⸗ kauft iſt. Badiſche landwirtſchaftliche Statiſtik Im Hinblick auf die beſondere Bedeutung der Flachs⸗ ernte für die Fett⸗ und Rohſtoffverſorgung wurde in dieſem Jahre eine Vorſchätzung der Ernteergebniſſe für Flachs durchgeführt. Danach iſt in Baden ein Durch⸗ ſchnittsertrag kt. Wirtſchaft und Statiſtik von 29.0 Doppelzentner je Hektar Rohſtengelflachs und 7,7 Dop⸗ pelzentner je Hektar Leinſamen zu erwarten. Insge⸗ »famt iſt bei einer Erntefläche von 747 Hektar ein Roh⸗ ſtengelertrag von 2164 Tonnen und ein Leinſamen⸗ ertrag von 577 Tonnen anzunehmen. Die Frühkartoffeternte, der die Witterungsverhält⸗ niſſe in dieſem Jahre wie überhaupt der ganzen Ent⸗ wicklung der Frühtartoffeln günſtig waren, wird bei einer Erntefläche von 2440 Hektar auf 29 040 Tonnen geſchätzt, der Hektarertrag auf 119,0 Doppelzentner. Letzterer liegt damit erheblich über dem Reichsdurch⸗ ſchnitt(114,7 Doppelzentner). In der Beurteilung des Rebſtandes hat ſich zu An⸗ fang September wie faſt im ganzen Reich eine geringe Verſchlechterung ergeben, der Rebſtand wurde von den Begutachtern mit der Zahlennote 2,5(im September 1935: 2,3) eingeſchätzt. 300 000 Zentner deutſche Weintrauben In dieſem Jahr kommen zum erſtenmal größere Mengen deutſcher Friſch⸗Weintrauben auf den Markt. Es kann mit der Anlieferung von mehr als 300 000 Zentnern gerechnet werden. Es handelt ſich durchweg um ſüße und würzige Frühtrauben aus Saarpfalz und aus Heſſen⸗Naſſau und Spättrauben aus Baden, die zu erſchwinglichen Preiſen verkauft werden. Sie wurden ſelbſtverſtändlich nicht im Gewächshaus oder hinter Glas gezogen, ſondern ſind auf den deutſchen Wein⸗ bergen gewachſen. Auch im vorigen Jahre wurden deutſche Friſch⸗Trauben, allerdings nur in geringeren Mengen, auf den Markt gebracht. Binnenſchiffahrt und Winterhilſswerk Auch für das Winterhilfswerk des deutſchen Volles 1936/7 wird die deutſche Binnenſchiffahrt im Bedarfs⸗ falle die frachtfreie Beförderung von Gütern des Win⸗ ierhilfswerkes vornehmen. Schiffahrtsabgaben uſw. 212 lt.„Landware“ vom Reichsverkehrsminiſterium erlaſſen. 411½%½⏑¼˙•◻— ftheln-Malnische Abendbörse Behauptet Die Abendbörſe war bei Eröffnung auf dem leicht beſeſtigten Schlußſtand der Mittagsbörſe behauptet, Umfätze fanden vorerſt nicht ſtatt. Das Geſchäft kon⸗ zentrierte ſich wiederum auf den Auslandsrentenmarkt, wo Ungarn, Rumänen, Mexikaner und Bosnier gefragt blieben. Ung. Gold 11.35(11.20), ferner Oeſterr. Sil⸗ berrente.95(.95). Die Freiverkehrswerte lagen ſtill, etwas höher nur neue Türken im Einklang mit Paris 2. 107, 1. 97,.94. Im Vexlaufe beſchränkte ſich das Geſchäft ausſchließ⸗ lich auf den Auslandsrentenmarkt, wo insbeſondere die amtlich notierten kleinen Balkanwerte lebhafte Umſätze auſwieſen. Die Kurſe zogen für die verſchiedenſten Gattungen um etwa /½—½ Prozent an. CC⸗Werte lagen etwas ruhiger. Die Aktienmärkte blieben ſtark vernachläſſigt und vielfach konnten ſich die Kurſe nur knapp behaupten. Deutſche Anleihen lagen geſchäftslos. Am Kaſſamarkt kamen Aluminium Neuhauſen mit 505 (500) zur Notiz. Nachbörſe: Alu 78¼½—79½, 4 Geld, Ungarn Gold 11.60. Amſterdamer Deviſenkurſe Amſterdam, 23. Sept. Berlin 5936; London 749½¼; Neuvork 14776; Paris 973½¼; Belgien 2497; Schweiz 4814; Oslo 3767½; Kopenhagen 3347½; Stock⸗ holm 3865; Prag 613. Privatdiskontſatz: 1/½16—½. Tägl. Geld: ½. 1⸗Monats⸗Geld: 1¼. Metalle Amtl. Preisfeſtſetzung für Kupfer, Blei u. Zink Berlin, 23. Sept.(RM p. 100 Kg) Kupfer, Ten⸗ denz ſtetig. September, Oktober, November 51,25y. Brief, 51.25 Geld; Dezember 52 Geld; Jan. 37: 52.75 Geld; Febr. 37: 53.25 Geld. Blei, Tendenz ſtetig. Septem⸗ ber, Oktober, November 24.50 n. Brief, 24.50 Geld; Dezember 24.75 Geld; Jan. 37: 25 Geld; Febr. 37: 25.25 Geld. Zink, Tendenz ſtetig. September, Okto⸗ ber, November 19 n. Brief, 19 Geld; Dezember 19.25 Geld; Jan. 37: 19.50 Geld; Febr. 37: 19.75 Geld. Londoner Metallbörſe London, 23. Sept. Amtl. Schluß. Kupfer(E. p. To.) Tendenz: willig; Standard per Kaſſe 38/% bis 3813/16; Standard 3 Monate 39—39½16; Standard Settl. Preis 38¼; Elektrolyt 43%—56; beſt ſelected 42½—43½; Elettrowirebars 43/. Zinn(& p. To.) Tendenz: willig; Standard per Kaſſe 192½—½; Stan⸗ dard 3 Monate 190/½—191½; Standard Settl. Preis 192½; Banka 194½; Straits 195. Blei(& p. To.) Tendenz: willig; ausld. prompt offz. Preis 18; ausld. prompt inoffz. Preis 177—18; ausld. entf. Sicht. offz. Preis 1715/16; ausld. entf. Sicht. inoffz. Preis 1775 bis 1715/16; ausld. Settl. Preis 18. Zink(2 v. To.) Tendenz: willig; gewl. prompt offz. Preis 1374; gewl. prompt inoffz. Preis 1375 Br.; gewl. entf. Sicht. offz. Preis 14½; gewl. entf. Sicht. inoffz. Preis 146—3/16 gewl. Settl. Preis 1374.— Amtl. Berliner Mittellurs für das engliſche Pfund 12.62¼/. Getreide Rotterdamer Getreide Rotterdam, 23. Sept. Schluß. Weizen(in Hfl. p. 100 Kilo): September.47½; November.02½; Januar 37:.02½; März 37:.95. Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kilo): September 82¼; November 78½; Januar 37: 78¼; März 37: 79/. Oeſterr. Silberrente 5 Mannheim 5port und Spiel 24. September 1 flbſchluß der Motorrad⸗Sechstagefahrt Preisverteilung und Kameradſchaftsabend Im feſtlich geſchmückten Kurgarten zu Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen fand die Preisverteilung ur Internationalen Sechstagefahrt ſtatt. Die⸗ ſer wohnten bei: der Präſident der FICM Loughborough, Stabsführer Baier⸗Ehrenberg, Baron von Egloffſtein und der Ehrenführer des NSͤ, Herzog von Sachſen⸗Coburg⸗Gotha. Als Vertreter von Korpsführer Hühnlein be⸗ grüßte Stabsführer Baier⸗Ehrenberg die Gäſte und würdigte die Leiſtungen der vergangenen ſechs Tage. Fahrtleiter Dr. Stüber verlas die Namen der Goldmedaillenträger, die, jeder ein⸗ 1 ob Ausländer oder Deutſcher, recht ſtar⸗ en Beifall hatten. Anſchließend überreichte — von Sachſen⸗Coburg⸗Gotha der ſiegrei⸗ en engliſchen Mannſchaft die Internationale Trophäe. Der Präſident des Organiſations⸗ Ausſchuſſes dankte alle denen, die zum Gelin⸗ gen der Fahrt beigetragen hatten. Dann hielt ein Vertreter der engliſchen Induſtrie eine kurze Rede und dankte für die herzliche Auf⸗ nahme und die Gaſtfreundſchaft, die die Aus⸗ länder in Deutſchland gefunden hätten, und endete ſeine Ausführungen mit einem Hoch auf den Führer und den deutſchen Kraftfahr⸗ ſport. Unter den Klängen einer oberbayeriſchen Ländlerkapelle ging es in das Abnahmezelt, wo ein Kameradſchaftsabend ſtattfand. Die Liſte der Goldmedaillenträger Wertungsgruppe 1: Stumfoll(Oeſterreich) Puch: Clark(England) New⸗Imperial; Millenkovich(Oeſter⸗ reich) Puch; Geffers(Deutſchland) Hercules; T. Fleiſchmann(deutſchland) NSu, Kluge (Deutſchland) DaW, Vitvar(Tſchechoſlowakei) Jawa; Krüger(Deutſchland) DaW; Stoltze(Deutſch⸗ land) Puch; Thacker(England) Triumph; Fähler (Deutſchland) DaW; Wagner(Oeſterreich) Puch; Günther jr.(Deutſchland) Puch; Köhler (Deutſchland) DaW; Walter(dDeutſchland) DaRW; Emyral(Oeſterreich) Puch; Scherzer(Deutſchland) DaW; Vailati(Italien) CM. Wertungsgruppe 2: Denzel(Oeſterreich) BMW; Hecker(Deutſchland) Zündapp; Mayer(Deutſch⸗ land) BMW; Hamersveld(Holland) Ariel; MeGregor (England) Rudge; Forſtner(Deutſchland) BMW; Stewart(Irland) Royal⸗Enfield; Seltſam (Deutſchland) BMW; Roeſt(Holland) Eyſink; Wil⸗ liams(England) Norton; Möhrke(Deutſchland) BMW; Bakker⸗Schut(Holland) Ariel; Stelzer (Deutſchland) BMW; Rowley(England) A8S; von der Nationen in Garmiſch⸗Partenkirchen Falkenhauſen(Deutſchland) BMW; Lien⸗ hardt(deutſchland) BMW;: Thumshirn (Deutſchland) Ardie; JFefferies(England) Triumph; Tiffen(England) Velocette; de Ridder(Holland) Rudge; Müller(Deutſchland) DRW; Koſtlivec (Tſchechoſlowakei) BMW; Hurſt(England) Levis; Mundhenke(Deutſchland) BMW; Duffing(Ir⸗ land) Matchleß: Macchi(Italien) Gilera; Struwe (Deutſchland) BMW; Moejes(Holland) Velocette; Norris(England) Red Panther; Mehl(Deutſchland) BMW; Maier(Deutſchland) BMW; Pugh(Eng⸗ land) Ariel; Krüger(Deutſchland) Zündapp; Me⸗ Leslie(England) Rudge; Lorenz(Deutſchland) Triumph; Neill(England) Matchleß; G renz (Deutſchland) Zündapp:; Povey(England) Triumph; Stauffer(Schweiz) BmW; Knees(deutſchland) NSu; Brittain(England) Norton; He imbucher (Deutſchland) Ardie; White(England) Ariel; Drax (Deutſchland) BMW; Nitſchky(Deutſchland) Bük⸗ ker; Pfeiffer(Deutſchland) NSu; Heath(Eng⸗ land) Ariel; Kirchberg(Deutſchland) DaW; Ed⸗ ward(England) Rudge. Wertungsgruppe 3: Wolff(Deutſchland) BMW; Müller(deutſchland) Victoria; Fritſch (Deutſchland) BMW; Walter(Deutſchland) NSu; Flock(England) BSA; Krauß(Deutſchland) BMW; Behrens(Deutſchland) Zündapp; Kelly(England) Rudge; Lohner(Deutſchland) NSu; Haller (Schweiz) Zündapp; Weicke(Deutſchland) NSu; Mehner(Deutſchland) NSu; Baer(Deutſchland) BMwW; Perſoon(Holland) Harley⸗Davidſon; Rein⸗ hardt(Deutſchland) BMW; Dunz(Deutſchland) NSu; Waycott(England) Velocette; Steinber⸗ ger(Deutſchland) BMW; Frey(deutſchland) Zündapp. Kilian/ Vopel führen weiter Beim Londoner Sechstagerennen gab es in der letzten Nacht und am Mittwochnachmittag nur geringfügige Veränderungen. In der Nacht waren bei den zahlreichen Jagden na⸗ türlich auch wieder viele Stürze zu verzeichnen, aber alle Fahrer konnten das Rennen fort⸗ ſetzen. Die Spitze halten weiter die beiden Dortmunder Kilian /Vopel, die zeitweiſe mit zwei Runden Vorſprung vor dem Felde lagen. An zweiter Stelle haben ſich mit einer Runde Abſtand die Belgier Aerts/ Buyſſe behauptet. Mit je einer Runde Abſtand folgen dann Walthour/ Großley, Piet und Jan van Kem⸗ pen und Ignat/ Diot. Merkens/ Hürtgen da⸗ gegen ſind etwas zurückgefallen. Der fiampf um die punkte geht weiter Die Spiele der ſüddeutſchen Fußball⸗Gauklaſſe im erſten Stadium Für die beiden Länderſpiele gegen die Tſche⸗ choſlowakei und Luxemburg wurden zwar nur wenige ſüddeutſche Spieler angefordert, aber trotzdem erfährt dadurch der Meiſterſchafts⸗ Spielbetrieb in den ſüddeutſchen Gauen kleine »Einbußen. Der FV Saarbrücken wird ohne Sold ebenſo wenig auf dem„Bieberer Berg“ gegen die Kickers Offenbach ſpielen wollen, wie der SV Waldhof ohne Siffling gegen den 1. FC Pforzheim. Das Treffen FC 05 Schweinfurt— ASV Nürnberg wurde bereits abgeſetzt, Bayern München war ſowieſo ſpiel⸗ frei und der„Club“ wird ohne Munkert gegen Ringſee antreten. So weiſt der Spielplan für den kommenden Sonntag als wichtigſte Begegnungen die Tref⸗ fen Wormatia Worms—SV Wiesbaden und Sportfreunde Saarbrücken—Fc Pirmaſens in Südweſt, VfR Mannheim—SpVg. Sandhofen in Baden, VfB Stutgart—SVg. Cannſtatt in Württemberg und 1860 München—SpVao. Fürth und 1. FC. Nürnberg—VfB Ringſee in Bayern auf. Das Programm des Sonntags hat folgendes Ausſehen: Gau Baden: reiburger FC— Karlsruher FV 15 Mannheim— SpVg. Sandhofen VfB Mühlburg— PVfe Neckarau FV 04 Raſtatt— Germ. Brötzingen Gau Südweſt: Wormatia Worms— SV Wiesbaden Spfr. Saarbrücken— Fͤ Pirmaſens FSV Frankfurt— Union Niederrad Bor. Neunkirchen— Eintracht Frankfurt Gau Württemberg: VfB Stuttgart— SVg. Cannſtatt(Sa) 1. SSV Ulm— ScC Stuttgart V Zuffenhauſen— Union Böckingen pfr. Stuttgart— Spfr. Eßlingen Gau Bayern: 1. FC Nürnbg.— VfB Ingolſtadt⸗Ringſee 1860 München— SpVg. Fürth Der Deutſche Meiſter, 1. FC Nürnberg, fühlt ſich ſtark genug, den VßB Ingolſtadt⸗ Ringſee auch ohne Munkert zu ſchlagen. — Teeffen der fockenjugend Sonntag auf den VfR⸗Plätzen am Flughafen Die Spielzeit 1936/37 bringt den Hockey⸗ jugendabteilungen eine intereſſante Neuerung, die, falls ihre praktiſche Auswirkung den be⸗ rechtigten Hoffnungen entſpricht, weſentlich zur örderung des Jugendhockeys und damit des ottes überhaupt beitragen dürfte. In jedem Monat werden an einem Sonntag die Knabenmannſchaften der Hockeyvereine von Mannheim, Heidelberg, Ludwigs⸗ hafen, Speyer, Frankenthal, Kai⸗ ferslautern und Dürkheim auf dem Platze eines teilnehmenden Vereins zu einem Turniere zuſammentreffen. Dieſen Veranſtaltungen kommt eine Kuze Bedeutung ſowohl für die innere Gntwi lung und Regelung des Jugendhockeys als auch für die Werbung nach außen hin zu. Auf der einen Seite erhalten die Spiele unſerer jüngſten Aktiven, welche im allgemei⸗ nen Spielbetrieb oft zu wenig————— werden, den paſſenden und gebührenden Rah⸗ men und auf der“ anderen Seite bilden dieſe Veranſtaltungen, zu denen alle Jugendliche freien Zutritt haben, eine vorzügliche und ein⸗ dringliche Werbung für den Hockeyſport. So wird am kommenden Sonntag auf den VfR⸗Plätzen am Flughafen um.15 Uhr das erſte Hockeytreffen, bei dem acht Vereine be⸗ teiligt ſind, ſtattfinden. Den Spielen 2 eine Flaggenhiſfung ſowie eine kurze Anſprache voraus. (ätz lich Vorletzter Tag der Internationalen Sechstagefahrt Steil ansteigendes Gelände gilt es bei Stadelberg zu überwinden. Für die 362 Kilometer lange Etappe waren noch 179 Fahrer am Start. Iſchammer vor den Bom.Führerinnon „Krankes geſund, Schwaches ſtark und Starkes noch ſtärker machen“ Olympiſchen Spiele ergibt ſich die neue Auf⸗ abe, weitere Teile zu gewinnen und im eichsbund für Leibesübungen zu erfaſſen, rganiſation um ihrer ſelbſt willen, ſondern eine ſolche für dasß 9 So gewinnt auch die kürzlich erfolgte Eröffnung der Sportſtätten des Reichsſportfeldes für die Oeffentlichkeit Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten ſprach in der Reichsakademie zu den 460 Teilnehmerinnen des erſten Reichsführerinnen⸗ Lagers des Bundes Deutſcher Mädel im Frie⸗ ſenhaus auf dem Reichsſportfeld. Die Rede iſt um ſo bedeutſamer, als ſie die erſte nach der Verkündung des Abkommens zwiſchen Reichsſportführer und Reichsjugendführer iſt; ſie eröffnet ſo die Wege, die zur Beſeitigung der noch immer beſtehenden Schwierigkeiten, das ganze Volk in der Leibeserziehung zu er⸗ faſſen, führen. Der Reichsſportführer erwähnte zunächſt die menſchlichen und ſeeliſchen Gründe, die einer reſtloſen Durchſetzung dieſes Gedankens ent⸗ gegenſtehen und die vor allem in der Schwäche und Schwungloſigkeit der noch nicht für die Leibesübungen gewonnenen Maße liegen. Nach einem eingehenden Ueberblick über den Stand der Körpererziehung in Deutſchland bis 1933 und den ſeither geleiſteten Aufbau erklärte dann Staatsrat von Tſchammer und Oſten: „Nun ergibt ſich einer zentralen Führung die Aufgabe, die Leibesübungen eines Volkes einfach zu organiſieren und dabei grund⸗ auf dem Standpunkt der Freiwilligkeit und nicht etwa einer autoritären Ordnung zu verharren. Und was die Menſchen von heute nicht mehr alle tun können, die ſportliche Betätigung zu ſuchen, das tun heute ſchon jeder Junge und jedes Mädel von ſelbſt— auch das iſt Ausdruck der neuen Lebensauffaſſung der deutſchen Jugend. Das war eine miſerable Pädagogik, den Schwachen in die Ecke zu ſtellen, die gerade auf die Generation der Nachkriegszeit nicht ange⸗ wendet wenden darf. Und daher darf nicht allein die Beſtleiſtung etwas gelten— unſere Arbeit muß Breitenarbeit ſein und verſuchen, Krankes geſund, Schwache ſtark und Starkes noch ſtärker zu machen.“ Nach der vollbrachten Durchführung der Die Jeit des kisſportes iſt gekommen In den Großſtädten öffnen die Eispaläſte ihre Pforten Alle Anzeichen ſprechen zwar dafür, daß die ſchönen Tage dieſes Spätſommers oder Früh⸗ herbſtes noch einige Zeit andauern, aber das hält die Eispaläſte nicht davon ab, mit dem „Winter zu beginnen“. Am Mittwochabend öffnete der Pariſer Eispalaſt ſeine Pforten und am Samstag, 3. Oktober, wird im Berliner Sportpalaft die erſte eisſportliche Veranſtal⸗ tung der neuen Wettkampfzeit vor ſich gehen. Das Prager Eisſtadion wird am 28. Oktober wieder ſeiner Beſtimmung übergeben. * „Berliner Eislaufverein Rotweiß“ Zu einem recht begrüßenswerten und viel⸗ leicht bedeutſamen Zuſammenſchluß iſt es die⸗ ſer Tage in Berlin gekommen. Der Berliner Eislauf⸗Verein e.., der in dieſem Jahr auf ſein 50jähriges Beſtehen zunückblicken konnte, hat ſich als Eisſportabteilung dem LTTC „Rot⸗Weiß“ Berlin angeſchloſſen.„Rot⸗Weiß“ verfügt ebenſo wie der Berliner Eislaufver⸗ ein über eine ſtarke Abteilung Jugendlicher, die ſich wertwoll für den Aufbau beider Sportarten ergänzen werden. Es iſt anzunehmen, daß der „BEV Rot⸗Weiß“ ſowohl im Raſen⸗ als auch im Eishockey eine nicht zu unterſchätzende Rolle ſpielen wird. Meiſterſchaften in Hamburg Das Fachamt Eislauf hat die deutſchen Kunſtlauf⸗Eismeiſterſchaften 1936/37 nach Ham⸗ burg vergeben, daß ſie am 23. und 24. Ja⸗ nuar auf der im vorigen Winter im Zoo er⸗ öffneten Eisbahn durchführen wird. Gleichzei⸗ tig werden in Hamburg auch die Meiſterſchaf⸗ ten im Eisſchießen ausgetragen. * 11 Tage Eishockey⸗Weltmeiſterſchaft Für die Eishockey⸗Welt⸗ und Europameiſter⸗ ſchaften in London iſt jetzt der genaue Termin feſtgelegt worden. Die Biielkämpfe werden vom 17. bis 27. Februar 1937 ausgetragen. ſleun„öroße Preiſeꝰ Die alten Rennbeſtimmungen bleiben Die Sportkommiſſion des Internationalen Automobilſport⸗vVerbandes tagte in Paris und ſtellte den vorläufigen Terminkalender für das Jahr 1937 zuſammen. Folgende neun offiziellen „Grand⸗Prix“⸗Rennen ſind vorgeſehen: 30. Mai: Großer Preis von Indianapolis 4. Juli: Großer Preis von Frankreich 11. Juli: Großer Preis von Belgien 25. Juli: Großer Preis von Deutſchland 8. Auguſt: Großer Preis von Monaco 22. Auguſt: Großer Preis der Schweiz 4. September: Touriſt⸗Trophy von England 13. September: Großer Preis von Italien 19. od. 26. Sept.: Großer Preis von Spanien. Bemerkenswert iſt, daß der Große Preis von Monaco nicht mehr im April, ſondern im Auguſt ſtattfinden ſoll. Die Verlegung erfolgte auf Wunſch des AC von Monaco. Außer den neun offiziellen Rennen ſind noch ſieben inoffi⸗ zielle vorgeſehen, und zwar: 1. Januar: Großer Preis von Südafrika; im Mai: Großer Preis von Finnland; 6. Juni: Großer Preis von Braſilien; 27. Juni: Großer Preis von Ungarn; 2. Auguſt: Großer Preis von Irland in Limmerick; 19. oder 26. Sept.: Maſaryk⸗Rennen; 3. Oktober: Großer Preis von Oeſterreich. Für das Jahr 1937 werden die internationa⸗ len Rennbeſtimmungen beibehalten, die ſeit 1934 beſtehen. Das Studium der neuen Satzun⸗ gen, die 1938 in Kraft treten ſollen, wird fort⸗ geſetzt. Die endgültige Rennformel wird ſpäter veröffentlicht werden. denn dieſer„iſt nicht eine ganze deutſche Volk“. ein weit bedeutſameres Gewicht.„Denn, wenn es ſich um unſer 65⸗Millionen⸗Volk handell, iſt jede Organiſation, die ihre Exiſtenzberech⸗ tigung erbracht hat, und jede Einrichtung des Staates gut genug, um bei der Leibeserzie⸗ hung dieſes Volkes mitzuwirken“. Und ſo wird aus dem„Reichsſportfeld“ in wirklicher Sinnerfüllung des Namens— unſeres Rei⸗ ches Sportfeld. In dem Schlußteil ſeiner Rede kam der Reichsſportführer zu der Feſiſtellung, daß die Organiſation der großen Jugendbewegung Deutſchlands mit der Organiſation der deut⸗ ſchen Leibesübungen völlig konform gehen, und daß damit die einzig mögliche Baſis zur Er⸗ reichung des Zieles geſchaffen ſei:„Wir ſind jetzt ſoweit, daß alle Organiſationen der Be⸗ wegung die Zielrichtung ihrer körperlichen Er⸗ tüchtigungsarbeit herausgeſtellt und mit einer gewiſſen endgültigen Form ihres Programms die Einheit der geſamten körperlich⸗charakter⸗ lichen Erziehung einer⸗ und der politiſch⸗cha⸗ rakterlichen anderſeits hergeſtellt haben.“ Die Tatſache, daß die in ſolchen Lehrgängen, wie dem jetzigen, geſchulten Untergauführerin⸗ nen des BDM. und die entſprechenden Führer in der Hitlerjugend und im Jungvolk auch draußen in den zuſtändigen Stellen des Reichsbundes für Leibesübungen praktiſch mit⸗ arbeiten ſollen, iſt ſchon der Anfang zur zu⸗ künftigen Geſtaltung der geſtellten Aufgabe. Die letzten Sechzehn Meiſterſchaften der Tennislehrer Bei ſchönſtem Spätſommerwetter wurden am Mittwoch bei den internationalen Meiſterſchaf⸗ ten der Tennislehrer auf den Berliner Rot⸗ Weiß⸗Plätzen im Grunewald die letzten Sech⸗ zehn im Einzel ermittelt. Auch an dieſem Tage ging es noch ohne Ueberraſchungen ab, denn die Favoriten ſetzten ſich alle erwartungs⸗ gemäß durch.— Die Ergebniſſe waren: Einzel: Nüßlein—Rohde:1,:2,:1; Hop⸗ fenheit—Dietz:0,:0,:0; Kautz—Schellin:2, :3,:6,•4; T. Facondi— Stapenhorſt:2 :9,:4, 11:9; H. Richter— Schulze:1, 64, :2; H. Bartelt— Kurzweg:0,:0,:1; Dick⸗ hoff—Petri.1,:0,:2; Rott— Hacker:2, .1,:1; J. Facondi— Blenk:5,:4,:03 Najuch— Hoyermann:0,:0,:1; Eppler— Koch:0,:0,:4; Ramillon— Lehmann:5, :0,:2; Meſſerſchmidt— Szalda:3,:4,:23 Scholz— Huhn:5,:0.:6,:0; Hemmes— Benz:6,:1,:1,:6; Goritſchnig— Erber :0,:2,:1. Rennen in firefeld Preis von Horſt, 2150 Mark, 1400 Meter: 1 Auden⸗ tia(Haut), 2. Margit, 3. Strandläufer; f. Waſſerſpie⸗ gel, Dideldumdei, Seeräuber, Caprettulus. Tot.: 279, 21, 13, 11:10. EW: 5340:10. Preis von Mülheim, 2400 Mart, 1200 Meter: 1. Morgenluſt(Vinzenz), 2. Fohre, 3. Tivo; f. Mitropa, Thurilind, Verafina, Famula, Purpurroſe,'Toni, Tot.: 53, 25, 41, 20:10. EW: 6516:10. Preis von Dortmund, 1950 Mark, 2000 Meter: 1. Duchen(Heßler), 2. Agathon, 3. Paulchen, 4. Hansheinz—4 f. Ancona, Cornet, Franziskus, Georgina, Advokat, Steinbutte. Tot.: 33, 12, 12, 15, 20:10. EW: 134.10. Preis von Düſſelvorf, 2500 Mark, 3700 Meter:. Feldſcher(Broda), 2. Titine, 3. Maitkater; f. Leithirſch, Segelflug, Utamaro, Altai, Lertha. Tot.: 30, 18, 25% 25:10. EW: 206:10. Samt- und Seide⸗Preis, 4000 Mark, 1400 Meter: 1. Hofoper(Haut), 2. Voltaire II, 3. Inſhallah, 4. Freigeiſt; f. Perlenſchnur, Herzober, Perlfiſcher, Gilt, Die Lupine, Irmgard, Barolea, Altdamm. Tot.: 128% 22, 31, 20, 24:10. EW: 2124:10. Preis von Körn, 2400 Mark, 2000 Meter: 1. Grifſfon (Wenzel), 2. Blumengöttin, 3. Golf; f. Mixer, Xerxes, Augraf, Szegeban, Sarafan. Tot.: 45, 15, 17, 15:10. EW: 396:10. Preis von Neuß, 1750 Mark, 1200 Meter: 1. Adare (Haut), 2. Florian Geyer, 2. Nurmi; f. Prior, Melle, Wernigerode, Lonſky, Neutralität, Nuri. Tot.: :10. 74, 18, 16, 14:10. EW: 134:10 weitbud . Hannheim 4 3 3 3 AZu ve Zabler. Wundtſtr. 4 11 —— 4 oie neue Bleyle- fur den Hi eingetroff zuckende, flotte Ne Durten v/ diese sche Kleider ei zusehenꝰ volll unv 0 5, 43 Leuban Moſe 3 3· zimmer- —— in Zweifamilie u vermieten. küfertaler Stra Fpner güc Oberſtadt(Gaupen einz. rſ. od an Ebhep 1. S Zuſchr. 1 vrym 1“ an d. Verl Ifimnmer un Kiche, Neuban .1. Ort zu ver mieten. Näperes Neckarau 5 heckenheim! ine 3in ner-Vohnunt „Bad, zwe Rapfard. Garte u, ſonſt. Zubehö um.Okt. zu ver . Zu erfrac Raſtatterſtraße (24 973“) L nang Müüge.5a. --uadrat um 1. Oktober od ät, zu vermieter Miete: 70.— RM Angebote unt. Ni 1 248545 an d. Ver lag dieſes Blattes ch ü ne zimerwoh ng m. Küch u, groſt. Kamme rüh., zu vermiete 1 58 ¶. 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Schmltt Hennheim⸗ feudenheim-ledenburg E ist leider viel Zu wenig bekannt w/ie vielseitig man Seefisch Z⁊ubereiten kann. Uner Koch. buch enthölt viele schmacł- hnoͤfte Gerichte, die Sie ein- mal probieten solſten. NRNSEE 5 Donnertag.fFreitag empfehlenwir: Filet von Goldbarsch ½ kKg 60 4 Filet von Seelachs Kabellaun.. ½ kg 40% Seelachs Deutsche fetlhücklinge heworragende-Qudlitòt „ ½ kg 57 3 .„„ kg 38. ½ keg 194 Fernsprecher: 25910 u. 25913 12 C. u. L. Koch Die Schule flir Gesellscheffs-Tarn2z Herbstkurse beginnen Anfang Okteber Anrneldungen: Blisabefhsfrahe 11 Ferrruf 447 57 IAN -Achule H. u. I. Helm, U 6, 5 Neue Kurse beg. 50. Sept. und 2. Olet. Anmeld. jederzeit Privotstd. Nuf 20017 Weinheim zwangsverſteigerung Im Zwangsweg verſteigert das No⸗ tariat am Mittwoch, den 25. Novem⸗ ber 1936, nachm. 3 Uhr, im Rathaus in Laudenbach die Grundſtücke der Luiſe geb. Noe, Ehefrau des Haupt⸗ lehrers Wilhelm Illg in Laudenbach, —— Bruchſal, auf Gemarkung Lau⸗ enbach. Die Verſteigerungsanordnung wurde am 26. Auguſt 1936 im Grundbuch mechte, di lben 3 echte, die zur ſelben Zeit noch nicht im Grund buch eingetragen waren, ſind be in der Verſteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzn⸗ melden und bei Widerſpruch des Gläu⸗ bigers glaubhaft— machen; ſie wer⸗ den ſonſt im geringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſich⸗ tigt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag aufheben oder einſt⸗ weilen einſtellen laſſen; ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an s des verſteigerten Gegen⸗ Die Nachweiſe über die Grundſtücke ſamt Schätzung kann jedermann ein⸗ ſehen.(40954 V) Grundſtücksbeſchrieb: Grundbuch Laudenbach, Band 28, 1. Lgb.⸗Nr. 183: 2 Ar 36 qm Hofreite Hierauf ſteht: a) ein zweiſtöckiges Wohnhaus mit und Eiſenſchienen⸗ b) eine zweiſtöckige Lagerhalle mit Schubun 10 18 00 RM ing„—* 2. Lgb.⸗Rr. 887/:: 10 Ar 65 qm Ackerland 5 Ar— gqm öder Rain 15 Ar 65 am im Kißlich. Schätzung 300 RM. Weinheim, den 18. September 1936. Notariat 1 als Vollſtreckungsgericht. —335.— bekannlmachung Feldbereinigung auf Gemar⸗ kung Edingen. 1. Die Zuteilung des neuen Beſitz⸗ ſtandes erfolgt etwa auf 1. No⸗ vember 1936. Es können deshalb vor der Neuzuteilung Grundſtücke, die in der Feldbereinigung liegen, nicht eingeſät werden. 2. Alle ſonſt üblichen Arbheiten, wie 2. B. Stopelſtürzen, Abhacken der Tabakſtengel und Entfernen des Maisſtrohes, müſſen zu diefem Terxmin durchgeführt ſein, andern⸗ falls ſie auf Koſten der Säumigen ausgeführt werden müßten. 3. Auf die in nächſter Zeit anzubrin⸗ genden Vermeſſungspunkte, wie Grenzſteine und Pfähle, iſt be⸗ ſonders zu achten, daß keinerlei dieſer Punkte ein⸗ reten. Edingen(Neckar), 22. Sept. 1936. Der Bürgermeiſter: Müller. Freibank, Freitag Schlachthof Fas.r3 Twiangsversteigerungen Freitag, den 25. 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