mher 1920 Z0 ges abends .20 4 einmaliges E ver beck 5 ters ährige“ Katt ahfige“ r Ufẽõ Hünzel 3 Morgen⸗ Ate Schön⸗ vacht wur⸗ t enthüllt iſſer, exoti⸗ ſen Frauen hen, deret⸗ dies Oele, und tief⸗ e, die die chen. Dieſe Verlag u. Schriftleitung: Mannheim, E 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 35421. Das„Hakenkreuz⸗ Spreiſe: Frei Haus monatl..20 RM. u. 50 Pf eidans monafl. tn kanner“ Ausgabe 4 erſcheint wöchtl. 12mal. W0 »Trägerlohn; durch die Poſt.20 RM. einſchl. 63, eld. Ausgabe B erſch. wöchtl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. funl⸗ 72 Pf. Beſtell⸗ .70 RM. u. 30 Pf. Träger⸗ ohn; durch die Poſt.70 RM. leinſchl. 49,28 Pf. Poſtzeitungsgebühr) zuzugl. 42 Pf. Beſtellgeld. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch d. höͤh. Gewält) verhind., beſteht kein Anſpr. auf Entſchädigung. Abend⸗Ausgabe A 6. Johrgong dchwere Verluſte der Roten Salamanca, 10. November. Am Montag ſprach General Queipo de Llano über den Sender Sevilla und teilte mit, daß die Roten ſeit der Einnahme von Ta⸗ lavera in den Kampfhandlungen ſchwerſte Verluſte gehabt haben. Er gab die Zahl die⸗ ſer Verluſte mit 38 000 Toten und etwa fünf⸗ mal ſo viel Verwundeten an. Gleichzeitig wi⸗ derlegte General Queipo de Llano von den Sendern der Roten verbreitete Gerüchte, ins⸗ beſondere die Nachricht, daß die Flugzeuge und die Artillerie der nationalen Truppen aus⸗ ſchließlich die Arbeiterviertel von Madrid bom⸗ bardierten. Nach Nachrichten von der Front ſind die Kämpfe um den Park Caſa del Campo außerordentlich heftig geweſen. Die Roten be⸗ nutzten jeden einzelnen der kräftigen alten Parkbäume als Deckung. Um jeden Baum und jeden Strauch mußte gekümpft werden, da hier keine Artillerie eingeſetzt war. Die Entſcheidung brachten marokkaniſche Truppen, die dieſe Art des Einzelkampfes gewohnt ſind. Es gelang ihnen, eine ganze Kompanie der Roten Der Führer auf dem Weg zur Ewigen Wache gefangenzunehmen. Nach Ausſagen der Gefan⸗ genen iſt auch der Verteidigungsausſchuß aus Madrid geflohen und hat ſich nach Cuenca zu⸗ rückgezogen. Der Heeresbericht des Oberſten Befehls⸗ habers der nationalen Truppen bringt Mel⸗ dungen über Gefechtstätigkeit an den anderen Fronten des ſpaniſchen Bürgerkriegs. In dem Frontabſchnitt Guadalajara iſt es den natio⸗ nalen Truppen gelungen, durch einen über⸗ raſchenden Angriff die feindlichen Stellungen zu überrennen und die Ortſchaften Zendeja de MANNHEIM im Textteil 45 Pf. Schwetzin 78 1 und Die 4geſpaltene Millimeterzei Anzeigen: Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 10 Pf. Die 4geſpalt. Millimeterzeilg einheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 4 e im Textteil 18 Pf. Bei Wiederholun Schluß der Anzeigen⸗Annahme: Frühausgabe 18 Uhr, Abendausg. 12.30 Uhr. Anzeigen⸗Annahmez Mannheim, g 3,14/15. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 35421. f gemäß Preisli te: Zahlungs⸗ und Erfüllungsort Mannheim, Ausſchließl. Gerichtsſtand: Mannheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigshäfen 4960. Verlagsort Mannheim Nummer 525 la Torre, Zendeja del Medio, Villaſeca und die Zementfabrik El Leon zu nehmen. kngland näheet ſich Franco Der Botſchafter bleibt in Madrid London, 10. November. Nach dem diplomatiſchen Korreſpondenten des„Daily Telegraph“ wird der briti⸗ ſche Geſchäftsträger in Madrid, Forbes, vorausſichtlich auf ſeinem Poſten bleiben. Man halte es für wünſchenswert, daß ein britiſcher Vertreter nach der Eroberung Madrids mit der eigentlichen Regierung Spa⸗ niens, der der Nationaliſten, in Fühlung bleibe. Die Beſchießung der Innenſtadt Die Roten hauen Treitminen in die Pflasterung Salamanca, 10. November. Nachdem die nationaliſtiſchen Truppen der Zivilbevölkerung von Madrid 24 Stunden Zeit gelaſſen hatten, um ſich in die von General Franco bezeichnete Zone zu begeben, die nicht bombardiert werden ſoll, wurden am Montag S* 4 r ergren e n Ae eee die von den Roten befeſtigten Punkte der Hauptſtadt beſchoſſen. Artillerie und Flieger arbeiteten mit gutem Erfolg an der Zerſchla⸗ gung des Widerſtands der Roten. Die nationaliſtiſchen Truppen halten das ſüdliche Ufer des Manzanares beſetzt einſchließ⸗ lich der Brückenköpfe. Das Oberkommando e Durch die aufmarſchierten alten Kämpfer und die Formationen der Bewegung ſchreitet der Führer zu den Sarkophagen kresseloto Dienstag, 10. November 1936 Murbr vun in Mnlumm Ammmm mamnanig: Snmpen mnungnn pu Ennahme von eln bu Lamo will den Einmarſch in das Stadtinnere erſt ge⸗ nehmigen, wenn die Gefahr von Angriffen aus dem Hinterhalt möglichſt beſeitigt iſt. Die Ro⸗ ten haben vor ihrem Rückzug aus den ſüdlich der Hauptſtadt gelegenen Stellungen alle mili⸗ täriſch wichtigen techniſchen Einrichtungen zer⸗ ſtört. So wurden auf den Flugplätzen Getafe und Quatro Vientos die Funkſtationen abmon⸗ tiert und fortgeſchleppt. Man nimmt an, daß innerhalb Madrids von den Roten Tret⸗ minen eingebaut worden find. Aus dieſem Grund ſoll bei der Beſetzung mit größ⸗ ter Vorſicht vorgegangen werden, um unnötige Opfer zu vermeiden. Wie der Sender Tenerife mitteilt, würden Verſuche der roten Flieger, die Zufahrtsſtraßen nach Madrid mit Bomben zu belegen, um die Heranſchaffung von Material für die nationa⸗ liſtiſchen Truppen zu unterbinden, durch ſtarke nationaliſtiſche Gegenwirkung verhin⸗ dert. kin Telegramm ſittolicos Zur Feier des 9. November München, 10. November. Aus Anlaß des 8. und 9. Novembers ſandte der italieniſche Botſchafter Attolico folgen⸗ des Telegramm an den Stellvertreter des Füh⸗ rers der NSDaAp, Reichsminiſter Rudolf Heß: „An dem hiſtoriſchen Tag, an welchem die nationalſozialiſtiſche Partei mit ehrfurchtsvol⸗ ler Treue des Opfers ihrer heldenhaften Bahn⸗ brecher gedenkt, ſchließe ich mich der Huldigung und dem feierlichen Ritus an. Botſchafter Attolico.“ Der Stellvertreter des Führers dankte im Namen der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter⸗Partei. bBecks erſte Beſprechungen Befriedigung in Warſchau London, 10. November. Der polniſche Außenminiſter Beck erklärte am Montagabend, daß er über ſeine bereits ge⸗ meldete Unterredung mit Außenminiſter Eden außerordentlich befriedigt ſei. Am heutigen Dienstag wird Beck ſeine Be⸗ ſprechungen mit Eden fortſetzen. Außerdem wird er den Miniſterpräſidenten Baldwin und den Schatzkanzler Neville Chamberlain auf⸗ ſuchen. Die erſten Unterredungen des Außenminiſters Beck mit Miniſter Eden in London ſind, wie „Gazeta Polska“ meldet, ſehr befriedigend verlaufen. Man könne ſchon jetzt feſtſtellen, daß der Meinungsaustauſch über die europäiſche Lage eine Uebereinſtimmung der Ziele und Me⸗ thoden zwiſchen der polniſchen und der eng⸗ liſchen Politik in einer ganzen Reihe von Fra⸗ gen gezeigt habe. Einmütigkeit beſtehe hinſicht⸗ lich der Haltung gegenüber„Block und Gegen⸗ block“ in Europa, hinſichtlich der Neutralität gegenüber den ideologiſchen Gegenſätzen, die Europa zerreißen, und hinſichtlich der Nicht⸗ einmiſchung in innere Angelegenheiten anderer Staaten. ——————————— Mannheim „Hakenkreuzbanner“ 10 Revemfer I588 Fronikämpfer aus 15 Nalionen ehren in Rom die Gefallenen Rom, 10. November. Am Nationaldenkmal Vittoriano kam es am Wochenende anläßlich der gemeinſamen Kranzniederlegung der 15 in Rom weilenden ausländiſchen Frontkämpferabordnungen zu einer eindrucksvollen Ehrung des Unbekannten Soldaten. Ein ſtarkes Aufgebot der römiſchen Garniſon hatte in Parade⸗Uniform an den ztufen des Nationaldenkmals Aufſtellung ge⸗ iommen, während die verſchiedenen Delega⸗ tonen, darunter die deutſche unter Führung des Vorſitzenden der deutſchen Frontkämpfer, des Herzogs von Koburg, und des Reichskriegsopferführers Oberlindober, einzeln am Grabe des Unbekannten Soldaten Kränze niederlegten und an dieſer Stätte ka⸗ meradſchaftlichen Gedenkens in ehrfurchts⸗ vollem Schweigen verharrten. r Nach dieſer Ehrung des Unbekannten Sol⸗ daten begaben ſich die Mitglieder der deutſchen Abordnung auch zu den auf dem Kapitol ge⸗ legenen Ehrenmal für die Gefallenen der faſchiſtuſchenn Revolution und legten hiex einen zweiten, mit den Reichsfarben ge⸗ ſchmückten Lorbeerkranz nieder. Bei beiden Feiern wurde die deutſche Abordnung mit be⸗ ſonders herzlichen Sympathiekundgebungen be⸗ grüßt. Muſſolini, der am Freitagvormittag ge⸗ meinſam mit den fremden Frontkämpferdele⸗ gationen das neue Kriegerheim beſichtigte, hat bei der Vorſtellung die deutſche Abordnung da⸗ durch ausgezeichnet, daß er ihre beiden Führer längere Zeit ins Geſpräch zog. FJeechs Perſonen verbrannt Furchtbares Autounglück in Oberitalien 0 Mailand, 9. November. Auf der Autoſtraße Mailand—Bergamo fuhr geſtern ein großer Kraftwagen mit hoher Ge⸗ ſchwindigkeit gegen einen Kleinwagen, den er überholen wollte. Der Anprall war ſo ſtark, daß der kleine Wagen durch den Bruch eines Benzinrohres in Brand geriet. Von den In⸗ ſaſſen des Kleinwagens hatten ſechs— fünf Erwachſene und ein Kind— nicht mehr die Zeit, ſich in Sicherheit zu bringen und konn⸗ ten nur als vollkommen verkohlte Leichen aus den Trümmern des Wagens geborgen werden. Ver Führer des Wagens kam mit Verletzun⸗ 45 4 9 gen davon. Das Grabmal Hier liegt das Experiment Blum Nr. 1. (Aus der elsässischen Zeitschrift: „Das Narrenschiff““) London ſondiert wieder in Rom Erste Enispannung in der hiiielmeer-Sireiifrage London, 10. November. Muſſolini hat den Korreſpondenten der „Daily Mail“ Ward Price zu einer Unterredung empfangen, in der das Blatt die Antwort des Duce auf die Erklärungen Edens im Unterhaus ſieht. Ward Price begann mit der Frage, welchen praktiſchen Weg Muſſolini für eine italieniſch⸗ engliſche Ausſöhnung vorſchlage. Muſſolim antwortete:„Ein Gentleman⸗Agree⸗ ment. Das iſt mein Wunſch.“ Darauf fragte Ward Price, ob hierunter ein Abkommen zur Begrenzung der einzelnen Ein⸗ flußſphären im Mittelmeer zu verſtehen ſei oder ein Richtangriffspakt zwiſchen England und Italien. Den Gedanken eines Paktes ſchob Muſſolini, wie Ward Price es ſchildert, mit einer Hand⸗ bewegung beiſeite:„So etwas“, ſagte er, „würde nur zu neuen Komplikationen führen. Ich möchte die Paktmanie, die ſich jetzt aus⸗ tobt, nicht noch verſtärken. Ich ſtrebe eine Löſung an, die in der Form ſo einfach und klar wie möglich iſt. Das ergibt ſich aus der Pſychologie des faſchiſtiſchen Italien und müßte auch britiſcher Veranlagung zuſagen. Die engliſchen und italieniſchen Intereſſen im Mittelmeer widerſprechen ſich nicht, ſondern ergänzen ſich. Keine Nation kann ſich den Luzus leiſten, der anderen in dieſem Meer feindlich gegenüberzuſtehen. Das Abkommen ſollte daher den gegen⸗ ſeitigen Schutz dieſer Intereſſen ſicherſtellen. Deshalb ſollte es zweiſeitig ſein und ſein Charakter derart, daß auch die an⸗ deren an das Mittelmeer angrenzenden Staa⸗ ten wieder beruhigt werden. Eine Formel für dieſes Abkommen zu finden, iſt nicht ſchwierig. Aber die unerläßliche Vorausſetzung für die Schaffung einer ſolchen Formel iſt die neue geiſtige Atmoſphäre, die im Entſtehen iſt. Dieſe neue Atmoſphäre berechtigt zu dem Glauben, daß ein neues Blatt in der Geſchichte der Be⸗ ziehungen zwiſchen unſeren beiden Völkern aufgeſchlagen wird.“ Die weitere Unterhaltung wandte ſich dann Spanien zu. Muſſolini bekannte ſich zur Po⸗ litik der Nichteinmiſchung und lehnte die Auf⸗ faſſung energiſch ab, daß er Mallorca Italien einverleiben wolle. Seinen perſönlichen Ein⸗ druck faßte Ward Price dahin zuſammen, daß es Muſſolini und Italien ernſt damit ſei, zu England wieder in gute Beziehungen zu kommen. Uorſchläge bereits überreicht? Paris, 10. November. Der Berichterſtatter des„Excelſior“ in London glaubt zu wiſſen, daß der engliſche Botſchafter in Rom dem Außenminiſter Graf Ciano kurz vor ſeiner Abreiſe nach Wien be⸗ reits den Entwurf eines Abkommens zur Nor⸗ maliſierung der engliſch⸗italieniſchen Beziehun⸗ gen unterbreitet habe. Vorgeſchlagen ſei unter Berufung auf die Intereſſengemeinſchaft beider Länder im Mittelmeer ein engliſch⸗italieniſcher gegenſeitiger Beiſtandspakt, der folgende Punkte betreffe: 1. Flottenſtützpunkte, 2. Verſtärkung beider Flotten, 3. Zuſammenwirken beider Flotten, um dem Mittelmeerſtatus Achtung zu verſchaffen. England würde bereit ſein, die Eroberung Abeſſiniens anzuerkennen, ſobald der Völker⸗ bund ſie gutheißen werde. Entſetzliches Ende eines ieankenpflegers Er wur de von den Roten huchslõblich in dĩe Lujt gesprengi Paris, 10. November. „Jour“ veröffentlicht Enthüllungen eines Franzoſen, der an Bord des ſowjetruſſiſchen Dampfers„Zyrianin“ nach Barcelona ge⸗ kommen war, um auf ſeiten der Roten zu kämpfen. Nach Zuſammenſtößen mit der Ge⸗ heimpolizei der Gewerkſchaften floh er. Er be⸗ richtet nun, wie ein franzöſiſcher Krankenpfle⸗ ger, der lediglich bemerkt hatte,„ein verwunde— ter Nationaliſt und ein verwundeter Marxiſt. das ſind zwei Unglückliche“, von den Roten zu Tode gemartert wurde. Sie banden ihm eine Sprengpatrone um den Leib und entzün⸗ deten ſie. Die Exploſion ſchleuderte den Rumpf des Krankenpflegers vier Stockwerke hoch. Sein Becken' und ſeine Beine blieben am Boden liegen. Der Flüchtling berichtet dann über das bei Barcelona an der Küſte aufgeſtellte ſowjetruſſi⸗ ſche Kriegsmaterial. Außerdem befinde ſich dort ein ſowjetruſſiſches Bataillon mit 41 Maſchinen⸗ gewehren und 10 Geſchützen. Falls die Natio⸗ naliſten einen Landungsverſuch unternehmen, ſei eine Abwehr lediglich durch ſowjetruſſiſche Truppen vorgeſehen. Die Anarchiſten hätten in zwei Monaten 2000 Franzoſen in Bareelona angeworben. elf induftielle angenlagt Die Waffenbeſtellungen in Lyon Paris, 10. November. Der Berichterſtatter des„Echo de Paris“ will feſtſtellen können, daß die geheime Her⸗ ſtellung von Granaten in der Gegend von Lyon auf Beſtellung der ſpaniſchen Botſchaft in Paris erfolgt. Die Bot⸗ ſchaft habe mit kommuniſtiſchen Stadtratsmit⸗ gliedern von Villeurbannes in Verbindung geſtanden, die ſich eines Mittelmannes namens Buſſieres bedienten. Dieſer habe ſich 100 000 Franken für die Beſchaffung der er⸗ forderlichen Werkzeugmaſchinen von der Kom⸗ muniſtiſchen Partei in Paris geben laſſen. Wenn er Geld brauchte, habe er einen Kaſten nommen. Die Me aus echtem Gold, ein wahres Muſeumsſtück, als Pfand hinterlegt. Der Geldverleiher, der dieſes Pfandſtück nachprüfte, habe feſtgeſtellt, daß der Kaſten den Goldſtempel de ruſſiſchen Staats trage. Gegen elf Lyoner Induſtrielle und Handwerker ſei An⸗ klage wegen verbotener Herſtellung von Kriegs⸗ waffen erhoben worden. Die Angeſchuldigien ſeien jedoch auf freiem Fuß gelaſſen worden. fulls Reiſeweg verſperrt Der Seemannsſtreik wiederum verſchärft Neuyork, 10. November. Im Neuyorker Hafen iſt eine bedenk⸗ liche Verſchärfung im Hafenarbeiter⸗ und Seemannsſtreik eingetreten. Die Neuyorker Ge⸗ werkſchaften haben beſchloſſen, die geſamte Be⸗ legſchaft aller Schiffe und Dockanlagen zum Streit aufzurufen, und man befürchtet, daß ſich dieſer Streit auf die geſamte Oſtküſte der Ver⸗ einigten Staaten und die Golfhäfen ausdehnen wird. In einer Verſammlung der Streikenden wurde ferner beſchloſſen, alles zu unternehmen, um den Dampfer„American Lineir“, mit dem Staatsſekretär Hull die Ausreiſe nach Buenos Aires anzutreten beabſichtigt, am Auslaufen zu verhindern. Die Reederei hat an⸗ gekündigt, daß ſie ſofort neue Mannſchaften an⸗ heuern werde, um die Abfahrt des Schiffes von Neuyork ſicherzuſtellen. Auch im Staatsdeparte⸗ ment erwartet man, daß die Ausreiſe Hulls— wie vorgeſehen— ſtattfinden kann. kin gefähelicher Rechtsanwalt Er organiſiert rote Zellen in Rumänien Bukareſt, 10. November. Den rumäniſchen Behörden iſt es gelungen, aufſehenerregende Beziehungen aufzudecken, die zwiſchen einem politiſch tätigen rumäniſchen Rechtsanwalt und der Kommuniſtiſchen Partei Frankreichs, anſcheinend bereits ſeit längerer Zeit, beſtanden. Der Rechtsanwalt Radu Olteanu, Mitglied der Nationalzaraniſti⸗ ſchen Partei(Radikale Bauernpartei) wurde am Freitag nach Abſchluß einer in Kronſtadt in Siebenbürgen vorgenommenen Hausſuchung verhaftet. In ſeiner Wohnung wurden zahl⸗ reiche Akten gefunden, die den vollen Beweis für ſeine Beziehungen zu den franzöſiſchen Kommuniſten erbracht zu haben ſcheinen. Gleichzeitig wird gemeldet, daß in Jaſſy, in Kiſchinew und Czernowitz kommuniſtiſche Zel⸗ len aufgedeckt wurden. In jeder dieſer Städte wurden etwa 40 bis 50 Perſonen in Haft ge⸗ hrzahl der Verhafteten ſind Zuden. Das meerengenobkommen unterzeichnet i n Paris, 10. November. Im Pariſer Außenminiſterium fand am Mon⸗ tag die Unterzeichnung des vor einigen Mona⸗ ten abgeſchloſſenen Meerengenabkommens durch die Vertreter Frankreichs, Englands, der Tür⸗ lei, Sowjetrußlands, Griechenlands und Bul⸗ gariens, Rumäniens und Jugoſlawiens ſtatt. Der Abänderungsantrag der Labour⸗Party zur Dankadreſſe an den engliſchen König wurde am Montagabend im Unterhaus mit 369 gegen 125 Stimmen abgelehnt. Larnaemern ie Das Nationaltheater gedenkt der Opfer vor der Feldherenhalle „Lohengrin“ in neuer Einſtudierung als Feſtvorſtellung zum 9. November Mit dem„Lohengrin“ hat Wagner ſeine Entwicklung zum Muſikdramatiker zum erſten Male vollendet. Einheitlich iſt das Dichteriſch⸗ Dramatiſche und die Muſik, die vom hier zum erſten Male in voller Eigenheit heraustreten⸗ den charakteriſtiſchen Orcheſter Wagners ge⸗ tragen wird, Ueber die Herkunft des Stofſes iſt viel geſchrieben und geforſcht worden, immer wieder fand man, daß der Hauptanteil Richard Wagners Eigentum iſt, Ihm wuchs die Ge⸗ ſtalt des Gralsritters zur ewig gültigen Ver⸗ körperung hohen deutſchen Wollens, die Gren⸗ zen zwiſchen ethiſcher Perſönlichkeit und dem ewigen Weltgrunde werden aufgehoben, die Sage wird zum Mythos des deutſchen Menſchen. Den Helden vom 9. November, die auch für Deutſchland das Gute und Große wollten und mit ihrem Leben für dieſes Ziel einſtanden, weihte das Nationaltheater die neue„Lohen⸗ grin“⸗ Aufführung. Es konnte keine beſſere Wahl geben als dieſes nationale und ethiſche Muſikdrama von mythiſcher Größe, um ihrem Wollen, Leben und Sterben ein Denkmal zu ſetzen Ungenannt muß der Ritter des Grales, des höchſten Heiligtums ſein, der unbedingte Glauben muß ihn tragen Wohl trägt er einen edlen Namen, wohl iſt er aus edelſtem Ge⸗ ſchlecht, aber wenn er den Zweifelnden ſeinen Namen und ſeine Art ſagen muß, bleibt er nicht länger, ſein Weg führt ihn zurück zum Heiliaſten, zum Gral. Auch für uns iſt es Mahnung an die unbekannten Helden, die für uns mit ihrem Leben das Höchſte erſtritten, die wir erſt wirklich kannten, als ſie heimkehrien in das ewige Heiligtum des deutſchen Volkes. Zum erſten Male hat Wagner in dieſem Werke den ſinfoniſchen Stil durchgeführt. Das Leitmotiv gewinnt die dramatiſche Geſtal⸗ tungskraft, die aus Dichtung und Muſik die Einheit macht. Die Aufführung kann hier nichts außer acht laſſen, weder Ausſtattung noch Darſtellung darf über der Muſik zurück⸗ treten. Dr. Ernſt Cremer am Dirigentenpult ließ das Muſildrama in ſeiner ganzen Größe und inneren Geſchloſſenheit erſtehen. Sicher wußte er das Orcheſter in feinſter dynamiſcher Diffe⸗ renzierung zu entfalten, prachwoll war die Plaſtit der Motive. Er ſicherte auch die muſi⸗ kaliſche Einheit zwiſchen dem Orcheſter und der Bühne. Die Regie Heinrich Köhler⸗Helff⸗ richs war leider an das wenig glückliche Bühnenbild von Hans Blanke, das die an ſich ſchon wenig aünſtigen Verhältniſſe der Bühne noch verſtärkt und nicht genug Raum zur ein⸗ drucksvollen Entfaltung der Darſteller läßt, ge⸗ bunden. Faſt immer iſt der Chor auf der Bühne der Kampf im erſten Akt, der Zug im zweiten ſtellen beſonders ſchwierige Aufgaben, und wenn auch infolge der gegebenen Verhäli⸗ niſſe mancher Wunſch offenblieb, ſo geſtaltele Köhler⸗Helffrich doch zu weitgehender Geſchloſ⸗ ſenheit. Die Chöre hatte Karl Klauß ein⸗ ſtudiert. Die Titelrolle gab Erich Hallſtroem wie ſchon früher mit darſtelleriſcher und geſang⸗ licher Sicherheit. Als Elſa vonBrabant hörte man Erika Müller, die ihre Partie dar⸗ ſtelleriſch gut beherrſchte. Ihre Stimme ſchien bei aller Klangſchönheit an manchen Stellen faſt bedenklich klein und kam erſt in der zwei⸗ ten Hälfte der Aufführung wirklich zur Ent⸗ faltung. Heinrich Hölzlin gab den König Heinrich mit wahrhaft königlich großer Würde und konnte auch geſanglich reſtlos gefallen. Als Telramund trat der neue Heldenbariton Walter Großmann auf. Was bei ſeinem Wodan feſtgeſtellt werden konnte, gilt auch hier. Man bewundert ſeine ſchöne Stimme und noch mehr ſeine Kultur und die Sotgfalt, mit der er ſeine ſtimmlichen Mittel einſetzt. Darſtelleriſch blieb er allerdings ziemlich ſtark im Typiſchen, man hätte dem Telramund mehr Temperament gewünſcht. Das gilt auch mit einer Einſchränkung für die Ortrud der Paula Buchner, die zwar dämoniſche Größe hatte, aber erheblich mehr vertragen hätte. Geſang⸗ lich war die Partie ſicher und einheitlich aus⸗ geführt. Hugo Schäfer⸗Schuchardts Heerrufer wirkte ſympathiſch durch Würde der Darſtellung, ſchönen Geſang und gute Aus⸗ ſprache. In weiteren Rollen waren Friedrich Kempf, Fritz Bartling, Chriſtian Kön⸗ ker und Peter Schäfer als Edle. Milli Gremmler. Lucie Rena, Gerda Juchem und Nora Landerich als Edelknaben be⸗ ſchäftigt. Die Aufführung wurde für Darſteller, Diri⸗ gent und Regiſſeur, die herzlich gefeiert wur⸗ den, ein voller Erfolg. B. Kufführung von h..⸗Wettes in Ludwigshafen Im Rahmen einer kirchenmuſikaliſchen Feier⸗ ſtunde in der n in Ludwigshafen brachte Erhard Qugck mehrere Werke H. M Wettes zur Aufführung. In drei Fantaſien für Orgel zeigte er die Meiſterſchaft des Kom⸗ poniſten in der Beherrſchung der Klangfarbe. Aus unbedingt ſicherer Beherrſchung der Geſetze der Polyfonie iſt hier gearbeitet. Intereſſant in der Erfindung bringen die Orgelfantaſien bei faſt durchgehend feierlicher Grundhaltung ganz eigenartige Spannungen harmoniſcher Art, die hier als neues Ausdrucksmittel erkannt und ein⸗ geſetzt ſind. An den recht ſchwierigen Werken be⸗ wies Quack ſeine ſichere Beherrſchung der Tech⸗ nik und der Kunſt der Regiſtrierung. Als intereſſanteſte Aufführung brachte er mit dem hervorragenden Kirchenchor St. Jakobus Schifferſtadt die„Missa II, Gratias agimus tibi“. Das Werk iſt vorwiegend in zweiſtimmigem Satz geſchrieben. Erſtaunlich iſt die Fülle der Ausdrucksmöglichkeiten, die aus der Polyfonie und den aus ihr entwickelten neuen Harmoni⸗ ſierungen erſtehen. Es fehlt dieſer Kirchenmuſik alles unleidliche Weichliche, herb und männlich iſt ſie in ihrer Art. Es ſind keine formalen und harmoniſchen Experimente mehr, die als richtig erkannten neuen techniſchen Mittel ſind mit un⸗ bedingter Sicherheit eingeſetzt. Die Grundhal⸗ tung des Werkes aber iſt durchaus liturgiſch und ſakral. Bei aller techniſchen Unterſchiedlich⸗ keit ſpürte man doch keinen Weſensunterſchied zwiſchen Wettes Meſſe und den Teilen des Cho⸗ rals, die mit einbezogen wurden..— Ehrenvoller Auftrag für einen kriegsblinden Bildhauer. Der kriegs⸗ blinde Bildhauer Jakob Ludwig Schmitt in Mainz, der im Weltkrieg durch einen Gewehr⸗ ſchuß ſein Augenlicht verlor, hat von der Reichs⸗ leitung der NSKO den Auftrag erhalten, das Modell eines Handgranatenwerſers zur Aus⸗ ſchmückung des Hauſes der NSKOvV in Berlin herzuſtellen. Der Künſtler hat trotz ſeiner Er⸗ blindung eine Reihe hervorragender Kunſt⸗ werle geſchaffen. Ehrenvoller Kompoſitironsauf⸗ trag für Wittmer. Auf Grund der erfolg⸗ reichen Feſtmuſit zur Reichstagung der NsS⸗ Kulturgemeinde 1936 in München erhielt der Freiburger Komponiſt Eberhard Ludwig Wirt⸗ mer vom Reichsluftfahrtminiſterium den Auſ⸗ trag, eine Muſik nach eigenem Ermeſſen für großes Blasorcheſter mit ſchaffen. Nanny Larſen⸗Todſen A. des Staatstheaters. Am 22. November ga⸗ ſtiert als Brünhild in Richard Wagners„Göt⸗ terdämmerung“ die berühmte, ſchwediſche Kam⸗ merſängerin Nanny Larſen⸗Todſen in Karls⸗ ruhe. Seit Jahren giltt Nanny Larſen⸗Todſen als eine der idealſten Vertreterinnen der gro⸗ ßen Wagnerſchen Frauengeſtalt in wirtlich nor⸗ diſchem Sinne. Saxophyonchor zu, 4 Den wi 9. Novemb nacht die der SS weſenheit! Der Sch das lodern der Weihe ſtimmungs ken Reiher ſtandarte, darte„De „Germar kopfverbänk SS⸗Verfüg beiden Sei ſtandarte u getreten. 2 hatte hinte chen„Adol mania“ da Schutzſtaffe nommen. Mit dem die Straße nur noch Fackeln erh Männer de In der Fe vertreter de ſamte Füh Ein gewal Der Kor Unser Bild 2 mordeten der ——— M Be Der Stutt Zeit wieder kaliſcher Dar Axt. 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Motette, die aufzuführen. gelkonzerten. und Nr. 4 u zert Nr. 7. leichteingäng ſondere an d Nachtigall“, nßer 1938 ſeumsſtück, leiher, der feſtgeſtellt, pel des Gegen elf er ſei An⸗ on Kriegs⸗ ſchuldigten in worden. erkt rſchürft ovember. bedenk⸗ beiter⸗ und orker Ge⸗ eſamte Be⸗ lagen zum et, daß ſich e der Ver⸗ ausdehnen Streikenden ternehmen, reir“, mit e Ausreiſe ſichtigt, am rei hat an⸗ chaften an⸗ chiffes von atsdeparte⸗ ſe Hulls— anwalt nänien ovember. gelungen, idecken, die umäniſchen hen Partei t längerer lt Radu alzaraniſti⸗ tei) wurde Kronſtadt zusſuchung rden zahl⸗ en Beweis anzöſiſchen einen.“ Jaſſy, in ſtiſche Zel⸗ ſer Städte nHaft ge⸗ fteten ſind len ovember. dam Mon⸗ zen Mona⸗ nens durch „der Tür⸗ und Bul⸗ ziens ſtatt. hour⸗Party nig wurde 369 gegen ſtimmigem Fülle der Polyfonie Harmoni⸗ irchenmuſik d männlich malen und als richtig nd mit un⸗ Grundhal⸗ liturgiſch erſchiedlich⸗ unterſchied n Cho⸗ r einen der kriegs⸗ Schmitt in n Gewehr⸗ der Reichs⸗ halten, das zur Aus⸗ in Berlin ſeiner Er⸗ der Kunſt⸗ onsauf⸗ der erfolg⸗ der NS⸗ erhielt der vig Wiit⸗ den Auſ⸗ meſſen für onchor zu ſaſt des ember ga⸗ iers„Göt⸗ iſche Kam⸗ in Karls⸗ ſen⸗Tod ſen 1 der gro⸗ rtlich nor⸗ 4* Mannheim „Hakenkrenzbanner“ 10. November 1936 Treueid der 55-Rekruten vor dem Führer Nãchilicher Appell an der Feldherrnhalle beschließt die Feiern des 9. November München, 10. November. Den würdigen Ausklang der Feiern zum 9. November bildete am Montag um Mitter⸗ nacht die Vereidigung der Rekruten der SS⸗Verfügungstruppe in An⸗ weſenheit des Führers vor der Feldherrnhalle. Der Schein von vielen hundert Fackeln und das lodernde Feuer in den Opferſchalen gaben der Weiheſtunde auf dem Odeonsplatz den ſtimmungsvollen Rahmen. In 50 Mann ſtar⸗ ken Reihen füllten die Rekruten der Leib⸗ ſtandarte„Adolf Hitler“, der SS⸗Stan⸗ darte„Deurſchland“, der SS-⸗Standarte „Germania“, der Führerſchulen, der Toten⸗ kopfverbände und der übrigen Einheiten der SS⸗Verfügungstruppe den weiten Platz. Zu beiden Seiten waren Ehrenſtürme der Leib⸗ ſtandarte und der Standarte„Deutſchland“ an⸗ getreten. Vor den Löwen der Feldherrnhalle hatte hinter der Blutfahne und den Feldzei⸗ chen„Adolf Hitler“,„Deutſchland“ und„Ger⸗ mania“ das geſamte hohe Führerkorps der Schutzſtaffeln der NSDAp Aufſtellung ge⸗ nommen. Mit dem Glockenſchlag 23.30 Uhr verlöſchte die Straßenbeleuchtung, ſo daß der Platz jetzt nur noch von dem flackernden Schein der Fackeln erhellt wurde. Unbeweglich ſtanden die Männer der SS im Stahlhelm auf dem Platz. In der Feldherrnhalle war mit dem Stell⸗ vertreter des Führers Rudolf Heß das ge⸗ ſamte Führerkorps der NSDaApP verſammelt. Ein gewaltiges Erlebnis Der Kommandeur der Leibſtandarte, SS⸗ Der Führer lest die Kränze an der Ewigen Wache nieder Unser Bild zeigt das Innere der Ewigen Wache mit den Sarkophagen. Im Hintergrunde Hermann Göring und Generalfeldmarschall v. Blomberg. —————————————————————————————————— mordeten der Bewegung die Kränze nieder. Muſik im Rundfunk Bach— Händel—Schubert Der Stuttgarter Sender brachte in der letzten eit wieder eine Reihe bemerkenswerter muſi⸗ kaliſcher Darbietungen leichterer und ſchwererer Axt. Die ſogenannten Unterhaltungsmuſikſtunden tragen faſt durchweg einheitliches Gepräge: Märſche wechſeln mit Walzern, Operettenfanta⸗ ſien mit Tonfilmſchlagern. Mögen ſie ihren Zweck damit erfüllen, zur Erholung der Hörer beizutragen, ein Wort darüber zu verlieren, erſcheint heute nicht vonnöten. Anders ſteht es um die Konzerte mit Werken großer Meiſter. Wenn man den Aufbau ihrer Programme be⸗ trachtet, wird man darin vor allem die Verſuche begrüßen, die unternommen werden, um die unvergänglichen Tonſchöpfungen weiteſten Krei⸗ ſen des Volkes näherzubringen. Daß jeder Verſuch ſchon zum Erfolg führt, darf dabei nicht erwartet werden; hierzu ein Beiſpiel: Nachtmuſik aus Stuttgart Wir hörten zwei Stunden lang Muſik von Bach und Händel! Man hätte aus den darge⸗ botenen Werken bequem zwei Programme zu⸗ ſammenſtellen können, zumal es ſich um eine Schallplattenſendung handelte! Wie einſam ſtand doch— von den Thomanern herrlich ge⸗ ſungen— die Schlußfuge aus Bachs Motette „Alles, was Odem hat“ unter Händels Inſtru⸗ mentalwerken! Und was hatte endlich Bachs kleines, inhaltsſchweres Orgelpräludium in e⸗moll, das A. Sittard ſo eindrucksvoll ſpielte, zwiſchen Händels reizvoller Waſſermuſik und dem majeſtätiſchen Arioſo„Dant ſei dir, Herr zu ſuchen! Es wäre vielleicht angebracht, die Motette, die einſt Mozart begeiſterte, vollſtändig aufzuführen. Aehalich ſteht es mit Händels Or⸗ gelkonzerten. Wir hörten Allegro aus op. 4 Nr. 1 und Nr. 4 und die Boureé aus dem Orgelton⸗ zert Nr. 7. Gewiß wird jeder Hörer an dieſen leichteingängigen, glanzvollen Stücken— insbe⸗ ſondere an dem launigen Konzert„Kuckuck und Nachtigall“, an dem intereſſanten Wechſel⸗ und Obergruppenführer Sepp Dietrich, meldete dem Reichsführer SS Himmler die zur Vereidigung angetretenen Führer und Männer der Schutzſtaffeln. Wenige Minuten ſpäter präſentierten die SS⸗Formationen auf Befehl des Reichsführers, und der Präſentiermarſch, geſpielt vom Muſikzug der Leibſtandarte, er⸗ klang. Vom Reſidenzhof her betrat der Führer, ge⸗ folgt von ſeiner ſtändigen Begleitung, den Odeonsplatz und nahm die Meldung des Reichsführers entgegen. Mit einem weithin hallenden„Heil SS⸗Männer“ grüßte der Führer die Formationen der Schutzſtaffeln, und wie aus einem Munde erklang die Ant⸗ wort zurück:„Heil mein Führer“. Der Führer und Reichsführer Himmler ſchritten nun die Stufen zur Feldherrnhalle hinauf. Der Schwur der Treue Auf Befehl des Reichsführers nahm dann die Vereidigung ihren Anfang. Die Rekruten ſtanden nun entblößten Hauptes auf dem Platz. Leiſe erklang die feierliche Weiſe des Niederländiſchen Dankgebets„Wir treten zum Beten“, und ihr mächtig brauſender Schluß⸗ akkord„Herr mach uns frei“ fiel zuſammen mit dem ehernen Klang der Glocken, die die Stunde der Mitternacht verkündeten. Die Re⸗ kruten erhoben die rechte Hand zum Schwur und ſprachen dem Reichsführer SS das Treue⸗ gelöbnis nach: „Ich ſchwöre Dir, Adolf Hitler, als Führer und Kanzler des Deutſchen Reiches Treue und Pressefoto Der Führer legt an den Gräbern der 16 Er- Tapferkeit. Ich gelobe Dir und den von Dir beſtimmten Vorgeſetzten Gehorſam bis in den Tod. So wahr mir Gott helfe!“ Der Führer ſpricht Nach der feierlichen Eidesleiſtung gab der Führer in einer Anſprache der Bedeutung der Stunde und des geleiſteten Eides an der hei⸗ ligen Stätte der Bewegung Ausdruck. Als den tiefſten Sinn des Gelöbniſſes gab er den jun⸗ gen SS⸗Männern, die ſoeben feierlich in die ſchwarze Garde der Treue aufgenommen wor⸗ den waren, die Worte mit auf den Weg: „Wir allein ſind nichts, unſer Volk iſt alles. Wir ſind vergänglich, aber Deutſh⸗ land muß leben!“ Nach dem Heilruf des Führers auf Deutſch⸗ land ſangen die SS⸗Männer das Staffelließ „Wenn alle untreu werden“ als Gelöbnis, im Sinne der Worte des Führers ihre Pflicht zu tun. Der Führer ſchritt nun durch die Reihen der Neuvereidigten. Er ging von Mann zu Mann und ſah jedem einzelnen ins Auge. Unter den Klängen des Präſentiermarſches verlieh der Führer dann die Stätte der nächtlichen Feierſtunde. Flammenpylonen in der Feldherrnhalle Press f̃oto Zum 9. November waren in der Feldherrnhalle 16 Flammenpylonen aufgestellt, wo um Mitternacht vom Sonntag zum Montag die Hitleriugend als die Erbin der nationalsozialistischen Tradition die Ehrenwache bezog. In der ſjamburger khrengruft Elf Ermordete der Bewegung Zzur letzien Ruhe geleiiet Hamburg, 10. November. Der 9. November erhielt in Hamburg ſeine beſondere Weihe durch die feierliche Ueber⸗ führung der ermordeten Nationalſozialiſten des Gaues Hamburg in die Ehrengruft auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Elf Menſchen in. blühendem Alter, Männer der SA, der SS, ein Hitlerjunge und eine Frau, ſind von den Roten ermordet worden. Große Bronzeplaketten künden die Namen aller elf ermordeten Kämpfer. Reichsſtatthalter Gauleiter Kaufmann, der Gruppenführer Fuſt, SA⸗Brigadeführer Pancke, NSͤK⸗Oberführer Bode ſowie zahlreiche weitere Vertreter der Partei, des Staates und der Wehrmacht vereinten ſich mit den Angehörigen der toten Kämpfer, um ihnen das Geleit zu geben zur Ehrengruft. Eine un⸗ überſehbare Menſchenmenge wohnte der Ueber— führung bei. An der Ehrengruft entbot Gauleiter Kauf⸗ mann den toten Freiheitshelden Dank und Gelöbnis. Euer lebendiges Denkmal, Ihr toten Kameraden, ſo ſagte der Gauleiter, iſt das durch euch befreite Volk. Aus eurem Geiſt Reinigen, aber nicht ſchmirgeln. ., dlLicht Reinigung um jeden Preis, sondem Sõuberung unter Scho- nung des Zohnschmelzes— dòs ist 5 fichtigl Der außerordentlich feinè bunkörper der Nives-Zahnpsstò O reinigt gründlich und erhõh den natürlichen, weißen Glenz lhrer Zöhne in seiner vollen Schönheit. lſt die neue Welt geboren, dieſer Geiſt wird ſie erhalten, er muß in unſerer Jugend immer lebendig ſein, damit Reich und Volk ewig beſtehen können. Die Fackeln, die über euren Gräbern lodern, künden dieſen Geiſt:„Nichts für mich, alles für Deutſchland!“ *— ee Zuſammenſpiel von Orgel und Orcheſter, ſeine Freude gehabt haben; dennoch ſollte man ſich nicht mit der Wiedergabe einzelner Sätze be⸗ gnügen. Den geſchloſſenſten Eindruck in der Nachtmuſik hinterließ— neben Edwin Fi⸗ ſchers Interpretation der Chromatiſchen Fan⸗ taſie und Fuge und W. Kampffs Vortrag der Suite Nr. 5— Bachs Brandenburgiſches Kon⸗ zert Nr. 3. Unter Leitung von W. Furt⸗ wängler brachten die Berliner Philharmoni⸗ ker die Feinheiten der Partitur geradezu voll⸗ endet zum Ausdruck. Es iſt ſchade, daß die lebensvollen und klangſchönen Brandenburgi⸗ ſchen Konzerte im Rundfunk noch nicht die ge⸗ bührende Berückſichtigung finden. Es kann kaum zweifelhaft ſein, daß die wir⸗ kungsvollſte und lebendigſte Form, weiten Krei⸗ ſen des Volkes künſtleriſche Erlebniſſe zu ver⸗ mitteln, in den zykliſchen Veranſtal⸗ tungen zu ſehen iſt; denn hier kann das Schaffende etwa eines Komponiſten ſyſtematiſch dargeboten werden. Daß dieſe Veranſtaltungen nebenbei„lehrhaft“ ſind, ohne dabei aber trok⸗ ken zu wirken, muß die Sorge der Programm⸗ geſtalter ſein. Vielfach kann und muß das Ver⸗ ſtändnis für ein Kunſtwerk erſt durch das ge⸗ ſprochene Wort erſchloſſen werden. Uns will ſcheinen, daß gerade in dieſer Beziehung die letzten beiden Abende des Schubert⸗Zyklus— im Gegenſatz zum erſten— doch einiges zu wünſchen übrig ließen, waren die Erläuterun⸗ en doch verhältnismäßig ſpärlich und inhalt⸗ ich etwas flach; man ſollte ihnen einen breite⸗ ren Raum gewähren, ſelbſt wenn dadurch eine geringe Kürzung der Vortragsfolge notwendig würde; dieſe war bei den letzten beiden Veran⸗ ſtaltungen des Zyklus nicht unintereſſant.“ Der zweite Schubert-Gbend Die Darbietungen zeigten uns den Meiſter von ſeiner heiteren und ſeiner ernſten Seite. Gehören ſeine unbeſchwerten Tänze für Kla⸗ vier ſchon lange zum unbeſtrittenen Volksgut, ſo ſpricht er noch unmittelbarer in ſeinen Lie⸗ dern zu uns. Wer hätte nicht an dem reizenden opus 32„Die Forelle“ ſeine Freude? Ria Gin⸗ ſter ſang das Liedchen mit natürlicher Anmut und Friſche. Im Anſchluß daran die Variatio⸗ nen aus dem ſogenannten„Forellen⸗Quintett“ zu bringen, war ein zu naheliegender Gedanke, als daß ſich der Rundfunk ihn hätte entgehen laſſen, obwohl es nicht unbedenklich iſt, dieſe zwar äußerſt klangvollen, im übrigen aber un⸗ eee Veränderungen losgelöſt von en bedeutenderen anderen Sätzen aufzuführen. Von den weiteren Liedern, die zu hören waren, verdiente„Ganymed“ befondere Aufmerkſam⸗ keit, einmal, weil ſich in ihm offenbart, wie ſtark ſich Schubert in die Goetheſche Lyrik ein⸗ lebte, zum andern, weil hier Geſang und Kla⸗ vier in vollendeter Weiſe zuſammenwirken, um dem Stimmungszauber des Gedichts zum Ausdruck zu verhelfen. Daß Schubert bei aller Aufgeſchloſſenheit der Welt gegenüber ein reiches Innenleben ent⸗ faltete, zeigt ſich nirgends ſo klar wie in ſeiner Kirchenmuſik. Wir hörten die Meſſe in G⸗dur, ein Werk, das ſeinen Höhepunkt in dem wun⸗ derſamen Agnus dei erreicht; dabei iſt der Auf⸗ führungsapparat nicht allzu groß, beſteht doch z. B. das Orcheſter nur aus Streichern und Orgel. Die Aufführung unter Leitung von Generalmuſikdirektor Leonhardt war wohl⸗ gelungen und eindrucksvoll. Der dritte Schubert-Gbend Im Prinzip war das Programm ähnlich der Vortragsfolge des zweiten Abends aufge⸗ baut. Zu Beginn hörten wir wiederum Kla⸗ viermuſik— diesmal zwei Märſche. Unter den darauffolgenden Liedern mögen das„Schlum⸗ merlied“ und„An Schwager Chronos“, das einem ſpontan erwachten Wandertrieb ent⸗ ſprungen ſein Wagß beſonders gefallen haben. Die Vertonung des Schoberſchen Gedichtes „An die Muſik“ hat als Ausdruck der Freund⸗ ſchaft mit dem Dichter Bedeutung, der Schu⸗ bert jenes fruchtbringende Zuſammentreffen mit dem ſeinerzeit berühmten Bariton Vogl ermöglichte. Die Violinmuſik war vertreten durch die Sonatine in-moll aus op. 137, die zwar nicht überſchätzt werden darf, aber doch eine wertvolle Bereicherung der Hausmuſiſ darſtellt. Schuberts ſinfoniſches Schaffen be⸗ rückſichtigte das Programm mit der Sinfonie Nr. 4, der ſogenannten„tragiſchen“, ſoge⸗ nannt, denn eine echte, aus innerem Erleben ſtammende Tragik etwa im Beethovenſchen Sinne geht ihr ab, ſind doch z. B. bedeutende Teile nicht in der Haupttonart-moll, ſondern Es-dur geſchrieben. Die Darbietungen waren dank der Einſatz⸗ bereitſchaft aller mitwirkenden Künſtler recht gut, ſo daß man auf den weiteren Verlauf des Schubert⸗Zyklus geſpannt ſein darf. W. L..-B. Der Internationale Chopin⸗ Wettbewerb. Im Februar kommenden Jahres wird der Internationale Frederic⸗Cho⸗ pin⸗Wettbewerb der Pianiſten in Warſchau zum drittenmal veranſtaltet werden. Teilneh⸗ men können Pianiſten und Pianiſtinnen im Alter von 16 bis 28 Jahren. Der Wettbewerb (Spiel von Chopins Werken) geht in zwei Stufen vor ſich, in die engere Wahl kommen 24. In der Jury ſind neben dem Präſidenten Adam Wieniawſki noch W. Backhaus, Cortot, J. Hofmann(Philadelphia) und E. von Sauer als ſtellvertretende Präſiden⸗ ten. Das deutſche Mitglied iſt der Frankfurter Pianiſt Prof. A. Höhn. Ein deutſch⸗ungariſcher Gemein⸗ ſchaftsfilm. Auf Grund der neuen Verein⸗ barungen zwiſchen Deutſchland und Ungarn wird Ende November mit der Herſtellung des erſten deutſch⸗ungariſchen Gemein⸗ ſchaftsfilms durch die Bavaria⸗ und Pal⸗ las⸗Film. Budapeſt, begonnen werden. Der Film, der in Budapeſt gedreht und den Titel „Die weiße Schweſter“ trägt, wird den Auftakt zu einer künftigen Gemeinſchaftsarbeit auf breiter Grundlage zwiſchen der Bavaria und ungariſchen Filmgeſellſchaften bilden. Mannheim „Hakenkreuzbanner“ 10. November 19380 30 starben den veemomnstod nur der schiffsjunge der„Iſis“ gerettet Der englische Dampfer„Westernland“ fand ihn in einem zertrümmerten Renungsboot Norddeich, 10. November. Der Kapitän des Dampfers„Weſtern⸗ land“ von der„Red Star Line“, der den letz⸗ ten Ueberlebenden von der 40 Mann ſtarken Beſatzung der„Iſis“ an Bord nehmen konnte, hat DNB von Bord folgenden Bericht über den Untergang der„Iſis“ gegeben: Am Mittag des 8. November befand ſich die „Weſternland“ auf der Fahrt zum Eingang in den Kanal auf 50,24 Nord und 14,23 Weſt. Schon zwei Tage lang tobte heftiger Sturm mit ſchweren Regen⸗ und Hagelboen. Die „Weſternland“ arbeitete ſchwer in einer hohen, gewaltigen See. Der Kapitän hoffte, am Mor⸗ gen des 9. November den Kanal erreichen zu können. Kurz nach 18 Uhr fing die„Weſternland“ einen SOS⸗Ruf des deutſchen Dampfers „Iſis“ auf, dem die Luke eingeſchlagen war. „Iſis“ gab ihre Poſition mit 49,34 Nord und Skiläufer am Montag, 16. November 1936, abends 8 Uhrf, im großben Casinossél, 2 1, 1, unser beliebter film-Winter Filmabend 1936/37 Deutsche Ski-Heisterscheften. F...-Rennen. Olympische Kömpfe, unvefgleichlich schön u. inter- essònt für alle Ffreunde des Séllsufes. Eniritt frei! kan Hill⸗ Müllers1 11,09 Weſt an. Der Kapitän der„Weſternland“ ließ ſofort Kurs auf den havarierten Dampfer nehmen. Er rechnete damit, ihn etwa um 21 Uhr zu erreichen. Durch Funkſprüche er⸗ fuhr er, daß auch die Dampfer„QOueen Mary“,„Konſul Carfitzon“,„Mir⸗ ror“,„Auſonia“ und„Seminole“ dem deutſchen Schiff zu Hilfe eilten. Dieſe Damp⸗ fer konnten jedoch erſt ſehr viel ſpäter als die „Weſternland“ an der Unglücksſtelle eintreffen, die„Queen Mary“ früheſtens erſt gegen vier Uhr morgens. „Weſternland“ brauſt heran Durch Funk blieb die„Weſternland“ in ſtän⸗ diger Verbindung mit den Havarierten. Zu beiden Seiten des Promenadendecks wurden an Bordleinen befeſtigte Rettungsringe, Sturmleitern, Oel und Lampen klargemacht. Vom Ausguckkorb und von Deck wurde eifrig Ausſchau gehalten. Die Schornſteinbeleuch⸗ tung war eingeſchaltet, damit die Schiffbrüchi⸗ gen den zu Hilfe eilenden Dampfer ſehen konnten. In gewiſſen Abſtänden wurden Ka⸗ nonenſchläge gelöſt und Raketen abgeſchoſſen, um das Kommen der„Weſternland“ bemerkbar zu machen. Es mußte damit gerechnet werden, daß die„Iſis“ abgetrieben war. Um 19.25 Uhr traf die letzte Nachricht von dem havarier⸗ ten Dampfer ein. Sie lautete:„Deck unter Waſſer; geben Nachricht, wenn wir in die Boote gehen.“ Der Kapitän der„Weſternland“ ließ immer wieder Raketen abſchießen. Um 21.15 Uhr erreichte er die Unfallſtelle und ließ die Maſchinen ſtoppen. Aber von dem Dampfer war nichts zu ſehen. Es blieb nichts anderes übrig, als beizudrehen und das Tageslicht abzuwarten. Ein Junge im Rettungsboot Während der ganzen Nacht wurde von der „Weſternland“ eifrig Ausſchau gehalten. Nichts konnte geſichtet werden. Bei Tages⸗ anbruch kamen„Queen Mary“ und„Mirror“ an. Beide Dampfer halfen das Waſſer ab⸗ ſuchen. Endlich—.03 Uhr— ſichtete„We⸗ ſternland“ ein Boot. Sie manövrierte Längs⸗ ſeits und nahm den einzigen Inſaſſen, den Schiffsjungen Fritz Roethke, an Bord. Er war der einzige Ueberlebende von der „Iſis“. Da er ausſagte, daß andere Boote nicht abgekommen ſeien,— auch das aufgefun⸗ dene war entzwei geſchlagen und ſchwamm nur noch auf den Luftkäſten—, ſetzte„Weſtern⸗ land“ ſeine Reiſe fort. Der Bericht des Geretteten Nachdem der Schiffsjunge Fritz Roethke ſich einigermaßen von ſeiner Erſchöpfung erholt hatte, erzählte er folgende Einzelheiten über die untergegangene„Iſis“: Auf der„Iſis“ war Luke 1 eingeſchlagen und das Vorſchiff ſtand bis zum Hauptdeck unter Waſſer. Der Kapitän glaubte, daß ſich das Schiff ſchwimmend halten könne, ſolange Schott 2 ſtandhielt. Um 18 Uhr war die ganze Beſatzung auf dem Bootsdeck verſammelt. Ge⸗ gen 20 Uhr ſchlug ein großer Brecher über das Schiff, der offenbar auch Schott 2 eingeſchlagen hat. Das Schiff hatte ſchwere Schlagſeite bis zum Vootsdeck. Daraufhin gab der Kapitän den Befehl zum Ausſetzen eines Rettungs⸗ bootes. Kaum hatte ſich Fritz Roethke mit einigen Kameraden in das Boot begeben, da brach wieder eine ſchwere Sturzſee über das Schiff und zertrümmerte das Rettungsboot. Schwimmend in der hohen See „Die Sturzſee erfaßte auch mich“, ſo erzählte der Schiffsjunge.„Als ich mich im Waſſer ſchwimmend wiederfand, ſah ich, wie das Deck des Schiffes ſteil in die Höhe ging. Langſam verſank der Dampfer. Etwa eine halbe Stunde lang hörte ich Hilferufe. Aber ſie wurden im⸗ mer ſchwächer, und es wurden immer weniger. Ich ſah ein kielobentreibendes Boot. Darauf ſchwamm ich zu und klammerte mich feſt. Auch einem anderen Kameraden war es gelungen, das Boot zu erreichen. Ein neuer Brecher ſchlug das Boot um, Als ich wieder auftauchte, ſah ich, daß das Boot richtig ſchwamm und kroch hinein. Von meinen Kameraden war nichts mehr zu ſehen. Mein Boot war voller Waſſer geſchlagen, und dauernd gingen die Brecher darüber hinweg. Aber ich klammerte mich mit allen Mitteln in dem Boot feſt. Endlich kam mir ein Dampfer in Sicht. Ich winkte einige Male mit der Hand. Das iſt meine letzte Erinnerung. Erſt im Hoſpital der „Weſternland“ kam ich wieder zu mir.“ rragiſches Schickſal des Kapitäns Die leizte Fahrt vor seiner Zurruheselzung Hamburg, 10. November. Der Red⸗Star⸗Dampfer„Weſternland“, der den Schiffsjungen der„Iſis“, Fritz Roethke aus Berlin, rettete, trifft im Laufe des Dienstags in Southampton ein. Die Hamburg⸗ Amerika⸗Linie hofft, dann noch nähere Nachrich⸗ ten über den Untergang des deutſchen Dampfers zu erhalten. Das Motorſchiff„Iſis“ befand ſich mit ſeiner 40 Mann ſtarken Beſatzung auf der Fahrt von Hamburg nach Neuyork. Kapitän Ernſt Hau⸗ ſchildt iſt ein alter, erfahrener Seemann, der ſchon viele Schiffe geführt hat. Vor vier Jahren hat er in der Nähe der iriſchen Küſte einen etwa 10 000 Tonnen großen griechiſchen Weizendamp⸗ fer geborgen, der ſich in Seenot befand und von der Beſatzung bereits verlaſſen worden war. Kapitän Hauſchild hatte damals einen beträcht⸗ lichen Bergungslohn erhalten. Gewiſſenloſe Ele⸗ mente wollten ſich in den Beſitz dieſer Ber⸗ gungsſumme ſetzen. Als der Kapitän auf See war, überfielen die Verbrecher ſeine Frau in ihrer Wohnung in Altona⸗Blankeneſe und er⸗ mordeten ſie. Eine beſondere Tragik liegt darin, daß Kapi⸗ tän Hauſchild nach Rückkehr der„Iſis“, die er nur vertretungsweiſe führte, in den Ruheſtand treten wollte. Belaſtendes aktenſtück entwendet Der Quai'Orsay gibt hezeichnende FErłklärungen Paris, 10. November, „Action Fransgaiſe“ veröffentlicht ein geheimes Rundſchreiben des franzöſiſchen Ge⸗ neralreſidenten in Marokko, das an die Be⸗ fehlshaber der Wehrbezirke Fez, Taza und Udjda gerichtet worden war. In dieſem Schreiben vom 31. Juli d. J. wird eine Auf⸗ ſtellung über die Ausübung der Befehlsgewalt unter den Eingeborenen angefordert, ſowie die Nennung von Stammesführern verlangt, denen gegebenenfalls eine Befehlsgewalt ver⸗ liehen werden könnte. Dabei ſoll nicht nur über die Einſtellung der betreffenden Ein⸗ geborenen gegenüber Frankreich und dem Sul⸗ tan berichtet werden, ſondern auch darüber, ob die Betreffenden mit ihnen gleichgeſtellten Per⸗ ſönlichkeiten auf ſpaniſchem Gebiet freund⸗ ſchaftliche Beziehungen unterhalten, die bei Ge⸗ legenheit nützlich ſein könnten. Dieſe Fühlung⸗ nahme müſſe vorſichtig, diskret in die Wege geleitet werden. Schriftliche Unterlagen ſeien zu vermeiden. Hierzu hat das franzöſiſche Außenmini⸗ ſterium mitgeteilt, das Schriftſtück ſei von Unbefugten entwendet worden. Deshalb ſei eine Diſziplinarunterſuchung und ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwalt⸗ ſchaft in Gang. Ferner beſtreitet das Mini⸗ ſterium in aller Form die Behauptung der „Action Fransgaiſe“, daß die Rundfrage den Zweck verfolgt hätte, General Franco in Marokko Schwierigkeiten zu be⸗ reiten. flusſchreitungen in Poriſer Voroet Stadttheater in St. Denis belagert Paris, 10. November. In dem Pariſer Vorort St. Denis kam es anläßlich des Landesparteitags der Franzöſi⸗ ichen Volkspartei Doriots zu einer ſchweren Schlägerei. Vierzehn Poliziſten wurden verletzt, davon einer ſo ſchwer, daß er ins Krankenhaus geſchafft werden mußte. Um Mitternacht war die Ruhe wiederhergeſtellt. Die Kommuniſten hatten bereits am Montagnachmittag das Stadt⸗ theater, in dem der Landesparteitag ſtattfand, förmlich belagert. Um Zuſammenſtöße zu ver⸗ meiden, waren einige tauſend Mann Mobil⸗ garde eingeſetzt worden. Der Pariſer Vorort St. Denis befindet ſich nun in einer Art Belagerungszuſtand. Der Ausſchuß der Volksfront von St. Denis hat ſeine Anhänger aufgefordert, in Maſſen vor dem Stadttheater zu erſcheinen, um„gegen die unzuläſſigen Ausführungen Doriots zu mani⸗ feſtieren“. Die Polizei hat daraufhin einige Tauſend Mann Mobilgarde aufmarſchieren laſ⸗ ſen, die die geſamten Straßenzüge abſperrten. In ſpäter Abendſtunde waren vor dem Stadt⸗ theater während der Nachtſitzung der Partei rund 2000 Kommuniſten verſammelt, die ab⸗ wechſelnd Hochrufe auf die Sowjets ausbrach⸗ ten und die Internationale ſangen. In fiürze Reichsbankpräſident Dr. Schacht wird ſich am 14. d. M. im Flugzeug nach Ankara begeben, um den Beſuch des Präſidenten der Türkiſchen Staatsbank in Berlin zu erwidern. ** Anläßlich des Unterganges des MS„Iſis“ hat Reichs⸗ und preußiſcher Verkehrsminiſter Freiherr von Eltz⸗Rübenach ein Beileidstele⸗ gramm an die Hamburg⸗Amerika⸗Linie in Hamburg gerichtet. * Am Sonntagnachmitag weilte der Führer am Krankenbett des ſchwererkrankten Abtes Dr. h. c. Albanus Schachleiter.— Der Stell⸗ vertreter des Führers hatte den Schwerkran⸗ fa am vergangenen Donnerstag be⸗ * Am Montagnachmittag beſuchte Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels mit zahlreichen Männern der Bewegung die große antibolſchewiſtiſche Schau im Bibliothekſaal des Deutſchen Muſeums. Baldwin: nüſten trotz Rüſtungswahnſinn Eine Rede auf dem Lordmayor-Bankeit, hei dem MacDonald zusammenbrach London, 10. November. Am Montagabend wurde, wie alljährlich am 9. November, in der Guildhall das Bankett des neuen Lordmayors von London veranſtaltet, an dem ſich Miniſterpräſident Baldwin als Hauptredner beteiligte. Als erſter Redner brachte Außenminiſter Eden in überlieferter Weiſe die Geſundheit der ausländiſchen Botſchafter aus, indem er ihnen für ihre Bemühungen um die Auf⸗ rechterhaltung guter Beziehungen zwiſchen ihren Ländern und England dankte. Er ſprach dann von dem Verluſt, den der Tod des früheren deutſchen Botſchafters von Hoeſch bedeutet habe, und hieß anſchließend den neuen deut⸗ ſchen Botſchafter von Ribbentrop unter dem herzlichen Beifall der Tiſchgäſte in London willkommen. Von dem ebenfalls anweſenden polniſchen Außenminiſter Beck ſagte Eden, daß er ſowohl ſeinem Lande als auch der Sache des Friedens große Dienſte erwieſen habe. Darauf ergriff Miniſterpräſident Baldwin das Wort, der zunüchſt über Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftsfragen ſprach. Baldwin erklärte dann wei⸗ ter, daß er ſich angeſichts der kürzlichen außen⸗ politiſchen Erklärung im Unterhaus nicht ſo ausführlich über die Außenpolitik äußern wolle, wie es ſonſt bei dieſer Gelegenheit üblich. Er wolle jedoch beſonders auf die Konferenz zwiſchen den fünf Weſtmächten zur Aushandlung eines neuen Vertrages an Stelle des früheren Locarnovertrages hinweiſen. England und die Welt Die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten von Amerika ſeien, wie von je⸗ her, ausgezeichnet, und die britiſche Regierung rechne mit einem weiteren Abſchnitt freund⸗ licher Zuſammenarbeit mit der Regierung Rooſevelts. Die engliſche Regierung ſei über die Löſung der ägyptiſchen Frage ſehr befriedigt und hoffe, daß der Bündnisver⸗ trag mit Aegypten ein ſtändiges Element der Stetigkeit der internationalen Lage im öſtlichen Mittelmeer ſein werde. England begrüße Aegypten als ſeinen neuen Verbündeten. Hin⸗ ſichtlich der ſpaniſchen Frage erklärte Bald⸗ win, die Regierung habe nichts unverſucht ge⸗ laſſen, durch ihre aktive Unterſtützung ber Nichteinmiſchungspolitit eine Ausdehnung des Konflikts über die Grenzen Spaniens hinaus zu verhüten. Zu dem polniſchen Außenminiſter Beck gewandt ſagte Baldwin, daß Polen ſtets die Sympathie der Engländer genoſſen habe. In der Vergangenheit habe Polen mehr als irgendeine andere Nation für die Sache der nationalen Freiheit gelitten, und das heutige Polen habe ein großes Werk der nationalen Wiederbelebung vollbracht. Unter der Führung jenes großen Soldaten, des Marſchalls Pil⸗ ſudſki, habe es ſeinen Platz in der Reihe der Großmächte gewonnen. Die engliſchen Rüſtungen Der Miniſterpräſtdent wandte ſich weiterhin gegen den, wie er ſich ausdrückte,„unver⸗ ſtändlichen Wahnſinn“ der Auf⸗ rüſtundg ganz Europas, die eine Verbeſſerung des Lebensſtandards der Bevölkerung verzögere und einen Krieg wahrſcheinlich mache. Es gebe aber niemand im heutigen Europa, der nicht wiſſe, was ein Krieg bedeute. Deshalb gebe es nur eine Pflicht für alle, nämlich ſich zuſam⸗ menzuſchließen und Europa zu retten. Mit Recht widme England jetzt ſeine Aufmerkſam⸗ keit ſeiner eigenen Verteidigung:„Ich bin be⸗ reit, unſere ganzen Anſtrengungen, ungeachtet der Koſten an Menſchen und Geld, dem zu widmen, was notwendig iſt. Glerchzeitig bin ich mir aber des Wahnſinns von uns allen bewußt. Ich erkläre, daß die Verteidigung unſerer Ration in der gegenwär⸗ tigen Weltlage unvermeidlich iſt, und wir ſind entſchloſſen, in dieſer Hinſicht nichts unverſucht zu laſſen.“ Die„Religionskriege“ Baldwin üußerte hierauf die Anſicht, daß zu⸗ künftige Kriege möglicherweiſe den Charatter von„Religionskriegen“(2) haben könnten, wie man ſie im Mittelalter gekannt habe. Es gebe heute geiſtige Auffaſſungen, deren Vertreter ihre Weltanſchauung„bis zum Tode erzgzwin⸗ gen“ möchten. Man ſitze hier niemals zu Ge⸗ richt über die Ereigniſſe in ausländiſchen Staa⸗ ten, aber er ſei entſchloſſen, daß in England keine dieſer„Gewalten“ jemals triumphieren ſollen. In England ſei kein Raum für irgendeine Form einer„organi⸗ ſierten Weltanſchauung“. England glaube, ohne über irgend jemand zu Gericht zu ſitzen, daß es einen Beitrag zu den heutigen Bedürfniſſen der Welt leiſte. Wenn dieſer Beitrag verloren ginge, weil England ſeine Stellung in der Welt nicht aufrechterhal⸗ ten könnte, dann wäre die Welt der Verlierer. Jede große Nation habe der Welt etwas zu geben. Englands Freiheit ſei die„Freiheit des Geiſtes“, und es müſſe bereit ſein, im Notfalle bis zum äußerſten für dieſe Freiheit zu kämpfen. Ebenſo wie in England nicht die Abſicht beſtehe, ſich in die inneren Angelegen⸗ heiten irgend welcher Länder einzumiſchen, ſo dulde England auch keine Einmiſchung irgend⸗ eines anderen Landes in ſeine inneren Ange⸗ legenheiten. Ramſan macdonald zuſammengebrochen Während der Rede Baldwins auf dem Lord⸗ mayor⸗Bantett brach Ramſey Mace Donald, der Präſident des Staatsrates, plötzlich be⸗ wußtlos auf ſeinem Stuhl zuſammen. Er wurde ſofort aus dem Saal gebracht. Der an⸗ weſende königliche Hausarzt Lord Dawſon leiſtete die erſte Hilfe. Nach etwa zehn Minuten hatte ſich Mac Donald wieder erholt. Er mußte jedoch in einem Kraftwagen nach Hauſe ge⸗ bracht werden. Ramſey MacDonald ſcheint ſich ſchnell erholt zu haben. Die Tochter MacDonalds hat jeden⸗ falls Preſſevertretern erklärt, daß es ihrem Vater verhältnismäßig gut gehe. Er habe keine Aerzte hinzuziehen müſſen. Wan Deck Durc Verkau Stadt? und 20. handel Arten! bis 19 fen Ge Verkauf fahren tagen if haft. Der Im 9 Numme „Vero Markt Jahre öffentlie In d führt, d bäume ſchen 2 Großf die Vor nachtsba lich ge fen, and Rohſtoff Schädigt nutzunge ſchützen. Auf( ſamte 9 terteilt, beſtimme nachtsba für erfo Gleichzei ſunde, n lerer G für das für bind D Zwei Aufmerk! in der 2 ſchen vor Perſonen mit Fah⸗ Beide w liefert. Beweif der verg verſchiede kontroller erade hi ahrze ten der werden, anſtan len ergab zeugführe werden 1 Fahrräde nach eing Mehr haben ſic über 31 wurden 1 10 Fahrr ſchädigt. Trunkenh Kl Ueber d ſprechen, wiſſen, wi Kleintierz heimnis,! zucht die! land für rem Inter lungen der die dabei Gebiete de ſondern d ſuchen, an den für de winnen. 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November 1936 wird eine Verordnung zur Regelung des Marktes für Weihnachtsbäume im Jahre 1936“ vom 6. November 1936 ver⸗ öffentlicht. In der Verordnung wird eingangs ausge⸗ führt, daß die Marktregelung für Weihnachts⸗ bäume erfolgt iſt, um einerſeits für den deut⸗ ſchen Volkesgenoſſen, insbeſondere in den Großſtädten und in den Induſtriegebieten, die Vorausſetzung zur Erſtehung eines Weih⸗ nachtsbaumes zu einem volkswirtſchaft⸗ lich gerechtfertigten Preis zu ſchaf⸗ fen, andererſeits im Hinblick auf die deutſche Rohſtoffwirtſchaft den deutſchen Wald vor einer Schädigung durch nicht gerechtfertigte Ueber⸗ ſchten. wirtſchaftlicher Zukunftsgüter zu chützen. Auf Grund der Verordnung wird das ge⸗ ſamte Reichsgebiet in Abſaßzgebiete un⸗ terteilt, in denen ein vom Reichsforſtmeiſter zu beſtimmender Bezirksbeauftragter den Weih⸗ nachtsbaumhandel zu überwachen und die hier⸗ für erforderlichen Anordnungen zu treffen hat. Gleichzeitig werden in der Verordnung für ge⸗ ſunde, nadelfeſte Fichtenweihnachtsbäume mitt⸗ lerer Güte einheitliche Verbraucherrichtpreiſe für das geſamte Reichsgebiet aufgeſtellt und für bindend erklärt. Die Polizei meldet: Zwei Autodiebe feſtgenommen. Durch die Aufmerkſamkeit eines Polizeibeamten konnten in der Nacht zum Dienstag zwei junge Bur⸗ ſchen von hier, die in einer Autogarage einen Perſonenkraftwagen entwendet hatten und da⸗ mit Fahrten ausführten, feſtgenommen werden. 1 wurden in das Bezirksgefängnis einge⸗ iefert. Beweiſe der ſchlechten Verkehrsdiſziplin. In der vergangenen Woche wurden hier an zwei verſchiedenen Abenden größere Beleuchtungs⸗ kontrollen durchgeführt. Wie mangelhaft erade hinſichtlich der Beleuchtung der Kraft⸗ und Fahrräder die Vorſchrif⸗ ten der Reichsſtraßenverkehrsordnung befolgt werden, beweiſt die große Zahl der Be⸗ anſtandungen, die ſich bei dieſen Kontrol⸗ len ergaben. 580 Radfahrer und 95 Kraftfahr⸗ zeugführer mußten gebührenpflichtig verwarnt werden und zwar hatten 538 Radfahrer ihre Fahrräder und 79 Kraftfahrer ihre Fahrzeuge nach eingetretener Dunkelheit nicht beleuchtet. Mehr Verkehrsunfälle. 36 Verkehrsunfälle haben ſich in der vergangenen Woche gegen⸗ über 31 der Vorwoche hier ereignet. Hierbei wurden 14 Perſonen verletzt, 27 Kraftfahrzeuge, 10 Fahrräder und 3 Straßenbahnwagen be⸗ ſchädigt. Drei der Verkehrsunfälle ſind auf Trunkenheit der Fahrer zurückzuführen. Rund um den grünen Gürtel unſerer Stadt Jum 75. Todestag eines Vorkämpfers der Aleingartenbewegung, Moritz Schreber Die Sehnſucht nach der eigenen Scholle, auch wenn ſie noch ſo klein iſt, hat heute weite Schich⸗ ten unſeres Volkes ergriffen. In einer neuen Landbewegung ziehen Tauſende deutſcher Fa⸗ milien wieder hinaus in den Lebenskreis des bodenſtändigen Menſchen. Auch um unſere Stadt legt ſich ein immer breiterer grüner Kranz von Gärten und Vorſtadtſiedlungen und mit Eifer und Liebe ſahen wir unſere Siedler und Kleingärtner in den vergangenen Monaten bei der Pflege und Betreuung ihres Stückchen Landes, aus dem ſie an Wachstum heraushol⸗ ten, was nur irgendwie herauszuholen war. Auch Mannhe'm gedachte der Toten Wenn wir heute erfahren, daß rund 2500 Kleingartenvereine mit über 400000 Mitgliedern im Reichsverband der Klein⸗ gartenvereine zuſammengeſchloſſen ſind, wenn wir weiter hören, daß 1,6 Millionen Kleingärten vor den Städten Deutſchlands liegen, dann erhalten wir auch einen Eindruck von der hohen Bedeutung dieſer Landbewegung, die ihre eigentliche Krö⸗ nung im heutigen, deutſchen Siedlungs⸗ weſen findet. Der volksgeſundheitliche und erzieheriſche Wert der Kleingartenvereine iſt heute größer als je, ihre Arbeit ſpielt eine we⸗ ſentliche Rolle bei der Freizeitgeſtaltung der werktätigen Volksgenoſſen. Es überraſcht uns Heutige oft, wenn wir fin⸗ Aufn.: F. Försterling, Mannheim Ortsgruppen-Feier zum Gedenken der Toten des 9. November Platz am Anfang der Moselstraße) Feierliche Verpflichtung beim NSK Die NSK⸗Anwärter der Motorſtaffel 1/M 153 wurden vereidigt Sonntagmorgen im Zeichen der Stürme un⸗ ſerer Mannheimer Motorſtaffel I/M 153. Durch die Stille des Herbſttages hallen die Marſch⸗ tritte unſerer NSKK⸗Männer, die ſich zur feierlichen Verpflichtung in den Hof unſeres Mannheimer Schloſſes begeben, der ſchon ſo oft Zeuge von Feierſtunden war und der auch diesmal wieder den Rahmen abgab Kleintierſchauen in unſeren Vororten Erfolgreiche Arbeit in den Zuchtvereinen/ Verſchiedene Ausſtellungen Ueber die Notwendigkeit der Kleintierzucht zu ſprechen, dürfte ſich erübrigen, da wir ja alle wiſſen, wie viel von einer planvoll betriebenen Kleintierzucht abhängt. Iſt es ja auch kein Ge⸗ heimnis, daß bei einer Steigerung der Hühner⸗ zucht die Frage der Eierverſorgung in Deutſch⸗ land für alle Zeiten gelöſt wäre. Mit beſonde⸗ rem Intereſſe verfolgt man daher die Ausſtel⸗ —3— der verſchiedenen Kleintierzüchtervereine die dabei nicht nur beweiſen, was ſie auf dem Gebiete der Kleintierzucht zu leiſten vermögen, ſondern die auch durch die Leiſtungsſchau ver⸗ ſuchen, anzuregen und die noch Abſeitsſtehen⸗ den für den Gedanken der Kleintierzucht zu ge⸗ winnen. In Wallſtadt Eine ſehr gut beſchickte und tadellos auf⸗ gebaute Kleintierausſtellung hatte der Kleintier⸗ züchterverein Mannheim⸗Wallſtadt. 177 Num⸗ mern Geflügel und 116 Nummern Kaninchen konnten den Preisrichtern vorgeführt werden, die bei der großen Zahl erſtklaſſiger Tiere kein leichtes Arbeiten hatten. Beim Geflügel fiel ein Reichsfachſchaftsehrenpreis an Jean Häfner für ſchwarze Rheinländer, während bei den Ka⸗ ninchen ein Reichsfachſchaftsehrenpreis an Mathias Briegel für Belgiſche Rieſen ver⸗ eben wurde. Außer zahlreichen anderen Prei⸗ en konnten bei den Kaninchen 13 Ehrenpreiſe und 12 erſte Preiſe zugeteilt werden. Beim Ge⸗ flügel wurden 18 Nummern mit Ehrenpreiſen und 33 Nummern mit Sehr 245 Ibewertet. In der Geſamtleiſtung ſtanden bei den Kaninchen Arthur Brauer und beim Geflügel Hermann Ritter an erſter Stelle. Ergänzt wurde die Ausſtellung durch eine Schau der Selbſtverwertungsgruppe. Wolle aus Angorakaninchen und Felle aller Art für Pelze und Jacken zeugten von der vielfältigen Ver⸗ wendungsmöglichkeit der Kaninchenfelle. Selbſt ein Paar Schuhe, deren Schäfte aus dem Fell eines Belgiſchen-Rieſen⸗Kaninchens gefertigt waren, wurde gezeigt. Den erſten Preis für Pelzarbeiten erhielt Frau Reiſigl.— Die Ausſtellung erfreute ſich eines ausgezeichneten Beſuches und fand auch große Anerkennung, zu⸗ mal auf die Aufmachung beſondere Sorgfalt verwendet worden war. In Waldhof In Waldhof hatte der Kleintierzüchterverein 1900 Mannheim⸗Waldhof eine Geflügel⸗ und Kaninchen⸗Ausſtellung aufgebaut, die 100 Num⸗ mern Geflügel und 65 Nummern Kaninchen umfaßte. Für den Induſtrie⸗Vorort Waldhof iſt dieſe Beſchickung einer Ausſtellung recht aner⸗ kennenswert, da daraus zu entnehmen iſt, wie auch der in der Fabrik tätige Volksgenoſſe be⸗ ſtrebt iſt, in der Kleintierzucht während ſeiner Mußeſtunden einen Ausgleich für ſeine Fabrik⸗ tätigkeit zu finden und darüber hinaus mitzu⸗ die Ernährungsfrage unſeres Volkes zu öſen. Einen Reichsfachſchafts⸗Ehrenpreis erhielt der Züchter Auerbach für einen Stamm ſchwarzer Italiener. Darüber hinaus gab es beim Geflügel noch 16 Ehrenpreiſe und zahl⸗ reiche weitere Preiſe. Bei den Kaninchen wur⸗ den fünf Ehrenpreiſe und 10 erſte Preiſe vergeben.—. für die Vereidigung der NSͤK⸗Anwärter der Motorſtaffel 1/M 153. Nachdem Sturmhauptführer Kaiſer dem Standartenführer die angetretene Staffel ge⸗ meldet hatte, hielt dieſer eine Anſprache an die angetretenen NSäK⸗Männer und Anwärter, gedachte der gefallenen Helden des großen Krieges und unſerer nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung, denen unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden ein ſtilles Gedenken gewidmet wurde. Standartenführer Eicke richtete ſeine Worte hauptſächlich an die An⸗ wärter, die an dieſem Tage ihren Eid auf den Führer ablegten. Er erläuterte ihnen den Sinn des Eides und ſprach zu ihnen über die Pflichtauffaſſung des NSä⸗Mannes, legte ihnen klar, daß dieſer Eid nicht für eine be⸗ grenzte Zeit abgelegt wird, ſondern für das ganze Leben gilt und daß nur der Tod von dieſem Eid entbindet. Er ermahnte die Männer, ſich immer dieſer Stunde bewußt zu ſein und das Braunhemd ſtets in Ehren zu tragen. Darauf verlas der Standartenadjutant die Eidesformel, zu deren Bekräftigung die ange⸗ tretenen NSKK⸗Männer unter den Klängen des Liedes„Ich hab mich ergeben“ einen Sturmſtander mit der rechten Hand berührten. Nach einer kurzen Anſprache des Führers der Motorſtaffel I/M 153, Sturmhauptführer Kai⸗ ſer, der die nun neu Verpflichteten in der Staffel willkommen hieß und ſie ermahnte, ſtets ihre Pflicht zu tun, wurde die eindrucks⸗ volle Feier mit dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Lied beendet. Nun formierten ſich die Stürme zum Marſch durch die Stadt und unter den Marſchklängen der Standartenkapelle M 153 ging es durch die Breite Straße, Planken, Waſſerturm zum Roſengarten, wo Standarten⸗ führer Eicke den Vorbeimarſch abnahm. Nach einem weiteren kurzen Marſch wurde auf dem Marktplatz weggetreten. Dieſer Tag wird den Männern unſerer Mannheimer Motorſtaffel noch lange in Er⸗ innerung bleiben und ſie zum weiteren Einſatz und Kampf anſpornen, getreu dem Wahlſpruch unſeres Korpsführers:„Immer opferwillig, treu und einſatzbereit!“ W. F. Stätte der Kraft den, daß große Ideen unſerer Zeit in alten, längſt vergangenen Tagen ihre Vorkämpfer hat⸗ ten. So geht es uns auch, wenn wir die ver⸗ gilbten Werke eines Mannes durchblättern, jenes Daniel Moritz Schreber, dem die geiſtige Vaterſchaft der deutſchen Kleingartenbewegung gebührt. Dieſer Leipziger Arzt und Pädagoge hat vor rund 100 Jahren in ſeinen pädagogi⸗ ſchend und mediziniſchen Schriften manches ge⸗ ſagt, was erſt heute als durchaus richtig an⸗ erkannt wurde. Ihm, der vor 75 Jahren die Augen ſchloß, verdanken wir die Errichtung der nach ihm benannten Schrebergärten, wie wir ſie auch in Mannheim, erſt in beſcheidenen An⸗ ſätzen, dann aber in einer raſtloſen Vorwärts⸗ entwicklung zur eigentlichen Kleingarten⸗ bewegung wiederfinden. Am natürliche Lebensbedingungen Auf langen Reiſen durch ganz Europa, die Schreber als ärztlicher Begleiter eines ruſſiſchen Edelmannes unternahm, machte er die Erfah⸗ rung, daß überall da, wo die Menſchen ihre Verbindung mit Natur und Scholle noch nicht völlig gelöſt hatten, ein einfaches und geſundes Leben zu finden war, während mit der fort⸗ ſchreitenden Abwendung von der Natur, mit dem Siege der ſtädtiſchen Ziviliſation, eine Ab⸗ nahme der Geſundheitswertigkeit und eine„den Geſetzen der Menſchennatur widerſprechende Erziehung“ verbunden war. Auch die Jugenderziehung gewann für Schreber bei ſeiner Anſchauung ganz neue Sinngehalte. Sie darf ſich nicht auf die ver⸗ ſtandesmäßige Bildung innerhalb der Schule beſchränken. Wichtiger für die Gemeinſchaft und für den einzelnen als die Ueberfüllung des Kopfes mit totem Wiſſen iſt die Erziehung der Jugend zu praktiſcher Lebenstüchtigkeit und Geſundheit. Auch der Körper verlangt ſein Recht in der Erziehung.„Durch naturgetreue und gleichmäßige Förderung normaler Körper⸗ bildung— Erziehung zur Schönheit und Le⸗ benstüchtigkeit“— das iſt Schrebers Forderung geweſen an die öffentliche Erziehung, die er immer wieder in ſeinen Werken zum Ausdruck bringt. So entſtanden auch allmählich unſere Grün⸗ anlagen und kleinen Gärten, in denen die Kinder auf eigenen Beeten ſäen, pflanzen und ernten durften. Aus den Kindergärten und den zunächſt nur der Jugendertüchtigung die⸗ nenden Anlagen entwickelten ſich bald die prachtvollen großen Grünplätze, die großen Gartenkolonien, als Gegengewicht gegen die bedrückende Enge der Mietskaſernen. Mächtig bricht ſich heute der neue Siedlungs⸗ gedanke Bahn, und wenn wir jetzt den immer breiter werdenden grünen Gürtel, der ſich überaus reizvoll um den Stadtkern legt, bei unſeren gelegentlichen Spaziergängen oder anläßlich der beliebten ſommerlichen Rund⸗ fahrten bewundern, dann erkennen wir, daß der nationalſozialiſtiſche Staat das einſt mit vieler Liebe begonnene Werk machtvoll ausbaut und vorantreibt, in einem Ausmaße, das ſich der verdienſtvolle Vorkämpfer Daniel Moritz Schre⸗ ber beſtimmt nicht hätte träumen laſſen. Die volksgeſundheitliche Bedeutung der Kleingartenvereine wird heute durch die ſtaat⸗ liche Förderung der Landbewegung voll aner⸗ kannt, und darin liegt die ſchönſte Ehrung für die Lebensarbeit eines Mannes, deſſen Schaf⸗ fen und Wirken nicht vergeſſen werden ſoll. Der Herbſt iſt ins Land gezogen, kahler und öder wird es da draußen vor der Stadt, längſt iſt die kleine Ernte unſerer Siedler und Klein⸗ gärtner eingebracht. Aber immer noch ſehen wir fleißige Hände am Werk, die ihr geliebtes Stückchen Scholle umgraben, die letzten Stop⸗ peln verſchwinden, und bald kann der große Winterſchlaf beginnen, bis wieder neues Le⸗ ben einkehrt, neues Blühen und immer ſtär⸗ keres Wachstum, da draußen— rund um den grünen Gürtel unſerer Stadt.— eme. Keine ungerechtfertigten Mietſteigerungen Zum Vierjahresplan hat der Präſident des Zentralverbandes deutſcher Haus⸗ und Grund⸗ beſitzervereine e.., Tribius, einen Aufruf an die deutſchen Hauseigentümer gerichtet. Er ſagt darin, daß der deutſche Haus⸗ und Grund⸗ beſitz der deutſche Steuerzahler, der größte Abnehmer der gemeindlichen Betriebe und der 4 Auftraggeber des Handwerks ſei. Er abe bei der Schadenverhütung im Kampf gegen den Verderb uſw. beſondere Funktionen zu erfüllen und müſſe zu höchſtem Einſatz be⸗ reit ſein. Ungerechifertigte Mietſteigerungen ſeien unbedingt zu unterlaſſen. Wie das ganze Volk unbedingt Diſziplin halten müſſe, ſo hänge auch von der Diſziplin des Haus⸗ eigentümers die Stabilität des Lohn⸗ und Preisniveaus ab. Vergiß es niemals, ſo ruft Tribius den Hauseigentümern zu,„daß es deine edelſte Aufgabe iſt, deinem Mieter, dem deutſchen Arbeiter der Stirn und der Fauſt, ein Heim zu bieten, das für ihn eine riedvolle und der Sammlung iſt.“ Fritz-Schun„adie Zuverlässigen“ für den Post-, Bahn- — and-Polize ibeamten Mannheim „Hakenkreuzbanner“ 10. November 1936 Brandſtifter nach elf Jahren vor Gericht Ein Hockenheimer Ehepaar legte am 12. Mai 1925 in ſeinem Wohnhaus Jeuer/ Verfuchter Verſicherungsbekrug Es iſt nichts ſo fein geſponnen, es kommt doch endlich an die Sonnen! Dieſes Sprichwort bewahrheitete ſich wieder einmal in der Schwur⸗ gerichtsverhandlung vom Dienstag, in der die inzwiſchen geſchiedenen Eheleute Johannes Schober aus Mannheim und Maria Scho⸗ ber geb. Brucker aus Brühl wegen Brandſtif⸗ tung auf der Anklagebank ſaßen. Im Frühjahr 1925 war es, als der am 26. Oktober 1883 geborene und jetzt in der Karls⸗ ruher Straße 54 in Hockenheim wohnhafte Elek⸗ tromechaniker Johannes Schober mit ſeiner am 11. September 1890 geborenen und jetzt in der Neugaſſe 37 in Brühl wohnhaften Ehefrau Maria Schober vereinbarte, das von ihnen be⸗ wohnte Haus in der Zähringerſtraße 32 in Hockenheim in Brand zu ſetzen, um eine Brand⸗ entſchädigung zu erhalten und außerdem den ihnen unangenehmen Mieter Hermann Heim aus dem Hauſe zu bekommen. Die Vernehmung der beiden Angeklagten er⸗ * Einblicke in die perſönlichen Verhältniſſe der Eheleute Schober, die nicht gerade erfreulich enannt werden können. Der Angeklagte Jo⸗ fanet Schober verbrachte ſeine Jugend in annheim und Hockenheim. Er erlernte das Handwerk eines Keſſelſchmieds, doch finden wir ihn in der Folge in den verſchiedenſten Be⸗ lich als Zigarrenmacher, Schloſſer und ſchließ⸗ lich als Elektromechaniker tätig. Den Krieg ver⸗ brachte er als Angehöriger des Regiments 110 an der Weſtfront. Nach dem Kriege arbeitete er wie vorher als Schloſſer in der Zündholzfabrik in Rheinau. 1919 pachtete er die Wirtſchaft ſcheit Pfalz“ in Hockenheim. Seine Geſchäfte f einen nicht einwandfrei geweſen zu ſein, denn er wurde wegen Schleichhandels beſtraft. Im Jahre 1926 weiſt ſeine Strafliſte eine Vor⸗ ſtrafe wegen fahrläſſiger Körperverletzung auf. 1921 machte der Angeklagte einen Schnaps⸗ un Bierausſchank im Hauſe Zähringerſtraße 32 auf. 1924 fing er im ſelben Hauſe einen Kolonial⸗ warenhandel an. Nach vier Jahren verkaufte er Haus und Geſchäft und baute ſich ein neues Haus, in dem er wiedexum ein Kolonialwaren⸗ geſchäft betrieb 5 ſeine Frau, während er in einer Werkſtatt Motorradreparaturen ausführte. Ein Jahr ſpäter bauen ſich die Eheleute Scho⸗ ber ſchon wieder ein Haus, in dem die Frau wiederum im Kolonialwarenhandel tätig war, während der Ehemann Schober in ſeiner Re⸗ paraturwerkſtätte arbeitete. In der Kaiſerſtr. 31 bauten die Eheleute das dritte Haus, in dem ſie wiederum ein Gemiſchtwarengeſchäft betrie⸗ ben. Schließlich baute Schober das vierte Haus, nachdem das vorherige auch wieder verkauft worden war, betrieb aber nur noch die Repa⸗ raturwerkſtätte. Auch die Ehefrau Maria Scho⸗ ber wurde 1929 wegen eines Vergehens gegen die Gewerbeordnung vom Amtsgericht Schwet⸗ zingen verurteilt. Die Ehe der Eheleute Scho⸗ ber, der zwei Töchter entſproſſen, war aber zer⸗ rüttet, denn ſowohl der Ehemann wie die Ehe⸗ frau unterhielten Verhältniſſe, ſo daß es ſchließ⸗ lich im Jahre 1935 zur Eheſcheidung kam. Die Ehefrau Schober unterhielt allein vom Jahre 1919 bis zum Jahre 1934 mit dem Fabrikarbei⸗ ter Bernh. Sturm, der ſich 1935 im Rhein er⸗ tränkte, ein Verhältnis, das nach ſeinem Ende gleich wieder durch ein anderes abgelöſt wurde. Bezeichnend iſt, daß gegen den Angeklagten Schober ein Verfahren wegen Kuppelei ſchwebt, da die Staatsanwaltſchaft annimmt, daß Scho⸗ ber von den Beziehungen ſeiner Frau wußte. Bei den Erhebungen, die von der Staats⸗ anwaltſchaft vorgenommen wurden, ſtieß man nun auf Dinge, die ſeit Sturms Selbſtmord immer größere Kreiſe zogen, ſo daß die Ehe⸗ leute Schober wegen des dringenden Verdachts der Brandſtiftung verhaftet wurden. Elf 1 30 4 es jetzt her, ſeitdem der Dach⸗ ſtock des Hauſes Zähringer Straße 32 in Hocken⸗ heim, das den Eheleuten Schober gehörte, ab⸗ brannte. Es war verdächtig, daß kurz vorher die Verſicherungsſumme, mit der das Haus ver⸗ ſichert war, von 9500 RM. auf RM. 20 000 er⸗ höht worden war. Aber obwohl man den Be⸗ ſitzers des Hauſes, Johannes Schober, verhaftete und zehn Tage in Unterſuchungshaft beließ, war weder ihm noch ſeiner Frau eine Schuld an dem Brand nachzuweiſen. Und all die Jahre her haben es die Eheleute Schober verſtanden, jede Schuld von ſich abzuwälzen. Erſt durch den Selbſtmord Sturms, der ſich im Anfang April 1935 im Rhein ertränkte, weil das Verhältnis zu der Ehefrau des Angeklagten Schober aus⸗ einandergegangen war, kam Licht in die Ange⸗ legenheit, denn noch vor ſeiner Tat hatte Sturm ſeiner Nichte erzählt, daß die Eheleute Schober ihr Haus in Brand geſetzt hätten. Geſchickt hat⸗ ten es bisher die Schober verſtanden, den Ver⸗ dacht zuerſt auf den ihnen unbequemen Zwangs⸗ mieter., und dann auf Sturm zu lenken, bis jetzt endlich der Verdacht gegen ſie ſelbſt greif⸗ barere Form annahm. Der Brand ſpielte ſich am 12. Mai 1925 ab. Am 4. Februar desſelben Jahres hatte Schober die Verſicherungsſumme auf 20 000 Mark erhöhen laſſen. Die Eheleute gaben auf die Frage des Vor⸗ Anordnungen der NSDAP Politiſche Leiter Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 11. 11., 20.15 Uhr, Appell ſämtl. Pol, Leiter, Walter und Warte im„Mann⸗ heimer Hof“. Uniform bzw. Armbinde. Plankenhof. 10. 11., 20,.30 Uhr, erweiterte Mit⸗ gliederverſammlung im Eichbaum⸗Stammhaus, p 5, 9. Erſcheinen iſt Pflicht. Wohlgelegen. 10. 11. Appell ſämtl. Politiſchen Lei⸗ ter. Antreten 20.15 Uhr in der Bibienaſtraße. Dienſt⸗ anzug. Neueichwald und Waldhof. 11. 11., 20 Uhr, Mit⸗ gliederverſammlung im Kaſino Bopp& Reuther. Pünktliches Erſcheinen ſämtlicher Mitglieder und Pol.⸗ Leiter⸗Anwärter in Pflicht. Neckarau⸗Süv. Am 11. 11., um 21 Uhr, findet im Gaſthaus„Zur Krone“ ein Appell der Politiſchen Leiter ſtatt. Hierzu haben zu erſcheinen die Zellen⸗ und Blockleiter, ſowie die Zellen⸗ und Blockwalter der DAß und der NSV. Dienſtanzug. NS⸗Frauenſchaft Abt. Jugendgruppe. 10, 11., 20.15 Uhr, treffen ſich ale neuen Jugendgruppenmitglieder in L 14, 4 (Kreisfrauenſchaftsleitung). d9 Luftſportunterbann. 10. 11., 19.30 Uhr, Antreten der Luftſportgefolgſchaften 1 und 2 auf dem Zeug⸗ hausplatz. Die Scharführer ſorgen dafür, daß der Be⸗ fehl nochmals durchgegeben wird. DaAð Frievdrichspark. 11. 11., 20 Uhr, kl. Ballhausfaal Sitzung fämtlicher DAß⸗Walter und Kdß⸗Warte. Strohmarkt. Die monatliche Zuſammenkunft ſämt⸗ licher Betriebswalter u. Koͤß⸗Warte findet am 11. 11., 20.15 Uhr, im Haus der Deutſchen Arbeit(Nebenzim⸗ mer) ſtatt. Arbeitsdank Strohmarkt. Sprechſtunde des Ortsarbeitsdankwal⸗ ters jeweils donnerstags von 17.30 bis 19 Uhr im Haus der Deutſchen Arbeit, Zimmer 19.— Sämtliche im Ortsgruppenbereich wohnenden ehem. Arbeitsdienſt⸗ — am 12. 11. ihre neuen Mitgliedsaus⸗ weiſe ab. NSRB— Deutſche Rechtsfront Mannheim l: Am 11. 11., 20.15 Uhr, Mitglieder⸗ verſammlung im Blauen Saal des„Mannheimer Hof“ (Auguſta⸗Anlage 4/8). ſitzenden, Landgerichtsrat Dr. Petters, ob die Erhöhung im Hinblick auf den geplanten Brand vorgenommen worden ſei, an, daß die Erhöhung nur des Geſchäfts wegen vorgenom⸗ men wurde, denn ſie hätten ſich Drogen zugelegt und eine Brennerei eingerichtet. Dem ſtand nun entgegen, daß der Betrag für die Wohnungs⸗ einrichtung ohne Grund um das Doppelte er⸗ höht wurde, von RM. 5300 auf RM. 12 300, ohne daß deshalb ein Stück mehr angeſchafft wurde. Durch den Brand, der nachts um 1 Uhr ausbrach, entſtand ein Gebäudeſchaden von RM. 3000 und ein Fahrnisſchaden von 2300 Reichsmark. Der Betrag von 2300 Mark wurde durch die Fahrnisverſicherung bar ausbezahlt. Bei der Vernehmuna der Angeklagten, die bei Redaktionsſchluß noch nicht beendet war, ergab ſich eine ſo unglaubliche Raffineſſe der Eheleute Schober, die bei der Vorbereitung des Brandes aber auch an alles dachten, ſo daß ein ſolcher Fall wohl vereinzelt daſtehen dürſte. Ihre Angaben über die Urſache des Brandes widerſprechen ſich ſo oft, daß ſie der Vorſitzende mit allem Nachdruck darauf hinwies, daß wenn ſie ihr Manöver weiter fortſetzen wollten, ſie ſofort wieder in Unterſuchungshaft abgeführt würden. Ein Hörſpiel vom Roten Kreuz Wie der Deutſchlandſender mitteilt, wird von ihm heute 20.10 Uhr ein Hörſpiel„Der Sa⸗ mariter von Solferino“ geſendet, das ein Lebensbild des Gründers des Roten Kreuzes, Henry Dunant, darſtellt. Kosthare Zeit verlieren Sle, wenn Sle schlecht sehen, Heseltigen Sle diesen MHongel durch Kauf der richtigen Hrille bel KCäpernicł, p2, Vom Planetarium. Am Mittwoch, 11. No⸗ vember, beginnt Profeſſor Dr. P. Krüger von der Univerſität Heidelberg die Reihe ſeiner Vorträge über Vererbungslehre. Die allgemeinverſtändlich gehaltenen und durch zahl⸗ reiche Lichtbilder erläuterten Vorträge behan⸗ deln die allgemeinen Geſetzmäßigkeiten der Ver⸗ erbung, Keimzellen und Chromoſomen als Trä⸗ ger und Vermittler der Erbeigenſchaften und die Vererbung beim Menſchen. 70. Geburtstag. Frau Franziska Gerich Witwe, Mannheim, B 2, 8, feiert am hren fh. 10. November in körperlicher Friſche ihren 70. Geburtstag. Herzlichen Glückwunſch. geg. d. Heupt⸗- post Aſeine J..-Anzeigen Zu vermieten elndenhaf! Heubau! Große-Jimmer⸗Wohnung f. 54 ½1*— oder ſpät. zu verm. auverein Mh., K 7, 48 (30 041 V) Spar⸗ u. Gegenüb. Waſſerturm, in beſter Lg.: Jhbue LAAnmerarnang mit Bad u. reichl. Zubehör zum 1. Dez. zu vermieten. 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Mannheim Blick übers Cand 10. November 1936 letzte badiſche meldungen Eine neue Obſtgroßanlage * Heidelberg, 10. Nov. Der Obſt⸗ und Gartenbauverein Handſchuhsheim hat am Nek⸗ kar ſchon vor zwei Jahren eine Obſtgroßanlage eſchaffen. Es ſind dort nicht weniger als 2½ ektar Gelände mit Obſtbäumen bepflanzt wor⸗ den. Dieſe Obſtpflanzung wird nun erheblich vergrößert. In dieſen Tagen werden auf dem bisher wenig genutzten Gelände am Neckar ent⸗ lang nochmals 2½ Hektar Ackerfeld mit Obſt⸗ bäumen bepflanzt. Beim Aufſpringen auf den Zug verunglückt * Bretten, 10. Nov. Als ſich in der ver⸗ 0 Nacht der fahrplanmäßig um 23.46 hr abfahrende Zug in Richtung Eppingen mit einigen Minuten Verſpätung in Bewegung ſetzte, wollte die 17 Jahre alte Gertrud Weirich aus Achern noch aufſpringen. Das Mädchen ſtürzte zwiſchen dem letzten Perſonen- und dem Gepäckwagen auf die Schienen und wurde über⸗ fahren. Die Räder des Gepäckwagens gingen der Unglücklichen über den Kopf, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Einweihung des Kollegiengebäudes Freiburg, 10. Nov. Nachdem 1934 durch einen Brand die Aula der Univerſität zerſtört worden war, ging man gleichzeitig mit der Wiederherſtellung an eine Aufſtockung des Kollegiengebäudes. Der Bau iſt nunmehr voll⸗ endet und wird am 14. November gelegentlich der Immatrikulierung der neuen Studenten eingeweiht. Vorher erfolgt die Enthüllung der Ehrentafeln für Albert Leo Schlageter und Dr. Karl Winter. Eine Hans⸗Thoma⸗Schau Waldshut, 10. RNov. Das badiſche Mi⸗ niſterium des Kultus und Unterrichts in Karlsruhe veranſtaltet, zur Zeit in Waldshut eine volkhafte und künſtleriſche Ausleſe von graphiſchen Arbeiten des großen Schwarzwald⸗ malers Hans Thoma. Dieſe erſte Kunſtſchau iſt als Wanderausſtellung für die Dörfer der üdweſtmark gedacht und bezwe⸗ Landbevölkerung, die kaum die Mö lichteit hat, eine Kunſtausſtellung W zu können, mit dom deutſchen Kunſtſchaffen vertraut zu ma⸗ chen. Die Wanderſchau umfaßt 40 ſchlicht ge⸗ rahmte Vierfarben-Lichtdruckbilder des boden⸗ ſtändigen großen Meiſters. Außerdem iſt Ge⸗ legenheit gegeben, die gezeigten Volkskunſt⸗ blätter ſehr preiswert zu erwerben. Brandſtifter feſtgenommen ZIttenſchwand(bei Waldshut), 9. Nov. Wie erinnerlich, brannte im Juni d. J. das Anweſen des Landwirts Laile jr. bis auf die Grundmauern nieder. Schon bei der Unter⸗ ſuchung der Brandurſache beſtand ſtarke Ver⸗ mutung für eine Brandſtiftung. Jetzt, nach einem halben Jahr, hat ſich der Verdacht ſo verdichtet, daß die Staatsanwaltſchaft in Waldshut zur Feſtnahme des Laile ſchreiten konnte. Mit ihm wurde auch die 15jährige Tochter des Eugen Strohmeier von Tunau ver⸗ haftet, die bei Laile als Aushilfe tätig war. Eugen Strohmeier wohnte bekanntlich mit dem Brandſtifter von Tunau, Eugen Ruch, unter einem Dach und war auch vorübergehend bis haft Geſtändnis des Ruch in Unterſuchungs⸗ haft. Der Wiesbadener Juwelendieb ausgeliefert Frankfurt a.., 10. Nov. Die Juſtiz⸗ preſſeſtelle Frankfurt a. M. teilt mit: Der Wies⸗ badener Juwelendieb Karl Schiffbauer iſt von den engliſchen Behörden auf Antrag des Ober⸗ ſtaatsanwalts in Wiesbaden an die deutſchen Behörden ausgeliefert worden. Auf Grund des ſchon erlaſſenen Haftbefehls wurde er am 8. die⸗ ſes Monats als Unterſuchungsgefangener in das Gerichtsgefuͤngnis Wiesbaden eingeliefert. bezweckt, auch die kine Milliarde gent durch den Backofen Vitamine bleiben erhalten/ Das Verbot der Mehlbleichung kommt Der Geſamtumſatz des deutſchen Backgewer⸗ bes beträgt heute etwa 1 Milliarde RM pro Jahr, und davon entfällt ungefähr ein Drittel auf die Brotinduſtrie. Die handwerklichen Bäckereibetriebe ſetzen ihre Ware über zirka 125 000 Ladentiſche ab, die Brote aus der Fa⸗ brik werden über 250 000 Ladentiſche verkauft. Vollkornbrot am geſündeſten Im Vordergrund aller gemeinſamen Beſtre⸗ bungen ſteht natürlich die Qualitätsverbeſſe⸗ rung des Brotes. Die Vorbedingung für eine Verbeſſerung iſt allerdings, daß die Sauerteig⸗ führung ordnungsgemäß und ununterbrochen vorgenommen werden kann. Die Frage, ob wir weißes oder ſchwarzes Brot backen und eſſen ſollen, muß in erſter Linie von der Wiſ⸗ ſenſchaft beantwortet werden. Da ſie auf die Wichtigteit des dunklen Vollkornbrotes hin⸗ weiſt, wird ſie auch die Mittel und Wege fin⸗ den, um dieſes beſſer und leichter herſtellen zu können. Der Brotperbrauch des Menſchen hat ſich in den letzten Jahrhunderten ſtark verändert. Das Brot hat an Bedeutung als——— verloren, da die zunehmende Verflädterung und der immer größere Umfang, in dem Ma⸗ ſchlee ſchwere körperliche Arbeit aus⸗ chaltete, den Menſchen zu ballaſtärmerer, kon⸗ Fant Koſt treibt. Für die Ernährung eißt es nun nicht: Weizen oder Roggen?, ſon⸗ dern grob⸗ oder feingemahlenes Mehl! Zwei⸗ fellos muß das——85 ausgemahlene Mehl weit ungünſtiger beurteilt werden als das, welches noch Kleie enthält. An Vitamin⸗ und Eiweißgehalt kann zwar das Roggenbrot neben dem Weizenbrot und umgekehrt, nicht ſiehe das feine neben dem Vollkornbrot be⸗ ehen. us den Forderungen der heutigen- Ernäh⸗ rungsphyſiologie wird von mancher Seite die Folgerung gezogen: Zurück zur Natur! Aber dieſer Ruf iſt unſinnig, denn wir können nicht Zurück. Dagegen müſfen wir die Folgen, der Verſtädterung beſeitigen. Das läßt ch auf die wiſſenſchaftliche Formel bringen: Wir müſſen die Ernährung von der Eiweißſeite auf die der Kohlenhydrate zurückverlegen. Vor der großen Wanderung in die Stadt aß der Deutſche 15 bis 16 Kilo Fleiſch, heute dagegen verzehrt er 50 bis 60 Kilo. Auch der Fettverbrauch iſt erheb⸗ lich geſtiegen. Die Folgen davon ſind Krank⸗ heltzerſchefnungen, auch die große Verbreitung der Zahnfäule. Allexdings darf man nicht ein⸗ jach jetzt die Brotnahrung in den Vordergrund f und dazu das bisher übliche Brot ver⸗ wenden. Keine denaturierten Mehle! Hauptſache iſt, daß wichtige Nährſtoffe des Mehles nicht künſtlich zerſtört werden, wie das ſhieß noch vielfach durch chemiſche Mittel ge⸗ chieht. 79 Prozent unſerer Mehle werden zur Zeit chemiſch vorbehandelt, und man behaup⸗ tet, dieſe Mittel ſeien unſchädlich. Wer aber ernſthaft wiſſenſchaftlich nachforſcht, wird che⸗ miſche nur dort zulaſſen, wo ſie für die Erhaltung der Nä rfloffe unbe⸗ dingt notwendig ſind. Wer durch ſie die Vi⸗ tamine im Mehl zerſtört, kann ſich nicht damit verteidigen, daß er die Vitamine nachträglich wieder zuſetzen will. Denn man ſetzt doch nur die Vitamine zu, die man kennt. Die Wiſſen⸗ ſchaft entdeckt heute aber noch immer neue dieſer lebenswichtigen Stoffe, und ſolange wir nicht wirklich alle kennen, kann keiner behaup⸗ ten, die zerſtörte natürliche Zuſammenſetzun künſtlich wiederherſtellen zu können. Deshal wird das Mehlbleich-Verbot demnächſt kommen als ein neuer Hinweis, daß wir überall die Natur achten müſſen, in die wir hineingeſtellt ſind. J. W. Die Verteidiger beantragen Freiſpruch Das Plädoyer der Rechtsanwälte Dr. Wetterers/ Zubilligung des§ 51 gefordert Heidelberg, 10. Nov. In der heutigen Sitzung des Wetterer⸗Prozeſſes hatten die Ver⸗ teidiger das Wort. Rechtsanwalt Dr. Mößmer(München) ging davon aus, daß die Worte des Staats⸗ anwalts einer gewiſſen Korrektur bedürften. Nur ſoweit ſei auf die Perſönlichkeit Wetterers eingegangen worden, als man darin Stütz⸗ punkte für die mr fand. Was er geian zwar einen groben Verſtoß gegen die Rechtsordnung dar, die Frage bleibe nur, wieweit man den Angeklagten dafür ver⸗ antwortlich machen könne. Eine ſcharfe Grenze zwiſchen Pſychopathie und Geiſteskrankheit ſei nach den Gutachten der Sachverſtändigen nicht gezogen worden; es liege beim Gericht, feſtzuſtellen, ob der Ange⸗ klagte die Fähigkeit beſaß, das Unerlaubte ſei⸗ ner Tat einzuſehen. Die Störung ſeiner Gei⸗ ſtestätigkeit ſei von den Sachverſtändigen nicht beſtritten worden. Wetterer ſei dem größ⸗ ten Selbſtbetrug zum Opfer gefallen, den man ſich vorſtellen könne. Man dürfe dem Angeklagten keinen Vorwurf daraus machen, daß er krebsverdächtige Perſonen behandeln zu dürfen glaubte, dasſelbe ſei von den inkurablen Fällen zu ſagen. Wenn Wetterer wirklich verbrecheriſch veranlagt geweſen wäre, dann hätte er vorſichtiger gehandelt. Es ſei keine Empfehluna für einen Arzt, wenn in ſei⸗ ner Klinik ſo viele Kranke ſterben. Wo komme aber die Wiſſenſchaft hin, wenn ſie keine wagenden Verſuche unternehme. 5 Außerordentlich aroße Erfolge hätten dem Angeklagten Grund gegeben, nicht mit der Möglichkeit der Unheilbarkeit zu rechnen. Um die Moulagen und deren Armierung ſcheine ſich Wetterer wenig bekümmert zu haben. Die fal⸗ Wieslocher Siodtkopelle feieete Jubiläum Die Feuerwehr zeigte ihre neue Motorſpritze/ Siedlungen fertiggeſtellt * Wiesloch, 10. Nov.(Eig. Bericht.) Das Feſtkonzert der Stadtkapelle zu ihrem 40jäh⸗ rigen i ſtand am Sonntag im Mittelpunkt. Der überfüllte Saal„Zum Erb⸗ prinzen“ zeigte das große Intereffe der Be⸗ völkerung an ihrer Stadtkapelle. Daß die Ka⸗ pelle ſich beſonders in der Marſchmuſik in den letzten Jahren, ſehr gut entwickelt hat, hat ſie in ihrem Betätigungsfeld bei Feſtzügen, Auf⸗ märſchen und Kundgebungen ſchon oft bewie⸗ ſen. Das reichhaltige Programm am Samstag⸗ abend zeigte, daß ſie ſich auch kulturell zu einer leiſtungsfähigen onzertvereinigung herangebildet hat. Unter der Stabführung von Muſiklehrer Fritz Leutz brachte 5—„Werke älterer und jüngerer zu Gehör, die immer wieder reichen Beifall fanden. Bürger⸗ meiſter Ben der nahm im Verlauf des Abends die Ehrung der vier älteſten Mitglie⸗ der der Stadtkapelle vor. Für 40jährige Zu⸗ gehörigkeit zur Kapelle konnten durch Ueber⸗ reichung einer Urkunde Gg. Klaus, Joſef Eberle, Karl Schildhorn und Joſef Reinhard eehrt werden. Der Soliſt des Abends, Opern⸗ f er Franz Fähringer, Tenor, vom Ba⸗ iſchen Staatstheater, ein Sohn der Nachbar⸗ gemeinde Nußloch, trug viel zur Verſchöne⸗ rung der Feier bei. Die Haupt⸗ und Schlußübung der Freiwilli⸗ zen Feuerwehr war zugleich mit einer Vor⸗ führung der neuen bunden. Die Uebung, der ein Großbrand eines Fabrikgebäudes zugrunde lag, wurde von den ehrleuten ſachgemäß zur vollſten Zufrieden⸗ heit durchgeführt. Die Wehrführer der Um⸗ gebung nahmen an der intereſſanten Uebung teil. Zum Schluß folgte die Vorführung der Motorſpritze, deren Leiſtung zufriedenſtellend ausfiel. Am Abend fand ein Kamerad⸗ ſchaftsabend ſtatt, wobei Bezirksbrand⸗ meiſter Sauer und Bürgermeiſter Bender 83 für die geleiſtete Jahresarbeit ankten. Die Siedlungsbauten der Stadtrand⸗ ſiedlung wurden dieſer Tage fertiggeſtellt und bezogen. Das Gelände, das eine Schenkung der Steingotterchen an die Stadt iſt, zeigt 15 eineinhalbſtöckige Häuſer mit geräumigem Vorplatz und Garten. Aus Anlaß des Gedenkens an die am 9. No⸗ vember 1923 vor der Feldherrnhalle in Mün⸗ chen im Gebiet des SA-Sturmbannes 11/250 Ermordeten ſprach der Gruppenführer der SA Gruppe Kurpfalz folgende Beförderungen aus: Sturmbannführer(2/250) Alfred Rein⸗ führer um Oberſturmbannführer, Obertrupp⸗ ührer W. Burkhard(5/250) zum Stumführer und Sturmführer L. Stricker(6/250) zum Oberſturmführer. G. L. Motorſpritze ver⸗ ſchen Angaben und die Kaſſiber ſeien nur ge⸗ macht worden, um ſeine Frau zu entlaſten Wetterer ſei alſo nicht unter dem Geſichtspunkt des Betrugs zu verurteilen. Es ſei weiter ſchwer, einem Arzt den Vorwurf des Wuchers zu machen. Rein objektiv gefehen, beſtünde zwiſchen der Leiſtung und der Gegenleiſtung Wetterers ein Mißverhältnis. Subjektiv habe Zer ſich bei ſeiner Ueberheblichkeit als der be⸗ deptendſte Arzt gehalten und ſei dabei weil über das Ziel hinausgeſchoſfen. Das Gericht habe ein Urteil zu verkünden, das den Inter⸗ eſſen der Gemeinſchaft gerecht werde, ohne dem Angeklagten ungerecht zu werden. Rechtsanwalt Dr. Mößmer ſtellte dann den Antrag, Wetterer nach§ 51 Abſ. 1 frei⸗ zuſprechen. Wenn gegen ihn das Verbot der Berufsausübung ausgeſprochen werde, dann ſei ſeine Verbringung in die Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt nicht notwendig, da er ſich nur in Aus⸗ übung ſeines Berufes dieſe Dinde habe zu⸗ ſchulden kommen laſſen. Fürſorglich ſtelle er den Antrag, eine Strafe auszuſprechen, die durch die Unterſuchungshaft verbüßt iſt. Rechtsanwalt Dr. Leonhard(bHeidelberg) ging in ſeinem Plädoyer von der Voraus⸗ ſetzung aus, daß ſich Wetterer objektiv ſchuldig gemacht hat, ſubjektiv ſedoch nicht. Wie ein Krebs das Gewebe zerſtört, ſo ſei durch Wetterers Veranlagung im Laufe der Zeit ſein Charakter umſponnen worden. In kurzer Zeit habe der Angeklagte bis 1915 auf dem Neuland der Röntgentherapie Her⸗ vorragendes geleiſtet. Der„Knick“, den die Sachverſtändigen in ſeinem Leben nicht haben finden können, ſei in der Ueberſchüttung ſeiner Geltungsſucht mit Lob zu finden. Er habe ängſtlich darüber gewacht, daß niemand aus ſeinem Kranz ein Lorbeerblatt nehme. Die ihn umgebende Welt habe er ſich ſyſtematiſch zum Feind gemacht. Plötzlich ſeien dann die Lobes⸗ hymnen ausgeblieben; ſtatt deſſen Angriff auf Angriff, Wetterer habe ſich als Märtyrer ge⸗ fühlt. Auch heute ſehe er noch nicht ein, daß er ſein eigener Angreifer geweſen iſt. Sein perſönlicher Ruf ſei ihm wichtiger geweſen als Verdienſt und alles andere. Es ſei erſchütternde Tatſache, wie ein Mann ſeinen ehemaligen Weltruf und-ruhm wieder aufzuwärmen verſuchte. Zu welch grotesken Mitteln habe nicht Wetterer geariffen, um ſeine Selbſtſucht befriedigen zu können. Es ſei ſo, wie der pſychiatriſche Sachverſtändige geſagt hat, es liege in der Tragik Wetterers, daß er in ſeinem Leben zum Scheitern verurteilt war. Unbeſchadet der öffentlichen Meinung müſſe ein Urteil gefällt werden, in dem Menſchlichkeit und Gerechtigkeit aleich geſchätzt werden. Er beantrage die Freiſprechung des Angeklagten nach§ 51 Abf. 1, fürſorglich eine milde Strafe. Das Urteil wird am Donnerstagmittag ver⸗ kündet werden. Schwerer Autozuſammenſtoß Wache ich eie m, 10. Nov. Am Samstag ſtieß, ein aus Richtung Dürkheim kommender, mit fünf Perſonen beſetzter Kraftwagen aus Kai⸗ ſerslautern in der S⸗Kurve bei dem Bürklin⸗ Wolfſchen Anweſen mit dem aus entgegenge⸗ ſetzter Richtung kommenden Verkehrskraftwa⸗ gen der Autobuslinie Neuſtadt—Dürkheim ſo heftig zuſammen, daß der Lenker des Perſonen⸗ autos und ſeine Frau am Kopf ſchwere Ver⸗ letzungen erlitten, die übrigen Inſaſſen, drei Kinder, kamen mit dem Schrecken davon. Der Perſonenkraftwagen wurde ſtark beſchädigt. flus der Saarpfalz Er wollte ins Ausland Landau, 10. Nov. Zur Verhaftung des Juden Albert Meyer aus NRiederhochſtadt, der der Steuerhinterziehung und Kapitalflucht verdächtig iſt, erfahren wir weiter, daß er bei ſeiner Feſtnahme im Begriff war, ins Ausland zu flüchten. Er hatte in früheren Jahren einen Frucht⸗ und Mehlhandel mit den Gaudörfern getrieben und ſich dabei ein Ver⸗ mögen zuſammengerafft. In der letzten Zeit ging das Geſchäft zurück und der Jude wollte auswandern, unter Mitnahme ſeines Vermö⸗ gens, jedoch ohne eine Genehmigung der De⸗ viſenſtelle. Es iſt gelungen, 60 000 Mark Ver⸗ mögenswerte ſicherzuſtellen und zu beſchlag⸗ erläſen⸗ Gegen den Juden wurde Haflbefeht erlaſſen. Drei Monate nach Dachau Rülzheim, 10. Nov. Durch Beſchluß des Bezirksamts Germersheim wurde Heinrich Kerner von hier nach einem Familienſtreit, wobei er ſeine Frau verletzte, feſtgenommen und auf die Dauer von drei Monaten in das Arbeitslager Dachau verbracht. Kerner, der dem Alkohol ergeben war, vernachläſſigte ſeine Verpflichtungen gegenüber ſeiner Familie und ſeinem Betrieb. Zwei Schwarzbetriebe geſchloſſen „Pirmaſens, 10. Nov. In der letzten Zeit iſt die Gewerbepolizei von Pirmaſens verſchie⸗ dentlich Schwarzbetrieben auf die Spur gekom⸗ men und hat dieſen Schädlingen am Volksgan⸗ en das Handwerk legen können. Nunmehr ha⸗ en die Nachforſchungen der Polizei ſogar dazu geführt, daß zwei Schuhfabrikbetriebe, die un⸗ angemeldet, alſo ohne Steuern zu bezahlen und ohne die Arbeiter ſozial zu verſichern, Schuhe erſtellten. Es handelt ſich dabei um' kleinere etriebe, von denen einer einem Juden gehört. Die dem Staat erwachſenen Nachteile ſind außerordentli umfangreich. Die beiden Schwarzbetriebe wurden geſchloſſen und poli⸗ zeilich verſiegelt. ſlachbargebiete Hühner von Gärgaſen getötet Alzey, 10. November. Ein nicht alltäglicher Vorfall ereignete ſich in einem Alzeyer Bauern⸗ hof, Dort hielten ſich Hühner in der Nähe der verſchloſſenen Kellertüre auf, durch die die Gärgaſe der Weine abzogen. Zwei Hühner wurden von den Gaſen betäubt und gingen kurze 23 ſpäter ein, während ein Hahn nur dadurch gerettet werden konnte, daß man ihn aus dem Bereich der Gärgaſe nahm. Brandgräber aus det Kätene⸗Zeit Alzey, 10, Nov. Bei Arbeften in der Reb⸗ ſchule in der Nähe der bekannten Vangionen⸗ ſiedlung wurde eine Reihe von Brandgräbern aus der ſpäteren Latene⸗Zeit entdeckt. Die intereſſanten Funde konnten geborgen und dem Alzeyer Heimatmuſeum übergeben werden, Die Gräber enthielten zahlreiche ſchöne Gefäße und zierliche Schmuckgegenſtände. Beſondere Be⸗ achtung verdient ein Brandgrab, in dem ſich mehrere farbige Armringe und ſchön verzierte Fibeln als Beigabe befanden. Ebenſo wurde vorzüglich enthaltene Siegel aus Bein und Bronze geborgen. neues aus tampertfeim Es wird weiter geſiedelt * Lampertheim, 10. Nov. Die Katha⸗ rine⸗Grünewald⸗Siedlung, die bereits über 80 Siedlerſtellen verfügt, ſoll eine erneute Er⸗ weiterung erfahren. Seitens der Bürger⸗ meiſterei werden die Bepflanzer von Sied⸗ lungsäckern im Siedlungsgelände aufgefordert, keine Anpflanzungen mehr vorzunehmen, da das Gelände von der Gewobag, Gem. Eigen⸗ heim⸗, Spar⸗ und Wohnungsbau AG., zur Erweiterung der Siedlung in Anſpruch ge⸗ nommen wird. 0 10. Nov. Am letzten Sonntag fand hier durch Kreis⸗Feuerwehr⸗ inſpektor Breunig, Bensheim, die Feuer⸗ wehrinſpektion ſtatt. Nach dem Mannſchafts⸗ und Geräteexerzieren erfolgte ein rand⸗ K Hilf zu dem die Zigarrenfabrik Haas E Werſt auserfehen war. Kurz nach der Alar⸗ mierung erſchien die Freiwillige Feuerwehr mit der Motorſpritze, die in wenigen Minuten betriebsfähig war. Von allen Seiten, aus zahlreichen Schlauchleitungen, wurde, der „Brand“ bekämpft. Breuning ſprach in der Kritit ſeine volle Zufriedenheit über die Art der Bekämpfung aus, in deren Vordergrund die Sicherung von Menſchenleben ſtand. Auch die Sanitätskolonne wirkte mit und hatte in dem gegenüberliegenden Poſthof ein Verbands⸗ lager errichtet. Geräte und Mannſchaft ſind in beſter Verfaſſung, ſo daß man mit vollem Vertrauen auf die Wehr jeder Gefahr ins Auge ſehen kann. * Lampertheim, 10. Nov. Im überfüll⸗ ten„Rheingold“⸗Saale veranſtaltete der MGV „Cäcilia“ am Sonntagnachmittag ſein nn Unter der Stabführung, von reischormeiſter Muſikdirektor Sieh Mann⸗ heim, wurde ein Programm abgewickelt, das eine begeiſterte Aufnahme fand und unge⸗ heuren m. Hel erntete. Als Soliſten wirkten mit Frau Hedwig Erl, Mannheim, Sopran, und Frl. Gretl Erl, Harfe. Der etwa 70 Sän⸗ ger zählende Chorkörper vermittelte Perlen deutſchen Männergeſanges, während die Soli⸗ ſtinnen der Veranſtalkung ein künſtleriſches Gepräge gaben. Das Konzert geſtaltete ſich zu einem Bekenntnis zum deutſchen Lied und zu einem Erfolg für den veranſtaltenden Verein. ——— — — ———————————————————————————————————————————————————— gleich und muß ſie Allgemeingültigkeit beſitzt. Mannheim Die deutſche Seau 10. November 1930 Ift Schminken unanſtändig? Eine Frau, die nicht recht weiß, ob ſie ſich ſchminken ſoll oder nicht, fragt gewöhnlich ihren Mann— ſofern ſie einen hat. Fragt ſie ihn nicht, ſo wird er— vermutlich— unge⸗ fragt ſeine Meinung dazu ſagen. Aber die Männer ſind in dieſen Dingen nicht unbedingt verläßlich. Als ich— im Hinblick auf unſer heutiges Thema— mal hier und da herum⸗ horchte, kamen mir ſehr verſchiedene Anſichten zu Gehör. Die klügſte davon ſchien mir ein ſeit einiger Zeit verlobter Berufskamerad zu haben, der meinte, daß er gegen das Schminken an ſich nichts habe,„bloß merken darf man's nicht“. Ein Junggeſelle dagegen— aber deſſen Stimme fällt ohnehin nicht ſehr ins Gewicht— ſchwärmte ſehr von gepuderter Haut und ließ eine Be⸗ malung des Geſichtes ſelbſt dann gelten, wenn ſie ſehr in Augenſchein tritt. Ein Familienvater hinwiederum war grundſätzlich gegen jegliches Pudern und Schminken, denn„erſtens koſtet s Geld, und zwar meines, und zweitens ſind wir ſowieſo glücklich verheiratet“. Ein anderer— ſo viel ich weiß, auch recht zufrieden in ſeiner Ehe— will, daß ſeine Frau gut ausſieht, be⸗ ſonders wenn ſie mit ihm zuſammen iſt.„Ob meine Frau ſich ſchminkt oder nicht, das iſt mir ſelber wiſſen. Hauptſache, daß ſie mir gefällt.“ Dies in großen Zügen das Ergebnis meiner Umfrage. Nun frag ich euch: was ſoll man wirklich machen? Die ver⸗ ſchiedenen Auffaſſungen auf einen gemeinſamen Menner zu bringen, ſcheint ausgeſchloſſen. Alſo muß man doch ſelbſt entſcheiden? Wir wer⸗ den ſehen. Zuvor einen guten Rat: Wenn ſchon der liebe Gatte ſich für dieſe Frage intereſſieren ſollte, ſo wird ſich die Frau klugerweiſe nach ſeiner Anſicht richten, auch wenn ſie keine Immerhin iſt der eheliche Friede wichtiger als endloſe Debatten über eine im Grunde nebenſächliche Angelegen⸗ heit und ſchließlich bommt es nicht ſo ſehr darauf an, fremden Leuten als dem eigenen Mann zu gefallen. Nachdem jedoch ſeit längerem Greuelmärchen über die Prüderie nationalſozialiſtiſcher Frauen im allgemeinen und die des„Hakenkreuzbanner“ in der Beurteilung dieſer Fragen im beſon⸗ deren im Umlauf ſind, wollen wir es heute mal ganz deutlich ſagen: Das in normalen Grenzen gehaltene Schminken iſt als ſolches natürlich nicht unanſtändig und kann es höchſtens in Ver⸗ bindung mit herausforderndem Benehmen wer⸗ den. Ein wenig Puder auf die gerötete oder glänzende Naſe, ein wenig Rot auf blaſſe Backen bei feſtlichen Gelegenheiten iſt gewiß kein Ver⸗ brechen an unſerer Weltanſchauung. Wichtig da⸗ gegen iſt, daß man ſich in der Auswahl kosme⸗ „tiſcher Mittel auf deutſche Erzeugniſſe be⸗ ſchränkt. Der Deviſenverbrauch für dieſe Dinge iſt trotz ſtarker Einſchränkung in den letzten Fahren im Hinblick auf ihre Entbehrlichkeit immer noch unverhältnismäßig hoch und könnte gewiß noch gedroſſelt werden. Wenn die Frau dies beachtet und nicht gerade orientaliſche Düfte um ſich verbreiten will, ſo wird ihr das bißchen„Schönmachen“ vernünftigerweiſe nie⸗ mand übel nehmen. Wenn man ſich's recht beſchaut: Wer wettert denn ſo furchtbar gegen jegliche Verwendung von kosmetiſchen Mitteln? Das ſind erſtens Einfachheitsfanatiker, die mit dem Ruf„Zurück zur Natur!“ gegen elektriſche Bügeleiſen ebenſo wie gegen Dauerwellen oder ſonſt was zu Felde ziehen. Das iſt weiter eine gewiſſe Sorte von verbiſſenen Jung⸗ und anderen Frauen, die ihrer eigenen unguten Verfaſſung wegen ſo⸗ wieſo allem, was ſchöner und jünger iſt, den Kampf anſagen. Das ſind drittens die ſchon bekannten 150prozentigen, die am liebſten mit einer Staatsaktion gegen jegliche Lebensäuße⸗ rung, die nicht im Programm ſteht, ihre Ge⸗ ſinnung beweiſen möchten und dabei ganz ver⸗ geſſen, daß frohe, feſtliche Stunden mit allem, was dazu gehört, nicht nur erwünſcht ſind, ſondern nach Kräften gefördert werden. Damit wir uns jedoch nicht falſch verſtehen: Wir treten dafür ein, daß die Frau Wert auf ein gepflegtes Aeußeres legt. In dieſem Rahmen iſt leichtes Pudern und leichtes Schminken gewiß zu ver⸗ zeihen. Grellrote Lippen, getuſchte Wimpern, roſa Naſenlöcher und was ſonſt noch an auf⸗ ſehenerregenden Malereien das Frauengeſicht verniedlicht und verſchandelt, ſteht natürlich nicht zur Debatte. Das iſt doch wohl klar? Und noch eins: Wem der Himmel eine friſche, ſchöne Haut gegeben hat oder wer noch ſehr jung iſt, der laſſe lieber die Finger vom Schmink⸗ döschen und von der Puderquaſte. In dem Fall iſt's überflüſſig und ſchade um die Haut; denn ſchönere Gaben als die Natur ſchenkt auch die beſte Pflege nicht.— 1882 EHNFUHE:vo den Kaisx Eine verantwortungsbewußte wirtschaftliche Führung hat in kurzer Zeit den übermähigen Verbrauch an aus- ländischen Schminken auf ein geringes Maß reduziert. Keinen geringen Anteil an diesem Erfolg haben die Frauen, die sich rasch mit den deutschen kosmetischen Erzeugnissen befireundeten Vier Zimmerlein gehen ins zweite Lebensjahr Bei den Vierlingen in Küps/ Erika, Marga, henrielte und Marianne feiern bald Geburkslag „Als vor Jahresfriſt der Draht meldete, daß eine deutſche Mutter geſunden Vierlingen das Leben geſchenkt hat, haben die Frauen inter⸗ eſſierten Anteil daran genommen. Inzwiſchen ſind die vier kleinen Zimmerlein bald ein Jahr alt geworden und allen Zweiflern zum Trotz kerngeſund geblieben, wovon wir uns bei einem Beſuch in Küps ſelbſt überzeugen konnten. Das in Oberfranken in unmittelbarer Nähe von Kronach gelegene Küps iſt eine Ortſchaft mit 1700 Einwohnern. Bekannt iſt es durch ſeine Porzellaninduſtrie und ſeine Korbwaren, noch bekannter dürfte es aber durch ſeine Vier⸗ linge geworden ſein. Am oberen Ortseingang von Küps wohnt der Schreinermeiſter Ewald mit ſeiner Familie bei ſeinen ſchwiegereltern. Er muß ſich manches verſagen, die Kundſchaft in der kleinen Ortſchaft iſt be⸗ grenzt. Man muß ſich in die Lage von Meiſter Ewald verſetzen, um zu ermeſſen, wie dem Manne wohl zumute war, als der Storch zu Ende des vorigen Jahres gleich mit vier Mäd⸗ chen anrückte. Es war ein trüber Regenmorgen, als wir in Küps landeten. Im Wohnzimmer der Familie Zimmerlein aber war Sonne. Da lagen, immer zwei zuſammen, die Vierlinge in ihrem Bett⸗ chen und ſtrampelten munter in der Gegend herum. Ueber das eine Bettchen gebeugt war Meiſter Ewald, dem die Vaterfreude nur ſo aus dem Geſicht leuchtete. Vater Ewald iſt nicht zu Unrecht ſtolz auf ſeine vier Mädchen; die Vierlinge ſind geſunde, ſtramme und hübſche Kinder geworden. Er hätte ein Dutzend Arme nötig, wollte er die Wünſche ſeiner Kleinen er⸗ füllen. Kaum hat er die kleine Marga auf den Armen, recken ſich ihm ſchon weitere ſechs Händ⸗ chen entgegen. Sie rufen ſchon Papa, die kleinen Knirpſe, und queckſilbrig faſſen ſie ihren Vater an den Haaren, liebkofen ihn und zwiſchen⸗ durch gibt es auch einmal Schmollmündchen. Erika, Marga, Henriette und Marianne haben ſich fürwahr prächtig entwickelt. Mit Ausnahme von Marga, die fünf Pfund leichter iſt, wiegt jedes der Vierlinge 19 Pfund. Sie haben aber auch einen dementſprechenden Appetit. In der Frühe um ½6 Uhr ertönen die erſten Alarm⸗ rufe. Vater und Mutter müſſen antreten und mit vereinen Kräften die hungrigen Mäuler ſtillen. Früh gibt es Zwieback mit Milch, mit⸗ tags Gemüſe, nachmittags und abends bekom⸗ men ſie dann ihr„Breila“. Die Familie Zim⸗ merlein benötigt für ihre Kinder allein täglich drei Liter Milch. Die kleine Erika iſt ſtets kampfluſtig aufge⸗ legt, ſie hat es beſonders auf Vaters Haarſchopf abgeſehen. Marga lacht, ſolange ſie ihre Aeug⸗ Aufn.: Otto Frey(2) Mutter Zimmerlein muß sich schon anstrengen, wenn sie ihre Vierlinge auf einmal in den Arm nehmen will lein offen hat. Henriette darf man keine Mi⸗ nute allein laſſen, die krabbelt in ihrem Bett⸗ chen umher wie eine zweijährige. Marianne hingegen iſt etwas ſtiller, wenn ſie auch genau ſo pfiffig wie ihre Schweſtern aus den Augen ſchaut. Außer Henriette, die die braunen Augen vom Vater geerbt hat, haben die Vierlinge die blauen Augen der Mutter. Dafür hat Henriette auch Vaters dunklen Haarſchopf abbekommen, während ihre drei Schweſtern blond wie ihre Mutter ſind. Und Mutter Johanna, wie ſchwach war ſie, als wir ſie ſeinerzeit beſuchten. Nun hat ſie ſich prächtig erholt. Sie geht ganz auf in ihren Kin⸗ dern, iſt nicht minder ſtolz auf ihre Kleinen wie der Vater. Ueber das ganze Geſicht ſtrah⸗ lend erzählt ſie uns, daß alle„Viere“ geſund ſind. Zähne haben ſie auch ſchon, jede ſechs Stück, die bei allen zu gleicher Zeit kamen. Es will eben keine vor der anderen zurückſtehen. Dabei geht Mutter Johanna von einem Bett⸗ chen zum andern und holt die putzigen Kerl⸗ chen. Nur allein ſein wollen ſie nicht, deshalb muß auch Vater Ewald öfters am Tage ſeine Hobelbank verlaſſen und Kinderfrau ſpielen. Mit den Eltern freuen ſich natürlich auch die Großeltern und die Paten. Während drei der Vierlinge ihre Paten innerhalb der Verwand⸗ ſchaft haben, hat die kleine Marianne eine BDM⸗Führerin, eine Kunſtgewerblerin aus Hamburg, die in den Zeitungen von den Vier⸗ lingen las, als Pate bekommen. Demnächſt will ſie kommen und ihr Patenkind perſönlich ken⸗ nenlernen. Zur Zeit unternehmen unſere Vier⸗ linge ihre erſten Gehverſuche, wer weiß, viel⸗ leicht haben ſie es ſich in den Kopf geſetzt, an ihrem Geburtstage auf eigenen Füßen die Gra⸗ tulanten zu empfangen. Bei ſo vier kleinen Mädchen kann man das nie wiſſen Otto Frey. Die vier kleinen Zimmerlein unter sich Cila iſt Mode und Claudia lächelt Vom Purpur und dem ſpaniſchen Flieder zur Saiſon 1936/37 Es muß gleich nach dem Kriege geweſen ſein, als„tango“ Mode war; nicht nur jener Geſell⸗ ſchaftstanz, ſondern die Farbe tango. Da⸗ mals war eine Zeit lang alles tangofarben: die Hüte, die Straußenfedern, die Schals, die Strümpfe(wenn ich mich nicht irre) und der⸗ gleichen mehr, wovon man anſtändigerweiſe nicht ſprechen ſoll. Tango war ein prächtiges Orange; nicht einfaches Orange, natürlich, ſon⸗ dern ein modiſches, Sie verſtehen? Das war damals. In dieſer jungfräulichen Saiſon 1936/37 iſt nun ganz plötzlich lila Mode geworden. Was iſt Lila? Wörtlich und buchſtäblich heißt lila nichts anderes als fliederfarbig; nach dem franzöſi⸗ ſchen„le lilas“, gleich„Spaniſcher Flieder“, einſtmals ein Modewort des 19. Jahrhunderts. Lila wäre alſo danach eine dünne Suppe aus roſa und hellblau, ein helles Violett etwa. Un⸗ ter dem heutigen Mode⸗Lila verſteht man je⸗ doch vorſichtigerweiſe eine ganze Farben⸗ ſkala vom blaſſen Fliederblau bis zum ſat⸗ ten, bei künſtlichem Licht faſt ſchwarz wirken⸗ den Violett. „Das iſt ja Purpur!“ Wenn man einen alten Römer oder Grie⸗ chen mit dieſer neueſten Modefarbe vertraut gemacht hätte, würde er mit einem leichten Schuß von Hochachtung geſagt haben:„Aber das iſt ja Purpur!“ Und in der Tat: vor nun Warum teuer kochen, wenn's billig geht? Anſer Küchenzettel für die ſparſame Haus frau Mittwoch: Gelbrübenſuppe, Pilze, Reis⸗ gemüſe.— abends: Kartoffelſchmarren, grüner Salat. Donnerstag: Geröſtete Grießſuppe, Roſen⸗ kohl, Satzkartoffeln, Rindsbraten.— abends: Weißer Käſe, Schalenkartoffeln. Freitag: Kartoffelſuppe, Dampfnudeln, Va⸗ nillebeiguß.— abends: Kartoffelſalat, Fiſchküchle. Samstag: Sagoſuppe, Rahmkartoffeln, Rot⸗ rübenſalat.— abends: Heiße Würſtchen, Meerrettich, geröſtete Kartoffeln. 4 Sonntag: Schwammklößchenſuppe, gedünſte⸗ tes Weißkraut mit Dürrfleiſch, Kartoffel⸗ brei.— abends: Käſeaufſchnitt, Butter⸗ brote, Tee. Montag: Tomatenſuppe, geräucherter Fiſch in Pfannkuchenteig, gemiſchter Salat.— abends: Grießſchnitten auf dem Blech ge⸗ backen, Fruchtſoße. Dienstag: Buttermehlſuppe, Schweinebra⸗ ten, bayeriſches Kraut, Kartoffeln. abends: Marinierte Heringe, Schalenkartoffeln. Dazu einige Rezepte: Geräucherter Fiſch in Pfannkuchenteig: Ge⸗ räucherter Fiſch wird in kleine Stücke zerteilt, in einen dicklichen Pfannkuchenteig gegeben und in heißem Fett wie kleine oder große Pfannkuchen gebacken. Kartoffelſchmarren: 3 bis 4 Pfund friſch ge⸗ kochte Kartoffeln werden noch heiß durch die Kartoffelpreſſe gegeben. 125 Gramm Mehl, 2 bis 3 Eier und eine große geriebene Zwiebel daruntergemengt. Dieſe Maſſe wird in heißem Dac unter öfterem Wenden, zerkleinern, ge⸗ acken. Gedämpftes Weißkraut: Ein großer Weiß⸗ krautkopf wird geputzt, alle ſchlechten Blätter, der Strunk und die ſtarken Rippen entfernt, die Blätter gewaſchen, in kochendem Salzwaſ⸗ ſer 5 Minuten vorgekocht und Abtropfen auf ein Sieb gelegt. Der Speck wird in feine Scheiben geſchnitten und die Zwiebeln und Pe⸗ terſilie fein gewiegt. Nun belegt man eine Brat⸗ pfanne oder Auflaufform mit den Speckſcheiben, legt Krautblätter darauf, würzt mit Salz, Pfef⸗ fer, läßt wieder Speck folgen uſw., bis alle Zutaten eingelegt ſind. Nun ert man Fleiſch⸗ brühe oder ſauren Rahm darüber, ſtellt das Ge⸗ richt in den heißen Backofen und läßt es zwei Stunden dämpfen. Man ſerviert Salzkartof⸗ feln oder Kartoffelbrei dazu. ſchon erheblich mehr als zweitauſend Jahren war lila bzw. purpur auch ſchon einmal ganz groß Mode. Wieſo Purpur? Nicht wahr: Purpur, mei⸗ nen Sie, iſt ja ein tiefes ſattes Rot? Nein, weit gefehlt, Purpur, als Farbe im Altertum das Sinnbild höchſter Macht und Würde, iſt eine ganze Stufenleiter von verſchiedenſten Farben vom tiefſten Violett bis zum Gelb(ja⸗ wohl, gelb!). Das Leverkuſen der Vorzeit Ich ſetze voraus, daß Sie Leverkuſen kennen, den Hauptſitz der IG Farbeninduſtrie. Es liegt nicht weit von Köln in der Rheinebene. Nun, was die Anilinfarben und das Indan⸗ thren für unſere Zeit, das war das Purpur, oder beſſer geſagt, die Purpurſchnecke und das Tritonshorn für die Zeit um 500 vor der Zeit⸗ wende. Beide Tierarten, die das ganze Mittel⸗ meer bevölkern, ſondern, wie alle Schnecken übrigens, aus einer Drüſe einen gelblichen bis farbloſen Saft ab, der unter Einwirkung des Sonnenlichtes den Stoff mehr oder weniger purpurfarben färbt. Die ſo gewonnenen Farben, deren ganzes Geheimnis zuerſt in der Hand der Phönizier lag, wurde in früheſter Zeit in der Hauptſache in Karthago, dem Leverkuſen der Vorzeit, her⸗ Wt und verbreitete ſich von dort über alle Mittelmeerländer. Verrückt nach lila. Zu Olims Zeiten aber waren ſelbſt die älteſten Damen und Herren verrückt nach lila. Im alten Rom war das Ganz purpurgewand dem Kaiſer vorbehalten, und zwar nur für die feſtlichen Anläſſe; der triumphierende Feld⸗ herr durfte ſich eine im übrigen noch mit Gold beſtickte Purpurtoga anziehen. Heute hat ſich der Sinn dieſer alten Feudal⸗ farbe durchaus geändert. Aus den hundert⸗ fältigen Violett⸗ und Lila⸗Schattierungen Kebſt den gelben Anhängſeln iſt ausſchließlich Rot der Tee, der allen behagt. Die Tasse nur etwa 1 Pfennlg. Fürfso wenſig Geld einen solchen Genuhl geworden. Lila aber, oder vielmehr die ehe⸗ malige Purpurſkala(außer Gelb) iſt Mode von 1936/37 geworden. Und unſere Frauen und Mädel meinen etwas ganz Modernes, etwas ganz Apartes zu haben. Die längſt verſtorbenen alten Agrippi⸗ nas, Poppäas und Claudias aber lächeln ver⸗ — wenn ſie an ihren Kleiderſchrank den⸗ en. 7 Mann —.—.——.— De Der h ſeit eine iſt ein ſi nicht ſch mit groß blondem und ein Und her Bude! E Wirtin,! macht, es denpunſch ſich einge den Deu Amerikan Olſzewſti Trinkſpri bude iſt hübſche E melt ein anderen gerssven, „komm, ſollſt mit mung ſtei ein weni ſchritte v lange An „Ich he der lange Menſchen Schulden, einen Bri der Ange berät ſeh er zu der dem ein Mann ſitz ür ſeine ers gün Darlehen Jahr. 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Er hat ordentlich Kuchen beſorgt, ſeine Wirtin, die Frau Ingenieur, hat Brötchen ge⸗ macht, es gibt den ſchönen goldgelben Schwe⸗ denpunſch,— und ſeine vier Freunde, die er ſich eingeladen hat, halten wacker mit, die bei⸗ den Deutſchen Rolf und Günter, der lange Amerikaner Harris und der kleine lebhafte Pole Olſzewſti. Sie haben einer nach dem anderen Trinkſprüche ausgebracht, und die Studenten⸗ bude iſt ſchon einigermaßen verqualmt. Der hübſche Sven aber ſitzt am Klavier und trom⸗ melt ein altes ſchwediſches Tanzlied nach dem anderen herunter:„Komer, komer, kom, fager In- gerssven, du skal med min kärasta dansan“— kommm, du hübſcher Ingerſven, du ſollſt mit meiner Liebſten tanzen.“ Die Stim⸗ mung ſteigt und die beiden Deutſchen ſind ſchon ein wenig müde, der kleine Pole macht Tanz⸗ ſchritte von ſeinem Stuhl aus und nur der lange Amerikaner ſitzt unbeweglich im Stuhl. „Ich hab's hier wirklich gut getroffen,“ meint der lange Schwede.„Nur leider geht es den Menſchen ſo ſchlecht hier. Der Ingenieur hat Schulden, wißt ihr, und das iſt eine ſchlimme Sache. Ich möchte wohl, daß man den Men⸗ ſchen helfen könnte.“ Der lange Amerikaner nickt nur und ſchließt einen Augenblick die Augen. Vierzehn Tage ſpäter bekommt der Ingenieur einen Brief von einem ihm unbekannten Mann, der Angeſtellten billige Darlehen anbietet. Er berät ſehr lange mit ſeiner Frau, dann geht er zu der Adreſſe. Es iſt ein kleines Büro, in dem ein dicker älterer vertrauenswürdiger Mann ſitzt. Die Bedingungen ſind nicht ſchlecht: für ſeine ſchweren Verhältniſſe ſogar beſon⸗ ders günſtig. Er nimmt zweitauſend Mark Darlehen auf, rückzahlbar nach einem halben Jahr. Und zum erſten Male ſeit Jahren kann er die drängenden Gläubiger befriedigen. Der Rückzahlungstermin kommt näher und näher,— aber nun iſt die Not wieder da. Aber wie hatte doch der dicke, vertrauenswürdige Herr geſagt?„Ueber eine Verlängerung des Darlehens können wir dann ja reden.“ Und der Ingenieur geht wieder zu ihm. Ja, von Verlängerung iſt jetzt keine Rede mehr. Der dicke, vertrauenswürdige Herr braucht plötzlich ſein Geld dringend ſelbſt, wird ungemütlich, droht mit einer Anzeige bei der Firma, Gehaltspfändung. Der Ingenieur iſt verzweifelt. „Ja, lieber Mann, Ihnen in Ihrer Stellung muß doch das leicht ſein, ſich das Geld neben⸗ her zu beſchaffen. Sehn Sie mal, Sie arbeiten da doch an ſo einer Erfindung. Wenn Sie mir natürlich da einen Tipp geben,— der für uns wertvoll iſt, natürlich, dann könnte ich mit mir reden laſſen. So ein Tipp iſt Gold wert. Das ——55 es müßte ſchon eine richtige Zeichnung ein.“ Der grauköpfige Ingenieur ſieht ihn entſetzt an:„Aber das iſt doch Verrat!“ „Wie Sie es nennen wollen—, dann bezah⸗ len Sie bitte meinen Wechſel!“ Der Ingenieur taumelt die Treppe herunter. Als er zu Hauſe angekommen iſt, kommt der ſchwediſche Student gerade nach Hauſe.„Wiſ⸗ ſen Sie was, der Herr Harris, der hier oft zu mir kam, iſt plötzlich abgereiſt. Der ſoll gar nicht Harris heißen. Ich glaube, das iſt ein ganz ge⸗ fährlicher Menſch.“ Der Ingenieur horchte auf. „Sehen Sie,“ ſagt der lange Schwede,„Har⸗ ris hat mich ein paarmal nach Ihnen gefragt. Hat der irgendetwas mit Ihnen vorgehabt! Wollte der irgendetwas von Ihnen. Ich kenne Sie und Ihre Frau doch ſo gut, ich will Sie doch nicht in Verlegenheiten bringen!“ Dem Ingenieur fällt es wie Schuppen von den Augen.„Mein Gott,— haben Sie ihm etwa erzählt, daß wir Sorgen haben?“ „Ja, das hab' ich ihm mal geſagt! Er hatte immer viel Geld und ich glaubte, er könnte uns hier vielleicht einmal helfen. Jetzt iſt mir die ganze Geſchichte furchtbar unheimlich geworden. Die Polizei ſoll hinter ihm her ſein.“ Der Ingenieur ſieht ihn lange an:„Sie mei⸗ nen— Spionage!?“ Sven Engſtröm ſieht ihn aus großen erſchreckten Kinderaugen an:„Das kann ſein!—“ „Ja,“ fagt der Ingenieur,„ich wollte es Ihnen ſchon erzählen, mir hat man nämlich von unbekannter Seite Geld angeboten. Ich hab's genommen und kann es noch nicht zu⸗ rückzahlen. Und der Mann fordert jetzt von 14 daß ich ihm Betriebsgeheimniſſe verraten 0 40 Sven Engſtröm ſpringt auf:„Mann, um Gottes Willen, das kenn' ich gut! Mein verſtor⸗ bener Vater iſt zu Hauſe bei uns Oberſt ge⸗ weſen. Der hat oft genug davon erzählt. Nun gehen Sie ſofort zur Polizei und zeigen das an. Noch jetztl Da will einer Spionage treiben. Das iſt ja entſetzlich!!“ Der Ingenieur ſteht auf:„Ich gehe ſofort— mein Gott, wie muß man vorſichtig ſein!“ Eine kleine Geſchichte mit tieterem hintergrund Erſt auf der Polizei wird ihm das Herz leichter, als er alles mitgeteilt hat. „Kennen wir,“ ſagt der Kommiſſar,„kommen Sie gleich mit, wir wollen das Neſt ſchon aus⸗ heben.“ Er benachrichtigt die Spionageabwehr, — und wieder einmal iſt ein Angriff auf die deutſche Wirtſchaft und Verteidigung abge⸗ ſchlagen. „Sie können froh ſein,“ meint der Kommiſ⸗ ſar hinterher,„daß alles ſo gut gegangen iſt; der lange Schwede iſt ein anſtändiger Kerl— aber der ſogenannte Amerikaner war gar kein Amerikaner, ſondern ein internationaler Agent, der für eine fremde Großmacht ſpioniert. Er iſt uns leider auch gerade durch die Lappen ge⸗ gangen, als wir ihn hier feſtnehmen wollten. Das Telefon ſchrillt:„Die Akten Harris gleich heraufgeben. Den Kerl haben ſie an der Grenze gefaßt.“ Noch wochenlang hat den Ingenieur die Ge⸗ ſchichte bis in ſeine Träume verfolgt. So leicht kann man in die Gefahr kommen, zum Werk⸗ zeug der Spionage zu werden. Er erzählt im Betrieb den Fall mehreren Kollegen.„Denken Sie,“ ſagt der eine,„ich habe auch dies merk⸗ würdige Geldangebot bekommen, hab's aber nicht beantwortet. Man hätte es doch damals ſchon der Polizei mitteilen müſſen. Solche Sa⸗ chen ſind immer verdächtig...“ Dr. v. L. Dem 70jährigen Paul Lincke Zum 70. Geburtstag des weit über die Grenzen des Reiches bekannten Komponisten Paul Lincke überreichte Staatssekretär Funk dem Jubilar ein Bild des Führers mit eigenhändiger Unterschrift Welthild(M) Eichendorft vermietet ein Zimmer Eine heitere Erinnerung, erzählt von Rudolf K. müller Der Dichter Joſef von Eichendorff erwies ſich nicht nur in manchen Werken als ein Mei⸗ ſter romantiſch verſpielten Humors, auch in ſei⸗ nem Leben äußerte ſich oft die Luſt am fröh⸗ lichen Fabulieren. Als er im Sommer 1831 aus Königsberg in das preußiſche Kultusminiſte⸗ rium nach Berlin berufen wurde, mietete er für mehrere Jahre das Haus Potsdamer Straße 41. Ehe er jedoch ſein neues Heim bezog, veran⸗ laßte er ſeine Frau, folgenden Brief an den ihnen befreundeten jungen Juriſten Otto Frei⸗ herrn von Wolfersdorff zu ſchreiben:„Ich habe Ihnen einen Vorſchlag zu machen, doch bitte ich, ihn genau zu prüfen und nicht etwa aus übertriebener Höflichkeit gleich ja zu ſagen. Sollten Sie denſelben nicht annehmen wollen oder können, ſo bedarf es gar keiner Gründe: warum, Sie dürfen dann nur ſagen: es geht nicht. Wir ſind halb entſchloſſen, in das ein⸗ ſame Häuschen zu ziehen, welches an der Pots⸗ damer Straße Nr. 41 liegt, doch ich nur unter der Bedingung, daß, außer meinen Männern, noch ein Mann mit herein zieht, weil ich mich ſonſt vor Räubern und Mördern dort fürchten würde, und nun richte ich die große Frage an Sie: wollen Sie unſer Beſchützer ein?— Ich kann Ihnen zwar nur eine Dachſtube anbieten, doch iſt dieſelbe hell, geräumig und heizbar. Das Nähere können wir dann wohl mündlich beſprechen.— L. von Eichendorff.“ Wolfersdorff, für den die Aufforderung of⸗ ſenbar eine in zartfühlender Form erwieſene Wohltat bedeutete, willigte gern ein, und der Dichter entwarf nun folgenden ſcherzhaften Vertrag: 4 „Zwiſchen dem zukünftigen Juſtizminiſter, Herrn Otto von Wolfersdorff, und dem Baron von Eichendorff nebſt Frau iſt folgender Mieth⸗Contract wohlbedächtig verabredet und geſchloſſen worden. § 1: Es vermietet von Eichendorff in dem zwiſchen Berlin und Potsdam belegenen Schlöß⸗ chen eine einfenſtrige, zwiſchen Himmel und Erde befindliche Dachſtube(„zukünftige Muſchel⸗ kammer“) nebſt Benutzung der dahin führen⸗ den Treppe und freier Winterpromenade am Schaafgraben an den obbenannten, zukünftigen Herrn Miniſter. Eichendorff überliefert die Dachſtube im wohnenden Zuſtande, mit allen Meubles, welche darin ſein werden, mit Aus⸗ nahme der fehlenden, als da ſind: ein Schreib⸗ ſekretair, ein Kleiderſpint und ein Spiegel, in Betreff derer dem Herrn Miether die Anſchaf⸗ fungsſorgen gütigſt überlaſſen werden. § 2: Der Miethzins beſteht 1. in wünſchens⸗ werter Zufriedenheit und Wohlbehaglichkeit, 2. in unausgeſetzter Wachſamkeit und beiſpiel⸗ loſer Aufopferung bei vorkommenden nächt⸗ lichen Ueberfällen, 3. in der Verpflichtung, alle Morgen um 8 Uhr, falls der Urvermiether den Schnee noch nicht gewalzt haben ſollte und Herr Miether genötigt ſein möchte, auf das Gericht zu gehen, denſelben mit ſeinen eigenen Stie⸗ feln wegzuſchaufeln. 8 3: 1. wird erlaubt, in den Wintermonaten den Caffé in der Laube bei einer Pfeiſe Taback einzunehmen, 2. wenn das Thor verſchloſſen und kein Schlüſſel vorhanden, über dasſelbe oder den Zaun zu ſteigen, ſich aber dabei in Acht zu nehmen, daß Herr Miether nicht für einen Räuber gehalten wird, 3. ſtatt zur Vor⸗ derthüre des Schlößchens zur Hinterthüre in dasſelbe einzutreten. 5 4: Kindergeſchrei, Holzhacken, Melancholie, Schlößchenanzünden, Abpflücken der Ananas, Granaten oder ſonſtigen außerordentlichen koſt⸗ baren Eteeteras wird höflichſt verbothen.— Beide Contrahenten begeben ſich aller, dieſem Contract zuwider laufenden Einwendungen und wünſchen einander, wohl geſpeiſt zu haben. Berlin, den 12. September 1832. Eichendorff nebſt Frau. (Darunter mit Bleiſtift:„Keine müden Häup⸗ ter werden gelitten.“) Beide Handſchriften befinden ſich im Beſttz der Weimarer Landesbibliothek, der ſie von Wolfersdorffs Tochter, der vor einigen Jahren verſtorbenen, unter dem Pſeudonym Karl Berko bekannten Schriftſtellerin Freiin von Wolfers⸗ dorff, geſchenkt wurden. Was den damaligen dreiundvierzigjährigen Eichendorff bewogen hat, den jungen Wolfers⸗ dorff bei ſich aufzunehmen, iſt eingangs ſchon geſagt. Dieſer Vertrag hat eine große Aehnlich⸗ keit mit Eichendorffs Jugendtagebuch, das alle ſeine Sorgen aufnehmen mußte, ob nun Mama ſchrecklich ohnmächtig wurde oder ein toller Hund an ihm vorbeigelaufen war. Eines wie das andere klingt luſtig und kindlich, und das Bild, das wir uns danach von dem Dichter machen, iſt zutreffend, denn 1832 ſchrieb Schöll, der viel bei Eichendorff verkehrte, an Guſtav Schwab:„Eichendorff hat einige graue Haare, aber ein jugendliches Geſicht und ein feuriges Auge. Ich glaube nicht, daß er jemals im Leben aus der Kindlichteit herausgeriſſen worden iſt; ſie iſt ihm rein natürlich, wie ſeine Beſcheiden⸗ heit, ſein Humor, ſeine freundlich blühen den Gedanken.“ ————— ——————————— LeEn IIInnn unn LpügEn Roman von Karl Hans Strobl Copyright by Knorr&4 Hirth, München 46. Fortſetzung „Jedenfalls einfacher als du denkſt. Wir bit⸗ ten nur wie in Schillers„Bürgſchaft' um drei Tage Zeit. Es muß alles ſo vorbereitet ſein, daß es klappt.“ „Und nachher?“ „Ja, das iſt wieder deine Sache, wie du es dir einrichteſt Für uns iſt es eine reine Pri⸗ vatunternehmung, die uns allein angehr und in die wir niemand ſonſt hineinziehen. Haſt du alles erfaßt?“ Ich hatte alles erfaßt, vor allem dies, was das für zwei Prachtkerle waren Streckeiſen und Riebold, und was ſie unter Freundſchaft verſtanden. Sie warfen ſich unbedenklich mei⸗ netwegen in ein Wagnis und taten daber ſo, als wäre es keines, ſondern eine kleine Ge⸗ fälligkeit, die man einem Freund nicht ver⸗ ſagen könne. Was mir dabei oblag, war, mich nach einer Wohnung für ⸗Jutta umzuſehen, denn die ſchneidige Zuverſicht der braven Jungen hatte auch mir die Gewißheit des Gelingens gege⸗ ben. Bei Frau Krautſieder, einer weißhaari⸗ gen Beamtenwitwe, fand ſich ganz in meiner Nähe, in Hohmanns Hof, ein Zimmer „Für das Fräulein Schweſter?“ fragte die alte Dame, „Nein— für meine Braut“, ſagte ich und ſo hatte ich nun auch vor ihr feſtgelegt,„as erſt nur wildpochende Hoffnung und Zukunfts⸗ trunkenheit war. Pünktlich am dritten Tag ſtellten ſich Streck⸗ eiſen und Riebold ein. „Alſo morgen!“ beſchied mich Streckeiſen. „Ich möchte...“ „Du haſt gar nichts zu möchten“, hackte Rie⸗ bold zurück,„du haſt dich warm anzuziehen und fertig. Alles andere machen wir.“ Mit achtzig Kilometer fuhren wir anderen Tages los, dann wälzte ſich dicker Bodennebel über die Straße, da ging Riebold auf vierzig herunter.„Wir können es uns nicht leiſten, mit jemandem zuſammenzukrachen“, glaubte er ſich entſchuldigen zu müſſen. Hinter Döbeln, als wir den Nebeldrachen hinter uns hatten, ſchmetterte er ſich wieder auf die hundert hin⸗ auf. Wir nahmen unſeren Weg über Freiberg, die alte Bergſtadt. Riebold beherrſchte den Wagen mit prachtvoller Sicherheit, bei aller ſcheinbaren Sorgloſigkeit hatte er die Maſchine feſt in der Hand. Sein Schwung teilte ſich uns mit, die ganze beflügelte Art ſeines Fahrens ſchien ein Teil der jungenhaften, übermütigen Kraft, mit der das Unternehmen begonnen worden war und durchgeführt wurde. Zwei Kilometer vor Preßnitz zweigte eine Seitenſtraße ab. Riebold lenkte ein fuhr den Wagen ein Stück in die Dunkelheim und hielt an.„Ich bleibe im Wagen“, ſagte Riebold. „Streckeiſen geht mit dir in den Ort. alſo vorwärts und Hals⸗ und Beinbruch.“ Die letzte halbe Stunde zu Fuß war mir, nun, da das ſtetige Hämmern und Schwingen des Wagens aus meinem Blut genommen war, länger, als die Fahrt des ganzen Tages. Der gute Takt, der uns mitgenommen hatte, fehlte mir, Unruhe und Ungeduld zerflatterten ſich jetzt in meiner Bruſt. Als wir an den hellen Fenſtern eines Gaſt⸗ hauſes vorüberkamen, ſagte Streckeiſen:„Ich ſetz mich da hinein, es iſt beſſer, wenn du allein zu Jutta gehſt. Wenn du mich brauchſt, holſt du mich.“ In den mangelhaft erhellten Gaſſen, zwi⸗ ſchen den aufgehäuften Schneewällen begeg⸗ nete ich nur wenigen Menſchen, ſie beachteten mich nicht weiter. Und nun ſtand ich vor Juttas Haus, und mein Herz rüttelte krampfig an den Rippen. Eine Frage bäumte ſich vor mir auf. Wie würde ſich Jutta dazu ſtellen? Zögernd hielt ich die Klinke in der Hand, dann ſtieß ich ſie mit einem Ruck nieder. Jemand ſpielte Geige, und ich erkannte Juttas Strich. Okki, die biedere Hundeſeele Oetavio, ſchlug an und meldete mich. Die Tür zum Wohnzimmer quieckte auf, Licht ſchwamm in den Flur hinaus. Okki wackelte mir bellend entgegen. „Ruhig, Okki!“ ſagte Jutta, die mit der Geige in der Hand in die Türöffnung getreten war. Der Hund ſtieß einen Freudelaut des Erken⸗ nens aus und verſuchte, an mir hinauf⸗ zuſpringen * „Martin, du?“ und Jutta lehnte ſich für einen Augenblick an den Türrahmen. „Ja, Jutta, ich bin gekommen, um dich zu holen“ „Ich habe es gewußt, daß du kommen wür⸗ —————————— deſt“, ſagte Jutta und nahm meine Hand. Sie ſaßen alle unter der Schirmlampe an dem großen Tiſch, die Mutter mit einer Flickarbeit im Schoß, die Brüder vor ihren Schulbüchern. Der Vater, der Noten abſchrieb, ſah von den Blättern auf:„Je, der Herr Waldvogel“, ſagte er etwas beklommen, wie jemand, der ein längſt befürchtetes Ereignis nun eintreten ſieht,„und Sie wollen uns wirklich Jutta weg⸗ holen?“ „Zwei Freunde ſind mit mir da. Draußen auf der Straße ſteht das Auto. Jutta braucht ſich bloß hineinzuſetzen, morgen früh ſind wir in Leipzig.“ Ach, wie ſonnenklar und kindlich einfach war das alles auf einmal. Der Vater ſchüttelte bekümmert den Kopf. „Jutta hat es ja immer geſagt, daß Sie kom⸗ men würden. Aber wenn das nur alles gut ausgeht.. es iſt ja doch.., du lieber Gott“ Jutta bückte ſich zu ihm nieder und legte ihre Wange an die ſeine.„Schau, Vaterle es iſt doch alles beſprochen. Und ihr ſeid doch ein⸗ verſtanden, Was will ich denn noch hier? Hier iſt mir ja alles verbau.“ „Das wird doch auch einmal wieder ein Ende haben“, wandte der Vater ein. Die Mutter hielt die Hände über der Flick⸗ arbeit ſtill im Schoß und ſagte nichts. Sie ſah mich nur an, und ihr Blick war ein bedacht⸗ ſames Suchen in meinem Geſicht.„Jutia war doch auch in Prag ganz auf ſich ſelbſt geſtellt“, glaubte ich ihr beiſpringen zu müſſen„Was hat ſie dort geian? Sie hat ſtudiert und Gei⸗ genſtunden aegeben. Genau dasſelbe kann ſie in Leipzig tun Es ändert ſich alſo nichts, nur der Ort.“ So einfach war das alles „Und wir?“ klagte der Vater, „Sie wiſſen eben von nichts. Jutta iſt vom Haus weggegangen und nicht mehr wieder⸗ gekommen.“(Fortſetzung folgt) Mannheim bder Bauſpiegel 10. November 1930 Din Arbelsivnakel in Banozwerbe IM praklic ſgon veeiet Mangel an Facharbeitern/ Die Bauſaiſon 1936/ Eine Zwiſchenbilanz Die Bauſaiſon 1936, die ſich jetzt ihrem Ende nähert, war außerordentlich günftin. Auf allen Gebieten des Hoch⸗ und Tiefbaues iſt in dieſem Jahr mehr gebaut worden als 1935. Die Ar⸗ beitsloſigkeit in der Bauwirtſchaft, ſchon ſeit Herbſt vorigen Jahres ſtändig niedriger als 29, war Mitte des Jahres praktiſch beſeitigt. In verſchiedenen Gebieten des Reichs macht ſich ein Mangel an Facharbeitern bemerkbar. Soweit ſich gegenwärtig die Ergebniſſe der Bauſaiſon 1936 bereits überblicken laſſen, er- ibt ſich nach dem neueſten Wochenbericht des nſtituts für Konjunkturforſchung folgendes Bild: Im Tiefbau waren im bisherigen Verlauf des Jahres 1936 etwa 10 Prozent mehr Aufträge in Arbeit als 1935, nachdem bereits in den beiden vergangenen Jahren der Be⸗ ſchäftigungsſtand der bisher günſtigſten Jahre 1928/1929 überſchritten war. Seit Beginn des Jahres(bis Ende September) wurden erheb⸗ lichmehr Zement, Steine und Bau⸗ ſtahl verbraucht als vom Beginn der Ar⸗ beiten bis Ende 1935 überhaupt. Der Zement verbrauch beim Bau der Autobahnen betrug in den Monaten Januar bis September 1936 allein rund 13 Prozent des geſamten Zement⸗ verſandes. Neben dem Bedarf für öffentliche Bauten maß der Bedarf für die Autobahnen zu der nochmaligen Steigerung des Zementabſat⸗ zes(um rund 40 Prozent gegenüber dem ver⸗ gangenen Jahr) erheblich bei. Im Zuſammen⸗ hang hiermit ſind bekanntlich die Zementpreiſe ab November d. J. nochmals um 10 RM je Tonne(einſchließlich Verpackung frei Emp⸗ fangsort) geſenkt worden. Im Hochbau wurden die großen öffent⸗ lichen Bauten des Reiches in unvermindertem Umfang fortgeführt. Auch Landwirtſchaft und Induſtrie bauten mehr als 1935. In der Land⸗ wirtſchaft wirkte die weitere Beſſerung der Er⸗ tragslage baufördernd. Im induſtriellen Bau wurden zahlreiche Ergänzungs⸗, Erweiterungs⸗ und Neubauten durchgeführt, die durch die Zu⸗ nahme der gewerblichen Gütererzeugung not⸗ wendig wurden. Ein großer Teil der Aufträge ſind Bauten zur Verbreiterung der heimiſchen Rohſtoffgrundlage. Dieſe Arbeiten werden in der nächſten Zukunft mit der Durchführung des neuen Vierjahresplans noch erheblich an Be⸗ deutung gewinnen. An der Zunahme der Bautätigkeit hatte der Wohnungs⸗ und Siedlungsbau 1936 einen ſtärkeren Anteil als im vergangenen Jahr. Der„Ueberhang“ an unvollendeten Bau⸗ ten zu Beginn des Jahres war ſchon weſentlich höher als Anfang 1935. Da gleichzeitig die Pla⸗ nungen neuer Bauten ſtändig weiter zunahmen, dürfte für das laufende Jahr— nach vorläu⸗ 3 Schätzungen— mit einem geſamten Wohnungszugang(durch Neu⸗ und Um⸗ bau) von etwa 300 000 bis 320 000 Wohnungen zu rechnen ſein, gegenüber rund 265 000 im ver⸗ gangenen Jahr. Davon ſind etwa 260 000 bis 280 600 Neubauwohnungen und 40 000 Umbau⸗ wohnungen. Trotz des Rückganges der Umbautätig⸗ keit um rund ein Fünftel wird der geſamte Wohnungszugang um annähernd den gleichen Betrag höher ſein als 1935, da rund 45 000 bis 65 000 oder ein Viertel mehr neue Wohnungen ebaut werden konnten. Setzt man die Aufträge —— Abbruch, Brand uſw. in Höhe von viel⸗ leicht 20 000 ab, ſo verbleibt ein Reinzugang von 280 000 bis 300 000 Wohnungen. Infolge des Rückganges der Eheſchließungen nahmen die Gründungen neuer Haushaltungen ab. Unter Berückſichtigung der Haushaltsauf⸗ löfungen iſt der Reinzugang an Haushaltungen für 1936 auf rund 300 000 zu veranſchlagen. Der Wohnungsfehlbeſtand, d. i. die Zahl der und Haushaltungen ohne eigene ohnung(Ende 1935 rund 1,5 Millionen) wird nicht mehr ſteigen. Auch in den größeren Städten nahm der Wohnungs⸗ und Siedlungsbau wieder ſtärker zu. In den Gemeinden mit mehr als 50 000 Einwohnern wurden 1936 bisher rund 74 Pro⸗ zent mehr neue Wohnungen fertiggeſtellt, wäh⸗ rend die Zunahme für das geſamte Reich auf nur etwa ein Viertel geſchätzt wird. Damit dürfte ſich der Anteil der größeren Städte am geſamten Bauergebnis, der 1935 nur 37 Pro⸗ zent betrug, erhöht haben. In den Städten wurden neben den Kleinſiedlungen und Eigen⸗ heimen verſchiedentlich wieder mehr Stockwerk⸗ bauten errichtet. Die Zahl der Wohnungen je 13 Aus dem HB-Fotopreisausschreiben Beim Straßenbau neu errichtetes Wohngebäude ſtieg daher im erſten Halbjahr 1936 auf 2,4 Wohnungen gegen⸗ über 1,9 Wohnungen im Vorjahre. In der Bauſaifon 1936 entfalteten auch die Baugenoſſenſchaften wieder eine regere Tätigkeit. Im vergangenen Jahre vermochten ſie bereits in den kleineren Gemeinden mehr zu bauen, da ihnen vielfach die Durchführung der Kleinſiedlungen und der Bau der ſoge⸗ nannten Volkswohnungen übertragen wurde. Rund 34 Prozent aller neuen Woh⸗ nungen entfielen auf Genoſſenſchaftsbauten, ge⸗ genüber nur 24 Prozent im Jahre zuvor. * * 4 Auin.: Willy Glaser die Lärmpiage und ihee Vekämpfung Die wiſſenſchaftliche Forſchung bietet wertvolle Hilfe/ Das lärmfreie Wohnhaus Im Rahmen unſeres geſamten Volkszuſam⸗ menlebens iſt die Betkämpfung der Lärmplage eine wichtige Frage, denn wir brauchen die Ruhe wie das tägliche Brot, um geſund leben zu können. Die Lärmwirkung beeinflußt den menſchlichen Organismus und deshalb unter⸗ nehmen heute die Großſtädte planmäßige Feldzüge gegen den nervenaufrei⸗ benden Lärm. Niemand lann leugnen, daß ein gut Teil Aerger aus unſerem Leben ver⸗ ſchwinden würde, wenn wir uns nicht immer wieder gegen die Wirkungen des Lärm⸗Chaos unſerer Tage auflehnen und wehren müßten und durch Reizung und Verkrampfung müde und arbeitsunfähig würden. Die Ueberbean⸗ ſpruchung der Nerven erzeugt einen Zuſtand ſtändiger Spannung; davon vermag der geiſtige Arbeiter, der dem unregelmäßigen Lärm einer belebten Straße ausgeſetzt iſt, ein Lied zu ſin⸗ gen. Aber auch der Menſch mit robuſter Kör⸗ perverfaſſung verlangt mit der Zeit gebieteriſch Lärmurlaub. In Keſſelſchmieden, Webereien und in ſon⸗ ſtigen lärmſtarten Betrieben, in denen nicht durch ein Mindeſtmaß von Schalldämpfer und Iſolationsmaterial die Schädigungsgefahr ein⸗ gedämmt iſt, entſtehen als Berufskrankheit dauernde Gehörſchädigungen. Der Gehörſinn wird durch die ſtändigen Erſchütterungen durch vibrierende Maſchinenteile infolge deren Ein⸗ wirkung auf die freien Sinneszellen des Orga⸗ nismus angegriffen. Schwerhörigkeit kann da⸗ her auch allein durch die Erſchütterung hervor⸗ gerufen werden und es nützt uns nichts, wenn wir die Ohren durch Watte abdichten. Hier verſagen im Gegenſatz zu der normalen Schwer⸗ hörigkeit, bei welcher die tiefen langwelligen Töne nicht mehr wahrgenommen werden, die Hörzellen, welche die höchſten Töne aufnehmen. Ferner leidet das ſogenannte„ſelektive“ Gehör, die Fähigkeit, ſchwächere Geräuſche herauszu⸗ hören. Wenn auch dieſer Verluſt noch nicht mit Schwerhörigkeit gleichbedeutend iſt, ſo ſtellt es dennoch bereits eine ernſte Schädigung der Ge⸗ hörorgane dar und es iſt Pflicht, bereits dieſen möglichen Verluſt mit wirkſamen Mitteln zu bekämpfen. In dem Geiſt gegenſeitiger Rück⸗ ſichtnahme, die einen jeden Volksgenoſſen er⸗ füllen muß, liegt ein weſentlicher Teil der Er⸗ folgsvorausſetzung. Auf dem Gebiete der Schaf⸗ fung wirkſamer Waffen liefert uns die tech⸗ niſch⸗wiſſenſchaftliche Borſchung wertvolle Hil⸗ fen, doch müſſen alle Voltsgenoſſen die vom Staat geförderten Beſtrebungen verſtändnisvoll aufgreifen und den dadurch zu ſchaffenden Nut⸗ zen verſtärken. Ehe wir zur Betrachtung dieſer wichtigen Beſtrebungen übergehen, wollen wir noch von weiteren Lärmſchädigungen ſprechen, zumal von dieſen verhältnismäßig wenig gegenüber den Lärmſtörungen in das Bewußtſein der weiteren Volkskreiſe gedrungen iſt. Es iſt nicht leicht, am lebenden Organismus ſelbſt den Einfluß des Lärms genau feſtzuſtellen. Im allgemeinen iſt man nur den Weg der indirekten Beobachtung gegangen und hat die Arbeitsleiſtungen in Ruhe und Lärm durch Vergleichung der Feh⸗ ler im Arbeitsprodukt gegeneinander abge⸗ wogen. Dieſe Studien überwiegen daher im Schrifttum die Lärmforſchung. Wenn auch dieſe Ergebniſſe noch ſpärlich ſind, ſo gewinnen ſie dennoch praktiſche Bedeutung für die tägliche Hygiene des im Lärm arbeitenden Menſchen. Geſundheitsſchäden durch Lärm Donath A. Laird von der Colgate⸗Univer⸗ ſität Hamilton danten wir genaue Verſuche, die er unter Mitwirkung von ſechs Mitarbei⸗ tern an zehn vollkommen geſunden Studenten angeſtellt hat, die erlaubten, die Speichelmenge zu meſſen, welche durchſchnittlich aus dem Aus⸗ führungsgang einer Ohrſpeicheldrüſe abfließt. Die zugeführten Geräuſche wurden nach dem in Amerika üblichen Geräuſchemaß„Decibel“ ab⸗ geſtuft, das ungefähr dem bei uns eingeführten „Phon⸗ entſpricht, von dem noch die Rede ſein wird. Während normalerweiſe 0,41 cem. Spei⸗ chel in einem Zeitraum von fünf Minuten ge⸗ meſſen wurden, ſank dieſe Menge bei 40 De⸗ cibel— einem Geräuſch, das etwa bei ruhiger Unterhaltung herrſcht— auf 0,34 cem., bei 50 Decibel auf 0,29, bei 60 Decibel— dem Ge⸗ räuſchſpiegel einer belebten Straße— auf etwa 0,23, bei 70 Decibel auf 0,21 cem.! Bei einer Lärmmenge von 60 Decibel war mithin die normale Speichelmenge auf etwa 40 Prozent abgeſetzt. Ueber 60 Decibel hinaus aber trat in dieſen Verſuchen eine weitere weſentliche Spei⸗ chelverminderung nicht mehr ein. Daß dieſe Er⸗ gebniſſe eine große geſundheitliche Bedeutung haben, kann niemals lengnen, da man ja weißz, daß die Verdauung im Munde beginnt und ganz weſentlich davon abhängt, daß jeder Biſ⸗ ſen genügend eingeſpeichelt wird. Nicht minder aufſchlußreich ſind die Be⸗ mühungen des gleichen Forſchers, die Abhän⸗ gigkeit der Magenſaftentſtehung vom Lärm feſtzuſtellen. Hier konnte die Methode nur eine indirekte ſein, indem man den jeweiligen Säuregehalt des Mageninhalts in beſtimmten Zeitabſtänden nach der Mahlzeit feſtſtellte. Bei 40 Decibel wurde die normale Entſtehung von Magenſaft nicht verlangſamt, dagegen konnten Lolhard Luh luhh. Inhaber: H. Wegele Vviehhofstrase 18 fernfuf 41954 lmammanmmmnnnnnnnnnmmm Hlusjührungen von Erd⸗, Beton⸗, Maurer⸗ und Eifenbeton⸗Arbeiten Baustoffe-Großvertrieb.-G. Mönnheim- Industriehàfen NHünlenstrage 5. 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November 1936 bei 60 Decibel bei vier von fünf Unterſuchun⸗ gen deutliche Verringerungen feſtgeſtellt wer⸗ den, denen nach Beſeitigung des Lärms eine gleich deutliche Steigerung der Magenſaftab⸗ ſonderung folgte. Ein anderer Forſcher, Dr. Foſter⸗Kennedy in Neuyork, hat ſechs Monate lang zuſammen mit einer ärztlichen Kommiſſion Beobachtungen an⸗ geſtellt über den Einfluß des Lärms auf das Gehirn und das Allgemeinbefinden; er fand, daß ſtündiger Lärm den Blutdruck ſtark erhöht, den Puls beſchleunigt, Unregelmäßigkeiten im Herzſchlag zur Folge hat und ſo allmählich eine Entartung des Kreislaufſyſtems bewirtt. Auf die gefühlsmäßige Beurteilung des 25 ſind wir nicht mehr angewieſen, ein objektives Lautſtärkemeßgerät geſtattet, ihn in der dafür geſchaffenen Einheit„Phon“ zu meſſen. Das Phon öllig einem Sopranton, den man in einem völlig ſtillen Zimmer eben noch wahrnehmen kann. Ein ganz leiſer Flü⸗ ſterton in einem Zimmer ent 1 0 5. Phon. Der Wald rauſcht bei mäßigem Wind mit einer Stärke von 20 bis 30 Phon. Man unterhält ſich mit einer Lautſtärke von 60 Phon. Die Untergrundbahn erzeugt 80 Phon, eine Auto⸗ hupe bringt es auf 102, ein Motorrad ohne Schaldämpfer auf 110 Phon! Ein Betriebs⸗ lärm von 85 Phon kann auf die Dauer gerade noch ertragen werden. Eine Erhöhung des Lärms um etwa 10 bis 15 Phon wird bereits als doppelt ſo ſtarkes Geräuſch empfunden. Drückt man in einem Maſchinenraum den Lärm von 90 auf 80 Phon herab, dann erſcheint er uns bereits um die Hälfte verringert! Unſere „Lärmabwehr⸗Ingenieure“ finden in ihrem Bemühen, Maßnahmen zur Verminderung des Lärms zu ergreifen, eine ſehr dankbare Auf⸗ gabe: ſie ſteigern die Wirtſchaftlichkeit, erhöhen ie Arbeitsfreude und verhindern vorzeitige Ermüdung. Erfolgreiche Maßnahmen Ein„Lautſprecherhaus“ iſt nachträglich nur mit ſehr großen Koſten lärmfrei zu machen. Wir werden aber immer mehr dahin kommen, in Zukunft unter Berückſichtigung aller auf die⸗ ſem Gebiet gewonnenen Erkenntniſſe lärmfreie Wohnhänſer zu bauen. Je ſchwerer eine Mauer iſt, gleichgültig bei welcher Dicke, deſto beſſer wird der Schall abgehalten. Bei den Doppel⸗ fenſtern kommt es auf den Abſtand der beiden Fenſterſcheiben voneinander an; bei 6 Milli⸗ meter kann man ſo gut ſprechen wie durch ein einfaches, bei 15 Zentimeter hingegen iſt Schluß mit jeder Verſtändigung. Eine falſche An⸗ ordnung der Decken bedingt Wohn⸗ lärm in vielen neuen Wohnbauten; ſie müſſen unbedingt ſchwingungsfrei ſein. Auch die Waſ⸗ ſerleitungen, die zu vielen Beſchwerden Anlaß geben, können ſtörungsfrei eingebaut werden. aſchinen im Hauſe ſollen eine möglichſt nie⸗ drige Drehzahl, höchſtens bis zu 700 Um⸗ drehungen in der Minute, haben. Zum Schluß noch einige kleine Winke für ei „Hakenkreuzbanner⸗ ſolche, die gute Volksgenoſſen ſein möchten. In hell örigen Mietshäuſern ſollen alle lauten Unterhaltungen gemieden werden; man denke daran, daß Teppiche und Stoffbeſfpan⸗ nung ſehr ſchalldämpfend wirken. Das Schurren von Stühlen wird dadurch be⸗ ſeitigt, daß zweckvoll hergeſtellte Filzunterlagen auf die Stuhlbeine aufgeſchraubt werden. Des⸗ leichen ſind Filzunterlagen gegen das Rattern er Nähmaſchine und zur Dämpfung des Kla⸗ viers angezeigt. Auch in die Türen werden Filzeinlagen eingebaut und ein wenig Oel ver⸗ das uns in ſtarke Spannung verſetzende nietſchen. Der Radio⸗Lautſprecher wird ſtets auf die unbedingt notwendige Stärke eingeſtellt. Ferdinand Vergin. Der wektoolle Hols⸗Bauoff wird geſchütt Die Konſervierungstechnik ſchafft wirkſame Mittel Das Holz, der uralte Arbeitsſtoff des Men⸗ ſchen, iſt auch heute einer der wichtigſten Bau⸗ und Werkſtoffe, der ſeiner Billigkeit und wert⸗ vollen Eigenſchaften wegen eine unendlich viel⸗ ſeitige Verwendung bei der gewerblichen und induſtriellen Anbeit findet. Rund 3,1 Millio⸗ nen Feſtmeter Holz werden jährlich allein als in den Bergwerken, weitere große Mengen als Eiſenbahnſchwellen und als Bau⸗ ſtoff für Hochbauten aller Art verbraucht. In beſonderem Maße wurde der große Holz⸗ verbrauch bisher durch die Tatſache bedingt, daß das eingebaute Holz nur verhältnismäßig geringe Haltbarkeit gegenüber den Angriffen pflanzlicher und tieriſcher Schädlinge beſitzt und deshalb in regelmäßigen Abſtänden erneuert werden muß. Dadurch wurde der Bedarf an Holz für die verſchiedenſten techniſchen Zwecke ſo groß, daß Deutſchland ihn bisher aus ſeinen eigenen Wäldern nicht mehr decken konnte und zur Einfuhr gezwungen war. Heute aber, wo das deutſche Volk, von ſei⸗ nem Führer aufgerufen, die wirtſchaftliche Frei⸗ heit mit allen Mitteln zu erringen ſucht, gilt es, auch auf dieſem Gebiet den Verbrauch der knappen Rohſtoffgrundlage anzupaſſen. Hier ibt die Konſervierungstechnik, bei der Chemi⸗ er und Ingenieure eng zuſammenarbeiten, wirkſame Mittel, um die Lebensdauer des Hol⸗ zes um ein Vielfaches zu verlängern und da⸗ mit den übergroßen Holzbedarf Deutſchlands erheblich einguſchränken— 3 Der gefährlichſte Feind des Holzes ſind die holzzerſtörenden Pilze, die dieſen Werkſtoff befallen und vernichten, wenn er bei einer Temperatur von. 5 bis. 30 Grad mittlerer Feuchtigkeit ausgeſetzt iſt. Dieſe Vor⸗ bedingungen ſind überall da vorhanden, wo das Holz den Einflüſſen der Witterung ausgeſetzt wird. Für die Verwendung des Holzes als Faufialß iſt daher die Schaffung wirkſamer Daut nisſchutzmittel von ausſchlaggebender Be⸗ eutung. Durch eingehende Forſchungsarbeiten wurde nun im Laufe er Jahre eine Reihe von Schutz⸗ ſtoffen wie Teeröle, Karbolineumarten, jowie zalz⸗ Fe 0 gefunden, die die Entwicklung dieſer ilze ſo wirkſam verhindern, daß die Lebens⸗ dauer der damit behandelten Hölzer um ein Vielfaches verlängert werden kann. Voraus⸗ ſetzung für die langdauernde Exhaltung der ſoſſe Bauteile iſt es jedoch, daß dieſe Schutz⸗ ſtoffe in alle Schichten des Holzes gelangen. Von der Holzkonſewierungstechnik wurden da⸗ her ſcht weit Verfahren geſchaffen, um ein⸗ möglichſt weitgehendes Eindringen der Impräg⸗ nierungsmittel zu ermöglichen. So wird das Holz durch Eintauchen mit Sublimatlöſungen getränkt(Cyaniſierungsver⸗ fahren); Teeröle oder Imprägnierſalzlöſungen werden in Keſſeln unter Druck in die Poren des Holzes gepreßt(Vakkumdruckverfahren); bei friſch geſchlagenen noch ſafthaltigen Stämmen kann die Imprägnierflüſſigkeit ſogar mit gutem Erfolg durch die Saftbahnen des Holzes ge⸗ leitet werden en Fonn inß bieſe en Aber auch in feſter Form ſind dieſe Holzſchutz⸗ mittel anzuwenden. Friſch entrindete Stangen werden z. B. mit einer aus Salzgemiſchen be⸗ ſtehenden Paſte beſtrichen, dicht geſtapelt und mehrere Monate gegen Feuchtigkeitsverluſte ge⸗ ſchützt, aufbewahrt. Das Imprägniermittel dringt dann durch Diffuſion in die feuchten Holzteile ein(Osmoſeverfahren). Bei dem Bohrlochverfahren werden die ge⸗ fährdeten Holzteile angebohrt und die Bohr⸗ löcher mit waſſerlöslichen Schwammſchutzmit⸗ teln gefüllt, die bei auftretender Feuchtigkeit in das benachbarte Holz eindringen. Holzpfähle werden vielfach durch mit Imprägnierſalzen ge⸗ tränkte Bandagen geſchützt, deren Schutzſtoffe durch die Bodenfeuchtigkeit in das Holz der Pfähle wandern. Ein großer Teil dieſer Konſervierungsmittel bietet gleichzeitig zuverläſſigen Schutz gegen holzzerſtörende Inſekten, gegen die auch eine Reihe von wirkſamen Sondermitteln geſchaffen wurde. 7 Die voltswirtſchaftliche Bedeutung des Kamp⸗ fes gegen die Holzſchädlinge macht es erforder⸗ lich, daß auch weiteſten Kreiſen der Oeffentlich⸗ keit die Notwendigkeit vor Augen geführt wird für die Erhaltung des eingebauten Holzes Sorge zu tragen. So bringt auch die vom 23. bis 31. Oktober dieſes Jahres in Köln ſtattfin⸗ dende Ausſtellung„Kampf um 1½ Milliarden (Kampf dem Verderb)“ einen Ueberblick über die Mittel und Wege, mit denen die Gebrauchs⸗ dauer dieſes wichtigen Werkſtoffes verlängert werden kann. Gilt es doch, durch pflegliche Be⸗ handlung der deutſchen Sachwerte aus Holz dem deutſchen Volk einen wichtigen Teil ſeiner Rohſtoffreiheit zu erringen. Mufer Woynbedürinis Von den verſchiedenſten Seiten ſind in den letzten Jahren Statiſtiken über den Wohnungs⸗ fehlbedarf in Deutſchland aufgeſtellt worden, wobei Schwankungen zwiſchen 700 000 und zwei Millionen Wohnungen feſtzuſtellen ſind. In der „Deutſchen Siedlung“, der amtlichen Fachkorre⸗ ſpondenz des Reichsheimſtättenamts, wendet ſich C. Ring gegen die Berechnungsarten, die dieſen Statiſtiken zugrunde liegen. Man könne bei der Feſtſtellung des Wohnungsmangels nicht davon ausgehen, daß dieſer Mangel in Wirk⸗ lichkeit nicht ſo groß ſei, da eine ganze Reihe junger Ehepaare bei den Eltern, in Untermiete oder in einer Behelfswohnung wohnen wür⸗ den. Man könne auch den objektiven Wohnbe⸗ darf nicht unter Berückſichtigung des Umſtandes berechnen, daß zahlreiche deutſche Familien wirtſchaftlich nicht in der Lage ſeien, ſich eine geſunde und ſchöne Wohnung zu leiſten. Viel⸗ mehr müſſe davon ausgegangen werden, daß Tauſende von Groß⸗ ſtadtwohnungen nicht den Anſpruch darauf erheben können, dem Wohn⸗ bedürfnis des deutſchen Menſchen zu genügen. Die Wohnungspolitik der vergangenen Zei⸗ ten habe der Klaſſentampftheorie des Morktz⸗ mus erheblich Vorſchub geleiſtet, und gerade der Hinweis auf die Villen⸗ und Prolekarier⸗ viertel ſei ein beſonderes Element in der gro⸗ ßen Hetztampagne geweſen. Daher ſei es un⸗ verſtändlich, wenn man noch heute den objek⸗ tiven Wohnbedarf feſtſtelle und dabei ziemlich unberückſichtigt laſſe, daß der größte Teil des deutſchen Volkes genau ſo ein Anrecht auf eine ſchöne Wohnung habe, wie die wirtſchaftlich beſſergeſtellten Kreiſe. Der Nationalſozialis⸗ mus lehne die Standardwohnung für alle ab, er verlange aber daß jeder deutſche Menſch ſo wohnen könne, wie es nationalſozialiſtiſchen Anſchauungen entſpreche. Von den national⸗ ſozialiſtiſchen Stellen, die ſich mit der Woh⸗ nungspolitik befaſſen, vor allem vom Reichs⸗ heimſtättenamt der DAß, werde nicht der ſub⸗ jektive oder objektive Wohnbedarf, ſondern der tatſächliche Wohnbedarf in Deutſch⸗ land feſtgeſtellt. Das müſſe gegenüber den Wahrſcheinlichkeitstheoretikern mit dem Re en⸗ ſchieber einmal betont werden, die über ihrer Arbeit die Anforderungen der Volksgemein⸗ ſchaft vergäßen. F. PISTER N Hälet- und Tünchefgeschäft Fernfuf 240 01 ancasamaa Aug. Funk Zimmergeschäft Hoch· u. 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Die vom Geiſte und die vom Leibe her Wenn die Millionengemeinſchaft der Leibes⸗ übungen Treibenden nach großen Gedanken⸗ gängen und aus dem Beſtreben heraus, ihr im ——— der Volksgemeinſchaft einen beſon⸗ deren Platz anzuweiſen, als die Kultur⸗ gemeinde vom Leibe her bezeichnet wird, dann ſind die Walter und Förderer unferer geiſtigen Kulturgüter wohl zwangsläufig die Kultur⸗ gemeinde vom Geiſte her. Wie dem auch ſei und wie verſchieden man den überraſchenden Gedankenflug aufnehmen mag, gibt uns ein Vorgang im Mannheimer Sportleben dieſer And Gelegenheit, gerade in dieſer Hinſicht be⸗ ſondere Betrachtungen anzuſtellen. Einer Forderung des Reichsfachſchaftsleiters Brigadeführer Herrmann nachkommend, fuchten vor kurzem die für den Handballſport maßgeblichen Leute eine geeignete Halle zur des für den 3. Januar angeſetz⸗ ten großen Mannheimer Hallen⸗Handballtur⸗ Aus techniſchen Gründen ſteht die nen auf den Gedanken, dieſes Turnier im Roſengarten, der größten Mannheimer Kultur⸗ ſtätte, ſtarten zu laſſen. Selbſtverſtändlich fehlte es nicht an ſtarken Einwänden, die darauf hinausliefen, dieſe Kulturſtätte vor der Pro⸗ fanierung durch einen immerhin recht kampf⸗ betonten Mannſchaftsſport zu verſchonen. Die vom Geiſte und die vom Leibe her lagen dann kurze Zeit im Ringen um ihre ethiſchen Be⸗ Nffsonffaſſungen. Da man aber bereits ver⸗ chiedene Male den Fauſtkämpfern an gleicher Stelle die Arstragung ihrer Kämpfe erlaubt hatte, konnte man ſchlecht umhin, es den Jün⸗ gern vom braunen Leder zu verwehren. Die vom Leibe her haben alſo, und das unſeres »Erachtens vollkommen zu Recht, den Sieg da⸗ vongetragen, und ſo erleben wir am erſten Sonntag des erſten Jahres der 12. Olympiade erſtmalig ein ſehr vielverſprechendes Handball⸗ turnier im Mannheimer Nibelungenſaal. Xx Wie meinten der Herr Vereinsführer? Jeder echte und rechte Deutſche grüßt nun ſchon ſeit Jahr und Tag mit dem Gruße aller Deutſchen:„Heil Hitler!“ Mit dieſem Gruß bringt er zum Ausdruck, daß er inmitten der nationalſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft mar⸗ mit ihr lebt und alles das tun will, was dem erſtmals, ſeit deutſche Geſchichte geſchrie⸗ ben wird, geeinten Volke zu Nutz und From⸗ men gereicht. Millionen Deutſcher grüßen mit „Heil Hitler!“ und von Millionen wiſſen wir, daß ſie in dieſem Gruß nicht nur eine Form ſehen, ſondern mit ihm einen kleinen Dank an unferen großen Führer, noch zu deſſen Leb⸗ zeiten abſtatten. ——Was ſollen wir aber von einem Manne hal⸗ ten, der heute den wichtigen Poſten des Füh⸗ rers eines Turnvereins einnimmt und offen⸗ bar in einer kleinen Begriffsverwirrung fol⸗ gende Worte von ſich gibt:„Unſer Gruß iſt Gutheil!“ Wir kennen die geſchichtliche Be⸗ deutung des hehren Turnergrußes, verſtehen aber nicht die demonſtrative Redewendung des Vereinsführers, noch weniger verſtehen wir, was er damit fagen will. Da uns das natür⸗ lich außerordentlich intereſſiert, werden wir uns gelegentlich von dem betreffenden Herrn ganz perſönlich unterrichten laſſen. Bis dahin: „Heil Hitler!“, Herr Vereinsführer! * Olympiaſieger, Meiſterruderer und Bräutigam In dieſen Tagen wird Deutſchlands erfolg⸗ reichſter Rennruderer, mehrfacher Deutſcher Meiſter und Olympiaſieger Ernſt Gaber in den Eheſtand treten. Es iſt eine rechte Sport⸗ ehe, die noch in dieſer Woche geſchloſſen wird. Der Mannheimer Ruderverein Amicitia, der ebenfalls in dieſen Tagen ein großes Feſt be⸗ geht, ſteht Pate bei Ernſt Gaber und der Ami⸗ citianerin Suſe Maier. In vorderſter Front der Gratulanten ſtehen ſelbſtverſtändlich die Ruderer und Sportleute aus allen Lagern der Mannheimer Hochburg. Unſere ganz be⸗ —5 herzlichen Glückwünſche begleiten das aar in ihr gemeinſames Leben. Warum nicht Mannheim? Ja, ihr lieben Frager, wir wiſſen, was ihr ſagen wollt, aber ſo einfach iſt die Sache nicht. Gewiß, Mannheim iſt eine der wenigen deut⸗ ſchen Städte, die auf den verſchiedenſten ſport⸗ lichen Gebieten ganz außergewöhnliche natio⸗ nale und internationale Erfolge aufzuweiſen at. Neben dem Ruderſport marſchiert der ußballſport, der Handballſport, die Schwer⸗ athletik, die Leichtathletik, nicht zu vergeſſen Tennis' und Hockey, kurz auf allen Gebieten ſind Mannheims Söhne unter den Beſten Deutſchlands zu Leicht erklärlich, daß man ſich hier nichts Sehnlicheres wünſcht, als bei Vergebung internationaler Kämpfe, gedacht iſt vornehmlich an die Großereigniſſe im Fuß⸗ ballſport, berückſichtigt zu werden. Das wäre ohne Zweifel in jüngſter Zeit auch ſchon der —— geweſen, wenn...... ja, wenn wir ein Stadion hätten, das ein Faſſungsvermögen aufweiſt, welches dem Publikumsandrang und auch in anderer Beziehung den Anforderungen im geringſten nur genügen würde. Solange das Mannheimer Stadion in dem derzeitigen Zuſtand verbleibt, iſt unmöglich damit zu rech⸗ nen, daß unſere Stadt mit ſportlichen Groß⸗ ereigniſſen bedacht wird. Nun iſt Rom ja auch nicht an einem Tage erbaut worden, und ſelbſt die Verbreiterung der Planken mußte jahr⸗ zehntelang auf eine tatkräftige und unter⸗ nehmensluſtige Stadtverwaltung warten. Auch das Mannheimer Stadion wird einmal den Tag erleben, an dem von hohen n und einer langgeſtreckten Tribüne 60 000 oder 70 000 Zuſchauer ganz nahe am grünen Raſen den Ablauf eines internationalen Sportwettkampfes verfolgen. E. Warun die EI von Giasgow gegen ztalen? Das Für und Wider der Mannſchaftsaufſtellung von Berlin aus geſehen Wenn das Länderſpiel gegen Italien am 15. November im völlig ausverkauften Olym⸗ piſchen Stadion mit der gleichen Mannſchaft beſtritten wird, die in Glasgow gegen Schott⸗ land am 14. Oktober trotz der knappen:2⸗ Niederlage ein großes Spiel geliefert hat, ſo ſchut das vor allem, weil man dieſer Mann⸗ chaft das Vertrauen entgegenbringt, daß ſie die Leiſtung von Glasgow als Mannſchafts⸗ einheit wiederholen kann. Hinzu kommt, daß der Gegner Italien keinerlei Experimente ge— ſtattet, denn er hat als Weltmeiſter und Olympiaſieger nicht nur einen ausgezeichneten Ruf, ſondern verfügt auch heute über das Kön⸗ nen einer Mannſchaft von vielfach erprobten Berufsſpielern, die es jeder Nationalmann⸗ ſchaft ſchwer macht, ehrenvoll zu beſtehen oder gar zu ſiegen, wie es England nach der Welt⸗ meiſterſchaft als einzigem Gegner gelang. Wenn nach dem Erſcheinen der deutſchen Auf⸗ ſtellung verſchiedentlich Kritik an dem einen oder anderen Poſten der Elf geübt wurde, ſo darf nicht überſehen werden, daß für die Auf⸗ ſtellung auch die Eignung eines Spielers zum Zuſammenſpiel mit den neben ihm kämpfen⸗ den Kameraden eine ausſchlaggebende Rolle ſpielt. Ein„Stürmer-Tank“ mag gut ſein, wenn er aber den Fluß des Zuſammenſpieles im Sturm zerſtört, ſo zerreißt er die Einheit der Mannſchaft, und noch ſo verdienſtvolle Einzel⸗ leiſtungen können nicht über die Schwäche, die dadurch ins Spiel kommt, hinwegtäuſchen. Einige Nationalſpieler verletzt Weiter muß man bedenken, daß einige un⸗ ſerer Nationalſpieler der engſten Wahl ver⸗ letzt oder krank ſind, ſo Fath, Lenz, Kuzorra und Gramlich. Einige weitere Nationalſpieler ſind zum Heeresdienſt eingezogen worden, oder ſie erfüllen ihre Arbeitsdienſtpflicht. Buchloh, Urban, Gelleſch und Siemetsreiter ſind eingezogen, Gauchel iſt beim Arbeits⸗ dienſt. Alle dieſe Spieler ſind deshalb nicht in der Lage, regelmäßig zu trainieren und in ihrer Stammannſchaft zu ſpielen. Dieſe Tat⸗ ſachen haben bei der Aufſtellung der Mann⸗ ſchaft berückſichtigt werden müſſen, und ſie be⸗ deuten, ſoweit ſolche Spieler dennoch aufge⸗ ſtellt werden mußten, eine Belaſtung. Amateure ſind keine Berufsſpieler Es darf ſchließlich auch nicht überſehen werden, daß der Weltmeiſter Italien mit den ſtärkſten Spielern einer umfaſſenden Auswahl von ervorragenden Berufsſpielern gegen Deutſch⸗ and am 15. November antritt. Alle Vorteile, die ſich beim Berufsſpieler vor allem in einer weitaus beſſeren Kondition äußern, ſtehen in dieſem Spiel keben uns. Ein fünftägiger Kurs, an dem ſieben Spieler der aufgeſtellten deutſchen Nationalmannſchaft jetzt in Berlin teilgenommen haben, iſt ſelbſtverſtändlich noch kein Unterpfand für ein Erfolg, um ſo weni⸗ ger, wenn der Gegner des nächſten Sonntags die 25 beſten Berufsſpieler zu einem vierzehn⸗ tägigen Vorbereitungskurs zuſammengezogen hat. Italien iſt genau wie Schottland ein überragender Gegner. Das macht den Kampf gegen die deutſche Nationalmannſchaft ſchwer, aber auch beſonders ehrenvoll. Nur muß man ſich bei einer Beurteilung der beiderſeitigen Leiſtungen der Vorausſetzungen, aus denen dieſe Leiſtungen entſpringen, bewußt ſein. 330 6n⸗Münnor beim Reichswornührer Anter ihnen der Siegerſturm beim Reichsgepäckmarſch Anläßlich des Fußballänderkampfes im Olympia⸗Stadion am 15. November gegen Italien hat der Reichsſportführer die ſieg⸗ reichen Stürme der SA aus dem Reichsgepäck⸗ marſch wie auch die ſiegreiche Mannſchaft im Schießwettbewerb der SaA um den Heß⸗Pokal 75 ſeine Gäſte auf das Reichsſportfeld ge⸗ aden. 530 SA⸗Männer, die zum größten Teil noch niemals in Berlin waren, haben ſomit die Möglichkeit, die Anlagen des Reichsſportfeldes beſichtigen und gleichzeitig einen Länderkampſ miterleben zu können. Durch Vorträge werden ſie in das Weſen und die Aufgabe der deut⸗ ſchen Leibesübungen eingeführt werden. Es iſt eine Anerkennung für die ſportliche Leiſtung der SA⸗Stürme aus den SA⸗Gruppen Kur⸗ pfalz, Weſtmark, Niederſachſen und Franken. Der Siegerſturm aus dem Reichsgepäckmarſch kommt aus Saarbrücken. Er beſteht faſt aus⸗ ſchließlich aus Bergleuten, deren Leiſtungen nach ihrer harten Tätigkeit um ſo höher ein⸗ zalhen ſind. Bei den Siegern im Schießen, ie aus der Gruppe Südweſt kommen, han⸗ delt es ſich um die in dieſem Jahre ſiegreiche Mannſchaft um den in allen SA⸗Gruppen ſchon ſeit Jahren ausgetragenen Wettkampf um den Heß⸗Pokal. Die SA⸗Männer haben Gelegenheit, die Stadt Berlin beſichtigen zu können und auf dem Reichsſportfeld in der Schwimmhalle gleich praktiſch die vorbildlichen Anlagen der Deut⸗ ſchen Leibesübungen kennenzulernen. Am Nach⸗ mittag ſind ſie Zuſchauer beim Fußballänder⸗ kampf. Der Reichsſportführer wird ſie am Samstagabend im ſhnen des Deutſchen Sports begrüßen und zu ihnen beineinem Kamerad⸗ ſchaftsabend ſprechen. Viele Anregungen und neue Erkenntniſſe über die Bewegung der deutſchen Leibesübun⸗ gen werden die SA⸗Männer mit in ihre Heimatorte tragen, und ſie könnten Stoßtrupps für die Werbung der Leibesübungen bei der SA werden. Die nochſten ziele im dentchen Handbal Es entſprach dem allgemeinen Bedürfnis und dem Willen des Reichsſportführers, nach den Olympiſchen Spielen eine Kampfpauſe einzu⸗ ſchalten. Nach dem gewaltigen Einſatz mußte eine Beſinnung auf die innere Entwicklung ein⸗ ſetzen. Unſeren ausländiſchen Freunden mußte auch Zeit gegeben werden, das in Berlin Er⸗ lebte zu verwerten. Deshalb ruht der inter⸗ nationale Spielbetrieb bis zum Frühjahr 1937. Zu dieſem Zeitpunkt wird er mit voller Kraft in Form von Spielen der führenden Vereins⸗ mannſchaften, von Städteſpielen und endlich in der hervorragendſten Form, nämlich durch Län⸗ derſpiele, wiederaufgenommen. Den deutſchen Spielbetrieb beherrſchen zur Zeit die Spiele um die Gau⸗Meiſterſchaft, die im Frühjahr mit den Spielen um die Deutſche Meiſterſchaft wei⸗ tergeführt werden. Die Deutſche Meiſterſchaft iſt und bleibt die bedeutendſte Handball⸗Veranſtal⸗ tung und wurde deshalb wiederum in den Mittelpunkt des geſamten Spielgeſchehens ge⸗ ſtellt. Im Frühjahr kommen dazu die ſogen. Pokalſpiele der Gau⸗Auswahlmannſchaften, die zum erſten Male im Frühjahr durchgeführt werden. Die Gau⸗Auswahlmannſchaften bilden die große Reſerve, aus denen die Ländermann⸗ ſchaften gebildet werden. Neben dieſen zwei großen Wettbewerben wird in dieſem Winter auch den Hallen⸗ Handballſpielen wiederum grö⸗ ßere Pflege und Bedeutung bei⸗ gemeſſen werden. Sie ſind ein vorzügliches Mittel, um werbend für unſer Spiel zu wirken und um die höchſte techniſche Beherrſchung des Balles und ein hohes Maß von Körperbeherr⸗ ſchung durch den Spieler zu zeigen. Die Lehrarbeit iſt ganz und gar auf die Ausbildung von Uebungsleitern abgeſtellt, um all die neuen Freunde, die unſer Spiel durch die Olympiade fihen. hat, einem geregelten Training zuzu⸗ ühren. So rundet ſich die Arbeit des Fachamtes Handball im Deutſchen Reichsbund für Leibes⸗ übungen zu einem geſchloſſenen Kreis. Die Mit⸗ arbeiter in den Vereinen, die Kräfte des Fach⸗ amtes, die Führung im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen werden ſich vereinen, um unſer deutſches Kampfſpiel national und inter⸗ national zu noch größerer Bedeutung zu brin⸗ gen. Vordbaden gewinnt den Gauveralelchszampf Hervorragende turneriſche Leiſtungen/ Knappes Endergebnis Der Gauvergleichskampf der beiden Auswahl⸗ mannſchaften Baden⸗Nord gegen Baden-Süd, der am Sonntag in der Stadthalle in Lahr zur Durchführung kam, hat die verdiente Ach⸗ tung gefunden. 2000 Zuſchauer wurden einen gabfcch Tag von den Darbietungen der beſten adiſchen Geräteturner in Spannung gehalten. Beſonderes Intereſſe erweckte die Anweſenheit der beiden Olympiakämpfer Franz Beckert, Neuſtadt und Willi Stadel, Konſtanz. Die beiden Mannſchaften waren in guter Beſetzung angetreten. Doch ergaben ſich gegenüber der erſten Aufſtellung kleinere Aenderungen. Bei den Nordbadenern konnte der Mannheimer Hafner infolge ſeiner Handverletzung, die er ſich bei den Vorbereitungsarbeiten zugezogen hatte, nicht teilnehmen, wodurch von vornherein eine ſtarke Stütze der Mannſchaft verloren ging. Bei den Südbadenern war der Lörracher Roſer, der Meiſter am Reck, durch ſeine Ein⸗ berufung zum Arbeitsdienſt gezwungen, einen Erſatzmann zu ſtellen. Dadurch war bei beiden Mannſchaften ein Ausgleich im gegenſeitigen Kräfteverhältnis geſchaffen. Die Südbadener zu Beginn in Führung Die Kämpfe begannen am Vormittag nach dem feierlichen Einmarſch der Mannſchaften. Die techniſche Leitung lag in den Händen des Gaufachamtsoberturnwarts Schweizer, Mann⸗ heim, der auch im Verlauf des Kampfes tech⸗ niſche Hinweiſe gab und ſo die Beurteilung der Leiſungen auch für die Zuſchauer erleich⸗ terte. In den Vorkämpfen zeigte ſich Südbaden um 2 Punkte überlegen. Bei den Hauptkämpfen jedoch am Nachmittag vermochten die Nordbade⸗ ner ihren Verluſt nicht nur aufzuholen, ſondern ihren Stand zu verbeſſern. Allerdings war es Welthild(M) Sport im Dienste des WHW Gauspielwart Schelk vom Fachamt Handball sammelte vor dem Spiel Berliner Sport-Verein 92 gegen Deutsche Be- amtenversicherung für das WHW. Im Pflichtspiel unterlas der Gaumeister BSV 92 mit:5 Toren. während der Kämpfe nicht möglich, einen ge⸗ nauen Ueberblick zu bekommen, da die Reihen⸗ folge der Geräte bei beiden Mannſchaften ver⸗ ſchieden war. Auf Grund der nunmehr vorliegenden Wer⸗ tungsergebniſſe darf zunächſt die erfreuliche Tat⸗ ſache feſtgeſtellt werden, daß der Kampf erneut bewieſen hat, daß der Gau Baden über eine Reihe Könner verfügt, die hart an die Olym⸗ piareife herangekommen ſind und die ſicherlich in den kommenden Auseinanderſetzungen im Reiche ein Wort mitreden werden. Bei den Nachwuchsturnern ſind ſtarke Kräfte vorhanden. Beſonders trat der Tiengener Fritz Rieble her⸗ vor. Zu den Einzelleiſtungen iſt folgendes zu ſagen: Bei den Nordbadenern war der Barren diesmal das ſtärkſte Gerät. Wenn auch die beſten Kräfte nicht voll zur Geltung kamen, ſo zeigte ſich hier doch eine abgerundete Leiſtungshöhe, bei der ſich der Mannheimer Gäng mit 19,4 Punkten an die Spitze bringen konnte. Ihm folgte der Weinheimer Walter mit zwei Zehntel Unterſchied. Die Südbadener hatten am Barren manche Klippe zu überwinden. Die Hälfte der Mann⸗ ſchaft kam nicht über 15 Punkte hinaus. Am Reck beobachtete man bei beiden Mannſchaften durchweg ein ausgeglichenes Können. Ueber⸗ raſchungen brachten nach beiden Seiten die Kämpfe am Pferd. Was man leiſtungsmäßig am Langpferd feſtſtellen konnte, ſteht auf hoher Stufe. Beſonders die Südbadener zeigten hier ihre aute Schulung. Verbeſſerungsfähig dagegen ſind noch die Leiſtungen am Querpferd, ein Gerät, das ja bekanntlich zu den Schmerzens⸗ kindern bei den Wettkämpfen wird. Meiſt tritt hier das Lampenfieber in die Erſcheinung. An den ruhenden Ringen iſt die gewaltige Schu⸗ lung unſerer Turner im letzten Jahre auffällig in Erſcheinung getreten, an dem Gerät, das erſt durch die Olympiade volkstümlich gewor⸗ den iſt. Während wir das Turnen an den Schaukelringen in Deutſchland ſchon länger kennen, iſt das Turnen an den ruhenden Rin⸗ gen noch verhältnismäßig jung. Trotzdem haben hier unſere Turner große Fortſchritte gemacht. Und die Beobachtung bei dem Kampf in Lahr hat dieſe Feſtſtellung erneut beſtätigt. Die Frei⸗ übungen, die den Sechskampf beſchloſſen, ſind gut im Aufbau und der Schwierigkeit. Sie er⸗ gaben in einem Falle die Punktzahl 19,7 für Stadel, den Bruder des Olympiakämpfers. Dies war die beſte Wertung des Tages überhaupt. Das Schlußergebnis lautet: Nordbaden— Südbaden 840,8:827,6 Punkten. Mit der feierlichen Siegerehrung nahm der ſpannende Kampftag ſein Ende. Er war für alle ein ganz beſonderer Genuß und zeigte, daß Baden unter den deutſchen Gauen einen'hen Platz beanſpruchen darf. Die Einzelergebniſſe Mannſchaftsſiege: Nordbaden 840,8, Südba⸗ den 827,6 P. Einzelſiege: 1. Karl Stadel(Konſtanz) 112,7; 2. Hausmann(Singen) 109,9; 3. Walter(Wein⸗ heim) 109,5; 4. Iſele(Heidelberg) 108,1; 5. Anna(Mannheim) 106,8; 6. Eſchwei(Wein⸗ heim) 106,5; 7. Rieble(Tiengen) 106,0; 8. Kip⸗ pert(Villingen) 105,8; 9. Mohr(Heidelberg) 104,5; 10. Gäng(Mannheim) 103,8; 11. Zaum⸗ ſeil(Ueberlingen) 103,2; 12. Stix(Mannheim) 101,4; 13. Kunz(Mannheim) 100,2; 14. Meiß⸗ ner(Freiburg) 98,7; 15. Kaiſer(Teningen) 98,5; 16. Braun(Offenburg) 92,8 P. Die Beſten der einzelnen Geräte Reck: 1. Rieble(Tiengen) 19,4; Barren: Gäng(Mannheim) 19,4; Freiübung: Stadel (Konſtanz) 19,7; Langpferd: Iſele 19,2; Querpferd: Mohr(Heidelberg) 18,9; Ringe: Iſele(Heidelberg) 19 P. Badens Eichenichdmannfchaft Badens Frauen⸗Hockeyelf für den zum Eichen⸗ ſchild⸗Wettbewerb zählenden Kampf gegen Bayern, der am 15. November in Schweinfurt ausgetragen wird, folgt aufgeſtellt: a (Germania Mannheim) Meyer Seubert (TV 46 Mhm.)(VfR Mhm. Wenk⸗Wolff Klein Stürmer (VfR Mhm.)(TV'46 Mhm.)(Germ. Mhm.) Klus W. Bäurle Haff R. Bäurle Fiſcher (beide TV 46 Mhm.)(Salemſchule)(beide TV'46 Mhm.) Erſatz: Baber(TV 46 Heidelberg). 7 Manr —.——— Meld 58 01 ruhe. Di etretene „Dezem das Liqu wandlun durch E an der d ſchafter 1 des Ver Komman und des Komman Durchfüh Maßnahr dations⸗ ergab ſick der Verlt Gewinnv Adelshei Aktienkapit ſchließt da winn von 2131 RM. Dividende⸗ Maſchine Fahresberi ſchäftsjahr Maſchinenf beſtand un Hälfte des Stumm Verein für Bergbau( November des Bericht 1936 über ſchaft Beri hat ſodann Uebertragu ſchluß der Gmbh., N der Aktieng 1934 Beſchl Dieſer 2 Firma Stu Reichsmark der Betriel 1928 Anzeit Aus Zah ren der S lt. Lederin! Zwangsver raumt. Die 111 000 RM 22 Prozent Annahme e Deutſche berg(DoV ihre orden— dem Jahre⸗ d. ſ. 28 P und damit erreicht hat angemeſſene wurden für. Verwertung Ernte 1935 Von der liegen zur 7 Böden der der Geſamt Preiſen, die den geltend⸗ faſt ausſchl Unverlaufte beſitzt die 2 dieſem Jah— deutſchen B tragene Auf Stützung un gen, reſtlos Die Geſe reſt von 467. in der demt ſellſchafterve. 250 000 RM Neue Dia kurzer Abſch Hanauer Di zu bezeichner nachbarten h letzten Jahre den, bereits Festverzinsl. DOt. Reichsanl. int Dt. Reichs Baden Freist. Bavern Staat Anl.-Abl. d. D Dt. Schutzgeb Aussburs Stad Heidelbs. Stad Ludwiigsh. v. 2 Mannhm Gold Mannheim vor PirmasenssStad Mnm Ablös Hess. Ld. I. Iqu. B. Kom. Goldb do Goldanl! do. Goldanl. Bav Hyv Wee Frkt Hvp. Go Frankf. Liau. Frkf. Goldpidb: Frkt Goldvir Mein. Hvvp. Mein Hyv. Llo Pfalz Hvo G Pfälz. Lidu. Pfülz Hvv. Gol Rhein Hyo.( do. do. 12-13. do. Llaun. do. Gdkom, Sodd Bodcr.- Großkraftwk. Uind Akt.-Obl. Rhein Maln· Do Ver. Stahlw. Ob 16 Farbenind. Mexik amort. do äuh v Oestert. Goldt Türk Bagdad! Ungarn St Gole lndustrie-Ak Accumulatores Adt. Gebr. Aschaftba Zell Bas Motor.- Llcht u. zer 1930 lthild(M1) mmelte vor eutsche Be- ziel unterlag n. einen ge⸗ e Reihen⸗ aften ver⸗ den Wer⸗ liche Tat⸗ pf erneut über eine ie Olym⸗ ſicherlich ingen im Bei den orhanden. ieble her⸗ zendes zu r Barren die beſten ſo zeigte ungshöhe, mit 19,4 ite. Ihm ei Zehntel n manche er Mann⸗ ſaus. Am unſchaften „ Ueber⸗ eiten die ugsmäßig auf hoher igten hier g dagegen öferd, ein hmerzens⸗ Meiſt tritt nung. An ige Schu⸗ auffällig ſerät, das ch gewor⸗ man den n länger iden Rin⸗ ſem haben gemacht. f in Lahr Die Frei⸗ ſſen, ſind t. Sie er⸗ 19,7 für fers. Dies erhaupt. Punkten. nahm der war daß eigte, nen een „q Südba⸗ nz) 112,7; er(Wein⸗ 108,1; 5. i(Wein⸗ 0; 8. Kip⸗ eidelberg) 1. Zaum⸗ annheim) 14. Meiß⸗ Teningen) Barren: : Stadel eidelberg) rg) 18,0; aft m Eichen⸗ fgegen hweinfurt geſtellt: er Mhm.) le Fiſcher 346 Mhm.) Mannheim die Wirtſchaſtsſeite 10. Novembec 1936 Meldungen aus der Industrie & Handels⸗AG. i.., Karls⸗ ruhe. Dieſe am 1. Oktober 1934 in Liquidation etretene Geſellſchaft beruft ihre oßV auf den Dezember ein, die neben den Regularien für das Liquidationsjahr 1935/6 auch über die Um⸗ wandlung der Aktiengeſellſchaft(An 50000 RM) durch Errichtung einer Kommanditgeſellſchaft, an der die zuſtimmenden Aktionäre als Geſell⸗ ſchafter beteiligt ſind, ſowie die Uebertragung des Vermögens der Aktiengeſellſchaft auf die Kommanditgeſellſchaft, Feſtſetzung der Firma und des Orts des Sitzes der zu errichtenden Kommanditgeſellſchaft ſowie über weitere zur Durchführung der Umwandlung erforderliche Maßnahmen zu befinden hat. Nach der Liaui⸗ dations⸗Zwiſchenbilanz per 30. September 1935 ergab ſich ein Gewinn von 7350 RM, wodurch der Verluſtvortrag getilgt wurde, und 4043 RM Gewinnvortrag verblieben. Adelsheimer Elektrizitütswerk Ac. Das mit einem Aktienkapital von 23000 RM. arbeitende Unternehmen ſchließt das Geſchäftsjahr 1935/36 mit einem Reinae⸗ winn von 1774 RM. ab, der ſich um den Vortrag auf 2131 RM. erhöht. Hieraus werden unv. 6 Prozent Dividende gezahlt.— Maſchinenfabrik Eßlingen in Eßlingen. Wie dem Fahresbericht der Gutehoffnungshütte für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1935/36 zu entnehmen iſt, waren bei der Maſchinenfabrik Eßlingen in Eßlingen der Auftrags⸗ beſtand und die Entwicklung des Umſatzes in der erſten Hälfte des laufenden Geſchäftsjahres zufriedenſtellend. Stumm Neunkirchen übernimmt Aplerbecker Aktien⸗ Verein für Bergbau. Der Aplerbecker Aktien⸗Verein für Bergbau(Zeche ver. Margarethe) beruft auf den 30. November eine aoGw ein, der neben der Vorlegung des Berichtes für die Zeit vom 1. 1. 1936 bis 31. 10. 1936 über eine beabſichtigte Umwandlung der Geſell⸗ ſchaft Bericht erſtattet wird. Die Generalverſammlung hat ſodann über die Umwandlung der Geſellſchaft und Uebertragung des Vermögens derſelben unter Aus⸗ ſchluß der Liquidation auf die Firma Gebrüder Stumm GmbH., Neunkirchen(Saar) als Hauptgeſellſchafterin der Aktiengeſellſchaft auf Grund des Geſetzes vom 5. 7. 1934 Beſchluß zu faſſen. Dieſer Bekanntmachung iſt hinzuzufügen, daß die Firma Stumm faſt vollſtändig im Beſitz des 2,4 Mill. Reichsmark betragenden Aktienkapitals iſt. 1926 wurde der Betrieb bei Aplerbecker eingeſtellt und im Jahre 1928 Anzeige gemäߧ 240 HGB erſtattet. Aus Zahlungseinſtellungen. In dem Konkursverfah⸗ ren der Schuhfabrik Viktor Faber in Pirmaſens iſt lt. Lederinduſtrie Termin zur Abſtimmung über den Zwangsvergleich auf den 20. November 1936 anbe⸗ raumt. Die nichtbevorrechtigten Forderungen betragen 111 000 RM. Es wird ein Vergleich auf der Baſis von 22 Prozent angeboten und vom Konkursverwalter zur Annahme empfohlen. Deutſche Hopfenverkehrsgeſellſchaft m. b.., Nürn⸗ berg(DHBG). Die Geſellſchaſt hielt in dieſen Tagen ihre ordentliche Geſellſchafterverſammlung ab. Aus dem Jahresbericht iſt bemerkenswert, daß die DHVo von der Hopfenernte 1935 insgeſamt 60 055 Zentner, d. ſ. 28 Prozent der geſamten Ernte, aufgenommen und damit nach dem Willen der Marktordnungsſtelle erreicht hat, daß alle Hopfenerzeuger ihre Ernte zu angemeſſenen Preiſen abſetzen konnten. 40 094 Zentner wurden für Ausfuhrzwecke verkauft, 10 597 Zentner zur Verwertung im Inland abgegeben. 9364 Zeutner der Ernte 1935 harren noch des Abſatzes. Von der 1936er Ernte in Höhe von 185 000 Zeniner liegen zur Zeit nur noch 2 Prozent unverkauſt auf den Böden der Erzeuger. 45 988 Zentner, d. ſ. 25 Prozent der Geſamternte, übernahm bis jetzt die DoVG zu Preiſen, die im Durchſchnitt 15 RM. je Zentner über den geltenden Mindeſtpreiſen lagen. Die Menge fand faſt ausſchließlich für Auslandsbedarf Verwendung. Unverlaufte Vorräte in Siegelhopfen der Ernte 1936 beſitzt die DHVcG nicht mehr. Die DHVG hat auch in dieſem Jahre die ihr von der Hauptvereinigung der deutſchen Brauwirtſchaft als Hopfenmarktſtelle über⸗ tragene Aufgabe, den Hopfenabſatz zu fördern und für Stützung und Bereinigung des Hopfenmarktes zu ſor⸗ gen, reſtlos erfüllen können. Die Geſellſchafterverſammlung beſchloß, den Gewinn⸗ reſt von 4673 RM. auf neue Rechnung vorzutragen und in der demnächſt ſtattfindenden außerordentlichen Ge⸗ ſellſchafterverſammlung das Geſellſchaftskapital auf 250 000 RM. zu erhöhen. Neue Diamantſchleifereien im Hanauer Gebiet. Nach kurzer Abſchwächung iſt der Beſchäftigungsgrad der Hanauer Diamantſchleifereien wieder als befriedigend zu bezeichnen. In der Umgegend, wie auch in den be⸗ nachbarten heſſiſchen Gemeinden, ſind im Verlaufe der letzten Jahre zahlreiche neue Betriebe eingerichtet wor⸗ den, bereits beſtehende erfuhren Erweiterungen. Neuer⸗ Franlefurter Brauetel Kleiniein Eflektenbõrse Bremen-Besſah Gel. 112,— Brown Boveri Müm. 116,.50 Festverzinsl. Werte 9. 1l. 10. 11. Cement Heidelbere 164.— bDt. Reichsanl. v. 1027 101,50 101,37 Haimier-Benz 3,.— int Dt Reichsani. 30 103,— 102.50 Deutsche Erddt Baden Freist. v. 1927 9/,25 DeutscheLinoleumw. rn Staat v. 1927 99.75 99,25] Ot Steinzeuge'feld 7 Rai-Abſ d- Di. Rch. 116,95 116,35 Horlacher lior••— Dt. Schutzgebiet 08 47„Bichb.-Werger · Bt 157 Kuxsburs Stadt v. 20 97.62 9,62 f Ei Lient& Kraft. 19%— lieidelbe Stadi v 5% 91˙7 97, Eozinser Unlen 135,50 Ludwigsh. v. 26 S. 1 34.— 4,12 Gebr. Fahr 46.. 322³ ſiannnm Goid v. 26 35,79 35,79 f 18 Farbenlndustrie 142.75 Mannheim von 27. 95,75 95,75 Feidmünie pPabier 144 Pirmasensstadt L. 20 95,25 99,90] Zeskürei Loewe 128.— Mnm Ablös Altbes.— Tn Goldschmidt 31.75 14..l0. K—24— 100,37] Grnzner Kavser; Goldhow. 20 22˙75 97.— Großkraft Mhm V2. do Goidani v. 320 94.7 54,70 Crün& Biünge- d0. Coldenl. v. 28, 4..75 Bav Hvo Wechs. Gyt 37.— Frkf Hvp. Goldhvn. 7 97.— Prankf. Liou. 7 15 139— Erkf. Goldpidbt. 3 3 Ertt Saboir rien 107)55 1350 Mein. HVn.*—** Mein Hyo. Lion* 101.— Pfglz Hvo Gdolr. 101.2 90.— Pfälz. LlIdun. 25 101,20 Pfälz Hvp. Goldkom.. 9⁵,75 khein kivyo. Ganfr g/.— 9. do. 5⸗H„„„ 97.— 97 do. 12-13.„„ 97.— do. Lioo 101%½- 100,J9 do Gdkom.-Ni 3½75 34.75 Sodd Bodor.-ian 101,12 101.12 Grobnraftwe. Mam. 102,— 101, 26 Uind Akt.-Obl.» 26—— Rhein Maln-Donau22—— Ver Stahlw. Gbi..27— 102,62 16 Farbenind. v. 25 130— 137,.25 rn Harpener Berehav lise Berghau lunghans Gehr Kkali Chemle 147 Klöcknerwerke — LKonservenfhr Braun Lahmever do Walzmühle 117 Metallgesellschaft bfalz Pfäfz. Preßhefe Spri Rhein Braunkohle do Vorzussaktien do. Aschersleben Kleinschanzlin Beck 48 7 ſudwissh Aktienbr 147 Mannesmannröhren 153. * park-u Bürgbt. Pirm 10. Münlenwerke 158• Rheinelektra Stamm 130. Hanfwerke Flssen 128.— Hochtiet 46 Essen 192•5• Holzmann Phil 136,75 do. Genußschelne 113.— Knortr- Heilbronn 54,50 25 75 — — Oestert. Goldrente— 4 50 —— Khein M Donao ve Uagars& GZoihrents 15,80 jũ.90] Sneinstanl 133 Rütgerswetke* inanstrie-Aktiev 4 Siel feimront 35 Accumulatores—— hlinck 3 Adt. Geb 43,.— 43,50 Schuckert el 162.20 Gebr 33 43, Aschaffba Zeilstofl 149, 12 Mot 14430 145— Leilind. weft Kbe Motor.- rke—— nd. Wo m.—2 Baek. Kieht à, Eraf 163.— 188.761 Kemsas-ae dings ſind Betriebe in Langendiebach(Kreis Hanan) für die Diamantſchleiferei erweiter: worden. In der Landgemeinde Oſtheim(Kr. Hanau) ſind jetzt acht Diamantſchleifereien vorhanden, die hauptſächlich im Laufe der letzten Jahre entſtanden ſind. Durch die er⸗ folgte Hinzunahme des Diamanteſägens und Diamant⸗ treibens kann der geſamte Hergang der Bearbeitung ⸗ im eigenen Lande durchgeführt erden. 5 Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank Nach dem Ausweis der Schweizerlſchen National⸗ bank vom 7. November 1936 hat der Goldbeſtand eine weitere Zunahme um 43,9 Mill. auf 2452,3 Mill. ffr. erfahren. Die Deviſen ſind um 2,4 Mill. auf 49,6 Mill ſfr. angeſtiegen, Inlandswechſel werden mit unv. 8,3 Mill, ſfr. ausgewieſen. Dagegen haben die Schatzan⸗ weiſungen infolge Liberierung der Wehranleihe un: 48,5 Mill. auf 39,9 Mill. ffr. abgenommen. Die Wech⸗ ſel der Darlehenskaſſe ſind um 2,3 Mill. auf 11 5 Mill. ſfr. abgetragen, während die Lombardvorſchüſſe un⸗ weſentlich auf 44,5 Mill. ſfr. zurückgegangen ſind. Seit dem letzten Stichtag iſt der Notenumlauf um 30 auf 1382,5 Mill. ſfr. zurückgegangen. Der Rückfluß hält ſich damit im Rahmen der Bewegung während der erſten Novemberwoche der drei Vorjahre. Die täg⸗ lich fälligen Verbindlichkeiten haben um 20,5 Mill, auf 1205,3 Mill. ſfr. abgenommen. Der Notenunſauf und die täglich fälligen Verbindlichkeiten ſind mit 94.,76 (91,07) Prozent durch Gold am 7. November gedeckt. Günſtiger Reichsbankſtatus in der erſten Novemberwoche Berlin, 10. Nov.(HB⸗Funk.) Der Ausweis der Reichsbank vom 7. November 1936 iſt durch beſonders ſtarte Rückflüſſe gekennzeichnet, die auf die flüſſige Geldmarktlage zurückzuführen ſind und ihren Ausdruck in einem Abbau der Ultimo Oktober⸗Spitze um 63,4 vom Hundert gefunden haben. Die geſamte Kapital⸗ anlage in Wechſeln und Schecks, Lombard und Wert⸗ papieren zeigt eine Verringerung um 351,1 auf 5194.3 Millionen Mark, wobei die Handelswechſel und ⸗ſchecks um 246,8 auf 4640,8 Millionen Mark, die Lombardfor⸗ derungen um 49,8 auf 2,5 Millionen Mark, die Reichs⸗ ſchatzwechſel um 54,5 auf 0,03 Millionen Mark und die deckungsfähigen Wertpapiere um 0,03 auf 219,2 Mil⸗ lonen Mark abgenommen haben. Zum entſprechenden Zeitpunkt des Vormonats betrug der Entlaſtungspro⸗ zentſatz nur 40,6 v. H. und zum gleichen Vorjahres⸗ termin 50,9 v. H. An Reichsbanknoten und Renten⸗ bankſcheinen zuſammen ſind 252,4 Millionen Mark aus dem Verkehr zurückgefloſſen und zwar hat ſich der Um⸗ lauf an Reichsbanknoten um 241,9 auf 4471,5 Millio⸗ nen Mark, derjenige an Rentenbankſcheinen um 10.5 auf 375,5 Millionen Mart verringert. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 34,9 auf 1564,0 Millionen Mark ab. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf wird am Stichtag mit 6424 Millionen Mark ausgewieſen gegen 6712 Millionen Mark in der Vorwoche, 6433 Millionen Mark im Vormonat und 6037 Millionen Mark zum gleichen Zeitpunkt des Vorfahres. Die Spanne gegen⸗ über dem Vorjahr hat ſich demnach von 446 Millionen Mark in der Vorwoche auf 387 Millionen Mark ver⸗ ringert. Die Giroguthaben waren in der Berichtswoche um 71,0 Millionen Mark rückläufig und ſtellen ſich auf 617,8 Millionen Mark. Die Abnahme betrifft aus⸗ ſchließlich die privaten Konten, da die öffentlichen noch eine kleine Zunahme aufwieſen. Die Deckungsbeſtände der Reichsbant zeigen einen geringfügigen Rückgang um 0,4 auf 69,2 Millionen Mark. Die Goldbeſtände werden bei einer Abnahme um 0,3 Millionen Mark mit 64,2 Millionen Mark und die Deviſenbeſtände bei 0,1 Millionen Mark Rückgang mit 5,0 Millionen Mark verzeichnet. geine Verlängerung der Zuckerungsfriſt Die Hauptvereinigung der deutſchen Garten⸗ und Weinbauwirtſchaft weiſt nachdrücklichſt darauf hin, daß mit einer Verlängerung der im Weingeſetz vorgeſchrie⸗ benen Zuckerungsfriſt lt. Deutſche Weinzeitung keines⸗ falls zu rechnen iſt. Wenig Initiative, kleine Umsätze Berliner Börſe: Aklien uneinheitlich, Renten ſtill Da die Auftragsbücher der Banken heute wieder fa leer waren, beſchränkte ſich der Wertpapierverkehr faſt ausſchließlich auf den berufsmäßigen“ Handel, der ſei⸗ nerſeits angeſichts der führenden Publikumsbeteili⸗ gung nur wenig Initiative zeigte. Die Börſe ſteht eben zur Zeit, wie das ſchon geſtern angedeutet wurde, im Zeichen der Vorbereitung für die neue Reichsanleihe, für die heute bereits be⸗ achtliche Anmeldungen vorliegen. Man war im Hin⸗ blick hierauf allgemein freundlich geſtimmt. Sonderbewegungen, wie ſie tags zuvor beobachtet wurden, fehlten heute völlig. Die Kursgeſtaltung wurde zumeiſt ſchon von Mindeſtſchlüſſen beſtimmt. So ermäßigten ſich Buderus bei kleinem Angebot um 1 und Schleſiſche Zink um 15/ Prozent. Klöckner und Vereinigte Stahlwerke waren um je ½¼ Prozent ge⸗ beſſert; ſonſt ſah man am Montanmarkt vielfach Strichnotizen, was allein ſchon die herrſchende Ge⸗ ſchäftsſtille kennzeichnete. Von Braunkohlen⸗ werten gaben Bubiag 2 Prozent her, während Nie⸗ derlauſitzer 1 Prozent gewannen, Kaliwerte wa⸗ ren eher etwas gebeſſert. Von chemiſchen Pa⸗ pieren eröffneten Farben/ Prozent niedriger mit 173, chemiſche von Heyden verloren%, während Koks⸗ werke 1½/ Prozent gewannen. Deutſche Linoleum ſetz⸗ ten den Anſtieg weiter um 1½ Prozent fort. Von Elektrowerten waren Chadeanteile Abis C um 3· Marklerholt; ſonſt' galten meiſt Vortagskurſe. Das gleiche galt auch von den Verſorgungswerten, bei denen lediglich Deſſauer Gas mit minus 1½, Elektro Schleſien und HEW mit je plus 1 Prozent auffielen. Deutſche Kabel wurden zum geſtrigen Schlußkurs von 156 gehandelt. Im übrigen zeigte ſich lebhafteres Intereſſe für Schubert& Salzer, die einen Anfanagsgewinn von 2 Prozent ſchon in der erſten Viertelſtunde verdoppelten, ſowie für Rheinmetall Borſig, die auf Dividendenhoffnungen erneut 1¼% gewannen. Aku Kunſtſeide lagen anfangs 1½ Prozent ſchwächer, waren ſpäter aber wieder leicht erholt. Er⸗ wähnenswert ſind ſchließlich noch Allgemeine Kabel u. Kraft mit plus 2½, Dortmunder Union mit plus 3 und Junghans mit minus 2¼ Prozent. Am Rentenmarkt waren die Umſätze nur un⸗ bedeutend. Altbeſitz gaben bei kleinſtem Angebot um / Prozent auf 118½ nach. Die Umſchuldungsanleihe notierte unverändert 90. Auslandsrenten lagen ſtill. Blanko⸗Tagesgeld erforderte nur noch 2½ bis 2/ Prozent. Von Valuten errechnete ſich das Pfund mit 12,13/½, der Dollar mit 2,49. Am Börſenſchluß traten keine nennenswer⸗ ten Veränderungen mehr ein. Vielfach mußte die Kursfeſtſtellung mangels Umſatzes unterbleiben. Soweit Notierungen erfolgten, lagen ſie durchſchnittlich —1 Prozent über dem Eröffnungskurs. Farben 10. 1 9. 11. l0, 11. 9. 11. 10. 11 9 11. 10. 1%U. IU 4f. 9. 11. 0. 11. — Sinner-Grunwinkel 92,50 92,50 Verkehrsał tlen Goano Wecke— 110,50 f rrans Radi 55 75 0—— Witner Metal. 105.— 101.24 113·8-Jascgr.. 205.—— Saltimote Onio 37J5 37.— J Hackethal Draht. 136.—7 134— Ver ht Nickelwerite 165/23 166,50 Zellstoff Walqhof 162.— 163.74 118,50 er. DOt Oele 6 Verkehrswesen 125,75 126,— Hamburg Elektt 144,50 146.54 Verl Glanzst Elberf.—— v 165.— Westeteseln 3——— zlie Ta à Kraftw 149. Harb Gummi pnön——„ Ver tierz Porti Ct— 123.25 ersleher.-Aktier 122.25 Zellst Waldh Stamm 163.50 165.— Ubg. Amer.-Paketfn. 15,50 15.25 Harpener Berebav 15d.50 155,50 Ver Stahiwerke 123.50 124˙75 Lachen Müoehenrn—— 1 in 120.— 120 Hbe.-Slldam. Dptsch 15/37 15˙50 40 12 48˙50 F5r P 144.— 144.— Aliep⸗—*250.——— 5** ITXN 1 5 ellmannæ Littmann ogel Telegr D 18—— 4.— 87. Baver kv, Wechsel 94.50 32.5 F—— Iioesch Fis v Stahi 120,3/ 121.—] Wanderer Werke 17.,50 170% Kotonai-Paplere N 3 Bonenione werke 35½5 136.— Westd Kaufmof 40. 6l.35 63.55 0r. Ostafris 110,80 170,50 123 D. Bank— 4222.— 9. dladustrie-Altlen philipp Holzmann 83˙23—* Westeregeln Alkall 13%50 138,75 Feu-Culnea. 380.— 379.— ——Prssager Zanm„r 101,— 103.35 Kcenmulatoren- Fbr fig.— 11d—] Hoteſwetried•20 Wi brahtind Mamm—— loOtavi Min. u Flsenb 56.87 39.— — Srantit, Mrp-Bant 29.25 zſſem Bag enn. 116,— 116—] Sebr fonenans.. 113.50 112,50 in W e 30) g43] LaſiSente nn gofffer bevlant — nein fivvotn Bann 137.50 138 50 u 40,45 41,12 Lal Chemie 144.50 144.75 iner Devisenkurse R alle Elektr-Ges— Kallw' Aschersleben 103 „————— zschaffenb Z2ellstoff 123.— 120•80 Sdauger werke n 2²09 40 ſieepe 1e5 12 15 bef Zurfiotoren Bu 11 47—]f Fotes v Cnem kb..57 39— eeee e 2 versieher.-Al tien Baver Spiegelelas 117J7 114·:57 U Lonmar& fonrdan 147 555 95.— Sllane Leben 201.— 45—— 11.87 114.5 KSeen 6% 8 Wuchs 14 2 133.— 9. Novembei 10. Novemvei Bad Assecutanzges 10,— 40,— Jgergmann Eiektr. 18812 155,.— Krenorin: Metali 148.— 13.50 Kexyot(Alez, Kalro) 1 à4s fig 12,420 12,450 12,430 f 12,450 Mennbelmer Versſeb—— Berfin. Karisr ind fahme ver& Co Argentin.(Buenos Ait.) 1Pap p. 4,63 0,643] 0,690 0,691 181,90 Wärtt Fransvortvert—— LSraunz u Hrietts 148.— 148 laurahlltte 131˙18 443 323 ˙ u. Antw) 100 Belsa 5 13 ite 16136 —*—„— 1 0 56 gerliner ee lfiz5J Srite,Kne) n untaes Pf f 113.— Kessckurse gremer Wofle. 115'75 118,75] Mannesmannföhren— 139˙ 50 Canada(Mogtreal) han Dollat.40%] 2,.494.49⸗ 496 18˙.50 grown. Bavert; 124.— 123.— J Manafeſder Herehas 113,.—— J Dänemarh(Konenb) 100 Kronen 87 3514 Mn 24,279 145, eee Vers: Zuderg klsenwerke 15, 25 17250 Martt, o Konibslie 130,50 137580 Baafle(Zaneieh. ich Gglder 1212 421 17˙%140 120.— 3* 4—3* 197.35— S 79.— 10%.— Fase 1 129.— 128.— WV 10 10 inn 15— 3* 338 „ onti · Linoleum asch Buckasu Wo ev Tal. npl M 45 19¹, 7 — Et Anl Ahl 1„ 116.90 118,50 Haimier-Ben: 13375 13˙ Maximihanshütte W 3 Finnland(Helsinsf.) 100 finnt Mu 5,3)0 f5,36 5,305 9,365 94.50.t Schutasehiete an 1,05.— 3283 97 111•5 111.— s—5 i6 60% 63 1 90 Franes +3. 48• 37688 13350 „30 eutsc on a9 or swerke 35—Criechenlan then) lohrachm 2 6⁰⁵ I* Heutsche Erdhi..— 1 Hrensteſg& Koppel 79 2 f3. Hanand(Amsterd u Ratt 100%(33.52%½(33,63, 133.62133.380 .. e, 9 omm.„ Er 29.— 428,„70%„„11 ,706 0, 710 — 96,— 95.—] Qurener Mezan.—— Fhein Praunkonien— 134.— faban(Tolſo ond Kob-) 1 Kenf 5 11, 4—„ sprde.„——f Hezeld nopel 4e Zeis Reiiene.— 18 2 Leireesn Jg. 150,— nih do. Kom. 1. 35.— 33.— Fieferansen 85.0 Fhein. Weski Kaity hal—2 leltaven(Kon⁰/kaungs) 10% Llt.800 12,02.840 42029 230.— El Sehlesien 15/˙30 158.— Montap 46. 11˙25 f Loewegen(0510 i% Kronen 0,940 1,%3· 0,96“% 61,089 05 Boon. Abte 3 73 33 121 Fl. Tieht, 2g Koin 14740% 141 29 gesterreich TWien) 100 Schifline f 4,50 f 19,05. 16,95% 19,050 — aace„„, 133.— 134.50 Sralnserbbnlonweſge 173˙30 1737—— oien(Warschau/hο 1 Ziatv 1810%4.04% f 1,149 154.—•1. 54.— 94.50— 143,25 leben„149750 107750———* 100 1, 11,03 f(4,01% 11,085 23,0 Comm a. Prie 103.— 108.25 135.25 140.13 GS*2Ia 3251 L25 + .- u. Prlvatbk 5 Felten& Gullleaume 30, 5 Sehweden(Stockh a.) 10%% K. 52,49, 52,61 2,540 2,669 —* 5t. Bauh à Bisgonto 109,— 109.75 gebbarg& 5 15 11830*. 101•75 Zehweir(Z0r Bas Befpß 10% ft f.480 55.27 5,17% 57,29) 116.0 Z. Holdakenoofdand 730 167•7 SerFemn-Semeot s— 495·75 200·30 Zoeaten(Macde a Bare.10 pes, hf 3,3e et 0 162.75 Dt Heberger. Banb 105 103˙30 Zerreshelm. Glas. 143˙62 147.—•½ 10. Tsehechoslowalel(Ptar) ih Kr f„71f„8 f„Iif„19 125.— Oresdner Bank. 5* 1 Ges. f El. Unterneb 3.5 116, 9„e Türkei(Istanbul) türk Pfund.970. 98 1,978.962 ——— fvo.-Bu 10— 13 5————— 5•25 er Zinkhütte 92,— 93,20—*— 43 43 53 3* 3 0„* 133.50 ektzner. 5 93— rugnay(Montevid. ald- Peso f 1,828 1,331 201,25 1 Khein. 188,50 188.50 1 Gruschwins f 14—*„%h— 13½90 1 Fer. Si.v. Ameriks(Niewv. ibòH!.466 1 Z4 1 4661 4483 8 ſchloſſen mit 174·/ um 1½¼ Prozent höher. Im gleichen Ausmaß waren Bemberg geheſſert. Vereinigte Stahl⸗ werte zogen um /, Deſſauer Gas um /, Muag um 1 und Charlottenburger Waſſer um 1½ Prozent an. Feſt lagen Reichsbahnvorzugsaktien, die bis 125½ ſtiegen. Nachbörslich hörte man Vereinigte Stahlwerke mit 124/. ſthein⸗-Malnische Mittagbörse Behauptet Auch heute war das Geſchäft ſehr klein und die Kurſe wichen nur Bruchteile eines Prozentes ab, wo⸗ bei die Grundtendenz am Aktienmarkt jedoch eher freundlich war. Zwar blieb die Kundſchaft weiterhin ſehr zurückhaltend, indeſſen zeigte ſich beim berufs⸗ mäßigen Börſenhandel etwas Neigung zu kleinen Rück⸗ käufen. Die erſten Notierungen ſetzten nicht ganz ein⸗ heitlich, überwiegend aber mäßig höher ein, und ſpäter folgten meiſt weitere mäßige Beſſerungen. Montan⸗ werte wichen um—½ Prozent ab. Die Farben⸗Aktie blieb mit 173 voll behauptet. Von Elektrowerten brök⸗ kelten Siemens/ Prozent, Felten ½ Prozent ab, Geſfürel, Schuckert und AEc6 lagen unverändert. Im ei en eröffneten Deutſche Linoleum 1½¼ Prozent, Kunſtſeide Bemberg ½ Prozent, Muag ½ Prozent, Cement Heidelberg ½ Prozent, Bank f. Brauinduſtrie 1 Prozent, Weſtd. Kaufhof/ Prozent höher, während Reichsbank 1 Prozent, Zellſtoff Waldhof/ Prozent und Daimler Motoren ½ Prozent nachgaben. Von Auslandswerten waren Chade—cC weiter etwas er⸗ holt mit 321½(318), dagegen bröckelten Aku%% und Otavi etwa 1 RM. ab. Der Rentenmarkt blieb gleichfalls ſehr ruhig. Etwas ſchwächer lagen Altbeſitz mit 89½—90 eher angeboten. Zertif. Dollar⸗Bonds bröckelten noch leicht ab. Von Auslandsrenten notierten 4proz. Ungarn Gold 11 (10,90), 5proz. innere Mexikaner 6(6½), 4½prozent. Irrigation 9½¼½(9¼½), 4proz. Mexikaner 9¼(9½). Im Verlaufe war die Haltung vorwiegend freund⸗ lich, das Geſchäft konnte ſich teilweiſe etwas beleben. Nachfrage fanden neben einigen Montanwerten die meiſten Elektroaktien bei Kursbeſſerungen von /½—½ Prozent. Lebhafter waren AEG. Etwas feſter waren ferner FG. Farben mit 173½ nach 173, Zellſtoff Wald⸗ hof mit 164 nach 163½, Cement Heidelberg mit 165 nach 164½. Von Auslandswerten Chade ca. 325 nach 321½, Aku 82 nach 81. Die erſt ſpäter notierten Werte lagen etwas uneinheitlich, aber meiſt höher. Feſt waren Rheinmetall mit 154—154½(152½). Für variable Renten ergaben ſich keine Veränderungen. Der Pfand⸗ briefmarkt blieb durchgehend voll behauptet. Stadt⸗ anleihen waren nicht ganz einheitlich. Tagesgeld unverändert 2½ Prozent. Wie wird das Wetter? Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M 70.%ον οοοο”˖οο——5 70%eb M I* 2. 50 La ++ Ouadr Noch immer beherrſcht der kräftige atlantiſche Tiefdruckwirbel die Witterung des Feſtlandes von ganz Europa und bedingt auch jetzt mit Kaltluft die Oſtwärtsverlagerung, ſo daß er mit ſeinem Zentrum bereits über dem Nordſeege⸗ biet zu liegen kommt. Die nachſtrömende Kalt⸗ luft wird ſich auch bei uns durchſetzen und eine ſteigende Abkühlung herbeiführen. Dabei wird die wechſelhafte und unbeſtändige Witterung eine leichte Aenderung erfahren. Die Ausſichten für Mittwoch: Veränderlich bewölktes Wetter mit einzelnen ſchauerartigen Niederſchlägen, bei eiwas abflauenden, aber immer noch lebhaften weſtlichen Winden etwas kühler. ... und für Donnerstag: Bei Luftzufuhr aus Weſt noch immer veränderliches Wetter mit einzelnen Niederſchlägen, vor allem nachts kälter. Metalle Berliner Metall⸗Notierungen Berlin, 10. Nov. Amtl. u. Freiverk. Elektrolyt⸗ kupfer,(wirebars) prompt, eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 63.75; Original⸗Hütten⸗Aluminium, 98 bis 99 Prozent, in Blöcken 144; desgleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel, 98—99 Prozent 269; alles in Reichsmark per 100 Kilo. Silber in Barren, zirka 1000 fein, per Kilo 41.30—44.30 Reichsmark. Baumwolle Notierungen der Bremer Baumwollterminbörſe Bremen, 10. Nov. Amtlich. November 1290 Abr.; Dezember 1290 Brief, 1287 Geld, 1290 bez., 1290 Abr.; Jan. 37: 1290 Brief, 1289 Geld, 1290 Abr.; März 372 1298 Brief, 1295 Geld, 1298 bez., 1298 Abr.; Mai 372 1300 Brief, 1296 Geld, 1298 Abr.; Juli 37: 1298 Brief, 1295 Geld, 1296 Abr.; Okt. 37: 1264 Brief, 1259 Geld, 1261 Abr.— Tendenz: abgeſchwächt. Mannheim . 1— „Häkenkreuzbanner“ 10. Nopember 1926 Schlafdecken moderne Nuster, solide 2 50 Quolitòt 140/100 cm, Stũcłk 1 Schlafdecken mollig /arme Stropozier- 3 95 quelitòt 150/200 cm, Stũcł 1* Schlafdecken hervorrag. 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Lokales: Karl M ———17 Schriftlettung: Hans Graf Reiſchach, Berlin W. 68. 15b. Nachdruck ſämtlicher Original⸗ Ständiger Berliner Mitarbeiter: re 1——3 der Schriftleitung: Täglich 16 bis 17 Uor 1 ßer Mittwoch. Samstag und Sonntag) Verlagsdirettor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druck und Verlag: Hatenkreuzbanner⸗Verlag u. Druckerei EGmbc. Sprechſtunden der Vexla⸗ Sdirektton: 10.30 bis 12.00 Uhr(außer Samstag und Nr. für Verlag und Schriftlettuna: Sammel⸗Nr. 3542 Für den Anzeigenteil verantw.:: Karl Heberling, Mhm. urzeit iſt Preisliſte Nr. 7 für Geſamtauflage leinſchi. 3 Wel——— und Schwetzinger Geſamt⸗D. A. Monat Oktober 19356. (außer davon: Mannheimer Ausgabe. Schwetzinger Au Weinheimer Au Hauptſchriftleiter: ür Politik: Dr. Wilh. Wilhelm für Unvolitiſches: Fritz Haas; 5 Hageneier; für Sport: Jülius E fämklich in Mannheim. berichte verboten. Dr. Johann v. Leers. Berlin⸗Dah em. onntag): r usgabe) gültig. 47 817 37 8²³ (30 354 V) Laer. 1Helft mit, daß eure Zeitung in die Hand jedes Volksgenoſſen kommt. Werb immer u. über all fürs„HB“ Immäbilien Schünes neues *4 Jimmer Haus mit Bäder, gut rentierend, beſte Kapitalsanlage, zu verkauf. dch. Immob. Geſchäft Halser, L. 3,11 Fernruf 235 15. T7 V) Gute Exiſtenz! Alteingefnhrte Jullermikt. u. Helteibendl. mit 5* 25 Anzy. ſe günſt. zu 1500 55 Immob. Geſchaft Halser. L..11 Fernruf 235 15. „ 6306 3683 5 „ 5 5 9 1 50 Mannheim, P 4, 12 neu erſchienenl ſlederbu der Nationalſosialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei In Juſammenarbeit mit den Gliederungen der Bewegung herausgegeben vom Rultur⸗ amt der Reichspropagandaleitung durch alle Huchhandlungen zu beziehen ölkiſche Buchhandlung pf. — am Strohmarkt im 59. Lebensjahre. stattgefunden. 4 Am 7. November verschied infolge eines Herzleidens Frau Johanna Jahrmariet Leb. Steciner Neckarge münd, Mannheim, 10. Novbr. 1936. Dr. M. Jahrmarkt. Dr. Helmut Schmidt und Frau Helge Dr. F. Webel und Frau Elisabetn Die Einäscherung hat gestern im Familienkreis geb. Jahrmarkt geb. Steckner Andenken bewahren. Todesanzeise Am 7. November 1936 ist unser Arbeitskamerad. der Zeichnunssverwalter Herr Golliried Bär verschieden. Wir werden dem Verstorbenen, der über 36 Jahre in unseren Diensten stand und sich durch Fleiß und Pflichttreue ausgezeichnet hat, ein ehrendes Mannheim, den 9. November 1936. Betriebsführer und Gefolgschoft der Mennheimer Meschinenfabrik Mohr& Federheff.-G. an 1. Stelle auf nur gut. Objekt zu vergeben Angebote an d. Hypoth.⸗Geſchäft Haiser. l..11 Fernruf 235 15. (44 733 V) Heimgekehrt vom letzten Gäns meines le- nen Mannes, Herrn Wimeim Mnopi spreche ich allen, die ihn zur letzten Ruhe⸗ n od el stätte geleitet haben. meinen innigsten Dank 3 L. aus. Besonderen Dank für die aufopfernde Liebe des Herrn Dr. Claus, den Herren Aerz- ten und Schwestern im Krankenhaus, den Barmh. Brüdern, der NSB0 der Ortsgruppe, Friedrichspark, der Kath. Bahnhofmission, so- wie Verwandten und Bekannten für die er- wiesenen Beileidsbezeigunsgen. Kranzspenden.(27451 nnheim(§, 13), 10. November 1936. Blumen- und Dietrauernde Gattin Annu kHinopi geb. Rechner vater, Herr im Alter Verwandten und Bekannten die traurige Mitteilung, daß mein lieber Mann, unser guter Vater und Groß- Johann Prilier Gastwirt von 63 Jahren plötzlich und unerwartet heute abend sanft entschlafen ist. Mannheim(Mittelstr. 65), den 8. November 1936 Die trauernden Hinterbliebhenen Die Feuerbestattung findet statt am Mittwoch, den 11. Novbr., mittags 12 Uhr, im hiesigen Krematorium. Verlag u banner“ Trägerlo eld. Aus Sf di 30 die Ze Früh⸗ In die wegen, 2 anſtaltun Norder deren Zi ſkandinav nig Gu Chriſti „Kon von Finnland chen geha Friedens im Mitte dinavien »war keine in Schwe demokrati die Wahl ſition ſtar dert vieln die Auflö Militärko: vom Sta deren Zie Hilfeleiſtu einem gen preſſe dar Organiſat muniſten Zur gle Prozeß ge Männer der Herar der das 2 tenlehre d herausgeb williger 2 gionsgeme rer Hintetr rend man Der de Jugendver war eine niſchen Re der ſtark Sie iſt ir dieſen Tag bandes vo 2 ſo daß de gaben, ei Volksgedar Es iſt e Arbeit, die nommen h zurückzudre einfach, de Hetzereien die neuerd Weſtpolen Die„Leg polniſch nach dem werks aufg Arbeit die Wühlereien