ember 1936 „5 Breitestr. Sa eee tranen amen- Heitstiefe ferren- fleitstietel Spezialität: Ifflziers- leitstiefe hehha 1 1 Mcririheirm — * 7 § 30.- bi 40.- mpl. ab 60.- fllneler den Hotel Hubertus lelschau idstr. 47-49 ranstaltet vom Neckarãau er Gegenstände. 1936, ab 11 Unr, 6 Uhr abends. Aaee ————— ——— unnheim rtrag 1. 20.15 Uhr er Ateme titut Heidelherg ieder 50 Pfg., m Saaleineang. 5 nskralt üfle pilunzen banner“ Ausgabe A erſcheint wöchtl. 12mal. Bezugs Trägerlohn; durch die Poſt.20 RM.(einſchl. 68,0 »lohn; durch die Poſt.70 RM.(einſchl. 4 ag u. Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das„Hakenkreuz⸗ 55 9 reiſe: Frei Haus monatl..20 Rahe. u. 50 f wöchtl. 7mal. B Spreiſe: F 1 58 S mongfl..50 fAl. 30 Pf. Träger eld. Ausgabe B erſch. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..70.. U. 41- 19 0 928 Af Poſtzeitun A— r g1. 72 Pf. Beſtell⸗ gebühr) zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch d. höh. Gewalt) verhind., beſteht kein Anſpr. auf Entſchädigung. Sonnkag⸗Ausgabe Salch lent Maorw Die Walerzuüuhr Kallpitarik ion den zuven Wwerfland der Roten brochen fſiein pardon mehr „(Drahtbericht unſ. Pariſer Korreſpondenten) Paris, 14. November. General Quei po de Llanv hielt eine be⸗ deutſame Rundfunkanſprache über den Sender Sevilla, in der er erklärte, daß ſich die Art der Kriegsführung nunmehr verſchärfe. Falls die Roten das noch nicht begriffen hätten und ihren Widerſtand fortſetzten, würden ſie bald merken, daß die nationalen Truppen in der Sierra Guadarrama die Quellen, aus denen die Waſ⸗ ſerverſorgung von Madrid geſpeiſt werde, in ihrer Gewalt hätten. Angeſichts des Widerſtands, auf den die nationalen Truppen vor Madrid geſtoßen ſeien, ſeien ſie gezwungen, zu drakoniſchen Maßnahmen zu ſchreiten. Man werde bald ſehen, wie die Hauptſtadt ohne Lebensmittel, ohne Waſſer und bald auchohne Munition keinen Wider⸗ ſtand mehr leiſten könne. Säuberung der Stadtteile Das nationale Hauptquartier in Salamanka veröffentlichte am Freitagabend eine Mittei⸗ lung, in der es heißt, die Angriffe der roten Milizen an der ganzen Front ſeien abgeſchla⸗ gen worden. Die Roten hätten 300 Tote auf dem Kampfplatz zurückgelaſſen, unter denen ſich zahlreiche Ausländer befan⸗ den. Die nationalen Truppen haben ihre vor⸗ geſchobenen Stellungen verbeſſert und ſetzen die Säuberung der Häuſer in den beſetzten Stadtteilen fort, was eine zeitraubende Opera⸗ tion iſt, da es ſich um ein Gebiet mit 40 000 Einwohnern handelt. Trommelfeuer am Manzanares Ueber die Artilleriebeſchießung der Haupt⸗ ſtadt berichtet der Sonderberichterſtatter der Radio⸗Agentur in Madrid, daß die Nationalen beſonders die marxiſtiſchen Stellun⸗ gen-ſam Manzanares⸗Fluß mit Schnell⸗ feuer belegten, offenbar in der Abſicht, eine Breſche in die Verteidigungsſtellungen der Ro⸗ ten zu ſchlagen. Auf dem linken Flügel hätten die nationalen Streitkräfte einen Vorſtoß unternommen, anſcheinend um ihren eigenen zrechten Flügel von dem Druck der roten Mili⸗ zen gegen die Straße Madrid— Aranjuez zu befreien. Der Angriff ſei zwiſchen Carabanchel und Leganes unter dem Schutz der Artillerie und Tanks vorgetragen worden und es ſei zu erbitterten Kämpfen gekommen. Gleichzeitig hätten die nationalen Truppen zwiſchen Villa⸗ verde und den ſüdlichen Vorſtädten von Ma⸗ drid die roten Linien angegriffen, um ſich einer dort liegenden Zementfabrik zu bemächtigen. Schwetzinger und extteil 45 W Die 4geſpaltene Mi Schluß der Anzeigen⸗Annahme: : Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 10 Pf. Die 4geſpalt. Millimeterzeile im Tert eik 45 P“ Schme 10 abe: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 4 Pf. llimeterzeile im Textte Be 1 Frit— 18 Uhr, Abendausg. 12.30 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Wiederholung Nachlaß gemäß Preisliſte. Mannheim,„14/15. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 35421. Zahlungs⸗ und Erfüllungsort Mannheim. Ausſchließl. Gerichthtanv Mannheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigshäfen 4960. Verlagsort Mannheim. MANNHEIM Aſr. 533 s/Nr. 317 Mannheim, 15. November 1936 — lrxenkodex stutt preistafein und profit Mannheim, 15. November. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung iſt geſtern mit der Auffaſſung und dem Inhalt ſei⸗ ner beſonderen Miſſion vor die Oeffentlichkeit getreten. Unſere Wirtſchaftsführer, der Handel und das Gewerbe waren geſpannt, was ihnen Joſef Wagner zu ſagen hatte. Trotz der Spe⸗ zialaufgabe, die ihm im Rahmen des Vierjah⸗ resplanes zugewieſen wurde, iſt er nicht etwa mit einer Kollektion von Preistafeln auf das Pödium geſtiegen, um ſie an die zuſtändigen Wirtſchaftsgruppen zu verteilen. Nein, dieſer Preiskommiſſar hat Art und Inhalt ſeiner Aufgabe auf die natürlichſten und einfachſten Formeln und Geſetze gebracht. Da nach unſerer Auffaſſung die Wirtſchaft der Politik untergeordnet iſt, führte Wagner die ſinnvolle Geſtaltung vom wirtſchaftlichen Leben zurück auf die gleichen Grundſätze, auf denen die Formung des völkiſchen und ſtaatlichen Baldwin hat ſich verplappert Darum scharfer Vorstoß der Opposition im Unterhaus London, 14. November. Die Oppoſitionsgruppen verſchiedener Rich⸗ tungen im engliſchen Unterhaus unternahmen plötzlich wie auf Verabredung einen konzentri⸗ ſchen Angriff gegen das Kabinett und gegen den Premierminiſter Baldwin perſönlich. Zwei Stellen aus Baldwins jüngſter Unter⸗ Beck scheidet von London Weltbild Der englische Außenminister Eden begleitet den polnischen-Auhenminister mit seiner Gattin zur Bahn hauserklärung haben ihn dieſem Angriff ausge⸗ ſetzt. Auf den Vorwurf, daß die engliſche Auf⸗ rüſtung verhältnismäßig ſpät eingeſetzt habe, hatte Baldwin erwidert, er ſelbſt ſei ſchon früher von der Notwendigkeit der Rüſtungen überzeugt geweſen. Aus Wahlrückſichten habe er dieſe Frage aber zurückſtellen müſſen, da damals noch ein völkerbundsgläubiger Wind in England wehte und Abrüſtung höher im Kurs ſtand als Aufrüſtung. Die Oppoſition müßte ihn deshalb der Un⸗ aufrichtigkeit zeihen. Sie ſtellt ſich fer⸗ ner auf den Standpunkt, daß dieſe Nachgiebig⸗ leit gegenüber Rückſichten zweiten Ranges auf einen Mangel an Führereigenſchaf⸗ ten ſchließen laſſe. Der Labour⸗Abgeordnete Greenwood hat am Freitag bei einer Rede in Preſton ſich dazu hinreißen laſſen, von„Be⸗ trug“ zu ſprechen. Ferner hat Baldwin im Unterhaus bemerkt, daß Demokratien etwa zwei Jahre hinter den Diktaturen herzuhinken pflegen. Das hat in allen Lagern, auch im konſervativen, Mißſtimmung und Oppoſition hervorgerufen. So befaſſen ſich denn auch alle Morgenblätter — außer der„Times“— mit dieſem Fall. Die „Morning Poſt“, das Organ rechtskonſervativer Kreiſe, diſtanziert ſich von Baldwin und er⸗ widert auf ſeine oben angeführte Bemerkung: „Wir haben keinen Anlaß, uns von Baldwins Glauben an den geſunden Inſtinkt' unſeres demokratiſchen Volks abzuwenden. Wir möchten aber fragen, ob die Verſpätung in der Geltend⸗ machung dieſes Inſtinkts nicht das Ergebnis von Gründen iſt, die weder in der Demokratie noch im Volk liegen.“ Auch„Morning Poſt“ erklärt, daß man dem engliſchen Volk von führender Stelle aus die Ideale von Genf und einer Abrüſtung als wirklichkeitsnahe vorgegaukelt habe. Werkes ſteht. Nicht die Rolle eines größeren oder kleineren Schutzmannes will er ſpielen, ſondern vorbeugend aus dem lebendigen Pro⸗ zeß des wirtſchaftlichen Ablaufes die Maß⸗ nahmen treffen, die eine Preisbildung entſchei⸗ dend beeinfluſſen. Der Theſe der liberaliſtiſchen Wirtſchaftsauffaſſung, wonach Angebot und Nachfrage den Preis beſtimmen, wurde die ab⸗ ſolute Forderung der nationalen Wirtſchaft, die auf das Wohlergehen des ganzen Volkes ausgerichtet iſt, gegenübergeſtellt. Das indivi⸗ duelle Recht iſt damit dem Recht der Ge⸗ ſamtheit untergeordnet und das in⸗ nere Geſetz der Gemeinſchaft der Nation zur Richtſchnur des neuen Wirtſchaftsdenkens und -handelns gemacht worden.„Es iſt einfach un⸗ möglich für den Staat, der auf den Theſen der völkiſchen Gemeinſchaft aufbaut und das Le⸗ bensintereſſe der Geſamtheit als höheres Recht erklärt, wirtſchaftlichen Egoismen freien Lauf zu laſſen und damit den eigenen Beſtand unter Umſtänden zu gefährden.“ Bei der Löſung des Problems„Kapital und Arbeit“ haben wir Na⸗ tionalſozialiſten die materialiſtiſche Geſchichts⸗ auffaſſung des Juden Marx⸗Mardochai zer⸗ trümmert und an deren Stelle als grundlegen⸗ des Arbeitsgeſetz die Weltanſchauung in den Mittelpunkt der Dinge geſtellt. Wir ſind der Auffaſſung, daß der Geiſt im Menſchen ſein Handeln beſtimmt und daß Geſinnung und Geſittung ſeine Haltung bezeugen. Die Wirtſchaft im nationalſozialiſtiſchen Staat hat nicht dem Profit des einzelnen zu dienen, ſondern dem Volke. Der libe⸗ raliſtiſche Unternehmer, deſſen Deviſe der Geld⸗ ſack und nicht die nationale Produktion iſt, hat aus dem Bereich unſerer Wirtſchaft zu ver⸗ ſchwinden. Wirtſchaftsführer ſein heißt: Im⸗ mer Pflichterfüllung üben für die Geſamtheit. Das ſind keine idealiſtiſchen Sprüche, ſondern ernſte Forderungen unſerer Zeit. Lehre und Forderung ſind nicht neu. Wir haben ſie ſchon immer gepredigt. Weil aber die Ausſaat zu dieſer Haltung da und dort auf ſteinigen Boden fiel, war es notwendig, in dieſer Entſcheidungs⸗ ſchlacht einen Feldherrn zu ernennen, der nicht nur führt, ſondern auch dort,„wo Unvernunft und Gewinnſucht ſowie Verantwortungsloſig⸗ keit einzelner oder gewiſſer Kreiſe Schaden für Nation und Staat heraufbeſchwören könnten“, eingreift. Der Führer hat in Nürnberg unmißverſtänd⸗ lich erklärt, daß es heute weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer gibt, ſondern einzig und allein „Beauftragte der Arbeit“. Es geht da⸗ rum nicht an, nach Dividenden zu ſchreien, wenn das Volk ſich für ſeine wirtſchaftliche Un⸗ abhängigkeit ſchlägt, es geht nicht an, dem Pro⸗ fit oder ſeinen Paſſionen nachzujagen, und es iſt verwerflich, den eigenen Geldbeutel höher zu ſtellen als die deutſche Freiheit.„Es nützt letz⸗ ten Endes einem Volke gar nichts, wenn die Produzenten einer Wirtſchaft die hundertpro⸗ zentige Exfüllung ihrer perſönlichen Wünſche garantiert bekommen, indes ſich aus dieſem Preisbild eine ſo unerhörte Kluft zwiſchen dem Einkommen der breiten Maſſe auftut, daß dieſe lebensunfähig wird und damit die Preisbaſis der politiſch⸗völkiſchen und wirtſchaftlichen Py⸗ ramide zerbricht, auf der ſie aufgebaut ſein muß.“ Nur wer die Geſetzlichkeit dieſer großen Zeit erkennt und danach handelt, erfüllt im Rahmen dieſer großen Aufgabe ſeine Pflicht Mannheim „Hakenkreuzbanner“ 15. November 1055 und iſt den andern Vorbild. Wenn wir alle, die wir mitwerken an der nationalen Produktion, nur„Beauftragte der Arbeit“ ſind, dann haben wir uns zu dem Ehrenkodex zu bekennen, den Joſef Wagner als den Grundpfeiler der Organiſation ſeines Amtes als Preiskommiſſar betrachtet. Es iſt immer wieder jene Idee und jene Haltung, die wir Sozialismus nen⸗ nen, und die es allein vermag, den Menſchen zum Vorbild und zum Führer zu ſtempeln. Adolf Hitler ſchuf dieſe neuen Werte, die Maß⸗ ſtab für das ganze Leben des Volkes ſind. Da⸗ rum hat auch das Volk ein ſcharfes Auge und ein untrügliches Urteilsvermögen für Erſchei⸗ nungen, die heute nicht zum Leben der Nation gehören und aus der Mottenkiſte des liberaliſti⸗ ſchen Wirtſchaftsdenkens geholt werden. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat aus der Erkenntnis heraus, daß für die Ge⸗ ſtaltung des Preisbildes vornehmlich die ſitt⸗ lichen Kräfte der Wirtſchaft eine bedeutungs⸗ volle Rolle ſpielen, die Partei und ihre Glie⸗ derungen ſowie alle Volksgenoſſen, die Nationalſozialiſten ſind zur Erfüllung der geſtellten Aufgabe aufgerufen. Wenn er ſich in dieſer ausgezeichneten Form an die Partei und an alle Nationalſozialiſten gewendet hat, ſo iſt das für ſie eine Vexpflichtung an ſich, Ihr nachzukommen iſt leicht, wenn wir unſeren alten Grundſätzen auf allen Gebieten des Le⸗ bens treu bleiben. Je höher die Verantwor⸗ tung und je gerechter und gewiſſenhafter alle Verantwortlichen handeln, um ſo treuer und verbundener wird das Volk ſein und um ſo leichter und erfolgreicher werden wir den Kampf beſtehen. Der Gemeinſchaft beſte und wertvollſte Diener ſind zu allen Zeiten jene geweſen, die unabläſſig den Weg zum Volke ſuchten und ſtets nur ſeiner Größe, ſeiner Ehre und ſeinem Wohlſtand dienten. Wir alle, die wir als Parteimitglieder und als National⸗ ſozialiſten die Führer dieſes Kampfes zu ſein haben, müſſen ſelbſt Vorbild ſein. Das iſt nicht ſchwer, wenn wir zurückdenken an jene ent⸗ ſagungsreichen Jahre vor der Uebernahme der Verantwortung. Gerade unſere Gundſatztreue, nicht zuletzt auch in materiellen Dingen, wird als Wertmeſſer unſerer Sache betrachtet. Weil wir den Nationalſozialismus mit der Erfüllung all ſeiner notwendigen gro⸗ ßen Aufgaben für unſer Volk als Garanten eines ſtarken Deutſchland anſehen, zwingt uns auch die Größe der Verantwortung zu einer genau umgrenzten Einſtellung zuallenma⸗ teriellen Dingen des Lebens. Wer in der Sicherung ſeiner materiellen Machtſtellung und in der Sicherung ſeines Gewinnes ſeine Auf⸗ gabe ſieht, der ſteht gegen das Werk, das in vier Jahren erfüllt ſein muß. Der Erfolg die⸗ 5 großen Aufgabe hängt im weſentlichen nicht Rur davon ab, was wir vom Volke an Arbeit, Opfer und Hingabe verlangen, ſondern vor⸗ nehmlich auch davon, was die führenden Wirt⸗ ſchaftsgruppen und ihre verantwortlichen Ex⸗ ponenten in hienender Leiſtung der Nation zu geben vermögen. Wenn wir die wirtſchaftliche Freiheit und Unabhängigkeit erkämpfen ſollen, können wir nur ganze Kerle gebrauchen, die nicht an das Ich und an das Heute denken, ſondern an die kommende Generation, die das gleiche Denken und den gleichen Willen als Vermächtnis in die Zukunft des Reiches zu tra⸗ gen hat. Nur aus dieſer Einſtellung wachſen die Kräfte, mit denen wir uns durch den Eng⸗ paß unſerer Wirtſchaftslage kämpfen, bis zu jener„tatſächlichen Geſamtfreiheit Deutſchlands in jeder Situation“, die Joſef Wagner als das Endziel des Vierjahresplanes kennzeichnete. Dr. W. Kattermann. 2 spaniſches bold— aus fiupfer Ein Schwindler mimt den roten Botschoſtsafachẽ Paris, 14. Rovember. Die Goldverkäufe der roten ſpaniſchen„Re⸗ gierung“ an das Ausland hat ſich ein Schwindler zunutze gemacht. In einem Pariſer Kaffeehaus trat er unter der Maske eines Attachés der ſpaniſchen Bot⸗ ſchaft in Paris, namens Graf Voli, mit einem franzöſiſchen Kaufmann in Verbindung, dem er erklärte, er habe den Auftrag, 30 Kilo Gold gegen franzöſiſche und andere auslän⸗ diſche Banknoten zu verkaufen. Das Geſchäft müſſe aber geheim abgewickelt werden, da die ſpaniſche Botſchaft amtlich nicht in Erſcheinung treten wolle. 5 Der Kaufmann, der ſich auf unerlaubte Weiſe das im Handel ſonſt überhaupt nicht erhältliche Gold zu einem Vorzugspreis verſchaffen wollte, war mit dem Vorſchlag des angeblichen ſpaniſchen Attaches einverſtanden. Er beſorgte ſich die vereinbarte Kaufſumme, während der Schwindler mit einer Kraftdroſchke das„Gold“ herbeiſchaffte. In der Kraftdroſchke wurde dann auch das„Gold“, ſieben Barren von etwa 30 Kilo, dem Kaufmann übergeben, der dafür 300 000 Franken in franzöſiſchen Banknoten, einen Scheck über 200 000 Franken, ſowie aus⸗ ländiſche Banknoten im Wert von 40 000 Fran⸗ ken dem Schwindler aushändigte. Käufer und Verkäufer trennten ſich dann. Eine große Ueberraſchung mußte nun der Kaufmann er⸗ leben, als er das angebliche Gold einem Edel⸗ metallhändler weiterverkaufen wollte. Der Sachverſtändige ſtellte feſt, daß die Barren zum allergrößten Teil aus Kupfer beſtanden. Der franzöſiſche Kaufmann hat nun Klage eingereicht, aber die ſpaniſche Bot⸗ ſchaft in Paris erklärt, daß ſie den angeblichen Attache Graf Voli überhaupt nicht kenne. Ein mädchenmörder vor Gericht Der ljährige Angeklagie widerruft sein Gesiändnis (Von unſerer Berliner Schriftleitung) Berlin, 14. November. Eine furchtbare Mordtat an der 12jährigen Hildegard L. fand am Freitag vor dem Ber⸗ liner Zugendgericht ſein Nachſpiel. Spaziergän⸗ ger fanden am 24. Mai d. J. in einem Gebüſch des Volksparkes Wuhlheide die Leiche der Schü⸗ lerin L. Den Nachforſchungen der Kriminal⸗ polizei gelang es bereits wenige Tage ſpäter als Täter einen 16jährigen Burſchen aus Ober⸗ ſchönweide zu ermitteln, der nach kurzem Leug⸗ nen ein umfaſſendes Geſtändnis ablegte. Der Angeſchuldigte, der bereits mehrfach mit Mädchen Beziehungen unterhalten hatte und über deſſen ſchlechten Lebenswandel auch ſein Meiſter oft geklagt hatte, hatte Hildegard L. im April d. J. kennengelernt und ſich häufig mit ihr getroffen. Am Nachmittag des 23. war er mit Hildegard und einem anderen Jungen mehrere Stunden im Volkspark Wuhlheide ſpa⸗ zieren gegangen. Nachdem der dritte ſich verab⸗ ſchiedet hatte, iſt Hildegard mit dem Angeklag⸗ ten noch einmal in die Wuhlheide zurückgegan⸗ gen. Dort fiel der Burſche plötzlich über Hilde⸗ gard her und verging ſich an ihr. Um das Mädchen am Hilferufen zu verhindern, ſtopfte er ihr ein Kleidungsſtück in den Mund. Nach dem Sittlichkeitsverbrechen ließ er das Mädchen hilflos liegen und ſchleppte ſie, nach⸗ dem er den Tod abgewartet hatte, ins Gebüſch. Zu Beginn der Verhandlung ſtellte der Vor⸗ ſitzende feſt, daß der Angeklagte den Verſuch unternommen habe, aus dem Gefängnis heraus einen Kaſſiber zu ſchmuggeln, um ihn in ſeinen Ausſagen zu beeinfluſſen. Auf die Frage, ob er das Verbrechen begangen habe, widerrief ſodann der Angeklagte zur größten Ueberraſchung ſein Geſtändnis und behauptete, die Ausſagen ſeien ihm von der Polizei in den Mund gelegt worden. Er habe Hildegard, nachdem dieſe ihn nach Hauſe beglei⸗ Deutſche Wandmalerei der Segenwart/ zur nusſteuung in Karlsruhe Nach dex im Herbſt 1935 zu Baden⸗Baden ge⸗ zeigten„Schweizer Wandmalerei der Gegen⸗ wart“ will die im Auftrag unſeres Erziehungs⸗ miniſters Dr. Wacker von Direktor Haupt zuſammengeſtellte Schau„Deutſche Wandmalerei der Gegenwart“ ein feſtſtellender Verſuch ſein, ob und wo in Deutſchland bildkünſtleriſche Kräfte mit monumentaler Snnt ſichtbar wer⸗ den. Ohne Zweifel hat in den letzten Jahren die alte Kunſt der Fresken, der Moſaiken, der Glasfenſterei und der Intarſien nach der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Revolution eine Belebung er⸗ fahren. Wenn im Laufe der nächſten Jahre die unge Generation techniſch auf die Höhe kommt, ann lann im Sinne einer erzieheriſchen Volks⸗ kunſt das Wandbild als Vorbild auf ſtaatlichem Boden auch ſeine Wiedergeburt erleben. Die ſorgfältig zuſammengeſtellte Ausſtellung ermöglicht, weil das Handwerkliche des Freskos in den letzten Jahrzehnten in Deutſchland wenig epflegt wurde, ſomit nur eine Ueberſicht des faltiſchen Geſchehens der letzten vier Jahre, ſie birgt aber auch Werke der letzten 25 Jahre, die heute noch hiſtoriſches Intereſſe beſitzen. Ihre muſterhafte Aufmachung, bei der Direktor Dr. Martin ein umſichtiger Helfer war, dient mit einer hn Ausleſe monumentaler Bildent⸗ würfe allen Künſtlern, Architekten, Auftrag⸗ gebern und Kunſtfreunden in der Hauptſache zur Anregung, Förderung und Zurechtfindung, vor allem aber der Auftragserteilung. Traditionsgemäß beginnt die Ausſtellung bei der Kirchenmalerei, der alten Münchener Schule, hinzu kommt das vielumſtrittene Bild der „Kreuzigung“ in Ludwigshafen von Max SI e⸗ vogt, das die Grenze des verſinkenden Im⸗ preſſionismus mit aller Deutlichkeit offenbart. In der Haupthalle hängen Entwürfe auf Gold⸗ rund von Max Unold für den Ueberſeedamp⸗ er„Europa“, die einem internationalen Pu⸗ blikum zuſagen mögen. Anſchließend ſind in 12 Kojen verſchiedenwertige Entwürfe zu ſehen, zunächſt Arbeiten des Oſtpreußen de Maréèes, ſchwerblütige Malerei, dann Ernte⸗ und Arbei⸗ terthemen der Maler Kirchberger und Geißler; flawiſcher Einſchlag zeigen die aus⸗ geführten Einlegewerke des Berliners H. Moczbay. In der Rundhalle iſt ein Beiſpiel des erſten Preisträgers von dem größten Wett⸗ bewerb des Deutſchen Muſeum, München, zu ſehen, des 1904 zu Regensburg geborenen Her⸗ mann Kaſpar, der mit großer Begabung die Münchener Tradition fortführt. In gemein⸗ ſamer Arbeit haben Hengge und O. M. Schmitt die Faſſadenmalerei des Augsburger lih feſfinbe 1936 ausgeführt, eine ſtadtgeſchicht⸗ lich feſſelnde Aufgabe. Bereits in Berlin wurde man von den rieſigen Kriegsbildern des 1885 dort geborenen Franz Eichhorſt. überraſcht, der mit ſauberen handwerklichen Mitteln aus⸗ gerüſtet ein Fronttriptychon ee hat. Ty⸗ 44375 Kaſernenbilder, wie ſie heute in allen deutſchen Gauen angefertigt werden, bekunden die große Gefahr, daß infolge drängender Ter⸗ mine dieſe ſchmückenden Bilder oftmals nicht ausreifen können. Zum Neubau der Heidelberger Klinik haben W. Egler und E. Spuler(Karlsruhe) zwei hiftoriſche s entworfen. Sehr 5 und maſſig ſind die„Panzerſpäher“ von E. Hentſch(München). Eine große Wand nimmt das Wandgemälde„Prometheus“ von H. A. Bühler ein, das 1910/%2 in der Freiburger Univerſität entſtanden iſt. Ferner iſt eine Licht⸗ pauſe von dem heute entiſtehenden Monumentgl⸗ bild„Der getreue Eckart“, das Miniſter Dr. Wacker in Auftrag gab, zu ſehen. In Tempera iſt ein Wandgiebel für das Re⸗ gierungsgebäude in Oberſchleſten(Oppeln), von dem begabten Kowalſki als Karton ausge⸗ führt worden, Ludwig von Hofmann, der 75jährige, feſſelt mit Döe Nine gie Scha⸗ blonen zur Ausmalung des Kölner Werkbund⸗ theaters von 1914. Originell iſt das in Feder⸗ tet habe, wie er behauptet, nicht mehr geſehen und erſt am anderen Abend durch die Zeitung von dem Verbrechen gehört. Der Vorſitzende hielt dem Angeklagten daraufhin vor, daß er ſein Geſtändnis in der Vorunterſuchung vier⸗ mal wiederholt und bis in alle Einzelheiten geſchildert habe. Auch während der folgenden Beweisaufnahme blieb der Angeklagte trotz energiſcher Vorhaltungen durch den Vorſitzenden bei dem Widerruf ſeines Geſtändniſſes. Wäh⸗ rend der Beweisaufnahme verwickelte er ſich je⸗ „doch dauernd in Widerſprüche. Die Zeugenver⸗ nehmungen ſtimmten in der Kennzeichnung des Angeklagten als eines gefühlsrohen und verkommenen Menſchen überein. condon und beechams krfolg Die engliſche Preſſe iſt erfreut EP. London, 15, November.(Eig. Meld.)) Die Deutſchlandreiſe des Londoner Philhar⸗ moniſchen Orcheſters unter ſeinem Dirigenten Sir Thomas Beecham und das erſte Ber⸗ liner Konzert des Orcheſters, das der Führer beſuchte, wird in der Londoner Preſſe als ein erfreuliches Ereignis gefeiert. Die„Times“ berichtet darüber an hervorragender Stelle, ebenſo das liberale„Lews Chroniele“, Die„Times“ hebt dabei hervor daß die Ber⸗ liner Aufnahme des glücklichen Gedankens des deutſchen Botſchafters von Ribbentrop über den Beſuch Sir Thomas Beechams und des Orcheſters eine in die Augen ſpringende deutſch⸗engliſche Angelegenheit ge⸗ macht habe. Das Blatt ſchildert die große Be⸗ teiligung des führenden Deutſchlands und der maßgebenden Kreiſe Berlins und hebt ſchließ⸗ lich den Beifall hervor, der Sir Thomas Bee⸗ cham zuteil wurde. floenol lieſt in kngland London, 15. November. Der Generalſekretär des Völkerbunds, Ave⸗ nol, wird in der nächſten Woche England be⸗ ſuchen, um an den Univerſitäten Oxford und Cambridge Vorleſungen zu halten. Man nimmt allgemein an, daß er dieſe Gelegenheit dazu be⸗ nutzen wird, mit Eden und anderen engliſchen Staatsmännern die politiſche Lage zu be⸗ ſprechen. Dilnas Studenten werden handgreiflich Warſchau, 15. November. In, Wilna ſetzten ſich auch nach der Schlie⸗ ßung der Univerſität die Demonſtrationen der polniſchen Studentenſchaft gegen die jüdiſchen Studenten fort. An verſchiedenen Stellen der Stadt wurden Scheiben jüdiſcher Geſchäfte und jüdiſcher Zeitungsredaktionen eingeſchlagen. Raſſeſchünder und steuerſchwindler Die Duisburger Holizei schnappt einen Talmud-Juden Duisburg, 14. Rovember.(HB⸗Funk.) Gegen den jüdiſchen Warenhausbeſitzer Jo⸗ ſeph Meier in Duisburg hatte das Duis⸗ burger Finanzamt eine Unterſuchung einge⸗ leitet, in der ſich herausſtellte, daß der Jude Steuern in Höhe von etwa 100 000 Mark hinterzogen hatte, Bei den Vernehmun⸗ gen gab Meier zur Begründung ſeiner hohen perſönlichen Ausgaben an, daß ſeine aufßer⸗ ehelichen Beziehungen ſehr viel Geld gekoſtet hätten. Auf Grund dieſer Ausſage wurde er unter dem Verdacht der Raſſenſchande verhaftet, Trotz ſeiner hartnäckigen Leugnungs⸗ verſuche konnte er an Hand erdrückenden Be⸗ weismaterials überführt werden, daß er ſich in mehreren Fällen des Verbrechens der Raſſenſchande ſchuldig gemacht hat. Umfangreiche Fahndungen in Düſſeldorf er⸗ zeichnung entworfene Kratzbild auf Sperrholz des A. Mahlau(Lübeck), für ein fiene⸗ kaſino der Luftwaffe. Von den Kaſernen⸗ malereien erfreuen die„Volkslieder“ C. Vok⸗ kes; techniſch 85 wirken die Sgraffitos, Faſſadenbilder des W. Röhricht(Berlin). Er kam, wie ſo viele jüngere Wandmaler, von der Graphik her. Mit farbigem Putzantrag ar⸗ beitet der Eberbacher Malermeiſter A. Hem⸗ berger; er gibt ein Beiſpiel am dortigen „Gaſthaus zum Karpfen“, wie durch örtlich ge⸗ bundene Faſſadenmalerei unſere Kleinſtäßte wieder ein lebensvolleres Gepräge erhalten kön⸗ nen. Schlichte Wohnhausmalereien, Häuſer⸗ fronten oberbayeriſcher Landhäuſer, wie die Faſſade eines Arzthauſes von H. Schöpflin, wecken zuletzt die Aufmerkſamkeit. Der überaus lehrhaften Schau iſt eine über⸗ ſichtliche Abteilung für die Maltechniken des Wandbildes angegliedert, die von S. Gzerny, dem neuen Leiter der Klaſſe für Maltechnik * 5 Hecchſchule der bildenden Künſte einge⸗ 0 urde. So gibt die vielſeitige Ausſtellung eine erſte, Ane Rechenſchaft über das Ge⸗ eiſtete und Erreichte. Sie dient damit zur Förderung der angebahnten Entwicklung, vor allem der Auftragserteilung. Denn es kommt darauf an, daß der Weg auch 5 die Monu⸗ mentalmalerei erkannt und geöffnet wird, auf dem ſie, wie die Schweſterkünſte, zur Ausſtrah⸗ lung des Gemeinſchaftserlebniſſes der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltanſchauung kommen kann. Fritz Wilkendorf. „Das laute Geheimnis“ Calderon⸗Uraufführung in Meiningen Die Luſtſpiele Caldexon de la Barcas ſind uns weniger geläufig als einige ſeiner ernſten Stücke. Bernt von Heiſeler hat nun das Wagnis unternommen, das Luſtſpiel „Das laute Geheimnis“— ſchon der Titel dürfte auf die tändelnde Geſchichte um das ewige Thema Liebe genügend hindeuten— gaben, daß ſich der Jude dort in verſchiedenen Penſionen unter falſchem Namen ein⸗ getragen hatte. Ein 28jähriges Mädchen aus Duisburg, das jahrelang mit dem Juden in zahlreichen Orten des In⸗ und Auslandes ge⸗ lebt hatte, mußte zugeben, daß es den Verkehr mit Meier auch nach Erlaß der Nürn⸗ berger Geſetze fortgeſetzt hat. Es traf ſich mit ihm auch in Bern, weil ihm Meier erklärt hatte, daß dort die deutſchen Geſetze keine Gültigkeit hätten. Zur Zeit ſteht noch nicht feſt, wie groß die Zahl der Opfer iſt, die ſich der Jude mit ſeinen niedrigen Verführungskünſten willfährig ge⸗ macht hat. In den meiſten Fällen handelt es ſich um Angeſtellte des Warenhauſes, deren wirtſchaftliche Abhängigkeit Meier ausnützte Die Regierung des Kantons Bern hat daß vorläufige Verbot der Beſteigung der Eiger⸗ Nordwand aufgehoben. einer grundlegenden Neugeſtaltung zu unter⸗ iehen. Was er beibehielt, iſt die Welt und das komplizierte Gerüſt der Han lung, in die er Jamben von prunkvollem Schimmer und herzlieber Verhaltenheit ſtellte die nach ſeinen Worten im Programmbu deutſcher Empfindung Ausdruck geben ſollen. Wer die von guten Geiſtern überſtrahlte Ur⸗ aufführung im Meininger Landestheater in ihrer lebendigen Wirkung vorüberrollen ſah, den freute ſicherlich mehr die Freude am Spie⸗ leriſchen, das reizvoll geſchürzte Auf und Ab der Liebenden und Genarrten, und er empfand kaum die dem Deutſchen eigenen tieferen Werte. Wenn Körner 1802 nach dem eingehen⸗ Shiuen ſrieb 75— er ſchrieb:„Eine üppige und rege n. taſie iſt 15 Calderon nicht zu verkennen, aber was man Gemüt nennt, ſcheint 1550 zu fehlen Seine Geſtalten ſind flach, und erſpielt nur mit ae Stoff, anſtatt ihn mit Liebe zu be⸗ andeln“ e müſſen wir anerkennen, daß Bernt von Heife er es an liebender Sorgfalt und möglicher Vertiefung ſeiner Neudichtung nicht mangeln ließ, aber der Theatergewaltige Cal⸗ deron doch über ihn triumphiert. ff danken bleibt ihm die Wiedererweckung dieſer gomechn dell' arte und der Meininger Bühne der le⸗ bendige Einſatz, der dem liebenswerten Werk einen guten Erfolg ſicherte. E. Bachfund in Leipzig. In einer Lem⸗ ziger Muſikbibliothek fand Dr. Ludwig Lands⸗ hoff in der Griepenterlſchen Nachlaßſammlung eine unbetannt gebliebene Sonate in F⸗dur füt Violine und Cembalo von Joh. Seb. Bach. Das Werk ſtellt eine Uminſtrumentierung und kom⸗ poſitoriſche Erweiterung des Bachſchen Trios für Flöte, Violine und Baſſo continuo dar. Es *. noch nicht einwandfrei feſt, ob Bach die marbeitung ſelbſt beſorgte. 1* „Was für den Bauer Karſt und Pflug, it für den Kopf ein gutes Buch. lung Polska“, die ——— Ueber der Die Au kungen eif den und des Preſſ. Maße in gar in Fr mokratiſche iiſt dieſes örterungen zu einem mäniſche und der vo in Geſetze mäniens( men des C aus der ru antwortun beſonders unmöglich * 3 W 3 eine Beſtin Blättern Ausland a ſollen verp Kkanntzugeb. um dem E möglichen. bei einem einzugreifer tungen m ſumme hir licher Ange tes für die Um Prei⸗ Wettbewerb einen Pr geſetzt werd den darf. Maßnahme bildung des beruf vor. geſetzliche S zuteil werd Journaliſte. So wird it Anonym hat voll un Bemerkensn tung eines Juſtizminiſt hofes, die 9 — 4 des und der ſchaft, ſowi treten ſein naliſtiſchen journaliſtiſc Geſetzentwu machen und Schriftleiter hebung die zweifellos i letzt aber au „h a vergifter grüßen. 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Bach. Daß ig und kom⸗ yſchen Trios nuo dar. Eß ob Bach die d Pflug, i einzugreifen. tung annheim „Hakenkreuzbanner“ 15. November 1936 Bemerkungen Die Auswüchſe und die zerſetzenden Wir⸗ kungen einer unter jüdiſchem Einfluß ſtehen⸗ den und verantwortungsloſen Handhabung des Preſſeweſens werden in zunehmendem Maße in verſchiedenen Ländern erkannt. So⸗ gar in Frankreich ſpukt es um die Frage„de⸗ mokratiſche Preſſefreiheit“. In Rumänien iſt dieſes Thema ſchon lange aktuell. Die Er⸗ örterungen in dieſer Frage haben ſich bereits zu einem Geſetzentwurf verdichtet, den der ru⸗ mäniſche Juſtizminiſter jetzt fertiggeſtellt hat und der vorausſichtlich in der allernächſten Zeit in Geſetzesform das Preſſeweſen Ru⸗ mäniens beeinfluſſen wird. Im Rah⸗ men des Entwurfes ſoll dafür geſorgt werden, aus der rumäniſchen Preſſe in Zukunft alle ver⸗ antwortungsloſen Elemente auszuſchalten und beſonders landes⸗ und volksfremde Einflüſſe unmöglich zu machen. Das Geſetz ſieht deshalb eine Beſtimmung vor, die es den rumäniſchen Blättern verbietet, Subventionen aus dem Ausland anzunehmen. Die politiſchen Blätter ſollen verpflichtet ſein, jede Einnahmequelle be⸗ kanntzugeben, die Einnahmen zu verbuchen, um dem Staat eine genaue Kontrolle zu er⸗ möglichen. Der Staat ſichert ſich das Recht, bei einem Verſtoß gegen dieſe Vorſchriften Bei der Neugründung von Zei⸗ tungen müſſen die Gründer eine Garantie⸗ ſumme hinterlegen, die den Gehältern ſämt⸗ licher Angeſtellten und den Auslagen des Blat⸗ tes für die Dauer von drei Monaten entſpricht. Um Preisunterbietungen und unlauteren Wettbewerb abzudroſſeln, ſoll in Zukunft durch einen Preſſerat ein Mindeſtpreis feſt⸗ geſetzt werden, der nicht mehr unterboten wer⸗ den darf. Der Entwurf ſieht auch weitgehende Maßnahmen zur Sicherung und für die Aus⸗ bildung des Nachwuchſes für den Journaliſten⸗ beruf vor. Den Journaliſten ſoll der gleiche geſetzliche Schutz wie den öffentlichen Beamten zuteil werden. Dafür übernehmen aber die Journaliſten auch ähnliche Verpflichtungen. So wird in Zukunft bei Preſſeangriffen jede Anonymität verboten. Der Verfaſſer hat voll und ganz für ſeine Arbeit einzuſtehen. Bemerkenswert iſt noch die geplante Errich⸗ tung eines oberſten Preſſerates, in dem der Juſtizminiſter, zwei Mitglieder des Kaſſations⸗ hofes, die Präſidenten des Schriftſtellerverban⸗ des und der rumäniſchen Alademie der Wiſſen⸗ ſchaft, ſowie Vertreter der Univerſitäten ver⸗ treten ſein ſollen und der für Fragen der jour⸗ naliſtiſchen Ehrbarkeit zuſtändig ſein wird. Der journaliſtiſche Nachwuchs ſoll nach dem neuen Geſetzentwurf eine dreijährige Praxis durch⸗ machen und erſt nach einer Prüfung für den Schriftleiterſtand zugelaſſen werden. Eine Er⸗ hebung dieſes Entwurfes zum Geſetz wäre zweifellos im Intereſſe Rumäniens, nicht zu⸗ letzt aber auch im Hinblick auf die Ausſchal⸗ „hauptberuflicher Brunnen⸗ vergifter“ im internationalen Leben, zu be⸗ grüßen. 7* Die Frage der Erwerbung eigener Kolo⸗ nien kommt in Polen nicht mehr zur Ruhe. Der außerordentlich ſtarke Bevölkerungsdruck, die Ueberlaſtung des polniſchen Volkskörpers mit den unproduktiven Judenmaſſen(14 Pro⸗ zent der Geſamtbevölkerung!) und nicht zuletzt der Mangel an kolonialen Rohſtoffen, ſowie der Zwang, den ſehr groß ausgebauten Hafen Gdingen in Beſchäftigung zu halten, laſſen die Frage immer wieder hervortreten.„Gazeta Polska“, die als amtlich gelten kann, hat ſich Neuer Film in Mannheim UNIVERSUM: Twischen Abend und Morgen“ Ueber den Meeren ruht eine unendliche Nacht. Weit ſpannt ſich der Himmel über Län⸗ der und Waſſer. Die Sterne flimmern am fernen Horizont. Da zieht der Kreuzer„Alma“ von Toulon aus hinaus in die See. Ganz auf der Höhe trifft er auf„Kleber“. Eine wahnſinnige Schlacht entbrennt zwiſchen den beiden Kreuzern. Aber bevor ſie beide in den Fluten verſinken, ereignet ſich auf der„Alma“ eine Epiſode— mehr iſt das Ganze wohl nicht—, die aber ſo gewaltig, ſo groß und vor allem ſo erſchütternd und glaubwürdig dar⸗ geſtellt wird, daß ſie uns im Innerſten auf⸗ wühlt, erregt und mitreißt. Es iſt ein franzöſiſcher Film. Marcel L' Herbier führt Regie. Annabella, Victor Francen, Pierre Renoir und Gabriel Signoret ſpielen die wichtigſten Rollen. Für die Aufnahmen der Kriegsſchiffe wurde die Genehmigung vom franzöſiſchen Marine-Miniſterium eingeholt. Wir müſſen all denen, die an dieſem Film mitgeholſen haben, neidlos eine große künſtleriſche Meiſter⸗ ſchaft zugeſtehen. Zugegeben, daß dem Werk jene bindenden Zuſammenhänge mit dem wei⸗ ten Reich des Lebens, die wir an großen deut⸗ ſchen Werken ſchätzen, fehlen. Die Tragödie auf der„Alma“ iſt ein ganz perſönliches, in⸗ folge einer kleinen Unterlaſſungsſünde hervor⸗ gerufenes Ereignis, das nur drei Menſchen und ſonſt gar niemand angeht. Aber es wer⸗ den in dieſer Epiſode doch Menſchen gezeichnet, die voll und ganz gültig ſind. Männer, groß und ſtark und edel, die über ihre Taten in die⸗ ſen wenigen Stunden zwiſchen Abend und Morgen hinaus ihren ganz beſtimmten Platz im Kosmos ahnen laſſen, und eine Frau, ſchwach und ſtark zugleich, unendlich rein in ihren Gedanken und doch auch wieder nicht „30 habe ich Franco befreit!“ Major Pollar d enthüllt hier ein Geheimnis Soeben wird durch einige ſenſationelle Ver⸗ öffentlichungen eines der intereſſanteſten Ge⸗ heimniſſe aus der Vorgeſchichte des ſpaniſchen Bürgerkrieges enthüllt: Der engliſche Major a. D. Pollard erzählt jetzt erſtmalig, wie es ihm ge⸗ lang, ſeinerzeit General Franco mit dem Flug⸗ zeug von Teneriffa zu befreien. General Franco iſt verſchwunden! „General Franco iſt verſchwunden!— Gene⸗ ral Franco iſt verſchwunden!“ So lautete der Spruch des Funkers von Teneriffa, der an einem heißen Julitag an das Kriegsminiſte⸗ rium in Madrid abging. Wenige Minuten ſpä⸗ ter verlangte der Innenminiſter telefoniſch den Polizeichef von Teneriffa zu ſprechen.„Der Kommandant iſt im Kaffee!“ war die Antwort aus Teneriffa.„Dummkopf, holen Sie ihn“, ſchrie die Stimme aus der fernen Hauptſtadt. Niemand verſtand die Aufregung der Herren in Madrid. Auch der Polizeichef nicht, als über Tauſende von Kilometern hinweg die furcht⸗ barſte Strafpredigt ſeines Lebens auf ihn nie⸗ derdonnerte. Was war denn geſchehen? Franco war ſeit zwei Tagen auf der Inſel nicht geſehen worden...?— Und was war Gefähr⸗ liches dabei? Vielleicht hatte er mit Freunden einen Ausflug in die Palmenwälder von Las Palmas unternommen, vielleicht machte er ei⸗ nen Trip mit ſeiner Jacht, angelte Delphine, ſchoß Möwen..„uien sabe?— Wer kann denn das wiſſen?“ Die Regierung der„Frente Popular“ ahnte, daß mehr hinter dieſem Ver⸗ ſchwinden ſteckte. Man hatte Franco auf die Inſel verſetzt, um ihn recht weit von der Hauptſtadt zu entfernen. Er lebte auf Teneriffa wie ein Verbannter, wie ein Gefangener. Nun Gouverneur, war er entflohen... Wie hatte es geſchehen können?! Wie war es ihm gelungen, den Spitzeln, die ihn auf dem tropiſchen Eiland umgaben, zu entgehen?— Dieſe Fragen wurden bis jetzt nicht gelöſt. Nun aber werden ſie beantwortet. Der geheimnisvolle Helfer Francos hat ſich ge⸗ meldet. Es iſt kein Spanier, kein Portugieſe, auch kein Deutſcher oder Italiener, ſondern—— ein Engländer! Töwenjäger und Waffenexpert So friedlich eingebettet inmitten der buntfar⸗ bigen Herbſtlandſchaft der Grafſchaft Suſſex liegt das Haus des Majors im Ruheſtand Hugh B. C. Pollard, daß in dieſer Umge⸗ bung kaum ein Gedanke an die blutigen Er⸗ eiggiſſe des ſpaniſchen Bürgerkrieges auf⸗ kommt. Der Major, ein ziemlich kräftiger, braungebrannter Mann, iſt bisher nur bekannt geworden als außerordentlich zuverläſſiger Waffenexperte des Scotland Pard. Die Bau⸗ ern der Umgebung kennen den Major als einen tollkühnen Reiter, der ſchon manches verwegene Stückchen geleiſtet hat. Manchmal geht der wortkarge Offizier etwas aus ſich heraus und erzählt von ſeinen Abenteuern, die er in allen Teilen des britiſchen Empires erlebt hat. Er kämpfte an der Nordweſtgrenze mit den Bengal⸗Lancern, er ging in Rhodeſia auf „big game hunting“— Löwenjagd vom Auto aus—, er machte noch den Burenkrieg mit und erwarb ſich allerlei hohe Auszeichnungen. Die⸗ ſer Mann tritt nun auf den Beſucher zu und ſagte ſo leichthin, als gäbe er eines ſeiner Jagd⸗ abenteuer zum Beſten:„Ich habe General Franco befreit!“ Die 19jäheige Tochter muß mit Allmählich wird Pollard geſprächiger, und man erfährt mehr über das größte und geſchicht⸗ lich folgenreichſte Abenteuer dieſes Mannes. In den Junitagen machte der Major die Bekannt⸗ ſchaft eines bekannten engliſchen Schriftſtellers und zweier Spanier, die ihm die Lage in Spa⸗ nien ſchilderten und ihn fragten, ob er ihnen behilflich ſein wolle. Es handle ſich darum, einen hohen Offizier von Teneriffa nach Ma⸗ rokko zu fliegen. „Ich ſtellte mein Privatflugzeug gerne zur Verfügung, aber ich ſtellte die Bedingung, daß meine Tochter und deren Freundin mich auf dieſem hübſchen Ferientrip begleiteten..“ Miß Diana Pollard und ihre Freundin Dorothy Watſon neigen ihre reizenden 19jährigen Köpf⸗ chen und verſichern:„It was exeiting!“—(„Es war ſo aufregend!“) Nun— aufregend war der Flug des Miſter Pollard auf ſeinem Privatdoppeldecker„Ra⸗ pid“ wahrhaftig! Begleitet von den beiden iun⸗ gen Mädchen, einem ſpaniſchen Zivilflieger und einer Adligen, deren Namen er nicht nen⸗ nen will, ſtartete Pollard von Croydon gen Te⸗ neriffa. In Bordeaux landete er zum erſten Male, dort erhielt er von Verſchworenen wei⸗ tere Weiſungen. Nächſte Zwiſchenſtation war Biarritz, und dann ging es in einem vielſtün⸗ digen, gefährlichen Flug nach Oporto.„Als wir landeten, hatten wir noch für 5 Minuten Benzin im Tank...“, wirft Miß Diana in die Erzählung ihres Vaters ein. Seidenkleider bewirken Uebergewicht Am nächſten Tag ging es weiter nach Caſa⸗ blanca. Es gab eine kleine Meinungsverſchie⸗ in der letzten Zeit mehrfach für eine Rückgabe der deutſchen Kolonien an Deutſchland ein⸗ geſetzt, dabei aber auch betont, daß gleichzeitig eine Löſung gefunden werden müſſe, die auch Polens kolonialen Anſprüchen genüge. Es iſt nicht unintereſſant, feſtzuſtellen, daß, nachdem im Ausgang des vorigen Jahrhunderts unter nationalen Polen in der Verzweiflung über die Zukunft ihres Volkes der Gedanke auftauchte, ein neues Polen in Afrika zu gründen,— ein Gedanke, wie ihn der Dichter Sienkiewicz in ſeinem Roman„In Wildnis und Wüſte“ ge⸗ gegen alle Gefahren gefeit— ein Weſen, das ganz von der Liebe, ganz von ſeiner innerſten Sendung beſtimmt iſt. So weit wir den Stand des franzöſiſchen Films nach den in der letzten Zeit in Mann⸗ heim gezeigten Werken beurteilen können, müſſen wir dieſen Streifen als einen Höhe⸗ punkt bezeichnen. Hier iſt nichts Nebenſäch⸗ liches, nichts, das nicht unbedingt zur Hand⸗ lung gehört, breitgetreten. Eine ungeheuer diſziplinierte künſtleriſche Hand waltet über dem Ganzen. In ſtändig aufwärts ſtrebender Linie reihen ſich die Ereigniſſe aneinander. Freundſchaft, Liebe, Pflichtbewußtſein ſind die treibenden Elemente dieſes gewaltigen Dra⸗ mas. Wir ehren den jungen Leutnant 'Artelle, der ſeine Liebe bezwingt, als Jeanne, die Frau ſeines Kommandanten, auf die er ältere Rechte hat, ihm in die Hände geliefert iſt, wir achten den Richter, Vizeadmiral Mor⸗ braz, der auch ſeinem beſten Freund gegenüber nur ſeine Pflicht kennt und wir ſind erſchüt⸗ tert, als Jeanne ihr Letztes hergibt, um ihren Gatten zu retten. Es iſt alles ſo rein, alles ſo groß und alles mit einem ſo herrlichen, fanatiſchen, künſtleri⸗ ſchem Wollen und Können geſtaltet, daß jede Kritik eigentlich ſchweigen müßte. Fern jeder kitſchigen Anwandlung, fern aller falſchen Ro⸗ mantik rollt ein Geſchehen ab, das uns am Schluß ſelbſt zum Erlebnis wird. Wir haben die Hauptdarſteller bereits ge⸗ nannt. Annabella iſt wirklich eine der größten Schauſpielerinnen, die wir kennen. Ihr Spiel bis ins Letzte— nicht etwa durch⸗ dacht— ſondern rein inſtinktiv erfühlt. Sie übertreibt nicht, ſie lebt ganz einfach. Ebenſo Victor Francen als Kommandant de Cor⸗ laix. Eine ruhige, männliche, heldiſche Er⸗ ſcheinung. Pierre Renoir iſt vielleicht die intereſſanteſte Geſtalt. Er haßt ſeinen Kom⸗ mandanten, aber im Dienſt gilt nur der Ge⸗ horſam. Er könnte ihn vernichten. Aber er iſt kein Schuft. Wie eine ungeheure Entladung ſtaltete— nunmehr der machtvolle neue pol⸗ niſche Staat ganz organiſch ſeine Kolonial⸗ forderungen anmeldet. Es beſteht kein Grund, die ſelbſtändigen Anſprüche des Deutſchen Rei⸗ ches und Polens auf dieſem Gebiet zu ver⸗ knüpfen, denn wir fordern nur zurück, was uns gehört und wir machen neben unſerem Eigentumsanſpruch auch unſere Uebervölkerung als Grund geltend, während ſich Polen ledig⸗ lich auf das zweite Argument ſtützt. Aber mo⸗ raliſch kann man die polniſchen Kolonial⸗ wünſche wohl für berechtigt halten. nun erinnere ich mich“. Das kann nicht größer dargeſtellt werden. Gabriel Signo⸗ ret als Morbraz iſt eine adlige Geſtalt. Er iſt der Typ des mitten im Leben ſtehenden, feinen und edlen Ariſtokraten. Die andern: Roſine Derean, Robert Vidalin, Ro⸗ land Toutain, Arvel und Narlay runden das Ganze aufs Vorteilhafteſte ab. Ein Film, der hohe künſtleriſche Werte beſitzt, der gewaltig iſt und ſchön! Aus dem Vorprogramm muß diesmal un⸗ bedingt die Wochenſchau mit den Ausſchnitten aus den Feierlichkeiten des 9. November in München genannt werden Denn dies iſt ein kleines Kunſtwerk für ſich.-Sch. ALHAMBRA: „Fikerlied“ꝰ Wenn das alte Fiakerlied ertönt, wenn Paul Hörbigers treues, braves, vor allem aber durchaus gemütliches Geſicht auf der Lein⸗ wand erſcheint, wenn das große Rad im Pra⸗ ter ſich weit in den Himmel hineindreht, dann meint eben doch ein jeder, daß er in dieſem Wien ſchon einmal geweſen ſein müßte, daß das alles liebe alte Erinnerungen in ihm wachrufe aus einer ſchönen, guten alten Zeit. Nun ja! Wir wiſſen zwar alle, daß das Wien von heute anders, ganz anders iſt, daß es viel⸗ leicht überhaupt nie ganz ſo war, wie es hier aus dem bunten Zauberkaſten auf die Lein⸗ wand geworfen wird. Es iſt eben das Wien, wie es das Theater uns geſchenkt hat, das Unterhaltungstheater, das nicht glaubt an die Macht der Erde, an Schickſal, an Menſchen mit Fleiſch und Blut. Ein kleines Reich jenſeits der Wolken, erträumt, erſungen, von der Liebe erdacht... Laßt es, wir brauchen es auch, manchmal in müden Stunden, wenn es ſtürmt draußen, wenn der Himmel grau iſt, wenn die Winde raſen. Ein klein bißchen Sentimentali⸗ tät gehört auch n Leben. Da geht es alſo um einen Fiaker, nicht den letzten, wie man meinen könnte, ſondern um wirkt ſein Wort in der Gerichtsſzene:„Ja, kann. denheit zwiſchen den Leuten der Beſatzung, da die Mädels ſich in Caſablanca ſo viele Seiden⸗ bluſen und Kleider eingekauft hatten, daß das Flugzeug überbelaſtet wurde. Schließlich ließen ſie ihre Einkäufe zurück. Weiter flog die„Ra⸗ pid“ nach Las Palmas. Von hier ſetzte Familie Pollard nebſt Anhang nach Teneriffa über. Sie ſahen nicht anders aus als hundert engliſche Vergnügungsreiſende, die jährlich die Kanari⸗ ſchen Inſeln beſuchen. Chiffrierte Geheimbotſchaften „Gleich nach unſerer Ankunft“, erzählt Pol⸗ lard,„mußten wir ſehen, daß unſere Aufgabe außerordentlich ſchwer ſein würde. Francos Haus lag nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt, es wurde ſtändig durch herumlun⸗ gernde Spitzel bewacht...“ So trat alſo der Engländer durch alle möglichen Mittelsmänner mit dem General in Verbindung. Botſchaften in Geheimſchrift, deren Code jeden Tag wech⸗ ſelte, wurden zwiſchen Franco und Pollard ausgetauſcht. Der künftige Staatschef Spa⸗ niens war bald davon verſtändigt, daß auf der Inſel Las Palmas ein Flugzeug für ihn be⸗ reitſtehe. Die Jagd nach dem Fiſcherboot Ein Zufall kam den Plänen Francos zu Hilfe. Der Gouverneur von Las Palmas wurde erſchoſſen, und Franco als Oberſtkommandie⸗ render von Teneriffa mußte einen Beileidsbe⸗ ſuch auf der Nachbarinſel machen. Aber ſeine Spitzel verließen ihn nicht. Doch auf Las Palmas gelang es Franco, ſeine Verfolger abzuſchütteln. Er verbarg ſich auf einem bewaffneten Fiſcherboot. Miſter Pollard wartete in ſeinem Hotel auf die Nach⸗ richt, wann er ſtarten ſollte. Um 5 Uhr morgens wurde er aus dem Bett geholt. Er eilte zum Flugplatz... Franco war noch nicht erſchienen. Sein Boot war an⸗ ſcheinend von den Spitzeln der Regierung auf⸗ geſpürt worden. Noch im Schutze der Dunkel⸗ heit ſtieg Franco unweit der Küſte in ein an⸗ deres Boot und ruderte allein an Land, wäh⸗ rend die Spitzel weiter das erſte Boot verfolg⸗ ten. Als ſie es anhielten und durchſuchten, war Franco ſchon längſt an Bord des Doppeldeckers „Rapid“ und flog mit der aufgehenden Sonne Marokko und dem größten Kampf ſeines Lebens entgegen. Major Pollard aber blieb auf dem Flugplatz 1 2 05 ſruin“, ſſie, miti, j cin grumrar ein He cinem, ſijai- num mliſber ein HENK ELL TROCKEN zurück.„Wiſſen Sie, ich wäre nur Ueberge⸗ wicht geweſen...“, verſicherte der Engländer mit trockenem Humor. Er hatte ſeine Aufgabe erfüllt.— Und nun wartet er im ſtillen Suſſex auf das nächſte große Abenteuer. irgendeinen aus den vielen, die ſo in Wien noch vor Jahren ihre Roſſe hatten. Er iſt ein lieber, guter und anſtändiger Kerl, der keinem Menſchen etwas Schlechtes tun kann, der ſtill und beſcheiden ſein Daſein lebt, und dem eben auch mal der kleine Amor ins Herz treffen kann. Er kann nicht ſpielen mit den Dingen, er fängt nicht gleich Feuer für etwas, aber wenn er ſich einmal einem Gedanken hingibt, geht er mit ihm auch bis ans Ende. Die kleine Lud⸗ milla liebt er, und wie er ſie liebt, das iſt ganz nett und reizend erzählt. Er hat einen kleinen Beutel, aber ein ſehr großes und weites Herz, der gute Strödl. Und mit dieſem Herzen erlaubt er es ſich auch, dem nichtsnutzen, frauenverder⸗ benden Herrn Jolander die Meinung zu ſagen. Daß er ihn dabei allerdings umbringt, iſt ein Schnitzer, ein ganz gewaltiger Schnitzer ſogar, der gar nicht ins Programm paßt. Soll das dem Ganzen eine Wendung ins Ernſte, ins— Künſtleriſche geben? Soll das das Fiakerlied zu einem Schickſalslied des Fiakers machen?. Es war alles ſo einfach zuvor, ſo unterhaltſam, ſo. wenig aufregend. Und nun dieſer Schluß: Die Geſtalt der Venus, die ihn zu allem ver⸗ führte, fällt auf den Herrn Jolander und ſchlägt ihn tot. Seltſame Symbolik. Schade um das harmloſe Werkchen. Paul Hörbiger ſpielt wie immer: gemüt⸗ lich, lächelnd, mit ganz wenigem zufrieden, und trotz aller Zurückhaltung ein Mann, ein Kerl, wenn es drauf ankommt. Sehr fein Guſti Hu⸗ ber als Ludmilla, ſie hat ihre Rolle im Tief⸗ ſten erfaßt, von der Angſt, getrieben von der Liebe, ein feiner, lieber Menſch, dem man ſeine Nöte und ſein Glück gut nachfühlen kann. Ebenſo gut Erika Dannhoff als Franzi Preminger; ſie beweiſt, daß man auch aus einer kleinen Rolle manches herausholen n. Unmöglich allerdings Franz Schaf⸗ heitlin als Jolander. So etwas Leeres, ſo etwas Häßliches hat man ſchon lange nicht mehr geſehen. Die Regie E. W. Emos zau⸗ berte Atmoſphäre hervor. Es lebte da etwas, 5 auch nur wie im Märchen, aber es ebte.. —12. Mannheim JFacques Doriot, der Führer der von ihm be⸗ gründeten„Franzöſiſchen Volkspartei“, ſpielt im politiſchen Leben Frankreichs eine Rolle von wachſender Bedeutung, woran ſeine letzte ſcharfe Kampfanſage keinen Zweifel läßt. Wir ſchildern hier einige Schickſalsſtunden aus dem bewegten Leben dieſes politiſchen Kämpfers. Ein Gefüngnistor öffnet ſich Es war im Jahre 1928. Vor den Toren des Staatsgefängniſſes in Paris ſtauten ſich die Menſchen. Sie trugen blaue Bluſen, ſchmutzige und von Oelflecken bedeckte Arbeitsbluſen. Auf⸗ geregt diskutierten ſie und ſchoben die Zi⸗ garette von einem Mundwinkel in den anderen. Rufe wurden laut. Schmährufe gegen die Re⸗ gierung. Fäuſte reckten ſich gegen den ſchmutzig⸗ grauen Aprilhimmel. Die„Humanité“ wurde herumgereicht. Sie zerſtörte alle Hoffnungen, daß die Regierung von ihrem Vorhaben abge⸗ ſehen habe: Jacques Doriot mußte ins Ge⸗ fängnis! Plötzlich erſchallten Hochrufe. Fäuſte reckten ſich zum Kommuniſtengruß. Lächelnd kam Do⸗ riot zwiſchen zwei Poliziſten die Straße her⸗ unter. Die Arbeiter liefen ihm entgegen. Sie ſchütteln ſeine Hände, die von Schwielen be⸗ deckt ſind. Denn auch er war Arbeiter. Doriot war einer von ihnen, Kind eines armen Dre⸗ hers, er ſelbſt Mechaniker. Knarrend öffneten ſich die Tore des Gefäng⸗ niſſes. Polizei verſuchte, die Menſchenmauer, die ſich vor dem Eingang ſtaute, zu zerſtreuen. Nur mit Mühe gelang das Vorhaben. Dann erſt konnte Doriot eintreten. Noch einmal drehte er ſich um und winkte den Zurückbleibenden. Lachte nur, als ſie ihm zuriefen, tapfer zu blei⸗ ben.. Der Berater Tſchiangkaiſcheks Die Geſchichte dieſer Gefängnisſtrafe iſt ſon⸗ derlich genug. Doriot war eines Tages aus Paris verſchwunden. Selbſt ſeine beſten Freunde hatten keine Ahnung, wohin er ſich begeben hatte. Einige Wochen nach ſeinem Verſchwin⸗ den kam jedoch ein merkwürdiges Telegramm aus Nanking. In dieſem Telegramm hieß es, der damals noch von den Parteien bekämpfte chineſiſche Marſchall Tſchiangkaiſchek habe ſich einen europäiſchen Berater kommen laſſen. Die⸗ ſer Berater war kein anderer als der ſo ſpur⸗ los verſchwundene franzöſiſche Kommuniſt Do⸗ ridt. Mie? Als Doriot nach Paris zurückkam, wurde er auf der Stelle verhaftet. Während ſeiner Ab⸗ weſenheit hatte die Kammer mit überwältigen⸗ der Mehrheit ſeine Immunität aufgehoben. Briand und Poincaréè machten dem Abgeordne⸗ ten einen Hochverratsprozeß. Auf dieſe Weiſe machte Jacques Doriot die Bekanntſchaft mit einem franzöſiſchen Gefäng⸗ nis. Begegnung mit Stalin Noch im ſelben Jahre, 193, rettete ihn eine Amneſtie. Kaum aus dem Gefängnis heraus, fuhr Doriot nach Moskau und ließ ſich von Stalin empfangen. Es war ein denkwürdiges Geſpräch. Gegenüber ſtanden ſich zwei Kom⸗ muniſten, beſeelt von der gleichen Idee und doch grundverſchieden in ihrem Charakter und in ihren Auffaſſungen. Es waren zwei Welten, die ſich hiet begegneten: Hier Weſteuropa, weſt⸗ europäiſche Demokratie— dort Aſien, aſiatiſche Diktatur. Der Beſuch in Moskau bedeutete für Doriot eine tiefe ſeeliſche Erſchütterung. Er kam als überzeugter Kommuniſt— und er ging als ein Kommuniſten⸗ fer,„ Nach ſeiner Rückkehr ließ ſich Doriot wieder in Saint⸗Denis nieder. Saint⸗Denis, das iſt das ſchmutzigſte Arbeiter⸗Viertel von Paris, dort, wo Not und Elend Dauergäſte ſind. Wie⸗ „Hakenkreuzbanner“ Jacques Doriot, Abgott von Salnt-Denis Ein HKommunist, der Sfalin kennengelernf hnaf/ Frankreidas hommender MHanne der kämpfte er in den vorderſten Reihen der Arbeiter, jedoch nicht mehr für die Weltrevolu⸗ tion, ſondern für ein freies Frankreich. Nur wenige Monate dauerte es, und Doriot war der populärſte Mann in Saint⸗ Denis. Immer, wenn er auf der Straße er⸗ ſchien, ſammelten ſich die Arbeiter um ihn und holten ſich bei ihm Rat. War es verwunderlich, daß er zum Bürgermeiſter von Saint⸗Denis mit überwältigender Mehrheit gewählt wurde? Die Arbeiter hatten nicht den Politiker Doriot, ſondern den Menſchen Doriot gewählt, der für ſie und nur für ſie arbeitete und ſich mit der franzöſiſchen Bürokratie herumſchlug. Jeden Samstag drängen ſich heute die Men⸗ ſchen vor den Toren des Rathauſes. Arbelter⸗ frauen mit ſchmutzigen Kindern auf dem Arm ſtehen in langer Reihe, Arbeiter in blauen Ar⸗ beitsbluſen ſchließen ſich an. Sie alle wollen zu Doriot, ſie alle wollen von ihrem„Maire“ Rat und Hilfe. Amtsdiener ſind um die Leute be⸗ müht, um die lange Wartezeit abzukürzen. Erſt ſpät abends kann Doriot ſein Büro ſchließen. Und dann ſtehen noch immer Leute vor dem Rathaus, die nichts anderes wollen, als ihm die Hand ſchütteln und ihn nach Hauſe begleiten. „Kampf dem„Renegaten“!“ Doriot kennt die Arbeiter von Saint⸗Denis. Als Kriegsfreiwilliger lag er mit ihnen zuſam⸗ men im Schützengraben, teilte mit ihnen die Grauen des Trommelfeuers und die der Sturm⸗ angriffe. Und als vor Verdun das Friedens⸗ ſignal erſchallte, war aus dem Jüngling ein Mann geworden, ein leidenſchaftlicher Kämpfer. Als Barthou daran ging, den franzöſiſch⸗ſow⸗ jetruſſiſchen Vertrag unter Dach und Fach zu bringen, war Doriot der erſte, der vor einem Bündnis mit den Sowjets warnte. Er kannte ja Stalin und die Hintergründe dieſes Bünd⸗ niſſes. Die Kommuniſten, an ihrer Spitze Cachin und Thorez, verſuchten alles, um den„Renegaten“ zu Fall zu bringen. Unter Bewachung der Ar⸗ beiter aus Saint⸗Denis mußte er oft nach Kam⸗ merſchluß nach Hauſe gehen, denn die Dritte Internationale hatte den Befehl gegeben, ihn zu erledigen. „Ich fordere Sie auf, Hherr Cachin..“ Dann kamen Neuwahlen. Seine Verſamm⸗ lungen wurden von kommuniſtiſchen Rollkom⸗ mandos geſprengt. Nur einmal gelang das Vor⸗ haben nicht, als nämlich Cachin perſönlich er⸗ ſchien, um mit dem„Arbeiterverräter“ abzurech⸗ nen. Doriot wollte die Rednertribüne betreten, als wüſter Lärm ausbrach. Mit verſchränkten Armen ſtand er und wartete. 5, 10, 15 Minuten. Bis einige Ruhe eingetreten war. Dann rief er in den bis zum Berſten gefüllten Saal:„Ich fordere Sie, Herr Cachin, auf, zu mir auf das Rednerpodium zu kommen und den Arbeitern von Saint⸗Denis zu erklären, woher Sie Ihre Einkünfte beziehen!“— Cachin ſtand auf— und ging! Mit ihm alle Kommuniſten. Jetzt begann mit hemmungsloſer Schärfe der Hetzfeldzug gegen Doriot. Er formulierte ſein Programm und gründete ſeine neue„Franzö⸗ ſiſche Volkspartei“, eine nationale Arbeiterpar⸗ tei, die dem Kommunismus einen unerbittlichen Kampf anſagte. Im Stadttheater von Saint⸗Denis hat er den Arbeitern ſeine Ziele dargelegt. Er fand be⸗ geiſterte Zuſtimmung bei ihnen. Doriots Bewegung wächſt. Er ſcheint berufen, in Frankreichs politiſchem Leben eine bedeu⸗ tende Rolle zu ſpielen. Ein ſeltſamer Saſthofbeſitzer Er läßt eine Angestellie in der Rumpelkammer schlafen rd. Berlin, 14. November. Der Nationalſozialismus baut in Deutſch⸗ land den Staat der Gemeinſchaft. Die Unter⸗ ſcheidung der Menſchen nach der Art ihrer Ar⸗ beit mutet bereits heute wie ein Märchen aus vergangener Zeit an. Aber es gibt doch noch feliene Vögel, die ſcheinbar die Zeit verſchlaſen haben. Einen ſolchen fand das Amt„Schön⸗ heit der Arbeit“ anläßlich einer Hotelaktion in Thüringen. Ein Gaſthausbeſitzer ließ ſein ein⸗ ziges weibliches Gefolgſchaftsmitglied in einem Raum übernachten, der gleichzeitig zur Unter⸗ bringung von landwirtſchaftlichen Gerätſchaften diente. Als dem Betriebs⸗ führer klar gelegt wurde, daß eine Rumpel⸗ kammer nicht Schlafgelegenheit eines Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedes ſein könne, meinte er, die Pferdegeſchirre, die im Raum wären, ſtellten „doch auch einen Wert“ dar. Somit könnten ſie im Zimmer verbleiben. Auf die Frage, ob in ſeinem Schlafzimmer auch Pferde⸗ geſchirre hängen, kam die volksverbundene Antwort:„Das iſt ja auch ganz etwas anderes“. Mit Hilfe der Polizei wurde die ſofortige menſchenwürdige Herſtellung des Schlafraumes herbeigeführt. 18 Deutſche in Udss5n verhaſtet Moskau, 14. November.(HB⸗Funk.) Zu den bisher bekannt gewordenen ſechs Verhaftungen von Reichsdeutſchen in Moskau iſt ein ſiebenter Fall hinzugetreten, der ſich am gleichen Zeitpunkt ereignete, aber erſt nachträg⸗ lich den deutſchen Stellen zur Kenntinis ge⸗ bracht wurde. In Leningrad ſind im ganzen, ſoweit bisher bekannt geworden iſt, elf Reichs⸗ deutſche verhaftet worden. Dieſe Feſtnahmen ſind ſämtlich am 10. November erfolgt, Gleich⸗ zeitig laufen in Moskau Nachrichten aus ver⸗ ſchiedenen Orten der Sowjetunion über eine Verhaftungswelle großen Umfanges ein, die Bürger der Sowjetunion aus den verſchieden⸗ ſten Kreiſen betroffen hat. Sturkſtrom tötet zwei ſtetilleriſten Ein ungariſcher Manöverunfall Budapeſt, 15. November. In Tolna ereignete ſich bei einer Uebung der Zöglinge der Militärſchule ein ſchwerer Un⸗ fall. Der Draht einer Telefonleitung kam mit der Hochſpannungsleitung in Berührung. Zwei Artilleriſten wurden von dem Starkſtrom ge⸗ tötet, ein dritter ſchwer und mehrere andere leicht verletzt. Streikabbruch in Fan Franzisko San Franzisko, 14. Nov.(HB⸗Funk.) Die in den Lebensmittelſpeichern beſchäftig⸗ ten Arbeiter, die ſich ſeit dem Beginn des Hafenarbeiterſtreiks im Ausſtand befanden, nahmen am Samstag die Arbeit wieder auf. Der Streikabbruch iſt darauf zurückzuführen, daß die Gewerkſchaft für eine Fortſetzung der Verhandlungen auf friedlichem Wege geſtimmt hatte. 15. November 1030. Dinte ar In dieſem Sonntag, 6. „ tionell gewor des wow agartens ſtatt. wie in den? Verſäume beſorgen. die reits vertrie! nige ſich deſ Beſuch des unſerer bedi n. Ei Unſer gut manche Fabel Zeit und ſelb Rotationsma nichts ahnte, Da kommt Welthild(M) König Eduard besucht die Helmatflotte Der König während der Besichtigung des britischen Kriegs- schiffes„Royal Oek'“ in Portland. Dort waren während des Königsbesuches etwa 40 Kriegsschiffe der Heimatflotte versammelt. In fiürze Im Hauſe der Deutſchen Arbeit in Hamburg fand am Freitag eine weihevolle Gedenkſtunde für die Opfer des Untergangs der„Iſis“ ſtatt. —— Der polniſche Außenminiſter Beck iſt von London kommend wieder in Warſchau einge⸗ troffen. .1* Die Eröffnung einer Ausſtellung der im Sowjetbeſitz befindlichen Rembrandt⸗Gemälde brachte die überraſchende Tatſache zu Tage, daß von den 47 Rembrandts, die im amtlichen Intouriſt⸗Baedecker von Baedecker von 1928 aufgeführt wurden, nur noch 29 vorhanden ſind. Die Ausländerverhaftungen in Moskau er⸗ regen in England ſtarkes Aufſehen. Im Unter⸗ haus wurde eine Anfrage wegen der Verſtär⸗ 4233 22233 Un ονινοο voN SESCMAC ehrbaui und 7 mE M. KUνͤ˙Iν ——— aasSE — Bedchten Sſie unsere Sondersusstellung äm Sonntäg, den 15. November kung der Wache vor der britiſchen Botſchaft in Moskau eingebracht. Eine vor einiger Zeit in Wien ausgehobene kommuniſtiſche Paßfälſcherzentrale hat, wie die Unterſuchung ergab, im Auftrage einer Mos⸗ kauer Zentralſtelle gearbeitet hat. * Nach einer Domei⸗Meldung ſteht man in ja⸗ paniſchen Regierungskreiſen auf dem Stand⸗ punkt, daß der ſofortige Abbruch der chineſiſch⸗ japaniſchen Verhandlungen unvermeiblich iſt. 4*—. Wer hätte nicht das Beſtreben, alle Kräfte und Hilfsmittel, die einem nützen, voll wirkſam zu machen! Warum ſollte man das nicht auch beim Wäſchewaſchen tun? Wer richtig mit Perſil wäſcht, gibt keinen Pfennig mehr aus, hat aber viel größeren Nutzen! Iſt es alſo nicht das Beſte, die Waſch⸗ vorſchrift zu befolgen und Perſil in der richtigen Menge zu nehmen?— Es iſt ganz beſtimmt das Beſte! Sie werden es beſtätigt finden, wenn Sie es nur einmal verſuchen! (— Fels& Fl- ſeiner Fabeln wiſſen, daß ſtimmt in ih⸗ haben. Aber noch einmal 1 ſen, daß ſie ſi, leſen und vor wir Zeitungs Alſo die Fe Ein Mann XE pROSPE und läßt ſeine Kommt ein 2 1 4 recht, Vater, Sohn laufen, ſtieg der Vat Sohn reiten. mann und ſa daß du reiteſt gehen. Du haf auf und ritten Wandersmant Unverſtand, Tiere? Sollte und euch beid ab und ging ünes der Vat der Eſel. Ki und ſagt:„Il nicht genug, m banden Vater Beine zuſamr pfahl durch, d gen den Eſel So weit kar 4 Leuten will r⸗ Ehem. 75. 15. November, der ehemalige roßen Saale s wird für d Intereſſe ſein pfarrer wieder Bler ſowie d 57 ſind daher —— —◻— —eers⸗ e Autor. F 1 „ ————— Welthild(M) atllotte itischen Kriegs- watren während ler Heimatflotte in Hamburg Bedenkſtunde „Iſis“ ſtatt. eck iſt von ſchau einge⸗ ng der im ndt⸗Gemälde zu Tage, m amtlichen von 1928 vorhanden Moskau er⸗ Im Unter⸗ der Verſtär⸗ tellung mber Botſchaft in ausgehobene hat, wie die einer Mos⸗ man in ja⸗ dem Stand⸗ er chineſiſch⸗ eidlich iſt. ember 1989 4 Mannbeim broß-Mannheim 5. November 1936 Dinterfeſt für das Vhlo am 5. und 6. Dezember In dieſem Jahr findet am Samstag,., und Sonntag, 6. Dezember, das große, ſchon tradi⸗ 0„kionell gewordene Winterfeſt zugunſten des WoHwW in ſämtlichen Räumen des Roſen⸗ gartens ſtatt. Die Durchführung iſt die gleiche wie in den Vorjahren. Verſäume niemand, ſich rechtzeitig Karten zu beſorgen, die durch die NS⸗Frauenſchaft be⸗ reits vertrieben werden. Jeder Mannheimer möge ſich deſſen bewußt ſein, daß er durch den Beſuch des Winterfeſtes zur Linderuna der Not unſerer bedürftigen Volksgenoſſen beitragen Der Kreisleiter. Eine lehrreiche Fabel Unſer guter Johann Peter Hebel hat manche Fabel erzählt, die überall und zu jeder Zeit und ſelbſt heute, da es Benzinmotoren und Rotationsmaſchinen gibt, von denen er noch nichts ahnte, ihre Gültigkeit haben. Da kommt uns heute wieder einmal eine ſeiner Fabeln unter die Hände, von der wir wiſſen, daß ſie die meiſten unſerer Leſer be⸗ ſtimmt in ihren Jugendjahren einmal geleſen haben. Aber gerade deshalb ſetzen wir ſie heute noch einmal unſeren Leſern vor, weil wir wiſ⸗ ſen, daß ſie ſie heute mit viel größerem Gewinn leſen und vor allem auch verſtehen werden, was wir Zeitungsleute damit ſagen wollen. Alſo die Fabel lautet: Ein Mann reitet auf ſeinem Eſel nach Haus kann. kEin lexikon?- Ja, aber in Zrochhaus muss es ſein. Neuæ Ausgaben von 5Mł an pROSPEKTE IN YEDE BOCL:Eviφ und läßt ſeinen Buben zu Fuß nebenher laufen. Kommt ein Wanderer und ſagt:„Das iſt nicht recht, Vater, daß Ihr reitet und laßt Euren Sohn laufen, Ihr habt ſtärkere Glieder.“ Da ſtieg der Vater vom Eſel herab und ließ den Sohn reiten. Kommt wieder ein Wanders⸗ mann und ſagt:„Das iſt nicht recht, Buriche, daß du reiteſt und läſſeſt deinen Vater zu Fuß gehen. Du haſt jüngere Beine.“ Da ſaßen beide auf und ritten eine Strecke. Kommt ein dritter Wandersmann und ſagt:„Was iſt das für ein Unverſtand, zwei Kerle auf einem ſchwachen Tiere? Sollte man nicht einen Stock nehmen und euch beide hinab jagen?“ Da ſtiegen beide ab und gingen ſelbdritt zu Fuß, rechts und links der Vater und Sohn und in der Mitte der Eſel. Kommt ein vierter Wandersmann und ſagt:„Ihr ſeid drei kurioſe Geſellen. Iſt's nicht genug, wenn zwei zu Fuß gehen? Geht's nicht leichter, wenn einer von euch reitet?“ Da banden Vater und Sohn dem Eſel die vorderen Beine zuſammen, zogen einen ſtarken Baum⸗ pfahl durch, der an der Straße ſtand, und tru⸗ gen den Eſel auf der Achſel heim. So weit kann's kommen, wenn man es allen Leuten will recht machen. Ehem. 75. Reſerve⸗Diviſion. Am Sonntag, 15. November, 20 Uhr, ſpricht der Div.⸗Pfarrer der ehemaligen 75. Reſ.⸗Div., Dr. Ziegler, im 123 Saale des Gemeindehauſes in Neckarau. s wird für die alten Regimentskameraden von Intereſſe ſein, ihren ehemaligen Regiments⸗ pfarrer wieder zu hören. Alle 249er, 250er und Bler ſowie die ehem. Feldartilleriſten 55 und 57 ſind daher herzlich eingeladen. Der politische Soldat ist Iräger des Staates ruppenfünrer Staatsrat luyken sprach vor den Erziehern des Kreises Mannheim/ 70§-Sportabzeichen wurden verliehen Zu einer erhebenden Kundgebung geſtaltete ſich die Kreisſchulungs⸗Pflichttagung des NS⸗ Lehrerbundes am Freitagnachmittag im Muſen⸗ ſaal des Roſengartens, in deren Mittelpunkt die großangelegte Rede des Führers der SA⸗ Gruppe Kurpfalz, Gruppenführer Staatsrat Luyken, und die Verleihung des SA⸗Sport⸗ abzeichens an 70 Erzieher ſtand. Der Kreisamtsleiter des NS⸗Lehrerbundes, Pg. Heck, hieß die Erſchienenen, insbeſonders Gruppenführer Staatsrat Luyken, willkom⸗ men. Das Orcheſter des NS-Lehrerbundes ſpielte dann unter der Leitung von Alt⸗ hardt zwei Sätze aus der Feſtmuſik von Jo⸗ hann Kaſpar Ferdinand Fiſcher, des Hof⸗ kapellmeiſters des Türkenlouis. Deutſcher Wehrgeiſt und SA Dann betrat Gruppenführer Staatsrat Luy⸗ ken die Bühne, um über das Thema„Deut⸗ Reichsautobahn wirbt für Mannheim ſcher Wehrgeiſt und S A“ zu ſprechen. „Ich begrüße es ganz beſonders“, ſo führte Gruppenführer Luyken u. a. aus,„daß mir Ge⸗ legenheit gegeben wird, vor Ihrem Kreis zu ſprechen. Ihre Lebensaufgabe iſt die, den jun⸗ gen Menſchen der kommenden Generation zu erziehen, der Generation, die einſt vollenden ſoll, was der Führer in höchſter Not aufbauend ſchuf für Volk und Jugend. Des Führers Sorge iſt nicht der Augenblick des Tages, ſon⸗ dern die Freiheit unſerer Kinder und Kindes⸗ kinder. Wenn ich von der SA ſpreche, dann verſtehe ich darunter das, was der Führer bezeichnete als den ſieghaften S A⸗Geiſt, der dem Führer die Macht ſchuf und ihm den Sieg von 1933 errang. Wir müſſen uns zunächſt klar werden, was Sinn und Weſen dieſes S A⸗Geiſtes iſt. In Kapitel 9 ſeines Buches „Mein Kampf“ ſagt der Führer:„Die SA iſt keine militante Organiſation. Sie hat nichts mit Freikorps zu tun, ſie iſt keine Miliz, ſie iſt Aufn.: RDV-Amsterdam Das Werbeienster jür die Reichsautobahnen mit dem Mannheimer Plakat in Amsterdam Daß die Straßen des Führers nicht nur die Bewunderung und Anerkennung der deutſchen Kraftfahrer, ſondern auch der Ausländer gefun⸗ den haben, geht aus den vielen begeiſterten Be⸗ richten hervor, in denen immer wieder zum Ausdruck gebracht wird, wie glücklich das Land iſt, das über ſolche Autoſtraßen verfügt. Mit vollem Recht dürfen wir Deutſche in aller Welt für unſere Reichsautobahnen werben und zei⸗ gen, welche Schönheiten die Reichsautobahnen zu bieten vermögen. Wir Mannheimer aber können mit Genugtuung feſtſtellen, daß bei der Werbung für die Reichsautobahnen unſere Rhein⸗Neckarſtadt mit an erſter Stelle gebracht wird. Dazu trägt vor allem das bekannte werbe⸗ wirkſame Plakat bei„Auf der Reichsautobahn nach Mannheim“, das durch den blickfangenden überall die Aufmerkſamkeit auf ſich lenkt. In unſerem Beſitz ſind zwei fotografiſche Auf⸗ nahmen, bei denen Mannheim ſehr deutlich in den Vordergrund tritt. Das eine Fenſter fand ſich in Amſterdam, wo man außer einer Karte des Reichsautobahn⸗Streckennetzes Bilder vom ſchönen Deutſchland längs der Reichsautobahn zeigte und wo an ſichtbarer Stelle neben der Streckenkarte das Mannheim⸗Plakat mit dem Waſſerturm prangte. Ein ähnliches Reichsautobahn⸗Werbefenſter befand ſich in Rio de Janeiro, wo die Mittel⸗ wand des Schaufenſters lediglich durch die Streckenkarte ausgefüllt wurde und die Werbe⸗ proſpekte auf dem Untergrund ausgebreitet lagen. Die rechte Seite des Schaufenſters war mit einem allgemeinen Werbeplakat„Por eſtra⸗ das Allemas“ ausgefüllt, während die linke Seite nichts anderes ſchmückte, als nur das Mannheimer Reichsautobahn⸗Plakat. Alſo: Mannem vorne! auch kein Wehrverband, die SA iſt vielmehr eine Gliederung der Partei, ein Inſtru⸗ ment der Bewegung, mit dem Auftrag, die Idee der Partei allen Widerſtänden zum Trotz vorwärtszutragen.“ Sie wurde vom Führer als die Sturmabteilung der Partei gegründet, um die Bewegung vorwärtszutra⸗ gen. Die SA iſt in der Partei verankert. Damit ergibt ſich das Weſen, die Art und Ausbildung der SA. Wenn ſie auch äußerlich auf den ſol⸗ datiſchen Tugenden des unbedingten Gehor⸗ ſams, des Mutes und der Kameradſchaft auf⸗ gebaut iſt, ſo hat ſich ihre Ausbildung doch allein nach parteizweckmäßigen Gründen zu richten. Die SA iſt ein Inſtrument der Ver⸗ tretung und Stärkung des nationalſozialiſti⸗ ſchen Weltanſchauungskampfes. Der unbekannte SA⸗Mann Popularität der Führung iſt nur begründet auf Liebe, Hingabe und Treue. Treue wird geboren aus der Hingabe und dem Gleichklang des Blutes und der Seele. Die Popularität des Führers wuchs im Glauben des unbekannten kleinen SA⸗Mannes. Die Stärke einer politi⸗ ſchen Kraft beruht nur darauf, wie ſtark der Glaube und die perſönliche Hingabe des ein⸗ zelnen an die Idee des Führers iſt. Kein Wort aber gibt es, mit dem ſoviel Schind⸗ luder getrieben wurde, wie mit der Tradi⸗ tion. Tradition iſt, was der Jugend als ideal und glaubenskräftig überliefert werden kann. Tradition iſt das, wofür Männer, die an ihrer Familie und an ihren Kindern hängen, ihr Leben hingeben. Tradition iſt verankert in dem Glaubenstod der 400 SA-Männer, die in der Kampfzeit fielen. Wenn ſich ſo Popularität, Kraft und Tradition vereinigen, dann entſteht die Autorität der Führung. Ewig aber ſind die Geſetze des Lebens und des Kampfes, und danach iſt eines beſtimmt: Nie iſt ein Sieg endgültig. Wer glaubt, mit dem Sieg die Aufgabe erfüllt zu haben, ver⸗ rät die Zukunft derer, die an ſeinen Sieg glauben. Kein Sieg vernichtet den Gegner und immer folgt der Gegenſtoß des Gegners. Nur die Truppe hält den Sieg, die ihren Kampfgeiſt nicht verfälſchen läßt. Die Kraft der Sturmabteilungen der Partei, die aus der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Weltanſchauung geboren wurden, war die Wehrkraft der Partei, die den Sieg errang. Heute beſtimmt die Idee der Partei den Staat. Darum iſt auch die weltanſchaulich fundierte Wehrmacht die Wehrkraft der Nation, welche die Aufgabe hat, mit ihrem Blute den Geiſt das Staates und ſeine Freiheit zu ſchützen. Der politiſche Ungehorſam iſt ſeit 2000 Jah⸗ ren das Erbübel der Deutſchen geweſen. Der Führer iſt der erſte Staatsmann, der dieſes Erbübel überwunden hat. Er ſtellt dem po⸗ litiſchen Ungehorſam das Prinzip des po⸗ litiſchen Soldaten gegenüber, denn der Führer verlangt die Tugenden des Soldaten auch im politiſchen Leben ſeines Volkes. Mit HJ, Arbeitsdienſt und Heer iſt der Ring der deutſchen Jugenderziehung geſchloſ⸗ ſen. Aufgabe der SA iſt es, die ſeeliſchen und geiſtigen Kräfte und die körperlichen Einſatz⸗ kräfte des vollerzogenen deutſchen Menſchen zu erhalten und zu pflegen. Der deutſche Menſch ſoll in der weltanſchaulichen Schule der SA bewahrt werden von dem Rückfall in das Erb⸗ übel des politiſchen Ungehorſams. Ein Ehrenzeichen des deutſchen Mannes Marxismus, Judentum und Freimaurer rü⸗ ſten zur Auseinanderſetzung. Wie eine Inſel ———— Se 2535 2885 51 +* 0———*725 2 3 93 5 ——.— e—— 33——— — 5 2 e ————— .Hmf, —— . ——— N0 -*—◻ 3 2 Le. Autor. Ford-Händler Emil Stoffel, 423 S —— Mannheim, N 7, 17, Fernsprecher 200 46, Reparaturwerk Fabrilestation, Fernsprecher 423 85 Fels& Flachs, Mannheim, Schwetzinger Straße 58, Fernruf 438 65- Auto-Joncker, Heidelberg, Römerstraße-10, Fernruf 2619 Mannheim „ „Häkenkreuzbanner⸗ des Friedens liegt Deutſchland inmitten des ringsum auflodernden Brandes der bolſche⸗ wiſtiſchen Weltzerſetzung. Aber: Willſt du den Frieden wahren, ſo wahre deine Stärke! Dem Begriff der totalen Politik ſteht genau ſo gegenüber die Totalität des Krieges. Jeder Mann, der ſeine Familie und ſeine Kinder liebt, muß ſich auch körperlich bereit halten, um das letzte Mittel der Politik beſtehen zu können. Hierauf hat ſich die SA geformt und aufgebaut. Der Führer hat ihr ein Ehrenzei⸗ chen geſtiftet, das SA⸗Sportabzeichen. Es iſt kein Leiſtungszeichen für eine einmalige körperliche Hochleiſtung, es iſt ein Ehrenzeichen eines jeden deutſchen Mannes, der in national⸗ ſozialiſtiſchem Sinne wehrhaft und einſatzbereit iſt. Es muß immer wieder neu erworben wer⸗ den in ſteter Lebensführung und Einſatzbereit⸗ ſchaft. Es iſt die Schickſalsfrage unſeres Volkes, wieviel Idealiſten an vollwertigen Männern wir in Zukunft haben. Wir wollen in der SA nur Männer aus Seelenſtärke und Lebenskraft haben und keine Maſſe. Wir wollen in der SA dafür ſorgen, daß die Minorität des ewigen Soldaten nicht mehr an die ewig Schlechten, an die körperlich und geiſtig Minderwertigen verloren gehen kann. Dafür haben die Er⸗ zieher zu ſorgen!“ Nach der mit großem Beifall aufgenommenen Rede des Gruppenführers traten die Erzieher an, die das SA⸗Sportabzeichen bereits erwor⸗ ben haben, mit den 70 neuen Kameraden, die es erſt verliehen bekamen. Nochmals rich⸗ tete Gruppenführer Luyken beherzigenswerte Worte an die SA-⸗Sportabzeichenträger, die das Abzeichen immer, eingedenk ihrer national⸗ ſozialiſtiſchen Haltung in Ehren tragen mögen. Standartenführer Ritter von Eberlein nahm dann die Auszeichnung der neuen SaA⸗ Sportabzeichenträger vor, die er mit Hand⸗ ſchlag verpflichtete. Kreisamtsleiter Heck ſprach dann noch ſeinen Dank aus, auch den Ausbildern des Kurſes, Sturmführer Amend und Oberſcharführer Jenne. Mit dem Deutſch⸗ land⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied fand die erhebende Kundgebung ihr Ende. 5 „Der Jeldherr und der Fähnrich“ Am Montag, 16. November, findet im Mu⸗ ſenſaal erneut die Aufführung des mit ſo gro⸗ ßer Begeiſterung aufgenommenen Feſtſpiels „Der Feldherr und der Fähnrich“ ſtatt, wobei die Inhaber der Dauerkarten für fünf Feier⸗ IINOIEUMX AbstfSWRE-LAUFER· TEPBICME ILE MS JOC(KUNSTSTRASSE) ſtunden, ſowie die Inhaber der Dauerkarten für ſechs Feierſtunden der Ortsgruppen Jungbuſch, Neckarſtadt⸗Oſt, Humboldt und Feu⸗ denheim Zutritt haben. An der Abendkaſſe ſind Einzelkarten zu haben. Ebenſo können noch Dauerkarten ſür fünf Feierſtunden zum Preiſe von.75 RM. (in Raten zahlbar) bei der NS⸗Kulturgemeinde gekauft werden · Aebungsfirmen ſtellen aus Mannheims Jungkaufleute und Jungtechniker an der Arbeit In einem feſtlich geſchmückten Saal im „Deutſchen Haus“ in C1, 10 veranſtalten die in der DAß zuſammengefaßten Uebungsfirmen zur Zeit eine Ausſtellung ihrer Arbeiten, Gleich wenn man den Raum betritt, bemerkt man die würdig mit Lorbeerbäumen umrahmte Büſte des Führers und die Fahnen des neuen Deutſchland. Beginnt man den Rundgang, fin⸗ det man gleich links vom Eingang die Uebungsfirma für elektrotechniſche Geräte. In anſchaulicher Weiſe wird hier die Entſtehung eines Drehſtrom⸗Kurzſchlußmotors gezeigt. So⸗ gar die erforderlichen Schnittwerkzeuge zur 2 5 der Läufer⸗ und Ständerbleche ſind vorhanden. Einige Schritte weiter findet man das Kon⸗ ſtruktionsbüro für Verbrennungskraftmaſchinen, das mit einer ganzen Reihe von Motoren ver⸗ ſchiedener Bauart aufwaxtet. Auffällig iſt der an der Schmalſeite des Saales aufgeſtellte lie⸗ gende Motor, der für alle Brennſtoffe geeignet iſt und deſſen Leiſtungen ſtets gleich bleiben, ob nun Leichtöle, Teeröle oder Holzgas zur Verwendung gelangt. Intereſſant iſt weiterhin der Zweitakt⸗Benzinmotor, der eine ganz be⸗ merkenswerte Konſtruktion darſtellt. Ein Zwei⸗ takt⸗Dieſelmotor iſt mit allen Teilzeichnungen vorhanden. Was gerade dieſe Arbeiten wert⸗ voll macht, iſt die Tatſache, daß nicht ſchematiſch nach irgendeiner Vorlage nachgezeichnet wurde, ſondern daß alle Maſchinen in tadelloſer Berechnung entwickelt und ebenſo ſorgfältig konſtruiert wurden. Die rechneriſchen Unterlagen mit den dazugehörigen Diagrammen liegen zur Einſicht auf. Gründung eines Schein⸗Werkes Auch die kaufmänniſchen Uebungsfirmen haben in ſinnvoller Weiſe ihre Arbeiten aus⸗ geſtellt. Man kann hier vollſtändige Geſchäfts⸗ gänge in all ihren Einzelheiten verfolgen und gewinnt auf dieſe Weiſe einen guten Einblick in die Arbeit eines Betriebs. Wie ein Führer erzählte, ſoll ſich der Zweck der Uebungsfirmen in dieſen Arbeiten nicht erſchöpfen. Vielmehr iſt geplant, ſie als Unter⸗ lagen für ein Schein⸗Werk zu benützen, das von den Mitarbeitern der Uebungsfirmen re⸗ gelrecht gegründet wird. Da ſind nun allerhand Arbeiten zu leiſten! Man muß ſich klar wer⸗ den über die Geſellſchaftsform, über Pro⸗ gramm, Standort, Kalkulations⸗ und Finan⸗ zierungsfragen uſw. Das hat den großen Vor⸗ teil, daß die Mitarbeiter der Ue riſfene Mr⸗ nicht auf ganz beſtimmte, eng umriſſene Ar⸗ beiten„dreſſiert“ werden, ſondern ſie erhalten durch dieſes Vorhaben einen großen Ueber⸗ blick über das Geſamtgeſchehen in einem In⸗ duſtriewerk und erleichtern ſich dadurch ihre Arbeiten und ihr Fortkommen in der Praxis. In dieſem Sinne iſt auch der ausgeſtellte Or⸗ aniſationsplan der„Motorenbau⸗Ge⸗ fellfchaft“ zu verſtehen. Er gehört mit zum Anfang des Scheinwerkes und gibt einen Ueberblick über den inneren Aufbau. Nicht zuletzt ſei die Werbeabteilung erwähnt, die wirklich Ausgezeichnetes bietet. Die Plakate, die für die techniſchen Uebungs⸗ firmen werben, ſind beachtliche Leiſtungen auf dem Gebiet der Plakatkunſt! Wenn man nach dieſem Rundgang die Aus⸗ verläßt, hat man das Mfrient ende Gefühl: Hier wird etwas geleiſtet! Hier herrſcht der unerſchütterliche Geiſt, der notwendig iſt, um Deutſchlands Arbeiten wie⸗ der zur Anerkennung und Weltgeltung zu ver⸗ elfen, Es iſt 1 wünſchen, daß ſich recht viele Volks ieſe Ausſtellung anſehen und im ſtillen jener anonymen jungen Menſchen ge⸗ denken, die ſebſtlos und mit größter Selbſtver⸗ ſtändlichkeit Woche um Woche viele Stunden * Arbeitsſchluß opfern, um mitzuarbeiten an dem Wiederaufſtieg Deutſch⸗ lands in der Welt.— Die Ausſtellung iſt nur noch bis Sonntag 13 Uhr geöffnet.— hr. Früher kaufen- beſſer kaufen! Eine vorweihnachtliche Mahnung der Geſchäftswelt Die Zeit, in der vor Weihnachten die Ge⸗ ſchenke gekauft werden, iſt mit die ſchönſte des ganzen Jahres. Und doch verkürzen ſich die meiſten dieſe Zeit dadurch auf ein Mindeſtmaß, daß ſie mit dem Einkauf der Geſchenke erſt in den letzten Tagen vor dem Feſt beginnen. Dann muß es natürlich ſchnell gehen, denn man wird ungeduldig, wenn man im———+— Geſchäft warten muß und die Verkäufer keine Zeit haben, beſondere Wünſche zu erfüllen. Man wird nervös und gereizt und vergällt ſich ſo die Vorfreude des Schenkens. Und iſt dann endlich das Wichtigſte, ſoweit es noch zu bekommen war, zuſammen, bleibt beſtimmt keine Zeit, ſich um die tauſend Nichtigkeiten zu kümmern, ohne die nun einmal ein richtiger Gabentiſch zu Weihnachten nicht denkbar iſt. Und warumt Weil ein Vorurteil herrſcht, nach dem Weihnachtsſtimmung und damit Stimmung zum Kaufen nur im überfüllten La⸗ den in letzter Minute zuſtande kommt. Ein weiterer Grund, der von den Verfechtern der Eintaufshetze für den ſpäten Einlauf angeführt wird, iſt die wirtſchaftliche Lage, die es dem Wochenlöhner vor dem letzten Lohntage und dem Angeſtellten vor dem letzten Gehaltstermin unmöglich mache, überhaupt etwas einzukaufen. Wäre dem ſo, würde es bedeuten, daß die Ver⸗ braucher in der letzten Woche vor dem Feſt von der Luft leben müßten, um ihre Geſchenke ein⸗ kaufen zu können. Es wird dabei aber über⸗ ſehen, daß z. B. ein beträchtlicher Teil der Weih⸗ nachtsgeſchenke aus Spiel⸗ und Vereinskaſſen oder aus dem Geheimfach der Hausfrau— wenn ein ſolches vorhanden iſt— beſtritten ————— ——— „Graphiſche Koſtbarkeiten aus§innland“ fusſtellung der NS⸗Kulturgemeinde und der Nordiſchen Geſellſchaft in Mannheim Finniſche Graphik— wer wußte bis jetzt von ihr? Wir können uns eine Vorſtellung machen von der däniſchen Kunſt oder der Kunſt Nor⸗ wegens und Schwedens, Finnland aber er⸗ weckt auf dieſem Gebiet keine Aſſoziationen in uns. Um ſo begrüßenswerter iſt es, daß es die NS⸗Kulturgemeinde in Verbindung mit der Nordiſchen Geſellſchaft unternommen hat, in einer größeren Ausſtellung, die in den Räumen des Schloßmuſeums gezeigt wird, wenigſtens einen Begriff von der finniſchen Graphik zu geben. Alle Aeußerungen des finniſchen Lebens wird letzten Endes nur der richtig verſtehen können, der um die Geſchichte dieſes Landes weiß, und der den harten Kampf kennt, den dieſes Volk im hohen Norden täglich um ſein karges Leben füh⸗ ren muß. Im Land der tauſend Seen, der düſteren Moore und der wildzerklüfteten Schä⸗ ren, im Land des Winters ohne Tag und des kurzen arbeitsreichen Sommers iſt kein Platz für die heiter beſchwingte Muſe.„Bittre Sehn⸗ ſuchtstränen ſpannen— Und die Leiden ihre Seiten...“ heißt es in dem finniſchen Volks⸗ lied von der Kantelar, der altnationalen Laute, und etwas von dieſen Sehnſuchtstränen und den Leiden klingt auch in der Kunſt mit. Nicht umſonſt ſieht man in dieſen Bildern ſo oft düſtere Schatten und fahles Licht, dunkle Ge⸗ ſtalten und eine faſt hintergründige Verſpon⸗ nenheit, die nur manchmal durch die ſehnſuchte⸗ volle Lichtgeſtalt aus irgendeinem nordiſchen Märchen aufgehellt wird. Die finniſche Graphik iſt eine verhältnismäßig junge Kunſt, die kaum ins neunzehnte Jahr⸗ hundert zurückreicht. Wenn trotzdem all dieſe Blätter eine Vollendetheit der Technik aufwei⸗ ſen, wie ſie ſonſt nur eine jahrhundertealte Tradition hervorzubringen vermag, ſo iſt dies ein Zeichen der Aufnahmefreudigkeit und der künſtleriſchen Aufgeſchloſſenheit der Finnen, die ihre ſtärtſten Anregungen auf dieſem Gebiet von deutſcher und franzöſiſcher Seite aus erhielten. Im Mittelpunkt ſteht dabei die Radierung, Aetzung und Kaltnadel, aber auch die Aqua⸗ tintatechnik, während Lithographie, Holz⸗ und Linolſchnitt nur vereinzelt in den Vordergrund treten. Dem inneren Gehalt nach laſſen ſich deutlich einige Gruppen erkennen, bei denen der Kreis jener Künſtler, die am ſtärkſten ihre nationale Eigenart betonen, naturgemäß im Vordergrund ſteht. In erſter Linie iſt hier der ſtark perſön⸗ lich wirkende, kraftvolle und zugleich dämoniſche Gallen⸗Kallela mit ſeinen Bildern zur Kalevala, der finniſchen Volksdichtung, zu nen⸗ nen, dem ſich der phantaſievolle Erieſon mit ſeinen Märchenmotiven und der feine, ſcharf be⸗ obachtende Simberg faſt ebenbürtig anſchlie⸗ ßen. Unſerem deutſchen Empfinden am nächſten kommen jene Künſtler, die durch den Maler und Graphiker A. W. Finch, der— aus engliſch⸗ belgiſcher Abſtammung— ſich in den neunziger Jahren in Finnland anſiedelte und die Graphik dort eigentlich erſt begründete, angeregt wur⸗ den. Mit kraftvollem Ausdruck und warmer Naturnähe hat Lennart Segerſtrale ſeine in Aquatintatechnik ausgeführten Tierbilder entworfen, ſtark und anſprechend ſind die Blät⸗ ter Oionens, deſſen ſeelenvoller Mutterkopf mit zum Beſten der Ausſtellung gehört. In dieſer Gruppe ſeien noch L. Lehmuſari, Vilio Lehmuſari, Greta Schalin und Santeri Solokivi, der mit einem ausgezeich⸗ neten Bildnis vertreten iſt, genannt. Im übrigen iſt es unmöglich, all die Koſt⸗ barkeiten, die dieſe Ausſtellung enthält, aufzu⸗ zählen. Neben einigen wenigen Graphiken, die ſpürbar mongoloide Züge tragen, iſt alles gut. werden. Hier ſei ein Lob unſeren———— Hausfrauen geſprochen, die es unerklärlicher⸗ weiſe immer wieder fertig bringen, auch bei knappſter Wirtſchaftskaſſe wöchentlich einige Pfennige zurückzulegen, mit denen ſie zu Weih⸗ nachten ihren Lieben eine Freude machen könſten. Es bedarf alſo in der Hauptſache wirtlich nur des Anſtoßes, um die Weihnachtsſtimmung und damit die Luſt am Einkauf hervorzuzaubern. —Und dieſer Anſtoß muß aus der Geſchäftswelt kommen. Es iſt Sache des Einzelhandels und auch des Handwerks, das immer noch einen großen Teil ſeiner Abſatzmöglichkeiten zu Weih⸗ nachten ungenutzt läßt, die Kunden rechtzeitig darauf aufmerkſam zu machen, daß es Zeit ge⸗ worden iſt, die Weihnachtsbeſorgungen zu ma⸗ chen. Der Kaufmann kann weiter noch darauf hinweiſen, daß ſich die Verkäufer im No⸗ vember eingehender mit den Wünſchen des Kunden beſchäftigen können, als drei Tage vor dem Feſt. Auch auf die Möglichteit einer Sonderbeſchaffung könnte mit Erfolg hingewie⸗ ſen werden. In dankenswerter Weiſe hat das Leipziger Meſſeamt auf der Herbſtmeſſe den Gedanken des früheren Einkaufens aufgenommen und dem Einzelhandel in einer Sonderſchau„Für Weih⸗ nachten werben“, die im Rahmen der Reichs⸗ Werbe⸗Meſſe durchgeführt wurde, die Wege ge⸗ zeigt, auf denen ſich das Weihnachtsgeſchäft zum Nutzen aller Beteiligten früher in Gang brin, gen läßt. Alſo, früher kaufen— es kauft ſich viel beſſer! Man muß ſich nur mit den einzelnen Bildern beſchäftigen, dann geht einem bald die ganze Schönheit der nordiſchen Gefühlswelt auf. Da die Ausſtellung vorausſichtlich nur kurze Zeit gezeigt werden kann, empfiehlt ſich ein baldiger Beſuch.—th. Joſeph⸗Steib⸗ und Werner⸗Sehlbach⸗ Ausſtellung im Kunſtverein In Joſeph Steib, einem Schüler der Düſſeldorfer Akademie, deren Tradition er in anſprechender Weiſe fortführt, ſtellt der Mann⸗ heimer Kunſtverein diesmal einen Künſtler vor, der wirkliche Beachtung verdient. Ange⸗ regt durch weite Reiſen, die ihn bis zu den kanariſchen Inſeln und nach Aegypten führten, und durch ſeine maritimen Beziehungen, malte er zahlreiche Bilder, aus denen die Vielfalt der Farben ſüdlicher Landſchaften leuchtet. Da iſt das erregte Kolorit der„Schiffe bei Rhodos“ (eine Seite ſeines Schaffens, die bei den klein⸗ formatigen Bildern durch den paſtoſen Farb⸗ auftrag manchmal etwas verwirrend wirkt) und die Farbenpracht einer Impreſſion von Nordafrika, daneben hängen Bilder, in denen ſon d10 helle und klare Luft nordiſcher Küſten ſpiegelt. Beſonders anziehend wirken ſeine deutſchen Landſchaften, von denen das Bild„Wolken über Thüringen“ und die Eifelland⸗ ſchaft, die anläßlich der Ausſtellung„Land⸗ ſchaften aus dem befreiten Rheinland“ mit der Hindenburgplakette ausgezeichnet wurde, ge⸗ nannt ſeien. Die zahlreichen Radierungen, die ſich anſchließen, verraten eine gute Technik und hohes zeichneriſches Können. Aus ganz anderen Empfindungen heraus ſchafft Werner Sehlbach, Wuppertal⸗Bar⸗ men, ein Autodidakt, der erſt ſpät zur Malerei kam. Er ſucht in ſeinen Temperabildern und Aquarellen vornehmlich Ausblicke auf gewun⸗ dene Täler und geſchwungene Straßen oder auf bunte, maleriſche Winkel und ſeltſam in⸗ einandergeſchachtelten Häuſergruppen, in denen ubELE WEEAt . Ist eln Kdpitel menschlicher Kulturge- schichte. von der prunkvollen Fürstentaàfel der Vorzeit Zum netten, ffeundlichen Tisch- gedeck von heute wer ein longer Weg. Aber, v/as ffrũher ein Vorrecht VWeniger War, ist löngst Allgemeingut gew/orden. Es gibt heute kdum eine gesellige Gelegenheit, der maͤn nicht durch die v/ahl von passendem Tischtuch und Servietten eine relzvolle eigene dlote geben lenn. Wes Geschmocc und phantaàsſe àn interessanten Neuheiten geschöffen haben, zeigen wir unter Nit- vreung der Firmen: Louis Franz porzellen und Bestecke) AHEIVELEVTQA(Seleuchtunsstoen Ferd. Weber und Dr. F. Nagel Hlöbeh in einer grobzüglgen XUSSng m Erdgeschoß unseres Hauses und mehreren fenstem. Nochen Sie uns die 1 Fteude eines Zzwönglosen Besuches. MAN FOUHIT SICHWOHI IM „ Oο ο H A Dο˙s NEUGFEBAUER DEM GROSSEN GEPFLEGTEN TEXTII-SPEZIALHAUS MANNHEIM- AN DEN PLANKEN 4 „ 4 ſein muſikaliſches Empfinden und— Vor⸗ liebe für Rhythmus und Bildaufteilung zum Ausdruck kommt. Will auch manches darunter nicht recht anſprechen, ſo bleiben doch noch ge⸗ nug ſchön empfundene Bilder, die eine Beach⸗ tung durchaus verdienen.—th. Neue Filme in Mannheim SCHAUBURG: „Skeindal um dle Fledermaus“ Der Titel dieſes Films kann leicht irreführen. Es handelt ſich nicht um die unſterbliche„Fle⸗ dermaus“ des Wiener Walzerkönigs, ſondern um ein ausgewachſenes Exemplar der licht⸗ ſcheuen Flattertiere. Es dient dem Verfaſſer dazu, in einer hochadligen engliſchen Geſellſchaft einen furchtbaren Skandal zu provozieren, deſ⸗ ſen Hintergründe für den Zuſchauer komiſch ſind, weil er den Ausgang längſt vorausſehen kann. Es ſind keine tragiſchen Konflikte, jede Wendung ins Erxnſte wird raſch zur Komik ab⸗ gebogen. Unſtreitig amüſiert man ſich herzlich dabei, obwohl dieſe„große“ Geſellſchaft uns eine fehr ferne Welt iſt. Es klingen aber auch 1 Saiten von echter Freundſchaft an, die ſympa⸗ tiſch berühren. Träger dieſes Films iſt Viktor de Kowa. Seine jungenhafte Art gibt ſtets neue Gelegen⸗ heit zu humorvoller Geſtaltung, er iſt der Mann, der ewig zu ſpät kommt und den man zu ſeinem Glück faſt zwingen muß. Ein wenig typiſch bleibt neben ihm Maria Andergaſt. Adele Sandrock kommt diesmal weniger„ſandrock⸗ ig“ und deshalb ſympathiſcher. Von trockener Komik iſt Heinz Salfners trunkfeſter Sir Thomas Berkham, Trotz des ſtark aufgetragenen Strebertums wirkt Ernſt Dumckes Diploma⸗ tengeſtalt nicht unſympathiſch, vor allem durch die Wandlung am Ende. Einen prächtigen Die⸗ ner ſpielt Alfred Abel. In weiteren Rollen ſieht man Erich Fiedler, Max Gülstorff und Eliſa Illiard. Alles in allem iſt es ein Film, der nette Unterhaltung bieten kann.-un. Mann bebtl »ön 2 nahme ei triebsfüh ſchaft 2 gewähren auch in! führer, 2 Wie in ausgefüh ausſetzun mehr geg deutſche heblich dankten d ſei nur betrieblich ſprechend handle ſi⸗ olle dam ſinen Ja aisgeſpri nahtszun Sgaffen 50 Diz N Manihei Die E Fahrplan 3 Mannh hof.12 feld.23 2 2 Mannh Uhr, Rhe Ho fahrt Rückfahrt Fahrka in beſchr Züge bei Di Vermiß Karl⸗Hein berg, zu heim. Be groß, ſchl blaue Au Naſe, bl. aufgeworf darunter Ohren, or Kleid Rock ſowi hut, brau laurote Vermißte Fleck. A Vermißter rie mitget Drei 2 Beim Ueb tag ein verletzt; d biegen ein weiteren kraftwager den an 1 mund zwei doch Perſt Ohne ð einer Kon eſtgeſtellt, ührerſche Fahrten a ichergeſtell ſracht. 3 tzter Zei Kaftfahrz me auch gaſtände biher no⸗ Krftwage einn Mu einm dr— Dieen die oft ſurch Außrachtl tert. Wer f im Enzelf Tagder Nebenimi um 16 1h: Tages ſer auch aum ſikaliſche ramm ſt uhörer Muſiklehr ——.—..— INöI Kllturge· Fürstentäfel chen Tisch- anger Weg. eniger War, len. Es glbt genheit, der hassendem ne relzvolle Geschmack Neuheiten uUnter Mit- 1 Bestecke) ungsköpen 2el(Höbeh UNG aUses und ſe uns die Besuches. OHL IM U UER LEGTEN HAUS LANKEN ————— — Vor⸗ fteilung zum —— hoch noch ge⸗ eine— —t eim L t irreführen. rbliche„Fle⸗ igs, ſondern r der licht⸗ em Verfaſſer n Geſellſchaft ozieren, deſ⸗ zuer komiſch vorausſehen onflikte, jede ir Komik ab⸗ ſich herzlich ellſchaft uns en aber auch „die ſympa⸗ de Kowa. aue Gelegen⸗ ſt der Mann, m zu ſeinem enig typiſch gaſt. Adele er„ſandrock⸗ on trockener inkfeſter Sir ufgetragenen 3 Diploma⸗ allem durch ichtigen Die⸗ eren Rollen ülstorff i, der nette »Un. Mannheim „Hakenkreuzbanter“ 15. Nobember 1088 bebt Weihnachts⸗Juwendungen Von Jahr zu Jahr iſt ſeit der Machtüber⸗ nahme eine immer größere Zahl deutſcher Be⸗ triebsführer dazu übergegangen, ihrer Gefolg⸗ Weihnachtszuwendungen zu gewähren. Die Deutſche Arbeitsfront appelliert auch in dieſem Jahre wieder an die Betriebs⸗ ſchaft führer, Weihnachtszuwendungen zu geben. Wie in der„Deutſchen Arbeitskorreſpondenz“ ausgeführt wird, ſind in dieſem Jahre die Vor⸗ ausſetzungen für eine Gratifikation noch viel mehr gegeben als in den letzten Jahren. Die deutſche Wirtſchaſt habe ſich weiterhin er⸗ Dieſen Aufſtieg ver⸗ dankten die Betriebe dem neuen Staat, und es ſei nur eine Dankesſchuld, wenn ſie nun ihre heblich gebeſſert. betriebliche Sozialpolitik durch eine ent) ſprechende Weihnachtsvergütung erweitern. G handle ſich hierum mehr als eine gute Sitte, olle damit die Anerkennung für die im verfl/ ſinen Jahre geleiſtete Arbeit und für die Tre aisgeſprochen werden. Zudem ſei die W/ nachtszuwendung ein Antriebsmoment zu nemn Scaffen und zu neuer Arbeitsfreude. Sonderzüge nach Skultgart Diz NSG„Kraft durch Freude“, Kreimt Maniheim, gibt bekannt: Die Sonderzüge verkehren mit folgdem Fahrplan: 1. Zug über Heidelberg—Neckarta Mannheim Hbf. ab.06 Uhr, Rangibahn⸗ hof.12 Uhr, Seckenheim.17 Uhr, Fririchs⸗ feld.23 Uhr. Rückfahrt Stuttgart ab 200 Uhr. 2. Zug über Schwetzingen—Bruckl Mannheim Hof. ab.25 Uhr, Neckau.31 Uhr, Rheinau.38 Uhr, Schwetzingen 46 Uhr, Ho fahr.55 Uhr, Neulußheim)0 Uhr. Rückfahrt Stuttgart ab 20.46 Uhr. Fahrkaͤrten zu.10 RM ab Manpim ſind in beſchränkter Wefgt. noch vor Aahrt der Züge bei den Reiſeleitern erhältlich. Die Polizei melet: Vermißt wird ſeit 5. Nov. 1936: Hffmaan Karl⸗Heinz, geb. am 27. Dez. 1913u Königs⸗ berg, zuletzt wohnhaft in Manfeim⸗Secken⸗ heim. Beſchreibung des Vermißte 175/180 m groß, ſchlant, heublonde Haare, hohe Stirn, blaue Augen, blonde Augenbrauß geradlinige Naſe, blonder kurzgeſchnittener Schnurrbart, aufgeworfene Lippen, vollſtämges Gebiß, darunter ein oder zwei Goldzäte, abſtehende Ohren, ovales Geſicht, geſunde eſichtsfarbe. Kleidung: Hellgrauer Regemantel, blauer Rock ſowie Pullover, Makoſock, grauer Filz⸗ hut, braune Halbſchuhe, geſtreͤtes Hemd und laurote Krawatte. Wäſchezeien K. H. Der Vermißte hat am linken Aug einen braunen Fleck. Anhaltspunkte über jin Verbleib des Vermißten wollen der Polize oder Gendarme⸗ rie mitgeteilt werden. Drei Verletzte bei vier Verkehrsunfällen. Beim Ueberqueren der Straß wurden am Frei⸗ tag ein Mann und eine Fmt angefahren und verletzt; desgleichen kam drch falſches Ein⸗ biegen eine Radfahrerin zuchaden. Bei dem weiteren Zuſammenſtoß zuſchen einem Laſt⸗ kraftwagen und einem Sußenbahnzug wur⸗ den an letzterem zwei Hudgriffe abgeriſſen und zwei ſeitliche Scheibn zertrümmert, je⸗ doch Perſonen nicht verletz Ohne Führerſchein gefaren. Bei Vornahme eeiner Kontrolle wurden wei Motorradfahrer eſtgeſtellt, die, ohne im Bſitz des erforderlichen ührerſcheines zu ſein, rit ihren Fahrzeugen Fahrten ausführten. Beid Motorräder wurden ichergeſtellt und die Farer zur Anzeige ge⸗ hracht. Autofahrer Vorſicht, Laigfinger am Werk. In ltzter Zeit wurden widerholt an parkenden Kaftfahrzeugen die agebrachten Erſatzräder ne auch im Fahrzeug ſelbſt mitgeführte Ge⸗ gaſtände entwendet. Aich am Freitag hahen biher noch unbelannte Langfinger von einem Krftwagen ein Erſatzud, aus einem weiteren einn Muſterkoffer mi Putzmitteln und aus einm dritten zwei Führerſcheine entwendet. Dieen diebiſchen Geſalen wird ihr Handwert oft ſurch allzu große Vertrauensſeligkeit und Außrachtlaſſung der nzötigen Vorſicht erleich⸗ tert. Ver ſich vor Schaßen hüten will, treffe alle im Enzelfalle notwendigen Vorkehrungen. Aus Ftiedrichsfeld Tagder Hausmufk. Am Sonntag findet im Nebenzmmer des Baſthauſes„Zum Löwen um 16 ihr eine Vemnſtaltung im Rahmen des Tages ſer Hausmufik ſtatt. Einheimiſche und auch auwärtige Muſikfreunde werden ihr mu⸗ ſikaliſchs Können zu Gehör bringen. Das Pro⸗ ramm ſt äußerſt reichhaltig und wird alle Ahhrer zufriedenſtellen. Die Leitung hat Muſiklehrrin Frl. Hohn, Ladenburg. Rehmt euren Arlaub auch mal im Winter! Kleine Abrechnung mit den„Aber“/„Kraft durch Freude“ weiß Beſcheid „Haẽnb im Winter iſt doppelter Urlaub!“ S utet ein alter Erfahrungsſatz, und die ihn gepnt haben, waren Leute, die vom Reiſen etw verſtanden. gch und nach ſetzt ſich die Anſicht, daß man autim Winter Urlaub nehmen kann, nun auch imeutſchen Arbeitertum durch. Viele Arbeits⸗ kafraden haben im Winter 1934 und 1935 be⸗ rez an„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Reiſen tezenommen und ſind begeiſtert in ihre Heimat zunickgekehrt. Aber noch immer aibt es eine goße Anzahl von Schaffenden, die der Mei⸗ nng ſind, daß der Winter keine Reiſezeit ſei. (s ſpielen dabei auch Minderwertigkeits⸗ omplexe, die noch nicht überwunden wurden, ine Rolle.„Eine Winterreiſe iſt nur etwas für reiche Leute!“ hört man gelegentlich auch heute noch. Wenn ein Winterurlaub im Gebirge tatſäch⸗ lich nur eine halbe Sache wäre, dann häne die NSG„Kraft durch Freude“ beſtimmt keine Züge ausgerüſtet, die die Schaffenden ins Ge⸗ birge bringen. Tatſächlich gibt es keine beſ⸗ ſere Erholung für einen Menſchen der ein Jahr oder noch länger ſeinem ſchwenen Beruf nachgegangen iſt, als eben ein Ur⸗ laubsaufenthalt im winterlichen Mittel⸗ oder Hochgebirge. iſt die Luft ſo klar, rein und geſund w Winter, wenn auf den Höhen der Schnee iegt, und wenn die Höhenſonne ſo warm ſoeint, daß man in Hemdärmeln herumlaufen kann. Da kann man Kraft ſammeln, neuen Obens⸗ mut aufſpeichern und Körper und Seee ein⸗ mal richtig auslüften. „Ja, aber da muß man ſich doch Sker kau⸗ fen oder einen Rodelſchlitten oder ene be⸗ ſondere Ausrüſtung“, ſeufzen viele, dif eigent⸗ lich ſchon Luſt hätten, einmal in de winter⸗ lichen Harz, in die Rhön oder in ei anderes Gebirge zu fahren. Das iſt natülich Un⸗ ſinn. Gewiß iſt es ſchön, wenz iemand Brettlu beſitzt oder einen Schlitten. Tber nötig iſt es keineswegs. Wer Skifahren oſer Rodeln will, kann ſich Winterſportgeräte Volks⸗ genoſſen im Aufnahmegebiet ſehr hillig lei⸗ hen, und oft iſt es ſo, daß ſie der Urlaubern koſtenlos zur Verfügung ſeſtellt wer⸗ den. Genau ſo iſt es mit Schlittſhuhen. Aber man muß ja nicht Skilauen oder Ro⸗ deln. Nichts iſt ſchöner als ein/ Fußwande⸗ rung durch einen verſchneiten Tamenwald oder ein Merſch auf dem Kamm des Gebirges, wenn echts und links im Tal die weißen Häu⸗ ſer uw Hütten liegen und wenn die Winter⸗ ſonne die Landſchaft in überhelles Licht taucht⸗ Um dlche Erlebniſſe zu haben, braucht man weden Skier, noch Schlitten, noch eleganten Dre üd damit wären wir bei dem letzten Ein⸗ ward gegen einen Winterurlaub. Manche Ka⸗ menden, häufiger noch die jungen Urlaube⸗ rümen, ſind der törichten Anſicht, daß man ſich nur in totſchicken Skianzügen ſehen laſſen ſöinte. Man darf ihnen das nicht übelnehmen; oom Winter im Gebirge wiſſen ſie nicht viel nehr als das, was ſie im Kino geſehen haben. Und im Film geht es nun einmal nicht ohne ie Eleganz eines Sporthotels. Aber in Wirk⸗ lichkeit ſieht es in den kleinen Gebirgsdörfern ganz anders aus: Die Menſchen laufen dort nicht wie Filmhelden herum, ſie ſtehen auch nicht im Smoking oder im Abendkleid an einer eleganten Großſtadtbar, ſondern ſie ſind durch⸗ aus menſchliche Geſchöpfe. Sie kleiden ſich vernünftig und zweckmäßig und finden Salonſportler ein wenig lächerlich⸗ Die Frage der Kleidung im Winterurlaub ifl alſo eine Frage der Zweckmäßigkeit⸗ Lackſchuhe und elegante Wildledertrittchen ſind höchſt überflüſſig, und ein Skianzug iſt ebenfalls nicht erforderlich. Die Hauptſache iſt, daß man ſich warm anzieht, daß man wollenes Unterzeug, vielleicht einen Pullover mitbringt und für derbe Schuhe ſorgt, Am beſten eignen ſich die Stiefel, die man bei der Arbeit trägt. Die ſind bequem, ausgetreten und können, wenn ſie gut geſchmiert werden, auch etwas vertragen. Wer eine Windjacke beſitzt, ſoll ſie mitnehmen. Derbe Wollhandſchuhe und einen Schal kann jeder Urlauber auftreiben, und damit wäre füt Winterausrüſtung geſorgt. „Urlaub im Winter iſt doppeltet Urlaub!“ Man ſoll zwar den Winter nicht auf Koſten des Sommers loben, aber— wie geſagt— hinter dieſen Worten ſteht doch eine erprobte Einſicht. Wer es möglich machen kann, der ſollte ſeinen Urlaub in die⸗ ſem Jahre einmal als„Kraft⸗durch⸗Freude““ Fahrer im deutſchen Winterwald verbringen. Bereuen wird er es nicht. Helmut Streiter. Schwarzfahrten müſſen vermieden werden Das Reichsgericht unterſtreicht die Aufſichtspflicht des Fahrzeughalters In vielen Fällen hat die Unterſuchung von nächtlichen Kraftwagenunfällen zu der Feſtſtellung geführt, daß jugendliche Kraftfahrer ohne Wiſſen des Fahrzeughalters den Wagen zu Privatzwecken benutzten. Da der Kraftfahrer ſelbſt im Regelfalle kaum über ſo viel Vermögen verfügt, um in der Lage zu ſein, den entſtandenen Schaden zivilrechtlich wieder⸗ gutzumachen, nimmt der Geſchädigte meiſt auch den Kraftfahrzeughalter auf Schadenerſatz in Anſpruch. Vor Gericht entſchuldigt noch nicht der Nach⸗ weis des Kraftfahrzeughalters, daß er von der ahrt nichts gewußt habe und daß eine chwarzfahrt vorliege. Nach der ſtändigen Rechtſprechung des Reichsgerichts ſind vielmehr an die Sorgfaltspflicht des Fahr⸗ Was Sandhofen zu berichten weiß Aus der Arbeit jer Verbände und Vereine/ Sandhofer Statiſtik Am vergangenen Wochenend⸗ hatte die hieſige Hitlerjugend eine zweirägige/ Zageingh an der auch Einheiten des Bannes 17 teilgenommen haben. Der eindrucksvolle Veruuf der Tagung war ein F Bekenntnis des Willens und Glaubens an die großen Zukinftsaufgaben der —— Jugend. Führer un) Reich iſt der Ju⸗ gend Treue, iſt der Jugend Weg. Gemeinſam nahmen die Einheiten am Kintopfſonntag den von Frauen der RS⸗Frauenſhaft bereitgeſtellten Eintopf ein. Im' Saale des Gaſthauſes„Zum Adler“ fand am Dienstag ein Heimebend der As⸗ Frauenſchaft ſtatt, dach der Begrüßung der Ortsfrauenſchaftsleitrin Frau Stein hielt die Kreisfrauenſchaftleiterin Frau Drös einen Vortrag, in welchen ſie ſich mit der Stel⸗ lung der deulfchen Frau ind Mutter im heuti⸗ gen Staat befaßte. Wertolle Ergänzungen wa⸗ ren auch ihre intereſſanen Erlebnisſchilderun⸗ gen und Eindrücke von diesjährigen Reichs⸗ parteitag, der Reichstgung, einer Nordſee⸗ Reiſe uſw. Ortsgruppenleiter 3g. Weickum ſprach ebenfalls zur verſamuelten Frauenſchaft, die er aufforderte, den deitſchen Nationalſozialis⸗ mus im Herzen zu tagen und zur Erfüllung 15 großen Zukunftscifgaben ihren Beitrag zu eiſten.. Der hieſige Angefiſcher⸗Verein hatte ſeine Mitglieder und deen Angehörige zu einem frohen Unterhaltunsabend in das Nebenzim⸗ mer des i auff„Zum Gold. Hirſch“ ge⸗ laden, das bis auf letzte Plätzchen beſetzt war. Die Begrüßung uhm der Vorſitzende Jakob Müller vor. Uber wichtige Fiſchereifragen verbreitete ſich imBerlauf des erſten Teiles des Abends der ebenflls mit anweſende Kreisvor⸗ ſitzende Seube u. Allerlei Darbietungen ſorg⸗ ten für Kurzweilund gute Stimmung. Schließ⸗ lich nahm man zuch eine Tellerſammlung für das Winterhilfwerk vor. Zahlen aus din Vorort Auf dem hiſigen Gemeindeſekretariat wur⸗ den folgende(intragungen im Monat Oktober gemacht. 13 Geſchließungen, 8 Geburten. Die⸗ ſer Bilanz ſehen 3 Sterbefälle gegenüber. Der⸗ zeit iſt die Enwohnerſtärke Sandhofens 12 000. Wir verzeihien 1150 Häuſer mit insgeſamt 2926 Haushatungen. Von dieſen faſt 3000 Fa⸗ milien ſind heute über 1000 ordentliches und ſtändiges Miglied der NSV, Ortsgruppe Sand⸗ hofen, die andererſeits mit ihrem großen Kreis Hilfsbedürftiger manche wertvolle und ſegens⸗ reiche Aufgabe zu löſen hat. Der Geſangverein„Liedertafel“ Sandhofen, der Geſangverein Sängerbund Mannheim, der Geſangverein Sängereinheit Mannheim hatten ſich aus Anlaß des zehnjährigen Beſtehens der „Liedertafel“ Sandhofen zu einem Konzert zu⸗ ſammengetan, das am Sonntagabend im hieſi⸗ gen„Morgenſtern“⸗Saal ſtattfand und einen guten Beſuch aufzuweiſen hatte. Unter Leitung von Muſikdirektor Albert Guggenbühler ſangen die Chöre gemeinſam Lieder von Kehl⸗ dorfer, Nellius, Hegar und Guggen⸗ bühler. Auch die„Liedertafel“ Sandhofen ſtellte ſich mit einigen Liedern vor. Der diſzi⸗ plinierte Vortrag ließ kaum noch Wünſche offen. Konzertſänger Hans Kohl ſang, am Flügel von Albert Guggenbühler geſchickt begleitet, einige Lieder von Schubert und Graener. Er kam nicht ohne eine Zugabe von der Bühne. Weitere Soliſten waren Hermann Verberne (Violoncello), Willi Lehmann(Violine).— Zum Abſchluß ſangen alle gemeinſam das ein⸗ ſtimmige Marſchlied:„Flieg deutſche Fahne, flieg“. Den in allen Teilen wohlgelungenen Abend beſchloß ein gemütliches Beiſammenſein. Wochenbericht des DDAC Oeſterreich: Ohne Ketten befahrbar: Brenner, Fernpaß, Gailbergſattel, Klammpaß Gufahrt nach Bad Gaſtein), Lueg, Reſchen⸗ Scheidegg, Semmering, Strub, Zirlerberg.— Mit Ketten befahrbar: Arlberg, Flexen, Pack⸗ ſtraße, Pötſchenhöhe, Pyhrn und Paß Thurn. ſchl öſterreichiſchen Alpenpäſſe ſind ge⸗ oſſen. Schweiz: Ohne Ketten befahrbar: Brünig, Forclaz, Jaun.— Mit Ketten befahrbar: Ju⸗ lier, Lenzerheide, Maloja, Mollendruz, Mor⸗ gins, Moſſes, Ofen, Samenmöſer, Simplon, Wolfgang, Zufahrt nach Aroſa. Die Jurapäſſe ſind mit Ketten befahrbar. Die übrigen Schwei⸗ zer Alpenpäſſe ſind geſchloſſen. Italien: Ohne Ketten befahrbar: Andalo, Alprica, Cimabanche, Fugazze, Mendel, Tre Croci.— Mit Ketten befahrbar: Broccone, Campolungo, Karerpaß, Monte Croce und To⸗ nale. Die übrigen italieniſchen Alpenpäſſe ſind geſchloſſen. Mit Oeffnung des Rolle⸗ und S. An⸗ gelo⸗Paſſes iſt in den nächſten Tagen zu rechnen. zeughalters zur Vermeidung ſolcher ſ en ſtrenge Anforderungen zu tellen. Durch die neuzeitliche weſentliche Steigerung des Kraftverkehrs wird dieſer Grundſatz nicht etwa abgeſchwächt, ſondern ſeine Anwendung wird angeſichts der allgemeinen Steigerung der Verkehrsgefahren nur noch zwingender. Welche Maßnahmen der Halter des Kraft⸗ wagens zur Erfüllung ſeiner Sorgfaltspflicht treffen muß, richtet ſich nach den Umſtänden des einzelnen Falles. Bei der Verwendung eines älteren, ſeit langen Jahren bewährten Fahrers werden die Anforderungen geringer ſein kön⸗ nen als bei der Beſchäftigung eines jungen, noch nicht auf ſeine unbedingte Zuverläſſigkeit voll erprobten Wagenführers. Es mögen auch Fälle vorkommen können, in denen das Alter und die voll erwieſene Zuverläſſigkeit des Fah⸗ rers weitere Vorſichtsmaßnahmen nicht notwen⸗ dig erſcheinen laſſen. In dem vom Reichsgericht entſchiedenen Falle hatte der Fahrzeughalter darauf hin⸗ gewieſen, daß eine ſtändige Ueberwachung ſei⸗ ner Angeſtellten von dieſen als Mißtrauen empfunden werde und das Vertrauensverhält⸗ nis zwiſchen Unternehmer und Gefolgſchaft ſtören könne. Das Reichsgericht hat dieſe Er⸗ wägung für unbeachtlich gehalten. Damit, daß er einer Aufſicht und Ueber⸗ wachung unterſteht und unterſtehen muß, muß ſich jeder, der in einem Abhängigkeitsverhältnis tätig iſt, als etwas Selbſtverſtändlichem ab⸗ finden, ohne die Durchführung der Beaufſich⸗ tigung, ſofern ſie ſich in den angemeſſenen und gebotenen Grenzen hält, als kränkend empfin⸗ den zu dürfen. Auch das Vertrauensverhält⸗ nis zwiſchen Führer und Gefolgſchaft, das die Grundlage der heutigen Wirtſchaftsordnung bildet, kann nicht dazu führen, daß der Unter⸗ nehmer von jeder Aufſichtsmaßnahme abſieht und damit vermeidbare' Gefahren für die All⸗ gemeinheit heraufbeſchwört. Tarnung und Verdunkelung Die Luftſchutzleiter und Beleuchtungstechniker fanden ſich am Freitagabend im Kaſino in K 1 zu einem Lichtbildervortrag von Herrn Dr. Meisner ein, der über„Tarnung und Ver⸗ dunkelung“ ſprach und dabei auch die Wirt⸗ ſchaftlichteit der zu benutzenden Lichtquellen be⸗ handelte. Die Auffaſſung, daß blaues Licht für Verdunkelungszwecke beſonders geeignet ſei, weil es auf größere Entfernungen hin weniger ſichtbar iſt als Licht einer anderen Farbe, müſſe als irrig bezeichnet werden. Die Verdunkelungs⸗ maßnahmen für Innenräume haben ſo zu er⸗ ſolgen, daß ſelbſt für ein tieffliegendes Flug⸗ zeug aus etwa 300 Meter bei Nacht ein Licht⸗ ſchein aus erleuchteten Gebäuden nicht wayr⸗ nehmbar iſt. Bei Außenbeleuchtung müſſen die Leuchten durch geeignete Vorrichtungen gegen Sicht aus der Luft ſo abgeſchirmt werden, daß die Lichtſtrahlen nur unterhalb der Waagerech⸗ ten auftreten können. Die Abſchirmvorrichtun⸗ gen müſſen dauerhaft, hitze⸗, näſſe⸗ und witte⸗ rungsbeſtändig ſein. Eine einheitliche Form der Schirme, die ſich für verſchiedene Beleuchtungs⸗ körperarten eignet, ſei im Intereſſe einer ver⸗ einfachten Herſtellung wünſchenswert. Der Red⸗ ner führte dann praktiſche Speziallampen im Gebrauch vor und zeigte u. a. auch in Licht⸗ bildern die Wirtſchaftlichteit dieſer Lampen und ihre Abſchirmung. erschlieſzt lhnen mĩe demseinersechs ł᷑mpfongsgerõte eine Weltvoll Musił. Das treffende beispieli Telefunken 1023WVU. GW, derkundfunkte chi förꝶM225,- bzw. 248,- Seine Vorzůüge zind dermusikgetreue flochwirkvngsgroc· Loutsprecher, die o. Klz· Sperre gegenUberlogerungs- töne, die 75. Secer· Scolo und die vereinfochte Bᷣedienungsweise. lhr nöchster Rundfunthöndler erwortef Sie zur unverbindlichen Vortöhrong! — Mannheim „Halenkrenzbanner“ 15. November 1936 — And wenn ich mit der Bahn ins Wochenende fahr .. dann vergeſſe ich die Reichsbahn⸗Spendenkarte nicht/ Und meine Toſt mache ich mit WHyW.Briefmarken fi Die ganze Woche freuſt du dich nun darauf, einmal ſo richtig auszuſpannen,— am frohen Samstagnachmittag deine kleine Frau am Arme zu nehmen, um mit ihr zuſammen einmal dem Häuſermeer zu entfliehen— einmal etwas an⸗ deres zu ſehen. Und friſchfröhlich pilgerſt du mit dem grünen Ränzlein auf dem Rücken nach dem Hauptbahnhof und ſuchſt dir unter liebe⸗ voller Aſſiſtenz der guten Gattin irgendein net⸗ tes Reiſeziel heraus.„Sie“ meint Baden⸗Ba⸗ den,— du meinſt Heidelberg— und dann,— weil du doch immerhin der Mann biſt— fahrt ihr ſchließlich beide in ſchönſter Einmütig⸗ keit nach— Baden⸗Baden. Nicht wahr? Letzten Endes iſt es ja auch egal, wohin man zum Wochenende fährt, beſonders wenn man berückſichtigt, wie viele liebliche Fleckchen wir in unſerer näheren und weiteren Umgebung auf⸗ zuweiſen haben. Wir wollen keine Egoiſten ſein Eines aber ſoll uns nicht egal ſein— an etwas wollen wir denken, wenn wir unſere Fahrkarte am Schalter löſen, die uns den Weg in die herrlichen deutſchen Gaue freigibt: An unſere notleidenden Volksge⸗ noſſen, denen auch die kleinſten Wochenend⸗ freuden außerhalb der Stadtmauern verſagt ſind. Wir wiſſen,— ſie haben keine Gedanken hiernach,— der harte Kampf ums Daſein legt ihnen ohnehin ſo viele Entſagungen auf. Aber wir haben die feierliche Verpflichtung über⸗ nommen, den Bedürftigen in unſerer Stadt mit allen unſeren Kräften über die kommenden, ſchweren Tage hinwegzuhelfen— und das können wir auch anläßlich unſerer Reiſen und Wanderfahrten. Wir wiſſen, daß ſich die Deutſche Reichs⸗ bahn auch in dieſem Jahre wieder in den Dienſt des Winterhilfswerkes geſtellt hat, daß wir auch hier Gelegenheit haben, in ſchöner Weiſe unſere Opferbereitſchaft und Treue unter Beweis zu ſtellen. Und das iſt ſo einfach— wenn wir keine Egoiſten ſein wollen, wenn wir bei unſeren Eiſenbahnfahrten in volksbewußter Selbſiver⸗ ſtändlichkeit zuſätzlich unſere Spenden⸗ karten löſen, die auch in dieſem Winter wie⸗ der in allen Bahnhöfen ausgegeben werden. Doppelt ſchön ſoll dann unſer Wochenend⸗ erlebnis ſein, weil wir das befreiende Bewußt⸗ ſein im Herzen tragen, daß durch unſere be⸗ ſcheidene Mithilfe auch auf dieſem Gebiete den Bedürftigen unter uns kein Wochenende mit Hunger und Kälte droht. Die kleine Spenden⸗ karte der Reichsbahn ſoll uns Ehrenzeichen und liebevolle Erinnerung an unſere Fahrten ſein. And unſere Briefſchaften. Wir kennen auch die herrlichen Winterhilfs⸗ werk⸗Poſtwertzeichen, wie ſie uns in ihren ein⸗ zigartigen Motiven, in ihrer Farbenſchönheit von der Deutſchen Reichspoſt als wirkungsvol⸗ Wir haben ſchon manches Mal Gelegenheit gehabt, an dieſer Stelle darauf hinzuweiſen, mit welchen raffinierten Mitteln die Juden auch heute noch verſuchen, ihren unſaube⸗ ren Geſchäften nachzugehen. Daß ſie dabei hin und wieder ſogar auf die alten Metho⸗ den der Roßtäuſcher zurückgreifen, dürfte in dieſem Zuſammenhang ganz beſonders inter⸗ eſſieren.. Richten wir unſer Scherenfernrohr alſo ein⸗ mal auf die Neckarvorlandſtraße. Dort unter⸗ hält ein Jude, der bereits in der ganzen Um⸗ gebung berüchtigt iſt, ein kleines Lager, das tagsüber meiſt verſchloſſen und ruhig daliegt. Nur Nachts, wenn gerade ein größerer Pferde⸗ transport ankommt, erwacht hier ein reges Le⸗ ben. Raſch werden ein paar Pferde, meiſt recht fragwürdige Tiere, ausgewechſelt oder in den Stall untergeſtellt, um dann nach einigen Tagen wieder weiterverhandelt zu werden. Wie ſich nun ſo ein Handel abſpielt, erſieht man aus folgendem Fall, der ſich erſt kürzlich hier ereignete: Stehen da die Helfer des Pferde⸗ Juden an der Friedrichsbrücke und halten ein uhrwerk an, das von einem älteren, doch noch immer rüſtigen und arbeitsfreudigen Pferd ge⸗ zogen wird. Mit allen Mitteln der Ueber⸗ redungskunſt macht man dem Beſitzer klar, daß das Pferd für ihn doch nicht mehr recht geeignet ſei, und daß man„zufällig“ ein Prachttier auf Lager habe, das gegen ein geringes Aufgeld eingetauſcht werden könne. Da nun der Mann ſich ohnehin mit dem Gedanken trug, ein neues Pferd zu laufen, kommt man zunächſt einmal überein, das angebotene Pferd zu beſichtigen. 223— +. Jeder gibt zur pfundsummlung des GHEUD Von Hous zu Haus gehen in jedem Mo- nat einmal die fleißi- gen Sammler, um pfundspenden för doas Winterhilfswerk 20 erbitften. In vielen Häbsern hat man durch Anschlag den Iag bekonntigege- ben, an dem diese Spenden bereitzoule- gen sind. Und wir ha- ben schon oft die er- frevliche Feststellung gemacht, doß couch auf diesem Gebiet der Winterhilfsorbeit nicht vergeblich on- geklopft wird. Nour Weiter so, domit je- der die Verpflichtung erfülle, die ihm des Föhrers Beispiel und doas Gebot der Kko- merodschaft vnd Nächstenliebe vor- schreiben.(Foto: NSV- Gavubilderorchiv.) ler Beitrag im Kampfe gegen Hunger und Kälte zur Verfügung geſtellt wurden. Erfreulich die Feſtſtellung, daß man bei uns in Mannheim in überaus ſtarkem Maße von dieſer Einrichtung Gebrauch macht, daß man das beſcheidene Opfer nicht ſcheut,— das der kleine Zuſchlag auf dieſe Winterhilfsmarken für den Käufer mit ſich bringt. Es ſind Kleinigkeiten— ſcheinen Kleinig⸗ keiten zu ſein— dieſe beſcheidenen Opferbeträge, die wir hier im Rahmen des großen deutſchen Liebeswerkes für unſere bedürftigen Volksge⸗ noſſen bringen. Und trotzdem— wir wiſſen, groß und ſegensreich wird das Erträgnis dieſes kleinen Opfers werden, wenn ein ganzes Voll ſich mit freudigem Herzen dazu bekennt. Und das wollen wir auch hier in Mannheim. Unſere Parole für dieſen Winter ſoll ſein: Das„Prachtpferd“, eine ſchwarze Stute, wird vorgeführt. Es hat feurige Augen, trägt den Kopf hoch und bewegt ſich lebhaft, ſo daß man ſich den Tauſch wohl überlegen könnte. Die Händler aber beſtehen auf ſofortigem Ab⸗ ſchluz. Es ſei eine Gelegenheit, die ſich nur ein⸗ mal biete, die man ſich nicht entgehen laſſen dürfe, da im nächſten Augenblick vielleicht ſchon ein anderer Käufer auftrete uſw. Kurz— nach längerem Hin und Her iſt man ſich einig. Der Mann läßt ſein Pferd„zur weiteren Verwen⸗ dung“ da, zahlt 100 Mark und führt das neue Pferd heim. Als er es aber zum erſten Male vor den Wagen ſpannt, muß er feſtſtellen, daß das„Prachttier“ alle zehn Meter ſtehen bleibt. Jetzt läßt es auch den Kopf hängen und der Glanz der Augen iſt erloſchen. Vierund⸗ zwanzig Stunden ſpäter liegt es tot im Stall. Bei der nun erfolgenden entrüſteten Reklama⸗ tion ſtellt es ſich heraus, daß— wie könnte es anders ſein!— ein JFude hinter dem ganzen Schwindel ſteckt. Er tritt zunächſt mit uner⸗ hörter Frechheit auf, erklärt alles für reell und lehnt jede Verantwortung ab. Als die Sache aber brenzlig wird, zieht er es doch vor, in den Hintergrund zu treten und ſchiebt— das iſt das frechſte an der Geſchichte— einen Teilhaber vor, der mit ſeinem deutſchen Namen das ganze unſaubere Geſchäft deckt. Wir glauben, dieſer Mann hat damit deutlich gezeigt, wo er eigent⸗ lich hingehört. Auf jeden Fall werden wir die Sache im Auge behalten und ſehen, wie ſich die Dinge weiter entwickeln. Der Oeffentlichkeit aber mag dieſer Fall wieder einmal zur War⸗ nung dienen. Er zeigt, daß nur eine rück⸗ ſichtsloſe Ausrottung all dieſer unſauberen Ele⸗ mente das deutſche Volk vor Schaden bewahrt. „Keine Wockenendfahrt, keine Reiſe ohne die Spendenkarte der Deutſchen Reichsbahn— kein Brief und keite Poſtkarte ohne das ſchöne Wert⸗ zeichen des Wnterhilfswerkes. Es kommt denen zugute, die uneres Blutes ſind, die zuſammen mit uns eine unzertrennbare und herrliche Volksgemeinſchct bilden. Das wollen wir nie vergeſſen— umd durch die ſtolze, befreiende. Opfertat jederzet und in allen Dingen be⸗ weiſen. 4—eme— Aus Wallſtadt Ihren 86. Geburtstag feiere am Frei⸗ tag Frau Katharina Dünkel geb. Herwig in Wallſtadt, Mosbacherſtr. 5. Wir gnulieren. Aufklärungsvortrag der Berufskrmeenkaſſen. Zu den Kräften, die der Staat zur lelendigen und planmäßigen Mitarbeit an der Kſundung und Geſunderhaltung des deutſchei Volkes 7 vom„Weichbild“ unſerer Stadt Wie ſprechen oft vom„Weichbild“ einer Stadt, ohne uns über die eigentliche Beden⸗ tung dieſes Wortes klar zu werden, ohne es vielleicht überhaupt ganz recht zu verſtehen. Das Stadtgebiet oder die zur, Stadt gehörige Flur außerhalb der Mauern bezeichnen wir heute als Weichbild. Der Sprachwiſſenſchaft⸗ ler begnügt ſich jedoch nicht mit dieſer Tatſache. Er will wiſſen, wie das Wort entſtanden iſt, er will gleichſam in die Seele des Wortes ſchauen. Es ſind nicht bloß die Eigennamen, die Licht verbreiten über die Sprache, Sitte und Geſchichte unſerer Vorfahren. Da iſt noch ſo manches Wort im deutſchen Sprachſchatz, das man mit ganz anderen Augen anſieht, wenn man ihm an den Grund gegangen iſt. Wer ver⸗ möchte ohne weiteres zu ahnen, das„Weich⸗ bild“ ſeine Entſtehung dem lateiniſchen Wort vicus verdankt, von dem jeder Quintaner weiß, ſaß es„das Dorf“ heißt. eueren Sprache würde natürlich im dritten bzemeſter gelehrt ergänzen, daß dieſes vicus im, otiſchen veihs heißt und auch nichts anderes deutet als„Anſiedlung, Ort.“ Run zum zweiten Beſtandteil des Worte⸗ „eichbild“. Natürlich' glaubt jeder, der ſic n Sprachetymologie nicht beſchäftigt hat, daz eunſer deutſches„Bild“ iſt. Weit gefehlt. G iſherzuleiten von dem althochdeutſchen Wort „bede“ oder„billethe“ und bedeutet„Geſct, Rä“. Im Engliſchen heißt noch heute bill — is Geſetz. Und in unſerer deutſchen Sprache iſt is althochdeutſche Wort noch erhalten in Wöern wie„Billigkeit, Unbill, Unbilden“. W Weichbild, d. h. Orts⸗(Stadt⸗) Eeſetz odemecht! Erſt in viel ſpäterer Zeit wird Weibild zu dem uns geläufigeren Begriff des „Bezts“ erweitert. Saiere Sitten im Kraftfahrzeughandel Dureine gemeinſame Aktion an der Kraft⸗ fahrzewwirtſchaft intereſſierter Gruppen und Organftionen wie der DAß, RGB 10, des DAc der Deutſche Automobil⸗Treuhand⸗ Gmbh nd verſchiedener Fachgruppen, iſt in die Maſordnung für die Deutſche Automobil⸗ wirtſcha folgende Vorſchrift aufgenommen worden:Pflegegelder oder ſonſtige Zuwen⸗ dungen n Fahrer oder andere in einem Dienſt⸗ er Auftragsverhältnis zum Fahr⸗ zeugbeſitze ſtehende Perſonen dürfen aus kei⸗ nem irgerwie gearteten Anlaß(z. B. Liefe⸗ rung von euen oder gebrauchten lbehzzteilen, Betriebsſtten, Erſatz⸗ oder Zubehörteilen, Ausführunvon Inſtandſetzungen) verſprochen oder ausgahlt werden“. Mit dieſer Vor⸗ ſchrift verſindet eine alte Unſitte aus dem Kraftfahrzeigeſchäft, nämlich die der Zahlung von Vergütigen an Chauffeure und Pfleger bei den genenten Anläſſen, die gleichermaßen den Dienſtherrn für den Emänger wie für und für die ſrmen vom Standpunkt eines ge⸗ läuterten Anſndsgefühls untragbar waren. Dus Freiburper Kammertrio Das Freiburger Kam- mertrio spielt am 17. heim für die NS-Kol- turgemeinde und er- öftnet damit die Ver- anstaltungen zum — SGombe, Fidel, Tonzmeistergeige, Cembalo und Blocłk- flöte werden von den drei vielseitigen Mosikern zum Erklin- gen gebracht, die alte Mosik wird so ihre gonze kEigenort und die vnendlich große Vielfolt von in- strumentalen Avus- drucksmõöglichkeiten jener Zeit, der es vo/ allem cguf feines Mu sizieren in der Ge meinschaft onkon erkennen lassen.— Man darf der Vero- staltung der Ns-Kl- ſorgemeinde am 7. lovember nicht Ur len wohl selbsfer- Kändlichen staren hneren Geholt, oh- dern quch einen gro- sen äoßeren Folg wünschen. heranzieht, 85 neben Aerzten, Wiſſenchaft⸗ ern u. a. die Sozialverſicherungsträgen Im Rahmen dieſer Gemeinſchaftzarbeit veraiſtaltet die 5 Verwaltungsſtele der Areitsge⸗ meinſchaft der Berufskrankenkaſſen fün Kauf⸗ mannsgehilfen und weibliche Angeſtelte am 17. November eine Milgliedeweranflalang mit Vorführung des Aufklärurgsfil⸗ mes über die der Arbeitsgemeinſchaf zur Ver⸗ fügung ſtehenden Erholungsheime ind Heil⸗ ſtätten für Erwachſene. 3 * 90 Sodbrennen versuchen Sie doch einmal LLILTL Seit Cenerdationn hewührt Der Student der November in Mann- „og det Hausmusik“ Nattonaltheat mond. NS Puccini M Planetarium: raum(Li Sternprojel vögeln, Der veranſtaltun Freude. Kleinkunſtbüh 20.15 Uhr: riedrichspar anz: Palaſt Stüdt. Schlof ſchau: Die Olympia. Schloßgalerie Theatermuſen öffnet. Sternwarie: Städt. Kunſtl Deutſche W. Mannheimer Uhr geöffne Muſeum für 11—13 und Ae Adler⸗Apo Einhorn⸗ Mohren⸗A Roland⸗A Roſen⸗Apt Sonnen⸗A fon 527 76. Lindenhof Telefon 224 Storchen⸗ ſtraße 17. Te Luzenberg Telefon 531 Dr. Zimn Telefon 406 Frau Häf Emil Mor 78. Gebur dermann, w feiert heute ihren 78 Gel 25jähriges Andiegz F1 November ih n. Wir annheimer erfreut, weit Vom Plan tariums vert gezeigten V mittag. Die riehti. Stuttgart:.00 .25 Bauer Orgelklänge Muſik. 10.45 11.00 Langem nes Kapitel d Zehn Minute tungskonzert. brücken. 18.0 und Sport h. Holländer. 2 gramm. 24.0 Nachtmuſit. Daten für 1630 Der Aſt gensbur 1730 Der Gei Armee, in Magd 1787 Der Kon von Glu 1862 Der Dich brunn ge 1862 Der Lite Weſſelbu 1910 Der Dic ſchweig 1933 Eröffnur zer 1936 ——— Sſudt d“ einer e Bedeu⸗ ohne es verſtehen. gehörige znen wir ſſenſchaft⸗ Tatſache. den iſt, er Wortes ennamen, he, Sitte iſt noch ſchatz, das ht, wenn Wer ver⸗ „Weich⸗ hen Wort ner weiß, ident der n dritten vicus im anderes Wortes der ſig hat, daz fehlt. G zen Wort „Geſtt, zeute bill nSpreche dt⸗) Ceſetz zeit wird griff des zhandel er Kraft⸗ pen und 10, des reuhand⸗ n, iſt in itomobil⸗ enommen Zuwen⸗ n einem m Fahr⸗ aus kei⸗ B. Liefe⸗ hrzeugen, hörteilen, rſprochen ſer Vor⸗ aus dem Zahlung Pfleger hermaßen ſenſtherrn eines ge⸗ varen. rger lrio Jer Kam- t am 17. n Mann- 2 NS-Kol- und er⸗- die Ver- 5 Zzum usmusik“ „ Fidel, rgeige, id Blocłk- len von elseitigen m Erklin- cht, die wird s0 Eigenart vnendlich ilt von in- n Aus- chkeiten ler es vo/ ꝛines Mo der Gèe ankan assen.— er Vero- r NS-Kl- om 7. nicht r selbster- Staren halt, on- ꝛinen gro- an EFolg iſſenchaft⸗ ägen Im eraiſtaltet Areitsge⸗ fün Kauf⸗ ſtelte am ilung mit rgsfil⸗ „zur Ver⸗ ind Heil⸗ Mannheim ————————————— eeeeeeeeeeeeeee eee 5 „Hakenkreuzbanner“ 15. November 1986 Was iſt losꝰ Sonntag, 15. November KNattonaltheater: Lauf ins Glück. Operette von F. Ray⸗ mond. NSKG. 14.30 Uhr.— Tosca. Oper von G. Puceini Miete G. 20 Uhr. Planetarium: 16 und 17,.30 Uhr Sonnen im Wellen⸗ raum(Lichtbildervortrag mit Vorführung des Sternprojektors). Ufa⸗Kulturfilme: Schutz den Sing⸗ vögeln, Deutſchland kreuz und quer. 20 Uhr. Sonder⸗ veranſtaltung der NS⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude. Kleintunſtbühne Libelle: 16 Uhr: Familienvorſtellung. 20.15 Uhr: Kabarett⸗Variete. riedrichspark: 20 Uhr: Tanz und Variete. anz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Flugplatzkaſino. Ständige Darbietungen Stüdt. Schloßmuſeum: 11—16 Uhr geöffnet. Sonder⸗ ſchau: Die Mannheimer Planken.— Sonderſchau: Olympia. Schloſgalerie: 11—13 und 15—17 Uhr geöffnet. * 7, 20: 10—13 und 15—17 Uhr ge⸗ öffnet. Sternwarte:—12 und 14—19 Uhr gebffnet. Städt. Kunſthalle: 11—16 Uhr geöfſnet. Sonderſchau: Deutſche Werkkunſt der Gegenwart. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: 10—13 und 15—17 Uhr geöffnet. Muſeum für Natur⸗ und Völterkunde im Zeughaus: 11—13 und 15—17 Uhr geöffnet. Aerztlicher Sonntagsdienſt Apotheken Adler⸗Apotheke, I 7, 1. Tel. 227 82. Einhorn⸗Apotheke, R 1, 2/, Tel. 271 B. Mohren⸗Apotheke, O 3, 5. Tel. 203 59. Roland⸗Apotheke, Mittelſtr. 102, Tel. 535 84. Roſen⸗Apotheke, Janze Rilie 77. T. 41877. Sonnen⸗Apotheke, Lange Rötterſtr. 60. Tele⸗ fon 527 76. ee,, Me Lindenhof, Gontardplatz, Neckarau, Telefon 224 Storchen⸗Apotheke, Schul⸗ ſtraße 17. Telefon 485 70. Luzenberg⸗Apotheke, Waldhof, Stolberger Str. Telefon 531 74. Zahnarzt Dr. Zimmermann, Richard⸗Wagner⸗Str. 17. Telefon 406 84. Dentiſt Frau Häffner⸗Gräf, O 7, 1. Tel. 236 82. Heilpraktiker Emil Moritz, 16. Tel. 445 75. 78. Geburtstſag. Eva Schindele geb. Bie⸗ dermann, wohnhaft Feudenheim, Kronenſtr. 3, feiert heute in geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 78 Geburtstag. Wir gratulieren. 25jähriges Geſchäftsjubiläum. Die Firma Andreas Fink Wwe., M 2, 3, konnte am 14. November fhwunſhen der Geſchäftsjubiläum be⸗ . Wir wünſchen der Firma, die ſich in der annheimer Geſchäftswelt des beſten Anſehens erfreut, weiterhin Gedeihen und Erfolg. Vom Planetarium. Die Leitung des Plane⸗ tariums verweiſt auf die im Inſeratenteil an⸗ fritcnen Veranſtaltungen am Sonntagnach⸗ mittag. Neue Die richtige firma wünlen. also für Hüte Dipnel Rundfunk⸗Programm für Sonntag, den 15. November Stuttgart:.00 Bremer Hafenkonzert..05 Gymnaſtik. .25 Bauer hör zu..00 Kath. Morgenfeier..30 Orgelklänge aus dem Barock. 10.00 Sinfoniſche Muſik. 10.45 Schaltung auf Reichsſender Berlin. 11.00 Langemarck⸗Feier. 12.00 Hausmuſik. 13.00 Klei⸗ nes Kapitel der Zeit. 13.15 Muſik am Mittag. 13.50 Zehn Minuten Erzeugungsſchlacht. 14.00 Unterhal⸗ tungskonzert. 16.00 Sonntag⸗Nachmittag aus Saar⸗ brücken. 18.00 A ſchwäbiſche Stond. 19.00 Turnen und Sport haben das Wort. 19.20 Vorſpruch zur Oper„Der fliegende Holländer“. 19.30„Der fliegende Holländer. 22.00 Nachrichten. 22.30 Zwiſchenpro⸗ gramm. 24.00 Wir bitten zum Tanz. 24.00—.00 Nachtmuſik. Daten für den 15. November 1936 1630 Der Aſtronom Johannes Kepler in Re⸗ gensburg geſt.(geb. 1571). 1730 Der Generalinſpektor der amerikaniſchen Armee, Friedrich Wilhelm von Steuben, in Magdeburg geb.(geſt. 1794). 1787 Der Komponiſt Chriſtoph Willibald Ritter von Gluck in Wien geſt.(geb. 1714). 1862 Der Dichter Gerhart Hauptmann in Salz⸗ brunn geboren. 1862 Der Literaturhiſtoriker Adolf Bartels in Weſſelburen geboren. 1910 Der Dichter Wilhelm Raabe in Braun⸗ ſchweig geſt.(geb. 1831). 1933 Eröffnung der Reichskulturkammer. Anordnungen der NSDAr Anordnungen der Kreisleitung Alle Stadt⸗ und Landortsgruppen haben ſofort für die Parteigenoſſen mit den Anfangs⸗ buchſtaben T. U und y die Antrüge auf Ausſtellung der Mitgliedspücher der Kreisleitung vorzulegen. Lenter Termin: 16. November 1936. Der Kreiskaſſenleiter. An alle Ortsgruppen des Kreiſes MRannheim! Die Ortsgruppen hapen ſoſfort „Wille und Weg“, Repnermaterial,„Reues Volk“, Kulturbriefe und Schulungsbrieſe für Monat Ro⸗ vember auf der Kreisleitung, Zimmer 14, abzuholen. Letzter Termin: 16. November. Die Kreispropagandaleitung. Politiſche Leiter Strohmarkt. Zum Appell im Roſengarten am heu⸗ tigen Sonntag treten die Politiſchen Leiter in Uniform (Dienſtbluſe) um.30 Uhr auf dem Gockelsmarkt, N4, pünktlich und vollzählig an. Sämtliche Politiſchen Leiter und Anwärter ſowie die Walter und Warte der DAßF, NSp, die keine Uniform beſitzen, in Zivil mit Armbinde auf demſelben Platz.45 Uhr. Entſchuldi⸗ gungen werden zu dieſem Appell nicht angenommen. Platz des 30. Januar. 17. 11., 20.30 Uhr, findet im Schlachthofreſtaurant(Meder) eine erweiterte Mit⸗ gliederverſammlung ſtatt, zu der ſämtliche Partei⸗ genoſſen und alle in der Ortsgruppe aktiv tätigen Volksgenoſſen, Walter und Warte zu erſcheinen haben. Die Politiſchen Leiter ſitzen bei den Zellen. Planlenhof. 15. 1I.,.15 Uhr, auf dem U⸗Schulplatz Antreten ſämtlicher Pol. Leiter. Dienſtanzug(Bluſel. Nichtuniformierte mit Armbinde Neckarſtadt⸗On. 15. 11., Antreten vor der Geſchäfts⸗ ſtelle zum Kreisappell:.20 Uhr ſämtliche Pol. Leiter und Anwärter(Dienſtanzug, ſoweit vorhanden);.45 Uhr fämtl. Walter und Warte der NSV und DAßF. Der für Samstag vorgeſehene Ausmarſch fällt aus. Friedrichsfeld. 15. 11., 16 Uhr, Veranſtaltung zum Tag der Hausmuſtk im Gaſthaus„Zum Löwen“ (Nebenzimmer). Erlenhof. 15. 11.,.15 Uhr, Antreten der Poli⸗ tiſchen Leiter, Anwärter ſowie der Walter und Warte auf dem Erlenhofplatz zum Appell im Roſengarten. „Marſchanzug(Dienſtbluſe) oder Zivil mit Armbinde. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 15. 11.,.30 Uhr, Antreten zur Morgenfeler auf dem Platz vor dem Karl⸗Benz⸗Denk⸗ mal, Pol. Leiter tragen Marſchanzug(Dienſtbluſe). Sämtliche Walter und Warte der NS und DaAß haben ſich mit Armbinde zu verſehen. Seckenheim. Sonntag früh iſt für alle Politiſchen Leiter, Walter und Warte Dienſt angeſetzt. Lindenhof. 15. 11.,.30 Uhr, Antreten der Pol. Leiter, Pol.⸗Leiter⸗Anwärter ſowie der Zellen⸗ und Blockwalter der NRSV und DAß. Dienſtanzug(Dienſt⸗ bluſe). Nichtuniformierte haben ebenfalls mitanzu⸗ treten. Platz: Ortsgruppenheim. Waldhof. 15. 11.,.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter und Anwärter, DAF⸗ und NSV⸗Walter in Dienſtkleidung am U⸗Schulplatz Mannheim. Zivi⸗ liſten mit Armbinde. Wohlgelegen. 15. 11., Antreten an der Wohlgelegen⸗ ſchule(Bibienaſtr.) zum Kreisappell:.20 Uhr ſämtl. Pol. Leiter u. Anwärter(Dienſtanzug, ſoweit vorhan⸗ den);.45 Uhr ſämtliche Walter und Warte der NSV und DAß. Sandhofen. 15. 11., 9 Uhr, Antreten ſämtl. Pol. Leiter und Anwärter, Walter und Warte der DAß und NSVemit und ohne Uniform an der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe, Mannheim, Renzſtraße, zum Appell im Roſengarten. Sandhofen. 17. 11., 20.15 Uhr, Mitgliederverſamm⸗ lung im Parteilokal„Zum Adler“. Nackarau⸗Nord und ⸗Süd. 15. 11., 8 Uhr, Antreten Die Eplele der Handpal⸗Etersraſe Germania und Käfertal halten die Spitze Seit Beginn der Punkteſpiele haben die Kämpfe in der Kreisklaſſe nur einen ſchlep⸗ penden Fortgang genommen. Dies lag in er⸗ ſter Linie daran, daß die vom Fachamt er⸗ wartete Genehmigung zur Gründung des „Erſten Mannheimer Handballklubs“ bis heute noch nicht eingetroffen iſt und andererſeits der TV Sandhofen ſeine Meldung nach Beginn der Runde rückgängig machte. In den ſeitherigen Kämpfen haben ſich zwei Mannſchaften durch beachtenswerte Leiſtungen und Siege beſonders ausgezeichnet, Tbd. Ger⸗ mania und Tſchft. Käfertal, die beide noch keinen Punktverluſt aufzuweiſen haben. Noch eine Mannſchaft konnte ihr Verluſtkonto rein halten, Amicitia Viernheim, die jedoch erſt ein Punkteſpiel hinter ſich hat. Jahn Neckarau hat durch Spielerabwanderungen viel einge⸗ büßt, während die noch junge Mannſchaft des Stadtſportvereins erſt Erfahrung ſammlen muß. Männer⸗Kreisklaſſe Stand vom 8. November Spiele gew. un., verl. Tore Pkt. Tbd. Germania„ en Tſchft. Käfertal S„3. Fnhne Tbd. Jahn Seckenh. 3 2 0 1 21:12:2 Vfe Neckarau Amieitia Viernheim 1 1 0 0 82 20 To Jahn Neckarau 5 1 00 4 19:42:8 TV Neckarhaufſen 2 0 0 2 15:22 04 Stadtſportverein 4 0 0 4 14:30:8 Für den kommenden Sonntag ſind folgende Paarungen vorgeſehen: Vfe Neckarau— Tbd. Germanig Amicitia Viernheim— Tſchft. Käfertal Jahn Seckenheim— Stadtſportverein TV Jahn Neckarau— TVNeckarhauſen Die beiden erſtgenannten Begegnungen wer⸗ den von ausſchlaggebender Bedeutung für die Geſtaltung der Tabellenſpitze ſein. Dabei hal⸗ ten wir einen Punktgewinn der Germania eher wahrſcheinlich, als daß Käſertal in Viern⸗ heim zum Erfolg kommt. Seckenheim müßte gegen Stadt ebenfalls die Oberhand behalten, während das Treffen in Neckarau als völlig offen zu bezeichnen iſt.—hfm. FußDall Tabelle der Kreisklaſſe II, Gruppe I Spiele Tore Punkte Altlußheimer 4 11:3 8 Rauenberg V 5 15:8 7 Reichsbahn Heidelberg 4 13:6 6 Rohrbach Tbd. 6 21:21 5 Baiertal 5 16:15 4 Walldorf TV 5:17 2 Taionbach 5.20 2 und außer Konkurrenz: Wiesloch II. 7 27:19 9 Plankſtadt Ib 4:16 2 „Gludexia fmbronana“ Unter dem recht hochtrabenden Namen„Seu⸗ deria Ambroſiana“ haben die italieniſchen Auto⸗ mobilrennfahrer Corteſe, Villereſi und ein noch nicht beſtimmter Nachwuchsfahrer eine Rennge⸗ meinſchaft gebildet. Sie wollen mit zwei 1½⸗ Liter⸗ und einem 1100⸗cem.⸗Maſerati Rennen beſtreiten. Den verſchiedenen italieniſchen Motorrad⸗ Fabriken ſtehen in der nächſten Rennzeit fol⸗ gende Mannſchaften zur Verfügung: O. Tenni, G. Aldrighetti und A. Pigerini für Guzzi, für die neue 500⸗cem.⸗Bianchi wird Serafini ſtarten, Alberti wurde für Bonelli verpflichtet und Ta⸗ ruffi fährt für Gilera. duternatonale Motorradrennen 1957 Der Sportausſchuß des Internationalen Mo⸗ torſport⸗Verbandes hat auf der Pariſer Ta⸗ gung bei der Berichterſtattung über das ver⸗ gangene Motorſportjahr Deutſchland für die muſtergültige Durchführung der Internationa⸗ len einſtimmig ſeinen Dank ausgeſprochen. Der Haupttagung des Verban⸗ des wurde folgender Termin⸗Kalender für das Jahr 1937 zur Genehmigung vorgelegt: 14., 16. und 18. Juni: Engliſche Touriſt⸗ Trophy; 26. Juni: Großer Preis von Holland; 3. und 4. Juli: Großer Preis von Europa in Bern; 12. bis 17. Juli: Internationale Sechstage⸗ fahrt in England; 25. Juli: Großer Preis von Belgien; asg: Großer Preis von Deutſch⸗ a n d; 21. Auguſt: Großer Preis von Ulſter; 25. Auguſt: Großer Preis von Schweden; 29. Auguſt: Großer Preis von Italien und Int. Erophv; 5. Se 3* mber: Großer Preis von Frank⸗ reich. Fupenburg,Maſs negen in notlerdam Das Rotterdamer Sechstagerennen ging am Donnerstagabend zu Ende. In den erſten Abendſtunden wurden Matena⸗Heslinga aus dem Rennen genommen. Die erbitterten Kämpfe der Spitzengruppe ſetzten ſchon gegen 21.30 Uhr ein und dauerten bis zur Schluß⸗ mitte. Beſonders die Paare Pijnenburg⸗Wals, Slaats⸗Charlier, Schön⸗Pellenaers und Walt⸗ n waren in den Jagden tonange⸗ end. Erſt kurz vor Mitternacht gelang den Einheimiſchen Pijnenburg⸗Wals der große Wurf. Sie gewannen nach dramatiſchem Rin⸗ far eine Runde Vorſprung und ſiegten ſomit lar vor dem Felde. Schön⸗ ellenaers, die Sie⸗ ger von Paris, belegten den dritten Platz. Das Schlußergebnis: Sieger: 478 P. Eine Runde zurück: 2. Slgats⸗Charlier 418.; 8. 211.; 4. Walthour⸗Croß⸗ ley 210 P. Zwei Runden zurück: 5. Billiet:⸗Depguw 225 P. Vier Runden zu⸗ rück; 6. Braſpenning⸗v. d. Ruit 120.; 7. Wambſt⸗Leducg 72 P. Fünf Runden zu⸗ rück: 8. Piet und Jan van Kempen 347 P. Acht Runden zurück: 9. Rieger⸗Ehmer 109 Punkte. ſämtlicher Politiſchen Leiter und Pol.⸗Leiter⸗Anwär⸗ ter, ſowie der Walter und Warte der Gliederungen vor dem Parteiheim, Luiſenſtraße 46, zur Teilnahme am Pol.⸗Leiter⸗Appell im Nibelungenſaal. Marſch⸗ anzug(Dienſtbluſe). Neueichwald. 15. 11., 8 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter, Anwärter und Blockhelfer auf dem Freyaplatz zum Appell im Roſengarten. Neuoſtheim. 15. 11., 9 Uhr, Antreten der Politiſchen Leiter, Pol.⸗Leiter⸗Anwärter, Walter und Warte der DAß und NS vor dem Karl⸗Benz⸗Denkmal zum Appell im Rofengarten. Uniformierte: Dienſtbluſe. Waſſerturm. 15. 11.,.30 Uhr, Antreten ſämtl. Politiſchen Leiter am Karl⸗Benz⸗Denkmal(Marſch⸗ anzug, Dienſtbluſe). Sämtliche Walter und Warte der Untergliederungen haben ebenfalls anzutreten. Uni⸗ F ſoweit vorhanden; Nichtuniformierte mit Arm⸗ nde. Wallſtadt⸗Straßenheim. Sonntag, 15. 11.,.30 Uhr, treten ſämtliche Politiſchen Leiter— Anwärter, Waltek und Warte der NSo und DAß— zum Appell im Nibelungenſaal an. Treffpunkt am Rathaus. Wallſtadt⸗Straßenheim. Sonnta, 15 Uhr, im Parter⸗ lolal„Zum Pflug“ findet der diesfährige Tag det deutſchen Hausmuſik ſtatt. Sämtliche Pg. und Anwärtet nehmen teil. NS⸗Frauenſchaft Deutſches Eck und Plankenhof. 16. 11., 20.15 Uhr, Singſtunde für ſämtliche Frauen im„Pergola“, Fried⸗ richsplatz. Kreisamtsleitung. 17. 11., 15 Uhr, Beſprechung dey Ortsfrauenſchaftsleiterinnen in L 14, 4. 93 Stelle Kultur. 15. 11.,.30 Uhr, Antreten der Spielſchar und Muſikſchar im Hofe des Schlageter⸗ hauſes. BDM. Feudenheim. Sämtl. Schaftskaſſiererinnen rechnen am 17. 11., 20 Uhr, bei L. Hölterhoff zu Hauſe ab. Verwaltung. Für die Vorſtellung„Der Feldherr und der Fähnrich“ am 22. 11., nachmittags, ſind noch Karten zu 40 Pf. bei der Verwaltungsſtelle zu er⸗ halten. Beſtellung bis ſpäteſtens 19. 11. Gruppenführerinnen. 20. 11., 20 Uhr, Beſprechung für Gruppen⸗ und Ringführerinnen in N 2, 4. Untergauſtab. 20. 11., 20 Uhr, Beſprechung in N 2, 4, Feudenheim. 15. 11., morgens 8 Uhr, Antreten auf dem Schulplatz. DAð RBG 12, Banken und Verſicherungen, Fachſchaft Verſicherungen. 16. 11., 20 Uhr, Vortrag von Dr. H. König:„Die Feuerverſicherungsbedingungen und der junge Verſicherungsangeſtellte im Außendienſt“, Frankenſaal des„Siechenbräu“, N 7. Humboldt. 15. 11.,.30 Uhr, Antreten ſämtlicher DAF⸗Walter auf dem Marktplatz Neckarſtadt. Uniform oder Zivil mit Armbinde. 5 Erlenhof. 15. 11., 8 Uhr, Antreten ſämtl. DAß⸗ Walter und Warte der Betriebe und der Straßen⸗ —.— dem Erlenhofplatz. Uniform oder Zivil mit rmbinde. Arbeitsdank Horſt⸗Weſſel⸗Plazg und Waſſerturm. Sprechſtunden des Ortsarbeitsdankwalters montags und freitags 18.30—19.30 Uhr Karl⸗Ludwig⸗Straße 5. Die Mit⸗ glieder werden aufgefordert, die neuen Arbeitsdank⸗ ausweiſe am 20. 11. abzuholen. Arbeitsſchule der DAßð Am Montag, 16. 11., wird in C1, 10, Saal- 1, um 20.30 Uhr die Arbeitsgemeinſchaft für Betriebs⸗ führung mit dem Vortrag von Dr. Ammelount:„Det Betrieb als Leiſtungsgemeinſchaft“ fortgeſetzt. Die Arbeitsgemeinſchaft„Grundlagen der deutſchen Volkswirtſchaft“ von Dr. Wendt wird am kommenbden Montag, 16. 11., um 19.30 Uhr im AEG⸗Haus, N 7. großer Saal, fortgeſetzt. RBo 10, Vertehr und öffentliche Betriebe. 17. 11., 19 Uhr, ſpricht in der Kraftwagenhalle des Bahn⸗ betriebswertes Mannheim⸗Perſonenbahnhof, Linden⸗ hofſtraße, der Leiter der Reichsbetriebsgemeinſchaft 10, Pg. Körner(Berlin). Wir bitten die Kameraden, an dieſer Kundgebung reſtlos teilzunehmen. RBch 12, Banken und Verſicherungen, Fachſchaft Verſicherungen. 16. 11., 20 Uhr, Frankenfaal des „Siechenbräu“, N 7, Vortrag von Dr. H. König:„Die Feuerverſicherungsbedingungen und der junge Ver⸗ ſicherungsangeſtellte im Außendienſt“. „Schönheit der Arbeit“ 16. 11., 19.15 Uhr, Verſammlung ſüämtlicher Be⸗ triebs⸗ und Ortsreferenten in der Turnhalle der Kna⸗ ben⸗Fortbildungsſchule, U 2. NSROV Kameradſchaft Mannheim. Sämtliche Kameraden nehmen am Sonntag, 15. 11., an der Fahnenweihe des Bezirksverbandes Mannheim⸗Heidelberg des Sol⸗ datenbundes e. V. teil. Anzug: NSͤoOV⸗Anzug, große Ordensſchnalle. Antreten: 10.30 Uhr vor dem Ballhaus. Sitzgelegenheit vorhanden. Innenſtadt⸗Weſt. 16. 11., 18.15 Uhr, Pflichtmit⸗ gliederverſammlung im„Schwarzen Lamm“, G 2, 17, Wie wird das Wetter? Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. Mit dem Eindringen kälterer Luftmaſſen hat ſich über dem Feſtland ein ſtarker Ausläufer entwickelt. In ſeinem Bereich hat ſich auch bei uns bereits Witterungsbeſſerung eingeſtellt. Da die bei England ankommenden Atlantitwirbel ſich nordoſtwärts wenden, iſt eine ſtarke Ein⸗ flußnahme ihrer Ausläufer auf unſer Wetter vorerſt nicht mehr zu befürchten, ſo daß in den 1 0 Tagen freundliches Wetter vorherrſchen wird. Die Ausſichten für Sonntag: Morgens viel⸗ fach dunſtig oder neblig, ſonſt aufheiternd bis woltig und meiſt trocken, nachts vereinzelt leichte Fröſte, ſchwache Luftbewegungen. und für Montag: Abgeſehen von Früh⸗ nebel überwiegend freundliches Wetter, nachts ziemlich kalt. — Uaverblodliche Vorföhrung la jedem fechgeschöfftl DIE LEISTUNGZUOEMPREIS, DAS GAB ESNOCHNICAT— Mit Schwundausgleich, gaotomot. Trennschörfe-Regelung, leucht-Amplimeter, Sstummohstimmung, Blitzwähler usw. Wechselstrom RM 208.- m. R. Allstrom RM 222.- m. R.(o. Gleichr.-.) KGORIING-RADIO DDELZ SIIERS.AH IEIZI8 222 mannhein „Hakenkrenzbanner⸗ Zeſm Jahre Flughaten Veuosiheim Von der Wellblechbude zum Flugbaſmhof/ Eine den modernen Verkehrsbedürſnissen angepahle plonvolle Enlicklung Genau zehn Jahre ſind vergangen, ſeit der Flughafen Neuoſtheim für die Städte Mann⸗ heim⸗ Ludwigshafen⸗Heidelberg in Betrieb ge⸗ nommen wurde. In dieſen zehn Jahren hat der Flugverkehr eine Entwicklung genommen, wie ſie ſelbſt die kühnſten Optimiſten nicht zu hoffen gewagt hätten. Als man im Jahre 1926 die Ab⸗ fertigung der wenigen Fluggäſte in der kleinen Wellblechbude vornahm, und dieſe Abfertigungs⸗ ſtelle den Bedürfniſſen durchaus genügte, ahnte man noch nicht, daß im Jahre 1936 ein Flug⸗ bahnhof größten Ausmaßes erſtellt werden mußte, um den Verkehrsbedürfniſſen Rechnung tragen zu können. Durch das Diktat von Verſailles war bekannt⸗ lich auch die deutſche Luftfahrt geknebelt und ihr jede Möglichkeit einer Entwicklung genom⸗ men worden. Aber deutſcher Geiſt und deutſcher Schaffensdrang ließen ſich. nicht ſo in, Feſſeln legen, daß für ewige Zeiten ein Aufſtieg un⸗ möglich geweſen wäre. Langſam aber ſicher baute Deutſchland ſeine Verkehrsfliegerei auf, für die ja jegliche Erfahrungen fehlten, wäh⸗ xend ſich andererſeits die deutſche Jugend dem Segelflug widmete, nachdem ihr der Motorflug verboten war. Flugplatz Mannheim⸗ Sandhofen Im Jahre 1925 war man endlich ſo weit, auch Mannheim in das Luftfahrtnetz einzu⸗ beziehen, das damals noch von verſchiedenen Luftverkehrsgeſellſchaften betrieben wurde. Un⸗ ter Ueberwindung größerer Schwierigkeiten richtete man als Flugplatz den ehemaligen Luftſchiffhafen bei Sandhofen her, der während des Krieges als Militärflugplatz und Luftſchiff⸗ landeplatz gedient hatte. Ideal konnte man die⸗ ſen Platz keinesfalls nennen, aber man fand ſich damit ab, da man den Flugplatz Mannheim⸗ Sandhofen doch nur als Proviſorium betrach⸗ tete und bereits die Vorarbeiten für einen Flugplatz bei Neuoſtheim in die Wege geleitet worden waren. Für die Abfertigung der Fluggäſte erſtellte man eine Wellblechbude, die für dieſen Zweck nuch völlig ausreichend war. Eine Flugzeug⸗ halle beſaß man nicht, ſo daß man zur eventuell notwendigen Unterſtelung eines Flugzeuges ein Zelt errichtete, das mehr als einmal vom Sturm hinweggefegt wurde. Der ideale Flughafen Neuoſtheim Der Flughafen Neuoſtheim gehört tatſächlich Sir noch zu den beſten deutſchen Flughäfen. er rund einen Quadratkilometer große Platz iſt ſo eingeebnet, wie man es ſelten bei einem⸗ Flugplatz findet. Hinzu kommt noch, daß es ſich hier um das Gelände eines ehemaligen Neckar⸗ armes handelt, deſſen Untergrund aus Kies⸗ ablagerungen beſteht, ſo daß das Regenwaſſer ſtets abſickern kann. Auf dieſem Flughafen Neuoſtheim wurde nun 1926 der Luftverkehr aufgenommen, nach⸗ dem man den Landeplatz bei Sandhofen auf⸗ gehoben hatte. Die Wellblechbude wanderte mit zum neuen Platz hinüber, wo ſie zunächſt noch einige Jahre einigermaßen den Anſprüchen ge⸗ nügte. Hinſichtlich der Unterbringung der Flug⸗ zeuge war man allerdings weſentlich beſſer daran, denn es wurde die heute noch vorhan⸗ dene Flugzeughalle erſtellt, deren Ausmaße nach den ſeinerzeitigen Begriffen beinahe phanta⸗ ſtiſch anmuteten. Die erſten Luftſtrecken Die erſte über Mannheim führende Luftver⸗ kehrsſtrecke, die bereits den Landeplatz Mann⸗ heim⸗Sandhofen anflog, führte von Zürich über Stuttgart⸗Mannheim⸗ Frankfurt nach Hannover. Zu dieſer Strecke kam ſpäter noch die Rhein⸗ talſtrecke Baſel⸗Mannheim⸗Frankfurt, die aller⸗ dings von Maſchinen unter Schweizer Flagge beflogen wurde, nachdem auch hier die Beſtim⸗ mungen der neutralen Zone ſich' auswirkten. Während auf der erſten Strecke einmotorige Dorniermaſchinen eingeſetzt wurden, die vier, Fluggäſte befördern konnten, kamen auf der Rheintalſtrecke Fokkermaſchinen zu Einſatz. Er⸗ gänzt wurde ſpäter das über Mannheim füh⸗ rende Luftſtreckennetz noch durch die Schwarz⸗ waldlinie von Mannheim über Karlsruhe⸗Ba⸗ den⸗Baden⸗Villingen nach Konſtanz, die mit Maſchinen älterer Bauart beflogen wurde. Nur langſam ſteigerte ſich die Frequenz im Luftverkehr, denn man hatte anfänglich wenig Vertrauen zu den„Luftkutſchen“ und kam im⸗ mer wieder mit dem bekannten Ausſpruch, daß die Luft ja keine Balken habe. Wohl verkehrten in den erſten Jahren des planmäßigen Luft⸗ verkehrs nicht die Flugzeuge mit der Regel⸗ mäßigkeit, die wir heute ſchon als eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit betrachteten. Aber man gewann immer mehr Zutrauen zu dieſem ſchnellſten Verkehrsmittel, an deſſen Vervollkommnung unentwegt gearbeitet wurde. Im Laufe der Jahre wurden die Maſchinen nicht nur ſchneller und größer, ſondern auch die Sicherheit des Luftverkehrs konnte eine Steigerung bis zur Grenze des Möglichen erfahren. Keine deutſche Verkehrsmaſchine iſt mehr ohne Funkſtation, kein älterer Maſchinentyp iſt auf irgendeiner Strecke eingeſetzt und dazu kommt der Ausbau der Bodenorganiſation, die für die Fliegerei von ſo großer Bedeutung iſt. Planmäßiger Aufbau in Manuheim Mit Stolz dürfen wir von dem planmäßigen Aufbau des Flugverkehrs in Mannheim ſpre⸗ Mannheim⸗Ludwigshafen⸗Heidelberg ſeinerzeit zein Abfertigungs⸗ und Verwaltungsgebäude, das nicht nur allen Anforderungen genügte, ſondern das auch einen ſehr ſchmucken Eindruck machte. Bis zum Jahre 1933 war dieſes Ge⸗ bäude allen Anforderungen gewachſen, zumal ja auch der Luftverkehr in dem ſeinerzei ge⸗ zogenen Rahmen blieb. Als aber dann nach dem Umbruch im Juhre 1933 der Luftverkehr einen gewaltigen Auf⸗ So sah das Abfertigungsgebäude auf dem Flugplatz Neuostheim vor acht Jahren aus, als die Wellblechbude Zzu klein, und ein Neubau notwendig geworden war. Durch verschiedene Anbauten entstand das Verwal⸗ tungsgebäude, das bis vor vierzehn Tagen benützt wurde. chen, denn man hat es glänzend verſtanden, ſich den gegebenen Verhältniſſen jeweils an⸗ zupaſſen, ſo daß der Flughafen Neuoſtheim organiſch wuchs. Als eine Steigerung der Fluggaſtzahlen zu verzeichnen war und die Wellblechbude nicht mehr zur Abfertigung ausreichte, baute man ein kleines⸗ Häuschen aus Stein, das dann zunächſt wieder den Be⸗ dürfniſſen genügte. Bei weiterer des Luftverkehrs kam man im Laufe der Jühre auch mit den neuen Räumen nicht mehr aus, und ſo baute man an das beſtehende kleine Haus ohne weiteres an. Die Erweiterung der Räume wurde erforderlich, nachdem die Flug⸗ ſicherung ausgebaut wurde, nachdem ſich eine Zollſtelle auf dem Flugplatz niederlaſſen mußie und auch die Poſt umfangreichere Räume be⸗ nötigte. Nachdem an das Abfertigungshäuschen immer und immer wieder angebaut wurde, geſtaltete man 1928 das Bauwerk zu einem ge⸗ ſchloſſenen Ganzen, und ſo hatte der Flughafen ſchwung nahm, zeigte es ſich von Tag zu Tag mehr, daß man auch mit dem vorhandenen Verwaltungsgebäude nicht mehr auskam. Aber wiederum wie in den vorhergegangenen Jah⸗ ren ging man mit Ueberlegung an die Arbeit. Hatte es ſich doch gezeigt, daß es gut geweſen war, den Ausbau des Flughafens ſyſtematiſch entſprechendd den Bedürfniſſen vorzunehmen und ſich nicht vorzeitig-aufzublähen, wobei man ſich nut unnölti huldenlaſten guf⸗ ſich 5 en ⁰* i5 3 Gelegenheit zum Ausruhen zu geben, hat man ein Pilotenzimmer eingerichtet, wie man auch „gebürdet hätt Der neue Flugbahnhof Nach der Fertigſtellung des Neubaues iſt nun der Umzug aller Dienſtſtellen von dem bisherigen Verwaltungsgebäude in den neuen Flugbahnhof erfolgt. Uebrigens kann man jetzt noch die Entwicklung des Flughafens deutlich verfolgen, denn die Wellblechbude, die ſchon in Sandhofen geſtanden hatte und die nach der Flugplatzverlegung zunächſt auch noch in Neu⸗ oſtheim ausreichend war, ſteht immer noch neben dem bisherigen Verwaltungsgebäude und beherbergte zuletzt die Flughafenleitung und den Luftfotografen. Nebenan ſieht man die zweite Etappe in ihrem endgültigen Auf⸗ bau: das mehr als Klubheim von dem Deutſchen Luft⸗ ſportverband benützt werden wird. Alle an der Verkehrsluftfahrt beteiligten Dienſtſtellen ſind in dieſem Haus untergebracht, das ja auch die bisher abſeitsſtehende Flug⸗ hafen⸗Gaſtſtätre aufgenommen hat. Beim Be⸗ treten des Lichthofes unſeres Flugbahnhofes iſt man überraſcht von der Geräumigkeit dieſer Halle, in der die Abfertigung der Fluggäſte erfolgt. Die Deutſche Lufthanſa hat hier ihre Schalter für die Ausgabe der Flug⸗ ſcheine und die Gepäckabfertigung. In dem Seitenflügel ſchließen ſich dann die verſchie⸗ denen Büros der Deutſchen Lufthanſa und des Flugleiters der Deutſchen Lufthanſa an. Der Zoll hat entſprechende Räume, die ſo ein⸗ gerichtet ſind, daß notwendig werdende Unter⸗ ſuchungen durchgeführt und Waren in Zoll⸗ verſchluß genommen werden können. Räume für alle Dienſtſtellen Das Poſtamt hat man gleich ſo geräumig erbaut, daß es nicht nur als Luftpoſtamt Ver⸗ wendung finden kann, ſondern daß es auch möglich iſt, es einmal den Neuoſtheimern als ſtändiges und vollwertiges Poſtamt zur Ver⸗ fügung zu ſtellen, nachdem bis jetzt Neuoſtheim nur eine Poſthilfsſtelle beſitzt. Selbſtverſtänd⸗ lich hat auch die Luftaufſicht ihre Räume zu ebener Erde, denn hier wird alles genau regi⸗ ſtriert, was auf dem Flugplatz vorgeht, und hier werden auch die erforderlichen luftpolizei⸗ lichen Beſcheinigungen in den— W üwsteſzeht. Im Obergeſchoß des Flugbahnhofs reiht ſich auch Zimmer an Zimmer, und zwar fin⸗ det man hier zunächſt die Wetterſtelle, die im alten Gebäude ſtark eingeengt arbeiten mußte. Weiterhin iſt im Obergeſchoß die Flughafen⸗ leitung untergebracht, und dann hat anſchlie⸗ ßend die Luftbildſtelle der Badiſch⸗Pfälziſchen Lufthanſg ihre Räume. Um den Piloten wäh⸗ rend eines Aufenthaltes in Mannheim eine an ein Sitzungszimmer gedacht hat, das man für Beratungen immer wieder benötigt. Die Fernmeldeſtelle mit Fernſchreibern und Funkapparaten hat man im zweiten Ober⸗ geſchoß untergebracht, wo die mit der Flug⸗ ſicherung betrauten Beamten ungeſtört ihrer Pflicht nachgehen können. Die Verbindung zwiſchen dieſer Stelle und anderen Dienſträu⸗ men im Flugbahnhof, wie überhaupt der wich⸗ tigſten Dienſtſtellen untereinander, wird durch Rohrpoſt hergeſtellt. Hans Jütte. * ber neue Flugbahnhot des Flushaĩens Neuosthelm der Städte Mannheim/ Tudwiæshaien /leidelber. ber Zweckbau mit seiner Klaren Guederung i8 die Krönung einer planvollen Entwicklung des Luftverkehrs, der gerade in den letzten drei Iahren einen unerwarteten Aufschwung genommen hat. Zeichn.: E. John(2) alte Verwaltungsgebäude, das nun⸗ Witwe 45 Ih., evgl., Fräulein zwe Heire kennen zu le Büſcht u. 29 — d. Verlag ffemie 19 u. 20 Ih wünſchen 1 kanntſchaft zi gebildeter He zwecks ſpätere Heira Zuſch. u. 29 1 an den Verla . erbete An Zivil⸗ und E prozeſſ, wiſſenh. Delekt. uuötd Argus 0 Fernruf 27 ◻ vermittelt ſt. reell u. dis das älteſte( Inſtitut am Thomas Na Fraufamr A 2, 3 2 Fernruf 278 Weinnar! wunscl Einheit zuhnar ebgl., 35—40 als iſt gute in Kleinſtadt Hänler. 1 f Fernruf 265 (13 043 V ——ſ 42 Jahre alt, Ba 4000% V . ſucht Weihnach Wnson gebildeten 5 in guter Stel Hönier, I ö Fernruf 265 (13 044 V. jember 1930 ————— 72 elung ungsgebäude zhafenleitung n ſieht man ültigen Auf⸗ de, das nun⸗ utſchen Luft⸗ . beteiligten intergebracht, hende Flug⸗ Beim Be⸗ ugbahnhofes nigkeit dieſer r Fluggäſte at hier ihre der Flug⸗ ng. In dem die verſchie⸗ nſa und des iſa an. 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TRAUER-KlEIDUNG Allde Vale fernruf 245453 D 2,6 am Haradeplatz —— Trauerkarfen FTrauerbriefe Hakenkreuzbanner- Druckerei Reiben Sie heute abend ein paar Tropfen„Balsam 8“ auf die schmerzende Stelle. Die schmerzbeseitigenden In- gredienzen dringen sofort durch die Poren in die tiefen Ge⸗- webheschichten. Sie merken gleich die Wirkung: Ein war- mer, heilender Blutstrom fließt durch die Gewebszellen und die feinen Kapillargefäße, und heute nacht verspüren Sie be- reits Linderung./„Balsam 8“ ist auch vorzüg- Hexenschuß. Gliederreißen, Achten Sie aber auf lich bei Gicht. Nervenschmerzen u. a. die abgebildete Originalflasche in Achtform. Preis RM..12.„Balsam 8“ mit der Tiefen- wirkung ist nur in den Apotheken zu haben. Balsam Acht — Mannheim 11 „Hakenkreuzbanner— 5*.— Hunderte von Millionen 15 jührlich an Werten dem Volksvermögen durch die Flam⸗ men verloren, ein nicht unerheblicher Teil in⸗ folge von Unachtſamkeit. Fürwahr eine betrüb⸗ liche Feſtſtellung, die durch ſtatiſtiſches Material eindeutig bewieſen iſt. Erfreulich dagegen ſtimmt das Wiſſen von der unermüdlichen Arbeit der Feuerwehren, die ihre Nächſtenliebe im Ernſt⸗ 0 falle durch die Tat beweiſen. Unabläſſig üben die Wehrmänner, um in der Stunde der Gefahr und der Not ganze Arbeit leiſten, um retten zu können, was überhaupt gerettet werden kann. Einſatzbereit für den Nächſten, für das Volk und für das Volksvermögen, das iſt Sozialis⸗ mus der Tat. So darf man im Kampf gegen Gefahr und Verderb die Wehrmänner gleichſam mit Recht als Schildträger bezeichnen, deren. Schaffen keineswegs ſo einfach iſt, wie man das vielleicht anzunehmen geneigt iſt. Aufſchluß dar⸗ über ſoll ein Gang durch die Badiſche Feuerwehr⸗Fachſchule geben, die im Jahre 1934 an altehrwürdiger Stelle, nämlich im rechten Flügel des Kawheßſnger Schloſſes, errichtet wurde. Baden führend im Reich Das Land Baden wollte mit der Errichtung der Feuerwehr⸗Fachſchule nicht hinter den an⸗ deren Gauen des Reiches zurückſtehen. Der Schöpfer der Schule iſt Präſident Müller (Heidelberg), deſſen begrüßenswerte Auffaſſung über die Aufgaben der Wehrführer ihre Ver⸗ wirklichung fand. Demzufolge kann nur der Wehrmann Führer einer Wehr werden, der die Eianung hierzu beſitzt und der über die erfor⸗ derlichen Kenntniſſe verfügt. Das badiſche In⸗ nenminiſterium hat ſich dieſer Auffaſſung ange⸗ ſchloſſen und hat verfügt, daß zukünftig nur noch der Wehrführer werden kann, der mit Er⸗ folg die Fachſchule beſucht hat. Dieſe badiſche Einrichtung kann vielen anderen Gauen als Vorbild dienen. Dauer und Art der Kurſe Seit ihrem zweijährigen Beſtehen haben an der Badiſchen Feuerwehr⸗Fachſchule insgeſamt 18 Kurſe ſtattgefunden, davon 12 Land⸗ und 6 Stadtkurſe. Dabei wurden rund 450 Teil⸗ nehmer als Führer ausgebildet. Die Dauer der Lehrkurſe, die urſprünglich auf ſieben Tage feſtgeſetzt war, mußte mit Rückſicht auf den umfaſſenden zu behandelnden Stoff auf zehn Tage ausgedehnt werden. Teilnehmer ſind die Angehörigen, von Landwehren.— Die Stadtkurſe, nur zuläſſig für Mitglieder von Stadtwehren, dauern 14 Tage. Die längere Dauer des Stadtkurſes verſteht' ſich aus der Tat⸗ ſache, daß die Angehörigen von Stadtwehren zu allen Zeiten einſatzbereit ſein müſſen und be⸗ ſonderen Anforderungen zu genügen haben. Vorbildlich das Ziel Mit dem Aufbruch des Dritten Reiches ergab ſich neben der fachlichen Schulung die Notwen⸗ digkeit, die Mitglieder der Feuerwehren aus dem vereinsmäßigen Leben hinüberzuführen in das Wehrhafte und Wehrmäßige, um ſo auch äußerlich den Ausdruck nationalſozialiſtiſchen Wollens und Schaffens zu erhalten. In den Kurſen, die vornehmlich der fachlichen Schulung dienen, herrſcht vorbildliche Kameradſchaft. Es Branddirektor mikus(Mannheim) prüft den„Angriffsplan Archivbild(5) Dorbildliche Ichulungsarbeit an der badiſchen Feuerwehr⸗ Fachſchule in dem altehrwürdigen Schloß zu Schwetzingen Ein Gaserkrankter wird fachmänniſch behandelt/ Mit dem Schaumlöſcher wird dem Feuer zu Leibe gerückt verſteht ſich von ſelbſt, daß auch die weltanſchau⸗ liche Schulung damit verbunden wird. Der täg⸗ liche Frühſport ſorgt für die körperliche Ertüch⸗ tigung, ebenſo aber auch die mitunter ausge⸗ dehnten praktiſchen Uebungen. So werden ganze Kerle zu verantwortungsbereiten brauchbaren Führern erzogen. Amfaſſendes fachliches Rüſtzeng Der Laie, der einmal Gelegenheit hat, die merkt dabei auch, daß ſchon der Wehrmann auf die Wahrnehmung bzw. das Erkennen von fahrläſſigen oder vorſätzlicher Brandſtiftung hingewieſen wird. So kann der Wehrmann zum nützlichen Helfer des Kriminalbeamten werden. Ein Modell zeigt die Selbſtzündung von Heu. Die Kursteilnehmer werden ferner über die Lehre von der Einſturzgefahr unterrichtet, lernen Gaserkrankte behandeln, ſowie gefährliche Gaſe und Kampfſtoffe kennen. 4 Hauseingang wird bei einer Tuftſchutzübung freigemacht Wenige Minuten zuvor iſt an dieſer Stelle eine Fliegerbombe eingeſchlagen Feuerwehr⸗Fachſchule kennenzulernen, wird über die Vielſeitigkeit und den Um⸗ fang des Aufgabenkreiſes nicht wenig erſtaunt ſein. Beſonderer Wert wird auf die Angriffslehre und die Brandtaktik gelegt. Spezialausbildung erfolgt auf dem Gebiete des Gas⸗ und Luftſchutzes. Einen breiten Raum nimmt die Ausbil⸗ dung an Pumpen und Motoren ſowie in der Waſſerverſorgung ein. Die Kurs⸗ teilnehmer werden ferner mit dem Verſiche⸗ rungsweſen und den Unfallverhütungsvorſchrif⸗ ten eingehend bekanntgemacht. Gewicht wird ſelbſtverſtändlich auch auf den Exerzier⸗ dienſt zu Fuß und mit den Geräten ge⸗ legt. Im hiſtoriſchen Anterrichtsraum Der weite Unterrichtsraum, der im grünen Saal des Schloſſes untergebracht iſt und übrigens unter Denkmalſchutz ſteht, ermög⸗ licht an Hand zahlreicher Modelle wichtige und lehrreiche Demonſtrationen, die für die Kurs⸗ teilnehmer von großem Vorteil ſind. Man ſieht Brandmodelle der verſchiedenſten Art, die für die Erlernung der Angriffslehre von entſcheidender Bedeutung ſind. Man be⸗ Es fehlt hierbei auch nicht an den aufſchluß⸗ reichen chemiſchen Demonſtrationen. Intimes vom Stundenplan Mit einem Frühſport, der mindeſtens 30 Minuten währt, beginnt das Tagespenſum. Der Unterricht erſtreckt ſich dann abwechſelnd auf Theorie und Praxis. In dieſem Zu⸗ ſammenhang dürfte auch der Lehrkörper intereſſieren. Der Schule ſteht in ihrem Leiter Scherzinger ein bewährter Fachmann zur Verfügung, dem zunächſt der Exerzierdienſt zu Fuß und an den Geräten, die Ausbildung an Pumpen und Motoren obliegt. In der An⸗ griffslehre und Brandtaktik lehrt Branddirektor Mikus(Mannheim) und Präſident Müller (Heidelberg) über Verwaltung und Löſchgeſetz. Ueber Waſſerverſorgung unterrichtet Oberinge⸗ nieur Kargl(Mannheim), über Gasſchutz Ingenieur Gloor(Singen), über Baukonſtruk⸗ tionen und Einſturzgefahr Architekt Porſch⸗ ner(Pforzheim), über Verſicherungsſchutz Di⸗ rektor Rabe, ferner ſind tätig Dr. chem. Eg⸗ ger(Mannheim), Dipl.⸗Ing. Freiherr v. Lie⸗ benſteien(Mannheim) und Dr. med. Wein⸗ del(Schwetzingen). Die weltanſchauliche Schulung geſchieht durch Bürgermeiſter Stober(Schwetzingen). Die Prüfung nicht leicht Zum Abſchluß eines jeden Kurſes erfolgt die Prüfung eines jeden Kursteilnehmers. Zu⸗ nächſt iſt innerhalb von 75 Minuten ſchrift⸗ lich ein Thema zu bearbeiten. Daran ſchließt eine praktiſche Uebung von vier Stunden Dauer an. Hierbei werden Angriffsübungen vorgenommen und die Kommandoabgabe im Fuß⸗ und Exerzierdienſt geprüft. Zuletzt folgt eine drei Stunden dauernde theoretiſche Prüfung, die ſich auf Gerätekunde und Angriffs⸗ lehre erſtreckt. Man ſieht alſo, daß es keinem Kursteilnehmer leicht gemacht wird, vielmehr ſieht man auf umfaſſende Kenntniſſe in Theorie und Praxis, auf ein gediegenes Können, Füh⸗ rerbefähigung und nationalſozialiſtiſche Hal⸗ tung. Wer dieſe Schule mit Erfolg beſtanden hat, von dem darf mit Fug und Recht angenom⸗ men werden, daß er auf dem Poſten, auf den er dann geſtellt wird, ganz ſeinen Mann ſtellen wird. Erfüllter Zweck Der kleine Gang durch die Fachſchule, die na⸗ türlich auch den notwendigen Exerzierraum be⸗ ſitzt— neben dem unerläßlichen Uebungsge⸗ lände— vermittelte die erfreuliche Gewißheit, daß in der Badiſchen Feuerwehr-Fachſchule zu Schwetzingen vorbildliche Schulungs⸗ arbeit geleiſtet wird, die im Reich gebührende Anerkennung gefunden hat. Dort werden nach vorausgegangener Ausleſe Wehrführer ausge⸗ bildet und mit wertvollem Rüſtzeug der Er⸗ fahrung und der Neuzeit ausgeſtattet, die im Augenblick der Gefahr reſtlos ihren ſchwierigen Aufgaben gerecht werden und zu jeder Stunde für ihren Nächſten einſatzbereit ſind und wenn es ſein muß unter dem Einſatz des eigenen Lebens. So wird die Badiſche Feuerwehr-Fachſchule ihrer Aufgabe in einer Weiſe gerecht, die höchſte Anerkennung verdient. Sie erfüllt ſo ihren Zweck, wie es wohl kaum beſſer geſchehen könnte. Zuletzt aber gedenken wir der Führer der Weh⸗ ren, dafür daß ſie ſich verantwortungsbewußt ſchulen und ſtets zu höchſtem Einſatz bereit ſind — für ihre Nächſten und für das Volk— mit aufrichtiger Hochachtung und ſtillem innerlichen Garltunie Dank. Der Leiter der Jeuerwehr⸗Fachſchule, Scherzinger, als kritiſcher Beobachter 15. November 1950 dei 2 * Necka alljährlich i rinenmarkt 4 ſchichte dieſ in der älteſt kunde über münd, die a Kaiſer Ludr vilegienbrie Rechte und von ſeinen verliehen w Das Zuſe einer wald⸗ zu ſehr fri menſchlicher die Römer, dieſes Gebie laſſungen u Funde, die; teil feina ähnlicher A rechts des 9 haltener, jetz heim befindl wurde, ware und Waffen konnten. Eine Burg Auf dem feſtigte Burg Schirm ward Zeit verſtand durchzuſetzen. ſtein im Be freundnachba der Neckarſtei Die Reichs geſtanden wo völkerung det und erfreuliche wurde von Ke als Pfandobje Sinsheim un Städten nochm ben. Die Biſch von Dilsberg übermachten N Reckargemünd Aber auch die die Grundrech reichsunmittelb durch konnte 3 Beruhigung un Wohlſtandes en unterbracht der deſſen die Sto ſtändig beſetzt! Tillys Raubz Auf ſeinem berg ſtürmte Ti raubte ſie aus. leiſtungen muf einem kaum vo werden, durch! und die Wirtſch ordentlich ver riede brachte; Zeit die Mögli olgten bald di enen Neckarger fig von fremder Wenn die ſi erſten Hälfte d nächſt eine geo— das Städtchen dies um die Karl Theodor. 2 8. Juni 1758 die und ihr in jede liche Rückſichtna erinnert das an ſtellte Stadttor, tors in Heidelb' Handel. Die Se derten einen em zweig des Ste . vember 1936 4 rwehe⸗ tzingen Bürgermeiſter es erfolgt die ſehmers. Zu⸗ ſen ſchrißt⸗ daran ſchließt hier Stunden riffsübungen doabgabe im Zuletzt folgt eoretiſche ind Angriffs⸗ iß es keinem ird, vielmehr ſe in Theorie können, Füh⸗ liſtiſche Hal⸗ Ig beſtanden icht angenom⸗ ſten, auf den Mann ſtellen chule, die na⸗ zierraum be⸗ Uebungsge⸗ je Gewißheit, Fachſchule zu chulungs⸗ ch gebührende werden nach ührer ausge⸗ zeug der Er⸗ attet, die im n ſchwierigen jeder Stunde id und wenn des eigenen hr⸗Fachſchule ht, die höchſte llt ſo ihren hehen könnte. rer der Weh⸗ tungsbewußt itz bereit ſind Volk— mit n innerlichen rILauer. achſchule, eobachter Blick übers Cand Der fiatharinenmarkt in neckaegemünd Das alte Neckarſtädtchen feiert das ſchönſte Jeſt des Jahres * Neckargemünd, 14. November. Der alljährlich in Neckargemünd ſtattfindende Katha⸗ rinenmarkt reicht ſchon ſehr weit in die Ge⸗ ſchichte dieſer Stadt zurück. Er wird bereits in der älteſten, in Abſchrift noch erhaltenen Ur⸗ kunde über die Privilegien der Stadt Neckarge⸗ münd, die aus dem Jahr 1346 ſtammt, erwähnt. Kaiſer Ludwig der Bayer betont in jenem Pri⸗ vilegienbrief, er wolle mit demſelben all die Rechte und Freiheiten erneuern, die der Stadt von ſeinen Vorfahren, Kaiſern und Königen verliehen worden waren. Das Zuſammentreffen von drei Tälern in einer wald⸗ und waſſerreichen Gegend mag ſchon zu ſehr früher Zeit Anlaß und Anreiz zu menſchlicher Beſiedlung gegeben haben. Auch die Römer, die vor allem die ſtrategiſche Lage dieſes Gebietes erkannten, haben hier Nieder⸗ laſſungen unterhalten. Hierauf deuten die Funde, die zur Zeit Karl Theodors im Stadt⸗ teil Kleingemünd gemacht wurden und weitere ähnlicher Art auf dem Hollmuth. Während rechts des Neckars ein außerordentlich gut er⸗ haltener, jetzt im Altertumsmuſeum in Mann⸗ heim befindlicher römiſcher Grabſtein gefunden wurde, waren es auf dem Hollmuth Münzen 1 Waffenſtücke, die zutage gefördert werden onnten. Eine Burg über der Stadt Auf dem Hollmuth entſtand bald eine be⸗ feſtigte Burg, die dem Gemeinweſen Schutz und Schirm ward, und deren Herren es für lange Zeit verſtanden, ſich auch gegen die Obrigkeit durchzuſetzen. Zuletzt ſtand die Burg Reichen⸗ ſtein im Beſitz der Grafen von Durnen, die freundnachbarliche Beziehungen zu den Herren der Neckarſteinacher Burgen unterhielten. Die Reichsunmittelbarkeit, die der Stadt zu⸗ geſtanden worden iſt, brachte aber für die Be⸗ völkerung derſelben nicht immer nur glückliche Zunftordnung aus dem Jahre 1518), konnten mit den Mühlenbeſitzern und Inhabern von Gerbereien ihre Beſchäftigung unbelaſtet von Eingriffen Dritter fortſetzen. Mit der Schaf⸗ fung des Großherzogtums Baden wurde Neckar⸗ gemünd badiſch und dadurch in der erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem wichtigen Mit⸗ telpunkte. Das Kurſtädtchen „In neuer Zeit hat ſich Neckargemünd zu einem an Bedeutung immer mehr gewinnenden Fremdenverkehrsplatz entwickelt. Die natürliche Lage des Städtchens im Neckartal, umrahmt von herrlichen Wäldern, haben es dazu beſtim⸗ mungsgemäß werden laſſen. In den neuen Stadtteilen ſind anſprechende Garten⸗ und Park⸗ anlagen entſtanden, die den Ruf als Kur⸗ und Gartenſtadt vollkommen rechtfertigen. In den ausgedehnten Stadtwaldungen findet ſich ein Netz gutunterhaltener und ſorgſam markierter Spazierwege. Für Ruheplätze und Ausſichtshüt⸗ ten iſt in einem weitgehenden Umfange Vor⸗ ſorge getroffen. Das von der Stadt am rechten Neckarufer in landſchaftlich hervorragender Lage geſchaffene Strandbad erfreut ſich wäh⸗ rend der Sommermonate eines regen Beſuches. Parole: Katharinenmarkt! In dieſem Jahre wird der Katharinenmarkt am Sonntag, 15., und Montag, 16. November, abgehalten. Er iſt eine ſeit Jahrhunderten be⸗ ſtehende Einrichtung, die 4. im Leben der Stadt bewährt und über die häufigen Wechſel⸗ beziehungen der geſchichtlichen Ereigniſſe er⸗ halten hat. Urſprünglich wurde er auf der Mek⸗ kesheimer Cent abgehalten, denn die Urkunde Ludwigs des Bayern übermacht der Stadt mit der Privilegierung des Marktes gleichzeitig die Verpflichtung, jeweils am Katharinenmarkte dem Meckesheimer Centknecht 34 Kreuzer und 4 Heller zu reichen.„Weilen dieſer Markt vor dieſem auf beſagte Centh gehöret haben ſollte.“ Im Verlauf der letzten Jahrzehnte hat ſich 5 Blick vom Neckaruier auf das von Bergen umgebene Neckargemünd und erfreuliche Lebensbedingungen. Die Stadt wurde von Kaiſern und Königen ſehr häufig als Pfandobjekt benützt und ſo mit Eberbach, Sinsheim und anderen reichsunmittelbaren Städten nochmals zu Pfand und Lehen gege⸗ ben. Die Biſchöfe von Worms und die Grafen von Dilsberg wechſelten vielfach in dem ihnen übermachten Nutznießungsrecht ab. 1395 kam Neckargemünd ſodann endgültig zur Kurpfalz. Aber auch die Kurfürſten der Kurpfalz ließen die Grundrechte der Bürger dieſer ehemals reichsunmittelbaren Stadt unangetaſtet. Da⸗ durch konnte Neckargemünd einer Epoche der Beruhigung und ſich harmoniſch entwickelnden Wohlſtandes entgegengehen. Dieſe Entwicklung unterbracht der Dreißigjährige Krieg, während deſſen die Stadt von fremden Truppen faſt ſtändig beſetzt war. Tillys Raubzug Auf ſeinem Siegeszug nach der Feſte Dils⸗ berg ſtürmte Tilly im Jahre 1622 die Stadt und raubte ſie aus. Kontributionen und Quartier⸗ leiſtungen mußten von der Bevölkerung in einem kaum vorſtellbaren Ausmaß aufgebracht werden, durch die ſich die Finanzen der Stadt und die Wirtſchaftslage ihrer Bewohner außer⸗ ordentlich verſchlechterten. Der weſtfäliſche Friede brachte zwar der Bevölkerung für kurze eit die Möglichkeit, ſich zu erholen, aber es olgten bald die orleaniſchen Kriege, während enen Neckargemünd gleicherweiſe wieder häu⸗ ſig von fremdem Kriegsvolk beſetzt war. Wenn die ſich anſchließenden Stürme der erſten Hälfte des 18. Jahrhunderts auch zu⸗ nächſt eine geordnete, ruhige Entwicklung für das Städtchen nicht zuließen, ſo änderte ſich dies um die Regierungszeit des Kurfürſten Karl Theodor. Dieſer hat in einer Urkunde vom 8. Juni 1758 die Privilegien der Stadt erneuert und ihr in jeder Beziehung ſeine landesfürſt⸗ liche Rückſichtnahme angedeihen laſſen. An ihn erinnert das am Ausgang nach Wieſenbach er⸗ ſtellte Stadttor, eine Nachbildung des Karls⸗ tors in Heidelberg. Nun blühten Gewerbe und Handel. Die Schiffer, die ſchon ſeit Jahrhun⸗ derten einen emſigen und wertvollen Gewerbe⸗ zweig des Städtchens darſtellten(vergleiche Aufn.: H. Lossen der Markt immer mehr zu einem fröhlichen Volksfeſt beſonderer Art herausgebildet und die Inhaber der Gaſtſtätten werden auch in dieſem Jahr nichts unverſucht laſſen, um ihren Gäſten mit Speiſe und Trank zu dienen und jedem Be⸗ ſucher des Marktes für Augenblicke über die Sorgen und Laſten des, Alltags hinwegzuhelfen. Bürgermeister Georg Müßhig. letzie badiſche meldungen Todesfahrt in den Kanal * Doggern, 13. Nov. Der hieſige Einwoh⸗ ner Keßler fuhr am Donnerstagabend mit ſeinem Fahrrad aus der Schweiz kommend in der Nähe des Zollhauſes in den Kanal. Wahr⸗ ſcheinlich war er von dem Licht am Stauwerk geblendet, ſo daß er vom Weg abkam und die ſteile Kanalwand hinabſtürzte. Ein Zollbeam⸗ ter eilte auf ſeine Hilferufe herbei und warf ihm einen Rettungsring zu. Aber der Unglück⸗ liche konnte bei der Dunkelheit den Ring nicht erreichen und ertrank, obwohl er ein guter Schwimmer war. Seine Leiche konnte bis jetzt noch nicht geborgen werden. Wildſchwäne am Rhein * Oeſtlingen, 13. Nov. Wie in den letzten Jahren, ſo hat ſich auch jetzt wieder ein Pär⸗ chen Wildſchwäne im Staubeckengebiet des Rheines für den Winteraufenthalt niederge⸗ laſſen. Es iſt zu erwarten, daß, wie im letzten Winter, auch diesmal wieder dieſ⸗ ſeltenen —— und zwar in vermehrter Zahl eintreffen werden. Ein Anweſen abgebrannt Bonndorf, 12. November. In Heggelbach ſind Wohnhaus und Scheune des Landwirts Richard Geng den Flammen zum Opfer gefal⸗ len. Von den Vorräten und Fahrniſſen konnte nur wenig gerettet werden, auch ſind 100 RM Bargeld verbrannt. Glücklicherweiſe gelang es, das Vieh rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Als Brandurſache vermutet man Selbſtentzün⸗ dung des Oehmds. 4 Mannheim „Hakenkreuzbanner“ 15. November 1936 Ein flulo in Flammen i 14. Nov. Am Mittwochabend etwa um 18.4 Uhr ſtietzen an dem Bahnüber⸗ fich zwiſchen Rüppurr und Ettlingen der in ichtung Ettlingen fahrende Lokalzug der Alb⸗ talbahn und ein in entgegengeſetzter Richtung — Perſonenkraftwagen zuſammen, Hier⸗ ei geriet der Perſonenkraftwagen in Brand. Das Feuer mußte durch die Feuerwehr gelbſcht werden. Der Führer des Perſonenkraftwagens erlitt ſchwere Verletzungen und Brandwunden und mußte in vas neue Diakoniſſenkrankenhaus verbracht werden, wo er Donnekstag früh ſei⸗ nen Verletzungen erlag. Die—+ wurde beſchädigt, tonnte aber die Fahrt fortſetzen, während der faſt ausgebrannte Kraftwagen abgeſchleppt werden mußte. Die Schuldfrage konnte noch nicht geklürt werden. Wie wir er⸗ fahren, handelt es ſich bei dem Verunglückten um den 31 Jahre alten verheirateten Garten⸗ meiſter Rudolf Reiter aus Ettlingen. 4 Sven Hedin in Baden Karlsruhe, 14. Rovember. Wie bereits berichtet, traf der berühmte ſchwediſche Norſcher Sven Hedin auf ſeiner Reiſe durch eutſch⸗ land am Dienstag in Baden⸗Baden ein. Am Abend des Tages wurde er in Karls⸗ kuhe durch Reichsſtatthälter und Gauleiter Ro⸗ bert Wagner in Anweſenheit der Miniſter Pflaumer und Dr. Wacker, ſowie des Lan⸗ desſtellenleiters Adolf Schmid empfangen. Am Mittwoch beſichtigte Sven Hedin verſchiedene ehenswerte Eintichtungen und Gebiete im ande, u. a. ein re er in Graben, wo Regierungsbaumeiſter Glockner an Hand eines ausgezeichneten Modells und anſchließen⸗ der Beſichligung einiger Bauſtellen einen Ein⸗ 5 0 den Einſatz des deutſchen Arbeitsdien⸗ ſtes gab. Scharfes Vorgehen gegen Radfahrer n Karlsruhe, 14. November. Der Karls⸗ ruher Polizeipräſtdent erläßt folgende eindring⸗ liche Warnung: Die älle, in denen Radfahrer ohne Licht fahren, haben in letzter Zeit derart überhand genommen, daß ich mich zu ſchürfſtem . gezwungen ſehe. Ich habe dem in Karlsruhe woͤhnhaften Konrad Zobeley die Füh⸗ rung von Fahrrädern unterſagt, weil er in den letzten drei Jahren achtmal wegen Fahrens auf einem unbeleuchteten Fahrrad bei völliger Dunkelheit zur Anzeige gelangte. Ich werde in Zukunft jedem die Führung von Fahrrädern unterfagen, der binnen Jahresfriſt wiederholt mit einem unbeleuchteten Fahrrad fährt. Richtfeſt des Schulhausneubaues Eberbach——— 14. Nov. Der Neubau des hieſigen Volksſchulhauſes, zu dem am 12. Juli d. J. der Grundſtein gelegt wurde, iſt mittlerweile ſo weit vorgeſchritten, daß am heu⸗ tigen Sin das Richtfeſt gefeiert werden konnte. Der Bau iſt von beſonderer Bedeutung für die Arbeitsbeſchaffung als auch für as badiſche Schulweſen, denn er iſt wohl der rößte Schulhausbau, der zur Zeit in Baden m Entſtehen iſt. Freiburgs Fremdenverkehr Freiburg i. Br., 14. Nov. Nach den Mit⸗ teilungen des Städtiſchen Verkehrsamtes konn⸗ ten im Monat Ottober atlein in Hotels, Gaſt⸗ höfen und Penſionen 32 033 Uebernachtungen gezählt werden. Das bedeutet gegen den glei⸗ chen Monat des Vorfahres eine Zunahme von 5645 oder 21,4 v. H. Die Uebernachtungsdaner beträgt 2,4 gegenüber 20 v. H. und im Aus⸗ länderverkehr 3,5 gegenüber 3,1. Bis Ende Ck⸗ tober iſt die Zahl der Uebernachtungen von 299 728 im Vokfahr um 35 327 auf 355 055 ge⸗ ſtiegen. In dieſer Sah ſind nur die im kon⸗ zeſſionierten Gewerbe gezählten Uebernachtun⸗ Geldſtrafen für Deviſenvergehen Lörrach, 14. Nov. Vor den Schranken des Gerichts ſtand ein 78 Jahre alter ſtaatenloſer Mann unter der Unklage des Deviſenvergehens. Er hate Frankenbeträge, die in ſeinem Beſitze waren, der Reichsbank nicht angeboten und darüber ohne Genehmigung verfügt. In Anbe⸗ tracht des hohen Alters des i und aus der Tatſache heraus, daß er zum Teil ver⸗ leitet worden war, ſah das Gerlcht von einer Gefängnisſtraſe ab, verhüngte aber eine Geld⸗ ſtrafe von insgeſamt 6250 RM. Die beſchlag⸗ nahmten 1600 Franken wurden zugunſten der Reichstaſſe eingezogen. Jeſtetten wird Muſterdorf Waldshut, 14. November. Die Gaudienſt⸗ — Baden der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hat die Gemeinde Jeſtetten als Muſter⸗ borf des Kreiſes Waldshut anerkannt. Der Bür⸗ ermeiſter des alten Amtsſtädtchens, Pg. Gu⸗ hier, hat aus dieſem Anlaß einen Auftuf er⸗ laffen, worin er ſeiner Freude über dieſe An⸗ erkennung Ausdruck verleiht. Er K die Einwohnerſchaft auf, weiterhin tat räftig um die Herſveiſhnerguß bemüht zu ſein, damit Jeſtetten auch in Zukunft das uſterdorf des Kreiſes Waldshut bleibe. flls neckarhauſen friegsſchulden zohlte Vor 120 Jahren mußte die kleine Gemeinde Rieſenſummen entrichten * In der„guten alten Zeit“ lebte man auch nicht ſo ſorglos in den Tag, wie es manche Meckerer heute glauben. Wer ſich vergegenwär⸗ tigen kann, in welchen Verhältniſſen unſere Vorfahren vor etwa 120 Jahren waren, iſt be⸗ ſtimmt ſehr froh, daß er in einer Zeit leden darf, die die Aufwärtsentwicklung eines eini⸗ gen, ſtarken Vaterlandes ſieht. Wenn wir in der alten Kriegsrechnung der damals noch dem Amt Ladenburg unterſtellten Gemeinde Neckarhauſen blättern und ſehen, welche Ausgaben dem kleinen Ort allein in den JFahten von 1809 bis 1821 auſerlegt waren, dann müſſen wir uns nur wundern, wo immer wieder das Geld aufgetrieben wurde. Neben der üblichen Erhebung der Eintommenſteuer in Quartalsraten wurden ſtändig„Kriegsbei⸗ tragsgelder“ erhoben, einmal für die Landwehr, ein andermal für die Verpflegung der k. k. öſter⸗ reichiſchen Garniſon in Kehl, dann wieder ein Beitrag zur Errichtung einer Schiffsbrücke bei Fort Louis. Am„5, Juny 1814 urxkunden und bekennen Vogt und Gericht des Orts Neckar⸗ hauſen“, daß ſte zur Bezahlung getaufter 40 Malter Hafer für ruſſtſche Einquartierung die Summe von 200 Gulden aufgenommen haben ünd mit 5 v. H. verzinſen wollen. Ob Fourage für die alllierten Truppen gelieſert wurde, oder ob innerhalb drei Tagen 30 Bündel Stroy für einquartierte franzöſiſche„Chaſſeurs“ abge⸗ geben werden mußten, der Leidtragende war immer der Bauer, der„kleine Mann“. Im Mai 1810 war wieder einmal franzöſiſche Einguar⸗ tierung in Neckarhauſen, Soldaten der Reai⸗ menter Nr. 5, 27, 94 und 97, die zuſammen 3173„Munbdratlonen“ erhielten. Ein' Rundſchreiben vom April 1815 an das Großh. Badiſche Amt Ladenburg beſagt, daß „vom hochpreißlichen Miniſterium des Innern eine nochmalige Umlage von 25000 Gulden zur Deckung der älteren Kriegstoſten verordnet“ worden ſei; innerhalb von acht Tagen mußte die erſte Hälfte bezahlt ſein. Wie werden da die Neckarhäuſer gejauchzt und gejubelt und das hochpreißliche Miniſterium geſegnet haben! Wo ſolchermaßen das Volt geſchröpft wurde, ohne daß es wußte, für wen und wofür— denn Baden war ja ein„ſouveräner“ Staat—, da ſtellten ſich auch die Aasgeier ein, die Kriegs⸗ es hundert Jahre ſpäter auch Und da kam der„Jud Selig⸗ in Ladenburg“(zu' jener Zeit genannt werden, pã⸗ gewinnler, wie der Fall war. mann Hirſch durfte der Jud ein Jud ter bis 1933 nicht mehr) und erhielt ſein Geld für gelieſerte 15 Malter Hafer, die er ſicher nicht ſelbſt gebaut hatte; Joel Kaufmann aus Ilvesheim, Joſef Majer aus Ladenburg und Samuel Bär Ladenburger in Mosbach, und alle, alle kamen und verdienten an der Not des Volkes. 0 Wie lehrreich iſt doch ſo ein alter Schmöter, jeder Miesmacher müßte das zwangsweiſe bei Kleiebrot und Kriegsmarmelade leſen, um zu erkennen, wie gut er es im Staate Adolf Hit⸗ lers hat. n. Edingen berichtet Mitglieververſammlung der NSDAP Ortsgruppenleiter Pg. A. Ding gab zu Be⸗ ginn der Verſammlung einige Neuorganiſatio⸗ nen bekannt, die gemäß den Anordnungen des Reichsorganiſationsleiters durchgeführt werden. Er unterſtrich hierbei beſonders die Aufgaben, die der Blockleiter zu erledigen habe. Dann ſprach Pg. Nickles über den Vierjahresvlan. Seine Ausführungen gingen davon aus, daß es für einen alten Parteigenoſſen tein Wunder war, daß der zweite Vierjahresplan ins Leben W. wurde. Die Wirtſchaft, ſo ſagte der edner, iſt heute keine Herrſcherin mehr, ſon⸗ dern Dienerin und hieraus ergäben ſich die Aufgaben, die ihr vom Führer geſtellt werden. Zum Schluß ermahnte Pg. Nickles einmal alle, in dem Kampf um unſere Unabhängigteit vom Ausland vorbildlich zu ſein. Bunte chronik aus odenwald und Bauland Luftſchutzübungen in Buchen/ Die Landwirtſchaftsſchule eröffnet * Buchen, 14. Nov.(Eigener Bericht.) Am 9, November wurden an den Kriegerdenkmälern unſeres Kreiſes Kränze niedergelegt. In Bu⸗ en marſchierte eine Ehrenbereitſchaft der olitiſchen Leiter zum Kriegerdenkmal, wo rtsgruppenleiter Kießling einen Kranz niederlegte, Dann zog die Wache auf und ſtand den ganzen Tag. Um 20 Uhr zogen die Gliede⸗ rungen der Kriegerdenkmal vor dem alten Rathaus, das von brennenden Pylonen umgeben war. Hier fprach Kreisleiter Ullmer über die Größe und Bedeutung des Opfertodes dieſer 16 Män⸗ ner in München. Er betonte, daß heute das ganze deutſche Volk dieſen Männern Dank ſchul⸗ dig ſei, die ihr Leben für die Freiheit Deutſch⸗ lands opferten. Die Verſammlungstätigkeit war ſehr rege. So fprach Kreisleiter Ullmer im Rahmen der Verfammlungswelle, die die Volksgenoſſen über den Weltfeind Nr. 1— den Bolſchewismus aufklären fe in Roſenberg und Schillingſtadt. 2„Hanfel⸗Karlsruhe behandelte das gleiche hema in Rippberg und Sennfeld, Pg. Kay⸗ fer ſprach in Oſterburken und Pg. Bender, Wiesloch, in Bretzingen. Im neuen Amtsbezirk Buchen fand die erſte Verdunklungsübung ſtatt und zwar am 10, Rovember für den ehemaligen Amtsbezirk Buchen und am 11. November für den ehemali⸗ gen Amtsbezirk Adelsheim. Die Uebung dauerte eweils von 18 bis 24 Uhr. Die ſtattgefundenen ontrollen ergaben, daß man überall den Sinn der Uebung erkannt hatte und alle Anordnungen find befolgt worden. Es war wirklich ſackdunkel, ——— es ſtürmte und regnete und auch kein tern am Himmel zu ſehen war. Im Kampf gegen die Materialvergeudung machten unſere Jungvolkpimpfe und Jung⸗ mädel dieſer Tage den— Mit einer Be⸗ gelſterung ohnegleichen zogen ſie von Haus zu Haus und ſammelten a erlei Abfalldinge, wie n der Partei, der Reichsarbeitsdienſt ſo⸗ wie der Kyffhäuferbund durch die Stadt zum leere Büchſen, Tuben, Stanniol, altes Eiſen uſw. Eine Gruppe wollte die andere übertref⸗ fen. Im Keller des Heimes der Jungmädel iſt ein anfehnliches Lager von Altmaterial zuſam⸗ mengetragen. Die landwirtſchaftliche Schule in Buchen hat in dieſer Woche wieder ihre Pforten geöffnet. Landesökonomierat Boos eröffnete das ul⸗ fahr mit Floageniſſung, und einer n An⸗ —5 in der er auf die Aufgaben hinwies, ie gerade der—— zur Erfüllung des Bietſahregplanes geftellt ſind. Zum Schulbeſuch wurden für den Unterkurs 56 und für den Oberkurs 16 Schüler einberufen. „Kraft durch Freude“ hat nun auch bei uns Sportkurſe für Männer und Frauen eingerich⸗ tet. In Buchen 1 der eines Sport⸗ lehrers der Adß für die Kreiſe Buchen, Mos⸗ bach und Wertheim, Es beſteht die begründete Ausſicht, daß ſich auch bei uns zahlreiche Volks⸗ genoſſen beider Geſchlechter an den Kurſen be⸗ teiligen werden, denn gar zu oft hat man hier einen regelrechten Sportbetrieb vermißt. Was das kulturelle Leben anbelangt, ſo mel⸗ det Hardheim, daß der dortige„Liederkranz“ am vergangenen Sonntag ein Herbſtkonzert ge⸗ geben hat, das den zahlreichen Beſuchern in jeder Beziehung, ſowohl was den Chorgeſang als auch den muſikaliſchen Teil betrifft, etwas Gutes geboten hat. An Filmvorführungen der Gaufilm⸗ ſtelle hat es in der Berichtswoche auch nicht ge⸗ mangelt. Der Tonfilm„Boxkampf Schmeling gegen Louis“ lief in Mudau, Roſenberg, Oſter⸗ burken und Adelsheim. Der Tonfilm„Ein Mann will nach Deutſchland“ wurde in Ge⸗ richtftetten, Merchingen; Krautheim, Sindols⸗ heim und Seckach gezeigt. Im Schützenhallen⸗ Kino Buchen konnte man den Tonfilm„Der Kurier des Zaren“ ſehen. In Adelsheim fand die erſte Abendfeier„Deutſche Dichtung in Wort, Muſik und Tanz“ ſtatt. B. die Frauenarbeit in der Induſtrie Der Rückgang des Frauenanteils iſt 1936 zum Stillſtand gekommen Im erſten Halbjahr 1936 waren, wie„Wirt⸗ ſchaft und Statiſtit“ mitteilt, in der deutſchen Induſtrie(ohne Handwert) insgeſamt 5 970 000 Arbeiter, davon 1 463 000 Frauen beſchäftigt. Der Anteil der Frauen an der Arbeitergefolg⸗ ſchaft in der deutſchen Induſtrie betrügt ſomit nicht ganz ein Viertel. Mit der Aufrichtung der induſtriellen Arbeit durch die Apbeitspolitit der ſtaatlichen Wirt⸗ ſeit 1933 hat der Anteil der ſchaftsführung Frauenarbeit in der deutſchen Induſtrie 3 digabgenommen, und zwar von 30,1 Pro⸗ zent im erſten Halbjahr 1933 auf 24,5 Prozent im erſten Halbjahr 1936. Dieſes Bild entſpricht der Entwicklung der Frauenarbeit in der Ge⸗ ſamtwirtſchaft. Nach der Statiſtit der Kranken⸗ kaſſen iſt der Anteil der Frauen von 36,1 Pro⸗ zent aller Beſchäftigten im erſten Halbjahr 1933 allmählich bis auf 31,3 Prozent geſunken. Es hat allerdings nach„Wirtſchaft und Sta⸗ tiſtit“ den Anſchein, als ob der Rückgang des Frauenanteils an der Induſtriegefolgſchaft um die Mitte des Jahres 1936 zum Stillſtand getommen iſt. Dies dürfte ſich zum Teil daraus erklären, daß der Auftrieb der für die Frauen⸗ arbeit wichtigeren Verbrauchsgüterinduſtrien in den letzten Monaten immer ſtärker geworden iſt. Auch der große Facharbeitermangel wird als Grund für die wieder verſtärkte Einſtellung von Frauen angegeben. Für die Entwicklung der Frauenarbeit in den letzten Jahren war zunächſt der Grundſatz be⸗ ſtimmt, durch die Arbeitsbeſchaffung vorerſt männliche Arbeitsträfte wieder in Arbeit zu bringen. Es ſollen hierdurch in erſter Linie wieder Familienväter in de Lage verſetzt werden, ihre Familien zu ernäh⸗ ren. Das weibliche Geſchlecht ſoll wieder zu ſei⸗ ner naturgegebenen Aufgabe als Hausfrau und Mutter zurückgeführt werden. Hühnerfedern können Deviſen ſparen In Deutſchland gibt es 85 Millionen Hüh⸗ ner, von denen Ab9 30 Millionen geſchlach⸗ tet werden. Die Federn dieſer geſchlachteten Hühner werden in den meiſten Fällen weg⸗ Zieht man die nichtverwertbaren el⸗ und ab, ſo bleiben 12 lilllonen Kilo gute Federn zur dern übrig. Man kann rechnen, daß ungeſähr 2 Hühner 1 Kilo— liefern. Deutſch⸗ land hat im Jahre 1934 für 18,/ Millionen Reichsmark aus den Balkanländern und ſogar aus China Federn eingeführt, und im Jahre 1935 in den Monaten Januar bis Juli allein Millionen RM. Es iſt verſtändlich, daß da nach einer Möglichkeit ſucht, dieſe De⸗ für 9 man Dieſes Jeichen an der kür ein Jeichen deiner Bereitſchaſt viſen einzuſparen. Die Zeitſchrift„Deutſche Eierwirtſchaft“ ſtellt nun eſt, daß dieſer nicht unkiheblſche Teil unſeres Volksvermögens wohl deshalb auf den Dunghaufen wandert, weil für Hühnerfedern ein zu niedriger Preis gezahlt werde. Koſtete doch bisher das Kilo weißer Hühnerfedern 40 Pfennige und das Kilo bunter Hühnerfedern ſogar nur 20 Pfen⸗ nige. Dann aber fehlen die Möglichkeiten zur Abnahme, und die genannte Zeitſchrift ſchlägt vor, daß die Eierkennzeichnungsſtellen für den Antauf und Verſand von Hühnerfedern mitver⸗ wendet werden. Wenn alſo möglichkeit zu einigermaßen befriedigenden —— geſchaffen würde, ſo wäre es möglich, durch Werte zu ſchaffen, die ſonſt verderben. Für 400 Millionen RM„Schönheit der Arbeit“. Die jüngſte Bilanz des Amts„Schön⸗ heit der Arbeit“ der DAßỹ zeigt das unauf⸗ —— Vordringen der hier erſtrebten Ver⸗ eſſerungen der deutſchen den, ſondern auch eine große geſundheitliche Wirkung mannigſacher Art haben. Zur Ver⸗ beſſerung ſind danach von den deutſchen Betrie⸗ ben bisher insgeſamt 400 Millionen RM auf⸗ gewendet worden. Es wurden neugeſchaffen bzw. verbeſſert und hergerichtet: 8000 Kantinen und Aufenthaltsräume, 3000 Grünanlagen in Werkshöfen, 500 Sportanlagen, 12000 Waſch⸗ und Umkleideräume und 200 Schwimmbäder. „ Der Speꝛiollẽberfron in Scott ent e 75 v..-] podan kördert die flcuinsubildung und verhötet Wundſiegon. Sitsopochong 60 J. Nochfoſſonon 45 2. naͤlt co 2 mol z0 Veſ Vilamine wie gewWõhnl. Lebertron. SV l ⁰⁰◻n 5 5 * 4 — S 3 75 V F 135 eine Abnahme⸗ die Verwertung unſerer Hühnerfedern etriebe, die ja nicht nur aus äſthtetiſchen Gründen gefordert wer⸗ Wenn me .s von unſeren denkt wohl Gold⸗, 26 die unſere Mit einer ſtänd lichkeit den vor die ſonnen wir der Vormace im Verlaufe rungen hat. Im Lauf⸗ führer vor ſchuß in ſe Kräften wir Sporttriumj aus, daß ſie und dieſe B rakterlichen übungen ſei neuerungsbe mitmarſchier Als ehrli⸗ ſportführer einzigaktiger Umſtänden! in heimiſche den Augen ſeien. Trotz ſtung und ufgabe, der halten und e Daß ſich d neu geſchaffe ganz beſond Mehr noch e piſchen Spie men des Au tion Belg Nationen nie ihre moralif meſſen haber die Mustelk vielen Siegen der deütſcher mit der kate publik von wäre, das z ſtiſchen Staa Daß man Neuorganiſa— den hat, ben dépendan hebt, ob es diejenigen V autoritäre R Mit reſtlo zer Zeitung Lage, indem ſportführer h gegen gibt Vizepräſiden Offiziellen, geiz und Ir Sport. In ä franzöſiſche Franzoſen ſe Improviſatio Deutſchland Soir“ wirf nen, alle Ol ben Fabrik ſchaftsgeiſt u eine ſeien es lich zum Sie Die„Gaz Seine Erfolg die Tiefe gel punkten und den Ausbildi Mannſchaftsf derer zu Wo Zukunft nur Rüchſicht auf methoden üb⸗ nern zu den halfenn. Aus nehmen, die 1 land ſehr vie die beiden piſchen Erfole tigung, ſowie kes auf eine⸗ lich⸗methodiſck Das Urteil ſchen Olympi ganz beſond— Brundage außergewöhnl tet iſt und zi teilskraft ver aus: Wenn d zenſtellung be ten wollen, Körpertrainin ſelben Grund und andere e tont in dieſ daß die nach Vereinigten? jemals auf ol entſcheidende ſeien geweſen Sportler, die ember 1936 —————— ztillſtand Teil daraus ſpie Frauen⸗ induſtrien in er geworden nangel wird e Einſtellung arbeit in den Hrundſatz be⸗ ng vorerſt wieder in hierdurch in äter in die en zu ernäh⸗ vieder zu ſei⸗ dausfrau und en ſparen illionen Hüh⸗ nen geſchlach⸗ geſchlachteten Fällen weg⸗ tverwertbaren ſo bleiben 12 Verwendung ungefähr 25 rn. Deutſch⸗ 3,5 Millionen rn und ſogar nd im Jahre s Juli allein ſtändlich, daß icht, dieſe De⸗ zereitſchaft rift„Deutſche aß dieſer nicht zolksvermögens ufen wandert, nedriger Preis sher das Kilo nige und das nur 20 Pfen⸗ öglichkeiten zur eitſchrift ſchlägt sſtellen für den rfedern mitver⸗ eine Abnahme⸗ befriedigenden äre es möglich, r Hühnerfedern derben. „Schönheit der Amts„Schön⸗ igt das unauf⸗ erſtrebten Ver⸗ ebe, die ja nicht gefordert wer⸗ geſundheitliche ben. Zur Ver⸗ ſeutſchen Betrie⸗ ionen RM auf⸗ nneugeſchaffen 8000 Kantinen Hrünanlagen in „ 12000 Waſch⸗ Schwimmbäder. 1 Mannheim Sport und ſpiel 93 5 15. November 1936 Zyort- Echo Mannheim, den 14. November. Wenn man heute, Wochen nach Beendigung der XI. Olympiſchen Spiele, in Deutſchland von unſerem einzigartigen Erfolg ſpricht, oann denkt wohl jeder in allererſter Linie an die 33 Gold⸗, 26 Silber⸗ und 30 Bronzemedaillen, die unſere tapferen Kämpfer errungen haben. Mit einer ganz bewundernswerten Selbſtver⸗ ſtändlichteit haben wir aber die bangen Stun⸗ den vor dieſer XI. Olympiade vergeſſen. Heute ſonnen wir uns im Glück des Erfolges und der Vormachtſtellung, die ſich der deutſche Sport im Verlaufe von 16 Tagen vor aller Welt er⸗ rungen hat. Im Laufe dieſer Woche hat der Reichsſport⸗ führer vor dem Deutſchen Olympiſchen Aus⸗ ſchuß in ſchönen Worten dargetan, welchen Kräften wir dieſen ungeahnten internationalen Sporttriumph zu verdanken haben. Er führte aus, daß ſich der deutſche Sport bewährt habe und dieſe Bewährung mehr eine ſolche der cha⸗ rakterlichen Subſtanz der deutſchen Leibes⸗ übungen ſei, die in der großen Front der Er⸗ neuerungsbewegung des Nationalſozialismus mitmarſchiere. Als ehrlicher Sportsmann gab der Reichs⸗ ſportführer aber auch zu bedenten, daß dieſe einzigaktihen Erfolge unter denkbar günſtigen Umſtänden von unſeren Mannſchaften, nämlich in heimiſcher Umgebung und größtenteils unter den Augen des Führers, errungen worden ſeien. Trotz allem bleibt jedoch die große Lei⸗ ſtung und für die deutſche Sportführung die Aufgabe, den erzielten Leiſtungsſtandard zu er⸗ halten und auszubauen. Daß ſich das Ausland mit der ſo überraſchend neu geſchaffenen Lage und ihren Hintergründen ganz beſonders beſchäftigt, iſt ſelbſtverſtändlich. Mehr noch als aus den Ergebniſſen der Olym⸗ piſchen Spiele ſelbſt können wir aus den Stim⸗ men des Auslandes Lehren ziehen. Die„Na⸗ tion Belge“ ſtellt feſt, daß in Berlin fünfzig Nationen nicht nur ihre phyſiſchen, ſondern auch ihre moraliſchen und raſſiſchen Tugenden ge⸗ meſſen haben, und weiſt darauf hin, daß nicht die Muskelkraft allein Deutſchland zu ſeinen vielen Siegen verholfen habe, vielmehr der Geiſt der deülſchen Mannſchaft. Der Artikel ſchließt mit der kategoriſchen Bemerkung, daß die Re⸗ publit von Weimar nicht imſtande geweſen wäre, das zu leiſten, was im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Staat erreicht wurde. Daß man die Grundzüge unſerer ſportlichen Neuorganiſation in Belgien ſehr wohl verſtan⸗ den hat, beweiſt eine Auslaſſung in der„In⸗ dépendance“ Brüſſel, welche die Frage er⸗ hebt, ob es ein bloßer Zufall geweſen ſei, daß Diejenigen Völter am erfolgreichſten waren, die autoritäre Regierungen haben. Mit reſtloſer Offenheit ſkizziert die Schwei⸗ zer Zeitung„Curieux“ in Neuenburg die Lage, indem ſie erklärt; Deutſchlands Reichs⸗ ſportführer herrſcht abſolut, in der Schweiz da⸗ gegen gibt es Präſidenten von Verbänden, Vizepräſidenten, Setretäre und eine Unzahl von Offiziellen, die ſich nie einig ſind, Neid, Ehr⸗ geiz und Intrigen beherrſchen den Schweizer Sport. In ähnlichem Tonfall läßt ſich die große franzöſiſche Sportzeitung„'Auto“ aus: Die Franzoſen ſeien undiſzipliniert und nur an Improviſationen gewöhnt, während man in Deutſchland planmäßig arbeite. Der„Paris Soir“ wirft in die Debatte, man könne mei⸗ nen, alle Olympiateilnehmer ſeien aus dereel⸗ ben Fabrik hervorgegangen und Kamerad⸗ ſchaftsgeiſt und Tradition der deutſchen Ver⸗ eine ſeien es geweſen, die Deutſchland weſent⸗ lich zum Siege verholfen hätten. Die„Gazzetta del Popolo“ ſchreibt: Seine Erfolge verdankt Deutſchland ſeiner in die Tiefe gehenden, nach einheitlichen Geſichts⸗ punkten und bis zur Selbſtverleugnung gehen⸗ den Ausbildung. In der„Times“ kommt der Mannſchaftsführer der engliſchen Olympia⸗Ru⸗ derer zu Wort, er erklärt: England könne in Zukunft nur noch gewinnen, wenn es ohne Rüchſicht auf Zeit und Koſten die Trainings⸗ methoden übernehmen würde, die ſeinen Geg⸗ nern zu den großen olympiſchen Erfolgen ver⸗ halfen. Aus Japan läßt ſich eine Stimme ver⸗ nehmen, die davon ſpricht, daß man in Deutich⸗ land ſehr viel lernen könne. Hier ſeien nämlich die beiden Grundvorausſetzungen aller olym⸗ piſchen Erfolge, Volkshygiene und Volksertüch⸗ tigung, ſowie das ganze Sportleben des Vol⸗ kes auf einer bewundernswerten wiſſenſchaft⸗ lich⸗methodiſchen Grundlage aufgebaut. Das Urteil des Präſidenten des ameritani⸗ ſchen Olympiſchen Ausſchuſſes iſt für uns von ganz beſonderer Wichtigkeit, denn Avery Brundage iſt ein Mann, der mit ganz außergewöhnlichen Sporttenntniſſen ausgeſtat⸗ tet iſt und zudem über eine ſehr geſunde Ur⸗ teilskraft verfügt. Zuſammengefaßt führt er aus: Wenn die Vereinigten Staaten ihre Spit⸗ zenſtellung bei den Olympiſchen Spielen beyal⸗ ten wollen, dann müſſen ſie ein nationales Körpertraining und eine Organiſation auf der⸗ ſelben Grundlage durchführen wie Deutſchland und andere europäiſche Länder. Brundage be⸗ tont in dieſem Zuſammenhang ausdrücklich, daß die nach Berlin entſandte Mannſchaft der Vereinigten Staaten die beſte geweſen ſei, die jemals auf olympiſchen Spielen erſchien. Aber entſcheidende Faktoren für die deutſchen Erfolge ſeien geweſen der gut phyſiſche Zuſtand der Sportler, die vollkommene nationale Organiſa⸗ der dupbal⸗Veltmeitex in Verin 100 000 werden im Olympia⸗Stadion einen großen Kampf erleben Das bedeutendſte fußballſportliche Ereignis des Jahres nach dem Olympiaturnier iſt zwei⸗ fellos der Länderkampf mit dem Weltmeiſter Italien, der am kommenden Sonntag im Ber⸗ liner Olympia⸗Stadion vor mehr als 100 000 Zuſchauern ausgetragen wird. Das Intereſſe der deutſchen Fußballgemeinde an dieſem Kampf übertrifft noch bei weitem das beim ſeinerzeiti⸗ gen Kölner Spiel gegen Spanien gezeigte. Anſer großer Gegner Der Kampf der beiden Fußball⸗Großmächte intereſſiert aber nicht nur ganz Sport⸗Deutſch⸗ land, ſondern darüber hinaus die geſamte Fuß⸗ ballwelt. Italiens Erfolge auf fußballſport⸗ lichem Gebiet waren in den letzten Jahren ganz gewaltig, wir nennen nur den Gewinn der Welt⸗ meiſterſchaft 1934, die zwei Siege im Europa⸗ Polalwettbewerb vor Oeſterreich, Ungarn, Tſche⸗ choſlowakei und der Schweiz ſowie zuletzt den großen Triumph beim Olympiaturnier, wo Italiens Amateure bekanntlich die Goldmedaille gewannen. Und noch ein kleines Beiſpiel von der Spielſtärke der„Azzuri“: 1933 ſpielten ſie in Rom gegen England unentſchieden:1 und 1934 unterlagen ſie in London gegen den glei⸗ chen Gegner nur knapp:3. Die Italiener be⸗ haupten auch heute noch ſteif und feſt, daß ſie dieſen Londoner Kampf nie verloren hätten, wenn nicht ihr überragender Mittelläufer Monti Die italienische Fußball-Nationalmannschaft in Berlin ſchon gleich nach Spielbeginn durch eine Fuß⸗ verletzung zum Ausſcheiden gezwungen worden wäre. Dieſer große Gegner iſt am Sonntag unſer Gaſt im Olympia⸗Stadion. Wie wird unſere Nationalelf in dieſem ſchweren Kampf beſtehen? Wird ſie die ſieggewohnten Italiener ſchlagen können? Werden die Jakob, Münzenberg, Sze⸗ pan, Siffling uſw. es jener deutſchen Vertre⸗ tung nachmachen können, die am 28. April 1929 im Hexenkeſſel von Turin:1 ſiegreich blieb und damit eine in der ganzen Fußballwelt Aufſehen erregende Leiſtung vollbrachte? Wir alle haben den Wunſch, daß die deutſche Elf am Sonntag in Berlin an das zuletzt in Glasgow gezeigte gute Spiel anknüpfen kann, daß ſie aber nicht nur gut und ſchön ſpielt, ſondern daß auch die zu einem Sieg notwendigen Tore geſchoſſen werden! Die bisherigen Kämpfe In den bisher mit Italien ausgetragenen Länderkämpfen haben ſich, mit der bereits er⸗ wähnten Annahme, bisher ſtets die italieniſchen Stürmer den deutſchen überlegen gezeigt. Am 1. Januar 1923, als man von Italiens Fußball⸗ ſport noch nicht viel wußte, fand in Mailand der erſte deutſch⸗italieniſche Länderkampf ſtatt, der deutſcherſeits von einer rein ſüddeutſchen 0 Weltbild(M) Fachamtsleiter Oberregierungsrat Linnemann(vorn zweiter von links) begrüßt die Mitglieder der Nationalmannschaft nach ihrem Eintreffen auf dem Anhalter Bahnhof. Am Sonntag tritt die Weltmeisterschaftself im Olympiastadion gegen die deutsche Ländermannschaft an. Bafebau im Olympiſchen programm: Meldungen aus Tokio zufolge ſoll ſich der Präſident des Japaniſchen Olympiſchen Komi⸗ tees, Graf Soyeſhima, darum bemühen, Baſe⸗ ball als olympiſche Sportart anzuerkennen. Ebenſo will er ſich dafür einſetzen, daß das japaniſche Fechten und das Judo in das olym⸗ piſche Programm aufgenommen werden. Polo, und wahrſcheinlich auch Handball, würden 1940 in Tokio nicht auf dem Programm ſtehen. Aller Wahrſcheinlichkeit nach dürfte es ſich dabei nur um Vorführungswettbewerbe handeln, denn es iſe kaum anzunehmen, daß irgend eine Nation einer weiteren Vergrößerung des olympiſchen Programms zuſtimmen würde. Frauen⸗Weltrekord im Kugelſtoßen Lettlands Leichtathletin Smilteenek konnte in Libau eine neue Weltbeſtleiſtung aufſtellen. Im beidarmigen Kugelſtoßen für Frauen ſchaffte ſie eine Weite von 21.68 Meter. Bisher hatte die Deutſche Jungkuntz(Ulm) mit 21.47 Meter den Weltrekord inne, den ſie am 4. Auguſt 1929 in ihrer Heimatſtadt erzielte. tion, ihr intenſives Training und ihr faſt über⸗ natürlicher Wille zum Siege. Aus dieſem bunten Strauß ausländiſcher Stimmen und Meinungen können wir für uns manches entnehmen, was lehrreich und wiſſens⸗ wert iſt, nur eines nicht, nämlich daß es bei uns aufs beſte beſtellt iſt. Wir dürfen nicht in den Fehler verfallen, nun alles, was ſich im deutſchen Sport tut, nach olympiſchen Maßen zu meſſen und Erfolg oder Nichterfolg darauf abzuſtellen. Es handelt ſich letzten Endes ja nicht darum, daß Deutſchland eine erſtklaſſige Sportmation iſt, als vielmehr darum, daß die ganze Nation Sport treibt. In dieſen wenigen Worten iſt der kommende große Feldzug des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen, der erſt kürzlich vom Reichsſportführer angekün⸗ ſddigt wurde, kurz umriſſen. In ſeiner glück⸗ lichen Durchführung liegt der Erfolg von Totio. E Unſere mannſcaften Jpielen: Der Meiſter tritt in folgender Formation an: Drayß Maier Schwender Modi Heermann Penning Weidinger Bielmeier Leupold In der Elf ſteht alſo erſtmals Lehmann von den Dresdener Sportfreunden, dem beſonders als Mittelſtürmer ein guter Ruf vorausgeht. Wie er ſich in neuer Umgebung anlaſſen wird, intereſſiert jeden. Der VfR hat das zweifelhafte Vergnügen, im Brötzinger Tal ſeine Karte abgeben zu dürfen. Aber die Leute von den Brauereien laſſen ſich gerade auf fremdem Gelände immer ſehr gut an und ſo hoffen wir auch diesmal mit dem Ge⸗ winn eines Pünktleins. Sollten es aber gar zwei werden, dann würde uns das noch mehr freuen. Folgende Mannſchaft iſt aufgeboten: Lehmann Schneider Schneider Schall Röfſling Henninger Kamenzin Feth Spindler Rohr Langenbein Striebinger Adam An der Altriper Fähre empfängt der Vfe Neckarau den Gauliganeuling aus Raſtatt, dem auch dieſer zweite Gang in Mannheims Gefilde nicht ſehr gut bekommen wird. Neckarau iſt wie⸗ der ganz im Bild und dürfte am Sonntag eine weitere Verbeſſerung ſeines Tabellenplatzes und Torverhältniſſes erfahren. Folgende Mannen vertreten die Intereſſen des Mannheimer Südens: Dieringer Siegel Gönner Benner Lauer Schmitt Heſſenauer Wenzelburger Roth Wahl Klamm Was auf dem Waldhofplatz paſſieren wird, kann ſich jeder ungefähr ausdenken. Selbſt wenn die Leute des KF mit der gleichen Taktik wie kürzlich an den Brauereien aufwarten ſollten, wird man ihnen ſeitens des Meiſters mit den entſprechenden Gegenmaßnahmen ſo entgegen⸗ treten, daß ſie nur das kürzere Ende für ſich be⸗ halten können. Elf(Nürnberg/ Fürth mit dem damaligen Stuttgarter Wunderlich!) beſtritten und mit 12 verloren wurde. Faſt zwei Jahre ſpäter, am 23. November 1924, ſtieg in Duisburg das Rück⸗ ſpiel und auch da ſiegten die Italiener mit:0. Die deutſche Vertretung mit vier Stürmern des VfR Mannheim(Höger, Fleiſchmann, Herber⸗ ger, Meißner und dazu der Leipziger Paulſen!) ſpielte im Feld ausgezeichnet, brachte aber gegen die wunderbare italieniſche Abwehr mit de Pra, Calligaris und de Vecchi nicht ein einziges Tor zuſtande. Erſt nach fünfjähriger Pauſe ging es zum drittenmal gegen die„Azzuri“ und dies⸗ mal klappte es. In Turin ſiegte die deutſche Elf dank der großen Abwehrkunſt eines Heiner Stuhlfauth mit:1. Mit berechtigten Sieges⸗ hoffnungen ſahen wir dem vierten Kampf, der am 2. März 1930 in Frankfurt am Main ſtatt⸗ fand, entgegen, aber durch den Ausfall von Richard Hoffmann, der kurz vor dieſem Spiel einen ſchweren Autounfall erlitten hatte, konnte der deutſche Sturm nicht die erwartete Leiſtung aufbringen und ſo ging dieſes Spiel mit 02 verloren. Fritz Szepan wirkte übrigens in Frankfurt als Halbrechter, ohne indeſſen über⸗ zeugen zu können. Seine Zeit ſollte erſt noch lommen...! Und die fünfte Begegnung fand wieder an einem Neujahrstag ſtatt, und zwar 1933 in Bologna. Oſſi Rohr ſchoß zwar ein wunderſchönes Tor, aber das genügte nicht, um die Italiener zu ſchlagen. Dieſe waren dreimal erfolgreich und ſiegten mit:1. Mit vier Nie⸗ derlagen und nur einem Sieg iſt die Bilanz für uns nicht gerade erfreulich. Hoffen wir, daß Berlin wenigſtens eine kleine Verbeſſerung bringen wird. * Deutſchlands Aufgebot Dr. Otto Nerz hat, wie ſchon ſeit einigen Tagen bekannt, jene Mannſchaft, die in Glas⸗ gow eine Stunde lang hervorragend ſpielte, mit der Vertretung der deutſchen Farben im Kampf gegen den Weltmeiſter betraut. Das ſind fol⸗ gende Spieler: alo (Jahn Regensburg) Münzenberg Munlert (Alem. Aachen)(1. FC Nürnb.) Goldbrunner Kitzinger (Fort. Düſſeld.)(Bay. Münch.)(FC 05 Schweinf.) Elbern Gelleſch Siffling Szepan Urban (SV Beuel)(Schalke 04)(SVWaldh.)(beid. Schalke 94) Einziger Erſatzmann iſt der Speldorfer Buch⸗ loh für das Tor, denn auch für dieſes Spiel gilt die Beſtimmung, daß bei Verletzungen keine Feldſpieler, ſondern nur der Torhüter, ausge⸗ wechſelt werden dürfen. Ueber die Qualität die⸗ ſer deutſchen Fußballelf ſind keine Worte mehr zu verlieren. Janes v* Italiens Streitmacht Die genaue Aufſtellung der italieniſchen Mannſchaft iſt zur Stunde leider noch nicht be⸗ kannt. Vittorio Pozzo, der Verbandskapitän, hat ſeine Karten noch nicht aufgedeckt. Wer wird in der„sauadra azzurra“, der„blauen Elf“ ſpielen? Sieht man von einigen Zweifeln ab, dann dürfte die italieniſche Elf in Berlin mit größter in folgender Beſetzung an⸗ reten: Olivieri Monzeglio Allemandi Serantoni Andreoli Varglien 11 Paſinati Perrazzalo Piola Ferrari Colauſſi Zum Schiedsrichter des Länderkampfes wurde der Schwede Rudolf Ekloew beſtimmt, dem als Linienrichter der Italiener Scarpi und von deutſcher Seite Birlem oder Peters beigegeben werden. Sonder⸗Poſtſtempel Die Reichspoſtverwaltung verſieht anläßlich des Länderkampfes alle auf dem Reichsſportfeld aufgegebenen Poſtſendungen mit einem Sonder⸗ ſtempel. Außerdem wird ein Gedenkblatt mit Olympia⸗Briefmarken zum Preiſe von 2 Mark herausgegeben, das mit dem Sonderſtempel be⸗ druckt am Sonntag im Stadionpoſtamt zum Verkauf kommt. Das Länderſpiel wird übertragen Der Deutſche Rundfunk wird am Sonntag das Fußball⸗Länderſpiel zwiſchen Deutſchland und Italien auf dem Reichsſportfeld über⸗ Kaaen und zwar werden beide Halbzeiten über⸗ ragen. Spielverlegung Das fällige Pflichtſpiel zwiſchen Heddesheim und Viernheim findet am kommenden Sonntag nicht in Heddesheim, ſondern in Viernheim —10 wo gleichzeitig das Kirchweihfeſt begangen wird. Betr.: Winterhilfsſpiele in Saarbrücken und Weinheim In Ergänzung unſerer Veröffentlichung zu dieſen beiden Spielen teilen wir mit, daß die Mannheimer Mannſchaft, welche in Saar⸗ brücken für das Winterhilfswerk ſpielt, unter der Führung des Bezirksklaſſenleiters Altfe⸗ lix(Mannheim⸗Friedrichsfeld) ſteht. Erſatz⸗ 3— für dieſe Mannſchaft iſt Siegel(Nek⸗ arau). b ſn, Vier soba-Geräte von musterhaffer Goualitötf! lhr kadiohändler föhrt sĩie lhnen gerne und unverbindlich vor! denSIBH-fklMBNU-SFRI 1036737 Monnheim Unterhaltung und wi ſſen 5 15. November 1936 Ein ſob der edlen Hluſika! Zum rage der Hausmuſik Der Mann, der nicht Muſik hat in ihm ſelbſt, Den nicht die Eintracht ſüßer Töne rührt, Taugt zu Verrat, zu Räuberei und Tücken. Trau keinem ſolchen! Lorenzo in Shakeſpeares „Kaufmann von Venedig“. Nun war, als Emanuel Geibel im Jahre 1810 ſein„Lob der edlen Muſika“ ſang, ein weſent⸗ lich beſchaulicheres Zeitalter im Ablauf, eine Epoche, in/ der ſoeben erſt die vielbeſtaunten Un⸗ getüme der Eiſenbahn zu rattern begannen, jene Ungetümchen, die uns heute vorkommen wie Karikaturen auf den modernen Expreß. Ge⸗ mächlich, wie jene offenen Wägelchen, die ſich trotz Schienenſtrang und Dampfkeſſel nicht von der Poſtkutſche trennen mochten, ging das Leben feinen Weg. Und wenn ſelbſt ſtarke politiſche Unraſt und aller Verwicklung in den Menſchen darin ſtak, ſo gab es doch nicht das, was man heute mit' Nervoſität und Neuraſthenie bezeich⸗ net. Anno 1842 ſtarb Clemens Brentano, der den Schatz der deutſchen Volkslieder in„Des Knaben Wunderhorn“ geſammelt hatte; und zur gleichen Zeit dichtete Friebrich Silcher, Uni⸗ verſitätsmuſikdirektor zu Tübingen, ſein„Aenn⸗ chen von Tharau“, ſein„Ich weiß nicht, was ſoll es bedeuten“, ſein„Morgen muß ich fort von hier“. Blütezeit der Hausmuſik ZJene Zeit der behaglichen Kultur des klein⸗ bürgerlichen Biedermeier war wie geſchaffen ur Pflege all der Fertigkeiten und Künſte, die das Leben des einzelnen⸗ lebenswert machen. Erinnern wir uns, daß damals, nachdem ge⸗ rade das Hammerklavier ſeine endgültige Form —.— atte, die große Zeit der Klaviermuſik gekommen war. Beethoven, Schubert, Schu⸗ mann, Brahms, Liszt, Chopin lebten oder wirk⸗ ten nach. Sie waren Vorbild, Anreger, uner⸗ ſchöpflicher Quellen; genau ſo wie Johann Strauß Vater und Sohn, die im Biedermeier wurzeln und die heute noch, nach hundert Jah⸗ ren, wie damals auf uns wirken. Der Zufall will, das beiſpielsweiſe auch das Saxophon in dieſer Zeit(1840) erfunden wurde, jenes In⸗ feine An das erſt in unſeren Tagen wieder ſeine Auferſtehung gefunden hat. Damals kannte man noch nicht das reichge⸗ liederte Konzertleben von heute; damals war das Kaffeehaus noch nicht eine Sache von je⸗ dermann. Es gab weder Schallplatten noch Rundfunk. Aber es gab— wenigſtens in Bür⸗ 14— eine geruhſame materielle Zufrie⸗ denheit; und auf diefer Baſis konnte ſich ein Hochſtand der Hausmufit, will heißen der Mu⸗ fikausübung im Kreiſe der Familie, der Haus⸗ Folteine des kleinen Freundeszirkels, ent⸗ wickeln, der bis um die Jahrhundertwende an⸗ allerdings auch jener Verballhornung Ktegvor n Auntekworfen wat, unter der alle Kunſt der Parvenu⸗Epoche ſo ſchwer zu leiden hatte. Ju⸗ gendſtil in der Hausmuſik: das iſt„Das Gebet einer Jungfrau“, mit eigener Klavierbegleitung zwecks Anbahnung eines ehrbaren Verlöbniſſes von Klärchens ſchriller Stimme eigenhändig fungen 1. Ziele unſerer Zeit Wie auf allen Gebieten der Kunſt, ſo drängt unſere Zeit nach Erneuerung der Hausmuſik; nicht allerdings um eine Kopie längſt verweh⸗ ter Umſtände, ſondern um eine zeit⸗ und art⸗ Fertigf Pflege muſikaliſcher Neigungen und ertigkeiten, die faſt in jedem Deutſchen irgendwo verborgen ſchlummern. Es iſt kein Zufall, wenn heute das Streben dahin geht, den völlig frei zu machen für jedermann, frei von ſozialen Sorgen, frei von Haſt und Unruhe der Mo⸗ derne. Soeben, im Rahmen des Dritten Reichs⸗ muſikſchulungslagers der Hitlerjugend, kamen die Erneuerungsbeſtrebungen der Hausmuſik zu einem ſinnfälligen Durchbruch: zuſammen mit der Reichsmuſikkammer wird man daran gehen, eine allgemeine lebensvolle und allgemeine mu⸗ ſikaliſche Volkskultur zu pflegen, um ſo das Verſtändnis für den Berufskünſtler und deſſen eigene Könnerſchaft in breiteſten Schichten vor⸗ zubereiten und emporzuentwickeln. Wo man ſingt Das pathetiſche Wort Lorenzos, das wir oben anführten, wird im Volksmunde einfacher und verſtändlicher formuliert, indem man* „Wo man ſingt, da laß dich ruhig nieder!“ Es iſt mehr auf den Deutſchen als auf den Roma⸗ nen geeicht; wie auch das Volkslied— von der erſten Volksliedſammlung der Klara Hätzlerin im Jahre 1471 bis auf den Zupfgeigenhanſl und bis auf die Liederbücher der Bewegung— ein ganz beſonders in Deutſchland gepflegtes Kulturgut darſtellt. *—— ——— Die Singbewegung unſerer Tage bildet den Grundſtock des Neuaufbaues einer zeitgemäßen Hausmuſik. Es iſt völlig ſicher, daß die Zeit wiederkehren wird, in der jeder, der Luſt und Gabe dazu hat, das ihm eigene Inſtrument zu meiſtern vermag und in der eine neue Blüte der beſchaulichen und beſinnlichen Muſikpflege von einſt wiederkehren wird. Richtig verſtanden, ſind Schallplatte und Rundfunk keineswegs Feinde der eigenen Mu⸗ ſikausübung. Im Gegenteil: an ihnen orien⸗ tiert ſich der muſikaliſche Sinn, an ihnen übt ſich der Strebende empor. Niemals war uns der muſikaliſche Kunſtgenuß ſo nahe gerückt wie 28 heute. Einſt war die Oper, die Operette, as Meiſterkonzert das Vorrecht einzelner be⸗ 33 Kreiſe: heute, im Zeitalter von„Kraft urch Freude“ iſt jedermann in der Lage, beſte, hervorragende Muſik zu genießen. Die Aus⸗ übung als ſolche wird— zumal das Verlangen darnach in immer ſtärkerem Maße wächſt— Aufgabe und Arbeitsfeld der alles umfaſſenden Jugendbewegung der Hz3 ſein. Hermann Welke. hertha Kraemer: Ein Cied von Brahms LEn ITInod unn LedgER xRGo man von Karl Hans Strobl Copyright by Knorr à nirtn, München 50. Fortſetzung „Und du wagſt es, kleine Frau“, rief er grimmig,„du zartes Weſen, dein Geſchick an das eines ſo fragwürdigen Menſchen, eines »ſolchen Heimtückers und Geheimnistuers zu knüpfen?“ 5 Er ſagte ihr gleich von vornhereien und ohne Einleitung du, und es war ihm anzumer⸗ ken, daß er vom erſten Augenblick an von Jutta entzückt war. Jutta ſchaute mich lachend an: Ich bin gar kein zartes Weſen, Onkel Melichar. „Nein, ſie iſt aus Eiſenbeton“, beſtätigte ich, „und hält ſchon einen Puff aus. Man hat ſie nicht in Watte gepackt und ſie hat ſich ſchon viel friſchen Wind um die Ohren pfeifen laſſen.“ Aus verſtaubter Flaſche ließ Melichar einen Wein von bacchiſchem Uradel in die Römer laufen.„Ich meine ja nur“, brummelte er, „iſt natürlich beſſer ſo. So zimperliches Ge⸗ weibſe taugt nicht in dieſe Zeit.“ Dann ſchielte er Jutta ganz fürchterlich über die Brille an: „Na, daß er dir's nur nicht macht wie mir. Immer gleich mit Fertigem kommen und ſich nicht raten laſſen. Glaubſt du, er hat mir über⸗ haupt geſagt, wo er im Kaukaſus geſteckt hat! Ich weiß es bis heute nicht. Da hat er ſo einen idiotiſchen Popanz gehabt, einen Herrn Wutki oder Roſtopſchin in Batum“ „Radianko, Stepan Petrowitſch Radianko“, ſteilie ich richtig „Meinetwegen Habakut“, ſchnob Melichar und blies in die weißhaarige Bürſte unter ſeiner Naſe,„und über den ſind die Briefe hin⸗ und hergegangen. Iſt das eine Art? Die⸗ ſes hinterhältige Subjekt macht aus den Tat⸗ ſachen einen Knüttel und ſchlägt damit ſeine Freunde über den Schädel: So, und nun fin⸗ det euch damit ab! Mit ſeiner Heirat war's gerade ſo. Hat er mir von deinem Vorhanden⸗ ſein überhaupt einen Ton verraten? Aber in dem Punkt hat er ja noch ein unverſchämtes Glück gehabt..“ „Vielleicht kann ich dir das einmal alles er⸗ klären...“ wollte ich beſchwichtigen. „Gar nichts wirſt du mir erklären Ich brauche deine Erklärungen nicht. Es iſt mir gänzlich Wurſt, wo du geweſen biſt. Ich ſtreiche hiermit dieſe Epiſode aus deinem Leben.“ „Es iſt keine Epiſode.. einem Anlauf. 24. Melichar ſetzte den ſchon zum Mund er⸗ hobenen Römer mit einem Ruck auf den Tiſch. „Was ſoll das heißen?“ Ja. nun ließ es ſich nicht vermeiden, mit unſeren Plänen herauszurücken.„Das ſoll hei⸗ ßen, daß ich wieder dahin zurückkehre, wo ich geweſen bin.“ „In den Kaukaſus“ „Ja, im den Kaukaſus!“ „In dieſes Neſt Ichweißnichtwo?“ „In dasſelbe!“ “ ſagte ich mit „Sag einmal, wann biſt du zum letztenmal auf deinen Geiſteszuſtand unterſucht worden?“ „Als der Karfreitag, und der Chriſtabend auf einen Tag fielen“, verſuchte ich zu ſcherzen. „Befund: Reif fürs Irrenhaus! Was? Und duk“ riß es ihn zu Jutta herum,„du willſt ihn am Ende begleiten? Du willſt mit ihm gehen?“ Juttas Blick war ein ſanftes Streicheln. „Ja“, ſagte ſie,„ich bin doch ſeine Frau.“ Ueber dem Tiſch in der feuchten Laborato⸗ riumsecke hing ein ſeltſames Untier, das Werk eines luſtigen und handfertigen Trinkgeſellen aus früherer Zeit, ein Gebilde aus einem ge⸗ trockneten Fiſchleib, dem durch Beſenborſten, Federn, Gänſepfoten und eine rote Zunge das Ausſehen eines kleinen Drachens gegeben war. Melichar verdrehte die Augen zu ihm empor: „Heiliger Mumpitz, ſteh mir bei!“ Dann ſtand er auf und ſagte ganz kalt und beinahe feind⸗ ſelig zu Jutta:„Und Sie machen das mit. Sie unterſtützen ihn noch darin?“ Jutta bejahte ſtumm und lächelte ein klein wenig ſchalkhaft, weil er auf einmal mit dem Sie von ihr abgerückt war⸗ „Na, dann hab' ich ja weiter nichts mehr mit euch zu reden.“ Er verſchwand und ließ uns ſitzen und kam den ganzen Tag nicht wieder zum Vorſchein. Er hatte ſeiner Haushälterin die Sorge um uns übertragen und erſchien nicht einmal zu den Mahlzeiten. In der Nacht hörten wir ihn mit großem Rumoren heimkommen und in dem Zimmer über uns polternde Selbſt⸗ geſpräche halten. „Er iſt ſehr böſe auf uns“, ſagte Jutta,„der gute alte Herr.“ „Laß ihn toben. Es iſt ja nur die Enttün⸗ ſchung, daß wir wieder fort müſſen.“ Aſtern Im herbſtlichen Sonnenweben der farben⸗ ſreudigen Blumenwelt leuchten die Aſtern in ihrer Staudenpracht. Sind ſie doch gleichſam m uns hergekommen wie aus einer ſeltſamen ärchenwelt, eingehüllt in einem zarten Nebel⸗ ſchleier. Verſchwunden ſind die alten, wirren Aſtern aus den Kindheitstagen, die alles ſo müde und traurig machten. Stolz und in mattgoldener Licht⸗ 70 leuchten ſie gleich glitzernden Korallenwun⸗ dern durch die Nebelvorhänge träumend in die Welt. Unerſchöpflich reich ſind ſie in ihrer Farbenpracht. Man kann ſich nicht ſatt ſehen an den lichten, tanzenden Bewegungen ihres Blütenzaubers. Himmelslichter ſchmeicheln ſie hinein in unſere Augen: Sinnen und Seele— und laſſen uns froh werden. Langſam blüht und reift man oft einer Blume entgegen in wachſender Freude und innerem Glückserleben. Und immer wieder von neuem wird uns das Wunderland der Blume erſchloſſen, wenn wir es erkennen im Blühen und Erleben. Viel⸗ leicht liegt oft mehr Achen in mancher Blume als in manchem Men Sonnenfeuer der Herbſtmittage im Blumengar⸗ ten beſonders große Kräfte, die alsdann die köſtlichen Sonnentage in uns ausreifen laſſen. „Mannigfach iſt die Bedeutung der Blumen im Leben. innern ſie an das Ewige, an das Keimen, Wach⸗ ſen, Vergehen und Neuerſtehen. Zurückerin⸗ nernd an frühere Bräuche der Völker ſind ſie untrennbar im Glauben an den Aufſtieg mit menſchlicher Geſamtkultur verbunden. Vor allem aber ſind ſie Freudebringer für Alltag und Ar⸗ beit. Freunde im Leid und in der Freude. Blumen im herbſtlichen Weben Wollen uns Freude geben! Träumende, blühende Welt, Die ſich im Lichte erhält zur Freude! Rleines Cexikon kür den Ceſer Fragen: 1. Was heißt Codex? 2. Was iſt ein Konkordat? 3. Wann regierte der franzöſiſche Bürgerkönig Louis Philipp? 4. Wo liegt die Marmorſtadt Carrara? 5. Was heißt changieren? 6. Was ſind die Cortes? 7. Was heißt urſprünglich Diakonie? Antworten: 1. Das Wort kommt aus dem Lateiniſchen und hedeutet eine alte Handſchrift, ein Buch, in E Sinne ein Geſetzbuch. 2. Es iſt ein Vertrag, der zwiſchen dem Heiligen Stuhl als ſouveräner Macht und einem an⸗ deren Staate abgeſchloſſen wird. Concordia heißt Einigkeit. 21 .Von 1830 bis 1848. 4. Im italieniſchen Toscann. 2 Beim Reiten die Richtung wechſeln; changie⸗ ren heißt auch der Uebergang vom Rechts⸗ zum Linksgalopp. 6. Cortes iſt der Name der Volksvertretung in Portugal und Spanien. 7. So nannte man im Urchriſtentum den Hilfs⸗ dienſt, den jeder Chriſt ſeinem Nächſten zu leiſten hat. Die„Toten“ laſſen es ſich ſchmecken Ein„Schlachtenbummler“ kam in der Schweiz während der Manöverzeit in die vorderſte Feuerlinie und erblickte einige Soldaten, die dem Feind den Rücken kehrten und gemütlich den Brotſack auspackten. „Was macht ihr denn da?“ fragte erſtaunt der Bummler. Worauf prompt die Antwort der Soldaten Aun„Mer ſind tot und jetzt äſſe mer üni! Er ſchien ſich, nachdem er uns drei Tage —————————————————————— aufs Eis gelegt hatte, wirklich ausgetobt zu haben und zeigte ſich uns endlich wieder. Ganz ermattet und erſchöpft ſah er aus, als er uns in ſein Arbeitszimmer bat. Bücher⸗ ſchränte ſtanden an der Wand, auf dem Schreibtiſch lagen Stöße von Fachzeitſchriften und darüber hing zwiſchen Radierungen und kleinen wertvollen Oelgemälden das Bild eines Mannes. „Kennſt du den?“ fragte er. „Das iſt doch Onkel Weybrecht“, ſagte ich. „Ja, und von dem haſt du offenbar was ab⸗ gekriegt. Den hat's auch ſo ins Unbekannte ge⸗ zogen. Aber der hat wenigſtens ein Stück neue Welt entdeckt.“ „Ich kann mich mit ihm natürlich nicht ver⸗ gleichen. Aber es wird damals vielleicht viele gegeben haben, die das, was er tun wollte, für hellen Unſinn erklärt haben. Dennoch hat er es wohl für ſeine Pflicht gehalten und du darfſt mir glauben, auch das, was ich tue, iſt meine Pflicht.“ „Schön!“ ſagte Melichar, nahm einen Stoß Zeitſchriften und türmte ihn auf einen andern. „Ich habe da vor drei Tagen in meiner erſten Wut.., alſo ich habe damals gar nicht zu Ende geſprochen. Mein Aerger über deine dämliche Verbohrtheit war zu groß. Nämlich: dein Weg liegt doch ganz klar vor dir! Der Profeſſor Zenker in Tübs iſt ein alter Schul⸗ freund von mir. Es iſt alles ausgemacht. Er nimmt dich als Aſſiſtenzarzt an ſeine Klinik.. du weißt, welchen Ruf ſie hat. Er wünſcht ſich in abſehbarer Zeit zurückzuziehen. Er wird dir ſeine Privatpraxis übertragen und er hat Einfluß an der Univerſität. Er wird es durch⸗ ſetzen, daß du Dozent wirſt und einmal Pro⸗ feſſor. Eine ausgemachte Sache, wie geſagi.“ Fortſetzung folgt chen! Und doch beſitzt das In ihrem zauberiſchen Hauch er⸗ in Verbind Kraf Deuts Heute 4 Hüän in 5 Akte Preise: K Die K8 den K dI Betriebs- Dr. Stellvertreter: Helmuth Wüſt. Kattermann; Kicherer; für Ratzel; für Ko Haas: für Kul Dr. W. Kiche VLotales: Karl Berliner Schr SW 68. Charlo Ständiger Ber Sprechſtunden laußer 1 Verlagsdirekt Druck und Ver GmbcH. Sprec 12.00 Uhr(au Nr. für Verla⸗ Für den Anze Zurzeit iſt Pre Weinheime Geſamt⸗D. A. davon: Mannheimer A Schwetzinger A Weinheimer A mber 1936 der farben⸗ »Aſtern in h gleichſam r ſeltſamen irten Nebel⸗ ten, wirren ie alles ſo dener Licht⸗ drallenwun⸗ nend in die e in ihrer t ſatt ſehen ingen ihres meicheln ſie nd Seele— gſam blüht entgegen in ückserleben. wird uns oſſen, wenn leben. 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November 1956 —— fjünſel und breiel in 5 Akte, mit Husik, Tenz und Gesöngę Beginn nächm. 2 Uhr Preise: Kinder 30 Pfg., Erwachs. 50 Pig. Die Körten sinderhöltlich suf den KdfFf-Geschöftsstellen, bei den Betriebs- und Ortswraltern und der volłk. Buch- häandlung, P 4, 12 1 0 in Flaschen · Brauerei · Fulllung erhöltlich in meinen Verkaufsstellen W fürſlrboilsboſchafſung ZIEHUNGE: 22. u. 25. D EZEMBEEB Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Stellvertreter: Karl M. Hageneier.— Chef vom Dienſt: Helmuth Wüſt. Kattermann; für politiſche Nachrichten: Wirtſchaftspolitik und Handel: Kicherer; für Verantwortlich für Politik: Dr. Wilh. Dr. Wilhelm Wilhelm Ratzel; für Kommunales und Bewegung: Friedrich Karl Haas; für Kulturpolitik, Feuilleton und Beilagen: i. V. Dr. W. Kicherer: für Unpolitiſches: Fritz Haas, für Lokales: Karl M. Hageneier; für Sport: Julius Etz: ſämtlich in Mannheim. Hans Graf Reiſchach, Berliner Schriftleitung: Berlin SwW 68. Charlottenſtr. 15b. Nachdruck ſämtlicher Original⸗ berichte verboten. Ständiger Berliner Mitarbeiter: Dr. Johann v. Leers Berlin⸗Dahlem. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16 bis 17 Uhr (außer Mittwoch. Samstaa und Sonntag) Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz. Mannheim Druck und Verlag: Hatenkreuzbanner⸗Verlag u. Druckerei Gmbc. Sprechſtunden der Verlagsdirekton: 10.30 bis 12.00 Uhr(außer Samstag und Sonntag): Fernſprech⸗ Nr. für Verlag und Schriftleitung: Sammel⸗Nr. 354 21 Für den Anzeiaenten verantw.: Karl Heberling, Mhm Zurzeit iſt Preisliſte Nr. 7 für Geſamtauflage leinſchl Weinheimer und Schwetzinger Ausgabe) aültia. Geſamt⸗D. A. Monat Oktober 1936. davon:— Mannheimer Ausgabe. Schwetzinger Ausgabe. Weinheimer Ausgabe. „ „„ 0 6 306 .„„„ 3683 47 8¹ 0 0 „Hakenkrenzbanner“ Wegen Verlegung des Geschäftes bleiben unsere bisherigen Verkaufsräume in M 7, 18/19 am Montag den 16. November und Dienstag, den 17. November geschlossen. Die Eröffnung unseres neuen Geschäftshauses im Iurmhaus, M 7. 3 erfolgt nach dem Bufl- und Bettag am Donnerstag, den 19. November 1936 en, ullnlns— lurt Zwei Ecke Unverb. Vorführung in allen med. Fachgeſchäften, MGG⸗ und Siemens · Reiniger⸗Niederlaſſg. „HöHENSONNE.-G K Oertliche Verkaufsstelle: ERIEDRICH DRGILIL- u 2, Der. Malur ſummt ſein Lied... auf einmal— ſetzt er ausz der Tank iſt leer!.. Und Durꝛ?. Dein Cebens motor braucht genauſo immer friſchen Tralbſtoß Führ' dem Körper regelmähig neue Triebkraſt zu!... Gonne treibt alles Ceben! Sonne iſt ein LCebensmotor, der niemals verſiegt! Gib Deinem Körper Gchwung— durch Connenkraft! Beſtrahl Dich regelmäßig mit„Hanauer Höhenſonne“. Die koſtenfreie Druckſache Nr. 843 oder gegen 60 Pf. in Marken d. Nachſchlagebuch„Ultravioleite S SGtrahlen u. der menſchl. Körper“ ſowie eine Probs · doſe„Engadina-Creme“ ſendet bereitwilliaſt“ die Auarzlam Hanau am Gejſell% m. b. in, poſt fach 17 473 +5 elle Berlin Wo, Leipzigernraße 27728 riedrichſtraße. 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Formulare für die Einreichung können von denſelben oder von der Badiſchen Kommu⸗ nalen Landesbank Mannheim bezogen werden. Sind Talons abhanden gekommen und wird gegei die Aushändigung der neuen Zinsſcheinbogen Wider⸗ ſpruch erhoben, ſo erfolgt die Ausreichung an den Vor⸗ zeiger der Schuldverſchreibungen gegen Ausſtellung einer beſonderen Empfangsbeſcheinigung. Mannheim, den 11. November 1936. (29577 badiſche Kommunale Landesbank gez.: Walter Direktion gez.: Dr. Kentrup Könler-Mänmaschinen Deutsche Wertarbeit Wenn Du brauchst'ne Nähmaschin', Geh' zum August Weller hin, Seine Köhler, modern und fein, Ist was für Dein Mägdelein. Versenkh. Mk. 140.-, Schrank Mk. 190.— ferntut 408 65. Burgstraſe 4. 1Tr. kauft man bei 7 Schreib- maschinen Lampert ..12 Girbeite--Itosen weiter Schnitt, aus Leder, Manchester und Tuchstoffen Adam Ammonn Spezialhaus fũt Beruiskleidet Qu 3. 1 Fernruf 23789 Hüstenhalter, Hüftgürtel usw. Leibbincen, Haßardeit und fleparaturen im orzekt-Werial-zesmam M. 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Die Gläubi⸗ ger werden aufgefordert, ihre An⸗ ſprüche— Kapital nebſt den bis zur Eröſfnung rüchſtändigen wiederkehren⸗ den Leiſtungen— unter Vorlage der etwa in ihren Händen beſindlichen Schuldurkunden bis ſpäteſtens 25. No⸗ vember 1936 bei dem unterzeichneten Entſchuldungsamt anzumelden. Heidelberg, 5. November 1936. Das Entſchuldungsamt beim Amtsgericht Heidelberg. zwangsverſteigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Donnerstag, 17. Dezem⸗ her 1936, vorm. 9 Uhr, in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, N3. 5˙6 Zimmer 3, das Grundſtück des Moritz Aberle, Kaufmann in Mannheim, u. a. auf Gemarkung Mannheim. Die Verſteigernnasanordnuna wurde am 22. Auguſt 1934 im Grundbuch vermerkt Rechte die zur ſelben Zein noch nicht im Grundbuch eingetragen waren ſind ſpäteſtens in der Ver⸗ ſteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Wider⸗ ſpruch des Gläubigers alaubhaft zu machen: ſie werden ſonſt im aerina⸗ ſten Gebot nicht und bel der Erlös. hexteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den ührigen Rechten berücſichtiat Wer ein Rech— deaen die Verſteigeruna hat muß das Verfahren vor dem Zuſchſag auf⸗ heben oder einſtweilen einſtellen laf⸗ ſen: ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerunaserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Die Nachweiſe über das Grundſtilck ſamt Schätzung kann iedermann ein⸗ ſehen.(13 031 Grundſtücksbeſchrieb Lab⸗Nr. 2903: 2 Ar, Hofreite mit Wohnhaus, Seitenbau und Magazin, G 3. 19 20 000.— RM Schätzunng Mannheim, den 6. November 1936. Notaria als Vollſtreckungspericht. Wer übernimmt ein 2⸗3.⸗Möbeltrans⸗ porten. Mannheim v. Kilian, Rit⸗ tersbach b. Mosbach, dort a. ſechs 21. und ſieben diesj. Hühner, ſtark, v. freien Auslauf, zu verkauf. (29 359“ Sonnengebräut— ohne Sonne! Man bräunt jetzt bequem mit Vitalis Creme. Dieſe neuartige, weiße Haut⸗ Creme verleiht Ihrem Geſicht ein fri⸗ ſches, ſonnengebräuntes und ſchönes Ausſehen, und zwar ohne Sonne, ohne Puder, Schminke und ohne Farbe. Die ſichtbare Wixkung tritt innerhalb einer halben Stunde ein. Die Anwendung iſt ſo einfach wie bei leder anderen Creme. Garantiert un⸗ ſchädlich, auch für die empfindlichſte Haut. Intereſſante Druckſchrift mit wichtigen Auftlärungen über die neue Erfindung für Sie koſtenlos durch die Kukirol⸗ ſiac Berlin⸗Lichter⸗ felde, Poſtfach 196.(29284 v A. 3124 Rupfenu. Scheren nanaen aller Rassen in u, außer dem Hause lachgem. Eed.bei zeitgem. Preisen Acan. Sröber. Hunde-Privatpflege, Feinmechanische und mechònische Arbeiten Nodell- und Kleinappærætebau los. Bossert u. Sohn Neerteidstr. 68s- Ruf 23273 Bergmann⸗Mahland Optiker E 1. 15 Mannheim kE 1. 15 Fernruf 221 79 Mannheim ———— — Wwieiſchaſts- und sozialpolitin — „Oualitätserzeugnisse“ in der russischen provinz Der unbrauchbare Ausschuf an Industriewaren nach Asien abgeschoben Hat es mit der Güte von Bedarfsartikeln und Betleidungsgegenſtänden im europäiſchen il der Sowjetunion ſchon eine eigene Be⸗ wandtnis, dann ſpotten die Qualitätserzeug⸗ niſſe, wie ſie von der Verbrauchsgüterinduſtrie nach Mittelaſien geliefert werden, ſchon jeder Beſchreibung. In der Hauptſtadt Turkmeniens, Aſchchabad, mit immerhin weit über 50 000 Ein⸗ wohnern, gibt es laut„Turkmeniſcher Funke“ vom 2. Oktober 1936, zwar eine ganze Reihe taatlicher(jedoch nicht ſtattlicher Läden des nnenhandelskommiſſariats), welche faſt aus⸗ chließlich mit letzter Ausſchußware vollgepfropft nd. Preiſe und Aufſchriften täuſchen nichts⸗ deſtoweniger dem Käufer„erſte Qualität“ vor. Eine— Stahlſpeiche 3 Fahrräder kann man ch ohne jedwede Anſtrengung um den Finger rehen; die Vorhängeſchlöſſer laſſen ſich weder auf⸗ noch zumachen; Lineals zeichnen ſich durch eine Art— Zickzackform aus; Hornkämme füh⸗ ren zwar die Bezeichnung— Kamm, ſind aber alles andere als brauchbare Gegenſtände; Leder⸗ handſchuhe mit Futter laſſen dieſes entweden ganz oder teilweiſe vermiſſen. Ein Stehſpiegel mittlerer Größe, in welchem ſich der Beſchauer ſelbſt nicht wiedererkennt, und der trotzdem als — erſte Qualität bezeichnet wird, koſtet— 57 Rubel 60 Kopeken. Kindertleidung iſt aus verſchiedenartigen Stoffſtücken— zuſammen⸗ die Knöpfe fehlen ganz, das Futter t mehr angedeutet. Bei den Sandalen für inder weiſen die Sohlen Löcher auf. Und nun erſt Kinderſpielzeug— die geſamte Fauna hat nur ein Auge oder nur drei Beine, nur ein Ohr oder keinen Schwanz. An dem Spielzeug auf Rädern fehlt das vierte Rad. Nicht viel anders iſt es in den Lüden, welche Süßigkeiten, Konſerven bzw.„friſche“ Brotwaren feilbieten: hier werden von Würmern ange⸗ freſſene Waren unter der Bezeichnung— ein⸗ wandfreie Erzeugniſſe kaltſchnäuzig zum Ver⸗ kauf ausgelegt. Weil ſich nun derartige Zu⸗ ſtände mit der ſowjetruſſiſchen Handelsethit nicht vereinbaren laſſen, wird die Schuld hieran auf jene älteren Angeſtellten geſchoben, welche angeblich derartige Verkaufsmethoden aus der vorrevolutionären Zeit gewohnt geweſen wären. Daß die eigene Verbrauchsgüterinduſtrie auch noch 1936 ſolchen Schund herſtellt, darüber ſchweigt man ſich wohlweislich aus. Die Ver⸗ antwortlichen ſitzen in dieſem Falle in der Ge⸗ bietsabteilung des Innenhandelskommiſſariats Meldungen aus der Industrie Papier⸗ und Tapetenfahrik AG., Bammental. Die Geſellſchaft, die bekanntlich Ende 1934 die Zahlungen einſtellte und jetzt, da nach dem außerordentlichen Gene⸗ ralverſammlungsbeſchluß vom Dezember 1934 das Werk an die Firma Gebrüder Dietzel AG, Meckesheim, verpachtet wurde, eigentlich nur noch als Pachtgeſell⸗ ſchaft exiſtiert, legt nunmehr die Abſchlüſſe für 1933/½34 und 1934/35(31. Mai) vor. Danach ergab ſich in 1933/34 bei 480 000 RM. Aktienkapital zu 43 881 RM. Verluſtvortrag ein Neuverluſt von 140 525 RM. Auch das Berichtsjahr 1934/½35 erbrachte einen Verluſt von 90 479 RM., ſo daß der Geſamtverluſt auf 274 884 Getreidegroßmarki-Wochenbericht Die Umſätze am Markt für Wetzen und Roggen waren in dieſer Woche außerordentlich gering und hörten ſchließlich vollſtändig auf. Die Urſache dafür lag im weſentlichen in der Anordnung über die An⸗ dienungspflicht, die ſich bis jetzt noch nicht voll ein⸗ ſpielen konnte. Es iſt anzunehmen, daß bis zu dem ——◻2 da die Brotgetreide⸗Anlieſerungen wieder tärker werden— und das dürfte noch in dieſem Mo⸗ nat der Fall ſein— der größte Teil der Verteilerauf⸗ gaben den Getreide⸗Wirtſchaftsverbänden zufällt, die in eiten knapperer Anlieferungen das Mahlgut an die tellen des Bedarfs ſchaffen. In Baden haben die Feldarbeiten zum großen Teil bereits ihr Ende er⸗ reicht und die Anlieferungen der Erzeuger ſind bereits ſtlärker geworden. Da die badiſche Mühleninduſtrie je⸗ doch auf Zufuhren aus anderen Gebieten angewieſen iſt, wird man die Entwicklung in dieſen Bezirten ab⸗ warten müſſen.— Zum Beginn der Woche wurden noch einige Waggons Weizen aus der Umgebung für ſofortige Lieferung und etwas Roggen für ſpätere Termine gehandelt.— Auch am Braugerſtenmarkt iſt das Angebot etwas ſtärker geworden; insbeſondere iſt Taubergerſte und pfälziſche Gerſte, daneben aber auch verſchiedentlich Braugerſte zu haben. Die Forderungen liegen in allen Fällen nahe am Verbraucherfeſtpreis oder erreichen dieſen ſogar. Bei einigermaßen guter Beſchaffenheit wird die Gerſte auch zu dieſen Bedin⸗ gungen aufgenommen. Induſtriegerſte war nicht am Markt, dagegen ſollen einige Sack Futtergerſte zuge⸗ teilt worden ſein.— Die Forderungen für badiſchen Induſtriehafer hielten ſich ungeſähr bei 19.00 RM., cif Mannheim, für bayeriſchen Hafer verlangte man etwa 19.30 RM. und für oſtpreußiſchen etwa 19.30 bis 19.50 RM. Im Futterhafer kamen kleinere Mengen badiſcher Herkunft an den Martt, die zu Feſtpreiſen ſchlank aufgenommen wurden.— Am Mehlmarkt be⸗ ſtand weiter rege Nachfrage nach Weizenmehl; die Ab⸗ rufe gingen weiter flott vor ſich. Der Markt für Rog⸗ genmehle lag etwas ruhiger, wie im November allge⸗ mein das Roggenmehlgeſchäft nicht ſehr umfangreich zu ſein pflegt. Für Dezember beſtand einige Kaufnei⸗ gung; jedoch waren für dieſen Monat nur wenig An⸗ gebote zu hören.— Von Futtermitteln waren eiweiß⸗ Die leiſtung Zerd mtenküffn. 18 lassen mit 170000 N 3———— Dess U. 000 WV irqliecdern in der familien- versicherunq leiztunq pro lopf verieiſt aich auf: or 23 chirorg Arxti hehancq Krankenhous 4+-οοπ 47,15 M1 4 8 2. 3 Krankenqeld wWochenhiffe 3,.75 KN 39% E Die Leiſtung der kaufmänniſchen Erſatzkaſſen. Die kaufmänniſchen Berufskrankenkaſſen 183 ahre 1935 einen Zuwachs von über 100 00 itgliedern ſ0 verzeichnen, der ſich auch im Daſt⸗ 1936 fortſetzt. Beſonders an⸗ zuerkennen iſt, daß die Berufskrantenkaſſen für die ſozialhygieniſchen Erforderniſſe und vor allem für den Wert einer vorbeugenden Ge⸗ undheitspflege großes Verſtändnis aufgebracht aben. Daraus ergibt ſich, daß die Ausgaben ür ärztliche die vergleichbaren eträge anderer Krankenkaſſen weſentlich über⸗ Insgeſamt haben ſie im Jahre 1935 ür Krankenhilfe rund 132 Mill. RM aus⸗ gegeben. Die Verwaltungskoſten betragen un⸗ 10 15 Prozent der Beitragseinnahmen. Die rſatzkaſſen ſind in dieſem Jahre völlig in die eſetzliche Krankenverſicherung einbezogen wor⸗ n. haltige Artikel begehrt. Der Vorkauf von Zuckerſchnit⸗ zeln iſt zur Zeit geſperrt. Kleie, Futtermehl, Gerſten⸗ ſchrot, Malzkeime und Biertreber waren geſucht. Auch nach Eichelſchrot beſtand Nachfrage. Dagegen waren Wicken zu 25—33 RM. je nach Herkunft und Güte er⸗ hältlich. Württembergiſche Ackerbohnen koſteten 25 RM. ab württemberger Station. Aus dem Mährstand Güterverſteigerung in Mußbach Im Saale des Mußbacher Winzervereins ließen am Mittwoch durch das Notariat 1, Neuſtadt a. d. Wein⸗ ſtraße, die Geſchwiſter Haber, Mußbach, 16 Grund⸗ ſtücke, beſtehend aus Weinbergen, Aeckern und Wieſen aus den Steuergemeinden Mußbach, Gimmeldingen und Neuſtadt öffentlich verſteigern. Bei gutem Beſuch nahm das Angebot befriedigenden Verlauf, junge Weinberge in guten Lagen waren be⸗ ſonders gefragt und wurden entſprechend bewertet. Am beſten wurde ein Weinberg aus der Steuergemeinde Mußbach, in der Länge, bezahlt, der für die Dezimal 59 RM., d. ſ. 4250 RM. für den Morgen, erbrachte. Für die Grundſtücke in tiefen Lagen(Froſtlagen) be⸗ ſtand weniger Intereſſe,. Wegen Mindergebotes gingen drei Plannummern zurück, zwei weitere ohne Gebot. Anſchließend ließ Friedrich Brohaska, Mußbach, aus der Steuergemeinde Mußbach 41 Dezimal Weinberg in der Spitalſtraße verſteigern, der zu 1000 RM. von Karl Brohaska, Gimmeldingen, erworben wurde. Die Ablieferungsfriſten für Brotgetreide⸗ Nach einer Anordnung des Vorſitzenden der Hu der deutſchen Getreidewirtſchaft iſt jeder Erzeuger von in⸗ ländiſchem Brotgetreide verpflichtet, von dem gemüß Abſchnitt A Nr. 1 der Anordnung vom 11. Juli 1936 durch den zuſtändigen Getreidewirtſchaftsverband feſt⸗ geſetzten Kontingent bis zum 31. Dezember 1936 min⸗ deſtens je 60 Prozent, bis zum 31. Januar 1937 min⸗ deſtens je 80 Prozent und bis zum 28. Februar 1937 mindeſtens je 100 Prozent für Zwecke der menſchlichen Ernährung oder für techniſche Zwecke mit den vorge⸗ ſchriebenen Kontingentsmarken abzuliefern. In begründeten Ausnahmefällen kann von dem zu⸗ ſtändigen Getreidewirtſchaftsverband auf Antrag die ſpätere Erfüllung eines beſtimmten Teiles des Ablie⸗ ſerungskontingents zugelaſſen werden. Bis zum 15. Oktober d. J. mußten bekanntlich min⸗ deſtens 30 Prozent des Kontingents, in dem die Menge Roggen und Weizen feſtgeſetzt iſt, die der betr. Erzeuger zu Zwecken der menſchlichen Ernährung oder zu techniſchen Zwecken abliefern darf und abliefern muß, erfüllt ſein. Neue Inland⸗Zucker⸗Freigabe. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Zuckerwirtſchaft hat mit Wirkung vom 10. November d. J. die vierte In⸗ landzuckerfreigabe in Höhe von 5 Prozent der zum Inlandsabſatz 1936/37 vorgeſehenen Verbrauchs zucker⸗ menge verfügt. Die Geſamtfreigabe betrügt nunmehr 25 Prozent zuzüglich der unverkauften Reſte aus den Jahresfreigaben 1935/36. RM. angeſtiegen iſt. Aus dem Aufſichtsrat iſt 1933/34 Direktor Janda(DD⸗Bank, Mannheim) ausgeſchieden, für den Rechtsanwalt Fr. Spitz(Heidelberg) zuge⸗ wählt wurde, 1934/5 Frau L. Blum und Dr. A. Kul⸗ zinger(Mannheim), für die Architekt Arnold(Heidel⸗ berg) und Direktor Hartmann(Karlsruhe) dem Auf⸗ ſichtsrat zugewühlt wurden. In der Bilanz lin 1009 RM.) erſcheinen per 31. Mai 1935 die Grundſtücke mit 21,26(23,0), Geſchäfts⸗ und Wohngebäude mit 117,0 (140,9), Fabritgebäude mit 311,4(317,9), Maſchinen und maſchinelle Anlagen mit 80,2(89,1), die Waren⸗ forderungen mit 175,6(297,11), Roh⸗, Hilfs⸗ und Be⸗ triebsſtoffe 1,07(50,65), fertige Erzeugniſſe 0,75(96,11), andererſeits geſetzliche Reſerve unverändert 48,0, Wert⸗ berichtigung 33,5(30,0), Rückſtellungen(i. V. 73,92 er⸗ ſcheinen nicht mehr), Warenſchulden 242,8(187,98), Verbindlichkeiten gegenüber abh. Geſ. 9,07(20,57), i. V. noch 64,47 ſonſtige Verbindlichkeiten, Bankſchulden ſchließlich gingen auf 199,5(346,4) zurück. Motorenfabrit Darmſtavt Ach, Darmſtadt.— Divi⸗ dendenverzicht. Nachdem die Verſwaltung ſchon vor kur⸗ zer Zeit mit Rückſicht auf Ausfälle im Auslandsge⸗ ſchäft auf eine vorausſichtliche Dividendenkürzung hin⸗ wies, wobei man an einen Satz von höchſtens 4 Proz. dachte, teilt ſie nunmehr mit, daß in der Bilanzſitzung beſchloſſen wurde, mit Rückſicht auf die unklaren Ver⸗ hältniſſe im Auslandsgeſchäft, insbeſondere in Spa⸗ nien, vorſichtshalber von der Ausſchüttung einer Divi⸗ dende für das Geſchäftsjahr 1935/6 ganz abzuſehen Die abgelaufenen vier Monate des neuen Geſchäfts⸗ jahres brachten volle Beſchäftigung, und auch für eine Reihe weiterer Monate würden genügend Aufträge vorliegen. Liquidationsraten nicht kapitalertrags⸗ ſteuerpflichtig Der VI. Einkommenſteuer⸗Senat des Reichsfinanz⸗ hofs hat bereits früher die Anſicht vertreten, daß die von einer in Liquidation befindlichen Geſellſchaft aus⸗ geſchütteten Liquidationsraten bei den Geſellſchaftern keine Einkünfte aus Kapiralvermögen varſtellen.— Im Gegenſatz hierzu hat der 1. Senat(Körperſchaftsſteuer⸗ Senat) des Reichsfinanzhofs in ſeinem viel beachteten Urteil vom 29. 1. 1935 den Standpunkt eingenommen, daß eine Geſellſchaft auch während der Liquidation Gewinn ausſchütten könne, der ſich als Ertrag ihres Kapitals kennzeichnet und inſofern der Kapitalertrags⸗ ſteuer unterliegt. In dem kürzlich veröffentlichten Ur⸗ teil vom 14. 7. 1936 la 252/35 hat ſich der 1. Senat unter Aufgabe ſeines bisherigen Standpunktes der An⸗ ſicht des VI. Senats angeſchloſſen. In der Begründung des Urteils vom 14. 7. 1936 wird laut„Deutſche Steuer⸗Zeitung“ ausgeführt, daß die bisher vom VI. Senat vertretene Auffaſſung, daß SLtquidationsraten keine Einkünfte aus Kapitalvermögen ſind, offenbar der Abſicht des Geſetzgebers entſpricht Der Grundſatz, daß die Auflöſung einer Kapitalgeſell⸗ ſchaft der Veräußerung der Anteile an der Kapitalge⸗ ſellſchaft gleichzuſtellen iſt, iſt im§ 18 Abſ. 2 der erſten E. St. D. V. O. für das neue Einkommenſteuerrecht übernommen worden und muß daher als allgemein rechtsverbindlich angeſehen werden.— Der im Fall der Auflöſung einer Kapitalgeſellſchaft ausgeſchüttete Kiquidationserlös iſt hiernach ſteuerlich als„Veräuße⸗ rengspreis“ zu behandeln und kann als ſolcher nicht ½% Kapitalrückzahlung und Gewinnausſchüttung zerlegt werden.— Hieraus ergibt ſich notwendig der Beitritt zur Rechtsſprechung des VI. Senats des Reichsfinanz⸗ hofes, nach der Liquidationsraten vom Empfänger zur Einkommenſteuer nur herangezogen werden können, wenn der Geſellſchaftler an der aufgelöſten Geſellſchaft weſentlich beteiligt war oder wenn die Vorausſetzun⸗ gen für ein ſteuerpflichtiges Spekulationsgeſchäft ge⸗ geben ſind.— Liquidationsraten ſind deshalb beim Empfünger nicht als Einkünfte aus Kapitalvermögen und damit nicht als ſteuerabzugspflichtige Kapitaler⸗ träge anzuſehen. Vom Speiſekartoffelmarkt Einkellerungsgeſchäft nahezu abgeſchloſſen. Die deut⸗ ſche Kartoffelernte iſt nunmehr größtenteils abge⸗ ſchloſſen. Zur Zeit ſind die Erzeuger damit beſchäftigt, die zur Ueberwinterung vorgeſehenen Kartoffeln ein⸗ zumieten. Der Einkellerungsbedarf der Verbraucher⸗ ſchaft iſt im großen und ganzen gedeckt. Die in den letzten Wochen erzielten Umſätze zeigen, daß die in den Haushaltungen auf Lager genommenen Mengen einen größeren Umfang als in den Vorjahren haben. Von der Verteilerſchaft wird jetzt auch in verſtärktem Maße mit der Bildung von Lagervorräten begonnen. Zur Deckung des Tagesbedarfs erfolgen Umſätze im jahres⸗ zeitüblichen Umfange. Auch in der Berichtswoche ſind noch WoW⸗Käufe getätigt worden. Neue Hafer⸗Durchſchnittsgewichte Das durchſchnittliche Eigengewicht für inländiſchen Hafer der Ernte 1936 wird nach einer Anordnung der HV der deutſchen Getreidewirtſchaft in Abänderung der vorläufigen Feſtſetzung in Abſchnitt& Nr. 2(Be⸗ ſchaffenheit des Getreides) der Anordnung vom 11. Juli 1936 für das Gebiet aller Getreidewirtſchaftsver⸗ bände mit Ausnahme der Getreidewirtſchaftsverbünde Bayern, Württemberg, Heſſen⸗Naſſau und Schleſien auf 46—49 Kilo je Hektoliter ſeſigeſetzt. In den Getreidewirtſchaftsverbänden Bayern, Würt⸗ temberg, Heſſen⸗Naſſau und Schleſien beträgt das durchſchnittliche Eigengewicht 44—46 Kilo je Hektoliter Dieſe Feſtſetzung gilt für alle Verträge, die hinſſcht⸗ lich der Lieferung noch nicht erfüllt ſind. Wirischalishunde des Alliass lhas ist... Teanahixclelioꝰ Als Tranſitverkehr bezeichnet man denjeni⸗ gen Warenverkehr, der durch ein Land hin⸗ durchgeht, ohne daß dort die Ware bearbeitet oder gehandelt wird; im Tranſiwerkehr ſuchen die Waren insbeſondere Weltmarktsmaſſen⸗ güter, die noch ohne einen feſten Beſtimmungs⸗ ort ſind, ein Land auf, um von dort dann wei⸗ ter dirigiert zu werden. Dieſer internationale Durchgangsverkehr bringt natürlich den Vor⸗ teil der beſonderen Kapazitätsausnutzung der Verkehrsmittel, Bahnen und Häfen, ſo daß alle Länder bemüht ſind, ihn in ihre Grenzen zu ziehen. Die großen Häfen mit ihren Frei⸗ hafenzonen, in welche die Waren zollfrei ein⸗ gebracht und wieder ausgeführt werden kön⸗ nen, ſtehen deshalb häufig im ſcharfen Wett⸗ bewerb um den Tranſitverkehr, der einem Hafenplatz Weltbedeutung zu geben vermag: Beiſpiel London, Hamburg Rotterdam. Neben dieſem Tranſitverkehr im eigentlichen Sinne gibt es noch den Verkehr über beſon⸗ dere Tranſitläger, in die die Waren zollfrei eingelagert werden dürfen. Solche Tranſitläger im großen ſtellen auch die Freihafenzonen dar. In dieſe unter Zollausſchluß ſtehenden Gebiete wird eine Ware immer dann gebracht, wenn ein direkter Umſchlag, etwa in See gehende Schiff, nicht ohne weiteres möglich iſt, ob die Ware nun ins Inland hereingenommen oder in ein anderes Land gebracht werden ſoll Die Einrichtung des Tranſtwerkehrs ſtellt ſomit ein wichtiges Hilfsmittel des Welthan⸗ dels dar; leider iſt er unter der Herrſchaft des Clearingſyſtems heute mehr und mehr zum Erliegen gekommen, da das Clearing Waren in ſeine Verrechnung— und damit den gegen⸗ ſeitigen Austauſch— nur dann einbezieht, wenn die Ware aus dem Lande des Clearing⸗ partners ſelbſt ſtammt(Herkunftsklauſel), Ganz davon abgeſehen, daß der Nachweis der Herkunft nicht immer leicht und ſicher zu füh⸗ ren iſt, ſtellt das Clearing von heute in ſeiner Beſchrünkung auf den unbedingt gegenſeitigen Warenaustauſch und damit des Ausſchluſſes des Tranſits eine erhebliche Beſchränkung der weltwirtſchaftlichen Austauſchmöglichkeiten dar. ſe HMCH HeichSDOhn bofofOle ffachtffe und .ffchtbegunsf 0 Filllonen Lentner ſr cd VIerhütswem 5 c. 0 c — 2 2. * ove auuKxren 5 he sulsAsTEN 8 f ,, 0 W , ert 7 bas ehfSgrich S, 4 —— , Oiner 1300800 4 3 ,, Vl OWOO., , Jfeche Berſuhen g bogechen Wcel⸗ Die Leiſtung des Winterhilfswerkes 1935/36. Die deutſche Reichsbahn hat im Verlaufe des Kampfes gegen Hunger und Kälte im vorigen Winter gewaltige Leiſtungen voll⸗ bracht. Frachtfrei und frachtbegünſtigt wurden von ihr 60 Millionen Zentner befördert. Da⸗ mit könnte man 200 000 Eiſenbahnwagen zu 15 Tonnen beladen, die aneinandergereiht die Strecke von Berlin nach Athen einnehmen würden. Auch in dieſem Winter müſſen die Mittel wieder aufgebracht werden, daß in allen Teilen des Reiches, vor allem in den Notſtandsgebieten, keiner hungert und friert. Betriebsingenieur als Menſchenführer Auf dem Gautag der Technik in Königsberg, einer Kundgebung des NS⸗Bundes Deutſcher Technitk und der Arbeitsfront, wurde die Stellung des Ingenieurs in der heutigen Wirtſchaft von den verſchiedenſten Sei⸗ ten beleuchtet. Es wurde dabei allgemein für den Techniker die Forderung erhoben, daß er, der durch ſeine unpolitiſche Einſtellung in der Vergangenheit mit dazu beigetragen habe, daß der unerwünſchten volks⸗ fremden Entwicklung der Technit keine Hinderniſſe in den Weg gelegt wurden, dieſen Fehler wieder gut⸗ machen müſſe, indem er in Zutunft bei allen Fragen des Einſatzes der Technik die politiſchen Geſichtspunkte in den Vordergrund ſtelle Das bedeutet praktiſch, daß Volk und Menſch in Zukunft auch für die Technik Aus⸗ gangspunkt jeder Maßnahme ſein müſſen. Für den Betriebsingenieur, deſſen Aufgabe in der Vergangenheit 15. November 1990 lhie die jaga in der Erstbesteigungę des NHotterhorns, in der endlich ein einziger Nonn slegte, so ist die Formel: ANIIR ein Wolkenkratzer chem. Architektur S0 toll ist beides in derf Schildefung, hier der kampt um einen bergg dott ein&xperimentieren um klemente, im Steinlohlenteet vetborgen lesen Sie dieses Buch: AkiTi preis Der Roman det beutzenen farbenindustrie.30 Völkische Buchhandlung 4, 12 Mannheim 4, 12 im weſentlichen die Betreuung des„Produktionsfak⸗ tors Maſchine“ geweſen ſei„ergebe ſich daraus die Not⸗ wendigkeit, in Zukunft auch den Menſchen zu betreuen, und zwar nicht nur ſo, daß der„Faktor Maſchine“ dem„Faktor Menſch“ gleichgeſetzt werde, ſondern ſo, daß der Menſch unbedingt den Vorrang im Betriebe hat. Der Betrieb iſt nun einmal nach nationalſozialiſt'⸗ ſcher Anſicht eine Geſinnungsgemeinſchaft zu gemein⸗ ſamen, techniſchen und volkswirtſchaftlichen Zwecken dienender Arheit. Aus dieſer Tatſache erwächſt dem Betriebsingenieur neben ſeiner rein techniſchen Aufgabe die neue Aufgabe der Menſchenführung. Märkte Württ. Zentralhäuteauktion Stuttgart vom 12. November Ochſenhäute 10—14,5 Kilo 58 Pf., 15—24,5 Kilo 8¹ Pf., 25—29,5 Kilo 88 Pf., 30—39,5 Kilo 104—108 Pfennig, 40—49,5 Kilo 94—98 Pf., 50 und mehr Kiio 84—88 Pf.; Rinderhäute 10—14,5 Kilo 86 Pf., 15 bis 24,5 Kilo 96—104 Pf., 25—29,5 Kilo 97—105 Pf., 30 bis 39,5 Kilo 100—107 Pf., 40 und mehr Kilo 100 bis 104 Pf.; Kühe 15—24,5 Kilo 77—88 Pf., 25—29,5 Kilo 84—90 Pf., 30—39,5 Kilo 91—100 Pf., 40 und mehr Kilo 94—99 Pf.; Bullen 10—14,5 Kilo 64 Pf., 15 bis 24,5 Kilo 78—84 Pf., 25—29,5 Kilo 80—84 Pf., 30 bis 39,5 Kilo 72—83 Pf., 40—49,5 Kilo 69—78 Pf., 50—59,5 Kilo 68—74 Pf., 60 und mehr Kilo 64 bis 70 Pf.; norddeutſche Ochſen, Rinder und Kühe je 64 Pf., nordd. Bullen 52 Pf., Schuß⸗Ochſen, Rinder und Kühe je 62 Pf., Schuß⸗Bullen 50 Pf.; Kalbfelle bis 4,5 Kilo 130—138 Pf.,.—7,5 Kilo 109—120 Pf., über 7,5 Kilo 104 Pf., Nordd. 164 Pf., Schuß 80 Pf, Nordd. leicht 70 Pf., Nordd. ſtark 60 Pf., Freſſerfelle 60 Pf., Wollfelle geſalzen 90 Pf., Wollfelle trocken 92 Pf.— Tendenz: Bei der Württ. Zentralauktion konnten ſämtliche Großviehhäute und Kalbfelle zu den zuläſſigen Höchſtpreiſen zugeteilt werden. Beſuch ſehr gut.— Nächſte Auttion: Mittwoch, 16, Dezember. ſſt AIIIIII 1 J — L n II Englands wacht. Sei nie zuvor. S endet. Kap ten. Auſtral engliſche Ko Und Kanade 500 Million⸗ jetzt die eng Lande aus, Weltreiches lungen lang mit dem Vi ben, deſſen? fabriken Ta König der be Hoek van Kanals und Kerls ſtecken amten.„Hier häger verſen zum Beamte gen. Da lach auf. Wir gel meinen Aug eine Flaſch Pullover, lã ſden Zug über Wieſer auf denen E Weizen baut meßliche Pre ſtraliens ſor des. Selbſt ßen Brotſtan findet ſeinen dann in alle Die erſten chen auf. Rande der g punkt des 2 und rußig, n Elendsvierte Scherz, küm Wäſche überce abgehärmte dieſe ärmſt Aber wo ſol in dieſem M Wer glaub den, muß we Dort iſt es no pflügen die 9 Kohlengebiet mals, als d fraßen. Heut Zeit in den rieſelt durch Oelkammern tore jagen d Lärm, ohne Kulis vor de London geſel „Es iſt billie diſtrikt aber Rund zwe immer noch halten„Dol Schilling in 15 Schilling der. Aber di⸗ zu immer tie beitskraft un Im Hafen beiter. Viel feiern. Die lernte Arbe ſchwer finder ſler fSWOCIK Wurcen. 1935/½36. Verlaufe tälte im zen voll⸗ t wurden dert. Da⸗ vagen zu ereiht die innehmen üſſen die daß in n in den d friert. enführer zsberg, einer Technitk und Ingenteurs edenſten Sei⸗ ein für den r, der durch ngenheit mit ſchten volks⸗ inderniſſe in wieder gui⸗ Ulen Fragen zeſichtspunkte ſraktiſch, daß Technik Aus⸗ n. Für den ergangenheit ———— erhorns, nSlegte, itektur lefung, 3 5„ emente, lung 4, 12 duktionsfak⸗ zus die Not⸗ zu betreuen, r Maſchine“ ſondern ſo, im Betriebe nalſozialiſt'⸗ zu gemein⸗ ſen Zwecken rwächſt dem hen Aufgabe ittgart —24,5 Kilo lo 104—108 mehr Kilo Pf., 15 bis 105 Pf., 30 rilo 100 bis —29,5 Kilo ) und mehr Pf., 15 bis 84 Pf., 30 69—78 Pf., Kilo 64 bis d Kühe je ſen, Rinder .„; Kalbfelle —120 Pf., huß 80 Pf, Freſſerſelle felle trocken itralauktion felle zu den Beſuch ſehr zember. 4 1 me WꝗI Jah — Folge 44 ———I IA m Land Englands Häfen ſind zu neuem Leben er⸗ wacht. Seine Schiffe kreuzen die Meere wie nie zuvor. Singapores Meerfeſtung iſt faſt voll⸗ endet. Kapſftadt beginnt mit mächtigen Bau⸗ ten. Auſtralien macht nun ernſthafte Verſuche, engliſche Koloniſten in das Südland zu ziehen. Und Kanada ſteht zu England wie nie zuvor. 500 Millionen Menſchen auf der Erde ſprechen jetzt die engliſche Sprache... Wie ſieht es im Lande aus, das Brennpunkt iſt des größten Weltreiches der Geſchichte, das in ſeinen Hand⸗ lungen langſam und beſonnen ſein muß, um mit dem Viertel der Welt verbunden zu blei⸗ ben, deſſen Bergwerke ruhen, deſſen Maſchinen⸗ fabriken Tag und Nacht arbeiten und deſſen König der beſte Farmer des Empires iſt? — Hoek van Holland, die tauſend Lichter des Kanals und am Morgen Harvich... Junge Kerls ſtecken in den blauen Jacken der Zollbe⸗ amten.„Hier habe ich eine ganze Flaſche Stein⸗ häger verſenkt“, ſagt ein Mann aus Schottland zum Beamten und zeigt ſtolz auf ſeinen Ma⸗ gen. Da lacht der Hüter der Zollordnung breit auf. Wir gehen durch die Schranken. Ich traue meinen Augen nicht. Der Schotte zieht wirklich eine Flaſche hervor, zwiſchen Hoſe und Pullover, lächelt ganz vergnügt und ſteigt in ſden Zug... Der fährt durch grünes Inſelland, über Wieſen und Wieſen mit kurzem Gras, auf denen Schafe und braunes Rind weiden. Weizen baut hier niemand an. Denn die uner⸗ meßliche Prairie Kanadas, die Kornfelder Au⸗ ſtraliens ſorgen für das Brot des Mutterlan⸗ des. Selbſt franzöſiſcher Weizen, für die wei⸗ ßen Brotſtangen an der Seine nicht gut genug, findet ſeinen Weg über den Kanal und wandert dann in alle Welt als Zwieback. Die erſten roten Häuſer von Eaſt End tau⸗ chen auf. Unbeſchreibliche Armut hier am Rande der größten Stadt der Welt, im Brenn⸗ punkt des Weltreiches. Haus an Haus, klein und rußig, mit einem Meer von Schornſteinen, Elendsviertel, Hof an Hof, darin, wie ein böſer Scherz, kümmerliche Blumenbeete, trocknende Wäſche überall, Rauch und Staub und knochige, abgehärmte Geſichter. Die Regierung verſucht, dieſe ärmſten Viertel Londons abzureißen. Aber wo ſoll die Hacke zuerſt angeſetzt werden, in dieſem Meer von Armut? Wer glaubt, in England kein Elend zu fin⸗ den, muß weiter in die Kohlendiſtrikte fahren. Dort iſt es noch viel größer. Britanniens Schiffe pflügen die Ozeane der Welt. Früher blühte im Kohlengebiet eine großartige Induſtrie, da⸗ mals, als die Bunker Tag und Nacht Kohle fraßen. Heute brauchen die Schiffe nur kurze Zeit in den Häfen zu liegen. Ein fetter Strom rieſelt durch die Leitungen am Quai in die Oelkammern der Ozeangewaltigen. Dieſelmo⸗ tore jagen die Schiffe über die Meere, ohne Lärm, ohne Ruß, ſauber und ohne ſchwitzende Kulis vor den Oefen. Ich habe Wohnungen in London geſehen, die jetzt Oelfeuerung beſitzen. „Es iſt billiger“, ſagen die Leute. Im Minen⸗ diſtrikt aber herrſcht nun furchtbare Not. Rund zwei Millionen Arbeitsloſe gibt es immer noch auf den britiſchen Inſeln. Sie er⸗ halten„Dole“, Arbeitsloſenunterſtützung, 18 Schilling in der Woche(etwa 10 Mark), dazu 15 Schilling für die Frau und je 3 für die Kin⸗ der. Aber die Mieten ſind hoch und Dole führt zu immer tieferer Entmutigung, lähmt die Ar⸗ beitskraft und verzehrt die Nerven. Im Hafen ſpreche ich mit einem Brückenar⸗ beiter. Viele ſeiner Kameraden müſſen jetzt feiern. Die ſind faſt immer ungelernt.„Ge⸗ lernte Arbeiter werden Sie in London nur ſchwer finden. Ich komme aus Lanceſhire“, ſagt er,„dort iſt meine Heimat und das iſt auch meine Sorge. Denn wir müſſen zu Hunderttau⸗ ſenden in den Süden wandern, hierher, nach London, oder weiter, nur um leben zu können. Schottland hat in den letzten Jahren erſchrek⸗ kend große Menſchenabwanderungen gehabt. Die Bevölkerung iſt dort ſtark geſunken. Es iſt ein zweites Irland, wiſſen Sie, und doch lie⸗ ben wir den Norden über alles. Sehen Sie den Mac Donald, unſeren alten Premier, der iſt jetzt in Urlaub, in Leſſie Mouth, in ſeinen Aus dem Foto-Wettbewerb des„HB“ ſchottiſchen Bergen, wohnt in einem alten Bauernhaus, wo er ſchon geboren wurde und mag's nie anders haben. Das läßt einen nun mal nicht los. So geht's mir auch.“ „Iſt denn überall ſo wenig Arbeit?“ fragte ich den Mann. Nein, nein“, ſagt der,„Sie ſollten einmal die Maſchinenfabriken in Bir⸗ mingham ſehen. Die arbeiten jetzt Tag und es Farmer Am Inn in Fassau Nacht. Da gibt es wenig Arbeitsloſe. Wenn 1 0 Brücke hier fertig iſt, gehe ich auch dort⸗ in.“ London macht einen grauen, allzu grauen Eindruck. In Weſt End, in der ſchönen Künſt⸗ lerkolonie Shelſea, in St. Johns Wood und Park Lane mit ſeinen ſauberen klaren Häus⸗ chen im Georgianſtil atmet man auf. Aber am grauen„Strand“ drängt wie immer eine ge⸗ waltige Menſchenflut. Papier und Zigarren⸗ ſtummel in der Straße und die Autobuſſe voll Aufn.: W. M. Schatz von alten Fahrſcheinen. Ein Kino zeigt „News“, nichts als„News“, Wochenſchau vom frühen Morgen bis ſpät in die Nacht. Für je⸗ den Platz bezahlt man einen Schilling. Drin⸗ nen wird geraucht. Viel Amerikaniſches: Der merkwürdigſte Golfplatz der Welt mit Fahr⸗ ſtuhl auf halbem Wege zum viel höher gelege⸗ nen Ende des Platzes, die Stadt in Newada, Von lvar Lissner die alles, aber auch alles durch ein elektri⸗ ſches Kraftwerk betreibt, der Mann, der im Badeanzug ſein Feld pflügt, mit Strohhut und Pfeife, dann ein augentötender bunter Trick⸗ film:„Bill im Lande der Zuckerſtangen“. Alles ſehr dürftig. Aber das Publikum raucht und ſcheint zufrieden. Zum Schluß das Bild des Königs und der Union Jack. God save the King. Alles erhebt ſich von den Plätzen, ſelbſtver⸗ ſtändlich, ſchweigend, ernſt. So iſt es überall im Empire, überall die wuchtigen Akkorde der Hymne, überall Vereh⸗ rung des Königs, in den Städten, auf dem Lande, auf den britiſchen Schiffen. Nicht der Glanz von Buckingham Palace, die Perſon des Königs hat die Herzen der Briten erobert, „König Eduard iſt ein vorbildlicher Farmer“, ſagt mir ein Bauer in Wales,„ſeine Beſitzun⸗ gen in Cornwall ſind Muſtergüter. Wir bewun⸗ dern ſeine Zuchterfolge, prachtvolles Rind, Reitpferde und ſtarke Farmtiere, Shetland⸗ und Dartmoorponies kommen von ſeinen Gü⸗ tern. Die ſchönſten Früchte und Blumen auf den Tafeln von St. James⸗ und Buckingham Palace ſind auf Königsland gewachſen. Ja, die Gärtner des Königs liefern ſogar ihre Blu⸗ men nach London und in alle Welt. Wir lie⸗ ben beſonders die Narziſſen aus den Blumen⸗ gärten des Königs. Sie ſind nirgends ſo ſchön. Und auf den Seilly⸗Inſeln im Kanal züchtet der König wundervolle Auſtern.“ „König Eduard iſt ein glänzender Farmer“, hörte ich auch die Farmer in Kanada ſagen. In Britiſch Kolumbien, weit im Weſten des Landes, hat er eine Farm eingerichtet, die von allen Kanadiern bewundert wird, und die, weiß Gott, verſtehen was vom„farming“. Frü⸗ her war der Prinz von Wales oft dort, leitete die Landarbeiten, ritt die ſchönen Pferde und jagte auch. Jetzt werden die Kanadier lange warten müſſen, bis er wieder hinkommt, auf ſein fernes Gut am Rande der Rocky Moun⸗ tains, denn ſeine Pflichten in London und im Empire ſind gewaltig. ... Die Nebelſäule iſt in Dunkel gehüllt. Unten ſchlafen wie immer Arbeitsloſe. Man ſieht ſie auch auf den Bänken der Themſe. Eine wohltätige Geſellſchaft hat ihnen zwei Kirchen bereitgeſtellt mit koſtenloſen Betten. Aber noch iſt es warm, draußen am Themſeufer und im Schatten Nelſons. Von Ferne hört man das Ausrufen der Zeitungsſchlagzeilen. Da weiß man ja was los iſt, und kann ruhig ſchlafen. Am Picadilly⸗Zirkus iſt abends viel Leben. Ohne Hut und Mantel gehen die Männer im ins Theater. Junge Poliziſten über⸗ Langſam, langſam, wie alles hier in dieſem Lande, bringt England ſeine junge Mannſchaft auf die Beine.„Join the Army“, leuchtet es von tauſend Plakaten und die Rekrutierungs⸗ büros warten mit weit geöffneten Türen. Im Häuſerviertel der„Chambers“ iſt jetzt die Stille der Nacht. Enge Gaſſen, Schild an Schild. Hier haben die Anwälte Londons ihre Büros. Die Häuſer ſind ſehr alt. Ein Gewirr von Torbögen. Viele Generationen haben hier gearbeitet. Ueber enge knarrende Holzſtiegen taſte ich mich in der Dunkelheit hinauf. Das Klopfen des eiſernen Türknopfes wird die Rat⸗ ten in den Kellergewölben aufgeſchreckt haben. Oben iſt noch Licht. Ein junger Barriſter iſt mit ſeiner Arbeit nicht fertig geworden... Un⸗ ſere Gedanken wandern hinaus, weit hinaus, aus der Enge der Stube.„Jetzt ſpüren wir wieder die Weite unſeres Empires“, ſagt er mit leiſer Stimme,„und England beſinnt ſich ſeiner Größe, ſeiner Macht, aber auch der Völ⸗ ker, die ihm bedenkenlos die Hand gereicht haben.“ Von Nuskoten und Kärnickeln Erzählung von Theodor Jakobs Der heldiſche Soldat iſt dem Volke bekannt, er iſt in die Geſchichte eingegangen. Vom fröh⸗ lichen Muskoten iſt aber wenig geſagt und ge⸗ ſchrieben worden. Ich will daher die kleine Ge⸗ ſchichte von„Muskoten und Karnickeln“ er⸗ zählen. Wir kamen aus der Siegfried⸗Stellung und lagen in Crepy in Ruhe. Es war um jene Zeit, da die alten Kartoffeln alle und die neuen noch nicht reif waren. Außer der„Annemarie“ ſan⸗ 43 wir das ſchöne Lied„Kohldampf, Kohl⸗ dampf, du mein Vergnügen“. Wir ſchnallten das Koppel vor dem Dienſtbeginn ein Loch enger, damit der Feldwebel nicht die Feldmütze, ſprich„Speckdeckel“, hindurchwerfen konnte. Das bißchen Karo⸗einfach mit der Heldenbutter, ein Gemiſch aus Taxenfett, Talg und Mehl, wurde beim Empfang ſofort verdrückt, und ſo blieb für den Morgen nur das„warme“ Frühſtück, das aus Kaffee und einer Zigarette beſtand. Mittags klangen die blechernen Löffel ziemlich hohl in dem Kochgeſchirr, denn das Eſſen war „Waſſer wie dünn“. Wir lagen in einer Villa, die keine Haustür hatte, und ſtatt der Scheiben Pappe in den Fen⸗ ſterrahmen. Ueber uns wohnten die Bäcker, die wir beneideten, weil ſie ſoviel Brot hatten, daß ſie ihre Kaninchen damit fütterten. Der Stall dieſer Kochgeſchirr⸗Aſpiranten ſtand im Garten, deſſen Tor mit einem großen Vorhängeſchloß für uns verſperrt war. Eines Tages, eine große Felddienſtübung lag hinter uns, überwand der Musketier Fried⸗ rich Wehrmann vor Kohldampf ſeinen Graben⸗ ſchweinſtolz, ſtieg eine Treppe höher und bat um einen Knuſt Brot. Als er wieder herunter⸗ kam, machte er ein beleidigtes Geſicht mit vor⸗ geſchobener Unterlippe und ſagte nur„Etappen⸗ hengſte“. Was Fiete, ſo nannten wir ihn, was er dort oben gehabt hatte, erzählte er uns nicht. Statt deſſen ſtellte ſich ein Berliner mit großer Geſte auf den wackeligen Stuhl und ſprach prophetiſch:„ ehe euch, die ihr über uns waltet, hütet euch. Fiete mit de kalten Feute (Füße) brütet Unheilvolles!“ „Holl dien Mul!“ entgegnete Fiete, ging in die Kantine und füllte ſich den Bauch mit Zwetſchgenſchnaps. Als er wiederkam, hatte er einen Schwips und außerdem ein großes Stück „beſorgte“ Heldenbutter. Müde ſchlief Fiete ein und hatte die Naſe von der Schlechtigkeit der Menſchheit voll. Fiete war ein Soldgtentyp, der faſt in jeder Gruppe marſchierte. Fiete konnte bei i uß fehr ſchlecht„Hurra“ rufen, fiel häufig auf, ſprach nicht viel von Deutſchland, aber vorn im Dickſten Schlamaſſel ſtand er mit ſeiner Stiefel⸗ größe Nr. 45 wie angepflanzt ſeinen Mann. Konnte aber, weil er keine Vorgeſetztenmiene hätte nie Gefreiter werden, obwohl ſeine Müt⸗ ſtets ſchneeweiß war. Der Kompanie⸗ führer war ſein ſtiller anben doch der Feld⸗ webel lag ihm wie abge tandenes Bier auf dem Magen. Das kam daher, weil Fiete manchmal den Mund etwas zu voll nahm, und dann ſagte der Spieß: „Musketier Wehrmann fliegt drei Tage ins Loch!“ Aus dieſen drei Tagen wurde aber nie eiwas, denn wenn die Kompanie vorne lag, meldete ſich Fiete freiwillig zu einer Patrouille, und der Arreſt wurde erlaſſen. Am nächſten Morgen meldete ſich ein Mann krank. Unſer Korporal Ernſt Wieting ſagte nur: „Menſch, Wehrmann, du, und krank? Das wird nichts. Du mußt erſt deinen Kopf unterm Arm haben und außerdem einen Ausweis, daß es dein Kopf iſt.“„Dat is mien Kram“, ſagte Wehrmann. Der Schlangenmenſch, ſo genannt wegen der Aeskulapsſtäbe auf den Achſelſtücken ſagte denn auch:„Einmal Aſpirin, einmal Jodpinſelung, der Mann iſt k..“ Inzwiſchen war die Kompanie zum Exerzie⸗ ren ausgerückt, als Wehrmann in das leere Quartier zurückkam. Die Bäcker waren vorm Dorf in der Bäckerei. Das muß wohl die rich⸗ ſunden weißen Zähnen hinein, daß das Braten⸗ fett ihm am Kinn herunterlief. Lachend hielt er inne, klopfte ſich vor den Bauch und rief uns das Willkommen mit den Worten zu:„Watt ſünd wi Buern fett!“ Ein rauhes, wildes Lachen war die Antwort. Ne, wie ſah der Mann aus, der beſte Karika⸗ turenmaler hätte dieſe Komik nicht zu Papier gebracht. Der Lärm wurde noch größer, als Wehrmann auf jedes Kochgeſchirr ein Braten⸗ — Bodo Zimmermann: Sonne über den Gräbern tige Stunde für das Vorhaben des„kranken“ Soldaten Wehrmann geweſen ſein. Als wir am zäten Mittag auf unſere Villa zumarſchierten, kam uns ein lieblicher Bratendunſt wie eine Gaswolke entgegen. In der Stube ſaß ſchmau⸗ ſend Wehrmann, hatte in jeder Hand eine ge⸗ ſchmorte Kaninchenkeule und biß mit ſeinen ge⸗ ſtück legte. Der Korporal aß auch zwei Keulen, und als er damit fertig war, ſagte er kurz und militäriſch: „Wer jetzt die Schnauze nicht hält, dem ſchmeiß ich bei der nächſten Geleßenheit eine Handgranate vor den Achterſteven! Was ſagt ihr, wenn der Spieß fragt?“„Weeß von niſcht, Herr Feldwebel“, antwortete der Berliner fin die Gruppe. „Wieviel Kaninchen haſt du geſchlachtet?“ „Alle, Korporal“, erwiderte Wehrmann. „Reſte und Knochen gut vergraben?“ „Jawohl, Korporal!“ „Gut. Mit Wohlbehagen genoß die Gruppe die be⸗ fohlene W und war ja ſo glücklich, ſo glücklich. So ſchön war die Welt ſeit langem nicht geweſen. Durch die Fenſter kam warme Mailuft und helles Sonnenlicht. Um den be⸗ ſorgten Primeltopf auf der Fenſterbank ſummte eine Biene, und auf den feuchten Fußlappen machten ein paar dicke Fliegen ein Wettrennen. Nichts ſtörte den tiefen, gerechten Schlaf der Muskoten, es ſei denn, daß ihre eigenen Schnarchtöne hin und wieder wie ein Kontra⸗ baß dumpf dazwiſchen fielen. So ungefähr zwei Stunden lang waren Appell und Krieg vergeſſen, aber dann beſchloß ein grauſiger Männerchor den Schlaf. „Ihr habt unſre Karnickel aufgefreſſe!“ Im A ſtanden die zornigen, erreg⸗ ten Bäcker. Unſer Korporal ſchnob ſie an, daß ſich die Pappe vor den Fenſtern und Wehr⸗ manns Bauch bogen, er ließ die Bäcker ſtramm ſtehen und wegtreten. Nach 30 Minuten kam der Feldwebel der Bäcker. Dieſer Herr ließ unſern Gruppenführer ſtrammſtehen und ſagte: „Es riecht nach Braten!“ Ruhig kam die Antwort:„Ich habe Speck aus der Heimat bekommen und ausgebraten.“ Wir grinſten übers ganze Geſicht, denn unſer Gruppenführer bekam ſelten Pakete und„Hei⸗ matſpeck“ überhaupt nicht. Nach dieſer Parade kam unſer Spieß. Wieder ſtrammſtehen. „Wer iſt der Täter?“ Niemand meldete ſich, mit harmloſen Ge⸗ ſichtern, wie unſchuldige Kinder vor dem Leh⸗ rer, ſtanden wir vor ihm. Als er fort war, hallte es noch in der Stube:„Beine machen, ſchleifen. Die Sonne ſollt ihr für'n Eier⸗ pfannkuchen anſehen.“ Endlich war Ruhe eingekehrt. Was ſollte auch noch die Aufregung, zumal die fünf Karnickel längſt verdaut waren. Kurz vorm Einſchlafen kam der Schreiber vom Feldwebel mit dem Befehl: „Die 3. 1..⸗G.⸗Gruppe ſäubert morgen früh 7 Uhr die Straße von Crepy innerhalb des Kompanie⸗Reviers, und tritt um 8 Uhr auf der Schreibſtube an. Verhör!“ „Das iſt ja eine feine Sache“, meinte unſer Korporal und lachte. Fiete holte ſich oben vom Ofen die letzte Kaninchenkeule und verputzte ſie andächtig.„Wegen ſon'n Schietkram ſick upto⸗ rägen“, war ſein letztes Wort. Ja, ſo waren die Muskoten. Hein Gummi konnte ſie vielleicht einmal aus der Ruhe bringen, aber keine Etap⸗ penangelegenheit. Aus dem„Straßenkehren“ wurde nichts. Um Mitternacht ſauſten die Melder durch das Dorf und ſchrien:„Alarm! Raustreten!“ In die Quartiere. Das Frühlicht des Tages ſah die Muskoten am Steilhang des Chemin des da⸗ mes. Das war auch wieder ſo ein Ding von Name, mit dem ſie nicht fertig wurden. Mit der Ausſprache ſolcher Namen war das immer „grand malheur“ und„malheur de kak“. Sag⸗ ten Muskoten„Verduhn“, ſo lachten die Gebil⸗ deten, nahmen ſie die Lehre an und ſagten ſtatt Z„Rähms“, dann wurde noch mehr gelacht. Auf dieſem beſagten„Schemine des Dames“ katzbalgten wir uns vierzehn Tage; mancher flog kopfheiſter und als ſich unten in Laval die Kompanie wieder ſammelte, waren von 130 Mann nur noch ungefähr 40 übriggeblieben. Unſer Oberleutnant, der feine Kerl, ging von Mann zu Mann, gab jedem die Hand. Als er vor Fiete ſtand, kam ein Lachen in ſeine Augen, das nach Fiete überſprang. „Na, da biſt du ja auch noch, ſogar geſund, du— du— Kaninchenſchlachter!“ Und weil der Spieß nicht dabei war, ſagte er ganz laut: „Ich weiß, daß ſich von meiner Kompanie kei⸗ ner ſchnappen läßt, darauf bin ich ſtolz!“ Ein Held ſß, Eine Plauderei von Nirko Jelusich Das war in dem Jahr, las wir die Eidechſen jagten. Wir fingen ſie unter zahlloſen Auf⸗ regungen mit der Schlinge oder mit einem Schmetterlingsnetz und ſteckten ſie in ein Ter⸗ rarium, wo wir ſie mit Fliegen und Heuſchrek⸗ ken fütterten. Dann ſaßen wir vor der Glas⸗ wand und ſahen ſie an, und die Eidechſen lagen hinter der Glaswand und ſahen uns an. Es war das richtige Sommervergnügen. 2 Aber das gehört eigentlich nicht hierher, denn der Held dieſer Geſchichte, einer der wenigen wirtlichen,„natürlichen“ Helden, die mir in meinem Leben begegnet ſind, war weder eine Eidechſe noch eine Heuſchrecke, ſondern— aber da fängt die eigentliche Geſchichte an. Wir ſaßen um den Frühſtückstiſch, Vater und Mutter, unſere liebevollen Gaſtgeber, und wir „Kinder ehrenhalber“. Zugi, der Aſienforſcher, Stro, der Maler, das Mädchen Forelle und ich. Unſer Geſpräch drehte ſich teils um den Bade⸗ platz mit dem feinen weißen Donauſand, der ſo angenehm kühl durch die Finger rieſielte, teils um unſeren Lieblingsſport. Wir hatten im ſon⸗ nigen Bergwald, der gleich hinter dem maleri⸗ ſchen Wachaudorf begann, einen mächtigen „Bock“ ausgekundſchaftet und erörterten fach⸗ männiſch die Möglichteiten, ſeiner habhaft zu werden. Der Geruch des eingemachten Obſtes, das auf dem Tiſche ſtand, hatte allerlei geflügeltes Ge⸗ tier angezogen: grün und blau ſchillernde Flie⸗ gen, Weſpen, ſogar den einen oder anderen Schmetterling. Wir hatten Mühe, ſie abzuweb⸗ ren, denn ihre Frechheit war grenzenlos. Mehr als einmal blieb ſo ein Flügeltier auch noch auf dem Löffel ſitzen, mit dem man das Ein⸗ gemachte auf den Teller beförderte, und floh erſt, wen die unwirſch verjagende Hand in nächſte Nähe kam. Mit einem Mal- ertönte ein eigenartig tiefes Summen, faſt ein Dröhnen, das uns alle auſ⸗ blicken ließ; und gleich darauf ſagte die Mutter: „Achtung, Kinder, eine Horniſſe!“ Sie war es; gleichfalls vom Dufte des Obſtes angelockt, umkreiſte ſie mit ſchwirrenden Flügein unſeren Tiſch und ſpähte nach dem Stück aus, das in Beſitz zu nehmen ihr belieben würde. Alle kleineren Vettern, Fliegen und Weſpen, waren mit einem Schlag verſchwunden, und tief ſummend zog die Beherrſcherin des Schau⸗ platzes, in ihrer Art auch ein König der Lüfte, ihre drohenden Kreiſe. Die Wirkung, die ihr Anblick auf uns aus⸗ übte, war verſchieden: die Mutter, immer zu⸗ erſt auf unſer Wohl bedacht, blickte uns ſorgen⸗ voll an, als ſehe ſie ſchon auf unſeren Geſieh⸗ tern und Händen die Stichbeule des gefährlichen Eindringlings; das Mädchen Forelle, auf einem Gute aufgewachſen, verfolgte mit ſachkundigen Blicken die Flugbahn des Inſektes; Zugi ſchien ſich in Erinnerungen an Boludſchiſtan zu ver⸗ lieren, wo er Jaks und ich weiß nicht, was für Tiere ſonſt, gejagt hatte; in Stro wurden längſtvergeſſene Regungen aus einer fröhlichen, an allerlei Gefahren gewöhnten Lausbubenzeit lebendig; und ich begnügte mich damit, ein un⸗ angenehmes Gefühl zu haben: acht Horniſſen, heißt es, ſind imſtande, Roß und Reiter zu töten, und ich hatte gar keine Luſt, zu(gering gerechnet) einem Viertel totgemacht zu werden. Der einzige, der Ruhe und Entſchlußkraft zum Handeln bewahrte, war der Vater. Er be⸗ waffnete ſich mit einem Obſtmeſſer und lauerte. Und als die Horniſſe endlich ihre Wahl getrof⸗ fen hatte und ſich auf einen Teller niederließ. fuhr ſeine Hand blitzſchnell zu; der Meſſerrücken drückte das Tier nieder und trennte es gerade an der dünnſten Stelle des Einſchnittes in zwei Teile. Die Gefahr war vorüber, wir atmeten alle auf. Mit um ſo größerem Anteit eilten win nun, den erlegten, unſchädlichen Feind näher zu betrachten. Aber dieſer ergab ſich noch nicht. In den beiden Teilen, die einige Zentimeter voneinander entfernt waren, lebte derſelbe Kampfgeiſt, der das ganze Tier erfüllt hatte; aus dem Hinterleib fuhr der gewaltige Stachel unaufhörlich vor und zurück, und die Kiefer⸗ zangen des Kopfes öffneten und ſchloſſen ſich, inbrünſtig bemüht, zu beißen, zu verwunden, Schaden anzutun. Es war ein Anblick, der ſelt⸗ ſam feſſelte und bannte. Nach einer Weile wurden zuerſt die Bewe⸗ gungen des Hinterleibs ſchwächer. Der Stachel ſchob ſich langſam vor, glitt müde, kraftlos wie⸗ der in den Leib, und bald lag das abgetrennte Stück ohne Leben da. Und nun kommt das, was mich dieſe Horniſſe für einen Helden anſehen läßt— nicht obwohl, ſondern weil es Inſtinkt war, was ihre Hand⸗ lungen beſtimmte: denn nie hätte überlegres Handeln einen ſolchen Eindruck hervorrufen können wie dieſe unbewußte— eben natürliche Heldenhaftigkeit. Der Zufall hatte es gewollt, daß beim Zer⸗ trennen Kopf und Rumpf gerade auf die Schnittfläche aufgeſetzt worden waren, ſo daß der Beſchauer die Empfindung von etwas für ſich Beſtehendem, Selbſtändigem hatte. Die er Vorderteil des Tieres ſchien nach unermüd⸗ lichen Verſuchen, einen Feind zwiſchen die Zangen zu bekommen, das Vergebliche ſeines Bemühens einzuſehen. Die Kiefer ſtellten ihre Arbeit ein, das Tier ſtand, ja, ſtand regungs⸗ los vor uns. Dann fuhren die Vorderbeine hoch und be⸗ gannen, Kopf und Rumpf zu putzen. Ueber die Fühler, die Augen glitten ſie, über die Bruſt; die Hinterbeine ſchloſſen ſich an, ſetzten die Ar⸗ beit fort, glätteten die Flügel, unaufhörlich, mit einer Hingabe, als gelte es eines der Tier⸗ feſte, von denen wir Menſchen keine Ahnung haben. Es war einfach großartig! Ich konnte nicht anders, ich mußte das ritterliche Tier be⸗ wundern. Erinnerungen an alte Kämpfer ſtie⸗ gen in mir auf, die ihr beſtes Kleid, ihren ſchönſten Schmuck für die Schlacht anlegten, an die Heere aus der großen Zeit des Krieges, da er noch, wie Schiller es nennt, das„edle und noble Handwerk“ war, die in den Kampf zogen wie zu einer Parade, geputzt, faſt geleckt, Röcke, Metall und Lederzeug blitzblank. Dieſes ſter⸗ bende Tier, das kein anderes Beſtreben hatte, als ſich zu reinigen und zu glätten, war eines Geiſtes mit ihnen. Sein Verenden war der einzige Tod in Schönheit, den ich je geſehen habe. Endlich ſchien das mühevolle Werk beendet. Die Beine zogen ſich eng an den Leib, Fühler und Flügel bebten leiſe, dann ſtand der Rumpf aufrecht, unbeweglich vor uns wie ein winziges Standbild: es war vor bei.— Nun wäre es ſchön, wenn ich dieſe Geſchichte mit der Schilderung beenden köngnte, wie wir den toten Helden feierlich beſtatteten. Aber der Menſch iſt kaum gegen ſeinegleichen edelmütig, geſchweige denn gegen ein Tier. Die Ueberreſte der Horniſſe wurden achtlos in ein Gebüſch geſchleudert, die Wirtſchafterin erhielt den Auf⸗ trag, den Teller und das Meſſer beſonders ſorgfältig zu reinigen, dann nahmen wir Schlingen und Netze und zogen aus, um den erſehnten Bock zu fangen. Sprüche Nicht was der einzelne ſchafft, ſondern wie er ſchafft, muß entſcheidend ſein für die Beurteilung. Adolf Hitler. Das Kind wie den Mann zieht es zu ſeiner Mutter, der Jüngling ſtürmt ihr oft davon. Julios longbehn, Der Rembrandtdeutsche Man ſoll nicht organiſieren, was man organiſieren kann ſondern nur, was man organiſieren muß. Dr. Joseph Goebbels Gaſtfreun verläſſigſten — Gaſt pruch, auf Vom primi Kulturvölke n agegen gel Der alten Gerr beſonders g Gaſtes zeigt richtet Ta wer es auch revel; je remden da iſt, weiſt de anderen Ga leit. So tre⸗ Bekannt od ſcheidet mar auch im M galt die de als vorbild! Die in de Beſuchen vi pflegte und dem mit de den Gaſt ſt herrſchte de lich nun nic Aber dafür nes würdig 4 eſetzt zu Schriftftelle hundert leb Wirtshausn den deutſche ranzöſiſcher daß er auf land keinen der nicht ge dem die Se er,„niemal ren in allen würden die Leinenzeug utem Holz ie weichen erſten Male vorhänge, a Was die Sj dieſe durch Baſel, berie Gaſthof übe 4 Zerliner fün achtet?“ mann. 12 tppe die be⸗ glücklich, ſo ſeit langem kam warme Um den be⸗ hank ſummte Fußlappen Wettrennen. 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Die immer wurden in den deutſchen Gaſthöfen vielfach mit den Wappenſchildern der Edelleute 25 Der würdige Honoratioren-Stammtisch.„Der Gast im Herrenstübel.“ Gemälde von B. Vautier. alten Germanen wird berichtet, daß ſie ganz beſonders gaſtfrei waren.„Für Bewirtung des Gaſtes zeigt kein Volk ſo große Neigung“ be⸗ richtet Tacitus.„Irgendeinen Menſchen, wer es auch ſei, vom Hauſe zu weiſen, gilt als revel; je nach Vermögen rüſtet jeder dem remden das Mahl. Wenn das Seine verzehrt iſt, weiſt der Gaſtgeber den Weg zu einem anderen Gaſtfreund und gibt dahin das Ge⸗ leit. So treten ſie ungeladen ins nächſte Haus. Bekannt oder unbekannt: im Gaſtrecht unter⸗ ſcheidet man nicht“. Das war in Deutſchland auch im Mittelalter nicht viel anders, damals galt die deutſche Gaſtlichkeit in ganz Europa als vorbildlich. Die in der Zeit des Rittertums mit ſeinen Beſuchen von Burg zu Burg beſonders ge⸗ pflegte und ausgebildete Gaſtlichkeit kam ſpäter dem mit dem Erwachen der Städte aufblühen⸗ den Gaſtſtättenweſen zugute. Auch hier herrſchte der Geiſt der Zuvorkommenheit, frei⸗ lich nun nicht mehr ohne Anſpruch auf Entgelt. Aber dafür mußte die Bewirtung auch des Loh⸗ nes würdig ſein. Und darin ſcheint man in deutſchen Landen ſchon ſehr früh ſeinen Stolz eſetzt zu haben. Der vielgereiſte franzöſiſche Schriftfteller Montaigne, der im 16. Jahr⸗ hundert lebte und als erſter eingehend das Wirtshausweſen ſeiner Zeit beſchrieb, räumt den deutſchen Gaſthöfen den Vorzug vor den ranzöſiſchen und italieniſchen ein. Er erzählt, daß er auf ſeiner ganzen Reiſe durch Deutſch⸗ land keinen einzigen Speiſeſaal geſehen habe, der nicht getäfelt geweſen wäre. Er lobt außer⸗ dem die Sauberkeit.„Wir bemerkten“, ſchreibt er,„niemals Spinnenweben noch Schmutzſpu⸗ ren in allen deutſchen Gaſthäuſern“. Samstag würden die Treppen innen geſcheuert und mit belegt. Ferner rühmt er die aus utem Holz gearbeiteten Möbel und vor allem die weichen Betten, die er in Deutſchland zum erſten Male ſieht. Nur vermißt er die Bett⸗ vorhänge, an die er in Frankreich gewöhnt iſt. Was die Speiſeſäle anlangt, ſo imponieren ihm dieſe durch ihre Größe und Ausſtattung. In Baſel, berichtet er, verfüge noch der geringſte Gaſthof über drei ſchöne Speiſeſäle mit großen ausgeſtattet, die dort gewohnt hatten. Das war eine Art Reklame für den Wirt. Montaigne unterrichtet uns auch genau über die Küchenverhältniſſe in den damaligen Gaſt⸗ häuſern. Er preiſt in Süddeutſchland die Ab⸗ der immer wieder, ſobald er leer war, von neuem gefüllt wurde. Zu jedem Fleiſchgang gehörten zwei oder drei Platten. Doch wurde ie Platte immer erſt gereicht, nachdem die andere hinausgetragen worden war.„Was den Tellerwechſel betrifft“, ſagt Montaigne,„ſo be⸗ ſteht folgender Gebrauch: Wenn das Fleiſch ab⸗ getragen iſt und das Obſt an die Reihe kommt, wird mitten auf den Tiſch ein Weidenkorb oder ein großes bemaltes Holzbrett geſtellt, und dar⸗ auf ſtellt nun der Angeſehenſte als erſter ſeinen Teller. Der Ehrenrang wird hierbei ſtreng ein⸗ gehalten.“ Die Teller waren meiſt aus Holz, doch benutzte man auch Zinnteller, ja für beſon⸗ ders vornehme Gäſte gab es Tafelgerät aus Silber. Infolge der großen Zahl der Gänge dauerten die Mahlzeiten oft drei bis vier Stunden. Man erſieht aus dieſer Schilde⸗ rung, in welch üppiger Form ſich damals die Gaſtlichkeit der Wirtshäuſer dem Fremden dar⸗ bot. Das 16. und das 17. Jahrhundert iſt ja die Zeit, in der man den Tafelfreuden am aus⸗ giebigſten ergeben war. Das ſpiegelt ſich auch in der damals aufkommenden Küchenſtilleben⸗ malerei. Ein Ueberfluß des Dargebotenen ſtürmt auf dieſen Gemälden auf uns ein: Eber⸗ köpfe, Hirſche, Haſen, Hühner, Faſanen, Tau⸗ ben, Hummern, Auſtern, Spargel, Artiſchocken und allerlei Früchte laſſen unerſchöpfliche Tafel⸗ genüſſe ahnen, die für die Gäſte des Auftrag⸗ gebers ſolcher oft mehr kulinariſcher als künſt⸗ leriſcher Stilleben bereitſtehen. Es liegt eine eigenartige anheimelnde Stim⸗ mung über jenen altdeutſchen Gaſtſtuben, die durch die Jahrhunderte hindurch bis heute ihren urſprünglichen Charakter bewahrt haben. Schon die in kunſtvoller Schmiedearbeit gefer⸗ tigten Namensſchilder„Krone“,„Hecht“,„Bär“, „Linde“,„Hirſch“,„Adler“ und wie ſie ſonſt heißen mögen, die an den bemalten oder mit Schnitzwerk verzierten Fachwerkfaſſaden pran⸗ gen, verheißen Solidität, Freundlichkeit und Behagen. Und betritt man erſt die niedrigen, holzgetäfelten Räume mit ihren breiten farbi⸗ gen Oefen, mit den bleigefaßten Butzenſcheiben und ſchweren Eichentiſchen und Bänken, ſo fühlt man ſich gleich von der herrſchenden Ge⸗ mütlichkeit in den Bann gezogen. Wer einmal im Bozener„Batzenhäuſel“, im Nürnberger „Bratwurſtglöckle“, in der„Krone“ in Aßmans⸗ hauſen, im Königsberger„Blutgericht“ oder im Ein Arsenal des Gaumens. Franz Snyders: Stilleben.(München, Alte Pinakothek.) wechſlung an Suppen, Saucen und Salaten und hebt außerdem den Wohlgeſchmack der Speiſen hervor, der kaum von der Küche des franzöſiſchen Adels übertroffen werde. Aus Baſel hat er uns eine ausführliche Beſchrei⸗ bung einer Mahlzeit hinterlaſſen. An jedem Tiſch bediente ein Kellner. Vor dem Gedeck des Gaſtes ſtand ein Becher oder ſilberner Pokal, im ländlichen Gasthof.„ Die Dorfpolitiker.“ Gemälde von W. Leibl. Leipziger„Thüringer Hof“ war, weiß die Reize einer 7 Gaſthausgeſelligkeit zu würdigen. ier waltet noch der geſunde biedere Bürger⸗ ſinn einer verklungenen, dem Idylliſchen und Beſchaulichen zugewandten Epoche, hier lebt noch etwas von der Tradition jener Wirts⸗ hausgeſelligkeit weiter, die Goethe in„Her⸗ mann und Dorothea“ geſchildert hat. Auerbachs Keller in Leipzig mit dem berühmten Faustiab . Altes Wirtshausschild aus Tittmoning(Oberbayern) mit der Nachbildung eines Salzach-Fahrzeuges früherer Zeit. Auch die patriarchaliſchen n ih ſtät⸗ ten unſeres Vaterlandes haben ihre beſonders anziehende Note bis heute behalten. Wuchtig liegen ſie da, meiſt in der Nähe der Kirche, ein wenig ſchwerfällig wie die Bauern, die ſich zur Abendſtunde an dem runden Tiſch verſammeln, um nach des Tages Laſt und Mühe bei qual⸗ mender Pfeife ihre Sorgen und Freuden aus⸗ zutauſchen oder am Stammtiſch wichtige politi⸗ ſche Meinungen zu äußern. Gern kehrt man als müder Wanderer aus der Großſtadt in ſol⸗ cher ſchlichten Umwelt ein und fühlt ſich von dieſer beſonderen Form der Gaſtlichkeit bald angenehm berührt. Ein gutes Gaſthaus mit ſchmuckem einladen⸗ Der älteste Gasthof Deutschlands Diesen Ruhm beansprucht der Gasthof„Zum Riesen““ in Miltenberg(Franken), der eine besondere Sehenswürdigkeit dieses Ortes darstellt. den Aeußern, wo Wirt oder Wirtin den Gaſt ſeierlich willkommen heißen, gehört entſchieden zu den größten Annehmlichkeiten des Reiſens und Wanderns, und es trägt dazu bei, die gute Laune zu Lefinſer die nun einmal zum Rei⸗ ſen gehört. Unſer Vaterland iſt dafür bekannt, daß ſich auch in den kleinſten Ortſchaften überall gute und ſaubere Gaſthäuſer finden. Es gilt von den deutſchen Gaſtſtätten auch heute in noch verſtärktem Maße, was Montaigne vor bepnb⸗ 400 Jahren von ihnen ſagte: ſie ſind vorbild⸗ lich in jeder Beziehung. Das hat ſich gerade im Olympia⸗Jahr beſonders eindrucksvoll gezeigt. Die Peinzien des Auslandes betonen in ihren Berichten immer wieder, daß die fremden Gäſte, die Deutſchland nach den Spielen durch⸗ ſtreiften, ſich bei uns wohl gefühlt haben, und daß einer der nachhaltigſten Eindrücke die deut⸗ ſche Gaſtfreundſchaft bleiben wird. — Lcit in der Finsternis Erzãhlung von Hans Ullridi Einem kriegsfreiwilligen Leutnant ſchlug 1916 an der Somme eine franzöſiſche Granate beide Augen aus. Beide Augen! Es waren große und ſcharfe Augen, die ſich jeden Morgen am Lichte des neuen Tages freuten. Augen, die gewohnt waren, in Büchern zu leſen, Augen, die leuch⸗ teten, wenn die Sonne auf Bäume und Blu⸗ men ſchien. Wer weiß, was es heißt, ſolche Augen zu verlieren! Man las den Leutnant auf dem Schlachtfelde auf. Die Aerzte auf dem Truppenverbandsplatz zuckten mit den Achſeln, ſie legten Watte auf die toten Augen und eine Binde auf die Stirn, ſie gaben eine barmherzige Morphiumſpritze, ſie ſchickten den Schlafenden in die Heimat. Als er in dem Lazarettzug erwachte, als ihn die Schmer⸗ zen in der Stirn faſt irrſinnig machten, nun, da hatte die Schweſter nicht den Mut, dieſem jun⸗ gen, geſchlagenen Menſchen die Wahrheit zu agen. Sie erzählte ihm von einer Kopfver⸗ letzung und gab ihm wieder barmherziges Mor⸗ phium. Später, als ihm der Chefarzt die furcht⸗ bare Wahrheit ſagte, da lag der Leutnant eine Stunde wie ein lebendig Begrabener, dann taſtete ſeine Hand nach ſeiner Seite. Aber da war kein Koppel, da war keine Selbſtladepiſtole, da war nur das weiche, kühle Leinen des friſchen Krankenhemdes. Es kam die Zeit in den Lazaretten und Augenkliniken. Es kam die Zeit, da täglich eine Mutter am Bett des Sohnes ſaß und heiter und unbefangen zu ihm ſprach; daß ihr die Tränen aus den Augen tropften, das ſah der Sohn nicht. Er hörte nur die heitere Stimme und fühlte eine Hand, die über ſeine Stirn ſtrich. Die Hand war heiß und zitterte ein wenig. Er wurde ſpäter ruhiger. Er durfte aufſtehen und am Arm der Mutter in dem Garten des Lazarettes ſpazierengehen. Blumen dufteten, Vögel ſangen, Sonnenlicht lag auf ſeinem Koypf, deſſen Haare grau geworden waren. Zwanzig Jahre alt war der graue, blinde Leutnant. Nach ſeiner Entlaſſung aus dem Lazarett fuhr er mit ſeiner Mutter in ſeine Heimat. Da war die Lore.„Lore,“ ſagte der Blinde,„ich habe dich ſehr lieb, und du weißt auch, daß ich dir verſprochen habe... Mein Gott, das iſt ſchon drei Jahre her! Du haſt mir auch ver⸗ ſprochen, aber ich meine wo l, daß unſer Ver⸗ ſprechen nun ungültig iſt. Was willſt du mit einem wie mir!“ Da weinte die Lore laut und küßte ihn und ſagte, daß ſie immer bei ihm blei⸗ ben wolle. Es kam aber anders. Es war nicht immer leicht, mit dem Blinden umzugehen. In der Nacht, die um ihn war, hörte er ſchärfer als an⸗ dere Menſchen. Er wurde wiſſender, und er, der Blinde, durchſchaute alle, die um ihn waren. Die Fa Güte der Mutter, die Geduld der Freunde, die eben nur eine Geduld war, die liebenswürdige Art, die Bekannte zu ihm hat⸗ ten, aber er hörte aus den liebenswürdigen Worten die ſtillen Seufzer heraus, er wußte, daß die Menſchen alle aufatmeten, wenn ſie wieder fern von ſeinem Elend waren. Das machte ihn biſſig, das gab ſeinen Worten etwas Scharfes und Spöttiſches. So, wenn er vom Krieg ſprach. Warum fragten ſie ihn danach! „Der Krieg,“ ſagte er,„Sie wollen wiſſen, wie der Krieg war? Nun, da war ein Krachen und ein Feuerſchein, und ich ſank in eine tiefe Dun⸗ kelheit. Daraus bin ich nicht wieder ganz er⸗ wacht, wie Sie ſehen!“ Wie Sie ſehen, ſo ſagte er und legte einen ſcharfen Ton auf das„ſehen“, ſo daß die, die es hörten, rot wurden. Der Blinde fühlte das Erröten, und ſagte weiter: „Warum werden Sie denn rot?“ Die guten und mitleidigen Bekannten erſchraken und wur⸗ den verlegen und ſtammelten:„Aber das kön⸗ nen...“ und verſtummten jäh, weil ſie ſich ſchämten, den Satz zu Ende zu ſprechen.„Das kann ich' natürlich nicht ſehen! Richt wahr?“ ſagte darauf der Blinde. „Das wollen Sie doch ſagen! Aber ich fühle, daß Sie rot werden.“ Nein, es war kein guter Umgang mit dieſem Blindgeſchoſſenen. Die guten und mitleidigen Bekannten nahmen ihm natürlich— da ſei Gott vor!— ſeine Art nicht übel, aber ſie kamen ſeltener und blieben ſchließ⸗ lich ganz aus. Die Lore war täglich bei ihm und las ihm vor. Keine Bücher, in denen von Licht und Far⸗ ben und Formen geſchrieben war. Sondern Bü⸗ cher, in denen Gedanken und Weisheiten ſtan⸗ den, über die ſich am beſten und gründlichſten in der Nacht nachdenken ließ. Die Lore verſtand Max Küſinet: He/ kulesbrunnen in Littau nichts davon.„Du betonſt falſch,“ ſagte der Blinde,„es iſt beſſer, du hörſt für heute auf. Geh jetzt. Ich danke dir!“ In der erſten Zeit, wenn er ſo ſprach, war die Lore geblieben. Später ſchlug ſie das Buch zu, ſprach noch mit ihm über dieſes und jenes, küßte ihn ſchnell und flüchtig und ging. Es kamen Tage, wo ſie ausblieb. Dann ließ ſie ihm mitteilen, daß ſie eine längere Reiſe machen mußte, und endlich ſchrieb ſie ſeiner Mutter, ſie könne das nicht mehr ertragen, es ſei ein gro⸗ ßes Mißverſtehen zwiſchen ihm und ihr, und es ſei wohl am beſten, wenn die Vrlobung auf⸗ gehoben ſei. Die Mutter, um Faſſung bemüht, ſaß bei dem Sohne und hielt ſeine Hand:„Da hat die Lore mir geſchrieben...!“„Es iſt gut“, ſagte der Blinde.„Ich will den Brief nicht ken⸗ nen. Ich weiß, daß es aus iſt. Es iſt auch am beſten ſo, für ſie und— vielleicht noch mehr für mich!“ Nun hatte er noch die Mutter, die ihm vor⸗ las. Und dieſe Mutter, ſeht, das war eine ein⸗ fache Frau! Sie hatte nichts gelernt, als was einfache Fraun lernen, Haushalt und Sorge und Liebe! Die Liebe und die ſtille Rückſicht am meiſten. Von den Büchern, darin die tiefen Ge⸗ danken ſtanden, verſtand ſie nichts. Aber weil ſie die Liebe hatte, da fand ſie unbewußt den rechten Ton, und der Sohn hörte hinter den Worten den Sinn. Für Blinde hat man Bücher erfunden. Große Bücher mit Seiten aus grauer Pappe. Die Buchſtaben darauf ſind erhabene Punkte. Es iſt nicht leicht, ſie taſtend mit den Fingerſpitzen zu leſen. Wer es gelernt hat, der mag mit dieſen Büchern wohl fertig werden. Der blinde Leut⸗ nant lernte es. Er lernte es ſo gut, daß er mit der Zeit beſſer darin las als viele Menſchen, die mit ſcharfen und blanken Augen in richtigen Büchern nur die Buchſtaben ſehen. Was ſoll ein blinder Leutnant beginnen! Da iſt Muſik, da iſt auch ſchließlich die Univerſität mit Wiſſenſchaften, zu deren Studium man der Augen nicht bedarf. Der Leutnant wählre das Studium der Rechte. Welch ein Wahnſinn! ſag⸗ ten die Menſchen, ein blinder Rechtsanwalt, ein blinder Richter! Der Leutnant bezog eine Univerſität. Er fand dort Kameraden, arme, zerſchoſſene oft, die aber ſehen konnten und die ihn in die Hörſäle führten, die ihm halfen in den kleinen Dingen des Lebens. In den großen fand er ſich beſſer als die Helfer zurecht. Aber dieſes unheimliche, nachtwandleriſche Zurechtfinden machte ihn immer mehr zu einem ſpöttiſchen und unange⸗ nehmen Menſchen. Da geſchah es, daß er eines Tages, von einem Kameraden zur Univerſität geführt, einen Zei⸗ tungsvertte rufen hörte. Der Mann rief mit eintöniger Stimme illn⸗ ſtrierte Blätter aus. Und da kam es über den Leutnant. Haß gegen ſein Unglück ſtieg in ihm auf, ein Haß zugleich gegen alle, die ſehen konn⸗ ten, und gegen dieſen Zeitungsverkäufer, der da Bilder ausrief. Und als er dicht an dem Ausrufer vorbeikam, da ſagte er ſpöttiſch:„Ah, welch intereſſante Geo Tyroller: Segen des Herbstes Bilder! Laſſen Sie doch einmal bſchb Es muß intereſſant für Sie ſein, immer ſo ſchöne Bilder betrachten zu können!“ Der Zeitungsverkäufer wich vor dem Leut⸗ nant zurück und 1 mit einer heißen Ver⸗ achtung:„Schämen Sie ſich!“ Nichts weiter ſagte dieſer Menſch, denn er war blind wie jener, von dem er meinte, daß er ſein Unglück verſpotten wollte. Glaubt es, die ihr zweifelt, ein Erlebnis, eine einzige zufällige, belangloſe Begegnung kann einen Menſchen umwandeln, wenn er bereit iſt. Der blinde Leutnant, durch ein jahrelanges Schickſal beſchwert, wurde von dem Tage an, da er einem noch Armſeligeren ungewollt ein grau⸗ ſames Unrecht tat, ein anderer Menſch. Sein weiteres Leben iſt kurz erzählt: Es ge⸗ ſchah, was alle für ein Wunder hielten: Er be⸗ ſtand alle Examina mit Auszeichnung. Heute iſt er ein vielgeſuchter Anwalt in einer großen Stadt. Die meiſten kommen nicht zu dem blin⸗ den Rechtshelfer, ſondern ſie kommen ver⸗ trauensvoll zu einem klugen und gütigen Men⸗ ſchen, zu einem, der größer wurde als ſein Schickſal und der, ein Held, groß und mitleidig die Schickſale anderer zu lenken verſteht. Wie Ernst junger der Schule enilief/ Wel Jeder Junge, der überhaupt den Drang zur Selbſtändigkeit und die Gabe der Phantaſie hat, kommt einmal in die halbflüggen Zeiten, in denen er ſich zwar mit dem Körper in der Schulſtube befindet, mit dem äußeren Ohre die Geräuſche des Unterrichts vernimmt und die Schulſtunden„abſitzt“ wie ein Gefangener ſeine Strafe, in denen aber ſein Geiſt ſich in anderen Regionen bewegt, in einer Welt unentdeckter Länder und wunderbarer Abenteuer in einer Welt, die geboren iſt aus dem Geiſte der Rit⸗ terromane, der Weltumſeglerberichte und, zu⸗ tiefſt, aus dem Einſamkeitsverlangen des Wer⸗ denden. In ſolchen Zeiten wandert die Phan⸗ taſie einſam durch fremde Erdteile, begegnet Negern und Indianern und herrſcht mutig und ſonnennahe über ſeltſame Völker, die man in allem übertrifft. Es iſt jener labile Zuſtand, in dem es nur auf ein Wort eines unſympathi⸗ ſchen Lehrers, auf eine erwünſchte Kränkung, auf ein mißliebiges Erlebnis mit Kloſſenkame⸗ raden ankommt: man iſt„fertig“ und„brennt durch“, gewöhnlich nach dem imaginären Ma⸗ ſtenwald des Hamburger Hafens. Auch Ernſt Jünger war auf dem trefflichen niederſächſiſchen Gymnaſium in jenes Stadium gelangt, wo er verzaubert durch ein dickes Afrikabuch, als ein„unverbeſſerlicher Träumer“ vom Lehrer„mit Nichtachtung geſtraft“ wurde. Was könnte einem träumenden Schüler will⸗ kommener ſein? Man reißt„/s, entweder weil die Traumabenteuer zu oft durch„Drankom⸗ men“ geſtört werden, oder weil, im ſüßen Winkel der Nichtbetrachtung, die Träume zu Taten reifen. Ernſt Jünger beſchloß— es war lange vor dem Kriege— zur Fremden⸗ legion durchzukommen. Nicht, daß die Fremdenlegion es ihm ſo be⸗ ſonders angetan hätte. Zwar das Schlimme, das man von ihr erzählte, hielt ihn nicht ab, es reizte ihn viel eher. Aber die Fremdenle⸗ gion vermittelte ihm Afrika, das Afrika des dicken Schmöckers. Einmal am Tore des Wunſch⸗ landes würde er ſchon einen Weg finden, um von der Garniſon aus am Meeresſtrand ent⸗ lang und über himmelan ragende Gebirge dort⸗ hin zu gelangen, wo er völlig aus eigener Kraft leben könnte. Dies war der Sehn⸗ ſucht Kern: aus eigener Kraft leben! So verwandte er denn eines Tages ſein Schulgeld darauf, in heimlichen Eiſenbahnfahr⸗ ten und Wanderungen nach Verdun durchzu⸗ brennen. Dort fand er zum Büro der Frem—⸗ denlegion hin. Er gab an, daß er achtzehn Jahre alt ſei, obwohl er erſt ſechzehn war. Mit anderen, die ſich hatten anwerben laſſen, Schiff⸗ brüchigen des Lebens, kam er nach Marſeilles, von dort über Oran in die Garniſon von Bei⸗ Abbés. Nachdem er ſich auf dieſe Weiſe dem Lande ſeiner Sehnſucht genähert hatte, brach er mit einem Kameraden in die Freiheit aus, um die Gegenden zu erreichen, die man in Europa nicht kennt. Aber ſchon am nächſten Morgen wurden die Ausreißer entdeckt und mußten die übliche Gefängnisſtrafe abſitzen. Der Arzt in Marſeilles, der ihn unterſucht hatte, ein Menſchenfreund, hatte inzwiſchen an Jüngers Vater geſchrieben. Der Vater machte das wirkliche Alter ſeines Sohnes geltend und ebnete dem Flüchtling auf die anſtändigſte Weiſe den Weg heimwärts. Die Eskapade dau⸗ erte im ganzen etwa einen Monat. Ernſt Jünger hat die Geſchichte ſeiner ju⸗ gendlichen Flucht aus der Welt der bürgerlichen Ordnung ſoeben in dem entzückenden Buche „Afrikaniſche Spiele“(erſchienen in der Han⸗ ſeatiſchen Verlagsanſtalt) dargeſtellt. Vom Standort des welterſahrenen Mannes blickt er auf den ebenſo notwendigen wie törichten„Ju⸗ gendſtreich“ zurück. Als Junge mag er einſt dumpf genug an den fremden Welten vorüber⸗ gegangen ſein. Aber ſie haben Spuren in ihm hinterlaſſen. Aus dieſen Spuren hat er die Welt, die er einſt umreift, erlebte, in der Weite und Tiefe rekonſtruiert. So wird in dieſem Buche zugleich die Torheit und die Notwendig⸗ keit, der individuelle Einfall und die überindi⸗ viduelle Weisheit auch dieſes Auszuges des ewigen Knaben Parzival mit einer merkwürdi⸗ gen Klarheit deutlich inmitten des Menſchen⸗ tums, auf das der ahnungsloſe Junge ſtieß, und der Landſchaft, die ihn erſtaunte, und der Traumwelt, aus der die Notwendigkeit und— der Schutz kam. Jünger rückte die autobiogra⸗ fiſchen Elemente der Erzählung dadurch in eine objektive Ferne, daß er, wie einſt Gottfried Keller, ſie auf eine ſcheinbar andere Perſon überträgt. Dieſes neue Werk Ernſt Jüngers iſt ſehr anders als das, was wir bisher von ihm kann⸗ ten. Es iſt zwar, wie die berühmten Kriegs⸗ bücher, auch Darſtellung des wirklich Erfahre⸗ nen, aber, dieſes iſt infolge des zeitlichen Ab⸗ ſtandes und der menſchlichen Veränderungen, mehr als das Kriegserlebnis von ihm abgelöſt, ſo daß man faſt eine freie Erzählung zu leſen glaubt. Wer Unterhaltung ſucht, dem wird dieſes Buch zu einem ſpannenden Roman. Wer menſchliche Tiefe ſucht, der hat an dieſer Selbſtdarſtellung das anregendſte Problem. Jeden Leſer aber erfreut die ſaubere Klar⸗ heit der Sprache und der Bilder, die, nicht mit ſchmierender Kohle, ſondern mit einem Silber⸗ ſtift gezeichnet, bei aller Exaktheit doch nicht den feinen Duft des Unausſprechlichen und die zar⸗ 3 Abſchattungen des Horizontes verloren haben. Bauern Sie leben ihren stillen Tag, ein Hohnenschrei ein Glockenschlog führt ihren Morgen ein. Ihr leben wandert hinterm Pflug vnd jeder Acłker reift genug in Wind und Sonnenschein. Die jungen Felder jäten sie, bei Sturm und Wefter beten sie 20 ihrem großen Gott. Der Himmel ist ein hohes Havus und Haß und Liebe gleicht sich qvus, vnd leid und Glöck und Spott. Hier ist quch noch der Aermste reich und jeder seiner Erde gleich, ein Stück Geschick und pPflicht. Der eine kann nicht anders sein und jeder trägt in sich hinein vund jeder hat sein Licht. Wenn sie die weiten Wege gehn, wenn sie die reifen Felder mähn, erwacht der fiefe Sinn. Hier ist nor eine große Tat und jede Mahd und jede Sqaot ist Ernte und Beginn. Dos Sterben ist kein Sterben mehr ein leben ist von ewig her und schw/ingt sich aof und ab. Kkeln Halm und łkeine frucht verwehſ und v/ann ein Mensch von hinnen geht legt man ein Korn ins Grab. Wilhelm Trunk Der Her durchs ſ und ſchn und ſchn Den letz der Bau die plötz dem Hin Das mil jetzt da i die Städ und laſſe To Nic Ein Mar zur Prügel unterhielter hene Männ die Zigeun jemanden, habe, und Mann nicht Fürſt ſelber ſpäterer Br interbracht ten Tage d erbeiführte men des G der Fürſt erſten:„Me gelſtrafe ver geſprochen dann geh un über.“— D hat gerecht aber ich we zen, indem und noch o Ich weiß“, anderen Unr wenn ich es es tun.“— Preis des nicht?“—„ Fürſt zu de wartete, und chen, armſel dein Herr be verſtändlich“ dann ziehen über, willſt du befiehlſt! und führten nahm den der ohne alle der zweite s Weiſe, und 7 nahm den S wächter brack nach ihrem und Scham, zweite ſtürzt Türken in di A. und B. 1 Irgend was nicht heraus das! „Na, dann ſor kommen!“ „Keine Rel behauptet de pleite ſeien!“ W4d Unſer gan Einkauf und tigſten und h fers in allen Niemand w ganz beſonde ſetzt. Richtige beſtimmte!: derlich iſt, we überdurchſchni lichem Erfolg Nachſtehend käufern, derer langer Tätigk 44..—— 2 —— Der 40jähri in der Kon mitteldeutſchen e, Der Schreib mittelbranche age an, da t ein grau⸗ lt: Es ge⸗ en: Er be⸗ J. Heute iſt ſer großen dem blin⸗ imen ver⸗ igen Men⸗ als ſein mitleidig eht Wilhelm el Problem. bere Klar⸗ „nicht mit em Silber⸗ h nicht den id die zar⸗ verloren nog dus, eich hr eht n geht m Trunk MWovember Der Herbſt zieht ſeine Nebel regenſchwer durchs ſpröde Braun der ſtarren Wälder und ſchwemmt ihr Laub ins Bett der Felder und ſchwemmt die ſchwarzen Raben her. Den letzten Kürbis rollt mit müder Luſt der Bauer aus der Gärten Ecken, die plötzlich ganz beraubt ſich ſtrecken dem Himmel an die kalte Bruſt. Das milde Lied zerbrach ſchon lang beim Wein jetzt da im Wind die Feuer ſchauern— die Städte hüllen ſich in Mauern und laſſen niemand aus noch ein. Heinrich Zillich Tod àus Schände Nonlenegrinische Volksgeschichte Ein Mann wurde beim Diebſtahl gefaßt und zur Prügelſtrafe verurteilt. Am Tag vorher unterhielten ſich zwei Leute aus Bajitza, angeſe⸗ hene Männer, wie ſchön es doch wäre, daß Gott die Zigeuner geſchaffen habe. So gäbe es doch jemanden, der die Spitzbuben auszupeitſchen habe, und ſie kamen überein: ſie würden den Mann nicht auspeitſchen, und wenn es ihnen der Fürſt ſelber befehle. Aber ein Leibwächter, ein ſpäterer Brigadier, hörte dieſes Geſpräch und interbrachte es dem Fürſten. Als ſich am näch⸗ ten Tage der Markt füllte und man den Dieb erbeiführte, über den Klotz legte und im Na⸗ men des Goſpodaren das Urteil verlas, ſragte der Fürſt die beiden Bajitza und ſagte zum erſten:„Mein Gericht hat dieſen Dieb zur Prü⸗ gelſtrafe verurteilt. Wenn mein Gericht gerecht geſprochen hat, wie ich glaube, daß es getan, —455 geh und dieſem Vieh fündundzwanzig über.“— Der Bafitza ſagte:„Herr, dein Gericht hat gerecht geurteilt, denn es iſt dein Gericht, aber ich werde mir die Hände nicht beſchmut⸗ zen, indem ich vor Montenegrinern Diebe haue und noch auf eine Fürft,„do e Stelle.“ „Ich weiß“, ſagte der Fürſt,„daß du das unter anderen Umſtänden nicht tun würdeſt, aber wenn ich es dir befehle als dein Herr, wirſt du es tun.“—„Ich werde es nicht tun, um den Preis des Kopfes.“—„Willſt du' wirtlich nicht?“—„Niemals, Herr.“ Da wandte ſich der Fürſt zu dem Diebe, der ſchon die Prügel er⸗ wartete, und ſagte:„Und würdeſt du mir gehor⸗ chen, armſeliger Lump, wenn ich dir etwas als dein Herr befehle?“)—„Jawohl, Herr, ſelbſt⸗ verſtändlich“, antwortete der Dieb.—„Na ſchön, dann zieh mal dieſem Bajitza fünfundzwanzig über, willſt du?“—„Ja, Herr, hundert, wenn du befiehlſt!“ Die Leibwächter ſprangen herbei und führten den Befehl aus, und der Dieb nahm den Stab und verprügelte den Bajitza, der ohne alle Schuld war. Nach dem erſten kam der zweite Bajitza an die Reihe, auf dieſelbe Weiſe, und der Dieb, als er ſie verhauen hatte, nahm den Schal und ging nach Hauſe. Die Leib⸗ wächter brachten die beiden Bajitza auf den Weg nach ihrem Dorfe. Einer ſtarb vor Schmerz und Scham, noch ehe er ſein Haus geſehen, der zweite ſtürzte ſich beim erſten Kampf mit den Türken in die feindliche Schanze und fiel. Liebher nicht A. und B. brüten über ihren Geſchäſtsbüchern. Irgend was ſtimmt da nicht, aber ſie können es nicht herauskriegen. Zum Verrücktwerden iſt das! „Na, dann laſſen wir mal einen Bücherrevi⸗ ſor kommen!“ ſchlägt A. vor. „Keine Rede von!“ wehrt B. ab,„ſon Kerl behauptet dann womöglich, daß wir längſt pleite ſeien!“ Der eiqene Weg Dieſe Geſchichte muß deswegen ſo enden, weil Siegfried noch zu klein war für den zeigenen Weg“, von dem man zuweilen ſpre⸗ chen hört, und der Sprecher weiß nicht, was er ſpricht und wie das iſt, den„eigenen Weg“ gehen müſſen. Siegfried war bisher ausnahmslos den We⸗ en der Mutter gefolgt, ihrem Willen, ihrer kühlen Liebe untertan geweſen, auch damals ſchon, als der Vater noch am Rand der kind⸗ lichen Tage, morgens und abends, regelmäßig erſchienen war. So hatte ſich alſo nichts Be⸗ deutſames geändert für ihn, den Jungen, vor mehr als einem Jahr, als alle Männer aus⸗ gezogen waren, ins Feld, und der Vater ſtand auch im Felde ſeit jenen Tagen, oder lag, oder kämpfte, oder ſtritt, man durfte dieſe Rede 1185 wörtlich nehmen, ſie war nur ein Gleich⸗ nis. Seit wann es die Mutter gewußt hatte, daß der Vater auf Urlaub kommen wollte, iſt nicht feſtſtellbar; Siegfried erfuhr es erſt zwei Stun⸗ den bevor die Klingel zu lärmen begann, und ſie hörte nicht wieder auf, daß er ängſtlich wurde, denn die Mutter konnte es nicht leiden, wenn jemand aufdringlich läutete. Sie ging langſam zur Tür, allein ging ſie, er verbarg ſich am Ende des Flurs im Halbdunkel. Ein Mann trat herein, ein grauer, fremder, mit ſchweren Stiefeln, die er nicht auf der Decke abſtrich, wie es Gebot war. Guten Tag, hieß es, und Siegfried erzitterte: aus dem helmbeſchatteten Geſicht deſſen, der ſolcher⸗ maßen gefehlt hatte, brach die Stimme ſeines Vaters hervor, und der Mund wohnte unter der Fremde eines großen Schnurrbartes. Ein Torniſter polterte auf die Dielen, und es klapperte blechern dabei vom Kochgeſchirr, dem aufgeſchnallten. Ja, da bin ich, ſagte der Vater und klopfte der Mutter auf die Schulter, wobei er nahe an ſie herantrat. Sie aber wich vor ihm zu⸗ rück. Er lachte und wollte in die Stube gehen, noch behelmt und im Mantel, da verhinderte ſie es, ihr Arm hielt die Tür zu. Nun, nun: tat er verwundert und ſuchte ihr Kinn zu faſ⸗ ſen. Haſt du Läuſe? fragte ſie. Der Vater ſah ſie an. Ob— ob du Läuſe haſt! wieder⸗ Von Willi dteinborn holte ſie. Läuſe? fragte nun auch er und ließ die ſchon gefaßte Klinke, ja, ja gewiß, ich bin verlauſt, total, bis auf die Knochen! Das ſagt er nur ſo, dachte Siegfried das—. Dann, da iſt das Bad, ſprach die Mutter, der Ofen iſt ſchon geheizt. Ich danke dir, erwiderte der Vater. Der Torniſter nahm ſeinen Platz auf dem Soldatenrücken wieder ein, die Stiefel ſtrebten dem Ausgang zu. Wo iſt denn der Junge? ſuchten Worte von der Tür her. Siegfried fühlte ſich angeredet, wie von einem großen Glück geſtreichelt, er wollte vorſtürzen und den Suchenden umarmen; aber ſeine Füße verwei⸗ gerten ſich ihm, ſein Mund blieb ſtumm, ohne Regung ſtand er am Ende des dämmerigen Flurs, und dann ſchloß ſich die halboffene Tür. „Das Reich der Ruſſen iſt ſehr groß, wir geben ihm den Todesſtoß, plapperte auf einmal eine gleichgültige Erinnerung in ihm und ſchob ſich vor das Bild des Vaters. Doch der Vater ließ ſich nicht verdrängen, er ſtellte ſich in den Spruch hinein, mitten im ruſſiſchen Rieſen⸗ reich ſtand er nun, einen Fuß auf dem Ural, und fragte, ſich wendend: Wo ſind denn die Ruſſen, die verlauſten? Die Mutter erſchrak, als ſie ihren Sohn plötzlich vor ſich fand, da ſie zur Küche zurück⸗ kehrte. Marſch, ſagte ſie, in die Küche! Was ſuchſt du hier? Und gleich darauf: Komm, mein Sohn. Schließlich: Nun, willſt du nicht, kannſt du nicht? Nein, Siegfried konnte nicht; er konnte nicht in die nahe Küche, noch in das ferne Rußland, denn er konnte kein gehorſamer Sohn mehr ſein ſeit dieſer Stunde. Verſteht ihr das? Was half es, daß ſie ihn ſchlug! Er rief nicht nach ſeinem Vater, er ſagte nicht liebe Mutter, er ging, er verſuchte zum erſten Male ſeinen eige⸗ nen Weg, an einem Tag, der regneriſch und kühl war, aus dem er nicht zurückkam. Nach zwei Tagen fand man ihn in den Wäldern auf, und er redete eine unverſtändliche Sprache, und nach einer Woche mußte man ihn ſchon begra⸗ ben, weil er noch zu klein geweſen war für den ſeigenen Weg“, der nur für etliche Große iſt, die Einſamkeiten durchſchauen können. Der Schirm der kleinen Brägenen Eine Skizze von Anna Ball Sie war klein, brünett, ein wenig blaß, und ihre Bewegungen verrieten jene rührende Un⸗ beholſenheit, durch die ſich die Kurzſichtigen von allen anderen Sterblichen unterſcheiden. Sie paſſierte die Straße mit der ängſtlichen Eile der Unſicheren an der belebteſten Ecke, ob⸗ wohl einige Schritte weiter die Wagenflut he⸗ trächtlich dünner wurde; ſichtlich in ihre Gedan⸗ ken verſunken, wäre ſie beinahe über ein Hünd⸗ chen geſtolpert, deſſen Begleiter in laute Zorn⸗ rufe ausbrach— was ſie bis zu Tränen erröten ließ. Sie bog um den Raſenplatz der Garten⸗ anlage— was zweifellos ein Umweg war— und ſtand nun endlich an jenem Kiosk, an den Hansdietrich ſie beſtellt hatte. Ein ſtattlicher Herr,— etwa vierzig, Kava⸗ lier, alte Schule— ſagte zu ſich ſelber:„Paß auf, altes Haus, das iſt etwas für dich. Endlich mal eine Frau ohne dieſes unausſtehliche ſichere Gehabe. Eine, die den Mann gewiß nicht auf Schritt und Tritt fühlen läßt, daß ſie auch ohne ihn ſehr gut— aber ganz ausgezeichnet! zurechtkommt...“ Der ſtattliche Herr beſchloß, in der Nähe des Kioskes zu bleiben. Derjenige, auf den die kleine Frau offenbar wartete, ließ ſich Zeit. Sie lehnte ſich in der etwas übertrieben läſſigen Haltung der Schüch⸗ ternen, die ihre Verlegenheit zu verbergen ſuchen, an das Brett, auf dem alltags rund um den Kiosk die Zeitungen ausgelegt wurden, das aber in dieſer Sonntagsnachmittagsſtunde leer war.„Er wird nicht kommen,“ dachte ſie betrübt,„er wird beſtimmt nicht kommen. Wenn ich nur wüßte, ob er es geſtern war, mit jener großen Blonden, die ſo laut lachte!“— Aber man lann doch ſchließlich nicht mitten auf der Straße die Gläſer aus der Handtaſche rei⸗ ßen, um einem Paare nachzuſtarren, das einem ſchon den Rücken kehrt... Sie ſeufzte.„Blindes Huhn!“— pflegte er in der erſten Zeit zärtlich nachſichtig zu ſagen,—„blindes Huhn!“— ſagte er jetzt oft mit verhaltenem Zorn.. Die Normaluhr rückte indeſſen unerbittlich vor. Eine dunkle Wolke kam auf, breitete ſich flugs über den eben noch ſtrahlenden Himmel, verdüſterte den Sommertag, verdichtete ſich zur Gewitterdrohung. Große, ſchwere Tropfen fleck⸗ ten das Pflaſter, erſt ſelten und dann immer dichter... Die kleine Frau ſagte ſich, die auf⸗ kommenden Tränen ſchluckend, daß es nun M *2 N Fes ee 0 95 4 4 — 4 1 n Ne Wi A MVilhelm Giese: Zerbst. Vor dem alten Schlob lächerlich wäre, noch länger zu warten— aber ſie konnte auch nicht mitten in dieſem ſtrömen⸗ den Regen davonlaufen,— denn ihr Schirm.. Wo war ihr Schirm? Natürlich wieder ver⸗ loren! Sie hatte ihn doch ſoeben noch?— Wahrſcheinlich in der Untergrundbahn ſte hen gelaſſen... Hansdietrich hatte ihr dieſen Schirm W Hansdietrich, der nicht mehr kommen würde. „Das iſt nun der Dritte,“ dachte ſie traurig und wußte ſelber nicht, ob ſie den Freund oder den Schirm meinte. Ach, ſie war ſchon ein armes Huhn, ſie hatte lein Glück mit ſolchen Sachen... Und daß ſie hier ſtehen mußte, wie am Pranger, von Paſſan⸗ ten belächelt und, von dem vorſpringenden Kioskdach nur notdürftig geſchützt,— eine to⸗ miſche Figur, der das draſtiſche„beſtellt und nicht abgeholt“ auf der Stirn geſchrieben zu ſein ſchien, das war nun wieder eine der vie⸗ len Bosheiten des Lebens, denen ſie anſchei⸗ nend beſonders ausgeſetzt war... Vielleicht ließ nun der Regen nach? Vielleicht?—— Nein, er ließ nicht nach— was ſollte ſie tun.. ach, was ſollte ſie nur tun.. Ohne Schirm... der Hut... Und obwohl ſie ſtill daſtand, ſah ſie aus, als ringe ſie heimlich die Hände Der ſtattliche Herr, der ſeinen Beobachtungs⸗ poſten unweit des Kioskes nicht verlaſſen hatte, betrachtete ſchmunzelnd die Szene und fand, daß nun der Augenblick für ihn gekommen war, in den Gang der Ereigniſſe einzugreifen.„Ein Narr, der ein ſo ſüßes Frauchen warten läßt,“ ſagte er und verneigte ſich leicht,—„und mas den Schirm anbelangt, ſo nehmen wir doch ruhig dieſen“— und er griff hinter ihrem Rücken nach dem Schirm, den ſie zu Beginn ihres langen Wartens an den Rand des Zei⸗ tungsbrettes gehängt und dann vollkommen vergeſſen hatte. Als er den rettenden Schirm aufgeſpannt und ſie mit ſanfter Beſtimmtheit untergefaßt hatie, ſah er in ein kleines Geſicht, das von Dankbar⸗ keit ſtrahlte. Und ſo ſtanden wohl die Dinge für den ſtattlichen Herrn recht günſtig— denn Dankbarkeit iſt ein fruchtbarer Boden, aus dem ſich ſo manches hervorzaubern läßt. Was ⁊zu einem qutfen Verkãufer gehòõrf Zeige mir deine Schrift und ich sage dir, wer du hist Unſer ganzes Wirtſchaftsleben beruht auf Einkauf und Verkauf, und ſo iſt einer der wich⸗ tigſten und häufigſten Berufe der des Verkäu⸗ fers in allen ſeinen Abwandlungen Niemand wird beſtreiten, daß Verkaufen eine ganz beſondere perſönliche Eignung voraus⸗ ſetzt. Richtiger noch iſt zu ſagen, daß eine ganz beſtimmte Summe von Eigenſchaften erſor⸗ derlich iſt, wenn man es in dieſem Beruf zu überdurchſchnittlichen Leiſtungen und wirk⸗ lichem Erfolg bringen will. Nachſtehend zeigen wir Schriften von Ver⸗ käufern, deren Verkaufstalent ſich in jahre⸗ langer Tätigkeit bewährt hat. 44——..—— —5—— ——,—(C. Der 40jährige Schreiber iſt Abteilungsleiter in der Konfektionsabteilung eines großen mitteldeutſchen Kaufhauſes. ee e L, ſe Tee,. Der Schreiber iſt Verkäufer in der Lebens⸗ mittelbranche einer kleineren Firma. neu, Ve, 2 Haclm 222 Aol. 92888223 He Lale, mu,, bo Dieſe 20jährige Schreiberin hat gerade aus⸗ gelernt und ſteht unter dem Nachwuchs einer Firma, die ſtändig von uns beraten wird, mit an erſter Stelle. Bevor wir auf die Schriften im einzelnen eingehen wollen wir zunächſt feſtſtellen, welche Eigenſchaften man von einem guten Durch⸗ ſchnittsverkäufer verlangen kann und muß. Die Erfahrung kann jeder von uns täglich machen, daß das Benehmen des Verkäufers weſentlich dazu beiträgt, unſere Kaufluſt zu erhöhen. Oft ſchon haben beſonders Frauen ein Kaufhaus verlaſſen mit einem großen Er⸗ ſtaunen, aber zugleich mit einem glücklich⸗be⸗ friedigten Gefühl— im Arm eine Ware, die ſie eigentlich gar nicht erſtehen wollten, die ihnen aber jetzt als unbedingt notwendig er⸗ ſcheint. Woran liegt das? An der Verkaufs⸗ gewandtheit des Verkäufers, der ſich glänzend auf die Wünſche und Neigungen der Kundin einzuſtellen wußte. Von einem Verkäufer ver⸗ langen wir, daß er uns in jeder Hinſicht be⸗ raten kann. Branche- und Warenkenntniſſe wer⸗ den ihm während ſeiner Lehrzeit vermittelt. Selbſtverſtändlich liegt es auch hier an der gei⸗ ſtigen Auffaſſungsgabe des Betreffenden, wie⸗ weit er ſich Kenntniſſe aneignet und nutzbrin⸗ gend verwenden kann. Ein gewiſſes Maß von Intelligenz iſt daher unbedingt erforderlich. Die hervorſtechendſte Eigenſchaft im Weſen eines Verkäufers muß die Gewandtheit ſein. Wir verſtehen darunter vornehmlich die Fähig⸗ keit, ſich blitzſchnell in veränderte Situationen mit vollendeter Sicherheit einzufügen, verbun⸗ den mit einem tadelloſen, anſprechenden Beneh⸗ men. Natürlich, aber beherrſcht muß das We⸗ ſen des Verkäufers ſein, er darf keineswegs zu Jähzorn oder ſonſtigen Affekthandlungen nei⸗ gen, muß Ruhe bewahren können, auch wenn er mitunter durch ungerechtfertigte Anſchuldigun⸗ Wd in ſeinem Ehrgefühl gekränkt ird. Ueber dieſe Eigenſchaften verfügen die Schreiber der von uns veröffentlichten Schrift⸗ proben in ſehr gutem Maße. Beſonders aber zeichnet ſich der erſte Schreiber durch dieſe Si⸗ cherheit des Auftretens und ein glänzendes Einfühlungsvermögen aus. Durch dieſe Eigen⸗ ſchaften hat er ſich vom Lehrling zu dem lei⸗ tenden Poſten, den er jetzt innehat, herauf⸗ gearbeitet. Bei der jungen Dame kommt noch hinzu, daß ſie perſönlich über einen ausge⸗ prägten Geſchmack verfügt und ſo durch ihre gepflegte Erſcheinung den gewinnenden Ein⸗ druck ihres Weſens erhöht. Schließlich ſpielt ja gerade bei einem Verkäufer das Aeußere, ſein Gang, ſeine Haltung, eine keineswegs neben⸗ ſächliche Rolle. Genau ſo wichtig iſt es aber für den Verkäufer, daß er über Beobachtungs⸗ nabe und Kombinationsfähigkeit verfügt. Nicht nur das Benehmen des Verkäufers, ſondern vor allen Dingen die Art ſeines Redens müſſen einen vertrauenerweckenden Eindruck machen. Keine Phraſendreſcherei aber eine geſunde Schlagfertigkeit mit höflicher Zu⸗ vorkommenheit gepaart iſt für dieſen Beruf am Platze. Der Verkäufer muß Phantaſie und Einbildungskraft beſitzen, aber auch gute Be⸗ rechnung und Ueberlegung. Er muß ſowohl die Intereſſen ſeiner Kundſchaft wie auch die des Geſchäftes wahrnehmen und zwiſchen bei⸗ den eine Harmonie herſtellen können Er muß die nötige Initiative beſitzen, um den Käufer zur Entſcheidung zu bewegen oder Unluſt⸗ momente zu überbrücken. Es iſt ein außer⸗ gewöhnlicher Grad von Entſchloſſenheit, Ener⸗ gie, Ausdauer und Zielbewußtſein nötig für dieſen Beruf. Werfen wir noch einmal einen Blick auf unſere Schriften unter dieſen Geſichtspunkten, ſo zeigt die zweite Schrift dieſe Weſenszüge in beſonderem Maße. Der Schreiber beſitzt Initiative und ein ſchwungvolles Wollen, das aber durch verſtandesmäßige Ueberlegung ge⸗ zügelt wird. Er iſt trotzdem aber ein Gemüts⸗ menſch, der ſich durch nichts irre machen läßt und einen goldigen Humor behält. Bei der Verkäuferin iſt außerordentlich viel Fleiß, Strebſamkeit und Bemühen vorhanden, ihr fehlt aber noch ein wenig die praktiſche Menſchenkenntnis. Der Beruf des Vertreters baut ſich auf dem des Verkäufers auf und daher wollen wir noch eine Schrift, die beſonders typiſche Weſenszüge des Vertreters erkennen läßt, zeigen. Die Schrift macht einen weit gewandteren, ſlotteren Eindruck. Es ſind ſowohl die Merk⸗ male für eine weitgehende Großzügigkeit wie auch für eine genaue und recht egoiſtiſche Be⸗ rechnung des eigenen Vorteils darin. Der Ver⸗ treter hat ja noch mit viel größeren Schwierig⸗ keiten zu kämpfen als der Verkäufer, da er ſich ſeine Kundſchaft zumeiſt erſt ſelbſt erwerben muß. Konſequenz und Hartnäckigkeit im Wollen, viel Initiative und Erfolgszuverſicht müſfen ihn auszeichnen. Schlagfertigkeit und Ueberredungs⸗ gabe ſind ſeine Waffen. Die Spiele der Wie sind die deuischen Nationalspiele entstanden?/ Słkoi, Go-Spiel und Boseball Die Olympiſchen Spiele ſind vorbei und wer⸗ den erſt in Tokio ihre nächſte Erneuerung fin⸗ den. Aber neben dieſen internationalen Spielen, an denen die Jugend der ganzen Welt gleich⸗ mäßig beteiligt iſt, hat jedes Volk auch ſeine eigenen Nationalſpiele, die meiſt einen typiſchen Ausdruck⸗beſtimmter Eigenſchaften der einzelnen Völker darſtellen. Es iſt eine ſehr intereſſante Aufgabe, einige beſonders wichtige Spiele der Völker und ihre Geſchichte etwas näher zu be⸗ trachten. Es iſt bekannt, daß das Kegeln einen rein deutſchen Urſprung hat, und auch heute noch wird es nur in germaniſchen Ländern geſpielt In Deutſchland iſt es wohl das in allen Volks⸗ kreiſen beliebteſte Spiel, hat doch beinahe jeder Dorfgaſthof ſeine Kegelbahn. Grimm hat zu⸗ erſt nachgewieſen, daß das Kegelſpiel auf einen mit den Opferfeſten der Germanen verknüpften Brauch zurückgeht. Unſere Vorfahren ſteckten nämlich die Unterſchenkelknochen der geopferten Tiere in die Erde und zielten mit einem Wurf⸗ Das älteste Spiel der Welt Das Nationalspiel der Chinesen und Japaner ist das uralte Go-Spiel, das dem Schachspiel ähnelt. Unser Bild zeigt eine chinesische Darstellung des Go-Spiels aus dem 14. Jahr- hundert. geſchoß danach. Die Knochen ſelbſt hießen im Althochdeutſchen Chegil— Kegel. Das auftom⸗ mende Chriſtentum ſah in den neun Kegeln die neun germaniſchen Gottheiten, die durch den Wurf gefällt wurden. Dadurch ſollte den Ger⸗ manen gleichſam im Spiel der neue Glaube bei⸗ gebracht werden. Aus dieſer Zeit ſtammt der teilweiſe noch heute gebräuchliche Ausdruck „Heide“ für den mittelſten Kegel, den„König“. Eine große Rolle ſpielt das Kegelſpiel auch in den alten deutſchen Sagen und Märchen. Es ſei nur an das Märchen„Von einem, der das Gruſeln erlernen wollte“ und an das Kegel⸗ ſpiel erinnert, womit ſich der Sage nach die Mannen Barbaroſſas im Kyffhäuſer die Zeit vertreiben. Die erſte, einwandfrei nachgewieſene Kunde vom Kegeln iſt in dem Lehrgedicht„Der Ren⸗ ner“ enthalten, das der Magiſter Hugo von Trimberg um 1290 verfaßt hat. In dieſem Lehrgedicht, das nicht weniger als 27 000 Verſe aufweiſt, werden die Sitten der damaligen Zeit behandelt. Das Kegelſpiel wird hier mit allen Einzelheiten ſo genau geſchildert, daß dieſes Spiel offenſichtlich ſchon damals allgemein üb⸗ lich geweſen ſein muß. Allerdings hatte es zu jener Zeit keinen beſonders guten Ruf, denn im„Renner“ wird es eine„Affenhait“(Albern⸗ heit) genannt,„bei der die Spieler vergäßen, daß ſie beſonnene Leute ſeien, das Spiel mache nur leere Beutel und müde Beine.“ Die dama⸗ Schell-König aus einem Kartenspiel, das um das Jahr 1800 entstand ligen Kegler werden ſogar mit den Glücks⸗ ſpielern auf eine Stufe geſtellt! Trotzdem war das Kegelſpiel ſchon ſehr frühzeitig überall in Deutſchland außerordentlich beliebt. Im Mittel⸗ alter war es ſogar die Lieblingsunterhaltung der Mönche. Eine alte Chronit von Paderborn erzählt, daß die Domherren alljährlich am Sonntag Lätare mit hölzernen Kugeln nach einem Pflock warfen, der„Heide“ genannt wurde. Später artete das Kegeln durch Ver⸗ ſpielen hoher Summen und wüſte Saufereien derartig aus, daß es zeitweilig ſogar verboten oder eingeſchränkt werden mußte. Eine Verord⸗ nung der Stadt Berlin vom Jahre 1335 lautete beiſpielsweiſe:„Ferner ſoll niemant höher kegeln, als um fünf Schilling“. Beim Aus⸗ kegeln der Gewinne, die oft aus Geldpreiſen be⸗ ſtanden, ging es nicht immer ehrlich zu, wie uns z. B. Hans Sachs in einem Spottgedicht von einer Kirchweih in Nürnberg berichtet. Später übernahmen die Bürgerkreiſe das Spiel von den Mönchen und Bauern, und ſo fand es ſchließ⸗ lich im ganzen Volk Verbreitung. Daß es auch heute ſeine Zugkraft noch nicht im geringſten eingebüßt hat, beweiſen die zahlloſen Kegel⸗ vereine in Deutſchlands Städten und Dörfern deutlich genug. Wer hat das Skatſpiel erfunden? Das zweite deutſche Nationalſpiel iſt bekannt⸗ lich der„Skat“. Merkwürdigerweiſe hat ſich dieſes typiſche„Intelligenzſpiel“, das rein deut⸗ ſchen Urſprungs iſt, nie über Deutſchlands Grenzen verbreitet. Trotzdem ſtammt das Wort Skat aus dem Italieniſchen. Es wird von zwei italieniſchen Worten abgeleitet: von„ſcarto“ — das Weggelegte oder von„ſcatola“— Schach⸗ tel. Die zweite Deutung ſcheint richtiger zu ſein, denn beim Tarockſpiel, einem Vorläufer des Skatſpiels legte man die Karten auf eine Schach⸗ ten= ſcatola. Um 1810 beſtand in der kleinen Reſidenzſtadt Altenburg(Thüringen) eine Tarockgeſellſchaft, die auch„wendiſchen“ oder „erzgebirgiſchen“ Schafskopf ſpielte. Geiſtreiche und ſpielfreudige Männer wie der Hofadvokat Hempel, Kanzler v. d. Gabelentz und Ratsbeamter Neefe förderten und vervoll⸗ kommneten dieſes Spiel. Hempel ſchildert 1817 die Entſtehungsgeſchichte des Skatſpiels, und man hat ihn deshalb für den Erfinder des Spiels gehalten. Dieſe Anſicht iſt aber nicht ganz zutreffend, denn die Wertberechnung der einzelnen Spiele hat höchſtwahrſcheinlich Neefe eingeführt. Sehr bald überſchritt der Skat Altenburgs Grenzen und fand überall in Deutſchland be⸗ geiſterte Aufnahme, beſonders in den Univer⸗ ſitätsſtädten. Im Jahre 1856 fand der erſte Skatkongreß in Altenburg ſtatt, und ſeitdem iſt das Skatſpiel bis heute das verbreitetſte Spiel in Deutſchland geblieben. Das älteſte Spiel der Welt Der bekannte Schachmeiſter Lasker hat ſich über das Go⸗Spiel, das ebenfalls ein Brettſpiel iſt, folgendermaßen geäußert:„Es hat eine durchgehendere Logitk als Schach, iſt ihm an Einfachheit überlegen und ſteht ihm an Schwung und Phantaſie nicht nach.„Dieſes chineſiſch⸗japaniſche Nationalſpiel hat ſich aber merkwürdigerweiſe trotz ſeiner Vorzüge nicht Schell-Unter über die Grenzen der beiden Länder ausge⸗ breitet. Dabei iſt das Go⸗Spiel überhaupt das älteſte aller Spiele der Welt. Man ſchreibt dem berühmten chineſiſchen Kaiſer Shun, der von 2225—2206 v. Chr. regierte, die Erfindung des Spieles zu. Danach wäre es 41 Jahrhunderte alt! In den alten Berichten heißt es, daß der Kaiſer das Spiel erfand,„um die ſchwachen Verſtandesträfte ſeines Sohnes Shotin ſich dar⸗ an kräftigen zu laſſen.“ Wie beliebt das Go⸗ Spiel in China war, zeigt eine Geſchichte, die aus der Zeit der Tſin⸗Dynaſtie((265—419 n. Chr.) überliefert wird. Ein König, der mit ſei⸗ nem Neffen Krieg führte und des Mordens müde war, einigte ſich mit dieſem dahin, daß ſie den Sieg des einen oder anderen durch eine Partie Go entſcheiden laſſen wollten. Im Jahre 754 nach unſerer Zeitrechnung wurde das Go⸗Spiel durch einen Geſandten nach Japan gebracht, wo es ſich erſt ganz all⸗ mählich einbürgerte. Schließlich wurde es aber zu einer Leidenſchaft des ganzen Volkes, der Feldherr ſpielte es ebenſo wie der gemeinſte Soldat, und ſelbſt in den Krieg nahm man Go⸗Brett und Steine mit. Wie groß das In⸗ tereſſe der Japaner am Go⸗Spiel iſt, erklärt am 5 ker beſten die Tatſache, daß bis vor kurzem die Ausbildung und das Studium des Spieles ſogar eine Staatsangelegenheit war. Es gab eine ſo⸗ genannte Go⸗Akade⸗ mie, an der gut beſol⸗ dete Regierungsbeam⸗ te die Kunſt des Spie⸗ les lehrten. Werfen wir nun raſch noch einen Blick in die neue Welt und ſehen uns das Natio⸗ nalſpiel der Amerika⸗ ner an. Ganz anders als das tiefſinnige, alle Gedankenkonzen⸗ tration fordernde Go⸗ Spiel, ganz verſchie⸗ den auch vom harmlos fröhlichen Kegelſpiel der Deutſchen iſt das Baſeball⸗Spiel der Amerikaner. Die älteſte Nachricht über dieſes Spiel ſtammt aus dem Jahre 1330, und zwar aus England. Damals ver⸗ bietet Eduard III. die„Laufſpiele mit Platz⸗ wechſel“ in der Nähe des Parlaments, damit die Sitzungen nicht durch den Spiellärm geſtört werden. Bei Shakeſpeare kommt das Spiel in der„Cymbeline“ vor. Während heute in Eng⸗ land kaum mehr Baſeball geſpielt wird, iſt es Das Nationalspiel der Amerikaner ist der Base ball. dessen hervorragende Vertreter eine ungeheure Volkstüm- lichkeit besitzen. Unser Bild zeigt den berühmten Baseball- Spieler Babe Ruth beim Schlag. das Lieblingsſpiel der Amerikaner gewor⸗ den. Ein bekannter Baſeball⸗Spieler wie Babe Ruth z. B. kann ſich mit der Volkstümlichteit der großen ameritaniſchen Nationalhelden durch⸗ aus meſſen. Die erſttlaſſigen Berufsſpieler be⸗ ziehen enorme Jahresgehälter— 150 000 Dollar und mehr werden für einen Spitzenſpieler ge⸗ boten! Allerdings ſind bei großen Spielen Zu⸗ ſchauerziffern von 100 000 Menſchen keine Sel⸗ tenheit und ſorgen ſo für gut gefüllte Tages⸗ kaſſen. Als man gegen die hohen Stargagen der Baſeball⸗Spieler Einſpruch erhob und einem berühmten Spieler zum Vorwurf gemacht wurde, er bezöge ein höheres Gehalt als der Bürgermeiſter von Neuyork, ſoll er geſagt haben: „Dann ſoll nächſtes mal der Lordmayor an meiner Stelle antreten...“ Bei der Betrachtung der verſchiedenen Natio⸗ nalſpiele zeigen ſich deutliche Beziehungen zur )as typische Nationalspiel der Engländer ist das Kricket. as in diesem Lande schon seit Jahrhunderten bekannt ist. nser Bild zeigt ein englisches Gemälde„Der Kricket— spieler“ aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts. Aufn.: WNZ(6) So sah das Kegelspiel fjrüher aus Das berühmte Gemälde„Die Keselspieler“ von Pieter de Hooch. EEntstanden um 1665.) Eigenart und zum Temperament der betreffen⸗ den Völker. Die Italiener z.., die ſtets aus⸗ gezeichnet Fußball geſpielt haben und prozen⸗ tual die meiſten Autorennfahrer ſtellen, werden nie große Golfſpieler ſein, während dieſes et⸗ was langſamere, ruhige Spiel den kühleren Angelſachſen mehr liegt. Auch das für unſere Begriffe etwas langweilige Kricket der Eng⸗ länder konnte ſich deshalb nicht über die Gren⸗ zen Englands mit ſeiner Kolonien aus⸗ dehnen. Unſer Vaterland, das in ſeinen Gren⸗ zen die verſchiedenartigſten Temperamente be⸗ herbergt— denken wir an den Unterſchied etwa zwiſchen dem kühlen Norddeutſchen und dem temperamentvollen Süddeutſchen— hat die Ent⸗ wicklung einer ganzen Reihe verſchiedener Spiele begünſtigt, und deutſche Spieler ſtellen ihren Mann beim Fußball nicht weniger als beim Hockey oder Golf. Daneben hat aber auch das deutſche Volk, wie wir oben ſahen, ſeine„Natio⸗ nalſpiele“, die es eben nur bei uns und ſonſt nirgendwo gibt. Dr. H. Ziegner. Der Ungläubiqe Von E. K. Beltzig In einer Eilausbildung von vier Wochen (Herbſt 1915) waren wir jungen„Hammel“ frontfähig geworden. Unſer erſter freier„Aus⸗ geh⸗Sonntag“ war gekommen. Um.30 Uhr mußte die Kompanie antreten, um die traditio⸗ nellen dreißig evangeliſchen und zwanzig ka⸗ tholiſchen Kirchgänger zu ſtellen. Es meldeten ſich kaum zwanzig Leute. Kurz entſchloſſen kommandierte unſer energi⸗ ſcher Kompanieſpieß die erſten dreißig Mann von rechts zur proteſtantiſchen und die erſten zwanzig Mann von links zur katholiſchen Kirche ab. Plötzlich tritt mein Nebenmann, der mit zur Kirche befohlen worden war, vor die Front und ſagt— kaum glaublich— aber wahr: „Herr Feldwebel, ich bitte nicht zur Kirche kommandiert zu werden, ich bin Sozialdemo⸗ krat.“ Unheimliche Stille! Alle ſchauen er⸗ ſchreckt den Kompaniefeldwebel an. Dann läßt ſich der vuhige Baß des„Spieß“ vernehmen:„Jut, dann jeht der nächſte Mann mit“— und mit erhobener Stimme ſagt er weiter:„Wir kennen ja keene Parteien mehr, wir kennen ja nur noch Deutſche!“ Montagmorgen. Der Hauptmann erſcheint hoch zu Roß.— Der Spieß meldet die Kom⸗ panie und dann die Weigerung des Muske⸗ tiers Dranſes, am Kirchgang teilzunehmen. Unſer„Häuptling“ will ein Exempel ſtatuie⸗ ren und ruft den„Ungläubigen“ vor die Front. Vor verſammelter Mannſchaft entſpinnt ſich folgendes Zwiegeſpräch:„Musketier Dranſe, hm, Sie ſind ein tadelloſer Soldat, ein ſicherer Schütze und machen auch ſonſt einen normalen Eindruck. Warum, in Deibels Namen, wollen Sie denn nicht ins Jotteshaus?“ „Weil ich Sozialdemokrat bin, Herr Haupt⸗ mann, un da jloobe ick an kenen Jott!“ Hundertzwölf Augenpaare ſtarren entſetzt den Hauptmamnn an. Irgendetwas muß jetzt ge⸗ ſchehen. Entweder tut ſich die Schlackenerde des Kaſernenhofes auf und verſchlingt den Muske⸗ tier Dranſe, oder der Hauptmann blitzt ihn mit einem Donnerwetter in den Boden. Selt⸗ ſamerweiſe geſchieht nichts dergleichen, ſondern der Hauptmann ſetzt ſich bequem im Sattel zu⸗ recht— das Lederzeug knirſcht— und fragt ruhig weiter:„An was glauben Sie denn, Dranſe?“„Ick jloobe nur, wat ick ſehe, Her Hauptmann!“„Ach ſo, verſtehe. Aber Sie glauben doch wohl an Ihren Verſtand, Dranſe?“ „Jawoll, Herr Hauptmann, an meinen Jer⸗ ſtand gloobe ick.“„Sehn Sie, Dranſe, und den ſeh ich nun wieder nicht. Wegtreten!“ Dieſe letzten, ſehr langſam und klar geſprochenen Worte beendeten das„philoſophiſche“ Zwie⸗ jeſpräch. Hundertzwölf Augenpaare ſtrahlten begeiſtert zu ihrem„Häuptling“ auf. „Man muß ſklaviſche Nachahmung ver⸗ meiden, ſonſt kann man darauf rechnen, daß es ſchief geht. Warum? Weil zwei Menſchen ſich nie in einer völlig gleichen Lage be— finden.“ Ffrie drich der Große. und 9 Man ſol des zwanz ſonnenen! nationalſo, deutſche V alle mittel Merkwürd der Fall u verbreitet hartnäckige wie zugän, kes für okk man nach unerklärlich mutung, d mancher N ches durch friedigt, in Irrwege g Uns mü allen Ding mit Vorlie Erhebung auf raſſen⸗ alſo auf W Auswirkun keit ſind. dem gern „ariſches 2 uns ebenfa ſo das Ge ein recht zz Die beka aller okkul Arioſoph u von Lieber Huter(geſ Liebensfels Lehren ihr gefährlich tun hätten aus entſtan tet werden, nügt, um e die Lehren ſchaftlich e Raſſenkund tungen verr die Leſer il vom Weſen auf fußend ſenpflege be erſchüttert! 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Merkwürdigerweiſe iſt das aber durchaus nicht der Fall und man muß ſich wundern, wie weit verbreitet gerade heutzutage beſtimmte und hartnäckige Formen des Aberglaubens ſind und wie zugänglich ſich ein großer Teil unſeres Vol⸗ kes für okkultiſtiſche Lehren erwieſen hat, Sucht man nach einem Grund für dieſes ſcheinbar unerklärliche Verhalten, ſo bleibt nur die Ver⸗ mutung, daß es mit dem religiöſen Gefühl mancher Menſchen zuſammenhängen muß, wel⸗ ches durch die chriſtlichen Kirchen nicht mehr be⸗ friedigt, in ſeinem Suchen nach Erſatz auf dieſe Irrwege geraten iſt. Uns müſſen die okkultiſtiſchen Richtungen vor allen Dingen deshalb intereſſieren, weil ſie ſich mit Vorliebe— ſeit der nationalſozialiſtiſchen Erhebung 1933 iſt das beſonders ausgeprägt— auf raſſen⸗ und erbkundliches Gebiet begeben, alſo auf Wiſſensgebiete übergreifen, die in ihrer Auswirkung für ein Volk von größter Wichtig⸗ keit ſind. Daß die okkultiſtiſchen 5 außer⸗ dem gern als altgermaniſches iſſen, als „ariſches Weistum“ hin eſtellt werden, dürfte uns ebenfalls nicht gleichgültig ſein, wird doch ſo das Geiſtesleben unſerer Vorfahren oft in ein recht zweifelhaftes Licht gehüllt. Die bekannteſten und beliebteſten Kronzeugen aller okkultiſtiſchen„Raſſenkundler“ ſind der Arioſoph und frühere katholiſche Prieſter von Liebenfels und der Charakterologe Car Huter(geſt. 1912). Wenn auch die Anhänger Liebensfels' und Huters behaupten, daß die Lehren ihrer Meiſter in keiner Weiſe ſtaats⸗ gefährlich wären, nichts mit Okkultismus zu tun hätten und nur aus edelſten Abſichten her⸗ aus entſtanden wären, ſo muß ihnen geantwor⸗ tet werden, daß der gute Wille nicht immer ge⸗ nügt, um einer Sache Wert zu verleihen. Wenn die Lehren von Liebenfels und Huter wiſſen⸗ ſchaftlich erhärtete Tatſachen, vor allem der Raſſenkunde, mit unwiſſenſchaftlichen Behaup⸗ tungen vermengen, ſo liegt die Gefahr nahe, daß die Leſer ihrer Schriften einen falſchen Begriff vom Weſen der Raſſenkunde und von den dar⸗ auf fußenden Maßnahmen der Exb⸗„und Raſ⸗ ſenpflege bekommen und ihr Zutrauen 0 dieſen erſchüttert wird. Wenn Liebenfels und ſeinem Beiſpiel folgend ſo und ſo viele andere Schrift⸗ ſteller die Raſſenmiſchung zwar ablehnen, aber von Hoch⸗ und Niederraſſen ſprechen, wobei die nordiſche Raſſe als„Hochraſſe“, alle anderen Raſſen, europide und außereuropide, als„Un⸗ terraſſen“,„Gegenraſſen“,„Niederraſſen“ oder „Minderraſſen“ hingeſtellt werden, ſo hat eine ſolche überſpitzte Einſtellung erſtens mit den Erkenntniſſen der Raſſenkunde nichts mehr zu tun und zweitens würde die praktiſche Auswer⸗ tung ſolcher Lehren nur dazu führen, daß eine unüberbrückbare Raſſenkluft im endlich geeinig⸗ ten deutſchen Volke entſtünde. Wenn der Raſ⸗ ſengedanke die Reinhaltung und Beſtanderhal⸗ tung der dem deutſchen Volk ſeine Eigenart verleihenden nordiſchen Raſſe fordert, ſo ge⸗ ſchieht das nur, weil die nordiſche Raſſe es iſt, die dem deutſchen Volk die arteigene Prägung verliehen hat und weil ſie diejenige Raſſe iſt, die in allen deutſchen Stämmen— neben je⸗ weils anderen ihr naheſtehenden europiden Raſſen— zu finden iſt. Wie ſolche auf Liebenfels zurückgehende Ge⸗ dankengänge ausarten können, hat ja das Buch von Hermann Gauch„Neue Grundlagen der Raſſenforſchung“ gezeigt, worin dieſer der nor⸗ diſchen Raſſe allein die Bezeichnung„Menſch“ zubilligt, alle anderen,„nichtnordiſchen“ Raſſen jedoch nur eine Zwiſchenſtellung zwiſchen Tier und Menſch einnehmen läßt, ihnen alſo ein Menſchentum abſpricht. Wenn Gauch auch beab⸗ ſichtigt haben maa, durch ſein Buch den Kampf Deutſchlands gegen das Judentum zu unterſtüt⸗ zen, ſo hat der bloße gute Wille, zu dem die nötige Einſicht fehlte, ſeinem Volke allergrößten Schaden gebracht. Durch ſeine Arbeit, die von unſeren Gegnern als„neueſte deutſche Raſſen⸗ wiſſenſchaft“ hingeſtellt wurde, iſt der Raſſen⸗ gedanke im Ausland in ein falſches Licht geſetzt und lächerlich gemacht worden. „Eine charakterologiſche Ganzheit aus den Lehren von vielen Forſchern“ nennt ſich das große Werk von Alfred Richter(Bärenſtein) „Die urewige Weisheitsſprache der Menſchen⸗ formen“. Es iſt„in dankbarer Verbundenheit dem großen Forſcher Lanz von Liebenfels ge⸗ widmet“ und bringt gleich im Anfang, um⸗ rahmt von mehreren anderen„Menſchenken⸗ nern“, ein Bild von dieſem„bedeutendſten Raſ⸗ ſenforſcher der Gegenwart“. Der Verfaſſer ſo⸗ wie ſein Bruder Georg ſind Begründer und Leiter von beſonderen Schulen, in denen„Men⸗ ſchenkenntnis“ nach Gall, Lavater, Carus, E. Huter u. a. gelehrt wird. Seltſamerweiſe hieß die von Alfred Richter 1932 noch„Privat⸗In⸗ ſtituts für praktiſche Menſchenkenntnis“, ab 1933 trug ſie jedoch plötzlich den Namen Privat⸗In⸗ ſtitut für praktiſche Menſchenkenntnis und Raſ⸗ ſenkunde“. Das Gefährliche an dieſen„Privat⸗ Inſtituten“, wie z. B. die„Sommerſchule Bielathal“, Bärenſtein Bez. Dresden, in der über alle möglichen okkulten Dinge unterrichtet wird, iſt die Inanſpruchnahme des Begriffs Raſſe durch ihre Gründer und Leiter, die ſich ſtolz„Privatgelehrte“ nennen und vorgeben, das„Urwiſſen unſerer Ahnen“ zu pflegen. In dem umfangreichen Werk„Die urewige Weis⸗ fane der Menſchenformen“ iſt eine Zu⸗ ſammenſtellung über Charakterologie, Chiro⸗ mantie,„odiſche Lebensſtrahlung“ in Zufam⸗ menhang mit„weißer und ſchwarzer Magie“, Augendiagnoſtik, veredelnde Atemgymnaſtik, Schwingungslehre, Reinkarnationslehre, Aſtro⸗ logie uſw. alles in trautem Verein mit„Raſ⸗ ſenkunde“ zu finden. Der Grundſatz der Cha⸗ rakterologen iſt:„Alles Geiſtige baut ſich ſeine Form“ oder„aus den Formen ſpricht der Geiſt“. Sie behaupten, daß alle äußeren Körperformen den inneren Kräften des Menſchen entſprechen Wer äͤlter wird. Das Aelterwerden geht ſo an: Die Leute konſtatieren, daß man ſich gar nicht verändert hat; oder ſie ſagen: Sie ſehen aber geſund aus; oder: In Ihren Jahren macht ſo was noch(noch!) keine Beſchwerden. Oder ſie fra⸗ gen: Sind Sie noch immer unverheiratet? Oder: Sie wohnen noch immer in der Heu⸗ gaſſe?— Sie geben Ratſchläge: Machen Sie jeden Morgen fünfzehn tiefe Kniebeugen. Unſer Schneider: Nehmen Sie keinen karierten Stoff. Er trägt auf. Nehmen Sie den dunk⸗ len, das macht ſchlanker. * Wer älter wird, hört mit Intereſſe zu, wenn jemand von ſeinem Rheumatismus erzählt oder von einer Badekur oder von einem wirkſamen Nervenſalz. Wer älter wird, lieſt im„Aerztlichen Haus⸗ freund“ den Artikel über„Pflege der Ar⸗ terien“ oder„Bekämpfung des Senkfußes“. Er lieſt in der Literaturgeſchichte voll Befrie⸗ digung, daß Lilieneron mit 40 Jahren das Dichten anfing und Fontane mit Siebzig ſeine beſten Romane ſchrieb. Er unterſtreicht in der Statiſtik, daß die ſpätgeborenen Kin⸗ der einen größeren Begabungskoeffizienten haben als die frühgeborenen und Staats⸗ männer durchſchnittlich zwiſchen 50 und 60 die größten Erfolge aufweiſen. Da hat man alſo noch lange hin! 1. Eines Tages gibt's dann in der Trambahn den erſten ſühlbaren Knacks. Ein kleines, nettes, artiges Schulmädchen ſteht knixend auf und bietet dem Herrn, der älter wird, den Platz an... Die dumme Göre! Aber der Abend legt Balſam auf die Wunde. Die Sechzigjährigen im Verein klopfen ihm nach der Debatte gütig auf die Schulter und ſagen: Ja, wie wir ſo jung waren wie Sie, da haben wir auch... Und als ihn gar bei einem Zuſammenſtoß der Gegner einen Laus⸗ buben nennt, da möchte er dem am liebſten eine Flaſche„Perle der Pfalz“ ſpendieren. IV. Geißler: Schroere Last und daß es ſomit möglich iſt, aus der Geſtal⸗ tung des Körpers die ſeeliſchen Anlagen zu er⸗ kennen. Dadurch, daß dieſe Kennzeichen an Kopf, Geſicht, Händen, Füßen uſw. als„Raſſen⸗ merkmale“ bezeichnet werden, wird ein Berüh⸗ rungspunkt mit der Raſſenkunde geſchaffen. An⸗ ſtatt aber zu berückſichtigen, daß man unter Raſ⸗ ſenmerkmalen erbliche Merkmale, ſowohl körper⸗ licher als auch ſeeliſcher Art, die einer größeren Gruppe von Menſchen gemeinſam ſind, zu ver⸗ ſtehen hat, und daß als ſolche bisher nur einige ganz beſtimmte Merkmale wie u. a. die Fähig⸗ keit der Farbſtoffbildung(Haar⸗, Augen⸗, Haut⸗ Eine Belracdiung von julius Kreis Wer älter wird, entdeckt voll Rührung über ſich und ſein Schickſal die erſten grauen Haare und ſtreicht ſie unter die dunklen, er nimmt manchmal zur nächtlichen Heimkehr ein Auto, auch wenn er allein iſt, er hat auf ſeinem Waſch⸗ tiſch und im Schrank ein halbes Dutzend Me⸗ dizinfläſchchen und Pulverſchachteln, er zieht bei jedem repräſentativen Anlaß ſeinen Bauch ein bißchen ein, er redet gern von vergangenen Zeiten, wie ſchön es früher war, und er meidet Menſchen mit Schnupfen und Huſten, entgiftet ſeinen Tabak und Kaffee mit allerhand Patent⸗ ten, unterſcheidet mit Sachkenntnis unter den Rotweinen. Manchmal prüft er ſeinen Puls, jede Woche ſtellt er ſich auf die Waage, und wenn ein Herr an ſeinem Stammtiſch ſitzt, runzelt er leicht die Stirn. Ein Haus mit einer guten Köchin iſt ihm lieber als eines mit einer ſchönen Tochter. Er iſt ein Herr in den beſten Jahren. * Ein Herr in beſten Jahren! Gewiß, er räumt manches Feld, und das„Uebergangl“ in die „vorige Generation“ 73— nicht ab ohne„Auf⸗ mand'ln“ gegen die Jahre. Aber dann tauſcht der Herr, der älter wird, doch allerhand ein: Verſtändnis für die realen Freuden des Da⸗ ſeins, wenn er glücklich veranlagt iſt, eine hei⸗ tere Reſignation. Er wird nicht mehr zornig um des Kaiſers Bart. War das Lächeln im „Uebergang“ manchmal ein bißchen krampfhaft und bitter, nachher wird es echt und löſend. Unglücklich durch eine große Liebe— glücklich durch eine große Liebe?(wenn er ganz klug geworden iſt, will er da nichts verreden)—, vorläufig iſt er im ſchönen Gleichgewicht. Aber das bekommt er nicht umſonſt. Da mußte er zwanzig Jahre„Sturm und Drang“ dran⸗ geben und alles Glück und Beben holder Tor⸗ heit und alles Reizvolle und Schöne, das in der Trunkenheit junger Jahre liegt. Wer älter wird, hat ſeine reiferen, ſeine„beſten Jahre“ bezahlt.— Sanfte und weiſe Hand des Schöp⸗ ben iſtt man dann mit dem Tauſch zufrie⸗ en iſt! farbe), die Form des Haares, die Form von Naſe, Augenſpalten, Lippen, von Geſicht und Schädel erkannt worden ſind, wählen die Cha⸗ rakterologen, ohne ſich Zwang anzulegen, alle möglichen körperlichen Eigentümlichkeiten. Da dem ſeeliſchen Verhalten ebenfalls Erbanlagen zugrunde liegen, kann man aus der Haltung einer vorwiegend einer Raſſe zugehörigen Be⸗ völkerung wohl auf gewiſſe ſeeliſche Eigenſchaf⸗ ten ſchließen, die als ſeeliſche Merkmale eben dieſer dort vorherrſchenden Raſſe zu werten ſind. Auch kann man wohl bei Vorhandenſein mehrerer, eine Raſſe kennzeichnender, äußerer Merkmale an einem Menſchen mit mehr oder weniger großer Wahrſcheinlichkeit auf gewiſſe, dieſer Raſſe eigene, ſeeliſche Eigenſchaften bei ihm Damit iſt aber noch lange nicht geſagt, daß man nun aus einem einzelnen kör⸗ perlichen Merkmal eine Eigenſchaft der Seele erkennen kann, die ſich durch die Form und Ge⸗ ſtaltung dieſes äußeren Merkmals ausdrückt. Manches an den Feſtſtellungen der Charaktero⸗ logen mag ja richtig beobachtet ſein, mit Raſſen⸗ kunde jedoch haben dieſe Beobachtungen und die ſich daran anknüpfenden abenteuerlichen Vor⸗ ſtellungen nicht das geringſte zu tun. Dieſen„charaktero⸗aſtrologiſchen“ Dunkelmän⸗ nern ſcheint vollkommen abzugehen, daß ſie mit dieſen ihren Behauptungen den Raſſegedanken vollkommen außer Kurs ſetzen. Werden doch durch ihre den zwölf Tierkreiſen entſprechenden zwölf Menſchentypen, mit Einſchluß der neun Planeten ſind es zuſammen 21 Typen, jegliche Raſſenunterſchiede überbrückt,— die Planeten⸗ und Tierkreiſe werden wohl kaum bei der Ge⸗ burt eines Menſchen Rückſicht auf ſeine Raſſen⸗ beſchaffenheit nehmen— und maßen ſich dieſe ſchätzenswerten Zeitgenoſſen außerdem noch an, Eheberatungen nach dieſem Rezept durchzufüh⸗ ren. Obwohl ſich C. H. Huter heftig dagegen weh⸗ ren würde, wenn man ſeine„ariſch⸗aſtrologiſche“, „wiſſenſchaftliche“ Zeitung„Neues Deutſchland“ erſtens als okkultiſtiſch, zweitens als den Raſ⸗ ſengedanken gefährdend bezeichnen würde, ſo treffen doch die eben angeſtellten Erwägungen voll und ganz auf ihn zu. Arioſophie, Theoſo⸗ phie, Chiromantie, Pendelei, Aſtrologie und Periodenlehre, liebevolle Charakter⸗ und Hand⸗ ſchriftendeutung berühmter Perſönlichkeiten, Ta⸗ lisman⸗ und Amulettenkult, ſeine„Kosmo⸗ phyſiognomik nicht zu vergeſſen, all dies iſt in „Neues Deutſchland“ zu finden, und nie wird hier verſäumt, an geeigneten Stellen das Wört⸗ chen„Raſſe“ fallen zu laſſen. In ähnlichem Fahrwaſſer läuft auch der„Gute Menſchenken⸗ ner“, Verlag Amandus Kupfer, der zur Ver⸗ breitung der Huterſchen Lehren gegründet wurde, wenn er ſich auch mehr auf die„Pſy⸗ chophyſiognomik“ beſchränkt. Dieſe beiden, im wahrſten Sinne des Wortes„im Geiſt“ ver⸗ wandten Zeitungen befaſſen ſich mit Fragen, die in die Hand von Wiſſenſchaftlern gehören und gefährden durch Gewiſſenloſigkeit oder Unver⸗ die erb⸗ und raſſenkundliche Aufklärungs⸗ arbeit. Das liebenswürdige Naciigespenst „Nachtgeſpenſter im allgemeinen ſollen ſich nicht einbilden, daß ſie zu den liebenswürdigen Zeit⸗ genoſſen gerechnet werden. Wohl aber kann das Nachtgeſpenſt, das augenblicklich in Budapeſt ſein Unweſen treibt, dieſen Vorzug mit Fug in Anſpruch nehmen. In einer Straße ſah es ein Fenſter offenſtehen, und da es ſich in der erſten Etage befand, wäre das Nachtgeſpenſt kein Nachtgeſpenſt geweſen, wenn es ſich nicht ſofort zu einer architektoniſchen Kletterübung ange⸗ ſchickt hätte. Wer beſchreibt jedoch ſein Entſetzen, als es beim Betreten des Zimmers vom Neben⸗ raum her erregte Stimmen vernahm, die bei genauerem Hinhören auf eheliche Auseinander⸗ ſetzungen ſchließen ließen. Ein gewöhnliches Nachtgeſpenſt hätte es in dieſer Situation vor⸗ gezogen, ſchleunigſt Ferſengeld zu geben. An⸗ ders das Nachtgeſpenſt von Budapeſt. Es klopfte dezent an die Schlafzimmertür, als der Ehekrach zur Scheidungsreife gediehen war. Dann befahl er eintretend den verdutzten Eheleuten, ſich zur Abwechſlung einmal recht herzlich zu küſſen. Aber es wurde nicht viel mehr als eine zag⸗ hafte und überaus flüchtige Berührung der Lippen. Das Nachtgeſpenſt hielt es deshalb für angebracht, mit erhobener Piſtole auf eine Er⸗ höhung der Druckverhältniſſe hinzuwirken. So kam ein herzhafter Knutſcher von drei Minuten Dauer zuſtande. Als das Ehepaar, das nun gar nicht mehr an Scheidung dachte, endlich den er⸗ zwungenen Zärtlichkeitsausbruch unterbrach, da war das Nachtgeſpenſt bereits wieder ver⸗ ſchwunden. Und mit ihm die verſchiedenen Pre⸗ tioſen, die auf dem Nachttiſch herumlagen. Diplomatendispui Man weiß, daß Monſieur Titulescu, der langjährige rumäniſche Außenminiſter, außer der„Eiſernen Garde“, die ihn in ſeinem Vaterland zu Fall gebracht hat, nichts mehr fürchtet als die Zugluft. Mehrere Völker⸗ bundsdelegierte erinnern ſich noch der Ueber⸗ raſchung, die der rumäniſche Außenminiſter bei einer der erſten Verſammlungen des Völker⸗ bundes hervorriefß Man ſah nämlich Herrn Titulescu hereinkommen, eingehüllt in einen Pelzmantel, und hinter ihm erſchien ein Sekre⸗ tär, der über dem Arm noch einen dicken Schal trug. Aber anſcheinend war auch das noch nicht genug, denn Tituleseu wandte ſich an den Vor⸗ ſitzenden, damals Lord Balfour und ſagte zu ihm:„Geſtatten Sie mir daß ich meinen Hut auf dem Kopf behalte?“— Nein Mon⸗ ſieur“, antwortete kühl Lord Balfour les ſei denn, daß Sie mir geſtatten daß ich jetzt meine Hoſe ausziehe.“ Von Robert Der tragiſche Kampf, den Preußen und Oeſter⸗ reich in den ereignisreichen Jahren zwiſchen 1848 und 1870 um die Verwirklichung der deutſchen Einheit miteinander geführt haben, iſt bisher noch kaum ſo lebendig und anſchaulich dargeſtellt worden, wie in Robert Hohlbaums neuem Roman„5weikampfum Deutſch⸗ land“, dem wir mit Erlaubnis des Albert Langen/ Georg Müller Verlages in München den nachſtehenden Auszug entnehmen. Näher rückten ſie an den Hügelzug von Bicocca heran, dann hielt das Regiment in⸗ mitten eines Reisfeldes als Reſerve, indes das Korps vorübermarſchierte, bald auf dem ſan⸗ digen Boden des Hügelvorlandes von einer dicht ſich ballenden Staubwolke verhüllt. Das fahle Geheimnis machte das Folgende den Augen und Sinnen der Zurückbleibenden noch furchtbarer, als es ſich im klaren Erleben ge⸗ boten hätte. Verworren drang der Lärm des Gefechtes zu ihnen, Salvenknattern, Geſchütz⸗ feuer, zerriſſenes Kommando. Und dann kam aus dem Unſichtbaren die erſte Granate, kre⸗ pierte hinter dem Regiment, ein zweiter Schuß, unſchädlich wie der erſte, und wieder wehte der Wind durch das junge Reisfeld, und die Wolke vor ihnen ſtand ſchwer und undurchdringlich. Aber dann fiel Schuß um Schuß ein, riß eine Lücke, Aufbrüllen da und dort, dann wieder Stille, und wieder Einſchlag um Einſchlag. Heinrich Schittengelm war in den letzten Tagen, dem neuen verhaßten Leben, wahllos preisgegeben, von ohnmächtig unterdrücktem orn erfüllt geweſen, der allmählich in Stumpf⸗ eit untergegangen war, aber nun aufbrach mit ungehemmter Gewalt. Nicht an die Gefahr dachte er, nur an das Opfertierhafte dieſer Lage, das Unwürdige, Unmännliche des Preis⸗ egebenſeins. Kein anderer der Rekruten emp⸗ and das wie er, das las er aus den Mienen, den in Angſt gelöſten oder erſtarrten. Aus den Zügen Leopold Violats ſprach keine Angſt, nur eine willige Hingebung, eine unverſtändliche Opferbereitſchaft. Faſt, es war Wahnſinn, das nur zu denken, aber Heinrich Schittenhelm fand kein anderes Wort, es war faſt eine wol⸗ lüſtige Unterordnung unter das Schickſal, gegen das er ſelbſt ſich auflehnte. Immer wilder wuchs der Zorn in ihm, alle Qual der De⸗ mütigung, die er erduldet hatte, ſtieg zu einem Haß, der kein Ziel kannte, deſſen Pein von Schut zu Schuß, der in die Reihen fiel, ohne Hemmung wuchs. Nun kehrte ſich der Haß gegen die Kameraden, die duldeten und in Angſt ihr Schickſal erwarteten, nun griff er —— dem Einen, dem Hingegebenen, ſich willig Beugenden. „Schau nicht ſo, ich extrag das nicht!“ Aber nur ein ſtummer Blick faſſungsloſen Staunens — der wieder zur Ergebenheit zurück⸗ and. Da preßte Heinricht die Hände des Kleinen, faßte ihn an der Schulter und ſchrie: „Kerl, rühr dich!! Brüll mit mir gegen dieſe verfluchten Schweine, brüll, ſag ich dir!“ Leopold Violat hielt ohne Widerſtand ſtill, aber er blieb ſtumm. Heinrich ließ von ihm ab. Da ſchlägt es ein, dicht neben ihnen, die Sprengſtücke pfeifen, zerfetzt liegt der junge Leib vor Heinrich, nur das Geſicht ſtarrt ihn an, der Mund iſt geöffnet wie zu einem letzten Schlachi bei Novòràd Hohlbaum und auch ihn beſuchen werde. Er war noch zu ſchwach, um die Bedeutung dieſer Nachricht ganz zu werten, er freute ſich vorerſt nur des reinen Bettzeugs, der kräftigen Koſt, er lebte der Stunde, das Erinnern war verſunken, die Zukunft verhüllt. Die Erregung, die alle ergrif⸗ fen hatte, beunruhigte ihn, er ſchloß die Augen und wollte ſchlafen. Dann erwachte er und ſah in den Glanz der Federbüſche, Goldkragen und Orden. Den Mann, der nun zu ihm trat, hatte er geſehen, wann... wann.. Mühſam formte er das Bild: Am Morgen der Schlacht. Der Mann hatte mit einer ſcharfen Kommandoſtimme, mit eckigen Geſten eine Anſprache gehalten, ein paar Satzfetzen ſtellten ſich ein, ſtumpfe Phraſen. Was wollte der Mann von ihm? Nun ſetzte er ſich an ſein Bett, die Bewegungen waren nicht eckig, die Hand ſtrich über Heinrich Schitten⸗ helms dumpfe Stirn, und nun begann er zu ſprechen, gedämpft, ſchonend, und was er ſagte klang gut. Heinrich Schittenhelm hörte nur den Klang der Worte, begriff ihren Sinn nicht. Ge⸗ duldig wiederholte der General: Der Grena⸗ dier habe durch ſeine beiſpielloſe Tapferkeit, nachdem alle Offiziere und der größte Teil der Unteroffiziere ſeiner Kompanie gefallen oder verwundet waren, den ruhmreichſten Anteil an der Erſtürmung der Höhen von Bicocca ge⸗ wonnen. In Heinrich Schittenhelms Züge trat ein Lächeln. Was redete der General nur daher! Aber Benedek, der dieſes Lächeln wohl als ein Zeichen ſtolzen Glückes deutete, fuhr fort: Für dieſe beiſpielgebende Tat ſei dem Grenadier Schittenhelm die höchſte erreichbare Auszeich⸗ nung, die goldene Tapferkeitsmedaille, verlie⸗ hen und er außerdem zum Korporal befördert worden. Jetzt habe er nichts anderes zu tun, als geſund zu werden. Nun fühlte Heinrich Schittenhelm, daß dieſe Stunde eine Wendung ſeines Lebens bringen wollte, und dieſes Leben trat vor ihn in über⸗ ſcharfem Licht. In dieſem Lichte mußte er es dem General weiſen, es mußte Klarheit herr⸗ ſchen, unbedingte, unerbittliche Klarheit. Müh⸗ ſam begann er zu ſprechen, formte Wort um Wort. Daß er Student geweſen ſei, Legionär, daß er vor Monaten noch gegen die kaiſerlichen Truppen gekämpft habe. daß er unglücklich ge⸗ weſen ſei im ſtumpfen Drill, daß er nicht wiſſe, was denn ſo Rühmenswertes an ſeiner Tat geweſen ſei, er habe ſich nur rächen wollen, rächen, er wiſſe nicht an wem, vielleicht habe er auch fallen wollen, um erlöſt zu ſein von ſei⸗ nem verpfuſchten Leben. Die Suite des Gene⸗ rals, die Aerzte, die Schweſtern bedeuteten ihm, zu ſchweigen, aber hartnäckig ſprach er zu Ende. Eine Weile war Stille. Nun würde wohl der General aufſtehen und fortgehen und all das Neue, Unfaßbare würde vorbei ſein. Gut, gut. Nur Ruhe wollte er haben, Ruhe, Ruhe. Benedek überlegte nur ein paar Augenblicke. Dumm von dem Jungen, das alles ſo heraus⸗ zuſagen, aber ſchön! Nun lächelte der General, der Adjutant reichte ihm eine kleine rote Kaſ⸗ ſette, er öffnete ſie, und da glänzte es wie eine kleine Sonne durch die nüchterne Stube. „Du biſt nicht nur tapfer, du biſt auch ein an⸗ 5 Aus dem HB-Fotopreisausschreiben Heinrich Schittenhelm war wieder müde ge⸗ worden, er ſah dem General ſtumm ins Ge⸗ ſicht. Ein ganz anderer ſaß vor ihm, als jener, der die Anſprache gehalten hatte, ein Menſch, Augen nun eine verborgene Wärme brach. „Keine Antwort? Nun, dann werden wir halt ohne ſeine freundliche Zuſtimmung das Nötige veranlaſſen. Alſo paſſen S auf, Herr Regimentsarzt, daß Sie mir ihn auf den Glanz herrichten, und packen S' die Medaille ein, Schweſter, morgen, wann er ausgeſchlafen iſt, wird die Freud erſt kommen. So, grüß dich Gott. Und brav bleiben!“ „Spiegelung“ Aufn.: Beate Pranten Als Heinrich Schittenhelm allein war, taſtete er nach der Schublade, zog das Käſtchen hervor, öffnete es und S1 nach der goldenen Münze. Kühl und fremd lag ſie in ſeiner Hand, ihr Glanz blendete. Würde ſie ihm vertraut, würde ihr Glanz ihm zum wärmenden Licht werden? Lange hielt Heinrich Schittenhelm die Me⸗ daille, lange ſah er in ihren goldenen Schein. Und allmählich ward ihm bewußt, daß ſeine Hand das Sinnbild eines neuen Lebens um⸗ ſchloß. 0 + Aus dem U gezeichnetes Z wird, rt. Zur Kontro Buchſtaben: Weiß: Kdi, De? Schwarz: Kaa. Aus Mant Weiß: Huſſo 1. d2—dd, Se Lis—b4 4. a2— Der deutſche Behandlung d lich. Jedenfal Tauſch entzieh ſtarkes Zentru alſo 2 Läufer, bauer in Kau eſſiert nun w deſſen Wert freut die Tatſc problematiſche ſtändiger Kerl. Haſt eine Dummheit gemacht, vor, vor hundert Jahren ſagen wir. Die iſt das, was er fi Die Macif der Nusik Schrei. Er wird nicht laut. Es iſt, als hätte die Demut des Jungen auch den letzten Aufſchrei ausgelöf Zichtf 5 15„Nun war es Heinrich Schittenhelm, er müſſe des Lebens erſtickt. ma en 0 iſchndet irgendwie danken, ſtrammſtehen, er machte eine ier 1 3 4 Lb4)4 was Neues an! Daß du Student warſt, ſchadet Bewegung, als wolle er ſich aufrichten, ſank Als Giuſeppe Verdi in Genua noch die la Beſſer iſt oö. Es zuckt durch die Reihen des Regiments, nichts, müſſen nicht lauter Analphabeten beim zurück. n, ſant teiniſche Schule beſuchte und nebenbei ſchon 6. 12—13, Sib- das Studium der Muſik betrieb, wollte ihn ſein Lehrer, der Domherr Pietro Seletti, veran⸗ laſſen, die Muſit aufzugeben und ſich völlig dem Ein abſurde Drohung Dn4- einen Entwickl Militär ſein! Haſt du Luſt zur Artillerie? Eine ſchöne Waffe! Braucht Offiziere. Iſt ein Kurs jetzt im Arſenal, beginnt in zwei Monaten. von Mann zu Mann fliegt der Riß des Kom⸗ mandos. Dann gehen ſie vor. Noch fühlt Hein⸗„Na, nur nicht gleich ſo feſch ſein! Erſt ge⸗ ſund werden!“ richs Fuß den feſteren Boden des Feldes, dann 6 al, 1 4 5 verſinkt er in Sand und Staub, der ſich in Bis dahin wirſt du ſchon wieder auf dem Det Generar und die Suite gingen weiter, Prieſterſtande zu widmen. Und Verdi, der ſur 7, Sgi—hs, f. Kehle und Augen beißt, noch geht es durch das Damm ſein.“ von Bett zu Bett, verſchwanden. 755 50 der Literatur beſon⸗ 15 ebene Vorland, dann bergauf, immer tiefer dere Begabung und auch Neigung zeigte, war e V nd gan, 1 ſchon halb geſonnen, dem Rate ſeines Lehrers Auf hö. Lh⸗ zweimal auf e⸗ (oder Kke7, Dg6 10. f3& eã, d Wirkſamer ki Ess:, Li3 cc —0 mit ſtarken hinein in die lärm⸗ und ſchreckerfüllte Wolke. Die andern drängen zueinander, als böte dies Schutz gegen die Gewehrſalven, die gegen ſie peitſchen, gegen das Abwehrfeuer der Artil⸗ lerie, das ſich ſteigert von Stück zu Stück des Hügels, das ſie gewinnen. Heinrich Schitten⸗ helm iſt allein, er will keine Gemeinſamkeit, er will nur eines: Sich rächen für das ohnmäch⸗ tige Ertragen, für den Verluſt ſinnvollen Le⸗ bens, für alles, alles! Er keuchte nicht mehr vorwärts in Reih und Glied, er ſtürmt über Tote und Verwundete weg, unmerkliche Schat⸗ ten nur in Staub und Qualm, nun iſt er dicht hinter dem Offizier, jetzt ſtellen ſie den Feind im Nahkampf, es kommt ihm kaum zu Sinn, daß der Führer fällt, ein anderer an deſſen Stelle ſpringt, daß auch dieſer ſinkt, der dritte, vierte, daß er der erſte iſt, dem die anderen fol⸗ zu folgen. Da blieb eines Tages zum Schulgot⸗ tesdienſt der beſtellte Organiſt weg und war nicht aufzufinden. Auch ein anderer Organiſt konnte in der Eile nicht aufgetrieben werden. Was war zu tun? Der Domherr wollte den unter keinen Umſtänden ohne Mu⸗ muß die Roch ik abhalten. Irge jem i u: ſik abhalten. Irgend jemand raunte ihm nun z Das- uſw.) vo „Laſſen Sie doch den kleinen Verdi ſpielen, 66—01 er beherrſcht die Orgel.“ Auch Dad2(. Seletti war mit dieſem Vorſchlag uner⸗ die offene g⸗Li warteterweiſe einverſtanden und erklärte: ein guter Plar „Mir iſt alles recht, ſelbſt wenn der Teufel 13...., TI8 X. ſpielte. Die Hauptſache iſt, daß Muſik gemacht Er mußte z wird.“—4 die f⸗Li Verdi ſetzte ſich an die Orgel und ſpielte. oder— wenn Nach dem Gottesdienſt rief ihn der Domherr geſchw 7 zu ſich und fragte tief ergriffen: Se57 T11-Y, 1 gen im dumpfen drängenden Trieb, daß ſie die„Von wem iſt dieſe wunderbare Muſik, die 15 Infanterielinie des Feindes durchbrochen ha⸗ du zum beſten gegeben haſt?“ Weiß hat n fühit Wr ben Erröten über dieſes Lod wahren könner :„548- Zorn ſich entſpannt zu einer erlöſenden Ruhe,„Ich bin meiner eigenen Inſpiration ge⸗ macht den Le und daß da droben vielleicht etwas auf ihn wartet, das ihm dieſe Ruhe für immer gibt, daß nichts Quälendes, Häßliches mehr dieſer folgt.“ Der Domherr ſah ſeinen Lieblingsſchüler eine Weile überraſcht an. Dann legte er ihm ſeg⸗ von dem Mehr Stunde folgen wird. Da droben auf der Höhe, 0 nend die Hand auf und ſagte: 5 e der Geſchütze zeich„Folge auch weiterhin, 1 1 + Die Geſchütze ſchweigen, eine Reihe gebannter wird dich glücklich 1 222, Tiere, ſchon ergibt ſich die Bemannung, da +. fühlt Heinrich einen Schlag an der Schulter.. Weiter, weiter, immer weiter, nur nicht ſtill⸗ . ſtehen! Doch der Qualm, der ſich ſchon gelichtet hat, ballt ſich wieder dichter. Heinrich Schitten⸗ helm ſinkt tief, tief, nur nicht zurück, nicht zu⸗ Tadle nichts Menſchliches. Alles iſt gut, nur nicht überall, nur nicht für alle. V rück! denkt er noch, nicht zurück ins Leben.... Man hat den verwundeten Grenadier Hein⸗, rich Schittenhelm in ein gutes, reines Bett ge⸗ Alles iſt Samenkorn.,., legt im Spital von Verona, da das Brigade⸗ 5 25 kommando Benedeck ſich nach ihm erkundigte.—* Als die Schweſter ihm dies mitteilte, hatte er Menſch werden iſt eine Kunſt. den Sinn nicht erfaßt, denn er lag in hohem 2 Fieber. Aber in der folgenden Nacht ſank es, und am Morgen erfuhr er, daß heute der zum General⸗ major ernannte Kommandant das Hoſpital Aus dem HB-Fotopreisausschreiben Aufn.: Werner Wolf Holæakirche bei Konstanz Wo gehen wir denn hin? Immer nach Hauſe. Novalis. sssss ———————————— a 0 te Pranten war, taſtete hen hervor, ſen Münze. Hand, ihr aut, würde ht werden? n die Me⸗ ien Schein. daß ſeine ebens um⸗ Ausik toch die la⸗ nbei ſchon lte ihn ſein tt i, veran⸗ völlig dem di, der für itur beſon⸗ zeigte, war es Lehrers i Schulgot⸗ mund war r Organiſt en werden. wollte den ohne Mu⸗ hm nun zu: rdi ſpielen, Aag uner⸗ lärte: der Teufel ſik gemacht ind ſpielte. r Domherr Muſik, die dieſes Lod iration ge⸗ ſchüler eine r ihm ſeg⸗ weiterhin, n, denn ſie F es iſt gut, lle. imer nach Novalis. wird, gehört wirklich zum Beſten ſeiner Art. Stellun sNel. 33 „Hakenkreuzbarner“ 15. Növember 1986 Aufgabe Nr. 111 J. Szöghy, Budapeſt (4. Preis im internationalen Zweizügerturnier des Schacholympia) , E 5 5 Finin 4 , 4 ree d E 9 n Aus dem Urteil der Preisrichter: ein aus⸗ „was hier Zur Kontrolle die Aufſtellung der Steine in Buchſtaben: Weiß: Kai, De2, Th3, Lo7, Se4, i6, Ba2, bö, i2, g4, 35. Schwarz: Kaa, Sge, Bas, bö, dz, es, eö, ab, ha. Aus dem Städkekampf Mannheim— Frankfurk Weiß: Huſſong Schwarz: Benkner 1. d2—d4, Sg8—16 2. c2—c, e7—e6 3. Sb1—cs, Lis—b4 4. a2—43. Der deutſche Meiſter Sämiſch empfiehlt dieſe⸗ Behandlung der indiſchen Eröffnung nachdrück⸗ lich. Jedenfalls darf Schw. ſich nicht dem Tauſch entziehen, denn Weiß würde mit el ein ſtarkes Zentrum aufbauen. Weiß verſchafft ſich alſo 2 Läufer, muß allerdings einen Doppel⸗ bauer in Kauf nehmen. Den Praktiker inter⸗ eſſiert nun weniger, was die Theorie über deſſen Wert oder Unwert ſne ſondern ihn freut die Tatſache, daß jetzt eine für beide Teile entſtanden iſt, gerade as, was er für ſeine Entſchlüſſe braucht. 4..., Lb4 c3 5. bꝛ xc3, b7—b6. Beſſer iſt od. 6. 12—13, Si6—15. Ein abſurder Gedanke, der Zeit koſtet. Die Drohung Dn4(s3 ſo Ss3:) kann Weiß durch 4 einen Entwicklungszug decken. 7. Sg1—h3, f7—15 8. LeI—g5, Sh5—16 9. e2—e4, Auf hö, Ln4 35, Las könnte Schwarz nicht zweimal auf el ſchlagen, wegen Dns Kis, Dis- loder Ke7, Dg6! Stö, D277). 10. fa xe4, d7—d6 11. LII—4s. Wirkſamer konnte er mit Leꝛ(droht vor allem es des:, Lis cõ, des: Ddi, Tdi: Sid7, Si4 K7, .-o mit ſtarkem Spiel) es—es, Lh5--1 und Schw. muß die Rochade aufgeben(36? ſo des: deb:, bas- uſw.) vorwärtskommen. 11..., e6—e5 12.—0,—0 13. L. g5 Nfö. Auch Ddͤ2(Ihs: ſchadet nichts, im Gegenteil, 4 die offene Linie trägt zum Angriff bei) war ein guter Plan. 13..., TiS Xf6 14. Ddi—h5, LesS—h3 15. Dhö5 Khà. Er mußte zunächſt auf ö nehmen! Dann würde die ⸗Linie als Operationsbaſis dienen, oder— wenn gfö:— die Rochadeſtellung emp⸗ findlich geſchwächt ſein. 15.. Ti6—h6 16. Dh3—f5, Th6—i6 17. Df5—84 Og57 TIIC), Tf6—36 18. Dg4—h5, Sbs—d7 19. TfI Weiß hat nur einen Teil ſeines Vorteiles wahren können. 19...., Dds—e7 20. c4—05! macht den Läufer wieder beweglich, Schw. hat 4 von dem Mehrbauern nichts. e 1 9 — 1 , b 0 + 1 * — — , i n c ˖ — —— — 8 8 n Stand nach dem 27. Zug Schach-Ecke Offizielles Organ des Badĩisohen Schachverbandes im G. S. B. Bezirk Mannheim 20...., Sd7—f6 21. Dh5—13, böcc5 22. da eb, do es 23. Lds—c4L, Kas—hs 24. h2—h4]! Nur auf dieſe energiſche Weiſe kommt wün⸗ ſchenswerte Verwicklung zuſtande, denn das Endſpiel muß Weiß fürchten. 24. h7—h5 25. Ta1—f1, Tas—ds 26. T15—g5, TS6 5 27. h4K 85, Sfö—g4. 28. D13—f51 Droht Dsé nebſt Dns. Daher kann Schwarz von der Einladung ses keinen Gebrauch machen. Schwarz holt zu einem Gegenangriff aus. 28..„ De7—d6õ 20. Dis—f71 Stärker als 36 Snol Dhö: Dd mit unklarer Beurteilungsmöglichkeit der beiderſeitigen Aus⸗ ſichten. 29..„—g6 30. LeA—e6! winnen. 30.„Dd6—d2 31. Leõ& g4? Hier glaubte Weiß an ſchw. enmach he6: wenn Däs: geſchehen würde. Allein nach Dab:! Des, Khi, Sf2-, Ti2: Td1, Khe iſt es aus mit dem Gegenſpiel. 31...., h5 44 32. D7—f6-. Er erobert nun beide Bauern, muß aber Damentauſch zulaſſen. 32..., Khs—h7 33. Df6—e7--, Kh7-g8 34. De7— e6, Kgs—8. Kh7ꝰ Ti7 mit Matt in 2 Zügen. 35. Deõ xKes--, Khs—38 36. Des—eb, Kg8—n8 37. Deõ g6, Dd2 Kca1 5 rettet ſich damit wenigſtens ins End⸗ 4 piel. 38, Dg6—h5T, Khs—38 39. 35—36, Do3—d4—-! 40. Kgl—h2, Dda-—hS 41. Dhö—hS--, Kgsch8 42. T11—17. Das Endſpiel iſt für Weiß zwar gewonnen, Beſitz der 7. Reihe, beſſere ein Freibauer mehr— muß aber noch ſorgfältig ge⸗ ſpielt werden. 42..., Tds—d4(Tda war etwas beſſer). Sollte ſofort ge⸗ 3. Jahrgang 1 E 2 , * —— ,,. „ 43. Kh2—331 Um den Königsmarſch nach hö zu verhindern, muß Schw. ſeinen Turm, der ſich auch noch des-Bauern bemächtigen wollte, in eine wenig angenehme Stellung bringen. 43.„, Td4 Ne4 44. Kg3—h4, Te4—e5 45. Tf7 Xe7, c5—e4. Verzweiflung. Sonſt nimmt Weiß auch den -Bauern und das wäre das Ende. 46. Te7xc4(und nicht Ta7? wegen Tos!, 1b7 es, Tbi Tas! Tba Tes, Tb1 Tas nebſt Schwierig⸗ keiten für Weiß das Spiel zu gewinnen, ſehr fein erdacht). 46...., a7—45 47. Te4& g4, Kh8—g7 48. Tg4—35, Tes—e4- 49. Kg4—h5, Te4—a4. Schw. iſt rettungslos verloren. 50. Tsb—es, Ta4xas 51. Tes—c7+, K27—16 52. Te7—f7—, Ki6—e6 53. Tf7—f3! Ta3—42. Falls Tis:, gis: al, ſo nicht 27? Ki7 Khö Ks8 erſt Kuö und er gewinnt mühelos. 54. 22—34 aufgegeben.— Eine nicht ſehlerfreie, 5 in den verſchiedenen Abſchnitten ſpannende Zartie. Werbemonat November u den bereits durchgeführten Werbeveran⸗ ſtaltungen kommen in dieſer Woche hinzu: Friedrichsfeld(Gaſthaus„Zum Löwen“, Haupt⸗ ſtraße): Am Samstagabend, 14. Nov., eine Veranſtaltung der Schachvereinigung Pfingſt⸗ berg unter Mitwirkung von H. Huſſong. Feudenheim(Klublokal Kaffee Schneider): Mitt⸗ woch, 18. Nov., Blindvorſtellung von Bruno Müller. Mannheimer Schachklub: Simultanvorſtellung von G. Heinrich am 19. Nov.(Donnerstag). 3 Am 22. November beginnt die 1. Runde der Pokalſpiele des Bezirks Mannheim ab 9 Uhr (erſtgen. Heimvereine): Mannheimer Schachklub gegen Waldhof; Neckarau— Käfertal; Sand⸗ hofen— Pfingſtberg. Spielfrei iſt Feudenheim. und der Weiße verliert gar ſtatt à7 zu⸗ Der Vereinskampf um die Badiſche Meiſterſchaft wurde vom Mannheimer Schachklub gegen Heidelberg mit 6½:3½% ge⸗ wonnen. Das Rückſpiel findet am 29. Rovember in Heidelberg ſtatt. Den Endkampf beſtreitet der Sieger gegen Karlsruhe. Badiſcher Schachverband im GSB Bezirk Mannheim Die Schachvereine, Leiter, Klublokale Mannheimer Schachklub: W. Gudehus, Mannheim. Cafe Borſe, E 4. Klubavendet Montag, Donnerstag, täglich freier Schachverkehr, „Anderſſen“ Neckarau: R. Reithoffer, Cafe Zeitfelderz Dienstag. Negarſtadi⸗Oſt: Spieß: Cafe Vohmann, Clignetplatz: Mittwoch. Schwetzingerſtadt: H. Frei; Reſtaurant„Ludwigshof“, Rheinhäuſerſtraße; Freitag. Feudenheim: Leiter Peter Woll; Kaffee Schneider; Freitag. Käfertal: E. Denzel; Cafe Zorn; Mittwoch. Pfingſtberg: Valentin Schmitt;„Zum Pfingſtberg“z Donnerstag. Sandhofen: J. Herbſt;„Turnerheim“; Dienstag. Waldhof: W. Hild; Kaſino Bopp& Reuther; Freitag. Weinheim: Aſſeſſor R. Geiler; Cafe Rheingold; Donnerstag. Schwetzingen: Stud. Bauſch;„Erbprinzen“; Donners⸗ tag. NDäälsel und Humor Kreuzwort⸗Rätſel 16 ff I8 75 20 27 2⁵ 27—++E 2 2⁵ 55 3 Waagerecht: 1. Pommerſcher Küſtenfluß, 5. kleines Kind, 9. Nebenfluß der Donau, 10. Fi⸗ gur der germaniſchen Mythologie, 11. Zugvogel, 12. Farbe, 13. Drahtnachricht, 15. Nebenfluß der Donau, 16. Ortsangabe, 22. Stadt in Abeſ⸗ ſinien, 23. Zahl, 24. Hafenſtadt in Arabien, 25, männlicher Perſonenname, 26. drückende Sorge, 27. andere Bezeichnung für Wut.— Senkrecht: 1. Geſchickte Täuſchung, 2. Be⸗ wohner eines Oſtſeeſtaates, 3. babyloniſche Gottheit, 4. anderes Wort für Häftling, 5. Ver⸗ wandſchaftsverhältnis, 6. Nebenfluß der Saale, 7. Stadt in Holland, 8. geometriſcher Begriff, 14. Luftart, 16. Mündungsarm des Rheines, 17. nordiſches Sagenbuch, 18. Hafenſtadt in Aegypten, 19. weiblicher Perſonenname, 20. back⸗ fertige Maſſe, 21. gedrängte Zeit. Löſungen Auflöſung des Kreuzwort⸗Rütſels: Waagerecht: 1. Gau, 4. Uhu, 7. Elm, 10. Ohr, 11. Zar, 12. Sau, 13. Ana, 14. Ems, 15. Ena, 17. Ulm, 18. Stroh, 19. Jot, 21. Rat, 24. Mut, 25. Sam, 27. Ort, 28. Ode, 30. Tee, 31. Bai, 32. Bau, 33. Alt./ Senkrecht: 1. Goa, 2. Ahne, 3. Uran, 4. Uz, 5. Haparanda, 6. Ur, 7. Eſel, 8. Lamm, 9. Mus, 16. Aſt, 17. Uhr, 19. Jura, 20. Otti, 22. Aſta, 23. Tael, 24. Mob, 26. Met, 28. Ob, 29. Eu. Auflöſung des Silben⸗Rätſels 1. Slibowitz, 2. Eſparſette, 3. Illuſion, 4. Droſchke, 5. Trichter, 6. Ranunkel, 7. Etikette, 8. Urſula, 9. Drillich, 10. Original, 11. Camem⸗ bert, 12. Hornviken, 13. Semmering, 14. Es⸗ meralda, 15. Inſa ſe, 16. Drempel, 17. Nach⸗ richt, 18. Inſter, 19. Chinchilla, 20. Helmholtz, 21. Trapez, 22. Veronika.— Seid treu, doch ſeid nicht vorſchnell im Verſprechen. Liebevoller Gatte Jones traf ſeinen Arzt auf der Straße. „Gut, daß ich Sie treffe, Doktorchen, wiſſen Sie, meiner Frau iſt eine ganz eigenartige Sache paſſiert, die hat ſeit zwei Tagen die Maulſperre!“ Und dann wiſchte ſich Jones den Schweiß von der Stirn und fuhr fort:„Können Sie vielleicht in der nächſten Woche mal zu uns reinſchauen, ob Sie etwas für ſie tun können?“ (The Tattler, London) Ballgeſprůche Er(tiefſinnig): Je mehr Bücher ich leſe, deſto weniger weiß ich!“ Sie(bewundernd):„Da müſſen Sie aber ſchon viel geleſen haben!“ Die Putzſüchtige Kaiſer Joſef II. war ein Feind lächerlichen Putzes und zeigte gerne darüber ſein Mißfallen. Bei einer der allgemeinen Audienzen über⸗ reichten zwei Frauen, von denen die eine einen turbanartigen, komiſch wirkenden Kopfputz hatte, dem Kaiſer Bittſchriften. Joſef II. ge⸗ nehmigte das Geſuch der einen Frau ſofort, zur anderen aber ſagte er: „Sie müſſen ſich an Ihren Monarchen, den Sultan, wenden!“ —————— 2 6 „Gott ſei Dank, daß wir nicht in Grönland wohnen, wo die Nacht ſechs Monate dauert!“ Die Vogelſcheuche In einer engen Straße gzrieten in der„gu⸗ ten, alten“ Zeit zwei— mit vornehmen Inſaſſen aneinander und die Kutſcher ſtritten um die freie Bahn. Endlich ſtreckte Frau v. B. ihr häßliches Ge⸗ ſicht aus dem Wagenfenſter und überhäufte ihren Gegner im anderen Gefährt mit Vor⸗ würfen der Unritterlichkeit. „Aber Madame“, rief dieſer zurück,„hätten Sie ſich früher gezeigt! Ich verſichere Ihnen, mein Kutſcher und meine Pferde wären ſofort zurückgewichen!“ Logik Jean Paul erſchien einſt ſehr ſpät bei Präſi⸗ dent von Schlichtegroll in München zur Geſell⸗ ſchaft. Um die Urſache ſeines Ausbleibens be⸗ fragt, erwiderte der Dichter kurz: 0 „Ich war in Nymphenburg zur Audienz bei König Max.“ „War Seine Majeſtät gnädig?“ fragte ein reichbeſternter Herr. „Gnädig mit mir?“ entgegnete Jean Paul ganz betreten.„Bin ich ein Verbrecher?“ Totenſtille im Saale. Der Geizhals Ein geiziger Mann geriet mit ſeiner Frau zufällig in ein ſehr teures Reſtaurant. Nachdem er gegeſſen hatte, wurde ihm die Rechnung überreicht.* Er muſterte ſie ſchließlich knurrte er: „Wo iſt der Geſchäftsführer?“ Der erſchien alsbald. „Sie haben auch eine Nachſpeiſe berechnet. Wir haben ſie aber nicht LeSſter. „Bedaure, mein Herr, ob Sie davon gegeſſen haben oder nicht, iſt gleichgültig, jedenfalls war ſie für Sie da.“ „Na ſchön“, meinte der Geizhals, legte Geld 44 den Tiſch und wollte mit feiner Frau gehen. Der Geſchäftsführer zählte die Summe na und entdeckte, daß eine Mark fehlte. Raſ machte er den Mann auf das„Verſehen“ auf⸗ merkſam. „Verſehen? Das iſt der Abzug für das Küſſen meiner Frau!“ „„Aber ich bitte Sie“, rief der Geſchäfts⸗ führer,„ich habe doch Ihre Frau nicht geküßt!“ „„Ob geküßt oder nicht, ſpielt keine Rolle, jedenfalls hätten Sie es gekonnt!“ Der feine Poſten Eliſabeth fand ihre Freundin Johanna in Tränen aufgelöſt. „Was haſt du? Warum biſt du ſo traurig?“ „Ach, wegen meines Bräutigams!“ feuſzte Johanna. „Iſt er denn noch immer poſtenlos?“ „Im Gegenteil!“ heulte da Johanna von neuem los.„Er hat leider einen wunderbaren Poſten gefunden— als Schwiegerſohn bei einem Bankdirektor.“ Wunſchtraum Zwei Lehrlinge ſitzen auf einer Bank in den Anlagen. Plötzlich legt der eine einen Pfennig neben ſich. Erſtaunt fragt der andere, was er damit wolle. Antwort:„Ich wollte nur mal ſehen, wie einem zu Mute iſt, wenn man Geld auf der Bank hat.“ finſter und 0 Amſchau über dies und das Mannheim fiB-Brieſnaſten J. J. Mein Sohn iſt Oſtern 1935 aus dem Jung⸗ volk in die Hitlerjugend übergetreten. 1936 hat er eine Lehrſtelle bekommen und konnte wegen anderweitiger Abhaltung den Dienſt nicht mehr beſuchen. Er hat je⸗ 4 * * 3 mens iſt vorhanden.— Ankwiort: doch eine ordnungsgemäße Entſchuldigung gebracht. Iſt es zuläſſig, daß man ihn aus der Hitlerjugend aus⸗ ſchließt?— Antwort: Die Entſcheidung, ob Ihr Sohn ausgeſchloſſen wird oder nicht, kann nur die Hitlerjugend fällen. 4 E. B. L. Ich erhielt mit ſechs Jahren den Namen meines Stiefvaters und möchte nun meinen Geburts⸗ namen wieder annehmen, da ich einer geſchiedenen Ehe entſtamme und demnach den Namen meimes leiblichen Vaters zu Recht trug. Wohin muß ich mich dieſerhalb wenden? Iſt die Namensänderung mit Un⸗ koſten verbunden und in welcher Höhe? Die Einwil⸗ ligung des wirklichen Vaters zum Tragen ſeines Na⸗ Ein Antrag wegen der Namensänderung iſt beim Amtsgericht zu ſtellen. Die Koſten ſind unbedeutend. H. M. Was iſt eine Regiſtermark?— Antwort: Die Regiſtermark iſt eine Sperrmarkart, die durch das deutſche Kreditabkommen geſchaffen wurde. Der Haupt⸗ verwendungszweck iſt die Bezahlung von Reiſekoſten in Deutſchland, in geringerem Umfang iſt die Ver⸗ wendung auch zu anderen Zwecken zuläſſig. ſchaftsleiterin des Gaues Saar—Pfalz? H. R. M. Wie iſt die Anſchrift der Gaufrauen⸗ — Ant⸗ wort: Sie ſchreiben am beſten: An die Gaufrauen⸗ ſchaftsleitung bei der Gauleitung Saar—Pfalz in Neuſtadt. Millitariſches H. K. Wo kann man erſfahren, bei welchen hieſigen Truppenteilen Schloſſer eingeſtellt werden?— Ant⸗ wort: Die Einſtellung von Schloſſern kommt nur bei techniſchen Truppenteilen in Frage. Sie ſetzen ſich zweckmäßigerweiſe mit dem Wehrbezirkstommando in I. 15, 1, in Verbindung. A. M. N. Darf ein 25jähriger Unteroffiziersanwärter, der im fünften Jahr dient, heiraten?— Antwort: Die Heiratserlaubnis wird nach fünf Dienſtjahren oder nach Ueberſchreitung des 25. Lebensjahres gegeben. Da letzteres in Ihrem Fall zutrifft, dürften Ihnen keine Schwierigkeiten erwachſen. W. N. Wann wird ein Dienſtpflichtiger des Jahr⸗ gangs 1915, der bei der Muſterung im Mai 1936 als tauglich 1 befunden wurde, zur Wehrmacht eingezogen? — Antwort: Vorausſichtlich im Oktober 1937 im Anſchluß an den Arbeitsdienſt. Ph. H. Ihre Anfragen können von uns aus nicht beantwortet werden Wir empfehlen eine Vorſprache beim Wehrbezirkskommando. Ev. M. Wo in Deutſchland gibt es Kadettenanſtalten und unter welchen Bedingungen wird man dort aufge⸗ nommen)— Antwort: Wie wir bereits des öſte⸗ ren betannt gaben, gibt es in Teutſchland keine Kadet⸗ tenſchulen. Auskunft über ſonſtige Ausbildungsmöglich⸗ keiten gibt das Wehrbezirkskommando. 100 Rheinau. Wieviel Unterſtützung haben die Frau und zwei Kinder eines zum Militär eingerückten Mannes zu beanſpruchen?— Antwort: Die Un⸗ terſtützungsſätze ſind etwa anderhalbmal ſo hoch wie die Fürſorgeſätze. Auskunft im einzelnen erteilt das Fürſorgeamt in R 5, Zimmer 17. —— wee „Hakentreuzbanner Mannheimer Kuntervunt on J. A. Gibt es in Mannheim eine amtliche Stelle für Weinunterſuchung?— Antwort: Die für Baden amtliche Weinunterſuchungsſtelle iſt die Landwirtſchaft⸗ liche Verſuchsſtation Auguſtenberg bei Durlach, Poſt Grötzingen. H. K. Wann war dieſes Jahr das Sommerfeſt des auf der Rennwieſe?— Ant⸗ wi'ort: Am Samstag, den 13. Juni. sro H. K. Wo ſteht jetzt der eiſerne Roland, der während der Kriegszeit vor dem Waſſerturm beſchlagen wurde? — Antwort: Im Treppenhaus des Schloſſes, Mit⸗ teleingang, gleich rechts. K. S. Wie war nach CEelſius die Außentemperatur in der Zeit vom 1. bis 14. Oktober jeweils um 21 Uhr * 5,1 Grad, am 8. ebenfalls 5,1 Grad, am ————— für die Miete. Einkommen Ihres uneheliche Kind eines in Mannheim?— Antwort: Die Lufttemperatur betrug um 21 Uhr nach Celſius am 1. Oktober 10,9 Grad, am 2. 4,7 Grad, am 3..2 Grad, am 4. 9,3 Grad, am 5. 4,1 Grad, am 6..2 Grad, am 7. 9. 6,3 Grad, am 10. 6,1 Grad, am 11. 2,3 Grad, am 12. 7,4 Grad, am 13. 9,2 Grad und am 14. 7,4 Grad. Das uneheliche Kind F. R. Th. Welche Staatsangehörigkeit bekommt doas Ausländers und einer Deut⸗ ſchen, das in Deutſchland geboren wird?— Ant⸗ wort: Die Staatsangehörigteit der Mutter. E. O. M. Mein Mann arbeitet auswärts, was er dort verdient, benötigt er für ſeinen Unterhalt. Ich habe nun eine Stelle als Putzfrau angenommen, wo⸗ durch ich RM. 20.— verdiene. Das Geld brauche ich Kann das Jugendamt von dieſen 20 RM. noch 10 RM. Koſtgeld für mein uneheliches, zwölfjähriges Kind verlangen? Was kann von meinem und meines Mannes Einkommen bei getrenntem Haus⸗ halt gepfändet werden?— Antwort: Von dem pfändet werden, denn als Stieſvater hat er gegenüber dem unehelichen ˖ haltspflicht. Wir empfehlen Ihnen, dem Jugendamt Ihre Lage zu ſchildern, das bei wirklicher Zahlungs⸗ unfähigkeit ſicher Rückſicht nimmt. Haftpflicht und Schadenerſatz H. R. Am 27. September 1936 habe ich einem Un⸗ ternehmer die Ausführung meines Umzuges übergeben. Einer der Arbeiter ſtellte eine Waſchtiſch⸗Marmorplatte ohne jegliche Sicherung an die Wand. Die Platte glitt ſofort ab und zerbrach. Der Unternehmer gab mir das mündliche Verſprechen, daß er den Schaden ſeiner Ver⸗ daß der Schaden in der ſicherung anmelden wird und, falls die Verſicherung für den Schaden nicht aufkommt,„ſei er ja auch noch da“. Die Verſicherung hat die Haftung abgelehnt. Beim Vorſprechen bei dem Unternehmer wurde mir erklärt, Wohnung entſtanden ſei und deshalb vom Unternehmer nicht bezahlt werden muß. Wie iſt nun hier die Rechtslage?— Antwort: Abgrenzung beider Höfe eine Trennungsmauer. Maßgebend iſt der zwiſchen Ihnen und der Spedi⸗ tionsfirma abgeſchloſſene Vertrag über den Umzug. In dieſen Vertragsbedingungen wird ſicherlich dieſe Frage behandelt ſein. Ohne deren Kenntnisnahme kann daher die Antwort nicht gegeben werden. G. D. Auf der Grenze unſeres Anweſens ſteht— Die Mannes kann überhaupt nichts ge⸗ Kind keine rechtlich verankerte Unter⸗ Hyſterie als Milderungsgrund. Es war eine etwas verworrene Angelegenheit. Eine 43 Jahre alte und mit 167,30 RM im Monat beſoldete Filialleiterin war an Ischias ertrantt. Als ſie nach drei Monaten Dauer der Krantheit immer noch nicht wieder zum Dienſt erſchien, ſchickte die Betriebstrantenkaſſe ihren Vertrauensarzt, damit er den Zuſtand der Kranken unterſuche. Der Kranken ſagte er nichts, der Krankenkaſſe aber erklärte er ſie für arbeitsfähig. Zwei Aufforderungen der Betriebskrankenkaſſe uno des Betriebsführers, die Arbeit wieder aufzu⸗ nehmen, blieben erfolglos. Darauf wurde die Filialleiterin friſtlos entlaſſen. Sie widerſprach dieſer Entlaſſung, da ſie angeblich die Auffor⸗ derungen nicht erhalten hatte. Das wieder glaubte der Betriebsführer nicht, und ſo kam es zur Klage um die Kündigung.— Vor dem Ge⸗ richt ſtellte ſich heraus, daß der Hausarzt die Klägerin erſt ein Woche ſpäter, als ſie ſchon entlaſſen war, für arbeitsfähig ertlärt hatte. Vorher war auch die Angeſtellte noch auf An⸗ regung des Vertrauensarztes von einem Ner⸗ venarzte unterſucht worden, der hochgradige Neuraſthenie und eine Gangſtörung hyſteriſcher Natur feſtſtellte.— Das Arbeitsgericht Berlin (13/14 Ca. 499/½36) ſah„bei Berückſichtigung ihrer hyſteriſchen Veranlagung und ihrer zwan⸗ zigjährigen tadelfreien Dienſtzeit“ die friſtloſe Entlaſſung nicht als berechtigt an, weil dem Unternehmer die Fortſetzung des Dienſtverhält⸗ niſſes bis zum nächſten ordentlichen Kündi⸗ gungstermin auch dann zuzumuten ſei, wenn die Klägerin den Empfang der fraglichen bei⸗ den Briefe etwa der Wahrheit zuwider abge⸗ ſtritten und damit allerdings ihre Wahrheits⸗ Eine ſolche Ver⸗ pflicht verletzt haben ſollte. letzung ſei ſelbſtverſtändlich ſehr zu mißbilligen. Sei nun zwar die friſtloſe Entlaſſung nicht ge⸗ rechtfertigt, ſo doch die ordentliche Kündigung, denn„auf unbegrenzte Dauer braucht der Un⸗ ternehmer die mit der krankhaften Veranlagung der Beſchäftigten verbundene Gefährdung ſei⸗ ner eigenen Belange nicht hinzunehmen.“ ** W unentſchuldigtes Fehlen iſt grobe Pflichtver⸗ letzung. Wie ſehr die Arbeitsrechtſprechung un⸗ entſchuldigtes Fernbleiben vom Dienſt einem Beſchäftigten als Verſchulden anrechnet, ſo daß ſeine friſtloſe Entlaſſung dadurch gerechtfertigt wird, ſpricht in einem Urteil(8 Ca. 329/½36) das Arbeitsgericht Berlin aus:„Mit dieſem Verhal⸗ ten zeigt der Beſchäftigte, daß er die betriebliche Diſziplin und Ordnung, die Vorausſetzung für den ordentlichen Gang des Betriebes iſt, nicht mehr für ſich gelten läßt, ohne Rückſicht darauf, ob er damit die Pflichten verletzt, die ihm das Arbeitsverhältnis und ſeine Eingliederung in den Betriebsorganismus auferlegen. Mit einem ſolchen Mitarbeiter, der noch dazu in einer ge⸗ hobenen, beſonderes Verantwortungsbewußt⸗ ſein vorausſetzenden Stellung tätig war, und daher die Tragweite ſeiner Handlungsweiſe in beſonderem Maße erkennen muß, weiter zu arbeiten, kann einem Unternehmer nicht zuge⸗ mutet werden.“ Mauer iſt nun baufällig geworden. Um ein Unglück zu verhüten, ſetzte ich mich mit meinem Nachbar in Ver⸗ bindung und machte ihm den Vorſchlag, daß jeder die Hälfte der Koſten zur Wiederherrichtung der Mauer tragen ſoll. Damit war er nicht einverſtanden. Er be⸗ hauptet, die Mauer ſei durch das Aufhängen meiner Wäſche in dieſen Zuſtand verſetzt worden, obwohl auch er— genau wie ich— ſeine Wäſche an die Mauer hängt. Muß ich nun wirklich die Mauer auf meme eigenen Koſten ausbeſſern laſſen? Später ſagte er eine Koſtenbeteiligung zu unter der Bedingung, daß ich keine Wäſche mehr in meinem Hofe au hängen dürfe. Darauf kann ich jedoch nicht verzichten, zumal mir ein Sachverſtändiger verſicherte, daß die Mauer das biß⸗ chen Wäſche aushält. Wie ſoll ich mich verhaten?— Antwort: Die Beantwortung der Frage hängt von dem Nachweis ab, wer an der Baufälligkeit der Tren⸗ nungsmauer ſchuld iſt. Läßt ſich beweiſen, daß auch der Nachbar durch das Aufhängen ſeiner Wäſche die Baufälligteit mit herbeigeführt hat, ſo muß er ſelbſt⸗ verſtändlich die Hälfte der Koſten bezahlen Es wird aber wohl ſchon ſo ſein, daß durch das Auſfhängen der Wäſche allein eine Mauer niemals baufällig werden kann. Welche Gründe hierzu geführt haben, lann von hier aus natürlich auch nicht angegeben werden. Fr. Sch. Kann ich einen in meiner Nähe wohnen⸗ den Beſitzer einer Katze, die mir wiederholt junge Tauben aus meinem Taubenſchlag holte, für den Scha⸗ den haftbar machen oder muß ich den Taubenſchlag ſo Kanlegen, daß der Katze das Eindringen unz üglich fer iü aͤden' de macht wird?— Antwort: Für den Sch Ihnen durch die Katze entſteht, kann der Beſitzer der Katze haftbar gemacht werden. Immerhin iſt es rat⸗ den Taubenſchlag ſoweit nur irgend möglich zu ſichern. Wir haben gewettet, daß Streitfrage. Wann war gegen Ende des vorigen Jahrhunderts der kälteſte Winter? Wir ſtreiten dar⸗ um, ob es 1879 oder 1891 war.— Antwort: Wie uns der Reichswetterdienſt Stuttgart mitteilt, war der kälteſte Winter in den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts der Winter 1879. In Mannheim wurde im Dezember 1879 eine abſolute Tiefſttemperatur von — 24 Grad beobachtet. Das Monatsmittel betrug — 8,3 Grad; es lag hiermit 10,3 Grad unter dem Temperaturmittel der Jahre 1886 bis 1920. E. S. Wir ſpielten zu Zweien das Kartenſpiel 66 mit-allen Schikanen. Dabei iſt folgendes vorgekommen: Trumpf war Kreuz König. Der Ausſpielende brachte Kreuz Aß, Kreuz Zehn, dann hat er zugedeckt und die Kreuz Dame weiter ausgeſpielt. Nachdem die Karte ausgeſpielt war, habe ich mit dem Bauern den Kreuz König geholt. Nun behauptet der Spieler, dies ſei falſch geweſen und warf die Karten zuſammen. Wer hat Recht?— Antwort: Zweifellos Ihr Gegenſpieler. Denn wenn die Karte einmal zugedeckt iſt und er wieder ausgeſpielt hat, ſo darf nicht mehr ausgetauſcht werden. Sie hätten höchſtens in dem Moment, in dem der Gegner zudeckte, den Austauſch noch vornehmen können. In dieſem Fall braucht dann der Gegner aber auch nicht hr zu decken. Erbangelegenheiten L. F. Haben beim Tode des Ehegatten in einer kin⸗ derloſen Ehe die Eltern des Verſtorbenen Anrecht auf die Wohnungseinrichtung, die von dem jungen Paar gemeinſam angeſchafft wurde?— Antwort: Unier der Vorausſetzung, daß ein Teſtament nicht beſondere Beſtimmungen getroffen hat, erben der überlebende Ehegatte des Erblaſſers und die Eltern des Verſtorbe⸗ nen als geſetzliche Erben je die Hälfte der Erbſchaft (§ 1931 Abſatz 1 Satz 1 BGB); außerdem gebühren gemäß s 1932 Satz 1 BGB dem überlebenden Ehegat⸗ ten die zum ehelichen Haushalt gehörigen Gegenſtände. M. M. Aus dem elterlichen Nachlaß erbte ich mit noch zwei Geſchwiſtern eine Tabatſcheune. Kann nun eines der Geſchwiſter ſeinen Anteil, das iſt ein Drittel der Scheune, auf eigene Fauſt vermieten oder nicht? Kann die Scheune, falls eines der Geſchwiſter es ver⸗ langt, verkauft werden oder müſſen alle drei damit einverſtanden ſein?— Antwort: Gemäߧ 2033 Satz 1 BGy kann jeder Erbe über ſeinen Anteil an dem Nachlaſſe verfügen. Daraus folgt, daß jeder Erbe ſeinen Anteil an der Scheune wobhl verkaufen. aber nicht vermieten kann. Die ganze Scheune kann nur im Einverſtändnis ſämtlicher Erben verkauft werden. Kulturelles— Geſchichtliches B. H. Wo iſt das Buch„Der Einſiedler am Starn⸗ berger See“ oder„König Ludwig, der Einſiedler am Starnberger See“ erhältlich— Antwiort:'el⸗ leicht iſt es in hieſigen Buchhandlungen unter den antiquariſchen Beſtänden aufzufinden. Vielleicht kann es Ihnen auch durch einen Buchhändler beſorgt wer⸗ den. Im übrigen gibt es jedoch eine ganze Menge Bücher über König Ludwig auch neueren Datums, aus denen Sie ſicher etwas Paſſendes finden. H. Sch. War der Liederkomponiſt Franz Abt ein Jude?— Antwort: Nein. Waſſerturm 1248. Wer waren die Herrſcher der 28. und 29. ägyptiſchen Dynaſtie? Wie hieß der ägyptiſche König, der 609 bis 606 v. Chr. regierte?— Ant⸗ wort: Die 28. und 29. füllen ebenſo wie die 27., 30. und 31. Dynaſtie die Zeit der perſiſchen Ober⸗ hoheit. 609 bis 593 v. Chr. regierte in Aegypten Nechos II. 5 Kriegsjahr. War die Feſtung Straßburg während des Weltkrieges einmal Kriegsſchauplatz?— Ant ⸗ wort: Nein. H. G. Ift Profeſſor kannten Gallegläſer und ⸗vaſen, noch am Leben? Wie iſt ſeine Adreſſe?— Antwort: Profeſſor Gallé, den am 4. 5. 1846 in Nancy geboren wurde, iſt dort am 23. 9. 1904 geſtorben. Das leidige Geld K. Sch. Meine vor kurzem verſtorbene Tante löſte 1920 ihre 2. Hypothek in Höhe von RM. 16 600.— ab. Ein Jude, der dieſe Hypothek übernahm, verlangte on ihr eine Dpprozentige Aufwertung fürx ſeine da⸗ mals bezahlten 16 000 Papiermart. Nach langem Arbeitsreclit una M. H. Ladenburg. Kann ein Volljude heute noch Mitglied einer Handwerkerinnung ſein?— An“!⸗ wort: Als wirtſchaftliche Fachorganifationen um⸗ ſchließen die Innungen alle Handwerker, alſo auch die vereinzelten Fuden, unter ihnen; wir ſind überzeugt, daß der deutſchbewußte Handwerker ſie ſich trotzdem ſehr wohl fernzuhalten weiß K. R. 183. Gemäß 8 4. Abſ. 2, Ziffer 1 der Verord⸗ nung zur Durchführung des Geſetzes über Arbeitsver⸗ mittlung, Berufsberatung und Lehrſtellenvermittlung vom 16. 11. 1935 ſind mit Wirkung vom 1. 12. 1935 die 88 49—52, 54—57, 60, Abſatz 2 und 253—255 des AVAVoG außer Kraft getreten. Was iſt der Gegenſtand dieſer außer Kraft befindlichen 88 bzw. um welche Be⸗ ſtimmungen handelt es ſich hier?— Antwort: Das Geſetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſen⸗ verſicherung(AVAVG) vom 16. Juli 1927 behandelt in den§8 49—57 die Regelung der Arbeitsvermittlung und Berufsberatung außerhalb der Reichsanſtalt. Da⸗ bei iſt zu unterſcheiden zwiſchen den nichtgewerbsmäßi⸗ gen Einrichtungen(88 49—53) und den gewerbsmäßi⸗ gen Einrichtungen(58 54—57). Wähtend die nichtge⸗ werbsmäßigen Einrichtungen in den 85 19 ff. neben der Reichsanſtalt, aber unter deren Aufſicht, ausdrück⸗ lich zugelaſſen wurden— eine Folge des Ausſchluſſes von Monopol für die Reichsanſtalt— iſt die gewerbs⸗ mäßige Stellenvermittlung gemäߧ 55 vom 1. Januar 1931 ab verboten worden. Wer als gewerbsmäßiger Stellenvermittler anzuſehen iſt, wird in 5 54 erſchöp⸗ fend behandelt. Des weiteren beſtimmen die 8ͤs 56 und 57, daß der Präſident der Reichsanſtalt allgemeine Be⸗ ſtimmungen über die Pflicht der gewerbsmäßigen Stel⸗ lenvermittler zur Anmeldung ihres Betriebes bei der Reichsanſtalt und zur Berichterſtattung erlaſſen kann, ſowie daß gewerbsmäßige Berufsberatung von dem Inkrafttreten des AVAVG, d. h. alſo vom 1. Oktober 1927 an, verboten iſt. Hervorzuheben ſind bei der Rege⸗ lung der nichtgewerbsmäßigen Stellenvermittlung das Verbot ſolcher Einrichtungen, deren Träger eine poli⸗ tiſche Partei oder parteipolitiſche Organiſaton iſt(849 Abſ. 3) und die Möglichkeit, daß die nichtgewerbs⸗ mäßigen Arbeitsnachweiſe nach 8 173 Abſ. 4 und 5 auf ihren Antrag zur Mitwirtung bei der öffentlichen Arbeitsvermittlung und bei der Kontrolle der Arbeits⸗ loſen zugelaſſen werden. 5 60 Abſ. 2 räumt den nicht⸗ gewerbsmäßigen Ernrichtungen das Recht ein, Gebüh⸗ ren zur Deckung der Unkoſten zu erheben und 88 253 bis 255 enthalten Strafbeſtimmungen, die ſich gegen den Verſtoß über die Vorſchriften(§8 49—57) der nichtgewerbsmäßigen und gewerbsmäßigen Einrichtun⸗ gen richten. Das Geſetz über Arbeitsvermittlung, Be⸗ rufsberatung und Lehrſtellenvermittlung vom 5. 11. 35 hat die nichtgewerbsmäßigen Einrichtungen außerhalb der Reichsanſtalt grundſätzlich verboten und der Reichs⸗ anſtalt auf den Gebieten der Arbeitsvermittlung. Be⸗ rufsberatung und Lehrſtellenvermittlung die im In⸗ tereſſe eines planmäßigen Arbeitseinſatzes erwünſchte Monopolſtellung gebracht. Die nähere Durchführung des Geſetzes iſt in der Verordnung vom 26. 11. 35 ge⸗ regelt, was eine automatiſche Außerkrafiſetzung der Gallé, der Schöpfer der ve⸗ Ueberreden willigte meine Tante ein und ließ 4000 Reichsmark Aufwertung beim Grundbuchamt eintra⸗ gen. Verſtößt dieſe Sitten? Meine Tante war damals etwa 70 Jahre alt und hatte von Auſwertungsfragen keine Ahnung. Kann ich als Teilerbe heute noch etwas in dieſer Sache unternehmen?— Antwort: Zunächſt iſt zu ſagen, daß der Betrag von 4000 RM. auf alle Fälle aus dem Grunde zu hoch bemeſſen war, weil Miite 1920 100 Mart nach 11 Mart wert waren. Es wird aber aus dem Grunde jetzt nichts mehr zu machen ſein, weil ein etwaiger Anſpruch infolge der Länge der Zeit verwirkt iſt. Was ist Glück? So fragen die hhilosophenꝰ? Wir sagen es lnnen: V/o%o Behegen im Heim, dò w/onnt auch das Gluck l Hlit kleinen NHitteln sollen sie es haben dütfen, dos ist die Sorge des Tegshéuses. — wWiir hölten für Sie bereit: Bett- umtrandungen in plumen- und mod. Hustern, aàuch einfarbig und aàb- schõttiert— Bfücken in perser und deutsch— Vorlogen und felle. Des Tegeheus efwertet slle, die Wonnglüc suchen— und die Kost- barleiten des textilen Kunshẽndwerłs 2u schötzen wissen. Rut 210 16 HANNHEIII N 4, 1/½12. Kunststraße früner Teppichhaus Hochstetter G. A. Welchen Goldwert hatten RM. 1000.— im Januar und welchen am 1. Juli 1919?— Ant⸗ wort: Am 1. Januar 1919 waren RM. 1000— am 1. Juli desſelben Jahres 286 Goldmark wert. A. Fr. Ein Kartoffelhändler verlangte von mir für einen Zentner gelbfleiſchige Kartoffeln RM..—. Iſt das erlaubt?— Antwort: Anſcheinend hat man Sie überſordert. Sie können ſich mit der Gewerbe⸗ polizei im Bezirksamt einmal in Verbindung ſetzen. Ph. S. Die Stadt Mannheim gibt einen Haushalt⸗ Sondertarif für elektriſchen Strom heraus. Miuß man nun, wenn der feſtgelegte Regelverbrauch nicht ver⸗ braucht wurde, den vollen Regelverbrauch oder nur die tatſächlich verbrauchten Kilowatt bezahlen?— Antwort: Wenn der Regelverbrauch nicht erreicht wurde, ſo müſſen auch nur die verbrauchten Kilowatt und zwar zu 4 Pfennig bezahlt werden⸗ geruſliclie Fragen obenerwähnten Beſtimmungen zur Folge hatte. Dabei iſt es beſonders bemerkenswert, daß die Deutſche Ar⸗ beitsfront von ſich aus in der Erlenntnis einer plan⸗ vollen Regelung des Arbeitseinſatzes die von den früheren Gewerkſchaften übernommenen Stellenver⸗ mittiungseinrichtungen bereits vor dem neuen Geſetz vom 5. November 1935 in die Reichsanſtalt überführte. Wenn künftig noch nichtgewerbsmäßige Einrichtungen beſtehen bleiben, ſo nur in denjenigen Fällen, in denen vom Standpunkt des Arbeitseinſatzes ein ſachliches Be⸗ dürfnis anerkannt werden kann. Darxüber hinaus wird die einheitliche Ausrichtung auch dieſer Stellen dadurch 4 gewährleiſtet, daß ſie ihre Arbeit unter der Aufſicht und nach den Weiſungen der Reichsanſtait zu ver⸗ richten haben.. H. M. Meine 17jährige Tochter iſt ſehr talentiert, hübſch, ſingt gut und hat Eignung zum Theater⸗ ſpielen. Beſteht Ausſicht, ſie beim Film oder Thonter unt⸗rzubringen? Gibt es eine Stelle, die ſich ihrer annimmt, da mir die Mittel zu ihrer Ausbildung fehlen?— Antwort: Ihre Tochter kann ſich zu⸗ nächſt bei der Städtiſchen Hochſchule für Muſit und Theater vorſtellen, wo ſie geprüft wird. Wenn ſie ſich als wirklich talentiert erweiſt und wenn Sie die Koſꝛ'en für ihre Ausbildung nicht übernehmen könuen, ſo wird man ihr ſicher ein Stipendium geben. S. Hat ein Arbeitnehmer, der von den Arbeitsloſen⸗ verſicherungsbeiträgen zur Krankenkaſſe befreit iſt, An⸗ ſpruch auf Arbeitsloſenunterſtützung?— Antwort: Mit Ausnahme von Lehrlingen, die bis zum letzten Lehrjahr keine Arbeitsloſenverſicherungsbeiträge zu zahlen brauchen, hat auf Arbeitsloſenunterſtützung nur der Anſpruch, der auch die Beiträge leiſtet. Was unſere Leſer ſonſt noch intereſſiert Hausfrau. Wir empfehlen Ihnen, in den einſchlägi⸗ gen Geſchäften nach dem genannten Bodenreiniger zu fragen. Sollte er nicht auf Lager ſein, ſo wird der be⸗ — Geſchäftsinhaber ihn Ihnen ſicher gern be⸗ ſtellen. L. H. Ich habe Silberpapier geſammelt. Wo kann ich es verkaufen?— Antwort: Beim Altwarenhändler. Knigge. 100. Meine Frau und ich verkehren ſeit Jahren in einer Familie, deren Sohn inzwiſchen das Alter erreichte, in dem man die groß gewordene Ju⸗ gend mit„Sie“ anzureden pflegt. Können wir nun weiter„Du“ oder müſſen wir„Sie“ zu ihm ſagen oder ſollen wir ihm ebenfalls das„Du“ anbieten?— Ant w ort: Hier kann allein der eigene Herzenstakt entſcheiden. Und zwar können Sie zu dem groß ge⸗ wordenen Jungen ohne weiteres weiter„Du“ ſagen, wenn Sie und Ihre Frau bedeutend älter wie der Junge ſind und in einem onkel⸗ und tantenhaften Ver⸗ hälinis zu ihm ſtehen. Das„Sie“ oder das beider⸗ ſeit'ge Du · dagegen iſt zu empfehlen, wenn der Altersunterſchied nur gering iſt und der Vertehr mit dem Sohn in der befreundeten Familie mehr kamerad⸗ ſchafilich iſt. (Die Auskünfte nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewüähr) 7 , 22 N Grippe Erkältung belämpft ——————— S WWWeé«⸗sseoöuötctkSng man ſehr erfolgreich ſo: Je ein Eßlöffel Kloſterfrau ⸗Meliſſengeiſt und Zucker in einer Kaffeetaſſe gut umrühren. Hierauf kochendes Waffer zugießen und—2 Portionen dieſes Geſundheitsgrogs möglichſt heiß vor dem Schlafengehen trinken. S Wssssaͤzuddddddddͤ Sloſ terfran d W WWWW WW Meliſſengeiſt , Aufwertung nicht gegen die guten 4 3 4 1 J. Mer Zentrel f Nich.! Nheinhäus. Aus — I aspenglerei 4 5 At Friedr. Werderstra Au. Nach voll Jeröffnen 1 —. 2 0⁰ — — 4 4 Das I Frage: 1 „„„„(4 Antwort 4 F meinische Werkstatt u. Büro —————— % Aen Aſitz. Kabriolett billüg zu verr! Garage Eber 3 2 Inevrole öftze-Habric Baujahr 1933, Fe 3 u v „L. Reut. Bergſtraſſe 116 I n Huto-fint für Perſonenm Tnagfraft, zu Standard⸗Tank „Rheinau, Fern „Suche öhi B m. b. H. H uch reparaturbed 1sPrivathand 3 Vaufen. Anoel mit Preis u. N 12 736 VS an de Verlag ds. Bl. * ember 1936 und ließ 4000 uchamt eintra⸗ egen die guten twa 70 Jahre keine Ahnung. was in dieſer Zunächſt iſt zu auf alle Fälle ar, weil Mite aren. Es wird ahr zu machen lge der Länge ickꝰ en? Wir sagen im Heim, da lit kleinen näben dütfen, egahöuses. dereſt: Bett- nen- und mod. ig und öb⸗ in Perser und und Felle. rtet alle, die nd die Kost- unshöndwerks EB 41 L111 9 unststrabe hstetter M. 1000.— em 9?— Ant⸗ RM. 1000— 286 Goldmark e von mir für RM..—. Iſt nend hat man der Gewerbe⸗ ndung ſetzen. nen Haushaſt⸗ us. Muß man uch nicht ver⸗ auch oder nur bezahlen?— h nicht erreicht ichten Kilowatt n zen ſe hatte. Dabei e Deutſche Ar⸗ ris einer plan⸗ die von den en Stellenver⸗ tneuen Geſetz talt überführte. Einrichtungen ällen, in denen ſachliches Be⸗ r hinaus wird Stellen dadurch r der Aufſicht nſtalt zu ver⸗ ſehr talentiert, zum Theater⸗ moder Thontet die ſich ihrer 'r Ausbildung kann ſich zu⸗ für—* und ird. Wenn ſie wenn Sie die ſehmen könuen, geben. n Arbeitsloſen⸗ befreit iſt, An⸗ Antwort: is zum letzten gsbeiträge zu terſtützung nur ſtet. tereſſiert den einſchlügi⸗ 'denreiniger zu o wird der be⸗ ſicher gern be⸗ lt. Wo kann ich twarenhändler. verkehren ſeit inzwiſchen das gewordene Ju⸗ nnen wir nun zu ihm ſagen anbieten?— ne Herzenstakt dem groß ge⸗ r„Du“ ſagen älter wie der itenhaften Ver⸗ er das beider⸗ en, wenn der er Verkehr mit mehr kamerad⸗ h ohne Gewühr) „Hakenkreuzbanner' 15. November 1935 Mannhelm Der„Derdergof“ in neuem Gewand J. Herkel vorm. P. Thoma Zenttelhelzunsen Kirchenstraße 24/ Fernruf 27573 Flich. Beierl... Rheinhäuserstrafe 55/ Fernruf 433 64 Ausfuüfrung der Schlosserarbeiten Alb. Schuler Lauspenglerei Und Instaltaftonsgeschäft- Sanitare Anlagen Augartenstrafe 50/ Fernruf 427 67 Frie dr. Weber LTaneziermeister Werderstraße 1/ Fernruf 42976 Ausführung der Tapezierarbeiten Mit Genugtuung durften wir in den letzten Monaten feſtſtellen, daß durch Umbauten und Umgeſtaltungen unſere Stadt eine Reihe neu⸗ zeitlicher Gaſtſtätten bekommen hat, die in jeder Weiſe geeignet ſind, den Ruf Mannheims als haſtliche Stadt zu erhöhen Es iſt klar, daß ſich in den neuzeitlich geſtalteten und vor allem gemütlich hergerichteten Räumen ſowohl die Einheimiſchen wie auch die Fremden wohl⸗ fühlen müſſen · Die Folge dieſer umfangreichen Neugeſtal⸗ tung iſt, daß andere dem Beiſpiel folgen, denn es beſteht bei manchen Gaſtwirten kein Zweifel darüber, daß auch ſie etwas unternehmen müſſen, um ihre Gaſtſtätten auf einen neuzeit⸗ lichen Stand zu bringen. Dies Beſtreben hat in zweifacher Hinſicht etwas Gutes, denn ein⸗ mal erhöht ſich die Zahl der Gaſtſtätten, die allen Anforderungen hinſichtlich der heute ver⸗ langten Gaſtlichkeit genügen und dann trägt man in weitgehendem Umfang zur Arbeits⸗ beſchaffung bei. Selbſt wenn mur eine einfache Renovierung eines Lokals vorgenommen wird, ſchafft dies dem Handwerk Arbeit. Seckenheimer Straße bzw. Moltkeſtraße ſpruch⸗ reif wurde, entſchloß man ſich, ganze Arbeit zu leiſten. Vor allem nahm man eine ſcharfe Trennung zwiſchen Wirtſchaftsbetrieb und Hausgang vor; bisher mußten die Gäſte der Wirtſchaft durch den Hausgang und den Hof zu den Toiletten. Durch Hinzunahme der bis⸗ herigen Wohnung des Wirtes konnte der Haus⸗ eingang verlegt und die Toiletten in das Erd⸗ geſchoß eingebaut werden. Dieſe Verlegung er⸗ möglichte die Einrichtung eines geräumigen Nebenzimmers. Sämtliche Räume haben jetzt auch Dampf⸗ heizung erhalten, was gegenüber früher eben⸗ falls eine weſentliche Verbeſſerung darſtellt. Der Fußboden wurde völlig erneuert, ſo daß man glaubt, ein neuerbautes Lokal zu betreten, zumal die geſamte Gaſtſtätte renoviert wurde und auch die etwas altertümlich anmu⸗ tenden gußeiſernen Säulen des Gaſtzimmers eine Verkleidung erfahren haben, die dem heu⸗ tigen Geſchmack angepaßt iſt. fuhr das Büfett eine Erweiterung, und ſchließ⸗ lich hat man noch die Beleuchtungsanlage völ⸗ Als vor einiger Zeit die Umgeſtaltung des „Werderhofs“ an der Ecke Werderſtraße und lig erneuert. Weiterhin er⸗ Die Kühlanlage konnte belaſſen werden, da der„Werderhof“ über eine weitwer⸗ zweigte und moderne Kühleinrichtung verfügte. Carl Pfleger Tlektro-install.-Geschäft eeeeeee ermemeun ddangt, neckerstrabe 3/ Ternrut 426 80 Ausführung der elełtr. Lichlanlagen C. Jasper · E 2, 6 Firmensehilder Seckenheim, plitters- dorfer Str. 5- Ruf 470 48 570 Nassino Ausfüfirung von Glaserabeiten lnteressengemeinschaft der Baugeschäfte K. Sebastian Augartenstraße 31 TFernruf 42563 L. 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