——:———— lliche 0. n Anleihe⸗ oſten Teil⸗ eihe zum Teilſchuld⸗ 1937 zum Stücke bei aft, Berlin, lhe, Mann⸗ a.., in AG., 1937 letzt⸗ en Erneue⸗ erden nicht (17 914 V) ke A6. egenheiten! Eöſ. M 8 U odell 1933, bölm M 8 U tmod. 36, mit ig⸗Fußſchaltg. Zündann odell 1936 bblt M 3 )½ Modell 37, Iriuman odell 1932 oln Harley odell 1929, bölt M 8 U odell 1935, lmarley dert., n. günſt. bed. zu verk. J. Butjahr. Su⸗Vertr. rvorlandſtr.23 (6745K) Dtorräder neu. Modell u. führſchfr., zapp, 309 cem, gut erhalten, abzugeben. 3, Fahrzghdl. (28 881% 7 0 0 helqen ledem Folle 2„IIB 1 Bldtt für Alle 3 — er n. es . lt Verlag u. Schriftleitun Trägerlobn; durch die Poſt.20 RM.(einſchl. 63 eld. Ausgabe B erſch. wöchtl. 7mal. Bezugspreiſe ohn; durch die Poſt.70 RM.(einſchl. 49,28 Iſt die Zeitung am Sonnkag⸗Ausgabe Mannheim, X 3, 14/15. Fernſ.⸗Sammel⸗Nr. 35421. Das„Hakenkreuz⸗ Eanner“ In Luts A erſcheint wöchtl. 12mal. i ſe; Frei Haus monatl..20 RM. u. 50 Pf. e j. Woſtzeftune 29 ehülhiy zu50 l. 4² rſcheinen(auch b. höh. Geiwalt) vekhind., heſt fugl. 72 Pf. Beſtell⸗ . U. 30 Pf. Träger⸗ 9 En Beſtellgeld. eht kein Anſpr. auf Entſchädigung. 6. Johrgeing im Textteil 45 Pf. Schwetzinger und Die Igeſpaltene Mi Schluß der Anzeigen⸗Annahme: Ausſchließl. Anzeigen: Geſamtauflage: Die 12geſpatt. Millimeterzeile 10 Pf. Die 4geſpalt. Minimeterzeile Weinheimer Die 12geſpalt. Millimeterzeile 4 Pf. limeterzeile im Textteil 18 Pf. Be Frühausgabe 18 Uhr, Abendausg. 12. Mannheim, 5„14/15. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 35421. Za erichtsſtand: Mannheim. Poſtſcheckkonto: Ludw MANNHEIM A/ſxr. 555 B/ Nr. 331 Mvbumacuna der Lanpmhcaf Wiederholun gemäß reisniftt. O Uhr. Anzeigen⸗Annahme: 3 und Erfüllungsort Mannheim. ashäfen 4960. Verlagsort Mannheim. Mannheim, 29. November 1936 Befehlsſtelle Goslar ruft zur Durchführung des Vierjahresplanes auj wa eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee en i ee KknmeHnamn Höchſie Gparfamkeik und reitlofee Eimat vom eichsnäyrftand gefordert Goslar, 28. November. Der Staatsſekretür im Reichsernährungs⸗ miniſterium, Herbert Backe, Leiter der Ge⸗ ſchäftsgruppe Ernährung bei dem Beauftragten für den Bierjahresplan, Miniſterprüdent Gene⸗ raloberſt Göring ſprach am Samstag in Gos⸗ lar auf dem Vierten Reichsbauerntag vor dem Führerlorys des Reichsnährſtandes. Staats⸗ ſekretür Backe führte u. a. aus: Die Proklamation des Vierjahresplans ent⸗ ſpringt nicht einer autarkiſchen Ideologie, ſon⸗ dern iſt umgetehrt die Folge der Autarkiſierung der anderen Länder. Rückſchauend kann man heute feſtſtellen, daß das Gleichgewicht, auf dem die Weltarbeitsteilung beruhte, nur einzeit⸗ weiliges war. Das Gleichgewicht der Welt⸗ arbeitsteilung mußte einmal daran ſcheitern, daß die Abnahmeländer von Induſtrieerzeugniſ⸗ ſen ſich ſelbſt mit Hilfe von Europa induſtriali⸗ ſierten. Der Weltkrieg und ſeine Folgen hatten dieſe Entwicklung ſehr ſtart beſchleunigt. Beſonders ſtark betroffen wurde ſelbſtver⸗ ſtändlich Deutſchland, das nicht nur durch die allgemeine Autarkiſierung der Welt genau wie die anderen einen ſchweren Standpunkt beim Export ſeiner Fertigerzeugniſſe hatte, ſon⸗ dern dem darüber hinaus die Rohſtoffquellen ſeiner Kolonialgebiete genommen wurden, deſ⸗ ſen Lebensraum durch Verſailles verkleinert und das durch die Reparationen vom Gläubigerſtaat zum Schuldnerſtaat wurde. Zwar täuſchte man ſich noch anderthalb Jahr⸗ zehnte über dieſe Situation hinweg, indem man im Ausland Schulden machte. Die Syſtem⸗ regierungen hielten an dem Glauben einer in⸗ takten Weltarbeitsteilung feſt. Da dieſe Regie⸗ rungen nicht von einer neuen weltanſchaulichen Idee ausgingen, ſahen ſie nur die liberal⸗kapi⸗ taliſtiſche Löſung, deren Folge der Ruin der Landwirtſchaft, Millionen von Arbeitsloſen, Entvölkerung und Untergang der Kultur war. Eine geſchloſſene Dolkswirtſchaft Zwangsläufig mußten damit aber auch die Mängel in der Ernährung und Rohſtoffverſor⸗ gung auftauchen, die wir heute erleben. Deshalb hat der Führer den neuen Vierjahresplan be⸗ fohlen. Wenn das Volt in ſeiner Exiſtenz ze⸗ ſichert werden ſoll, ſo müſſen die Verſäumniſſe der letzten hundert Jahre nachgeholt werden. Wir müſſen dort anknüpfen, wo das organiſche Wachstum einer geſchloſſenen Volkswirtſchaft durch die liberale Entwicklung unterbrochen wurde. Dabei iſt das Tempo des Ausbaues eigener Rohſtoff⸗ und Nahrungsquellen durch den Zuſammenbruch der Weltwirtſchaft diktiert. Deshalb wird der Ausbauplan auf vier Jahre zuſammengedrängt. Deutſchland tritt wiederum unter die Geſetze einer geſchloſſenen Volkswirtſchaft. Damit werden wieder die Grundlagen wirkſam, die vor Beginn des Liberalismus für die deutſche Volkswirtſchaft maßgebend waren. Dieſe Grundlagen ſiand: 1. Mehrerzeugung auf dem heimiſchen Grund, 2. Vorratswirtſchaft und 3. eine neue Haltung des wirtſchaftenden Menſchen gegenüber der Wirtſchaft. Mit dieſen drei Aufgabenkomplexen iſt der Rahmen des Vierjahresplanes abgeſteckt. In klarer Vorausſicht der kommenden De⸗ viſenſorgen infolge des Zuſammenbruchs der Weltwirtſchaft rief bereits im Jahre 1934 „Reichsbauernführer Darré zur Erzeugungs⸗ ſchlacht auf und bereits damals iſt aer dieſer Stelle gefordert worden:„Mehr zu erzeu⸗ gen und das Erzeugte ſparſamer zu verwenden.“ Noch größere Leiſtung gefordert So groß die Leiſtungen in den vergangenen zwei Jahren auch waren, die Rohſtoff⸗ und Er⸗ nährungslage Deutſchlands erfordert zwingend eine noch viel ſtärtere Leiſtung. Denn die Er⸗ nährung wurde im Jahre 1935 erſt zu etwa 80 v. H. aus eigener Erzeugung gedeckt. Im Rahmen des Vierjahresplans muß das Problem, einen weſentlichen Teil der Einfuhr zu erſparen, ſoweit gelöſt werden, wie oies ſelbſt bei zeitweiliger Ueberſpannung der Kräfte möglich iſt. Welche Aufgaben ſtellt nun der Vierjahres⸗ plan an das Bauerntum, an die geſamte Land⸗ wirtſchaft und die Ernährungswirtſchaft? Wir können die erforderlichen Maßnahmen wiederum unter die drei Geſichtspuntte ſtellen: 1. Mehrerzeugung, 2. Vorratswirtſchaft und 3. Erziehung zur neuen Haltung. Die Erzeugungsſchlacht muß auf allen Gebie⸗ ten weitergetrieben werden. Wie Generaloberſt Görieig ausgeführt hat,„kommt es weniger dar⸗ auf an, daß wir das Vorhandene verteilen, ſon⸗ dern es kommt entſcheidend darauf an, daß wir mehr erzeugen.“ I. mehe nutzungsfläche I. Die erſte Aufgabengruppe innerhalb der Erzeugungsſchlacht ſind die Mafnahmen, die geeignet ſind, trotz der geringen landwirtſchaft⸗ lichen Nutzungsfläche dieſe Flüche zu erweitern. Im Rahmen des Vierjahresplanes ſind in die⸗ ſer Richtung folgende Maßnahmen vorgeſehen: 1. Eine ſtärkere Attivierung der fortsetzung auf Seite Frankreichs ewiges Mißtrauen Mannheim, den 28. November. Das Abkommen zwiſchen Deutſchland und Japan hat in der ganzen Welt ſein Echo ge⸗ funden. Daß es ſehr unterſchiedlich geklungen hat, liegt an der verſchiedenartigen Intereſſen⸗ ſphäre, auf die es in der Welt geſtoßen iſt. Am grellſten und unfreundlichſten iſt wieder einmal das Echo vom Weſten her. Wir ſind es in Deutſchland nachgerade gewohnt, daß alle Maß⸗ nahmen, die wir treffen,— mögen ſie nun innen⸗ oder außenpolitiſcher Art ſein— in der Auffaſſung der Franzoſen„gegen ſie gerichtet“ ſind. So hat auch dieſe weltanſchauliche Allianz drüben Mißfallen und Ueberraſchung erregt. Delbos, Frankreichs Außenminiſter, ſprach im Miniſterrat von einem„Kreuzzugsgeiſt“, der dieſes Abkommen beherrſche. Selbſt der Pa⸗ riſer Börſe iſt„der Schrecken in die Aktien“ ge⸗ fahren. Sie reagierte nämlich am Tage der Veröffentlichung des Abkommens mit einer ſtarken Baiſſe. England iſt zwar auch etwas verſchnupft und die engliſche Preſſe interpre⸗ tiert ſehr unfreundlich, aber die offiziellen Stel⸗ len haben doch mit weiſer Einſicht und viel Würde dieſe politiſche Tatſache an ſich vor⸗ überziehen laſſen. Man hat überm Kanal un⸗ ſerer Auffaſſung die eigene engliſche mit ſou⸗ veräner Gläubigkeit gegenübergeſtellt. Wir wiſſen den engliſchen Standpunkt zu würdigen und zu ertragen, denn ſchließlich hat in der Ge⸗ ſchichte immer nur der recht, der Erfolg hat. Und dieſen Erfolg wollen wir abwarten, ſoweit er im Kampf gegen den Weltfeind bei uns in Deutſchland nicht ſchon deutlich ſichtbar und faßbar iſt. Auf alle Fälle: Frankreich ſpuckt Gift und Galle, gießt Oel ins Feuer, miſcht mit geſchäftigem Eifer die politiſchen Karten und verſucht allenthalben, die„Demokratie“ der Welt gegen uns einzunehmen. Das iſt nichts Neues. Die Franzoſen waren bei ſolchen Vor⸗ gängen immer ſehr geſchäftig. Sie haben es ſtets in erſtaunlich geſchickter Weiſe verſtanden, die Ziele ihrer ſelbſtſüchtigen Politik mit den Parolen des Kampfes für die allgemeinen Japan nähert ſich Italien Tokio vw/ill ebenfalis das alrikanĩsche lmperium anerkennen Rom, 28. November(HB⸗Funk.) Die italieniſch⸗japaniſchen Verhandlungen haben, wie von maßgebender italieniſcher Seite verlautet, als erſtes Ergebnis zu der Aner⸗ kennung des italieniſchen Impe⸗ riums in Oſtafrika durch Japan und zur Anerkennung des Mandſchukuo⸗Staates durch Italien geführt. Eine amtliche Mittei⸗ lung erfolgt in den nächſten Tagen. „u 18“ wurde geboegen Kiel, 28. November(HB⸗Funk.) Nach planmäßig verlaufenen Bergungsarbei⸗ ten gelang es in der Nacht zum Freitag, das verunglückte U⸗Boot„U 18“ zu heben. Das Un⸗ terſeeboot wurde in den frühen Morgenſtunden des Samstags nach Abdichtung des Lecks nach Kiel eingeſchleppt. Die Särge mit den acht Toten waren bereits am Freitagvormittag auf dem Flottenbegleiter„F 5“ an der Scharnhorſt⸗ brücke in Kiel⸗Wik eingetroffen und wurden von dort in feierlichem Zuge unter gedämpftem Trommelwirbel zum Garniſonfriedhof über⸗ geführt. Am Montag, 30. November, um 14 Uhr, fin⸗ det dort die feierliche Beiſetzung ſtatt. Menſchenrechte und für die Freiheit der Völker oder der Demokratien zu tarnen. Man glaubt nun ſich wieder einmal als Retter aufſpielen zu ſollen, indem man in das deutſch⸗japaniſche Abkommen Dinge hineingeheimniſt, die nur den Gehirnen geſpenſterſüchtiger Franzoſen entſpringen können. Die franzöſiſche Preſſe hat natürlich das Stichwort gegeben, das man allerorts willig aufgriff und ſogar zum Kern⸗ punkt der Ausſprache im Miniſterrat machte. Der„Paris Soir“ ſchrieb: „Jedenfalls wird dieſe diplomatiſche Erklä⸗ rung weder in Waſhington noch in London noch in Paris ohne Rückwirkungen aufgenommen werden, einerſeits, weil die Demokratien ihre Anſtrengungen gerade darauf gründen, daß kein Block einem anderen Block gegenüber⸗ geſtellt werden ſoll, anderſeits, weil der deutſch⸗ japaniſche Pakt„in der Kuliſſe“ von handels⸗ politiſchen Abmachungen begleitet wird, die dazu beſtimmt ſind, die japaniſche Armee neu auszuſtatten und zu moderniſieren. Das bedeu⸗ tet alſo, obwohl ein militäriſches Bündnis aus⸗ geſchloſſen wird— ſo fährt der„Paris Soir“ fort—, eine völlige Umwälzung der Lage und der internationalen Kräfte, und wir fügen hinzu, daß die Drohung(), die in dem deutſch⸗ japaniſchen Pakt liegt, ſich um ſo mehr fühlbar machen wird, als man die Spannung in den Beziehungen zwiſchen Berlin und Moskau kennt. Die amtlichen franzöſiſchen Kreiſe ver⸗ heimlichen ſich nicht den Ernſt der Lage.“ Frankreich ſucht hinter dieſer völlig defen⸗ ſiven Abmachung geheime imperialiſtiſche Zwecke und es verſchließt ſtur die Augen vor den hohen ideellen Zielen. Man will nicht be⸗ greifen, daß es außer einer militäriſchen Si⸗ cherheit auch noch eine ſolche der nationalen Art, des völkiſchen Lebens und der Weltan⸗ ſchauung gibt. Wenn wir uns dieſes wertvolle Gut durch ein Abkommen mit Japan ſichern, dann braucht ſich Frankreich darüber keines⸗ wegs aufzuregen. Es iſt hier eine Allianz ge⸗ ſchloſſen worden, die ſich gegen niemanden rich⸗ tet, außer gegen die zerſtöreriſchen Kräfte des Weltbolſchewismus. Gewiß iſt die antibolſche⸗ wiſtiſche Weltanſchauung der beiden Völker nicht nur eine theoritiſierende Philoſophie, ſon⸗ dern in ihrer Geſamtwirkung iſt ſie ſchließlich auch politiſch, und zwar im Sinne einer Welt⸗ friedenspolitik. Mit dieſem Abkommen iſt die Welt aufgerufen, ihren inneren Frieden, ihre Kultur, ihre volkliche und ſoziale Ordnung zu verteidigen und zu ſichern gegen Aufruhr, Zer⸗ ſtörung und Brudermord. Obwohl drüben in Frankreich die Sowjets mit verſtärktem Ein⸗ ſatz arbeiten, obwohl Fabrikbeſetzungen, Streiks und Unruhe um ſich greifen, und es allerorts von den Mauerwänden ruft:„Sowiets partout!“. (Sowjets heraus!) oder„Tnorez au pauvoir!“ (Thorez an die Macht!) ſcheint man nicht begreifen zu wollen, was geſchieht, wenn ſich das Treiben der Komintern über Europa ergießt. Bedauerlicherweiſe iſt Spanien für Frankreich kein Menetekel. Die Preſſe und ihre jüdiſchen Hintermänner haben es fertig ge⸗ bracht, daß der Franzoſe vor nichts ärger zit⸗ Nannheim „Hakenkreuzbanner“ 29. November 1936 ——— tert, als vor der„Diktatur des Faſchismus“. Darum auch kann man nicht begreifen, daß Deutſchland den Wunſch hat, ſich den Feind vom Hals zu halten, deſſen Gefahren Frank⸗ reich überſieht, deſſen verbrecheriſches Wirken wir aber am eigenen Leibe verſpüren mußten und deſſen Spuren Blut und Tränen waren. Deutſchland und Japan haben den Wunſch nach Sicherheit gegen dieſen internationalen Feind und man ſollte dieſen Wunſch in erſter Linie bei unſerem Nachbarn im Weſten verſtehen. Sie ſind doch immer am ärgſten beleidigt, wenn jemand ihr Bedürfnis nach militäriſcher Si⸗ cherheit nicht recht begreifen kann, und zwar deshalb nicht begreifen kann, weil ſie ohnedies bis an die Zähne bewaffnet ſind und neuer⸗ dings einen Etat allein für ihr Landheer auf⸗ »geſtellt haben, der unfaßbar hoch iſt. Weder das Abkommen mit Japan noch die freundſchaftlichen Bindungen und Zntereſſen⸗ gemeinſchaften Deutſchlands mit anderen Staa⸗ ten richten ſich gegen irgend einn Lan d. Es ſind ausſchließlich Kräfte des Friedens, die dem Ausgleich von Differenzen dienen und die Meinungsverſchiedenheiten aus dem Wege räumen ſollen. Wir glauben, mit dieſen Mit⸗ teln am beſten dem Frieden dienen zu können und die einſichtige Welt iſt ſich darüber klar, daß man es mit den Methoden, die Deutſchland anwendet, auf alle Fälle beſſer kann, als mit jenen automatiſchen Beiſtandspakten und Mi⸗ litärbündniſſen oder ſonſtigen Kriegsverpflich⸗ tungen, wie beiſpielsweiſe die franzöſiſch⸗ſow⸗ jetruſſiſch⸗tſchechoflowakiſchen Verträge. Nicht wir bilden Blocks, die zum Kriege führen, ſondern Freundſchaften, die den Frieden er⸗ halten. Frankreich aber ſteht in einem ſolchen Vertragsſyſtem, daß ſelbſt der franzöſiſche Ab⸗ geordnete Kavier Vallet in der Kammer⸗ ausſprache im vergangenen Jahr äußerte:„Mit allen unſeren gegenwärtigen Pakten haben wir es glücklich ſoweit gebracht, daß in der ganzen Welt kein Streit ausgefochten werden kann, ohne daß wir nicht mit von der Partie wã⸗ zren.“ Und der Hauptſchriftleiter Pierre Ga⸗ xatte von der Wochenſchrift„Je suis partout“, einer der aktivſten Kämpfer der jungen natio⸗ nalen Franzoſen, ſchrieb vor kurzem:„Unter dem Vorwand, den Frieden erhalten zu wollen, führt die Anhäufung von Verträgen gegenſeiti⸗ ger Hilfeleiſtung zu einer Verallgemeinerung des Krieges, in dem die einzelnen Staaten durch das Spiel der vielſeitigen Garantiever⸗ pflichtungen nacheinander hineingezogen wer⸗ den. Ob es ſich um Griechenland, um Albanien, um Zizipangu oder Monomotapa handelt, in jedem Falle muß Frankreich marſchieren. Ja, „wenn ſich zwei, Menſchen als verkleidete Affen iigendiwo um ein gottverlaſſenes Stückchen Ur⸗ „wald ſtreiten, das nicht einen Hundeknochen wert iſt, müſſen wir eingreiſen.“ Das iſt die wahre verderbliche Atktivität der franzöſiſchen Politit, die ſich in dieſer gefährlichen Geſchäf⸗ tigkeit ſeit Jahrhunderten betätigt. Bezeich⸗ nend kommt dieſer Charakterzug der Franzo⸗ ſen in einem Ereignis zum Ausdruck, das ſich nach Beendigung des Krieges in Deutſchland abſpielte. Als ein franzöſiſcher Oberſt, der bei uns in Kriegsgefangenſchaft war, nach Beendi⸗ gung des Krieges mit Marſchall Pilſudſti zu⸗ fammenkam, verſicherte er ihm mit der Bered⸗ famkeit eines echten Franzoſen, daß Frankreich das demokratiſche Polen vor jeglichen Angrif⸗ fen ſchützen werde. Der Marſchall Pilſudſti kehrte damals dem Franzoſen den Rücken und ſagte zu ſeinen polniſchen Begleitern, zu denen übrigens auch Rydz⸗Smigly, der jetzige Marſchall Polens, gehörte:„Die Franzoſen Schafft größere nutzungsflüchen imimummumnninninsänsnsnsniinunitsünitsnusntnnnsüntnunünitününminüninüiitinim Fortsetzung von Seite 1 Melioration, und zwar nicht auein dem umfange nach, ſondern insbeſondere im Hin⸗ blia auf einen baldigen Nutzeffekt. Der Ackerdrünage müſſen zugeführt werden allein vier Millionen Hektar, der Grünlandentwäſſe⸗ rung 3½ Millionen Hettar, daneben wird auch ver Bewüſſerung größere Bedeutung zukommen. Dieſe Aufgaben ſind die vorpbringlichſten, da hier der Nutzeffekt ſehr viel ſchneller und nach⸗ haltiger eintreten wird als bei Neulandkulti⸗ vierungen. Insbeſondere wird es darauf ankom ⸗ men, die rückſtündigen Folgeeinrichtungen in Deutſchland beſchleunigt einzuführen. Es geht nicht an, daß man dabei nur auf Staatshilfe wartet. Die Staatshilfe wird ſich im weſentlichen in einer Erleichterung der Finanzie⸗ rung auswirken. Dabei möchte ich beſonders darauf hinweiſen, daß diejenigen Bauern, die von ſich aus ſchon jetzt mit der Durchführung dieſes oder jenes Vorhabens aus eigener Kraft beginnen, nicht etwa benachteiltigt werden ſol⸗ len, vielmehr an denſelben Erleichterungen teil⸗ haben werden wie diejenigen, die die Bekannt⸗ gabe etwaiger Zuſchüſſe, Darlehen uſw. abwar⸗ ten. Wir denken nicht daran, etwa das Abwarten zuprämiieren. Im Ge⸗ genteil ſoll das ſelbſtverantwortliche Anpacken von Aufgaben beſonders gewertet werden. 2. Die zweite Maßnahme, die eine gewiſſe Mehrgewinnung von Land zur Folge hat, iſt die Flurbereinigung. Noch 3,7 Millio⸗ nen Hektar Nutzflüche ſind nicht zuſammenge⸗ legt, wodurch nicht nur Boden durch die vielen Grenzraine verlorengeht, ſondern der zweck⸗ mäßige und rentable Arbeitseinſatz insbeſondere durch Maſchinen leidet. Es wird darauf ankommen, die Praxis der Zuſammenlegung ſoweit zu vereinfachen, wie es irgend möglich iſt, wobei in Kauf zu nehmen iſt, daß dabei nicht immer ein hundertprozenti⸗ ger Ausgleich der verſchiedenen Intereſſen ſtatt⸗ findet. Das Bauerntum in den Flurbereini⸗ gungsgebieten muß das nötige Verſtändnis hierfür aufbringen und den Behörden die Ar⸗ gute gekommen, wo die Erträge in dieſer Zeit faſt um das Doppelte geſteigert wurden. Er⸗ träge aus Grünland ſind jedoch höchſtens um ein Drittel größer geworden. Es ſteht feſt, daß namentlich durch den Zwiſchenfruchtbau erheb⸗ lich mehr Futtermengen aus dem Acker ge⸗ wonnen werden können, als bei einſeitiger Nutzung als Grünland. Da nun einmal Deutſch⸗ land nur über einen beſchränkten landwirt⸗ ſchaftlichen Nutzungsraum verfügt, wird es dar⸗ auf ankommen, die ergiebigere Kulturart auf Koſten der weniger ergiebigen auszudehnen. Praktiſch liegt in dem teilweiſen Umbruch der Wieſen die einzige Möglichkeit einer weſentlichen Flächenausdehnung beit weitgehend erleichtern. wieſenland wird ficherland 3. Eine dritte entſcheidende Aufgabe iſt die Umwandlung eines Teiles von Wieſen⸗ in Ackerland. Es iſt ein Unding, daß die Grün⸗ landfläche Deutſchlands, Wieſen und Weiden, die beinahe 30 v. H. der ackerbaulich benutzten Fläche betragen, nur mit 10 v. H. am Geſamt⸗ ertrag der Landwirtſchaft beteiligt ſind. Die Entwicklung der Landwirtſchaft iſt im letzten Jahrhundert in erſter Linie dem Ackerbau zu⸗ intenſiverer Kulturen. Am Rande ſei bemerkt, daß im Rahmen des Vierjahresplanes noch zwei weitere Auf⸗ ſind merkwürdig anmaßend. Es iſt kaum ein Monat her, daß der polniſche Staat beſteht und ſchon wollen ſie ihn retten!“ Dieſe Geſchäftigkeit, die nur Unruhe ſtiftet, zeigte ſich dieſe Woche im verſtärkten Maße. Man ſpricht von Drohungen, Kräfteverlagerun⸗ gen und Blockbildungen, obwohl gerade Frank⸗ reich noch heute ausſchließlich das außenpoli⸗ tiſche Erbe Richelieus ſorgſam hütet und an⸗ wendet und in der Blockbildung führend iſt. Frankreich ſcheute nicht vor der ungeheuerlichen Behauptung zurück, daß mit dieſem Abkommen, das keinerlei außenpolitiſche Tendenz hat, die engliſchen und amerikaniſchen Intereſſen im Fernen Oſten bedroht würden. Zwei große franzöſiſche Zeitungen erklären, daß Deutſch⸗ land und Japan Niederländiſch⸗Indien unter⸗ einander aufteilen wollen, und die phantaſie⸗ begabte Madame Tabouis kennt bereits die Demarkationslinie. Frankreich, das ſich nun wieder eng an England anſchmiegt, verſucht mit allen Mitteln, auch die USA in ihr Pakt⸗ ſyſtem einzubeziehen. Es ſcheint ſogar bereit zu ſein, einen Teil ſeiner Kriegsſchulden an Amerika zu bezahlen, wenn die„dritte große Demokratie“ mit ihm paktiert. Wir glauben nicht, daß Marianne bei ihrem alten Kriegs⸗ kameraden Mankee viel Glück haben wird. Ihr Liebeswerben dürfte wohl kaum Erhörung fin⸗ Deutsche Festarchitektur seit dem Barock Ein Vortrag von Professor Dr. Schrade in der Kunsthalle Es gibt nicht viele Beiſpiele einer reinen Feſtarchitektur auf deutſchem Boden. Seit die großen Feſtlichkeiten der Barockfürſten und die ren Spiele der Rokokozeit verrauſcht, ſind, wurde der Gedanke des Feſtes und der Feier immer mehr zu einer privaten, nur den ein⸗ zelnen angehenden Angelegenheit. Vollends as 19. Jahrhundert brachte in ſeinem ſchran⸗ kenloſen Individualismus eine Beſchränkung der Feierlichkeit auf private Zirkel, ſo daß in dieſer Zeit von einer Feſtarchitektur, die ja im⸗ mer nur für eine größere Gemeinſchaft gedacht iſt, keine Rede mehr—* kann. Man ſtellte das Feſtliche in Gegenſatz zum Sachlichen, zur Arbeit, und verdrängte, es damit in den „Feier⸗Abend“, in die Zeit des Ausruhens und der Entfpannung. Diefe Anſchauung die auch dem Sonn⸗ und Feſttag den Charakter einer Erholungs⸗ und gab und kein gemeinſchaftliches Feſterlebnis kannte, herrſchte bis in die jüngſte Vergangenheit vor, und erſt in unſeren Tagen beginnt das Feſt, die große Feier, wieder einen höheren Sinn zu erhalten. Profeſſor Dr. Schrade, der Ordinarius für Kunſtgeſchichte an der Univerſität in Heidel⸗ berg, entwickelte dieſe Gedanken in einem klar aufgebauten und auch ſprachlich ungemein feſſelnden Wherdaß Anhand eines ſchönen Lichtbildermaterials zeigte ex, wie in verſchie⸗ denen Zeiten der Feſtgedanke in der Architek⸗ tur ſeinen bleibenden Ausdruck fand, wie ſich aus den mehr oder weniger zufälligen An⸗ lagen für die mittelalterlichen Ritterſpiele und Paraden eine eigene Feſtarchitektur, deren öchſte Form der im Auftrage Auguſts des tarken von Pöppelmann erbaute Dresdener Aem er darſtellt, entwickelte. Nach einer urzen Erörterung der Theater und Muſeen, die als einzige Bauten im 19. Jahrhundert den Feſtgedanken aufgriffen, vermittelte der Red⸗ ner einen ſtarken Eindruck von der Größe und der neuen Bauten auf dem Nürn⸗ berger Parteitagsgelände, jener klaren und großartigen Architektur, die zum erſten Male wieder Kunſt und Feier zu einer höheren Ein⸗ heit verbindet und die großen Gemeinſchafts⸗ veranſtaltungen für jeden, der ſie einmal mit⸗ erlebt hat, zu einem unvergeßlichen Erlebnis werden läßt. Künstlergruppe„ Klosterstrafle“ Vor drei Jahren, als die von den jungen Berliner Künſtlern' benutzten Werkſtätten in der Prinz⸗Albrecht⸗Straße anderweitige Ver⸗ wendung fanden, mußten neue Räume gefun⸗ den werden, um dieſer Künſtlergruppe das Schaffen zu ermöglichen. Auf der Suche nach Erſatz bot ſich das mehrſtöckige Haus in der Kloſterſtraße, das ſogleich vom Staat erwor⸗ ben und für die beſonderen Zwecke eingerich⸗ tet wurde. Vierzig Werkſtätten für Maler, Bildhauer Baukünſtler, Graphiker und andere Kunſtſchaffende ſtanden alsbald, geleitet vom Bildhauer Günther Martin, dem künſtleriſchen Nachwuchs zur Verfügung, und Jahr um Jahr erwarb ſich dieſe in der Kloſterſtraße ſchaffende Künſtlergruppe größeres Anſehen. Von dieſer Geſchichte des Hauſes in der Kloſterſtraße müßte wenigſtens andeutend die Rede ſein, um verſtehen zu können, daß in die⸗ ſem Haus ein anderer Wind weht als meiſt in den akademiſchen Werkſtätten. Man ſieht auch in der dritten Ausſtellung, die jetzt die Gruppe eröffnet hat, nirgendwo einen Zug des Ala⸗ demiſchen. Ueberall tritt mit ſchöner Frei⸗ jügigkeit und Zuverſicht das Jugendliche ins Recht!“ Man erblickt Metallarbeiten, daneben Holzſchnitte, etwas weiter ſtehen Bildnisbüſten zwiſchen Oelgemälden. Weiter oben kommen Aquarelle. Bekannte und unbekannte Namen den. Der ſtellvertretende amerikaniſche Staats⸗ ſekretär des Aeußern, Moore, erklärte auf Befragen, daß„irgendwelche amerikaniſche Intereſſen durch das Abkommen nicht berührt werden und ein Kommentar ſich dazu erübrige“. Wenn trotz aller franzöſiſcher Bemühungen und trotz allen Liebeswerbens die USA die kalte Schulter zeigen werden, ſo iſt doch bedenklich, daß Frankreich immer und immer wieder gegen alles, was von Deutſchland kommt, eine bös⸗ willige Voreingenommenheit zeigt und damit nicht nur im eigenen Lande, ſondern auch jen⸗ ſeits ſeiner Grenzen vielfach Anſätze einer An⸗ näherung und Verſtändigung von Volk zu Volk immer wieder trübt und dunkle Schatten über die Beziehungen der Völker jagt. Das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland iſt in ſeiner Friedens⸗ bereitſchaft gegenüber Frankreich ſtets aufrichtig geweſen. Wir haben dieſem Lande alle Mög⸗ lichteiten der Verſtändigung geboten und wir können ihm auch alle Sicherheitsgarantien, die man billigerweiſe von uns verlangen kann, ge⸗ ben. Das ewige Mißtrauen Frankreichs und das unerſchöpfliche Verlangen nach Hegemonie dagegen gleicht dem Faß der Danaiden, von dem gleichzeitig die Hoffnungen auf die von aller Welt erſehnte deutſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ ſtändigung verſchluckt werden. Dr. W. Kattermann. ſtehen nebeneinander. fällt Hilde Plate durch ihre Plaſtiken und Zeichnungen auf. Auch Heinz Wörners Kera⸗ mit macht Eindruck. Im Lichtſgal ſtehen be⸗ 2 die Bilder und Plaſtiken von Ger⸗ ard Marcks, die Aquarelle von Gilles und die Plaſtik Schiffners. Im ganzen eine Schau junger, entſchloſſen vordringender Künſtler, die ſich nicht mit den Exfolgen hübſcher Bildchen und reizender Figürchen begnügen möchten. Unter den n Sinfonischer Prolog zu Grabbes Don Juan und Faust Dieſer Prolog iſt nicht eigentlich als Vorſpiel zur Aufführung von Grabbes Tragödie gedacht, vielmehr als ein in erweiterter Ouvertüren⸗ Sonatenſatz⸗Form gehaltenes abſolutes Muſik⸗ ſtück, das gedanklich und im Stimmungsgehalt aus'der Tragödie heraus angeregt und entſtan⸗ den iſt und im muſitaliſchen Ablauf gewiſſe Parallelen zu dem dramatiſchen Bühnenvorgang aufweiſt; dabei wurde auf illuſtrierende Ein⸗ zelheiten, wie ſie der Art der„ſinfoniſchen Dich⸗ tung“ eigen ſind, verzichtet. Die wahrhaft männlichen, im elementaren Gegenſatz zu einander ſtehenden Ouvertüre des Don Juan und des Fauſt rieigen in Grabbes Tragödie um Liebe und Beſitz der Donna Anna, die zwar den Don Juan liebt, ihn jedoch zu⸗ rückweiſt, um ihrem Bräutigam Wort und Treue zu halten. Auf ihrem Hochzeitsfeſt er⸗ ſcheint Don Juan, um ſie zu entführen; im Tu⸗ mult erſticht er den Bräutigam. Anna aber wird von Fauſi mit Hilfe der ihm verliehenen dämoniſchen Kraft des Ritters(Mephiſto) ent⸗ führt. Fauſt erringt Annas Liebe nicht, er er⸗ ſticht die ihn Verſchmähende, er ſelbſt wird in Erkenntnis der Sinn⸗ und Ziellogteit ſeines Daſeins das Opfer des Ritters; ähnlich wie am Schluſſe in Mozarts Don Juan⸗Oper er⸗ auch Don Juan der rächenden teufliſchen Macht. In der langſamen muſttaliſchen Einleitung des Prologs erſcheint ein Thema in der Klari⸗ nette(„Donna Anna“), welches im Durchfüh⸗ gaben der Löſung zugeführt werden ſollen: Die Verwertung der ſtädtiſchen Abwäſſer zu Berieſelungszwecken und die landwirtſchaftliche Nutzbarmachung von Gelände, das bisher z, B. als brachliegender Bauplatz oder Induſtriege⸗ lände der landwirtſchaftlichen Erzeugung ver⸗ lorengeht. ll. krzeugungsſteigerung II. Die zweite Aufgabengruppe in⸗ nerhalb der Erzeugungsſchlacht erfaßt alle Maß⸗ nahmen, die aus einer Steigerung der Intenſität abzielen. Wir ſtehen durchaus noch am Anfang einer möglichen Erzeugungs⸗ ſteigerung und die bisher erzielten Leiſtungen ſollen zu weiteren, noch größeren Leiſtungen anſpornen. 1. Als erſtes iſt die künſtliche Düngung noch ſtärker zu forcieren und noch zweckmäßiger durchzuführen, indem man zur Volldüngung übergeht unter beſonderer Berückſichtigung des Kalkbedarfs des Bodens. Durch das Früchte⸗ pfandrecht iſt jeder einzelne Bauer und Land⸗ wirt in der Lage, die benötigten Düngermen⸗ gen in ausreichendem Maße zu beziehen. Es iſt vorgeſehen, um Rückſchläge bei ſchlechten Ernten zu vermeiden, wiederum die Reichs⸗ garantie beim Düngerbezug einzu⸗ führen. Das Problem einer volkswirtſchaft⸗ lichen Ausrichtung gerade in Bezug auf den notwendigen verſtärkten Abſatz im Oſten und Süden wird eine entſcheidende Aufgabe des Vierjahresplanes ſein. Reſerven in Grünfutter 2. Die zweite wichtige Aufgabe in dieſer Gruppe iſt ſtärkſte Ausdehnung des Zwi⸗ ſchenfruchtbaues und Bau von Grün⸗ futterbehältern zur Verwertung der an⸗ fallenden Grünfuttermaſſen. Durch den Zwi⸗ ſchenfruchtbau ſind ohne Belaſtung der Fläche zuſätzlich enorme Mengen von Futtermittel zu gewinnen. Neben dem Umbruch der Wieſen iſt hier die größte Reſerve vorhanden, um unſere Futterabhängigkeit zu verringern. Die Bei⸗ hilfen zum Silobau werden weiter vom Reich geleiſtet. Er iſt zum Bezug von Baumate⸗ rialien als vordringlich erklärt. In Anbetracht der Futterlage Deutſchlands iſt in Zukunft der Bau in einem weitaus ſtärkeren Tempo durch⸗ zuführen. Anbau von Süßlupinen In, dieſem Zuſammenhang verweiſe ich auf die W der Süßlupine, die insbeſondere für die mageren Böden des Oſtens als die Lagepflanze von entſcheidender Bedeutung iſt. Bereits im Jahre 1938 wird ſoviel Saatgut zur Verfügung ſtehen, daß der Anbau von bitteren Lupinen verboten werden kann. Mit dem Fi⸗ nanzminiſterium ſind bereits Verhandlungen aufgenommen, die dahin zielen, baldigſt neben einer verbilligten Süßlupinen⸗Eliteſaat genü⸗ gend Nachbaufaat zu einem erträglichen Preiſe herzuſtellen. Es wird an den Bauern und Land⸗ wirten auf leichtem Boden liegen, nunmehr in ſtärkſtem Ausmaß zu der Grünfutterſilage von Süßlupinen überzugehen und damit eine ge⸗ ſunde Grundlage für ihren Viehbeſtand zu ſchaffen. mehr heu auf geringerer Fläche 3. Die dritte Aufgabe in dieſer Gruppe iſt eine beſſere Pflege und Ausnutzung des Grün⸗ rungsſtil in thematiſcher Abwandlung eine Rolle ſpielt. Das Allegro bringt einen Themen⸗ Komplez des„Don Juan“— ein zweites: Fauſt. Im Durchführungsteil etwa: kurze Hoch⸗ zeitsſeſtſtimmung, Don Juan, Annas Entfüh⸗ rung durch Fauſt(die Flucht geht auf ein Schloß auf dem Montblanc). Fauſt erſticht Donna Anna, Fauſts Tod(II. Thema, dieſes Mal in es-moll, vor der knapp gehaltenen Repriſe, die mit der Don⸗Juan⸗Dhematik verändert ſchließt): Don Juans Tod. Muſikaliſch wurden die tragödienhaften Ele⸗ mente zur Grundlage des Prologs gemacht: ſa⸗ tiriſche Elemente der Dichtung wurden muſita⸗ liſch nicht ausgedeutet, zumal die muſikaliſche Ausdrucksmöglichkeit des Satiriſchen gering iſt und nicht im Weſen der Muſit liegt. Robert Rehan. Wiedereröffnung der„Plaza“ Von den drei Volkstheatern im Berliner Oſten ſpielte in dieſem Jahre nur das Roſe⸗ Theater. Das Wallner⸗Theater und die Plaza, das„Theater der Dreitauſend“, mußten zu Be⸗ ginn der Spielzeit ihre Pforten ſchließen. Nun⸗ mehr hat aber die Reichstheaterkammer die Zulaſſung zur Wiedereröffnung erteilt, der Pachtvertrag mit der Reichsbahn— die Be⸗ ſitzerin des ganzen Hauſes iſt— iſt erneuert worden, und die Plaza wird zur Dezembermitte wieder unter der alten Leitung eröffnet werden. Oberſtes Prinzip der als Singſpiel⸗, Operetten⸗ und Volksſtück⸗Theater bekannten Bühne wird es ſein, den Bewohnern des Berliner Oſtens nach des Tages Arbeit und Mühe einen freude⸗ reichen heiteren Abend zu verſchaffen. Die Plaza konnte ſich übrigen über Mangel an Zuſpruch nie beklagen, ſelbſt an ſchwachen Tagen hatte ſie noch weit über 2000 Beſucher. Es waren mehr organiſatoriſche Streitigkeiten und Wider⸗ ſtände, die zu ihrer Schließung und zur Ver⸗ ſteigerung des geſamten Fundus führten. Aber alle dieſe Dinge nd jetzt beſtens geregelt, die guten Abmachungen mit der NSg„Kraft durch Freude“ ſichern der Plaza— von ihrer Beliebt⸗ heit abgeſehen— auch in Zukunft einen großen Beſucherſtamm. Mann hndes. krteilun, dig, die ſelbe Höl des Acker Parole m gen beſſe Das pr. 4. Vie entſpreche chend ih mehr Be Dabei bau ein werden: einmal Deutſchla ſchaftl heraus d gemüſeba Flächen Es wir eingeſchri fläche je einmal v aus ſozia betrieb in dieſe inte Sie bilde Es iſt die Kulti ihrer Grö lativen A Grundlag entziehen, fläche dur gern. Sck ren Betr Grundlag wird, dieß ſich am Nur ſo kö mieden n Reihe von den Herb eine Se ſchaft. Oelfrüch 5. Das Ernährun hier decke 55 v. H. weſentlich Anbau faſt völlig zeugungsf Es iſt vo dort, wo ſicheren E Der Anbe Vierjahre⸗ damit aue Kulturen Denn der and desha deviſen Daß ne Maßnahm ben iſt, li⸗ ankommen zu erwe für gegebe weiterung auf Koſten ges Probl rung das Als Erſatz folgender gangs⸗Fut ſchnitzel, 2 Ill. 55 III. Die men, die d zeugten ei Es iſt a Futtermitt Eier uſw. tergetreide markt hat heblichen? Auslande 1. Die d durch den gabe in die weniger höhere Lei tigſte Aufg verwerter ſchnellſtens zuchtgeſetze bar zu ma 2. Die zi und Bera rung zu zweckmäßig noch weite 3. 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Die Parole muß heißen:„Mehr und vor allen Din⸗ gen beſſeres Heu auf geringerer Fläche.“ Das Problem des Feldgemüſebaues 4. Viertens iſt einem verſtärkten und zweck⸗ entſprechenden Obſt⸗ und Gemüſebau entſpre⸗ chend ihrer volkswirtſchaftlichen Bedeutung mehr Beachtung als bisher zu ſchenken. Dabei muß zum Problem Feldgemüſe⸗ bau einmal grundſätzlich folgendes geſagt werden: Es iſt ganz klar, daß man bei der nun einmal gegebenen knappen Verſorgungslage Deutſchlands nicht aus privatwirt⸗ ſchaftlichen Spekulationsgelüſten heraus durch falſche Ausdehnung des Feld⸗ gemüſebaues oder des geſchloſſenen Obſtbaues Flächen anderen Kulturen entzieht. Es wird in Zukunft unnachſichtig gegen Leute eingeſchritten werden, die glauben, ihre Anbau⸗ fläche je nach den Preiſen einmal vergrößern, einmal verringern zu können. Ferner iſt auch aus ſozialen Gründen der kleine oder Kleinſt⸗ betrieb in den dazu geeigneten Gebieten auf dieſe intenſivſten Gärtnereikulturen angewieſen. Sie bilden das Rückgrat ihrer Exiſtenz. Es iſt unſittlich, wenn große Betriebe nicht die Kulturarten bauen, die ſie entſprechend ihrer Größe bauen ſollen, ſondern durch ſpeku⸗ lativen Anbau von Gemüſe einerſeits die Grundlage den Kleinſt⸗ und Spezialbetrieben entziehen, zum anderen ihre ſonſtige Anbau⸗ fläche durch ſolchen ſpekulativen Anbau verrin⸗ gern. Schließlich ſind dort, wo auch in größe⸗ ren Betrieben Feldgemüſebau auf ſtabiler Grundlage ſchon ſeit langen Jahren betrieben wird, diejenigen Gemüſearten anzubauen, die ſich am beſten konſervieren laſſen. Nur ſo können volkswirtſchaftliche Verluſte ver⸗ mieden werden. Wenn in dieſem Jahre eine Reihe von Betrieben aus ſpekulativen Gründen den Herbſtkohlanbau erweitert hat, ſo iſt das eine Schädigung der Volkswirt⸗ ſchaft. Gelfrüchte und Deviſen 5. Das ſchwierigſte Problem in der deutſchen Ernährung iſt das Fettproblem. Denn hier decken wir unſeren Eigenbedarf erſt zu 55 v. H. Dieſer geringe Hundertſatz iſt im weſentlichen darauf zurückzuführen, daß der Anbau von Oelfrüchten in Deutſchland faſt völlig erloſchen war und erſt ſeit der Er⸗ zeugungsſchlacht wieder etwas angewachſen iſt. Es iſt volkswirtſchaftlich richtig, den Rapsbau dort, wo geeignete Böden ſind und wo er einen ſicheren Ertrag verſpricht, weiter auszudehnen. Der Anbau kann durchaus im Rahmen des Vierjahresplanes verdreifacht werden, wenn damit auch eine geringere Fläche für andere Kulturen in Kauf genommen werden muß. Denn der Bezug von Oelſaaten iſt für Deutſch⸗ and deshalb am ſchwierigſten, weiher Bar⸗ deviſen erfordert. Daß neben den oben beſonders erwähnten Maßnahmen jede Ertragsſteigerung anzuſtre⸗ ben iſt, liegt auf der Hand. Es wird darauf ankommen, die Kartoffelanbaufläche zu erweitern, wo die Vorausſetzungen da⸗ für gegeben ſind. Ebenſo wichtig iſt eine Er⸗ weiterung des Futterrübenanbaues auf Koſten des Runkelbaues. Ein ſehr wichti⸗ ges Problem iſt auch bei Sommer⸗Stallfütte⸗ rung das Einſchränken der Kleefutterſchläge. Als Erſatz iſt der Zwiſchenfruchtbau mit nach⸗ folgender Silage und die Einlage von Ueber⸗ gangs⸗Futterreſerven in Form von Futter⸗ ſchnitzel, Trockenſchnitzel uſw. anzuſtreben. Ill. Sparſamere derwendung III. Die dritte Gruppe umfaßt alle Mafmnah⸗ men, die durch ſparſamere Verwendung des Er⸗ zeugten eine Leiſtungsſteigerung bewirken. Es iſt an ſich kein Problem, bei genügenden Futtermitteln mehr Fleiſch, mehr Milch, mehr Eier uſw. zu erzeugen. Die Billigkeit des Fut⸗ tergetreides und der Oelkuchen auf dem Welt⸗ markt hat bereits vor dem Kriege zu einer er⸗ heblichen Futterabhängigkeit Deutſchlands vom Auslande geführt. 1. Die durch die Erzeugungsſchlacht und jetzt durch den Vierjahresplan zu löſende erſte Auf⸗ gabe in dieſer Gruppe beruht daher darin, mit weniger Futter dieſelbe oder gar eine höhere Leiſtung zu erzielen. Daher iſt es wich⸗ tigſte Aufgabe der Tierzucht, den guten Futter⸗ verwerter herauszuzüchten und dieſe Zuchttiere ſchnellſtens auf der Grundlage des neuen Tier⸗ zuchtgeſetzes der allgemeinen Tierhaltung nutz⸗ bar zu machen. 2. Die zweite Maßnahme iſt, durch Schulung und Beratung eine rationelle Fütte⸗ rung zu erreichen. Alle Maßnahmen einer zweckmäßigen Verwertung des Futters müſſen noch weiter ausgebaut werden. 3. Von ebenſogroßer Wichtigkeit ſind die Auf⸗ gaben auf dem Gebiete der Kleintierzuchi. Es wird im Rahmen des Vierjahresplanes Ekine zeitgemäße Erinnerung Deutsche Volksgenossen schũtzten einst einen Landesverräter Mannheim, 28. November. Karl von Oſſietzki hat den Nobelpreis bekommen. Ein gemeiner Landesverräter, den ſelbſt eine Syſtemregierung verurteilte, iſt mit einem Preis ausgezeichnet worden, der bisher als die höchſte wiſſenſchaftliche Ehrung galt. Von einem Landesverräter trennt ſich jeder anſtändige Deutſche. Denn nicht zu vergeſſen, nach dem neueſten Strafrecht iſt dieſes Ver⸗ brechen das ſchlimmſte, das ein Mann begehen kann. Und trotzdem gab es einſt Leute, die das nicht verſtehen wollten. Man ließ vorgedruckte Bittſchriften zirkulieren, man ſammelte Unter⸗ ſchriften, um Karl von Oſſietzki, die kommuni⸗ ſtiſche Edelblüte, von ſeiner viel zu geringen Strafe zu retten. Das geſchah natürlich a uch in Mannheim. Als höchſt zeitgemäße Erin⸗ nerung bringen wir heute ein Formular eines ſolchen„Gnadengeſuchs“, deſſen Studium wir unſeren Leſern nur angelegentlichſt empfehlen können. Für Carl von Ossietzky Die Deutsche Liga für Menschenrechte und der pen-· Club Deutsche Gruppe biiten alle diejenigen, welche der Ansicht sind, daß Carl von Ossietzky ein schweres Unrecht geschehen ist, die untenstehende Erklõrung mit Namen und Adresse zu unterzeichnen und umgehend als Drucksache an die„ Deutsche Liga für Menschenrechte“(Rechtsstelle) in Berlin 24. Monbijouplatz 10, zu übersenden. Erklärung: Die Bestrafung des Schriftstellers Carl v. Ossietzłky zu i% Jahren Gefsngnis erscheint mir, soweit ich den Fall kenne, als ein schweres Unrecht Ein Monn von solch untadliger Gesinnung, der nur aus politischen und lauteren Motiven gehandelt hat, durfte nicht zu einer solchen Strafe verurteilt werden. lch appelliere an den Gerechtigkeitssinn des Herrn Reichsprösidenten, die Strafe durch einen Gnadenakt abzukũrzen oder sĩe ⁊umindest in eine festungs- strafe umzuwandeln. Beruf Name Adresse u, nin ſuff 19³2. flbgeschlossen am vorgeſehen, daß die Haltung von Ziegen, Ka⸗ ninchen uſw. in ſtärkſtem Maße ausge⸗ baut wird, um das nur für dieſe Tiere vor⸗ handene abſolute Futter noch zu verwerten. In dieſem Zuſammenhang muß insbeſondere den Landarbeitern, Siedlern und Kleingärtnern die Haltung von Ziegen und Kaninchen erleichtert werden. 4. Neben einer rationellen Fütterung iſt be⸗ ſonderer Wert auf eine reſtloſe Verwen⸗ dung aller anfallenden Futtermittel zu legen. Hier ſpielt das Problem der Kartoffel⸗ einſäuerung eine entſcheidende Rolle. Der Bau von Kartoffeleinſäuerungsgruben und die damit in Zuſammenhang ſtehende Vermehrung von Kartoffeldämpfkolonnen wird ein wichtiger Punkt des Vierjahresplanes ſein. 5. Eine nicht ſparſame Verwendung eines Futtermittels liegt in der Kartoffel⸗ brennerei vor. 2,3 Millionen Tonnen Kar⸗ toffeln werden noch jährlich trotz des Futter⸗ mangels größtenteils in Treibſtoff verwandelt. Dieſes Problem wird innerhalb des Vierjah⸗ resplanes inſofern gelöſt werden, als jedes Jahr einer gewiſſen Anzahl von Betrieben das Brennrecht genommen wird. Zu verantworten iſt der Brennereibetrieb nur dort, wo bei ſeinem Wegfall die Böden nicht mehr lanowirtſchaftlich genutzt werden können. Dor allem beſſeres Saatgut 6. Nicht nur auf dem Gebiet der Tierhaltung und Tierfütterung muß das Gewonnene ſpar⸗ ſam verwertet werden, ſondern ebenſo im Ackerbau. Hier muß analog der Aufgabe, die die Tierzucht hat, die Saatzucht in weit ſtärkerem Maße der allgemeinen Landwirtſchaft nutzbar gemacht werden. Nur durch möglichſt billige Saatgutpreiſe wird es in ſtärkerem Maße gelingen, ſchlechteres Saatgut durch beſſeres zu verdrängen. Seid ſparſam mit Fetten! Eine weitere Aufgabe des Vierjahresplanes innerhalb dieſer Gruppe iſt ein planmäßi⸗ ger Bau von Molkereien in den mollke⸗ reimäßig noch nicht erſchloſſenen Gebieten. Ziel dabei iſt eine Vergrößerung der Butterausbeute und eine Verbeſſerung ihrer Qualität. Kampf dem Derderb Allen Maßnahmen einer ſparſameren Ver⸗ wendung der Erzeugniſſe in der Landwirtſchaft ſteht der eingeleitete„Kampf dem Verderb“ in der Stadtwirtſchaft gegenüber. Hiermit ſoll nicht nur eine Verwendung der bisher nicht ge⸗ nutzten Abfälle ſtattfinden, ſondern gleichzeitig wird dadurch eine Erziehungsarbeit der ſtädti⸗ ſchen Hausfrau in der Richtung durchgeführt, daß ſie ſparſamer wirtſchaftet und damit durch Senkung des Bedarfs ihrerſeits die Erzeu⸗ gungslücke ſchließt. Mindeſtens ebenſo wichtig wie die Aktion „Kampf dem Verderb“ wird das Problem der Verbrauchslenkung ſein. Auch hier wird es darauf ankommen, durch zweckmäßige Auf⸗ klärung und Erziehung einer unzweckmäßigen Steigerung des Verbrauchs Einhalt zu gebieten. Beſonders wichtig iſt die Steigerung des Fiſchkonſums. Neben einer vorgeſehenen weſentlichen Steigerung des Hochſeefiſchfanges und der Gründung ausreichender Fiſchſpezial⸗ geſchäfte kommt es auch hier darauf an, durch Erziehung und Aufklärung den Fiſch als gleichwertiges Erzeugnis neben das Fleiſch zu ſtellen. Wie ſchon vorher erwähnt, iſt die Fettverſor⸗ gung Deutſchlands das ſchwerſte Problem, da etwa ein Drittel des geſamten Fettbedarfes lei⸗ der nur gegen Bardeviſen zu beziehen iſt. Bei dieſer Sachlage iſt es nicht zu verantworten, daß der Fettverbrauch pro Kopf der Bevölke⸗ rung heute noch um 24 Prozent höher liegt als 1913. Dieſer hohe Fettverbrauch iſt nicht etwa über ganz Deutſchland gleichmäßig verbreitet. Bezeichnenderweiſe geht Hand in Hand mit einem geringeren Fettverbrauch ein weitaus größerer Zuckerverbrauch vor allem in Form von Marmelade, ſo z. B. in Bayern, und umgekehrt wird in Norddeutſchland bei einem überhöhten Fettverbrauch ſehr viel weniger Zucker konſumiert. Der Konſum von Fetten kann auf dem Lande ohne jeden Schaden ein⸗ geſchränkt werden. Es iſt die Pflicht einer jeden Bauersfrau, während des Vierjahresplanes alle Wege zur Fetterſparnis zu gehen. Ebenſo kann der Fleiſchverbrauch auf dem Lande durch Mehrverbrauch von Fiſchen verringert werden. IU. Einſatz von flebeitskräften IV. Es liegt auf der Hand, daß die durch den Vierjahresplan dem Bauerntum geſtellten neuen Aufgaben größtenteils einen erweiterten Ein⸗ ſatz von Arbeitskräften erfordern. Die Arbeiternot kann auch im Laufe des Vierjahresplanes nicht grundſätzlich gelöſt wer⸗ den, da durch den Rohſtoffmangel Deutſchlands alle etwa freien Kräfte dort eingeſetzt werden müſſen. Es wird ſich alſo um Uebergangshilfs⸗ maßnahmen handeln, denen allerdings für die Zukunft zum Teil grundſätzliche Bedeutung bei⸗ zumeſſen iſt. 1. Ein nennenswerter Arbeitseinſatz ſteht heute nur im Arbeitsdienſt bereit. Dem verſtärkten Einſatz des Arbeitsdienſtes in der Ernte kommt entgegen die grundſätzliche Auf⸗ ſaſſung des Gründers des Arbeitsdienſtes, Reichsarbeitsführer Hierl, daß Aufgabe des Arbeitsdienſtes ausſchließlich die Ar⸗ beit am deutſchen Boden iſt. Zur Arbeit am Boden gehört ſelbſtverſtändlich die Siche⸗ rung der Einbringung der Ernte. weiblicher Arbeitsdienſt wird eingeſetzt 2. Dieſer Ernteeinſatz genügt jedoch nicht, da leider gerade im Weſten und Südweſten, aber auch bereits in anderen Gebieten, eine zeitwei⸗ lige Erntehilfe nicht ausreicht. Nach dem Vor⸗ ſchlag des Reichsarbeitsführers iſt daher der ſich in der Praxis glänzend bewährte weib⸗ liche Arbeitsdienſt ſtärkſtens auszubauen und damit der ſchon jetzt überlaſteten Bauers⸗ frau die Bewältigung der neuen Aufgaben zu erleichtern. 3. Als weitere Maßnahme im Rahmen des Vierjahresplanes iſt ein verſtärkter Bau von Landarbeiterwohnungen vorgeſehen. Dieſe Maßnahmen werden eine ſtarke Ent⸗ laſtung bringen, jedoch muß ſchon hier betont werden, daß allein mit Staatsmitteln das Problem des Arbeitseinſatzes in der Landwirt⸗ ſchaft nicht gelöſt werden kann. Arbeitskraft iſt koſtbarſtes Gut 4. Es ſind deshalb alle Maßnahmen der Ar⸗ beitskrafterſparnis zu ergreifen, jedoch nie⸗ mals auf Koſten der Intenſität, welch letztere ja dauernd geſteigert werden muß Insbeſondere wird es darauf ankommen, die motoriſche und die elektriſche Kraft Aurſliere muß, Anmal haiter ntlahen, .(imen nanatt, Jaratser Imen, ermuſar mam urot as fnuam Juqem, m. ENKELI TRnOCKEN 35⁰ für die deutſche Landwirtſchaft nicht nur in Großbetrieben, ſondern auch in Klein⸗ betrieben ſtärker nutzbar zu machen als bis⸗ her. Gerade hierin liegen die Entlaſtungsmög⸗ lichkeiten der Bauernbetriebe und namentlich der Bauersfrau. Leider ſteht der Anwendung aller dieſer Maſchinen bisher der hohe Strom⸗ preis entgegen. Es iſt deshalb vorgeſehen, im Rahmen des Vierjahresplanes die vorhandenen Schwierigkeiten zu beſeitigen. Die Schwierigkeiten des Arbeitseinſatzes wer⸗ den von den Beauftragten des Vierjahresplans, Miniſterpräſident Göring, nicht verkannt. Je⸗ doch ſind Schwierigkeiten dazu da, um über⸗ wunden zu werden. Das deutſche Bauern⸗ tum und die deutſche Landwirtſchaft müſſen die ihnen erwachſenden Mehrleiſtungen auf ſich neh⸗ men als Beitrag zur Bewältigung der vom Führer geſtellten Aufgabe und als Dank für das, was der Führer für das Volk und das Bauern⸗ tum ſchuf. Mannheim „Hakenkreuzbanner“ 29. November 19³⁰ Bemerkungen Wer mit kirchlichen Kreiſen in Fühlung kommt, muß feſtſtellen, daß ſich ein Teil des beutſchen Klerus poſitiv zum neuen Staat be⸗ kennt. Man hat geſehen, daß dieſer Staat das Beſtehen der Kirchen und eine freie und unge⸗ hinderte Berufsausübung ſichert. Um ſo unbegreiflicher iſt es, daß Biſchof D. Sproll von Rottenburg(Württemberg) am 18. November d. J. vor Hunderten und Tauſen⸗ den von Männern im Verlaufe ſeiner An⸗ ſprache— die nunmehr auch in Druck erſchienen iſt— ſich zu Aeußerungen verſtiegen hat, die nicht nur falſch, ſondern auch tendenziös ſind. 1.„Man hat mit einer großen Geſte Bücher der Gottloſigkeit verbrannt, aber die Gottloſigkeit ſelber nicht ausgerottet... es darf jetzt offen ausgeſprochen werden, daß die bei⸗ den chriſtlichen Konfeſſionen zu verſchwinden haben und daß die nationalſozialiſtiſche Revo⸗ lution in eine germaniſch⸗heidniſche Reformation übergehen müſſe.“ Es iſt gerade ungeheuerlich, welche Logik hier ein geiſtlicher Würdenträger entwickelt. Iſt doch zur Genüge bekannt, daß die Partei als Träge⸗ rin des Staates auf dem Boden des poſitiven Chriſtentums ſteht. In konſequenter Anwen⸗ dung dieſes programmatiſchen Prinzips hat der nationalſozialiſtiſche Staat die gegenſeitigen Einflußſphären durch vertragliche Abmachun⸗ gen feſtgelegt. Beide Konfeſſionen ſind damit anerkannt und beiden iſt die freie Tätigkeit innerhalb ihres religiöſen Aufgabenbereiches gewährleiſtet. Niemand in Deutſchland erkühnt ſich, ſie in ihrer freien religiöſen Entfaltung zu ſtören. Wir fragen daher! Mit welchem Recht klagen heute kirchliche Inſtanzen den Staat an? Hat er etwa nur mit einer„großen Geſte“ gottloſe Bücher verbrannt? Iſt es ſchon vergeſſen, daß der nationalſozialiſtiſche Staat es war, der das geſamte organiſierte Freiden⸗ kertum zerſchlagen, die bolſchewiſtiſche Gott⸗ loſenpropaganda rückſichtslos ausgerottet und damit die chriſtlichen Konfeſſionen von einer ungeheuren Gefahr befreit hat? Doch fürwahr, eine Tat, zu der das Zentrum zu feige und zu verantwortungslos war! Und damit hat dieſer Staat das chriſtliche Kulturgut nicht nur vom Niedergang im Chaos einer bolſchewiſtiſchen Revolution gerettet, nein, er hat das Thriſten⸗ tum praktiſch zur Grundlage ſeines ſittlichen Aufbaues erhoben! Der Staat hat alſo die Gottloſigkeit, ſoweit ſie in organiſierter Form in Erſcheinung trat, vernichtet. Es iſt nun alleinige Aufgabe der Kirchen, ſie vollends aus⸗ zurotten. Wenn der Herr Biſchof weiter glau⸗ ben machen will, es wären in Deutſchland Kräfte am Werk, die gewaltige nationalſoziali⸗ ſtiſche Repolution in eine germaniſch⸗heidniſche Reformation übergleiten zu laſſen, ſo erübrigt ſich für uns ſchlechthin eine Entgegnung auf dieſe geiſtloſe Prophetie. Immerhin berechtigt ſie uns zur Behauptung, daß man vom wirk⸗ lichen Inhalt und Zweck der nationalſozialiſti⸗ ſchen Idee gar keine Ahnung hat! Wir müſſen uns daher fragen, ob die Aeußerung einer allerdings entſchuldbaren perſönlichen Igno⸗ ranz entſprang, oder ob ſie, geboren aus jener bekannten pädagogiſchen Taktik, bei den An⸗ hängern nur eine„gewiſſe“ Angſtpſychoſe aus⸗ löſen ſoll. Wir vermuten in ihm den ſchein⸗ heiligen Pſychologen und halten das letztere für wahrſcheinlich! Wir glauben aber auch an das geſunde Denkvermögen der Männer, denen dieſe biſchöfliche„Neuerkenntnis“ gewidmet war. Wir halten ſie für aufgeklärt und ver⸗ nünftig genug, als daß ſie ihren Glauben be⸗ droht fühlten! Denn ſie wiſſen ſicher beſſer um die eigentliche geſchichtliche Tragweite dieſes nationalen und ſozialen Umbruchs, ſie wiſſen auch, daß Hunderte von deutſchen Männern, die für die Bewegung ihr Herzblut gaben, nicht etwa für eine neue religiöſe Idee ſtarben, ſon⸗ dern einzig und allein ſfür eine glanzvolle Wie⸗ erſonnen— um den Menſchen zu ſchmük⸗ ken— von Meiſtern ihres Fachs geſchaf⸗ fen— bildet ein edler Sch muck zugleich ein Wertſtück— das Sie ſehr preiswert kaufen bei cäsar Fesenmeyer Uhren/ Juwelen/ Gold/ Silberwaren »Mannheim— P1, 3— Breite Straße dergeburt ihres deutſchen Vaterlandes und für ihren Glauben an den Nationalismus und So⸗ zialismus. Wenn es heute Strömungen gibt, die ſich germaniſch-heidniſch betätigen, ſo hat die Partei damit nicht das geringſte zu tun! 2.„Der Kampf gegen alles Gottesleugneri⸗ ſche.. iſt viel ſchwerer geworden, weil unſere katholiſchen Vereine zerſchlagen und unſere katholiſche Preſſe unterdrückt werden und darum faſt keine Möglichkeit der Abwehr und Vertei⸗ digung beſteht.“ 3 Welche unglaubliche Verdrehung der wirk⸗ lichen Tatſachen! Wir fragen: Haben ſich die katholiſchen Vereine und hat ſich die katholiſche Preſſe etwa vor der Machtergreifung für die Verteidigung und Propaganda der katholiſchen Idee eingeſetzt und mit welchem Erfolg haben ſie das getan? Sie waren doch in erſter Linie Propagandainſtrumente der politiſchen Zen⸗ trumspartei, die nichts weiter geweſen iſt, als eine Zuhälterorganiſation von Sozis und Ko⸗ zis. In ihren Reihen ſtanden Zuden als Reichs⸗ Ein Häpfn onne Furchf und TIadel Europas populärster Eismeeriahrer ieieri Iublläum- NMit einer Sdinie in die Todesbudi „Kapitän beim grönländiſchen Handel“ Wiſſen Sie, was das für ein Titel iſt? Kaum, denn er ſagt nicht viel, und was man ſich darunter vorſtellt, ich höchſtens ein ſolider Käpt'n in den beſſeren Jahren, der jahraus, jahrein gemütlich einen ſogenannten„alten Frachtkaſten“ mit Handelsladungen an der Küſte entlangſchaukelt, wie die Schiffer das nennen. Wie geſagt, ſo kann es ſein— aber es iſt nicht ſo! Denn Kap Norker Pederſen iſt eben⸗ falls„Kapitän beim grönländiſchen Handel“, aber was für einer! Schon vor langen Jahren war er der treue Begleiter des verſtorbenen berühmten däniſchen Polar⸗ und Grönland⸗ forſchers Dr. Knud Rasmuſſen— und heute? Ja, heute iſt er internationaler Rekord⸗ träger: der„Skipper“, der die meiſten Ent⸗ deckungsfahrten„nach oben“ gemacht hat—: 25 mal iſt er von Europa nach Thule geſegelt, und jedesmal hat er im Kampf gelegen mit dem Eis, den entſetzlichen Schneeſtürmen oder auch den Bären, die ſich beutegierig an Schlit⸗ tenfahrer heranmachten. Zwiſchen den Seemannsfriedhöfen 25 mal von Europa nach Thule gefahren und dabei gleichzeitig ein halbes Jahrhundert ge⸗ worden— ein Prachtburſche, dieſer Kap Norker Pederſen! Sein bürgerlicher Name iſt Peder Marcus Pederſen, aber niemand kennt ihn ſo. Wenn die Eskimos etwas von ihm wollen, legen ſie die Hände an den Mund und ſchreien: „Kap Norker— Kap Norker!“ All right, er weiß Beſcheid, daß er gemeint iſt. 1911 war es, als er zum erſten Male nach Thule ſegelte. Ein ſolches Wagnis galt da⸗ mals als unerhört. Als die Expedition glück⸗ lich wieder daheim in Kopenhagen war, be⸗ ſchloß man, für die zweite Fahrt ein eigenes Schiff anzuſchaffen. Aber die Geldmittel waren knapp, denn jeder, der einigermaßen als Spen⸗ der in Frage kam, hielt die jungen Grönland⸗ fahrer für übergeſchnappt. Trotzdem: es glückte, und Käpt'n wurde Pederſen, wenn auch nur „mit Hängen und Würgen“, denn der Schiffs⸗ reeder hielt ihn für zu jung. Immerhin, Pederſen ſchlug groß ein— und zwar ſchon nach ſeiner erſten Fahrt mit dem neuen eigenen Schiff. Das heißt alſo:„Schiff iſt ſchon eine reichlich ſchmeichelhafte Bezeich⸗ nung! Selbſt ein alter, erfahrener Grönland⸗ fahrer wie Peter Freuchen nannte die Schute (denn um eine ſolche handelte es ſich) einen alten„Schaukelkaſten“, der ſich zum„Pendel⸗ verkehr zwiſchen den Seemannsfriedhöfen“ eigne. Pederſen fuhr aber einfach los und zwar Céon Blum als fraftmeier „Nie war Frankreici so stark als unter meiner Regierung“ Paris, 28. November. In der Pariſer Winterradrennbahn fand am Freitagabend eine gemeinſame Verſammlung der verſchiedenen, die Volksfront bildenden Parteien und Gruppen ſtatt. Der Hauptredner des Abends war Mini⸗ ſterpräſident Léon Blum, der in Be⸗ gleitung des neuen Innenminiſters Dormoy und des Wirtſchaftsminiſters Spinaſſe er⸗ ſchienen war und von der Menge mit dem Geſang der Internationale und den Rufen „Nun ans Werk— Waffen für Spa⸗ nien!“ begrüßt wurde. Leon Blum verſicherte zunächſt, daß die Volksfront⸗Regierung Beſtand haben werde. Von außen her ſei ſie ſchwer zu zerſchlagen, nur aus ihren eigenen Rei⸗ hen könne ſie zerbrochen werden. Er habe aber das Gefühl, daß dies nicht der Fall ſein werde. Blum ging dann auf die außenpoliti⸗ ſche Lage ein. Die internationale Lage ſei ſeit drei Monaten niemals ſo ernſt und ſo ge⸗ fährlich geweſen wie heute. Das Ausland und auch viele Kreiſe in Frankreich hätten den Ein⸗ druck, daß die Bemühungen der Volksfront⸗ Regierung um die Erhaltung des Friedens ſchwächlich ſeien. Er müſſe aber gegen die Be⸗ hauptung, daß Frankreich und ſeine Regierung ſchwach ſeien, proteſtieren. Frankreich bleibe, welche Richtung ſeine Politik auch einſchlagen möge, materiell ſtark. Frankreich, ſo be⸗ tonte der Miniſterpräſident, beſitze gegenwär⸗ tig, von der Sowjetunion abgeſehen, die ſtärkſte Militärmacht auf dem eu⸗ ropäiſchen Kontinent. Seine Marine ſei in den letzten Jahren immer ſtärker geworden und ebenſo ſeine Luftflotte, über die man ſeit Wochen und Monaten vollkommen falſche Gerüchte in Umlauf geſetzt habe. Die franzöſiſche Luftflotte könne es, was die Qua⸗ lität der Mannſchaften und den Wert des Ma⸗ terials angehe, mit jeder europäiſchen Luftflotte aufnehmen. —3— In Frankreich ſeien aber auch Politik und Diplomatie ſtark. Es ſei Frankreich trotz allem gelungen, die gelockerten und zer⸗ brochenen Bande ſeiner Freundſchaften und Bündniſſe wieder anzuknüpfen und enger zu geſtalten. Es ſei ihm gelungen, in Europa alle friedlichen Kräfte zuſammenzuſchweißen. Bei allen verwickelten und ſchwierigen Ma⸗ növern der internationalen Diplomatie, bei allen gegen Frankreich gerichteten Intrigen, werde immer wieder in Frankreich das in Frankreich herrſchende politiſche Syſtem und die Bemühungen der Volksmaſſen um eine ſoziale Erneuerung angeprangert. Er bitte dieſe Volksmaſſen, zu beweiſen, daß die Stärke Frankreichs dadurch nicht geſchwächt, ſondern im Gegenteilt erhöht worden ſei. Die Verſammlung, die ohne Zwiſchenfälle verlief, wurde mit dem Geſang der In⸗ ternationale geſchloſſen. tagsabgeordnete.„Die zerſchlagenen katholi⸗ ſchen Vereine und Zeitungen“, denen der Herr Biſchof nachjammert, bewirkten ſeinerzeit, daß die Gottloſenbewegung immer ſtärker wurde und der Kommunismus immer mächtiger an⸗ ſchwoll, daß Sitte und Anſtand, Zucht und Ord⸗ nung verdarben. Bitte, Herr D. Sproll, ſchauen Sie einmal zurück in das Syſtem⸗Deutſchland, wo dieſe jammervollen Organiſationen angeb⸗ lich für die katholiſche Kirche gewirkt haben! Im übrigen iſt es eine grobe Unwahrheit, daß dieſe Inſtitutionen vom Nationalſozialismus zerſchlagen worden ſind. Wir haben uns nur verboten, daß ihre Kirchenblättchen die Men⸗ ſchen im politiſchen Zentrumsgeiſt vergiften und verhetzen. Wo— um ein örtliches Beiſpiel anzuführen— iſt in Mannheim eine Zentrums⸗ zeitung unterdrückt worden, wo ein Kirchen⸗ blatt? Sie erſcheinen nach wie vor. Wir haben ihnen nur ihre politiſchen Giftzähne ausgebro⸗ chen. Wir laſſen ſie auch nicht mehr nachwachſen und wenn noch ſo verlogene und läſterliche Reden gegen uns gehalten werden. 3.„Es geht eine gewiſſe Gedrücktheit durch unſer Volk. Hüten wir uns, daß wir es nicht auf dem Gebiete des Glaubens mit der Angſt zu tun bekommen.“ Wir verſtehen Ihre Volksfremdheit, Herr Biſchof. Solche Worte beweiſen, daß man ſich auf hoher ariſtokratiſcher Warte ſicher und er⸗ haben fühlt, es aber ſcheut, herunterzuſteigen und einmal mitten in das Alltagsleben des Volkes hineinzugehen. Da würden Sie dann erleben, welch neuer Glaube und welch neue Kraft heute wieder jeden einzelnen Menſchen beſeelt. Sie würden ſehen, daß das ganze deutſche Volk voll Zuverſicht arbeitet und ſchafft und daß es wieder froh geworden iſt. Sie ſind uns nicht allein ein merkwürdiges Beiſpiel. Ein Kollege aus Freiburg iſt ähnlich geartet. Wir wollen davon abſehen, alle die Dinge aufzugreifen, die er hier in Mannheim vor einigen Wochen in aller Oeffentlichkeit dar⸗ gelegt hat. Nur ein Beiſpiel für ſeine Bös⸗ willigkeit. Er erklärte wörtlich:„Iſt es nicht etwa bolſchewiſtiſcher Geiſt, wenn in einem Landſtädtchen in der Nähe von Heidelberg ge⸗ gen den Willen der chriſtlichen Eltern verlangt wird, daß die Kruzifixe aus den Schulzimmern entfernt werden?“ Gewiß, hochwürdiger Herr, iſt das bolſchewiſtiſcher Geiſt, genau ſo bolſche⸗ wiſtiſch wie die Art, mit der man dem Natio⸗ nalſozialismus die Tat ans Bein hängen möchte. Wir verſtehen ſehr wohl, wen der Herr Biſchof damit treffen wollte. Daß wir Nationalſozialiſten von der Herr Biſchof nicht geſagt. Daß der natio⸗ nalſozialiſtiſche Staat Millionen von Kruzifixen unangetaſtet an Ort und Stelle beläßt, daß ſie ihn nicht im geringſten ſtören, hat man ver⸗ ſchwiegen. Nun, wir kennen die Taktik. Und weltfremd ſcheint man in Ihren Kreiſen auch zu ſein, Herr Biſchof. Kollege von ſich:„Ich bin ein Kirchenfürſt“. Es iſt eines ſeiner Lieblingsworte. Er, der im Frühling ſeine Prima⸗Vera⸗Fahrten nach dem Süden zu machen pflegt, um in Rom ſeine Garderobe zu erneuern, weil man dort die vio⸗ letten Seidenſtoffe mit auserleſenſtem Chan⸗ geant beſſer findet wie in Deutſchland, der auch ſonſt in der Welt herumkutſchiert und der in einer Luxuskabine im Spätſommer nach Kanada reiſte, als man in Spanien ſeine Kollegen ans Kreuz ſchlug oder bei lebendi⸗ gem Leib verbrannte, kann ſchwerlich ſo volks⸗ nahe ſein, um zu ſehen, was in der breiten Schicht unſeres Volkes vor ſich geht. Es bleibt unbegreiflich, daß deutſche Biſchöfe ſo urteilen, wo ſich ſelbſt Ausländer über das neue deutſche Wunder, über dieſe neue deutſche Gläubigkeit und über das frohe Werk, das in Deutſchland durchgeführt wird, ſtaunend äußern einem einfältigen Dummkopf, der ſo etwas macht, abrücken, hat Mit Vorliebe ſagt Ihr zuerſt über den Atlantiſchen Ozean und dann hinauf in die Melville⸗Bucht. „Du biſt ein Idiot!“ „Ich weiß heute nicht mehr, was ich mir da⸗ mals eigentlich dachte“, erzählte uns Kap Nor⸗ ker Pederſen,„ich hatte ja gar keine Vorſtel⸗ lung davon, daß das Eis der Melville⸗Bucht als das ſchlimmſte gilt, was es auf der Welt gibt. Beſonders für die Walfiſchfänger. Als ich zurückkam und meine Heimat auf Thurö be⸗ ſuchte, ſagte mein alter Schullehrer zu mir: „Peder Marcus, du biſt mit'ner Schute in der Todesbucht der Walfiſchfahrer geweſen? Nimm's mir nicht übel, aber du biſt ein Idiot, denn nur ein Idiot kann ſo leichtſinnig ſein Le⸗ ben aufs Spiel ſetzen...“ Nun ja, heute iſt der„Idiot“ 25 mal dort oben geweſen, und ſeinem Ausſehen nach iſt er ſcheinbar immer geſünder dabei geworden. Im Anſchluß an Thule ſegelte er ſeinerzeit auch zu den grönländiſchen Kupferminen und Graphitbrüchen und das zu einer Jahreszeit, in der kein anderer Kapitän ein ſolches Wagnis eingegangen wäre. Peter Freuchen hat ein⸗ mal erlebt, daß Kap Norker Pederſen mitten im November, in der Periode entſetzlicher Stürme, das nördlichſte Grönland verließ, um heim nach Europa zu fahren. Ein anderes Mal fuhr er mit einem„Kahn“ unter 100 Tonnen ausgerechnet einen Tag vor Heiligabend von den Graphitbrüchen ab, kämpfte ſich unter fürchterlichen Schwierigkeiten durch Eis, Schnee, Sturmwochen und dergleichen wacker hindurch und langte Ende Januar glücklich in Däne⸗ marks Hauptſtadt Kopenhagen an.„Eine irr⸗ ſinnige Fahrt!“ ſagten damals die Fachleute, aber Kap Porker Pederſen winkte nur ab und ſagte:„Wollen mal ſehen, ob's nicht nochmal glückt..“ Humor ſchafft alles! „Sagen Sie mal, womit halten Sie ſich eigentlich in den Gefahren aufrecht?“ wurde Kap Porker Pederſen mal von einem Neugie⸗ rigen gefragt.„Schnaps?— Rumgrog?— Kaffee?“ „Mit Humor und dreiſtigkeit!“ war die Ant⸗ wort.„Eine beſſere Methode iſt noch nicht er⸗ funden worden!“ 0 Es iſt unmöglich, aufzuzählen, was Kap Norker Pederſen für die Erforſchung Thules in vollem Maße bedeutet. Ohne ihn wäre Dr. Knud Rasmuſſen nie glücklich immer wieder heimgekehrt, wenn auch die Erlebniſſe oftmals hart am Rande des Todes vorbeiführten. Eine Eigenart Pederſens war es nebenbei auch, ein⸗ ſach ohne Meereskarten loszuſegeln, wenn keine vorhanden waren.„Probieren geht über ſtudieren!“ ſagte er dann;„wenn wir am Leben bleiben, können wir uns die Karten hin⸗ terher ja ſelber zeichnen——“ Kampf mit der Bärin „Tia— was Käpt'n Pederſens ſchwerſter Kampf in ſeinem Leben war, wollen Sie wiſ⸗ ſen?“ brummelt ſein Koch, den wir am Kai ab⸗ fangen.„Ich glaube, das iſt der Meſſerkampf auf der Eisſcholle geweſen. Damals— es mö⸗ gen ſechs oder ſieben Jahre her ſein— wurde der Käpt'n auf einer Eisſcholle abgetrieben und mit ihm eine Bärin, die ſich durch die davon⸗ eilende Scholle plötzlich von ihrem Jungen ge⸗ trennt ſah. Blitzſchnell bewegte ſie ſich auf den Käpt'n zu, den ſie für den ſchuldigen, Zauberer' Eine halbe Sache bleibt der neue Anzug, wenn ihm nicht zu Weihnachten ein eleganter Hut, eine fesche Krawatte und ein modernes Ober- hemd die richtige Vollendung geben.— Große Auswahl und vorteilhafte Preise bieten ſür jeden das Richtige. Haltestelle 65.8 K. S. E. K. E hielt, und wollte ihn zermalmen. Pederſen blieb nichts übrig, als das Meſſer zu zücken und geradewegs auf die wütende Beſtie los⸗ zugehen. 5 Ein kurzer, aber ſchwerer Ringkampf— und die Bärin lag in ihrem Blut. Der Käpt'n hatte ſie gerade ins Herz getroffen. Wir ſetzten dann Boote aus und angelten ihn nach zweiſtündi⸗ gem Bemühen glücklich wieder von der treiben⸗ den Scholle herunter. Ja, das Leben eines Eismeerfahrers iſt ein Leben für ſich, meine Herren——“ Am Samstagvormittag fand in der Kroll⸗ Oper die feierliche Schlußſitzung des Kontinen⸗ talen Reklamekongreſſes ſtatt. mer beſchloſſen. * Die erſte Schiffsladung Kohlen aus Eng⸗ land nach Italien ſeit Verhängung der Sank⸗ tionen vor einem Jahr wird den Hafen von Newport Anfang nächſter Woche verlaſſen. Es wurde die Gründung einer Internationalen Werbekam⸗ 9 Wenn wird m allem V raſſelnd einer 3 Es if len en Stadt, aber wi in der Schönen nen Nie Es gib. Reichsa: ſie Man Deutſchl Zeit ein Ausdruc Es gi deren 0 gangene Zu ihne Beſucher gen Ver drückt n Seite zu großes 1 haupten ſozuſage: Wir ſi kunft im gegenwa Währe zu erbrin dem Gen angetrete Wir ſt licher, in ziehung. Stadt 1 allem, wi Wir ſi Deuütſchla ſo verſtel Mmannt In An tei, des wurden Senderär der Abtei gart ihre Reuſch einen Ue Sendeſtell Dr. Rot ger über Sendeleit die Sende Zügen ſe Treuegelö nungsfeie eine Beſie Drei Ja Lohengrin Keinen Mannhein Freude“f nen, als theater. E Haus, ein eine glän; zu einem Aufführun durch eine kam. Auch äu einen w ü Vorraum pflanzen Wände bi! die Büſte rend die K Ausſchmüc De dõs gute Fern ber 19380 el 1ent und dann h mir da⸗ Kap Nor⸗ e Vorſtel⸗ ille⸗Bucht der Welt iger. Als Thurö be⸗ zu mir: Schute in geweſen? in Idiot, g ſein Le⸗ mal dort mnach iſt geworden. ſeinerzeit inen und ahreszeit, 3 Wagnis mhat ein⸗ n mitten itſetzlicher rließ, um deres Mal Tonnen bend von ich unter s, Schnee, hindurch in Däne⸗ Eine irr⸗ Fachleute, r ab und nochmal Sie ſich “ wurde Neugie⸗ grog?— die Ant⸗ nicht er⸗ has Kap Thules wäre Dr. r wieder oftmals ten. 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Es gibt keine Stadt, die eine Einfahrt der Reichsautobahn von ſolcher Schönheit hat, wie ſie Mannheim beſitzt! Es gibt keine Stadt in Deutſchland, in der der Bauwille einer neuen Zeit einen ſo tatkräftigen und überzeugenden Ausdruck fand wie Mannheim. Es gibt viele alte ſchöne deutſche Städte, deren Grundcharakter durch die Bauten ver⸗ gangener Epochen feſtgelegt iſt für alle Zeiten. Zu ihnen führt Jahr für Jahr der Strom der Beſucher, die hier die Zeugen einer ehrwürdi⸗ gen Vergangenheit ſehen wollen.— uUns be⸗ drückt nicht die Frage, was wir dem an die Seite zu ſtellen haben. Wir haben zwar unſer großes und reſpektables Schloß, aber wir be⸗ haupten nicht, daß das Schloß unſerer Stadt ſozuſagen einen hiſtoriſchen Stempel aufdrückt. Wir ſind und wir wollen auch für die Zu⸗ kunft im neuen Deutſchland immer ſein: Eine gegenwartsnahe Stadt. Während andere erſt noch den Beweis dafür zu erbringen haben, wie ſich die neue Zeit in dem Gemeinweſen kundtut, iſt Mannheim ſchon angetreten. Wir ſtehen mitten in der Zeit in ſtädtebau⸗ licher, in architektoniſcher, in künſtleriſcher Be⸗ ziehung.— Man gehe durch die Straßen der Stadt und man wird es beſtätigt finden in allem, was man ſieht. Wir ſind mit dabei, wenn ſich das neue Deutſchland geſtaltet.— Das iſt unſer Ziel und ſo verſtehen wir auch unſere Aufgabe.»en⸗ Mannheimer Senderaum eingeweiht In Anweſenheit führender Männer der Par⸗ tei, des Staates, der Wehrmacht und der Stadt wurden am Samstagvormittag die neuen Senderäume der Sendeſtelle Mannheim von der Abteilung Baden des Reichsſenders Stutt⸗ gart ihrer Beſtimmung übergeben. Sendeleiter Reuſchle, Stuttgart, gab in ſeiner Anſprache einen Ueberblick über die Entwicklung der Sendeſtelle Mannheim, während Kreisleiter Dr. Roth und Oberbürgermeiſter Rennin⸗ ger über die Bedeutung dieſer Stelle ſprachen. Sendeleiter Stoeveſandt übernahm dann die Sendeſtelle Mannheim und umriß in kurzen Zügen ſein Programm. An die mit einem Treuegelöbnis auf den Führer erfolgte Eröff⸗ nungsfeier, über die wir noch berichten, fand eine Beſichtigung der Sendeſtelle ſtatt. Drei Jahre NSG„Kraft durch Freude“ Lohengrin⸗Feſtvorſtellung im Nationaltheater Keinen ſchöneren Auftakt hätte das Kreisamt Mannheim der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ für den dritten Jahrestag finden kön⸗ nen, als mit der Feſtvorſtellung im National⸗ theater. Ein bis auf den letzten Platz beſetztes Haus, eine feſtlich geſtimmte Zuhörerſchaft und eine glänzende Aufführung ließen den Abend zu einem Erlebnis werden, das nach der Aufführung von Wagners„Lohengrin“ 7— einen rauſchenden Beifall zum Ausdruck am. Auch äußerlich hatte man der Feſtvorſtellung einen würdigen Rahmen gegeben. Der Vorraum war mit Lorbeerbäumen und Blatt⸗ pflanzen feſtlich ausgeſchmückt. Dieſe grünen Wände bildeten die würdige Umrahmung für die Büſte des Führers im Mittelpunkt, wäh⸗ rend die Hakenkreuzfahnen an den Wänden die Ausſchmückung ergänzten. Die Liſelotteſchule feierte ihr Jubiläum Direktor Vulpius gab einen Ueberblick über die Geſchichte der Schule/ Feſtakt in der„Liedertafel“ Am Freitag begann die Liſelotteſchule die Feier ihres Wjährigen Beſtehens mit einem Feſtabend in der„Liedertafel“. Zu dieſer Wie⸗ derſehensfeier waren ehemalige Schülerinnen in großer Zahl von nah und fern herbeigeeilt, ſo daß der Saal die Menge kaum zu faſſen ver⸗ mochte. Der Leiter der Schule, Direttor R. Vulpius, gab bei dieſer Gelegenheit einen Ueberblick über die Entwicklung der Schule, die in der Geſchichte des Mannheimer Schulweſens immer einen beſonderen Platz einnehmen wird. Schon lange vor dem angeſetzten Beginn war der Saal in K 2 überfüllt. In angeregtem Ge⸗ plauder ſaßen die ehemaligen Schuͤlerinnen beiſammen und tauſchten Erinnerungen aus. Wo einer der alten Lehrer auftauchte, wurde er mit lautem Beifall begrüßt. Angeſichts die⸗ ſer lebhaften Unterhaltung war es ſchwer, Ruhe zu ſchaffen um das Feſtprogramm abzuwickeln. Es begann mit einem Vorſpiel des Orcheſters des NSDeB. Es folgte ein Sprechchor von jüngeren Schülerinnen ausgezeichnet vorgetra⸗ gen. Die Feſtanſprache Dann nahm Direktor Vulpius das Wort zu ſeiner Feſtanſprache. Er begrüßte die Vertreter der Partei, der an⸗ geſchloſſenen Organiſationen und der Behörden. Allen, die von Fern herbeigeeilt waren, um hier alte Erinnerungen aufzufriſchen, ſagte er ſeinen Dank. Er ſprach die Hoffnung aus, daß dieſe Zuſammenkunft aller derer, die in 25 Jahren als Lehrende und Lernende durch die Liſelotteſchule gegangen waren, das Gefühl der Zuſammengehörigkeit ſtärken werde. Die Liſe⸗ Anter dem Adventskranz lotteſchule ſelbſt werde, ſo hoffe er, aus dieſen aaen des Jubiläums und der Erinnerung mit neuen Kräften und lebendig wie je zuvor hervorgehen. Der beſondere Dank des Redners galt dem Manne, der das neue Deutſchland ge⸗ ſtaltet hat und der in dieſem Deutſchland der Jugend ein Idealbild errichtete und ſelbſt ein Vorbild iſt, dem Führer. Den Toten, und beſonders den im Weltkrieg gefallenen Lehrern der Anſtalt, wurde eine Mi⸗ nute ſtillen Gedenkens gewidmet. In ſeiner großen Rückſchau über die Ge⸗ ſchichte und Entwicklung der Liſelotteſchule ge⸗ dachte Direktor Vulpius der zwei Männer, die der Schule Geſicht und Geſtalt gegeben ha⸗ ben, des Geh. Hofrat Hammes und des Di⸗ rektor Dr. Stulz. Seit Begründung der An⸗ ſtalt bis zum Jahre 1920 hatte Direktor Ham⸗ mes die Leitung der Anſtalt. Dr. Stulz wurde ſein Nachfolger als er in den Ruheſtand trat und leitete die Anſtalt bis zum Schuljahr 1934/35. Dr. Stulz war leider durch Krankheit verhindert zu der Feier zu erſcheinen. Die Geſchichte der Liſelotte⸗Schule Ueber die Geſchichte der Anſtalt führte Di⸗ rektor Vulpius u. a. aus:„Mit Beginn des Schuljahres 1911½2 wurde die ſeit 1963 be⸗ ſtehende Höhere Mädchenſchule mit Mädchen⸗ Oberrealſchule und Lehrerinnenſeminar, die damals ſchon Eliſabethſchule hieß und mit 1300 Schülerinnen in 39 Klaſſen viel zu groß geweſen war, in zwei getrennte Anſtal⸗ ten zerlegt. Die Tochteranſtalt erhielt den Na⸗ men Liſelotteſchule und wurde mit 850 Schü⸗ lerinnen in 26 Klaſſen in den wunderſchönen Neubau gelegt, der auch heute unſer Stolz iſt und für den wir der Stadt Mannheim ſtets Archivbild dankbar ſein müſſen. Allerdings erwies er ſich gleich als zu klein und erſtmals im vergangenen Schuljahr genügten die vorhandenen Klaſſen⸗ zimmer in der Klaſſenzahl. Raummangel zwingt uns auch, unſere Feier außerhalb des Schul⸗ hauſes zu verlegen. Auch die Lehrerſchaft der Eliſabethſchule wurde aufgeteilt und der bis⸗ herige Leiter dieſer Schule, Direktor Hammes, übernahm die Leitung der neuen Schule. Von den damaligen erſten Lehrern der Schule 5 hören dem Lehrkörper noch heute an: Profef or K. Mayer und Dr. Konrad Ott und die Hauptlehrerinnen: Erneſta Aſinelli, Eliſa⸗ beth Hauert und die Handarbeitslehrerin Emilie Greiner.“— Der Redner begrüßte dann mehrere unter den Gäſten anweſende Lehrer und Lehrerinnen der Anſtalt, wobei Nur 100 fchritte vom paradeplatz Dippel acn, Das große Huthaus K. Fleiner 2, 6 plonłken jedesmal, wenn der Name genannt wurde, leb⸗ hafter Beifall unter den ehemaligen Schülerin⸗ nen laut wurde. Der Redner fuhr fort:„Der Unterricht be⸗ gann am 20. September 1911; von einer Ein⸗ weihungsfeier mußte abgeſehen werden, weil die unmittelbar vorausgehenden Ferien die Vor⸗ bereitung einer würdigen Feier verboten. Aus demſelben Grunde haben wir unſere Feier in den November hinein verſchieben müſſen. 332 Sch 455 1914 beſuchte das Großherzogpaar die Schule. Die Schule im Weltkrieg Der Ausbruch des Weltkrieges brachte tief einſchneidende Veränderungen. Direktor Ham⸗ mes ſtellte ſich trotz ſeines Alters als Land⸗ ſturmoffizier zur Verfügung. Ins Feld zogen die Profeſſoren Dr. Robert Karch, Karl Mayer, Dr. Kurt Jacki und Dr. Wilhelm Klump, als Freiwillige ſtellten ſich die Pro⸗ feſſoren Guſtav Junker und Dr. Oskar Tenz. Drei Wochen lang diente das Gebäude als Einkleidungsamt für ein Landwehrbatail⸗ lon. Dann nahm die Tochteranſtalt ihre„Mut⸗ ter“ Eliſabethſchule bei ſich auf, deren Haus als Lazarett eingerichtet wurde. Jede der bei⸗ den Schulen hatte an je drei Vor⸗ und drei Nachmittagen Unterricht, ſo daß alſo ſogar der geheiligte Samstagnachmittag dem Vaterland geopfert wurde. Im Schuljahr 1914/15 begann die der Oberrealſchule und der Auf⸗ bau des Realgymnaſiums, der mit dem Schul⸗ jahr 1919%½0 vollendet war. Die Schülerzahl wuchs 1917/18 auf über 1100, im folgenden Jahr auf 1221, von denen Wo in drei benach⸗ barten Schulbaracken untergebracht werden mußten. 1919 wurde die unterſte Klaſſe der Vorſchule nicht mehr gebildet, die beiden nächſten wurden wegen Raummangels an die Eliſabethſchule abgetreten. Im Kriegsjahr 1917/18 war Mann⸗ heim mehrmals Ziel feindlicher Bombenflieger und die Schule brachte manche Stunden im Heldenkeller zu. 1920 trat Geh. Hofrat Hammes in den Ruheſtand, ein hervorragender Schulmann, dem die Schule überaus viel verdankt. Sein Nach⸗ folger wurde der damalige Mannheimer Kreis⸗ ſchulrat Dr. Eugen Schul z. Durch 15 Jahre hat er mit unermüdlicher Arbeitskraft, mit feinem 4—. Sinn und großer Klug⸗ heit die Anſtalt geleitet und ihren Ruf über die Grenzen der Stadt hinaus verbreitet, de⸗ ren Schulweſen immer vorbildlich geweſen iſt. — Das Erbe, das ich angetreten habe, bedeu⸗ tet für mich eine Ehre und eine Verpflichtung gegenüber Vergangenheit und Zukunft. Immer wieder Raummangel Das Schuljahr 1922/23 ſteigerte die Schüler⸗ zahl auf 1286 in 38 Klaſſen, einſchließlich Fort⸗ bildungskurſen, ſpäter Frauenſchule genannt, Vier saoba-Geräte von mosferhafter Goolität! lhr kadiohõndler föhrt sie lhnen gerne und unverbindlich vor! 5—+ Uſilt fninnsRAH-ftHbRU-SERIt 102675r Neckörstädt: Nadio⸗ Bergbold dõs gute Fächgeschöft Hittelstraße 9 Am Nessplatz SABA Appörõte durch das Fachgeschäft carl Fr. Gordt 4, 7, Frebgesse Fernsprecher 21875 Fernsprecher 522 83 Fernruf 26210 Necköfstä dt: Schimperstraſe 19 ——— NMannheim Elfenstraße 47 4 Fernsprecher 51089 Langerötterstraſe 68 Mannheim 29. November 1936 ſo daß außer den Schulbaracken ein weiteres Schulhaus belegt war. So ging es nicht wei⸗ ter, und zu Oſtern 1923 wurden 14 Klaſſen und 465 Schülerinnen als höhere Mädchenſchul⸗Ab⸗ teilung nach D 2(Hans⸗Thoma⸗Schule) abgetrennt. Wir wünſchen dieſer unſerer Tochteranſtalt weiterhin ein gutes Gedeihen und werden nicht in den Fehler mancher noch jugendlichen Mutter verfallen, daß nämlich auf ihre Tochter eiferſüchtig wird. Es verblie⸗ ben nur noch 27 Klaſſen, die ſchon 1924 wieder auf 30 anſtiegen, 1926 wurde die höhere Mäd⸗ chenſchule in eine Mädchen⸗Realſchule umgewandelt. 1931 wurde wegen Raumman⸗ 84 die Frauenſchule an die Hans⸗Thoma⸗ Schule abgegeben.“ Ausführlich würdigte Direktor Vulpius die Bedeutung des Landſchulheimes der Liſe⸗ lotteſchule in Oberfinkenbach. Gerade dieſes eim und das Leben in ihm ſei geeignet, den emeinſchaftsgeiſt und das Zuſammengehörig⸗ keitsgefühl zu ſtärken. Direktor Dr. Stulz und Frau Hildegard Vögele, die Vorſitzende des Vereins Landſchulheim, haben ſich um das Heim, daß ſie gegen zahlreiche Widerſtände ——— verwirklichten, große Verdienſte erwor⸗ en. „In ſeinem Rückblick auf das laufende Schul⸗ jahr gedachte der Redner vor allem des großen Erfolges, den ein Lehrer der Anſtalt, Aſſeſſor Strauß, bei der Berliner Olympiade hatte, der in Anerkennung ſeiner Verdienſte, die er ſich durch die Erringung einer Goldmedaille um Deutſchland erwarb, außer der Reihe zum Profeſſor ernannt wurde. In ſeinen Schlußbetrachtungen wies Direl⸗ tor Vulpius auf die neuen großen Auf⸗ Aaben im die den Mädchenſchulen im neuen Deutſchland geſtellt ſind. Es gelte der falſch verſtandenen Parole für die Mädchenerziehung Zurück ins Haus!“ die richtige verſtandene Parole„Zurück ins Haus, aber mit einer gediegenen Bildung“ entgegen⸗ zuſtellen. Es ſei die Aufgabe der Schule, die Jugend zu frohen und tüchtigen Menſchen zu erziehen und dieſe Aufgabe werde auch die Liſelotteſchule in Zukunft mit allen Mitteln und Kräften erfüllen. Als Gratulanten traten dann noch die Di⸗ rektoren der Eliſabethſchule und der Hans⸗ Thoma⸗Schule aufs Podium, die ihrer Toch⸗ ter bzw. Mutteranſtalt die beſten Wünſche mit auf den weiteren Weg des Wirkens gaben. Der eigentliche feſtliche Teil des Abends ſchloß mit dem Geſangsvortrag einer BDM⸗ Gruppe„Wir wollen ſein ein einig Volk von Brüdern“ unter Mitwirkung des Orcheſters des NSDoeB. Anſchließend waren die zahlreich erſchiene⸗ nen ehemaligen Schülerinnen noch viele Stun⸗ den geſellig beiſammen. Sie tauſchten Er⸗ innerungen aus und waren erfreut, noch dieſen und jenen ihrer alten Lehrer und Lehrerinnen 2 voller Rüſtigkeit wieder begrüßen zu kön⸗ en. —5 Die Polizei meldet: Vorfahrtsrecht beachten! Drei Verkehrsun⸗ fälle ereigneten ſich am Freitag hier durch Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes und feh⸗ lerhaftes Ueberholen. Vier Fahrzeuge wurden hierbei beſchädigt. Verkehrskontrolle. 25 Verkehrsſünder wur⸗ den bei einer am Freitag vorgenommenen Ver⸗ kehrskontrolle angezeigt oder gebührenpflichtig verwarnt. Wegen techniſcher Mängel wurden 18 Kraftfahrzeuge beanſtandet. Wichtig für Dalßz⸗ Mitglieder! Von der Kreiswaltung Mannheim der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront wird uns mitgeteilt: DAß⸗Mitglieder, die ihre alten Verbands⸗ bücher immer noch nicht abgeliefert haben, wer⸗ den hiermit letztmals erſucht, dies bis ſpä⸗ teſtens Samstag, den 5. Dezember, 12 Uhr, nachzuholen. Ab dieſem Zeitpunkt treten alle noch nicht zur Umſchreibung eingereichten Mitgliedskarten und ⸗bücher außer Kraft und die erworbenen Rechte und Anſprüche ſind damit erloſchen. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß auf Anordnung des Schatzamtes der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront alle nach dem 5. Dezember 1936 bei uns eingehenden Anträge auf Anrech⸗ nung alter Mitgliedſchaften unnachſichtlich zu⸗ rückgewieſen werden müſſen. Gleichzeitig machen wir nochmals bekannt, daß Anträge auf Unterſtützung jeder Art ab 1. Oktober 1936 nur weitergeleitet werden kön⸗ nen, wenn das neue rote Mitgliedsbuch beige⸗ legt wird. Sonntagsdienſt Apotheke am Waſſerturm, P 7, 17. Tel. 283 83 Brückentor⸗Apotheke, U 1, 10. Tel. 227 97 Fortuna⸗Apotheke, Kronprinzenſtr. Tel. 509 10 Hof⸗Apotheke, C 1, 4. Tel. 257 68 Keppler⸗Apotheke, Kepplerſtr. 41. Tel. 441 67 Luifen⸗Apotheke, Luiſenring 23. Tel. 228 07 Neckar⸗Apotheke, Langſtr. 41. Tel. 527 25 Stephanien⸗Apotheke, Lindenhof, Tel. 262 32 Marien⸗Apotheke, Neckarau, Marktpl. Tel. 48103 Waldhof⸗Apotheke, Waldhof, Oppauer Straße 6. Tel. 694 79. 10 Zahnarzt: Dr. Berberich, Rheinvillenſtraße 20. Dentiſt: Hugo Joſeph, O 7, 24. Tel. 243 72. Heilpraktiker: Heinrich Schäfer, Feudenheim, Nadlerſtraße 50. Tel. 510 12. „lungeniertes Simmern“. Es gibt leider immer noch deutſche Volks⸗ genoſſen, die dem verbrecheriſchen Treiben von Juden Vorſchub leiſten. Bewußt oder unbewußt, iſt heute belanglos. Mit allen Mitteln der Propaganda wurde ſeit Jahren vor den fremd⸗ raſſigen Juden gewarnt. Wer alſo heute noch durch irgendwelche Taten dem dunklen Treiben des Juden Hilfe leiſtet, der kann uns mit keiner faulen Ausrede kommen. Er muß die aus ſeiner Handlung entſtehenden Konſequenzen tragen. Das muß demnach auch der Anzeigen⸗ leiter der„Neuen Mannheimer Zei⸗ tung“. Er trägt die Verantwortung dafür, daß in der Samstag/ Sonntag⸗Ausgabe ſeiner Zeitung vom 21./22. November nachſtehende An⸗ zeige erſcheinen konnte: Berufstätiger Herr(Nichtar.) ſucht zum 1. 12. elegant möbl., mit allem Komfoxt, mögl. Nahe Waſſert., Planken. Preisangeb. unt. F U 164 an die Geſchäftsſt. Dieſe in der„NMz“ erſchienene Anzeige iſt ein geradezu klaſſiſcher Beweis für die Frechheit eines Juden. Wer anders als er hätte den Mut, durch eine Zeitung ein„un⸗ geniertes Zimmer“ zu ſuchen. Wohl⸗ gemerkt: Nicht nur elegant möbliert und mit allem Komfort— nein, ein ungeniertes. Das heißt: Separater Eingang, möglichſt mit Doppeltür, ſchalldichte Wände und luftdichte Rolladen. Wir können uns denken, warum der Jude das elegant möblierte,„ungenierte“ Zimmer ſucht. Nu, warum werd Tateleben ſuche ähungeniertes Zimmerche? Werd er von Zait zu Zait wolle ä eblondes Mädche hinführe, der Tateleben. Er kann es nicht laſſen, das Gaunern nicht und das Schänden nicht. Seit es Nürnberger ———— ——————— gesuelit! Geſetze gibt, muß er ſeinen verbrecheriſchen Trieben heimlich frönen, darum ſucht er ſich jetzt ein„ungeniertes“ Zimmer. Er ſehe ſich jedoch vor. Viele ſeiner Raſſe⸗ genoſſen wollten mit der gleichen Frechheit die Nürnberger Geſetze umgehen. Sie wurden der Raſſenſchande überführt und einer gerechten Strafe zugeführt. Demnach haben ſie inzwiſchen ihre elegant möblierten und„ungenierten“ Zimmer mit ſpartaniſch einfach möblierten hin⸗ ter ſchwediſchen Gardinen tauſchen müſſen. Dort hat die Miſchpoke Zeit und Muße, ſich darüber klarzuwerden, daß nationalſozialiſtiſche Ge⸗ ſetze nicht ungeſtraft übertreten werden. Wir können uns ohne weiteres vorſtellen, daß der in der„NMz“ inſerierende Jude„es gar nicht ſo gemeint hat“, wie wir böſe Nazis es hinſtellen wollen. Aber wir kennen das. Unter den Juden gibt es keine weißen Raben. Abrahams und Joſephs Nachkommen winſeln dann am meiſten um ihre Unſchuld, wenn ſie die größte Gaunerei vorhaben. Und wer mit einer ſo engelsreinen Unſchuldsmiene ein„un⸗ geniertes“ Zimmer durch eine Zeitung ſucht, der hat eine Gaunerei vor und will ſich nur ein Alibi ſchaffen. Aber ſo ſchlau wie der Jude ſind wir auch noch. Diesmal war es einmal nichts mit der Choſe. Tateleben iſt durchſchaut. Und ſchließlich, verſtehen wir uns richtig: Es iſt doch gut, daß es noch Zeitungen gibt, die jüdiſche Anzeigen auf⸗ nehmen.—el. Juden wirklich unerwünſchtꝰ Da leuchtet verlockend ein Wirtshausſchild mit einem ſchönen deutſchen Namen darauf und zur beſonderen Beruhigung iſt gut ſicht⸗ bar das Pappſchild an der Tür befeſtigt, das den Zioniſten bedeutet, daß man hier bei der Betrachtung des krummen Zinkens keine be⸗ ſondere Freude empfindet. Eine Bekannt⸗ Ein Abend beim Walzerkönig Johann Strauß ſpielte bei der NSG„Kraft durch Freude“ in Ludwigshafen Wo der Wiener Walzer erklingt, gewinnt er raſch alle Herzen, wo er erklingen ſoll, ſtrömen ihm die Muſikfreunde zu. Vor dem überfüllten Saale des Feierabendhauſes der JG⸗Farben ſpielte am Donnerstag⸗ und Freitagabend Jo⸗ hann Strauß III. mit ſeinem eigenen Or⸗ cheſter. Als Sohn Eduards, des jüngſten Nach⸗ kommen des Begründers der Wiener Walzer⸗ dynaſtie Strauß, iſt er ein Leben lang für die große Tradition der Wiener Tanzmuſik einge⸗ treten, und auf ſeinen ausgedehnten Konzert⸗ reiſen hat er ſie in alle Welt verbreitet. Mit ſeinen 70 Jahren ſteht er noch immer jugendfriſch und temperamentvoll vor ſeinem Orcheſter und ſichert den Walzern eine Auffüh⸗ rung, die jedem in die Füße geht. Ob er den Taktſtock ſchwingt oder die Geige ſpielt, oder auch die Geige nach großem Vorbild in die Seite ſtemmt und mit dem Geigenbogen das Orcheſter führt, immer gehen die Hörer be⸗ geiſtert mit, immer findet er offene Herzen für den Wiener Walzer. Vor allem ſpielt er, wie ſelbſtverſtändlich, die Walzer ſeines Onkels, des „Walzerkönigs“. Der herrliche„Kafferwalzer“, die„'ſchichten aus dem Wiener Wald“ und natürlich„An der ſchönen blauen Donau“ wur⸗ den mit heller Begeiſterung aufgenommen. Aber auch die Polka, der Galopp und die Mazurka ſind in der Vortragsfolge vertreten, ein ganz beſonderer Erfolg wurde das heitere Vortrags⸗ ſtück„Perpetuum mobile“, das kein Ende hat. Immer wieder verlangten die Zuhörer nach Dreingaben, und ſie gingen nur ungern heim, als er mit dem„Radetzkymarſch“ ſeines Groß⸗ — Johann Strauß I. wirklich Schluß machte. Zur Bereicherung des Mins Alie trug die Wiener Koloraturſopraniſtin Lillie Claus reichlich bei. Mit viel Beifall wurden ihre vir⸗ tuoſen Vorträge aufgenommen, vor allem der „Frühlingsſtimmenwalzer“ von Joh. Strauß II. Sie ſang aber auch von anderen Wiener Meiſtern der heiteren Muſe, von Lehar und zu⸗ letzt auch von Nivo Doſtal. Viel Freude brachte Peter Igelhoff mit ſeinen heiteren Liedern, die er ſelbſt am Flügel begleitete. Ob er nun von den vielen Leuten, die von ſeinem Frack, für den er doch nichts zahlt, leben, ſchnit oder vom„Donaudampfſchiffahrtsgeſellſchaftskapi⸗ tän“ oder von allen anderen möglichen Dingen, immer weiß er in ſeiner liebenswürdigen, hei⸗ teren Art zu erfreuen. Auch von ihm verlangten die Zuhörer eine Zugabe. Und nicht geringeren Beifall fand das komi⸗ ſche Tanzpaar Emele und William Blacker mit ihren luſtigen Parodien, von denen das „Tanzkränzchen um 1900“ einen wahren Sturm entfeſſelte, bis es noch luſtiger wiederholt wurde. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ kann den Abend mit Johann Strauß, der vielen tauſenden Freude und Entſpannung brachte, als vollen Erfolg buchen. Diẽ krirſcthon Jahre in der kho/ Es iſt eine alte Erfahrung, daß die Eheſcheidungen nach dem erſten und gewöhnlich nach dem zwölften Ehejahr ſehr ſtark an⸗ ſteigen. Im Vergleich zu früheren Jahren iſt nun im Jahre 1935 die abſolute Zahl der Eheſchei⸗ dungen beträchtlich zurückgegan⸗ gen. Weiterhin hat ſich ergeben, daß eine Verſchiebung des zweiten Anſteigens der Eheſcheidungskurve eingetreten iſt. Während dieſer Fall im Jahre 1934 ſchon im ſechzehnten Ehejahr in Erſchei⸗ Veviol łnon wuren von 1oo00 beSeHeeñ OeSC φνοn. 3382222—— 12313 67˙69uut 16 n18 20 Jahren*◻ 2888 1735⁵ nung trat, hat er ſich im Jahre 1935 wieder um ein weiteres Jahr verſchoben. Ueber die Zahl und den Ablauf der Kurve der Eheſcheidungen gibt im einzelnen unſer Bild genügenden Aufſchluß. machung übrigens, auf die jeder deutſche Mann beſonderen Wert legen ſollte. Run, man betritt das ſaubere Lolal, findet einen behaglichen Platz, die Hand rückt den Aſchenbecher zurecht und da... Da weiten ſich die Augen des Gaſtes vor Grauen. Denn den Rand des Aſchentellers„ziert“ die ſchon reich⸗ lich ungewöhnlich anmutende Aufforderung in einem jüdiſchen Warenhaus zu kaufen. Alſo, wie iſt das doch— Vorn an der Tür verbietet man dem Juden den Ein⸗ tritt und im Lokal läßt man ihn auf Aſchen⸗ tellern ſeinen Ramſch anbieten. Das iſt Mo⸗ ral mit doppeltem Boden. Ehrliche Verlegenheit zeichnet ſich auf dem Geſicht des ſofort herbeizitierten Wirtes. Er hat das natürlich noch gar nicht bemerkt und außerdem iſt ihm bei dieſem Namen rein gar Wanſhe „mernen MWirtzlahhril, Wenn Sie jetzt qufmerłksam die Schau- fenster von Neugebover betrochten- einen Blick quf die fost vnõbersehbore Ausw/ahl dieses großen, gepflegten Textil-Spezioal-Houses werfen- wenn sie den wonsch haben, sich oder anderen zum Ffest eine große freode zu bereĩten- donn kõönnen Siĩie an die- sen Weihnachtsleistungen nich mehr vorübergehen. Denn diese Ouolitdten, diese Weihnochtsprelse sind so ge- schaffen, daß ſhre Wunschè iselbsſ die kbhnsten- Wirklichkelt werden. MAN fOHIT SICHWOHIN IMN MiS„o. EHAUM5 NEUGEBAUER DoEM GROSSEN GEPFLEGTEN TEXTII-SPEZIAIHAUS MANNHEIM- AN OEN PLANKEN nichts aufgefallen. Man könne ihm das ruhig glauben. Und wir glauben ihm auch, wenn damit auch noch lange nicht geſagt iſt, daß wir die jü⸗ diſchen Aſchenbecher mit dem Mantel chriſt⸗ licher Nächſtenliebe zudecken. Herrgottnochmal, wielange predigt denn ſchon die NS⸗Preſſe, daß man nicht zum Juden laufen ſoll. Jedes Kind in unſerer Stadt weiß, daß dieſe Firma ein rein jüdiſches Unternehmen iſt. Ja, iſt denn der Wirt eigentlich„Herr Haſe perſönlich“, der niemals Zeitungen lieſt? — Es wäre um das deutſche Volk traurig be⸗ ſtellt, wenn es aus lauter ſolchen Menſchen beſtände, die noch gar nicht gemerkt haben, daß hier ein Judengeſchäft iſt und dort ein Gali⸗ läer um das Geld und um die Kundſchaft des dummen Gois ringt, damit es ihm und ſeiner Raſſe wohl ergehe. Nein, die Ausrede von dem„Das habe ich noch gar nicht gewußt“ zieht längſt nicht mehr. Heute muß man dieſe elementarſten Grund⸗ forderungen kennen und vor allem auch be⸗ folgen. Sonſt könnte auch der Wirt einmal die Verwirklichung des Dichterwortes erfahren: „Da wendet ſich der Gaſt mit Grauſen Dr. W.—r. 92. Geburtstag. Frau Margarete Hirſch eb. Heidenreich, Seckenheim, Freiburger Straße 35 47, feierte ihren 92. Feburtstag. Wir gratu⸗ lieren. 7, 4 2 —— —— 1936 Mann findet kt den en ſich in den reich⸗ derung n an n Ein⸗ Aſchen⸗ t Mo⸗ f dem tt und in gat chav- Hen- bare gten wenn oder eode die- mehr dten, 9e elbst rden. M S R TEN US IKEN ——— ruhig it auch die jü⸗ chriſt⸗ ochmal, Preſſe, Jedes dieſe en iſt. Haſe lieſt? rig be⸗ enſchen en, daß Gali⸗ aft des ſeiner abe ich t mehr. Grund⸗ uch be⸗ nal die Wünntöem „Hakenkreuzbanner“ Mir öfknen die Türen der Ronꝛertfäle und 7 heater die vom VHyW betreuten Volksgenoſſen haben ein Recht darauf, an kulturellen Veranſtaltungen keilzunehmen De vergangene Zeit unz ihre Menſchen ehnen es grundſätzlich ab, die Armen und lernſten unſeres Volkes am kulturellen Ge⸗ ſchehen der Zeit teilnehmen zu laſſen. Erſtens eimal fand man es für unſchicklich, ſich mit änlich gekleideten Menſchen in einem Konzert⸗ ſal zuſammenzuſetzen oder im Theater eine Oßr anzuhören, und zweitens ſprach man den in Not befindlichen Volksgenoſſen überhaupt da Verſtändnis für ſchöne Dinge, die uns das Leen ſchenkt, ab. Alles ſchied ſich ſtreng in Klſſen und Stände, und kein Armer hatte da⸗ he Gelegenheit, irgendeine kulturelle Veran⸗ ſtctung zu beſuchen; ganz abgeſehen davon, dtz er auch kein Geld hatte, den Eintrittspreis zi bezahlen. Amoſen und Wohltaten Was gab man eigentlich damals den Armen ds Volkes? Aus einer falſchen Hilfsbereit⸗ ſtaft heraus hatten ſich im Laufe der vielen Ahre Auffoffung v herausgebildet, die zu nſerer Auffaſſung vom Weſen der Opferbereit⸗ haft im Ke Gegenſatze ſtehen. Lan gab einem Bettler einige Pfennige; wenn jan gut aufgelegt war, erhielt er vielleicht mnen Teller Suppe, den er aber, um den Stan⸗ 2sunterſchied ja nicht zu ur r auf der zreppe, mit der Anſchrift: nur für Dienſtboten nd Lieferanten, einnehmen mußte. Als Schlafſtelle kam im günſtigſten Falle die jcheune in Das oder ſonſt irgendeine ungaſt⸗ iche Ecke. Das waren die Zugeſtändniſſe, die ian dieſen Menſchen machte und auch mit er liberaliſtiſchen Einſtellung ver⸗ ntworten konnte. Vohltätigkeitsveranſtaltungen von Anno azumal Man ſprach ſehr viel von Wohltätigkeit, ge⸗ biſſe Kreiſe jonglierten mit dem Begriff der triſtlichen Nächſtenliebe, aber die harte Wirk⸗ ichreit ſah recht dürftig aus, und um auch ifentlich zu zeigen, daß man wirklich wohl⸗ itig war, wurden dann die une „Johltätigkeitsveranſtaltungen“ duchgeführt. Aß irgendein armer Volksgenoſſe ſchon ſeit Jaben den ſehnlichſten Wunſch in ſeinem Her⸗ en rägt, einmal ein Konzert beſuchen zu dür⸗ fenipder gar ins Theater gehen zu können, das kamdieſen Leuten überhaupt nicht in den Sinn. Ma war vielmehr der Meinung, daß dieſe „woltätigen“ Kultur⸗Veranſtaltungen ſo ziem⸗ lich nier Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtattfin⸗ den nüßten. Die Etikette war die Hauptſache und zarnach wurde auch gehandelt. Mn fuhr im Wagen vor. Neue Abendtoilet⸗ ten zurden für ſolche Zwecke angeſchafft, die ſo taer waren, daß man zwei bis drei Volks⸗ genſen auf Wochen hinaus jeden Tag ein waries Eſſen hätte verabreichen können. Die Haptſache war, daß man ſich amü⸗ ſiete und einige rechtſchöne Stunden verebte, während in den Notwohnungen der Armenviertel der Stadt die Leute nicht wufen, was ſie in den Ofen legen ſollten. D Künſtler ſelbſt veranſtalteten ebenfalls Woltätigkeitsabende. Ein großes Plakat wurde in rellen Farben an die Plakatſäulen ange⸗ ſchlgen, groß und deutlich ſtand der Name daruf, und unten konnte man, wenn man ſich Müe gab, eine kleine Inſchrift entziffern, die beſate, daß der Reinertrag des Abends den Arſen zufließen werde. Di neue Zeit Ach der Machtergreifung durch den Natio⸗ nabzialismus wurde mit dieſen Auffaſſungen untGedankengängen einer neuen Zeit gründ⸗ lichaufgeräumt. Der Opfergedanke und die Hilzbereitſchaft wurden zum Gemeingut aller cheenden Deutſchen. Jeder Volksgenoſſe üh ſich verpflichtet, im Kampf gegen die oldes Winters mitzuhelfen, und durch ſein Opir zu zeigen, daß er ſich mit den in Not befidlichen Volksgenoſſen auf das Engſte ver⸗ bunen ſühlt und nur durch die Tat ſeine wirk⸗ lich Opferbereitſchaft zeigen kann. Zs ganze Volk ſteht in einer Front und hat den feſten Willen, unſeren bedürftigen Voßgenoſſen die K Gewißheit zu geben, daßſie im ſchweren Kampf des Lebens nicht allei ſind, ſondern das ganze Volk ihnen hilf Dieſe neue Erkenntnis vom wirklichen Sin und Weſen der Hilfsbereitſchaft brachte aud zwangsläufig eine Erſchließung der kul⸗ turellen Veranſtaltungen für alle Volksgenoſſen. Wenn wir heute dazu übergehen, die durch das Winterhilſswerk betreuten Volksgenoſſen zu kulturellen Ver⸗ anſtaltungen einzuladen, ſo tun wir das aus der Erkenntnis heraus, daß auch ſe. einen Anſpruch darauf haben, die Werke unſe⸗ rer großen deutſchen Tonkünſtler und Schrift⸗ ſteller zu hören. Mit der Sicherſtellung des wirtſchaſtlichen Lebens allein iſt es nicht getan, ſondern gerade die in Not befindlichen Volks⸗ genoſſen müſſen in ſeeliſcher Hinſicht aufgerichtet und neugeſtärkt werden. Wir haben die Aufgabe, ihnen das zu geben, was ihnen ohne 52+ Hilfe nicht möglich iſt. Ein gewaltiges Erlebnis Dieſe neue Aufgabe iſt ſo gewalti und ſo wertvoll, daß ſie mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln gefördert werden muß, und wenn wir bereits Tauſende unſerer betreuten Volksgenoſſen in die Theater, in die Konzert⸗ ſäle und die Kino geführt haben, ſo haben wir ihnen dadurch ein gewaltiges Erlebhnis geſchaffen, das ihnen auf lange Zeit hinaus wieder neuen Mut und neue Kraft gibt. Es iſt etwas Wunderbares, wenn man dieſen Men⸗ ſchen, die ſeit Jahren keine gute Muſik mehr gehört haben, zum erſten Male wieder die Werke unſerer deutſchen Meiſter vermittelt und ſieht, mit welch tiefinnerem Erleben ſie den Klängen lauſchen. Eine neue Welt wird für ſie erſchloſſen, und jeder einzelne iſt dankbar für dieſes Ge⸗ ſchenk, das ihm durch die Kameradſchaft aller Volksgenoſſen gegeben werden konnte. Wenn uns ein einſacher Volksgenoſſe ſagt, daß das WHW⸗Konzert, an dem er neuti teil⸗ nehmen durfte, für ihn unver lich ſein wird, und daß er dafür dem WHW aus tief⸗ ſtem Herzen heraus dankbar iſt, ſo iſt das der ſchönſte Beweis für die Notwendigkeit, daß wir unſeren Volksgenoſſen die Türen zu den Konzertſälen und Theatern erſchloſſen haben, und damit wirklich eine kulturelle Aufgabe durchführen. Wenn wir die Betreuten des Winterhilfs⸗ werkes zu Unterhaltungsabenden zuſammenzie⸗ n0 und ſehen, wie ſie ſcheu und beinahe ängſt⸗ ich ihre Plätze einnehmen und dann langſam während des Abends aus ſich herausgehen, dann fühlen wir deutlich, daß wir die Pflicht haben, in weit größerem Maße ſolche Veran⸗ ſtaltungen durchzuführen, denn wir haben nicht nur die felbſtverſtändliche Verpflichtung, wirk⸗ lichen Sozialismus der Tat auszuüben, indem wir unſere Bedürftigen mit den notwendigſten Lebensmitteln, Kleidungsſtücken und Brennma⸗ terial verſorgen, ſondern darüber hinaus die ſeeliſchen und geiſtigen Kräfte zu ſtärken und zu feſtigen. Wir wollen ihnen eine neue Welt erſchließen, ſie am kulturellen Geſchehen unſerer Zeit teil⸗ nehmen laſſen und ihre innerſten Wün⸗ ſche erfüllen. Erich Schmith. Im„Wohnmuſeum“ eines Sammlers Beſuch bei einem Mannheimer Handwerksmeiſter/ Rundgang durch Altertümer Sammler, gleichviel was ſie gerade ſammeln, müſſen Menſchen ſein, die Leidenſchaft für ihre Sammeltätigkeit mit Ausdauer verbinden, denn ohne dieſe Vorausſetzungen werden ſie es kaum zu etwas Rechtem bringen. Dazu muß— wenn der Sammler verheiratet iſt— ſeine Frau auch etwas von dieſen Eigenſchaften mitbekom⸗ men haben, denn wenn ſie den geſammelten Heiligtümern ihres Mannes keine liebevolle Be⸗ treuerin ſein kann, wenn ſie gewiſſermaßen nur geduldet werden, dann werden ſie ſich unter ihrem Dach kaum wohlfühlen. Das Sammeln von Altertümern iſt ſo eine Sache. Man kann ſagen, es iſt eine Art Sport, der früher häufig gepflegt wurde, ſeit längerer Zeit aber ſchon ſtark im Nachlaſſen begriffen iſt, wenn auch die Menſchen wohl kaum ausſterben werden, die immer wieder von der Sammelleidenſchaft ergriffen werden und das Bedürfnis empfinden, ſich ein„Privat⸗ muſeum“ zuzulegen. Ueber den Wert der ge⸗ ſammelten Dinge ſteht zunächſt nur dem Samm⸗ ler die Bemeſſung zu. Manche werden Alter⸗ tümer nieder einſchätzen, die beim Sammler hohen Kurs haben, weil eben der Sammler in einem ganz perſönlichen Verhältnis zu ſeinen ge ſteht, das eine Stellvertretung nicht geſtattet. Dieſes perſönliche Verhältnis iſt denn auch in ausgeprägtem Maße bei dem Mannhei⸗ mer Handwerksmeiſter vorhanden, deſ⸗ ſen„Wohnmuſeum“ ich beſichtigen konnte und das in ſeiner Art in unſerer Stadt wohl einzig⸗ artig ſein dürfte, da die Wohnräume in einem Muſeum aufgegangen ſind. Alle Wände ſind bedeckt mit Glasſchränken, vollgefüllt mit Alter⸗ tümern aller Art; mit Stichen und Gemälden, mit Porzellan und Möbeln. Einer ungewöhn⸗ lichen Vielheit und Buntheit von Dingen be⸗ gegnet man hier und wer das alles zum erſten⸗ mal ſieht, deſſen Augen kriegen ſchon etwas zu tun, wenn ſie von der großen Fülle nicht unter⸗ jocht werden wollen. Der Wert der angeſammelten Dinge iſt natür⸗ lich unterſchiedlich. Zumeiſt ſtammen ſie aus der kurfürſtlichen Zeit, die für die Sammler immer eine recht ergiebige Quelle war. Kann natürlich hier bei aller Vielheit der geſammel⸗ ten Objekte auch kein Ueberblick über das künſt⸗ leriſche und handwerkliche Schaffen jener Zeit gegeben werden, ſo zeigt dieſe Privatſammlung eines Mannheimer Handwerksmeiſters doch ſehr viele ſchöne und auch wertvolle Altertümer, die leihen Liebhabermuſeum den inneren Wert ver⸗ eihen. Ein jedes dieſer vielen einzelnen Stücke hat ſeine eigene Geſchichte, die ſie mit dem Samm⸗ ler verwachſen ließ. So beſteht denn zwiſchen beiden ein intimes Verhältnis. Wer die Schickſale ſeiner Lieblinge kennt, der kann ſich nicht mehr leicht von ihnen trennen und von vielen von ihnen kennt er Geſchichte und Schick⸗ ſal. Das hat ſeinen beſonderen Reiz und es iſt recht unterhaltſam, wenn man den biederen Handwerksmeiſter ſo aufſchlußreich darüber plaudern hört. Wie leuchtete da auf feinem Ge⸗ ſicht, wenn er Schränke und Truhen öffnet und von ihrem Inhalt erzählt und immer wieder etwas hinzuzufügen weiß, was man noch nicht gewußt hat. Eigenartig beeindruckt verläßt man dieſes„Wohnmuſeum“, das nicht etwa, wie man annehmen könnte, dem Staub einen be⸗ guemen und ſicheren Ablagerungsplatz darbietet, ſondern von Sauberkeit geradezu ſtrotzt. Die Schätze, die mit der Familie hier wohnen dür⸗ fen, ſehen alle wie„geleckt“ aus, was man be⸗ ſonders angenehm empfindet. Allerdings verurſacht dies auch viel Mühe und Arbeit, der ſich die Frau des Handwerks⸗ meiſters liebevoll unterzieht, denn nachdem ihre Pflegebefohlenen, die der Herr Gemahl ſo nach und nach zuſammengeſchleppt hat, nun mal da ſind, hält ſie darauf, daß ſie auch ihre richtige Pflege finden, was den Altertümern ebenſo nützlich iſt, wie den Familienmitgliedern, die zuſammen eine Gemeinſchaft bilden, die wohl nur der Tod löſen kann. M. Privataüfnahme Jeichnet euch in die Liſten ein! Am Sonntag wird bei uns im Grenzgau Baden eine Reichsliſtenſammlung für das Win⸗ terhilfswerk des deutſchen Volkes durchgeführt. Von Familie zu Familie werden dieſe Geld⸗ ſammelliſten gebracht werden, und jeder Volks⸗ genoſſe wird ſeinen Verhältniſſen entſprechend Betrag für das Winterhilfswerk ein⸗ zeichnen. Auch hier gilt es zu zeigen, daß jeder einzelne bereit iſt,ein wirkliches Opfer für ſeine in Not befindlichen Volksgenoſſen zu bringen. Sein 1515 trägt dazu bei, die Not zu lindern und vielen Volksgenoſſen eine ausreichende Hilfe während der Wintermonate zukommen zu 1 großes Weihnachts-Sortiment⸗Post-Paket echte, feine Schmidt' Nürnberger Lebkuchen Inhalt: 1250 g(2½ Pfd.) echte, feine, runde auf Oblaten, 1125 g(2½ Pfd.) echte, feine, weiße auf Oblaten und 1250 g.(2½ Pfd.) sortiert: feine sog. Basler, feine Schokolade-Lebkuchen, feine Gewürzplätzchen, feines Nürnberger Allerlei, feine Spitzkugeln u. gef. Domino- steine. Darunter 2 schöne, bunte Dosen mit Nürnberger Ansichten. Alles zus. sehr billig.90 RM. Porto extra. Voreinsend. od. Nachn. Postscheck: Nürnberg 271 36. E. Otto Schmidt, Lebkuchenfabrik GmblH., Nürnberg 48. laſſen. Dieſe Hilfe iſt dringend notwendig, und darum gilt es auch, dieſe Geldliſtenſammlung erfolgreich durchzuführen. Mit der Spende allein iſt es ſchließlich 45 getan, ſondern wirkliche Opfer müſſen gebracht werden. Wer wirkliche Opfer bringt, hat auch durch die Tat bewieſen, daß er ſeine Pflicht der Volks⸗ und Schickſalsgemeinſchaft gegen⸗ über erfüllt hat. Darum richten wir den Appell an alle Volksgenoſſen im Grenzgau Baden: Gebt reichlich zur Liſtenſammlung des Winterhilfswerkes! Als man noch Pferdeſchweife ſtahl Der Stadtrat Mannheim erließ vor 150 Jahren ein Verbot Zu Ende des 18. Jahrhunderts benötigte man in der Pfalz für die üblichen Helmbüſche (nach antiker Art) beim Militär größere Mengen von Pferdehaaren, für die ein verhält⸗ nismäßig hoher Preis bezahlt wurde. Es wird uns nun aus jener Zeit berichtet, daß in der Pfalz die Leute„ aufeine höchſt boshafte Art“ Diebſtähle dadurch begin⸗ gen, daß ſie ſich in die Pferdeſtälle einſchlichen und den Pferden die Schweife ab⸗ ſchnitten, für die ſie öfters mehr als zwei Gulden einnahmen. Dieſes Treiben ging ſo weit, daß der Stadtrat Mannheim folgendes Verbot hekanntmachen ließ: „Zur Steurung des zeither wahrgenommenen muthwillens in häufig verübter Abſchneidung der Pferdeſchweife, 15 Churfürſtl. hohe Regie⸗ rung unterm 18. dieſes gnädigſt verordnet: daß derjenige, ſo hierin betretten wird, mit un⸗ nachläſſiger Zuchthausſtrafe belegt, auch der⸗ jenige, welcher ohnerlaubter weiſe dergleichen Roßhare ver⸗ und einkaufen, zur Zahlung 10. Rthlr. Strafe angehalten werden ſollen. Dieſe gnädigſte Verordnung wird alſo zu jeder⸗ manns Wiſſenſchaft und genaueſter Beobach⸗ tung hierdurch bekannt gemacht. Mannheim, den 30. November 1789. Churpfalz Stadtrath gez. Gobin.“ Wir erſehen daraus, daß Pferdeſchweife da⸗ mals ſehr begehrt waren; leider iſt uns nichts darüber bekannt, ob die Verordnung ihren Zweck erreichte und die Diebſtähle aufhörten. Konzert der Kanarienvögel. Wie alljährlich vor Weihnachten veranſtalten die Mannheimer Kanarienzüchtervereine am Sonntag und Mon⸗ tag im großen Saale des Kaſinos, K 1, eine große Kanarienvogel ⸗Ausſtellung. Dieſe bildet von jeher eine ſehenswerte Schau, die ſich einer außerordentlich ſtarken Beſchickung rühmen kann. Beſonders erwähnt ſei, daß ſich die Ausſtellung auch auf Vogelzucht und Vogelpflege erſtreckt. Der Bewertungskom⸗ miſſion gehören anerkannte Fachleute an. Be⸗ ſonders ſei auf die wertwvolle Tombola hin⸗ gewieſen. „ fluges beigetrogen. DAS RADIO-HER2 der LOREM¼I'--SUDER-ERMZ5 AKMUEN ist ein Bovelement, in dem die betriebswichtigsten Teile des lorenz- Rundfunkgerõtes- dĩie hochempfindlichen Schw/ingungs- lreise mit den Umscholtorgonen— vereinigt sinci. Das lorenz Rodio- Herz wird durch besondere Messungen genou g gepröff, bevor es in die Empfänger eingesefzf wird. Dos ge- E währleistet gleichbleibende Höchsfleistung, Betriebssicherhei und Klongtreve der Lorenz-Super. Auch beĩ dem Nordotlontikflug der Moschinen„Aeolus“ und„Iephir“ der Deutschen luffhonso hobef sich Lorenz-Funkgeròte donꝭ ihrer Be- trĩebssĩcherheit und Gõte wiederum ausgezeĩchnet bewöhrt und durch zichere Nachrichtenverbindung zu den glönzenden Erfolgen dieses lorenz- Rundfunkgerõte in den preĩs- lagen von RM 76,— bis RM 395,.— in allen guten fochgeschöften. Mannheim „Hakenkreuzbanner“ 29. November 1930 Nicht verſäumen!l Willſt du das WHW unterſtützen und da⸗ bei ein Feſt der Volksgemeinſchaft erleben, dann beſorge dir ſchon jetzt Karten für das Winterfeſt zugunſten des WHW am 5. und 6. Dezember. Auf dem Programm ſteht unter ande⸗ rem: Gruppentänze des Nationaltheater⸗ balletts,„eine Schwarzwälder Lieder⸗ gruppe“, im Verſammlungsſaal allerlei luſtige Muſikſtücke, 12 Einzeltänze, Lieder von Sängern und Sängerinnen der Oper, inſtrumentale Soliſten, drei heitere Kurz⸗ ſpiele.— An den Nachmittagen kommen 3 Märchenſpiele zur Aufführung. Preiſe: Karten für den Kindernach⸗ mittag 30 Pfg. Abendkarten 60 Pfg. ein⸗ ſchließlich ſtädt. Einlaßgebühr. Vorver⸗ kauf durch die NS⸗Frauenſchaft. Deulſches Volksbildungswerk Wie uns ſeitens der Geſellſchaft für Erd⸗ und Völterkunde, die dem deutſchen Volksbildungs⸗ werk in der NiScG„Kraft durch Freude“ ange⸗ ſchloſſen iſt, mitgeteilt wird, fällt der Vortrag von Profeſſor Dr. Metz über„Das Land Tirol“ am 8. Dezember aus. An ſeiner Stelle ſpricht Proſeſſor D. A. Welte von der Uni⸗ verſität Würzburg über das Thema„Das main⸗ fränkiſche Land“. Um Mißverſtändniſſen vorzu⸗ beugen, ſei darauf hingowieſen, daß der Vor⸗ trag, den Profeſſor Metz in der Volksbildungs⸗ ſtätte am 22. Fanuar halten wird, durch doieſe Aenderung nicht berührt wird. Vortragsabend der Raſſenhygieniſchen Geſell⸗ Ae Im Rahmen eines Vortragsabends der aſſenhygieniſchen Geſellſchaft ſpricht am kom⸗ menden Montag, den 30. November, 20.15 Uhr im Kunſtfaal des Städt. Geſellſchaftshauſes in Ludwigshafen, Bismarckſtraße, nächſt der Rhein⸗ brücke, Br. med. Deforth über die„Bio⸗ logiſche Grundlage der Gegen⸗ reformation“, zu dem jeder Volksgenoſſe eingeladen iſt. Reifeprüfungen für Schüler der Höheren Privatlehranſtalten. Zur Herbſtreifeprüfung und der Reifeprüfung für Fahnenjunker, die in die⸗ ſer Woche ihren Abſchluß fanden, hatten ſich neun Schüler der Privat⸗Realſchule, Inſtitut Schwarz in Mannheim, ge⸗ meldet. Von dieſen neun zu den Prüfungen zu⸗ gelaſſenen Schülern der Anſtalt erhielten acht das Reifezeugnis. Planetarium. Am Montag, den 30. Novem⸗ ber, ſpricht Profeſſor S. Fröhner in der Vortragsreihe„Die hyſik im Ver⸗ kehrsweſen“ über Deutſche Luftſchiffe und Schnellflugzeuge im Weltverkehr. Den Vortrag erläutern Experimente und Lichtbilder. Wie wird das Wetter? Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt Ueber Mitteleuropa ſchiebt ſich als Verbin⸗ dung zwiſchen zwei über dem Mittelmeergebiet und dem Nordatlantik liegende Tiefdruckwirbel ein Senk hin. An ihrer Vorderſeite kam es bei uns im Bereich einer ſchwachen Oſtſtrömung am Samstagmorgen ſtellenweiſe zu leichter Auf⸗ heiterung, doch wird bei dem Eindringen feuch⸗ ter Luftmaſſen in der Höhe mit Eintrübung und dem Aufkommen leichter Unbeſtändigkeit gerechnet werden, wenn auch etwa auftre⸗ tende Niederſchläge ſich in beſchei de⸗ nen Grenzen erhalten werden. Die Ausſichten für Sonntag: Vielfach dunſti⸗ ges und meiſt bewölktes Wetter, nur gelegent⸗ lich leicht aufheiternd, ſtrichweiſe auch gering⸗ fügige Niederſchläge bei ſchwachen Winden, Temperaturen wenig verändert. . und für Montag: Fortdauer der vielfach dunſtigen und kalten Witterung. nur gering⸗ fügige Niederſchläge. Deutſcher Jungarbeiter, deutſche Jung⸗ arbeiterin! Meldet euch zum 4. Reichs⸗ berufswettkampf der deutſchen Zugend bei eurem Betriebs⸗ oder Ortsjugendwalter der DAßc! Studenten im Reichsberufswettkampf Einheit von Wiſſenſchaftsführung und Wiſſenſchaftsdienſt „Der verantwortliche Leiter des ſtuden⸗ tiſchen Reichsberufswettkampfes, SS⸗ Sturmbannführer Dr. F. A⸗ Six, hat ſo⸗ eben in Königsberg den diesjährigen Wettkampf der Siudenten eröffnet. Wir haben Gelegenheit, aus einer Unterhal⸗ tung Dr. Six mit unſerem Mitarbeiter einige konkrete Frageſtellungen zu be⸗ antworten. Wie können die Studenten am Reichs⸗ berufswettkampf teilnehmen? Wie bekannt, wird der ſtudentiſche Reichs⸗ berufswettkampf im Rahmen des Berufswett⸗ kampfes der deutſchen Jugend durchgeführt. Bereits im vorigen Jahre hat Obergebiets⸗ führer Axmann mit dem damaligen Führer der Deutſchen Studentenſchaft ein Abkommen geſchloſſen, einmal jährlich in einem freiwilli⸗ gen Leiſtungsappell die geſamte deutſche Ju⸗ gend zu vereinigen. Jeder immatrikulierte und beurlaubte deutſche Student kann ſich da⸗ ran beteiligen. Der wiſſenſchaftliche Kampf wird mit einem geſchloſſenen ſportlichen Ein⸗ ſatz eingeleitet werden, der bis zum 15. De⸗ zember beendet ſein wird. Wer ſtellt die wiſſenſchaftlichen Themen? Der ſtudentiſche Reichsberufswettkampf ſteht unter der wiſſenſchaftlichen und organiſatori⸗ ſchen Leitung der Reichsſtudentenführung. An jeder Hoch⸗ und Fachſchule iſt ein örtlicher Wettkampfleiter eingeſetzt, der für die örtliche Durchführung verantwortlich iſt. Ihm zur Seite ſteht ein örtlicher„Arbeitsausſchuß“, ebenſo wie dem Reichswettkampfleiter ein Reichsarbeitsausſchuß beigegeben iſt. Dieſe Ausſchüſſe ſetzen ſich zuſammen aus Vertretern der Partei und des Staates, der Wiſſenſchaft und der berufsſtändiſchen Organiſationen. Gemeinſam werden ſo die Themen erarbeitet, die inſonderheit von Partei, Staat und berufs⸗ ſtändiſchen Organiſationen vorgeſchlagen wer⸗ den. Die Vertrauensdozenten werden vor allem die wiſſenſchaftliche Arbeitsmethode, die Quellen und Archive bereithalten und öffnen. — Desgleichen wirken die Ausſchüſſe mit bei der wiſſenſchaftlichen und politiſchen Prüfung der Arbeiten und der Förderung und Berufs⸗ ausleſe des wiſſenſchaftlichen Nachwuchſes, der ſich 1* Fenhen Berufswettkampf hervor⸗ getan hat. Wie lange läuft der Wettkampf? In den erſten Dezembertagen werden die Themen endgültig aufgeſtellt ſein. Der Wett⸗ kampf läuft dann vom 15. Dezember bis zum 15. Februar, alſo volle zwei Monate. Die Ver⸗ kündung der Sieger erfolgt am 1. Mai 1937 im Rahmen der Siegerehrung des Berufswett⸗ kampfes der deutſchen Jugend. Die größte vorläufig unveränderliche Auf⸗ gabe iſt die Mitarbeit an der Geſtaltung der Lebensordnung des deutſchen Volkes. Dieſes Zentralthema wird alle nur möglichen Einzel⸗ themen umfaſſen und wird in den kommenden Wettkämpfen wiederkehren. Dadurch ergibt ſich eine gute Vergleichsmöglichkeit, die feſt⸗ ſtellen läßt, wie weit eine Leiſtungsſteigerung von Jahr zu Jahr erreicht wird.— Der Be⸗ rufswettkampf der Studenten erfaßt nicht nur die techniſchen Fächer, ſondern will gerade im neuen Vierjahresplan auch die Geiſteswiſſen⸗ ſchaften mit einſpannen. Er will einen Typus des Rechtswahrers, Lehrers, Arztes uſw. ſchaf⸗ fen, der nicht aus der Fachſchulung allein, ſon⸗ dern aus der Verbundenheit mit der geſamten vollhaften Exiſtenz und ihren praktiſchen For⸗ derungen lebt. Der ſtudentiſche Reichsberufswettkampf greift über die K Trennung hinaus. Im Rahmen eines eſamtthemas werden Mannſchaften von—15 Mann unter Führung eines Mannſchaftsführers arbeiten, wobei Ju⸗ riſten, Mediziner und Volkswirte gemeinſam in einer Gruppe ſtehen können. Im Anlaß und im Endergebnis iſt dieſe Arbeit Gemeinſchafts⸗ ſache; in der Durchführung iſt jeder einzelne für ſein Arbeitsgebiet ſelbſt vollverantwortlich. Die Studenten werden in guter Harmonie und Arbeitskameradſchaft mit den Dozenten ſtehen. So wird der Reichsberufswettkampf zu einer Dokumentierung der Einheit z wi⸗ ſchen Wiſſenſchaftsführung und Wiſſenſchaftsdienſt. Anordnungen der NSDAP Politiſche Leiter Friedrichspark. 30. 11., 20.15 Uhr, Generalmit⸗ gliederverſammlung im oberen Saal des Ballhauſes. Redner: Pg. Nickles. Plankenhof. 30. 11. Zellenabend der Zelle 4, T 5, 12. Plankenhof. 1. 12. Zellenabend der Zelle 5, T 5, 12. Plankenhof. 2. 12., Zellenabend der Zelle 6, T 5, 12. Feudenheim. 28. 11., 20.30 Uhr, Kundgebung gegen„Weltfeind Nr. 1“ mit Pg. Dr. Fritſch im Saale des TV Badenia. Neuoſtheim. 29. 11., 20.30 Uhr, Kundgebung gegen „Weltfeind Nr.“, Schlachthof. Linvenhof. 29. 11., 19.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter und Pol.⸗Leiter⸗Anwärter vor dem Ortsgruppenheim zur Teilnahme an der Kundgebung. Dienſtanzug. Lindenhof. 29. 11., 20.15 Uhr,„Rheinpark“, Kund⸗ gebung für ſämtliche Parteigenoſſen, Pol.⸗Leiter⸗An⸗ wärter, DAß⸗, NSV⸗ und NSF⸗Walter und Walte⸗ rinnen. Redner: Pg. Dr. Weigel(Karlsruhe). Rheinau. 29. 11., 9 Uhr, Formaldienſt für alle Politiſchen Leiter, Amtsleiter und DAß⸗Walter. Friedrichsfeld. 28. 11., 20 Uhr, im Adlerſaal öffent⸗ liche Kundgebung. Es ſpricht Stoßtruppredner Pg. Ulrich. Thema:„Gegen den Weltfeind Sandhofen. 28. 11., 20.30 Uhr, Großtundgebung in der Turnhalle. Thema:„Weltfeind Nr.“. Redner: Pg. Prof. Dr. Weigel(Karlsruhe). Schlachthof. 1. 12., 20.15 Uhr, erweiterte Mitglie⸗ derverſammlung im Schlachthof⸗Reſtaurant(Meder). Käfertal⸗Nord. 30., 11., 20.30 Uhr, erweiterte Mit⸗ gliederverſammlung im Saale des„Schwarzen Adler“ für ſämtliche Pa. Die Politiſchen Leiter, Anwärter und Blockhelfer(auch Nichtuniformierte) treten um 20 Uhr im„Schwarzen Adler“ an. Seckenheim. 29. 11., 16 Uhr, findet in der Turn⸗ halle des TV 98 die Veranſtaltung zum Tag der deutſchen Hausmuſik ſtatt. Die Pg. und Formationen nehmen daran teil, die Bevölkerung iſt herzlich ein⸗ geladen. Neckarſpitze. Sprechſtunden ſind bis auf weiteres auf dienstags und freitags, 19.30 Uhr, feſtgelegt. Waſferturm. 30. 11. Zellenabend der Zelle 2, 20.30 Uhr im„Mannheimer Hof“. Sämtliche Politiſchen Leiter, Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen, Walter und Warte der Gliederungen, ſowie Amtswalterinnen der NSß nehmen daran teil. Waſſerturm. 30. 11. Zellenabend der Zelle 5, 20.30 Uhr im„Arkadenhof“. Sämtliche Politiſchen Leiter, Parteigenoſſen, Parteigenoſſinnen, Walter und Warte der Gliederungen, ſowie Amtswalterinnen der NSỹ nehmen daran teil. NS⸗Frauenſchaft Kartenverkauf für das WoW⸗wöWinterſeſt am 5. und 6. 12. im Roſengarten. Die Eintrittspreiſe ſind fol⸗ gende: Nachmittags: Erwachſene 30 Pf., Kinder bis 6 Jahre frei, Kinder über 6 Jahre 30 Pf.(ieweils ohne Einlaßkarte); abends: Erwachſene 60 Pf.(ein⸗ ſchließlich Einlaßlarte). Sandhofen. Die Frauen nehmen am 28. 11., 245 e teil. Uht, an der Großtundgebung in der Turnhall Seckenheim. 29. 11., 16 Uhr, beſuchen die Frauen die Hausmuſitveranſtaltung im Saale des TV1898. Eintritt frei. Käfertal⸗Nord. Die Frauen nehmen an der Mit⸗ gliederverſammlung der NSDAp am 30. 11., 20.30 Uhr, im„Adler“ teil. Hitler⸗Jugend Luftſportunterbann. 29. 11., 9 Uhr, Antreten der Gef. 1 und 2 zur Flugzeugtaufe am Harrlachweg. Nach der Taufe findet ein Geländeſpiel ſtatt. Die einzelnen Führer haben die Anordnungen nochmals bekanntzugeben. BDM Spielſchar und Rundfunkſchar. 1. 12., 19.30 Uhr, Antreten hinter dem Waſſerturm zum Konzertbeſuch. 10 Pfennig mitbringen. Lindenhof 6 und 7. Antreten derjenigen Mãdel, die zum Konzertbeſuch beſtimmt ſind, um 19.30 Uhr hinter dem Waſſerturm. 10 Pfennig mitbringen. Deutſches Eck. 28. 11., 19.45 Uhr, tritt die Gruppe auf dem U⸗2⸗Schulplatz in Kluft an. DAð Die Dienſträume der DAß⸗Kreiswaltung und „Verwaltungsſtelle Mannheim ſind für den Publi⸗ kumsverkehr geöffnet: Montag, Dienstag, Donners⸗ tag und Freitag von—12 und 14.30—19 Uhr, Mitt⸗ woch von—12 und 12.30—15.30 Uhr, Samstag von—12.30 Uhr. Alle Betriebszellenobleute liefern ſofort die NSBo⸗ Fahnen auf der Kreiswaltung der DAß ab. Käfertal⸗Süd. Die Dienſträume der Ortswaltung befinden ſich ab 1. 12. in der Forſter Straße 10. Sprechſtunden: dienstags u. freitags von 18—20 Uhr. Rheinau. 29. 11.,.15 Uhr, Ausbildungsdienſt auf dem Sportplatz der NSDaAP. Dienſtanzug. Neckarſtadt⸗Oſt. 29. 11., 9 Uhr, Antreten ſämtl. DAß⸗Walter vor der Geſchäftsſtelle, Lange Rötter⸗ ſtraße 50, zum Formaldienſt. Anzug: Dienſtanzug, Zivil mit DAF⸗Mütze und Armbinde. NSROV Innenſtadt⸗Oſt. Alle Kameraden werden gebeten, am 28. 11., 20 Uhr, in den Germaniaſälen(Bäcker⸗ innung), S 6, 40, zum Vortrag von Pg. Nickles über „Weltfeind Nr. 1“ zu erſcheinen.— Veranſtalter: NRSDAP, Ortsgr. Deutſches Eck und Plankenhof. Eintritt frei. Amt für Erzieher Fachſchaft Handelsſchule. Tagung am Mittwoch, dem 2. Dezember, 15.30 Uhr, im Weinzimmer der Roſen⸗ gartengaſtſtätte. anlaſſen ihn, Neuer Film in Mannheim UNIVERSUM: „Die Frau ohne Bedeutung“ Dieſe Frau hat doch Bedeutung, weil ſie Stylz und Mütterlichkeit in ſich zu einer Größe ver⸗ eint, an die eine verſtaubte, muſeumsreife Ge⸗ fellſchaft nicht heranreicht. Oskar Wilde, leſ⸗ ſen gleichnamiges Werk dem Film der Tolis⸗ Europa als Waet. diente, war zu ſeüer Zeit wohl der von der engliſchen Geſe ſchat beſtgehaßte Mann. Mit ſeiner überſpitzten Ger ftigkeit und dem ihm eigenen barbariſchen Zu⸗ nismus wurde er zur Geißel einer gewiſſe/ Schicht. Der Film hat das weſentliche ſeine „Frau ohne Bedeutung“ übernommen, ohne ſie allerdings in überflüſſige Geiſtreicheleien z verlieren. Wo die ſpitze Sprache Wildes abe doch in Erſcheinung tritt, da dient ſie zur Uebergang und zur dramatiſchen Steigerune Die Handlung ſelbſt ſpielt in der engliſcher Geſellſchaft. Dort herrſcht eine doppelte Moral Sie zwingt die Menſchen zu Unmenſchlichkeiten. Spfer einer ſolchen Unmenſchlichkeit wird Syl⸗ via, die Pfarrerstochter, die den reichen George Harford liebt. Von ihm erwartet ſie ein Kind. Harford, der daraus die Konſequenzen ziehen und ſie heiraten will, wird von ſeinem Vater, dem Lord Illingworth, nach Indien geſchickt. Zwanzig Jahre ſpäter kehrt der nunmehr zum Erben der Lordſchaft gewordene Harford als Lord Illingworth zurück. Im Hauſe ſeines On⸗ kels Hord Hunſtaton lernt er den jungen Ge⸗ rald Arbuthnot kennen. Die offenſichtlichen tech⸗ niſchen Fähigkeiten des jungen Mannes ver⸗ diefem eine Stellung in Indien anzubieten. Der junge Arbuthnot ſagt mit überſchwenglicher Begeiſterung zu. In der Zwi⸗ ſchenzeit war Arbuthnots Mutter im Hauſe Hunſtaton eingetroffen. Illingworth erkennt in der Mutter Geralds die Frau wieder, die er vor 20 Jahren verlaſſen hat. Sie macht ihm das Geſtändnis, daß Gerald ſein Sohn ſei, den ſie unter viel Sorgen und Leid erzogen habe. Il⸗ lingworth, der ſich nach dieſem Geſtändnis er⸗ ſchüttert zurückzieht und den jungen Arbuthnot zu ſeiner Mutter ſchickt, ſpricht ſich mit der Freundin Arbuthnots, der jungen Heſter, aus, wobei er ihr freundſchaftlich näherkommt, Der hinzukommende Arbuthnot mißdeutet dies und will ſich auf F worth ſtürzen. Sein Angriff wird abgewehrt. Später verſucht Gerald, Lord Illingworth erneut herauszufordern. Dies führt dazu, daß ſich ſeine Mutter ins Mittel legen muß, wobei dieſe in ihrer Erregun Gerald verrät, daß Lord Illingworth ſein Vater iſt In der Gewiſſensnot ſchließt ſich Gerald in einem Zimmer ein. Der von ſeiner Mutte herbeigerufene Lord Illingworth bricht ds Zimmer auf und hindert Gerald im letztn Augenblick am Selbſtmord. Die Handlung füht dann doch noch zum guten Ende: Gerald ſtät ſich auf eigene Füße. Lord Illingworth' goht wieder nach Indien und Heſter verſpricht, af Gerald zu warten. Es iſt erfreulich, daß man wieder einml Künſtler des Staatlichen Schauſpielhauſs Berlin auf der Leinwand bewundern konm. Den jungen Harford und ſpäteren Lord Illin⸗ worth ſpielt Guſtav Gründgens, die Muttr Geralds Käthe Dorſch, ihren Sohn, Gerc Arbuthnot, Albert Lieven die Heſter Mariane Hoppe. In den weiteren Rollen begegnen wi: Friedrich Kayßler, Hans Leibelt, Paul Hen⸗ kels, Käthe Haack, Julia Serda, Annemar Steinſieck, Friedel Haerlin und Genig Nik⸗ lajewa. Regie führt Hans Steinhoff. Do Drehbuch ſtammt von Thea von Harbon. Er femble und Regie ſchufen zuſammen ein Filn werk, das ohne weiteres zu den beſten deutſche zählen kann. Wilhelm Ratz el. Nachcichten aus Seckenheim 2 Hausmuſikveranſtaltung. Wir weiſen nock mals auf die heute, Sonntag, 16 Uhr, in de Turnhalle des Turnvereins 1898 ſtattfindend Hausmuſikveranſtaltung hin. Im Rahmen dil ſer Veranſtaltung werden uns auch die Ange hörigen von HJ und BDM mit einigen Lieder erfreuen. Es ſteht zu erwarten, daß ſich di Volksgenoſſen Seckenheims dieſe künſtleriſck Veranſtaltung, die von der NSDaApP in Ve, bindung mit der Reichskulturkammer geſtalt) wird, nicht entgehen laſſen, ſondern ihre Liel zur guten deutſchen Hausmuſik durch zahlreiche Beſuch bekunden. Stoßtruppredner Pg. Teuſchert ſprach. Ii überfüllten Saale der Schloßwirtſchaft ſpra⸗ der Stoßtruppredner der NSDAP, Pg. Gerhar Teuſchert, über das Thema„Weltfein Nr.“. Der Redner, ein alter Kampfgefährt unferes Führers, verſtand es, alle Zuhöre durch ſeine mitreißenden Worte zu feſſeln un bis zuletzt im Banne zu halten. Reichliche ehrlicher Beifall dankte dem Redner für ſein Ausführungen über den„Weltfeind Nr.“. vOn Teppiche, Brücken Bettumrandungen Dbecken, Gardinen u. Felle bleibendem Wert sind: — LI MANNMETIN früher reppiennaus Hochstettef N 4, 11/12, Kunstströbe ——————————————————————— Mann en—.——.— flls Eine afal 1836, alſ Darmſta Aufgabe Großher, vinz Ste rung wu lich ger Mann Wege n mende L Jahrel Auseina Stellen, den Nac lich am ſchloſſen einem j ſein Gel der kün Kilomete biet, 49, meter ar Strecke nicht di heim eir mußte e legt wer der Fra deshalb Nur ac Da di in Betri beſchloſſe Ladenbu 1848 zu läufige einer h Selbſt ihrer ni⸗ Inbetrie entfernt. öffnunge mit den laufend betrug daß zwi viel Raf Mann( die 855 den Nech und hat rend zw Güterzü darüber teten Se Wagen Ueber Brücke 1 „Vor ac Ingenie ſteht ſie baut, gel ihre be Wagen, wichte r zu Boge Zu *Die große 2 Handwe Beſchau. heimiſch ſichts de geſtehen Stadt ni mung am Ein noch du— ſchau. triſche( weige ſ Relzn dung m Ausſtell. und ſon * Luft Mittwoc „Kaiſerk werbeſch tragene lichen B biet der Beſucher Zielſetzu mmmumi inunumnng 1ſie Il. er⸗ nock de ſend dit lnge der di riſch Ve talt/ Liel iche It prac har fein ährt höre iche ein ———— Mannheim Blick übers Cand 29. November 1936 flls man noch ohne Tokomotive über den lleckar fuhr Eine Erinnerung an die Ladenburger Holzbrücke vor 9o Jahren/ Aus der Geſchichte der Main⸗Neckar⸗Bahn (Eigener Bericht des„Hakenkreuzbanner“) * Ladenburg, 28. November. Im Jahre 1836, alſo gerade vor hundert Jahren, wurde in Darmſtadt eine Geſellſchaft gegründet, deren Aufgabe in der Errichtung von Eiſenbahnen im Großherzogtum Heſſen, vor allem in der Pro⸗ vinz Starkenburg, beſtehen ſollte. Der Regie⸗ rung wurde ein Plan vorgelegt, der eine ziem⸗ lich gerade Linie von Frankfurt nach Mannheim vorſah, mit der ſich auf halbem Wege nach Darmſtadt eine von Mainz kom⸗ mende Linie vereinigen ſollte. Jahrelange Verhandlungen, endloſe ſchriftliche Auseinanderſtzeungen zwiſchen den beteiligten Stellen, ja diplomatiſche Verhandlungen mit den Nachbarſtaaten waren notwendig, bis end⸗ lich am 25. Februar 1843 ein e⸗ ſchloſſen werden konnte, der den Bau der ahn einem jeden der drei beteiligten Staaten für ſein Gebiet überließ; es entfielen demnach von der künftigen Main⸗Neckar⸗Bahn 6,33 Kilometer auf Frankfurter bzw. preußiſches Ge⸗ biet, 49,37 Kilometer auf Heſſen und 38,78 Kilo⸗ meter auf Baden(wobei die erſt 1880 eröffnete Strecke Friedrichsfeld—Schwetzingen, jedoch nicht die Verbindung Friedrichsfeld—Mann⸗ heim eingerechnet iſt). Für den Bahnbau ſelbſt mußte erſt eine gemeinſame Maßeinheit feſtge⸗ legt werden, denn der badiſche, der heſſiſche und der Frankfurter Fuß waren alle verſchieden; deshalb rechnete man nach Metern. Nur acht Wochen Bauzeit Da die Main⸗Neckar⸗Bahn im Frühjahr 1846 in Betrieb genommen werden ſollte und der beſchloſſene Bau einer ſteinernen Brücke bei Ladenburg vorausſichtlich nicht vor dem Jahre 1848 zu Ende zu bringen war, wurde eine vor⸗ läufige Ueberbrückung des Neckars in Geſtalt einer hölzernen Notbrücke erforderlich. Selbſt die älteſten Ladenburger werden ſich ihrer nicht mehr erinnern, denn ſie wurde nach Inbetriebnahme der jetzigen Eiſenbahnbrücke entfernt. Die Holzbrücke erhielt ſieben Haupt⸗ öffnungen von je 29,58 Meter Spannweite, die mit denen der endgültigen Steinbrücke gleich⸗ laufend waren. Die lichte Breite der Brücke betrug zwiſchen den Geländern 3,9 Meter, ſo daß zwiſchen dieſen und den Wagen noch ſo viel Raum blieb, als ein daneben hergehender Mann bedurfte. Das Holzwerk der Notbrücke, die unterhalb der jetzigen Brücke den hatt überquerte, beſtand aus Tannenholz und hatte eine ſolche Tragfähigkeit, daß„wäh⸗ rend zwei Jahren die größten Perſonen⸗ und Güterzüge langſam zwar, aber mit Sicherheit darüberfahren konnten. Die größten beobach⸗ teten Senkungen betrugen nur 33,7 Millimeter. Wagen ſauſen über die Brücke Ueber die Prüfung der eingleiſigen hölzernen Brücke bei Ladenburg wurde damals berichtet: „Vor acht Wochen begann unter Leitung des Ingenieurs Dyckerhoff der Bau, und jetzt ſchon ſteht ſie fertig da; leicht und geſchmackvoll ge⸗ baut, gewährt ſie einen impoſanten Anblick durch ihre bedeutende Länge. Zur Probe wurden Wagen, mit Kies und Steinen bis zum Ge⸗ wichte von 1100 Zentner belaſtet, von Bogen zu Bogen geſchoben, um ſich von der Tragfähig⸗ keit der Brücke zu überzeugen. Dann ſtellte der Maſchinenfabrikinhaber Keßler die Lokomotive hinter einen Zug von 10 bis 12 ſchwer belade⸗ nen Wagen in einiger Entfernung von der Brücke auf, ließ der Maſchine die volle Kraft und ſchob den Wagenzug vor ſich her bis zur Brücke; hier ließ er die Maſchine plötzlich fül alten, während der Zug durch die erhaltene Seſchwindigkeit über die Brücke hinüber ge⸗ trieben wurde. Nach dieſen glücklich ausgeführ⸗ ten Verſuchen begaben ſich die anweſenden In⸗ genieure nach Ladenburg, um die erſte Befah⸗ feiet der Brücke durch ein Mittagsmahl zu eiern. Eine gefahrloſe„Operation“ Bald nach dieſem Ereignis, das übrigens 923 dadurch eine Steigerung erfuhr, daß man nachmittags außer Programm ſogar eine Lo⸗ komotive über die Brücke leitete, fand die erſte durchgehende 1 06 von Heidelberg bis Frank⸗ furt und zurück ſtatt. Die Reiſeteilnehmer wa⸗ ren noch nicht verwöhnt, denn einer von ihnen ſchildert„eine große, ſtarke, hölzerne Brücke, hoch über dem Spiegel des Fluſſes, welch ko⸗ loſſales Gebäude, das Werk nur weniger Wo⸗ chen, das uns in Erſtaunen ſetzt, während viele geſchäftige Hände daneben an der ſteinernen rücke arbeiten, von der ſich bereits mehrere Pfeiler in Quadern erheben.“ Die Frankfurter Lokomotive„Karl der Große“ wurde von der Spitze des Zuges hinter denſelben geſetzt und ſchob ihn auf die Brücke, auf der er bis etwa zur Brücke fortrollte, dann wurde er von Ar⸗ beitern vollends zum anderen Ufer hinüberge⸗ drückt, wo ihn eine großherzoglich badiſche Lo⸗ komotive empfing. Der Berichterſtatter wußte von dieſer erſtaunlichen Rangierfahrt zu ver⸗ melden, daß„die Operation kurz und ohne alle Gefahr ſei, und daß man ohne Beſorgnis in den Wagen ſitzen bleiben könne“. Wer denkt heute noch angeſichts der nun auch ſchon ziemlich bejahrten Ladenburger Eiſen⸗ bahnbrücke, deren roter Sandſtein ſich ſo präch⸗ tig ins Landſchaftsbild einfügt, und über die ſtündlich eine ganze Anzahl Perſonen⸗ und Güterzüge rollt, an das beſchauliche Eiſenbahn⸗ idyll vor 90 Jahren, als hier eine Holzbrücke das erſte Eiſenbahngleis über den Neckar trug. W. N. Die Neckarbrücke bei Ladenburg Oben: Die hölzerne Notbrücke, die von 1846—1848 dem Verkehr diente.— Unten: Die im Jahre 1848 erbaute steinerne Brücke. Nach einer alten Zeichnung Bunte Chronik aus Odenwald und Bauland Rege Verſammlungstätigkeit/ Appell der Buchener Jäger * Buchen, 28. Rov.(Eig. Bericht.) Die Ver⸗ ſammlungswelle zur Aufklärung aller Volksde⸗ noſſen über den„Weltfeind Nr. 1 Bolſchewis⸗ mus“ geht auch in unſerem Kreiſe weiter. Sy., ſprachen in der letzten Woche die Pg, Kgyfer, Karlsruhe, in Adelsheim, Pg. Weigand, Karls⸗ ruhe, in Bödigheim und Waldhauſen, in ſehr gut beſuchten Verſammlungen. Die Redner wieſen auf die große Zeit⸗ und Geiſteswende hin, in der wir augenblicklich leben und be⸗ tonten, daß es an uns liege, ob wir Anfang oder Ende ſein wollen. Eine große Anzahl von Ortsgruppen und Stützpunkten des Kreiſes hielten Mitgliederver⸗ ſammlungen ab, ſo Bödigheim, Steinbach, Winzenhofen, Hüngheim, Leibenſtadt u. a. m. Zur Beſprechung ſtand der Vierjahresplan mit all ſeinen Auswirkungen, ferner Maßnahmen um die Sammlungen für das Winterhilfswert, gerade am Tag der nationalen Solidarität be⸗ ſonders erfolgreich zu geſtalten. Die Politiſchen Zwischen Neckar und Bergstraße Ladenburger Nachrichten *Die Weihnachtsausſtellung iſt eröffnet. Die große Weihnachtsausſtellung des Ladenburger Handwerks und Gewerbes iſt eröffnet. Dem Beſchauer bietet ſich das vielfältige Bild ein⸗ heimiſchen Gewerbefleißes und er muß ange⸗ ſichts der geſchmackvoll aufgebauten Abteilungen geſtehen, daß er dieſe Auswahl in einer kleinen Stadt nicht erwartet hätte. Weihnachtliche Stim⸗ mung verbreitet ſchon der Weihnachtsbaum am Eingang, und dieſer Eindruck verſtärkt ſich noch durch die dahinter befindliche Spielwaren⸗ ſchau. Formſchöne Möbel, Modewaren, elek⸗ triſche Geräte, kurz, alle denkbaren Gewerbe⸗ weige ſind vertreten. Wir werden auf die Aus⸗ —* noch näher zurückkommen in Verbin⸗ dung mit dem Bericht über die Eröffnung. Die Ausſtellung iſt ſamstags von 15 bis 19 Uhr und ſonntags von 13 bis 19 Uhr geöffnet. * Luftfahrt⸗Lehrgang der Gewerbeſchule. Am Mittwoch, 2. Dezember, um 20 Uhr, findet im „Kaiferkeller“ zu Ladenburg eine von der Ge⸗ werbeſchule, dem DLV und der Flieger⸗HI ge⸗ tragene Veranſtaltung ſtatt. In einem öffent⸗ lichen Baudienſt ſoll der Jugend auf dem Ge⸗ biet der Fliegerei Einblick gegeben werden. Die Beſucher ſollen einen Querſchnitt erhalten über Zielſetzung, Aufgaben und Zweck der Jungflie⸗ gerei. Nach der Beſichtigung ſpricht Studien⸗ rat Rieple über das Thema„Warum Jung⸗ fliegerei“. Es ſchließt ſich eine Filmvorfüh⸗ rung über„Leben und Treiben im Modellbau“ an, ferner werden Lichtbilder von der ſegelflie⸗ geriſchen Ausbildung gezeigt. Schließlich findet eine Beſprechung der Bürgermeiſter der Ver⸗ bandsgemeinden und der Rektoren ſtatt. Die Filmvorführungen und Vorträge werden im Saal der alten Volksſchule abgehalten. Neues aus Schriesheim * Fußball. Ohne Unterbrechung tritt de: Vfs Schriesheim am heutigen Sonntag die Nach⸗ runde im Kampf um die Punkte an. Der Geg⸗ ner iſt Hemsbach. Das Vorſpiel endete ſeiner⸗ zeit in Hemsbach:1. Schriesheim kann, nach⸗ dem es ſich als Neuling ſchon in der Vorrunde den Verbleib in der Kreisklaſſe 1 ziemlich ge⸗ ſichert hat und den dritten Platz einnimmt, nun in Ruhe den Rückkampf aufnehmen, d. h. es wird nicht auf den bisherigen Leiſtungen aus⸗ ruhen, ſondern ſelbſtſicher weitere Erfolge er⸗ kämpfen. Auch das heutige Spiel verſpricht ſehr intereſſant zu werden, um ſo mehr als Schries⸗ heim wieder in kompletter Aufſtellung ſpielen wird. Die Spiele auf dem Sportplatz am Wie⸗ ſenweg beginnen: 1. Mannſchaft 14.30 Uhr, 2. Mannſchaft 12.45 Uhr. Leiter wurden darauf hingewieſen, daß es ihre Aufgabe iſt, überall aufklärend zu wirken, jede Familie zu erfaſſen, zu beraten und zu helfen, Freud und Leid mit den Familien zu, teilen, —.— eine wirkliche Volksgemeinſchaft ſich ildet. 157 nm Die Deutſche Arbeitsfront hatte ihre Mitglie⸗ der in Sindolsheim, Ballenberg und Bofsheim zuſammengerufen, Kreiswalter der DAF Acker⸗ mann und der Kreiswalter Kaibel von Kdỹ ſprachen über den Aufbau, da Ziel und die Einrichtungen der DAß, wie Reiſen mit der Koß, Rechtsberatung uſw. Auch der Vierjahres⸗ plan wurde eingehend behandelt, und ſchließlich wurden alle auf ihre Pflichten beim Winter⸗ hilfswerk hingewieſen. In Buchen ſelbſt hat ein Lehrgang zur Schu⸗ lung der Politiſchen Leiter durch den Kreis⸗ ſchulungsleiter Vieſer begonnen. Zunächſt wurde die Art der Durchführung bekanntgegeben, dann ſprach der Kreisſchulungsleiter über den Natio⸗ nalſozialismus als Weltanſchauung. Am zwei⸗ ten Tag wurde aus Hitlers„Mein Kampf“ der Abſchnitt„Raſſe und Volt“ geleſen und eine eingehende Ausſprache daran klärte manche Frage. Die Schulung geht an den nächſten Samstagen und Sonntagen weiter. In der Schützenhalle in Buchen fand am Sonntag der diesjährige Jägerappell des Kreiſes ſtatt, der außerordentlich gut, nicht nur aus dem Kreis, ſondern auch von Jagdgenoſ⸗ ſen aus der weiteren Umgebung beſucht war. Neben den Jagdgenoſſen konnte der Kreisjäger⸗ meiſter Forſtrat Seldner, Buchen, als Gäſte Kreisleiter Ullmer, Landrat Dr. Werber und den Vertreter des Gaujägermeiſters, Ingenieur Hoffmann, Heidelberg, begrüßen. Mit dem Ap⸗ pell war eine Gehörnſchau verbunden mit etwa 370 Gehörnen, einigen Hirſchgeweihen und einem Auerhahn. Der Kreisjägermeiſter behan⸗ delte im Hinblick auf dieſe Schau die Wild⸗ pflege, um die Richtlinien des Reichsjagdge⸗ ſetzes zu erfüllen. Direttor Stich, Mann⸗ heim, hielt abſchließend einen Vortrag über Verhältnis von Alter, Beſtand und Abſchuß bei Rehwild. In den letzten Tagen fanden an verſchiedenen Orten Treibjagden ſtatt. So wurden in Bödigheim insgeſamt 360 Haſen, 6 Füchſe und 3 Rehe erlegt. Die„Kraft durch Freude“ ver⸗ anſtaltete dieſe Woche in der Schützenhalle in Buchen ein Militärkonzert. Die Militärmuſiter aus Bad Mergentheim, unter Muſikmeiſter Naumann, boten mit allen Darbietungen eine künſtleriſche Leiſtung und fanden reichen Bei⸗ fall, der ſie zu Zugaben zwang. B. kin ſchwerer kinbruch Heidelberg, 28. Nov. In einem Heidel⸗ berger Uhren⸗ und Ai wurde ein ſchwerer Einbruchsdiebſtahl ausgeführt. Die Täter gingen frech ans Werk, drangen gewalt⸗ ſam in das Ladengeſchäft ein und durchwühlten es ſtark. Aus dem 1725 wurden darauf für mehr als 2000 Mark Uhren und Schmuckſachen fortgeſchafft. Aus dem Ladengeſchäft wurden nicht weniger als über 60 Herren⸗Armband⸗ uhren, 17. Herren⸗Taſchenuhren, meiſt aus Chrom und Doubleé, teils auch aus Gold, 2 55 100 goldene und ſilberne Damen⸗ und Herren⸗ ringe ſowie ſonſtige Schmuck⸗ und Geſchenkſtücke entwendet. Es iſt bereits gelungen, die Täter feſtzunehmen.— Schreckensfahrt eines Fernlaſtzuges Alzey, 28. Nov. Ein ſchwerer, mit Wein beladener Fernlaſtzug aus Edenkoben kam nachts aus der Richtung Mainz und wollte in die Schafhäuſer Straße einbiegen. Die Brem⸗ ſen verſagten und gerieten in Brand, ſo daß der Fahrer die Kurve nicht nehmen konnte. Er ſteuerte den Laſtzug in eine andere Straße, die aber unglücklicherweiſe noch ſtärkeres Ge⸗ fälle hatte. Mit großer Geſchwindigkeit raſten Laſtzug und Anhänger hinunter. Dem Fahrer gelang es ſchließlich, gerade noch zwiſchen zwei Wohnhäuſern hindurchzuſteuern, wobei das eine Haus ſchwer beſchädigt wurde. Beim Verſuch, die Fahrzeuge wieder auf die Fahr⸗ bahn zu bringen, geriet der Beifahrer mit dem Arm zwiſchen Anhänger und Hauswand. Mit bazen Quetſchungen kam er ins Kranken⸗ hau 4* 4 Frau Bißbort legt RNeviſion ein Zweibrücken, 28. Nov. Wie wir er⸗ fahren, hat die wegen. Mordes vor dem Schwurgericht in Zweibrücken zum Tode ver⸗ urteilte Anna Bißbort gegen das Urteil Reviſion eingelegt. Der ebenfalls zum Tode verurteilte Riechmann verzichtet auf Re⸗ viſion, will aber ein Gnadengeſuch einreichen. ſleues aus Tamperiheim & Lampertheim, 28. Nov. Die Metz⸗ gerinnung gibt bekannt, daß im Intereſſe der Viehhalter, wie auch der Verbraucher bzw. der Fleiſchverſorgung am Platze alle Viehhalter in Zukunft ſämtliches Schlachtvieh acht Tage vor der Abnahme zum Ankauf bei dem örtlichen Innungsmeiſter angemeldet werden muß. * Lampertheim, 28. Nov. Dieſer Tage fand eine größere Nachtorientierungsfahrt des NScc ſtatt, an der 70 Krafträder und 150 Wagen teilnahmen. Im Beiſein des Führers der Motorbrigade, Prinz Richard v. Heſſen, er⸗ folgte der Start in Heppenheim. Die Fährt erſtreckte ſich über den ganzen Odenwald und nahmen neben anderen auch Lampertheim und Viernheim teil. Eine ganze Anzahl Teilneh⸗ mer konnten bei dieſer umfangreichen und ſchwierigen Nachtorientierungsfahrt die Prü⸗ fung beſtehen.— Im„Rheiniſchen Hof“ wur⸗ den im Beiſein von Vertretern der Partei 150 Kinder geſpeiſt. Der Kaninchen⸗Zuchr⸗ verein hatte zu dieſem Zweck eine große Anzahl Ekliieten Ju. 2* Tefi... „ 80 —— E4 Cοοι CCarK. 9%.%½e ——————— Kaninchen und Kartoffeln zur Verfügung ge⸗ ſtellt, die ſeitens der NS⸗Frauenſchaft zu einem ſchmackhaften Mittageſſen für 150 Schulkinder zubereitet wurden. * Sven Hedin beſuchte Riedrode. Der be⸗ rühmte Forſcher Sven Hedin beſuchte auf ſei⸗ ner Reiſe durch Deutſchland das Erbhöfedorf Riedrode. Er wurde vor dem Dorfbrunnen auf dem Marktplatz von Pg. Rotter, als Ver⸗ treter der Gaupropagandaleitung begrüßt. Des⸗ gleichen waren die Mädel des benachbarten Frauenarbeitsdienſtlagers zum Empfang ange⸗ treten. Die Beſichtigung des Dorfes bereitete dem Forſcher ſichtlich Freude, wie er ſich über⸗ haupt für alles lebhaft intereſſierte. Auch das Frauenarbeitsdienſtlager fand ſeine volle An⸗ erkennung. 10 .„„ Schwundausgleich, automat. Trennsdhärfe-Regelung Leudit-Amplimeter, Stummabstimmung, Blitzwähler usw. und tiotrdom ni 208.— 222.— Weciselstrom Allstr.(o. Gl-R/ 2 ————— ———— allgemeinen Unterhaltungsfunk ben kann. ſich ſchon vor zehn Jahren damit abfinden, den M annheim „Hakenkreuzbanner“ 29. November 1936 Vom primitiven Senderaum Z⁊um Funkhaus/ Die neuen Senderdume am jahrestage eingev/eiht Als die erſten Verſuchsſendungen für einen durch den Aether gingen, ahnte man noch nicht, welche »Bedeutung einſt der Rundfunk erlangen würde. Vor allem konnte man die raſche Entwicklung nicht vorausſehen, die durch eine ſich faſt über⸗ ſtürzende techniſche Vervollkommnung bedingt wurde. Was heute der Rundfunk iſt und welche Stellung ihm im neuen Deutſchland zukommt, dürfte hinreichend bekannt und durch die ſtei⸗ gende Hörerzahl ohne weiteres belegt ſein. Es iſt klar, daß bei der ganzen Sachlage nicht jede größere Stadt einen eigener Sender ha⸗ Gerade die Mannheimer mußten richtigen„Anſchluß“ verpaßt zu haben und zwiſchen den Sendern Frankfurt und Stutt⸗ gart zu ſitzen. Die Bemühungen, Mannheim einen der Bedeutung der Stadt und ſeinem kulturellen Leben angemeſſenen Platz im Sendeprogramm zu ſichern, ſind von Anfang man im Gange geweſen; allerdings nicht gleich von Erfolg begleitet. Um ſo erfreulicher iſt es, daß jetzt zum zehnten Jahrestag der Inbe⸗ triebnahme der Mannheimer Sendeſtelle die Senderäume im Schloß fügte, in dem Entwicklung des Mannheimer Rundfunks zu einem Abſchluß gekommen iſt: das Mann⸗ heimer Funkhaus wird eingeweiht. Die erſte Verſuchsſendung aus Mannheim wurde am 30. April 1926 durchgeführt und zwar hatte man im Telegrafenamt einen pro⸗ viſoriſchen Raum eingerichtet, Weiſe mit der in keiner dem heutigen Senderaum ver⸗ glichen werden kann. Ein aus Mitgliedern des »Mannheimer Nationaltheaters gebildetes Kam⸗ merorcheſter ſpielte bei der- erſten Sendung Werke Alt⸗Mannheimer Komponiſten— Karl Stamitz, Johann Stamätz und F. X. Richter. Das Konzert wurde ſeinerzeit über ein gewöhnliches Fernſprechkabel nach Stutt⸗ gart und Frankfurt geleitet und mit beſonderer Freude konnte man feſtſtellen, daß der Verſuch gelungen war. Nun ging man an den Aufbau der Mann⸗ heimer Sendeſtelle heran, die dann am 28. No⸗ vember 1926 offiziell in Betrieb genommen wurde. Nach der geglückten Verſuchsſendung wurden zunächſt allwöchentlich„Mannhei⸗ mer Abende“ vorgeſehen, die, weiter aus⸗ gebaut wurden und zu denen dann ſpäter wei⸗ -tere Sendungen kamen, ohne daß jedoch dieſe Programmgeſtaltung völlige Befriedigung bei den Mannheimern auslöſte. Die Baſis konnte erweitert werden, als die Funkhaus zan der Adolf⸗Hitlet⸗Brücke über die modernſten Wenig⸗glücklich wirkte ſich auch der ſtändige Wechſel aus: gehörten die Mannheimer doch einmal zum Frankfurter und dann wieder zum Stuttgarter Sender. Dem Ziel entgegen Nachdem im neuen Deutſchland die unbe⸗ dingt notwendige Klärung erfolgt war, konnte man die dem Reichsſender Stuttgart angeglie⸗ derte„Abteilung Baden des Reichsſenders »Stuttgart“ neu aufbauen und vor allem die Vorausſetzungen für eine einwandfreie Ueber⸗ tragung ſchaffen. Die Abteilung Baden des Reichsſenders Stuttgart umfaßt die Sende⸗ ſtellen Mannheim und Karlsruhe, wobei die Leitung in Karlsruhe, am Sitz des Gaues ver⸗ bleibt. Eine Gewähr für die entſprechende Berück⸗ ſichtigung Mannheims und ſeiner Senderäume iſt ſchon dadurch gegeben, daß das Mannheimer im Gebäude der Ortskrankenkaſſe Senderäume verfügt und daß man ſchon ein Intereſſe daran hat, dieſe Senderäume auch auszunützen. Nach langwierigen und umfang⸗ reichen Arbeiten ſind die Räume im„Mann⸗ heimer Funkhaus“ nunmehr fertiggeſtellt wor⸗ den und werden am zehnten Jahrestag der offiziellen Eröffnung der Sendeſtelle Mann⸗ heim eingeweiht. Senderaum 1 Wenn man den Vorraum unſeres Funkhauſes betritt, fällt der Blick zuerſt auf zwei Türen, die in Silberbuchſtaben die Aufſchrift„Sende⸗ raum 1“ tragen, während man auf einer drit⸗ ten Türe das Wort„Regie“ lieſt. Oeffnet ſich eine der Türen zum Senderaum, dann iſt man wirklich überraſcht über den ſich hier bietenden Anblick. Wer den„Senderaum“ im Schloß ge⸗ kannt hat, kann vor allem den Unterſchied er⸗ meſfen und feſtſtellen, welch große Wandlung ſich vollzogen hat. Hell flutet durch rie⸗ ſige Fenſter das Licht in den Raum, der nach den allerneueſten Erfahrungen der Rundfunktechnit erſtellt iſt und der mit Recht als der modernſte Sendexaum ange⸗ ſprochen werden darf. Der Boden iſt völlig mit Der Senderaum I iſt ſo groß, daß ohne wei⸗ teres zwei Orcheſter gleichzeitig »Platz finden und außerdem noch Soliſten untergebracht werden können. Eine geräumige Galerie, die ſich den Senderaum entlang zieht, iſt ebenfalls vorhanden. Ohne Schwierigkeiton ſind wir in Mannheim jetzt in der Lage, ſelbſt Der Senderaum II bietet den Vortragenden die Möglichkeit, sich ganz zu konzentrieren und ungestört von äubßeren Einflüssen in das Mikrofon zu sprechen, das vor dem Lesepult in den Tisch eingelassen ist. Dieser Kleine Senderaum ist ein wirklicher Repräsentationsraum der Mannheimer Sendestelle. fertiggeſtellt waren und man über einen Senderaum ver⸗ immerhin Orcheſterkonzerte, von Operetten uſw. ermög⸗ licht wurden. Daß aber auch die Senderäumo im Schloß auf die Dauer unhaltbar waren, darüber beſtand kein Zweifel. Da Mannheim ein Stiefkind blieb, ging es nicht ſo vorwärts, wie die Mannheimer es gerne. E hütten. fone zufammen. große Funkopern zur Aufführung zu bringen. »In der einen Ecke des Saales iſt die Regie⸗ zelle eingebaut, die von dem eigentlichen Sende⸗ raum durch ſchalldichte Wände und Fenſter ge⸗ trennt iſt. In dieſer Regiezelle hat vor allem auch der Tonmeiſter ſeinen Platz, denn in der Zelle laufen die Leitungen ſämtlicher Mitro⸗ Bei Sendungen mit vielen —4 Blick in die Regiezelle der Mannheimer Sendestelle. Von hier aus kann man durch die schalldichten Fenster den großen Senderaum übersehen, der auf Grund der allerneuesten Erfahrungen in der Rundfunktechnik erbaut wurde. Korkplatten ausgelegt, ſo daß die Schritte kei⸗ nen Laut hinterlaſſen. Die Wände und die Dek⸗ ken ſind ſo bearbeitet, daß ſie allen Anſorderun⸗ gen hinſichtlich der Akuſtit genügen. Ueber die mit einem beſonderen Rauhputz verſehenen Wände ziehen ſich breite, mit Schlitzen verſehene Holzbänder, mit allen rundfunktechniſchen Raffineſſen ſo ge⸗ arbeitet ſind, daß nichts von einer Sendung verloren geht, daß keine Verzerrung eintritt und daß alles auch natürlich vom aufgenommen werden kann. W* Bass Ein Bial in die moderue Negieæelle 5* Mitwirkenden ſind je weils mehrere Mi⸗ krofone erforderlich und es iſt nun Auf⸗ gabe des Tonmeiſters, die einzelnen Mikrofone in der Lautſtärke ſo einzuſtellen und laufend zu regulieren, daß die Sendung wie aus einem Guß über den Sender geht, Acht verſchiedene Mitrofonanſchlüſſe beſitzt der Senderaum und vier Mikrofone können ſtets gleichzeitig „gemixt“ werden. In der Regiezelle befindet ſich auch die Ab⸗ ſpielapparatur, die mit zwei Plattentellern aus⸗ gerüſtet iſt. Ueber dieſe Apparatur werden u. a. die Wachsplatten abgeſpielt, die der Aufnahme⸗ wagen von ſeinen Rundfahrten durch das Ge⸗ biet der Sendeſtelle mitbringt. Mehr denn je wird in Zutunft der Aufnahmewagen mit dem Sendeleiter der Abteilung Baden unterwegs ſein und alles das aufnehmen, was die Hörer intereſſieren dürfte oder was wichtig genug iſt, um es über den Sender gehen zu laſſen. Die regelmäßigen Sendungen„Echo aus Baden“ werden auf dieſer Apparatur erſt durchgeſpielt die wie aadere Teile der Wand— Zeichnungen: E. John(2) und ſo zuſammengeſtellt, daß bei der Sendung alles klappt. Beobachtet man die Zuſammenſtellung des „Echo aus Baden“, dann muß man erkennen, daß dieſe Arbeit ſehr vieles gemeinſam hat mit der Arbeit an der Zeitung. Wie wir Zeitungs⸗ männer den von der Setzerei gelieferten Satz „umbrechen“, damit er gut zuſammenpaßt und vor allem auch richtig die Spalten füllt, ſo wer⸗ den die vom Aufnahmewagen mitgehrachten oder ſonſtwie hergeſtellten Aufnahmen ‚umbro⸗ chen“ und ſo zuſammengeſtellt, daß die Sende⸗ Feit aüff dit Sekünds genau fuüszefült wiw. Allerdings arbeitet mun in der Zeitung mit Sehnüren, um die Länge auszumeſſen, während der Rundfunkmann mit der Stoppuhr die Länge ſeiner Sendungsteile ausmißt. Farbenſignale zur Verſtändigung Von Bildern und von Beſichtigungen anderer Senderäume kennt man die Leuchtſchilder„Ach⸗ tung“,„Ruhe“ oder„Sendung“. Dieſe Ankün⸗ digungstafeln ſind in unſerem modernen Funit⸗ haus durch farbige Lichtſignale erſetzt. Leuchiei in dem Kaſten das Licht hinter einer kleinen weißen Scheibe auf, dann heißt das„Einſchal⸗ ten“. Blinkt das darunter befindliche gelbe Licht, dann weiß man überall, daß das das Zeichen „Aus“ iſt. Leuchtet aber das rote Licht, dann gebietet das unbedingte Ruhe, denn dann ſind die Mikrofone auf den Sender geſchaltet und alles wird von den Rundfunkhörern vernom⸗ men. Außerdem iſt noch eine grüne Scheibe vor⸗ handen, deren Aufleuchten„Warten“ bedeutet. Dieſe Verſtändigung iſt unbedingt erforder⸗ lich, da ja durch die ſchalldichten Wände nicht die geringſte Verſtändigung durch Sprache mög⸗ lich iſt und die durch Handbewegungen gege⸗ benen Zeichen mißverſtanden werden können. on, Senderaum ll æut herwaltung Von dem Warteraum und dem Vorraum aus erſtreckt ſich in dem Seitenflügel des Ge⸗ bäudes ein langer Gang, durch den man zu⸗ nächſt in das Zimmer der„Technik“ kommt. In dieſem Raum ſind die Verſtärker und die un⸗ zähligen anderen Apparate, wie Meßinſtru⸗ mente uſw. untergebracht. Dort findet man auch das Pauſezeichen, das auf den gleichen Ton abgeſtimmt iſt, wie das Pauſezeichen des Reichsſenders Stuttgart, das ſich aber doch ein llein wenig von dieſem in der Klangfarbe unterſcheidet. Neben dem Zimmer der Technik befindet ſich der Senderaum II, der weſentlich kleinere Ausmaße hat als der Senderaum J. In erſter Linie wird dieſer Raum für Vor⸗ träge, Interviews uſw. benützt werden. Auch hier hat man die Ausgeſtaltung nicht nur in techniſcher Hinſicht erſtklaſſig vorgenommen, ſondern auch die übrige Formung des Zim⸗ mers. Das Mikrofon iſt an dem zum Sitzen eingerichtsten Tiſch ſo eingebaut, daß der Vor⸗ tragende mühelos vom Manuſkript ableſen und in das Mixkrofon ſprechen kann. Neben dem Leſepult befinden ſich verſchiedene Druckknöpfe, die der Verſtändigung über die Lichtzeichen dienen, die hier in der gleichen Weiſe wie im Senderaum I angebracht ſind und die auch dazu dienen, den Gong für die Zeitangabe zu betätigen, den Anſager— los herbeizurufen und derglzichen. An den Senderaum lI ſchließen ſich 105 die Zimmer für den Programmrefe⸗ renten, den Muſikreferenten und den literariſchen Referenten ſowie das Zimmer des Sendeleiters und des kauf⸗ männiſchen Leiters der Sendeſtelle heim an. 1 Der Rundfunk iſt überall dabei Nachdem nun die Sendeſtelle Mannheim fer⸗ tiggeſtellt iſt und der Sendeleiter der Abteilung Baden des Reichsſenders Stuttgart zugleich Sendeleiter von Mannheim und Karlsruhe iiſt, darf mit Beſtimmtheit erwartet werden, daß wir ſtärker als bisher unſer Gebiet bzw. Rord⸗ baden im Rundfunk berückſichtigt finden wer⸗ den. In techniſcher Hinſicht gibt es kein Hin⸗ dernis, das zu überwinden wäre, denn wir be⸗ ſitzen ja nicht nur die modernſten Senderäume, ſondern es ſteht uns auch ein Aufnahmewagen zur Verfügung, der überall dort hindisponiert werden kann, wo aktuelle Geſchehniſſe feſt⸗ gehalten werden müſſen. Als vor wenigen Tagen Reichsminiſter Dr. Goebbels vom Mannheimer Hof aus über alle deutſchen Sen⸗ der ſprach, war es für die Sendeſtelle Mann⸗ heim eine Kleinigkeit, die erforderlichen An⸗ ſchlüſſe zu verlegen und die Verbindungen hir Aes Ha n8sJ irtte⸗ Neunklas wachung. tür Abitu an der Hirel ————————— 1936 ——— anster ehnik in(2) ndung des ennen, )at mit tungs⸗ Satz zt und o wer⸗ rachten imbro⸗ Sende⸗ wird. g mit ihrend r die nderer „Ach⸗ Ankün⸗ Fueik⸗ euchter leinen nſchal⸗ Licht, zeichen dann n ſind t und rnom⸗ e vor⸗ deutet. order⸗ nicht mög⸗ gege⸗ önüen. nn:die refe⸗ u n d ſowie kauf⸗ MNann⸗ m fer⸗ eilung igleich he iſt, * daß Nord⸗ wer⸗ Hin⸗ ir hbe⸗ äume, wagen oniert feſt⸗ nigen vom Sen⸗ Nann⸗ An⸗ 1her⸗ t0 7 Mannheim — 24 Herren- Ulster billige Preislagen: 36·0 3900 45% 480 Herren- Ulster unsere Hauptpreislagen: 114M 53⁰⁰ 59˙ 699 7805 Ulster- PHaletotss billige Preislagen: 29˙% 36%⁰ 3900 460⁰⁰ Ulster-Paletots unsere Hauptpreislagen: 550⁰ 59⁰ 65⁰⁰ 78⁰⁰ Unterricht lnstitut Schwarz. 5 nstmut se Sra, 10 Neunklassige höhete Privatlehranstalt. 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Dr. Fohann v. veers[Hedvesheim, Triebſtraße. (30 980 Và Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Berlin⸗Dahlem. Bertiner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin SW 68. Charlottenſtr 15v Nachdruck fämtlicher Originai⸗ berichte verboten wei Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16 bis 17 Uhr 3 2442 (außer Miwoch Samstaa und Sonntaa' Lellensiriche Druct und Verlag: Hatentreuzbanner⸗Verlag u. Drucerel Emos, Syrechſtunden der Veriagsdirekton:“.30) b18 12.0% Uhr(außer Samstag und Sonntag): N 1˙2 Zuchtihfiz Ar für Verlas und Schrifleitung Sammel-Ar 354 2 zugeöfaüchen. Für den Anzeſaenten veraniw.: Kart Heberling. Mom K. Zurzent iſt Preisliſte Ax. 7 für Geſamtauflage(emicht U 2, 8, 3. Stod. Weinbeimer und Schwetinger Ausagabe) alftia Geſamt-D. A. Monar Ottober 1936 47 87% Biberzucht davon:(Nutria)— Lmil⸗ Mannheimer Ausgabe.. Heckel⸗Str. Nr. 2 a Schwetzinger Ausgabe 6 306 1 Treppe, verkauft Weinheimer Ausgabe* 3 683 Züchtetere. —— Anverb. Vorführung in allen med. 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In der„Geſellſchaft“ war er nur teilweiſe geduldet; wo bürgerliche Haltung entſchieden war, hieß ſie entweder Verhimme⸗ lung oder Ablehnung. Im ganzen genommen waren die Künſtler ein Völkchen für ſich, das dem Bürgertum abgeneigt, ſeine eigenen Spielregeln für das Leben hatte, tolle Einfälle beſorgten die jeweilige Regie— was Studen⸗ ten während ihrer Semeſter taten, galt dort als dauerndes Vorrecht bis ans Ende der Tage. War die äußere Haltung der Menſchen, die ſich dem Künſtlertum in der Vorkriegszeit zu⸗ rechneten, ſo, daß ſie eine Abſage an die Um⸗ welt bedeutete, ſo war auch das innere Ver⸗ ältnis ohne eigentlichen Kontakt zu dieſer mwelt.„Die Kunſt für die Kunſt“— wer ver⸗ ſtand, was gemalt, gedichtet, gebildet wurde, 0 zu den„Gebildeten“, die anderen waren as„Volk“. Phraſen wie„Die Kunſt für alle“ (eine große Zeitſchrift dieſes Namens gab es) täuſchten über die vorhandene Kluft hinweg, die ſich erſt heute zu ſchließen beginnt. Man konnte den einzelnen gewiß nicht ver⸗ antwortlich machen für dieſen damaligen Zu⸗ ſtand, auch bei gutem Willen wäre eine Aende⸗ rung nicht möglich geweſen. Die Urſache lag außerhalb des Bereichs von Perſönlichem und war damit vom Willen des einzelnen nur un⸗ weſentlich beeinflußbar. Die Nachkriegszeit brachte, rein äußer⸗ lich geſehen, einen anderen Typ des Künſtlers, den Sachlichkeitsfanatiker. Es war weniger das Kriegserlebnis als ſolches, das die Künſtlermähne beſeitigte, ſondern, da meiſt jüngere Menſchen die Bannerträger der neuen Kunſt waren, die Einflüſſe des Marxismus und des Judentums, die die Tagesgrößen der Kunſt einem Radikalismus entgegentrieb, der ſie auch in ihrer äußeren Haltung zu dem machte, was ſie in ihrem„Schaffen“ darboten. Wenn wir heute Abſcheuliches, Krankes in Aus⸗ ſtellungen ſehen, welche Zuſammenſtellungen deſſen ſind, was einmal in Deutſchland als Kunſt galt, ſo können wir ohne weiteres auf den Charakter der„Schöpfer“ dieſer Werke rückſchließen. Stellten die Kunſtausübenden der Vorkriegszeit eine Menſchenſchicht dar, die an die Perſpherie des öffentlichen Lebens gedrängt war, ſo war diejenige Schicht, die in der Nach⸗ kriegszeit die typiſchen Vertreter des Künſtler⸗ tums in Deutſchland überwiegenden Teil Gegner des Staates. Nicht nur des Staa⸗ tes, auch des Volkes, der Tradition, jeglicher Verehrung hiſtoriſcher Geſtalten, ſelbſt wenn die Ehrfurcht der Nation dieſe Geſtalten bereits in Mythiſche entrückt hatte. Bei dieſer Aktion waren vorwiegend die Juden beteiligt, dieſe allerdings bewußt und zielſicher, da es ihnen auf die Zerſtörung aller das Volkstum aus⸗ machenden Werte ankam. Dieſer Spuk endete etwas plötzlich, als im Jahr 1933 ein Teil dieſer Elemente Deutſch⸗ land den Rücken kehrte, ein anderer, größerer Teil im Lande blieb, aber ohne viel Aufhebens von ſich zu machen. Die beſſeren von ihnen, die von der Seuche noch nicht ganz vergiftet waren, vor allem die neue Generation und, nicht zu vergeſſen, jene Alten, die all die Jahre hindurch aus Anſtand und Charakter ſchwiegen, da ſie den Rummel nicht mitmachten— dieſe ſchlugen ſich nun zur Gemeinſchaft der Kommenden, reihten ſich ein in die Formationen der Bewe⸗ gung und fanden ſo Schulter an Schulter mit Arbeitern, Handwerkern, Angeſtellten die Ka⸗ meradſchaft, deren Zeugnis die Formationen in erſter Linie geworden ſind. Eine großzügige, weitherzige Organiſation wurde noch im Jahre 1933 vom Staat geſchaf⸗ fen: Die Reichskulturkammer. Um jede Dr. Goebbels auf der Jahrestagung der Reiehskulturkammer Der Präsident der Reichskulturkammer, Reichsminister Dr. Goebbels, spricht in Anwesenheit des Führers und Reichs- kanzlers auf der großen gemeinsamen Jahrestagung der Reichskulturkammer und der NS-Gemeinschaft„Krait durch Freude“ in der Berliner Philharmonie. Weltbild(M) eee — Die Gründung der Reichskulturkammer hatte das deutſche Volk im Hintergrund und den Dienſt am deutſchen Volke als Zielſetzung. Sie bezweckte alſo niemals, allgemeine,„ſchön⸗ eiſtige“ Dinge zu behandeln oder einen volks⸗ remden Aeſthetizismus zu pflegen. Den Umriß ihres Daſeinszweckes finden wir in den Wor⸗ ten ihres Präſidenten, Dr. Goebbels, bei der Eröffnungsanſprache der Kammer niedergelegt: „Es wäre vermeſſen zu glauben, daß des Künſt⸗ lers göttliche Miſſion außerhalb des Volkes vollendet werden könnte. Sie wird für das Voll durchgeführt und die Kraft, deren ſie ſich dabei bedient, ſtammt aus dem Volk.“ Bis zu dieſem Zeitpunkt war man— außer⸗ halb der nationalſozialiſtiſchen Bewegung— daran gewöhnt, als deutſche Kultur alles das zu bezeichnen, was im deutſchen Lebensraum von deutſchſprechenden Menſchen geſchaffen wurde. Man hatte ſich daran gewöhnt, den „deutſchen“ Juden als Teilhaber und Mit⸗ ſchöpfer deutſcher Kulturwerte zu betrachten und ihn zu dulz/ M, ja ſogar ſeinen Einbruch in die Gebiet der Kunſt, Literatur und des Theaters, der Muſik ſeiner angeblich höheren Intelligenz zugute zu halten. Heute iſt es nicht mehr nötig, darzuſtellen, welche Gründe zu einer Verjudung des künſtleriſchen Lebens in Deutſchland im neunzehnten und zwanzig⸗ ſten Jahrhundert führten, man muß nur wieder darauf hinweiſen, daß mit den neuen, nach 1933 in Deutſchland gültig gewordenen Begriffen von Volkstum und Raſſe die gebieteriſche For⸗ derung auftauchte, den Juden als artfremden damaligen„Staatsbürger“ aus dem deutſchen Kulturleben auszuſchalten. Niemals iſt es im Intereſſe des deutſchen Volkes oder gar des neuen Staates geweſen, ihn damit auch aus der ihm angemeſſenen kulturellen Be⸗ tätigung überhaupt zu entfernen, ſondern ge⸗ ſtehen wir— gerade weil wir als National⸗ ſozialiſten eine völkiſche Kultur bejahen dem Juden das Recht zu, ſich jüdiſch⸗kulturell, alſo Die Entjudung des deutſchen Rulturlebens in ſeinem Volkstumsrahmen, ſchaffend und nachſchaffend auszuwirken. Der paraſitäre Charakter des Judentums in aller Welt freilich mußte ſich gegen die dadurch notwendig werdenden Maßnahmen auflehnen und tat dies auch in einer Form, die als Boy⸗ kott auf wirtſchaftlichem Gebiet und in politiſcher Verleumdung auf dem ganzen Erdball in Erſcheinung trat. Das war der ſicht⸗ bare Ausdruck der Rache des jüdiſchen Geſamtvolkes für die Tatſache, daß Deutſchland es gewagt hatte, ſeinen eigenen Volkskörper zu entgiften und dem Boden ſeiner Kultur jegliche Form jüdiſchen Düngers zu ent⸗ ziehen. Der erſte Schritt des i zur Entjudung des deutſchen Kulturlebens mußte ſich notgedrungen auf die Säuberung aller deutſchen Kulturſtände beziehen.— Es ſei hier nur auf die Einführung der Berufsliſte für deutſche Schriftleiter hingewieſen. Es mußte hier ein einmaliger und entſcheidender Schritt gewagt werden, um die Bahn für ein aus⸗ ſchließlich aufbauendes deutſches Kulturſchaffen freizumachen. Dem Juden mußte alſo die Möglichkeit genommen werden, weiterhin angeblich deutſche Kulturgüter zu produzieren. Hand in Hand damit gingen aber die umfangreichen Aufräumungsarbeiten, auf allen Gebieten des künſtleriſchen Schaffens die vorhandenen Beſtände zu ſichten und zu prüfen, um dabei jüdiſches Geiſtesgut planmäßig aus⸗ zuſchalten. Mittlerweile iſt das Geſchrei um die Verfol⸗ gung der„deutſchen“ Juden erheblich leiſer ge⸗ worden. Die albernen Lügen, nach denen im Jahre 1933 im Berliner Landwehrkanal täglich die jüdiſchen Leichen zu Dutzenden herumge⸗ ſchwommen ſind, hatten ſo kurze Beine, daß ſie ſelbſt vom dümmſten Ausländer nicht mehr ge⸗ glaubt werden. Wohl ereiferte man ſich über die Errichtung einiger Scheiterha'fen, auf denen VLom Außenjeiter ʒum Volksg die Reichskulturkammer ſchützt und kördert den deutſchen Künſtler Der Führer auf der großen Kulturtagung Mißſtimmung, jeden menſchenmöglichen Fehl⸗ griff auszuſchalten, wurden alle aufgenommen, die ſich meldeten, ohne Nachweis der Befähi⸗ gung, außer dem der raſſemäßigen und rein politiſchen Vorausſetzungen. Die Freiheit des Schaffens wurde und wird durch dieſe Organi⸗ ſation keineswegs begrenzt. Damit entſtand für den einzelnen Architekten, Maler, Bildhauer, Muſiker, Dichter ein neues Bewußtſein und ein neues Gefühl gegenüber den Mitmenſchen. Der Künſtler fühlt ſich nicht mehr mit ſeiner Be⸗ rufsgruppe oder mit Anhängern ſeiner beſtimm⸗ ten Kunſtauffaſſung iſoliert, ſondern er weiß einen Berufsſtand hinter ſich, der einheit⸗ lich organiſiert iſt, eine Organiſation, die jedem gleiche Rechte und Pflichten gibt, die vom Staat und von der Partei betreut wird. Die Künſt⸗ „er des Dritten Reiches ſind Volksgenoſſen un⸗ bie macht der Rultur Wenn ſchon das Geſchwätz von einer„Inter⸗ nationalität“ der Kunſt ebenſo dumm wie ge⸗ fährlich iſt, ſo iſt es aber nicht minder ſchäd⸗ lich, zu glauben, daß Politik und Kultur zwei an ſich nichts miteinander zu tun habende An⸗ gelegenheiten ſeien. * Die größten kulturellen Leiſtungen der Menſchheit verdanken ihren Auftrag, ihren An⸗ trieb und ihre Erfüllung immer nur jenem autoritären Willen, der die menſchlichen Ge⸗ meinſchaften geſchaffen und geführt hat Der autoritäre Wille iſt zu allen Zeiten der größte Auftraggeber für die Kunſt geweſen. * In einer Zeit der deſtruktiven Zerſetzung und ſein wollen. Weltbild(M) Der Führer und Reichskanzler trifft zur vierten Jahrestagung der Reichskulturkammer in der Berliner Philharmonis ein. Hinter ihm links Reichsorganisationsleiter Dr. Ley; rechts der Präsident und der Vizepräsident der Reichskultur⸗ kammer, Reichsminister Dr. Goebbels und Staatssekretär Funk. ter Volksgenoſſen, ſo ſollen und müſſen ſie ein⸗ mal wieder werden, was der hochſtehende Hand⸗ werker und Künſtler des Mittelalters war, ein Sprachrohr der Empfindungen des Volkes, und ihre Werke werden die gleichen Wechſelwir⸗ kungen hervorbringen, wie ſie damals die Kunſt hatte: Das Gebilde wirkt auf die Umwelt in dem Sinn und Geiſt weiter, aus dem heraus fen wurde. Dies iſt die höchſte Möglichkeit, die ein Kunſtwerk und damit ein Künſtler ha⸗ ben kann. Die große Chance iſt heute gegeben, ob ſie früher oder ſpäter verwirklicht wird, hängt nicht nur von Begabung allein ab, ſon⸗ dern auch von dem Umſtand, ob die Kunſt⸗ ſchaffenden von der Volkwerdung mit ergriffen ſind und in dieſem Werdeprozeß m Kraft A* des allgemeinen Verfalls feſtigen wir das Ge⸗ meinſchaftsgebilde unſeres volklichen Lebens auf dieſer Erde zum Zweck größerer Leiſtungen und damit auch mit dem Ergebnis eines grö⸗ ßeren Nutzens für alle einzelnen dieſer Ge⸗ meinſchaft. —— 4 So werden wir auch in unſeren kulturellen Arbeiten mit einer Anzahl gewaltigſter doku⸗ mentariſcher Leiſtungen beginnen in der Ueber⸗ zeugung, daß das unſterbliche Vorbild die beſte Lehrmeiſterin bleibt für alle Zeiten. Denn dieſem gewaltigen Vorbild liegt die Kraft zu eigen, das zu erreichen, was den Anarchiſten unausſtehlich iſt, nämlich die Form— und da⸗ mit die ſtilbildende Wirkung. ————————————— die literariſchen d jüdiſcher Schrift⸗ ſteller verkohlten und zieh Deutſchland deswegen der Kulturfeindlichkeit. Aber auch dieſe erſten Erſchütterungen des faſſungsloſen Weltjuden⸗ tums haben langſam einer ruhigeren Betrach⸗ gemacht. Der Jude wird wohl oder übel daran glauben und ſich deshalb auch daran gewöhnen müſ⸗ ſen, daß er kulturell im Leben des deutſchen Volkes ausgeſpielt hat. Er wird ſich darauf beſinnen müſſen, ſeine „Meiſterſchaft“, von der er ſoviel Aufhebens macht, in der Beſchränkung auf ſein eigenes Volk auszuüben. Hier ſind ihm loyalerweiſe in Deutſchland ausreichende Möglichkei⸗ ten geboten. In dieſem von der ganzen Welt der Judenverfolgungen ſo heftig bezichtigten Deutſchland, exiſtieren nicht weniger als vier vollkommen jüdiſche Theater, eine ganze Reihe von jüdiſchen Orcheſtern und eine jüdiſche Klein⸗ kunſtbühne. Es exiſtieren darüber hinaus jüdiſche Vortragsorganiſationen und ſonſtige kulturelle Verbände, in deren Rahmen das Judentum ſich eigenvölkiſch, eigenſchöpferiſch und als alleiniger„Kunſtgenießer“ betätigen kann. Die jüdiſchen Kulturorganiſationen ſind im Reichsverband jüdiſcher Kultur⸗ bünde zuſammengefaßt. Man darf wohl ſagen, daß ein ſolches Entgegenkommen ſehr im Widerſpruch zu den angeblichen kulturfeind⸗ lichen Barbareien des Nationalſozialismus ſteht. Ein gewiß für die Ohren der Welt„ob⸗ jektives“ Zeugnis entnehmen wir den Worten 55 jüdiſchen Vorſitzenden dieſes Reichsverban⸗ es: „Es iſt nichts wie ein ehrliches Manneswort, wenn ich ſage, daß in allen Dingen der Or⸗ ganiſation, der künſtleriſchen Geſtaltung und des Ausbaues unſeres Kulturbundes die letzte miniſterielle Inſtanz zwar autoritativ, aber mit vollendeter Loyalität unſere Ar⸗ beit verfolgt, ſtützt und ſchützt.“ Hier ſind den kulturbefliſſenen Juden durch den nationalſozialiſtiſchen Staat umfangreiche Wirkungsfelder eingeräumt worden. Um ſo mehr hat ein Staat, der ſolche, ſelbſt von jüdiſcher Seite anerkannte Loyalität bezeugt, das Recht und die Pflicht, ſich darum zu kümmern, daß über den einmal geſteckten Rahmen hinaus der Jude in keiner Weiſe wieder ins deutſche Kul⸗ turleben eindringt. Jeder ſolche Verſuch wird im neuen Deutſchland energiſch zu Boden ge⸗ ſchlagen werden. Deutſchland geſtattet dem Ju⸗ dentum eine eigene völkiſche Betätigung und er⸗ kennt ihm das Recht der Ausübung hierfür zu. Dann iſt es wohl kein Wunder, daß wir dann in unſeren eigenen Reihen von jüdiſcher Kul⸗ tur verſchont ſein wollen. Der Jude mag ſehen, wie er mit ſich ſelber kul⸗ turellfertig wir d. Für unſer Volk haben wir ſeine Kulturbeſtrebungen als Gift erkannt und werden es davor ſchützen. Darum ſind die Veranſtaltungen der jüdiſchen Kulturorganiſa⸗ tionen auch ausſchließlich für einen jüdiſchen Beſucherkreis zugelaſſen. „Drei Jahre lang hat die Reichskulturkammer ſich in den Aufbaudienſt eines deutſchen natio⸗ nalſozialiſtiſchen Kulturwillens geſtellt, ſie hat die Künſtlerſchaft zu gemeinſchaftlichen Auf⸗ gaben zuſammengefaßt und hat ihre ſoziale Be⸗ treuung in die Hand genommen. Sie trägt die Garantie für die Reinerhaltung des deutſchen kulturellen Lebens und geht ihren ihr durch die Weltanſchauung vorgezeichneten—55 von Jahr zu Jahr folgerichtig weiter. Parallel zu dieſem rieſenhaften Aufgabengebiet aber läuft weiter⸗ hin die Verpflichtung, das deutſche Volk reſtlos von allen Rückſtänden und Schlacken jüdiſcher Kulturbetätigung der Vergangenheit zu be⸗ freien. Das iſt eine Erziehungsaufgabe des ein⸗ zelnen deutſchen Menſchen, deſſen Fähigkeit zur richtigen Wertung und Kritik an den, a jüdiſchen Geiſtes— abgeſehen wieder von der nationalſozialiſtiſchen Bewegung— durch lange Jahrzehnte hindurch gelähmt worden iſt. Mit dem Glauben, daß durch den Külturaufbau des neuen Reiches die geſunden Inſtinkte unſerks Volkes wachgerufen werden, vereint ſich auch die Ueberzeugung von dem Gelingen der reſt⸗ loſen Ausmerzung jüdiſcher Einflüſſe auf das geiſtige und künſtleriſche Leben der deutſchen Nation. E. G. Diekmann. enoſſen Mannhe an 5 Nach d ungeheure gratifikati ſatz zu der alles im 0 der Amſat Mithilfe folg gekon rechtigung Die Schrif des Volkes.“ den ihm eige daß ſie eigen keiner, der ſi Mördergrube Wenn man redet man n mit einer De keit aufkomn Sprache des Folgenden ei Zeitgeſchehen denen nahebr Vor weni lange nichten Mienen merk Gedanken ber er mir dies. nicht nur ihn bewegen. Da Familie wart tiſch. Lohn u große Rückle konnte. Und doch denn alles u nachtsgra triebsführer! zu tragen. U machen ih: ſtellten ei ſie ihnen geben, Fre Für den ei der Frage, w ohne Schädig geben kann, ei triebsführer gebend, wie pflichtung zur gehen kann, o ein unſoz ſein. In die E das alſo: Der ſich, wie er e Belegſchaft er Prädikat„Fe dere Betriebs am beſten ſein ohne von ſein zeichnet zu we Weihnachtsf Die Proble— Arbeitex ſich a nen ergeben, Wie löſe ice tung, dienn kation ſchr den Umla Güter zu b verſchiedene Li ſich ſeine Gra wird zur Anz kauften Gegen dicke Ende fo nach, und zwa und Arbeiter, Kaufmann. fikationen ſcha in vielen 7 aus der Gr was zur Be ten Gegen den kann. Der andere auf„Schuß“ kommt dieſer man ſich faſt r und Glied ſteh bewegung mach in Gedanken Augen warter Gratifikat 2 1050 Id(0) irmonis skultur⸗ ſie ein⸗ e Hand⸗ har, ein es, und lwir⸗ — 14 ſegeben, wird, ib, ſon⸗ Kunſt⸗ rgriffen e Kraft . V. 1956 as Ge⸗ Lebens ſtungen es grö⸗ er Ge⸗ turellen doku⸗ Ueber⸗ ie beſte Denn raft zu irchiſten und da⸗ en 3 Recht rn, daß aus der he Kul⸗ ch wird den ge⸗ em Ju⸗ und er⸗ rfür zu. ir dann er Kul⸗ e mag Kül k haben erkannt ſind die üdiſchen kammer natio⸗ ſie hat 'n Auf⸗ iale Be⸗ rägt die eutſchen urch die in Jahr dieſem weiter⸗ reſtlos üdiſcher zu be⸗ des ein⸗ keit zur Ai von der ch lange iſt. Mit bau des unſeres ch auch er reſt⸗ uf das eutſchen ann. 9 Mannheim Wirtſchaſts⸗ und Sozialpolitik 29. November 1938 Sozunlisfisches Denken beffehlt. Cebr Grmtifanonene Millionen Volksgenossen warten auf eine bezeichnende fingerbewegung/ Eine Frage von wirtschaftspolitischer Bedeutung Nach dem Fortſchreiten des wirtſchaftlichen Aufbaus und dem damit verbundenen ungeheuren Wirtſchaftsaufſchwung iſt in dieſem Jahre die Frage der Weihnachts⸗ gratiftkationen an die Belegſchaften eine beſonders aktuelle geworden. Im Gegen⸗ ſatz zu den erſten Jahren nach der nationalſozialiſtiſchen Machtergreifung, wo noch alles im Fluß war, kann in dieſem Jahr von faſt keinem Wirtſchaftszweig mangeln⸗ der Amſatz ins Treffen geführt werden. Man hat verdient. And da man ohne die Mithilfe der Belegſchaften, ohne deren Treue und Einſatz kaum zum vollen Er⸗ folg gekommen wäre, haben die Erwartungen auf eine Gratifikation eine gewiſſe Be⸗ rechtigung. Die Schriftſprache iſt nicht immer die Sprache des Volkes. Das Volk ſchöpft ſeine Sprache aus den ihm eigenen Bedürfniſſen. Daher kommt es, daß ſie eigener Art iſt. Sie ſorgt dafür, daß keiner, der ſie ſpricht, aus ſeinem Herzen eine Mördergrube macht. Wenn man mit der Sprache des Volkes redet, redet man nicht mit Engelszungen, wohl aber mit einer Deutlichkeit, die keine Doppelſinnig⸗ keit aufkommen läßt. Wir rühmen uns der Sprache des Volkes. Darum wollen wir im Folgenden ein ganz aktuelles Thema aus dem Zeitgeſchehen herausgreifen und vor allem denen nahebringen, die es angeht. Vor wenigen Tagen begegnete ich einem lange nicht mehr geſehenen Bekannten. Seinen Mienen merkte ich an, daß ihn ganz beſondere Gedanken bewegten. Auf meine Frage beſtätigte er mir dies. Es waren dieſelben Gedanken, die nicht nur ihn, ſondern unzählige Volksgenoſſen bewegen. Das Weihnachtsfeſt naht. Frau und Familie warten auf einen gut gedeckten Gaben⸗ tiſch. Lohn und Gehalt ſind nicht ſo, daß man große Rücklagen für dieſen Zweck machen konnte. Und doch will man ſchenken. So dreht ſich denn alles um den Gedanken an die Weih⸗ nachtsgratifikation. Unzählige Be⸗ triebsführer wiſſen dieſem Gedanken Rechnung zu tragen. Unzählige Betriebsführer machen ihren Arbeitern und Ange⸗ ſtelltenn eine große Freude, indem ſie ihnen ſelbſt die Möglichkeit geben, Freude zu bereiten. Für den einen Betriebsführer iſt die Löſung der Frage, wieviel er geben kann und wie er, ohne Schädigung ſeines Betriebes, am meiſten geben kann, ein Problem. Für den anderen Be⸗ triebsführer iſt jedoch die Ueberlegung maß⸗ gebend, wie er am beſten die moraliſche Ver⸗ pflichtung zur Hingabe einer Gratifikation um⸗ gehen kann, ohne in den Verdacht zu kommen, ein unſozialer Betriebsführer zu ſein. In die Sprache des Volkes überſetzt, heißt das alſo: Der eine Betriebsführer überlegt es ſich, wie er am beſten die Erwartung ſeiner Belegſchaft erfüllt und ſich ſo ungewollt das Prädikat„Feiner Kerl“ verdient. Der an⸗ dere Betriebsführer überlegt es ſich, wie er ſich am beſten ſeiner Verpflichtung entziehen kann, ohne von ſeiner Belegſchaft als„ſchäbig“ be⸗ zeichnet zu werden. Weihnachtsfreude ſo und ſo Die Probleme, die für den Angeſtellten und Arbeiter ſich aus der Hingabe von Gratifikatio⸗ nen ergeben, ſind anderer Art. Er frägt ſich: Wie löſe ich am beſten die Verpflich⸗ tung, die mir übergebene Gratifi⸗ kation ſchnellſtens und beſtens in den Umlauf des Geldes und der Güter zu bringen. Auch hier kann man verſchiedene Löſungen beobachten. Der eine teilt ſich ſeine Gratifikation. Jedes einzelne Teil wird zur Anzahlung eines aufs Stottern ge⸗ kauften Gegenſtandes benützt. Leider; denn das dicke Ende folgt in dieſem Falle gewöhnlich nach, und zwar nicht nur für den Angeſtellten und Arbeiter, ſondern vielfach auch für den Kaufmann. Auf dieſe Art benützte Grati⸗ fikationen ſchaffen nur eine kurze Freude, denn in vielen Fällen iſt die Anzahlung aus der Gratifikation das einzige, was zur Bezahlung für die gekauf⸗ ten Gegenſtände aufgebracht wer⸗ den kann. Der andere wieder, der hat gewiſſermaßen auf„Schuß“— Vorſchuß— gelebt. Be⸗ kommt dieſer ſeine Gratifikation, dann kann man ſich faſt vorſtellen, daß die Leute in Reih und Glied ſtehen, eine recht bezeichnende Hand⸗ bewegung machen, mit den Augen zwinkern und in Gedanken das Bibelwort zitieren:„Aller Augen warten auf dich, o Herr“. Dieſer Gratifikationsempfänger hat ge⸗ wiſſermaßen ſeine Weihnachts⸗ freude verplempert und vertan, ehe er ſie nur genoſſen hat. Und der dritte überlegt ſich, daß ſeiner Frau ein neuer Mantel oder Hut nicht ſchaden würde, daß er eigentlich ſchon das ganze Jahr auf die Gratifikation wartet, um ſich ſelbſt ein Paar neue Schuhe zu kaufen, daß ſeine Jüngſte nachts ſchon gar nicht mehr ſchläft, weil ſie von der großen Puppe und einem neuen Kleidchen träumt— kurzum dieſer dritte, der hat ſo gewiſſermaßen den„Tick“ ins Praktiſche. Er wird einmal an ſei⸗ Betriebe aber, die ihren Aufschwung ner Gratifikation die längſte Freude haben. Vorausgeſetzt natürlich, daß er ſich nicht immer mit ſeiner Frau über den beiderſeitigen Geſchmack ſtreitet und er nicht an Hühneraugen leidet, was ja bekanntlich nicht zu den Annehmlichkeiten des Lebens zählt, wenn man neue Schuhe trägt. Die andere Frage: Wieviel? Das ſind ſo kurz umriſſen die Probleme, die alle Beteiligten bewegen. Aber da iſt noch eine Frage, wohl in dieſer Geſamtbetrachtung mit eine der wichtigſten, die im Augenblick akut iſt: Die Höhe der Gratifikation. Auch hier bemerkt man Unterſchiede. Teils haben ſie ihre Berechtigung, teils fehlt hierzu jede Grundlage. Es iſt ganz klar, daß ein Be⸗ trieb, der aus irgend welchen Gründen vor dem Abſchnappen ſteht, oder ſonſt irgendwie ſich in finanziell bedrängter Lage befindet, keine Grati⸗ fikationen geben kann. In dieſem Fall bedeutet es für die Belegſchaft die ſchönſte Weihnachts⸗ gratifikation, wenn der Betriebsführer ſagen kann:„Leute, habt keine Bange, wir ſchaffens doch noch. Jeder von euch wird ſeinen Arbeits⸗ platz behalten.“ der Initiative des Staates verdanken, oder denen die politische Führung des Reiches die Voraussetzungen für ihren Aufschwung schuf, haben sicher in den allermeisten Fällen soviel erührigt, daß sie an die Ausschüttung einer anständigen Weihnachts- gratifikation für die Belegschaft herangehen können. Die ansteigende Tendenz der Dividenden spricht hier eine deutliche Sprache Unser Arbeitskamerad der Faust- auch er wartet auf sein Weihnachtsgeschenk Wir können uns beiſpielsweiſe ſogar vor⸗ ſtellen, daß ſelbſt Betriebe, die im Augenblick nicht in der Loge ſind, eine Gratifikation zu geben, eine ſolche in Erwartung einer wei⸗ ter fortſchreitenden Beſſerung aller Verhältniſſe auf wirtſchaftlichem Gebiet doch ausſchütten. Man bedenke vor allen Dingen eines: Grati⸗ fikationen ſind keine Geſchenke. Sie ſind eine zuſätzliche Beloh⸗ nung für treu geleiſtete Dienſte und gleichzeitig die Unterſtrei⸗ chung eines idealen Verhältniſſes zwiſchen Betriebsführer und Ge⸗ folgſchaft. Gratifikationen ſind darüber hin⸗ aus aber auch zuſätzliche Mittel, die in den Kreislauf der Wirtſchaft hineingepumpt wer⸗ den. Denn jede als Gratifikation in Umlauf geſetzte Mark befruchtet und belebt in ihrer teilt, wei Ausſtrahlung ganze Zweige der Wirtſchaft. Es ſei hier nur darauf hingewieſen, daß ja nur der geringſte Teil einer Ware Materialwert dar⸗ ſtellt, der größte Teil des Kaufpreiſes ſtellt Ar⸗ beitslohn dar. So iſt denn die Frage der Gratifikation nicht nur eine ſozialiſtiſche, das heißt eine Frage, die aus einem ſozialiſtiſchen Ge⸗ wiſſen heraus gelöſt werden muß, ſondern ſie iſt gleichzeitig eine Frage von außerordentlicher wirtſchafts⸗ politiſcher Bedeutung. Verſteht es— in dieſem Zuſammenhang geſagt— der Einzelhandel die Käufermaſſen zu einem richtigen Verbrauch zu lenken, dann iſt jede einzelne Mark weiterhin ein Steinchen an dem geſamten Aufbauwerk und ein Teil zur Löſung der Aufgaben des Vierjahresplanes. Die Frage„was kaufen?“ iſt demnach genau ſo wichtig auf der einen Seite, wie die Frage „was geben?“ auf der anderen. Wer gibt, ſoll nach dem Grundſatz geben,„Geben iſt ſeeliger, denn nehmen!“ und wer das Ge⸗ gebene auszugeben hat, der ſoll es aus⸗ geben unter dem Geſichtswinkel der Be⸗ vorzugung der Erzeugniſſe aus deutſchen Rohſtoffen und aus deutſchen Werken. Wenn beide Geſichtspunkte auch in dieſem Jahre berückſichtigt werden, dann iſt die ſchöne Sitte der Hingabe von Weihnachts⸗ gratifikationen nicht nur ein Geſchenk an den einzelnen, ſondern ein Geſch enk an die Nation. W. R. Meldungen aus der Industrie Großlraftwerk Mannheim AcG, Mannheim. Die Ge⸗ lellſchaft, die, wie ſchon gemeldet, für das Geſchäfts⸗ fjahr Re(81..) wieder 4 Prozent Dividende ver⸗ 35(.44) Mill. Reichsmark aus, dazu treten noch 0,41(0,63) Mill. ago. Exträge(u. a. Kursgewinne aus der Auſwertung des hinterlegten Eigenbeſitzes an Anleihen, Kurſedif⸗ t die Betriebserträgniſſe mit 3, ferenzen aus Rückkäufen der Amerika⸗Anleihe und Rück⸗ vergütungen von Lieferanten) und 0,02(—) Mill. ſonſtige Erträge. Die Perſonalaufwendungen erforder⸗ ten 0,68(0,67), Zinſen und Steuern 0,56(0,65), die übrigen Aufwendungen 0,48(0,64) Mill. RM. Auf Anlagen wurden 1,1(1,6), auf kurzlebige Anlageteile 0,49(0,2) Mill. abgeſchrieben, andere Abſchreibungen wurden mit 0,03(0,05) Mill. vorgenommen, ſo daß einſchl. 7829(6789) RM. Vortrag ein Reingewinn von 355 896(270677) RM. verbleibt, woraus 4 Prozent Dividende auf 5,1 Mill. Stammaktien, da 0,9 Mill. noch nicht einbezahlt ſind, und wieder 10 Prozent auf die VA verteilt werden. 110 000(30 000) RM. gehen an die Wohlfahrtsrücklage und 18 000(15 000) RM. an die geſetzliche Reſerve. Der Stromabſatz hat ſich auf 205,82(194,83) Mill. kWh. erhöht, dagegen iſt die Eigenerzeugung auf 151,95(159,75) Mill. kWh. gefal⸗ len, da die mit dem Unternehmen zuſammenarbeiten⸗ den Kraftwerke durch die guten Waſſerverhältniſſe in der Lage waren, weſentlich mehr Waſſerkraftüberſchuß anzubieten. In ſozialer Beziehung wird berichtet, daß die Arbeitszeit im Betrieb von einer Regelzeit von 36 auf eine ſolche von 40 Stunden wöchentlich erhöht werden konnte. Der Vorſtand(1) erhielt im Berichts⸗ jahre 21710(16 224) RM., der AR übt ſein Amt ehrenamtlich aus. Das Anlagevermögen erſcheint in der Bilanz(alles in Mill. RM.) mit 23,3(21,94) Mill. RM. Nachdem von der Steuerbehörde entſchieden worden iſt, daß der Beſitz an eigenen Anleiheſtücken als getilgt betrachtet wird, wurde der i. V. mit 3,52 ausgewieſene Beſtand von der Paſſiven abgeſetzt, die geſamten Anleihen er⸗ ſcheinen nunmehr mit 4,13(8,05). Im Umlaufsver⸗ mögen, das mit 2,1(2,11) erſcheint, werden die Bank⸗ guthaben mit 0,85(0,7) ausgewieſen, andrerſeits ſtieg die geſetzliche Reſerve leicht auf 0,34(0,32) an, Rück⸗ ſtellungen betragen, nachdem inzwiſchen aus ihnen die Steuerforderungen wegen der 1933/34 ausgewieſenen Gewinne aus dem Eigenbeſitz an Amerika⸗Anleihe be⸗ glichen wurden, 0,11(0,26). Der Poſten„Wohlfahrts⸗ rücklage“(i. V. 0,43) wurde umgeſtellt und erſcheint nunmehr unter den ſonſtigen Verbindlichkeiten als Treuhänder der Wohlfahrtsrücklage mit.35. Die i. V. mit 0,21 angegebenen Forderungen an abhängige Ge⸗ ſellſchaften wurden mit ihrem Reſtbetrag dem Treu⸗ händer der Wohlfahrtsrücklage gegen den der Groß⸗ kraftwerk überlaſſenen Darlehensbetrag aufgerechnet. Das Geſamtvermögen dieſer Einrichtung hat, da ihm dieſer Darlehensbetrag mit rund 0,13 hinzuzurechnen iſt, am Bilanzſtichtag 0,48 zu betragen. Die oHV am Freitag, in der die geſamten Stamm⸗ ſowie 112 240 RM. Vorzugsaktien vertreten waren, genehmigte ohne Ausſprache den Abichluß. Wenn Jehova ſeinen Juden die Herr⸗ ſchaft über alle Völker verſprochen hat, ſo hat er mehr verſprochen als er halten kann. (Aus der neuen Schrift Bernhard Köhlers„Die zweite Arbeitsſchlacht“, erſchienen im Zentralverlag der NSdDaAP, München 2 No, Preis 0,50 RM.). W Derneuẽé erschlieſßt lhnen mit jedemseinersechs Empfongsgerõte eine Meltvoll Musił. Dus freffende Beispiel: Telefunken 7623wWV. GW, dos 3. Rõhren· Mosilcinstre ment derRundfunłte chnik fũrM225, bzw. 248,. Seine Vorzůge sind dermusikgetreve Hochwirkungsgrod. Loutsprecher, die d. 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Vereine Embcd,(Sid Hellbronn in Stuttgart auf Ki0 1 e0. ⸗ nach achtmongtiger Herſtellung die Eigenſchaften geben, die für die Reichsbant im Einvernehmen mit dem RWM den die Heffentliche Bauſparkaſſe Württemberg in Stutt⸗ ätigkeit in 5 Gauen, in denen die Aktion einen beſtimmten Verwendungszweck beſonders BVordruck 1 der Exportpalutaerklärung, mit dem die gart genehmict. durchgeführt wird, insgeſamt 3168 Dörfer und wertvoll ſind, man braucht nicht den Werkſtoff Ausfuhren angemeldet werden ſowohl hinſichtlich der 67 705 ſiicheſi die. f. wie beim Raturprodult ſo hinzunehmen, wie er ſußeren Jorm als aach des Jupolts lengeniper Sen⸗ KnaAburh Mei egebenen Richtlinien verſchönert ſind bzw. zur nun gerade iſt. Daraus erklärt ſich die außer. Jorm iſt inſoſern geandert wonden, elß dher abtrenn⸗ Sergrpb Zelt verſchönert werden. Das Weſentliche und ordentliche Vlenalt der Kunſtpreßſtoffe; daraus duns beiufügende Aoſchitt dgrnznes n ber Angeft 33 3 Ausſchlaggebende der Aktion liegt in der Mobi⸗ erklärt ſich aber auch die Notwendi keit, dem bar am unteren Rande des Abſchnitts 1„a, angefüg.— A liſierung aller Kräfte für eine umfaſſende Ge⸗ icht i digkelt, dem war, jetzt zu einer Durchſchrift des Abſchnittes 1 uch fü meinf 3 tsarbei b ſen Ergebni Ge⸗ Verbraucher eine Uebenſicht über die vorhande⸗ ausgeſtaltet worden iſt. Auf dem unteren Teil des 4 kommen. ein chaftsar eit, deren Erge nis das ſchöne nen Kunſtharz⸗Preßſtoffe zu geben. Dieſe Auf: Abſchnittes 1„b“ iſt ein Raum für amtliche Prüſungs⸗ 15 bebma deutſche Dorf als die Heimat des deutſchen Vol⸗ gabe erfüllt das vom Fachausſchuß für Kunſt⸗ vermerke vorgeſehen. Der Abſchnitt 1 as wird oze 4 kes iſt. Beachtlich iſt aber auch dabei die wirt⸗ und Preßſtoffe beim VDs neu herausgebrachte bisher bei Verſand der Ware an die zuſtündige Reichs⸗ 9510 1027 000 Fluren a ſchaftliche Auswirkung und die wenigen Zahlen, Normblatt Din 7701 Kunftharz⸗Preßſtoffe, warm baniſteue geſandt, wührend, auch, dor valgherkigungs⸗ kobfek? fogTeEZOEENE ben Tae ie auf Grund einer ſiatiſtiſchen Erhebung zur gepreßt. Es ſieht fünf Typen vor, deren vier zen diegenengenonlznen wird. Weni⸗ 55 Treibjagd Zeit vorliegen, find ein Beweis dafüt, daß in erſte zu den Phenoplaſten gehören, während die ſechieichzeitig wrrd für Komimiſions⸗ und Konſig⸗ vollſten G der Weiterführung und dem Ausbau der Aktion Aminoplaſte die fünfte Gruppe ausmachen. Fer⸗ nationslieferungen die Verwendung eines beſonderen i. keine ruhi die Möglichkeiten zu einer bedeutenden Be⸗ ner enthält das Normblatt die wichtigſten me⸗ Vordruchs vorgeſchrieben. Ex iſt am linten Rand durch MA. Wie es —+. und Steigerung unſeres Wirtſchafts⸗ chaniſchen und thermiſchen Werte, ſowie eine einen entſprechenden Hinweis kenntlich gemacht. Dieſer VE.2 läßt ſich l. und Arbeitslebens liegen. Allein in 86 Dörfern Tafel, die das Verhalten der Stoffe gegenüber Vordruck enthält im weſentlichen die gleichen Angaben was bedeu und zwei Gütern wurden bisher an einem Ma⸗ den 9 fächli iefle eomitgali wie der allgemeine Vordruck. 853 000 935000⁰ as be 0 n den hauptſächlichſten induſtriellen Chemikalien wis A en des Vorbrucs 1 Wékzdérhe 2ber20 Ek AE Jägers he terialwert(ohne den Wert der Arbeitsleiſtung, kennzeichnet, Dieſe Tafel geſtattet alfo dem Ver⸗ Durch die inhaltlichen Aenderungen 2 die zu 90 v. H. freiwillig durch die Dorfgemein⸗ hre aene 5 9 St Zzuwähl ſollen die Ausführer zu einer gewiſſenhafteren Ausfül⸗— gegeben w Tiüns deh Ah aiſgah e,, henee in„len e 4925%„m19.6 ſchon ſelbſ ſonter erfreulich iſt, daß gerade unſere Grenz⸗ Maßnahme zur ſchärferen Ueberwachung tigkeit der von den Ausführern in dem Vordruck 1 3 ⁰⁰⁰ Vn an eine J aue im Oſten in der Aktion an erſter Stelle ſte⸗ des Eingangs der Ausfuhrerlöſe gemachten Angaben wird von den mit der Export, Groſuyιοιοινν- G Stunden 1 fn So Oſtpreußen mit 61, Pomern mit 62 gang Ai 4 3 Unrichtige 3 ſtehen. i iſ f— en mit de eſtrebungen der Angaben ſind mit ſtrengen Straſen roht. — Porſem meichzredierung. ale vorbndenen Debiſeneſerden noch Die neuen Vordrucke müſſen ab 15. Dezember 1936 Abwonderung aus den Großstädten hðln en In dieſ ſtärker als bisher zu erfaſſen, hat es ſich als erforver⸗ verwendet werden. Die Benutzung der bisherigen Vor⸗ 2wor wor der Zuzug nach den großen Städten einmal die Normung der Kunſtharz⸗Preßſtoffe drucke iſt von dieſem Tage ab nicht mehr zuläſſig. im loufenden Johr höher als im Vorjohre. Abf geſetzes, d i j i h die Ab- der Macht Die Kunſtharz⸗Preßſtoffe haben ſich ſeit etwa Weiter lebhafte Nachfrage am Roheiſenmarkt der onderen Seite aber nimmi auch di 5 einem Jahrzehnt ein umfangreiches Anwen⸗ imnnoo paeen Auch im Monat November war nach Mitteilung des v/anderung ernebt 20. lim vorigen Johre wor- dungsgebiet erobert und werden infolge ihrer Robeflenenarzrn ganAegge Sr den 851 000 fortgezogene bel 855 000 Zuge- wenn von Bereicherung um neue wertvolle Eigenſchaften ill ei ch n et—5. 4105 hien Wreiſen, ꝛogenen gemelclet, wogegen im loutenden in immer ſteigendem Ausmaße verwandt. Ihre 3 die mangels ausreichender Mengen nicht prompt be⸗ Jahre wähtend der ersten& Monote 1027 000 wert iſt, Zahl und Art iſt heute bereits ſo verſchieden, friodigt werden konnte. Der Robeiſenverband hat ur personon ob- und 935 000 personen zuzogen iſt, daß es für den nicht ſachkundigen Verbraucher„ 0 Lieſerung in dieſem Jahr keine weiteren Auſtrüge her⸗ zu ſein. nicht leicht iſt, ſich einen Ueberblick darüber zu einnehmen können. jm vorigen Johre sind dementsprechend 98 000 einem wei ſchaffen, welcher der vorhandenen Kunſtharz⸗ auſparvertragsbeſtünden dlenschen mehr ob- ois zvgev)andert. 156 ſein Revie 13 pufh Ef böben eeifhen b K 4 Wa hat befrog def Abwndelungserschoß nochmais Unberuſen, entſpricht. Wir einer 14 3 S d 92 000. reren Gel! Entwicklung der Kunſtſtoffe überhaupt zu tun, durch Senatsentſcheidung vom 14. Mai 1936 un ſchan 11 —— rung muß 5 41— W 5 unverantw . Kleie wö, elis anf———————————— ODLX med hor * pHachigesuehe · VeKkaufe usw. urde. 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Wie es bei einer Treibjagd zugeht? Das läßt ſich leicht in ein paar Sätzen ſagen. Aber was bedeuten ſie ſchon! Das Erlebnis, das des Jägers harrt, kann mit Worten nicht wieder⸗ gegeben werden. Da muß ſich der Intereſſierte ſchon ſelbſt auf die Beine machen und Anſchluß an eine Jägergruppe ſuchen und mit ihnen Stunden und Tage tapfer und begeiſtert durch⸗ ſtehen. In dieſem Zuſammenhange verdienen noch einmal die Segnungen des neuen Reichsjagd⸗ geſetzes, das bekanntlich von den Jägern vor der Machtergreifung vergeblich angeſtrebt wor⸗ den war, eine kurze Würdigung. Gerade dann, wenn von Treibjagd die Rede iſt, muß darauf hingewieſen werden, daß heutigen Tages nie⸗ mand mehr die Büchſe führen darf, der nicht wert iſt, Sachwalter anvertrauten Volksgutes zu ſein. Früher war der Fall nicht ſelten, daß einem weidgerechten Jäger, der lange Zeit über ſein Revier mit Liebe gehegt hatte, von einem Unberufenen die Jagd auf Grund eines ſchwe⸗ reren Geldbeutels weggeſteigert wurde. Mit ſchmerzlichem Empfinden und gerechter Empö⸗ rung mußte er oft tatenlos zuſehen, wie in unverantwortlicher Weiſe in ſeinem Revier in des Wortes übelſter Bedeutung„gehauſt“ wurde. Kein Wunder, daß unter dieſen Um⸗ ſtänden vormals ſehr wildreiche Reviere nahezu ausgeſchoſſen wurden. Den Schießluſtigen und ſogenannten„Auch⸗ Jägern“ iſt das Handwerk ein für allemal ge⸗ legt. Der Abſchuß iſt genau geregelt. Durch planmäßige Hege wird ein geſunder Nachwuchs geſichert. Wer zu den Jägern gehören will, muß erſt durch Ablegen einer Prüfung vor dem Prüfungsausſchuß beweiſen, daß er praktiſch und theoretiſch die Vorausſetzungen für einen weid⸗ gerechten Jäger mitbringt. Revierinhaber kann er aber erſt nach Beſitz von drei Jahresſcheinen werden. Nach dieſer nicht unweſentlichen und notwendigen Zwiſchenbetrachtung wenden wir uns wieder der Treibjagd zu. Nach dem Trieb tragen die Tteizer bie 3 legten Haſen zuſammen. Es wird die„Strecke gemacht“, wie der fachmänniſche Ausdruck lautet. Der zweite Trieb kann jetzt folgen. Ein richtiges Keſſeltreiben wird veranſtaltet. Mei⸗ ſter Lampe muß am meiſten bluten. Und wenn der Erfolg in langen Reihen ahgeſchoſſenen Wildes für die Jagdteilnehmer offenkundig ge⸗ worden iſt, dann ſträubt ſich niemand gegen eine Stärkungspauſe, die zum Pro⸗ gramm des Tages gehört. Jetzt kommen die dicken Pakete ans Tages⸗ licht, die bisher den Ruckſäcken die geheimnis⸗ volle Rundung gaben. So gemütlich wie zu Hauſe kann der appetitliche Happen, der gute Schluck nicht eingenommen wer⸗ den. Leider fehlt es in vielen Fällen an trocke⸗ ner Sitzgelegenheit. Wären nicht das Jäger⸗ ſt ühlchen oder die waſſerdichte Joppe, die Jagdteilnehmer könnten in dieſem Falle nicht einmal die müden Beine hochziehen. SZo aber klappt alles auf Wunſch auch bei novem⸗ berlicher Himmelsſtimmung. Es gibt keinen er⸗ fahrenen Jäger, der ſich ohne gediegene Guter Anblick im deutſchen Wald Ausrüſtung auf den Weg in ſein Revier machte. Er will weder durch Regen noch durch Abgeſchiedenheit von Wohngegenden, wo ſich ohne große Mühe Proviant ergänzen läßt, daran gehindert ſein, das edle Weidwerk aus⸗ zuüben. Da darf es an nichts fehlen. Weder an den zweckmäßigen Stiefeln, an der Jagdkleidung, an der Waffe, die der Stolz des Weidmannes iſt, noch an den Im⸗ Aufn.: Atlaphot biſſen für den Herrn und ſeinen vierbeinigen unentbehrlichen Gefährten. Selbſtverſtändlich⸗ keiten! Das lernt man nur kennen, wenn man die Jäger aufſucht, wenn ſie„unter ſich“ ſind. Wir beſitzen glücklicherweiſe in Mannheim einige Stammtiſche, wo das köſtliche„Jäger⸗ latein“ koſtenlos verzapft wird. Stunden⸗ lang läßt es ſich hier verweilen. Das Beſtreben iſt begreiflich, den Neben⸗ mann, der in dieſem Kreiſe gewiß nicht ohne Schwächen iſt, mit einem noch größeren Erleb⸗ nis„auszuſtechen“. Hatte man nicht Zeit genug, ſich auf ſeiner Wanderung durch das Gehege auf große Jägertaten zu beſinnen, die man aus Mangel an Gelegenheit leider nicht verwirklichen konnte! In der Einſamkeit einer Waldlandſchaft kommt der Jäger auf manches, das in gemütlicher Runde beſprochen zu wer⸗ den verdient. Und im Eifer iſt es auch nicht ausgeſchloſſen, daß ſich wirkliche Begebenheiten mit den gefälligen Träumereien verbinden, denen man ſo gerne nachhing, ſolange noch der Reiclisſãgecliute Oberländer u. s. W. bei Dippel Nacnf. fieiner Planken- D 2, 6 Morgennebel über den Fluren lag und der ſprühende Regen die Sicht hinderte. Die Jagd geht auf! Loſungswort für viele Hunderte von Mannheimern, die an dieſen Ta⸗ gen ihren Alltagsmenſ ſchen in den Schrank hän⸗ gen und ſich in die Jägerkluft werfen, um dabei zu ſein, wenn es gilt, edlem Weidwerk zu huldi⸗ gen. Komme niemand mit dem Einwand, daß es ſich um einen Sport, um eine Leidenſchaft betuchter Volksgenoſſen handle! Die Zeiten ſind glücklicherweiſe vorbei, wo nur Begüterten vie Ausübung der Jägerei e Wer Liebe zur Natur und ihren Geſchöpfen,, Freude an der Pürſch im Wald und im Feld im Herzen trägt, möge zur Jagd gehen. Ohne zweckmäßige Ausrüſtung wird auch der Bergbezwinger nicht auf die Reiſe ge⸗ ſchickt. Und welchem deutſchen Manne würde nicht im Anblick einer guten Jagdflinte das Herz höher ſchlagen? Der durch und durch männlichen Betätigung entſpricht der von Aus⸗ übenden und von Freunden der Jägerei gleicher⸗ maßen beliebte Stammtiſch. Er iſt nicht wegzudenken, weil er die Wiege der köſt⸗ lichen Geſchichten iſt, die er uns auch in Mannheims Mauern jedes Jahr wieder in neuer Auflage beſchert. Wir ſind jedenfalls wie⸗ der dabei. hk. LLoden- Mantel Hurertus 10 Mn. 50.-60. 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Buchhandig. 9 4, 12 —— 5. 3 uf 2⁵5 52 Eneh--beir:„Scihbipff Haͤger sind immer zufriedene Göste in der —3 Au 3,4 W ve& 0 4 * W W 2 W . 2 ——— — —— . nergmannéæ Mahland E 1, 15 NIANNHEINI1 Fernruf 22179 Unĩformen der Zeutschen 7⁴4 agerschaft noch Neb Fertige lodenjagdłleĩdung Mannhelm EM 1. 5. Breite Straße *.„Hakenkreuzbanner⸗ 29. November 1936 Mannheim * Jãgergeſchichten unterhalten die Runde Gemütlich iſt's in der Runde dieſer erfah⸗ renen Jäger. Man ſpitzt die Lauſcher und kommt nur alle halbe Stunde einmal zu einer knappen Schluckpauſe. So dicht hageln die köſt⸗ lichen Geſchichten, werden die Lachmuskeln nachhaltig maſſiert. Beginnen wir mit dem jungen Leutnant. Er war zum erſten Male dabei. Als die Treib⸗ jagd begann, hatte der Gaſtgeber in ſcherzhafter Weiſe darauf hingewieſen, daß nur Häſinnen geſchoſſen werden dürften. Ein erſchwerendes Moment. Wie ſollte auch ein gutes Auge auf den erſten Anhieb feſtſtellen können, was Häſin iſt und was nicht. Um ja ſicher zu gehen, legte der Leutnant ſeinem Nebenmann dieſe gewichtige Frage vor. Der lachte ſich eines und klärte den Fall. Alſo: die beim Aufſtehen die Löffel hinlegen, ſind einwandfrei Häſinnen. Der getreuen Befolgung dieſes Rates hatte es der Leutnant zu ver⸗ danken, daß er auch nicht ein einziges Mal zum Schuß kam, während ſeine Nebenmänner Dutzende von Haſen abſchoſſen. Sie hatten allerdings auch den Hinweis des Revierinha⸗ bers nicht halb ſo tragiſch genommen wie der junge Gaſt. 7r Mit dem guten B. wurde gern Unfug getrie⸗ ben. Der wußte Beſcheid und ließ ſich nicht ſo leicht hinters Korn führen. Bei einer Treib⸗ jagd waren die Kameraden übereins gekommen, es ſo einzurichten, daß B. beim Heraustreten aus dem Wald auf den im Kleeacker geſchickt placierten lebenswahr ausgeſtopften Haſenbalg ſtoßen mußte. B. bekam Wind von der Abſicht und wappnete ſich für den entſcheidenden Augenblick. Es geſtaltete ſich erſtens anders und zweitens als man denkt. Als ſich der Wald lichtete und den Blick auf den Kleeacker freigab, ſprang in der Tat ein prächtiges Exemplar von einem Haſen aus der Deckung. B. ſah lächelnd dem Davonhoppeln⸗ den nach, kam nicht im geringſten in Verſu⸗ chung, ſeine Büchſe an die Backe zu reißen, um Meiſter Lampe eine Ladung auf den Balg zu brennen. Verzweifelt ſchrien ihm die Jäger zu, doch endlich zu ſchießen.„Laßt mich norre!“— gab Beratung in der Jagdstube B. zurück.„Ich werd' gewiß auf den aus⸗ 'ſtobbte Balg ſchieße!“ Ein Beweis, daß im Notfall ein Jäger auch da noch ruhig Blut be⸗ halten kann, wo andere Sterbliche bereits aus der Rolle fallen würden. Dann vor allem, wenn es ſich nicht um einen ausgeſtopften Balg, ſondern um einen feiſten Haſenbraten handelt, den man bereits ſo gut wie in der Taſche hatte. Zeichn.: Edgar John Von links nach rechts: Stabsleiter Otto Dernen, Kreislägermeister Stadtrat Hofmann, die Hegerinsleiter E. Ihm und K. Lorenz, G. Dann. palmbräu-Bierstube, Kaiserring 32 Rosengorten, U 6, 19 Braustöbl, B 2, 10 Grässer, D 5, 6 Gaststätte Boœvœric, K 3, 4 Vater John, T 40, l Klosterglocke, Tottersollstr.ꝰ Teestube, O 6, 9 Silberner Becher, Kepplerstr. 14 Orei Hosen, Eichelsheimerstr. 4 Ausschenłstellen: palmbrdu-Automot, K 1,4 Gasthaus Frĩiedrichsbrũcke, Ul,15 Kyffhöuser, Seckenheimer Str.77 Jögerheim, Meſplotz 8 Königsburg, 7 6,33 Gaststöfte Willig, Amerikanerstr. kontĩine Spie gelfabrik Woldhof Loreley, G7, 31 lindenburg, Bellenstroſse 36 Gaststätte Scheider, H4, 22 Gaoststätte Linde, Emil-Heckel-Stroſze 22 Bierabloge Mernnheim: Torterseillstr. 5- Telefon 444 94 * —— 9 E — ZASO-ANZUGE ZAG-HETIDENM TOOENM-HXNMTEI. ———— JAGD-HorE rooEN-JOoPPENM PETIZ- J0DEEN 5 2 2 2AGD-STlEEFEI Sport Abteilung Hannheim Deibnachtswerbung durch die erfolgbringende „Häkenkreusbanner Die eitung, die alle leſen! 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Unwers. 0 Mannheim Sport und Spiel 29. November 1934 fluf ſalſchen Degen Mannheim, 28. November. Hätte ſich der von uns angezogene Fall nicht erſt vor kurzer Zeit im engliſchen Parlament zugetragen, kein Menſch würde es uns ohne weiteres glauben, daß man in führenden und maßgeblichen Kreiſen Englands ſich um die Volksgeſundheit im Mutterlande des Sportes heute mehr denn je ernſtliche Sorgen macht. Das erſtemal erhielt die engliſche Oeffentlich⸗ keit von der wahren Lage der Dinge Kenntnis, als ein führender Politiker im Oberhaus dieſe Frage ganz ernſthaft anſchnitt. Zuvor hatte zwar der junge in ſeiner Thronrede eine Wendung gebraucht, die recht deutlich ſagt, daß der Monarch von der Notwendigkeit ſtärkerer um die Beſſerung des körper⸗ lichen Zuſtandes der Nation, beſonders der jüngeren Mitglieder der Gemeinſchaft, ſehr be⸗ eindruckt iſt. Vielleicht war das das Signal für die verantwortlichen Stellen, den Dingen auf den Grund zu gehen. Leider blieb es dieſer ſo ungeheuer wichtigen und an den Lebensnerv eines Volkes rührenden Frage nicht erſpart, in den Meinungsſtreit der Parteipolitiker in einer Art hineingezogen zu werden, die ihrem Ernſt beſtimmt nicht gerecht wird. Die deutſche Preſſe hat erſt kürzlich davon berichtet, daß eine engliſche Studienkommif⸗ ſion in Deutſchland, das heißt vornehmlich in Berlin und auch anderen deutſchen Groß⸗ ſtädten, alle Einrichtungen beſichtigt hat, die vom nationalſozialiſtiſchen Staat zur körper⸗ lichen Erziehung und Ertüchtigung unſerer Jugend erſtellt wurden. Man ſchrieb damals, daß es unſeren Beſuchern bei uns außer⸗ ordentlich gut gefallen habe, daß ſie vieles ge⸗ ſehen und gehört hätten, was ihren beſonderen Beifall, ja auch ihre Bewunderung gefunden habe. Nun wiſſen wir aber, daß dieſer Be⸗ ſuch auf die Initiative des engliſchen Erzie⸗ hungsamtes aus den obenerwähnten Gründen zurückzuführen war. Selbſt den Optimiſten in berden engliſchen Parlamentshäuſern wurde es recht eigenartig gumute, als ein angeſehener Militärpolitiker davon ſprach, daß nahezu 60 Prozent der zum Militärdienſt Ausgehobenen trotz günſtigſter Bedingungen zurückgewieſen werden mußten. Wie ſo mancher ſtolzer Engländer, ſo ſtaunen auch wir ehrlich über dieſe Feſtſtellungen. Wir auf dem Kontinent hatten jedenfalls bisher einen anderen Begriff von dem Stand der körperlichen Tüchtigkeit und Fähigkeit des eng⸗ liſchen Volles, als es uns das von engliſcher Seite umriſſene Bild zeigt. Als bei uns in Deutſchland der Sport ſeine erſten ſchüchternen Gehverſuche machte, da hat⸗ ten in England bereits Generationen in all den uns neuen Sportarten eine große Tra⸗ dition geſchaffen. Von der engliſchen Nation ſprach man mit Recht als der erſten Sport⸗ nation der Welt, denn in keinem Volke wie gerade beim engliſchen werden Sport und Spiel mit einer ſolchen Begeiſterung, bewun⸗ dernswerter Ausdauer, ja mit einer ſolchen Andacht, betrieben als von unſeren Vettern überm Kanal. Wo iſt nun die Fehlerquelle zu ſuchen? Woran liegt es, daß einem ganzen Volke, das eine hundertjährige Sporttradition auf brei⸗ teſter Baſis hinter ſich gebracht hat, ſich heute beſcheinigen laſſen muß, daß alles das für die Ertüchtigung des Körpers, die Hebung der raſſiſchen Eigenſchaften und Mehrung der Erb⸗ maſſe gar keinen Wert gehabt hat? England war von jeher nicht nur das Land des Sportes, ſondern auch das Land des Spitzenſportlers, das Land des Spezialiſten im Sport, das Land der Fußballer, das Land der Ruderer, das Land der Tennis⸗ und Hockev⸗ ſpieler. Nie hat der Engländer etwas von wirklicher Ertüchtigung des Körpers, betrie⸗ ben nach feſtſtehenden biologiſchen Geſetzen, wiſſen wollen, für ihn gab es nur Kampf und Spiel, und das Spiel, das er ſich einmal aus⸗ eſucht hatte, dem blieb er treu ſein ganzes eben lang. Unſere Spezialiſten im Sport mögen es ſich geſagt ſein laſſen, daß zu jedem Sport ein Ergänzungsſport, vor allen Dingen aber die ſyſtematiſch be⸗ triebene Gymnaſtik gehört, die dem Engländer durch Geſchlechter hindurch fehlte, und daß dieſer Mangel nach Meinung von Experten, ſelbſwerſtändlich neben anderen ſtar⸗ ken Einflüſſen es in erſter Linie war, der den —— in der engliſchen Oeffentlichkeit Auf⸗ ſehen erregenden Zuſtand herbeigeführt hat. Die Spezialiſierung im engliſchen Sport bringt ſelbſtverſtändlich auch auf anderen Ge⸗ bieten Zuſpitzungen und Uebertreibungen. Man rühmt ſich in der City, daß Arſenal der großzügigſte Verein der Welt ſei, weil er mit einem Koftenaufwand von 100 000 Pfund eine neue Tribüne errichtet habe, zu deren Einrich⸗ tung alles das gehört, was man in einem gut ausgeſtatteten Krankenhaus finden kann. Dieſe 100 000 Pfund muß man den 60 Prozent Mi⸗ litäruntauglichen gegenüberſtellen und man ſieht mit erſchreckender Deutlichkeit, wohin die Uebertreibungen gerade auf dem Gebiete der Leibesübungen führen müſſen. Man muß ſich unwillkürlich die Frage vor⸗ Es fleht 1·1 am erien Tag in Kopenhagen Hans Denker verliert in ſchlechter Form ſein Einzel Der erſte Tag des Hallentennis⸗Länderkamp⸗ fes zwiſchen Dänemark und Deutſchland um den Pokal des ſchwediſchen Königs brachte jeder Nation einen Sieg und endete ſomit 111. Die Kopenhagener Tennishalle war nur mäßig beſucht, und ſo fehlte auch die rechte Stim⸗ mung. Der Start für die deutſchen Spieler war aber trotzdem gut. Der junge Berliner Edgar Dettmer traf auf den Dänen Helge Plougman, den er nach ſchönem Fünfſatz⸗ kampf:6,:2,:1,:6,:1 ſchlug. Deutſchlands —— ſollte aber nicht von langer Dauer ein. Hans Denker, der bisher nur wenig Trainingsmöglichkeiten in der Halle hatte, war in ſchwacher Form. Gegen den talentierten Dänen Niels Körner, der ſich als dauernder Angriffsſpieler entpuppte, am Netz Hervorra⸗ gendes zeigte und in ſeiner Art ganz dem ſchwediſchen„Hallenkönig“ Karl Schröder glich, unterlag Denker glatt:6,:6,:6. Das erſte Spiel des Abends führte Edgar Dettmer mit Helge Plougman zuſammen. Der Däne zog gleich 311 in Front, Dettmer gewann zwar noch das nächſte Spiel, konnte aber nicht verhindern, daß Plougman den erſten Satz:2 gewann. Dann aber griff Dettmer unaufhörlich an, ging:0 in Führung und gewann bis zum 51 auch die nächſten Spiele, mit:2 fiel ſchließlich dieſer Satz an den Deutſchen. Im dritten Satz war der Deutſche weitaus angriffsfreudiger. Mit harten Flugbällen diktierte er das Spiel und gewann:1. Nach der Pauſe verſuchte Ploug⸗ man, durch forſches Spiel dem Treffen eine Wendung zu geben. Nach:1 gewann der Däne die weiteren Spiele bis:1. Dettmer holte ſich das ſiebte Spiel, mußte aber mit:2 Plougman den Gewinn dieſes Satzes überlaſſen. Im ent⸗ ſcheidenden fünften Satz ſetzte der Berliner alles auf eine Karte, mit einem hervorragenden lugballſpiel nagelte er den Dänen an der rundlinie feſt und ſtellte mit:1 ſeinen Ge⸗ ſamtſieg ſicher. Nicht ſo ſpannend und ſchön war das zweite Einzel e Niels Körner und Hans Denker, deſſen ufſchläge meiſt ins Netz oder„Aus“ gingen. Mit 40:0 und 40:15 gewann der talentierte Körner die meiſten Spiele und konnte Denker im zweiten Satz:0 und im dritten Satz ſogar :0 in Front ziehen laſſen, ohne in Bedräng⸗ nis zu geraten. Mit:0,:3,:3 ſtellte der Däne den Ausgleich her. Man darf geſpannt ſein, ob Hans Denker bis zum Sonntag ſeine ſonſtige Form wiederfinden wird. den Radländerkamof mir:1 gewonnen Frankreich unterliegt in der Deutſchlandhalle Der erſte dieswinterliche Radländerkampf Deutſchland— Frankreich am Freitagabend in der Berliner„Deutſchlandhalle“ hatte nicht den erwarteten Publikumserfolg zu verzeichnen. Immerhin waren doch 6000 Zuſchauer gekom⸗ men, die ein Treffen miterlebten, das an Viel⸗ ſeitigkeit nichts zu wünſchen übrig ließ. Die deutſchen Vertreter gewannen den Länderkampf mit:1 Siegen. In den Dauerrennen waren Terreau und Lemoine unſeren Winterbahnſpezialiſten—4 mann und Stach nicht ganz gewachſen. Lo mann war der Held des Tages, er gewann alle drei Läufe. Sehr gut hielt ſich auch Stach, der von den beiden Franzoſen immer wieder„aufs Korn genommen“ wurde und die meiſten An⸗ griffe abzuſchlagen hatte. Der deutſche Sieg wurde erſt mit dem Siege von Toni Merkens und Albert Richter mit 21:19,5 Punkten über die Franzoſen Michard und Gerardin in den Fafen ichergeſtellt, da zuvor Lorenz/ aſſelberg, anſcheinend nicht im Vollbeſitz ihrer räfte, mit 23,5:26,5 Punkten gegen die Fran⸗ zoſen Georget/ Matton unterlagen. Roſemeyers Gegner in Güdajrika Gleich am 1. Januar wird die neue Automo⸗ bil⸗Rennzeit 1937 geſtartet. In Eaſt London wird auf der Prinz⸗Georg⸗Rundſtrecke der Große Preis von Südafrika als Vorgaberennen gefahren, an dem— wie bereits gemeldet— auch zwei Auto⸗Union⸗Wagen mit Roſemeyer und von Delius teilnehmen. Beſonders ſtark ge⸗ rüſtet iſt für dieſes Rennen England. Carl Howe, Cyril Paul, Pat Fairfield, Mrs. Petre und R. B. Seaman, der zuletzt bei den Uebungsfahrten von Mercedes⸗Benz ſtark her⸗ vortrat, gehören mit ihren Riley, ERA und Delage⸗Wagen zu den Gegnern der Deutſchen. legen, wohin wir gekommen wären, hätte ſich der deutſche Sport weiterhin in den gleichen Bahnen bewegt, wie es vor der Machtüber⸗ nahme bei uns der Fall war. Und ſo manch einem wird jetzt auch erſt klar werden, was der erſt kürzlich abgeſchloſſene Vertrag zwiſchen Reichsſportführung und Reichsjugendführung zu bedeuten hat. Die hohe Schule der all⸗ gemeinen körperlichen Ausbildung, ſo wie ſie unſere Jugend durch dieſe Neuregelung er⸗ fährt, iſt ein außerordentlich wichtiger Beitrag zur Hebung der Volksgeſundheit, aber auch zur Leiſtungsſteigerung auf allen Gebieten des Sports, allerdings mit dem gro⸗ ßen Unterſchied, daß dieſe Leiſtungsſteigerun⸗ ber, dann von einem bhierzu ſorgfältig vor⸗ bereiteten Organismus und nicht von einer komiſch wirkenden ſportlichen Spezialfigur vollbracht werden. Schließlich freuen wir uns noch ganz beſon⸗ ders, daß man gerade in England von uns auf einem Gebiete lernen will, das vorher ausſchließlich die Domäne der Briten war. Daran ändert auch nichts der Ausſpruch eines konſervativen Lords, der da dem Oberhaus die Frage vorlegte:„Seit wann hat England es nötig, von anderen Nationen lernen zu müſſen, um ſeinen Leibesübungen neuen An⸗ trieb zu geben?“ E. Der Franzoſe Wimille auf Bugatti, der Schwei⸗ zer Rüeſch, Thorne, der Amerikaner Peter de Paolo und der Italiener Taruffi vervollſtändi⸗ gen mit dem in Johannesburg beiheimateten Clarke das wahrhaft internationale Feld. Die Teilnehmerliſte hat bisher folgendes Ausſehen: Deutſchland: Bernd Roſemeyer, Ernſt von Delius(Auto⸗Union): England: Earl Howe, Pat Fairfield(ERA), Cyril Paul, Mrs. K. Petre(Riley), R. B. Seaman(Delage), Joel Thorne(Bird Piſton), Clarke(Riley). Frankreich: J. P. Wimille(Bugatti); Schweiz: Hans Rüeſch(Alfa Romeo); Ita⸗ lien: P. Taruffi(Maſerati); U S A: Peter de Paolo(Talbot). Fack Torrance Bernisboxer Als nach den Olympiſchen Spielen die Mel⸗ dungen einliefen, daß ſich Amerikas gewaltiger Kugelſtoßer Jack Torrance mit dem Gedan⸗ ken trage, Berufsboxer zu werden, wollte ihnen niemand Glauben ſchenten. Der maſſige Athlet, der etwas an Carnera erinnert, hat ſich gleich nach ſeiner Rückkehr in die Staaten in die Ob⸗ hut eines Boxtrainers begeben und wird noch in dieſem Jahre ſeine neue Laufbahn im Box⸗ ring beginnen. Am 7. Dezember kämpft Tor⸗ rance in Neuyork gegen einen Ameritaner na⸗ mens Owen Flynn.— John Anderſſon, Schwedens früherer Euro⸗ pameiſter im Halbſchwergewichtsboxen, hat mit ſeinen Bemühungen um die Verlängerung ſei⸗ ner Aufenthaltsgenehmigung in den Staaten Erfolg gehabt. In Newark trug er einen Kampf mit Billy Ketchell aus und gewann nach Punkten. Haldbal⸗achlele Die Kreisklaſſe im Kreis 2(Schwetzingen) hat für Sonntag folgende Verbandsſpiele an⸗ geſetzt: Tbd. Hockenheim— TG Plankſtadt TV Wiesloch— TV Brühl DV Eppelheim— TV Rheinau Hockenheim, Brühl und Eppelheim ſind in dieſen Paarungen die Favoriten. Die Jugendreſultate vom Sonntag lauteten: Jugend A— Staffel 1: TV Friedrichsfeld— VfnR J1J.:12 MTG— Poſtſportverein. 516 Jugend B: TV Viernheim— TV Friedrichsfeld..:12 Jahn Neckarau— Poſtſportverein...:11 Spiele am kommenden Sonntag: Jugend A— Staffel 1: TV Seckenheim— VfR TV Friedrichsfeld— Tſch. Käfertal Reichsbahn— Poſtſportverein Jugend A— Staffel II: TV Neckarhauſen— TV Viernheim TSV Ladenburg— Vfe Neckarau Tbd. Germania— VfR Jugend B: Jahn Neckarau— TFriedrichsfeld Poſtſportverein— Amicitia Viernheim —hfm. Sandhofen. Alalderby in Mekaxan Wieder einmal wird Mannheims große Fuß⸗ ballgemeinde zu einem Kampf zweier Lokal⸗ rivalen aufgerufen. VfeL Neckarau und VfR Mannheim treffen ſich an der Altriper Fähre. Das Fußballbarometer zeigt Großkampf an. Die alle feſſelnde Frage lautet: Wer wird diesmal Sieger bleiben? Dieſem Spiel kommt darüber hinaus noch erhöhte Bedeutung zu, denn der VfR iſt auf dem beſten Weg, den Waldhöfern die Meiſterſchaft ernſtlich ſtreitig zu machen. Dies kann er aber nur dann, wenn er die Altriper Klippe gut genommen hat. Acht Tage ſpäter ſteigt dann das„Spiel der Spiele“ im Mannheimer Stadion. Das Spiel in Nek⸗ karau aber beſtimmt den Wert des nächſten Lo⸗ kalkampfes zwiſchen Waldhof und VfR. Zur Vorentſcheidung treten die Mannſchaften in fol⸗ gender Aufſtellung an: Vif R Schneider (Konrad) Schalk Rößling Henninger Kamenzin Feth Rohr Spindler Langenbein Striebinger Hoog O Klamm Wahl Roth Wenzelburger Heſſenauer Schmitt Lauer Benner Gönner Siegel VfL Dieringer Der Meiſter fährt zum Freiburger Club und wird auch diesmal zwei Pünktchen nach Mann⸗ heim bringen, ſelbſt wenn der FC ſchon die angekündigten„Verſtärkungen“ zur Stelle haben ſollte. Der Meiſter ſtellt allmählich eine ganze Mannſchaft der Innenſtürmer, was die For⸗ mation der Elf erneut erſchwert. Aber dieſe wird ſchon die richtige ſein: Drayß Mayer Schwender Model Heermann Pennig Schneider Bielmaier Lehmann Siffling Leupold Die Spielvereinigung Sandhofen wird in Karlsruhe beim Fußball⸗Verein einen ſehr ſchweren Stand haben, trotzdem ſie wieder gut⸗ formiert in den Kampf geht. Man wird im Mannheimer Norden aus dem Verlauf des Spieles gegen VfB Mühlburg gelernt haben und in Karlsruhe von vornherein anders an die Arbeit gehen. Die Elf ſteht mit: Wittemann Michel Streib Müller Schenkel Wehe Fluder Krukowſki Fenzel Beier Matyſek Euland vekteidigt die Eishockey⸗Weltmeiſterſchaft Der Engliſche Eishockey⸗Verband ſetzt alles daran, den im Februar dieſes Jahres in Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen erworbenen Titel eines Weltmeiſters im Eishockey auf ein weiteres Jahr zu behalten. Schon jetzt beginnt er mit ſeinen Vorbereitungen und hat ein Probeſpiel. angeſetzt, für das folgende Mannſchaft aufge⸗ boten wird: Foſter, Whitelaw, Erhardt, Anderſon, Stinch⸗ combe, Me Quade, Brenchley, Chappell, Coward und Davey. Das iſt die gleiche Vertretung, die in Garmiſch⸗Partenkirchen den Olympiaſieg er⸗ kämpfte. Das denkwürdige Treffen mit Deutſch⸗ land am 12. Februar beſtritten: Foſter, Erhardt, Dailley, Stincheombe, Brenchley, Coward, Chappell, Archer und Davey. Um den Ritter⸗von⸗Halt⸗Pokal Die Eishockeyſpiele um den Ritter⸗von⸗Halt⸗ Pokal beginnen am 35. Dezember, dem erſten Weihnachtsfeiertag. Budapeſti Tornai Egylet und die Zehlendorfer Weſpen eröffnen den Rei⸗ gen der internationalen Eishockeykämpfe im Olympia⸗Eisſtadion Garmiſch⸗Partenkirchen. Am 26. Dezember gibt es das Treffen SC Rie⸗ ßer See gegen den Sieger des Vortages, am 27. Dezember SC Rießer See gegen den Verlierer des erſten Spieles, am 29. Dezember Wiener EV gegen Budapeſt und am 30. Dezember Rießer See gegen Wiener EV. Das Endſpiel wird am 31. Dezember ausgetragen. In den Pauſen finden an allen Tagen Schaulaufen ſtatt. HBVereinskalender Mannheimer Fußballclub Phönix 02. Sonntag auf unſerem Platze: 9 Uhr 2. Schüler gegen SpVg. Sand⸗ hofen. 10.30 Uhr Jungliga gegen Fortuna Edingen. 12.45 Uhr 2. Mannſchaft Sportverein Mannheim⸗Stadt gegen SpVg. 07. 14.30 Uhr 1. Mannſchaft Sportver⸗ ein Mannheim⸗Stadt gegen SpVg. 07. 9 Uhr Grün⸗ weiß⸗Privatmannſchaft gegen Sportverein Mannheim⸗ Waldhof. 10.30 Uhr Rheinſtern⸗Privatmannſchaft gegen VfR Mannheim.— Auswärts: 9 Uhr Kohlen⸗Privat⸗ mannſchaft gegen Vfn Mannheim. 9 Uhr B 1⸗Jugend gegen 04 Ludwigshafen. 10 Uhr Gem. Jugend gegen o4 Ludwigshafen. 10.30 Uhr 1. Schüler gegen SpVg. 10.30 Uhr Schwarzgrün⸗Privatmannſchaft gegen Turnverein 46. 10.30 Uhr Schwarzweiß⸗Privat⸗ mannſchaft gegen SpVg. Sandhofen. 10.30 Uhr Weiß⸗ blau⸗Privatmannſchaft gegen Alemannia Rheinau. 11 Uhr A 1⸗Jugend gegen 04 Ludwigshafen.— Die Täter, welche SR Lauer auf dem Wege vom Spiel⸗ feld nach dem Clubhaus getreten haben, werden im⸗ mer noch geſucht. Wir bitten unſere Mitglieder, uns bei dieſer Arbeit zu unterſtützen. 35 e e Gleib ſieimattreu- trinſt Iſisterer-Brän Mannheim fib-Brieſhaſten 29. November 1936 Fragen und Antwocten Hausherr und Mieter K. K. Ich bin Mieter eines Ladens und einer Woh⸗ nung bei einer Erbgemeinſchaft, der ich ſelbſt angehöre. Bin ich berechtigt, am hinteren Ausgang des Ladens ein Sicherheitsſchloß anbringen zu laſſen? Kann ich von der Erbgemeinſchaft einen Mietvertrag verlangen? — Antwort: Sie haben ſowohl das Recht, ſich am Laden, allerdings auf Ihre Koſten, ein Sicherheits ſchloß anbringen zu laſſen als auch Anſpruch auf einen Mietvertrag. M. J. In einem Miethaus wohnen zohn Familien. Die zu den Wohnungen gehörenden Aborte befinden ſich im Treppenhaus. Außer den beiden Familien im letzten Stockwerk öffnet niemand ein Gangfenſter. Kann der Hausherr den beiden Mietparteien das Lüften ver⸗ bieten?— Antwort: Natürlich nicht. Das wird auch ein einſichtiger Hausherr nicht tun. Hühnerſorgen. Ich habe ein Haus mit Gemüſegarten. Mein Nachbar, der ebenfalls einen Garten und auher⸗ dem einen Hühnerhof beſitzt, läßt ſeine Hühner in meinen Garten kommen. Und zwar habe ich entdeckt, daß er aus meinem Drahtfaun ein Loch herausge⸗ ſchnitten und davor ein entfernbares Drahtgeflecht an⸗ gebracht hat. Was ſoll ich tun, um dicſem unhaltbaren Zuſtand ein Ende zu bereiten?— Antwort: Wenn der Nachbar nicht auf gutwillige Vorhaltungen hört, ſo können Sie auf Wiederherſtellung des Zaunes und gegebenenfalls auf Schadenerſatz ilag'n. M. Sch. Darf ein verheirateter Sohn in der Drei⸗ zimmerwohnung ſeiner Eltern wohnen, die außerdem noch von einem erwachſenen Sohn und einer erwachſe⸗ nen Tochter bewohnt wird?— Antwort: Da vier Räume zur Verfügung ſtehen, ſomit die beiden Ehe⸗ paare als auch die erwachſenen Kinder für ſich je eine geſonderte Schlafgelegenheit haben, iſt polizeilich nichts dagegen einzuwenden. Ob es allerdings der Hausherr erlaubt, iſt eine andere Frage. Sofern es ſich finanziell durchführen läßt, wäre natürlich eine eigene Wohnung für den verheirateten Sohn wünſchenswerter. Renten und Verſicherungen L. Sch. Kann eine Stenotypiſtin nach ihrer Eheſchlie⸗ ßung freiwillig Angeſtelltenverſicherungsmar'en weiter⸗ kleben? Wie hoch beläuft ſich der monatliche Beitrag, ab wann hat ſie Anſpruch auf Rente und in welcher Höhe?— Antwort: Auch als Ehefrau kann die frühere Angeſtellte in der Angeſtelltenverſicherung blei⸗ ben. Um die Anwartſchaft auf Rente aufrechtzuerhalten, müſſen im Jahr 6 Marken zu 4 RM. geklebt werden. Selbſtverſtändlich kann auch mehr eingezahlt werden, dann erhöht ſich die ſpätere Rente, die vom 65. Lebens⸗ jahr ab gezahlt wird. O. Z. Bin ich an einen Vertrag gebunden, zu deſſen Unterſchrift mich ein aufdringlicher Agent durch falſche mündliche Angaben veranlaßt hat? Erſt nachdem ich unterſchrieben hatte, ſah ich, daß ich mich einer Be— wachungsgeſellſchaft auf drei Jahre verpflichtet hatte. Die Sache liegt ein Fahr zurück., Wie würde in dieſem Fall das Gericht entſcheiden?— Antwort: Sicher zugunſten Ihres Vertragspartners. Wenn Sie ein Schriftſtück unterſchreiben, ohne deſſen Inhalt zu ken⸗ nen, ſo iſt das eine grobe Fahrläſſigkeit, deren Folgen Sie ſich ſelbſt zuzuſchreiben haben. Laſſen Sie ſich dieſen Fall eine Lehre ſein! 7 Neckarau R. Wo muß ich den Antrag auf Altersrente ſtellen, da ich bald 65 Jahre alt werde? Muß ich dabei alle Quittungskarten einſenden oder genügt die letzte? Wird die Altersrente von dem Tag an bezahlt, an dem ich 65 Jahre alt werde oder erſt ſpäter? Wie wird die Altersrente berechnet?— Antwort: Der Antrag auf die Altersrente der Invalidenverſicherung iſt bei dem Verſicherungsamt im Bezirksamt in Mannheim, I. 5, zu ſtellen. Dabei müſſen alle vorhandenen Quit⸗ tungskarten vorgelegt werden. Die Altersrente wird vom erſten des auf den 65. Geburtstag folgenden Mo⸗ nats an bezahlt. Berechnet wird die Altersrente aus einem Grund⸗ und dem Steigerungsbetrag, der ſich nach An:ahl und Höhe der geklebten Marken richtet. Eine Aufſtellung darüber erhalten Sie mit dem Ren⸗ tenbeſcheid. Der Erbhof M. G. Iſt ein Erbhof verkäuflich, nachdem er nach dem Tode des Beſitzers bereits verſchrieben iſt, der Erbberechtigte ſich jedoch in keiner Weiſe für die Be⸗ wirtſchaftung eignet?— Antwort: Das Reichs⸗ erbhofgeſetz vom 29. September 1933 ſtellt in 8 37 Abſatz 1 den Grundſatz der Unveräußerlichkeit des Erb⸗ hofes auf. Von dieſem Grundſatz macht der Abſatz 2 des 5 37 inſofern eine Ausnahme, als das Anerben⸗ gericht eine Veräußerung genehmigen kann, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Wann ein wichtiger Grund vorliegt, kann natürlich nicht allgemein geſagt, ſondern nur von Fall zu Fall entſchieden werden. Von Bedeu⸗ tung iſt jedoch, daß die Unveräußerlichkeit des Erb⸗ hoſes der Grundſatz iſt und die Genehmigung einer Veräußerung die Ausnahme. Iſt deshalb zweifelhaſt, ob der vorgetragene Sachverhalt einen wichtigen Grund darſtellt, ſo iſt, wenn die Ausnahme nicht dargelegt werden kann, an dem Grundſatz feſtzuhalten und die Genehmigung zu verſagen. Bei der Fräge, wann ein wichtiger Grund vorliegt, kann auch die Perſon des Erwerbers eine Rolle ſpielen. Es lann keinem Zweifel unterliegen, daß Veräußerungen von Erbhofgrund⸗ ſtüchen an Ausländer und Staatenloſe, an Perſonen jüdiſcher oder farbiger Herkunft, an entmündigte, nicht ehrbare oder unfähige Perſonen grundſätzlich nicht ge⸗ nehmigt werden können; denn alle dieſe Perſonen ſind nicht bauernfähig und daher vom deutſchen Grund und Boden ausgeſchloſſen. Gerade die Frage, ob ein Bauer fähig iſt, den Hof zu bewirtſchaften, ſpielt im Erbhof⸗ geſetz eine beſondere Rolle und hat in§ 15 Abſaß 1 inſofern einen Ausdruck gefunden, als einem Bauern die Verwaltung und Nutznießung am Hofe genommen werden kann, ſofern er ſich als unfähig erwieſen hat, den Hof ordnungsmäßig zu bewirtſchaften. Der Be⸗ griff der Befähigung, den Hof ordnungsmäßig zu be⸗ wirtſchaften, kann nur unter Berückſichtigung des Ge⸗ ſetzeszwecks richtig ausgelegt werden. Das Geſetz will das Bauerntum als Blutquelle des deutſchen Volkes erhalten und die Einheitlichkeit und Leiſtungsfähigkeit der Bauernhöfe ſicherſtellen. Infolgedeſſen ſind die⸗ jenigen Bauern, welche dieſe Vorausſetzungen nach ihren körperlichen oder geiſtigen Fähigleiten nicht er⸗ füllen können, als Eigentümer eines Erbhofs ausge⸗ ſchloſſen. Der Begriff der Bewirtſchaftungsfähigkeit läßt ſich daher beſſer negativ als poſitiv ſaſſen. Es iſt hiernach die Bewirtſchaftungsfähigleit nicht gegeben, wenn die körperlichen Fähigkeiten zur Bewirtſchaftung des Hofes fehlen. Das iſt insbeſondere der Fall bei denſenigen Perſonen, welche unter das Geſetz vom 14. Juli 1933 zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes ſal⸗ len, die alſo z. B. an angeborenem Schwachſinn, erb⸗ licher Blindheit, erblicher Taubheit und an ſchwerer körperlicher Mißbildung leiden. Darüber hinaus wird man aber auch denjenigen Perſonen, die an dauern⸗ Marktverkäuferinnen ſind keine Kaufmanns⸗ gehilfinnen. In den Verkaufsſtellen der ſtädti⸗ ſchen Marktplätze werden auch Tauſende von Arbeitskräften im Verkaufe beſchäftigt. Sie wer⸗ den von der Arbeitsrechtſprechung nicht als kauf⸗ männiſche Angeſtellte angeſehen. Das Reichs⸗ arbeitsgericht ſieht ſolche Dienſtleiſtungen, namentlich rein mechaniſcher Art und techniſche Verrichtungen nicht als Leiſtung kaufmänniſcher Dienſte an, da ſich eine kaufmänniſche Dienſt⸗ leiſtung nicht in den einfachſten, keine Vorbil⸗ dung erfordernden Formen vollziehen darf, ſon⸗ dern gewiſſe kaufmänniſche Uebung, erfordert (RA6 277/½35), Weil der Tätigkeit einer Wochen⸗ marktverkäuferin eine ſolche Eigenart fehlt, ſie vielmehr von jedem verſtändigen Menſchen ohne vorangegangene Ausbildung, ohne Fachkennt⸗ niſſe und auch ohne längere Uebung beſorgt werden kann, ſieht ſie das Arbeitsgericht Berlin (15 Ca. 129/36) nicht als eine ſolche an, die die Stellung und die Rechte einer kaufmänniſchen Angeſtellten begründet. * Vertragsloſer Zuſtand? Wenn ein Unterneh⸗ mer ſeinem Beſchäftigten ſeine Stellung der Form nach kündigt, ihm aber zugleich die Wei⸗ terbeſchäftigung zu einem verminderten Entgelt anträgt, ſo kommt es öfter vor, daß beide nicht endgültig einig geworden ſind, der Gefolgsmann aber doch in ſeiner Stellung verbleibt. Er meint dann, er befinde ſich in einem„vertragsloſen“ Zuſtande und könne daher, weil er die Lohn⸗ kürzung nicht zugegeben habe, die alte, minde⸗ ſtens aber eine„angemeſſene“ Vergütung for⸗ dern. So hatte auch ein Gefolgsmann auf das Angebot ſeines Betriebsführers ſich„unter Vor⸗ behalt aller Rechte“ bereit erklärt, weiter zu arbeiten, während dieſer geſchrieben hatte, es müſſe bei der Kündigung bleiben, wenn der Ge⸗ folgsmann das Angebot nicht annehme. Das Landesarbeitsgericht zu Frankfurt a. Oder war geneigt, in dem Verhältniſſe einen vertragsloſen Zuſtand zu erblicken, mindeſtens aber ein Ar⸗ beitsverhältnis, bei dem die Frage des Entgelts noch offen geblieben war. Das Reichsarbeitsge⸗ richt(275/35) hat dieſe Anſicht nicht geteilt. Wenn der Kläger ſeine Tätigkeit fortgeſetzt hat. obwohl ausdrücklich mitgeteilt worden war, es müſſe bei der Kündigung bleiben, wenn er das neue Angebot nicht annehme, ſo könne darin nur die ſtillſchweigende Erklärung gefunden werden, daß er das Vertragsangebot annehme. Demgegenüber habe der erklärte Vorbehalt ſeine Bedeutung verloren und ein etwa aufrechter⸗ haltener innerer(geheimer) Vorbehalt ſei nach § 116 des Bürgerlichen Geſetzbuches unbeachtlich. * Anſtellungs⸗ und Mietverhältnis enden ge⸗ meinſam. Ein Kaufmannsgehilfe hatte ſeinen Betriebsführer gebeten, ihn vorzeitig aus ſei⸗ nem Dienſtverhältniſſe zu entlaſſen, weil ihm eine vorteilhafte Stellung angeboten worden ſei. Der Betriebsführer war einverſtanden. Einen Gehaltsrückſtand konnte er nicht zahlen, und als er darum verklagt wurde, wandte er ein, der Kläger ſei nicht nur ſein Angeſtellter geweſen, ſondern auch ſein Mieter. In die ſofortige Auf⸗ löſung des Mietverhältniſſes habe er nicht ge⸗ willigt, er rechne daher mit der Mietforderung für den Reſt der Vertragszeit auf. Das Arbeits⸗ gericht zu Frankfurt a. M.(4 Ca. 133/36). ließ dieſe Meinung nicht gelten, da ſie nicht einem geſunden Volksempfinden entſpricht. Zwiſchen beiden Vertragsverhältniſſen hat ein innerer Zuſammenhang beſtanden. In dem Antrage des Beſchäftigten, ihn aus ſeinem Dienſtverhältniſſe zu entlaſſen, lag eingeſchloſſen der Antrag, ihn um gleichen Zeitpunkte auch aus dem Mietver⸗ ältniſſe zu entlaſſen, denn es war für ihn prak⸗ tiſch unmöglich, auswärts eine neue Stellung anzunehmen, ſeine Wohnung aber in Frankfurt am Main zu behalten. Der Beſchäftigte mußte auch die Genehmigung ſeines Antrages ſo ver⸗ ſtehen, daß ſie für beide Verhältniſſe gelten. Hätte der Betriebsführer ſie anders meinen wollen, ſo hätte er das deutlich ausdrücken müſſen. dem Siechtum oder ſchwerer Krankheit leiden, die Be⸗ fähigung abſprechen können; doch iſt hier ſchon Rück⸗ fichtnahme auf den einzelnen Fall geboten; man dente nur an Schwerkriegsbeſchädigte, denen man die Bauern⸗ ſähigkeit nicht wird abſprechen können, wenn ſie nur in der Lage ſind, die Bewirtſchaftung des Hoſes durch andere abhängige Perſonen zu beaufſichtigen. Tas gleiche gilt von alten Perſonen, die ſelbſt in der Wirt⸗ ſchaft nicht mehr mitarbeiten können. Auch ſie ſind nicht ohne weiteres unfähig. Was die geiſtigen Fähig⸗ keiten betrifft, ſo kann auch nur negativ geſagt werden: Der Eigentümer darf dem Bauerntum und überhaupt der Landwirtſchaft nicht fremd gegenüberſtehen, ſon⸗ dern er muß Verſtändnis für die Bedeutung des Bauerntums und für die Verbindung von Blut und Boden haben. Denn erſt bei einer ſolchen Einſtellung des Eigentümers iſt zu erwarten, daß er den Hof ſei⸗ ner Sippe bewahren und deſſen Leiſtungsfähigkeit und Einheitlichkeit erhalten wird. Aus dieſen Grundſätzen ſind folgende Schlußfolgerungen abzuleiten: Es iſt nicht erforderlich, daß der Eigentümer ſelbſt gelernter Land⸗ wirt iſt. Er kann auch einen anderen Beruf haben (Lehrer, Richter, überhaupt Beamter). Es iſt nicht er⸗ forderlich, daß der Eigentümer auf dem Hofe wohnt und ſelbſt Hand mitanlegt; er lann den Hof auch durch einen von ihm abhängigen Verwalter bewirtſchaften laſſen. Dieſe weite Auslegung des Begriffs der Be⸗ ſähigung wird gebieteriſch von der Praxis gefordert, da ſonſt eine Unzahl von Höfen, die ſich jetzt im Beſitz von Nichtbauern befinden, aber demnächſt von deren landwirtſchaftlich vorgebildeten Kindern geerbt und be⸗ wirtſchaftet werden, vom Reichserbhofgeſetz nicht erfaßt werden würden. Der entſcheidende Geſichtspunkt be⸗ der Beurteilung der Befähigung muß immer der ſein, ob der Eigentümer nach ſeiner ganzen Perſönlichkeit die Gewähr dafür bietet, daß der Hof unter ſeiner Lei⸗ tung als Erbe der Familie und als Volksgut erhalten bleibt. Mehr hat der Geſetzgeber im§ 15 Abſatz 1 be⸗ züglich der Befähigung nicht fordern wollen und auch nicht gefordert. Die Genehmigung zur Veräußerung des Erbhofes wird nicht von Amts wegen, ſondern nur auf Antrag erteilt. Der Antrag kann ſowohl von dem Eigentümer des Erbhofes als auch von demjenigen ge⸗ ſtellt werden, zu deſſen Gunſten die Veräußerung ſtalt⸗ findet, alſo vom Erwerber des Grundſtücks. Nach 8 12 Abſatz 2 der erſten Durchführungsverordnung hat das Amtsgericht den Beteiligten Gelegenheit zur Aeuße⸗ rung zu geben. Beteiligt iſt in jedem Fall die andere Vertragspartei. Stellt alſo der Eigentümer des Erb⸗ hofes den Antrag auf Genehmigung, ſo muß bei einer Veräußerung der Erwerber gehört werden. Ueber den Antrag entſcheidet das Gericht durch begründeten Be⸗ ſchluß(§ 21 Abſatz 1 der erſten Durchführungsverord⸗ nung). Die Entſcheidung lautet dahin, daß die Geneh⸗ migung erteilt oder verſagt werde. Fragen aus dem Rechtsleben Z. W. d. St. Kann ein ſtädtiſcher Angeſtellter be⸗ langt werden, wenn er zum Wohle des Staates— hier nur unter dieſer beſtimmten Vorausſetzung— ſeine perſönliche Kenntnis von einer Sache, einem an⸗ deren mitteilt?— Antwort: Wohl iſt der Beamte, ſoweit das amtliche Intereſſe es erfordert, zur Geheim⸗ haltung aller Kenntniſſe verpflichtet, die er über einen Gegenſtand vermöge ſeines Amtes erlangt hat. Dieſe Schweigepflicht gilt auch noch nach Beendigung des Dienſtverhältniſſes für die Beamten im Ruhe⸗ oder Warteſtand. Verletzung dieſer Schweigepflicht kann als Amtsvergehen dienſtpolizeiliche Beſtrafung bewirken. Vorliegendenfalls werden aber, ſo wie der Fall liegt, Ihrem Bruder wohl kaum Unannehmlichkeiten dieſer Art entſtehen. K. H. Bin 1906 evangeliſch getauft und beſuchte bis zum 12. Lebensjahr den evangeliſchen Relig:onsunter⸗ richt. Habe mich damals beim Oberlehrer perſönlich abgemeldet, wurde nicht lonfirmiert, auch nicht kirchlich getraut. Bin ich nun verpflichtet, heute noch Kirchen⸗ ſteuer zu zahlen?— Antwort: Der Austritt aus der Kirche muß bezirksamtlich erfolgen. Solange von dort keine Beſcheinigung des vollzogenen Austritts vorliegt, kann noch Kirchenſteuer bei Ihnen erhoben werden. J. E. 1. Haften bei einem eingetragenen Verein, der eine Vereinshalle beſitzt, auf der eine 1. und 2. Hypo⸗ thek ruht, die Mitglieder für den reſtlichen Betrag, wenn bei einer Verſteigerung die Hypothekenſchuld nicht erreicht wird? 2. Wie lange haftet ein Mitglied in dieſem Falle, wenn es aus einem eingetragenen Verein ausgetreten iſt? 3. Wie lange haftet ein Mitglied, wenn es aus dem eingetragenen Verein nicht ausgetreten iſt, aber ſeinen Wohnſitz in einem anderen Ort verlegt hat? — Antwort: 1. Nein. Hiermit erledigt ſich auch die Beantwortung der beiden anderen Fragen. M. Sch. Iſt die Schmähung einer Fahne durch Ab⸗ ſchneiden einer Verjährung unterworfen? Wann wird der Täter nicht mehr beſtraft, wenn er für dieſes Ver⸗ gehen geſchnappt wird?— Antwort: Gemäߧ 134a in Verbindung mit 8 67 Abſatz 2 Ströh verjährt die Tat in fünf Jahren. Amſchau über dies und das H. F. Auf der Oktobermeſſe kamen einige Artikel zum Verkauf, deren Herſtellerfirma ich gerne gewußt hätte. Wie kann ich die Adreſſe der Händler erfahren? — Antwort: Die Standplätze werden bekanntlich von ſeiten der Stadt an den Meiſtbietenden verſteigert Es dürfte alſo nicht ſchwer ſein, die Adreſſe des ge⸗ Händlers auf Grund der Platzlarte zu er⸗ mitteln. J. Fr. Wie groß iſt Spanien. Wieviel Einwohner weiſt das Land auf? Wieviel Einwohner zählt Madrid? — Antwort: Spanien umfaßt einſchließlich den In⸗ ſeln und den nordafrikaniſchen Beſitzungen 505 208 Quadratlilometer Fläche mit 22,6 Millionen Einwoh⸗ nern. Die Hauptſtadt Madrid hat 820 600 Einwohner. Silberpapier. Ankäufer ſind Altwarenhändler. Adreſ⸗ ſen werden Ihnen bei genauem Studium unſerer Klein⸗ anzeigen zur Genüge begegnen. H. P. Im Frühjahr dieſes Jahres ließ ich mir an meinem Eigenheim einige Rolläden anbringen. Bei der Beſtellung wurde von mir mit dem Handwerksmeiſter vereinbart, daß er mir die Rolläden fertig liefern, die Eiſenteile mennigen und zweimal mit Oelfarbe ſtreichen ſolle. Die Holzteile ſollten grundiert und ebenfalls zwei⸗ mal geſtrichen werden. Bereits nach Fertigſtellung zeigte ſich an den Eiſenteilen Roſt, während von den Holzteilen die Farbe wich, ſo daß das Holz frei lag. Der davon unterrichtete Handwerksmeiſter gab das Verſprechen ab, die Läden nachzuſehen. Er kam aber nicht. Zweite und dritte Reklamationen blieben ohne Erfolg. Die Rechnung wurde von mir ſofort bezahlt. Was kann ich gegen den Meiſter unternehmen?— Antwort: Sie wenden ſich am beſten an die be⸗ treffende Handwerker⸗Innung und laſſen ſich von dort aus die Arbeit begutachten. Von hier aus wird dann im Falle einer nicht ordnungsgemäßen Ausführung der Arbeit das Weitere ſchon veranlaßt werden. Ein guter Handwerksmeiſter duldet keinen unſauber Arbeitenden neben ſich, der ihm das Vertrauen der Kunden raubt. Fr. H. Darf ein Fachaufſatz in mehreren Fachzeit⸗ ſchriften veröffentlicht werden oder kann die Zeitſchrift, in der der Aufſatz das erſtemal gegen Honorar er⸗ ſchienen iſt, beſtimmte Rechte darauf geltend machen! — Antwort: Nein, es ſei denn, daß darüber be⸗ ſtimmte Vereinbarungen getroffen wurden. Den Zeit⸗ ſchriften, denen die Arbeit nachher angeboten wird, muß jedoch von der früheren Veröſfentlichung Mittei⸗ lung gemacht werden. Wa. Wo muß ich mich hinwenden, um meine Mlli⸗ tärpapiere zu erhalten?— Antwort: An die Reichsarchivzweigſtelle in Stuttgart. Hch. Gr. Kann man ſich koſtenlos an der graphologi⸗ ſchen Ecke des„Hakenkreuzbanner“ beteiligen?— Antwort: Nein. Dagegen erhalten die Abonnenten des„Hakenkreuzbanner“ bei unſerem graphologiſchen Mitarbeiter Ermäßigungen. G. H. 24. Wie iſt die Adreſſe des Herrn Reinhold Scholl von der ſippenkundlichen Abteilung im Deutſchen Auslandsinſtitut?— Antwort: Stuttgart O, Alex⸗ ſtraße 8 4. H. K. Neckarau. Wo und wie kann ich das Radſport⸗ jugendabzeichen erwerben?— Antwort: Das Fach⸗ amt Radfahren in F 7, 164a wird Ihnen darüber ge⸗ naue Auskunft geben. J. Sch. Als was iſt nach den Nürnberger Geſetzen ein Mann anzuſprechen, deſſen Vater ariſch, deſſen Mutter jedoch Volljüdin iſt?— Antwort: Als jüdiſcher Miſchling. Denn jüdiſcher Miſchling iſt nach § 2 Abſatz 2 der erſten Verordnung zum Reichsbürger⸗ geſetz vom 14. November 1935 u. a. derjejnige, der von einem der Raſſe nach volljüdiſchen Großelternteil ab⸗ ſtammt. Wir haben gewettet, daß Stammtiſch zum„.“ Iſt die Löhnung in den Jah⸗ ren 1910, 1911, 1912 nur für das Regiment Nr. 110 oder für das 14. Armeekorps, oder aber für alle im deutſchen Heere Dienenden von 0,22 RM. auf 0,32 RM. erhöht worden?— Antwort: Wie uns auf eine Anfrage vom Heeresarchiv Potsdam mitgeteilt wird, iſt die Erhöhung der Löhnung von 22 Pfennig auf 30 Pfennig für einen unberittenen Gemeinen für das ganze Heer durch Armeeverordnungsblatt 1912 Se'te 160 angeordnet worden. Schloſt Anhalt. Iſt das Schloß Anhalt heute noch bewohnt? Wie lautet der Name des Beſitzers? Wer iſt gegenwärtig Beſitzer der anhaltiſchen Güter?— Ant⸗ wort Das Herzogliche Reſidenzſchloß in Deſſau iſt be⸗ wohnt. Beſitzer des Schloſſes iſt der Familienverein des Anhaltiſch⸗Aslaniſchen Hauſes e. V. in Deſſau Die anhaltiſchen Güter ſind faſt reſtlos bei der Auseinan⸗ derſetzung zwiſchen Herzogshaus und Staat in den Beſitz des Anhaltiſchen Staates übergegangen. O. M. Wir ſind daran intereſſiert, zu wiſſen, ob der Dichter Ludwig Auerbach ariſcher Abſtammung iſt. Gegen meine Behauptung, er ſei ein Jude, ſteht die Meinung meiner Freunde, die Ludwig Auerbach für einen Arier erklären und darauf verweiſen, daß es ſich bei dem Juden Auerbach lediglich um einen Namens⸗ vetter mit dem Vornamen Berthold handle. Wie ver⸗ hält es ſichdamit?— Antwort: Einen Dichter Lud⸗ wig Auerbach führen auch die neueſten Literaturge⸗ ſchichten nicht auf. Möglich, daß es ſich in dieſem Falle um den Dichter Ludwig Aurbacher handelt, der aus Dürlheim ſtammte und 1784 bis 1847 lebte. Er iſt kein Jude. Was dagegen Berthold Auerbach anbelangt, ſo handelt es ſich hier um einen Volljuden, der vor ſeiner chriſtlichen Tarnung Moyſes Baruch hieß. Erbangelegenheiten K. V. Die beiden Ehepartner brachten an Ausſteuer und Grundſtücken ungefähr dasſelbe mit in die Ehe. Der Mann iſt vor einem Jahr, die Frau vor:“ Jahr geſtorben. Zu Lebzeiten der Frau hat der Ehemann von den Grundſtücken der Ehefrau einige verkauft. Wind der Wert der von der Ehefrau in die Ehe ein⸗ gebrachten Grundſtücke zu der unter die Erben zu ver⸗ teilenden Hinterlaſſenſchaft hinzugerechnet?— Ant⸗ wort: Nein! Der Wert der von der Ehefrau einge⸗ brachten Grundſtücke wird nicht hinzugerechnet. M. B. Welches Pflichtteil haben zwei Kinder von einer Erbſchaft zu beanſpruchen— es handelt ſich um die Hinterlaſſenſchaft der Mutter— wenn der Vater zum Alleinerben eingeſetzt wurde?— Antwort: Gemäß s 2303 Abſatz 1 Satz 2 BGy beſteht der Pflicht⸗ teil in der Hälfte des Wertes des geſetzlichen Erbteils. Wenn der überlebende Vater auf Grund des Teſta⸗ ments nicht Alleinerbe wäre, dann würden gemäß § 1924 Abſatz 1 in Verbindung mit 5 1931 Abſatz 1 Satz 1 BGy der überlebende Ehegatte ½ und die beiden Kinder zuſammen /, alſo jedes 36 enth. ten. Der Pflichtteil eines jedes der Kinder beträgt alſo 3¼10. rragen um das leidige geld F. B. Im Jahre 1928 kaufte ich mir bei einer hie⸗ ſigen Firma ein Schlafzimmer und eine Küche. Das Schlafzimmer war ſtark beſchädigt, ſo daß es mir gegen ein anderes umgetauſcht wurde. Nachdem ich nach nunmehr 8 Jahren mein Konto beglichen habe, kommt die Firma und verlangt einen Mehrpreis von 100 RM. für das Schlafzimmer. Bei dem Umtauſch wunpde von mir für das neue Schlafzimmer weder mündlich noch ſchriftlich etwas vereinbart. Kann man mich nun zwingen, dieſe 100 RM. zu bezahlen und muß ich Verzugszinſen dafür leiſten?— Antwort: Wenn der Sachverhalt ſich wirklich ſo zugetragen hat, 5 15 ſelbſtverſtändlich jede weitere Nachzahlungs⸗ pflicht. 4 Fr. Sch. Der ſchuldig geſchiedene Ehemann braucht für ſeine ehemalige Gattin nicht aufzulkommen. Ledig⸗ lich für ſeinen einzigen Sohn muß er monatlich 40 RM. Unterhalt bezahlen. Das Urteil hierfür wurde vor drei Jahren gefällt, als der Vater ſich noch in un⸗ günſtigen Berufsverhältniſſen befand, die ſich jetzt ge⸗ keſſert haben. Mit dieſen 40 RM. kann die Eheſrau natürlich nicht die ganzen Koſten für den Sohn be⸗ ſtreiten, da er zudem noch die Höhere Schule beſucht Gibt es irgendeinen Weg, um den Vater zu veran⸗ laſſen, wenigſtens noch das Schulgeld für ſeinen Sohn zu bezahlen? Freiwillig läßt er ſich dazu nicht herbei. — Antwort: Es kann jederzeit die ſogenannte Ab⸗ änderungsklage auf Grund des 5 323 Zpo erhoben und mit ihr eine entſprechende Erhöhung der Unter⸗ haltsrente begehrt werden, wenn der andere Teil ſich nicht freiwillig zu einer Mehrzahlung bereit erklärt. O. N. Wie hoch belaufen ſich die Prozeßkoſten bei einer Eheſcheidung?— Antwort: Sie richten ſich, nach dem Wert des Streitgegenſtandes, der auf min⸗ deſtens zweitauſend Mark bemeſſen werden muß. Bei dieſer Summe ergeben ſich folgende Gebühren: Die ge⸗ richtliche Gebühr beim Landgericht beträgt fünfzig Mark und eine Rechtsanwaltsgebühr fünſundſiebzig Mark. Dieſe Gebühren erhöhen ſich in zweiter Inſtanz, beim Oberlandesgericht, auf 75 bzw. 97.50 RM. Da im Eheſcheidungsprozeß regelmäßig Beweis erhoben werden muß, entſtehen in der Regel für das Gericht und für jeden der beiderſeitigen Rechtsanwälte nach den Gebührenbeſtimmungen je drei der genannten Ge⸗ bühren. Die Zahl der Termine als ſolche iſt alſo ent⸗ gegen der Laienmeinung auf die Höhe der Gebühren ohne jeden Einfluß. So betragen im Regelfall die Ge⸗ richtskoſten erſter Inſtanz 150 RM und die Anwalts⸗ koſten 450 RM, alſo die Koſten des Eheſcheidungspro⸗ zeſſes vor dem Landgericht regelmäßig ſechshundert Reichsmark. Hierzu treten dann noch Zeugengebühren, bare Auslagen und dergleichen. Willy K. Wenn ein Rechtsanwalt bei einem außer⸗ gerichtlichen Vergleich 9000 RM. verlangt und man ſich ſchließlich auf 2400 RM. einigt, von welchem Betrag »rhält der Rechtsanwalt ſeine Gbühren und wie hoch belaufen ſich dieſe?— Antwort: Wenn ein Prozeß bei Gericht anhängig war, in welchem die Anträge ge⸗ flellt, ſtreitig verhandelt und dieſer dann— unter Mitwirkung des Anwalts— verglichen wurde, ſind drei Gebühren aus dem Betrag von 9000 RM. mit jc 195 RM. entſtanden. (Die Auskünfte nach bestem Wissen, ledoch ohne Gewähr) —— Her persil hatund es ricliis ninimi, der iſt gufam n1 —————— „„, b /50 L I + 2 MAA I44 L *ſſſſſ Wechſel und franz und franz der Grun ſchichte üb unſere m Eſchenback Anregung franzöſiſch waltig tre der deutſ das franz haben für auch uns männer ge ſiſchen Gei nicht aus ins einzel Wurzeln ſammenhä Noch he⸗ reich da, rührt. 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Goethe iſt aus dem franzö⸗ ſiſchen Geiſtesleben nicht wegzudenken, Gobineau nicht aus dem deutſchen. Unendlich zahlreich bis ins einzelne veräſtelt, wie zwei Bäume, deren Wurzeln ſich überall berühren, ſind die Zu⸗ ſammenhänge der beiden Völker. Noch heute iſt mancher feine Kopf in Frank⸗ reich da, deſſen dichteriſches Schaffen uns be⸗ rührt. Da iſt der ganz mit der Scholle und der Heimat ſeines Landes verwurzelte A. de Cha⸗ teaubriant, da ſind ſelbſt manche Romane von Bernanos, ſoweit ſie nicht ins rein klerikale Gebiet abgleiten, da iſt dieſes und jenes,— aber man hat den Eindruck, daß die Fäden immer ſchwächer werden. Es ſind nicht jene paar nationaliſtiſchen Hetzereien in Frankreich, die uns vergrämen. Wir haben ſchon lange in unſerem Bücherſchrank ein beſonderes Fach da⸗ für, wo alle dieſe geſpreizten, aufgeblaſenen Al⸗ bernheiten hineinkommen, wie etwa des begab⸗ ten Barrés Hetzwerk„Colette Baudoche“, mit dem er ſeine Begabung, die man„über die Schützengräben des Geiſtes hinweg“ anerkennen konnte, ſelbſt ſchändete. Dieſe Dinge haben uns nie an dem irre gemacht, was wirklich Bewun⸗ dernswertes und Schönes im franzöſiſchen Geiſt enthalten iſt. Es iſt etwas ganz anderes, das uns heute mit Sorge nach Frankreich hinüberſchauen läßt. Mögen ſich die Abgeordneten in der Kammer ſchlagen,— es iſt nun einmal ein heißblütigeres Volk als wir, und auch in unſerem Reichstag haben ſie ſich früher gehauen,— mögen die Ju⸗ denſkandale zunehmen, die Fälle der Madame Hanau und Staviſky,— wir hatten auch Ju⸗ denſkandale, bis wir ihnen ein Ende ſetzten. Selbſt die Zunahme der bolſchewiſtiſchen Welle in Frankreich, ſo bitterernſt ſie iſt, könnte noch die Hoffnung offen laſſen, daß das franzöſiſche Volk mit ihr fertig wird. Wir ſind ja auch mit ihr fertiggeworden. Das beſorgniserregende Moment dieſer Tage liegt viel tiefer. In keinem Land Europas hat man den Geiſt ſo verherrlicht, nirgends bedeu⸗ tete der Schriftſteller, der geiſtige Menſch über⸗ haupt ſoviel, wie in Frankreich. Es war, als ob alle Freude eines handwerklich hochbegabten Volkes an ſchöner Qualitätsarbeit ſich auf das Geiſtige übertragen hätte. Klarheit der Formu⸗ lierung, Weltoffenheit des Gefühls, Schönheit der Formen,— kaum in einem Lande wurde dies ſo anerkannt, wie in Frankreich, ſah auf eine ſo alte Pflege zurück. Welche Rolle haben die großen Geiſter Frankreich in ſeiner Volks⸗ geſchichte geſpielt? Rüirg Rolland,— er kam gewiß aus der Tradition der großen franzö⸗ ſiſchen Revolution,— aber er hatte ihren In⸗ halt zeitweilig wirklich zu einer verſtehenden Menſchlichkeit erhoben. Sein Roman„Johann Chriſtoph“ war ein ehrlicher Verſuch, das Deutſchtum zu verſtehen, in vieler Hinſicht auch eine Huldigung für die deutſche Art. Er hat niemals den wirren Chauvinismus gegen un⸗ ſer Volk vor dem Kriege mitgemacht. Aber er war lediglich„ein Menſch des freien Geiſtes“. Der Krieg wurde ſeine große Erſchütterung, er ſah in ihm die große„Heuchelei der Ideolo⸗ gien“. Er ſuchte einen Ausweg,— und der greiſe Dichter verfiel der bolſchewiſtiſchen Re⸗ volution. Sein Roman„Die verzauberte Seele“, formal geſchickt, war die kläglichſte Kapitulation eines Geiſtes, der einſt europäiſches Format beſeſſen hatte, vor der Talmudiſtik der Bolſche⸗ wiſten. Seitdem läuft er ſtumpf hinter der roten Fahne einher,— er denkt, der Tradition der großen Revolution zu folgen, möchte im Aus dem HB-Fotopreisausschreiben Bolſchewismus deren Fortſetzung ſehen, und — dient damit Juda! Es ſoll nicht die Rede ſein von Jean Ri⸗ chard Bloch. Der iſt ein vielgeleſener fran⸗ zöſiſcher Schriftſteller,— aber Jude! Als ſolcher war ihm der jüdiſche Bolſchewismus gemäß. Schlimmer ſchon iſt es, wenn Nicht⸗ juden ihm ſo hilflos verfallen, wie leider ein großer Teil der franzöſiſchen jungen Dichter⸗ Wind in den Zweigen generation. Da iſt nicht nur Moskaus Send⸗ ling Andre Malraux mit ſeinem wider⸗ lichen Hetzroman gegen den deutſchen National⸗ ſozialismus„Die Zeit der Verachtung“, da ſind ſoundſo viel andere wie Andre Cham⸗ ſon, wie Louis Guilloux, da iſt der Pro⸗ pagandaprofeſſor Paul Nizan, übrigens wahrſcheinlich jüdiſcher Abſtammung, der in ſeinem Roman„Das trojaniſche Pferd“ offen jede bolſchewiſtiſche Verwüſtung verherrlicht, den Bürgerkrieg von morgen in Frankreich Aufn.: Engelbrecht ſchon jetzt, förmlich in Eingeweiden und her⸗ ausgeſchoſſenen Gehirnen wühlend, verherr⸗ licht. Und vergeſſen wir die älteren Zerſtörer nicht! Da iſt Henri Bärbuſſe, der aus einem verſtändlichen Entſetzen über das Grauen des Weltkrieges keinen Ausweg mehr wußte, die⸗ ſen Krieg, der ein Verbrechen des Geldſackes geweſen iſt, aber nicht in ſeinem wahren We⸗ 4 von Leees ſen als ein Verbrechen der Juden erkannte, ſondern dem Bolſchewismus verfiel und in ſeinem Roman„Das Feuer“ ihm literariſch Bahn brach. Daß die heutige Volksfront⸗Regierung alle dieſe Strömungen und Stimmungen in Frank⸗ reich unterſtützt, iſt bekannt. Wo aber wird dies hinführen? Die geiſtige Lage Frankreichs iſt noch viel ſchwerer, als diejenige Spaniens. In Spanien hatte die ſchamloſe Wirtſchaft der Kirche ſeit Jahrhunderten auch viele durchaus ehrenwerte Menſchen nach„links“ getrieben, war der na⸗ tionale Gedanke durch manche Mißbräuche von Königtum und Kirche belaſtet. Aber er war nicht von ihnen erdrückt. Die Tradition einer Armee, die auch in den Jahrhunderten des Unglücks ſtets ihre Ehre verteidigt hatte, ein ſtolzes Freiheitsbewußtſein, widerſetzte ſich der Gefahr, daß Spanien ins bolſchewiſtiſche Kol⸗ lektiv hinabgedrückt wurde. Die„Falange Eſpanola“ des jungen Primo de Rivera hatte noch rechtzeitig wirkliche Erneuerungsgedanken herausſtellen können, von denen heute ganz we⸗ ſentlich,— nicht von den klerikalen Bundes⸗ genoſſen,— die ſpaniſche Erneuerungsbewe⸗ gung lebt. Aber Frankreich? Die Idee der großen fran⸗ zöſiſchen Revolution mit ihrer unbeſchränkten Gleichheitslehre leitet nur allzu leicht zum Bolſchewismus hinüber. Sie iſt eine viel engere Bindung mit der Volksgeſchichte einge⸗ gangen, als die entſprechenden liberalen Ideen in Spanien. Unter der Trikolore haben die franzöſiſchen Heere ihre Erfolge erſtritten von der großen Revolution bis Verdun. Anderer⸗ ſeits ſpürte jeder, daß das geiſtige Leben Frankreichs ſteril geworden ſei. Was lag nä⸗ her, als es im Geiſte ſeines größten Erlebniſ⸗ ſes, der Revolution, zu erneuern, die Revolu⸗ tion ſelbſt zur Tradition Frankreichs zu er⸗ klären? Von hier mußte der Weg notwendiger⸗ weiſe in die Nähe des Bolſchewismus führen. Damit aber kapitulierte,— ein erſchütterndes Bild— der Geiſt der franzöſiſchen Revolution, der trotz aller ſeiner Fehler einmal Geiſt und ein Stück europäiſchen Geiſteslebens war, als er glaubte, ſich zu verjüngen,— vor der Sy⸗ nagoge, der marxiſtiſchen Talmudiſtik und der Tradition der beiden Mardochai, des einen, der zu Purim im Buche Eſther 70 000 Arier ab⸗ ſchlachten ließ, und des anderen, der den Mar⸗ xismus organiſierte zum großen Purim gegen alle europäiſchen Völker. Aber hat Frankreich nicht noch tiefere Quel⸗ len? Nur aus ihnen könnte eine Ueberwindung der ſittlichen Verlumpung, der Richtungsloſig⸗ keit, der Selbſtaufgabe im franzöſiſchen Geiſt kommen. Barrés hat ſie einmal richtig gekenn⸗ zeichnet, aber in falſcher Richtung gewandt,— gegen Deutſchland, ſtatt gegen den Weltfeind Juda:„Das Land und die Toten“. Es iſt kein Zufall, daß die beſten Geiſter Frankreichs heute aufs Land gehen, daß neben der Propaganda⸗ trommel der dem Bolſchewismus verfallenen dekadenten, wurzelloſen, beſtochenen und wir⸗ ren Geiſter eine Literatur von Heimat und Scholle aufſprießt. Noch iſt dieſer alte Boden nicht ganz erſchöpft, Und während die Volksfront in Paris lärmt, klotzen ſchwer die Holzſchuhe der franzöſiſchen Bauern in ihren Demonſtrationszügen durch die kleinen Städte,— taucht das Bild des Bauernführers Dorgeres über dem Lande auf. Wird der altfranzöſiſche Hausvater, der freie Mann auf freier Scholle, dieſer alte prächtige, abgearbeitete, ſparſame galliſche Bauer, noch in der Lage ſein, die bolſchewiſtiſche Zerſetzung Frankreichs aufzuhalten? Wir dürfen es min⸗ deſtens hoffen,— auch auf geiſtigem Gebiet! Don Dr. Johann —— —————— —— — — „Als nach dem herriſchen Klingeln die Flur⸗ türe gleich wieder zuflog und Uſchi, ohne der alten Reſi Zeit zur Anmeldung zu laſſen, ins —— ſtürmte, da wußte die alte Dame am enſter ohne weiteres, daß ihre wilde Enkelin wieder einmal„ihren Teufel“ hatte, der ſie von Kind auf gelegentlich plagte. Auch die alte Reſi wußte es, denn ſie ſteckte den Kopf durch die nochmals ſpaltbreit geöffnete Tür und nickte, Verzeihung und Verſtändnis heiſchend, ihrer Herrin zu.„Es iſt gut, 1 ſhl nickte die alte Dame zurück, und die Tür ſchloß ſich. Ma:— lang und ſchlank, mit breiten Sport⸗ ſchultern— durchwanderte haſtig das große Erkerzimmer. Von einer Begrüßung war nichts zu hören geweſen, doch die alte Dame mahnte nicht. Die Formloſigkeit gehörte zu den Begleiterſcheinungen des„Teufels“, und heute mußte es beſonders arg damit ſein, denn der dicke blonde Scheitelſchopf war aufgeſträubt wie bei einem zornigen Kakadu, und die Blauau⸗ gen waren dunkel vor Erregung. „Gar nicht weiter beachten!“ ſagte ſich die alte Dame innerlich vor und ſchien nur Augen für ihre Häkelarbeit zu haben. Das war ihr Rezept, und es hatte bei dem mutterloſen Kinde das in früher Verſchloſſenheit neben einem übexarbeiteten Vater hinlebte, auch immer ge⸗ holfen. Bisher immex— doch die alte Dame war ſich nicht ohne Bangen klar darüber. daz die nun Achtzehnjährige jeden Tag in Erleb⸗ niſſe ſtürzen konnte, vor denen die Kindermittel machtlos waren. „Die Männer ſind Eſel!“ brüllte Uſchi plötz⸗ lich aus der Ofenecke und ſtampfte mit dem Fuß. Die alte Dame unterdrückte mit Mühe ihren Schreck: da war es ſchon, o Gott! Aber ſie ſagte nichts, gab nur ein„Hm!“ zur Ant⸗ wort, das alles bedeuten konnte. Uſchis Aufſchrei hatte ein wenig verdächtig geklungen, und wie ſie jetzt noch trotziger wie⸗ derholte:„Eſel, ſage ich! Alle!“ gab es keinen e mehr: die Tränen waren nicht allzu eit. Sollte die alte Reſi ſo ſchnell Recht behalten, die es geſtern noch prophezeit und eben erſt mit ihrem Verſchwörernicken neuerlich angedeutet hatte:„Da werden wir ſchon noch was erleben, da darf ſich die gnädige Frau gefaßt machen!“ War die moderne Sportkamergdſchaft überhaupt ein Märchen, wie die alte Reſi meinte, oder doch fragwürdig in Uſchis Falle, die ſtändig von drei Freunden umgeben war? Sollten das etwa wirklich Bewerber ſein, dieſe ſchlakrigen Jungen, eben erſt mit dem Studium fertig, aber Filftos Die alte Dame fühlte ſich plötzlich fehr hilflos vor einer neuen Zeit, ohne gülti⸗ gen Maßſtab für Recht und Unrecht. Bewerber, du lieber Himmel! Und gleich drei!„Und der eine, den ſie ſelber gern hat, der bringt den Mund nicht auf, darum iſt ſie jetzt immer ſo wild!“ hatte Reſi noch gewußt. „Vertrauen!“ befahl ſich die alte Dame und ſprach dabei faſt unwillkürlich in der tiefteh⸗ ligen Stimme, die mit zur Beſchwörung des Teufels gehörte, Uſchis vollen Namen vor ſich hin„Urſula!“ und es klang wie„Orſola!“ Beim zweitenmal wirkte es ſchon— Uſchi ſtürzte auf ſie zu, umarmte ſie ſchmerzhaft und ließ ihr— ach ja, kein Zweifel!— ein heißes Tränchen neben das Ohr tröpfeln. Aber das durfte nicht bemerkt werden, Uſchi ſah ſich nicht erne beim Weinen extappt, da konnte der Teu⸗ el ſofort mit doppelter Gewalt wiederkehren. So machte ſich die alte Dame leiſe frei, trat u dem großen Glasſchrank und begann um⸗ ſtändlich ie Türe aufzuſchließen, um Uſchi mit ihrem Taſchentüchlein Zeit zu laſſen. Unten auf der Straße fuhr ein Laſtwagen vorbei, und die bunten Ueberfanggläſer im Oberfach er⸗ klirrten leiſe, als wollten ſie ſich vordrängen. Aber die alte Dame beachtete ſie ſo wenig wie das alte Porzellan im zweiten Fach. Im drit⸗ ten aber rückte ſie vorſichtig einen getriebenen Tafelaufſatz zur Seite und holte dahinter eine Das Los entscheidet/ kleine Schachtel aus Sandelholz hervor, die, wie ſich zeigte, mit allerlei Schmuckſtücken und Krimskrams gefüllt war. Dabei wollten ihr die Hände zittern, in der bebenden Erwartung, ob ſie ſich wohl dem großen Neuen gewachſen zei⸗ gen und ſich das Vertrauen des Kindes be⸗ wahren würde. Da war Uſchi ſchon neben ihr, mit einer ſcheuen Zärtlichteit. Der alte Zauber wirkte alſo noch— die Geheimniſſe des alten Glasſchrankes hatten zahlloſe Male den Teufel verſcheucht. Die alte Dame ging zu ihrem Fenſtertiſch zurück, leerte die Sandelholzſchachtel auf der Platie aus und ſchob wie unabſichtlich das Häuflein ein wenig auseinander, bis unter Broſchen, Medaillons, Kettchen und Spangen ein mert⸗ würdig glanzloſes Ding geſondert lag.„Was iſt das?“ fragte Uſchi ſofort, und die alte Dame zögerte ein wenig:„Ich weiß nicht recht...“. ehe ſie raſcher fortſuhr:„Aber du biſt ja nun ſchon eine erwachſene junge Dame— ich glaube, ich kann es dir ſagen! Damit ſchob ſie Uſchi das Rudolf Kiege: Orcheſterkonzert Erzühlung von Ernst Feißler Ding zu, die es prüſend in der Hand wog: „Blei— eine alte Gewehrkugel— in Gold ge⸗ faßt und was bedeutet das Kreuz?“ „Das iſt eben die Geſchichte“, lächelte die alte Dame und fuhr mit den Fingerſpitzen leiſe über die Meſſerſchnitte, die ſich auf der ſtumpftege⸗ ligen Geſchoßſpitze kreuzten.„Da waren zwer Brüder, die das gleiche Mädchen liebten, beide jung, ſchöe reich— untadelige Kavaliere, ſo fagte man damals. Und große Jäger, o ſa, ſehr leidenſchaftliche— Jäger!“ und ein flüchtiges Lächeln unterſtrich die kleine Pauſe. „Und das Mädchen?“ fuhr Uſchi dazwiſchen. „Welchen liebte ſie?“„Das Mädchen wurde zu⸗ nächſt nicht gefragt— den Männern war es nur wichtig, daß ſie beide verliebt waren, und daß einer zurücktreten ſollte!“ „Nun— ſag ichs nicht, daß ſie Eſel ſind?“ warf Uſchi hin und ſträubte ſchon den Schopf. Die alte Dame ſtrich ihn wieder glatt und er⸗ zählte weiter.„Bei den fürſtlichen Hirſchtreib⸗ jagden im Herbſt ſollte es entſchieden werden— wer die beſſere Strecke aufzuweiſen hatte, ſollte Sieger ſein!“ „Aber hör einmal, Omi!“ empörte ſich Uſchi. „Und das Mädchen ließ es zu?“ „Das Müdchen“, wiederholte die alte Dame mit Nachdruck,„das Mädchen erfuhr nur andeu⸗ tungsweiſe davon— und war recht unbeteiligt!“ „Aha— ohl Ich verſtehe, Omi!“ „Recht unbeteiligt, mein Kind. Aber der Wettſtreit wurde doch ſehr dramatiſch. Die ganze Fagdgeſellſchaft wußte davon, und der Fürſt hatte Anweiſung gegeben, daß die Brüder im⸗ mer benachbarte Stände beziehen ſollten, damit alle Chancen gleich wären. Und denke dir: am erſten Jagdtag bricht ein kapitaler Hirſch zwi⸗ ſchen ihnen durch, beide ſchießen, er ſtürzt im Feuer, und wie ſich nachher herausſtellt, waren beide Schüſſe tödlich, aber der unmittelbar töd⸗ liche ſtammte von dem jüngeren Bruder, mit dem andern Schuß hätte der Hirſch noch eine Strecke weit flüchten können. Alſo wurde der Hirſch dem Jüngeren zugeſprochen, und alles erwartete geſpannt den zweiten Jagdtag. Und wahrhaftig: wieder bricht ein ſtarker Hirſch, noch ſtärker als der erſte, zwiſchen den Brüdern durch, wieder ſchießen beide, der Hirſch ſtürzt, und diesmal ſind beide Schüſſe genau gleich: es mußte geloſt werden. Der Fürſt machte ſelbſt den Unparteiiſchen, nahm zwei Kugelpatronen. kreuzte die eine mit dem Meſſer an und ließ die Brüder ziehen. Der Aeltere zog die ge⸗ zeichnete Kugel, und da ſein Hirſch ſtärker war, hatte er gewonnen.“ „Das Mädchen?“ ſtammelte Uſchi atemlos. „Nein— nur den Wettſtreit, oder wie du es nennen willſt. Das Mädchen nämlich, mein Kind, hatte längſt gewählt, mit aller Gewiſſens⸗ ruhe, denn es hatte ja keinen der Brüder ermu⸗ tigt. Niemand durfte von herzloſer Spielerei reden— das war viel wert! Allerdings „Was noch, Omi, ſag!“ „Allerdings hätte der Erwählte ſich ohne den Wettſtreit vielleicht nicht ſo ſchnell erklärt— er war ſchüchtern. Als ihm aber das Mädchen von dem Bruderzwiſt erzählte...“ „Ja— da ſiegte... die Angſt über die Schüchternbeit— und ſie waren ſehr glücklich!“ „Und die Brüder?“ „Die Brüder tröſteten ſich— der Aeltere ſchickte die Siegeskugel als Verlobungsgeſchenk, ſo wie du ſie hier ſiehſt. Es waren eben ſehr leidenſchaftliche— Jäger!“ Uſchi ſaß eine Weile in ſtummem Nachdenken. Dann umſchlang ſie die alte Dame und flüſterte ihr glückſelig zu:„Ach Omi, liebſte Omi— ſind ſie nicht wirklich...“ Aber die Großmutter ſchloß ihr mit einem Kuß den Mund. Dann meinte ſie:„Wer ſo ur⸗ teilen will, der muß ſeiner ſelbſt ganz ſicher ſein und darf ſich nichts vorzuwerfen haben, mein Kind! Haben wir uns verſtanden?“ Und nach einem langen Blick in die jungen blauen Augen, die vertrauensvoll an ihr hingen, fügte ſie hinzu, ganz obenhin:„Die Kugel magſt du behalten und ihre Geſchichte gerne weiter⸗ erzühlen— wenn du willſt!“ Da bekam ſie ihren Kuß mit Ungeſtüm zurück. Wer ist Eriinder der Zentrifuge? Ueber den Erfinder der Zentrifuge gehen die Meinungen weit auseinander. Dabei ſteht ein⸗ wandfrei feſt, daß es kein anderer iſt als Otto von Guericke, der mit einer Maſchine, die er ſelbſt bediente und auch abgebildet hat, Hanf⸗ ——5 von Mohnſamen trennen konnte. Erſt im Jahre 1729 wurde das erſte Patent auf die Zen⸗ trifuge Franz von Hawksbee eingeräumt, der indeſſen nur die Erfahrungen und Konſtruktio⸗ nen Otto von Guerickes benutzte. Die Behaup⸗ tung, die Zentrifuge ſei erſt im Jahre 1820 von J. Shoffield erfunden worden, iſt eins der vie⸗ len Erfindermärchen, die nur deshalb entſtanden ſind, um eine ganz beſtimmte Erfindung für das eigene Land beanſpruchen zu können. Der Fall der Erfindung der Zentrifuge iſt jedenfalls völ⸗ lig geklärt, und es gilt als erwieſen, daß Guericke, einer der größten deutſchen Erfinder, auch dieſe „Schleudermaſchine“ erfunden hat. Der Dienstag/ v n Kimen Der Abergläubiſche fürchtet ihn nicht, nie⸗ mand erhofft das Glück von dieſem Tage, und felbſt der hoffnungsloſeſte Bummler wird ſich ſcheuen, gerade den Dienstag als Entſchuldi⸗ gung für das„Blaumachen“ anzuführen.. Ein harmloſer Tag, ſolch ein Dienstag! Der ewöhnlichſte, unbedeutendſte dieſer ſieben Brü⸗ kein Volksbrauch mag auch nur das min⸗ deſte von ihm berichten, kein Sprichwort leiht ihm irgenwelches Anſehen. Zwiſchen Iller und Lech, im ganzen Schwa⸗ benland, verweigern die Leute ihm ſelbſt den ehrlichen Namen: After⸗Montag heißen ſie ihn, eben den Tag nach dem Montag. Richt Anfang der Woche, nicht Mitte, nicht Ende— nur irgendwo dazwiſchen.... So unintereſſant findet das Volk den Diens⸗ tag. * Von je war es jedoch das erhabene Recht der Wiſſenſchaft, gerade das Unintereſſante bedeu⸗ tungsvoll zu finden. Für dieſen Tag der Woche, den die Römer nach ihrem Kriegsgott den dies martis nannten, finden die Gelehrten gleich drei einander ebenbürtige Namen im deutſchen Sprachgebiet! Es iſt außergewöhnlich, daß ein einfacher Wochentag drei Namen hat, und es perleiht dieſem Dienstag für alle Hiſtoriker jenes Anſehen und jene Bedeutung die das Volk ihm gedankenlos verweigerte. Daß dann dieſe drei Namen noch ſich in der ſprachlichen Entwicklung als ſelbſtändig, ihrem Sinn nach aber als zuſammengehörig erweiſen, das macht den Fall noch wichtiger. * Im Oe terreichiſch⸗Bayeriſchen Sprachgebiet nennt 5 ihn den Er⸗ oder Irtag. Die neueſte Sprachforſchung bringt den Namen über die älteren Formen Erin⸗Tag zuſammen mit dem Ramen des Griechengottes Ares. Gotiſche Chriſten, vom Süden heimtehrend, haben den bayeriſchen und öſterreichiſchen Stämmen noch manch weiteres ſprachliches Fremdgut vermit⸗ telt; ſie ſollen auch die Kenntnis des Griechen⸗ gottes hierher gebracht Seltſam, daß ſie den Tag dem Kriegsgott der Griechen widmeten. * Die altnordiſche Götterlehre nennt den Gott des Kampfes Tyr, den wir in althochdeutſcher Ueberlieferung auch als Zinu oder Tiu kennen. Schwaben und Alemannen hießen den drit⸗ ten Tag der Woche Ziestag, Ziſtig oder auch Ziſchdig. 4 Warum ſchloſſen ſie ſich den Bayern, den Rö⸗ mern, den Griechen an? Was fanden ſie gleich anderen Völkern ſo kriegeriſch an ihm? Uebrigens verlor der Zieſtag recht bald ſeine unheilvolle Bedeutung: die Erinnerung an den nordiſchen Kampfgott verblaßte, und aus dem Ziſtig ward ein Zinstig, ein Zinstag.. ünd ſtatt Zin zu opfern bezahlte man an die⸗ ſem Tage ſeine Schulden. * Die Franken hatten einen recht wehrhaften Gott mit Namen Mars Thingſus, der ſowohl ein Freund des Krieges als auch der Schützer des Tings, der alten deutſchen Ratsverſamm⸗ lung, geweſen iſt. Den Franken war der Dienstag ein Dings⸗ tag. Schon im 13. Jahrhundert begegnen wir dieſem Namen. Im 16. Jahrhundert wohl mit der Ausbreitung der fränkiſchen Macht— hat ſich der Name allgemein durchgeſetzt und die anderen verdrängt. Er gilt noch heute, wo das Volk ſchon wieder ſeine kriegeriſche Abſtammung vom Mars Thingſus vergeſſen hat und ſich den Namen, der eine ſo umſtändliche Geſchichte beſitzt, ganz ſagchte und recht als Dienſt⸗Tag erklären möchte. Denn: was kann ſolch ein Tag, nicht am Anfang, nicht am Ende, nicht in der Mitte, was kann ſolch ein Tag anders ſein als ein ganz gewöhnlicher Dienſt⸗Tag? — In einer Thüringer Zeitung leſe ich dieſe Anzeige: Lebensmittel⸗ und Südfrucht⸗Großhandlung ſucht tüchtige Kraft als Chauffeur und Ver⸗ käufer, auf 234⸗Tonnen⸗Laſtwagen. Derſelbe muß guter Wagenpfleger ſein, gute Umgangs⸗ formen mit der Kundſchaft beſitzen. Bewerber mit Kenntniſſen in Buchhaltung und Schreib⸗ maſchine werden bevorzugt. Na, entweder— oder! Chauffeur, Kaufmann, Stenotypiſt, Buchhalter, und all das auf 25. Tonnen mit Ballonreifen.„Danke für Obſt und Südfrüchte“ darf man da wohl ſagen. * Ein däniſcher Landwirt in Randers(Jüt⸗ land) hat ein neues Mittel gegen die Ratten⸗ plage entdeckt. Als alle anderen Künſte des Giftes und der Fallen verſagten, und die böſen Nager immer mehr überhandnahmen, da ließ er in ſämtlichen Kellern, allen Ställen, jedem Raum des Hauſes Lautſprecher aufſtellen und ununterbrochen die Darbietungen des Kopenha⸗ gener Rundfunks übertragen. Der Landwirt erklärt, daß nach wenigen Ta⸗ gen die Ratten verſchwunden ſeien! Ich habe nichts gegen Kopenhagen auf Welle 1 Die Meldung ſtimmt mich aber bedenk⸗ ich. —— Bei den letzten Streikverſuchen in Frankreich hatten die Arbeiter wieder die ja nicht mehr ganz neue Methode der Fabrik⸗Beſetzung ange⸗ wendet. So geſchah auch in der berühmten Kä⸗ ſerei Gervais in Südfrankreich. Der Streik brach aus, ſogleich verbarrika⸗ dierte die Belegſchaft ſich in den Maſchinenräu⸗ men, im Kontor, im Lager. Alle Bemühungen der Polizei waren erfolg⸗ los, vergeblich die Aufforderungen des Fabrik⸗ herrn. Die Arbeiter blieben den ganzen Tag in der Käſerei, ſie blieben am zweiten Tag, ſie harrten aus am Abend des dritten Tages.. Worauf der lagernde Käſe in den Streik ein⸗ griff! Auch er kam in„Bewegung und Auf⸗ ruhr“. Er verbreitete einen ſo durchdringenden Geruch, der duftete ſtärker und ſtärker. Am vierten Morgen verließen die Streik⸗ poſten die Fabrikräume! Sie hatten vom Streiken nun im wahrſten Sinn des Wortes„die Neeſe voll!“. * Die Pariſerinnen haben neue Sorgen! Man hat entdeckt, daß in der Hauptſtadt Frankreichs neben unzähligen Denkmälern für die„Herren der Schöpfung“ im ganzen nur 4(in Worten: vier) Monumente den Frauen gewidmet ſind. Ein Komitee hat ſich gebildet und verkündet, daß„dieſem ſkandalöſen Zuſtand ſchleunigſt ein Ende bereitet und dem Volk klar gemacht wer⸗ den müſſe, daß die Frauen genau dasſelbe An⸗ recht auf die Ehrung durch Statuen hätten wie die eitlen Männer...“. Schön, vielleicht iſt etwas Wahres an der Sache. Wir wollen uns auf die Erörterung im einzelnen nicht einlaſſen, doch bei dem bekann⸗ ten Geſchmack der Pariſerinnen muß an alles gedacht werden: Baut Statuen für die Ewigkeit— doch ver⸗ ſeht ſie mit„auswechſelbaren Koſtümen“. Welche Pariſerin möchte zum Herbſt noch im Früh⸗ lingskleid auf dem Sockel ſtehen? * Eine ſeltſame Feſtſtellung mußte eine Haus⸗ frau in Niefern(Pfalz) machen, als ſie den Kleiderſchrank ihres Sohnes aufräumte. In einer alten Jacke ſteckte noch von der letzten Ernte eine— Kartoffel! Sie hatte zwiſchen Futter und Wollſtoff ſozu⸗ ſagen Wurzel geſchlagen, ihre Triebe füllten die ganze Taſche aus. Es war übrigens, wie die Blätter melden, eine überaus große bzw. dicke Kartoffel.. Dagegen läßt ſich nichts machen. Wer eben Glück hat, dem wächſt ein Kartoffelfeld im Klei⸗ derſchrank. Unſe 4 den 2 wenig Deutſe lichen ter E größte⸗ 5 Die Inst: viel Arbe Nehrun pommer übrigen hügel d Wald wem w Wälder die im und ih der Ne leichter, zubauer Ueber Dünen worden, liche F. 10 Mete geſamte voran, wegen ſ Vor dem Regel eir ordentlich Wege au ſehr lang deter Ste nig, ehe davon ſch es bilden Sandes e det das g dieſe Wei kuriſchen worden! Der Kan Inzwiſe den Sand damit iſt erſte Pior Strand unwahrſch zelwerk a Nährſtoffe noch Waf zeitig die zieht und man ſeew liche, mit ſogenannt Strande l zufangen; Vergrößer kann gewe te, ſollte e Dame andeu⸗ teiligt!“ ber der ie ganze r Fürſt ider im⸗ n, damit dir: am ſch zwi⸗ türzt im t, waren bar töd⸗ der, mit loch eine urde der nd alles ag. 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Wir wiſſen genau, wem wir es zu verdanken haben, daß dieſe Wälder heute verſchwunden ſind: den Ruſſen, die im Siebenjährigen Kriege ins Land fielen und ihr Vernichtungswerk an den Wäldern der Nehrung verübten. Es iſt nun einmal leichter, Wälder abzuholzen, als ſie wieder auf⸗ zubauen, vor allem auf ſchlechten Böden. Ueber die Wanderungsgeſchwindigkeit dieſer Dünen ſind zahlreiche Meſſungen angeſtellt worden, aus denen ſich ergibt, daß das jähr⸗ liche Fortſchreiten des Sandes etwa 4 bis 10. Meter beträgt. Meiſtens wandert nicht die geſamte Düne mit gleicher Geſchwindigkeit voran, ſondern ihre niedrigeren Flanken be⸗ wegen ſich raſcher, ſo daß Wanderdünen in der ſigzäune, die den jungen Bäumchen gegen den Sand Schutz bieten, Kiefernpflanzungen anzu⸗ legen. So iſt zu hoffen, daß einmal ſpätere Generationen dort im Waldesſchatten ſpazie⸗ ren gehen können, wo einſt nur der blanke Sand die Augen blendete. Ausgeſchloſſen erſcheint es freilich, in ähn⸗ licher Weiſe etwa auch den Sand der Wü ſten feſtlegen zu wollen. Schon die klimatiſchen Be⸗ dingungen ſind bei weitem ungünſtiger. In unſeren es doch wenigſtens regel⸗ mäßige Regenfälle. Verſickert auch im Sande die Feuchtigkeit raſch, etwas davon bleibt doch ſtets im Innern der Düne zurück. In der Sa⸗ hara dagegen, in der Gobi, in der Kalahari bleibt oft monatelang jeder Tropfen des be⸗ lebenden Naſſes aus. Nach den ſeltenen und lurzen Regenfällen iſt die Vogetation bald wie⸗ der verſchwunden. Aber fände man ſelbſt die Pflanze, die hart genug wäre, die Wüſten⸗ dünen feſtzulegen, ſo ſtänden doch Mühe und Koſten in gar keinem Verhältnis zu dem er⸗ zielbaren Erfolg. Typisches Bild aus Der Kampf gegen den Sand Vor dem eigentlichen Dünenkamm ist eine künstliche, mit Strandhafer bepflanzte Vordüne angelegt worden; sie dient als Sandfänger. Regel eine Sichelform beſitzen. Es iſt außer⸗ ordentlich ſchwer, eine ſolche Düne auf ihrem Wege aufzuhalten. Gewiß iſt ihr Vormarſch ſehr langſam; ſteht etwa ein Haus an gefähr⸗ deter Stelle, ſo zögert die Düne ſchon ein we⸗ nig, ehe ſie es überſchüttet. Rechts und links davon ſchiebt ſie zunächſt ihre Sandmaſſen vor; es bilden ſich Windwirbel, die ein Abſetzen des Sandes erſchweren, aber ſchließlich verſchwin⸗ det das gefährdete Haus doch im Sande. Auf dieſe Weiſe ſind im 18. Jahrhundert auf der kuriſchen Nehrung zehn Dörfer verſchüttet worden! Der Kampf gegen die Wanderdüne Inzwiſchen hat man glücklicherweiſe gelernt, den Sand durch Bepflanzung feſtzulegen; damit iſt die größte Gefahr überwunden. Der erſte Pionier auf dem trockenen Sande iſt der Strandhafer, der mit ſeinem geradezu unwahrſcheinlich langen und verzweigten Wur⸗ zelwerk auch dem unfruchtbarſten Boden noch Nährſtoffe, auch dem ausgetrocknetſten Sande noch Waſſer zu entziehen vermag und gleich⸗ zeitig die Düne mit einer Art Stützwerk durch⸗ zieht und dadurch feſtlegt. Neuerdings egt man ſeewärts von der Wanderdüne eine künſt⸗ liche, mit Strandhafer bepflanzte Düne— die ſogenannte Vordüne— an, um den vom Strande her neu zugewehten Sand vorher ab⸗ zufangen; auf dieſe Weiſe wird eine weitere Vergrößerung der Wanderdüne verhütet. Nun kann gewagt werden, im Schutze niedriger Rei⸗ Der Strand davor ist befestigt Ruinen in der Wüste Gobi Nur geringe Mauerreste ragen noch aus dem Sandmeer der Wüste heraus, die nach dem Vertrocknen der Brunnen und Bäche sich über das einst reichbevölkerte Land ausbreitete— Nach einer Zeichnung von Sven Hedin Ewiger Sand der Wüste Sahara Nun mehren ſich aber in letzter Zeit die An⸗ zeichen, daß nicht nur eine Zurückdrängung der Wüſte ausſichtslos erſcheint, ſondern daß im Gegenteil die Wüſte in vielen Teilen der Erde ſogar ſtark im Vordringen begriffen iſt. Da liegt im Innerſten Aſiens ein Salzſee, der Lob⸗nor. Alle Reiſenden, die in den letzten Jahrzehnten dieſes Gebiet bereiſt haben, Sven Hedin, A. Stein, Trinkler und andere, berich⸗ ten einhellig, daß ſie dort mehrere eingetrock⸗ nete Flußbette in der Wüſte gefunden haben, die von ganzen Wäldern abgeſtorbener Pap⸗ peln umſäumt waren. Andere Gewäſſer führ⸗ ten zwar noch Hochwaſſer und waren von le⸗ benden Auenwäldern umſtanden, aber auch von dieſen Wäldern ſtirbt der äußere Gürtel ab— ein ſicheres Anzeichen dafür, daß die Waſſerführung des Fluſſes abgenommen hat. Wir können auch in alten chineſiſchen Schriften leſen, daß ehedem in dieſem Gebiete eine ganze Reihe blühender Handelsſtädte lag; die Ruinen dieſer Städte— Loulan, Miran und wie ſie alle hießen— ſind auch, zuerſt von Sven He⸗ din, im Wüſtenſand aufgefunden worden. Au⸗ rel Stein fand ſpäter in den Gräbern alter chineſiſcher Begräbnisſtätten die Spuren einer hochentwickelten Textilinduſtrie, herrliche Bro⸗ katſtickereien, Ueberreſte ſchön gefärbter Tep⸗ piche und Seidengewebe. So kann es nicht wundernehmen, daß alle Geographen der Welt von einem ſchweren Problem beunruhigt ſind, das hier auftaucht: trocknet Inneraſien aus? Ein Haus versinkt im Sand Kein Hindernis vermag die wandernde Düne aufzuhalten. Da kann man sich ausrechnen, wie bald das Haus auf unserem Bilde im Sand begraben sein wird. stammt von der Kürischen Nehrung sie jährlich durchschnittlich um vier Meter fortschrertet, Die Aufnahme WN2Z(5) keinerlei Gefahr in dieſer abgeſehen davon, daß es ſich auch bei der lang⸗ ſamen„Austrocknung“ biete wahrſcheinlich nur Jahrtauſende kungen handelt, die irgendwann einmal von einer Periode feuchteren Klimas abgelöſt wer⸗ den wird. Eine wirkliche Bedrohung liegt alſo nur für die beſonders waſſerarmen Gebiete der Erde vor— und für ſolche Gegenden, in denen der Menſch tur eingegriffen hat. Die Austrocknung großer Gebiete Amerikas iſt durch die leichtfertige Ab⸗ holzung der in Nordafrika nunft das Vordringen des Wüſtenfandes erſt ermöglicht. Abholzung der Wälder und man⸗ gelnde Sorge für die Brunnen in den ſind dem Lande zum Verderb geworden. Im⸗ merhin hat man jetzt überall in den bedrohten Gebieten endlich Vorrücken der Wüſten bedeutet. Der Kampf da⸗ gegen iſt bereits mit größter Energie aufge⸗ nommen worden— über ſeinen Ausgang kann erſt die Zukunft entſcheiden. Marco Polo, der berühmte venezianiſche Welt⸗ reiſende, berichtet noch von dem Reichtum und Glanz der untergegangenen Städte, von den alten Seidenſtraßen, die durch das heute voll⸗ ſtändig öde Gebiet führten. Das war im 13. Jahrhundert nach Chriſti Geburt. Wird die Erde trockener? Es gibt eine ganze Reihe von Theorien, die das unzweifelhafte Vordringen der Wüſte in Aſien zu erklären verſuchen. Am nächſten liegt es, an eine Aenderung des Klimas zu denken, und tatſächlich wird dieſer Gedanke auch von vielen Forſchern vertreten. Die Hochgebirge Aſiens ſind, rechnet man mit geologiſchen Zeit⸗ räumen, noch jung; ihre Hebung iſt noch nicht beendet. Je höher ſie aber werden, deſto wir⸗ kungsvoller müſſen ſie das Innere Aſiens ge⸗ gen den vom Meere hereinwehenden, feuchtig⸗ keitbringenden Wind abſchließen; daher rühre die zunehmende Austrocknung dieſer Erd⸗ räume. So läßt ſich das Vordringen der Wüſte in Aſien vielleicht erklären— aber es handelt ſich nicht bloß um dieſen Erdteil! Auch im Falle Nordafrikas berichten uns noch die Schriftſteller des Altertums von ausgedehnten Ein seltsamer„Kilometerstein“ Auf der Kurischen Nehrung finden sich vielfach an Stelle der üblichen Kilometersteine hoch angebrachte Tafeln, weil die niedrigen Steine bald vom Sand verschüttet werden Wäldern, in denen der heute in dieſen Gegen⸗ den längſt ausgeſtorbene Elefant hauſte. Heute gibt es dieſe Wälder nicht mehr. Unter Sand⸗ dünen iſt auch das alte Karthago begraben. Wie ſind dieſe beunruhigenden Feſtſtellun⸗ gen zu erklären— trocknet vielleicht die Erde aus? Es beſteht eine gewiſſe Wahrſcheinlichkeit dafür, daß tatſächlich das Klima der Erde ſchon ſeit langer Zeit trockener geworden iſt; aller⸗ dings iſt die„Austrocknung“ ſo minimal, daß ſie ſich nur in jenen Gegenden auswirkt, die ſchon immer waſſerarm geweſen ſind. Hier ge⸗ nügt alſo eine geringfügige Abnahme der Nie⸗ derſchläge, um die Quellen verſiegen zu laſ⸗ ſen. Für die übrigen Teile der Erde beſteht Richtung— ganz der waſſerarmen Ge⸗ um eine jener viele Klimaſchwan⸗ währenden leichtfertig in die Geſetze der Na⸗ Wälder verurſacht worden; auch hat menſchliche Unver⸗ Oaſen die Gefahr erkannt, die das Dr. H. Engelmann, Im Hauſe des Schmiedes ſaßen ſie beim Abendeſſen. Der Schmied, die Frau Henrite, der Sohn. Horcht, ſagte Henrite. Der Schmied ſtreckte den Kopf vor und ſah fragend ſeine Frau an. Sie deutete mit einem kurzen Kopf⸗ nicken nach oben. Hm, brummte der Schmied. Er tauchte den Löffel in ſeinen Teller und pießte große Stücke Kartoffel auf die Gabel. rau ſagte der Schmied, gib mir ein Stück vom räucherten. Eilige Schritte erklangen im Hof, dann wurde an das Fenſter geklopft. Schmied! Des Schmie⸗ des Frau ging raſch zum Fenſter und öffnete. Draußen ſtand Karline, des Emil Stürzers Frau. Sie lugte blinzelnd in die duntelnde Küche. Schmied, rief ſie, komm raſch zu uns, das Kalb kann nicht kommen! Iſt es die Bleſſe? fragte des Schmiedes Frau. Ja, ja, rief Karline, es gibt ein Unglück. Seir heute mittag iſt die Kuh ſchon daran! Und das Kalb kommt nicht! Ich muß noch ein paar holen! Sie lief davon! Die Schmiedefrau ſchloß das Fenſter und aing gum Tiſch zurück. Iß erſt fertig! rief ſie dem Schmied zu. Aber der ſtand auf. Wo iſt meine Facke? ſchrie er. Henrite lief hinaus und holte die Jacke. Er fuhr mit ſeinen Fäuſten aufge⸗ regt in die Aermel. Hilf mir doch! ſchrie er Henrike zu. Ja! rief Henrike. Fahr hinein! Seid doch nicht ſo aufgeregt alleſamt! ſchrie der Schmied. Damit lief er aus der Türe; er ſchlug ſie krachend hinter ſich zu. Es war nicht weit bis zu Stürzers Stall. Aus dem kleigen viereckigen Stallſenſter an der Vorderfront leuchtet gelbes Licht. Der Schmied öffnete die Türe. Vier Männer ſtanden um die Kuh verſammelt, beim Eintritt des Schmiedes hoben ſie die Köpfe. Er trat zwiſchen ſie. Was iſt es? fragte er. Die Männer tratzten ſich den Kopf. Einer meinte: Es wäre beſſer, wenn wir den Doktor holten. Laßt mich mal ſehen, ſagte der Schmied. Seine Stimme klang in dem niedrigen Stall ſonder⸗ bar gedämpft. Die Kuh ſtand. Sie bewegte unruhig, wie ſuchend, den Kopf. Ihre Flanken überlief ein Zittern. Der Schmied klopfte auf ihre Hinter⸗ backen. Du mußt dich legen, ſagte er freundlich. Er ging zum Kopf der Kuh und griff ihr an das Maäul. Jaja, ſagte er. Jaja. Er wiegte den Kopf und ſah Emil Stürzer an. Sie kalbt zum drittenmal, ſagte der. Die andern zwei Külber ſind gut gekommen, da brauchte ich keine Anagſt zu haben. Was machen wir? Sie kann mir doch nicht kaputt gehen? Mhmh, brummte der Schmied. Er ſah ſich im Kreiſe um. Die Männer hockten auf Kiſten, Eimern, ſie ſahen ſich an. Emil ſtand über die Wand des Schlages gebeugt. Die Männer ſtan⸗ den auf. Wollen mal ſehen, ſagten ſie. Sie griffen zu. Emil hielt den Kopf. Der Schmied ſtemmte ſich hinter die Flante der Kuh. Eins, zwei! rief der Schmied. Die Kuh wankte. Der Schmied hob den Kopf, er kniete neben der Flanke der Kuh, ſein Geſicht war duntelrot, er ſah aus wie ein Rieſe. Die Narbe auf ſei⸗ ner Stirn war ein breiter Streifen. Schweiß rann ihm über die Backen in den Bart. Noch⸗ mal!i rief er. Sie packten an. Die Kuh brummte kurz, ſtie warf den Kopf mit einem Ruck auf. Die Männer ſchnauften. Heee? ſchrie der Schmied. Lanaſam, gut! Dann lag die Kuh. Sie wiſchten ſich die Stirnen. So, ſagte der Schmied zufrieden. Er dehnte die Schultern und ſtreckte die Arme zurück, er atmete ſchnaubend. Er griff taſtend über den Bauch der Kuh hin. Es liegt nicht richtig, ſagte er bedachtſam. Er wiegte den Kopf. Ja, und ich ſage, wir ſollten den Doktor holen, rief wieder einer der Män⸗ ner. Emil Stürzer ſah von einem zum andern. Er kratzte ſich den Schädel. Was meinſt du? fragte er den Schmied. Hol Waſſer und Seife und eine Schere und Oel, und einen ſauberen Strick antwortete der. Vorläufig holen wir den Dottor nicht, ent⸗ ſchied der Schmied. Emil brachte das Verlangte. Der Schmied knöpfte ſich die Aermel auf. Er zog Jacke und Hemd aus. Nackt bis zum Gür⸗ tel ſtand er und wuſch ſich die Hände und die Arme. Das gelbe Licht der Lampe traf ſeine Schulter. Die Männer wichen einen Schritt zu⸗ rück, als er ſich aufrichtete und nach dem Hand⸗ tuch griff. Die Kuh wälzte ſich. Sie hob ſich auf die Vorderbeine, zitternd, ſchwerſällig ſtand ſie auf. Sie ſchwankte. Sie begann zu trampeln. Holla! ſchrie der Schmied. Er ſchnitt noch an ſeinen Fingernägeln. Emil reichte ihm die Flaſche mit dem Oel. Der Schmied rieb ſich die Hände ein. Dann ſtand er hinter der Kuh. Die Männer ſtanden daneben. Emil hielt den Kopf der Kuh. Der Schmied griff zu. Es liegt nicht richtig, ſagte er. Er ſchütielte den Kopf. Er ſah ſich um. Gib mir den Strick, ſagte er. Was iſt es? fragte Emil. Ach, ſagte der Schmied und mühte ſich mit dem Strick, es iſt nicht ſo ſchlimm. Es iſt... Die Kuh war un⸗ ruhig. Emil biß ſich auf die Lippen. Nur die Ruhe, Emil, ſagte der Schmied. Ein schwerer Abend Erzüählung von Hermann Stahl Er zog. Das gelbe Licht ſpielte auf ſeinen Schultern, Bergen von Musteln. Die Männer ſahen ihn an. Sie hielten die Kuh. Die Kuh trat. Brot, ſchrie der Schmied, gebt ihr Brot. Emil ſtürzte hinaus, Brot zu holen. Sie hat ſchon ſechs Stücke gefreſſen, rief er, ich kann ihr doch nicht ſo viel Brot geben, rief er. Sie wird mir krank! Wenn ſie es nimmt, iſt es gut, rief einer. Halt doch dein Maul! ſchrie der Schmied, und pack an! Er ſchnaufte, ſeine Schultern ho⸗ ben und ſenkten ſich wie ein Blaſebalg. Emil kam mit altem Brot zurück, Er ſtand bei dem Kopf der Kuh, er hatte ein Meſſer in der Hand und ſchnitt dicke Stücke von dem Brot. Sie frißt! rief er. Auf ſeiner Stirn perlten Schweißtropfen. Der Schmied trat zurück. Er holte tief Atem. Heiß, rief er. Verdammt nochmal! Der Kopf liegt nicht richtig, ſchrie er, er liegt nicht auf den Beinen! Er kratzte ſich mit der Schulter am Kinn. Die Männer ſchwiegen. Er hantierte wieder mit dem Strick. So! ſchrie er, es iſt ge⸗ macht! Wir wollen ziehen, riefen ſie. „Der Schmied nickte. Auf ſeiner Bruſt rannen die Schweißtropfen zu kleinen Bächen. Zwei Männer ſtemmten ſich gegen die Kuh. Vier Bücher aus deutscher Art Werke von Haps Grimm, Ina Seidel, E. E. Dwinger und Wilhelm Raabe Auf die kommende Weihnachtszeit hin haben vier Verlage vier Werke wieder mit Nachdruck in die Welt geſandt, die es auch tatſächlich verdienen, immer wieder aufaelegt zu werden, bis ſie ein⸗ mal in den Beſitz eines jeden Volksgenoſſen ge⸗ lanat ſind, und zum andern in der Welt drau⸗ ßon von deutſchem Weſen und deutſchem Schrifttum in Wahrheit künden. Das eine iſt Hans Grimms„Volk ohne Raum“(Verlag Albert Langen— Georg Müller München), das im Jahre 195 erſchien und his heute eine Auflage von 365 00 verzeichnen kann. Adolf Bartels ſchreiht von dem Werk in ſeiner Literaturgeſchichte „., dieſes Merk, zunächſt ein biographiſcher Romam reichtten Inhalts und anſchaulicher Geſtaltuno iſt zualeich auch das Nuch von der heutſchen Not, giht nicht nur ein Biſd von der engliſchen Gewaltherrſchaft in Südafrika. ſon⸗ dern auch der deutſchen Nerhältniſſe in der ſozialdemokratiſchen Republik.“ Das ⸗weite Wert iſt Ina Seidels„Dis Wunſchtind“ das 1930 zum erſtenmal in der Deutſchen Verlaos⸗Anſtalt zu Stuttaart er⸗ ſchien und inzwiſchen das 170 Toyſend erreicht hat Werer Deubel urteikt ſonner den Ro⸗ man:„Da geben Geſtalten durch verſunkene Zeit. und dennoch lieſt mon gehannt, unent⸗ riunbar hineingemoben; ſcon geizt man mit joder Zeile, ieder Seite— tacelond wäßrt dies tiete unheſchreihliche Ghlück— da ſind Toae vaolſ Sorge, Merger nunſoſer Anſtrenauna aber keiner iſt verforen: in jedem iſt dieſe eine halhe oder gay⸗e Stunde, wo man zmn dieſem Buche fommt wis ein verlaufenes Hind znr Mut⸗ ſer... Es iſt ſein Mireſichkeitsoehoſt der diss Buch ſo turmhoch üher Tauſende von Büchern binaushebt... Tühlt man ſett daß dieſe Nrau hernien iſt oerode in der aebenmär⸗ tigen Weltſtunde zu Deutſchlord. zur Jugend zu reden? Unhd daß ſie das möchlioſte Führor⸗ wort bereithält, um das Dentſchland rinat? Nach dem es lauſcht? Auf das es warte:?“ Unmittelbar in unſer aller Gedächtnis haf⸗ tet noch der Name des exſten der aroßen Kriegsromane von Edwin Erich Dwinger „Die Armee hinter Stacheldraht“ (Eugen⸗Diederichs⸗Verlag, Jena). Es iſt un⸗ nütz, hier das Wort eines Gelehrten anzufuh⸗ ren. Genügt es eigentlich nicht ſchon, wenn wir ſagen, daß dieſes„Sibiriſche Tagebuch“ ſeit ſeinem Erſcheinen 1929 bis heute ſchon ins Amerikaniſche. Däniſche, Enaliſche, Franzö⸗ ſiſche, Holländiſche, Polniſche, Ruſſiſche, Schwe⸗ diſche und Spaniſche überſetzt wurde und daß es nahe am 100. Tauſend ſteht? Ein Werk, in das das Geſchehen des großen Krieges ſeine weiten Schatten wirft, muß ſchon von einer ungeheuren Wirkung auf alle Schichten eines Volkes und von einer makelfreien Echiheit und Wahrheit ſein, wenn es in ſo vielen Nationen Verbreitung fand. Und es iſt in der Tat ein erſchütternder Bericht von den Qualen, die deutſche Helden erleben mußten von Moskau bis Oſtſibirien, aber zugleich auch ein gewal⸗ tiges Lied von der Macht der Kameradſchaft und Treue, die Männer groß und ſtark macht und zu Siegern über die härteſten Schläae des Schickſals. Das letzte Buch, das wir hier nennen, iſt zugleich das älteſte der vier: Wilhelm Raa⸗ bes:„Die Chronik der Sperlings⸗ gaſſſe“(G. Grote⸗Verlag, Berlin), Es er⸗ ſchien im Fahre 1857 als erſtes Werk des Dich⸗ ters und hat heute eine Auflage von weit über 300 000. Raabe gehört in den Kreis der„jün⸗ geren Realiſten“(Bartels), Guſtav Freytag, Fritz Reuter, Theodor Storm, Klaus Groth, Gottfried Keller, und er iſt— nach Adolf Bar⸗ tels—„der deutſcheſte von ihnen, der ausge⸗ ſprochenſte Humoriſt unter ihnen“ Seine „Chronik aus der Sperlingsgaſſe“. die Ge⸗ ſchichte aus der alten Straße der Reichshaupi⸗ ſtadt, in der er ſich ſelbſt jugendlich verklei⸗ dete und ſfeine„jugendliche Lebensmelodie“ zum erſtenmal ertönen ließ, zeigt ſchon ganz den ſpäteren Raabe. Wir können nicht anders, wir müſſen das Werk lieben, das kein Staub verſtauben, keine Zeit alt und wertlos machen kann. Denn ſeine Seele iſt ewig jung, ewig heiter und lebensſtark— ein Buch, in dem, wie in den drei anderen, die deutſche Seele mächtig lebt. Rutulf Dohmel. Emil ſtand bei dem Koßf. Er umklammerte mit beiden Händen die Stirn der Kuh, als hielte er ſie gegen einen, der ſie ihm formehmen ſollte. Er ſtarrte den Schmied an. Geht es? fragie er. Sie hatten Stroh hinter die Kuh gebreitet. Sie zogen an. Sie ſchwitzten. Die Kuh zitterte auf den Beinen. Langſam, ſchrie der Schmied. Lang— ſam! Sie ließen los. Es geht nicht, rieſen ſie durcheinander. Aber ſie zogen von neuem an. Lang— ſaaam— ho— opp! ſchrie der Schmied. Sie packten feſter zu. Der Strick war wie eine Saite geſpannt. Jetzt langſam, jetzt langſam, ſchrie der Schmied. Die Männer ſchnaubten. Emil bei dem Kopf der Kuh ſchluckte Speichel. Wenn ſie mir nur nicht draufgehtl rief er jammernd. Schweig, ſchrie der Schmied. Zieht wieder an. Alſo feſte! Sie ließen locker. Sie wiſchten ſich die Stirnen. Die Kuh ſtand ganz ruhig. Der Schmied klopfte ihr über die Flante. Schön machen, ſagte er, hör, ſchön ma⸗ chen! Er war dunkel im Geſicht, die weiße Narbe zeichnete ſich lohend von der Stirn, ſein Geſicht war bekümmert. Ran! rief er. Sie ſtemmten ſich, ſie zogen behutſam, aber mit aller Kraft. Des Schmieds Schultern glänz⸗ ten naß. Jetzt kommt es! ſchrie der Kleine. Sie ſchwie⸗ gen. Die Beine kamen. Sie konnten zugreifen. Nun hatten ſie den Kopf. Der Schmied lachte. Haha! ſchrie Emil. Es iſt da! brüllte der Schmied. Es war ein ſtartes Ochſenkalb. Es lag im Stroh, ſeine verklebten naſſen Flanten atmeten wie ein Blaſebalg. Er ſtreckte die Beine ab. Die Männer ſtanden um das Kalb. Holla! ſchrie der Schmied. Daß bald die Kuh in Ordnung kommt! Paß auf, Emil! Ich bleib dabei, rief Emil. Das iſt doch klar. Karline war gekommen mit Salz, ſie ſtrente das Salz über das Kalb. Dann legten ſie das Halb zu lecken vor die Kuh. Es iſt alles heil! ſchrie der Schmied. Er wuſch ſich. Das Waſſer ſpritzte aus dem Eimer. Karline reichte ihm das Handtuch. Er richtete ſich auf. Er ſah ſich im Kreiſe um. Das haft du gut gemacht mit dem Biaiden, lobte einer. Der Schmied hörte es nicht. Er zog ſich an. Helft mir in das Hemdl ſchrie er. Sie lach⸗ ten und zogen ihm die Aermel über die Fäuſte. Emil kam mit Schnaps. Sie tranken einen, neben der Kuh. Dann gingen ſie. Nraͤut ero prueſi vVon Josef Weinheber Sieben so got wie nevun, Boldrian, Dill und Lein, Hagebvrt bricht den Stein, Minz und Wermot drein. Butzbann, Hexentrotz, Blitz-, Hogel- und Feberschotz; Scdt, Vieh und Mensch zunofz: Kron, Stengel, Stotzl Anis und Enzian stehf gof kein“ Doktor an. Akelei, Majoron, leiden wohlgetan. Legs zbw der Krippen hin, birgs in der Schever dtin, wiris aof die Flamm, doß brinn Speik und Rosmarinl Vsop, ouch Ouendel gut, Vorsicht beim Fingerhufl Boretsch, der recht das Blot wieder säbobern fut. Farnkraut in Sccłk hinein, wird ein gots Schlofen sein. Nimmt dir die Gliederpein besser donn der Wein. Sjieben so got wie neun loaſ vorm Altor benedein; soll dir an Sankt Marein großer Segen sein. Die Welt spiegelt sich im Buch Emanuel Stickelberger, der Schweizer Dichter, der 1884 in Baſel geboren wurde, und uns bis heute neben anderen die Werke„Refor⸗ mation“ und„Zwingli“ geſchenkt hat, legt in ſeinem Novellenband„Im Widerſchein“ (Verlag J. F. Steinkopf, Stuttaart) ein Buch vor, das eine neubeatheitete Auflage der Bände„Der Kampf mit dem Toten“ und„Fer⸗ rantes Gaſt“ darſtellt. Schon wenn man die erſte dieſer neun Geſchichten geleſen hat, er⸗ fennt man den ſcharf über dem Stoff wachen⸗ den Geiſt dieſes überaus klaren und niemals ins Sentimentale entfliehenden Geſtalters. Stickelberger geht es um die dichteriſche For⸗ mung geichichtlicher Ereigniſſe, ohne daß er aber dabei veraäße, daß ewige Dichtuna erſt das in ihr ſchlummernde ewig Menſchliche, ewio Weſentliche ausmacht IFraendwie erin⸗ nern dieie Novellen an C. 7 Meyer. Urd doch ſchein- es als ob ſie manchmal ſich loslöſen vom Geiſt und Vaotur werden. Das macht ſie uns über alles lieb und wert. * Frau Geske auf Trubernes“ heißt der neue Roman den Ludwig Tügel, der durch„Sankt Blehk“ und„Leske“ raſch be⸗ kannt gewordene Dichter, ſchrieb. Das Buch mutet einen an, wie eine alte nordiſche Sage. Gewaltig iſt das Schickſal der Frau Geske, die, als über die lange geknechtete Heimat die Frei⸗ heit aufſtrahlt, ſich ſelbſt, ſo eine alte Schuld büßend, den Tod gibt. Tügel iſt Eviker. Ein gänzlich unſentimentaler mit der Macht des Wor⸗ tes und der Farbe, nicht mit der Muſik arbeiten⸗ der Geſtalter. So erholten ſeine Geſtalten etwas Großes Seelenvolles und Gehalrwolles und ihre Schickſale ſprechen uns unmittelbar an. Erſchienen iſt das ſehr beachtliche Werk. bei Afert Langen— Georg Müller, München. H. Sch. Agricola:„Das endloſe Gefängnis“, erſchie⸗ nen im Nibelungenverlag. Es iſt in den vergangenen Jahren ſehr viel aufklärende Literatur über das Leben in der Sowjetunion, über Hunger, Not und Rechtloſig⸗ keit im roten Paradies erſchienen. Selten aber ein aufrüttelnderes Werk als das Agricolas, das den Leidensweg ſeines Vetters durch die Kerker der OGpu und die Arbeitslager im hohen Norden Rußlands zum Gegenſtand einer klaren und objektiven Schilderung macht. Vier Jahre war ein Mann, dem man nichts nachwei⸗ ſen konnte als eine kleine formale Uebertretung eines im Sowjetſtaat vollkommen untergegange⸗ nen Geſetzes, den entſetzlichſten Leiden ausge⸗ ſetzt. Der wahre Grund freilich war nie geſagt worden. Denn die OGPll hat nichts weniger verſucht, als den Finnen Kitchin gegen ſeine eigene Geſandtſchaft in Moskau auszuſpielen, er ſollte zum Spion gegen ſein Vaterland wer⸗ den. Kitchin hat ſich gewehrt, er iſt auch auf das ſchimpfliche Angebot nicht eingegangen, als ſo⸗ gar ſeiner Frau und ſeinem erſt einige Monate alten Kind der Kerker drohte. Dieſe einfache Haltung hat er bitter büßen müſſen. In vier Jahren wanderte er durch die Kerker und die Arbeitslager. Und in dieſen vier Jahren iſt ſein Leben zerbrochen. Wenige Wochen nach ſeiner Entlaſſung ſtarb er im ſonnigen Süden, wo er Erholung ſuchte. Der Kommunis⸗ mus hat ein weiteres Leben zu den Millionen, die er bereits gekoſtet hat, auf dem Gewiſſen, wenn man von derartig ſeeliſchen Regungen bei der roten Mordpeſt überhaupt ſprechen kann. Wer das Buch in die Hand nimmt, kann es nicht mehr weglegen, bis ſich das tragiſche Ge⸗ ſchick erfüllt hat. Und dann noch liegt es wie ein Alpdruck über dem Leſer. Man verlernt daber das Lachen. Es führt uns durch die ſtickigen Kerker der OGPu, durch überfüllte Maſſenzel⸗ len, in denen der Biſchof neben dem Luſtmörder hauſen muß, in denen die Luft von den Aus⸗ dünſtungen der Menſchen und dem infernaliſchen Geſtank der Kloſettanlagen, die nie geſäubert werden, erfüllt iſt. Man beſucht aber auch die „Renommiergefängniſſe“, in die man ausländi⸗ ſche Journaliſten führt, damit ſie in ſeltener Ahnungsloſigkeit ihren Leſern von den neuen Segnungen Moskaus berichten konnten. Und man lernt vor allem den Winter, den modern⸗ den Winter in den nördlichen Arbeitslagern kennen. Da„verbiegen“ ſich die Gefangenen in Maſſen, d. h. ſie ſterben in der furchtbaren Kälte mit ſchlechteſter Koſt und in dünnen Kleidern wie die Fliegen. Was ſchadet es ſchon? Die Kerkermeiſter, durchweg ehemalige des Mordes angeklagte Strafgefangene, brutalſte Geſellen, bekommen ja immer neuen Nachſchub. Haupt⸗ ſache iſt, die von Moskau in einer beſtimmten Friſt geſetzte Arbeitsleiſtung wird geſchafft. Das Werk Aaricolas iſt eine einzige Anklage gegen dieſe unſagbare Kulturſchande des zwan⸗ zigſten Jahrhunderts, ein Aufſchrei von Mil⸗ lionen gequälter und zu Tode gefolterter Men⸗ ſchen, der nicht überhört werden kann. * Batjuſchka. Ein Kriegsgefangenenſchickſal von Bruno Wolfgang(Dr. Bruno Wolfgang Pro⸗ haska). Verlag Carl Fromme, Wien und Leipzig. Mit Batjuſchka iſt ein öſterreichiſches Buch in unſere Hände gelangt, das uns in überaus ſpannender und anſchaulicher Form durch die Gefangenenlager des alten Zarenrei⸗ ches während des Weltkriegs führt. Batjuſchka (Väterchen) iſt ein alternder öſterreichiſcher Landſturmoffizier mit einem deutſchen Herzen, der mit der Beſatzung der fallenden Feſtung Przemisl in die Hände der Ruſſen fällt und nun bis zum Ende des Kriegs in den Lagern ge⸗ fangen iſt. Ein Kriegsroman, der ans Herz greift, der das traurige Schickſal eines Mannes behandelt, eines Mannes, der vielleicht das richtige Leben verpaßt hat und Kun in der Gefangenſchaft Ju⸗ gend und Eheglück ſich zurückſehnt. Und weiter ein Kriegsroman, der die alte K. u. K. Armee zum Gegenſtand hat mit ihren vielen Volks⸗ tumsteilen, Polen, Tſchechen, Italienern und Ungarn. Zu Anfang als Offizierskorps zuſam⸗ mengeſchweißt, bricht ſich in den Gefangenen immer die Nationalität Bahn und erſchwert das ohnehin nicht leichte Zuſammenleben hinter dem Stacheldraht. Aber hinter den Nationalitäten ſteht der gefangene Menſch mit ſeinen Nöten und Sorgen, die alle aleich ſind. Und mitten drin Batjuſchka mit dem aoldenen Herzen, der ſeinen Kummer in ſich hineinwürgt und durch Anek⸗ doten und ſtete Hilfsbereitſchaft das Los der Gefangenen immer wieder zu erleichtern ver⸗ fucht. Batjuſchka, zu dem alle mit einer gewiſſen Achtung emporſehen und ihn lieben, obwohl er bei aller Tapferkeit vor dem Feind kein Kriegs⸗ held genannt werden kann. Beſondere Hervorhebung verdient weiterhin die liebevolle Schilderung der Natur, das Toben des ſibiriſchen Winters, wie auch das Erwachen der Natur im Frühjahr, das neue Hoffnungen zum Keimen bringt und das Herz der Kriegs⸗ gefangenen im Hangen und Bangen um ihr Geſchick ſo ſehr zu quälen weiß. * Deutſch⸗franzöſiſche Monatshefte. Organ der Deutſch⸗Franzöſiſchen Geſellſchaft. Verlag G. Braun, Karlstuhe. Jahresbezug RM. 6. Die„Cahiers franco⸗allemands“, die es ſich zur Aufgabe geſtellt haben, an der Entgiftung des deutſch⸗franzöſiſchen Verhältniſſes mitzu⸗ arbeiten, ſind in der elften Folge erſchienen. Franzoſen und Deutſche haben ſich wieder zu⸗ jammengetan, um durch aufklärende Beiträge das Leben des Nachbarvolkes verſtändlicher zu machen und damit auch die Annäherung der beiden Nationen wieder ein Stück voranzutrei⸗ ben. Daneben geben ſie einen Ueherblick über Tagungen und Fahrten, die dieſem hohen Ziel dienen. Beſondere Aufmerkſamkeit verdienen die Fotos, die deutſche und franzöſiſche Induſtriege⸗ biete, vom Auge des Künſtlers geſchaut, uns zeigen. Als 4 ſchen näherte und bli auf die Näher man di terſcheil ſuchend konzent großes Arm tri er der Bord f. er mit freundli ausfand mit her Frauen faſt and feſt an melte ei tigter S So g neueſten viens, S mit eine manchme Welt ne einer an Bangen Manuſkr hat in d wettbew Als ſie Reporter ſchen Pr trägen b das Pak Buches 1 hält. 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Schließlich konzentrierten ſie ſich auf einen Mann, der ein großes Paket in braunem Papier unter dem Arm trug. Als der Landungsſteg niederfiel, war er der erſte, der dem Zoll und der Polizei an Bord folgte. Auch er ſah ſich ſuchend um, bis er mit Hilfe einer Fotograſie und ein paar freundlichen Matroſen die wartende Frau her⸗ ausfand. Da ging er auf ſie zu und reichte ihr mit herzlichem Lächeln das Paket. Die kleine Frau nahm es an ſich, mit einer Gebärde, die faſt andächtig zu nennen war. Sie drückte es feſt an das Herz, ſchloß die Augen und mur⸗ melte ein„Danke“ mit vor Rührung überwäl⸗ tigter Stimme. So geſtaliete ſich die erſte Begegnung der neueſten ſchriftſtelleriſchen Hoffnung Skandina⸗ viens, Sally Salminen, mit dem Buche, das ſie mit einem Schlage berühmt gemacht ha'. Denn manchmal paſſieren auch in unſerer modernen Welt noch Märchen. Die kleine Hausgehilſin einer amerikaniſchen Millionärsfamilie, die mit Bangen und Zagen vor einem halben Jahr ein Manuſtript in ihre fſerne Heimat wandern ließ, hat in dem jährlichen Nordländiſchen Roman⸗ wettbewerb den erſten Preis damit errungen. Als ſie an Land ging, drängten ſich ſchon die Reporter und Bildberichterſtatter der ſchwedi⸗ ſchen Preſſe um ſie, die ſie mit Fragen und An⸗ trägen beſtürmen Sie ließen ihr kaum Zeit, das Paket zu öffnen, das ein Exemplar ihres Buches mit der Widmung des Verlegers ent⸗ hält. Und ſie war doch ſo neugierig, ſehen zu dürfen, wie ſich ihre„Katrina“ gedruckt aus⸗ nahm. Die ganze lange Reiſe hat ſie ſich darauf gefreut, es in die Hand zu bekommen, um ſich vergewiſſern zu können, daß das große Glück, das ihr zuteil geworden, Wirklichkeit war und kein Traum. Für den Sammler perſonal⸗hiſtoriſcher Daten iſt Sally Salminen noch ein unbeſchriebenes Blatt Sie iſt eine Schwediſch⸗Finnin aus dem Vargata auf Vordö von den Aalands⸗ inſeln und heute wenig mehr als 20 Jahre alt. Sie entſtammt einer Familie von Fiſchern und Bauern, die in kleinen Verhältniſſen lebten. Als junges Ding lkam ſie in den örtlichen Kauf⸗ mannsladen und arbeitete dort als Gehilfin, bis es ihr gelang, die Einwanderungserlaub⸗ nis nach Amerika zu erhalten. In Amerika war ſie ſieben Jahre lang als Aushilfsmädchen in der Küche der Mißſtres Rodney Proctor, 563 Park Avenue, tätig. Außer der heimatlichen ſolut ähnlich ſehen, der artgemäße 3 Volksſchule hat ſie als einzige Ausbildung Korreſpondenzkurſe in Aufſatzſchreiben und in Stillehre bei einem ſchwediſchen Lehrer genoſſen. In den Augen der Welt ſieht ſie nicht gerade bedeutend aus, die kleine Sally. Von den Ver⸗ ſchönerungskünſten der Amerikanerin hat ſie nichts übernommen. Sie iſt bläßlich, ohne eine Spur von Puder und Schminke und einfach und ſolide gekleidet. Wenn ſie ſpricht, was geſegneter Weiſe ohne jenen greulichen Akzent geſchieht, den die Skandinavier in Amerika meiſtens an⸗ nehmen, ſind ihre Worte langſam, ein wenig nachdenklich, treffen aber dabei den Nagel auf den Kopf. Und wenn ſie von ihrem Buch ſpricht, wächſt ſie zuſehens, erhält in ihrem Weſen etwas von einer myſtiſchen Seherin. Ihr Blick, der graublau und kühl iſt, wird dann leuchtend und warm. Man fühlt die innere Begeiſte⸗ rung. Sie fällt jedoch nicht in Ekſtaſe. Es liegt eine Beherrſchtheit über ihrer Perſönlichkeit, dle ſie auf dem Boden der realen Tatſachen feſthält. Sie erweckt den Eindruck ſeeliſcher Ausgeglichen⸗ heit. In ihrer Bruſt raſen ſicherlich keme Stürme. Sie hai ſich die Ruhe bewahrt, die dem Stamm der Inſelſchweden in allen Lagen eines harten, mühevollen Lebens eigen iſt. „Katrina“ iſt ein Roman ihrer Heimat. Die Heldin iſt eine Schwediſch⸗Finnin vom finni⸗ ſchen Feſtlande, die aus dem wohlhabenden Hof des Vaters, gegen den Willen der Eltern, einem aaländiſchen Matroſen in ſeine meerumbrandeie Schärenwelt folgt In packenden Worten ſchil⸗ dert Sally Salminen Katrinas Schickſal in die⸗ ——————— der Gatte— den enteuerluſt und Leichtſinn auf große Fahrt treiben— ſie bald alkein läßt. Sie Verwandten. die in ihr ein ſchwarzes Schaf ſehen, begegnen ihr mit Mißmauen und die Nachbarn nehmen ſie als Fremde nicht für voll. Zu einem wahren Evos wird die Darſtellung in den Kapiteln, die ſchildern, wie ſie ſich ein neues Daſein aufhaut und mit ihrem Streben ihren Kindern dazu verhilft, in dem karaen Inſelboden die Wurzeln zu faſſen, die ihr nicht aegönnt wurden. Was„Katrina“ den Preis des großen Nord⸗ ländiſchen Wettbewerbes geſichert daß dies Buch ſo gar nichts von einem Roman an ſich hat ſondern wie ein Stück lebende Wirklich⸗ keit wirkt Und ſchließlich iſt es das auch denn die Geſchichte Katrinas hat Sally Salminen in ihrer Jnaend von der Tochter dieſer in ihre Heimat verſchlagenen Fran erzählen hören Die hat auf ſie einen nnauslöſchlichen Eindrych»⸗ macht.„Der Stoff hat.“ erzählt ſic.„von—ir geradezu Beſitz erariſſen und drang direkt dar⸗ auf, daß ich ihn zu Papier bringen ſoll:e. Es 4 eebehenpchabhellhrrerlkerlhrerrglheellonnlſpeelhrnraelllalhthrsahellhyozveilhpehprap ahle f remumſfhetiffz,ffßenliben Mijimemiffrm pafftesifflerki“%zzäkFrutzszffzffsft war mir, als ob eine Stimme in meinem In⸗ nern bat, der ich nicht widerſtehen konnte und die mich zum Schreiben nötigte. Als ich vor zwei Jahren auf Urlaub nach Aaland kam, da wurde dieſes Gefühl ſo ſtark, daß ich einfach nur anfangen mußte. Abend für Abend ſaß ich in einer kleinen Kammer meines Elternhaufes, mit der Form ringend. An einem Wettbewerb teilzunehmen, habe ich damals nicht gedacht, ich wußte nicht einmal, daß es einen gab. Während der letzten Jahre in Nenyork haben — alaube ich— ſowohl meine Arbeitgeberin als meine Kameraden gedacht, ich ſei nicht recht bei Sinnen, weil ich jede freie Stnde ſchreibend verbrachte. Sie haben auf gutmütige Art ver⸗ ſucht, mir zu verſtehen zu geben, daß es wohl geſcheiter ſei, wenn ich tanzen ainge oder ſonſt Zerſtrenungen ſuchte. Manchmal waren ſie ſogar beleidiat, daß ich ihnen kein Gehör ſchenkte. Schließlich leßen ſie mich aber gewähren, ſchüt⸗ telten nur den Kopf. wenn ſie mich mit der Feder in der Hand über das Papiee gebengt ſaben Denn Schreibmaſchine konnte ich nicht ſchreiben. Die einzioen modernen Maſchinen, mit denen ich umzugeben aewohnt bin, ſind der Staubfanger und die Ahwaſchmaſchzne Es hat zwer Jahre gedauert,„KHatrina“ niederzuſchrei⸗ ben Ich mußte oft ganze Abichniite umſchrei⸗ ben. Beim Durchleſen bemerkte ich dann, daß ich das was ich wirtlich ansdrücken wollte, nicht getrofen hobe und jo mußte ich ney anfangen. Als das Monnufkript ferꝛig wor erzfhlte ich in einem Brief davon meiner Ichmeſter, die in Vafa wohnt. Sie forderte mich auf, es ihr zu ſenden, um es zum Wenßhewerh einreichen zu können. Ich wor eigentlich gar nicht dazu ent⸗ ſchloffen. fand alles zu unreif und unbedeutend, aber eine meiner Freundinnen, die in einem yſhy yyglorelhdyy nuch/ hyyy lfhhhyullelhhpn ulllahhn, le fkkimimrni Mtelhenmnalktelharve eedreg zaeeberhorzzolhh x raldelder hunhzy nzehely efkrenannllimfeikfr mmabteufreffkeizißiniiiimatrsſfa imheni im mmmf Seſilclendes Tœnd, nilie di gut Von paul Anton Keller Schüttet der Herbsw/ind sein Gotd on den Fælcrain, Traurig klagen die Vögel, die Tooe sinci fohl. Schweigend schreitet der Monn ohs dem Norden bherein, Firm oalle Berge und wondert allmqhlich zu Tol. lsf dies die Zeit, alte Krönze 2zb0 höten? Den Garen zu schließenꝰ? Es käm' wer daher Und baonnte den Obstboum ound nöhm' spöte Blöten,— Sehet, die Sonne schifmt ihre Kinder nicht mehr. Schlafendes Land, olso rohe du qvt. Nimmer furchen dich Pilüqe, die EHοen stehen beim Hoaus. Glimmt eines Hirtfevers ärmliche Glot, Nebel und Nordw/inde löschen es oos. Doß meine Treve dein Schlofen ertülle Neig“ ich mich, Erde, vor Boum und GSetier. Bebt die geheiligte Fflut durch die Hülle Von Ffrucht und Verderb in die Tiefe zv dir,—: So schließt sich der Kreis. Aber oben Erzittert mein leib und er handelt und spricht. All“ seine Worte, aus Urkroft gehobhen, Kketten sich innig und werden vor dir zum Gedicht. Alfred Kurzer Wintermorgen Kontor angeſtellt iſt, machte mir Mut. Sie hat auch das Manuſkript nach Büroſchluß Luf der Maſchine geſchrieben. Ohne ſie weiß ich gar nicht, wie ich dazu gekommen wäre. Große Hoffnungen habe ich mir jedenfalls nicht gemacht, und niemand war überraſchter als ich. als wirklich ein Telegramm ankam und mir mitteilte, daß ich den erſten Preis, 50 000 fin⸗ 8 habe. Ich war damals mit der Familie Proctor auf ihrem Landſitz i Mafſachuſſetts. Deamen gefordert, im Rundfunk etwas über mein zu erzählen. Buch Das aber hat mich dann meine Stellung ge⸗ koſtet, denn meine Herrſchaft ſah es nicht gern, daß Fotografen, Berichterſtatter. Filmagenten, Repräſentanten für Verlage und Rundfunk⸗ geſellſchaften plötzlich auftauchten und mich be⸗ ſuchen wollten. Einige Zeit haben ſie förmlich das Haus helagert. Ich kann es ja verſtehen, denn mir ſelbſt war dieſe Hetzjagd gar nicht an⸗ genehm, obwohl ich nichts tun konnte, um ſie abzuwehren. Als ich nach Reuyork zurückkehrt „mußte ich in der Erwartung, daß die Yrie, holm“ auslauſen ſollte, ſogar bei einer ſuc 5 die auch Hausgehilfin war—, Zuflucht Jetzt bin ich froh, nach Hauſe zu kommen und meine Angehörigen ſehen zu können. Wenn ich mich ein wenig ausgeruht habe, möchte ich gern einige Reiſen unternehmen, vor allem nach Finnland, das ich ſehr wenig kenne, viel weni⸗ ger als Schweden und Amerika. Ob ich wieder ſchreiben werde? Ich hoffe es. Einmal werde ich verſuchen, über Amerika zu ſchreiben, das ich ſehr gern habe. Aber ich will nicht früher zu⸗ rückkehren, als bis ſich die Aufregung um meine plötzliche Berühmtheit eiwas gelegt hat. Denn ich möchte nicht als Ziel der Aufmerkſamkeit dienen. Mein größter Wunſch iſt es, mein eige⸗ nes Leben ſtill dahinleben zu dürſen und ſtudie⸗ ren und arbeiten zu können.“ Drei Brüder Zeige mir deine Schrift und ich sage dir, wer du hist Niemand kann ſich der mannigfaltigen Ein⸗ drücke entziehen, die das Leben tagtäglich auf uns ausübt. Der Menſch iſt heute ein anderer, als er geſtern war. Die Menſchen, die ein ſo⸗ genanntes ruhiges Daſein dahinleben, ſind außerordentlich ſelten geworden. Wir alle ſtehen im Lebenskampf, der uns verändert, aber auch formt und an uns liegt es, wie wir dem Leben ſtandhalten. Dieſe Veränderungen in unſerem Aeußeren pflegen wir gemeinhin mit Altern zu bezeich⸗ nen. ſind vieler Art, wich⸗ tiger und von mehr Belang aber ſind die Cha⸗ rakterveränderungen. Entweder ein Menſch ent⸗ wickelt ſich zu immer größerer geiſtiger und ſeeliſcher Reife oder— was auch gar nicht ſelten iſt— er kommt zu einem gewiſſen gei⸗ ſtigen Stillſtand und verflacht. Beſonders klar und augenfällig laſſen ſich ſolche Entwicklungen an den einzelnen Gliedern einer Familie beobachten. Die erwachſenen Söhne oder Töchter kommen in fremde Um⸗ gebung und dadurch in andere Lebensverhält⸗ niſſe und nehmen häufig eine Entwicklung, die in keiner Weiſe mehr ahnen läßt, daß ſie ein und derſelben Familie entſtammen. Manche Zwiſtigleiten und Unfriede in der Familie fin⸗ den ſo ihre Erklärung. Deſty beachtlicher iſt es aber, wenn trotz äußerſt verſchiedener Lebensumſtände und Ein⸗ flüſſe die Glieder einer Familie den natürlichen Zuſammenhalt bewahren. In ſolchen Familien lieat demn ein beſonders gutes und einheitliches Erbgut vor. Es iſt keineswegs unbedingt not⸗ wendig, daß ſich die Familienglieder nun ab⸗ uſammen⸗ halt der Familie wird ſich in einer einheitlichen Lebensauffaſſung und ⸗ausrichtung zeigen, läßt ſich beſonders gut aber durch graphologiſch: Analyfe erfaſſen. Der Graphologe vermag über das rein geſühlsmäßige Sichverſtehen hinaus Grund und Urſache dieſer Harmonie anzugeben. Dies ſind die Handſchriften von drei Brü⸗ dern. ſee-he, fa H. H. iſt 29 Jahre alt, von Beruf Kaufmann. W. H. iſt 22 Jahre alt, Angehöriger der Wehrmacht, und ., G.., der Jüngſte, iſt 18 Jahre alt und will das Abiturium machen und dann Techniker werden. „Dieſe drei Brüder ſtehen in einem beträcht⸗ lichen Altersunterſchied zueinander. Das Leben hat ſie ebenfalls in ſeine Schule genommen und ſehr verſchiedene Wege geführt, eines iſt aber trotz verſchiedener Schickſale geblieben. und das iſt der außerordentlich ſtarke weſensmäßige Zu⸗ ſammenhalt, der dieſe drei verbindet. „Selbſt für den Laien iſt es nicht allzuſchwer, die ſtarke Aehnlichkeit in den Schriften zu er⸗ kennen. Beſonders übereinſtimmend ſind Höhe und Breite der Buchſtaben, auch die Form⸗ gebuna unterſcheidet ſich nicht ſehr voneinander. Beſonders fällt die Gleichartiakeit zwiſchen der Schrift des jünaſten und älteſten Bruders auf, während der Zweite anders geartet zu ſein ſcheint. Der Graphologe ſieht aber die erſtaun⸗ liche Weſenseinbeit, die dieſe drei Schriften auszeichnet. Daß trotz ſtarker einheitlicher Ge⸗ ſamtprägung auch ſtarke Verſchiedenheiten vor⸗ liegen, wird noch zu erörtern ſein. Wichtig und charakteriſtiſch für dieſe Brüder iſt, daß die Verſchiedenheit der Charakterzüge aber nie⸗ mals den einheitlichen Rahmen ſprenat. Schauen wir uns nun die Schriften ſelbſt an. H..⸗ der Aelteſte, hat ſchon ziemlich viel durch⸗ gemacht und iſt reichlich nervös, daher häufig etwas leicht aufbrauſend und zeitweilig auch ſchroff und unverträglich. Er kann ſich aber ſehr aut zuſammennehmen und zeiat beſonders in ſeinem Bexuf ſehr viel Sorafalt und Zu⸗ verläſſſakeit. Er iſt ein ſtrebſamer, fleißiger und ſehr gewiſſenhafter Menſch und aibt ſich außerordentlich Mühe. um vorwärtszukommen. Er iſt häufig etwas ſchwerfällig im Denken, be⸗ ſitzt aber doch genügend Klarheit und auch Um⸗ ſicht. um voll und ganz an ſeinem Poſten ſeinen Mann zu ſtehen. Ein ſehr ſtarkes Intereſſe und auch aute Begabung iſt für praktiſch⸗techniſche Dinge vorhanden. Dieſe Neigungen und Intereſſen finden ſich beſonders hei dem jüngſten Bruder G. H. aus⸗ geprägt. Nicht nur durch die heſſere Schulbil⸗ dung, ſondern auch durch größere Intelligenz in der Veranlagung wird es aber der jüngſte Bruder noch weiter bringen— er iſt überhaupt der Begabteſte von den dreien. Für ſein Alter zeigt er eine erſtaunliche Kombingtionsgabe, Auffaſſungsleichtigkeit und ſicheres Urteil. Er iſt ernſt und reif in ſeinem Weſen, beſitzt aber auch genügend jugendlichen Uebermut und kann recht draufgängeriſch—— Die Fähigkeit zur Kritik, die bei dem Aelteren leicht etwas Nörg⸗ gexiſches hat, macht den Jüngeren durch ſeine größere Intelligenz und ſeinen guten geiſtigen Horizont äußerſt ſachlich, aber auch klar und unbeſtechlich ſcharf in ſeinem Urteil. Sicher⸗ heit im perſönlichen Sichgeben und guter Selbſt⸗ ſchätzungsdrang vereinen ſich bei ihm mit einer in die ſtets die Sache vor die Per⸗ on ſtellt. Bei W. H. dem zweiten Bruder, iſt dagegen mehr der Sinn für alles Aeußerliche zu be⸗ obachten. Er iſt forſch und ſchneidig in leinem Auftreten, dabei aber auch etwgs eitel, ſtets aber liebenswürdig und verbindlich⸗gewandt in der Art ſeines Sichgebens. Er will guten Ein⸗ druck machen und freut ſich über ſeine Erfolge. Dennoch ſind ihm aber auch Strebſamkeit und Fleiß und nüchterner Wirklichkeitsſinn eigen. Wenn es ihm auch nicht immer leicht wird, ſich anzupaſſen und unbedingt einzufügen, fo erleichtert ihm aber ſeine hohe Berufsauffaſſung dieſes Opfer. Dienſt iſt für ihn Dienſt, und da ſtellt er alle perſönlichen Geltungswünſche zu⸗ rück und ſteht ſeinen Brüdern an ſachlicher Se⸗ rufsauffaſſung in nichts nach. Auch prakliſch⸗ techniſche Fähigkeiten, die in dieſer Familie ſo ſtark ſind, er, nur werden ſie von ihm weniger gepflegt. Dieſe drei Brüder, die einer ſchlichten, ehren⸗ werten Familie entſtammen, haben einen guten Weſenskern in ſich, der die einheitliche Aus⸗ zichtung in Geſinnung und Lebenshaltung be⸗ dingt, Gradlinigkeit und unbedingte Anſtän⸗ digkeit beſtimmen ihr Denken und Handeln, ein inſtinktiver guter Familienſinn hat'ſie zu einer Gemeinſchaft zuſammenwachſen laſſen, die ſich in jeder Lebenslage beizuſtehen gewillf iſt, und durch ihr ſtarkes Intereſſe an praktiſch⸗techni⸗ ſchen Dingen iſt ein weiterer ſtarker Kontakt vorhanden. Kurz darauf brachte die ameri⸗ kaniſche Preſſe die Nachricht und ich wurde au⸗ „Grips⸗ Freun⸗ 4 Hein Lersc kommt in ein Puppenspiel Erinnerung an den Dichter und Kesselschmied/ Von Karl Bröger Wir ſind nicht oft beiſammen geweſen, Hein Lerſch und ich, obwohl unſere Namen ſtets zu⸗ ſammen genannt werden. Unſere erſte Begeg⸗ nung geſchah auf der Burg Lauenſtein anläßlich der Tagung des Bundes„Werkleute auf Haus Nyland“. Das war im Herbſt 1918 und in einer von düſteren Ahnungen erfüllten Zeit. Doch nicht über dieſe Begegnung will ich er⸗ ſondern über den erſten und einzigen eſuch, den der rheiniſche Dichter und Keſſel⸗ ſchmied bei mir gemacht hat. Wir wohnten damals in einem Miethaus draußen im Nürnberger Oſten, und zwar für einen lyriſchen Dichter ſehr ſtilvoll im vierten Stockwerk. Wir: Das gilt außer für mich für meine Frau und unſere vier Kinder, drei Bu⸗ ben und ein Mädel. Dieſe Vier ſind heute mit Ausnahme des Mädels alle einen Kopf länger als Vater und Mutter. Damals war der Ael⸗ teſte eben in die Schule gekommen, während der Jüngſte noch ſeine eigene, nicht jedermann ver⸗ ſtändliche Sprache redete. Die Zeiten waren bit⸗ terbös, was am meiſten die Frauen zu ſpüren bekamen, beſonders wenn ſie Mütter waren. Manche Stunde mußte da mit Anſtehen um ein Viertelpfund Butter oder um einen Schoppen Milch verbracht werden Meine Aufgabe war es dann, wenn ich daheim war, die Kinder zu hüten, wofür ich, ohne mich zu rühmen, über⸗ raſchendes Talent bewies, trotzdem Geduld nicht meine ſtärkſte Seite iſt. Geiſtig lebhafte Kinder feſſelt man am beſten durch Erzählen und noch beſſer durch Darſtellen von Märchen und Geſchichten. Wir hatten uns deshalb mit vereinten Kräften eine Puppen⸗ bühne gebaut, eine unglaublich prächtige und märchenhafte Sache. Sie beſtand aus einer gro⸗ ßen Seifenkiſte, an die bunte Stoffreſte genagelt waren. Unſere ganze Liebe legten wir aber in die Spielfiguren. Sie ſind heute noch vollzäh⸗ lig erhalten, ein ſchauerlich ſchöner Tod, ein nicht minder erſchröcklicher Teufel und ein put⸗ ziger Ritter ohne Furcht und Tadel, der anif den Namen„Kaſpar“ getauft und unſer erſter Heldenſpieler war. Daneben gab es noch eine holdſelige Prinzeſſin, die auch als gute Fee aushelfen mußte, einen arimmig dreinſchauen⸗ den Polizeier, der die meiſten Prügel bekam und noch etliche andere Geſtalten aus Holz und Stoffreſten. Aber nicht nur das Theater und die Schauſpieler waren unſer Werk. Wir dich⸗ teten auch die Stücke ſelbſt und ſtellten das Or⸗ cheſter aus eigener Kraft. Das Dichten ging reihum, während die ehrenvolle Aufgabe, Or⸗ cheſter und Kapellmeiſter in einer Perſon zu ſein, meiſt an mir hängen blieb. Ich ſpielte Mundharmonika und verdanke meine geſunde „Lunge nicht zuletzt der unerbittlichen Ausdauer, mit der ich dieſes Inſtrument zu blaſen gezwun⸗ gen wurde. Erſchöpft waren damit meine Auf⸗ gaben aber noch lange nicht. Das ungeheuer wichtige Amt des Beleuchtungsdirektors war mir gleichfalls anvertraut und hier erzielte ich meine größten Erfolge. Was für ein tiefes Staunen kam in die blanken Kinderaugen, wenn ich wieder ein Streichholz anzündete, und welch ſtürmiſcher Widerſpruch erhob ſich, wenn ich dieſes Wunderlicht ausblies, weil ich es nicht länger halten konnte! In meinem aan⸗ zen Leben verſengte ich mir die Finger nicht ſo oft wie damals. An einem der Tage zwiſchen Weihnachten und Neujahr 1919 hatte ich für den Nachmittag große Hauptvorſtellung angeſetzt. Was es eigentlich für eine neue Moritat werden ſollte, in der ſich unſer Held Kaſpar auszeichnete, war mir ſelbſt noch ſchleierhaft. Ich vertraute aber auf meine bewährte Mundharmonika und auf eine volle Zündholzſchachtel, die ich bis zum letzten Stecken zu opfern bereit war, wenn mir nichts anderes einfiel. Das Spiel hatte eben begonnen, als draußen die Flurglocke ſchrillte. Störungen wur⸗ den von unſerem kleinen Publikum höchſt un⸗ gnädig vermerkt, und ſo richteten ſich auch jetzt acht entrüſtete Kinderaugen vorwurfsvoll nach der Tür. Meine Frau empfing den Beſuch. Ich ſelbſt kniete hinter der Seifenkiſte und kaſperte aus Leibeskräften, hob nun aber doch den Kopf zum Ausguck und ſah neben einer großen, mir da⸗ mals noch unbekannten Frau einen kleinen, breitſchulterigen Mann mit herrlich verwitter⸗ Herbſtſtürme auf See tem Geſicht und einer ſehr ſpitzigen Naſe. Die⸗ ſer Mann winkte beſchwörend mit der rechten Hand und ſetzte ſich ohne langes Beſinnen un⸗ ter das Publikum. Da dieſem Publikum der Fußboden als Loge durchaus genügte, mußte ſich auch der neue Gaſt mit dieſem Parkettſitz zu⸗ frieden geben. Brauche ich dieſen neuen Gaſt erſt lange vor⸗ zuſtellen? Es war der in ganz Deutſchland bekannte Dichter und Keſſelſchmied Heinrich Lerſch aus München⸗Gladbach, der mit ſeiner jungen Frau Erika mitten in unſere Hauptvorſtellung ge⸗ platzt kam. Da ſaß er, ein Kind unter Kindern, und freute ſich wie ein Schneekönig über die Kaſpereien, die aus der Seifenkiſte kamen Mir war in meiner Kiſte nicht mehr ganz wohl zu⸗ mute, doch hielt ich wacker durch und ließ dem überraſchenden Beſuch zuliebe ein Streichholz nach dem anderen in Flammen aufgehen. Nie wieder hatte ich einen ſolchen Erfolg mit mei⸗ ner Feuerwerkerei. Hein Lerſch war damals Vater geworden. Sein erſter Junge, Gerrit, hatte Einzug in dieſe bucklige Welt gehalten. Ich ſtand bereits auf vierfachen Vatersfüßen, was kein ſchönes Bild, aber eine nicht zu beſtreitende Tatſache iſt. Je⸗ denfalls kroch ich mit verrußten Fingernägeln und etwas abgekämpft aus meiner Seifenkiſte heraus, Held und Märtyrer zugleich, und be⸗ grüßte die Gäſte. Die Streichholzſchachtel war leer und einfallen wollte mir auch nichts weiter, ſo daß die Vorſtellung ihr natürliches Ende fand. Es wurde noch ein ſehr vergnüglicher Nach⸗ mittag. Hein Lerſch bekam Neid auf meine Lor⸗ beeren und verſuchte ſich ebenfalls in der ſchwie⸗ rigen Kunſt des Puppenſpielens. Dank ſeiner rheiniſchen Mundart errang er auch einen be⸗ deutenden Erfolg. Faſſungslos lauſchte das ſonſt ſehr kritiſche Publikum dieſen ungewohn⸗ ten Tönen und wunderte ſich höchlich über unſe⸗ ren Kaſpar. Ihm war auf einmal der Schnabel ganz anders gewachſen. Wir ſind uns ſpäter noch einigemal begegnet, Hein Lerſch und ich. Doch keine dieſer Begeg⸗ nungen iſt mir ähnlich ſtark in der Erinnerung geblieben. Das Bild des viel zu früh ausge⸗ ſchiedenen Kameraden Heinrich Lerſch bleibt für mich verbunden mit dieſer Erinnerung an das inzwiſchen längſt aufgeſteckte Puppenſpiel. Ich lernte damals den prachtvollen Menſchen Hein Lerſch kennen und das Beſte, was in jedem echten Manne lebt: das Kind im Mann, ohne das ein Dichter gar nicht zu denken iſt. Von der Wir mußten drei Stunden durch die Tannen⸗ wälder fahren, um die Großmutter zu beſuchen. Weil meine Eltern aber ein wohl angefülltes Tagewerk hatten, geſchahen ſolche Beſuche ſel⸗ ten, gewöhnlich nur zweimal im Jahre: an Allerheiligen, um den Toten ein Wachslicht und ein Vaterunſer zu ſchenken, und an Silveſter für die Lebenden, denen man in einem Kiſſenbezug den braunen, duftigen Brotkranz und den Segen fürs neue Jahr brachte. Zu ſolch einem Beſuch an Allerheiligen durfte ich einſt mit dem Vater unter das lederne Ver⸗ deck der Kutſche ſitzen. Ich war erſt vier Jahre alt, beſinne mich aber noch, wie ich mit dem Vater an den mit Moos und grellen Papier⸗ blumen verzierten Gräbern ſtand und das Mur⸗ meln der Gebete hörte. Beſonders gut beſinne ich mich auf die Großmutter, die ich nur dies eine Mal ſah. Denn ſie ſtarb das Jahr darauf. Eine vundliche, kleine Frau mit einem ſeide⸗ nen, ſchwarzen Tüchlein um die weißen Haare — ſo ſitzt ſie auf der Bank am Herrgottswinkel, lächelt und nickt mir immer wieder zu, ſtreichelt über meinen Scheitel und ſchiebt mir ein Stück Gugelhupf nach dem andern hin. Auch läßt ſie einen Korb voll Obſt bringen und ſtopft mir — Pressefoto Aus dem HB-Fotopreisausschreiben Gleich kommt der papa! Aufn.: Georg Reuling rohzmutter Von Anton Gabele Mund und Taſche damit. Birnen, ſo ſchmalzig auf der Zunge zerfließend, Aepfel, ſo rot und würzig, wie ich ſie all mein Tag nicht wieder gefunden. Auch die Sitztruhe unſerer Kutſche hat ſie mit roten Aepfeln füllen laſſen, daß nun ihr paradieſiſcher Duft um uns iſt auf der gan⸗ zen Heimfahrt durch die Nacht, den Wald und Rebel, den unſer Kerzenlaternchen am Wagen nicht zu durchdringen vernag. Dann habe ich noch eine blaſſe Fotografie der Großeltern, die einſt in unſerer Stube hing. Da ſitzen ſie in ihrem Feſttagsſtaat. Der Großvater im braunen Rock mit Silberknöpfen, ledernen Kniehoſen und weißen Strümpfen. Die Groß⸗ mutter hält die Hände über der blumigen Sei⸗ denſchürze gefaltet und blickt darauf nieder, als wundere ſie ſich, daß dieſe Hände einmal Ruhe haben. Mein Vater hat kaum je von ſeinen Eltern erzählt, zumal nicht von der Mutter. Er ſagte wohl:„Die Mutter ſelig hat es ſo und ſo ge⸗ macht“ oder„Die Mutter ſelig iſt'ne rechte Frau geweſen“. Dieſes„die Mutter ſelig“ klang feierlich und endgültig, daß es kein Geſchichtlein mehr zuließ. Aber da ich heranwuchs, hätte ich gern noch mehr gehört von den Großeltern und Ahnen, ſchlug alſo die alten Standesbücher auf und ſolgte ihren Spuren die Jahrhunderte empor. Bauern waren ſie, hart und herb, mit verpreß⸗ ter Lippe und aufgeſtemmter Fauſt wie der Großvater. Aber zwiſchen den Markſteinen ihres Lebens, dem Stern der Geburt, dem Kreuz des Todes ſchwebte auch das Kränzlein der Liebe, klang der Name einer Mutter, hinter der ſich die Kinder reihten. Es rührte mich, ſo oft ich ſolch einen milden Frauennamen durch das harte Ge⸗ bälk der Jahrhunderte ſchweben fühlte. Anna Maria hieß meine Großmutter, den Namen der beiden bibliſchen Mütter in ſich ver⸗ einend. Und ſie war wohl eine Erzmutter. Elf Kinder hat ſie geboren und großgezogen. Drei davon hat ſie ſterben ſehen. Einer von den dreien war ihr Aelteſter, Magnus hieß er und ſollte Geiſtlicher werden, wurde aber ſchwer⸗ mütig, acht Tage bevor er die letzten Weihen er⸗ hielt, und ſtarb ein Jahr darauf. Und auch der Großvater ſtarb, als noch ſechs von den neun Kindern unverſorgt waren.„Ne rechte Frau“ nannte mein Vater ſeine Mutter. Wie gering erſcheint uns Vielſprechern dies Wort beim er⸗ ſten Gehör; und wie erfüllt es ſich, wenn wir bei ihm verweilen. Ich brauche von der Groß⸗ mutter nicht mehr zu wiſſen. Eine rechte Frau, das will ſagen: ſie war, wie dieſe deutſchen Bauernmütter noch ſind, ſtill und treu hin⸗ gegeben ihrer Pflicht, zäh, innig und fromm. Was wird die Großmutter getan haben, da⸗ mals, als man ihren Sohn Magnus begrub, als ſie ihrem Manne das letz'e Weihwaſſer ge⸗ geben? Sie ſchlug ein Kreuz und kehrte heim zu den hundert Weſen, zu Menſch, Tier und zu Pflanze, die ihrer harrten. Aus dem Schmerz erſchuf ſie neues Leben. Nur ſonntags über dem Gottesdienſt hatte ſie eine kleine Weile, der Toten zu gedenken, zündete zu ihrem Gedächtnis den Wachsſtock an und ſann in die zitternde Flamme hinein. Die Arbeit war ihr Troſt, die Mühe ihre Labung. Genug ſchon, elf Kindern das Leben zu geben. Mehr noch, als ſie in der Ernte, im Heuet, in der ſchweren Zeit drängen⸗ der Arbeit zu gebären. Und das allermeiſte, ſie zu ernähren, zu brauchbaren, wackeren Menſchen heranzubilden und wieder an ein Brot zu brin⸗ gen. Fünfzig und mehr Jahre hat dieſe Groß⸗ mutter gekocht und gebacken, geſponnen, ge⸗ waſchen, genäht und geflickt. Kein Hälmchen irn Garten, kein Huhn im Hof, lein Rind und kein Schwein im Stalle, dem ſie nicht ihre Pflege gab. Sie mußte Butter und Käſe machen, Klee mähen, Diſteln ſtechen, Garben binden. Sie war die erſte am Morgen, die letzte am Abend. Wo ein Streit war, wo Kummer und Sorgen und Krankheit, da trug man es zu ihr, daß ſie ſchlichte und verſöhne, verbinde und tröſte, dar⸗ über bete und gute Hoffnung wecke. Und ſo, ſich vergeſſend, für andere ſich verzehrend, wurde ſie achtzig Jahre alt und ſetzte ſich eines Mit⸗ tags in den Lehnſtuhl und ſchlummerte zu ihrem —— ſo ſtill, daß es keiner im Hauſe merkte. Probleme der Schwammindustrie An der Weſtküſte von Florida liegt die Stadt Tarpon Springs. Sie gilt als Mittelpunkt der amerikaniſchen Schwamminduſtrie. Auch gibt es hier eine Schwammbörſe, welche die Preiſe feſt⸗ ſetzt. Die Schwämme, die gefiſcht werden, ſind bekanntlich eine Tierart. Man warnt nunmehr in Fachkreiſen vor dem Raubbau in der Schwammfiſcherei. Früher wurden Schwamm⸗ ableger von einem Zoll Höhe auf dem Meeres⸗ boden ausgeſetzt. Erſt wenn ſich dieſe im Laufe von zwei bis drei Jahren zur vollen Größe ent⸗ wickelt hatten, wurden ſie aufgefiſcht. Heute da⸗ gegen reißt man die Schwämme vom Seeboden ab und zerſtört ſo ganze Schwammabſammlun⸗ gen. Alles nur deshalb, um noch leidlich große Schwämme zu finden, denn bereits jetzt machen ſich die Wirkungen des Raubbaus bemerkbar. Man hat deshalb vorgeſchlagen, daß alle Län⸗ der, in denen Schwammfiſcherei betrieben wird, ihre Geſetze in der Richtung ändern, daß die Schwammfiſcher die Schwämme an der Wurzel abſchneiden und ein kleines Teilchen des Tieres auf dem Seeboden belaſſen oder nachher einen Teil des Schwammes wieder in das Meer wer⸗ fen, damit das Tier im Laufe der Zeit die ihm entriſſenen Körperteile wieder erſetzen kann. Es ſei auf dieſe Weiſe allein nur möglich, das Aus⸗ ſterben der Schwammtiere zu vermeiden und damit den Bedarf an Naturſchwämmen auch für die Zukunft zu ſichern. verſtan ſeinem ſie die men„ als er daß ſi⸗ radezu nicht, wurde, ebenfa war, wir ül Mit Dahlm ſeiner nichts winkel die W ſich wi elegt, klagent erſte( flößte, ihm zi ſich v andere meyer teil ar Bezieh ihm vi als B fabrike ein ga ſpart l Wäh Paul Monat ſtander redung nach e Sonne bereits Pell! del eſſe Bier u Acht neunte elfte v 1¹ wieder Schi Reuling abele Schmerz iber dem eile, der dächtnis zitternde roſt, die Kindern ie in der drängen⸗ neiſte, ſie Menſchen zu brin⸗ ſe Groß⸗ nen, ge⸗ nchen irn und kein e Pflege hen, Klee Sie war end. 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Er war nicht zu groß und nicht zu klein, nicht hübſch und nicht häß⸗ lich, er unterſchied ſich in keiner Weiſe von uns anderen. Doch was uns immer wieder zum Lachen reizte, das war die Art, wie er belei⸗ digt die Mundwinkel verzog, wenn etwas nicht ſo ging, wie er erwartet hatte, das Geſicht, das er dann aufſetzte, dieſe Leidensmiene gekränk⸗ ter Unſchuld, und die klagende, tränenverſchlei⸗ erte Stimme, mit der er ſeiner Trauer über die Bosheit der Menſchen Ausdruck gab. Er verſtand, mit wenig Worten die Lehrer von ſeinem beſſeren Recht zu überzeugen, ſo daß ſie die über ihn verhängte Strafe zurücknah⸗ men oder ihm eine beſſere Note anſchrieben, als er verdient hatte, und es kam ſogar vor, daß ſie ſich wegen ihres Irrtums bei ihm ge⸗ radezu entſchuldigten. Wir verübelten ihm nicht, wenn er auf dieſe Art oft bevorzugt wurde, denn im Grunde genommen waren wir ebenfalls überzeugt, daß ihm Unrecht geſchehen war, und wir ſchämten uns im ſtillen, daß wir über ihn gelacht hatten. Mit der Zeit gruben ſich tieſe Falten in Paul Dahlmevers Geſicht. Wenn er je einmal in ſeiner Jugend gelacht hatte, ſo war ihm jetzt nichts mehr davon anzumerken. Seine Mund⸗ winkel waren herabgezogen, der Schmerz über die Welt, die ihm ſtändig Unrecht tut, hatte ſich wie eine tragiſche Maske über ſeine Züge elegt, und ſeine Stimme klang gebrochen und klagend wie eine beſchädigte Baßſeite. Das erſte Gefühl, das dieſer Menſch einem ein⸗ flößte, war das des Mitleids, Jeder, der mit ihm zu tun hatte, bemitleidete ihn und fühlte ſich verpflichtet, all das gutzumachen, was andere an ihm geſündigt hatten. Paul Dahl⸗ meyer verſtand, dieſen Eindruck zu ſeinem Vor⸗ teil auszunutzen und knüpfte jeden Tag neue Beziehungen an. Sogar ſein Studium wurde ihm von Freunden bezahlt, obwohl ſein Vater als Buchhalter bei einer der größten Tuch⸗ fabriken unſerer Stadt ſich im Lauſe der Zeit ein ganz anſehnliches Vermögen zuſammenge⸗ ſpart hatte. Während unſerer Studienzeit verlor ich Paul Dahlmeyer aus den Augen, aber zwei Monate, nachdem er ſein Abſchlußexamen be⸗ ſtanden hate, fand unſere denkwürdige Unter⸗ redung ſtatt. Ich hatte mich an jenem Abend nach einem Krach mit Erna, dem dritten ſeit Sonnenaufgang, in Ewald Schulzes Weinſtube geflüchtet und ſaß einſam bei einer Flaſche toſel, als ich draußen auf der Oderſtraße Paul Dahlmeyer vorübergehen ſah. Er hatte mich ebenfalls bemerkt und kam berein, um mich zu begrüßen. Seine Mundwinkel waren noch tiefer herabgezogen als früher, auch ſeine Stimme hatte ſich mindeſtens um einen halben Ton geſenkt, und er ſeufzte laut, als er ſich Eine Erzählung von Klaus Herrmann ſetzte. Er ſchien unglücklicher als jemals zu ſein, obwohl er nach allem, was mir erzählt worden war, nicht den geringſten Anlaß dazu hatte. Es hieß, daß er mit Eva Seibold, der Tochter eines reichen Fabrikbeſitzers, verlobt ſei und ſich alſo um ſeine Zukunft keine Sor⸗ gen mehr zu machen hrauche. Er ſelber aber hielt ſich, wie er mir ſogleich erklärte, für den beklagenswerteſten Einwohner unſerer Stadt. Er habe nämlich, ſo erzählte er mir, während der letzten beiden Jahre ſeines Studiums an einer Erfindung gearbeitet, an einer mit be⸗ ſonderen Bequemlichkeiten ausgeſtatteten Dreſchmaſchine, von der er ſich Außerordent⸗ liches verſprochen habe. Sogleich nach beſtan⸗ denem Examen ſei er mit ſeinen Zeichnungen zu Herrn Seibold gegangen, der ihn früher einmal zu dieſer Arbeit ermutigt habe, doch habe der ihm nach oberflächlicher Durchſicht er⸗ widert, daß eine ähnliche Maſchine bereits im Handel ſei. Allerdings habe Eva ihm menſch⸗ liches Verſtändnis entgegengebracht, auch Herr Seibold habe ſchließlich nach einem Geſpräch mit ſeiner Tochter eingeſehen, daß er ihm, Paul Dahlmeyer, ein großes Unrecht zugefügt habe, ohne Zögern der Verlobung zugeſtimmt und ihm für den Herbſt eine gut bezahlte An⸗ ſtellung in ſeiner Fabrik verſprochen, aber be⸗ ſtehen bleibe die Tatſache, daß er, Paul Dahl⸗ meyer, zwei Jahre lang umſonſt an ſeiner Er⸗ findung gearbeitet habe. Dieſe zwei Jahre ſeines Lebens nutzlos vertane Zeit, vergeudete Arbeitskraft, könne ihm niemand erſetzen, keine noch ſo geliebte Frau, kein noch ſo reicher Schwiegervater. „Ich rede bei Seibolds natürlich kein Wort darüber“, ſchloß er ſeine Erzählung,„aber er weiß ſchon, was er angerichtet hat!“ ⸗ Ich bin mein Leben lang ein zurückhalten⸗ der Menſch geweſen und habe die feſte Abſicht, es auch in Zukunft zu bleiben. Aber bei Paul Dahlmevers Klage über ſein Schickſal geriet ich in blinde Raſerei. Ich weiß heute nicht mehr, ob Ewald Schulzes ſaurer Moſel oder der Krach mit Erna daran ſchuld war, daß mir Der verkaufte Herrgott/ Auf dem Wege zum einſamen, über die ihn. umgebende Gebirgswelt emporragenden Hüner⸗ ſedel, einem unfraglich ſehr bedeutenden Berg unſerer germaniſchen Vorfahren, durchwandern wir ein Heimgtgebiet, das überaus reich an vor⸗ und frühgeſchichtlichen Denkmälern iſt. Wir kommen am Heidenkeller vorbei mit noch deut⸗ lich erkennbarem vorgeſchichtlichem Ringwall, finden nicht weit davon die Spuren der Gyſen⸗ burg, deren Beſitzer Cyſiko durch ſeine Mannen in Jahre 640 den fränkiſchen Verbreiter des Chriſtentums Landolin erſchlagen ließ und ſehen hoch oben überm Dörlinbacher Grund aus dunk⸗ lem Tannenwald die maſſigen Felſen des Hoh⸗ ſteins herausragen, die, wie die Sage raunt, eine uralte Opferſtätte ſei. Ein hartes, treu am Heimatboden hängen⸗ des Bauernvolk lebt in dieſem Quellengebiet der Unditz, der Schutter, der Bleich, des Bret⸗ ten und des Harmersbachs, uralte Bauern⸗ geſchlechter, die niemals von dem ſchparzen, roten, goldenen Allerweltsbund oder der grauen Internationale des Liheralismus etwas wiſſen wollte. Heimatliches Weſen und Wort über⸗ dauerte alle Zeiten, wie die alten Höfe, von Sonne und Wetter gebrönnt Zäh wie ihre Vorfahren halten ſie an ihrem Gottesglauben, an Sitten und Gebräuchen feſt. Abſeits der breiten Kreisſtraße, die zum Streitberg hinaufführt, lag im Hintertal ein ſolcher uralter Bauernhof. Mancher Wanderer, der des Weges kam, um zum Hünerſedel hinauf⸗ zuſteigen, hat den ſtolzen Bauernhof und das große, ſchöne, aus Lindenholz geſchnitzte Kreuz links am Hauseingang bewundert und ſich ſeine Geſchichte erzählen laſſen. Eines Tages fand der jünoſte Bub der Sohnsfrau den armloſen Chriſtuskörver auf der oberen Büßne unterm Dach und brachte ihn der Großmutter, die ihn gelegentlich dem Ortslehrer zeigte und der ver⸗ mutete, daß das Stück aus dem ehemaligen, nun gänzlich verſchwundenen Kloſter im Mün⸗ ſtertal ſtamme. Sorgſam verwahrte die alte Bauersfrau den Herrgott in ihrer Kammer. An einem Sonntage kam der Hauſierjude Gimpel aus Schmieheim auf ſeinem Handels⸗ gang in den Hof, um ein Geſchäft zu machen. Zuletzt ging er auch zur Großmutter und ent⸗ deckte bei ihr das ſeltene, wertvolle, halbzer⸗ ſtörte Kruzifix. Der Jude Gimpel erkannte ſofort, welch hohen Wert das Kreuz darſtellte. Mit Liſt und viel Geſchwätz fuggerte er es der ſchon etwas täp⸗ piſchen alten Bäuerin ab, gab ihr ein Silber⸗ ſtück und verſprach, beim Krumholz, einem ſehr geſchickten Drechſler im nahen Dorf, die Arme ergänzen zu laſſen. Er wollte es dann gut ver⸗ kaufen und vom Mehrerlös noch etwas ab⸗ geben. Die Großmutter dürfte aber mit keinem Menſchen darüber reden. Der alte Handelsjude ging. Kaum war er fort, kam der Dieter laut jammernd ins Haus geſprungen und ſchwenkte ſeine ſtark blutende rechte Hand. Er war geſtürzt und hatte ſich an einer am Holzſchuppen ſtehenden Säge ſchwer verletzt. Man verband die Hand, ſo gut es aing, um andern Taas zum Arzt zu gehen, In der Nacht ging ein ſchweres Unwetter über das Hintertal nieder. Das vom Gebirge herab⸗ ſchießende Waſſer riß der Großmutter Leibge⸗ dinghaus weg und zertrümmerte das große Waſſerrad der zum Hoſ gehörenden kleinen Sägmühle. Andern Taas rutſchte eine von den an den Hängen weidenden beſten Kühen aus, überſchlug ſich, und brach beide Vorderbeine, ſo daß ſie notgeſchlachtet werden mußte. Bisher von allem nennenswerten Unglück verſchont, machte ſich nun die alte Bäuerin ſchwere Gewiſſensbiſſe und ſie murmelte ſtändig vor ſich hin:„Du haſt deinen Herraott verkauft.“ Heimlich verließ ſie das Haus und ging—5 Krumholz, der aber von nichts wußte. In ihrer Not ſuchte die alte Frau den Ortsvorſteher auf, einen aufrechten, tatkräftigen Mann, der zur ſelben Stunde aufbrach und ſich auf kürzeſtem Wege übers Gebirge nach Schmieheim begab Er ließ ſich das Kruziſix zeigen, nahm es an ſich, warf dem Juden das Silberſtück vor die Füße. Der Jude ſchrie Zeter und Mordio, was aber den tapferen Ortsvorſteher nicht im geringſten ſtörte. Die alte Bäuerin kam ſo wieder zu ihrem Herrgott. Es iſt das ſehr fein wiederhergeſtellte Kreuz links am Hauseingang des Hofes im Hintertal⸗ Paul Dahlmever an jenem Abend ſo beſonders widerwärtig erſchien. War er nicht ein bös⸗ artiger, hinterhältiger, durchtriebener Intri⸗ gant, der mit ſeiner Leidensmiene die ganze Welt ins Unrecht ſetzte und allein auf ſeiner Fähigkeit, andere für ſeine eigenen Dumm⸗ heiten verantwortlich zu machen, ſeine ganze Karriere aufbaute? Mit dreiundzwanzig Jah⸗ ren hatte er ſchon die ſichere Anwartſchaft auf die künftige Leitung der größten Fabrik in der ganzen Oderniederung— was würde er erſt mit fünfzig Jahren erreicht haben? Kein Zweifel, es war meine Pflicht, die Menſchheit vor Paul Dahlmeyer zu warnen. Beſcheiden, wie ich nun einmal bin, hätte ich dieſe Gedanken für mich behalten und mich mit einigen harmloſen Andeutungen begnügt, wenn Paul Dahlmeyer mich nicht nach meinen erſten ſchüchternen Worten ausdrücklich gebeten hätte, ihm meine Anſicht über ſeine Fähig⸗ keiten genauer zu erläutern. Das tat ich denn auch, und nicht gerade auf die höflichſte Art. Er hörte mit unbewegter Miene zu. „Alſo ich bin doch nicht ſo ungeſchickt, wie ich immer meinte“, ſagte er, als ich geendet hatte, und lächelte. Es war das erſte Mal, daß ich ihn lächeln ſah. Und ich dachte im⸗ mer, ich bin ein Pechvogel! Aber ſcheinbar paſſe ich doch in die Welt. Na, jetzt werde ich immer heleidigt tun. Vielen Dank, daß du mich aufgeklärt haſt. Das Mittel werde ich jetzt immer anwenden!“ Er ſah ſehr ſiegesgewiß aus, als er ſich von mir verabſchiedete. Ich ärgerte mich, daß ich geredet hatte, ſpülte meinen Aerger mit einer weiteren Flaſche Moſel herunter und üherlegte dabei, wie ich die Welt vor Paul Dahlmeyer bewahren könne. Gegen elf Uhr beſchloß ich, ihn zum Helden einer Komödie zu machen, aber um zwölf war ich überzeugt, daß es nötig war. einen zweibändigen Roman zu ſchreiben, um alle Seiten ſeines dunklen Charakters an das Licht der Oeffentlichkeit zu ziehen. Um ein Uhr war ich nicht mehr in der Lage, literariſche Entſchlüſſe zu faſſen. Ein halbes Jahr lang hörte ich nichts mehr von Paul Dahlmeyer. Erſt als ich im Herbſt wieder nach Hauſe kam, erfuhr ich, ſeine Ver⸗ lobung mit Eva Seibold ſei auseinander ge⸗ gangen, er habe mit vieler Mühe eine unter⸗ geordnete Stellung bei den Städtiſchen Gas⸗ werken bekommen und keine Ausſicht, es je⸗ mals weiter zu bringen, doch ſcheine er ſich mit ſeinem Schickſal ahgefunden zu haben, denn ex beabſichtige, die kleine Verkäuferin aus dem Eiſenladen am Markt zu heiraten. Als ich ihm ſpäter begegnete, erklärte er mir den Grund ſeines Unglücks. „Seitdem ich darauf ausgegangen bin, im⸗ mer gekränkt zu ſein, hat mir kein Menſch mehr geglaubt“, ſagte er ärgerlich.„Und das ſchlimmſte iſt, ich kann ſetzt auch nicht mehr daran glauben, daß mir Unrecht geſchieht. Na, ſoviel weiß ich: ich werde nie mehr jemand bitten, mir die Wahrheit über mich zu ſagen. Das bringt kein Glück!“ „Ich verſönlich neige zu der Auffaſſung, daß Paul Dahlmever ſich heute glücklicher fühlt als früher. Aber ob man ſeinen gegenwärtigen Zuſtand im Vergleich zu ſeinem ehemaligen nun als Glück oder Unglück bezeichnet: ich lehne jede Verantwortung dafür ab, und nach allem, was ich hier zu meiner Verteidigung vorgebracht habe, wird man mir hoffentlich zubilligen, daß ich ein Recht habe, meine Hände in Unſchuld zu waſchen. Fröhliches Wochenende Schikander kauft eine Theaterkarte für Gou⸗ nouds Fauſt⸗Oper. Irrt ſich aber im Datum. Gerät in ein gleichnamiges Schauſpiel des Johann Wolfgang von Goethe.. Nach dem„Prolog im Himmel“ wird Schi⸗ kander unruhig. Verwundert folgt er der Szene im Studierzimmer. Dann wendet er ſich an ſeinen Nachbarn: „Und wo bleibt die Muſik? Ich ſehe ja gar kein Orcheſter?“ „Orcheſter?“ „Na, Herr Nachbar“, wie ſollen ſie denn Wal⸗ zer ſpielen ohne Muſik?“ „Hier gibt es keinen Walzer und keine Muſik, das iſt doch der Fauſt von Goethe!“ „Ach? Von Goethe? Dann geh ich doch wie⸗ der nach Hauſe. Habe mich geirrt, den kenne ich bereits.“ Pellworm hat gewettet, er werde zwölf Knö⸗ del eſſen. Die Wette geht um das dazugehörige Bier und vier Flaſchen Sekt. Acht Knödel ſind verzehrt. Es folgen der neunte und der zehnte, ſchließlich wird auch der elfte vertilgt. Der zwölfte Knödel aber iſt zu viel Pellworm beſchaut ihn ſich wütend:—25 „Hätte ich gewußt, daß du übrig bleibſt, hätt' ich doch mit dir anfangen können...“ Pellworm hat übrigens auch Familienzuwachs bekommen. 2 „Ein Sohn oder ein Mädel?“ fragt ihn ſein Freund. „Rate!“ „Ein Mädel?“ „Nix da, kein Mädel!“ „Gratuliere, ein Junge!“ „Du Spitzbub, wer hat dir denn das ſchon wieder verraten?“ Schikander, abends im trauten Heim: „Weißt, Frau, wenn einer von uns beiden mal ſterben müßt, dann zieh ich nach Stuttgart.“ * Herr von Oldepott mißbilligt ſchon wieder die Verſchwendungsſucht ſeiner Frau: „Iſt das nicht ein wenig übertrieben, zwei verſchiedene Hüte zu einem Kleid?“ „Aber Oldepottchen, du mußt auch alles ver⸗ drehen und auf den Kopf ſtellen. Ich behelfe mich mit einem einzigen Kleide zu zwei Hüten.“ * Die Amerikaner haben etwas andere Zünd⸗ hölzer als wir im vorſichtigen Europa Dieſe Streichhölzer brauchen keine beſondere Reibe⸗ fläche; ſie entzünden ſich an allem— oder auch Rih Kommt Miſſis Jones böſe zu ihrem Kauf⸗ mann:„Dieſe Streichhölzer, die ich da bei Ih⸗ nen gekauft habe, taugen überhaupt nichts.— Nehmen Sie ſie zurück! Hier!“ Greift der Kaufmann nach einem der ſchlech⸗ ten Hölzchen, bückt ſich ein bißchen vornüber, ritſcht mit dem Ding über ſeinen geſpannten Hoſenboden.. Und das Streichholz brennt! „Na?“ triumphiert er. „Schön“, meint Miſſis Jones,„ich ſehe, aber ich kann doch nicht jedesmal es bei Ihnen ver⸗ ſuchen, wenn ich Feuer brauche.“ * Schikanders haben auch Hühner. Eines von ihnen iſt geſtern auf die Straße gelaufen und überfahren worden. Belehrt Frau Schikander ſogleich ihren Sohn: „Siehſt du, das Huhn war neugierig. Und nun iſt es tot, weil es nicht brav war.“ Meint Schikander junior nachdenklich:„Ja, Mutter, das arme Huhn! Und wenn es brav geweſen wäre, dann hätten wir es nächſten Sonntag vielleicht gegeſſen...“ Ein Floh schreibt seinem Sohn Mein lieber Sohn! Ich werde alt und meine Geſundheit läßt immer mehr zu wünſchen übrig. Meine Beſchwerden machen ſich immer unangenehmer bemerkbar, ich muß von Rippen⸗ zu Rippenabſatz oft minutenlang aus⸗ ſchnaufen, und auf ein Paar Schulterblätter oder einen richtigen Hals komme ich ſchon längſt nicht mehr hinauf. Auch die Gicht in meinem linken Bein wird immer ſchlimmer und zeitweiſe bin ich unfähig, es zu bewegen. Was das für unſereinen heißt, deſſen Leben oft an einem raſchen Sprung hängt, brauche ich Dir nicht zu erklären. All das ſind bedrohliche Anzeichen für einen alten Floh, und ich fühle es, mein Ende naht heran. Seit dem Heim⸗ ang Deiner unvergeßlichen Mama, die in der lüte ihrer Jahre Heit wurde, hat dieſes Daſein ohnehin an Reiz für mich verloren, auch wird es mir mit jedem Tage ſtärker klar, ich paſſe nicht mehr in dieſe Zeit mit ihren modiſchen und geſellſchaftlichen Neuerungen. Wenn ich ſo überdenke, wie es einſtens war: Hinter Barchent und huſche⸗ ligem Flanell konnte man ſorglos und gebor⸗ gen ein wahres Schlaraffendaſein leben. Heute tragen die Menſchen faſt nichts mehr am Leib. Während der ſchönen Jahreszeit kugeln ſie faſt ſplitternackt im Sand herum und während des Winters iſt es nicht viel beſſer. Und erſt der Niedergang der menſchlichen Sitten! Früher 775 ein Menſch in Geſellſchaft ſich lieber die Zunge abgebiſſen als der Anweſenheit eines eigenen Flohs Erwähnung getan. Höchſtens, daß er heimlich den einen Schuhabſatz auf das andere Schienbein zu ſtellen oder den Rücken gegen einen ſpitzen Zierat ſeiner Seſſellehne anzuquetſchen verſuchte. deun gehen die Menſchen viel grauſamer und raffinierter vor. Sie erzeugen durch eine elektriſche Konſtruktion eine ſchreckſhe Wind⸗ oſe, die alles ſelbſt aus den entfernteſten itzen und Fugen erbarmungslos in ihren vernichtenden Wirbel ſaugt. Deine gute Tante Springelinde, die eine Sechszimmerwohnung mit echten Gobelins bewohnt, hätte ein ſolcher Staubſauger beinahe ums Leben gebracht, ſie iſt gerade noch im letzten Moment mit einem verſtauchten Sprunggelenk davongekommen. Oh, es iſt wirklich keine Luſt mehr, heutigen⸗ tags ein Floh zu ſein! Auch die Zeiten der unausgeſetzten und erleſenen Tafelfreuden ſind vorüber. Was war das für ein Hochgenuß, ſo ein gut unterſetztes Lendenſtück, ſo eine ſaftige Keule, ſo ein dicker, gemäſteter Ruͤcken. Vor⸗ über, vorbei. Durch dieſe unſelige Sucht der menſchlichen Weiblichkeit, ſchlank zu werden, durch dieſe dumme Lehre von den Kalorien, durch dieſe albernen Kaſteiungen iſt heute alles nur mehr Beinfleiſch, und auch dieſes wird noch verfälſcht durch die viele Rohkoſt, die ſie ſich zuführen, und durch die vielen Entfettungs⸗ tees und Abmagerungspillen, und nach den erſten Biſſen kriegt unſereiner womöglich noch einen chroniſchen Magen⸗ und Darmkatarrh. Nein, es iſt wirklich nicht mehr ſchön, ein Floh — und ich bin froh, daß es zu Ende eht. Mein lieber Sohn! Beſitztümer oder Aehnn⸗ liches kann ich Dir nicht zurücklaſſen, ſondern nur einen guten Namen. Du weißt, ich habe einmal einen wirklichen Maharadſcha gebiſſen, Dein Großvater war monatelang mit einem Kommerzienrat auf Reiſen, und unſer Stamm reicht mütterlicherſeits bis auf den Hof⸗ und Leibfloh Katharinens der Großen zurück. Deine Schweſter hat mir altem Mann die Schande angetan und iſt mit dem Seiltänzer aus einem Flohzirkus durchgebrannt. Ich bitte Dich, halte wenigſtens Du meinen Namen rein und laß Dich niemals mit ſo einem daher⸗ geſprungenen Sand⸗ oder gar Waſſerfloh ein. Und nun lebe wohl. Ich reiſe jetzt mit einer Filmdiva nach Spanien, um dort, falls unſer Zug unterweas nicht in die Luft geſprengt wird, unter ewig blauem Himmel und wiſpeln⸗ den Palmen in Schönheit zu ſterben. Das Schickſal ſei Dir gnädig. Dein Vater. Karl Schweiger. —ÄFsKÄ————————————————————————————— Ich sagte Dahlmeyer die Wahrheit —— ————————— — 3 W 4 ——————————————— Im Bambustal am Berge Tſulai lebten die ſechs Einſiedler, die ausgezogen waren, den Weg in das eigene Herz zu ſinden. Es waren: Litaipe, der Dichter, Tſchen, der Krieger, Laipe, der Luſtige, Hu, der Fromme, Müſan, der Schlaue und Liſan, der Weiſe. Ihr Leben be⸗ ſtand darin, den vielerlei Stimmen des Inne⸗ ren zu lauſchen, und ihre Tat war, der reinſten Stimme zu folgen. Darüber vergingen viele Monate, und ihr Blick wurde freier, ihre Stimme voller und ihr Geſang aufrechter. Wenn die Sonne im Oſten aufging und ihr leuchtendes Rot auf den Berg Tſulai goß, ſtie⸗ en die Freunde zum glühenden Gipfel empor, chanten weit über die Weite und ſangen ihr Freiheitslied. Wenn am Abend die Sonne ſich ins Weltmeer des Weſtens barg, ſtanden ſie wieder auf dem Gipfel und ſchickten der glü⸗ enden Sonne ihr helles Glaubenslied nach. edesmal aber, wenn das Lied der Freunde verklungen war, erhob ſich einer, um eine Le⸗ gende vom Leben oder vom Tode zu erzählen. Hu, der Fromme, ſprach von Laotſe, Tſchen, der Krieger, wußte manches Neue und Große aus dem Leben kriegeriſcher Fürſten zu berich⸗ ten, Litaipe aber erſann ſich zumeiſt ſelber ein zartes Märchen. So war faſt ein Jahr verfloſſen, und die Freunde ſannen noch immer über den Weg ins eigene Herz. Der weiche lockende Wind des Frühlings hatte die Knoſpen der Blumen und Bäume erbrochen, ſo daß das Land unter einer wogenden Pracht von Blüten ſtand. Nur Litaipe ſchien keinen Anteil an der geheimnis⸗ vollen Schönheit ſeiner Umwelt zu haben. Hu trat vor Litaipe hin: Mein Freund, die Reihe iſt an dir, die Legende zu erzählen! Litaipe lächelte: Ich will euch die Legende vom Tiger erzählen! Es war einmal ein König, der wohnte am äußerſten Rande des Weſtens. Sein Palaſt ſtand dicht bei Sonnenuntergang, ſo daß die Leute, die ſeine hohen Zinnen von ferne leuch⸗ ten ſahen, ſagten, er ſei von Blutſtein erbaut. Der König hieß Miaochuang, und ſeine Frau war die ſchöne Miaotch. Das Volk liebte den König, weil er gerecht herrſchte und auch gegen ſich ſelbſt ſtreng zu ſein vermochte. Man hatte ihn noch nie lachen, aber auch noch nie zürnen geſehen, darum ſagte man, daß ſein Herz nicht aus Fleiſch und Blut, ſondern eine Kapſel ſei, in die ein Gott das Buch der Geſetze gelegt habe. Migotch, die Königin, war von einer milden und ſanften Schönheit. Nur ihre Augen ſchienen von einer ſchweren Trauer über⸗ ſchleiert zu ſein. Der König gewahrte es und ſprach zu ihr: Meine Macht iſt ſo groß, daß ſie vom Weſten bis zum Rande des Oſtens reicht. Was ſoll mir aber alle Macht der Erde, wenn ich nicht einmal dieſem Leibe gebieten kann? Die Königin ſeufzte, denn auch ſie litt darunter, daß ihre Ehe nicht mit Kindern geſegnet war, obwohl ſie alle Zaubermittel in Heimlichkeit angewandt hatte. Der König fuhr fort: Ich habe alle Wahr⸗ ſager und Traumdeuter aufgeboten und ihnen die Hälfte meiner Macht verſprochen, wenn ſie den Segen des Himmelsgottes auf unſeren Leib herniederziehen können. Sie haben viele Monate hindurch nachgeſonnen, aber kein Mit⸗ tel gefunden. Die Königin ſchwieg, denn der Schmerz preßte ihre Lippen zuſammen. Nach geraumer Zeit erhob ſie ſich wie im Fieber und ſchritt hinaus um ſich zur Ruhe zu begeben. Da befiel ſie ein wunderſamer Traum. Sie —3 deutlich eine Stimme, die ihr zurief, ſie ſolle ungeſäumt ſich auf den Weg machen und zum Berg der Blumen wandern! Als ſie erwachte, hatte ſie den Klang der Stimme noch vernehmbar im Ohr. Sie eilte Am König und erzählte ihm dieſes Wunder. m anderen Tage machten ſich der König und die Königin in aller Heimlichkeit auf, um den Berg der Blumen zu finden. Mühevoll war die Wanderung, und oft ge⸗ rieten ſie in die größte Gefahr, ihr Leben zu verlieren. Als ſie die Grenzen des Reiches überſchritten hatten, ſahen ſie fern den Gipfel des Berges der Blumen aufleuchten. Mit aus⸗ gebreiteten Armen erſtiegen ſie ihn und ge⸗ wahrten zu ihrer großen Ueberraſchung auf dem Gipfel ein wunderbares Götterbild, das inmitten herrlichſter Blumen ſtand. Erſchöpft ließ ſich die Königin in das Blumenbeet ſinken, und im Traume umfing ſie ihren Gatten. Acht Tage blieben ſie auf dem Berge und gaben ſich im Angeſicht des Götterbildes ihrer Liebe hin. Danach fühlte die Königin eine ſüße Mattigkeit in ihren Gliedern, und ſie verlangte, in den Palaſt zurückzukehren. Neun Monate darauf wurde unter freudiger Anteilnahme des ganzen Volkes die Geburt der erſten Tochter gefeiert. Das Kind war ſchön wie der junge Tag und das Volk verglich es mit dem ewigen Blühen auf dem Berge der Blu⸗ men. Wiederum neun Monate ſpäter gebar die Königin ihre zweite Tochter. Von der ſagte das ganze Volk, daß ſie ſchön ſei wie das Schimmern des Mondes auf dem Berge der Blumen. Als ſich abermals neun Monate erfüllt hat⸗ ten, drückte die Königin ihre dritte Tochter ans Herz. Die war ſo ſchön, daß das Volk ſie nur zu vergleichen wußte mit dem Glänzen der Sonne, die den Berg der Blumen vergoldet. Dieſe Tochter erhielt den Namen Miaoſhan. Der Ruhm ihrer Schönheit ging über das Land, und das Volk war ſtolz, allein wegen der Schönheit der Königstochter geprieſen zu werden. Aus den Reichen der vier Winde kamen die Freier und bewarben ſich mit den erleſenſten Geſchenken um die Königstochter. Es dauerte auch nicht lange, bis die beiden erſten Töchter ihre Hand an erlauchte und mächtige Fürſten vergeben hatten. Nur Miaoſhan zog ſich trau⸗ rig zurück, wenn ein Freier im Palaſt gemeldet wurde und wollte in keine Heirat einwilligen. Ihr Herz erzitterte vor Weh, als ſie ſah, daß ſich um ihretwillen junge Ritter im Zweikampf maßen und ihr Blut für ſie vergoſſen. Da ſie den Kummer des Vaters und den Schmerz der Mutter fühlte, entfernte ſie ſich eines Nachts aus dem Palaſt und lief, einem unerklärlichen Zwange folgend, dem Oſten zu. Als ſie ſchon von weitem den Berg der Blu⸗ men gewahrte, traf ſie ein Kloſter an, in dem ſie einkehrte. Die Einſiedler ſahen ſie mit miß⸗ trauiſchen und feindſeligen Blicken an und be⸗ rieten, was ſie mit ihr beginnen ſollten. Auf den Rat des Aelteſten endlich fielen ſie über ſie her, hüllten ihren Leib in freudloſe Gewänder, Aus dem HB-Fotopreisausschreiben Die Mühle von Sansſouci ſchnitten ihr das Haar ab und ſtreuten Aſche auf ihre pfirſichfarbenen Wangen. Dann zwan⸗ en ſie Miaoſhan, Geſänge und Gebete zu er⸗ ernen und den Wandel der Kloſterleute anzu⸗ nehmen. Das Mädchen weinte Tag und Nacht und ſehnte ſich aus dem Kloſter auf den Berg der Blumen. Allmählich aber verbreitete ſich das Gerücht über das Land, die ſchöne Miaoſhan ſei am Berg der Blumen von Mönchen in einem ver⸗ borgenen Kloſter gefangen und müſſe den Dienſt der Kloſterleute verſehen. Eines Tages kam das Gerede auch vor den König. Der ſprang ſofort auf, bewaffnete eine Abteilung Krieger und Aufn.: Ludwig Gayer Ein Toter hält seine Grabrede Anthony Kimms spielt den Behörden einen Streich Jedermann kennt in London Miſter Kimms, obgleich er nur ein biederer Handwerker aus der Vorſtadt iſt, der ſich mit dem beſchäftigt. was andere mit Füßen treten— mit den Schuhen nämlich. Darüber hinaus hat Herr Anthony Kimms aber auch noch eine„krimina⸗ liſtiſche Ader“, und dieſe Begabung iſt es, die ihn bekannt machte und in die von Hans Sachs angeführte Liſte der berühmten Schuhmacher einreihte. Herr Kimms vertrat die Anſicht, daß die eng⸗ liſchen Behörden hinſichtlich der Identifizierung unbekannter Toter viel zu oberflächlich ſeien. Und er war bereit, dieſe Tatſache perſönlich oer Oefſentlichteit zu beweiſen. Herr Kimms iſt Junggeſelle und hat nur einige entfernte Ver⸗ wandte. Vor einiger Zeit entfernte er ſich»ines Tages aus ſeiner Werkſtätte, ohne zu hinter⸗ laſſen, wohin er ging. Er legte dann außerhalb Londons ſeinen Rock und ſeinen Hut, ſowie ſeine Stiefel an das Ufer der Themſe und trat hierauf eine vergnügliche Fußwanderung nach Lancafhire an. Mit Behagen las er die Artikel in den Zeitungen, wo man ſein Verſchwierden meldete und kurz darauf berichtete, man yabe ſeine Kleider an der Themſe gefunden, ſo daß damit zu rechnen ſei, daß er Selbſtmord verübt habe. Kurze Zeit ſpäter wurde aus der Themſe eine unbetannte Leiche geborgen, und die Polizei veröffentlichte einen Aufruf an die Oeffentlichteit, um die Identifizierung zu er⸗ möglichen. Kimms Lehrling, ein 15jähriger Junge, der in den Streich eingeweiht worden war, meldete ſich und erklärte, daß es ſich bei dem Toten um ſeinen Meiſter, den Schuh⸗ macher Anthony Kimms handele. Dieſe Aus⸗ ſage genügte, die Beerdigung für den Schuh⸗ macher, der ſich, ſo hieß es, in einem Anfall von geiſtiger Verwirrung das Leben genommen hatte, wurde angeſetzt. Es war eine prächtige Beſtattung. Die Ver⸗ wandten, Nachbarn und Berufskameraden ſtell⸗ ten ſich auf dem Friedhof ein, alte Knnden ſandten Blumenſpenden, der Männerchor ſang ein Abſchiedslied, kurz, die Rührung war groß. Als dann der Geiſtliche mit warmen Worien des Verblichenen gedachte und ihn als einen allzeit pflichtgetreuen, vorbildlichen Handwer⸗ ker bezeichnete, da trat ein vermummter, mit einer blauen Brille behafteter Herr heran, der darum bat, als Vetter des Verſtorbenen eben⸗ falls ein paar Worte ſprechen zu dürfen. Eben überlegte ſich die Trauergemeinde noch, wer die⸗ ſer Unbekannte ſein könne, da löſte ſich auch das Rätfel ſchon. Ein Schreckensſchrei ertönte, die Trauernden erbleichten, denn: vor ſeinem eige⸗ nen Grabe ſtand Anthony Kimms, der wat⸗ kere Schuhmacher, quicklebendig und vergnügt, und bedankte ſich herzlichſt für die hübſchen Ehrungen und die rührenden Worte der An⸗ teilnahme. Sie ſeien aber, ſo hoffe er, um einige Jahre zu früh getommen und er habe mit ſei⸗ nem Experiment nur beweiſen wollen, daß die Ermittlungsmethoden der Polizei unzulänglich und oberflächlich ſeien. Zwar nahm die Trauergemeinde, als ſie ſich von ihrem Schrecken erholt hatte, dieſen Spaß lachend hin, nicht ſo aber die Behörden, die ge⸗ gen Meiſter Kimms Anzeige erhoben wegen bewußter Irreführung und Erregung öffent⸗ lichen Aergerniſſes. So muß Anthony Kimms ſeine Sache vor den Gerichten verfechten und er wird wohl nicht mit ganz heiler Haut davon kommen. Legende aus dem Chine- Der Berg der Blumen- sischen von Kurt Eggers ruhte nicht eher, als bis er den Schlupfwinkel der Mönche ausfindig gemacht hatte. Die Mönche hatten aber, als ſie den König und ſeine Krie⸗ ger heranreiten ſahen, Migoſhan gefeſſelt und verſteckt und logen, ſie ſei nicht mehr bei ihnen. Da ergrimmte der König und befahl, das Kloſter der verräteriſchen Mönche an den vier Ecken anzuzünden, denn er meinte, die Tochter habe ihr Herz den Einflüſterungen der Mönche nicht verſchloſſen und verberge ſich nach gehei⸗ mer Abrede mit ihnen vor ſeinem Zorn. Als das Kloſter hell brannte, vermochte das Mäd⸗ chen mit großer Anſtrengung ſich der Feſſeln zu entledigen. Sie fürchtete ſich ſehr vor dem Flammentod und ſtach ſich die goldene Nadel, die den Blicken der Kloſterleute entgangen war, durch die Kehle. Das Blut ſpritzte zum Him⸗ mel auf und als es, dem Regen gleich, zur Erde niederfiel, löſchte es die Flammen des Feuers. Sie aber blieb auf geheimnisvolle Weiſe am Leben. Dann floh ſie aus den Trümmern des Kloſters und eilte auf den Gipfel des Berges der Blumen. Dort fanden ſie die Boten des Königs und führten ſie zurück in die Heimat. Der König war über den Ungehorſam und die Flucht der Miaoſhan ſo erboſt, daß er ſie zu töten befahl. Vergebens warf ſich die Königin ihm zu Fü⸗ ßen und bat für das Leben der Tochter. Um⸗ ſonſt boten die Edelſten des Landes ihr Leben für das Miaoſhans. Der König nahm den Be⸗ fehl nicht zurück, denn er wollte dem Volk einen Beweis geben, daß ſein Wille oberſtes Geſetz des Landes zu ſein habe. Zwei Henker gaben ſich, als ſie ſahen, daß der König unverſöhn⸗ lich war, ſelbſt den Tod, weil ſie nicht Hand an Miaoſhan legen wollten. Der dritte band ſich ein ſeidenes Tuch vor die Augen und ſchlu mit dem Schwert nach ihrem Haupt. Jedo das Schwert zerbrach wie an einer unſichtbaren Mauer. Miaoſhan blickte mit traurigem Lächeln um ſich, und der flehende Ausdruck ihrer Augen griff dem Volk ſo ſehr ans Herz, daß es wei⸗ nend zum König um Gnade für die Königs⸗ tochter flehte. Der König hatte ſich in eine ſolche Wut ge⸗ ſteigert, daß er nicht auf die Götterzeichen ach⸗ tete, die das Leben Miaoſhans retten wollten. Er dachte nur daran, ſeinem Willen Gerech⸗ tigkeit zukommen zu laſſen und ſtürzte ſich in ſinnloſem Zorn auf die eigene Tochter und er⸗ droſſelte ſie. Kaum aber war das letzte Röcheln dem Munde Miaoſhans entflohen, als ſich ein ge⸗ waltiger Sturm erhob, der die Aeſte von den Bäumen und die Dächer von den Häuſern riß. Aus der Sturmwolke ſprang ein Tiger, packte Miaoſhan und entführte ſie in die Unterwelt. Der Tiger war der Abgeſandte des höchſten Himmelsgottes, der nicht wollte, daß der Leib Miaoſhans verdürbe. Als Miaoſhan in der Unterwelt war, ſah ſie ſchreckliche Bil⸗ der, die ihre Seele faſt erſtarren ließen. Da bewegte das Mitleid ihr Herz mit ſolcher Macht, daß ſie zu weinen begann. Ihren Tränen entſproſſen, ſobald ſie den Boden berührten, die herrlichſten Blumen, ähnlich denen, die auf dem Berg der Blumen im Lande des Oſtens wuchſen. Bald war der Ort der Qual in der Unterwelt verwandelt, ſo daß er einer blühenden Wieſe glich. Der König der Unterwelt aber ſah, daß durch das Mitleid der unſchuldigen Königstochter die Schuldigen ohne Verdienſt erlöſt wurden und fürchtete um die Ordnung des Schickſals. In größter Beſtürzung eilte er zum Thron des höchſten Himmelsgottes und berichtete ihm von der großen Wandlung, die durch die Tränen Miaoſhans in der Unterwelt vor ſich gegangen war. Der Himmelsgott erkannte die Gefahr für die Welt, wenn die Schuldigen befreit wurden, und gab die Erlaubnis für die Wie⸗ derkehr Miaoſhans auf die Welt. Er befahl ihr aber, auf der Inſel der Heiligen zu woh⸗ nen und die Welt nie wieder zu betreten, da⸗ Ordnung der Menſchen nicht geſtört erde. Litaipe hatte die Legende beendet, aber ſeine Worte blieben eine Weile über den Freunden ſtehen, daß ſie ihnen nachſannen. Nur Hu er⸗ hob ſich feierlich und ſprach den Satz: Die Welt ſoll nicht vom Natürlichen ins Unnatürliche er⸗ löſt werden! Sterbende Tierwelt Nordafrikas Wie der Forſcher Paul Spatz, der im Auf⸗ trage des Zoologiſchen Muſeums Berlin dreißig Jahre lang die Wüſte und die Gebirge Nord⸗ afrikas erforſcht hat, in einem Vortrage über Klima und Tierwelt in Nordafrika ausführte, war das Land einſtmals auch von Elefanten be⸗ völkert, die aus Zentralafrika nordwärts ge⸗ wandert waren und infolge der Wüſtenbildung dann nicht wieder zurückkommen konnten. Durch inzwiſchen längſt eingetrocknete Flußläufe waren Krokodile eingewandert und ſind dort geblieben, allerdings nur in Form von Zwergkrokodilen in kleinen Seen. Leopard und Berberlöwe ſind durch unvernünftige Jagd ſchon ganz ausgerot⸗ tet und Antilopen⸗ und Gazellenarten im Aus⸗ ſterben. Die Fortſchritte der Ziviliſation und der Siedlung ſprechen allen dieſen Tieren das Todesurteil. Die immer größere und beſſere Be⸗ waffnung der Eingeborenen trägt ebenfalls da⸗ zu bei, eine Folge des Weltkrieges. Ehre und Freiheit ſind letzten Endes nicht äußerliche Eigenſchaften, ſondern zeit⸗ und raumloſe Weſenheiten. Alfred Rosenberg Oft —— Nr Der 6: war vert möglich zutreten. fen iſt i. das im E daher bef aus Vere aus Lieb wenn es zu vertre Mitte zwiſchen dung um Verbands Wei (Ma 1. d2—d Dieſer Weiß erh⸗ .K K4N ziehenden (oder Da5 Dageger keinem be ohne Kom de5: Sg4, 8 5. e2—e4, e7—e6 8. Die Lin wickelten, 10. h2—h Etwas! g4—&, der 12. eI—e Lfs—e7. Gegen d hat Wein, ausgedach 15. es—e Rochiert ſoll er auf Lh7-+ nebſt gehei⸗ Als Mäd⸗ eln zu dem Nadel, gaben rſöhn⸗ ind an id ſich ſchlu Jedo tbaren in um Augen wei⸗ önigs⸗ ut ge⸗ m ach⸗ ollten. Berech⸗ ſich in nd er⸗ dem in ge⸗ n den en riß. Tiger, n die ie den lumen, lumen ar der delt, ſo ß durch ter die n und S. 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Weiß darf nicht wegen Patt nehmen, andere Möglich⸗ keiten ſchaden dem Schw. ebenfalls nichts.— In zneinen Endſpielen alſo beſonders auf⸗ paſſen! Aus dem Vereinskampf Mann⸗ heimer Schachklub— Pforzheim Um die Badiſche Meiſterſchaft Der:4⸗Sieg des Mannheimer Schachklubs war verdient, um ſo mehr, als es leider un⸗ möglich erſcheint, in ſtärkſter Aufſtellung an⸗ zutreten. Die Teilnahme an Mannſchaftskämp⸗ fen iſt im Schach nicht verbindlich, etwa wie das im Sport ſein kann. Die Klubleitung dankt daher beſonders herzlich ihren Unentwegten, die aus Vereinsintereſſe und ſelbſtverſtändlich auch aus Liebe zum Schach immer ſich einſetzen, wenn es gilt, Mannheims ſchachliche Belange zu vertreten. Mitte Januar wird dann in Baden⸗Baden zwiſchen Freiburg und Mannheim die Entſchei⸗ dung um die erſtmalig in Baden durchgeführte Verbandsmeiſterſchaft fallen. I. Schnelle Entſcheidung Weinacht Groll (Mannheim)(Pforzheim) 1. d2—d4, d7—d5 2. c2—c4, Sg8—107 Dieſer oft angewandte Zug iſt ungünſtig. Weiß erhält ohne Mühe ein ſtarkes Zentrum. 3. c4 d5!(dagegen würde Scs dem Nach⸗ ziehenden die Korrektur e6õ erlauben), Stö)ad5 loder Das:, Se3 mit Tempo) 4. S81—131 Dagegen führt e2—e4 merkwürdigerweiſe zu keinem beſonderen Ergebnis. Das ſei in Kürze ohne Kommentar angegeben: e4, Siö, Lds! e7—es! de5õ: Sg4, Sf3, Scö, Lf4, Lb4, Sc3, De7. 4...., cö(keine gute Ausnützung des Tempos) 5. e2—e4, Sd5—f6 6. Sb1—c3, Les—g4 7. Lol—ez, e7—e6 8. LiI—ds, SbS—d7 9.—0, e6—eß. Die Linienöffnung kommt dem beſſer Ent⸗ wickelten, alſo dem Weißen zugute. 10. h2—h3, e5 d4 11. Les& dd, Lg4—15. Etwas beſſer war die Bleibe auf der Schräge g4—cs, demnach Leö. 12. eA—e5! Sfi6— d5 13. Sca d5, cõ cd5 14. TfI—el, Lis—e7. Gegen die nicht zu verhindernde ſchw. Rochade hat Weinacht ſich eine hübſche Ueberraſchung ausgedacht. 15. e5—eõ, f7 Ne6 16. Tel Ke6,—0 17. Dd1—2. 1 L 0 er, ,, 6 W e , 0 9 d 0 ——— — —— Rochiert und doch nicht in Sicherheit! Wie ſoll er auf„anſtändige“ Weiſe cer Drohung Lh7-- nebſt Thö! Herr werden? 2s6 verbietet ſich wegen Ses, und 4 erobert den eingeſperrten Läufer, Stö pariert wiederum nicht den Bauern⸗ verluſt— alſo, was tun? 17..., h7—h6? 18. Ld3—h7-, Kgs-—8 109. Tebchö.— Mit der Abſicht Lg6— uſw. Man ſieht, daß bei der ganzen Kombination auch dem Leâ eine Rolle zugedacht iſt.— 19..„ Lh5—f7?(Rettet allerdings dieſem Läu⸗ fer das Leben!) 20. LS8—1 nebſt Matt. II. Von der Kraft der Türme Schwarz: Schmidt⸗Pforzheim , 4* , K, A,. 131 Weiß: Dr. Ruchti⸗Mannheim Weiß beherrſcht die einzige offene Linie mit ſeinen Türmen, ein reichlicher Erſatz für den verlorenen Bauern. Schw. kann auch mit I184s, Scö! nicht der Schwierigkeiten Herr werden und Lds ſieht Weiß mit Teo in Front. Es geſchah: 1...., e6ö—e5 2. Sd4)e i5, Dföcfi5s 3. Te7-er, DfsKf2T 4. Kgi—hI, Df2)“ es. Soweit die nach es folgerichtige Zugreihe! Kann man es Schwarz verdenken, daß er die vorliegende Stellung bei der Vorausberechnung als günſtig anſah? Gleich der nächſte Zug von Ruchti bringt die Ueberraſchung. 5. Tei—es! Der Turm kann die erſte Reihe mit einer ſchlimmen Drohung verlaſſen! Schwarz hat kein Schach auf der erſten Reihe, denn Weiß beherrſcht die Felder ei, di und bdel— bleibt einmalig. Der andere Turm— auf is— iſt ge⸗ bunden und darf nicht nehmen wegen bi7- (dieſe Möglichkeit beſteht auch, wenn der ge⸗ feſſelte Turm ſein Feld nicht verläßt) nebſt Matt.— Eine intereſſante Stellung! 5.„„„ De3.—f4. Es bleibt ihm nichts anderes, denn 1Td1, Ddi: Tiscs, beſchwört das Matt mit Das-- Khs, Des— herauf. Es klappt wunderbar. 6. Tes Kf8-, Df4)is(Kis:? Deszt) 7. Te7—es, TI6 8. T18——, Kis: 9. De2 und Weiß gewann. Aus dem Bezirk Mannheim Die erſte Runde der Pokalkämpfe brachte fol⸗ gende Ergebniſſe: Sandhofen verliert knapp gegen Pfingſtberg 4½2:5½, Neckarau, der Ver⸗ teidiger des Saarbefreiungspokals, ſchlug Käfertal mit:1. Das Spiel Mannheimer Schachklub gegen Waldhof wird am 28. Februar nach⸗ geholt. Frei war Feudenheim. In Würdigung der Saarbefreiung tragen die Mannheimer Schachvereine zum zweiten Male obige Pokalwettkämpfe aus, und zwar im Mannſchaftskompfe. Als letztjähriger Sieger ging Schachklub„Anderſſen“ Neckarau hervor und hat ſomit den Pokal für ein Jahr erobert. Neckarau wird nun als Sieger alles daran⸗ ſetzen, einem erſten Siege einen weiteren folgen zu laſſen. Ob das aber gelingt, iſt in den kom⸗ menden Spielen ſehr fraglich; denn waren die vorjährigen Spiele ſchon ſehr hartnäckig, ſo dürfte dies in dieſem Jahre um ſo mehr der Fall ſein. Küh für den kommenden 5 Sieger iſt große Beharrlichkeit und guter Ka⸗ meradſchaftsgeiſt; letzterer möge das Leitmotiv für die kommenden Kämpfe ſein. Einem guten Gelingen iſt dies die beſte Bürgſchaft. Die Austragung der Pokalſpiele geſchieht in einer Mannſchaftsſtärke von 10 Mann. Der Platzverein hat immer an ungeraden Brettern Weiß. Die Zügezahl beträgt 40 die erſten zwei Stunden, für jede weitere Stunde 20. Der Beginn der Spiele iſt jeweils auf Sonn⸗ tag vormittag 9 Uhr mit einer Viertelſtunde Wartezeit feſtgeſetzt. Das Spiel kann nur ge⸗ meinſam begonnen werden. Folglich muß das Spiel ſpäteſtens eine Viertelſtunde nach 9 Uhr beginnen. Die Reſultatmeldung obliegt jeweils dem Platzverein und hat innerhalb zwei Tagen zu erfolgen. Bei Ueberſchreitung dieſes Ter⸗ mins geht der Platzverein jedes Gewinnpunktes verluſtig. Reſultatmeldung muß die Aufſtel⸗ lung der jeweiligen Mannſchaften enthalten. Anſchrift für Meldungen: Wilh. Hild, Mann⸗ heim⸗Waldhof, Kornſtraße 13. Die 2. Runde findet am 13. Dezember ſtatt. Näheres wird noch bekanntgegeben. Briefkaſten Viernheim(W..). Nr. 112 richtig. Badiſcher Schachverband im GSB Bezirk Mannheim Die Schachvereine, Leiter, Klublokale Mannheimer Schachtlub: W. Gudehus, Mannheim. Cafe Merkur, N 3, 12. Klubabende: Montag, Mittwoch und Don⸗ nerstag, täglich freier Schachverkehr. „Anderſſen“ Neckarau: R. Reithoffer, Cafe Zeilfelderz Dienstag. Nedarſtadt⸗Oſt: Spietz: Cafe Vohmann. Clignetplatz; Mittwoch. Schwetzingerſtadt: H. Frei; Reſtaurant„Ludwigshof“, Rheinhäuſerſtraße; Freitag. Feudenheim: Lveiter Weter Woll; Kaffee Schneiderz Freitag. Käfertal: E. Denzel; Cafe Zorn; Mittwoch. Pfingſtberg: Valentin Schmitt;„Zum Pfingſtberg'z Donnerstag. Sandhofen: J. Herbſt;„Turnerheim“; Dienstag. Waldhof: W. Hild; Kaſino Bopp& Reuther; Freitag. Weinheim: Aſſeſſor R. Geiler; Cafe Rheingold; Donnerstag. Schwetzingen: Stud. Bauſch;„Zum Grünen Baum“ Donnerstag. ———————— Füllrätſel à r Die Buchſtaben bd d. eeeeeeez1111 f mmnoopssttuu 0 1 ſind ſo in die leeren Felder einzuſetzen, daß a r Jdie waagerechten Rei⸗ hen folgendes ergeben: a r 1. Nebenfluß der Iſar, 2. Verfaſſer, 3. Fluß in 4 1 JFrankreich, 4. Feld, 5. Weißpappel, 6. kleinſte 4 LJ türk. Münze, 7. Neben⸗ 3 fluß der Leine, 8. Raub⸗ vogel, 9. Herbſtblume. à r E. H. Silben⸗Waben⸗Rätſel Die Silben: a— ba— bar— bel— da— de— e— i— ka— ka— ka— la— le— lem — li— ma— me— ne— pe— ri— ri— ri — ro— sa— sa— sa— ster— te— ter— thu ſind ſo in die Wabenfelder einzuſetzen, daß rund um die Zahlen die bezeichneten Wörter entſtehen. Die Wörter beginnen im Feld mit dem Pfeil und ſind in der Richtung des Uhr⸗ zeigerlaufes zu leſen. 1. Verteidigungswall, 2. Schulterkragen, 3. Gondellied, 4. größter in⸗ diſcher Dichter des 6. Jahrhunderts n. Chr., 5. Urſtoff im phyſikaliſchen Sinne, 6. Sym⸗ phonie von Beethoven, 7. weiblicher Vorname (frühere Königin von Spanien), 8. Kranken⸗ pfleger, 9. Erdteil, 10. durchſcheinende Gipsart, 11. Sohn Henochs, ſprichwörtlich alter Mann. Löſungen Auflöſung des geografiſchen Silben⸗Rätſels 1. Somali, 2. Taurien, 3. Eſperanza, 4. Cam⸗ panien, 5. Krefeld, 6. Dundee, 7. Ekuador, 8. Nikolskoe, 9. Leiceſter, 10. Oetztal, 11. Emſche, 12. Friedenau, 13. Freyſtadt, 14. Eſchwege, 15. Limmat, 16. Naranjo, 17. Iquique, 18. Caſtrop, 19. Heringsdorf, 20. Tempe.— Steck' den Loeffel nicht in anderer Leute Toepfe. Auflöſung des Kreuzworträtſels: Waagerecht: 1. Semmering, 7. Faden, „Stier, 10. Eris, 12. Hero, 13. Silo, 16. Ve⸗ nedig, 18. Ob, 20. Amor, 21. es, 22. Roue, 25. Enge, 27. Adria, 29. Union, 30. Eisſegeln. Senkrecht: 1. Sara, 2. Edi, 3. Meſſe, 4. Vhe 5. nie, 6. Gers, 7. Feodora, 9. Rogaſen, 11. Glems, 14. Ina, 15. Odo, 17. Jrene, 19. Bode, 21. Egon, 23. Uri, 24. Eis, 26. Nil, 28. As. E. H. Nicht nötig Der junge Ehemann erwachte plötzlich mitten in der Nacht. Aus dem Bettchen des Erſtgebore⸗ gin laut die ſchrille Stimme des Füngel⸗ ens. Nun wachte auch die junge Mutter aus dem Schlafe auf.„Du, Karl, mir fällt ein, haſt du eigentlich den Jungen ſchon auf dem Standes⸗ amt angemeldet?“ „Iſt gar nicht nötig“, ſagte der Papa,„das Standesamt iſt ja gleich um die Ecke, da werden ſie doch ſchon gehört haben, daß hier ein Junge angekommen iſt.“ Der Anterſchied Matthias Claudius ſchrieb, entgegen der Art ſeiner zeitgenöſſiſchen Kollegen, einen ſchlichten, volkstümlichen Stil. Einmal wurde er gefragt, welcher Unterſchied zwiſchen ſeiner Schreibweiſe und etwa derjeni⸗ 55 Rerlas beſtehe. Lächelnd antwortete der Dichter: „Ganz einfach— wenn Klopſtock ausruft: „Du, der du weniger biſt als ich und dennoch mir gleich, nahe dich mir und befreie mich, dich beugend, von der Laſt des ſtaubatmenden Kalb⸗ fells!— ja, dann ſage ich einfach: „Johann, zieh mir die Stiefel aus!“ Nãisel una Humor „Ja, leider war auf dem Schiff kein anderer Platz für ſie zu finden.“ Zurückgegeben „Eh—!“ räuſperte ſich der ältere Herr im Theater.„Ich liebe keine Damen, die ſich künſt⸗ lich rote Lippen machen...“ Die Nachbarin malte ruhig weiter, warf einen ſchiefen Blick auf das weinſelige Geſicht des älteren Herrn und erwiderte: „Und ich liebe keine Herren, die ſich künſtli rote Naſen machen...“ 5 (Svenska Dagbladet) „Bazillen ſagſt du? Blödſinn! Ich bin ſechzehn Jahre hier Straßenfeger geweſen, aber ich habe no nie eine Bazille geſehen!“ 3 (Rol. timma) Mannheim unterhaltung und wiſfen 29. November 1936 Ein Jahrhundert ſteht auf/ Am Anfang einer jeden großen und umwäl⸗ 38 Tat ſteht der heroiſche Menſch. Ihm gilt der Einſatz nichts und das Ziel alles. Einſatz heißt dabei faſt immer Verzicht. Verzicht auf perſönliches Glück, auf ein Eigenleben. Verzicht auf Dank und— in vielen Fällen— Verzicht ſchließlich auf Anerkennung zu Lebzeiten. Aber was große Männer mit ihrem Opfer für ihr Volk und oft auch für die ganze Menſchheit ſchufen, das hat ihre Namen unauslöſchlich in das Buch der Geſchichte eingegraben. Ob ſie ſich nun als Forſcher, als Erfinder oder als Er⸗ oberer heroiſch einſetzen, überall bewährten ſich dieſe ſchöpferiſchen Perſönlichkeiten als Kämp⸗ fer und Ueberwinder. Unſere Zeit iſt ſchnellebig. Wir vergeſſen im Taumel unſeres Daſeins, daß wir täglich an⸗ eſichts unzähliger Werke großer Forſcher und rfinder dankbar ſein müßten. Und wir ſind es aus Oberflächlichkeit nich. Gedankenlos ge⸗ nießen wir das Glück, die Früchte jener heroiſch Opfernden heute zu ernten und uns nutzbar zu machen. Denken wir doch nur einmal an die lichtechten Farben, an die un⸗ ähligen Arzneimittel, an die Benzin⸗ yntheſe und an viele andere Dinge. Jene, die ſie uns ſchenkten, nahmen ihre Erforſchung ernſt und verzichteten auf perſönliches Wohl⸗ ergehen. Aus einem bei der Kohlenverkokung abſallen⸗ den und für wertlos gehaltenen Produkt— dem Steinkohlenteer— haben einige ſanatiſche Feuerköpfe unerhörte Werke geſchaffen. Sie wurden zum Segen leidender Menſchen ebenſo, wie Ausdruck des hohen Standes un ſerer Kultur. Nur die Fachleute, die Männer vom Bau, kannten ihre Namen. Nur ſie wuß⸗ ten, wem ſie dieſe oder jene chemiſche Formel verdankten. Die breite Maſſe aber, ſie nahm die ———— der Kämpfer am Reagenzglas, Schmelztiegel und Retorte hin, ohne nach dem Namen der Schenkenden zu fragen. Und nun kam einer, der uns die Formel des Anilin, das Handeln und Kämpfen, das Opfern und Wagen, aber auch den end⸗ lichen Sieg aller Männer beſchrieb, die gewal⸗ tige Werte aus dem Steinkohlenteer ſchöpften: Karl Aloys Schenzinger, der uns vor Jahren ſchon„Hitlerjunge Quex“ ſchenkte. Er nennt ſein neueſtes Werk„Anilin“ ſchlicht und beſcheiden einen Roman. Es iſt mehr. 43 Es iſt ein geradezu unvergleichliches Epos auf die zahlreichen Entdeckungen deutſcher Chemiker, auf dem Gebiete der Teerfarben und Arzneimittel. Was wußte bis jetzt die breite Maſſe des Volkes von dieſen Dingen? Was beiſpielsweiſe eben von dieſem künſtlichen, aus dem Urſtaff Kohle gewonnenen Farbſtoff Anilin? Was wußte der Volksgenoſſe— wenn er nicht ge⸗ rade zu den beleſenen Schichten gehörte— von der Herkunft zahlreicher Heilmittel, wie bei⸗ ſpielsweiſe des jedermann bekannten Pyrami⸗ dons? Wohl die wenigſten wiſſen es, daß dieſe weißen Tabletten aus dem Urſtoff Kohle ge⸗ wonnen werden. Und auch die wenigſten wiſſen es, daß der ganzen Menſchheit ein unerhörter Segen dadurch erwachſen iſt, daß ſich eine Reihe von deutſchen Männern die Erforſchung der in der Kohle ſchlummernden Urkräfte zur Lebens⸗ aufgabe geſtellt haben. Die Kohle wird unter der Feder des Dichters plötzlich zum lebendigen Stoff, zu einem Stein der Weiſen, der zu unendlich mehr noch gut iſt, als nur in der Feuereſſe verbrannt zu werden. Was haben ein Friedlieb Ferdi⸗ nand Runge, ein Juſtus Liebig, ein Auguſt Wilhelm Hoffmann und andere aus dem Urſtoff Kohle gemacht. Wenn wir heute Gummi künſtlich herſtellen können, iſt dies neben vielen ande⸗ ren Dingen auch einer der vielen Endpunkte eines ſicher noch längſt nicht abgeſchloſſenen Forſchens. Die Grundlagen danken wir dieſen Män⸗ nern. Fürwahr! Es war Zeit, daß einer kam und als Künder und Rufer für die Heroen auf die⸗ ſem Gebiete auftrat. Faſt täglich werden wir mit irgendeiner neuen Entdeckung überraſcht. Täglich werden neue Werkſtoffe erfunden, die manchem Wirken plötzlich eine andere Richtung geben. Und das Volk hungert danach, um die Entſtehung dieſer Dinge zu wiſſen. Es will teilhaben an dem Ge⸗ ſchehen. Bücher, die von dieſen Dingen berichten, ſind darum zu„Karl⸗May“⸗Bänden unſe⸗ rer Zeit geworden. Und wahrhaftig: ein ſol⸗ cher„Karl⸗May“⸗Band iſt das Buch Schenzin⸗ gers. Man lieſt es nicht mehr, man verſchlingt es. So nebenbei bekommt man dazu ein umfangreiches Kapitel über organiſche Chemie vermittelt, ohne daß man ſich damit belaſtet fühlt. Ein Volksbuch iſt dieſer Roman der deutſchen Farbeninduſtrie. Ein Volksbuch deshalb, weil es aus Abenteuer und Sorge, aus Einſatz und Leid prächtige Menſchen, Vorbilder wachſen läßt. Trotzdem iſt Schenzingers Werk nicht nur für Männer geſchrieben. Nein. Mit einer wunder⸗ vollen dichteriſchen Geſtaltungskraft hat er auch Frauen neben den Heroismus der um ein be⸗ ſtimmtes Ziel ringenden Männer geſtellt. Es Es donnert überm Da haben wir's! Die Fahrradreifen ſind wie⸗ der mal ſchlapp. Und an den Rahmen greifend, wo die getreue Luftpumpe ihren Platz hat. ſtelle ich feſt, daß ſie untreu geworden, nämlich ver⸗ loren gegangen iſt. Irgendwo unterwegs, viel⸗ leicht bei einem beſonders kräftigen Hopps über Steine oder Wurzelwerk... Sowas merkt man ja nicht. Wenig ſchön von ihr, mich ſo im Stich zu laſſen. Und ringsum Moor, Moor, nichts als Moor! Weiterlaufen ins nächſte Dorf? Zurück⸗ gehen? Oder ſitzenbleiben, bis der Himmel ein Einſehen hat und einen Radfahrer mit Pumpe des Weges ſchickt? Das ſind hier ſo die Fragen. Ich bin fürs Sitzenbleiben, nicht nur, weil es das Bequemſte iſt, ſondern weil die Landſchaft es verdient, mit Muße betrachtet zu werden. Paufe ins Körbchen, ſchlappes Vehikel! Große auſe. Was mich ſtört, ſind die gelblichen Wolken, die ſich am Himmel zuſammenziehen. Scheinen nichts Gutes zu verheißen. Und dann dieſe Schwüle, die bleiſchwer den Boden drückt. Kein Windhauch rührt ſich. Reglos ſtehen die Woll⸗ grashalme, hängen die Ruten der Birken. Ich ſpähe aus. Drüben, hinter den Gräben, duckt ſich das moosbewachſene Dach eines Torf⸗ ſchuppens. Da wird man zur Not unterkriechen können.. Schwefelgelb blickt jetzt der Himmel. Fliehende Schrägſonne läßt Tümpel tückiſch aufblinken. Und plötzlich faucht, wer weiß woher geſchleu⸗ dert, ein Windſtoß übers Moor, löſt die Birken⸗ kronen in flatternde Haare auf und wandelt Wollgras und Poſtbüſchel in wogende Wellen, die ins Uferloſe zerfließen. Unheimlich ſchnell zieht das Unwetter heran. Die Wolken jagen, nicht gelb mehr, ſondern grau und ſchwarz, ballen ſich zu Klumpen, Erde und Himmel gleicherweiſe verfinſternd. Nun wirds ernſt. Raſch folgen die Windſtöße einander, jeder härter und wuchtiger als der vorherige, peitſchen wütend alles Bewegliche, wirbeln Blattwerk und loſes Gezweig im tollen Reigen und treiben LlEn TTinno unn LrUsαE Roman von Karl Hans Strobl Copyrlight by Knorre& Hirth, München 61. Fortſetzung „Ja, unſere Franziska“, lobte die ſchrumpfelte alte Barbara,„was die net fertig kriegt... des kriegt nachher überhaupt nie⸗ mand net fertig.“ „Und wann, ſagſcht, Driſchel. „Bis übermorge mittag...“ „Das wäre zwei Tag eh der Brodſki kommt“, meinte der Oefele.„Glaubſt, daß er Wort halte wird?“ „Er wird Wort halte.“ Nun hätte ja Franziska ſagen können, aus welchen Gründen ſie glaubte, das Grigor Wort halten werde. Aber wir hatten von dem, was ſich dort oben in der Scharte ereignete, nichts erwähnt. Wir hatten nicht verabredet zu ſchweigen, aber wir ſchwiegen; wir ſchwiegen ja auch gegeneinander davon. Der Driſchel und der Oefele nahmen die frohe Botſchaft mit ſich, und nun lief das Freudengeläute durch das ganze Dorf. Sie hätten wohl ſogar Fahnen herausgeſteckt, wenn dies in Gottesgnad üblich geweſen wäre. Aber es war nicht nötig, jedes Geſicht war ja eine Flagge des Glückes und der Hoffnung. Die Leute konnten auf der Straße nicht aneinander vorübergehen, ohne einander die Hände zu drücken und einige freundliche Worte zu wech⸗ ſeln. Sie ſprachen keineswegs immer von der frohen Wendung im Geſchick der Siedlung. bringt er'“, fragte ver⸗ Sie ſagten etwa:„Schön Wetter heut!“ Oder: „Dei Feld ſteht gut, Nachbar!“ oder dergleichen. Aber daraus war all das hörbar, was ſie nicht zu ſagen brauchten, all das hieß immer wieder nur: Unſere Heimat iſt gerettet! Die Alten kamen ganz anders daher, wieder ſo ſchwer und wuchtig wie ehedem. Die Bur⸗ ſchen ſaßen in den Lauben vor den Häuſern, tranken Wein und lärmten. Der Hanſel Stoll platzte beinahe vor Stolz, daß es ſeine Fran⸗ ziska geweſen war, der Gottesgnad ſeine Ret⸗ tung verdankte, und daß nun alle Welt von ihr ſprach.„Und dem Grigor hab i alles verziehe“, beteuerte er,„und wenn er jetzt kommt, ſo wolle wir alle recht gut zu ihm ſein.“ Die Mädchen gingen am Abend in breiter Reihe, Arm in Arm geſchoben, die Dorfſtraße entlang und ſangen: „Es is nit lang, daß's'regnet hat, Die Bäumle tröpfle noch, I hab einmal en Schatzerl'habt. I wollt, i hätt es noch..“—— Es war der Schneider Oefele, der gleich nach Mittag des dritten Tages bei Dober den Kopf zur Tür hereinſteckte:„Iſcht er ſcho dagweſe?“ Nein, er war noch nicht dageweſen. Zu Mit⸗ tag hatte Grigor geſagt, aber das war wohl nur eine ungefähre Zeitangabe. Grigor beſaß keine Uhr, er konnte ſich nicht genau nach dem Glockenſchlag richten. Jutta und ich warteten mit einigen anderen in Dobers Haus. Ich ſchaltete den Empfänger ein, fing mir eine Eu dem Buch„Anilin“ von Karl Rloys Schen Zzinger ſind nur wenige, die in dem Schickſal der Kämpfer um die Formel des Anilin in Erſcheinung treten. Aber wo ſie ſchickſalhaft beſtimmend wirken, da ſtehen ſie an Einſatz⸗ freudigkeit, Verzicht und gläubiger Zuverſicht auf das Gelingen des männlichen Werkes, den Männern in keiner Hinſicht nach. Das Opfer der Frau um Friedlieb Ferdinand Runge, jener Charlotte Vogt, iſt würdig der Großtar des auf Lebensglück verzichtenden Runges. Und wenn im fernen Indien die Frau des Dr. Horn lieber zugrunde geht, als daß ſie ihren Mann beſtimmt, ſein ſegensreiches Wirken un⸗ ter den dortigen Eingehorenen aufzugeben, dann iſt dieſe Frau würdig dem heroiſchen Einſatz ihres Mannes. Karl Aloys Schenzinger zeigt uns ſo als ein Dichter unſerer Zeit einen Ausſchnitt aus der unerhörten Fülle von deut⸗ ſchen ſchöpferiſchen Leiſtungen. Ein ganzes vergangenes Jahrhundert läßt er noch einmal auferſtehen. Mit heißem Herzen weiſt er auf die Männer hin, die mit ihren Forſcher⸗ taten ein neues Zeitalter herauüfbeſchworen haben. Er zählt in dichteriſcher Schönheit ihre Taten auf. Wir zehren heute— während wir um unſere wirtſchaftliche Freiheit ringen— von dieſen Taten, wie der Hungernde vom Brot. Darum iſt das Buch Schenzin⸗ gers ein Volksbuch, Denkmal und Mahnung zugleich. Es gehört in die Hände eines jeden Deutſchen. Wilhelm Ratz el. Skizze von Herbert Leiſtinger weißgraue Schaumblaſen auf den Waſſern der Gräben und Tümpel. Sekundenlang trennt ein greller Blitz das Wolkengebirge, Donner knallt kurz und heftig, große Regentropfen praſſeln. Jetzt aber los! Quer über pfadloſen Moorboden laufe ich und laſſe das Rad liegen, wo es liegt. Ein Bein ſackt knietief weg. Ruck, raus aus dem Moraſt— und weiter! Sprung— ein Graben, und— hopp!— noch einer. Keine drei Minuten renne ich ſo: und ſchon rinnt der Schweiß in Bächen von der Stirn. Dann iſts geſchafft. Ich hocke im Schuppen, wo es nach Torf, fau⸗ lem Holz und feuchter Erde riecht. Meinem Fahrrad dahinten wird der Regen nun auch den letzten Schimmer ehemaligen Glanzes nehnien. Blitz, Donner! Blitz, Donner! Es pfeift und heult draußen, daß einem Hören und Sehen vergehen kann. Die Welt in und über dem Moor iſt zur toſenden Hölle geworden. Unfern reißt der Blitz eine morſche Kiefer auseinander, fegt das Geäſt in alle Winde. Im ſelben Augenblick läßt gellender Donnerſchlag, heftiger denn je, den Schuppen und mich erbeben. Und dann— Stille. Der Regen tröpfelt nur noch, verſiegt ganz. Fern, immer ferner verrauſcht der Wind. Dunſt brodelt und wallt, Abendſonne bricht durch zerfetzte Wolken, und rieſig ſpannt ein leuchtender Regenbogen ſein vielfarbiges Band von Horizont zu Horizont. Ebenſo ſchnell wie gekommen, verzieht ſich das Wetter. Ich krieche aus meinem Verſchlag, leidlich trocken, und ſtapfe diesmal beſinnlich den Weg zurück, den ich in raſenden Sprüngen hierher⸗ gemacht habe. Naſſes Kraut ſchlägt um meine Beine, Millionen Tropfen glitzern in Birken und Gräſern, waſſertriefende Glockenheide ſchim⸗ mert blaßroſa, und alles Vogelvolk tut den Schnabel wieder auf, den Frieden nach dem Spektakel zu preiſen. Es hat keinen Sinn mehr, ſitzenzubleiben und auf einen Fahrradbeſitzer mit Luftpumpe zu warten. Komm, geliebtes Rad, leg den Griff „Trommel, Pieife und Gewehr“ Die thüringische Spielzeugstadt Steinach ist für das Weihnachtsfest gerüstet. Weltbild(M) deiner roſtzerfreſſenen Lenkſtange in meine Rechte und laß uns wandern. Ein Stündchen, und noch ein Stündchen.. ſieh, da blinkert ſchon ſchwachhell der Land⸗ ſtraßenſtreifen im abendlichen Dunkel. Nun noch ein weniges, und das Dorf wird uns nah ſein. Iſt es nicht zauberhaft, alter Eſel: dort der Sichelmond im verſchwimmenden Gewölt, um uns der Duft der reifenden Landſchaft, in uns die Lauterkeit guter Gedanken?. Schweig, mein Herz! Wir wollen nicht lyriſche Dummheiten zum beſten geben. Es laufen zu viele durch Moor und Heide, die ſolches tun. Vertraut iſt alles, bei Tag, bei Nacht. Deine Lampe können wir ſchonen, gutes Trampelroß. Mond und zwei, drei Sterne ſind Lampe genug. Und ſollte ſelbſt der Himmel verſagen, dann weiſt doch das Raunen der Vogelbeerbäume zu beiden Seiten richtigen Weg, dann ſpürt der Fuß rechten und unxrechten Pfad, dann ſind Herz und Liebe für alles Lebendige ringsum empfind⸗ ſam, um ahnend zu wiſſen: dort liegt ein Stein aus grauer Vorzeit, dort greift der ſchmale Holz⸗ ſteg über den Bach, und dort führt der Pfad zum Krughof„Roter Bock“, wo wir heute abend be⸗ ſtimmt noch etliche Rühreier, mit Schinken und Wacholderſchnaps garniert, verzehren werden! Wo man mit Präſidenten Karten ſpielt In Amerika ſind jetzt echt amerikaniſche Spielkarten herausgebracht worden, die ſich raſch einer großen Beliebtheit erfreuten. Die neuen Spielkarten haben ein ſeltſames Ausſehen. Die vier Könige im Kartenſpiel ſind durch die vier ehemaligen Präſidenten Waſhington, Lincoln, Theodore Rooſevelt und Wilſon oder Cleveland erſetzt. Außerdem gibt es noch für jeden der 48 Staaten der Union ein beſonderes Karten⸗ ſpiel mit dem Gouverneur des Staates als Herzkönig und drei populären Geſetzgebern als weitere Könige. Der Verbrauch an Kartenſpie⸗ len iſt jetzt gewaltig geſtiegen. Amtauſch „Ich habe mein Saxophon für ein Auto in Zahlung gegeben.“ „Ich dachte, ſo was wird dafür nicht ange⸗ nommen.“ „Sonſt auch nicht, aber hier iſt es eine Aus⸗ nahme. Der Autohändler iſt unſer Wohnungs⸗ nachbar.“(Vancouver Province.) mmmnr meeme eeeee luſtige Muſik und ließ ſie durch das offene Fen⸗ ſter auf die Straße hinaus. Dann ſagte die ferne Stimme, daß das Mit⸗ tagskonzert beendet ſei, und um drei Uhr komme der Marktbericht. Die Leute aber ſtan⸗ den noch immer auf der Straße. Ich trat ans Fenſter:„Ich bitte euch, geht nach Haus. Ihr wißt doch, was für ein ſcheuer Menſch dieſer Grigor iſt. Er traut ſich vielleicht —57 heran, wenn er ſoviel Leute beiſammen ſieht.“ Die Haufen zerbröckelten, und die Warten⸗ den verliefen ſich gehorſam. Der Empfänger brachte den Marktbericht und dann einen Vor⸗ trag über die Lüneburger Heide, ein Dichter las Gedichte, dann begann ein Streichquartett. An dieſem Abend zogen keine Mädchen Arm in Arm ſingend durch die Straßen. Die Lau⸗ ben ſtanden leer. Die jungen Burſchen der Wehrſchaft flüſterten in Gruppen miteinander. Ich blieb mit Jutta bis nach Mitternach bei Dober und verſuchte, einen heftigen Schmerz⸗ anfall zu lindern. Als wir endlich heimgingen, fragte ich Fran⸗ ziska:„Glaubſt du, daß er noch kommen wird?“ Sie ſchüttelte traurig den Kopf. Es waren in dieſer Nacht viele Fenſter in Gottesgnad erhellt. Dort wachten Kummer und Herzensnot. Und dort, wo es dunkel war, hockte den Schläfern die Angſttrud auf der Bruſt und brütete ſchreckliche Träume aus. Als ich gegen Mittag des nächſten Tages in meinem Vorgarten ſtand und mehr um meine Unruhe, als um die Blattläuſe zu bekämpfen, die Roſen mit Tabakſaft behandelte, ſah ich Jörg, den jüngſten Leichſenring, im Trab die Straße daherkommen. Der zwölfjährige Bub war krebsrot, der Schweiß hatte Rinnſale ins ſtaubbedeckte Geſicht gefreſſen, man ſah ihm an, daß er wie ums Leben gelaufen war. „Was iſt denn los?“ rief ich ihn heran. Er hielt ſich an den Zaunſtecken und keuchte: „I bitt, Herr Lehrer, dort obe liegt einer...“ „Wo oben?“ „In der Schart.“ „Was für einer?“ „I weiß net. I glaub, er iſcht tot.“ „Geh, ſag's dem Vater!“ Ich war im Augenblick fertig, Jutta ſtreifte die Hausſandalen von den Füßen und fuhr in die Bergſchuhe. Schon liefen einige Männer aus den Häuſern, ein Trupp der Wehrſchaft war im Handumdrehen auf der Straße. Wir waren etwa zu zwanzig, die wir zur Scharte aufſtiegen, und Jutta und Franziska waren auch dabei. Alſo, der Bub war einer verlau⸗ fenen Kuh nachgegangen und dabei hatte er in der Schlucht einen liegen geſehen So war es geweſen. Wer es war, wußte er nicht, er war gleich davongerannt. Geſprochen wurde während des Aufſtieges nicht viel. Aber es waren wohl einige unter uns, die auf die Frage, wer dort oben lag, hätten Antwort geben können. Als wir in die Scharte kamen, ſahen wir den Mann unten in der Schlucht liegen. Vorſichtig klommen wir zwiſchen den Felszinken durch das lockere Ge⸗ röll und umgingen in einer Runſe die letzte Steilwand. Der Mann, der da in dem trockenen Bett des Gießbaches lag, war Grigor, und vielleicht hatte das zuletzt niemand anders erwartet. Die erſtarrten Finger krampften ſich um ein Lederſäckchen, jenes Säckchen, in dem Grigor immer die Steine und den Goldſchmuck aus dem Schatz ſeines Vaters nach Gottesgnad ge⸗ bracht hatte. Der Beutel war leer. — ortſetzung folgt.) ——————— 4 —— n —3 Dau. Wock Spot Tag Barc Hallt Rat — ree Rin N.7 K deulſche küſſe„ Dee bill. 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November 1936 „Hakenkreuzbanner“ hat mon seinen Dauerbrenner nochmal so gern Billig · Sparsem Formschõn Prækłisch · Seuber Zu beꝛlehen durch: Rermas& Hanke Qu 5,-4- Beim Habereckl — ——— —+◻◻ — E Bergmann⸗Mahland OptiKker E 1. 15 Mannheim E 1, 15 Fernruf 22179 111111111111111111111111111 Wohnbauten aus holz dauerwohnhauſer Wochenendbauten Sportheime ⸗/ Tagesunterkünſte Baracken jeder Art hallen proſpekt gratie Katalog zu RAm..— Ratz& Rlumpp NG. Gernsbach i. 6. denen Mitteln kön- Blutarme u. schwächliche Kinder blühen bei Honiggenuñ auf. Aus matten, schwachen, hlassen Geschöpfen werden krische, lebensvolle Kinder. Honig. Reinmuth E 4, 1 (Börse) Ruf 24587 Amtl. Abfüll- u Sammelstelle dot Reichsfachgtuppe Imker, Berlin e. V. die lhren Räumen und besonderen Wünschen anse⸗ paßt sind, bekom- men Sie bei Gropp. Auch mit beschei- nen Sie sich Möbel von Gropy leisten: 1 Schlafzim. 295. IWohnzim. 195.- 1 Küche 165.— Matratzen aus eigen. Werkstätte. 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Genehmigung des Jahresabſchluſſes Entlaſtung des Vorſtandes und des Aufſichtsrats. 3. Verteilung der Erübrigung. 4. Wahlen zum Aufſichtsrat. 5. Genoſſenſchaftliches. Aus dem Aufſichtsrat ſcheiden ſat⸗ zungsgemäß aus: Karl Goos, Joh. Goos und Auguſt Schwechheimer Die ausſcheidenden Mitglieder Karl Goos und Johann Goos ſind wieder wähl⸗ bar.— Wir laden unſere Mitglieder freundlichſt ein, mit der Bitte, zahl⸗ reich zu erſcheinen.(19 591 V Der Aufſichtsrat: Johann Goos, Vorſitzender, Seriöbſe Herren erhalt. einen guten Anzug und Mantel keine Maßkonfett.) mit 2 Anproben u. ſolider Verarb. bei aünſtig. Preiſ anf b Honatsraten Verlangen Sie un⸗ verbindlich. Beſuch mit reichh. Kollekt. Friedrich Hehl 2 Herren⸗ u. 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Lange Jahre im Fach.(28 731“ — Buchsemelnscheft der DAf ſieschäftsslelle Mannheim p 4, 4/(Heus der Deutschen Arbeit) Viernheim Diehzühlung am 3. dez. 1936 Am 3, Dezember d. J. findet eine Viehzählung ſtatt. Se erſtreick ſich auf Pferde, Maultiere, Maulefel und Eſel, Rindvieh, Schafe, eine, Ziegen, Federvieh, Kaninchen, Bienen⸗ ſtöcke(Bienenvölker). Schließlich iſt damit eine Erhebung über nichtbe⸗ ſchaupflichtige Hausſchlachtungen von Groß⸗ und Kleinvieh in der Zeit vom 1. September bis 30. November 1936 ſowie der Kälbergeburten in der glei⸗ chen Zeit verbunden. Es iſt die Zahl aller Kälber anzugeben, die in den Monaten September, Oktober und November d. J. lebend oder tot ge⸗ boren wurden, gleichgültig, ob ſie in der Viehhaltung vorhanden oder ge⸗ ſchlachtet, verkauft oder Kußerd weg⸗ gebracht worden ſind. Außerdem iſt im Hinblick auf eine beabſichtigte Sondererhebung der Edelpelztierbe⸗ ſtände eine Vorfrage über das Vor⸗ handenſein von Edelpelztierhaltunger geſtellt. Die Viehgattungen werden auch bei Nichtlandwirten gezählt, alſo in jeder Haushaltung, in der auch nur eine dieſer genannten Viehgattung vor⸗ kommt. Die Zählung findet nur zu ſtatiſti⸗ ſchen Zwecken ſtatt. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählung auf⸗ gefordert wird, nicht erſtattet, oder wer wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 10 000.— Reichsmark beſtraft. Auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein verſchwiegen worden iſt, im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Viernheim, den 26. November 1936. —— Der Bürgermeiſter: J..: Riehl. liflere lade- Elunchtungen las- A. Hohlen Dade-Vefen in allen Preislaoen liefeit und nontiert Spengle.- und Installationsmeister An. Lame Ausstellungs- und Vorkaufstaum 7 5, 18 ferrut 24507 Ausführung sämt- licher Reparaturen 3115 HAl.ERTIE I STER N0⏑f 424 0 6 .N Verschluß- maschinen Konserven- dosen in allen Größen empfiehlt eia. 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