— W .20.80 .50 12.50 .50.201 Kragen dfahrer — 10.50 Mannheim — SW0n „20 uhr ff über en/: Siebler u. Neu⸗ gen Un⸗ sführer. IJrüh⸗Ausgabe A gung es war ein ſchwerer Weg, voll von Ent⸗ täuſchungen und Rückſchlägen, der endlich aber -Geschäft rahe 45. ner 539 45. ihne 16tZz rfeldstr. 7 str. 30 Nr. 279 26 264 38 . 402 15/16 62— 64. lruf 508 01 ler-Artikel Dr un ruf 269 16 „Art.— 4te lhren fen.⸗ Kild/ Bruder kämpfen. wenen auf der Seite Oeſterreichs gegen das Verlag u. Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das, Hakenkreuz⸗ tl. 12mal. 560 re 15 Frei Haus monail..20 Röht. u M. leinſchl. 63, f. Poſtz 5 kanner“ In. 5 A erſcheint m Trägerlohn; durch die Poſt.20 eld. Ausgabe B er ti. Imal. Be Sit die Zeitung am Erſcheinen(aüch ebühr Spreiſe: Frei Haus mohaf..70915 5 ch. 5803 5 49 ohn; durch die.70 RM.(einſchl. 49,28 Pf. oſtzeitungsgebühr) zuzügl. 42 Pf. * hoh. Gewält) verbind., beſteht An Mäſbr⸗ auf Entſchüdigung. „50 Pf. f. Beſtell⸗ „Träger⸗ ellgeld. eitungs n 72 M. u. 30 6. Jahrgong MANNUHEINI Anzeigen: Geſamtauflage: Die 12 eſpalt. Millimet Weinheimer Aus Die 4geſpaltene Millimeterzeike im Textteil 18 Pf. Be 1 Frühausgabe 18 Uhr in 12.30 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: 3 im Textteil 45 Pf. wetzinger und Schluß der Anzeigen⸗Annahme: erzeile 10 Pf. Die 4geſpalt. Milimeterzeile —55 Die 12geſpalt. Millimeterzeite 4 Pf. Wiederholung Nachlaß gemäß Preisliſte. Mannheim, g 3, 14/15. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 35421. Zahlungs⸗ und Erfünungsort Mannheim. Ausſchlietßl. Gerichtsſtand: Männheim. Poſtſcheckkonto? Ludwigshafen 4960. Verlagsort Mannheim. Nummer 558 Die Colen von, 18“ mahnen zu neuer Cat Die ſiriegsmarine nahm flbſchied von den acht ameraden der-Boot-Waffe fluch ſie ſtarben für uns Der politiſche Tag Das jugoſlawiſche Volk wird den heutigen 1. Dezember in feierlichem Gedenken an den Tag begehen, der ihm vor nunmehr achtzehn Jahren die langerſehnte und heiß⸗ „umſtrittene Einheit der„Serben, Kroaten und Slowenen“ brachte. Um dieſe Eini⸗ haben Generationen gekämpft, und durch fanatiſchen und unerſchütterlichen Wille⸗ der Völker an der Donau, Save und Drima zum Ziel führte. 3 Die Sehnſucht nach der nationalen Einheit watr ſchon Jahre vor dem Kriege von den beſten der jugoſlawiſchen Dichter und Muſiker beſungen worden. Sie war es aber auch, die 1914 die ſerbiſchen und montenegriniſchen Freiwilligen in die Bataillone des großen Weltkrieges ge⸗ trieben hat. Bruder mußte zum Teil gegen Serben, Kroaten und Slo⸗ ſerbiſche Königreich. Jedoch trotz alledem wurde der Wille immer feſter und ſtärker, die jugo⸗ ſlawiſche Einheit zu verwirklichen. Feierlich erklärte die ſerbiſche Regierung am 7. Dezem⸗ ber 1914 in der Skupſchtina, daß der Krieg auch ein Kampf für die Einheit aller Süd⸗ ſlawen ſei. Während der folgenden Jahre des Krieges nahmen die Beſtrebungen der drei Völker immer beſtimmtere Formen an. Schritt auf Schritt kam man dem Ziele näher. Als Folge der Vereinigung der ſerbiſchen Regie⸗ rung und des jugoſlawiſchen Komitees ver⸗ kündet am 20. Juli 1917 die Deklaration von Korfu die Schöpfung eines Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen als eines un⸗ abhängigen Staates unter parlamentariſcher Regierung. Auf einer im März 1917 erfolgten Zuſam⸗ menkunft in Agram, an der ſämtliche führenden Männer der jugoſlawiſchen Politik— ein großer Teil von ihnen war aus den Gefäng⸗ niſſen entrückt— teilnahmen, wurde einmütig beſchloſſen, einen unabhängigen und demokrati⸗ ſchen Nationalſtaat der Serben. Kroaten und Slowenen zu gründen und gleichzeitig die „Nationalräte“ ins Leben zu rufen, unter deren Leitung in der Folgezeit eine aktive Pro⸗ paganda einſetzt. Der bevorſtehende Zufam⸗ menbruch der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Mon⸗ archie 1918 läßt den Gedanken der Einigung aller Südſlawien Wirklichkeit werden. Zuſammen mit den Slowenen erklärte der kroatiſche Land⸗ tag in Agram am 9. Juli den Anſchluß. Ihm folgte im September Bosnien und am 29. Oktober die montegriniſche Skupſchtina. Unter großem Jubel konnte endlich am 1. De⸗ zember 1918 das langerſehnte Ziel, das„Kö⸗ nigreich der Serben, Kroaten und Slowenen“, ausgerufen werden. Die Erreichung des gan⸗ zen und endgültigen Zieles bedurfte allerdings noch eines großen Stücks Arbeit, die aber kraft⸗ voll und feſt entſchloſſen in Angriff genommen wurde. * Während in den demokratiſchen Ländern die Kabinette noch beraten, ob ſie eine Tatſache an⸗ erkennen oder weiter an einer Utopie feſthal⸗ ten, das heißt eine Anerkennung Francos ab⸗ lehnen wollen, iſt der deutſche Geſchäftsträger bei der ſpaniſchen Nationalregierung, bei Ge⸗ neral Franco eingetroffen. Der Empfang von General a. D. Faupel durch den ſpaniſchen Staatschef war überaus herzlich. Die Begrüßungsartikel der Preſſe des nationalen Spaniens für den deutſchen Geſchäftsträger atmen einen Geiſt der Zuverſicht, indem ſie zum Kiel, 30. November. Am Montagnachmittag fand auf dem Garni⸗ ſonfriedhof in Kiel die Trauerfeier für die ucht Verunglückten von„U 18“ ſtatt, die am 20. No⸗ vember in der Lübecker Bucht auf tragiſche Weiſe ums Leben kamen. Ganz Kiel ſteht im Zeichen der Trauer. Un⸗ zählige Hakenkreuzfahnen, auf Halbmaſt geſetzt, bekunden die Verbundenheit der Bevölkerung mit der Kriegsmarine. Alle Schiffe, auch die der Handelsmarine, hatten Trauerbeflaggung angelegt. Graue Regenſchleier hüllten den Hafen ein. 3 Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Ge⸗ neraladmiral Dr, h. c. Raeder begab ſich nach ſeinem Eintreffen in Kiel ſogleich zum Gar⸗ niſonfriedhof. Abordnungen der Kriegsmarine bildeten auf dem Wege von der Kapelle, wo ſich die Angehörigen der Toten verſammelt hatten, bis zur Gruft Spalier. Stille lag über dem Garniſonfriedhof, als die Trauergäſte durch das Spalier zur Gruft ſchrit⸗ ten. Mit der Kriegsmarineflagge bedeckt, ſtan⸗ den hier drei Särge, umgeben von Blumen und Tannengrün. Die übrigen fünf Särge der toten Kameraden, die in die Heimat übergeführt wer⸗ den, waren in der Kapelle aufgebahrt. Der Kommandant von„U 18“ mit einem Oberfeld⸗ webel und einem Unteroffizier hielten die To⸗ tenwache. Davor ſtanden die überlebenden Ka⸗ meraden von„U 18“, die Angehörigen und die Ehrenabordnungen der Kriegsmarine. der nacheuf des Slottenchefs Nach Abſchiedsworten des evangeliſchen und des katholiſchen Marinepfarrers und dem Choral„Harre, meine Seele“ nahm Flottenchef Admiral Foerſter das Wort zu folgender Anſprache:„Im Namen der Kriegsmarine und beſonders im Namen der Flotte rufe ich euch gefallenen Kameraden von„U 18“ einen letzten Abſchiedsgruß zu. Ihr ſtarbt für eure geliebte -Bootswaffe, die Waffe, die uns durch die entſchloſſene Tat unſeres Führers vor andert⸗ halb Jahren wieder in die Hand gegeben wurde und die ihr mithalft, ſchlagfertig und ſtark zu machen. Ihr fielt im Angriff, wie Weddigen fiel, bei einer Angriffsübung, die höchſte Anforderungen an euch ſtellte, weil ſie euch bereit und fähig machen ſoll zur höchſten Leiſtung, die wir alle von euch erwarten. Voll Stolz und Begeiſterung ſetztet ihr dabei euer ganzes Können und Wollen, ſetztet ihr dabei euer Leben ein Wir ſtehen erſchüttert an dieſen Särgen. Wir vereinigen uns in aufrichtiger Trauer mit den Verwandten und Angehörigen, die mit dem Verluſt dieſer blühenden Leben ſo viel Glück und ſo viel Hoffnung aus ihrem Leben ſchwin⸗ den ſahen. Und wir drücken ſtumm in kamerad⸗ ſchaftlicher Teilnahme die Hände den geretteten Kameraden von„U 18“. Aber aufrecht und ſtark gehen wir von dieſer Abſchiedsſtunde wie⸗ der an unſere Arbeit, an das Werk, an dem ſie mit ſo großem Lebensmut arbeiteten und mit⸗ gewirkt haben, an den Aufbau unſerer gelieb⸗ ten Kriegsmarine. Auch über dieſen Gräbern ſoll und muß das Wort ſtehen:„Nicht kla⸗ gen, wieder wagen!“ So wollen wir Abſchied nehmen von unſeren toten Kameraden. Wir wollen ihnen noch ein⸗ mal danken für ihre Pflichterfüllung und ihre Kameradſchaft im Leben und Sterben. Wir wollen ihnen verſprechen, daß wir ſie immer in treuer Erinnerung behalten werden als leuch⸗ tendes Vorbild. Wir wollen dann mit friſchem Mut von dieſer Stunde des Friedens und der Erfüllung an unſeren Dienſt für Deutſchlands Ehre und Größe herangehen. Und ſo rufe ich über die Gräber unſerer toten Kameraden hin⸗ weg den Lebenden zu: Vorwärts mit Gott für Führer und Vaterland!“ Drei Salven knattern Kommandos ertönen. Die Ehrenkompanie präſentiert das Gewehr. Unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden verlieſt der Chef der U⸗Boot⸗Flottille Weddigen, Kapitän 3. S. Loyke, die Namen der auf„U 18“ Ge⸗ bliebenen. Drei Salven folgen. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Ge⸗ neraladmiral Dr. h. c. Raeder, wendet ſich darauf an die Angehörigen der toten Kamera⸗ den von„U 18“: „Im Namen des Führers und Reichskanzlers ſoll ich Ihnen allen noch einmal ſagen, wie er von ganzem Herzen an Ihrer und der Kriegs⸗ marine Trauer teilnimmt und wie er ſelbſt in Dankbarkeit, Stolz und Anerkennung unſerer Gefallenen gedenkt. Im Sinne dieſer Worte, denen ſich der Reichskriegsminiſter anſchließt, drücke ich Ihnen allen und im Geiſte unſeren lieben Gefallenen die Hand!“ Und an die überlebende Beſatzung von„U18“ gewandt, ſagte er:„Ueberlebende! Nun wieder im Geiſte der Gefallenen weiter vorwärts im Namen unſeres Führers und Volkes.“ Ausdruck bringen, daß die Regierung des Ge⸗ nerals Franco im Bewußtſein der heiligen Pflicht gegenüber ihrem Vaterland den Kampf um die Freiheit vollends ſiegreich beenden wird, und damit der deutſche Geſchäftsträger die Ge⸗ wißheit haben kann, bei einer Regierung akkre⸗ ditiert zu ſein, die ſich ihrer Pflicht um die Kultur des europäiſchen Kontinents bewußt iſt. Der deutſche Geſchäftsträger hat ſein Amt im Auftrag einer Regierung angetreten, deren oberſter Grundſatz es iſt, die tat“chlichen Ge⸗ gebenheiten zur Grundlage ihrer Entſcheidun⸗ gen zu machen und die Gefahren dort zu er⸗ kennen und zu bekämpfen, wo ſie wirklich ſind. Er tritt dieſes Amt bei der Regierung Franco an, während ſich dieſer ſpaniſche Freiheits⸗ kampf noch mit dem offenen Ausdruck der Europa einziz bedrohenden Gefahr des Bolſche⸗ wismus auseinanderſetzen muß. Auch der Weg »General Francos wird aber zeigen, daß eine Politik der Realität und der Wille zum Aus⸗ bau einer Ordnung ſtets über die Parole des Chaos zerſetzender bolſchewiſtiſcher Ideen ſiegen wird. der gethrdete welthaten Von Dr. zohann von Leers Das heutige Antwerpen iſt eine Stadt von über 7 Million Einwohnern und trotz aller Deviſenſchwierigkeiten und Mühſalen der heutigen belgiſchen Wirtſchaft immer noch einer der erſten Welthäfen in Konkurrenz mit Am⸗ ſterdam, Rotterdam und Hamburg. Die Stadt war ſozialpolitiſch ſtets etwas problematiſch. Zwiſchen 1500 und 1570 war ſie einmal die größte Handelsſtadt Europas, durch die engen Gaſſen brauſte damals ein Verkehr, wie ihn weder Venedig noch die ſpaniſchen Dienstag, 1. Dezember 1936 Häfen, von dem damals winzig kleinen Lon⸗ don ganz zu ſchweigen, je gelannt haben. Die— 3 flämiſche Sprache, dieſes füdweſtlichſte Rieder⸗ deutſch, ſchien die Handelsſprache Europas werden zu wollen, in den herrlichen Häuſern der großen Patrizier ſammelte ſich ein un⸗ geheurer Reichtum und Rubens malte ſeine vollbuſigen Frauen mit den koſtbaren Pelzen und dem ſchweren, altpatriziſchen Goldſchmuck. Dann kam der Abfall der Niederlande von Spanien, die nördlichen Provinzen trennten ſich und Antwerpen blieb bei den ſpa⸗ niſchen Niederlanden, verlor damals den freien Ausgang durch die Schelde zum Meer und ver⸗ kümmerte. Erſt Napoleon I. hat die Stadt zielbewußt wieder belebt, neue Docks und Hafenanlagen geſchaffen und Antwerpen„wie eine Piſtole auf Englands Bruſt geſpannt“. Der eigentliche Aufſtieg aber ſetzte erſt im vo⸗ rigen Jahrhundert ein; die rieſigen Schleuſen, Krane und Trockendocks bei Kattendijk und am Amerikadijk entſtanden, immer aufs neue wurde der Hafen ausgeweitet und die große alte Kaufmanns⸗ und Handelsſtadt bietet heute wieder einen imponierenden Eindruck, wenn man mit dem Dampfer durch die Kruis⸗ in den Hafen hineingefahren ommt. Sozialpolitiſch aber iſt dieſer Aufſtieg von mancher ſchweren Kriſe begleitet worden. Die Flamen ſind überhaupt kein leicht zu behan⸗ delndes Volk. Niederdeutſche Derbheit, Grad⸗ heit und bei der ſtämmigen Hafenarbeiterſchaft eine unbeſtreitbare Neigung zur Ge⸗ walttätigkeit, jene breite Freude am vielen Eſſen, vielen Trinken und vielen Rau⸗ fen, wie ſie De Coſter in ſeinem„Ujlen⸗ ſpiegel“, dem flämiſchen Nationalroman, geſchildert hat, verbindet ſich hier mit der leichten Erregbarkeit und Redebegabung des romaniſchen Wallonen. Bei der ausgeſprochen kapitaliſtiſchen Entwicklung Belgiens iſt gerade in Antwerpen in nicht geringem Maße ſtarkes Wohnungselend der Arbeiterſchaft entſtanden, — vor allem in der Altſtadt ſehen manche Teile, ſo romantiſch und„rembrandtmäßig“ ſie ſich am Abend, wenn die Laternen leuchten, ausnehmen mögen,— im hellen Licht des Tages wie das Hamburger Gängeviertel aus. Entſprechend hat ſich hier auch das, was man als den typiſchen Pöbel einer Hafen⸗ ſtadt bezeichnet, neben der ſoliden Arbeiter⸗ ſchaft gehalten und entwickelt. Man muß dieſe Maſſen einmal ſehen, wenn ſie bei irgendeinem der gar nicht ſeltenen Zuſammenſtöße auf die Polizei losgehen,— die Finger im Mund gellend pfeifend, wie der Pariſer Straßen⸗ pöbel, die Mütze im Nacken und dazu meiſtens herkuliſche Geſtalten! Der Hafen hat eben hier allerlei Volk zuſammengeſchwemmt, mit dem nie einfach umzugehen war. Dabei iſt die durchſchnittliche Maſſe von Antwerpen nicht etwa„von Natur“ cevolutionär,— es iſt die flämiſche Freude am Krakeelen, Dreinſchlagen hier immer wieder zu Unruhen führt. Mann heim 7 3 3*— „Hakenkreuzbanner“ 1. Dezember 1936 . et und Oppoſitionmachen gegen die e ber wehe, wenn eine ſolche Bevölkerung, eine an ſich tüchtige Hafenarbeiterſchaft, von zielbewuß⸗ ten Hetzern mißbraucht wird und dann noch der eigentliche Pöbel eingreift. Im Juni 1936 war es ſchon einmal in Ant⸗ werpen höchſt kritiſch. Die Hafenarbeiter hatten wieder einmal die Arbeit hingeworfen und einige Tage lang konnten keine Schiffe abgefertigt werden. Wenn man jetzt die belgiſche Preſſe lieſt, ſo tauchen immer wieder neue Warnungen vor Unruhen in Antwerpen auf:„Man kann wirk⸗ lich nicht mehr leugnen, daß Antwerpen ſich in der letzten Zeit zu einem Zentrum umſtürz⸗ leriſcher Betriebſamkeit entwickelt hat, wir können nur wiederholen, daß die Behörden hier eine völlig ſkeptiſche Haltung anzunehmen ſcheinen, die durchaus nicht mit den Intereſſen der Gemeinſchaft zu vereinbaren iſt und nur als ſchädlich bezeichnet werden kann.“ Die Hetzerei kommt diesmal zum großen Teil von Frankreich:„Die kommuniſti⸗ ſchen Hetzer treiben zielbewußt die herrſchende Unruhe bei der Arbeiterſchaft weiter und ge⸗ brauchen den kleinſten Vorwand, um das Feuer der Unruhe anzufachen und kleine Teil⸗ ſtreiks loszulaſſen.. Dieſe geheimen Agenten bewegen ſich hier in aller Freiheit, und wir ſollten nicht ſo naiv ſein, anzunehmen, daß dieſe Herren, deren politiſcher Lebenswandel genug bekannt iſt, beſonders deswegen aus Paris, Dünkirchen und Amſterdam herein⸗ geſchneit kommen, um die Schönheiten der Scheldeſtadt zu bewundern...“ „Es iſt z. B. keine ungewöhnliche Erſchei⸗ nung, kommuniſtiſche Gruppen aus der Um⸗ gegend, die mit dem Hafenbetrieb gar nichts zu tun haben, an den Docks herumziehen zu fehen mit dem einzigen Ziel, die Arbeiter auf⸗ zuhetzen.“ Die außerordentliche Gefahr für Belgien liegt darin, daß ja Antwerpen nicht der ein⸗ zige Unruheherd iſt. Das Induſt riegebiet des Borinage iſt ebenſo gefährlich. In langem Streifen, beinahe quer durch ganz Bel⸗ gien ſich ziehend, verlagert dieſes Kohlengebiet immer mehr ſein Schwergewicht aus den rein walloniſchen Gebieten auch in die flämiſchen Gebiete. Bei den Wallonen hat heute die bol⸗ ſchewiſtiſche Propaganda eine ziemlich leichte Arbeit,— ſie braucht ſich nur darauf zu be⸗ rufen, daß ja die Bolſchewiſten in der fran⸗ zöſiſchen Volksfrontregierung heute ſtarken Einfluß haben. Hier iſt der ſprachlichen und geiſtigen Beeinfluſſung von Paris her, der man ſowieſo auf allen möglichen Gebieten folgt, kaum eine Schranke geſetzt. Umſo bewunde⸗ ringswerter iſt der Kampf Degrelles und ſeiner Rexiſten gegen dieſe ſteigende Welle. Die Sozialdemokratie, die in der Stadt ſtets einen erheblichen Einfluß hatte, wirkt ſelbſt⸗ verſtändlich nur als Vorfrucht und Wegbereiter für den Bolſchewismus. Kritiſch iſt für Bel⸗ gien die Lage dort aber beſonders noch da⸗ durch, daß der große Hafen, der außerordent⸗ lich modern und in vieler Weiſe vorbildlich ausgeſtattet iſt, für das Land eine weit über die eigene Wirtſchaft hinausreichende Bedeu⸗ tung hat. Antwerpen iſt in gewiſſer Hinſicht Welthafen,— umſo mehr wird man hoffen dürfen, daß die belgiſche Regierung gegen die unheimlichen roten Treibereien dort vorgeht, ehe es zu ſpät iſt und die mühſam von der Pariſer Volksfront⸗Politik eine gewiſſe Diſtanz wahrende Politik Belgiens von innen her unter Druck geſetzt wird. Ein dchandurteil in Tarnowitz 41 deutsche jugendliche wegen„Geheimbündelei“ verurſeilt Kattowitz, 30. November. Vor dem Bezirksgericht in Tarnowitz ging am Samstag der Prozeß gegen 41 deutſche Jugendliche zu Ende, der Mitte November begonnen hatte. Die Anklage warf den deutſchen Jugendlichen Geheimbündelei vor. Die Angeklagten, von den acht zur Verhandlung nicht erſchienen waren, gehörten zu den aufge⸗ löſten Jugendorganiſationen„Oberſchleſiſcher Wanderbund Kattowitz“,„Tarnowitzer Wan⸗ derbund“ und„Jugendgruppe des Verbandes deutſcher Katholiken in Polen in Radzion⸗ kau“ an. Die Staatsanwaltſchaft erblickte das Vor⸗ liegen der Geheimbündelei darin, daß dieſe drei Vereine vor ihrer Auflöſung untereinan⸗ der organiſatoriſche Verbindungen gehabt hätten. Sie hätten Gliederungen unterhalten, deren Beſtehen vor den Behörden geheim gehalten worden ſei. Ebenſo ſeien die Aufgaben und Ziele der Jugend⸗ vereinigungen geheim gehalten worden. Die Vernehmung der Angeklagten wie auch der Zeugen, unter denen ſich eine Anzahl Kri⸗ minalbeamter befand, erbrachte keinen Be⸗ weis für die zur Laſt gelegten Beſchuldi⸗ gungen. Dennoch hohe Strafen In ſeiner Anklagerede bezeichnete jedoch der Staatsanwalt die Betätigung und das Ziel der Jugendorganiſationen als rein politiſch und beantragte daher wegen Geheimbündelei gegen die Angeklagten hohe Strafen. Das Ur⸗ teil fiel überaus ſtreng aus. Die Haupt⸗ angeklagten Horn und Freier wurden zu je zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Acht Angeklagte erhielten je einein⸗ halb Jahre, neun Angeklagten je ein Jahr und acht Angeklagte je acht Monate Gefängnis. Sie⸗ ben Angeklagten im Alter von 15 bis 17 Jah⸗ künftigen Beſtand ren wurden zur Unterbringung in einer Er⸗ ziehungsanſtalt verurteilt. Drei dieſer Ange⸗ klagten, die das 15. Lebensjahr noch nicht voll⸗ endet haben, erhielten einen dreijährigen Straf⸗ aufſchub, während dieſer Zeit ſollen ſie jedoch unter Vormundſchaft geſtellt werden. Nurin ſieben Fällen kam das Gericht zu einem Freiſpruch. Keinem der Verur⸗ teilten wurde eine Bewährungsfriſt zugebilligt, obwohl ſie alle noch unbeſtraft ſind und im jugendlichen Alter ſtehen. In der Urteilsbegründung ſtellte das Gericht zunächſt feſt, daß die Angeklagten Mitglieder ordnungsgemäß angemeldeter Vereine waren, alſo keinem Geheimbund angehör⸗ ten. Dagegen ſtellte es ſich auf den Stand⸗ punkt, daß die Organiſationsform dieſer Ver⸗ eine und ihre Arbeit bzw. ihr Ziel vor den Behörden geheim gehalten wor⸗ den ſei. Ein niederſchmetternder Eindruckh Das überaus harte Urteil des Tarnowitzer Bezirksgerichtes hat bei der deutſchen Volks⸗ gruppe einen niederſchmetternden Eindruck gemacht. Die deutſche Minder⸗ heitenpreſſe bringt am Montag das Urteil in großer Aufmachung auf der erſten Seite und nimmt in umfangreichen Kommentaren Stel⸗ lung zu dieſem harten Richterſpruch. Das Organ der Jungdeutſchen Partei in Po⸗ len„Der Aufbruch“ ſchreibt u..:„Die ganze deutſche Volksgruppe in Polen fühlt ſich durch dieſes harte Urteil bis ins Herz getroffen. Die ganze Tragik der deutſchen Jugend tritt hier zutage. Indem das Urteil den toten Buchſtaben des Geſetzes über den lebendigen Geiſt ſtellt, ſoll der deutſchen Jugend jede Möglichkeit ge⸗ nommen werden, ſich entſprechend ihrer Welt⸗ anſchauung zu organiſieren und die für den unſerer Volksgruppe not⸗ wenige Erziehungsarbeit zu leiſten. Es ſieht ſo aus, als ob jedes offene Bekenntnis zum Deutſchtum ein Verbrechen wäre.“ madrid ohne Cebensmittel Ein kleines Hãupichen Blumenkohl Kosfet allein.60 RNI Ep. Lonbön, 30. November.(Eig. Meld.) neber den kataſtrophalen Mangel an Lebensmitteln in der von den Na⸗ tionalen beſtürmten ſpaniſchen Hauptſtadt Ma⸗ drid gibt ein Bericht des mit einer Gruppe von engliſchen Parlamentariern nach Spanien ge⸗ reiſten konſervativen Abgeordneten Kapitän Macnamara ein anſchauliches Bild. Der genannte Abgeordnete erklärte am Mon⸗ tag in einem Ferngeſpräch mit London, daß ſogar in dem Hotel, wo er wohne, empfind⸗ licher Mangel an Lebensmitteln herrſche. Fleiſch gebe es überhaupt nicht. Gemüſe und Brot ſowie Mehlſpeiſen bildeten die Speiſenfolge. Die Lage auf dem Nahrungsmittelmarkt ſei furchtbar. Endloſe Schlangen von Menſchen ſtünden vor den Lebensmittelgeſchäften und warteten viele Stunden lang, um etwas Ge⸗ Deutsche Dichtung in Oesterreich In der in Wien ſtattfindenden Vortragsreihe „Oeſterreichs deutſche Sendung in Geſchichte und Kultur“ gab der bekannte Literarhiſtoriker Profeſſor Dr. Joſef Nadler einen Ueberblick über das dichteriſche Schaffen Oeſterreichs in den letzten zwei Jahrzehnten und wies auf das Gefühl der großen kommenden Verwandlung hin, das ſeit der Jahrhundertwende die öſter⸗ reichiſche Dichtung immer ſtärker beſtimmte. Die jüngſte Zeit in der öſterreichiſchen Dich⸗ tung iſt entſcheidend durch die Entwicklung des öſterreichiſchen Romans beſtimmt. Nach dem Zuſammenbruch der Monarchie kündeten ſich neue Volksſchichten im literariſchen Leben Oeſterreichs an. An die Stelle der Blickweite trat vielfach die Gefühlstiefe. Der öſterreichiſche Roman der Gegenwart iſt vor allem ein Roman der öſterreichiſchen Länder, die in den Werken von Paula Grogger, der Dichterin des „Grimmingtores“, des Tirolers Wenter, deſſen Roman„Saul“ das Führerproblem be⸗ handelt, und der Dichter Waggerl und Per⸗ konig(Salzburg und Kärnten) Geſtalt ge⸗ wannen.— Das öſterreichiſche Lied, die Lyrik ſtrebt zur unmittelbaren Sprache der Volks⸗ gemeinſchaft zurück. Guido Zernatto, Paula bp. Preradovic und Rudolf Henz ſetzen ſich mit dem Problem Stadt und Land aus⸗ einander. Ein großartiges Bild entwarf Nad⸗ ler von der Dichtung Joſef Weinhebers, deſſen„Adel und Untergang“ und„Wien wört⸗ lich“ als Bücher des einen und gleichen Lebens⸗ gefühls aufgezeigt werden. Die dramatiſche Dichtung des heutigen Oefterreichs hat ſich aus dem alten Legenden⸗ ſpiel erneuert. In Max Mells„Spiel von den deutſchen Ahnen“ lebt der Glaube an die genienhafte Gegenwart der Ahnen in den En⸗ keln, die Tragödie großen Stils aber, die in Oeſterreich ſtets an der einzigartigen Geſtalt Grillparzers gemeſſen wird, gelang Joſef Wen⸗ ter in ſeinem„Kanzler von Tirol“ und im „Sechſten Heinrich“,„Der ſechſte Heinrich/, die Tragödie des römiſch⸗deutſchen Kaiſertums, be⸗ rührt ſich mit Grillparzers„Bruderzwiſt“. Die deutſche Dichtung in Oeſterreich iſt heute nicht mehr eine Dichtung der Stadt Wien, ſondern die Dichtung des ganzen Landes in allen ſeinen natürlichen Gliederungen. Das Dürener Museum in neuer Gestalt Das Leopold⸗Hoeſch⸗Mmuſeum in Düren iſt unter der neuen Leitung von Dr. Peters, der zugleich das Kulturamt der Stadt be⸗ treut, einer gründlichen Neugeſtaltung unter⸗ zogen worden. Alles an Schauſtücken, was eigentlich in ein Heimatmuſeum gehört, wurde in das hiſtoriſche Kornhaus, das zu Ende des 16. Jahrhunderts erbaut worden iſt, überge⸗ führt. Im Kornhaus, deſſen Einrichtung als Muſeum noch einige Zeit dauern wird, ſollen auch Werkſtätten für Handweberei, Buchkunſt und Fotografie Platz finden, um ſo den Blick auf die Vergangenheit und die Zeugniſſe der Ueberlieferung mit dem tätigen Fortleben der Kulturkräfte des Raumes in Zuſammenklang zu bringen. Man beabſichtigt, im Heimatmu⸗ ſeum auch ein Papiermuſeum, das in Düren, der Stadt der Papiermacher, eine beſondere Be⸗ rechtigung beſitzt, unterzubringen. Bei der Rei⸗ nigung des üppigen und weitläufigen Leopold⸗ Hoeſch⸗gmuſeums iſt man ſo gründlich vorge⸗ gangen, daß an moderner Kunſt nichts übrig ge⸗ blieben iſt und das auch im Innern baulich überholte Haus nun auf Wechſelausſtellungen angewieſen iſt, deren erſte den Titel„Der Quer⸗ ſchnitt“ führt und mit einem ſicher herausge⸗ löſten Ausſchnitt der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Ma⸗ lerei gepflegter Art der Gegenwart belannt macht. Eine eigene moderne Galerie anzulegen, iſt beabſichtigt, bedarf aber großer Umſicht. nur Hohlköpfe können aufgeblaſen ſein. Lothar Sochs. müſe zu bekommen. Ein Blumenkohl koſte z. B. vier Schilling, das ſind etwa.60„RM. Die Untergrundbahnſtationen ſeien überfüllt mit Flüchtlingen, die auf den Bahnſteigen ſchliefen. Ein Drittel der Hauptſtadt liege in Trümmern. Die Radio⸗Agentur meldet aus Talavera, daß die nationalen Truppen in Madrid im Verlauf der letzten Stunden die Casa del Campo am linken Ufer des Manzanares vollſtändig von den bolſchewiſtiſchen Truppenabteilungen, die dort vereinzelt aufgetaucht ſeien, geſäubert haben. Gleichzeitig ſeien die nationalen Trup⸗ pen um mehrere hundert Meter in das nörd⸗ liche und das nordweſtliche Stadtgebiet von Madrid vorgedrungen. Der Rundfunkſender von Sevilla hat, nach einer Meldung des„Temps“, mitgeteilt, daß der Vorſtoß der Nationalen in das nordweſt⸗ liche Stadtviertel von Madrid einen großen Kunstnotizen Deutſche Rubensbilder in Pa⸗ ris. In der„Orangerie“ wurde eine Ge⸗ mäldeſchau„Rubens und ſein Kreis“ eröffnet. Unter den etwa hundert Werken holländiſcher Meiſter iſt Deutſchland an hervorragender Stelle vertreten. Das Kaiſer⸗Friedrich⸗Muſeum in Berlin hat allein acht Bilder geliehen außerdem ſind die öffentlichen Sammlungen von Dresden, Kaſſel und Wuppertal⸗Elberfeld mit bedeutenden Arbeiten von Rubens und ſeinen Schülern an der Schau beteiligt. Advents⸗Schau erzgebirgiſcher Schnitzer. Dieſes Jahr führt der erzgebir⸗ giſche Schnitzverband eine Schnitz⸗Ausſtellung in Thalheim im Erzgebirge durch, die an Be⸗ deutung alle bisher dageweſenen übertrifft. Neuer Geiſt, neue Haltung iſt in den letzten Jahren in die erzgebirgiſche Schnitzerei hin⸗ eingetragen worden, und mit Freuden kann man feſtſtellen, daß das Ringen nach künſtleri⸗ ſcher Vollendung bei einzelnen Schnitzern zu beachtlicher Höhe geführt hat. Während Schnei⸗ der⸗Annaberg in ſeinen Werken oft noch zu naturaliſtiſch wirkt, zeigt Teubner⸗Aue eine Menge ſtilvoll ausgeführter Schnitzwerke, die teilweiſe vollkommene Kunſtwerke ſind. Im übrigen berührt es angenehm, daß man keine Maſſenſchau, ſondern eine Leiſtungsſchau auf⸗ gezogen hat. Auch Maler und Zeichner ſind ver⸗ treten und verſchönen durch ſtimmungsvolle Bilder aus dem Erzgebirge die Ausſtellung. K. HiG. Aus dem Musikleben Die deutſche Muſik im Auslande. Während das Dresdner Streichquartett gegen⸗ wärtig erfolgreiche Gaſtſpiele in den ſüdoſteuro⸗ päiſchen Hauptſtädten gibt, wurde Günther Ramin mit ſeinem Kammertrio für alte Mu⸗ ſik(Wolf, Grümmer, Ramin) zu einer Konzert⸗ reiſe nach dem Vallan im Februar verpflichtet, Sieg vom materiellen und ſtrate gi⸗ ſchen Standpunkt aus bedeute. Die Roten hätten 600 Tote zu beklagen gehabt. Zahlreiches Kriegsmaterial ſei von den Natio⸗ nalen erbeutet worden. Die Gegenangriffe der Bolſchewiſten ſeien blutig abgeſchlagen worden. tuſianriſf auf toeingenn Vier ſowjetruſſiſche Schiffe verſenkt Ep. Gibraltar, 30. November.(Eig. Meldg.) Der Hafen von Cartagena an der ſpani⸗ ſchen Südoſtküſte war am Montag neuerdings das Ziel eines großangelegten Luft⸗ angriffs der nationalen Bombenflugzeuge. Nach den hierhergelangten Meldungen wurden vier ſowjetruſſiſche Schiffe ver⸗ ſenkt, die gerade rieſige Mengen von Waffen und Munition löſchten. Weiter ſind große Be⸗ ſtände von Munition, die bereits an Land ge⸗ bracht und an den Kais aufgeſtapelt waren, von den Bomben der nationalen Flugzeuge getrof⸗ fen worden und mit ungeheuren Deto⸗ nationen in die Luft geflogen. Das Abwehrfeuer der Roten ſcheint ſich nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen als unwirk⸗ ſam erwieſen zu haben. Roofevelt in Buenos flires Feſtlicher Empfang in Argentinien Buenos Aires, 30. November. Am Montag, kurz nach 18 Uhr MEz, traf Präſident Rooſevelt an Bord des amerika⸗ niſchen Kreuzers„Indianapolis“ in Bue⸗ nos Aires ein. Die geſamte argentiniſche Hoch⸗ ſeeflotte war den amerikaniſchen Kriegsſchiffen bis zum Kap Polonia an der Küſte von Uru⸗ guay entgegengefahren und geleitete den ameri⸗ faniſchen Präſidenten gemeinſam mit einem Geſchwader von 35 Marineflugzeugen nach der argentiniſchen Hauptſtadt. Im Hafen wurde Rooſevelt, der ſich in Be⸗ gleitung ſeines Sohnes befand, vom argentini⸗ ſchen Staatspräſidenten General Juſto emp⸗ fangen. Eine vieltauſendköpfige Menſchenmenge bereitete Präſident Rooſevelt eine begeiſterte Begrüßungskundgebung. Die argentiniſchen Blätter, die teilweiſe be⸗ bilderte Sonderausgaben herausbrachten, haben Präſident Rooſevelt herzliche Begrüßungsarti⸗ kel gewidmet. Die Regierung hat den Ankunfts⸗ tag zum Feiertag erklärt. Deullchland dankt für fii fe im Kampf um die Madrider Botſchaft Oslo, 30. November. Der deutſche Geſandte Dr. Sahm ſprach am Montag in Oslo beim norwegiſchen Außen⸗ miniſter Koht vor, um der norwegiſchen Re⸗ gierung den wärmſten Dank der Reichsregie⸗ rung auszuſprechen für das heldenhafte Eintre⸗ ten des norwegiſchen Geſchäftsträgers in Ma⸗ drid bei der Rettung Deutſcher aus der Bot⸗ ſchaſt, der Verteidigung des Botſchaftsgebäudes und der darin befindlichen ſpaniſchen Flücht⸗ linge gegen eindringenden Pöbel. Schulſchiff„Deutlchland“ in Rio Bremen, 30. November. Das Schulſchiff„Deutſchland“ des Deut⸗ ſchen Schulſchiffvereins iſt am 27. November wohlbehalten in Rio de Janeiro angekommen. auf der u. a. die Städte Agram, Bukareſt, Bel⸗ grad, Sofia, Philippopel, Iſtanbul und Buda⸗ peſt befſucht werden. Die Konzerte werden in Zuſammenarbeit mit der deutſchen Akademie inn München durchgeführt. Kienzls„Don⸗Quichotte“⸗Oper in Wien. Das muſikaliſche Oeſterreich wird in Kürze die Feier des 80. Geburtstages von Wilhelm Kienzl, dem Komponiſten des „Kuhreigen“ und des„Evangelimann“ begehen. Die Wiener Staatsoper brachte aus dieſem Anlaß zum erſten Male den bereits an ande⸗ ren Bühnen aufgeführten„Don Quichotte“ her⸗ aus. Das bereits vor einigen Jahrzehnten entſtandene, jetzt zum Teil umgearbeitete Werk ſchildert mehr epiſodenhaft die äußeren Ge⸗ ſchehniſſe um den Ritter von der traurigen Ge⸗ ſtalt mit einer dem Gebiet der Spieloper zuge⸗ hörigen Muſik, die ſtark an das Gefühl appel⸗ liert und einige Anklänge an Kienzls erfolg⸗ reichere Schöpfungen aufweiſt. Die Hörer ehr⸗ ten in dieſer von der Wiener Staatsoper mit beſonderer Sorgfalt vorbereiteten Aufführung das Werk und die lautere Perſönlichkeit des älteſten öſterreichiſchen Komponiſten. Von den Dichtern Unveröffentlichte Schriften Ger⸗ hart Hauptmanns. Wie aus Breslau gemeldet wird, hat ein Kreis von Gelehrten und Künſtlern, dem Perſönlichteiten aus Deutſch⸗ land, Italien, England, Frankreich, den nordi⸗ ſchen Ländern, Amerita und Japan angehören, beſchloſſen, in einer Gemeinſchaftsarbeit die zahlreichen nicht veröffentlichten Manuſtripte Gerhart Hauptmanns der Oeffentlichkeit zu⸗ gänglich zu machen, Zu dieſem Zwecke ſoll eine Reihe von Jahrbüchern geſchaffen werden, deren erſtes dieſer Tage erſcheinen wird. Neben der Widmung und dem erſten Geſang eines am 29. November 1914 begonnenen Epos„Der große Traum“ enthält das erſte Jahrbuch das Erſte Buch des Romanfragments„Der Wiedertäufer“, das im Februar 1916 entſtand, ſowie Szenen aus dem„Kynaſt“. 3 Die etwa nen schv/ suche an „Elbe 1“ 3 Das Feu „Der 4 laß von nungen ſchen Am 9 ungariſe Trupper In ei herrlicht ging ſie ſchimpfu Der Edwin Beſichtig durch h letzung geſtorben Kapitä tiſcher 9 Montag ſchoſſen Dienſtpi M. Die T rals Ge ßer Bode Allata u wurden grüßt. 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Dezember 1936 Weltbild(M) Von den Hebungsarbeiten für„Eibe 1“ Die etwa 190 Meter lange Ankerkette und der rund 3 Ton- nen schwere Pilzanker wurden im Rahmen der Hebever- suche an der Unfallstelle des gesunkenen Feuerschiffes „Elbe 1“ geborgen und nach Cuxhaven an Land gebracht. Das Feuerschiff selbst konnte nicht geborgen werden. In fürze Der Führer und Reichskanzler hat mit Er⸗ laß vom 21. Oktober eine Reihe von Auszeich⸗ nungen für die Errettung von Men⸗ ſchen aus Lebensgefahr verliehen. * Am Montag fand in Wien zu Ehren des ungariſchen Reichsverweſers von Horthy eine Truppenſchau ſtatt. In einer Rede vor dem Rätekongreß ver⸗ herrlichte Molotow das Judentum und er⸗ ging ſich wiederum in hemmungsloſen Be⸗ ſchimpfungen Deutſchlands. * Der Rektor der Londoner Univerſität, Sir Edwin Deller, der ſich am Freitag bei der Beſichtigung des neuen Univerſitätsgebäudes durch herabfallendes Baumaterial eine Ver⸗ letzung des Rückgrats zuzog, iſt am Montag geſtorben. 3 Kapitän Fleetwood Naſh, ein früherer bri⸗ tiſcher Marineattache in Berlin, wurde am Montag in ſeiner Wohnung in Weſtlondon er⸗ ſchoſſen aufgefunden. Neben der Leiche lag eine Dienſtpiſtole. neuer Dorſtoß in flethiopien Addis Abeba, 30. November. Die Truppen der Spezialdiviſion des Gene⸗ rals Geloſo haben nach Ueberwindung gro⸗ ßer Bodenſchwierigkeiten am Sonntag die Stadt Allata und das Seengebiet Uando beſetzt. Sie wurden von den Einwohnern ſehr herzlich be⸗ grüßt. Totentanz Von Hans Künkel Der„Volkspreis für Deutſche Dichtung 1936“ ging an den Märkiſchen Dichter Hans Künkel für ſein Werk„Schickſal und Liebe des Niklas von Gues“. Mit Genehmigung des Verlages Philipp Reclam jun., Leipzig, entnehmen wir daraus folgenden Abſchnitt: „Da ſah Jonas Wumme ſeine Zeit gekom⸗ men. Mit einem ungeſchlachten Sprunge ſprang er mitten in die Halle, verbeugte ſich und rief: „Zum Totentanz!“ Von allen Seiten erhob ſich zuſtimmendes Gelächter, und in die Feſtſtimmung zurückglei⸗ tend, faßten ſich ſchnell die Paare und ordne⸗ ten ſich zum Tanz. Aber der lange Jonas, der das Feſt gerettet hatte, erwiſchte dabei das beſte Stück: er mußte den Tod darſtellen. Das war ein Tanz, der in der Zeit des gro⸗ ßen Sterbens aufgekommen war, als die weni⸗ gen, die noch am Leben waren, in wilder Tanz⸗ wut durch die Straßen zogen, Haus und Hof verlaſſend, um die letzten noch gegönnten Tage in ſchrankenloſer Tollheit auszukoſten. Wie eine unheimlich⸗luſtvolle Erinnerung war dieſer „Totentanz“ jetzt, in der Zeit des Fröhlich⸗ ſeins. Niklas folgte wie gebannt den Paaren, nicht wiſſend, wieſo der Tod bei dieſer Luſtbarkeit die Hand im Spiele hatte. Die Muſik lärmte, die Paare drehten ſich— da plötzlich fiel Jonas hin. Ungelenk, bewegungslos lag er mitten im Raum. Die Muſit ſchwieg, die Paare ließen ſich los, alle ſchienen zu erſtarren. Stille trat ein. So plötzlich und unerwartet war dieſes Schwei⸗ gen, daß ſich ein lähmendes Entſetzen auf die Menſchen legte. Der Totentanz hatte begonnen. Ein Toter lag in ihrer Mitte: die Peſt war da! Da kam ein ſchneller raſchelnder Schritt, ein junges Mädchen wand ſich durch die Tänzer. Sie ſtutzte, beugte ſich über den Liegenden. Ent⸗ ſetzen ſtand in ihren Augen, dann kniete ſie nieder und küßte ihn auf die Wange. Tau⸗ „Hilfe- haben Sdwerkranke an Bord- Was tun?“ Dr. piiiman sdidit Nezepte durdi den Aeier/ MDIco, immer gehörter Hiierui Ein Krankenbett im Weltmeer „————-0I—-———-oO1 Wenn dieſer Hilferuf aus dem Aether die Funkſtationen der Schiffe erreicht, ſchweigt für Minuten jede andere Sendung.„—E— ———...!“ Der Hilfeſchrei aus ſechs Buchſtaben verkündet den Bordfunkern und den Telegrafiſten der nordamerikaniſchen Küſten⸗ ſtationen:„Ein Kranker auf hoher See.. ein Leben in Gefahr!“ Durch Hunderte von Meilen getrennt ſtehen ſie nun alle am Bett eines fie⸗ bernden Patienten und hören voller Spannung den folgenden Bericht: „SS. Hahira“ wendet ſich an die Marine⸗ ſtation in Palm Beach Florida... Zeit: 14 Uhr 10. „unſer pumpenmann vergiftet durch ölgaſe ſtop herz ſchlägt ganz ſchwach ſtop hält für Augenblicke ganz an ſtop beginnt dann langſam wieder zu arbeiten ſtop was ſollen wir tun?“ Rezepte ſchwirren durch den Kether Zehn endloſe Minuten müſſen die Zuhörer warten. Dann kommt die Antwort: „an zs hahira auf hoher ſee— zeit: 14 uhr 22. künſtliche atembelebung in friſcher luft ver⸗ ſuchen ſtop ammoniaſpritze geben ſtop wenn nötig noch amylanytratſpritze ſtop bitten um benachrichtigung über erfolg doktor pittman.“ Und nach weiteren zehn Minuten, während die Beſatzung der„Hahira“ irgndwo inmitten der rieſigen grauen Suppenſchüſſel ſchwimmt und ſich bemüht, den Vergifteten wieder zu Be⸗ wußtſein zu bringen, erleben die Funker die glückliche Löſung des Dramas. Es iſt gelungen, den Mann zu retten. Er ſchlug die Augen auf und erholte ſich zuſehends. „Wir danken euch...“ funkt die„Hahira“ noch einmal. Wenn ſie in einer Woche vor Anker geht, wird der Pumpenmann ſchon ſeinen Landurlaub am Broadway verleben können, wo er ſich dann mit billigem Branntwein noch ein⸗ mal vergiften kann, falls er dazu die Luſt ver⸗ ſpürt. Die unſichtbare Klientel Inzwiſchen aber iſt noch einige hundert Male der Ruf„—————!“ über den un⸗ endlichen Nordatlantik geklungen. Jedesmal hat der unſichtbare Pittman ſeinen fernen Patien⸗ ten die Diagnoſe geſtellt und eine Behandlung verordnet. In dieſem Jahr feiert der Radio⸗ doktor ſein 15jähriges Berufsjubiläum, und ſeine weitperſtreute Klientel, die er——— nie zu Geſicht bekommt, ſendet dem guten Samariter des Ozeans ſchon jetzt Glückwünſche und Geſchenke. Ceuchttürme der Medizin Der Superintendent der Neuyorker Marine⸗ akademie, Kapitän Robert Huntingdon, kam 1921 auf die Idee, kranken Seeleuten, die auf Schiffen ohne eigenen Arzt fuhren, draht⸗ los Hilfe zu bringen. In Doktor Pittman fand der Offizier einen jungen idealiſtiſchen Helfer. In der Nähe von Boſton wurde ein Sender ge⸗ baut, deſſen Rufzeichen KDaß bald weithin bekannt wurde. Seit dieſer Gründung haben ſich aber die größten Radiogeſellſchaften Ame⸗ rikas dieſes Hilfswerkes angenommen. Heute wird der Hilferuf der Kranken von allen Sende⸗ ſtationen der Vereinigten Staaten aus empfan⸗ gen und weitergegeben. Außerdem aber hat eine beſonders gegründete Marine⸗Radiogeſell⸗ ſchaft an entlegenen Küſtenſtrichen eigene Sta⸗ tionen gebaut— Leuchttürme der Medizin! Im Grdinationszimmer des Radiodoktors Das Ordinationszimmer des Doktors Pitt⸗ man im Marinehoſpital zu Palm Beach iſt wohl das ſeltſamſte der Welt. Der dunkelhaarige Arzt mit der randloſen Brille ſitzt vor einem Mikro⸗ Der Fakir von Impi als roter ſigent Eine Unerhauserklãrung ũber die indischen Unruhen London, 30. November. Am Montag gab der Unterſtaatsſekretär für Indien, Butler, im Unterhaus eine Er⸗ klärung über die Kämpfe an der indiſchen Nord⸗ weſtgrenze ab. Er teilte mit, daß die Grenzſtämme den Wunſch geäußert hätten, daß britiſche Truppen einen Demonſtrationsmarſch durch die fraglichen Gebiete veranſtalteten, da ſie dem Treiben des die Unruhen verurſachenden Fakirs ſonſt nicht Einhalt gebieten könnten. Um die regierungstreuen Eingeborenen zu ſtärken, ſei dieſer Marſch beſchloſſen worden, dem manche Stämme ernſten Widerſtand entgegengeſetzt hätten. Verluſte ſeien wegen der Gelände⸗ ſchwierigkeiten unvermeidlich geweſen. Wäh⸗ rend der dreitägigen Operationen ſeien 19 Of⸗ fiziere und Mannſchaften getötet und 119 ver⸗ wundet worden. Butler beſtätigte dann noch auf Anfrage, daß die Stammesangehörigen, die die Unruhen ver⸗ urſachten, nicht aus dem britiſchen Teil des Gebiets, ſondern aus den angrenzen⸗ den Bezirken kämen. Außerordentlich bemerkenswert iſt in dieſem Zuſammenhang ein Artikel der„Evening News“, in dem betont wird, daß auch bei dieſen Unruhen Moskauſeine Hand im Spiel gehabt habe. Durch den Fakir von Impi habe es verbreiten laſſen, daß die Engländer erledigt ſeien und daß man ihnen getroſt trotzen könne.— Jetzt ſtehe die indiſche Regierung vor der Notwendigkeit, eine ſchwierige und koſtſpielige Straf⸗ expedition zu organiſieren, um das bri⸗ tiſche Anſehen an der Grenze und jenſeits der Grenze wiederherzuſtellen. melnd ſtand ſie auf. So hatten die Großeltern Bruder Laurentius hinter ihm. Langſam aus in der entſetzlichen Zeit den Tod geküßt, ſo ahmten die Enkel im Tanz es nach. Nun kamen die übrigen, eine nach der andern, halb ent⸗ ſetzt, halb gierig, vom Grauen berauſcht, denn zu deutlich lebte noch im Gedächtnis die Erin⸗ nerung. Eine jede verbeugte ſich wie vor einem Fürſten, kniete nieder und küßte den Totentopf. Jonas aber, der den Tod ſpielte, durfte mit keiner Wimper zucken, ſonſt war der Bann ge⸗ brochen, und das Spiel war aus. Langſam oder ſchnell kamen ſie heran, die Meiſterstöchter und die Schweſtern der Geſellen. Hundert Küſſe brannten oder hauchten auf ſeine Stirn, ſeine Augen, ſeinen Mund. Der Streit war vergeſ⸗ ſen, gebannt folgten aller Augen dem Spiele, in dem die Frauen gingen, um den Tod zu küſ⸗ ſen. Der beſondere Schauder aber war, daß der, der den Tod ſpielte, wie es hieß, ſich ſelbſt dem Tod verſchrieb. Nur ſelten fanden ſich Mutige, die keck genug waren, für hundert Küſſe ihr Le⸗ ben aufs Spiel zu ſetzen. Da zuckte Jonas Wumme, er ſchlug um ſich, von unerträglicher Spannung überwältigt, die Muſit ſetzte ein, er ſprang auf, um eine Tänzerin zu greifen, alles jauchzte wie erlöſt vom Bann, und ſie begannen ſich zu drehen, um die furchtbare Spannung im Tanze auszutoben. Niklas hatte, vor Erregung zitternd, zuge⸗ ſehen. Er ſah den ungelenten Burſchen, der auf der Erde lag, in den grauenhaften Farben der Seuche vor ſich, die er aus den Erzählungen der alten Kriftzin kannte. Wie er ſich dort herum⸗ ſchwang, die lange, wippende Hahnenfeder auf dem Barett, war es nicht anders, als wenn der Satan ſelbſt im Saale wäre und alle Bande löſte. Wider Willen fühlte er ſein Blut hoch⸗ ſieden. Ein Dämon wollte von ihm Beſitz neh⸗ men und ihn hineinwerfen in den Taumel einer unbekannten Luſt. Ihm war, als ſtünde der Tod im Saale und ſchlüge mit dem Knochen⸗ beine den Takt zur Raſerei. Da legte eine Hand ſich auf ſeine Schulter. Tief erſchrocken zuckte er zuſammen, denn es war eine andere Berührung, als er ſie hier er⸗ warten konnte, und al“ er ſich wandte, ſtand dem Taumel erwachend, fand ſich Niklas in des Bruders Augen wieder. Er zitterte, ſo plötzlich war dies Bewußtſein, und Laurentius ſpürte es, denn ein freundlicher Schein glitt über ſein ernſtes Geſicht. Ihn ſanft am Arme faſſend, zog der Freund den Wankenden hinaus. Draußen war ſtille Winterluft. Ohne ein Wort zu ſprechen, gingen ſie durch die Straßen. Mondlicht lag auf den Giebeln, und als ſie zur St.⸗Annen-Kirche kamen, ſtieg der Vollmond über den Türmen auf.„Ich will dir einen an⸗ dern Totentanz zeigen!“ ſagte Laurentius end⸗ lich.„Du weißt, daß ich in St. Annen ſeit langer Zeit am Werke bin. Bald iſt es fertig, bis auf ein paar Geſichter, die noch fehlen, und wenn auch ſonſt W wenige das Bild ſahen, ſo will ich dich doch jetzt hineinführen, damit du meinen Totentanz ſiehſt.“ Er zog einen gewaltigen Schlüſſel aus den Falten der Kutte und öffnete die kleine Tür am Turm. Fröſtelnd trat Niklas ein. Hier entzün⸗ dete Laurentius eine halbverbrannte Fackel, die neben anderen an der Wand lehnte, und ſie traten in das vom Mond erhellte Kirchenſchiff. In einer Seitenniſche war zwiſchen zwei Pfei⸗ ern eine Leinwand geſpannt, die Laurentius zur Seite ſchob. Er reckte die Fackel hoch. Das Licht glitt flackernd über die hohe Wand und beleuchtete gemalte Figuren, überlebensgroß. Als der Schein ſtetig wurde, ſah Niklas, daß ſie alle ſich an den Händen hielten und im Rei⸗ gen vorwärts ſchritten, in dem ſie die Füße hoben. Laurentius ging zur erſten Geſtalt und beleuchtete ihr Antlitz: es war der Tod. Aber hier hatte er nichts Schreckliches, ſondern war der Führer eines ſtillen Reigens und ſah ſich mit ſeinen hohlen Augen nach ſeinen Gefolgs⸗ leuten faſt freundlich um. Dabei hielt er eine Geige in der Hand. Niklas ſtürzten die Tränen aus den Augen, ſo furchtbar war der Eindruck der Geſtalt. „Alles iſt hier zu Ende, Hochmut und Wahn⸗ ſinn“, flüſterte Laurentius. Dann führte er die Fackel weiter, und mit von Tränen dunklem Blicke ſah Niklas alle, die dem Tode folgten.“ fon. Am Boden ringeln ſich die ſchmalen wei⸗ ßen Papierſchlangen der Morſeſtreifen. Auf dem Schreibtiſch laufen Spezialleitungen zu den größten Krankenhäuſern und wiſſenſchaft⸗ lichen Inſtituten Amerikas zuſammen. Wenn Doktor Pittman ſelbſt keinen Rat weiß, dann kann er ihn in wenigen Minuten von der beru⸗ fenſten Stelle erhalten und auf die hohe See hinausfunken laſſen. Tragödien aus ſieben Meeren Ein Sekretär des Radiodoktors führt genaues Tagebuch über jeden der meilenweit entfernten Patienten. Wieviele Tragödien enthalten dieſe knappen Berichte! Da wird von einem Walfiſch⸗ fänger angefragt, wie eine abgebrochene Meſſer⸗ ſcheide aus dem Körper zu entfernen ſei, die Inſaſſen einer Privatjacht wollen wiſſen, wie eine Selbſtmordkandidatin, die Veronal nahm, noch gerettet werden könne, ein Kapitän im Pazifik berichtet von dem Ausbruch einer merk⸗ würdigen Krankheit unter ſeiner Mannſchaft. Skorbut iſt es nicht. Vielleicht Beulenpeſt? Lepra? Auf der„Ilſenſtein“ hat ein Paſſa⸗ gier ſchwere Blinddarmentzündung. Operation iſt unmöglich bei dem Seegang. Pittman funkt zurück:„iſt kein größeres ſchiff in der nähe?“ Die„Europa“ antwortet. Zwei Stunden ſpäter wird der Patient in dem modernen Opera⸗ tionsſaal des deutſchen Schiffes, das ſofort zu Hilfe eilte, in Norkoſe verſenkt und gerettet. Ein Uame wird zum Symbol Der Samariter der Ozeane arbeitet aber auch mit den fliegenden Küſtenwachen zuſammen. Auf einen Funkruf von ihm ſtarten die mächti⸗ gen dreimotorigen Waſſerflug⸗ zeuge, um einen Kranken, deſſen Fall ſehr dringend iſt, noch rechtzeitig an Land zu brin⸗ gen. Auf hoher See geht der fliegende Kranken⸗ wagen nieder, um den Patienten zu überneh⸗ men, und wenn der Kranke aus einer Ohnmacht erwacht, liegt er im weißen Bett eines Wolken⸗ kratzerhoſpitals, während ſein Schiff noch lange nicht den Hafen erreicht hat. „—————0..“ Tag und Nacht erklingt der Ruf aus allen Meeren der Welt. Schon längſt kann Dr. Pittman die Arbeit nicht mehr alleine leiſten. Er wird von anderen ame⸗ rikaniſchen Marineärzten unterſtützt. Alle un⸗ terzeichnen aber ihre Botſchaften mit dem Na⸗ men des erſten Radiodoktors, der ſich als Ret⸗ ter Zehntauſender von Menſchenleben ein un⸗ vergängliches Denkmal geſetzt hat. ————————————————— Von den deutschen Hochschulen Am 2. Dezember kann der Profeſſor an der Berliner Univerſität, Dr. Paul Molden⸗ hauer, ſein 60. Lebensjahr vollenden. Der Jubilar war früher als Ordinarius der Ver⸗ ſicherungswiſſenſchaft in Köln und als Direktor des Verſicherungswiſſenſchaftlichen Seminars in Köln tätig. Profeſſor Moldenhauer war eine Zeitlang Reichswirtſchaftsminiſter und Reichs⸗ finanzminiſter. Sein Werk„Das Verſicherungs⸗ weſen“ iſt in mehreren Auflagen verbreitet. Der ao. Profeſſor Dr. Friedrich Seidel in Königsberg hat den Auftrag erhalten, in der mathematiſch⸗naturwiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſität Berlin die freigewordene Profeſſur für Zoologie wahrzunehmen. Der ao. Profeſſor Dr. Karl Wetzel in Leip⸗ zig wurde zum o. Profeſſor der landwirtſchaft⸗ lichen Botanit in der landwirtſchaftlich⸗tierärzt⸗ lichen Fakultät der Univerſität Berlin ernannt. Der Direktor der Zentralanſtalt für Meteoro⸗ logie und Geodynamik in Wien, Profeſſor Dr. Wilhelm Schmidt, iſt infolge eines Herz⸗ ſchlages geſtorben. Er hat ſich beſonders um den Ausbau des Wetterdienſtes in Oeſterreich große Verdienſte erworben. Preisausſchreiben für ein Feſt⸗ ſpiel der Stadt Soltau. Die Stadt Soltan ſchreibt für ihre Tauſendjahrfeier einen Wettbewerb für ein hiſtoriſches Schauſpiel aus, das ein Freilichtſpiel ſein muß und die Schlacht bei Soltau im Spiegel der Zeit zeigen ſoll. Die Abfaſſung in der niederdeut⸗ ſchen Mundart der Lüneburger Heide iſt er⸗ wünſcht, aber nicht Bedingung. Als erſter Preis wurde ein Betrag von 750 Mark ausgeſetzt, fer⸗ ner wurden zwei Troſtpreiſe von 250 und 200 Mart bereitgeſtellt. Die Einſendungen müſſen bis zum 15. April 1937 der Gaudienſtſtelle der NS⸗Kulturgemeinde, Harburg, Poſtſchließfach 139, vorliegen, wo auch nähere Unterlagen er⸗ hältlich ſind. Die Bekanntgabe der Preisträger erfolgt Anfang Juni 1937. —— Mannhein Blick übers Cand 1. Dezember 1936 die Reichsbodenſchätzung ſchafft einheitliche Bodenbewertung Die Durchführung und Bedeulung des Geſetzes in landwirlſchaftlicher und ſleuerlicher Beziehung * Mannheim, 30. Nov.(Eig. Bericht.) Ueber das neue Geſetz der Reichsbodenſchätzung ſprach am Montagnachmittag Landwirtſchaftsrat Engelhardt in einer vom Landesökonomie⸗ rat und Landwirtſchaftsſchule einberufenen Ver⸗ ſammlung vor den landwirtſchaftlichen Kreiſen des Kreiſes Mannheim im Parkhotel. Wenn ich über das Thema„Die Reichsboden⸗ ſchätzung, ihre Durchführung und ihre Bedeu⸗ tung in landwirtſchaftlicher und ſteuerlicher Be⸗ ziehung“ ſpreche, ſo führte Landwirtſchaftsrat Engelhardt u. a. aus, dann deshalb, weil das Geſetz etwas ganz Neues und in ſeinem in⸗ neren Weſen ganz Einzigartiges darſtellt. Die Reichsregierung hat mit dieſem Geſetz eine Tat vollbracht, die für alle Zukunft richtunggebend ſein wird. In dieſem Frühjahr wurden die Arbeiten in Angriff genommen, die in den nächſten ſechs Jahren durchzuführen ſind. Die Reichsbodenſchätzung iſt verankert im Bodenſchätzungsgeſetz vom Okto⸗ ber 1934. Es ſieht die Nutzbarmachung und Bewertung von Ackerland, Wieſen und Weiden vor. Im ganzen Deutſchen Reiche ſind etwa 600 Schätzungsausſchüſſe mit der Durchführung der Arbeiten betreut. „Mit der Durchführung ſelbſt iſt das Reichs⸗ finanzminiſterium betraut, aber nicht mehr allein, wie bisher, ſondern auch andere Behör⸗ den, beſonders der Reichsnährſtand haben dabei fahe ine repe Bodenſchätzung iſt in Zukunft alſo keine reine Angelegenheit des Fi⸗ nanzamtes mehr. Die Reichsbodenſchätzung iſt für die geſamte deutſche Ernährungsfrage von außerordentlicher Wichtigkeit. Die Reichsbodenſchätzung bildet für das ganze Reich die einheitliche Grundlage für eine gerechte Verteilung der Steuern. Die Beſteuerung des Bodens wird künftig nur nach dem Reinertrag ſtattfinden. Es liegt auf der Hand, daß hierbei die dicht beſiedelten Ge⸗ genden mit einer Senkung der Steuern zu rech⸗ nen haben. Es iſt ungeſund, von einem Boden, der weniger Ertrag bringt, höhere Steuern zu bezahlen. Kenntnis des Bodens Der Nationalſozialismus fand Wege, um Mittel für einen Zweck zur Verfügung zu ſtel⸗ len, der erſt in Jahren bekannt wird. Durch die Reichsbodenſchätzung wird im ganzen Reiche eine ganz neue Kenntnis des Bodens vermittelt, ob es ſich nun dabei um Ackerland, Wieſen⸗ oder Weideland handelt. Durch genaue Wertungsvorſchriften weiß man, ob es ſich um ſandhaltigen, lehmigen oder ſchwarzerdigen Bo⸗ den handelt, man kennt ſeine Größen und Flä⸗ chen, zurz alles, was überhaupt zu wiſſen not⸗ wendig⸗iſt. Dieſe Kenntniſſe des deutſchen Bo⸗ dens müſſen ſich für das ganze deutſche Volk ſegensreich auswirken. Alle wichtigen Anhalts⸗ punkte werden ſich in Zukunft aus der Reichs⸗ bodenſchätzung ergeben. Sie iſt die Grundlage einer planvollen Bodenbenutzung. Die Reichs⸗ bodenſchätzung iſt neben der Feſtſtellung des Entragswertes nichts anderes als eine regelrechte Bodeninventur. Sie enthält eine genaue Kenntnis der in Deutſchland vor⸗ handenen Böden und ſtellt die Schätzung für Ackerland und Grünland dar. Acht mineraliſche Bodenarten geben das Gerippe für die verſchie⸗ denen Bodeneigenſchaften ab. Hinzu kommt noch Moorboden. Dieſe Eigenſchaften werden wieder zwiſchengeſtuft, ſo daß man etwa 200 Klaſſenbildungen ermöglichen kann, nach denen die Bodenart feſtzuſtellen ſein wird. Die Reichsbodenſchätzung wird mit einer Ge⸗ markungsbegehung durch einen aus den entſprechenden Fachleuten beſtehenden Schät⸗ ſpielhaus. zungsausſchuß durchgeführt, der ſich ein Bild über die Verhältniſſe zu machen in der Lage iſt. Die bei der Begehung feſtgeſtellten Ergebniſſe werden in der Gemeindebeſchreibung niederge⸗ legt. Beſondere Stücke, ſog. Vergleichsſtücke, werden bei der Begehung mit herangezogen, die für die Gemarkung beſonders charakteriſtiſch ſind. Beim Begehen, das in regelmäßigen Ab⸗ ſtänden in beſtimmten Längen und Breiten er⸗ folgt, werden dem Boden Proben entnommen. Die Bodenart ſelbſt wird durch die Finger⸗ probe feſtgeſtellt und beurteilt. Die Zwiſchen⸗ ſtufe iſt mit dem Auge ohne weiteres erkennbar. Der Schätzer ſieht dann auf der Tabelle die Wertzahl nach und läßt ſie auf die Pläne über⸗ tragen. Die Schätzungsergebniſſe wer⸗ den im Schätzungsbuch niedergeſchrieben und ein Rainplan angefertigt. Die Schätzungsergeb⸗ niſſe bilden dann die Grundlage für den Lie⸗ genſchaftskataſter. Bei der Offenlegung kann ſich jeder Beſitzer unterrichten laſſen und kann Einſicht nehmen. Wenn das Ergebnis ſeinen Verhältniſſen nicht entſprechen ſollte, kann er Einſpruch erheben. Wird der Einſpruch verworfen, trägt der Ein⸗ die Koſten, im anderen Falle der Staat. Die Reichsbodenſchätzung iſt eine grund⸗ legende für die Dauer von Generationen außer⸗ ordentlich wichtige Arbeit. Eine Ueberprüfung erfolgt in längſtens 20 Jahren, um eine Ver⸗ änderung der Ertragsverhältniſſe feſtzuſtellen. Für ein Grundſtück, das zur Steuer herange⸗ zogen wird, wird künftig nur ein Wert zu⸗ grunde gelegt. Eine einheitliche Schätzung und Bewertung hat bisher gefehlt. Die Reichsbodenſchätzung ſtellt eine Kulturtat der Regierung dar, die bisher noch in keinem Staate der Welt eingeführt worden iſt. 9 Scheunen und 2 Wohnhäuſer abgebrannt Großfeuer in Berolzheim im Bauland/ Das Getreide vernichtet Berolzheim, 30. Nov. Beim Futterſchnei⸗ den lief am Samstagnachmittag in der Scheune des Landwirts Alois Mehl der Motor heiß und verurſachte einen Kurzſchluß. Innerhalb weniger Minuten ſtand bereits die Scheune in Flammen, ohne daß die ſofort ergriffenen Löſchmaßnahmen Erfolg hatten. Das Feuer ſprang über auf die Scheunen der Landwirte Emil Genninger, Konrad Nied, Ambros Seber, Heinrich Becker, Leo Köppler, Linus Eberhardt, Joſef Ruppert, Lud⸗ wig Wilhelm Noe und Ludwig Noe jr. Der Löſchmannſchaft der Feuerwehr Berolz⸗ heim eilten die Motorſpritzen von Oſterburken, Adelsheim, Boxberg und die Automobilſpritze von Buchen zu Hilfe. Da die Waſſerleitung von Berolzheim das notwendige Waſſer nicht liefern konnte, wurde die Automobilſpritze von Buchen aus dem Brandweiher geſpeiſt, ohne deren tatkräftiges und umſichtiges Eingreifen noch weitere Gebäulichkeiten von den Flammen ergriffen worden wären. Das Vieh ſämtlicher Landwirte konnte in Sicherheit gebracht wer⸗ den. Dagegen verbrannten nahezu ſämtliche landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräte ſowie das in den Scheunen lagernde Heu und Stroh. Die Kartoffeln in den Kellern dürften ebenfalls nicht mehr verwendbar ſein. Zu allem Unglück ſtand noch das ganze Brotgetreide, das in den letzten Tagen ausgedroſchen wurde, in den Säcken zur Ablieferung an das Lagerhaus bereit und verbrannte mit. Kreisleiter Ullmer, Buchen, war ſofort auf den Brandplatz geeilt und leitete mit dem Ver⸗ treter des Bezirksamtes die Löſcharbeiten. Der entſtandene Schaden iſt ſehr bedeutend und läßt ſich noch nicht überſehen. In einer am geſtrigen Sonntag in Buchen ſtattgefundenen Bürgermeiſterverſammlung ordnete Kreisleiter Ullmer ſofort Hilfsmaß⸗ nahmen durch freiwillige Spenden im gan⸗ zen Kreisgebiet an, ſo daß die durch das Un⸗ 535 Betroffenen wenigſtens einigermaßen vor er größten Not bewahrt werden. Es wird aus allen Orten Heu und Stroh zuſammengefah⸗ ren, womit ſich auch hier wieder die Volks⸗ gemeinſchaft der Tat unter Beweis ſtellt. Zwischen Necker und Bergstràße Ladenburger Nachrichten * Kameradſchaftsabend der NSKOV. Für die Mitglieder der NS⸗Kriegsopferverſorgung, Kameradſchaft Ladenburg, mit ihren Angehöri⸗ gen fand am Sonntagabend in der Turnhalle Pflaſtermühle ein aut beſuchter Kamerad⸗ ſchaftsabend ſtatt, deſſen Vortragsfolge außer⸗ ordentlich abwechſlungsreich war. Humori⸗ ſtiſche Vorträge, Männerchöre der Geſang⸗ vereine„Liederkranz“ und„Sängereinheit“, tänzeriſche und aymnaſtiſche Darbietungen der Turnerinnen wurden von Muſikſtücken um⸗ rahmt. So waren den Anweſenden einige Stunden froher Unterhaltung beſchieden, für die ſie den Mitwirkenden dankbaren Beifall ſpendeten. * Intereſſantes Sportprogramm im Licht⸗ Die Ortsgruppe Ladenburg der NSDaAp macht darauf aufmerkſam, daß heute und morgen im Lichtſpielhaus Ladenburg zwei Bunier forzheimer Bilderbogen Poſaunen in der Dämmerung/ Ein Pforzheimer auf Borneo (Eigener Bericht des„Hakenkreuzbanner“) 30. Nov. Ein erſter weih⸗ nachtlicher Ton erklang aus den ſteinernen hohen Rundbogen eines Rathausturmes. Däm⸗ merung lag über der Stadt, die erſten Lichter blinkten auf, Veſperglocken bimmelten von den Türmen, da erklangen feierliche Poſaunen, Volkslieder, geſpielt von Bläſern des hieſigen Muſikkorps vom III. Infanterie⸗Regiment 111. Und all die haſtenden Menſchen, die nie Zeit haben, hielten eine Weile an und lauſchten, machten eine Pauſe in ihrem geſchäftigen Trei⸗ ben und füllten ihre Sinne mit der die Luft durchſchwebenden Muſit. Und hinter der Menge ſtauten ſich Kraftwagen und Straßenbahnen, deren Hupen, Surren und Klingeln plötzlich pon niemand mehr gehört wurde. * Ueberall an den Geſchäftshäuſern ſieht man Leitern angelegt. Männer in blauen Arbeitskii⸗ teln ſchrauben die hölzernen grünen Weih⸗ nachtsbäume an, dieſe erſten Vorboten des Weihnachtslebens in Pforzheim. Die Männer legen Kabel, damit die„Kerzen“ abends auch brennen und ihren freundlichen Schein zu den bunten Farben der Lichtreklame geſellen. Jeden Abend ſieht man mehr von den Lichtern und den Bäumen aufleuchten; ſchon wird es ein ganzer Tannenwald geſchmückter und brennen⸗ der Bäüume. Mehrere Firmen haben ſich zuſammengetan, um Tiſche auszuſtellen,„ſchöngedeckte Tiſche · wohlgemerkt. Vom feinſten Porzellan bis zum Bauerngeſchirr, vom Frühſtück im Garten bis zur Hochzeitstafel iſt alles vorhanden. Blumen dazwiſchen geſtreut, Torten aufgebaut, feine Tiſchtücher, von Damaſt bis handgewebt ſind darunter ausgebreitet. 33 Inzwiſchen wartet man auf den weihnacht⸗ lichen Schnee. Der Ski⸗Klub feierte im Brauhauskeller ſein 40jahriges Beſtehen, und ſo traf man ſich noch einmal auf feſtem Boden in geſelliger Weiſe. In der feſtlichen Stimmung, an tannengrüngezierten Tiſchen, tauchten alie Erinnerungen auf an luſtige Erlebniſſe, an zünftige Fahrten und an erſte Pionier⸗Arbeit. In ulkiger Weiſe verſinnbildlichte den Sieges⸗ zug des Schneeſchuhs eine„Sti⸗Modenſchau“ ** Pforzheim hatte auch wieder einmal Gelegen⸗ heit, das Werk eines ſeiner Söhne zu bewun⸗ dern. Der Film„Kopfjäger auf Bor⸗ neo“ lief in den Li⸗Li⸗Lichtſpielen und wurde von dem Pforzheimer Kameramann Richard Angſt unter dem hellen Licht der malaiiſchen „Jupiter“⸗Sonne gedreht. Vier Monate war Angſt auf Borneo und ſeine prachwollen Auf⸗ nahmen umkleiden eine Geſchichte, die er auf Borneo gefunden, die ſich dort zugetragen hat, die er ſelbſt dort aufgeſtöbert hat. Unmittelbar über dem Theater geht es die marmorne Treppe hinauf zu den leichtgeſchürz⸗ ten Muſen der Kleintunſtbühne, vorn mehr als Kaffee eingerichtet, im Hintergrund als Wein⸗ diele. Und dort in der ſtimmungsvollen Wein⸗ diele trifft man vornehmlich auf Karlsruher oder ſonſtige auswärtige Gäſte. Zart und ge⸗ dämpft läuft dort ein ausgeſuchtes Programm ab. Die pergamentenen Lämpchen werfen gelbe Lichtfächer über die Wand, wo eine zarte Mon⸗ denſichel über einer toskaniſchen Landſchaft ſteht. Ein zierlich geſchmiedetes Gitter hebt ſich ſilbern und ornamentenreich aus dem ſchwar⸗ zen Grunde eines rotgekachelten Kamins. Schlante Paare gleiten über das Tanzparkett. Rings um die glückliche Inſel verſinkt die Welt in Nacht und Traum. hervorragende Sportfilme laufen, die jeder ſportlich intereſſierte Volksgenoſſe anſehen ſollte. Der erſte Film,„Sport und Soldaten“, zeigt das Sportleben bei der Wehrmacht, wäh⸗ rend der zweite,„Jugend der Welt“, die Olym⸗ piſchen Spiele 1936 in Berlin behandelt. Karten ſind im Vorverkauf bei den Politiſchen Leitern erhältlich. * Silberne Hochzeit. Fabrikant Eugen Benz, der älteſte Sohn des verſtorbenen Autoerfin⸗ ders Dr. h. c. Carl Benz, feiert morgen Mitt⸗ woch mit ſeiner Ehefrau Marie Amalie geb. Hettesheimer das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Wir gratulieren. Aus Neckarhauſen * Ein Pferd machte ſich ſelbſtündig. In der Nähe des Rathauſes ging am Samstag ein vor ein landwirtſchaftliches Fahrzeug geſpanntes Pferd durch, während der Beſitzer in einem Haus weilte. Das Pferd raſte die ganze Haupt⸗ ſtraße entlang, durch den Viadukt, und kam erſt auf halbem Wege nach Seckenheim zum Halten. Man muß es ſchon als beſonderen Zufall be⸗ zeichnen, daß auf dieſem Wege kein Unalück geſchah. Für Fuhrwerksbeſitzer ſei dieſer Fall eine Warnuna und eine Mahnung, auf unzu⸗ verläſſige Pferde beſſer achtzugeben. *„Weltfeind Nr.“. Die am Freitagabend im„Badiſchen Hof“ abgehaltene Verſammlung, in der Pg. Nickles aus Mannheim über den bolſchewiſtiſchen Weltfeind ſprach, war ſehr gut beſucht. Der Redner ſtreifte auch Lohnfragen und den Vierjahresplan, und ſeine Ausfüh⸗ rungen fanden bei den Zuhörern großen An⸗ klang. * Vom Handball. TV Neckarhauſen ſpielte am Sonntag gegen Kurpfalz Neckarau unent⸗ ſchieden mit dem Ergebnis:6. Die Gäſte, die das erſte Verbandsſpiel austrugen, alaubten das Spiel für ſich entſcheiden zu können, doch gelana es den Turnern, ein Unentſchieden her⸗ beizuführen. Unſere Handball⸗Mannſchaft hat damit den erſten Punkt in den Verbandsſpielen gewonnen; wenn ſie künftig mit gleichem Sportgeiſt und gleicher Durchſchlagskraft an⸗ tritt. wird ſie am Ende der Sportſaiſon einen beachtenswerten Platz in der Tabelle einneh⸗ men.— Die Jugendmannſchaft hat gegen TV Viernheim:14 verloren; hier ließ das Zu⸗ ſammenarbeiten der Stürmerreihe noch ſehr zu wünſchen übrig. Edingen berichtet * Der evang. Gemeindeabend, der am Sonn⸗ tag im Saale der Schloßwirtſchaft ſtatifand, nahm einen überaus befriedigenden Verlauf. Die Durchführuna dieſer wohlgelungenen Ver⸗ anſtaltung lag in Händen von Vikar Richard Ding. Die gebotenen Aufführungen fanden allgemeine Anerkennung, vor allem das Volks⸗ ſtück„Der Dorfgeiger“, in dem Guſtav Wüthe⸗ rich mit aroßem Geſchick die Hauptrolle dar⸗ ſtellte. In ſeinem Schlußwort gab Pfarrer Villhauer der Freude darüber Ausdruck, daß die Gemeindeglieder ſich ſo vollzählig zu⸗ ſammengefunden hatten, um dieſen ſchönen Abend gemeinſam zu verbringen. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen heute Küfer Rikolaus Reinhard und Frau Eliſe geb. Gerbert. Wir gratulieren. Neues aus Schriesheim * Adventsfeier im Altersheim. Am Morgen des erſten Adventsſonntages hatten ſich im Speiſefaal des Kreisaltersheims ſchon die erſten Vorboten der Weihnachtszeit eingeſtellt: Traulicher Lichterglanz von Adventskränzen er⸗ hellte die Dämmerſtunde, bei jedem Kaffee⸗ gedeck lag ein Apfel mit Licht und Tannen⸗ zweig. Ein Trio unter Kapellmeiſter Lie be⸗ trau ſpielte Choräle und Adventslieder, ſo daß aus der üblichen Frühſtückszeit eine ſtim⸗ mungsvolle Feierſtunde wurde. Am Nachmit⸗ tag hielt Pfarrer Kaufmann einen Gottes⸗ dienſt ab, der ebenfalls im Zeichen der Advents⸗ zeit ſtand und durch den Mädchenſingkreis mit Liedern und Gedichtvorträgen verſchönt wurde. Die alten Leute haben ſich recht herz⸗ lich gefreut, daß ihrer auch an dieſem Tage ge⸗ dacht wurde, und ſie ſehen nun mit froher Er⸗ wartung dem Feſt entgegen. * Und noch eine Adventsfeier. Für die alten Angehörigen der evangeliſchen Kirchengemeinde fand am Sonntagnachmittag im Gemeindeſaal eine Adventsfeier ſtatt. Pfarrer Kaufmann hielt eine Anſprache, dann wurde zuſammen geſungen und auch der Mädchenſingkreis der evangeliſchen Gemeindejugend ſtellte ſich in den Dienſt der ſchönen und guten Sache, die ihre gehaltwolle Abrundung dadurch erfuhr, daß Kaufmann noch einige paſſende Stücke vorlas. Letzte badiſche meldungen (Eigene Drahtberichte des„Hakenkreuzbanner“) Jugendlicher Benzindieb gefaßt * Heidelberg, 30. Nov. In das Gefäng⸗ nis wurde ein junger Mann eingeliefert, der mit einem Auto von auswärts hierher kam und in zwei Fällen aus parkenden Kraftwagen ſei⸗ nen leeren Tank mit Benzin füllte und dann mit jungen Mädeln von hier aus Vergnügungs⸗ fahrten unternahm. Inzwiſchen wurde feſtge⸗ ſtellt, daß das hoffnungsvolle Bürſchchen auch in anderen Städten auf ähnliche Weiſe Benzin und mehrere Erſatzreifen von parkenden Autos entwendet hat. Eine Begleiterin wurde, da ſie mitbeteiligt iſt, ebenfalls feſtgenommen. Neue Obergauführerin des BDM * Karlsruhe, 30. Nov. Reichsjugend⸗ führer Baldur von Schirach hat mit Wirkung vom 1. Dezember 1936 die Gauführerin Hilde Kraft, Karlsruhe, mit der Führung des Obergaues 21, Baden, des Bundes Deut⸗ ſcher Mädel, beauftragt. Damit wurde eine Führerin an die Spitze des badiſchen BDM ge⸗ ſtellt, die zu den erſten BDM⸗Mädel Badens gehört. Hilde Kraft führte zuerſt den Untergau Karlsruhe, ſpäter den Gau Mittelbaden und war zuletzt Stabsleiterin des Obergaues Ba⸗ den. Die Beauftragung des Reichsjugendführers hat beſonders bei den Mädeln, die ſchon wäh⸗ rend der Kampfzeit in der vorderſten Front ſtanden, begeiſterte Aufnahme gefunden. Beiſetzung der Todesopfer in Eberbach * Eberbach, 30. Nov. Die bei dem am Freitag im Steinbruch tötlich verunglückten Arbeitskameraden der Firma Knab wurden am Sonntag beigeſetzt. Die aroße Anteilnahme ſeitens der Bevölkerung zeigte von der Be⸗ liebtheit der Verunglückten. Vereinsiubiläum des Turnvereins 1846 * Eberbach, 30. Nov. Der Turnverein von 1846 hielt anläßlich ſeines 9ojährigen Beſtehens eine Jubiläumsfeier ab, bei der verdiente Turnveteranen ausgezeichnet wurden. Die Gründung des Vereins erfolgte am 4. Juli 1846. fileine Diernheimer ſachrichten * 90. Geburtstag. Am heutigen Tage vollen⸗ det Frl. Margarete Adler, hier, Lorſcher Straße, in beſter Geſundheit ihr 90. Lebens⸗ jahr. Dem Geburtstagskind herzliche Glück⸗ wünſche. * Brieftaubenſchau. Der Brieftaubenverein „Heimatliebe“ veranſtaltete am vergangenen Sonntag im Saale des Gaſthauſes„Zum grünen Laub“ eine Brieftaubenausſtellung, wobei beſonders die Siegertauben des Jahres in 5 verſchiedenen Streckenflügen gezeigt wurden. * Viehzählung. Am 3. Dezember findet eine amtliche beßgelng ſtatt, und zwar bei ſämt⸗ fahln Viehbeſitzern bzw. Züchtern. Die Vieh⸗ 11 lung erſtreckt ſich auf Pferde, Maultiere, zauleſel und Eſel, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Federvieh, Kaninchen und Bienen⸗ völker. * Säuglingskurs des Reichsmütterdienſtes. Vom 30. November bis 12. Dezember veran⸗ ſtaltet der Reichsmütterdienſt im Heim der NS-⸗Frauenſchaft(Freiſchütz“) einen Kurs über das Thema„Die Pflege und Ernährung des Säuglings und Kleinkindes in geſunden und kranken Tagen“. Die Viernheimer Frauen und Mädchen ſind dazu herzlich eingeladen. Es findet ein Tages⸗ und Abendkurs ſtatt. Die Teilnehmergebühr beträgt je Kurs 2 RM. „*Verſammlung über Berufsberatung. Ueber die Berufsberatung im Vierjahresplan ſchüd am heutigen irab 20 Uhr, im„Freiſchütz“ Berufsberater Mallenberg vom Arbeits⸗ amt Mannheim, wozu die Schüler und Schü⸗ lerinnen, die an Oſtern 1937 aus der Schule entlaſſen werden, mit ihren Eltern beſonders eingeladen ſind, ebenſo auch die Handwerks⸗ meiſter, die Mitglieder von HIJ und BDM ſowie die Angehörigen des Arbeitsdankes. Pidd heute a Konzert Einer uns im Kampfe Gedichte ein Did gleich in nen des Not zu Pidde namen? landg Wie v Liebe, m das Rie die die Schenken ken, daß Wem ſeine Ge len und dann be auslöſter los entz herzlos, Auswah Dieſe G und weir karte üb Beim nen. 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Pidder Lüng heißt mit ſeinem Familien⸗ namen Bernd Lembeck und iſt im Rhein⸗ land geboren und aufgewachſen als Sproß einer alten weſtfäliſchen Bauernfamilie. Als junger Kriegsfreiwilliger rückt Bernd Lem⸗ beck nach begonnenem Studium ins Feld, wird dreimal, darunter einmal ſchwer, verwundet und kehrt endlich in die Heimat zurück. Aber es ergeht ihm wie vielen Soldaten, die der Krieg verſchonte: die Heimat iſt ihm fremd ge⸗ worden. Bern Lembeck gehörte in dieſen Ta⸗ gen nicht zu jenen, die in müdem Verzicht vor den Verrätern kapitulierten. Der Abwehr⸗ kampf an Rhein und Ruhr ſieht ihn wieder in den Reihen jener Männer, die ſich dem roten Verrat entgegenſtellten. Als das befreite Land aufatmete, konnte er daran denken, ſein Stu⸗ dium wieder aufzunehmen. Aber die politiſche Ungewißheit jener Tage läßt ihm keine Ruhe. Im Kapp⸗Putſch entgeht er mit knapper Not einem Todesurteil der Kommune und kommt, Jahre ſpäter, nach München, wo auch er ſich unter den Befehl des Führersſtellt ſchla Journaliſt ſich ſchlecht und recht durch⸗ ägt. War ſchon im Kriege und in den Anfängen der Bewegung eine Reihe von Gedichten ent⸗ ſtanden, ſo bietet doch erſt der machtvolle Auf⸗ ſchwung der nationalſozialiſtiſchen Idee die rechte Entfaltungsmöglichkeit. Im Kampf der S A ſchreibt er ſeine Verſe, iſt Redner, SA⸗Mann, Dichter in einem. Seine Gedichte ſind nicht in der Sicherheit und Ruhe des ſtillen Heims ent⸗ ſtanden, ſondern in den Kolonnen der SA, und SA⸗Geiſt, wahre, leidenſchaftliche Hingabe an Idee und Aufgabe ſind in dieſen Verſen leben⸗ dig. Kompromißloſe Haltung und der heilige Glaube an die Ewig⸗ keit der Bewegung ſprechen aus den Ge⸗ dichten, die Pidder Lüng unter dem Titel„Der Kampfſpiegel“ herausgegeben hat. Dieſe Sammlung iſt nur eine Auswahl, aber ſie deutet hinreichend das Weſen dieſer„Gedichte um die deutſche Revolution“, wie der Dichter ſie genannt hat. Er verfaßte außerdem eine Schemmbiographie, die als Schulbuch einge⸗ führt wurde. Arbeitet zur Zeit an einem Büh⸗ nenſtück über die Frühgeſchichte der SA. Zu allen deutſchen Menſchen ſprechen ſeine Ge⸗ dichte, ſind Anklage und Vermächtnis, Mah⸗ lunft und Erinnerung und Weg in die Zu⸗ unft. Schenkt Karten für KdF⸗Fahrten! Richtig ſchenken iſt eine Kunſt/ Der Beſchenkte darf ſelbſt wählen Wie viele Menſchen gibt es doch, die bei aller Liebe, mit der ſie Geſchenke einkaufen, doch nicht das Richtige treffen. Und wie wenige gibt es, die die Kunſt des Schenkens verſtehen. Denn Schenken iſt eine Kunſt! Wir müſſen ſo ſchen⸗ ken, daß der Beſchenkte ſich freut. Wem iſt es nicht ſchon vorgekommen, daß ſeine Geſchenke, mit viel Ueberlegen und Wäh⸗ len und Liebe, und endlich teuer erſtanden, dann bei weitem nicht die erwartete Freude auslöſten, obgleich uns ſelbſt das Getaufte reſt⸗ los entzückte?— Andere gibt es, die ſchenken herzlos, denn ſie geben ſich keine Mühe in der Auswahl und ſehen kaum hin, was ſie kaufen. Dieſe Geſchenke ſind kalt und innerlich wertlos und werden mit einer offiziellen Glückwunſch⸗ karte überſandt. So wollen wir nicht ſchenten! Beim Schenken muß man ſich einfühlen kön⸗ nen. Und nun will die NSG„Kraft durch Freude“ einen kleinen Fingerzeig geben. Hat man ſchon einmal daran gedacht, etwas zu ſchenken, das nicht ins Auge fällt, ſondern den ganzen Menſchen erfaßt? Hat man ſchon daran heuke dritte Feierſtunde im Nibelungenſaal Es ſpielt das Orcheſter des Nationaltheaters. Dirigent: Generalmuſikdirektor Elmendorff, Cembalo⸗Soliſtin: Li Stadelmann, München, Violin⸗Soliſt: Konzertmeiſter Max Kergl, Flö⸗ tenſoliſt: Konzertmeiſter Max Fühler. Programm: Egmont⸗Ouvertüre von Beet⸗ hoven;-moll Tripelkonzert von J. S. Bach; Toccata-dur von Henry Purcell; Sechſte Sin⸗ fonie von Bruckner. Beginn des Konzerts: 20.15 Uhr. Saalöff⸗ nung: 19.30 Uhr. Karten auch an der Abend⸗ kaſſe erhältlich. Eintrittspreis für Mitglieder und Nichtmitglieder gleich. Kartenvorverkaufsſtellen für das WHW⸗ Winterfeſt Ab Dienstag, 1. Dezember, ſind an folgenden Stellen für das am 5. und 6. Dezember d. J. ſtattfindende große Winterfeſt zugun⸗ ſten des Winterhilfswerkes Karten im Vorverkauf zu erhalten: Völkiſche Buch⸗ handlung, P 4, 12, Verkehrsverein, Plankenhof, Firma Herm. Fuchs, O 3, 4, und Kreisamts⸗ kaſſe der NSV, L 5, 6. Da die Karten für Samstag, 5. Dezember, ſehr ſtark gefragt ſind, weiſen wir darauf hin, daß am Sonntag, 6. Dezember, der gleiche Spielplan abrollt wie am Samstag; ebenſo wie auch die Tombola an dieſem Tage gedacht, einige ſonnige Lebenstage und ⸗wochen zu ſchenken, die gleichermaßen Leib und Seele mit Glück und Geſundheit erfüllen? Ein Ge⸗ ſchenk zu bereiten, das ganz allein dem Be⸗ ſchenkten gehört, ja, das überhaupt erſt in ſei⸗ ner Hand ſich voll entfaltet? Hat man ſchon ein⸗ mal daran gedacht, eine Urlaubsreiſe, eine Erholungsfahrt zu beſcheren? Wer hat noch nicht die frohen und dankbaren Augen geſehen, mit denen ein ſolches Geſchent aufgenommen wird? Der Weg iſt ein fach: Bei den Dienſtſtellen der NSG„Kraft durch Freude“ ſind Reiſekarten und Reiſemarken erhältlich. Dieſe Karten ſind für alle Koỹ⸗ Reiſen und Wochenend⸗ und Sonntagsfahrten gültig. Und das ſchönſte dabei, der Be⸗ ſchenkte wählt ſeine Fahrt ſelbſt nach ureigenſtem Belieben: im Winter, im Sommer, in die Berge, an das Waſſer, in die Heide, in die Wälder. Richtig ſchenken iſt eine Kunſt. Ueberlegt alle, ob nicht eine größere oder kleinere Urlaubsreiſe, ein größerer oder kleinerer Beitrag dazu, das richtige iſt. die gleiche Reichhaltigkeit aufweiſen wird wie der Vortag. Schädlingsbekämpfung durch die Luftwaffe Der Reichsforſtmeiſter gibt bekannt, daß auf Anordnung des Reichsluftfahrtminiſters vom 1. Januar 1937 ab die Luftwaffe die Geſtellung von Flugzeugen und Flugzeugführern für Flug⸗ zeugbeſtäubungen in Staats⸗, Gemeinde⸗ und Privatwald übernehmen wird. Bis Ende März müſſen den beteiligten Stellen der Luftwaffe nähere Angaben über die im Laufe des Jah⸗ res vorausſichtlich anzufordernden Flugzeuge gemacht werden. Die preußiſchen Reichsforſtmei⸗ ſter ſind angewieſen worden, für die unter der Bodendecke überwinternden Großſchädlinge des Kiefernwaldes mitzuteilen, wo und in welchem Umfange auf Grund der örtlichen Beobachtun⸗ gen eine Beſtäubung notwendig wird. Wenn eine bedrohliche Vermehrung der Nonne oder anderer gefährlicher Schädlinge feſtgeſtellt wird, für die eine Bekämpfung durch Beſtäubung in Frage kommt, ſo iſt ein Gutachten des Zoolo⸗ giſchen Inſtituts der Forſtlichen Hochſchule Han⸗ noverſch⸗Minden über die Notwendigkeit der Beſtäubung einzuholen. Auch für den preußi⸗ ſchen Gemeindewald ſollen entſprechende Er⸗ mittlungen angeſtellt werden. Für den Privat⸗ wald wird der Reichsnährſtand die Landes⸗ bauernſchaften mit den Ermittlungen beauftra⸗ gen. Für eine Flugzeugbeſtäubung kommen im allgemeinen nur größere Flächen von minde⸗ ſtens 200 Hektar in Frage. Anſer Kampf gilt Hunger und Kälte! Volksgenoſſen, unterſtützt uns durch den Kauf der WHW Briefmarken! Eine Ersparnis bis zu 50% und mehr des Kaufpreises ist nach den Be- stimmungen über Sfeuerermähi- gungunter gewissen Bedingungen bei Anschaffung eines fabrikneu- en Wagens bis Ende des Jahres möglich. 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Bei dem großen Intereſſe, das allerſeits der deutſchen Luftfahrt entgegengebracht wird, bildete dieſer Vortrag eine ausgezeichnete Ergänzung der beiden erſten Abende, die ſehr viel Wiſſenswertes über die Luftfahrt gebracht hatten. „Der Redner ging in ſeinen Ausführungen auf die von uns ſchon als eine Selbſtverſtändlichkeit angeſehenen regelmäßigen Paſſagier⸗ und Poſt⸗ fahrten der beiden Fppenaf„Graf Zeppelin“ und„Hindenburg“ ein und wies darauf hin, daß dieſe Großtaten nur durch die zähe und unetinwegte Pionierarbeit möglich geweſen ſind. An der Tatſache, daß Deutſchland ſchon immer im Luftſchiffbau führend geweſen iſt, kann nicht gezweifelt werden. Schon vor dem Kriege gab es kein Land der Welt, das im Bau von Starr⸗ Luſtſchiffen und Prall⸗Luftſchiffen ähnliche Er⸗ ae aufweiſen konnte wie Deutſchland. Nach em Kriege haben alle Verſuche fremder Län⸗ der, Zeppeline zu konſtruieren, fehlgeſchlagen. Die an einem Luftſchiff angreifenden Kräfte ſind ſo vielgeſtaltiger Art, daß nur eine um⸗ fangreiche Erfahrung zum Erfolg führen kann. Der Schraubenſchub beanſprucht das Luftſchiff auf Druck; Ruderbetätigung und Böen auf ſeit⸗ liche Biegung; Auſtrieb, Nutzlaſt und Fallböen verbiegen nach oben und unten. Weiterhin tre⸗ ten Torſionsmomente und Scherkräfte auf und ſchließlich iſt ein Luftſchiff am Ankermaſt noch Zugkräften unterworfen. Ein Wunderwerk der Technik Aus dieſen Erwägungen heraus muß das Ge⸗ rippe eines Luftſchiffes eine wohldurchdachte Leichtkonſtruktion ſein. Die Konſtruktionsfein⸗ heiten gehen ſchon daraus hervor, daß das Luft⸗ ſchiff„Hindenburg“, das die Abmeſſungen eines großen Ozeandampfers hat, nicht mehr weegen als eine Lokomotive, die mit 100 Tonnen Ge⸗ wicht 1750mal kleiner iſt. Die Form der Zeppelinluftſchiffe hat ſich im Laufe ihrer Entwicklung geändert. Die erſten Luftſchiffe hatten eine baulich leichter ausführ⸗ bare zylindriſche Mitte, der kegelförmige Enden anfgeſebi waren. Die Erhöhung der Geſchwin⸗ digkeit bedingte eine ſtrömungstechniſch geeig⸗ netere Form und ſo findet man beim 1 129 „Hindenburg“ eine ziemlich ideale Stromlinien⸗ form. Das Gerippe des Lufiſchiffes ſetzt 59. aus einer Reihe von Ringen zuſammen, parallel hintereinander liegen und regelmäßige 36⸗»Ecke darſtellen. Das ganze Gerippe iſt genie⸗ tet: 5,5 Millionen Nieten waren beim L2 129 erforderlich. Die Füllung der Gaszellen erfolgte bis jetzt noch mit dem exploſiven Waſſerſtoffgas. Obwohl beim L2 129 eine Füllung mit dem nicht brennbaren Helium vorgeſehen iſt, wird auch dieſes Luftſchiff noch mit Waſſerſtoffgas gefüllt, da Helium in großen Mengen in Deutſch⸗ land ſchwer zu beſchaffen und teurer als Waſſerſtoffgas iſt. Da durch den Betriebs⸗ ſtoffverhrauch das Luftſchiff auf einer Fahrt ümmer leichter wird, muß Gas abgeblaſen wer⸗ den. Bei einer Fahrt nach Amerika iſt zur Er⸗ reichung des ſtatiſchen Ausgleichs das Abblaſen von Waſſerſtoffgas im Werte von etwa 7000.— RM. erforderlich. Bei Verwendung von He⸗ lium würde der Verluſt ſiebenmal ſo groß ſein. Deshalb beſitzen die Gaszellen des.Zz 129 in ihrem Innern kleine Hilfszellen, die bei Helium⸗ füllung des Schiffes mit billigem Waſſerſtoff⸗ gas gefüllt werden, das dann zum ſtatiſchen Ausgleich zuerſt abgeblaſen wird. Beim L 129 wurden erſtmals in einem Luft⸗ ſchiff Dieſelmotoren eingebaut, die weniger feuergefährlich und viel wirtſchaftlicher als Ben⸗ zinmotoren ſind. Die Motoren, von denen jeder 600 Kilo Schweröl in einer Stunde verbraucht, haben eine Leiſtung von je 1100 PS. 60 000 Kilo Schweröl faſſen die Treibſtoffbehälter, ſo daß bei einer Geſchwindigkeit von 120 Stundenkilo⸗ meter ſich ein Aktionsradius von 12 000 Kilo⸗ meter ergibt, alſo eine Reichweite, die die aller heutigen Verkehrsflugzeuge weit übertrifft. Die Wirtſchaftlichkeit des Luftverkehrs Allgemein kann über die Wirtſchaftlichkeit des Lufwerkehrs geſagt werden, daß weder beim Verkehrsflugzeug noch beim Luftſchiff Einnah⸗ men reſbrt werden, die als eine Verzinſung und Abſchreibung des Anlagekapitals angeſehen werden können. Der Luftverkehr bedarf daher noch der ſtaatlichen Unterſtützung. Aus rein wirtſchaftlichen Gründen kann der Luftwerkehr nur in ſolchen Gegenden gewinn⸗ bringend eingeſetzt werden, wo er gegenüber anderen Verkehrsmitteln weſentliche Vorteile bringt, alſo in Gegenden, die arm an anderen Verkehrsmitteln ſind oder in denen er ihnen an Geſchwindigkeit ſtark überlegen iſt. Luftfahr⸗ zeuge ſind alſo ausgeſprochene Fernfahr⸗ zeuge. Dabei kommt dem Flugzeug ſeine hohe Geſchwindigkeit bei allerdings geringerer zah⸗ lender Laſt an Fahrgäſten und Fracht zugute, während Luftſchiffe bei geringerer Geſchwindig⸗ keit eine größere Zahl Reiſender wie auch große Ladungen an Gütern und Poſt bequem beför⸗ dern können. Bei ſolchen Langſtreckenfahrten ergeben ſich auch für das Luftſchiff beträchtliche Zeit⸗ gewinne. Während heute ein Ozeandampfer von Hamburg nach Rio de Janeiro 13 Tage braucht, legt das Luftſchiff dieſe Reiſe in vier⸗ einhalb Tagen zurück. Für einen Geſchäfts⸗ mann, der bei einer ſolchen Reiſe über eine Woche Zeitgewinn hat, wird der etwas höhere Luftfahrpreis von 1980 RM. gegen den Schiffs⸗ fahrpreis von 1500 RM. nicht die geringſte Rolle ſpielen. Die im Transozeanverkehr ein⸗ geſetzten ſchnellen Flugzeuge werden heute vor⸗ nehmlich zur Poſtbeförderung über den Ozean benützt. Es gibt alſo heute keine Frage: Luft⸗ ſchiff oder Flugzeug, denn die Loſung heißt ein⸗ deutig: Luftſchiff und Flugzeug. Schnelligkeit: der Vorzug der Flugzeuge Die Hauptſtärke der Geſehrg beruht auf ihrer unerreichten Geſchwindigkeit. Als 1926 die Deutſche Lufthanſa gegründet wurde, waren Geſchwindigkeiten von 120 bis 140 Km.⸗Std. durchaus normal. Solche Ge⸗ ſchwindigkeiten werden heute ſchon von der Eiſenbahn erreicht, während die neuen Schnell⸗ flugzeuge jetzt 350 bis 400 Km.⸗Std. fliegen. Die meiſten Strecken in Deutſchland und nach dem Ausland werden von den dreimotorigen Ju 52 beflogen, wie ſie auch der Führer und die Mitglieder der Reichsregierung für ihre Rei⸗ ſen benützen. Mit dieſen Maſchinen wird die Strecke Berlin—London über Amſterdam in 4½ Stunden bewältigt. Seit dem Sommer 1934 hat die Deutſche Luft⸗ hanſa einen Blitzverkehr mit ſehr ſchnellen Maſchinen eingerichtet. Das erſte Blitzflugzeug war die vierſitzige Ue 70, die mit einer mittleren Reiſegeſchwindigkeit von 336 Km.⸗Std. durch die Lüfte brauſte. Sechs Feſgebin kann die Ju 160 befördern, die eine eſchwindigkeit von 340 Km.⸗Std. erreicht. Die Zunahme des Blitzverkehrs verlangte nach größeren Schnellflugzeugen und ſo wurden im vergangenen Sommer zwei hochwertige Maſchi⸗ nen von der Deutſchen Lufthanſa in Dienſt ge⸗ ſtellt: die Ue 111 und die ſu 86. Beide Maſchi⸗ nen ſind Ganzmetalltiefdecker mit zwei in die Flügel eingebauten Motoren. Außer der zwei⸗ hianaf Beſatzung können dieſe Flugzeuge zehn Fluggäſte aufnehmen. Die le 111 iſt die erſte Maſchine, die die 400⸗Km.⸗Std.⸗Grenze über⸗ ſchreitet, denn ſie hat eine Höchſtgeſchwin⸗ digkeit von 410 Km.⸗Std Die ju 86 iſt mit zwei Dieſelmotoren ausgerüſtet, die ſich aus⸗ gezeichnet bewährt haben. Im Auguſt dieſes Jahres legte eine Maſchine dieſes Typs die 6000 Kilometer lange Strecke Halle—Batehurſt an der Weſtküſte Afrikas ohne Zwiſchenlandung in 18 Stunden zurück. Bei dieſer Rekordfahrt haben die deutſchen Dieſelmotore, die bis jetzt nur im deutſchen Luftverkehr Verwendung fin⸗ den, ihre Ueberlegenheit bewieſen. Deutſchland führend im Luftverkehr Profeſſor Fröhner behandelte noch eingehend den Südamerika⸗Poſtflugdienſt der Deutſchen Lufthanſa, ſchilderte die Abwicklung dieſes Dienſtes und die Aufgabengebiete der ſchwimmenden Flugzeugſtützpunkte, und zum Schluß, wie Deutſchland ſeine Führung im Luft⸗ verkehr weiterhin beibehalten hat und jetzt erſt wieder Pionierarbeit im Nordatlantikflug ge⸗ leiſtet hat. Aber auch im Flugverkehr über den Kontinent liegt Deutſchland, das das Luftkreuz Europas iſt, in vorderſter Linie! Darauf wollen wir ſtolz ſein, zumal wir auch wiſſen, daß die Entwicklung des Luftverkehrs noch nicht am Ende iſt und Deutſchland in dieſer Entwicklung an der Spitze marſchiert.—.— Von verliebten und luſtigen Leuten Ein unterhaltſames Konzert der Mannheimer Liedertafel In den letzten Jahren wurde ſehr viel über die Kriſe im Männergeſang geſprochen und dar⸗ über Klage geführt, daß die jungen Leute fehlen, ſo daß mit den immer weniger werdenden älte⸗ ren Sängern keine Leiſtungen mehr erzielt werden könnten. Daß dieſe Kriſe überwunden iſt oder daß man es zum mindeſten verſtanden hat, in den Reihen der Mannheimer Liedertafel den Weg zu wählen, der geeignet iſt, die Sanges⸗ freudigkeit zu heben, zeigte das Konzert, das am Sonntag im Vereinsheim vor einer ſtatt⸗ lichen Zuhörerſchaft und in Anweſenheit zahl⸗ reicher Perſönlichkeiten aus dem öffentlichen Le⸗ ben ausgeführt wurde. In einer ſtattlichen Stärke war die Aktivität angetreten und dann ſah man unter den Sän⸗ gern ſehr viele junge Geſichter, ſo daß man im Zuſammenhang mit der Wiedergabe der ge⸗ wählten Chöre, unbedingt den Eindruck haben mußte, das die Liedertäfler mit großem Eifer das deutſche Lied pflegen. „Das Konzert handelt von verliebten und luſtigen Leuten“— das war der Leitgedante für die Vortragsfolge, die man ausſchließlich auf das Volkstümliche abgeſtimmt hatte. Den Auftatt bildeten vier Männerchöre mit dem eine tiefgründige Wahrheit enthaltenden Chor von Otto Siegl„Narren ſind an allen Ecken“ an der Spitze. Otto Siegl, der im weſtdeutſchen Muſikleben eine aktive Rolle ſpielt, kam auch im zweiten Programmteil zu Wort. Sein zweites Liederwert„Von der Liebe“ für Violine, Vio⸗ loncello, gemiſchten Chor und Klavier erfuhr durch den gemiſchten Chor der Mannheimer Liedertafel mit den Soliſten eine Wiedergabe, durch die die Schönheiten dieſes Werkes voll erſchloſſen wurden. Siegl hat in ſeiner Kom⸗ poſition das Volksliedhafte durchaus gewahrt, zumal er faſt ausſchließlich Volkslieder und alte Verſe als Unterlage benützte. Durch die Inſtrumente erreichte er eine angenehme Auf⸗ lockerung, die jeweils dem Stimmungsmäßigen der einzelnen Lieder angepaßt war. Den Höhe⸗ punkt dürfte dieſes Liederwerk in den im Stil einer alten Gavotte komponierten„Liebesnoten“ nach einem Text aus„Des Knaben Wunder⸗ horn“ haben: Wahres Lieben, ſüßes Leben, wo zwei Herzen eines nur ſind...“ Außer dem ge⸗ miſchten Chor machten ſich um die Wiedergabe des Sieglſchen Werkes noch Marianne Zeiner (Violine) Bruno Marz(Violoncello), Lucie Schuhmacher(Sopran) und Rolf Schickle (Flügel) verdient. Ganz im Sinne der Programmgeſtaltung war Mozarts„Ein muſikaliſcher Spaß“ für Streichquartett und zwei Hörner. Dieſes Werk, das für die Muſiker ſo außerordentlich viele muſikaliſche Späſſe enthält, wurde auch dem nicht ſo in Harmonielehre und Kompoſition be⸗ wanderten Zuhörer durch eine Erklärung im Programm erſchloſſen. Vier Volkslieder für Frauenchor zeigten, daß auch auf dieſem Gebiete die Liedertafel ſehr rührig iſt. Die Begleitung einzelner Frauen⸗ chöre mit Soloinſtrumenten verſtärkte die Wir⸗ kung der ſchlichten und doch mit tiefem Emp⸗ finden geſungenen Chöre. Den Schluß machten wie zum Anfang wieder vier Lieder für Männerchor. Nun ſteigerte ſich von Lied zu Lied der Beifall der begeiſterten Zuhörer, die mit dieſem Beifall auch dem Chor⸗ meiſter Ulrich Herzog einen Dank für ſeine gewiß nicht leichte Arbeit abſtatteten. Trunks „Fidelitas“ bildete den Auftakt dieſer vier Lie⸗ der, deren zweites, das Volkslied vom Heller und vom Batzen, in einer überaus friſchen und flotten Weiſe geſungen wurde. Das im ſiebziger Krieg entſtandene, von Othegraven bearbeitete „Hinter Metz, bei Paris, in Chalons“ wurde von dem Chor mit recht viel Schwung wieder⸗ gegeben und löſte durch die witzige Vortrags⸗ weiſe nicht endenwollenden Beifall aus. Den Schluß machte das Volkslied von dem Bauer, der ins Heu fahren wollte. Der Stimmungsgehalt dieſes von Ploner für Männerchor bearbeiteten Liedes wurde ſehr ge⸗ ſchickt bis zum letzten ausgeſchöpft. So ſangen die Worte der Frau nur die Tenöre, während das, was der Bauer zu ſagen hatte, von den Bäſſen eine Betonung fand. Der jubelnde Bei⸗ fall am Schluß war eine volle Beſtätigung da⸗ für, daß die Zuhörer voll und ganz die Lei⸗ ſtung und damit das Konzert als Ganzes zu würdigen wußten. Am Abend fanden ſich die Liedertäfler zu einem Beiſammenſein ein, das durch das Haus⸗ orcheſter und durch verſchiedene Darbietungen verſchönt wurde. In großer Zahl konnten bei dieſer Gelegenheit Mitglieder der Mannheimer Liedertafel für 15⸗ und 25jährige Treue dem deutſchen Lied gegenüber ausgezeichnet werden. Hans Jütte. Die Polizei meldet: Folgenſchwere Zuſammenſtöße. Zwei Zuſam⸗ menſtöße ereigneten ſich am Samstag durch Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes. Hierbei wurde eine Perſon verletzt und zwei Fahrzeuge beſchädigt. Eine Rekordzahl. 42 Verkehrsſünder wurden am Samstag bei Verkehrskontrollen angezeigt oder gebührenpflichtig verwarnt. 21 Kraftfahr⸗ zeuge mußten wegen techniſcher Mängel bean⸗ ſtandet werden. 21 Randalierer. In den beiden letzten Tagen 21 Perſonen wegen Radaumachens an⸗ gezeigt. ad-Abend in Neckarau „Am kommenden Mittwoch, den 2. Dezember, findet im Ev. Gemeindehaus der erſte Kdỹ⸗ Abend in dieſem Winter ſtatt. Das Motto lau⸗ tet:„Freut euch des Lebens!“ Das Programm bringt reiche Abwechſlung. Die bekannten Ge⸗ ſchwiſter Ernſt warten mit ihren Tänzen auf, Fritz Reuter, Tenor vom Stadttheater Würz⸗ burg, bringt geſangliche Darbietungen. Peter Kraft, der luſtige Pfälzer Plauderer, wird der„Pälzer Sproch“ huldigen. Einige kurze Luſtſpiele werden das geſamte Programm er⸗ gänzen, und zwar:„Webe dem, der lügt!“, eine luſtige Poſſe,„Die Anzeige beim Ratſchreiber“, eine luſtige Begebenheit in einem Pfälzer Dorf und ſchließlich„Liſelott von der Pfalz“, ein Luſtſpiel in einem Akt. So wird das ganze Programm unſere Nek⸗ karauer Volksgenoſſen 2 bis 3 Stunden zur Unterhaltung dienen. Bei dem niedrigen Ein⸗ trittspreis von 30 Rpf. zuzüglich 10 Rpf. Ein⸗ laßgebühr, darf angenommen werden, daß es jedem Volksgenoſſen möglich iſt, dieſen Abend zu beſuchen. Am Nachmittag desſelben Tages, um 15.30 Uhr beginnend, wird ebenfalls im Ev. Ge⸗ meindehaus das Märchenſpiel„Wie Weih⸗ nachtselflein das Chriſtkind fand“ geſpielt wer⸗ den. Hierbei beträgt der Eintritt für Kinder 20 Rpf. und für Erwachſene 40 Rpf. Das Signal zum Reichsberufswettkampf Die geſamte ſchaffende deutſche Jugend nimmt daran teil Dieſer Tage begann die Anmeldezeit für den 4. Reichsberufswettkampf. Dreimal iſt die deut⸗ ſche Jugend bereits zum Reichsberufswettkampf angetreten, drei große Erfolge und der vierte, im Jahre 1937, muß der Höhepunkt dieſer wer⸗ den. Der Führer hat auf dem Reichsparteitage der Ehre den Vierjahresplan verkündet und wir, die deutſche Jugend, haben uns vorgenommen, im Zeichen des Reichsberufswettkampfes an dieſem Vierjahresplan mit ganzer Kraft mitzu⸗ arbeiten, indem wir unſere Leiſtung auch auf beruflichem Gebiete durch die Erfahrungen der letzten Reichsberufswetttämpfe verbeſſern und ſo die Mängel, die auf dem Gebiete des Wirt⸗ ſchaftslebens in Bezug auf Facharbeiternach⸗ wuchs, Lehrlingsausbildung uſw. entſtanden ſind, abgeſtellt werden können. Es iſt eine beſondere Ehre und iſt der Stolz eines jeden deutſchen Jungen und Mädel, an dieſem Reichsberufswettkampfe teilzunehmen. Denn alle diejenigen, die noch abſeits ſtehen und zuſchauen, ſie drücken ſich vor der wirk⸗ lichen Leiſtung und ſind nicht wert, zu der ſtol⸗ zen und leiſtungsfreudigen und fähigen deut⸗ ſchen Jugend gerechnet zu werden. Jawohl, die Teilnahme am Reichsberufswett⸗ kampfe iſt freiwillig, niemand wird gezwungen, aber es iſt und ſollte für alle eine ſelbſtver⸗ ſtändliche Pflicht gegenüber dem Vaterlande 1145 an dieſem Leiſtungskampfe ſich zu betei⸗ igen. Wir rufen die geſamte deutſche Jugend auf, jeder deutſche Junge, ſchaffende Junge bis zum 18. Lebensjahre einſchließlich und jedes deutſche ſchaffende Mädel bis zum 21. Lebensjahre ein⸗ ſchließlich können am Reichsberufswettkampfe teilnehmen. Meldet euch ſofort bei eurem Betriebs⸗ oder Ortsjugendwalter der Deutſchen Arbeits⸗ front! Deutſchlands Jugend kämpft geſchloſ⸗ ſen im Zeichen des Reichsberufswettkampfes für den Vierjahresplan des Führers! Marum nehmen die meisfen Hausfrauen Henko zum Fimveichen?--Weil seine schmulalösende Mimumg immer wieder übemascht und weil es So billig isi Ein Paket Henko kostet nur I5 Pfg. H 925b /3% Die der gemeldete gruppen woch, 2. in der G abzuholen durchgehe Eine X vorgenant Frage. zuweiſung gen Orts Empfang Alle de⸗ gemeldete bis E de richspark, Neckarſtad gerſtadt 1 gegen Vo Gutjahr⸗f tei 12,5 K Butterm Die Wi obengenar Vorzeigen gruppenge woch ur 15.30 Uh hierzu ſin 80. Ge! karauer S burtstag. Dienſtjr elm R aimler⸗ Seit der iſt er als tätig. 50 Hausmi diesjährig gruppe S. gangenen des Turn marſch der IV begrü gruppe di ſich eingeft es Sinn u Hausmuſil muſikerſche und ſtreif eine ſolche Mitwirken Mannhein Schüler u lehrerinne Nationalthe⸗ Drama ve Planetariun tors. 20. WHwW be Roſengarten Kleinlunſtbü Tanz: Pala 2 Reichsſend naſtik,.30 naſtik,.30 rüſten zum 11.30 Für Nachrichten, 2bis F, 15. am Nachmit Unterhaltun Dreiviertelt⸗ Berufe, 20.0 und Orcheſt uns, 22.00 ſchau des 2 und Volksm Daten 1910 Der in H. iber 1936 1. Trunks r vier Lie⸗ hom Heller iſchen und m ſiebziger bearbeitete ns“ wurde ng wieder⸗ Vortrags⸗ aus. Den )on dem wollte. Bloner für de ſehr ge⸗ So ſangen „ während „ von den elnde Bei⸗ tigung da⸗ z die Lei⸗ Ganzes zu rtäfler zu das Haus⸗ rbietungen nnten bei annheimer reue dem et werden. Jütte. et: ei Zuſam⸗ tag durch .Hierbei Fahrzeuge r wurden angezeigt Kraftfahr⸗ igel bean⸗ ten Tagen ichens an⸗ u Dezember, rſte Kdỹ⸗ Motto lau⸗ zrogramm inten Ge⸗ inzen auf, ter Würz⸗ 'n. Peter rer, wird ige kurze ramm er⸗ igt!“, eine ſchreiber“, ilzer Dorf falz“, ein iſere Nek⸗ inden zur igen Ein⸗ Rpf. Ein⸗ i, daß es en Abend um 15.30 Ev. Ge⸗ ie Weih⸗ pielt wer⸗ ir Kinder mpf its ſtehen der wirk⸗ der ſtol⸗ zen deut⸗ rufswett⸗ zwungen, ſelbſtver⸗ aterlande zu betei⸗ zend auf, bis zum deutſche ahre ein⸗ ettkampfe Betriebs⸗ Arbeits⸗ eſchloſ⸗ ttkampfes „Hakenkreuzbanner“ 1. Dezember 19364 Kartoffelausgabe Die dem WHW bis zum 22. November gemeldeten Hilfsbedürftigen aller Stadtorts⸗ gruppen haben bis ſpäteſtens Mitt⸗ woch, 2. Dezember, ihre Winterkartoffeln in der Gutjahr⸗Fendelhalle, Werfthallenſtraße, abzuholen. Ausgabezeit:.30 bis 15.30 Uhr durchgehend. Eine Belieferung mit Kartoffeln nach dem vorgenannten Termin kommt nicht mehr in Frage. Die hierzu erforderlichen Kartoffel⸗ zuweiſungsſcheine ſind zuvor bei den zuſtändi⸗ gen Ortsgruppengeſchäftsſtellen der NSVin Empfang zu nehmen. Mohrrübenausgabe Alle dem WHW bis zum 22. November gemeldeten Hilfsbedürftigen der Gruppen A bis E der Ortsgruppen Deutſches Eck, Fried⸗ richspark, Humboldt, Jungbuſch, Lindenhof, Neckarſtadt⸗Oſt, Neuoſtheim, Oſtſtadt, Schwetzin⸗ gerſtadt und Strohmarkt erhalten ab ſofſort gegen Vorzeigen des WHW⸗Ausweiſes in der Gutjahr⸗Fendelhalle, Werfthallenſtraße, je Par⸗ tei 12,5 Kilogramm Mohrrüben. Buttermilchverteilung bei den Ortsgruppen Jungbuſch und Humboldt Die WHW⸗Betreuten der Gruppen A und B obengenannter Ortsgruppen erhalten gegen Vorzeigen des WHW⸗Ausweiſes in ihren Orts⸗ gruppengeſchäftsſtellen am Dienstag, Mitt⸗ woch und Freitag dieſer Woche ab 15.30 Uhr je 5 Liter Buttermilch. Die Gefäße hierzu ſind mitzubringen. 80. Geburtstag. Franz Langkeit, Nek⸗ karauer Straße 67, feiert heute ſeinen 80. Ge⸗ burtstag. Wir gratulieren. Dienſtjubiläum. Oberfeuerwehrmann Wil⸗ helm Ries feiert heute bei der Firma aimler⸗Benz ſein 25jähriges Dienſtjubiläum. Seit der Gründung der Wehr im Jahre 1911 115 als Berufsfeuerwehrmann bei der Firma ſf tätig. Seckenheimer Nachrichken Hausmuſikveranſtaltung der NSDaAp. Die diesjährige Hausmuſitveranſtaltung der Orts⸗ gruppe Seckenheim der NSDaAp fand am ver⸗ gangenen Sonntagnachmittag in der Turnhalle des Turnvereins 1898 ſtatt. Nach dem Ein⸗ marſch der Fahnen der HJ, des BDM und des Iv begrüßte der Kulturſtellenleiter der Orts⸗ gruppe die Freunde der guten Hausmuſik, die ſich eingefunden hatten und betonte hierbei, daß es Sinn und Zweck dieſes Tages ſei, die ſchöne Hausmuſit zu pflegen. Im Namen der Kreis⸗ muſikerſchaft Mannheim ſprach Frl. Schmidt und ſtreifte in ihren Ausführungen kurz, wie eine ſolche Veranſtaltung aufzufaſſen iſt. Die Mitwirtenden waren zum großen Teile aus Mannheim erſchienen, jedoch ſpielten auch einige Schüler und Schülerinnen der hieſigen Muſik⸗ lehrerinnen mit. Was iſt los? Dienstag, den 1. Dezember Nationaltheater:„Napoleon oder die Hundert Tage“. Drama von Grabbe. Miete B— 19.30 Uhr. Planctarium: 16.00 Uhr Vorführung des Sternprojek⸗ tors. 20.00 Uhr Planetariumsabend für die vom WoW betreuten Volksgenoſſen. Roſengarten: NS⸗Kulturgemeinde⸗Konzerk. Kleinlunſtbühne Libelle: 20.00 Uhr Kabarett⸗Variets. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. DaLunclibuie? Nur in ſich ſelbſt erlebt der Menſch das Wunderbare. Perlender Schaumwein ſtei⸗ gert die Freude am Erlebnis und beflügelt die Fantaſie. -e Rundfunk⸗Programm Dienstag, 1. Dezember Reichsſender Stuttgart:.00 Choral,.05 Gym⸗ naſtik,.30 Frühkonzert,.05 Bauernfunk,.10 Gym⸗ naſtik,.30 Ohne Sorgen jeder Morgen, 10.00 Wir rüſten zum Julfeſt, 10.30 Engliſch für die Oberſtufe, 11.30 Für dich, Bauer, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Nachrichten, 13.15 Mittagskonzert, 14.00 Allerlei von 2 bis 3, 15.15 Von Blumen und Tieren, 16.00 Muſik am Nachmittag, 17.40 Allerlei Wiſſenswertes, 18.00 Unterhaltungskonzert, 19.00 Eine Dreiviertelſtunde Dreivierteltakt, 19.45 Jugend, auf zum Wettkampf der Berufe, 20.00 Nachrichten, 20.10 Konzert für Violine und Orcheſter op. 61,-dur, 21.00 Freut euch mit uns, 22.00 Nachrichten, 22.20 Politiſhe Zeitungs⸗ ſchau des Drahtloſen Dienſtes, 22.40 Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik, 24.00—.00 Nachtmuſit. Daten für den 1. Dezember 1936 1910 Der Afrikaforſcher Adolf Graf v. Gaetzen in Hamburg geſtorben(geb. 1866). 1928 Der Maler Leopold Graf v. Kalckreuth in Eddelſen bei Harburg geſt.(geb. 1855). 1916(bis.) Entſcheidungsſchlacht am Arges⸗ 25 in Rumänien. 1933 Geſetz Partei und Staat. etz zur Sicherung der Einheit von Generaloberſt von Fritſch zum WSHW In Jedem echten Deutschen wohnt von Jjeher soldat isohes Fühlen und Denken. Unt rennbar damit verbunden ist wahre Kaneradschaft: der wW111e zun Helfen in der hot. Jeder Deutsche beweist seinen s01- datischen deist, venn er dem vVolksgenossen hilft und sich mit ganzer Kraft für das große Vinterhilfswerk des Führers einse tzt. Velen Steigerung des Steueraufkommens Eine Folge der Wirtſchaftsbelebung/ Geſamtaufkommen 6,4 Milliarden Die ſoeben veröffentlichte Ueberſicht über die Einnahme des Reiches an Steuern, Zöllen und anderen Abgaben zeigt, daß das Reichsſteuer⸗ aufkommen ſowohl im Monat Oktober ſowie auch im 2. und 3. Vierteljahr 1936 eine weitere erfreuliche Steigerung erfahren hat. Im Ok⸗ tober wurden insgeſamt 973 018 745,19 RM vereinnahmt gegenüber nur 883,8 Millionen Reichsmark im Oktober 1935. Das Geſamt⸗ aufkommen vom 1. April 1936 bis zum 31. Ok⸗ tober 1936 betrügt genau 6 494 428 986,67 RM. Laufende Roben 3 und Vorauszahlungen waren im Oktober 1936 nach den gleichen Vor⸗ ſchriften, wie im Oktober 1935 fällig, ſo daß ſich die Steigerung des Steueraufkommens ausſchließlich durch eine entſprechende Bele⸗ bung der Wirtſchaftstätigkeit erklärt. So über⸗ — beiſpielsweiſe das Aufkommen an Lohn⸗ teuer im Oktober 1936 das Aufkommen im Oktober 1935 um nicht weniger als 17,8 Mil⸗ lionen Reichsmark. Der teuerabzug vom Kapitalertrag war um 0,9 Millionen Reichs⸗ mark und das Aufkommen an veranlagter Ein⸗ kommenſteuer um 8 Millionen RM höher als im Oktober des vorigen Jahres. Bei der Ge⸗ ſamteinkommenſteuer hat ſich ein Mehr von 26,7 Millionen RM ergeben. Bei der Um⸗ ſatzſteuer beläuft— die auf 38 Millionen, bei der Wechſelſteuer auf 4,7 und bei der Urkundenſteuer auf 3,3 Millionen RM.4 Auch bei Zöllen und Verbrauchs⸗ ſteuenn iſt mit Ausnahme der Fettſteuer und der Bierſteuer eine Steigerung feſtzuſtellen die ſich bei der Tabakſteuer zum Beiſpiel au 4,5 Millionen RM, bei der Schlachtſteuer auf 1,3 Millionen RM und bei den Einnahmen aus dem Spiritus⸗Monopol auf mehr als 2,3 Millionen RM beläuft. Die Urkundenſteuer tritt in der Aufſtellung zum erſten Male als Reichsſteuer in Erſcheinung. aeehahgerKoeusehifk T5Aeeenri Arndure an he Der älteſte Mannheimer feiert Geburtstag Zimmermeiſter Gg. Lutz, der älteſte Mann⸗ heimer, der am 1. Dezember 1842 in Mannheim geboren iſt, feiert am heutigen Tage ſeinen 92. Geburtstag. Er entſtammt einer alten Mannheimer Familie, in der durch mehrere Generationen das Zimmerhandwerk betrieben wurde. Georg Lutz iſt Veteran von 1866 und 1870/71. Er machte die Belagerung von Straß⸗ burg mit und erhielt dort von ſeinem Haupt⸗ mann die Nachricht, daß er Vater von Zwillin⸗ gen geworden ſei. Auch hatte er Gelegenheit, bei Sedan die Gefangennahme von Napo⸗ leon III. mitzuerleben. Der Jubilar iſt noch ungewöhnlich rüſtig und geſund. Unſere herz⸗ lichen Glückwünſche. 50 Jahre Pelz⸗ und Huthaus Zeumer Heute ſind es 50 Jahre, daß das weit und breit bekannte Pelz⸗ und Huthaus Zeu⸗ mer in der Breite Straße gegründet wurde Mit den kleinſten Mitteln hat der, heute am Bodenſee lebende 80jährige Begründer des Hauſes Zeumer im Jahre 1886 das Geſchäft in der Breite Straße angefangen. Nur durch äußer⸗ ſten Fleiß und Tüchtigteit iſt es ihm gelungen, es mit der Zeit auszubauen und zu vergrößern. Nach 40jähriger mühevoller, aber erfolgreicher Tätigteit übergab der Gründer im Jahre 1926 den Betrieb ſeinen Söhnen und zog ſich in den wohlverdienten Ruheſtand zurück. Durch Hinzu⸗ nahme des Nachbarhauſes wurde nun das Ge⸗ ſchäftweſentlich vergrößert und ein gründlicher Umbgu. ſchaffte, nicht nur moderne Vertaufs⸗ und Ausſtellüngsräume, ſondern auch die Pelz⸗ wertſtätten wurden neuzeitlich geſtaltet. Heute, im Jubiläumsjahr, ſteht das Pelz⸗ und Hui⸗ haus Zeumer mit an führender Stelle. Planetarium. Prof. Dr. Paul Krüger, Direktor des Zoologiſchen Inſtituts der Univer⸗ ſität Heidelberg, ſetzt die Reihe ſeiner Vorträge über Vererbungslehre in dieſer Woche fort. Er ſpricht am Mittwoch, den 2. Dezember, über „Keimzellen und Chromoſomen als Träger und Vermittler der Erbeigenſchaften““, und am Freitag, den 4. Dezember, über die„Ver⸗ erbung beim Menſchen“. Die Vorträge werden durch zahlreiche Lichtbilder erläutert. Nationaltheater. Heute, Dienstag, 19.30 Uhr, wird Grabbes„Napoleon“ zum erſten⸗ mal wiederholt, der bei ſeiner Erſtaufführung in Mannheim ſtärkſten Beifall fand. Inſzenie⸗ rung: Intendänt Brandenburg.— Morgen, Mittwoch,„Die Dorothee“.— Auf das Gaſt⸗ ſpiel von Margarete Teſchemacher als Mimi in Puccinis„Bobhème“ am Freitag, den 4. De⸗ zember, ſei nochmals beſonders hingewieſen.— Als Weihnachtsmärchen wurde in dieſem Jahr, wie ſchon mitgeteilt,„Frau Holle“, das Werk eines jungen Pfälzer Schriftſtellers, Walter Oſterſpey, gewählt. Die Uraufführung unter der Leitung von Helmuth Ebbs findet am Mittwoch, den 9. Dezember, nachmittags, ſtatt. Anordnungen der NSDAP Politiſche Leiter Plankenhof. 1. 12. Zellenabend der Zelle 5, T 5, 12. Plankenhof. 2. 12., Zellenabend der Zelle 6, T 5, 12. Schlachthof. Die zum 1. 12., 20.15 Uhr, angeſagte Verſammlung im Reſtaurant„Schlachthof“(Meder) fällt aus. Dafür findet am 3. 12., 20.15 Uhr, im „Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 101, die er⸗ weiterte Mitgliederverſammlung ſtatt. Neckarſtadt⸗Oſt. 1. 12., 20.30 Uhr, Beſprechung der Amts⸗ und Zellenleiter in der„Renſchgarage“. Wohlgelegen. 1. 12., 20.15 Uhr, Beſprechung der Amts⸗ und Zellenleiter im„Durlacher Hof“, Käfer⸗ taler Straße. Seckenheim. 2. 12., 20 Uhr, Zellenleiterbeſprechung. 4. 12., 20.30 Uhr, Parole⸗Ausgabe und Schulungs⸗ abend für ſämtliche Politiſchen Leiter. Neueichwald. Die Sprechſtunden des Ortsgruppen⸗ leiters finden jeweils dienstags und freitags von 20 bis 22 Uhr ſtatt. Geſchäftsſtunden: Mo., Di., Mi., Fr. von 15—18 Uhr, Do. und Sa. von 10—13 Uhr. Geſchäftsſtelle: Freyaplatz Nr. 12(Gartenſtadt). Telef. Nr. 593 61. Humboldt. Heute, 19 Uhr, letzter Termin für die noch nicht abgerechneten Einzelfeierſtundenkarten zu RM..—. NS⸗Frauenſchaft Kartenverkauf für das Wow⸗Winterfeſt am 5. und 6. 12. im Roſengarten. Die Eintrittspreiſe ſind ſol⸗ gende: Nachmittags: Erwachſene 30 Pf., Kinder bis 6 Jahre frei, Kinder über 6 Jahre 30 Pf.(ieweils ohne Einlaßkarte); abends: Erxwachſene 60 Pf. lein⸗ ſchließlich Einlaßkarte). Kreisamtsleitung. 1. 12., 15 Uhr, Beſprechung der Ortsfrauenſchaftsleiterinnen in L 9, 7. Referentinnen der Abt. Volks⸗ und Hauswirtſchaft. 2. 12., 15.30 Uhr, Zuſammenkunft in J. 9, 7. Tombolagegenſtünde ſind ſofort auf der Kreis⸗ frauenſchaftsleitung, I. 14, 4, abzugeben. Sandhofen. 1. 12., 20.30 Uhr, Chorprobe im Kaffee Weber. Sandhofen. 1. 12., 20 Uhr, Zellen⸗ und Block⸗ walterinnenbeſprechung im Kaffee Weber. Friedrichspark. 1. 12., 20 Uhr, Pflichtheimabend im Ballhaus. Neckarau. 3. 12., 20 Uhr, Heimabend im Evang. Gemeindehaus. Waldhof und Neueichwald. 1. 12. Abrechnung der Baſarkarten bis 17 Uhr bei Stapf, Tannenſtr. 4. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 1. 12., 20.15 Uhr, Zellenabend der Zellen 5, 6, 7, 8 u. 9 im Roſengartenreſtaurant. Feudenheim. 2. 12., 20 Uhr, Heimabend im Ev. Schweſternhaus. Die Eintrittskarten für das Winter⸗ feſt ſind an dieſem Abend unbedingt abzurechnen. BDM Untergau 171. Turnen für die Untergau⸗Referentin⸗ nen Freitag, 13.15—14.15 Uhr in der Turnhalle der Liſelotteſchule. Gruppe 6/171 Lindenhof. Beide Schaften Neureuther und Matz⸗Müller haben am Dienstag keinen Heim⸗ abend. Die Mädel treten 19.30 Uhr hinter dem Waſſerturm in Kluft an. Gruppe 2/171(Strohmarkt). Dienstag, 19.30 Uhr, Sport in der 0⸗2⸗Schule. 1 JM IM untergau 171. Sämtliche Gruppenführerinnen holen die Karten für die Jugendfilmſtunde am Sams⸗ tag ſofort auf dem Untergau ab. IM untergau 171: Sport. Am Mittwoch um 19.30 Uhr IM⸗Führerinnenturnen in der Mädchenberufs⸗ ſchule. Pflicht. IM⸗Gruppe Gartenſtadt⸗Siedlung. Mittwoch, um 17 Uhr Heimabend der 7. Klaſſe in der Herbert⸗Nor⸗ kus⸗Schule. IM⸗Gruppe Luzenberg. Mittwoch, 15 Uhr, Heim⸗ abend in der Luzenbergſchule für die ganze Gruppe. JM⸗Gruppe 7(Humboldt). Führerinnheimabend am Mittwoch fällt aus; dafür am Freitag um 20 Uhr. Führerinnen gehen alle ins Turnen in der Mädchen⸗ berufsſchule. Spielſchar und Rundfunkſchar. 1. 12., 19.30 Uhr, Antreten hinter dem Waſſerturm zum Konzertbeſuch, 10 Pfennig mitbringen. Amt für Erzieher 14•5 Fachſchaft Handelsſchule. Tagung am Mittwoch, dem 2. Dezember, 15.30 Uhr, im Weinzimmer der Roſen⸗ gartengaſtſtätte. DAð Hauptjugendwaltung Deutſches Eck/ Plankenhof. Heute, Dienstag, 1. 12. haben ſämtliche Jugendwalter der Ortsjugendwaltun⸗ gen die geforderten Unterlagen auf der Kreisjugend⸗ waltung abzuliefern. Sprechſtunden von 19.30 bis 20.30 Uhr Zimmer 37. Es iſt dies der letzte Termin und muß deshalb unbedingt eingehalten werden. N „Schönheit der Arbeit.“ Zum Beſuch der Lehrſchau „Gutes Licht, gute Arbeit“ im Saale des alten Rat⸗ hauſes, F 1, ſind für heute folgende Ortsgruppen eingeteilt: Waldhof, Wallſtadt, Almenhof, Wohl⸗ gelegen, Bäckerweg, Sandhofen, Rheintor. Beginn: 19 Uhr. Ortsgruppe Rheintor. Die Betriebswarte erſcheinen am Mittwoch, 2. Dez., zwiſchen 19 und 21 Uhr auf der Ortsgruppe,„Haus der Deutſchen Arbeit“, Zim⸗ 3 12. Bei Verhinderung iſt Stellvertreter zu enden. Weihnachtsfahrten. 1. Vom 25. bis 27. Dez. nach dem Hochſchwarzwald(Titiſeegebiet). Geſamtpreis für Fahrt, Uebernachtungen und volle Verpflegung nur RM. 14.90. 2. Vom 25. bis 27. Dez. nach Otten⸗ höfen. Geſamtpreis bei gleichen Leiſtungen nur RM. 11.50. 3. Nach Waldkatzenbach i. Odenw. vom 26. bis 27. Dez. Geſamtpreis bei voller Verpflegung, Unterkunft und Fahrt nur RM..—. Anmeldungen bei den Geſchäftsſtellen, den Orts⸗ und Betriebs⸗ warten. Frühzeitige Anmeldung ſichert die Teilnahme! Winterurlaubsfahrt nach Oberbayern vom 25. Dez. bis 3. Jan. 1937. Urlaubsſonderzug nach Bayr. Zell und Umgebung. Idealſtes Skigelände. Geſamtkoſten nur RM. 38.—. Nehmt euren Urlaub auch einmal im Winter! Anmeldungen bei den Geſchäftsſtellen, den Orts⸗ und Betriebswarten. In den Schwarzwald! Dieſe Fahrten ſind einſchl. Skikurs. Nach Todtnauberg vom 27. Dezember bis 3. Fanuar. Geſamtkoſten einſchl. Ski⸗ kurs RM. 38.20(Omnibusfahrt). Nach Todtnauberg vom 3. bis 10. Jan. Geſamtkoſten einſchl. Skikurs RM. 38.20(Omnibusfahrt). Nach Todtnauer Hütte vom 10. bis 17. Jan. Geſamtkoſten RM. 44.30(Om⸗ nibusfahrt).— Wer ſich 8 Tage lang in dieſer herr⸗ lichen Wintergegend unbekümmert auf ſeinen Skiern tummelt, hat ſeinen Urlaub nicht nur vernünftig, ſon⸗ dern auch herrlich gewählt. Rechtzeitige Anmeldung erforderlich, da nur beſchränkte Aufnahmemöglichkeit! Sonntagswanderung am 6. Dezember. Weinheim— Hirſchkopf—Waldnerturm—Kreuzberg—Juhöhe(Mit⸗ tagsraſt)— Kirchhauſen— Starkenburg— Heppenheim. Wanderzeit etwa 6 Stunden. Abfahrt ab Neckarſtadt OEG⸗Bahnhof.15 Uhr. Rückfahrt ab Heppenheim 19.35 Uhr. Fahrkarten zu 70 Pf.(Weinheim) vor Abgang des Zuges am Schalter löſen. Abteilung Feierabend 2. Feierabendveranſtaltung am Dienstag, 8. Dez., im Planetarium:„Schloß Hubertus“, ein Ufa⸗Groß⸗ tonfilm. Beginn 20.15 Uhr. Wiederholung am Mitt⸗ woch, 9. Dez. Theater:„Die luſtigen Weiber von Windſor“. Kom. Oper von Nicolai. Am Freitag, 11. Dez., im Muſen⸗ ſaal. Eintritt RM..10 einſchl. Einlaßgebühr. Ortsgruppe Neckarau. Mittwoch, 2. Dez., 15.30 Uhr, im Ev. Gemeindehaus Märchenſpiel:„Wie Weih⸗ nachtselflein das Chriſtkind fand“. Eintrittskarten zu 20 Pf. für Kinder und 40 Pf. für Erwachſene ſind bei allen KdF⸗Betriebswarten, den DAßF⸗Zellenwal⸗ tern und auf der KdF⸗Geſchäftsſtelle Luiſenſtraße 46 erhältlich.— Um 20 Uhr findet im Ev. Gemeinde⸗ haus ein großer heiterer Abend ſtatt, dabei werden Luſtſpiele und Sketſche zur Vorführung kommen. Humoriſten, Tanzduette, Sänger werden den Abend weiter geſtalten. Um jedem Volksgenoſſen den Beſuch des Abends zu ermöglichen, beträgt der Eintritt 30 Pf. zuzüglich 10 Pf. Einlaßgebühr. Karten ſind bei allen KdF7⸗Betriebswarten, den DAF⸗Zellenwaltern und auf der Koc⸗Geſchäftsſtelle Luiſenſtraße 46 erhältlich. Volksbildungsſtätte Mannheim Am Freitag, 4. Dez., 20.15 Uhr, ſpricht in der „Harmonie“, D 2, 6, Dr. A. von Grolman über: „Seeliſche Grenzwacht am Rhein; 1000 Jahre ober⸗ rheiniſche Geiſtesgeſchichte“. Dr. von Grolman, der durch ſein Werk„Weſen und Wort am Oberrhein“ einen ausgezeichneten Beitrag zur Literaturgeſchichte unſerer Heimat gegeben hat, wird in ſeinem Vortrag das dichteriſche Schaffen am Oberrhein umfaſſend dar⸗ ſtellen. Die Veranſtaltung findet im Rahmen der Reihe„Deutſches Schickſal am Rhein“ ſtatt und iſt für Inhaber der Hörerkarte frei. Einzelkarten zu 30 Pf. ſind bei den KdF⸗Geſchäftsſtellen und an der Abend⸗ kaſſe erhältlich. k. SEs Dienstag, den 1. Dezember Frohe Morgenſtunde: nur Frauen,.00—10.30 Uhr Gymnaſtikſaal L 8, 9.— Allgem. Körperſchule: Frauen u. Männer, 18.30—20.00 Uhr Peſtalozziſchule(Eing. Otto⸗Beck⸗Straße; 18.30—20.00 Uhr Peſtalozziſchule (Eing. Karl⸗Ludwig⸗Str.); 20.00—21.30 Uhr Sand⸗ hofenſchule, Kriegerſtraße.— Fröhl. Gymnaſtik und Spiele: Frauen u. Mädchen, 17.00—18.30 Uhr Gym⸗ naſtikſaal L 8, 9; 19.30—21.00 Uhr Turnhalle Wald⸗ hofſchule; 20.00—21.30 Uhr Mädchenberufsſchule, Weberſtraße; 19.30—21.00 Uhr Liſelotteſchule, Collini⸗ ſtraße; 21.00—22.30 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße. — Bewegungschor: Frauen u. Männer, 20.00—21.30 Uhr Peſtalozziſchule, Karl⸗Ludwig⸗Straße.— Deutſche Gymnaſtik: nur Frauen, 20.00—21.00 Uhr Mädchen⸗ berufsſchule, Weberſtraße.— Volkstanz: Burſchen u. Mädel, 20.00—21.30 Uhr Peſtalozziſchule, Otto⸗Beck⸗ Straße.— Kinderturnen: 16.00—17,00 Uhr Gym⸗ naſtikhalle Stadion; 17.00—18.00 Uhr Dieſterweg⸗ ſchule, Meerfeldſtraße.— Schwimmen: f. Hausfrauen, .00—10.30 Uhr Städt. Hallenbad, Halle II; nur für Männer, 20.00—21.30 Uhr Städt. Hallenbad, Halle III. Neue Kurſe Kinderturnen auf dem Waldhof: Mittwochs von 14 bis 15 Uhr Turnhalle der Waldhofſchule.— Schwim⸗ men: für Frauen u. Männer gemeinſam, freitags von 21.30 bis 23.00 Uhr.— Ski⸗Trocken: Montags und freitags von 20.00—21.30 Uhr im Karl⸗Friedrich⸗ Gymnaſium(Eingang Moltkeſtraße). Anmeldungen nimmt der Sportlehrer vor Kurs⸗ beginn entgegen. Uhang 1 Mannheim Unſere Rinderſeite November 1936 Ein Brief von inge Liebe HB⸗Tante! Du wirſt wohl glauben, baß ich nicht mehr an Dich denke, weil ich ſchon ſo lange nicht mehr geſchrieben habe. Ich habe nur keine Zeit gehabt. Im Sommer ſchreibe ich nicht gerne. Ich bin da immer froh, wenn ich die Schulaufgaben gemacht habe, damit ich dann fort darf zu den Kindern auf die Straße oder auf den Spielplatz. Das iſt auch viel ſchöner, als daheim ſitzen und immer ſchreiben. Und dann in den großen Ferien, da war ich nicht hier. Ich durfte mit meinen zwei Brüdern einige Wochen in den Schwarzwald zur Urgroß⸗ tante. Da war es ſehr ſchön und ich bin gar nicht gern wieder heimgefahren. Und rote Backen habe ich mitgebracht. Aher davon ſieht man jetzt nichts mehr. Die ſind ſchon wieder weg. Bei den andern Kindern wäre das auch ſo, ſagt der Vater, nur bei manchen großen Leuten gibt es jetzt noch rote Backen, aber das ſei nicht echt. Ich leſe jetzt wieder ſehr viel in dem ſchönen Buch, welches ich von Dir als Preis an Weihnachten bekam und ich freue mich ſchon wieder darauf, wenn bald in der Zeitung das neue Weihnachtspreisausſchreiben ſteht. Da muß ich wieder mitmachen, wenn ich auch viel⸗ leicht keinen Preis bekomme. Aber wenn man ſchon einmal einen Preis erhalten hat, dann doch man einfach mitmachen, das gehört ſich doch! Liebe Tante! Der Zeitungsmann ſoll jetzt im Winter recht oft eine Kinderſeite drucken, die Zeitung iſt doch nicht nur für die Großen da! Heil Hitler! Inge Holzer. * Da haſt Du ganz recht, Inge, der Anſicht bin ſich auch, daß die Zeitung nicht nur für die großen Leute da iſt. Drum verſpreche ich Dir auch, daß alle vierzehn Tage unſere Kinderſeite erſcheinen wird. Deinen Wunſch wegen dem Preisausſchreiben will ich mir gleich mal notie⸗ ren. Beſtimmtes kann ich Dir erſt am nächſten⸗ mal darüber ſagen— es haben nämlich noch mehr Leute darüber zu beſtimmen. Hab ſchö⸗ nen Dank für Deinen Brief. Heil Hitler! Tante Karolin. Eine hübſche huppenwiege Eine niedliche, kleine Puppenwiege iſt leicht aus einer Streichholzſchachtel, etwas Pappe, einem Stückchen Draht und Stoff gebaſtelt. Zu⸗ erſt wird auf ein Stück feſten Karton oder Pappe ein Kreis von 7 Zentimeter Durchmeſſer mit dem Zirkel geſchlagen. Nun zeichnet man die Mittellinie ein und trägt darauf 1½ Zenii⸗ meter, 4 Zentimeter und nochmals 17% Zenti⸗ meter ab. Jetzt ſind Wiegebalken und Mittel⸗ ballen leicht einzuzeichnen.(Abb.). Der Mit⸗ telbalken iſt 2 Zentimeter breit. Wenn die ganze — Figur ausgeſchnitten iſt, werden die Wiegebal⸗ ken wie in Abb. 2 heruntergeklappt. Nimmt man Pappe für das Untergeſtell, ſo müſſen die Bruchſtellen erſt mit dem Meſſer leicht geritzt werden. Die Streichholzſchachtel wird aus der Hülſe genommen(Abb.), mit Klebſtoff be⸗ ſtrichen und auf das Untergeſtell geklebt. Ein paſſendes, bunt geblümtes Stückchen Stoff wird auf einen Faden gereiht(Abb. 5a), um die Schachtel gelegt und zuſammengenäht. Mit eini⸗ n Stichen befeſtigt man es am oberen Rand. Es kann auch angeklebt werden. Der Stoff für den Betthimmel wird auf die Hälfte gelegt, oben ein Stückchen abgenäht und dabei einge⸗ krauſt(Abb. 5b). Dann breitet man ihn über den Draht und die Puppenwiege iſt fertig! Wer eine größere haben will, nimmt eine Konfett⸗ ſchachtel und dergl. Das Untergeſtell muß dazu in entſprechender Größe gemacht werden. Die„Ferienmühle“ Für größere Kinder, die ſchon leſen können, iſt im Hermann⸗Schaffſtein⸗Verlag in Köln eine friſche Feriengeſchichte von Karl Bröger„Die Ferienmühle“ erſchienen. Im Verein mit den luſtigen Federzeichnungen von Profeſſor Fritz Lohr führt das Büchlein die kleinen Leſer mitten in das Ferienpara⸗ dies der Ortlachmühle und läßt ſie mit Georg, mit Mathias und anderen halbwüchſigen Jun⸗ gen das Glück einiger ungebundener Ferien⸗ wochen erleben. Wie mMieze und Struppi zur Schule kamen Ein kleiner, dummer Streich, bei dem es am Ende noch mancherlei zu lernen gab Klein⸗Edith iſt in dieſem Jahr zum erſten Male in die Schule gekommen. Neulich hat Edith der Mutter ein wichtige Botſchaft mit⸗ gebracht:„Mutti, morgen dürfen wir unſere Puppe mit zur Schule nehmen, hat die Leh⸗ rerin geſagt; ſie will uns dann zeigen, wie leicht und wie raſch wir für unſere Püppchen neue Kleinder machen können.“ „Mein Mädelchen“, gab die Mutter zur Ant⸗ wort,„deine alte Puppe kannſt du unmöglich mit zur Schule nehmen. Du weißt doch ſelbſt, wie wüſt die Puppe ausſieht. In ein paar Wochen haſt du deinen Geburtstag, dann wird dir Mutti, wenn du recht brav bleibſt, ein neues, viel ſchöneres Püppchen ſchenken, und damit wirſt du in der Schule einen weit beſſe⸗ ren Eindruck machen. Alſo, gedulde dich noch bis dahin, mein Kind.“ Verſtändnislos ſah Klein⸗Edith die Mutter an. Plötzlich huſchte ein glückliches Lächeln über des Kindes Geſicht, daß es auch der Mut⸗ Deike(M) Struppi persönlich ter auffiel. Aber Edith hielt den Plan wohlver⸗ ſchloſſen. Am nächſten Morgen ſchlich ſich Edith heim⸗ lich zur Tür hinaus und nahm die Mieze und Struppi, den Hund, zur Schule mit. In der Klaſſe gab es ein ungeheures Hallo, als Edith mit der Mieze auf dem Arm die Tür hereinkam und als der Hund ſo ſelbſtverſtänd⸗ lich hinterher trottete, als ging es zum Flei⸗ ſcher, um Wurſt einzukaufen. Die drei Dut⸗ zend Kinder ſahen ſich verwundert an und einige riefen:„Sollen die Mieze und der Hund denn auch lernen?“ Und immer wieder lachte es an allen Ecken laut auf, daß Klein⸗Edith plötzlich am liebſten hätte weinen mögen, weil es ſo ausſah, als mache man ſich über Mieze und Struppi luſtig. Die Lehrerin nahm aber gar nicht am Ge⸗ lächter der Kinder teil. Als ſie von Klein⸗Edith erfahren hatte, daß Mieze und Struppi als „Erſatz“ für die Puppe mitgekommen ſind, leuchtete zwar ein ſtilles Schmunzeln über ihr Geſicht. Dann aber ſagte die Lehrerin zu den Kindern:„Es iſt gar nicht ſo, meine lieben Seine lieben Spielgetährten/ Abends, wenn ich vom Spielen heimkomme, dann iſt es immer noch ein gutes Stündchen bis zum Eſſen, weil der Vater über Land ar⸗ beitet und einen weiten Weg mit dem Fahrrad bewältigen muß. Darum recke und ſtrecke ich mich noch ein Weilchen auf dem Ruhebett, das im Zimmer gleich beim Fenſter aufgeſtellt iſt. Es iſt ſchon fein, wenn man die müdgetollten Knochen ein wenig ausruhen darf. Doch jeden Abend iſt das ſo: kaum habe ich mich richtig langgeſtreckt, da bricht in dem gro⸗ ßen Käfig, der in unſerem Zimmer hängt, ein Höllenlärm los. Die zahme Lachtaube, ein Tau⸗ ber, dem wir den Namen Jupp gegeben haben, rennt von einer Käfigeche in die andere und gibt ſich nicht eher zufrieden, bis ich ſie aus dem Bauer heraushole und an meiner Faulenzer⸗ wonne auf dem Ruhebett teilnehmen laſſe. Das iſt die Lachtaube ſeit Jahren von meinem Vater ſo gewöhnt, und ſie läßt ſich nun nichts mehr anderes einreden. Dann kuſchelt ſie ſich iai mei⸗ nen Arm und ruckelt ſo ſelig, daß man es laum beſchreiben kann. Aber auch unſer Fiffi, der Rehpintſcher, be⸗ hauptet ſein altes Anrecht auf dieſes ſchönſte Stündchen des Tages. Mit einem forſchen Satz ſpringt er zu uns herauf und macht es ſich zu meinen Füßen gemütlich. Aber wehe, wenn ich es jetzt noch wage, die Beine unruhig zu be⸗ wegen. Dann wirft Fiffi böſe Augen und knurrt in einem fort. Fiffis Ueberheblichteit währt aber nicht lange, denn bald darauf hat ſich auch unſere Dohle eingefunden. Iſt ſie erſt einmal dabei, ſich auf meinen Schenkeln ein geeignetes Plätzchen aus⸗ zuſuchen, dann wird Fiffi wie im Handum⸗ drehen ſo fromm wie ein Lämmchen. Die Dohle iſt nämlich ein ganz dreiſter Burſche; der Kerl hat unſerem Fiffi ſchon ſo manchmal übel zu⸗ geſetzt. Wenn er auf den Fiffi eine Wut krieg:, dann zwickt er ihn jedesmal mächtig in den Stummelſchwanz und Fiffi nimmt dann win⸗ ſelnd und wehtlagend wie ein begoſſener Pudel Reißaus. Deshalb traut ſich Fiffi auch nie zur Wehr zu ſetzen, wenn die Dohle ihm den Hunde⸗ kuchen vor den Augen wegſtiehlt. Da iſt Jupp ein ganz anderer Kerl. Auch ihm Kinder, daß wir zu lachen brauchen, weil wir heute ganz unerwarteten Beſuch erhalten haben; denn auch die Tiere kommen im Leben nicht weiter ohne Lernen. Freilich lernen die Hunde, die Katzen und die vielen anderen Arten von Tieren nicht in der Schule wie wir Menſchen, aber ſie lernen dennoch, ſie lernen nach ihren eigenen Regeln. Die liebe, drollige Mieze, die uns Edith hier mitgebracht hat, war, als ſie auf die Welt kam, ein recht unbeholfenes, tap⸗ ſiges Geſchöpf, das vorerſt noch gar nicht mal ſehen konnte. Da hatte die Katzenmama viel Not und Mühe, bis die kleinen Weſen ſich eini⸗ germaßen in der Welt zurechtfinden lernten und ſich auf den Beinen halten konnten. Iſt es dann ſo weit, daß ihnen das Laufen keine Be⸗ ſchwerden mehr macht, dann bringt es ihnen die Katzenmama bei, daß ſie auch nicht zum bloßen Nichtstun auf der Welt ſind, daß ſie dem Menſchen vor allem als Mäuſefänger dienſtbar ſein müſſen. Oder nehmen wir ein anderes Beiſpiel: die Enten. Glaubt ja nicht, daß die kleinen Ent⸗ lein, wenn ſie eben erſt zur Welt gekommen ſen in der Schwimmkunſt richtig Beſcheid wiſ⸗ en. Auch da muß erſt lange und fleißig geübt werden, und die Entenmutter muß immer wie⸗ der neue Anweiſungen und Lehren gehen, bis die Kleinen keine Fehler mehr begehen. Und gar erſt das Beiſpiel der Spinne! Mit welch ungeheurer Kunſtfertigkeit fertigt die Spinne ihre Netze, mit ſolch verblüffendem Geſchick, daß wir Menſchen einem dermaßen unſcheinbaren Weſen kaum ſo viel Gewandtheit zutrauen würden. Auch die Spinne hat ſich in dieſe Kunſt erſt nach langwierigen Uebungen hinein⸗ finden müſſen. Was ich euch hier von der Mieze und den Enten und von der Spinne, meine lieben Kinder erzählt habe, das gilt auch für all die zahlreichen anderen Tiere. Jedes muß erſt vorbereitet werden auf das Leben und auf ſeine Aufgaben, damit es dem Leben auch wirklich gegenübertreten kann.“ So war es alſo gar nicht ſo unnütz und ſo lächerlich, daß auch Mieze und Struppi einmal zur Schule kamen... nachdenkliches Spiel mit Hähnadeln Ein verblüffendes Experiment, das ſich mathematiſch belegen läßt Zunächſt zeichnen wir uns auf einem größe⸗ ren Bogen Papier, noch beſſer auf einer feſte⸗ ren Unterlage, ein hochgeſtrecktes Rechteck. Die⸗ ſes Rechteck teilen wir durch Querſtriche in fünf kleinere Felder auf, die ihrem Umfange nach alle miteinander übereinſtimmen müſſen. Die Höhe jedes dieſer einzelnen Felder muß der doppelten Länge einer Nähnadel entſpre⸗ chen. Iſt die Nähnadel beiſpielsweiſe vier Zentimeter lang, dann wird jedes der fünf Felder acht Zentimeter hoch. Das Experiment, das ihr mit dieſem aufge⸗ teilten Rechteck anſtellen ſollt, erfordert nun etwas reichlich viel Geduld, da aber gerade die⸗ ſes Nähnadelſpiel überaus geheimnisvoll und ſpannend iſt, wird auch das Geduldsopfer ſicherlich nicht gereuen. Nun ſtellt ihr euch vor das Rechteck und werft die Nadel darauf. Hundertemal, tauſendemal, ſo oft es euch Vergnügen macht. Ihr werdet nun beobachten, daß die Fälle, da die Nadel z wiſchen die Querſtriche fällt, beträchtlich häufiger vorkommen, als der Fall, da die Na⸗ del einen Querſtrich überkreuzt oder nur mit der Spitze berührt. Vermerkt nun auf einem Blatt Papier, wie oft bei euren Würfen die Nadel zwiſchen zwei Querſtriche fiel oder wie oft es zu Ueberkreuzungsfällen bzw. Berüh⸗ rungsſällen gekommen iſt.(Berührungsfälle werden ſtets als Ueberkreuzungsfälle gebucht.) Ob ihr nun eintauſend⸗ oder fünftaufſendmal die Nadel auf das Rechteck werft, im Grunde bleibt das Endergebnis immer das gleiche; es werden immer erheblich weniger Ueberkren⸗ zungsfälle eintreten als„Zwiſchenfälle“. Die Zahl der Ueberkreuzungsfälle wird immer ſaſt halb ſo groß ſein als die der„Zwiſchen⸗ älle“. Doch das Allerſonderbarſte kommt erſt: einer⸗ lei, wieviel Würfe ihr ausgeführt habt, es kommt, wenn ihr zum Schluß die Zahl der Ueberkreuzungs⸗ bzw. Berührungsfälle in der Geſamtzahl der Würfe dividiert, ſtets die Zahl 3,14 heraus. Dieſe Zahl 3,14 iſt jedoch eine ſehr berühmte Zahl. Es handelt ſich dabei, wie ihr ſpäter noch im Mathematikunterricht erfahren werdet, um die ſogenannte Ludolfſche Kreis⸗ zahl. Die Ludolfſche Kreiszahl iſt jene Zahl, welche das Verhältnis von Umfang und Durch⸗ Hänschen erzählt von ſeinen Tieren hat die Dohle ſchon manchen Schabernack zu ſpielen verſucht. Am liebſten würde ſie der Lach⸗ taube alle Federn ausrupfen. Da kommt ſie aber ſchlecht an, denn Jupp haut immmer ſo tapfer um ſich, daß der ſchwarze, freche Burſche es längſt aufgegeben hat, ſich noch einmal mit Jupp zu meſſen. Aber, wie es auch ſei, ich habe die Drei alle gleich lieb, ich habe keine zutraulicheren Kame⸗ raden als Fiffi, Jupp und die Dohle. Und wenn ein Weilchen ſpäter die Tür auf⸗ geht und der Vater heimkommt, dann fliegt Fiffi wie ein Sturmwind auf und ſtimmt ein Freudengeheul an. Und ſchwerfällig hüpfen die Dohle und die Lachtaube hinterher. Alle ſagen dem Vater einen fröhlichen„Guten Abend!“ H. Thielau. meſſer des Kreiſes angibt. Je erheblicher die Zahl der Würfe war, die ihr ausgeführt habt, deſto mehrſtelliger wird beim Dividieren die Ludolfſche Kreiszahl in Erſcheinung treten. Bei 5000 Würfen wird ſie ſich bereits mit 3,141 vorſtellen. Unſere Wiſſenſchaftler haben dieſe berühmte Zahl bereits in mehreren Dutzenden von Zahlenſtellen erforſcht, ohne damit natür⸗ lich auf den Grund zu kommen. Die erſten Zij⸗ fernſerien der Ludolfſchen Kreiszahl ſehen wie folgt aus: 3,14159, 26535, 89793. Es iſt das ungemein Verblüffende, daß auch bei unſerem kleinen Experiment dieſe Zahl beim Dividieren mit einer geradezu ehernen Geſetz⸗ mäßigkeit immer wiederkehrt. Und ob ihr Woche um Woche den Nadelverſuch fortſetzen würdet, das Ergebnis bliebe ſtets das gleiche: immer mehrſtelliger kommen die Ziffern dieſer he⸗ rühmten Zahl zum Vorſchein. Iſt das nicht merkwürdig? Katzenduett Deike(M) Die Hheirat der Ratte Nach einer chineſiſchen Fabel Ein alter Rattenvater hatte eine Tochter. Sein ſehnlichſter Wunſch war, ſie mit dem mächtigſten Weſen der Welt zu verheiraten. Darum ging er zum Monde, den er für„all⸗ mächtig“ hielt. Der aber ſagte:„Das bin ich nicht, der Nebel hüllt mich oft ein— ich kann ihn nicht vertreiben.“ Da wanderte der Ratten⸗ vater zum Nebel, denn dieſer mußte ſtärter als der Mond ſein. Doch der Nebel deutete in die Ferne:„Der Wind iſt mächtiger— wenn er daherbrauſt und mich zerſtreut, ſo kann ich nichts dagegen tun. Die Ratte ſuchte den Wind auf, doch der flüſterte:„Der Turm ſteht mir im Wege, durch ihn kann ich nicht hindurch.“ Der Turm blickte dunkel und drohend auf das kleine Tier und klagte:„Ich ſtehe wohl feſt und der Sturm kann mir nichts anhaben, jedoch ihr Ratten höhlt mein Gemäuer mehr und mehr aus, ſo daß ich einſt einſtürzen muß!“ Da ſah der Rattenvater, daß eine Ratte nur ihresgleichen heiraten kann. Er kehrte nach Hauſe zurück und gab ſeine Tochter dem Sohn ſeines Rattennachbarn zum Weibe. Ausſchneiden und Zzuſammenſetzen! Die einzelnen Teile müſſen ausgeſchnitten und „zu einem Bilde zuſammengeſetzt werden. — 51 Auflöſung des Zuſammen⸗ ſetzſpiels: Gipfelraſt * Mannh B. Uebe Wehrn wie ü hunder Vor hun rich Wilhel das„Labo Kompaniefe Feuerw⸗ band der] den beſon widmen ſol Dieſe„b vergangene ders in de dem Neuar Bedeutung Soldaten,( Waffenrocke geſtickten„ Luſtfeuerw⸗ Pyrotechnil Die Heere Am Gav ſich ſeit der euerwe en rieſiger nigen Tage Unteroffizi⸗ der Luftwe zahlreiche lungen, ch warten be weitere mi körper, der bauräten ſetzt, werd Lehrgänge Schulung d Kriegsfall! ſen, nämlie abhängt. V frei löſen handen ſei Ausbildun Sie ſind Die Auf werkerlauf! gen an die ſen neben den Militä Tätigkeit i betrieben Sie ſollen ſchulen beſt bei einer 1 abgelelſpet bildung in einer„Höh geſtellte. lichen Prũ der Heeres „Feuerwer meine wiſſ ihn zur er nieur be Ein Gan der ehema terfelde zei ker alles le Panzere mentenſchr. Schulbänke Geſchützhal rät eine r Rohrwage⸗ 4 Wie da Vor zw⸗ Grundſtein denkmal ge nehmungen nungen, w⸗ ſollte, um eines der der Führei Pläne vor! aller Strei ſionen mu Jetzt ha das nicht des großer Deutſch⸗ gang genor der Weihe Hände rüh brüchen, ul ter breiten gigante Entwurf Hipp das zen Anlag ſeinen Sei Weſenszüg Richard W löſung unt maniſchen thos und Darſtellune endung de Wagners! Das Elſt ember 1936 len t gekommen zeſcheid wiſ⸗ leißig geübt immer wie⸗ gehen, bis gehen. Und Mit welch die Spinne Geſchick, daß nſcheinbaren it zutrauen ich in dieſe ngen hinein⸗ er von der der Spinne, as gilt auch iere. Jedes Leben und Leben auch nütz und ſo ippi einmal eln eblicher die eführt habt, hidieren die ung treten. ts mit 3,141 haben dieſe Dutzenden amit natür⸗ erſten Zif⸗ l ſehen wie e, daß auch e Zahl beim nen Geſetz⸗ b ihr Woche zen würdet, iche: immer dieſer He⸗ t das nicht Deike(M) fte a bel e Tochter. mit dem erheiraten. r für„all⸗ as bin ich — ich kann ſer Ratten⸗ ſtärker als tete in die — wenn er kann ich „doch der Bege, durch nd auf das hl feſt und jedoch ihr mehr Ratte nur hrte nach dem Sohn Zuſammen⸗ hipfelraſt * Mannheim die bunte Seite 1. Dezember 1936 Bei den Soldaten mit dem goldenen„F Ein Beſuch in der heeresfeuerwerkerſchule in Lichkerfelde Ueber keine Truppe in der ganzen deutſchen Wehrmacht herrſchen ſo ſeltſame Vorſtellungen, wie über die„Feuerwerker“, die jetzt auf eine hundertjährige Tradition zurückblicken können. Vor hundert Jahren beſtimmte König Fried⸗ rich Wilhelm III. in einer Kabinettsorder, daß das„Laboratorienperſonal“ mit Einſchluß der Kompaniefeuerwerker als„ſelbſtändiges Feuerwerksperſonal“ im Artilleriever⸗ band der preußiſchen Armee beſtehen und ſich den beſonderen Aufgaben der Feuerwerkerei widmen ſolle. Dieſe„beſonderen Aufgaben“ haben in den vergangenen hundert Jahren, und ganz beſon⸗ ders in der Zeit des Weltkrieges und jetzt bei dem Neuaufbau der deutſchen Wehrmacht eine Bedeutung erhalten, die einzigartig iſt. Die Soldaten, die auf dem rechten Unterarm ihres Waffenrockes einen Spiegel mit einem goldgelb geſtickten„F“ tragen, haben nämlich nichts mit Luſtfeuerwerken, prächtigen Raketen und bunter Pyrotechnik zu tun. Die Heeresfeuerwerkerſchule Am Gardeſchützenweg in Lichterfelde befindet ſich ſeit dem Jahre 1931 die einzige„Heeres⸗ euerwerkerſchule“ der Wehrmacht. In en rieſigen Gebäudekomplex ſind erſt vor weni⸗ nigen Tagen Hunderte von Feuerwertsſchülern, Unteroffizieren und Gefreiten des Heeres und der Luftwaffe eingezogen. Große Laboratorien, zahlreiche Hörſäle, Werkſtätten, Modellſamm⸗ lungen, chemiſche und phyſikaliſche Inſtitute warten bereits. Das Offizierskorps für die weitere militäriſche Ausbildung und der Lehr⸗ körper, der ſich aus Offizieren(), Regierungs⸗ bauräten und Diplomingenieuren zuſammen⸗ ſetzt, werden in wenigen Tagen die neuen Lehrgänge zuſammenrufen. Dann beginnt die Schulung dieſer Truppe, von deren Können im Kriegsfall die Arbeit einer der wichtigſten Waf⸗ fen, nämlich der Artillerie, in erheblichem Maße abhängt. Um dieſe wichtige Aufgabe einwand⸗ frei löſen zu können, muß ein E⸗Perſonal vor⸗ handen ſein, das hinſichtlich ſeiner techniſchen Ausbildung allen Anforderungen gerecht wird. Sie ſind alle Ingenieure Die Aufnahmebedingungen für die Feuer⸗ werkerlaufbahn zeigen, wie hohe Anforderun⸗ gen an die Bewerber geſtellt werden: Sie müſ⸗ ſen neben den allgemeinen Bedingungen für den Militärdienſt eine zweijährige praktiſche Tätigkeit in der Metallinduſtrie oder in Groß⸗ betrieben des Metallhandwerks ausgeübt haben. Sie ſollen Gewerbe⸗, Fach⸗, Werk⸗ oder Abend⸗ ſchulen beſucht und das erſte Dienſtjahr im Heer bei einer Minenwerfer⸗ oder Artillerieabteilung abgeleiſtet häben. Denn⸗die zweijährige Aus⸗ bildung in der Heeres⸗Feuerwerkerſchule iſt der einer„Höheren Techniſchen Lehranſtalt“ gleich⸗ geſtellte. Der Prüfling, der vor einem ſtaat⸗ lichen Prüfungsausſchuß nach erfolgtem Beſuch der Heeres⸗Feuerwerkerſchule die Prüfung als „Feuerwerker“ beſtanden hat, beſitzt eine allge⸗ meine wiſſenſchaftlich⸗techniſche Ausbildung, die ihn zur erfolgreichen Betätigng als Inge⸗ nieur befähigt. Ein Gang durch den großen Gebäudekompler der ehemaligen Gardeſchützen⸗Kaſerne in Lich⸗ terfelde zeigt dem Beſucher, was der Feuerwer⸗ ker alles lernen muß. Es mutet ſeltſam an, eine Panzerabwehrkanone zwiſchen Inſtru⸗ mentenſchränken, phyſikaliſchen Waagen und Schulbänken zu ſehen. Da iſt ferner eine große Geſchützhalle, in der neben modernem Flakge⸗ rät eine rieſige 15⸗Zentimeter⸗Kanone 16 mit Rohrwagen und Lafette ſteht und neben Ma⸗ ſchinengewehrwagen, Einzelteilen, Verſchlüſſen, Kommandogeräten und Modellen aller Art auch eine große, ſchwarze Schiefertafel hängt. Kartuſchen für die„Dicke Berta“ Einer von den vielen Hörſälen und Labora⸗ torien enthält eine hiſtoriſche Muſterſamm⸗ lung aller Munition, wie ſie wohl kein Zeug⸗ haus in dieſer Reichhaltigkeit beſitzt. Sämtliche Munitionsarten der Wehrmacht ſind in Vitri⸗ nen und Glasſchränten aufbewahrt, Geſchoſſe für Piſtolen, Gewehre, Maſchinengewehre, leichte Minenwerfer, Panzergranaten, Sprengſtoffe, Kartuſchen für Feldhaubitzen, Feldkanonen, Ge⸗ birgskanonen, Mörſer, Nebelgranaten, man ſieht alle Sprengſtoffe— in Flaſchen aufbewahrt—, alle Pulverarten— und im nächſten Raum ſind alle Geſchoßarten von den„vorſintflutlichen Steinkugeln, wie ſie noch zur Zeit des Solda⸗ tenkönigs gebräuchlich waren, zweipfündige richtige„Kanonenkugeln“ aus den Befreiungs⸗ kriegen, Kartuſchen für die berühmten 42⸗Zenti⸗ meter⸗Kanonen, die als„Dicke Berta- in die Kriegsgeſchichte eingegangen ſind, Flügel⸗ minen, und in einer Ecke entdeckt man— ganz verſteckt— Signalbomben, wie ſie heute nicht mehr verwendet werden, hiſtoriſches„Feuer⸗ wert“, das dieſer Truppe vor einigen hundert Jahren ſeinen Namen gegeben hat. Und da⸗ neben, wieder hinter Glas aufbewahrt, alle Arten von Zündern, von Brandbomben, Nebel⸗ bomben uſw. Er muß alles können Ein weiter Weg führt den Feuerwerterſchüler bis zu dieſen letzten Geheimniſſen der artilleri⸗ ſtiſchen Kunſt. Er muß ein hervorragender Ma⸗ thematiter ſein, ein wiſſenſchaftlich geſchul⸗ ter Techniker, der die allgemeine Chemie ebenſo wie die Kenntniſſe der Sprengſtoffe, des Heeresgeräts, des Geſchützbaues, der Maſchi⸗ nenkunde und der Elektrotechnik, der Techno⸗ logie, der Schieß⸗ und Richtlehre, der Karten⸗ und Vermeſſungskunde beherrſcht, der auf der Schreibmaſchine tippen kann und die Kurzſchrift beherrſcht,— und der ſelbſtverſtändlich neben allen dieſen Unterrichtsfächern auch noch infan⸗ ————— und artilleriſtiſchen Dienſt erhält und Leibesübungen treibt. Der Feuerwerker muß eine Störung eines Dieſelmotors beheben können. Er muß aber auch über die Haltbarkeit von Sei de Beſcheid wiſſen— die Einzelladungen für die Kartu⸗ ſchen werden nämlich in Seide genäht. Er muß auch ein Spezialiſt für Lederſorten ſein— wenn die Sättel und das Geſchirr für die Be⸗ ſpannung nicht bei Wind und Wetter wider⸗ ſtandsfähig ſind, gibt es„Unannehmlichkeiten“. Deshalb muß er mit ſeinen Textilzerreißmaſchi⸗ nen und mit Prüfmaſchinen aller Art umgehen können. * Wenn der Feuerwerker nach Abſchluß ſeiner Prüfung wieder zur Truppe zurücktehrt, erwar⸗ tet ihn ein ungewöhnlich intereſſanter Dienſt. Er wird entweder zu den Heeresabnahmeſtel⸗ len kommandiert und muß die Herſtellung von Kriegsgerät, von Kanonen und Munition, von überhaupt allem Heeresgut, in den Fabriten überwachen oder die Lieferungen abnehmen und kontrollieren. Er verwaltet auch das Gerät, überwacht alle Arbeiten der Munitionsanſtal⸗ ten und die Verwaltung der Munitionsnieder⸗ lagen. Er iſt verantwortlich für das muſtergül⸗ tige Einlagern der Truppenmunition, für den Verfand, den Empfang und die Verteilung, für das Unterſuchen und, wenn notwendig, auch für das Vernichten der Munition. Eine PFlaſchenpoſt reiſt um die Erde Seltſames Teſtament des Kapitäns/ Romantik und Alltag/ Von Rhenanus Soeben iſt einer der ganz ſeltenen Fälle ge⸗ meldet worden, daß eine Flaſchenpoſt wirklich vom Tode und von der Not eines Seemannes erzählt; mehr noch, daß ſie für eine ganze An⸗ zahl von Menſchen geradezu Schickfal wird. Kapitän Akleys Tod Bei einem Richter in Virginia, USA, lief die⸗ ſer Tage ein Poſtpaket ein, das der amerika⸗ niſche Konſul einer faſt unbelgnnten Inſel⸗ gruppe im Karibiſchen Meer abgeſandt hatte und das ein Flaſchenpoſtteſtament des vor meh⸗ reren Jahren mit dem Frachidampfer„Onta⸗ rio“ untergegangenen Kapitäns Akley enthielt. Durch dieſe eigenartige letzwillige Verfügung, die in einer grünen Flaſche von Tauchern auf⸗ gefunden wurde, vermachte der Käptn ſein Ver⸗ mögen im Werte von 105 000 Dollars zu zwei Dritteln ſeinem unehelichen Sohn und nur zu einem Drittel ſeiner Frau. Es ging aus dem Zettel groben Papieres, der in der verſiegelten Flaſche nicht im geringſten gelitten hatte, unzweifelhaft hervor, daß der Kapitän angeſichts des nahen Todes mit voller Ueberlegung gehandelt hatte und daß demnach das Teſtament rechtskräftig war. Trotz des Widerſpruchs der Frau, die inzwiſchen wieder geheiratet hatte und die den unehelichen Sohn nicht als Erben anerkannte, weil ſie nie von ihm gehört hatte, wurde der letzte Wille des pie wagner⸗Weiheſtätte wächſt Wie das Richard⸗Wagner⸗Nationaldenkmal entſteht/ Marmorgigant von Leipzig Vor zwei Jahren wurde in Leipzig der Grundſtein zu einem Richard⸗Wagner⸗National⸗ denkmal gelegt. Wie immer bei ſolchen Unter⸗ nehmungen tobte lange der Kampf der Mei⸗ nungen, welche Formen die Weiheſtätte erhalten ſollte, um ſo mehr, als es hier um die Ehrung eines der größten deutſchen Künſtler ging, bis der Führer damals ſelbſt eingriff und ſich die Pläne vorlegen ließ. Da war mit einem Male aller Streit entſchieden und fruchtloſe Distuſ⸗ ſionen mußten tatträftiger Arbeit weichen. Jetzt haben die Arbeiten an dem Dentmal, das nicht nur die Blicke von den Anhängern des großen Tonſchöpfers, ſondern von allen Deutſchen auf ſich zieht, bereits einen Fort⸗ gang genommen, der das Wachſen und Werden der Weiheſtätte genau erkennen läßt. Zablloſe Hände rührten ſich in den Untersberger Stein⸗ brüchen, um den zehn Meter langen, zehn Me⸗ ter breiten und vier Meter hohen Marmor⸗ giganten zu Tage zu fördern, der nach dem Entwurf des ſchwäbiſchen Bildhauers Emil Hipp das Herz und der Kernpunkt der gan⸗ zen Anlage iſt. Symboliſche Relieffiguren an ſeinen Seiten ſtellen in Ueberlebensgröße jene Weſenszüge dar, von denen das ganze Schaffen Richard Wagners erfüllt war. Motive der Er⸗ löſung und der Liebe, Geſtalten aus der ger⸗ maniſchen Götterſage und Allegorien von My⸗ thos und Schickſal finden hier eine plaſtiſche Darſtellung, die in ihrer künſtleriſchen Voll⸗ endung dem Beſchauer die Muſikwerte Richard Wagaers deuten. Das Elſterflutbecken in Leipzig gibt dem Na⸗ tionaldenkmal den Rahmen, in den ſich eine erhabene Landſchaftsgeſtaltung mit den ſteiner⸗ nen Monumenten einfügt. 125 Meter lang und 75 Meter breit iſt der Hain, in deſſen Innern der Marmorgigant als Altar thront. Auf einer Seite wird er durch eine faſt drei Meter hohe Mauer begrenzt, die Marmorreliefs als Ver⸗ aller Geſtalten Wagnerſcher Opern trägt. Bayreuth iſt gerade in den letzten Jahren zu einem lebendigen Monument der Kunſt Richard Wagners geworden. In Leipzig ſind es nur Steine und Natur, die von der Größe des deut⸗ ſchen Komponiſten künden und doch führen auch ſie eine beredte Sprache. Keiner, der ſich der Würde der ganzen Anlage entziehen kann, kei⸗ ner, der nicht gepackt wird von ihrer Wucht und Weihe! Da ſind weiträumige Terraſſen, die ſich zu beiden Seiten des Elſterflutbeckens emporranken, ein Blumenplatz, der durch die Vielfalt ſeiner Farben ergreifend wirkt, und ein Hain voller Linden— jener Bäume, die zum pflanzlichen Symbol der Ideenwelt des Mei⸗ ſters geworden ſind. Mit Liebe und Hingabe ſind alle Beteiligten am Werk. Emil Hipp arbeitete den geſamten Entwurf aus, Gartenarchitekt Allinger und Direktor Lindner nehmen ſich der landſchaſt⸗ lichen Pläne an und Architekt Loſſow der ſinnvollen Außenienzenzmg, von Stein und Natur. So wächſt im Herzen Deutſchlands eine Weiheſtätte für einen deutſchen Künſtler heran, der immer im Herzen des deutſchen Volks wei⸗ terleben wird. Toten ausgeführt und die inzwiſchen bereits um Teil aufgezehrte Hinterlaſſenſchaft be⸗ ſchlagnrhnet. Wiſſenſchaft in der Flaſche Nur höchſt ſelten kommt es vor, daß Botſchaf⸗ ten ſolch bedeutungsvollen Inhaltes mittels Flaſchenpoſt befördert und aufgefunden wer⸗ den. Im Zeitalter des Radio iſt der Seemann auch in höchſter Not davon abgekommen, den unſicheren Elementen Flaſchenpoſten anzuver⸗ trauen. Denn zumeiſt wird dieſe ja doch erſt im Laufe von Jahren aufgefunden. Oefter aller⸗ dings werden Flaſchenpoſten zu ſchlechten Scherzen mißbraucht, wie beiſpielsweiſe die große Sammlung der Deutſchen Seewarte in Hamburg berichten kann, die allerdings auch manches nachdenklich ſtimmende Schickſalsdoku⸗ ment aufbewahrt. Den Wiſſenſcha Gebrauch macht heutzutage die... Wiſſenſchaft von dem früheren SOs⸗ Ruf des mit dem Tode ringenden Schiffers; und zwar erforſcht ſie auf dieſem Wege Mee⸗ resſtrömungen und Windverhältniſſe. In allen Teilen der Welt, beſonders aber in der dafür beſonders geeigneten Oſtſee arbeitet man —— mit Flaſchenpoſten; und man wird er⸗ taunt ſein, zu hören, daß verhältnismäßig ſehr viele der ausgeſetzten zerbrechlichen Behälter wieder aufgefunden werden. Im baltiſchen Meer werden nicht weniger als 35 Prozent wieder aufgefiſcht; die Einſendungen an die Hamburger Seewarte als Zentralſtelle ſtiegen von 74 im Jahre 1931 auf etwa 300 im laufen⸗ den Jahresabſchnitt. Die Reiſe um die Erde Eine ganz ſonderbare Reiſe führte in den Jahren 1903 bis 1910 eine Flaſchenpoſt aus, die an der Südküſte Auſtraliens von einem deutſchen Segler ausgeſetzt wurde. Sie reiſte in 2449 Tagen faft 15 000 Semeilen weit, paſſierte Kap Horn und das Kap der Guten Hoffnung und wurde gar nicht weit von ihrem Ausgangs⸗ punkt, nämlich an der Weſtküſte Auſtraliens, wohlbehalten wieder an Bord geholt. Es iſt allerdings keine Seltenheit, wenn ſolche„Poſtillone“ viele Jahre oder Jahrzehnte unterwegs ſind. Völlig eindeutig konnte das Schickſal einer Flaſchenpoſt feſtgelegt werden, die 32 Jahre auf den Wogen geſchaukelt hatte, bis man ſie wieder auffand: ſie hat eine Welt⸗ reiſe ohne Dampf und Motor zurückgelegt, um die ſie mancher Globetrotter beneiden dürfte. Das mathematiſche Genie Der berühmte italieniſche Mathematiker Inaudi fuhr einmal von Rom nach Civitave⸗ chia. Unterwegs in der Campagna begegneten ihm und ſeinem Begleiter Hunderte von Ochſen, Schafen und Pferden, die zu einem Markte ge⸗ trieben wurden. Inaudi wirft einen Blick hin und ſagt:„Vier⸗ hunderteinundſechzig Stück!“ „Wie haben Sie das nur ſo ſchnell heraus⸗ bekommen?“ fragt der Begleiter. „O, ganz einfach“, erklärte Inaudi,„ich habe 75 gezählt und die Zahl durch vier divi⸗ iert.“ Bücherecke Stäüdte der bayeriſchen Oſtmark: Amberg. Die alte Stadt im neuen Reich. Gauverlag Bayeriſche Oſt⸗ mark GmbH., Bayreuth. Der Gauverlag hat eine Bücherreihe der Städte der bayeriſchen Oſtmark herausgegeben, die nach Zweck, Inhalt und Aufmachung große Beachtung verdient. In dem vorliegenden Band, der der alten Eiſenſtadt Amberg gewidmet iſt, heißt es im Geleitwort des Oberbürgermeiſters:„Dies Buch ſoll in Wort und Bild andeuten, was Amberg iſt. Wer aber Leben und Weſen unſerer Stadt kennenlernen will, muß uns be⸗ ſuchen.“— Das Buch erfüllt dieſen werbenden Zweck in trefflicher Weiſe. Zwiſchen prächtigen Aufnahmen der mittelalterlichen Stadt ſteht nur kurzer, verbin⸗ dender Text. Auf dieſe Weiſe weckt man die Sehn⸗ ſucht nach alten Gemäuern und verträumten Win⸗ keln.— Der zweite uns vorliegende Band ſchildert Bayreuth. Es iſt nur natürlich, daß hier ein reichlicherer verbindender Text die außerordentliche kulturelle Miſſion dieſes Mittelpunktes der baye⸗ riſchen Oſtmark ſchildert. Hier wird die Sehnſucht ge⸗ weckt, die Stätte des Wirkens des großen Genius Richard Wagner näher kennenzulernen. „.. wie unſer Geſetz es befahl.“ Von Karl Mat⸗ thias Buſchbecker. Buchmeiſter-Verlag Gmbh., Ber⸗ lin. 400 Seiten..80 RM. Ein Schickſalsroman? Ein Abenteurerbuch? Eine Wertung der Zeit? Die Leſer werden ſich nicht ganz einig darüber ſein, was es nun iſt, dieſes Buch voll Liebe und Haß, voll Sinn und Beſinnlichkeit, voll großer Gedanken und menſchlicher Irrungen und Lei⸗ denſchaften. Aber es wird niemand nein dazu ſagen können. Jeder, der es lieſt, wird entdecken, daß ihm irgendein Stück vom eigenen Ich entgegentritt, wenn er dieſe letzten 20 Fahre unſerer Zeitrechnung mit wachen Augen durchlebt hat, ganz gleich, wo er früher ſtand und wie er früher die Zeit nach dem Kriege beurteilte. Es iſt die tiefe Wahrhaftigkeit und die Art der Sprache, die jeden packt und an dramatiſchen Stellen ergreift. Das Neue Oberlünder⸗Buch. Mit 72 Zeichnungen und mit einführendem Text von Reinhard Piper. Quart⸗ format. Kart..80 RM., Leinen.80 RM. Ver⸗ lag R. Piper& Co., München. 1936. Adolf Oberländer, einer der größten Humoriſten der Zeichenfeder, feiert in dieſem Buche ſeine Auf⸗ erſtehung. Der Band bietet eine Auswahl von 72 der ſchönſten Blätter, vom luſtigen Spaß bis zur geiſt⸗ reichen Fronie. Die Feinheit der Originalzeichnungen kommt hier zum erſtenmal voll zur Geltung. Antikes und Modernes, Kaffeeklatſch und Wirtshauskrawall, Akrobaten und Weltreiſende, Hungerkünſtler und Brautpaare, Eltern und Kinder, Soldaten und Som⸗ merfriſchler, Schulbuben und Landſtreicher, Hühner und Hunde geben ſich hier ein Stelldichein. Die Rand⸗ zeichnungen des kleinen Moritz ſind in ihrer Komik überwältigend. Alle Wirkungen des Humors, vom ſtillen Lächeln bis zum lauten Gelächter, ſtrömen von dieſem Buche aus. Eine lang verſchüttete Quelle der Erheiterung beginnt neu zu ſprudeln. Joſef Martin Bauer:„Das Haus am Fohlenmarkt“. Roman. 350 Seiten. Broſch..50 RM., Ganz⸗ leinen.— RM. Propyläen⸗Verlag, Berlin. Als vor einigen Fahren die erſten Romane des jungen Bayern erſchienen, horchte man auf, denn aus der Flut des üblichen Heimatkunſtgewerbes war ein Mann hervorgetreten, der abſeits von aller Literatur aus einer natürlichen Verbundenheit mit Land und Volk elementar und hintergründig ein ⸗Stück Wirklich⸗ keit hinſtellte. Unterdeſſen iſt Foſef Martin Bauer be⸗ kannt geworden, und ſein neueſter Roman:„Das Haus am Fohlenmarkt“ iſt eine ſchöne Beſtätigung da⸗ für, daß er im ſüddeutſchen Raum zu den ſtärkſten dichteriſchen Kräften gehört. Dieſer Roman, der in einer„unweſentlichen kleinen Stadt“ ſpielt, gibt das lebensfroh farbenſprühende Gewirk eines Teppichs menſchlicher Schickſale, und mit erſtaunlicher Intenſität werden nicht nur ſeine zahlloſen Geſtalten und Cha⸗ raktere lebendig, ſondern auch erkennbar als unlös⸗ barer Teil eines Ganzen. Die Seelen dieſer Men⸗ ſchen ſprechen aus ihren Alltagsworten und Taten, die Brunnen rinnen, die Jahreszeiten ziehen vorüber, und mit ſtarker innerer Bewegung vernimmt der Le⸗ ſer, wie hier die Wirklichkeit vor dem Auge eines dichteriſchen Menſchen durchſichtig wird, ſo daß hinter ihr quer durch Fahrhunderte und Räume neue Wirk⸗ lichkeiten erſtehen. Wenn er aber ſchließlich das Buch aus der Hand legt, verſpürt er dankbar die Gleichnis⸗ haftigkeit alles Vergänglichen. Dr. B. E. Wer. „Die Flucht um den Erdball.“ Von Karl E. Kaſſo⸗ witz. Verlag Julius Kittls Nachf., Leipzig/.⸗ Oſtrau. 174 Seiten. In dem Buch werden die Kriegsabenteuer eines öſterreichiſchen Militärarztes erzählt, der in den erſten Tagen gefangen wird und ſich dann hinter der ruſ⸗ ſiſchen Front in der Pflege von öſterreichiſchen Ver⸗ wundeten betätigt. Später nach Sibirien verſchleppt, ſchmiedet er einen Plan zur Flucht, den er auch mit einem zweiten Militärarzt gemeinſam ausführt. Als Chineſen verkleidet entwiſchen ſie aus dem Gefangenen⸗ lager und kommen nun durch waldige Gebirge quer durch die Mandſchurei nach Peking. Der weitere Weg führt über St. Franzisko nach Neuvork und von hier auf einem italieniſchen Dampfer nach Gibraltar, wo ſie abermals gefangen geſetzt werden. Nach ihrer Frei⸗ laſſung erreichen ſie endlich über Italien und die Schweiz Oeſterreich. Von Wien melden ſie ſich wieder neu an die Front.— Es iſt alles ſehr ſpannend er⸗ zählt und reich illuſtriert durch 16 Zeichnungen von Hans von Schröter. Von großen Bergfahrten in Europa, Aſien und Afrika berichtet das neue, beſonders reich ausgeſtattete November⸗Heft der A..⸗Zeitſchrift„Der Berg⸗ ſtei ger“. Schon das ganzſeitige Kunſtdruckbild „Siniolchu“, das anläßlich der Erſteigung dieſes „ſchönſten Berges der Welt“ durch die Expedition Paul Bauer dieſes Heft eröffnet, wird jeden be⸗ geiſtern. Außer Fahrtenberichten von der deutſchen Fran⸗Expedition und der öſterreichiſchen Kaukaſus⸗ Expedition, von Touren in Norwegen, Berobeſtei⸗ gungen in England und einer ſehr intereſſanten Afrika⸗Reiſe mit Beſteigung des Kilimandſcharo, ent⸗ hält dieſe glanzvolle Nummer neben vielen ſonſtigen Beiträgen eine Schilderung des Weltkriegs in den Ortlerbergen und eine Erzählung von Guſtav Ren⸗ ker. Der Inhalt dieſer Nummer beweiſt, daß die Schriftleitung beſtrebt iſt, den„Bergſteiger“ ab⸗ wechſlungsreich zu geſtalten und auch über alpine Kreiſe hinaus zu intereſſieren. Das Novemberheft iſt trotz des vermehrten Umfanges und der zahl⸗ reichen Kunſtdruckbilder um den gewöhnlichen Preis von.20 RM. durch den Verlag Bruckmann, Mün⸗ chen, oder durch den Buchhandel zu beziehen. —— ſunmer in sturlem Hat empfindlieher 2 lnd, wenig Dil fusieren gicl. ſmil PALMOLIVE-RASIERSEI FE/ Mit dem handlichen Bokelitehalter RMA..50 Mannheim sport und Zpiel 1. Dezember 1936 Im Olbmvia⸗Sadion! Pokalendſpiel Schalke— Leipzig Das Endſpiel um den Tſchammer⸗Pokal, zu dem ſich bekanntlich Schalke 04 und VfB Leipzig qualifiziert haben, wird am erſten Sonntag im neuen Jahr, am 3. Januar, im Olympia⸗Stadion zu Berlin ausgetragen wer⸗ den. Es handelt ſich hier bekanntlich um das Endſpiel des zweiten Tſchammer⸗Pokal⸗Wett⸗ bewerbs für Vereinsmannſchaften. Das erſte Jah vor Jahresfriſt in Düſſeldorf ſtatt und 1 den 1. FC. Nürnberg mit:0 über Schalke erfolgreich. Die Nürnberger, die ſich in der Zwiſchenzeit auch no den Deutſchen Meiſter⸗ — Fortuna Düſſeldorf holten, kämpf⸗ ten in dieſem zweiten Wettbewerb nicht ſo er⸗ folgreich. Sie unterlagen bekanntlich ſchon in einer der erſten Hauptrunden gegen den Vfe Benrath. Schalke 04 konnte ſich dagegen auch diesmal in die Schlußrunde ſpielen und hofft, am 3. Januar in Berlin erfolgreicher ſein zu können als ſeinerzeit in Düſſeldorf. Daden gegen Weſſalen in der Reichsbundpokal⸗Zwiſchenrunde Das Fachamt Fußball gibt jetzt die Paarun⸗ den für die vier Zwiſchenrundenkämpfe um en Reichsbund⸗Pokal bekannt, die am Sonn⸗ tag, 20. Dezember, ausgetragen werden. Der einzige noch im Wettbewerb befindliche ſüd⸗ deutſche Gau, Baden, muß in Dortmund gegen Weſtfalen antreten. Da die Weſtfalen diesmal zweifellos mit den Spielern von Schalke 04 antreten werden, wird es in der Kampfbahn „Rote Erde“ einen großen Kampf geben. Im einzelnen lauten die Paarungen wie folgt: in Dortmund: Weſtfalen— Baden in Hannover: Niederſachſen— Sachſen in Köln: Mittelrhein— Brandenburg in Erfurt o. Magdbg.: Mitte— Niederſachſen uel éfüdteſpn: Berlin— Krakau:4(:2) Eine torreiche Begegnung lieferten ſich die Kufnl,nemnfanfie von Berlin und rakau am Sonntag in der Reichshauptſtadt. Mit dem knappen:4⸗(:)Siege kamen die Berliner zu ihrem zweiten Erfolge, während Krakau in den bisherigen Spielen einmal ſieg⸗ reich war. Ein Unentſchieden hätte den Lei⸗ Pprocher beider Mannſchaften vielleicht eher ent⸗ prochen. Die Reichshauptſtädter waren in den letzten 20 Minuten allerdings tonangebend. Mit 12000 Zuſchauern wies das Poſtſtadion einen überraſchend ſchwachen Beſuch auf. Auf dem harten und* Boden fanden ſich die Krakauer beſſer ab, während die körperlich grö⸗ ßeren Berliner mit dem Untergrund Schwie⸗ rigkeiten hatten. Paris— Prag:1(:1) Die Pariſer Städtemannſchaft kam am Sonn⸗ 9 vor einer großen Zuſchauermenge auf dem P— der Prinzenparkbahn zu einem weiteren beachtlichen Erfolg. Hatte man erſt vor kurzem die Städtevertretung von Budapeſt ſchlagen können, ſo wurde am Sonntag eine Stadtelf von Prag mit:1(:1) bezwungen. Der Sieg der Franzoſen ſtand ſchon vor der Pauſe feſt und als die Prager nach dem Wechſel hoch überlegen wurden, gelang es aber den Pari⸗ ſern, den Vorſprung zu halten. Alobh in Güden SC Neuenheim von RGh beſiegt Nun iſt die Entſcheidung in der Badiſchen Rugbymeiſterſchaft doch nicht gefallen, denn der bisher ungeſchlagene SC Neuenheim, der Meiſter des Vorjahres, verlor im Rückſpiel ge⸗ gen die RG Heidelberg mit:6(:0) ſo daß ſich jetzt folgender Tabellenſtand ergibt: SC Neuenheim 3 Spiele:2 Punkte RG Heidelberg Heidelberger Rr 2„ 3 Nun wird alſo erſt der Ausgang der beiden noch ausſtehenden Spiele zwiſchen RGH—HRR und Neuenheim—HRa abgewartet werden müſſen. Unter Umſtänden müſſen Neuenheim und RGo ein Entſcheidungsſpiel austragen. Werbeſpiel in Freiburg Ein Wevbeſpiel in Frei burg, das die neu zuſammengeſtellte Freiburger Univerſitäts⸗Fünf⸗ zehn gegen eine kombinierte Heidelberger Mannſchaft beſtritt, vervollſtändigte den Spiel⸗ betrieb in Baden. Die Studenten, in deren Reihen man einige Ausländer ſah, verloren nur knapp mit 14:17(:9) Punkten. .im Gau Südweſt iſt der SC Frankfurt 1880 der Meiſter⸗ ſchaft wieder ein Stück näher gekommen. Er ſiegte in Offenbach gegen die Turnvereins⸗ Fünfzehn mit 32:0 Punkten. Im Kampf um den zweiten Tabellenplatz behielt die Frank⸗ furter Eintracht mit:6(:0) über den Frank⸗ furter TV 1860 die Oberhand. .in Hannover Wichtige Punktekämpfe gab es in der nord⸗ deutſchen Rugby⸗Hochburg Hannover. Der Spit⸗ zenreiter der Staffel 1, VfR Hannover, ſchlug den DRC mit 12:0 recht glatt. Linden 97 ſchlug Germania Döhren mit 19:5 und Volksſport ſiegte mit 22:8 über 06 Döhren.— In der Staf⸗ fel 2 hat ſich Schwalbe, der Deutſche Meiſter, die Meiſterſchaft durch ein:3 gegen Vittoria Linden geſichert, da auch Odin und 87 Hanno⸗ ver nur:3 ſpielten. Ricklingen 08 ſiegte gegen SC Linden mit:0. Frogramm der deutſchen Gki⸗Meiſterfchaften Baron Le Fort gibt Richtlinien/ Beſondere Förderung des Nachwuchſes Anläßlich der Beſichtigung des neuen Eis⸗ Stadions in Altenberg nahm Baron Le Fort vor Preſſevertretern zu verſchiedenen Fr agen des deutſchen Skiſports ausführlich Stellung Erläuterungen zu der eben erſchienenen Ausſchreibung für die Deut⸗ ſchen Skimeiſterſchaften. Das Alten⸗ berger Eisſtadion iſt die größte Anlage in Sachſen und eine der ſchönſten in ganz Deutſch⸗ land. Sie iſt ausgeſtattet mit einer modernen Beleuchtungsanlage, die Eisſportveranſtaltun⸗ gen auch am Abend ermöglicht. Die erſten Ver⸗ anſtaltungen ſollen während der deutſchen Ski⸗ meiſterſchaften am 10. und 11. Februar durchgeführt werden. Ausgehend von den Vor⸗ bereitungen für die Winterſpiele in Garmiſch⸗ Partenkirchen gab Baron Le Fort bekannt, daß die Arbeiten in Zukunft ganz im Zeichen der nächſten Winterſpiele ſtehen werden, und daß in den nächſten beiden Jahren der Nach⸗ wuchs gefördert werden ſolle, der bald bewei⸗ ſen wird, daß der Stillſtand im deutſchen Ski⸗ ſport nur ſcheinbar iſt. Man will in dieſem Jahre davon abſehen, beſondere Lehrgänge und Trainingskurſe nur für die Spitzenklaſſe durch⸗ zuführen. Für die deutſchen Abfahrtsläufer ſind keine beſonderen Lehrer vorgeſehen. Es iſt aber geplant, die beſten deutſchen Abfahrts⸗ läufer zur Heranbildung des Nachwuchſes heranzuziehen. Bei den internationalen Skirennen in Cha⸗ monix wird Deutſchland durch eine ſehr ſtarke Mannſchaft im Abfahrts⸗ und Torlauf vertre⸗ ten ſein. Die Deutſchen Skimeiſterſchaften und die Deutſchen Heeres⸗Skimeiſter⸗ ſollen in Zukunft, genau wie bei en nordiſchen Ländern, nur noch national aus⸗ geſchrieben werden, um eine wirkliche deutſche Skimeiſterſchaft zu erhalten. Als Erſatz für die Internationalen Deutſchen Skimeiſterſchaften ſollen in Zukunft die alljährlich in Garmiſch⸗ Partenkirchen durchgeführten Skiwettbewerbe zu einer international bedeutenden Veranſtal⸗ tung ausgebaut werden. Dann ging Baron Le Fort auf das Pro⸗ gramm der Deutſchen Skimeiſterſchaften ein und erwähnte, daß hier eine bedeutende Aen⸗ derung eingetreten ſei, nämlich das der Staf⸗ fellauf nicht von Gaumannſchaſten, ſondern von Vereinsmannſchaften beſtritten wird. An den Staffelläufen können ſich auch Einheiten des Heeres beteiligen, und zwar Einheiten bis zum Bataillon. Jeder Staf⸗ felmannſchaft müſſen mindeſtens zwei Läufer der Klaſſe 1 oder Altersklaſſe 1 angehören, die beiden anderen Läufer können aus den übrigen Klaſſen entnommen werden. Vorausſetzung für den Start iſt der Beſitz des Sportpaſſes und die Zugehörigkeit zur Klaſſe 1 oder Altersklaſſe 1 für die Teilnahme an den übrigen Wettbewer⸗ ben. Jungmannen ſind nur beim Spe⸗ zialſprunglauf zugelaſſen. Für den 50⸗ Kilometer⸗Dauerlauf iſf eine untere Altersklaſſe von 23 Jahren vorgeſchrieben. Bewerber für die Kombination werden nicht für den Spezial⸗ ſprunglauf zugelaſſen. Dem Sinn der Aus⸗ ſchreibung entſprechend werden alle Angehöri⸗ gen des Heeres auch bei den Deutſchen Skimei⸗ ſterſchaften für die entſprechenden Wettbewerbe gewertet. 3 4 Meldungen der Heeresangehörigen dürfen nur über die zuſtändigen Dienſtſtellen erfolgen. Im übrigen ſind alle Nennungen an die Geſchäftsſtelle des Fachamtes Skilauf in Mün⸗ chen zu richten. Meldeſchluß iſt der 2. Februar, die Ausloſung erfolgt am 3. Fe⸗ bruar. Im Langlauf werden die beſten Läufer nicht ausgeloſt, ſondern geſetzt, und zwar vor⸗ ausſichtlich geſchloſſen an das Ende des erſten Drittels des geſamten Feldes. Die Sachſen⸗ ſchanze, die jetzt erneuert worden iſt, wird ab 12. Februar geſperrt, damit ſie für den Sprung⸗ lauf am 14. Februar einwandfrei werden kann. Das endgültige Programm der Deutſchen und der Heeres⸗Skimeiſterſchaften ſieht folgen⸗ den Zeitplan vor: 9. Februar, 8 Uhr: Start zum 50⸗Kilometer⸗ lauf.— 12. Februar, 9 Uhr: Start zum 18⸗Ki⸗ lometer-Langlauf.— 13. Februar, 9 Uhr: Start zum 40⸗Kilometer⸗Staffellauf.— 14. Februar, 11.30 Uhr: Beginn des Kombinations⸗Sprung⸗ laufes; anſchließend Spezialſprunglauf; 17.00 Uhr: Siegerverkündung auf dem Marktplatz in Altenberg. Due erlen Meiſier der zelkungsfohver Rudolf Wolke bei den Junioren/ W. Heinrich bei den Senioren Die erſte deutſche Meiſterſchaft der Zeitungs⸗ fahrer wurde am Sonntag mit der zweiten Etappe von Wittenberg nach Leipzig über 76 Kilometer erfolgreich beendet. Noch 59 Ju⸗ nioren und 20 Senioren nahmen den Schluß⸗ kampf auf. Bei den Junioren ſiegte erwar⸗ der Berliner Rennfahrer Rudolf Wolke als Gewinner der erſten Etappe, der ſeinen Zeitvorſprung am zweiten Tage behaup⸗ ten konnte. Die Senioren⸗Meiſterſchaft fiel an den Berliner W. Heinrich, der gegen den Vortags⸗Etappenſieger Juhle diesmal den Spieß umdrehte und im Endſpurt ſicher ge⸗ wann. Die Mannſchaftspreiſe fielen an die nn bei den Junioren und an Ullſtein bei den Senioren. Die zweite Tagesſtrecke brachte ein Rennen auf Biegen und Brechen. Auch diesmal ver⸗ lief das Rennen nicht ohne Zwiſchenfälle. Schon auf der Elbebrücke in Wittenberg, wo ein zerbrochenes Auto von der Glätte der Straße Zeugnis gab, ereignete ſich der erſte Maſſenſturz von elf Fahrern. Der„Angriff“ Fahrer Wenzel verlor den Anſchluß. Sein Mannſchaftspartner Kerber wartete und führte den für die Mannſchaftswertung ſo notwen⸗ digen Kameraden ſpäter wieder heran. Der Berliner Meiſter Golz und Kalupa unternah⸗ men einen Ausreißverſuch, der ſie 500 Meter vom Felde fortbrachte. Später wurden ſie aber wieder eingeholt. Auf dem ATV-platz in Leip⸗ zig, wo die Reichsbetriebsgemeinſchaft Druck noch ein Sportfeſt veranſtaltete, waren noch zwei Runden zu fahren. Hier erwies ſich Ber⸗ lins Meiſter Golz im Endſpurt als der ſchnellſte Mann und ging vor einer 20 Mann ſtarken Kopfgruppe als Sieger über das Ziel⸗ band. Audolf Wolke kam als Zehnter ein und ſicherte ſich damit die Meiſterſchaft. Weit ausgeglichener verlief der Kampf der Senioren(Fahrer über 35 Jahre). Die Favo⸗ riten blieben ſtets dicht zuſammen. Von den 20 geſtarteten Fahrern erreichten 12 geſchloſſen das Ziel. Heinrich beſiegte ſeine Mitbewerber überlegen und erſpurtete ſich— im wahrſten Sinne des Wortes— den Titel. Schönſte Beweiſe eines aufrichtigen Kame⸗ radſchaftsgeiſtes erlebte man im Kampf um die wertvollen Mannſchaftspreiſe. Die Fahrer einer Mannſchaft unterſtützten ſich immer prächtig. So wurde der Sieg der Fahrer vom „Angriff“ bei den Junioren überlegen und ein⸗ deutig. Die nächſten Plätze belegten hier die Mannſchaften vom Berliner Tageblatt, Scherl und DNB, während die Mannſchaft der Ber⸗ liner Börſenzeitung mit den beiden Brüdern Wolke durch die ſchwache Leiſtung des dritten Fahrers auf den fünften Platz zurückfiel. Bei den Senioren betrug der Zeitunterſchied nur eine Minute. Die Ergebniſſe: 2. Etappe Wittenberg—Leipzig, 76 Kilo⸗ meter: Junioren: 1. Golz:27:03; 2. Kan⸗ torowicz; 3. Koch; 4. Gieſe; 5. Br. Wolke; wei⸗ tere Fahrer dichtauf.— Senioren: 1. Hein⸗ rich:43:12; 2. Juhle; 3. Oertel; 4. Zwanzig; 5. Wolff; weitere ſieben Fahrer dichtauf. Geſamtwertung: Junioren: 1. und Mei⸗ ſter R. Wolke(Berliner Börſenzeitung) :12:44,8; 2. Gieſe(Scherl):13:13,6; 3. Kan⸗ torowicz(Berliner Tageblatt):13:13,8; 4. Koch (Angriff):13:13,83; 5. Br. Wolke(Berliner Börſenzeitung):13:14 Std.— Mannfchaf⸗ ten: 1. Der Angriff 15:21:46; 2. Berliner Tageblatt 15:44:05; 3. Scherl 15:49:24,8; 4. Deutſches Nachrichtenbüro 16:01:49,2 Std.; 5. Bexliner Börſenzeitung. Senioren: 1. und Meiſter W. Heinrich (Ullſtein):38:50,2; 2. Juhle(DAZ):38:50,2; 3. Wolff(DAZ):38:51,2; 4. Rux(Deutſches Nachrichtenbüro):40:18,4; 5. Oertell(Scherl) :40:36,4 Std.— Mannſchaften: 1. Ull⸗ ſtein 17:03:23,6; 2. DAz3 17:04:51,8; 3. Scherl 17:08:12,4 Stunden. 1936 fKolses Exiolaiabe des MuV„amicino 60. Hauptverſammlung/ Die Meiſterruderer betreuen den Nachwuchs Nach einem an Erfolgen reichen Ruderjahr, dem 60. ſeit Beſtehen des Vereins, rief die Ver⸗ einsleitung des MRV„Amicitia“ die Mitglie⸗ der zuſammen, um Rechenſchaft abzulegen über die geleiſtete Arbeit. Die von Vereinsführer Max Camphauſen geleitete Verſammlung nahm den von Hans Götz verleſenen Tätig⸗ keitsbericht der Vereinsleitung zur Kenntnis, ebenſo den von Wilhelm Aletter erſtatteten Kaſſenbericht. Die Finanzen des Vereins ſind in beſter Ordnung, die Mitgliederzahl hat ſich erfreulich vermehrt, und den ſportlich erreich⸗ ten Höhepunkt hofft man auch im nächſten Jahre behaupten zu können. Für den aus den Dienſten des Vereins ausgeſchiedenen Ruder⸗ lehrer Gwinner wird im Frühjahr eine neue junge Kraft eingeſtellt; bis dahin betreuen die Meiſterruderer, die ſich in anerken⸗ nenswerter Tatbereitſchaft der Vereinsleitung zur Verfügung geſtellt haben, den Nachwuchs und leiten die winterlichen Schwimm⸗ und Turnabende, ſowie die allſonntäglichen Aus⸗ fahrten auf dem Waſſer. Vereinsführer Max Camphauſen, der einſtimmig wiedergewählt wurde, berief als ſeine Mitarbeiter im weſentlichen dieſelben Männer, die ſeit langen Jahren in bewährter Weiſe ihre Aemter bekleiden und ſchloß ſodann den offiziellen Teil der Sitzung mit einem „Sieg Heil!“ auf Führer und Vaterland. Der rührige Vergnügungsausſchuß des Ver⸗ eins wartete diesmal mit einer beſonderen Ueberraſchung auf: Unter atemloſer Spannung vernahm man von Schallplatten die vollſtändige Originalwiedergabe der Rennver⸗ laufſchilderung des Vierers mit Steuermann auf der Olympiſchen Ruderregatta in Grünau. Man erlebte noch einmal die mitreißenden Augenblicke des Kampfes vom Start bis zum Ziel und den ohrenbetäubenden Jubel der Grünauer Regat⸗ tabeſucher. Im Anſchluß daran lief ein Film von der geſamten Olympiſchen Ruder⸗ regatta mit prächtigen Großaufnahmen des Führers, ſowie weitere Filme, in denen Ka⸗ mera⸗Amateure köſtlich erheiternde Details aus dem Vereinsleben eingefangen hatten. doppelfeg von Eramms in Uyon Der deutſche Spitzenſpieler G. v. Cramm, der als Gaſt bei dem ihm befreun⸗ deten Schweizer Meiſter Ellmer weilt, betei⸗ ligte ſich in Nyon am Genfer See an einem internationalen Hallenturnier. Der Berliner das Einzel gegen Max Ellmer 46, 1,:6,:3,:1 und mit Ellmer zuſammen“ 3 2 auch das 15 gegen die Franzoſen Brug⸗ non/ Mital 75, 62 75,:2. Nun auch Tennis⸗Mitropapokal Bei einer Zuſammenkunft der Tennis⸗Ver⸗ bände von Ungarn, der Tſchechoſlowakei, Jugo⸗ ſlawien, Italien und Polen in Budapeſt wurde die Stiftung eines Mitropa⸗Ten⸗ nis⸗Pokals nun endagültig beſchloſſen. Neben den genannten fünf Ländern hat auch Oeſterreich ſeine Teilnahme an dem Wettbewerb ugeſagt, der 1937 geſtartet werden ſoll, Es hat jeder gegen jeden zu ſpielen, wobei die drei erſten Begegnungen im erſten, die reſtlichen beiden Kämpfe im folgenden Jahre ausgetra⸗ gen werden. Jede Begegnung ſoll vier Einzel und ein Doppel umfaſſen. Echlauch jcwimmt Europarekord Im Rahmen eines Uebungsſchwimmens zweier thüringiſcher Kreiſe unternahm Heinz Schlauch einen erfolgreichen Angriff auf den Europarekord im 200⸗Meter⸗Rük⸗ kenſchwimmen, den Hans Gerſtenberg mit :34,2 am 25. Oktober 1935 aufgeſtellt hatte. Unter offizieller Kontrolle ſchwamm Schlauch die glänzende Zeit von:32,7, womit er die Beſtleiſtung des Magdeburgers beträchtlich unterbot. Weitere deutſche Fechterſiege in Graz Hatte ſchon der erſte Tag des internationalen Fechtturniers in Graz für die deutſchen Ver⸗ treter durch Siege im Florettfechten der Män⸗ ner und Frauen recht verheißungsvoll begon⸗ nen, ſo endete das Turnier am Schluß mit einem Erfolg, wie man es kaum erwarten konnte. Die mit Ungarn, Italien und Jugo⸗ ſlawien international beſetzten Landesmeiſter⸗ ſchaften der Steiermark brachten den deutſchen Fechtern eine Reihe weiterer Siege. Im De⸗ genturnier verwies der Unmer Uhlmann den Berliner Lerdon auf den zweiten Platz. May(dresden) endete vor dem Wiener Lo⸗ ſert und Hirſchring(Hannover) auf dem drit⸗ ten Platz. Im Säbelfechten kam Julius Eiſenecker(Frankfurt a..) zu ſeinem zweiten Sieg. Eiſenecker, der trotz der vielen Kämpfe keine Ermüdungserſcheinungen zeigte, verwies Lt. Loisl(Wien), Moos(Leipzig), Eſſer(Düſſeldorf) und Limpert(Fürth) auf die Plätze. Von den weiteren deutſchen Fechtern belegten Facher(Hannover) und Wie⸗ mann(Eſſen) den ſiebten und neunten Platz. Deutſch⸗öſterreichiſche Boxkämpfe Nach dem großen Erfolg des deutſch⸗italie⸗ niſchen Kampfabends wird Berlin am 11. De⸗ zember ſchon wieder eine internationale Box⸗ veranſtaltung zu ſehen bekommen, die durchweg deutſche und öſterreichiſche Berufsboxer in den Ring bringen. Feſt verpflichtet wurden bisher avlicek(Wien) gegen Vinzenz Hower Köln) im Schwergew., Neubauer(Wien) gegen Erwin Bruch(Berlin im Mittelgewicht und Karl Blaho(Wien) gegen Guſtav Eder im Weltergewicht. Blaho wurde vor Jahres⸗ friſt von Eder bereits einmal in der fünften Runde entſcheidend geſchlagen. Dekguräpter Handban Großſachſen und Laudenbach punktgleich TV Oberflockenbach— TV Großſachſen—:6 Tgd. Doſſenheim— HG Eberbach...:7 DV Edingen— Tbd. Neckarſteinach.:7 Durch den Sieg der Großſachſener auf dem ſchwierigen Oberflockenbacher Gelände haben ſie Punktgleichheit mit Laudenbach erzwungen. Die Oberflockenbacher ſind durch die Niederlage etwas zurückgefallen. Bereits am kommenden Sonntag hat Oberflockenbach ein weiteres Großereignis, da der zweite Meiſtevſchafts⸗ kandidat, die Tgd. Laudenbach, auf dem gefürch⸗ teten kleinen Platz antreten muß. Die Mann⸗ ſchaft mit der beſſeren Hintermannſchaft wird dieſen Kampf gewinnen. Die Neckarſteinacher holten ſich einen etwas überraſchenden Siee in Edingen. Man gewinnt den Eindruck, da die Neckartäler ihren dritten Tabellenplatz red⸗ lich verdient haben. Die Edinger konnten bis jetzt nicht die geſchloſſene Mannſchaftsleiſtung vergangener Jahre aufbringen. Vielleicht liegt dies an der immer zahlreicheren Erſatzgeſtel⸗ lung. Das Doſſenheimer Ergebnis beſtätigt un⸗ ſere Mutmaßung, daß die Eberbacher Hand⸗ baller immer mehr ihr Können der Kreisklaſſe 1 anzupaſſen vermögen. Für die Doſſenheimer Turner wird die Lage allmählich kritiſch. Am 6. Dezember ſpielen: HG Eberbach— TV Großſachſen TV Oberflockenbach— Tgd. Laudenbach Jugend Tgd. Laudenbach— TWHohenſachſen. TV Edingen— FC. Doſſenheim TG Doſſenheim— Vfe Schriesheim. TG Ziegelhauſen— TV Kirchheim. Tabelle der Kreisklaſſe 1 D 15•5 311•3 :4 Sp. gew. un. verl. Tore Pekt. Tgd. Laudenbach 5% 1— 6420 9 TW Großſachſen 5 4 1— 27416 9 Tod. Neckarſteinach 6 4— 2 40:27 8 TV Oberflockenbach 6 4— 2 52:43 8 T Edingen 13— 1iit 6 HG Eberbach 2 m 4 TVKirchheim 5 1— 4 35:47 2 Tgd. Doſſenheim 6—— 6 13:.57— * 4 ann! Me FC 05 Der FC( gegen den reits nach Roſenbauer in der zw Schweinfurt gleich erziel bringen kon nute durch ſichtsreicher 36. Minute Schiedsricht kamen die und zwaren Hälfte kame lag oft in folgte er ar Herber/ Die dri „Weſtfalen Weltmeiſte und Ernſt Programn Zuſchauern wurden H Zugaben Ulrich/ Kul Im Eis German Ihr Gegn hockeymeiſt mit:0( En Die eng Inſelreich ſchaftskäm — Zuſan Winterſpie Uebungsſy durch. Mi nadier ſie⸗ Einen K ſaiſon im am Freita Weltmeiſte e r. Um ers zu ſe aie fall zollter ten. erſten Mal nen, die d und nach :)⸗Unen L De 20. Eine Geſck Hoher Zu beꝛiehe durch d Mittwo nachmittags teſigen Pfa are Zahlur öffentlich ve⸗ 1 Büfett, 4 Stühlen Brand Mittwo 5— fuch ve ffentli er 1 Gasherd vern. Kun ſon⸗Flinte, chiebetüre ffenaus Gewehrſch aar Jag Off.⸗Säl 1 Bechſteir Schleiflack 1 Auszieht 1 Bettum 3 Damen bahnen. zember 1936 in Ahon v. Cramm, ihm befreun⸗ weilt, betei⸗ See an einem Der Berliner Ellmer:6, ier zuſammen zoſen Brug⸗ apokal Tennis⸗Ver⸗ owakei, Jugo⸗ udapeſt wurde ropa⸗Ten⸗ beſchloſſen. dern hat auch m Wettbewerb rden ſoll., Es n, wobei die „die reſtlichen hre ausgetra⸗ l vier Einzel arekord sſchwimmens iahm Heinz igriff auf den eter⸗Rük⸗ erſtenberg mit geſtellt hatte. mm Schlauch womit er die beträchtlich e in Graz ternationalen eutſchen Ver⸗ ſen der Män⸗ gsvoll begon⸗ mit Schlu im erwarten tund Jugo⸗ andesmeiſter⸗ den deutſchen ege. Im De⸗ 10 an 1 3 weiten atz. Wiener Lo⸗ luf dem drit⸗ kam Julius ) zu ſeinem tz der vielen ungen zeigte, s(Leipzig), ert(Fürth) ten deutſchen er) und Wie⸗ eunten Platz. kämpfe deutſch⸗italie⸗ am 11. De⸗ tionale Box⸗ die durchweg boxer in den urden bisher nz Hower uer(Wien) Mittelgewicht zuſtav Eder vor Jahres⸗ der fünften punktgleich ichſen„:6 357 ach:7 ner auf dem ände haben erzwungen. e Niederlage kommenden in weiteres keiſterſchafts⸗ dem gefürch⸗ Die Mann⸗ nſchaft wird ckarſteinacher henden Sief indruck, da lenplatz red⸗ konnten bis haftsleiſtung elleicht liegt Erſatzgeſtel⸗ beſtätigt un⸗ acher Hand⸗ Kreisklaſſe 1 doſſenheimer ritiſch. ſen audenbach en. im. m 2——*—=◻— ———————— I. Tore Pekt. 64:20 27:16 40:27 52:43 35:41 37:52 35:47 13:57 - OOοοσDι —.———————————————————— —————————— ———— ——————— „Hakenkreuzbanner“ Mannheim manengaiswur in ohern FC 05 SpVg. Fürth Der FC 05 Schweinfurt hatte in dem ſchweren Spiel gegen den Tabellenführer SpVg. Fürth das Pech, be⸗ reits nach fünf Minuten Spielzeit ſeinen Halbrechten Roſenbauer zu verlieren. Die 6000 Zuſchauer ſahen in der zweiten Spielhälfte eine ſtark. drängende Schweinfurter Mannſchaft, die wohl noch den Aus⸗ gleich erzielte, aber den Siegestreffer nicht mehr an⸗ bringen konnte.— Das erſte Tor fiel in der 14. Mi⸗ nute durch den Fürther Linksaußen Frank. In aus⸗ ſichtsreicher Schußſtellung wurde Spitzenpfeil in der 36. Minute gelegt, der Elfmeterball wurde vom Schiedsrichter nicht gegeben. In der 37. Minute kamen die Schweinfurter doch zu ihrem erſten Tor, und zwar war Kitzinger Jder Schütze. In der zweiten Hälfte kamen die Platzherren ſtark auf. Der Ausgleich lag oft in der Luft, aber erſt in der 75. Minute er⸗ folgte er auf einen Freiſtoß von Rühr. Herber/ Baier vor 10 000 in Dortmund Die dritte Veranſtaltung der Dortmunder „Weſtfalenhalle“ ſtellte die Olympiaſieger und Weltmeiſter im Paarlaufen, Maxie Herber und Ernſt Baier, in den Mittelpunkt ihres Programms. Die weite Halle war mit 10000 Zuſchauern vollkommen ausverkauft. Natürlich wurden Herber/ Baier immer wieder zu neun Zugaben gezwungen. Auch das Berliner Paar Ulrich/ Kuhn erntete ſtarken Beifall. Im Eishockeyſpiel ſtellten ſich erſtmals die German⸗Canadians in Dortmund vor. Ihr Gegner war der ehemalige Deutſche Eis⸗ hockeymeiſter Brandenburg, Berlin, der mit:0(:0,:0,:0) klar beſiegt wurde. England im Eishockey beſiegt Die engliſche Eishockey⸗Auswahl, die das Inſelreich bei den bevorſtehenden Weltmeiſter⸗ ſchaftskämpfen vertreten ſoll und faſt in glei⸗ —35 Zuſammenſetzung wie bei den Olympiſchen Winterſpielen antritt, führte in London ein Uebungsſpiel gegen eine Kanadiermannſchaft durch. Mit 53(:0,:3,:0) blieben die Ka⸗ nadier ſiegreich. Karl Schäfer in Nürnberg Einen Höhepunkt der diesjährigen Eisſport⸗ ſaiſon im Nürnberger Linde⸗Stadion bildete am Freitagabend das Erſcheinen des vielfachen Weltmeiſters und Olympiaſiegers Karl Schä⸗ 85 Um dieſes einmalige Schaulaufen Schä⸗ ers zu ſehen, hatten ſich über 5000 Zuſchauer i die dem Weltmeiſter ſtarken Bei⸗ fall zollten und dafür einige Zugaben erhiel⸗ ten. AuchMmegan Taylor und Hedy Stenuf fanden ein dankbares Publikum. Im Eishockeykampf lernte das Publikum zum erſten Male der German Canadians ken⸗ nen, die dem Münchner EV gegenübertraten und nach flottem Kampf nur ein:1(11,:0, :)⸗AUnentſchieden erzielten. Iis 36 Mannpeim behauptet Jeine Ctelung 10:7Sieg beim Rückkampf gegen Verein für Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim Der Feudenheimer Ringſport hatte am Sonn⸗ tag wieder einmal einen Großkampftag. Neben dem beſonders bedeutungsvollen Ligatreffen gegen den mit Sandhofen führenden VfK 86 Mannheim kamen Mannſchaftskämpfe der Ju⸗ gend und Schüler zum Austrag. Nachdem die Feudenheimer Schüler die Mannheimer mit 11:0 geſchlagen hatten und die Jugendſtaf⸗ fel der Feudenheimer mit 14:6 als Sieger her⸗ vorgegangen war, wurde mit größter Span⸗ nung dem Verbandskampf der 1. Mannſchaften entgegengeſehen. Bei dieſem Treffen ging es um die Teilnahmeberechtigung an den weiteren Kämpfen des Gaues und der Gruppe. Nach⸗ dem Feudenheim am Sonntag zuvor der Sand⸗ höfer Meiſterſtaffel die erſte Niederlage bei⸗ bringen konnte und dicht an die Spitze auf⸗ gerückt war, iſt dieſer Kampf von ausſchlag⸗ gebender Bedeutung geweſen. Der Verlauf des Treffens ließ an Spannung nichts zu wünſchen übrig. Zu Beginn ſicherte der Mannheimer Bantamgewichtler den Gäſten eine:0⸗Führung. Aber ſchon im nächſten Kampf rückte Feudenheim auf und riß im Leichtgewicht die Führung an ſich, die der ein⸗ heimiſche Weltergewichtler auf:3 erhöhte. Schon ſah es aus, als ſollten auch die Mann⸗ heimer unterliegen. Sie holten dann aber in den nächſten Kämpfen auf und hatten im vor⸗ letzten Treffen ein:7 erreicht, das den Sieg ſicherſtellte, da Feudenheim keinen Schwer⸗ gewichtler hatte. Kampfrichter Siebig(La⸗ denburg) leitete gewiſſenhaft. Die Ergebniſſe: Bantam: Lehmann(M) gegen Bruſt(). Der junge Feudenheimer muß bald zu Boden, wo ihn der geriſſene Mannheimer wiederholt an den Rand der Niederlage bringt. Lehmann ſiegt in der 12. Minute durch verſchränkten Ausheber. Feder: Krauter(M) gegen Hecker(). Hecker iſt der Aggreſſivere, kann aber nichts Zählbares erreichen. Auch die Bodenrunde bleibt ohne Ergebnis. Hecker wird für beſſere Arbeit Sieger. Leicht: Münch(M) gegen Brunner(). Brunner zeigt ſich in glänzender Form. Er holte ſich durch verſchiedene Griffe Wertungen und ſiegt nach 10 Minuten, nachdem ſich Münch minutenlana in der Brücke gehalten hatte. Welter: Meurer(M) gegen Benzinger (). Beide prallen wuchtig aufeinander. Stand⸗ und Bodenkampf enden bei größtem Einſatz beiderſeits ohne Wertungen. Der Feudenhei⸗ mer greift gegen Schluß noch einmal ſtürmiſch an und wird Sieger für beſſere Arbeit. Mittel: Denu(M) gegen Schmitt(). Auch dieſes Treffen wird mit großer Härte, aber immer fair geführt. Denu iſt routinierter und ſichert ſich im Bodenkampf einen kleinen mit dem er knapper Punktſieger wird. Halbſchwer: Walz(M) gegen Bohr⸗ mann(). Nachdem in der erſten Hälfte alle Griffe außer der Matte gelandet waren, holt ſich Walz durch einen Armſchlüſſel eine kleine Wertung. Er verteidigt ſich in der Unterlage unſchön und läßt dadurch ſeinem Gegner keine Möglichkeit, offen zu kämpfen. Walz wird Sie⸗ ger nach Punkten. Schwer: Rudolf(M) iſt ohne Gegner und erhält kampflos die Punkte. 455 Alncer⸗Aeberraſchung in Ladendurg Kraftſportverein Ketſch nimmt unerwartet mit einem 11:7⸗Sieg Revanche Eine kleine Ueberraſchung brachte der Rück⸗ kampf ASV Ladenburg und KSWeKetſch, bei dem es der Ketſcher Staffel gelang, für die auf eigenem Platz erlittene Vorkampfniederlage Revanche zu nehmen. Ketſch hat mit dieſem Sieg ſeine Lage etwas gebeſſert und hat die SpVg. 84 Mannheim wieder allein auf den letzten Platz verwieſen. Die Aufſtellung der Gäſte war reichlich gewagt. Eppel kämpfte im Halbſchwergewicht mit dem faſt 30 Pfund ſchwererern G. Engel, der ſich dann ſelbſt warf und dadurch den Kampf für Ladenburg verlor. Kampfrichter Biundo(Mannheim) leitete umſichtig und einwandfrei. V Die Ergebniſſe: Bantam: Keilbach(K) gegen Schmitt (). Ein forſcher Kampf, bei dem der Gaſt ſich immer mehr Vorteile verſchafft und in der 11. Minute durch einen Hammerlock entſchei⸗ dend ſiegt. Feder: Kurz(K) gegen Fiſcher(). Der Deutſchland 1. Dezember 1936 Einheimiſche übernimmt gleich den Angriff und gefährdet ſeinen Gegner mit ſchnellen Hüft⸗ ſchwüngen. Kurz verteidigt geſchickt und über⸗ läßt Fiſcher nur einen Punktſieg. Leicht: H. Engel() gegen Rohr(). Engel, der nach langer Pauſe wieder erſtmals in der Mannſchaft ſteht, zeigt ſich von der beſten Seite. Er greift heftig an und ſiegt in 5 Minu⸗ ten mit einer ſchön ausgeführten Soubleſſe. Welter: Knittel(K) gegen Müller(). Der lebhafte Standkampf bringt bis zur Halb⸗ zeit nichts Zählbares. In der Bodenrunde zieht Müller aus der Unterlage, wird aber ge⸗ kontert und muß Wertungen an den Gaſt abge⸗ ben. Er kann nicht aufholen und muß Knititel den Punktſieg überlaſſen. Mittel: Fiſcher(K) gegen Bauer(). Fiſcher greift ſofort ſtürmiſch an und ſucht eine ſchnelle Entſcheidung. Er ſiegt mit einem blitzſchnellen Hüftſchwung ſchon nach 1 Minute entſcheidend. Halbſchwer: Eppel(K) gegen G. Engel (). Trotz des Gewichtsunterſchieds greift der Ketſcher an und zwingt den ſtarken Ladenbur⸗ ger zur Aufwendung ſeiner ganzen Kraft. Beide kommen bei lebhaften Attacken in Gefahr. Engel führt einen Ueberpurf am Boden aus, bei dem er überſprungen wird und auf beiden Schultern landet. Schwer: P. Rohr(K) gegen Stahl(). Stahl hat mit dem 45jährigen Ketſcher unge⸗ mein ſchwere Arbeit und gerät ſogar ins Hin⸗ tertreffen. In der 12. Minute gelingt ihm ein gutſitzender Hammerlock, aus dem ſich Rohr nicht mehr befreien kann. Winterprüfungsfahrt in Oberbayern Auch die kommende Motorſportſaiſon in wird durch die Kraftfahr⸗ zeug⸗Winterprüfungsfahrt eröffnet. Sie wird vom 3. bis 6. Februar 1937 mit Garmiſch⸗Partenkirchen als Mittel⸗ punkt in den Bergen Oberbayerns durchgeführt. Wie die ONS mitteilt, ſetzt ſich die Winterprü⸗ fung aus einer Langſtreckenfahrt und einer zweitägigen Zuverläſſigkeitsfahrt zuſammen. Robert de Vogue geſtorben Der franzöſiſche Präſident des Internationa⸗ len Automobilſport⸗vVerbandes, Robert de Vo⸗ gue, iſt in Paris nach längerem Leiden im Alter von 66 Jahren geſtorben. 36 Jahre lang ſtellte er ſich in den Dienſt des Sports. Schon 1905 übernahm er die Sportkommiſſion des Automobil⸗Clubs von Frankreich und wurde 1922 zu deſſen Präſident erwählt. Als 1932 der Poſten des AJACR⸗Präſidenten frei wurde, vertraute die Generalverſammlung ihm dieſes verantwortungsvolle, arbeitsreiche Amt an. Altred Rolenberg oer Mythus des 20. Jahrhunderts Eine Wertung der feeliich⸗geiſtigen Geſtaltenkãmpke unſerer Zeit ½1 Million Leinen RM..— Geſchenkausgabe: Leinen RM. 12.— Halbleder RM. 16.— heꝛug durch jede Buchhandlung Hoheneichen⸗Verlag, München n duten die Völkische Buchhandlung alxraaata Mittwoch, den 2. Dezember 1936,. 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Dezember 1936 Oueß dio Seitluyo Ueber die Währungsexperimente unſerer d daran anſchließend dex meiſten Goldkernländer hat ſich die Welt⸗ öffentlichkeit raſch wieder beruhigt und ſteht nun immer noch in der Erwartung der vorher 10 felſenfeſt verſprochenen„goldenen Zinſen der bwertung“. Aber noch warten ſie alleſamt auf dieſen Segen einer— wie ſich wenigſtens für Frankreich herausſtellen wird— Augenblicks⸗ löſung nach dem Rezept: Erſt mal die Währung in Ordnung bringen und dann wie⸗ der ordentlich arbeiten.(Es iſt nun allerdings nicht leicht, feſtzuſtellen, wo die Unordnung auf⸗ hört und die Ordnung beginnen ſoll.) Wir haben übrigens lange vor dem Abwer⸗ tungstanz eine andere Auffaſſung voran⸗ geſtellt: Erſt einmal ordentlich arbeiten und wirtſchaften, dann werden auch die Währun⸗ en wieder in Ordnung zu bringen ſein. Wir z vermocht, das Vertrauen des ganzen olkes für unſere deutſche Reichsmark zu er⸗ halten, denn wir haben hinter jede rollende Mark die ſchwieligen, werteſchaffenden Fäuſte eiter geſetzt. Sie die uns gerne in den Abwertungsrummel hineinſchlittern wollten, hat uns die„Frank⸗ furter Zeitung“ zu gegebener Zeit bewieſen. Sie empfiehlt,„währungspolitiſchen Geſichts⸗ einen größeren Reſpekt zu verſchaffen. nd eine nahezu unerläßliche Vorausſetzung hierfür ſcheint es zu ſein, daß wieder ein beſ⸗ erer Gleichſchritt in die internationale Kon⸗ unkturentwicklung kommt, d. h. daß die wirt⸗ ſchaftlich bedeutenden Länder ungefähr gleich⸗ zeitig und gleichartig konjunkturellen An⸗ und Abſtieg durchmachen. Das würde allerdings hier und da zeitweilig wahrſcheinlich entſchiedene Unterordnung der Konjunkturpolitik unter die Währungspolitik erfordern.“ Dieſes Auf und Ab einer Konjunktur er⸗ . gegebenenfalls eine Droſſelung unſeres eſchäftigungsſtandes zugunſten einer inter⸗ nationalen Angleichung. Kurz geſagt käme hier Währung vor Arbeit. Und damit wären wir bereits wieder mitten drin in einem materialiſtiſchen Mechanismus, gleichbedeutend mit kapitaliſtiſcher Sklaverei, deren Zeitalter wir Gott ſei Dank bei uns endgültig abſerviert haben. * Der deutſche Staat iſt heute der größte Auf⸗ unſerer Volkswirtſchaft, ihm fällt die Rolle zu, einen für die geſamte Wirtſchaft nütz⸗ lichen Beſchäftigungsſtand zu erhalten. Unge⸗ zählt ſind die Firmen, die aus dieſen Auftrags⸗ vergebungen beträchtlichen Nutzen ziehen. Es wäre jedoch eine unerträgliche Ungerechtigkeit, würden durch ſolche Aufträge gerade ſolche Fir⸗ men gefördert, die ihren ſozialen Pflichten gegenüber der Gefolgſchaft nicht oder ungenü⸗ end nachkommen. Die DAß hat darum die Er⸗ teilung von Aufträgen von dem Nachweis der tariflichen Entlohnung der Arbeiter, pünktlicher Abführung der Krankenkaſſenbeiträge, Kleben der Verſicherungsmarken, Schönheit der Arbeit uſw. abhängig gemacht. Erſt wer ſeinen Pflich⸗ ten als Betriebsführer nachzukommen bereit iſt, ſoll Nutznießer öffentlicher Aufträge werden. Badiſche Zuckerſtatiſtik. Im Oktober 1936 wurden nach den Ermittlungen des Statiſtiſchen Reichsamtes 70 909 Doppelzentner Verbrauchszucker(im Vormonat 16 819 Doppelzentner) verſteuert in den freien Ver⸗ kehr übergeführt, dazu noch 3(6) Doppelzentner Rübenzuckerabläufe uſw. Hierauf entfielen an Zucker⸗ ſteuer insgeſamt 1,49(0,35) Mill. RM. Dieſe Zahlen geben deutlich den verſtärkten Abſatz nach der Zuckerrübenkampagne wieder. Mit dem tatſächlichen Verbrauch ſtimmen dieſe Verſteuerungszahlen aber nicht überein, weil die Fabriken Verbrauchszucker in großem Umfange verſteuert auf auswärtige Lager abfertigen, der in den meiſten Fällen noch nicht ver⸗ kauft iſt. nehmen. Es iſt dringend notwendig. Die Frau— Finanzminister des Haushalts Milliarden gehen jährlich durch ihre Hände/ In welchem Sinne sie Geld ausgibt, ist von großer Bedeutung Die 66 Millionen Deutſche wollen ja nicht nur erhalten werden, ſondern als Menſchen und Kulturträger leben und entſprechend ver⸗ brauchen. Das Ziel der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft iſt es, dem Volk zu dienen und die Le⸗ bens⸗ und Verbraucherkräfte der Volksgenoſſen zu heben. Wir ſind dazu auf dem beſten Wege. In den Jahren 1933/35 haben ſich die Ausgaben der privaten Haushalte um 6 bis 7 v. H. er⸗ 1 Der private Verbrauch kommt im Jahr auf etwa 40 Milliarden. Im Durchſchnitt ver⸗ teilen ſich bei einem Einkommen bis zu 2000 RM die Ausgaben eines Arbeiterhaushaltes ſo, daß etwa 48 v. H. für Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel, etwa 15 v. H. für Wohnen, etwa 10 v. H. für Bekleidung und etwa 5 v. H. für die häus⸗ liche Wärme und Licht ausgegeben werden. Das ergibt ſich aus der Statiſtik, die ſchon vor Jah⸗ ren aufgeſtellt wurde und die immer noch an⸗ geführt wird, obwohl man allgemein weiß, daß ſie äußerſt reformbedürftig iſt. Es wäre aus⸗ gezeichnet, wenn unſere Sachverſtändigen daran⸗ gingen, eine neue Erhebung dieſer Art vorzu⸗ —* 4— So gründlich und ſo gewiſſenhaft wie irgend mög⸗ lich! Macht eure Doktorarbeit über dieſe Ver⸗ brauchsanalyſe! Es lohnt ſich. Es ſtellt ſich heraus, daß faſt zwei Drittel aller Ausgaben durch die Frau und Mutter getätigt werden. Sie iſt der Finanzminiſter im Haus. Ihre mütterlich ſorgenden und verwaltenden Kräfte wirken ſich auf die ganze Volkswirt⸗ ſchaft aus. Keine Staatskunſt vermag ſie zu erſetzen, wenn ſie fehlen, und keine Volkswirt⸗ ſchaft kann in Ordnung kommen, wenn ſie rechn. dieſer Großmacht der Haushalte rechnet. Bedeutung des Verbrauchs Greifen wir einmal aus den obigen Zahlen eine heraus, und zwar eine ſehr wichtige, um die Rückwirkung des Verbrauchs auf die Wirt⸗ ſchaft zu ſtudieren. Etwa 5 v. H. werden für häusliche Wärme und Licht ausgegeben. Da kommen natürlich unerhörte Beträge zuſammen. Es ſind rund zwei Milliarden für Brennſtoff. Und dabei kommt das Braunkohlenbrikett am beſten dabei weg. Es liefert an erſter Stelle dem deutſchen Haushalt Wärme und Behaglichkeit. Doer Arbeitseinsatz wird geregelt Fünf Anordnungen der Relchsanstalt füür Arbeitsvermĩttlung Nachdem Miniſterpräſident Göring durch ſeine bekannten Anordnungen zum Vierjahresplan in den Arbeitseinſatz regelnd eingegriffen hat, er⸗ wuchs auch für die Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſicherung die Auf⸗ gabe, ihre bisherigen Maßnahmen auf dem Ge⸗ biete des Arbeitseinſatzes zu überprüfen und ſie gegebenenfalls den neuen Verhältniſſen anzu⸗ paſſen. Das iſt nun in fünf Anordnungen(pver⸗ öffentlicht im„Reichsanzeiger“ Nr. 278 vom 28. November 1936) geſchehen. Die eine dieſer Anordnungen befaßt ſich mit dem Einſatz der Metallarbeiter⸗ ſchaft. Hier beſtand ſchon eine Regelung vom Dezember 1934. Sie erſtreckte ſich jedoch nur auf den Kreis der gelernten Metallarbeiter. In Anpaſſung in die zweite der vorerwähnten Göring⸗Anordnungen mußte jedoch nunmehr der Perſonenkreis dergeſtalt erweitert werden, daß auch die angelernten Metallarbeiter miteinbezogen werden. Die Regelung vom De⸗ zember 1934, die im übrigen beſtehen bleibt, gilt numehr alſo für alle Metallarbeiter. Eine zweite Anordnung hebt die bekannte Sperrvorſchrift für den Arbeitseinſatz landwirtſchaftlicher Arbeiter auf. Nach dieſer Vorſchrift durften einmal landwirt⸗ ſchaftliche Arbeiter in beſtimmten gewerblichen Betrieben nicht beſchäftigt werden, zum anderen war es aber auch geſtattet, ehemalige landwirt⸗ ſchaftliche Arbeiter aus dieſen Gewerbebetrie⸗ ben herauszunehmen, um ſie der landwirtſchaft⸗ lichen Beſchäftigung wieder zuzuführen. Die Ar⸗ beitsvorſchriften waren als ein Schutz der Land⸗ wirtſchaft gedacht, und ſie haben unſtreitig ihren Zweck erfüllt. Andererſeits ſtellte ſich aber auch heraus, daß die Bereitwilligkeit zur Annahme landwirtſchaftlicher Arbeit unter der Geltung der Sperrvorſchrift zu leiden begann. Die Auf⸗ hebung war daher ſchließlich notwendig gewor⸗ den. Keineswegs aber ſoll dadurch der Abwan⸗ derung vom Lande Tür und Tor geöffnet wer⸗ den. Die Sicherſtellung der notwendigen Ar⸗ beitskräfte für die Landwirtſchaft iſt und bleibt Mannheimer Getreidegrobmarkt Weizen: 75/77 Kilo, Feſtpreiſe, geſ. tr., Durch⸗ 3 ſchnitts⸗Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. W 14 per Nov. 1936 RM. 20.00, Wü 15 20.10, W 16 20.20, W 17 20.30, W 19 20.60, W 20 20.80. Ausgleich plus 40 Pf. Qualitätszuſchläge: Für 1 Kilo über Durchſchn..15, für 2 Kilo.30, für 3 Kilo.40 per 100 Kilo. Abſchläge je Kilo 20 Pf.— Roggen: 69/71 Kilo, Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn.⸗Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. R 14 per Nov. 1936 RM. 16.40, R 15 16.50, R 18 16.90, R 19 17.10. Ausgleich plus 40 Pf. Qualitätszuſchläge: Für 1 Kilo über Durch⸗ ſchnitt.07½, für 2 Kilo.15, für 3 Kilo.22½ per 100 Kilo.— Gerſte: Braugerſte inl.(atteſtierte Ausſtichware bis RM..50 per 100 Kilo höher) RM. 23.20 ab Verl.⸗Stat., Induſtriegerſte je nach Hekto⸗ litergew,(neue) 19.75—20.25.— Futter⸗Gerſte: 59/60 Kilo, Feſtpreiſe, geſ. tr., Durchſchn.⸗Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. G 7 per Nov. 1936 RM. 16.30, G 8 16.60, G 9 16.80, G 11 17.10. Ausgleich plus 40 Pf. Qualitätszuſchläge: Für 1 Kilo über Durch⸗ ſchnitt.15, für 2 Kilo.30, für jedes weitere Kilo bis zu 68 Kilo.10 per 100 Kilo.— Futter⸗ Hafer: 46/49 Kilo, Feſtpreiſe, geſ. tr., Durchſchn.⸗ Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. H 11 per Nov. 1936 RM. 15.70, H 14 16.20, H 17 16.50. Ausgleich plus 40 Pf. Qualitätszuſchläge: Für jedes Kilo über Durchſchnitt.10 per 100 Kilo. Induſtriehafer 19.50 bis 20.00, Raps inl. ab Station 32.00, Mais mit Sack—. Mühlennachprodukte: Weizenkleie ab 15. 9. 36, Preisgeb. W 14 10.60, W 15 10.65, W 16 10.70, W 17 10.75, W 19 10.90, W 20 11.00, Weizenvollkleie plus RM..50, Roggenkleie ab 15. 8. 36, Preisgeb. R 14 10.10, R 18 10.45, R 19 10.50. Ausgleich plus 30 Pf., dazu 5 Pf. Vermittlergebühr. Roggenvolkleie plus RM..00, Weizenfuttermehl 13.50, Gerſtenfuttermehl—, Biertreber ab Fabrik Höchſtpreis 14.00. Malzkeime 13.40. Ausgleich plus 30 Pf.— Sonſtige Futtermittel: Erdnuß⸗ luchen, prompt, Feſtpreis ab Fabrik, Sept./ Dez. RM. „80, Sojaſchrot prompt 15.50, Palmkuchen 13.90, 14.70, Seſamkuchen 15.00, Leinkuchen 16.30, Trockenſchnitzel, Fabrikpreis, loſe, Okt./ Dez. 38.20, Rohmelaſſe.00, Steffenſchnitzel 10.40, Zucker⸗ ſchnitzel, vollw. 11.40, Ausgl. plus 35 Pf.— Rauh⸗ futter: Wieſenheu, loſes, gut, geſ., trocken.00 bis .40, Rotkleeheu—, Luzernkleehen.40—.70, Preß⸗ ſtroh Roggen⸗Weizen.00—.20, do. Hafer⸗Gerſte .50—.00, geb. Stroh Roggen⸗Weizen.20—.80, do. Hafer⸗Gerſte.00—.50.— Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack, Zahlung netto Kaſſe in RM. bei Waggonbezug. Mehlnotierungen. Weizenmehl: Preisgebiet Baden 14 Type 790 aus Inl.⸗Wz. Nov. 1936 28.20, 15 28.20, 16 28.20, 17 28.20, 19 28.55, 20 28.55, Pfalz⸗Saar 19 28.55, do. 20 28.55.— Roggen⸗ mehl: Preisgeb. Baden 14 Type 997 ab 15. 8. 36 22.70, 15 22.80, 18 23.35, 19 23.60, Pfalz⸗Saar 18 23.30, do. 19 23.50.— Zuzüglich RM..50 Fracht⸗ ausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der WV.— Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Ausl.⸗Wz. Aufſchl. RM..50 per 100 Kilo. Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirt⸗ ſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizenmüh⸗ len bzw. der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. Märlte Mannheimer Großviehmarkt Am Mannheimer Großviehmarkt ſtanden heute zum Verkauf: 80 Ochſen, 156 Bullen, 229 Kühe, 139 Rin⸗ der, 2 Freſſer, zuſammen 606. Die Zufuhr war gegen⸗ über der Vorwoche um 132 Tiere beſſer. Es mußte Zuteilung im Rahmen der Kontingente bei unveränder⸗ ten Höchſtnotizen vorgenommen werden. Ochſen 42 bis 45, Bullen 40—43, Kühe 40—41, Rinder 41—44. Auch der Kälbermarkt war mit 686 Tieren gegenüber der Vorwoche(450) ſehr gut beſchickt. Es konnte ſich in Anbetracht der reichlichen Zufuhr nur ein ſchleppen⸗ des Geſchäft entwickeln. Höchſtnotiz unv. 56—65. Der Schweinemarkt mit einem Auftrieb von 2615 Tieren (Vorwoche 2409) hatte ebenfalls eine gute Beſchickung erfahren. Die Zuteilung erfolgte entſprechend der Kon⸗ tingente bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 57 Pfennig. * Frankfurter Produktenbörſe vom 30. November Dien 9 Heu drahtgepreßt 6,2—6,4, Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepreßt 2,7—3, dto. gebündelt 2,5 bis 2,7, alle anderen Preiſe unverändert. Tendenz: ruhig. ſchon im Hinblick auf die Erzeugungsſchlacht, die keine Unterbrechung verträgt, eine unbedingte Notwendigkeit. Das wird auch von den Ar⸗ beitsämtern in Zukunft auf das ſtrengſte beach⸗ tet werden. C Am 26. Juni 1936 war bereits eine Anord⸗ nung erlaſſen worden, die eine Anzeige⸗ pflicht einführte für den Bedarf von Arbeitskräften bei der Durchfüh⸗ rungöffentlicher Bauarbeiten. Nun⸗ mehr hat bekanntlich die vierte Göring⸗Anord⸗ nung eine allgemeine Anmeldepflicht für alle Bauvorhaben eingeführt, ganz gleichgültig, ob es ſich um öffentliche oder private Bauten han⸗ delt. Es ſoll dadurch nicht nur die zweck⸗ mäßige Verteilung der Bauſtoffe gewährleiſtet, ſondern auch die notwendigen Baufacharbeiter ſollen ſichergeſtellt werden. Der Rahmen dieſer Göring⸗Anordnung iſt alſo viel weiter geſteckt worden, als es die Anordnung der Reichsanſtalt vom 26. Juni d. J. getan hat. Die letztgenannte Anordnung war damit eigent⸗ lich überholt. Sie iſt darum nunmehr aufgehoben worden. Die ſchwierige Ar⸗ beitslage in einzelnen Wirtſchaftsbezirken hatte es ſeinerzeit nonwendig gemacht, für ſie eine Sperre für den freien Zuzug von Arbeitskräf⸗ ten anzuordnen. Zu dieſen wirtſchaftlichen Ge⸗ bieten gehörten Groß⸗Berlin, Hamburg, Bremen und das Saarland. Für dieſes war die Arbeitsſperre bereits vor gerumer Zeit aufgehoben worden. Nachdem ſich nunmehr aber auch die Arbeitslage in Bre⸗ men einſchließlich der umliegenden Gebiete recht günſtig entwickelt hat, iſt nunmehr die Ar⸗ beitszuzugsſperre für dieſes Wirtſchaftsgebiet aufgehoben worden. Sie bleibt demnach nur noch für Groß⸗Berlin und Hamburg beſtehen. Schließlich hat dann noch die alte Anord⸗ nung über die Verteilung von Ar⸗ beitskräften vom 28. Auguſt 1934 eine Abänderung erfahren, und zwar hat man den Abſchnitt 2 dieſer Anordnung aufgehoben. Die⸗ ſer Abſchnitt ſah die Möglichkeit eines zwangs⸗ weiſen Arbeitsaustauſches jüngerer Arbeits⸗ kräfte gegen ältere vor. Eine derartige Maß⸗ nahme, die immer von tief einſchneidenden Wirkungen begleitet ſein wird, konnte natürlich keine Dauereinrichtung ſein. Als ſolche war ſie auch von Anfang an nicht gedacht geweſen. Es wäre ja auch unmöglich geweſen, die Gefolg⸗ ſchaften durch fortgeſetzte derartige Eingriffe nicht zur Ruhe kommen zu laſſen. Darum hatte man ſich damals auch nur auf eine einmalige Aktion von kurzer Dauer beſchränkt. In letzter Zeit iſt daher der Abſchnitt 2 der Anordnung vom 28. Auguſt 1934 nicht mehr zur Anwendung gekommen. Seine nunmehrige Aufhebung ändert darum auch nichts an dem beſtehenden Zuſtand. Ueberdies hat die fünfte Anordnung des Miniſter⸗ präſidenten Göring die Fürſorge für die älteren Angeſtellten aufs neue und erſichtlich auch in wirk⸗ ſamerer Weiſe vordringlich ge⸗ macht. Uebrigens bleibt aus der erwähnten alten Anordnung auch die Beſtimmung beſtehen über den Leiſtungsausgleich, der den Betriebs⸗ führern bei der Beſchäftigung älterer Angeſtell⸗ ter gewährt wird, in Kraft bleibt aus dieſer Anordnung endlich auch noch die Vorſchrift über die Zuſtimmung des Arbeitsamtes bei der Anſtellung von Arbeitskräften unter 25 Jahren und über die beim Bau von Landarbeiter⸗Werk⸗ wohnungen zu gewährenden Zuſchüſſe. Anordnung betr. Bearbeitung von Edelſteinen und Diamanten. Die hauptſächlich in Idar⸗Oberſtein, Hanau und der Pfalz befindlichen Betriebe, in denen Edelſteine und Diamanten bearbeitet werden, ſind zur Zeit nicht voll ausgenutzt. Um einer weiteren Ueber⸗ ſetzung vorzubeugen, hat der Reichs⸗ und preußiſche Wirtſchaftsminiſter die Errichtung neuer derartiger Betriebe und Unternehmungen durch eine im Deut⸗ ſchen Reichsanzeiger veröffentlichte Anordnung von ſeiner Einwilligung abhängig gemacht. Die Fachabtei⸗ tung Edelſtein⸗ und Diamanteninduſtrie in der Fach⸗ gruppe Metallwaren der Wirtſchaftsgruppe Eiſen⸗, Blech⸗ und Metallwaren⸗Induſtrie, Idar⸗Oberſtein, wird etwaige Anträge auf Errichtung neuer Betriebe der Edelſtein⸗ und Diamantbearbeitung vorprüfen und ſie dem Reichswirtſchaftsminiſterium zur Entſcheidung einreichen. e 2 darüber uns mehr Gedanken machen, i Geſamthauptguternte von Württemberg), bleiben un⸗ Das hat ſich erſt in den letzten Jahrzehnten ſo entwickelt. Aus den praktiſchen Erfahrungen im Haushalt kam einer auf die Idee, das Preß⸗ kohlenbrikett zu ſchaffen. Und damit war der Hausfrau ein unerhörter Dienſt erwieſen. Eines der erſten genormten Induſtrieerzeugniſſe war mit dieſem Brikett geboren. Und es hat ſich überraſchend ſchnell die Haushalte erobert. Ein⸗ fach, weil es praktiſch und gut war und den vielſeitigen Bedürfniſſen einer auf Sparſamkeit bedachten häuslichen Wärmewirtſchaft entgegen⸗ kam. Schnell brennt es an. Lange hält es die Glut. Iſt billig und ſauber. Eignet ſich vor⸗ züglich zu einer überlegten Vorratswirtſchaft. Seine Beliebtheit erklärt, daß heute am Tage ſo viel hergeſtellt werden, daß, wenn man ſie aneinander reiht, eine Kette entſteht, die bei⸗ nahe eineinhalbmal um die Erde geht. Aber— weiter auf den Spuren des Ver⸗ brauchs. Wir wirkt ſich dieſer Verbrauch der Haushalte in der Produktion der Kohle aus? Auf den Braunkohlenfeldern konnten die beſten Anlagen errichtet werden, um den wertvollen Rohſtoff Kohle am vorteilhafteſten zu gewinnen. Die Verfahren der Brikettierung wurden eben⸗ ſchaf vervollkommnet. Die Braunkohlenwirt⸗ chaft als Ganzes wurde, geſichert durch den Hausbrandabſatz, in die Lage verſetzt, große Werke zu errichten im Dienſt der Gewinnung einheimiſcher Treibſtoffe auf der Grundlage der Braunkohle. Um auch alles zu tun, um in den Haushalten den wertvollen Rohſtoff auf eine möglichſt gute Art zu verfeuern, wurden die Töpfer und Ofenbauer geſchult, ſo daß die neueſten feuerungstechniſchen Erfahrungen den Hausfrauen zugute kommen konnten. Noch einmal gezählt Im Jahre 1933 haben in Deutſchland von rund 62 Millionen Feuerſtätten 43,5 Millionen feſte Brennſtoffe verfeuert. Und zwar waren es 14 Millionen Herde, 27,5 Millionen Oefen und 2 Millionen Badeöfen. Es iſt klar, daß die Ausbeſſerung für die beſte Verwertung der Kohle und auch für die Arbeitsbeſchaffung von größtem Wert iſt. 350 000 iſt die Zahl der Be⸗ ſchäftigten, die für die Herſtellung und den Vertrieb und Einbau der Feuerſtätten für feſte Brennſtoffe tätig ſind. Einſchließlich der Ar⸗ beitskräfte, die auf den Hausbrandanteil der Förderung und Brikettierung von Kohle ſowie deren Verkauf entfallen. So rundet ſich das Bild ab und zeigt deutlich, von welcher Bedeutung es iſt, in welchem Sinne die Hausfrau ihr Geld ausgibt. Daß n ein Zeichen dafür, wie wir alle die„Wirtſchaft“ f 1* Lebenselement empfinden. Und das iſt gut ſo. Meldungen aus der iIndustrie Deutſche Centralbodenkredit AG. Das Inſtitut teilt mit, daß ſein Schlußabfindungsangebot an die In⸗ haber der Anteilſcheine zu den 4½ prozentigen Getzt 5½ prozentigen) Liquidationsgoldpfandbriefen Em. VII der vorm. Preußiſchen Bodencredit⸗Actienbank als an⸗ genommen gilt, da die innerhalb der geſetzlichen Friſt von 6 Monaten eingelegten Widerſprüche mit nur 0,1 Prozent die erforderlichen 15 Prozent der Goldmark⸗ anſprüche ſämtlicher bei der Verteilung zu berückſich⸗ tigenden Gläubiger nicht erreicht haben. Auf Grund des am 256., 27. und 28. Mai 1936 im Deutſchen Reichsanzeiger veröffentlichten Angebots werden daher als Schlußabfindung uf die Anteilſcheine zu je 100 Goldmark der genannten Liquidations⸗Goldpfandbriefe 8,20 RM. in bar gezahlt, für größere Beträge von Anteilſcheinen ein entſprechendes Vielfaches, für klei⸗ nere Beträge ein entſprechender Bruchteil davon, das Inſtitut fordert die Inhaber zur Einreichung ihrer Anteilſcheine auf. Die Auszahlung beginnt am 1. De⸗ zember 1936. 1 4 Freudenberg u. Co., Gmbo, Frankfurt a. M.— Umwandlung in eine Kommanditgeſellſchaft. Am 28. November iſt nach Informationen des SW die Freu⸗ denberg u. Co. Gmbo, Frankfurt a.., die Ver⸗ mögensverwaltung der Familie Freudenberg, durch einſtimmigen Beſchluß der Geſellſchafter auf Grund des Umwandlungsgeſetzes vom 5. Juli 1934 in eine Kommanditgeſellſchaft mit einem Kapital von 14 Mill. Reichsmark umgewandelt worden. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind die Herren Walter, Hans, Otto und Richard Freudenberg, ſämtliche Weinheim a. d.., Kommanditiſten ſind die übrigen Geſellſchafter der Freudenberg u. Co. Gmbc. Es iſt beabſichtigt, noch im Laufe des Dezember einige der Freudenberg u. Co. naheſtehende Betriebsgeſellſchaften ebenfalls in Kom⸗ manditgeſellſchaften umzuwandeln. Lederer⸗Bräu AG., Nürnberg. Die Lederer⸗Bräu AG., Nürnberg, erzielte im abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahr einſchließlich des Vortrags aus dem Vorjahre in Höhe von 89 462 RM. einen Reingewinn von 410 401(471 062) RM. Hieraus ſollen(wie im Vorjahre) 6 Prozent Dividende auf Vorzugsaktien Lit. B, 14 Prozent Dividende auf Vorzugsaktien Lit. A und 12 Prozent Dividende auf Stammaktien verteilt werden. Ferner ſollen der Delkredererücklage 20 000 RM. zugewieſen und 38 801 RM. auf neue Rechnung vorgetragen werden. GV. am 18. Dezember. Neufeſtſetzung der Verkaufstermine für inländiſche Rohtabake, Ernte 1936 Im Nachgange zu den bereits veröffentlichten Ver⸗ kaufsterminen für inländiſche Rohtabake, Ernte 1936, werden auf Wunſch der Inlandtabak verarbeitenden Induſtrie folgende Aenderungen vorgenommen: Don⸗ nerstag, 3. Dezember, und Freitag, 4. Dezember, vormittags, zu Speyer am Rhein, Landesverband der Tabakpflanzerfachſchaften Saarpfalz(Hauptgut aus dem Zigarrengutgebiet); Montag, 7. Dezember, zu Duderſtadt, Landesverband mitteldeutſcher Tabak⸗ pflanzerfachſchaften(gebüſchelte Grumpen und Sand⸗ blatt). Die übrigen Verkaufstermine, wie Freitag, 11. Dezember, zu Schwedt a. d. Oder, Landesverband kurmärkiſcher Tabakpflanzerfachſchaften, Landesver⸗ band pommerſcher Tabalkpflanzerfachſchaften(Haupt⸗ gut), ſowie Freitag, 18. Dezember, zu Bruchſal, Lan⸗ desverband badiſcher Tabakpflanzerfachſchaften, Lan⸗ desverband württembergiſcher Tabakpflanzerfachſchaf⸗ ten(Hauptgut aus dem Bruhrain und Neckar ſowie verändert. zember 1936 ts Jahrzehnten Erfahrungen ſee, das Preß⸗ mmit war der wieſenEines zeugniſſe war d es hat ſich erobert. Ein⸗ var und den Sparſamkeit haft entgegen⸗ e hält es die met ſich vor⸗ atswirtſchaft. ute am Tage denn man ſie 3200 die bei⸗ geht. en des Ver⸗ zerbrauch der Kohle aus? en die beſten n wertvollen zu gewinnen. vurden eben⸗ inkohlenwirt⸗ t durch den erſetzt, große Gewinnung zrundlage der „ um in den off auf eine wurden die ſo daß die hrungen den n. tſchland von „5 Millionen har waren es Oefen und ar, daß die vertung der haffung von zahl der Be⸗ ig und den ten für feſte ich der Ar⸗ danteil der Kohle ſowie eigt deutlich, lchem Sinne iß wir heute „Wirtſchaft“ n. Und das dustrie Inſtitut teilt an die In⸗ zentigen(ietzt iefen Em. VII ubank als an⸗ etzlichen Friſt mit nur 0,1 er Goldmark⸗ zu berückſich⸗ Auf Grund im Deutſchen werden daher ie zu je 100 Adpfandbriefe Beträge von hes, für klei⸗ l davon, das eichung ihrer nit am 1. De⸗ rt a. M.— haft. Am 28. W die Freu⸗ ., die Ver⸗ nberg, durch auf Grund 1934 in eine von 14 Mill. ilich haftende ns, Otto und eim a. d.., llſchafter der oſichtigt, noch enberg u. Co. lls in Kom⸗ Lederer⸗Bräu 'n Geſchäfts⸗ em Vorjahre igewinn von en(wie im zorzugsaktien zorzugsaktien Stammaktien edererücklage M. auf neue 8. Dezember. mine für 1936 tlichten Ver⸗ Ernte 1936, rarbeitenden nmmen: Don⸗ Dezember, ndesverband (Hauptgut .Dezember, ſcher Tabak⸗ und Sand⸗ vie Freitag, ndesverband Landesver⸗ ten(Haupt⸗ uchſal, Lan⸗ haften, Lan⸗ izerfachſchaf⸗ Neckar ſowie bleiben un⸗ * Mannheim „Hakenkreuzbanner“ 1. Dezember 1956 E Danlsagung . Wir danken allen, die uns beim Heimgang unserer unvergehlichen Helga Soviel Liebe und Teilnahme erwiesen, für die Blimen- spenden und das letzte Geleit aus ganzem Herzen. Mannheim(Fratrelstr.), den 30. Novbr. 1936. Fümilie Jean öruber Reichsbahninspektor i. R. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß unser lieber Vater, Herr Josef Kämmerer Friseurmeister im 55. Lebensiahre von uns geschieden ist. Mannheim(Langerötterstr. 56), den 1. Dez. 1936 In tie fer Trauer: Geschw. Hämmerer Die Beerdigung findet heute, Dienstag, mittags um 1 Uhr, von der hiesigen Leichenhalle aus statt. Todesanzeige Verwandten und Bekannten die traurige Mitteilung, daß unsere liebe Schwester, Schwägerin u. Tante, Frau JoSciinc Stczenbadi geh. Hertlein am Sonntagabend nach schwerem Leiden im Alter von 70 Jahren von uns gegangen ist. Mannheim(Spelzenstr. 11, U 1, 23), Berlin, München, Gleiwitz O8., den 1. Dezember 1936. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung jindet am 2. Dezember, 14 Uhr, von der hiesigen Leichenhalle aus statt. 4g -⸗Jimmet-Wohnung, Küche, Bad, ſof. od. ſpät. zu vermiet. Näh. A. Fritz, Langerötterſtr. 82. Anzufehen von 1 (4996 K bis 6 Uhr abends. Lzimmer, aüche u vermieten. äher. bei Roller, H 7, 18, Luiſenring (28 799“% 1 zimmer und Küche zu vermieten. Zu erfragen: Aterſtr. 14a. 5. 2⁰˙0 5. Stock: 1 kleiner. Zimmer u. Küche ſof, an ber. Frl. 11 vermieten. Näh. eethovenſtraße 5, 1 rechts. (17 089 K) -zimmerwhg. Manſarde, hafenſtraße 52 zu 25.30/ einſchl. Treppenlicht— zu vermieten. (28 795% Schöne!-zim⸗ mer-Vohng. Manſ. reyp. preisw. ſof. od. ch.⸗Lanz⸗Str.26 Hleere Zimmer Zu vermieten ſp. zu verm. Nh.. +3immer⸗ Dohnung J0ſ. hornung Grundſtückverw., L. 7, 6..213 97 Tennisplatz! -Jimmerwoh⸗ nung mit Bad part., neu her⸗ gericht., ſofort zu vermieten. Näher.: Dammſtraße 6, bei Metz.(19669V) E Manſarde leer ſof. zu ver⸗ mieten. I7, 1 ari 1275⁵³˙⁰ 9 parterre. 184252 Mietgesuche Junges Ehepaar ſu 1oder 2 iminer⸗Vohnun his zu 30 /. 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Ab heute 20.30 Uhr: Hans Imho det Hitrops-Kkellner Seryiert: 2 Castelli Rühmann bie 3 groſen komiker in dem entzückenden Schlager-Lustspiel: AUngeküßt soll man nicht schlafen gehn“ ee ee rn ne erete hrieeerue n mit Liane Haid, lvan Petrovich u. aà. Täglicn:.50.15.10.30 ALHAHBNA Männer Vor der Ehe Ein übermütiger Ufa-Film lirete Weiser Hans Leibelt Kurt Vespermann Tony van kyck u. a. Täglich: .00.25.25.30 zchauburg Ernst Reinhardt Gisela v. Mall 3 condora Groſmann comp. Das neue Tanzorchester Hans Dapper USv/. U5v/. Mittu/oeh 16 Uunr: Hausfrauen-Vorstellung Donnerstag 16 Unr: ranz-Kabarett-Varieté —————— Ainsoriert im Hg* XNXXXIXXXX* Heute Dĩenstag abend Großes Nonnheim · Luzenberg Ulntere Riedstrabe 10 Silberner Anker National-Theater Mannhelm gegiments- Nusle Iraf.-Reg. 110 in Unlform leitung: Nusilmeister Kraus .e, 2 Ffonfsrenmörsche Fehrbelliner Reitermarsch Tork'scher Marsch Ab 2. Dezember Gastspiel des Klasse-Orchesters Hans Viebahn Dienstag, den 1. Dezember 1936: Morgen Mittwoch Miete B Nr. 10 ittv/och letzter rag! Georg Alexander Walter Franck, Harald paulsen v Seine Offizielle Frau& Männer der Gewalt retzte Tagel *55⁵⁰ ◻3⁰[530 Käthe Dorsch ſustat õründgens Marianne Hoppe „Eine Frau 2. Sondermiete B Nr. 5 werden durch eine Frau ÜUberlistet Schlachtfest Aapoleon Groſes Vorprogramm Ab 10 Uhr Wellfleisch oder: Die hundert Tage Vugencliche nicht zugelassen! Ein Drama in fünf Aufzügen (13 Bildern) von Chr. D. Grabbe. Anfang 19.30 Uhr, Ende etwa 22.15. Schlachtplatte Schweinepfeffer mit Kknödel Hrima Hausmacher Bratw/urst Rippchen mit Kraut Anf.; 400,.00,.20 Uhr Einer der sSchönsten Filme, die ũberhaupt bis- Leberknõdel mit Kraut Sauere Nieren/ la. Hausm. Wurst her geschõffen wurden! Inh. Hardy Körbs, Küchenchef. HMeute letater Tag! ——— Mittv/och, den 2. Dezember, 20.15 Unr: -Schule Helm, 2, 150 —— Einzelstunden jederzeit. Kleingeböchk-Kurs! Freitag, den 4. 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Sprechſtunden der Verlagsdirektion: 10.30 bis 12.00 Uhr(außer Samstag und Sonntag): Fernſprech⸗ Nr. für Verlag und Schriftleitung: Sammel⸗Nr. 35421 Für den Anzeigenten verantw.: Kari Heberling, Mom Zurzeit iſt Preisliſte Nr. 7 für Geſammuflage leinſchi Weinheimer und Schwetzinger Ausgabe) gürtia. 6chneewittchen u. die 7 5werge Geſamt⸗D. A. Monat Ottober 1936.. 47817 in 7 Bildern. davon: 2[Mannheimer Ausgabe.„„„ 37828 it⸗ 0 Schwetzinger Ausgabe„ 6 306 en m Weinheimer Ausgabe. 3 683 enee Haolonzawnie Kattermann; für politiſche Nachrichten: Dr. Wilhelm Inh.: Kregeleh 3, 8(Planken) 6 Postkarten —— Pholſos ohne Grenzen Dieses Inema behandelt in Wort und Biid Herr Oberingenieur DREVER- Berlin àam Donner:tag, den 3. Dezember 1936, 20.15 Unr, im srohen Saal des Kolpinghauses, Hannheim Ui, 18/19 Ab 1. Dez. wieder die Bayr. Stimmungskapelle Toni Neil., Gambrinus Frohe Weinnachten durch eine schöne Eintritt frei! 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