erring Abend rut 21201 — rine r Straffe 18 Abend Klein -Konzert — lemes-Kàger ene und andere Erzeugnisse anfertigung rbeitung araturen ll, gewissenh., billig P 3, 14, planken nüb. Neugebauer nruf 27635 fabfuft er führenden e alle Geräte! ., B 1. 3 Breite Straße tlas llen Möglich⸗ mund ſicheren tleiht er eine re Ueberſicht. iehr die von „V“⸗Karten dlichen Bande RM. elſeit. Karten. ten. Reichsſtraßen⸗ hfahrtsplänen ehrszeichen. g. P 4. 12 Buchhandlung nner“⸗Verlags ge Waketä der, die ges oder Stelle der lich mocht Verlag u. Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 35421. Das„ 21. 50 Wf. x, u. kanner“ Ausgabe 4 erſcheint wöchtl. 12mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..20 R9 Trägerlohn; durch die Poſt.20 RM.(einſchl. 67,2 Fie re eld. Ausgabe B erſch. wöchtl. 7mal. Bezugspreiſe: Poſtzeitungsgebühr) zuzügl. 72 i Haus monatl..70 RM. U. 3 Pf. Beſtell⸗ Pf. Träger⸗ ohn; durch die Poſt.70 RM. einſchl. 50,96 Pf. Poſtzeitungsgebühr) zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. JIſt die Zeitung am Erſcheinen(auch d. höh. Gewalt) verhind., beſteht kein Anſpr. auf Entſchädigung. Sonntags⸗Ausgabe Anzeigen: Geſamtauflage: Die 12 eſpalt. Millimeterzeile 10˙8 im Textteil 45 Pf. Schwetzinger und K Mannheim, g 3, 14/15. Fernſprech⸗Sammel⸗Rr. 35421. 3 8 Ausſchließl. Gerichtsſtand: Mannheim. Poſtſcheckkonto: Lußwigshäfen 496089 7. Johrgong MANNHEIM A/Nr. 51 8/ Nr. 31 Die Hriedenskede im Reichstag Weinheimer Die Die 4geſpaltene Millimeterzeile im Textteil 18 Pf. F der Anzeigen⸗Annahme: Frühausgabe 18 Uh zeil 5 0——— Feigen⸗Annahme: zagsort Mannheim. elagsort Mannheim. Mannheim 31. Januar 1937 Lelexliche urücsiehung der Anterfchrijt des Echuidpekenntniges Deulhchlands am Weltkrleg Die abrechnung mit eden/ Gewalkige Städtebauprofekte/ Vor einer neuen Verfanung Berlin, 27. Januar.(HB⸗Funk.) Im Mittelpunkt des vierten Jahres⸗ tages der nationalen Erhebung ſtand die feierliche Sitzung des Reichstages in der Krolloper. Wie die Feſtſtraße und der Königsplatz hatte auch die Tagungsſtätte des Reichstages reichen Feſtſchmuck angelegt. Das Portal war mit Tan⸗ nengrün und roter Tuchverkleidung zu einer Ehrenpforte umgeſtaltet. Zwiſchen den Fen⸗ ſtern wallten lange Hakenkreuzbanner herab, gekrönt von dem Reichshoheitszeichen. Trotz der ſcharfen Kälte hatten ſich auf dem Königs⸗ platz und insbeſondere vor der Krolloper ſchon um 11 Uhr, als die Anfahrt der erſten Abge⸗ ordneten begann, viele Berliner eingefunden, die Zeuge des großen Tages ſein wollten. Die überall dampfenden Koksöfen erfreuten ſich bald größter Beliebtheit, ermöglichten ſie doch vorübergehend eine kleine Aufwärmung, wenn es der kalte Wind gar zu arg meinte. Der Führer verläßt die Reichskanzlei Im Mittelpunkt des beſonders feſtlich ge⸗ ſchmückten Regierungsviertels, auf dem Wil⸗ helmplatz und in der Wilhelmſtraße, wächſt die Menge der Volksgenoſſen, die den Führer an ſeinem Ehrentage grüßen will, in den Mit⸗ tagsſtunden immer mehr an. Kurz nach 12 Uhr rückt SS zur Spalierbildung an und bald ſtaut ſich die Menge, in der auch die Schul⸗ iugend ſtark vertreten iſt, mehrere Glieder tief hinter der ſchwarzen Front der SS⸗Männer. Aufrüttelnde Klänge von Kampfliedern und Märſchen ſchallen aus den Lautſprechern über den Platz. Trotz der ſchneidenden Kälte wer⸗ den die Maſſen von einer freudig bewegten Hochſtimmung beherrſcht, wie ſie für die großen Feiertage der Nation im neuen Deutſchland chavakteriſtiſch geworden iſt. Heilrufe klingen auf, als Reichspropagandaminiſter Dr. Goeb⸗ bels ſein Miniſterium verläßt und kurz darauf Reichstagspräſident, Generaloberſt Gö⸗ ring, mit ſeinem Wagen den Wilhelmplatz paſſiert. Geſpannte Erwartung liegt auf allen Geſich⸗ tern, als jetzt im Ehrenhof der Reichskanzlei die Wache unter Gewehr tritt. Dann brauſt ſtürmiſcher Jubel auf, als der offene Wa⸗ gen des Führers auftaucht und langſam in die Wilhelmſtraße einbiegt. Brauſende, nicht enden wollende Heilrufe grüßen den Führer und ſeine Begleitung und pflanzen ſich als eine Welle der Begeiſterung auf dem Wege durch die Wilhelmſtraße fort. Im Sitzungsſaal Die künſtleriſche Ausſchmückung des Sitzungs⸗ ſaales hat unter Leitung des Reichsbeauftrag⸗ ten für künſtleriſche Formgebung, Profeſſor Schweitzer, eine Aenderung erfahren. Hin⸗ ter dem Präſidentenſtuhl prangt jetzt auf roter Beſpannung das neue Reichshoheitszeichen, deſ⸗ ſen Adler eine Flügelſpannweite von elf Me⸗ tern aufweiſt. Der Sitzungsſaal vermag außer den Regie⸗ rungsvertretern und den 741 Abgeordneten nur wenige hundert Zuhörer zu faſſen. Dieſe glück— lichen Karteninhaber waren größtenteils ſchor um 12 Uhr auf ihren Plätzen. Die Botſchafter Geſandten und Geſchäftsträger der fremden Staaten werden von dem Chef des Protokolls, NSgK⸗Brigadeführer v. Bülo w⸗Schwante, empfangen und in ihre Loge geleitet. Im⸗Sitzungsſaal und auf den Tribünen be⸗ herrſcht das bunte Tuch der Uniformen der Formationen der Bewegung, ſowie der Wehr⸗ macht das Bild. Auf der Preſſetribüne ſind die Vertreter aus⸗ ländiſcher Agenturen und Zeitungen in großer Zahl anweſend. Aus dem Ausland ſind die Botſchafter von Ribbentrop und von Papen zur Reichs⸗ tagsſitzung gekommen; ſie nehmen auf den Ab⸗ geordnetenbänken Platz. Kurz vor 13 Uhr iſt die Regierungstribüne gefüllt. Alle Mitglieder⸗ des Reichskabinetts ſind anweſend, Die Span⸗ nung hat ihren Höhepunkt erreicht und alle Au⸗ * gen richteten ſich auf die Tür, durch die der Führer kommen muß. Von dem nahen Königsplatz hört man be⸗ reits die toſenden Heilrufe, die das Nahen des Führers künden. Als der Führer vor der Krolloper eintrifft, präſentiert der Ehrenſturm der Leibſtandarte das Gewehr. In Begleitung des Reichsführers SS, Himmler, und ſei⸗ ner perſönlichen Adjutanten, SA⸗Obergruppen⸗ führer Brücknerr und SS⸗Gruppenführer Schaub ſchreitet Adolf Hitler die Front der Formation ab. Am Eingang begrüßt der Reichs⸗ ktagspräſident, Generaloberſt Göring, den Fortsetzung ovuf Selte 2 Das war am 30. Januar 1955: Der Führer mit Göring und Dr. Frick in der Reichs⸗ kanzlei— und dann der hiſtoriſche Jackelzug Der Führer ſprach Mannheim, 30. Januar. In uns allen lag dieſer Tage das Gefühl der Erwartung. Wir wußten, daß am 30. Ja⸗ nuar, am Ehrentag des nationalſozialiſtiſchen Reiches der Führer ſprechen und daß er mit einer neuen großen politiſchen Konzeption an ſein Volk und an die Welt herantreten werde. Stille und Ruhe lag über den Nachmittagsſtun⸗ den des 30. Januar in dem ſonſt arbeitſamen Reich. Die Fabriktore waren geſchloſſen, die Maſchinenanlagen ſtumm und die Kontore waren vereinſamt. Ueber den Städten und Dörfern lag Friede und Ruhe. Nur einer hat geſprochen und das Volk hing an ſeinem Munde und die Welt lauſchte ſeinen Worten. Er hat es ſich verſagt, all die bemerkenswerten Erfolge der letzten vierjährigen Epoche aufzu⸗ zählen. Er gab einleitend lediglich eine klarſich⸗ tige Schau über die Geſetzmäßigkeiten, die uns zu den Formen und zu dem Ablauf unſerer Handlungsweiſe zwangen, wie ſie ſich beim Kampf um die Macht und während der Jahre unſerer Verantwortung zeigten. Nicht ohne Abſicht hat der Führer den Anteil der Partei an der Führung des Reiches wiederum heraus⸗ geſtellt, denn ſie iſt es geweſen, die alle Vor⸗ ausſetzungen geſchaffen hat zu dieſer Neuge⸗ ſtaltung wie ſie heute leibhaftig vor uns ſteht. Die Erkenntnis der Blut⸗ und Raſſengeſetze iſt dabei für uns und unſer Volk die gewal⸗ tigſte geweſen. Von ihnen und ihrer Aus⸗ wirkung wird die Welt geformt und gebunden, ohne daß ſie die Völker gegeneinander hetzt, ſondern ſie vielmehr zuſammenführt. Gibt es eine größere Demokratie und einen ſchöneren Sozialismus, als den unſerigen, der für jeden die Bahn frei hält und der aus den rechtloſen Menſchen gleichberechtigte Volksgenoſſen ge⸗ macht hat? Keiner hat mehr Recht im Namen des Volkes zu ſprechen als der Führer des Deutſchen Reiches. Ihm hat die Nation alles in die Hand gelegt und er hat ihr dieſes Ver⸗ trauen auch heute wieder vor dem Forum des Reichstages gedankt mit der Erklärung, daß die einzige Souveränität, die in Deutſchland exiſtiere, das Volk ſelber iſt, daß dieſes Volk ſeinen Ausdruck in der Partei finde und daß es darum auch nur eine einzige Geſetzgebung und nur eine einzige Gewalt der Exekutive gäbe. Wen hätte es nicht beglückt, zu erfahren, wie grenzenlos groß das Vertrauen des Füh⸗ rers zu dem Lebenswillen und der Lebens⸗ kraft unſeres Volkes iſt? Vom Volke her allein wachſen dem Führer die Kräfte, die er zu ſeiner Verantwortung braucht. Es iſt darum auch nicht von ungefähr, wenn Adolf Hitler erklärte, daß das Volk das Primäre iſt, und daß ſich alle andern ſtaatlichen Einrichtungen dieſem Volke unterzuordnen haben, ja, daß auch das Recht Dienerin des Volkes ſein muß. Die Geſetzmäßigkeiten der lebendigen Wirt⸗

mannheim „Hakenkrenuzbanner“ ſchaft, die die Kraft von der Produktion herlei⸗ tet, ſowie, die Notwendigkeit, die abſolute Frei⸗ heit der Wirtſchaft einerſeits zu unterbinden, ſie andererſeits aber auch nicht zu ſehr zu ver⸗ beamten, ſondern ſie organiſch der Erhaltung des Volkes unterzuordnen, iſt als Poſtulat ver⸗ kündet worden. Daß der Führer in ſeiner feierlichen Erklä⸗ rung die Unterſchrift von Deutſchlands Schuld am Kriege zurückzog, und daß er die Reichs⸗ bahn unter die Hoheit des Reiches geſtellt hat, danken wir ihm von ganzem Herzen. Er hat damit die letzte Schmach vom deutſchen Volke genommen. Hinkünftig werden in den Aufſichts⸗ räten der Reichsbahn und der Reichsbank kei⸗ nerlei Ausländer mehr vertreten ſein wie bislang. Der Führer ſah ſich veranlaßt, das Janusge⸗ ſicht gewiſſer Politiker mit doppelter Moral zu entſchleiern. Er hat vor allem Herrn Eden ein politiſches und wirtſchaftliches Kolleg gele⸗ ſen über unſer Verhältnis zu den übrigen Völ⸗ klern Europas und der Welt, das ihn vielleicht für die Zukunft eines beſſeren belehren könnte. Es iſt dabei klar zum Ausdruck gekommen, daß Deutſchland nicht iſoliert ſein will und ſich auch nicht iſoliert fühlt, daß es im Gegenteil jede Möglichkeit wahrnehmen will, ſeine wirt⸗ ſchaftlichen Beziehungen zu den andern Völ⸗ lern zu ſtärken, daß es aber auch jede Gelegen⸗ heit ergreift, um den inneren Kreislauf ſeiner Wirtſchaft zu verbeſſern und zu vertiefen. Die Welt wurde nicht im unklaren gelaſſen, daß der Entſchluß Deutſchlands, den neuen Vierjahres⸗ plan durchzuführen, keine Aenderung erfahre, da die Gründe, die uns dazu veranlaſſen, zwin⸗ gende ſind. Wir führen dieſen Plan auf der Ebene der wirtſchaftlichen Vernunft durch, nur damit unſer Volk Brot hat. Noch einmal hat der Führer unſere Haltung zum Bolſchewis⸗ mus der Auffaſſung Edens gegenübergeſtellt. Erneut wurde die Forderung nach Kolonien erhoben und das Märchen und die Auffaſſun⸗ gen zerſtört, wonach wir nicht fähig wären, zu koloniſienren. In einer großen Zuſammenfaſ⸗ ſung zeigte der Führer den Weg, der zur Ver⸗ ſtändigung der Völker führe, wobei er gleich⸗ zeitig erklärte, daß Deutſchland niemals mehr einen Vertrag unterzeichnen werde, der ſich mit der Ehre oder den ſonſtigen Lebensintereſſen des Reiches nicht vereinbaren laſſe⸗ Die größte Aufgabe der Zukunft iſt die Durch⸗ führung des Vierjahresplanes, die ſichergeſtellt iſt zu dem Zwecke, das Volk geſünder und ſein Leben angenehmer zu machen. Daneben werden die größten deutſchen Städte, wie Berlin, München, Nürnberg und Hamburg eine bau⸗ liche Geſtaltung erfahren, in der die Größe und die Zeit an den ſteinernen Baudenkmälern zum Ausdruck kommen ſoll. Schließlich hat der Füh⸗ rer angekündigt, unſerem Volke eine neue Ver⸗ ſaſſung zu geben. Mit einem Dank an die getreuen Paladine und all die Helfer, die mit ihm ſtehen, ſchloß der Führer ſeine große Rede. Wir wollen den Dank, den er uns allen aus⸗ geſprochen hat, mit unwandelbarer Treue be⸗ die neichstagsſitzung linamummmnmmuummmumanmnmmmmnmimannunznnnnimmmnnmnmpnimnnmnnmirnmunsmnnmmnnm Fortsetzung von Seite 1 Führer und geleitet ihn in den Reichstag, wo die Abgeordneten, ebenſo wie die Männer auf den Regierungstribünen, ſtehend mit erhobe⸗ ner Rechten das Reichsoberhaupt erwarten. Ge⸗ leitet vom Reichstagspräſidenten Göring und gefolgt von den Reichsminiſtern Heß und Dr. Frick nimmt der Führer in der erſten Reihe der Regierungstribüne Platz. Ihm zur Seite ſitzt der Stellvertreter des Führers, Reichsmi⸗ niſter Rudolf Heß. Die Tagesordnung Die Tagesordnung der Reichstagsſitzung um⸗ faßt vier Punkte. Da es ſich um die erſte Sitzung dieſes Reichstages nach der Neuwahl handelt, mußte zunächſt die Konſtituie⸗ rung und die Wahl des Präſidenten erfolgen. Außerdem ſtand vor der Erklärung der Reichsregierung, die der Führer und Reichslanzler abgab, das Ermächtigungsgeſetz auf der Tagesordnung, das vom Reichstag angenommen wurde. Ebenſo wurde als Reichs⸗ tagspräſident Hermann Göring wieder ein⸗ ſtimmig gewählt. Gleich zu Beginn der Sitzung nahm der Reichstag auf Antrag des Fraktionsführers der NeDAp, Dr. Frick, den Beſchluß an, die dem Führer durch das Reichsgeſetz vom 24. Mürz 1933 übertragenen Vollmachten einſtimmig um vier weitere Jahre zu verlängern. Nach der Eröffnungsrede des Reichstagspräſidenten und dem ehrenden Gedenken der Toten nahm dann der Führer das Wort. der Führer ſpricht zur Welt Männer! Abgeordnete des Deutſchen Reichstages! An einem für das deutſche Volk bedeutungs⸗ vollen Tage iſt der Reichstag heute zuſammen⸗ getreten. Vier Jahre ſind vergangen ſeit dem Augenblick, da die große innere Umwälzung und Neugeſtaltung, die Deutſchland ſeitdem er⸗ lebte, ihren Anfang nahm. Vier Jahre, die ich mir vom deutſchen Volk ausgebeten habe als eine Zeit der Bewährung und Beurteilung. Was würde näher liegen, als dieſen Anlaß zu benützen, um im einzelnen alle jene Erfolge und Fortſchritte aufzuzählen, die dieſe vier Jahre dem deutſchen Volk geſchenkt haben? Es iſt aber gar nicht möglich, im Rahmen einer ſo kurzen Kundgebung all das zu erwähnen, was als die bemerkenswerteſten Ergebniſſe dieſer vielleicht erſtaunlichſten Epoche im Leben un⸗ ſeres Volkes gelten dürfen! Dies iſt mehr die Aufgabe der Preſſe und der Propaganda. Außerdem wird in dieſem Jahr in der Reichs⸗ hauptſtadt Berlin eine Ausſtellung ſtattfinden, in der verſucht werden ſoll, ein umfaſſenderes und eingehenderes Bild des Geſchaffenen, Er⸗ reichten und Begonnenen aufzuzeigen, als mir dies in einer zweiſtündigen Rede überhaupt möglich ſein könnte. Ich will daher dieſe heutige geſchichtliche Zuſammenkunft des Deutſchen Reichstages benützen, um in einem Rück⸗ blick auf die vergangenen vier Jahre einige jener allgemein gültigen Erkennt⸗ niſſe, Erfahrungen⸗ und»Folge⸗ rungen aufzuzeigen, die zu verſtehen nicht nur für uns, ſondern auch für die Nach⸗ welt wichtig ſind. Ich will weiter eine Stellung zu jenen Pro⸗ blemen und Aufgaben nehmen, deren Bedeu⸗ tung uns und unſerer Umwelt zur Ermög⸗ lichung eines beſſeren Zuſammenlebens klar ſein müſſen, und endlich möchte ich auch in kürzeſten Zügen die Projekte umreißen, die mir teils für die nächſte, teils auch für die fernere Zukunft als Arbeit vorſchweben. Die Gründe unſeres Handelns In der Zeit, da ich noch als einfacher Red⸗ warum wir an die Notwendigkeit einer Re⸗ volution glaubten, ſtatt zu verſuchen, im Rah⸗ men der beſtehenden Ordnung und unter Mit⸗ arbeit bei den vorhandenen Parteien die uns als ſchädlich und ungeſund erſcheinenden Ver⸗ hältniſſe zu verbeſſern. Wozu eine neue Partei und wozu vor allem eine neue Revolution? Meine damaligen Antworten wurden im⸗ mer von folgenden Erwägungen beſtimmt: 1. Die Verfahrenheit, der Verfall der deut⸗ ſchen Zuſtände der Lebensauffaſſungen und der Lebensbehauptung können micht beſeitigt wer⸗ den durch einen einfachen Regierungswechſel. Dieſe Wechſel haben ja ſchon vor uns mehr als genug ſtattgefunden, ohne daß dadurch eine weſentliche Beſſerung der deutſchen Not einge⸗ treten wäre. Alle dieſe Regierungsumbildun⸗ gen hatten eine poſitive Bedeutung nur für die Akteure des Schauſpiels, für die Nation aber hatten ſie ſtets nur negative Ergebniſſe. Im Laufe einer langen Zeit war das Eine Revolution der Revolutionen Allerdings, wenn ich von einer nationalſozia⸗ lifkiſchen Revolution ſpreche, dann lag es in der beſonderen Eigenart Deutſchland, wenn vielleicht gerade dem Aus⸗ dieſes Vorganges in lande und vielleicht auch manchem unſerer Mit⸗ bürger das Verſtändnis nicht ganz erſchloſſen wurde für die Tiefe und das Weſen dieſer Um⸗ wälzung. Ich beſtreite auch nicht, daß gerade dieſe Tatſache, die für uns das Bemerkenswer⸗ teſte der Eigenart des Ablaufes der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution iſt und auf die wir beſonders ſtolz ſein dürfen, im Ausland und bei einzelnen Mitbürgern dem Verſtändnis für dieſen einmaligen geſchichtlichen Vorgang eher hinderlich als nützlich war. Denn dieſe nationalſozialiſtiſche Revolution war zu allererſt eine Revolution der Revolutio⸗ nen. Denken und praktiſche Leben unſeres Volkes in Bahnen geraten, die ebenſo unnatürlich wie im Ergebnis abträglich waren. Eine der Urſachen dieſer Zuſtände lag aber in der un⸗ ſerem Weſen, unſerer geſchichtlichen Entwick⸗ lung und unſeren Bedürfniſſen fremden Or⸗ ganiſation des Staatsaufbaues und der Staats⸗ führung an ſich. Das parlamentariſch⸗demo⸗ kratiſche Syſtem war von den allgemeinen Zeiterſcheinungen nicht zu trennen. Die Hei⸗ lung einer Not kann aber kaum je erfol⸗ gen durch eine Beteiligung an den ſie verſchul⸗ denden Urſachen, ſondern nur durch deren radikalen Beſeitigung. Damit aber müßte der politiſche Kampf unter den gegebenen Verhält⸗ niſſen zwangsläufig den Charakter einer Revolution annehmen. Uur die Revolution konnte helfen 2. Eine ſolche revolutionäre Um⸗ und Neu⸗ geſtaltung iſt weder denkbar durch die Träger und mehr oder minder verantwortlichen Re⸗ präſentanten des alten Zuſtandes, d. h. alſo auch nicht durch die politiſchen Organiſationen des früheren verfaſſungsmäßigen Lebens, noch durch eine Teilnahme an dieſen Einrichtungen, ſondern nur durch die Aufrichtung und den Kampf einer neuen Bewegung mit dem Zweck und Ziel, die notwendige Re⸗ formation des politiſchen, kulturellen und wirtſchaftlichen Lebens bis in die tiefſten Wur⸗ zeln hinein vorzunehmen und dies, wenn möglich, auch unter Einſatz von Blut und Leben! Es gehört dabei zum Bemerkenswerten, daß der parlamentariſche Sieg durchſchnittlicher Parteien kaum etwas Weſentliches am Lebens⸗ weg und Lebensbild der Völker verändert, während eine wahrhafte Revolution, die aus tiefſten weltanſchaulichen Erkenntniſſen kommt, auch nach außen hin zu einprägſamſten und all⸗ gemein ſichtbaren Veränderungen führt. Wer will aber daran zweifeln, daß in dieſen hinter uns liegenden vier Jahren tatſächlich eine Revolution von gewaltigſtem Ausmaß über Deutſchland hingweggebrauſt iſt? Wer kann dieſes heutige Deutſchland noch vergleichen mit dem, was an dieſem 30, Januar heute vor vier Jahren beſtand, da ich zu dieſer Stunde den Eid in die Hand des ehrwürdigen Herrn Reichspräſidenten abgelegt hatte? gut als vollkommen unblutig verlaufen. Sie hat in der Zeit, da die Partei in Deutſchland, ſicherlich ſehr große Widerſtände überwindend, die Macht übernahm, überhaupt keinen»Sach⸗ ſchaden angerichtet. Ich möchte aber nun nicht falſch verſtanden werden: wenn dieſe Revolution unblutig ver⸗ lief, dann nicht deshalb, weil wir etwa nicht Männer genug geweſen wären, um auch Blut ſehen zu können! Ueber vier Jahre lang war ich Soldat im blutigſten Kriege aller Zeiten geweſen. Ich habe in ihm in keiner Lage und unter keinen Eindrücken auch nur einmal die Nerven ver⸗ loren. Dasſelbe gilt von meinen Mitarbeitern. Allein wir ſahen die Aufgabe der nationalſo⸗ zialiſtiſchen Revolution nicht darin, Menſchen⸗ leben oder Sachwerte zu vernichten, als viel⸗ mehr darin, ein neues und beſſeres lohnen. ner durch die deutſchen Lande zog, wurde mir Dr. W. K. oft von bürgerlicher Seite die Frage vorgelegt, Die nationalſozialiſtiſche Revolution iſt ſo Leben aufzubauen. ——n——— d——————————————————————————————————————äöö——ööö——öö————————* mun Möbel und Gebrauchsgegenstände gut und schlecht Lichtbildervortrag von Dr. H. Gretsch, Stuttgart, in der Kunsthalle Die primitivſte Forderung, die man an ein Gebrauchsgerät oder Möbelſtück ſtellt, iſt die der Zweckmäßigkeit. Ein Glas, aus dem man trinkt, muß bequem in der Hand zu halten und leicht zum Mund zu führen ſein. Ein Stuhl, auf dem man ſitzt, muß der Körperhal⸗ tung Rechnung tragen. Tritt dieſe urſprüngliche Form hinter einem falſchen Repräſentations⸗ edürfnis zurück, ſo kann nur Schlechtes ent⸗ tehen. Schmuck als Selbſtzweck an einem Be⸗ arfsgegenſtand iſt unſinnig; ebenſo wie es falſch if, irgendein Gerät oder Möbelſtück in eine andere Form zu preſſen, als die, die ihm —— Beſtimmung nach von Haus aus zu⸗ ommt. Schmuckformen dagegen, die ſich als Ausdruck der Freude am Schönen und im Einvernehmen mit der Zweckmäßigkeit einſtellen, haben zwei⸗ fellos ihre Berechtigung. Doch hat unſere Zeit twieder neu entdeckt, daß die einfache,edle, ſinn⸗ volle Form in ſich ſchon ſoviel Schönheit trägt, daß eine weitere Ausſchmückung zumeiſt nur als ſtörender Ballaſt empfunden werden kann. Dr. Gretſch zeigte dies an bildlichen Gegen⸗ überſtellungen, die er aus Gebrauchsgegenſtän⸗ den wählte, wie ſie uns täglich begegnen. Etwa die Vaſen: auf der einen Seite grelle, geome⸗ triſch„verzierte“, billige Prunkgeräte, die nach was ausſehen ſollen und dabei mit ihrer ſchrei⸗ enden Buntheit die Blumen, für die ſie im Grunde beſtimmt ſind, notwendigerweiſe er⸗ drücken und nicht zur Geltung kommen laſſen. Als Gegenbeiſpiel wählte er die einfache, glatte Glasvaſe, die nicht mehr als W3 fein will und deshalb ſchön iſt. Wobei er ſelbſt⸗ verſtändlich die Einſchränkung machte, daß auch farbige, künſtleriſch gearbeitete Vaſen aus gu⸗ tem Material unſeren Forderungen nach ſchöner Einfachheit entſprechen, ſofern ſie nur echt und in die paſſende Umgebung geſtellt ſind. Aber hier ſpielt ſchon wieder die Beſchaffenheit des Geldbeutels eine Rolle und es war der Sinn des Abends, das Gute und Edle gerade für be⸗ ſcheidene Anſprüche zu entdecken. Der viel zu Unrecht geläſterte kommt uns hier weitgehend entgegen. Mag das Stück perſönlicher und koſtbarer ein, ſo iſt es doch nicht 3 erſchwinglich. Der in großer Anzahl induſtriell hergeſtellte Gegenſtand hat demgegenüber den Vorzug der Billigkeit und kann trotzdem gut und ſchön ſein. Nirgendwo jedoch als gerade bei ihm iſt die Vortäuſchung nicht vorhandener Werte ſo un⸗ ſchön und unehrlich, und nirgendwo fand und indet der hoffnungsloſe Formenzauber und die aufgeleimte Ornamentik böſer Geſchmacksver⸗ irrungen eine ſo Brutſtätte. Es wird am Käufer liegen, mit der Ablehnung ſolcher Produkte ihre weitere Herſtellung zu verhin⸗ dern. Wie es denn überhaupt an wäre, den von den Herſtellern oft als Entſchul⸗ digung angeführten Publikumsgeſchmack nach dieſer Richtung hin zu verbeſſern. Sofern es nicht ohnehin ſchon geſchehen iſt, fängt man mit ſolchen guten Vorſätzen am beſten gleich bei ſich zu Hauſe an. Die vor weni⸗ en Jahren noch übliche muſeale Anhäufung der verſchiedenſten Kitſchgegenſtände dürfte wohl nur noch ganz vereinzelt anzutreffen ſein. Aber ſtehen nicht da oder dort zum Zierrat noch allerlei Dinge herum, die weder künſtleriſch noch nützlich ſind, die ihrem Beſitzer nicht das eringſte zu ſagen haben und nur das Auge eleidigen? Ein Reinemachen der Wohnung von ſo inneren Menſchen nichts ſchaden. Dr. Gretſch ſprach es aus: Bevor 4353 Möbel und ſchöne Gebrauchsgeräte in die Wohnung Eingang fin⸗ den können, müſſen ſie befreit ſein von den 3555 Reſten einer verlogenen Müſchene eit.„ E. dergeben. chem Kitſch kann auch dem Neuer Film in Mannheim UNIVERSUM: „Dle Unbekennte“ Seit man vor Jahren jene bekannte Unbe⸗ kannte mit dem madonnenhaft verklärten Lächeln aus den Fluten der Seine zog und in der Morgue zur Schau ſtellte, beſchäftigten ſich zahlreiche Dichter mit dem rätſelvollen Schick⸗ fal dieſes Mädchens. Die Maske der„In⸗ connue de la Seine“, in Tauſenden von Exemplaren über die ganze Ende verbreitet, wurde immer wieder zum Ausgangspunkt mehr oder weniger phantaſievoller Erzählun⸗ gen, die alle die Geſchichte einer Unbekann⸗ ten, aber niemals der Unbekannten wie⸗ Denn die Unbekannte ſchweigt, und niemals werden wir die wahren Gründe er⸗ fahren, die ſie dazu verleiteten, ihrem jungen Leben ein freiwilliges Ende zu ſetzen Auch der neue Frank⸗Wysbar⸗Film, der nach der bekannten Novelle von Reinhold Conrad Muſchler gedreht wurde, greift das Thema wie⸗ der auf und formt es zu einer ergreiſenden, ſtark verinnerlichten Liebesgeſchichte, deren bit⸗ teres und trotz aller Tragik doch milde ver⸗ klärtes Ende jenen rätſelvollen und faſt über⸗ irdiſch anmutenden Geſichtsausdruck der„In⸗ connue“ verſtändlich erſcheinen läßt Da erſteht zunächſt jene Nacht im Bilde, da die Leiche der unbekannten Frau in das Polizeirevier einge⸗ liefert wird und der wachhabende Offizier an⸗ geſichts der bekannten Züge die Frage auf⸗ wirft: Was mag ſie wohl erlebt haben? Und dann erlebt man, rückſchauend, das Schickſal einer Bar⸗Sängetrin, einer anſcheinend herz⸗ loſen Frau, die allen, die ſie lieben, Unglück bringt, die in ihren Chanſons die große Liebe als Märchen verſpottet, bis ſie ſelbſt von eben⸗ dieſer großen Liebe erfaßt wird nun ſchließlich an ihr zewricht.— Um dem Geliebten, der nichts von ihrer Vergangenheit weiß, nicht im Es iſt gleichſam die weſentlich erhöht. Wege zu ſtehen, verzichtet ſie auf die Erfül⸗ lung ihrer Liebe und geht in den Tod. Frank Wysbar. der mit der Darſtellung un⸗ gewöhnlicher Schickſale aus dem Viſuellen, durch Verſtändlichmachung ſeeliſcher Vorgänge mit den rein optiſchen Mitteln des Films im⸗ mer weiter in filmiſches Neuland vorzudrin⸗ gen ſucht, hat auch hier wieder ein Werk ge⸗ ſchaffen, dem zwar kein lauter, aber ein tie⸗ fer und inniger Erfolg beſchieden ſein wird. Großaufnahme einer Seele, die Viſion einer Liebe, deren Durchſich⸗ tiakeit nur bisweilen durch die Härte des all⸗ zuſehr an das Buch angelehnten Dialogs ge⸗ ſtört wird. Sybille Schmitz zeigt als Unbe⸗ kannte eine erſtaunliche Beherrſchtheit des Spiels und des mimiſchen Ausdrucks, ein Vor⸗ zug, der für ihren Partner, den franzöſiſchen Schauſpieler, Jean Galland, nicht immer zutrifft. Die übrigen Rollen treten in dieſem Film naturgemäß ſtark in den Hintergrund. Im Bejprogramm verdient der Kulturfilm von Quedlinburg, der in ſchönen Bildern die Sehenswürdigkeiten dieſer alten Stadt mit der aus dem 9. Jahrhundert ſtammenden Wiabertkrypta auf dem Königshofe zeigt, be⸗ ſondere Erwähnung. Willy Parth. Oberſpielleiter Carl Möller an die Volksoper Berlin verpflichtet. Der Oberſpielleiter am Stadttheater Saaxbrük⸗ ken, Carl Möller, wurde für die nächſte Spiel⸗ als Oberſpiclleiter an die Volksoper Ber⸗ in verpflichtet. Eine eigene Oper für Hildesheim. Die Städtiſche Bühne Hildesheim hat den Plan, eine eigene Oper am Hildesheimer Thea⸗ ter einzurichten. Die Hinzunahme der Oper wird an Koſten für und verſtärktes Orcheſter einen Betrag von rund 100 000 Mark erforderlich machen. Eine Erhöhung dex Ein⸗ trittspreiſe iſt nicht geplant, doch iſt unbedingt erforderlich, daß ſich die Zahl der Dauermieter 31. Januar 1937. Ich we Revolu Ausmaf nalſozi unzähli tionäre den ihre ia zahl den in ſogaren ihnen zi ſionen „Demokr⸗ Wir hab vielleicht ge nicht imme ten konnte britiſche W den zu m Zurückbeha Moskauer trationslag Es iſt ſchreiben, werten Mi blutigen( brecher in ſie gegen d ſchiſten, we ob ſie z. 2 metzelung, Zehn⸗ un Frauen u Ausdruck die Revoli tiſchen gefunden, Nichteinmi Mühen un Kenner de daß die Ze 170 000 eh wird. 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Erſt vor wenigen Mona⸗ ten konnten wir es erleben, wie ehrenwerte britiſche Weltbürger glaubten, ſich an mich wen⸗ den zu müſſen mit einem Proteſt wegen der Zurückbehaltung eines der verbrecheriſchſten Moskauer Subjekte in einem deutſchen Konzen⸗ trationslager. Es iſt wohl meiner Unorientiertheit zuzu⸗ ſchreiben, nie erfahren zu haben, ob dieſe ehren⸗ werten Männer ſich einſt auch ebenſo gegen die blutigen Gewalttaten dieſer Moskauer Ver⸗ brecher in Deutſchland ausgeſprochen hatten, ob ſie gegen die grauſame Parole„Schlagt die Fa⸗ ſchiſten, wo ihr ſie trefft“ Stellung nahmen, oder ob ſie z. B. jetzt in Spanien gegen die Nieder⸗ metzelung, Schändung und Verbrennung von Zehn⸗ und aber Tauſenden von Männern, Frauen und Kindern ebenſo ihrer Empörung Ausdruck gaben! Hätte nämlich in Deutſchland die Revolution etwa nach dem demokra⸗ tiſchen Vorbild in Spanien ſtatt⸗ gefunden, dann würden dieſe eigenartigen Nichteinmiſchungsapoſtel anderer Länder ihrer Mühen und Sorgen wohl reſtlos enthoben ſein. Kenner der ſpaniſchen Verhältniſſe verſichern, daß die Zahl der beſtialiſch Abgeſchlachteten mit 170 000 eher zu niedrig als zu hoch angegeben wird. Nach dieſen Leiſtungen der braven demokra⸗ tiſchen Revolutionäre in Spanien hätte die na⸗ tionalſozialiſtiſche Revolution unter Zugrunde⸗ legung unſerer dreimal größeren Bevölkerungs⸗ zahl das Recht gehabt, 400 000 bis 500 000 Menſchen umzubringen! Daß wir dies nicht taten, gilt anſcheinend faſt als Verſäum⸗ nis und findet von ſeiten der demokratiſchen Weltbürger— wie wir ſehen— eine ſehr ungnädige Beurteilung. Der unblutige Verlauf der nationalſozialiſti⸗ ſchen Revolution war allerdings nur möglich durch die Befolgung eines Grundſatzes, der nicht nur in der Vergangenheit unſer Handeln be⸗ ſtimmte, ſondern den wir auch in der Zukunft nie wergeſſen wollen: Es kann nicht die Auf⸗ gabe einer Revolution oder überhaupt einer Umälzung ſein, ein Chaos zu erzeugen, ſondern nuretwas Schlechtes durch Bͤͤſſeres zu erſetzen. Dies erfordert aber ſtets, daß das Beſſere tatſächlich ſchon vorhanden iſt. Als mich am 30. Januar vor vier Jahren der ehr⸗ würdige Herr Reichspräſident berief und mit der Rechts: Deutſchlands Sou ⸗ veränität am Rhein wie⸗ derhergeſtellt. Der Aufbau der Wehrmacht dient dem Schutz des Friedens. Unten: Der Aufbau ſtati · ſtiſch geſehen. Aufn.: Weltbild , Güͤeje Bildung und Führung einer neuen deutſchen Reichsregierung betraute, da lag hinter uns ein gewaltiger Kampf um die Macht im Staate, den wir mit den damaligen ſtreng legalen Mitteln durchgefochten hatten. Trägerin dieſes Kampfes war die nationalſozialiſtiſche Partei. Und hier hat der neue Staat ſchon längſt, ehe er tat⸗ ſächlich proklamiert werden konnte, bereits eine ideelle und förmliche Geſtaltung erfahren. Alle Grundſätze und Prinzipien des neuen Reiches waren die Grundſätze, Gedanken und Prinzipien der nationalſozialiſtiſchen Partei. Sie hat ſich auf dem Wege des legalen Rin⸗ gens um den deutſchen Volksgenoſſen die über⸗ wältigende Stellung in dieſem Reichstage geſchaf⸗ fen und als ihr dann endlich tatſächlich die Führung gegeben wurde, da hatte ſie dieſe Füh⸗ rung auch nach parlamentariſch⸗demokratiſchem Rechte ſchon über ein Jahr lang zu be⸗ anſpruchen das Recht gehabt. Der Sinn der nationalſozialiſtiſchen Revolu⸗ tion lag aber darin, daß die Forderungen dieſer Partei eine wahrhaft umwälzende Erneuerung früher allgemein gültiger Auffaſſungen und Einrichtungen proklamierten. Und erſt als ein⸗ zelne Verblendete glaubten, der mit Recht zur Führung des Reiches Fifenen Bewegung in der Durchführung ihres vom Volk gebilligten Programms den ſchuldigen Gehorſam aufſagen zu können, hat ſie dieſen ungeſetzlichen Stören⸗ frieden mit eiſerner Fauſt den Nacken unter das Geſetz des neuen nationalſozialiſtiſchen Reiches und Staates gebeugt. Damit aber, meine Parteigenoſſen und Abge⸗ ordnete des Deutſchen Reichstages, war die na⸗ tionalſozialiſtiſche Revolution als ſolche auch ſchon beendet. Denn von dieſem Augenblick der ſichergeſtellten Machtübernahme im Reich durch die Partei an habe ich es als ſelbſtverſtändlich angeſehen, daß damit die Revolution übergeführt wird in die Evolution. Dieſe dadurchein geleitete Entwicklung beinhal⸗ tet allerdings einen ideellen und tatſäch⸗ lichen Umbruch, der auch heute noch von manchen Zurückgebliebenen als außerhalb des geiſtigen Horizontes des Auffaſſungsvermögens oder über den Egoismus der eigenen Inter⸗ eſſen liegend, abgelehnt wird. Denn: die natio⸗ nalſozialiſtiſche Lehre hat auf unzähligen Ge⸗ bieten unſeres Lebens ohne Zweifel revolutio⸗ nierend gewirkt und auch demgemäß oft ein⸗ gegriffen und behandelt. fjeiligſte flufgabe: Die Erhaltung unſerer flrt Grundſätzlich: Unſer nationalſozialiſti⸗ ſches Programm ſetzt an Stelle des liberaliſti⸗ ſchen Begriffes des Individuums, des marxiſti⸗ ſchen Begriffes der Menſchheit das blutbedingte und mit dem Boden verbundene Volk. Ein ſehr einfacher und lapidarer Satz, allein von gewal⸗ tigen Auswirkungen. Zum erſtenmal vielleicht, ſeit es eine Men⸗ ſchengeſchichte gibt, iſt in dieſem Lande die Er⸗ kenntnis dahin gelenkt worden, daß von allen Aufgaben, die uns geſtellt ſind, die erhabenſte und damit für den Menſchen heiligſte, die Er⸗ haltung der von Gott gegebenen blutgebun⸗ denen Art iſt. Zum erſtenmal iſt es in dieſem Reich möglich, daß der Menſch die ihm vom Allmächtigen verliehene Gabe des Erkennens und der Einſicht jenen Fragen zuwendet, die für die Erhaltung ſeiner Exiſtenz von gewal⸗ tigerer Bedeutung ſind, als alle ſiegreichen Kriege oder erfolgreichen Wirtſchaftsſchlachten! Die größte Revolution des Nationalſozialismus iſt es, das Tor der Erkenntnis dafür auf⸗ geriſſen zu haben, daß alle Fehler und Irr⸗ tümer der Menſchen zeitbedingt und damit wie⸗ der verbeſſerungsfähig ſind, außer einem ein⸗ zigen: dem Irrtum über die Bedeutung der Er⸗ haltung ſeines Blutes, ſeiner Art, und damit der ihm von Gott gegebenen Geſtalt und des ihm von Gott geſchenkten Weſens. Wir Menſchen haben nicht darü⸗ ber zu rechten, warum die Vorſe⸗ hung die Raſſen ſchuf, ſondern nur zu erkennen, daß ſie den beſtraft, der ihre Schöpfung mißachtet. Und ich ſpreche es hier prophetiſch aus: So wie die Erkennknis des Umlaufes der Erde um die Sonne zu einer umwälzenden Neugeſtal⸗ tung des allgemeinen Weltbildes führte, ſo wird ſich aus der Blut und Raſſenlehre der nationalſozialiſtiſchen Bewegung eine Umwälzung der Erkenniniſſe und damit des Bildes der Geſchichte der menſchlichen Ver⸗ gangenheit und ihrer Zukunfk ergeben. Und dies wird nicht zu einer Entfremdung der Völker, ſondern im Gegenteil zum erſten Male zu einem wahren gegenſeiti⸗ gen Verſtehen führen! Es wird dann allerdings aber auch verhindern, daß das jü⸗ diſche Volk unter der Maske eines biederen Weltbürgers alle anderen Völker innerlich zu zerſetzen und dadurch zu beherrſchen verſucht! Im Dienſte des Sieges unſerer Idee ſtand nun 4½ Jahre Lang die deutſche Geſetzgebung. So wie am 30. Januar 1933 durch meine Beru⸗ fung zur Reichskanzlerſchaft ein an ſich ſchon beſtehender Zuſtand ſeine Legaliſierung erhielt, nämlich die damals ohne Zweifel Deutſchland beherrſchende Partei mit der Führung des Reiches und der Geſtaltung des deutſchen Schickſals beauftragt wurde, ſo iſt die deutſche Geſetzgebung ſeit dieſen vier Jahren nur die Feſtlegung einer ideenmäßig geklärten und durchgeſetzten Auffaſſung nach der allgemein bindenden rechtlichen Seite hin. Wie dieſe Blutsgemeinſchaft des deutſchen Volkes damals ſtaatlich verwirklicht wurde, wird uns allen wohl die ſchönſte Erinnerung des Lebens ſein. In wenigen Wochen waren die ſtaatlichen Rückſtände ſowohl als die geſellſchaftlichen Vorurteile einer tauſendjährigen Vergangenheit beſeitigt worden. Oder kann man nicht von einer Revolution ſprechen, wenn in kaum drei Monaten ein par⸗ lamentariſch demokratiſches Durcheinander ver⸗ ſchwindet und an ſeine Stelle ein Regime der Ordnung, der Diſziplin, aber auch der Tatkraft kommt, wie es Deutſchland in ſolcher geſchloſ⸗ ſenen Einheitlichkeit und umfaſſenden Macht⸗ fülle noch nie beſaß? So groß war die Revolution, daß ihre geiſti⸗ gen Grundlagen ſelbſt jetzt von der oberfläch⸗ lich urteilenden Umwelt noch gar nicht erkannt worden ſind. Man redet von Demokratien und Diktaturen und hat noch gar nicht be⸗ griffen, daß ſich in dieſem Lande eine Umwäl⸗ zung vollzogen hat, deren Ergebnis, wenn De⸗ mokratie überhaupt einen Sinn haben ſoll, im höchſten Sinne des Wortes als demokratiſch zu bezeichnen iſt. Mit unfehlbarer Sicherheit ſteuern wir auf eine Ordnung hin, die— ſo wie im geſamten übrigen Leben— auch auf dem Gebiete der politiſchen Führung der Na⸗ tion einen natürlichen und vernunftgemäßen Ausleſeprozeß ſicherſtellt, durch den die wirklich fähigſten Köpfe unſeres Volkes ohne Rückſicht auf Geburt, Herkunft, Namen oder Vermögen nur gemäß der ihnen gegebenen höheren Berufung zur politiſchen Führung der Nation beſtimmt werden. Des großen Korſen ſchönſte Erkenntnis, daß jeder Soldat den Mar⸗ ſchallsſtab im Torniſter tragen müſſe, wird in dieſem Lande die politiſche Ergänzung finden. Gibt es einen herrlicheren und ſchöneren So⸗ zialismus und eine wahrhaftigere Demokratie als jenen Nationalſozialismus, der es dank ſei⸗ ner Organiſation ermöglicht, daß unter Millio⸗ nen deutſchen Knaben jeder, wenn ſich die Vor⸗ ſehung ſeiner bedienen will, den Weg finden kann bis an die Spitze der Nation? Dies iſt im heutigen nationalſozialiſtiſchen Deutſchland eine uns allen ſelbſtverſtändliche Wirtlichteit. Ich ſelbſtals der durch das Vertrauen dess Führer tommeaus ihm. Alle die Millio⸗ nen deutſcher Arbeiter ſie wiſſen es, daß an der Spitze des Reiches kein fremder Literat oder in⸗ ternationaler Revolutionsapoſtel ſteht, ſon⸗ dern ein Deutſcher aus ihren eige⸗ nen Reihen. Und zahlreiche einſtige Arbei⸗ ter⸗ und Bauernkinder, ſie ſtehen in dieſem na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staat heute an führenden Stellen. Der Zweck der nationalſozialiſtiſchen Revolution war es nicht, aus einem bevorrech⸗ teten Stand für die Zutunft einen rechtloſen zu machen, ſondern aus einem recht⸗ loſen einen gleichberechtigten. Wir haben nicht Millionen Bürger vernichtet, um ſie zu Zwangsarbeitern zu degradieren, ſondern unſer Ziel war es, aus Zwangsarbeitern deut⸗ ſche Bürger zu erziehen. Denn eines werden alle Deutſchen verſtehen: NUiemals neue Klaſſenbildung! Revolutionen können als Gewaltakte nur von kurzer Dauer ſein. Wenn ſie nichts Neues aufzubauen vermögen, werden ſie als Exzeſſe das Vorhandene in kurzer Zeit ver⸗ zehren. Aus dem gewalttätigen Akt der Ueber⸗ nahme der Macht muß ſich in kurzer Zeit eine ſegensreiche Arbeit des Friedens entwickeln. Volkes berufene 2 — —— 4 — 32 ——————— — — ————

Werk ſel „Hakenkreuzbanner⸗ Ma Wer aber Klaſſen beſeitigt, um neue Klaſſen zu 4 legt den Keim zu neuen Revolutionen. Was heute Bourgeois iſt und diktiert, wird morgen als Zwangsarbeiter in Sibirien wieder Proletarler ſein und dann einmal genau ſo auf Befreiung hoffen wie der Proletarier, der erſt unterdrückt war und nun zu diktieren glaubt. Die nationalſozialiſtiſche Revolution hat daher nie beabſichtigt, eine beſtimmte Klaſſe des deutſchen Volkes in den Beſitz der Macht zu ſetzen, um eine andere auszuſchalten, ſondern m Gegenteil: es war nur ihr Ziel, dem ganzen deutſchen Volk durch ihre organiſatoriſche Er⸗ faſſung der Maſſen die Möglichkeitnicht nur einer wirtſchaftlichen, ſondern auch einer politiſchen Betätigun ſicherzuſtellen. Sie beſchränkt ſich dab allerdings auf die zu unſerem Volk gehörigen Elemente und lehnt es ab, einer fremden Raſſe Einfluß auf unſer politiſches, geiſtiges oder kul⸗ turelles Leben zu geben oder ihm eine wirt⸗ ſchaftliche Vorrangſtellung einzuräumen. In dieſer blutmäßigen Verbundenheit un⸗ ſeres Volkes und in der durch den National⸗ ſozialismus erfolgten Erweckung des Verſtänd⸗ niſſes dafür, liegen die tiefſten Urſachen für das wunderbare Gelingen unſerer Revolution. wo ſteht das volh ſo hinter ſeiner kegierung? Vor dieſem neuen gewaltigen Ideal ver⸗ blaßten alle ſtaatlichen, dynaſtiſchen, ſtammes⸗ mäßigen, aber auch parteilichen Idole und Rück⸗ ſtände der Vergangenheit. Als die ſymboliſchen Zeugen deutſcher Vergangenheit und damit deutſcher Zerriſſenheit und deutſcher Ohnmacht entfernt wurden, da geſchah es nicht durch den Beſchluß eines Komitees, das wie im Jahre 1918 oder 1919— wenn möglich durch Preis⸗ ausſchreiben— das neue Symbol des Reiches herauszufinden hatte, ſondern durch die Flagge, die uns als Wahrzeichen der nationalſozialiſti⸗ ſchen Kampfzeit in die Erhebung hineinbegleitet hat und die nun ſeitdem zu Lande, zu Waſſer und in der Luft das Zeichen der Erhebung der Nation geworden iſt! Wie ſehr aber dieſen Wechſel und dieſe Wand⸗ lung das deutſche Volk begriffen und in ſeiner Bedeutung erfaßt hat, wird durch nichts mehr erhärtet als durch die Zuſtimmung, die die Na⸗ tion uns ſeitdem ſo viele Male gegeben hat. Denn von all jenen, die ſich ſo oft und ſo gerne bemühen, die demokratiſchen Regierungen als vom Volke getragene Inſtitutionen zum Un⸗ terſchied der Diktaturen hinzuſtellen, hat keiner mehr Recht, im Namen ſeines Volkes zu reden, als ich! Das Dolk als Träger der Souveränität Als das Ergebnis dieſes Teiles der deutſchen Revolution möchte ich folgendes feſtſtellen: 1. Es gibt im deutſchen Volk ſeitdem nur mehr einen Trüger der Souveränität und dies iſt das geſamte deutſche Volt ſelbſt. 2. Der Wille dieſes Volkes findet ſeinen Aus⸗ druck in der Partei als der politiſchen Organi⸗ ſation dieſes Volkes. „3, Es gibt entſprechend dem auch nur einen einzigen Geſetzgeber.— „4. Es gibt nur eine Gewalt der Exekutive. Dieſe Umwälzung iſt aber ebenfalls nur das Ergebnis der Durchführung eines Grundſatzes der nationalſozialiſtiſchen Lehre, daß nämlich der vernünftige Sinn und Zweck alles menſch⸗ lichen Denkens und Handelns nicht in der Schaffung oder Erhaltung einer von Menſchen erfonnenen Konſtruktion, Organiſation oder Funktion liegen kann, ſondern nur in der Si⸗ cherung und Entwicklung des von der Vor⸗ ſehung gegebenen volklichen Bauſteines an ſich. Daher wurde durch den Sieg der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung das Volk auf das Seiende und das Bleibende über jede Organiſation, Konſtruktion und Funktion geſtellt. Sinn und Zweck der Exiſtenz der von der Vorſehung erſchaffenen Raſſen vermögen wir Menſchen weder zu erkennen noch feſtzuſtellen. Allein Sinn und Zwect der menſchlichen Orga⸗ niſationen, ſowie aller Funktionen ſind meſfhar an ihrem Nutzen, den ſie für die Erhaltung des bleibenden und ſeienden Volkes beſitzen. Da ⸗ her iſt das Volk das primäre. Partei, Staat, Armee, Wirtſchaft, Juſtiz uſw. ſind ſe⸗ kundäre Erſcheinungen, Mittel zum Zweck der Erhaltung dieſes Volkes. In eben dem Maße, in dem ſie dieſer Auf⸗ gabe gerecht werden, ſind ſie richtig und nütz⸗ lich. Wenn ſie dieſer Aufgabe nicht genügen, ſind ſie ſchädlich und müſſen entweder reformiert oder beſeitigt und durch beſſere erſetzt werden. Ich möchte an einigen Beiſpielen die Beden⸗ tung dieſer Grundſätze erläutern, die ſie in dem Moment erhielten, da wir ſie am praktiſchen Leben anzuwenden begannen. Es wird für viele erſt dann verſtändlich werden, warum wir von einer nationalſozialiſtiſchen Revolu⸗ tion reden. Das Rechtsleben als Beiſpiel Im Laufe einer langen Zeit iſt teils ourch Uebernahme fremden Gedankengutes, teils durch das Fehlen einer eigenen klaren Einſicht unſer Rechtsleben in eine Verwirrung geraten, die ihren prägnanteſten Ausdruck fand in der Unklarheit über den inneren Zweck des Rechtes an ſich. Zwei polare Extreme kennzeichnen die⸗ ſen Zuſtand: 1. Die Auffaſſung, daß das Recht als ſolches ſeine eigene Exiſtenzberechtigung in ſich trage und daher überhaupt keinerlei Prüfung über die Nützlichkeit im einzelnen oder im geſamten zulaſſe. Das Recht beſtehe, ſelbſt wenn die Welt darüber zugrunde ginge. 2. Die Aufaſſung, daß das Recht im weſent⸗ lichen berufen ſei, den Schutz des Individuums in der Perſon und in ſeinem Eigentum zu übernehmen und zu ſichern. Zwiſchen beiden meldete ſich in verſchämter Verbrämung die Ver⸗ tretung größerer Gemeinſchaftsintereſſen zumeiſt nur als Konzeſſion an die ſogenannte Staats⸗ räſon an.—1⁰—— Die nationalſozialiſtiſche Revolution hat dem⸗ gegenüber dem Rechte, der Rechtswiſſenſchaft ſo⸗ wohl als der Rechtſprechung einen eindeu⸗ tigen klaren Ausgangspunkt ge⸗ geben: Es iſt die Aufgabe der Juſtiz, mitzuhelfen an der Erhaltung und Sicherung des Volkes vor jenen Elementen, die ſich als Aſoziale entweder den gemeinſamen Verpflichtungen zu entziehen trachten oder ſich an dieſen gemeinſamen Inter⸗ eſſen verfündigen. Damit ſteht über der Perſon und der Sache auch im deutſchen Rechtsleben von jetzt ab das Volk. Ein neues Strafgeſetz kommt Dieſe kurze Feſtſtellung führt in ihrer Be⸗ rückſichtigung zu der größten Reform, die unſer deutſches Rechtsleben und Rechtsweſen bisher Vorderſelte Rückſeite erlebt haben. Entſprechend dem Ausgangspunkt war die erſte einſchneidende Wirkung die Pro⸗ klamierung nicht nur eines einzigen Geſetzge⸗ bers, ſondern auch einer einzigen Rechtsaus⸗ übung. Die zweite Maßnahme iſt noch nicht ab⸗ geſchloſſen, wird aber in wenigen Wochen der Nation verkündet. In einem neuen deutſchen Strafgeſetzbuch er⸗ hält zum erſtenmal aus dieſer großen Geſamt⸗ perſpektive heraus die deutſche Rechtspflege jene Grundlagen, die ſie für alle Zeiten in den Dienſt der deutſchen Volkerhaltung ſtellen wird. Wie groß auch die Wirrniſſe geweſen ſind, die wir auf den einzelnen Lebensgebieten im Jahre 1933 vorfanden, ſo wurden ſie doch noch übertroffen von dem Verfall der deutſchen Wirtſchaft. Die traurige Erbſchaft des Jahres 1952 Wir fanden als Dokument dieſer Kataſtrophe vor allem zwei Erſcheinungen: Banenrſtand. 1. Ueber ſechs Millionen Erwerbsloſe; 2. einen erſichtlich zum Untergang beſtimmten Wie ſchwer dieſe Seite der deutſchen Not da⸗ mals empfunden wurde, können wir noch nach⸗ träglich daraus ermeſſen, daß ich mir gerade zur Behebung der Arbeitsloſigkeit ſowie zur Be⸗ hinderung einer weiteren Vernichtung des deut⸗ ſchen Bauerntums die bekannte Zeitder vier Jahre ausgebeten hatte. Das Derſprechen wurde gehalten Wenn ich heute nach vier Jahren vor das Angeſicht des deutſchen Volkes trete, und auch vor Ihnen ſelbſt, meine Abgeordneten, Männer des Deutſchen Reichstages, Rechenſchaft ablege, dann werden Sie mir und der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Regierung nicht die Beſtätigung ver⸗ ſagen, daß ich mein damaliges Verſprechen ein⸗ gelöſt habe. Gustaf Gründgens sprach über Regie Ein aufschlußreicher Vortrag im Berliner Harnack· Haus Auf Einladung der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſell⸗ — zur Förderüng der Wiſſenſchaft ſprach im „Berliner Harnack⸗Haus im Rahmen einer Vor⸗ tragsreihe, die ſich mit den Fragen des Thea⸗ kerk befaßt, Staatsrat Guſtaf Gründgens, der Intendant der Preußiſchen Staatsſchau⸗ ſpiele, über Regie. Er dabei dem Zuhörerkreiſe einen Einblick in ſeine eigene perſönliche Schafſensweiſe als Theaterleiter, als Regiſſeur wie auch als Schauſpieler. Nach einer kurzen Aneinanderreihung des regielichen Stilwillens von den Meiningern über den Na⸗ turalismus und den Expreſſionismus bis zur Gegenwart kam er auf ſeine eigene Werk⸗ und e zu ſprechen, die als Bekenntnis ſeines eigenen Kunſtſchaffens zu werten iſt. Von ſeiner eigenen Inten⸗ ſität her(„Es gibt für mich kein gröberes Schimpfwort, als wenn man mir nachſagt, ich ein natürlicher Schauſpieler“) gibt es für hn keine Buchregie; die Auffaſſung über ein erk formt ſich im ſelben Augenblick, als er entſchloſſen iſt, es einzuſtudieren. Auffaſſung und Verhältnis zu dem Werk wechſeln und ormen ebenſo wie die Rollenbeſetzung und die Pib e Ausgeſtaltung aus der Arbeit am mit Schauſpieler und Bühnenbild. Ueber Auffaſſung und Stil ſteht ihm die in⸗ nere Form des Werkes, ihr zeitgebundener Atem, deſſen Geſetzen eine Dramatik immer unterſworfen iſt. Dieſe Form in ihrer Ganzheit zu exfaſſen, auszuſchöpfen und ſie in einer akti⸗ viſtiſchen äußeren Form wieder zum lebendigen Ausdruck zu machen, dabei durch die einfache Ratur des Materials zene ſinnfällige geſetzge⸗ bundene Struktur hindurchleuchten zu laſſen, die ſo zur direkten Anrede der Wrfün an das Publikum wird, iſt 55 ihn die Erfüllung der Regieaufgabe, weil dieſe nur ſo zum währen Interpreten von Dichter, Werk und Zeit wer⸗ den kann. Mit kurzen Worten gab 823 Gründgens dann noch das Verhältnis des Staatsthegters zum jungen Dichter kund, wobei er einen Brief ur Kenntnis brachte, in dem die Forderungen, ie heute das Staatstheater als repräfentative Bühne des Reiches an den muen Dichter zu ſtellen hat, klar und wohlformuliert zum Aus⸗ druck kamen. Die Aufführung eines neuen Wer⸗ kes am Staatstheater iſt nicht an die letzte Voll⸗ endung gebunden, denn welcher junge Dichter könnte das, aber ſie fordert innere Klar⸗ 75 5 wobei der Stoff nicht für ſich daſein, ondern im Geſetz der Zeit verankert ſein muß. Der Auftrag an die Künſtler zur Schaffung eines Luſtſpiels oder einer Komödie iſt die Er⸗ ziehung zur Klarheit, einen„Fauſt, kann man ja nicht in Auftrag geben. Die bekennenden Worte zum werk⸗ und formgetreuen Kunſt⸗ ſchaffen uben den reichen Beifall der überaus ſtarken Zuhörerſchaft. W. B. Schaffung eines Wartburg-Museums Das Wartburg⸗Muſeum, deſſen Grundſtock die Sammlung von Dokumenten und Erinne⸗ rungsſtücken der Wartburggeſchichte bis zur Gegenwart, die Burghauptmann Dr. Hans von der Gabelentz in den letzten fünf Jahren zuſammengetragen hatte, bildet, wurde dieſer Tage der Oeffentlichkeit übergeben. Das Mu⸗ ſeum, das in vier Abteilungen gegliedert iſt, gibt einmal einen Ueberblick über die bauliche und geiſtige Geſchichte der Burg und zum an⸗ deren über das Leben der markanten Perſön⸗ lichkeiten der Vergangenheit und der Gegen⸗ wart, deren Name mit der Geſchichte der Wart⸗ burg verbunden iſt. Eine beſondere Gedächt⸗ —— nisſtätte wurde für die Träger der Wart⸗ burgdichterroſe geſchaffen, und zwar werden hier Handſchriften, Bücher, Widmun⸗ gen und Bilder gezeigt. Unter den Original⸗ handſchriften iſt beſonders das wertvolle Manuſkript Viktor von Scheffels„Juniperus“ zu nennen. Von den anderen Ausſtellunas⸗ ſtücken ſeien noch erwähnt ein auf Lukas Cranach zurückgehendes Triptichongemälde eines unbekannten Meiſters ſowie ein Jaad⸗ meſſer Friedrichs des Weiſen aus dem Jahre 1525, auf deſſen Klinge eine ganze Erzählung eingeritzt wurde. Neuordnung des Kunsthistorischen Museums in Wien Die Leitung des Kunſthiſtoriſchen Muſeums in Wien hat einen Neuordnungsplan der Sammlungen des Muſeums aufgeſtellt, der in den nächſten zwei Fahren zur Durchführung kommen ſoll. Verſchiedene Meiſterwerke aus dem Archiv und der„Sekundärgalerie“ ſollen der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werden, darunter befinden ſich Werke von Veechio Palma, Paolo Veroneſe und Meiſtern der Florentiniſchen Schule des 13. Jahrhunderts. Die Tizianbilder ſollen in einem beſonderen Saal untergebracht werden. Die Werke der deutſchen Meiſter ſollen neu geordnet und durch ein Gemälde von Lukas Cranach ſowie ein Altarſtück des Dürer⸗Schülers Hans Schäuffelein bereichert werden. Auch die öſter⸗ reichiſchen und niederländiſchen Meiſter ſollen in beſonderen Sälen untergebracht werden. Der erſte Teil des neuen Katalogs wird vor⸗ ausſichtlich noch in dieſem Jahr fertiggeſtellt. Eine Kunstakademie in Breslau Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung hat die Gründung einer neuen Kunſtakademie in Breslau genehmigt. Die neue Schleſiſche Kunſt⸗ akademie wird vorausſichtlich am 1. April er⸗ öffnet werden. Sie wird zunächſt vier Meiſter⸗ klaſſen, und zwar Architektur, bildende Kunſt, Monumentalmalerei ſowie Porträt⸗ und Land⸗ ſchaftsmalerei, umfaſſen. Ein Ausbau der Akademie iſt für ſpäter in Ausſicht genommen. Vier deutsche Kulturreisen zum Norden Die Nordiſche Geſellſchaft, die im Vorjahre eine Nordlandreiſe in Verbindung mit der NS⸗Kulturgemeinde unternommen hatte, wird in dieſem Jahre ihr Reiſeprogramm erweitern. Wie der Reichsgeſchäftsführer der Nordiſchen Geſellſchaft, Dr. Timm, mitteilte, werden vier große Fahrten geplant. An allen Reiſen wer⸗ den Perſönlichkeiten des kulturellen Lebens aus Deutſchland und dem Norden teilnehmen, deren Namen eine hervorragend gute Durch⸗ führung des Kulturprogramms ſicherſtellen. Die Hauptreiſe, für die das Motorſchiff„Mil⸗ waukee“ zur Verfügung ſteht, führt über Eng⸗ land, Irland, Island nach Norwegen. 15 000 Bücher auf einem Schiff. Von der Ausrüſtung eines neuzeitlichen Rie⸗ ſendampfers macht man ſich noch immer keine rechte Vorſtellung. Nicht nur auf das leibliche Wohlergehen wird hier geachtet, ſondern auch auf das geiſtige. Neben Film, Theater und Muſik ſind es vor allem die großen Bücher⸗ ſäle, die in dieſer Richtung zufrieden ſtellen ſollen. Der enagliſche Rieſendampfer„Queen Marvy“ beſitz: beiſpielsweiſe nicht weniger als drei Bibliotheken mit je 5000 Bänden. Dieſe 15000 Bände ſind in faſt allen Sprachen ge⸗ ſchrieben, die es auf der Welt gibt. Auch deut⸗ ſche Bücher ſind zahlreich vorhanden, leider ſtart durchſetzt mit ſogenannter Emigranten⸗ Literatur, deren undeutſches Weſen im Aus⸗ land noch nicht»ht erkannt wird. 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Ein Haufen parlamentariſcher Angſthaſen eig⸗ net ſich allerdings ſchlecht zur Führung eines Volkes aus Not und Verzweiflung! Ich hatte den feſten Glauben und die heiligſte Ueberzeugung, daß die Ueberwindung der deut⸗ ſchen Wirtſchaftskataſtrophe in dem Augenblick gelingen wird, in dem man an die Unvergäng⸗ lichkeit eines Volkes glaubt und der Wirtſchaft die Rolle als Dienerin am Leben des Volkes zuweiſt, die ihr gebührtl Keine ſtarren Dogmen 2. Ich war kein Wirtſchaftler, das heißt vor allem, ich bin in meinem Leben noch niemals Theoretiker geweſen. Ich habe aber leider gefunden, daß die ſchlimmſten Theoretiker ſich immer gerade dort eingeniſtet haben, wo die Theorie gar nichts und das praktiſche Leben alles iſt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſich auch im wirtſchaftlichen Leben im Laufe der Zeit nicht nur beſtimmte Erfahrungsgrundſätze erge⸗ ben haben, ſondern auch beſtimmte zweckmäßige Methoden. Allein, alle Methoden ſind zeitge⸗ bunden. Aus Methoden Dogmen machen wollen, heißt der menſchlichen Fähigkeit und Arbeitskraft jene elaſtiſche Kraft nehmen, die ſie allein in die Lage ſetzt, wechſ elnden Anforderungen mit wechſelnden Mitteln entgegenzutreten und ihrer ſo Herr zu werden. Der Verſuch, aus wirtſchaft⸗ lichen Methoden ein Dogma zu formulieren, wurde von vielen mit jener gründlichen Emſig⸗ keit, die den deutſchen Wiſſenſchaftler nun einmal auszeichnet, betrieben und als Natio⸗ nalökonomie zum Lehrfach erhoben. Und nur nach den Feſtſtellungen dieſer Nationalökono⸗ mie war Deutſchland ohne Zweifel verloren. Es liegt im Weſen dabei aller Dogmatiker, ſich auf das ſchärfſte zu verwahren gegen ein neues Dogma, d. h. einer neuen Erkenntnis, die dann als Theorie abgetan wird. Seit 18 Jahren kön⸗ men wir das köſtliche Schauſpiel erleben, daß unſere wirtſchaftlichen Dogmatiker in der Pra⸗ xis auf faſt allen Gebieten des Lebens wider⸗ legt worden ſind, daß ſie allein nichtsdeſto⸗ weniger die praktiſchen Ueberwinder des wirt⸗ ſchaftlichen Zuſammenbruchs als Vertreter ihnen fremder und daher falſcher Theorien ab⸗ lehnen und verdammen. Sie kennen ja den bekannten Fall, in dem ein Kranker ſeinem Arzt begegnet, der ihm zehn Monate vorher nur mehr für ſechs Mo⸗ nate das Leben zuſagte und der nun ſeinem Erſtaunen über die trotzdem durch einen ande⸗ ren Arzt erfolgte Heilung nur dadurch Aus⸗ druck verleihen konnte, daß er dieſe unter ſol⸗ chen Umſtänden als eine ſichere Fehl⸗ behandlung erklärte. Meine Abgeordneten! Die deutſche Wirtſchaftspolitik, die der Nationalſozialis⸗ mus im Jahre 1933 einleitete, geht auf einige grundſätzliche Erwägungen zurück. Das volk ſteht über der Wirtſchaft 1. In den Beziehungen zwiſchen Wirtſcha, und Volk gibt es nur etwas Unveränderliches, und dies iſt das Volk. Wirtſchafts⸗ betätigung aber iſt kein Dogma und wird nie ein ſolches ſein. Es gibt keine Wirtſchaftsauffaſſung oder Wirtſchaftsanſicht, die irgendwie Anſpruch auf eine Heiligkeit erheben könnten. Entſcheidend iſt der Wille, der Wiriſchaft ſtets die dienende Rolle dem Volke gegenüber zuzuweiſen und dem Kapital die dienende Rolle gegenüber der Wirtſchaft. Der Nationalſozialismus iſt, wie wir wiſſen, der ſchärfſte Gegner der liberaliſtiſchen Auf⸗ faſſung, daß die Wirtſchaft für das Kapital da ſei und das Volk für die Wirtſchaft. Wir waren daher auch vom erſten Tage an ent⸗ ſchloſſen, mit dem Trugſchluß zu brechen, daß etwa die Wirtſchaft im Staat ein ungebunde⸗ nes unkontrollierbares und unbeaufſichtigtes Eigenleben führen könnte. Eine freie, das heißt eine ausſchließlich ſich ſelbſt überlaſſene Wirt⸗ ſchaft kann es heutle nicht mehr geben. Nicht nur, daß ſie etwa politiſch unkragbar wäre, nein, auch wirkſchaftlich würden unmögliche Zuſtände die Folge ſein. So wie Millionen einzelne Menſchen ihre Arbeit nicht nach ihren eigenen Auffaſſungen und Bedürfniſſen einteilen oder ausüben kön⸗ nen, ſo kann auch die geſamte Wirtſchaft nicht nach eigenen Auffaſſungen oder im Dienſte nur eigenſüchtiger Intereſſen tätig ſein. Denn ſie iſt auch nicht in der Lage, die Konſequenzen eines Fehlſchlages heute noch ſelbſt zu tragen. Die moderne Wirtſchaftsentwicklung konzen⸗ triert ungeheure Arbeitermaſſen auf beſtimmte Erwerbszweige und in beſtimmte Gebiete. Neue Erfindungen oder der Verluſt der Abſatzmärkte können mit einem Schlage ganze Induſtrien zum Erliegen bringen. Der Unternehmer kann ja vielleicht die Tore ſeiner Fabriken ſchließen; er wird möglicher⸗ weiſe verſuchen, ſeinem Tätigkeitsdrang ein neues Feld zu öffnen. Er wird auch zumeiſt nicht ſo ohne weiteres zugrunde gehen und außerdem, es handelt ſich hier nur um wenige Einzelweſen. Dieſen gegenüber aber ſtehen hunderttauſende Arbeiter mit ihren Weibern und mit ihren Kindern! Wer nimmt ſich ihrer an und wer ſorgt für ſie? Die Volksgemeinſchaft! Jawohl! Sie muß es tun. Sie allein geht es dann an. Der Volksgemeinſchaft aber nur die Verantwortung für die Kataſtrophe der Wirt⸗ ſchaft aufzubürden, ohne ihr den Einfluß und die Verantwortung für jenen Einſatz und für jene Ueberwachung der Wirtſchaft zu geben, die die Kataſtrophe zu vermeiden geeignet ſind, geht nicht an. Meine Abgeordneten! Als die deutſche Wirtſchaft im Jahre 1982 Ein packendes Schaubild von der„Grünen Woche“ in Berlin auf 1983 endgültig zu erliegen ſchien, da wurde mir mehr noch als in früheren Jahren folgen⸗ des klar: Die Rettung unſeres Volkes iſt nicht ein Pro⸗ blem der Finanzen, ſondern ausſchließlich e in Problem der Verwendung und des Einſatzes unſerer vorhandenen Ar⸗ beitskraft einerſeits und der Ausnüt⸗ zung des vorhandenen Bodens und der Bodenſchätze andererſeits. Es iſt dies damit zu allererſt ein Orga⸗ niſationsproblem. Es handelt ſich daher auch nicht um Phraſen wie z. B. Freiheit der Wirt⸗ ſchaft, ſondern es handelt ſich darum, durch alle vorhandenen Maßnahmen der Arbeitskraft die Möglichkeit einer produktiven Betätigung zu geben. Solange die Wirtſchaft, d. h. die Ge⸗ ſamtſumme der eigenen Unternehmer dies aus Eigenem fertigbringen, iſt es gut. Wenn ſie dies aber nicht mehr können, dann iſt die Volks⸗ gemeinſchaft, d. h. in dieſem Falle der Staat, verpflichtet, ihrerſeits für den Einſatz der vor⸗ handenen Arbeitskräfte zum Zwecke einer nütz⸗ lichen Produktion Sorge zu tragen, bzw. die dazu nötigen Maßnahmen zu treffen. Und hier kann der Staat alles tun, nur et⸗ was nicht, nämlich— wie dies der Fall war— über 12 000 Millionen Arbeitsſtunden Jahr für Jahr einfach verloren gehen laſſen! Denn die Volksgemeinſchaft lebt nicht von dem fiktiven Wert des Geldes, ſondern von der realen Produktion, die dem Gelde erſt ſeinen Wert verleiht. Dieſe Produktion iſt die Deckung ‚einer Währung, und nicht eine Bank oder ein Treſor voll Gold! Und wenn ich dieſe Produktion ſteigere, er⸗ höhe ich das Einkommen meiner Mitbürger wirklich, und indem ich ſie ſenke, vermindere ich das Einkommen, ganz gleich, welche Löhne ausbezahlt werden. Und meine Abgeordneten! Wir haben in dieſen vier Jahren die deutſche Produktion auf allen Gebieten außerordentlich erhöht. Und die Steigerung dieſer Produktion kommt den deut⸗ ſchen Menſchen und ihrer Geſamtheit zugute. Denn wenn heute z. B. unzählige Millionen Tonnen Kohle mehr gefördert werden, dann dienen ſie nicht etwa dazu, um ein paar Mil⸗ lionären die Zimmer um ein paar tauſend Grad zu erhitzen, ſondern um Millionen deut⸗ ſcher Volksgenoſſen die auf ſie zutreffende Quote erhöhen zu können. Der Sieg in der Wirtſchaftsſchlacht So hat die nationalſozialiſtiſche Revolution durch den Einſatz einer früher brachliegenden Millionenmaſſe deutſcher Arbeitskraft eine ſo gigantiſche Steigerung der deutſchen Produktion erreicht, daß der Erhöhung unſeres allgemeinen Nationaleinkommens der ſachliche Gegenwert geſichert iſt! Und nur dort, wo wir dieſe Stei⸗ gerung aus Gründen, deren Behebung außer⸗ halb unſeres Bemühens liegt, nicht durchführen können, ſind von Zeit zu Zeit Verknappungen eingetreten, die aber in keinem Verhältnis ſtehen zu dem Geſamterfolg der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsſchlacht. Den gewaltigſten Ausdruck findet dieſe plan⸗ mäßige Lenkung unſerer Wirtſchaft in der Auf⸗ ſtellung des Vierjahresplans. Auin.: Reichsnährstand Durch ihn wird beſonders für die aus der Rüſtungsinduſtrie wieder zurückſtrömenden Maſſen der deutſchen Arbeiterſchaft eine dau⸗ ernde Beſchäftigung im inneren Kreislauf unſe⸗ rer Wirtſchaft ſichergeſtellt. Es iſt jedenfalls ein Zeichen dieſer gewaltig⸗ ſten wirtſchaftlichen Entwicklung unſeres Vol⸗ kes, daß wir heute auf vielen Gebieten nur ſehr ſchwer gelernte Arbeiter zu bekommen ver⸗ mögen. Ich begrüße dies aber aus dem Grund, weil dadurch mitgeholfen wird, die Bedeu⸗ tung des Arbeiters als Menſch und als Arbeitskraft in das richtige Licht zu ſetzen und weil dadurch— wenn auch aus anderen Motiven heraus— die ſoziale Tätigkeit der Partei und ihrer Ver⸗ bände auf leichteres Verſtändnis ſtößt und eine ſtärkere und willigere Unterſtützung erfährt! So wie wir die Aufgaben der Wirtſchaft in einem ſo hohen volklichen Sinn verſtehen, wird von ſelbſt die frühere Trennung in Arbeitgeber und Arbeitnehmer hinfällig. Jeder iſt an ſeiner Stelle wichtig Auch der neue Staat wird und will nicht Un ⸗ ternehmer ſein. Er wird nur den Einſatz der Arbeitskraft der Nation inſoweit regeln, als es zum Nutzen aller notwendig iſt. Und er wird den Arbeitsprozeß nur ſoweit beaufſichtigen, als es im Intereſſe aller Beteiligten ſein muß. Er wird dabei unter keinen Umſtänden verſuchen, das wirtſchaftliche Leben zu verbeamten. Jede wirkliche und praktiſche Initiative kommt in ihrer wirtſchaftlichen Auswirkung allen Volks⸗ genoſſen zugute. Der Wert eines Erfinders oder eines erfolgreichen wirtſchaftlichen Organi⸗ ſators iſt im Augenblick oft für die geſamte Volksgemeinſchaft gar nicht abzuſchätzen. Es wird in der Zukunft erſt recht eine Auf⸗ gabe der nationalſozialiſtiſchen Erziehung ſein, allen unſeren Volksgenoſ⸗ ſen ihren gegenſeitigen Wert klarzumachen. Dem einen zu zeigen, wie unerſetzbar der deutſche

Mannheim —— 43* 31. Januar 1987 Arbeiter iſt, den deutſchen Arbeiter aber auch zu belehren, wie unerſetzbar der Erfinder und der wirtliche Wiriſchaftsführer ſind. Kein wirtſchaftliches Fauſtrecht Daß in einer Sphäre ſolcher Auffaſſungen weder Streik noch Ausſperrung geduldet wer⸗ den können, iſt klar. Der nationalſozialiſtiſche Staat kennt kein wirtſchaftliches Fauſtrecht. Ueber den Intereſſen aller Kon⸗ trahenten ſteht das Geſamtintereſſe der Nation, d. h. unſeres Volkes! Die praktiſchen Ergebniſſe dieſer unſerer Wirtſchaftspolitik ſind Ihnen bekannt. Ein un⸗ geheuerer Schaffensdrang geht durch unſer Volk. Ueberall entſtehen gewaltige Werke der Produktion und des Verkehrs. Der deutſche Handel iſt in einem Aufblühen begriffen wie nie zuvor. Während in anderen Lündern fortgeſetzte Streiks oder Ausſperrungen die Stetigkeit der nationalen Produktion erſchüttern, arbeitet in unſerem Volk die Millionenmaſſe aller Schaf⸗ fenden nach dem höchſten Geſetz, das es für ſie auf dieſer Welt geben kann, nach dem Geſetz der Vernunft. Wenn es uns in dieſen vier Jahren gelungen iſt, die wirtſchaftliche Rettung unſeres Volkes durchzuführen, ſo wiſſen wir, daß die Ergeb⸗ niſſe dieſer wirtſchaftlichen Arbeit in Stadt und Land auch geſichert werden müſſen. Die erſte Gefahr droht den Werken der menſchlichen Kultur zunächſt ſtets aus den eigenen Reihen, dann nämlich, wenn zwiſchen der Größe der menſchlichen Leiſtungen und der e Einſicht der ſie ſchaffenden, erhaltenden und be⸗ treuenden Volksgenoſſen kein inneres Verhält⸗ nis mehr beſteht. Die nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung hat dem Staate die Richtlinien für die Erziehung unſeres Volkes gegeben. Dieſe Er⸗ ziehung beginnt nicht in einem gewiſſen Jahr und endet nicht in einem anderen. Die menſch⸗ liche Entwicklung brachte es mit ſich, daß von einem beſtimmten Zeitpunkt an die Weiterbil⸗ dung des Kindes aus der Obhut der engſten Zelle des Gemeinſchaftslebens, der Familie, ge⸗ nommen und der Gemeinſchaft ſelbſt anvertraut werden muß. Immer weiter lernen! Die nationalſozialiſtiſche Revolution hat die⸗ ſer Gemeinſchaftserziehung beſtimmte Aufga⸗ ben geſtellt und ſie vor allem unabhängig ge⸗ macht von Lebensaltern, d. h. die Belehrung des einzelnen Menſchen kann niemals ein Ende finden. Es iſt daher die Aufgabe der Volksgemeinſchaft, dafür zu ſor⸗ gen, daß dieſe Belehrung und Weiterbildung ſteis im Sinne ihrer Intereſſen, d. h. der Er⸗ haltung des Volkes liegt. Wir können deshalb auch nicht zugeben, daß irgendein taugliches Mittel für dieſe Volksaus⸗ bildung und Erziehung von dieſer Gemein⸗ ſchaftsverpflichtung ausgenommen werden könnte. Zugenderziehung— Hitlerjugend— Arbeits⸗ dienſt— Partei— Wehrmacht, ſie ſind alle Einrichtungen dieſer Erziehung und Bildung unſeres Volkes. Das Buch, die Zeitung, der Vortrag, die Kunſt, das Theater, der Film, ſie ſind alle Mittel dieſer Volkserziehung. Die Lehrkräfte aber ſind deutſchen Bluts Was die nationalſozialiſtiſche Revolution auf dieſen Gebieten geleiſtet hat, iſt gewaltig. Be⸗ denken Sie allein folgendes: Unſer ganzes Erziehungsweſen einſchließlich der Preſſe, des Theaters, des Films, der Litera⸗ tur, wird heute ausſchließlich von deut⸗ ſchen Volksgenoſſen geleitet und geſtaltet. Wie oft konnten wir früher nicht hören, daß die Entfernung des Judentums aus dieſen In⸗ ſtitutionen zum Zuſammenbruch oder ihrer Verödung ſühren müßte! Und was iſt nun eingetreten? Auf all dieſen Gebieten erlebten wir ein ungeheures Aufblühen des kulturellen und künſtleriſchen Lebens. Unſere Fil me ſind beſſer als je zuvor, unſere Theaterauf⸗ führungen ſtehen heute in unſeren Spitzen⸗ bühnen auf einer einſamen Welthöhe. Unſere Preſſe iſt ein gewaltiges Inſtrument im Dienſte der Selbſt⸗ behauptung unſeres Volkes gewor⸗ den und hilft mit, die Nation zu ſtärken. Die deutſche Wiſſenſchaft iſt erfolg⸗ reich tätig, und gewaltige Dolumente unſeres ſchöpferiſchen Bauwillens werden einſt von die⸗ ſer neuen Epoche zeugen! Es iſt eine unerhörte Immuniſierung des deutſchen Volkes erreicht worden gegenüber all den zerſetzenden Tendenzen, unter denen eine andere Welt zu leiden hat. Manche unſerer Einrichtungen, die noch vor wenigen Jahren nicht verſtanden worden ſind, kommen uns heute ſchon als ſelbſtverſtändlich vor. Jung⸗ nolk, Hitleriugend, BDM, Frauenſchaft, Ar⸗ beitsdienſt, SA, SS, NSaͤ und vor allem die Arbeitsfront in ihrer gewaltigen Gliede⸗ rung ſind Steine des ſtolzen Baues unſeres Dritten Reiches. „Hakenkrenzbanner“ die drückenden ſietten ſielen! Dieſer Sicherung des inneren Lebens unſeres deutſchen Volkes mußte zur Seite treten die Sicherung nach außen. Und hier, meine Abgeordneten und Männer des Deutſchen Reichstages, glaube ich, hat die nationalſozia⸗ liſtiſche Erhebung das größte Wunder ihrer Leiſtungen vollbracht! Als ich vor vier Jahren mit der Kanzler⸗ ſchaft und damit mit der Führung der Nation betraut wurde, übernahm ich die bittere Pflicht, ein Volk wieder zur Ehre zurückzuführen, das 15 Jahre lang das Leben eines Ausſätzigen un⸗ ter den anderen Nationen zu führen gezwungen worden war. Die innere Ordnung des deut⸗ ſchen Volks ſchuf mit die Vorausſetzung zum Wiederaufbau des deutſchen Heeres, und aus beiden zugleich erwuchs die Möglichkeit, jene Feſſeln abzuſtreifen, die wir als tiefſtes Schand⸗ mal empfanden, das jemals einem Volk aufge⸗ brannt worden war. Dier Erklärungen des Führers Ich habe, am heutigen Tage dieſen Prozeß abſchließend, nur wenige Erklärungen zu geben. 1. Die Wiederherſtellung der deutſchen Gleich⸗ berechtigung war ein ausſchließlich Deutſchlandſelbſtberührender und es betreffender Vorgang. Wir haben dadurch keinem Volk etwas genommen und kei⸗ nem Volk damit ein Leid zugefügt! 2. Ich verkünde Ihnen, daß ich im Sinne der Wiederherſtellung der deutſchen Gleichberechti⸗ gung die Deutſche Reichsbahn und die Deutſche Reichsbank ihres bisherigen Charakters entkleiden und reſtlos unter die Hoheit der Regierung des Reiches ſtellen werde. 3. Ich erkläre hiermit, daß damit jener Teil des Verſailler Vertrages ſeine natürliche Er⸗ ledigung gefunden hat, der unſerem Volke die Gleichberechtigung nahm und es zu einem min⸗ derwertigen Volke degradierte. 4. Ich ziehe damit vor allem aber die deutſche Unterſchrift feierlichſt zurück von jener damals einer ſchwachen Regierung wider deren beſſeres Wiſſen abgepreßten Erklärung, daß Deutſchland die Schuld am Kriege beſitze! Meine Abgeordneten, Männer des Deutſchen Reichstags! Dieſe Wiederherſtellung der Ehre unſeres Volkes, die ihren äußerlich ſichtbarſten Ausdruck fand in der Einführung der Wehrpflicht, der Schaffung einer neuen Luft⸗ waffe, dem Wiederaufbau einer deutſchen Kriegs⸗ marine, der Wiederbeſetzung des Rheinlandes durch unſere Truppen, ſie war die ſchwerſte und wagemutigſte Aufgabe und Arbeit meines Le⸗ bens. Ich muß an dieſem Tage demutsvoll der Vorſehung danken, deren Gnade es mir, dem einſtigen Soldaten des Weltkrieges, gelingen ließ, unſerem Volke damit wieder ſeine Ehre und Rechtſchaffenheit zurückzuerkämpfen! Alle hierzu notwendigen Maßnahmen wa⸗ ren leider nicht auf dem Wege von Verhand⸗ lungen zu erreichen. Aber abgeſehen davon: die Ehre eines Volkes kann überhaupt nicht ausgehandelt, ſondern ſie kann nur genommen werden. So wenig wie man ſie mir weghan⸗ deln, ſondern auch nur nehmen kann. Daß ich die dazu notwendigen Handlungen tat, ohne unſere früheren Gegner im einzelnen zu befragen oder auch nur zu verſtändigen, hatte aber auch ſeinen Grund in der Erkennt⸗ nis, das ſo oder ſo notwendige Hinnehmen unſerer Entſcheidungen der anderen Seite da⸗ durch nur erleichtert zu haben. Im übrigen will ich dieſen Erklärungen nun aber noch eine weitere anſchließen, nämlich, daß damit die Zeit der ſogenann⸗ ten Aeberraſchungen abgeſchloſſen iſt. Als gleichberechtigter Staat wird Deutſchland, ſeiner europäiſchen Aufgabe bewußt, in loyaler Weiſe mitarbeiten an der Be⸗ hebung der Probleme, die uns und die an⸗ deren Nationen bewegen. Die antwort an fnthong Eden Wenn ich nun zu dieſen allgemeinen Fragen der Gegenwart Stellung nehme, dann geſchieht es vielleicht am zweckmäßigſten in Anlehnung an jene Aeußerungen, die vor kurzem im eng⸗ liſchen Unterhaus durch Miſter Eden gemacht worden ſind. Denn in ihnen iſt auch im weſentlichen ent⸗ halten, was zum Verhältnis Deutſch⸗ lands zu Frankreich zu ſagen iſt. Ich möchte an dieſer Stelle meinen wirklichen Dank ausſprechen für die Möglichkeit einer Antwort, die mir geboten wurde durch die ſo freimütigen wie bemerkenswerten Ausführun⸗ gen des Herrn engliſchen Außenminiſters. Ich habe dieſe Ausführungen, wie ich glaube, genau und richtig geleſen. Ich will mich natür⸗ lich nicht in Details verlieren, ſondern ich möchte verſuchen, die großen Geſichtspunkte der Rede Miſter Edens herauszugreifen, um mei⸗ nerſeits ſie entweder zu klären oder zu beant⸗ worten. Ich will dabei zuerſt verſuchen, einen, wie es mir ſcheint, ſehr bedauerlichen Irrtum rich⸗ tigzuſtellen. Nämlich den Irrtum, daß Deutſch⸗ land irgendeine Abſicht habe, ſich zu iſolieren, an den Geſchehniſſen der übrigen Welt teil⸗ nahmslos vorbeizugehen oder daß es etwa keine Rückſicht auf allgemeine Notwendigkeiten neh⸗ men wolle. Worin ſon die Auffaſſung, Deutſchland treibe eine Iſolierungspolitit, ihne Begründung fin⸗ den? wir wollen uns nie iſolieren Soll dieſe Annahme der Iſolierung Deutſch⸗ lands gefolgert werden aus vermeintlichen deutſchen Abſichten, dann möchte ich dazu folgendes bemerken: Ich glaube überhaupt nicht, daß jemals ein Staat die Abſicht haben könnte, ſich bewußt an den Vorgängen der übrigen Welt als politiſch desintereſſtert zu erklären. Beſonders dann nicht, wenn dieſe Welt ſoklein iſt wie das heutige Europa. Ich glaube, Daß, wenn wirklich ein Staat zu einer ſolchen Hal⸗ tung Zuflucht nehmen muß, er es dann höch⸗ ſtens unter dem Zwang eines ihm ſelbſt auf⸗ oktroyierten fremden Willens tun wird. Ich möchte Herrn Miniſter Eden hier zunächſt ver⸗ ſichern, daß wir Deutſche nicht im gering⸗ ſten iſoliert ſein wollen und uns auch gar nicht als iſoliert fühlen. Deutſchland hat in den letzten Jahren eine ganze Anzahl politiſcher Beziehungen aufgenommen, wieder angeknüpft, verbeſſert und mit einer Reihe von Staaten ein — ich darf wohl ſagen— enges freund⸗ ſchaftliches Verhältnis hergeſtellt. Unſere Beziehungen in Europa ſind, von uns aus geſehen, zu den meiſten Staaten normale, zu einer ganzen Anzahl von Staaten ſehr freundſchaftliche. Ich ſtelle hier an die Spitze die ausgezeichneten Beziehungen, die uns vor allem mit jenen Staaten verbinden, die aus ähnlichen Leiden wie wir zu ähnlichen Fol⸗ gerungen gekommen ſind. Durch eine Reihe von Abkommen hahen wir frühere Spannungen beſeitigt und damit weſentlich zu einer Verbeſſerung der europäi⸗ ſchen Verhältniſſe beigetragen. Ich erinnere nur an unſere Abmachung mit Polen, die beiden Staaten zum Vorteil gereicht, an unſere Abmachung mit Oeſterreich, an unſere ausgezeichnete und enge Beziehung zu Ita⸗ lien, an unſere freundſchaftlichen Beziehun⸗ gen zu Ungarn, Jugoſlawien, zu Bul⸗ garien, zu Griechenland, zu Portu⸗ gal, zu Spanien uſw. und endlich aber auch an die nicht minder⸗herzlichen Beziehun⸗ gen zu einer ganzen Reihe von Staaten außer⸗ halb Europas. Die Abmachung, die Deutſchland mit Japan zur Erkämpfung der Kominternbewegung ge⸗ troffen hat, iſt ein lebendiger Beweis dafür, wie wenig die deutſche Regierung daran denkt, ſich zu iſolieren und wie wenig ſie ſich daher auch ſelbſt als iſoliert fühlt. Im übrigen habe ich öfter als einmal den Wunſch und die Hoff⸗ nung ausgeſprochen, mit allen unſeren Nach⸗ barn zu einem ähnlich guten und herzlichen Verhältnis⸗zu kommen. Deutſchland hat, und ich wiederhole dies hier feierlich, immer wieder verſichert, daß es z. B. zwiſchen ihm und Frankreich überhaupt keinerlei menſchlich denkbaren Streitpunkt geben kann. Die deutſche Re⸗ gierung hat weiter Belgien und Holland verſichert, daß ſie bereit iſt, dieſe Staaten jederzeit als unantaſtbare neutrale Gebiete anzuerkennen und zu garantieren. Ich ſehe angeſichts all der von uns früher ge⸗ gebenen Erklärungen und des tatſächlichen Zu⸗ ſtandes nicht recht ein, wieſo alſo Deutſchland ſich iſoliert fühlen ſoll oder gar eine Iſolier⸗ politik betreibe. Uener Beweis: Die Handelsverträge Allein, auch wirtſchaftlich gibt es nicht den geringſten Anhaltspunkt dafür, zu behaup⸗ ten, daß Deutſchland ſich der internationalen Zuſammenarbeit etwa entzöge. Es iſt ja doch wohl umgekehrt. Wenn ich ſo die Rede mancher Staatsmänner in den letzten Monaten überſehe, dann kann nur zu leicht aus ihnen der Ein⸗ druck entſtehen, als ob etwa eine ganze Welt darauf warte, Deutſchland mit wirtſchaftlichen Gefälligkeiten zu überſchwemmen und nur ver⸗ ſtockte Iſolierungspolitiker an dieſen Genüſſen nicht teilnehmen wollten. Ich möchte zur Richtigſtellung deſſen ein paar ganz nüchterne Tatſachen anführen: 1. Seit Jahr und Tag müht ſich das deutſche Volk ab, mit ſeinen Nachbarn beſſere Handels⸗ verträge und damit einen regeren Güteraus⸗ tauſch zu erreichen. Und dieſe Bemühungen waren auch nicht vergeblich, denn tatſächlich iſt der deutſche Außenhandel ſeit dem Jahre 1932 ſowohl dem Volumen als auch dem Werte nach nicht kleiner, ſondern größer geworden. Dies widerlegt am ſchärfſten die Mei⸗ nung, daß Deutſchland eine wirt⸗ Iſolierungspolitik be⸗ reibe. 2. Ich glaube aber nicht, daß es eine wirt⸗ ſchaftliche Zuſammenarbeit der Völker auf einer anderen Ebene, und zwar von Dauer, geben kann, als auf der eines gegenſeitigen Waren⸗ und Güteraustauſches. Kreditmanipulationen können vielleicht für den Augenblick ihre Wirkung ausüben, auf die Dauer aber werden die wirtſchaftlichen inter⸗ nationalen Beziehungen immer bedingt ſein durch den Umfang des gegenſeitigen Waren⸗ austauſches. Und hier iſt es ja nun nicht ſo, daß die andere Welt etwa mit ungeheuren Auf⸗ trägen oder Perſpektiven einer Steigerung des wirtſchaftlichen Austauſchverkehrs aufzuwarten in der Lage wäre, wenn, ich weiß nicht was für Vorausſetzungen erfüllt ſein würden. Man ſoll die Dinge wirklich nicht mehr komplizieren, als ſie es an ſich ſind. Die Weltwirtſchaft krankt nicht daran, daß Deutſchand ſich etwa an ihr nicht beteiligen will, ſondern ſie krankt daran, daß in die einzelnen Produktionen der Völker ſowohl als auch in deren Beziehungen zuein⸗ ander eine Unordnung gekommen iſt. Beides hat nicht Deutſchland verſchuldet. Am wenigſten das heutige nationalſozialiſtiſche Deutſchland. Denn als wir zur Macht kamen, war die Weltwirtſchaftskriſe wohl noch ſchlim⸗ mer als heute. Ich befürchte allerdings, den Worten Miſter Edens entnehmen zu müſſen, daß er als ein Element der Ablehnung inter⸗ nationaler Beziehungen von ſeiten Deutſchlands die Durchführung des deutſchen Vierjahresplanes anſieht. Ich möchte daher darüber keinen Zweifel aufkommen laſſen, daß der Entſchluß, dieſen Plan durchzuführen, keine Aenderung zuläßt. Die Gründe, die uns zu dieſem Entſchluß veranlaßten, waren zwingende. Und ich habe in der letzten Zeit nichts entdecken können, was uns irgendwie von der Durchfüh⸗ rung dieſes Entſchluſſes hätte abzubringen vermögen. Ich nehme nur ein praktiſches Beiſpiel: Die Durchführung des Vierjahresplanes wird durch die ſynthetiſche Erzeugung von Benzin und Gummi allein eine jährliche Mehr⸗ förderung von 20—30 Millionen Tonnen Kohle in unſerem Lande ſicherſtellen! Das heißt aber die Beſchäftigung von vielen Zehntauſenden von Kohlenbergarbeitern für die ganze Zu⸗ kunft ihres Lebens. Ich muß mir wirk⸗ lich die Frage erlauben, welcher Staatsmann würde in der Lage ſein, mir im Falle der Nichtdurchführung des deutſchen Vierjahres⸗ planes die Abnahme von 20 oder 30 Millionen Tonnen Kohle durch irgendeinen anderen Wirt⸗ ſchaftsfaktor außerhalb des Reiches zu garan⸗ tieren? Und darum handelt es ſich. Ich will Arbeit und Brot für mein Volk, und zwar nicht vorübergehend durch die Gewährung meinetwegen von Krediten, ſondern durch einen ſoliden, dauernden Produktionsprozeß, den ich entweder in Austauſch bringen kann mit Gü⸗ tern der anderen Welt oder in Austauſch brin⸗ gen muß mit eigenen Gütern im Kreislauf un⸗ ſerer eigenen Wirtſchaft. Wenn Dentſchland heute durch irgendeine Manipulation dieſe 20 oder 30 Millionen Ton⸗ nen Kohle in der Zukunft auf den Weltmarkt werfen wollte, ſo würde dies doch nur dazu füh⸗ ren, daß andere Länder ihre bisherige Kohlen⸗ ausfuhr vermutlich ſenken müßten. Ich weiß nicht, ob ein engliſcher Staatsmann zum Bei⸗ ſpiel ernſtlich eine ſolche Möglichkeit für ſein Volk ins Auge faſſen könnte. Dies aber iſt das Entſcheidende. Denn Deulſchland hat eine ungeheure Jahl von Menſchen, die nicht nur arbeiten, ſondern auch eſſen wollen. Auch der übrige Lebensſtan⸗ dard unſeres Volkes iſt ein hoher. Ich kann die Zukunft der deutſchen Nation nicht aufbauen auf den Verſicherungen eines ausländiſchen Staatsmannes über irgendeine internakionale Hilfe, ſondern ich kann ſie nur aufbauen auf den realen Grundlagen einer laufenden Produk⸗ tion, die ich entweder im innern oder nach außen abſetzen muß! „05 Und h meinem! führunge Wenn ſeiner l dann für trotz alle ner nicht Die Pro Denn der unge tion eine der Pr nächſt ab ſchewiſtiſ einer me Vernichtr Und ich Europas wie dies glaubt. deutſchen und Gem wahrzun⸗ die Ding meinen 2 Ich kör Geſchichte ganz glei ſäüumen Volkes n wir alle Außenha der unge men, wa ſtenz aud andere S wiſtiſchen Der ſpat Deutſchl Ich mi faſſung e ſen Pha ſteht dock Der K uns ther zum Bei Vorgäng lutionier dieſem Hande gefügt. niens ar greifen,! mindert, Ich mi licher St keiten rec Es iſt die deutſe die Erha werden j kann Her wirtſchaft Völkern; lichkeit, d ſchaft zu Sollte — die U treibe ein tritt a möchte ick fer Liga Völker w ihr entw ſchon vor

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Januar 1937 fdolf fjitler: Und hier unterſcheide ich mich vielleicht in meinem Mißtrauen von den optimiſtiſchen Aus⸗ führungen des engliſchen Außenminiſters. Wenn Europa nämlich nicht aus dem Taumel ſeiner bolſchewiſtiſchen Infektionen erwacht, dann fürchte ich, wird der internationale Handel trotz allem guten Willen einzelner Staatsmän⸗ ner nicht zu⸗ ſondern eher abnehmen. Die Produktion aller bölker entſcheidet Denn dieſer Handel baut ſich nicht nur auf der ungeſtörten und damit geſicherten Produk⸗ tion eines einzelnen Volkes auf, ſondern auf der Produktion aller Völker. Zu⸗ nächſt aber ſteht nur das eine feſt, daß jede bol⸗ ſchewiſtiſche Erſchütterung zwangsläufig zu einer mehr oder weniger lange andauernden Vernichtung einer geordneten Produktion führt. Und ich kann daher die wirtſchaftliche Zukunft Europas leider nicht ſo optimiſtiſch beurteilen, wie dies erſichtlich Miſter Eden tun zu können glaubt. Ich bin der verantwortliche Leiter des deutſchen Volkes und habe nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen ſeine Intereſſen auf dieſer Welt wahrzunehmen. Ich bin daher auch verpflichtet, die Dinge ſo einzuſchätzen, wie ich ſie eben mit meinen Augen glaube ſehen zu können. Ich könnte niemals einen Freiſpruch vor der Geſchichte meines Volkes erhalten, wenn ich— ganz gleich aus welchen Gründen— etwas ver⸗ ſäumen würde, was zur Forterhaltung diefes Volkes notwendig iſt. Ich bin glücklich, und wir alle ſind es, über jede Steigerung unſeres Außenhandels. Allein ich werde angeſichts der ungeklärten politiſchen Lage nichts verſäu⸗ men, was dem deutſchen Volk die Lebensexi⸗ ſtenz auch dann noch garantieren wird, wenn andere Staaten vielleicht das Opfer der bolſche⸗ wiſtiſchen Infektion geworden ſein werden. Der ſpaniſche Bürgerkrieg ſchädigt Deutſchlands Handel Ich muß es auch ablehnen, daß dieſe Auf⸗ faſſung einfach als eine Ausgeburt einer blaſ⸗ ſen Phantaſie abgetan wird. Denn zunächſt ſteht doch folgendes feſt: Der Herr engliſche Außenminiſter eröffnet uns theoretiſche Lebensperſpektiven, während zum Beiſpiel in der Praxis ſich ganz andere Vorgänge abſpielen. Zum Beiſpiel die Revo⸗ lutionierung Spaniens hat 15 000 Deutſche aus dieſem Land vertrieben und unſerem Handeleinen ſchweren Schaden zu⸗ gefügt. Sollte dieſe Revolutionierung Spa⸗ niens auf andere europäiſche Staaten über⸗ greifen, dann würde dieſer Schaden nicht ver⸗ mindert, ſondern vergrößert werden. Ich muß aber nun einmal als verantwort⸗ licher Staatsmann auch mit ſolchen Möglich⸗ keiten rechnen. Es iſt daher mein unabänderlicher Entſchluß, die deutſche Arbeitskraft ſo oder ſo nützlich für die Erhaltung meines Volkes anzuſetzen. Wir werden jede Möglichkeit wahrnehmen, deſſen kann Herr Miniſter Eden verſichert ſein, unſere wirtſchaftlichen Beziehungen zu den anderen Völkern zu ſtärken, aber ebenſo auch jede Mög⸗ lichkeit, den inneren Kreislauf unſerer Wirt⸗ ſchaft zu verbeſſern und vertiefen! Sollte aber— ich muß auch dies unterſuchen — die Urſache für die Meinung, Deutſchland treibe eine Iſolierungspolitik, unſer Aus⸗ tritt aus dem Völkerbund ſein, dann möchte ich doch darauf hinweiſen, daß die Gen⸗ fer Liga niemals ein wirklicher Bund aller Völker war, daß eine Anzahl großer Nationen ihr entweder überhaupt nicht angehörten oder ſchon vor uns den Austritt vollzogen hatten, ohne daß deshalb jemand behaupten wird, dieſe trieben eine Iſolierungspolitik. Ich glaube alſo, daß Miniſter Eden in die⸗ ſem Punkt die deutſchen Abſichten und unſere Auffaſſungen ſicherlich verkennt. Denn nichts liegt uns ferner, als, ſei es politiſch oder wirt⸗ ſchaftlich, die Beziehungen zur anderen Welt abzubrechen oder auch nur zu vermindern. Im Gegenteil, das Umgekehrte iſt richtiger. Ich habe ſo oft verſucht, zu einer Verſtändi⸗ gung in Europa einen Beitrag zu leiſten, und habe beſonders oft dem engliſchen Volke und ſeiner Regierung ver⸗ ſichert, wie ſehr wir eine aufrichtige und herz⸗ liche Zuſammenarbeit mit ihnen wünſchen. Und zwar wir alle, das ganze deutſche Volk, und nicht zuletzt ich ſelbſt! Erſte Zerreißung: Verſailles Ich gebe aber zu, daß in einem Punkt eine tatſächliche und, wie mir ſcheint, unüber⸗ brückbare Verſchiedenheit zwiſchen den Auffaſſungen des engliſchen Außenminiſters und unſeren beſteht. Miniſter Eden betont, daß die britiſche Regierung unter keinen Umſtänden Ich bin glücklich wünſcht, Europa in zwei Hälften zerriſſen zu ehen. 15 glaube, dieſen Wunſch hatte wenigſtens früher anſcheinend in Europa niemand. Heute iſt dieſer Wunſch nur eine Illuſion. Denn tatſächlich iſt die Zerreißung in zwei Hälften nicht nur Europas, ſondern der Welt eine vollzogene Tatſache. Es iſt bedauerlich, daß die britiſche Regie⸗ rung nicht ſchon früher ihre heutige Auffaſſung vertreten hat, daß eine Zerreißung Europas unter allen Umſtänden vermieden werden müſſe, denn dann wäre es nie zum Verſail⸗ ler Vertrag gekommen. Dieſer Vertrag hat taſächlich die erſte Zerreißung Europas eingeleitet: Nämlich die Aufteilung der Nationen in Sieger und Beſiegte und damit Rechtloſe. Niemand hat mehr unter dieſer Zerreißung Europas zu leiden gehabt als das deutſche Volk. Daß wenigſtens dieſer Riß, ſoweit Deutſchland in Frage kommt, wieder beſeitigt wurde, iſt im weſentlichen das Verdienſt der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Revolution in Deutſchland und damit irgendwie wohl auch mein eigenes! JIweite Jerreißung: Moskau Die zweite Zerreißung erfolgte durch die Proklamation der bolſchewiſtiſchen Lehre, deren integrierender Beſtandteil es iſt, ſich nicht auf ein Volk zu beſchränken, ſondern allen Völkern aufgezwungen zu werden. Es handelt ſich hier nicht um eine beſondere Form des arteigenen Lebens etwa des ruſſi⸗ ſchen Volkes, ſondern es handelt ſich um den bolſchewiſtiſchen Weltrevolutionsanſpruch. Wenn Herr Miniſter Eden den Bolſchewis⸗ mus nicht ſo ſehen will, wie wir ihn ſehen, dann mag dies vielleicht mit der Lage Groß⸗ britanniens im Zuſammenhang ſtehen, viel⸗ leicht auch mit ſonſtigen Erfahrungen, die uns unbekannt ſind auf dieſem Gebiete. Allein ich glaube, man kann uns, die wir über dieſe Dinge nicht als Theoretiker ſprechen, auch nicht die Aufrichtigkeit der Ueberzeugung beſtreiten. Für Herrn Eden iſt der Bolſchewismus vielleicht ein Ding, das in Moskau ſitzt, für uns iſt dieſer Bolſchewismus aber ei ne P e ſt, gegen die wir uns in Deutſchland ſelbſt blu⸗ tig zur Wehr ſetzen mußten. Eine Peſt, die es verſucht hat, aus unſerem Lande dieſelbe Wüſte zu machen wie es in Spanien der Fall iſt, die dieſelben Geiſelerſchießungen anfing, wie wir es in Spanien erleben! Das iſt die Weltgefahr Nicht der Nationalſozialismus hat ſeine Be⸗ rührung mit dem Bolſchewismus in Ruß⸗ land geſucht, ſondern der jüdiſch⸗internationale Moskauer Bolſchewismus verſuchte, nach Deutſchland einzudringen! Und er ver⸗ ſucht es noch! Und dieſem Verſuch gegenüber haben wir in ſchwerem Kampf nicht nur die Kultur unſeres Volles, ſondern vielleicht auch die von ganz Europa mit behauptet und verteidigt. Wenn in den Januar⸗ und Februartagen des Jahres 1933 in der letzten Entſcheidungsſchlacht, Deutſchland gegenüber dieſer Barbarei unter⸗ legen wäre und das bolſchewiſtiſche Trümmer⸗ und Leichenfeld ſich über Mitteleuropa ausge⸗ breitet haben würde, hätte man vielleicht auch an der Themſe andere Auffaſſungen über das Weſen dieſer furchtbarſten Menſchheits⸗ gefahr erhalten. Denn nachdem England ohne⸗ hin am Rheine verteidigt werden muß, würde es ſich jetzt wohl ſchon in engſter Berührung mit jener„harmloſen demokratiſchen Moskauer Welt“ befinden, deren Ungefährlich⸗ keit uns immer ſo warm klarzumachen verſucht wird. Ich möchte daher hier noch einmal in aller Form folgendes erklären: So ſehen wir Moskau Der Bolſchewismus iſt eine Lehre der Welt⸗ revolution, d. h. der Weltzerſtörung. Dieſe Lehre als einen gleichberechtigten Lebensfaktor in Europa aufnehmen, heißt, ihm Europa aus⸗ liefern. Inſoweit andere Völker ſich der Berüh⸗ rung mit dieſer Gefahr auszuſetzen belieben, unterliegt keiner deutſchen Stel⸗ lungnahme. Inſoweit aber Deutſchland ſelbſt in Frage kommt, möchte ich keinen Zweifel dar⸗ über laſſen, daß wir 1. im Bolſchewismus eine unerträgliche Weltgefahr erblicken und 2. daß wir dieſe Gefahr von unſerem Volke mit allen Mit⸗ teln fernzuhalten verſuchen, und 3. daß wir da⸗ her uns bemühen, das deutſche Volk gegen dieſe Infektion ſo gut als möglich immun zu machen. Dazu gehört es auch, daß wir jede engere Beziehung mit den Trägern dieſer Giftbazillen vermeiden und daß wir inſonderheit nicht ge⸗ willt ſind, dem deutſchen Volk das Auge für dieſe Gefahr dadurch zu trüben, daß wir ſelbſt über die notwendigen ſtaatlichen Be⸗ ziehungen hinaus engere Verbindungen damit aufnehmen. Ich halte die bolſchewiſtiſche Lehre fünr das größte Gift, das einem Volk gegeben wer⸗ den kann. Ich wünſche daher, daß mein eige⸗ nes Volk mit dieſer Lehre in keine Berührung kommt. Ich will aber dann als Bürger dieſes Volkes auch ſelbſt nichts tun, was ich bei mei⸗ nen Mitbürgern verurteilen muß. Ich verlange vom deutſchen Arbeiter, daß er keinen Verkehr und Umgang mit dieſen internationalen Schäd⸗ lingen betreibt, und er ſoll aber auch mich nie⸗ mals mit ihnen pokulieren oder zechen ſehen. Im übrigen würde jede weitere deutſche ver⸗ tragliche Verbindung mit dem derzeitigen bol⸗ ſchewiſtiſchen Rußland für uns gänzlich wert⸗ los ſein. Weder wäre es denkbar, daß nationalſozia⸗ liſtiſche Deutſche jemals zum Schutz des Bol⸗ ſchewismus eine Hilfspflicht erfüllten, noch wollten wir ſelbſt von einem bolſchewiſtiſchen Staat eine Hilfe entgegennehmen. Denn ich fürchte, daß jedes Volk, dem eine ſolche Hilfe zuteil wird, daran ſeinen Untergang findet. Genf tat keinem Dolk helfen Ich möchte weiter hier aber auch gegen die Auffaſſung Stellung nehmen, als könnte der Völkerbund als ſolcher im Falle der Not, durch ſeine Hilfe rettend den einzelnen Mitgliedsſtaa⸗ ten unter die Arme greifen. Nein, daran glaube ich nicht. Herr Miniſter Eden er⸗ klärte in ſeinen letzten Ausführungen, daß das Entſcheidende die Taten und nicht die Re⸗ den ſeien. Ich darf aber darauf hinweiſen, daß das entſcheidende Merkmal des Völkerbundes bisher weniger Taten als vielmehr gerade die Reden geweſen ſind. Ausgenommen den einzi⸗ gen Fall, da es vielleicht beſſer geweſen wäre, es beim Reden bewenden zu laſſen. Und dieſes einzige Mal iſt darüber hinaus, wie vorauszu⸗ ſehen der Tat der Erfolg verſagt geblieben. So wie ich daher wirtſchaftlich gezwungen bin, die eigene Kraft und die eigenen Möglich⸗ keiten zur Erhaltung meines Volkes in erſter Linie in Rechnung zu ſtellen, ſo bin ich dies auch politiſch. Und gerade daran tragen wir wahr⸗ haftig die Verantwortung. Unſere Angebote ſchlug man ab Ich habe dreimal ſehr konkrete Angebote zu einer Rüſtungsbeſchränkung oder zumindeſt Rü⸗ ſtungsbegrenzung gemacht. Dieſe Angebote ver⸗ fielen der Ablehnung. Ich darf darauf hin⸗ weiſen, daß das größte Angebot damals der Vorſchlag war, Deutſchland und Frankreich möchten ihre Armeen gemeinſam auf einen Stand von 300000 Mann bringen; Deutſchland, England und Frank⸗ reich möchten gemeinſam ihre Luftwaffe auf einen gleichen Stand bringen, und Deutſchland und England möchten ein Abkommen treffen für das Verhältnis der Kriegsflotten. Davon wurde nur der letzte Teil akzeptiert und damit auch als einziger Beitrag einer wirklichen Rü⸗ ſtungsbegrenzung in der Welt verwirklicht. Die anderen Vorſchläge Deutſchlands fanden ihre Beantwortung teils durch eine glatte Ablehnung, teils aber auch durch den Ab⸗ ſchluß jener Bündniſſe, durch die die Rieſen⸗ macht Sowjetrußlands auf das mitteleuropäiſche Spielfeld der Kräfte geworfen wurde. Miniſter Eden ſpricht von den deutſchen Rü⸗ ſtungen, und erwartet eine Begrenzung dieſer Rüſtungen. Dieſe Begrenzung haben wir ſelbſt einſt vorgeſchlagen. Sie ſchei⸗ terte daran, daß man lieber die größte Militär⸗ macht der Welt vertraglich und tatſächlich nach Mitteleuropa hereinzuſchleuſen verſuchte als auf unſeren Vorſchlag einzugehen. Es würde richtig ſein, wenn man von Rü⸗ ſtungen redet, in erſter Linie die Rüſtung jener Macht zu erwähnen, die den Maßſtab abgibt für das Rüſten all der anderen. Miniſter Eden glaubt, daß in Zukunft alle Staaten nur die Rüſtung beſitzen ſollten, die für ihre Verteidigung notwendig ſei. Ich weiß nicht, ob und inwieweit über die Realiſierung dieſes ſchönen Gedanken mit Moskau bereits Fühlung genommen wurde und inwieweit von dort aus ſchon Zuſicherungen ergangen ſind.

———— W4 3 4 5 teze lilhb· ————.— Mannheim „Hakenkrenzbanner“ 31. Januar 1957 Ich glaube aber, eines ausſprechen zu müſſen: Es iſt ganz klar, daß das Ausmaf der Rüſtung für eine Verteidigung beſtimmt wird von dem Ausmaß der Gefahren, die ein Land be⸗ drohen. Darüber zu urteilen, iſt jedes Volk ſelbſt zuſtändig, und zwar allein zuſtändig. Wenn alſo Großbritannien heute das Ausmaß ſeiner Rüſtung feſtlegt, ſo wird dies in Deutſch⸗ land jedermann verſtehen, denn wir können es uns nicht anders denken, als daß für die Be⸗ meſſung des Schutzes des britiſchen Weltreiches ausſchließlich London ſelbſt zuſtändig iſt. Eben⸗ ſo möchte ich aber betonen, daß auch die Bemeſ⸗ ſung des Schutzes und damit der Verteidigungs · waffe für unſer Volk unſerer Zuſtändigkeit un⸗ terliegt und damit ausſchließlich in Berlin ent⸗ ſchieden wird. 17 Ich glaube, daß eine allgemeine Anerkennung dieſer Grundſätze nicht zu einer Erſchwerung, ſondern nur zu einer Entſpannung beitragen kann. Deutſchland iſt jedenfalls glücklich, in Italien und in Japan Freunde gefunden zu haben, die gleicher Anſicht ſind wie wir, und es würde noch glücklicher ſein, wenn ſich dieſe Ueberzeugung in Europa ausbreiten könnte. Da⸗ her hat auch niemand wärmer als wir die ſicht⸗ bare Entſpannung im Mitielländiſchen Meere durch das italieniſch⸗engliſche Abkommen be⸗ grüßt. Wir glauben, daß dadurch auch noch am eheſten eine Verſtändigung erreicht werden wird über die Behebung oder zumindeſt Begrenzung der Kataſtrophe, die das arme Spanien betrof⸗ fen hat. Deutſchland hat dort keine Intereſſen außer die Pflege jener wirtſchaftlichen Beziehun⸗ gen, die Miniſter Eden ſelbſt als ſo wichtig und nützlich erklärt. Es iſt verſucht worden, die deutſche Sympathie für das nationale Spanien mit irgendwelchen kolonialen Wünſchen in Ver⸗ bindung zu bringen. Unſere kolonia'en finſprüche bleiben! Deutſchland hat an Länder, die ihm keine Kolonien genommen haben, auch keine kolonialen Anſprüche. Deutſchland hat weiter unter der bolſchewiſti⸗ ſchen Not ſelbſt ſo ſtark gelitten, daß es nicht dieſe Not mißbrauchen wird, um einem unglück⸗ lichen Volk in der Stunde ſeiner Schwäche etwas zu nehmen oder für die Zukunft abzu⸗ preſſen. Unſere Sympathien für General Franco und ſeine Regierung liegen erſtens im allge⸗ meinen Mitgefühl, und zweitens in der Hoffnung, daß durch eine Konſolidierung eines wirklich nationalen Spaniens eine Stärkung der europäiſchen wirtſchaftlichen Möglichkeiten entſtehen wird, umgekehrt aber von dort eine noch größere Kataſtrophe ihren Ausgang nehmen könnte. Wir ſind daher bereit, alles zu tun, was irgendwie zu einer Wiederherſtellung geordneter Verhältniſſe in Spanien beitragen kann. Ich glaube aber, folgende Ausführungen nicht unterlaſſen zu dürfen: In Europa ſind in den letzten hundert Jahren eine Anzahl neuer Nationen geboren worden, die früher in ihrer Zerriſſenheit und Ohnmacht nur geringe wirtſchaftliche und faſt gar keine politiſche Beachtung erhielten. Staatliche Realitäten fordern Beachtung Durch das Entſtehen dieſer neuen Staaten ſind natürliche Spannungen entſtanden. Allein eine wahre Staatskunſt wird Realitäten nicht überſehen, ſondern ſie berückſichtigen. Das ita⸗ lieniſche Volk, der neue italieniſche Staat, ſie ſind eine Realität. Das deutſche Volk und das Deutſche Reich, ſie ſind desgleichen eine Realitüt. Und für meine eigenen Mitbürger möchte ich es ausſprechen, das polniſche Volk und der pol⸗ niſche Staat ſind ebenſo eine Realität gewor⸗ den. Auch auf dem Balkan ſind Nationen er⸗ wacht und haben ſich ihre eigenen Staaten ge⸗ ſchaffen. Die Völker dieſer Staaten wollen leben und ſie werden leben. Mit einer geiſtloſen Auf⸗ teilung der Welt in Beſitzende und Habenichtſe wird dieſes Problem aber genau ſo wenig ge⸗ löſt oder gar abgetan, als man auch die inneren ſozialen Probleme der Völker nicht einfach durch mehr oder weniger witzige Phraſen zu erledigen vermag! Im Laufe der Jahrtauſende erfolgte die Durchſetzung der Lebensanſprüche der Völker durch die von ihnen ausgehende Gewalt. Wenn nun heute an Stelle dieſer Gewalt eine andere regelnde Inſtitution treten ſoll, dann muß dieſe von der Berückſichtigung der natürlichen Lebenserforderniſſe ausgehend ihre Entſchei⸗ dungen treffen. Wenn es die Aufgabe des Völkerbundes z. B. ſein ſoll, den beſtehenden Weltzuſtand zu garan⸗ tieren und in alle Ewigleit ſicherzu⸗ ſtellen, dann kann man ihm genau ſo auch noch die Aufgabe zuweiſen, Ebbe und Flut zu bewachen oder in Zukunft den Fluß des Golf⸗ ſtromes feſtzuhalten. Er wird aber weder dies, noch das andere können. Sein Beſtand hängt auf die Dauer ab von der Größe der Einſicht, notwendige Re⸗ formen, die die Beziehungen der Völker be⸗ rühren, zu überlegen und zu verwirklichen. Das deutſche Volk hat ſich einſt ein Kolonialreich auf⸗ gebaut, ohne irgend jemand zu berauben und ohne irgendeinen Vertrag zu verletzen. Und es tat dies ohne einen Krieg. Dieſes Kolonial⸗ reich wurde uns genommen. Die Begrün⸗ dungen, mit denen heute verſucht wird, dieſe Wegnahme zu entſchuldigen, ſind ni cht ſt i ch⸗ haltig. Die alten Einwände widerlegt Erſtens:„Die Eingeborenen wollten nicht bei Deutſchland bleiben“. Wer ha t ſie ge⸗ fragt, ob ſie bei jemand anderem ſein wollen, und wann ſind überhaupt die kolonialen Völker befragt worden, ob ſie bei den früheren Ko⸗ lonialmächten zu ſein Luſt und Liebe beſäßen? Zweitens:„Die deutſchen Kolonien ſind von den Deutſchen gar nicht richtig verwaltet worden“. Deutſchland hat dieſe Kolonien erſt wenige Jahrzehnte vorher erhalten. Sie wurden mit großen Opfern ausgebaut und waren in der Entwicklung begriffen, die heute zu ganz an⸗ deren Reſultaten geführt haben würde, wie etwa im Jahre 1914. Aber immerhin waren die Ko⸗ lonien durch uns doch ſo entwickelt, da ß man ſie für wert genug hielt, um uns in blutigen Kämpfen entriſſen zu werden. Drittens.„Dieſe Kolonien beſäßen gar keinen wirklichen Wert.“ Wenn dies der Fall iſt, dann wird dieſe Wertloſigkeit ja auch für die anderen Staaten zutreffen, und es iſt nicht einzuſehen, weshalb ſie uns dann trotzdem vorenthalten werden. Im übrigen: Deutſchland hat niemals Kolo · nien gefordert zu militäriſchen Zwecken, ſon⸗ dern ausſchließlich zu wirtſchaftlichen. Es iſt klar, daß in Zeiten einer allgemeinen Proſperität der Wert eines beſtimmten Gebie⸗ tes ſinken mag, es iſt aber auch ebenſo klar, daß in Zeiten der Not eine ſolche Bewertung eine ſofortige Aenderung erfährt— und Deutſchland Deutſchland als Teäger Ich habe ſehr bedauert, daß der engliſche Au⸗ ßenminiſter nicht in einer kategoriſcheren Weiſe feſtgeſtellt hat, daß an den Marokko be⸗ treffenden Verleumdungen und Lü⸗ gen dieſer internationalen Kriegshetzer auch nicht ein wahres Wort war. Es iſt in dieſem eklatanten Fall gelungen, dank der Loyalität eines auswärtigen Di⸗ plomaten und ſeiner Regierung die ſofor⸗ tige Aufklärung zu ſchaffen. Wäre es nicht denkbar, daß aus einem anderen Anlaß es ein⸗ mal auch mißlingen könnte, der Wahrheit ſo ſchnell zum Erfolg zu verhelfen, und was dann? 7. Es hat ſich erwieſen, daß die Regelung der europäiſchen Fragen zweckmäßig immer in dem Rahmen und in dem Umfang vollzogen wird, die möglich ſind. Deutſchland iſt glücklich, heute mit Italien ein enges und freundſchaftliches Verhältnis hergeſtellt zu haben. Möge es doch gelingen, dieſe Beziehungen auch auf ähnlichem Wege mit anderen europäiſchen Nationen anzu⸗ bahnen! Das Deutſche Reich wird mit ſeiner ſtarken Armee über ſeine Sicherheit und ſeine Ehre wachen. Allein es wird auch, erfüllt von der Ueberzeugung, daß es für Europa kein hö⸗ heres Gut als den Frieden geben kann, ſtets ein verantwortungsvoller und verantwortungs⸗ bewußter Träger dieſes europäiſchen Friedens⸗ gedankens ſein. 8. Es wird dem europäiſchen Frieden insge⸗ ſamt nützen, wenn in der Behandlung der Na⸗ tionalitäten, die als Minorität in fremden Völkern zu leben gezwungen ſind, eine gegen⸗ ſeitige Rückſicht auf die berechtigte Empfindung des nationalen Stolzes und Bewußtſeins der Völker genommen wird. Ich möchte nun am Schluſſe dieſer Ausfüh⸗ rungen noch zu einem Dokument Stellung neh⸗ men, das die britiſche Regierung anläßlich der Beſetzung des Rheinlandes an die deutſche Re⸗ gierung gerichtet hat. Ich möchte vorweg er⸗ klären, daß wir glauben und überzeugt ſind, daß die engliſche Regierung damals alles getan hat, um eine Verſchärfung der europäiſchen Kriſe zu vermeiden und daß das in Frage ſtehende Dokument auch nur dem Wunſche die Entſtehung verdankt, einen Beitrag zu leiſten für die Entwirrung der damaligen Lage. kine krklärung zum Sragebogen Trotzdem war es der deutſchen Regierung nicht möglich, aus Gründen, die ſicherlich auch die Regierung Großbritanniens würdigen wird, eine Antwort auf dieſe Fragen zu geben. Wir haben es vorgezogen, durch die praktiſche Aus⸗ geſtaltung unſerer Beziehungen zu unſeren JZu unſerem ſchutz ſind wir allein zuſtündig lebt heute in Zeiten eines ſchweren Kampfes um Lebensmittel und Rohſtoffe. Ein genügen⸗ der Einkauf wäre nur denkbar bei einer fort⸗ geſetzten und dauernden Steigerung unſerer Ausfuhr. Alſo wird die Forderung nach Kolonien in unſerem ſo dicht beſiedelten Landals eine ſelbſtver⸗ ſtändliche ſich immer wieder er⸗ heben. Ich möchte aber abſchließend nun zu dieſen Erklärungen noch in wenigen Punkten eine Auf⸗ faſſung äußern über die möglichen Wege, die zu einer wirklichen Befriedung nicht nur Euro⸗ pas, ſondern darüber hinaus zu führen ver⸗ mögen: 1. Es liegt im Intereſſe aller Nationen, daß die einzelnen Staaten im Innern ſtabile und geordnete politiſche und wirtſchaft⸗ liche Verhältniſſe beſitzen. Sie ſind die wichtigſten Vorausſetzungen für die Anbahnung dauerhafter und ſolider wirtſchaftlicher und politiſcher Beziehungen der Völker unterinander. 2. Es iſt notwendig, daß die Lebenser⸗ forderniſſe der einzelnen Völker offen geſehen und auch freimütig zugegeben werden. Nur der gegeſeitige Reſpekt vor dieſen Lebensbedingungen kann Wege finden laſſen zur Befriedigung der Lebensbedürfniſſe aller. 3. Der Völkerbund wird— wenn er ſei⸗ ner Miſſion gerecht werden will— ſich zu einem Organ evolutionärer Vernunft und nicht reak⸗ tionärer Trägheit umgeſtalten müſſen. 4. Die Beziehungen der Völker untereinander können nur dann eine glückliche Regelung und Löſung finden, wenn ſie auf der Grund⸗ lage der gegenſeitigen Achtung und damit abſoluter Gleichberechtigung geordnet werden. 5. Es iſt unmöglich, für Rüſtungsſteigerung oder Rüſtungsbegrenzung nach Belieben bald die eine oder die andere Nation haftbar zu ma⸗ chen, ſondern es iſt notwendig, auch dieſe Pro⸗ bleme in jenem geſamten Rahmen zu ſehen, die ihre Vorausſetzungen ſchafft und ſie damit auch wirklich beſtimmt. 6. Es iſt unmöglich, zu einer wirklichen Be⸗ friedung der Völker zu kommen, ſo lange der fortgeſetzten Verhetzung durch eine internationale unverantwortliche Clique von Brunnenvergiftern und Meinungsfälſchern nicht Einhalt geboten wird. Vor wenigen Wochen erſt mußten wir erleben, wie es dieſer organiſier⸗ ten Kriegshetzergilde faſt gelungen iſt, zwiſchen zwei Völkern durch eine Flut von Lügen ein Mißtrauen zu erzeugen, das leicht auch zu ſchlimmeren Folgen hätte führen können. des Friedensgedankens Nachbarſtaaten einen Teil dieſer Fragen auf die natürlichſte Weiſe zu erledigen, und ich möchte heute nun nach der Wiederherſtellung der vollen deutſchen Souveränität und Gleich⸗ berechtigung nur abſchließend erklären, daß Deutſchland niemals mehr einen Vertrag unter⸗ zeichnen wird, der mit ſeiner Ehre, mit der Ehre der Nation und der es vertretenden Re⸗ gierung irgendwie unvereinbar iſt, oder der ſonſt ſich mit den deutſchen Lebensintereſſen nicht verträgt und daher auf die Dauer nicht ge⸗ halten werden könnte. Ich glaube, dieſe Erklärung wird des Ver⸗ ſtändniſſes aller ſicher ſein. Im übrigen hoffe ich zutiefſt, daß es der Einſicht und dem guten Willen der verantwor⸗ tungsbewußten europäiſchen Regierungen trotz aller Widerſacher gelingen wird, Europa den⸗ noch den Frieden zu bewahren. Er iſt unſer allerhöchſtes Gut. Was Deutſchland im ein⸗ zelnen dazu an Beiträgen leiſten kann, wird es leiſten. Die flufgaben der Jukunſt Wenn ich nun dieſen Teil meiner Ausführun⸗ gen beſchließe, möchte ich den Blick noch ganz kurz werfen auf die Aufgaben der Zukunft. An der Spitze ſteht die Durchfüh⸗ rung des Vierjahresplanes. Er wird gewaltige Anſtrengungen erfordern, allein unſerem Volke einſt auch von großem Segen ſein. Er umfaßt eine Stärkung unſerer nationalen Wirtſchaft auf allen Gebieten. Seine Durchführung iſt ſichergeſtellt. Die großen Ar⸗ beiten, die außer ihm begonnen worden ſind, werden weitergeführt. Ihr Ziel wird ſein, das deutſche Volk geſünder und ſein Leben angeneh⸗ mer zu machen. Als äußeres Zeugnis für dieſe große Epoche der Wiederauferſtehung unſeres Volkes aber ſoll nunmehr der planmäßige Aus⸗ bau einiger großer Städte des Reiches treten. Und an der Spitze der Ausgeſtaltung Berlins zu einer wirklichen und wahren Hauptſtadt des Deutſchen Reiches. Ich habe daher an dieſem heutigen Tage ähnlich wie für den Bau unſerer Siraßen, für Berlin einen Generalbauinſpekteur ernannt, der für die bauliche Ausgeſtaltung der Reichshauptſtadt verantwortlich iſt und dafür Sorge tragen wird, in das Chaos der Berliner Bauentwicklung jene große Linie zu bringen, die dem Geiſt der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und dem Weſen der deutſchen Reichshauptſtadt gerecht wird. Für die Durchführung dieſes Pla⸗ nes iſt eine Zeit von 20 Jahren vorgeſehen. Möge der allmächtige Gott uns den Frieden ſchenken, um das gewaltige Werk in ihm vollen⸗ den zu können. Parallel damit wird eine großzügige Ausgeſtaltung der Hauptſtadt der Bewegung, der Stadt der Reichsparteitage und der Stadt Hamburg ſtattfinden. Dies ſoll aber nur die Vorbilder geben für eine allgemeine Kulturentwicklung, die wir dem deutſchen Volke als Bekrönung ſeiner inneren und äußeren Freiheit wünſchen. Und endlich wird es die Aufgabe der Zu⸗ kunft ſein, das wirkliche Leben unſeres Volles, wie es ſich nun ſtaatlich ausgebildet hat, durch eine Verfaſſung für immer und ewig zu be⸗ ſiegeln und damit zum unvergänglichen Grund⸗ geſetz aller Deutſchen zu erheben. Wenn ich auf das große Werk der hinter uns liegenden vier Jahre zurückblicke, dann wer⸗ den Sie verſtehen, daß meine erſte Empfindung nur die des Dankes ſein kann gegenüber un⸗ ſerem Allmächtigen, der uns dieſes Werk ge⸗ lingen ließ. Er hat unſere Arbeit geſegnet und unſer Volk durch all die Fährniſſe glücklich hindurch⸗ ſchreiten laſſen, die dieſen Weg umdrohten. Ich habe in meinem Leben drei ungewöhnliche Freunde gehabt: In mei⸗ ner Jugend war es die Not, die mich durch viele Jahre begleitete. Als der große Krieg zu Ende ging, da war es das tiefe Leid über den Zuſammenbruch unſeres Volkes, das mich nun erfaßte und meinen Weg vorſchrieb. Seit dieſem 30. Januar vor vier Jahren habe ich als dritten Freund die Sorge kennengelernt. Die Sorge für das meiner Führung anvertraute Volk und Reich. Sie hat mich ſeitdem nicht mehr verlaſ⸗ ſen und wird mich wohl nun begleiten bis an mein Ende. Wie könnte aber ein Mann dieſe Sorge zu tragen vermögen, wenn er nicht in gläubigem Vertrauen auf ſeine Miſſion mit der Zuſtimmung deſſen rechnen würde, der über uns allen ſteht. Es iſt das Schickſal, das Menſchen mit beſonderen Aufgaben ſo oft zwingt, einſam und verlaſſen zu ſein. Ich will auch hier der Vorſehung danken, daß ſie mich eine Schar treueſter Mitkämpfer ſinden ließ, die ihr Leben an meines angeſchloſſen haben und die nun ſeit⸗ dem an meiner Seite für die Wiederauferſtehung unſeres Volkes kämpfen. Ich bin ſo glücklich, daß ich nicht als Einſamer durch das deutſche Volk zu ſchreiten brauche, ſon⸗ dern daß neben mir ſich eine Garde von Männern befindet, deren Name in der deut⸗ ſchen Geſchichte ein bleibender ſein wird. Ich möchte an dieſer Stelle danken meinen alten Kampfgefährten, die durch die langen, langen Jahre unentwegt an meiner Seite ſtan⸗ den und die mir nun, ſei es als Miniſter, ſei es als Reichsſtatthalter oder Gauleiter oder an anderen Stellen der Partei und des Staates ihre Hilfe ſchenken. Es ſpielt ſich in dieſen Tagen in Moskau ein Schickſal ab, das uns erſt zeigt, wie hoch die Treue zu werten iſt, die führende Männer miteinander verbindet. Ich möchte auch jenen meinen aufrichtigen Dank ausſprechen, die nicht aus den Reihen der Pariei kommend in der Führung der Reichs⸗ regierung, mir in dieſen Jahren, treue Helfer und Gefährten geworden ſind. Sie gehören heute alle zu uns auch wenn ihnen in dieſem Augenblick äußerlich noch das Zeichen unſerer Gemeinſchaft fehlt. Partei und Wehrmacht ſind heute die bei⸗ den für ewig verſchworenen Garanten der Be⸗ hauptung des Lebens unſeres Volkes. Wir wiſſen aber auch, daß unſer aller Tun vergeb⸗ lich geblieben wäre, wenn nicht Hunderttauſende von politiſchen Führern, unzählige Beamte des Reiches und zahlloſe Offiziere im Sinne unſerer Erhebung in Treue zu uns geſtanden wären. Und noch mehr, wenn nicht hin⸗ ter uns geſtanden wäre die breite Front des ganzen deutſchen Volkes. An dieſem geſchichtlichen Tag muß ich wieder jener Millionen unbekannten deutſchen Men⸗ ſchen gedenken, die in allen Lebensſchichten, die in allen Berufen und Betrieben und in allen Gehöften für das neue Reich ihr Herz und ihre Liebe und ihre Opfer gegeben haben. Und wir alle. Männer und Abgeordnete des Reichstages, wollen gemeinſam danken vor allem der deut⸗ ſchen Frau, den Millionen unſerer Mütter, die dem Dritten Reich ihre Kinder ſchenkten. Denn welchen Sinn hätte alle unſere Arbeit, welchen Sinn die Erhebung der deutſchen Nation ohne unſere deutſche Jugend. Jede Mutter, die in dieſen vier Jahren unſerem Volk ein Kind ge⸗ geben hat, trägt durch ihren Schmerz und ihr Glück bei zum Glück der ganzen Nation. Wenn ich dieſer geſunden Jugend unſeres Volkes ge⸗ denke, dann wird mein Glaube an unſere Zukunft zu einer freudigen Sicherheit. Und ich empfinde in tiefer Inbrunſt die Bedeutung des einfachen Wortes, das Ulrich von Hut⸗ ten als er zum letztenmal die Feder ergriff: Deutſchland! 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Januar 1937 Die herrliche Feierſtunde in einer kleinen Turnhalle Berlin, 30. Januar. Wieder bildete eine Feierſtunde in den Schulen den Auftakt des denkwürdigen Tages. In allen Gauen des Vaterlandes hörte die junge Ge⸗ neration einen der engſten Mitarbeiter des Führers, den Reichsminiſter Gau⸗ leiter Dr. Joſef Goebbels, der ſeine Millionen jugendlichen Hörer im Reich an die geſchichtliche Bedeutung des 30. Januar 1933 erinnerte und die Pflichten aufzeigte, die ihnen für ihre eigene künftige Lebensarbeit als deutſche Männer und Frauen im Geiſte des Führers erwachſen. Die kleine Turnhalle, in der die Feier ſtatt⸗ fand. hatte eine ſchlichte Ausſchmückung erhal⸗ ten. Den Hintergrund des von HJ⸗Fahnen flan⸗ kierten Rednerpults deckte eine rieſige, von Tannengrün umkleidete Flagge. Unter Füh⸗ rung der Lehrerſchaft waren 350 Schulkinder verſammelt. Unter unermübdlichen, jauchzenden Heilrufen der Kinder durchſchritt Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels, in deſſen Begleitung ſich Reichsjugendführer Baldur von Schirach, der ſtellvertretende Gauleiter Staatsrat Gör⸗ litzer und Obergebietsführer Axmann be⸗ fanden, die Halle, nachdem ihm der Oberbürger⸗ meiſter und Stadtpräſident Dr. Lippert und der Rektor der Schule den Willkommensgruß entboten hatten. Dr. Goebbels ſpeicht Reichsminiſter Dr. Goebbels richtete dann folgende Anſprache an die deutſche Schuljugend: Deutſche Jungen und deutſche Mädchen! Es war ein grauer, kalter Januartag, als der Führer vor vier Jahren von dem verſtor⸗ benen Herrn Reichspräſidenten, Generalfeld⸗ marſchall von Hindenburg, an die Verant⸗ wortung gerufen wurde. Die deutſche Nation lag in tiefer Verzweiflung. Ein Millionenheer von Arbeitsloſen lungerte auf den Straßen und an den Stempelſtellen herum. Abend für Abend zogen große Demonſtrationszüge durch die Städte des Reiches, geführt von volksfrem⸗ den oder vaterlandvergeſſenen Hetzern, die ent⸗ ſchloſſen waren, um der Vorteile ihres Partei⸗ glaubens und einer internationalen Juden⸗ clique willen das Land in noch tieferes Unglück zu ſtürzen. Nacht für Nacht knallten in Deutſch⸗ land die Revolver, und deutſche Männer, die ſich nichts anderes hatten zuſchulden kommen laſſen, als daß ſie ſich in dieſer grauen Not⸗ ſtunde des Vaterlandes zur Nation bekannten, waren die Opfer dieſer mörderiſchen Kugeln. Die rettende Stunde Das deutſche Volk ſelbſt war von einem läh⸗ menden Peſſimismus befallen. Das Land harrte in dumpfer Erwartung und faſt, wie es ſchien, ergeben in ſein Schickſal der furchtbaren Kata⸗ ſtrophe, die nun kommen mußte. Damals hatten viele gute Patrioten die Hoff⸗ nung auf eine beſſere Zukunft Deutſchlands ſchon aufgegeben. Es hatte den Anſchein, als wenn nun alles verloren ſei. Da durchgellte um die Mittagsſtunde des 30. Januar der Ruf das Land: Hitler iſt Reichskanzler! Ein Ruf, von dem einen Millionenteil des Vol⸗ kes mit ſtürmiſchem Jubel, von dem andern mit Haß, Abſcheu, Empörung und bebender Angſt aufgenommen. Es war nun allen ſichtbar ge⸗ worden, daß die große Wende eintreten mußte, daß es kein Zurück mehr gab, daß Deutſch⸗ lands Würfel gefallen waren. Und kaum ein paar Stunden vergingen, da zogen, beginnend um den frühend Abend bis in die tiefe Nacht hinein, Hunderttauſende und Hun⸗ ereignet, was in der demokratiſchen Republik ſo oft vor ſich zu gehen pflegte, daß ein Kabinett das andere ablöſte? Nein, nichts von alledem. Einer hatte das Steuer des Reiches in ſeine ſtarke, niemals zitternde Hand genommen. Er brachte neue Männer und neue Ideen mit, an ſeinen Namen hefteten ſich die Hoffnungen von Millionen, mit ihm verknüpfte ſich der revolu⸗ tionäre Wandel aller Dinge, er war Programm, war Wille, war Entſchloſſenheit und Tatkraft. Den Dingen ins Auge ſehen Als er bald darauf zum erſtenmal im Rund⸗ funk vor die Nation hintrat, da hörte das Vollk derttauſende von Menſchen durch die Wilhelm⸗ ſtraße am Reichspräſidenten von Hindenburg, dem greiſen Beſchützer des neuen Reiches, und am Reichskanzler Hitler, dem jungen Träger der neuen Staatsidee, vorbei. Ein ganzes Volk ſchien ſich gewandelt zu haben. Es waren keine ſchön geordneten und ausgerichteten Züge, die hier marſchierend und ſingend ihre Freude und ihre Begeiſterung bekundeten. Wie ein dunkler Strom, ſo ergoß ſich dieſe Flut von Männern und Frauen durch das Regierungsviertel, von denen viele ihre Kinder auf den Armen trugen und ſie mit Tränen in den Augen dem Führer entgegenhielten. Was war geſchehen? War nur eine neue Re⸗ gierung eingeſetzt worden, hatte ſich dasſelbe Junge Maler aus Norddeutschland Zur groſlen Ausstellung neuer deutscher Malerei in der Mannheimer Kunsthalle Es iſt gewiß nicht leicht, in unſerer Zeit, da die Klärung und die Ausrichtung auf einen neuen Stil noch nicht auf allen Gebieten der bildenden Kunſt gleichermaßen ſpürbar gewor⸗ den iſt, eine repräſentative Ausſtel⸗ lung junger deutſcher Malerei zu veranſtalten. Denn während zum Beiſpiel in der Architektur ſchon Richtungweiſendes geſchaf⸗ fen wurde und auch die Plaſtik durch ihre enge Bindung an die Baukunſt ein aus einheitlichem Erleben entſtandenes Stilwollen erkennen läßt, ſteht gerade die Malerei oft noch unter dem Einfluß jener Kreiſe, die die vergangene Zeit in der deutſchen Kunſt entſtehen ließ. Lediglich die monumentale Wandmalerei erlebte durch große Aufträge und Ausſchreibungen einen ſtär⸗ keren Auftrieb und neue Entfaltungsmöglich⸗ keiten. Die Vertreter der Tafelmalerei aber— um die es ſich hier faſt ausſchließlich dreht— waren zum großen Teil auf ſich allein geſtellt und mußten mit eigenen Mitteln ver⸗ fuchen, dieſes wichtige Gebiet der bildenden Kunſt aus der Sphäre des privaten Experimen⸗ ticrens herauszuheben; ein Unterfangen, das um ſo ſchwieriger iſt, als ſtarke und mitreißende Perſönlichkeiten hier faſt gänzlich fehlen. Um ſo begrüßenswerter iſt es, daß es der Di⸗ rektor der Mannheimer Kunſthalle, Dr. W. Paſſarge, in langer, vorbereitender Arbeit unternahm, aus dem umfangreichen Material alles Weſentliche auf dieſem Gebiet zuſammen⸗ zutragen und einer breiten Oeffentlichtkeit zu⸗ gänglich zu machen. So wurde mit verantwor⸗ tungsbewußtem Streben eine Ausſtellung zu⸗ ſammengetragen, die, erſtmalig in dieſem Aus⸗ maß veranſtaltet, ein Bild gibt von dem Schaf⸗ fen unſerer jungen Maler. Es iſt gleichſam eine große Heerſchau all deſſen, was in der jungen Malerei von Bedeutung iſt, eine Ausſtellung die Standpunkt und Ueberſicht ſchafft und da⸗ mit die Möglichkeit einer allgemeinen Wertung, einer gemeinſamen Ausrichtung und künſtleri⸗ ſchen Weiterentwicklung gibt. Da eine Geſamtſchau des ganzen Reiches we⸗ gen der Fülle des Materials zu umfangreich und damit zu unüberſichtlich werden würde, hat man zunächſt Nord⸗ und Oſtdeutſchland, alſo Maler aus Hannover, Kaſſel, den Hanſeſtädten, Schles⸗ wia⸗Holſtein, Weſtfalen, vom Niederrhein, fer⸗ ner aus Berlin, Danzig, Oſtpreußen, Schleſien und Sachſen berückſichtigt. Mittel⸗ und Süd⸗ deutſchland werden im zweiten Teil der Aus⸗ ſtellung, der für den Herbſt geplant iſt, folgen. Das Alter der ausgeſtellten Künſtler liegt etwa zwiſchen 30 und 40 Jahren, umfaßt alſo eine verhältnismäßig frühe Schaffensperiode. Um jedoch allzu junge, noch unfertige und nicht aus⸗ gereifte Künſtler fernzuhalten, hat man nur ſolche gewählt, die bereits anderweitig Aner⸗ kennung gefunden haben. So ſieht man dar⸗ unter die beiden Staatspreisträger von 1935 uno 1936, verſchiedene Rom⸗Preisträger, In⸗ haber von wichtigen Aemtern und Lehrſtellen ſowie verſchiedene durch öffentliche Aufträge ausgezeichnete Maler. Um eine gewiſſe Einheit⸗ lichkeit zu wahren, hat man überdies nur Oel⸗ bilder ausgeſtellt. Eine Ausnahme bilden die erſtmalig gezeigten Kartons von Proſeſſor Kay Nebel, dem Leiter der Staatlichen Kunſt⸗ akademie in Kaſſel. Ungemein aufſchlußreich und reizvoll iſt es nun, neben der regionalen Verſchiedenheit, die die ernſte und oft ſchwerblütige Kunſt des Nor⸗ dens von der heitereren des Südens abhebt, die über die perſönliche Geſtaltungsweiſe hinaus ſpürbaren Eigentümlichkeiten und Ausprägun⸗ gen eines beſtimmten Stammes oder einer Landſchaft, der der Künſtler entſtammt oder die er zu ſeiner Wahlheimat machte, zu ver⸗ folgen. So fühlt man bei den Malern des Nordens die herbe Stimmung und die ſich oft ſchwer erſchließende Düfterkeit einer von Dieſen geſchichtlichen Augenblick ſoll unſere zugend nie vergeſſen eine Sprache, die ihm bis dahin fremd war. Sein Programm enthielt nichts von all den faden, unerfüllbaren Verſprechungen, mit denen ſeine Vorgänger die Nation für kurze Zeit zu beruhigen pflegten. Er wollte ſich nicht mit bil⸗ ligen Redensarten populär machen, er ſchil⸗ derte die Lage ſo, wie ſie war und wie ſie jedermann im Volk ſah, er ſprach von Arbeit und Pflicht, von Ehre und Recht, er ließ keinen Zweifel darüber, daß das Volk nun mitanfaſſen müſſe und daß es vieler Jahre des Opferſinns und der gläubigen Hingabe bedürfe, um Deutſch⸗ land wieder zur Höhe emporzuführen. Er kannte die Krebskrankheit. die den deutſchen Volkskörper zerſetzte und lähmte; aber er ge⸗ hörte nicht zu jenen Aerzten, die nur Urſache oder Wirkung einer Krankheit feſtſtellten; er Nebelſchwaden und eigentüulichen Lichtreizen umgebenen Landſchaft, und bei denen des Oſtens eine bäuerliche Derbheit mit kräftige⸗ rem farbigen Akzent. Die Maler aus Weſt⸗ deutſchland fallen durch ihre gepflegte Farbe und die beſondere Kultur des maleriſchen Ausdrucks auf, während die Künſtler aus den ſächſiſchen Gebieten ſich mehr im Idylliſchen, im Altmeiſterlichen oder auch Genrehaften er⸗ ſchöpfen. Die Ausſtellung, die im ganzen 46 Künſtler mit rund hundertzwanzig Werken zeigt, will im wahrſten Sinne des Wortes erwandert und erſchaut werden. Sie erſchließt ſich dem Be⸗ ſchauer nicht ohne weiteres, zumal auch die ſo gänzlich verſchiedene Weſensart der Maler aus den nördlichen Teilen des Reiches dem Süd⸗ deutſchen oft etwas fremd bleibt. Der erſte Raum macht uns zunächſt mit einigen Hanno⸗ veranern bekannt. Da hängen die Bilder von Karl Ritter, der mit einprägſamer Formen⸗ ſprache die bäuerliche Arbeit am Steinhuder Meer ſchildert, dann die in einem volkstüm⸗ licheren Stil gehaltenen Landſchaften von Ernſt Thoms und die düſteren Stimmungsbilder von Karl Döbel. Werner Thiede, der Landesleiter Hannover⸗Süd und Hamburg der Reichskammer der bildenden Künſte, zeigt ein ſelbſtbewußtes Selbſibildnis und ein in der farbigen Stimmung ungemein anſprechendes ild„Wagen in der Heide“. Die Winterland⸗ ſchaft ſcheint jedoch noch nicht ganz gelöſt. Et⸗ was heiterer wirken Alfred Mahlaus fein gezeichneter Steinbruch bei Caſſis und das bunte Stilleben mit Bauernſchrank. Der aus Kiel gebürtige Otto Niemever zeigt neben einem Sonnenblumenbild einen bildlich gut Buhnenbau, um den die Luft der holſteiniſchen Küſte weht. Karl Gotſch, von dem ein recht eingängiges Blumenbild zu ſehen iſt, unternimmt in einem zweiten Bild den Verſuch, die bunten Lichter und das be⸗ wegte Farbenſpiel eines winterlichen Sonnen⸗ tages am Kieler Hafen wiederzugeben. Wenige, problematiſch erſcheinen die Strand⸗ und Watt⸗ bilder von Hans Meyboden. Sein blühen⸗ deulſclands zuhend nöriebr öedbeis zu neukölln hatte Mittel, um ſie zu heilen und war auch entſchloſſen, dieſe Mittel zur Anwen⸗ dung zu bringen. In vierjährigem Ringen wollte er mit Gottes und des Volkes Hilfe dem drohenden Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit zu Leibe rücken und mit ihrer Beſeitigung die fort⸗ dauernde Gefahr der Anarchie von Deutſchland bannen. Dieſe vier Jahre ſind nun vorbei. Der Führer hat ſein Verſprechen wahrgemacht. Die Arbeitsloſigkeit iſt, ſoweit das im Augenblick überhaupt volkswirtſchaftlich möglich erſcheint, beſeitigt. Der erſte Vierjahresplan kann als erledigt gelten. Eure Väter und Brüder, deutſche Kinder, die vor vier Jahren zum gro⸗ ßen Teil noch mitmarſchierten in dem Sieben⸗ Millionen⸗Heer der Arbeitsloſigkeit, ſind wie⸗ der zum Pflug, an die Maſchinen und auf die Kontorſchemel zurückgekehrt. Das Land, das damals in Verzweiflung zu verſinken drohte, iſt wieder von Hoffnung und Freude erfüllt. Die Nation dient wieder der Arbeit, und die Werke und Erfolge ihrer Arbeit ſind die Grundlagen unſerer nationalen Ehre und unſerer deutſchen Freiheit. Darum feiern wir heute den 30. Januar in beſonderer Weiſe. Und darum fangen wir bei dieſen Feiern gerade mit der Jugend an. Die Jugend muß ſchon zeitig erzogen werden. Man muß die Gemeinſchaft früh und oft üben, bis ſie ſelbſtverſtändlich geworden iſt. Es mag ſein, daß wir Deutſchen in der Welt uns nicht immer allzu großer Beliebtheit erfreuen. Das kommt daher, weil wir ſo fleißig, ſo mutig, ſo genau, ſo pflichtgetreu und ſo gründlich ſind. Das ſind aber auch die Tugenden, die uns als Volk und Nation groß gemacht haben. Deshalb wollen wir nicht von ihnen laſſen, ſondern unſere Kin⸗ der wieder in ihnen erziehen. Es ſind die Tu⸗ genden, die zu unſerem nationalen Charakter gehören, und der nationale Charakter mußrein und unverfälſchterhalten bleiben, wenn ein Volk leben und gedeihen will. Wir ſind glücklich, deutſch zu ſein Wer wollte ſich nicht glücklich preiſen, Kind dieſes Volkes zu ſein! Wer könnte den Wunſch haben, einem andern Volke anzugehören, das vielleicht reicher und unabhängiger, keinesfalls aber glücklicher und zukunftsgewiſſer iſt als un⸗ ſeres. Deutſcher ſein iſt wieder eine hohe Ehre, aber auch eine harte Pflicht; für Ehre und Pflicht dieſes Deutſch⸗ ſeins aber haben wir heute auch wieder ein großes, alles verbindendes Vorbild: Den Führer! Er iſt nun vier Jahre lang unermüdlich am Werk in der Sicherung unſeres nationalen Le⸗ bens, in der Behauptung unſerer Arbeitsfrei⸗ heit und in der Verteidigung unſerer Ehre. Das ganze Volk liebt ihn. Aber beſonders das Herz der Obſtgarten erinnert in Farbe und Bildauf⸗ hau an die Impreſſioniſten. Der nächſte Raum macht mit einigen Malern aus Weſtfalen und vom Niederrhein betannt, deren gepflegte Farbe und maleriſche Kultur ſchon den Weſten ahnen laſſen. Die ſtärkſte Per⸗ ſönlichkeit iſt hier zweifellos der leider allzu früh verſtorbene Krefelder Johannes Drieſch. Dieier junge Künſtler, der als 29jähriger im Jahre 1930 in Erfurt ſtarb, berechtigte ſicher zu den ſchönſten Hoffnungen. Sein anſprechendes Selbſtbildnis verrät in der meiſterlichen Beherr⸗ ſchung des Lichts und in der guten Heraus⸗ arbeitung aller weſentlichen Bildteile aus einem dunklen Hintergrund ein an den Niederländern, vor allem an Rembrandt geſchultes Talent. Von ähnlicher Wirkung iſt die in braunroten Tönen gehaltene Pantoffelblume, während die Lanod⸗ ſchaft bei Riechheim in mehr„pleinairiſtiſchen“ Farben erſtrahlt. Im gleichen Raum hängen noch das weiche, feinabgeſtimmte herbſtliche Feld und das reizvolle Aquarium⸗Bild von Willy Brandenberg, ſowie eines der Städte⸗ bilder(Dom in Xanten) von Joſef Horn, der in der nächſten Abteilung beſonders durch das Bild„Tal im Sauerland“ berechtigtes Aufſehen erregt. Dieſes Werk, das unter den zahlreich vertretenen Landſchaften eine beſondere Stel⸗ lung einnimmt, möchte man wegen ſeiner ſchö⸗ nen Geſchloſſenheit und ſauberen Technit man⸗ chem der jungen Künſtler empfehlen. Bei den Vertretern der Düſſeldorfer Schule ſteht naturgemäß der Träger des unlängſt ver⸗ liehenen Großen Staatspreiſes von 1936, der heute dreißigjährige, aus Bochum ſtammende Sofel Pieper im Mittelpunkt des Intereſſes. Obwohl ſeine beſten Werke zur Zeit in Berlin ausgeſtellt ſind, laſſen die drei Bilder„Häuſer⸗ gruppe“,„Abendliches Stilleben“ und„Bildnis“ doch die eigenwillige Geſtaltungstraft, deren Charakteriſtitum eine flächig wirkende, in den Umriſſen leicht zerfließende Form in Verbin⸗ dunz mit fein abwägender Verteilung der Far⸗ ben und Zwiſchentöne iſt, erkennen In äon⸗ licher Weiſe, doch ſicherer in der Form und der zeichneriſchen Durchbildung, arbeitet Carl

Mannheim „Hakenkrenuzbanner“ 31. Januar 1937 der Jugend ſchlägt ihm warm und voll Dank⸗ barkeit entgegen. Heute an ſeinem gro⸗ ßen Ehrentag entbietet ſie ihm den erſten Gruß. Sie fühlt ſich ihm beſonders verbunden und verpflichtet. Wir bekennen uns in dieſer feſtlichen Stunde zu den Fahnen des Reiches, die zu ſeinem Ruhme flattern. Eine große Zeit liegt hinter uns, eine größere, ſo hoffen und wiſſen wir, vor uns. Die deutſche Jugend iſt bereit und entſchloſſen, ſich dieſer Zeit würdig zu er⸗ weiſen. Mit dieſem Gelöbnis grüßt ſie Führer, Volk und Reich. Die Jugend der Nation iſt auch unſere Zu⸗ kunft, iſt die Trägerin des Vermächtniſſes, das wir einmal weitergeben und übertragen müſ⸗ ſen. In dem klingenden Ruf unſeres Jugend⸗ liedes ſtimmt nun ein, ihr Millionen Kinder⸗ kehlen:„Vorwärts, vorwärts ſchmettern die hellen Fanfaren!“ Seiner Parole getreu wollen wir marſchieren und niemals ſtehen bleiben. Der Weg führt dem neuen großen Reich ent⸗ gegen. Es lebe der Führer, ſein Volk und ſeine deutſche Nation! Es fällt ſicherlich nicht ſchwer, ſich den unge⸗ heuren Jubel vorzuſtellen, den dieſe Goebbels⸗ Rede bei der deutſchen Jugend entfachte. Der Dorbeimaorſch der Leib- ſtandarte vor dem Führer Als erſte Gliederung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ehrte an dieſem hiſtoriſchen Tage die Formation den Führer, die mit ihm ganz beſonders eng verbunden iſt: die SS⸗Leibſtan⸗ darte Adolf Hitler. Um 10 Uhr erklangen zum Zeichen des Beginns des 30. Januar der„Ba⸗ denweiler Marſch“. Der Führer, gefolgt von Reichsführer SS Himmler und ſeiner ſtän⸗ digen Begleitung, betrat durch den Vorhof die Wilhelmſtraße, um den Vorbeimarſch, in ſeinem Auto ſtehend, abzunehmen. Mit lautem Jubel und anhaltenden Heilrufen grüßte die Men⸗ ſchenmenge auf dem Wilhelmplatz und in der Wilhelmſtraße. Inzwiſchen war von der Straße Unter den Linden her die Spitze des Marſchzuges der Leibſtandarte herangekommen. Der Komman⸗ deur der Leibſtandarte, SS⸗Obergruppenführer Sepp Dietrich, erſtattete dem Führer Mel⸗ dung. Dann marſchierten die Männer der Leib⸗ ſtandarte, mit ſchwarzem Stahlhelm und wei⸗ ßem Lederzeug, in Zugkolonne an dem Füh⸗ rer vorbei. Die Bevölkerung grüßte voll Erfurcht das Feldzeichen, das als einziges die Aufſchrift„Adolf Hitler“ trägt. Immer wieder iubelten die Tauſende den Männern vom Schwarzen Korps zu, die trotz der ſchneidenden Kälte in prachtvoller Haltung an dem Führer vorbeimarſchierten. Auch nach dem Vorbei⸗ marſch nahmen die Heilrufe der Maſſen für den Führer kein Ende. Schneiders, der Staatspreisträger von 1935. Neben dem ſehr beſtimmten, in bewußter Poſe dargeſtellten Selbſtbildnis und einem gekonnten Halbatt iſt vor allem die weiche, in gedämpftem Rhythmus verklingende Hügellandſchaft zu nen⸗ nen. Intereſſante Raumwirkungen erzielt Ewald Jorzig mit ſeinen Bildern„Altena im Schnee“ und„Aus Oſtpreußen“, während der Dortmunder Robert Pudlich ſeinen Werken durch zarte, wie durch einen ſilbergrauen Schleier durchſcheinende Farben eine beſondere Note gibt. Eine ſtarke Künſtlerperſönlichkeit iſt ans Hubertus Graf von Merveldt, der Rompreisträger von 1932. Seine Bilder zeich⸗ nen ſich durch ſtraffe Formgebung und ein leuchtendes Kolorit aus. Beſonders eindrucks⸗ voll der Hamburger Hafen und die Werft, ener⸗ Selch und kühn der Blick auf die Feſte Marien⸗ berg in Würzburg.— Arthur Erdle, Ber⸗ nard Deiſing, Heinrich Derſch und Carl Barth vervollſtändigen mit ihren Werken das Bild dieſer Künſtlergruppe. Die einzige Ausnahme von der ſonſt konſe⸗ quent durchgeführten Regel, nur Oelgemälde zu eigen, bilden die Kartons 152 verſchiedenen andbildern von dem Schleswig⸗Holſteiner Kay Nebel. Dieſe Kartons des wohl be⸗ deutendſten deutſchen Wandmalers werden hier übrigens zum erſten Male in der Heffentlich⸗ keit gezeigt. Sie wurden für das Haus Wil⸗ im Olympiſchen Dorf, für das Kreishaus Schleswig ſowie für das Landhaus eines deutſchen Induſtriellen geſchaffen. In zeichneriſcher Vollendung und bewundernswer⸗ ter Ausarbeitung, die zugleich einen intereſſan⸗ ten Einblick in die Arbeitsweiſe des Künſtlers ibt, zeigen ſie Figurenbilder und Tierſzenen, edle Haltung und, trotz aller Betonung charakteriſtiſcher monumentale —— wie nur ſelten Werke auf dieſem ebiet eine wandgerechte Behandlung der Mo⸗ tive verraten. Die Berliner großen Sberlich Einzelheiten, die auf der rechten Seite der thalle hängen, lieben eine kräf⸗ Deutſcher Hationalpreis für fiunſt und Wiſſenſchaft geſtiftet Die Annahme des Nobelpreises ſũr Deutsche unfersagt Berlin, 30. Januar.(HB⸗Funk.) Der Führer beſtimmt: Um für alle Zukunft beſchümenden Vorgängen vorzubeugen, verfüge ich mit dem heutigen Tage die Stiftung eines Deutſchen Nationalpreiſes für Kunſt und Wiſſenſchaft. Dieſer Nationalpreis wird jährlich an drei verdiente Deutſche in der Höhe von je 100 000 Mark zur Verteilung gelangen. Die Annahme des Nobelpreiſes wird damit für alle Zukunft Deutſchen unter⸗ ſagt. 2 7 Die Ausführungsbeſtimmungen wird der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda erlaſſen. Adolf Hitler. * Das ganze deutſche Volk wird dieſen Erlaß mit frohem Herzen begrüßen. Der deutſche Künſtler, der aus ſeinem Blut heraus ſeine Werke ſchafft, hat es nicht nötig, ſie ausländi⸗ ſchen, ja vielleicht fremdraſſigen Kritikern zur Beurteilung vorzulegen. Ein Komitee, das wie das Nobelpreis⸗Komitee, ſich nicht ſchämt, einem ſogar von der Weimarer Regierung ge⸗ „brandmarkten Landesverräter, den Preis zuzu⸗ Der WHW-Kohlenschein zum 30. Januar 1937 tigere Modellierung und eine ſtarke Betonung der Form und des Raumes. Beſonders deutlich wird das bei Hans Stübner, der das mäch⸗ tige Oval des Olympia⸗Stadions während der Bauzeit im Bild feſthält. Neben dem etwas ro⸗ buſteren Bild„Gärtnersleute mit Pferd“ wirkt das Kind von der Hallig trotz kleiner Ver⸗ zeichnungen echter und tiefer empfunden. Max Kaus, den man noch von der Ausſtellung im Kunſtverein her kennt, zeigt drei ſeiner charakteriſtiſchen, mehr auf lineare Wirkung abgeſtellte Bilder. Otto Andreas Schreiber, der aus Weſtpreußen ſtammt, aber in Berlin lebt, zeigt neben zwei Landſchaften von der fiülden Nehrung ein ausdrucksvolles Blumen⸗ illeben. Unter den Malern Oſtpreußens fällt als ſtärkſte Begabung der aus Memel gebürtige Karl Eulenſtein auf. Seine beiden Bilder „Trauernde Fiſcherfrauen“ und„Kartoffel⸗ räber“, die mit Recht in der Mitte der großen u hängen, ſind unſtreitig zu den beſten erken der Ausſtellung zu zählen. Mit ſchlich⸗ ten Mitteln, herb im Ausdruck und doch mit einem warmen Farbton, hat der Künſtler hier einfache bäuerliche Geſtalten geſchaffen, die für das oſtpreußiſche Land und ſeine Bewohner be⸗ ſonders typiſch ſind. In den Pferden am Haff iſt ihm das Experiment mit den Farben aller⸗ dings nicht ganz gelungen. Sein Landsmann Gerd Eiſenblätter malt ſeine Geſtalten etwas„gefälliger“, doch geht gerade von ſeinen Werken, wie auch von den kleineren, idylli⸗ ſcheren Bildern ſeiner Frau, Erika Eiſenblätter⸗ Laskowſki, ein eigener Reiz aus. Der junge Danziger Fritz Heidingsfeld iſt uns von zwei früheren Ausſtellungen noch in guter Erinnerung. Erwähnenswert iſt dies⸗ mal ſein gelbes Kornfeld, über dem van Goghs Sonne von Arles zu kreiſen ſcheint. Profeſſor Partikel von der Kunſtakademie in Königs⸗ berg zeigt eine Oſtſeelandſchaft, und Fritz Baumann, der an der gleichen Stätte wirkt, das Bildnis einer Bauersfrau. Von eigenwilliger Geſtaltungskraft zeugen die Bilder des Schleſiers Ludwig Peter Ko⸗ walſki. Neben dem energiſchen, in braun⸗ roten Tönen gehaltenen Selbſtbildnis und dem Siena⸗Stadtbild, das durch ſeine ſtarken Kon⸗ traſte und ſeine zentrale Linienführung wie ein Blickfang wirkt, iſt vor allem der hervorragend komponierte Sommerblumenſtrauß erwähnens⸗ wert. Arthur Reſſel, ein Neuromantiker, und Erwin Merz, der ein intereſſantes Stilleben und ein Blumenbild zeigt, ſind weitere be⸗ Vertreter der ſchleſiſchen Land⸗ aft. Unter den ſächſiſchen Künſtlern fehlt eigent⸗ lich die große, führende Perſönlichkeit. Der Hang zum Idylliſchen wird beſonders in dem ein malenden Willy Krie⸗ gel, die Vorliebe für das Altmeiſterliche in den gekonnten Bildern von Franz Lenk deutlich. Von dem Dresdener Theodor Roſenhauer fällt neben zwei Stilleben ein ſchönes Land⸗ ſchaftsbild von der Fränkiſchen Schweiz auf. Otto Griebel geſtaltet in einem großforma⸗ tigen Bild das packende Erlebnis des unbe⸗ kannten Frontſoldaten, während Hans Jüch⸗ ſer ein Familienbild von guter Haltung und eine räumlich wirkſam aufgeteilte Landſchaft aus dem Wachwitzgrund zeigt. Neben Bernhard Kretzſchmer und anderen iſt zum Schluß noch Hermann Teuber, der Rompreisträger von 1936, der neben verſchiedenen Werken einen lockeren, feinempfundenen Blumenſtrauß zeigt, zu nennen. Alles in allem gibt dieſe Ausſtellung, die we⸗ gen ihrer Vollſtändigkeit zu den bedeutendſten gehört, die in den letzten Jahren in Mannheim gezeigt wurden, einen einmaligen Quer⸗ ſchnitt durch das Schaffen der jungen Maler aus Nord⸗ und Oſtdeutſchland. Angeſichts der großen Leiſtung, die hier von unſerem Kunſt⸗ hallenleiter vollbracht wurde, darf man mit be⸗ ſonderer Erwartung dem zweiten Teil der Schau, die, wie bereits erwähnt, die Künſtler aus Mittel⸗ und Süddeutſchland umfaſſen wird, entgegenſehen. Beſondere Erwähnung verdient noch, daß für — erkennen, hat das Recht verwirkt, weiterhin deutſchen Wiſſenſchaftlern und Künſtlern den Preis zu geben. Mögen ſie weiterhin Menſchen wie Karl v. Oſſietzki mit höchſten Ehren überhäufen. Uns berührt das nicht mehr. Wir ſuchen uns ſelbſt unſere beſten Künſtler und Wiſſenſchaftler und geben ihnen den Preis, der ſie zu neuem Schaffen beflügelt und ihnen die Mittel ſicherſtellt, weiterhin im Dienſte des Vaterlandes zu wirken. Das iſt eine ſtolze und deutſche Antwort auf eine unerhörte Provokation. fluszeichnung deulſcher fünſller durch den Führer und Reichskanzler Berlin, 29. Januar. Der Führer und Reichskanzler hat zum 30. Januar auf Vorſchlag des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda nam⸗ hafte deutſche Künſtler mit der Ver⸗ leihung eines Titels ausgezeichnet. Es wurde verliehen der Titel General⸗ muſikdirektor den beiden erſten ſtaatlichen Kapellmeiſtern des Deutſchen Opernhauſes in Charlottenburg Karl Dammer und Arthur Rother, ſowie dem erſten Geſchäftsführer des Berliner Philharmoniſchen Orcheſters Kapell⸗ meiſter Hans v. Benda. Den Titel Profeſſor erhielten die Kom⸗ poniſten Max Doniſch und Arno Rentſch, der Architekt Albert Speer, der Reichsbeauftragte für künſtleriſche Formgebung Zeichner Hans Schweitzer, der Bildhauer Kurt Schmid⸗Ehmen, der Filmregiſſeur Carl Froelich, der Pianiſt Walter Gieſeling und der techniſche Direktor am Deutſchen Opernhaus Kurt Hemmerling. Den Titel Kammerſänger erhielten die Opernſänger Anton Baumann, Michael Boh⸗ nen, Eduard Kandl, Eyvind Laholm, Walter Ludwig, Gotthelf Heinrich Piſtor, Hans Rein⸗ mar und Willi Wörle vom Deutſchen Opern⸗ haus, ſowie Ludwig Weber von der Staatsoper München. Den Titel Kammerſängerin erhielten die Opernſängerinnen Eliſabeth Friedrich, Elſa Larcen, Margret Pfahl und Luiſe Willer vom Deutſchen Opernhaus, ſowie Sabine Offermann von der Staatsoper Hamburg. Den Titel Staatsſchauſpieler erhiel⸗ ten die Schauſpieler' Heinrich George, Ernſt Karchow, Theodor Loos, Paul Otto, Jakob Tiedtke und Matthias Wiemann. Den Titel Staatsſchauſpielerin er⸗ hielt Luci Höflich. 7 ummn, ene, ,,, WrI, 1930%37% & , —— die Ausſtellung ein gutilluſtrierter, mit zahlrei⸗ chen biographiſchen Notizen verſehener Katalog erſchienen iſt. Er iſt ein unerläßliches Hilfsmit⸗ tei für jeden, der dieſe aufſchlußreiche Ausſtel⸗ lung mit bleibendem Gewinn durchwandern will Willy Parth. Kommunisten gegen Jakob Schaffner Der ſchweizeriſche Dichter darf in ſeiner Heimat⸗ ſtadt keinen Vortrag halten Welche Bewandtnis es mit der vielgerühmten ſchweizeriſchen Demokratie und Gewiſſensfrei⸗ heit in der Wirklichkeit hat, das hat der ſchwei⸗ Jakob Schaffner in dieſen agen in höchſt eindrucksvoller Weiſe erfahren. Die roten Bonzen von Baſel haben es fertig bekommen, Jakob Schaffner, dem die höchſte dichteriſche Auszeichnung in der Schweiz, der Schiller⸗Preis, zufiel und der zu den liebens⸗ werteſten ſchweizeriſchen Dichtern zählt, in ſei⸗ ner Baſeler Vaterſtadt durch Sperrung aller Vortragsſäle am Sprechen zu verhindern, Nach⸗ dem die Säle in Baſel für Jakob Schaffner durch die roten„Kultur“⸗Bonzen von Baſel geſperrt wurden, beabſichtigte Jakob Schaffner, ſeinen Kulturvortrag in Dornach zu halten. Aber auch der Regierungsrat des Kantons Solothurn hat dieſe auf den 28. Januar ein⸗ berufene Tagung unter dem Druck der marxi⸗ ſtiſchen Drahtzieher verboten. Während man in Baſel einen Sohn dieſer Stadt, der einer der „angeſehenſten Mehrer ſchweizeriſcher Literatur iſt, am Vortrag verhindert, wird kommuniſti⸗ ſchen Schriftſtellern das Baſeler Stadttheater zu Erſtaufführungen zur Verfügung geſtellt. So kann der berüchtigte Kommuniſt Wilhelm Her⸗ zog an dieſem Theater am 3. Februar ſeinen Tendenzſchmarren„Panama“ zur Aufführung bringen. Das Vorgehen Baſels gegen Jakob Schaffner wirft ein weiteres bezeichnendes Licht auf die„Kulturzuſtände“, die in dieſer alten Stadt unter der Führung der marxiſtiſchen Bon⸗ zen eingeriſſen ſind. Zum vier ſtadt den J Nation. B ſen Tag dar Ein kalter der Rieſenſt⸗ terkleid. Vi loſen Fahne in der Mor tritt marſch NSͤ und ten Märſche aus den Be allen großer Die Feier de Dr. Goebbe Im Südo ſchule in d Leben und 2 fen. Die S. zirks, der fri war, iſt heu genderziehun Jahresfeier des Geſchehe miniſter Dr. ſchen Jugent Der helle den Schülern Sorgfalt au und Mädel mit ſtrahlend tors“. 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So ilhelm Her⸗ ruar ſeinen Aufführung ſegen Jakob nendes Licht dieſer alten tiſchen Bon⸗ 4 „ mannbein „Hakenkrenzbanner⸗ 31. Januar 105⁷ kin begeiſterter kelebnisbericht aus Berlin (Orahtbericht der Berliner ſSchriftleiltung des„Hakenkreuzbanner) Berlin, 30. Januar Zum vierten Male beging die Reichshaupt⸗ ſtadt den Jahrestag des Großen Weckens der Nation. Berlin hatte ſich gut gerüſtet, die⸗ ſen Tag dankbaren Herzens zu feiern. Ein kalter klarer Januarmorgen liegt über der Rieſenſtadt in ihrem feſtlichen weißen Win⸗ terkleid. Vielfältig leuchtet das Rot der zahl⸗ loſen Fahnen in Schnee und Sonne. Schon in der Morgendämmerung dröhnt der Marſch⸗ tritt marſchierender Kolonnen der SA, SS, NSͤc und HJ durch die Straßen und die flot⸗ ten Märſche der Muſikzüge holen die Schläfer aus den Betten. Punkt 8 Uhr beginnt auf allen großen Plätzen Berlins das Wecken. Die Feier des 30. Januar hat damit begonnen. Or. Goebbels bei der Jugend Im Südoſten Berlins in der großen Volks⸗ ſchule in der Boddinſtraße herrſcht ein Leben und Treiben wie in einem Ameiſenhau⸗ fen. Die Schule inmitten des Neuköllner Be⸗ zirks, der früher eine Hochburg des Marrismus war, iſt heute ein Zeuge neuer deutſcher Ju⸗ genderziehung und ſteht zu Beginn der vierten Jahresfeier des 30. Januar im Mittelpunkt des Geſchehens. Von hier aus ſpricht Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels zu der ganzen deut⸗ ſchen Jugend. Der helle Raum der Turnhalle iſt von den Schülern und Schülerinnen mit Liebe und Sorgfalt ausgeſchmückt worden. 350 Jungen und Mädel ſitzen dicht gedrängt und erwarten mit ſtrahlenden Augen die Ankunft des„Dol⸗ tors“. Immer wieder fliegen die Köpfe her⸗ um und ſchauen nach der Eingangstür. Auf dem Schulhof bilden Jungvolkpimpfe ein lan⸗ ges Spalier. Vor der Schule iſt eine Ehren⸗ formation des Bannes 61 der H8 angetreten. Fanfaren der Pimpfe ſchmettern ihre Marſch⸗ lieder in den kalten Morgen. Lebhaft begrüßt, trifft Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr. Lippert ein. Wenige Minuten ſpäter dringen von der Straße her aus Tauſenden von jungen Kehlen begeiſterte Heil⸗ rufe in die Halle. Alle Kinder ſpringen auf, um Dr. Goebbels zu begrüßen. Mit ihm ſind der Reichsjugendführer Baldur von Schirach und der ſtellvertretende Gauleiter Görlitzer, Obergebietsführer Axmann und Reichsſendeleiter Hadamowsky gekommen. Ein kleines BDM⸗Mädel und ein Pimpf treten mit zwei großen Blumenſträußen auf den Mi⸗ niſter zu und ſagen einen Begrüßungsſpruch auf. Dann ſpricht der Rektor der Volksſchule, Oberſturmführer Meeſeberg. Er erinnert an die Zeit, da in dieſem Stadtgebiet der Kampf tobte, und dankt Dr. Goebbels, daß gerade er,„der Eroberer Berlins“, an dieſem hiſtoriſchen Tag hierhergekommen iſt und damit die Verbundenheit von Führung und Volk erneut zum Ausdruck bringt. Neukölln habe Tritt ge⸗ faßt und marſchiere mit. „Auf, hebt unſere Fahnen, auf in den Mor⸗ genwind!“, ſo klingt es wie ein Bekenntnis aus den Kehlen der Jugend. Dann ſpricht der „Doktor“, und mit der Jugend, die in dieſer kleinen Halle im Südoſten Berlins ſeinen Wor⸗ ten lauſcht, folgen draußen im Reiche Mil⸗ lionen deutſcher Jungen und Mädel dem Appell Dr. Goebbels' an die deutſche Jugend. Es iſt ein ergreifender und packender Augenblick, als nach den Worten des Berliner Gauleiters das Fahnenlied der deutſchen Jugend durch den Raum brauſt. Die Feierſtunde ſchließt mit einem Dankeswort Dr. Lipperts und einem be⸗ geiſterten„Sieg Heil!“auf den Führer, das in die Nationalhymnen ausklingt. Von der Jugend umjubelt, verläßt Dr. Goebbels die Turnhalle. Fürwahr, die deutſche Jugend hat den 4. Jahrestag des 30. Januar eindrucks⸗ voll eröffnet. Im Berliner Regierungsviertel Die Berliner haben ſchon oft gezeigt, daß die Launen des Wettergottes nicht imſtande ſind, ſie zu beeindrucken. Auch die Kälte iſt kein Hin⸗ dernis für ſie. Schon kurz nach 9 Uhr war es deshalb nötig, im Regierungsviertel Verkehrs⸗ ſperren zu verhängen. Die Feſtſtraße, die der Führer auf ſeinem Weg von der Reichs⸗ kanzlei zur Krolloper entlang fährt, iſt bereits dicht umlagert. Das Hauptziel iſt vorerſt der Wilhelmplatz. Die Gebäude der Miniſte⸗ rien ſtehen im prächtigen Flaggenſchmuck, die Faſſade des Reichspropagandaminiſteriums iſt mit friſchen Girlanden geſchmückt. Auf dem Dache des Gebäudes werden in luftiger Höhe drei große Scheinwerfer montiert. Die auf dem Platze verſammelte Menge zählt bereits nach Tauſenden. Von Minute zu Minute wird der Zuſtrom ſtärker und ſchon ſeit faſt einer Stunde ſchallen Sprechchöre hinauf zu den hiſtoci⸗ ſchen Fenſtern der Reichskanzlei. Jubel, Jubel troh eiſiger ſtülte 10 Uhr! Der Badenweiler Marſch klingt auf. Die„Fernſehapparate“— kleine, ſchräggeſtellte Spiegel an hohen Holzſtäben, die fliegende Händler verkaufen und die reißenden Abſatz finden— werden gezückt. Die Leibſtandarte kommt! Das will jeder geſehen haben. Der Muſikzug hat diesmal nicht auf der Straße Auf⸗ ſtellung genommen, er hat im oberen Stockwert des Propagandaminiſteriums Poſten bezogen und bläſt im wahrſten Sinne des Wortes zum Fenſter hinaus. Eine Vorſichtsmaßregel mit Rückſicht auf die Kälte; denn der Oſt⸗ wind fegt ſo kalt durch die Straßen, daß im⸗ merhin die Gefahr beſtand, die Töne in den großen Blechinſtrumenten könnten„einfrieren“. Als der Führer die Reichskanzlei verläßt, gibt es kein Halten mehr. Eine mitreißende Be⸗ geiſterung hallt über den Platz und die Marſchmuſik geht unter in den jubelnden Heil⸗ Rufen. Zwei kurze Kommandorufe: die Spitze des Marſchzuges erreicht den Führer, der die Mel⸗ dung des Kommandeurs der Leibſtandarte, des Obergruppenführers Sepp Dietrich, entgegen⸗ nimmt. Und dann ziehen die ſchwarzen Jun⸗ gens mit ſchwarzen Stahlhelmen und weißem Lederzeug in ſchneidgiem, ſtrammem Marſch an ihrem Führer vorbei. Voran das Feldzeichen, das als einzigſtes die Aufſchrift„Adolf Hit⸗ ler“ trägt. Stürmiſch umjubelt, begibt ſich der Führer nach dem Vorbeimarſch in die Reichs⸗ kanzlei zurück. Aber die Menge gibt noch keine Ruhe und ruft immer wieder in langen Sprech⸗ chören nach Adolf Hitler. Kurz nach 10 Uhr— alſo faſt drei Stunden vor Beginn der Reichstagsſitzung— ſind ſchon die breiten Straßen vom Brandenburger Tor zur Krolloper von einem dichten Spalier um⸗ lagert. Auf dem Königsplatz ſteht die Menge Kopf an Kopf in freudiger Erregung. In gewiſſen Abſtänden ſind in den Stra⸗ ßen kleine Koksöſen aufgeſtellt, an denen ſich die Wartenden von Zeit zu Zeit wär⸗ men können. Zur inneren Erwärmung hat die NSVuzwölf Gulaſchkanonen mobi⸗ liſiert, die Tee und heiße Fleiſchbrühe für die Volksgenoſſen bereithalten Aus 50 Laut⸗ ſprechern, die in verſchiedenen Straßenzügen aufgeſtellt ſind, erklingt ſchneidige Marſchmuſik, um die Zeit des Wartens abzukürzen. In der Wilhelmſtraße, Unter den Linden, am Branden⸗ burger Tor— überall dasſelbe Bild, überall dieſelbe Feſtſtimmung. Gegen 1 Uhr wird es am Wilhelmplatz vor der Reichskanzlei immer lebhafter Die Maſſen ſtauen ſich, um den Führer bei ſeiner Abfahrt von der Reichskanzlei zu grüßen Der rieſige Platz und die Straßen ſind ein einziger brauſender Jubel, als ſich die Tore des Reichs⸗ kanzler⸗Palais öffnen und ſich der Führer durch die Wilhelmſtraße, durch das Brandenbur⸗ ger Tor zur Krolloper begibt. Auf dem Königsplatz tüſtete ſich inzwiſchen alles zum Empfang Adolf Hitlers. Freudig begrüßt, zieht der Muſikzug und eine Ehrenabteilung der Leibſtandarte über den Königsplatz und bezieht am Haupteingang der Krolloper Poſten. Inzwiſchen ſind auch die Filmleute in Stellung gegangen. Auf den Dä⸗ chern mehrerer nebeneinandergeſtellter Automo⸗ bile ſind die Kurbelkäſten montiert, um das hiſtoriſche Geſchehen dieſes Tages im Bilde feſt⸗ zuhalten. Kurz vor 1 Uhr erreicht die Spannung der Menge den Höhepunkt. Wagen auf Wagen fährt an der Krolloper vor. Reichs⸗ miniſter und Reichsleiter, führende Männer der Partei und des Staates, Mitglieder des Diplomatiſchen Korps betreten die Krolloper. Heilrufe klingen auf. Miniſterpräſident Gene⸗ raloberſt Göring und der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, kommen und nehmen unter dem Jubel der Maſſe am Haupteingang Aufſtellung, um den Führer zu erwarten. Schon wenige Minuten ſpäter wird von weitem das Motorrad mitdergel⸗ — 4 * f Gewichtige Männer wollen gewichtigen Genuß E. gibt ãngſtliche Gemũter, die von allem und jedem nur nippen, die ſich an eine herzhaſte Sache nie herantrauen, denen jeder Genuß wie eine Suünde erſcheint. Wie anders bei richtigen Männern, die lieber einmal ordentlich in die Butter hineinhauen, als fade und zahm dahin⸗ zupütſchern. So geht es den richtigen Männern auch mit dem Rauchen. Herzhaſt ſoll die Zigarette ſein, damit man etwas davon hat, herzhaſt und wũrzig wie der echte und rechte Virginia⸗Tabak in den Gold Dollar Zigaretten. Die ſchmecken ihnen, und die bekommen ihnen auch. — dollar vrichtig- für richtige Männer⸗

—————— Rannheim —„9 akenkreuzba nner“ 31. Januar 1937 ben Flagge ſichtbar, die die Ankunft des Führers anzeigt. Kapellmeiſter Müller⸗ John hebt den Tatkſtock. Die Ehrenabteilung der Leibſtandarte präſentiert das Gewehr. Der Wagen des Führers hält ſchon weit vor dem Haupteingang und der Führer ſchreitet, be⸗ gleitet von dem Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei, Himmler, die Front der Leibſtandarte ab. Brauſender Jubel umtobt den Mann, der heute vor vier Jahren die Ge⸗ ſchicke des deutſchen Volkes in ſeine Hände nahm. Der Führer ſchreitet dann in Beglei⸗ tung von Miniſterpräſident Göring und Reichs⸗ miniſter Rudolf Heß zum Haupteingang. Noch einmal grüßt er die ihm begeiſtert zujubelnde Menge und begibt ſich dann in den Reichstag. Im Keichstag Reichstagsſitzung! Dieſes Wort bedeutet im neuen Deutſchlandjedesmaleinen Mark⸗ ſtein auf dem Wege inner⸗ und außenpoli⸗ tiſcher Entwicklung. Das Bewußtſein der Ver⸗ antwortung und der Pflicht gibt dieſem Er⸗ eignis das Gepräge. Der Sitzungsſaal des Reichstages zeigt ein ſchlichtes Feſtkleid. Nur die Frontſeite des Saales iſt mit einem großen roten Tuch, in deſſen Mitte das Hoheitszeichen aufleuchtet, geſchmückt. Rechts und links der Stirnſeiten des Saales grüßen die Fahnen des neuen Deutſchland. Schon lange vor Beginn der Sitzung hütten ſich die erſten Gäſte und Abgeordneten des Reichstages eingeſunden. Die Uniformen der Partei beherrſchten das Bild. Für viele Abge⸗ ordnete, die auf den Ruf des Führers nach Ber⸗ lin gekommen ſind, bedeuten dieſe Sitzungen auch ein Wiederſehen mit alten Kameraden der Kampfzeit. Die Arbeit für das Volk hat die Kämpfer auf verſchiedene Poſten gerufen. In ſolchen Feierſtunden ſieht man ſich wieder, leben alte Erinnerungen auf und werden Bande der Freundſchaft erhärtet. So ſtehen in den Wan⸗ delgängen überall Gruppen von Männern, die aus dem Volke hervorgegangen ſind und die in ihrer gemeinſamen Arbeit für dieſes Volk ein geſchloſſenes Ganzes bilden. Vor dem großen Ereignis Kurz vor 13 Uhr ſind die Ränge bis auf den letzten Platz beſetzt; auch die Reihen für die Ab⸗ geordneten zeigen nur noch wenige Lücken. Eine verhaltene Spannung ruht auf dieſem Raum in der Erwartung des großen Ereigniſſes, das ſeit Tagen bereits die Welt in Atem hält. Auch die Plätze in der Mittelloge, die für das Diploma⸗ tiſche Korps reſerviert ſind, haben ſich inzwiſchen gefüllt. Das Reichskabinett hat ebenfalls ſeine Plätze eingenommen. Die Botſchafter v. Rib⸗ bentrop und v. Papen, die zur Reichstags⸗ ſitzung nach Berlin gekommen ſind, haben auf ihren Abgeordnetenſitzen Platz genommen. Plötzlich geht eine Bewegung durch den Saal. Die Flügeltür des rechten weiten Einganges öffnet ſich und— begleitet von Reichstagspräſi⸗ dent Hermann Göring und den Reichsmini⸗ ſtern Friſck und Ru ſt— betritt der Führer den Sitzungsſaal. Schweigend erheben ſich die Mitglieder des Reichstages und die Gäſte und grüßen Adolf Hitler mit erhobenem Arm. Der Führer grüßt die Männer des Deutſchen Reichs⸗ tages und nimmt dann in der erſten Reihe der Regierungstribüne Platz, ihm zur Seite Reichs⸗ miniſter Rudolf Heſi. Die Reichstagsſitzung hat begonnen Dann eröffnet Reichstagspräſident Hermann Göring die Sitzung. Unter ſeiner Leitung ſchreitet der Reichstag zuerſt zur Wahl des Prä⸗ ſidenten und ſeiner Mitarbeiter. Hermann Gö⸗ ring erteilt dem Abgeordneten Miniſter Dr. Frick das Wort. Als Fraktionsführer der Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei ſtellt Pg. Dr. Frick den Antrag auf Wiederwahl des bisherigen Reichstagspräſidenten Hermann Göring und des ihm bisher zur Seite geſtan⸗ denen Präſidiums. Der Antrag wird einſtim⸗ mig durch Zuruf angenommen. Der wiederge⸗ wählte Reichstagspräſident Hermann Göring gedenkt dann zuerſt der Toten des Jahres. Drei Abgeordnete aus den Reihen des Reichstages ſind in die Ewigkeit abgeruſen worden, darun⸗ ter unſer alter Parteigenoſſe General Litzmann. Schweigend erheben ſich die Abgeordneten und übrigen Anweſenden zur Ehrung der Toten. Hierauf gedenkt der Reichstag des ſchweren Op⸗ fers, das die deutſche Kriegsmarine erſt vor kurzer Zeit bringen mußte: der Toten des Ver⸗ ſuchsbootes„Welle“, die für ihre Kameraden von der SA⸗Marine den Tod in den Wellen fanden. Wieder erhebt ſich in ehrendem Geden⸗ ken das ganze Haus von den Plätzen. vollmacht für weitere vier Jahre Dann ſchreitet der Reichstag zur Beſchlußfaf⸗ ſung über das Ermächtigungsgeſetz. Wiederum erhält Pg. Dr. Frick das Wort und begründet den Antrag ſeiner Fraktion, das alte Ermächtigungsgeſetz, das der Reichstag im März 1933 beſchloſſen hatte, auf weitere vier Jahre zu verlängern. Seine Rede findet bei den Abgeordneten ſtürmiſchen Beifall und das Geſetz wird einſtimmig angenommen. Dann erteilte der Neichstagspräſident dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler das Wort zur Abgabe ſeiner(an anderer Stelle dieſer Ausgabe des„HB.“ im Wortlaut ver⸗ oͤffentlichten) Regierungserklärung. cügenſeldzug um fingola lissabon üũber einen angehlichen vVerirag mit Deuischland Liſſabon, 30. Januar. Die portugieſiſche Regierung veröffentlichte am Donnerstagabend eine Note, die ſich vor allem mit einem angeblichen Vertrag mit Deutſchland über eine Ausbeutung der portugieſiſchen Kolonie Angola beſchäftigt. Im erſten Abſchnitt der Note wird mitgeteilt, daß die letzte Lügenmeldung über die Angola⸗ frage ihren Urſprung in Baſel hatte. Es heiße darin, daß Adolf Hitler am 30. Ja⸗ nuar den angeblichen Vertrag über Angola be⸗ kanntgeben würde. Die Note erklärt hierzu, daß die portugieſiſchen Auslandsvertretungen An⸗ weiſung erhalten hätten, dieſe Behauptung in aller Form zu dementieren. Im zweiten Abſchnitt der Note werden die Urſachen des dauernden Entſtehens derartiger Lügenmeldungen unterſucht. Ferner wird feſt⸗ geſtellt, daß ſtärkere geſchäftliche Beziehungen Portugals und ſeiner Kolonien mit Deutſchland nicht beſtehen. Auf wirtſchaftlichem Gebiet hät⸗ ten dieſe Gerüchte ſomit keinerlei Unterlagen. Ihre Urſache ſei vielmehr in der politi⸗ ſchen Lage Europas zu ſuchen. Ein weiterer Abſchnitt zeigt auf, daß die Ur⸗ heber dieſer Zeitungsenten im Lager der poli⸗ tiſchen Feinde des neuen Portugals zu ſuchen ſind. Es heißt dann wörtlich:„Unkenntnis portu⸗ gieſiſcher Verhältniſſe mag die Verbreitung der⸗ artiger Gerüchte erleichtern. Es ſteht jedoch feſt, daß die Verleumder die Verhältniſſe in Portugal, ſowie Portugals politiſche und mo⸗ raliſche Stellungnahme gegen den Kommunis⸗ mus genau kennen. Hier ſind die Urhe⸗ ber zu finden. Es ſind die gleichen, die die Marinerevolte angezettelt und die Bombenan⸗ ſchläge verübt haben.“ Die Note ſchließt mit der Feſtſtellung, daß die portugieſiſche Regierung ihren Kolonialbe⸗ ſitz weder verkaufen, noch irgendeiner Macht zur Ausbeutung übertragen, verpachten oder auftei⸗ len wird, und zwar ſowohl aus ſtaatsrechtlichen Gründen als auch aus vaterländiſcher Geſin⸗ nung. die ſammer ſchlug cürm bei der ge trigen Dehalte um Frankreichs Luftfahrt Paris, 30. Januar. Bei der geſtrigen Kammerausſprache warf der unabhängig⸗republikaniſche Abgeord⸗ nete Quenitte die Frage auf, ob die franzö⸗ ſiſchen Verteidigungsanlagen heute noch den an ſie geſtellten Anforderungen entſprächen, wäh⸗ rend der rechtsgerichtete Abgeordnete Dupont ſich in erſter Linie gegen den kommuniſtiſchen Einfluß im Heere wandte und dem Luftfayrt⸗ miniſter vorwarf, dieſe Einflüſſe dadurch unter⸗ ſtützt zu haben, daß er zahlreiche höhere Mili⸗ tärs, die von der kommuniſtiſchen„Humanité“ als umſtürzleriſch bezeichnet worden waren, von der Beförderungsliſte geſtrichen habe. Die Ausſprache nahm zeitweiſe einen äußerſt heftigen Charakter an, da Kommuniſten und Sozialiſten lärmend gegen die Ausführun⸗ gen dieſes Redners proteſtierten. Luftfahrt⸗ miniſter Pierre Got antwortete perſönlich auf die Angriffe und erklärte unter Beifallsſtürmen auf der Linken, daß er ſich bei der Organiſie⸗ rung des franzöſiſchen Luftheeres überhaupt nicht um die Politik kümmere, ſondern nur die Leiſtung werte. Die Ausſprache nahm einen geradezu ſtürmi⸗ ſchen Charakter an, als der Hauptſchriftleiter des„Echo de Paris“ und Abgeordnete de Ke⸗ rillys das Wort ergriff und einleitend an⸗ kündigte, daß er der Kammer einige peinliche Wahrheiten über den Stand der franzöſiſchen Luftfahrt zu ſagen habe. Abg. de Kerillys ver⸗ ſuchte die Kammer von der angeblichen fran⸗ zöſiſchen Unterlegenheit zur Luft zu überzeu⸗ gen, wobei er mit Einzelheiten über die kwan⸗ zöſiſche Luftabwehr aufwartete. Als der Luftfahrtminiſter zu verſtehen gab, daß der Redner Dinge erzähle, die nicht für die Oeffentlichkeit beſtimmt ſeien, verwahrte ſich de Kerillys dagegen und erklärte, daß man den größten Teil dieſer Informationen aus franzöſiſchen Fachzeitſchriften entnehmen könne. Abg. de Kerillys wollte ſodann Glauben ma⸗ chen, daß die franzöſiſche Luftfahrt nur„über 180 wirklich moderne und verwendbare Jagd⸗ flugzeuge verfüge und etwa 160 vollkommen unbrauchbare Apparate beſitze.“ An Bombenflugzeugen verfüge Frankreich über 350 moderne und 150 vollkommen unbrauchbare Apparate(). Die etwa 150 Flugzeuge, die an das bolſche wiſtiſche Spanien geliefert wor⸗ den ſeien(), hätten dort ihre Unbrauch⸗ barkeit bewieſen. Der franzöſiſche Luft⸗ fahrtminiſter habe zwar vor dem Senatsaus⸗ ſchuß erklärt, daß Frankreich 14 Devoitine⸗ und ſechs Potez⸗Apparate an das bolſchewiſtiſche Spanien geliefert habe. Das ſei aber unwahr, denn er wiſſe, daß weitere geliefert worden ſeien. Er wundere ſich, daß der Luftfahrtmini⸗ ſter noch nicht die Aufhebung ſeiner Immunität beantragt habe, um gerichtlich gegen ihn vor⸗ gehen zu können. Dann würde man ihm die Möglichkeit geben, nicht nur die Namen der Flugzeugführer zu nennen, die dieſe Apparate nach dem bolſchewiſtiſchen Spanien gebracht hätten, ſondern auch Einzelheiten über die näheren Umſtände ſowie über den Weg, auf dem dieſe Apparate dorthin gebracht worden ſeien mit Fotos als Beweismaterial. Als de Kerillys ſchließlich einen Auszug aus einem Artikel des„Populaire“, dem Organ des Miniſterpräſidenten, vom Auguſt 1934 vorlas, in dem es heißt, die paſſiven Luftwerteidi⸗ gungsübungen ſchafften unter der Bevölkerung eine Kriegspſychoſe, begannen unbe⸗ ſchreibliche Lärmſzenen. Kammerpräſident Herriot ſah ſich verſchiedentlich veranlaßt, einzuſchreiten, um die Ruhe wieder herzu⸗ ſtellen, da die Szenen oft ſo weit gingen, daß ſich Abgeordnete der Rechten und der Linken gegenſeitig als Verräter und Spione be⸗ ſchimpften. Erſt als de Kerillys die Tribüne verließ, beruhigte ſich das Haus langſam wie⸗ der. dreizehn Todesurteile im Moskauer Theaterprozeß Moskau, 30. Januar Im Moskauer Theaterprozeß wurde Samstag früh das Urteil gefällt. Dreizehn Angeklagte, darunter der frühere ſtellvertretende Volkskom⸗ miſſar der Schwerinduſtrie, Pjatakow, und der frühere Verkehrskommiſſar und ſpätere ſtellvertretende Chef der Wegebauverwaltung, Serebrjakow, wurden zum Tode durch Erſchießen verurteilt. Radek und der frühere ſowjetruſſiſche Botſchafter in London und ſtell⸗ vertretende Kommiſſar für auswärtige Ange⸗ legenheiten, Sokolnikow, ſowie der Kraft⸗ wagenlenker Arnold erhielten je zehn Jahre Gefängnis, der Angeklagte Stroilow acht Jahre Gefängnis. kisbarre auf der Rieler Förde 19 Schiffe ſtecken feſt Kiel, 30. Januar.(HB⸗Funk.) Die Eisbarre vor der Kieler Förde hat in der letzten Nacht an Ausdehnung bedeutend zu⸗ genommen. Während das Eis am Freitag die Linie Bülk⸗Stein nur wenig überſchritten hatte, Nicht nur gewaſchen, nicht nur rei Belsil-genflegt ſoll Väſche ſein! 555Cc/ͤ7 reicht ſie heute etwa drei Seemeilen über dieſe Linie hinaus. Dem Beſchauer bietet ſich ein noch nie geſehenes Bild. Zwiſchen Laboe auf dem Oſtufer der Förde und Bülk auf der gegen⸗ überliegenden Seite ſitzen 19 Schiffe im Eis feſt, darunter zwei Motorſchoner. Das Offenhalten einer Fahrrinne durch Eisbrecher war bisher unmöglich, da das Eis noch nicht zuſammengefroren iſt. Wegen des Eisganges iſt nach einer Mittei⸗ lung des Waſſerbauamtes Kiel mit der richti⸗ gen Lage und Vollzähligkeit der Seezeichen in den Fahrwaſſern der Schleswig-Holſteiniſchen Oſtküſte bis auf weiteres nicht zu rechnen, ſo daß Vorſicht geboten iſt. Der Fährbetrieb zwi⸗ ſchen der Inſel Fehmarn und dem Feſtland iſt inzwiſchen vollſtändig eingeſtellt. „ſfiomszomol“ iſt nicht geſunken Ein Nusterbheispiel sov/jetrussischer Scwindelpropaganda Berlin, 30. Januar Einige Tage vor Weihnachten war in Mos⸗ kau ein gewaltiger Propagandarummel aufge⸗ züumt worden: Das ſowjetruſſiſche Motorſchiff „Komszomol“ ſollte nach einer offiziellen Mitteilung der TASs im weſtlichen Mittel⸗ meer voneinem„Piratenkreuzer der ſpaniſchen Faſchiſten“ verſenkt wor⸗ den ſein. Man hat zur Erhärtung dieſer ſchon von vornherein mit Vorbehalt aufzunehmenden Mitteilung einen Funkſpruch zitiert, den der Kapitän eines anderen ſowjetruſſiſchen Schif⸗ fes angeblich nach Moskau übermittelt haben ſollte. Es ſtellte ſich ſpäter heraus, daß weder die Schiffsleitung noch die Mannſchaft dieſes Schiffes irgendetwas Greifbares zu der angeb⸗ lichen Verſenkung des„Komszomol“ auszu⸗ menhmenreet Winte rsport-Wetterbericht vom Samstag, den 30. Januar 1937 Or1 Zan Sheseine Beſchaffenben der Schneedecke Südlicher Schwarzwald: Feldberg(Schw.), Herzogenhorn— 2 10⁰ ſtarker Schneefall[[Neuſchnee, Ski ſehr gu Schauinsland keiburg) ee— 2 30 Sport ſehr Todtnauberg, Muggenbrunn— 0 2⁰ bew Pappſchnee, S¹1 ziemlich gut ee„ 2⁵ belwölkt Pappſchnee, Sli, Rodel gut aſieng Mittlerer Schwarzwald: Brend⸗Furtwangen— 0 12————— Neuſchnee, Ski, Rodel ziemli gut Schönwald, Schonach— O 10 leichter Schneefall Neuſchnee, Ski, Rodel ziemlich gut St. Georaen(Schwarzwald) Triberg Regen und Schneeſ Kein Sport Nördlicher Schwarzwald: Ruheſtein, Hundseck.— 1 15- 30 f bewölkt Reuſchnee. Pulverſchnee, Ski gut Sand Bühlerhöhe Wiaing— 1 10—18] bewölki Pappichnee —＋＋ Herrenalb 6— 10 f bewölkt euſchnee, Ski beſchränkt denwald F(Eberbach)0.— 3 10 Jbewölkt Neuſchnee, Pulverſchnee Koͤnigsſt(Seidelbergj Sport ſehr gut — ſagen wußten. Das hinderte aber, wie der Moskauer Berichterſtatter der„DAZ“ mitteilt, die Drahtzieher der ſowjetruſſiſchen Schwindel⸗ propaganda keineswegs, allenthalben Werkver⸗ ſammlungen einzuberufen und auf entſpre⸗ chende Vorſchläge der beamteten Agitatoren „einſtimmig Beſchlüſſe zu faſſen“, die äußerſt blutrünſtig klangen und in denen mit⸗ geteilt wurde, daß man„jederzeit bereit ſei, es den faſchiſtiſchen Piraten heimzuzahlen“. Auf dieſen„Proteſtkundgebungen“ wurden „energiſche Abwehrmaßnahmen, Entſendung von Kriegsſchiffen ins weſtliche Mittelmeer, der Bau einer neuen Hochſeeflotte von ſechs Pan⸗ zerkreuzern“ gefordert, und man opferte— „freiwillig“ natürlich— gewiſſe Prozentſätze des Arbeitsverdienſtes, um den Flottenbau zu fördern. Nach dem Schickſal der Beſatzung des angeblich verſenkten„Komszomol“ aber, fragte niemand. Eine dürftige Mitteilung beſagte lediglich, daß zur Unterſtützung an die„Hin⸗ terbliebenen“ 10000 Rubel zur Verfügung ge⸗ ſtellt worden ſeien. Wenn man die Zahl dieſer „Hinterbliebenen“ mit nur 20 annehmen würde, ſo käme auf den Kopf ein Unterſtützungsgeld, das gerade für den Ankauf von zwei Paar ganz gewöhnlicher Fabrik⸗Damenſchuhe ausreichen würde.— Damit war das„Geheimnis“ um das Bolſchewiſtenſchiff beendet. Es bleibt nur die Frage zu ſtellen, was nun in Wirklichkeit be⸗ zweckt war. Man kann nach dem Verlauf der ganzen An⸗ gelegenheit nur annehmen, daß es ſich um ein raffiniert angelegtes Schwindel⸗ manöver gehandelt hat und daß der Unter⸗ gang des Geſpenſterſchiffes„Komszomol“ frei erfunden iſt, um als neuer„Schlager“ der Sowjetpropaganda zu dienen. 4 2 Der 57 Das Drit nicht wiede das Adolf Hut und V jahresplan Ziel die S. vor. Ueber redet und waten die dieſe Taten ſtellung war, mit d geworden i Inſtanzenr Wenn d dem ſächſ fache geſchäf ſdie im mni durch ein 2 karte erledi⸗ auf dem In Staatsmini ſterium an in Dresden ſächſiſche J Stellen gin erſt durch wird übera Das alles nur ein 2 zeitraubend⸗ 1605 Tänd Im Jant 1605 Abgeo Reich unte— eine Geſant drei D⸗31 brauchte in von zehn(1 Miniſterialt vier Legatit tär). Bayer Stuttgart je wohl als eine im Au. drei Genere zin Hambur Im Dri abgeordnete ſchwunden. ſchaften der Eine ſchwi Schon in lung“ gab e ßiſchen Teu der Verfaſſ drei Fünfte und mehr e bringt, nur Reichsrat v Preußen nach ſeiner müßte, nur men waren men verfügt 13 Stimmei den Proviß Kam nun koſtete das, Preußen eir Da ſtand Preußen b Reichsrat d geübt. Nac dieſe Stimn noch eine mw alſo zwei! Dieſe ſchr flüſſig, weil Groteske 1 Als es ni mit Preuße ſchaft, hatte Keit. Nun unternehme Golddollar zum größter eines aber waldeckſche 1000 Reichs Das zuſt' dierte für Gegenſtands mark. Dan ren und ſt. 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Januat* eltsume Grotesken von einst Der Spole, den die ländergrenzen in Deutschlund heruufbeschwioren, ist wie Spreu vor dem Wind ꝛemfoben Das Dritte Reich vom 30. Januar 1937 iſt nicht wiederzuerkennen von dem Deutſchland, das Adolf Hitler am 30. Januar 1933 in ſeine Hut und Verantwortung nahm. Der erſte Vier⸗ jahresplan des Führers ſah mit als wichtigſtes Ziel die Schaffung eines einheitlichen Reiches vot. Ueber dieſe Reichsreform iſt nicht viel ge⸗ redet und debattiert worden. Um ſo größer waren die Leiſtungen, die Taten. Richts zeigt dieſe Taten beſſer als eine Gegenüber⸗ ſtellung von dem, was am 30. Januar 1933 war, mit dem, was bis zum 30. Januar 1937 geworden iſt. Inſtanzenweg von einſt Wenn das badiſche Innenminiſterium dem ſächſiſchen Innenminiſterium eine ein⸗ fache geſchäftsmäßige Mitteilung machen wollte, die im normalen privaten Geſchäftsverkehr durch ein Telefongeſpräch oder durch eine Poſt⸗ karte erledigt würde, ſo ging dieſe Mitteilung auf dem Inſtanzenweg zunächſt an das badiſche Staatsminiſterium, vom badiſchen Geſamtmini⸗ ſterium an die fächſiſche Geſandtſchaft in Mün⸗ chen, von dieſer an die ſächſiſche Staatskanzlei in Dresden und von dort ſchließlich an das ſächſiſche Innenminiſterium. Bei jeder dieſer Stellen ging die Mitteilung ſelbſtverſtändlich erſt durch die Hände mehrerer Beamten und wird überall aktenmäßig vegiſtriert. Das alles hat ein Ende. Heute beſtimmt nur ein Wille und der hat dieſen ſeltſamen, zeitraubenden Inſtanzenweg beſeitigt. 1605 Länderabgeordnete! Im Januar 1933 gab es nicht weniger als 1605 Abgeordnete der Länderparlamente. Das Reich unterhielt in dem fernen Waſhington eine Geſandtſchaft mit ſieben Herren; Sachſen, drei D⸗Zugſtunden von Berlin entfernt, brauchte in der Reichshauptſtadt einen Stab von zehn() Herren(mit einem Geſandten, drei Miniſterialdirektoren, einem Miniſterialrat, vier Legationsräten und einem Legationsſekre⸗ tär). Bavern mußte außerdem in Berlin und Stuttgart je eine Geſandtſchaft unterhalten und wohl als einziges deutſches Land auch noch eine im Ausland: Rom. Dazu benötigte Bayern drei Generalkonſulate innerhalb Deutfchlands: in Hamburg, Dresden und Frankfurt! Im Drätten Reich aber ſind die Länder⸗ abgeordneten mit ihren Parlamenten ver⸗ ſchwunden. Das gleiche gilt von den Geſandt⸗ ſchaften der Länder. Eine ſchwierige Rechnung Schon in der Weimarer„Nationalverſamm⸗ lung“ gab es viele Leute, die überall den preu⸗ ßiſchen Teufel witterten. Deshalb haben ſie in der Verfaſſung beſtimmt, daß Preußen, das drei Fünftel von ganz Deutſchland ausmacht und mehr als drei Fünftel aller Steuern auf⸗ bringt, nur höchſtens zwei Fünftel aller im Reichsrat vertretenen Stimmen haben dürfe. Preußen hatte daher im Reichsrat, wo es nach ſeiner Einwohnerzahl 55 Stimmen haben müßte, nur 26 Stimmen. Und dieſe 26 Stim⸗ men waren noch geteilt; nur über 13 Stim⸗ men verfügte die Landesregierung, die anderen 13 Stimmen gehörten— unabhängig genug— den Provifnzen. Kam nun ein Land zu Preußen dazu, ſo koſtete das, weil ſich der 36⸗Diviſor vergrößerte, Preußen eine oder mehrere Reichsratsſtimmen! Da ſtand z. B. der Anſchluß Waldecks an Preußen bevor. Bisher hatte Preußen im Reichsrat die Waldeckſche Stimme mit aus⸗ geübt. Nach dem Anſchluß verlor es nicht nur dieſe Stimme, ſondern durch die neue Diviſion noch eine weitere Reichs ratsfimme, im ganzen alſo zweil Dieſe ſchwierige Rechnung iſt heute über⸗ flüſſig, weil der Reichsrat beſeitigt worden iſt. Groteshe um Hupotheken Als es noch das Land Waldeck gab, ſtand es mit Preußen in inniger Verwaltungsgemein⸗ ſchaft, hatte aber ſeine ſtaatliche Selbſtändig⸗ keit. Nun wurde für unſere größten Induſtrie⸗ unternehmen eine Hypothek von 30 Millionen Golddollar auf Grundſtücken eingetragen, die zum größten Teil in Preußen lagen, von denen eines aber in Waldeck belegen war. Dieſes waldeckſche Grundſtück hatte einen Wert von 1000 Reichsmark. Das zuſtändige Amtsgericht Arolſen liqui⸗ dierte für die Eintragung zunächſt nach dem Gegenſtandswert eine Gebühr von 8,10 Reichs⸗ mark. Dann aber beſann es ſich eines Beſſe⸗ ren und ſtellte unter Zugrundelegung eines Gegenſtandswertes von 30 Millionen Dollar gleich 126 Millionen Goldmark eine Rechnung über rund— 230 000 Reichsmark aus. Die Koſtenſchuldnerinnen waren vermutlich etwas überraſcht, erhoben Erinnerung beim Amtsgericht, und ols dieſe zurückgewiefen wurde, Beſchwerde beim Landgericht, das den erſten Beſchluß des Amtsgerichts wiederher⸗ ſtellte. Das ließ ſich der zuſtändige Rechnungs⸗ direktor wieder nicht gefallen, und ſo kam die Sache an das Kammergericht. Der erſte Zivil⸗ ſenat desavouierte wieder das Landgericht und hielt die Koſtenrechnung für das 1000⸗Mark⸗ Grundſtück in Höhe von 230 000 Reichsmark aufrecht. Heute, im Zeichen der Reichsjuſtiz, gibt es überall nur einheitliche Reichsgebührenſätze. Wirrwarr im Steuerweſen Größte Wirrnis herrſchte in der Steuergeſetz⸗ gebung! Differenzen der Landesſteuergeſetze, vor allem hinſichtlich der Grundſteuer. Bauern wurden nach zwei Methoden veranlagt, weil ein Teil ihrer Flächen in zwei Staatsgebieten lag. Es gab viele Hunderte ſolcher Fälle. Der Bauer mußte mit zweierlei Geſetzen arbeiten. Oft auch vor zwei Finanzämtern Rechenſchaft durch den häufigen Uebergang von Straßen auf anderes Staatsgebiet ganz verſchieden durchgeführt worden. Oft wechſeln die Kronen⸗ breiten der Straßen. Die thüringiſche Strecke von Schleiz bis zur preußiſchen Grenze iſt z. B. 11 Meter breit, die preußiſche Strecke bis Gefell— es handelt ſich um 4,2 Rilomeier— nur 8 Meter. Ein Muſterbeiſpiel für den Verlauf einer Strecke: 2786 Meter Preußen, 92 Meter Thü⸗ ringen, 207 Meter Preußen, 186 Meter Thürin⸗ gen, 147 Meter Preußen, 998 Meter Thürin⸗ gen, die nächſten 305 Meter, die Grenze liegt in der Mitte des Weges, 245 Meter Thüringen, 10 Meter Preußen, 235 Meter Thüringen, 113 Meter wie vorher, doch iſt der größte Teil preußiſch, 6652 Meter Preußen, 1815 Meter Thüringen. Weiter: Von den 45 Durchgangsſtraßen des Feſtnahme durch den Gendarm entziehen woll⸗ ten, etwa in einem thüringiſchen Wirtshaus recht leicht aus der Affäre ziehen konnten. Es gab eine ganze Reihe von Gaſthöfen, die durch eine Landesgrenze in zwei verſchiedene Zu⸗ ſtändigkeitsgebiete getrennt wurden. Man ging aus dem einen Zimmer in das andere, und unterſtand den veränderten Geſetzen des Nach⸗ barlandes. Solche Verhältniſſe ſpiegelten ſich wider in der Zuſammenſtellung der Staats⸗ verträge betreffend die gegenſeitige Uebernahme der Vagabunden und Ausgewieſenen. Der Verbrecher kennt keine Grenzſchranken. Die Verbrechensbetämpfung mußte auf ſie ach⸗ ten. Jeder einzelne Staat hatte ſeine eigene Landeskriminalpolizei. Der Berliner Kriminal⸗ kommiſſar durfte nur in München arbeiten, wenn er die Genehmigung der bayeriſchen Re⸗ Einſt verhetzung und bitterſte lot— heute Liſchgemeinſchaft des ganzen volkes und Treue um Treue ablegen und ſeine Belange vertreten. Das gleiche galt für viele Gewerbetreibende und Hausbeſitzer. Nehmen wir die Grundſteuer. Preußen Grundvermögensſteuer, auf den Geſetzen vom 14. 2. 1923, 28. 2. 1924, 26. 5. 1925, 28. 12. 1925, 29. 7. 1926 und 30. 4. 1927. In Sachſen waren es die Grundſteuergeſe tze vom 2. 7. 1926 und 10. 5. 1927. In Braun⸗ ſchweig das Grundſteuergeſetz vom 26. 2. 1923. In Anhalt war es die Grundwertſteuer und ——— vom 4. 4. 1923, 30. 8. 1923, 6. 4. 1924, 26. 5. 1925, 2. 6. 1925, 20. 4. 19²6 und 26. 4. 1927. Preußen, Sachf ſen, Thüringen und Braunſchweig beſteuerten allen bebauten und unbebauten Grundbeſitz, jedoch mit beſonderen Verſchiedenheiten. In Anhalt war grund⸗ ſteuerpflichtig der reine Grund und Boden, gebäudeſteuerpflichtig das Gebäude. traten in den einzelnen Staaten verſchieden⸗ artige Steuerbefreiungen, verſchiedene Steuer⸗ ſätze, verſchiedene Steuerermäßigungen. Weiter die Differenzen bei der Gewerbeſteuer, bei der Hauszinsſteuergeſetzgebung. Ueberall endloſe Beſtimmungen! Ungleiche Beſtimmungen! Zur „Beſſerung“ ſchloß man ſeit 1815 allein 49 Zoll⸗ und Steuerverträge. Adolf Hitlers Reichsſtraßen Heute iſt das alles wie ein böſer Spuk ver⸗ ſchwunden. Die ſo notwendige Steuerverein⸗ heitlichung iſt zur Tat geworden. Der Ausbau eines Straßenzuges iſt früher Sie hieß in Dazu Regierungsbezirkes Magdeburg ſind 20 mehr⸗ ſtaatlich, von den 62 des Regierungsbezirks Merſeburg 34, von den 39 des Regierungsbe⸗ zirks Erfurt 26. Zur„Beſſerung“ dieſer Miß⸗ ſtände ſchloß man ſchon ſeit 1815 insgeſamt 96 Verträge! Heute wiwd durch den Reichsbeauftragten für das Straßenweſen, Dr. Todt, alles einheit⸗ lich geordnet. Ohne Adolf Hitlers Reichs⸗ reform wäre auch der Bau der Straßen des Führers, der Reichsautobahnen, nie zur Wirklichkeit geworden. Reich und Derkehr Beim Bahnprojekt Merſeburg—Leipzig muß⸗ ten beteiligt werden: die Reichsinſtanz, zwei Landesregierungen, ein Kreishauptmann, ein Amtshauptmann, ein Regierungspräſident und ein Landrat, ſo daß die Beteiligten nicht mit Unrecht meinten, es ſei einfacher, den direkten transkontinentalen Perſonenverkehr von Ber⸗ lin durch Rußland nach Sibirien zu führen, als ein Projekt für die Strecke von Merſeburg nach Leipzig in die Tat umzuſetzen. Vorbei, alles vorbei! Heute baut die Reichsbahn nach einheitlichem Willen. Einheitliche Reichspolizei! Es iſt eine vielerzählte Anekdote, daß ſich früher Vagabunden und Verhrecher, die ſich der gierung auf diplomatiſchem Wege eingeholt hatte. Die Verurteilung zu Freiheitsſtrafen ge⸗ ſchieht bekanntlich auf Grund des für ganz Deutſchland geltenden Strafgeſetzbuches. Alles weitere war dem Ermeſſen der Landesbehörden überlaſſen. Für die Vollſtreckung der Strafe hatte jedes Land ſeine eigenen Verwaltungs⸗ beſtimmungen, die ſtark von einander abwichen. Die Verbüßung einer ſchweren Zuchthausſtrafe in dem einen Lande war oft leichter als die Verbüßung einer kurzen Gefängnisſtrafe in dem anderen Lande. Nicht einmal vor dem Tode machte die Viel⸗ ſtaaterei halt. Wer zum Tode verurteilt war, wurde in Hamburg und Heſſen überhaupt nicht, in Preußen nur in beſonders ſchweren Fällen hingerichtet. Sogar die Art der Enthauptung war nicht überall gleich: Preußen hatte das Handbeil, Mecklenburg, Anhalt, Reuß, Lippe richteten mit dem Schwert, Württemberg, Ba⸗ den mit dem Fallbeil, Bayern und Sachſen mit der Guillotine. Heute gibt es für den Verbrecher keine Schonung durch Ländergrenzen mehr. Wir ha⸗ ben eine einheitliche Reichspolizei. Aus der Reichseinheit erwuchs die Rechtseinheit.— W. S. — ———————————————

82 ————* F. Januar 1937 dlichliehn wune „Gebdt mir vter Jahre Zeit! lprach der führer am 10. 2. 1953. Die Zeit it um, doch noch Großeres wurde erreicht, als er veriprach. Die Arbeitelolen ſtehen wieder in Lohn und hrot. · Verfailles iſt ge⸗ tprengt, krei iſt die Saar, frei iſt das keich im Schutze einer ſtolzen v/ ehrmacht. Oer Kklaflenhaß iſt beſiegt durch die Volks gemeinſchalt im vyrv/. Stolꝛ iſt der Bauer bei der Arbeit und kelert troh ſeine feſte. Sorgenlole ferienwochen Senietzen die Schalfenden durch die NSG „Kkratt durch freude. in Oſt und vᷣeſt und Nord und Süd wachien die Rutobahnen, das große Werk, das Adolt Hitler am 23.9. 3ů begann 7 a 2 EEI Von Dien Sonn Sonn Korten- Ffl Anze Mlananamanaoannaaawwa II

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Nehmen Sie„Herz- leraftꝰ. ihr Allgemein- befinden bessert sich. Flasche RMM..70, in —————— grotis. H —— S0d ¶Aoſrat N. HENZ f 15 Grogßvater Schreinermeister im 64. Lebensjahre. Edingen a.., den 30. Januar 1937. Krematorium Heidelberg statt. Am 29. Januar entschlief nach längerem, schwerem Leiden mein geliebter Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwiegervater und WIneim nolapiel Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Keroline Holzopfel geb. Holzopfel. Die Trauerfeier findet am Montag, 1. Februar, 2 Uhr, im liebe unvergehliche, Mutter und Tante geb. Ritschel Am Schelmenbuckel 33. In tiefer 11 Unr, statt. Am 29. Januar entschlief nach kurzer, doch mit großer Geduld ertragener schwerer Krankheit meine herzensgute Frau, unsere Halhartma Bollel im Alter von 49 Jahren. Wer sie gekannt, weiß was wir verloren. Mannheim-Feudenheim, den 30. Januar 1937. DNobert Bollet rieiromeister die beiden Sönne Eugen u. Dobert Die Feuerbestattung findet am 1. Februar 1937, vormittags um Danksagung In tiefem Schmerz: und Familie Für die uns beim Hinscheiden unseres lieben Sohnes u. Bruders WIII SdrWiclert erwiesene innige Anteilnahme und die zahlreichen Blumen- und Kranzspenden sagen wir unseren herzlichsten Dank. Besonders danken wir dem Chef der 11. Komp., Herrn Hauptmann Korbion, kfür seine tiefempfundenen Ansprachen bei der Leiclienfeier in Konstanz und hier am Grabe, der Abordnung des Inf.-RKegt. 14, Konstanz, dem Ehrengeleite des Inf.-Regt. 110, Mannheim, der Kameradschaft ehem. 114er und 14er, dem Hochw. Herrn Stadt- pfarrer Schäfer für Gebet und Einsegung, der SA sowie dem Herrn Direktor, den Professoren und ehemaligen Mitschülern des Real- gyinnasiums für ihre trostreichen Worte u. die Kranzniederleguns. Mannheim Oammstraße), den 30. Januar 1937. Wilnelm Schwickert ingemeur „Hakenkreuzbanner“ Schlaraffia- mmobili E H Huach daer Lanaa im neuen Viertel Mannheim⸗ e Haus m. 6 Zarmwaſſerheizung, Vor⸗ Rückgarten, Garage, beſond. 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Ruhe und in Führers an; Eine beſot 4 unſere„lose das farbenfr melte ſich na terluft herm ſpäten„weif nug verzichte Frohe Fe ſchen Gedenk mit tiefer 2 Mannheimer Feiertag vi mit unerſchü Sendung be 4 4 80 Me Nur keine eine Vermiß Aufforderun⸗ fort zu meld nevalszug a Es werden 8 ſaubere Mas etwas. Natü tig genug ſe nicht„ſchlapf mitmarſchier⸗ lohnt. Das nimmt⸗ die an! Die Zwei Opfe tag wurden gere Männer chen hier die raubten, feſte eingeliefert. Verkehrsun Schneefall zu ſechs Verkehr ereigneten. J digkeit der F Sachſchaden Immerhin er größerer Sch⸗ rende Straße Handwagen die Straße fi Am Neckarufe

Leilerin, wenn ſacht sie lhnen e gute Ehe. dt. e Mohrmann nruf 277 66 hältn., penſ.⸗b. aliſt, ſucht i rat. Näher.: itſch. Ehe⸗Bund hrm., M 3, 9a. (5232 V) ihr. Vilwer beiter) mit drei idern(4,7, 9.) t Haushälterin erer Heirlll. 9f nicht Suſhe⸗ oſſen. Zuſchr. Nr. 4901 K S d. Verlag d. B. jur., 32 3. ße. eleg. Erſch., e Vexhältniſſe, t Heing heres:(5230 V itſch. Ehe⸗Bund hrm., M 3, 9a. öjünr. Uame usl., ſpavſam, t größ. Verm. runt. 50 000/ argeld, wſcht. hüld. Herrn zw. ldiger Ald men zu lern, duR. Onmer udwigshafen, hützenſtraße 44 rnruf 600 51, H. Pfalzgr.⸗ og. elteſte ſeanbahn.a. Pl. h. Beamler ., mittelgroß, ink, Naturfr. t Heirat dur tſch. Ehe⸗Bund hrm., M 3, 9a. (5231 V) fe rmittelt ſtreng u. diskret s älteſte Ehe⸗ ſtitut am Pl. omas Nachf., duflammer A 2, 3 a rnruf 278 30. ümfenwwe. te 40, groß u. ink, wſcht. An⸗ iß an beſſeren en zw. ſpäter. heitat. chr. m. Angabe Alter u. Beruf r Nr. N823 d. Verlag d. B. zeirat! ulein, 40 3 ig., ſchlankeEr⸗ mnung, mit /. .— Barver⸗ ſen, ſucht gebil⸗ n Herrn in rer Stellung. Hönler j, 2, 2 Tr. nſprech. 265 42. (5242) abem. Ing. Jahre, geſund, ibt, vornehmer rakter, wünſcht chluß zw. bald. i rat. Näheres as Banu 1 13. 2. (5241V) kilst. Dame eig. Heim, 50 re, 10 000.—./ mögen, ſucht rrn in feſter tion. Näheres: as Band 10 24. 6240 V) ＋ Klischen nalismus-- uet glied der . V. anuar 1937 6 1 — mannheim 2 15 Frffa 7— 4 14 2 Feotliege Stœcdt Noch ſelten zeigte ſich unſere Stadt in ſo ein⸗ brucksvollem, feſtlichem und lieblichem Ge⸗ wande, als an dieſem denkwürdigen 30. Ja⸗ nuar. In fleckenloſem Weiß leuchtete es von den Dächern und Giebeln des Häuſermeeres.— 5 Wintertraum iſt ſpät,— aber doch noch 6 b. Hert z. Wahrheit geworden. Stolz blähten ſich die blut⸗ roten Fahnen der Bewegung mit dem Haken⸗ kreuz auf weißem Grunde im Winde— ein wahrhaft herrliches und kontraſtreiches Bild, das ſich überall,— in allen Straßen,— auf allen Plätzen den Augen bot. Selten war aber auch das Straßenbild ſo ſehr belebt, wie am Samstagvormittag, als eine frohgeſtimmte Menge durch unſere Haupt⸗ und Geſchäftsſtra⸗ ßen ſchob und drängelte. Unſere Hausfrauen waren ſchon ſehr früh auf dem Plan, um ihre Einkäufe möglichſt in den Morgenſtunden zu tätigen, da man ſich die Nachmittagsſtunden ſelbſwerſtändlich dazu auserſehen hatte, mit Ruhe und innerer Sammlung die Rede unſeres Führers anzuhören. Eine beſonders heitere Note brachte natürlich unſere„losgelaſſene“ friſchfröhliche Jugend in das farbenfrohe, feſtliche Geſamtbild. Sie tum⸗ melte ſich nach Herzensluſt in der friſchen Win⸗ terluft herum und genoß mit Begeiſterung die ſpäten„weißen“ Freuden, auf die ſie lange ge⸗ nug verzichten mußten. Frohe Feſtſtimmung lag über dieſem deut⸗ ſchen Gedenktag— frohe Feſtſtimmung, gepaart mit tiefer Dankbarkeit erfüllte die Herzen der Mannheimer Bevölkerung, die ihren ſtolzeſten Feiertag voll gläubigem Zukunftshoffen und mit unerſchütterlichem Vertrauen in die deutſche Sendung beging. 8o Mannemer Buwe geſucht Nur keine Angſt! Es P ſich nicht um eine Vermißtenmeldung, ſondern nur um eine Aufforderung an die Mannemer Buwe, ſich ſo⸗ fort zu melden, ſofern ſie Luſt haben, im Kar⸗ nevalszug am Fasnachtsſonntag mitzumachen. Es werden 80 Jungen benötigt, die eine eigene ſaubere Maske haben, ſei es Harlekin oder ſonſt etwas. Natürlich müſſen die Buben auch kräf⸗ tig genug ſein, damit ſie während des Zuges nicht„ſchlapp“ machen. Umſonſt braucht keiner mitmarſchieren, denn das Mitmachen wird be⸗ lohnt. Das Karnevalszug⸗Büro im Plankenhof niſimt die Meldungen der Mannheimer Buwe an! Die Polizei meldet: Zwei Opferſtockdiebe gefaßt. Freitagvormit⸗ tag wurden zwei in Frankfurt wohnhafte jün⸗ gere Männer, die in einigen katholiſchen Kir⸗ chen hier die Opferſtöcke ihres Inhaltes be⸗ raubten, feſtgenommen und in das Gefängnis eingeliefert. Verkehrsunfälle infolge des Schnees. Auf den Schneefall zurückzuführen ſind die meiſten der ſechs Verkehrsunfälle, die ſich am Freitag hier ereigneten. Infolge der verminderten Geſchwin⸗ digkeit der Fahrzeuge war der Perſonen⸗ und Sachſchaden nicht von beſonderer Bedeutung. Immerhin entſtand einem Geſchäftsinhaber ein größerer Schaden dadurch, daß eine vorbeifah⸗ rende nark den mit Kiſten beladenen Handwagen ſtreifte, wodurch 500 Eier auf die Straße fielen und zerbrachen. —eoß-menneinmnmn „Bitte weitergehenl-Zeugen gesucht“ 31. Januar 1937 Einige Bemerkungen zum Verhalten des Publikums bei Verkehrsunfällen/ Die Unbelehrbaren Vorgeſorgt iſt beſſer als nachgedacht! So kalkuliert heute auch die Polizei aller Dienſtzweige und richtet ihr Hauptaugenmerk auf die Verhütung ſtrafbarer Handlungen, ſelbſtverſtündlich auch die Verhütung von Ver⸗ kehrsunfällen, die ja faſt immer durch eine, wenn auch nur geringfügige Nachläſſigkeit oder Gedankenloſigkeit eniſtehen. Aber trotzalledem: Die Verkehrsunfälle ſind da und werden auch nie ganz verſchwinden. Da⸗ mit muß man ſich eben abfinden und die Po⸗ lizei wird ſich auch in Zukunft darauf einrichten müſſen, die Schuldfrage bei Vertehrsunfällen zu klären. Das wäre, wie erfahrene Polizei⸗ und Gendarmeriebeamte behaupten, gar nicht einmal allzu ſchwer, wenn nicht das liebe Pu⸗ blikum die Arbeit der Polizei ſo ſehr ſtören würde. Nicht mööglich, würde der alte Grock ſagen! Und doch iſt es ſol Je ſchwerer die Fol⸗ gen eines Verkehrsunfalles ſind, deſto mehr Pu⸗ blikum ſammelt ſich an. Und wenn nun gar noch die Kriminalpolizei und ihr Erkennungsdienſt in Tätigleit treten muß, dann iſt von den zahl⸗ loſen Neugierigen überhaupt niemand mehr zum Weggehen zu bewegen. Und daß dabei je⸗ der ſeine mehr oder weniger ſachverſtändige An⸗ ſicht auch den andern zur Kenntnis bringen muß, iſt ja nur rein menſchlich. Es iſt aber ſicher nur ein Irrtum der Polizei, wenn ſie behaup⸗ tet, daß bei Verkehrsunfällen überhaupt nur „Sachverſtändige“ anweſend ſind. Polizei am Anfallort Sei es, wie es wolle: Verkehrsunfälle wer⸗ den immer vorkommen und Publikum wird auch immer da ſein. Damit muß auch die Poli⸗ zei ſich abfinden. Ihre Sorge iſt es alſo, den ſchuldigen Teil feſtzuſtellen, vorausgeſetzt natür⸗ lich, daß ſie nicht auch für die Verwundeten zu ſorgen hat, was allem anderen vorgeht. Welche Folgen eine gewiſſenhafte Arbeit in dieſer Be⸗ ziehung hat, iſt vielen Leuten nicht klar. Sie denken nur daran, ob und wie dieſer oder jener Beteiligte geſtraft werden kann; daß aber hier⸗ von auch ein oder gar ein paar langwierige Zi⸗ vilprozeſſe abhängen, bei denen meiſt alle ver⸗ lieren, überlegen die wenigſten. Sonſt würden ſie verſtehen, warum die Beamten alles ſo pein⸗ lich genau abmeſſen und im Bild feſthalten. Sonſt würden ſicherlich auch viele einſehen, daß durch dieſe Anſammlungen von Neugierigen die Beamten nur geſtört werden und dem Gericht womöglich Unrichtigkeiten unterbreiten. Dieſe Gefahr iſt nämlich gar nicht von der Hand zu weiſen. Warum? Die„ſtummen Zeugen“ Faſt jeder Verkehrsunfall hat Augenzeugen, die— vorausgeſetzt, daß ſie ſich nicht abſichrlich der entziehen— wertvolle Auf⸗ ſchlüſſe geben können, die ſich aber, ganz unbe⸗ wußt, auch irren können. Die Polizei ſucht da⸗ ber auch noch andere zuverläſſige Zeugen: die ſogenannten„ſtummen Zeugen“. ieſe findet man bald in der Form von Schleif⸗, Rutſch⸗, Bremsſpuren, abgeriſſenen Fahrzeugteilen, Be⸗ ſchädigungen von Bäumen, Kandelabern, Gey⸗ wegrändern, Hausfaſſaden u. dergl., aber immer vorausgeſetzt, daß das liebe Publikum dieſe, manchmal winzig kleinen und unſcheinbaren Spuren nicht ſchon längſt zertreten oder beſei⸗ tigt hat. Dies iſt nämlich das Gefährlichſte an den Menſchenanſammlungen bei Unfällen. Und wenn es dann noch notwendig wird, die Am Neckarufer werden die Fahrzeuge entladen, die aus den Straßen der Innenstadt den zu Haufen zetürmten Schnee abtransportieren Aufn.: Jütte(2) Unfallſtelle fotografiſch aufzunehmen, dann iſt das Publikum meiſt unter keinen Umſtänden zu bewegen, die Straße zu räumen, denn jeder will auf das Bild. Und die Kriminalpolizei ſoll doch die Aufnahme haargenau ſo herſtellen wie das Straßenbild im Augenblick des Unfalles ausgeſehen hat! Dann ſind aber die vielen Zu⸗ ſchauer auf dem Bild nicht nur überflüſſig, ſon⸗ dern ſie ſtören ſogar. Und der Staatsanwalt und der Richter, der ein ſolches Bild in die Hände bekommt und auf dieſes ſeine Entſchei⸗ dung aufbauen ſoll, wird von einer ſolchen Auf⸗ nahme recht wenig Nutzen haben, weil ſie eben den Zuſtand der Straße nicht ſo zeigt, wie er im Zeitpunkt des Unfalles tatſächlich war. Appell an die Zuſchauer Alſo, liebes Publikum! Entferne dich, wenn bei Verkehrsunfällen die freundliche Aufforde⸗ rung der Polizei zum Weitergehen ergeht. Auch die Arbeit der Polizei und des Erkennungs⸗ dienſtes am Unfallort geht einmal zu Ende und dann bleibt für diejenigen Zuſchauer, die unbe⸗ dingt den Sachverhalt noch ſelbſt ſtudieren zu müſſen glauben, immer noch Zeit und Gelegen⸗ heit, dies an Ort und Stelle zu tun. Es ſoll aber Leute geben, die auch ſolche nachträglichen Meinungsbildungen für überflüſſig halten und es am liebſten ſehen, wenn die Straße wieder für den Verkehr freigemacht wird. Dies ſind eben wieder die böſen Schupos, die meiſtens auch ſolange dort bleiben müſſen, als Publikum am Unfallort ſteht. Doch halt! Keine Regel ohne Ausnahme! Es gibt bei faſt jedem Unfall Leute, welche ſich nicht entfernen dürfen, weil von ihnen außerordentlich viel abhängt: Die Zeugen! Und ſonderbarerweiſe ſind ſie immer diejenigen, welche ſich zuerſt entfernen, auch ohne beſondere Einladung. Sie werden unter allen Umſtänden benötigt, denn gerade die Arbeit des Erken⸗ nungsdienſtes am Unfallort macht ihre Anwe⸗ ſenheit unerläßlich. Die Kriminalbeamten wa⸗ ren ja beim Unfall nicht zugegen und müſſen ſich daher von Augenzeugen über den Hergang unterrichten laſſen, ſonſt können ſie kaum brauch⸗ bare Aufnahmen machen. Und dabei verlangt kein Menſch vom Zeugen eine Aeußerung über „Schuldig“ oder„Unſchuldig“. Im Gegenteil, es iſt den Beamten viel lieber, wenn ſich der Zeuge gar nicht von vornherein feſtlegt! Alſo, liebes Publikum! Verſtehe den Wunſch der Polizei⸗ und Kriminalbeamten bei den fülang Verkehrsunfällen richtig, deſſen Er⸗ üllun keit aber einen großen Dienſt erweiſt: Störe nie die Arbeit der Beamten durch zwecklofes Umherſtehen, melde dich aber auch ohne Auf⸗ forderung bei den Beamten, wenn du etwas 10 zu ſagen haſt! Viele werden es dir anken! Kriminoloberinspektor S chw b. Die Schneefuhren beherrschten an den beiden letzten Tagen das Strabenbild Berlin—Mannheim in 7ʃ Stunden Zur Wiedereinrichtung des Riviera⸗Expreßzuges ab 30. Januar Wie wir bereits kurz berichteten, wird Mann⸗ —— ſeit dem Januar, allerdings nur Samstags, und lediglich in der Nord⸗Süd⸗ richtung wieder von dem Riviera⸗Expreß berührt, der für die Dauer der Saiſon an der franzöſiſchen Riviera, d. h. bis Ende April, in vaſcheſter Fahrt Berlin und Cannes verbindet. Dieſer aus Schlafwagen 1. und 2. Klaſſe und Speiſewagen der internationalen Schlafwagen⸗ Geſelfchaft zuſammengeſetzte Luxuszug iſt im Vergleich zum Vorjahrerheblichbeſchleu⸗ nigt worden. Er verläßt Berlin⸗Anhalter Bahnhof jetzt erſt um 14,20 Uhr(im Vorjahr 12,50) und trifft über Leipzig(ab 16,10)— Frankfurt(20,45) bereits um 21,41 über Ried⸗ bahn in Mannheim ein, benötigt alſo von Berlin bis Mannheim nur 7 Stunden⸗21 Mi⸗ nuten Fahrzeit. Hier iſt erſtmals auch ein An⸗ ſchluß von den Städten an der Main⸗Neckar⸗ bahn mittels Eilzug 100(Mannheim an 21,20) geſchaffen worden. Ab Mannheim wird dann bis Baſel nur noch in Karlsruhe und Baden⸗Baden⸗Weſt, alſo noch nicht ein⸗ mal in Freiburg gehalten und von Baſel S. B. B. wird ohne Berührung von Luzern bis Bellinzona durchgefahren. Infolgedeſſen wird Mailand ſchon andern Tags(Sonntag) um 6,48 Uhr erreicht, wo ein Schlafwagen, 1. und 2. Klaſſe, Berlin—Mannheim—Rom(an 15,20) abgezweigt wird. In Nizza trifft der Expreß⸗ ug 12,42, in Cannes um 13,21 Uhr ein. In der Gegenrichtung erfolgt die Abfahrt in Can⸗ nes jeweils Dienstags um 14,20 Uhr nach weſteuropäiſcher Zeit, in Mailand um 22,50 (MEz). Leider wird dieſer— zweiklaſſige Expreßzug in der Nord⸗Richtung trotz ſeiner weit gedehnten Fahrdauer aber nicht über Mannheim, ſondern über Schwetzingen—Fried⸗ richsfeld ohne Halt daſelbſt direkt nach Darm⸗ tadt gefahren. Die Großſtadt Mannheim, die zu der ſowohl für die Ankunft von Italien und Südfrankreich, wie für die Abreiſe nach Leipzig und Berlin höchſt bequem liegenden Zeit etwas nach 8 Uhr morgens unbedient bleibt, wird mithin im wahrſten Sinne des Wortes links liegen'ge⸗ laſſen. In Berlin(Anhalter Bahnhof) hr an der Zug jeweils mittwochs um 16,02 hr an. ———2 ſo treiben in Ihrem Mund unzählige Balterien ihr gefährliches Unweſen. Die amerikaniſche Regie⸗ rung hat ein Heer von hervorragenden Detektiven, die G⸗Men, gegen die Gangſter mobiliſiert. Und was tun Sie gegen die Feinde Ihrer Geſundheit? Sie haben es bequem und billig: morgens und abends Chlorodont— dann bleiben Sie Sieger über die Bakterienfeinde, und ſchöne weiße Zähne erhalten Sie nebenbei. 93—＋13 Familienabend Mannheimer Kriegsopfer Frohe Stunden in einem Ausmaß, wie es bisher noch nie geſchehen iſt, vermittelt die NS⸗ Kriegsopferverſorgung, Bezirk Mannheim, am Sonntag, 14. Februar, ihren Mitgliedern. Am Abend des genannten Tages wird ein Fami⸗ lienabend im Nibelungenſaal veranſtaltet, bei dem die bekannte Mannheimer Varietétruppe Groaſſer mit einem vollſtändig neuen Pro⸗ gramm mitwirkt. Außerdem hat ſich die Ka⸗ felt der Politiſchen Leiter zur Verfügung ge⸗ ellt. 2 fuN O LANHPEN GSRANM heney foören DADIOROHEEN 8 dir gar nichts ausmacht, der Gerechtig⸗

ohne weiteres tun. Monnbelm „Hakenkreuzbanner“ 31. Januar 1937 Lint Grmeinſchuft Ein Ouft nmille⸗ Vorſicht vor unbefugten Stoffhauſierern In verſchiedenen Teilen des Reiches wurde in letzter Zeit beobachtet, daß unbefugte Tuchhändler(Stoffhauſierer), vor allem Juden, an Privatleute herantreten und auf die Rohftoffknappheit verweiſen, um ihre Wa⸗ ren leichter abzuſetzen. Sie erklären z.., es gebe in kürzeſter Zeit keine reinwollenen Stoffe mehr, weshalb man am beſten ſich gleich meh⸗ rere Anzüge anſchaffe. Sie verſehen minder⸗ wertige Waren in betrügeriſcher Abſicht mit ausländiſchen Bezeichnungen, um den Eindruck 43 daß es ſich um engliſche Stoffe andele. Durch ſolche Tricks wird nicht nur der meiſt wenig ſachkundige Verbraucher getäuſcht und geſcht ondern auch der ehrliche Stoffhandel e I 1„ Da 23 ſchwer möglich iſt, unbefugte Stoff⸗ ändler auf andere Weiſe zu faſſen, werden alle aushaltungen aufgefordert, ſich bei Stoff⸗ angeboten unbekannter Hauſierer den Ge⸗ werbeſchein vorlegen zu laſſen. Wer gute Ware ehrlich verkaufen will, wird das Wenn mit Hinweiſen auf die Rohſtofftnappheit der Käufer ermuntert, oder mit ausländiſchen Stoffbezeichnungen Re⸗ klame gemacht wird, iſt der Name des Hauſie⸗ rers ſofort dem zuſtändigen Polizeirevier zu melden. Froher Feierabend mit Liedern Offenes Liederſingen in Mannheim⸗Neckarau Wir Mannheimer haben ſchon gute Uebung im Liederſingen, wir wiſſen, was wir am Volksliedgut beſitzen und ſingen die alten, ewig ſich wu Lieder immer wieder gern. Wer wird ich wundern, daß beim offenen Liederſingen im evangeliſchen Vereinshaus in Neckarau, das der Reichsſender Stuttgart in Verbindung mit der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ veran⸗ ſtaltete, im Augenblick die richtige Stimmung herrſchte und auch wirklich geſungen wurde. Im allgemeinen gibt es beim offenen Liederſingen immer mehr Zuſchauer als Singer, aber in Neckarau iſt das anders. Wenn es aber anders iſt, ſo verdankt man das zuerſt den wackeren Werkſcharen, die mit Freude immer vorne ſtehen, wo es gilt, das Volkslied zu pflegen. Und es durfte bei dieſer Veranſtaltung ebenſowenig wie die Werkſcharen die Sängerhalle„Germania“ feh⸗ len, die ſelbſt fiißigeghre geſorgt hat, daß der Männergeſang in Neckarau eine ſehr lebens⸗ volle Angelegenheit iſt. Es muß allerdings ver⸗ raten werden, da Wahrheit immer triumphiert, daß unter den Singenden die Mädchen in der Uebermacht waren, es war den Männern nicht leicht, durch Stimmaufwand dieſe Ueber⸗ macht zu überwinden. Alle Singfreude und aller Eifer aber iſt ver⸗ Kae wenn nicht jemand kommt, der für inigkeit unter den Sängern ſorgt und die nötige Stimmung mitteilen kann. Denn man muß natürlich erſt warm werden. Der Reichs⸗ muſikreferent des Amtes Feierabend der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Pg. Han⸗ nemann, machte nicht nur warm, ſondern gleich heiß. Ohne Text ſummt er erſt die Melodie vor, ehe man ſich verſieht, ſummt alles mit. Mit Windeseile wird auch der Text aus⸗ wendig gelernt und man kann ſingen. Und da man muſikaliſch iſt, dauert es nicht lange, bis ſogar mehrſtimmig intoniert wird.„Froh zu ein bedarf es wenig, und wer froh iſt, der iſt önig“, das war ein feiner Kanon und der Wahlſpruch der Veranſtaltung. Die notwendi⸗ gen Atempauſen wußte Hannemann prächtig auszufüllen. Er hat einen urwüchſigen, goldenen Humor und weiß auch ernſte Wahrheiten an⸗ K0 zu ſasaſt Da erfuhr man, wer wirk⸗ ich muſikaliſch iſt, und daß jeder ſingen kann. Die Lehrer ſollten ſich ſeine Lehre, daß man in der Schule die ſchlechten Singer nicht in die Ecke ſtellen oder fortſchicken ſoll, ſondern dop⸗ zum Singen heranziehen muß, ruhig merken. Man freute ſich herzlich beim Singen der friſchen, ſchönen Lieder und verſäumte auch nicht, die eigene Leiſtung tüchtig zu beklatſchen. Als Hannemann ſich verabſchiedete, durfte er den ſehr ehrlich gemeinten Wunſch, daß er bald und oft wiederkommen möge, mitnehmen..— Die badiſchen Minneſänger Profeſſor Dr. Preiſendanz ſprach über die Maneſſiſche Handſchrift Die Heidelberger Univerſitätsbibliothek ſteht mit ihren rund 7000 Handſchriften durchaus nicht an erſter Stelle unter den deutſchen Biblio⸗ theken, aber ſie beſitzt zwei Koſtbarkeiten, um die ſie alle Wiſſenſchaftler der Welt beneiden können: Die Antologia Palatina, eine helleniſche Samm⸗ lung von Epigrammen, und die deutſche Minne⸗ füngerhandſchrift, die der kunſtliebende Zürcher Ritter und Ratsherr Rüdiger Maneſſe an⸗ fertigen lieſſ. Ueber die Schickſale der Maneſſi⸗ ſchen Handſchrift ſprach beim Landesverein Ba⸗ diſche Heimat der Direktor der Univerſitäts⸗ bibliothek in Heivelberg, Prof. Dr. Preiſen⸗ danz. Ulrich Fugger, der von ſeiner Familie als Proteſtant geächtet nach Heidelberg floh, brachte die Handſchrift'mit ſich. Wir wiſſen nicht, wie 4 in ſeinen Beſitz gekommen iſt und wie ſie em Kurfürſten geſchenkt wurde, jedenfalls wird ſie ſeitdem als Beſitz der Kurfürſten angeſehen. Aber bevor ſie endgültig in Heidelberg blieb, hat ſie die mannigfaltigſten Schickſale durchge⸗ macht. Kurz vor 1600 iſt ſie aus Heidelberg verſchwunden, ein Schweizer Ritter, Johann von Hohenſachs, hatte ſie entliehen und brachte ſie auf ſeine Burg Forſteck. Als er ermordet wurde, vergaß man hei der Nachlaßverteilung anſcheinend die Handſchrift, die in der Schweiz umherreiſte. Der Rachlaßverwalter Dr. Scho⸗ pinger ſcheint die wenig löbliche Abſicht ge⸗ habt J. haben, ſie zu annektieren, er täuſcht vor, ſie ſei bei einem Schloßbrand vernichtet worden. Aber der Huelte K Melchior Goldaſt veröffentlichte glei r 0 Teile der Handſchrift. Auch er ſcheint ſich für das Buch„intereſſtert“ zu haben, aber ſchließlich wurde es durch einen beſonderen Kurier 1607 nach Heidelberg zurück⸗ 843 K Mit der kurfürſtlichen Familie kam as„Altdeutſche Reimenbuch in Quarto“ ins holländiſche Exil, während die Bibliothek nach Rom verſchleppt wurde. Plötzlich tauchte es im Beſitz, der franzöſiſchen Könige auf, die, es — 4—— 4 offenſichtlich auf dem rechtmäßigen Wege des Kaufes erworben haben. Deshalb konnte die Fa rift weder nach den Befreiungskriegen noch 1871 als unrechtmäßiger Beſitz zurückgefor⸗ dert werden. Durch Austauſch brachte ſie der Straßburger Buchhändler Carl Trübner ſchließlich wieder in deutſchen Beſitz. Um allen Zufälligkeiten jetzt vorzubeugen, wurde eine mit allen techniſchen Hilfsmitteln der Neuzeit durch⸗ 4 5 Nachbildung hergeſtellt, die das Stu⸗ ium bequem ermöglicht, ſo daß die nur wie durch ein Wunder durch ſo viel Zwiſchenfälle gegangene Handſchrift geſchont werden kann. In der Handſchrift ſtehen Gedichte von acht badiſchen Minneſängern. Den willkürlichen Grenzen des Landes entſprechend, gehören ſie drei Stämmen, dem pfälziſchen, dem alemanni⸗ 4 ſchen und dem ſchwäbiſchen, an. Mit 170 Stro⸗ phen wurden ſie in das Buch aufgenommen. Sie überragen den Durchſchnitt der damaligen Dichter nicht, ihre Stoffwahl und Ausdrucks⸗ form iſt die typiſche des Mode gewordenen Minneſanges. Nur einer von ihnen, Burkart von Hohenfels am Ueberlinger See, ſteht über dem Durchſchnitt, ſeine Gedichte erſcheinen er⸗ lebnishaft und tragen volkstümliche Züge, die ihn Neithart von Reuental an die Seite ſtellen. Die anderen ſind: der Herr von Wiſſenloch (Wiesloch), der ausſchließlich vier Tagelieder auf uns kommen läßt; der Blicker von Steinach, Bruder von Althornberg bei Triberg; der Herr von Buchheim; Walther von Breiſach, der ein gelehrter heblog war; Brunwart von Augen; Heinrich von Tettingen und Herr Hug von Werbenwag. Prof. Preiſendanz beſprach mit 3 von Lichtbildern auch die den einzelnen ichtern zugeordneten Miniaturen der Hand⸗ ſchrift und gab intereſſante Einblicke in das mittelalterliche Geiſtesleben..— 84. Geburtstag. Herr Gottfried Zehnder, Ratsdiener und Hausmeiſter i.., S 3, 2, feiert am 1. Februar ſeinen 84. Geburtstag. Herzlichen Glückwunſch. 85. Geburtstag. Heute feiert Frau Maria Wellenreuther geb. Damman, I 3, 8, in voller geiſtiger und körperlicher Friſche ihren dö. Geburtstag. Wir wünſchen der Jubilarin einen recht ſchönen Lebensabend. 25fähriges Arbeitsjubiläum. Der kaufmän⸗- niſche Angeſtellte Konrad Böhm, Ilvesheim, Rennſtraße 197, feierte am 30. Januar ſein 25⸗ jähriges Arbeitsjubiläum bei der Fa. Mann⸗ heimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft, Mannheim. Be⸗ triebsführung, Gefolgſchaft und Werkſchar brachten mit herzlichen Glückwünſchen die Wertſchätzung zum Ausdruck, deren ſich der Ju⸗ bilar in reichem Maße erfreute. Konrad Böhm wurde im vergangenen Jahre mit der Bilduna und Führung der Werkſchar des Rheinſchiffahrts⸗Konzerns beauftragt. Die Deut⸗ 1 ſche Arbeitsfront, ſowie die Gauwerkſcharfüh⸗ rung überſandten aus dieſem Anlaß dem Jubi⸗ lar Glückwunſchſchreiben. — Voile cd. 110 em breit, 15 lanahnausgardinen schönen, frischen Drucémustern 85 5 eter 3 e 25 5 3 ——— Fir A . 5 e e 5. 4 N. L4 Faltenstor E5 cd. 250 cemn hoch, sus Föntssie · Ektsmin fnit 1 95 Spochtelspitze und Fronse, Heter 0 Dekorationsstoff cd.1 20 brt., mod. 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muar 1937 n Wege des b konnte die ziungskriegen zurückgefor⸗ achte ſie der itz. Um allen urde eine mit keuzeit durch⸗ hie das Stu⸗ die nur wie chte von acht willkürlichen „gehören ſie m alemanni⸗ ſtit 170 Stro⸗ ufgenommen. er damaligen d Ausdrucks⸗ nen, Burkart ee, ſteht über orſcheinen er⸗ he Züge, die Seite ſtellen. n Wiſſenloch r. Tagelieder von Steinach, erg; der Herr iſach, der ein rr Hug von beſprach mit ſen einzelnen n der Hand⸗ licke 6 das Frau Maria g 8, in ſche ihren 85. bilarin einen er kaufmän⸗ „Ilvesheim, nuar ſein 25⸗ innheim, Be⸗ zünſchen die ſich der Ju⸗ ahre mit der gt. Die Deut⸗ werkſcharfüh⸗ iß dem Jubi⸗ 2 — Nannheim „Hakenkreuzb an ner⸗ 31. Januar 1937 Fahrläſſige Fahrer werden ſtreng beſtraft Verhängnisvolle Jolgen eines motorradzuſammenſtoßzes /6 Monate und 2 Wochen Gefängnis Im großen Saale des Mannheimer Schöffen⸗ gerichts ſtanden am Freitagvormittag zwei ſchwere Motorräder. Grau und verſchmutzt, wie Ueine Ungeheuer, ſo ſtarrten ſie leblos in den Raum, das eine am Benzintank beſchädigt und eingedrückt, die Lenkſtange mit der Gabel zu⸗ rückgeſchoben, das andere lediglich an der Lenk⸗ ſtange eine kleine Verbiegung aufweiſend. Das unvorſchriftsmäßige Fahren mit der einen Ma⸗ ſchine loſtete einem Volksgenoſſen in der Blüte der Jahre das Leben. Es war in der Nacht des 17. Oktober 1936, als der 34 Jahre alte Georg Ernſt Helfrich aus Viernheim von einem Richtfeſt in Sand⸗ hofen nach Hauſe fahren wollte. Nur eine Flaſche Bier hatte er bei dem Richtfeſt getrun⸗ ken. Danach war er allerdings mit Betannten noch in einer Wirtſchaft geweſen, wo er, wie er ausſagte, ein Viertel Wein, ein Glas Bier und einen Kaffee trank. Gegen 24 Uhr machte er ſich mit ſeiner ſchweren Maſchine auf den Heim⸗ weg. Von der Hafenbahnſtraße herkommend, wollte er die Schienen der Hauptbahn bei der Luzenbergſtraße überqueren, als er mit einem anderen Motorradfahrer, dem 30 Jahre alten Bartholomä zuſammenſtieß. Beide Fahrer ſtürzten, der eine nach links, der andere nach rechts. Während der Sturz Helfrich nicht viel ausmachte, zog man Bartholomä ſchwer verletzt unter ſeiner Maſchine hervor. Ein dazukom⸗ mender Paſſant, der bei der Hauptverhandlung auch als Zeuge geladen war, zog den Verun⸗ glückten unter ſeinem Motorrad hervor und er⸗ ſtattete Meldung bei der Polizei, die dann die Ueberführung Bartholomäs ins Städtiſche Krankenhaus veranlaßte. Dort ſtarb der Ver⸗ letzte am folgenden Tage an den Folgen des Schädelbruchs, den er ſich bei dem unglückſeli⸗ gen Sturze zugezogen hatte. Anter Alkoholeinwirkung Die Anklage machte nun Helfrich zum Vor⸗ wurf, daß er unter der Einwirkung des Alko⸗ hols unvorſchriftsmäßig gefahren und einen Menſchen in Gefahr gebracht und deſſen Tod verurſacht hätte. Außerdem habe er dem getöte⸗ ten Bartholomä das Vorfahrtsrecht nicht einge⸗ räumt und eine verhältnismäßig hohe Fahrtge⸗ ſchwindigkeit gehabt. Der Angeklagte wollte von alledem nichts wahr haben. Er habe nicht unter Alkoholein⸗ wirkung geſtanden. Zudem habe er ſich verge⸗ wiſſert, ob die zu überquerende Straße frei ſei, indem er durch den Lattenzaun geſchaut habe und hier kein Lichtſignal geſehen habe. Die Zeu⸗ gen ſchätzten die Geſchwindigkeit Helfrichs auf 40 bis 45 Kilometer. Jeder der beiden Fahrer habe gutes Licht gehabt. Helfrich ſei bei dem Zuſammenſtoß nach rechts umgefallen und habe ſein Rad noch ſelbſt abgeſtellt. Ein Schutzmann, ſdder von einem Zeugen alarmiert worden war, brachte Helfrich, der über Schmerzen am Knie klagte, ins Krankenhaus und ließ dort eine Blutunterſuchung vornehmen. Der getötete Bar⸗ tholomä kam von ſeinem Kegelklub, wo er einen Krug Bier getrunken hatte. Er wird als ruhi⸗ ger und zuverläſſiger Fahrer geſchildert, wäh⸗ rend Helfrich bereits wegen eines ähnlichen Vorkommniſſes, das zum guten Glück kein Men⸗ ſchenopfer forderte, vorbeſtraft iſt. Der medizi⸗ niſche Sachverſtändige äußerte ſich eingehend und gründlich über das Ergebnis der Blut⸗ Das altbewahrte Eausmittel au oriemtaliſh. Dmen v. Arautern, Mhagtror Grinpe, Gbonεε, ſalileidem, hilſt ber Nagenbeſabmerdlen une/ Verlegunoen. Flaſche α 2 Taaélaw ſeri. Qutſch- Oibar- Gos. m. bö. Hñ., Dagſtads bot Sucmgarr entnahme bei Helfrich. Der Angeklagte müſſe nach dem Ergebnis der Unterſuchung mehr Al⸗ kohol im Körper gehabt haben, als er zugebe. Da der Angeklagte behauptete, eine Gehirn⸗ erſchütterung davongetragen zu haben, äußerte ſich der Sachverſtändige auch hierüber. Von einer Gehirnerſchütterung konnte bei dem An⸗ geklagten nichts feſtgeſtellt werden. Der techniſche Sachverſtändige äußerte ſich über den Hergang des Unglücks. Wie aus den beiiden Motorräder ein⸗ Beſchädigungen der ſichtlichleit der Fahrſtrecke gemeſſen, * wandfrei hervorgehe, habe der Angeklagte das Motorrad des Getöteten angefahren. Das Mo⸗ torrad des Angeklagten ſei von der rechten Seite auf die rechte Seite des Motorrades des Verunglückten aufgefahren. Vielleicht hatte der Getötete eine etwas größere Geſchwindigkeit als der Angeklagte. Doch hoch könne ſie teinesfalls geweſen ſein. Der Sachverſtändige ſtellte auch feſt, daß Bartholomä ordnungsgemäß gefahren ſei. Vom fahrtechniſchen Standpunkt aus könne man dem Getöteten keinen Vorwurf machen. Der Angeklagte dagegen ſei nicht mit genügen⸗ der Sicherheit gefahren. Der Staatsanwalt betonte in ſeinem Wlä⸗ doyer, daß auf Grund des Ergebniſſes der Hauptverhandlung das Alleinverſchulden des Angeklagten feſtſtehe. Es ſei auch feſtgeſtellt worden, daß er unter einem gewiſſen Alkohol⸗ einfluß geſtanden habe. Wer aber ein Kraftrad ſteuere, müſſe im Vollbeſitz ſeinex gei⸗ ſtigen und körperlichen Kräfte ſein. Wenn das alle Fahrer beachten würden, ließen ſich viele Unfälle vermeiden. An der Unüber⸗ habe der Angeklagte auch eine zu hohe Geſchwin⸗ digkeit gehabt. Zudem habe er ſich eine Miß⸗ achtung des Vorfahrtsrechts zuſchulden kommen laſſen In dieſen drei Punkten habe der Ange⸗ geklagte die Reichs⸗Straßen⸗Vertehrsordnung verletzt. Dieſe Uebertretungen hatten ſchließlich den Zuſammenſtoß und den Tod des Bartho⸗ lomä zur Folge. Zuungunſten des Angeklagten ſei auszulegen, daß er in unvernünftiger Weiſe geleugnet habe. Auf 5 Monate Gefängnis lau⸗ tete ſchließlich der Antrag des Staars⸗ anwalts. Das Arteil Das Gericht kam nach eingehender Beratung zu folgendem Urteil: Der Angeklagte Georg Ernſt Helfrich aus Viernheim wird wegen kahrläſſiger Tötung in Tateinheit mit Uebertretung der Reichs⸗Straßen⸗Verkehrs⸗ ordnung zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Mona⸗ ten und 2 Wochen verurteilt. In ſeiner Begründung führte der Vorſitzende u. a. aus: Am 17. Ottober, nachts 12 Uhr, hat der Angeklagte vom ſüdlichen Teil der Hafen⸗ bahnſtraße her die Luzenbergſtraße überquert und den Zuſammenſtoß mit Bartholomä verur⸗ ſacht, der an den Folgen des Zuſammenſtoßes ſtarb. Ein Fahrer muß ſein Fahrzeug ſo hand⸗ haben, daß er ſofort halten kann, wenn ihm etwas in den Weg kommt, muß er ſich nach linkts und rechts umſchauen. Hat der Angeklagte den Getöteten nicht geſehen, dann war er im höchſten Grade unachtſam und unaufmerkſam. Er habe durch den Lattenzaun geguckt. Das ge⸗ nüge nicht. Der Angeklagte habe gedöſt und wurde überraſcht. Er hat einen Menſchen in Ge⸗ fahr gebracht und das Vorfahrtsrecht nicht ein⸗ geräumt. Außerdem iſt er verhältnismäßig zu raich gefahren. Wie das einwandfreie Gutachten des mediziniſchen Sachverſtändigen ergab, be⸗ fand ſich der Angeklagte in leichter Ange⸗ trunkenheit. Das Ergebnis der Hauptver⸗ handlung war, daß Helfrich den Unfall allein verſchuldete. Den getöteten Bartholomä treffe keine Schuld. Fahrläſſigkeit bei Verkehrsunfäl⸗ len müſſe beſonders ſtreng beſtraft werden. Des⸗ halb ſei das Gericht über den Antrag des Staatsanwaltes hinausgegangen und habe auf eine Gefängnisſtrafe von ſechs Mo⸗ naten und zwei Wochen erkannt. Da der Angeklagte verurteilt wurde, hat er auch die Koſten des Verfahrens zu tragen. Die beiden Motorräder bleiben bis auf weiteres ſicher⸗ geſtelli. r. Fasnachts⸗Kehraus mit„Kdc“ Am Dienstag, 9. Februar, im Nibelungenſaal des Roſengartens Auf dem Münchener Karnevals⸗Kongreß iſt erſt vor wenigen Tagen die Arbeit der Karne⸗ valsgeſellſchaft ganz genau umriſſen worden, wobei man gleichzeitig den Umfang der Zu⸗ ſammenarbeit mit der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ feſtlegte. Durch den in München erfolgten Zuſammenſchluß wird der Karneval in Zukunft eine breite Baſis erhalten, wie auch die Möglichkeit beſteht, alte Sitten und Ge⸗ bräuche wieder aufleben zu laſſen. Aus den in München getroffenen Abmachun⸗ gen geht klar hervor, daß man auch auf dem Gebiete des Karnevals keinen Kampf den be⸗ ſtehenden Organiſationen angeſagt hat, ſondern daß man eine ſinngemäße Zuſammen⸗ faſſung aller poſitiven Kräfte wünſcht. Die enge n der beſtehenden Karne⸗ valsgeſellſchaften mit der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ wird ſelbſtverſtändlich erſt in den kommenden Jahren ihre richtige Auswirkung finden. In Mannheim ſchaltet ſich in dieſem Jahre bereits die NS⸗Gemeinſchaft„Eraft durch Freude“ in den Karneval ein und man kann ſogar ſagen, daß die Karnevalſaiſon durch Kdc mit der Silveſterabendveranſtaltung er⸗ öffnet wurde und daß nun auch der Karneval von Koß dadurch geſchloſſen wird, daß der Kehraus⸗Maskenball von der NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ ſeine Durch⸗ führung findet. Der Koß⸗Kehraus⸗Maskenball findet am asnachtdienstag, 9. Februar, im Ni⸗ elungenſaal des Rofengartens ſtatt und beginnt um 20.30 Uhr. Bei einem Masken⸗ Wettbewerb, der im Laufe des Abends durchgeführt wird, kommen KoF⸗Fahrten als Preiſe zur Vergebung, darunter zwei achttä⸗ gige Reiſen nach dem Allgäu und dem Boden⸗ ee, verſchiedene Wochenendfahrten und zahl⸗ reiche Tagesfahrten. Vier Kapellen ſpielen zum Tanz auf, von denen zwei im Nibelungenſaal, eine in der Wandelhalle und eine im Bierkeller Die Reichsstudententagung in Braunschweig Hch. Hoffmann(M) Reichsstudentenführer Dr. Scheel während seiner Ansprache zu Beginn der ersten Reichsstudententagung in Braunschweig untergebracht. werden Um einer Ueberfüllung vorzubeugen, gelangt nur eine beſtimmte An⸗ zahl von Eintrittskarten zur Ausgabe. Auf dieſe Weiſe wird auch gewährleiſtet, daß die Volksgenoſſen den Mannheimer Karneval in gemütlicher ohne allzu großes Ge⸗ dränge beſchließen können. So nebenbei ſoll er⸗ wähnt werden, daß im Laufe des Abends noch verſchiedene Ueberraſchungen vorgeſehen ſind. Der Eintrittspreis iſt, wie aus der Parole er⸗ ſichtlich, auf.30 RM feſtgeſetzt worden, wobei zu beachten iſt, daß in dieſem Preis die Einlaß⸗ und Garderobegebühr enthalten ſind. Man darf wirklich ſagen, daß es ſich um einen Kdỹ⸗Preis handelt, der es auch dem weniger bemittelten Volksgenoſſen ermöglicht, ſich am KdoF⸗Fa⸗ ſchingskehraus zu beteiligen. Selbſtverſtändlich ſind auch für den Verzehr KdF⸗Preiſe feſtgelegt worden, ſo daß in diefer Hinſicht ebenfalls keine allzu ſtarke Belaſtung der Geldbeutel erfolgt. — Winterſport im Odenwald Endlich!— ſo ſeufzen die ſportbegeiſterten Mannheimer auf— endlich hat ſich unſere nach⸗ barliche Berglandſchaft in winterliche Unkoſten gib Es hat verzweifelt lange gedauert, is ſich die vertrauten Bergkappen mit einer leuchtend weißen Schneedecke überzogen. Jetzt iſt der Augenblick gekommen, wo ſich die Ski⸗ ſportler und Rodelfreunde in Maſſen auf die Tromm begeben können. Zwanzig Zentime⸗ ter hoch liegt der Schnee. Derweilen tanzen die weißen Flöckchen immer noch munter auf die Berge und Odenwaldtälern herab, die ſich in dem ſchönſten Feſtkleid präſentieren. Zwei Sonder⸗ züge gehen bereits in der frühen Morgenſtunde (.08 und.58 Uhr) 7 Unter⸗Wald⸗ michelbach und Wahlen ab. Die gute Verbindungsmöglichkeit wird von allen Sport⸗ begeiſterten mit Freuden ausgenützt werden. Den Odenwäldern iſt dieſer Schneeſegen von Herzen zu gönnen. Winterſport⸗Sonderzüge am Sonntag, den 31. Januar In Anbetracht der durch die Neuſchneefälle verbeſſerten Sportverbältniſſe läßt die Reichs⸗ bahndirektion Karlsruhe am Sonntag, 31. Ja⸗ nuar nachfolgende Winterſport⸗Sonderzüge mit 60 Prozent Fahrpreisermäßigung verkehren: Sonderzug 2616. Hinfahrt: Mannheim ab.08 Uhr; Heidelberg ab.30; Wiesloch ab .42; Bruchſal ab.59; Karlsruhe ab.26; Ra⸗ ſtatt ab.48; Baden⸗Baden⸗Weſt ab.57; Bühl an.07; Achern an.18; Offenburg an.39 Uhr. Rückfahrt: Sonderzug 2617: Offenburg ab 18.34 Uhr; Achern ab 19.00; Bühl ab 19.10; Karlsruhe an 19.47; Mannheim an 20.46 Uhr. Sonderzüge in den Odenwald: Mannheim ab .20 Uhr, Unter⸗Waldmichelbach an.55 Uhr. — Mannheim ab.58 Uhr, Wahlen an.42 Uhr.— Rückfahrt: Unter⸗Waldmichelbach ab 16.30 Uhr.— Wahlen ab 17.41 Uhr. 25jähriges Dienſtjubiläum. Oberbauinſpektor Robert Pfitſch, ſtaatl. gepr. Baumeiſter, feiert am 1. Februar ſein BHjähriges Dienſt⸗ jubiläum beim Städt. Hochbauamt Mannheim. Dem Jubilar die beſten Glückwünſche. Vom Planetarium. Am nächſten Montag ſpricht Profeſſor S. Fröhner im 6. Experi⸗ mentalvortrag der Reihe„Die Phyſit im Ver⸗ kehrsweſen“ über die phyſikaliſchen Grundlagen der und des Eiſenbahn⸗Signal⸗ weſens. Schwarzwälder Kirschwosser, Leistungsfähige Geschäfte in den Quadraten „A“ bis„De“ NMachen Sie es doch genàu 50 wie Fravu Kkunze. Gehen Sie öfters mal ein paor Meter weiter zu Wäsche-Zpeck C 1, 7 am Paradeplatz dem lelstungsfähligen Wäsche- Fach · geschüft, des Sie nie enttduschen wꝛird Gesangbücher Magnifikate pPassende Geschenke füör Konfirmation för Kommonion im Fochgeschäff C 1, 7, Breite Straße. „, Und vergessen Sie nicht, doß in C1, 5 das große Spezial- geschäft ist, in dem Sie alles för lhre Köche in Glas und Porzellon finden. Billige undrelche Auswahl Weickel deis Geschäft für Sle. liegenüber dem Theater-Eingang selt 50 Jehren. Optiker o0b. BUddeberg der zuverlässlge Ffachmonn. Melne Speꝛlolitäten: SchwWalzwälder Seblrgahlmbeergels! Schwarzwälder Edelklrschllkör Schwarzwälder Zwelschgenwasser Feluer 30 Jalure, dos große Hoaus für fohrzeogbedarf aus elgener Brennerel liefert frei Haus K. ZENE., oder Ruf 26 677. Sioffo-Kleidung⸗ Wäsche kaufen Sie got und łklug nach meinem ſeilzohlungsplan- ———3, — aller Art beim parodeplotz. ATo-RoSSITEIx — 8

„Hakenkreuzbanner“ Die Wetterlage Während Deutſchland öſtlich der Weſer un⸗ verändert im Bereiche der aus Rußland aus⸗ fließenden Kaltluft verblieb und Fröſte zwi⸗ ſchen minus 5 und minus 20 Grad aufwies, deren Wirkſamkeit noch durch teilweiſe ſtürmi⸗ ſchen Oſt⸗ und Südoſtwind verſtärkt wurde, war der Weſten und Südweſten des Reiches noch immer Kampfgebiet zwiſchen kalter und warmer Luft, Dabei gewann immer wieder die eine oder andere Luftmaſſe die Oberhand, Dentiſt. Pox Werner, Meerwieſenſtraße 26, Telefon 247 93. Heilpraktiker. Andreas Wild, P 5, 7. An unſere flugbegeiſterte Jugend Rüſtet euch zum großen Segelflugmodell⸗Wettbewerb 19371 Das„Hakenkreuzbanner“, die Ortsgruppe Mannheim des Deutſchen Luftſporwerbandes und der Luftſportunterbann der 99 veranſtal⸗ ten im Mai 1937 ihren zweiten groſßen Segelflugmodell⸗Wettbewerb auf dem Flugplatz DAð Neckarſpitze. Am 4. 2. Verſammlung ſämtl. Betr.⸗ Zellen⸗Obleute, Walter und Warte ſowie die Straßen ⸗ muſters). Klaſſe D: Junioren und Senioren mit Flugmodellen, die mit beſonderen techni⸗ ſchen Ausrüſtungen verſehen ſind(7. B. Selbſt⸗ ſteuerung, Fernſteuerung). Bauvorſchriften: Es ſind nur ſolche Modelle zum Wettbewerb zugelaſſen, bei denen dieſen Lehrgang, welcher jeden Mittwoch von 20.30 bis 22 Uhr durchgeführt wird, werden noch Anmeldungen entgegengenommen. Anmeldeſchluß 3. Februar. — 1866 Der Schri Das iſt losꝰ? Sonntag, den 31. Januar Nationaltheater:„Der Evangelimann“, Oper von W. Kienzl. Miete C. 20.00 Uhr. Roſengarten:„Der Etappenhaſe“, Luſtſpiel von K. bei Parif geſtorben(geb. 1788). tſteller Emil Strauß in Pforz⸗ heim geboren. „ 1% — 9* r——. 0. 4 e *—*——* 5— 2* — Kleinigkeiten 7 vinter· gete Sĩcherheit lchenstroden Schneeletten Gummi- Stahlgleitschutz- Klarsichtscheiben Mebel- Scheinwerfer- Kühlerschutzhauben ¶Patent)- Heix- öſen Glysantin-Dixol tor kleine, mittlere und gròlte Wagen empfiehlt dàs gfobe Hòus fuſ N Haefele Hutozubehör /rnro 27074 U. 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Das(Vortrag mit Lichibtidern und Vorfübrung des gerie od eweiſe 2 is Reichsluftſportführers, Die offizielle Aus⸗ höchſtzuläſſige Fluggewicht beträgt fünf Kilo⸗ Eieindroleiiers 700 Uhr Vorführung des. 1 e 3 1 71 4 3 len Schneefportmögkichteltene In⸗ ſchreibung afſolgt nach ibrer Genehmigung aroponr ſeimniFalgenaone, vonſlſchwanzlofen aieſtünnfoüone Lipener 10100 unr ganunen⸗Bornel⸗ Benzin wiſchen hat die Großwetterlage eine Umgeftal⸗ ſpäteſtens im März, Vorgeſehen iſt die An⸗ modelle ſein mit Ausnahme von ſchwanzloſen lung.— 20.15 Uhr Kabarettprogramm. Fortben nac eint Umachal erle aulei es 3⸗ Modellen. Der Umfang des Rumpfes muß an Chriſtuskirche: 20.00 Uhr Orgelfeierſtunde Arno Land⸗ ung erfahren, die durch die Verlagerung des erkennung der Bauleiſtung des Wettbewerb 4 f de m Grund ꝛ ohen Luftdruckes nach Nord⸗ und die Ver⸗ teilnehmers durch Gelbprämien ſowie die Aus⸗ der ſtärkſten Stelle mindeſtens den fünften Teil Zendenheim, Lokal„Zum Schwanen“: Brieftaube hoh f ch d d eudenheim,„8 00 Brieftauben⸗ Benz e brängung der Wirbeltätigkeit nach Südweſt⸗ zeichnung der Flugleiſtung des Modells durch der Rumpflänge betragen. Für„ſelbſtentwor⸗ ausſtellung(Siegerſchau). und Südeuropa eingeleitet wurde. Die Folge Ehrenpreiſe. Rüſtet alſo zum großen fene Normalmodelle“ werden folgende gero⸗ 20.00 Uhr———— für jedermann. W Au. war ein durch dieſe Entwicklung begünſtigter Modell⸗Wettbewerb im Mai 1937] dynamiſchen Verfeinerungen und feſtigkeits⸗ anz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. tenden 2 neuer großangelegter Vorſtoß der kalten Feſt⸗ Durch zweckmäßige Klaſſeneinteilung der Mo⸗ mäßige Verbeſſerungen der Bauausführung ge⸗ Ständige Darbietungen den auch landsluft, die zur Zeit nicht nur ganz Deutſch⸗ delle kann auch das kleinſte Modell einen Preis fordert: a) die Verbeſſerung der Gleitflug⸗ Stäpt. Schloßmufeum: 11—16 Uhr geöffnet. für Kra land, ſondern auch Nordfrankreich und Groß⸗ erringen. leiſtungen durch gute gerodynamiſche Ueber⸗ Schloßgalerie: 11—13 und 15—17 Uhr geöffnet. Staat di britannien überflutet. Da über dieſem unteren gänge zwiſchen Tragflügel, Rumpf und Leit⸗ e Wan ge⸗ fördert ſaltluftſtrom feuchtmilde Luft aus dem Mit⸗ Wir geben nachſtehend die wichtigſten Bedin⸗ werk; b) die Erhöhung der Feſtigkeit des Mo⸗ Sternwarte:—12 und 14—19 Uhr geöffnet. und alle 5 00 55 W 5 den durch im Innern des Modells unterge⸗ Süüd. befpane niaens nor geüjmih Sonderſon,—* hnte Schneefälle in Gang ge ettbewerb in Mannheim einzuhalten ſind: rachte ei i arbeiten inkvorrich⸗ eue deutſche Malerei. 4 allgemein Lzum Aufkommen einer Schneedecke 3 zuh 0 4. nwandfrei beitende Auklint orrich Mannheimer Kunſtverein, I. 1, 1: 10—13 und 15—17 gebaut. führen. Es ſteht zu erwarten daß die win⸗„Jeder Teilnehmer darf höchſtens zwei Flug⸗—5 für—— Die Höchſtſpannweite Uhr geöffnet. Nicht terliche Wetterlage und Witterung modelle melden. Die Wettbewerbsteilnehmer eträgt 4 illimeter. Die Wertung der über das Wochenende hinaus erhal⸗ werden nach ihrem Alter in Junioren und Se⸗ Flugleiſtung erſolgt nach Zeit. Mitteilungen der Kreishandwerkerſchaft überall ten bleibt. nioren eingeteilt. Als Junior gilt derjenige, der Verſammlungstermine die im am Wettbewerbstag noch nicht das 18. Lebens⸗ Mannheimer Kunſtverein. Sonntag letzter Ta Dienstag, 2. Februar: 17 Uhr Verſamm⸗ Schäden jahr vollendet hat, In den Wettbewerben wird der 2 d m 15 35 Müne————080 die in vier verſchiedenen Klaſſen geſtartet: Klaſſe A: chen, und Heinrich Lotter, Reichenau. Um in den inden: Altlußbeim, roß wit Wie wird das Wetter 7 Nur Funioten mit aplenbee 0 B: allen Volksgenoſſen den Beſuch der erfolgreichen Brübl, Hockenbeim Ketſch, Reulußheim, Ofters⸗ fahe 5 4 1 Ausſtellung zu ermöglichen, iſt der Eintritt an heim, Plantſtadt, Reilingen und Schwetzingen, aftwa⸗ Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Junioren und Senioren mit Eigenkonſtruktio⸗ 2 Frankfurt am Main nen. Klaſſe C: Junioren und Senioren mit e W n Ae in* En Riigtheder Tankſtelle n be g eröffnet der Kunſtverein eine Kollektivaus⸗„3. Jeb Ir A i* aſt alle ie Tent Deutſch eines in der Luftfährt gebrüuchlichen lugzeng. Freit und änakmandte Kunn. ianlen Manppeim in Ber„iehertef 10 73 lands im Bereich der efrönenden artiſcheg 17 Uhr Mitgliederverſammlung der Schilber⸗ Tat zux Kaltluft liegt und Fröſte his zu minus 15 Grad herſteller⸗ und Schildermalerinnung Mannheim at zur aufweiſt, konnte ſich im ſüdlichen Teil des Rei⸗ im Gaſthaus„Roter Hahn“, U 5, 10. um ausg ches die über Frankreich ſtrömende milde Mee⸗ Donnerstag, 4. Februar: 17 Uhr Ver⸗ Di resluft bis zum Boden durchſetzen und leichtes An Ordnun eEn d ET N DAP ſammlung der Baugewerksinnung Mannheim e Har 90—＋ Le 10 4—.—1 8 imtengr, 15 den—— Edingen, Wenn wicklung der Großwetterlage„ Ilvesheim, Ladenburg, Neckarhauſen und rat die Kaltluft auch in dieſem Gebiet wieder Anordnungen der Kreisleitung„Schmar⸗ Schriesheim in Ladenburg a. N. Gaſthaus„Zur—— An kaſch durchſetzt, ſo daß auch uns durchaus win⸗ Der Pg. Willi Ruckelshauſen, Ladenburg, hat ſein Kreiswaltung Arbeitsdank. Am 31.., 10 uhr, Roſe“. der Wag terliches Wetter erhalten bleibt. 83 haper. eine echeperfenmnnc der, Oris⸗Abeitsdank· Verfügun Die Ausſichten für Sonntag: Zeitweiſe auf: leiiung Mannheim, Zimmer 10. Vor Migbrauch wird S, 9 Kult. Der WDeötes ibenavare P6. Rundfunk⸗Programm lana hat 3389 ſrr. Schnerfcl endel Iiflichen Wi Aen gewarnt. Kreiskartei. Schoof wird anweſend ſein. Sonntag, 31. Januar nigen m loch einzeine Schnzeſale, Ortsgruppen der NSDap Arbeits 7 Reichsſender Stuttgart..00 Hafenkonzert,.05 Gym⸗ werden u v in merei Ferelaco bor, grzz Eat, e. E lf rr„zpf Beg Ffr2r ... un eiter un rter. Antreten r vor der Ge⸗—3737 muſik,.30 Streichquartett, 10. e es eu einigen S en Witterung. ſchäftsſtelle. Doppelte Buchführung. Gorwgeſchrittene, gefällt, 11.00 Muſik zum Mittag, 14.00 Kaſperle 1— Mbeinau, Sonnigg, 31. 1. 10 Uor, Antreten ſamt. hitmedort anmelde.. Imereſſenten wolen ich deim Narxenireffen, 15.00 Unbelanntes aus Echwa⸗ 5 Kraf 3* ſr am 31.3 Sonnkagsdienſt am 31. Januar Mheinau. Moniag, 21 Ühr, Veſprechung, ſämtlicher ger⸗ 5 Saader Liſch für Anfänger, Mranzöſiſch»Sänher, beliebte Kapellen, 18.30 Hörtes zug uns weg über 8 Bn Wolitiſchen Leiter in der Ortsgruppengeſchäftsſtelle. für Fortgeſchrittene, Spanlſch für Anſänger. La⸗ loſet, 19.30 Turnen und Sport haben das Wort, und ſind Apotheken. Apotheke am Waſſerturm, P 7, 17, te in für Anfänger und Braſiltaniſch⸗Por⸗ 20.30 Mir ſan alte Draher, 21.00 Muſikaliſcher des Erſa 1 Tel, 283 83; Brückentor⸗Apotheke, U 1. 10, Tel. 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Für 1866 Der Dichter Friedrich Rückert in Neuſes raumer 30 FCroß-Jankstelle Huaannauanaanmmammamanaagamananmmagananaad. 5 23pfsäulen, Ko mpressot-Stotion, Gosoel aus el. Anloge mit 25000 Iiter lagerune. Tanldlenst von 6 bis 25 Uhr aaanasanaaaanaunagananaanunganaaanan Fodernste Werkstätte mit Opel-Honteuren Hebebühne, Abschleppdienst, Fähtschule Original-Opel-ErTsödtzteile A fernspfechet 55792 e

1ar 1930 Rannhein„Hakenkrenzbanner“ JI. Jamar 199 44 Besuch helm Kraktfahrzeuehandcherker und beim Tünkwhart 0 iel von K. 4 nbenfiouna 4 Vorbei ſind ſchon längſt die Zeiten, in denen nd faſt in jeder größeren Stadt ausgedehnte der Kraftfahrer ſeinen Betriebsſtoff in der Dro⸗ rſatzteillager ſämtlicher führender Aukomobil⸗ dem Mond 7 fabriken und wenn dann wirklich einmal ein ührung des gerie oder in der Apotheke kaufen mußte, weil heſonders ausgefallenes Erſatzteil nicht zu ha⸗ ahrung dis es zu wenig Möglichkeiten gab, ſich mit dem ben iſt, dann erfolgt mit einem Telegramm die lien⸗Vorſtel⸗ 4 Benzin einzudecken, das man nun einmal zur Beſtellung bei der Fabrik, und mit Luftpoſt . Fortbewegung der Fahrzeuge benötigte, die auf wird die Lieferung ausgeführt. Afiig Munp⸗ 1 Grund der umwälzenden Erfindung eines Karl Ein Engländer, der mit einem Wagen einer Brieſtauben⸗ Benz eine immer weitere Vervollkommnung——3 75 955 dermann. 1 und Ausbreitung erfuhren. Mit der fortſchrei⸗ Fränkjurt aus ſein Fahrzeug bis in die Nähe tenden Verbreitung des Kraftfahrzeugs entſtan⸗ don, Mannheim mit Vollgas fuhr. Natürlich den auch überall Tankſtellen und Werkſtätten 5 es er— 5 t. für Kraftfahrzeuge und als dann im neuen* uübrig, als den der eine ſo ſgehor ge 1 Staat die Motoriſierung mit allen Mitteln ge⸗ laffen— e* die —4 85 f6 ＋ fördert wurde, wurde auch das Tankſtellennetz in Bruch gegangenen Stücke konnten in Deutſch⸗ et. 1 und alles das, was mit einem geordneten Be, land nicht eſchafft werden. Ein Telegramm n dee en: irnniu, a, fff, de und 15—17 gebaut. heim eingetroffen und bald darau konnte der 4 5 nur ein dichtes Tankſtellennetz iſt heute Engländer ſeinen unfreiwilligen Mujenthalt in 1 über das ganze Land verbreitet, ſondern auch Mannheim beenden. rkerſchaf überall ſind Reparaturwerkſtätten entſtanden,— die in der 115 ſind, auftretende Fehler und Fachleute am Werk Verſamm⸗ Schäden ſo raſch zu beheben, daß der Zeitver⸗ im für die luſt für den meiſt eiligen Kraftfahrer nicht allzu Zu einer raſchen Bedienung gehören ſelbſt⸗ Atlußheim, roß wird. Den Erforderniſſen der Zeit ent⸗ verſtändlich auch umfaſſende Kenntniſſe und m, Ofters⸗ Puend gibt es heute wohl kaum noch eine nicht umſonſt wurden Fachſchulen für das wetzingen, 4 Kraftwagenreparaturanſtalt, die nicht mit einer Kraftfahrzeughandwerk und auch Meiſterſchu⸗ Schwan“. Tankſtelle verbunden iſt, während andererſeits len— von denen wir ja die erſte im Reich in Nitglieder⸗ aſt alle Tankſtellen für einen ſo durchgreifen⸗ Mannheim errichten konnten— Gipſer⸗ en Kundendienſt eingerichtet ſind, daß man Der Kraftfahrzeughandwerker muß heute in b. 4 jeder— 98 mit ſich— 125———— ſein, daß 1— allen Schilder⸗ at zur Seite ſtehen kann, ſofern es ſich ni an ihn geſtellten Anforderungen ger wer⸗ i en Kundendienst an der Tankstelle ist die vornehmste Auigabe des Tankwarts und seiner Helfer. Ohne ii uhn gisgsfuzurheke—— 3 iſt deutſche Aut bilfabrik besonderes Verlangen wird der Oelstand nachgesehe n, der Luftdruck in den Relien geprüft und der 3 3 ie meiſten deu n utomobilfabriken Kühlwasserstand in Ordnung gebracht. 33 Die Hauptſache: Raſche Bedienung 23—— 8——— Edingen, Wenn heute ein Kraftfahrer an einer Repa⸗ zeh, madenen die Kraftfahrzeughandwerker von alles nachgeſehen wird, wenn ſchon einmal der zunehmender Materialverbeſſerung in ſtets ſtei⸗ ſen und 4 raturwerkſtätte vorfährt, dann mag er mit 45 ſeundendienſtſtellen der. abriken eine Aus⸗ Wagen 22 1. ſch gendem Maße beanſprucht wird. Nach 30 000 haus„Zur 4 einem Anliegen kommen, mit welchem er wolle: bildung erfahren, wie ſie nicht umfaſſender ſein ick in eine Kraft⸗ Kilometer mußte man früher bei den Kraft⸗ der Wagen muß ihm raſcheſtens wieder zur kann. Mit allen Einzelheiten werden hier die. fahrzeugen die Kolben und ſonſt noch Verfügung ſtehen. Wer einen Kraftwagen be⸗ Leute vertraut gemacht und es iſt bezeichnend, age 4. d It, d. nn Winter⸗ allerlei koſtſpielige Reparaturen vornehmen. nützt, hat es meiſt ſehr eilig und will nicht daß in der Kundendienſtſchule z u allerenſt kaum einen Unterſchied zwiſchen einem Winter Heute kann man ſchon mit den erſten Kolben längere Zeit ohne ſein Fahrzeug ſein. In we⸗ diſe Grundzüge der Elektrizität betrieb und einem Sommerbetrieb feſtſtellen bis zu 50000 Kilometer fahren und es gibt nigen Minuten ſollen kleinere Schäden behoben behandelt werden. Wer vom Fach iſt, weiß, können, denn die Arbeit läuft das ganze Jahr Serienwagen, die es bis auf 80 000 und 90000 3 7 35 daß ein großer Teil der Störungen am Kraft⸗ über ununterbrochen weiter. Es iſt noch gar Kilometer brachten, eh Kolb ingeſetzt erd wenn es ſich u ine größere Re⸗ 1 8 tometer brachten, ehe neue olben eingeſetz —— 5 Zerdel, 39 moinſcht män dieſe in rüſtun, endenans we nicht ſo lange her, daß in den Wintermonaten werden mußten. Obgleich das geſamte beim ie es euch. einigen Stunden erledigt. In den meiſten Fäl⸗ Leut 9 9 über ah 3 ün ich 5 ie von Oktober bis Februar kaum eine Beſchäfti⸗ Kraftfahrzeugbau verwendete Material im Laufe )0 Kaſperle len kann heute ohne weiteres den Wünſchen te—35 er alle Neuerungen laufend un⸗ gung für die Kraftfahrzeughandwerker beſtand, der Jahre leichter geworden iſt, hat alſo die aus Schwa⸗ der Kraftfahrer Rechnung getragen werden, und ſo in die Lage verſetzt, ihren denn im Winter fuhr ja nur derjenige, der un⸗ Stabilität zugenommen, wodurch natürlich wie Daen denn die Reparaturanſtalten Rerfic durch⸗ 53—5———— ei ß ſüe bedingt auf ſeinen Wagen angewieſen war. Wn an 945 i. 3. zug uns wiß ſihzr ausgezeichnet eingearbeitete Fachleute einzelne wiſſen, was zu eine 0 55 peten ſr bon dar Sinte, Zagen fit und mel. und di Pfiege des Fraftwagei 3 auef chinz⸗ das Wort, und ſind auch in der Lage notwendig werden⸗ neten Kraftng 4 3e15 A5s 5 deten ſie von der Steuer ab, denn die Steuer A. ur fene 3 fans Wer 2 A 5 70 nuſtkaliſcher des Erſatzmaterial— ſofern es nicht vorrätig und ei git 38 monche d1 verſchlang einen nicht unerheblichen Betrag, düir 11 Snd 3025 15 f—8 Echo vom iſt— auf dem ſchnellſten Wege zu beſchaffen. 9 e 4 21 3 R S den man ruhig einſparen konnte— ſofern eben auf bie WBremſe ltritt ſich natürlich nicht Unwillkürlich muß man an die Zeiten den⸗ turanſtalt ausgeführt werden, ohne nicht das Kraftfahrzeug zu„ee, Lenemnd, wunderm, Abemli er nach kurzer Zeit die Brem⸗ Wir bitten ken, in denen auch bei einer kleinen Reparatur da dies der Krafhvagenbeſitzer verlangt tendigkeit geworden war. Die Steuerfreiheit len nachſtellen und ſehr bald daran denken muß, der Kraftwagen oft Tage und Wochen in einer daß dieſer direkt darauf hinweiſt. In einer für Perſonenkraftwagen lohnt heute eine Ein, für neuen Bremsbelag zu ſorgen. Arbeiten ant Reparaturanſtalt ſtand, bis er wieder in Schuß fachmänniſch geleiteten Reparamranftalt ſieht ſtellung während der Wintermonate überhaupt den Bremſen ſind nicht nur die erſten, die nor⸗ 1937 gebracht war. Der Kraftfahrer von einſt wußte man jedesmal, ſo oft der Wagen zum Ab⸗ nicht mehr, und wenn ſchon einmal ein Wa⸗ malerweiſe an neuen Kraftfahrzeugen nach eini⸗ es gar nicht anders, als daß er bei notwendig ſchmieren oder dergleichen vorgefahren wird, gen ſtillgelegt wird, dann kann der Beſitzer ger Zeit vorgenommen werden müſſen, ſondern in Wien 3 werdenden Reparaturen auf ſeinen Wagen das Steuerſpiel und die Bremſen nach denn höchſtens ein Sonntagsfahrer ſein, der ſich vor ſind auch diejenigen Arbeiten, die heute die längere Zeit verzichten mußte. Notwendig wer⸗ man weiß, was von dieſen beiden Teilen ab⸗ der Kälte fürchtet oder der glaubt, daß man meiſten Reparaturwerkſtätten am ſtärbſten be⸗ dende Erſatzteile beſtellte man mit der Poſt⸗ hängt. Die meiſten Kraftfahrer haben gar nur im Sommer Autofahren könne. ſchäftigen. Paſtor in karte bei der Fabrik und als Poſtpaket oder nicht die Zeit dazu, ſich perſönlich um dieſe Durch den ununterbrochenen Kraftwagenbe⸗ als Frachtgutſendung kamen ſie dann nach ge, Dinge zu bekümmern und ſo verläßt man ſich trieb gibt es natürlich auch ununterbrochen Ar⸗ Die alten Wagen verſchwinben Neuſes raumer Zeit in der eparaturanſtalt an. Heute eben darauf, daß in der Reparaturanſtalt auch beit für das Kraftfahrzeughandwert, das trotz Seit nahezu vier Zahren iſt die Kraftfahrzeuo⸗ 5 5 ſteuer von den neuen Perſonenwagen genommen in Pforz und man kann ſich denken, daß die Beſitzer von ſteuerbelaſteten Wagen ſeinerzeit danach trachte⸗ ten, ſich möglichſt raſch dieſer Wagen zu ent⸗ ledigen. Die finanziellen Verhältniſſe der Wa⸗ ——— genbeſitzer ſpielten hierbei aber eine außer⸗ ordentlich große Rolle, und ſo verſchwanden dieſe alten ſteuerbelaſteten Fahrzeuge nur nach und nach aus dem Verkehr. Auch heute noch ſieht man vielfach ſolche Vehitel, die aber gand vereinzelt auftauchen, denn in den meiſten Fäl⸗ len ſteckte man keine nennenswerte Beträge für Reparaturen mehr in dieſe Fahrzeuge. Wäh⸗ zmitteln rend vor einem Jahr beiſpielsweiſe an einer heiten! Großtankſtelle täglich noch etwa 15 von dieſen älteren Wagen zum Tanken vorfuhren, iſt dieſe Zahl heute auf etwa einem bis zwei Wagen zurückgegangen, woraus zu erſehen iſt, daß die Sterbeſtunde der letzten ſteuerbelaſteten Wagen wirklich bald geſchlagen hat und daß es nicht e mehr lange dauern kann, bis der letzte dieſer AS„Mohikaner“ von der Landſtraße verſchwunden 40316 ſein wird. Rund um den Tankbetrieb Ohne Betriebsſtoff läuft nun einmal kein Kraftwagen und ſo kommt eben der Kraftfahrer ohne Tantſtelle nicht aus. Man ſollte annehmen, daß jeder Kraftfahrer ſehr genau im Bilde iſt, wie weit der Betriebsſtoff in ſeinem Tant reicht, aber die vielfach auf der Strecke liegenden Fahr⸗ zeuge, die wegen Betriebsſtoffmangels nicht mehyr weiter konnten, laſſen erkennen, daß man in dieſer Beziehung nicht vorſichtig genug ſein kann— trotz des in Deutſchland vorbildlich aus⸗ hebauten Tankſtellennetzes. Manchmal iſt eben auch ein Kraftſtofftant viel raſcher leer als man annimmt! Der Tankwart iſt heute nicht mehr wegzu⸗ denten und ſeine Hilfsbereitſchaft iſt betannt: Ob er nun in den Tank des Kleinwagens fünf 5 .——— totion, Liter Benzin laufen läßt oder ob er dem Fernfabrer 600 Liter Gasöl aus dem Großtank verabreicht. Eine moderne Tantſtelle muß heute aͤgerungx., mit allen erforderlichen Einrichtungen verſehen ſein und wenn ſie auf der Höhe ſein will, dann kommt ſie kaum noch ohne die elektriſche Pumpe aus, die gerade bei den großen, von den Fern⸗ „ fahrern benötigten Mengen Gasöl wertvolle Dienſte leiſtet. In nicht ganz 10 Minuten kön⸗ nen 600 Liter Gasöl aus dem 25000⸗Liter⸗Tant in der Werkstätte des Kraitiaurzeushandwerkers werden die Kraitiahrzeuge„kuriert“. Eine Ueberholuns des Motors ist von Zeit zu Zeit unerlählich, in die Behälter des Fahrzeuges gepumpt wer⸗ Wonn der Wagen Tas für Tas ohne Störuns In Betrlob geln s0ll. Zeichnung en: Bdgar Joha(9 Hans Jütte

Mannheim Blick übers Cand 31. Januar 1937 fjege bäuerlichen Blutes Unſer Volk wird ewig ſein, ſolange es ein ge⸗ 434— Bauerntum als Grundlage behält. Aus ieſer Erkenntnis heraus wurde das Reichs⸗ erbhofgeſetz geſchaffen. Nicht ſo ſehr, um eine wirtſchaftliche Stütze für einzelne———— zu ſchaffen, ſondern um die Sicherſtellung der Quellen deutſchen Blutes zu erreichen. Rund 700 000 Erbhöfe dienen dieſem Ziel. Eine der Aufgaben des Reichsnährſtandes iſt es, dieſe Quelle zu erfaſſen und den Menſchen, die aus dieſen Höfen hervorgehen, jene Lebenserkennt⸗ nis mitzugeben, die ſie befähigt, ihre völkiſche Aufgabe zu erfüllen. So iſt denn die Arbeit an der Hege des 15 Blutes im Reichsnährſtand eine Arbeit für das geſamte deutſche Volk. Heute ſtellen die Menſchen auf den Erbhöfen noch eine zahlenmäßige Minderheit dar, in zehn Geſchlechterfolgen aber werden die Menſchen aus dieſen Höfen die Mehrzahl des Volkes bilden, und ihr Wert wird der Wert unſeres Volkes ſein. Jeder Bauer muß die Bedeutung des Begriffes von Blut und Boden erkennen. Wir müſſen erreichen, daß jeder Bauer, jedes Kind aus einem Bauernhauſe ſein und ſeiner Sippe Blut kennt. Jeder jedes Landmädel muß aber auch das Blut jener Sippen kennen, mit denen allenfalls eine Ver⸗ bindung eingegangen werden ſoll. Es iſt vor allem eine Angelegenheit der blut⸗ und raſſebewußten jungen Generation, ihre Sippſchaftstafeln Aaſe Die Jugend hat j die völkiſch wichtigſte Handlung, die Ehe⸗ ſchließung, noch vor ſich. Jedem jungen Bau⸗ ern und jeder jungen Bäuerin muß die Be⸗ deutung gerade dieſes Schrittes klar vor Augen ſtehen. Aus der Bedingung des Reichserbhof⸗ geſetzes, daß der Bauer deutſchen Blutes ſein muß, ergibt ſich weiter die Notwendigkeit, die jedes geſunden Bauenn zu erſtellen. Erſt dieſe bringt den Beweis des deutſchen Blutes und ſchafft die Möglichkeit für eine Nachprüfung der reſtloſen Erfüllung der ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen. Der deutſche Lebensraum muß beſiedelt ſein von Sippen, die adlig im Blut, adlig in Ge⸗ ſinnung und Leiſtung ſind. Es muß ſich der Stolz auf die eigene Leiſtung mit dem Stolz auf die Leiſtung der Sippe verbinden können. Beide zuſammen erſt ergeben eine echte und auch volkspolitiſch wichtige Tradition und das ewige Recht der Sippe, alſo des Blutes auf den ererbten Boden. Anter ſchwerem Verdacht verhaftet Sasbachwalden bei Bühl, 30. Januar. Die 40 Jahre alte Witwe Katharina Fallert von Hörchenberg wurde unter dem ſchweren Verdacht der Anſtiftung zum Mord feſtgenom⸗ men und ins Amtsgerichtsgefängnis Bühl ver⸗ bracht. Am 2. Juni 1936 war ihr Ehemann verſchieden und ſeitdem wollten die Gerüchte nicht verſtummen, daß er eines unnatürlichen Todes geſtorben ſei. Man ſprach davon, daß Fallert die Kellertreppe hinuntergeworfen wor⸗ den ſei. Die Ermittlungen ſind noch im Gange. Auf vereiſter Straße verunglückt Kronau bei Bruchſal, 30. Jan. Auf der flark vereiſten Landſtraße zwiſchen Kirrlach und Kronau ereignete ſich in der Nacht zum Freitag etwa um 24 Uhr ein ſchweres Unglück. Der 36 Jahre alte verheiratete Kaufmann Wen⸗ delin Knaus von hier befand ſich um dieſe Zeit mit ſeinem Perſonenkraftwagen auf der Heimfahrt. Im Walde geriet der Wagen auf der ſpiegelglatten Straße aus der Fahrbahn, überſchlug ſich und kam an den Waldrand zu liegen, den Fahrer unter ſich begrabend, Knaus trug ſchwere Verletzungen davon und wurde am Morgen von Arbeitern tot aufgefunden. Da er mit dem Geſicht nach unten lag, kann der Tod durch Erſticken eingetreten ſein. Mit der Frau trauern drei unmündige Kinder um den Ernährer. Auf ſchiefer Bahn Snn 30. Jan. Vor dem Einzel⸗ richter ſtand die erſt 20jährige Roſel H. aus Aſchaffenburg wegen Betrugs und Unterſchla⸗ gung in mehreren Fällen. Die Angeklagte iſt ein hübſches Mädchen. Daß ſie ihre Schönheit auszunutzen verſtand, dafür ſprechen die zahl⸗ reichen als Zeugen vernommenen Männer, teil verheiratete, teil ledige. Seit der Entbin⸗ dung ihres unehelichen Kindes flattert die An⸗ eklagte in Deutſchland herum. Angeklagt iſt diesmal, weil ſie verſchiedene Männer um Beträge von 20 bis 400 Mark ärmer gemacht at und außerdem Mietſchulden nicht bezahlte. as Gericht erkannte auf fünf Monate Ge⸗ fängnis. Grauſiges Ende am Herdfeuer Wildbad, 30. Jan. Die 68 Jahre alte, ſeit längere Zeit kränkliche Frau Geiger kam dem Herdfeuer zu nahe, ſo daß ihre Kleider in Brand gerieten. Die Aermſte erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß nach kurzer Zeit der Tod eintrat. flbſtecher in ein maleriſches Städichen im Südweſten Die alte klellgauſtadt Tiengen im Wandel der Jahrhunderke/ Auch die„Schwyzer“ berannken oftk die mauern * Tiengen, 30. Jan. Der Klettgau iſt eine rechte Hochrheinlandſchaft, ehedem Grafſchaft. Von der Enge bei Schaffhauſen erſtreckt er ſich weſtwärts bis zur Wutach und zum Schwarz⸗ wald von dem Großen Randen gegen Süden bis zum Rhein. Des Gaues größte Siedelung, nahe ſeiner weſtlichen Grenze, iſt die alte Stadt Tiengen(die mit dem geſamten Klettgau indeſſen heute zum Bezirksamt Waldshut ge⸗ hört). Dieſes Tiengen, ein ungemein maleri⸗ ſches Städtchen, verrät auf Schritt und Tritt, wie wechſelvoll die Schickſale abliefen, die es im Laufe der Jahrhunderte zu beſtehen hatte. Der„lange Stein“ Der Freund und Kenner wichtiger Denkmale vorgeſchichtlicher Epochen deutſcher Landſchaften fühlt ſich bei der Nennung des Namens der „Stadt des Klettgaues“ daran erinnert, daß ber„Lange Stein“ in nächſter Nähe Tiengens, eine eigentümliche Nagelfluh⸗Steinſäule zwi⸗ ſchen Wutach und Homburg, als ſogenannter „Menhir“ der Keltenzeit betrachtet wird, ohne daß verſtändlicherweif e völlig ſtich⸗ und hieb⸗ 105 erhärtet werden kann, ob dieſe Anſicht reſt⸗ os zutreffend iſt. Dafür läßt ſich gewiß nicht beſtreiten, daß die landſchaftliche Welt um den Langen Stein außerordentlich reizvoll anmutet. Iſt man gleich hinſichtlich der ur⸗ und früh⸗ eſchichtlichen Bedeutung des Klettgaues und einer Hauptſtadt Tiengen, wie das auch ander⸗ wärts der Fall zu ſein pflegt, vielfach nur auf jährigen Krieges der Vermutungen angewieſen— ſo geſtatten greif⸗ bare und unbezweifelbare Dokumente in gro⸗ ßer Ailt ſich die Geſchicke Tiengens vom frü⸗ hen Mittelalter ab zu vergegenwärtigen. Ja, die ſoeben erſchienene„Geſchichte der Stadt Tiengen“, aus der Feder Hans Brandecks und aufs Tatkräftigſte gefördert von dem als Hei⸗ matfreund im Sinne nationalſozialiſtiſcher An⸗ ſchauung bekannten Bürgermeiſters Wilhelm Gutmann, wuchs zu einem ſtattlichen Buch obwohl ſie keineswegs etwa zu ſehr ins reite geriet. Das ſpäteſtens 1112 Stadt ge⸗ wordene Tiengen erfreut ſich dieſer ſeiner Stadtwürde länger als z. B. Freiburg im Breisgau und die meiſten oberdeutſchen Städt⸗ lein und Städte. Dafür hatte es ſich allerdings durch die Jahr⸗ hunderte hindurch immer wieder mit neuen Her⸗ ren. Da ſtand es u. a. unter den Freiherren von Krenkingen, dann unter den Grafen von Sulz, wobei es immer aufs neue zum willenloſen Tauſch⸗ und Pfandobjekt wurde, um ſchließlich noch unter die„hochfürſt⸗ liche ſchwarzenbergiſche“ Bevormundung zu kommen. fehlte es nicht an Bedrängern von außen. Mehrmals berannten die Eidgenoſ⸗ 5 die Stadt. Tiengen gedenkt noch jedes Jahr es„Schwyzertages“. Und alte Türme nebſt Stadtmauer⸗Reſten erinnern Bürger und Gäſte an die Zeit, da die Stadt nicht ſelten von ihren„Freunden“ ſich hart ihrer Haut wehren mußte. Beziehungsvoll Hhang mutet die Inſchrift eines Fenſters im Rathau an, das kurze Zeit nach dem Ende des Dreißig⸗ ngelwirt Hans Heinrich Sonne und Schnee in den Schwarzwaldbergen Weltbild(WMI) Todesurteil gegen flnna Bißbort beſtätigt Das Reichsgericht hat die Reviſion des Arteils verworfen Leipzig, 30. Januar. Der Erſte Strafſenat des Reichsgerichts hat die von der 30 Jahre alten Angeklagten Anna Bißbort, geb. Veith, aus Contwig gegen das Urteil des Schwurge⸗ richts Zweibrücken vom 24. November 1936 ein⸗ gelegte Reviſion als unbegründet verworfen. Damit iſt die Beſchwerdeführerin wegen Mor⸗ des zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte rechtskräftig verurteilt. Anna Bißbort hat am 17. Oktober 1935 ge⸗ meinſam mit ihrer Schweſter Lina und deren Ehemann, dem 46jährigen Chriſtian Riech⸗ mann, ihren Mann, den 33 Jahre alten Adam Bißbort ermordet. Die Leiche des Adam Biß⸗ bort wurde zwei Tage ſpäter im Backofen ver⸗ brannt. Lina Riechmann hat in der Unter⸗ ſuchungshaft Selbſtmord verübt, Chriſtian Riechmann wurde gemeinſam mit der Ange⸗ klagten Anna Bißbort vom Schwurgericht Zweibrücken wegen Mordes zum Tode verur⸗ teilt; das Urteil gegen ihn iſt rechtskräftig ge⸗ worden, da er auf ſein Rechtsmittel verzichtet Vom Faſching in den Tod Speyer, 30. Jan. Der auf einem vorüber⸗ gehend hier am Rhein vor Anker liegenden Laſt⸗ ſchiff bedienſtete Matroſe Andreas Doberaß aus Speyer und ſeine auf dem gleichen Schiff wohnende 26 Jahre alte Ehefrau machten am Donnerstagabend eine Faſchingsveranſtaltung in einer hieſigen Wirtſchaft mit. Gegen 3 Uhr morgens kehrte der Mann heim, während die Fran noch blieb. Als auch ſie gegen 4 Uhr auf das Schiff zurückkehren wollte, muß ſie beim Ueberſetzen mit dem Nachen an der Schiſſs⸗ wand abgeglitten und ins Waſſer geſtürzt ſein. Als der Schleppzug am Freitagmorgen die An⸗ ker lichtete, wurde die Leiche der Frau in einer Ankerkette hängend gefunden. Heimatmuſeum im Kirchturm Dudweiler, 30. Jan. Der im 9. Jahrhun⸗ dert erbaute alte Kirchturm, der unter Denkmal⸗ ſchutz ſteht und daher keine äußerlichen Verän⸗ derungen erfahren darf, wird in Zukunft in ſeinen vier Stochwerken das Dudweiler Heimat⸗ muſeum aufnehmen. Ganz beſonders wird ſich bas Muſeum mit dem Bergbau und ſeiner Entwicklungsgeſchichte befaſſen. In einer ande⸗ ren Abteilung wird das Werden von Dudwei⸗ ler von ſeinen erſten Anfängen an bis zur heu⸗ tigen Großgemeinde dargeſtellt werden. Autobus fährt gegen einen Baum Limbach, 30. Jan. Der Autobus, der täg⸗ lich zwiſchen Neunkirchen und Limbach verkeyrt, fuhr kurz vor dem Bayeriſchen Kohlhof gegen einen Baum, als er einem aus entgegengeſetz⸗ ter Richtung in ſchneller Fahrt herankommen⸗ den Laſtzug ausweichen wollte. Von den In⸗ ſaſſen— Bergleute und Hüttenarbeiter— iſt niemand verletzt worden. Der Sachſchaden iſt gering. Die Fahrgäſte wurden mit einem ſchnell herbeigeholten Erſatzomnibus an ihre Arbeits⸗ ſtelle befördert. Auf ein Fuhrwerk aufgerannt Kleinrohrheim, 30. Jan. In der Orts⸗ durchfahrt iſt ein Laſtwagen mit einer Laſt von 21 Schweinen auf ein mit Baumſtämmen be⸗ ladenes Fuhrwerk aufgerannt. Es wurden da⸗ bei vier Schweine getötet und der vollſtändig zertrümmert. Der Fahrer ſoll be⸗ trunken geweſen ſein. Groß aus dem nahen Zurzach der Nachbarſtadt auf dieſer Seite des Hochrheins verehrte: Obgleich ein Statt iſt woll bewart, 21 ſy doch noch nicht all Wollfahrt. ie beſte Rinckmauer iſt der Statt, wenn ſy eintrechtig Burger Hatt. Dann die zweytracht ſo A0 Zerſtört hatt Veſte, Stett und Rych. Gewichtige Kleinſtaaterei Auch der„Geſchichte der Stadt Tiengen“, wie ſie nunmehr vorliegt und der wachſenden Schar der Freunde von lebensnahen Geſchichtsbildern aus den Landen am Oberrhein zur Verfügung ſteht, fehlt es nicht an der Einſtreuung ernſter und heiterer Anekdoten, wie ſie gerade ſolchen Büchern gut zu Geſicht ſtehen und überraſchende Einbliche in das Weſen einer Stadt und ihrer Landſchaft gewähren. Da findet man köſtliche Stücklein gewichtiger Kleinſtaaterei, vor allem aus den Tagen, da die Schwarzenberger Her⸗ ren von Tiengen waren, von denen einer, der 1789 an die Regierung gekommene Fürſt Jo⸗ ſeph ſich anreden ließ:„Joſeph, des Heiligen Römiſchen Reiches Fürſt zu Schwarzenverg, gefürſteter Landgraf zu Klettgau, Graf zu Sulz, Herzog zu Krumau, Herr zu Grimborn, Ritter des Goldenen Vließes, Ihro K. K. Majeſtät wirklich Geheimer Rat und Erſter Obriſt⸗Hof⸗ meiſter, des Heiligen Römiſchen Reiches Ervb⸗ Hofrichter zu Rottweil, Herr deren Herrſchaften: Murau, Wittingen, Frauenberg, Koſtelberg, Wildſchütz, Reifenſtein, Drahonitz, Krotiwin, Worlig, Winterberg, Cheynow und Neuſchloß“ — der Atem durfte einem nicht ausgehen, wenn man den Herren Landesfürſten zu begrüßen hatte! Und als dieſer titelgeſegnete Beherrſcher des Klettgaues 1792 zu Tiengen in ſeinem (übrigens noch vorhandenen) ſchönen Schloß zu weilen die Gnade hatte, erließ er eine„Gene⸗ ralverordnung“, die alſo anhob: Insbeſondere Liebe und Getreuel Da wir vollkommen überzeugt ſind, daß Ge⸗ rechtigkeit und Gnade die ſicherſten Mittel ſind, das Wohl der menſchlichen Geſellſchaft zu ſichern, vorzüglich aber das Band, wodurch Fürſten und Untertanen mitſam vereinigt ſind, zur beider⸗ ſeitigen Glückſeligkeit unauflöslich zu machen, ſo haben WIR gleich beim Antritte Unſerer Re⸗ gierung gewünſchet, den Bitten und Beſchwer⸗ den Unſerer lieben und getreuen Untertanen willfahren und abhelfen zu können, und würden auch dieſen Unſern Wunſch bei einer allgemei⸗ nen Bereiſung Unſerer Lande und Herrſchaften gleich ins Werk zu ſetzen getrachtet haben, wenn Uns nicht dringende Umſtände, vorzüglich aber die Pflicht, mit der WIR als Reichsfürſt und Vaſall Kaiſer und Reich zugetan ſind, daran oe⸗ hindert hätten. WIR danken es der Vorſehung, daß WiR im britten Jahre Unſerer Regierung im Stande waren, Unſere Reichslande zu be⸗ ſuchen und Unſere lieben und getreuen Unter⸗ tanen von Unſerer Landesväterlichen Geſinnung, ſo viel an Uns liegt und WIR können, zu über⸗ zeugen.“ So ſteht es zu leſen am Haupte eines ellenlangen Schriftſtüches vom 14. Mai 1792. Viel, ſehr viel Waſſer floß ſeither den Rhei hinab!. Wie nützlich erweiſt ſich das Studium ſolcher Stadtgeſchichten und Landſchaftshiſtorien! Der Leſer des Buches über die Stadt des Klett⸗ gaues, das romantiſche Tiengen, wird dieſes Buch nicht eher beiſeite legen, bis er die letzte Seite umblättert. Gelangweilt wird er ſich dann gewiß nicht haben! Otto Ernst Sutter. lleues aus comperiheim » Lampertheim, 30. Jan. Durch das Forſtamt fand geſtern im„Rheingold“ eine Brennholz ⸗ Verſteigerung ſtatt, zu der Steigerer aus dem ganzen Ried und der Mannheimer Umgebung gekommen waren. Bei lebhaftem Steigergeſchäft ging das Scheit⸗ und Knüppelholz zu guten Preiſen ab. 100 rm Kiefern Scheiter gingen anfänglich mit 6 RM pro rm, ſpäter mit 7 und 8 RM ab, was 100 Prozent der Taxe ausmachte. Für 477 rm ausgebotene Knüppel wurden je rm 4 bis 5 RM erzielt, was etwa 90 Prozent der Taxe entſpricht. Eine Partie füngeres Knüppelholz brachte nur 2 bis 3 RM pro rm. Für Reiſerknüppel ergaben 6 RM pro 5 Meter. Kiefern⸗Stöcke wurden 92 rm ausgeboten, die mit 2 RM pro rm abgingen. Das geſamte ausgebotene Holz aing ab und wurden ins⸗ geſamt 2705 RM erlöſt, was etwa 70 Prozent der Taxe ausmacht. *Lampertheim, 30. Jan. Polizei⸗Haupt⸗ wachtmeiſter Johannes Derſt tritt mit dem Ende des Monats Januar infolge Erreichung der Altersgrenze in den wohlverdienten Ruhe⸗ ſtand. Er trat am 1. Juni 1911 als Ge⸗ meinde⸗Polizeidiener ſeinen Dienſt an und wurde bei der Verſtaatlichung der Polizei 1921 in den Staatsdienſt übernommen.— Den 474. Geburtstag begina Frau Kath. Metzner Witwe, Luiſenſtraße 11; ebenfalls ſo alt wurde Frau Kath. Rupp geb. Lehnhard, Wilhelm⸗ ſtraße 40. Wir aratulieren herzlich. Abtig.: Hausverwaltung Leonh. Hanbuch& Sönne 2 Anlss ifülrert. Lrö/75 S erbeten![Garagen-Nuf 430 13 Neuzeitliche geheizte Großgérfsge/ kinzelboxen sowie Sämmel-Abstellplötze billięst zu vermieten Söch- und fächsemäbe Hedienung/ Kkundendienst/ Wägenpflege Jag- Und Macithetrieb —— — Mann Nach d Wochen i ſcheidung ſes Unter haus beſ Boxveran recht gute der gebot ben guter neswegs Titelkämp des guten richter K nicht gewe en von 2 is auf d Hier gab lum wäh— vom Kam Beſſere w Nachden Erſchienen gendlichen er vom den Vor⸗ vorgetrete einem Ei um Gegn ere Reick dem Man fe Kamp fer(VfR mördereſch zwang de Mannhein mußte, in ging es o 3 (VfR) zu. ſchen Verl— Scharſchmi in der zw Schwinger Boden ſtre ſchlagen un tet. Er kä bekam ſog Oberhand ger. Vo Schwergen eines Krei einen Einl war ſehr hart. 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Januar 1937 Amere acht neuen vormener Vier Meiſter ſtellt der VfR und vier der Poſtſportverein Nach den ſchönen Vorkämpfen vor einigen Wochen im Kaſinoſaal war man auf die Ent⸗ ſcheidungstreffen um die Meiſterſchaft des Krei⸗ ſes Unterbaden am Freitagabend im Kolping⸗ haus beſonders geſpannt. Auch dieſe, die 3. Boxveranſtaltung im neuen Jahr, hatte einen recht guten Beſuch aufzuweiſen. Leider konnte der gebotene Sport nicht ganz befriedigen. Ne⸗ ben guten Leiſtungen gab es Kämpfe, die kei⸗ neswegs Meiſterreife zeigten. Außer den ſieben Titelkämpfen gab es ſechs Einlagekämpfe, was des guten zuviel war. Dazu kam, daß der Ring⸗ richter Kraft(Karlsruhe) ſeiner Aufgabe nicht gewachſen war. Mit den Punktenſcheidun⸗ 918 von Walter(Ludwigshafen) konnte man is auf den Weltergewichtskampf einig gehen. Hier gab er Wurth als Sieger, obwohl Müh⸗ lum während allen drei Runden etwas mehr vom Kampf hatte und vor allem der techniſch Beſſere war. Nachdem Kreisfachamstleiter Freund die Erſchienenen begrüßt hatte, eröffneten die Ju⸗ gendlichen Bechler vom Poſt⸗SV und Rie⸗ e r vom VfR den Reigen der Kämpfe. Der in den Vor⸗ und Zwiſchenkämpfen beſonders her⸗ vorgetretene Rapp(VfR) hatte diesmal in einem Einlagekampf Wölfling(Speyer) um Gegner. Der Pfälzer war durch ſeine grö⸗ ere Reichsweite klar im Vorteil und zwang dem Mannheimer ſeinen Stil auf. Den raſſig⸗ fe Kampf lieferten die Kiep⸗ fer(VfR) und Eich(Speyer). Nach einem mördereſchen Tempo und ſehr harten Schlägen zwang der in beſter Verfaſſung befindliche Mannheimer ſeinen Partner, der viel einſtecken mußte, in der dritten Runde zur Aufgabe. Hart 8˙¹³ es auch in dem Einlagekampf zwiſchen tolz(Poſt⸗SV) und Scharſchmidt (VfR) zu. Das Treffen nahm einen dramati⸗ ſchen Verlauf. Nach einem kleinen Vorteil von Scharſchmidt in der erſten Runde landete Stolz in der zweiten Runde ungemein harte rechte Schwinger, die den VfRler zweimal bis 9 zu Boden ſtreckten. Scharſchmidt war ſtark ange⸗ ſchlagen und allgemein wurde das Ende erwar⸗ tet. Er kämpfte aber unverdroſſen weiter und bekam ſogar in der dritten Runde klar die Oberhand und wurde noch verdienter Punktſie⸗ ger. Von der beſten Seite zeigte ſich der Schwergewichtler Thies, der in Ermangelun eines Kreisgegners mit dem Speyerer Wol einen Einlagekampf lieferte. Der Mannheimer war ſehr wendig und ſchlug ſehr genau und hart. Er zwang ſeinen Gegner in der zweiten Runde auf die Bretter. Bei den Meiſterſchaftskämpfen kam Stetter(Poſt⸗SV) im Fliegengewicht zu dem erwarteten Sieg über Koch(Vfk 86). Der junge Vfäͤler, der erſt ſeinen zweiten Se⸗ niorenkampf leiſtete, konnte ſehr gut gefallen. Er verſtand es ganz hervorragend, ſich zu dek⸗ ken, ſo daß Stetter nie Gelegenheit fand, rich⸗ tige Treffer anzubringen. Koch wird beſtimmt noch von ſich hören laſſen. Ein vorzeitiges Ende nahm der Bantamge⸗ wichtskampf, in dem nach ausgeglichener erſter Runde Bordt(VfR) von Baicker(Poſt⸗ S) das linke Auge aufgeſchlagen bekam und gezwungen war, Der junge Roth(Poſt⸗SV) ſtand im Feder⸗ gewicht gegen Hoffmann(VfR) von vorn⸗ erein auf verlorenem Poſten. Roth mußte eine Serie harter Kopftreffer nehmen nach weiteren wuchtigen Schlägen gegen Ende der erſten Runde 55 Zwei gleichwertige ſtanden ſich in der Leichtgewichtklaſſe in öhler(VfR) und Lennert(Poſt⸗SV) gegenüber. Beide ſchlu⸗ gen ſehr ſchnell und hart. Köhler war der Ag⸗ greſſivere, während Lennert blitzſchnell aus der Deckung ſchlug und einige Male recht gut traf. Köhler ſicherte ſich in den letzten Minuten durch vollen Einſatz und ſtändigen Angriff ein klei⸗ nes Plus und wurde Sieger nach Punkten. Im Weltergewicht ſtanden ſich die Klubkame⸗ raden Wurth und Mühlum vom Sp) in der Entſcheidung gegenüber. Die erſte Sitzt er denn nicht richtig? Fräulein Hiller(links) und Fräulein Grube in einer Trai- ningspause für das Eisschnellaufen der Internationalen Wintersportwoche auf dem Rießer See. Die Berlinerin Hiller nimmt auch an den Frauenweltmeisterschaften im Eisschnellaufen teil, die am Wochenende in Davos aus- getragen werden Weltbild(I) Runde verlief ausgeglichen. In der zweiten Runde kam der Soldat Mühlum wiederholt mit rechten Schwingern gut durch, während Wurth reichlich ungenau ſchlug. Auch die letzte Runde ſah Mühlum durch beſſere Technik etwas im Vorteil. Trotzdem erklärte der Punktrichter Wurth zum Punktſieger. Maier(VfR) konnte im Mittelgewicht ſei⸗ nen Titel gegen den Poſtler Zlotecky erfolg⸗ reich verteidigen. Maier holte ſich mit gutſitzen⸗ den Treffern und offenſiver Kampfesweiſe alle drei Runden. Zlotecky war körperlich benachtei⸗ ligt und mußte ſich auf die Verteidigung be⸗ ſchränken. zu ſehen gab es im wo Keller(VfR) und Bolz(Poſt⸗SV) ein monotones Treffen lieferten. Sie taſteten ſich während der ganzen Kampfdauer ab und gin⸗ gen nach jedem Schlag ſofort in Umklamme⸗ rung. Keller, dem als Soldat das notwendige Training fehlt, wurde knapper Punktſieger. Die acht neuen Meiſter, von denen je vier dem Verein für Raſenſpiele und dem Poſt⸗Sportwerein angehö⸗ ren, ſind: Stetter(Poſt⸗SV), Hoffmann(VfR), Baicker(.⸗SV), Köhler(VfR), Wurth (Poſt⸗SV), Maier(VfR), Keller(VfR), Thies(Poſt⸗SP). 485 Ein gropes Galopv⸗Rennjahe 1057 282 Renntage verzeichnet das neue Programm In Berlin fand am Freitag die Delegierten⸗ verſammlung der Rennvereine ſtatt, deren Hauptaufgabe es in jedem Jahr war, die Renn⸗ termine für die kommende Galopprennzeit feſt⸗ zulegen. Mit dieſer Verſammlung wurde ein Abſchnitt des Rennſports abgeſchloſſen. Durch den Zuſammenſchluß der Rennvereine im Reichsverband für Vollblutzucht und Rennen haben die Vereine ihre beſondere ſtändiſche Vertretung erhalten. In Zukunft werden die Fragen auf der Jahresverſammlung des neuen Verbandes erledigt. In einer einleitenden Rede wies Graf Wolff⸗Metternich als Leiter der OBV auf die Erfolge hin, die dem Rennſport dank der einheitlichen Führung im letzten Jahre be⸗ ſchieden waren. Er teilte ferner mit, daß im Jahre 1937 zum erſtenmal wieder ein neuer „Preis des Reichsverbandes für Vollblutzucht und Rennen“ im Werte von 6000 Mark ausge⸗ ſchrieben wird, der als Hindernisrennen für Amateure zum erſtenmal in Haßloch entſchieden wird. Den Preis der Jährlingsauktionen für Zweijährige, ein 10 000⸗Mark⸗Rennen f. Pferde, die auf öffentlichen Jährlingsverſteigerungen erworben wurden, erloſte Strausberg und wird vorausſichtlich das wertvolle Rennen am 18. Juli veranſtalten. Die alljährliche Prämie von 10 000 Mark zum Ausbau der Hindernisbahnen wurde für 1937 Mannheim zuerkannt und der Mit Friedel und Günther gegen Hollands Nationalelf Der begabte Nürnberger Fußball-Mittelstürmer Ginks) wird jetzt zum ersten Male das Trikot der deutschen National- mannschaft tragen, während der junge Duisburger Günther(rechts) am 31. Januar im Düsseldorfer Rheinstadion gegen Hollands Fubball-Nationalmannschaft auf Linksaußen steht Weltbild(M) um den„VPreis der Srünen Woche“ Oberleutnant Greter⸗Holland ſiegt vor Nittmeiſter K. Haſſe auf Tora Auch am Freitagabend wies die Berliner „Deutſchlandhalle“ beim Internationalen Reit⸗ und Fahrturnier einen guten Beſuch auf. 60 Pferde ſtarteten in der zweiten Abteilung des mittelſchweren Jagdſpringens um den„Preis der Grünen Woche“. Unter ihrem gewohnten Reiter, Rittm. K. Haſſe, nahm die Olympia⸗ iegerin Tora in 47.4 Sekunden ſchnell alle Hin⸗ derniſſe ohne Fehler und ſah lange wie die Sie⸗ gerin aus. Als einer der letzten Teilnehmer ging dann aber der holländiſche Oblt. Greter auf Ernica gleichfalls ohne Fehler über die Bahn und war dabei mit 47.0 Sekunden ſogar noch ſchneller als Tora. Damit war die Prü⸗ fung entſchieden. Die meiſten Pferde machten ſchon am erſten Hindernis Fehler, ſo u. a. Nordland, Baron, Baccarat II und Fridolin. Der Franzoſe Capt. Pierre Clavé tat mit Vo⸗ lant III einen böſe ausſehenden Sturz, jedoch wurde weder Reiter noch Pferd verletzt. Ausgezeichnetes Material wurde bei den Dreſſur⸗ und Eignungsprüfungen vorgeſtellt. Den Beſchluß des erſten Tages bildeten die Schaunummern„Fanfaren und Pauken“ und „Deutſche Reithunſt“, in deren Rahmen auch Kronos vorgeſtellt wurde und viel Beifall erhielt. Die Ergebniſſe: „Preis der Grünen Woche“(Jagdſpringen der Klaſſe M— 2. Abtlg.): 1. Ernica(Oblt. Greter⸗Holland) 0/47; 2. Tora(Rittm. K. Haſſe) %½7.4; 3. Eſpiatz(Capt. Pierre Clavé⸗Frankr.) —50 4. Apollon(Lt. de Buſnel⸗Frankreich) 49.8. „Preis vom Kaiſerdamm“(Dreſſurprüfung für Reitpferde der Klaſſe.): 1. Inca(Langs⸗ dorff); 2. Tilly(Rittm. Pollay); 3. Alfons (Frau K. Franke). 17 Teilnehmer. „Preis von Eichkamp“(Eignungsprüfung für Reitpferde— Kl.): 1. Schloßherr(Horſt Kreißig); 2. Rimbus(SS⸗Hptſchaf. Alb. Ro⸗ ther); 3. n(Lt. a. D. Czerannowſki), 4. Ulan II(Oblt. v. Engel). „Preis vom Grunewald“(Eignungsprüfung für Reitpferde— Kl. IL.): 1. Bojar(Auguſt Staeck); 2. Parkwächter(Rittm. Brandt); 3. Offenſive(Oblt. Niemach; 4. Odin(Maj. v. Heyden⸗Linden). LDinterfporiwoche in Sarmich⸗Barienkirchen Willi Sandner wurde wieder Schnellaufmeiſter/ Birger Nuud iſt da Nach dem Abſchluß des Eishockey⸗Vierlän⸗ derturniers in Garmiſch⸗Partenkirchen bean⸗ ſpruchten am Freitag die Ereigniſſe auf und oberhalb des Rießer Sees das Intereſſe der vielen Beſucher der internationalen Winter⸗ ſportwoche. Auf der Olympia⸗Bobbahn holte ſich der Rießer Seer Bob„Wetterſtein“ den Wanderpreis des Deutſchen Bob⸗Verbandes für Vierer⸗Bobs, während unten auf dem Rießer See der Münchener Willi Sandner ſeinen Meiſtertitel im Eisſchnellaufen erfolg⸗ reich gegen die Berliner Sames und Barwa verteidigte. Im übrigen wurde von ganz Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen am Freitag die Ankunft des ſympathiſchen Norwegers Birger Rund, des Olympiaſiegers im Skiſpringen, lebhaft und freudig begrüßt. Rund, der bekanntlich ſeit einigen Monaten in der Schweiz beruflich tätig iſt, wird am Sonntag den Spezial⸗Sprunglauf auf der Olympiaſchanze beſtreiten und hier auf die beſten reichsdeutſchen und öſterreichiſchen Springer treffen. * Mit dem 1500⸗Meter⸗Lauf wurden die Mei⸗ ſterſchaftskämpfe der Eisſchnelläufe fortgeſetzt. Meiſter Sandner(München), der am Vortag bereits die 500 und 3000 Meter gewonnen hatte, war auch hier mit:29,2 Minuten beſter Mann vor Sames, der im gleichen Lauf:30,6 be⸗ nötigte. Die 5000 Meter holte ſich dagegen Altmeiſter Barwa(Berlin) in 905,2 ganz knapp vor Sames(:05,3), während Sandner hier nur Vierter in:16,9 werden konnte, was aber ſeinen Geſamtſieg nicht gefährdete. Mit 210,773 Punkten wurde der Münchener erneut Deutſcher Meiſter vor Sames, Barwa, May und Bieſer. * Der Froſt hatte bewirkt, daß die Bobbahn härter und dadurch ſchneller geworden war, und ſo kamen die Vierer⸗Bobs am Freitag dicht an den von dem Schweizer Reto Capa⸗ drutt bei den Olympiſchen Spielen erzielten Bahnrekord von:18,6 Minuten heran. Das Rennen um den Wanderpreis des Deutſchen Bobverbandes geſtaltete ſich zu einem Zwei⸗ kampf zwiſchen den beiden Rießer⸗See⸗Bobs „Wetterſtein“ und„Werdenfels“, der ſchließ⸗ lich von dem erſtgenannten Schlitten mit der Beſatzung Rouſſell⸗Goldbrunner⸗Virnich⸗Kem⸗ ſer mit Zeiten von:20,03 und:20,06 — 2z40,09 gewonnen wurde. Altmeiſter Hans Kilian war wieder nicht am Start Die Oeſterreicher konnten ſich mit den Schwierig⸗ keiten und Tücken der Bayernkurve nicht ab⸗ finden und ſpielten keine Rolle. Wanderpreis des Vereins für Hindernisrennen nach Doberan vergeben. Die Verteilung der Renntermine wurde nach den Geſichtspunkten des Vorjahres vorgenom⸗ men. Gegenüber dem Olympiajahr ergibt ſich bei 282 Renntagen für 1937 eine Vermehrung von 10 Renntagen, die in erſter Linie auf das Konto von München kommen, wo allein acht Renntage mehr in Riem und einige Wieſen⸗ rennen das Plus ausmachen. Strausberg hat ſein Frühjahrsprogramm eingeſchränkt und noch iſt es nicht endgültig ſicher, ob unter den augenblicklichen Witterungsverhältniſſen der für den 21. März vorgeſehene Eröffnungsrenn⸗ tag auf der Waldbahn abgehalten werden kann. Den einzelnen Bahnen wurden im übrigen folgende Termine bewilligt: Süddeutſchland Baden⸗Baden: Auguſt: 22., 24., 27., 29.— München(einſchließlich Wieſen⸗Rennen): Märzz 21., 28., 29.; April: 11., 15., 18.; Mai: 16., 17., 23., .; Zuni: 10., 17., 19.; Inli: 11.,, 28., 29.; Auguſt:.,.,.,.; September:., 12., 16., 18., 19., 22., 25., 20.) 29.; Sktober; 1c, K. Frankfurt a..: April: 25.; Juni:., 13.3 Auguſt: 15., 16.; Oktober. 3.— Mannheim: Maiz .,., 9.— Kreuznach: Juni: 20.; Auguſt: 1.— Haßloch: Mai:.; Auguſt: 8.— Zweibrückenz Juni: 27.— Erbach: Juli 25. Die wichtigſten Renntermine im Reich Berlin⸗Hoppegarten: Mai:.,.,., 13., 17., 30.; Juni:., 13.; Juli:.,., 11., 15.; Auguſt: ., 12.; September:.,., 12., 19., 23., 30.; Oktober: ., 10., 17.— Berlin⸗Karlshorſt: März: 29.; April: 11., 25.: Mai: 14., 23., 27.; Juni:., 10., 17.; Juli:., 21., 25.; Auguſt:., 15., 22., 29.; September: ., 16., 26.; Oktober:., 14., 23., 31.— Berlin⸗ Strausberg: März: 21., 27.; April:., 18.; Juni: 24.; Juli: 18.; Oktober: 28.; November:•, 6. 11., 14., 17., 20., 24., 28.; Dezember: 4.— Bres⸗ lau: Mai: 16., 20.; Juli: 11.; September: 12.; Or⸗ tober: 17., 21.— Dortmund: März: 14., 21.; Mai:.,.; Juli:.,.; September:.,.: Oktober: .,.; November:., 10.— Dresden: März: 28., 30.; April: 11., 24., 25.; Mai: 16, 18., 23.; Au⸗ guſt:.,.; September: 25., 26.; Oktober: 10., 31.; November: 7.— Düſſeldorf: März: 28., 29.; Mai: 16., 17.; Juni: 13., 16.; Juli: 25., 28.; Oktober: 10., 13.; November: 17.— Hambur g⸗Horn: April: 25.; Mai:.; Juni: 20., 23., 25., 27.(Deutſches Derby); September: 12.; Oktober:.— Hannover: April:.; Mai:., 23.; Juni:.; Auguſt:., 15.; September:., 25.— Horſt⸗Emſcher: Mai: 23., 27.; Auguſt: 15., 18.; September: 12., 15.; Oktober: 31.; November:., 21., 28.— Köln: April: 18. 13 Mai: 30.; Juni:., 27., 30.; Auguſt:., 11.; Sep⸗ tember: 26., 29.— Krefeld: April: 25., 28.; Juni: .,.; Juli: 18., 21.; September: 19., 22.; Oktober: 24., 27.— Leipzig: April: 18.; Mai:.,.; Zuni: 13., 27.; Auguſt:.; September:., 19.; Oktober: 24.; November: 14.— Mülheim⸗Duisburg: April: .,.; Juli: 11., 14.; Auguſt: 22., 25., 29.; September: .; November: 14.; Dezember:., 12., 19., 26.— Neuß: April: 11., 14.; Mai:., 12.; Juni: 245 283 Auguſt:.,.; Oktober: 17., 20.— Trakehnen: September: 26.(Von⸗der⸗Goltz⸗Querſeldein⸗Rennen). Die Unfere Mannſchaften ſpielen Und wieder iſt ein Lokalſpiel in der Mann⸗ eimer Gauliga fällig. Diesmal treffen Sand⸗ ofen und VfR zuſammen. Für den Gaſtgeber eißt es Punkte zu ſammeln, um für alle Fälle geſichert zu ſein, und dem VfR kommt es dar⸗ auf an, mit dem Meiſter Schritt zu halten im Kampf um die neue Würde. Das Spiel wird unter allen Umſtänden ſtattfinden, denn die Sandhöfer haben ſich für jeden Fall vorgeſehen und die Spielfähigkeit des Platzes geſichert. Sandhofen ſtellt folgende Elf: ittemann Michel Streib Müller Schenkel Wehe Fluder Fenzel Schorb Krukowſtki Der Vf R wird vertreten durch: Schneider Conrad Röfſling Henninger Kamenzin Feth Spindler Wagner Langenbein Lutz Striebinger (Rohr) Der FC Freiburg gaſtiert in Neckarau und ſollte dort wenig Ausſicht auf Punktgewinn haben, wenn die Platzherren wieder zu ihrer ſo bewährten Spielweiſe zurückkehren. Die Mannen des VfL Neckarau ſtehen: Dieringer Siegel Gönner Benner Lauer Schmitt Wenzelburger Roth Wahl Matyſek Heſſenauer Klamm Mannheimer Rennverein ausgezeichnet Seit zwei Jahren vergibt die Oberſte Renn⸗ Behörde einen Preis von 10 000 Mark für ſolche Bahnen, die ihren Hinderniskurs mit beſon⸗ derem Geſchick ausgebaut haben. Hamburg und Düſſeldorf haben dieſen Preis bis⸗ her zugeteilt erhalten, diesmal wurde er nach Mannheim vergeben, das damit ſeine Stellung als beſonderer Stützpunkt des deutſchen Hinder⸗ nisſports noch mehr verſtärkt. Da der Mannheimer Rennverein in dieſem Jahre ſein 70jähriges Beſtehen feiert, kann man dieſe Gabe als wertvolles Geburtstags⸗ geſchenk betrachten. Rühle und Ehr'i Eranz Deutſche Hochſchul⸗Skimeiſterſchaften Im Rahmen der Deutſchen Hochſchulmeiſter⸗ ſchaften begannen am Freitag in Oberammer⸗ gau die Skimeiſterſchaften mit dem Abfahrts⸗ lauf. Rund 200 Läufer und Läuferinnen waren am Start erſchienen. Leichtes Schneetreiben, das mit Beginn des Laufes einſetzte, war den Teilnehmern ſehr hinderlich. Die Strecke ſtellte einige Schwierigkeiten an die Teilnehmer. Da die meiſten Kurven ſtark vereiſt waren, gab es ſehr viele Stürze. Bei den Studenten ſiegte Rühle von der Techniſchen Hochſchule München klar vor dem Freiburger Krüll. Bei den Stu⸗ dentinnen, die über eine verkürzte Strecke gin⸗ gen, war die Olympiaſiegerin Chriſtl Cranz allen Mitbewerberinnen hoch überlegen. — 5 2 5—— 5 1 5 5————— 3—— 3 5— 35 —————————————————————————

nationalſozialiſtiſche Mannheim Wirtſchaſts⸗ und Sozialpolitik 31. Januar 1937 Meues deutsches Aktienrecht Von Reichsminister Dr. Hans Frank Am 25. Januar, am Ende des vierten Jah⸗ res der nationalſozialiſtiſchen Volksführung, hat die Reichsregierung ein neues deut⸗ ſches Attiengeſetz erlaſſen und damit die Rechtserneuerung auf einem weiteren Rechtsgebiet vollendet. Die Er⸗ kenntnis, daß das alte— im weſentlichen aus den Jahren 1870 und 1884 ſtammende— Ge⸗ ſetz den Bedürfniſſen des Volkes und einer ge⸗ ordneten Wirtſchaft nicht gerecht wird, geht weit zurück. Die Skandalgeſchichten der In⸗ flations⸗ und Syſtemzeit ſtellten die Aktien⸗ vechtsform“ in den Mittelpunkt der Erörterun⸗ gen. Aber auch auf dieſem Gebiet kamen die Regierungen der Syſtemzeit über Beratungen und Entwürfe nicht hinaus. Die Aktienrechts⸗ novelle vom 19. September 1931 ſuchte zwar in einer Reihe von Punkten abzuhelfen, regelte aber doch nur Teilgebiete. Auch hier war es der nationalſozialiſtiſchen Bewegung vorbehal⸗ ten, Wandel zu ſchaffen. Sie hat ſich auch hier nicht auf einzelne geſetzestechniſche Verbeſſe⸗ rungen beſchränkt, ſondern eine grundſätzliche Erneuerung des Geſetzes angeſtrebt und er⸗ reicht. Im Januar 1934 berief ich als Präſi⸗ Arbeitseinsatz und Wehrwirtschaft Von Oberregierungsrat Dr. Dieckmann, Forschungsanstalt fllr Kriegs- und Heeresgeschichte Nach der weiteſtgehenden Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit durch den nationalſozialiſti⸗ ſchen Staat, rückt die Frage der planmäßi⸗ gen Regelung des Arbeitseinſat⸗ ze s, das heißt, der zweckmäßigen Verteilung, Verwendung und Nutzbarmachung der im deutſchen Volke vorhandenen, ſtaatlich, wirt⸗ ſchaftlich oder kulturell verwertbaren Arbeits⸗ kraft in den Mittelpunkt der Erwägungen. So wichtig indeſſen dieſe Frage für unſere Frie⸗ denswirtſchaft iſt und ſein wird, weit größer noch iſt ihre wehr⸗ und kriegswir:⸗ ſchaftliche Bedeutung. Kann doch kein Zweifel beſtehen, daß Wehr und Wirtſchaft im toialen Kriege der Neuzeit außerordentlich hohe perſonelle Anforderungen ſtellen werden, denen man nur durch ſorgfältigſte Re⸗ gelung des Kräfteeinſatzes und der Kräfteverwendung wird entſprechen können. Der Weltkrieg, in dem die„Men⸗ ſchenökonomie“ mehr und mehr zu einem Zen⸗ tralproblem der Kriegswirtſchaft wurde, hat hierfür mancherlei Erfahrungen gezei⸗ ſacht einerſeits durch die großen Verluſte der Wehrmacht und die Notwendigkeit, ihre Kampfkraft durch Neuaufſtellungen ſtändig zu verſtärken, andererſeits durch die ins Unge⸗ meſſene wachſenden materiellen Bedürfniſſe der ſich fortgeſetzt vergrößernden Wehrmacht trat bald eine gewaltige Steigerung des Kräftebedarfs ein, der in der bisherigen Weiſe nicht mehr gedeckt werden konnte. Neben den taualichen, wehrpflichtigen Männern, der hauptſächlichſten Kraftquelle der Kriegswirt⸗ ſchaft, ſtanden zwar noch beträchtliche andere Hilfsquellen zur Verfügung: als ſolche kamen außer Kriegsbeſchädigten hauptſächlich nicht⸗ wehrpflichtige oder⸗wehrtaugliche Männer und vor allem Frauen in Betracht. Der Grad der kriegswirtſchaftlichen Verwendbarkeit dieſer„Erſatzarbeitskräfte“ hing nun aber, abgeſehen von ihrer Arbeitseignung, ganz weſentlich von dem Maß ihres fachlichen Könnens ab: er war um ſo geringer, je weni⸗ ger ſie fachlich geſchult waren und je mehr die Kriegswirtſchaft gerade Facharbeiter be⸗ Wehrtaugliche für die Wehrmacht frei zu machen, und es wird ſtets ein Ruhmesblatt der deut⸗ ſchen Frau ſein, daß ſie in wachſendem Umfang ihre Arbeitskraft bereitwillig zur Verfügung Weus Angeſichts der hohen Leiſtungsanfor⸗ derungen waren Heranziehung von„Erſatzar⸗ beitskräften“ und ihre Verwendung, namentlich in der Kriegsinduſtrie, aber nur bis zu einem gewiſſen Grade möglich, der eben hauptſächlich durch das Maß ihrer fachlichen Schulung be⸗ timmt wurde. Bereits Ende 1915 belief ſich ie Zahl der vom Wehrdienſt für die Kriegs⸗ wirtſchaft zurückgeſtellten oder beurlaubten Wehrpflichtigen auf rund 1,7 Mill. Mann, von denen mehr als die Hälfte voll kriegsverwendungsfähig waren; das waren etwa 30 v. H. bzw. 15 v. H. der dama⸗ ligen Geſamtſtärke der deutſchen Wehrmacht Mit dem Reklamationsweſen waren indeſſen noch weitere folgenſchwere Nachteile verbunden, die ſich aus der fehlerhaften, auf einem Kompromiß zwiſchen Kapi⸗ talismus und Marxismus be⸗ ruhenden Kriegswirtſchaftspoli⸗ tik ergaben. Zwar hatte man Rohſtoff⸗ und Lebensmittelverſorgung mehr und mehr be⸗ hördlicher Regelung unterwerfen müſſen Dar⸗ über hinaus blieben aber alle wirtſchaftlichen Vorgänge dem freien Spiel der Kräfte über⸗ laſſen. Ja man ſah in der möglichſt ungehemm⸗ dent der Akademie für Deutſches Recht einen tigt, aus denen ſich wichtige Lehren fürdre nötſate. Bitter rächte es ſich, daß die Vor⸗ ten Entfaltung des Erwerbs⸗ und Gewinnſtre⸗ Ausſchuß für Aktienrecht und ſtellte ihm die Zukunft ableiten laſſen. bedinaungen für eine planmäßige Nutzbor⸗ hens das wichtiaſte Aufgabe, in einer fruchtbaren Syntheſe zwi⸗ Dem Mangel an wirtſchaftlicher Kriegsvor⸗ machung von„Erſatzarbeitskräften“ in der der kriegswirtſchaftlichen Produktion, ſo haß ſchen den Grundſätzen des Nationalſozialismus und den Bedürfniſſen einer geordneten deut⸗ ſchen Wirtſchaft die Grundelemente für ein neues deutſches Aktienrecht zu ſchaffen. Wie die amtliche Begründung hervorhebt, iſt auf der Grundlage der zwei Berichte von April 1934 und April 1935 über die Arbeiten des Aktionrechtsausſchuſſes der Akademie für Deut⸗ ſches Recht, an dem hervorragende Vertreter der Partei und der Wirtſchaft beteiliat waren, der vom Reichsjuſtizminiſterium vorgelegte Ent⸗ wurf fertiggeſtellt worden. Die Beſchränkung der Anonpmität, die Durch⸗ führung des Führerrpinzips, der Schutz des Unternehmens und ſeiner Gefolgſchaft gegen ſpekulative Eingriffe waren die Leitgedanken, die die nationalſozialiſtiſche Bewegung der Er⸗ neueruna des deutſchen Aktienrechts zugrunde⸗ legte. Sie fanden in der nationalſozialiſtiſchen Staats⸗ und Wirtſchaftsauffaſſung ihre Be⸗ gründung. Sie geben den Unternehmern als Glied der Volkswirtſchaft und als Stätte deut⸗ ſcher Aweit ſelbſtändige Geltung neben dem in der Geſellſchaft angelegten Kapital und lei⸗ ten damit eine oraaniſche Löſung der früher vorhandenen Schwieriakeiten im deutſchen Aktienweſen ein, ſoweit dieſe im Recht ihre Urſache haben. Durch die Erhöhung des Mindeſtkapitals der een auf RM. 500 000 wird dieſe Rechtsform für die Zukunft auf die Fälle be⸗ ſchränkt, in denen ſie zweckmäßig iſt. nämlich auf jene, in denen es ſich darum handelt, ein Unternehmen auf breiter geldlicher Grundlage zu ſchaffen und zu dieſem Zwecke breite Teile des Volkes zur Aufbringung der erforderlichen Mittel heranzuziehen. Für Beſchaffung ano⸗ nymen Kapitals über dieſe Fälle hinaus konnte kein Bedürfnis anerkannt werden. Das Mehrſtimmrecht wird beſeitigt, ſoweit nicht geſamtwirtſchaftliche Belange es erfordern. Das Depotsſtimmrecht der Banken iſt beſchränkt und mit weitgehenden Sicherungen verſehen, die eine wirkliche Vertretung des Kunden ge⸗ währleiſten. Der Name des Aufſichtsratsvor⸗ ſitzenden ſowie die Namen ſämtlicher Vorſtands⸗ mitglieder haben in Zukunft bei allen Veröf⸗ fentlichungen, Geſchäftsbriefen uſw. der Geſell⸗ ſchaft genannt zu werden. Auf dieſe Weiſe wird ſorge, mit dem das Deutſche Reich in den Welt⸗ krieg ging, entſprach durchaus das Fehlen jeg⸗ licher Vorbereitungen für Regelung des Ar⸗ heitseinſatzes im Kriegsſalle. Man rechnete als Folge der durch einen Krieg hervorgerufenen wirtſchaftlichen Störun⸗ gen allgemein mit einer beträchtlichen Arbeits⸗ loſigkeit, die in den erſten Kriegsmonaten auch tatſächlich eintrat. Daß der Krieg aus ſich her⸗ aus gewaltige neue, ebenſo umfangreiche wie vielgeſtaltige Bedürfniſſe zeitigen würde, wurde auch noch nach Kriegsausbruch völlig ver⸗ kannt, infolgedeſſen auch nichts unternom⸗ men um dieſen bedarfserzeugenden Wirkun⸗ gen des Krieges„menſchenökonomiſch“ Rech⸗ nung zu tragen. Nach Einſetzen des Stellungskrieges änderte ſich die Lage von Grund auf. Verur⸗ Kriegswirtſchaft fehlten: für ihre Anlernung war nicht geſorat, man beſaß keine leiſtunas⸗ fähiſe Arbeitsnachweisorganiſationen und harte auch ſonſt keinerlei Maßnahmen für ihre Er⸗ faſſung aetroffen. So ſtand man einem ſchwe⸗ ren Dilemma gegenüber. Damit die Kriegswirtſchaft ihre großen Auf⸗ gaben erfüllen konnte, brauchte ſie leiſtungs⸗ fähige Facharbeiter; da dieſe anderweitig nur zum Teil oder nur unzureichend erſetzt werden konnten, blieb nichts anderes übrig, als ſie in mehr oder weniger großem Umfang der Wehr⸗ macht zu entziehen. Gewiß bemühte man ſich, nachdem der Kräfte⸗ bedarf von Wehrmacht und Kriegswirtſchaft miteinander in Wettbewerb getreten war, in der Kriegswirtſchaft durch„Erſatzarbeitskräfte“ erreicht, daß das anonyme Kapital das Unter⸗ nehmen durch verantwortliche Perſönlichkeiten führen läßt und daß dieſe nach außen hin für jeden erkennbar ſind. Die Beſtimmungen über die Verfaſſung der Aktiengeſellſchaft bringen eine klare Abgrenzung der Verantwortung.„Der Vorſtand hat“, ſo iſt im Geſetz ausdrücklich feſtgeſtellt,„unter eigener Verantwortung die Geſell⸗ ſchaft ſo zu leiten, wie das Wohl des Betriebes und ſeiner Gefolgſchaft und der gemeine Nutzen von Volk und Reich es fordern“. Seine Haftung und ſeine ſoziale Verantwortuna ſind verſchärft. Beſchlüſſe des Aufſichtsrats decken ihn nicht. Der Aufſichtsrat iſt verkleinert und dadurch arbeitsfähiger gemacht. Die Generalverſamm⸗ lung hat fortan nicht mehr über die Bilanz, ſondern nur mehr über die Gewinnverteilung und über die Entlaſtung von Aufſichtsrat und Vorſtand zu beſchließen. Die Feſtſtellung des Jahresabſchluſſes iſt, von Ausnahmefällen ab⸗ geſehen, jetzt Sache des Vorſtandes und des Aufſichtsrats, die für das Gedeihen des Unter⸗ nehmens die Verantwortung tragen. Macht⸗ kämpfe von Intereſſengruppen und Quertreibe⸗ reien einzelner werden weitgehend beſchränkt. Auch die Erteilung oder Verſagung von Aus⸗ künften wird nicht mehr durch Mehrheitsbe⸗ ſchluß der Generalverſammlung, ſondern durch den Vorſtand entſchieden, der jedoch die Aus⸗ kunft nur inſoweit verweigern darf, als es überwiegende Intereſſen der Geſellſchaft oder der Gemeinnutz von Volk und Reich fordern. Auch die Beſtimmungen über die Pflichtprü⸗ fung, über die Möglichkeit der Kapitalbeſchaf⸗ fung und über die Umwandlung von Geſell⸗ ſchaften ſind, um nur einige der übrigen Teil⸗ gebiete zu nennen, teilweiſe verſchärft, teilweiſe den Bedürfniſſen der Wirtſchaft entſprechend ausgebaut. Gefährdet eine Aktiengeſellſchaft das Gemeinwohl, ſo kann ſie aufgelöſt und bereits vorher der Vorſtand abberufen werden. Das neue deutſche Aktiengeſetz hat die Auf⸗ gabe, die deutſche Wirtſchaft im nationalſozialiſtiſchen Geiſte um⸗ zuformen, ſie in ihrem Kampfe um die Neuſchaffung von Arbeitsplätzen, um ihre Aus⸗ landsſtellung und um die Neuordnung ihrer Rohſtoffbaſis zu unterſtützen und ſie ſo zu einem wirkſamen Inſtrument im Lebenskampf des deutſchen Volkes zu machen. Nationalſozialiſti⸗ ſcher Idealismus und die beſte Erfahrung deut⸗ ſcher Wirtſchaftsführer haben ſich vereinigt, um in ihm ein bleibendes Werk zu ſchaffen, das dieſer Aufgabe gerecht wird zum Segen unſeres Volkes und unſerer deutſchen Wirtſchaft. der Krieg mit ſeinem gewaltigen Güterbedarf zur„günſtigen Konjunktur“ wurde, die ſich Unternehmer und Arbeiter gleicher⸗ weiſe zu Nutze zu machen ſuchten. Je größer infolge der zunehmenden Knappheit das Miß⸗ verhältnis zwiſchen Angebot und Nachfrage wurde, um ſo verhängnisvoller waren die Foloen dieſer Wirtſchaftspolitik, die ſich auf dem Gütermarkt in ſtändiger Preisſteigerun⸗ gen, in der Arbeitslage in Lohntreibereien und Lohnüberbietungen zeigten, mit denen ſich die Unternehmer ageagenſeitig ihre dringend be⸗ nötiaten Arbeitskräfte abjagten. Auf dieſe Weiſe entſtanden zweierlei Arten von Kriegsdienſten: einerſeits die gleicherweiſe Unternehmern wie Arbeitern hohe Verdienſte gewährende Beſchäftigung in der Kriegswirt⸗ ſchaft, andererſeits der nicht nur ohne materielle Vorteile, ſondern unter Einſatz von Leben ud Geſundheit geleiſtete Dienſt des Soldaten in der Front. Verſchlimmert wurde nun dieſer ſchreiende Mißſtand noch dadurch, daß auch der rekla⸗ mierte Wehrpflichtige, der durch Zurückſtellung oder Beurlaubung gewiſſermaßen ins bürger⸗ liche Leben zurücktrat, ſich durchaus legal alle materiellen Vorteile der„Kriegskonjunktur“ zu Nutze machen konnte. Dieſes rein materia⸗ liſtiſche Syſtem ſchlug dem natürlichen Wert⸗ verhältnis geradezu ins Geſicht, indem es den Dienſt in der Krieaswirtſchaft gegenüber dem Frontdienſt, dem höchſten ſittlichen Ehrendienſt materiell außerordentlich bevor⸗ zugte. Anhaltend lebhafter In⸗ und Auslandsabſatz am Roheiſenmarkt Wie der Roheiſenperband mitteilt, hat die ſtarke Nachfrage nach Roheiſen im Inlande im Monat Ja⸗ nuar dieſes Jahres unvermindert angehalten.— Auch das Auslandsgeſchäft iſt in dieſem Monat ſehr leb⸗ haft. Die auf dem Weltmarkt zum Vertauf zur Ver⸗ fügung ſtehenden Mengen reichen zur Befriedigung des Bedarfs nicht aus. Die erheblichen Preiserhöhun⸗ gen in den letzten Monaten vorigen Jahres haben ſich im Januar weiter fortgeſetzt. Die Weltmarktpreiſe —◻ ſeit langen Jahren nicht die Höhe der heutigen gehabt. u Deutsche Girozentrale- Deutsche Kommunalbank— Bilenz für den 31l. Dezember 1936 Aruva F. Passiva 33 Gläubiger: Füllige Zins- und Dividendenscheinn 4014.52 Einlagen deutscher Kreditinstitute.„. RM. 906 124 044.88 in 420 018 744,88 Sonstige Gläubiger„ RM. 16 308 146,78 922 432 191, 65 „ 9 Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen des Reichs und der Länder. 271043 31098 Llaulditätsreserven der Spar-(u. Glro-)kassen: 8 enthalten in Pos, Gläubiger RM. 481 284 000.— Verloste und gekündigte Kommunalschuldverschreibungen 3333233 Pos. Mrrer..332 29 22875 h 4 5 45 3 307. Pos. Schalzwechsel usw.. EM. 127 894 873.57 2 52480292 RM. 481 284 000.— Hurchlaufende Kredite(nur Treuhandgeschäfte 118497701 1 Beiriehskapiief ieiit, 20 000 900.— Eigen Wenvpaptere 20 0⁰4 34½,30 Reserven nach 5 i1 des BReichsgesetzes über das Kreditwesen 11 000 900.— avon RM. 118 976.450,85 Wertpapiere, die die Reichsbank beleihen darf„„ 4800 000,— BA Forderungen unzweifelhafter Bonität und Liquidität gegen Kredit- 12800 084 95 Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienn„ 2733³ 20¹1,69 5 3 ingewinn: aus Report- und Lombardgeschäften gegen börsengängige Wertpapiere 3 ien aus dem Forfahre„*1 43—3— 4 e„„ 3,0 2 837 007 504, 4 Maß⸗ Davon in das Deckungsregister eingetragene Rommunaldarlehen RM. 712 675 849, 85 N Wechsel- und Sohaahpe Kn und Verwaltungskostenbeiträge von Hypotheken und langfristigen Aus- 3050 104 54 8„nn W———— Durchlaufende Kredite(nur Treuhandgeschäfteneee 1 184 977,01 Dauernde Beteiligungen einschl. der zur Beteiligung bestimmten Wertpapiere 1419806,— Bnzens upagehünde„„ iz 1 300 001,— Betriebs- und Geschäftsausstattung.— Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienrenn 1442221.97 77752²2＋ 156,01 1738 242 156,01 —————— Gewinn- und Verlust-Rechnung für den 31. Dezember 1936 ——————— Aufwand RM. Ertrag RM. Geschäfts- und Verwaltungskostennn. 46²9 466,25 Gewianyvortrag aug dem Voriahhre 615 723,15 Satzungsmähige Aufwendungen für den Deutschen Sparkassen- und Giroverband 411 101.51 10 357 403,66 bnen, 3„86 Zinsen und Verwaltungskostenbeiträge aus Deckungsdarlehen und Rentenbank⸗ Abschreibungen und Rückstellungen 798 005,77 892 580,88 Zuwendung an die Pensionskasse. 200 000.— Kursgewinne auf Wertpapiere, Devisen und Sorten... 1313 726,12 Zuwendung an die Altersversorgungskassge 500 000.— 1648 721ʃ,11 Gewinn: à4 v jah RM 615 723,15 Sonstige Ertrüge ie e ee enen eeee 136 009, 18 innvortrag aus dem Vorjahrree 5 5 ——— 9„„„„„„„%„„ O O» oOο 2„ RM. 4 079 228 4694 956,71 — LII L756757 ——————————— menalberbnammnglersen Benhegrertkrritm 3 1 Mannhe Ein In einer 4 Zwei jut 4 men, in ei erreichen, Sie erzähl ihren Aben der ſie ſchl Fettet“ Küſte von Die Ferne fremden Eind Das empfand die dieſer T reichen Fahrt gekehrt ſind. wieder hören und Städte 5 ganzen Abwe ſie nur dem eines Scheich⸗ in den ſichere laufen ſind, l nen Aufregur „Wir warer ſchen Inſeln ſchwerer Arb geborenen in baut“, erzähl der beiden 5 zwei Monat trotzdem war mas von unſ hatten wir a gewählt, eine ſten Gebiete“ wurde die K. nes Boot ſchy gügigen Well⸗ gleich die erſt ſo groß oder! ſich. Sie kam kreuzten unte gleiteten uns ſie uns als b haft hielt in haken ſchlagb unſd zwei Nä Fahrt, bis ſi ihr plötzliches Halbverdurf „Bei dem werfen, wurd⸗ hohen Brandt ſigen Strand ter.„Für S⸗ ich weiß esen Als wir wied daß unſere Weit und br⸗ und ſtürmiſch dung gewähr Selbſtephaltun Hoffnungsloſi unſerem geſtr Ausrüſtung 31 Zehnmal, zw⸗ die Strecke v mehr wie eint dung die letzt lang. Dann und eine ung uns.“ Troſtloſes Die Minuten chigen zu Stu keiten. Aber nahmslos in Herzen von? wechſelnd wi weißen Tuche⸗ rend der and Der„A Der„u geheimnis jahrelang alle als gegenwärt vielbeachte Seit Jahren von Rodez' Soldat, der ſe er aus dem Se reich und aller gezählt ſind d ernswerten ge glaubten in il umherirrend i bahnhofes au verlorenen M wiederzuerkem verfahren kam gelinde geſagt gab Leute, die deshalb bei ſi Fürſorgeminiſ hatte. Der Unbeka geſchwiegen. innerung übe kehrte nicht wi teſten Aerzten man ihm den Wort, das er den entdeckte, einiger Zeit ſſ join in Nante bekannte ſei il den am alaubr Kranke ſeinen join, er verbli ſer Hoſpital H

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Sie erzählten unſerem Berliner Mitarbeiter von ihren Abenteuern auf der wagemutigen Fahrt, auf der ſie ſchließlich von einem Scheich ge⸗ rettet wurden, nachdem ihr Boot an der Küſte von Rio de Oro im Sturm zerſchellte. Die Ferne lockt immer wieder mit all ihren fremden Eindrücken und winkenden Abenteuern. Das empfanden auch die zwei jungen Deutſchen, die dieſer Tage von einer überaus erlebnis⸗ reichen Fahrt nach Afrita in die Heimat zurück⸗ gekehrt ſind. Daß ſie überhaupt die Sprache wieder hören, die ihnen lieb iſt und die Dörfer und Städte wieder ſehen, denen während ihrer ganzen Abweſenheit ihr Sehnen galt, verdanken ſie nur dem Edelmut eines Sohnes der Wüſte. eines Scheichs. Auch jetzt, da die beiden wieder in den ſicheren Hafen des Geborgenſeins einge⸗ laufen ſind, liegt die Spannung der überſtande⸗ nen Aufregungen noch in ihren Zügen. „Wir waren in Las Palmas auf den Kanari⸗ ſchen Inſeln und hatten dort in vierwöchiger ſchwerer Arbeit ein Fiſcherboot der Ein⸗ geborenen in ein ſeetüchtiges Fahrzeug umge⸗ baut“, erzählt uns Erich Mandel, der eine der beiden Heimkehrer.„Wir hatten uns für zwei Monate Proviant mitgenommen und trotzdem waren unſere Freunde auf Las Pal⸗ mas von unſerem Vorhaben nicht ſehr entzückt, hatten wir als erſte Etappe doch Rio de Oro gewählt, eines der unbekannteſten und einſam⸗ ſten Gebiete Afrikas. Bald nach unſerem Start wurde die Küſte ſehr eintönig, und unſer klei⸗ nes Boot ſchwankte wie eine Nußſchale auf den gügigen Wellen des Ozeans. Nachts trat dann gleich die erſte Gefahr ein: Haie! Rieſenhaie, ſo groß oder noch größer wie unſer Boot zeigten ſichh Sie kamen von allen Seiten auf uns zu, kreuzten unterm Boot hin und her und be⸗ gleiteten uns mit einer Ausdauer, als würden ſie uns als baldige Opfer betrachten. Krampf⸗ haft hielt immer einer von uns den Enter⸗ haken ſchlagbereit in der Hand. Zwei Tage und zwei Nächte dauerte dieſe furchterregende Fahrt, bis ſie an der Küſte von Rio de Oro ihr plötzliches und unfreiwilliges Ende fand.“ Halbverdurſtet! „Bei dem Verſuch, in einer Bucht Anker zu werfen, wurden wir von einer ſturmgepeitſchten, hohen Brandungswelle gefaßt und auf den fel⸗ ſigen Strand geworfen“, erzählt man uns wei⸗ ter.„Für Sekunden, Minuten oder Stunden, ich weiß es nicht, ſchwanden uns da die Sinne. Als wir wieder zu uns kamen, erkannten wir, daß unſere Lage wenig beneidenswert war. Weit und breit kein Lebeweſen! Es war kalt und ſtürmiſch und unſere naſſe, zerriſſene Klei⸗ dung gewährte uns wenig Schutz. Doch der Selbſterhaltungstrieb ließ alle Möglichteit und Hoffnungsloſigkeit überwinden. Es galt, von unſerem geſtrandeten Boot an Proviant und Ausrüſtung zu retten, was noch zu retten war. Zehnmal, zwanzigmal legten wir ſchwimmend die Strecke von der Küſte zum Schiff zurück, mehr wie einmal drohte uns die toſende Bran⸗ dung die letzten Kräfte zu rauben. Doch es ge⸗ lang. Dann fielen wir wie tot in den Sand und eine ungewiſſe, unheimliche Nacht umfing uns.“ Troſtloſes Erwachen am anderen Morgen! Die Minuten wurden den beiden Schiffbrü⸗ chigen zu Stunden und die Stunden zu Ewig⸗ keiten. Aber noch ergaben ſie ſich nicht teil⸗ nahmslos in ihr Schickſal. Noch waren ihre Herzen von Mut und Hoffnung erfüllt. Ab⸗ wechſelnd winkt der eine mit einem Fetzen weißen Tuches in den Horizont hinaus, wäh⸗ rend der andere ein kümmerliches Rauchfeuer zu unterhalten verſucht. Und da naht auch ſchon die Rettung. „Nachdem ein Tag voller Anſtrengungen ver⸗ gangen war“, berichtet uns Erich Mandel,„be⸗ wegte ſich plötzlich etwas in der Ferne. Iſt es eine Fata Morgana? Das Trugbild rückt näher und näher— Menſchen ſind es, zwei Frauen, die auf Kamelen uns zugeritten kom⸗ men In ihren faltigen, wallenden Burnuſſen wirken ſie wie Erſcheinungen aus dem Märchen⸗ lande auf uns. Ihnen folgen zwei Männer, braune, maleriſche Geſtalten. Mit ein paar Brocken Arabiſch verſuchen wir uns ſo gut es geht zu verſtändigen, im übrigen führte unſer zerſchelltes Boot, auf das wir wieſen, eine be ⸗ redte Sprache. Einer unſerer Retter trug einen himmelblauen Turban, das Zeichen der Scheichs⸗ würde. Er tränkte uns Halbverdurſtete aus Der Nachwuchs stellt sich vor ſeinen Waſſerſchläuchen und gab uns Zwieback und Feigen zu eſſen.“ Bratkartoffeln in der Wüſte Die beiden Deutſchen holten nun zuſammen mit den zwei Söhnen Afrikas die letzten Hab⸗ ſeligkeiten aus dem zerſchellten Boot. Glück⸗ licherweiſe fand ſich unter der Ausrüſtung auch noch der moderne Kochapparat vor, auf dem in Bälde— leckere Bratkartoffeln ſchmorten. Die Wüſtenkinder hatten dieſe Speiſe noch nie gegeſſen, um ſo beſſer mundete ſie ihnen nun⸗ mehr jetzt, wie aus ihren lauten Ausrufen der Zuſtimmung zu entnehmen war. Dafür zeigten ſie ſich mit einer Schüſſel voller friſcher Ka⸗ melmilch erkenntlich, die wiederum den Deut⸗ ſchen unbekannt war. Weltbild(M) Diese Aufnahme machte unser Bildberichterstatter in Garmi sch-Partenkirchen, wo zur Zeit die Internationale Wintersportwoche durchgeiührt wird. Die Geſchichte eines weiblichen Kapitäns Der„Seebär“ im Rock/ Das Schickſal des Fräulein Mae Endett In Liverpool ſtarb kürzlich Amaranth Oliver Mac Endett, eine Frau, die viele Jahrzehnte ihres Lebens als„Seemann“ gedient hatte und deren Name für die Schiffsleute von Kal⸗ kutta bis Oslo, von Hamburg bis Genua ein Begriff geweſen war. Wenn das Leben einen Roman verfaßt, pflegt er gut zu ſein. Das Schickſal iſt mit feinen abſeitigen Wegen und ſeltſamen Gedan⸗ ken von der Phantaſie des beſten Schriftſtellers nicht zu übertreffen. Der nachſtehend erzählte Fall einer Kapitänstochter beweiſt es uns wie⸗ der einmal aufs neue. Als man vor kurzer Zeit namenlos, aber weltbekannt Der„Anbekannte von Rodez“/ Eine der erſchütterndſten Weltkriegs ⸗Tragödien Der„Unbekannte von Rodez“, jener geheimnisvolle franzöſiſche Soldat, um den ſich jahrelang zahlreiche Familien ſtritten, die ihn alle als ihren Angehörigen reklamierten, ſteht gegenwärtig aufs neue im Mittelpunkt eines vielbeachteten Prozeſſes. Seit Jahren beſchäftigt der„Unbekannte von Rodez“, jener einaizvolle franzöſiſche Soldat, der ſein Gedächtnis verloren hatte, als er aus dem Schützengraben heimkehrte, in Frant⸗ reich und allen Ländern die Oeffentlichkeit. Un⸗ gezählt ſind die Prozeſſe, die um den Bedau⸗ ernswerten geführt wurden; zahlreiche Familien glaubten in ihm, den man eines Tages ziellos umherirrend in der Schalterhalle eines Provinz⸗ bahnhofes auffand, den vermißten Sohn, den verlorenen Mann oder den totgeſagten Bruder wiederzuerkennen. Im Laufe der Ermittlungs⸗ verfahren kam es manchmal zu Vorfällen, die, gelinde geſagt, entwürdigend waren, denn es gab Leute, die den unbekannten Soldaten nur deshalb bei ſich haben wollten, weil ihm das eine Rente ausgeſetzt atte. Der Unbekannte ſelbſt hat zu alldem immer geſchwiegen. Niemals huſchte ein Schein der Er⸗ innerung über ſeine Züge. Sein Gedächtnis kehrte nicht wieder, obgleich er von den berühm⸗ teſten Aerzten behandelt wurde. Schließlich gab man ihm den Namen Manger,, weil das erſte Wort, das er lallte, als man den Herumirren⸗ den entdeckte,„Manger“—„Eſſen“ war. Vor einiger Zeit ſprach man ihn einer Frau Mont⸗ join in Nantes zu, deren Behauptung, der Un⸗ bekannte ſei ihr verſchollener Sohn, den Behör⸗ den am glaubwürdigſten erſchien. So erhielt der Kranke ſeinen zweiten Namen, Anthelme Mont⸗ join, er verblieb jedoch weiterhin in dem Pari⸗ ſer Hoſpital Henry Rouſſelle. Nunmehr wird der Unbekannte von Rodez vielleicht einen dritten Namen erhalten. Die Witwe Lemay aus Deux⸗Sevres hat einen Prozeß angeſtrengt, in dem ſie nachweiſen will, daß Anthelme fälſchlich der Familie Montjoin zugeſprochen wurde, und daß er in Wirklichkeit ihr im Kriege vermißter Gatte Pierre Lemay ſei. Man hat dieſen aufſehenerregenden Prozeß, zu dem eine große Anzahl von Zeugen ver⸗ nommen worden iſt, in das Hoſpital Henry Rouſſelle verlegt, um dem Kranken jede An⸗ ſtrengung zu erſparen. Mit leidenſchaftlichen Worten trägt Madame Lemay ihr Anliegen vor; der Unbekannte, der während dieſer ganzen Szene reglos bleibt, wird ſogar entkleidet und auf beſondere Erkennungsmerkmale unterſucht. Er murmelt unabläſſig vor ſich hin, ohne an den Dingen irgendwelchen Anteil zu nehmen. Mit gleichgültigem Geſichtsausdruck läßt er die Um⸗ armungen der Madame Lemay, die mit tränen⸗ erſtickter Stimme ihn als„ihren lieben Mann“ anſpricht, über ſich ergehen. Natürlich wird die Behauptung von Frau Lemay von ſämtlichen Mitgliedern der Familie Montjoin leidenſchaft⸗ lich beſtritten, die darauf beharren, in dem Un⸗ bekannten ihren Sohn und Bruder zweifelsfrei wiedererkannt zu haben. Um weitere unliebſame Vorfälle zu vermeiden, hat das Gericht, nachdem ſämtliche Zeugen ihre Ausſagen gemacht hatten, beſchloſſen, ſeine Ent⸗ ſcheidung in vier Wochen ſchriftlich betannt⸗ ugeben. Man nimmt jedoch an, daß Madame emay, die eine ganze Reihe ſchwerwiegender 5 zu ihren Günſten vorbringen konnte, in dieſem ſeltſamen Rechtsſtreit obſiegen wird, und daß der Unbekannte von Rodez nunmehr ſeinen dritten Namen erhalten wird. die faſt achtzigjährige Beſitzerin einer Hühner⸗ farm in der Nähe von Liverpool zur letzten Ruhe bettete, wurde noch einmal von den eng⸗ liſchen Blättern das Leben dieſer ſeltſamen Frau beleuchtet, zum letzten Male das Geſpräch auf die im Jahre 1858 geborene Kapitänstoch⸗ ter Amaranth Mac Endett gelenkt. Mit dreizehn Jahren verſchwand das junge Mädchen aus dem elterlichen Haus. Man ſtellte feſt, daß es einen Jungen gezwungen hatte, mit ihm die Kleidung zu tauſchen, und ein wenig ſpäter kam die Mitteilung, daß ein ſchmuckes Mädel mit auffallend kurzem Haar geſehen worden ſei. Tatſächlich war Fräulein Amaranth längſt außerhalb der Grenzen ihres Voterlan⸗ des und erreichte es, als Schiffsjunge auf einem holländiſchen Segler unterzukommen. Sieben Jahre blieb das Mädchen, das ſich in⸗ zwiſchen den Namen Oliver zugelegt hatte, in der Jungenskleidung, auf dem Segler. Mit 14 Jahren wurde ſie Hilfsſteuermann und als ſie das Schiff mit 20 Jahren verließ, war ſie be⸗ reits erſter Offizier geworden. Dann verſah der weibliche Oliver auf einem chileniſchen Schiff ſeinen Dienſt, bis der Seg⸗ ler an der Küſte Panamas unterging und es ihm mit knapper Not gelang, das Leben zu retten. 1880 kam Oliver an Bord des„Don Quichotte“. Hier blieb der weibliche Steuer⸗ mann, der ſpäter ſogar Mitbeſitzer des Schiffes wurde, über vier Jahrzehnte. Die„Don Quichotte“ war ein Kobrafahrer und ſegelte vorwiegend zwiſchen den Inſeln des Stillen Ozeans umher, brachte ſeine La⸗ dungen zu den Südſeeinſeln und verdiente da⸗ bei nicht ſchlecht. Im Jahre 1910 war Oliver Mac Endett der alleinige Beſitzer dieſes Schiffes und niemand ahnte, daß ſich hinter dem groben und fluchenden Kapitän eine Frau verbarg. Ein Seebär mit dem nicht zu ſpaßen iſt, meinten die Matroſen, und erzählten aller⸗ lei Schauermärchen von den verwegenen Prü⸗ geleien und Schimpfworten ihres Kapitäns. Da aber in einer Geſchichte, die das Leben ſchreibt, die Liebe nicht ſehlen darf, muß be⸗ richtet werden, daß ſich der„Kapitän“ in einen richtigen Seemann verliebte und ſich ent⸗ ſchloß, wieder Frauenkleidung zu tragen. Die beiden traten bald darauf vor den Traualtar. Leider dauerte das Glück nicht lange, denn be⸗ reits nach wenigen Monaten wurde Amaranth Oliver Max Endett Witwe. Noch einmal fuhr die müde Frau auf die weiten Meere hinaus, noch einmal ſegelte ſie als Kapitän, nun wieder in Männerkleidung, um die Welt, aber ſie hatte keine Freude mehr an den bewegten Stürmen des Lebens und des Meeres. Sie fuhr zurück in den Hafen des Frie⸗ dens, ließ ſich in ihrem kleinen Heimatdorf nie⸗ der und betrieb eine Hühnerfarm. Als man ſie kürzlich zur letzten Ruhe bettete, gab ihr ein langer Trauerzug das Geleite. Viele Seeleute waren darunter, viele, mit denen ſie ein Men⸗ ſchenleben lang Freude und Leid geteilt hatte. „Als wir nach einem ſtundenlangen Ritt auf Kamelen im Zeltlager der Nomaden ankamen, wurden wir mit ſehr kriegeriſcher Haltung enp⸗ fangen, umtlammerten die Männer doch feſt ihre Waffen. In ihrer Mitte ſtand der große Scheich Deved Udl El Fadr Udl Ebed, wie aus einem Roman Karl Mays herausgeſchnitten. Einer ſeiner Untertanen, der ſprachenkundig war, zeigie ihm auf unſerer Karte Deutſchland und plötzlich wurde da das feierliche Schweigen durch das Wunderwort„Zeppelin“ unterbrochen, das alſo auch den Nomaden im einſamſten Zelt auf Afritas einſamſter Scholle vertraut iſt. Acht Tage lang genoſſen wir dann die Gaſtfreundſchaft des Scheichs Debed Udl, acht Tage zogen wir mit ihm, ſeinen Zelten und ſeinen Kamelen herum, bis er uns zum For: Cisneros bringen konnte.“ Von hier war der Weg nicht mehr weit in die iviliſation und in die Heimat. Von Fort avo Juby aus brachte die beiden deutſchen Schiffbrüchigen, die ein gütiges Geſchick im letz⸗ ten Augenblick errettet hatte, ein Poſtdampfer nach Las Palmas zurück. Und dann waren nur mehr wenige Tage zu überſtehen, bis vier Augen, in denen die Tränen ſtanden, die Hei⸗ mat wiederſahen, Deutſchland. Die Fahrt ins pPlaue Skizze von Wolfgang Warth Pitter iſt Bergmann im Ruhrtale, fünfzig Jahre alt und verheiratet. Alſo trinkt er gern einen. Seit den heute zum Glück ſchon faſt ver⸗ geſſenen Jahren der Arbeitsloſigkeit hat aller⸗ dings ſeine Frau die Genehmigungspflicht für jeden Klaren eingeführt. Dieſes ſtreng vertei⸗ digte Recht übt ſie indeſſen mit großzügiger Milde aus. Pitter wünſcht es ſich ſelbſt ſchon kaum mehr anders. In dieſem Jahre nun, in dem doch jeder⸗ mann wenigſtens einmal„Ins Blaue“ fährt, bereden au gleiches Beginnen. Pitter hat die Reiſeleitung. Auch Ziel und Weg ſind von ihm feſtgelegt. Das heißt, eigentlich von ſeiner Frau. Die Koſten ſind infolgedeſſen niedrig. Die 115 ſteigt. Man fährt ein Stück mit der Bahn. Den Reſt macht man zu Fuß. Pitter weiß natürlich, was er ſeiner Würde als Reiſe⸗ marſchall ſchuldig iſt. Außerdem kennt er ſeine Freunde. In zäher Verhandlung, deren drama⸗ tiſcher Verlauf eine wilthe e für ſich iſt, er⸗ iche Genehmigung eines kämpft er die hauskreuzl ganzen Liters. Selbſtverſtändlich denkt Pitter dabei nur an ſeine Kumpels. „An der Genehmigung hängt freilich eine Be⸗ bel Enthü Erſt am Ziel der Fahrt darf die Bud⸗ del enthüllt und in Betrieb genommen werden. Sowas iſt zwar hart für alte Steinſtaubkehlen. Aber die Frau iſt unerbittlich. Pitter verſpricht alſo alles: denn anders iſt es ja doch nicht zu machen. Daß er ſein Wort hält, dafür iſt er ein Mann. Die Bahnfahrt iſt zu Ende. Man wandert. Der Herbſtmorgen iſt herrlich, und herrlich iſt der den Höhen und durch die wunder⸗ vollen Täler des Bergiſchen Landes zur Wup⸗ per, die das Ziel der Fahrt iſt. Nur die Sonne meint es allmählich ein bißchen allzu gut. Die ſchwere Flaſche in der Rocktaſche zieht und drückt. Immer wieder muß Pitter an die Bud⸗ del denken, obwohl er das durchaus nicht will. Er kämpft hart. Aber Mann iſt Mann. Da fangen die Kumpels an zu hänſeln, Sie haben es bald heraus, was es mit der geheim⸗ nisvoll verpackten Flaſche auf ſich hat. Sie ſpotten. Pitter bleibt ſtark und verſchwiegen. Nun ſenkt ſich der Weg ins Tal der Wupper. Beyenburg, das heimliche Ziel der Fahrt ins Blaue, grüßt von ſeinen Felſen aus dem Wipfelgrün. Dort die ſonnige Böſchung vor den Tannen lockt und verſpricht wonnige Raſt. Alſo wird da gefrühſtückt. Von den Kumpels zieht jeder ein Püllchen aus der Taſche. Nur Pitter hat nichts gegen den Durſt. An die Liter⸗ flaſche will und darf er gerade jetzt auf keinen Fall denken. Aber ſchließlich, ein Kumpel kann einfach nicht ſo trocken frühſtücken. Das weiß die Frau doch recht gut, und daran hätte ſie bei ihrer Bedingung denken ſollen. Eine Fahrt ins Blaue ſoll doch wohl ein Vergnügen ſein, auch für den Reiſemarſchall. Dieſes Zuſehenmüſſen aber grenzt ſchon faſt an Tierquälerei. Die Freunde blinzeln einander heimlich zu. Pitters Kampf mit ſich ſelbſt, in dem harten Bergmannsgeſicht deutlich abgeſpiegelt, geht ſchmählichen Ende entgegen. Schließlich, — die ſprechen unverbrüchliches Schweigen. Pitter zückt alſo die ſorgſam verpackte und um⸗ ſchnürte Raſſor und beginnt mit der feier⸗ lichen Enthüllung. Er tut es ja nicht allein für ſich, ſondern vor allem für ſeine Freunde, deren Trinkvorrat erſchöpft iſt. Das beruhigt ihn ungeheuer. Die Kumpels rücken näher. In dieſem Augen⸗ blick ſind ſie alle ehrlich überzeugt, daß Plitters Alte doch ein aß patentes Frauchen iſt. Nun Vig ſich die Flaſche den neugierigen Blicken. is zum Korken gefüllt iſt ſie. Ueber das Schild der ehemaligen Rumbuddel aber iſt ein weißes Papier geklebt: Du Schwindler, iſt hier Beyen⸗ walfer— Und in der Flaſche war Leitungs⸗ e 0 Pitter und ſeine Kumpels ein Frau iſt weit, und die Kumpels ver⸗ ——————— ——— ——

Mannheim Unterhaltung und Wiſſen 31. Januar 1937 Ein Spiegelbild deutſchen Cebens Der Weg des deutſchen Schrifttums zwiſchen 1933 und 1937/ Von Dr. Hellmuth Langenbucher Vier Jahre ſind, äußerlich betrachtet, in der Geſchichte eines Volkes, deren Schritt über die Jahrhunderte hingeht, eine kleine Spanne Zeit. Sie ſtehen aber groß und gewaltig im Leben dieſes Volkes da, wenn in ihnen Volksſchickſal ſich ſo entſcheidet, daß in neu errungenen poli⸗ tiſchen Formen eine völkiſche Sehnſucht ſich erfüllt, die in Not und Bitterkeit durch die Jahrhunderte getragen wurde, ſich erfüllt in Formen, die das Leben des Volkes für eine ferne Zukunft faſſen und beſtimmen ſollen. Wenn wir die Dinge ſo anſehen, dann wiſſen wir, daß in den n vier kurzen Jahren in unſerem Volke Ungeheuerliches geſchehen iſt. Wo immer wir unſeren Blick hinwenden, da treten uns die einſchneidenden Veränderun⸗ gen entgegen, die durch dieſes Geſchehen be⸗ dingt ſind. Auf dem Gebiete der Außen⸗ oder Innenpolitik ſind ſie überall offenbar, unſerem Volke nicht nur, ſondern der ganzen Welt. We⸗ ſentlich langſamer begreift dieſe Welt, daß Deutſchland auch in ſeinem Kulturaufbau von entſcheidenden Anſatzpunkten aus ſchon Großes und Gültiges geleiſtet hat, weil es ſich das Recht nahm, ſein geiſtiges und kulturelles Leben mit gleicher Kraft und Entſchloſſenheit auf den feſten Grund ſeines Blutes, ſeiner an⸗ geborenen Art und ſeines eigenen raſſiſchen Weſens zu ſtellen. Hier gewinnt die Entwick⸗ lung, die das deutſche Schrifttum ſeit 1933 genommen hat, ihre große und tiefe Be⸗ deutung, denn mag es ſich dabei auch nur um einen verhältnismäßig kleinen Ausſchnitt aus dem Geſamt⸗Lebens⸗Haushalt des Volkes han⸗ deln, ſo gilt doch, daß gerade das Schrifttum in ſeinen Urſprüngen und Wirkungen alle an⸗ deren Lebensgebiete in einer beſonderen Weiſe bexührt. Rufen wir uns kurz ins Gedächtnis zurück, wie es bei uns ausſah, als Adolf Hitler die Leitung der Geſchicke des deutſchen Volkes in ſeine Hand nahm. Wir wollen uns dadurch, daß uns vieles, was wir vor vier Jahren noch nicht für möglich hielten, ſelbſtwerſtändlich ge⸗ worden iſt, nicht dazu verleiten laſſen, allzu ſchnell den ungeheuerlichen Einbruch fremder Geiſtesſtröme zu vergeſſen, den unſer Volk ein⸗ mal hatte über ſich ergehen laſſen müſſen. Wir wollen nicht vergeſſen, daß, als das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland ſeinen Weg antrat, Heinrich Mann Präſident der deutſchen Dichter⸗ akademie war, daß die jüdiſche Dichtung eben⸗ ſo ausſchließlich herrſchte, wie die jüdiſche Kri⸗ tik. Die völlige Verkehrung und Verwirrung der Begriffe war ja ſo weit gediehen, daß eine ganze Reihe von deutſchen Dichtern, deren Werk wir heute ſchätzen, das Nein zu der Zumutung, in einer Dichterakademie neben Juden wie Döb⸗ lin, Schnitzler und Werfel zu ſitzen, nicht für möglich hielten; daß deutſche Verlage, die beſte Dichtung pflegten, dieſe Pflege für vereinbar hielten mit der Förderung jüdiſcher Autoren, deren bloße Exiſtenz, von ihrer Wirkung ganz abgeſehen, Raub am deutſchen Weſen war. ann kam das Frühjahr 1933, und es kam mit ihm die große Reinigung, die alle guten Deutſchen ſo leidenſchaftlich herbeigeſehnt Rhiten. Die Aenderung geſchah zunächſt durch einen nachhaltig wirkenden Akt der Selbſt⸗ die in der Emigriexung der ſchlimmſten Verderber des deutſchen Geiſtes⸗ gutes ihren Ausdruck fand. Wo die Selbſt⸗ reinigung nicht genügte, da halfen Staat und Partei in eindrucksvoller Weiſe nach. Dieſer erſte Abſchnitt der Entwicklung ſchloß ab mit der ſymboliſchen Handlung der Bücherver⸗ brennung durch die Studenten. Die jüdiſche Dichtung iſt für uns heute kein Problem mehr. Sie fehlt in den maßgebenden Literaturdarſtel⸗ lungen oder wird dort unter Zurechtbiegung der Begriffe das genannt, was ſie iſt. Die Ab⸗ ———————————————————————————————————— ROMANM vod —————— * 7 5—— 5— SREUNNAHILOE HOFMANN rechnung mit Heinrich Heine als dem Manne, mit dem der jüdiſche Einbruch in das deutſche Geiſtesleben auf dem Gebiete der Dichtung und des Journalismus begann, darf als abgeſchloſ⸗ ſen angeſehen werden. Bei aller Wichtigkeit dieſes Mrpn Reini⸗ gungsaktes müſſen wir feſtſtellen, daß noch wich⸗ tiger ſelbſtwerſtändlich die Förderung des Gu⸗ ten, des unſerem Weſen Gemäßen, des arthaft Deutſchen iſt. So wurden kurze Zeit nach dem Umſchwung eine Reihe von deutſchen Dichtern in die Dichter⸗Akademie berufen, die bis dahin eine Anerkennung durch den Staat nicht ge⸗ funden hatten. Es wurde der National⸗ preis für das deutſche Buch verkündet, der ſpäter den Namen Stefan⸗George⸗ Preis bekam. Zu dieſem Staatspreis trat ſollten nur kurz angedeutet werden. Wichtiger ſind die inneren Vorgänge, deren Aus⸗ druck ſie darſtellen. Die Maßſtäbe, die an die Erſcheinungen des künſtleriſchen Lebens ange⸗ legt werden, ſind andere geworden. Die Dich⸗ tung iſt wie die übrigen Künſte aus ihrer Iſo⸗ lierung 4 und mitten hinein in das Leben des Volkes geſtellt. War die ſoziale rage früher eine Angelegenheit, mit der der Schriftſteller überlegen kokettierte, die er inter⸗ eſſant fand, ohne in ihren Kern vorzudringen, ſo beobachten wir heute, daß unſere Dichter über die ſoziale Frage hinaus gekommen, aber ins Volk hineingegangen ſind. Seit Jahren ſtellen ſich, um nur ein Beiſpiel zu nennen, deutſche Dichter, die früher nur ausgewählte Kreiſe zu ſehen bekamen, dem deutſchen Arbei⸗ Deutſcher Tag Und nun jauchze: Sang vom Leben! Und nun brauſe: Tied vom Keich! Sonnentrunken, ſternengleich, Doch der Erde tief ergeben! Dolk, dir glüht der Sonne Zeichen, Das, in Fahnen eingewebt, Ueber Sturmkolonnen ſchwebt, Wenn die Sterne tief verbleichen. 1935 der große Förderungspreis der NSDA: fünf Dichter kamen ſeither in den Genuß dieſer beiden großen, ehrenden Preiſe, die immer eine Msih vor der ganzen Nation darſtellen. — Die Errichtung der Reichskulturkammer brachte für alle auf dem Gebiet des deutſchen Schrifttums Tätigen die Zuſammenfaſſung in der Reichsſchrifttumskammer, an deren Spitze heute der Dichter Hanns Johſt ſteht, der zu⸗ gleich Präſident der Dichter⸗Akademie iſt. Die äußeren Zeichen dieſer Entwicklung C OSVYSRNSnT 0 UN&KSRVZE RNL A G. S ERIL IN 36. Fortſetzung Eine etwas myſteriöſe Angelegenheit, die ſich vor etwa drei Jahren abſpielte und damals einigen Staub aufwirbelte. Eine Rolle dabei ſpielte eine Conteſſa., über deren teils ge⸗ heimnisvollen, teils abenteuerlichen Charakter und Lebenslauf man keine vollſtändige Klar⸗ heit bekam. Wie jedoch verlautet, lebte Rap⸗ perswil ſeit jener Zeit von ſeiner Frau, einer geborenen Freiin von Altendorff, getrennt—“ Die Notiz trägt die Ueberſchrift:„Geheim⸗ nisvoller Zwiſchenfall bei einer Treibjagd. Wer bleibt hier auf der Strecke?“ Ja, das hätte Arndt auch gern gewußt. Im⸗ merhin bedeutet die Notiz in mehr als einer Beziehung eine wichtige Neuigkeit für ihn.— Das geſchäftliche Schreiben Hildebrandts läßt Arndt bis zuletzt, er greift nun zuerſt nach dem Brief von Frau von Senden, die ihm ihre Rückkehr für den„nächſten“ Tag, gemeint iſt wohl heute, in Ausſicht ſtellt. Ob es ihm ſoweit gut ergangen ſei und ob es an nichts gefehlt habe? Sie hofft es und gibt ihrer Erſchütte⸗ rung über den Unfall Nikolais Ausdruck. Gott ſei Dank gehe es ihrem Mann beſſer, er ſelbſt käme in einigen Tagen nach und ließe vielmals grüßen. Endlich öffnet er den anderen Briefumſchlag, deſſen Abſender er nicht kennt. Es iſt eine Karte, Arndt ſieht zuerſt nach der Unterſchrift. Alſo doch! Seine uneingeſtandene Vermutung hat ge⸗ ſtimmt: Irene Rapperswil. „Sehr geehrter Herr Doktor! Der Fortgang der Dinge macht es mir zur Pflicht, Ihnen eine Nachricht zu geben, und ich muß gleichzeitig die Bitte daran knüpfen, dieſe meine Nachricht an die zuſtändige Stelle weiterzuleiten. Ich darf hoffen, daß Sie mir im Intereſſe etwa gefährdeter Perſonen die⸗ ſen Gefallen erweiſen werden. Falls Herrn Laurenz Nikolai etwas Ernſtliches zugeſtoßen ſein ſollte, ſo trage ich allein die Verant⸗ wortung an dieſem Unglück. Ihre Irene Rapperswil.“ Das erſte, was Arndt dann tut, iſt, daß er den Briefumſchlag wieder zur Hand nimmt und nach dem Poſtſtempel ſieht. Das einzige, was er entziffern kann, heißt: Bremen. Eine Adreſſe iſt nicht angegeben. Arndt legt Karte und Umſchlag aus der Hand, zündet ſich rein mechaniſch eine Zigarette an und beginnt eine Wanderung durch das Zimmer, wie immer, wenn er angeſtrengt nach⸗ denkt. Ihm iſt alſo aufgetragen, dieſe Botſchaft weiterzuneben, das iſt ſeine Pflicht, ſowohl der Abſenderin gegenüber als auch im Hinblick auf ſeinen Mandanten, den verhafteten Tönning. Dolk, der Frühſturm trägt Choräle Ueber morgendliches Feld, Daß ſich Cand und Licht vermähle. volk, marſchier in helle Welt Und zur Uacht die Gipfel wähle, Wenn ein Stern herniederfällt! Hans Herbert Reeder. ter vor, oder um ein anderes deutſche Dichter fahren mit deutſchen Arbeitern über die Meere, um gemeinſam mit ihnen zu erleben und ihnen die Geſtaltung dieſes Er⸗ lebens in unmittelbarer Verbindung weiterzu⸗ gehen. Mit den Maßſtäben ſind die Aufgaben und die Forderungen, die wir heute an die Kunſt ſtellen, und die die Kunſt an uns ſtellt, andere eworden. Das Volk hat Vertrauen zu ſeinen ichtern bekommen, die trennenden Wände ſind Ja, über dieſe beiderſeitige Verpflichtung darf es für ihn gar keinen Zweifel geben. „Falls Herrn Laurenz Nikolai etwas Ernſt⸗ liches zugeſtoßen ſein ſollte...“ Trifft dieſe Vorausſetzung zu? Allem An⸗ ſchein nach traf ſie zu. War das der Abſenderin bekannt? Mehr als wahrſcheinlich. Und ſie trug allein die Schuld und die Verantwortung daran? Nachdem Arndt eine gute Viertelſtunde um⸗ hergewandert iſt, ſteht ſein Entſchluß feſt, und ein wenig erleichtert öffnet er nun Hildebrandts Brief. Er enthält einige mit der Maſchine geſchrie⸗ bene Seiten, die über die verſchiedenen Ver⸗ tretungen berichten, aber dann hat Hildebrandt noch eine handſchriftliche Schlußbemerkung hin⸗ zugefügt. Sie lautet folgendermaßen: „Lieber Kollege! Ich ſchrieb Ihnen vor einigen Tagen ſchon über den Prozeß eines gewiſſen Ellerbrock gegen Triberg. Wir ſuchten den Zeugen Rap⸗ perswil. Sie werden verſtehen, daß mich die Preſſenachrichten im Zuſammenhang mit den dortigen Vorkommniſſen ſehr intereſſiert ha⸗ ben, und ich wäre Ihnen verbunden für einige nähere Einzelheiten. Es ſoll ſich um Mord handeln, wenn ich die Andeutungen richtig verſtehe, und es ſtehen wohl auch Verhaftungen in Ausſicht. Die Sache iſt inzwiſchen hier bei der Staatsanwaltſchaft anhängig gemacht, wie ich erfahren habe. Dazu möchte ich Ihnen folgenden Wink oder Hin⸗ weis geben, den Sie vielleicht verwerten können. Da Triberg als Intereſſent am Verſchwin⸗ den dieſes Nikolai Rapperswil in Betracht kommt, wäre ja nicht ausgeſchloſſen, daß auch auf ihn ein Verdacht fällt. Ich perſönlich traue ihm aber den Mut zu einer ſo offenen früher ng das künſtleriſche Leben iſt aus dem früher ängſtlich gehüteten ungeſunden Zwielicht herausgetreten. Die junge Dichtung, die un⸗ mittelbar aus der Bewegung hervorwuchs, ſteht kameradſchaftlich Schulter an Schulter mit jenen Vertretern des einſt verſchmähten„total platten Landes“. Im Reichskulturſenat ſitzt der junge Lyriker Gerhard Schumann neben dem Meiſter der deutſchen Erzählung Emil Strauß, Eber⸗ hard Wolfgang Möller, oder Heinrich Anacker ſtehen neben Hermann Stehr. Das Kriegsge⸗ ſchlecht, das durch Dichter und Männer wie Edwin Dwinger und Richard Euringer ver⸗ treten iſt, ſchlägt, wie im politiſchen Leben, auch hier ſinnvoll und ſinnbildlich die Brücke. Die junge Dichtung hat mutig zu neuen For⸗ men gegriffen, gleichzeitig aber bewieſen, daß ſie auch fähig iſt, die überkommenen alten For⸗ men mit neuen Inhalten zu erfüllen. Kurze, hämmernde Verſe, in denen eine Welt von neuem Gefühl und politiſcher Wirklichkeit ge⸗ faßt iſt, wie z. B. Gerhard Schumanns„Lieder vom Reich“ oder Baldur von Schirachs kurze Strophen„An einen Arbeiter“(„Ich faſſe deine harte Hand“) ſtehen mit gleicher Kraft und mit gleichem Recht neben den erſten mutigen Verſuchen junger Dichter, den Inhalt unſerer Zeit auch im epiſchen Kunſtwerk zu geſtalten. Wohin wir ſehen, ſehen wir neues Wachs⸗ tum, neues Leben einer ſicher in ſich ſelber ruhenden, geſteigerten Kraft. Der Ausblick iſt klar und frei. Wir ſtehen ſtolz und zuverſichtlich an der Schwelle üftiſchen 4 Vierjahresperiode der nationalſozialiſtiſchen Volksführung, weil wir wiſſen, daß die deutſche Kunſt und in vor⸗ derſter Reihe auch die deutſche Dichtung bereit und fig iſt, in Treue zu ihrer Aufgabe und ohne ihr innerſtes Weſen als Kunſt zu ver⸗ raten, in jedem Augenblick dem Ruf zu folgen, den der Führer an ſie richtet. 4 mathemakiſch bewieſen Am Jubiläum des berühmten Mathematikers Geheimrat Klein beſchloß die Univerſität Göt⸗ laffen. ihm von Lovis Corinth porträtieren zu aſſen. Klein willigte ein, wenn auch ungern, denn ihm waren Künſtler ſeit jeher verhaßt geweſen, und die Sitzungen verliefen dementſprechend ſchweigſam. Aber auch der verſtockteſte Mathematiker kann ſich einer wirklich großen Perſönlichkeit nicht verſchließen, mag ſie auch ein ihm gänzlich fremdes Lebensgebiet meiſtern. So machte auch der große Maler mehr und mehr ſtarken Ein⸗ druck auf den Geheimrat, und zum Schluß, als das Porträt fertig war, konnte er nicht umhin, dem Meiſter ſeine Zufriedenheit auszuſprechen. Nur mit einem Schatten unter der Naſe war er nicht ganz einverſtanden. Der gehörte da nicht hin, meinte er. „Ich bin anderer Meinung“, ſagte Corinth, „ja, ich will es Ihnen ſogar mathematiſch genau beweiſen.“ Nun war Geheimrat Klein ganz außer ſich. „Sie wollen mir etwas mathematiſch beweiſen? Machen Sie mir das mal vor!“ Worauf Corinth den Schatten einfach weg⸗ wiſchte und nun triumphierend meinte:„Jetzt ſieht doch jedes Kind, daß der Schatten dort un⸗ bedingt hingehört!“ Gegen dieſen„mathematiſchen“ Beweis konnte Klein allerdings nichts einwenden. Noch nicht entſchieden Der ſchüchterne Jüngling geht unentſchloſſen von einem Ladentiſch zum anderen.„Was wünſcht denn der Herr?“ fragt der Verkäufer. „Ach— hm— ich möchte gern ein Geſchenk für eine junge Dame haben.“ „Sehr wohl, mein Herr, iſt es für die werte Schweſter, wenn ich fragen darf, oder für das Fräulein Braut?“— Ja— hi— bis jetzt hat ſie noch nicht ge⸗ ſagt, was ſie mir ſein will!“ (Buen Humor) Handlungsweiſ e nicht zu, es ſei denn, daß er vollkommen in die Enge getrieben worden iſt. Was ich aber wohl für möglich und ſogar für wahrſcheinlich halte, iſt, daß er Rapperswil auf indirektem Wege in den Tod getrieben haben kann. Haben Sie ſchon mal die Sachlage auf Selbſtmord hin geprüft? T. iſt eine Erpreſſung großen Stiles durch⸗ aus zuzutrauen. Haben Sie mal auf dieſen Geſichtspunkt ein Augenmerk! Nötigenfalls kön⸗ nen Sie ſich auf mich beziehen, wenn Sie ſich auch, bitte, ſtets vergegenwärtigen wollen, daß ich Ihnen dieſen Hinweis aus meiner Praxis heraus gegeben habe. Ich habe mit dieſem Gentleman ſchon früher mal die Waffen ge⸗ kreuzt. Mit kollegialem Gruß Ihr.“ Das iſt allerdings ein gänzlich neuer Ge⸗ ſichtspunkt, und Arndt verſucht, dieſe Theorie mit der Praxis in Einklang zu bringen. Könnte ſtimmen, wenn man den Charakter des Ver⸗ ſchollenen nicht in Betracht zog. Etwas iſt beſtimmt an dieſer Sache, etwas hat zwiſchen den beiden Männern vorgelegen, das ergab ſich ſchon aus dem Beſuch Tribergs, als er nach einem Herrn Rapperswil ſuchte. Arndt er⸗ innert ſich auch recht gut an die verſtohlene Unterhaltung, die Nikolai mit Triberg an jenem Abend im Garten geführt hat, als die Nachricht von Sendens Unfall eintraf. Aber man ſtelle ſich wiederum Nikolai vor, wie er aus Angſt vor irgendwelchen Drohungen in den Tod geht, in einem ſehr geſchickt mas⸗ kierten Selbſtmord gewiſſermaßen den letzten Ausweg ſieht! Unwahrſcheinlich, indeſſen— immerhin möglich. Je länger Arndt über dieſe Dinge und ihre Zuſammenhänge nachſinnt, deſto beſtimmtere Geſtalt nehmen ſeine Theorien über dieſen merkwürdigen Fall an. Fortſetzung folgt Mannhe Weiß: Kt7, U Schwarz: Ke 13, 15, 10 Aus Nr. (W. Kis, D. Bfo, 27.) 50 Schöpfung e Welt berühn Laſſen es Löſungsv 1. Del—6- 3. Stz—n31 2 Pointe, Das u vermeiden ervor.— Ei iſt mehr wert Aus Nr. 1: K (W. Koꝛz, Le Th4, Les, Sgl, Ein ganz u die ſchw. Uel Drohung Stö: nicht, ſo ſehr reichen Schla⸗ 1.., f5 NR. .,ꝗ 863: 2. Man beach man erfreue ſ eine Häufung hus nannte „Capricio“ 2 Eine unfre wir es mit e oder wollen n Caiſſas bericht Das Phänome nigen Ehrenpt ſchien es, als meiſterſchaft, d treffens ja nic einmalige Erſf Glanz nie me Großmeiſt ham ſchien e mehr kommen des letzten J ollte der An! r gewann in ander, darunt Euwe und lan * Weihn rachte endlich ponierendem e (Fine— US? zeigt uns den voll, erfüllt ve Berechnung. Weiß: Dr. 1. e2—e4, e7- a7—a6 4. Lb5— —el, b7—b5 7. Der feſte ſch vorſichtiges 9 fältig verfahre nungsvortei beiten. Zunäch bereitet gleichz vor. 8..., Sc6— Dds—c7. Man ſieht d das Zentrum, teidigen. 11. St1—42, 0 Ueblich iſt u

ar 1937 aus dem Zwielicht die un⸗ ichs, ſteht mit jenen il platten der junge 1 Meiſter iß, Eber⸗ Anacker kriegsge⸗ iner wie iger ver⸗ n Leben, e Brücke. uen For⸗ ꝛſen, daß lten For⸗ Kurze, Velt von chkeit ge⸗ 3„Lieder chs kurze aſſe deine raft und mutigen unſerer ſtalten. Wachs⸗ ch ſelber Sblick iſt erſichtlich Speriode ng, weil in vor⸗ ng bereit zabe und zu ver⸗ u folgen, matikers ität Göt⸗ tieren zu rn, denn geweſen, ſprechend iker kann eit nicht gänzlich chte auch ken Ein⸗ hluß, als t umhin, ſprechen. ſtaſe war da nicht Corinth, ſch genau ißer ſich. eweiſen? ach weg⸗ e:„Jetzt dort un⸗ is konnte tſchloſſen .„Was erkäufer. 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Dei—-6 TE-I f7 X hõ 2. Tal—hI ＋, Ta4—4 3. Stz—-ha! Teufliſcher Zugzwang nach dieſer Pointe. Das Matt im nächſten Zuge iſt nicht vermeiden. Ein Zug geht aus dem andern ervor.— Ein originelles ch als Schlüſſel iſt mehr wert als ein farbloſer ſtiller Zug! Aus Nr. 1: H. Röſchlaub. Matt in drei Zügen. (W. Koz, Lds, Se2, eb, Bbs, f4, 22; Schw. Ke4, Th4, Les, Sg1, Bd5ö, es, f5, 25, hö6.) Ein ganz unwahrſcheinlicher Schlüſſel kämpft die ſchw. Uebermacht nieder. 1. Ses—z4! Mit Drohung Stö aß beſchäftigt man ſich zunächſt gar nicht, ſo ſehr verwirrt die Betrachtung der zahl⸗ reichen Schlagmöglichkeiten. .... f5 g4 2. Se2—-; 1..., Tg4: 2. Sc3-; 1...., Se2: 2. Sfö--I; 1..., gf4: 2. Sc3. Man beachte die ökonomiſche Konſtruktion, man erfreue ſich an den reizenden Mattbildern, eine Häufung auf engem Raum! Meiſter Gude⸗ hus nannte dies reizende Stück mit Recht „Capricio“ Der alle Aljechin? Eine unfreiwillige Zweideutigkeit! Haben wir es mit einem alternden Aljechin zu tun oder wollen wir von einem Großen im Reiche Caiſſas berichten, der wieder ſich gefunden hatl? Das Phänomen Aljechin verdient einen der we⸗ nigen Ehrenplätze in der Schachgeſchichte. Doch ſchien es, als ob nach dem Verluſt der Welt⸗ meiſterſchaft, die angeſichts des nahen Revanche⸗ treffens ja nicht endgültig zu ſein braucht, dieſe einmalige Erſcheinung am Schachhimmel ihren Glanz nie mehr erreichen ſollte. Beſonders im Großmeiſterturnier zu 2 ham ſchien er auf gar keinen grünen Zwe f mehr kommen zu wollen. Das war im Auguſt des letzten Jahres. Und gerade dieſes Turnier ollte der Anlaß zu neuem Aufſchwung ſein! r gewann im Endſpurt 5 Partien hinterein⸗ ander, darunter gegen den neuen Weltmeiſter Euwe und landete noch unter den Preisträgern. as Weihnachtsturnier in Haſtin as rachte endlich wieder einen„Erſten“! In im⸗ ponierendem Stil ſchlug er ſeinen Hauptrivalen (Fine— USA) aus dem Felde. Dieſe Partie atß uns den Aljechin früherer Tage: glanz⸗ voll, erfüllt von phantaſtiſchen Motiven, exakte Berechnung. Weiß: Dr. Aljechin Schwarz: Fine 1. e2—ed, e/—e5 2. Sgl1—k3, Sbs—e6 3. LfI—b5, 47—a6 4. Lbö5—a4, 838—f6 5.—0, Lfs—e7 6. TI1 —el, b7—b5 7. La4—bs, d7—d6 8.—e3. Der feſte ſchwarze Aufbau ergibt meiſt ein vorſichtiges Jtelungsſpiel, in welchem W.. fältig verfahren muß, um aus kleinem Eröff⸗ nungsvorteil Angriffswendungen herauszuar⸗ beiten. Zunächſt erhält er ſich den Läufer und bereitet gleichzeitig das Vorgehen in der Mitte vor. 8...., Sc6—ab 9. Lbs—e2, e1—05 10. dz—a4, Dds—c7. Man ſieht deutlich das Beſtreben von Schw., das Zentrum, vor allem den Punkt es, zu ver⸗ teidigen. 11. St1—42,—0 12. Sd2—11. Ueblich iſt ns um die Feſſelung zu verhüten. Schach-Ecke es Organ des Badischen Schachverbandes im G. S. B. Bezirk Mannheim Mannheim, 31. Januar 1937 Aljechin bringt aber unter Bauernopfer eine ſcharfe Note in die Partie. 12...., LoS—34 13. Sfi—es! Lg4Xf3 14. Ddi* 3, o5 cd4 15. Ses—15, d4 cc 16. Dis c. Vermeidet den ſchwachen Bauern es. Schw. kann nicht tauſchen, weil Se7 eine Figur ge⸗ winnen würde. 16...., T8—c8 17. De3—33, Le7—f8 18. Lc2—43, Sa5—6. Schw. hat Loli4 operiert. Seine Königs⸗ ſtellung, der doch in erſter Linie die weißen Anſtrengungen gelten, iſt einigermaßen geſichert mund ein Gegenſpiel in Vorbereitung. 19. Lel—25, Stö—es 20. Tali—e1, Do7—b7 21. a2—ad! „„Ein Meiſterzug. Der Läufer ſoll eventuell über a2 in Verein mit der bevorſtehenden Oeff⸗ nung der Linie den Punkt 7 angreifen, Es iſt 25 die Schräge 22—17 frei bleibt und der Gegenläufer fehlt! 21.... 27—36(das konnte noch hinausgeſcho⸗ ben werden) 22. St5—h6-—, LIiS ch6 23. LSS5&chö, Sc6ö—d4. Jetzt miſcht ſich in das Konzert der verſam⸗ melten Streitkräfte auch noch ein uraltes Motiv: Springer gegen Läufer. 24. Tei—d1, b5—b4 25. f2—f4, es K14 26. Dg3 C f4, ba ca3 27. bꝛ as, Tes—cs. Alles ganz ſchön geſpielt. Schw. ſcheint ſogar eher auf dem Damenflügel zu Streich zu kom⸗ men als Weiß auf der anderen Seite, 28. Df4—f21(nicht ſofort Tt17 wegen Tas: nebſt Se2) Sd4—e6 29. as—a4, Tas—c08 29. Tel —111 Ein Angriff auf beiden Flügeln, denn es droht Las: Daõ:7 Di7. Dieſe vorausberechnete Sameenes macht dem ſchwarzen Spuk auf der amenſeite raſch ein Ende. 29.., Tes—e7(der ſchwache Punktl) 30. Tdi— bi, Db7—c6 31. a4—a5! Immer dieſe wunderbare Verbindung des 4. Jahrgang Angriffes auf beide Seiten. Entweder as fällt oder SI..„ Ses—cs. ... 7 iſt nicht mehr zu retten. „ar ni1 —, 5 ———— 51 35 A h 1 8 h 32. Lda—c4, Dc6—d7 33. Df2—42. Es geht nun nicht Se6 wegen Les: Des:, Des: feö:, Tis 461 33. ,„ Scbxel4(er hat keine Verteidigung mehr) 34. TfIK7, Dd7 x7 35. Lc4 Kf7＋, Te7 4f7 36. Daz—e6 aufgegeben. Ein kraftvoller Schlußzug, der einer Leiſtung von Kraft und Schönheit die Krone aufſetzt. eiterafur E. J. Diemer: Olympiſche Blitzſiege. In der deutſchen Bücherei der Ungariſchen Schachwelt (Magyar Sakkvilag) erſchien bereits die erſte ——————— „Blitzſiege“ hat der deutſche Verfaſſer ſein Werk⸗ en genannt. Es ſind 189 kürzere, durch witzige endungen ſich auszeichnende Partien, dar⸗ unter 28 von deutſchen Meiſtern. fei Die h ne der Schacholym iade in München: Gloſſierung iſt äußerſt knapp gehalten— leider —*◻ Diagramme—, das Buch handlich und er Druck vortrefflich. Wer ſich für die groß⸗ artigen Leiſtungen der Meiſter aus allen Na⸗ tionen intereſſiert, wird freilich das umfaſſende, aus zwei Bänden beſtehende Werk von der Bücherei des Großdeutſchen Schachbundes, das demnächſt erſcheint, vorziehen. Jedoch bildet das Studium der vorliegenden Kurzpartien— es fehlt nicht eine Ueberſicht zu den Eröffnun⸗ en und ein kennzeichnender Titel zu jeder Partie— einen guten Behelf. Die Auswahl aus im ganzen 1680 Partien wurde gut getrof⸗ fen und wird dem Geſchmack der Spieler jeder Spielſtärke gerecht. Preis: RM..—. Zu beſtellen beim„Magvar Sakkvilag“, Kecskemét, Ungarn. Aus dem Bezirk Mannheim Die 4. Runde der Pokalkämpfe brachte den Mannheimer Schachklub an die erſte Stelle, dicht gefolgt von Neckarau und Feudenheim. Es ſind aber noch drei Runden! Tabelle folgt in der nächſten Nummer. Badiſcher Schachverband im Gs Bezirk Mannheim Die Schachvereine, Leiter, Klublokale Mannheimer Schachklub: W. Gudehus, Mannheim. Cafée Merkur, N 3, 12. Klubabende: Montag, Mittwoch und Don⸗ nerstag, täglich freier Schachverkehr. „Anderſſen“ Negarau: R. Reithoffer, Cafe Zeilfelder; Dienstag. Kedarſtadt⸗Oſt: Spietz: Caſe Vohmann Eltanewlatz: Mittwoch. Schwetzingerſtadt: H. Frei; Reſtaurant„Ludwigshof“, Rheinhäuſerſtraße; Donnerstag. Gendenheim: Leiter Peter Woll; Kaffee Schneider: Freitag. Käfertal: E. Denzel; Gaſth.„Zum Löwen“; Samstag. Wfingſtberg: Valentin Schmitt;„Zum Pfingſtberg“: Donnerstag. Sandhofen: J. Herbſt;„Turnerheim“; Dienstag. Waldhof: W. Hild; Kaſino Bopp 4 Reuther; Freitag. Weinheim: Aſſeſſor R. Geiler: Cafe Rheingold: Donnerstag. Schwetzingen: Studienrat Bauſch;„Zum Grünen Baum“; Freitag. Seckenheim: Braun;„Zum Pfälzer Hof“, Hauptſtratze: Montag. Frievrichsſeld: Dentiſt Klotz;„Zum Löͤwen“; Mittwoch. Ndisel und Humor Stufen⸗Rätſel 1 7 ) 4 7 —— 7 Die Buchſtaben a— a— a— b— e— 4— e — e— e— e— e— e— 43— g— 2— h— h— h— i— 1i— 1— i— 1— 1i— K— K — 1— 1— n— p2ð— 2ð— r— tr— ᷑tr— rt— r— r— s— s— 5— u— ſind ſo in die Figur einzutragen, daß die waagerechten Reihen Wör⸗ ter folgender Bedeutung ergeben: 1. Konſonant, 2. Teil der Seegelbootausrüſtung, 3. Grenzfluß zwiſchen Schleswig und Holſtein, 4. Schreib⸗ und 5. Bühnenleiter, 6. die Wahr⸗ heit ſagend, anſtändig, 7. unterer Schiffsraum, 8, Sportgerät, 9. Konſonant. Bei richtiger Löſung enthalten die ſtark um⸗ randeten Felder der Figur den Namen einer Gartenanlage mit Schloß Friedrichs des Gro⸗ ßen. Suchen Sie ſelbſt den Anfang. Buchſtabenrätſel 0 2 Löſungen Auflöſung des Moſaik⸗Rätſels 1. Antilope. 2. Barke. 3. Emma. 4. Rialto. 5. Bröſel. 6. Bär. 7. Aisne. 8. Taube. 9. Ar. 10. Eta. 11. Cuba. 12. Etna. 13. Schule. 14. Flor. 15. Grand. 16. Odeſſa. 17. Ei. 18. Run. 19. Watte. 20. Kiefer. 21. Note. 22. Pegel. 23. Ronde. 24. Finale. 25. Fort. 26. Lama. 27. Deck. 28. Sold. 29. Iſar. a) Ilmenau; b) Oaſe; c) Kante; c) Moſt; e) Abart;.) Labe; à) Orange; h) Ries; i) Rabe; k) Clown;) Bali; m) Ariejem) Euterpe; o) Feſt; p) Laub; au) Dattel; r) Rauch; s) Karree; t) Igel; u) Fleck; v) Rondo; w) Peſo;*) Ade; y) Freund; 2) Ort; ww) Mine; xx) Soldi; yy) Safe; 22) Ara. Völlig unverdächtig! „Schmidt, haben Sie den Kaſſierer heute noch nicht geſehen?“ 1 Direktor, er war heute morgen 3 Er hatte ſich den Bart abnehmen laſſen. at das Kursbuch verlangt und iſt wieder ſort⸗ gegangen.“ Die üngſtliche Dame:„Iſt es auch ganz ſicher, daß ſie tot ſind 7“ Der Papa Herr Müller kommt nach Hauſe und bringt einen kleinen Jungen mit. „Der Kleine hat ſich verirrt, ich denke aber, wo unſere vierzehn Kinder eſſen, da kann im⸗ mer noch einer miteſſen!“ „Aber Mann, das iſt doch unſer Jüngſter!“ Seine ſtille Freude Erſter Profeſſor:„Wie kannſt du dich nur ſo ruhig bei den Gardinenpredigten deiner Frau verhalten?“ Zweiter Profeſſor: Ich amüſiere Tenor Trappio Galopp,„ gramm!“ mich damit, indem ich ſie immer ins Griechiſche überſetze!“ Solitiken.) Die Hauptſache Der Barbiermeiſter ſtand am Fenſter.„Jetzt kommt ein Herr, der raſiert werden will“, ſagt er zum Lehrling. „Ach, Meiſter, darf ich den Herrn raſieren?“ „Meinetwegen! Aber paß aut auf, daß du dich nicht ſchneideſt!“(Tidens Kvinder.) — Leihbibliothek „Dieſes Buch iſt entweder ſehr gut oder ſehr ſchlecht... jeder bringt es am nächſten Tag wieder!“ (Cand.) Was noch zu wünſchen übrig blieb „Hier, mein Fräulein, Mei berühmte ier iſt mein Auto⸗ Das Fräulein dankte, traf aber keine Anſtal⸗ ten, zu gehen. „Kann ich fonſt noch was für Sie tun?“ „Ach ja blgel ſagte die Kleine ſchüchtern, mieinen Füllfederhaller hätte ich auch ge wiederbekommen!“ ch auch gerne (Gazettino Illustrato) Wie er es auffaßt Arzt:„Und wie ſteht es mit dem Appetit?“ Patient:„Na, ich habe gefrühſtückt Herr Doktor, aber wenn Sie gerade was Gutes da haben...“ (I Travaso) Peinlich „Huſten Sie doch! Warum huſten Sie denn nicht?“ „Ach, Herr Doktor, jetzt habe ich Lampenfie⸗ ber. Wenn Sie nicht da ſind, huſte ich dauernd.“ (Tribuna Illustrata)

mannhein —— 31. Januar 1087 — Amſchau über dies und das Speyer. Iſt für die Anmeldung von Geld auf aus⸗ Undiſchen Banben eine neue ſtraffreie Friſt geſetzt, oder iſt die alte Friſt ſchon abgelaufen?— Ant⸗ wort: Auf Grund des Geſetzes über die Gewährung von Straffreiheit bei Deviſenzuwiderhandlungen vom 15. Dezember 1936 und den dazu ergangenen Durch⸗ führungsverordnungen kann jeder, der deviſenrecht⸗ lichen Beſtimmungen zuwider Vermögen im Ausland ſtehen hat, ſei es als Bank⸗ oder Sperrguthaben, Straffreiheit erlangen, wenn er die bisher verheim⸗ lichten Werte bis zum 31. Januar 1937 der Reichsbank direkt oder durch Vermittlung einer Deviſenbank an⸗ bietet. In Zweifelsfällen erſcheint es ratſam, ſich bei der Reichsbank oder einer Deviſenbank zu erkundigen. Im übrigen verweiſen wir auf den Artikel„Achtung, Friſtablauf der Deviſenamneſtie!“ auf der Wirtſchafts⸗ eite in der Frühausgabe des„Halenkreuzbanner“ vom „Januar, der dieſe Fragen ausführlich klärt. K. E. Wo erſcheint die holländiſche Zeitung„Maas⸗ bode“?— Antwort: In Rotterdam. c. B. Weinheim. Kann die Hohlwelttheorie wiſſen⸗ ſchaftlich widerlegt werden? Kann ich nähere Angaben darüber erhalten?— Antwort: Wenn Sie ſich mit der Hohlwelttheorie näher befaſſen wollen, ſo raten wir Ihnen, ſich mit der Fachliteratur zu beſchäftigen. In der Schloßbücherei Mannheim ſind Ihnen Werke darüber ſicher zugänglich. Haftpflicht und Schadenerſatz A. B. C. Meinem Sohn iſt kürzlich im Flur ſeiner Schule ein ſchwarzer Lederolmantel abhanden gekom⸗ men. Die Nachforſchungen nach dem Mantel ſind er⸗ folglos geblieben. Kann die Schule für den Schaden haftbar gemacht werden, zumal den Schülern nicht ge⸗ ſtattet iſt, die Kleidungsſtücke im Klaſſenzimmer aufzu ⸗ hängen? Mein Sohn hat keine Möglichkeit gehabt, ſeinen Mantel im Auge zu behalten.— Antwort: Teilen Sie der Schuldirektion den Verluſt mit. Es iſt anzunehmen, daß der Schaden von der Schule erſetzt wird. S. G. Im Sommer 1936 fuhr faſt regelmäßig ein Omnibus von Gruibingen nach Weinheim, um Arbei⸗ ter der Reichsautobahn zu ihren Familien und wieder zurückzubringen. Auf der Rückfahrt am 19. Oktober gab es einen größeren Unfall, bei dem auch ich verletzt wurde. Nach meiner Entlaſſung aus dem Kranlenhaus ſtellte ich ſofort an die Betriebsgeſellſchaft Schadens⸗ erſatzforderung. Bis heute habe ich aber noch keinen Beſcheid bekommen. Zwei Tage nach dem Unfall wurde der ganze Sachverhalt durch die Landjägerei Göppingen zu Protokoll genommen. Was habe ich nun in dieſer Sache zu tun, damit ich den Schadenserſatz bekomme)— Antwort: Es bleibt nichts anderes übrig, als ſich an den Halter des Omnibuſſes zu wenden. Mannheimer Kunterbunt H. W. Warum hatten am 1. Januar die Heiliggeiſt⸗ kirche und die Jeſuitenkirche nicht geflaggt?— Ant⸗ wort: Die Heiliggeiſtkirche war unſeres Wiſſens be⸗ flaggt. Daß die Jeſuitenkirche nicht flaggte, ſoll— wie uns mitgeteilt wird— auf einem Verſehen beruht haben. Och. M. Es hieß, daß die Techniſche Hochſchule von Karlsruhe nach Mannheim kommen ſoll. Wie weit iſt die Sache gediehen? Beſteht Ausſicht auf Verwirkli⸗ chung?— Antwort: Von einer Ueberführung des Staatstechnikums in Karlsruhe nach Mannheim war nie die Rede. Man plante lediglich eine Verlegung der beiden Abteilungen Maſchinenbau und Elektrotechnik nach hier. Wie wir ſchon in unſerer Neujahrsausgabe —bekannt gaben, ſind erhebliche Um⸗ und Ausbauten im Komplex der heutigen Rheiniſchen Ingenieurſchule vorgeſehen. C. F. Warum wird der Fußweg rechts Anfang der Autobahn nicht genau ſo bis zum Schluß ausgebaut wie der auf der linken Seite? Viele Volksgenoſſen ſind gezwungen, dieſen Weg zur Fütterung ihrer Kleintiere täglich zu benützen, wobei ihnen der Schlamm in die Schuhe läuft. Kann hier nicht Abhilſe geſchaffen wer⸗ den?— Antwort: Doch, und zwar wird der Weg im Rahmen der Feldbereinigung ſchon in dieſem Früh⸗ jahr hergeſtellt. A. H. Ob der verſtorbene Hauptmann Mitbegründer des Mannheimer Altertumsvereins war, erfahren Sie am eheſten direkt beim Altertumsverein im Schloß, rechter Flügel. Die Hausfrau will wiſſen L. E. Wie kann man Tintenflecken aus roſa Voile⸗ vorhängen entſernen?— Antwort: Wenn der Stoff es erlaubt, können Sie die Flecken zart und vorſichtig mit Kleeſalz oder verdünnter Weinſteinſäurelöſung ab⸗ reiben. Beſſer wird ſein, wenn Sie es vorher an einem Stückchen Stoff erſt mal ausprobieren oder die Vor⸗ hänge gleich in eine Reinigungsanſtalt geben. T. W. Seit zehn Jahren habe ich mir das Ziga⸗ rettenvauchen angewöhnt. Mein Mann hat nichts da⸗ gegen einzuwenden. Nun ſtille ich meinen Säugling und möchte gern wiſſen, ob das Nikotin ſchädlich iſt für ihn. Der Arzt verneint es, während ich ſchon das Gogenteil geleſen habe. Was iſt richtig?— Ant⸗ wort: Wenn der Arzt das Zigarettenrauchen für Sie und Ihr Kind nicht für ſchädlich hält, ſo wird es wohl ſeine Richtigkeit haben. Ganz allgemein kann jedoch geſagt werden, daß Zigarettenrauchen für Frauen und insbeſondere für ſtillende Mütter nicht nur ungeſund. ſondern auch unſchön iſt.— Den Wunſch, Ihre Schrift in unſerer Grafologiſchen Ecke deuten zu laſſen, kön⸗ nen wir leider nicht erfüllen. Hausherr und Mieter P. Sp. Seit 1. April 1934 bewohne ich in einem Altbau zwei Zimmer und Küche, wofür ich bis zum 1. April 1935 an Miete 35 RM. monatlich bezahite. Danach hat mir der Hausherr die Miete freiwillig um 5 RM. ermäßigt. Der Hausherr ſtarb am 24. Auguſt 1935. Seine Frau ſchrieb mir nun, daß Sie für Steuern und Abgaben die volle Miete benötige und daß ich wieder 35 RM. zu zahlen habe. Wie ſoll ich mich verhalten?— Antwort: Nach der Erſten Aus⸗ führungsverordnung zur Verordnung über das Ver⸗ bot von Preiserhöhungen vom 30. November 1936 des Reichskommiſſars für Preisbildung, Ziffer III, darf eine höhere Miete, als die, die am 18. Oktober 1936 vereinbart war, nicht gefordert werden. Sie brauchen alſo dem Verlangen der Hausbeſitzerin nicht nachzu⸗ geben. Auch die Vorausſetzungen zur Berufung auf die geſetzliche Miete ſcheinen uns nicht vorzuliegen. Ein Grund zur Aufhebung des Mietwerhältniſſes iſt mit Ihrer Weigerung nicht gegeben. H. H. In dem Hauſe, das ich mir im Jahre 19 kaufte, hatte ein Mieter ſein Zimmer untervermietet. Der Untervermieter zog im Dezember des vergangenen Jahres aus. Nun macht mir der Mieter Mitteilung, daß in dieſem, von dem Untervermieter verlaſſenen Zimmer Ungeziefer ſei und daß ich es ausgaſen laſſen müſſe. Bin ich dazu verpflichtet, obwohl mir die ganze Zeit her nichts wegen dem Ungeziefer geſagt worden iſt und die übrigen Räume ſauber ſind?— Ant⸗ wort: Allem Anſchein nach iſt das Ungezieſer durch den Untermieter in die Wohnung gebracht worden. Schäden, die durch einen Untermieter entſtehen, hat der Untervermieter zu vertreten. Es wäre alſo Sache Ihres Mieters, das Zimmer von dem Ungezieſer rei⸗ nigen zu laſſen. H. J. Entſpricht es noch dem deutigen Rechtsemp⸗ wenn der Vermieter von Neubauwohnungen S 5 ſib-Beieſhaſten fragen um das leidige ſeld A. E. Im April 1927 kaufte ich auf Raten eine Näh⸗ maſchine zu 2225 RM. Die letzte Rate bezahlte ich im November 1932. 17 RM. blieben Reſt. Die Firma ließ nie mehr etwas von ſich hören. Ohne mich vorher zu mahnen, verlangt nun die Firma ſofort die 17 RM. von mir, droht mit Pfändung der Maſchine und läßt mich vor das Gemeindegericht laden. Muß ich dort hingehen? Iſt die Forderung nicht längſt verjährt und wie ſoll ich mich verhalten?— Antwort: Zu dem Termin des Gemeindegerichts müſſen Sie ſelbſtver⸗ ſtändlich erſcheinen. Doch können Sie dort— ſofern die Firma nicht ſchon früher ein Urteil gegen Sie er⸗ wirkte und Sie in den vier Jahren durch Ratenzah⸗ lungen die Schuld nicht neu anerkannt haben— den Einſpruch der Verjährung geltend machen, da unter anderem die Forderungen der Kaufleute, Fabrilanten und Handwerksmeiſter in zwei Jahren verjähren. G. D. Im Jahre 1932 erbat ich mir von einem Bekannten für geſchäftliche Zwecke RM. 150.—, die er mir ohne ſchriftliche Unterlagen zuſandte. Er ſchrieb mir dazu, daß er das Geld nur dann zurückverlange, wenn er es ſelbſt dringend benötige. Mein damaliges Geſchäft mußte ich 1932 mit großem Verluſt aufgeben. Es war mir bis heute nicht möglich, das Geld zurück⸗ zuzahlen. Im Herbſt 1936 ſtarb nun der Bekannte, der mir das Geld geliehen hatte. Vor einigen Wochen teilte mir deſſen Ehefrau mit, daß ſie das mir von ihrem Mann geliehene Geld dringend brauche. Kann die Ehefrau, obwohl keine ſchriftlichen Unterlagen vorhanden und ſeit dieſer Zeit fünf Jahre verſtrichen ſind, gegen mich gerichtlich vorgehen und Lohnpfän⸗ dung erwirken, da ich das Geld nicht zuruckzahlen kann?— Antwort: Auch der Erbe iſt an die mündliche Abmachung ſeines Erblaſſers Ihnen gegen⸗ über gebunden. Infolgedeſſen kann die Ehefrau Ihres Gläubigers das Geld von Ihnen nur dann zurückver⸗ langen, wenn ſie es ſelbſt dringend benötigt. Sie iſt für eine ſolche Notlage in dieſem Fall beweispflichtig. J. K. Feudenheim. Bin ich geſetzlich verpflichtet, für meine verheiratete Tochter im Alter von 32 Jahren Gerichts⸗ und Betreibungskoſten zu zahlen? Kann mir die Gerichtskaſſe den Betrag von meiner Penſion pfänden laſſen?— Antwort: Zur Zahlung der Gerichts⸗ und Betreibungskoſten Ihrer Tochter ſind Sie geſetzlich nicht verpflichtet. H. H. Ein vor Jahren in Mannheim ſelbſtändig ge⸗ weſener Tapeziermeiſter hat ohne mein Wiſſen Ende 1929 einen Offenbarungseid geleiſtet. Wo kann ich den genauen Tag erfahren, wann der Offenbarungseid ge⸗ leiſtet wurde? Wie hoch ſind die Auskunftsgebühren? Iſt es erlaubt, kurz vor oder gleich nach dem Offen⸗ barungseid einem Gläubiger noch ſchriftlich einen Wechſel anzubieten?— Antwort: Das Datum des Offenbarungseides können Sie beim Vollſtreckungsge⸗ richt(Amtsgericht) erfahren. Die mündliche Auskunft über den Inhalt des Schuldnerverzeichniſſes iſt koſten⸗ frei, doch kann die Erteilung einer ſolchen Auskunft ſowie Einſicht des Schuldnerverzeichniſſes gemäß Ka⸗ pitel 11 Artikel 2 der Verordnung des Reichspräſiden⸗ ten über Maßnahmen auf dem Gebiete der Rechts⸗ pflege und Verwaltung vom 14. Juni 1932 von der Zahlung einer Gebühr abhängig gemacht werden. Wird eine ſolche Gebühr erhoben, dann beträgt ſie für die Einſicht des Schuldnerverzeichniſſes 50 Pfennig und für die Erteilung einer ſchriftlichen Auskunft über das Beſtehen oder Nichtbeſtehen einer Eintragung RM..—. Die letzte Frage kann nur von Fall zu Fall beantwortet werden. Erbangelegenheiten S. E. Ich bin in zweiter Ehe verheiratet. Aus der erſten Ehe iſt eine Tochter da. Aus der zweiten Ehe ſind keine Kinder vorhanden. Wie verteilt ſich das Vermögen, wenn ich zuerſt ſterbe oder wenn meine Frau zuerſt ſtirbt?— Antwort: Beim Tode des Ehemannes erhält die zweite Frau ein Viertel, die Tochter drei Viertel(58 1924 Abſatz), 1931 Abſatz 1 BGy) des Nachlaſſes. Beim Tode der zweiten Ehe⸗ frau erhält der überlebende Ehemann alles, voraus⸗ geſetzt, daß weder Abkömmlinge des Erblaſſers, noch Eltern des Erblaſſers und deren Abkömmlinge noch Großeltern vorhanden ſind(§ 1931 Abſatz 2 BGB). Vorausſetzung hierfür iſt natürlich, daß ein Teſtament nichts anderes beſtimmt. A. Sch. Im September 1913 habe ich mich verhei⸗ ratet. Im Dezember 1913 ſtarb mein Vater. Meine Mutter wurde als Alleinerbin eingeſetzt. Bei der Ver⸗ ſchreibung bemerkte der Vater, daß das Erbgut unter uns beiden Kindern ehrlich verteilt werden müſſe. Gering berechnet beträgt das Erbe(Haus und Grund) mindeſtens RM. 5000.—. Nun hat meine Mutter das Haus ſamt dem Grund an meinen Bruder zum Preiſe von RM. 2000.— verkauft. RM. 2000.— ſtanden als Hypothek auf dem Haus. Ich habe immer mit meinem verdienten Geld die Zinſen für dieſe RM. 2000.— auf⸗ gebracht. Der Verkauf des Hauſes durch meine Mutter geſchah 1919, ohne mich oder meinen Mann zu fragen. Kann ich gegen dieſen Verkauf etwas unternehmen, da ich ſelbſt ſechs Kinder habe und dringend Geld be⸗ nötige?— Antwort: Sie können gegen den Ver⸗ kauf nichts unternehmen, da IFhre Mutter als Allein⸗ erbin freie Verfügungsgewalt über das Erbe Ihres Vaters hat. mit ſeinen Mietern den alten Mannheimer Mietvertrag abſchließt? Beſteht nicht eine Verordnung, daß der Deutſche Einheitsmiewertrag verwendet werden muß7 Ich habe einen ſolchen Mannheimer Mietvertrag unter⸗ ſchrieben in der Annahme, daß es ſich um den Ein⸗ heitsmietvertrag handele. Erſt ſpäter merkte ich die Verwechſlung. Kann ich unter dieſen Umſtänden den Vertrag umſchreiben laſſen oder zurücktreten, wenn ich einen Erſatzmieter beſorge?— Antwort: Eine Ver⸗ ordnung, daß der Deutſche Einheitsmietvertrag ver⸗ wendet werden muß, beſteht nicht. Seine Anwendung wird jedoch behördlicherſeits erwünſcht und empfohlen. Wenn Sie den Mannheimer Mietvertrag jedoch unter⸗ ſchrieben haben, können Sie davon weder zurücktreten noch Aenderungen verlangen, da es Ihre Pflicht ge⸗ weſen wäre, vor dem Unterſchreiben den Vertrag ge⸗ nau zu prüfen. Läßt der Hausherr an Ihre Stelle einen anderen Mieter in den Vertrag eintreten, ſo iſt. das ein freiwilliges Entgegentkommen, zu dem er ge⸗ ſetzlich nicht verpflichtet iſt. B. Sch. Mein Hausherr hat ab 1. Januar 1937 ſeinen Mietern die Hausmiete mit der Begründung erhöht, daß ſein Haus ab 1. Januar 1937 ſteuer⸗ pflichtig ſei. Iſt ihm dieſe Mieterhöhung geſtattet?— Antwort: Es iſt uns nichts davon belannt, daß die Hausbeſitzer ab 1. Januar 1937 mit einer neuen Steuer belegt wurden. Es könnte ſich hier höchſtens um die Gemeinde⸗ und Kreisſteuer handeln, die jedoch ſchon am 1. April 1936 in Kraft getreten iſt. Eine Um⸗ legung dieſer Steuer auf die Miete wäre aber auf Grund der Verordnung über das Verbot von Preis⸗ erhöhungen vom 26. November 1936 nicht mehr ge⸗ ſtattet, da nach dieſer Verordnung der Mietpreis, wie er am 18. Oktober 1936 feſtgeſetzt war, nicht über⸗ ſchritten werden darf. J. W. Seit 1. Juli 1936 zahle ich auf Grund ver⸗ traglicher Abmachungen außer der ſtädtiſchen Straßen⸗ reinigungsgebühr an den Hauseigentümer nochmals 70 Pfennig für die Straßenreinigung. Iſt der Haus⸗ herr zu dieſer Forderung berechtigt?— Antwort: Wenn es ſich um einen Neubau handelt, wo die Mie⸗ ten frei geregelt ſind, ſind Sie an die mit dem Haus⸗ herrn getroffene Abmachung gebunden. Handelt es ſich um unter den Schutzbeſtimmungen ſtehende Räume, ſo kann ſich der Mieter unter beſtimmten Vorausſetzungen auf die geſetzliche Miete berufen, wodurch er von der Zahlung beſonderer Straßenreinigungsgebühren be⸗ freit würde. Im übrigen iſt es unbedingt erforderlich, uns bei Mietfragen, gleich welcher Art, mitzuteilen, ob es ſich um einen Neu⸗ oder Altbau handelt. B. 61. Im Jahre 1928 übernahmen wir eine Woh⸗ nung, beſtehend aus fünf Zimmern, zwei großen Kel⸗ lern und einer Waſchküche. 1932 mußten wir den einen Keller und die Waſchküche abtreten. Können wir die beiden Räume zurückverlangen oder zumindeſt auf Nachlaß der Miete beſtehen?— Antwort: Nachdem das derzeitige Verhältnis von Ihnen bereits über vier Jahre geduldet wurde, kann die Zurückgabe der Räume oder eine Minderung des Mietpreiſes nicht mehr ver⸗ langt werden. J. M. Unter meiner Wohnung iſt eine Wirtſchaft, deren Türen nicht ſchließen, ſo daß wir oft bis 3 Uhr nachts keine Ruhe finden. Um ½2 Uhr nachts läßt der Wirt den Hof und die Kloſetts putzen; Abhilfe von ſeiten des Hausherrn wurde uns ſeit langem ver⸗ ſprochen, bis heute ohne Erfolg. Die Polizei, die wir baten, bei dem Wirt einmal vorzuſprechen, kann ihn nie antreffen, da er dann angeblich immer in der Pfalz iſt. Kann ich aus dieſen Gründen ohne Ein⸗ haltung einer Kündigungsfriſt ausziehen und den Hausherrn für die mir dadurch entſtehenden Koſten haftbar machen?— Antwort: Die Möglichkeit zur ſoſortigen Auflöſung des Mietverhältniſſes iſt unter Umſtänden nach den Beſtimmungen des Bürgerlichen Geſetzbuches gegeben. Die Umzugskoſten und ſonſtigen Ausgaben können Sie vom Hausherrn jedoch nicht zu⸗ rückverlangen. Falls Sie unter dieſen Umſtänden nicht ausziehen wollen und die Ruheſtörungen durch den Wirt nicht nachlaſſen, würde eine ſchriftliche Anzeige unter Angabe von Zeugen bei der Polizeibehörde am eheſten Abhilfe ſchaffen. J. K. Bei meinem Einzug vor zwei Jahren in meine jetzige Wohnung bekam ich vom Hausherrn einen Zimmerofen geſtellt. Nun hat er das Haus verkauft und teilt mir mit, daß er den Ofen und das zweite Sicherheitsſchloß an meiner Wohnungstür mitnehmen werde, da beides ſein Privateigentum ſei. Die Haus⸗ käuferin iſt damit einverſtanden. Im Mietvertrag iſt von den beiden Sachen nichts vermerkt. Darf der frühere Hausherr ſie ohne weiteres mitnehmen?— Antwort: Wenn der Ofen und das Sicherheits⸗ ſchloß im Miewertrag nicht angeführt ſind, ſo hat es ſich allem Anſchein nach lediglich um eine leihweiſe Ueberlaſſung gehandelt, ſo daß der Beſitzer jederzeit die Herausgabe verlangen kann. Es ſei denn, daß der Hausbeſitzer verſäumte, Sie darauf hinzuweiſen, daß die Gegenſtände ſein Privateigentum ſind. A. S. Ich bin Reichsbeamter und habe den Ein⸗ heitsmietvertrag abgeſchloſſen. Es iſt vierteljährliche Kündigung zum Schluß des Kalendervierteljahres aus⸗ gemacht. Kann ich im Falle einer Verſetzung, gemäß 5 570 BGB das Mietwerhältnis entſprechend der Be⸗ ftimmungen des 5 565 Abſ. 1 BGB, alſo ſpäteſtens am 15. zum Schluß des Kalendermonats kündigen?— Antwort: Die Anwendung des 8 570 BG kommt in Ihrem Fall nicht in Frage, da vierteljährliche Kündi⸗ gung vertraglich vereinbart iſt. Dieſe vierteljährliche geſetzliche Kündigungsfriſt findet auch Anwendung für alle die Fälle, in denen das Mietverhältnis unter Ein⸗ haltung der geſetzlichen Friſt vorzeitig gekündigt wer⸗ den kann. W. L. Ich bemerke öfters, daß aus den mir gegen⸗ Überliegenden Fenſtern nach der Straße Decken und Läuſer ausgeſchüttet und geklopft werden. Ebenſo ſchüt⸗ ten die über mir wohnenden Mieter ihre Tiſchtücher nach dem Hof aus und reinigen die Teppiche und Beſen zum Fenſter hinaus, ſo daß in meine Wohnung Staub und Schmutz kommt. Welche Rechte lann ich gegen dieſe Unſitte geltend machen?!— Antwort: Zunächſt können Sie ſich beſchwerdeführend an Ihren Hauseigentümer wenden, der den Mietern das Aus⸗ ſchütteln der Teppiche uſw. aus dem Fenſter verbieten kann. Sollten wiederholte Mahnungen des Hausherrn fruchtlos ſein, ſo kann er bei mieterſchutzfreien Räu⸗ men kündigen, bei anderen die Aufhebungsklage ein⸗ leiten. Im übrigen verweiſen wir auf die ortspolizei⸗ lichen Vorſchriften. Eheſorgen A. 9. Kann der ſchuldig geſchiedene Ehemann von der Unterhaltspflicht befreit werden oder ſie ermäßigt erhalten, auch wenn die Verhältniſſe der geſchiedenen Ehefrau ſchon in der letzten Verhandlung bei der Scheidung betannt waren und ſich inzwiſchen trotz einer Erbſchaft nicht geändert haben?— Antwort: Gine Befreiung oder Ermäßigung von der gerichtlich feſt⸗ gelegten Unterhaltsſumme für die geſchiedene Ehefrau kann— außer freiwilligem Verzicht natürlich— nur E. G. Als geſchiedene Frau heiratete ich zu Leb⸗ zeiten meines Mannes zum zweiten Male. Der Pfar⸗ rer meines Heimatortes ſchrieb mir vor der Ver⸗ heiratung, daß die katholiſche Kirche keine Scheidung anerkenne und daß ich, wenn ich dieſes Verbot mißachte, vom Empfang kirchlicher Sakramente aus⸗ geſchloſſen ſei. Nach meiner Verheiratung und Ueber⸗ ſiedlung in eine andere Stadt teilte ich der katholiſchen Steuerbehörde den Inhalt dieſes Briefes mit. Man ſagte mir dort, daß das nicht ſo ſtreng genommen würde und ich auf jeden Fall die Kirchenſteuer be⸗ zahlen müſſe. Es ſind mir jedoch Fälle betannt, daß Geiſtliche ſich in ſolchen Fällen weigerten, die Satkra⸗ mente zu erteilen. Kann man von mir Kirchenſteuer verlangen, auch wenn die Kirche mir keinerlei Gegen⸗ leiſtung dafür gewährt)— Antwort: Die Pflicht zur Zahlung der Kirchenſteuer erliſcht erſt, wenn Sie vor dem Bezirksamt Ihren Austritt aus der Kirche erklärt haben. Daß Sie mit Ihrer zweiten Heirat gegen die kirchlichen Gebote verſtoßen haben und dafür keinen geiſtlichen Beiſtand mehr erhalten, hat mit der Steuerzahlung nichts zu tun. 3 W. Ihre Anfrage kann nicht ohne Kenntnis der näheren Umſtände beantwortet werden. Wir empfehlen Ihnen eine Vorſprache bei dem zuſtändigen Grund⸗ buchamt. A. M. Ich gehöre der katholiſchen Kirche an, bin jedoch mit einer evangeliſchen Frau verheiratet. Durch dieſe Miſchehe werden mir alle lirchlichen Salramente verweigert. Trotzdem wird nach wie vor von mir Kirchenſteuer verlangt. Bin ich zur Zahlung verpflich⸗ tet, obwohl keine Gegenleiſtung mehr erfolgt?— Antwort: Sie ſind lediglich vom Empfang der kirchlichen Sakramente, nicht aber aus der Kirche aus⸗ geſchloſſen. Kirchenſteuer muß daher nach wie vor be⸗ zahlt werden. Die Pflicht zur Zahlung der Kirchen⸗ ſteuer erliſcht erſt mit dem vollzogenen Kirchenaustritt, der nur durch eine perſönliche Austrittserklärung vor dem Bezirksamt erfolgen kann. A. M. Wie ich aus den neuen Merkblättern für den Kirchenſteuerabzug von der Lohnſteuer erfahre, ſind Angehörige der evangeliſch⸗lutheriſchen Religionsge⸗ meinſchaft kirchenſteuerfrei. Meine Frau gehört dieſer Gemeinſchaft au. Bisher wußte ich nichts von ihrer auf dem Wege der ſogenannten Abänderungsklage auf Grund des 5 323 ZpPoO erfolgen. G. L. Ich habe ſeit fünf Jahren eine Braut, von der ich mich jetzt infolge eines Streites trennte. Ich habe ihr in dieſer Zeit Bettwäſche, Eßſervice und ſilberne Beſtecke geſchenkt. Kann ich dieſe Geſchenke zurückverlangen? Meine frühere Braut behauptet das Gegenteil.— Antwort: Geſchenke, die ſich die Ver⸗ lobten gegenſeitig gemacht haben, können zurückver⸗ langt werden, wenn es nicht zur Ehe kommt. Jede“ Teil braucht nur das zurückzugeben, was er noch hoe entweder in Natur oder dem Werte nach. Wer ohne triftigen Grund zurücktritt, verliert ſein Anrecht auf Zurückgabe von Geſchenken. D. W. Ich wurde von meinem Mann auf beider⸗ ſeitiges Verſchulden geſchieden. Muß ich jetzt/ Jahr warten, bis ich wieder heiraten kann, oder darf ich nach ärztlicher Unterſuchung gleich wieder heiraten? Wenn ja, was koſtet mich die Unterſuchung und wo muß ich mich hinwenden?— Antwort: Gemäß § 1313 BGu darf eine Frau erſt 10 Monate nach der Auflöſung ihrer früheren Ehe eine neue Ehe eingehen, es ſei denn, daß ſie inzwiſchen geboren hat. Von dieſer Vorſchrift kann Befreiung bewilligt werden. Zuſtändig für die Befreiung von der Wartezeit iſt gemäß 5 3 der Verordnung zur Vereinheitlichung der Zuſtändig⸗ keit in Familien⸗ und Nachlaßſachen vom 31. Mai 1934 der Standesbeamte, vor dem die Ehe geſchloſſen wer⸗ den ſoll. Dieſe Befreiung wird Ihnen aber erſt dann erteilt, wenn Sie ein Zeugnis des ſtaatlichen Geſund⸗ heitsamts vorlegen, aus dem hervorgeht, daß Sie nicht zin anderen Umſtänden ſind. Das Zeugnis koſtet 5 RM., zebenſoviel auch die Befreiung von der Wartezeit. F. M. Darf ein Paar heiraten, wenn der Mann erzeugungsfähig, die Frau jedoch infolge einer Ope⸗ ration unfruchtbar iſt?— Antwort: Geſetzlich ſteht der Heirat nichts im Wege. Es wird jedoch ratſam ſein, wenn der männliche Partner ſich vor Eingehung ——- genau die Tragweite einer kinderloſen Ehe egt. Kulturelles— Geſchichtliches M. F. Ich habe ſchon mehrere Werke der fränkiſchen Schriftſtellerin Kuni Tremel⸗Eggert geleſen; nun inter⸗ eſſiert mich, wo ſie aufgewachſen iſt und gegenwärtig lebt.— Antwort: Kuni Tremel⸗Eggert iſt in Burg⸗ kundſtadt im oberen Maintal geboren und aufgewach⸗ ſen. Seit 20 Jahren lebt ſie in München. Rund um den Sport M. K. Rheinau. Iſt es richtig, daß im März 193 ein Fußball⸗Länderkampf Deutſchlands mit Frankreich ſtattfindet?— Antwort: Ja, und zwar am 21. März in Stuttgart. Ueber die eventuelle Zuſammen⸗ ſtellung eines Sonderzuges zu dieſem Spiel werden 15* das„Hakenkreuzbanner“ rechtzeitig unter⸗ H. R. Vor einiger Zeit ſtand im„Hakenkreuzban⸗ ner“, daß in der„Motorwelt“ ein Aufſatz„Wie wird man Rennfahrer?“ erſchienen ſei. Um welches Heft handelte es ſich hier?— Antwort: Der Aufſatz „Von Rennfahrern und ſolchen, die es werden wollen“ iſt in Heft Nr. 22 der„Motorwelt“ erſchienen. H. R. Wie ſetzt ſich dieſes Jahr die Mercedes⸗Benz⸗ Rennmannſchaft zuſammen— Antwort: Als Hauptfahrer in der Rennmannſchaft der Daimler⸗ Benz AG. wurden Weltrekordmann und Europameiſter von 1935 Rudolf Cavacciola, ferner der junge Her⸗ mann Lang, der Engländer Richard Seaman, einer der erfolgreichſten Fahrer der 1¼⸗Liter⸗Klaſſe der letz⸗ ten Jahre, verpflichtet. Außerdem ſtehen dem Mercedes⸗ Benz⸗Rennſtall die jungen deutſchen Nachwuchsfahrer Walter Bäumer⸗Bünde in Weſtfalen, Heinz Brendel⸗ Frankfurt a. M. und Heinz Hugo Hartmann⸗Dort⸗ mund zur Verfügung, die bekanntlich durch die Renn⸗ fahrerſchule des Mercedes⸗Benz⸗Rennſtalles gegangen ſind. Hinzu kommt noch Chriſtian Kautz⸗Zürich, der ſich bereits als beherzter Fahrer der 1½⸗Liter⸗K aſſe einen Namen gemacht hat und für die Mercedes⸗Benz⸗ Geſellſchaft in Zürich arbeitet. Goffredo Zehender, ein alter bekannter Fahrer, ſteht, wenn nötig, auch zur. Verfügung. Mit Manfred von Brauchitſch ſchweben die Verhandlungen noch. Wir haben gewettet, daß K. J. Wird in dem Satz,„Wir bitten, dem Ueber⸗ bringer Dieſes etwas auszuhändigen“,„Dieſes“ groß oder klein geſchrieben?— Antwort: Nach der neueren Rechtſchreibung wird„dieſes“ klein geſchrie⸗ ben. Doch klingt es ſchöner und iſt richtiger, wenn Sie den Gegenſtand, alſo etwa„wir bitten, dem Ueberbringer dieſes Schreibens etwas auszuhändigen“, näher bezeichnen. J. W. Wie iſt die Reizweiſe beim Slat? Meine Mitſpieler reizen ab 24 mit 25, 26 und 27. Ich finde dies unangebracht, da das nächſte Spiel doch erſt mit 27 beginnt. Wer hat recht?— Antwort: Mit 25 und 26 zu reizen, iſt natürlich überflüſſig, da es in dleſer Höhe kein Spiel gibt. um die Steuer Kirchenſteuerbefreiung und habe für ſie an das evan⸗ geliſche Gemeindeamt regelmäßig Steuer bezahlt. Kann ich dieſe irrtümlich bezahlte Kirchenſteuer zurückver⸗ langen und wie habe ich mich künftig zu verhalten?— Antwort: Man kann evangeliſch⸗lutheriſch ſein und trotzdem der evangeliſchen Kirche angehören, alſo auch kirchenſteuerpflichtig ſein. Davon befreit iſt nur, wer der lutheriſchen Freikirche angehört, die ihren Sitz in Breslau hat. Es wäre alſo zunächſt feſtzuſtellen, ob Ihre Frau tatſächlich nicht kirchenſteuerpflichtig iſt. Sollte dies der Fall ſein, ſo empfehlen wir Ihnen eine Vorſprache auf dem Evangeliſchen Gemeindeamt, 55 die Frage der zuviel bezahlten Kirchenſteuer zu klären. Was unſere Leſer ſonſt noch intereſſiert. C. K. Vor einiger Zeit bekam ich plötzlich Schmer⸗ zen. Ich ging ſofort zu meiner Krankenkaſſe um einen Schein und anſchließend zu einem für dieſe Kranken⸗ kaſſe zugelaſſenen Arzt. Bei dem Arzt wurde ich ge⸗ fragt, ob ich angemeldet ſei. Als ich dies verneinte, wurde ich trotz meiner Schmerzen nicht vorgelaſſen. Mit einer Anmeldung für den nächſten oder über⸗ nächſten Tag war mir nicht gedient, ſo ging ich zu einem andern Arzt, der Darmentzündung feſtſtellte. Iſt das Verhalten des Arztes ſtatthaft?— Antwort: Bei einer ausgedehnten Praxis kann es natür ich vor⸗ kommen, daß der Arzt in den feſtgelegten Sprechſtun⸗ denzeiten ſchon vollauf mit vorangemeldeten Patienten beſchäftigt iſt. Wenn er aus dieſem Grunde den neuen Patienten nicht ſofort annimmt, ſo iſt ihm kein Vor⸗ wurf daraus zu machen. V. B. Schon im März vorigen Jahres habe ich ein Buch im Werte von 14,50 RM. ausgeliehen, das ich bis jetzt noch nicht zurückerhalten habe, da mir der Ausleiher die Rückgabe verweigert. Was lkann ich da⸗ gegen unternehmen?— Antwort: Wenn nichts an⸗ deres hilft, bleibt nur eine Klage auf Rüchgabe oder Erſtattung des Kauſpreiſes. Wohnt der Schuldner in Mannheim, ſo iſt das Gemeindegericht zuſtändig. S. 2. War das Los Nr. 1 942 293 Serie 8 der Ar⸗ beitsbeſchaffungslotterie ein Gewinn oder eine Niete? — Antwort: Wir empfehlen Ihnen, ſich für 10 Pfennige eine Gewinnliſte zu kaufen. Die Aiskünfte nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr) nach M den Wa Aufgabe war, un lichen L den lung erſten 8 obachten in künſt eringſte 5 VOoverbindne dusch jodon Woéchselstc mit Einſ. NO Verlengen? Brennk des Staatl. Samstag, 6 im Gaſthau. hauſen; 37? emiſchtes u ſtungsweller „Doſſenheim Peterstal),, terberg“,„E ur Abfuhr of(.⸗Fö „Steigenhan Ziegelhauſen Förſter Mi— Stangen⸗Ha pfähle 300 15 5 K15 4400 Stück. urch das Fe

mar 1937 nasllage auf Braut, von trennte. Ich zſervice und ſe Geſchenke hauptet das ſich die Ver⸗ n zurückver⸗ mmt. Jede er noch hoe, „Wer ohne Anrecht auf auf beider⸗ etzt/ Jahr der darf ich r heiraten? ing und wo rt: Gemäß ate nach der he eingehen, Von dieſer t. Zuſtändig gemäß 5 3 Zuſtändig⸗ 1. Mai 1934 hloſſen wer⸗ er erſt dann hen Geſund⸗ aß Sie nicht oſtet 5 RM., rtezeit. der Mann einer Ope⸗ eſetzlich ſteht doch ratſam Eingehung erloſen Ehe fränliſchen nun inter⸗ gegenwärtig iſt in Burg⸗ aufgewach⸗ März 1937 t Frankreich har am 21. Zuſammen⸗ viel werden eitig unter⸗ enkreuzban⸗ „Wie wird velches Heft Der Aufſatz den wollen“ nen. cedes⸗Benz⸗ ort: Als r Daimler⸗ tropameiſter junge Her⸗ man, einer iſſe der letz⸗ n Mercedes⸗ wuchsfahrer nz Brendel⸗ ann⸗Dort⸗ „die Renn⸗ 3 gegangen Zürich, der Liter⸗K aſſe cedes⸗Benz⸗ hender, ein „ auch zur⸗ chweben die dem Ueber⸗ ieſes“ groß Nach der in geſchrie⸗ iger, wenn zitten, dem thändigen“, at? Meine Ich finde och erſt mit t: Mit 25 „ da es in das evan⸗ zahlt. Kann zurückver⸗ rhalten?— ch ſein und „ alſo auch nur, wer ren Sitz in uſtellen, ob flichtig iſt. wir Ihnen meindeamt, enſteuer zu ſſiert. ch Schmer⸗ um einen e Kranken⸗ rde ich ge⸗ verneinte, vorgelaſſen. oder über⸗ ing ich zu ſtſtellte. Iſt ntwort: tür ich vor⸗ Sprechſtun⸗ Patienten den neuen kein Vor⸗ albe ich ein n, das ich a mir der inn ich da⸗ nichts an⸗ lgabe oder huldner in ndig. 8 der Ar⸗ ine Niete? ich für 10 ne Gewühr) mannhein 31. Januar 1937 43 Der betannte Kameramann Richard Ang ſt iſt ſoeben mit der Dr. Fanck⸗Expedition aus Japan von den Aufnahmen zu einem deutſch⸗japaniſchen Großfilm zurückgetehrt. Er gibt uns nachſtehend eine anſchauliche Schilderung von ſeiner Fahrt im Sibirienerpreß durch Rußland. Um möglichſt raſch mein japaniſches Arbeits⸗ gebiet zu erreichen und keine unnütze Zeit zu verlieren, beſchloß ich kurzerhand, über Ruß⸗ land zu fahren, und ſo beſtieg ich den D⸗Zug Berlin—Warſchau—Negoreloje. Am Nachmit⸗ tag des nächſten Tages rollte der Zug in den Bahnhof von Negoreloje ein. Ich hatte die koſt⸗ bare Aufnahmekamera ſowie zwei fotografiſche Apparate bei mir. Gleich die Zollreviſion machte einen vielverſprechenden Anfang. Ein wahres Maſſenaufgebot von ſchwer bewaffneten Beam⸗ ten ließ keinen Winkel meiner Gepäckſtücke un⸗ durchſucht. Zunächſt kamen die Apparate daran, bann entdeckten ſie eine Mappe mit Korreſpon⸗ denzen, die in meinem Koffer obenauf lag, und der galt nun das Hauptintereſſe dreier Sowjet⸗ •* Jedes Schriftſtück wurde einzeln durch⸗ geleſen. Endlich war es vorbei und wir konnten in dem wartenden Zug Platz nehmen, der uns nach Moskau bringen ſollte. Im Gang je⸗ den Wagens hielten ſich zwei Beamte auf, deren Aufgabe die ſtändige Kontrolle der Reiſenden war, und ein Oberſpitzel in der unvermeid⸗ lichen Lederjacke wandelte fortwährend durch den Zug hin und her und teilte wohlwollende Ratſchläge aus, ja nicht Verſuche zu machen, Fne zu wollen. Eine ſeltſame Feſt⸗ ellung konnte ich übrigens während dieſer erſten Fahrt auf ruſſiſchem Boden bereits be⸗ obachten; der Zug verſchwand alle Augenblicke in künſtlich geſchaffenen Tälern, die nicht die eringſte geographiſche Exiſtenzberechtigung 53 um gleich daxauf wieder emporzutau⸗ chen, und wenn man ſich dann umwandte, ſah man nicht mehr als einen endlos langen, etwa drei Meter hohen Bretterzaun, der jede Sicht verdeckte. Manchmal verſperrten Bretterzäune auch längs des Bahndammes die Ausſicht auf bie Landſchaft. Welche Bewandtnis es mit dieſen Zäunen und dem Verſenken der Gleis⸗ anlagen hat, das ahnten wir erſt in Sibirien. Das erſte, was uns in dem Luxuszug auf⸗ fiel, war ein kleines Fach in jedem Abteil, das eine Bibliothek enthielt, die aus den wüſte⸗ ia Greuelmärchen aber das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland und ſeine Einrichtun⸗ —— in deutſcher, franzöſiſcher und engliſcher prache beſtand. Es handelte ſich dabei um eine Sammlung ganz beſonders„auserwählter Werke“. Neben dieſen„literariſchen“ Produk⸗ „Hakenkreuzbanner“ ilm Expreß durch eine hölle Moskan/ schanghat— ſelbſt erlebt/ Bericht über eine gahrt durch sowjetrußland/ von Richard Angſt ten fehlte natürlich eine Kollektion lobtrieſen⸗ der Hymnen auf das Sowjetparadies nicht. Ganz beſonders fiel uns beſonders der ſoge⸗ nannte Direktor dieſes„rollenden Sibirien⸗ horels“ auf, der für das Wohlbefinden und die Unterhaltung der Reiſenden ſorgte, indem er ſich alle Augenblicke nach ihnen erkundigte. Mit dieſem Wohlbefinden ſtand es aber gar nicht ſo hervorragend wegen der ſchlechten Ver⸗ pflegung. Aß man im Speffewagen das ewig gleich aus Kotelette und ratkartoffeln beſtehende Menü, dann wurde man nicht ſatt. Aß man nach der Karte, dann wurde einem zwar weniger von dem ſchlechten Fett, deſto mehr aber von der gigantiſchen Rechnung übel. Draußen vor den Fenſtern dehnte ſich end⸗ los die weiße Fläche. Uebrigens iſt der Fahr⸗ plan ſeltſamerweiſe ſo eingerichtet, daß der Zug nur nachts größere Orte und Induſtrie⸗ gegenden paſſiert, was dadurch bewirkt oder unterſtützt wird, daß der Zug oft an einem Ort drei bis vier Stunden Aufenthalt hat. In dieſen Orten bietet ſich immer das gleiche Bild. In grellen Farben leuchtet auf einem großen Plakat das Antlitz Lenins, und weitere Bilder zeigen die Phyſiognomien„berühmter“ Red⸗ ner und anderer roter Größen. Die bunten Farben und die wehenden Fahnen ſind aber nicht in der Lage, das Bild des Grauens zu übertünchen, das die oft zu Dutzenden an die Fenſter der Abteils eilenden halbverhungerten ruſſiſchen Menſchen in uns hinterlaſſen haben, die die hblaugefrorenen mageren Arme zu uns emporreckten und um Brot bettelten. Sie be⸗ weiſen beſſer als alle Schriften und Worte den wahren Wert des roten Syſtems. Haben Sie ſchon einmal geſehen, daß die Handwagen die die Poſt vom Bahnhofsgebäude zum Poſt⸗ wagen des Zuges bringen, von Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett begleitet werden? Es iſt auf jeder Station in Sibirien ſo! Es könnte ſonſt vorkommen, daß ſich eine dem Hungertode nahe Menge von Frauen über den Inhalt des Wagens ſtürzen. Ich habe ſchon oft das Thema „Hunger“ im Film bearbeitet. Aber ich weiß erſt heute, wie es wirklich ausſieht. Ich weiß es ſeit dieſer Reiſe durch Rußland. Der Eindruck, den dieſes beiſpielloſe Elend auf uns gemacht hat, war wohl der fürchterlichſte un⸗ ſeres Lebens. Kurz vor Nowoſibirſk konnte ich das ſich ſtets wiederholende Rätſel der Bretterzäune und der künſtlichen Täler löſen. Vor uns lag wieder mitten in der weißen Einöde ein derartiger eingezäunter Landkomplex, aber man hatte— wohl aus Verſehen— ein Tor ofſen gelaſſen, und durch dieſes Tor ſahen wir deutlich vom Zuge aus, was da drinnen los war. Etwa nn A e. Zuns z — in rn wanzig dreimotorige Flugzeuge und eine grö⸗ ere Anzahl von Tanks harrten irgendwelcher Dinge, die mit ihnen geſchehen ier— mmer näher kamen wir der mandſchuriſchen renze. Einmal— es war in der Nähe eines flerben Gefängniſſes, das wir in der Ferne iegen ſahen— hielt der Zug wieder, und neben uns ſtand ein Gefangenen⸗Transport. Die Tür eines Wagens hatte man geöffnet— es waren ſämtlich gewöhnliche Viehwagen— und durch dieſe Tür ſahen wir ins Innere des ns. Dieſer Anblick ließ uns mit einem Schlage verſtehen, was unſere deutſchen Sol⸗ daten, die in Sibirien Keahcher waren, durch⸗ umachen hatten. Schrecklicher noch, als die ücher derer, die dieſe Hölle zu beſchreiben verſuchten, mutete uns das an, was wir da mit eigenen Augen ſahen. Zwanzig, fünfund⸗ ſazen 3 Menſchen, lebende Skelette, lagen und aßen in dem Wagen um einen kleinen Oſen herum. Schwere eiſerne Ketten, an deren En⸗ den man große Eiſenklötze befeſtigt hatte, feſſelten ihre Hände, zerriſſene Kleiderfetzen be⸗ deckten ihre Gliedmaßen.— Ich war dankbar, als der Zug ſich ſchneller als üblich wieder in Bewegung ſetzte und uns wenigſtens örtlich von dieſem Bild des Grauens trennte. Im Geiſte werden wir dieſe Menſchen noch oft vor uns ſehen, genau ſo wie das alte Mütterchen, das am Moskauer Bahnhof die Radachſen des Zuges abklopfte. Das iſt Rußland! 3 „Spaziergänge“ aut dem meeresgrund Schatzgräber im Tauchboot/ Verſuche im Hafen von Neuyork Mit dem Unterſeeboot auf der Jagd nach verſunkenen Meeresſchätzen! Man möchte die⸗ ſen Plan für ein reichlich phantaſtiſches Zu⸗ kunftsproſekt halten, wenn ſein geiſtiger Vater nicht ein Mann wäre, der mit der Geſchichte des Unterſesbootes engſtens verknüpft iſt. Es iſt der faſt ſiebzigjährige Ingenieur S. Lake, auz deſſen Privatwerft im Fahre 1900 das erſte U⸗Boot der Vereinigten Staaten gebaut wurde, das ſich, damals noch„Tauchboot“ genannt, ſo außerordentlich ſeetüchtig erwies, daß ſogar Großbritannien ſeine erſten Unterſeeboote bei der Lake⸗Werft bauen ließ. Seit vielen Jahren beſchäftigt ſich Ingenieur Lake mit der Konſtruktion eines neuartigen Tauchbootes, das ſeinen Inſaſſen die Möglich⸗ keit bietet, auf dem Meeresgrund das Schiff zu verlaſſen. Die Erfindung, die das er⸗ möglichen ſoll, iſt eine teleſkopartig auseinan⸗ dergezogene Röhre, die von dem Taucherſchiff aus bis auf den Meeresgrund vorgeſtreckt wird. Der Luftdruck in dieſer Röhre iſt ebenſo ſtark wie der Waſſerdruck in der Tiefe. Obwohl die Röhre unten offen iſt, dringt das Waſſer auf dieſe Weiſe nicht hinein. Die Taucher kön⸗ nen darin wie in einem Treppenhaus auf und abſteigen. Mr. Lake will dieſe Neuerung zur Hebung von geſunkenen Schätzen aus⸗ beuten, denen man bisher, obgleich man ihre Lage genau kannte, nicht beikommen konnte. Im Arbeitszimmer von Ingenieur Lake be⸗ findet ſich eine ſeltſame Meereskarte, die es in dieſer Art wohl nur einmal gibt. In roren Kreiſen ſind mitten auf den Ozeanen Zifſern eingezeichnet, die— Dollars auf dem Meeresgrund bedeuten. Es handelt ſich ——————————— um die Werte von Schätzen, die verſunkene Schiffe bergen. Man weiß, wo die Wracks lie⸗ gen, man weiß auch, daß ſie Goldbarren oder ſonſtige Koſtbarkeiten enthalten. Aber bisher konnten die Taucher nicht in derartige Tiefen gelangen. Groß iſt die Anzahl der mißglückten Bergungsverſuche, die man bis heute unter⸗ nommen hat. Und noch größer iſt die Armee der Schätzſucher, die davon träumt, Millionen, die auf dem Meeresgrund ſchlummern, heben zu können. Das alles hat Ingenieur Lake nicht abgehalten, ſein Ziel zu verfolgen. Er iſt von der Brauchbarkeit ſeiner Entdeckung felſenfeſt überzeugt, wenngleich es nicht an Skeptikern 3 die derartige Verſuche für verfrüht er⸗ achten. „Siebentauſend verſunkene Meeresſchätze gibt es“ erklärt Mr. Lake.„Wenn man ſich nur an die Bergung ſener Koſtbarkeiten machen würde, die in geringen Tieſen ſchlummern, ſo könnte das ein Millionengewinn ſein. Meine erſten Verſuche ſollen jedoch gar nichts mit Schatz⸗ gräberei zu tun haben. Sie ſollen nur—— ſen, daß Taucher mit Hilſe meines neuen Un⸗ terſeebootes tatſächlich Schiffwracks erreichen können, die ihnen bisher unzugänglich waren.“ Die Forträumung des Schlammes, der häufig in meterdicken Schichten die geſun⸗ kenen Schiffe bedeckt, ſoll mit Hilfe von Waf⸗ ſerſtrahlen erfolgen, die unter gewaltigem Druck auf den Meeresboden gerichtet werden. Aber ſo weit ſind wir vorerſt noch nicht. Es gilt vor allem, durch die erſten Tauchverſuche die Brauchbarkeit des neuen Schiffes zu be⸗ hos S ————————————— 1 AMngag SANeeee Unvorbindicho Voriũhrung durch joclen Rocdiohincler Wochsehf omousfuhrung mil Einlochiõhron BMSOò&- Verlangen Sis koslenlos Prospełi BAPIOAS ——————— 16-Kreis- Groh- Super mit Kurzwellenſeil und ollen Schiksnen zn Allstromausfüuhrung RM. 334.— miꝝ Röhron ſind de Aal ſulue aelmeſa migl dlorl vur. cuaus,. wuct —— des Seztaners Arthur Joſt aus Elberfeld: inmal nur mit hinauszu dürſen aüf See. 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Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16 bis 17 Uhr (außer Mittwoch. Samstaa und Sonntag) Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druck und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag u. Druckerei Embch. Syprechſtunden der Verlagsdirektion; 10.30 bis 12.00 Uhr(außer Samstag und Sonntag); Fernſprech⸗ Nr. für Verlag und Schriftleitung: Sammel⸗Nr. 354 21. Für den Anzeigenteil verantw.: Karl Heberling, Mym Zur Zeit iſt Preisliſte Nr. 8 für Geſamtauflage leinſchl. —— Weinbeimer und Schwetzinger Ausgabe) gültig. Geſamt⸗DA. Monat Dezember 1936. 49 062 davon: Mannheimer Ausgabe.. 39 005 —— Ausgabe 6448 Weinheimer Ausgabe.„„„ 3609 dellellen ble ſcon letzt dhr Lah⸗ Geſchirr Jul Kolfirmation ( 1, 3 lhre Vermöhlung beehren sich ànzuzeigen Reichsbahnoberrot Jonusfr 1957 Effurt, Hochheimerstr. 10 C⏑ Laet ẽlrenberg u. rrau Crila geb. Krauß Nannheim, Eichérd-Wegner-Str. 35 —— aotente in großer Auswahl zum Flieken, Aus- bessern und Neu⸗ anfertigung äußerst billig Lindenhof Meerfeldstr. 61 part., rechts. 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DLESES7/Z EILCHEN EUAIGTFUR ESCHTLSSSBEE Luſtſpiel in 4 Akte von Karl Bunje]Fabrikanten-Nachweis jür Händler dureh Ende 22.15 Uhr.Fischhalle G. m. b.., Lübeck-Schlutub 19 Die 9 wurde 1 men un erſte Eit Führers Italie gelöſt ha Rede in halten a In den der Rede ſagte, de Unterſchr ler Ver heben de Unver! lands lands zu anderen Der S riums er jeden S. könne. 2 in vorzüg len als Ausdruck allgemein Aufrichtig in der W Der Di Sonntags des Führe kräftig willen: Nation, al tungsbewt dem Schei habe Regi Erkenntni⸗ damit Eu Die Rede Ruhe aus Mißbräuch lien die B Die un Die lebl den Berlin Berliner 2 Niederſchla reſpondente ſchilderten ergingen ſi den Inhal hohen Gra als daß ſie ßen laſſen. einen groß kündigunge Führerrede