l. Mai 1937 d die Ge- 1— DAME ARV leichnam. Roman Flaubert mit Ferd. Marian, 1, H. niiet.a. Lamprecht s en, Kulturfilm fa-Tonwoche or König üeorg VI. 90.45.30 nicht zugelassen! ALAsr L Li. 4 : Freitag 4. Iun Alen u. Steptanzkur ——————— edeeee, lerigen Ge- Ms, deb des TI6.28 Quòlitàts- suche ich u erwerben Frau 4 Unr Unr dlie 2n ung ligere ꝛacks⸗ tung, Pien. für rzte, egen · nan ten ift. hörte Ver · ſt e n ſtens Werlag u. Schriftleitung: Mannheim, 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Mr. 354 21. Das„Hakenkreuz⸗ kanner, Ausgabe à4 erſcheint wöchtl. 12mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..20 RWM. u. 50 Pf. Pf. Poſtzeitungsgebühr) zuzügl. 72 Pf. Beſtell⸗ 6 0 rei Haus monatl..70 RM. U. 30 ch die Poſt.70 RM.(einſchl. 48,86 Pf. Poſtzeitungsgebühr) zuzuͤgl. 42 Pf. Trägerlohn; durch die Poſt.20 RWi.(einſchl. 63,6 f45 54 85 B erſch. wöchtl. 7mal. Bezugspreiſe: ohn; du Pf. Träger⸗ eſtellgeld. Sſt die Aitung am Erſcheinen(auch d. hoͤh. Gewalt) verhind., beſteht kein Anſpr. auf Entſchädigung. Abend⸗Ausgabe A 7. Johrgong MANNHEIM Anzelgen: Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 10 Pf. Die 4geſpalt. Minimeterzeile im Textteil 45 Pf. Schwetzin Die 4geſpaltene Millimeterzei Anzeigen⸗Annahme; fangh i 3 Uungsort Mannheim. Aus er und Weinheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Millimeterzelle 4 f. e im Textteil 18 Pf. Bei Wiederholung Nachlaß gemäß Preisliſte. R 3, 14/15 ießlicher Gerichtsſtand: Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 35421. Zahlungs⸗ und Er⸗ Mannheim. Poſtſcheckkonto? Ludwigs⸗ m ſchl — a. Rh. 4960. S Mannheim.— Einzelverkaufspreis 10 Pfennig. Mummor 244 Monkag, 31. Mai 1937 Das Deulſche Reich verlaͤßt den Gouldoner„Michteinmnchangsauszchus fllmeria bombardiert/ deutſche Rriegsſchiſfe werden von nun an auf alle ſich nãhernden rotſpaniſchen Slugzeuge und Seeſtreitkräfte ſeuern Franco an den Führer Ein Telegrammwechſel Berlin, 31. Mai. Der Staatschef des nationalen Spanien, Ge⸗ neral Franco, hat an den Führer und Reichs⸗ kanzler das nachſtehende Telegramm gerichtet: „Empfangen Euer Exzellenz und das edle deutſche Volk den Ausdruck meines Mitgefühls und desjenigen des nationalen Spaniens an⸗ läßlich des feigen Ueberfalls, deſſen Gegenſtand die„Deutſchland“ geweſen iſt. General Franco.“ Der Führer und Reichskanzler hat General Franco telegrafiſch gedankt. kden beſpricht die cage London, 31. Mai, 15.50 Uhr. Wie verlautet, empfing Außenminiſter Eden am Montag die diplomatiſchen Vertreter Deutſchlands, Frankreichs und Italiens, um mit ihnen die Lage zu beſprechen. Letzte Drahtmeldungen Roter ſpaniſcher Dampfer verſenkt London, 31. Mai.(15.55 Uhr) Nach einer aus Valencia eingetroffenen Nach⸗ richt ſoll der Dampfer„Ciudad de Barce⸗ lona“, vermutlich rotſpaniſcher Herkunft, ver⸗ ſenkt worden ſein. Es ſollen ſich 110 Perſonen an Bord befunden haben.„Paris Midi“ ſpricht von 300 Fahrgäſten, von denen 60 ge⸗ rettet worden ſind. Havas behauptet, der Dampfer habe an Ladung 300 Tonnen Ferro⸗ Cerium, Kaffee, Bohnen, Stahlplatten, 50 Krafträder mit Beiwagen und Laſtkraftwagen an Bord gehabt. Die Beladung in Marſeille ſei unter der Aufſicht der Zollbehörde und des Nichteinmiſchungsausſchuſſes erfolgt. Es habe ſich, behauptet Havas weiter, kein Kriegsmate⸗ rial unter der Ladung befunden. Ichwere Schäden in fllmeria Berlin, 31. Mai, 16 Uhr. Nach einem Reuterbericht aus Valencia hat die als Vergeltungsmaßnahme durchgeführte Be⸗ ſchieſmiing des befeſtigten Hafens von Almeria ſchweren Schaden verurſacht. Einzelhei⸗ ien fehlen noch. Die erſten Ausgaben der Londoner Abendpreſſe weiſen mit größter Betonung auf die heute zu erwartenden deutſchen Maß⸗ nahmen hin und geben insbeſondere die Stel⸗ lungnahme des„Völtiſchen Beobachters“ wie⸗ der. „Evening⸗RNews“ unterſtreicht die deut⸗ ſche Empörung und überſchreibt ſeine Meldung mit den groß gedruckten Worten„Die Toten werden gerächt werden“. Berlin, 30. Mai(14.50 Ahr— HB⸗Funh. Der deutſche Vertreter im Nichteinmiſchungsausſchuß hat die Weiſung erhalten, dem Vorſitzenden des Ausſchuſſes den amtlich feſtgelegten Tatbeſtand des verbreche⸗ riſchen Aeberfalls in Ibiza mitzuteilen und ihm dabei folgenden Beſchluß der Reichsregierung zu notifizieren: „Die Reichsregierung wird ſich an dem Kontrollſyſtem und an den Beratungen des Nichteinmiſchungsausſchuſſes ſo lange nicht mehr beteiligen, als ihr nicht ſichere Ge⸗ währ gegen eine Wiederholung derartiger Vorkommniſſe verſchafft worden iſt. Die gegenüber den roten Machthabern als Antwort auf den unerhört tückiſchen Aeberfall zu ergreifenden Maßnahmen wird die Reichsregierung ſelbſtverſtändlich nach ihrem eigenen Ermeſſen beſchließen. Sie hat außerdem für die Dauer dieſes Zuſtandes ihre Kriegsſchiffe angewieſen, jedes ſich ihnen nähernde Flugzeug oder Kriegsſchiff mit der Waffe abzuwehren.“ Die bergeltungsmaßnahme durchgeführt Zur Vergeltung des verbrecheriſchen Anſchlages roter Bombenflugzeuge auf das vor Anker liegende Panzerſchiff„Deutſchland“ wurde heute in den Morgenſtunden von deutſchen Seeſtreitkräften der befeſtigte Seehafen von Almeria beſchoſſen. Nachdem die Hafenanlagen zerſtört und die gegneriſchen roten Batterien zum Schweigen gebracht worden ſind, wurde die Vergeltungsaktion abgebrochen und be⸗ endet. Wie amtlich mitgeteilt wird, werden ſofort weitere Schiffe der deutſchen Kriegs⸗ marine zur Verſtärkung unſerer Streitkräfte in den ſpaniſchen Gewäſſern in See gehen. Das iſt unſere fintwort! Wie wird sich der Nichteinmischungsausscdiuß verhalten? (orh bericht unserer Berliner Schriftleitung) Berlin, 31. Mai. Dem verbrecheriſchen bolſchewiſtiſchen An⸗ ſchlag auf das Panzerſchiff„Deutſchland“ iſt die deutſche Vergeltungsmaßnahme auf dem Fuße gefolgt. In den frühen Morgenſtunden des Montags haben Verbände der deutſchen Flotten⸗ einheiten vor Spanien den bolſchewiſtiſchen Kriegshafen Almeria bombardiert. Das Feuer der bolſchewiſtiſchen Küſtenbatterien wurde zum Schweigen gebracht. Die Hafenanlagen des bolſchewiſtiſchen Kriegshafens wurden dabei zerſtört. Damit iſt dem Recht und Geſetz, und zwar dem Recht in einem höheren Siane, das dem Frieden der Völker der Erde dient, Genüge getan. Der Ueberfall auf das deutſche Panzerſchiff war ein verbrecheriſcher Akt, der ſeine Urheber außerhalb jedes formalen Rechts und Geſetzes ſtellt. Er war darüber hin⸗ aus eine be wußte Herausforderung, die darauf abzielte, durch einen ſchweren inter⸗ nationalen Zwiſchenfall jede weitere Lokali⸗ ſierung des ſpaniſchen Brandes zu verhindern. Er ſollte bewußt dazu dienen, internationales Recht und Geſetz zu verhöhnen und die Welt dem bolſchewiſtiſchen Terror zu unterwerfen. Es war daher in erſter Linie notwendig, dieſem beiſpielloſen Gewaltakt und dieſem frivolen Anſchlag ſofort mit aller Schärfe und Rückſichtsloſigkeit entgegenzutreten. Das dazu allein geeignete Mittel der Bom⸗ bardierung eines bolſchewiſtiſchen Kriegshafens wird— ſo darf man annehmen— jede erforder⸗ liche Klarheit darüber ſchaffen, was geſchehen wird, wenn in Zukunft auch nur noch einmal der dreiſte Verſuch unternommen werden ſollte, den Frieden Europas mit neuen terroriſtiſchen Anſchlägen zu gefährden. Und jetzt der Nichteinmiſchungsaus ſchuß Es kann darüber hinaus auch keinem Zweiſel unterliegen, daß die internationale Behandlung des verbrecheriſchen Anſchlages auf das deutſche Panzerſchiff damit ſelbſt noch nicht be⸗ rührt iſt. Heute um 16.30 Uhr tritt der Nichteinmiſchungsausſchuß in Lon⸗ don zuſammen. Die gegenüber dem bolſchewiſtiſchen Verbre⸗ chergeſindel in Spanien ergriffenen deutſchen Vergeltungsmaßnahmen werden ihm bis dahin bekannt ſein. Es wird weiter auch in London von deutſcher Seite genügend Klarheit darüber geſchaffen werden, daß die neue bolſche⸗ wiſtiſche Herausforderung innerhalb der bis⸗ herigen ununterbrochenen Kette von Provokatio⸗ nen eine Lage geſchaffen hat, die ſchärfſte Gegen⸗ maßnahmen zur Folge haben muß, wenn das ganze Werk der Nichteinmiſchung nicht illuſo⸗ riſch werden ſoll. Angegriffen wurde vor Ibiza nicht nur das Panzerſchiff„Deutſchland“, ſondern die Ge⸗ ſamtheit der Nationen, die ſich ver⸗ pflichtet haben, den ſpaniſchen Brandherd von der übrigen Welt abzuriegeln. Die Toten der „Deutſchland“ ſind den Heldentod für eine Sache geſtorben, die die Sache aller ziviliſier⸗ ten Nationen der Erde iſt. Es kann daher von Deutſchland nicht er⸗ wartet werden, daß es eine Mitarbeit in dem Londoner Gremium fortſetzt, ſolange nicht auch von dieſer Seite aus die Schlußfolgerungen aus dem bolſchewiſtiſchen Verbrechen gezogen ſind. Deutſchland wird den Condoner fusſchuß verlaſſen Deutſchland wird daher zunächſt den Lon⸗ doner Ausſchuß verlaſſen. Es wird ſeine Mit⸗ arbeit erſt dann fortſetzen können, wenn auch von ihm aus für den Anſchlag auf das deutſche Panzerſchiff Sühne gefordert und ge⸗ währt. worden iſt. Es wird darüber hinaus unmöglich ſein, noch jede weitere Mitarbeit in dem bisherigen Rah⸗ men fortzuſetzen, ſolange nicht alle Garantien dafür geſchaffen ſind, daß es in Zukunft über⸗ haupt unmöglich und undenkbar wird, daß ein ausgeſprochenes Terror⸗ und Verbrecherregi⸗ ment große europäiſche Nationen zur Ziel⸗ ſcheibe der terroriſtiſchen Anſchläge macht. Es iſt genug des Farcenſpiels Die Funktionen, die den zur Ueberwachung beſtimmten Kriegsſchiffen an der ſpaniſchen Küſte von dem Londoner Ausſchuß zuerkannt ſind, ſehen bekanntlich keinerlei prakti⸗ ſche Handhaben vor, die es in Wirklichkeit geſtatten würden, dann mit aller Schärfe durch⸗ zugreifen, wenn es ſich als notwendig heraus⸗ ſtellt. Daher iſt ja auch der Nichteinmiſchungs⸗ Mannheim „Hakenkreuzbanner“ 31. Mai 1937 ausſchuß in den letzten Wochen mehr oder min⸗ der zu einer Farce geworden. Bolſchewiſtiſche Dampfer haben die Sperrket⸗ ten ohne die Führung einer Flagge und ohne Kennzeichnung durchbrochen, wobei der Lon⸗ doner Ausſchuß ihnen wohlwollend entgegen⸗ kam, indem er bekanntlich' den Schiffen des Kontrolldienſtes nicht die Möglichkeit ein⸗ räumte, dieſe offene Durchbrechung des Nicht⸗ einmiſchungsabkommens mit den entſprechen⸗ den Maßnahmen zu verhindern. Damit wäre eigentlich, wie heute einmal feſtgeſtellt werden muß, der ganze Gedanke der Nicht⸗ einmiſchung ſchon weit genug ba⸗ gatelliſiert. Das iſt aber ein Thema, das im Augenblick für Deutſchland an akuter Be⸗ deutung verloren hat. Erforderlich iſt eine voll⸗ kommene und ausreichende Sühne für den ver⸗ brecheriſchen Anſchlag auf die„Deutſchland“. Die Behandlung dieſes außerordentlich ſchwer⸗ wiegenden Falles wird nicht zuletzt ein Prüf⸗ ſtein dafür ſein, inwieweit eine europäſche Zu⸗ ſammenarbeit heute überhaupt noch möglich und denkbar iſt. In fiüürze Der japaniſche Botſchafter in Ber⸗ lin ſtattete am Sonntag dem im Kieler Haſen liegenden japaniſchen Kreuzer„Aſhigara“ einen Beſuch ab. Beim Verlaſſen des Kreuzers wur⸗ den 19 Schuß Salut gefeuert. . Sonntagnachmittag wurde die niederdeutſche Gedenkſtätte„Stedingsehre“—Boot⸗ holzberg eingeweiht. Es ſprachen Reichsleiter Roſenberg und der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß. *. Der japaniſche Botſchafter in Rom, Sugimura, der nach Paris verſetzt wurde, erklärte in einem Interview, daß die Gemein⸗ ſamkeit der Anſichten Italien und Japan enger zuſammengeführt habe. Die enge Freundſchaft zwiſchen beiden Ländern werde demnächſt durch den Beſuch des Prinzen Tſchitſchibu in Rom unterſtrichen werden. Außerdem würden wei⸗ tere Vereinbarungen erfolgen. — Nach dem Bericht von ſieben ſpaniſchen Flücht⸗ lingen aus Barcelona, die am Sonntag an dem franzöſiſchen Grenzpoſten Saillagouſe eintrafen, ſind die Anarchiſten nach wie vor die wirk⸗ lichen Machthaber in der katalaniſchen Haupt⸗ ſtadt. 136 def Wachtposten 2 — 3 8150177 N „Nopo, Kkomerod léon Blom, v/ as maochst Go' hier gof dem Gelände der poriser Welt- dusstellung?“— „Achf geben, daß keine Volksfrontfohnen oufgepflonzt werden.“ ODas Narrenschif) deutſchland hat ein Recht auf DUergeltung Die ersten internationalen Presseslimmen Zzum Ueberfall auf Panzerschiff„Deuischland“ doner Richteinmiſchungsausſchuſſes Mückſicht„„ Paris, 31. Mai. Die Pariſer Morgenpreſſe veröffentlicht in großer Aufmachung den Ueberfall der ſpaniſchen Bolſchewiſtenflugzeuge auf das Pan⸗ zerſchiff„Deutſchland“. Die Erklärung der Reichsregierung, ebenſo wie die von der deut⸗ ſchen Preſſe veröffentlichten Einzelheiten und Kommentare werden zum Teil in Fett⸗ und Sperrdruck wiedergegeben. Man wartet in Paris mit Spannung auf die Maßnahmen, die die Reichsregierung dem Lon⸗ donern Nichteinmiſchungsausſchuß mitteilen wird. Die Machenſchaften der Drahtzieher von Valencia angeſichts ihrer verzweifelten Lage ſtünden, erklärt der„Four“ im Einklang mit den Abſichten der Moskauer Drahtzieher. Pa⸗ ris und London hätten heute eine große Ver⸗ antwortung. Ihr Schweigen würde von den Bolſchewiſten in Valeneia als eine Aner⸗ kennung und Ermunterung ausgelegt werden. Die engliſche und franzöſiſche Regie⸗ rung würden den Frieden gefährden, wenn ſie Europa vor den bolſchewiſtiſchen Provokateu⸗ ren nicht warnten. Der Berliner Sonderbericht⸗ erſtatter des„Journal“ meint, die Lage ſei um ſo heikler, als die Bombardierung des Panzer⸗ ſchiffes„Deutſchland“ als ein un mittel⸗ barer Angriff auf das Anſehen des Dritten Reiches empfunden werde. Es ſei zu hoffen, daß es trotz der gerechfertigten Empörung in Deutſchland nicht zur Erſchüt⸗ terung des Friedens in Europa komme. Die Deutſchen ſeien angegriffen worden, und nie⸗ mand denke daran, dieſe Tatſache zu beſtreiten. Deutſchland habe auch ein Recht auf Genug⸗ tuung. Sorgen vor den Jolgen „Paris Soir“ läßt ſich aus Berlin mel⸗ den, daß die Nachricht in deutſchen politiſchen Kreiſen großen Eindruck gemacht habe. Man müſſe ſich fragen, was geſchehen werde, zumal man bereits am Samstag in Berlin kein Hehl daraus gemacht habe, daß die deutſchen Kriegs⸗ ſchiffe bei der geringſten Herausforderung die gebührende Antwort erteilen werden. Auch der„Intranſigeant“ fragt beſon⸗ ders nach den Auswirkungen, die der Zwiſchen⸗ fall bei Ibiza in Berlin haben werde. Das Blatt ſtellt dieſen letzten Zwiſchenfall mit der kürz⸗ lichen Bombardierung eines engliſchen Schif⸗ fes im Hafen von Valencia und zweier italie⸗ niſcher Schiffe im Hafen von Palma de Mal⸗ lorca in Zuſammenhang und meint, dieſer Zwi⸗ ſchenfall fei geeignet, die ſo ſchwierig erreichten internationalen Abkommen wieder in Frage zu ſtellen. Das Blatt bezeichnet den letzten Zwi⸗ ſchenfall als von außerordentlich ſchwerer Trag⸗ weite. London ſchweigt noch Die geſamte Londoner Morgenpreſſe bringt an hervorragender Stelle und an Hand aus⸗ führlicher Berichte die Meldung über die freche Bombardierung des Panzerſchiffes„Deutſch⸗ land“. Sämtliche Morgenblätter veröffentlichen auch die Erklärung der Reichsregierung. Eine redaktionelle Stellungnahme findet ſich aber noch nirgends. Erbitterung in Kom Die Meldung über den feigen Ueberfall bol⸗ ſchewiſtiſcher Flugzeuge auf Panzerſchiff „Deutſchland“ hat in italieniſchen politiſchen Kreiſen einen ſehr ſtarken Eindruck hervorgeru⸗ fen, weil ſie das ſyſtematiſche Vorge⸗ hen der bolſchewiſtiſchen Luftwaffe gegen die im Dienſte der internationalen Kontrolle ſte⸗ henden deutſchen und italieniſchen Schiffsein⸗ heiten beſtätigte und beweiſt, daß Valencia nicht im geringſten auf die Stellungnahme des Lon⸗ nehmen will. Dieſe widerrechtliche Haltung könne, wie man ſich in den gleichen italieni⸗ ſchen Kreiſen ſagt, die ohnehin in Italien und Deutſchland vorhandene Empörung nur noch ſteigern. Sie beſtätige aber zugleich, wie richtig die Vorſtellungen waren, die der italeniſche Botſchafter Grandi ſofort im Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuß gegen die bolſchewiſtiſchen Luftangriffe erhoben hat, die, wie man hinzu⸗ fügt, bei ihrer ſyſtematiſchen Fortſetzung eine neue Lage ſchaffen und neue Maßnahmen er⸗ fordern. „Meſſaggero“ unterſtreicht nochmals, daß die bolſchewiſtiſchen Luftangriffe aus Schiffseinhei⸗ ten ausgeführt werden, die im einſtimmig er⸗ teilten Auftrag von 27 Staaten in den ſpani⸗ ſchen Gewäſſern gewiſſenhaft und objektiv an der internationalen Kontrolle mitwirken. Die bolſchewiſtiſchen Bombenangriffe ſollen genü⸗ gen, damit endlich auch jene, die den Kontakt mit den Bolſchewiſten nicht zu fürchten vorge⸗ ben, die ganze Bedeutung ſeiner Gefahr er⸗ meſſen. Ausländiſche Preſſeſtimmen zum Bombarde⸗ ment Almerias ſtehen naturgemäß noch aus. „Vitamine“ aus beſtrahlter Milch Ein Beirũger blamiert sowietrussische„f achleute“ (Eigener Dienſt) Moskau, 31. Mai. Jahrelang iſt es einem Betrüger, namens Schleſinger, gelungen, namhafte ſowjet⸗ ruſſiſche Wiſſenſchaftler mit ſeinen angeblichen Erfindungen zu täuſchen. Nach einem Bericht der„Isweſtija“ erſchien Schleſinger ſchon vor Jahren bei dem Direktor des Wiſſenſchaft⸗ lichen Forſchungsinſtituts der Milch⸗Induſtrie und behauptete, das von dieſem Inſtitut vergeb⸗ lich gefuchte Vitamin b aus Milch durch Ein⸗ wirkung ultravioletter Strahlen erzeugen zu können. Nach Bewilligung eines hohen Gehaltes ſtellte Schleſinger monatelang in den Laborato⸗ rien dieſes Inſtituts„Verſuche“ an, die ſelbſt⸗ verſtändlich ergebnislos verliefen. Schließlich wurde er„auf eigenen Wunſch“ wieder ent⸗ laſſen. Nun wollte ſich aber das Laboratorium für wiſſenſchaftliche Forſchung der Induſtrie die „wertvollen Erfahrungen Schleſingers auf dem Gebiete der ultravioletten Strahlen“ nicht ent⸗ gehen laſſen und engagierte daher den Betrüger. Dieſer hatte nämlich mittlerweile eine„neue Erfindung“ gemacht. Durch Beſtrahlung ge⸗ wöhnlicher Schaffelle wollte er bei dieſen die für Breitſchwanzfelle charakteriſtiſchen Locken erzeu⸗ gen. Die Leiter dieſes Laboratoriums verſpra⸗ chen ſich von dieſer Entdechung Bombengewinne da Breitſchwanzfelle immerhin koſtbar ſind und ihre Imitation ſich daher lohnen mußte. Zu „Studienzwecken“ bewilligten dieſe famoſen Wiſ⸗ ſenſchaftler dem Schwindler ſogar eine Reiſe nach Mittelaſien, die 15 000 Rubel koſtete. Aus den ondulierten Schaffellen wurde natürlich ebenſo wenig wie aus dem Vitamin D etwas. Jahrelang hat Schleſinger auf dieſe Weiſe eine ganze Reihe von ſowjetruſſiſchen„Fach⸗ leuten“ an der Naſe herumgeführt. Erſt jetzt iſt es, wie die„Isweſtija“ berichtet, gelungen, den Gauner zu entlarven. Der Vorſitzende der Franzöſiſchen Sozialpar⸗ teil de la Rocque kündigte die Unterſtützung des abgeſetzten Bürgermeiſters von St. Denis Doriot, an- Budapeſt genießt ſeinen Wonnemonat Es waär dieses Mal viel los/ Herr Demeier norganisieri“ Ferienreisen (sondefberichfunsefes Budopesfef Kortespondenfen) Budapeſt, Ende Mai. Für die Budapeſter war dieſer Mai im wahrſten Sinne ein Wonnemonat. Zwei fremde Staatsoberhäupter ſah die ungariſche Hauptſtadt in ihren Mauern und damit zwei große Paraden, feſtliche Empfänge, eine ſeen⸗ hafte Beleuchtung des nächtlichen Budapeſt. Tauſende von Fremden und über allem eine ſtrahlende Frühlingsſonne. And wenn ſich die Balken biegen. Und doch brachten dieſe herrlichen Tage für die Regierung keine ganz ungeteilte Freude. Kaum hatten die fremden Gäſte die ungariſche Hauptſtadt verlaſſen, da ſah ſich die Regierung ſchon gezwungen, in einer Erxklärung mitzutei⸗ len, daß die Verbreiter verſchiedener unwahrer Gerüchte, durch die offenſichtlich der harmo⸗ niſche Verlauf des italieniſchen Staatsbeſuches polizei ſchießt auf Streikende Biulige Sir aenkãmpfe im Sũden Chicagos Drei Tote Neuyork, 31. Mai Zu neuen blutigen Straßenkämp ⸗ fen kam es am Sonntagabend im Süden Chicagos vor dem Stahlwerk der Republic Steel Corporation, das trotz wiederholter Ver⸗ ſuche der Lewis⸗Gewerkſchaft, dort einen Streik anzuzetteln, den Betrieb nicht ſtillgelegt hatte. Die Gewerkſchaft hatte etwa 1000 Streikende, darunter auch Frauen, vor ihrem Gewerk⸗ ſchaftshaus zuſammengebracht und ſo aufge⸗ ſchließlich gegen das Stahlwerk hetzt, daß ſie marſchierten, Zweck waren umes zuſtürmen. Zu dieſem Werkzeugen bewaffnet worden. Am Haupteingang zum Stahlwerk ſtießen die Streikenden auf Polizei, die ſie warnte, das Fabritgelünde zu betreten. Trotzdene machten die Streikenden mit Eiſenſtangen, Stahlbolzen, ſchweren Nieten und anderen die Streikenden den Verſuch, in das Werk ein⸗ zudringen. Daraufhin warf die Polizei, die ſich in großer Minderheit befand, zuerſt Tränen⸗ gasbomben, auf die aus der Menge nicht nur mit Steinen, ſondern auch mit andern Wurf⸗ geſchoſſen geantwortet wurde. Und ſchon fielen aus den Reihen der Streikenden die erſten Schüſſe. Jetzt griff die Polizei auch ihrerſeits zur Schußwaffe. Als die erſte Reihe der Streikenden tot oder vterwundet auf dem Platze lag, wogte die Menge zurück. Kurz darauf griff ſie aber erneut an. Bei den blutigen Auseinanderſetzungen wurden mindeſtens drei Streikende getötet, 17 Poliziſten verwundet und ungefähr 50 Strei⸗ kende zum Teil ſchwer verletzt. Erſt polizeiliche Verſtärkungen konnten dem Handgemenge ein Ende machen, das über eine Stunde dauerte. in Budapeſt geſtört, oder wenigſtens beein⸗ trächtigt werden ſollte, einer ſtrengen. Beſtra⸗ fung zugeführt würden. So war von jüdiſch⸗ marxiſtiſchem Geſindel die Behauptung aufge⸗ ſtellt worden, daß es Zuſammenſtöße gegeben hätte. Andere wollten von einem Tribünen⸗ einſturz bei der großen Parade oder beim Ein⸗ zug des Königs von Italien wiſſen, während wieder andere Falſchmeldungen Dutzende von Kindern aus dem Fenſter ſtürzen ließen. Die⸗ ſen verlogenen Schmierfinken wird nun aller⸗ dings mit der gebührenden Strenge auf die Finger geklopft. Ferien— das große Geſprächsthema Im übrigen rüſtet ſich Budapeſt ſchon für die Mitte Juni beginnenden großen Sommer⸗ ferien, die hier mit der Rünktlichkeit und Ge⸗ nauigkeit einer Präziſionsuhr innegehalten werden. Zu dieſen„Ferienvorbereitungen“ ge⸗ hört u. a. auch die Gründung eines höchſt merkwürdigen Unternehmens, das ſich auf der Erfahrung aufbaut, daß mancher einmal gerne„angibt“ und vor allem eine Schwäche für eine beſonders große Zahl von ausländiſchen Hotelzetteln auf ſeinem Reiſe koffer hat. Dieſe Tatſache machte ſich ein fin⸗ diger Budapeſter geſchickt zunutze, indem er zu⸗ nächſt einmal in verſchiedenen Tageszeitungen eine Anzeige aufgab, die den einfachen Wort⸗ laut hatte:„Wenn Sie dieſen Sommer zu Hauſe bleiben, dann wenden Sie ſich im eige⸗ nen Intereſſe an mich. Demeter“ „Demeter“ erſetzt Auslandsreiſen Da nun in Anbetracht mangelnder Finanzen auch ſehr viele Budapeſter in dieſem Sommer zu Hauſe bleiben, ſo erhielt Herr Demeter viele Zuſchriften und Beſuche. Da ſtellte ſich nun folgendes heraus: Herr Demeter verſprach den Intereſſenten, die ſich an ihn gewandt hatten, dafür zu ſorgen, daß ihre Bekannten und Ver⸗ wandten, vor allem aber ihre Geſchäftsfreunde vor Neid zerſpringen würden, wenn man ſich ſeines Geſchäftsunternehmens bediene. Er ver⸗ füge nämlich über eine ungeheure Aus⸗ wahl vo n Anſichtskarten aus faſt. allen Kurorten und Sommerfriſchen des Aus⸗ landes und übernehme die Gewähr, eine be⸗ ſtimmte Anzahl von ſolchen Anſichtskarten mit den entſprechenden ausländiſchen Briefmarken zu einem beſtimmten Termin eine ihm auf⸗ zugebende Adreſſe abzuſenden. Der Auftraggeber füllt natürlich bei Herrn Demeter dieſe Anſichtskarte ſelbſt aus. So kann er ſeinem Geſchäftsfreund ſchreiben, daß es „hier in San Remo“ zwar etwas teuer, aber doch wunderſchön ſei. Dieſe Karte händigt er dann Herrn Demeter aus, der für eine Gebühr von einem Pengö bis 1,50 Pengö— es werden nur Beſtellungen auf mindeſtens zehn Karten entgegengenommen— die pünktliche und zu⸗ verläſſige Abſendung der Karte übernimmt. Natürlich muß dann der betreffende Auftrag⸗ geber für jene Zeit wenigſtens ſeinem Stamm⸗ kaffee fernbleiben und ſich auch ſonſt hüten, von ſeinen neidvollen Freunden geſehen zu werden. Bitte Vorſchuß nach Abbazia! Herr Demeter behauptet, daß er ganz aus⸗ mache und bereits zu gezeichnete Geſchäfte Oſtern und Pfingſten Tauſende von Kar⸗ tenaufträgen erledigt habe. Zur Vervoll⸗ ſtändigung der Illuſion verkauft Herr Deme⸗ ter dann auch noch Hotelklebzettel für Reiſekoffer, woſür natürlich noch eine Sonder⸗ gebühr zu entrichten iſt. Merkwürdige Men⸗ ſchen, die ſich mit gefälſchten Anſichtskarten und mit gekauften Hotelzetteln begnügen und damit ſich und anderen eine Luxusreiſe vor⸗ täuſchen. Es gibt aber auch Leute, die dieſes neue Geſchäftsunternehmen praktiſch auszu⸗ ſteller, der von Herrn Demeter aus Abbazia eine Poſtkarte an ſeinen Verleger ſchicken ließ und dringend um einen Vorſchuß bat. In Wirtlichteit ſaß dieſer raffinierte Schwindler im Budapeſter Kaffeehaus„Abbazia“ und ſann bei einem beſcheidenen ſchwarzen Kaffee nutzen verſtehen, wie jener Budapeſter Schrift⸗ Mannh mo 4 13 — vielleicht über die Schlechtigkeit dieſer Welt nach Der Chroniſt verſchweigt leider, ob der Herr Verleger auf dieſen Schwindel herein⸗ gefallen iſt. Bei der( ſt an ds au feſtlichem R. der auch der Reichsbauer legende Red über den Ke deutſchen Vi Was wir landwirt Wer ſich die loſigkeit der Machtergreif tigt, weiß, u vier Jahren zuſtändigen heute eine ſ zu können. nur die wirt tums, ſonde ben, den ne Landvolkes, möglich war Dank für d Unſere ne— Bauerntum dem Bauern um die uns Allein, die Agrarpolitik punkten hat äußerſte? geforder: vom Landvo! Ausſtellung; ſchnitt de⸗ Bedürfnis, Landvolk, w Jahren im f liſtiſchen Fü zum Ausdru insbeſondere ausſetzungen ſchaft immer volkswirtſcha ſehen, von J der immer m deutſchen Vo rungen an ſtellt. R. W. Darré b Mai 1937 ————— ng hland“ es Rückſicht„ iche Haltung chen italieni⸗ Italien und ng nur noch h, wie richtig er italeniſche Nichteinmi⸗ lſchewiſtiſchen man hinzu⸗ tſetzung eine ißnahmen er⸗ nals, daß die Schiffseinhei⸗ inſtimmig er⸗ in den ſpani⸗ dobjektiv an twirken. Die ſollen genũ⸗ den Kontakt irchten vorge⸗ r Gefahr er⸗ n Bombarde⸗ z noch aus. Rilch ne e eine„neue ſtrahlung ge⸗ dieſen die für Locken erzeu⸗ iums verſpra⸗ ömbengewinne ſtbar ſind und mußte. Zu famoſen Wiſ⸗ ar eine Reiſe lkoſtete. Aus irde natürlich min b etwas. f dieſe Weiſe ſſiſchen„Fach⸗ t. Erſt jetzt iſt gelungen, den zen Sozialpar⸗ »Unterſtützung zon St. Denis at chen des Aus⸗ währ, eine be⸗ ichtskarten mit n Briefmarken eine ihm auf⸗ lich bei Herrn t aus. 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Er führte in ſeinen Darlegungen über den Kampf um die Nahrungsfreiheit des deutſchen Volkes u. a, folgendes aus: Was wir heute eröffnen, iſt die größte Europas. landwirtſchaftliche Schau Wer ſich die kataſtrophale Lage und Ausſichts⸗ loſigkeit der deutſchen Landwirtſchaft bei der Machtergreifung im Jahre 1933 vergegenwär⸗ tigt, weiß, welche Arbeit in den vergangenen vier Jahren auf allen Gebieten und bei allen zuſtändigen Stellen notwendig geweſen iſt, um heute eine ſo lapidare Feſtſtellung ausſprechen zu können. Denn dieſe Ausſtellung zeigt nicht nur die wirtſchaftliche Geſundung des Bauern⸗ tums, ſondern insbeſondere den neuen Glau⸗ ben, den neuen Geiſt und neuen Willen des Landvolkes, aus dem heraus ſolche Leiſtungen möglich waren. Dank für die Leiſtungen des Tandvolks Unſere neue Agrarpolitik hat nicht nur das Bauerntum gerettet, ſie hat darüber hinaus dem Bauerntum noch viele Vorteile gebracht, um die uns heute andere Länder beneiden. Allein, die eindeutige Ausrichtung unſerer Agrarpolitik nach volkswirtſchaftlichen Geſichts⸗ punkten hat auch vom Landvolk die äußerſte Anſtrengung ſeiner Kräfte gefordert. Welche großen Aufgaben wir vom Landvolk verlangt haben, wiſſen wir. Dieſe Ausſtellung zeigtnureinenkleinen Aus⸗ ſchnitt des Geleiſteten, und es iſt mir ein Bedürfnis, an dieſer Stelle dem deutſchen Landvolk, welches in den vergangenen vier Jahren im feſten Vertrauen der nationalſozia⸗ liſtiſchen Führung gefolgt iſt, unſeren Dank zum Ausdruck zu bringen. Dieſer Dank ergeht insbeſondere im Hinblick darauf, daß die Vor⸗ ausſetzungen der Produktion in der Landwirt⸗ ſchaft immer ſchwieriger werden, da ja die volkswirtſchaftliche Geſundung, im ganzen ge⸗ ſehen, von Jahr zu Jahr fortſchreitet und alſo der immer mehr geſundende Lebensſtandard des deutſchen Volkes auch immer höhere Anforde⸗ rungen an die landwirtſchaftliche Produktion ſtellt. R. W. Darré bei seiner kröfinungsrode in München Der Führer ſrifit duf dem Gelände der Reichsnährstundsschau ein Es kommt weiterhin erſchwerend hinzu, daß jede Produktionsſteigerung der Landwirtſchaft nur durch Intenſivierung der Betriebsmittel möglich iſt und dieſe Intenſivierung wieder nur durch einen Mehreinſatz von Arbeits⸗ kräften ermöglicht wird, welche durch den Vierjahresplan auch an anderer Stelle der Volkswirtſchaft ebenſo dringend gebraucht wer⸗ den, und mithin der deutſchen Landwirtſchaft nicht ohne weiteres zur Verfügung ſtehen. Das Ziel: modernſter Bauernbetrieb Dieſe Reichsnährſtandsſchau weiſt nun die Wege, wie trotz dieſer Umſtände und auf der Grundlage der gegebenen Verhältniſſe doch noch eine Leiſtungsſteigerung mög⸗ Presse-Bild-Zentrale 20 lich iſt. Es iſt z. B. unſer Ziel geweſen, die landwirtſchaftliche Maſchinenproduktion anzuleiten, ſich den gegebenen Betriebsgrößen⸗ verhältniſſen und Produktionsleiſtungen der deutſchen Landwirtſchaft anzupaſſen und ſolcher⸗ weiſe auch dem Kleinbauern und Landwirt eine wirtſchaftliche Anwendung von Maſchinen zu ermöglichen. „Wir kommen auf dieſe Weiſe nicht nur da⸗ zu, in einigen Jahren die techniſch vielleicht modernſten mittel⸗ und kleinbäuerlichen Be⸗ triebe der Welt zu beſitzen, ſondern wir zeigen auch dem kleinen Bauern und dem kleinen Land⸗ wirt heute die Möglichkeit, die Technik arbeit⸗ ſparend und leiſtungsſteigernd in ſeinem land⸗ wirtſchaftlichen Betrieb einzuſetzen.“ Möglichſt hohe Durchſchnittsleiſtung! Die Erzeugungsſchlacht iſt kein gekünſteltes Hochſchrauben der Erträge, ſondern iſt für uns in erſter Linie die Heranbringung aller volks⸗ wirtſchaftlich notwendigen landwirtſchaftlichen Betriebszweige auf eine geſunde und möglichſt hohe Durchſchnittsleiſtung. Aus der Summe ſo gewonnener Mehrerzeugung aus den einzelnen Betrieben erwächſt die volkswirtſchaftliche Pro⸗ duktionsſteigerung im Rahmen des Vierjahres⸗ planes. Die Erzeugungsſchlacht iſt eine Gemein⸗ ſchaftsleiſtung von ungeheurem Ausmaß, und noch kein Staat der Welt hat auch nur etwas Aehnliches wie die Erzeugungsſchlacht nachzu⸗ machen vermocht, geſchweige denn ihre Ergeb⸗ niſſe erreicht. Beiſpielsweiſe zeigen die enormen Preisſteigerungen auf dem Weltmarkt— allein beim Getreide um 300 v. H.— die Ernährungs⸗ ſorgen der anderen Völker ſehr deutlich. Was wir geſchaffen haben, haben wir nur zu ſchaffen vermocht, weil wir dem Geſetz treu geblieben ſind, nach dem wir an⸗ getreten ſind. Dieſes Geſetz, mein Führer, haben Sie uns gelehrt. Damit iſt das, was wir hier zeigen, Auswirkung Ihrer Arbeit und Ihrer Leiſtung. Wir können unſeren Dank für Ihr Vertrauen nicht anders und beſſer zum Aus⸗ druck bringen, als daß wir Ihnen verſichern, daß wir dem Geſetz treu bleiben, nach dem Sie uns haben antreten laſſen. In dieſem Sinne fordere ich die Anweſenden auf, ſich zu erheben und mit mir einzuſtimmen in den Ruf: Unſer geliebter Führer„Sieg Heil!“ Als der begeiſterte Widerhall bei den Maſſen verhallt war, erklärte Reichsminiſter Darré im Auftrag des Führers und Reichskanzlers die Vierte Reichsnährſtandsausſtellung für er⸗ öffnet. firieg den Wollhandkrabben! Die Elbe wird jetzt abgeriegelt (Eigener Dienſt) f. j. Magdeburg, 31. Mai. Das Ueberhandnehmen der außerordentlich ſchädlichen Wollhandkrabbe hat jetzt zu einem radikalen Entſchluß geführt: bei Magdeburg ſoll die Elbe abgeriegelt werden. Einige gute Modelle von Wollhandkrabbenfallen ſind bereits ausgeprobt. So zum Beiſpiel ein flacher vier⸗ eckiger Drahtkorb, der an Mauern aufgehängt wird, und zwar mit der unteren Hälfte im flie⸗ ßenden Waſſer. Die Krabben, die am Boden in⸗ folge der Strömung nicht recht vorwärtskom⸗ men, kriechen auf der Suche nach einem neuen Weg ſtromaufwärts am Drahtgeflecht hoch und fallen in die Körbe hinein, die innen mit Weiß⸗ blech ausgeſchlagen ſind. Rund 300 Zentner Wollhandkrabben, alſo rund 1 Million Tiere, ſind im Laufe der letzten Sommermonate mit dieſer Falle in Magdeburg gefangen worden. Ein anderer Fangapparat wurde vor kurzer Zeit erſt von einem 19jährigen Fiſchergeſellen konſtruiert, der in einer einzigen Nacht damit 1200 Krabben unſchädlich machen konnte. Die Wollhandkrabbenplage hat nämlich beſon⸗ ders in der Elbe und ihren Nebenflüſſen all⸗ mählich kataftrophale Formen angenommen. Die Kruſtentiere freſſen nämlich nicht nur den Laich, ſondern nehmen den Fiſchen auch die Nahrung weg. Das aber iſt die größte Gefahr, die von ihnen droht. Schon jetzt macht ſich ein ſo ſtarker Rückgang des Fiſchbeſtandes bemerk⸗ bar, daß veſrchiedentlich Pächter von Fiſcherei⸗ gewäſſern nicht einmal den Pachtzins heraus⸗ bekamen und einen anderen Beruf ergreifen mußten. Auch den Fanggeräten der Fiſcher ſetzt bekanntlich die Wollhandkrabbe ſchlimm zu, in⸗ dem ſie die Netze und Schnüre zerreißt. In intereſſierten Kreiſen verfolgt man die drohen⸗ den Gefahren mit wachſender Beſorgnis und ſchließt ſich zur Abwehr zuſammen. Fiſcher und Angler arbeiten dabei Hand in Hand, ſtellen Beobachtungen an, tauſchen Erfahrungen aus und erproben die beſten Fallen. Durchgreifen⸗ den Erfolg jedoch erhofft man erſt von Abwehr⸗ maßnahmen in größerem Umfange, wie z. B. von der jetzt geplanten Abriegelung der Elbe. 50 Tuftballons explodiert 14 Verletzte in Warſchau Warſchau, 31. Mai In einem Warſchauer Vergnügungspark ex⸗ plodierten geſtern 50 kleine Luftballons, die anläßlich des Propagandatages für den Rund⸗ funk in die Luft ſteigen ſollten. Einige der Ballons enthielten Gutſcheine, für die man Ra⸗ dioapparate oder andere Preiſe erhalten konnte. Die Menge verſuchte, der Ballons bereits vor ihrem Loslaſſen habhaft zu werden, wobei 50 Ballons durch Berührung mit brennenden Zi⸗ garetten explodierten. 14 Perſonen erlitten Verletzungen durch Brandwunden. Weltausſtellung erneut in Gefahr Die Kommunisten drohen mit Besezung der Pavillons h. w. Paris, 31. Mai Innerpolitiſch hat das Wochenende in Frank⸗ reich eine Zunahme der Spannung ge⸗ bracht, die in letzter Zeit unter dem Eindruck der Ausſtellungseröffnung und der raſchen Ueberwindung des Dockarbeiterſtreiks etwas nachgelaſſen hatte. Die Kommuniſten haben die Gedenkfeiere für die Pariſer Kommune 1871, die ſich Sonntag nachmittag am Pere la Chaiſe abrollte— unter Teilnahme von Miniſterpräſident Blum und Vertretern aller Parteien der Volksfront!— zu einer heftigen Agitation für das bolſchewiſtiſche Spanien uſw. benutzt, die nicht ohne Wirkung bleiben kann. Es zeigt ſich ſchon jetzt eine neue Unruhe in den Schichten der Ausſtellungsarbei⸗ terſchaft. In einer Verſammlung der Bau⸗ arbeiter iſt erneut von den Gewerkſchaften damit gedroht worden: Wenn die Notſtandsarbeiten nicht binnen zwei Monaten hinreichend organi⸗ ſiert ſeien, werde man„ſelbſtiim Innern der Ausſtellung“ die Regierung zur Ein⸗ haltung ihrer Verſprechungen zu zwingen wiſ⸗ ſen. Das iſt die alte Drohung mit Beſet⸗ zung der Pavillons! Sie wird in der gleichzeitig angenommenen Entſchließung wiederholt: Nach einer Kampf⸗ anſage gegen die Arbeitgeber, denen Sabotage der Ausſtellungsarbeiten vorgeworfen wird, wird jede Verantwortung für Folgen weiterer Provokationen abgelehnt und von der„Gefahr ſchwerſter Weiterungen“ geſprochen, falls nicht energiſche Maßnahmen für die ſofortige Weiter⸗ beſchäftigung der Ausſtellungsarbeiter getroffen würden. Welche Bedeutung die Frage der Finanzie⸗ rung neuer großer Arbeiten für Frankreich be⸗ ſitzt, geht aus einer Betrachtung des früheren Finanzminiſters Regnier hervor, der aus⸗ drücklich erklärt:„Außere den geſetzlich vorge⸗ ſehenen Vorſchüſſen, die meines Erachtens ſchon überſchritten ſind, wird die Bank von Frank⸗ reich jedes Jahr einige zuſätzliche Milliarden vorſtrecken müſſen“. In anderen Ausdrücken: das iſt die Inflation. Im übrigen treten ab heute die neuen erhöh⸗ ten Untergrundbahn⸗Tarife ſowie die erhöhten Zeitungspreiſe in Kraft. In beiden Fällen wird ſchon jetzt mit einer weiteren Steigerung ge⸗ rechnet. Die Verkehrstarife gleichen das Defizit noch keineswegs aus. Die Zeitungen, die einſt⸗ weilen um 30 Prozent teurer geworden ſind, werden vorausſichtlich in einiger Zeit nochmals um den gleichen Satz aufſchlagen. Mannheim Blick übers Cand 31. Mai 1937 „Die bauen des Reiches ewige Feldherenhallen“ Der Grenzgau Baden ehrt Albert Leo Schlageter/ Reichsſtudentenführer Scheel ehrt das Vorbild der Deutſchen (Eigener Bericht des„Haækenkreuzbanner“) * Schönau, 31. Mai. Das diesjährige Ge⸗ denken an den Heldentod Albert Leo Schlageters geſtaltete ſich wiederum zu einem eindrucksvol⸗ len Bekenntnis zu dem großen Sohn unſerer Heimat. Am alten Schlageter⸗Denkmal in Schönau, das, wie wir bereits melden konnten, bald durch ein würdiges Ehrenmal erſetzt wird, erlebten Tauſende von Volksgenoſſen eine na⸗ tionale Feierſtunde, die durch die Aufführung von Gerhard Schumanns„Heldiſche Feier“ eine beſonders tiefe innerliche Note erhielt. Die Worte des Reichsſtudentenführers Pg. Dr. Scheel hallten wider in den Herzen einer be⸗ geiſterten Gefolgſchaft, die ſich am Samstag⸗ abend wieder erneut zu dem ewigen Kämpfer für Deutſchland, Albert Leo Schlageter, be⸗ kannte. Schönaus großer Tag Gibt es etwas Erhabeneres für ein Volk, als Helden zu haben und Heldenverehrung zu üben? Lebt nicht in einigen wenigen Blutzeu⸗ gen die Ewigkeit des ganzen Volkes weiter? Sie ſtarben, auf daß wir leben! So iſt es mit den deutſchen Brüdern, die vor der Feldherrn⸗ alle für ein Deutſchland der Ehre und Frei⸗ eit fielen. So iſt es aber auch mit Albert Leo Schlageter, der die Feigheit eines Syſtems mit dem Wubd ſeines Lebens bezahlen mußte. Schon ſeit Jahren gedenken wir bei der Wie⸗ derkehr jener Willkürtat auf Weſtfalens Erde unſeres Albert Leo Schlageter. Der Grenzgau Baden ehrt alljährlich ſeinen Helden an der Stätte ſeiner Wiege und ſeines Grabes droben in Schönau, wo ein Denkmal herunterſchaut auf das ſchlichte Grab, wo der alte Vater lebt und all die Lieben, die Schlageter einſtens um⸗ ſorgten. Ein Meer von Fahnenkränzen In den ſpäten Nachmittagsſtunden des 29. Mai ſetzte der Zuſtrom ins ſchöne Wieſen⸗ tal ein. Als der ſonnige Maientag langſam in den Abend hineindämmerte, ſchwoll der Ver⸗ kehr nach Schönau beängſtigend an. Aber Hun⸗ derte von NSäck⸗Männern waren auf der 5— und ſorgten dafür, daß ſich die Anfahrt ohne Verkehrsſtockungen oder gar Unfälle abwickeln konte. Der Ehrentag des Wieſentals war ange⸗ brochen. Von allen Häuſern leuchteten rote 25 kenkreuzfahnen. Eine Ehrenwache der SA „Schlageter“ den Eingang des Eltern⸗ hauſes des älteſten Sohnes. Der Auſmarſch der Formationen Gegen 20 Uhr kam Bewegung in die von allen Himmelsrichtungen nach Schönau gekom⸗ menen Partei⸗ und Volksgenoſſen. Die Forma⸗ tionen marſchierten auf, um dann geſchloſſen — zur Feierſtätte zu ziehen, die Politiſchen eiter an der Spitze, die Kreisleiter Südweſt⸗ badens, SäA, ScS, NSac, Studentenbund, Werkſcharen, Reichsarbeitsdienſt, HF, BDM, Jungvolk und Reichskriegerbund. Neben zahl⸗ reichen Fahnen ſah man die Feldzeichen der SA und eine Standarte des NSKK. Während die Kolonnen hinauf zum Denkmal marſchierten, fand am Grabe eine kleine Feier ſtatt. Der ſtellvertretende Gauleiter, Pg. Röhn, betonte, daß ſich die Tat des letzten Soldaten des Weltkrieges und erſten Blutzeugen der jungen Bewegung in unſerem Wirken fort⸗ ſetzten. Pg. Röhn erinnerte an die erſte Feier am Grabe Schlageters im Jahre 1926, als die SA ſich noch Schlageterbund nannte. Während wir hier ſtanden, ſo erklärte der ſtellvertretende Gauleiter, marſchierten am Ehrenmal Menſchen auf, die mit uns nichts zu tun hatten. Hier am Grabe Schlageters haben wir uns gelobt, Ba⸗ den für den Rationalſozialismus zu gewinnen. Mit dem Gelöbnis, immer einſatzbereite Kämp⸗ fer im Geiſte Albert Leo Schlageters zu ſein, ſchloß Pg. Röhn ſeine Gedächtnisrede. Auf das Grab des unvergeßlichen Nationalhelden legte er den Kranz des Gaues Baden nieder. Kränze legten ferner nieder Obergebietsführer ried⸗ elm Kemper, Guſtav Adolf Scheel, die tandartenführer der SA Kraft und Zieg⸗ ler, Oberführer SS Altner, der Standarten⸗ führer des NSͤcn Alber, Rektor Metz, Frei⸗ NSV-KINOERLANOVEERSCHICKUNG“ —————— ?2 7 burg, Kreisleiter Boos für den Gau Saar⸗ pfalz im Namen des Gauleiters Bürckel. Auch der Reichskriegerbund war mit einem Kranz vertreten. Die Feier am Schlageterdenkmal Vom Friedhof ging es hinauf zur Feierſtätte. Droben ſtanden die Männer der Bewegung ange⸗ treten.„4300 Männer zur Schlageterfeier an⸗ getreten“, meldete Oberſturmführer Fiſchinger dem ſtellvertretenden Gauleiter. Mit den Tau⸗ ſenden von Volksgenoſſen, die auf den Hängen lagerten, mögen gegen 10 000 Menſchen der Feier beigewohnt haben. Das Halbrund des Platzes wurde abgeſchloſſen von einem rieſigen dreiteiligen Fahnenmaſt, vor dem ein wuchti⸗ ges Hakenkreuz aus Holz weithin ſichtbar em⸗ porragte. Das Denkmal leuchtete im Lichte der Scheinwerfer. Als die Fahnenabordnung einmarſchiert war, ſetzte die Feiergeſtaltung ein. Bannführer Dr. Fritſch und Gebietsmuſikreſerent der HJ Walter Müllenberg ließen mit dem Stu⸗ dentenbund an der Univerſität Freiburg und der RS⸗Kreiskapelle das Werk Gerhard Schu⸗ manns zur hervorragenden Wirkung gelangen. In langſamer Steigerung erklang der Sprech⸗ chor zu den Worten des Dichters der Be⸗ wegung: Wir bauen des Reiches ewige Feldherrnhallen, Die Stufen in die Ewigkeit hinein, Bis uns die Hämmer aus den Händen fallen, Dann mauert uns in die Altäre ein. Zu den bekenntnisſtarken Worten Gerhard Schumanns geſellte ſich die fordernde, aufbäu⸗ mende Muſik Franz Philipps, das Ganze ein Werk unſerer Zeit. Es folgte das Lied der SA⸗Gruppe Südweſt und dann die Gedächtnisrede des Reichsſtuden⸗ tenführers Dr. Scheel. Mit den Worten:„Schlageter wird auf⸗ erſtehen in ſeinem Volk“ ſchloß der Reichs⸗ ſtudentenführer ſeine tief empfundene Gedächt⸗ nisrede. Darauf erfolgte der feierliche Aus⸗ marſch der Fahnen. Die Höhenfeuer erloſchen auf den Bergen. Still marſchierten die Forma⸗ tionen der Bewegung ab mit dem Bekenntnis im Herzen, Albert Leo Schlagetex, dem Sinn⸗ bild des tapferen aufrechten Deutſchen, die Treue zu halten. Die japanische Presse zeigt das neue Deutschland Die größte japanische Zeitung„Osaka Mainichi“ veranstaltet Zegenwärtig in einem Vorort von Osaka eine Ausstellung, die mit zahlreichen Modellen und Bildern einen lebendigen Eindruck vom national- soziaſistischen Deutschland vermittelt. Unsere Aufnahme; Das Bild einer Reichsautobahn nischen Ausstellung auf der japa- Weltbild(M) — boldenes Seuerwehrſublldum in vieenneim Die Wehren des Kreiſes Heppenheim als Gäſte/ Ein ſchöner Feſtzug * Viernheim, 31. Mai.(Eig. Bericht.) Wenn die Feuerwehr feiert, feiert das ganze Volk mit! Das konnte man in Viernheim am Samstag und Sonntag ſehen. So rüſtete denn die Gemeinde und mit ihr der ganze Kreis Hep⸗ penheim zu dieſem Tage. Zur Eröffnung des Feſtes verſammelten ſich am Samstagabend auf dem Marktplatz die Wehr mit den hieſigen Ver⸗ einen zu einem Begrüßungsabend. Feſtleiter Gg. Hook begrüßte alle Teilneh⸗ mer, die Vertreter von Partei und Behörden, insbeſondere die noch lebenden Gründer der Freiwilligen Wehr vor 50 Jahren, denen er für ihr ſtetes Eintreten im Zeichen der Nächſten⸗ liebe dankte. Mit dem Gruß an den Führer und mit den deutſchen Liedern endete die eindrucks⸗ volle Anſprache. Anſchließend wurden an die Gründer und verdienſtvolle Wehrleute künſt⸗ leriſche Erinnerungsdiplome verabreicht. Na⸗ mens des Kreisfeuerwehrverbandes ſprach In⸗ ſpektor Appel Worte des Dankes und der An⸗ erkennung der Leitung und der Viernheimer Wehr aus für ihr allzeit vorbildliches Eintreten im Geiſte„Einer für alle und alle für einen“. Den Unterhaltungsteil beſtritten die Feuer⸗ wehrkapelle durch muſikaliſche Vorträge, die hie⸗ ſigen Geſangvereine durch Lieder ſowie Turner und Radfahrer durch turneriſche und radſport⸗ liche Aufführungen. Der Feſttag im herrlichſten Sonnenſchein brachte viele Menſchen von auswärts in die Gemeinde des Jubelvereins, alte Kameraden aus jahrzehntelangem Bekanntſein im Dienſte der Nächſtenpflicht trafen ſich wieder. Auf dem Sportplatz am Lorſcher Weg fand in der Frühe die Hauptverſammlung der Delegierten des Kreisverbandes ſtatt unter Anweſenheit und mit einer beſonderen Anſprache des Kreisfeuer⸗ wehrkommandanten Knaupp. Daran ſchloſſen ſich die Freiübungen aller Wehren des Kreiſes, denen auch Kreisleiter Pg. Ruppert bei⸗ wohnte. Die Uebungen auf Fahrrädern, an den Leitern ſowie am Steigerturm nahmen ſaſt den ganzen Vormittag in Anſpruch und zeigten die vortreffliche Ausbildung, der ſich die Feuer⸗ wehrleute in ihrer Freizeit allgemein unter⸗ zogen haben. An das vorgeführte Geräteexer⸗ zieren ſchloß ſich ein Brandangriff in einer nahen Ortsſtraße an. Inzwiſchen rückten die auswärtigen Wehren bereits in ihre Stand⸗ quartiere ab. Am Nachmittag formierte ſich alsdann vom Marktplatz aus ein großer Feſt⸗ zug zum Feſtplatz, an den ſich der Kreisappell anſchloß, worauf in einem Wettbewerb im Schlauchauslegen die ſchnellſte Wehr des Kreis⸗ verbandes feſtgeſtellt wurde. Ein guter Ausklang war das anſchließende Volksfeft auf dem Turnerplatz, wo ſich inzwi⸗ ſchen eine tauſendköpfige Menſchenmenge ein⸗ gefunden hatte. Die ganze Viernheimer Bevöl⸗ kerung in beſter Kameradſchaft mit den Wehr⸗ leuten des Kreiſes feierte die Tage des golde⸗ nen Jubiläums ihrer Freiwilligen Feuerwehr in einem ſelten einmütigen Zeichen der Volks⸗ gemeinſchaft, denn wo Wehr und Bevölkerung ſich verſtehen, iſt die Hilfe für den Nächſten in Not ſtets nahe! Leeeee eneen ne d en emar- fileine badiſche Nachrichten Die Modellflotte in Heidelberg Heidelberg, 31. Mai. Die aus drei Schif⸗ fen beſtehende Modellflotte der Schiffsmodell⸗ bauſchule Potsdam iſt in Heidelberg eingetrof⸗ fen, wo ſie geſtern zu Waſſer gelaſſen wurde. Am Sonntag war ſie auch bei der Regatta auf dem Neckar zu ſehen. Die im Maßſtab:20 er⸗ bauten, mit eigener Kraft fahrenden Schiffe treffen auf mer Werbefahrt vom Neckar zum Rhein am Montag gegen 17 Uhr in Mannheim ein, wo ſie ſich bis 1. Juni abends aufhalten. Nach einem Beſuch Ludwigshafens vom 1. Juni abends bis 2. Juni gehts dann weiter in Rich⸗ tung Worms. Neuordnung der Amulette⸗Sammlung Heidelberg, 31. Mai. Die zu den Samm⸗ lungen des Inſtituts für Völterkunde(5. Port⸗ heim⸗Stiftung im fr. Weimarhaus) gehörige Amulette⸗Sammlung der verſchiedenen Völter wird derzeit nach neuen Grundſätzen aufgebaut. Die intereſſante Sammlung ſoll nicht mehr wie bisher rein regional aufgegliedert ſein, ſondern ien ihrer Neugeſtaltung insbeſondere auch die Motive, aus denen heraus die einzelnen Amu⸗ lette und Talismane entſtanden ſind, deutlich machen. Bei dieſer durch den Kuſtos des Inſti⸗ tuts, Dr. Herrmann, durchgeführten Neu⸗ ordnung wird auch die arteigene Haltung der Völker zum Amulett hervortreten. Vom Murgtalzug überfahren Gernsbach, 31. Mai. Am Samstagfrüh 346 Uhr wurde der 27jährige Taglöhner Adolf Haitz aus Durmersheim im Bahnhof Gerns⸗ bach von einem Zug überfahren und getötet. Haitz war, wie jeden Tag, zu ſeiner hieſigen Arbeitsſtelle gefahren. Allem Anſchein nach hatte er beim Ueberſchreiten der Bahngleiſe nicht beachtet, daß der von Forbach kommende Zug bereits einlief. Er wurde von der Ma⸗ ſchine dieſes Zuges erfaßt und zerſtückelt. Der Verunglückte war verheiratet. Dies und das Die„Gemeindeumlage“ der Kuh. In einer Gemeinde im Oberlahnkreis lacht man über das, was dieſer Tage dem Gemeinderechner paſſierte. Der Gemeinderechner lag erkrankt im Bett. Um die gleiche Zeit, da der Kuhhirt auf der Weide verzweifelt nach einem Stück Hornvieh ſuchte, hörte der Kranke im Neben⸗ zimmer ein Geräuſch, daß ihn ſehr erſchreckte, denn im Nebenzimmer ſtand der Kaſſenſchrank. Er war kein feiger Mann, ſtieg aus dem Bett, guckte ins Nebenzimmer und war nicht wenig erſtaunt, als er mitten im Zimmer eine Kuh ſtehen ſah. Das komiſchſte war, daß die Ange⸗ hörigen des kranken Gemeinderechners, die nichts von dem Kommen der Kuh gemerkt hat⸗ ten, das Haus verſchloſſen hatten und aufs Feld gegangen waren. Der Kranke mußte erſt die Nachbarn zuſammenrufen, um die Kuh aus dem Amtszimmer ſchaffen zu können. Anſchei⸗ nend wußte die Kuh genau, zu welchem Zweck ein Gemeinderechner da iſt, denn ſie hinterließ mitten vor dem Kaſſenſchrank ihre„Gemeinde⸗ umlage“. Ein Amſelneſt in der Fabrikhalle. In einer größeren Remſcheider Werkzeugfabrik hat in der lärmenden Fabrikhalle ein Amſelpärchen ſein Neſt gebaut, in das die Amſel fünf Eier legte. Die Amſeln und ihre eben flügge gewordenen Sprößlinge ſtört es wenig, was um ſie herum vorgeht. Fröhlich und unbekümmert durchkrei⸗ ſen die jungen Amſeln den lärmerfüllten Raum, treulich bewacht und beſchützt von den beiden Alten, die ſonſt nur in den ſeltenſten Fällen ihr Neſt in der Nähe von Menſchen bauen. + Aus Gewitterfurcht eine Mordanzeige erſtat⸗ tet. Nach einer Mitteilung der Hamburger Polizei hat ein Radfahrer am letzten Freitag eine Anzeige erſtattet, nach der er auf der Straße zwiſchen Rade und Elsdorf im Kreis Strondrichtig gekleiderl vom knoppsitzenden, relnwollenen Schwyimmonzug bis zum flauschigen gademantel und feschen Sfrandonzug, vom Zadeschuh bis zur Gummihaube. finden sSie alles in vunsefer neuzeit- lichen Fachabteilung für Bod u. Strond MoODEHAUS NEUGEBAUER oAS GROSSE TEXTII-SPEZIMALHAUS MANNHEIM- ANDENPTANKEN Harburg eine Frauenleiche und in der Nähe einen haltenden Perſonenkraftwagen geſehen haben wollte. Nunmehr hat der Anzeigende eingeſtanden, daß er die ganze Geſchichte erfun⸗ den hat. Er habe die falſche Mitteilung aus Furcht vor Gewitter und falſcher Scham ge⸗ macht. Er war zu einem Weg mit dem Rade fortgefahren und wurde von einem Gewitter überraſcht, kehrte ängſtlich um und kam mit blaſſem Geſicht heim. Da er nicht zugeben wollte, daß er aus Gewitterangſt umgekehrt war, erfand er das Märchen, daß er eine Leiche geſehen habe. Ein Freund drängte ihn, ſofort von dieſer Beobachtung der Polizei Mitteilung zu machen. Er blieb bei ſeiner Behauptung, die der Polizei und den Gerichten außerordent⸗ lich umfangreiche Arbeiten verurſachte. Ernſt⸗Lehmann⸗Straße in Friedrichshafen Frie dr n, 31. Mai. In der letz⸗ ten, im Zeichen der ſchmerzlichen Trauer um die Opfer der Lakehurſter Luftſchiffkataſtrophe ſtehenden Sitzung der Ratsherren gedachte Bür⸗ germeiſter Bärlin beſonders auch der Ange⸗ hörigen der von dem Unglück betroffenen Be⸗ ſatzungsmitglieder. Er machte dabei die Mittei⸗ lung, daß die zum Luftſchiffbau Zeppelin füh⸗ rende Kanalſtraße zu Ehren des bewahrten Luftſchifführers in ErnſꝑLehmann⸗Straße um⸗ benannt wird. 8 Mannh O. 100 Der Fü und jeden den diesjä rufen. Jet gend zu d ihrer ſport Reichsſpor kämpfen de rend die§ Beſten im 10 000 S1 Im geſa am Samst fügbaren e zum Wettl den ver Mannheim bungsloſe es möglich die Leiſtun in den fri Wettkämpfe Weitſpru drei Uebun kampf beſti um den S ſind die an treten. 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Im geſamten Untergau Mannheim waren am Samstag 10 000 Jungmädel auf allen ver⸗ fügbaren Sportplätzen ring⸗ und gruppenweiſe zum Wettkampf angetreten. Eine Fahrt zu den verſchiedenen Sportplätzen in Mannheim und der Umgebung zeigte die rei⸗ bungsloſe Abwicklung der Wettkämpfe, ſo daß es möglich war, innnerhalb weniger Stunden die Leiſtungen aller Mädel abzunehmen. Schon in den frühen Morgenſtunden war mit den Wettkämpfen begonnen worden. Weitſprung, Lauf und Ballweitwurf, dieſe drei Uebungen wurden für den Reichsſportwett⸗ kampf beſtimmt, und während die einen Mädel um den Sieg im Ballweitwurf noch kämpfen, ſind die anderen ſchon wieder zum Lauf ange⸗ treten. Strahlend berichtet da eine Führerin von einem ihrer Jungmädel, das 44 Meter ge⸗ worfen hat. Zum großen Teil konnten die Gruppen ge⸗ nügend Führerinnen ſtellen, die als Kampf⸗ richter und Mitarbeiter des Wer⸗ tungsausſchuſſes eingeſetzt wurden, ſo daß ihnen eine ſelbſtändige Durchführung der Wettlämpfe möglich war. Wo die eigenen Füh⸗ rerinnen nicht ausreichten, hatten ſich Lehrer und Lehrerinnen freundlicherweiſe zur Mithilfe zur Verfügung geſtellt. Da der Unterricht am Sams⸗ tag ausfiel, konnten die Wettkämpfe in den küh⸗ leren Morgenſtunden durchgeführt werden, ſo daß die Eltern keinerlei Befürchtung zu haben brauchten, ihre Mädel würden in der heißen Sonne überanſtrengt. Es war ſelbſtverſtändlich, daß ausgebildete Unfalldienſtmädel zur Stelle waren, um, wenn es notwendig werden ſollte, erſte Hilfe zu leiſten. Vorbildliche Organiſation So war im ganzen die Organiſation der Wettkämpfe der Mädel vorbildlich, und dennoch verdient die Jungmädelgruppe von Nek⸗ karſtadt⸗Oſt eine beſondere Anerkennung. Da verrieten nicht nur die ſportlichen Kämpfe der Jungmädel ſelbſt Diſziplin, ſondern ſie zeigte ſich auch, z. B. in der Art, wie die Kleider da⸗ lagen. Es waren nicht hingeſtreute Kleiderbün⸗ del, die ſich auf dem grünen Raſen ſtörend aus⸗ nahmen, ſondern fein ſäuberlich, Rock und Bluſe und Schuhe nebendran, ſo ſah man die Kleider in geordneten Reihen hingelegt, daß der Anblick für das Auge eine Freude war. Und dann hatte man Tiſche„organiſiert“, d. h. eine paar Jung⸗ mädel hatten morgens der Mutter den Küchen⸗ tiſch auf ein paar Stunden entführt, und ſo ſaß der Wertungsausſchuß im kühlen Schatten und konnte ungeſtört arbeiten. Durchſchnittlich waren die Wettkämpfe der Start zum 60-Meter-Lauf Jungmädel bis gegen 11 Uhr beendet, daran ſchloß ſich die Siegerehrung, bei der die beſten Einzelkämpfer ſowie die beſten Mann⸗ ſchaften ausgezeichnet wurden. Die Verpflich⸗ tung zu noch höherem Einſatz, die beſonders für die Sieger gilt, das war der Gedanke, der die kleine Feierſtunde bei der Sieger⸗ ehrung umrahmte. Der Tag des BDM Am Sonntag, 30. Mai, waren die meiſten Sportplätze dem BDM für ſeine ſportlichen Wettkämpfe vorbehalten. Während auf den Landſtandorten die Wettkämpfe morgens ſtatt⸗ fanden, mußten ſie in der Stadt aus techniſchen Gründen nachmittags durchgeführt werden. Es war zwar ſehr warm, aber das ließen ſich die Mädel, die zum Wettkampf angetreten waren, weiter nicht anfechten. Während bei den Jungmädel ſich vorwiegend Lehrerinnen als Kampfrichter und Mitarbeiter zur Verfügung geſtellt hatten, hat bei den Kämpfen des Sonntags der Deutſche Reichs⸗ bund für Leibesübungen weiteſtgehend zum Gelingen beigetragen. Außer der Heranziehung von Kampfrichtern und Mitarbeitern des Deut⸗ ſchen Reichsbundes für Leibesübungen hatte dieſer auch Uebungsſtätten und Sport⸗ und Wettkampfgeräte bereit geſtellt. So war auch hier eine reibungsloſe Abwicklung der Wettkämpfe gewährleiſtet. Die Wettkampfarten, Lauf, Weitſprung und Ballweitwurf waren die gleichen wie bei den Jungmädeln. Die Wettkämpfe ſelbſt begannen mit der Flaggenhiſſung, zu der die Stadtver⸗ waltung Fahnenmaſte erſtellt hatte, und ende⸗ ten nach der Siegerehrung mit dem Einholen der Fahne und nach einem gemeinſamen Lied mit dem„Sieg Heil!“ auf den Führer, deſſen Aufruf an die deutſche Jugend, ſich im ſport⸗ Generalstabsmilieu— dramatisiert! „Unternehmen Michael“/ Filmkunst auf neuen Wegen/ K. Ritter über sein Werk In Neubabelsberg, der Filmſtadt der Ufa im Weſten Berlins, wird gegenwärtig an einem neuen Großfilm gearbeitet, der in der Filmſaiſon 1937/8 über die Leinwand gehen wird. Das Filmwerk trägt den Titel„Un⸗ ternehmen Michael“ und behandelt eine der entſcheidenden Phaſen der ſtrategiſchen Ope⸗ rationen an der Weſtfront während der großen Frühjahrsoffenſive 1918. Die Aufnahmen, an denen Reichsminiſter Dr. Goebbels regſten Anteil nahm, werden in Kürze beendet ſein. Heinrich George, Mathias Wiemann und Willy Birgel wirken in tragenden Rollen mit. Das„Unternehmen Michael“ iſt kein Kriegs⸗ felt und auch keine filmiſche Schlachtendar⸗ ſtellung, ſondern gewiſſermaßen die Dramati⸗ ſierung des Generalſtabsmilieus. Als nach der Verſteifung der Fronten die Oberſte Heeres⸗ leitung zu Beginn des Jahres 1918 Erörterun⸗ en über die Möglichkeiten der Rückkehr zum wegungskrieg anſtellte, machten die Armee⸗ Oberkommandos Vorſchläge für verſchiedene „Unternehmungen“, die jeweils mit einem be⸗ ſtimmten Decknamen gekennzeichnet waren. Zwei Unternehmungen wurden nach reiflicher Erwägung ſchließlich in die engere Wahl ge⸗ zogen, von denen das, für deſſen Durchführung man ſich endgültig entſchied, das Kennwort „Michael“ trug. Am 21. März 1918, Punkt.40 Uhr morgens, wurde die Offenſive mit einem fünfſtündigen Trommelfeuer eingeleitet. Die Filmhandlung ſelbſt 11 einen Zeitraum von 24 Stunden in den erſten Tagen der Offen⸗ ſive; eine Phaſe alſo, in der zwar ein ſtarker Widerſtand des Feindes bereits fühlbar wird, aber die drängende Wucht des Vorſtoßes der deutſchen Truppen die ſtrategiſche Situation noch beſtimmt. Ein Beſuch in Neubabelsberg gab einen in⸗ tereſſanten Einblick in die Dreharbeit. Die eine Hälfte der neuen großen Aufnahmehalle iſt durch die Zauberhand der Architekten in ein franzöſiſches Schloß umgewandelt, in deſſen Räumen das deutſche Oberkommando ſeine Befehlszentrale errichtet hat. Mit einer un⸗ endlichen Sorgfalt wird jede Szene immer und immer wieder durchprobiert, bevor die ominöſe „Tonklappe“ zugeſchlagen wird und damit das Signal für die Probeaufnahmen gegeben iſt. Gleichzeitig wird der Aufnahmeraum durch rote Lampen nach allen Richtungen hin blok⸗ kiert. Die lautloſe Stille, die in dem Rieſen⸗ raum herrſcht, wird nun durchſchnitten von der Stimme Heinrich Georges, der als Komman⸗ dierender General in höchſter Erregung zwei Offizieren— Wiemann und Birgel— kurz hingeworfene Befehle gibt! Von hoch oben aus einem unüberſehbaren Gewirr von Balken und dicken Gummiſchläuchen richten ſich die Strahlenbündel der Jupiterlampen auf die Gruppe der Schauſpieler, die nun unter An⸗ leitung des Spielleiters Karl Ritter, der wäh⸗ rend des Krieges ſelbſt einmal kurz dem Ge⸗ neralſtab angehörte, Szene um Szene durch⸗ arbeiten. Ein anſchließendes Beiſammenſein gibt Produktionsleiter Ritter Gelegenheit, ein paar Worte über ſein neues Werk zu ſagen. Wir haben hier, ſo ſagt Ritter, zu einem Milien gegriffen, in dem bisher noch keine Dramen ge⸗ ſchaffen worden ſind. Aber wir glauben an die dramaturgiſche Tragfähigkeit dieſes Milieus gerade deshalb, weil wir mit allen Mitteln verſuchen wollen, die an ſich nüchterne Atmo⸗ ſphäre des Generalſtabs, die ſich äußerlich in Karten, Befehlszetteln und Aktenbündeln aus⸗ drückt, mit Leben zu erfüllen und ſie auch jenen nahezubringen, die ihr bisher völlig ferngeſtanden haben. Allen falſchen Kinozauber haben wir bewußt weggelaſſen. Es kommt in dem Film z. B. keine einzige Frau in einer Aufn.: Lotte Maxeiner(2) lichen Wettkampf zu meſſen, an den Anfang der Wettkämpfe geſtellt wurde. Beginn der ſommerlichen Sportarbeit Nun ſind die Wettkämpfe der Mädel beendet, die Ergebniſſe der endgültigen Sieger ſtehen noch aus, ſie werden erſt in den nächſten Tagen feſtheſtellt werden können. Aber eines läßt ſich ſchon jetzt ſagen: der Reichsſportwettkampf, der Flaggen auf Halbmast Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda fordert die Bevölkerung auf, aus Anlaß des verbrecheriſchen bolſchewiſtiſchen An · ſchlages auf das Panzerſchiff„Deutſchland“ und zur öffentlichen Bekundung unſeres tiefen Schmerzes um den Verluſt ſo vieler braver Ma⸗ troſen, in der Zeit von Montag, den 31. Mai, bis Mittwoch, den 2. Juni, Trauerbeflag⸗ gung zu ſetzen. 551 Auch der Reichsminiſter des Innern hat einen entſprechenden Erlaß herausgegeben. ja am Anfang der ſommerlichen Sportarbeit im Freien ſteht, hat gezeigt, wie notwendig die ſportliche Ertüchtigung iſt und welche Freude es auch iſt, wirklich etwas zu leiſten. In einigen Wochen wird der BDM im Stadion ein großes Sportfeſt, das als Obergauſportfeſt Badens gilt, ver⸗ anſtalten und dann vor einer breiteren Oeffent⸗ lichkeit von ſeiner Sportarbeit Zeugnis ablegen; Körperſchule, Mannſchaftskämpfe und Boden⸗ turnen der Jungmädel werden da den Eltern einen Einblick geben, warum der BDM die Mädel zu regelmäßigen Sportſtunden zuſam⸗ menholt. Für die Mädel aber war der Reichsſportwett⸗ kampf aber Anſporn, wie der Beauftragte für die Leibeserziehung der deutſchen Jugend, Obergebietsführer v. Tſchammer und Oſten ſagt, „höher zu ſpringen, ſchneller zu laufen, weiter zu werfen.“ So wird einmal das Wort des Führers in Erfüllung gehen, das er auf dem Reichsparteitag 1935 ausgeſprochen hat:„Glaubt mir, es wird einmal eine Zeit kommen, da wird die deutſche Jugend ein wunderbar ge⸗ ſundes und ſtrahlendes Antlitz beſitzen, geſund, offen, aufrichtig, kühn und friedliebend.“ Mx. Wer wird Siegerin? Gespannt warten die Jungmädel auf die Bekanntgabe der Siegerliste aan anrelanengenag Enrhi urrunraæu ralanrnamainaunrhasaaamonbagaknnnatmzmaanegam antasher nvnfanimiennan:hahmmiß tragenden Rolle vor. Die entſcheidenden dra⸗ matiſchen Konflikte werden ausſchließlich zwi⸗ ſchen Männern, den handelnden Offizieren, ausgetragen. Trotz aller Genauigkeit der Dar⸗ ſtellung und aller hiſtoriſchen Treue haben wir uns dort, wo ein Zwieſpalt zwiſchen militäri⸗ ſcher Exaktheit und Allgemeinverſtändlichkeit auftrat, bei der Darſtellung für die Allgemein⸗ verſtändlichkeit entſchieden. Denn von ihr hängt letzten Endes die Tiefe des Erlebniſſes ab, das der Film dem Beſchauer vermittelt. Vor allem wollen wir eines mit dieſem Film⸗ werk: die Ewigkeit des Opfers ver⸗ ſinnbildlichen! Dem Drehbuch iſt daher ein Vorwort beigegeben, in dem es heißt: Nicht an der Größe der Siege, ſondern am Opfer wird für die Ewigkeit gemeſſen. Den Sinn dieſes Glaubensſatzes mit filmiſchen Mitteln zu geſtalten, iſt das Ziel, das wir uns bei der 1505. für das„Unternehmen Michael“ geſetzt aben. Kleiner Kulturspiegel Zuſammenfaſſung des geſamten Eichendorff⸗Nachlaſſes. Die Bemühun⸗ en der Stadt Neiße, den geſamten Nachlaß ichendorffs in ihr Eichendorff⸗Muſeum zu bekommen, ſind jetzt von Erfolg gekrönt wor⸗ den. Die Baronin Antonie von Eichendorff hat ſich bereit erklärt, die in ihrem Beſitz befind⸗ lichen Erinnerungsſtücke an Eichendorff dem Muſeum zur Verfügung zu ſtellen. Damit iſt es dem Neißer Eichendorff⸗Muſeum durch tat⸗ kräftige Unterſtützung des Reichsinnenmini⸗ ſters und des Miniſters für Wiſſenſchaft, Er⸗ ziehung und Volksbildung gelungen, auch noch den letzten Teil literariſcher Arbeiten des gro⸗ ßen deutſchen Romantikers zu gewinnen. Berühmte Rembrandt⸗Gemälde kehren von US A nach Europa zu⸗ rück. Zwei Meiſterwerke Rembrandts, die ſich bisher in amerikaniſchem Beſitz befanden, ſind im Wege einer Transaktion zwiſchen zwei bekannten Kunſthändlern nach Holland zurück⸗ gekehrt. Bei dieſen Kunſtwerken handelt es ſich einmal um das 1661 entſtandene Gemälde „Buchhalter“ aus der Sammlung des Groß⸗ induſtriellen Charles M. Schwab in Pittsburg, das ſich ehemals im Beſitz des bekannten eng⸗ liſchen Malers Sir Joſhua Reynolds befand. Das zweite Meiſterwerk ſtammt aus dem Jahre 1636 und zeigt das Porträt eines Offiziers, vermutlich des Frans Copal, des Schwagers der Saskia. Verleihung des Weſtfäliſchen Li⸗ teraturpreiſes. Auf dem bevorſtehenden großen Weſtfalentage in Paderborn wird Lan⸗ deshauptmann Kolbow in einer beſonderen Ver⸗ anſtaltung, zu der die Provinz Weſtfalen und die Reichsſchrifttumskammer einladen, den 2. Weſtfäliſchen Literaturpreis verleihen. Mit dem 1. Weſtfäliſchen Literaturpreis wurde bekannt⸗ lich Joſefa Berens⸗Totenohl ausgezeichnet. Die bevorſtehende Preisverteilung lenkt erneut die Aufmerkſamkeit auf die weſtfäliſchen Dichter der Gegenwart, unter denen ſich eine Reihe tüchti⸗ ger Talente befindet, die öffentliche Anerken⸗ nung und Förderung verdient. Neues Urheberrecht in Lettland. Das lettländiſche Miniſterkabinett hat das neue Urheberſchutzgeſetz angenommen, das am 15. Mai gleichzeitig mit dem Beitritt Lettlands zur Berner Urheberrechts⸗Konvention in Kraft tritt. Das neue lettländiſche Urheberſchutzgeſetz, das an die Stelle des bisher in Lettland gelten⸗ den, inzwiſchen veralteten ruſſiſchen Urheber⸗ rechts tritt, lehnt ſich zum Teil an den Ent⸗ wurf des neuen deutſchen Urheberrechts an. Gerhart⸗Hauywptmann⸗Feiern in Wien. Anläßlich des 75. Geburtstages von Gerhart Hauptmann am 15. November werden das Wiener Burgtheater und das Deutſche Volkstheater in Wien Feſtvorſtellungen veran⸗ ſtalten. Im Burgtheater wird des Dichters „Winterballade“ im Spielplan erſcheinen, wäh⸗ rend das Deutſche Volkstheater eine Neuinſtu⸗ dierung der Hauptmannſchen Komödie„Die Ratten“ mit Käthe Dorſch in der Hauptrolle bringen wird. ——————— Mannheim „Hakenkreuzbanner“ mrume Lin, Z31. Maf 1937 Voltstumsbewußte Arbeit der Sänger Volkstums⸗Abend der Sängerhalle„Germania“ in Mannheim⸗Neckarau Die Sängerhalle„Germania“ Neckarau gehört zu den erſten vier Geſangvereinen, die dem Kofßß⸗Ring angeſchloſſen wurden. Ihre kultur⸗ politiſche Arbeit iſt ſchon ſeit langem vorbild⸗ lich und rechtſertigt dieſe Aufnahme durchaus. Die Sängerhalle hat in Neckaran eine regel⸗ rechte Singgemeinde gegründet, nicht nur der „Sangesbruder“ ſingt mit ihr, ſondern mit den „Sangesbrüdern“, die nur den Kern einer ſingenden Schar bilden, ſingen Hunderte und vielleicht bald Tauſende. Das dritte Vollsliederſingen des Vereins war als Hauptpunkt eines Volkstums⸗Abends eingeſetzt worden. Von dex engeren Heimat ging—400 Abend aus, er führte zur pfälziſchen ünd ſchließlich zur größeren badiſchen Heimat, die ſich alle im Volkstum Neckaraus ſpiegeln. Der Badiſche Sängerſpruch und„Deutſches Lied“ von Joſef Haas ſtanden an der Spitze der Vortragsſolge— ſoweit hier noch von einer Vortragsſolge geredet werden darf. Beide ſind von einem Neckarauer, C. F. Schramm, der dort Ratſchreiber war, gedichtet worden, Die Perſönlichkeit dieſes Dichters der Heimat trat in den Ausführungen von Fr. Bing ſen., der mit Lichtbildern einen tlefgreifen⸗ den Aufſchluß über Neckargus Geſchichte, die weit über die Mannheims hinausreicht, gab be⸗ ſonders in den Vordergrund. Es war eine Wie⸗ derholung der weſentlichen Züge eines heim Altextumsverein bereits früher gehaltenen Vor⸗ trags. Sehi Aiiangten nahm die Rede immerhin 75 Minuten in Anſpruch und unter ihrem Umfang, der bald zu viel Unruhe unter den ſangesfreudigen Anweſenden führte, litt die Im Anſchluß an die Rede ſang alles mit das ſüddeutſche Volislied„Kein ſchöner Land in dieſer Zeit“. Die Atempauſen im Volksliederſingen wurden durch Volkstänze der Volkstanzgruppe der NRSG „Kraft durch Freude“ beim Kreisſportamt Mannheim hiſtogifiere Es ſind durchaus keine gewaltſam hiſtoriſierenden Tänze, ſondern ſie erwachſen aus der fröhlichen Mannſchaft. Die Volkstanzbewegung will ja nicht die Wieder⸗ belebung einer toten Form, ſondern lebens⸗ erfülltes Wa das auch dem Empfinden des heutigen Menſchen gerecht wird. Bunte Bilder von Freude und Scherz, von Liebe und 7 und Ablehnung, Zuſtimmung und Liebesgllick ſpielten ſich ab. E waren bei aller Korreitheit der Ausführung nicht Schau⸗ ſtücke, ſondern Tänze, wie ſie im frohen Kreiſe entſtehen müſſen, und deshalb hatte man ſeine Freude auch beim Zuſehen. unächſt Lieder Im Volksliederſingen gab es aus dem Odenwald und aus der in denen ſich die ganze Fröhlͤchkeit des Wſclzer Schlages auswirkte. Der Chor 1949 Lieder vor wie das wehmütige„Schönſter Schatz“(Oden⸗ wald) und„Bei der Ande“, Auch die vierſtim⸗ migen Lieder wahrten in ihrem Satz die volks⸗ tümliche Schlichtheit. Beim luſtigen„Sitzt ein ſchöner Vogel im Tannenwald“ aus ber Wfalz aber durften alle, die ſchon vorher beim Kanon „Laßt uns nun recht ſingen, fef an, ſena an“ ihre Bereitwilligkeit bewieſen hat⸗ en, mitfingen. Und Muſikdirektor Maxr Adam hatte als Leiter dieſes Volksliederſingens im Augenblick den Kontakt mit allen geſunden, er 5 ſie auf ſeine humvorvolle, fföhliche und egeiſterte Art 4. einer ſingenden Gemeinſchaft zufammen. Das heliebte„Horch, was kommt von draußen rein“, das aus der Heidelberger 35 ſtammt, hatte bereits ſtattlichen Klang. aß der Schwarzwälder durchaus nicht ini⸗ mer ſchwerfällig oder gar tieſſinnig iſt, wurde fehr deutlich aus den beiden Schwarzwälder Voltsliedern, die beide geradezu derbkomiſche Wirkung haben.„D' Stadtleut“ ſchildert, wie Erdkunde Germaniens Ein neues Buch, das wertvoll iſt Der Durchſchnittsdeutſche kennt über Ger⸗ manien nur die Berichte des Cäſar, des Ta⸗ eitus und weiß dann daneben, daß es bei zahl⸗ reichen anderen römiſchen und griechiſchen Schriftſtellern Erwähnungen der Germanen und ihres Landes gibt. Wenig bekannt aber iſt, daß etwa um 150 n. Chr. ein Grieche in lexandria Claudius Ptolemäus, ein Geo⸗ Kannde der den ganzen Raum dex damals be⸗ annten Welt kartographiſch darſtellte, in ſei⸗ nem Textbuch zu dieſen Karten eine genaue Beſchreibung Germaniens hat, Dieſes Lehrbuch des Erdkartenzeichnens“ iſt eigent⸗ lich für das zweite Fahrhundert nach Chriſtus das einzige Werk, das zuſammenfaſſend Ger⸗ manien behandelt. Trotzdem iſt man ihm immer aus dem Wege gegangen. Gar zu ſonderbax ſchienen die An⸗ aben, die der alte Geograph gemacht hat. Die ängen⸗ und Breitengrade ſtimmten nirgends, ſo daß man ſchließlich an einer klaren Erkennt⸗ nis aus dem Buch verzagte. Die letzte große Bearbeitung des Claudius Ptolemäus ſtammt in der Tat aus dem Jahre 1837, vom alten Kaſpar Zeuß. Dann ſind neuerdings ein paar Vexſuche ge⸗ macht worden, ihn beſſer zu deuten. Jetzt aber liegt ein eigenartiges Werk von Dr, hahil, Theodor Steche:„Altgermanien im Erdkundehuch des Elgudins Ptole⸗ mäus“, Verlag von K. Kauitzſch, Leipzig) vor. Dieſer hat zuerſt einmal die Wurzel der fal⸗ ſchen Gradberechnung bei Piolemäus gefunden, Auf Grund eines älteren. Geographen hat Piolemäus überall einheitlich falſche Längen⸗ grade, man dieſe, ſo kommt man blötzlich auf viel beſſere Siml als bis⸗ her“„Ein Längengrad des Ptolemäus, iſt, vier Fünftel eines heutigen“, ſagt Steche. Rech⸗ net man ſo die Zahlenangaben um, und berich⸗ tigt einige Fehler bei den Breitengraden, be⸗ rückſichtigt man zugleich, daß die meiſten ger⸗ maniſchen Namen bei Ptolemäus erſt aus dem ſich der Bauer einſt die Stadtlent und ihr gutes, gutes Leben vorſtellte. Ein Spottlied iſt „Die Wäldermaidli“. Und die Lebensweisheit des Schwarzwälders ſteckt entſchieden in dem eigentlich für jeden paſſenden Kanon:„Wann mei Mütterli balket, ſo bin i müsli ſtill. So ſitz i in e Winkele und denke, was i will“. Wenig bekannt iſt, daß das bekannte Lied „Die Reiſe nach Jütland“ 1849 von Mannhei⸗ mer Soldaten auf der Rheinſahrt zum erſten Male geſungen wurde. Als friſches, luſtiges Jägerlied ſangen alle„Der Jäger in dem grü⸗ nen Walp“. Leider war durch die unvorherge⸗ ſehene Länge des Vortrages die Zeit zu ſehr ſortgeſchritten, ſo daß einige der ſchönſten Volks⸗ lieder nicht mehr geſungen werden konnten. Mit dem rheinpfälziſchen„Ade zur guten Nacht“ und dem beſinnlichen„Wächterruf“ von Joh. Peter Hebel ließ man den ſo fröhlich begonnenen Abend ſtill ausklingen. Ein wertvoller Beitrag zur Feierabend⸗ und Feſtgeſtaltung war damit geleiſtet. Wir dürfen ſtolz darauf ſein, daß es in unſerem Stadt⸗ gebiet einen Geſangverein gibt, der ſo vorbild⸗ liche Arbeit leiſtet. br. Car! J. Brinkmann. Fernſprechbuch für Mannheim Zu der Notiz„Das Fernſprechbuch ſür jeden Teilnehmer“ iſt nachzutragen, daß das ſetzt zur Ausgabe gelangende Teilnehmerverzeichnis für Mannheim eine Zwiſchenausgabe iſt, die von der Reichspoſtreklame herausgegeben wird. Das amtliche Fernſprechbuch des Reichspoſt⸗ direktionsbezirkes Karlsruhe behält nach wie vor ſeine Gültigkeit. Die Ausgabe, die ſonſt alljährlich im Monat Juli oder Auquſt erfolgte, iſt diesmal für Januar/ Februar 1938 vorgeſe⸗ hen, Hierbei müſſen auch die alten Bücher zu⸗ rückgegeben werden. Strandfeſt in der Schweſterſtadt Vergnügliches Wochenende/ Hochbetrieb in Ludwigshafener Bädern Auch diesmal gab es in der Schweſterſtad: Ludwigsbaſen ein vergnügliches Wochenende. Bei der hochſommerlich anmutenden Hitze hai⸗ ten natürlich in erſter Linie wieder die Bade⸗ anſtalten ihren grohen Tag. Die Rheinbäder, der Willerſinnwelher, das ſtädtiſche Schwimm⸗ bad an der großen Blies und das Strandbad am Rbeinvorland hatten an beiden Tagen einen Maſſenbeſuch zu verzeichnen und wem die Fluten noch zu kühl erſchienen, wagte wenig⸗ ſtens ein ausgedehntes Sonnenbad. Am Rheinvorland wird zur Zeit das tradi⸗ tionelle Ludwigshäfener Strand⸗ feſt gefeiert. Dort hat das Ludwigshafener ambulante Gewerbe eine bunte Zelt⸗ und Bu⸗ denſtadt aufgebaut. Als am Samstagnachmit⸗ tag die Böllerſchüſſe den Beginn des Jeſtes verkündeten, die Se⸗Kapelle der 10. SS⸗Stan⸗ darte unter der A von Muſitzugführer Meißner ihre'flotten Marſchweiſen erklingen ließ, hatte ſich alt und jung zum ſommerlichen Volksfeſt eingefunden. Als dann die Reitſchulen und Schiffsſchauteln dudelten, es an den Schieß⸗ ſtänden unaufhörlich krachte und die ſtarken Männer von Ludwigshaſen ihre Kraft erprov⸗ ten, da waren alle Beſucher ſo recht in ihrem Element. Maleriſch war der Anblick, als bei Veginn der Dämmerung die e- der Zeltſtadt einen verſchwenderiſchen Lichtzan⸗ ber über den Part goſſen. Reichen Zuſpruch hatte auch der lumitten des Feſtplatzes aufge⸗ baute Tanzboden und eine dranavolle Enge herrſchte immer im Biergarten. Einen Hauptanziehungspuntt bildete aber auch diesmal wieder der herrliche Blu⸗ mengarten im Hindenhurgpart. Nahezu 4000 Beſucher zählte man am Samstag, die ſich vor der Konzerimuſchel, im Turmreſtau⸗ rant, im Pfälzer Weinhaus oder im Tiergarten ein Stelldichein gaben. Die Jugend bevorzugte natüflich wieder das zwiſchen hohen Bäumen verträumt liegende Sterntafſee und wurde trotz der„Hundehitze“ nicht müde, zu alten und zu neuen Tänzen unermüdlich das Tanzbein zu ſchwingen, Unüberſebbar faſt war die Beſucherzahl, am Sonntag. Aber auch in ſämtlichen anderen Gar⸗ tengaſtſtätten der Stadt und der Umgebung ſo⸗ wie auf dem Rheinſchiff„Kurpfalz“ gab es für alle Gäſte unterhaltſame Stunden. Es war ein wirklich fröhliches Wochenende.-Ar- Mit Pauken und Janfaren Der H⸗Gebietsmuſikzug im Hindenburgpark Die Ankündigung eines Konzertes des Ge⸗ bietsmuſikzuges der Hitler⸗Jugend aus Kai⸗ ſerslautern hatte viele Beſucher in den Hinden⸗ Germaniſchen in das Lateiniſche, dann aus dem Lateiniſchen ins Griechiſche übertragen und da⸗ mit der Rechtſchreibung und Ausſprache dieſer Sprachen angepaßt ſind, ergibt ſich plötzlich ein viel beſſeres und klareres Bild. Die Flüſſe und Gebirge Germaniens verſteht Dr. habil. Steche wirklich an Hand des Ptole⸗ mäus nachzuweiſen. Dabei ergibt ſich etwa, daß die Swine als Mündungsarm der Oder noch heme den germaniſchen alten Geſamt⸗ namen für die Oder trägt, daß der ſinnloſe Ausdruck für ein in Mähren„Mähri⸗ ſches Geſenke“ zurückgeht auf den dgmaligen, bei Ptolemäus angegebenen germgniſchen Na⸗ men„Askiburgion“- Eſchenbergland“. Die einwandernden Slawen nach der Völlerwande⸗ rung überſetzten dies wörtlich mit„Feſeniky“, die einwandernden Deutſchen des frühen Mit⸗ telalters übernahmen nur das flawiſche Wort und paßten es ſich an,— und ſo bekam ein Gebirge den widerſinnigen Namen„Geſenke“. Allein 69 germaniſche Stämme gibt Dr. Steche an und verſteht ſie mindeſtens zum größ⸗ ten Teil örtlich unterzubringen, wobei er rich⸗ tig betont, daß es ſich hier vielſach um kleine und kleinſte Gaue handelt, die ſich aber in den Reiſeberichten der römiſchen Händler, auf die ſich Wiolemüus ſtützt, finden. Mgnehe Ergeb⸗ niſſe ſind ſehr eigenartig, Die Heſſen haben ſich bisher immer als Nachfahren der Chatten gefühlt,— Dr. Steche will fegie daß die Chatten dort gar nicht geſeſſen haben können, ſondern die ſonſt wenig bekannten Chaswaren. „Maurungaland“, das Land der„wildwach⸗ ſenden Grasnarbe“, pflegte man in die wäh⸗ rend der Völkerwanderuſigszeit von den Ger⸗ manen geräumten Gebiete öſtlich der Elbe zu verlegen. So hat es noch der alte Felix Dahn getan, Dr. Steche glaubt nachweiſen zu kön⸗ nen, daß dies Gebiet vielmehr lints der Elbe lag, Ebenſo beſtreitet er, daß die Alemannen von den Semnonen abſtammen. Auch die Thü⸗ ringer ſind keine Rachfahren der Hermumduren, ſondern um die Zeit des Ptolemäus finden ſich in Thüringen nach der von Dr. Steche durch⸗ burgpark hinausgeführt, die ſich trotz der Hitze dieſes Erlebnis nicht entgehen laſſen wollten. Unter Sien von Unterbannführer Rudi Bauer ſpielte der mußs in prächtiger Geſchloſſenheit Märſche und Vortragsſtücke, die eifgll Ar Wenn man dieſes aus⸗ gezeichnete Muſizieren hört, W man, wa⸗ rum der Muſikzug ſo häufig geehrt wurde, und daß man ſeine Konzerte überall mit Spannung erwartet. Schneidig, faſt wie bei einem Muſik⸗ korps der Wehrmacht, geht das An⸗ und Ab⸗ ſetzen der Inſtrumente, und dieſe einheitliche äußere Haltung findet ſich in der Einheitlichkeit des Spieles wieder. K Wagners„Einzug der Götter in Walhall“ reichen aus„Rheingold“, die„Jubelouvertüre“ von Chr, Bach und die aus fridericianiſchen Moti⸗ ven zuſammengewobene KonzerteuvertüreFri⸗ derieiana“ wurden im erſten Teil von uner⸗ müdlich geſpielten Märſchen umrahmt. Der zweite Teil der Vortragsfolge brachte aus⸗ ſchlüeßlich Märſche. An der Spitze ſtanden drei Fanfaren, in bunter Reihe folgten alte und neue Armeemärſche, die ühergus freudig aufge⸗ nommen wurden. Als mit dem Badenweiler⸗ Marſch von Gg. Fürſt geſchloſſen wurde, hatte der Muſikzug alle Zuhörer für ſich gewonnen, und wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätte er noch ſehr lange ſpielen dürfen..— Die Polizei meldet: Verkehrsunfälle, Am Sonntagvormittag ſtie⸗ ßen auf dem Kreisweg la bei Feudenheim ein Perſonenkraftwagen und ein Kraftrad zuſam⸗ men. Der Kraftradfahrer wurde hierbei ſchwer verletzt. Er wurde mit dem Sanitätskraftwagen der Feuerlöſchpolizei nach dem Städt, Kranken⸗ haus gebracht. Die Schuldfrage iſt noch nicht reſtlos geklärt,— Bei vier weiteren Verkehrs⸗ unfällen, die ſich am Sonntag ereigneten, wur⸗ den zwei Perſonen verletzt und drei Fahrzeuge beſchädigt. Vorläufig feſtgenommen und in den Notarreſt verbracht wurde in dexr Nacht zum Montag ein Mann von hier, weil er g31 einem Fahrrad fuhr, obwohl er unter Alkoho und ſich ſowie andere Verkehrsteilnehmer ge⸗ fährdete. macdetm⸗ der Fn In der vergangenen Woche ereigneten ſich hier 39 Ver⸗ kehrsunfälle, wobei eine Perſon getötet und 17 Perſonen verletzt wurden, Der an 32 Kraft⸗ fahrzeugen und 8 Fahrrädern ent tandene Sach⸗ ſchaden iſt ganz erheblich. Zwei der Verkehrs⸗ unfälle ſind füh Trunkenheit der Fahrzeug⸗ lenker zurückzuführen. Anordnungen der NSDAP Anordnungen der Kreisleitung Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung „Kampf der Gefahr“, Juni⸗Auflage, iſt an den be⸗ kannten Ablieſerungsſtellen ahzuholen. Letzter Ter⸗ min: 2. 6. NS⸗Franenſchaft Friedrichsfeld. 31, 5, fällt der Heimabend aus, Friedrichsſeld, 1,., 20 Uhr, Filmvortrag der NSV im„Adler“. Sandhofen. 1,., 20 Uhr, Pflichtheimabend im „Adler“. Mitglieder des Deutſchen Frauenwerks ſo⸗ wie ſämtliche Frauen ſind eingeladen. Schlachthof. Der Heimabend am 2.., 20 Uhr, fin⸗ det nicht im„Platzl“, ſondern im Lokal„Zukunft“, Schwetzinger Straße 176, ſtatt. Friedrichspark, 2. 6, beſuchen die Frauen die Aus⸗ ſtellung„Deutſches, Gold“ im, Naturkundemuſeum. Treffpunkt 16 Uhr am Schillerplatz. Neckarau⸗Nord. 2.., 20 Uhr, Heimabend mit Frauenwerk im evangeliſchen Gemeindehaus, Vorfüh⸗ rung des Saftfix⸗Appargtes, Reckarau⸗Süd, 2,., 20 Uhr, Beſprechung der Zellen⸗ und Blockwalterinnen in der„Altdeutſchen Weinſtube“, Rheingoldſtraße. Der Heimabend fällt aus. Junghuſch. 2.., 20,15 Uhr, große Frauenverſamm⸗ lung in der„Liedertaſel“, k 2, Sämtliche Frauen der Ortsgruppe, Deutſches Frauenwerk und Nichtmitglieder ſind hierzu eingeladen. Es ſpricht Kreisfrauenſchafts⸗ leiterin Frau Drös, Rheintor. 1.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im Geſell⸗ ſchaftshaus, F 3, 13a. Mitglieder des Deutſchen Frauen⸗ werks ſind eingeladen. Lindenhof. 1,., 20 Uhr, Zellenwalterinnenbeſpre⸗ chung im Heim. Schlachthof, 2,., 20.15 Uhr, Heimabend im„Platzl“, Schwetzinger Straße 172. Ortsfrauenſchaftsleiterinnen. 1.., 15 Uhr, Beſpre⸗ chung in(. 9, 7. Horſt⸗Weſſel⸗Platz, 31.., 16 Uhr, beſuchen die Frauen den Vortrag und die Ausftellung„Das deut⸗ ſche Gold“ im Naturkundmuſeum. Eingang Bismarck⸗ ſtraße. 9H8 Marine⸗HJ. 31.., 18.15 Uhr, Marktplatz Antreten. Betr. gefundenes Ha⸗Ehrenzeichen. Es wurde ein HJ⸗Ehrenzeichen, Nr. 3 4696, Inhaber Friedrich Braun, Mannheim, Renchtalſtraße, aufgefunden. Der kann dasſelbe auf dem Bann, Zimmer 63, abholen. BDM Gruppe 5/171 Oſtſtadt, 2.., 20 Uhr, treten alle Mädel in Kluft auf dem Karl⸗Reiß⸗Platz an. DAßð Strohmarkt. Das„Arbeitertum“ iſt jeweils mitt⸗ wochs nach dem 1. und 15. jeden Monats auf der Ortswaltung, p 4, 4/5, Zimmer 19, abzuholen, Tie Firmen, die die Folge 4 noch nicht geholt haben, wollen dies am kommenden Mittwoch unverzüglich tun. Erlenhof. 2.., 19.45 Uhr, treten ſfämtliche DAß⸗ Walter und Warte in der Knabenturnhalle der Hum⸗ boldtſchule zum Sport an. Sportkleidung iſt mit⸗ zubringen. Rheintor. 2.., 20 Uhr, erſcheinen ſämtliche Be⸗ triebsobleute, Zellen⸗ und Blockwalter, Walter und Warte, Kd⸗Walter im Nebenzimmer des Hauſes der deutſchen Arheit, p 4, 4/5(Wirtſchaft), zu einer drin⸗ genden Beſprechung. Arbeitsſchule Für die beiden Lehrgänge Maſchinenſchreiben, montags und donnerstags von 19—20.30 Uhr, und Kurzſchrift, von 20.30—22 Uhr, werden noch einige Anmeldungen entgegengenommen. Die Anmeldungen müſſen bis zum 2. Juni in C 1, 10 abgegeben werden. Der Lehrgang Latein, Stufe un, beginnt am Mitt⸗ woch, 2, Juni. Anmeldungen werden noch entgegen⸗ genommen. geführten Berichtigung der Längen⸗ und Brei⸗ tengrade die„Teuriochaimoi“, wie dieſer ger⸗ maniſche Stamm von Ptoleimäus bezeichnet wiw, Intereſſant iſt, daß Dr. Steche das Sachſengebiet ſeiner Zeit im Oſten bis zur Warnow nachweiſt,— danach wäre das weſt⸗ liche Mecklenburg alter Sachſenboden. Ueber manche Dinge kann man ſicher ſtreiten.— Auf Grund des Ptolemäus neben den, Burgunden im Warthegebiet noch„Wrugundi“ an der mittleren Weichſel anzunehmen, während 15 dieſes Volk gar nicht mehr erwähnt wird, wir ſicher angefochten werden. Wertvoll aber ſind ganz beſonders zwei Dinge; Auf Grund der Ptolemäus⸗Karten kann mgn jetzt die alten Handelsſtraßen mit voller Klgrheit beinahe von Ort zu Ort, wie die römiſchen Händler einſt in Germanien reiſten, verfolgen. Dr. Steche hat dies mit überzeugendey Klarheit dargelegt. Er hat ſeine Erkenntniſſe über die germaniſchen Siedlungen jener Zeit in den Worten zuſammengefaßt: zDas Heſchichtsbild dieſer 50 erſten Jahre des 2, nachehriſtlichen Jahrhunderts zeigt uns einige örtliche Verſchiebungen, wie ſie in Gebieten ſolcher Entwicklungsſtuſe immer vorkommen. Aber von dauernden dern nomadiſcher oder halbnomadiſcher Stämme kann gar keine Rede ſein; die dama⸗ ligen Germanen waren ſeßhafte Bauern, auch wenn einmal ein kleiner Krieg mit dem Rach⸗ barn beſtand, Die großen Wanderungen boden⸗ entwurzelter Germanenvölker begannen erſt, ſeitdem die Hunnen da waren und, weil ſie ſe⸗ des Jahr die Ernte raubten, den Ackerbau wixrtſchafflich unmöglich gemacht haben, Das Ergebnis des Buches iſt jedenfall, daß es Dr. Steche gelungen iſt, die„durchgehenden, aber leicht Fehler“ der Orts⸗ beſtimmungen des Piolemäus flax exkannt und u haben. Damit iſt das alte Erd⸗ kundebuch, das eben doch eine Menge ſonſt nicht vorhandener Angaben über Germanien enthält, wirklich äberhaupt erſt brauehbar geworden. Mag man in dieſer oder jener Einzelheit des Buches anderer Meinung ſein,— es iſt eine rechte bienenfleißige, ſcharfſinnige, übrigens ſehr lebendig geſchriebene Arbeit, die einen ſehr wertvollen Beitrag zur Erkenntnis unſerer frü⸗ hen Geſchichte liefert. Gerade das zweite Jahr⸗ hundert n. Chr., bei dem wir etwas im Dun⸗ keln über die Beziehungen der germaniſchen Stämme zueinander und zu Rom und über die inneren germaniſchen Verhältniſſe taſten, iſt durch dieſe Erſchließung des Pltolemäus hell aufgelichten und damit der Wiſſenſchaft der Germanenkunde ein neues und wertpvolles Feld erſchloſſen. Wer die Ergebniſſe dieſes Buches umwerfen wollte,— und ſich nicht bloß bei dem Wort beruhigen will, daß„dies Buch ja alle bisherigen Ergebniſſe umſtürzt“,— der müßte ſchon mit demſelben zähen Fleiß, wie Dr. Steche dem Ptolemäus zu Leibe gehen und würde doch wahrſcheinlich im weſentlichen auf dieſelben Ergebniſſe kommen, die einleuchtend klar und aut belegt ſind. Damit hätten wir aber neben der großen Darſtellung des Tacitus im zweiten Teile ſeiner„Germania“ eine iſenſchaft e an die Ausgrabungswiſſenſchaft nicht mehr vorübergehen kann. Dr. v. Leers. Fotowettbewerb Heidelberg und der Heidelberger. Die Stadtverwaltun Heidelberg beabſichtigt einen Fotoweithewerh auszuſchreiben. Das Thema heißt„Heidelberg“, Das Augenmerk der Preisrichter wird dabei weniger darauf gerichtet ſein, die ſchon hun⸗ dertmal fotografierten Anſichten der Stadt und des Schloſſes in möglichſt guter Bildwirkun zu bewerten, ſondern Motive, die für Heidel⸗ berg zwar charakteriſtiſch, aber nicht ohne wei⸗ teres aufzufinden ſind, Dabei iſt ganz beſon⸗ ders auch an den Menſchen gedacht, den Heidel⸗ berger, wie er arbeitet und feiert. Die Einzel⸗ bedingungen werden in Kürze erſcheinen. Es ſei jedoch jetzt ſchon auf dieſen Wettbewerb aufmerkſam gemacht.⸗Der Einſendungsterxmin wird im Herbſt dieſes Jahres ſein, ſo daß die ganzen guten Sommermonate für Aufnahmen zur Verfügung ſtehen. einwirkung ſtand 45 Mannh Mit ein⸗ Sonntag de nismeiſterſe Stadion au Titel eines einem glatt länder Bun nen Sonnte Henkel im Paris geho das Erbe der im letzt und auch Titels war. Bei der t beiden End mal bei der Franzoſe ſt keinen Auge dem Berlin In dem ein eine wirklie beſtechende wenn auch offen ließen mer und br herrſchte al ſeine Bälle beide Spiel :1⸗Führun zum:1 un zweimal Ei Auſtin hatte ſich gebracht Netz vorſtür kam Henkel dritte Satz holte ſich di aber den E. ſen, Erſt gei liner wieder Frau Vor dem Endſpiel d malige De (Dänemart) gegen die f Mathieu. beſonders h zu ſehr auf Sperling he Meiſtertitel. Waldl Heermann kam Der Roſemeyer Gewinner( Sieger. Gew mann Lang. daß das Gi hätte, Dieſe⸗ großen Fah Tripolis un ſeiner impon für die tal neuer Mann nen erneut wird bei ſol noch alles zi 6 Stunden etwa hielt d lauf der gi war der B Nordkurve i Avus einen hungskraft manchmal di ſie aus flieg gefangen w Kurve einzu Konzentratic fahrt abverla Man hatt unmöglich. ſein. Und in dieſer Ausgangs gekämpft. 8 und immer Tages und an Menſch r Mai 1937 ſertüre“ von liſchen Moti⸗ vertüre„Fri⸗ von uner⸗ ahmt. Der brachte aus⸗ ſtanden drei en alte und reudig aufge⸗ Badenweiler⸗ wurde, hatte ch gewonnen, 1 wäre, 5— ldet: ormittag ſtie⸗ udenheim ein ftrad zuſam⸗ ierbei ſchwer itskraftwagen ädt, Kranken⸗ iſt noch nicht en Verkehrs⸗ ih wur⸗ ei Fahrzeuge den Notarreſt Montag ein iem Fahrrad virkung ſtand ilnehmer ge⸗ ille. In der hier 39 Ver⸗ getitet und an 32 Kraft⸗ andene Sach⸗ ſer Verkehrs⸗ er FJahrzeug⸗ P gang Bismarck⸗ tplatz Antreten. Es wurde ein aber Friedrich ſgefunden. Der „ Zimmer 63, Ihr, treten alle atz an. t jeweils mitt⸗ zonats auf der abzuholen, Die geholt haben, nverzüglich tun. fämtliche DAß⸗ halle der Hum⸗ idung iſt mit⸗ ſfämtliche Be⸗ r,„ Walter und des Hauſes der zu einer drin⸗ ſchinenſchreiben, .30 Uhr, und zen noch einige Anmeldungen 10 abgegeben üinnt am Mitt⸗ noch entgegen⸗ ſe, übrigens die einen ſehr unſerer frü⸗ zweite Jahr⸗ vas im Dun⸗ germaniſchen und über die e taſten, iſt lemäus hell ſſenſchaft der rtvolles Feld dieſes Buches bloß bei dem Buch ja alle — der müßte ß, wie Dr. gehen und ſentlichen auf einleuchtend t hätten wir des Tacitus mania“ eine erſuchung, an nſchaft nicht „ V. Leers. lberg und dtverwaltun towettbewer „Heidelberg“, wird dabei e ſchon hun⸗ er Stadt und Bildwirkung e für Heidel⸗ cht ohne wei⸗ ganz beſon⸗ t, den Heidel⸗ „Die Einzel⸗ rſcheinen. Es ettbewerb dungstermin n, ſo daß die Aufnahmen Mannheim Sport und Ipiel 31. Mai 1937 Henkel ranzömmcher Lennismeimer Mit einem deutſchen Triumph klang am Sonntag der letzte Tag der franzöſiſchen Ten⸗ nismeiſterſchaften im Pariſer Rolland⸗Garros⸗ Stadion aus. Heinrich Hentel ſicherte ſich den Titel eines franzöſiſchen Tennismeiſters mit einem glatten 621, 64,•3⸗Sieg über den Eng⸗ länder Bunny Auſtin, nachdem am vergange⸗ nen Sonntag Deutſchland ſich mit von Cramm/ Henkel im Doppel die erſte Meiſterſchaft von Paris geholt hatte. Heinrich Henkel hat damit das Erbe Gottfried von Eramms angetreten, der im letzten Jahre franzböſiſcher Meiſter wurde und auch ſchon im Jahre 1934 im Beſitz des Titels war. Bei der tropiſchen Hitze war der Beſuch der beiden Endſpiele im Einzel nicht ſo ſtart, zu⸗ mal bei den Männern in der Entſcheidung kein Franzoſe ſtand. Der Sieg des Deutſchen ſtand keinen Augenblick in Frage, doch überließ Auſtin dem Berliner keineswegs kampflos den Erfolg. In dem eineinhalbſtündigen Kampf bot Hentel eine wirklich meiſterhafte Leiſtung, zeigte eine beſtechende Vielſeitigkeit und große Sicherheit, wenn auch ſeine Aufſchläge manchen Wunſch offen ließen. Auch ſeine Lobs glückten nicht im⸗ mer und brachten Auſtin billige Punkte. Er be⸗ herrſchte aber jederzeit das Spiel und ſetzte ſeine Bälle ſehr gut. Im erſten Satz waren beide Spieler zunächſt ſtark nervös. Nach einer :1⸗Führung Henkels kam dieſer aber ſchnell zum:1 und nach herrlichem Ballwechſel bei zweimal Einſtand hatte Henkel 611 gewonnen. Auſtin hatte im zweiten Satz zwei Spiele an ſich gebracht, da Henkel etwas überhaſtet ans Netz vorſtürmte. Nach:2, 33,:4 Gleichſtand kam Hentel mit:4 zum Satzgewinn. Schon der dritte Satz brachte die Entſcheidung. Hentel holte ſich die beiden erſten Spiele, mußte dann aber den Engländer auf:2 herankommen laſ⸗ ſen. Erſt genaue Querſchläge brachten den Ber⸗ liner wieder in Führung. Frau Sperling wieder Meiſterin Vor dem Männer⸗Schlußſpiel wurde das Endſpiel der Frauen durchgeführt, Die ebhe⸗ malige Deutſche Frau Hilde Sperling (Dänemart) kam zu einem ſicheren•2,:4⸗Sieg gegen die franzöſiſche Spitzenſpielerin Simone Mathieu. Die Begegnung ſtand auf keiner beſonders hohen Geike⸗ da auf beiden Seiten zu ſehr auf Sicherheit„gelöffelt“ wurde. Frau Sperling holte ſich ſchon zum dritten Mal den Meiſtertitel. 8 Aufn.: Bergmaver Waldhok schlug Wormatla Worms:1 Heermann kann den Wormser nicht am Köpfen hindern Der gigantiſchſte Kampf der Motoren »nung Die Nennen der Morokräder auf dek Aous Ley(BMW), W. Winkler(DKW), H. Fleiſchmann(NSi) die Sieger „Nach einer kurzen Begrüßung durch Korps⸗ führer Hühnlein und der ſeierlichen Flag⸗ fceiene wurden zuerſt die 350-em⸗Ma⸗ ſchinen geſtartet, denen drei Minuten ſpäter die Viertel ltermafchinen folgten und ſich über drei Runden packende Kämpfe lieſerten. In der Fee ſigen Spitzengruppe der Woer lagen Fleiſchmann, Hentze(NRzu), Richnow (Rudge), May(Veloeette) und Hamelehle (Norton) und der eine Viertelliter⸗DuW fah⸗ rende Kluge dicht beiſammen. Jleiſchmann behauptete ſeinen kleinen Vorteil, der nicht ein⸗ mal 50 Meter betrug, und gewann mit nur ſieben Zehntelſekunden Vorſprüng vor Richnow, Kluge, Hentze und May. Krafträder(58,403 Klm.): Bis 350 eem: 1. H. Fleiſchmann NSul 23:08,4 ⸗ 151,3 Klm.⸗Std.; 2. H. Richnow Rudge 23:09,1 ⸗ 151,3 Klm.⸗ Std.; 3. E. Kluge, DaW, 23:09,2 ⸗ 151,2 Klm.⸗ Std.; 4. W. Hentze, NSul, 23:09,4 ⸗ 151,2 Klm.⸗ Std.; 5. A. Mah, Veloeette, 23:10,2 ⸗ 151,15 Klm.⸗Std.; 6. W. Hamelehle, Norton, 2311,2 ⸗ 151,1 Klm.⸗Std. Noch ſchneller waren die 250-com-Ma⸗ ſchinen, die mit einer großen Ueberraſchung aufwarteten. Der mehrfache Weltrekordfahrer Walfried Winkler auf DatW war eine Klaſſe für ſich und mit ſeiner Zeit von 22.16,1 Min. ür die 58,4 Km war er mit 157,3 Km.⸗Sid, noch um 6 km ſchneller als Fleiſchmann mit der ſtärkeren Maſchine. Dieſes Rennen war über⸗ haupt ein durchſchlagender Erſolg für die kleine DawW, die acht Fahrer auf die erſten Pläte brachte und erſt an neunter Stelle folgte der Oeſtereicher Rovotny mit Puch. Schon in der erſten Runde hatte Winkler einen Rieſenvor⸗ ſprung, Er war Uenſe durch die Rordkuxve ge⸗ hrauſt, als ſeine Verfolger herankamen. Er gab ich aber damit noch keineswegs zufrieden, drehte in der zweiten Runde noch mehr auf, die er in .16,1(159,1 Km.⸗Std.) beendete. Ebenſo unan⸗ gefochten war der zweite Platz von Petruſchke hinter dem ſich Häußler und Wünſche dicht zuſammen hielten. Bemerkenswert waren die geringen Ausfälle in dieſem Rennen auf Biegen und Brechen. Bis 250 eem: 1. W. Winkler DaW 22:16,1 157,3 Km.⸗Std.; 2. B. Petruſchke DaW 23:35,2 gleich 148,5 Km.⸗Std.; 3. H. Häußler DaW 24:10,0 144,05 Km.⸗Std.; 4. S. Wünſche DaW 24:),2- 144,0 Km.⸗Std.; 5. B. Sonntag DRW 25:08,1 139,3 Km.⸗Std,; 6. G. Demandt DRW 25:20,3— 138,3 Km.⸗Std. C. H. Martin auf ERa Einen kleinen Vorgeſchmack für den Kampf der donnernden Ungetüme gab der Kampf der 15 Liter⸗Rennwagen, die ſieben Runden, km 135,547, zurückzulegen hatten. Es ſtarteten elf Wagen ausländiſcher Fabrikate. Das Rennen wurde zu einem Zweikempf zwiſchen dem von Beginn an führenden Engländer C. H. Mar⸗ tin auf ERa und dem Italiener Corteſe auf Maſerati, Corteſe hatte langſam ſeinen Rück⸗ aufgeholt und wax in der letzten Runde ois auf 100 Meter an Martin hergngekommen, als er in der Schlußrunde an der Südkurve zur gezwungen wurde. Nun war Martin vollkommen außer Gefahr H. Plate auf Ma⸗ ſerati ſicherte ſich den zweiten Platz vor dem Italiener Teagno(Maſerati), der noch in der letzten Runde an ſeinem Landsmann Uboldi vorbeigegangen war. Martins Sieg war ver⸗ dient. Mit.f51, und 197,6 Km⸗Std, ſchaffte er auch die ſchnellſte Runde, als ihm Corteſe be⸗ reits dicht auf den Ferſen war. Großes Pech hatte der Norweger Blörnſtad auf GRa, der zweimal mit vollkommen zerſetzten Reiſen an der Tribüne vorbeikam. Er wehrte ſich gegen eine Ueberrundung, als er vor der Südkurve noch einmal Reifenſchaden hatte, Nicht viel ⸗beſ⸗ ſer erging es dem deutſchen Maſerati⸗Fahrer Gollin(Erfurt), der mit einem Reifenſchaden Jakob-zanes-HKifzinger-Goldbennner-Lehner ſpielen in der Mannſchaft Weſteuropas gegen Mitteleuropa Der Internationale Fußball⸗Verband(Fifa) veranſtaltet am 20. Juni im Amſterdamer Olympia⸗Stadion, das inzwiſchen auf ein Faſ⸗ ſungsvermögen von 60 000 Zuſchauern ausge⸗ haut worden iſt, zur Errichtung eines Hilfs⸗ fonds einen Fußballkampf zwiſchen Auswahl⸗ mannſchaften von Weſteuropa und Mit⸗ teleuropa. Dieſes Spiel erfreut ſich ſchon heute eines großen Zuſpruchs, ſind doch die über 20 000 Stehplatzkarten reſtlos vergriffen. Die Erwartüngen Deutſchlands, daß in der weſteuropäiſchen Elf eine Reihe unſerer in den letzten Jahren ſo erfolgreichen Nationalſpieler ſtehen würde, haben ſich erfüllt. Nicht weniger als fünf deutſche Spieler wurden aufgeboten, nämlich Torhüter Jakob(Regensburg), Ver⸗ teidiger Janes(Düſſeldorf), die Läufer Kit⸗ zinger(Schweinfurt) und Goldbrunner (München) ſowie Lehner(Augsburg) als Rechtsaußen. Es iſt intereſſant, daß das im Ausland umſtrittene deutſche Spielſyſtem durch die Aufſtellung unſerer Abwehrſpieler, vor allem Goldbrunners,„höheren Orts“ Anerken⸗ indet, d. h. durch die für die Aufſtellung verantwortliche internationale Kommiſſion gut⸗ geheißen wird. Auch die Elf Mitteleuropas iſt bereits nam⸗ haft gemacht, Die Aufteilung dieſer Mann⸗ Ki erfährt vielleicht noch eine Aenderung, a zur gleichen Stunde der Bekanntgabe in Straßburg der tſchechoflowakiſche Nationaltor⸗ Rundfunkſprecher Dr. Paul Laven plaudert vom Avus⸗Rennen Berlin, 30. Mai. Roſemeyer hatte geſagt: es gibt mehr einen Gewinner bei dieſem Avuskampf als einen Sieger. Gewiß: der ſiegreiche Gewinner iſt Her⸗ mann Lang. Aber es iſt nicht ſo zu verſtehen, daß das Glück in erſter Linie ihn verholſen hätte, Dieſer Lang iſt in die Reihe der ganz großen Fahrer aufgerückt. Er hat jetzt durch Tripolis und ſeinen Sieg dort unten neben ſeiner imponierenden Ruhe das ſichere Geſühl für die taktiſche Rennſitugtion. Ein neuer Mann hat in dieſem ſchnellſten der Ren⸗ nen erneut ſeine Meiſterſchaft beſtätigt. Was wird bei ſolchem Können in der Saiſon nicht noch alles zu erwarten ſein! 6 Stunden Motorenkampf. Eine halbe Million etwa hielt die ganze Zeit durch bis zum End⸗ lauf der großen Rennwagen. Unbeſchreiblich war der Blick vom Scheitelpunkt der neuen Nordkurve in das Karuſſell aus Stein, das der Avus einen neuen Zug, eine beſondere Anzie⸗ hungskraft gibt. Dieſe Rordkurve, vor der manchmal die Wagen zu ſtocken ſchienen, wenn ſie aus fliegender Fahrt über die Gerade auſ⸗ gefangen wurden, um in dieſen Bogen der Kurve einzurollen, der dem Rennfahrer größte Konzentration in der Reifen freſſenden Schräg⸗ fahrt abverlangt. Man hatte gemeint, ein Ueberholen ſeſ faſt unmöglich. Ja, wann ſollte es durchzuführen ſein., Und 1 die beiden Vorläufe brachten in dieſer Hinſicht atembeklemmende Ereigniſſe. Ausgangs der Kurven, auf der Geraden wurde gekämpft. Kühler an Kühler wurde überholt und immer wieder überholt. Trotz des heißen Tages und den damit größeren Anforderungen an Menſch und Maſchine wurde bis zum letzten gekämpft. Welch ein Beiſpiel zäheſten Einſatzes, als Caracciola Roſemeyer im erſten Vorlauf knapp vor dem Zielſtreiſen noch zurückließ. Und welches Unglück, welcher Schlag für die beiden ausſichtsreichen Meiſterfahrer, als in der Entſcheidung erſt Roſemeyer für kurze Zeit und dann der ſonverän führende Cargeeiola über⸗ haupt ausſetzen mußte. * Es iſt ſchwer, bei Autorennen jene Verbin⸗ dung von tatſächlichem Pech, Fehlern am Mate⸗ rial und Fehlern der Fahrer wirklich bis ins letzte Aber was Brauchitſch in die⸗ ſer Beziehung ſchon mitmachte, iſt ſagenhaft. Mit gewaltigem Einſatz hatte er den zweiten Verlauf für ſich entſchieden. Man ſah ſeinem Eingreiſen in die Entſcheidung entgegen auf der Avus, die ihm ſchon einmal einen begeu⸗ tenden ſchönen Sieg brachte vor Caraeeiola. Und nun, laum geht es ums Ganze, da ver⸗ läßt ihn ſchon wieder das Glück, da bekommt auch Caraceiola einen Nackenſchlag und der, dem lächelnd ſo oft Fortung gewinkt, Berne Roſemeyer gerät ins Hintertreſſen. Es iſt faſt ſo, als/neige ſich das Geſchick in letzter Zeit im⸗ mer in erſter Linie den zunächſt einmal unbe⸗ kannteren Fahrern zu; ſo iſt diesmal Lang der bevolzugte geweſen, Aber vergeſſen wir nicht das große langſam erarbeitete Können dieſes e vergeſſen wir nicht ſeine eiſernen erven. * nd Seonz Seine alte Leidenſchaft hatte ihn wieder gus ZFtalien, aus der Nudel⸗ und Paſtetenfabrik unter die Fahne des Rennſports gerufen. Er hatte ſich f0 danach geſehnt, im Endlauf mit Dann wäre es aber wir ums Ganze ge⸗ gangen. So aber blieb dieſer prachtvolle italie⸗ der Freiburger hüter Planicka ſowie ſein Landsmann Puc ver⸗ letzt wurden. Der italieniſche Verbandskapitän Mauro wäre für die Umbeſetzung der Elf ver⸗ antwortlich. In Amſterdam ſpielen: Weſteuropa: Jakob(Deutſchland); Janes (Deutſchland), Caldenhove(Holland); Kitzinger, Goldbrunner(beide Deutſchland), Delfour (Frankreich): Lehner(Deutſchland), Braine (Belgien), Backhuis, Smith(beide Holland), van der Eynde(Belgien). Mitteleuropa; Planicka(Tſchechoſlowa⸗ kei); Seſta, Schmaus(beide Oeſterreich); Se⸗ rantoni, Andreolo(beide Italien),——50(Un⸗ Kead, Sas, Dr. Saroſi(beide Ungarn), Piola, eazza(beide Italien), Pue(Tſchechoſlowakei). —— das Dundesgericht wefgt Nachdem das amerikaniſche Bundesgericht die Klage der Madiſon⸗Square⸗Garden⸗Geſellſchaft auf Verbot des Braddock⸗Lonis⸗Kampfes und Erfüllung des Kontraktes von Braddock gegen Schmeling zurückgewieſen hatte, hat jetzt das Bundes⸗Bezirksgericht in Philadelphia die An⸗ träge beider Parteien zwar entgegengenommen, ſich dann aber vertagt. Ein Urteil kam nicht zu⸗ ſtande, ſo daß die Situation noch immer unge⸗ klärt iſt. niſche Kämpfer vom Pech verfolgt auf Strecke. Es war alſo der Nachwuchs, der ſozuſagen unter ſich war, wenn man den Sieger von Tri⸗ polis, Hermann Lang, wenn man von Delius noch als ſolchen bezeichnen will. Von dieſem Tag der Apus, von dieſem ſchnellſten Kampf⸗ tgg, an zählen ſie nicht mehr dazu. Von Delius iſt ein Mann der Zukunft, wie es auch Haſſe iſt, Der lange, ſcheinbar phlegmatiſche Sachſe iſt ein Fahrer von hohen Grgden. Rur hätte er, zum Schluß des zweiten Vorlaufs, Lang vor⸗ beilaſſen müſſen. Der Mercedesmann iſt der ſchnellere geweſen, in dieſem Rennen der beſ⸗ ſere, Die Bahn muß frei ſein für den, der vor⸗ bei will und vorbei— kann, Auch auf der Avus. Wir werden auch von dem jungen Eng⸗ länder Seaman noch hören und auf deim Nürburgring wird Zehender wieder dabei ſein. Die Avus aber wird uns in der Erinnerung bleiben, als der gigantiſchſte Motorenkampf ſeit langem, als das wiedererſtandene Zentrum des Rennſports der Reichshauptſtadt. der doné öreiburg Das vom DDaAcC als Touriſtenveranſtaltung geſchaffene Reichstreffen fand 4 erſten Male in den Tagen vom). bis 31. Mai in Freiburg ſtgtt. Etwa 400 Klubmitglieder hatten ſich aus allen Gauen Deutſchlands, ſogar aus Danzig und Oſtpreußen, eingefunden. Im Rahmen eines Kameradſchaftsabends am Samstag in eſthalle hielt der Präſident des DDaAcC, Freiherr von Egloffſtein, eine kurze Anſprache, in der er darauf hinwies, daß Freiburg als Veranſtaltungsort gewählt wurde, weil der DDAC die Grenzlande nicht vergeſſe. Der Sonntagvormittag war einer Fahrt auf der Freiburger Waldſtraße gewidmet, während am Nachmittag ein großes Weinfeſt auf dem Münſterplatz die Gäſte wieder vereinte, Mit dem Treffen war eine Zielfahrt verbun⸗ den.— Die Ergebniſſe: Beteiligungswertung: 1. Ortsgruppe Pirma⸗ der ausſchied und auch Tröltzſch(Bugafti) erlebte das Ende des Rennens nicht. Graf Caſtelbarco kam mit dem Talbot ſogar ſchon aus der erſten Runde nicht mehr zurück. Ergebniſſe: Rennwagen bis 1500 gem: 135,547 Km: 1. C. H. Martin, England, ERa, 42.130(192,6 Km.⸗ Sid.); 2, H. Plate, England, Maſerati, 45.%3 (180,2 Km.⸗Std.); 3, E. Teagno, Italien, Mgſe⸗ rati, 45,30,1(178,6 Km.⸗Std.); 4. L. Uboldi, Ita⸗ lien, Maſerati, 45.47,4(177,6 Km.⸗Std.); 5. A. F. Hug, Schweiz, Bugatti, 47.151(1720 Km.⸗ Sid.); 6. Baſadonna, Italien, Maſerati, eine Runde zurück; 7, Björnſtad, Norwegen, ERa, eine Runde zurück, Rennwagen über 1500 cem: 1. Vorlauf: 1. Cargeciola(Mereedes⸗Benz), 32.29,0 (250,4 Km.⸗Sid.); 2. Roſemeyer(Auto⸗Union) 32,30,0(250,4 Km.⸗Std.);.⸗v. Delius(Auto⸗ Union) 32.37,4(240,5 Km.⸗Std.); 3. Seaman (Mereedes⸗Benz) 32,48,8(247,9 Km.⸗Std.). ., Vorlauf: 1. v. Brauchitſch(Mer⸗ eedes⸗Benz) 31.2,3(258,1 Km.⸗Srd.); 2, Haſſe (Auto⸗Union) 31.50,4(255,3 Km.⸗Std.); 3, Lang (Mereedes⸗Benz) 31.51,0(255,3); 4. Hartmann (Ungarn) Maſerati, 36.53,, eine Runde zurück; 5% Zoffieiti““Jtalien) Maferati, 34.40,1, zwei Runden zurück, Ley diesmal vor Gall Das Motorrad⸗Rennen der Halbliter⸗ maſchinen bewies deutlich die UHeberlegenheit der BMW⸗Maſchinen, die im Training ſchon ſchneller waren als die DͤW. Wie ſchon beim Eilenriederennen, hielten ſich Otto Ley und Karl Gall dicht beiſammen, übernahmen ab⸗ wechſelnd die Führung und noch zum Schluß gab es die Gerade hinauf einen harten Kampf um den Sieg, Ley war diesmal auf der Hut, behauptete ſich bis ins Ziel in Front und ließ ſich nicht, wie vor ſechs Wochen, auf dem letzten Meter noch ſchlagen, Erſt drei Minuten ſpäter folgten die DaW⸗Fahrer Sunnapiſt, der Sieger von 1935, und Bodmer(Ebingen), von denen ſich der Schwede erſt im„Endſpurt“ den dritten Platz erkämpfte. Dann folgte der Oeſterreicher Reigk vor dem Königsberger Knees, die Reu fuhren. Mansfeld der große Favorit des DaW⸗Stalles, ſiel im Ren⸗ nen immer mehr zurück und wurde ſchließlich nur Achter. der Eldlauj der„Sroßen“ Sieben deutſche Rennwagen, drei Auto Union und vier Mercedes⸗Benz, und der Maſerati des Ungarn Hartmann traten zum Endlauf an, der mit einem ungleich höheren Tempo begann als die Vorläufe. Schon am Erſatzteillager, alſo nach einem Kilometer, mußte von Brau⸗ chitſch anhalten und ausſteigen: Kupplungsde⸗ fekt. Vorne jagte Roſemeyer hinter dem füh⸗ renden Caracciola her, bis er die Reifen wech⸗ ſeln mußte und zurückfiel. Lang, der in jeder Runde einen Platz gewann, erſchient jetzt hin⸗ ter Caracciola. Der Stuttgarter übernahm die Führung, als Caraeciola in der dritten Runde mit einem Kupplungsdefekt ebenfalls ausſchei⸗ den mußte. Der junge Lang, ein meiſterhafter Fahrer gab jetzt die Spitze nicht wieder ab, Vergeblich machte ſich von Delius an die Verfolgung des Untertürkheimers, der in überlegenem Stile gewann, ſo für Mercedes⸗Benz den dritten Sieg des Tages hergusholend. E. von De⸗ lius, Haſſe und Bernd Roſemeyer, die drei Auto⸗Union⸗Jahrer mußten ſich mit den nächſten Plätzen hegnügen. Fünfter wurde Seaman auf Mercedes⸗Benz. Der Ungar Hartmann wurde mit ſeinem Maſerati, zwei Runden zurück, Sechſter. Die Zeit des Siegers betrug für die 154,832 Kilometer 35:30,4 Minuten, was einem Durchſchnitt von 261,7 Klm.⸗Std. entſprach. Wieder hatten die deut⸗ ſchen Rennwagen die ausländiſchen Fahrzeuge, Maſerati und Alfa Romeo, überlegen nieder⸗ gekämpft. ſens, 68 Prozent, 2. Ortsgruppe Saarbrücken⸗ Burbach, 37 Prozent, 3. Ortsgruppe Peiting, 20,58 Prozent.— Ortsgruppenwertung des DDAC, Gau Baden: 1. Ortsgruppe Mannheim 40,5., 14 Fahrzeuge, 2. Orts⸗ gruppe Lörrach, 76,8., 17 Fahrzeuge, 3. Of⸗ fenbach, 73,7., 8 Fahrzeuge, 4. Heidelberg, 67,6., 4 Fahrzeuge, 5, Donaueſchingen, 53., 11 Fahrzeuge, 6. Konſtanz, 52,8., 5 Fahr⸗ zeuge, 7. Waldshut, 34,5., 7 Jahrzeuge, 8 Lahr, 26,8., 7 Fahrzeuge, 9. Meßkirch, 18,7 P. 2 Fahrzeuge, 10. Jeſtetten, 13,2., 2 Fahrzeuge. Hoppegarten 70⸗Jahre⸗Rennen. 3000 Mark. 1800 Meter. 1. A. Horaleks Treuer Geſelle(G. Zuber); 2. Tan⸗ tris; 3, Vogelweid; ferner: Feuereiſer, Matthias, Eitel; Tot.: 13, 11, 28:10, EW 160:10. Preis der Hherſten Behüördve für Vollhlutzucht und Rennen. 3800 Mark. 1350 Meter. 1. Geſtüt Waldfrieds Fidelitas(W. Held); 2. Schill; 3. Lampadius; 4. Wildpark; ferner: Elfmeter, Mawall, Fragonard, Jan van Eyck, Senſe, Duenja; Tot.: 56, 14, 13, 16, 14:10, EW 220710, Preis der Preußiſchen Staatsgeſtütperwaltung. 4500 Mark. 1600 Meter. 1. G. Kucklicks Marquis(F. Sta⸗ roſta); 2. Inſhallah; 3. Hadrian; ferner: Auſonius, Graf Alamviva, Gergdeaus, Pabſt, Panheros; Tot.: 40, 17, 18, 22:10, EW 212:10, Preis der Landwirtſchaft. 3800 Mark, 1000 Meter. 1. Geſtüt Waldfrieds Makramee(W, Held); 2. Ro⸗ ſenode; 3, Tarantella; ferner: Aſtrologie, Götterdämme⸗ rung, Zibebe, Feuernelke, Prineipeſſa, Bretonne; Tot,: 21, 13, 20, 13:10, Gw 292:10. Jubiliums⸗Preis, 20 000 Mark. 2000 Meter. 1. Ge⸗ ſtüt Schlenderhans Sturmvogel(W. Printen); 2. Blinzen; 3. Periander; ferner: Wahnfried, Tra⸗ vertin, Seine Hoheit, Ebro; Tot.; 15, 12, 27, 18:10, EW 304:10 Preis der Warmblutzucht, 3800 Mark. 1000 Meter. 1, Geſtüt Erlenhofs Gnardi(K. Narr); 2. Orotava; 3, Ernft; 4. Weltruf; ferner: Brook, Expreſſioniſt, Nu⸗ ber, Steinhach, Truchſeß, Twiſt, Morgenruf, Eid Cam⸗ Aüng Einſchlag; Tot.: 52, 16, 17, 20, 25:10, EW 9903. Rennen. 3000 Mark. 2200 Meter. 1. R. von Skrebenſtys Marſch⸗Marſch(G. Zade); 2, Au⸗ dens; 3. Amaranthus; ferner; Kanzliſt, Pontifex, Perl⸗ ſtab, Linda, Glasbläſer, Parhelios; Tot.: 144, 35, 19, 18:10, EW 1136:10. Mannheim „Hakenkreuzbanner“ Mannbeims Handvaler zweima' in ökont Ludwigshafens Männer 11:6 und Jugend 24:4 geſchlagen Im Rahmen des Frauen⸗Gruppenturniers auf dem VfR⸗Platz ſtanden ſich zwei Stadtaus⸗ wahlmannſchaften der Männer und der Jugend aus Mannheim und Ludwigshafen gegenüber. weimal mußte Ludwigshafen die Ueberlegen⸗ eit der Rechtsrheiner anerkennen, wobei noch zu berüchſichtigen iſt, daß in der Männer⸗Aus⸗ wahl auf die Spieler des SV Waldhof und bei der Jugend auf diejenigen des Poſtſportver⸗ eins Mannheim verzichtet werden mußte. Das Spiel der Jugend wurde von den Zuſchauern mit großer Begeiſterung aufgenommen, ſah man hier doch Handball in höchſter Vollendung. Das Spiel der Männer war weit ausge⸗ glichener und härter als das der Jugend, jedoch auch hier wurde die Fairneß beider Mann⸗ ſchaften als eine Wohltat empfunden. Die Mannheimer Elf ſtand: Franz(1846); akob, Hartmann(beide Reichsbahn); Bonacker Reichsbahn), Gehr(TV Seckenheim), Gehrich Hotter(Poſt):; Meerwarth(Reichs⸗ bahn), Morgen, Kemeter, Fiſcher(alle VfR). Auf Ludwigshafener Seite ſtellte ſich folgende Formation: Dreſter(Oggersheim); Dörr, Jör⸗ ger(beide TSG 61); Olmer, Dörſam, Schaurer (alle TSG 61): Schmitt Oggersheim), Böh⸗ mern, Acker, Steinel, Weber(alle TSG 61). Obwohl in der Mannheimer Elf ſechs Vertre⸗ ter der Bezirksklaſſe zu finden waren, zeigte die Mannſchaft eine ausgezeichnete Geſamtleiſtung und führte ein gefälliges Spiel vor. Die pfäl⸗ ziſchen Vertreter zeigten ſich aber nicht weniger eifrig und ſetzten unſeren Auserwählten kräftig zu. Die Mannheimer erwiſchten einen ausge⸗ zeichneten Start und gingen bald durch Fiſcher, Hotter, Gehr und Meerwarth mit vier Toren in ührung. Dann aber kam auch Ludwigshafen angſam in Fahrt und holte bis zur Pauſe durch den wurfgewaltigen Ditton drei Treffer auf. ur allgemeinen Ueberraſchung gelang den Gäſten ſogar, die Führung an ſich zu rei⸗ ßen, als Acker zweimal den hervorragenden Torhüter Franz ſchlagen konnte. Doch Morgen, der unermüdliche Schaffer, ſorgte bald wieder für den Ausgleich und Meerwarth und Kemeter () ſchufen eine:5⸗Führung. Nach dem ſechſten und letzten Treffer der Linksrheiner durch Stei⸗ nel kamen die unſrigen wieder zu Wort und erzielten durch Kemeter, Meerwarth und Hot⸗ 5 einen verdienten und beachtenswerten 114⸗ Sieg. Poſt⸗Zugend Gaubeſtmannſchaft Die in Raſtatt zum Austrag gebrachten End⸗ ſpiele um die badiſche Jugendbeſtmannſchaft ſah die Mannheimer Poſtſportler erwartungsge⸗ mäß in Front und ohne einen Punkt abzu⸗ geben, wurde die zum erſtenmal zu vergebende Gaumeiſterſchaft in ganz großem Stil errungen (izu welchem Erfolg wir unſere beſten Glück⸗ wünſche ausſprechen). Die Ergebniſſe waren: Poſtſp. Mannh.— TVSchutterwald 13:5(:2) TV Schutterwald— Tſchft. Durlach:14(:9) Poſtſp. Mannheim— Tſchft. Durlach:4(:1) Im Endkampf gegen Durlach hatten die Poſt⸗ ler eine große erſte Hälfte und ſorgten hier auch für einen ergiebigen Vorſprung. Nach der Pauſe ließ der Sturm gewaltig nach und der Gegner kam ganz bedenklich auf. Ein Glück war es, daß der Mannheimer Hüter wieder ganz auf dem Poſten war und die unmöglichſten ſomit ſeiner Elf den Endſieg rettend. Frauen⸗Kreismeiſter fehlt noch Poſtſport Mannheim— Vfe Neckarau:6 n. V. Die Frauen⸗Kreismeiſterſchaft iſt noch nicht entſchieden. Die Mannheimer Poſtſportlerinnen und die Vfe⸗Mädel landeten punktgleich an erſter Stelle und ſollten am Sonntag den Beſ⸗ ſeren ermitteln. Trotz zweimaliger Verlän⸗ gerung kam keine Entſcheidung zuſtande, ſo daß eine Neuanſetzung der Begegnung nicht zu umgehen iſt. Das Ergebnis wird den beider⸗ feits gezeigten Leiſtungen völlig gerecht, wobei man noch berückſichtigen muß, daß die Poſt⸗ ſportlerinnen auf ihre wurfkräftigſte Stürmerin verzichten mußten. Das Spiel hatte ſeinen dramatiſchen Höhepunkt, als vier Minuten vor Spielende die Mannſchaft des VfL Neckarau eine Führung von:6 Toren erkämpft hatte und es den Poſt⸗Mädel noch gelang, in dieſer kurzen Spielzeit den Gleichſtand zu erzwingen. In den beiden Verlängerungen von je zehn Mi⸗ nuten fiel kein Tor mehr, ſo daß die Entſchei⸗ dung vertagt werden mußte. Eine ſehr mäßige Leiſtung bot der Unparteiiſche Brecht(Fried⸗ richsfeld), der eine große Regelunkenntnis an den Tag legte. Wer ſteigt zur Gauklaſſe auf? Reichsbahn Mannheim oder FC Freiburg Der zweite Sieger der Gruppe Nordbaden, Reichsbahn Mannheim, hat noch eine letzte Chance, gegen den Erſten der Gruppe Süd⸗ baden, FC Freiburg, im Ausſcheidungskampf doch noch den Weg zur Gauklaſſe zu finden. Am kommenden Sonntag ſteigt die erſte Be⸗ gegnung in Mannheim, und vierzehn Tage ſpäter wird in Freiburg der Rückkampf zum Austrag gebracht. Nun hahen es die Mann⸗ heimer nochmals in der Hand, zu zeigen, was ſie können, und gerade bei dem überragenden Können des Freiburger Fußballelubs muß ſchon eine überdurchſchnittliche Leiſtung aufgebracht werden, um die Ausſichten wahren zu können. —hfm. Died dem 5B Kehl der geoße Wut geuungen: Die Aufſtiegsſpiele zur Badiſchen Fußball⸗Gauliga Für die Ermittlung des zweiten Gauligiſten war der letzte Mai⸗Sonntag bei den Aufſtiegs⸗ ſpielen in Baden von ausſchlaggebender Natur. Der FV Kehl gewann ſein Spiel in Freiburg mit:0(:0) und hat, da Neureut von Phönix Karlsruhe klar mit:1(:1) geſchlagen wurde, die erſten Ausſichten neben„Phönix“ in die Gauklaſſe aufzuſteigen. Die Kehler müſſen aller⸗ dings— vorausgeſetzt, daß Neureut die beiden letzten Spiele gewinnt— in den letzten Spie⸗ len in Neureut und zu Hauſe gegen Phönix Karlsruhe einen Punkt holen, um den großen Sprung zu machen. Die Tabelle: Spiele Tore Punkte 1. Ph. Karlsruhe 11 48: 6 22: 0 2. FV Kehl 10 26:16 15: 0 3. FC Neureut 10 19:20 12: 8 4. Alem. Ilvesheim 11 16:40 814 5. VfR Konſtanz 10 15:16 7113 6. SC Freiburg 10 17:25:14 7. VfB Wiesloch 10 11:31„:18 Phönix Karlsruhe— FC Neureut:1 Der FC Neureut wußte, was auf dem Spiel ſtand. Er ſetzte jedenfalls in Karlsruhe vor der Pauſe ſeine ganzen Kräfte ein und bot eine achtbare Leiſtung, ſo daß die Begegnung jeder⸗ zeit offen war. Nach dem Wechſel erlag der zweite mittelbadiſche Vertreter aber den gro⸗ ßen Anſtrengungen und mußte faſt widerſtands⸗ los Treffer um Treffer entgegennehmen. Kunz brachte„Phönix“:0 in Front, im Gegenſtoß kam Neureut durch Federlechner zum Gleich⸗ ſtand. Bis zum Wechſel führten die Platzherren jedoch wieder durch ein Tor Langolfs mit:1. Nach der Pauſe erhöhten Langolf, Kunz und F Langolf das Ergebnis für Karlsruoe auf:1. Uén jübrt im Davispokalkamof Auſtralien ohne Adrian Quiſt Am erſten Tage des Schlußkampfes der Ame⸗ rika⸗Zone um den Davispokal holten die Ver⸗ treter der Vereinigten Staaten gegen Auſtralien eine überraſchende:0⸗Führung heraus. Beide Einzelſpiele wurden von USaA in drei Sätzen ewonnen. Zu berückſichtigen iſt dabei aller⸗ ings, daß die Auſtralier auf ihren Meiſter Adrian Quiſt, der erkrankt iſt, verzichten muß⸗ ten. Für Quiſt ſprang der 17jährige John Bromwich ein, der die in ihn geſetzten Hoffnun⸗ gen doch nicht erfüllte und ſich von„ ity“ Grant glatt:2,:5,:1 ausſchalten ließ. Da⸗ zu kam, daß auch Jack Crawford weit unter ſei. ner gewohnten Form ſpielte, der rothaarige Donald Budge fertigte ihn noch ſchneller:1, :3,:2 ab. Dieſe beiden Punkte des erſten Tages dürf⸗ ten USA den Endſieg ſichern, da Budge ohne Zweiſel auch ſein zweites Einzelrſpiel gewin⸗ SC Freiburg— F Kehl:2(:1) Der FVeKehl ließ ſich in Freiburg nicht be⸗ irren. Mit ungeheurem Siegeswillen ging die Elf gegen den SC Freiburg in den Kampf und geſtaltete ihn ſchließlich auch zu einem:0(:)⸗ Siege. Die Gäſte hinterließen einen guten Ein⸗ druck, ihre beſten Leute waren Mittelläufer Fries und Mittelſtürmer Roß. Freiburg ließ es wieder an dem nötigen Kampfgeiſt fehlen, lediglich die hinteren Reihen konnten befriedi⸗ gen. Jeweils in der 25. Minute der erſten und zweiten Hälfte ſchoſſen Roß und Fries die Tore für Kehl. Schiedsrichter Börres(Lahr), 500 Zuſchauer. Bombenſieg von Kaiſerslautern im Gau Südweſt Bei den Aufſtiegsſpielen im Gau Südweſt leiſtete am Sonntag Saar 05 Sgarbrücken den beiden führenden Vereinen Opel Rüſſelsheim, das diesmal ſpielfrei war, und 1. FC Kaiſers⸗ lautern wertvolle Schrittmacherdienſte. Die Saarbrücker nahmen in Darmſtadt dem MSP, der von den übrigen Klubs noch der ſchärfſte Widerſacher von Rüſſelsheim und Kaiſerslau⸗ tern iſt, durch ein:2 einen wertvollen Punkt ab, Der 1. FC Kaiſerslautern iſt auf dem Weg zur Gauliga einen großen Schritt weitergegan⸗ gen, indem er die Frankfurter Sportfreunde mit dem Bombenergebnis von:1(:0) be⸗ ſiegte. Neu⸗Iſenburg und Ludwigshafen trenn⸗ ten ſich:1(:). Die Tabelle: Spiele Tore Punkte Opel Rüſſelsheim 8 29:8 13:3 1. FC Kaiſerslautern 8 21:8 MSV Darmſtadt 9 18:9 VfL Neu⸗Iſenburg 9 16:14 Saar Saarbrücken 9:24 TSG 61 Ludwigshafen 7 10:13 Sportfr. Frankfurt 8 931 nen dürfte und auch das auſtraliſche Doppel ohne Quiſt ſchwer gehandicapt iſt. Probegalopp des SV Waldhof SV Waldhof— Nordbadiſche Gauauswahl Um unſerem Meiſter— dem SV Waldhof— vor Beginn der Vorſchlußrunde der Meiſter⸗ ſchaftsſpiele Gelegenheit zu einer letzten Probe zu geben, kommt am Mittwoch(19 Uhr) auf dem Platze des SV Waldhof nachſtehendes Trainingsſpiel zur Durchführung: Nordbadiſche Gauauswahlmannſchaft— SV Walbdhof. Mit der Vertretung Nordbadens werden be⸗ auftragt: Rohr Stohner Keilbach (alle Ketſch) Oberweger(2) Gehr Etzel (VfR)(TVSeckenh.)(TVWeinh.) Rothermel Hördt! Hördt Kemeter Fiſcher (TV Weinh.)(beide TG Weinheim)(beide VfR) Der Jungmann-Vierer der„Amicitia“ vor dem Start zum ersten Rennen der Heidelberger Regatta Schnappschuß von den Frühiahrswettkämpfen der SS-Standarte 117/32 Der Sturm 8 beim 100-Meter-Lauf Aufn.: Bergmayer(4 Die Handball-Damen des ViR gewannen das Mannheimer Ausscheidungs-Turnler und stehen demnächst im Endkampf um die Deutsche Handball-Meisterschait der Frauen Nach Forſcher ſeiner( Amazon rückgekel Mitarbe Verlauf Vom Ham Sarmiento“ Säcke und K Ausbeute de in Student el bergen, daß die Hän Stück ſeines unſanfte Be die Zeit— u zu verſpürer tagen des J Stelle von 1 in die„Gri hat er uns! und manche Jugend zum 4jähriger Ki „erforſchte“! Kröten, Spir auf den Tiſe es ihn nach Volljährigkei geſchmückten einem primi feiert. Da Aber das ſchungsreiſer her, er hat! ſchaftliche Te das Ehrenbu geſchrieben l Stromes zw Grao Para „terra incogn Erde. Heute des Amazon Waſſerreichtu rer Erdteile Jahren 1877 ſcher Crev⸗ Fluß, den in ſeiner K wußte er da der Schulz⸗ nun, dieſes völkerkundlich ſitchspunkten rüſteten ſich ſten techniſch und Hilfsmi⸗ flugzeug, die Pilot Ge. Krauſe au ingenieur m Vierter Joſe wertvolle Di Greiner iſt rückgekehrt. ihn das Leb hohes Holzkr Stelle an, wi Ruhe gebett wir zu beſte gegen die tüc und der Rul Klima der„I die Knie zwi Kampfhenkel, eines Tages ren Blindda⸗ beit für läng E Wir lebe Die Techni Zauberkünf „konnten.( dieſer Leut führungen, fachſten 2 Londoner! nahm ſich zuklären. Ein junge! berichtet, daß heure Willen ſeinen Pul: erbittet die H ſuch kontrolli ſehern befin Banell ergrei Arzt die rech Tiſch und ve Puls iſt bis normal. Na Fakir zu ſtön beginnt lang der Puls de⸗ mal. Wieder ginnt auch d ſamer zu ſchl laut: der Pu ten Hand nu verſchwindet Pulſes auf b Sekunden— endlich norm und Banell l Banell, der ders intereſſi imſtande wär zu braucht m gummi. Die Achſelhöhlen Mai 1937 Regatta zergmayer(4 lemnächst im losses +* Mannheim * die bunte seite 31. Mai 1937 ——————————————— Weiße Flecke der Landkerte erforscht Abhenieuer in der„Grünen Hölle“/ Die Schulz-Kampfhenkel-Expedition zurüdægekehrt Nach zweijähriger Abweſenheit iſt der junge Forſcher Otto Schulzq⸗Kampfhenkel von ſeiner Expedition durch unbekannte Teile des Amazonasgebietes wieder nach Deutſchland zu⸗ rückgekehrt und berichtete unſerem Berliner b⸗ Mitarbeiter intereſſnte Einzelheiten über den Verlauf ſeiner Forſchungsfahrt. Vom Hamburg⸗Südamerika⸗Dampfer„Monte Sarmiento“ ſchleppen ſie Kiſten und Körbe, Säcke und Koffer auf den Pier, die die reiche Ausbeute der Amazonas⸗Expedition des jun⸗ Fen Studenten Otto Schulz⸗Kampfhen⸗ el bergen, der ſelbſt ängſtlich hinterher iſt, daß die Hände ja behutſam angreifen und kein Stück ſeines koſtbaren Gutes irgendwie eine unſanfte Behandlung erfährt. Schnell vergeht die Zeit— wir vermeinen noch den Händedruck zu verſpüren, als der Forſcher in den Juni⸗ tagen des Jahres 1935 ſich faſt an gleicher Stelle von uns verabſchiedete, um ſeine Fahrt in die„Grüne Hölle“ anzutreten. Damals hat er uns von ſeinen kühnen Plänen erzählt und manche Geſchichten aus ſeiner früheſten Jugend zum Beſten gegeben, als er ſchon als 4jähriger Knirps die Wälder ſeiner Heimat „erforſchte“ und ſeinen entſetzten Eltern Käſer, Kröten, Spinnen und Schnecken triumphierend auf den Tiſch legte. Kaum 19 Jahre alt, zog es ihn nach Afrika, und ſelbſt den Tag ſeiner Volljährigkeit hat er beileibe nicht am blumen⸗ geſchmückten Tiſch im Elternhaus, ſondern in einem primitiven Bungalow von Liberia ge⸗ feiert. Das Grab im Urwald Aber das iſt für den heute 26jährigen For⸗ ſchungsreiſenden eigentlich ſchon wieder lange her, er hat in der Zwiſchenzeit eine wiſſen⸗ ſchaftliche Tat vollbracht, die ihn für immer in das Ehrenbuch deutſchen Forſchungsgeiſtes ein⸗ geſchrieben hat. Das Gebiet des Amazonas⸗ Stromes zwiſchen der braſilianiſchen Provinz Grao Para und Franzöſiſch⸗Guyang ailt als „terra incognita“, als ein weißer Flecken der Erde. Heute kennt man etwa 200 Nebenflüſſe des Amazonas, die zum Teil an Länge und Waſſerreichtum die bedeutendſten Ströme ande⸗ rer Erdteile bei weitem übertreffen. In den Jahren 1877—1882 ſtieß der franzöſiſche For⸗ ſcher Crevaux auf den bedeutenden Mary⸗ Fluß, den er auch ſtromabwärts bereiſte und in ſeiner Karte aufnahm, aber Genaueres wußte er darüber nicht zu berichten. Aufgabe der Schulz⸗Kampfhenkel⸗Expedition war es nun, dieſes Flußgebiet nach geographiſchen, völkerkundlichen und naturwiſſenſchaftlichen Ge⸗ ſitchspunkten zu durchſtreifen. Die Forſcher rüſteten ſich zu dieſem Zweck mit den modern⸗ ſten techniſchen und wiſſenſchaftlichen Geräten und Hilfsmittel aus, wozu auch ein Waſſer⸗ flugzeug, eine Heinkel⸗„Seekadett“ zählte, die Pilot Gerd Kahle ſteuerte. Bordmonteur Krauſe aus Bremen war als Expeditions⸗ ingenieur mit von der Partie, während als Vierter Joſef Greiner als Nachſchubleiter wertvolle Dienſte leiſtete. Greiner iſt nicht mehr nach Deutſchland zu⸗ rückgekehrt. Ein ſchwerer Malariaanfall hatte ihn das Lebengekoſtet und ein vier Meter hohes Holzkreuz mitten im Urwald zeigt die Stelle an, wo ihn ſeine Kameraden zur letzten Ruhe gebettet haben.„Alle Strapazen, die wir zu beſtehen hatten, erſchienen uns gering gegen die tückiſchen Krankheiten der Malaria und der Ruhr, die uns in dem feuchtheißen Klima der„Grünen Hölle“ immer wieder in die Knie zwingen wollten“, erzählt uns Schulz⸗ Kampfhenkel,„zu allem Unglück erkrankte dann eines Tages Kamerad Kahle an einer ſchwe⸗ ren Blinddarmreizung, ſo daß wir unſere Ar⸗ beit für längere Zeit unterbrechen mußten, um den Patienten unter unſäglichen Mühen nach Para bringen zu können, wo er ſich dank ſorg⸗ ſamer Pflege wieder erholte. Unſchätzbare Dienſte hat den Forſchern beſon⸗ ders das Flugzeug erwieſen. Vom Haupt⸗ lager aus, das ſie ſich am Mittellauf des Nary⸗ Fluſſes errichtet hatten, unternahmen ſie meh⸗ rere Erkundungsflüge, wobei ſie in wenigen Minuten Gebiete überquerten, zu deren Durch⸗ ſtreifung auf dem Land⸗ und Flußwege ſie ſpä⸗ ter viele Wochen benötigten. Bei dieſer Ge⸗ legenheit entdeckten ſie ſchließlich zweieneue Flüſſe, die als„Piptinga“ und„Curecuru“ in den Kompaßkarten aufgenommen wurden. Unbekannte Indianerſtämme „Unſere Freude darüber war ſo groß, daß wir alle vorhergegangenen, nicht zu beſchrei⸗ benden Anſtrengungen und Gefahren ſchnell wieder vergeſſen hatten. Die Befahrung des Nary⸗Fluſſes von der Mündung in den Ama⸗ zonas bis zu den Klüften des Tumuc Humac an der Grenze von Franzöſiſch⸗Guyana ſtellte uns nämlich vor faſt unüberwindliche Schwie⸗ rigkeiten. Sechs Einbäume mit mehr als 80 Zentner Laſt galt es ſtromaufwärts zu rudern, gewaltige Stromſchnellen und toſende Waſſerfälle, Strudel und Wirbel mußten über⸗ wunden werden, indem wir die Booite unter Lebensgefahr über die Felſen zogen oder uns mühſam durch das ſchier unourchdringliche Buſchwerk der Ufer ſchlugen.“ Dabei gab es immer ernſte Forſchungsarbeit zu leiſten. Alles, was da im Waſſer und im Urwald kreuchte und fleuchte, wurde einer Be⸗ obachtung unterzogen, vor allem hatte es die Expedition auf Sängetiere abgeſehen, die noch im Hauptlager präpariert wurden und einen Großteil ihres Gepäckes einnahmen. Sehr reichhaltig ſind aber auch ihre kartographiſche Ausbeute und ihre völkerkundlichen Studien. Sie ſtieß nämlich auf noch völlig unbe⸗ kannte Indianerſtämme, die zum erſtenmal„Bleichgeſichtern“ gegenüberſtanden. Aber es waren friedliche Völker, die den Wei⸗ ßen ſogar Boote und Proviant zur Verfügung ſtellten. Ihre Sprache, Geſänge und Tanzlie⸗ der wurden auf Schallplatten feſtgehalten. Es ließe ſich von den perſönlichen Erlebniſſen der Forſcher noch viel erzählen, aber wir wol⸗ len Otto Schulz⸗ Kampfhenkel nicht vorgreifen, der nicht nur vollgeſchriebene Tagebücher mit nach Hauſe gebracht, ſondern auch den Verlauf ſeiner Expedition auf 2000 Meter Schmalfilm und weit über 1000 Fotos gebannt hat und ſich mit der Abſicht trägt, die ganze Ausbeute in einer Ausſtellung zu zeigen, während er über die perſönlichen, oft genug recht wilden Aben⸗ teuer in einem Werk berichten will. Die For⸗ ſchungsarbeit in der„Grünen Hölle“ des un⸗ ermeßlichen aroßen und geheimnisvollen Ama⸗ zonas⸗Gebietes iſt für ihn aber noch längſt nicht abgeſchloſſen, im Gegenteli, er hat ſie zu ſeiner Lebensaufgabe agemacht, die zu meiſtern ſein größter Ehrgeiz iſt. Berlin in diesen heißen Taqen Wäenn der Ashalt schmilzt/ Freſbäder überſfüllt/ In Trepftow kracht es Wenn in Berlin der Aſphalt ſchmilzt, dann wachſen immer noch die Stilblüten der Berliner Redensarten jedem entgegen, der ſie nicht über⸗ hören kann. Denn der Berliner iſt in keiner Si⸗ tuation, und ſei ſie auch noch ſo brenzlich“ auf den Kopf oder auf ſeine weiche Birne gefallen. Die Kleinſten haben es übrigens am beſten, die dürfen ſich ſo paradieſiſch kleiden oder vielmehr nicht kleiden, wie ſie wollen, kein Menſch ſtört ſich daran. So ziehen die Steppkes mit ihren Muttis in Spielhöschen mit Trägern, Sandalen und Sonnenhut auf dem Buddelplatz oder auf die Plantſchwieſe, denn auch ſie zieht es zum ſeuchten Element, wenn das Thermometer über dreißig Grad hinausklettert. Wie gut, daß es in Berlin ein kühles Gewerbe gibt, das für dieſe heißeſten Tage die nötige Linderung ſchafft. Die Eisdielen haben ihre große Zeit, denn eine Eis⸗ waffel iſt längſt kein Luxus mehr. Ungefähr 400 Eisdielen ſorgen in der Reichshauptſtadt für die Abkühlung der Berliner. Die größeren Geſchäfte verkaufen täglich ihre 2000 Waffeln und einige bhundert größere Portionen dazu. Sie alle neh⸗ men die wenigen Wochen, bis das Frühobſt bil⸗ liger wird, noch wahr, denn es iſt eine Tatſache, daß im Auguſt, und ſei er auch noch ſo heiß, lange nicht ſoviel Eis gegeſſen wird wie gerade in dieſen Tagen. Am Nachmittag und zum Wochenende geht es natürlich hinaus in die zahlreichen Bäder Berlins. Da die Umgebung der Reichshaupt⸗ ſtadt ja ſo unendlich reich iſt an Seen und Fluß⸗ läufen, ergibt ſich die Gelegenheit zum Baden und Schwimmen von ſelber, und für das nötige Bedürfnis hat in der letzten Woche der Hoch⸗ ſommer ja genügend An. S Allerdings iſt vor⸗ läufig das Treiben am Strand viel bewegter als das im Waſſer geweſen, denn man will ja Wyunder, die keine sind Fntnüllte Fokirgeheimnisse/ Ein Negier plaudert ous der Schule Wir leben im Zeitalter der techniſchen Wunder. Die Technik hat ihren Teil dazu beigetragen, daß Zauberkünſtler ihre Kunſtſtücke bedeutend verbeſſern konnten. Es ſind weniger die Fingerfertigkeiten dieſer Leute, weniger die techniſch⸗chemiſchen Vor· führungen, die uns verblüffen, als gerade die ein⸗ fachſten Darbtetungen. Der Vizepräſtdent des Londoner Magiſchen Klubs, Herr J. CBanell, nahm ſich nun die Mühe, einige dieſer Tricks auf⸗ zuklären. Ein junger Fakir tritt auf. Der Anſager berichtet, daß dieſer Mann über eine unge⸗ heure Willenskraft verfüge und imſtande ſei, ſeinen Puls zum Stehen zu bringen. Er erbittet die Hilfe einiger Zuſeher, die den Ver⸗ ſuch kontrollieren ſollen. Unter dieſen Zu⸗ ſehern befindet ſich auch J. C. Banell. Banell erareift die linke Hand des Fakirs, ein Arzt die rechte. Der Fakir legt ſich auf einen Tiſch und verfällt ſcheinbar in Trance. Sein Puls iſt bis zu dieſem Augenblick vollkommen normal. Nach wenigen Minuten beginnt der Fakir zu ſtönen und der Puls der linken Hand beginnt langſamer zu werden. Hingegen iſt der Puls der rechten Hand vollkommen nor⸗ mal. Wieder ſtöhnt der Fakir auf und jetzt be⸗ ginnt auch der Puls der rechten Hand lang⸗ ſamer zu ſchlagen; der anweſende Arzt zählt laut: der Puls beträgt nun auch auf der rech⸗ ten Hand nur mehr 36 in der Minute, dann verſchwindet er vollſtändig. Das Ausſetzen des Pulſes auf beiden Händen dauert ungefähr 15 Sekunden— dann geht der Puls auf 36 und endlich normal auf 72. Der Fakir„erwacht“ und Banell läßt ſeine Hand los. Banell, der ſich für dieſes Experiment beſon⸗ ders intereſſierte, erklärte, daß jeder Menſch imſtande wäre, dasſelbe zu wiederholen. Da⸗ zu braucht man nur zwei Bälle aus Hart⸗ gummi. Dieſe beiden Bälle werden in die Achſelhöhlen gelegt, und zwar ſo daß ſie durch die Arme angepreßt werden können Die Hart⸗ gummibälle, die ſich ganz dem Körper an⸗ ſchmiegen, liegen gerade auf den Schlag⸗ adern. Breſt man die Bälle ein wenig an, ver⸗ langſamt ſich der Puls. Werden die Bälle mit voller Kraft angepreßt, ſetzt der Puls vollkom⸗ men aus, da ja die Blutzufuhr einfach abge⸗ ſchnürt wird. Es iſt ein ſehr einfaches Experi⸗ ment und doch hat es viele Jahrhunderte lang viele Menſchen verblüfft. Der Stichin den Korb Ein zweites Fakirkunſtſtück iſt folgendes: In einen ziemlich flachen Korb, der durch einen Deckel verſchloſſen werden kann, kauert ſich ein Kind. Der Fakir bedeckt das Kind mit einem Tuch, leat den Deckel auf und ſchließt ihn. Es ſieht aus, als würde das Kind mit ſeinem Körper den aanzen Korb ausfüllen. Der Fa⸗ kir nimmt nun einen langen Degen, tanzt erſt einmal rund um den Korb herum und ſticht nun raſch und ſcheinbar wahllos durch den Korb. Man kann deutlich die Klinge des Degens auf der entgegengeſetzten Seite des Korbes heraustreten ſehen. Dann hält er inne, wirft den Degen von ſich, öffnet den und— der Knabe ſteigt völlig unverſehrt eraus. Banell erklärt, daß dieſes Experiment genau ſo einfach wäre, wie das Anhalten des Pul⸗ ſes, daß es aber großer Uebung bedürfe. Das Kind liegt nämlich im Korb in der Art, wie iunge Hühner, ehe ſie auskriechen, im Ei lie⸗ gen. Die Beine ſind eingezogen, der Kopf liegt auf den Knien, zwiſchen den Waden und den Oberſchenkeln und zwiſchen Bruſt und Bauch und den Knien befinden ſich Hohlräume, und in dieſe Hohlräume ſticht der Fakir ſeinen Degen. Während der ganzen Vorführung darf ſich das Kind nicht rühren. Der ganze Trick zuerſt auch das Herumlaufen im Badeanzug oder Strandkoſtüm gebührend ausnutzen, bei den Damen ſpielt ja hierbei auch die Eitelkeit und Koketterie eine weſentliche Rolle. Die Freibäder waren alſo jedenfalls überfüllt, und wer abends keinen Sonnenbrand hatte, der zählte zu den wenigen Klugen und konnte ſich ſchmerzlos ins Bett legen. Eine andere Sommerfreude zieht die Ber⸗ liner ebenfalls allwöchentlich in ihren Bann. Jeder muß einmal„Treptow in Flam⸗ men“ geſehen 3 Man kann das wunder⸗ bare Feuerwerksſchauſpiel vom Waſſer aus beobachten oder man kann ſich in die Garten⸗ lokale ſetzen, die an der Spree liegen, kann ſich eine Molle oder einen Maitrank kommen laſſen und in aller Beſchaulichkeit an dem Theater teilnehmen. 3 Es beginnt mit einem»ohrenbetäubenden Krach, daß die erſchreckte Weiblichkeit mit einem hundertfachen„Huch!“ zuſammenfährt, dann ſht ein Hornſignal durch die Luft, und dann ſteht Treptow in Flammen. Die Raketen ziſchen hoch und verſprühen ſich oben in Millionen leuchtender Funken, Sonnen drehen ſich in blen⸗ dender Helle, bunte Kugeln wirbeln durch die Luft, und von der romantiſch hohen Spreebrücke rieſelt ein Funkenregen wie ein Waſſerfall her⸗ unter. Die„Brauſe“ wird losgelaſſen. Dazu iſt ein fürchterlicher Krach in der Luft, die Raketen und Bomben ſauſen über die Köpfe der Zu⸗ ſchauer hin, es iſt ſchaurig ſchön, und alles ſpie⸗ gelt ſich in der Spree. Ein filmkundiger Mann rief begeiſtert aus:„San Franzisko“ iſt niſcht dajejen!“, und als das Schauſpiel mit über⸗ mächtigem Knall ſchloß, da wunderte man ſich, daß der Mond noch am Himmel ſtand und nicht vor Begeiſterung oder— Neid ebenfalls geplatzt war. H. B. Sch. hingebendem Weſen. Kleine Winke ſür Abergläubische „Donnerwetter, jetzt bin ich wieder mit dem linten Bein aus dem Bett geſtiegen. Das kann ein netter Tag werden!“ Alſo huſch, huſch, nochmal rein ins Körbchen, die Augen zumachen, bis drei zählen und dann raus, aber mit den Händen voran! Das bannt den böſen Zauber, und wenn man auf den Händen bis ins Badezimmer läuft, wird es ſo⸗ gar 30 ein glücklicher Tag. Ein Verſuch über⸗ zeugt. Begegnet man beim Verlaſſen des Hauſes zu⸗ erſt einer alten Frau, ſo klopfe man ihr dreimal auf die Schulter und ſage:„Na, Frau Müller, wie geht es immer?“ Springt einem darauf die alte Dame ins Geſicht, hat man Pe gehabt. Heißt ſie aber wirklich Müller, dan kaufe man im nächſten Fachgeſchäft ein Los, es wird beſtimmt gewinnen. Schrecklich iſt es, wenn einem eine ſchwarze Katze über den Weg läuft. Läuft ſie von rechts nach lints, geht es noch. Aber dreimal wehe, ſo ſie von links nach rechts läuft. Dagegen hilft nur umkehren, nach Hauſe gehen und ſich ins Bett legen oder in hohem Bogen über die Lauf⸗ bahn der Katze hinſpringen, was ſich auf der Straße ſehr originell ausnimmt. Einer einzelnen Nonne zu begegnen, iſt ſehr ſchlecht. Begegnet man ihr aber trotzdem, dann heißt es: raſch mit dem Schlüſſelbund klimpern. In Ermangelung eines Schlüſſelbundes ſchiele man, bis ſie vorüber iſt. Schornſteinfeger bringen bekanntlich Glück. Sieht man mit dem Schornſteinfeger zugleich noch einen Schim⸗ mel, dann bedeutet dies eine ganz große Glücksfügung. Schornſteinfeger und Schimmel ſind übrigens etwas für heimlich oder unheimlich Liebende. Man zähle vorerſt hundert Schimmel, was heute nicht mehr ganz einfach ſein ſoll. Hat man ſie aber glücklich beieinander, dann braucht man noch zwei Schornſteinfeger, und der Zau⸗ ber beginnt auch ſchon zu wirken. Reicht man nämlich jetzt dem oder der Auserwählten die Hand, dann kann man mit ihm oder ihr ein⸗ fach machen, was man will. Nur darf man vor⸗ her niemand anderem die Hand geben, weil ſonſt der ganze Zauber wieder futſch iſt. Es empfiehlt ſich daher, bis zur erſehnten Begeg⸗ nung die Hand in der Schlinge zu tragen. erſchlägt man irgend etwas, dann iſt es ſicher, daß man demnächſt noch zwei andere Dinge kaputt macht. Man gehe daher gleich in die Küche und werfe zwei ſchadhafte Teller an die Wand. Die Spinne am Morgen ſperre man bis zum Abend in eine leere Streich⸗ holzſchachtel und laſſe ſie dann wieder heraus, denn am Abend bringt ſie Glück und ſomit hebt ſich der ganze Schwindel auf. Einem Dicken auf den Bauch klopfen, bringt Glück. Bekommt man aber hierfür eine geknallt, warte man bis zum nächſten Freitag und reiße dann einer Jungfrau drei Haare aus. Kriegt man diesmal keine geknallt, dann heirate man dieſe Jungfrau, denn ſie iſt von ſanftem und 5 ü a Die Wahrheit Der Arzt unterſucht das kleine Fräulein Schmidt:„Die Sache iſt nicht ſchlimm. Nur ein bißchen Blutarmut. Sie ſagen, daß Sie viel Tennis ſpielen; bekommen Sie da Herzklopfen?“ „Das kommt ganz darauf an, mit wem ich ſpiele...!“ antwortet da das kleine Fräulein leicht errötend. Auch ein Trost Schramm klettert in die Berge. Schramm hängt an einem ſchwachen Seil. Entſetzt ſchaut er in die Tiefe. „Um Gotteswillen, wenn das Seil reißt...!“ Der Führer brummt: „Machen Sie ſich darüber keine Ich habe noch ein neues zu Hauſe.“ e Sorgen! beſteht darin, daß der Vorführende genau weiß, wo ſich die Hohlräume zwiſchen den Kör⸗ perteilen des Kindes befinden. Das wunderbarſte Experiment der Fakire war bisher das Gehen über glühende Kohlen. Voriges Jahr erſt zeigte ein Fakir im Hofe eines Londoner Spitals dieſes Ex⸗ periment. In einer ungefähr zwei Meter lan⸗ gen, einen halben Meter breiten und ebenſo tiefen Grube waren glühende Holzkohlen auf⸗ geſchichtet. Dieſe Kohlen wurden durch Blas⸗ bälge in Weißalut gehalten. Der Fakir zog ſeine Schuhe und Strümpfe aus und die Aerzte unterſuchten ſeine Fußhaut. Es konnte keinerlei Veränderung wahrgenommen wer⸗ den. Dann ſtand der Fakir auf und ging auf die Kohlengrube zu. Einen Augenblick blieb er ſtehen, dann ſetzte er einen Fuß auf die Glut. Augenblicklich ſank er bis zum Knöchel ein. Mit drei Schritten durchſchritt er die glühende Kohle. Unmittelbar nach dem Ex⸗ periment wurden ſeine Füße von den anweſen⸗ den Aerzten genaueſtens unterſucht— und wieder konnte keine Veränderung der Haut wahrgenommen werden. Das ſchützende Alaunbad Einer der anweſenden Zeitungsreporter, J. G. Holder, wollte das Experiment nachahmen, im Glauben, es handle ſich nur darum, raſch über die Glut zu kommen. Er ſprang auf die Glut und trat ſofort wieder heraus. Sein linker Fuß war kaum zwei Sekunden mit der Glut in Berührung gekommen und doch— vollkom⸗ men verbrannt. Die Aerzte erklärten da⸗ mals dieſes„Feuergehen“ als eine ſeltene Eigenſchaft mancher Menſchen. Mr. Banell meint, daß auch dieſes Experi⸗ ment von jedem Menſchen ohne jede Willens⸗ ſpannung gemacht werden kann.„Es aibt“, ſagt er,„eine Menge Mittel, die die Haut ge⸗ gen die Einwirkung der Hitze unempfindlich machen. Das beſte Mittel iſt aber folgendes: Man nimmt einen Kübel Waſſer und löſt da⸗ rin ſo viel Ala un auf, bis das Waſſer ge⸗ ſättigt iſt, bis ſich kein Alaun mehr löſt. Dann gibt man in dieſe Löſung ſo viel Zinkſulfat, als man um einen Schilling zu kaufen be⸗ kommt. In dieſe Löſung tut man die Füße und hält ſie ungefähr eine halbe Stunde darin. Das Bad wird drei⸗ bis viermal wie⸗ derholt, ehe man zum Experiment ſchreitet. Wichtig iſt, daß die Füße nach dem Bade nicht mit einem Tuch abgetrocknet werden dürfen, ſondern allein trocknen müſſen. Befolgt man dieſe Vorſchrift genau, kann man ohne Gefahr auf alühende Kohlen treten oder auf Glas⸗ rane und wird keinerlei Verletzung davon⸗ ragen.“ Nach dieſen Erklärungen Banells bleiben von den berühmten und bisher nicht erklärten Tricks der indiſchen Fakire nicht mehr viele übrig. Der ſogenannte Seiltrick wurde erſt kürzlich von einem deutſchen Artiſten nach⸗ geahmt; allerdings weiß man noch nicht, auf welche Weiſe. Bleibt nur mehr der Trick des ſchwebenden Menſchen. Vielleicht wird man eines Tages auch dieſes Experiment nachah⸗ men können, und dann werden die welt⸗ berühmten indiſchen Magier ihren Vorrang in derlei Sachen verlieren. Denn Zauberei— gibt es bekanntlich keine. Arabische Nusik Von Grammophonplatten und Tonfilmen her kennt man ja verſchiedene arabiſche Muſikſtücke und Geſänge. Man bekommt auch ſo einen Be⸗ griff von der Andersartigkeit dieſer Muſik, aber die ganze Eintönigkeit der Melodieführung kommt erſt dann zum Ausdruck, wenn man alle Strophen des Liedes hintereinander mitanhört. So ereignet es ſich in arabiſchen Theatern, daß Sänger eine Stunde lang an ein und demſelben Liede ſingen, deſſen Melodie ſich jede halbe Mi⸗ nute wiederholt. Die arabiſchen Beſucher fangen bald vor Begeiſterung zu toben an— der euro⸗ päiſche Zuhörer aber kann ſich nach einer Vier⸗ —— 5 bereits kaum gegen das Einſchlafen vehren. ——————— Mannheim die Wirtſchaftsſeite 31. Mai 1937 Steigende Nachfrage nach dem Rohstoff der Zellwolle Die Zellstofffabrik Mannheim-Waldhof im Jahre 1936/ Günstiges Geschäftsergebnis/ Ein vorbildlicher Sozialbericht Die Zellſtoffabrik Waldhof, Mannheim, der größte Konzern dieſes Induſtriezweiges, legt ihren Geſchäftsbericht für 1936 vor, der ein kenn⸗ Bild der Lage in der Zellſtoff⸗ abrikation gibt. Als erſte bemerkenswerte Feſt⸗ — 7— iſt die zu machen, daß man die Meinung, der Kunſtfaſerzellſtoff werde für die Zellſtoff⸗ induſtrie keine erhebliche Bedeutung gewinnen, redigieren muß. Die Zellſtoffabrik Waldhof, die etwa 80 vH. des in Deutſchland überhaupt er⸗ zeugten Kunſtfaſerzellſtoffs herſtellt, hat in ihrer Produktion bereits einen Anteil von 12 bis 15 vH. des Kunſtfaſerzellſtoffes gegenüber dem Papierzellſtoff zu verzeichnen. Das bedeutet eine Steigerung auf das Vierfache. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Es iſt die infolge der Er⸗ richtung von Zellwollefabriken geſteigerte Nach⸗ frage nach dem„Rohſtoff“ der Zellwolle, eben nach Kunſtfaſerzellſtoff. Aber auch die Erzeu⸗ gung von Papierzellſtoff hat infolge der Zu⸗ nahme des Papierverbrauchs je Kopf der Be⸗ völkerung um 11 vhH. auf rund 33 Kilogramm und der erheblich geſtiegenen Ausfuhr von Pa⸗ pier und Pappe eine Zunahme zu verzeichnen. Insgeſamt ergab ſich für die Geſellſchaft eine Mengenzunahme des Abſatzes von Zellſtoff und Papier um 11 vH. Der Geſamterlös aus den Verkäufen ſtieg damit auf 93 Mill. RM. Mit Einſchluß der Beteiligungsgeſellſchaften, deren Kapital entweder ganz oder faſt ganz in den Händen der Geſellſchaft iſt, beträgt der Geſamt⸗ erlös aus den Verkäufen des Jahres 1936 142 Mill. RM In dieſer Summe iſt zum erſten Male auch der Abſatz der Vereinigten Zellſtoff⸗ und Papierfabriken Koſtheim⸗Oberleſchen AG., enthalten. Auslandsgeſchäft: 14 Millionen Das Auslandsgeſchäft der Firma und ihrer Beteiligungsgeſellſchaften erreichte einen Wert von 14 Mill. RM. Die Ausfuhr iſt durch ein Exportquotenabkommen der Vereinigung der europäiſchen Sulfit⸗Zellſtofferzeuger bis Ende 1938 geregelt. Die deutſche Quote wurde nicht voll ausgenutzt, obwohl die Preiſe für Zellſtoff am Weltmarkt ganz erheblich angezogen ſind. Die Erklärung dafür iſt in dem ſtarken deutſchen Eigenbedarf ohne weiteres gegeben. Man wird dabei allerdings berückſichtigen müſſen, daß der internationale Markt zurzeit inſofern in einem beſonderen Zeichen ſteht, als einige zellſtoffver⸗ arbeitende Werke, die nicht recht an die Auf⸗ wärtsbewegung geglaubt hatten, ſich nicht ein⸗ gedeckt haben, ſo daß ſie jetzt aus dieſer Lage heraus Ueberpreiſe bewilligen. Dieſe beſondere Konjunktur drückt ſich darin aus, daß für 1938 niedrigere Preiſe vereinbart werden als für 1937. Es iſt alſo ein augenblicklicher Mangel an Zellſtoff in der ganzen Welt zu verzeichnen, nicht nur in Deutſchland. Neue Werke Die deutſche Zellſtofferzeugung wird noch im laufenden Jahre eine erhebliche Erweiterung erfahren durch die Neuerrichtung des Werkes Wolfen der IG Farben, das ſeine Produktion noch im Sommer aufnehmen wird, ſowie durch das Werk Winzhauſen, die Buchenholzzellſtoff herſtellen. Mit einer Kapazität von etwa 30 000 bis 35000 Tonnen wird das Werk Wolfen aller⸗ dings kaum mehr als den zuſätzlichen Bedarf der IG Farben decken. Auch die Zellſtoffabrik Waldhof errichtet ein neues Werk, und zwar auf der Grundlage von Kiefernholz im dichteſten deutſchen Kieferngebiet bei Freienwalde an der Oder(Sulfatzellſtoffſ. Dieſes neue Werk„Jo⸗ hannesmühle“, das im Frühjahr 1937 begon⸗ nen wurde und den Betrieb vorausſichtlich 1938 auf nehmen wird, hat eine Kapazität von etwa 30000 Tonnen. Die Baukoſten werden etwa zehn Millionen RM betragen. Rohſtoffgrundlage wird geſichert Der Geſchäftsbericht zeigt im übrigen das übliche Bild, daß nach der Abſatzſeite hin kaum Wünſche übrigbleiben, daß dagegen die Rohſtoffſeite Schwierigkeiten macht. Es herrſcht augenblicklich ein gewiſſer Mangel an Holz, der ſich in einer ſtarken Verminderung der Lager⸗ vorräte bemerkbar macht. Man wird aber dieſer Schwierigkeiten ohne Zweifel Herr wer⸗ den, da immer noch 50 vhH. des deutſchen Holz⸗ anfalls als Brennholz Verwendung finden, eine Reſerve, die unſchwer nutzbar gemacht werden kann. Auch durch Mehrverwendung von Kiefern an Stelle von Fichtenholz in den Gruben laſſen be gewiſſe Beſſerungen der Holzverſorgung für die Zellſtoffinduſtrie erwarten. Es iſt jeden⸗ falls kein Zweifel, daß die Rohſtoffgrundlage der Zellſtoffabrikation und damit auch der Zell⸗ wolleerzeugung geſichert werden wird. Der Bericht in Zahlen Entſprechend der geſchilderten Abſatzlage hat — auch die Bilanz der Geſellſchaft weiterhin 91 eſtigt. Das Anlagevermögen weiſt mit 1,776 Mill. RM(21,297 Mill. RM) keine weſentliche Veränderung auf. Die Beteiligun⸗ gen haben ſich infolge des Erwerbs von Koſt⸗ eim⸗Oberleſchen von 16,452 Mill. RM auf 20,859 Mill. RM erhöht. Das Umlaufvermögen iſt gekennzeichnet durch die Verminderung der Poſition„Vorräte“, die diesmal mit nur 3,438 Mill. RM(9,983 Mill. RM) ausgewieſen werden. Die Verminderung der Vorräte hat andererſeits eine erhebliche Erhöhung der Bank⸗ von 1,805 auf 4,748 Mill. RM und der Wertpapiere von 2,269 auf 3,250 Mill. RM zur Folge. Die Forderungen auf Grund von arenlieferungen und Leiſtungen ſind von 5,186 auf 4,058 Mill. RM zurückgegangen, ein Beweis dafür, daß prompt gezahlt wird, was ſich aus der ganzen Marktlage erklärt, wie aus dem Anreiz hoher Skonten. Bei der Beurteilung der Vorräte iſt zu berückſichtigen, daß die Wald⸗ Der Rohſtoff der Zellwolle(Wirtſch) 2 Sch hof⸗Holzhandelsgeſellſchaft GmbhH., Mannheim⸗ Berlin, Holzvorräte im Buchwert von rund 10 Mill. RM beſitzt. Auf der Paſſivſeite der Bilanz iſt zu erwähnen die Aenderung in der des Grundkapitals, das an ſich mit 33,250 Mill. RM gleichgeblieben iſt. Die Stammaktien haben ſich jedoch von 17,250 auf 27,700 Mill. RM erhöht, da ein großer Teil der Beſitzer von Vorzugsaktien von dem Umtauſchrecht Gebrauch gemacht hat. Die Vorzugsaktien ſind daher von 15,650 auf 5,550 Mill. RM zurückgegangen. Im übrigen weiſt die Paſſivſeite keine weſentlichen Veränderungen auf. Die Bankſchulden ſind von 5,289 auf 4,346 Mill. RM geſunken. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung weiſt ent⸗ ſprechend der von 7397 auf 7748 geſtiegenen Zahl der Gefolgſchaft eine Steigerung der Löhne von 15,617, auf 16,827 Mill. RM auf. Ganz erheblich geſtiegen ſind die freiwilligen Sozialleiſtungen(1,582 gegen 0,768 Mill. RM im Vorjahre). Die Abſchreibungen auf An⸗ lagen halten ſich auf der Höhe des Vorjahres. Bemerkenswert iſt weiter, daß die mit 190 737 Reichsmark zu Buche ſtehenden Zinſen von den Erträgen aus Beteiligung(654379 RM) ganz erheblich übertroffen werden. Die Leitung der Geſellſchaft verfolgt bewußt dieſes Ziel, um eine nicht von Zinſen belaſtete normale Pro⸗ duktion zu haben. Erheblich geſtiegen ſind ſelbſtverſtändlich die Steuern. Nach Abſchreibung von 3,960 Mill. RM auf Anlagen beträgt, ent⸗ ſprechend dem erhöhten Umſatz, der Reingewinn einſchließlich des Vortrags aus 1935 von 957 469 RM 3,393 Mill. RM(2,990 Mill. RM). Daraus werden verteilt 6 vH. Dividende auf die Vorzugsaktien, 7 vH. auf die Stammaktien und 3½ vh. auf Genußrechte. Sämtliche noch aus⸗ ſtehenden Genußrechte(195 700 RM) werden getilgt; der dann verbleibende Reſt von 1,000 Mill. RM wird auf neue Rechnung vorgetragen. Von der Dividende wird 1 vhH. dem Anleihe⸗ ſtockgeſetz zugeführt. Die Sozialberichterſtattung Der Geſchäftsbericht gibt in der Anlage einen Sozialbericht mit dem Bemerken, daß dieſer ſozuſagen die Grundlage für die ſoziale Berichterſtattung ſein ſoll. In Zukunft werden nur die jeweiligen Aenderungen bekanntgegeben werden. Hier iſt alſo der Wille vorhanden, ein ſtändiges„ſoziales Rechnungswerk“ fortlaufend zu bringen entſprechend dem kaufmänniſchen Rechnungswerk der Bilanz. Der Bericht gibt eine Altersgliederung der Gefolgſchaft, wobei darauf hingewieſen wird, daß mit 39 vhH. älte⸗ rer Angeſtellten(über 40 Jahre) die Geſellſchaft etwa 10 vhH. über dem Reichsdurchſchnitt liegt. Es werden dann die freiwilligen Zuwendungen nach Poſitionen aufgeführt. Außer den geſetz⸗ lichen Sozialleiſtungen von 1,292 Mill. RM wurden danach an freiwilligen Leiſtungen 1,612 Mill. RM ausgeworfen. Für Schönheit der Arbeit wurden weiter 176 400 RM auf⸗ gewendet. Beſſer noch als dieſe Zahlen ſpricht aber folgender Satz aus dem Bericht in dem Abſchnitt Werkswohnungen und Siedlungen. Dieſer Satz heißt:„Wir ſind derzeit mit einer eingehenden Unterſuchung der Siedlungsfragen innerhalb unſerer Gefolgſchaft beſchäftigt.“ Hier zeigt ſich, daß man wirklich bemüht iſt, ſich um die Gefolgſchaft in jenem Geiſte zu be⸗ kümmern, den der Gedanke der Betriebsgemein⸗ ſchaft verlangt. MAS CIIINEM. NALIRLIS-aag, ie lan Vw˙iιrfrSs(‚Chaff hraucht noch: 5 Motorĩsierung von ⸗ K. + 992 — 250000-300ooo getrieven-, 0 5 M 2— 7 ——— für2 6 Mill. lic. ,. 44 22,, —— i 7 „ 9 WWs.—— 5 E, 75 4% 7 Vpriumaschinen 4* 4 z An 000% 8 + 4 E %,—— 7 46 ſ M, Teichnung: Roha Die entſcheidende Aufgabe, die unſerer Landwirtſchaft für die nächſten Jahre geſtellt iſt, iſt die Steigerung der Erzeugung. Erſchwert wird dieſe Aufgabe durch den Mangel an Land⸗ arbeitern. In dieſer Lage muß ſich die Maſchine als„treuer Helfer des Menſchen“, wie ſie einmal genannt wurde, erweiſen. In München wird am 30. Mai die große Reichsnährſtands⸗ ſchau eröffnet, die neue Landmaſchinen zeigen wird. Die Benutzung von mehr Maſchinen kann uns aber nicht nur Menſchenhände ſparen, ſie erlaubt auch gleichzeitig eine beſſere Ausnutzung des Bodens und eine vollſtändigere Erfaſſung der Ernte. 9 Mill. Doppelzentner Getreide, das iſt Brot für 9 Mill. Menſchen, geht heute noch jährlich allein deshalb verloren, weil noch nicht überall die Drillmaſchine, die Maſchine für Reinigen und Beizen der Saat, in Gebrauch iſt. Ein Schutzgesetz für deutsche Schuldner Die Verzinsung der Auslandsanleihen und Auslandsschulden Amtlich wird mitgeteilt: Infolge der Devi⸗ ſenbewirtſchaftung, zu der Deutſchland durch die ungeſunden Verhältniſſe in der Weltwirtſchaft gezwungen worden iſt, können ſich die deutſchen Schuldner von Auslandsanleihen und Aus⸗ landskrediten von einer fälligen Schuld vielfach deswegen nicht befreien, weil die Ueberweiſung des Schuldbetrages in das Ausland aus devj⸗ ſenwirtſchaftlichen Gründen nicht zugelaſſen werden kann. In zahlreichen Fällen haben die ausländiſchen Gläubiger hierfür Verſtändnis gezeigt und ſich bereitgefunden, das Schuldver⸗ hältnis zu angemeſſenen Bedingungen zu ver⸗ längern oder an Stelle von Deviſen und freier Reichsmark eine Zahlung auf Sperrkonto anzu⸗ nehmen. Dem ſtehen jedoch Fälle gegenüber, in denen die ausländiſchen Gläubiger bisher jedes Entgegenkommen abgelehnt haben. Dadurch wurde für den deutſchen Schuldner eine Lage geſchaffen, die auf die Dauer unerträglich war. Denn die deutſchen Auslandsſchulden ſind viel⸗ fach in einer Höhe zu verzinſen, die den heute in Deutſchland üblichen Zins bei weitem über⸗ ſteigt und im übrigen auch weſentlich unter dem Satz liegt, den der Gläubiger bei einer Kapitalanlage in ſeinem eigenen Lande jemals erhalten konnte. Es erſcheint deshalb unabweislich, durch eine Maßnahme der Geſetzgebung die Schuldner von Auslandsanleihen und Auslands⸗ krediten für die Zeit nach Eintritt der Fälligkeit von der erhöhten Zinslaſt zu befreien. Durch das Geſetz vom 27. 5. 1937 wird des⸗ halb beſtimmt, daß bei den Auslandsſchulden die Pflicht des Schuldners zur Zahlung des Vertragszinſes mit dem Eintritt der Fälligkeit wegfällt. Dem ausländiſchen Gläubiger ſtellt das Geſetz mehrere Möglichkeiten zur Wahl. Er kann einmal— wie ſchon bisher— verlangen, daß der Schuldner den fälligen Be⸗ trag in Reichsmark auf ein Sperrkonto einzahlt. Wir der Gläubiger das nicht, ſo kann er erklä⸗ ren, daß er die fällige Forderung bei dem Schuldner ſtehen laſſen wolle. In dieſem Fall iſt die Forderung vom Eintritt der Fälligkeit an mit höchſtens nur 4 Prozent zu verzinſen. Daneben ſteht es dem Gläubiger frei, mit dem Schuldner eine Stundungsvereinbarung zu tref⸗ fen. Hierbei wird aber durch die Vorſchriften des Deviſenrechts dafür Sorge getragen, daß ſich der für die prolongierte Forde⸗ rung in angemeſſenen Grenzen hält. Keine Wartezeit bei Unfällen Meuregelung der Wartezeiten in der privaten Krankenversicherung Die Wartezeit, welche ſatzungsgemäß von der privaten Krankenverſicherung einem neuen Mit⸗ glied auferlegt wird, hat vor allem in den letz⸗ ten Jahren wiederholt zu erheblichen Härten geführt Das Reichsaufſichtsamt für Privatver⸗ ſicherungen hat nunmehr durch einen Erlaß die Wartezeit neu geregelt. Die Beſtimmungen ſind im weſentlichen auf ſoziale Erwägungen zu⸗ rückzuführen und erfolgen beſonders mit Rück⸗ ſichtnahme auf Fragen der Volksgeſundheit, der Bevölkerungspolitik, ſowie insbeſondere auch auf Belange der Wehrmacht und des Reichsar⸗ beitsdienſtes. Allgemein betrug die Wartezeit drei Monate und in einigen Fällen eine längere Zeitſpanne. Nunmehr iſt die fäk rtezeit ganz aufge⸗ hoben bei Unfällen und bei einer Reihe von akuten Infektionskrankheiten, von denen hier Maſern, Scharlach, Diphterie, Keuchhuſten, ſpinale Kinderlähmung und Typhus genannt ſeien. Vom Standpunkt der Bevölkerungspoli⸗ tik war die meiſt einen längeren Zeitpunkt um⸗ faſſende Wartezeit für Neugeborene nicht mehr zu vereinbaren. Nunmehr in die Regelung da⸗ hin getroffen, daß für neugeborene Kinder, wenn bei ihrer Geburt die Eltern mindeſtens drei Monate verſichert waren und die Anmel⸗ dung des Neugeborenen zur Verſicherung inner⸗ halb eines Monats nach ſeiner Geburt erfolgt, ebenfalls eine Wartezeit für das neugeborene Kind fortfällt. Desgleichen entfällt die Warte⸗ zeit für Ehefrauen, deren Verſicherung in Er⸗ Verſiche einer bereits drei Monate beſtehenden erſicherung des Ehemannes ſpäteſtens einen Monat nach der Eheſchließung bei der gleichen Krankenverſicherung beantragt wird. Bei einem Uebergang von einer reichsgeſetzlichen Kranken⸗ kaſſe, einer Erſatzkaſſe oder einer ſtudentiſchen Pflichtkrankenkaſſe zu einer privaten Kranken⸗ verſicherung entfällt gleichfalls die Wartezeit. In dem Erlaß des Reichsaufſichtsamtes iſt für beſtimmte Fälle eine Regelung getroffen wor⸗ den, bei denen eine Verſicherung mit den be⸗ reits früher erworbenen Rechten wieder in Kraft geſetzt werden kann. Dies gilt insbeſon⸗ dere für den Fall, daß infolge Dienſtleiſtung bei der Wehrmacht oder beim Reichsarbeits⸗ dienſt das Verſicherungsverhältnis eine Zeit⸗ lang geruht hat. Auch iſt Vorſorge getroffen worden, daß ein bei einer privaten Kranken⸗ verſicherung verſichertes Mitglied bereits nach einem Monat freizugeben iſt, wenn es kranken⸗ verſicherungspflichtig wird oder Anſpruch auf geſetzliche Familienhilfe nach 8 205 RVoO er⸗ langt oder wenn das Mitglied wegen Ableiſtung der Arbeitsdienſt⸗ oder die Löſung des Verſicherungsverhältniſſes beantragt. Die Beſtimmungen ſind bereits in Kraft ge⸗ treten. Für alle in dem Erlaß nicht neu ge⸗ regelten Fälle bleibt es bei der bisherigen all⸗ gemeinen Wartezeit von drei Monaten. Meldungen aus der Industrie Enzinger⸗Union⸗Werke AG., Mannheim. Das Ge⸗ ſchäftsjahr 1936 brachte, wie im Bericht des Vor⸗ ſtandes ausgeführt wird, als beſonderes Ereignis die Angliederung der Firma Gebr. Schäffler, Maſchinen⸗ fabrik und Apparatebau, in Berlin⸗Reinickendorf, wel⸗ ches Unternehmen käuflich erworben wurde, um einen Teil der flüſſigen Mittel der Geſellſchaft dem eigent⸗ lichen Geſchäftszweck wieder zuzuführen. Das Werk hat erwartungsgemäß gearbeitet und die angeſtrebte Umſatzſteigerung gebracht, in der ein Ausgleich für den infolge des ſtarken Wettbewerbs im In⸗ und Ausland zu verzeichnenden Preisdruck gefunden wurde. Exportaufträge konnten angeſichts des immer ſtärkeren fremdländiſchen Wettbewerbs und der wäh⸗ rungs⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Verhältniſſe nur un⸗ ter geſteigerten Opfern hereingeholt werden. Der In⸗ landsabſatz hat ſich gegenüber dem Vorjahr nicht weſentlich verändert.— In der Erfolgsrechnung wird ein erhöhter Bruttoertrag von 2 653 500(2 384 830) Reichsmark ausgewieſen. Dazu treten Beteiligungs⸗ erträge mit 15 120(—) RM., Zinſen und ſonſtige Kapitalerträge mit 54 688(70 273) RM. und ao. Er⸗ träge mit 27 935(21 391) RM. Andererſeits er⸗ höhten ſich die Ausgaben für Löhne und Gehälter auf 1 356 977(1 206 794) RM., für ſoziale Abgaben auf 81 677(70 542) RM., Beſitzſteuern auf 201 578 (195 014) RM., alle übrigen Aufwendungen auf 742 808(624311) RM. Nach Abſchreibungen auf Ablagen von 105 379(119 998) RM. und 14 201 (6337) RM. anderen Abſchreibungen ergibt ſich ein Reingewinn für 1936 von 248 624(253 499) RM., der ſich um den Gewinnvortrag aus 1935 auf 285 841 (283 052) RM. erhöht. Hieraus ſollen nach Abzug der ſatzungsgemäßen Tantieme, wie bereits gemeldet, wieder 6 Prozent Dividende auf das AK. von 3,81 Millionen RM. verteilt werden.— In der Bilanz (alles in Mill. RM.) wird das Anlagevermögen un⸗ ter Berückſichtigung der Aenderungen, die infolge der Uebernahme des Berliner Werkes zu verzeichnen ſind, mit 2,15(2,30) Mill. RM. ausgewieſen. Da mit der Angliederung dieſes Werkes ein gewiſſer Abſchnitt in der Entwicklung des Unternehmens erreicht iſt, wurde der ſeit mehreren Jahren in der Bilanz ge⸗ führte Wertberichtigungspoſten für Anlagevermögen in Höhe von 800 000 RM. zu Sonderabſchreibungen auf die Anlagewerte verwendet. Der Zugang der Be⸗ teiligungen, die ſich auf 0,13(0,08) Mill. erhöht haben, beſteht aus weiteren Anteilen der amerika⸗ niſchen Tochtergeſellſchaft, die erſtmals einen Gewinn an die Muttergeſellſchaft ausſchütten konnte. Das Umlaufsvermögen hat ſich auf 3,60(3,70) Mill. RM. verringert. Die im einzelnen eingetretenen Verände⸗ rungen ſind bedingt durch die Uebernahme des Ber⸗ liner Werkes. Vorräte haben ſich ſtark auf 1,09(0,76) Mill. erhöht, ebenſo Wertpapiere auf 0,15(0,05) Millionen, Hypotheken⸗ und Grundſchuldforderungen haben ſich auf 0,13(0,15) Mill. verringert, Waren⸗ forderungen ſind auf 1,25(1,12) Mill. geſtiegen, wäh⸗ rend Forderungen an abhängige Geſellſchaften mit 0,08(0,15) Mill. ſtark zurückgegangen ſind. Die flüſ⸗ ſigen Mittel ſind auf 0,8(1,38) Mill. zurückgegangen. Andererſeits ſind bei unv. 0,38 Mill. geſetzl. Reſerven Rückſtellungen mit 0,38(0,37) Mill. ausgewieſen, Wertberichtigungspoſten nach Auflöſung des Poſtens für Anlagevermögen mit nur noch 0,10(0,90) Mill. Reichsmark. Neu erſcheint eine Hypothekenſchuld mit 0,30 Mill. RM. Die Verbindlichkeiten haben ſich auf 0,58(0,28) Mill. RM. erhöht, darunter Warenſchul⸗ den auf 0,22(0,12) Mill., ſonſtige Verbindlichkeiten auf 0,25(0,13) Mill.(HV. 8. Juni.) Schiffahrts⸗Aſſecuranz⸗Geſellſſchaft Ac, Mannheim. In der Bilanzſitzung beſchloß der Aufſichtsrat, der Generalverſammlung die Ausſchüttung einer Divi⸗ dende von wieder 8 Prozent wie im Vorjahre auf die 180 000 RM. Stammaktien und von wieder 6 Prozent auf die 120 000 RM Vorzugsaktien vorzuſchlagen. Fulminawerk AG, Mannheim⸗Friedrichsfeld. Der or⸗ dentlichen Hauptverſammlung der Fulminawerk AG, Mannheim⸗Friedrichsfeld, am 29. Juni, wird auch die Umwandlung der AG in eine Kommanditgeſellſchaft unter Zugrundelegung der Umwandlungsbilanz vom 31. Mai 1937 vorgeſchlagen. Badiſche Aſſecuranz⸗Geſellſchaft A, Mannheim. Der in der Bilanzſitzung vorgelegte Rechnungsabſchluß für das Jahr 1936 weiſt einen Reingewinn von 40 533,09 Reichsmark aus. Mit Rückſicht auf die zur Zeit un⸗ überſichtliche Entwicklung im ausländiſchen Geſchäft, insbeſondere in Spanien, beſchloß der Aufſichtsrat, von der Ausſchüttung einer Dividende abzuſehen und den Gewinn wie folgt zu verwenden: Abſchreibung auf Grundbeſitz 7500 RM., Zuweiſung zum Witwenpen⸗ ſionsfonds 5000 RM., Vortrag auf neue Rechnung 28 033,09 RM. Adam Opel AG, Rüſſelsheim a. M. In der Haupt⸗ verſammlung der Adam Opel AG, in der das volle Aktienkapital vertreten war, wurden die Bilanz und die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 1936 genehmigt. Die Verteilung des Reingewinns von 22,11(19,78) Millionen RM. erfolgt wie vorgeſchlagen: Zuführung von 13(9) Millionen RM. an die Sonderrücklage, Bereitſtellung von 3,7 Millionen RM. für eine Ju⸗ biläums⸗ und Wohlſahrtsrücklage, wieder 6 Prozent Dividende. Die Stückelung der Aktien, von denen es bisher rur Zertifikate über 1 Millionen RM. gab, wurde geändert. Die Stücke lauten jetzt auf je nominell 10 000 RM.— Aus dem Vorſtand ſind die Herren Diplom⸗Ingenieur O. Dyckhoff und E. R. Palmer aus⸗ geſchieden. „. um 0,90 auf 5 Man'he! Medung burg⸗M f ng jaß 1936 ent de deutſchen hltniſſe eine mfanges errei tung wurde ei Reichsmark er dem Vorjahre Rückverſicherun⸗ Mill. RM. au iſt die Prämie auf 23,48 Mil die damalige 3 ſicherungs AG. Reichsmark ge Wegfall gekom weiſt die Geſe rungsbeſtand 1 über 402 041⸗ verſicherungsbe 38 009 667 R mögen der Ge 65,18 Mill. R nahme um 7,2 wurde in erſte Kapitalanlagen ſellſchaft ſich a großen Betrag verzinslichen thekengewähru dert. An Kap Reichsmark ve lichen Zunahn pitalertrag kar lungen für Mill. RM. ge ſchäftsjahr 195 geleiſteten Ver Gewinnanteile erreicht. Die ähnlich wie i nungsmäßig 75 Prozent er 1 025•573(10 hält die Gew Prozent mit( gelangt, wie von 8 Prozer der Verſicherte (i. V. 36 000) Berichtsjahre Zahl der Gef gegenüber den lanz ſind zu theken 22,30 öffentliche Ki 15,80(12,285 Verſicherunger deren Verſie Bankguthaben (6,09), rückſtä Außenſtände mögenswerte lage 55,9(4 .85(1,65), Reichsmark. jahre eine V 4,9, Prozent jahrei Reben gen“ beſteht einnahmtem ſcheindarlehen beim Verkauf Geſellſchaft, Alſterufer 1, völlig unbela auf 532 Poſt unter 104 bi Reichsmark, von 200 001 300 000 RM von 15,80 N einen Kursm ſchäftsgang d bis jetzt bef! ungefähr au erhöbung ſetz Badiſche 2 Neurod, Das Geſellſchaft i Zellwolle. De Mehrbelaſtun gegenüber, ſe geſenkter Abf Beſitze der Reichsmark e —— Fran Effekt Festverzinsl. 50Dt. Reichsa int- Dt. Reichs Baden Freist. Bayern Staat Ani.-Abl. d. D Dt. Schutzgeb Augsburg Stac Heidelbs. Gol. Ludwigsh. v. Mannhm. Gold Mannheim von Pit masensStac Müm. Abiös. Hess. Ld. Liau. B. Kom. Gold do, Goldanl. do. Goldanl. Bav· Hyv. Wec Frkf. Hyp. Ge Frankf. Llan. Erki. Goldpidl Frkf. Goldpfr. Mein. Hyp: Mein. Hyp. L Pfälz. Hyp. G Pfälz. Lidu. PfalZ. Hvp. Go Rhein. Hvv. G. do. 59 do. 12-13 do. Liqu. do. Gädke Südd. Boder. Grobkraftwk. Lind. Akt.-Ol BRhein-Maln-L Fer. Stahlw. O 16 Farbenind Mexik. amort do. Auß. Oesterr. Gole Türk. Bagda- Ungarn St. Ge Industrie · Aceumulator- Adt Gebr. Aschaffhg. Ze ayr. Motor. 1. Licht 1. Mai 1937 neugeborene lt die Warte⸗ erung in Er⸗ te beſtehenden teſtens einen i der gleichen rd. Bei einem chen Kranken⸗ ſtudentiſchen iten Kranken⸗ Wartezeit. samtes iſt für etroffen wor⸗ mit den be⸗ n wieder in gilt insbeſon⸗ Dienſtleiſtung Reichsarbeits⸗ is eine Zeit⸗ irge getroffen iten Kranken⸗ bereits nach n es kranken⸗ Anſpruch auf 05 RVo er⸗ en Ableiſtung jt die Löſung antragt. in Kraft ge⸗ nicht neu ge⸗ isherigen all⸗ gaten. ndustrie eim. Das Ge⸗ richt des Vor⸗ s Ereignis die ler, Maſchinen⸗ nickendorf, wel⸗ urde, um einen aft dem eigent⸗ en. Das Werk die angeſtrebte Ausgleich für im In⸗ und ſruck gefunden hts des immer und der wäh⸗ iltniſſe nur un⸗ rden. Der In⸗ Vorjahr nicht Srechnung wird 00(2 384 830) Beteiligungs⸗ n und ſonſtige M. und ao. Er⸗ ndererſeits er⸗ und Gehälter oziale Abgaben n auf 201 578 ſendungen auf ſreibungen auf t. und 14 201 ergibt ſich ein 253 499) RM., 35 auf 285 841 in nach Abzug reits gemeldet, AK. von 3,81 zn der Bilanz evermögen un⸗ die infolge der erzeichnen ſind, eſen. Da mit viſſer Abſchnitt s erreicht iſt, der Bilanz ge⸗ nlagevermögen abſchreibungen ugang der Be⸗ Mill. erhöht der amerika⸗ einen Gewinn konnte. Das 70) Mill. RM. enen Verände⸗ ihme des Ber⸗ iuf 1,09(0,76) f 0,15(0,05) uldforderungen ngert, Waren⸗ geſtiegen, wäh⸗ ellſchaften mit ſind. Die flüſ⸗ urückgegangen. eſetzl. Reſerven Kausgewieſen, g des Poſtens 0(0,90) Mill. ſekenſchuld mit haben ſich auf er Warenſchul⸗ erbindlichkeiten „ Mannheim. ifſichtsrat, der einer Divi⸗ rjahre auf die der 6 Prozent uſchlagen. h8feld. Der or⸗ ninawerk AG, wird auch die inditgeſellſchaft gsbilanz vom kannheim. Der gsabſchluß für von 40 533,039 zur Zeit un⸗ chen Geſchäft, ifſichtsrat, von ehen und den chreibung auf i Witwenpen⸗ eue Rechnung zn der Haupt⸗ der das volle e Bilanz und 36 genehmigt. 22,11(19,78) n: Zuführung 'onderrücklage, für eine Ju⸗ er 6 Prozent von denen es 'n RM. gab, uf je nominell d die Herren Palmer aus⸗ „. Manheim „Hakenkrenzvanner“ 31. Mai 1937 —— Medungen aus der industrie Haburg⸗Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien⸗Geſell⸗ ſcha, Hamburg. Die Geſellſchaft konnte im Geſchäfts⸗ jaß 1936 entſprechend der anhaltenden Beſſerung de deutſchen Beſchäftigungs⸗ und Einkommensver⸗ hltniſſe eine erneute Ausdehnung ihres Geſchäfts⸗ mfanges erreichen. In der direkten Lebensverſiche⸗ tung wurde eine Prämieneinnahme von 17,97 Mill. Reichsmark erzielt, was eine Zunahme gegenüber dem Vorjahre um 1,66 Mill. RM. bedeutet. Im Rückverſicherungsgeſchäft ſtieg die Prämieneinnahme um 0,90 auf 5,51 Mill. RM. Hiervon entfallen 5,26 Mill. RM. auf die Krankenverſicherung. Insgeſamt iſt die Prämieneinnahme noch um 0,35 Mill. RM. auf 23,48 Mill. RM. geſtiegen, obwohl im Vorjahre die damalige Zweigniederlaſſung, die bürgerliche Ver⸗ ſicherungs AG., eine Prämieneinnahme von 2,20 Mill. Reichsmark geliefert hatte, die im Berichtsjahre in Wegfall gekommen iſt. Ende des Geſchäftsjahres 1936 weiſt die Geſellſchaft einen laufenden Lebensverſiche⸗ rungsbeſtand von insgeſamt 600 837 Verſicherungen über 402 041 462 RM. aus. Somit iſt der Lebens⸗ verſicherungsbeſtand um 75 010 Verſicherungen über 38 009 667 RM. Summe gewachſen.— Das Ver⸗ mögen der Geſellſchaft belief ſich Ende 1936 auf 65,18 Mill. RM., was gegen das Vorjahr eine Zu⸗ öffentliche Körperſchaften 2,49(1,22), nahme um 7,22 Mill. RM. darſtellt. Bei Neuanlagen wurde in erſter Linie auf Sicherheit geſehen und den Kapitalanlagen den Vorrang gegeben. So hat die Ge⸗ ſellſchaft ſich auch im Berichtsjahre wieder mit einem großen Betrag an der Zeichnung der zu 4½ Prozent verzinslichen Reichsanleihe beteiligt und durch Hypo⸗ thekengewährung den Neubau von Wohnungen geför⸗ dert. An Kapitalerträgen konnten 2,52(2,56) Mill. Reichsmark vereinnahmt werden. Trotz der erheb⸗ lichen Zunahme der Vermögenswerte iſt dieſer Ka⸗ pitalertrag kaum höher als im Vorjahre. An Zabh⸗ lungen für Verſicherungsfälle⸗ wurden 4,58(5,17) Mitl. RM. geleiſtet und zurückgeſtellt. Seit dem Ge⸗ ſchäftsjahr 1924 haben die an die Verſicherten in bar geleiſteten Vergütungen einſchl. der an ſie gezahlten Gewinnanteile ſomit den Betrag von 50,58 Mill. RM. erreicht. Die Sterblichkeit im Verſicherungsbeſtand iſt ähnlich wie im Vorfahre verlaufen; von den rech⸗ nungsmäßig verfügbaren Deckungsmitteln waren 75 Prozent erforderlich.— Der Reingewinn wird mit 1 025·573(1403 811) RM. ausgewieſen. Davon er⸗ hält die Gewinnrücklage der Verſicherten wieder 70 Prozent mit 0,84(1,21) Mill. RM. An die Aktionäre gelangt, wie im Vorjahre, eine Dividende in Höhe von 8 Prozent zur Verteilung. Die Gewinnrücklage der Verſicherten erhält als weitere Zuwendung 77 000 (i. V. 36 000) RM. Der Gefolgſchaft wurde auch im Berichtsjahre eine Sondervergütung gewährt. Die Zahl der Geſolgſchaftsmitglieder hat mit 442 um 40 gegenüber dem Vorjahre zugenommen. Aus der Bi⸗ kanz ſind zu erwähnen! Grundbeſitz 4,4(3,4), Hypo⸗ theken 22,30(21,56), Schuldſcheinforderungen gegen Wertpapiere 15,80(12,28), Vorauszahlungen und Darlehen auf Verſicherungen 8,25(7,75), Beteiligungen an an⸗ deren Verſicherungsunternehmungen 0,87(0,87), Bankguthaben 1,50(1,63), geſtundete Prämien 6,85 (6,09), rückſtändige Zinſen und Mieten 0,24(0,24), Außenſtände bei Vertretern und Verſicherten 1,75 (.81), Kaſſe und Poſtſcheck 0,27(0,33), ſonſtige Ver⸗ mögenswerte 0,29(0,49), andererſeits Deckungsrück⸗ lage 55,9(48,20), Gewinnrücklage der Verſicherten 1,.85(1,65), ſonſtige Rücklagen 0,96(1,32) Mill. Reichsmark.— Die Geſellſchaft konnte im Berichts⸗ jahre eine Verzinſung ihrer Vermögensanlagen von 49 Prozent erzielen, gegenüber 5,½ Prozent im Vor ⸗ jahren Meben,den daraus. zugefloſſenen. Kapitalerträ⸗ gen“ beſteht der Gewinn zu 106 691. RM. aus ver⸗ einnahmtem Aufgeld bei Hppotheken und Schuld⸗ ſcheindarlehen ſowie zu 10 514 RM. aus Gewinn beim Verkauf eines Grundſtücks. Der Grundbeſitz der Geſellſchaft, unter, dem das Grundſtück Hamburg, Alſterufer 1, mit 985 000 RM. zu Buch ſteht, iſt völlig unbelaſtet. Der Hypothekenbeſtand verteilt ſich auf 532 Poſten von insgeſamt 22,30. Mill. RM., dar⸗ unter 104 bis 5000 RM., 306 von 5001 bis 50 000 Reichsmark, 107 von 50 001 bis 200 000 RM., 10 von 200 001 bis 300 000 RM., und für 5 über 300 000 RM. von 15,80 Mill. RM. hatte Ende des Berichtsjahres einen Kurswert von 17,17 Mill. RM.— Der Ge⸗ ſchäftsgang des Unternehmens iſt im laufenden Jahr bis jetzt befriedigend. Der Antragszugang hält ſich ungefähr auf der vorjährigen Höhe, die Bilanz⸗ erhöbung ſetzt ſich weiter fort. Badiſche Baumwoll⸗Spinnerei und Weberei Ac, Reurod. Das Geſchäſtsjahr 1936 ſtand auch für dieſe Geſellſchaft im Zeichen vermehrter Verwendung von Zellwolle. Dem erzielten Mehrertrag ſtehen weſentliche Mehrbelaſtungen, insbeſondere an Zinſen und Steuern gegenüber, ſo daß trotz zwar ausreichender, abermals geſenkter Abſchreibungen ein Neuverluſt entſtand. Im Beſitze der Geſellſchaft befinden ſich nominell 250 000 Reichsmark eigene Aktien, die anläßlich der Sanierung 0 Der Wertpapierbeſitz im Bilanzwert Alktien schwächer, fie Berliner Börse Durch die Verſchärfung der politiſchen Lage, die durch den Ueberfall auf das deutſche Kriegsſchiff her⸗ vorgerufen wurde, herrſchte naturgemäß an den deut⸗ ſchen wie auch an den ausländiſchen Wertpapier⸗ märkten äußerſte Zurückhaltung. Abgaben der Bankenkundſchaft waren in größerem Umfang kaum zu beobachten; da von dieſer Seite jedoch nicht mehr wie in den letzten Tagen Käufe getätigt wur⸗ den, dagegen die Kuliſſe ſich infolgedeſſen zur Glatt⸗ ſtellung eingegangener Engagements veranlaßt ſah, zeigten die Kurſe meiſt rückläufige Ten⸗ den z. Die Einbußen gingen allerdings im Durch⸗ ſchnitt über 1 bis 2 Prozent nicht hinaus. Ins⸗ beſondere galt das für die bevorzugten Papiere, die unter dem Einfluß ſpekulativer Anſchaffungen ſtärkere Steigerungen erzielt hatten. So ermäßigten ſich am Montanmarkte um 3¼ Prozent Hoeſch, Ver⸗ einigte Stahlwerke um 3¼, Klöckner und Mansfelder um je 3 Proz. Widerſtandsfähiger blieben Braun⸗ kohlenwerte, von denen Eintracht und Rhein⸗ braun ſogar um ½ bzw. ½ Prozent anzogen. Nur Deutſche Erdöl ermäßigten ſich um 1½ Prozent. Von Kalftaktien hatten Salzdetfurth mit minus 2½ Prozent den größten Verluſt zu verzeichnen. In der chemiſchen Gruppe gaben Farben um 2½, Goldſchmidt, Kokswerke und Rütgers um je 1½, von Heyden gegen letzte Notiz um 4 Prozent nach. Conti Gummi verloren 4½ Prozent Von Elektro⸗ und Tarifwerten ſind Siemens mit minus 2¼, Schuckert mit minus 2 und RWe mit minus 1½ Prozent hervorzuheben. Am Au toaktienmarkt gaben Daimler zunächſt um 4½¼ Prozent nach, erhol⸗ ten ſich aber ſpäter wieder um 3/ Prozent, BMW gaben 2¼ Prozent her. Von den übrigen Märkten ſind als ſtärker abgeſchwächt zu bezeichnen: Holzmann (ausſchließlich Dividende) mit minus 3,60, Schubert & Salzer mit minus 3½, Ohrenſtein mit minus 3½, Reichsbank, Bemberg, Weſtdeutſche Kaufhof und Hotelbetrieb mit je minus 3 Prozent. Am va⸗ riablen Rentenmarkt traten kaum Verände⸗ rungen ein. Reichsaltbeſitz, die zunächſt unverändert mit 126,40 notiert wurden, ſtiegen im Verlauf um 10 Pf., die Umſchuldungsanleihe gab um 5 Pf. auf 94,10 nach. Für Blankotagesgeld wurden Sätze von 3 bis 3½ und darunter genannt. Im internationalen Deviſenver kehr befeſtigte ſich der Dollar auf 2,497, während das Pfund mi 12,33 nahezu unverändert blieb. Die Mitteilung über die Durchführung einer deut⸗ ſchen Vergeltungsmaßnahme gegen einen roten ſpa⸗ niſchen Hafen wurde allgemein mit Befriedigung auf⸗ genommen. Das Kursniveau konnte ſich im weiteren Verlauf gut behaupten. Später einſetzende weitere Glattſtellungen bewirkten dann auf einigen Markt⸗ gebieten weitere Abſchwächungen. So ermäßigten ſich Rheinmetall⸗Borſig, Schuckert und Deutſche Erdöl um je 1, Elektriſche Werke Schleſten um 1¼ Prozent. Am Kaſſarentenmarkt gaben bei den In⸗ duſtrieobligationen Farbenbonds um 1 Prozent nach, während ſich ſonſt die Kurſe aut behaupten konnten. Hypothekenpfandbriefe und Kommunalobligationen wurden nur in kleinen Beträgen gehandelt, wobei ſi kaum größere Abweichungen gegen den Vortag ergaben. Stadtanleihen waren eher geſucht und zum Teil ½ Prozent, 28er Koblenz/ Prozent feſter. De⸗ koſama Neubeſitz befeſtigten ſich um ½, dagegen gaben Neue Hamburger um/ Prozent nach. Im variablen Verkehr ermäßigten ſich Reichsbahnvorzüge um 3/ Prozent. Der Privatdisk zent belaſſen. Gegen Börſenſchluß wurde es ſehr ſtill. Nennens⸗ wertes Angebot kam nicht mehr heraus. Vereinzelt konnte ſich ſogar Erholung durchſetzen. So befeſtigten ſich Geffürel um ½, Elektriſche Werke Schleſten und Holzmann um je ½ Prozent. Nachbörslich blieb es ſtill. „Bei der amtlichen Berliner Deviſennotierung wurde das engliſche Pfund mit 12,31(12,32), der Dollar ontſatz wurde bei 2½ Pro⸗ nten kaum verändert mit unverändert 22,496, der Gulden mit 137,17 (137,21), der Franken mit 11,12(11,13) und der Schweizer Franken mit 56,92(56,90) feſtgeſetzt. Am Einheitsmarkt überwogen heute entſprechend den Rückgängen im variablen Verkehr Abſchwächun⸗ gen. Zu erwähnen ſind Reinecker mit minus 5, Stein⸗ aut Collitz mit minus 4/. C. W. Kemp mit minus 4½ und Bayeriſche Spiegelglas mit minus 4½ Pro⸗ zent. Weiter erholt waren dagegen Vereinigte Glanz⸗ ſtoff um 5 Porzent. Von Bankaktien büßten Berliner Handelsgeſellſchaft 1¼½, DD⸗Bank ½ und Commerz⸗ bank ½ Prozent ein. Stärker angeboten waren fer⸗ ner Deutſch⸗Aſiaten mit minus 11 RM. ſowie Ueber⸗ ſeebank mit minus 2¼ Prozent. Von Hppotheken⸗ banken fielen Deutſche Hypotheken mit minus 1¼/ Prozent auf, Bei den Kolonialpapieren wurden Otavi um 1½ RM. und Doag um 2½ Prozent niedriger notiert. Von Steuergutſcheinen ſtellten ſich 1938er n Ausg. 1: 115% nach 115,80. Reichsſchuldbuchforderunge 1938er 100,12 Geld; 1939er 100,25 Geld: 1940er 99,87 Geld, 100,62 Brief; 1941er 98,56 Geld, 106,3 Brief; 1942er 98,87 Geld, 99,62 Brieſ: 1943er 99,65 Geld, 100 Brief; 1944er 98,87 Geld, 100,62 Brief; 1945er 98,62 Geld; 1946er 98,62 Geld; 1947er 98,62 Geld; 1948er 98,62 Geld.— Wiederaufbauanleihe 1944/45er 78,87 Geld, 79,62 Brief; 1946/48er 78,87 Geld, 79,62 Brief.— Jprozentige Umſchuld.⸗Verb. 93,775 Geld, 94,475 Brief. ſthein-Malnlsche Mittagbörse Aktien ſchwach Der verbrecheriſche Anſchlag ſpaniſch⸗bolſche wiſtiſcher Flugzeuge auf den Panzerkrenzer„Deutſchland“ hat auch an der Börſe ſtarke Empörung ausgelöſt. Man übte ſtarke Zurückhaltung und wartet die weitere Ent⸗ wicklung ab. Die Unternehmungsluſt war denkbar ge⸗ ring, da auch die Kundſchaft eine ſehr abwartende Hal⸗ tung einnahm. Am Aktienmarkt erfolgten indeſſen Ver⸗ käufe, die wohl keinen beſonderen Umfang hatten, doch bei der ſchwachen Aufnahmebereitſchaft durchſchnittliche Abſchwächungen um 2 Prozent auslöſten. Später zeigte ſich auf ermäßigtem Stand etwas Rückhaufsneianng, ſo daß kleine Teilerholungen eintraten. Den ſtärkſten Rückgang hatten Conti Gummi mit 186¼(191½), fer⸗ ner fielen Daimler Motoren mit 138(42½) empfindlich zurück. Von Montanwerten notierten: Verein. Stahl 119% bis ¼(122¼), Mannesmann 123/(126), Klöck⸗ ner 135(137½%), Hoeſch 123¼(126), Rheinſtahl 155½ (157¼), Ilſe Genuß 141¼(144), Ich Farben ſchwäch⸗ ten ſi chauf 164 bis 165(166½), Metallgeſellſchaft auf 153(155½) ab. Von Elektrowerten ermäßigten ſich Felten ex Dividende auf 136½(minus 3 Proz.), Ges⸗ fürel auf 157(159), Schuckert auf 174(175) und AEG auf 42/(43). Sonſt kamen zur Notiz: BMW 150 (152½¼), Mönus Maſchinen 120 bis 120%(122), Jung⸗ hans 133½(136), Zellſtoff Waldhof 159½(161¾), Weſtdeutſche Kaufhof 61(63), Rheinmetall 149(150¼), Reichsbank 213½(214½), Eßlinger Maſchinen 118 (119) und Hapag 18¼(185¾0. Der Rentenmarkt lag ſehr ruhig, die Kurſe blieben jedoch behauvtet. Reichsaltbeſitz 126/(1263½¼), Kom⸗ munalumſchuldung 94.10. Im Verlaufe verſtärkte ſich die Zurückhaltung und die Tendenz blieb unerbolt. Teilweiſe erfolgten weitere Abgaben, ſo daß ſich neue Rückgänge einſtellten: Klöck⸗ ner 122½ nach 135, Ich Farben 164(163½) nach 165, Gesfürel 1561½¼ nach 157, Rheinmetall 148½ nach 149, Reichsbank 213 Brief nach 213½, Rheinſtahl 154 nach 155½. Die erſt ſpäter notierten Werte gingen um ½ bis 3 Prozent zurück, etwas weniger Deutſche Erdöl mti 158½ bis 158(158¼) und Harpener mit 166(167). Von Renten waren Kommunalumſchuldung im Ver⸗ laufe mit 94 nach 94.10 angedoten. Der Pfandbrief⸗ markt blieb bei kleinen Umſätzen behauptet. Auch Stadt⸗ und Staatsanleihen wieſen kaum Abweichun⸗ gen auf, allerdings war das Geſchäft gering. Im Freiverkehr Adlerwerke Klever zunächſt 113 bis 115 und ſpäter 112% bis 114½(115½). Tagesgeld zum Ultimo gefragt und auf 2¼ Prozent (2¼) erhöht. auf vom 12. März 1933 unentgeltlich von den Aktionären zur Verfügung geſtellt wurden. Für 515 406,50 RM. Forderungsverzichte bei der Sanierung zuzüglich Zin⸗ fen beſteht ein Beſſerungsſchein, wonach alle Betriebs⸗ überſchüſſe zukünftig, bevor Rückſtellungen und Aus⸗ ſchüttungen erfolgen, zur Tilgung dieſer Schuldenstor⸗ nierungen zu verwenden ſind. In der Erfolgsrechnung wird der Rohertrag mit 354 889(303 906) RM. aus⸗ gewieſen, dazu treten noch 2351(2134) RM. außer⸗ ordentliche Erträge. Andererſeits erforderten Löhne und Gehälter 199 274(181 009) RM., ſoziale Abgaben 14793(12 951) RM., Zinſen ſind durch eine Nach⸗ forderung aus 1935 auf 45 955(9435) RM. geſtiegen, Beſitzſteuern auf 16 112(7652) RM. Nach Abzug der ſonſtigen Aufwendungen mit 41 669(36 603) RM. und 47 140,35(58 460) RM. Abſchreibungen ergibt ſich für 1936 ein Verluſt von 7703(70) RM., der ſich um den Verluſtvortrag 1935 auf 71 559 RM. erhöht In der Bilanz ſteht das Anlagenvermögen mit 573 011 (615 972) RM. zu Buch. Vorräte haben ſich auf 261 845 (290 376) RM. vermindert, wobei auf fertige Erzeug⸗ niſſe 187 518(216 217) RM. entfallen. Dagegen ſind Forderungen auf Grund von Lieſerungen und Lei⸗ ftungen auf 133 554(101 652) RM. geſtiegen. Anderer⸗ ſeits ſind bei unverändert 400 000 RM. Aktienkapital Reſerven und Rückſtellungen auf 72 390(55 667) RM. Wie wird das Wetter? Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt⸗Main Begünſtigt durch lebhafte Wirdemer über Rordeuropa und dem mit neuer, ärmezu⸗ nahme verbundenen Luftdruckfall über Mittel⸗ europa iſt kühlere Meeresluft auf das europäi⸗ ſche Feſtland vorgedrungen. Ihr Einbruch hat Frankreich und Nordweſtdeutſchland bereits am Montagmorgen gewittrige Niederſchläge gebracht, die von dort raſch oſt⸗ und ſüdwärts weitergreifen. Anſchließend werden ſich bei etwas kühlen weſtlichen Winden noch einzelne Nachregen, dann wieder häufig aufhei⸗ terndes Wetter einſtellen. Die Ausſichten für Dienstag: Zunächſt meiſt bewölkt und noch einzelne teilweiſe gewittrige Nachregen, dann wieder häufig aufheiternd, bei lebhaften weſtlichen Winden etwas kühler. ... und für Mittwoch: Vielfach heiter, doch nicht ſtörungsfrei. Rheinwesserstund 30. 5. 37 f31. 5. 87 Woldshot 372 372 gheintelcen⸗ 359 3671 Breisochh„ 278 276 Kenn n 382 375 MxcW't„ 558 557 Mannhelm 473 469 Kesr„„uii 311 32⁴ Köln 300 305 Neckurwosserstancl 30. 5. 3/ J 31. 5. 37 Oledeshefm¶ñ— Monnbhelnmnmn 460 456 erſcheinen Grundſchulden mit 100 009 Darlehen mit 398 288 RM. Waren⸗ ſchulden ſind ganz beträchtlich auf 22 822(524 042) Reichsmark zurückgegangen. Die ordentliche General⸗ verſammlung, in der drei Viertel des ſtimmberechtig⸗ ten Aktienkapitals vertreten war, genehmigte die Re⸗ aularien und wählte die turnusmäßig ausſcheidenden 4 Aufſichtsratsmitglieder wieder. Ph. Holzmann AG, Frankfurt a. M. In der Haupt⸗ verſammlung der Ph. Holzmann AG, Frankfurt a..; in der 8,48 Millionen RM. Stammaktien von insge⸗ ſamt 12,81 Millionen RM. vertreten waren, wurde der bekannte Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1936 mit 8 (6) Prozent Dividende auf die Stammaktien und wie⸗ der 6 Prozent auf die 90 000 RM. Vorzugsaktien ein⸗ ſtimmig genehmigt. Drei turnusgemäß ausſcheidende Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt Das laufende Jahr habe einen bedeutenden Auftragszugang an Inlandsarbeiten gebracht, der die gleiche Vorjah⸗ reszeit überſteige. Im Ausland konnten im neuen Jahr beachtliche Erfolge erzielt werden. Die ausländiſchen Tochtergeſellſchaften berichten uͤber ſteigende Auftrags⸗ eingänge. Auch für das Geſchäftsjahr 1937 wird des⸗ halb wieder mit einem befriedigenden Ergebnis ge⸗ rechnet. Knoeckel, Schmidt& Cie., Papierfabriken Ac, Lam ⸗ brecht. In der am Samstag in Heidelberg abgehaltenen ordentlichen Hauptverſammlung waren von 1,4 Millio⸗ nen RM. Aktienkapital 1 127 300 RM. Stammaktien und 40 000 RM. Vorzugsaktien vertreten. Die Ver⸗ ſammlung genehmigte einſtimmig und ohne Ausſprache den bekannten Abſchluß, der bei einem Reingewinn von 79620 RM. eine Dividende von 8 Prozent auf die Vorzugsaktien und von 5 Prozent auf die Stammalktien vorſteht. Den Verwaltungsorganen wurde Entlaſtung erteilt. Im laufenden Jahr war die Nachfrage weiter ſehr ſtark, doch konnte über die Ausſichten noch nichts Beſtimmtes geſagt werden, weil die Rohſtofffrage ent⸗ ſcheidend ſein werde. Baumwolle Notierungen der Bremer Baumwollterminbörſe Bremen, 31. Mai.(Amtlich.) Juli 1265 Brief, 1256 Geld: Oktober 1333 Brief, 1329 Geld; Dezember 1321 Brief, 1359 Geld; Januar 1360 Brief, 1359 Geld; März 1394 Brief, 1393 Geld.— Tendenz: kaum ſtetig. Metalle Berliner Metallnotierungen Berltin, 31. Mai. RM für 100 Kilo: Elektrolyt⸗ kupfer(wirebars) prompt eif Hamburg, Bremen oder angewachſen. Neu Reichsmark und Rotterdam 83; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98 bis 99 Prozent in Blöcken 144; Drahtbarren 99 Prozent 148; desgleichen in Walz⸗ oder Fein⸗Silber 39—42. F nltu ter 28. 5. 29. 5. 29. d. 31. 9. 29. 9. E 29. 9. 81. 9. 29. 5. 31. d. 29 9. 31.5 Fra T Brauerel Kleinlein; 105,— 105,— Sada, Zughen.. 200.— 200,—] verkehrs-Aktlen Guano-Werke.— Verl.Glanzzst. Elberl. 225,— 230, v 4 f 1 906*5„„„ 5 erslcher.-Aktlen 5 tflektenhõrse 8 0 15 120,50 125.— AI1 118355 113½55 AG. verkebhrswesen 127,37 124,)5 fambars Rektro 55 143.— 14330 her. 122)25 119.— g Festverzinsl. Werte 28.5. 29.5. Cement fleidelbert 151,50 158, Zeilst. Waldb. Stamm 162,— 160,——5———— 11383 12238 Harburger Gumm.— Ver. Bitramarinlabt. 145.75 3„ Baimier-Benz... 146,59 143,50 Bank-Aktlen.-Aean- 135 1 Harpener Berzban. 167,.— 166,25 Vogel Feſegr.-Br. 148,7 133,5 W n Keionzanr30 10328 13 peutsche Erdöt. 157,75 199,— J Sadische Bann: 122,25 122.——.* 1415 fledwizshütte—— Wanderer-Werie 183,59 180,80 BSreise n E nn 127,25 125,50J Westch. Kanchot A8.0·85.0,7[ Kolonlei, Dobiero aden Fg v. 1027 39.37 39,87 Ht. Steinzeuge'ieſc—— Commers- Privatbk. 113,25 113,25 1 Hohlenlohe. Werke. r— Westereseln Alkall 117,20 116,25 Dt.-Ostafrikha. 140, 50 188,25 9 Ibi 4 S1. Ren. 1,0 1 ep. lio. 107— 102·12 5b. Ban 1332 116,50 Holzmann Phlliop“,. 156,; 138.20 Wi. Dranziac Ramm iT en, Gulnen Elseud.?,25 8l, izbi, 4. pi. Men. 111,45 11,45] Feſz arſertße.. 153— 185,25] Pfanlſt EypBasz 137 148⸗75 industrie-Aktlos Hoiehhelrien b., 38,55 2,50] Vner ketzin 18f5 105·55(0w lin. u. Eisend. 2 ½5 g7— pt. Schutzgeblet 08 El. Licht& Kraf 1⁵⁵ 6¹ 59,50 f Zellstoft W 62 160,50 burs Stadt v. 26 99,25 36, Enzi eht& Kraft 1 529Frankft. Hyp.-Bank 114,50 114,75 287.— 284.— imse München-Berlin 34•2 133 ellstoll Waldhof. 16ʃ1. Kugs 26 97.— 38,87 Enzinger Unlon Pfälz. Hypotü.-Bank 103,75 103,87 Accumnlatoren · Fbr.„ 1 jungnans Gebr.... 135.— 133,— i 1775 1330 FenSat 10150 348—— 1—— Faiſerertei: 150 ——5 7 5-Bank 151,50 151.50 rem. a emie 13 Mannbm. Gold v. 26 S 7 148,.75 146.— hein. Hvpoth.-Ban fKAku f5— Faii eves 117,50 117.— Berliner Devlsenłlurse hei 3 159,.—„ Verkehps. Ahften. J7s0f Feltz. Kschersleden 13j, n e oene1 375 138.25 Pac.T.Mrelrseh. 112, 112,2[ Mehenbr, Z5flon. 14 135 F.— Müm. Abiss. Anbes, 188.8 153.25 LuneeFee: 48,50 4750f Bi. Reſchsb. e, i28,80 12580 Aaeheds-erbe; j287 18% Cenze. Thew. Fb. 18.— 17715 ccis. Tone Ldeig Baet 3 0„„—„ U. 5*—183—— Fn Coſchos 2 315 252,25 257.— 4 219.— 218,—*4* 85 450——.— 148.75 29. Mal 31. Mal Z0 oidanf. v. 0.—— fankserte Püsser“:— 116,50 Fac. 11½0 Cronprihr Mezufte, 138,80 13.— 0. Foidan. 280j— 100,— flarbener ereben,- Mennlefer Veideß.„ Ban e„ nn 124.55 223, Wocoos- Aie) eig. 1062] 0580 5385 10 356 101˙ olzmann„7 raunschwels.-G. 43 eopold.Hrube 7 Fuit Koläpſodr vini 2370 3550— 177⁵⁰ Berliner Brener Vabiſaz 155 132— 464.— linse Fienre 5 122.õ5 142·50 Buiearieh Sezaf, 5 100 Lews 2202 2055 45 1083 F Koiebir. Tlan. 10) 5 10 3f vieggne Gebr.... 0—— KesscEφ“IEe Biogs oren 155.50, 137,55] favselger Ferzdzs— Direnett Mopeob 10.cres 92300 S8 40 888 .— Ls 10425 181.—] Kal Chemie.. 115.—— fkeęstxverzlnal. Worte Buderus Elsenwerke 2 5 Markt- u. Kühfhafie 129,, 128,25——+—— 33 47,040),4] 400 13.200 pPfalz. Hyb. Goldoid. 50,75 99,75 do- Aschersleben—— sor. Beichsanf. 27 191.75 101,75 Conti Gummm..— Masch'bau-Untern. 14385—55 Enaĩand(London) TPfund 12395 12.335] 12.295 12.325 Pilz. 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Lüt gendorff⸗München Es gibt kein älteres deutſches Grußwort als den ſiegesfrohen Ruf„Heil!“ Vor Jahrtauſen⸗ den war„Hail!“ das Wort, mit dem ſich unſere germaniſchen Vorfahren begrüßten, das ſie ihren Führern zujubelten, wenn ſie ſiegreich aus der Schlacht kamen. Entſtanden iſt das Heil⸗Wort bei den Goten, dem tapferen Germanenvolt, das damals die Oſtſee beherrſchte und die Oſt⸗ länder. Doch ſprachen die Goten ihr Grußwort mit einem„S“ am Ende, alſo„Ha ils!“, aus. Allmählich formte ſich das Wort indes' zum zHail“ um, und ſchon im althochdeutſchen Sprachgebrauch lautete es ſo, zwar anfängs wohl noch mit beſonderer Betonung auf dem hellen„“, daher es denn auch immer noch Hail“ hieß und das„Heil“ erſt im frühen Mittelalter auftaucht. Von allem Anfang an war der Heil⸗Ruf gleichbedeutend mit einem Wunſch für das Wohlergehen. Heil ſein, hieß geſund, frei von Gefahr und glücklich ſein. Heil bedeutete Hilſe aus der Not, und das glückhafte Heil begleitete den, dem ein Sieg beſchieden war. In dieſer vielfältig verſchiedenen, aber immer nur Gutes kündenden Bedeutung taucht das uralte Goten⸗ wort denn auch ſeit dem 12. Jabrhundert im deutſchen Schrifttum auf. Lamprecht, der Pfaffe, der geiſtliche Dichter aus Mittelfranken, bringt in ſeinem Alexanderlied ſchon den ſchönen Satz: „Heil dir, ſprach er, ſuüne min!“(Sonne mein!) und läßt ſeinem Helden„genade unde heil“ wünſchen.—„Gröz heil!“ und„Heil und eére“ findet ſich im„Iwein“ Hartmanns von der Aue, und der luſtige Stricker, der deutſche Humoriſt aus dem 13. Jahrhundert, erzählt, daß es ge⸗ bräuchlich ſei,„umbe eines heil trinken“, wenn man wolle, daß ihm der Trunk wohlbekomme. Auch im Parzival Wolframs von Eſchenbach kommt das Heilwort mehrmals vor.„Du haſt guot heil!“ heißt es einmal und an anderer Stelle:„gelücke und heil!“—„Glück und Heil!“ war im deutſchen Mittelalter ein vielgebrauch⸗ ter Grußruf. Aber in dieſer Form war er da⸗ mals noch nicht ins Volk gedrungen. Er war der Gruß, den ſich die Ritter zuriefen, wenn ſie einander begegneten, und da hieß es denn auch wohl:„gelück, heil und ére!“, wie es in den Dichtungen Walthers von der Vogelweide wiederholt vorkommt, der das Heil⸗Wort gern in ſeine Poeſien verflochten hat. Oder auch„got gebe dir heil!“ und„Got gebe allez heil!“, wie es der Meiſter Gottfried von Straßburg ſeinen Triſtan ſagen läßt. Man rief ſich das„Heil!“ aber nicht immer nur als Grußwort zu, ſondern wünſchte ſich auch Heil—„heil und ſegen“ oder„guot heil“, wenn es galt, etwas zu vollbringen, ſei es einé Reiſe, ein Turnier oder einen Kampf, denn das Heil ſchloß alles Glück in ſich.„Sie wunſchten im alle heiles näch“, ſchreibt der alte deutſche Epiter Wirnt von Gravenberg— auch er lebte im 13. Jahrhundert— von ſeinem Helden Wi⸗ galois, und dieſes„Nachwünſchen“ des Heils iſt nun wieder eine ganz beſondere Form des Heilwort⸗Gebrauchs. Man wünſchte dem, der ſich in Gefahr begab, ſozuſagen das Glück nach, und darin ſollte und mußte die Erfüllung lie⸗ gen. Ein hübſcher und eigenartiger Heilwunſch, der namentlich im 17. Jahrhundert von Mund zu Mund ging, war das treuherzige„Heil gut“, das man gewöhnlich zweimal hintereinander fagte, worauf der andere meiſt ein höfliches „genade!“ erwiderte, das man im Sinne von „danke“ gebrauchte. Es kam auch vor, daß der Heil⸗Ruf eine an⸗ dere Bedeutung hatte. Dieſer andere Gebrauch war ſchan im frühen Mittelalter aufgekommen, zu der Zeit, als es oft genug geſchah, daß im Dunkel der Nacht auf der Gaſſe ein Menſch hin⸗ terrücks überfallen und niedergemacht wurde und keiner da war, ihm beizuſtehen. Da in der höchſten Not brach der Ueberfallene in ein lau⸗ tes„Heilalgeſchrei“ aus.„Heilal! Heilal!“ rief er, und wer es hörte, wußte, daß ſich da einer in Todesnot befand und man ihm helfen mußte. Der Name„Heilalgeſchrei“ oder„Heil⸗ geſchrei“ entſpricht dem Klang des Rufes. Er ſollte heißen„Heil alle!“ oder mit anderen Wor⸗ ten„Helft alle!“ In manchen Schriften heißt es auch„Heilachgeſchrei“, aber das ſind Aus⸗ nahmen. Mit dem helltlingenden Notruf holte man auch beim plötzlichen Ausbruch eines nächt⸗ lichen Feuers die Nachbarn zu Hilfe. Bisweilen, wenn auch ſelten, begnügte man ſich nicht mit dem Heil⸗Wunſch, wie er üblich war, ſondern machte das Heil zu einem„Ueber⸗ heil“. In dem gewöhnlichen Sprachgebrauch hat ſich dieſes Ueberheil freilich nicht eigefügt. Aber die Minneſänger, denen nichts guigenug ſchien zum Preis ihrer Schönen, habe das Wort, das wohl auch einer von ihnen gorägt haben mochte, gern angewendet.„Du alles ſeils überheil!“ ruft einer dieſer liebesſeligen Füh⸗ lingsſänger ſeiner Dame zu, und das düfte denn wohl für damals eine ganz beſonders e⸗ geiſterte Huldigung geweſen ſein, wiewohl auh die früheren Goten ſchon von einem f. Bedeutung zukommen ſollte. Im Lauf der Jahrhunderte iſt der alte deut⸗ ſche Heilruf denn mehr und mehr in Vergeſſen⸗ heit geraten, um ſo mehr als man ſchon im ſpäteren Mittelalter begann, allerhand fremd⸗ ländiſche, beſonders franzöſiſche Redewendun⸗ gen in die deutſchen Grußformen zu flechten und es vornehm wurde, zu„ſalutieren“ ſtatt zu grüßen. Aber wann und wo immer ein kern⸗ hafter deutſcher Mann für ſein Land lebte und wirkte, da wachte auch das alte Heilwort wie⸗ der auf und fand ſeinen Weg zu denen, die zu ihm hielten. Und ſo möge denn auch des mar⸗ kigen Rufs gedacht werden, den Ernſt Moritz von Arndt einmal an ſeine deutſchen Brüd““ ergehen ließ: Das Wort, das unſern Bund geſchürzet, Das Heil, das uns kein Teufel raubt Und kein Tyrannentrug uns kürzet, Das ſei gehalten und geglaubt! Weihrauch iſt nur ein Tribut für Götter And für die Sterblichen ein Gift. Joh. Christoph friedrich Hou g. 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Buchhandlg. des „Hakenkreuzbanner'“-Verlags Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe Mutter und Grohßmutter, Frau Anna MHüller im Alter von 81 Jahren zu sich zu rufen. Mannheim, den 29. Mai 1937. Die keerdigung findet am 1. Juni 1937, um 16 Unr, auf dem Friedhof Kheinau statt. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Hild Else Buchspies geb. Müller Wwe. 8 Verlag u. E kanner“ Au Trägerlohn eld. Ausge ohn: durch Iſt die Beitt Früh⸗A Das! 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