mple sehen, eifellos einer riksniſchen eigt wurden Sprachel en, Kulturfſim Tonwoche 30.30 Uhr 30.30 Unr lgelsssenl LAST s u M en für die het + nnheim 8s ist letzten ine abendliche ns ist noch der dergleichen— altung. Noch es Körten zten 1ag—- ni 1937 mon nicht. Ssorgen vor Tenz an Bord erhöltlich beim nhof und bel m Strohmant banner“ Ausgabe à er Trägerlohn; durch die Poſt.20) eld. Ausgabe B erſch. wöchtl. 7mal. Bezugspreiſe: ohn; durch die Poſt.70 RM.— 1 15 48,86 i Iſt bie Zeitung am Erſcheinen(auch d. Sonnkag⸗Ausgabe Verlag u. Schriftleitung: Mannyeim, g 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗-Mr. 354 21. Das„Hatentreuz⸗ eint wöchtl 12mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..20 AM. u. 50 Mf. M. leinſchl. 63,6 Pf.—————. 72 Pi. Beſtell⸗ rei Haus monatl..70 RM. oſtzeitu höͤh. Gewalt) verhind. U. 30 Pf. Träger⸗ Wefevuheig zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. eſteht kein Anſpr. auf Entſchädigung. 7. Johrgang MANNHEIM im Textteil 60 P Millimeterzeile im Textteil 45 Pf. meterzeile 4 Pf A/ Nr. 266 5/ Nr. 160 Anzergen: anubeit Die 12geſpalt. Millimeterzeile 15 Mi⸗ Die 4geſpalt. Millimeterzeile „ Mannheimer Ausgabe: Die 12 geſpalt, Milli wetzinger und „Die 4geſpaltene Millimeterzeile im üllungsort: Mannheim. UAusſchließlicher Gerichtsſtand: Mannheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigs⸗ afen a. Rö. 4960. Verlagsort Mannheim.— Einzelverkaufspreis 10 Pfennig⸗ meterzeile 10 Pf. Die 4geſpalt. einheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Milli⸗ teil 18 Pf.— Zahlungs⸗ und Er⸗ Mannheim, 13. Juni 1937 China arbeitet nach einem ö⸗Jahres⸗Plan Eine Unterredung mit dem in Berlin weilenden dinanzminiſter Dr. Kung „Iir würden die Marbeit Deutchlands gam beſonders beaxuen Das Empire bläst zum Sammein Iſchiangkaiſcheks Sohn iſt dabei Berlin, 12. Juni. Unſer Berliner..⸗Mitarbeiter hat die Ge⸗ legenheit wahrgenommen, ſich mit einigen Her⸗ ren der chineſiſchen Delegation, die augenblicklich unter Führung des Finanzmini⸗ ſters Dr. Kung in Berlin weilt, zu unter⸗ halten. Er berichtet darüber: Ein reges Kommen und Gehen Auf einem der Berliner Luxushotels Unter den Linden iſt die rote Fahne der chineſiſchen Republik mit der weißen, zwölfſtrahligen Son⸗ ne auf der blauen Göſch aufgezogen, zum Zei⸗ chen dafür, daß hoher Staatsbeſuchaus dem Reich der Mitte eingekehrt iſt. Der Vizepräſident des chineſiſchen Miniſterrates und Finanzminiſter Dr. Kung weilt— wie ſchon kurz gemeldet— mit einer mehrköpfigen Wirt⸗ ſchaftsdelegation in Deutſchland, um mit den zuſtändigen Inſtanzen Fühlung zu nehmen. In der Hoteldiele der Chineſen herrſcht vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend ein reges Kommen und Gehen. Boten flitzen, Telefone klingeln, Beſucher warten. Und hinter den we⸗ gen der großen Hitze heruntergelaſſenen Gar⸗ dinen arbeiten die Delegationsmitglieder in dünnen, eleganen Sommerkleidern, über Fahr⸗ pläne und Statiſtiken gebeugt. Eine der berühmteſten Familien Der chineſiſche Finanzminiſter Dr. Kung ge⸗ hört bekanntlich einer der mächtigſten Fami⸗ lien in ſeinem Lande an. Seine Frau— die übrigens in Nanking geblieben iſt— iſt die Schweſter der Frau Sunyatſens, des Gründers des neuen China, und gleichzeitig eine Schwe⸗ ſter der Gattin des Marſchalls Tſchiangkaiſchek. Ihr Bruder wiederum iſt der Präſident der größten chineſiſchen Privatbank. Die drei Schwe⸗ ſtern Soong und jhre Männer bilden tatſächlich die politiſch, geſellſchaftlich und wohl auch wirt⸗ ſchaftlich einflußreichſte Familie im Reich der „Wer ſind wohl die drei jungen Leute drüben vor dem Zimmer des Miniſters?“ frage ich meinen Führer, den Leutnant Chou⸗Lü⸗Huan. „Das ſind ſeine Kinder. Der Sohn und die Tochter und ihr Vetter, der Sohn des Mar⸗ ſchalls Tſchiangkaiſchek“. Neugierig betrachte ich mir dieſe jungen Leute, auf deren Schultern die Zukunft Chinas ruhen wird, Fräulein Kung in tadelloſem, grauen Sommerkleid, Herr Kung junior in einem modernen Sportreiſe-Anzug— der Typ des intelligenten chineſiſchen Studenten— und Herrn Tſchiang, den kaum 18jährigen Sohn des Marſchalls, deſſen Züge noch viel Kindliches haben, aber doch auch ſchon die eiſenharte Energie ſeines Vaters widerſpiegeln. Er muß von der Pike auf dienen Auf meine Frage erklärt mir Leutnant Chou⸗ Lü⸗Huan:„Der Sohn Tſchiangkaiſcheks iſt übri⸗ gens weder Leutnant noch Hauptmann, wie Sie annehmen. So ſchnell geht das bei uns nicht. Außerdem hat der Marſchall ausdrücklich den Wunſch geäußert, daß ſein Sohn von der Pike auf dienen ſoll. Und darum hat er ihn auch noch nicht zum Offizier befördert!“ In einer kurzen Pauſe zwiſchen Beſuchen und Diners erwiſche ich dann Seine Exzellenz Herrn Dr. Kung perſönlich. Dr. Kung iſt ein mittelgroßer Mann. Er trägt das Haar zurück⸗ geſcheitelt, ein ſchmales Bärtchen über den Lip⸗ pen und eine Hornbrille über den klugen Augen. „General Wetzell empfiehlt Sie zu mir? Und rät Ihnen, auf meine Tochter loszuſteuern, weil ſie gut engliſch und franzöſiſch ſpricht? Ach ja, der General war beinahe 10 Jahre bei uns in China und hat uns durch die Einrich⸗ tung der Kadettenanſtalt von Whampoa und der Offiziersſchulen im ganzen Land außer⸗ ordentliche Dienſte geleiſtet. Wenn wir heute ein einiges China ſind, haben wir dies nicht zuletzt den Offizieren des General Wetzell und des leider verſtorbenen Herrn von Seeckt zu verdanken.“ Der Sachverſtändige Dr. Voung „Haben Sie das Syſtem der Offiziersſchulen unterdeſſen noch weiter ausgebaut, Exzellenz?“ „Aber ſelbſtverſtändlich! Nach deutſchem Mu⸗ ſter haben wir ſämtliche Provinzen mit mili⸗ täriſchen Führerſchulen überzogen. Dieſen ver⸗ danken wir unſere Elitetruppe, die in den letz⸗ ten Jahren den Spuk jeder Rebellion im Keime erſtickt hat. Und augenblicklich ſind wir dabei, dieſe wichtigen militäriſchen Stützpunkte durch Autoſtraßen miteinander zu verbinden, wie das km Rahmen unſeres 5⸗Jahres⸗Planes vorgeſehen iſt. Doch den 5⸗Jahres⸗Plan müſſen Sie ſich von meinem Sachverſtändigen, Herrn Kuangſon Poung, näher erklären laſſen. Ich muß jetzt ſchleunigſt weg. Auf Wiederſehen.“ Ein Händedruck. „Auf welchen Gebieten wird Ihr 5⸗Jahres⸗ Plan hauptſächlich durchgeführt?“, ſo erkundige ich mich bei Dr. Kuangſon Noung, beim Sach⸗ verſtändigen der Delegation. fortsetzung ouf Selte? Ehrenwache am Wrack des Luftschiffes„ rikanischen Untersuchungskommission vor einigen lagen mehrere Kränzé niederlesten. Kränze am Wrac des Lufischiffes„Hindenburg“ Mannheim, 12. Juni. Die britiſche Reichskonferenz, die anläßlich der Königskrönung in London zuſam⸗ mentrat, geht ihrem Ende entgegen. Während der ganzen vergangenen Woche fanden unauf⸗ hörlich Verhandlungen hinter verſchloſſenen Türen ſtatt. Sogar die allwöchentliche Kabi⸗ nettsſitzung mußte ihretwegen ausfallen. Schon allein dieſe reine Aeußerlichteit zeigt, wie ernſt England dieſe Fühlungnahme mit ſeinen Do⸗ minien nimmt und welche Bedeutung ſie für die zukünftige britiſche Politik hat. Am kom⸗ menden Dienstag ſoll nun, wie es heißt, in einer feierlichen Schlußſitzung die Empire⸗Kon⸗ ferenz zu Ende gehen. Die Frage iſt: Hat Eng⸗ land es während dieſer Wochen vermocht, die ſtaatsrechtlich ſo locker an das Mutterland ge⸗ bundenen Dominien wenigſtens in ideeller Hin⸗ ſicht feſter an ſich zu binden und welche Zuge⸗ ſtändniſſe mußte es dafür machen? Die Sehnſucht nach engerem Zuſammenſchluß des Empire iſt nach all den politiſchen Ereig⸗ niſſen gerade der vergangenen zwei Jahre nur durchaus verſtändlich. England hat in dieſer Zeit ſchwere Nackenſchläge erhalten. Wir erin⸗ nern an den Abeſſicienkrieg, da es nur grollen, aber nicht zuſchlagen konnte. Wir denten beſon⸗ ders an die ſchwerſte Stunde, da der damalige britiſche Außenminiſter Sir Samuel Hoare durch die Indiskretion der franzöſtſchen Preſſe bloßgeſtellt wurde und Kabinett ſowie Unter⸗ haus gezwungen waren, offiziell von dieſem Politiker, der doch über ein gewiſſes Format verfügt, abzurücken. Damals dämmerte es den Engländern, daß die Treue zu Genf zu einer großen Gefahr für das Beſtehen des Weltrei⸗ ches werden lann. Man ſuchte nach Auswegen, Hindenburg“, an welchem Mitglieder der deutschen und ame- Presse-Bild um die Stellung des Empire wieder zu ſichern, und fand ſie in der eigenen Kraft. Die mit ungeheurer Energie betriebene britiſche Aufrüſtung iſt die Folge dieſer Erkenntnis. Der Stärkung des Reiches aber dient nun in zweiter Linie auch dieſe Konferenz, die das Mutterland mit ſeinen Dominien an einen Tiſch ſeſſelt. In den letzten Jahrzehnten mehr⸗ ten ſich die Strömungen innerhalb der Domi⸗ nien nach größerer Freiheit. An der Spitze marſchiert beſonders Südafrika, in deſſen Parlament ſchon Worte gefallen ſind, die auf eine völlige Loslöſung von England hinzielen. Südafrika den Afrikandern, das war der Sinn der„Monroe⸗Doktrin“, die der ſüd⸗ afrikaniſche Miniſter Pirow noch am 5. Fe⸗ bruar 1935 auf einer Preſſekonferenz zu Jo⸗ hannisburg verkündete. Das war die glatte Abſage der Union an das Mutterland für den Fall einer künftigen kriegeriſchen Auseinander⸗ ſetzung. Das war aber auch eine ſchwere Ge⸗ kahr für den Beſtand des Empire überhaupt! Demgemäß mußten auch gemeinſame Außenpolitik und Rüſtung die Kern⸗ probleme der Konferenz ſein. Das Ziel war: Die Dominien ſollten in beſtimmten Grenzen bereit ſein, an der Verwirklichung dieſes „powerfull Empire“ mitzuarbeiten. Selbſtver⸗ ſtändlich mußte man dafür von engliſcher Seite den Dominien Zugeſtändniſſe machen, die es ihnen ermöglichen, in entſcheidender Stunde ihr Wort ebenfalls in die Waagſchale zu wer⸗ fen. Nun haben die Dominien ihrerſeits aber ein zweites Schlagwort in die Ver⸗ handlungen geworfen, nämlich„Völkerbund und kollektive Sicherheit“. Sie fürchten, daß das Genfer Gremium nur noch zu einem Inſtitut werden wird, das ſich ausſchließlich mit euro⸗ päiſchen Fragen beſchäftige, und fühlen ſich dadurch übergangen. Daß ſie dabei an ſich nicht viel verlieren, müßten ſie eigentlich einſehen. Immerhin ſie wünſchen Klarheit. Da England ſich nun aber von Genf immer mehr zu ent⸗ fernen ſcheint, muß auch dieſe Frage zu einer gewiſſen Kriſe der Beſprechungen geworden ſein. In weiten engliſchen Kreiſen nämlich er⸗ blickt man im Völkerbund, beſonders mit ſei⸗ nem Sanktionsparagraphen, eher eine Gefahr für den Frieden als ein Sicherheitsinſtrument. Auſtralien hat das erkannt, Neuſee⸗ land dagegen, das eine Labour⸗Regierung hat, geht natürlich den Weg der Pazifiſten, die nach wie vor an Genf hängen. Kana da hin⸗ gegen will überhaupt nichts von engeren Bin⸗ dungen wiſſen und nähert ſich dem amerikani⸗ ſchen Grundſatz der Iſolierung nichtamerikani⸗ ſcher Streitfragen. Dafür träumte wieder Auſtralien von einem„Bund am Pazifik“. Man ſieht, es war nicht leicht, alle Meinungen unter einen Hut zu bringen. Noch dringt wenig über die Ergebniſſe der Verhandlungen hinter den verſchloſſenen Tü⸗ ven hervor. Vielleicht wird am 15. auch nur ein allgemeines Schlußkommuniqué verkündet das in dürren Worten beſagt, daß man ſich in weſentlichen Punkten geeinigt habe und über weitere Puzkte noch in Verhandlung bleiben werde. Die Tatſache, daß es hier um die Ver⸗ teidigung des britiſchen Empire handelt, er⸗ weckt die Vermutung, daß wohl niemals Ein⸗ zelheiten in die Oeffentlichkeit dringen werden. „Hakenkreuzbanner⸗ 13. Juni 1 Mannyeim Man iſt auf Vermutungen angewieſen. Trotz⸗ dem dürfte es feſtſtehen, daß es England ge⸗ lungen iſt oder aber gelingen wird, durch irgendwelche Schachzüge, ſei es außen⸗ oder wirtſchaftspolitiſcher Art, die Dominien enger an ſich zu feſſeln. In dieſer Lebensfrage gibt das Mutterland kein Pardon. Nicht zu vergeſſen, im Glanz und Prunk der Londoner Krönung iſt vielen Mitgliedern des Weltreiches wieder die Macht und Stärke„old Englands“ bewußt vor Augen geführt worden. Es war vielleicht nicht nur eine ſchöne Sache, es war darüher hinaus ein Zeichen dafür, daß Großbritannien mit der Politik nachgiebiger Schwäche Schluß gemacht hat und daß es von nun an wieder ſeine Stärke in aller Welt unter Beweis ſtellen will, Seht, das iſt England! So mag die unausgeſprochene Mahnung an alle ſeine Kinder gelautet haben. Das iſt„die erſte Macht der Welt!“ Nicht umſonſt iſt in den gro⸗ ßen Rundſunkreden, welche die Staatsmänner an alle Völker des Empire richteten, der Wunſch nach Zuſammenſchluß, nach Größe und Stärke des Reiches ausgeſprochen worden. Wir er⸗ innern nur noch an die letzte Rede Lloyd Georges, der ebenfalls den Führungs⸗ anſpruch Englands für alle Völker der Welt geltend machte. Dieſe ſtarken Worte werden im Ausland viel⸗ leicht bei manchem eine gewiſſe Empörung ausgelöſt haben. Wir können uns vorſtellen, daß gute Nationaliſten ſich die Frage vorlegen, wie England dazu komme, ſich das Führungs⸗ recht in der Welt einzuräumen. Aber darüber kann man berhigt ſein. Die Worte, die in London gefallen ſind, zielen nicht auf die rein machtmäßige Beherrſchung des Erdballs ab. Sie ſind mehr das Programm, mit dem London den Weltfrieden zu ſichern gedenkt. Letzten Endes iſt das auch der Sinn der briti⸗ ſchen Aufrüſtung. Und demgemäß können auch wir dieſem Wunſch unſere Zuſtimmung nicht verſagen. Gerade wir Deutſche müſſen ein weiteres in Rechnung ziehen. In London hat mittlerweile ein Kabinettswechſel ſtattgefun⸗ den. Baldwin, der bei aller Tüchtigkeit viel⸗ leicht doch zuweilen noch ſtark an Genfer Ideologien hing, iſt zurückgetreten, und Ne⸗ ville Chamberlain, der nüchterne Tat⸗ ſachenmenſch, an ſeine Stelle getreten. Allem »Anſchein nach ſcheint dieſer Politiker— und ſei es auch nur aus Vernunftsgründen— an die Schaffung eines beſſeren Verhältniſſes zu Deutſchland heranzugehen. Nicht umſonſt ent⸗ hält ſchließlich die Pariſer Weſtpaktnote den Hinweis auf die angeſtrebten guten Beziehun⸗ gen zwiſchen London und Berlin. Nicht um⸗ ſonſt hat ſchließlich auch Nev ille Hender⸗ ſon, der neue Botſchafter in Berlin, Worte »geſprochen, die—n. Deutſchland ein freudiges Echo exweckt haben. Was. will es dagegen hei⸗ ßen, wenn gewiſſe Kreiſe in London daraufhin verfichern, daß er in einigen beſonders freund⸗ lichen Sätzen nur ſeiner privaten An⸗ ſicht Ausdruck gegeben habe. Wir jedenfalls begrüßen es, daß nunmehr in Berlin ein Mann „die britiſchen Intereſſen vertritt, der, wie ſeine Worte deutlich zeigten, a uch im Herzen einen Funken von Sympathie für das deutſche Volk trägt. Und wir würden uns ehrlich freuen, wenn London zu Berlin finden würde. „Nun genügt es ja nicht allein, mit ſchönen „Reden zu kommen. Wir warten ſchon lange auf die Tat Englands, die uns erſt wieder in den Genuß der Stellung bringt, die wir auch verdienen. Wir meinen unſere Kolonien. Ne⸗ ville Chamberlain will das Wort vom„briti⸗ „ſchen Handelsneid“ aus dem Regiſter des deut⸗ „Glückliche Reise“ Künneckes Operette wieder in Berlin Eduard Künneckes Operette„Glückliche Reiſe“ wird im Theater am Nollendorfplatz in der Regie des Grafen B. Solms wieder gegeben. Dieſe Operette, die neben dem „Vetter aus Dingsda“ und der„Lady Hamil⸗ ton“ wohl Künneckes ſchönſtes Werk darſtellt, wurde mit großem Beifall aufgenommen. Die Geſchichte von den beiden Farmern im Urwald, die mit zwei Frauen auf eine An⸗ nonce hin korreſpondieren, iſt bekannt. Sie fahren, um dieſe Frauen zu ſehen, zu hei⸗ baten, nach Deutſchland, nach Berlin. Sie er⸗ leben' den kleinen Betrug der Monilka, die die Verfaſſerin beider Brieſe war und dabei den Namen ihrer Freundin mit benutzte. Es wird ein wenig kompliziert, aber zum Schluß erhalten alle Beteiligten das Freibillet für die »Ehe und die Reiſe nach Braſilien und die „Glückliche Reiſe“ ins Leben beginnt. Kuünneckes Schlager, der Marſch„Glückliche Reiſe“, die Foxtrots„Am Amazonas“,„War⸗ um'— Weshalb?— Wieſo, bin ich nach dir verrückt?“„Bitte, bitte, ſei ſo nett, ſchenk mir „doch ein Freibillet“, der Tango„Nacht muß es ſein“, der Paſo doble„Schatz, der erſte Satz zum großen Glück. zünden wieder mächtig. Künneckes Stärke iſt der originelle Einfall, die eigene Melodik und ſeine klare, geſtraffte In⸗ ſtrumentation. Dieſe Eigenſchaften heben ſeine Werke, ſein Schaffen deutlich aus der Maſſe ähnlicher Erſcheinungen. Graf Solms läßt die erſte Hälfte breiter auslaufen, um den zweiten Teil ganz auf das Tempo abzuſtellen, ſo daß auch die Schlußver⸗ wandlung fortfällt. Dafür ſetzt er aber eine »gute Tanzgruppe, die Jens Keith vortreff⸗ lich einſtubiert hat, ein Und erzielt lauten Bei⸗ fall. Da capos haben die Sänger mehrfach. Für die Hauptrolle iſt der Bariton Hans Wockes a. G.(vom Deutſchen Opernhaus) ſilbrige die fjitler⸗Jugend ſlaggt halbmaſt und der Gau Saar-Pfalz irauert um die zehn Opfer der Unw/efter-Katastrophe Kochel, 12. Juni. Den Jugendführer des Deutſchen Rei⸗ ches erreichte die Nachricht von dem Unglück der 10 BDM⸗Mädel im Obergau Saarpfalz am Freitag in Oberbayern. Er ordnete ſofort an, daß ſämtliche Dienſtſtellen der bis zum Tag der Beiſetzung Halbmaſt ſetzen. Er ſelbſt wird an der Beiſetzung der verunglückten Jungmädel teilnehmen. Gauleiter Bürckel gibt bekannt:„Eine furchtbare Kataſtrophe hat geſtern unſeren Gau heimgeſucht. Eine Gruppe Jungmädel aus der Gemeinde Rhodt, die ſich im Bad befand, wurde ſo plötzlich von einem Wolkenbruch überraſcht, daß zehn dieſer Mädchen den Tod fanden. Der ganze Gau empfindet tiefſtes Mitleid mit den Eltern und Angehörigen dieſer Opfer. Im Zei⸗ chen unſerer Anteilnahme werden bis zum Montagabend auf allen Partei⸗ und Dienſtge⸗ bäuden die Flaggen auf Halbmaſt geſetzt. Alle Parteiveranſtaltungen am morgigen Sonn⸗ tag fallen aus.“ Die Namen der Toten Aus Rhodt wird gemeldet: Vom freudigen Spiel ſind zehn junge Menſchenleben durch den Tod abberufen worden. Aus einem Haus hat der Tod zwei junge Mädchen gefordert. Die Namen der toten Mädchen, die im Alter von 11 bis 14 Jahren ſtanden, ſind folgende: Katharina Hitſchler, Ruth Hitſchler, Lieſelotte Brüderle, Käthe Lingenfelder, Johanna Mül⸗ ler, Elſe Lingenfelder, Friedel Krapp, Erna Kopp, Elsbeth Robe, Elſe Müller. Die Kinder, die gerettet wurden, erlitten vielſach leichte Verletzungen durch Stacheldraht, den die Waſſermaſſen heranführten. Die Beerdigung der toten Jungmädel findet am Sonntag in Rhodt ſtatt. die Unterredung mit dr. ſiung IinnunnnmnummuititiitiiIiiIIiissinssiunuunmmmmimmiiiiiitiILIIZkiIIkksitzitizskziktztttiütttitimim(Forisetzung von Seitè 1) „Zunächſt im Rahmen des Eiſenbahnbaues“, gibt mir Dr. Kuangſon Poung zur Antwort. „Dann bei den Autoſtraßen, der Flußregulie⸗ rung und in der Textilinduſtrie. 12 große neue Eiſenbahnlinien ſind bereits im Bau, von de⸗ nen allein 3 Netzſyſteme 8500 Kilometer um⸗ faſſen. Jedes Jahr ſollen 1700 Kilometer Eiſen⸗ bahn gebaut werden. An Autoſtraßen haben wir in den letzten Jahren 24000 Kilometer Aſphalt⸗ und 85000 Kilometer gewöhnliche Straßen, die aber auch für den Autofernver⸗ kehr geeignet ſind, hergeſtellt. Insgeſamt um⸗ faßt das Programm 171 000 Kilometer. Wenn dieſes Projekt durchgeführt iſt, dann wird die Chinas wohl endgültig behoben ein.“ „Auf welchen Gebieten glauben Sie, daß Deutſchland ſich in erſter Linie an der Weiter⸗ entwicklung und der Erſchließung Chinas. be⸗ teiligen kann?“ ns Chinas große Pläne.pn 4 * „Zunächſt bei der Flußregulierung! Unſere Projelte ſtammen⸗ja durchweg aus Deutſchland! Sann beim Ausbau des Flugverkehrs, der be⸗ kanntlich viele Jahre hindurch von Junkers⸗ Flugzeugen durchgeführt wurde. Ferner durch Fertigfabrikate aller Art und vor allem auch durch Maſchinen für unſere Eiſenbahnen und Fabriken...“ In der Berliner Staatsoper Am Freitagabend folgte die zur Zeit in Ber⸗ lin weilende chineſiſche Kommiſſion einer Ein⸗ ladung des Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring zum Beſuch der Aufführung der Oper„Arabella“ in der Staatsoper. Anſchlie⸗ ßend hieran ſand ein Beiſammenſein ſtatt, bei dem im Auftrag von Generaloberſt Göring der Staatsſekretär der Luftfahrt General der Flie⸗ ger Milch die chineſiſchen Gäſte begrüßte. Der chineſiſche Finanzminiſter Dr. Kung dankte in herzlichen Worten. Von chineſiſcher Seite waren ferner der chineſiſche Marineminiſter Chen, der Generalſekretür im Exetutiv⸗Huan Rat Wong mit den ſie begleitenden Herren ſowie der chi⸗ neſiſche Botſchafter Dr. Cheng mit Angehörigen „Wer, Botſchaft erichienen, Deutſcherſeitß nahmen ——— u. a. der Chef des Generalſtabs der Lüftwaffe Generalmajor Stumpff, der Chef des Proto⸗ kolls Geſandter von Bülow⸗Schwante und Staatsrat Neumann teil. 0 ſchen Sprachſchatzes geſtrichen wiſſen. Wir ha⸗ ben das bereits getan, da es keinen Sinn hat, weiterhin den traurigen Gründen nachzuhän⸗ gen, die zur Kataſtrophe des Weltkrieges ge⸗ führt haben. Auf der anderen Seite aber müſ⸗ ſen wir in dieſer Beziehung ein freies Spiel der Kräfte fordern. Man darf uns nicht vom Welthandel zurückdrängen, indem man uns die Rohſtoffe nimmt. Wenn England geneigt iſt, im Rahmen der Liquidierung ſeiner bisherigen Politik einen Wandel im Verhältnis zu Deutſch⸗ land zu ſchaffen, dann wäre jetzt der Augen⸗ blick da, unſeren nur allzu berechtigten kolo⸗ nialen Forderungen Raum zu geben. eingeſetzt, der außer ſeiner ſchönen und klaren Stimme ſich auch in der Bewegung gut zum Einſatz bringt. Seine Partnerin iſt die ſchön ausſehende und gut ſingende Ingebord Dö⸗ derlein. Heinz Schorlemer iſt der luſtige Freund, dem zur Seite das queck⸗ Temperament Edith Schollwers ſteht. Sie iſt ſehr lebendig und„mondäään“, ſie iſt zerknirſcht und froh im Glück. Sie ſingt mit innigem Empfinden und mit viel Keckheit ihre gute Partie. In weiteren Rollen Arnim Süßenguth,*— Studt, Harxy Gondi und Eduard Wenck, ſowie das übrige En⸗ ſemble. Die muſilaliſche Leitung lag bei Dr. W. Schönherr. Der Beifall erreichte bis zur Pauſe ſchon beachtliche Grade und wurde zum Schluß zu Ovationen für den anweſenden Komponiſten Eduard Künnecke. Heinz Grothe. „Schweden, Land und Volk im Buch“ In den Räumen der Preußiſchen Staats⸗ bibliothek in Berlin wurde in Anweſenheit kehörden Vertreter der Reichs⸗ und Staats⸗ behörden die Ausſtellung„Schweden, Land und Volk im Buch- eröffnet, die die Königliche Bibliothek in Stockholm auf Einladung der deutſchen Reichsregierung und im Auftrage der königlich⸗ſchwediſchen Regierung zuſam⸗ menſtellte. Der Präſident der ſchwediſchen Akademie der Dr. Collejn,** zunächſt einen Ueberblick über Aufbau und Ziele der Ausſtellung. Anſchließend nöffn der ſchwediſche Geſandte Richert die Eröffnung vor. Die Schau gibt in knappen Zügen einen Ueberblick über die des ſchwe⸗ diſchen Schrifttums von der altgermaniſchen Zeit bis in—4 Tage. Sie zeigt die älteſten edruckten Bücher Schwedens, die von deutſchen uchdruckern hergeſtellt wurden, weiterhin die wichtigſten Denkmäler der ſchwediſchen Lite⸗ ratur aus der Zeit der Keformation, ſowi⸗ die England hat den Hammer wieder feſt in bei⸗ den Händen, um ſein künftiges Schickſal zu ſchmieden. Die zähen und andauernden Sit⸗ zungen der Reichskonferenz bilden einen klei⸗ nen Beweis dafür. Wir wollen hoffen und wünſchen, daß das neue und ſtarke England in ſeinem großen Ausbau nicht vergißt, Deutſch⸗ land mit in die Rechnung zu ſtellen, und nicht nur durch herzliche Worte, ſondern auch durch Wiedergutmachung alten Unrechts ein Verhält⸗ nis zu ſchaffen, das zum Glück beider Teile ſich auswirken möge. DOr. Wilhelm Klcherer. älteſten Drucke der alten ſchwediſchen Geſetze. Die Großmachtſtellung Schwedens im 17. Jahr⸗ hundert kommt in den Geſchichtswerken und dem ſchöngeiſtigen Schrifttum zur Zeit Guſtav Adolfs und ſeiner Nachfolger zum Ausdruck. Die ausgeſtellten Werke der Romantiker Tegner und Geijer künden von der Blütezeit der ſchwe⸗ diſchen Literatur im Anfang des vergangenen Jahrhunderts. Auch die ſchwediſche Buchproduktion der letz⸗ ten Jahrzehnte iſt in ſtarkem Maße vertreten. Das ausgeſtellte moderne ſchwediſche Schrift⸗ tum vermittelt ein anſchauliches Bild vom heu⸗ tigen Schweden. Hiervon ſind beſonders die Schilderungen ſchwediſcher Bauernkultur und der berühmteſten Kunſtdenkmäler, ſowie in der Reihe des wiſſenſchaftlichen Schrifttums vor allem Sven Hedins Schilderungen zu nennen. Familie—Rasse—Staat Die„Bücherkunde“, Folge 5, ſetzt zunächſt in der Aufſatzreihe„Sozialismus oder Kollektivis⸗ mus“ die Darſtellung der Grundlagen des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staates fort mit einer Ar⸗ beit von Dr. W. Wichmann über Familie, Raſſe, Staat. Er weiſt hierin beſonders dem Bauern⸗ tum und der Geldwirtſchaft die geſchichtlichen Rollen zu und unterſucht das Problem von Sippenverband und Männerbund. Schrifttum hierzu und zum Führerproblem iſt überſichtlich zuſammengeſtellt,„Grundſätzliches zur raſſen⸗ politiſchen Literatur“ ſagt A. Lincke. Das raſ⸗ ſenkundliche Hauptlektorat beſpricht wertvolle Werte, wie„Führeradel durch Sippenpflege“, „Nordiſches Gedankengut im Dritten Reich“. ur deutſchen Vorgeſchichte zeigt Dr. Hans aier die Schrifttumsentwicklung und ſcheidet das Gute ſtreng vom Dilettantiſchen, beſpricht auch die Zeitſchriften hierzu. Ausführ⸗ liche Beſprechungen ſehr wertwoller neuer Vor⸗ geſchichtsbücher ſowie ein Literaturplan ſchlie⸗ ßen ſich an. Zur ſchönen Literatur auch des Ausland⸗ führt feſſelnd ein Aufſatz voen Hieronimi„Die Politiſterung der franzöſiſchen ſchönen Litera⸗ un fürze Das Panzerſchiff„Deutſchland“ traf am Freitag, von Ibiza kommend, in Gibraltar in, um die Särge der 27 in Gibraltar beigeſetz⸗ ten Opfer des Bombenanſchlags an Bord zu nehmen. 5 Im Hoſpital von Gibraltar verſtarb am Freitag ein weiteres Mitglied der Beſatzung des Panzerſchiffes„Deutſchland“, der Ober⸗ matroſe Georg Wille. 2* 145 Die Londoner Zeitungen zeigen ſich im Hinblick auf die Verhandlungen um ein neues Ueberwachungsabkommen für die ſpa⸗ niſchen Küſten weiterhin zuverſichtlich. Man ſpricht die Hoffnung aus, daß der neue Ent⸗ wurf noch am Sonntag endgültig ausgearbeit werde. * In Bagnoles de'Orne in Nordfrankreich ſind zwei italieniſche Emigranten, die ſich in Frankreich ſchriftſtelleriſch betätigten, ermordet aufgefunden worden. 1. Der neueſte nationalſpaniſche Heeresbericht meldet, daß an der Bilbaofront durch die Auf⸗ heiterung des Wetters die Kampfhandlungen wieder aufgenommen werden konnten. Den. nationalen Truppen gelang es, die erſte Linie des Befeſtigungsgürtels von Bilbao im Ab⸗ ſchnitt im Vizcargui⸗Gebirge zu beſetzen. * Bei der„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Tagung Hamburg wurde im Rahmen einer Feierſtunde der Werkſcharen das Chorwerk„Freihe und Freude der Arbeit“ von Konrad Liß und Hans Renner uraufgeführt. 3 Das Reichsluftfahrtminiſterium gibt die Be⸗ dingungen bekannt, unter denen im Frühjahr 1938 Freiwillige in die Luftwaffe eingeſtellt werden. Bewerber können ſich ſchon 4 jetzt bei jedem Truppenteil der Fliegertruppe oder der Luftnachrichtentruppe melden. 3 flngſt vor Fpionage Das Schickſal der Ausländer in Moskau Moskau, 12. Juni. Die Spionenfurcht unter den Bolſchewiſten wächſt nun in zunehmendem Maß. In jedem erblickt. Der Feldzug zugunſten der Ausweiſung aller Aus⸗ Fortſchritte, daß es nach dem 1. Juli wohl keinen Ausländer mehr im Land geben⸗wird. Ein Artikel der„Prawda“ läßt den Zuſammenhang zwiſchen der Verfol⸗ Ausländer wird ein„Spion“ länder macht derartige gung der Ausländer Spionen klar erkennen. Die Verhaftungswelle macht auch vor den aus Deutſchland und Oeſterreich emigrierten Kommuniſten, die ſeinerzeit mit offenen Armen aufgenommen wurden und die als und der Furcht vor Ausländer ohne Nationalität gelten, nicht halt 4 Der größte Teil iſt verſchwunden. Darunter befinden ſich ehemalige Anführer der Kudund der Jungkommuniſten und ehemalige kommu⸗ 1 niſtiſche Reichstagsabgeordneten. Es iſt un⸗ möglich, ihre Verhaftung offiziell beſtätigt zu bekommen, ſicher iſt aber, daß dieſe Emigran⸗ ten verſchwunden ſind. Ihre Freunde geben der Ueberzeugung Ausdruck, daß ſie ſich in Haft befinden. 4 tur“ mit ausführlichen Bewertungen und Kri⸗ tilen zweier franzöſiſcher Werte,„Das Konzen⸗ trationslager des lieben Gottes“ und„Berlin“ Das junge Flandern und ſeine Dichtung wird gewürdigt, wertvolles Schrifttum mit Ueber⸗ fetzungen aufgezeigt. Zur deutſchen Literatur ſetzt Bökenkamp einen Denkſtein für Uhland, die„Der deutſche Schriftſteller wid ausführlich gewürdigt. Die Verlagskunde rückt Wilhelm Langewieſche⸗Brandt und ſein Went ins rechte Licht. Schöne ganzſeitige Bilder aun Paris und aus Flandern geben der Zeitſchriſt den Schmuck. 7 4 Wer ſich heute verantwortungsfroh mit dem Buche beſchäftigt, der wird die organiſche Lei⸗ ſtung bewundern, die dieſer„Bücherkunde“ zu⸗ grundeliegt, und ſich ihrer Führung anver⸗ trauen als dem parteiamtlichen Organ, def Inhalt überall ſtreng auf der nationalſoziali ſchen Linie liegt. Wilhelm Albreche Theaterarł eit der Städt. Bühnen Kölns Der Leiter der Städtiſchen Bühnen Kö 1 Generalintendant Alexander Spring, machte intereſſante Mitteilungen über die Arbeit, die an den ſtädtiſchen Bühnen in den letzten vier Jahren geleiſtet wurde. Der Opernſpielplan, der im Winter 1932/33 noch 49 Bühnenwerke um⸗ faßt hatte, wurde im anſchließenden Winier gänzten den Spielplan dieſes Winters auf ins⸗ geſamt 31 Bühnenwerke. Im Winter 1934½5 ſtieg die Zahl der Bühnenwerke im Opernſpiel⸗ plan auf 34, 1935/36 auf 40 und erreichte dann in der zu Ende gehenden Spielzeit wieder de Stand des Winters 1932/33 mit 49. Insgeſa brachte die Kölner Oper in den letzten vier J ren 67 Neuinſzenierungen heraus, davon ſie Uraufführungen und vierzehn Erſtaufführung Das Schauſpiel brachte es in der gleichen auf 76 Neuinſzenierungen, davon 19 Urauf rungen und 38 Erſtaufführungen. i Tu Alle ad Der Ob verurteilte ten Sor Erſchießen. acht Gener erklürt. 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Neu ALHAVM Die J zen, teiln Lichtſpie Unterhal lernd, w aufwacht der im Zeiten v „Thea. mein El auf der Schönbo dieſem quicklebe Schöpfer darum. menſchli gewaltig mit, unt uns me Feuerw⸗ keit, Wi tert auf Zeit zu honiegel Sentim geit i eit zu von Ge funden, was he eine he dieſe he Neber Sträng ſelnden „Juni 10k hland“ traf in Gibraltar ltar beigeſetz⸗ ſchlags an erſtarb an der Beſatzung der Ober⸗ eigen ſich im nein neues n für die ſpa⸗ ichtlich. Man er neue Ent: g ausgearbeit Nordfrankreich nigranten, ſch betätigten, orden. 3 Heeresbericht zurch die Auf⸗ ipfhandlungen onnten. Den jie erſte Linie bao im Ab⸗ beſetzen. -Tagung in er Feierſtunde „Freiheit 4 von Konrad t gibt die Be im Frühjahr Luftwaffe men ſich ſchon Fliegertruppe den. 4 age. in Moskan 1, 12. Juni. Bolſchewiſten iß. In jedem erblickt. Der ing aller Aus⸗ itte, daß es tsländer mehr der„Prawda“ 5 n der Verfol⸗ r Furcht vor auch vor den h emigrierten t mit offenen und die als ten, nicht halt. en. Darunter der KPꝰund alige kommu⸗ Es iſt un⸗ freunde gebe ſie ſich in Haft 4 igen und Kri⸗ „Das Konzen⸗ und„Berlin“. Dichtung wird n mit Ueber⸗ chen Literatur für Uhland, riftſteller wid agskunde rüct ind ſein Wert ge Bilder aus der Zeitſchriſt 1 zfroh mit dem organiſche Lei⸗ cherkunde“ zu⸗ ihrung anver⸗ Organ, deſſen tionalſozial Albresht ihnen Kölns Bühnen Köln, ring, machte die Arbeit, die en letzten vier nſpielplan, der znenwerke um⸗ ſenden Wintet zen Repertoire⸗ t wurden nur enierungen er⸗ inters auf ins⸗ Winter 1934/½5 im Opernſpiel⸗ erreichte dann eit wieder den 49. Insgeſam tzten vier Ia r gleichen Ze 19 Urauf üh kannheim „Hakenkreuzbanner“ 13. Juni 1937 derſitzung ab, „Abſchaum ruchatſchewſki wird erſchoſſen Alle acht Angeklagten wiur den in Nioskau zum Tode verurieilt Moskau, 12. Juni. Der Oberſte Gerichtshof der Sowietunion verurteilte am Freitagabend alle angeklag⸗ ten Sowjetgeneräle zum Tode durch Erſchießen. Außerdem wurden die angeklagten acht Generäle der Militärränge für verluſtig erklärt. Tuchatſchewſki wurde der Rang eines Marſchalls der Sowjetunion aberkannt. ** Der letzte Akt dieſes Trauerſpiels rollt ab. Auch der ſtolze Marſchall der Sowjetunion wird, wenn ihn kein Wunder rettet, im Meer von Blut untergehen. Man behauptet in Moskau, Tüchatſchewſki und ſeine Freunde hätten im Falle eines Krieges eine Niederlage der Roten Armee gewollt, um nach dem Sturz der„Ar⸗ beiter⸗ und Bauernregierung“ ein Regime des„Kapitalismus“ aufzurichten. Wenn auch der Irrſinn dieſer Beſchuldigungen mit Händen zu greifen iſt, was ficht dies den blutrünſtigen Deſpoten Stalin an? Die Folter⸗ methoden und die Zermürbungstaktik der GPu haben es verſtanden, von den Angeklagten, ſo behauptet man wenigſtens,„Geſtändniſſe“ zu erpreſſen. Selbſt der bisher ſo ſtolze und ehr⸗ geizige Tuchatſchewſki ſoll ſich in den Schrek⸗ enskammern des Lubjanka⸗Gefängniſſes„ſchul⸗ dig“ bekannt haben. Was in Wirklichkeit die⸗ ſem Prozeß zugrundeliegt, wird peinlichſt ge⸗ heimgehalten. Große Wahrſcheinlichkeit aber haben die in Moskau umlaufenden und von der franzöſiſchen und engliſchen Preſſe aufgegriffe⸗ nen Gerüchte, daß Marſchall Tuchatſchewſki und die anderen Generäle eine Verſchwörung gegen Stalin geplant und einen Staatsſtreich vorbe⸗ reitet hätten. Vielleicht haben ſie auch gegen das wahnwitzige Terrorregiment der GPul re⸗ belliert, vielleicht ſich gegen die reſtloſe Kon⸗ trolle der Roten Armee durch die Kommuni⸗ ſtiſche Partei aufgelehnt. Eines ſteht jedenfalls feſt, keiner der acht Angeklagten iſt ſeinem Schickſal entgangen. Stalins Rache hat die bisherigen hochgeſtellten Mitarbeiter erreicht. über Rußland. Was wird das Ende ein? Das Urteil ſchon vollſtreckt? Am Rande des großen Prozeſſes (Von unſerem Korreſpondenten.) London, 12. Juni. Der Londoner„Exchange Telegraph“ will be⸗ reits aus Moskau erfahren, daß das Urteil ſchon vollſtreckt worden iſt. Eine amtliche Mitteilung darüber liegt jedoch noch nicht vor. Weiter wiſ⸗ ſen die Londoner Blätter bereits ſenſationelle Einzelheiten von dem Prozeßverlauf zu berich⸗ ten. Es heißt da u..: „Während in einem von 800 Koſaken mit auf⸗ gepflanzten Bajonetten bewachten Saal im Kreml Sowjetrußlands Marſchälle und Gene⸗ räle über ihre Kameraden und Vorgeſetzten von geſtern zu Gericht ſaßen, fanden in allen Fabri⸗ ien, Werkſtätten und ſonſtigen Inſtitutionen Maſſenverſammlungen ſtatt, in denen der Tod der„Verräter“ gefordert wurde. Selbſt die Akademie der Wiſſenſchaften hielt eine Son⸗ in der die acht Verſchwörer als der Menſchheit“ bezeichnet Neuer Film in Mannheim ALHILAMBRA: „Die gönliche Jene“ Die Jette iſt Grete Weiſer, die dem gan⸗ zen, teilweiſe mit großen Mitteln aufgemachten Lichtſpiel das Geſicht gibt Es iſt ein amüſanter Unterhaltungsfilm, leichtlebig und bunt ſchil⸗ lernd, wie ein lebensfroher Sommerfalter, der aufwacht, lebt, das Herz erfreut und dann wie⸗ der im Trubel der ewig vorwärtsſtrebenden Zeiten verſinkt und ſtirbt. „Theater, Theater, Theater!— Theater iſt mein Element!“ ſingt dieſe forſche, nirgendwo auf den Mund gefallene„göttliche“ Jette Schönborn— und weil alles Theater iſt an dieſem Werkchen, gutes, geſchickt gemachtes, quicklebendiges Theater, können wir ſeinem Schöpfer Erich Waſchneck nicht gram ſein darum. In die Tiefe geht das nirgends. Die menſchliche Seele rührt es nicht an. Aber der gewaltige Rhythmus, das Tempo reißt uns. mit, und eine gelungene Situationskomik läßt uns manchmal laut auflachen, Ein buntes Feuerwerk mit viel Berliner Großſchnäuzig⸗ keit, Witz und unverhohlener Lebensfreude rat⸗ tert auf uns los, am Rande wird hinter der Zeit zurückgebliebene Spießbürgerlichkeit ver⸗ honiegelt und ganz entfernt auch träumeriſche Sentimentalität. Im übrigen bleibt dem Zuſchauer nicht viel Zeit zum uͤberlegenden Verweilen. Die Muſik don Georg Haentzſchel, gar nicht übel er⸗ funden, paßt ſich der Spielhandlung an, und was herauskommt, iſt— ganz kurz geſagt— eine herzerfriſchende Pille, gerade recht für dieſe heißen Tage. Reben der in ihrer Spiellaune über alle Stränge ſchlagenden„göttlichen“(ewig quaſ⸗ ſelnden) Grethe Weiſer ſtehen als gute Erſchei⸗ nungen ferner auf dem Programm Viktor de Kowia, ein aftndige inſchmann In⸗ ſpizient und Autor, E Tinſchmann als Mutter Wilhelmine, Paul We termeier, Hans Junkermann, Jakob Tiedtke u. a. 8 wurden und ihre Hinrichtung gefordert wurde. Auch die Moskauer Rundfunkſtation forderte am Freitagabend, daß die Angeklagten wie„Hunde hingerichtet“ würden. Eine Kugel, erklärte der Sprecher des Rundfunks, ſei für ſie noch zu ſchade, ſie müßten gehenkt werden. Selbſt das Organ der Roten Armee, der„Rote Stern“, forderte die Todesſtrafe für die ehe⸗ maligen Offiziere. Trotz dieſer lauten äußerlichen Einmütigkeit herrſcht jedoch unter der Oberfläche eine Stim⸗ mung, die in betontem Gegenſatz zu den amtlichen Aeußerungen ſteht. Niemand in Mos⸗ kau glaubt an die offiziellen Lesarten über die den Angeklagten vorgeworfenen Beſchuldigun⸗ gen. Angeblich ſollte Stalin von Garmanik, der bereits Selbſtmord begangen hat, erſchoſſen werden, worauf Tuchatſchewſki mit Unterſtüt⸗ zung der Garniſonen von Moskau, Kiew, Minſk und Leningrad zum Präſidenten einer neuen bürgerlichen, ruſſiſchen Republik ausgerufen werden ſollte. deutſcher Wald in Sefahrl Wer jeizt in den Forsten raudi, ist ein Brandstifter Berlin, 12. Juni. So gut es die Sonne auch meint, dieſes Uebermaß an Hitze wird zu einer rieſengroßen Gefahr. Bauern, Siedler und Gärtner müſſen die letzten Kräfte aufbieten, um die furchtbaren Folgen der Dürre auf dem Acker und im Gar⸗ ten zu vermeiden. Zu allen dieſen Sorgen hat ſich nunmehr eine neue, nicht weniger große geſellt: die ſengende Glut macht unſere deutſchen Wälder gegen Waldbrand nahezu wehrlos. Ein einziger Funke kann zur Kataſtrophe führen. Jedem einzelnen von uns gehört der deutſche Wald, daher iſt auch jeder einzelne verpflichtet, ſich dafür einzuſetzen, daß kein Baum in un⸗ ſeren deutſchen Wäldern den Flammen zum Opfer fällt. Der Wald iſt eine ungeheuer wich⸗ tige Rohſtoffquelle— er liefert uns nicht nur das Holz, er bringt uns auch Harz, Gerbſtoffe, Kräuter, Gräſer, Beeren, Früchte und Wild: er iſt uns unentbehrlich. Jenen eigennützigen Zeitgenoſſen, die ſich valencia will-Boote jagen Wir warnen die Roten/ Deutschland wird zupackenl San Sebaſtian, 12. Juni. Der bolſchewiſtiſche Sender Bilbao teilt mit, daß eine neuzuſammengeſtellte U⸗Boots⸗ jägerflottille, die mit modernſtem Ma⸗ terial ausgeſtattet und vorzüglich bewaffnet ſei, ihre Tätigkeit in den ſpaniſchen Gewäſſern des Mittelmeeres aufgenommen habe. Die Auf⸗ gabe dieſer neuen Flottille, ſo heißt es in der Mitteilung weiter, beſtehe darin, die ſpaniſchen Gewäſſer von allen ausländiſchen U⸗ Booten, ſeien es nun deutſche oder italie⸗ niſche, zu reinigen! Aus dieſer Meldung des Senders Bilbao geht unweifelhaft hervor, daß die bolſchewiſti⸗ ſchen Mörder neue Provokationen und neue Angriffe gegen deutſche und italieniſche Schiffe im Schild führen. Die bolſchewiſtiſchen Frei⸗ beuter ſollen ſich jedoch geſagt ſein laſſen, daß Deutſchland jeglicher Herausforderung an jedem Ort und zu jeder Stunde zu begegnen wiſſen wird. Deutſchland hat nach dem bolſchewiſti⸗ ſchen Verbrechen von Ibiza gezeigt, daß es in keiner Weiſe gewillt iſt, ruchloſe Angriffe bol⸗ ſchewiſtiſcher Banditen auf deutſche Schiffe le⸗ diglich mit papierenen Proteſten zu beanworten. Die geringſte neue Herausforderung oder der kleinſte Vorfall würde, das ſollen ſich die bolſchewiſtiſchen Machthaber in Bilbao und Valencia geſagt ſein laſſen, zu einem blitz⸗ ſchnellen Zupacken Deutſchlands führen. cẽon Blum unterlag zweimal Bei einer stũrmischen Sitzung des französischen Senats. Paris, 12. Juni. Der franzöſiſche Senat war am Freitag der Schauplatz einer der ſtürmiſchſten Sitzungen der letzten Jahre. Die Durchführung der 40⸗Stunden⸗Woche im Hotelgewerbe gab Veranlaſſung zu einer Aus⸗ ſprache, in deren Verlauf die Regierung, die die Vertrauensfrage nicht geſtellt hatte, d weimal klar geſchlagen wurde. Senator Regnier ſchiug nämlich der Re⸗ gierung vor, daß die Arbeitszeit im Hotel⸗ gewerbe folgendermaßen geregelt werden ſoll: 54 Stunden in der Woche für die Köche und 60 Stunden für die Kellner. Miniſterpräſident Blum weigerte ſich zuerſt, irgendwelche Konzeſſionen in dieſer Hinſicht zu machen, und ſchlug einen ziemlich arroganten Im Vorprogramm gefällt ein Film über den Kampf der Hochſeefiſcher mit den Räubern der Tiefe. Helmut Schul⸗. uxIVERSVUM: „shirley aholl Am Publikum erkennt man ſchon, wer in die⸗ ſem Film die Hauptrolle ſpielt— wenn es dor Titel nicht ohnehin verraten würde. Shirley Temple iſt Amerikas kleiner Liebling und felbſtverſtändlich auch die Heldin unſerer jüng⸗ jten Jugend. Da ſitzen ſie mit leuchtenden Augen vor der Leinwand und verfolgen, wie der kleine„Star“ durch alle Fährniſſe ſchließ⸗ lich doch wieder im Glück landet. Shirley iſt der Liebling eines Kapitäns geworden, der ſie aus einem Schiffbruch rettete und dem ſie ſetzt Troſt im Alter iſt. Störend platzt in dieſes Idyll die Automatiſierung des Leuchtturms dinein. Der alte Kapitän muß ſeinen Poſten nerlaſſen und das„böſe“ Jugendamt will ihm, der nun ſtellungslos iſt, das Kind wegnehmen. Da tauchen in letzter Minute die rettenden Ver⸗ wandten auf, die man ſchließlich doch noch ent⸗ deckt hat, und alles löſt ſich unter rührenden Szenen in⸗wirkliches Wohlgefallen auf. Wir ſind gewiß, daß auch dieſer Film den zahlreichen Freunden der kleinen Shirley Freude bereiten wird.— Im Beiprogramm läuft ein intereſſanter Kulturfilm über das Leben der Robben, zu denen belanntlich auch Seelöwen und See⸗Elefanten gehören., Man ſieht gewaltige Herden dieſer ſeltenen Tiere.— Weiter noch ein Kurz⸗Trickfilm, der ebenſalls den Kindern viel Spaß machen wird. Kari M. Hageneier. Zwei Kunsdausstellungen Galerie Buck: Zum Gedenken des Gründers Ernſt Buck, der enge Verbindung mit den großen badiſchen Meiſtern der zweiten Hälfte des vorigen Jahr⸗ hunderts hatte, veranſtaltet die Gcrerie Buck eine Sonderausſtellung aus eigenen Beſtänden und Leihgaben, die eine Reihe der ſchönſten Werke der Maler zeigt. An erſter Stelle muß Ton gegenüber den Senatoren an, die tradi⸗ tionsgemäß mehr Achtung ſelbſt von ſeiten eines Miniſterpräſidenten gewöhnt ſind. In den Wandelgängen des Senats ging ſo⸗ fort das Gerücht um, daß Miniſterpräſident Blum, das Ende ſeines Wirtſchaftsexperimen⸗ tes fühlend, den Sturz ſuchen wolle⸗ Die Ausſprache nahm ſofort einen rein po ⸗ litiſchen Charakter an. Ein Antrag der Han⸗ delskommiſſion, unterſtützt durch Leon Blum, am Dienstag die Ausſprache wieder aufzuneh; men, wurde mit 159 gegen 129 Stimmen ab⸗ gelehnt. Der Senat nahm ſchließlich ein⸗ ſtimmig den von Regnier gemachten Vor⸗ ſchlag über die Verteilung der Arbeitszeit im Hotelgewerbe an. zum Beſten der Allgemeinheit ge⸗ Gewohnheiten und Geſetzen unter⸗ werfen wollen, muß ihr frevelhaftes Treiben unmöglich gemacht werden. Sie ſollen als das gekennzeichnet werden, was ſie ſind: Brand⸗ ſtifter! Die volkswirtſchaftliche und volksgeſ undheit⸗ liche Bedeutung unſeres Waldbeſtandes ver⸗ pflichtet uns, dafür zu ſorgen, daß kein Volks⸗ vermögen nutzlos und unwiedevbringlich durch Waldbrand vernichtet wird. kin flppell Göeings Reichsforſtmeiſter Hermann Göring erläßt folgenden Aufruf: Die Hitzewelle und ihre Nachwirkungen be⸗ deuten höchſte Brandgefahr für eine der wichtigſten Quellen der deutſchen Rohſtoffwirt⸗ ſchaft, den deutſchen Wald. Ich erwarte daher, daß jeder Volksgenoſſe alles tut, um dieſe Ge⸗ fahr von unſerem wertvollſten Volksgut und einer der ſtärkſten Stützen des Vierjahresplans abzuwenden. Dies gilt insbeſondere für Aus⸗ flügler, die Erholung von der Alltagsarbeit im Wald ſuchen. Es iſt vornehmſte Pflicht jedes Volksgenoſſen, die erlaſſenen Verbote über das Rauchen, Feueranzünden uſw. im Wald genau zu beachten. Nicht durch Vorſatz, ſondern meiſt durch ſträflichen Leichtſinn werden oft unge⸗ heure Werte vernichtet. Jeder iſt berechtigt, einen Frevler, der ſich an unſerem Wald verfündigt, auf der Stelle feſtzunehmen und zur Anzeige zu bringen. Wer einen Brand bemerkt, hat dies auf ſchnellſtem Weg der nächſten Polizei⸗ oder Forſtdienſtſtelle zu melden. Jeder muß ſich an den Löſcharbeiten beteiligen. Es iſt ſtreng verboten: 1. im Wald oder am Waldrand zu rauchen, 2. im Wald oder am Waldrand Feuer anzu⸗ machen, 3. im Wald oder am Waldrand Feuer zu ſchla · gen, Streichhölzer oder Feuerzeuge anzu⸗ zünden. Jedem, der gegen die zum Schutz unſeres Walds erlaſſenen Beſtimmungen verſtößt, droht ſofortige Verhaftung, ſchärfſte ge⸗ richtliche Beſtrafung, volle Haf⸗ tung für den angerichteten Schaden. Berlin, 11. Juni. Der Reichsforſtmeiſter gez.: Hermann Göring. Machen Sie Aberſtunden in der Waſchküche? Haben Sie ſchon einmal darüber nachgedacht, daß Sie unnötige Überſtunden beim Waſchen machen, nur weil Ihre Waſchmethode ſo veraltet iſt? Wiſſen Sie wirklich nicht, wieviel Zeit und Geld man ſparen kann, wenn man Perſil richtig für ſich arbeiten läßtꝰ gausfrauen, die dieſen Weg erſt einmal ausprobiert haben, bleiben für immer dabei und ſind des Lobes voll! Man muß das nur einmal richtig berechnen? Perſil erſpart Ihnen die Koſten und die Zeit für das unnötige Vorwaſchen und das zweite Kochen. Perſil ſchont Ihr wertvolles Wäſchegut(das gerade durch ſcharfes Reiben und Bürſten ſehr mitgenommen wird)⸗ Perſil erſpart Ihnen unnoͤtige Plagerei und ſchont Ihre Geſundheit! nicht den ſchaffenen natürlich Hans Thoma genannt werden, von dem Werke aus verſchiedenen Perioden ſeines Schaffens ein ſchönes Bild vermitteln. Wun⸗ dervoll iſt die Stimmung des„Angler“. Aus der gleichen Zeit, in der Thoma eine gewiſſe Vorliebe für das Symboliſche hatte, ſtammt auch die„Lebensbrücke“. Köſtlich iſt ein Werk S warzwaldberge“ aus dem Jahre 1915, das in feiner zarten Duftigkeit faſt aquarelliſtiſch anmutet. Meiſter E. Lugo iſt mit einigen Werken ver⸗ treten, die ſeine klaſſiziſtiſch wirkende innere Ruhe und Geſchloſſenheit bei aller lebensvollen Bewegung ertennen laſſen. Von W. Trüb. ner ſind Landſchaften ausgeſtellt, die ſeine tiefe Raturverbundenheit und ſeine intime Beobach⸗ iung wundervoll erkennen laſſen und deren far⸗ bige Friſche immer wieder beeindruckt. Liebe⸗ volle Verfenkung in die Einzelheit, das Idyl⸗ liſche zeichnet A. Langs Werke aus:„Blühen⸗ der Hollunder“ u.., von Hermann Baiſch werden Werke der holländiſchen und der Mann⸗ heimer Zeit gezeigt. Das lebendige„Viehmarkt) wird den ſtärkſten Eindruck hinterlaſſen. G. Schönleber und der als letzter aus jener Epoche noch lebende Künſtler Ludwig Dill ſind mit wenigen, aber charakteriſtiſchen Wer⸗ ien vertreten. Licht, Farbe und Beobachtung in Vollendung vereinigt Fr. Kallmorgen, von dem auch das bekannte„Gaſthaus zur Kanne“ zur Ausſtellung kam. Intereſſe wird als Kurioſität Ferd. Kellers„Siegeszug der Mannheimia“ finden. Werke des Buchener Schlachtenmalers W. Emmele, und Ed. Schleichs vervollſtändigen die Sonderaus⸗ ſtellung. x NiS⸗Kulturgemeinde Lud wigs⸗ hafen: Im Heimatmuſeum an der Wredeſtraße ver⸗ anſtaltet der Kunſtring der NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen eine Ausſtellung der beiden Lud⸗ wigshafener Maler Robert Fuller und Ro⸗ bert Seſſig, die in der Art ihres Schaffens einen denkbar großen Gegenſatz bilden. Gemein⸗ ſam iſt beiden die Verbundenheit mit der Groß⸗ ſtadt und der pfälziſchen Landſchaft. Fuller hat in ſeiner Technik das formale Experiment noch nicht ganz überwunden, ſeine Kunſt mit im allgemeinen gut durchgebildeter Zeich⸗ nung manche expreſſioniſtiſche und ſtarke impreſ⸗ ſioniſtiſche Züge. Farbe und Licht ſind ihm weſentlich geſtaltende Elemente. In einigen ſei⸗ ner Gemälde hat er eine ſozialkritiſche Note („Kompoſiton 1932“ͤ,„Straßenſänger“,„Frei⸗ zeit“), die ihnen nur beſchränkte Lebensdauer ermöglicht. Die Problematit ſeiner Technik wird eine wirkliche Volkstümlichkeit ſeiner Werke, von denen am eheſten noch die frühlingsbunten pfäl⸗ ziſchen Landſchaften anſprechen, hindern. Wenn Seſſig auch der große Schwung, der manche Gemälde Fullers auszeichnet, fehlt, ſo iſt er doch zu einer ausgeprägten techniſchen und künſtleriſchen Eigenheit gekommen. Vornehme Zurückhaltung und wundervolle Harmonie der Farben zeichnen ſeine Blumenſtücke aus. Bei den Halbakten vermißt man oft die Bewegung, die aber bei der„Tänzerin“ fließend und überzeu⸗ gend geſtaltet iſt. In ſeinen Landſchaften ſucht Seſſig oft geradezu das Kleine, das Unſchein⸗ bare, das unter ſeiner Hand Ausdruck eines Weſenhaften wird. Aus der Pfalz oder aus der Nähe der Großſtadt(aus den Schreber ärten) ſtammen ſeine Motive. Sehr fein ſind Seſſigs Aquarelle, die ihn als ſicheren Kenner und Mei⸗ ſter dieſer Technik zeigen. Mit unbedingter Klar⸗ heit trifft er den Gegenſatz der lichtdurchfluteten, alle Konturen ſcharf abhebenden füdlichen Land⸗ ſchaft und der heimiſchen. Das Aquarell dürfte ſeine beſondere Stärke ſein. Dr. Car! J. Brinkmann. Dr. Koslik Muſikdirektor von Koblenz. Die Stadt Koblenz hat Dr. Guſtav Koslik zum Städtiſchen Muſikdirektor ernannt. Damit hat die die Eigenart Kosliks entſprechen herausgeſtellt. Muſikdirektor Koslik, der früher in Eſſen und Saarbrücken wirkte, hat in der Oper und im Konzertſaale den Aufführungen ein eigenes künſtleriſches Profil gegeben. Möge er recht lange in Koblenz der deutſchen Künſt Mannhein 13. Juni 19³7 „Hakenkreuzbanner“ flllwöchentlich wurden Schweinereien gebeichtet Verführer im kKlösterlichen Badezimmer/ Bruder Daniel, der„Geldwechsler“ Koblenz, 12. Juni. Bruder Thomas auch in der Hauptverhandlung Monaten der Unterſuchungshaft und Aberken⸗ zugibt, wurden die übelſten Ausſchweifungen nung der bürgerlichen Ehrensechte auf drei he eeeeee 3323—0 ſtets am Dienstag begangen, denn am Jahre, weil es die Verdienſte, die der Ange⸗ Freitag wieder einmal zwei Kloſtervrnver, die Mittwoch pflegte Bruder Thomas zu beich⸗ klagte ſich im Weltkrieg erworben hat, be⸗ ſich ſchwere ſittliche Verbrechen haben zuſchulden ten, ſo daß er dann„ohne Matel“ ſein wider⸗ rückſichtigte. kommen laſſen. liches Treiben erneut beginnen konnte. Schließ⸗ Der Barmherzige Bruder Thomas, eigent⸗ lich ekelte ſich der Lehrling derart, daß er zum lich Zofeph Zöbkrer, 1804 in Offhauſen(Rreis Brudervorſteher Titus ging, der die unange⸗ Altemkirchen) geboren, iſt erſt im Jahre 1924*5 che Wr verree, in das Kloſter der Varmherzigen Brüber in Ohazin bzur Kennmis gab. Montabaur eingetreten, um nach ſeinen eigenen Dieſer griff zu der bekannten Ausflucht: Er Ausſagen„den Gefahren der Welt zu ent⸗ „verſetzte“ Bruder Thomas ins Herz⸗Jeſu⸗Heim gehen“. Er war nämlich bereits in ganz jungen hren verfüh 1d 1880 nach Fulda.(Derſelbe Generalobere verbüßt Jahren verführt worden. Die ewigen Ge 410 Anan reiieehe Kr fegte er 1002 ab. Von 1327 bis 186 hatt er pente one elie ioe Buptbawottrals was in Montabaur anfanos Penſlonäre und Lun⸗ ſchwerer Divtſenſchtehungenh) genkranke zu pflegen und bekam ſpäter die Auf⸗ Angeſichts dieſes abſcheulichen Verhandlungs⸗ ſicht über die Gärtnerei. ergebniſſes beantragte der Staatsanwalt zwer Jahre Zuchthaus. Das Gericht erkannte im Den eigenen Vetter beſudelt Urteil zwar auf Verbrechen gegen§ 174, 1, be⸗ Im Herbſt 1928 kam ſein Vetter, der damals ließ es jedoch bei zwei Jahren Gefäng⸗ 14 Zahre alt war, als Gärtnerlehrling zu ihm. nis unter Anrechnung von einem Jahr ſechs Aa dieſen jungen Menſchen, der dazu noch ſein Verwandter war, hat ſich Bruder Thomas auf Bruder Daniel war nur„unvorſichtig“ ganz geriſſene Art herangemacht. Er fing es ſo an, daß er ſeinen Vetter ſtets dann aufſuchte, Bemerkungen In allen Städten und Dörfern des Reiches iſt die deutſche Jugend dabei, ſich ſaubere— helle Heime als Stätten für ihr Gemeinſchafts⸗ leben zu ſchaffen. Tauſende von Sportplätzen ſind in den letzten Jahren errichtet oder aus⸗ gebaut worden. In der Reichshauptſtadt zeugt die monumentale Anlage des Reichsſportfeldes von dem Willen zu einer erneuerten, ſtarken Körperkultur. Die Gliederungen der Bewegung haben neue Sportauszeichnungen und Lei⸗ ſtungswettbewerbe geſchaffen. So entſtanden das SA⸗Sportabzeichen und das H8⸗Leiſtungs⸗ abzeichen, die SA⸗Kampfſpiele in Nürnberg und die HJ⸗Reichsſportwettkämpfe, als Anſporn für den jungen Volksgenoſſen zur Geſunderhal⸗ tung und Anſpannung ſeiner Körperkräfte. Schon beim kleinen Jungvolk⸗Pimpfen beginnt die Sorge der Bewegung und des Staates um die körperliche Geſund⸗ heit des heranwachſenden Ge⸗ ſchlechts. In eingehenden ärztlichen Unter⸗ ſuchungen wird der Nachwuchs des deutſchen Volkes auf Geſundheit und Körperzuſtand ge⸗ Hunderttauſende Jungvolk⸗Pimpfe und Hitler⸗Jungen ſind bereits unterſucht worden, in der Zukunft werden es Millionen ſein, Das Amt für Volksgeſundheit der NSDaAp hat ein einheitliches Geſundheitsſtammbuch eingeführt, ſo daß in Zukunft der deutſche Volksgenoſſe von früheſter Fugend an durch ſein ganzes Leben ſch veißtriefenden der Sonnenglut rte letzter Zeit unte den geſchenkt. faſchung am Fr. ſten es vorzogen ſche Regengabe uſehen, oder n die bei de: Anſchuldige Kinderſeelen verglftet Erſchütternd wirkte auf die zahlreichen im Saal anweſenden Eltern eine zweite Ver⸗ handlung gegen den 1911 in Köln geborenen früheren Franziskanerbruder Daniel, mit ſei⸗ tig in die Kif nem eigentlichen Namen Karl Lang, der Reige ausgekoſte 1931 bis 1934 in den Geſchäftsräumen der ien die wenigſten Kloſterniederlaſſung Waldniel tätig war. Drei 1 aucht aber noc Jungen und zwei kleine Mädelchen betreten den die ausgetrocknet Gerichtsſaal. Wie es jemand fertigbringen en. Mitunter kann, ſolche jungen Menſchenkinder(die beiden an, daß uns Mädchen waren damals ſechs und acht cht iſt es den Jahre alt und die Jungen ebenfalls unter ne Schweiß it 14 Jahren) zu verderben, das iſt geradezu un⸗ ngen, die den verſtändlich. nach dem wir a haben. Im Bef hilflich zu ſein, meinſchaft mi meldet. Die( orms“ am ko * timmer Die beiden Mädchen bekundeten übereinſtim⸗ zu vertuſchen, um einen„Skandal“ zu vermei⸗ in feiner körperlichen Entwicklung beobachtet, wenn dieſer ſich im Bade! füllung deſſer gewaſchen hatte, um nachzuſchauen, ob der mend, daß ſie vor dem Bruder Daniel Abſcheu den. Ein Pfarrer aus Mülheim(Ruhr) hat beraten und gefördert werden kann. Die Ein⸗ auch nicht anders gedacht, als er der Mutter ber echflungshung! empfunden hätten und nicht gern hingegangen ſeien, wenn ſie für den Vater Geld wech⸗ ſeln mußten. Bruder Daniel hat die unſchul⸗ digen Kinder bei ſolchen Gelegenheiten unſitt⸗ lich berührt. Der Vorſitzende hält dem Ange⸗ klagten vor, daß er dies und ſeine eindeurig unſittliche Abſicht in früheren Ausſagen zu⸗ gegeben habe. Nach einigen Ausflüchten erklärt der Angeklagte: „Das muß dann wohl auch ſchon ſo geweſen ſein.“ Die Jungen ſagen aus, daß ſie von Bruder Daniel im Büro, auf dem Speicher und ſogar in einem Fall in der Sakriſtei beim Meß⸗ dienerüben verführt worden ſeien. Auch das muß der Angeklagte zugeben, und er hat für dieſes abſcheuliche Verbrechen nur die eine Be⸗ merkung:„Das war unvorſichtig von mir.“(9. Junge ſich auch wirklich einer gründlichen Rei⸗ nigung unterzogen habe. Wie der als Zeuge vernommene Vetter bekundet, kam es dabei zu den erſten unſttlichen Berlhrungen. Nach dieſen Vorbereitungen wurde dem Gärtnerlehrling eines Tages ein Zimmer in der Gärmerei an⸗ gewieſen, das neben dem des Bruders Thomas gelehen war. Der Junge merkte, was nun ſol⸗ gen würde und äußerte ſeine Bedenten. Da ſagte ihm Bruder Thomas, der Obere habe er⸗ klärt, wenn er nicht gehorche, könne er ſein Ränzlein packen. Und der Junge ge⸗ horchte. In der Beichte ſein geweſen Kurz nachdem der Lehrling dieſes Zimmer bezogen hatte, ging Bruder Thomas zur Ver⸗ führung eines H8⸗Leiſtungsbuches, das alle von dem Jungen im Laufe der Jahre abgelegten Leiſtungen regiſtriert, läßt die Sorge der Ju⸗ gendführung um die Geſundheit und körperliche Tüchtigkeit der Jugend erkennen. Erinnert ſei außerdem an die Kinder⸗Landverſchickung, durch die von der RS⸗Volkswohlfahrt Hunderttauſen⸗ den Großſtadtkindern für einige Wochen oder Monate im Jahre Sonne, Licht und körperliche Erholung gegeben wird. Das Hilfswerk„Mut⸗ ter und Kind“ wurde geſchaffen, um bereits durch hilfreiche Unterſtützung der Mütter die Geſundheit der kommenden Geſchlechter zu ſichern, Wir wollen darauf verzichten, alle Maß⸗ nahmen aufzuzählen, mit denen die NSDAP oder der Staat das berufliche Fortkommen be⸗ fähi bemittelter, j Volksgenoſſen „ Auskeſe 5 wirtlichung ſeiner langgehegten Abſicht Über. Wieder, wie ſchon ſo oft, kommt zu Tage, daß Förderung der Berufsbeſten durch den Reichs⸗ Wie die Ermittlungen ergeben haben und wie die Kirche alles darauf anlegte, die Verbrechen berufswettkampf, an die Vorſtudienförderung, Der Zillertal⸗Erdmannsdorf mit einem Packwagen die befähigten jungen Volksgenoſſen den Weg ieh m f band Sieh mal da, der fiaeitas-Derband er zur Hochſchule geebnet hat, an die Adolf⸗Hitler⸗ Er will in der Wohlfahrispflege eigene Wege gehen gerg„enee e n beiden kleinen Mädchen, die Anzeige bei der Kriminalpolizei erſtattet hatte, ſagte:„Sie dürf⸗ ten wiſſen, daß hier ich und nicht die Kri⸗ minalpolizei Seelſorger iſt. Wären Sie zu mir gekommen, dann hätte ich dafür Sorge getragen, daß die Angelegenheit mit einer Ver⸗ ſetzung des Bruders Daniel aus der Welt geſchafft wurde. Das wäre dann eine beſſere Erledigung geweſen!“ Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu z wei Jahren Zuchthaus und Aberken⸗ nung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 3 Jahre. Der fahrlülſige 5chlußſchaffner Die Urſache des Hirſchberger Unglücks Breslau, 12. Juni.(HB⸗Funk.) Preſſedienſt der Reichsbahndirektion Das diesjähr Breslau teilt über das Hirſchberger Un⸗ altet die Krei glück mit: Der Nahgüterzug 9763 fuhr von auf ten Kräfte, Ta g. Das iſt ſchon r nicht alles. laſſen bleiben, d lüften, der ſich ſtunde und den das Füllhorn d breitet. Wir we ſich die Möglich an Bord des 9 ſſen, der ſchon Etlebnis dieſer es auch nicht ve H⸗Abendfahrt Am Sonn cha Schießen begin at Kreis dt. Um des Kreisleiter Schnerr die dieſem Kreispi Preiſe geſtiftet, inzelpreiſe. N vertellung wer meradſchaftliche reichen Tag be Im Mo Nach den Fe Schulen, die ohne Rückſicht auf Herkunft, aus⸗ geleſene, fähige deutſche Jungen koſtenlos bis Zugführer den Auftrag erhalten, einen Wagen auf dem Anſchlußgleis der Spinnerei zu wech⸗ zur Reifeprüfung ausbildet. ſeln. Bei der Ankunft am Anſchlußgleis wurde Hat je ein Land ſoviel für ſeine Jugend getan? Alle dieſe Maßnahmen der für die Spinnerei beſtimmte Wagen abge⸗ hängt, und die Lokomotive zog mit den erſten zeugen für den energiſchen Willen des national⸗ Wagen in das Anſchlußgleis vor. Während ſozialiſtiſchen Deutſchland, eine ſtarke, unver⸗ weichlichte, leiſtungsfähige, geſunde und ſittlich des Vorſchiebens ſetzte ſich der ſtehengebliebene Zugteil von ſelbſt in Richtung Hirſchberg in wie charakterlich ſaubere Jugend zu ſchaffen. Die Worte des Führers an die H auf den Reichsparteitagen ſind der bewegende Ausdruck Bewegung. Da die Strecke in Richtung Hirſch⸗ berg geneigt iſt, bekamen die Wuͤgen eine große Geſchwindigkeit. Offenbar hat der dafür ver⸗ der beſorgten Liebe, der ſtarken Hoffnungen und des ehrlichen. mit dem heute auf ſeine Jugend ſchaut. Der National⸗ ſozialismus ſieht in der Jugend nicht die Maſſe antwortliche Schlußſchaffner Mater aus es Mannheim der„Unfertigen“, ſondern die große Kraft⸗ Hirſchberg in den auf der Neigung ſtehen⸗ 4 en reſerde der Nation, die ſtark und rein ſein gebliebenen Wagen nicht, wie vorgeſchrieben, bdurch Neubau muß, ſoll die Zukunft des Volkes geſichert ſein. die Handbremſen angezogen. Außerdem hat er du füberuch „Wir müſſen einen neuen Menſchen erziehen, ſich nicht davon überzeugt, ob an dem ſtehen⸗ Wohnungen ſi auf daß unſer Volk nicht an den Degenerations⸗ 1 20 900 15—-—— 3 Unſere eit zugrunde geht.“ Aus lagen. onnte bisheren vernommen wer⸗ 4 erſcheinungen unſerer Zeit zug geh den, da er trotz Nachforſchungen der Staatz⸗ Fud. Won pr anwaltſchaft nicht aufzufinden iſt. arioen Leider iſt noch ein fünftes Todesvpfer dieſen Worten des Führers vor der HJ in Grundſätze der Volkswohlfahrtspflege ſeitens zu beklagen, Der Vertreter Paul Herzog aus Nürnberg 1935 klingt die große Zukunftshoff⸗ nung, die das neue Deutſchland auf ſeine Ju⸗ der maßgeblichen Stellen des Staates und der Hirſchberg iſt ſeinen ſchweren Verletzungen er⸗ Partei entgegennehmen wollten. legen. (brahftbefichfounsefef Beflinef Schrifflelföng) rd. Berlin, 12. Juni. Das Organ des katholiſchen Karitas⸗ Verbandes veröffentlichte kürzlich einen Aufſatz des Münchener Karitas⸗Direktors Dr. Franz Müller, der entgegen der bisher ge⸗ übten Zurückhaltung plötzlich katholiſche Sonderwünſche anmeldete. Er zielt auf nichts anderes dabei ab, als die nationalſozia liſtiſchen Grundſätze der Wohlſahrtspflege für den Karitas⸗Verband auſfſer Kraft zu ſetzen. Die Karitas bleibe, ſo hieß es unter anderem in dem Aufſatz, an ihre Grundauffaſſung vom Wert des Einzelmenſchen gebunden und könne daher nicht begrenzt werden und wolle daher auch keine Begrenzung dulden. Gegen dieſe unzweideutigen Beſtrebungen wendet ſich jetzt das Organ des Hauptamtes für Volkswohlfahrt mit einer energiſchen Antwort. Der„NS⸗ Volksdienſt“ ſtellt feſt, daß der Aufſatz von Dr. Franz Müller den Beweis liefere, daß die Karitas die grundſätzliche Wandlung der deut⸗ ſchen Wohlfahrtspflege nicht anerkennen wolle. Die Ausführungen Dr. Müllers richteten ſich gegen die nationalſozialiſtiſche Auffaſſung vom Vorrang der Volksgeſamtheit vor dem Indi⸗ viduum. Es könne jedoch nicht geduldet wer⸗ den, daß ſich die Wohlfahrtseinrichtungen des Karitasverbandes von den für das ganze Volk verbindlich gewordenen Lebensgeſetzen aus⸗ ſchlöſſen. Es hieße, ſo ſchließk die Stellung⸗ nahme des„NS⸗Volksdienſtes“, im öffentlichen Leben jede natürliche Beziehung auf den Kopf ſtellen, wenn Einrichtungen, die in dieſem Um⸗ fange Le Mittel angewieſen 82 keine tlinien über ihre Arbeit und über end ſetzt. Wer dieſe Zukunftshoffnung des 5 10 ationalſozialismus auf das heranwachſende junge Geſchlecht in ihrer ganzen Tieſe und Stärke erkannt hat, dem wird es nicht nur„ver⸗ ſtändlich“ oder ſogar„entſchuldbar“, ſondern im höchſten Maße natürlich und folgerichtig er⸗ ſcheinen, daß der nationalſozialiſtiſche Staat gegenüber den klöſterlichen Sittlichkeitsverfeh⸗ lungen leineswegs„Milde“ und„Nachſicht“ walten ließ, ſondern mit aller Strenge hatte. Pacelli erklärte wörtlich:„Quelle des des Geſetzes dieſer Sexualpeſt zu Leibe Jugendglücks und der Jugendwürde iſt die ging. fittliche Reinheit. Das naturhafte Seh⸗ Muß ein Volk, das ſich ſo intenſiv und be⸗ nen aller Völker aller Zeiten nach unentweihter ſorgt mit allen nur möglichen Mitteln bemüht, Jugend weiſt uns hier nicht nur auf religibſe ſeine Jugend geſund und ſauber zu erhalten, und übernatürliche Höchſtwerte, ſondern auch zu fördern und zu anſtändigen Männern und auf biologiſche und ſ oziale Kräfte Frauen heranzubilden, nicht⸗mit einer aus dem elementar iſcher Ordnung“. tiefſten Innern ſeiner Seele kommenden Em⸗ Auch das deutſche Volk hat dieſes„naturhafte pörung dieſe Sittlichkeitsverbrecher verdam: Sehnen nach unentweihter Zugend“ und zwar men? Auf der einen Seite bemühen ſich Tau⸗ in einem ſehr ausgeprägten Maße. Aus dieſem ſende von Aerzten und Jugendführern, die aufs höchſte verletzten„naturhaften Sehnen“ Jugend geſund und körperlich wie ſittlich ſauber heraus iſt unſer feſtes Zugreifen gegen die zu erhalten, finden Reihenunterſuchungen ſtatt, Schänder der ſittlichen Reinheit unſerer Zugend werden Geſundheitsſtammbücher und Leiſtungs⸗ zu verſtehen. bücher für Hunderttauſende in mühſeliger Ar⸗ Es iſt widerſpruchsvoll und unwahrhaftig, beit angefertigt— auf der anderen Seite miß: wenn von römiſch⸗katholiſcher Seite für dieſes brauchen zahlloſe Ordensbrüder und Prieſter„naturhafte Sehnen“, das nach den Worten Pa⸗ junge Menſchen, um ſie in eine ſittliche Ver⸗ eellis nicht nur tief religiös iſt, ſondern zugleich derbnis zu reißen, die nach den bis jetzt zutage„Ausdruck elementarſter biologiſcher und ſozia⸗ ——— 0 ler Kräfte“, heute plötzlich ein ſolch überraſchend ren Kennzeichnung mehr bedarf. rbrecher an 3 ebracht wird. Die der 383 eines Volkes ſind in ihrer morali⸗ mangerhaften Rortüthus euſgen und ſtarke Jugend eine ſeiner höchſten Auf⸗ gaben ſieht?! In den deutſchen Gemein⸗ ſchaftsſchulen wird eine derartige Sittenverderbnis, wie ſie in den Um dieſer Liebe willen wird die Kirche alles Sittlichkeitsprozeſſen ſich ſcham⸗ einſetzen, wenn es darum geht, die Quellen des los enthüllte, niemals Einkehr jugendlichen Glückes und der Jugendwürde zu haltenkönnen! Wenn der Papſt in ſeiner ſchützen und zu verteidigen“. Enzytlika„mit brennender Sorge“ die Lage der Die Antwort auf die Frage nach der Sorge Katholiken in Deutſchland apoſtrophiert, dann uber die„Quellen des jugendlichen Glücks und ſtellen wir in aller Eindeutigkeit feſt, daß auch wir„mit brennender Sorge“ erfüllt ſind. Unſere der Jugendwürde“ haben zahlloſe kirchliche nd d Rn Würdenträger allerbings in ſchamlos offener„erennende Sovge“ iſt die Reinheit, Geſundheit Weiſe gegeben. Hat die Kirche nicht im Gegen⸗ 4 Schleussner Film teil nachweislich, wie aus den Geſtändniſſen der Fin Auto umsonst ffagen Sie Mren ſorge und Mutterliebe betrachtet, hat ſich dieſe ſorgende und dienende, dieſe behütende und opfernde Liebe der Kirche zur Jugend in immer neuen und wachſenden Formen offenbart. in ſeiner damaligen Eigenſchaft als päpſtlicher Nuntius in Berlin auf der Papſtkrönungsſfeier an katholiſche Jugendorganiſationen gerichtet An die Gobt eure Am Sonnta ige Ausfahrt riegsbeſc n der Natio orgung) ſtatt. den Männern mat geopfert großen Danke⸗ einen Tag de und des kan ermöglichen. Die Fahrt 160 Kilometer fen. Zu dieſer benötigt, um Kou zu befü Kraftfahrkorp und Der Deu Mannheim, f zeuge allein Tage verfügb der mit ſahrläſſig nachſichtiger Milde behandelt und es immer aufs Neue wieder zugelaſſen, daß die Verbrecher an der ſittlichen Reinheit der Jugend ihr ſchmutziges Treiben fortſetzten und ſaubere Jungen und Mädel in ihren per⸗ verſen Sexualſumpf herabzerrten? Welches Recht nimmt eine kirchliche Organi⸗ ſation, deren hundertprozentiges Verſagen in der Jugenderziehung in derart niederſchmet⸗ ternder Weiſe demonſtriert wurde, dem Staat angeklagten Kleriker erſichtlich, die Kinderſchän⸗ Fotohãndler und Lebenstüchtigkeit der Millionen Jungen und Mädel, die ſpäter einmal Männer und Frauen unſeres Volkes ſein werden. Wir wol⸗ len, daß dieſe Jungen und Mädel nicht von konfeſſioneller Zwietracht zerriſſen, von fal⸗ ſchen Verführern geiſtig und körperlich miß⸗ ſchen Beurteilung ſchlimmſten Staatsverbre⸗ chern gleichzuſetzen. Man macht von klerikaler Seite dem national⸗ ſozialiſtiſchen Staat den ungerechtfertigten Vor⸗ wurf, er übertreibe die Bedeutung der Sittlich⸗ keitsprozeſſe. Wir erinnern dagegen nur an die Worte, die der derzeitige Kardinalſtaatsſekretär des Vatikans Pacelli am 10. Februar 1929 programmatiſche Erklärung Pacellis über das Verhältnis von Kirche und Jugend iſt noch in anderer Hinſicht äußerſt intereſſant. In ihr heißt es weiter wörtlich:„Seitdem Chriſti unſterb⸗ liches Wort von der Heiligkeit und Würde der Kinderſeele in die Botſchaft des Evangeliums übergegangen iſt, hat die Kirche als getreue Sachwalterin ſolchen Erbes die Jugend im⸗ mer als Augapfel ihrer Mutter⸗ deswegen Vorwürfe zu machen, weil er mit der Tat beweiſt, daß ihm wirklich im beſten Sinne und nicht nur in frommen Worten die Jugend ein„Augapfel der Liebe“ iſt? Wo iſt die Ju⸗ gend mehr gefährdet, in der ſchwülen Atmo⸗ ſphäre jener löſterlichen Jugendſchänder, die heute zu Dutzenden vor Gericht ſtehen, oder in der Gemeinſchaftsſchule eines Staates, der— wie wir zeigten— in der Sorge um eine reine braucht und in klöſterlich⸗dumpfer, klerikaler Beſchränktheit gegen den Staat erzogen wer⸗ den, ſondern daß ein Geſchlecht heranwächſt, ge⸗ feſtigt in einer ſtarken Sittlichkeit, erzogen in der Liebe zur Heimat, in Treue zum Volk, im Vertrauen zum Staat und in einer Weltan⸗ ſchauung, deren Stärke ſich immer wieder aus ver ungebrochenen Kraft der kommenden Gene⸗ ration aufs neue feſtigt. — ͤ————— ni 1937 ——— et Aberken⸗ auf drei er Ange⸗ hat, be⸗ ichen im te Ver⸗ eborenen mit ſei⸗ g, der nen der ir. Drei eten den gbringen e beiden d acht ls unter dezu un⸗ 11 vermei⸗ uhr) hat ttter der bei der die dürf⸗ e Kri⸗ ren Sie r Sorge er Wer⸗ aus der in eine igten zu Aberken⸗ Jahre. ſffner icks Funk.) irektion rUn⸗ ihr von ckwagen hmiede⸗ itte der Wagen u wech⸗ wurde n abge⸗ n erſten zährend hliebene berg in Hirſch⸗ le große ür ver⸗ raus ſtehen⸗ jhrieben, hat er ſtehen⸗ eſt an⸗ en wer⸗ Staats⸗ vpfer o g aus gen er⸗ n Auf⸗ mein⸗ rtige den ch am⸗ nkehr ſeiner ge der „ dann ſß auch Unſere indheit — keichen Woche im Nu vergeſſen, ſchweißtriefenden Stirnen, lockern ſich die unter ohne Schweiß in den Genuß einer Fahrt zu biringen, nach dem wir an haben. Im Beſtreben, “hilflich zu 4 an gemeldet. Die Worms“ am Erfügung deſſen bringen, wechflungshungrige Gemüter ſehnen: Rannheinm broß-Mannheim 13. Juni 1937 Wenn's Rheinlüfterl weht Hann iſt die ſommerliche Tortur der arbeits⸗ glätten ſich die der Sonnenglut erſtarrten Züge wieder erfreu⸗ lich auf. Dieſes Erlebnis ward den Lidobegei⸗ — erten und den Waldpparkſpaziergängern in letzter Zeit unter ganz ausgefallenen Umſtän⸗ — am Freitagabend etwa, wo die mei⸗ ſten e liſche Regengabe von geſchützter Stellung aus anzuſehen, alen, die bei zeitig in Reige ausgekoſtet wird, Großen Gewinn konn⸗ iten die wenigſten daraus ziehen. Leider! Das biraucht aber noch lange Ddie ausgetrockneten Flügel tatenlos hängen zu laſſen. Mitunter “baran, daß uns das Rheinlüfterl Anläßlich der Gewitterüber⸗ vorzogen, ſich die heißerſehnte himm⸗ oder in der Morgenfrühe, die von der unerträglichen Schwüle nicht die Kiſſen kommen, ſo gerne bis zur kein Grund zu ſein, tragen wir ſelbſt die Schuld meidet. Wie leicht iſt es den Mannheimern gemacht, ſich die den erfriſchenden Zauber birgt, Sommerabenden Verlangen in dieſer Richtung be⸗ ſein, hat ſich nun auch das„HB“ in chaft mit dem Verkehrsverein zu Wort geplante„HB⸗Abendfahrt nach kommenden Mittwoch wird die nach was ſich ab⸗ Zünfti⸗ gen Bordrummel, Aufpulverung der erſchlaff⸗ ten Kräfte, Tanzfreuden und Strandbeleuch⸗ tung. Das iſt ſchon eine ganze Menge. Beileibe abher nicht alles. Es ſoll den Rätſelratern über⸗ eßs auch nicht verſäumen, ſich laſſen bleiben, den geheimnisvollen Schleier zu lülften, der ſich bis zur abendlichen Abfahrts⸗ ſtunde und den Höhepunkten der Fahrt über das Füllhorn der zahlreichen Ueberraſchungen breitet. Wir werden ja ſehen! Jedenfalls wird ſich die Möglichkeit eines pfundigen Rummels an Bord des Rheindampfers keiner entgehen laſſen, der ſchon ſeit Wochen nach einem bunten Eklebnis dieſer Art Ausſchau hielt. Er wird beizeiten zur h⸗Abendfahrt anzumelden. hk. Am Sonntag Kreispiſtolenſchießen Das diesjährige Kreispiſtolenſchießen veran⸗ ſtaltet die Kreisleitung der NeDAᷓ 3 Zonntag, auf dem Stand der Schützengeſell⸗ ſchaft Schwetzingen(Ketſcher Wald). Das Schießen beginnt vormittags 7 Uhr. Die Lei⸗ tung 10 Kreisausbildungsleiter Pg. Sichel⸗ ſchmidt. Uum 11.f90 Uhr nimmt als Vertreter des Kreisleiters Kreisorganiſationsleiter Pg. Schnerr die Verteilung der Preiſe vor. Zu dieſem Kreispiſtolenſchießen ſcha acht wertvolle Preiſe geſtiftet, drei Mann chafts⸗ und fünf Einzelpreife. Nach der Siegerehrung und Preis⸗ pertellung werden alle Schlützen mit einem ta⸗ meradſchaftlichen Zuſammenſein den ereignis⸗ reichen Tag beſchließen. Im Mai 137 neue Wohnungen Nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Am⸗ tes Mannheim betrug der Reinzugang an Woh⸗ nungen im Monat Mai 1937 137(Zugano durch Neubau 151, durch Umbau 2,„ bgang dur w 16). Von den neugeſchaffenen Wohnungen ſind 119 Wohnungen mit 1 bis 3 immern, 16 Wohnungen mit über 3 bis 6 immern und zwei Wohnungen mit 7 bzw. mehr Zimmern. Es wurden 48 neue Wohſge⸗ bäude von privaten Bauherrn, 11 von einer gemeinnützigen Baugeſellſchaft erſtellt, darunter ſind 41 Kleinhäuſer mit 1 bis 2 Vollgeſchoſſen und höchſtens vier Wohnungen. Für 16 Neu⸗ bauten, die zuſammen 22 Wohnungen ergaben, wurde eine Bauroſtenbeihilfe bewilligt. Wahrt die Tradition des Soldatentums! Der Soldatenbund dienk dieſer Aufgabe im beſten Sinne/ Pflichten und Verpflichtung Es wirp oft von denen, die nicht dabei waren, behauptet, daß man nichts mehr vom grauen Rock wiſſen wolle, wenn man zwei Jahre hin⸗ durch exerziert habe und über Truppenübungs⸗ plätze gekrochen ſei, alle Gelündeſtreifen zur Deckung ausnutzend. Wer ſo denken würde, der wäre wirklich ein ſchlechter Soldat. Kamerad, was du in zwei⸗ jähriger treuer Kameradſchaft vom Kriegs⸗ handwerk gelernt haſt, was dir an Schönem und Schwerem begegnet iſt, kann nicht ohne Spur in die Vergangenheit verſinken. Bedenke, dein Vater und Großvater waren Soldat, du biſt es geweſen,, Deine Buben ſollen dereinſt wieder Soldaten werden. So entſteht eine Soldatendynaſtie aus den beſten Bürgern dieſes Staates. Es iſt Tradition geworden, den grauen Rock in Ehren zu tragen und für dich wird es eine ſelbſtwerſtändliche Verpflichtung ſein, wenn du deiner Dienſtzeit genügt haſt, die Verbin⸗ dung zum aktiven Soldatentum weiter zu pflegen. Du ſollſt Soldat bleiben in deiner in⸗ neren Haltung, ſtets einſatzbereit und ſtets be⸗ reit zu helfen. Dieſe Tradition zu wahren und für dich die Verbindung zum aktiven Truppenteil zu er⸗ möglichen, wurde der' Soldatenbund geſchaffen. Was will und ſoll dieſer Soldatenbund? Wir wollen es dir mit klaren unzweideutigen Wor⸗ ten ſagen: Der Soldatenbund iſt am 19. Januar 1936 Fahnentbergabe an dle Kameradschaft des Soldatenbundes— Verbund Mannhelm-Heidelbern— dureh den Bundesführer General d. Inf. a. D. Frhr. Seutter v. Lötzen. Auin.: Jütte Hundert Jahre Stephanienpromenade Man ſchuf dadurch eine ideale Verbindung mit Lindenhof und Neckarauer Wald Als die Prinzeſſin und ſpätere Großherzogin Stephanle im Jahre 1806 jm rechten Schloß· flügel Wohnung nahm, ſah die Umgebung des Schloſſes nichts weniger als freundlich aus, denn die große, mit zahlreichen Vertiefungen verſehene baumloſe Fläche lag recht oͤde da. Es war daher Stephanies Wunſch, daß die nächſte Umgebung des Schloſſes umgeſtaltet werden und ein freundliches Ausſehen erhalten ſolle. Mit der Niederlegung der Feſtungswerte war bereits der Plan aufgetaucht, am Schloß einen großen Luſtgarten anzulegen. Die Mann⸗ heimer begeiſterten ſich ſehr für dieſen Plan und als er nicht ganz ſo ſchnel ausgeführt wurde, wie ſie es wünſchten, da wurden ſte ſogar ungemütlich und forderten in einer Ein⸗ gabe ihr„Recht“. Dieſes Recht hätte ſte aber wahrſcheinlich nicht viel genutzt, wenn Stepha⸗ nie nicht ſich nachdrücklich für die Ausſfuührung des Planes eingeſetzt hätte. Im Jahre 1808 trug ſie Großherzog Karl Friedrich das Bitt⸗ geſuch vor, dem dann auch noch im gleichen Monat ſtattgegeben wurde. An die Kraftfahrzeugbeſitzer Mannheims Gebt eure Anterſtützung bei der diesjährig en Fahrt unſeren Schwerkriegsbeſchädigten Am Sonntag, den 4. Juli, findet die diesjäh⸗ rige Ausfahrt der Mannheimer Schwer⸗ kriegsbeſchädigten(zuſammengeſchloſſen in der Rationalſozialiſtiſchen Kriegsopfer⸗Ver⸗ ſorgung) ſtatt. Auch in dieſem Jahr wollen wir den Männern, die ihre Geſundheit für die Hei⸗ mat geopfert haben, einen kleinen Teil unſerer großen Dankesſchuld abtragen, indem wir ihnen einen Tag der Freude in heimatlicher Natur und des kameradſchaftlichen Beiſammenſeins ermöglichen. Die Fahrt führt in einer Länge von ungefähr 160 Kikometer durch das Neckartal nach Wimp⸗ fen. Zu dieſer Fahrt werden 400 Fahrzeuge benötigt, um die etwa 1000 Männer der NS⸗ Kov zu befördern. Das Nationalſozialiſtiſche Kraftfahrkorps, Motorſtaffel I/M 153 Mannheim und Der Deutſche Automobil⸗Club, Ortsgruppe Mannheim, ſind nicht in der Lage, dieſe Fahr⸗ zeuge allein zu ſtellen, obwohl alle an dieſem Tage verfügbaren Fahrzeuge geſtellt werden. Deshalb ergeht an alle Mannheimer Perſo⸗ nenkraftwagenbeſitzer die herzliche Bitte, ihren Wagen für dieſe einmal im Jahr ſtattfindende Fahrt zur Verfügung zu ſtellen und damit zum Gelingen der Fahrt mit beizutragen. Meldungen nehmen täglichent⸗ gegen: Nationalſozialiſtiſches Kraftfahr⸗Korps (NSag) Motorſtaffel I/M 153 Mannheim, I. 13, 9 Ruf⸗Nr. 215 14 Der Deutſche Outomobil⸗Club(DDAc) e.., Ortsgruppe Mannheim, Friedrichsplatz 3. Ruf⸗Nr. 436 73 Nationalſozialiſtiſche Kriegsopfer⸗Verſorgung, Kameradſchaft Mannheim, Große Merzel⸗ ſtraße 5. Ruf⸗Rr. 433 36. DDAc NSRK Ortsgruppe Mannheim Motorſtoffel I/M 153 Mannheim Die für den Garten vorgeſehene Fläche hatte ein Ausmaß von hundertzwanzig Morgen und reichte von der Sternwarte bis zum Schnicken⸗ loch. Da die erſchöpfte Staatstaſſe die für die Ausführung erforderkichen Geldmittel nicht auf⸗ bringen konnte, ſo bot ein hieſiger Einwohner dem Stagt vorerft ein Darlehen von vier⸗ zigtauſend Gulden an, das auch ange⸗ nommen und der Garten ausgeführt wurde. Nachdem der Schloßgarten ſo an die zwei Jahr⸗ zehute beſtanden hatte, tauchte der Wunſch auf, eine Verbindung mit dem etwa zwei Kilomerer entfernten Neckarauer Wald herzuſtellen. Dem Schloßgarten war das Schnickenloch an⸗ geſchloſſen, das viele Jahrzehnte in ſeinem un, gepflegten Zuſtand verblieb, bis es im Jahre 1894 in einen Part umgewandelt wurde, nach⸗ dem die Stadtverwaltung das Gebiet von der Domäne erworben gehabt hatte. Mit der Herſtellung dieſer Verbindung, die ſich zwiſchen dem Rheinſtrom und dem Rhein⸗ damm in geringer Breite hinzog, war bereits im Jahre 1836 begonnen worden, während die Arbeit erſt im Fahre 1837, alſo jetzt vor hundert Jahren, beendet wurde. In dankbarer Erinnerung an die Verdienſte, die ſich Stephanie um unſeren Schloßgarten er⸗ worben hatte, erhielt das Verbindungsſtück zwiſchen Schlogarten und Neckarauer Wald den Ramen Stephantenpromenade, dey ſie auch heute noch führt. Ein Teil der Promenade, der am Rheindamm mit Wohnhäuſern beſtellt iſt, erhielt ſpäter den Namen Stephanienufer. Durch die Errichtung der Stephanienprome⸗ nade ergab ſich nicht nur eine beſſere Verbin⸗ bung mit dem Neckarauer Wald, ſondern zu⸗ gleich auch eine ſolche mit dem Stadtteil Lin⸗ denhof, der eben gerade im Entſtehen begriffen war. Damit fing der Lindenhof, der ſich im Lauſe der Jahrzehnte zu einem großen Stadtteil ent⸗ wickelte, erſtmals an für Mannheim etwas zu bedeuten, denn es war von hier aus ein Zu⸗ gang in die Stadt geſchaffen. Aus dem ehemals dreigeteilten Gelände, dem Schloßgarten, dem Schnickenloch und dem Nek⸗ karauer Wald iſt durch die Stephanienprome⸗ nade eine zuſammenhängende Einheit entſtan⸗ den, die in einer Länge von faſt fünf Kilo⸗ metern ſich hinzieht und ſo zu einer arkanlage wurde, wie ſie in gleicher Schönheit und Gröͤße nicht gar viele Städte beſitzen dürften. durch den Oberbefehlshaber des Heeres, Ge⸗ neraloberſt Freiherr von Fritſch, gegründet worden. Die Gründung geſchah auf Anordnung des Reichskriegsminiſters und mit dem ausdrücklichen Willen des Führers.»Dieſe Organiſation iſt alſo von den höchſten militäriſchen Dienſtſtellen ge⸗ ſchaffen worden und es war nicht die Abſicht dieſer Dienſtſtellen, damit einen neuen Verein zu ſchaffen, der die Zahl der ſchon beſtehenden Vereine noch vermehrte. Zur Gründung des Soldatenbundes hat vielmehr die folgende Er⸗ wägung geführt: Der Krieg hat gezeigt, daß die Schwerkraft des Heeres in ſeinen Reſerven liegt, allein ſchon zahlenmäßig. Der Einſatz des militäriſch ausgebildeten gereiften Mannes, der verantwortungsbewußt für Haus und Heimat kämpft, iſt von beſonderer Bedeutung. Es iſt unſere Ueberzeugung, daß das in einem Zu⸗ kunftskrieg in noch höherem Maße der Fall ſein wird. Der Krieg hat uns gelehrt, daß der Wert des kameradſchaftlichen Zuſammenſchluſſes inner⸗ halb eines Truppenverbandes in hohem Grade die Leiſtungsfähigkeit mitbeſtimmt. Alle, die den Krieg miterlebt haben, wiſſen, wie ſtark das Gefühl dieſer kameradſchaftlichen Zuſammen⸗ gehörigkeit war, welches eine Truppe zuſam⸗ menhielt. Wir wiſſen, daß im neuen Deutſchland alles getan wird, um zur Sicherung der Heimat die militäriſche Schlagkraft zu erhalten. Wir wiſſen aber auch, daß außerordentlich viel nachgeholt werden muß, denn zahlreiche Jahrgänge waren unausgebildet, die alten Frontſoldaten der Waffe entwöhnt und mit der Entwicklung der Taktik nicht mehr vertraut. Es geſchieht alles, um dieſe Lücken auszufüllen. Die Aufgabe des Soldatenbundes iſt es nun, dafür zu ſorgen, daß die ausgebildeten Soldaten auch Soldaten bleiben und nicht mit dem feldgrauen Rock ihre ſoldatiſche Einſtellung ablegen. Sein Ziel iſt es, die Reſerve der aktiven Truppe mit ihren Truppeneinheiten in Verbindung zu halten und ſo kameradſchaftlichen Geiſt im beſten Sinne zu pflegen. Jeder, der nach ſeiner Ausbildungszeit aus ſeiner Truppe ausgeſchieden iſt, möge ſich vor Augen halten: Nach dem Willen des Führers ruht das Gefüge des deutſchen Staates auf zwei Säulen. Die eine Säule bildet die Partei mit ihren Gliederungen, die andere die Wehr⸗ macht, zu der der Soldatenbund gehört. Beide ſindunentbehrlichfür die Erziehung des deutſchen Mannes. Wer ſeine Pflichten gegen Partei, Staat und Volk richtig Soldatenbund auffaßt, wird auch den Weg zum finden. Und ſo ergeht auch an dich der Appell, die Tradition des deutſchen Soldatentums zu wahren. Das geſchieht nicht um die Vereins⸗ hurengnröfn, ſſenl un ARHnin rhns Wb meierei im alten Sinne zu fördern, denn der Soldatenbund veranſtaltet keine Bierabende mit Skat und auch keine Aufzüge mit Regen⸗ ſchirmen, ſondern er vermittelt lebendige Ver⸗ bundenheit mit der Truppe. Das iſt das Ziel und ſeine Aufgabe. Deshalb darfſt auch du, junger Soldat, nicht in ſeinen Reihen fehlen! Nachmittagskurs in der Mütterſchule Am Dienstag, 15. Juni, 15.30 Uhr, beginnt in der Mütterſchule der wfte Nachmittagskurs in Säuglings⸗ und Kinderp lege vor den Ferien. Es werden auch hier alle wichtigen Kingin⸗ auf dem Gebiet der Säuglings⸗ und Kleinkin⸗ derpflege beſprochen. Daneben finden praktiſche Unterweiſungen ſtatt, ſo daß jede Teilnehmerin ſich auch wirklich praktiſch in der Pflege und Wartung des Säuglings üben kann. Die Kurstage ſind dienstags und freitags von 15.30 bis 17.30 Uhr. Auskunft und An⸗ meldung bei der Mütterſchule Mannheim, Kaiferring 8, Fernruf 43 495. Letzter Wochenbericht der DDAcC⸗Gaunebenſtelle Mannheim Oeſterreich: Nachdem die Großglocknerſtraße ſeit heute und der Plöckenpaß ab 12. ds. Mts. wieder befahrbar iſt, ſind ſämtliche öſterreichi⸗ ſchen Alpenpäſſe für den Durchgangsverkehr ge⸗ öffnet. Ab 12. Juni wird der Umbrail und ab 15. Juni der Peralt Grimſel, Gr. St. Bern⸗ ard und der Oberalp⸗Paß befahrbar ſein.— ls letzter der augenblicklich noch geſchloſſenen Schweizer Alpenpäſſe wird in etlichen Tagen der Kl. St. Bernhard geöffnet. 1 4 4 chewiisfüische Schan geöfinet! Nannheim „Hakenkreuzbanner“ — Jamſiſferfafut auf dem Besuch auf einem Dersonenboot der Rheinschiffahrt/ Von der Kommandobrũdee bis zum asdunenraum Langſam, aber ſtetig dringt auch im Ober⸗ rheingebiet der Gedanke der Rheinſchiffahrt und der Sinn für die eigenartige Schönheit der oberrheiniſchen Landſchaft vor. Während der Mittelrhein über ein Jahrhundert lang das er⸗ ſehnte Reiſeziel von Tauſenden aus Deutſch⸗ land und dem Auslande war, fehlte jegliches Verſtändnis für die anderen Teile des Rhein⸗ gebietes. Es ging dem Oberrhein wie dem Nie⸗ derrhein. Vor weniger als hundert Jahren noch konnte ein berühmter Maler von ihm ſchrei⸗ ben:„Hier gibt es nichts als Weiden, Kühe und Pappeln“, um ſchleunigſt dem„reizloſen“ Lande den Rücken zu kehren und das ſonnige Italien aufzuſuchen. Der Niederrhein iſt mittlerweile von Kün ſt⸗ lern entdeckt und dann auch dem großen Verkehr erſchloſſen worden. Der Oberrhein findet erſt langſam ſeine Künſt⸗ ler. Man ſuchte die Größe und Weite des Schwarzwaldes, die idylliſche Ruhe oder früh⸗ lingsbunte Pracht des Odenwaldes und der ſonnigen Pfalz und ging am Rheintal vorbei. Daß auch dieſe Landſchaft ihren eigenen Cha⸗ rakter und ihre große eigenartige Schönheit hatte, erkannte man noch nicht. Fahrt durch Nibelungenland Einſt ſah man dieſe Landſchaft mit ganz an⸗ deren Augen. Der Menſch des Mittelalters ſuchte weniger das idylliſche Einzelne in der Landſchaft als das weite Unendliche. Nicht um⸗ ſonſt errichteten die großen Baumeiſter die küh⸗ nen Ritterburgen faſt ſtets auf vorſpringenden Bergnaſen, die einen Blick in die Unendlichkeit der flachen Ebene mit ihren fruchtbaren Feldern und ihren reichen behäbigen Dörfern ſicherten. In der Lage dieſer Burgen haben wir Doku⸗ mente früheren Landſchaftserlebniſſes. Das Schickſal des Helden Sieg⸗ fried ſpielt in dieſer Landſchaft des mittel⸗ alterlichen Menſchen, die ſicher auch, wie die Fliehburgen und andere vorgeſchichtliche Bau⸗ ten beweiſen, die Landſchaft der Vorfahren war. Die gewaltige Ebene des Niederrheines iſt ſeine Heimat, aus dieſer Ebene führt ihn ſein Weg in die Herrin der oberen Rheinebene, nach Worms. XKanten und Worms ſind die beſtimmenden Orte der Nibelungenland⸗ ſchaft. Die Unendlichkeit des Sonnentages und die unheimliche ahnungstiefe Weite des von fliehenden Nebelſchwaden durchzogenen Strom⸗ tales an trüben Tagen bezeichnen heldiſche Gespannt richtet der Kapitän den Blick auf die entgegenkommenden Schiffe Größe und Willen zum Widerſtand gegen trotzige Schickſalsgewalten. Aber der Oberrhein iſt nicht nur das trotzige Land der Nibelungen. Menſchlicher Wille und Arbeitskraft haben den unbändigen, tückiſchen Strom bezwungen, ſie ſchufen ihm ein neues Bett und machten ihn dem Menſchen dienſtbar. Ein neuer Landſchaftstyp von ungewöhnlicher Schönheit entſtand. Wenn man den Strom ent⸗ lang fährt, glaubt man in einem großartigen Park zu fahren. In Reih und Glied rahmen majeſtätiſche Baumgruppen die flachen Ufer mit ihren grünen Wieſenteppichen ein, dunkler heben ſich andere Baumgruppen am Horizont ab. Wundervoll und wohltuend iſt die Ruhe dieſes Landes, das den unruhigen Großſtadt⸗ menſchen ſtill und ehrfürchtig werden läßt. Rundgang durch die„Beethoven“ Wir wollen vor allem aber auch das Schiff kennen lernen, das in dieſe Herrlichkeit fährt. Hoheitsvoll liegt es an der Anlegeſtelle vor den Sicher führt der Steuermann das Schiff durch das sch einbar undurchdringliche Gewirr des Hafens düſteren Lagerhäuſern. Fröhlich geſtimmte Menſchen ſtrömen heraus, die von Speyer kamen, um das ſchöne Mannheimken⸗ nen zu lernen. Raſch ſind wir mit dem freundlichen Kapitän bekannt, der uns nach kräftigem Händedruck die liebenswürdige Er⸗ laubnis gibt, ſein Schiff in⸗ und auswendig anzuſehen. Aber vorerſt fehlt jede Neigung da⸗ zu, in den Bauch der ſchmucken„Beethoven“ zu ſteigen. Das lebhafte Treiben des Hafens breitet ſich um uns aus. Zu beiden Seiten dehnen ſich die gewaltigen Lagerſchuppen aus. Die Neckarſpitze mit ihren rieſigen, ſilbern in der Sonne leuchten⸗ den Oeltanks taucht auf, dann wird es ſtiller auf den Ufern. Ein breiter dunkler Streifen bezeichnet des Neckarwaſſer, das ſich mit dem helleren des Rheines vermiſcht, dann winken uns von beiden Seiten Badegäſte, die den hei⸗ ßen Sommertag mit vernünftigem Nichtstun zubringen, zu. Dichter wird das Gebüſch auf den Ufern, dann erweitert ſich der Strom faſt ſeeartig und der Altrhein, an dem einige Angler einſam ihrem beſchaulichen Tun ob⸗ liegen, zieht vorüber. Wir fühlen uns als Kapitän Es wird Zeit, die freundliche Erlaubnis des Kapitäns auszunutzen. Zuerſt geht es natürlich unter Deck zum Herzen der„Beethoven“. Man hat von den Maſchinenräumen aus allerhand Geſchichten der guten alten Zeit allerhand vage Vorſtellungen von halb nackten, verdurſteten Heizern, von glühend heißen kohleſchwarzen Räumen uſw. Es wird eine Enttäuſchung auf der ganzen Linie. Gewiß iſt es recht heiß hier unten. Aber die„Beethoven“ fährt mit zwei ſtarken kompreſſorloſen Deutzer Dieſelmotoren von je 250 Umdrehungen in der Mi⸗ nute. Ein Mann bedient die beiden Maſchi⸗ nen, an denen alles vor Sauberkeit blitzt. Als helle Klingelzeichen kommen die Anordnungen von der Kommandobrücke:„Halbe Fahrt— Volle Fahrt— Langſam— Halt“ und gehor⸗ ſam folgen die beiden großen Maſchinen, die von der Höhe deutſcher Technik prachtvolles Zeugnis ablegen, dem Griff des Maſchiniſten. Ueber das luftige ſonnengeſchützte Deck ſtei⸗ gen wir in die Säle des Schiffes, in denen alles vor Sauberkeit blitzt und weißgedeckte Tiſche auf die Gäſte warten. Und ſchon hat uns der Reſtaurateur geſehen, der uns mit Stolz in ſein kleines, aber den Raum bis ins letzte ge⸗ ſchickt ausnutzendes Reich führt. Sauber iſt die Küche, die jeden Wunſch prompt erfüllen kann, ebenſo auch das Büfett, aus dem gerade große Kuchenmengen für die kaffeedurſtigen Paſſa⸗ giere ausgegeben werden. Auf dieſem Schiff kann man den ganzen Tag fahren, ohne das geringſte entbehren zu müſſen. Einen Augenblick lauſchen wir auf dem Deck dem vorzüglichen Lautſprecher, der für Unter⸗ haltung ſorgt, wenn keine Kapelle an Bord iſt. Dann unternehmen wir das Wagnis und klet⸗ tern über das Vorderdeck, auf dem ſich die „ſonnenwütige“ Jugend am liebſten aufhält, um das Landſchaftsbild aufzunehmen und ſich von der wohlwollenden Sonne ſchmoren zu laſſen, auf die Kommandobrücke, deren Treppe das vielverſprechende Schild„Aufgang ver⸗ boten“ trägt, hinauf. Selbſtverſtändlich klettern wir ſo ungeſchickt wie möglich, und der Kapitän ſchmunzelt vergnügt über die Landratten. Aber er bringt uns das Klettern bei, und bald ſteigen wir ebenſo gewandt wie die Schifft beſatzung hinauf. Und weil wir von der Ze tung ſind, dürfen wir ausnahmsweiſe b Kapitän bleiben. Durch ſein Glas beobach wir die herrliche Parklandſchaft auf bei Seiten des Stromes. Schon tauchen die Tür des ehrwürdigen Worms auf. Beim fre lichen Standbild des grimmen Hagen legt da Schiff an, um neue Paſſagiere an Bord zu neh men, dann geht die Fahrt weiter ſtromabwärt Schöne Fahrteindrücke Immer ſchöner wird die Landſchaft in ihre ſtillen Weite. Durch das Glas können wir di Reiher auf den im Strom ſtehenden Bäume in ihrem Horſt beobachten. Der Kapitän erwe ſich als ein ausgezeichneter Geſellſchafter m er erzählt von ſeinen mehr als 35jäh gen Fahrten auf dem Rhein ſo feſſe daß wir nicht von ſeiner Seite weichen. A Rande der weiten Ebene ſtehen die freund⸗ lichen Berge. Als rieſige Flecken leuchten di Wunden, die der Baſaltbruch dem Bergland ſchlug, zu uns herüber. mann und den übrigen Mitgliedern de Schiffsbeſatzung angefreundet, und jeder wei uns auf etwas Neues und Schönes in de Landſchaft oder auf intereſſante Einzelheiten des Schiffes oder des Fahrwaſſers aufmerkſam zu machen. Es iſt ſtiller hier auf dem Strom. Nur ſelten ſteigt eine der beiden blauen Flag gen, die„Ausweichen“ und dem Strom. Aber alles hat ein Ende. Das Motorboot wen⸗ det und es geht zurück nach Worms. Jetzt, bei der Bergfahrt, laufen die Maſchinen voll Kraft, bald taucht Worms wieder vor uns auf In abendlicher Kühle geht es zurück nach Mannheim. Immer gibt es Neues zu ſehen, bi ſchließlich der Hafen wieder erſcheint. Geſpann verfolgen wir die Manöver des Schif fes, das ſich durch das Gewimmel des Hafens windet. Aber der Kapitän ſitzt ruhig auf ſeinem Platze und gibt ſeine Befehle. An beſonders ſchwierigen Stellen ergreift er auch ſelber das Steuer, und ſo geht es ſicher durch alle Schwie⸗ rigkeiten. Faſt bedauern wir es, als das Schiff an der Mannheimer Anlegeſtelle wieder feſtmacht und wir uns vom Kapitän und der liebenswürdi gen Beſatzung, die wir als offene, gerade Kerle ſchätzen lernten, verabſchieden-müſſen. Aber eins iſt ſicher: Wir kommen wieder. Das iſt der feſteſte Vorſatz..— Ver Maschinist bei der Arbeit „Ueberholen“ ſignaliſieren, auf. Ruhig zieht das Schiff ſeine Bahn, wundervoll erfriſchend iſt die Luft auf Genau betracht die tragende Unt d Stützbalken unte. Das, m inem Stammtiſc em Ort, der, zwitſcher und Rein, den Tiſch der Bank, auf de . e Titinkzwang“, a gute uft hier d ihr Schwätzchen An einem vor faſt täglich vo nes zu ſein, Ordensbändchen er eine ganz b rankenfahrſtuh. lten hinmanör rraten, worum atürlich um ge kramen ja woh ffenden, wenie n des Krieges Epiſoden, die vo nicht ausgenom des lächelnden? Geſtern wurd von der Stamn tigen Paradem, — ich glaube, e⸗ das ſchneivige Alte tum. Drüben „lnſre Fahne nsu- ſchaffen Mutere Mutterſ Gegen kalholi Ein prog Münchener ler in der gibt dem für Volksw NSDAp V Stellungnat beſtrebu Wohlfah Wie H. dienſt“ ſe nem Aufſat taktik klar, richtete W des Carit nicht an deutſchen 2 dazu verſck ſatzes an, bleibe an Einzelmen trennt we u dieſem uffaſſung vor dem erklärt Ed rieſige Ca geſamte Wohlfahrt Sonderree Es hief liche Bezi Einrichtun . inien üb der Wohl Stellen d nehmen dem von lönne für pflegenn Wer Schar Sonn legen holen. es, ſich richten. haben, Bolſch her de interne „Hakenkreuzbanne:“ 18. Juni 1037 anmelſo in Frien„Jetzt weeß ich aa, wo mei Geld hikummt“ nau betrachtet, iſt es gar kein„Tiſch“, der ie ſite Gläſer und St en für müde Häupt indrü f ichtig f jal inri e man f0 npting Wiler Eindrücke einer Beſichtigungsfahrt durch die ſozialen Einrichtungen der NsvV Mannheim nem 1 15 1 75 zudem fehl an 95 4 „der, mitten in Grün, von Vogel⸗ wäre für ſo manchen t ilf auf die wirkſame Jugend⸗Er⸗ e ſti it, di gezwitſcher und Bienengeſumm ungubeld 94 die den Mudn In We 9 2 ſhe Zaocherot ichn die Mutier. dofteiuſtn Mein, den Tiſch muß man ſich hinzudichten zu umdrehen, bevor ſie ihn zur Unterſtützung der im Kteife Mannheim wird den bedürftigen und fein die hier in jede Hin icht 1 90 bllv⸗ *——— der ſich die Stammaaſte ſtunden⸗ 3 ſozialen Arbeit unſezer Re Wolkstwohl⸗ hilfefuchenden Volksgenoſſen die Gewähr ge⸗ lichfte betreut mltben Woden, effen Kube— beng n laſſen: die Alten nämlich, die„ohne ahrt beiſteuern von unſchätzbarem Wert ge⸗ geben, daß man ſich ihrer mit allen Kräften an⸗ aber auch fröhliche Spiele in Heim und Garten Tniat Mauen* vollen Zügen die weſen, einmal an einer ſolchen Beſichtigungs⸗ nimmt. Es iſt in dieſem Zuſammenhange wert⸗ Bagl ihre Tagesſtunden aus und mit tiefen r Sowäßchen 5 W nebenbei utn die fozialen Ein⸗ voll zu wiſſen, daß die Betteuungsmaßnahmen 2 ankgefühlen nehmen die erwerbstätigen Müt⸗ 0 en machen.— une i teilzunehmen. Wir haben eine der S⸗Woltswohlfahrt vor allem. vorſorg⸗ ter am Abend ihre fröhlichen Sprößlinge wie⸗ f b n einem von dieſen Stammtiſchen komme 105 Fahrt zuſammen mit Vertretern der licher und vorbeugender Art ſind. Das der in Empfang. Es braucht nicht befonderz ichen die Tür aſt tüglich vorüber. Rentenempfänger ſchei⸗ Kreisamtsleitung Mannheim am. Freitagvor⸗ heißt alſo, daß man— früherer, libe⸗ erwähnt zu werden, daß an dieſer Stätte hy⸗ Beim fre 18 5 03 zwei oder drei haben. auch ein hierbes an 15 und die Eindrücke, die wir raliſtiſcher enſ ob ünter keinen Um⸗ gieniſch, vorbildliche Maßnahmen in Bezug au Hagen legt d rdensban chen vom Kriege her im Knopfloch, 44 erhie 00 waren von tiefer, nach⸗ gewillt iſt, erſt abzuwarten, bis einer Wäſche, Kleidung und andere gefundbeiitiche in Bord zu ne ahrft Bent der ſich auf ſeinem Baehe Wuse fmuſchtanngen für edrängten Famille das„Waſſer am Halſe Dinge vorherrſchen. r ſtromabw ahrſtuh e zu dem Rat der 55 war 13 usſpruch eines annheimers, ſteht,, ſondern, daß man einer ſozialen Ver⸗ ner 8 iſt nicht ſchwer zu 11 ich unbeabſichtigt Kel hiusch fand, elendung in jeder Hinſicht dur tatkräftige Bei unſeren Müttern 1 mefn 15 1 Die liancrſchn vieſer ge⸗ von voknherein“ vorbeugend be⸗ Siark beeindruckte uns auch der Beſuch des 33 am wie alle wir glücklich Ver⸗ waltigen, ſozialen Leiſtungen in unſerem Ge⸗ Mih 3383 bekannten NSv⸗Müttererholungsheims und tönnen wir die flenden, weniger in den Slacheln und, Wun biet, ſpontan in die Worte, auchrach:„Setzt Eine erlebnisreiche Nundfahrt der Haushallungsſchule an. Luuſhfreif Mit enden l des Krieges, als vielmehr in den heiteren weeß ich aa, wo mei Geld hikummt“, La, Staunen und Bewunderung duschfreift man en Bäumen lſoden, die von Menſch zu Menſch, den Feind Wir bemerkten wieder einmal mehr hieraus, Ein einziger Vormittag iſt faſt zu kurz, trotz hier die wundervollen Räume, die unſeren er⸗ Kapitän e ausgenommen, einmal goldene Brücken wie notwendig es iſt, den Mannheimer Volks⸗ des raſchen Beförderungsmittels, wenn man holungsbedürftigen Müttern zur Verfügung ſellſchafter u 16 lüchelnden Verſtehens bauen. genoſſen einen Begriff zu geben, übef das große alle die ſchöͤnen Einrichtüngen in Ruge beſichti⸗ ſtehen— aber auch mit dem Gefühl tiefinner. ls 35jä Geſlern wurde es ganz lebendig: Jemand Mufgabengebiet unſerer hieſigen RSWV⸗Kreis⸗ Pa will. Wir fuhren zuerſt ſur girnehit pezer Freude über 165 erhabene Auswirzung u der Stammtiſchrunde führte da einen rich⸗ amtsleitung und über die ungeahnten ſozialen agesgrippe, in“. 9. Hierher bringen die des allesumfaſſenden Zegenswerkes. Glückliche e weichen en Parademarſch vor ibährend ein anderer Errungenſchaften, auf die ſie mit Recht ſtolz Twerbsiſtigen, Wagezberte Kleinen his zu vrei. Geſichter ſagche hmn Augen, die uns überah pfz en die freu Wich glaube, es war der im fahrbaren Siuhl— ſein Zamma. Bank geß ihr, 9y alem den zunz fiegndl in die Tageszbetreuung. Lichte und gegnen.—allen Harmes und aller Sorgen lepig en 75 4 das ſ eivige Kommando dazu gab zoboehrenamtlichen Mitarbeitern Bden mehmen umankim zrfken erleten hien dit gpgehemtlichen marfe, Ar euchten die Alte Kindstöpfe? Rei die ſich unermüdlich und in aller Einfavbereit⸗ Bild das ſich dem Boſchauer jchon im diſten wunderſchöne, vierwöchentliche, koſtenloſe, Gz⸗ em Berglan e Kin öpfe? ein, ewiges Soldaten⸗. norrirfti Augenblick bietet, iſt ganz entzückend. Da liegen olungszeit, die ihnen neue bens⸗ iben gber marſchiert fünges Velt— bebürſtigen Volksgenoſſen. die ileinen Sünzlinge zufrieden in uhtentozen ampfe zibt Aher anch 110 „Unfre Fahne iſt die neue Zeit.“-t. ſetzen. ßen,—— Bettchen, beſtaunen mit großen Hausballsſchülerinnen in 10 L Vorſorgende Betreuung Augen die fremden Weleg und man empfin⸗ werken finden hier eine ideale Lernſtätte, die det, wie wohl ſie ſich hier fühlen. ihnen das Rüſtzeug für das Daſein bietet. 1 Wie bereits erwähnt iſt das Aufgabengebiet In den nächſten Räumen finden wir die—— RsU-Mülrerkeime bdieſes großen Segenswerkes außerordentlich„gihßeren— Kleinen nach Geſchlechtern ge⸗ ers aufmer0 4———4 Dihe fr bie Senle,— Af di ihrer vech beniS ach den en bon Speck. 7 uf dem Strom. für befondere Fürſorge um Mutter und gind,— genfrüha, chen Sieſia nach dem erieß mor.. SC 2 7⁰ Futtzetoeh 2 dertag— etreu⸗ der NSWzwiſchen dieſem jeimelnd in⸗ anheirgernden Khr Wir nahmen anläßlich dieſer Rundfahrt auch paradeplatz ung der Jugend in der ſozialerzieheriſchen Ju⸗ deridyll und kei Wimmern ſtö dehoriſch r mern und Schreien fört mit Freuden die Gelegenheit wahr, die wert⸗ vollen Einrichtungen. der NS-Voltswohlfahrt in Bezug auf das deutſche Ernährungshilfs⸗ werk zu beſichtigen, auf die wir noch beſonders Die deutſche Frau im Ausland n e greendt agglh den Beſuch des ideal gelegenen; ganz reizvollen Frau Heſſenauer vom Von ſprach in einer Verſammlung der NS⸗Frauenſchaft Kindererholungsheimes der RSu in Sandtorf s zu ſehen, bis— zuteil. In dieſem örtlichen Erholungsheim heint. Geſpan Wohl von dem ſchreclichen umwetter verzü⸗ Deutſchtum um ſeiner ſelbſt willen und um des 15⁰ 10— 5 S ert, das ge übe derge, Belenntniſſes nicht nur geſchmäht, ſondern ihre gahren auf die Daher noch ier Wochen von prafelt——.—— Trüger auch benachteiligt und in einer Lozia. Dlivich deiteut. Wer noch nigtmse drauße. 4 groſſen Saal des Iried? niedrigen Sſeteits gehalten, wenn nicht gar war, wo ſich zwiſchen hohen Fichten eingebenet An b richsparks Kreiswalterin Droe⸗s pie Mitglie⸗ in Arbeitsloſigkeit und Rot gedrängt werden. dieſes Kinderparadies von hoher Schönheit nich fall bdver der NS⸗Frauenſchaft, die zu der Verſamm⸗ um das Ahihe 3 445 K . 5 eko vl um den Alltag ſteht, iſt die rau die ſeeliſche“ fohlen. Die 5 uſtergültige AnAf ch alle S 5 begrüſſen. Der Kraft der Familje gleichſam, die bie Kinder der weitverzweigten Räumlichkeiten, die ſich in Filts Wern im Zeichen der neuen Zuſammenarbeit in die Zukünft trägt, bie noch bon beutſcher einem großen Viereck um Verwaltungs⸗ und * wes vda mit dem Frauenwert, vie nummehr Tradition und deutſchem, Weſen nn Wirtſchaftsgehände, von den blitzſauberen und Aus ihrer Jahrelauden Arbeit in dem VDu, freundlichen Unteriunftsgebäuden der Kinder 4 1432 neu begründet worden Aſe.„ 2 a. U K U. in r aus ihren Reiſen und Beſuchen bei woltsdeni⸗ ümſchließen laſſen, fällt ſchon aus der Ferne 4 Frau Heſſenaued, Rednerin von dek ſcher Gruppen, aus ihrer Kehnenis, wie ſie in ins Auge. Eine wunderbare, große Wieſen⸗ Bundesleitung des VDA, eine gründliche Ken⸗ bder Bundesleitung des Vda zuſammenſtrömt, und Raſenfläche, von blühenden Roſen umge⸗ nerin der auslandsdeutſchen Verhältniſſe und gab Frau Heſſenauer lebendige und anſchauliche ben,— reizende Planſchbecken und Kinderſpiel⸗ Gegen Sonderbeſtrebun en des Probleme, eine warmherzige und begeiſterte Bilder von dem Leben auslandsdeutſcher Grup⸗ bläße, ſchattiſche Laubengänge, in denen die k holiſchen Caritasver andes Sprecherin für die wvoltsdeutſche Arbeit, eine pen, ihren ſeeliſchen und kulturellen Nöten. netten kleinen Liegeſtühlchen ſtehen, bieten im Frau, die ihre Worte auf das perſönliche Er⸗ Zum Schluß, ihrer mit großem Intereſſe aufge⸗ Freien ſo viele, wechſelvolle Exbolungsmöglich⸗ Ein programmatiſch betonter Aufſatz des lebnis ueid die perſbarliche Kleinarbeit und nommenen Ausſabrmgto erzählte ſte noch Bei⸗ keiten für die Kleinen, daß ſich hier unmöglich s be v b e giot Kn er Rilthen an Pen Poptams Zuhörer in ihrer über eine Stunde währenden Leitung während der Spiele, die die Welt in Ein wahres Kinderparadies für Volkswohlfahrt in der Reichsleitung der Rede immer mehr zu feſſeln und für die ernſten Berlin vereinigte, zuſammenführte. Sie ſchil⸗ MeDap Veraellaſſung zu einer entſprechenden und zukunftsentſcheidenden Fragen des Aus⸗ derte das Erlebnis, das verſchledene auslands⸗ Wie das blühende Leben ſehen die alückſtrah⸗ Stellungnahme gegen g ewiſſe Sonder⸗ landsdeutſchtums zu intereſſieren. deutſche Müdels hatte, da ſie Zen Führer ſehen lenden Kleinen aus— und das iſt a auch kein Wöblfahrtsbflege. ſchen inneren Veziehung zwiſchen Mutter⸗ Auslandsdeutſchen Kraft holten im Reich, wie von innen und außen betrachtet. Freundliche gie d. enworde ig.„Mezwolren goe det und Volkstum, Sie ſchilderte die Fogder 35 Banen 00 an auf den und, heile Rönme, Feldeffefoch Waſchrämnne, dientt⸗ feſtſtellt, hat Dr. Franz Wüler in ſer⸗ Role der deutſchen Fiau in den voltsdentſchaz keitete Srau Feſſenauer die 33 R Schlaffäle— der große Speiſeſenk ſe die ſchhne nem Mifan entgegen der bisherigen Schweige⸗ Minderheiten in fremden Rationen als das die ſich an uns wendet v f enp] hygieniſche Badeanſtalt Tate Klles taktit klargeſtellt, daß die katholiſch ausge⸗ trage nde Element für die volksdeut⸗ des Von, der nach Bem'iken bes Fübvers A9 Frun der ſchmackhaften und geſunden 3 Wohlfahrispfiege und Jugendbiſe che Kraft. Die ſeeliſche Kraft der Frau und ein Volksbund'werden ſoll, d n Bei⸗ oft hier draußen gat nicht zu reden. Und da des Caritas⸗Verbandes entſchloſſen iſt, heh lhre volksdeutſche Verantwortung entſcheiven firirt in dieſe Organifati foll, durch den Bei⸗ ſoct ofu Kind nicht kerngeſund gedeihen und nicht an die grundfägliche Waawlund per ben Kampf um die deuiſche„Voltskulmt de Roch Veend! un er Ründned untrſtüden r ſh ore nötige Widerſtandsfraft bolenk„fer deutſchen Wohlfahrtspflege zu alren. er ſührt draußen, um die Sitte, die Sprache, um die auch die Sin men—· denn ſchweren Herzens kann maf ſich von dieſer dazn berſchlevene Stellen des Müchefichen atz Vorſtellung vom Reich. mehr als im geich doz llleher empeichren Lonnean, die ſich Reumit⸗ Siüthe teemnere waben, müßite diel, viel Plſch ſatzes an, in denen erklärt wird, die Garitas ſcheidet die Famitlie die Zutunt des Eine Abieilung des weidlichen Ardeitsdien⸗ ſur Verfügung haben, Gent man ausführlich ———— 50 brnmcheſſalſe konne michn de Pin Die 5 bdraufen. und in der Familie ges umrahmte die Rede, mut Vannetr afteits⸗— viele, lieben Einzelbeiiun berichten Einzelmenſchen ge unden, ſie könne nicht ge⸗ ſpielt die Frau und ihr voltskulturel⸗ 2 2 en und leine Vegrenzung dulden, lee Selbſterhaltungswille die ent⸗ bung mi elntir„les Schi—*———*— Wie im Flug ſchwindet die Zeit dahnh und gegen die nationalſozialiſtiſche ſcheidende Rolle. Oft iſt es doch ſo, daß das austlingen 5 hat uns der Kraftwagen weitergeführt zu uffaffung vom Vorrang der Volksgeſamtheit 8 dem Kindergarten und. Schülerheim in der vor dem Inidividuum gerichteten Darlegungen Fröhlichſtraße. Auch hier ſind die Kinder be⸗ erklärt Edwards, es ſei ausgeſchloſfen, daß der rufstätiger Eltern in treuer Obhut. In den unteren Räumen werden die Kleinen im Alter rieſige Carit S⸗Werband ſich aus den. für das i 7 mMütterſchnlens auch in den Werken lerinnen und Schüler im Alter von—14 Jah⸗ Sonderrecht beanſpruchen könne. 2 Es hieße im öffentlichen Leben jede ar-- Auftakt in der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloidfabrik in Neckarau ren aufnimmt. Auch hier beſichtigten wir ein⸗ liche Beziehung auf den Kopf ſtellen, wenn gehend die weitverzweigten Räumlichkeiten, die Einrichtungen, die in dieſem„Umfang auf öf⸗ Nun iſt der Gevanke der Mütterſchulung auch dete der in dem mit Dlumen feherg gehhbend, den Kindern zu Spiel— und Erholung zur Mittel angewieſen ſind, teine Richt⸗ in die Werke der Rheiniſchen Gummi⸗ und Cel⸗ Kantinenſaal veranſtaltete A b ſg abend, Perfiichungegielple warfen einen Blick au den inien über ihre Arbeit und über⸗ Grundſäte Uumoivfabrik. Mannheim⸗Neckarau gevrungen an dem die Betriebsführung, Verteeter do⸗ ſonnigen Spielplatz mit dem Planſchbecken, den der Wohlfahrtspflege ſeitens dar maßgeblichen Zer ee n 9 gen. Dalß, des Reichsmütterdienſtes, der NS⸗Frau⸗ Schaukeln Rundlauf und anderen begehrens⸗ Stellen des Staates und der Partei entgegen⸗ Der Reichsmütterdienſt im deutſchen Frauen⸗ enſ aft teilnahmen. werten Dingen, die das Herz der Kleinen er⸗ F den r. f 4—— 1 h——— werk hat im Benehmen mit der Deutſchen Ar⸗ Mit viel Geſchick verſtanden es die Kursteil⸗ freuen. e„Dr. Müller ve ene pun its in dieſe ich zwei nehmerinnen, das ogram en. 7 s wicht R de fihn Windealungen wechſelen un Pfiicht zur Mithilfe i Ir 3 57 ˖ mit Gedi ten und Vorträg 0 m Af Sns; Die Betriebsleitung ſitellte für dieſe beiden. Blanck Günhe, Zomee haben wir gendeſhe⸗ —— Kurje einen wirklich idealen Unterr eiraum f ab. Vormitzag geſeebchmdefer abſchliehende Be⸗ 30 zur Verfügung. Der Kurs wurde jeweils im 3 2 47 Aes 5 W bei der RS⸗Schweſternſchaft am Luiſen⸗ Wer die autibolſchewiſtiſche Anſchinnan die Mögerſh miihnteim fetse nſie benoß mal die hunte Rei⸗ Jußgönch, Megarſpihe und e 4 0 beſucht hat, hat zeute, n 150 Merd Gmelnſcafts——— 50 mipen einen kleinen Begriff über das weiſpekzweigie Sonntag,/ umletzten Male Ge⸗ fühl bei den Kurztelinehmerinnen zu ſihrten mit vlel Geſchick zum Börtpog 7 Aine deſer, Weälen, Wezftznz⸗ 10 Saß doch die Angeſtellte neben der Arbeiterin. Gedichte erfreuten die 3 ihö berall ſpürt ſtelle. legenhe it, dies Verſäumnis nachzu⸗ Es wurde eindeuti fehſehnis⸗ daß ſelten ein ſo man den Flohſinn— die Begeiſderung 50 u⸗ Es iſt bei der Fülle des Erlebten notwendig, holen. Volksgenoſſe, auch 85 Pfli cht iſt ſchönes Gemeinſcha tberkebnis zuſtande kam. es gend wie der Gäfte. gder Ju⸗ auf markante Einzelheiten näher einzugehen,— war beſtimmt nicht immer leicht, nach Stunden 5 eine Aufgabe, der wir ung in einer unſerer es, ſich über den Bolſchewismus zu unter⸗ ſchwerer Arbeit ſich noch einmal daranzuſetzen Am Schluß der Feier dankte die Betriebs⸗ nüchſten Ausgaben gerne unterziehen. Eines nichten. Dieſe Ausſtellung mußt du ge fehen und mit der Lehriraft die ernſten Fragen reſerentin nochmals der Firma hal das große aber ſteht auf alle Fälle feſt: Die— über die verantwortungsvollen Verſtändnis, das ſie bei der Abhaltung dieſer Kreisamtsleitung Mannheim hat im Verlaufe haben, wenn du unſeren Kampf gegen den Aufgaben des Mutterwerdens und manmer ben Sützleiln Amerin—* Wi. 133 Aen u Tätigkeit Unerhörtes Aeiht 5 2 7 9 W4 T m e. u e a L 3 je. Bolſchewismus verſtehes willſt. Erfüle de, igie Eriiehung des Eanglinss ng glein. ungen der döge daß Julh wlet gab der Hoff. die Unlenflenne durch zeden denlſchen Volts⸗ he den. Pfic v dege dej,rz. fies Fis m öl, Bi Firuſhn o 35 i, f d 4*1 4 mmi⸗ un ⸗ er geſpendete Groſchen, vom Volke ge ebe internationale Ausſtellung. Den Höhepunkt der Kameradſchaftlichkeit bil⸗ loidfabrik zuſtande kommey möge. an“— wieder dem Volks zugute kommt.——— Mannheim „Hakenkreuzbanner⸗ RSB-Werbeabend in Seckenheim Der Schutz der Zivilbevölterung vor den Ge⸗ fahren eines Luftkrieges ſteht ſeit der Dachter⸗ greifung durch den Nationalſozialismus auch in Deutſchland im Vordergrund. Seit dem Auf⸗ ruf des Reichsminiſters der Luftfahrt General⸗ oberſt Göring für den Eintritt in den Reichs⸗ luftſchutzbund wächſt die Zahl derjenigen, die ſich an der wirkungsvollen Durchführung des Luſtſchutzes der Heimat beteiligen, zuſehends. Die Reviergruppe 16 Seckenheim der Ortsgruppe Mannheim des des will bei dieſem gewaltigen Aufbauwert nicht zurückſtehen und wendet ſich deshalb anläßlich der Reichsluftſchutzwoche an die ge⸗ jamte Einwohnerſchaft mit der Aufforderung: Werdet Mitglied des Reichsluft⸗ ſchutzbundes! Werbt für den Luftſchutzge⸗ danken, klärt Freunde und Betannte über die Gefahren auf, die einer ſchutzloſen Heimat von außen her drohen können. Arbeitet alle mit in der Organiſation des Selbſtſchutzes, damit dieſe im Notfall den Schutz von Gut und Leben in der Heimat übernehmen kann. Für den Luft⸗ ſchutz werben, im Luftſchutz mitarbeiten, heißt lich ſelbſt, ſeinen Mitmenſchen und dem Vater⸗ land dienen. An der Erfüllung dieſer Aufgabe mitzuwirten iſt eine nationale Pflicht, der ſich niemand entziehen kann, wenn er der Volks⸗ gemeinſchaft dienen will. Als Abſchluß der Reichsluftſchutzwoche veran⸗ ſtaltet die Reviergruppe 16 am 19. Juni, 20.00 Uhr, in den Räumen der Schloßwirtſchaft in Seckenheim einen Werbeabend. Die Ver⸗ anſtaltung bietet neben Geſangsvorträgen ein Theaterſtück„Deutſchland braucht Luftſchutz⸗ ſowie die Vorführung eines intereſſanten Fil⸗ mes aus der Luftſchutzarbeit; anſchließend iſt gemütliches Beiſammenſein mit Tanz. Silberne Hochzeit. Heinrich Mohr, Mann⸗ heim⸗-Waldhof, Herrſchaftswald 156, feiert am Sonntag, 13. Juni, mit ſeiner Ehefrau Bar⸗ bara geborene Beckenbach das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Wir gratulieren dem Silberpaar. Silberne Hochzeit. Am Dienstag, 15. Juni, feiern ihre ſilberne Hochzeit: Anton Amend, Mannheim, Elfenſtr. 27, und ſeine Ehefrau Roſa geb. Köhler, ſowie Oskar Horn, Mann⸗ heim, Riedfeldſtr. 47, mit ſeiner Ehefrau Lina geb. Amend. Den beiden Silberpaaren unſere beſten Glückwünſche. Dienſtjubiläum. Karl Hüß, Mannheim⸗Kä⸗ fertal, Nelkenſtr. 6a, Kontrolleur bei der ſtädti⸗ ſchen Kontrollſtelle, kann am Dienstag, dem 15. Juni, auf eine Bjährige Dienſtzeit bei der Stadtverwaltung Mannheim zurückblicken. Wir gratulieren. Treue im Dienſt. Der Lokomotivführer Georg Reinle, Mannheim, Meerfeldſtraße 53, feiert am Samstag, 12. Juni, ſein 40jähriges Dienſt⸗ jubiläum bei der Deutſchen Reichsbahn. Dem Jubilar unſere beſten Wünſche. 70. Geburtstag. Am Samstag, 12. Juni, feiert Eugen Keller, Mannheim, G 2, 4, ſeinen 70. Geburtstag. Wir gratulieren. Arbeitsjubilar. Werkmeiſter Valentin Keil⸗ bach, Mannheim, Gr. Merzelſtraße 29, beging am 10. Juni 1937, ſein 40jähriges Arbeits⸗ jubiläum bei der Firma Mohr u. Federhaff. Wir gratulieren. Die Polizei meldet: Verkehrsunfälle. Am Freitagnachmittag ſtieß auf der Seckenheimer Landſtraße der Führer eines Kraftrades mit einer Zugmaſchine mit Anhänger zuſammen. Hierbei kam der Führer des Kraftrades unter den Anhänger der Zug⸗ maſchine zu liegen und trug eine ſtarke Guet⸗ ſchung des Fußes davon. Er mußte mit dem Sanitätskraftwagen in ein Krankenhaus ver⸗ bracht werden. Um die gleiche Zeit verſuchte eine ältere Frau an der Straßenbahnhalteſtelle Luzenberg einen dort haltenden Straßenbahnwagen noch zu er⸗ reichen. Hierbei lief ſie gegen ein zu gleicher Zeit dort vorbeifahrendes Kraftrad und wurde von dieſem zu Boden geworfen. Die Frau, die eine Gehirnerſchütterung davontrug, mußte ebenfalls in ein Krankenhaus verbracht werden. Bei weiteren acht Verkehrsunfällen, die ſich im Laufe des Tages ereigneten, wurden ſechs Perſonen verletzt und ſieben Fahrzeuge be⸗ ſchädigt. Verkehrsüberwachung. Bei der Verkehrsüber⸗ wachung am Freitag mußten 24 Verkehrsteil⸗ nehmer gebührenpflichtig verwarnt werden, weil ſie gegen die Reichsſtraßenverkehrsordnung ver⸗ ſtoßen hatten. 29 Kraftfahrzeuge wurden wegen techniſcher Mängel beanſtandet. Verloren ging am 5. Juni, vermutlich in der Straßenbahn von Lange Rötterſtraße bis Fried⸗ richsbrücke, ein braunlederner Herrengeldbeutel mit mehreren Fächern für Papiergeld, einem ach für Hartgeld und Druckverſchluß, enthal⸗ tend einen größeren Geldbetrag. Wie wird das Wetter? Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt a. M. Nachdem ſich am Freitag bei Temperaturen bis zu 35 Grad im Schatten eine beſonders un⸗ angenehme Schwüle eingeſtellt hatte, erfolgte ein Einbruch etwas friſcher Meeresluft. Er brachte Gewittertätigkeit mit ſehr unterſchiedlicher Nie⸗ derſchlagsverteilung. Am Sonntag kann das Durchgreifen noch etwas kühlerer Meeresluft, verbunden mit gewittrigen Schauern, erwartet werden, dann wird ſich im weſentlichen wieder der Schönwettercharakter durchſetzen. Die Ausſichten für Sonntag: Vielfach heiter, bis auf vereinzelte gewittrige Schauer trocken, anfangs friſcher, dann neue Wärmezunahme, Winde meiſt um Weſt. .. und für Montag: Vielfach heiter und warm, ichwache Gewitterneigung. Sommerideale unſerer Hitlerjugend Fahrt⸗ und Lagerfreuden der kommenden Wochen/ Ein wertvolles Erziehungsmoment Der Führer des Bannes 171, Bannführer Merz, gab in 1½ſtündigen Ausführungen den Mannheimer HZ⸗Führern die geſamten Richt⸗ linien für den Sommerdienſtplan der Hitler⸗ iugend. Bei einem Ueberblick ſehen wir, daß das Ideal der deutſchen Jugend, die Fahrt und das Lager, den Plan beherrſcht. Viele Hitlerjungen und Pimpfe werden aus dem letzten Jahre noch das Erlebnis in beſter Erinnerung haben, das ſie vom„Südweſt⸗ martlager“ mitnahmen. Einige Wochen im Jahre ſollen unſere Jungarbeiter und Schüler ſich ausruhen von der Arbeit des Jahres und neue Kraft holen innerhalb der Lagergemein⸗ ſchaft. Neugeſtärkt im Nationalſozialismus werden ſie nach der Rücktehr alles wieder dar⸗ ihrem Volle zu dienen. Dieſes innere Erlebnis aber, das die Jungen innerhalb der Gemeinſchaft, ſei es auf Fahrt, ſei es im Lager, beim Spiel, beim Sport oder während der ge⸗ meinſamen Feiern und Heimabende mitnehmen iſt das, was die Geſichter der Jungen formt, iſt das, was ſie fanatiſch an den Führer glau⸗ ben läßt und was ſie ſo groß macht, daß ſie das Perſönliche über dem Dienſt am Volte ver⸗ geſſen. Auch die Fahrt dient dieſem Erziehungs⸗ moment. Hier muß ſich die Kamerad ſchaft zu allererſt erproben. Jeder fühlt ſich für jeden verantwortlich und jeder hilft jedem, wenn irgend etwas nicht in Ordnung iſt. Wie oft ſieht man während der Wandermonate eine Gruppe am Straßenrand ſtehen, einem Kame⸗ raden helfend, deſſen Rad zu flicken. Eine Gruppe von 20 Jungen wartet, wenn der ein⸗ undzwanzigſte„platt“ bekam. Das iſt die echte Kameradſchaft; hier im kleinen muß ſie ſich be⸗ währen, um dann in der Voltsgemeinſchaft ihren höchſten Ausdruck zu finden. Wie oft kamen früher die Mütter der Jun⸗ gen, die auf Lager gingen, zu uns, und hatten Sorge um ihre Söhne. Die Hitlerjugend hat jedoch bewieſen, daß dieſe Sorge völlig grund⸗ los war. Mit Freuden melden ſich heute die Kameraden und können es kaum abwarten, bis das nächſte Lager ſteigt. Auch die Eltern haben leinerlei Angſt um Junge oder Mädel, ſie wiſ⸗ ſen heute: Der Junge oder das Mädel iſt gut aufgehoben. Um den Hitlerjungen und Pimpfen die nötige Erholung und Friſche zu geben, hat die Gebiets⸗ und Bannführung der Hitlerjugend eine ganze Reihe von Lagern in der Zeit der Sommerferien vorbereitet. Im folgenden geben wir einige Lager der Oeffentlichkeit bekannt, die auch den mindeſtbemittelten Kameraden zu⸗ gänglich ſind. Da das Südweſtmarklager dieſes Jahr einen großen Aufſchwung nehmen wird, werden zwei Lager abgehalten. Das erſte La⸗ ger in der Zeit vom 25. Juli bis 4. Auguſt. Das zweite in der Zeit vom 7. Auguft bis 16. Auguſt. Die Lager werden wie letztes Jayhr von den beſten Führern des Gebietes geführt. Vortrag und Feier. Damit iſt den Eltern die Gewähr geboten, daß für ihre Jungen auf das beſte geſorgt iſt. In der Zeit vom 20. bis 29. Auguſt finndet in Heidelberg ein Lager ſtatt, das vornehmlich der weltanſchaulichen Schulung und kulturellen Erziehung vorbehalten iſt. Es iſt das erſte ſeiner Art in Baden, das auch den Hitlerjungen zugänglich gemacht wurde. Der große Schlager des Gebietes Baden iſt dieſes Jahr jedoch das Bodenſee⸗Lager. In einer ideal gelegenen Gegend ſollen die Jungen ihre Ferien verbringen. Nahe dem Bodenſee iſt gleichzeitig zu ausgedehnter Bade⸗ und Schwimmtätigteit Gelegenheit gegeben. Erſt⸗ klaſſige Sportlehrer und HI⸗Führer werden die körperliche Ertüchtigung und ſportliche Betreu⸗ ung der Jungen übernehmen. Damit iſt die ſichere Gewähr geboten, daß die Kameraden nicht überanſtrengt werden. Weſentlich iſt auch, daß jedes Lager von einem Aerzteſtab fortwäh⸗ rend überwacht wird. Für die Kameraden vom Luftſport⸗ unterbann iſt ein Lager in Bohlhof ber Waldshut aufgezögen worden. Auf dieſem La⸗ ger werden die angehenden Flieger ihren letzten Schliff bekommen. Sie werden vorbereitet auf ihre künftigen Aufgaben und erhalten im flug⸗ techniſchen Unterricht ein Wiſſen vermittelt, das ſie befähigen wird, vor die Kameraden als tat⸗ ſächlicher Führer zu treten. Das Lager findet in der Zeit vom 20. Auguſt bis 1. September ſtatt. Nicht zuletzt iſt das große Ba nnlager zu erwähnen, das aller Wahrſcheinlichkeit nach in Weinheim aufgezogen uUnd mit einem Schwimmbad verbunden ſein wird. Nach der Tagesarbeit und während der Mittagspauſe iſt alſo den Kameraden Gelegenheit geboten, das ihnen dann ganz zur Verfügung ſtehende, ideal gelegene Schwimmbad zu beſuchen. Wie herr⸗ lich wird es ſein, wenn um dieſe Zeit dieſelbe Hitze herrſchen wird und man ſich dann in die erfriſchenden Fluten ſtürzen kann. Das Lager wird abgehalten in der Zeit vom 22. bis 29. Auguſt. An Großfahrten iſt dieſes Jahr eine ganz große Auswahl vorhanden. Neben den Auslandsgroßfahrten, die nach England, Nor⸗ wegen, Frantreich, Italien, Oeſterreich, Jugo⸗ flawien, Ungarn uſw. gehen, ſind auch die In⸗ lands⸗Großfahrten zu nennen. Es ſticht hier beſonders die Hochland⸗Großfahrt vor, die mit einer Beſichtigung des ſchon weithin bekannten HI⸗Hochlandlagers verbunden iſt. In die wun⸗ dervollen oberbayriſchen Berge führt dieſe Fahrt und läßt die Jungen im Kameraden⸗ kreiſe herrliche Stunden verleben. Das iſt die Auswahl aus der rieſigen Fülle der einzelnen Lager. Hier wind ſich die Führer⸗ ſchaft und das zutünftige Führerkorps das Stelldichein geben. Es wind ſich erholen in dem Kreiſe bei ſtrammem Dienſt und Spiel, bei So wird unſere Welt⸗ anſchauung wieder weiter vordringen und die Jungen ſchließlich ſo an unſere Idee binden, daß ſie alles geben werden für den einen, der uns dies alles geſchentt hat, für den M. Th. Arlaubszuſchüſſe und Lohnſteuer In welchen Fällen beſteht Steuerfreiheit? Die Urlaubszeit läßt in vielen Fällen die Frage entſtehen, ob bzw. inwieweit Urlaubs⸗ zuſchüſſe der Lohnſteuer unterliegen. Es iſt da⸗ bei davon auszugehen, daß alle Einnahmen, die dem Arbeitnehmer aus dem Dienſtverhält⸗ nis zufließen, Arbeitslohn darſtellen und daher lohnſtenerpflichtig ſind. Infolgedeſſen iſt die Frage nach der Lohnſteuerpflicht der Urlaubs⸗ zuſchüſſe(Feriengelder, Reiſegelder, Urlaubs⸗ gelder) grundſätzlich zu bejahen. Von dieſem Grundſatz beſtehen, wie die „Deutſche Steuerzeitung“ mitteilt, zwei wich⸗ tige Ausnahmen: Wenn der Arbeitgeber Zuſchüſſe zu Urlaubs⸗ reiſen der NoS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ leiſtet und die Zuwendungen je Ar⸗ beimehmer und Arbeitswoche den Betrag von 0,30 RM und bei Zahlung in einer Summe den Betrag von 16 RM im Kalenderjahr nicht über⸗ ſteigen, ſo iſt bezüglich dieſer Urlaubszuſchüſſe Lohnſteuerfreiheit gegeben. Lohnſteuerfreiheit iſt auch in den Fällen möglich, in denen der Arbeitgeber Zuſchüſſe zu den Urlaubsreiſen der Gefolgſchaftsmitglieder in der Weiſe gibt, daß ein Pauſchbetrag an den Vertrauensrat des Betriebs oder einen ſonſti⸗ gen Vertreter der Gefolgſchaft übergeben wird, der die erhaltene Summe verwaltet und ſie nach pflichtgemäßem Ermeſſen auf die Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder zur Durchführung von Ur⸗ laubsreiſen verteilt. Eine Sonderregelung gilt für die Fälle, in denen die Zahlung der Urlaubszuſchüſſe durch — Urlaubsmarken(Baugewerbe) er⸗ olgt. Anordnungen der VSDAP Schießen der Pol. Diana⸗Schießplatz, Anordnung der Kreisleitung An alle Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim Die Ortsgruppen haben am Dienstag, 15.., in der Zeit von 10—12 uhr und 16—18 Uhr das Ma⸗ terial(Schulungsbriefe,„Wille und Weg“, Redner⸗ material,„Neues Volk“) abzuholen. Das Material kann nur an dieſem Tage ausgegeben werden. Für die Abholung iſt der Propagandaleiter der Ortsgruppe verantwortlich. Kreispropagandaamt. Ortsgruppen der NSDAꝰ Neckarau⸗Nord und ⸗Süd. 13..,.30 Uhr, treten die Pol. Leiter der Bereitſchaft 5 auf dem Markt⸗ platz in Neckarau zum Ausmarſch an. Marſchanzug. Ziviliſten mit Armbinde. Erlenhof. 13.., 7 Uhr, Antreten der Pol. Leiter und Anwärter auf dem Erlenhofplatz zum Piſtolen⸗ ſchießen. Lindenhof. 13..,.45 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter und DAß⸗Walter am Ortsgruppenheim zum Kleinkaliberſchießen. Jungbuſch. 13. 6. Ausmarſch der Pol. Leiter und Anwärter. Antreten um.30 Uhr vor der Geſchäfts⸗ ſtelle. Pol.⸗Leiter⸗Uniform, Ziviliſten Armbinde. Feudenheim. 15.., 21 Uhr, Beſprechung ſämtl. Pol. Leiter und Vertreter der Gliederungen. Humboldt. 14. und 17.., jeweils ab 21 Uhr, fin⸗ det im Lokal„Zum Alphorn“, Alphornſtraße 17, ein theoretiſcher Unterricht über die Handhabung der Pi⸗ ſtole ſtatt, an dem ſämtliche Pol. Leiter und Pol.⸗ Leiter⸗Anwärter teilzunehmen haben. Seckenheim. Der Formaldienſt am 13. 6. iſt ver⸗ legt. Tag wird bekanntgegeben. Deutſches Eck. 13.., 8 Uhr, Leiter und Anwärter auf dem Waldhof⸗Gartenſtadt. NS⸗Frauenſchaft Sandhofen. 12.., 21 Uhr, Beſprechung der Zellen⸗ walterinnen im Kaffee Weber. Sandhofen. 13.., 17.30 Uhr, treffen ſich die Frauen an der Blumenau. Plankenhof. 14.., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend im „Eichbaum“, p 5. Mitglieder des Frauenwerks ſind eingeladen. Neueichwald. 14.., 15 Uuhr, wichtige Beſprechung der Zellen⸗ und Blockwalterinnen im Heim. Humboldt. 14.., 20 Uhr, Zellenabend Karl⸗Benz⸗ Straße 6. H3 HI⸗Standort Mannheim Kartenverkauf zur Jugendfilmſtunde. Sämtliche Einheiten des Standorts Mannheim(§J, BDM, D und IM) holen ſofort die Karten für die Jugend⸗ filmſtunde am Sonntag, 13.., auf dem Bann oder in der„Völkiſchen Buchhandlung“ ab. Am Sonntag iſt an den Theaterkaſſen nur noch eine beſchränkte Anzahl Karten erhältlich. BDM Feudenheim⸗Wallſtadt. 14.., um 20 Uhr, im Schul⸗ hof Training für die Wettkämpferinnen zum Obergau⸗ ſportfeſt. DAð DAF⸗Kreiswaltun 3. Die Ortspropaganda⸗ walter haben den Einſatzplan für die Tonfilmwagen umgehend auf der Kreispropagandawaltung zureichen. Strohmarkt. Der für 13. 6. angeſetzte Form ktindet nicht ſtatt. Frauenabteilung Ortsfrauenwalterinnen. 15.., 20 Uhr, 2 beſprechung im Fahnenzimmer in I. 4, 15. Bismarckplatz. Die Sprechſtunden ſind jetzt auf 9 tags von 18.30 bis 20.00 Uhr in der Thorücke feſtgelegt. 5 Hausgehilfen Bismarckplatz. Die Sprechſtunden ſind jetzt m und donnerstags von 18.30 bis 20 Uhr in der äckerſtraße 10. Friedrichspark. Sprechſtunden ſind montag 19 bis 20 Uhr in p 5, 11. Humboldt. Die Sprechſtunden ſind jetzt M von 19 bis 20 Uhr in der Langſtraße 39a. Jungbuſch. Sprechſtunden montags von 20 Uhr in 11, 14. T 5 Hochſeefahrt mit dem Dampfer„Monte Sarm ab Hamburg vom 12. bis 19. Auguſt 1937 Sỹ Für dieſe Seefahrt iſt die Mindeſtbeteiligung e Anmeldungen werden nur noch kurze Zeit angene Eine Woche nach Hamburg vom 13.—20. 7. uð Der Preis beträgt einſchließlich Hin⸗ und Rück Uebernachtung mit Frühſtück, Haſen⸗ und Stadt fahrt RM. 35.50. Eine Woche nach Thüringen vom 28. Juni bis.7 uß 17/½7. Die Urlauber werden in den Orten G n. roda, Frankenheim, Geſchwenda, Roda, Elgersburg Veraberg untergebracht. Die Geſamttoſten betragen einſchließlich Hin⸗ und Rückfahrt, volle Verpflegung und Unterkunft RM. 34.—. Vom 26. Juli bis 11. Aug. nach Oſtpyreußen uð 2 Lernt dieſes herrliche Gebiet kennen und ihr w begeiſtert heimkehren ob der Schönheit der w maſuriſchen Landſchaft. Die Unterbringung erfolg den Orten Lötzen, Rhein, Widminnen, Angerburg, Po ſeſſern, Kruglanten, Ogonken, Sensburg. Geſamtk einſchließlich Hin⸗ und Rückfahrt, volle Verpfleg ng, Unterkunft, Reiſeverpflegung durch die Mitropa uſw. RM. 79.50. Achtung! Dampferfahrt morgen 8 Uhr ab Köln⸗Düſ⸗ ſeldorfer Rheinſchiffahrt mit Dampfer„Beethoven“ nach Speyer und ohne Halt zurück. Rückkunft gegen 1100 bis 11.30 Uhr. Tanzmuſik an Bord. Karten zum Preiſe von RM..— ſind vor Abgang des Dampferz beim Reiſeleiter in beſchränkter Anzahl erhältlich. Achtung, Ramſen! Die Wanderung Ramſen, Eistal, Stauf, Ruine, Thingſtätte, Roſental, Göllheimer Häus⸗ chen, Rippert, Gericht, Eiswog, Ramſen wird wie folgt durchgeführt: Treffpunkt 6 Uhr am Hauptbahnhof Lud wigshafen. Karten mit 50 Prozent Ermäßigung 3 RM..10 ſind noch erhältlich vor Abgang des Zuge beim Kreiswanderwart am Hbf. Ludwigshafen. OOos iot Heute(os? Sonntag, den 13. Juni Nationaltheater: 20 Uhr„Der fliegende Holländ von R. Wagner. Miete 4. Roſengarten: 20 Uhr„Schneider Wibbel“. von Hans Müller⸗Schlöſſer. Planetarium: 16 Uhr„2 (Lichtbildervortrag mit jektors); 10—12 Uhr zur Beſichtigung Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Mainz—Wi baden—Biebrich—Rüdesheim—Aßmannshauſen und zurück; 14.25 Uhr Speyer—Germersheim und rüct; 19.45 Uhr Abendfahrt nach Worms und zurück Flugplatz: 10—18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Free 54. Internationale Oberrheiniſche Re⸗ gatta. Waldparkreſtaurant: 15—24 Uhr Gaſtſpiel der Rund⸗ funkkapelle Theo Hollinger. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Familienvorſtellung; 20.15 Uhr Kabarettprogramm. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Friedrichspark, Wal parkreſtaurant, Flughafen⸗Gaſtſtätte, Libelle. Stündige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: 11—17 Uhr geöffnet. Sonder⸗ ſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Muſeum für Naturkunde im Schloß: 11—13 und 14 bis 17 Uhr geöffnet. Sonderſchau: Das deutſche Gold, Theatermuſeum, E 7, 20: 10—13 und 15—17 Uhr g öffnet. Sonderſchau: Die Projektion im Städt. Kunſthalle: 17 Uhr geöffnet. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: 10—21 Uhr Sonderſchau: Ant bolſchewiſtiſche Schau; 11—17 Uhr Sonderſchau des Zeughausmuſeums: Die Welt der Maske. gute Qualitäten St. Eisenhauer Qu 1, 15 Ruf 25556 Uniform-Schneiderel C für Flieger und Flał —— Rundfunk⸗Programm für Sonntag, den 13. Juni Stuttgart:.00 Hafenkonzert..00 Gymnaſtik..30 Kath. Morgenfeier..00 Sonntagmorgen ohne Sor⸗ gen. 10.00 Deutſche Morgenfeier. 10.30 Muſik am Sonntagmorgen. 11.30 Joh. Seb. Bach. 12.00 Muſik am Mittag, 13.00 Kleines Kapitel der Zeit. 13.15 Unterhaltungskonzert. 15.30 Stimmt an mit hellem, hohem Klang. 16.00 Sonntagnachmittag aus Saar⸗ brücken. 18.00 Durchs Taubertal. 18.30 Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik. 19.45 Turnen und Sport haben das Wort. 20.00„Der Zigeunerbaron“. 22.00 Nach⸗ richten. 22.15 Berichte von der Mannheimer Ruder⸗ regatta. 22.30 Wir bitten zum Tanz. 24.00—.00 Alt⸗ Italieniſche Muſik. Datken für den 13. Juni 1937 1850 Der Geſchichtsforſcher Max Lenz in Greifs⸗ wald geb.(geſt. 1932). 1878(bis 13. Juli) Berliner Kongreß. 1886 König Ludwig II. von Bayern(geb. 1845) verunglückt mit dem Irrenarzt Bernhard von Gudden(geb. 1824) im Starnberger See. 1936 Im Beiſein des Führers: Stapellauf des Waſele hes der Kriegsmarine„Horſt eſſel“. Bühnenbild. Sternwarte:—12 und 14—19 Uhr geöffnet. 11—13 und 15—17 Uhr geöffnet, 3 Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: 10—13 und 15 bis Ein Mäde rdings handelt es rn um die Stati Rleine b Mit dem Mo iergarten UAm Mittwochaben der Obſtgroßhänd hier mit ſeinem 9 Soziusſitz begleite Einfahrt von ach Tiergarten wfahrer aus V abgeblendet Straßenbiegu erkt. Basler bei dem nun herletzungen dave Frau kam m Das Verbr reiburg, 1 laria Kraus Vorſtrafen hir Awölf Jahre in 8 Angeklagte iſt ein lichts ſicher iſt. 2 lähle brachten Bei ihren Raubzü hemmungslos vo Tage fuhr ſie gr Rit Lebensmittelr erwagen nach Ha 036 wurde ſie ert hit einem Brath lngeklagte war in e gab ſogar meh brünglich zur La hroße Strafkamm u drei Jahren 2 erluſt und Siche⸗ geklagte Ehema. ung an zwei Di ſüngnis. kin Feſtr Ein bemer Karlsruhe unmenarbeit mit! orge ſchichte wurd ueindringlicher us Verſtändnis lrbt und ſchon ir im Oberrhein“ di herrheins mit d ht. Rund 7 Meter if ſe beiden Räume fahldorfes e um 2200 v. d. 3¹ hu iſt zunächſt di gackofen, mit Back hirr, Wandbrett,; uken hängt die i etz wird hergeſtellt hlen nicht. De teinzeit liefen nic len herum, ſond⸗ en und zu f ihnik und ſogar nnen wir. 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Am Mittwochabend gegen halb zehn Uhr fuhr der Obſtgroßhändler Bernhard Basler von hier mit ſeinem Motorrad heimwärts. Auf dem Soziusſitz begleitete ihn ſeine Frau. Kurz vor Einfahrt von der Hauptſtraße in die Straße Tiergarten begegnete ihnen ein Motor⸗ ahrer aus Winterbach bei Oberkirch, der abgeblendet hatte. Dadurch wurde ein an Straßenbiegung ſtehender Heuwagen nicht erkt. Basler fuhr auf den Wagen auf und bei dem nun folgenden Sturz ſo ſchwere etzungen davon, daß er bald darauf ſtarb. Uhr ab Koͤln⸗Buſ⸗ „Beethoven“ ing des Dampfer ihl erhältlich. 4 g Ramſen, Eistal, Göllheimer Häus⸗ ſen wird wie folgt auptbahnhof L t Ermäßigung z bgang des 3 wigshafen. mi Frau kam mit dem Schrecken davon. ſende Holländer“, ibbel⸗ Das Verbrecherleben einer Frau reiburg, 12. Juni. Die 41 Jahre alte 33 üria Kraus aus Freiburg hat bereits Woroieg Vorſtrafen hinter ſich und insgeſamt über et. i ölf Jahre in Strafanſtalten zugebracht. Die Ungeklagte iſt eine gefährliche Diebin, vor der lichis ſicher ift. 28 Fälleſſchwerer Dieb⸗ lähle brachten ſie nun wieder vor Gericht. Hei ihren Raubzügen aing die Frau kühn und lemmungslos vor, und ſelbſt am hellen Tage fuhr ſie große Kiſten, Körbe und Säcke t Lebensmitteln auf einem geſtohlenen Lei⸗ kwagen nach Hauſe. Um die Weihnachtszeit 1036 wurde ſie ertappt, als ſie eine Markitaſche annshauſen und r Mannheim. berrheiniſche Re⸗ tſpiel der Rund ⸗ e mit einem Brathuhn W5 ichspark, lngeklagte war in vollem Umfange geſtändig; Zibele. e gab ſogar mehr Diebſtähle zu, als ihr ur⸗ brünglich zur Laſt gelegt wurden. Die Erſte 14 hroße Strafkammer verurteilte die Angeklagte zöffnet. Sonde ſu drei Jahren Zuchthaus, drei Jahren Ehr⸗ Garniſonſtadt. krluſt und Sicherungsverwahrung. Der mit⸗ 1113 und igeklagte Ehemann erhielt wegen Mitbeteili⸗ 15—1hrsod. ing an zwei Diebſtählen zwei Wochen Ge⸗ —17 Uhr 0 r is im Bühnenbild, kngnis. öffnet. 3 7 Uhr geöffnet. 4 -13 und 15 bis derſchau: Ant zonderſchau des aske. —— Karlsruhe, 12. Juni. In enger Zu⸗ ummenarbeit mit dem Reichsbund für Deutſche lorgeſchichte wurde ein Feſtwagen erſtellt, der weindringlicher und erſtmaliger Weiſe für us Verſtändnis der deutſchen Vorgeſchichte lürbt und ſchon in ſeinem Namen„Nordleute in Oberrhein“ die uralte Verbundenheit des lerrheins mit dem Norden zum Ausdruck Flieger d Flał er -Scnneiderel/ m ngt. ni Rund 7 Meter iſt der Wagen lang, auf dem winaſtit.30 beiden Räume eines nordiſchen Hauſes des en ohne Sor⸗ fahldorfes Sipplingen am Boden⸗ 30 Mufir am e um 2200 v. d. Ztr. zur Darſtelluna gelangen. . 12.00 Muſik u iſt zunächſt die Küche mit dem großen r Zeit. 13.15 hackofen, mit Backmulden, ſchöngeformtem Ge⸗ n mit hellem, hirr, Wandbrett, Tiſch und Stuhl, An einem g aus Saar⸗ aken hängt die irdene Oellampe, ein Fiſch⸗ Tanz⸗ und etz wird hergeſtellt und auch die Webereigeräte 25 hlen nicht. Denn iene Nordleute der e e leinzeit liefen nicht etwa nackt oder in Bären⸗ len herum, ſondern verſtanden es aut, zu ſeben und zu ſchneidern. Ihre Web⸗ ihnik und ſogar einzelne ihrer Webemuſter mnen wir. Von der ſchönen Zweckmäßigkeit ter Kleidung zeugt die ſchmucke Tracht der kiden Frauen, die in der Küche beim Brot⸗ hcen ſind. Rock und Bluſe, buntgewebter 00—.00 Alt⸗ 193ĩ in Greifs⸗ 5. ürtel, Lederſandalen und Haarnetz, alles (geb. 1845) leng nach den Funden, erzählt von einem Bernhard chentwickelten Schönheitsſinn. Der durch eine Tür verbundene Raum da⸗ ſter iſt die Wohn⸗ und Schlafſtube. Hier beitet ein Mann in gewebtem Leibrock an Steinbohrmaſchine. Der Geſchirr⸗ ank, das von runden Felsſteinen gehegte lige Herdfeuer, die breite Bank, der Stand ttarnberger ellauf des ine„Horſt 13. Juni 1937 FItllktgarts fausfrauen mäſten 3000 Schwoine Schönheit des Schwabenlandes im Film/ Den Künſtlern wird geholfen/ 93 fährt an die Nordſee (Eigener Bericht von unſerem ſtändigen Stuttgarter Mitarbeiter) * Stuttgart, 12. Juni. Etwas über ein Jahrzehnt ging die Mär von einem kommen⸗ den Schwabenfilm durch das Land. Aber immer wieder kam etwas dazwiſchen, und während alle deutſchen Landſchaften nacheinander ihre Schönheiten den Beſuchern der Filmtheater im In⸗ und Ausland zeigten, ſtand der noch gar nicht alte„Stuttgart⸗Film“ einſam als Ver⸗ treter des Schwabenlandes da. Aber jetzt ſoll es mit einem Schlag anders werden. Der be⸗ kannte Stuttgarter Kameramann Kling ar⸗ beitet mit ſeinen Hilfskräften ſchon faſt ſeit einem Jahr gleich an zwei Schwabenfilmen. Man hofft, ſie ſchon im kommenden Frühjahr durch Deutſchland und die ganze Welt ſchicken zu können. Der eine iſt ein Kurzfilm in der üblichen Länge der Beiprogrammfolge. Der andere aber hat die Länge eines normalen Films und wind in den für dieſen Zweck ja beſonders geeigneten Morgenfeiern gezeigt werden. Beide ſollen ſelbſtverſtändlich in erſter Linie den Fremden von den Schönheiten des Schwabenlandes erzählen. Bilder, die gekauft merden Die vor wenigen Tagen eröffnete Ausſtellung „Hilfswerk für die bildende Kunſt“ hat auch in Stuttgart einen großen Beſucherkreis gefunden. Es iſt alſo tatſächlich gelungen, zwiſchen Künſt⸗ ler und Volk ein engeres Band zu knüpfen, ſo wie es ſich die Ausſtellung zur Aufgabe geſetzt hat. Und wer etwa je einmal geglaubt haben ſollte, das„Hilfswerk für deutſche bildende Kunſt“ wäre ein Auffangbecken für minderwer⸗ tige Ware, für die anderwärts kein Abſatz ge⸗ Die Pfalz vom Unwetter ſchwer betroffen Ein Knabe durch Blitz getötet Ludwigshafen, 12. Juni. Am Freitag⸗ abend gegen ſieben Uhr, während das Gewitter mit aller Stärte niederging, wurde der ſieben Jahre alte Volksſchüler Albert Muth aus Rheingönheim in der Rheingönheimer Straße in bewußtloſem Zuſtand aufgefunden. Ein Kraftwagenlenker brachte das Kind mit ſeinem Fahrzeug in ein Krankenhaus. Dort wurde feſt⸗ geſtellt, daß der Tod durch eine Herzlähmung, verurſacht durch Blitzſchlag, eingetreten war. Im Stadtteil Frieſenheim ſchlug der Blitz in das Anweſen Sedanſtraße 18. Das Dach und der Kamin wurden beſchädigt. Perſonen wur⸗ den zum Glück nicht verletzt. Der Sturm richtete in den Anlagen inner⸗ halb wie auch außerhalb der Stadt recht erheb⸗ liche Schäden an. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt und Aeſte abgeriſſen. Infolge des wolkenbruchartigen Regens wurden viele Kel⸗ ler, hauptſächlich in den Vororten, unter Waſſer geſetzt. An der Unterführung in der Franken⸗ thaler Straße ſtand das Waſſer derart hoch, daß der Straßenbahnbetrieb nur durch Umſteigen aufrechterhalten werden konnte. Mittelhaardt ſchwer heimgeſucht Bad Dürkheim, 12. Juni. Durch das ſchwere Unwetter wurde vor allem auch die Mittelhaardt ſchwer heimgeſucht. Ueber den Landſtrich von Deidesheim, Forſt, Weiſenheim und Bad Dürtheim bis hinauf nach Herxheim am Berg entluden ſich rieſige Waſſermaſſen und bildeten entlang des Bahndammes einen klei⸗ nen Stauſee. Am ſchlimmſten ſcheint das Wetter über Bad Dürkheim ſelbſt gehauſt zu haben. Der Bahndamm wurde von Geröll vollkommen überſchüttet, wodurch die Stellwerksanlagen Beſchädigungen erlitten. Der Zugverkehr von und nach Bad Dürkheim war mehrere Stunden unterbrochen. Feuerwehr und Hilfsmannſchaf⸗ ten mußten zur Beſeitigung der Schäden ein⸗ geſetzt werden. Von den Höhen herab ſtürzten kin Feſtwagen:„Rordleute am Oberrhein“ Ein bemerkenswerter Beitrag Badens zum Hamburger Freizeit⸗Kongreß für die Waffen— alles iſt nach den Ausgra⸗ bungen von Prof. H. Reinerth getreu dar⸗ geſtellt, In einer Ecke ſchließlich ſteht das große Bett, über dem ein ſchön gemuſterter Wand⸗ behang von der Webkunſt dieſer Menſchen kündet. Hinter dem Feſtwagen führt ein Mann den von zwei Rindern gezogenen Wagen der Steinzeit. Neben dem Pflug eine der be⸗ deutſamſten Erfindungen der nordiſchen Raſſe: ein Korbwagen auf zwei Scheibenrädern. Zwei Frauen in der Tracht der Zeit begleiten ihn. Den Zug beſchließen vier Männer, von denen einer den hölzernen Pflug auf dem Rücken trägt, die anderen führen Pfeil und Bogen, Lanze, Dolch und Fiſchereigerät mit ſich. Wagen, Gerät und Einrichtung wurden von der Modellwerkſtatt des Reichsbundes für Deutſche Vorgeſchichte in ſorglichen, maß⸗ und ſtoffechten Nachbildungen erſtellt. Prof. Rei⸗ nerth übernahm die wiſſenſchaftliche Leitung und Ueberwachung. Der Leiter der Modell⸗ werkſtatt, Pg. Chr. Murr, führte die Arbeiten durch. Die Klaſſen dex ſtaatlichen Textil⸗ und Modefachſchule in Berlin ſchließlich ſchneiderten die Gewänder nach genauen Angaben und zierten den Wandbehang. Die ſchönen brett⸗ chengewebten Gürtel der Frauen wurden von der dort eingerichteten BDM⸗Klaſſe gewebt. Dieſer Wagen des Gaues Baden im Feſtzug wird Stolz auf die Höhe der Lebensordnung und des handwerklichen Könnens unſerer Vorfahren wecken und gründlich auf⸗ räumen mit gewiſſen Vorurteilen. Die„Nord⸗ leute am Oberrhein“ ſind Bekenntnis zur lebendigen Einheit von Nord und Süd unſeres Reiches ſeit Fahrtauſenden. Aeberall unſchätzbarer Schaden die Waſſermaſſen und ergoſſen ſich in die tiefer gelegenen Stadtteite. Viele Keller und Lager⸗ räume mußten vorübergehend geräumt werden. Auf der Mannheimer Straße wurden durch die Wucht des Sturmes zwei vollbeſetzte Autos in den Straßengraben aeſchleudert. Auch einige Heuwagen wurden umgeworfen. Zum Glück kamen hierbei jedoch Menſchenleben nicht zu Schaden. Forſt hat ſeit 1914, wo der Waſſerſtand anderthalb Meter betrug, kein ſolches Hoch⸗ waſſer mehr erlebt. In dem tiefer gelegenen Forſter Bruch ſtehen die Waſſermaſſen noch bis zum Bahnhof in einem großen See. Auch über der Unterhaardt gingen große Mengen Waſſer nieder, doch bliebh hier der Hagelſchlag aus, ſo daß der angerichtete Schaden nicht ſo groß ſein dürfte. Hirſchhorn i. Pf., 12. Juni. Geſtern gegen 20 Uhr aing über der Gemeinde Hirſchhorn im Lautertal ein Hagelwetter nieder, das die Ernte vollkommen vernichtete. Die Hagelkörner erreichten die doppelte Größe von Taubeneiern. Die Felder und Gärten wurden vollkommen verwüſtet. Das Waſſer ſteht in den Kellezn. Die Bevölkerung, die zum größten Teil aus »Arbeitern und Kleinbauern beſteht, weiß viel⸗ fach nicht, mit was ſie in den nächſten Tagen ihr Vieh füttern ſoll. Billigheim, 12. Juni. Bei dem heute nachmittag über die Billigheimer Gemarkung niedergegangenen Gewitter wurde ein 20jäh⸗ riges Mädchen, das auf dem Feld mit Zucker⸗ rübenſtecken beſchäftigt war, von einem Blitz⸗ ſtrahl getroffen. Das Mädchen wurde bewußt⸗ los. Es wurde ſofort in den Ort gebracht. Aerztliche Hilfe war raſch zur Stelle. Das Mädchen hat Verbrennungen und eine Läh⸗ mung davongetragen. Reit⸗ und Springkurnier auf dem Deutſchen Kavallerietag * Karlsruhe, 12. Juni.(Eig. Bericht.) Am Freitagnachmittag begann auf der Rüppur⸗ rer Rennwieſe bei Karlsruhe das Reit⸗ und Springturnier, dem im Rahmen des 7. Waffen⸗ tags der deutſchen Kavallerie beſondere Bedeu⸗ tung zukommt. Es wird veranſtaltet vom Waffenring der deutſchen Kavallerie, und die techniſche Durch⸗ ſührung hat das Artillerieregiment 35 über⸗ nommen. Im Mittelpunkt der Nachmittags⸗ veranſtaltungen ſtand das Zeitſpringen der Klaſſe L, zu dem nicht weniger als 70 Pferde gemeldet waren. Nach prächtigen Leiſtungen ging als Sieger der junge Reiter Karl Bitzer auf Calendula in der ſehr guten Zeit von 82 Sekunden hervor. Zweiter wurde Oberleutnant Prinz zu Wittgenſtein auf Fakir. Das Reit⸗ und Springturnier wurde eröffnet mit einem Satzſpringen der Klaſſe A, an dem ſich neben Angehörigen der Wehrmacht auch zahlreiche Mitglieder nationaler Verbände aus Baden, Württemberg und der Saarpfalz be⸗ teiligten. Sieger wurde Unteroffizier Müller . Nobleſſe, Beſitzer Oberleutnant von der usche. In der Abteilung B des Satzſpringens ſiegte Karl Bitzer auf Calendula in der Zeit von 4425 Sekunden. Das Reit⸗ und Springturnier wird morgen nachmittag fortgeſetzt mit den Eignungsprüfungen für Reit⸗ und Satzpferde, Dreſſurprüfungen und einem Jagdſpringen, das infolge der großen Anzahl der gemeldeten Teilnehmer in drei Ab⸗ teilungen durchgeführt werden muß. Ehrenſtätte für die„Hindenburg“⸗Toten Frankfurt a.., 12. Juni. Der Frankfur⸗ ter Gemeinderat ſtimmte am Donnerstag einer Vorlage des Oberbürgermeiſters zu, für die bei dem Unglück des Luftſchiffs„Hhindenburg“ ums Leben gekommenen Bedienſteten der Zeppelin⸗ Reederei, Kapitän Ernſt Lehmann, Funkoffizier Franz Eichelmann, Oberfunkinſpektor Willy Speck, Elektriker Ernſt Schlapp und Geſchirr⸗ wäſcher Fritz Flackus, eine gemeinſame Ruhe⸗ ſtätte auf dem Hauptfriedhof auf die Dauer von 75 Jahren koſtenlos zur Verfügung zu ſtellen. Außerdem werden die Koſten für die Graban⸗ lage und Grabpflege von der Stadtv⸗-waltung getragen. geben iſt, der möge ſich ein für allemal eines anderen belehren laſſen. Beim Gang durch die einzelnen Säle iſt es eine Freude, zu ſehen, mit welcher Ofſenheit für das Motiv die Künſtler ihre Bilder malen, ihre Plaſtiken for⸗ men, wie unter ihren Händen die Schönheit der deutſchen Landſchaft zu uns kommt, wie Farbe und Duft der Blume eingefangen iſt und wie auch die Welt der Arbeit als Vorwurf geſtaltet wird. Man iſt gewiß, daß ſolche Bilder nicht bloß einen guten Anklang, ſondern auch Käufer finden werden. 1000 Hitlerjungen fahren ans Meer Tauſend ſchwäbiſche Hitlerjſungen und BDM⸗ Mädel zogen im letzten Sommer durch die wei⸗ ten Gebiete des oſtpreußiſchen Landes. Dieſes Jahr führt die Gebietsführung der ſchwäbiſchen Hitlerjugend vom 6. bis 22. Auguſt eine Groß⸗ fahrt an die Nordſee durch. Tauſend Hitler⸗ jungen fahren mit einem Sonderzug nach Bre⸗ men. Aufgeteilt in Gruppen zu je 25 Mann geht die Fahrt auf verſchiedenen Wegen durch den ſchickſalsreichen Raum Niederſachſens und Oſtfrieslands ans Meer. In Wilhelmshaven werden ſich die Gruppen dann wieder vereini⸗ gen. Die Städte Emden und Hamburg werden ſie beſuchen, ſie werden auf den Deichen ſtehen, ſie werden durch die blühende Heide kommen, von der die Lieder Hermann Löns erzählen, ſie werden geſchichtliche Stätten berühren. In Dorfgemeinſchaftsabenden aber bringen die ſchwäbiſchen Hitlerjungen der Bevölkerung die Grüße des Schabenlandes. Das Schwein iſt keine„Sau“ Zum erſtenmal wurde in dieſer Woche in unſerer Stadt Futter für die Stuttgarter EhW⸗ Schweine geſammelt. Der Erfolg war nicht ſchlecht, im Gegenteil, man hat feſtgeſtellt, daß bei einem derartigen Futtereingang in Stutt⸗ gart bis Ende 1938 3000 Schweine aufgezogen werden können. Freilich, das geht nur dann, wenn alle Hausfrauen mithelfen.— Als der Beauftragte der Stuttgarter Schweinezucht die Preſſe zu einer Beſichtigung der Schweineſtälle einlud und man ſich ganz allgemein über die dort herrſchende Sauberkeit wunderte, ſchwor er, daß die Ställe auch bei voller Beſetzung zimmer ſo ſauber gehalten würde, daß man in ihnen ruhig mit ſchneeweißen Tennis⸗ ſchuhen darin herumſpazieren könne, ohne ſie je zu beſchmutzen. Und da ſoll noch einmal jemand behaupten, daß das Schwein eine„Sau“ wäre! Internationales Muſikfeſt in Stuttgart Am 8. Juni hat der neue Generalintendant der Württembergiſchen Staatstheater, Guſtav Deharde, die Leitung unſerer Theater über⸗ nommen. Miniſterpräſident Mergentha⸗ ler, der aus dieſem Anlaß zu einem feſtlichen Empfang einlud, erinnerte daran, daß ſich in der vergangenen Spielzeit mit dem Wechſel in der Perſon des Generalintendanten und des Generalmuſikdirektors zwei ſehr einſchneidende Veränderungen vollzogen hätten und daß die Neubeſetzung der Geſamtleitung mit General⸗ intendant Deharde und der muſikaliſchen Ober⸗ leitung mit Generalmuſikdirektor Albert nach reifticher Ueberlegung der maßgebenden Stellen vorgenommen wurde. Gleichzeitig gab der Miniſterpräſident bekannt, daß es gelungen iſt, das Internationale Muſikfeſt für das nächſte Jahr nach Stuttgart zu bekommen. Schadenfeuer durch Staubexploſion Maximilians au, 12. Juni. Geſtern, kurz nach 19 Uhr, brach in dem Sägewerk Ferdinand Schenk AG ein Großbrand aus. Die ganze Holz⸗ mühle ſtand in Flammen und wurde vernichtet. Das Feuer ging auf das Kohlenlager über. Die Feuerwehren von Karlsruhe und Landau waren zur Stelle. Dies und das Der Seelöwe„Franzl“ wurde— ſtrafverſetzt. Der Seelöwe„Franzl“ hat wochenlang die Münchener durch ſeine tollen Streiche amü⸗ ſiert, Viermal gelang es ihm aus dem Mün⸗ chener Tierpark Hellabrunn auszukneifen und auf Entdeckungsfahrten zur Iſar zu gelangen. Bei ſeinem letzten Abenteuer war der tolle Lausbub„Franzl“ acht Tage auf der Tour, und gab auf ſeinen Fahrten durch die Iſar den vergnügt zuſchauenden Münchenern luſtige Vor⸗ ſtellungen in ſeinem freien naſſen Element. Die Münchener hatten dieſen Schlaumeier, der alle Hinderniſſe zu überwinden verſtand, ſehr in ihr Herz geſchloſſen und„Franzl“ war der unbe⸗ ſtrittene Held des Tierparts von Hellabrunn. Die Direktion des Tierparks von Hellabrunn zeigte ſich über die Ausreißverſuche des verwe⸗ genen Abenteuerers„Franzl“ jedoch weniger erfreut, zumal ſie ein koſtſpieliges Fangkom⸗ mando unterhalten mußte, dem es ſchließlich nur unter großen Bemühungen gelang, den 200 Pfund ſchweren, liſtig blinzelnden und ver⸗ gnügt pruſtenden„Franzl“ auf Nummer Sicher zu bringen. Nun iſt„Franzl“ nach Hannover ſtrafverſetzt worden. Mannheim „Hakenkreuzbanner“ Deutſchlands Verptlegung und Cogis glänꝛend Schnappſchuß aufs Holelgewerbe/ Trinkgelder der Vergangenheit/ König Auguſt und der Porkier aufmerkſame Behandlung der Wenn der Führer in einem Interview, das er einem franzöſiſchen Journaliſten gab, von der Planung eines„Kraft⸗durch⸗Freude⸗Hotels ge⸗ ſprochen hat, ſo Wirtſchaftszweig, lenkte er uns damit auf einen über den ſich der Außen⸗ ſtehende kaum je den Kopf zerbrochen haben dürfte, aufs Ho war auch von telgewerbe. In dieſem Geſpräch dem bevorſtehenden Bau eines „Luxushotels“ die Rede. Was man ſich darun⸗ ter vorzuſtellen den wir um ſeine Meinung befragten. hat, legte uns ein Hotelier dar, „Der Führer dachte keineswegs an ein Projekt“— ſo begann er—„d as in protziger Prachtentfaltung über den Ernſt der Zeit hinwegtäuſchen ſoll. Es wird ſich meiner feſten Ueberzeugung nach durchaus im Rahmen des heute Möglichen hal⸗ ten. Aber indem auch einfachſten Menſchen aus dem Volle Gelegenheit gegeben werden wird, darin zu wohnen, werden ſchon ſpiegelblanke Böden, lackierte Schränke und elegante Gardi⸗ nen genügen, ſie glauben zu machen, von Luxus umgeben zu ſein.“ Unſer Gewäh ſolchen Hotels rsmann findet den Plan eines ſymptomatiſch für eine aller⸗ orten feſtzuſtellende, langſame Beſſerung im Ge⸗ werbe des Hote die ſein in der liers. Von den 80 Betten, über Friedrichſtraße gelegenes Haus verfügt, iſt die Hälfte durchſchnittlich belegt. Das iſt nicht viel, aber immerhin genug, ihn ſeine Unkoſten, darun ter 2000 RM Monatsmiete, 200 RM Licht, etwa 50 RM Gas uſw., decken zu laſſen. Es iſt mitunter erſtaunlich, wieviel für weniges Geld geboten wird. Ueber ihr Urteil über Logis und Bedienun befragt, erklärten uns ein paar Engländer und Franzoſen, ſie hät⸗ ten ſich in keinem anderen Land für 3,50 pro Tag je ſo Deutſchland. M wohl gefühlt wie gerade in In dieſen Preis iſt fließendes Waſſer und ein Telefonanſchluß einbegriffen. Nachteilig wirkt ſich ſeines Erachtens die für mehrere Länder beſtehende Deviſenſperre aus. Sie iſt Menſchen den daran ſchuld, daß juſt die zahlkräftigſten Hotels verloren gehen. Wir mei⸗ nen jene Herrſchaften, für die Auslandsreiſen ſelbſtverſtändlich waren wie das tägliche Brot, nun aber darauf verzichten, weil ihnen der Sprung in die Welt mit nur 10 RM in der Taſche denn doch zu riskant erſcheint.. Für ſie aber kommen andere. Das Publikum des Hotels hat ſich in den letzten Jahren ganz entſcheidend gewandelt, eine Erſcheinung, wür⸗ dig einer ſoziologiſchen Unterſuchung. Indem überall in Deutſchland Männer zu Schulungs⸗ kurſen einberufen werden, ſind ſie gezwungen, ihren ſtändigen Wohnſitz mit einem vorüber⸗ zeitweiſe zu vertauſchen. Fremdenbüchern zeichne der Partei ein, und Offiziere. In den n ſich häufig Angehörige Felomeiſter des Arbeitsdienſtes Auch ein Portier nahm zu unſerer Frage „Wie ſieht es im Hotelgewerbe aus?“ eine klare Stellung ein. Viele Jahre im Ausland tätig, ſpricht er engliſch, franzöſiſch, auch das Hollän⸗ diſche iſt ihm geläufig und italieniſch.„Es geht mir g Eſſen und etwa 150 RM Gehalt, was „freies will man mehr, verheiratet...“ Das britiſche von einer Rattenplage ſ empfindliche die bereits Schädigungen zu können, läßt ſterium eine eigene K die Zugrichtungen der Ratt net werden ſollen. die Kinder ſind er radebrecht etwas ut“, hieß es einmal, erwachſen und — Er bat, man möge ſeinen Beruf nicht unterſchätzen. Denn wenn der Por⸗ Eine Candkarte für Spukſchlöſſer Die Jungfrau von Orleans kartographiſch feſtgehalten Inſelreich wird gegenwärtig chwer heimgeſucht, volkswirtſchaftliche verurſacht hat. Um die Wande⸗ rungen der gefährlichen Nager genau verfolgen jetzt das Landwirtſchaftsmini⸗ arte anfertigen, auf der en genau eingezeich⸗ Dies iſt jedoch noch lange nicht die ſeltſamſte Landkarte, über die das In⸗ Man kann nämlich in London ſogar eine Generalſtabskarte kaufen, auf der alle Schlöſſer verzeichnet ſtehen, in denen es an⸗ Sie ſoll ausſchließlich Häuſer⸗ ſelreich verfügt. geblich ſpukt. maklern dienen, gibt es doch auf engliſchem Bo⸗ tier ſich auf eine Gäſte verſtünde, ſo trage dies weſentlich zur Hebung des Hoielgewerbes bei. mal ſchimpfen?“ — fragte der Mann und „Darf ich ein⸗ fuhr dann in tapferer Ehrlichkeit fort:„Es iſt zu be⸗ dauern, daß ſich die Trinkgelderregelung auch auf uns Hotelportiers erſtreckt. Damit iſt uns nämlich jede Möglichkeit genommen, auch mal etwas auf die hohe Kante zu legen...“ Wir geben es um ſo bedenkenloſer wieder, als wir uns nicht denken können, daß die entſprechenden Stellen dem Manne deshalb böſe ſein ſollen. Der Mann, deſſen goldene Knöpfe wie eine ferne Erinnerung an feſtliche hat Tage geſehen, an denen ihn Zeiten wirken, das Trinkgeld in einen wahren Seligkeitstaumel verſetzte. Als er im Dresdener Lahmann⸗Sanatorium, Hotel „Weißer Hirſch“, tätig war, zahlte ihm die ſchwerkranke Exzellenz, Staatsſekretär von Keu⸗ pers, den horenten Satz von 1000 RM für treue, dreimonatliche Bedienung. Begegnung mit dem König Holland einige des Portiers legte. den über 150 Herrenhäuſer und nicht veräußert werden Aehnlich lohnte die von Sachſen, der in Hundertmarkſcheine in die Hand Kurt Künkler. Landſitze, die können, weil angeblich ein Fluch über ihren Dächern laſtet und Geiſter darin ihr Unweſen treiben. Nach der neuen Karte können ſich die Makler genau darüber in⸗ formieren, ob das ihnen angebotene Objekt ein „Spukſchloß“ iſt oder nicht und demnach Aus⸗ ſicht hat, einen Käufer zu finden. Wohl die unheimlichſte Landkarte der ganzen Welt iſt im Beſitze Scotland Pards. Es ſind darauf alle Mordtaten und ſonſtige Kapital⸗ verbrechen eingezeichnet, die in den letzten Jahr⸗ zehnten in England vorkamen, jedoch bis heute nicht „Landkarten“ aufgeklärt werden konnten. über die Gangſterbewegung in Aehnliche den großen Städten Polizeibehörden. findet man in ſhington. Freibeuter vergangener Jahrhunderte Plätze eingetragen, fahrten„eroberten“ 4— aben wollen. en durchwegs— falſch und ſeinerzeit um deshalb vorgenommen worden, welt irrezuführen. Durch meiſt großer Mittel a nen iſt längſt feſigeſtellt worden, da karten“ nichts weiter als ein großer Bluff ſind 5 Frankreich aber gibt es eine Landkarte, au beſitzen die amerikaniſchen Mehrere„Schatzkartem der Staatsbibliothek von Wa⸗ und Piratenhäuptlinge wo ſie die auf vielen Kaper⸗ Koſtbarkeiten angeblich ver⸗ Natürlich ſind die Angg⸗ um die Mit⸗ unter Aufwand usgerüſtete Forſ chungsexpediti⸗ ß die, der ſämtliche im ganzen Lande vorhandenen Denkmäler der J eingetragen ſin Marktflecken ha ein Standbild phiſche Erfaſſun ſcheint. Man will damit eine gi⸗ gerechtfertigt er wiſſe Ordnung frauen“ bringen und verhüten, ungfrau von Orleanz d. Faſt in jedem Städtchen oder t man ihr als Nationalheldin geſetzt, weshalb eine kartogmm⸗ g der zahlloſen Denkmäler wohl in die Aufſtellung der„Jung⸗ daß überal Jeanne⸗d' Arc⸗Fabriken wie Pilze aus dem Bo⸗ den ſchießen. Schließlich ſei noch an das berühmte S. engliſchen Admiralität erinnert. ſeiner Anlage bereits in dieſem Zuſammenhange Seekartenwerk det Man hat mit im Jahre 1795 begonnen und ſämtliche Untiefen, Watten, Riffe, Klippen, Sandbänke, Leuchtfeuer, Bojen und Feuerſchiſß ſowie Semaphor⸗ ganzen Welt darauf eingezeichnet. Im Laufe der ſind die britiſchen„Admirally Jahrhunderte Charts“ zu einem und Rettungsſtationen der Werk von 4000 wachſen, wogegen es die Nordamerikaner und Franzoſen mit ihren Seekarten auf„nur“ je 13. Juni 100½ Seiten heran⸗ haben darauf die dreitauſend und die Deutſchen und Japaner auf je tauſend Seiten gebracht haben. Dafür wer⸗ den jedoch die Meterſyſtem jeweils am ſchnellſten deutſchen Seekarten nach den ergänzt, während die Engländer noch mit Fuß und di⸗ den rechnen müſſen. 2b. Mißverſtändnis „Geſtatten Sie, daß ich mich Ihnen vor ſtelle: Mein Name iſt Alt.“ „Aber ſicher nicht heiße nämlich Adam.“ älter als meiner: ich 310 Kraftfahrz e uge Fritz Heid he einger. 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Juni Die ſchon zur Tradition der Partei gehörende fjührliche Fahrt der Alten Garde der NSDAp durch einen der deutſchen Gaue, führt mehrere hundert alte nationalſozialiſtiſche Kämpfer in dieſem Jahr von der Reichshauptſtadt aus über Danzig durch Oſtpreußen. Die Fahrt der Männer mit dem Goldenen Ehren⸗ zeichen, die in jedem Jahr Zeugnis davon ab⸗ legt, wie dieſe Alte Garde des Führers vom deutſchen Volk geachtet und geehrt wird, nimmt am 15. Juni in Berlin ihren Anfang mit einer Kundgebung in den Pharusſälen, der Stätte des nationalſozialiſtiſchen Ringens um die Reichshauptſtadt— und endet am 21. Juni nach einer von Pillau ausgehenden Damp⸗ ferfahrt in Swinemünde. Eröffnung in den Pharusſälen Am 15. Juni, an dem ſich die Teilnehmer in Berlin verſammeln, marſchiert die Alte Garde geſchloſſen zu der Eröffnungs⸗ kundgebung in den Pharusſälen. Bevor ſie am Stettiner Bahnhof am ſpäten Abend verabſchiedet wird, marſchiert ſie im Fackelzug durch den Wedding. Am 16. Juni treffen die Teilnehmer in Dan⸗ zig ein. Dieſer erſte Reiſetag zeigt ihnen die Stadt und den Hafen Danzigs, Gdingen und Zoppot. Der zweite Tag nimmt in Königs⸗ berg ſeinen Anfang, wo Gauleiter Koch im Schloß die Alte Garde willkommen heißen wird, führt dann nach Palmnicken, wo die Bernſtein⸗ werke beſichtigt werden, nach Warnicken, Bad Rauſchen und Bad Cranz. Der 18. Juni ſieht die Alte Garde am Mor⸗ gen dann in Lötzen, von wo eine See⸗ fahrt nach Rudozanny angetreten wird. Durch die Wälder der Johannisburger Heide 7 Schlachtfelder der Tannenberg⸗Schlacht nach Hohenſtein. Die Heldenfriedhöfe von Lakna und Orlau wer⸗ den beſucht und auf der Fahrt zum Reichs⸗ ehrenmal, wo eine kurze Feierſtunde abge⸗ halten wird, auch das Schlachifeld von Waplitz. Ein Maſurenabend vereinigt zum Abſchluß des Tages die Alte Garde in Oſt enode. Hes Abſchlüß der Fahrt ngfnba Von Deutſch⸗Eylau aus nimmt die Fahrt am 19. Juni, am vierten Tag, ihren Fortgang. Sie nimmt ihren Weg zunächſt zur Ordensſtadt Marienwerder. Nachmittags treffen die Männer der Alten Garde in Ma⸗ rienburg ein, wo am Abend im Remter die Abſchlußfeier ſtattfindet. Danach nehmen ſie an der Eröffnung der Burgfeſtſpiele Der 20. Juni ſieht die Teilnehmer der Fahrt auf dem Dampfer„Sierra Cordoba“. Die See⸗ fahrt führt ſie von Pillau noch Swine⸗ münde, von wo aus am 21. Juni die Heim⸗ reiſe in die Gaue angetreten wird. 15 Teilnehmer aus dem Gau Baden An dieſer Fahrt der Alten Garde der NS⸗ DAp nehmen vom Gau Baden 15 Angehörige der Alten Garde teil, die von Gauleiter Ro⸗ Pg. Karl Schnerr bert Wagner dem Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley vorgeſchlagen wurden. Die folgenden Parteigenoſſen haben das Glück, die Fahrt nach Oſtpreußen und Danzig miterleben zu dürfen: Friedrich Bruſt, Vorſitzender des Ehren⸗ gerichts der DAß, Karlsruhe; Fritz Enderle, Karlsruhe; Michael Erhard, SS⸗Hauptſturmführer, Legelshurſt; Ludwig Grieſinger, Ortsgruppenleiter, Eggenſtein; Dr. Oskar Hüſſy, Vorſitzender des Gaugerichts, Karlsruhe; Emil Meinzer, Zellenleiter, Liedelsheim; Richard Nagel, Zel⸗ geht die Fahrt weiter nach Ortelsburg und dann über die lenleiter, Ziegelhauſen; Adolf Schmid, Gau⸗ amtsleiter, Karlsruhe; Karl Schnerr, Kreis⸗ amtsleiter, Mannheim; Karl Starkel, Ober⸗ ſturmführer des NSͤKg, Karlsruhe; Willy Stein, Ortsgruppenamtsleiter, Helmsheim; Karl Straub, Kreisamtsleiter, Merzhauſen; Paul Then, SA⸗Oberſturmführer, Mannheim: Friedrich Ullrich, SA⸗Sturmhauptführer, Merchingen; Albert Voelcker, Amtsleiter, Pforzheim. Die beiden Gardiſten aus Mannheim Die Alte Garde der NSDAp im Kreiſe Mannheim darf ſtolz darauf ſein, zwei der ihren bei dieſer Fahrt zu wiſſen. Zwei Män⸗ ner der Alten Garde der Partei wurden aus⸗ erwählt, die den Kampf der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung in der vorderſten Front mit⸗ erlebten: Karl Schnerr und Paul Then. Zwei Namen, die mit der Geſchichte der Be⸗ wegung in der Nordweſtecke des Gaues Baden verbunden ſind. Karl Schnerr gehört der SA(in der Ver⸗ botszeit„Schlageterbund“) ſeit Januar 1924 an. Seine Uebernahme in die SsS erfolgte im September 1929. Bis zu ſeiner Einſetzung als ſtellvertretender Kreisleiter in Mannheim durch den Gauleiter war Pg. Schnerr aktiver Ss⸗ Führer der 13. SS⸗Reiterſtandarte. Heute iſt Pg. Schnerr hauptamtlich als Kreisorgani⸗ ſationsleiter, Kreisperſonalamtsleiter und als Vertreter des Kreisleiters tätig. Zugleich ar⸗ beitet er ehrenamtlich in der SS als Haupt⸗ ſturmführer. Pg. Schnerr iſt Ratsherr der Stadt Mannheim, Inhaber des goldenen Reichsehrenzeichens, ſowie des goldenen Gau⸗ ehrenzeichens des Gaues Baden der NSDAP und Inhaber des SS⸗Totenkopfringes mit perſönlicher Widmung des Reichsführers SS Himmler. Pg. Schnerr führt die Parteimit⸗ gliedsnummer 56099 und die SS⸗Nummer 3540. Paul Then gehörte bereits im Jahre 1923 dem Wikingbund an. Im Jahre 1926 trat er mit einigen wenigen Kameraden der SA bei. Im Laufe der Kampfzeit wurde Pg. Then drei⸗ mal wegen ſeiner Geſinnung brotlos und zwei⸗ mal in Straßenſchlachten verwundet. Seit 1928 führte er Trupps und Stürme und hat ſo in mehreren Städten Deutſchlands wertvolle Ar⸗ beit geleiſtet. 1934 kam Pg. Then beruflich nach Mannheim. Nach kurzer Zeit zählte der Sturm Pg. Paul Then Privataufnahmen(2) 40/171 mit zu den zehn beſten Stürmen der SA⸗Gruppe Kurpfalz. Nach Auflöſung der Jungſtürme wurde Pg. Then Referent für welt⸗ anſchauliche Schulung in der Standarte 171, der er heute als Führer der Sportabzeichenträger angehört. Pg. Then führt die Parteimitglieds⸗ nummer 66 136 und iſt Inhaber des goldenen Reichsehrenzeichens der NSDAP. Zeltlager unserer Mannheimer pimpfe Stimmungsberichte aus den verschiedenen Pfingstlagern der Mannheimer Stämme Eines der wertvollſten Erlebniſſe, die wir unſeren Pimpfen vermitteln können, iſt das der Gemeinſchaft. Nirgends iſt der ein⸗ zelne mehr auf ſeine Kameraden angewieſen, nirgends gelingt uns aber auch die Formung des„Kerls“ beſſer als im Lager. Pimpfen⸗ lager ſind keine Hotels erſten Ranges, das iſt wahr; dann könnten ſie ja auch wohl kaum er⸗ zieheriſch wirken. Aber Pimpfenlager ſind auch keine verwahrloſten Zigeunerlager. Das wollen die folgenden Zeilen und Bilder zeigen. Zu⸗ gleich ſollen ſie auch eine Werbung ſein für Sommerlager und Fahrten des Jungvolks. Alle Eltern ſind eingeladen, unſere Pimpfe dort zu beſuchen und dann einmal zu ſehen, wie jedex, auch der kleinſte Pimpf, ſtolz und gewiſſenhaft von ſeiner Aufgabe erfüllt iſt, die ihm im Lager geſtellt wird. Auf dem Weg zum Lager auf der Schwedenſchanze bei Schries⸗ heim erzählte eine Mutter ganz erſtaunt, daß ihr Bub da oben alles eſſe, wo er doch daheim ſo„verwöhnt“ ſei. Wir haben uns darüber gefreut, denn das war einer der vielen Be⸗ weiſe, daß unſere Lager richtig ſind. Und groß war auch das Erſtaunen und die Freude der Eltern, wenn ſie das Lager beſuchten, und ſtatt eines verrohten und verwahrloſten Halbwilden einen frohen, braungebrannten Jungen fanden, der— gar nicht mehr heim wollte. Darum alſo— auf ins Lager! Beim Vorkommando Führer— Achtung! In Linie zu einem Glied antreten, marſch, marſch!„Alſo, ich hab euch im letzten Dienſt geſagt, daß wir auf Pfingſtlager gehen und daß ihr das Vor⸗ kommando bildet. Ich hoffe, daß ihr morgen alle um.30 Uhr am Marktplatz ſeid. Dotſch, du regelſt noch die Sache mit den Feldküchen. Verſtanden?!— Jawohl! Nach Hauſe, weg⸗ getreten!“ Schlag.30 Uhr bog ich um die Ecke. Sie ſind alle ſchon da. Dep macht ein dummes Geſicht, er meinte ſchon, ich käme zu ſpät.„Wir müſſen noch einige Minuten warten, bis das Laſtauto kommt“, erklärte der Stammführer, „das die Zelte und noch vieles andere Mate⸗ rial mitnimmt, und natürlich auch die Feld⸗ küchen. Ihr dürft eure Affen auch aufladen und zwei müſſen mit dem Auto fahren.“ Es war uns natürlich viel leichter, ohne Affen zu fahren, und ſo legten wir ein ſchönes Tempo ein in der Richtung Dilsberg. Nach einer Stunde fuhren wir durch Heidelberg, und eine halbe Stunde ſpäter mußten wir abſteigen und Das Pimpfenlager bei Mückenloch an Püngsten 1937 die Räder ein Stück weit den Dilsberg hinauf⸗ drücken. Dann gings wieder abwärts, und in ſchneller Fahrt durchfuhren wir Mückenloch, unſer Ziel. Ueber Mückenloch iſt unſer ſchöner Zeltplatz mitten im Walde. Wir kamen unge⸗ fähr gleichzeitig mit dem Laſtauto an. Zuerſt futterten wir etwas und dann gings an die Arbeit. In einem Glied wurde angetreten und der Stammführer teilte die Avbeit auf:„Die erſten drei Mann Stroh holen, beſorgt euch im Dorf einen Wagen, allein könnt ihr das nicht tragen. Die nächſten fünf legen die Waſſerleitung an der Quelle, ich komme gleich nach und erkläre es euch. Die übrigen bauen die Zelte auf. Halt, noch drei Mann gehen zum Förſter und holen ſich die Erlaubnis, daß wir drei Fahnenmaſte holen dürfen. Verſtanden?!“—„Jawohl!“— „Weggetreten!“ Kampfhallspiele bei viel Hitze Die Sonne brennt. Die Spieler toben. Die Zuſchauer ſchwitzen. Und noch immer ſtreiten ſie ſich um den Ball. Unter der Parole: „Nur keinen Krach vermeiden“ hatte man das Spiel begonnen. Die Parteien„Stab gegen Führerſchaft“ kämpfen um ihre Ehre. Nachdem der Mittelſtürmer der Beſſeren unauffällig drei Schwinger erhalien hatte, ſieht ſich der Schieds⸗ richter genötigt, zu pfeifen. Dies vollbringt er mit der größten Gemütlichkeit. Schließlich iſt nicht er der Leidtragende. Daß ſich das Spiel immer vor dem Tor der Führerſchaft abwickelte, braucht man nicht zu erwähnen. Je mehr der Stab ſiegte, um ſo mehr übertrug ſich die Kampfesſtimmung auf die Zuſchauer. Mit aller Macht ſucht Erich vor den kritiſchen Augen der Zuſchauer eine Wendung des Spieles herbei⸗ zuführen. Vergeblich! Er verſucht es auf diplomatiſchem Wege. Die rohe Kraft aber entſchied. Als viel ge⸗ prieſener Sieger verließ der Stab das Schlacht⸗ feld. Selbſt die gutgemeinten Zurufe der Zu⸗ ſchauer konnte die Beſiegten nicht aufmuntern. Kampf um den Dilsberg Es war Nacht. Wir marſchierten ruhig auf den Dilsberg. Es ſollte ein großer Kampf wer⸗ den. Jeder bereitete ſich vor. Die Verteidiger hatten ſchon längſt ihre Stellungen bezogen. Der Führer Erich hatte ſich etwas ganz Be⸗ ſonderes vorgenommen. Keiner ſollte in ſein Befehlsgebiet, die Burg, kommen. Die Angrei⸗ fer gehen in Spähtrupps vor. Die Hauptmacht bildet bei ihnen der Stoßtrupp, unter Füh⸗ rung von Dotſch. Die Angreifer kommen aus drei chimmelsrichtungen. Sie haben prima Verbindung gegenſeitig. Vor ihnen liegen be⸗ reits die Mauern des Dilsberges. Einen Dop⸗ pelpoſten der Verteidiger hatten Fritz und Winnetou ganz groß in die Falle gelockt. Sie kriechen weiter vor durch Stacheldrähte, über⸗ ſpringen Gruben und Trichter und kommen auf die erſten Mauern der Burg. Da empfängt ſie ein Hagel von Erdballen. Kein Gegner iſt zu ſehen, darüber und ſofort Deckung nehmen. Aber ſie müſſen weiter. Die Zeit drängt. Noch einmal müſſen ſie über freies Schußfeld und müſſen viel ein⸗ ſtecken.— Die Verteidiger ziehen ſich jetzt etwas zurück. Das ſoll das Zeichen für die An⸗ greifer ſein. Sie drängen jetzt mit aller Macht vor. Der Stoßtrupp hat ſeine Stellung eben⸗ falls eingenommen. Jetzt kommt die letzte Mauer zum Burghof, die ſie erſtürmen müſſen; Aufn.: Jungbann 171 Gildstelle) die wird nach hartem Kampf ebenfalls ge⸗ ſchafft. Es entſteht eine Rollerei, bei der keiner herumſteht. Jeder kämpft. Viele fliegen als Leichen vom Burghof herab. Die einzelnen Knochen werden unten mühſam zuſammenge⸗ leſen. Die Angreifer—— nach hartem Kampf die Oberhand. Der Kampf wird einge⸗ ſtellt. Wir marſchieren zurück. Keiner ſpricht. Allen war dieſer Kampf ein Erlebnis. Aeberfall des Fähnlein 9 Alarm— raus, ſie kumme, ſo ging es ſchon die ganze Nacht hindurch im Führerzelt. Im⸗ mer wieder riß einer das Zelt auf und brüllte ſein„Alarm“ in unſeren Wigwam, und immer wieder war es dieſelbe Geſchichte... bis wir draußen waren, waren die Geſpenſter in den Tiefen des Waldes verſchwunden. Unſer Wigwam war nach jedem Alarm von einer Atmoſphäre von Flüchen und Schimpfen durchdrungen. Nun ja, man legte ſich auf die Seite und brummte weiter. Bald waren auch die Häuptlinge wieder in den Schlaf des Ge⸗ rechten verfallen. Da auf einmal wieder der bekannte Ruf— raus— ein Pfiff und da ſchaute auch unſer langer, langer Oberhäupt⸗ ling herein.„Los— ſchnell— raus— drüwe an der Fahn ſin ſe.“ Diesmal ſollte es wahr werden. Am Fahnenmaſt balgte ſich die Wache bereits in wildem Knäuel durcheinander. Wir raus, und ſchon ſauſte einer von uns im Trai⸗ ningsanzug der Geiſterſchar nach, über die Wie⸗ ſen dem Walde zu. Auf einmal krachte ein Schuß, und nach kurzer Zeit kam unſer Kame⸗ rad mit einem dieſer nächtlichen Geſpenſter am Genick aus dem Walde. Am Lagerfeuer fand nun das erſte Ver⸗ hör ſtatt. Das Geſpenſt erklärte, es ſei vom Fähnlein 9, und ſie wollten halt mal etwas erleben. Wir ließen uns durch nichts einſchüch⸗ tern und unſere Zungen lechzten nach Blut.— Wir feſſelten den Zögling an Händen und Füßen und brachten ihn in eines unſerer Zelte. So blieb dann dieſer arme Zögling eineinhalb Tage in Gefangenſchaft und wartete vergebens auf ſeine Kumpane. Aber keiner von dieſen Feiglingen zeigte ſich mehr in unſeren Gefil⸗ den. War es nun Angſt oder Feigheit von die⸗ ſen Nachtſchwärmern? Nun ja, wir haben ihnen gezeigt, daß wir auf Lager auch die Nacht über auf Draht ſind. Mannheim Wietſchafts- und sozialpolitih private Krankenversicherung und Zweikindersystem Am 9. Juni hielten in Dortmund die priva⸗ ten Krankenverſicherungen ihre Jahrestagung ab. 500 Verſicherungen mit faſt ſieben Millio⸗ nen verſicherten Voltsgenoſſen gehören heute zu dem Kreis dieſer Unternehmungen und ſind in einer eigenen Fachgruppe„Private Kranten⸗ verſicherungen“ zuſammengefaßt. Sie ſind be⸗ kanntlich das Gegenſtück zu den Pflichttranken⸗ werſicherungen, denen alle Arbeiter ohne Rück⸗ ſicht auf die Eintommenshöhe und alle Ange⸗ ſtellten bis zu einem Jahreseinkommen von 3600 RM angehören müſſen. Einen Verſicherungsſchutz gegen Ertrankung ſch die übrigen Eintommensſtufen der deut⸗ chen Bevölterung gab es erſt, als ſich die pri⸗ vaten Verſicherungen dieſes Verſicherungszwei⸗ ges annahmen. Daß nun die privaten Kranten⸗ werſicherungen in verhältnismäßig kurzer Zeit, — der das ganze Volk umfaſſeaude Einſatz ihrer Arbeit beginnt erſt in der Nachtriegszeit, wäh⸗ rend man ſich früher nur um einzelne Berufs⸗ zweige kümmerte,— einen ſo großen Auf⸗ ſchwung erlebten, wie er in der Verſichertenzahl von ſieben Millionen zum Ausdruck muß ſeine Gründe haben. Es iſt hier nämlich die glückliche Vereini⸗ gung von Geſchäft und ideeller Aufgabe weit⸗ gehend gelungen! Daß geſchäftliche Geſichts⸗ punkte bei dem Privatcharatter der Verſiche⸗ rungen, die auf Zuſchüſſe nicht rechnen konnten, eine erhebliche Rolle ſpielen mußten, iſt ver⸗ ſtändlich, daß man dabei aber auch den ideellen Zweck erreichte, liegt in der Art der Betreuung der Verſicherten. Krankheitsvorbeuge und hun⸗ dertprozentige Hilfe in allen erſten Fällen der Erkrankung, das war das Prinzip, unter das die Verſicherung geſtellt wurde. Es iſt alſo mehr eine Krankheitsverſicherung als eine Kran⸗ kenverſicherung, es iſt eine Verſicherung der Geſunden zum Zwecke der Geſunderhaltung. Damit ſind Grundfätze verwirklicht worden, die durchaus„geſund“ ſind. Der Verſuch, das Ge⸗ ſchäftsintereſſe der Verſicherung, das Eigen⸗ intereſſe der Verſicherten und das öffentliche Intereſſe des Volkes auf einen Nenner zu bringen, kann durchaus als geglückt bezeichnet werden. Die Dortmunder Tagung der Fachgruppe „Private Krantenverſicherung“ hat nun ein neues Kapitel in der Geſchichte der„Privaten Krankenverſicherung“ aufgeſchlagen. Stand bis⸗ her der Verſicherte im Mittelpuntt des Inter⸗ eſſes der Krantenverſicherung, war die Siche⸗ rung, Erhaltung und Förderung ſeiner Ge⸗ fundheit oberſtes Geſetz, ſo will jetzt in Zu⸗ kunft die„Private Krantenverſicherung“ auch an den Aufgaben der Bevöllerungspolitit ſich über den Rahmen deſſen hinaus, was ſie bis⸗ her geleiſtet hat, beteiligen. Die Krantheitsverſicherung der Familienan⸗ gehörigen und der Erſatz der üblichen Geburts⸗ koſten, und darüber hinaus die Beihilſe für die Koſten eines operativen Eingriffs bei der Geburt, warea ja bisher ſchon in die Leiſtung der„Privaten Krankenverſicherung“ mit ein⸗ begrifſen. Dieſe Leiſtungen ließen ſich auch eini⸗ germaßen ſicher vorauskaltulieren und in den Beiträgen abgelten, ſo daß ſie— vom Geſchäft her gefehen— kein allzu großes Riſikofaktum bildeten. Was jetzt kommen wird, muß dem⸗ gegenüber ein Plus, ein Mehr ſein, denn ſonſt wäre es nichts Neues. Das ſoll es aber ſein. Und zwar wind es— um es einmal in einer bekannten Formel zu ſagen— ein Vorgriff auf die Zutunft ſein, um mitzuhelfen, das deutſche Volk, und hier insbeſondere die einkommens⸗ mäßig beſſer geſtellten Kreiſe des deutſchen Volles, endgültig aus dem Ein⸗ und Zweikin⸗ derſyſtem herausbringen zu helfen. Hier liegt die praktiſch politiſche Spitze der acrgekündigten Maßnahmen, deren Einzelheiten zwar noch nicht ſeſtſtehen, da ſie im Einver⸗ nehmen mit den ſtaatlichen Auſſichts behörden der Verſicherungen erſt im einzelnen ſeſtgeſetzt werden. Das volkswirtſchaftlich wie bevölle⸗ rungspolitiſch Intereſſante und Bahnbrechende der Entſchlüſſe der Dortmunder Tagung liegt darin, daß ein finanziell leiſtungsfähiger Kreis des deutſchen Volkes durch die Initiative eines ſeiner Verſicherungsträger die Anregung und Möglichkeit erhält, die wichtigſte ideelle und politiſche Forderung unſerer Zeit, ſoweit ſie ein Finanzpro⸗ blem darſtellt,— und Kinder gebä⸗ ren und ihre Geſunderhaltung ha⸗ ben ſehr viel damit zu tun— auf ſo⸗ lider geſchäftlicher Grundlage ſelbſt zu geſtal⸗ ten und Riſiko und Koſten in echter genoſſen⸗ ſchaftlicher Geſinnung auf die verſchiedenen in der Verſicherung zuſammengeſchloſſenen Gene⸗ zu wverteilen und mittragen helfen zu laſſen. 7. Verbandstagung der badiſchen Kreditgenoſſen⸗ ſchaften Die Vertreter der badiſchen Kreditgenoſſenſchaften trafen ſich am 10. und 11. Juni in Donaueſchingen zu ihrer 7. Verbandstagung, an der neben zahlreichen Ehrengäſten als Vertreter des badiſchen Miniſterprä⸗ ſidenten Oberregierungsrat Steckinger teilnahm. Am erſten Tag wurde die Generalverſammlung durchgeführt, in der zunächſt ein Bericht über die Re⸗ viſion und Verbandsrechnung für das Jahr 1936 ge⸗ geben wurde. Der Voranſchlag wurde in ſeiner neuen Faſſung gutgeheißen und der Verbandsausſchuß in ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung wieder beſtellt, ebenſo die Verbandsreviſoren. In der Ausſprache nahm das landwirtſchaftliche Entſchuldungsverfahren einen breiten Raum ein. Die Haupttagung am Freitag begann mit einer Ehrung unſeres Führers Adolf Hitler. Hierauf be⸗ grüßte Verbandsdirektor Günther die Ehrengäſte, während Oberregierungsrat Steckinger die Grüße des badiſchen Miniſterpräſtdenten und deſſen Dank an die Genoſfenſchaften für die im letzten Jahr geleiſtete Ar⸗ beit übermittelte. Ein umfangreicher Bericht gab ein klares Bild von der günſtigen Entwicklung der Genoſſenſchaften im vergangenen Jahr. Nicht weniger als 82 Mill. RM. wurden von den badiſchen Kreditgenoſſenſchaften an das Handwerk, an Gewerbetreibende uſw. als Kredite gegeben. Die Spareinlagen ſind weiter geſtiegen und betragen rund 79 Mill. RM. Der Reingewinn beziffert ſich auf 1,1 Mill. RM. Der Umſatz mit 2,2 Milliarden iſt um rd. 300 Mill. RM. höher als im Vorjahr. kommt, Die„schweren Jungen“ werden mattgesets Einflul des Rülckgangs der KMriminalität auf die Versicherungen Das deutſche Verſicherungsgewerbe betreibt einige Verſicherungszweige, an deren Entwicklung— was die Schadensfälle betrifft— die politiſche Lage ſowie der ſoziale und moraliſche Stand des Landes in ihrer Entwicklung abgeleſen werden können. Bei der Hagel⸗ verſicherung, um es einmal von der negativen Seite zu zeigen, ſpielen politiſche und moraliſche Dinge keine Rolle; hier wird die Verſicherung lediglich als Schutz gegen Naturereigniſſe abgeſchloſſen. Anders dagegen iſt mes ſchon bei der Feuerverſicherung. Wir wiſ⸗ ſen, daß in der Zeit des politiſchen und moraliſchen Verſalls die Brandſtiftungen erſchreckend zugenommen hatten. Sie verurſachten große Verluſte am deutſchen Volksvermögen, und die Verſicherungsgeſellſchaften waren zu erheblichen Schadensleiſtungen verpflichtet. Vor einigen Tagen hat nun eine Feuerverſicherungsge⸗ ſellſchaft in ihrem Geſchäftsbericht für 1936 beſonders darauf hingewieſen, daß ſich die erſolgreichen Beſtre⸗ bungen unſerer Regierung, der Kriminalität zu ſteuern, in einem weiteren Sinken der Schadensfälle günſtig auswirken. Typiſch für die politiſche und ſoziale Beruhigung iſt die Entwicklung der Aufruhrverſicherung. Dieſer Verſicherungszweig hat in den Kriſenzahren einen ziemlichen Auftrieb erſahren. Nach der Macht⸗ übernahme iſt die Aufruhrverſicherung zur völligen Be⸗ deutungsloſigkeit herabgeſunken. Durchaus erklärlich, wird jeder denken; und doch ſind erſt einige Jahre vergangen, ſeitdem kommuniſtiſcher Terror täglich Leben, Geſundheit und Eigentum deutſcher Voltsge⸗ noſſen vernichtete. Am deutlichſten läßt ſich der Zuſammenhang zwiſchen Kriminalität und Verſicherung bei der Einbruch⸗Dieb⸗ ſtahl⸗Verſicherung nachweiſen. Dies wird beſonders klar bei einer Unterſuchung der letzten zehn Jahre. Da⸗ bei teilt man dieſen Zeitabſchnitt am beſten in drei Perioden ein: Die Jahre der Scheinkonjunktur von 1926 bis 1929. die Kriſenjahre 1930 bis 1932 und die Jahre nach der Machtübernahme 1933 bis 1936. Tabelle 1 Schadenshäufigkeit (Schadensfall auf je 1000 Verſicherungen Durchſchnitt Geſamt⸗ Haushalts⸗ Waren⸗ der geſchäft geſchäft geſchäft Jahre 1926/½29100 1926/29—100 1926/29100 1926—1929 10,6 100,0 7,6 100,0 31,8 100,0 1930—1932 17,2 162,3 11,4 150,0 53,7 168,9 1933—1936 9,2 86,8 6,6 86,8 31,3 98,1 In den Jahren 1926 bis 1929 entfielen im Haus⸗ haltsgeſchäft, das weſentlich die Einbrüche in Privat⸗ haushalte betrifft, auf 1000 Verſicherungen 7,6 Ein⸗ bruchsdiebſtähle. In den Kriſenjahren ſchnellte die Zahl auf 11,4 und ſank ſeit 1933 bis 1936 auf 6,6, alſo noch weſentlich unter die Zahl in dem erſten Zeit⸗ abſchnitt. Das heißt, daß die verſicherungspflichtigen Einbruchsdiebſtähle ſich in der Zeit des Verfalls um die Hälſte gegenüber 1926 bis 1929 vermehrt haben, um nach der Machtübernahme auf einen Stand zu ſinken, der ſogar 13,2.H. unter der Zahl dieſes erſten Zeitabſchnittes liegt. Im Warengeſchäft(Einbrüche in Geſchäfte uſw.) ſind die Ergebniſſe ähnlich. Hier war das Anſchnellen während der Verfallzeit noch größer. Die Zunahme betrug 68,9.H. gegenüber 1926 bis 1929. Nach der Machtübernahme iſt die Zahl dann ebenfalls unter den Stand vor zehn Jahren geſunken. Man kann ſagen, daß im ganzen geſehen die Schadens⸗ häufigkeit etwa parallel mit der Kriminalitätsziffer der Eigentumsvergehen verläuft. Eine wertvolle Ergänzung bietet noch eine Betrach⸗ tung der durchſchnittlichen Schadenshöhe, die Welche Rolle spielt die Landhilfe? Trotz eingeschränkter Beinilten noch über 40 000 Landhelfer Im Rahmen der Erzeugungsſchlacht hat auch heute noch die bereits im Jahre 1933 ſeitens der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung eingerichtete Landhilfe eine nicht zu unterſchätzende Bedeutung. Wenn auch die Zahl der zur Verfügung ſtehenden Kräfte infolge der zunehmenden Beſſerung der allgemeinen Wirtſchaftslage von Jahr zu Jahr zurückgegangen iſt, wenn auch der Arbeitsplatz⸗ austauſch, durch welchen früher zahlreiche Kräfte für die Landhilfe frei wurden, inzwiſchen wie⸗ der aufgehoben werden mußte, ſo beträgt doch, wie die neueſten Erhebungen ergaben, die Zahl der im Mont Mai in der Landhilfe tätig ge⸗ weſenen Volksgenoſſen über 40 000, und zwar faſt 28 000 Männer und gut 12 000 Frauen. Wenn von dieſen nur insgeſamt 2776 männ⸗ liche und 119 weibliche Perſonen ſeitens der Reichsanſtalt gefördert wurden, d. h. daß für dieſelben den beſchäftigten Bauern und Land⸗ wirten eine finanzielle Beihilfe gewährt wurde, ſo mag ſich dies aus zwei Gefichtspunkten her⸗ aus erklären. Einerſeits iſt es, wie Präſident Syrup einmal betonte, in erſter Linie die Auf⸗ gabe der Landwirtſchaft ſelbſt, dafür zu ſorgen, daß ihr ausreichende Kräfte zur Verfügung ſtehen, und andererſeits muß ſich die deutſche Landwirtſchaft allmählich von der Auffaſſung frei machen, daß ſie von ſich aus keine Voraus⸗ ſetzungen zu ſchaffen brauche. Dieſe Feſtſtellungen beziehen ſich allerdings nur auf die männlichen Landhelfer, während bei den weiblichen die Dinge ſo daß zu⸗ nächſt nur in Oſtpreußen und in Mitteldeutſch⸗ land, und auch hier nur in ſehr beſchränktem Umfange, eine Förderung für Landhelferinnen der Reichsanſtalt bezahlt wird. Aller⸗ ings iſt für die nächſte Zukunft eine erheblich weitere Ausdehnung, insbeſondere auch räum⸗ Art, vorgeſehen. Sine Aufteilung der eingeſetzten Landhelfer auf die einzelnen Landesarbeitsbezirke ergibt ſelbſtwerſtändlich gemäß der Struktur der einzel⸗ nen Gebiete ſehr erhebliche Schwankungen. So ſehen wir beiſpielsweiſe, daß in Oſtpreußen — als einem ausgeſprochenen Agrarland— insgefamt 3206 Menſchen in der Landhilfe ein⸗ geſetzt waren, davon 2594 Männer und 612 Frauen. Ebenſo iſt die Zahl der in Brandenburg tätigen Landhelfer eine rele ip ſehr beachtliche. Waren es doch insgeſamt 5751 Menſchen, die bereits im Monat Mai hier bei den Bauern in Arbeit ſtanden. Von ihnen waren 4002 männ⸗ liche und 1749 weibliche Perſonen. Auch Pommern hat ein ſtarkes Kontingent aufzuweiſen, und zwar rund 4750 Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen. Allerdings wird es von Niederſachſen mit insgeſamt 6520 noch erheblich übertroffen. Und auch die Noromark mit mehr als 6300 Landhelfern beiderlei Geſchlechts hat einen ſtattlichen Anteil an der Geſamtzahl der eingeſetzten Helfer. Weiterhin waren faſt 2000 Perſonen in Weſt⸗ falen, dem Land der roten Erde, in der Land⸗ hilſe tätig, von denen rund drei Viertel Män⸗ ner und ein Viertel Frauen waren. Und ebenſo iſt noch Mitteldeutſchland mit faſt 4100 Perſo⸗ nen, von denen 3167 auf Männer und 930 auf Frauen entfielen, beſonders hervorzuheben. Abſchließend hierzu ſeien endlich noch die reſt⸗ lichen Landesarbeitsamtsbezirke erwähnt, in denen jedoch der Einſatz der Landhilfe ſich auf einer geringeren Stufe hielt⸗ So waren es in Schleſien 1418, in Heſſen 790 in Sachſen 2173, in Bayern 612 und in Südweſtdeutſchland 1719 Perſonen, die ſeitens der Arbeitsämter in die Landhilfe geſchickt wurden. Handelte es ſich bisher um den Einſatz von Einzellandhelfern, ſo wollen wir nun noch kurz auf die Familienkandhilfe eingehen, der auch in dieſem Jahre wiederum eine erhöhte Aufmerk⸗ ſamkeit zugewandt wurde. Iſt es doch eine äußerſt weſentliche Aufgabe im Rahmen des . Arbeitseinſatzes, vor allem dafür zu orgen, daß die Familienväter die Möglichkeit erhalten, von ſich aus das Brot für ihre Frau und ihre Kinder ſelbſt zu verdienen, ohne auf die Unterſtützungseinrichtungen des Staates an⸗ gewieſen zu ſein. Aus dieſen Erwägungen her⸗ aus mag es ſich erklären, warum die Reichs⸗ anſtalt für dieſe zuſätzlich eingeſtellten Kräfte dem betreffenden Bauern eine monatliche Bei⸗ hilfe von je 20 RM gewährt. Die Zahl der insgeſamt in der Landhilfe im Monat Mai eingeſetzten Landhelferfamilien be⸗ trug 3576. Die größte Zahl von ihnen wurde in einer Stärke von 912 in Oſtpreußen unter⸗ gebracht. Ferner konnten in der Nordmark 640 auf dieſem Wege eine Arbeit finden, in Mittel⸗ deutſchland 454, in Sachſen 209, in Pommern 24⁴0, in Niederſachſen 231, in Schleſien 540, und in Bayern 117, In den übrigen Bezirken war die Zahl der eingeſetzten Familien nur gering. So betrug ſie in Brandenburg 87, in Weſt⸗ falen 10, im Rheinland 63, in Heſſen 62 und in Südweſtdeutſchland 11. Wenn auch die Zahl der angeſetzten Perſonen je nach den Gebieten ſehr ſchwankend iſt, ſo muß doch geſagt werden, daß ſie ein ſprechender Be⸗ weis für die tatkräftige Hilfe ſind, die der Staat der Landwirtſchaft allein auf dieſem Wege an⸗ gedeihen läßt. — eeenaeme Meldungen aus der Industrie Heinrich Lanz AG, Mannheim. In der Auſfſichts⸗ ratsſitzung der Heinrich Lanz AG am 11. 6. wurde beſchloſſen, der Generalverſammlung die Ausſchüttung von wieder 8 Prozent Dividende an die Aktionäre in Vorſchlag zu bringen. Weitere 2 Prozent werden an die Golddiskontbank für den Anleiheſtock abgeführt. Schauinslandbahn⸗AG, Freiburg i. Br. Die Schau⸗ inslandbahn⸗AG, die, wie bekannt, in ihrer am 24. Juni ſtattfindenden GV Anzeige nach 8 240 Abſ. 1 des HGy erſtatten muß, legt nunmehr ihren Ge⸗ ſchäftsbericht für das Jahr 1936 vor, das wiederum mit einem gegenüber dem Vorjahr um rund 10 000 RM. erhöhten Verluſt von 92 615 RM. abſchließt. Zuſammen mit dem Verluſtvortrag aus dem Vorjahr erhöht ſich zum 31. 12. 1936 der Geſamtverluſt auf 240 196 RM. bei einem Aͤ von 400 000 RM. Die für den Winterſport und den Ausflugsverkehr un⸗ günſtige Witterung im vergangenen Jahr hatte einen kleinen Rückgang der Frequenz von 297 972 Fahr⸗ gäſten(Bergbahn und Kraftwagenbetrieb) auf 267 149 Fahrgäſte zur Folge. Die Einnahmen aus Bergbahn und Kraftwagenbetrieb beliefſen ſich auf 190 373 (204 199) RM., Zinſen erbrachten 2365(2564) RM., fonſtige Erträge ſind mit 13 904(9140) RM. aus⸗ gewieſen. Ein Buchgewinn aus Währungsabwertung in Höhe von 350 507 RM. iſt mit einem in der Bi⸗ 6 9 lanz vom Vorjahr als Kursreſerve enthaltenen Betrag von 2 509 000 RM. als Währungsausgleichsfonds in der Bilanz unter den Paſſiven aufgeführt. Löhne und Gehälter erforderten 64 578(64 141) RM., ſoziale Abgaben 4582(4399) RM., Abſchreibungen auf An⸗ lagen und Konzeſſion 35 000(27 000) RM., Zuwei⸗ ſung an den Erneuerungsfonds 25 000(unv.), Zinſen 77 239(83 005) RM., Beſitzſteuern 6070(14 170) RM., die übrigen Aufwendungen 86 788(80 665) RM.— Aus der Bilanz(alles in Mill. RM.): Bahn⸗ anlagen(Grundſtücke, Fahrzeuge, Kraftwagen, Ma⸗ ſchinen uſw.) 2,015(2,050), Wertpapiere 0,028(—), Forderungen 0,005(0,005), Kaſſe und Poſtſcheck 0,001 (0,„%), Bankguthaben 0,063(0,053).— Paſſiva: An: 0,400(0,320), Erneuerungsfonds 0,095(0,070), Schweizer Darlehen 0,805(1,164), RM.⸗Darlehen 0,479(0,483), unverzinsliche Darlehen 0,196(0,211), Verbindlichkeiten auf Grund von Lieferungen und Leiſtungen 0,012(0,012), Bankverbindlichkeiten 0,010 (0,010). Büſſing⸗RAch Vereinigte Nutzkraftwagen Ac Braun⸗ ſchweig.— Umſatz von 67,8 auf 83,, Millio⸗ nen Reichsmark geſtiegen. Der Umſatz der Büſſing⸗NAch hat ſich von 67,8 Millionen RM. im Jahre 1935 auf 83,5 Millionen RM. im Jahre 1936 erhöht. Im Auslandsabſatz wurde eine 36prozentige Steigerung des Abſatzes des Vorjahres erreicht. Der Generalverſammlung wird die Ausſchüttung von wie⸗ der 6 Prozent Dividende vorgeſchlagen. Durchſchnitt den Verſicherungsgeſellſchaften aus den Einbruchsdieb⸗ ſtählen entſtanden iſt. Tabelle 2 Durchſchnittliche Schadenshöhe in RM. Geſamt⸗ Haushalts⸗ Waren⸗ geſchäft geſchäft geſchäft Jahre 1926/29100 1926/29100 192 29100 1926—1929 373 100,0 279 100,0 474 100,0 1930—1932 295 79,1 245 87,8 1933—1936 175 46,9 158 56,6 Wie die Tabelle 2 zeigt, iſt die durchſchnittliche Schadenshöhe beträchtlich gefunken, und zwar im Haushaltsgeſchäft von 279 RM. in der Zeit der Schein⸗ konjunktur auf 158 RM. in den Jahren nach der Machtübernahme. Die Schadenshöhe beträgt im Haus⸗ haltsjahr jetzt nur noch 56,6.H. des Standes gon 1926 bis 1929. Intereſſant iſt der noch ſtärkere Rück⸗ gang im Warengeſchäft. Hier iſt die Schadenshöhe von 474 RM. auf 183 RM. zurückgeganugen, das heißt 38,6 v. H. der Schadenshöhe von 1926 bis 1929. Was haben uns dieſe Zahlen zu ſagen? Sie ſhle⸗ geln einmal die wirtſchaftliche Lage während der ver⸗ gangenen zehn Jahre wider. Sie zeigen ferner, wie während der Kriſenzeit das ſittliche Niveau der Be⸗ völkerung zurückging. Die Erziehungsarbeit des Natio⸗ nalſozialismus hat ungeahnte Erfolge gehabt. An die der Stelle von Not und Elend iſt wieder die Arbeit getre⸗ ten und hat manchen Volksgenoſſen von dem Weg des Verbrechens abgehalten. Der Kampf gegen die unver⸗ 4 beſſerlichen aſozialen Elemente, die Bekämpfung des Berufsverbrechertums wurde durch die Juftiz und durch unſere Polizei wirkſam unterſtützt. So zeigt vor allem der Verlauf der Schadenshöhe im Warengeſchüſt die Auswirkung der Maßnahmen. Der gewerbsmäßige Einbrecher und ebenſo der Hehler muß heute eine er heblich empfindlichere Beſtrafung und einen ſchärſere Straſvollzug gewärtigen. Auf die drei Jahre 1934 bis 1936 entfallen allein 6190 Fälle von Sicherungsverwah⸗ rung, durch die die gefährlichſten Verbrecher unſchäd⸗ lich gemacht worden ſind. Die Folge iſt, daß ſeit 1933 die Großſchäden, die faſt ausſchließlich auf das Konto der Berufsverbrecher kamen, zurückgegangen ſind. Wieviel Aufregung und Not iſt der Bevöllerung durch den Rückgang der Kriminalität erſpart gebliebenn Dies hat auch durchaus wirtſchaftliche Auswirkungen gehabt, denn die Verſicherungsgeſellſchaften mußten ſich bei der Berechnung ihrer Prämie den Schadensver⸗ hältniſſen anpaſſen. 3 Tabelle 3 Durchſchnittliche Prämie je Verſiche⸗ rungsſchein in RM. Zeitraum Geſamt⸗ Haushalt⸗ bzm. geſchäft geſchäft geſchüft Jahr 1926/20100 1926/29100 1926/9.—100 1926—1929 16,90 100,0 9,70 100.0 1932 14,60 86,4 8,50 87,6 1936 8,40 49,7 4,70 48,4 Beſonders im Haushaltsgeſchäft iſt die Prämie ab⸗ ſolut und im Verhältnis zum Stand der Jahre 1926 bis 1929 auf weniger als die Hälſte geſunten. Hieri drückt ſich alterdings nicht nur die Herabſetzung de Tariſe aus, ſondern auch die ſeithex ge funkene Durch⸗ ſchnittsverſicherungsſumme. Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn AG. In de Bilanzſitzung der Heidelberger Straßen⸗ und Bergbah Ac wurde beſchloſſen, der ordentlichen Generalver⸗ ſammlung(15. Juni) für das Betriebsjahr 1936 aus dem Reingewinn, der ſich annähernd in der Höhe de Vorjahres bewegt, die Ausſchüttung von 3½(3) Uro. zent Dividende auf 805 000 RM. Stammaktien und 6 (6) Prozent Dividende auf 80 000 RM. Vorzugsaktie vorzuſchlagen. Neckar⸗A in Stuttgart. Ter vom Vorſtand ſveb vorgelegte Bericht über das 16. Geſchäftsjahr 19 bringt zunächſt eine Aufſtellung der in der Berichtszeit auf den Gebieten des Kanalbaus, der Stromerzeugung und des Verkehrs auf dem kanaliſierten Neckar erzielten Fortſchritte. An den Stauſtufſen Ladenburg, Guttenba Neckarzimmern und Gundelsheim wurden die reſtlichen Bauarbeiten zum Abſchluß gebracht. An der Stauſtu Aldingen wurde im Auguſt mit dem Aushub bego nen. Hier wie auch am Durchſtich bei Neckargröningen und dem Durchſtich bei Aldingen konnten trotz der un⸗ günſtigen Witterung die Arbeiten programmgemäß durchgeführt werden Die ſertiggeſtellte Neckar⸗Waſſer⸗ ſtraße Mannheim—bHeilbronn wurde mit allen der 4 Schiffahrt dienenden Einrichtungen mit Wirkung vom 1. April 1937 in das Eigentum, den Betrieb, die Ver⸗ 4 waltung und Unterhaltung des Reiches übernommen. Dem Reichsverkehrsminiſterium konnten die ausge⸗ arbeiteten Pläne für die 33 Kilometer lange Strecke Heilbronn—Beſigheim vorgelegt werden. Auch für den Ausbau der Strecke bis Plochingen wurden weitere Unterſuchungen angeſtellt. Die Folge der das gan Jahr über vorhandenen reichlichen Waſſermengen war eine volle Ausnützung und die bisher höchſte Jahres⸗ ausbeute der Kraftwerke. Die Stromerzeugung ſtieg auf der Strecke Mannheim—beilbronn von 198 676 0⁰⁰ kWu im Vorjahr auf 308 915 000 kWi im Jahre 1986 und auf der Strecke Heilbronn—Plochingen 46 846 000 kWwn auf 69 019 000 kwn. Der Verkehr auf dem kanaliſierten Neckar erreichte im Berichtsjahr 1 436 527 Tonnen. Zu der Bilanz bemerkt der Vorſtand, daß ſich die langfriſtigen unverzinslichen Darlehen des Reiches, Württembergs, Badens und Heſſens durch die Gewährung weiterer Darlehen zur planmäßigen Fort⸗ führung der Bauarbeiten und für die Ablöſung von Zwiſchendarlehen um rund 4,7 Mill. RM. erhöht haben. Da aber das Reich, Württemberg, Baden und Heſſen auf frühere Darlehensforderungen in Höhe vo 1310 400 RM. verzichtet haben, verringerte ſich die Darlehensbelaſtung um dieſen Betrag. Die langfriſtigen verzinslichen Darlehen werden mit 10 948 497 RM. ausgewieſen. Die Betriebseinnahmen der Kraftwerke erhöhten ſich um 441 000 RM., was im weſentlich auf das Hinzukommen der drei Kraftwerke Guttenbach, Neckarzimmern und Gundelsheim zurückzuführen iſt. Der Zinſenaufwand hat ſich gegenüber dem Vorfjahr um nahezu 200 000 RM. erhöht, was vor allem dah rührt, daß bei der holl. Gulden⸗Anleihe ein großer Be⸗ trag der Anlethezinſen des Vorjahres auf„Bau“ ver⸗ rechnet worden iſt, während 1936 die geſamten Zinſen dieſer Anleihe den Kraftwerkbetrieben zur Laſt fielen. Auf der Vermögensſeite erſcheinen die Schiffahrtsan⸗ lagen mit rd. 98 158 000(96 992 000) RM., Kraſtwerk⸗ anlagen in Betrieb 30 082 000(31 809 000) RM. und ſonſtige Anlagewerte rd. 219 500(241 000) RM. Die Beteiligungen werden unv. mit rd. 549 000 RM. aus⸗ gewieſen. Wertpapiere, Forderungen, Bantguthabe und Darlehen haben ſich mit 1 906 000 gegen 1 965 000 Reichsmark nur wenig verändert. Das Grundlapital beträgt wie im Vorjahr 22 Mill. RM. Von den Ve bindlichkeiten ſind zu erwähnen: Darlehen 78 946 0i (79 045 000), Anleihen 17 841 000(18 183 000). Die Rü lagen für Heimfall und Erneuerungen erhöhten ſich v 10 719 000 auf 12 615 000 RM. Entſ Warſch wird,! meldur gen.( Das Int ſeinen in? am Freitag letzten Tag das nicht Zuſchauer zieheriſch i piſchen Ge! ken zu kön enge Zuſar werden. Sicherheit Zur Sick der 12. Olr zehn Punk durchzufüh⸗ Japaniſche Es handel Punkte: Die Aus Spiele wer liſcher und Das Japa ſeine Mitt ſcher Spra Das Org ſonderen 9 Preſſe und der Vorber ſchen Spie Das Org der verſchie mit den Verbindun zelnen um die Abwick reitſtellung Beſetzung ſchreibunge ſcheinen u zur Ausga Am ersten Kamerade — Vor den Avus wur! ſhaggeb de aggeben bufällige N Das inzn die Avus 1 Sieger ſeh bewahrheit Vorausſag Verlauf ur ſen, müſſe der Menſe Können ur Hatte m ſel geſpro⸗ Und wie! Beanſpruck halten! M das Anha möglich ſe uhig— r kampfes h es, der Z el⸗ und 9 in ganz a als ſonſt. Gott ſei erfolgt. N auf dieſer wir die K durchſetzen Nur— Wagen, b bei der alf Werkſtoffe. Materials jekts will Zur Fa wwichtigere: techniſch⸗tc Juni 1037 etZt Einbruchsdieb⸗ öhe in R. Waren⸗ geſchäft 0 1926/½29.100 0 474 100,0 8 326 68,8 6 183 35.6 durchſchnittliche und zwar im Zeit der Schein⸗ hren nach der trägt im Haus⸗ 5 Standes von h ſtärkere Rück⸗ hadenshöhe von „das heißt auf is 1929. igen? Sie ſpie⸗ ährend der ver⸗ gen ferner, wie Niveau der Be⸗ rbeit des Natio⸗ gehabt. An die ſie Arbeit getre⸗ n dem Weg des egen die unver⸗ zekämpfung des die Juſtiz und zt. So zeigt vor n Warengeſchäft gewerbsmäßige ß heute eine er⸗ einen ſchärferen Jahre 1934 bis cherungsverwah⸗ brecher unſchäd⸗ ſt, daß ſeit 1933 auf das Konto ingen ſind. ſer Bevölkerung ſpart geblieben! Auswirkungen iften mußten ſich en Schadensver⸗ e Verſiche⸗ M. Waren⸗ geſchäft 0 1926/29.—100 0 45.90 100%0 6 35,60 70%% 4 230 61% die Prämie ab⸗ der Jahre 1925 geſunken. Hierin Herabſetzung der zefunkene Durch⸗ n AcG. In der i⸗ und Bergbahn hen Generalver⸗ bsiahr 1936 aus in der Höhe des on 3½(3) Pro⸗ mmaktien und 6 z. Vorzugsaktien Vorſtand ſoeben eſchäftsjahr 1936 der Berichtszeit Stromerzeugung t Neckar erzielten zurg, Guttenhach, den die reſtlichen un der Stauſtufe Aushub begon⸗ Neckargröningen ten trotz der un⸗ programmgemäß ſe Neckar⸗Waſſer⸗ mit allen der it Wirkung vom Betrieb, die Ver⸗ ſes übernommen. tten die ausge⸗ er lange Strecke en. Auch für den wurden weitere e der das ganze aſſermengen war höchſte Jahres⸗ nerzeugung ſtieg von 198 676 000 h im Jahre 1936 Plochingen von Der Verkehr auf im Berichtsjahr rkt der Vorſtand, ſen Darlehen des Heſſens durch die anmäßigen Fort⸗ ie Ablöſung von M. erhöht haben. aden und Heſſen in Höhe von ringerte ſich die Die langfriſtigen 10 948 497 RM. der Kraftwerke im weſentlichen verke Guttenbach, trückzuführen iſt. ſer dem Vorjahr vor allem daher je ein großer Be⸗ auf„Bau“ ver⸗ geſamten Zinſen zur Laſt fielen. ie Schiffahrtsan⸗ RM., Kraftwerk⸗ 9 000) RM. und 1 000) RM. Die 19 0006 RM. aus⸗ „ Bankguthaben gegen 1 965 000 as Grundkapital „Von den Ver⸗ rlehen 78 946 000 33 000). Die Rück⸗ erhöhten ſich von Werkſtoffes—— wäch Mannheim 5Iport und spiel 13. Juni 1937 Olömpücher Konareh zu Warſchau beendet Die Vorarbeiten für Tokio werden ſofort in Angriff genommen Entſprechend dem großen Intereſſe, das der Warſchauer Tagung des IOc entgegengebracht wird, laſſen wir der bereits veröffentlichten Kurz⸗ meldung einen ausführlichen Tagungsbericht fol⸗ gen.(Schriftleitung.) Das Internationale Olympiſche Komitee hat ſeinen in Warſchau veranſtalteten 34. Kongreß am Freitag abgeſchloſſen. Den Beratungen des letzten Tages voran ging eine Ausſprache über das nicht immer einwandfreie Verhalten der Zuſchauer bei ſportlichen Wettkämpfen. Um er⸗ zieheriſch im Sinne des ſportlichen und olym⸗ piſchen Gedankens auf das Publikum einwir⸗ ken zu können, ſoll in erſter Linie eine ſehr 5 Zuſammenarbeit mit der Preſſe gepflegt werden. Sicherheiten für Tokio Zur Sicherung der praktiſchen Durchführung der 12. Olympiſchen Spiele wurden vom IOg zehn Punkte aufgeſtellt, die einzuhalten und durchzuführen Graf Soyeſhima im Namen des Japaniſchen Organiſations⸗Komitees verſprach. Es handelt ſich im einzelnen um machſtehende Punkte: Die Ausſchreibungen für die 12. Olympiſchen Spiele werden in franzöſiſcher, deutſcher, eng⸗ liſcher und ſpaniſcher Sprache veröffentlicht. Das Japaniſche Organiſations⸗Komitee gibt ſeine Mitteilungen in japaniſcher und engli⸗ ſcher Sprache bekannt. Das Organiſations⸗Komitee richtet einen be⸗ ſonderen Nachrichtendienſt ein, durch den die Preſſe und die Oeffentlichkeit über den Stand der Vorbereitungsarbeiten für die 12. Olympi⸗ ſchen Spiele unterrichtet werden. Das Organiſations⸗Komitee hat zur Klärung der verſchiedenen techniſchen Fragen ſich ſtändig mit den internationalen Sportverbänden in Verbindung zu ſetzen. Es handelt ſich im ein⸗ zelnen um die genaue Feſtſetzung der Regeln, die Abwicklung der Kämpfe, die pünktliche Be⸗ reitſtellung der Kampfplätze und der Geräte, Beſetzung des Kampfgerichts uſw. Die Aus⸗ ſchreibungen ſollen ab März 1938 laufend er⸗ ſcheinen und bis zum Jahre 1939 vollſtändig zur Ausgabe gelanat ſein. Kaffeekränzehen beim Etappensieger Kameraden aus vielen„Schlachten der Landstraße“ Das Organiſations⸗Komitee läßt auf ſeine Koſten Fachleute nach Japan kommen, die für die Durchführung und Organiſation all der Wettbewerbe berufen werden, in denen Japan noch keine Erfahrung beſitzt. Die Baupläne für die Kampfplätze werden den zuſtändigen internationalen Sportverbän⸗ den vom Organiſations⸗Komitee rechtzeitig zur Begutachtung vorgelegt. 50 Prozent Reiſeermäßigung Für die offiziellen Kampfrichter, die von den internationalen Verbänden ernannt werden, ebenſo für die offiziellen Mannſchaften zu dem Spielen in Tokio gewährleiſtet das Organi⸗ ſations⸗Komitee eine Reiſeermäßigung von 50 Prozent für den direkten Weg nach Tokio. Zu dieſem Zweck werden 15 000 000 Den vom Organiſations⸗Komitee bereitgeſtellt. Der erſte allgemeine Meldeſchluß für die Spiele in Tokio läuft an einem noch genau feſt⸗ zuſetzenden Tag im Monat April 1940 ab. Die Unterbringung und Verpflegung der Teilnehmer, der offiziellen Perſönlichkeiten und der Beſucher iſt vom Organiſations⸗Komitee in geeigneter Weiſe ſicherzuſtellen. Für die Mannſchaften im Olympiſchen Dorf zu Tokio wird der tägliche Penſionspreis auf.50 Men einſchließlich der Beförderung zum 10 Kilome⸗ ter entfernt liegenden Stadion und den ande⸗ ren Kampfplätzen feſtgeſetzt. Die Amateur⸗Kommiſſion Im Anſchluß an die letzte Arbeitstagung des Kongreſſes trat die Amateur⸗Kommiſſion zu ihrer erſten Sitzung zuſammen. Hier wurde noch einmal klargelgt, daß Skilehrer, die be⸗ zahlten Unterricht erteilen können, als Berufs⸗ ſportler zu gelten haben. Das gleiche gilt für alle anderen Sportlehrer. Ausgenommen ſind nur Lehrer, die in den Fächern Turnen und Sport nur im Nebenberuf unterrichten. Damit hat das JOrn ſeinen ſtrengen olympi⸗ ſchen Amateurſtandpunkt weiter gewahrt, und es wird ihn kaum jemals verlaſſen, äußerte ſich voch der Präſident Graf Baillet⸗Latour dahin⸗ gehend, daß er einen aleichzeitigen Start eines Weltbild(M) Am ersten Ruhetag der Deutschlandfahrer hatte der Schweinfurter Geyer, der die vierte Etappe gewann. zu Gast. Die junge Gattin des Siegers bewirtet hier mit Kaffee und Kuchen ——————— Nürburgtraining bei tropischer Hitze Weltbild(WI) Einer der Auto-Union-Rennwagen braust ab. Bei tropisch anmutender Hitze wurde das Training für die Rennen an diesem Sonntag durchgeführt Sportlehrers und ſeines Schülers in einem Kampf für unmoraliſch halte. Im aleichen Sinne ſprach ſich der Vizepräſident Direktor S. Edſtröm(Schweden) aus, der erklärte, daß es ſich bei der Amateurfrage um einen prin⸗ zipiellen Standpunkt handele, mit deim die olympiſche Idee engſtens verknüpft ſei, eine Auffaſſung, die ohne Zweifel auch von den übrigen Mitgliedern der Amateur⸗Kommiſſion geteilt wird. Die Mitglieder des Kongreſſes ſtatteten am Freitag noch dem Polniſchen Zentralinſtitut für Leibesübungen in Bielsny einen Beſuch ab. Den feierlichen Schlußakt des 34. Kongreſſes bildete am Freitagnachmittag eine Kranz⸗ niederlegung im Warſchauer Belvedere-Schloß, das der Erinnerung an Polens großen Mar⸗ ſchall Pilſudſki geweiht war. Gemeinſame Reiſe der Euxopäer nach Lorio Der Präſident des IOc, Graf Baillet⸗Latour, gab nach Abſchluß der 34. Tagung des IOK in einer Preſſekonferenz noch ergänzende Erklä⸗ rungen über eine Reihe von Fragen betreffs der Vorbereitungen für die nächſten Olympi⸗ ſchen Spiele. Er wies darauf hin, daß eine ge⸗ meinſame Reiſe der europäiſchen Teilnehmer an der Olympiade in Tokio mit dem Schiff bis Kanada geplant ſei, von da aus mit der Eiſen⸗ bahn an die Weſtlüſte Kanadas, und wiederum mit dem Schiff nach Japan. Graf Baillet⸗Latour machte darauf aufmerk⸗ ſam, daß an eine Einſchränkung der Wettbe⸗ werbe für Frauen nicht gedacht werde, daß viel⸗ mehr die Möglichkeit einer Erweiterung um zwei weitere Weltbewerbe beſteht. „Was die Amateurſrage betreffe, ſo habe er immer noch die Hoffnung, daß ſich mit der Fis eine Vereinbarung finden läßt, die die Durchführung der Skiwettbewerbe auf den nächſten Olympiſchen Spielen ſicherſtellt. Die Frage der Vergebung der Olympiſchen Spiele 1944 ſteht noch vollkommen offen. Beworben hätten ſich bisher LZauſanne, Rom, Lon⸗ don und Helſinki. Eine Entſcheidung ſei aber noch nicht gefallen. „Hüter eines Tiiels“ Unter dieſer Ueberſchrift veröffentlicht die angeſehene, täglich erſcheinende römiſche Sport⸗ zeitung„Il Littoriale“ ein Trainingsbild von Box⸗Weltmeiſter Braddock und macht dazu fol⸗ gende Ausführungen: „Dieſer junge Mann mit weichen Füßen, der hier vor leerem Rang trainiert, iſt Jim Brao⸗ ————— von der Avus zur Nürburg Rennfahrerglück— Rennfahrerpech? Von Dr. Paul Laven Vor dem gewaltigen Motorenkampf auf der Avus wurde oft die 5 geſtellt, ob denn das 3 a. Können des einzelnen hrers noch ſo aus⸗ n ſei, ob nicht die tatſächliche und zufällige Materialſtärke immer wichtiger werde. Das inzwiſchen oft zitderte Wort Roſemeyers: die Avus wird mehr einen Gewinner als einen Sieger ſehen, hat ſich ja in dem Sinne nicht bewahrheitet. Und auch noch manche andere Vorausfage hat ſich nicht erfüllt. Wenn wir Verlauf und Reſultat des Avusrennens abwä⸗ ſen, müſſen wir ſagen: nach wie vor bleibt der Menſch, alſo der Fahrer mit all ſeinem Können und Spürſinn wichtiger als alles. Hatte man nicht vom dauernden Reifenwech⸗ ſel geſprochen, der notwendig werden ſollte? Und wie haben dieſe Reifen trotz ungeheurer Beanfpruchung, trotz der großen Hitze ſtandge⸗ halten! Man hatte ausgerechnet, daß nur durch das Anhalten an den Boxen Ueberholungen möglich ſein würden. Alſo— ſagen wir es ruhig— das Geſpenſt eines reinen Material⸗ kampfes hatte tagelang gedroht, eines Kamp⸗ es, der Zufall in jeder Hinſicht, die Auswech⸗ el⸗ und Reparaturleiſtung der Monteure noch in ganz anderer Bedeutung einbeziehen ſollte, als ſonſt. Gott fei Dank iſt das nicht in dem Umfang erfolgt. Nach wie vor ſahen wir Kämpfe auch auf dieſer eigenartigen, ſchnellſten Strecke, ſahen wir die Kunſt und den Mut des Fahrers ſich durchſetzen bei oftmaligem Ueberholen. U Nur—— beim immer feineren Bau der Wagen, bei den größeren Geſchwindigkeiten, bei der alſo immer ſtärkeren Beanſpruchung des ächſt die Bedeutung des Materials und die Vielfalt der Tücke des Ob⸗ jekts will mehr vom Fahrer gemeiſtert ſein. Zur Fahrkunſt, zum Mut tritt mit nun noch wichtigerer Bedeutung als früher der neue techniſch⸗taktiſche Sinn, der haushält und die Potenz des Wagens gleichmäßig abwägt. Her⸗ mann Lang hat ſich— bisher in dieſer Saiſon als der kühlſte Rechner und deshalb er⸗ folgreichſte Kämpfer erwieſen. Es war Nuvolari, der ja auf dem Nürburg⸗ ring beim Eifelrennen wieder den Unſeren ent⸗ gegentritt, der auf der Avus über dieſe neue Haltung des Rennfahrers philoſophierte. Er hat ja oft bewieſen, daß er auch ſchnell fahren kann. Er kennt den hinreißenden Zauber der neuen Avusbahn vollauf. Aber er ſchätzt die mehr per⸗ ſönliche Initiative, die die ſchwere, ſo kurven⸗ reiche Bahn auf der Eifel zuläßt, höher. In größerem Maße als die Avus wird ſich auf dem Nürburgring der Fahrer einſetzen können. Aber er darf die Erfahrungen von Tripolis und von der Avus(natürliche Erkenntnisfortſetzungen des vergangenen Jahres) nicht vergeſſen. Immer vielſeitiger muß alſo der Rennfahrer ſein, immer größer ſind die Anforderungen, die an ihn geſtellt werden. Und ſo wächſt auch die rein ſportliche Aufgabe in Gebiete hinein, wie ſie ſonſt nirgendwo berührt werden. Mut und Kraft, Ueberlegung und Können— ja! Aber dazu noch feinſter Sinn für den techniſchen Ap⸗ parat und das weit mehr als früher und bei all der raſenden Geſchwindigkeit, bei aller kör⸗ perlichen Beanſpruchung das wache Ohr für Möglichkeiten und Pläne des Gegners. Wie mit den Anforderungen die Leiſtung wächſt, ſo iſt auch die Zahl unſerer Spitzenkämpfer zahlrei⸗ cher geworden. Wenn die Seuderia auf den Alfas, geführt von Nuvolari, auf dem Nür⸗ burgring einareift, dann ſtellen wir eine Pha⸗ lanx, in der neben den erprobten Meiſtern Caracciola, Roſemeyer, Brauchitſch, Lang nun gleichrangig faſft von Delius, Haſſe und auch Seaman ſtehen. Schade nur, daß Hans Stuck abweſend iſt. Wie vorſichtig man übrigens in der Beurtei⸗ lung einer Rennſituation ſein mug, hat ſich bei der Ueberholung Roſemeyers durch Carac⸗ ciola beim erſten Vorlauf auf der Avus ge⸗ zeigt. Viele ſahen ſchon in dem liſtigen alten Meiſter den überlegenen Taktiker. Er war aber nur der kühle Nutzer einer Situation. Denn Nuvolari ſagte, als er den Klang der beiden Wagen hörte, am Ziel: der Roſemeyers läuft nur auf 15 Zylindern. Und tatſächlich ſtieg Bernd ölbeſpritzt aus dem Wagen. Die letzte Schnelligkeit hatte ihm gefehlt, wie damals bei ſeinem hiſtoriſchen Zweikampf mit Caracciola auf dem Nürburgring, Roſemeyers erſter gro⸗ ßer Leiſtung. Caracciola holte ihn noch auf der letzten Graden, der von Döttingen, weil dem jungen Nachwuchsmann zwei Zylinder ausgefallen waren. Todesſiux in der Eijel beim zweiten Training am Freitag Eine leichte Wolkendecke in der Eifel ſorgte dafür, daß am Freitag beim zweiten Training auf dem Nürburgring das Wetter nicht ganz ſo heiß war wie tags zuvor. In den Mittags⸗ ſtunden waren die Fahrer der Sportwagen bei der Arbeit, nach denen die Rennwagen wieder ſahren ſollten, doch gingen nur Farina und Rüeſch mit ihren Alfo Romeo über die Strecke. Die deutſchen Fahrer verzichteten, um den Stra⸗ ßenbelag zu ſchonen. Nach 16 Uhr erſchienen die Krafträder, die bis 20 Uhr auf der Bahn waren. Durchweg wurden die Zeiten des Vor⸗ tags nicht erreicht. Leider ereigneten ſich auch einige Stürze, der Berliner Motorradfahrer A. May(Velocette) ſtürzte bei der Abfahrt von Wehrseiſen bei Kilometer 15 ſo unglücklich, daß er ſeinen Ver⸗ letzungen erlag. Von einem weiteren Sturz wurde Mansfeld mit der 500eem⸗DaW betroſ⸗ jen, doch zog er ſich nur Fleiſchwunden an Kopf und Oberarm zu. Die Beſten der ein⸗ zelnen Klaſſen waren: Krafträder: 250 cem: Petruſchke(DRW) 102,3; 350 cem: Feiſchmann(NSu) 107; 500 cem: Bodmer( KW) 112,8; Seitenwagen: bis 600 com: Braun(DaW) 101,3; bis 1000: dock— ſozuſagen Box⸗Weltmeiſter— der eines Tages den Titel dem launiſchen Max Baer ab⸗ gewann, dem gleichfalls eine ganze Menge von Eigenſchaften fehlt, um Weltmeiſter zu ſein. Braddock kam zum Sieg, da Baer an jenem Tag ſich alle Mühe gab, zu verlieren. Und von dem Augenblick an, in dem ſich der Manager des Weltmeiſters die abſolute Handlungsfrei⸗ heit geſichert hatte, wußte er Braddock ſogar vor dem leiſeſten Lufthauch zu beſchützen. Braddock hat ſeit Erringung ſeines Titels nicht mehr getämpft. Er hat auch gicht mit Schmeling kämpfen wollen. Ein Hüter ſeines Titels iſt er, ein Bankſafe, zu dem jener Ma⸗ nager den Schlüſſel hat, der das Bankſafe am 22. Juni öffnen wird, um dem Neger Jbe Louis, der von Schmeling ausgeknockt wurde, den Weltmeiſter⸗Titel auszuhändigen. Und auf dieſe Weiſe wird der Titel, wenn auch in den Händen eines Negers, ſo doch in UsA bleiben. Der Stolz auf die Raſſe hat ge⸗ ſchäftlichen Intereſſen weichen müſſen. Schme⸗ ling, ein Weißer, aber ein Deutſcher, hätte nämlich als Weltmeiſter alle Kämpfe nach Be⸗ lieben in Deutſchland austragen können, d. h. außerhalb des Konſortiums, in deſſen Händen das Monopol für die großen Boxkämpfe liegt. Joe Louis, ein Neger, aber ein Amerikaner, wird einen Teil, ja ſogar die Mehrheit der Einnahmen in den Händen von amerikaniſchen Managern und Veranſtaltern laſſen. Und alle dieſe Leute ſind von weißer Hautfarbe, aller⸗ dings in der Mehrheit jüdiſcher Abſtammung, d. h. Leute, die von Schmelings Tätigteit in Deutſchland in jedem Fall nicht einen einzigen Cent hätten bekommen können.“ Schumann(DaW) 102.— Sportwagen: bis 1000 cem(ohne Kompreſſor): Zinn(NSl⸗ Fiat) 88,35; bis 1500 cem(o..): Dr. Wer⸗ necke(BMW) 95,8; bis 2000 cem(o..): Fane (England) BMW) 1129; Henne(BohW) 111,4; bis 2000 com(m..); Berg(Alfa Ro⸗ meo) 105,1; über 2000 cem(m..): Wimmer (Bugatti) 99,3 Klm.⸗Std.— Rennwagen(Nach⸗ mittagstraining): über 1500 com: Rüeſch⸗ Schweiz(Alfa Romeo) 123, Farina(Stalien) (Alfa Romeo) 122,2 Klm.⸗Std. deutſche Vagen hielten ich gut auf der Nachtſtrecke der Polen⸗Fahrt Unerhörte Anforderungen ſtellte der erſte Teil der dritten Etappe bei der 10. Polen⸗Fahrt für Wagen, der als Nachtfahrt von Warſchau über 428 Kilometer nach Rownica durchgeführt wurde. Vor Kattowitz klappte die Organiſation nicht recht, die Straßenkreuzungen waren zu ſchwach befetzt, ſo daß ſich zahlreiche Teilnehmer verfuhren. Pech hatten die Deutſchen, die das Gebiet nicht kannten. Am ſchlimmſten kam Schneider von der Mercedes⸗Benz⸗Mann⸗ ſchaft dabei weg, er„verfranzte“ ſich um 65 Kilometer. In einer tollen Fahrt machte er aber den ganzen Zeitverluſt wieder wett. Graf Orſſich erlitt einen Karoſſerieſchaden, als ihm ein Reh in den Adler lief. Verſchiedene Aus⸗ fälle nichtdeutſcher Wagen gab es durch Defekte an der Beleuchtungsanlage. Vor der Rückfahrt am Donnerstag wurde eine Gebirgsprüfung eingelegt. Als die Teil⸗ nehmer nach 480 Kilometer wieder in Warſchau eintrafen, wurden ſie von einer rieſigen Zu⸗ ſchauermenge begeiſtert begrüßt. Die deutſchen Fahrer Rauch, Schneider, Kraus(Mercedes⸗ Benz) und Sauerwein, Guilleaume, Graf Orſſich(Adler) überſtanden beide Teilſtrecken ſtrafpunktfrei und trafen innerhalb von wenigen Minuten am Ziel ein. Auch die DaW⸗Mann⸗ ſchaft mit polniſchen Fahrern hatte ſich wieder gut gehalten. ——— ——— 0 u 4 13. Juni 195 43 Nax Biftrid. Frage Bidon 5 bekõ ſmn pff den frockenen TOod Zum 70. Geburtstag des Schriftſtellers. 1 en Die b Der Dichter Max Bittrich iſt am 17, Junt Auiofahren bei Nadi verboten/ Die Oose im Reiche des Dursies 1867 in der kranbenbirmilgen Tuchmacheiſant Eoutiiwung de * Muchden er ſich i ſehn Unter Leitung des franzöſiſchen Ingenieurs Ein moderner Le u nut d„loſigkei ji jü iger, nachdem er ſich in der We t umgeſehen Sie wenden ſich Laplace iſt in Bidon 5, dem wichtigſten Waſ: ſpenſt des———— Aubier 7 Kab f8 i s hatte, nach dem Süden und ließ ſich in der bann 11/½2 in? ſerplatz im Herzen der Sahara der erſte niemand beſſer beſchreiben kann, als Oberleut⸗ arer Sinnestäuſchung Oaſen, Waffer und Schwarzwaldſtadt Freiburg nieder. Seine erſten Altersgrenze lie lertiggeſtelt worden. nant Monnier, der Kommandant von Bi⸗ Meere zu ſehen glaubt. Endlich bricht über den Werke galten der lauſitziſchen Heimat, deren Schwlbildung iſt 8ab W5 bei Racht den Weg durch don 5, der ſchon' ſo manchen Reifenden mit Unglücklichen der wie toll zu laufen anfängt Landſchaft und Volkstum Bittrich entdecken half 100 ſt. 9 ſaugt, und in Aufſätzen, Wanderberichten wie auch in RSM. Die B feinen Leuten in letzter Minute dem Tode ent das Delirium herein. Der Todeskampf kann i „Bidon“5“— das iſt ein Name, den man ri 1 13 fi„ dichteriſcher Geſtaltung verarbeitete. So entſtan⸗ die ſchon mehrſ „ riſſen hat:„Die Haut glüht, wie vom Hauch acht bis fünfundzwanzig Tage dauern.. 5 8 n zu leſen waren nicht nur in der Sahara, ſondern in ganz eines offenen Kohlenfeuers getroffen, man hat Solche Tragödien auf ein Mindeſtmaß herab⸗ den die kraſtvollen„Spreewaldgeſchichten“, die Sua⸗Standarte Afrita kennt. Er bedeutet eine Herausforde⸗ das Giefühl, als ob einem ein lleiner Teufel zudrücken, wenn nicht gar gänzlich zu verhin ſchon durch ſhre Stoffwelt anzogen und infoſſe J geweils dien rung an den„trockenen Tod“, eine 555 der mnabfäffg in die Rafenlöcher hineinſticht und dern, iſt die Aufgabe des nunmehr inmitten ihrer regliſtiſchen, oft humordurchtränkten, Akt erhalten dieſe Menſchheit im Riemandsland, einen Rettungs⸗ die Zunge mit Radeln begrbeitet; die Lippen des Sandmeeres errichteten erſten Leuchtturms, weithin Beachtung fanden. Ein Roman„Kämp⸗ Reichsſportabzei anker im unendlichen Sandmeer, Für die Be⸗ ſpringen und die Augen ſcheinen' buchftäblich deſſen Lichtfinger weithin in die Sahara hinein⸗ fer“ ſchilderte, aus Forſter Erlebniſſen genährt, 30 B. in leſen wohner der Sahara bedeutet die Bezeichnung auszutrocknen. Dann kommt die große Mut⸗ greifen. die„neue Völkerwanderung“, den Zuſtrom S6 Kralt t „Bidon 5“ dasſelbe, was dem Seemann der bäuerlicher Menſchen in die Induſtrieſtadt, der mitgeteilt. End! Ruf„Land in Sichtn“ iſt.„Bivon“— das iſt um die Jahrhundertwende einſetzte. Manches beide Abzeichen die mit Stoff überzogene Feldflafche des fran⸗ von den erſt heute erkennbar gewordenen Pro. 10 Wölben Soldaten. In der Sahara heißt das— blemen der„Verſtädterung“ des Volkstums oder n.—0 de ort„Wafſer⸗ und Tankſtelle. Der der Induſtrialiſierung des ſeine Bewohner bis. vunden ſind. nächſte Waſſerplatz von Bidon 5 iſt 250 Kilo⸗ dahin aus eigener Landwirtſchaft ernährenden 4 meter entfernt! Deutſchen Reiches ſind in dieſem kraftvollen 3 Militäriſche Wer von Oran zum Tſchadſee reiſen will,—„„ Werke bereits berührt.. T. Habe a muß über Bidon 5. Man fährt mit der Bahn„„ Der neuen Heimat ſchenkte Bittrich nach zwei ſpart und bei e bis Colomb Bechar und von dort im Auto über„„ 72 in Buchform erſchienenen Monographien„Der mein Mann zur Reggan auf der ſeit dem Jahre 1990 erſchloſ⸗—— 1— Schwarzwald“ und„Freiburg i, Br.“ das Drama eun führt Wüſtenſtraße nach Bidon 5. Von da an 5 8 vom Oberrhein„Hagenbachs Ende“, das das int ührt die Kraftwagenſtraße. 700 Kilometer weit 4 Schickfal des Voätes Peter von Hazenbach be⸗ Dus eipuſce nach Gao, das in der Tuareg⸗Sprache mit 53 handelt, der die Breiſacher Bürger grauſam be⸗ dürftigteit der? „Tanez Ruft⸗—, Reich des Durſtes“— bezeich⸗——* drückte.(1474.) Die dramatiſch bewegte, von—1 auch eine Unterſ net wird, und über Fort Lamy nach Kano zun. markanten Geſtalten getragene Handlung er⸗ zweckmäßig an Tſchadfee. Von Bidon 5 bis nach Gao braucht zielte dem Werke bei der wiederholten Auffüh⸗ wo man Jhnen das Auto 15 bis 18 Stunden. Die Behörden rung am Freiburger Stadttheater einen ſtarken St. O. A. E haben den Verkehr auch für Privatwagen frei⸗ Publikumserfolg. Nach kleineren Erzlhlungen ee, der gegeben, aber es gibt ſtrenge Vorſchrif⸗ 4 n ſchuf der Dichter auch einen richtigen, Schwarz⸗***. waldroman:„Der Sturz ins Glück“, der mit man vorher ein — ten, die es dem Reiſenden verbieten, nach er 1 Sonnenuntergang weiterzufahren. Er hat viel⸗ 43* humorvollem Einſchlag den Lebenslauf eines 1. Ge mehr nach Eintritt der Dämmerung zu hal⸗ ſchlichten Schwarzwälders erzählt und zugleich Klaſſe und kan ten und bis zum nächſten Morgen zu lagern. eine Anſchauung des Bauerntums, der heimi⸗ front. Er wurd⸗ Zuwiderhandlungen werden ſtreng beſtraft,„ ſchen Induſtrie und des Fremdenbetriebs ver⸗ in Mannheim ſie dfiſch der Woli mittelt. une en franzöſiſchen Polizeitruppe bemerkt wer⸗ Mi 3 Vater, Wertmei den B heane kemm esee, vez ige zei e fende, die ſich nicht an dieſe Vorſchrift hielten, Wbe eimkehr“(Uraufführung 1920 am Freiburger Freigabe der mit dem Tode beſtraft wurden— aber ni„Sehönhelt der Arbeit, stellt aus tadttheater) und dem wieder in der Weber⸗ von der Polizei, ſondern von der Sahara ſelbſt, pie Nsc„Kraft durch Freude“, Amt Schönheit der Arbeit, veranstaltet in Beuthen(Os.) eine Ausstellung, die in ſtadt Forſt ſpielenden Roman„Reifendes Korn“ Hauswirt. In deren Sand 8 manchen Wagemutigen deckt. 3— Wirken dieses Amtes darstellt und eine Fülle von Anregungen bietet.— An 40 Aus der ſüddeutſchen Welt Rüämlich— 5—— Bodenſeelandſchaft mit der Inſel Reichenan, amäßiaung un Gefangene des Sandmeeres wuchs der lyriſche Zyklus„Der Sünder. Die Ausgaben decken Die Verordnung wurde mit gutem Grund er⸗ Beichte einer großen Liebe“, als Buch in zweiter ern laffen. Der Weg von Bidon 5 nach Gao führt 2——— Auflage vorliegend, ein Werk, das kennzeichnend———— lelzc dunch die wegidn, des„hogenennten m f lir die Anſchannngefgle mr ſprachlſhe nei. erens er —.———— kleinen, E 0 0 d ET&d d§ ErT&d IIII ſterſchaft des Lyrikers Bittrich. 5. eſten Hügel, die ſich durch Anſammlungen von 341 Der im badiſchen Heimatſchrifttum eine be⸗ in meine Verwe Rart zaMort Miiet dem—— Geheimnisvoller Nord in Sydney/ Das Ende eines Piraſen ſondere Kielung n Bichirr ſchreitet Markuba⸗Region liegt zwiſchen dem Wüſten⸗ in ungetrübter Rüſtigkeit üb ie Siebziger⸗ nasſtelle der plateau und dem ſudaneſiſchen Buſch. Muß man Eine bleierne Wand ſchob ſich vom Meer her Obets hatte ſie nach langem Suchen ausgeforſcht ſchwelle. Die beſten Mlnſche aler Rreunde— ſchon am Tage die enge Straße, die ſich hier gegen die Millionenſtadt Sydney. Die erſten und wollte ſie nun zwingen, mit iha zu gehen. echten deutſchen Heimatdichtung gelten ihm und indurchzieht, fehr langfam und mit äußerſter Vorboten des Sturmes heulten auf, die Straßen An einer Aufwallung von Wut hatte ſie den feinem weiteren Schaffen. F. H. Zuſchuß für Vorſicht befahren, weil man ſie kaum erkennen leerten ſich und die Menſchen flohen in ihre iraten erſchoſſen. 3—9 kann, würde man des Nachts ſicherlich von ihr Wohnungen. Vor einem halbverfallenen 1 abirren und dauernd gegen die Markuba⸗Hügel A——— Raehoelne⸗ Fae 0 15 Der Qegenvorschlod ae, ire toßen, die übrigens auch ein Pferd oder ein ug u. Die Uhr der nahen Martinskapelle„ie Behörden der malafiſchen Staglen, di Der General von Oſten, der frühet in t ic Ramer nöngen, vorſchtig zu Rchrenlen. und ſchlug eben die neunte Abeiidſtumde, Gmez 105 A———— en e 25 Kaiie eien M me Wen dann bleibt der Kraftwagen unweigerlich ſtecken, Schüſſe ſich in das Brauſen des Sturmes A75 Bun 84** zahlen, um zur rahchen 50.—— nb amen amtes in Berl er kann weder wenden noch über einen der⸗ miſchen. Der Mamm ſinkt, zn Boden, die Frau Prämi Kiter n in ſenden Gel—*5—— 43 Gl heim⸗Geſelhſchaft artigen Hügel hinweggelangen und ſeine In⸗ eilt über die Straßg der Stadt zu. deh Rörverz des Pennv für ſs einen Juc fähven verfuchtee 9— Wenn ein Autofahrer Bidon 5 verläßt— die Sgabry. Der Mann war ein Landſtreicher ſhricht einem Fanggeſd von ungoführ d Pien, Als er eines Tages mit, dem, Hoſprediaer ⸗ und hatte in dem halbverfallenen Haus ſein nigen für ie. 2 Zentimeter Krokodil. Die ein⸗ Doktor S. bei einer geſellſchaftlichen Veranſtal⸗ eun geborenen Jüger haben ſich eine neue Me⸗ lung zuſammenkam, ſtellte er an den Hofpre⸗———— Gläubigern vern 2 Waſſerſtelle beſtand bis vor kurzem nur aus Quartier aufgeſchlagen. Er war hinter den bei⸗ einigen Blockhäuſern, Zelten und Vorrats⸗ bzw. den hin dagz ſie ihn 10 der Dunkel⸗ thode ausgedacht, um die ausgeſetzten Prä⸗ diger die verfängliche Frage: n werd Benzinſchuppen— funkt man ſeine ge⸗ heit geſehen hätten. Pitt näherte ſich dem Leb⸗ mien zu gewinnen. Sie binden einen Hund„Wie war denn das überhaupt möglich, Herr mügten Si naue Abfahrtszeit nebſt Perſonalien, loſen, rief ihn an und als er keine Antwort an einen Baum am Rande eines Moraſtes, Doktor, daß Noah bei ſeiner Flucht in die Arche Beihilfe für Ki Beſchreibung— Wagens und Angabe des mit⸗ erhieit, plünderte er ſeine Taſchen. Aber der der von Krokodilen verſeucht iſt, und legen don. jeder Tierart, die es gab, ein Paar in die Reichsaufſichtsbe 3—— nach 1. In glei⸗ Landſtreicher ſollte kein Glück haben. Ein Poli⸗ zwiſchen Hund und Waſſer einen mit einer Arche mitnehmen konnte? Wohnungsunter Ric eiſe Diat en——* in en Raidon' ödoe⸗ ziſt kam über die Straße. Schleife verſehenen Fallſtrick aus. Dann ver⸗„Ja, ſehn Sie“, ſagte der Hofprediger,„:das ral⸗Köſter⸗Ufer — abfa +— e———— idon 5 ge⸗ Pitt Saabry zeigte nach dem exſten Schrecken ſtecken ſie ſich hinter die Sträucher und war⸗ war ſo, Herr Genexal von, Oſten: Noah ſtreckte gende: Verband halb igte Wagen inner⸗ auf den Toten.„Ich gebe alle Sachen zurück,“ ien. Wenn das Krokodil aus dem Waſſer her⸗ die Arme nach allen Himmelsrichtungen aus— ha von—— nicht—— n erklärte er dem Poliziſten,„die ich mir aus den ausklettert, um den Hund zu holen, ziehen ſie und rief: Komm her, du Eisbär von Norden,—— n Infaſſen etwas zugeſtoßen ſein, ſei es daß ſie Taſchen des Ermordeten genommen habe, und die Schlinge zufammen, und damit iſt das du Reh aus dem Weſten, du Löwe von Süden und du— Rindvieh von Oſten..“ Arbeitszeit eine Panne erlitten haben oder vom Wege ab⸗ erzähle J ie Schi fangenen Ti ſiege zähle Ihnen ſehr viel Intereſſantes, wenn Sie Schickſal des gefangenen Tieres beſiegelt. er. Dann begibt ſich die Hilfs⸗ mir wegen des Diebſtahls keine Unannehmlich⸗ ppe von Bidon 5 oder Gao mit Kamelen keiten machen.“ 755 ihre Lehrmädel puß Di 83 Feer u Wfbon Pitt Saabry wurde zur nächſten Polizeiſtation Wenn nicht, wie beſteht 1 ren Dubtzend franzöſiſcher Sol⸗ Roene 3— 9 maaenteeis Poaun Un Di§ d B— 4———— * überzeugt, daß niemand anderer als Saabry den nger als daten und einer eingeborenen Mokhazni⸗Truppe Mann erſchoſſen habe. Erſt als man ſich mit IE Prd E Er elſle 4——— werden. Sie we von fünfzig Mann. dem Toten befaſſen konnte, mußten ſie i 3 ſie ihre An⸗ 50 miſtezan 405 ſichten ändern. Der Erſchöſſene hatte keine Pa⸗ Verräf des Bein den Charokier der Frau?/ Studien“ eines amerikanischen Forschers chaft Handel u. es Dih und 33 185 fant—— zanhen And ſchiellgen dande Kann man aus den Beinen einer Frau ihren Beine verrate untrüglich alle Tugenden und Prechend—25 nung des Kommandanten, nich bei Nach zu euteten darauf hin, daß er ſchwere Arbeit zu Charakter erkennen? Man möchte es nicht Untugenden einer Frau. 3 Wir haben g in den Wind ſchlugen. Sie trafen in G30 vicht—55 a enfange viß leuch⸗ p 3155 A einer L alauven, mit welchen welterſchütternden Jragen Das ſind kurz gefaßt, die Ergebniſſe des kommando. Erſt nach zehn Tagen fand man den worden befand ſich Kaſchen ſich ameritaniſche„Wiſtenſchaftler“ beſchafigen. Studiums“ von Di. Hilliard: Schlanke, ſchöne—— Wagen, der in der Dunkelheit vom Wege ab⸗ des Ermordeten— Apparat befand ich ein Richt weniger als hunderttauſend Paar Frauen⸗ Beine kennzeichnen ihre Beſitzer als eine laſt⸗ Mann, mit dem geirrt und ſteckengeblieben war. Drei der In⸗ Film. Er——+ ewi Aund nun gaben die veine behauptet der Neuyorker Pſychologe und loſe, nervöſe, ſelbſtſichere und zerverläſſige ien, daß das Ki Arzt Dr. Patrick Hilrtard unterſucht zu haben, Frau, die nicht all zu viel Herz beſitzt und nie⸗ nes 5—— gegenteiligen ſaſſen wurden gerettet, die anderen zwei waren Poliziſten zu ihrer Ueb ſch das Bildnis vor Durſt wahnfinnig geworden und ei Annaen nae in den famn ahent i„ mals unter Minderwertigkeitsgefühlen leidet nn r. ft m en n abe fg fi kamen. Das iſt nur eine der zahlloſen Tra⸗ ſehr geachteten Eheftonſtrukteurs PhilipChalg 415 bringen. Damen mit plumpen Beinen ſind ge⸗ Seib s 1501 ail ödien, die ſich im Sandmeer der Sahara auch der Maſchinenfabrit Smith. Der Ingenieur„Ja, das Studium der Weiber iſt ſchwer..!“ fällig, häuslich, aber auch Freundinnen der Ra⸗ Mädchennamen n unferer Zeit noch ereigneten, aber ſie gab hatte die auffallend ſchöne Frau vor Jwel Jah⸗ Do heißt ein alter Operettenſchlager, zu dem tur, des Wanderns und des Sportes. Das Widerruf de den Anſtoß zur Verwirklichung eines von den ren geheiratet. Es hieß 3 daß 3 Mary unſere Großmütter tanzten. Damals wagte gleichmäßig ſchmale Bein ohne A —— Behörden ſeit langem gehegten auf einer Infpektionsreiſe in Borneo kennen⸗ man es allerdings noch nicht, den weiblichen Formen verrät ein ausgeglichenes Tempera⸗ Erdbe——— Planes. gelernt hatze. Die Unterſuchungsbeamten konn⸗ Charakter aus den— Beinen deuten zu wol⸗ ment und eine gewiſſe Intelligenz, währendes mir die Hälfte ken zunächſt nicht glauben, daß die vornehme len. Heute gibt es in den Vereinigten Staaten auf der anderen Seite auf Gefühlsarmut, die habe ich noch n Scheinwerfer durch die Wüſte Dame, die in der Geſellſchaft Sydneys eine Sun eigene„Wiſſenſchaft“, die ſich mit dem ſich bie zur Herzloſigkeit zu ſteigsen permag, rehtigt, die geſ „Rei zalichkei Studium der Frau befaßt. Man unterſucht in Ungeſelligkeit und übergroße. Zurückhaltung zurückzwerlange 70 14 San un m ue ehne Kunbases mit dem Mord etwas zu eigenen Laborgtorien, welche Kleiderfrage am(chließen läßt, Recht ungünſiig beurteilt der der Widerruf de 135 das behördlich vorgeſchriebene Lagern Frau Chalg hatte eben Gäſte bei ſich, als die A weiche ein 14 3•5 Mann.———.* aleichmuß Wae n Frauen, die— fiei zu deſtrrg und ſie 355 hren, fon 108 Aie murde chulich in——— leben deſonders krinfch⸗ ſind. Manner e ſie auf Grund ſeiner grfabrungen„gefchn———— frren von der Straße zu bewahren, ſoll die e wurde ſichtlich unruhig, als ſie gefrag Arteſg 75 ex E gen„ ig, Sahara mit Leuchttürmen ausgeſtattet wurde, wo ſie vor drei Stunden geweſen ſei. 45 in ganz ernſthaft Wa und mit Kompleſen werden. Vor kurzem iſt der erſte moderne Die Beamten fixierten ſie ſcharf.„In einem Lippenſtift beſaßf u und——◻— le Wedun 4 Leuchttürm im Herzen der Wüſte, an der wich⸗ Nino“, ſagts ſis.„Ich hatte ſggar Geſellſchaft. beft ihre Unterfurpungzergebniffe zu' iſchinpe. dei tigen Waſſerſtelle Bidon 5, aufgeſtellt worden. Ingenieur Ruby war mit mir!“ lichen ichungsergebniſſe zu veröffent⸗ 2 befihen. große Liebe zu Kindern und Der franzöſiſche Ingenieur Laplace hat die⸗ Dieſer beſtätigte die Ausſage der Frau. Das ſen Wüſtenleuchtturm konſtruiert, der den nächt? Verhör war, jedoch noch nicht zu Ende, als ein Ein beſonders beneidenswerter Forſcher Stark ausgeprägte Waden laſſen auf Ge⸗ lichen Wanderern, aber auch den Flugzeugen Polizeibeamter eine Waffe brachte, die in der ſcheint der Reuvorker Arzt und Pſychologe Dr. ſchäftstüchtigteit, Energie und unternehmungs⸗ 4 den Weg weiſt. Zwölf große Laſtkraftwagen Nähe des Tatortes gefunden worden war und Patrick Hilliard zu ſein, der ſoeben mit luſt ſchließen, während ſich die Beſitzerinnen von 4 mit Anhängern waren notwendig, um den als Eigentum der Frau Chalg erkannt wurde. einer„wiſſenſchaftlichen Arbeit“ ganz eigener leicht nach außen gekrümmten Beinen großer 4 Turm an Ort und Stelle zu bringen, Zuſam⸗ Am nächſten Morgen ſchritt Frau Chalg zu Art an die Oeffentlichkeit tritt. Er behauptet, Herzensgüte und Opferbereitſchaft beſondeker 4 menſetzung und Aufbau nahmen ſechs onate einem Geſtändnis. Ja, ſie hatte den Mann er⸗ die Beine von nahezu hunderttauſend Frauen Beſcheidenheit und unverbrüchlicher Treue zu 4 in Anſpruch. Nun aber ſteht er ſtolz und mäch⸗ ſchoſſen, er war der berüchtigte Pirat Obets, und Mädchen im Verlaufe von zwölf Jahren ei J i ö ſer ſeit'zehn Fahren in Auſtralien ſein Unweſen ſtudiert zu haben, um aus Wr Gehn 5 We 3 a fünim i in dih e tig da, und rings um ihn hat ſich die Anzahl elte noch vermehrt, Ein trieb. Sie war noch vor drei Jahren ſeine Ge⸗ den Charakter ihrer Beſitzerinnen ſchlie⸗„Charaktexſtatiſtik der Beine“ nicht vergeſſen der Blockhütten und f5 Wahrzeichen menſchlicher Schaffenskraft, die liebte geweſen, die ihn auf allen ſeinen Raub⸗ ßen zu können. Man müſſe, ſo erklärt der Pyy: Sie verrät ein ignu i ftets aufs neue die Natur bezwingt und nun jügen begleitete. Dann hatte ſie ihn aber heim⸗ chologe ſehr ernſthaft, die, Sprache der Deine⸗ ſiand, eine ikenvurzig e Leen auch dem„Land des Durſtes“ ſeine Gefahren lich verlaſſen und war in Borneo mit Ingenieur verſtehen, um aus ihr den Charakter einer Frau faſſung, gepaart mit großer Anhänglichkeit und nimmt. Chalg bekannt geworden, der ſie heiratete. beurteilen zu können. Denn die Form der geiſtiger Anmut. Juni 1 —— tſtellers 17. Junt hmacherſtadt ender Drei⸗ umgeſehen ſich in der Seine erſten mat, deren itdecken half wie auch in So entſtan⸗ zichten“, die und infolge ränkten Art ian„Kämp⸗ ſen genährt, n Zuſtrom rieſtadt, der »Manches denen Pro⸗ tstums oder wohner bis rnährenden kraftvollen h nach zwei phien„der das Drama qF das das 4 igenbach be⸗ zrauſam be⸗ wegte, von indlung er⸗ ten Auffüh⸗ inen Frzählungen in Schwarz⸗ “, der mit slauf eines ind zugleich —— — — der heimi⸗ etriebs ver⸗ igte ſich der el„Adams Freiburger der Weber⸗ ndes Korn“. aus der Reichenau, zünder. Die h in zweiter nnzeichnend achliche Mei⸗ im eine be⸗ ———— ter ſchreitet e Siebziger⸗ reunde einer ten ihm und E. H. nen Ramen — 5 und unpaſ⸗ Glatteis zu Hofprediger n Veranſtal⸗ 1 den Hofpre⸗ löglich, Herr in die Arche Paar in die ediger,„das Noah ſtreckte jtungen aus von Norden, von Süden n Forschefs igenden und gebniſſe des anke, ſchöne ls eine raſt⸗ zerverläſſige ſitzt und nie⸗ ihlen leidet, he Opfer zu inen ſind fa⸗ A⸗ inen der portes. Das ausgeprägte es Tempera⸗ „während es lsarmut, die ern vermag, Jurückhaln beurteilt der Frauen, die enn ex nennt „geſchwätzig, t Komplexen hältnismäßig h und geizig Kindern und ſen auf Ge⸗ ternehmungs⸗ tzerinnen von inen großer t, beſondeker ſer Treue zu n. Auch die niſt in dieſer 4 ht vergeſſen. ing für Ehe⸗ e Lebensauf⸗ iglichkeit und ——————————— 13. Juni 1937 Hitler. Wie iſt die Altersgrenze? Muß man höhere Schulbildung beſitzen? Wie groß muß man ſein? Muß man vorher eine Prüfung ablegen?— Antwort: Sie wenden ſich an die Geſchäftsſtelle des SS⸗Sturm⸗ bann 1½2 in Mannheim(Schlageterhaus, M 4a). Die Altersgrenze liegt zwiſchen 17 und 22 Jahren. Höhere Schulbildung iſt nicht erforderlich. Sie müſſen ſich einer är,„chen und der SS⸗Unterſuchung unterziehen. RSM. Die Bedingungen für das SA⸗Sportabzeichen, die ſchon mehrſach im„Hakenkreuzbanner“ ausführlich zu leſen waren, erfahren Sie beim Sportreferenten der 5 SA⸗Standarte 171 im Schlageterhaus, M 4a, Zimmer 46(jeweils dienstags und freitags nach 18 Uhr). Sie erhalten dieſe Bedingungen und auch die für das Reichsſportabzeichen— die ebenfalls des öſteren im „HB“ zu leſen waren— auch beim Sportamt der ReSc6„Kraft durch Freude“, L 4, 15(Erdgeſchoß), mitgeteilt. Endlich können Sie die Bedingungen für beide Abzeichen auch bei einem Verein des Reichsbun⸗ des für Leibesübungen oder in Ihrem Betriebe er⸗ fragen. Man wird Ihnen auch gerne die Koſten nen⸗ nen, die mit der Erlangung der Abzeichen etwa ver⸗ bunden ſind. Militäriſches H. T. Habe auf den Namen meines Kindes Geld ge⸗ ſpart und bei einer Kaſſe eingezahlt. Muß ich, wenn mein Mann zur Ableiſtung einer militäriſchen Uebung einberufen wird, mich und mein Kind mit dieſem Geld unterhalten? Oder bekomme ich vom Staat oder der Stadt eine Unterſtützung und wieviel?— Antwort: Das Städtiſche Fürſorgeamt prüft die Frage der Be⸗ dürftigkeit der Antragſteller. Wird dieſe bejaht, ſo wird auch eine Unterſtützung gewährt. Sie wenden ſich daher zweckmäßig an das Städtiſche Fürſorgeamt in K 5, wo man Ihnen gerne Auslunft geben wird. St. O. A. Ein Leſer hält Wendelin Sommer aus Sandhofen, der inzwiſchen verſtorben iſt, für den jüng⸗ ſten Kriegsteilnehmer aus dem Kreiſe Mannheim. Dieſer, am 27. Dezember 1889 geboren, erhielt am 24. Dezember 1914 in Rußland(alſo drei Tage vor ſeinem 16. Geburtstag) das Eiſerne Kreuz zweiter Klaſſe und kam kurz vor Kriegsende an die Weſt⸗ front. Er wurde beim Reſerve⸗Infanterie⸗Regiment 40 in Mannheim ausgebildet und kam dann zum Land⸗ wehr⸗Regiment 11 an die Front. Näheres iſt bei deſſen Vater, Werkmeiſter Sommer in Sandhofen, Schönauer Straße 10, zu erfahren. Freigabe der Zwangsverwaltung Hauswirt. Infolge Unrentabilität kam im Jahre 1932 mein Anweſen in Zwangsverwaltung. Jetzt ſind wieder normale Verhältniſſe eingetreten, da ſich infolge Zins⸗ ermäßigung und Steuerſenkung die Einnahmen und Ausgaben decken. Daher möchte ich mein Anweſen wie⸗ der in meine eigene Verwaltung übernehmen. Auf die Mitwirkung beziehungsweiſe Unterſtützung des der⸗ zeitigen Zwangsverwalters kann ich dabei nicht rech⸗ nen, aus begreiflichen Gründen heraus. Wohin kann ich mich wenden, um die Rückführung meines Hauſes in meine Verwaltung in die Wege zu leiten?— Ant⸗ wort: Wenden Sie ſich vertrauensvoll an die Schlich⸗ tungsſtelle der Induſtrie⸗ und Handelskammer, Mann⸗ heim, L 1, 2, die bereitwilligſt zwiſchen Schuldner und Gläubigern vermittelt. Zuſchuß für einen Neubau XXXX. Kann ich für einen Neubau, der im Mai 1936 begonnen und im Herbſt des gleichen Jahres bezugs⸗ fertig wurde, irgendeinen Reichszuſchuß beantragen und was muß ich gegebenenfalls zu dieſem Zwecke unter⸗ nehmen? Wie lautet die Adreſſe des Reichsaufſichts⸗ amtes in Berlin für die Ueberwachung von Eigen⸗ heim⸗Geſellſchaften?— Antwort: Sie können um die Gewährung eines Reichs⸗ beziehungsweiſe Landes⸗ darlehens nur nachſuchen, wenn Sie ſchon vor Beginn des Neubaues an eine zuſtändige Stelle einen diesbe⸗ züglichen Antrag geſtellt haben. Iſt das nicht der Fall, dann dürfte ein etwaiges Geſuch von Ihnen kaum Aus⸗ ſicht auf Erfolg haben. Es könnte Ihnen nur dann ge⸗ holfen werden, wenn Sie kinderreich ſind. Für dieſen Fall müßten Sie beim Finanzamt die Gewährung der Beihilfe für Kinderreiche beantragen. Die Adreſſe der Reichsaufſichtsbehörde lautet: Hauptverband deutſcher Wohnungsunternehmungen Berlin W. 35, Großadmi⸗ ral⸗Köſter⸗ufer 59. Die Anſchriſt für Baden iſt fol⸗ gende: Verband badiſcher Wohnungsunternehmungen, Baugenoſſenſchaften und Geſellſchaften e.., Karls⸗ ruhe, Ritterſtraße 9, zu Händen Regierungsrat Dr. Boöbier. Arbeitszeit eines Lehrmädels K. H. Iſt es geſtattet, daß eine Schneidermeiſterin ihre Lehrmädels 10 bis 11 Stunden arbeiten läßt? Wenn nicht, wie kann hier Abhilfe geſchaffen werden? — Antwort: Lehrmädchen dürſen in der Woche nicht länger als insgeſamt 48 Stunden beſchäftigt wer⸗ den. Außerdem dürfen dieſe täglich bis zu einer halben Stunde zum Aufräumen der Werkſtätte angehalten werden. Sie wenden ſich in Ihrem Fall an die Fach⸗ ſchaft Handel und Handwerk, L 15, 15, die die Ange⸗ legenheit ſicher prüfen und gegebenenfalls auch ent⸗ ſprechend eingreifen wird. Wir haben gewettet Kindesnamen. Eine Frau, deren Mann vor etlichen Jahren geſtorben iſt, bekommt ein Kind von einem Mann, mit dem ſie nicht verheiratet iſt. Wir behaup⸗ ten, daß das Kind den Namen des verſtorbenen Man⸗ nes nicht tragen darf. Die Gegenpartei vertritt einen gegenteiligen Standpunkt. Wer iſt im Recht? Welchen Namen darf das Kind tragen?— Antwort:; Nach — BCS 5 1591 gilt das Kind als unehelich und wird den Mädchennamen der Mutter erhalten. Widerruf der Schenkung A. W. Ich habe einem guten Bekannten ungefähr 200 Erdbeerſtöcke unter dem ausdrücklichen Verlangen, daß mir die Hälfte der Ernte zufällt, geſchenkt. Bis heute habe ich noch nichts zu ſehen bekommen. Bin ich be⸗ rechtigt, die geſamten geſchenkten Erdbeerſtöcke wieder zurückzuverlangen?— Antwort: Es ſteht Ihnen der Widerruf der Schenkung als Geber in dieſem Falle zu, da der Beſchenkte der ihm auferlegten Pflicht nicht nachgekommen iſt. Sie können daher die Rückgabe der Erdbeerſtöcke verlangen. Kündigang zwecks Mietserhöhung iſt unwirk⸗ ſam. Nach der Preisſtopverordnung bedürfen Preiserhöhungen auf beſtimmten Gebieten der vorherigen Genehmigung. Zu den verbotenen Preiserhöhungen gehören auch die Mieterhöhun⸗ gen. In der„Juriſtiſchen Wochenſchrift“ 1937, Seite 1545, wind über einen Prozeß berichtet, der vor dem Kammergericht geſchwebt hat. In dem Prozeß handelt es ſich um eine Kündigung, die nur zum Zweck der Mieterhöhung ausgeſpro⸗ chen worden war. Dieſer Grund war im Kündi⸗ gungsſchreiben zwar nicht ausdrücklich erwähnt, ergab ſich aber aus dem Hinweis der Vermiete⸗ rin in dem Kündigungsſchreiben, daß ſie zur Fortſetzung des Mietvertrages bereit ſei, und daß die Kündigung zwecks Einbaues von Waſ⸗ ſeruhren erfolge, und weiter aus dem im An⸗ ſchluß an die Kündigung übermittelten Ver⸗ tragsangebot. Nach dieſem ſollte die Miete von monatlich 80 RM auf 82 RM erhöht und die hisher in der Miete enthaltene Bezahlung des Warmwaſſerverbrauchs nach dem Stand der Waſſeruhren beſonders bezahlt werden. Das Kammergericht hat in Uebereinſtimmung mit dem Landgericht in dieſer Kündigung eine Kün⸗ digung zwecks Mietſteigerung erblickt, die geſetz⸗ lich unzuläſſig iſt. Es hat daher die Wirkſam⸗ keit der Kündigung verneint. Richtlinien über Zinsſätze unantaſtbar. Nach dem Hypothekenzinſengeſetz vom 2. Juli 1936 hat der Richter, wenn ſich eine Einigung zwi⸗ ſchen Gläubiger und Schuldner über die Höhe der Hypothekenzinſen nicht herbeiführen läßt, ſeinerſeits den angemeſſenen Zins zu beſtim⸗ men. Dieſer Zinsſatz darf dann von dem Gläu⸗ biger während der Geltungsdauer des Geſetzes nicht überſchritten wenden. Welcher Zinsſatz von dem Richter als angemeſſen anzuwenden iſt, ergibt ſich, wie das Landgericht Guben in einer Entſcheidung(„Juriſtiſche Wochenſchrifi“ 1937, Seite 1566) ausführt, aus den„Richtlinien über die Höhe des angemeſſenen Hypotheken⸗ zinſes“, die in der 1. Verordnung zum Hypo⸗ thekenzinſengeſetz erlaſſen worden ſind. An dieſe Richtlinien iſt der Richter gebunden, das heißt, er darf von ihnen nicht abweichen. Die Feſt⸗ ſetzung des angemeſſenen Hypothetenzinſes unterliegt alſo nicht dem freien Ermeſſen des Richters. Lohnanſpruch der Handlungsgehilfen bei Er⸗ krankung. Muß ein Angeſtellter wegen einer Erkranlung die Arbeit ſechs Wochen lang ver⸗ ſäumen und tritt ſpäter eine zweite Arbeits⸗ ausſetzung durch ein Heilverfahren zur Beſei⸗ tigung der Folgen der erſten Erkrankung ein, ſo kann der Angeſtellte den Anſpruch aus 5 63 HGB(Zahlung von Gehalt bis zu ſechs Wo⸗ chen) nicht zum zweitenmal geltend machen. LAG Breslau; 9. Februar 1937,— 15a a. 156/36.) Ausſchluß bei Gewährung der Gratifikation. Gewährt ein Unternehmer ſeiner Gefolgſchaft eine Weihnachtsgratifikation, ſo darf er einen einzelnen Angeſtellten nicht ohne Grund davon ausſchließen. Hatte der Angeſtellte zum Ende des Jahres gekündigt, ſo iſt die Kündigung kein Grund, ihm die Gratifikation zu verwei⸗ ſern.(LAG Hamburg; 8. März 1937,— 9 Sa. 15/37.) Prämien und Tariflohn. Prämien dürfen nicht zur Auffüllung eines untertariflichen Ge⸗ halts verwendet werden, ſondern ſind neben dem tariflich zuſtehenden Mindeſtlohn In zah⸗ len.(LAG Hamburg; 25. März 1937,— 19 Sa. 14/37.) Streitverhandlung nach Verſäumnisurteil. Nach dem Wortlaut und Zweck der 88 54, 55 Arbeitsgerichtsgeſetz kann als Gütetermin nur der erſte Termin angeſetzt werden. Hat der Beklagte dieſen Termin vor dem Arbeitsgexicht verſäumt, ſo kann nach Einlegung des Ein⸗ ſpruchs der neue Termin nur noch als Streit⸗ termin angeſetzt werden.(LAG Königs⸗ berg; 10. März 1937,— 8 Sa. 18/37.) Die 2 des Armenrechts. Die Ver⸗ ſagung des mit der Klageerhebung beantragten Armenrechts ſoll in der Regel ſo rechtzeitig er⸗ folgen, daß die arme Partei noch vor der Ter⸗ minsbeſtimmung oder im Verfahren vor dem Arbeitsgericht noch vor der ſtreitigen Verhand⸗ lung die Klage zurücknehmen kann.(LAG München; Beſchluß vom 29. Januar 1937, — Ta. 2/37.) lau olreer und jnieter fragen an M. T. Ladenburg. Wir wohnen in einem allein⸗ ſtehenden Haus außerhalb des Ortsetters. Eine Gas⸗ leitung iſt nicht vorhanden. Wir haben deshalb eine Starkſtromleitung legen laſſen(die Koſten betrugen 50 Reichsmark) für einen elektriſchen Herd mit Backofen. Mein Mann wird jetzt verſetzt. Für die Starkſtrom⸗ leitung möchten wir jetzt etwas vergütet haben. Der Hausbeſitzer weigert ſich, überhaupt etwas zu vergüten. Wie iſt die Rechtslage? Kann ich die Leitung wieder entfernen laſſen, da ich verſchiedene Teile in der neuen Wohnung verwenden kann?— Antwort: Sie hät⸗ ten mit Ihrem Hausherrn vertraglich vereinbaren ſollen, daß er Ihnen im Falle einer Beendigung des Mietverhältniſſes die Koſten für die Starkſtromleitung ganz oder zum Teil erſetzt. Dann wäre die Angelegen⸗ heit in beſter Ordnung. Es ſteht Ihnen aber trotzdem das Recht der Klage wegen ungerechtfertigter Bereiche⸗ rung zu, da die Wohnung durch das Legen der Stark⸗ ſtromleitung eine Wertverbeſſerung erfahren hat. Sie können aber auch die Leitung wieder entfernen laſſen. Dann ſind Sie aber verpflichtet, die Wohnung in dem Zuſtand zurückzugeben, in dem ſie dieſe übernommen haben. Angeſichts dieſer Umſtände dürfte es zweck⸗ mäßig und am beſten ſein, wenn Sie ſich mit dem Hausherrn darüber gütlich einigen. Die Tatſache der Wertverbeſſerung der Wohnung ſollte dem Hauseigen⸗ tümer Veranlaſfung geben, Ihrer Forderung— über deren Höhe Sie ſich vereinbaren müßten— zu ent⸗ ſprechen. M. K. Ich bewohne ſeit 1920 in dem Seitenbau eines Hauſes eine Parterrewohnung, beſtehend aus zwei Zimmer, Küche und Keller, zur 1924 feſtgeſetzten Friedensmiete von RM. 24.—. 110% ſind RM. 26.40. Mein Hausherr bekam, nachdem die alten Aborts übergelaufen waren, im Jahre 1925 die Auflage vom Geſundheitsamt, die Aborts durch moderne Kloſetts zu erſetzen, was er auch machen ließ. Einen Monat darauf wurden alle Mieter, die damals im Hauſe wohnten, vor das Mieteinigungsamt zwecks einem Mietaufſchlag von einer Mark geladen. Wir Mieter bekamen keinen Beſcheid, aber dem Hausherrn wurde der Mietaufſchlag nicht genehmigt. Der Hausherr beſteht aber auf Zah⸗ lung des Aufſchlages, auf den er, wie er ſagte, laut Reichsmietegeſetz von 1929 Anſpruch hat. Müſſen wir Mieter nun, trotzdem ihm das Mieteinigungsamt eine Abſage gegeben hat, dieſen verlangten Aufſchlag be⸗ zahlen?— Antwort: Da die Sache bereits das Mieteinigungsamt beſchäftigt hat, geben wir Ihnen den Rat, hierwegen erneut bei der Geſchäftsſtelle des Mieteinigungsamts vorzuſprechen, die Ihnen gerne in dieſer Angelegenheit die erforderliche Auskunft erteilen wird. J. K. Bin ich verpflichtet, einem Mieter die Räume neu inſtandſetzen zu laſſen, die er untervermietet hat? Die Mieter weigern ſich, in der Waſchküche zu waſchen, verlangen jedoch alle zwei Jahre, daß die Küche neu gemacht wird. Das Wohnhaus wurde 1914 erbaut Was kann ich in dieſem Falle tun?— Antwort: Gemäß 5 536 BGy hat der Vermieter die vermietete Sache während der Dauer der Mietszeit in einem zu dem vertragsmäßigen Gebrauche geeigneten Zuſtande zu erhalten. Dieſe Pflicht beſteht für den Vermieter, gleichgültig, ob er dem Mieter Untermiete geſtattet hat oder nicht. H. H. S. 4. Nach den geltenden bezirksamtlichen Vor⸗ ſchriften iſt es verboten, Teppiche, Matratzenſchoner und ähnliche Dinge auf dem Balkon zu ſchütteln oder zu reinigen. Dies muß im Hof des Hauſes geſchehen. Wenn Sie dies zur Anzeige bringen, wird die ſchuldige Mieterin beſtraft, aber auch der Hauseigentümer, wenn er nicht alles getan hat, um dieſen Mißſtand abzu⸗ ſtellen. Sie werden Ihren Hausherrn zweckmäßig auf die geltenden bezirksamtlichen Vorſchriften aufmerkſam machen und ihn erſuchen, dafür zu ſorgen, daß Sie zu⸗ künftig von ſolch unangenehmen Vorgängen verſchont bleiben. W. J. Ich mietete am 1. Juli 1920 eine Vierzimmer⸗ wohnung mit Manſarde. Die Friedensmiete beträgt 75 Reichsmark. Mit dem damaligen Hausbeſitzer wurde vereinbart, daß bei Abgabe der Manſarde ſich der Mietpreis um 5 Reichsmark ermäßige, Gegen Ende der Inflationszeit mußte ich die Manſarde an eine andere Familie abgeben, wobei überſehen wurde, daß ſich damit auch der Mietpreis verringerte. Schuld trug hieran die Entwertung des Geldes. Bei der neuen Mietfeſtlegung wurde mit dem vollen Mietpreis ope⸗ riert, und zwar 75 Reichsmark und 20 Prozent Ge⸗ bäudeſonderſteuer ergaben 90 Reichsmart und zur Zeit beträgt derſelbe 75 Reichsmark und 10 Prozent, er⸗ geben 82,50 Reichsmark. Da ich nun im Hauſe am 1. Juli eine Dreizimmerwohnung beziehe, tauchte die Frage auf, wer gibt nun ſeine Manſarde her, um ſie dem Mieter der Vierzimmerwohnung zur Verfügung zu ſtellen. Da ich bisher darauf verzichtet hatte, glaubte der Hausbeſitzer, daß ich die der Dreizimmerwohnung gehörige Manſarde abgeben würde. Bei Hervorholen des alten Mietvertrages ſtellte es ſich nun heraus, daß ich die ganze Zeit dieſe 5 Reichsmark zu viel gezahlt habe. Der Hausbeſitzer läßt ſich nun darauf nicht ein und ſtellt die Theſe auf, daß aus dem Verſehen ein Gewohnheitsrecht entſtanden ſei und ich keine Rückvergütungsanſprüche ſtellen könne. Wie iſt nun die Rechtslage? Habe ich Anſpruch auf den zuviel be⸗ zahlten Mietzins? Wieweit im bejahenden Falle rück⸗ wirkend?— Antwort: Selbſtredend haben Sie einen Anſpruch darauf, daß Ihnen der Hauseigen⸗ tümer den Ihnen verſehentlich abgezogenen Betrag von monatlich 5 Reichsmark nachträglich wieder erſetzt. Es wird ſich empfehlen, wenn Sie ſich mit ihm hier⸗ über gütlich einigen, zumal es ſich auch zum Teil um Inflationsbeträge handelt. L. S. Ich bewohne ſeit dem 1. Mai 1935 eine Drei⸗ zimmerwohnung und bezahle 50 Reichsmark Miete. Ich habe den vorigen Mieter jetzt ausgekundſchaftet und erklärte mir dieſer, daß er für vier Zimmer 50 Reichs⸗ mark bezahlt hat. Ein Zimmer, das vierte, befindet ſich außerhalb meines Abſchluſſes und wurde einfach als Zimmer für Dienſtboten benutzt. Vergangenes Jahr bot mir der Hauseigentümer das vierte Zimmer zum Mehrpreis von 10 Reichsmark an, was ich ab⸗ lehnte. Ich habe jetzt erſt erfahren, daß das Zimmer mit zu meiner Wohnung gehört und bitte um Mit⸗ teilung, ob ich für die verfloſſene Zeit den zuviel be⸗ zahlten Mietpreis zurückverlangen kann. Ich habe für dieſen Monat die Miete noch nicht bezahlt. Heute ſchrieb mir der Rechtsanwalt Gentil(der Hauseigen⸗ tümer iſt Jude), daß der frühere Mietpreis nicht für alle Zukunft maßgebend iſt.— Antwort: Die An⸗ ſicht des Hauseigentümers dürfte richtig ſein. Sie ha⸗ ben die Miete in der bisherigen Höhe anerkannt und bezahlt und können daher nichts zurückverlangen. Es dürfte ſich aber empfehlen, eine Herabſetzung der Miete zu erreichen zu verſuchen. Erbfragen W. H. 100. Meine Eltern haben ſich gegenſeitig als Univerfalerben eingeſetzt. 1920 ſtarb meine Mutter. Mein Vater behielt nun nicht das ganze Vermögen, ſondern machte uns Nachkommen eine Schenkung. Mein Bruder erhielt das Haus und den Weinberg im Werte von RM. 9000.—„ wir zwei weiteren Geſchwiſter Lie⸗ genſchaften im Werte von je RM. 2500.—. Den Unter⸗ ſchied mußte mein Bruder ausgleichen. Vier Acker⸗ grundſtücke und ein kleines Wieſenſtück behielt der Vater. Dieſe Grundſtücke ſind, da ſie in der Nähe des Wohnortes liegen, von großem Wert. Von den vier Ackergrundſtücken wurde je eines meiner Schweſter und mir verſprochen, damit wir uns ein Siedlungshäus⸗ chen bauen könnten. Nach dem Tode der Mutter blieb der Vater, der ſich im Haus das Wohnrecht unentgelt⸗ lich vorbehalten hat, bei meinem Bruder. Er war ihm bis zu ſeinem 88. Lebensjahr eine gute Stütze. Sämt⸗ liche Grundſtücke, die mein Vater behalten hat, bebaut mein Bruder und gewährte dafür dem Vater Unter⸗ halt. Aus den Grundſtücken konnte immerhin zum mindeſten ſoviel herausgewirtſchaftet werden, daß es zum Unterhalt einer Perſon auf dem Lande reichte, zumal alle Grundſtücke mit Obſtbäumen und eines noch mit Johannisbeeren angepflanzt waren und jähr⸗ lich einen ſchönen Ertrag abwarfen. Der Vater iſt 94 Jahre alt und bisher weder krank noch bettlägerig geweſen, ſo daß er keiner beſonderen Pflege und War⸗ tung bedurfte, die außergewöhnliche Mühe und Koſten verurſacht hätten. Nun iſt mir vor einiger Zeit zu Ohren gekommen, daß der Vater, ohne das Wiſſen der Geſchwiſter, dem Bruder notartell alles vermacht hat und zwar ſchon im Jahre 1925. Uns Geſchwiſtern wurde dies verheimlicht. Uns erwächſt dadurch nach dem heutigen Grundſtückswert ein Schaden von 3000 bis 4000 Reichsmark und zwar für jedes von uns beiden. Für mich iſt dieſer Schaden von nicht ge⸗ ringem Ausmaß. Bemerken muß ich noch, daß der Bruder meiner Schweſter gegenüber ſich öfters ausge⸗ drückt hat, er ſetze alles daran, damit ich nichts mehr vom Vermögen erhalte. Wenn wir zuſammenhalten— ſo ſagte er zur Schweſter— geht es ſchon. Von den fünf Grundſtücken hat mein Bruder eines verkauft und dafür 3000 RM. erhalten. Damit ſoll er— ſo muntelt man— die Schweſter hintenherum abgefunden und ſo ſeinen vorgefaßten Plan verwirklicht haben. Wie iſt nun hier die Rechtslage? Muß ich mir das gefallen laſſen? Was iſt dagegen zu tun? Habe ich nicht zum mindeſten das Pflichtteil zu bekommen? Liegt in dem Verhalten des Bruders hinſichtlich der Abfindung der Schweſter nicht ein Vermögensbetrug?— Antwort: Der Fall iſt ziemlich kompliziert, ſo daß es ſich emp⸗ fehlen dürfte, wenn Sie ſich an die NS-Rechtsbera⸗ tungsſtelle im Schloß wenden, die Ihnen gerne Aus⸗ kunft erteilt. Entſchädigung für Familiengrab F. M. Ein Familiengrab iſt ſeit 1894 im Beſitz einer Familie. Aus der Ehe ſtammen ſechs Kinder. Der älteſte Sohn ſtarb 1919. Die Hinterbliebenen haben einen eigenen Familienplatz gekauft. Im Jahre 1937 ſtarben zwei weitere Angehörige der Familie und wurden in dem Elterngrab beigeſetzt.“ Nun verlangt der zweitälteſte Sohn von den Hinterbliebenen der zwei Verſtorbenen eine Entſchädigung von je 50 Reichsmark, da er auf das Grab verzichtet und ſich ſelbſt einen Familienplatz gekauft hat. Die Hinterblie⸗ benen des im Jahre 1919 Verſtorbenen hatten keine Entſchädigung verlangt. Das Grab iſt ſeit 1894 be⸗ zahlt und für ſämtliche Nachtommen beſtimmt. Iſt der zweitälteſte Sohn zu dieſem Vorgehen berechtigt?— Antwort: Nein. Wie ſchließe ich einen Ehevertrag? M. M. Ich bitte um Mitteilung, wie und wo ich einen Ehevertrag rechtsgültig abſchließen kann?— Antwort: Sie können einen Ehevertrag nur vor einem Notariat abſchließen. Wenn Sie es für richtig halten, können Sie ſich zuvor von berufener Seite dazu beraten laſſen. Haftung für Krankenhauskoſten E. B. 36. Wer haftet für entſtandene Krankenhaus⸗ koſten, wenn die verpflegte Perſon geſtorben iſt? Iſt eine ſolche Schuld als Nachlaßverbindlichkeit im Sinne des§ 1967 BGyB anzuſehen? Nach§ 1975 BGB be⸗ ſchränkt ſich die Haftung der Erben auf den Nachlaß, wenn Nachlaßpflegſchaft angeordnet oder Nachlaßkonkurs eröffnet iſt. Wie iſt die Rechtslage, wenn nichts der⸗ artiges veranlaßt wurde, weil außer beſcheidenem Hausrat überhaupt kein Nachlaß vorhanden war? Haften dann die Erben perſönlich und was kann hier⸗ gegen für eine Einrede geltend gemacht werden?(Bei den Hinterbliebenen handelt es ſich um Kinder, die in äußerſt einfachen Verhältniſſen leben.)— Antwort: Die Krankenhauskoſten gehören zu den Nachlaßverbind⸗ lichkeiten im Sinne des§ 1967 BGB. Mit dem Ver⸗ mögen des Erblaſſers gehen auch ſeine Schulden auf den Erben über. Hierzu kommen neue durch Ver⸗ fügungen von Todes wegen, durch den Erbfall ſelbſt und durch Abwicklung des Nachlaſſes entſtehende Ver⸗ bindlichkeiten. Dies alles ſind Nachlaßverbindlichkeiten im Sinne des§ 1967 BGB. Nach dem Wortlaut des § 1967 Abſatz 1 BG, wonach der Erbe für die Nach⸗ laßverbindlichkeiten haftet, haftet der Erbe, alſo nicht nur der Nachlaß für die Nachlaßverbindlichkeiten; ein von der Perſon des Schuldners losgelöſtes Nachlaß⸗ vermögen gibt es alſo im Prinzip nicht. Würde nicht eine perſönliche Haftung des Erben, ſondern nur eine Haftung desſelben mit dem Nachlaß gemeint ſein, ſo könnte§ 1967 Abſatz 1 BGB unmöglich ſo lauten, wie er lautet. Hieraus ergibt ſich bereits, daß grundſätzlich nach dem Geſetz unbeſchränkte, oder, was dasſelbe be⸗ deutet, perſönliche Haftung des Erben beſteht, während die Beſchränkung dieſer Haftung auf den Nachlaß nur unter gewiſſen Vorausſetzungen eintritt. Zur Herbei⸗ führung einer ſolchen beſchränkten Haftung dient u. a. die Anordnung der Nachlaßverwaltung und die Er⸗ öffnung des Nachlaßkonkurſes(§5 1975—1989 BGB). Auslandsreiſe eines Minderjährigen H. W. Benötigt ein Minderjähriger(20 Jahre alt) für die Ausſtellung eines Ausreiſe⸗Viſums die Unter⸗ ſchrift des geſetzlichen Vertreters? Es handelt ſich um eine Reiſe nach Frankreich.— Antwort: Sie müſ⸗ ſen die genehmigende Unterſchrift des Vaters oder Vormundes erbringen, außerdem müſſen Sie ſich beim einen Urlaubsſchein ausſtellen aſſen. Nein! vertrauen kann. Bank und Bankier sind für zeden da, der sein Geld sicher und zu- verlässig verwaltet wissen will. Der Kleinsparer vird ebenso gut bedient wie der, der seiner Bank Tausende an Das Bankkonto hat für Dich eine ganze Reihe von Vorteilen: Dein Geld ist in sicherer Verwahrung. Dein Geld iĩst stets zu Deiner Verfügung. Dein Geld bringt durch Zinsen Gewinn. In hast Dein eigenes Scheckbuch. %rtrenu Deiner Benl und Deinen Bankier! DbIIT BANVK IST DTINFIIEIUD Bank und Bankier beraten Dich in allen Geldfragen, sie geben Deinem gesunden Unternehmen Kredit, sie bezahlen in Deinem Auftrag Deine tägl. Rechnungen- Depritate Benkgernerbe MKEDITRATMKGEI--TIBZIVATIANKIERS.- HTTOTHEKENBANKEXN 4 — — — Mannheim Arbeitsloſenunterſtützung P. R. 78. Als Arbeitsloſer beziehe ich für mich und meine Frau wöchentlich 12,20 Reichsmark Unterſtützung. In meinem Haushalt lebt noch ein Enkel, für den ich vom Kindesvater monatlich 20 Reichsmart erhalte. Dieſer ſollte eigentlich 33 Reichsmark bezahlen, aber er kann nicht mehr als 20 Reichsmark hergeben, da er verheiratet iſt. Seit Auguſt vorigen Jahres, das iſt ſeit meiner Arbeitsloſigkeit, erhalte ich für mein Enkelkind keinen Zuſchlag. Auf meine Frage weshalb, ſagte man mir, daß mein Enkel nicht zu den Zuſchlagsberechtigten gehöre. Ich erhalte auch keine Fettperbilligungsſcheine. Steht mir ein Zuſchlag zu oder nicht?— Antwort: Sie ſprechen in dieſer Angelegenheit zweckmäßig beim Arbeitsamt, M Za, im Zimmer 62, vor, wo man Ihnen gerne Rat und Auskunft erteilen wird. Angeſtelltenverſicherung K. W. Nach Beendigung meiner Lehrzeit genügte ich vom 1. April bis 1. Oktober 1936 meiner Arbeitsdienſt⸗ pflicht. In dieſer Zeit wurden von mir keine Marken für die Angeſtelltenverſicherung geklebt. Was muß ich nun tun, damit meine Anwartſchaft nicht verfällt? Muß ich die Marken nachkleben oder fällt das ſchon unter die in Ausſicht genommene geſetzliche Neurege⸗ lung!?— Antwort:; Die Ableiſtung der Arbeits⸗ dienſtpflicht gilt als Erſatzzeit. Wie uns von zuſtändi⸗ ger Seite hierzu mitgeteilt wird, gelten die Marken in dieſem Falle als geklebt, ſo daß Sie dieſe nicht nach⸗ zukleben brauchen. Waiſenrente H. M. Hat ein Junge, der 16 Jahre alt und ſeit Fe⸗ bruar dieſes Jahres Vollwaiſe iſt, einen Anſpruch auf Waiſenrente. Er erlernt das Bäckerhandwerk(zweites Lehrjahr) und hat auf der Lehrſtelle Koſt und Woh⸗ nung. Das zuſtändige Bürgermeiſteramt hat für ihn um Gewährung einer Waiſenrente nachgeſucht, Das Geſuch verfiel der Ablehnung. Der ſehr ſtark entwickelte Junge braucht doch Kleider, Wäſche und Schuhe. Wer kauft ihm dieſe oder bezahlt dies? Iſt in dieſem Falle eine Beſchwerde gegen die Ablehnung möglich oder kann ſonſtwie geholfen werden?— Antwort: Für den Jungen darf mit Vollendung des 16. Lebensjahres keine Waiſenrente mehr gewährt werden, Es iſt nun Pflicht des Vormundes, beim zuſtändigen Bürger⸗ Unterſtützung für den Vollwaiſen zu bean⸗ ragen. Fürſorge und Sozialrentner W. A. 100 Schwetzingen. Ich bin 67 Jahre alt und Altersrentner, beziehe monatliche Rente von 43.40 RM. und 10.— RM, Rentnerbeihilfe vom Fürſorge⸗ währen. „Hakenkreuzbanner“ dr⸗ Alahng fe Aeuee, Wer hat die Koſten für die Inſtandſetzung der Mietwohnung zu tragen? Zu den Fragen, die immer wieder auftau⸗ chen und dann Anlaß zu viel Aerger und un⸗ liebſamen Aupeianderſezungen unter den Be⸗ teiligten geben, gehört auch die, ob und in wel⸗ chen Fällen die Mietpartei vor Verlaſſen der ge⸗ kündigten Wohnung Abnutzungsſchäden auf eigene Koſten beheben muß. Die Beantwortung dieſer Frage folgt eeäge aus dem Weſen des Mietvertrages, der den Vermieter ver⸗ pflichtet, dem Mieter den Gebrauch der ver⸗ mieteten Sache während der Mietzeit gegen Entrichtung des vereinbarten Mietzinſes zu ge⸗ er Gebrauch der gemieteten Sache, in unſerem Falle alſo die Benutzung der Miet⸗ wohnung, bringt es naturgemäß mit ſich, daß die Räumlichkeiten im Laufe der Zeit und verwohnt werden, Hält ſich dieſe Ab⸗ nutzung aber im üblichen Rahmen und iſt ſie lediglich durch die ordnungsmäßige Benutzung der Wohnung bedingt, ſo kann der Vermieter natürlich beim Auszug des Mieters von dieſem nicht die Inſtandſetzung verlangen. Dieſe an ſich ſelbſtverſtändliche Folgerung legt das Geſetz aber auch ausdrücklich feſt in der Beſtimmung, daß der Mieter Veränderungen oder Verſchlech⸗ terungen der gemieteten Sache, die durch den vertragsmäßigen Gebrauch herbeigeführt wer⸗ den, nicht zu vertreten hat(§ 548 Bürgerliches Geſetzbuch). Weſentlich für die Beurteilung der Frage, ob der Mieter für die Abnutzung Schadenserſatz zu leiſten hat, iſt alſo der Umſtand, ob die Ver⸗ ſchlechterung der Wohnung außergewöhnlich und nicht durch den üblichen und vertrags⸗ mäßigen Gebrauch bedingt iſt. Ob dieſe Vor⸗ ausſetzung gegeben iſt, hängt natürlich ab von der Länge der Zeit, während der die Räume be⸗ wohnt wurden, von der Größe und Zuſammen⸗ ſetzung der Familie des Mieters und dem Zweck, dem die vermieteten Räumlichkeiten dienten. So iſt es natürlich ſelbſtverſtändlich, daß eine Küche ſchneller verwohnt iſt und ein Werkraum eher abgenutzt wird, als ein nur gelegentlich benutztes Zimmer. Auch kann man ſichtigung der Erfahrungen des täglichen Le⸗ bens muß als Maßſtab dienen und jeweils die Frage entſcheiden, ob die Abnutzung durch den vertragsmäßigen Gebrauch bedingt, alſo vom Mieter nicht zu vertreten iſt, oder ob ſie außer⸗ halb des üblichen Umfangs liegt, ſo daß die Rietpartei auf ihre Koſten die Inſtandſetzung ausführen laſſen muß. Man darf vom Mieter erwarten, daß er ſich als Sachwalter fremden Gutes betrachtet und daher die fremden, ihm nur mietweiſe über⸗ laſfenen Räume pfleglich behandelt und ſcho⸗ nend benutzt,. Macht er ſich dieſe Auffaſſung zu eigen und handelt er entſprechend, ſo wird kein Hauswirt von ihm verlangen, daß er die Woh⸗ nung beim Verlaſſen inſtandſetzen läßt. Im Gegenteil. Zum Ausgleich für die Zahlung des Mietpreiſes muß der Vermieter auch eine Ab⸗ nutzung der Räumlichkeiten in Kauf nehmen. Andererſeits aber iſt es dem Eigentümer auch nicht zu verdenken, wenn er ſeinen früheren Mieter zum Schadenserſatz anhält, wenn die Wohnung in einem Zuſtand zurückgelaſſen wird, der nicht durch vertragsmäßigen Ge⸗ brauch bedingt iſt, die alſo über die Maßen „verwohnt“ iſt und eher einem verlaſſenen Kriegsſchauplatz gleicht als einer Behauſung von Menſchen. Die hier aufgeſtellten Regeln gelten nur für den Fall, daß ſich der Mietvertrag über die zur Erörterung ſtehende Frage ausſchweigt, ſo daß die im Vorſtehenden dargelegten geſetz⸗ lichen Beſtimmungen in Anwendung kommen. Es iſt den Parteien, alſo dem Vermieter und Mieter, natürlich unbenommen, dieſe Frage vertraglich zu regeln und ausdrückliche Verein⸗ barungen darüber zu treffen, wer für Ver⸗ ſchlechterungen und Abnutzung der Räume auf⸗ kommen muß. So iſt es beiſpielsweiſe durch⸗ aus denkbar, daß im Mietvertrag eine Erſatz⸗ pflicht für Abnutzung der Wohnung ausdrück⸗ lich ausgeſchloſſen wird, etwa weil der Mieter bei ſeinem Einzug die Räume auf ſeine Koſten hat herrichten laſſen. Umgekehrt iſt es natürlich 23—0 eine Drogerie oder ſonſt ein Fachgeſchäft, der Adreſſen Sie aus unſerem Anzeigenteil erſehen könne X Y Z. Ihre Anſprüche verjähren nicht vor 30 Jah⸗ ren, das heißt ſtreng genommen gibt es in dieſem Falle überhaupt keine Verjährung. Sie müſſen beim Amtsgericht die Aktenzeichen ſich angeben laſſen und können dann darum bitten, daß man Ihnen die Koſten feſtſetzt. Dabei werden Sie zweckmäßig lurz begründen, warum Sie erſt ſo ſpät um die Feſtſetzung der Koſten bitten. Es darf wohl als ſicher erwartet werden, daß Ihrem Antrag entſprochen wird. Dann können Sie rechtswirkſam Ihre Anſprüche geltend machen. M. M. In Ihrem Falle kommt es auf den geſchloſſe⸗ nen Geſellſchaftsvertrag an, vornehmlich darauf, ob jeder Teilhaber vertretungsberechtigt iſt. Je nach dem Inhalt Ihres Geſellſchaftsvertrages könnte es möglich fein, daß Sie im Innenverhältnis die Haftung mit dem Bemerken ablehnen können, daß Sie dem Handeln Ihres Teilhabers widerſprochen haben. Maßgebend iſt Ihr Geſellſchaftsvertrag. Sollten Sie in dieſem Falle aus dieſem verpflichtet ſein, ſo können Sie zukün ti die Haftung für ſolche Fälle durch eine Aenderung genannten Vertrages ausſchließen. 1 R. Z. Der Verfaſſer des Gedichtes„Die Fahne der Einundſechziger“, Julius Wolff, iſt Arier. E. W. Kann mir der„Briefkaſtenonkel“ verraten, wie man Gurken⸗ und Rote⸗Rüben⸗Saft gewinnt?— Antwort: Das iſt ſehr einſach. Man ſchält die Gurke und dreht ſie dann durch eine Maſchine, die in Reformhäuſern und anderen einſchlägigen Geſchäften zu haben iſt. Das gleiche gilt für Rote Rüben. Dem Saſt der letzteren— von dem man übrigens nicht viel trin⸗ ken kann— fügt man zweckmäßig etwas Zitronenſaſt bei, da der Saft der Rote Rüben ſonſt zu ſchwer im Magen liegt. Betriebsordnunag und dispoſitives Recht. Die Betriebsordnung iſt die ſtärkexe Rechts⸗ quelle gegenüber dispoſitiven(nachgiebigen) Geſetzesvorſchriften. Es beſteht dabei kein Unterſchied, ob die eine oder andere Beſtim⸗ mung der Betriebsordnung aünſtiger oder un⸗ günſtiger iſt als die entſprechende dispoſitive Geſetzesvorſchrift(LAc Danzig: 7. April 1937, 8 Sa. 8/37.) Anmerkung: Dispoſitives Recht iſt nach⸗ giebiges Recht, das heißt Recht, das nur er⸗ gänzend eintritt, falls die Parteien nicht etwas 9222222+. auch möglich, die Erſatzpflicht für alle Fälle zu anderes vereinbart haben. Im Gegenſatz hier verband Mannheim⸗Land. Mein Stiefſohn iſt als Für⸗ zu ſteht das abſolute oder zwingende Recht ſorgearbeiter bei der Stadt beſchäftigt. Auf Grund deſſen hat mir der Fürſorgeverband die 10.— RM. Rentnerbeihilfe entzogen. Iſt mein Stiefſohn, der bei mir im Haushalt lebt, verpflichtet, mich zu unterſtützen und inwieweit? Er bezahlt mir wöchentlich 10 RM. Koſtgeld.— Antwort: Bei Prüfung der Hilfsbe⸗ dürftigkeit muß das Geſamteinkommen der Familie zugrunde gelegt werden. Hilfsbedürftigkeit kann nicht anerkannt werden, wenn das Geſamteinkommen den in geſetzlicher Weiſe feſtgelegten Richtſatz erreicht bzw. überſteigt. Der Richtſatz im vorliegenden Falle beträgt 47 RM. und 9 RM., zuſammen 56.— RM. Fürſorge⸗ rechtlich und ſittlich iſt der Stiefſohn verpflichtet, zum Unterhalt der Familie beizutragen. Nach dem bürger⸗ 5 5 baß ſe ihre Woß n nicht ver⸗ angen, daß ſie ihre Wohnung ſolange in gutem vereinbaren, wenn der Eigentümer die Woh⸗ W04**— Ra Zuſtand erhält wie etwa ein Junggeſelle oder nung nach völliger und koſtſpieliger 5—5. das den Paxteiwillen ausſchließt. Das Arbeitz⸗ ein kinderloſes Ehepaar. Es iſt natürlich nicht rung, womöglich noch unter Berückſichtigung be⸗ recht wird durch zwingende und, ſoweit Rar⸗ möglich, in dieſem Rahmen eine erſchöpfende ſonderer Wünſche des Mieters vermietet hat. teivereinbarungen ſehlen, durch nachgiebige Ge⸗ Aufzähiung der Fälle zu geben, in denen der Auch hier gilt Vertragsfreiheit, der, ſoweit ſie ſetzesregeln beherrſcht. Mieter für eine Verſchlechterung der Wohnung nicht ſittenwidrig iſt, keine Schranken geſetzt In der Praxis wird ein verantwortungs⸗ einzuſtehen hat. Eine verſtändige Würdigung ſind und die den Parteien weiteſtgehend Spiel⸗ bewußter und im Sinne der Betriebsverbun⸗ der Eigenart eines jeden Falles unter Berück⸗ raum und Bewegungsfreiheit läßt. H. denheit handelnder Betriebsführer ſchwerlich die ihm vom Geſetz eingeräumte Machtbefugnis mißbrauchen. So wird er zum Beiſpiel eine Aenderung der Betriebsordnung, die an ſich durch die Betriebsverhältniſſe bedingt iſt, aber u¹ι4— 7 die Arbeitsbedingungen verſchlechtert, nicht rückwirkend, ſondern erſt eine gewiſſe Zeit nach der Bekanntgabe in Kraft treten laſſen. Feſt⸗ 2 Steuerfragen X. 9. Z. Ich ſchulde einem auswärtigen jüviſchey gegen die guten Sitten und iſt nichtig(5 185 Abſatz 1 nde Miiat opch Wenſtonsanfprich F. E. Necharau. Ab 1. Mürz beziehe ich eine monat⸗ Geldverleiher reſtlich noch RM. 5000.—, Bür nie Ge⸗ Behhn die Richtiakeit umſaßt den ganzen Vertrag.. können burch eine Aenderung der Betriehs⸗ liche Altersrente von RM. 54.—; zur Zeit arbeite ich ſamtſumme von etwa RM. 10 000.— ließ ſich dieſer ordnung ſowieſo nicht ange taſtet werden. 5 10 noch als Lokomobil⸗Monteur auf meinem Beruf. In ſeinerzeit meinen geſamten Betrieb mit allen Maſchinen Zuſchlag bei Ratenzahlung bieten ſchon die 88 2 und 16, 19 AOG ſowie der Woche verdiene ich RM. 43.20. Dieſe Beſchäftigung und Werkzeugen als Eigentum verſchreiben. Im Jahre K. R. Ein Bekannter kaufte ſich ein neues Fahrrad, 66 242 138 B605 Sch iſt jedoch nur vorübergehender Art, da lein. feſtes Ar⸗ 1936 konnte ich infolge verſchiedener Lieſerungsverluſte das RM. 62.— koſtete. Da er nicht gleich auf einmal 25* u. beitsverbälmis beſteht. Wenn leine Auſträge vorliegen, die Raten nicht einbalten. Run will der Geldverleiber bezahlen konnte, vereinbarte er Ratenzablung⸗ Er be⸗ kann ich oft Tage, Wochen oder gar monatelang war. meinen Betrieb(meine Exiſtenzl) um etwa ein Zehntel zablte Am. 20.— an, der Reſt ſoll in vier gleichen Wann liegt Steuerhinterziehung vor? Nach ten, bis 3.—— Wie ſoll ich B des normalen Wertes an ſich ziehen. Der Wert des Monatsraten gezahlt werden. Für dieſen Reſt berech⸗ s 396 der Abgabenordnung begeht derjenige von RM. 1* leben? Muß es.* +* von mir erarbeiteten Betriebes beläuft ſich auf etwa nete der Verkäuſer einen Zuſchlag von RM..—. Dies eine Steuerhinterziehung, der zum eigenen Begriffe un! kewwekfcherwugzpfüchäg und in welcher dühen em.—*— Rat können Sie 4— 8437—* auf** 255—— 1——+ Vorteil oder zum Vorteil eines anderen nicht im täglichen er Sachlage en?— Antwort: Die Sicherungs⸗ rozen r die erſte Rate, für die zweite Ra—0 3 lich muß ich Bürger⸗ und Kirchenſteuer bezahlen, wenn—— f die dingliche Uebereignung einer Soche 66,4, für die dritte 44,3 und für die vierte Rate 33,2 gerechtfertigte Steueworteile erſchleicht oder Siun Fi von ja, welchen Betrag)— Antwort: Für ſedes Ein⸗ mit der Abrede, daß das Eigentum nieht endgültig Prozent. Iſt die Firma berechtigt, einen ſolchen Ju⸗ vorſätzlich bewirkt, daß Steuereinnahmen ver inn nicht en lommen, das Sie beziehen, müſſen Sie fowohl Staats. übertragen werden ſoll, ſondern nur für die Dauer des ſchlag zu berechnen? Meines Wiſſens nach aibt es hier kürzt werden. Es muß alſo zweierlei vorliegen Inhalte änd ais auch Bürger: und Küircheiſteuer bezahlen, deren. Beſtehens einer Forderung des Erwerbers(Sicherünas. Höchſtſätze, die nicht uberſchritton, wervonſidazfen. nämlich einmal die objektive Verkürzuna von Ramen und Höbe Sie beim zuſtändigen Finanzamt, beim Städti⸗ nehmer) an den Veräußerer(Sicherungsgeber). Durch Stimmt das und wie hoch ſind dieſe Höchſtſütze?— Steuereinnahmen und weiterhin ſubſektive Un⸗ Hilfskonſtrul ie Steueramt bzw. bei der in Frage kommenden eine foiche Sicherungsübereignung verbleiben alſo die Antwort: Geſetzliche Vorſchriſten oder eine be⸗ ehrlichkeit des Steuerſchuldners. Dieſe Grund⸗ mit ihnen 1 rchenſteuerkaſſe jederzeit erfragen können. Bezüglich als Sicherheit gegebenen Sachen beim Schuldner. Rach ſtimmte bandelsübliche Methode über die Höhe der ſätze hat das Reichsgericht in ei. der Arbeitsloſenverſicherung können Sie beim Arbeits⸗ e V Law' ˖ el. ſätze hat das Reichsgericht in einem neueren das lebendig — 5 eingeiretener Fälligkeit ſeiner Forderung iſt der Gläu: Monatsraten beim Kauf von Fahrrädern auf Teil⸗ Urteile noch einmal ausdrücklich hervorgehoben del amt einen Antrag auf Beſrerung ſtellen. Die Hoͤhe der biger berechtigt, ſich aus der übereigneien Sache zu be⸗ zahlung gibt es nicht, Die von Ihnen angeſuhrte Rech⸗ el unterwo Steuern können wir Ihnen nicht angeben, da es dabel friedigen,., h. dieſe zu verwerten und ſie zu dieſem nung ſcheint uns nicht richtig zu ſein. Der Zuſchlag, der Wie etwa auf verſchiedene Umſtünde ankommt, die uns nicht he⸗ Zweck vom Schuldner herauszuverlangen. Mangels hier geſordert iſt, kann nicht als Verzinſung für den„Pflegekinder“ nach Steuerrecht. Der Unter⸗ oes 2 kannt ſind. Die zuſtändigen Aemter werden Sie dieſer⸗ einer beſonderen Abrede kann der Gläubiger die Ver⸗ ausſtehenden Beirag angeſehen werden, ſondern als halt von Pflegekindern kann unter Umſtänden L— halb ſchon befragen und werden erſt nach deren Be⸗ wertung in beliebiger Weiſe, insbeſondere durch frei⸗ Entſchädigung für das Riſtto, daß für den Verkäuſer für die Bemeſſung der Einkommenſteuer von ur antwortung Ihnen genaue Auskunft erteilen können. händigen Verlauf, vornehmen, wobei er nach den mit jedem Teilzahlungskauf vervunden iſt und für die erheblicher Bedeutung ſein. In mehreren nahme nun A. M. Wie hoch iſt die Freigrenze des Betriebsver⸗ Grundſätzen von Treu und Glauben gewiſſenhaft vor⸗ Mehrarbeit, die ſolche Vertäuſe perurſachen. Nach un⸗ neueren Urteflen hat der Rei chsfin anzhof den 3 Unruhige, vi ög. b iehungsweiſe Umſatzes bei der V lagu zugehen, insbeſondere die Intereſſen des Schuldners ſeren Erkundigungen wird in Mannheim vielſach ſo, wir heute* mögens beziehungsweiſe Umſatzes bei der Veranlagung nach Möglichkeit zu wahren und dieſem den etwaigen verſahren, daß beim Verlauf eines Fahrrades auf Teil⸗ Begriff einer Pflegekindſchaft maßgeblich er⸗ eine Eigenſc der Gewerbeſtener?— Antwort: Die Veranlagu, Möglichteit zu wah Eigenſ ——0 rausſichtlich Wnleſtig in Siaffeln 4— 40 Uceberſchuß derauszugeben bat. Wenn ſonach dem Gläu. zahiung die Vertaufsſumme, un eiwa 10 Prozent er⸗ läukert. Danach muß dem Pflegevater ſtets die ſchädlich und 3 00Ä 3 3 155 5 cheid———— 1, biger der geſamte Wertzeugbeſiand zur Sicherung doht wird, ſo dab in Ihrem Falle das Fahrrad ſtatt volle Sorge für die Perſon des Pflegekindes das eine Fr nommen werden. Eingehenden Beſcheid hierüber e übereignet worden iſt, dann ergibt ſich aus dem Um⸗ 62 Reichsmartk(für den Fall der Barzahlung) nunmehr in ſeinem eigenen Haushalt zuſtehen, und zwar entſcheidung⸗ geſtanden ha mählich ihre gen und We Oft iſt Nürnberger worden, in Großen ein nationalſozi Epochen ar Zeit dazu; der deutſcher Tatſache iſt, Tragweite 1 ſchi jte. In verbietet, ve „Sachſenſchl ſen der Wa inneren Ha macht haben m Urteil ille zur E wertes eben genheit wie genwart. lichen Recht(§ 1601 BGy) iſt der Stiefſohn nur gegenüber ſeiner Mutter unterhaltspflichtig. Es iſt vor halten Sie beim Städtiſchen Steueramt, Abteilung Ge⸗ fan 3 anhr 1 g der Sicherungsübereignung, die dem Gläubiger 68,20 Reichsmark gekoſtet hätte. Mitunter wird auch ſo dergeſtalt, daß das Kind tatſächl it Willen werbeſteuer⸗Veranlagung, Rathaus, Zimmer 142. einen weitgehenden Einfluß auf die Lage des Schuld⸗ verſahren, daß für die jeweils noch ausſtehende Sum⸗——— Wiſſen— keiblichen Ellern an ners einräumt, daß dem Schuldner nur noch der me etwa 1 bis 2 Prozent pro Monat mehr berechnet Obhut und Fürſorge ausgeſchieden iſt und da⸗ Schein wirtſchaftlicher Selbſtändigkeit und Kreditwür⸗ werden. Die Feſtſetzung richtet ſich aber immer nach nach wie ein leibliches Kind im Haushalt des Arlaub für Notſtandsarbeiter digkeit verbleibt(ſogenannte wirtſchaftliche Knebelunz). der Höhe der Anzahlung, nach der Einteilung der— 5 Es ſei erin A. M. Hat ein Rotſtandsarbeiter bei ununterbroche⸗ DSie bringt auch durch ibren umfang und ihre undurch. Zablungstermine und nach der Bonttät des Schuld, Pflegevaters lebt. Pflegekinder müſſen eben s zu Ger ner Tätigkeit von einem Jahr Anſpruch auf Urlaub? ſichtigreit die von dem Sicherungsnehmer bewaht in üers. Der in Ihrem Falle verlangte Zuſchlag von 5 bei dem Pflegevater ihr„Zuhauſe“ haben. 175 n Ang — Das kommt auf die Umftünde und auch auf die Art den Kauf genommene, nicht ganz fernliegende Geſahr Reichsmart, der das Rad um noch mch, eimmal 10 1e en zuf Handeln aus Notwehr. Ein rechtswidrig An⸗ Schiller und riſche Einfli durch ein Ve bels ihren ſchließlich au der Tätigkeit an. Auskunft erteilt bereitwilligſt die Rechtsberatung der Deutſchen Arbeitsfront in P 4, 4½5. Ich will das verdiente Zeugnis G. H. Um meiner Heeresdienſtpflicht zu genügen, ſchied ich aus den Dienſten einer Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft, bei deren Zentrale ich gelernt hatte. Man ſandte mir dann ein Zeugnis nach, das ich als unverdient und unzutreffend betrachte. Bei meinem erſten Urlaub— ſich am beſten an Ihren Sturmführer. A. Sch. Laudenbach. Wegen des uns mitgeteilten Einkochmittels wenden Sie ſich am zweckmäßigſten an(Die Ausküntte nach bestem Wlssen, ledoch ohne Gewälr) —1 ſich, daß**——5*=-— zu——.— verteuert, wird nach unſerer Auffaſſung nicht aden kommen, ohne daß doch von einem betrüge⸗ eanſtandet werden können. Wir halten es für durch⸗ 050 53 8 riſchen Vorgehen des Sicherungsnehmers dieſen gegen⸗ aus richtig, daß im Falle der Teilzahlung 0 höherer gegriffener iſt nicht ſtets berechtiat, ſich mit über die Rede ſein könnte(Gläubigergeſährdung). Ein Preis verlangt wird als für den Fall der Barzahlung, allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln zu weh⸗ ſolcher Sicherungsübereignungsvertrag verſtößt daher da ſonſt der Barzahler eigentlich benachteiligt wäre. ren. Art und Maß der Verteidigung richten ſich vielmehr nach Art und Maß des Angriffs Niemand braucht ſich zwar einem Angriff durch das durch D ſchimpfliche Flucht zu entziehen. Wer aber an die Ford⸗ 0* einem rechtswidrigen Angriff dadurch entgehen rellen Berich 1 er kann, daß er aus der Richtung des Angriffs früher konnte ich nichts unternehmen— bat ich um ein 5 5. er ſchewen er neues Zeugnis. Dies wurde abgelehnt. Was kann ich n zu verletzen. chel tun, daß die Firma mir das Zauni ausſtellt, das L. Sch. Im Rahmen der Nordſeewoche 1937 haben A. Sch. Weinheim. Auf Ihre Anfrage teilen wir Einem Bedrohten iſt unter Umſtänden zuzumu⸗ ein Staatsge mir gebührt?— Antwort: In dieſem Falle bleibt folgende Segelwettfahrten ſtattgefunden: am 14. Mai Ihnen mit, daß Pfingſten 1926 auf den 23. und 24. ten, die Hilfe eines zur Abwehr fähigen und das auf dem Ihnen nichts anderes übrig, als beim Arbeitsgericht von Wilhelmshaven nach Bremerhaven,(Veranſtalter Man fiel. bereiten Dritten in Anſpruch zu nehmen, Das ührerprinzi zu klagen. Nach den Beſtimmungen des Handelsgeſetz⸗ Marine⸗Regatiaverein, Zweiaftelle Wülhelmshaven, am d. T. Bin beim Milchhändler für Sußbutter ange gilt insbefondere vor einem Gebrauch det f1 der Vo, buches haben Sie Anſpruch auf ein Zeugnis, das Ihre 16. Mal von Bremerhaven nach Helgoland(Veranſtal, meldet. Meine Familie beſteht aus drei Köpfen Mit Schußwaff ren ieig ſeiner Handl Leiſtungen und Ihre Führung gebührend würdigt. ter Weſer⸗Jachttlub), am 16. Mai von Cuxhaven nach Schußwaffe. Helgoland(Veranſtalter Norddeutſcher Regattaverein),——.ennn ein— 33 lutionären 9 95 er, er Milchhändler an Familien, die au in früheren Sportliches am 19. Mai von Helaoland nach Bremeroaven(Beran. nicht gröher ſind als die meinige, läglich ein Viertel„Bertragefreiheit und Arbeitsrecht. Auch im 5 Urtei port iche ſtalter Weſer⸗Jachtklub), am). Mai von Helgoland ahgibt. Wieviel Butt i 3 Arbeitsrecht gilt allgemein der Grundſatz der la, 1 nach Cuxhaven(Veranftalter Rorddeutſcher Regatta⸗ chenuß ieviel Butter habe ich täglich zu beanſpru⸗ 45 ſchichte, über K. W. Es iſt richtig, daß der Reichsſportſührer an⸗ perein) chen?— Antwort: Sie haben in der Woche für je Verxtragsfreiheit, d.., daß die Parteien dem Muſiker entf läßlich ſeines Beſuches im Grenzland Baden im Jahre eine Perſon ein Viertel zu beanſpruchen. Bei der ge⸗ Arbeitsvertrage jeden Inhalt geben können, 5 3 1934 der Stadt Mannheim die Austragung eines Län⸗ Fl. R. Seit Jahren hört oder lieſt man nichts mehr genwärtig warmen Witterung können Sie genug freie der nicht nach allgemeinen Grundſätzen nichtig an der 55 derſpiels zugeſichert hat. Die Durchführung eines ſol⸗ von„Flettner⸗Rotorſchiſſen“, die nach Angaben des Butter kaufen. Wenn Sie mit Ihrem Butterlieferant iſt oder gegen die jeweils geltenden Tariford⸗ er ein revo chen Spieles kann aber erſt dann erſolgen, wenn die Erfinders gegenüber dem Segelſchiff bedeutende Vor⸗ nicht einig gehen, können Sie ſich ja auf ein anderes nungen verſtößt. Es iſt daher rechtlich durch⸗ Bewertung 0 Stadionverhältniſſe in Mannheim andere geworden teile bieten, ſo daß man annehmen muß, daß dieſe Geſchäft umſchreiben laſſen. aus möglich daß bei einem Arbeitsve hältn ſchieht heute ſind. Das geringe Faſſungsvermögen des hieſigen Sta⸗ nicht oder kaum zur Anwendung kommen. Warum iſt Seckenheim. Wegen der uns genannten Liedtexte wol⸗ be itsverhältnis wobei aller dions dürfte die Urfache dafür ſein, daß in den letzten dies nicht der Fal)— Antwort: Hierüber iſt uns len Sie ſich am beſten an eine Muſtralienhandlu neben der allgemeinen Arbeitsvergütuna noch olympiſcher Jahren kein Länderkampf mehr in Mannheim zur nichts betannt. Bielleicht richten Sie eine diesbezügliche wenden. Bezüglich Ihrer weiteren Zroe—* die Zahlung einer für ſich allein kündbaren Zu⸗ Durchführung gebracht wurde. In dieſem Zuſammen⸗ Anfrage an das Reichsverkehrsminiſterium. 9 lage vereinbart werden kann. Nun iſt„d hang verweiſen wir Sie auf die Sportſeite unſerer vor allem au Frühausgabe vom 10. dieſes Monats(Stadt Mann⸗ E. N. Beim Studium des Anzeigentells des„Haken⸗ lichmachung heim ehrt ihre erfolgreiche n Sportler). kreuzbanner“ finden Sie beſtimmt gewünſchte Adreſſen. zunächſt nur tung, nur ei und ihren in deren Di ———— ſeſchäft, deren rrſehen können. t vor 30 Jah⸗ es in dieſem müſſen beim Juni 19)7 ſen laſſen und nen die Koſten urz begründen, ing der Koſten t werden, daß n können Sie achen. 5 den geſchloſſe⸗ ch darauf, ob „Je nach dem nte es möglich Haftung mit e dem Handeln Maßgebend iſt n dieſem Falle Sie zukünftig Aenderung des Die Fahne der er. nkel“ verraten, t gewinnt?— Man ſchält die kaſchine, die in n Geſchäften zu ben. Dem Saſt nicht viel trin⸗ is Zitronenſaft zu ſchwer im 9 es Recht. Die rkexe Rechts⸗ nachgiebigen) dabei kein dere Beſtim⸗ ger oder un⸗ e dispoſitive g: 7. April echt iſt nach⸗ das nur er⸗ nicht etwas egenſatz hier⸗ gende Recht, Das Arbeits⸗ ſoweit Par⸗ chgiebige Ge⸗ intwortungs⸗ riebsverbun⸗ er ſchwerlich ffa Zvſischen AllsäsSiqkeit und Zuci Unser Kampf und unsere Haltunq gestern und heute/ Von Gertrud Thiessen dachtbefugnis Beiſpiel eine die an ſich ingt iſt, aber chtert, nicht iſſe Zeit nach laſſen. Feſt⸗ nkündbarkeit, onsanſprüche er Betriebs⸗ verden. Hier AOG ſowie chutz. vor? Nach ht derjenige zum eigenen inderen nicht chleicht oder nahmen ver⸗ lei vorliegen, kürzung von ubjektive Un⸗ dieſe Grund⸗ nem neueren rvorgehoben. Der Unter⸗ r Umſtänden enſteuer von n mehreren inanzhof den aßgeblich er⸗ ater ſtets die Pflegekindes en, und zwar h mit Willen 'n aus deren miſt und da⸗ Haushalt des müſſen eben “ haben. tswidrig An⸗ igt, ſich mit tteln zu weh⸗ gung richten des Angriffs. Angriff durch „Wer aber— urch entgehen des Angriffs es berechtigt, zu verletzen. den zuzumu⸗ fähigen und ſehmen, Das Sebrauch der ht. Auch im zrundſatz der zarteien dem ben können, ſätzen nichtig en Tariford⸗ chtlich durch⸗ itsverhältnis gütung noch indbaren Zu⸗ ohne Gewähr) b . Oft iſt auf jene Rede des Führers vom Nürnberger Parteikongreß 1935 hingewieſen worden, in der er dem Streit um Karl den Großen ein Ende machte, indem er es ablehnte, nationalſozialiſtiſche Grundſätze auf vergangene Epochen anzuwenden und Maßſtäbe unſerer Zeit dazu zu benutzen, große Perſönlichkeiten der deutſchen Geſchichte abzuurteilen. Dieſe eine Tatſache iſt, recht betrachtet, von entſcheidender Tragweite nicht nur im Hinblick auf die Ge⸗ ſchichte. In dieſem einen Geſchehen, das uns verbietet, von einem deutſchen Kaiſer als dem „Sachſenſchlächter“ zu ſprechen, liegt eingeſchloſ⸗ ſen der Wandel, den wir in unſerer geſamten inneren Haltung ſeit der Kampfzeit macht haben: waren wir früher vom Willen um Urteil geleitet, ſo beſtimmt uns heute der ille zur Erkenntnis eines poſitiven Leiſtungs⸗ wertes ebenſo in den Ereigniſſen der Vergan⸗ genheit wie in den Begebenheiten unſerer Ge⸗ genwart. * Es iſt von Zeit zu Zeit notwendig, ſich über Begriffe und Benennungen klar zu werden, die im täglichen Leben uns wieder und wieder be⸗ Sautn von uns jedoch in ihrem eigentlichen inn nicht mehr verſtanden werden können. Die Inhalte ändern ſich, die Namen bleiben. Aber Namen und Begriffe ſind ja nur Abſtrakta und Hilfskonſtruktionen, die unſer Geiſt erfindet, um mit ihnen umſchreibend etwas zu bezeichnen, das lebendig unter uns wirkt und ewigem Wan⸗ del unterworfen iſt. Wie etwa hat ſich der Begriff und die Hal⸗ tung des Revolutionärs gewandelt im Laufe der vier Jahre, die ſeit der Machtüber⸗ nahme nun vergangen ſind. Iſt er, der ewig Unruhige, vielleicht ganz verſchwunden? Sind wir heute noch revolutionär— oder iſt hier eine Eigenſchaft bezeichnet, die im neuen Reich ſchädlich und überflüſſig geworden iſt? Es 5 das eine Frage, die ſehr bewegend, ſchwer un entſcheidungsvoll am Anfang des neuen Staates geſtanden hat und deren Klärung erſt ganz all⸗ mählich ihren Ausdruck in neuen Entſcheidun⸗ gen und Wertſetzungen findet. Es ſei erinnert an den Glückwunſch des Füh⸗ rers zu Gerhart Hauptmanns 70. Geburtstag; der den Angriffen gegen den Dichter ein Ende ſetzte. Es ſei erinnert an die Diskuſſion um Schiller und Goethe im Hinblick auf freimaure⸗ riſche Einflüſſe, die Anfang vorigen Jahres durch ein Verbot des Reichsminiſters Dr. Goeb⸗ bels ihren Abſchluß fanden. Es ſei erinnert ſchließlich auch an das Verbot der Kunſtkritik, das durch Dr. Goebbels verkündigt wurde, und an die Forderung einer neuen Form der kultu⸗ rellen Berichterſtattung: der Kunſtbetrachtung. Aber zu gleicher Zeit mit Lahmlegung ent⸗ ſcheidender revolutionärer Aeußerungen— die ein Staatsgefüge natürlich nicht dulden kann, das auf dem Grundſatz der Totalität und des Führerprinzips beruht, das zudem die Einig⸗ leit der Volksgemeinſchaft zur Vorausſetzung feiner Handlungen hat— iſt das Bild des revo⸗ lutionären Menſchen in ſtärkerem Maße als je in früheren Epochen leitendes Ideal geworden, ja, das Urteil über Geſtalten der deutſchen Ge⸗ ſchichte, über Dichter, Maler und ſelbſt auch Muſiker entſcheidet ſich für uns immer wieder an der einen Frage: ob er ein kämpferiſcher, ob er ein revolutionärer Menſch geweſen ſei. Die Bewertung Goethes, Kleiſts, Nietzſches etwa ge⸗ ſchieht heute unter völlig neuen Vorzeichen, wobei aller fauſtiſchen Bewegung gegenüber olympiſcher Ruhe der Vorzug gegeben wird. Nun iſt„das Revolutionäre“— und das muß vor allem auch zur Bekräftigung und Verſtänd⸗ lichmachung der Beiſpiele geſagt werden— ja zunächſt nur etwas Formales: nur eine Hal⸗ tung, nur eine Waffe. Sie bekommt ihr Recht und ihren Wert erſt durch die Güte der Sache, in deren Dienſt ſie ſteht. Dieſer Dienſt aber hat zwei Etappen: den Angriff und den Auf⸗ au, die Vernichtung und die neue Schöpfung. Der Sinn der Revolution, wie ihn der Führer erſt vor wenigen Tagen in ſeiner Rede im Reichstag deutete, iſt die Erſetzung des Schlech⸗ ten durch etwas Beſſeres. Wir ſind am zweiten Teil des Weges ange⸗ langt. Wir ſuchen die revolutionären Impulſe in ein Ordnungsgefüge einzubauen, in dem ſie nicht abgetötet werden, ſich aber auch nicht ſchäd⸗ lich ausbreiten und ſchwächend oder zerſtörend auswirken können. Jeder Aufbau, das Beiſpiel Preußens beweiſt es uns, iſt für unſer Volk, das durch ſeine zentrale Lage immer bedrängt und gefährdet iſt, unumgänglich verbunden mit der Forderung einer ſtrengen und abſoluten Diſziplin, einer Beherrſchung und Zucht, die von der freien Kämpfernatur zunächſt ſchwerlich aus echter Einſicht bejaht und erfüllt werden wird. Die Vereinigung von Kämp⸗ fertum und Diſziplin— das iſt die innere Auseinanderſetzung, in der wir dieſe vier Jahre hindurch geſtanden haben, und aus der ſich jetzt, hier und dort plötzlich ſichtbar, oft noch unſicher, fragend und ſchmerzlich, eine neue altung herausbildet, in der der revolutionäre Sinn zwar nicht ſo offen zutage tritt wie frü⸗ gen ſich aber insgeſamt fein kräftiges Leben ewahrt. Es gilt, je und je den Kampf zu beſtehen aus der Spannung zwiſchen geſun⸗ der Aufſäſſigkeit und geforderter Zucht. In allen Lebensbezirken iſt die Entwicklung Endlos ſind die Gtraßen im Banne unſerer Berge zu ſpüren— am entſcheidendſten und bedeu⸗ tungsvollſten ſicher im Bereichder Kultur. Wir haben früher öfter, unbefangener und ent⸗ ſchiedener Nein geſagt, als hwir es heute tun, wir haben uns vielleicht auch zu wenig Mühe gegeben, etwas der Vergangenheit Zugehöriges anzuerkennen, wir haben uns in einem nach⸗ träglich manchmal ungeheuerlich anmutenden Ausmaße das Recht der Jugend genommen zu einem unverſöhnlichen Ablehnen des von W10 1 ren Eltern und Großeltern Geſchaffenen. Unſer Wille war Nein— wir bedauern und bereuen nichts. — Aber mit einem ſolchen Nein kann eine Volks⸗ —— nicht begründet werden. Alle Erzie⸗ hung, ſoll ſie wirklich den Menſchen zu aufbau⸗ endem Werk vorbereiten, beruht——9 der Ehr⸗ furcht und nicht auf der Kritik, beruht auf der Demut und nicht auf der Anmaßung. beruht auf dem Verſtehen und Erkennen und nicht auf dem frühzeitigen urteilen. Bei aller Luſt an ſchnei⸗ digen Attacken müſſen wir zugeben, daß ihnen längſt nicht immer ein pädagogiſcher Sinn innewohnt. Vielmehr wird ſelbſt da, wo nach Prüfung der Gegebenheiten ein„Nein“ unver⸗ meidbar iſt, dennoch diejenige Haltung oft die erzieheriſch fruchtbarere ſein, die ſchweigt ſtatt zu verneinen. Auch zum Schweigen gehört manchmal Mut. Wo allerdings eine Verkehrt⸗ heit ernſtlich dem geſunden Wege des Volkes entgegenſteht, da hat der Sehende die Pflicht, Aufn.: Karl Müller der Gefahr nach ſeinen Kräften zu begegnen und das Schädliche behutſam zu iſolieren. Alle dieſe Dinge ſind, ſofern man ſie in ihrem Sinnenzuſammenhang und im Gefüge des nationalſozialiſtiſchen Staatsgedankens ſieht, zwar ſehr einfach, klar und einleuchtend. Den⸗ noch liegt es auch hier ſo, daß ſich im engen Raum die Dinge ſtoßen. Noch iſt die neue Haltun Aufgabe und nicht Selbſtverſtändlichkeit, no müſſen wir alle in jedem Falle taſtend ver⸗ ſuchen: wo ſind die Grenzen, wo ſind die Mög⸗ lichkeiten. Und wo ſtecken ihre poſitiven Lei⸗ ſtungswerte, die vielleicht gerade unſere Zeit zu entdecken berufen iſt aus ihren beſonderen und kämpferiſchen Zielſetzungen her? Wichtig iſt vor allem nur das eine: daß die Einſicht in die Folgerichtigkeit und Notwendig⸗ keit dieſes Weges Raum gewinne. Denn dann erſt erhält die Ordnung ihren höheren Wert, wenn der einzelne ihr nicht blind zu folgen ge⸗ zwungen iſt, ſondern erfüllt, von dem beflügel⸗ ten Wiſſen um ihren Sinn. Und erſt wenn dieſes Wiſſen gewonnen iſt, wird die rechte und freie Haltung ſich von ſelbſt einſtellen: ehrlich und gerad und immer noch revolutionär, frei von den Verlogenheiten bloßer Schönrederei und gehalten in Zucht und Diſziplin. Es wird gewiß nicht immer leicht ſein— aber diejeni⸗ ſen, auf die es ankommt, werden nicht kapitu⸗ ieren; ſie werden die grübelnden Spaten des Geiſtes nicht flacher, ſondern tiefer anſetzen, und ſie werden den Weg finden. —— Eine Warnung/ „Iſt das nicht toll, ſo was?“ Don Rafaelo, der Siedler, hielt ſeine Baum⸗ t— beſter deutſcher Nickelſtahl— in die Höhe. Alle betrachteten ſie. Wirklich intereſſant: in ihrem Stiel ſteckte ein Pfeil. Ein zierlicher, dünner Eiſenholzpfeil mit einem hübſch gearbei⸗ teten Schwanz aus bunt ſchillernden Federn. Er war durch den Stiel gedrungen und hatte ihn geſpalten, die Spitze ſah auf der anderen Seite hervor. „Gut gezielt, meine Herren!“ Der Sprecher betrachtete die kleine, mit einem verdächtigen ſchwarzen Saft beſtrichene Spitze ganz genau. „Wenn die Axt nicht in dem Moment vor mei⸗ nem Geſicht iſt, ſitzt er mir zwiſchen den Augen. Mitten in meiner friedlichen Arbeit.“ a „Was weiß der Indianer von unſerer Ar⸗ beit“, ſagte der alte Don Aquiles bedächtig. „Solche Pfeile habe ich ſchon einmal im Holz ſtecken ſehen, an der Grenze von Venezuela und Kolumbien. Heute iſt El Cubo Oelkamp, neues Bohrgebiet. 1928 ſind die erſten Oelfunde ge⸗ weſen. Bis dahin war in die Wälder am Cata⸗ cumbo kein Schwanz von einem Weißen gekom⸗ men. Was ſollte man da auch. Chikago irgend ſo ein Direktor, der nicht ſchlafen kann, ſo lange irgendwo in der letzten Ecke der Welt noch kein Bohrturm ſteht. Und was kommt dabei heraus? Produktion und Produktion und Ueberproduktion, und drei Jahre ſpäter ſteht das Unkraut bei den Bohrlöchern drei Meter hoch und die Geſellſchaft kann mit ihren Aktien die Schlafzimmer der Direktoren austapezieren laſſen, damit ſie nun endlich ſchlafen könzzn. Mit dem Gummi war es genau ſo. Zuerſt ll⸗ ten ſie Braſilien in acht Tagen abholzen, dann war an einem einzigen Tag Schluß, aus!“ „Und was war mit den Pfeilen?“ „Ja, die hübſchen kleinen Pfeile. Alſo El Cubo: drei Rohrhütten. Der Miſſionar berichtet von einer Stelle, wo das Waſſer nach Petroleum ſchmeckt. Die Company ſchickt eine Kommiſſion hin, zwei Geologen und einen Aſſiſtenten. Ame⸗ rikaner, Doktoren, Wiſſenſchaftler, tüchtige Leute, ewiß, aber keine Waldläufer, das nicht gerade. Tauſend Dollar Gehalt und noch Extraprämien, ſchönes Geld. Gut bewaffnet, ſehr ſchön aus⸗ gerüſtet mit Proviant und Inſtrumenten, mit Feldbetten und den neueſten amerikaniſchen Klappſtühlen mit Rückenlehnen, ſehr bequem. Warum nicht. Wenn man den ganzen Tag wie ein Hund durch den Buſch kraucht, Erde ſiebt und jeden Tümpel auf Oelgeſchmack unterſucht, iſt man abends froh um einen anſtändigen Seſſel. Aber komiſch iſt es doch, ſolches Zeug im Urwald, man weiß nie, was für ein Spuk — Roſentreter: Sonntag in Oberdorf Aber da iſt in Von Hans Reiser aus ſolchem Teufelszeug entſtehen kann. Unſer⸗ einer weiß es ja ungefähr, die Sachen ſind zu auffällig, zu fremd und verdächtig, das ſieht alles nach Maſchine aus und davor hat der Indio einen Heidenreſpekt, und eine Hängematte tut es auch und iſt außerdem leichter zu tragen. Wahrſcheinlich haben ſie auch einen Kalender mitgehabt und Armbanduhren, und ſonntags eine Partie Bridge geſpielt, um nicht aus der Uebung zu kommen. Die Karten waren noch da, nich getränkt, da gehen die Ameiſen nicht ran. Es vergehen vier Wochen, acht Wochen, drei Monate, man hört nichts von den dreien. Eine Expedition ſoll hingehen, ein Leutnant und acht Soldaten.„Wer Luſt hat und ſich im Walde auskennt, kann ſich anſchließen.“ Eigentlich ſollte man ſie allein laufen laſſen. Ich war Vormann bei der Weſtindian Silcompany Maracaibo, aber ich hatte genug, ich war froh, wegzukom⸗ men. Am ſechſten Tag haben wir ſie gefunden. Vom Zelt waren noch die Pflöcke da und die Heringe. Vom Tuch kein Fetzen. In der Mitte der Tiſch, auf dem Tiſch ein paar Spielkarten, darum herum die drei Stühle und die drei Männer— drei Skelette. Blanke, tadellos ſaubere Skelette, mit ein paar Dutzend bunt⸗ befederten Pfeilen, genau ſolchen Pfeilen wie der da, an die ſchönen amerikaniſchen Klapp⸗ ſtühle mit Rückenlehne angenagelt!“ 55 25.— A— /*.V Das ſind die ſtrahlenden Sommertage 5= Jn 7 4 * 4 7 — 3* s 8 8 — 2— 7———— ——— Raffdel unter dem Hammer // vememmo oe „Nein, ich kann leider heute nicht mit dir zum Tanztee gehen. Mir iſt gar nicht wohl, Karl. Alſo auf ein andermal, du Lieber.“ Ma⸗ ritees Stimme klang ſelbſt durch das Telefon verführeriſch. Er ſtieß einen Seufzer aus. „Aber du könnteſt mir eine Beſorgung ab⸗ nehmen, Karl!“ fuhr ſie in ſüßem Ton fort, überzeugt davon, daß eine Dienſtleiſtung für ſie den Höhepunkt des Glückes darſtellen würde für Dr. Martin. „Herzlich gerne, natürlich— was iſt's denn, Mariteée?“ „Ein kleines Bildchen, in das ich mich ver⸗ liebt habe, eine Madonnenkopie. Das Ding kommt heute nachmittag im Auktionshaus in der Kurfürſtenſtraße zur Verſteigerung, und ich kann mit dem beſten Willen nicht hinkommen, Karl, es iſt ganz unmöglich.“ „Ich fahre natürlich hin“, ſagte Dr. Martin ein wenig gedehnt. „Das Bild kann nur ein paar Mark koſten“, verſicherte Maritée.„Ich habe es an einem Beſichtigungstag entdeckt, wo ich aus purer Neugierde eingetreten war. Wenn es viel koſtet⸗ ſind es 10 bis 20 Mark, Karl. fürchte ic.“ „Sprich doch nicht vom Geld, Maritée! Ich ſetze mich gleich in mein Auto und ſauſe los.“ Er war froh, eine Gelegenheit zu haben, ihr etwas zu beſchaffen, wonach ſie ſich ſehnte. Viel⸗ leicht würde ſie es ihm lohnen. „Alſo du kommſt dann mit dem Bild her, Karl, es hat die Nummer 17 im Katalog.“ Ihre Stimme vibrierte ein wenig, als verberge ſich irgendein Geheimnis hinter der Sache. Zehn Minuten ſpäter fuhr Dr. Martin vor der Auktionshalle in der Kurfürſtenſtraße vor. Durch einen kleinen Vorraum, in dem Spiegel, Klubſeſſel und Statuetten herumſtanden, ge⸗ langte er in einen Saal mit dichtgedrängten Sitzreihen. Er nahm Platz und ließ ſich einen Katalog geben. Die Verſteigerung hatte bereits begonnen. Ehe die prunkvollen Zimmerein⸗ richtungen zur Verſteigerung gelangten, von denen einzelne Stücke umherſtanden, wurden Ich habe das Nötige hier, aber es iſt ſchon ein bißchen ſpät, ning al5f 00 * Martin plötzlich“ ein Licht auif, kleinere Einzelgegenſtände ausgerufen, ein Po⸗ kal, eine japaniſche Vaſe, ein gemaltes Likör⸗ fervice, eine„Brücke“. Jetzt war Nr. 17 dran: „Eine Raffaelſche Madonna!“ rief der Auktio⸗ natur.„Kopie— aber was für eine Kopie! Ein antikes Kunſtwerk kann man ſagen— 10 Mark.“ „Fünfzehn!“ ließ ſich eine Stimme am an⸗ deren Ende der Bank vernehmen. Ein hagerer Herr mit einem engliſchen Schnurrbärtchen ſaß ſteif da, die ſchmalen Augen ſtarr auf das vor dem Podium aufgeſtellte Bild gerichtet. „Fünfzehn zum erſten, zum zweiten, zum drit——— kein anderes Angebot?“ „Zwanzig“, ſagte Dr. Martin und hörte ſo⸗ fort die Stimme am anderen Ende ſagen: „Fünf⸗und⸗ſuanſig“. Der Auktionator ſah Dr. Martin an, und als dieſer nickt, ſagte er:„Vierzig!“ Jetzt nickte der Engländer. Das Bild ging auf 60, auf 80, auf 150, ſchließlich bot Dr. Martin 200 Mark, Er watr ärgerlich, daß ein verrückter Engländer das wertloſe Stück ſo in die Höhe trieb. Natür⸗ lich würde er von Maritée das Geld nicht zu⸗ rückverlangen. Dexr Engländer ließ nicht locker. Das Bild 3335 auf 400, und da ging Dr. Sah der lang⸗ haarige, blaſſe Engländer nicht wie ein Maler aus, und hatte er nicht eine unheimliche Ent⸗ ſchloſſenheit? Der Mann wußte genau, was er tat. Die Madonna war vielleicht das Werk von einem Schüler Raffaels, von dem Meiſter nachkorrigiert— vielleicht war es ſogar ein echter Raffael. Darauf konnte man alles ſetzen. Als der Doktor bis auf 900 Mark gegangen war, verfärbte ſich der Engländer, Er konnte nicht mehr. Sein Gegner hatte gewonnen. Die Händler ſaßen in ſtillem Staunen, als nach dem Hammerſchlag das Bild an den Dol⸗ tor ging; ein paar Leute applaudierten, und ondere lachten hellauf, aber der Erwerber kehrte ſich nicht daran. Er unterhandelte mit einem bärtigen ſchwarzen Mann wegen ſeines Autos, das er für einige fehlenden Banknoten in Pfand gab, zahlte, nahm das Bild und ging. „Könnte ich Fräulein Maritée Riche ſpre⸗ chen“, fragte Dr. Stunde ſpäter an der Anmeldeſtelle des Hotel Exzelſior, ganz außer Atem. Der Arme war mit der ungewohnten Straßenbahn ein wenig verkehrt gefahren und ein Stück gelaufen. „Eh— ich auch, ich uill ſehen Fräulein Riche“ Hinter dem Doktor ſtand der Engländer. „Fräulein Riche iſt abgereiſt““, Empfangschef, den Hörer auflegend. „Abgereiſt?“ riefen beide Herren ſein. „Jawohl, meine Herren, Stunde nach Paris zurückgereiſt und hat keine Nachricht hinterlaſſen. „Es tut mir leid, daß ich Sie habe ſo hinauf⸗ getrieben mit dieſe Bild“, ſagte der Engländer zu Dr. Martin, als die beiden zuſammen das „Aber Fräulein Maritee hat mir geſagt, ich ſoll die Bild um jeden Preis für „Was?“ Dr. Martin war ſprachlos, als er die ganze Bedeutung dieſer Feſtſtellung erfaßte. Maritée hatte alſo zwei Männer gebeten, das Dieſe waren die einzigen, die Geld darauf boten— und die junge Dame Hotel verließen. Bild zu erwerben. ſelbſt war abgereiſt. „Vielleicht hat Maritee Sie vergeſſen, als ſie ſagte der Eng⸗ mir von dieſe Sache ſprach“, länder. „Vergeſſen?!“ rief der Doktor wütend.„Ich Er ſchlug ein raſches Tempo ein.„Ich gehe zur Auktionshalle zurück, und glaube nicht“. wenn Sie die Wahrheit über Maritée, über dieſe ins Franzöſiſche überſetzte Marie⸗Thereſt erfahren wollen, kommen Sie am beſten mit mir.“ einer nervöſen, einem Eintragebuch.„Ach ja! Von hat ſich das Geld abgeholt. wie zufrieden die geweſen iſt! ken is keene drei Mark wert.“ Der Spdzierqan Von Valerien Tornius Das Verlangen des Menſchen, abſeits von des Tages Mühe und Laſt im Freien umher⸗ uſtreifen und mit unbeſchwertem Gefühl Land⸗ ſchaft und friſche Luft zu genießen, dürfte ſehr alt ſein. Aber gewiß ſtellte es ſich erſt ein, als der Menſch in der Natur ſchon mehr ſah als entweder den Nutzen oder die feindlichen Mächte, ſondern ſchon die erhabene göttliche Schöpfung und läuternde Wirkung. Da erſt mochte das Bedürfnis zum Luſtwandeln — wie ſolches zielloſe Schweifen in alter Zeit genannt wurde— 13 in ſeiner Seele geregt haben. Wenn wir heute das Wort„luſtwan⸗ deln“ hören, dann denken wir vielleicht unwill⸗ kürlich an das achtzehnte Jahrhundert, an das Zeitalter des Rokoko, das für ſpieleriſches Ge⸗ nießen ſo viel übrig hatte; denken wir an kokett —— n trippelnde Damen in Reif⸗ rock und Stöckelſchuhen, die am Arm galant plaudernder, Perücken und Eskarpins tragender Kavaliere zwiſchen geſtutzten Hecken und ver⸗ ſteinerten Amoretten promenierten und nichts von aller Schwere des Daſeins verſpürten. Und doch luſtwandeln wir auch jetzt, wenn wir, dem Gewühl der Stadt entronnen, in froher Geſell⸗ ſchaften Erholung und Entſpannung in der Na⸗ tur ſuchen. Aber ein merklicher Unterſchied iſt vorhanden: die Landſchaft ſtellt für uns nicht mehr eine ſchöne Kuliſſe dar. die einem heiteren Schäerſpiel den Hintergrund gibt, ſondern ſie ſchwingt in unſeren Seelen mit, wenn wir wan⸗ dern. Nur der Menſch, der in dem von dicken Mauern umfriedeten Raum einer Burg oder in der drückenden Enge ſchmaler Gaſſen hauſte, kann den Spaziergang erfunden haben. Denn auf ihm 95 dieſe gewaltſame Abſchließung von Luft und Licht, von Wald und Wieſe, von und Bewegung beſonders ſchwer aſten, ſie mußte den Wunſch in ihm wecken, ſich in Freiheit zu tummeln. Solange der Winter draußen ſein ſtrenges Regiment aus⸗ übte, verließ man nicht das warme Plätzchen am Ofen. Kam aber der Frühling, da wurden auch die durch die Winterruhe ſteiß gewordenen Glieder bei Spiel, Reigen und Luſtwandeln wieder gelenkig gemacht. Und was hier für die Inſaſſen einer mittelalterlichen Burg gilt, trifft noch mehr für die damaligen Städter zu, für die der Lenzanbruch eine wahre Auferſtehung bedeutete, wie es in Goethes Fauſt heißt: „Aus niedriger Häuſer dumpfen Gemächern. Aus Handwerks⸗ und Gewerbesbanden, Aus dem Druck von Giebeln und Dächern, Aus der Straßen quetſchender Enge.“ So zeichnet der Oſterſpaziergang im Fauſt meiſterhaft die Freuden der Bürger, wenn das Wetter ihnen geſtattete, ihre Häuſer zu verlaſ⸗ ſen. Sehr weit werden ſie kaum gegangen ſein; denn noch gab es keine Landgendarmerie, und in der Umgegend der Städte trieb ſich bis ins ſiebzehnte Jahrhundert viel Geſindel herum, das nur darauf lauerte, den Städter auszu⸗ plündern, wo es ſeiner habhaft werden konnte. Doch ſchon der kurze Aufenthalt in friſcher Luft, aber nur ſonntags, genügte den beſcheidenen Anſprüchen. Mancher Handwerksmeiſter beſaß ſogar ſein Gärtchen vor dem Tor, wo er Ge⸗ müſe und Obſt für den Hausbedarf züchtete und wo er zugleich Gelegenheit zum Spazieren⸗ gehen fand. Damals kam auch das Wort„Spa⸗ ziergang“ auf, das Luther in die deutſche Sprache ſpaniſche Das Verbum„ſpazieren“ ſelbſt hat ſpaniſchen Urſprung. In der Renaiſſance beginnt der Schloß⸗ und Palaſtbau die Bürgenarchitektur abzulöſen. Das Leben geſtaltet ſich freier, großzügiger, impo⸗ ſanter. Die Geburtsſtunde der vornehmen e⸗ fellſchaft ſchlägt. Dieſe aber will, abgeſchloſſen von der Menge, ihr Daſein genießen. So ent⸗ ſtehen gleichzeitig mit den weiträumigen und prunkvollen Bauwerken der Fürſten und des Adels herrliche Gartenanlagen von parkähn⸗ lichem Gepräge, deren Schöpfer Künſtler ſind. Hier ſpielt ſich während der ſchönen Jahreszeit in ländlichen Feſten und graziöſen Beluſtigun⸗ großer Teil des geſellſchaftlichen Le⸗ en Von nun an, beſonders jedoch im Jahrhun⸗ dert des Rokokos, wird Spaziergang ein be⸗ ilebtes Thema der Maler und Kupferſtecher. In unzähligen Abwandlungen ſieht man es wie⸗ derkehren. Die ganze Skala der Gefühle von ſchmachtender Sehnſucht, galanter Unterhal⸗ tung, tändelndem Spiel bis zu leidenſchaft⸗ lichen Geſtändniſſen zieht in dieſen Bildern an uns vorüber. Nur der einſame Lretingnzer fehlt. Einſamkeit entſprach nicht dem Sinne der Zeit, die Zerſtreuung und Geſelligkeit liebte. Dieſe Schlöſſer mit ihren Gärten und Parks lagen damals wie unnahbare Inſeln über Europa zerſtreut. Niemand erhielt Zutritt, der nicht zum Adel gehörte. Die ariſtokratiſche Ge⸗ ſellſchaft wollte unter ſich ſein, und wie ſie kei⸗ nen Einbruch in ihre Privilegien duldete, ſo wünſchte ſie auch in ihrem Glanz, Vergnügen und Genuß nicht behelligt zu werden. Das Bür⸗ gertum der Städte drängte dagegen aus der Intimität des Heims immer ſtärker in die Oeffentlichkeit. So entſtanden nach franzöſiſchem Muſter überall Promenaden. Hier vermiſchten ſich äußerlich die Unterſchiede der Stände, hier ſchöpfte man Luft und ſuchte Erholung an hei⸗ ßen Tagen, hier ging man hin, um Bekannte zu treffen und mit ihnen zu plaudern, hier be⸗ ſprach man die Neuigkeiten, prunkte mit ſeinen Toiletten. Langſam ſiechte das überalterte Rokoko hin und eine neue Kulturrichtung, in der das Ge⸗ fühlsleben beſtimmend wurde, begann ſich be⸗ merkbar zu machen. Eines der auffälligen Kenn⸗ zeichen des ſogenannten„Wertherzeitalters⸗ war die erwachende Innigkeit im Verhältnis des Menſchen zur Natur. Bäume, Felſen, Grot ten, Flüſſe, Seen erſchienen den empfindſamen und leicht zu überſchwendlicher Entzückung ge⸗ neigten Herzen als beſeelte Weſen, denen man die geheimſten Gefühle anvertraute. Dazu ge⸗ ſellte ſich nun noch eine Kultur der reundſchaft von nie gekanntem Ausmaß. Das ewußtſein, einen Freund zu haben, einen Teilnehmer an allen Freuden und Leiden, erhielt einen Bei⸗ geſchmack des Heiligen. Kein Wunder, wenn man ein herrliches Glück darin empfand, in Gemeinſchaft mit Gleichgeſinnten durch den Wald zu pilgern zärtlich an die Bruſt des Freundes oder der Freundin geſchmiegt, die Augen ſchwärmeriſch zu den Baumkronen er⸗ hoben, ſchwelgend in den überquellenden Strö⸗ men des vollen Herzens, am liebſten jedoch im Zauber des Mondlichts. Denn der Mond iſt der große Mitwiſſer aller Geheimniſſe. Ihm beichtet der Liebende ſein Herzweh, die Einſame ihren Kummer, der Verzweifelte ſeine Not. Was die Wertherzeit anregte, führte die no⸗ mantik aus. Sie war es, die den Trieb in die Ferne brachte und damit die Luſt am Wandern erweiterte und vertiefte. Aber nicht jeder konnte „am friſchgeſchnittenen Wanderſtab“ auf die Morgenreiſe 8 Die meiſten, namentlich die mit Kindern geſegneten Familienväter, mußten ſich immer noch damit begnügen, in der Um⸗ gebung ihres Wohnſitzes ſpazieren zu gehen. Idylliſche Familienſtimmung liegt über dieſen Sonntagsſpaziergängen, wie ſie Ludwig Rich⸗ ter, Ersholz, ſchildern— ein gemüt⸗ volles Behagen ſanft lächelnden Humors. Und iſt es heute etwa anders, trotz Motor⸗ rad, Auto, Eiſenbahn und Flugzeug?— Wenn nur ein wenig die Sonne ſcheint und der Wind nicht allzu ſehr ins Geſicht faucht, gehört ein Spaziergang zum Sonntag. Wie in alten Zeiten ſtörmt alt und jung„aus der Straßen quetſchen⸗ der Enge hinaus ins Freie, und es iſt, als ob jeder da draußen etwas von der Oſterſpazier⸗ gangsſtimmung aus dem„Fauſt“ in ſich ver⸗ ſeim„Hier bin ich Menſch, hier darf ich's ein“. Martin eine geſchlagene 4 ſagte der des Haustelefons ereiſte mgleig. und einer ſchien faſſungsloſer als der andere zu ſie iſt vor einer Die beiden fanden den Auktionsbuchhalter ii überreizten Stimmung vor. „Nummer 17“, brummte er und blätterte in einem Fräulein Riche zur Verſteigerung geſchickt. Die Dame war vor einer halben Stunde hier und Was glauben Sig Der olle Schin Als Umſtur Famili gang e unterbr vom S gewalti und E auch d ligt gei ſen Te manow Verfaſſ⸗ größere Roman Schon d ruſſiſchen ländiſchen Iwan den die Gema nehmen 2 eine Sitte dem Hauſ orientaliſch Die erste d. zessin Char Gema heiraten u zu der die aus allen mußten. 2 vorgenomn Herrſcher der auf a durchbrach ſeine Toch Katharina ögen un lexej mi wurden zu iehungen ſhen Fürſt der Zeit ir damaligen gen haben weifellos atte. Charlott Die Wes. emmer geſchlagene le des Hotel r Arme war n ein wenig laufen. ulein Riche.“ länder. „ ſagte der Haustelefons en zugleich, her andere zu iſt vor einer ind hat keine be ſo hinauf⸗ r Engländer ſammen das Mariteée hat ſen Preis für chlos, als er llung erfaßte, gebeten, das die einzigen, junge Dame eſſen, als ſie zte der Eng⸗ ütend.„Ich ſches Tempo zurück, und ſaritèe, über ſtarie⸗Thereſe beſten miß buchhalter it mmung vor. blätterte in Von einem geſchickt. Die ide hier und glauben Sig r olle Schin. Felſen, Gron mpfindſamen ge⸗ denen man te. Dazu ge⸗ reundſchaft ewußtſein, eilnehmer an t einen Bei⸗ under, wenn empfand, in t durch den e Bruſt des ſchmiegt, die imkronen er⸗ lenden Strö⸗ ten jedoch im Mond iſt der Ihm beichtet inſame ihren ot. ihrte die Ro⸗ Trieb in die am Wandern jeder konnte ab“ auf die amentlich die äter, mußten in der Um⸗ en zu gehen. über dieſen zudwig Rich⸗ — ein gemüt⸗ imors. trotz Motor⸗ ig?— Wenn nd der Wind t, gehört ein alten Zeiten en quetſchen⸗ s iſt, als ob Oſterſpazier⸗ in ſich ver⸗ er darf ich's Das deutsche„Nütterchen Rußlands“ Als im blutigen Grauen des bolſchewiſtiſchen Umſturzes in Rußland der letzte Zar mit ſeiner Familie ermordet wurde, vollzog ſich der Unter⸗ gang einer Dynaſtie, deren Geſchichte in dem un⸗ unterbrochenen Wechſel von Glück und Unglück vom Schickſal zu einem einzigartigen Drama von gewaltiger Wucht geſtaltet worden iſt. Am Glanz und Elend des ruſſiſchen Kaiſerhauſes ſind nun auch deutſche Frauen in ſtarkem Maße betei⸗ ligt geweſen, und es iſt recht aufſchlußreich, die⸗ ſen Teil des großen Dramas der Dynaſtie Ro⸗ manow einmal etwas näher zu betrachten. Der Verfaſſer unſeres Artikels iſt kürzlich mit einer größeren Veröffentlichung über die Geſchichte der Romanows hervorgetreten. Schon die Vorläufer der Romanows auf dem xuſſiſchen Zarenthron haben ſich oft mit aus⸗ ländiſchen Prinzeſſinnen verheiratet. Erſt ſeit Iwan dem Schrecklichen kam der Brauch auf, die Gemahlinnen der Zaren unter den vor⸗ nehmen Töchtern des Landes zu wählen— eine Sitte, an der auch die erſten Zaren aus dem Hauſe Romanow feſthielten. Ganz nach orientaliſchem Vorbild wurde, wenn ein Zar Die erste deutsche Gattin eines Romanow war Prin— zessin Charlotte von Braunschweig-Wolfenbüttel, die Gemahlin des Sohnes Peters des Groben. heiraten wollte, eine Brautſchau veranſtaltet, zu der die ſchönſten heiratsfähigen Jungfrauen aus allen Teilen des Reiches ſich einfinden mußten. Aus der nach ſorgfältiger Prüfung vorgenommenen engeren Ausleſe traf dann der Herrſcher ſeine Wahl. Erſt Peter der Große, der auf allen Gebieten reformierend eingriff, durchbrach dieſe Ueberlieferung. Er verheiratete ſeine Tochter Anna und ſeine beiden Nichten Katharina und Anna mit deutſch en Her⸗ zögen und ſtiftete auch die Ehe ſeines Sohnes Alexej mit einer Welfenprinzeſſin. Dadurch wurden zum erſtenmal verwandtſchaftliche Be⸗ iehungen zwiſchen den Romanows und deut⸗ 5 Fürſtengeſchlechtern hergeſtellt, die ſich mit der Zeit immer enger geſtalteten und ſtark zur damaligen Europäiſierung Rußlands beigetra⸗ gen haben— ein Ziel, das Peter der Große weifellos bei ſeiner Heiratspolitik im Auge atte. Charlotte von Braunſchweig⸗Wolfenbüttel, „Die russische Königin Luise“ Die Gemahlin Alexanders., eine badische Prinzessin, hatte in ihrem Wesen ein starke Zehnlichkeit mit der Königin Luise und war wie diese bei ihren Landeskindern außerordentlich beliebt. Deinsche Frauen au Rußlands Thron Das Droama der Romonows Der deutsche Anfei an der Geschichte der Zoren, amilie „vVon Dr. Voalerian Tornius. der das Recht zugekommen wäre, als erſte deut⸗ ſche Zarin den ruſſiſchen Thron zu beſteigen, hat dieſen Augenblick nicht erlebt. Die ſanfte und freundliche Prinzeſſin, die ihrem Gatten, dem Zarewitſch Alexej, eine aufrichtige Zunei⸗ gung entgegenbrachte, ſah ſich bald in ihren offnungen ſchmerzlich enttäuſcht. In Peters⸗ burg, wo ſie als Ausländerin einen ſchweren Stand hatte, fand ſie bei ihm keine Unterſtüt⸗ feide und mußte auch ſchwer unter ihm ſelbſt eiden, denn Alexej war ein Trinker und Roh⸗ 556 der ſeiner armen Frau das Leben zur Hölle machte. Dieſe ſeeliſchen Erſchütterungen bereiteten ihr ein frühzeitiges Ende. Sie ſtarb bald nach der Geburt des Thronerben, des ſpäteren Kaiſers Peter II., doch erlebte ſie nicht mehr den gewaltſamen Tod ihres Gatten, der als Hochverräter verdächtigt wurde und infolge der erlittenen Folter vor den Augen ſeines Va⸗ ters ſtarb. Die erſte deutſche Prinzeſſin, die nun wirklich zur Regentſchaft gelangte, war Leopol⸗ downa, die Tochter des Herzogs Karl Leo⸗ pold von Mecklenburg und Katharinas, einer Nichte Peters des Großen. Sie vermählte ſich mit Anton Ulrich, Herzog von Braunſchweig⸗ Bewern, dem ſie vier Kinder ſchenkte. Den älteſten Sohn Iwan adoptierte die Kaiſerin Anna und ernannte ihn zu ihrem Nachfolger. Da er jedoch beim Tode der Zarin erſt zwei Monate zählte, übernahm ſeine Mutter die F der Regierungsgeſchäfte, erwies ſich je⸗ doch als völlig ungeeignet zu einem ſolchen verantwortungsvollen Amte. Sie lebte ſorg⸗ los in den Tag hinein, verbrachte ihre Zeit hauptſächlich mit Kartenſpiel und war darum nicht wenig überraſcht, als eine Palaſtrevolu⸗ tion zugunſten Eliſabeths, der zweiten Tochter Peters des Großen, ihr in einer Nacht die Herrſchaft entriß und ſie und ihre Familie nach Cholmogory, einen einſamen Ort am Weißen Meer, verbannte, wo ſie wenige Jahre ſpäter ſtarb. Ihr Sohn Iwan wurde der unglückliche „Gefangene von der Schlüſſelburg“, der 1764 15 einem Befreiungsverſuch durch Mörderhand fiel. Die bedeutendſte aller deutſchen Prinzeſſin⸗ nen auf dem Zarenthron war entſchieden die garoße Katharina, die einſtige Prinzeſſin Sophia Friederike Auguſta von Anhalt⸗Zerbſt und ſpätere Gemahlin Peters des Dritten. Sie hat ſich in einer ſelbſt verfaßten Grabinſchrift als„nachſichtig, leichtfertig und von heiterem Naturell“ bezeichnet. Dieſe drei Eigenſchaften charakteriſieren ſie gut, aber es fehlt noch eine dabei: Klugheit. Sicherlich wies ſie, vom Stand⸗ punkt der Moral geſehen, reichliche Mängel in ihrem Charakter auf, aber es läßt ſich doch nicht leugnen, daß ſie als Herrſcherin für ihr Reich und' Volk auf allen Gebieten Hervorragendes geleiſtet und damit erſt das gewaltige Reform⸗ werk Peters des Großen vollendet hat. Der Ehrentitel„Mmütterchen Rußlands“, den man ihr verlieh, deutet am beſten das große Verdienſt an, das ſie ſich erwarb. Aber ans Regieren gewöhnt, ſbihven h und eitel, war ſie ſelbſt eiferſüchtig auf ihren heran⸗ wachſenden Sohn Paul und verfolgte unduld⸗ ſam jede Bewegung, die auf ſeine Selbſtändig⸗ keit abzielte. Sie bevormundete ihn, als er ſchon lange das Alter überſchritten hatte, das ein derartiges Verhalten rechtfertigt. So mußte er auch auf ihr Geheiß die von ihr ausgewählte Braut heiraten. Es war die Prinzeſſin Wil⸗ helmine von Heſſen⸗Darmſtadt, die Schweſter der Herzogin Luiſe von Sachſen⸗ Weimar. Nach ihrem frühen Tode vermählte ſich Paul mit Sophie Luiſe, Prinzeſſin von Württemberg. Aus dieſer Ehe entſproſſen neun Kinder: vier 5— und fünf Prin⸗ zeſſinnen. Die liebreizende und tugendhafte, allgemein beliebte Zarin ertrug die mißtrauiſche, finſtere Gemütsverfaſſung ihres Gemahls mit rührender Geduld und fügte ſich mit Ergebung in' ſeine zunehmende Kälte und Abneigung. Nach der Ermordung Pauls überkam ſie die ehrgeizige Anwand⸗ lung, die Rolle einer zweiten Katharing zu ſpielen und die Zügel der Herrſchaft an ſich zu reißen. Aber die Verſchwörer waren ihr bereits zuvorgekommen und hatten ihren Sohn Alexander zum Zaren ausgerufen. Auch für ihren Enkel Alexander I. hatte Ka⸗ tharina II. die Frau beſtimmt. Er heiratete als Großfürſt die Prin⸗ zeſſin Luiſe Maria Auguſte von Ba⸗ den. Eliſabeth Alexe⸗ jewna, wie ihr ruſſi⸗ ſcher Taufname lau⸗ tete, war nicht nur ſchön, ſondern auch von edlem Gemüt, künſtleriſch veranlagt und außerordentlich ge⸗ bildet. Sie ähnelte in vielem ihrer Zeitge⸗ noſſin, der Königin Luiſe, und genoß, wie dieſe, allgemeine Ach⸗ tung. In ſpäteren Jah⸗ ren lebte ſie ſehr ſtill und zurückgezogen und widmete ſich ganz der Wohltätigkeit. öllig anders als ihre Schwã⸗ gerin war Alexandra Fiodorowna, die Ge⸗ mahlin Nikolaus des Erſten und älteſte Tochter Friedrich Wil⸗ helm II. von Preußen. Sie ſoll nach dem Zeugnis der Karoline von Rochow ſchon als Prinzeſſin mit den Ambitionen einer zum Herr⸗ ſchen geborenen Perſönlich⸗ keit aufgetreten ſein. Sie liebte eine geiſtvolle Unter⸗ haltung, zeigte viel Ge⸗ ſchmack bei der Auswahl ihres Umgangs und beſaß zahlreiche romantiſche Nei⸗ gungen Ihr Sohn Alexan⸗ der II. heiratete wieder eine heſſiſche Prinzeſſin: die Tochier Ludwigs des Zweiten, Maximilian Marie. Auch dieſe im Jahre 1841 geſchloſſene Ehe war ſehr kinderreich. Das Urt'il über Marja Alexan⸗ drowna lautet ſehr verſchie⸗ den. Einige Zeitgenoſſen hielten ſie für das ſympa⸗ thiſchſte Mitglied der kaiſer⸗ lichen Familie, rühmten ihr gefälliges Weſen und ſchrie⸗ ben ihrem Einfluß einen wichtigen Anteil an der Bauernbefreiung zu, andere wiederum fanden ſie ſtolz und ſtreng. Als die Bombe Ryſſakows dem Leben ihres Gatten ein Ziel ſetzte, war ſie bereits vom Schauplatz ihres Erdenwallens abge⸗ treten. Alexander III. wich be⸗ kanntlich von dem Brauch ſeiner Väter ab und heiratete eine däniſche Prinzeſſin, aber ſeinen Sohn Nikolaus II. veranlaßte er, die im Jahre 1872 geborene Prinzeſſin Alice von Heſſen zu heiraten. So kam mit Alexandra Fiordorowna zum drittenmal ein weibliches Mitglied des heſſiſchen Fürſtenhauſes auf den Zarenthron. Nikolaus hat die Zwangswahl nicht zu bereuen gehabt, denn ſeine Ehe war harmoniſch und glücklich, ja, geradezu ein vorbildliches Familienidyll. Die Zarin gehörte ihrer ganzen Natur gemäß zu den Frauen, die in Mütterlichkeit und Fa⸗ milienſinn aufgehen. Sie war ſehr wähleriſch Die preullische Prinzessin auf dem Zarenthron Alexandra Fiodorowna, Gemahlin Kaiser Nikolaus., ehemalige Prinzessin von Preußen. in ihrem Umgang, zeigte ſich ungern in der Oeffentlichkeit und ſpann ſich am liebſten in ihre häusliche Umwelt ein. Ihre rührende Sorge um die Geſundheit ihres erbkranken Sohnes brachte ſie in freundſchaftliche Bezie · hung 32 Raſputin, weil ſie in dem Wunder⸗ täter den Retter des Zarewitſch ſah. Dieſe Sympathie verſtärkte ihre Unbeliebtheit, die ihr ohnehin als deutſcher Prinzeſſin während des Weltkrieges zuteil wurde. Doch die heldenhafte Größe, mit der ſie und die Ihrigen die ſchwere Leidenszeit der Gefangenſchaft ertrugen, ehe ein beſtialiſcher Mord ihre Familie ausrottete, erhebt ſie hoch in dem Andenken aller zaren⸗ treuen Ruſſen und umgibt ſie, die letzte deutſche Prinzeſſin auf dem Zarenthron, mit dem Nim⸗ bus einer Märtyrerin. Väterliche Ansprache Von Felix Riemkasten „Komm her, du Lümmel“, ſagte der Vater zu ſeinem Sohne.„Was haſt du nun wieder aus⸗ gefreſſen, he?“ Aber je mehr er in des Jungen Geſicht ſah, um ſo mehr lächerte es ihn.(Eigentlich). Es kam ihm ganz ſo vor, als wäre ſeine eigene Stimme ſeines Vaters Stimme, und der Junge da, mit den tauſend Aengſten, die aber tapfer niederzuwürgen waren, und mit der großen Reue, die aber um keinen Preis gezeigt werden durfte,— dieſer Junge, das war er ſelber, und die ganze Geſchichte lag dreißig Jahre zurück. Iſt das nicht alles ein bißchen lächerlich? Und verwunderlich dazu? Im Geſchäft zum Bei⸗ ſpiel lebt das feierliche Hauptbuch der Firma Das deutsche„Mütterchen Rußlands“ Kaiserin Katharina II. war eine Prinzessin von Anhalt-Zerbst. ſeit je und ewig, und die Fehler darin ſind die nämlichen wie ſeit je; aber auch die Bedeutung des Buches und die donnernden Reden des Chefs ſind die nämlichen ſeit je, und alles zu⸗ ſammen— da es ſo iſt— wird wohl ſo ſein müſſen. Die Fehler, die Entdeckungen und die hierauf fälligen Reden. Und zu ſeinem Jun⸗ gen ſagte er:„Was ſoll denn das nun werden? Sei froh, daß ich nur dein Vater bin. Später mal, unter fremden Menſchen, ſchnauzt dich nie⸗ mand erſt lange an. Da heißt es: Sie können gehen, junger Mann! Und dann biſt du ver⸗ loren, mein Lieber, denn hier zu Hauſe mit deinem Vater, da iſt es ſozuſagen nur ein Ma⸗ növer, aber draußen im Leben wird nicht mit Platzpatronen geſchoſſen, ſondern ſcharf. Da gibt es auch keine Kleinigkeiten. Und nun geh hin, Junge, und tu ſo was nicht wieder.“ Und gerade rechtzeitig genug biß er ſich die Zunge ab, um nicht dieſe ganz dumme Frage zu ſtellen:„Willſt du mir das nun verſprechen? Denn ſo iſt das mit den Hauptbüchern und mit den Jugenddummheiten: ob mit oder ohne Verſprechen, die Vorkommniſſe kommen vor, und die Verſprechungen haben keinen Wert, wer machte wohl je ſeine Fehler abſicht⸗ ich? Der aber, der als Chef von ſeinen Lehr⸗ lingen Meiſterſtücke erwartet, und jener Vater, der ſeines Jungen Dummheiten ſo tragiſch bewertet, als könnte die Welt daran unter⸗ gehen,— ſie ſind beide nicht gut. Als Chef nicht gut und als Vater nicht gut, aber wenn ſie klug ſind, beide, ſo ertragen ſie das, was un⸗ vermeidlich iſt. Einen Fehler im Hauptbuch, eine Sünde auf dem Kerbholz. Entweder, mein Junge, ſagſt du dir nämlich das Erforderliche ſelber, und dann erwächſt du von innen heraus neu, oder aber—. Denn nicht die vielen Reden erziehen, ſondern es wächſt allemal nur das, was innen als Same angelegt iſt, und unſere Erziehung iſt weiter nichts als die Pflege deſſen. was das iſt. Geh los, Junge, es hat unten einer gepfiffen, und ich wette, es war dein Freund...! Die letzte Zarin Die Gemahlin Nikolaus II. war eine Prinzessin von Hessen-Darmstadt. Auin,: WN2(5) ———————————————— — — — Episode Von Felix Riemkasten. Die Untergrundbahn fuhr bereits an, und rei Perſonen rannten auf die noch offene Tür zu. Alle Leute, die ohnehin hier nichts zu tun hatten als zu gucken, guckten zu. Am genaueſten guckte der Schaffner zu, und bei ihm war es nicht nur Neugierde, ſondern Dienſt. Wäre er nichts als nur Schaffner ge⸗ weſen und hätte er nichts als Dienſt im Kopfe gehabt, ſo würde ſich alles Folgende überhaupt nicht begeben haben. Er hätte dann nämlich die Tür zugeworfen und mit kalter Stimme dienſtlich gerufen:„Zurückbleiben!“ So aber rührte ihn wahrſcheinlich ein edles Gefühl, das Menſchliche in ihm wachte auf, gut wollie er ein, nett wollte er ſein, und darum ſchob er en erſten rennenden Mann hinein in den chon fahrenden Zug, packte die Dame, die dazugehörte, am Arm, gab ihr einen tüchtigen Rückenſchub, ſo daß auch ſie noch.. Und nun hätte der Dritte, der dazugehörte, immerhin auch noch hineinkommen können. Er kam aber nicht hinein, und Schuld daran atte die Dame, denn anſtatt ſchweigend und chleunigſt das Innere des Wagens zu gewin⸗ nen, rief ſie erſt einmal„Huch!“, und dann blieb ſie ſtarr vor Schrecken vorn am Eingang ſtehen, und zuletzt ſchrie ſie„Walter“. Und ſergde Walter konnte nicht mehr hinein, denn ie ſelbſt verſperrte ihm ja den Weg. Inzwi⸗ chen fuhr der Zug ſchon ziemlich beſchleunigt. er Herr namens Walter wollte trotzdem.. Und da riß ihn der Schaffner zurück. Und ſo war das nun: da fuhr die Frau mit dem Freunde, und hier ſtand der Mann namens Walter und mußte zurückbleiben. Etliche Leute rinſten, teils heimlich, und teils unheimlich e nach Veranlagung, den Taktgefühl iſt eine recht unterſchiedlich ausgeteilte Gabe. Der Mann namens Walter war wütend; er war aber auch klug und wußte ſchon, daß man den Spott nicht noch rufen ſoll, wenn man den Schaden ohnehin ſchon hat. Darum faßte er ſich, ſchüttelte nur den Kopf und ſagte zu einem ihm gänzlich fremden Herrn:„Und dies alles, das hat nun keinem Menſchen genützt, Herr, denn die Fahrkarten für uns drei habe ich hier in der Taſche.“ Der fremde Herr, vollkommen fremd, ſah ihn gleichwohl auf eine menſchlich warme Weiſe an und nickte ſehr ernſt. Weiter war auch von ſeiner Seite nichts nötig, denn nötig war nur eweſen, daß er ſich Walters Aeußerung über⸗ aupt angehört hatte. Irgend etwas, wenn eine Sache allzu dumm iſt, muß man zu irgend⸗ wem ſagen, ſonſt müßte man platzen. Und ſchließlich war es kein Unglück, denn wir haben Zehnminutenverkehr, nur erſchien es uns leiſe lächerlich, aber auf warme Art, daß inmitten der vielen unbekannten, anony⸗ men Menſchen auf dem Bahnſteig dieſer eine ſtand, von dem wir nun wußten, daß er„Wal⸗ ter“ hieß. Er ſah aus wie entblößt. ————— 2 5 — N. n 5 ——— 2— S iossr. C. Probſt: Zwei Purzelbäume Der Fördermòschinist Von Heinrich Philipp Tempel Seit ſiebenundzwanzig Jahren geht der För⸗ dermaſchiniſt Heitkamp auf Zeche. Er iſt unter der Arbeit grau geworden. Jeden Morgen um viertel vor ſieben geht er mit ſeinen zwei Söhnen, die als Häuer unter Tag arbeiten, durch das Tor und hängt ſeine Kontrollmarke um. Dann übernimmt er von ſeinem Kollegen, der die Nachtſchicht hatte, den Dienſt. Der junge Tag ſpielt ſchon auf den ſilbrigen Pleuelarmen der Zwölfhundertpferdigen. Da klingt das Glockenſpiel. Drei helle Schläge gellen. Heit⸗ kamp gibt den Hebel frei Sofort wuchten die mächtigen Pleuel im weitausholenden Hub. Das Schwungrad wird zur weißen Scheibe und von der Seiltrommel haſpelt das Förderſeil raſend ſchnell ab. Langſam dreht ſich der Teu⸗ fenzeiger und ſpringt von der Ziffer 1 auf l1 und ſo weiter. Eben wird die fünfte Perſonenſeilfahrt an⸗ gekündigt. Wieder ruckt der Maſchiniſt den Hebelarm. Kaum, daß die Maſchine ſich in Be⸗ wegung geſetzt hat, denkt Heitkamp: Nun ſind meine Jungen auf dem Förderkorb. Da fährt es wie ein elektriſcher Funke durch ihn, er zieht den Hebel langſam zu ſich heran, aber die Ma⸗ ſchine poltert und wuchtet, als ſei ſie raſend geworden. Unheimlich raſch läuft der Teufen⸗ fa Schon ſpringt der Zeiger auf die Zif⸗ er IyV. Heitkampf iſt aufgeſprungen und reißt mit aller Gewalt den Hebel zu ſich heran. Die Maſchine raſt, als ſpotte ſie der winzigen Men⸗ ſchenkraft, die ſich vermißt, ihr ihren Willen aufzuzwingen. Heitkamp ſträuben ſich die Haare. Er ſieht das Unglück kommen, daß der eine Korb gegen die Seilſcheibe fliegt und der andere in den Grubenſumpf geſtoßen wird. Schon gellen die Alarmſignale. Noch einmal reißt der Fördermaſchiniſt den Hebel hin und her. Die⸗ fünfte Sohle wird eben angezeigt, in wenigen Augenblicken iſt Sohle ſechs erreicht, dann— Heitkamp ſpringt gegen die Maſchine, um ſie einzuhalten. Sie faßt ihn.— Und als ſei ſie zufrieden mit ihrem Opfer, bleibt ſie nach eini⸗ gen Umdrehungen ſtehen. Sofort kommen die Aufſichtsleute. Da liegt Heitkamp zerſchmettert. Sie treten zurück und ziehen die Mützen herunter vor dem toten Sol⸗ daten der Arbeit. Der Kurvenſchreiber wird beſchlagnahmt. Er zeigt die Merkmale, die durchgehende Maſchinen aufſchreiben. Eine Unterſuchungskommiſſion der Bergbe⸗ hörde ſtellt feſt, daß die Maſchine verſagt habe und daß ſie ungeeignet ſei, weiterhin den Dienſt auf der Förderanlage zu verſehen. Sie wird verurteilt, aus der Gemeinſchaft der Maſchinen ausgeſtoßen zu werden. Als die Monteure ſich daran machen, ſie aus⸗ einanderzunehmen, duckt ſie ſich wie ein ſprung⸗ bereites Ungeheuer. Aber nun iſt ihre Zeit vor⸗ über, ſie wird keinem mehr gefährlich. Die ſilbrig glänzenden Arme werden zerſchlagen und eingeſchmolzen, vielleicht formt der Gießer wieder neue Stahlarme und neue Dampfzylin⸗ der daraus. Die Arbeitskameraden des Fördermaſchiniſten hätten auf dieſe Unterſuchung verzichtet. Sie wiſſen, wie das mit den Fördermaſchinen iſt. Jahrelang verrichten ſie getreulich ihren Dienſt, bis es über ſie kommt und ſie durchgehen wie Pferde. Heitkamp hat ſich für ſeine Kameraden opfern wollen. Seine ſchwache Kraft erſchien ihm nicht zu gering. Ein Rätſel aber haben die Ingenieure und die Herren von der Bergakademie nicht löſen können: Wie kam es, daß die Maſchine im letz⸗ ten Augenblick ſtehen blieb? Ja, wie kam das? Dieſes Rätſel hätte nur die Maſchine ſelber löſen können, aber da man ſie zu Schrott ver⸗ ſchlug, kann ſie keine Auskunft mehr geben. Trãumer am hellen lag Erzõöhlung von Henry Ble menn Er war mit wolligem, tief bis in den Nacken hinabreichendem Haar ausgeſtattet, das zwar des ſeidigen Schimmers von Natur aus erman⸗ gelte, dafür aber mit einiger Jufn elegiſche Streifen mattſilberner Färbung aufwies. In dieſem dunkeln Rahmen ſtand ſein Geſicht wie ein gefirnißtes Porträt, aus dem waſſerblau die Augen ſanft herausſahen. Und ſo, wie er aus⸗ ſah, ſo war er auch. Niemand wußte das beſſer, als Katharina, ſeine Frau, die ſich nach mancher Stunde der Nachdenklichkeit von ihm getrennt hatte und einige hundert Kilometer weit von ihm weggezogen war. Tat ſie recht daran? Es iſt nicht unſere Sache, darüber den Stab zu bre⸗ chen. Katharina iſt eine Frau voller natürlicher Empfindungen, und ſie beanſprucht das Leben, wie ſie ſich von ihm beanſpruchen läßt. Kurzum, der Mann war ein Träumer und ſaß an ſeinem Schreibtiſch, und lebenswertes Leben war ihm nur das, was ihn in der Be⸗ haglichkeit ſeines ſitzenden, phantaſierenden und bequemen Hausdaſeins nicht ſtörte. So erſann er Romane, die unreife Mädchen und papa⸗ geienhaltende ältere Frauen mit Entzücken leſen, denn in keinem Buche fehlte ein Graf mit vielen Domeſtiken und einem liederlichen Le⸗ benswandel. Nur Katharina las ſie nicht, dieſe träumeriſchen Produkte ihres Mannes. Kinder? Nein, Kinder hatten ſie auch nicht. Katharina zog alſo von ihm fort, und er träumte weiter an ſeinem Schreibtiſch, einverſtanden da⸗ mit, daß ein Gericht nach Jahr und Tag die Scheidung ausſprach. mee W iap miclenuknt urmuratrpibRzenarsmkTrrrnrritemm Nr.Sabn.-Enee nnetra Aber Katharina wohnte einſam in ihrer ent⸗ fernten Stadt und war eine Frau, die die be⸗ queme Stille ehelichen Beieinanders verworfen hatte, und es war nicht leicht, ſich wieder allein zurechtzufinden. Männer nahten ſich ihr und entfernten ſich, und ſie war wähleriſch gewor⸗ den, es drängte ſie nichts, ſich zu entſcheiden. War das Leben mit dem Träumer eigentlich gar ſo ſchlimm geweſen, daß es ſich lohnte, die Verlaſſenheit und das Zweiflertum dagegen einzuwechſeln? Katharina grübelt und denkt, dann ſeufzt ſie einmal tief und packt eines Tages Koffer, löſt eine Fahrkarte und fährt „heim“. Da ſitzt er an ſeinem Schreibtiſch, immer noch ein gefirnißtes Porträt, im dunklen Rahmen ſeines wolligen, tief in den Nacken reichenden Haars, und lächelt, küßt ihr die ringloſe Hand und geht mit ihr aus, in ein Kabarett, in einen Tanzpalaſt, wo er ſie im Arm hält, gemeſſen und bedacht auf gerade Haltung Schritt vor Schritt ſetzend. Nein, er fragt ſie nicht, ob ſie bleiben will. Er bittet ſie nicht, zu ihm zurück⸗ zukehren. „Ich bin da mitten in einer intereſſanten Ar⸗ beit“ ſagt er, und träumt mit waſſerblauen Augen in die Luft.„Schlaf wohl, meine Liebe!“ Und begleitet ſie bis vor ihr Hotel. Katharina iſt enttäuſcht abgefahren, ſie iſt müde ihrer Einſamkeit, und es ſind Wochen darüber ins Land gegangen, als eines Tages der Briefbote klingelt und ihr einen waſſer⸗ Hofmann-Gotha: Feierabend blauen Brief mit ſchrägliegenden, zierlichen und gezierten Buchſtaben in die Hand legt. Klopfen⸗ den Herzens eilt ſie ins Zimmer, reißt den Um⸗ ſchlag auf und lieſt. Wird er ſie bei ſich haben wollen? Sollte alles wieder gut ſein, ſoweit es gut geweſen iſt? Sie lieſt: „Liebe Katharina! Schon längſt wollte ich Dit ſchreiben, denn ein eigenartig körperlicher Traum hat Dich mir wieder in die Erinnerung zurückgerufen. War es mir doch an einem Tage vor Wochen, als wäreſt Du in mein Zimmer getreten und ich hätte Dir wie einſt die Hand geküßt und wäre mit Dir ausgegangen, als wäre dieſe Trennung nie geweſen. Ja, es war alles ſo deutlich, daß ich geradezu Dein Parfüm — iſt es nicht Veilchen?— wahrnahm und als hielte ich Dich wirklich im Arm beim Tanze! Von ſolcher Gegenſtändlichkeit war mir dieſer Traum, daß ich zweifle, ob Du nicht wirklich bei mir geweſen biſt, vielleicht unbemerkt in meiner Nähe? Sag, Katharina, warſt Du wohl am 17. vorigen Monats zufällig in dieſer Stadt, zufällig in der Nähe meines Hauſes? Ich bin da übrigens gerade mitten in einer niſſes ſehr gut unterbringen kann...“ Arbeit, in der ich das Phänomen dieſes Erleb⸗ Katharina fank auf einen Stuhl, der Brief entglitt ihrer Hand, und eine Weile war ſie wie gelähmt. Aber dann holte ſie tief Atem und lachte laut heraus, lachte noch, als ſie die Koffer packte, und lächelte glücklich und zufrieden, als ſie in der offenen Taxe zum Bahnhof fuhr, durch einen munteren Frühlingsmorgen. Dieſer Träu⸗ mer iſt unheilbar, dachte ſie, aber ich bin heil⸗ bar. Und während der Zug ſie eilig ratternd entführte, weiter, immer weiter von ihrer fal⸗ ſchen Sehnſucht hinweg, entließ ſie ſich, fröhlicher und fröhlicher werdend, als völlig geheilt aus allen ihren Zweifeln, ob ſie recht tat, dieſen Mann zu verlaſſen, der den Traum im Schlafe nicht zu trennen wußte von dem im Wachen. Und Katharina beſtellte im Speiſewagen ein ſättigendes Eſſen, luſtig zu zerbeißende Knack⸗ würſtchen, rotwangige Aepfel und eine halhe Flaſche ſüffigen Moſel. Denn eine Frau, die wirklich recht hat, hat auch rechten, richtigen Appetit. Ich bin Sozialiſt, weil es mir unver⸗ ſtändlich erſcheint, eine Maſchine mit Sorg⸗ falt zu pflegen und zu behandeln, aber den edelſten Dertreter der Grbeit, den Menſchen ſelbſt, verkommen zu laſſen. Adolf Hitler. n Schlaks sprinqt auf die Scdienen Sie lachen, ſehen auf die Kontrolluhren, auf „Schlalks“ nennen ihn ſeine Kameraden, mit denen er als Heizer auf der Lokomotive ſtebt. Weil er ſo lang iſt und beim Gehen weit mit den Händen ſchlenkert. Schlals reißt gerade die Feuertür auf, packt die Schaufel und wirft Kod⸗ ken in die gleißende Glut. Rechts neben ihm ſteht der Lolomotivführer Otto und ſtarrt auf die Strecke hinaus. Einmal dreht er ſich um, ſieht auf den Heizer, nickt. Sagte er etwas? Nein, nichts. Vielleicht habe ich auch nur nichts gehört, denkt Schlats und blickt auf den Magometer.„Gute Kohlen, verdammt gute Kohlen,“ meint er zu ſich und iſt richtig froh darüber. Denn hundert Achſen rollen hinter ihnen her. Hundert Achſen, auf denen ſchwer die Güter laſten, Maſchinen, Wö⸗ belwagen, ein Trattor und Heu und Holz und Koks. Aber was macht das ſchon aus. Um halb fünf ſind ſie von Osnabrück losgefahren. Ein paar Stunden noch, dann wind wieder einmal Nach Hauie Oldenburg ſein. Feierabend. gehen. Die kleine Frau in die Arme nehmen. Seine Frau immethin, die er erſt vor einem halben Jahr geheiratet hat. Er lacht leiſe vor ſich hin, blickt in die vorüberfliegende Land⸗ ſchaft hinaus, zum Himmel auf. „Wird bald wieder Regen geben!“ Das ſollte eigentlich nur ſo eine Feſtſtellung ſein. Ganz für ſich allein meinetwegen. Aber Otto hat es gehört und— ohne ſich umzuwenden— ant⸗ wortet:„Kann nicht ſchaden“. So kommen ſie beide ins Reden. Jeder für ſich. Denn drau⸗ ßen ſtehen Signale, die nicht aus den Augen gelaſſen werden dürfen. Von geſtern erzählen ſie, wo der dicke Schröder geflucht hat, weil eine Maſchine erſt in allerletzter Minute Waſ⸗ ſer bekam. Und dann tappen ſie immer mehr auf ihr eigenes Leben zu. Auf ihre Arbeit und ihre Familie. Otto kann es nicht unterlaſſen, Schlaks ein bißchen mit ſeiner Familie aufzu⸗ iehen: Run guckt doch einer den an, kaum untern Pantoffel gekommen...“ Erzůhlung von Hosco Pyrometer und Dampfmeſſer und ſind dann wieder eine ganze Weile mit ſich vertieft. „Wo bleibt denn D 56 heute?“ fragt plötzlich Schlats. Im ſelben Augenblick taucht vorn auf dem Nachbargleis ſchon der ſchwarze Koloß der Schnellzuglokomotive auf, kommt in fliegender Eile näher, ein paar Wagen hinter ſich, raſen mit pfeifendem Luftzug vorüber, verſchwiaden. „Wie geht's denn deiner Frau, Schlats?“ „Gut, ſehr gut.“ „Ich meine...“ Otto wirft einen haſtigen Blick zu ſeinem Heizer hinüber und lächelt da⸗ bei. Schlats wind— der Teufel ſoll ihn holen! — tatfächlich etwas verlegen, hält in auswei⸗ chender Geſchäftigkeit die Schaufel in die Feuer⸗ liſte, leuchtet den Brand ab und ſchüttet ſchließ⸗ lich ein paar Kohlen nach. Aber Otto läßt nicht locker. „Junge oder Mädel?“ „Bin ich ein Hellſeher!“ brummt Schlaks ſaſt wütend. Aber dann muß er doch in das La⸗ chen ſeines Kameraden mit einſtimmen und ſich geſchlagen geben. Er meint, während er nun auch wieder auf die Strecke hinausblickt, daß. wenn es ein Junge wird, er ihn Ullrich nennen will. „Ullrich?“ „Hm— gefällt dir das nicht?“ „Ullrich...“ Otto überlegt ſchmunzelnd. „Weißt du, meine Frau hat ſich das ſo in den Kopf geſetzt. Sie ſagt immer, Ullrich, das iſt genau...“ Ganz plötzlich brechen die Worte ab. Alles Denken und Fühlen drängt ſich auf einmal in die Augen hinein, damit ihnen nur ja nichts von dem entgeht, was da ganz weit hinten zwiſchen den Schienen zu ſein ſcheint. Iſt es denn überhaupt etwas? Ja, es iſt etwas. Et⸗ was noch fünfzehnhundert Meter von hier. Und im ſelben Augenblick, wo ihm dieſes unbe⸗ ſtimmte Erwas zur Gewißheit wird, ruft, nein, ſchreit er auch ſchon:„Otto, auf den Gleiſen. Doch auch der hat ſeine Blicke ſchon an der unſicheren Stelle vor ſich ſeſtgeſogen. Noch iſt das weiter teine Gefahr. Nein, ganz gewiß nicht. Vielleicht nur ein Tier, das über die Schienen wechſelt und dabei länger auf den blintenden Gleiſen verweilt. In Bruchteilen von Setunden verarbeitet das Hirn die Gedan⸗ kten. Immer näher kommt darüber die Stö⸗ rung. Ganz mechaniſch greift die Hand zur Bremſe. Irgendwo in dem gewaltigen Eiſen⸗ ungeheuer beginnt etwas zu ſingen und zu heben. Dazu ſchrillt die Dampfpfeiſe auf. Und hinien ſchreit Schlats nur;„Ein Kind, Otto, ein...“ Aufſtöhnendes Ziſchen und Brodeln übertént ſeine Worte: die Schnellbremſe! Wahrhaftig, jetzt ſehen ſie es ganz deutlich Vorn zwiſchen den Gleiſen, zwiſchen ihren Gleiſen ſitzt ein kleiner Junge und ſcheint, alles vergeſſend, zu ſpielen. Nichts ahnt er von dem nahen Tod, der immer näher auf ſein ſchmäch⸗ tiges Körperchen zurollt. Otto zittert ein wenig. Wenn er ſich doch umwenden würde! Wenn doch irgend etwas ihn wegreißen... Kalt und klar arbeiten ſeine Gedanken ſchon wieder. Feſt liegt der Bremshebel in ſeiner Hand. Die Maſchine zittert und ächzt und ſtöhnt. Doch Otto weiß, daß nichts mehr ſie wird halten können. Nicht die hundert Achſen dahinter müßten ſein, nicht die Möbelwagen und der Traktor und alles andere. Und auch Schlaks weiß darum. Er fühlt das alles nur mehr. Er muß ganz plötzlich an ſeine junge Frau den⸗ ken, daß er einmal ſeinen Jungen Ullrich nen⸗ nen wird und daß der dann vielleicht genau ſo auf den Gleiſen.. Er reißt die Eiſentür auf. Haſtig blickt Otto zu ihm hinüber. „Wo willſt du hin?“ „Raus, nach vorn!“ „Biſt wohl nicht recht geſcheit!“ „Der Junge...“ kann er nur noch antwor⸗ ten und ſchwingt ſich dabei ſchon aus dem Füh⸗ rerſtand heraus, läuft dicht am Keſſel entlang verbrennt ſich die linke Hand, ohne einen Schmerz zu empfinden, und ſteht nun dicht un⸗ term Rauchkaſten, ganz vorn am Kopf der Loto⸗ motive. Seine Augen haſten über die Schwellen des Schienenſtranges, zählen die Meter bis zu dem ahnungsloſen kleinen Kerl, der nun end⸗ lich den Kopf zu dem fauchenden Ungeheuer umwendet, mit ſtarren Blicken, unfähig, eine Bewegung zu machen. Zwanzig Meter ſind es noch bis dahin, die die Räder zu rollen haben, zehn, neun, acht. Da beugt ſich der lange Schlals vor, ſtemmt den linken Fuß gegen die Kante, ſpringt, ſpringt, berührt zwiſchen zwei Schwellen den Schotter, ſtürzt gehetzt nach vorn, reißt den Jungen zur Seite, ſtolpert, fällt... Schon geht auch die ſchwere Maſchine vorüber, ſteht erſt ein paar Meter weiter ſtill. Otto kommt gelauſen, atemlos, Schweißperlen auf der Stirn. „VMenſch, Schlats...“ Der zieht die Mütze vom Kopf und ſtreicht ſich mit der Hand über die Haare. Zwiſchen ihnen aber ſteht der Junge und— fängt jäm⸗ merlich an zu weinen. Und noch ehe ſie es ſich verſehen, läuft er davon, einem fernen Hauſe zu. Für einige Sekunden blicken ihm die bei⸗ den Männer nach. Dann gehen ſie wieder zur Maſchine zurück. Tauſend Gedanken jagen durch ihre Köpfe. Keiner findet den Weg über die Lippen,„Menſch, Schlaks...“ kann Otto nur noch einmal ſagen, Gleich darauf drückt er den Dampfregler herunter. Die Maſchine nimmt wieder ihre Fahrt auf. Offene lür erhöhf den Umsatz Verſuche, die vom Verband des Einzelhan⸗ dels in London unternommen wurden, haben ergeben, daß eine offene Ladentür den Umſatz erhöht. Zahlreiche Kunden betraten zum Beiſpiel ein Friſeurgeſchäft, das die Tür geöff⸗ net hatte, nachdem ſie an mehreren Barbier⸗ läden, die die Türen geſchloſſen hielten, vorbei⸗ gegangen waren. Ein Friſeur erklärt, daß ſich ſein Umſatz an dem Tag um dreißig Prozent erhöhte, als er die Tür weit offen ſtehen ließ, ein Zigarettengeſchäftsinhaber gibt die Umſatzſteigerung mit 25 Prozent und ein Scho⸗ koladengeſchäft mit 20 Prozent an. elle Fc Wenn ſich tag plötzlich fahle Aufle wand das manchmal ge um einige F ein Gewitte⸗ Energie die Müller, der dafür, ob etwa anhalte ſie iſt hat hierher gehö ſehr eingeher gibt einen 2 Ergebniſſe d Gebiet. Wie en Wir müſſen ben, daß noch enau weiß, teht. Immerl agen, daß d ewitterbildun iſt, und daß ir tätsmengen au verſtändlich, w aber ganz ſo nicht. Wenn di⸗ peicher ſind— aſt ausſchließl iſt vorläufig ne das Entſtehen mit ziemlicher menfließen ren iſt. Der 1 nämlich nachge fließen von Ti dung erhalten ſich entgegengeſ den Luft ven wohl alſo bei! ten Zuſammen terelektrizität h Warum aber den verſchieden den, warum g derney durchſck Jahre, in Tege 1067? Der Erfo ſich namentlich da die Schweiz un w Beobachtungen regelrechte„Gef nen. Eine ſol ſpielsweiſe für bis zum Säntis reich gerade dief daß die ſeit de Station auf de mal vom Blitz 9 Die Statiſtik Jahr durchſchni Meaen Biihſcha dieſen Blitzſchlä, liche Gebluve worauf dieſe Te 4 mühig ſe in de mäßig ſelten, at tennen auf ſtä Angſt zu haben, Radioantennen alle 10 las ziger Blitzſchlag ſtehende Bäum gen über das G ſind, wiſſen wir wie das Sprich gefährlich ſind uns weder die Willy war bi benskünſtler. Tre r dennoch, ſogan Vermögen hatte. icht der allerlet n ihr überall b eſten Eindruck. ie anderen Men ten, um ihr Lebe eine gebratenen n den Mund fle nſtrengung zu Noch etwas u aften Menſchen in„ſtädtiſcher 9 immer auf Wol inzige Sorge, di ls Untermieter: geſuchte„beſſere er ſich bei alleinſ da, wo er nicht ber er blieben age, das heißt, an duldete ihn m vorhinein wr leich vor. 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Die Wiſſenſchaft, gründlich wie ſie iſt„hat ſich mit dieſen und manchen anderen hierher gehörigen Fragen namentlich in letzter Zeit ſehr eingehend beſchäftigt; der nachſtehende Artikel gibt einen Bericht über einige beſonders wichtige ———+1 der neueſten Unterſuchungen auf dieſem Gebiet. Wie entſtehtein Gewitter? Wir müſſen beſcheidenerweiſe zuge⸗ ben, daß noch kein Meteorologe wirklich ganz ſteht. Immerhin läßt ſich mit Beſtimmtheit ß der wichtigſte Vorgang bei der . weiß, wie eigentlich ein Gewitter ent⸗ 9 Gewitterbildung das Auftreten von Wolken iſt, und daß in dieſen Wolken große Elektrizi⸗ tätsmengen aufgeſpeichert ſind. Das iſt ſelbſt⸗ verſtändlich, wird vielleicht mancher ſagen— ber ganz ſo ſelbſtverſtändlich iſt es durchaus icht, Wenn die Wolken ſozuſagen Elektrizitäts⸗ 4—143 ſind— warum gibt es dann Gewitter aſt ausſchließlich im Sommer? Dieſe Frage iſt vorläufig noch nicht reſtlos geklärt, während das Entſtehen der Elektrizität in den Wolken mit ziemlicher Sicherheit auf das Zuſam⸗ menfließen der Tropfen zurückzufüh⸗ ren iſt. Der deutſche Phyſiker Lenard hat nämlich nachgewieſen, daß beim Zuſammen⸗ fließen von Tropfen dieſe eine elektriſche La⸗ ung erhalten— und zwar eine Ladung, die 3 00 entgegengeſetzt zu der Ladung der umgeben⸗ den Luft verhält. wohl alſo bei der durch den Wind beſchleunig⸗ ten Zuſammenballung der Wolken die Gewit⸗ terelektrizität hauptſächlich zuſtande Auf dieſe Weiſe dürfte kommen. Warum aber iſt die Gewitterhäufigkeit in den verſchiedenen Teilen der Erde ſo verſchie⸗ den, warum gibt es beiſpielsweiſe in Nor⸗ derney durchſchnittlich nur 11 Gewitter im ZJahre, in Tegernſee aber 30— und in Java 167? Der Erforſchung dieſer Fighen widmet ch namentlich die Sch w eizer Meteorologie, da die Schweiz beſonders häuſig von Gewittern un wird. Auf Grund langjähriger Beobachtungen glauben die Meteorologen 1ö8. regelrechte„Gewitterſtraßen“ feſtlegen zu ön⸗ nen. Eine ſolche Gewitterſtraße wurde bei⸗ ſpielsweiſe für die Nordweſtſchweiz vom Jura bis zum Säntismaſſiv feſtgeſtellt. Wie gewitter⸗ ich gerade dieſes Gebiet iſt, zeigt die Tatſache, daß die ſeit den achtziger Jahren beſtehende Station auf dem Säntis bereits vielhundert⸗ mal vom Blitz getroffen worden iſt. Blitz⸗Zahlen Die Statiſtik lehrt, daß in Deutſchland pro Jahr durchſchnittlich 7000 zündende Blitze vor⸗ mmen, alſo eine recht beträchtliche Zahl. Von dieſen Blitzſchlägen betreffen 92 Prozent länd⸗ liche Gebäude— wir werden ſpäter ſehen, worauf dieſe Tatſache zurückzuführen iſt. Blitz⸗ einſchläge in der Stadt ſind alſo verhältnis⸗ mäßig auch die Beſitzer von Hochan⸗ tennen auf ſtädtiſchen Häuſern brauchen keine Angſt zu haben, da nach der Statiſtik auf 10 000 Radioantennen— die hofftenlich bei Gewitter alle geerdet ſind!— Zoh nicht einmal ein ein⸗ ziger Blitzſchlag pro Jahr entfällt. Daß einzel⸗ ſtehende Bäum e und überhaupt alle Erhebun⸗ gen über das Gelände bei Gewitter zu meiden ind, wiſſen wir alle; ob die Buchen wirklich, wie das Sprichwort behauptet, weniger blitz⸗ gefährlich ſind als die Eichen, darüber hat uüns weder die Statiſtik noch die ſonſtige For⸗ ſchung bisher endgültige Aufklärung ge⸗ ben können. Es ſcheint am beſten zu ſein, wenn man ſich bei Gewitter weder unter eine Eiche noch unter eine Buche ſtellt! Eine andere Feſtſtellung der„Gewitterwiſſen⸗ ſchaft“ dürfte manchen überraſchen. Wer ein Gewitter beobachtet, hat den Eindruck, daß die Blitz von den Wolken zur Erde gehen. Und doch iſt dies verhältnismäßig ſelten der Fall; denn nach Beobachtungen, die kürzlich von der Gewitterſtation in Wünsdorf angeſtellt wur⸗ den, nehmen nur 14 Prozent der Blitze dieſen Weg, während 86 Prozent von der Erde zu den Wolken, alſo umgekehrt, gehen. Dieſe Be⸗ obachtung iſt auch von verſchiedenen anderen Stellen gemacht worden. Die Station Wüns⸗ dorf gibt übrigens auch recht intereſſante Er⸗ gebniſſe über die Meſſung der Stromſtärke der Blitze bekannt. Das Zentrum des Blitz⸗ kanals, d. h. der ſtark lenhnde Teil des Blit⸗ zes, hatte meiſtens eine Stärke von 10000 bis 50 000 Ampere, doch kommen manchmal noch erheblich höhere Werte vor. Die größte bisher bei einem Blitz beobachtete Stromſtärke betrug 60 000 Ampeèere. Auch über die Spannun⸗ gen, die bei den Blitzſchlägen vorkommen, lie⸗ gen aus der letzten Zeit verſchiedene Unter⸗ ſuchungen vor. Sie haben gezeigt, daß ein Blitzſchlag eine Spannung bis zu 500 000 Volt haben kann, einzelne Blitze dürften ſogar noch höhere Sponnungen aufweiſen. Die Großſtadtluft— als Blitz⸗ ableiter Wir erwähnten ſchon die Tatſache, daß der Blitz häufiger auf dem Lande als in der Stadt einſchlägt. Wie kommt das eigentlich? Neuere Feſtſtellungen haben ergeben, daß— ſo wun⸗ derlich es zunächſt klingt— die Urſache für dieſe Erſcheinung die viel gerühmte„gute Land⸗ luft“ darſtellt, die für elektriſche Entladungen empfänglicher als die Stadtluft iſt. Hinzu kommt allerdings, daß auf dem Lande die Ge⸗ bäude ſehr häufig einzeln ſtehen und die höchſte Erhebung über die nächſte Umgebung darſtellen; ferner ſind die meiſten ſchlecht ge⸗ erdet und daher erheblicher Blitzgefahr ausge⸗ ſetzt. Im Gegenſatz hierzu ſtehen die Häuſer in der Stadt nur ſelten für ſich, ſie erheben ſich nur vereinzelt über ihre Umgebung und ſind meiſtens gut geerdet. Das Haupthindernis für den Blitzſchlag bildet aber tatſächlich die ſonſt ſo geſchmähte„Großſtadtluft“, die als Dunſt⸗ wolke über den Städten ſchwebt und faſt ſtets mit recht erheblichen Mengen feinſten Koh⸗ lenſtanbes erfüllt iſt. Die kohlenſtaubreiche Luft wirkt ſozuſagen als Blitzableiter— ſie läßt bei einem Gewitter die Blitze nicht durch, ſondern dieſe entladen ſich von Wolke zu Wolke, ohne die Erde zu erreichen. Darf man bei Gewitter Auto fahren? Faſt jeder Kraftfahrer kommt gelegentlich unterwegs in ein Gewitter. Was ſoll man nun in einem ſolchen Falle tun— anhalten oder weiterfahren? Wenn wir dieſe Frage wiſſen⸗ ſchaftlich prüfen wollen, ſo müſſen wir zunächſt wieder einen Augenblick„Gewitter-Theorie“ treiben. Wir ſahen, daß die Gewitter durch das Auftreten von elektriſch geladenen Wolken ver⸗ Diĩe Arbeif Die Morgensonne hell scheint in die Kkommer, Nun konn ich frisch zu meiner Arbeit stehn, fbhr ich den pflug, schw/ing ich den schweren Hammer, Lausch ich mit Möhn des Geisfes dunklem Wehn. So vor der Armout słklavisch dumpfem Jommer, Wie vor des RNeichtums sklovisch leerem Gehn Oie heilge Arbeit schbtzt; durchs irre leben Hot sie mir Weg, hat sie mir Ziel gegeben. Die Sonne steigt zum Mittag, fällt zu enden. De Ubermonnt mich sõße Mödigkeit, Nun stelle ich mein Werkzeug avus den Händen, Es ist die heitre Feierobendzeit. fbr Weib vnd Kkinder hab ich Brot zu spenden Mein Werk gerückt ist eine Strecke weit, Non konn ĩch ruhn und konn am Herde fräumen, Beim Gehn der Frov, der Kinder Spiel mich säumen. So rinnen ſTag und Woche, Johre rinnen, ln steter ffoher Arbeit werd ich olt. Die Sonne longsam hob sich beim Beginnen Des lebenstags, ging rasch, und fällt nun bold. Noun wierd ich müde. Felerobendsinnen Kommt wider meinen Willen mit Gewolt. Nun schicke, heilge Arbeit, mir om knde Traumlosen Schlaf. lch falte meine Hände. urſacht werden; da nun die Erde und die Wol⸗ ken elektriſch verſchieden geladen ſind. ſo ent⸗ ſteht ein elektriſches Kraftfeld zwiſchen beiden, in dem ſchließlich bei genügend hoher Span⸗ nung der Ausgleich durch den Blitz erfolgt. Dem Blitz geht alſo ſtets der Aufbau eines beſtimm⸗ ten elektriſchen Spannungszuſtandes voraus— und hierzu iſt eine gewiſſe Zeit nötig. Damit aber kommen wir zum Thema„Auto“ zurück: das Auto, B. ſich ja verhälmismäßig raſch bewegt, iſt zn ellos ſehr viel weniger blitz⸗ gefährdet als eilwa ein Haus oder ſonſt ein ſtillſtehender Gegenſtand, der dem elektriſchen Feld beliebig viel Zeit zur Ausbildung läßt. Iſt man alſo im fahrenden Auto an ſich ſchon weniger blitzgefährdet, ſo kommt noch die phy⸗ ſikaliſche Tatſache hinzu, daß bei geſchloſſenem Verdeck der regennaſſe Wagen einen„elektri⸗ ſchen Schutzkäfig“ bildet: er iſt mit ſeinen Me⸗ tallteilen und den naſſen, alſo nicht mehr iſo⸗ lierten Reiſen eine elektriſch leitende„Schutz⸗ hülle“ um das Innere des Autos, deſſen Inſaſ⸗ ſen durch den Blitz ſelbſt bei einem Einſchlag in das Auto nur höchſt ſelten gefährdet werden. Die Richtigkeit dieſer theoretiſchen Erwägungen beweiſt die ſtatiſtiſch feſtgeſtellte Tatſache, daß Blitzeinſchläge in ſich raſch bewegende Verkehrs; mittel— auch Eiſenbahnzüge, Flugzeuge uſw. — zu den allergrößten Seltenheiten gehören. Natürlich wird man in der Praxis ſein Ver⸗ halten nach den Umſtänden einrichten und vor allem das Tempo mäßigen. Es iſt ſchon vor⸗ gekommen, daß Autofahrer durch einen neb en ihnen— etwa in einen Straßenbaum— ein⸗ ſchlagenden Blitz ſo erſchraken, daß ſie die Herr⸗ ſchaft über das Steuer verloren und verun⸗ glückten! Mit der nötigen Vorſicht aber kann man bei einem Gewitter ruhig weiterfahren. So wie so. Von Alexander Wirt2z Im Urlaub hatte Herr Ganzer den bewun⸗ derten Heldentenor des Opernhauſes ſeiner Hei⸗ matſtadt an der See kennengelernt. Sie bewohn⸗ ten beide ein und dasſelbe Hotel und unterhiel⸗ ten ſich, anfänglich nur bei Tiſch, ſpäter auch auf ihren Spaziergängen ſehr angeregt. Herr Ganzer war ſehr ſtolz auf ſeine Bekanntſchaft. Und als er bei Beendigung ſeines Urlaubs heimreiſen mußte, lud er den Sänger zu einem intimen Abend in ſeiner Stadtwohnung ein. Es war das erſiemal, daß Herr Ganzer einen ſolch berühmten Gaſt haben ſollte, und er traf dementſprechend ſeine Vorbereitungen. So dünkte es ihn alltäglich und zu abgedroſchen, dem Gaſt durch das Mädchen bei Tiſch auf⸗ warten zu laſſen, und nach langem Suchen nach einem originellen Ausweg verfiel er darauf, ſei⸗ nem etwa zwölfjährigen Sohn Kurt eine zier⸗ liche Boynniform eigens für den Abend nähen zu laſſen, in der er das Amt des Mundſchenks übernehmen ſollte. Der vereinbarte Abend kam. Der Gaſt erſchien pünktlich. Kurt ſalntierte, wie es ihn der Vater gelehrt hatte. Man ſetzte ſich zu Tiſch, und der⸗ weil man noch auf das Eſſen wartete, ergriff Kurt ſchon eine dickbäuchige Flaſche und begann, die Gläſer mit einem feurigen, dunkelroten Wein zu füllen. Er tat dies etwas haſtig, und ſo ge⸗ ſchah es, daß ihm das Mißgeſchick unterlief, ge⸗ rade beim Glas des Gaſtes einen mächtigen ro⸗ ten Klecks auf deſſen Teller zu verſchütten. Der Vater blickte ihn wütend an. Kurt aber ſetzte die Weinflaſche auf den Boden, nahm den Teller, dann ſein Taſchentuch, wiſchte ihn damit ab und ſtellte ihn wieder auf ſeinen Platz. Das brach die ſtumme Ungehaltenheit des Vaters in die beherrſcht ſanften Worte aus: „Aber, Kurt! Mit dem Taſchentuch...?!“ Kurt lächelte, beſah ſich die dunklen Flecken im Tuch und erwiderte: „Ach, Vater, das iſt gar nicht ſo ſchlimm. Es war ſo wie ſo ſchon ſehr ſchmutzig.“ Willy war bisher ein ausgeſprochener Le⸗ enskünſtler. Trotzdem er nichts arbeitete, lebte r dennoch, ſogar ſehr gut, obgleich er keinerlei Vermögen hatte. Seine Kleidung entſprach zwar icht der allerletzten Mode, doch konnte er ſich n ihr überall blicken laſſen und erweckte den eſten Eindruck. Schmunzelnd ſah er zu, wie ie anderen Menſchen ſchaffen und werken muß⸗ ten, um ihr Leben zu erhalten, indes ihm zwar eine gebratenen Tauben, aber doch Eſſen genug n den Mund flog, ohne auch nur die geringſte nſtrengung zu machen. Noch etwas unterſchied Willy von den ſeß⸗ aften Menſchen der Stadt: er war ſozuſagen ein„ſtädtiſcher Nomade“. Denn er befand ſich immer auf Wohnungsſuche. Dies war ſeine inzige Sorge, die er hatte. Er wohnte immer ls Untermieter mit voller Verpflegung als der geſuchte„beſſere Herr“. Mit Vorliebe mietete er ſich bei alleinſtehenden Frauen ein, und nur da, wo er nicht im voraus bezahlen mußte. ber er blieb nirgends länger als vierzehn age, das heißt, er wäre ſchon geblieben, jedoch an duldete ihn nicht länger. Da er dies ſchon m vorhinein wußte, ſo ſorgte er auch immer ich vor, Wenn er irgendwo eingezogen war, ug er ſchon am nächſten Tage auf die Suche einem neuen Quartier, um vierzehn Tage äter ſeinen Unterſchlupf zu haben. Dieſe Wohnungswechſel vollzogen ſich faſt mmer in der freundſchaftlichſten Weiſe. Denn illn war ein liebenswürdiger, zuvorkommen⸗ er Menſch, der nur keine Nerven hatte, zu⸗ ind⸗ſt ſchienen ſie aus Stahl zu ſein. Seine Vermi““erinnen aber atmeten ſtets auf, wenn er wieder aus der Wohnung war. Sie ver⸗ Rmeriten gerne einen kleinen Verluſt in Ge⸗ ldes für vierzehn Tage. Obgleich, wie bereits erwähnt, Willy voll⸗ men vermögenslos war, ſo hatte er doch ein 32 Zinſen tragendes Kapital: ein Gram⸗ mophon. Ja, ein Grammophon kann, richtig verwendet, ſehr hohe Zinſen tragen! Man muß 10 nur Willys Grammophonplatte und nicht etzt auch ſeinen Charakter haben. Von die⸗ er Platte hörte man nämlich ein alpenländi⸗ ſches Lied mit einem Jodler. Aber ſie hatte einige Sprünge, und wenn ſie geſpielt wurde, regte ſie unwillkürlich die Lachmuskeln an. Es war ungemein luſich, ſie zu hören. Denn die wirkten ſich gerade immer dann aus, wenn die Jodlerin zu den höchſten Tönen em⸗ porſtieg. Was da herauskam, dies läßt ſich in Worten nicht ſchildern, man muß ſo etwas ge⸗ hört haben. „Wer die Menſchen erheitern kann, gewinnt ihre Freundſchaft!“ „Dies war Willys Lebensgrundſatz. Um nun die Freundſchaft ſeiner neuen Vermieterin zu gewinnen, ließ er ſie bei ſeinem Einzug das alpenländiſche Lied hören. Die Wirkung blieb nie aus und die Frauen freuten ſich, einen ſo heiteren Untermieter bekommen zu haben, Doch es kommt ſelten ſo, daß, was Freude machte, ſpäter zum Fluch wird: Auch die Gram⸗ mophonplatte wurde es. Da Willi nichts beſſeres zu tun hatte, ſo ließ er die ganzen Tage hindurch in genauen Ab⸗ ſtänden dieſe eine Platte laufen, Beim erſten, und auch noch dritten Male hören, achte die Vermieterin. Aber beim vierten und fünften Male übte ſie gar keine Wirkung mehr aus, beim ſechſten Male erweckte ſie Unmut, der ſich von Mal zu Mal ſteigerte. Nun war jene Stimmung geſchaffen, die Willys Lebens⸗ geheimnis ausmachte; Er ſpielte mit ſeiner Platte unentwegt auf den Nerven der Ver⸗ mieterin. Und je höher deren Erregung ſtieg, um ſo ruhiger blieb er ſelbſt. Endlich riß der Frau doch die Geduld, ſie machte erſt einmal freundſchaftliche Vorſtel⸗ lungen. Aber Willy lächelte nur und ließ die Platte ſpielen. Nun wurde die Fran ernſt⸗ hafter, wurde ganz ernſt, ſchließlich böſe, be⸗ gann zu ſchimpfen und das Grammophon zu verfluchen. Doch er lächelte nur und ließ un⸗ entwegt die Jodlerin jodeln. Da riß der Frau die Geduld und ſie bat, daß er die Wohnung verlaſſe, auf die Begleichung der aufgelaufenen Schuld wolle ſie gerne verzichten. Da Willy ein liebenswürdiger, zuvorkommender Menſch war, erfüllte er dieſen Wunſch und überſiedelte in ſein neues Quartier. Manchesmal ereignete es ſich auch, daß die Vermieterin energiſch vorging und das Gram⸗ mophon vom Tiſch ſtieß. Es war ſchon immer ſo hingeſtellt, daß es leicht fallen mußte und beſchädigt wurde. Nun drohte der Beſitzer mit einer Klage wegen Sachbeſchädigung. Schen vor dem Gericht und gewöhnlich auch die Un⸗ kenntnis der wahren Rechtslage führten dann immer zu einem freundſchaftlichen Vergleich. So trieb es Willy bereits über ein Jahr und hatte bisher immer Glück. Doch alles hat ein⸗ mal ein Ende. Seine letzte Quartiergeberin war nämlich die Freundin einer Vermieterin, bei welcher Willy ſchon gewohnt hatte, was er aber nicht wußte. Dieſe beiden Frauen hatten ſich zuſammen⸗ getan, um den„Schrecken der Vermieterinnen“ unſchädlich zu machen. Sie waren ſogar zu einem Opfer bereit und hatten ſich einen klugen Plan ausgedacht, der gelingen mußte. Als Willy einzog, ſpielte er wie gewohnt die berühmte Platte vor. Doch zu ſeiner nicht ge⸗ ringen Verwunderung lachte die Vermieterin nicht, ſchimpfte auch nicht und tat überhaupt nichts. Sie hatte ebenſo gute Nerven wie er und ſteckte ſich außerdem, wenn die Platte ge⸗ ſpielt wurde, dicke Wattepropfen in die Ohren. Nach vierzehn Tagen forderte ſie ſanft die Be⸗ zahlung der fälligen Rechnung. Da Willy lein Geld hatte, konnte er auch nicht ausziehen und mußte bleiben. Die Vermieterin aber verklagte ihn und er wurde verurteilt. Als die Friſt, die man ihm zur Begleichung eingeräumt hatte, um war und er noch immer nicht bezahlen konnte, kam der Gerichtsvollzieher. Willys Hab⸗ ſeligkeiten reichten aber nicht, um die Schuld * decken. So ließ nun die Vermieterin kurzer⸗ hand das Grammophon mit der Jodlerplatte pfänden. Seither iſt Willy unterſtandslos und einer Verzweiflung nahe, da er jetzt, wenn er nicht verhungern will, wohl oder übel arbeiten muß. Schmuggelgut im Sarg Elf Paſſagiere, in Trauergewänder gehüllt, begaben ſich mit ernſter Miene von Bord des Poſidampfers, der zwiſchen Korſika und Mar⸗ ſeille verkehrt, Ehrfürchtig nahmen ſie ihre Hüte ab, als in ſeierlichem Zuge ein ſchwarzer Sarg über das Fallreep an Land getragen wurde. Dann begannen die elf würdigen Herren mit verſchleierter Stimme einen Trauerchor zu ſin⸗ gen, der ſelbſt die Zollbeamten, die im allgemei⸗ nen keine ſonderlichen Gefühlsmenſchen ſind, zu Tränen rührte. Einem hinzutretenden Zolloffi⸗ zier fiel es jedoch auf, daß ſich unter der Trauer⸗ gemeinde nicht eine einzige Frau befand. Als er deswegen die elf Herren nach Beendigung des Geſanges zur Rede ſtellte, bemerkte er, daß die Trauernden über dieſe unvermutete Frage in Verlegenheit gerieten. Schließlich erklärten ſie, der Verſtorbene habe nur männliche Hinter⸗ bliebene gehabt. Das veranlaßte den Zolloffi⸗ zier nun doch, ſich die„Leiche“ eiwas näher an⸗ zuſehen. Er ließ von ſeinen Leuten den Sarg offnen, und die trauernden Hinterbliebenen wur⸗ den ſichtlich blaß. Statt einer Leiche enthielt der prunkvolle große Sarg nämlich— Zigaret⸗ ten. Bis zum Rande war er angefüllt mit dem wertwollen Schmuggelgut, das man auf dieſe etwas ungewöhnliche Weiſe an den Zollbeamten vorbeibringen wollte, Nun müſſen die Schmugg⸗ ler zwar nicht einen Menſchen, aber einen ſchö⸗ nen Plan begraben, ſie harren im Unterſuchungs⸗ gefängnis von Marſeille ihrer Aburteilung, der aromatiſche Inhalt des Sarges aber wurde be⸗ ſchlagnahmt. Ewiges Deiischſim in Oesſerreich Auslandsdeuische Didier erleben ihre Heimat/ Von Ervin H. Rainalter In Tamsweg, im verborgenſtez unzugäng⸗ lichſten Winkel des Salzburger es, tat ich vor etwa einem Jahre tiefen Einhlick in das geheimſte Weſen des alpenländiſchen Menſchen. Dort feierte man ein großes Feſt, und der An⸗ laß war fromm: es galt, den heiligen Leon⸗ hard zu ehren, den Schutzpatron des Viehes. Am Nachmittag aber gab man ſich durchaus weltlicher Luſtbarkeit hin, und ſie fand ihre letzte Steigerung in einem großen Feſtzug. Er war ſchön anzuſehen, denn die Männer und Frauen kamen in ihren Trachten daher, in die⸗ ſen ſchönen alten Trachten, die das Heute an das Geſtern und Ehedem der Eltern und Ahnen binden. Und die Bräuche, die den Geſchlechtern verrauſchter Tage heilig waren und ſich bis auf den heutigen Tag erhalten haben, wurden nun vorgeführt: man trug die Prangerſtangen daher, die, mit Blumen umflochten, ſo wunder⸗ voll anzuſehen ſind; der Samſon torkelte in ſei⸗ ner ungeheuren Maske vorbei, den man ſonſt nur an Fronleichnam ſieht und der die Er⸗ innerung an keltiſche Brandopfer beſchwören ſoll; das Kasmandlfahren ſah man, wobei ver⸗ mummte Burſchen mit Lärminſtrumenten einen furchtbaren Radau machten, um das Kasmandl, einen böſen Winterdämon, zu verſcheuchen; und endlich tanzten die Perchten, womit man nun Der Danziger Stockturm mit der peinkammer vollends bei heidniſchen Vorſtellungen ange⸗ langt war. Das Sonderbare an dieſem.— war: daß man von einem religiöſen Anlaß ausging, um bei heidniſchem Brauch zu enden. Und daß bei⸗ des dieſen Bauern natürlich und gemäß war, daß es ſich in ihren Herzen zu einer großen Einheit verſchmolzen hatte. Ganz hingegeben ihrem Lande, ihren Bergen, hielten ſie in ihrem Innern naiv die Erinnerung wach an eine Zeit, da auf den Gipfeln noch Opferfeuer gebrannt und in altem Kult Götter und Dämonen zu Menſchen geſprochen hatten. Die Sorgen, die die Bauern damals ihren mächtigen Fürſpre⸗ chern zu Füßen legten, ſind dieſelben geblieben bis auf den heutigen Tag. Und bis auf den heutigen Tag haben ſie nicht verlernt, die Na⸗ tur, von der ſie ſo Kräß abhängig ſind, in ihren 3 und böſen Kräften lebendig werden zu aſſen in Vorſtellungen, wie ſie den Altvordern gemäß waren. Denn all dies: der Samſon und die Perchton und das Kasmandl, iſt nichts anderes als die Natur ſelbſt. Eine Natur, die im Hochgebirge eheimnisvoller und unerbittlicher iſt als im flachen Lande. Dann werden die Leute im Ge⸗ birge nicht nur verbiſſene Kämpfer, die ſich ihr karges Brot mit den Steigeiſen von den Berg⸗ lehnen herunterholen müſſen, ſie werden auch Spintiſierer, ſie kehren ihr Leben tief nach innen. Sie unterſtellen ihr Daſein einer Ewig⸗ keit, derer ſie ſich im Kreislauf von Blühen und Welken ſtets demütig bewußt bleiben, aber dieſe Ewigkeit iſt für ſie ſeltſam gemengt aus Gött⸗ lichem und jenem Heidniſchen, in dem doch nur die zeugende und vernichtende Natur ſich ſelbſt offenbart. Wer dem öſterreichiſchen Menſchen nahekom⸗ men, wer ihn kennen und erkennen will, muß zu dieſen Quellen gelangen, die ſein Leben ſpeiſen. In dieſer innigen, alles beherrſchenden Verbundenheit mit der Natur, mit ſeinem har⸗ ten und doch ſo ſchönen Lande iſt er wertvoll, in dieſer Verbundenheit wird er fruchtbar. Der Verſuch, das Alpendeutſchtum von ſeinen Städten aus zu erfaſſen, führt zu keinem Ziele: denn in dieſen Städten herrſcht eine Miſchkul⸗ tur, die nicht mehr ganz einheitlich auf einen Nenner zu bringen iſt. Wien etwa iſt nicht Oeſterreich; das wahre, das koſtbarſte deutſche Oeſterreich beginnt vor den Toren Wiens, be⸗ ginnt in den Bergen, die ja ſo nahe an die große Stadt heranrücken. Dennoch— wir er⸗ innern uns alle— ſuchte man lange, allzulange die alpendeutſche Kultur Oeſterreichs allein in dem Spiegel, den Wien uns bot, zu ſchauen. Man vergaß, daß die Wertvollſten, die in Wien gelandet waren, um hier zu wir⸗ ken, doch aus der Provinz ka⸗ men: Mozart ſo gut wie Hugo Wolf. Bei den Dichtern ſchien es anders, Grill⸗ parzer und Rai⸗ mund waren Wiener; aber auch ihre Fa⸗ milien ſtamm⸗ ten aus der Provinz, die ja damals der Großſtadt weit näher verwandt war als heute, das Blut im⸗ mer wieder er⸗ neuert. Die Stadt an ſich war nie frucht⸗ bar. Das wahre Preußentum lag in der Mark Brandenburg Kleiſts, das wahre deutſche Oeſterreicher⸗ tum lag im Ge⸗ birge. Dennoch hat die Großſtadt ſpäter die Herr⸗ ſchaft vollkom⸗ men an ſich 45 reißen vermocht. So ſehr, daß man beiſpiels⸗ weiſe Oeſter⸗ reich in der Wiener Litera⸗ tur einwand⸗ frei dargeſtellt glaubte. Von den Alpen nahm man nur im Schaffen des Steirers Roſeg⸗ ger und des Ti⸗ rolers Schön⸗ herr Kenntnis. Aber im übri⸗ gen glaubte man, daß der Aſphalt hier das Weſen des deut⸗ ſchen Volkes und eines ſeiner Stämme ganz ebenſo ſpiegele wie in Berlin. Ein Strom von Literatur, die vom alpendeut⸗ ſchen Menſchen nichts mehr aus⸗ zuſagen wußte, floß über die Grenze insReich hinüber. Wer aus dieſem Schrifttum Oeſter⸗ reich erkennen wollte, fand zu keinem Ziele oder was noch ſchlimmer war, er mußte zwangsläufig zu falſchen, unzutreffenden ver⸗ zerrten Vorſtellungen gelangen. Da aber dieſe Literatur vollkommen herrſchte, da ſie nicht nur im Reiche als die maßgebende betrachtet, ſondern auch in fremde Sprachen überſetzt wurde, ſo mußte ſie in ihren Wirkun⸗ Aufn.: Staatl. Werbestelle Danzig gen vernichtend ſein. Und als die Oeſterreicher immer mächtiger ihr Deutſchtum zu betonen begannen, da war man faſt verblüfft über die⸗ ſes Bekenntnis. Denn in der öſterreichiſchen Literatur, von der die Welt bisher Kenntnis genommen hatte, war nichts davon geſtanden. Nun aber iſt auch in Oeſterreich der große kulturelle Sieg errungen worden, wenn nicht alle Zeichen trügen, und er wurde errungen von der Provinz über die Großſtadt, vom ge⸗ wachſenen Fels der Berge über den geſchichte⸗ ten Stein grauer Häuſerzeilen. Immer mäch⸗ tiger ſetzte die Provinz zum Sturme an, den ſie für das Deutſchtum, für die geſamtdeutſche Kultur, unternahm. Außerhalb der Grenzen horchte man erſtaunt auf. Da meldeten ſich Dichter zu Wort, die nun anders zur Welt ſprachen, als ſie es gewohnt geweſen. Zugleich mußte man erkennen, daß die Großſtadt kapi⸗ tuliert hatte, daß ſie dem Anſturm der Provinz nicht mehr gewachſen geweſen war. Und klar wurde für alle, die dies ſehen wollten: daß es ein deutſches Problem in Oeſterreich gab. Dieſes Problem aber iſt vorhanden, und es zur Diskuſſion zu ſtellen, nicht nur für Oeſter⸗ reich, ſondern für alle Deutſchen, iſt die ſchöne, iſt die koſtbare Aufgabe dieſer Zeit. Leicht iſt ſie nicht: denn es gilt, vor allem einmal um Verſtändnis zu werben. Denn wer klar ſehen will, muß ſich einbekennen, daß überall— und auch in Kreiſen, die voll guten Willens ſind— Vorteile und falſche Vorſtellungen beſtehen, die es wegzuräumen gilt, um den Boden zu be⸗ reiten für den Aufbau. Man muß erkennen, daß die Kultur des Alpenlandes im Süden eine deutſche Kultur iſt und daß ſie es immer war, trotz einer Zeit der Verwirrung, die ja nicht auf Oeſterreich allein beſchränkt blieb. Und man wird bei den neuen Dichtern, die zwiſchen Böhmerwald und Karawanken hei⸗ miſch ſind und ſich zu Wort melden, einkehren müſſen, um ſich klar darüber zu werden, daß ſie für ihren Teil Grenzſchranken niedergeriſ⸗ Fritzi, eift Poriröf ſ, Von kurt Varges Es iſt ein ſchönes Mädchen, an das ich eben denken muß— Fritzi. Vom Glück verwöhnt, von den Freunden geliebt, von den Gefährtin⸗ nen geſchätzt. Die kleine, beſcheidene Dame malt wunderſchöne Sachen. Einen niedlichen kleinen Hund mit einem Schwänzchen und zwei Kuller⸗ augen. Schwarz, rabenſchwarz iſt der Körper, blaugrau ſind die Gucker. Das Deckchen, auf dem das Hundchen zu liegen pflegt, iſt mit einem kräftigen Blau bezogen. Ein anderes Bild zeigt einen ſchönen rundlichen Apfel, roſa betupft, mit kleinen Wärzchen geziert und einem repräſentativen Stengel. Die Leinwand, die für eine neue Arbeit beſpannt iſt, ſoll bald neue Themen und neue Möglichteiten zeigen. Fritzi ſelbſt iſt ein friſch⸗freches Kerlchen, jeder äuße⸗ ren Bindung und Verflechtung abhold. Eine neckiſche Locke fällt keck übers Ohr. Die Hände, ſchlank und wundervoll geformt, ſcheinen für die Kunſt des Malens beſtimmt zu ſein. Reiz⸗ voll iſt ihr Schritt, reizend ihr Weſen. Fritzi malt in aller Stille. Die handwerklichen Vor⸗ ausſetzungen ſind bis ins kleinſte erfüllt. Die Farben, die auf der Palette liegen, ſpielen mit der Sonne, die ihre Arbeit begleitet. Die in⸗ nere Freude am Malen prägt ſich in der The⸗ mengebung aus. Die geliebte Landſchaft der Moſel wird in einem Bilde feſtgehalten. Der Frühling blüht geradezu auf. Ein altertümlich Alte Speicher in Königsberg Aufn.; Raschdorff Landesfremdenverkehrsverband Ostpreuben) ſen haben, die für die politiſche Welt immer noch beſtehen. Sie ſind ſich bewußt, daß ſie zu einer großen Gemeinſchaft deutſchen Geiſtes genau ſoviel beizutragen haben, wie die Dich⸗ ter von der Nordſee und vom Rhein. Nur daß ſie unter weſentlich ſchwierigeren Bedingungen ſchaffen, wobei freilich mit den Widerſtänden ihre Kraft zu wachſen ſcheint. Denn ſeit lan⸗ ger, langer Zeit, ſo will uns ſcheinen, war daz alpendeutſche, war das öſterreichiſche Schriſt⸗ tum nicht ſo reich, nicht ſo vielgeſtaltig, nicht ſo bekenntnisfreudig, wie eben heute. Es bringt in ſeinem Schaffen dem großen Deutſch⸗ tum das Herz eines Stammes, der ſich ſeinez Wertes immer bewußt iſt, und aus dieſem Bewußtſein heraus getreu ſeine Aufgaben er⸗ füllt: im äußerſten Süden ſeink deutſche Art zu bewahren in Leben, Brauchtum und Kunſt. ———— NMerkwürdige Gerichissitten Bei dem Gericht der Eingeborenen in Neu⸗ Guinea iſt das Verhalten des Angeklagten ent⸗ ſcheidend dafür, ob er freigeſprochen wird oder „Ein reizen nicht. Wenn er ſich über den Richter luſtig er Ihrem M. macht und wenn er über den Ankläger lacht, ſo de hält man ſeine Unſchuld für erwieſen, denn man behauptet dort zu Lande, daß ſich kein Menſch —15 ſchlechtem Gewiſſen ſo benehmen würde und önne. ſchönes Fleckchen— der Marktplatz zu Kochem — zeigt mildeſte Landſchaft des Weſtmarkgaues. Elegiſch⸗zärtlich wandelt ein Liebespaar daher. Sie, von Träumen und Muſik umwoben, ſchaut unabläſſig in das Waſſer der Moſel. Er be⸗ ſtaunt den Untergang der Sonne. Mit wenigen Strichen hat Fritzi Weinberge, Schönheit der Landſchaft, Sinn der Liebe gemalt, vielleicht auch die Einſamkeit dieſer beiden Menſchen im Farbenlichte ſpiegeln laſſen. Ihre große Sehn⸗ ſucht, ohne innere und äußere Ablenkung zu malen, treibt ſie ein wenig hin und her. Sie weiß, daß die Stufengrade ſeeliſchen Empfin⸗ dens und ſeeliſchen Ausdruckes mannigfach ſind. Und doch will ſie keineswegs die Bande des Lebens zerreißen. Sie malt die Landſchaft zwiſchen uns!' und den Strom und glaubt an die Geheimniſſe„Ach— das der künſtleriſchen Wirkung. Wenn ſie das gött⸗ ſchon 60 ſind!⸗ liche Glücksgefühl ſpürt, ſchreibt ſie nicht eimg ſchwärmeriſche Briefe, ſondern ſucht die Vei⸗ 5 ſchmelzung im Bilde. Dann ſcheint ſie zwiſchen Himmel und Erde zu ſchweben. Die Stimmung prägt ſich in der Vielfältigkeit der leuchtenden Farben aus. Wir ſehen da ein Selbſtbildnis, Unter der ſchön geſchwungenen Stirn ſchauen zwei helle Augen. Die Haare, zufällig vom Wind ein wenig zerzauſt, heben ſich köſtlich ab. Die weiße, einfache Bluſe iſt zart angedeutet. Das iſt Fritzi, das kleine Mädel. „Geſtern iſt worden— es „Das wird nes Fräulein“ en Blutarmr eim Tanzen „Das komm— Herr Doktor!“ Von der Das zweite Mannheim iſt mal bereits da richter Michael Würzburg) di⸗e Waldhof gab. daß die Anreg genug waren, ſtungen der T Freunde dem worden ſind. Von den 2 wegen techniſck teilte der Prei Gruppen ein. ſo ſechs Arbe fünf in die dri folgten. Sendung 21, zeichnungen(ſ. Ma Der Preis iſt trotz des S reng themati piel hinterlaſ piele in ihre em aanzen ei e Welt i wußt, daß utſchen Geiſt wie die Dich⸗ hein. Nur daß 1 Bedingungen Widerſtänden Denn ſeit lan⸗ inen, war das chiſche Schrift⸗ lgeſtaltig, nicht n heute. Es roßen Deutſch⸗ der ſich ſeines“ d aus dieſem Aufgaben er⸗ iden ſeinßg nin Leben, 6 Ussitten renen in Neu⸗ ngeklagten em⸗ chen wird oder Richter luſtig kläger lacht, ſo eſen, denn man ch kein Menſch nen würde und „Ein reizender kleiner Kerl, und wie ähnlich er Ihrem Mann ſieht!“ „das iſt das Baby von unſeren Nachbars⸗ leuten!!“ rt Varges latz zu Kochem Weſtmarkgaues. bespaar daher. mwoben, ſchaut 400——— Moſel. Er be. N. 3 en Mit wenigen— F Schönheit der 4§. 3 1% malt, vielleicht 5 A n Menſchen in 0 re große Sehn⸗ Ablenkung zu und her. Sie iſchen Empfin⸗ s mannigfach egs die Bande die Landſchaft die Geheimniſſe in ſie das gött⸗ ſie nicht etwa ſucht die Ver⸗ 2 h, 2 50 h. .. —*◻. „Geſtern iſt mein Mann 50 Jahre alt ge⸗ worden— es ſind genau 10 Jahre Unterſchied zwiſchen uns!“ „Ach— das hätte ich nicht gedacht, daß Sie ſchon 60 ſind!“ ————————————————— —————— Selbſtbildnis. Stirn ſchauen zufällig vom ſich köſtlich ab. art angedeutet. „Das wird ſchon nicht ſo ſchlimm ſein, klei⸗ nes Fräulein“, ſagte der Arzt,„nur ein biß⸗ hen Blutarmut! Bekommen Sie zum Beiſpiel eim Tanzen Herzklopfen?“ „Das kommt darauf an, mit wem ich tanze, Herr Doktor!“(Zeichnung: Röscheisen) Die moderne Pythie Von R. v. Vie finghoff-Scheel Nur einige Häuſer von mir entfernt wohnt Lori, ein grauer Papagei, der beſonders ge⸗ ſprächig und witzig ſein ſoll. Sobald es einigermaßen warm iſt, ſitzt er am Fenſter auf dem Fenſterbrett und hält ſeine Sprechſtunden ab. Da er im Erdgeſchoß, zu deutſch„Parterre“, wohnt, ſo ſammeln ſich vor ſeinem Fenſter ſtets kleinere oder größere Gruppen an, welche ſich mit dem geſchwätzigen Vogel unterhalten. Geſtern nun war Loris Sprechſtunde wieder ſehr beſucht, denn es ſtanden wohl zwölf bis fünfzehn Menſchen vor ihrem Fenſter, unter⸗ hielten ſich mit ihr und ultten ſie durch alle möglichen Zurufe an. Ich blieb ſtehen, denn es intereſſierte mich, zu erfahren, wie deutlich beziehungsweiſe un⸗ deutlich Lori ihre Geiſtesblitze in die Menſchen⸗ menge ſchleuderte. Aber ich ſchien einen ſchlechten Moment er⸗ wiſcht zu haben; denn als ich herantrat, war der Vogel vollſtändig verſtummt und trotz aller Bemühungen und Lockungen ſeitens des Publi⸗ kums nicht dazu zu bewegen, auch nur ein ein⸗ ziges Wörtchen zu ſagen. Nur einen ſchrillen, langgezogenen Pfiff ließ er von Zeit zu Zeit ertönen. Das dauerte mehrere Minuten, ſo daß ich ſchon, ungeduldig geworden, fortgehen wollte. Aber in dieſem Moment gab Lori einige ſchnar⸗ rende Töne von ſich, die ein Gelächter unter den Anweſenden auslöſten. Da ich nichts verſtanden hatte, fragte ich eine neben mir ſtehende Frau, was der Papagei ge⸗ ſagt hätte. Sie erklärte mir, er hätte gerufen: „Recht kalt heute!“ „J wo!“ rief ein Arbeiter,„er hat geſagt: „Karl, komm bald nach Hauſe'!“ „Wie können Sie bloß ſo etwas behaupten?! Ich habe ganz klar und deutlich gehört, daß er gerufen hat:„Recht kalt heute',“ ereiferte ſich die Frau. Nun ſtellte ſich ein Herr mit einer rieſigen Hornbrille in Poſitur und ſagte mit ſtoiſcher Ruhe:„Entſchuldigen Sie, meine Herrſchaften, aber Sie haben beide Unrecht. Der Vogel hat gerufen:„Lottchen, wo ſind die Zigarren'?“ „J wo!“—„Keine Ahnung!“—„Nicht die Bohne!“—„So ein Unſinn!“ ſchwirrte es durcheinander. Die Gemüter fingen bereits an, ſich zu erhitzen, und die Situation wurde im⸗ mer kritiſcher, als ein füngerer Herr ſchüchtern hervortrat, ſich räuſperte und dann folgende Rede vom Stapel ließ: „Ich will Ihnen, meine Herrſchaften, meine Meinung nicht aufdrängen und kann natürlich nicht unbedingt beſchwören, daß ich Recht habe, aber da ich mich früher mit dem Ausſtopfen von Vögeln beſchäftigt und ſomit in dieſer Branche genügend Erfahrung habe, glaube ich doch, die Berechtigung zu haben, mir ein Urteil erlauben zu dürfen, ohne anmaßend zu erſcheinen, und möchte behaupten, daß der Papagei gerufen hat:„Frieda, bring mir die Pantoffeln'!“ Wieder brach ein Sturm der Entrüſtung los und Rufe, wie„Kein Gedankte!“,„Quatſch nich, Krauſe“ und„Der hat ſelbſt'n Vogel!“, er⸗ ſchollen von allen Seiten, und ich hätte mich nicht gewundert, wenn die erhitzte Stimmung in eine allgemeine Keilerei ausgeartet wäre. Da erſchien als rettender Engel ein Gaſſen⸗ junge. Er hatte ſich aus der Menſchenmenge vorſichtig fortgeſchlichen, ſtellte ſich in einer Entfernung von etwa zwanzig Schritten auf, legte die Hände an den Mund und brüllte, ſo laut er konnte:„Der Vogel hat geſagt:„Ihr Für füchiqe Nũsseknacker Magiſches Kreuz⸗ und Quer⸗Wort⸗Rätſel n 2 9 9 70 7 n 75 ppiiit HOa%% 6 22 75 C Waagerecht und ſenkrecht: 1. An⸗ deres Wort für Sprachlehre, 2. Kuxort in Ita⸗ lien, 3. Doppeltreffer im Lotto, 4. däniſche In⸗ ſel, 5. Stadt in England, 6. lebendes Weſen, 7. mittelaſiatiſcher Strom, 8. anderes Wort für Prüfung bzw. Ueberwachung, 9. Getreideſpeicher, 10. altdeutſcher männlicher Perſonenname, 11. Antilopenart, 124. volkstümliche Abkürzung für Zoologiſcher Garten, 12b. Luftkurort in Tirol, 13. Gouvernement und Stadt in Rußland. Silbenrätſel a bay bel di dra eck ei er er er er erd ern ex he hö horn hung i i in ka ka kel ker kur lak lau le lei nä nams ne ne ni nie nun ol on os ra recht ri ro rund schwamm se si son stan sten sten tun um wald wind Aus vorſtehenden 56 Silben ſind 19 Wörter zu bilden, die in ihren Anfangsbuchſtaben von vorn nach hinten und in den Anfangsbuchſtaben der zweiten Silbe in gleicher Weiſe geleſen, einen Ausſpruch von Shakeſpeare ergeben. Die Wörter bedeuten: 1. Menſch oder Tier mit ro⸗ ten Augen und weißem Haar, 2. anderes Wort für Ausflug, 3. Name aus der griechiſchen Sage, 4. Klagegeſana, 5. Blattzinn, 6. ſumpfige Steppe, 7. eßbarer Pilz, 8. chemiſcher Grunditoff, 9. Stadt in Schleſien, 10. anderes Wort für Mah⸗ nung, 11. mathematiſche Figur, 12, Berg in den bayeriſchen Alpen, 13. deutſcher Gliedſtaat, 14. männlicher Perſonenname, 15., anderes Wort für Drehorgel, 16. Ort in Thüringen, 17. Be⸗ zeichnung für die Himmelsgegenden am Kom⸗ paß, 18. anderes Wort für Hügel, 19. Hahnen⸗ fußgewächs. Löſungen Auflöſung des Bilderrätſels Wer allen alles traut, dem kann man wenig trauen. Auflöſung des Silben⸗Kreuzworträtſels Waagerecht: 1. Flitter, 2. Terpentin, 3. Lodi, 4. Terror, 5. Fanoe, 6. Organiſator, 7. Arche, 8. Peter, 9. Mancheſter, 10. Dorado, 11. Rigoletto, 12. Euryanthe.— Senkrecht: 1. Flitterwochen, 2. Loſan, 4. Terror, 6. Or⸗ cheſter, 7. Arche, 9. Mandarine, 13. Pendel, 14. Dioezeſe, 15. Ninive, 16. Torpedo, 17. Terra, 18. Dorothea, 19. Protokoll, 20. Schnee⸗Eule. ſeid alle dof!“, dann machte er kehrt und rannte ſpornſtreichs um die nächſte Ecke. „Frecher Bengel!“, ſagte eine Frau und ent⸗ fernte ſich. „Frecher Bengel!“, wiederholten die anderen und gingen gleichfalls einer nach dem anderen ſort, ſo daß der Platz vor dem Fenſter in we⸗ nigen Sekunden wie leergefegt war. „Frecher Bengel!“ ſagte nun ihrerſeits auch Fine und ſtolzierte gravitätiſch ins Zimmer inein. Wieisheifen Die Erfahrung iſt das große Buch, ohne welches man keine Kunſt und keine Wiſſenſchaft völlig erlernen kann. * Man ſoll ſich vor gezuckerten Zungen und vor gepfefferten Herzen hüten, ſagt ein altes Sprichwort, denn allzu Süßes verdirbt den Magen und allzu Gepfeffertes das Geblüt. * Triumphierend ſagte der berühmte Hofnarr Auguſt des Starken: „Niemand iſt ſicherer als der Narr! Man neidet ihn nicht, man ſtellt ihm nicht nach, ſeine Torheit iſt ſeine Waffe, ſein Schild. Ihr ver⸗ ſtändigen Leute, warum bildet ihr euch etwas auf euren Verſtand ein? Warum ſpielt ihr nicht lieber den Narren?“ „ Der kluge Mailänder Herzog Sforza riet ſeinem Sohn: „Schlage nie einen Diener, denn er wird L02 zu rächen ſuchen und am erſten Gelegenheit da⸗ zu finden.“ * Sokrates wurde von einem ſeiner Schü⸗ ler gefragt, worin ſich der Weiſe vom Törich⸗ ten unterſcheide. Sokrates erklärte, darin, daß er das Schwere leicht tue. „Was denn ſo ſchwer ſei?“ fragte der Wiß⸗ begierige. „„Geheimes verſchweigen, ſeine Zeit gut aus⸗ füllen und Unbilliges gelaſſen ertragen.“ E2 Sokrates riet den jungen Leuten, ſich in dem Spiegel zu beſehen, damit ſie, wenn ſte ſchön von Geſtalt ſeien, ebenſo ön im Innern würden, wenn ſie aber häßlich ſeien um ſo bedachter würden eine ſchöne Seele zu gewinnen. Von einem aͤlten Löwen Ein alter Löwe, der nicht mehr hoch ſprin⸗ 5 konnte, verſuchte mit erheuchelter Freund⸗ chaft ſich das notwendige Futter zu verſchaffen. So rief er einem jungen Füllen zu, dem er nicht mehr nachſetzen konnte, es ſolle doch ver⸗ weilen, er wolle ihm Weisheiten mitteilen. Das Füllen aber rief, indem es weiterſprang: „Ich bin viel zu jung für deine Weisheiten, o König.“ * Da ſah der Löwe einen Dachs vorbeiſchlei⸗ chen. Mit ſeiner noch mächtigen Stimme rief er ihm zu und bot ihm ſeine Freundſchaft an. Feig ſich duckend nahm der Dachs aus Angſt vor dem einſt doch Mächtigen die Freundſchaft an, hielt ſich aber immer in ſehr reſpektvoller Entfernung. Darum befragt vom Löwen, ſagte der Dachs:„Ich habe in meiner Jugend nicht gelernt mit Großen zu verkehren, wie leicht könnte ich etwas verfehlen, wenn ich euch zu nahe käme.“ Lu Volbehr. Von der Problemgemeinſchaft Dias zweite Lehrturnier der Problemzentrale Mannheim iſt zu Ende. Wir haben das letzte⸗ mal bereits darauf hingewieſen, daß der Preis⸗ richter Michael Schneider(Grafenrheinfeld bei Würzburg) die drei Preiſe an Willy May in Waldhof gab. Wir wünſchen und hoffen aber, daß die Anregungen durch dieſes Turnier ſtark genug waren, um eine Steigerung in den Lei⸗ ſtungen der Teilnehmer zu erzielen und neue 4 Freunde dem Kompoſitionsſchach gewonnen worden ſind. Von den 23 Einſendungen ſchieden ſechs wegen techniſcher Mängel aus, die reſtlichen 17 teilte der Preisrichter ihrem Werte nach in vier 1 Gruppen ein. In die erſte Gruppe gelangten 4 ſo ſechs Arbeiten, denen vier in die zweite, fünf in die dritte und zwei in die vierte Gruppe folgten. Sendung 21, und 2 erhielten die drei Aus⸗ zeichnungen(fämtlich Willy May, Waldhof!). 4 Der erſte Preis 4 Matt in zwei Zügen Der Preisrichter urteilt:„Der Schlüſſel iſt Schlagfalles überraſchend und eine reng thematiſche Leiſtung. Neben dem Haupt⸗ piel hinterlaſfen vor allem die vielen Neben⸗ piele in ihrer harmoniſchen Verbindung mit hem aanzen einen vorzüglichen Eindruck. AIm Schachbreii Offizielle Mitteilungen des Badischen Schachverbandes im GS8B3.(Bezirk Mannheim) a b e f . , ,,, 4 3 4 4 — 4 A. , 2, 3 11. 2 , 75 h 5 d 2 n Weiß: Kes, Dd2. Te4, Lds, Se7, 18, Be7, i3, h4. Schwarz: Ke5, Tos, Le4, h2, Scà, Ba4, b4, ds, f2, iö. a Drittes Mannheimer Problem⸗ kurnier Gefordert werden Zweizüger in beliebiger Anzahl mit dem Thema„Fortgeſetzte Verteidi⸗ gung“. Als Beiſpiel möchten wir eine Aufgabe von F. Pe⸗is anführen: Weiß: khs. Dal, Td7, 17, Ses, ds, Lel, ds; Schwarz: Kes, Taß, c2. Sda. e4. Lf3, h2, Be5, e7. Matt in zwei Zügen. Schwarz verteidigt fortgeſetzt! Auf den 0 Schlüſſel 1. Spö genügt nicht einfacher Weg⸗ zug des Se4, um die Mattdrohung Tas zu decken, es muß auch die neuentſtandene Dro⸗ hung Tis zß pariert werden. Daraus ergeben ſich erſt die entſcheidenden Schädigungen..... Se4—ce3(Richtet ſich gegen Taszß wie auch Tiszt) aber 2. Sc4 46, 1...., Sel—23.Li4 45, 1.„ Se4—d6õ 2. Tde7at,...., Si6 2. Tfe7gß. Hübſche Wendungen, die mit dem Thema verknüpft ſind. Nicht thematiſch iſt z. B...., e6 2. Scö gk -Ein ſehr ſchönes, dankbares und noch er⸗ giebiges Thema! Einſendungen erbeten an die Problem⸗ zentrale Mannheim, Thornerſtraße 21. Der Name des Preisrichters wird noch bekannt⸗ gegeben. Letzter Termin: 1. September 1937. Zur Verteilung gelangen drei Preiſe und vier Ehrungen. Um Nachdruck in allen badiſchen Zeitungen wird gebeten! Der Altmeiſter der deutſchen Hroblemkunjſt Zum 70. Geburtstag von P. A. Orlimont Am 8. Juni feierte der Zweibrückener Schach⸗ klub den 70. Geburtstag ſeines Mitglieds P. A. Orlimont. Er durfte es mit beſonderem Stolze tun. Nur ganz wenige Problemkomponiſten in der Welt können auf ähnliche Erfolge zurück⸗ blicken. Wenn viele ihn mit dem genialen Loyd vergleichen, ſo werden ſie wohl ſeiner Bedeu⸗ tung gerecht, nicht aber ſeiner Eigenart. Dieſe iſt aber derart ausgeprägt, daß ſchon mancher Kenner beim Löſen einer ſeiner Aufgaben un⸗ willkürlich ausgerufen hat:„Echt Orlimont“. Ein Meiſter in der originellen Ausnutzung des Zugzwangs mit betonter Vorliebe für ſel⸗ tene und daher ſchwer vorauszuſehender Matt⸗ bilder: dieſe Charakteriſierung liegt nahe, iſt aber unvollkommen, weil er wie jeder große Komponiſt vielſeitig iſt. Es gibt z. B. Aufgaben, die rein auf Schwierigkeit angelegt ſind. Und das gelingt ihm ohne weiteres, denn nur wenige kennen die Löſerſeele ſo genau wie er. Dann wieder bricht ſich eine Vorliebe für mathema⸗ tiſche Mattführungen Bahn. Er greift unbe⸗ fangen ein fremdes Thema auf und weiß ihm immer wieder neue Seiten abzugewinnen. Or⸗ limonts Vorliebe für Kleinaufgaben iſt be⸗ kannt. Für Zweizüger intereſſiert er ſich an⸗ ſcheinend weniger. Immerhin kennen wir ver⸗ ſchiedene recht ſtilvoll und immer auf einen un⸗ gewöhnlichen Schlüſſel zugeſpitzte Zweizüger. Er hat zu einem guten Teil der logiſchen (neudeutſchen) Problemrichtung in Deutſchland und vielen Teilen der Welt zum Sieg verholfen. Gleich ſeinen berühmten Lehrern Kohtz und Kockelkorn war er ein entſchiedener Gegner der ſog. Kunſtgeſetze Bergers(Kunſt hat allgemein⸗ gültige Geſetze, läßt ſich aber nicht in will⸗ kürliche Dogmen preſſen), zum Unterſchied von ihnen machte er ſich freilich durch eigens kom⸗ ponierte Stücke über dieſe Kunſtgeſetze luſtig. Jedoch in der ihm gegebenen gefälligen und geiſtreichen Art: Weiß: Khi, Das, Td7, 7, La5(5) Schwarz: Kes, Scö, 36, Ba4, a6, e7(). Matt in drei Zügen. Mit üblichen ſtillen Zügen kommt man hier dem Problem nicht bei. Ein wildes Hin und Her ergibt ein reizendes Matt. Und doch iſt der Eindruck durchwegs künſtleriſch. 1. Td7—ds-, Sc6cds(Kf7: 2. Da2+-) 2. Da3— 18-1 Sgöis 3. Tf7—e7 matt! Und wiederum vermag er unter origineller Ausnützung des Zugzwangs auf die Feinheiten des ſtillen Zuges aufmerkſam zu machen: Teplitz— Schön au 1922 Drokurist Hellberꝗ brinqt Ge Das Haus des Fabrikbeſitzers Robert Müller lag in einſamer Abgeſchiedenheit in Dunkel und undurchdringlichem Nebel eines feuchten Herbſt⸗ abends. Nur das Balkonzimmer des erſten Stockes war hell erleuchtet. Robert Müller ſtand reiſefertig in Hut und Mantel, ſein Chauffeur brachte die Koffer zum Auto.„Alſo, liebes Kind,“ verabſchiedete er ſich von ſeiner jungen, hübſchen Frau,„in acht Tagen bin ich wieder zurück.“ „Haſt du auch nicht vergeſſen,“ erkundigte ſich Frau Elfriede,„mir die fünfhundert Mart an⸗ weiſen zu laſſen? Du weißt, daß ich in den nächſten Tagen verſchiedene größere Zahlungen zu leiſten habe.“—„Ich vergeſſe nichts.“ Lä⸗ chelnd gab ihr Robert einen ſcherzhaften Backen⸗ ſtreich.„Ich habe ſoeben mit meinem Freunde Hellberg, dem Prokuriſten unſerer Bantfiliale, teleſoniert. Er hat die fünfhundert Mark ſchon von meinem Konto abgehoben und iſt ſo lie⸗ benswürdig, dir den Betrag noch heute abend perſönlich zu überbringen, da er ſowieſo hier vorbeikommt. Du kannſt ihn in einer Stunde erwarten.“ „Dann könnte ich ja noch vorher auf einen Sprung zu meiner Freundin. Fahre doch hitte auf dem Wege zum Bahnhof durch die Eichen⸗ allee!“ Wenige Minuten ſpäter raſte das Auto durch das faſt menſchenleere Villenviertel der Stadt zu. Kurz darauf entfernte ſich auch das Mäd⸗ chen, das Ausgang hatte. * Das letzte Licht im Haus war erloſchen. Ein gutausſehender, elegant gekleideter Herr blieb vor der Villa ſtehen. Er ſchaute ſich einige Male wie ſuchend um, dann betrat er das Haus. Allerdings nicht auf dem üblichen Wege. Mit einigen behenden Klimmzügen ſchwang er ſich auf den Balkon und ſtand mit federndem Sprung im Zimmer. Dort ließ er ſich zunächſt einmal in einem Klubſeſſel nieder, zog ein gol⸗ denes Zigaretten⸗Etui und zündete ſich eine Zi⸗ garette an. Er traf in aller Ruhe ſeine weiteren Dispoſitionen. Denn er hatte ſorgfältig ausge⸗ kundſchaftet, daß Herr und Frau Müller im Auto weggefahren waren, und daß ihn auch niemand vom Hausperſonal unliebſam ſtören konnte. Er machte Licht, zog ſich ſeinen Ulſter aus, hing ihn als ordnungsliebender Menſch in der Diele auf einen Bügel, konſtatierte im Spiegel mit Befriedigung, daß ſeine Krawatte gut ſaß und ſchaute ſich dann ein wenig im Balkonzimmer um. Er prüfte mit Sachkenntnis die echten Teppiche und die koſtbaren Gemälde alter Meiſter. Er war erſt vor kurzem aus Ame⸗ rita zurückgekehrt, wo er eine glänzende„Aus⸗ bildung“ genoſſen hatte. Er wollte in Berlin nur ein kurzes Gaſtſpiel geben, um ſich in ſei⸗ nem Beruf noch etwas zu vervollkommnen und auch den größten Aufgaben gewachſen zu ſein. Denn kleine„Geſchäfte“ intereſſierten ihn abſo⸗ lut nicht. Während er noch in den Anblick eines echten Lehnbach verſunken endie Tür und Frau Elfriede ſtand vor ihm. Er war ſo verblüfft, daß er ſich nicht vom Fleck rührte und keinen Ton herausbrachte. Aber da kam auch ſchon Frau Elfriede mit gewinnen⸗ dem Lächeln auf ihn zu.„Entſchuldigen Sie vielmals, Herr Hellberg, daß ich Sie warten ließ. Aber mein Mädchen iſt auch zu dämlich. Führt Sie hier herein, läuft weg und ſagt mir keine Silbe. Sie hätte mir doch telefonieren können. Sie wußte doch, daß ich nur auf einen Sprung in der Nachbarſchaft bei einer Freun⸗ din war.“—* Blitzſchnell der Beſucher die Situation und erkannte, daß die Verwechſlung, die hier offenbar vorlag, ihm die Möglichkeit bot, ſich vielleicht noch mit Anſtand aus der Affäre zu ziehen. „Nehmen Sie doch bitte Platz, Herr Hell⸗ berg,“ forderte ihn Frau Elfriede auf und zog tand, öffnete ſich plötzlich ihren Breitſchwanzmantel aus, der unter Brü⸗ dern ein Vermögen wert war. „Ich bin ſo frei, aber ich möchte Sie wirklich nicht lange aufhalten.“ „Sie halten mich gar nicht auf, im Gegenteil. Ich bin ganz allein. Es iſt mir ſehr angenehm, wenn Sie mir etwas Geſellſchaft leiſten. Darf ich Ihnen einen Benediktiner anbieten oder trinken Sie lieber einen Kognak?“ „Zu liebenswürdig. Wenn ich um einen Kognak bitten darf!“ Frau Elfriede ſchenkte ein. „Ich habe gar nicht gewußt, daß Sie mit meinem Mann ſchon ſo lange befreundet ſind. Wie kommt es denn, daß wir uns bisher noch nicht kennengelernt haben?“ „Ich gehe geſellſchaftlichen Veranſtaltungen prinzipiell aus dem Wege. Ich liebe die Ein⸗ ſamteir.. Sehr zum Wohle!“ Er trank der jungen Frau zu. „Sehr zum Wohle! Aber hören Sie mal, ein Mann wie Sie... jung... elegant... Prokuriſt einer Großbank...“ „Sie ſchmeicheln mir.“ „Sie ſollten ſich wirklich nicht ſo abſondern. Das iſt unrecht. Wenn wir nächſtens wieder einmal eine größere Geſellſchaft geben, dürfen Sie auf keinen Fall fehlen.“ „Wenn es mir möglich iſt, werde ich Ihrer reundlichen Einladung gern Folge leiſten. ber ich kann heute noch nicht ſagen, ob es meine Geſchäfte zulaſſen.“ „Ihre Geſchäfte!“ Frau Elfriede lachte hell⸗ guf den hHöhen des Odenwaldes Aus dem HB-Fotopreisausschreiben Aufn.: A. Hildebrand d/ Eine abenteuerliche Gesdiucdiſe Von Hans Herder auf.„Sie arbeiten doch nicht nachts!“ „Mit Vorliebe ſogar, gnädige Frau! Da ar⸗ beitet man am ungeſtörteſten.“ „Na— einen Abend werden Sie ſich ſchon einmal frei machen können. Ich finde es übri⸗ gens furchtbar nett von Ihnen, daß Sie ſich her⸗ fönlich herbemüht haben.“ „Oh, bitte ſehr.“ „Mein Mann hatte keinen größeren Bargeld⸗ betrag mehr im Hauſe, darum bat ich ihn, mir vor ſeiner Abreiſe doch noch fünfhundert Mark überbringen zu laſſen. Es iſt wirklich reizend, daß Sie ſelbſt getommen ſind. So habe ich Sie wenigſtens auch einmal kennengelernt.“ Einen Augenblick war der Beſucher ſprachloz vor Ueberraſchung, aber dann beherrſchte er ſo⸗ fort wieder geiſtesgegenwärtig die Situation. Er holte ſeine mit Banknoten geſpickte Brieſ⸗ taſche heraus und legte fünf Hundertmart⸗ ſcheine auf den Tiſch.„Hier, bitte, gnädige Frau.“ Elfriede ließ das Geld in ihrer Hand⸗ taſche verſchwinden, und der Beſucher warf den Scheinen noch einen wehmütigen Abſchiedsblick nach * Unten an der Haustüre ſchrillte die Glocke Jetzt fing der Beſucher an, nervös zu werden. „Wer kann denn das nur ſein?“, überlegte Frau Elfriede. Der Beſucher lalkulierte, daß das wahrſcheinlich der richtige Herr Hellberg war. „Man ſollte gar nicht öffnen,“ meinte Frau Elfriede, etwas ängſtlich.„Man kann in der Großſtadt gar nicht vorſichtig genug ſein. Es paſſiert zuviel.“ „Allerdings.“ „Zu dumm, daß niemand im Haus iſt. Ich hätte dem Mädchen heute keinen Ausgang ge⸗ ben dürfen.“ „Wenn ich Ihnen einen Vorſchlag machen darf— ich will einmal nachſehen, wer es iſt.“ „Das wäre wirklich nett von Ihnen, Herr Hellberg. Ich gebe Ihnen den Hausſchlüſſel.“ Der Beſucher öffnete die Haustür. Ein rund⸗ licher, aſthmatiſch puſtender Herr ſtand vor ihm. „Verzeihen Sie, kann ich Frau Elfriede Müller ſprechen? Ich komme im Auftrag von Herrn Robert Müller.“ „Ich weiß Beſcheid, wahr?“ „Ganz recht.“ „Meine Kuſine iſt nicht ganz auf dem Poſten. Sie hat ſich ſchon zur Ruhe begeben. Ich bin aber informiert, um was es ſich handelt. Sie bringen die fünfhundert Mark.“ „Jawohl.“ „Meine Kuſine dankt Ihnen für Ihre große Gefälligleit.“ „Aber, bitte ſehr, das war doch gern ge⸗ ſchehen. Wenn ich Ihnen die ſünfhundert Mart —* darf... und meine beſten Empfeb⸗ ungen.“ Herr Hellberg— nicht Der Beſucher nahm das Geld in Empfang, ſchob die Scheine in ſeine Brieftaſche und ging lächelnd nach oben. „Nun, wer war es dennz“ me „Ein Herr hatte ſich in der Hausnummer ge⸗ irrt. Er wollte zu einer Familie Weinert.“ „Kenne ich nicht.“ „Ich konnte ihm leider auch nicht Beſcheid ſagen.“ „Auf jeden Fall danke ich Ihnen vielmals“ „Keine Urſache! Aber jetzt muß ich mich ver⸗ abſchieden.“ „Wollen Sie wirtlich ſchon gehen?“—„z wird Zeit. Ich habe heute noch dringende Ge⸗ ſchäfte zu erledigen.“ Der Beſucher zog ſeinen Mantel an und küßte der Frau des Hauſes galant die Hand. danke Ihnen für die liebenswürdige Auf⸗ nahme.“ „Nichts zu danken! Laſſen Sie ſich recht vald wieder bei uns ſehen, Herr Hellberg— es wind mich ſehr freuen.“ 4 ce d % 2 5 Zu ünn. nn 2 b 0— 1 Matt in drei Zügen. Weiß: Kd5, Tbi, Laõ, Sa4, e5s(5) Schwarz: Kas, Bdo(). Löſungen an die Schriftleitung. Noch manches ſeiner Probleme harrt der Ver⸗ öffentlichung. Orlimont nimmt es dabei ſehr enau. Ein fertiger Gedanke mag beſſer dar⸗ tellbar ſein, auf Nebenlöſungen und ſonſtige Schwächen muß gefahndet werden uſw. Seine Abſicht, in einem großen Werke ſein Vermächt⸗ nis der Schachwelt zu hinterlaſſen, wird das Intereſſe der Problemfreunde erregen. In die⸗ ſem werden die beſten ſeiner Muſenkinder Auf⸗ nahme finden. Noch viele Jahre frohen Schaf⸗ fens wünſchen wir dem großen Komponiſten! e f g ELI. S 5. C Aus dem Treffen Mannheimer Schachklub gegen Karlsruhe Das Ergebnis:5 iſt eine kleine Enttäuſchu⸗), denn die Mannheimer haben Pforzheim, das ſpielſtärker iſt, dreimal in der Spielzeit über⸗ zeugend geſchlagen. Aber es iſt eben nicht immer möglich, mit 100prozentiger Beſetzung aufzu⸗ warten und wir müſſen zugeben, daß ſich Karls⸗ ruhe am Sonntag recht wacker geſchlagen hat. Am 20. Juni wird Durlach und der„Klub“ das letzte Spiel der nordbadiſchen Gruppe abſol⸗ vieren und nur ein unwahrſcheinliches Verſagen würde Mannheim um den Gruppenſieg bringen. Eine lebhafte Partie Weiß: Beck, Schwarz: Schütz le, Mannheim Karlsruhe 1. d2—dd, d7—d5 2. Sg1—f3, Sg8—16 3. e2—ez, c7.—c6. Hier nicht am Platze. es oder es iſt beſſer. 4. Lf1—d3, e7—e6 5. Si3—e5! Wir haben nun die Colle⸗Eröffnung, der Schw. von vornherein mit es und Ses begegnen müßte. Nun beherrſcht Weiß unumſchränkt das Zentrum, zumal sSe4 wegen Dis is? Dhs- nicht angeht. 5...., LiS—d6 6. f2—14, Sbs—d7 7. Sb1—d2,—0 8.—0, c6—e5(deutlich nun der Tempoverluſt mit dem c⸗Bauern, aber Schw. kann eines Ge⸗ genſpiels auf der Damenſeite wegen ihn nicht vermeiden) 9/ e2—c3, a7—a6 10. a2—a4. Weiß konnte auch ſofort mit Dis uſw. ſeine Poſition am Königsflügel ausbauen. Es iſt aber gegen die Abſicht jegliches Gegenſpiel auf der Damenſeite zu unterbinden, nichts einzu⸗ wenden. 10...., cõ dà 11. es dâ, Dds—e7 12. TiI—el. Gewöhnlich bei einer ſolch aggreſſiven Auf⸗ ſtellung nicht zu empfehlen, man braucht den Turm bei weiterem Vorgehen auf der ⸗Linie. Hier liegen aber Gründe vor, die Tei verſtänd⸗ lich machen. Einmal iſt der Turm ein unan⸗ genehmes Gegenüber für die ſchw. Dame(t5), andererſeits möchte man gerne zu der Um⸗ ſtellung Sti, Dis uſw. greifen. 12...., TisS—es(Abwarten iſt für Schw. ein Gebot, erſt wenn ſich Weiß erklärt hat...) 13. Ddi—i3, h7—h6ꝰ Erleichtert dem Weißen ſeine Abſichten durch⸗ zuführen! 14. g2—341 Sf6—7 15. Df3—h3, Sd7—i8 16. Sd2— f3, 17—16(gibt 36 dem Gegner!) 17. Se5—86, Sf8. 86 18. Lds&g6, Tes—is(beſſer Tas nebſt Sis) 19. Sfs—h4, De7—c7 20. Tel—il. Weiß hatte hier die Möglichkeit, mit Das den Springer zu bedrohen, jedoch ſind die Wen⸗ dungen nach 16—is, gf5: efs: unklar, weil 14 ſchwach iſt. 20.., e6—e5! Er muß jetzt etwas unternehmen, ganz gleich, ob gefährlich oder nicht. 21. LgGKh7+, KgsXKh7 22. f4—151 Vermeidet geſchickt die jetzt nicht wünſchens⸗ werte Auflöſung und ſchafft neue Ausſichten. 22..„, e5 Kd4 23. cà3 c dd, Ti8—es. Schwarz hat gemacht, was in der gefährdeten Lage zu erreichen war. 24. Si4—g21 LcS—d7. 25. g4—g517 4 2 4 4 i an. ,, m, „ e d O ——— WV — — Sehr ſcharf geſpielt. Intereſſant wären die Wendungen nach bus(droht Lhö:! nebſt bt7)) geworden. Auf Te7 könnte Li4(droht Tei) folgen. 25..., f6K g5 26. Dh3—h5, Tes—i8. Hier entgeht Schw. die vielleicht ſogar ret⸗ tende Möglichkeit Lis:(Tis: ſo 36). Trotzdem ſcheint uns Weiß, ob mit oder ohne Qualitäts⸗ opfer, ausſichtsvollen Angriff zu behalten. Das wäre natürlich noch näher zu unterſuchen. 27. Dh5—g6C, Kh7—h8. Richtig war kes, weil Weiß dann nicht (wegen Les) hat. Das zeigt auf, daß Weiß ſtatt Dg6• erſt La5: hätte ziehen müſſen. 28. 15—f61 Ld7—es 29. i6K 7(bei König auf zs ginge das nicht) De7cg7 30. DB6Ec d6õ, DS7N d4-? 31. Lel—es und Weiß gewann. Eine vielſeitige, gerade wegen einiger Fehler lehrreiche Partie! Badiſcher Schachverband im GSB Bezirk Mannheim Die Schachvereine, Leiter, Klublokale Mannheimer Schachklub: Wilhelm Burger, Tel. 520 43. Cafe Merkur. N 3, 12. Klubabende: Montag, Mittwoch und Don⸗ nerstag, täglich freier Schachverkehr. „Anderſſen“ Neckarau: R. Reithoffer. Cafe Zeilfelderz Dienstag. Feudenheim: Leiter Peter Woll; Mittwoch. Friedrichsfeld: Dentiſt Klotz;„Zum Löwen“; Mittwoch. Käfertal: E. Denzel; Gaſth.„Zum Löwen“; Samstag. Nedarſtadt⸗Oſt: Spieß: Caſe Vohmann. Clianewlatz; Mittwoch. Wfingſtverg: Valentin Schmitt:„Bum Wfingſtberg“; Donnerstag. Sandhofen: J. Herbſt;„Turnerheim“; Dienstag. Schwetzingerſtadt: H. Frei; Reſt.„Weißes Rößl“, Seckenheimer Straße 90; Freitag. Kaffee Schneider; Seckenheim: Dr. Müller, Ilvesheim;„Zum Pfälzer Hof“, Hauptſtraße; Montag. Waldhof: W. Hild; Kaſino Bopp& Reuther; Freitag „Ich Mannheir Ehe Die Deut bildete Fa inſtitute in denen a Deutſchland biologiſchen Einſame Mei Einſamſten lebe reichen, vergnü mag zwar para nirgends iſt es meraden fürs L meer einer gro erwieſen, daß 9 ſellen leben. Wi Menſchen, die wollen, denn iſt kein Kraut Heiratsluſtige, ſehlt, unter die die Ehevern würde es um( len“ ſchlecht beſt Leängſt iſt da reellen Heiratst rade in den St. tigung haben,« ſes Standes u gelitten, die di zpwſei Menſchen ſchäftlichem Ste „Ehevermittlun der Sachbearbe meinſchaft Frei ihr Gewerbe a nnach ethiſchen den Beſtrebung Wir ſind im B gungsaktio Stuclien NAC Fohrprelse sechstägige inte Es relst sic HAMB NMennheim Sdwelzingen I 22 billig und sc gloobten Sie Kkönnen, Abef lich ertohren Vermieter jbc der Anzeige v zu ersehen.- ongebotene Können Sie s werben, denn bekanntlich K Anzeigen ovf 1 rffr aaaaa Jeschichte r ts!“ Frau! Da ar⸗ Sie ſich ſchon inde es übri⸗ z Sie ſich per⸗ eren Bargeld⸗ t ich ihn, mir zundert Mark rklich reizend, habe ich Sie ernt.“ cher ſprachloz errſchte er ſo⸗ ie Situation. eſpickte Brief⸗ Hundertmart⸗ itte, gnädige ihrer Hand⸗ cher warf den Abſchiedsblick e die Glocke. s zu werden. berlegte Frau te, daß das lberg war. meinte Frau kann in der iug ſein. Es haus iſt. Ich Ausgang ge⸗ ſchlag machen wer es iſt.“ Ihnen, Herr Hausſchlüſſel.“ r. Ein rund⸗ tand vor ihm. friede Müller g von Herrn berg— nicht fidem Poſten. ꝛben. Ich bin handelt. Sie r Ihre große doch gern ge⸗ hundert Mark ſten Empfeh⸗ in Empfang, ſche und ging enummer ge⸗ Weinert.“ nicht Beſcheid en vielmals.“ ich mich ver⸗ en?“—„ ringende Ge⸗ an und küßte Hand.„Ich würdige Auf⸗ ſich vecht bald rg— es wird nt wären die nebſt Di7T (droht Tel) 8. cht ſogar ret⸗ ). Trotzdem ne Qualitäts⸗ hehalten. Das erſuchen. dann nicht 16 aß Weiß ſtatt n zei König auf g6 Ad6õ, Dg7N ann. iniger Fehler im GSB Aublokale jer, Tel. 520 43. woch und Don⸗ rkehr. Lafe Zeilfelder; ftee Schneider; ven“; Mittwoch. hen“; Samstag. n. Glianetplatz; Wfingſtberg' Dienstag. Weißes Rößl“, „Zum Pfälzer uther; Freitag, „Hakenkreuzbanner“ 13. Juni 1937 1 Mannheim Eheſtitter aut der Schulbank Schulungslehrgänge auch für Heiratsinſtitute Die Deutſche Arbeitsfront hat für die neuge⸗ büldete Fachſchaft„Ehevermittlungs⸗ inſtitute“ beſondere Lehrgänge eingerichtet, in denen alle berufsmäßigen Heiratsvermittler Deutſchlands nach weltanſchaulichen und raſſen⸗ biologiſchen Grundſätzen geſchult werden. Einſame Menſchen gibt es überall, aber die Einſamſten leben doch in der ſo abwechſlun s⸗ reichen, vergnügungsfreudigen Großſtadt. Das mag zwar paradox klingen, aber es iſt ſchon ſo: nirgends iſt es ſchwerer, einen geeigneten Ka⸗ meraden fürs Leben zu finden, als im Häuſer⸗ meer einer großen Stadt, und es iſt ſtatiſtiſch erwieſen, daß gerade hier die meiſten Jungge⸗ Menſchen, * amamaan IIIIIII MaMSURCG- ſellen leben. Wir meinen damit nicht etwa jene die„aus Prinzip“ ledig bleiben wollen, denn gegen unverbeſſerliche Hageſtolze iſt kein Kraut gewachſen. Aber es gibt ſo viele Heiratsluſtige, denen einſach die Gelegenheit ſehlt, unter die Haube zu kommen, und wären die Ehevermittlungsinſtitute nicht, würde es um dieſe„Einzelgänger wider Wil⸗ len“ ſchlecht beſtellt ſein. Längſt iſt das Vorurteil gegen die wirklich teellen Heiratsvermittler geſchwunden, die ge⸗ rade in den Städten mehr denn je ihre Berech⸗ tigung haben, aber wie ſehr hat die Ehre die⸗ ſes Standes unter unzuverläſſigen Elementen gelitten, die die verantwortungsvolle Aufgabe, zwei Menſchen glücklich zu machen, von rein ge⸗ ſchäftlichem Standpunkt aus betrachtet haben. „Ehevermittlungen,“ ſagt uns Pg. Knorr, ber Sachbearbeiter in der Reichsbetriebsge⸗ meinſchaft Freie Berufe,„werden in Zukunft ihr Gewerbe aufgeben müſſen, wenn ſie nicht nach ethiſchen Grundſätzen handeln und daher den Beſtrebungen des Staates zuwiderhandeln. Wir ſind im Begriff, hier eine große Reini⸗ gungsaktion vorzunehmen und nehmen nur ſolche Betriebe in der neugebildeten Fach⸗ ſchaft auf, die bevölterungspolitiſch die Gewähr bieten, geeignete Ehen zu ſtiften. Dieſe Ausleſe ſoll vor allem in Schulungskurſen erfol⸗ gen, die in einigen Gauen bereits eingeſetzt haben und in denen vor allem weltanſchauliche und raſſenbiologiſche Themen behandelt wer⸗ den. Der Zweck dieſer Lehrgänge iſt, ſkrupelloſe Geldverdiener und andere ungeeignete Kräfte aus dem Heiratsvermittlungsweſen auszuſchal⸗ ten.“ Alſo müſſen jene Menſchen, deren Beruf es iſt, Amors Pfeile in ſichere Bahnen zu lenken, noch einmal die Schulbank drücken. Es iſt frei⸗ lich nicht ſo, daß man ihnen ſagen müßte, was man unter einer„guten Partie“ verſteht; aber was eine unbedingte Vorausſetzung bei allen Heiratsvermittlern ſein ſoll, fehlt vielſach noch: Pfychologiſches Verſtändnis u nd Menſchen⸗ kenntnis. Auch haben ſich die Anſchauungen im Volke gewandelt, nicht die„30 Mille“ im Feit⸗ druck des Heiratsinſerates dürfen heute aus⸗ ſchlaggebend ſein, ſondern allein die Geſund⸗ heit der Ehepartner. Deshalb hat das Raſſenpolitiſche Amt die Unterrichtung der„Ehevermittler auf der Schulbank“ übernommen, die mit Lichtbil⸗ dervorträgen, Filmvorführungen, Vorleſungen und Studien in den Hoſpitälern den tieferen Siain einer Ehe darzulegen verſucht. Daneben werden die Heiratsinſerate einer ſtändigen Be⸗ obachtung unterzogen und in Stichproben, bei denen„gut ausſehende“ Beamte der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront ſelbſt als Heiratskandidaten auftreten, manch angeprieſene„bildhübſche Blondine mit großem Vermögen“ mit der Wirt⸗ lichteit verglichen, Heute gibt es in Deutſchland etwa 500 Ehevermittlungsinſtitute, wovon Berlin und Hamburg allein den fünften Teil ſtellen. Alle dieſe Heiratsbüros ſtehen von nun an unter ſtändiger behördlicher Aufſicht, die den„Freiern mangels anderer Gelegenhei— ten“ die volle Gewähr bietet, daß Ehen zwar nicht im Himmel, aber dafür mit der Ausſicht auf Familienglück geſchloſſen werden. Wahre Geſchichten, die das Leben ſchrieb Ohne Geleiſe kein Bahnhof Ein junges Bauernmädchen aus der Umge⸗ bung Heilbronns fährt zum erſtenmal in ihrem Leben allein nach Stuttgart. Als ſie abends wieder zurückreiſen will, hat ſie ein wenig Schwierigkeiten, den Haupibahnhof zu finden. So fragt ſie alſo einen mann, der ihr die Straßenbahnlinie benennt, mit der ſie dorthin kommt. A. auch wohlbahlten in die a richtig aus und große Schalterh Sie ſteigt erkehrsſchutz⸗ ganz e. Aber, denkt ſich das mit den Errungenſchaften des modernen Verkehrs noch nicht ſo recht vertraute Bauernkind, das kann doch nicht der Hauptbahnhof ſein, in dieſer 3 liegen ja gar keine Gleiſe? rſt als ſie ſich neuerdings an einen Wachpoſten gewendet hatte, konnte ihr Mißverſtändnis auf⸗ geklärt werden. Kopfſchüttelnd ging ſie dann durch die Sperre. Da hat er nicht unrecht Der Reviſor einer Feuerverſicherungsgeſell⸗ ſchaft hatte in Wolfratshauſen an der Iſar zu tun. Nach Beendigung ſeiner Arbeit er zum Abendeſſen in einem Gaſthaus ein. Alles mundete vortrefflich, den Speiſen wurde nicht weniger Ehre angetan, wie den Getränken. Da mußte ſich ſchließlich der Gaſt nach dem verſchwiegenen Ort erkundigen, der in England mit„W..“ und bei uns mit „O0“ charakterieſiert wird. Der Wirt wies den Verſicherungsbeamten an eine kleine Holztüre am äußerſten Ende des Gaſthofanweſens. Als der Fremde aber die Tür öffnete, mußte er zu ſeinem Erſtaunen die Feſtſtellung machen, da dem ſchon eiwas baufälligen Häuschen die Rückwand fehlte und man einen freien Ausblick auf die nahe Landſtraße hatte. Alſo ging er wieder in die Gaſtſtube zurück und bemerkte zum Wirt, daß man ihm wohl nicht zumuten könne, dieſe primitive Stätte in Anſpruch zu nehmen. Aber der Mann hinter dem Schank⸗ tiſch war anderer Anſicht.„Da können.ruhig neigehn“, ſagte er.„Vorn is ja die Tür zug, und vohint kennt Eahna niemand!“ Das Gebiß als Pfand In einem kleinen Mainſtädtchen hatte ſich ein Ehepaar für den Sonntag eine fette Gans auf den Küchenzettel geſetzt. Der Mann war das, was man einen ſtarken Eſſer nennt. Mit un⸗ endlicher Liebe ſtand die Frau den ganzen Sonntagvormittag am Küchenherd, und die herrlichſten Düfte entſtiegen dem Ofen, in deſ⸗ ſen Bratrohr die knuſperige Gans brodelte. Da kam plötzlich, nachdem ſich der leckere Vogel eben ſertiggebräunt hatte, ein Bote und holte die Frau in einer dringenden Angelegenheit nach der Nachbarortſchaft. Natürlich, ſchoß es ihr durch den Kopf, wird ſich nun mein Mann in meiner Abweſenheit allein über die Gans hermachen, und wer weiß, ob dann für mich noch etwas übrig bleibt? Aber die ſchlaue Gat⸗ tin wußte ſich einen Rat: Sie ſteckte einfach das künſtliche Gebiß ihres Mannes in die Hand⸗ taſche und nahm es mit ſich, wodurch alle vorzeitigen Attentate auf die Gans unmöglich gemacht worden ſind. kehrte HNPRG JEDEN DONNERSTAG Schnelldienst e NEWVORK ü ber Southampton und Cherbourg miĩt den Dompfern „NEWVORK“ „OEUTSCHIANDO“/„HANSaA“ Erholungs-, Stucdlien- und Besuchsreisen NACHAMERIKA fahtprelse ab RM 537. einschlleßlich sechstögigem Newy Vork-Avufenthalt mit interessantem Programm. Es reist sich got mit den Schiffen der HAMBURG-AMERIKA LINIE 45 Monnheim: 07.9-(Heidelberger Sirobe) Sdwelzingen: H. Kreuzwieser, Mennhelmer Sir. 8 —————————— 7— Kaufgesuche Gut erhaltenes Kinderöreirad zu haufen geſucht. Angeb, mit Preis unter Nr. 10 201“ an d. Verlag d. B. Schlafzimmer komplett und aut⸗ erhalten, ſowie Glsbückherd u kaufen geſucht. Angeb, u. 10 096“ an d. Verlag d. B, Gut erhaltener Sahreibliſch u. 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Hier ſoll ſich nicht nur die Ruheſtätte zweier deutſcher Könige, Ludwigs des Deut⸗ ſchen und Ludwigs des Jüngeren, ſondern auch der Ort befinden, wo der erſchlagene Siegfried und Frau Ute begraben wurden. Dieſer Um⸗ ſtand weiſt auf die große Bedeutung hin, die Lorſch in älteſter Zeit inne hatte. Wie ein anregender Rundgang durch den —— und ſauberen Ort darüber belehrt, aß ſich hier alte und neue Zeit harmoniſch miteinander verwoben haben ſo ſehen wir gen Weſten zu die Straße des Führers— das Denkmal ſtolzen Neubeginns— in dieſem Ge⸗ biet die uralte, aus Worms in den Odenwald 75 535 Nibelungenſtraße kreuzen und dieſe atſache bekräftigen. Aufbaufreudig und fortſchrittlich ſind auch die Lorſcher„Sandhaſen“, wie der in unſerer Gegend übliche Uzname für die fleißigen Ein⸗ wohner lautet. Von den 7000 Lorſchern ſind zwei Drittel in der Induſtrie und ein Drit⸗ tel in der Landwirtſchaft tätig. Eine führende Rolle ſpielt die Zigarrenindu⸗ ſtriſe, während der Tabakanbau für die Landwirte an erſter Stelle ſteht. In den letzten JFahren ſind dazu noch ausgedehnte Spargel⸗ kulturen getreten. Die neu entſtandenen Obſtanlagen weiſen einen erheblichen Be⸗ ſtand an Pfirſichbäumen auf. Die Früchte kom⸗ men preiswert und in beſter Qualität auf den Markt. Der Mannheimer greift mit beſonderer Vorliebe danach. Er freut ſich mit den Lor⸗ ſchern darüber, daß es ihnen gelang, aus den Sandwüſten, die ſich vordem um den Ort brei⸗ teten, fruchtbare Obſtgärten zu machen. Eines verdient noch beſonderer Hervorhebung: die Er⸗ folge des Rinder⸗ und Ziegenzu wereins. Lorſch iſt auf dem Gebiet der Ziegenzu bereits ſeit einem Vierteljahrhundert in ganz Südheſſen führend. Die von einem geſunden Ehrgeiz beſeelten Sandhaſen wollen in nichts zurückſtehen. Sie ſind ſtolz auf ihre Alter⸗ tümer, aber ſie ſtehen zugleich mit beiden Fü⸗ ßen auf dem Boden einer an Aufgaben reichen, zukunftgläubigen Gegenwart. Aus der Feſt⸗ und Tagungsfolge Die Lorſcher verſtehen ſich darauf, frohe und Willkommen in Lorſch Der Provinzialverband Starkenburg der Freiwilligen Feuerwehren hat Lorſch den 23. Provinzialfeuerwehrtag zugeſprochen, welcher auf den 12. und 13. Liebe Kameraden! Juni 1937 feſtgelegt wurde. Die Freiwillige Feuerwehr Lorſch begeht gleichzeitig an dieſem Tage ihr 60 j ä h⸗ riges Beſtehen. Die Veranſtaltung erhält mit dieſer Verbindung eine ganz beſondere Ausſtattung; ſie ſoll die Gaſtfreundſchaft unſerer Bevölkerung, die kame⸗ radſchaftliche Verbundenheit mit der Feuerwehr unter Beweis ſtellen. Das alte Lorſch, bekannt durch das ehemalige mächtige Reichskloſter, deſſen Aeber⸗ reſte auch heute dem Beſchauer noch vieles zu ſagen haben, wird alles aufbieten, um ſeinen Gäſten den Aufenthalt möglichſt angenehm zu geſtalten. Allen Teilnehmern müſſen die Lorſcher Feſttage unvergeßlich bleiben. Mit kameradſchaftlichem Gruß und Heil Hitler! Für die Freiwillige Feuerwehr: ——— ble lustige u oomeinſcha vers on k wlrc Namens der Gemeindeverwaltung: f Lorscher Rathaus 5 u b 9 Wa h li 9 Aufn.: Bürgermeisteramt Lorsch 6 V Bürgermeiſter Oberbrandmeiſter—* ern werden die Feuerwehrmä nd die 1 mmmumunnmmunmmimmmmmmmmmmnmmmmnnmmmmndmnnninnmmmmnmmmnmmunnmmnnnnnmmnunnmmnmnmmnnnmmunnnn Felerſwudtgen i er pieſer bet 3 A—* n des on für alle Teilnehmer eindrucksvolle Feſte zu Fremdenandrang noch ein. ſchönes Plätchen, Wehr zum Feſtp erbeumzug der Lorſcher her: feiern. Die Wehrleute unſerer engeren Hei⸗ beſtellt man ſich nach heimatlicher Art ſeinen ſchließende Famet Afere—— nm mat, die vor zehn Jahren in Lorſch das dol. Pfiffe, wie dae, Achtel Bauteret wird. Wer es Der Zonntag iſt aus efüllt unit ſein, dene Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr mit einem bekömmlichen Viertel Wein aufneh⸗ dem Marſch nach de„ SSS===— mitmachten, werden ſich mit Freuden noch des großen hiſtoriſchen Feſtzuges ſich damals durch die Fremdenzuſtrom war gre an diefem Wochenende anlä lich der wind au 60. Wiederkehr tages der Freiwilligen Feuenwehr des altehrwürdigen Ortes nicht ausbleiben. Für den Mannheimer vor allem zählt eine Radtour oder ein Sonntagsſpaziergang durch den Lorſcher Wald zur begehrten Erholung und Auffriſchung. In den mehr als 30 Gaſtſtätten, die der Ort beſitzt, findet man auch bei großem 9 erinnern, der Straßen bewegte. Der über Erwarten groß. Er Punkten auszukennen. betrachtun Gründungs⸗ wieder unſer Augenmerk gelten. Die des ſtadt, Diebur bandstagung am 12. u men will, muß ſich ſchon einen„Halben“ be⸗ ſtellen. Mannheimer pflegen ſich in dieſen Nach dieſer nicht nebenſächlichen Zwiſchen⸗ e foll— Fe S ontag bringt dann den Ausklang der Feſt⸗ reiwilli⸗ gen Feuerwehren der Kreiſe Bensheim, Darm⸗ Erbach, Groß⸗Gerau, heim und Offenbach finden ſich zur Ver⸗ nd 13. Juni in Lorſch zuſammen. Die Feier des 60jährigen Beſtehens der Lorſcher Wehr wind der Tagun ihr beſonderes Gepräge geben. Aus nah und loch) und dem großen Werbe⸗Umzug du 1 Ortsſtraßen. Am findet auf dem Feſtplatz der Provinzialappell und am Abend mütliches Beiſammenſein mit Tanz ſtatt. Der Korten zu Pff. 1 Hoannheim, plon om Strohmortc, e busseldorter bon tage. Lorſch hat wieder ſeine großen Tage. W wollte bei dieſer Gelegenheit fehlen? Wir wer⸗ den dabei ſein und nicht verſäumen, die Ze gen vergangener Zeiten, die ſtilvollen Fachwer auten zu bewundern und wieder einmal dur die verträumten Gäßchen des alten Lorſch bummeln. h Heppen⸗ 23. stamenburder provinzial- feuemehrtag Festfolge: samstag, den 12. Juni: Abends 8 Uhr: Werbeumzus der Lorscher Wehr zum Festplatz(Turnhalle Abends.30 Uhr: Kameradschafts-Abend in der Festhalle Sonntag, den 13. Juni: Vormittags 6 Uhr: Vormittags 8 Uhr: Mittags 12 Uhr: Nachmittags.30 Uhr: Anschließend: Nachmittags 3 Uhr: Abends 8 Uhr: Montag, den 14. Juni: Vormittags: Turnen und Reigen. Tanz der Nachmittags: Fortsetzung des Volksiestes Weckruf Antreten zu den Freiübungen Mittagessen in den zugewiesenen Lokalen Marsch nach dem Sammelplatz (Baggerloch) Werbeumzug durch Lorsch (Dauer des Umzuss ca. 30 Min. provinzialappell auf dem Fest- lat it A h mit Tanz O b 5 t 9 e 1 E e S auf dem Festplatz M arm 1 a d en Volksschule mit Kinderbelustig. Für die Freiwillige Feuerwehr: Konkitüren michnel bechtold Torsch(tlessen) Prolse auf An- J. A. V Brabante —— Fruchtsirups Kunsthonig Sie kö Wanlig, Oberbrandmeistet Die Quelle Beuwyi o oum 23. Provinzial- Feuerwehrtag 5 el 9 1 4 anl umme IIl 1— rSs 4 h(Hessen) Bromen, Wochts bares Buusporde beneralager Boumoppo Beschrelbu 1 — hrombac (Ewischen Fürth u. vom Walde u. Schs Aussicht. Autob.-H. Dampfsägewerk- Holzhöndlung und Eistenfabrie Hoderne rrocken- und bempf-Anlage hr, Wilhelm Ka von: 12.-1l. juni 1937 ztellvertreter; Karl Hewegung: Friedri feuerlðᷣscher ober ein Mertel- johrhundert durch Zuverlössigkelt bdekonnt. FEUEBRLIOSCHER-BaANAHSLALI Winifaſeies5 SeNsHk7t8. 44 okUISche Feuerwelrleufe joschen inren Durst mit dem wohlbekõmmlichen Be Fenitleton und Be imatteil: Fritz Ha Herliner Schriftlel W 68. Ebarlottenſ rechſtunden der (außer Mitty Verlagsdirektor: Druck und Verlag: nbch. Sprechſtun * Uhr(außer Rr. für Verlag und Zur Zeit iſt Preisl Weinheimer un ſamt DA. Mo davon: nheimer Ausgo ir Ausge imer Ausga Juni 1930 f enführen meisteramt Lorsch nner und die eſer gaſtlichen unktdes Sams⸗ g der Lorſcher und der an⸗ zabend ſein. Uebungen, mit platz(B A1 4 ie indet auf dem nzug dur ind am Abend Tang ſtatt. Der lang der Feſt⸗ en Tage. Wer len? Wir wer⸗ imen, die Zeu⸗ ollen Fachwer r einmal durch Uten Lorſch i höndlung Hoderne fꝑ-Anläge brombach b. Fürth i. O. uth Wüſt; für Außenpolitik: icoflöveft und' Handel: Wilhelim Ratzel; für 1 ma: kiedrich Kark Haas; für Kulturpollitik, 4 el und Beilagen: e Coarlottenſtr. 15 b. Nachdruck ſämtlicher Oriainal⸗ Syprechſtunden der Schriftleitung: Berlagsdirektor: Kurt S öndd. Syre Pannheim „Hakenkreuzbanner“ 13. Juni 1937 „ ⏑νοο ble lustise ör⸗ Abnndiabrt 110 Lorns M Gemeinlchaft mit dem verkehrsberein am Mittwoch, den! 5 »„/½ 4 25 νWW⏑⏑I Mannbeim b. Junt not sein krscheinen zugesogt und v/ en bord perzonlich begrüben— 80 nerzlich noflirlich alle Rheintòchter. inm nicht verderben will, dotf deshel vetspficht gonz grob zu werden. 2 Otchester Spielen en Hord und in Worms zum Tenz duf. Auberdem Wird es noch- ollerhond Uberteschungen geben. lentun mit helolge rd alle Göste nꝛ besondets Wer es mit. b nicht fehlen. Korten zu Brf..30 sind im vorverkeUut beim Verkehrsverein Honnheim, plonbenhot und dei der Völkischen Buchhandlung, am Strohmorkt, erhötlich. klnstelgestelle: gheinlust(Koln- busseldortet homptschiffehrtsges.) Abfohrt 20.15, Nuclkunft 24.00 Modelle 1937 portwag 1,3 Ltr. Zwelsitzer„Spor 15 Lir. Viersitzer„Spor Limousine u. 2,3 Ltr. Prelse auf Anfrage. J. A. Woochouse, Köln/R Brabanterstr. 27 Fernrut 552 Eabriolet Viersltzer„Sport“ Umousine u. Gabriolet * t* 30 Sie können bauenl bie Ouelle zu freude und Kroft helßt: Bauwyirtring Akt. Ges. geomen, Wochtstr. 27/29. Volle Bouirelhelt, unkdad. dores Buuspordorlohon. Kostonloses Angebo/ 23 Chr. Specht, Mannheim beneralagentur bracbenfeidestrale 5 goumoppe mi 40 Eigenhelmobbildungon und Boschroſbungen.— RM auadgl. 40 pis · Porlo (wischen Fürth u. 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Verſicherungsleiſtungen ber vollſtandige Geſchättsbericht wird auk wunſch koftenlos zur Verkügung geſtellt 4 000 O0% RMm 0 0 O— 5 600 00⁰ Rm 9 200 O000 Rm „„ 176 800 o00 Rm S80 000 o0% Rm %„„ 12 100 o0%0 Rm 97 o0% o% Rm 1700 o0% Rm wegen 16. Jumi bis 6. National Mann Sonntag, den Vorſtellung Nr. 343. Miete A Nr. 25 1. Sondermiete A Nr. 13 Del fletende Holläͤnder Romantiſche Oper von Richa Anfang 20 Uhr: E Neues Sonntag, En Vorſtellung Nr. Ghieider Diobel Komödie in fünf Anfana 20 uor. Mannheim Amtl. Bekanntmachungen Das Volfsbad Schwehlngerſtadt iſt it eſchit ten vom uli geſchloſſen. Maſchinenamt. AI helm 13. Juni 1937 in drei Aufzügen, rd Wagner nde nach 22.30 Uhr. rTneater 13. Juni 1937 Bildern von Ham Müller⸗Schlöoſſer Ende 22.15 Uhr. davon 12 10 wetzinger Ausgabe über nheimer Ausgabe über ⸗„ 3 600 zuſchaffen. faunte wünſchen die Ge⸗ ——— weier jig. amen, bis zu 30 Jahren. Naturlbd. ünd von gut. Cha⸗ ralter. Spät. Hei⸗ dat nicht ausgeſchl. Ernſtgemeinte Zu⸗ ſchriften, möal. m. 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Ausbee„HEBZKRAFT“IE Fernruf 22179 ſfögar das Suetein on5U Mh5 nmnnn 71111I11I11I1I1I111111111818111 1„Oeuvre“, do 13 5 fechtern des Bü imenderriceLianwomverichennar Gibeiten-Ttozaf h ame 10. aus Leder, dieſen Umſtänd 3 Manchester und Tuchstoffen Loselschaft I Heibronn 15 Wir sogen allen, die uns in diesen sciweren Tagen A dam Am haupt noch Gemäß 858 16—22 unserer Statuten laden wir Schränke durch ihre Ireue und Jeilnahme gelröstet haben, innigen S män e —— rer, bezialhaus für Berufsklei zeß da ir rng . 20. Jun 183f, neueste Modelle Dank. Qu 3,1 Fernruf 237 + lompromittierte 1 im 77 Schreib- Mannheim, den 12. Juni 1937. 4 Gesellschaft, Heilbronn a.., Untere Neckar- 1 straße 4, stattfindenden neunundneunzigsten or- maschinen(ob l. Juli. Niederfeidstroße 33) Vogel⸗ pensiol von dem Ba dentlichen Generalversammlung ein. neu · gebraucht 4 1 ſeucht. 212 + phinvp Mete Frau Sofie Gabele ſuullmeger m wen dan 1. Vorlage der Bilanz und der Gewinn- und ſou 2, 15- Tel. 26193 Strabe n 5 Veriust-Reehnims für 180, ze zutzen und KHinder n icht des Vorstandes und des Aufsichts- Zran⸗— 2. Bericht des Füfſhalt Hindenburgbau- tes halten? N rats. 3. Bericht über das Ergebnis des Prüfungs- berichts gemäß 5 61 des Gesetzes über die Klinĩk auf Wunsch be⸗ Reitebüro sStutigart flut 406 55 das„Oeuvre“ v in politiſchen u 3 1 1 ten- Beaufsichtigung der privaten Versicherungs- queme Ra 4 ichs große ittei f munge, kauit Ferienreisen reichs g n itteilung über die— unternehmungen und M g—+ Wig 4 Wahl der Prüfer. 4. Verwendung des Reingewinnes. 5. Entlastung des Vorstandes und des Aufsichts- rats. den 9. Juni 1937. Der Vorstand: Vaiae Breite str. C 1. 3 Danlsagung Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heim⸗ gange unseres lieben Gatten und Vaters, Herrn Plattensee-Buclapest- Wien 7 Tg. 115.-, 14 Tg. 162. Tage Fahrt m. Verpfl. 4 Bayr. Alpen u. Seen 30.- 54.— 4 Gardasee-Sltirol 69.— 5 Wörthersee-Großglockner 10, Jeden Dienstag 3 Königsschlösser-Garmisch- Frankreich fül General Ubr ber 1936 die gr und General? Ukraine geleitet Neumüller. Graf Wrangel. 2 Munchen 18 35. die franzöſi iſche Gcoro Schmitt——. alzhurg-Wolfgangsee 46. ſie damals anne 3 Innsbruck-Tirol-Königsschlösser 1 in die Hände v ortschritt zielbewußt betreiben heißt nur noch auf„Mercedes“ Mercedes, die Schreibmaschine von Format von schreiben sagen wir unseren innigsten Dank. Besonders danken wir den Herren Vorgesetzten sowie den Kameraden der Städtischen Be- rufsfeuerwehr, der Polizei und der Kameradschaft ehem. Iioer für die ehrenden Gedenkworte und die Kranzniederlegungen, jerner Herrn Stadtpfarrer Schäfer für den tröstenden Beistand. Mannheim-Käfertal, den 11. Juni 1937. Die trauernden Hinterbliebenen: ina Sdimitt u. lünder 36.— 3 Dreipässefahrt Tirol-Arlbergpas Jeden Donnerstag 40. 3 Tegernsee-Schliersee-Königsses Jeden Sonntag 30. Gstadt am Chiemsee, flamsau, Anger, Unterwössen, Schellenberg, Kochel, Oherammergau, Bühl am Alpsee, Seifriedsberg, Weitnau, Hagnau, Unteruhldingen, Uberlingen, Bodman, eustadt. Falkau, 8t. Märgen. 1 Woche ab 42.-, 2 W. J5. Auskunft und Amah Mordd. Lloyd, 0 7, 9, Heidelberger Str., Fernruf 23251/2- Reiseblro plankenhof 6. m..., Pö. Ruf 343 21 ————— programm kostenlos „Heuvre“ reich habe ein. mit Sowjetrußl ſer Beiſtandsp Tſchechoſlon ſtandspakt mit habe, werde ſick ſes diplomatiſc ſagt daß dieſe Pakte Gegner würden Feldzug zu verf die Ereigniſſe v