Juli 1937 zten Geldes die Möglich⸗ ür den Bau lſo nur noch r irgendwie ndaausſchuß uſchuß ge⸗ viſchen 2000 cht zurückge⸗ ergibt ſich e und Bau⸗ zad errichtet Kürze eine i,„ die nach huß errichtet hie Möglich⸗ ichwimmbad haffen, bietet ztadt Bitter⸗ in 50⸗Meter⸗ imeiſter mit Stamm der ute iſt es der nſten—— t die Freiw. eder wechſelt t den An⸗ daß Woche em Zeitpro⸗ em Gemein⸗ ſes und ſtol⸗ ndieſer An⸗ Rindern Er⸗ Standarten⸗ en die Ver⸗ d wo beſon⸗ Brund einer Anzahl der Verhältnis gend je eines Nieder⸗ 'n und 274 bdeht. Gebaut d vor allem auen, bei nders man⸗ mn feſtſtellen Millionen H. Jugend⸗ 1d 55 Som⸗ ißverhältnis r Ausſchuß s unter der hlünder ein. 7. 29 Behoglichkeit. aufsausstellung — „ nissen?! (leine“ raus, es Haus! beinner“ viol. 4 banner“ Ausgabe A erſcheint 3 220 12mal. 04 eiſ Trägeriohn; durch die Poſt.20 Rm.(einſchl. 63,6 Pi. W. eld. Ausgabe B 510 wöchtl. 7mal..488. rei ohn; durch die Poſt.70 8 Früh⸗Ausgabe A Werlag u. Schriftleitung: Mannheim, k 3, 14/15. 304 21. Das.u. 50 W reiſe:„ U. D mona 35 aus monatl..70 RM. u. 30*. Träger⸗ M.—0 48,86 1 oſtzeitu Iſt die Zeituna am Erſcheinen(auch d. boͤh. Gewalt) verhind. Frei Haus monall..20 M 0 Pj. „72 Wi. Beſtell⸗ geſehiite zuzuͤgl. 42 Pf. „beſteht kein Anſpr. auf Entſchädiaung. 7. Jahrgang MANNHEIM nzergen: Ge amtauflage: Die 12geſpalt. Millimeterzeile Rang Die Ageſpalt. Millimeterzetle Millimeterzeile im Textteil 45 Pf. Die 4geſpaltene — C meterzeile 4 Pf. üllungsort: afen a. Rh. 4960. Verlagsor Nummer 321 A im Xexiteil 60 Pf. Mannheimer Ausgabe: tei wetzinger und ——— annheim.—— er Gerichtsſtand: Mannbeim.— Einzelverkaufspreis 10 Pfennia: meterzeile 10 Pf. Die 4geſpalt. einheimer Die 12geſpalt. Milli⸗ eile im Textteil 18 Pf.— Zahlungs⸗ und Er⸗ annheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigs⸗ Die 12 geſpalt, Donnerskag, 15. Juli 1937 Der gloze brillhche Konwrommgvorxichlag zuſützliche Seekontrolle in den ſpaniſchen fiüfen/ nur bedingte finerkennung der parteien als kriegführende mächte/ doch zurückziehung der Freiwilligen Der politiſche Tag Der neue engliſche Vorſchlag iſt auf drei Prinzipien aufgebaut, die die wichtigſten bisherigen Fehlerquellen der Nichteinmiſchung beſeitigen ſollen. Der erſte Teil des Vorſchlages ſieht einen Erſatz der bisherigen Ueberwachung der ſpaniſchen Küſten durch Kriegsſchiffspatrouil⸗ len inſofern vor, als eine gewiſſe Erweiterung des bisher noch in Kraft verbliebenen Kontroll⸗ ſchemas vorgenommen werden ſoll, das bereits darin beſteht, daß alle Schiffe, die ſpaniſche Häfen anlaufen, ⸗gezwungen ſind, Kontroll⸗ beamte an Bord zu nehmen. Dieſes Schema ſoll dahin erweitert werden, daß in Zukunft nicht nur eine Kontrolle dieſer Schiffe in den Ausfaufhäfen in Ausſicht genommen iſt, ſon⸗ derm gewiſſermaßen ein zweiter Kontrollring in den ſpaniſchen Häfen ſelbſt aufgebaut wec⸗ den ſoll. Demnach würde in Zukunft wohl jedes nach Spanien abgehende Schiff Kontrollbeamte an„Bord nehmen, um dann aber noch ein zwei⸗ tes Z Mal bei dem Anlaufen ſpaniſcher Häfen, durich die hier ſtationierten Kontrollorzane, einnr weiteren Kontrolle bei der öſchung der Laf ung unterworfen zu werden. Zweifellos wü ade dieſe Erweiterung dieſes Kontrollſchemas ein größere Sicherheit als bisher bieten, da in dier em Falle auch diejenigen Schiffsladungen dern Kontrolle unterworfen wären, die unter Umsſtänden der Kontrolle während des Trans⸗ port, es nach Spanien aus irgendwelchen Grün⸗ den“ entgangen ſind. Dieſer neue Vorſchlag bririgt aber ſchon die entſcheidende Erklärung mitz ſich, daß die Durchführung des Kontroll⸗ ſchesmas naturgemäß die Zuſtimmung der bei⸗ dere ſpaniſchen Bürgerkriegsparteien erfordert. Wiird ſie von der einen Partei nicht erteilt, ſo mi äßte der Vorſchlag notwendigerweiſe ſchei⸗ ter n. Neben der Erweiterung des Kontroll⸗ ſchlemas in dieſer Richtung iſt ſelbſtverſtändlich amch die Wiederaufnahme der Land⸗ klahntrolle vorgeſehen, wobei es auf Frank⸗ reiuch ankommen würde, ob die ſoeben liqui⸗ die rte Kontrolle der Pyrenäengrenze wirkſam wiender aufgenommen werden kann. Wper zweite Vorſchlag, den die engliſche Denk⸗ ſchrift enthält, bezieht ſich auf die Zuerkennung ſchuieidenden Bedingungen geknüpft, die zweifel⸗ Jauf Grund ihrer Kompliziertheit einer ein⸗ Enden Prüfung bedürfen, bevor ſich ein end⸗ güiſſſiges Urieil biden lüßt. Entſcheidend ſchen, zu ſein, daß dieſe Zuerkennung erſt dann er⸗ folaczen ſoll, wenn der dritte Punkt des eng⸗ liſchhen Vorſchlages— die Zurückziehung der aus fländiſchen Freiwilligen— ſich in einem „StJadium ſeiner praktiſchen Verwirklichung“ Dieieſer dritte Punkt iſt zweifellos einer der ſchuibierigſten, da die hier vorgeſchlagene Löſung ſo Agzut wie ausſchließlich von der Bereitſchaft der Fbeiden ſpaniſchen Parteien ſelbſt abhängt undſ zudem eine ganze Reihe techniſcher Einzel⸗ fragizen gelöſt werden müßten, deren, Kompli⸗ zierſütheit ſchon allein durch den einzigen Um⸗ ſtanſid genügend verdeutlicht wird, daß bekannt⸗ lich! ru ingen“ ausländiſcher Freiwilliger in denk⸗ barz, größtem Umfange vorgenommen. worden ſinden und eine Löſung der Freiwilligenfrage ſelbarſtverſtändlich nur unter Einbeziehung dieſer nat“ curaliſierten„Spanier“ möglich iſt. auf rotſpaniſcher Seite„Naturaliſie ⸗ Im ganzen keine Ideallöſung Orahtberichtunsetes Londonet Vertreters) London, 15. Juli. Der engliſche Außenminiſter Eden überreichte geſtern den Vertretern der dem Nichtein⸗ miſchungsausſchuß angehörenden Staaten den von der engliſchen Regierung ausgearbeiteten Kompromißplan. Zugleich erſuchte er ſie, von ihren Regierungen Inſtruktionen zu erbitten, um unter Umſtänden auf der für Freitag, 11 Uhr, einberuſenen Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes eine Entſcheidung fällen zu können. Sollte der engliſche Plan an⸗ genommen werden, dann dürfte wahrſcheinlich ein techniſcher Ausſchuß gebildet werden, der die Einzelheiten auszuarbeiten, die Liſten über Konterbande, die Aufſtellung eines neutralen Beobachterkorps und dergleichen zu beraten hätte.(Den Wortlaut des Planes bringen wir weiter unten.) Wie verlautet, wurden im Laufe des Diens⸗ tag noch Aenderungen an dem engliſchen Plan vorgenommen, um den Wünſchen der franzöſi⸗ ſchen Regierung entgegenzukommen. Trotzdem glaubt„Daily Mail“, daß von franzöſiſcher und ſowjetruſſiſcher Seite immer noch große Schwierigkeiten zuerwarten wären. Die Preſſe iſt jedoch allgemein der Anſicht, daß weitere Konzeſſionen von britiſcher Seite nicht beabſichtigt ſeien. Wenn der engliſche Plan auch in der engliſchen Oeffent⸗ lichkeit im großen und ganzen gebilligt wird, ſo gibt man doch zu, daß er keine Ideal⸗ löſung darſtelle Man ſpricht vor allem von der Gefahr, daß die Valencia⸗Bolſchewiſten die Zurückziehung der Freiwilligen vermutlich ſabotieren würden, um die Zuerken⸗ nung der Rechte einer kriegführenden Macht an Franco zu verhindern. Andererſeits nimmt man aber auch nicht an, daß die beiden ſpani⸗ ſchen Parteien der Einſetzung neutraler Be⸗ obachter unüberwindlichen Widerſtand— im Hinblick auf den Druck der Großmächte— ent⸗ gegenſetzen werden. Was ſchlägt Condon vor? Dber Wortflaut der Note, die den Hãciten ũberreidii wur de bN London, 14. Juli. »Die britiſche Regierung übergab am Mitt⸗ woch in London den Vertretern der Mächte des Nichteinmiſchungsabkommens einen Kompro⸗ mißvorſchlag zur Löſung der gegenwürtigen Kriſe. Die britiſche Regierung war bekanntlich in der letzten Sitzung des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes einſtimmig mit der Aufgabe beauf⸗ tragt worden, einen ſolchen Vorſchlag auszu⸗ arbeiten. Die Mitteilung der britiſchen Regie⸗ rung hat nun folgenden Wortlaut: „Auf der letzten Sitzung des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes am 9. Juli iſt die briti⸗ ſche Regierung von dem Ausſchuß mit der Auf⸗ gabe betraut worden, Vorſchläge aufzuſetzen, die darauf abzielen ſollten, die gegenwärtige Lücke im Kontrollplan zu ſchließen und es zu ermöglichen, die Politik der Nichteinmiſchung fortzuſetzen. Dieſe Aufgabe iſt nicht leicht geweſen. Denn alle Vorſchläge, die mit irgendeiner Hoff⸗ nung auf Erfolg vorgebracht werden konnten, müßten nicht nur die weit auseinandergehen⸗ den Anſichten, die zum Ausdruck gebracht wor⸗ den waren, miteinander in Einklang bringen, ſondern ſie müßten auch ein wirkſames Syſtem der Nichteinmiſchung verſprechen. Die britiſche Regierung hat ſich jedoch der größten Muhe bei der Bewältigung dieſer Auf⸗ gabe unterzogen und einen Plan ausgearbeitet, den ſie hiermit den andern im Ausſchuß ver⸗ tretenen Regierungen in der Hoffnung unter⸗ breitet, daß er zu einer vereinbarten Löſung der gegenwärtigen Schwierigkeiten führen möge. Indem ſie ihn unterbreitet, wünſcht ſie jedoch eine Bemerkung zu machen: Er iſt zugegebenermaßen ein Kompromiß zwiſchen verſchiedenen Anſichten; er kann nur Erfolg haben, wenn er von den in Frage kom⸗ menden Regierungen im Geiſte einer Kompro⸗ mißbereitſchaft angenommen wird. Alle im Ausſchuß vertretenen Staaten haben wieder⸗ holt den Wunſch geäußert, daß die Nichtein⸗ miſchung im ſpaniſchen Konflikt fortgeſetzt werde. Sie haben nunmehr eine Gelegenheit, dieſen Wunſch in die Praxis umzuſetzen. Wenn nicht ein Geiſt größerer internationaler Zuſam⸗ menarbeit bewieſen wird, als er ſich in der Vergangenheit gezeigt hat, wird dieſer Plan ſehlſchlagen und die Völler Europas werden ſich einer neuen und unvergleichlich gefährliche⸗ ren Lage gegenüber ſehen. Die britiſche Regie⸗ rung erſucht daher die anderen im Nichtein⸗ miſchungsausſchuß vertretenen Staaten drin⸗ gend, dieſe Vorſchläge ſofort zu erwägen und im Falle ihrer Annahme einen Geiſt wah⸗ rer internationaler Zuſammenarbeit bei ihrer praktiſchen Anwendung zu zeigen. Das Ueberwachungsſuſtem A l. uneberwachung des Seehandels nach Spanien. a) Das Syſtem der Anbordnahme von Beobachtern durch Schiffe, welche ſpaniſche Häfen anlaufen, ſoll fortgeſetzt werden. b) Das Flottenpatrouillenſyſtem ſoll aufgegeben werden und erſetzt werden durch die Einſetzung internatio⸗ naler Beamter in ſpaniſchen Häfen unter angemeſſenen Sicherungen mit Zuſtim⸗ mung beider Parteien. Dieſe Beamten würden die Aufgabe zu erfüllen haben, die bisher der Flottenpatrouille oblagen, d. h. ſicherzuſtellen, (Fortse zung slehe nöchste Selte) Frontkämpfertreffen— woꝛu eigentlich? Mannheim, 15. Juli. Der politiſierende Snob mag bei der Lektüre ſeiner Morgenzeitung ſo zwiſchen Zigarette und Streichholz vielleicht etwas ironiſch fragen: „Warum eigentlich die vielen Frontkämpfertref⸗ fen, von denen man imme- wieder in den Blät⸗ tern lieſt?— Da kommen die alten Krieger aus allen Nationen zuſammen, es werden herrliche Reden gehalten von Friede Völkerverſöhnung, gegenſeitiger Achtung und ſo und herauskom⸗ men tut nichts. Bitte, betrachier euch doch ein⸗ mal die Welt, wie ſie wirklich iſt! Da wird ge⸗ rüſtet, daß es nur ſo krach da wird von ver⸗ antwörtlicher Stelle mi: kuhnen Worten wohl zehnmal am Tag mit einem neuen Krieg ge⸗ ſpielt, alles bereiten ſich auf die kommende Aus⸗ einanderſetzung»or. Und da kommen die Front⸗ ſoldaten zuſammen und reden vom Frieden! Merken denn die Leute nicht daß ſie keinerlei Einfluß auf das taiſächliche Geſchehen haben?“ Sicher, man kann ſo ſprechen. Und das um ſo mehr, da leider in den fremden Regierungen kaum Männer ſitzen, die ſelbſt— wie der Front⸗ ſoldat ſagt—„den Kopf hingehalten haben“. Und doch iſt eine ſolche Anſicht falſch. Die Auf⸗ gabe der Frontkämpfer iſt wie wir noch ſehen werden, heute wichtiger und größer denn je. ** Frontkämpfer ſein, heißt den wahren Herois⸗ mus kennen und in ihm leben. Ein Frontkämp⸗ fer wird immer die billige Phraſe verabſcheuen und nur die Tat⸗in ihrer Heiligkeit und Rein⸗ heit gelten laſſen. Vor wenigen Tagen, als die Verhandlungen in London nack dem„Leipzig“ Zwiſchenfall feſtgefahren waren, ſchrieb eine ausländiſche Zeitung:„Es iſt jetzt genug der Verhandlungen, die Zeit iſ da, in der nur noch die Kanonen ſprechen können...“ Nun, das iſt zweifellos ein Ausweg aus der Sackgaſſe, aber was für einer!— Und man kann tauſend gegen eins wetten, daß der Mann, der dieſe Zeilen ge⸗ ſchrieben hat. kein Frontlämpfer war, ja nicht einmal der Sohn»ines Frontkämpfers, ſonſt hätte er doch ſicher etwas vor dem Erbe ſeines Vaters, in ſich aufgenommen Man könnte an⸗ dererſeits einwenden. daß der Schreiber dieſes Satzes zu der vielgeſchmähten Jugend gehört, die bereits die Kriegsgeneroation am Steuer ablöſt und die unbeſchwer' vom großen Erleb⸗ nis des Weltkrieges eiver neuen, noch grauen⸗ volleren Auseinanderſetzun, entgegenſteuert. Es wäre wahrhaftig icht das erſte Mal, daß man die Jugend mit ſolchen Plänen verdächtigt. Wie falſch iſt ſolches Denken: Die Jugend— und ganz beſonders die deutſch'- hat ihre beſſeren Ziele längſt erkannt. Stac und Partei weiſen ihr den Weg in eine ſchͤnere Zukunft. Nur um ihretwillen hat die ietzige Generation das ſchwere Opfer des raſch'n Aufbaus in die Hand genommen. Denn die Jugend zu ſichern, heißt den Beſtand des Deutſchen Reiches garantieren. Kommt aber ein neuer Krieg, dann iſt nicht nur der Aufbau zumindeſt ins Stocken gebracht, nein, auch die künftigen Träger des Reiches er⸗ leiden einen ſchweren Aderlaß Und zudem ſtehen gerade in Parie' und Staat überall Frontkämpfer an der Spitz die wiſſen, was ein Krieg heißt, Männer aiſo die der Nation und ſeiner Jugend wirklich um in dem Augenblick das Schwert reichen, winn all, anderen Mittel zu ihrer Rettung verſagen Nein, die Jugend ſchafft nicht die Kriegspiychoſe, ſondern die Schwätzer, die niemals einen Schuß Pulver „Hakenkreuzbanner“ — gerochen haben und ihren Mangel an Charakter durch plumpe Sprüche ergänzen. Dieſen Schwät⸗ zern aber gilt es, überall, wo man ſie trifft, Schach zu bieten. * Hier aber treffen wir bereits auf eine der größten Aufgaben der Frontkämpfer! Und tat⸗ ſächlich ſchaffen dieſe Männer auch bereits an ihrer Bewältigung. Vor zehn Tagen hatten ſich deutſche und franzöſiſch' Kriegsteilnehmer in Freiburg getroffen. Auch aus Mannheim war eine ſtattliche Anzah! Mitglieder der NS⸗ KOw dorthin gefahren. Wurden da aber wirk⸗ lich nur ſchöne Reden gehalten und beim feu⸗ rigen Kaiſerſtühler einige feuchtfröhliche Stun⸗ den verbracht?— Wat das wirklich alles?— O nein. Zwei Tage waren ſeit dieſem Front⸗ kämpfertreffen vergangen d. kamen ſchon Briefe über die Grenze, auch nach Mannheim, ge⸗ ſchrieben von Franzoſen, die einſt ebenſo wie die Unſrigen vien Jahre im Graben gelegen haben. Und di⸗ſe Briefe redeten eine eindeutige Sprache:„Laßt uns den Frieden er⸗ halten, laßt uns zuſammer den Weg weiter⸗ gehen, den wir beide als richtig erkannt haben. Und laßt das heilige Erbe des großen Krieges nicht untergehen! Vermittelt es euren Kindern, die ſtolz auf das Opfer ihrer Vä⸗ ter ſein können und ſtolz auf ihre Nationen, die ſich einen ſolchen wahrhaft heroiſchen Kampf geliefert haben. Wir hobe bewieſen, was in unſeren Nationen an Kraft ſteckt, mögen unſere Nachkommen denſelben Beweis erbringen, aber auf einem anderen Gebiet, auf dem Felde des friedlichen Aufbaus; denn dann erſt wird unſer Opfer und das der toten Kameraden tauſend⸗ fache Frucht bringen!“ * So ſchrieben die Franzoſen beinahe alle, und ſie fügten in ihren Brieien Grüße an die Fa⸗ milien bei und verſprachen ſogar, im Laufe des Sommers den Gegner von einſt auch in ſeinem Hauſe zu beſuchen. Dieſem einſtigen Gegner aber, dem deutſchen Frontkämpfer, lachte die Freude aus den Augen, als er die Briefe las oder als er ſie ſich überſetzen ließ.— Das iſt das Ergebnis: Unzählige Bande ſpannen ſich hin⸗ über und herüber, die gegenſeitige Achtung vor den kriegeriſchen Leiſtungen wird noch weiter geſteigert durch die Anerkennung des andern als ruheloſer Arbeiter am Glück ſeiner Familie und damit am Fortbeſtehen ſeiner Nation. Nun, die Deutſchen werden auf dieſe Schrei⸗ ben antworten. Sie freuen ſich bereits auf das nächſte Wiederſehen in Beſancon, das im Herbſt ſtattfinden wird und zu dem die Franzoſen, wie ſie in ihren Briefen betonen, ſchon jetzt zu rüſten anfangen, damit die deutſchen Kameraden ſich dort ebenſo heimiſch füblen ſollen, wie ſie ſich in Freiburg heimiſch gefühlt haben. Auch dort werden dann die Briefe die Runde machen und jeder, der einen in die Hand bekommt, erlebt den echten Frontgeiſt. Er mag ihn in ſich aufneh⸗ men, damit er leichter dem Schwätzer vom„Ka⸗ nonengedonner“ das Maul verbinden kann. * Iſt das nun ein Erfolg der Frontkämpfer⸗ treffen oder nicht?— Die Frage kann man mit lauter Stimme bejahen. Damit iſt ihre Aufgabe aber noch nicht erſchöpft. Ein Neues kommt hin⸗ zu. Wenn nämlich erſt einmal der franzöſiſche Frontſoldat ſeinen deuiſchen Kameraden rich⸗ tig kennen gelernt hat, dann wird er auch ein⸗ ſehen lernen, daß ſeine Zeitungen lügen, wenn ſie ſchreiben, daß das Reich mit Gewalt einen neuen Krieg will. Sie werden merken, daß die wirklichen Kriegshetzer ganz woanders zu ſuchen ſind. Der einfache Mann jenſeits der Grenze, der vielleicht noch ſeine Gewerkſchaftsbrille wie feſtgeſchmiedet auf der Naſe hat und durch ihre Was ſchlägt Condon vor? daß die Beſtimmungen des Planes in Bezug auf die Anbordnahme von Beobachtern befolgt werden. 2. Ueberwachung des Landhandels Spaniens. Landesgrenzen iſt ſofort wiederherzu⸗ ſtellen. Schließung gew ſſer Lücken im Ueber⸗ Wachungsplan B. 3. Um die Politik der Nichteinmiſchung wirk⸗ ſamer anzuwenden, ſollen alle Regierungen, die am Nichteinmiſchungsabkommen beteiligt ſind, anerkennen, daß beide Parteien in Spanien einen Rechtsſtand haben, der ſie berechtigt, kriegführende Rechte zur See aus ⸗ zuüben in Uebereinſtimmung mit den Vor⸗ ſchriften hierfür, a ber unte: den folgenden be⸗ ſonderen Bedingungen: a) daß die Kriegführenden Liſten für Kon⸗ terbande anerkennen, die identiſch ſind mit den Liſten verbotener Güter, die der Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuß angenommen hat. Mit andern Worten: Die Mächte werden nur begrenzte Konterbandeliſten anerkennen. Dies wird jedoch ſie nich daran hindern, ge⸗ wiſſe Güter zu denen hinzuzufügen, die gemäß dem Nichteinmiſchungs ökommen als Konter⸗ bande angeſehen werden. Solche Hinzufügun⸗ gen werden zum Gegenſtand von Verhandlun⸗ gen zwiſchen dem geſamten Ausſchuß und den beiden kriegführenden Parteier gemacht werden. b) Als Ergänzung zu a) werden beide Par⸗ teien bei der Ausübung der Rechte Kriegführen⸗ der zur See übereinkommen, daß ſie die Fahrt von Schiffen ungehindert geſtatten, welche Be⸗ obachter an Bord führen und die Flagge des Nichteinmiſchungsausſchyſſes führen. Dies wird jedoch nicht anwendbar ſein, wenn das Schiff in nicht neutralem Dienſt beſchäftigt iſt(z. B. Truppentransport oder Weitergabe von Nach⸗ richten), oder wenn der Bruch einer Blockade vorliegt, die in gehörigee Form notifiziert und effektiv durchgeführt wind. c) Da die internationale Schiffahrt zwiſchen andern Ländern als Spanien in gewiſſen Ge⸗ bieten gezwungen iſt, in der Nähe der ſpani⸗ ſchen Küſte vorbeizufahren, ſollen von keiner Partei Schritte ergrifien werden dürfen, um die Paſſage neutraler Schiffahrt, die, keinen Handel mit Spanien betreibt, zu behindern oder zu ſtören. d) Eine Regierung, die Mitglied des Nicht⸗ einmiſchungsabkommens iſt. hat das Recht, Schiffe, die ihre Flagg⸗ führen, in Fällen, in (Fortsetzung von Seite 1) denen die unter), b) und c) feſtgelegten Be⸗ dingungen nicht befolgt werden, gegen die Aus⸗ übung der Rechte Kriegkührender zu ſchützen. 4. Um den Transport von Waffen auf Schif⸗ fen zu verhindern, die das Recht haben, Be⸗ obachter an Bord zu führꝛen, ſoll das Nichtein⸗ miſchungsabkommen ſo ausgedehnt werden, daß es den Transport von Gütern, die auf der Verbotsliſte ſtehen, nach Spanien von jedem Hafen aus durch Schiffe verbietet, die die Flagge irgendeines der Teilnehmer am Abkommen führen. Andere Mächte werden eingeladen 5. Der Ausichuß vird die Mächte, die dem Nichteinmiſchun zsausſchuß nicht angehören, da⸗ von unterrichten, daß er die Abſicht hat, den beiden Parteien zu den oben genannten Be⸗ dingungen die Rechte kriegführender Mächte zu⸗ zuerkennen und ſie zur Mitarbeit auf⸗ fordern, um die Politik der Nicht⸗ miſchung wirkſamer zu geſtalten. Jede Regie⸗ rung, die bereit iſt, dem Nichteinmiſchungsab⸗ kommen beizutreten und der Rechtszuſtand als kriegführende Macht den beiden Parteien zu den oben genannten Bedingungen zuzugeſtehen, ſoll eingeladen werden, für Schiffe, die ihre Flagge führen, von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, Beobachter in den eingerichteten Kontrollhäfen an Bord zu nehmen. 6. Der Ausſchuß ſoll weiter die Frage der Verwendung ausländiſcher Flug⸗ zeuge durch die beiden Parteien erwägen und foll insbeſondere die Möglichkeit eines Er⸗ ſuchens an die beiden Parteien Spaniens prü⸗ fen, ausländiſche Beobachter in den beſonders anzuführenden Flughäfen in Spanien anzu⸗ nehmen. 4 C Jurückziehung der fluslünder 7 a) Der Ausſchuß ſoll einſtimmig eine Ent · ſchließung für die Zurückziehung aller Perſonen aus Spanien annehmen, deren Evakuierung in dem Bericht des techniſchen Un⸗ terausſchuſſes empfohlen wird. b) Zu beiden Parteien in Spanien ſoll eine Kommiſſion entſandt werden, um Vorkehrungen für die Zurückziehung und die Ueberwachung der Zurückziehung der in Frage ſtehenden Per⸗ ſonen ſo bald als möglich zu treffen. Alle Re⸗ gierungen ſollen ſich verpflichten, bei ſolchen praktiſchen Maßnahmen zuſammenzuarbeiten, die etwa für die Bewerkſtelligung dieſer Zu⸗ rückziehung notwendig befunden werden ſollten. Freiwillige- wer fällt darunter? Ein Zusalzdokument zu den englischen Vorschlägen London, 14. Juli(HB⸗Funk) In Ergänzung der Vorſchläge der engliſchen Regierung an die Nichteinmiſchungsmächte iſt vom engliſchen Außenminiſterium ein weiteres Dokument veröffentlicht worden. Es handelt ſich um einen Vorſchlag des techniſchen Unteraus⸗ ſchuſſes für die Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien, auf dem in Abſchnitt 7 a der Vor⸗ ſchläge hingewieſen wird. Das Schriftſtück hat folgenden Wortlaut: Alle Perſonen in Spanien, den ſpaniſchen Be⸗ ſitzungen oder der ſpaniſchen Zone in Marokko ſind der Zurückziehung unterworfen, falls ſie am 18. Juni 1936 entweder Staatsangehörige oder— wenn es ſich um ſtaatenloſe Perſonen handelt— wohnhaft in irgendeinem Lande waren, deſſen Regierung ein Teilnehmer des Nichteinmiſchungsablommens iſt, und falls ſie Parteien in Spanien eingetreten ſind, wenn ſie Fe. irgendeine der folgenden Gattungen ſal⸗ en: 1. Kämpfendes Perſonal von jedem Rang, Färbung alle Dinge anders anzuſehen gezwun⸗ gen iſt, als ſie wirklich ſind, wird dadurch ſehend. Er wird dann auch einmal in ſeinen Reihen Umſchau halten, wieviele ſeiner Frontkameraden die Gewerkſchaftsſeſſel beſetzt haben. Wir fürch⸗ ten, er wird mehr Juden und Freimaurer fin⸗ den, als Männer, die wie er im Feuer geſtanden haben. Und er wird weiter forſchen, in welchen Parlamenten und Zeitungen am meiſten vom Krieg geſprochen wird. Dann wird er erkennen, daß je roter die Parteifarb. einer Regierung iſt, deſto öfter in ihren Reihen das Wort Krieg fällt, weil Moslau es ſo will. Rote und Juden ſind zu eng miteinander verſchmol⸗ zen. Und noch immer ſind die Juden die Haupt⸗ verdiener an jedem Kricc und nicht der ein⸗ fache Mann, der im Stahlhelm ſeine Pflicht für ſeine Nation tut. Frontkämpfertreffen wozu? Zur Sicherung des Weltfriedens. Und jetzt erſt recht— allen Phantaſten vom Kanonendonner zum Trotz. Dr. Wilhelm Kicherer. das den See⸗, Land⸗ oder Luftſtreitkräften einer der Parteien in Spanien angeſchloſſen iſt, in dieſem oder mit dieſem Dienſt. 2. Perſonal, das mit der Aufrechterhaltung wichtiger Dienſte im Zuſammenhang mit den Streitkräften der einen oder anderen Partei be⸗ ſchäftigt iſt. Hierbei handelt es ſich um Ver⸗ bindungslinien, Bodendienſt auf Flugplätzen, Lieferungen, Ordonnanzen uſw.(Ausgenom⸗ men iſt Perſonal, das in anerkannten nichtſpa⸗ niſchen ärztlichen, ſanitären oder ähnlichen Ein⸗ heiten dient.) 3. Perſonen, die als Inſtrukteure oder Be⸗ rater bei den Streitkräften der einen oder an⸗ deren Partei tätig ſind. 4. Perſonal, das in einer ziviliſtiſchen Eigen⸗ ſchaft bei den Streitkräften der einen oder der anderen Partei beſchäftigt iſt. Hierbei handelt es ſich um Verbindungslinien, Marine⸗ und f Küſteneinxichtungen uſw. nicht den Beweis erbringen können, daß ſie vor 3. 1. 8 dieſem Datum in die Dienſte einer der beiden 5. Perſonen, die bei der einen oder anderen Partei in Regierungsämtern oder anderen Ver⸗ waltungsbüros oder als deren Berater beſchäf⸗ tigt ſind, wie z. B. bei der Eiſenbahn, in Häfen, Docks uſw. 6. Perſonal, das in irgendeiner Eigenſchaft mit der Herſtellung, Zuſammenſetzung oder mnit Ausbeſſerung von Kriegsmaterial(einſchließl. Flugzeuge), das vom Nichteinmiſchungsabkomm men erfaßt wird, beſchäftigt iſt. 7. Perſonal, das im Waffenhandel in er einen oderen anderen Partei beſchäftigt iſt.“ 8. Perſonen, deren Beſchäftigung in irgendd⸗ einer Weiſe dazu angetan iſt, den gegenwärti⸗ gen Konflikt zu verlängern oder zu verbitte rn (von einem Sonderunterausſchuß zu definieren). 9. Kriegsgefangene, die von der einen oder anderen Partei feſtgehalten werden. „Graphik und Kleinplastik Ausſtellung in Berlin Ehedem wurden Porzellan⸗Figürchen, ſüße Schäferſzenchen, deren Verzierungen leicht ab⸗ brachen, geſammelt, aus Schränkchen mit Glas⸗ türen lugten ſie ſchön gruppiert hervor, drum⸗ herum Srängten ſich tauſend„Nippſachen“, Gläslein; der Reſt breitete ſich über„Vertiko“ und„Kommode“ aus. Der heutige, luftigere, einfachere Wohnraum bedarf dieſes Zierats nicht. Trotzdem beleben wir gern, außer die leere Wandfläche durch das Bild, den Wohn⸗ raum durch einzelne, ſorgſam künſtle⸗ riſche Gegenſtände. Hierfür ſind die Kleinbron⸗ zen geſchaffen, von denen hier eine ſehr gut areffene Auswahl zuſammengeſtellt iſt. Der Maler Reinhold Koch⸗Zeuthen eröffnete die Schau durch eine Anſprache. Das Großbildwerk wird als ſinnvoller Teil eines Raumes in Beziehung zu ihm erdacht und geſchaffen; dieſen Anſpruch ſtellen die Kleinbildwerke nicht, die, auf niedrigem Schrank oder Tiſch aufgeſtellt, dem Auge einen erfreuen⸗ den Ruhepunkt bieten.— Unter 38 Tier⸗Klein⸗ bildwerken iſt die Wahl ſchwer. Das Taſtgefühl, das vor dem Bildwerk durch das Auge geht, möchte ſich an dieſen kleinen Tierweſen durch die and betätigen; Katze, Maus, Gazelle und Ele⸗ ant können gleichermaßen in die Hand genom⸗ men werden; doch ſind ſie kein Spielzeug; in den kleinen Maßverhältniſſen dieſer Kunſtwerke wird zugleich offenbar, daß der künſtleriſche Augeneindruck ſich nicht an die Naturmaße und Verhältniſſe hält ſie nicht einfach aufs kleinere Maß zurückführt, ſondern verändert, um die augenfällig wohltuende und richtig erſcheinende Beziehung der Teile zum Ganzen zu erreichen. Sehr beliebt ſind die Affen, Fohlen, das Schaf und das Lama, Känguruh und Eſel, das Wind⸗ ſpiel und die alten Ratsherren, die Pinguine; alle ſind ſie hier in mehrfacher Geſtalt vertreten, eugnis gebend von der Tierliebe ihrer Ur⸗ eber, von denen genannt ſeien Fritz Bernuth, Hermann Chriſtlieb, Hermann Fuchs, Walter Hauſchild, Johannes Schiffner, Edith Schmidt⸗ Voß, Kurt Schwerdtfeger(Stettin), Otto Weiß⸗ müller. In einer Figur„Aufblickende“ gibt Adolf Wamper dem freudigen Entzücken, dem ſtürmi⸗ ſchen Triumph einer Frau Ausdruck und löſt dieſe Aufgabe mit viel Stilgefühl, indem er zu der dem Griechiſchen nahen Form das perſön⸗ lich Lebendige geſellt; erſt durch das Leiden⸗ ſchaftliche des menſchlichen Erlebens rückt uns das Werk näher; in dieſem Teil des künſtleri⸗ ſchen Gehaltes, der über der aus der ſüdlichen Ferne nachklingenden Form ſteht, ſpricht ſich die bedeutende Eigenart des Künſtlers aus; von ſeinen Steinbildwerken iſt ein Löwe, in kühner Relieflinie als Wappentier für die Hauswand gebildet, zu ſehen. Fritz Röll hat aus Eichenholz einen„Einſiedler“ geſchnitzt, der fanatiſch die Laſt ſeines bedrückten Daſeins trägt; Rölls „Jungdeutſchland“ ſteht dabei, der fröbgemrute Jüngling, ſehnig und rank. Hanna Cauer hat einen mütterlichen und klugen weiblichen Kopf ausgeſtellt. Spielende Kinder und ſchlanke Mäd⸗ chen in Kleinbronzen ſehen wir von L. Funcke. Hervorragend gearbeitete Medaillen und Pla⸗ ketten in Silber und Bronze, von bekannten Köpfen, hat Joſef Bernhart(München) geſchickt. Von 137 Künſtlern aus allen Gauen des Rei⸗ ches ſind außerdem graphiſche Arbeiten vereint, die einen für den Stand des Schaffens ſehr günſtigen Querſchnitt ergeben. Noch ſchwerer iſt hier die Wahl für den, der eines der am eigentlichen Wert gemeſſen ſo wohlfeilen Blät⸗ ter als eigen mitnehmen will, alſo für den, auf den jeder Ausſteller wartet. Geduld; es kommt einmal die Zeit, da jedes Blatt das Vielfache an Wert haben wird; die Graphik⸗Sammler wiſſen es; ihre Gattung iſt wenig zahlreich, weil das Verſtändnis für die Graphik etwas Beſchäftigung mit ihren verſchiedenen Arbeits⸗ arten vorausſetzt; doch wenn das gleiche von den anderen Künſten gilt, ſo ſollten graphiſche Blätter nun bald wieder begehrter Sammel⸗ Eheinſiiche werden. Bewundernswert ſind die Steinſtiche von Wilhelm Heiſe(München), dem durch ein Stipendium der Albrecht⸗Dürer⸗Stif⸗ tung in dieſem Jahre geehrten Künſtler. In Federzeichnungen erreicht Max Kellerer feinſte Perſönlichkeitscharakteriſierung. Gerhart Kraaz (Würzburg) hat in Kaltnadelradierungen Son⸗ nenflimmer, Luft und Duft der Mark, der Rhön, der deutſchen Landſchaft eingefangen. Ingwer Paulſen(Halebüll), Erich Sperling (Arnzhäuschen), Guſtav Schaffner(Chemnitz), Adolf Schorling, Peter Trumm(München), Ferdinand Stageger(München), Wolfgang Will⸗ rich, Walter Hanſen, Richard Winkel(Magde⸗ burg), Elſe Preußner, Grete Schmedes, A. W. Baum, Hanns Baſtanier, Bruno Breil, Hans Bremer, Hermann Droſt, Joſua L. Gampp (Karlsruhe), Karl Heenemann, Water Klinkert, Rudolf Riege(Hameln), Hedwig Trumm⸗Witzel (München) greifen wir aus der Menge des Gu⸗ ten als Beiſpiele bekannter Namen heraus, die eine Vorſtellung von dem Gebotenen geben; denn leider verſagt der Zeilenraum den Wunſch nach verdienter Würdigung Kurt Luther. Zu Max Dauthendeys 70. Geburtstag Wenn am 25. Juli d. J. der Tag kommt, wo Max Dauthendey 70 Jahre alt geworden wäre, werden viele Deutſche erfreut ſein, vom Ver⸗ lage Albert Langen/ Georg Müller den berühm⸗ ten Band japaniſcher Liebesgeſchichten„Die acht Geſichter am Biwaſee“ in einer ſehr wohl⸗ feilen neuen Ausgabe vorgelegt zu ſehen. Für dieſe Jahreszeit gibt es kaum eine köſtlichere Gabe als dieſe Novellen des„Rhapſoden des ſeligen Ueberfluſſe“, der in Java vier Jahre lang auf das Ende des Weltkrieges gewartet hat und, obgleich die Erde das lachendſte Blu⸗ menland vor ihm ausbreitete, an der verzeh⸗ renden Sehnſucht nach der deutſchen Heimat ge⸗ ſtorben iſt.„Die acht Geſichter am Biwaſee“ ſind rein dichteriſche Beſchwörungen der Erleb⸗ niſſe in Japan; mit heißeſten Empfindungen zaubert der Dichter die Gefilde des Biwaſees vor unſer Auge, und wir erleben Schickſale, de⸗ ren künſtleriſche Geſtaltung zum Schönſten im neueren deutſchen Schrifttam gehört. Zugleich kann man das andere Novellenbuch Dauthen⸗ deys„Der Garten ohne Jahreszeiten“ in einer neuen Ausgabe erhalten und ſich wieder an den köſtlichen Geſchichten vom Knaben auf dem Kopf des Elefanten, vom Kuli Kimgun unid von Bulram und Talora erfreuen. M. R. Möbius. Kleiner Kulturspiegel 4 Greta Garbo als Jungfrau von Orleans. Greta Gaybo die gegenwärtig an der Fertigſtellung des Napoleon⸗Films„Marria Walewſka“ arbeitet, beſchaftigt ſich ſchon heiute mit weiteren Plänen. Es wurde ihr vor ge⸗ 0 die Johanna in dem Film„Die Ju—5 rau von Orleans“ darzuſtellen. Das Direh⸗ buch ſoll ſich auf die neueſten franzöſiſchen Je⸗ anne'Arc⸗Forſchungen ſtützen. Die Außenqiuſ⸗ nahmen werden in a edreht wercen. Greta Garbo äußerie ſich, daß ihrer Anſ icht nach dieſes Drehbuch das ſchönſte ſei, das ihr bisher vorgelegt wurde. Der erſte weibliche Opernkompo⸗ ni ſ5 Die erſte Frau, die den Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen kann, eine Oper komponi ert f haben, dürfte die Wienerin Hilde Firſze! ein, die gegenwärtig an ihrer Oper„Ra ja“ arbeitet. Das Werk ſoll an einer größefren Schweizer Opernbühne zur Aufführung kgom⸗ men. Die Komponiſtin, die auch das Textlduch ihrer Oper geſchrieben hat, hat bereits ein gro⸗ ßes Klavierkonzert geſchrieben und außerddem einen Zyklus von Orcheſterliedern veröffentlzicht. Auch als Dirigentin des Wiener Frauen⸗Spin⸗ fonie⸗Orcheſters iſt Hilde Firtel bekannt 1ge⸗ worden. 3 Emil Jannings als Renven t6 Eimil Jannings wird in der kommenden Spiel zeit im Deutſchen Volkstheaie. Wien den Falſſtaff in Shakeſpeares„Heinrich IV“ verkörpern. Der Künſtler wird ferner an dieſer Bühne zum Ge⸗ burtstag Gerhart Hauptmanns auch den Fyihr⸗ mann Henſchel oder den Geheimrat Elaafen: in „Vor Sonnenuntergang“ ſpielen. Wonnerskag, 15. Juli 1937 . Nach Kriegsmi parade a an den 2 Schauſt fellos au lern zu z geforderte und zum weilenden Frankreicd Auf de Tribünen ſämtlicher zen der 2 ſaßen Kö Sultan v Sohn un und Süd Die gro Unter d franzöſiſc ſtündiger Triumphl öffneten ordnunge ſchen Gar und die penaufma lantik⸗ un die Mann zum erſte Alpenjäge teilungen Zuaven 1 vorüber. lerieabteil fältig im 200 Flu Plötzlich radeſtraße der urſpü über die eines Ja⸗ doch qn Not ſmelar heil zu v zu ſteuſerr währenid gab es dr Schlluß die mhto⸗ nen, Fflar toriſier te wagen. Die and Der Na frontaufn Volksß aon vier gfro Trikolore — ———— e 2 „Den, am iſt eine ⸗ nunmzehr Verlalge Herauesga und dees 1 1937 eſtehen, zie ihre ſebrauch richteten age der Flug⸗ gen und ſes Er⸗ ns prü⸗ ſonders anzu⸗ + ne Ent⸗ aller „ deren hen Un⸗ ſoll eine hrungen vachung en Per⸗ Alle Re⸗ ſolchen irbeiten, ſer Zu⸗ ſollten. e? en einer iſt, in haltung mit den artei be⸗ m Ver⸗ zplätzen, genom⸗ nichtſpa⸗ en Ein⸗ der Be⸗ der an⸗ Eigen⸗ der der handelt jes und anderen ren Ver⸗ beſchäf⸗ Häfen, enſchaft der mnit ſchlie ßl. zabkosm⸗ in„er ift.* irgendd⸗ nwärti⸗ rbitte rn nieren). 'n oider n einer an den uf dem un urid bius. 4 tvon rtig an „Martia n hetiute vor ge⸗ Jung⸗ Dreh⸗ zen Je⸗ ßenqtuf⸗ weribden. An icht zas ihr mpo⸗ ſich in irther „Ra ja“ ößeſren g kyom⸗ extlouch in gro⸗ zerdhem ntlkicht. n⸗Siin⸗ nt ige⸗ E Gimit piel zei alſſtaff K. e m Ge⸗ f 1* 0 „Hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 15. Juli 1937 Glanzvolle Parade Wüſte Schlägereien So feiĩert Frankreici den Jahrestag des Bastillesturms/ Die Volksfront macht Rummel (Sonderberichfunseres sfändigen Poriser Verfrefers) Paris, 15. Juli. Nach den Anweiſungen des franzöſiſchen Kriegsminiſters Daladier ſollte die Militär⸗ parade am nationalen Feiertag zur Erinnerung an den Baſtilleſturm eine ganz beſondere Schauſtellung der Armee werden— zwei⸗ fellos aus dem Grunde, um den Steuerzah⸗ lern zu zeigen, in welcher Weiſe die von ihnen geforderten Rüſtungsſummen verwandt wurden und zum anderen, um den Tauſenden in Paris weilenden Ausländern die militäriſche Macht Frankreichs zu demonſtrieren. Auf den mit rot⸗goldenem Tuch beſpannten Tribünen hatte Staatspräſident Lebrun mit ſämtlichen Miniſtern, Abgeordneten und Spit⸗ zen der Behörden Platz genommen. Neben ihm ſaßen König Carol von Rumänien, der Sultan von Marokko mit ſeinem achtjährigen Sohn und die Generalſtabschefs Rumäniens und Südſlawiens. Die große Parade Unter dem Jubel der Bevölkerung zogen alle franzöſiſchen Waffengattungen in zweieinhalb⸗ ſtündiger Parade über die Champs Elyſée am Triumphbogen vorbei. Bordmannſchaften er⸗ öffneten die Parade. Ihnen folgten die Ab⸗ ordnungen der Kriegsſchulen der republikani⸗ ſchen Garden in ihren maleriſchen Uniformen und die Feuerwehr. Den eigentlichen Trup⸗ penaufmarſch führten die Bataillone der At⸗ lantik⸗ und Mittelmeerflotte, ihnen ſchloſſen ſich die Mannſchaften der Luftwaffe an, unter ihnen zum erſten Male 80 Fallſchirmſpringer. Die Alpenjäger waren durch Ski⸗ und Kletterab⸗ teilungen in voller Ausrüſtung vertreten. Zuaven und marokkaniſche Schützen defilierten vorüber. Infanteriebataillone, Spahis, Kaval⸗ lerieabteilungen löſten einander ab. Ein viel⸗ fältig imponierendes Bild. 200 Flugzeuge donnern heran Plötzlich füllte Motorenlärm die Pa⸗ radeſtraße. Etwa 200 Flugzeuge— an Stelle der urſpürnglich vorgeſehenen 600— brauſten über die Stadt. Während⸗ des Vorbeifluges eines Jagdgeſchwaders löſte ſich allerdings je⸗ doch gen Flugzeug aus der Kette. Mit knapper bell wlang es dem Piloten, um größeres Un⸗ eil z zu ſteuern. Schwimmend erreichte er das Ufer, während das Flugzeug unterging. Insgeſamt gab es drei Abſtürze. Schluuß und Höhepunkt dieſer Parade bildeten die mhtoriſierten Abteilungen. Artilleriekolon⸗ »nen, Ffilammenwerfer, Luftabwehrgeſchütze, mo⸗ toriſiente Küſtenartillerie und ſchließlich Kampf⸗ wagen. Die andere Seite des Feſtes Der Nachmittag ſtand im Zeichen eines Volks⸗ fronthufmarſches, an dem offiziell ſümtliche Volksß ontgruppen ieilnehmen ſollten. In den vier grroßen Demonſtrationszügen fehlte die Trikoloyre faſt völlig. Tauſende marſchierten verhüten, ſeine Maſchine in die Seine unter den blutroten Fahnen des Bolſchewismus und ſeinen Hetzparolen. Selbſt Offiziere und Unteroffiziere in voller Uniform bekundeten in aller Oeffentlichkeit ihre Sympathie für das Banner der Weltrevulotion: Hammer und Sichel. Der Tag verlief durchaus nicht ſo harmoniſch, wie ihn die Regierung gewünſcht hatte. Da und dort gab es Zufammenſtöße und Schießereien. Am Platze der Republik wurden die Scheiben von zwei Hotels zertrüm⸗ mert, in zahlreichen Reſtaurants und Kaffees waren Ueberfälle und Terrorakte zu verzeichnen. Das große Randalieren Kurz nach dem Eintreffen der Umzügler be⸗ gannen die Reden. Eröffnet wurde die Kundgebung mit einer vom franzöſiſchen Luft⸗ fahrtminiſter Pierre Cot verleſenen Bot⸗ ſchaft des Miniſterpräſidenten GChautemps, in der zunächſt die 1934 entſtandene Volksfront verhimmelt wurde. Die augenblickliche Regie⸗ rung ſei entſchloſſen, gemäß den aus den Wah⸗ len entſtandenen Verhältniſſen ihre Aufgabe zu erfüllen. Anſchließend leierte der Gewerkſchafts⸗ bonze Jouhaux wieder einmal ſeine ſchon mehr als reichlich abgedroſchenen Phraſen herunter. Beim Abmarſch vom Platz der Nationen kam es zu ernſten Zwiſchenfällen. Teilnehmer an dem Umzug ſahen ſich bemü⸗ ßigt, vor den zahlreichen Gaſtſtätten, die rund um den Platz gelegen ſind, zu randalieren, Tiſche umzuſtürzen und Gläſer und Flaſchen zu zerſchlagen. Sämtliche Betriebe mußten daraufhin ſchließen. Ein verſtärktes Polizei⸗ aufgebot zerſtreute die vor den betreffenden Gaſtſtätten lärmenden Kundgeber, nahm jedoch keine Verhaftungen vor. Zu wüſten Schlägereien und Schießereien kam es auch in Marſeille. Als ſich hier der Zug der Volksfrontler ſogar unter Revolverſchüſſen in Bewegung ſetzte, entſtand eine Panik. Die Bilanz dieſer Zu⸗ ſammenſtöße ſtellt ſich auf 10 verletzte Polizei⸗ beamte und 5 andere durch Revolverſchüſſe verletzte Perſonen, die ſämtlich ins Kranken⸗ haus übergeführt werden mußten. 15 Per⸗ ſonen wurden verhaftet. Bluturteil von Tiflis vollſtreckt Sieben Funkiionãre sind ins Sovijeipar adies eingegangen Moskau, 14. Juli.(HB⸗Funk.) Die Tifliſer Zeitung„Sarja Woſtoka“, die, wie bereits wiedergegeben, in ihrer Ausgabe vom 10. Juli einen Senſationsprozeß gegen georgiſche Perſönlichkeiten meldete, teilt in ihrer jetzt nach Moskau gelangten Ausgabe die Urteilsvollſtreckung mit. Alle ſieben zum Tode verurteilten Funktionäre, darunter der frühere Volkskommiſſar Mdiwani, ſind am 10. Juli bereits hingerichtet worden. Die Beſeitigung der maßgebenden Lands⸗ leute Stalins wird von der Preſſe ebenſo wie bei dem in dieſen Tagen bekannt gewordenen Maſſenprozeß im Fernoſtgebiet mit Ausbrü⸗ chen hündiſcher Ergebenheit Stalin⸗ gegenüber und ſchwerſten Beſchimpfungen für die vor kurzem noch hoch gelobten Toten be⸗ gleitet.„Zermalmt das erbärmliche Gewürm'!, gebt den Schlangen, Spionen und Verrätern den Hundetod“— ſo lauten die von den jüdi⸗ ſchen Propagandiſten formulierten„Stimmen des Volkes“ in der georgiſchen Lokalpreſſe. Die alſo Bezeichneten bekleideten noch bis vor kur⸗ zem als Volkskommiſſare, Univerſitätsrektoren, Wirtſchaftsfunktionäre und dergleichen die maß⸗ geblichſten Poſten.— Man glaubt in Moskau, daß der Eindruck des Prozeſſes in Georgien ſehr groß ſein wird. kin beitiſcher dampfer beſchlagnahmt DNB London, 14. Juli. Der engliſche Marineminiſter Duff Coo⸗ per teilte im Unterhaus mit, daß ein britiſches Schiff, das verſucht habe, nach Santander ein⸗ zufahren, von dem nationaliſtiſchen Kreuzer „Almirante Cervera“ beſchlagnahmt worden ſei. Auf einige Anfragen erklärte Duff Cooper, die engliſche Regierung halte nach wie vor daran feſt, daß ſie kein Recht zur Einmiſchung in den ſpaniſchen Konflikt habe. Wenn ein engliſches Schiff innerhalb der Hoheitsgewäſſer beſchlag⸗ nahmt werde, werde die engliſche Flotte nicht eingreifen. Drivate Transozeanflüge verboten Die Folge der Earhart⸗Kataſtrophe Neuyork, 14. Juli.(HB⸗Funk) Nachdem jetzt das Schickſal der amerikaniſchen Weltfliegerin Amelia Earhart kaum noch fraglich iſt, hat die Regierung der Vereinigten Staaten ein transozeaniſches Flugverbot für alle amerikaniſchen Privat⸗ flieger erlaſſen. Wie erinnerlich, entſtanden nämlich der Regierung der Vereinigten Staaten ungeheure Ausgaben bei den Verſuchen zur Auffindung der im Stillen Ozean verſchollenen Fliegerin Earhart. kin Ueberfall des Fakies von Jpi DNB London, 14. Juli. In Waziriſtan griffen die unter der Leitung des Fakirs von Ipi ſtehenden Aufſtändiſchen in der Nacht zum Dienstag ein britiſches Truppen⸗ lager an. Das Lager, in dem Gurkha⸗Infan⸗ terie untergebracht iſt, wurde mit Bomben be⸗ worfen und unter heftiges Gewehrfeuer genom⸗ men. Sechs Mann wurden getötet und zehn verwundet. Jeitungsſkandal in Tuxemburg DNB Luxemburg, 14. Juli. In der vergangenen Woche hatte die links⸗ radikale Monatsſchrift„Neue Zeit“ Doku⸗ mente veröffentlicht, die beweiſen ſollten, daß die deutſche Kolonie in Luxemburg eine ver⸗ kappte Beſtechungs⸗ und Spionagezentrale ſei, die aus einem Geheimfonds u. a. an den bel⸗ giſchen Rexiſtenführer Leon Degrelle 300 000 Franken ausgezahlt und auch an luxemburgiſche Blätter Unterſtützungen überwieſen hätte. Die deutſche Geſandtſchaft hatte die veröf⸗ fentlichten Dokumente ſofor: als plumpe Fälſchungen bezeichnet. Auf Veranlaſſung der luxemburgiſchen Re⸗ gierung eröffnete die Staatsanwaltſchaft eine Unterſuchung, die nun zu einem ſenſatio⸗ nellen Ergebnis geführt hat. Ein ge⸗ wiſſer Roſelet aus der Umgebung von Lu⸗ xemburg wurde unter der Beſchuldigung ver⸗ haftet, die betreffenden Dokumente he rge⸗ ſtellt zu haben. Luxemburg dürfte infolge⸗ deſſen einem aufſehenerregenden politiſchen Pro⸗ zeß entgegenſehen. kine ſuriſche 5tadt umzingelt DNB Jeruſalem, 14. Juli. Wie die ſyriſche Preſſe meldet, iſt die Stadt Kamichlie in Nordſyrien durch 5000 Araber und ſyrienfreundliche Kurden umzingelt, die das Signal der Damaslus⸗Regierung erwarten, um die dortigen Aufrührer und Unabhängig⸗ keitspropagandiſten zu beſtrafen. In fürze Der japaniſche und der chineſiſche Botſchafter in Berlin haben heute den Reichsminiſter des Auswärtigen, Freiherrn von Neurath, auf⸗ geſucht, um ihm über die Lage in Nordchina Kenntnis zu geben. ** Der erſte latein⸗amerikaniſche Stu⸗ dentenkongreß in Berlin wurde heute vormittag feierlich eröffnet. 1* An der Südküſte Englands begannen die auf drei Tage berechneten großen kombinierten Land⸗, See⸗ und Luftmanöver, mit 50 Pf. die große Tube, önspene 25 Pf. die kleine Tube: deinigungs · reſt, tischer * Oersenenme— eeneet u. Schõnung Infes Zahn- schmèélzes denen in der Freitag⸗Nacht die erſten großen Verdunkelungsmanöver verbunden ſein werden. * Der Premier der Indiſchen natio⸗ nalen Kongreßpartei ſowie ſeine Kabi⸗ nettsmitglieder haben heute den Eid auf die Verfaſſung abgelegt. * General Franco hat eine Verordnung unter⸗ zeichnet, wonach Calvo Sotelos Witwe und ſeinen vier Kindern eine Jahresrente von 20 000 Peſeten ausgeſetzt wird. * Die ägyptiſche Preſſe nimmt weiterhin in ſteigendem Maße Stellung gegen die Gründung des Judenſtaates und for⸗ dert die arabiſchen Staaten auf, ſofort alles zu unternehmen, um die Gründung zu verhindern. ————————————————,,————,,,,,,,,,—————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————— e Der Festspielführer 4 für Bayreuth 1937 „Den amtliche Bayreuther Feſtſpielführer 1937 iſt eine Jubiläumsausgabe: er erſcheint ſeit nunmzehr 40 Jahren in jedem Feſtſpieljahr im Verlalge Georg Niehrenheim, Bayreuth. Die Herauesgabe im Auftrage der Feſtſpielleitung und dees Verlages hat wiederum Otto Stro⸗ bel bapſorgt. Der Feſtſpielführer, deſſen gleich⸗ bleibeißder Preis von.50 RM ſehr angemeſſen iſt, iſtffür jeden Feſtſpielgaſt, darüber hinaus auchf 5 jeden 3 Bayreuther Welt Näher⸗ tehendhen und ſchließlich auch für jeden Freund hßen deutſchen Kunſt unentbehrlich, will ang finden zu Nerv, Herz und Seele des weltberzühmten Werkes und ſeiner Pflegeſtätte. Der dichsjährige Faftlio enthält faſt 200 Seiten literarißch⸗wiſſenſchaftlicher Arbeiten, an die ſich inannähernd gleicher Geſamtſtärke an⸗ ſchließein: eine Ueberſicht über Mitarbeiter und literariſſchen Inhalt der Jahrgänge 1899—1936, Bildniſſſe der Mitwirkenden, Handſchriftennach⸗ bildungen, ein amtlicher Teil(Fahrpläne und Ausflüchze), ein allgemeiner Teil(der Ort und ſeine Gfeſchichte) und Anzeigen. Hier haben wir es nur fmit dem erſten Teil zu tun. Am 125. Dezember d. J. jährt ſich der Ge⸗ burtstaßg von Frau Coſima zum 100. Male! olzogen gedenkt desſelben ihevollen Strophen. Selbſtverſtändlich folgt dgaann Daniela Thode⸗von Bü⸗ uind zwar mit einer bezeichnenderweiſe „Was fliegt an mir?“ geheißenen Darſtellung von Friau Coſimas unſchätzbarem Wirken als Feſtſpiellleiterin 1886—1906. Es folgen: Aus⸗ gewähliße Briefe von Coſma Wagner an Hein⸗ rich vong Stein(mitgeteilt von Dr. Günther H. Wahnſſes, Rudolſtadt), ein Beitrag von Ar⸗ mand) Crommelin über ihre Perſönlich⸗ keit um) Sendung“, ein ſolcher von Geh.⸗Rat Prof. Sor, Wolfgang Golther, Roſtock, Loſima Wagner als Spielleiterin“, von über„er Prof. Earl Kittel, Bayreuth, über„Lehr⸗ 0 jahre bei Coſima Wagner“ und vom Heraus⸗ geber über„Flucht nach Triebſchen.. „Der Ring des Nibelungen“ wird für wiſſen⸗ ſchaftliche Arbeit niemals ganz auszuſchöpfen ſein. Karl Alfons Meyer, Kilchberg bei Zürich, bringt„Einige Gedanken zur Wand⸗ lung von Siegfrieds Tod' zur„Götterdämme⸗ rung'“, Prof. Dr. Robert Petſch, Hamburg, unterſucht die Mächte der Finſternis„Alberich und Mime“, Dr. Walter Engelsmann, Dresden, beſchäftigt ſich mit den Worten des enttarnten Siegfried„Von keinem Weib kam mir der Reif“, Prof. Dr. Alfred Lorenz, München, zeigt in„Das Gruppenprinzip' in der Inſtrumentation des Ring'“, wie Wagner überzeitlich alle Tonfarbwirkungen a ri⸗ ſchen Kunſtempfindens in erhabenſter Weiſe ausgeſchöpft hat, Dr. Hans Joachim ingel, Halle(Saale), ſpricht über„Die ſie⸗ en Harfen im„Ring“ und Dr. Georg Schott, München, ſchreibt als„Brief an einen jungen Freund“ über„Die beiden Welten' im „Ring des Nibelungen'“ die Welt der Wahrheit und die der Verlogenheit, und läßt ſichtbar werden, welche Liebestat Wagner in ſeinem Bühnenfeſtſpiel„nicht nur für unſer deutſches Volk, nein, für die Welt vollbracht hat“. Nun noch ein Abſchnitt„Aus Wagners Le⸗ ben und geiſtiger Welt“; ſie iſt ja nicht zu um⸗ ſchreiten, hätte man dafür auch ein dreifaches Menſchenleben. Zdenko von Kraft ge⸗ denkt des Brandes der Dresdener Oper zur Zeit der Revolution 1849; Narren und Schur⸗ ken wollten Wagner mit der Täterſchaft be⸗ laſten. Prof. Dr. Max Fehr, Winterthur, überblickt den geſchichtlich ſo enkſcheidenden und — luftreinigenden Briefwechſel zwiſchen Lud⸗ wig J. und Wagner als„Dokumente einer Freundſchaft“. Der Herausgeber nimmt aber⸗ mals das Wort„Ueber einen unbekannten Brief Richard Wagners an Mathilde Weſendonk und ſeine Geſchichte“ und teilt des Meiſters„Ge⸗ danken zu einem Luther⸗Drama“ mit. Ueber „Gobineau“ hören wir Dr. Curt von We⸗ ft ernhagen, Preetz(Holſtein), dem ſich Leo⸗ pold Reichwein, Wien⸗Bochum,„Ueber die Aufgabe des Dirigenten“ bei Wagnerauffüh⸗ rungen anſchließt. In Dr. Karl Wörner, Berlin, mit dem Thema„Das Leitmotiv als muſikaliſches Symbol“ begrüßen wir einen Ver⸗ treter der jungen Muſikwiſſenſchaft, und Dr. Paul Bülow, Lübeck, berührt in„Richard Wagner und der Wald“ eine ganz beſonders bedeutſame Seite germaniſchen Weſens. Schon dieſe knappe Inhaltsangabe vermag den äußeren wie inneren Reichtum des Bay⸗ reuther Feſtſpielführers 1937 anzudeuten. Otto Tröbes. Beirat für die Reichsfestspiele Heidel- berg berufen Der 1 des Reichsbundes der Deut⸗ ſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele, E.., Reichskulturwalter SA⸗Brigadeführer Moraller, hat im Auftrage des Herrn Präſidenten der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, einen ſtändigen Beirat für die Reichsfeſt⸗ ſpiele Heidelberg Dieſem Beirat ge⸗ hören folgende Perſön halter und Gauleiter Robert Wagner Kartz⸗ 4 Miniſterpräſident Walter Köh ler(Karls⸗ ruhe Landeskulturwalter ler Schmid Garlsruhe), Kreisleiter Seiler(Heidelberg), Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus(Heidel⸗ berg) räſident Dr. Rainer⸗Schlöſſer (Berlin) und ein Vertreter des badiſchen Mini⸗ ſteriums für Kultus und Unterricht. Dichtertreffen am Mittelrhein In der alten rheiniſchen Schifferſtadt Ober⸗ weſel trafen ſich namhafte Dichter aus Deutſch⸗ lands Weſten, um Gedanken auszutauſchen und die werwolle Ausſtellung„Romantik am Rhein“ gemeinſam der Oeffentlichkeit zu übergeben, die in Handſchriften, wunderbaren Drucken, Briefen die. der großen deutſchen Romantiker deutlich werden läßt. Ir den Mauern der vierzehntürmigen Stadt mit ihren Plaſtiken und Malereien trafen ſich u. a. Rudolf Herzog, Joſeph Ponten, Adolf von Hatßeld, Alfreh ichkeiten an: Reichsſtatt⸗ Bauer, Franz Peter Kürten, Anton Gabele. Ponten, in aufgeräumteſter Stimmung, pries den Rhein bei Oberweſel, dem er in einem früheren Werke ein Denkmal ſetzte; Rudolf Herzog fand ſtets freundliche Worte; Dr. P e ri⸗ zonius, der Gaukulturwart, deutete auf die ethniſche Kraft unſerer Zeit, Bürgermeiſter Pg. Dr. Ottendorf war erfreut, ſo viele Dankbarkeit und innere Freude bei ſeinen erlauchten Gäſten zu finden. E. Programm der Biennale in Vene⸗ diig. Muſſolini hat dos Programm für die dies⸗ und nächſtjährige Biennale in Venedig ge⸗ nehmigt. Demnach werden Ende Juni die Thea⸗ teraufführungen mit Shaleſpeare und Goldoni beginnen. Zwiſchen dem 10. und 30. Auguſt wird die Filmbiennale ſtattfinden, an der ſich ſämtliche Produktionsſtaaten beteiligen werden. In der erſten Septemberhälfte folgt dann das Internationale Muſikfeſt, das der moder⸗ nen Kammermuſik und lebenden Komponiſten gewidmet ſein wird. Während der Biennale wird der neue große Filmpalaſt am Lido ein⸗ geweiht werden. Im Jahre 1938 werden alle jene Pläne, die den internationalen Charakter der Biennale ver⸗ ſtärken ſollen, verwirklicht ſein. Neben den 16 Nationen, die gewöhnlich teilnehmen, iſt die Teilnahme Japans, Jugoflawiens, Rumäniens und Finnlands geſichert. in Bo⸗ chum. Bei der Shakeſpeare⸗Woche, die vom 9. bis 15. Oktober dieſes Jahres in Vochum ſtatt⸗ wird, ſoll eine Ausſtellung gezeigt wer⸗ en, die unter dem Titel„Shakeſpeare auf der deutſchen Bühne“ den Einſatz des deutſchen Theaters für das Werk des großen Briten zur Darſtellung bringen wird. In dieſem Rahmen ſoll bisyer unveröffentlichtes Material zur Aus⸗ ſtellung gelangen. Die Leitung dieſer Ausſtel⸗ ſenſch mit deren Dur—— das Theaterwiſ⸗ ſenſchaftliche Inſtitut der Univerſität Köln be⸗ traut iſt, liegt in Händen von Profeſſor Dr. C. Nieſſen(Köln). Tracht. Damit ſoll nicht nur die Zuſammenar⸗ beit von Schule und HJ nach außen hin ge⸗ kennzeichnet werden, vielmehr wird dadurch eine ſtraffere Haltung für Dienſt und Sport hervor⸗ iſt ſie auch ſtungen hervorzutreten. Ein friſcher Geiſt herrſcht in dem alten Schloß der Herren von Hundheim. beſtebt, beruflich mit beſten Lei⸗ ſeit Oktober 1936 bis zum Beginn der Som⸗ merpauſe voen Amt für Beamte der NSDAP Gau Baden, und ſeinen Kreisdienſtſtellen rund 350 Veranſtaltungen abgehalten. Von dieſen Zwetſchgen 30/—35; Pflaumen 25—30; Aepfel Huneh 305 Bohnen—10; Brombeeren 34—35 800 Zentner. Nachfrage gut. Nächſte erſtfeige⸗ rung heute, 14 Uhr. ) FJriocdlieſi Seſiobbort eneerx Wnns Muszs „Hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 15. Juli 1937„Hake 1 ˖ b di m d 2 2 2 waren etwa 220 Gemeinſchaftsabende, in denen ee heblhe mewungen fllit Ceib und Leben der Poriei verſchworen f anſtaltungen waren Großkundgebungen der ein⸗ 4 Tödlicher Sturz vom Wagen zelnen Kreiſe und Kameradſchaftsabende. Namn.„Sie( Der Gauleiter muſterte den Führernachwuchs für die Ordensburgen hafte Redner aus dem Reich und dem Gau lückw Tauberbiſchofsheim, 14. Juli. Hier Baden ergriffen das Wort.— Nach Beendi⸗ 1 fannten ltürzte Frau Marig Englert beim Heimfahren(Eigener Bericht des„Hakenkreuzbanner“) gung der Sommerpauſe wird die Ausrichtungs⸗ Tage la hom Felde ſo unglücklich vom Wagen, daß ſie arbeit fortgeführt. genießen hieſtge—* Karlsruhe, 14. Juli. Am Mittwoch wählten Anwärter werden zuerſt zu einem* genügt, bracht, wo der Arzt aber nur noch den Tod der muſterte Gauleiter Robert Wagner die Führer⸗ F der Gerſchharnigsburg IM-Antergauführerin Elſe Hoffmann T öhjährigen Frau feſtſtellen konnte. anwürter des Gaues Baden, die im Oktober auf Monia 19 Fuli beginnt. Im Auguſt ſindet Nach k ſchwerer Krankheit iſt unſere der Ordensburg Cröſſinſee für vier Jahre ein⸗ d 91 eneſche 8 f J ädelunter⸗ Eines Segelflugbetrieb 5 ald 8 ann die entſcheidende Ausmuſterung durch Kameradin, die Führerin des Jungmädelunter übſch z gelflug eb auf dem Hotzenw rücken. Der Ausmuſterung der 76 Bewerber M nen 52 8 Ahder f105 172, Elſe Hoffmann, plötzlich ver⸗ elbſt be⸗ Lörrach, 14. Juli. Nachdem die Flieger des wohnten außerdem der ſtellvertretende Gaulei⸗ der im neuen Deutſchland auf einem Führer⸗ ſchieden. i har NS⸗Fliegerſturmes der Grenzecke ter Pg. Röhn, Gauperſonalamtsleiter Pg. bpoſten ſteht, hat eine weſentlich höhere Macht Unſere Kameradin Elſe Hoffmann hat zuerſt 11 Wöchen ſchon oft vom„Hotzenwaldlager“ aus Schuppel, die badi Kreisleit 3 und ein größeres Anſehen, als es früher irgend⸗ als Führerin des Jungmädeluntergaues 112 verſteht zu erfolgreichen Flügen geſtartet waren, brachte huppel, die ba iſchen kreisleiter und der ein Vertreter des Staates oder einer Behörde und zuletzt als Führerin des Jungmädelunter⸗ Senh der Sonntag einen ſelten erlebten Flugbetrieb. Leiter der Hauptſtelle für Führernachwuchs, Pg. beſaß. Wer dieſer Macht nicht würdig iſt, wer gaues Pforzheim die Jungmädelarbeit im a Den ganzen Tag über ſtarteten die Rieſenvöhel Kull, bei. ſich nicht zu beherrſchen vermag, der muß die Geiſte nationalſozialiſtiſcher Pflichtauffaſſung holen k. zum Flug in Wind und Wolken, und aus⸗ Die Anwärt der Sa. SS. 5 Reihen der Bewegung verlaſſen. Dadurch, daß vorwärtsgetrieben und ſich mit ganzer. Kraft alles!— nahmslos konnten beachtliche Höhen erreicht NSgeg— Hitle der liti i dent ſich einer freiwillig für die Ordensburg ver⸗ und in treuer Kameradſchaft für die Jugend ußd bf werden. Vier Flieger des Sturmes legten die terkorpz an— iter pllichtet, deeron daß er ſpäter ein Führeramt Adolf Hitlers eingeſetzt. an der Far uns ab. Das Tagesergebnis war 21 de 5 v 105 tellt— 7— it eleich. und damit Verantwortung auf Lebenszeit über⸗ Wir gedenken ihrer in tiefſter Trauer. verſpreck Klüge mit einem Durchſchnitt von einer halben tei die A argeſtellt. Der Gauleiter rich⸗ nehmen will. Er kann nicht heute kommen und Der Führer des Gebietes Baden /21 Stunde, Höhen bis 600 Meter über Start. a enheit ihre 5 über ihre poli⸗ morgen gehen. Die Partei ſchuldet es ihrem iedhelm K tiſche Vergangenheit, ihre Fähigkeiten, beſon⸗ Anſehen, daß ſie nur Leute an ſich bindet, die gez, Friedhelm ſemper, Gaſthau ders ihre redneriſche Begabung, über ihren Be⸗ ſich eindeutig und klar zu ihr belennen. Obergebietsführer. kochten 25 Tonnen Altpapier geſammelt—5 43 ihr 3 i Die Führerin 225—— Baden/ 21— ſie ſi Ordensburgen höchſten Jahre alt ſein ſoll. Die Männer werden auf den Ordensburgen gez. Hilde Kraft, bis auf Lörrach, 14. Juli. Die in Lörrach durch⸗ Er betonte in dieſem Zuſammenhang die vor⸗ viel Schönes erleben, aber man wird ſie auch Gauführerin. Bewußt geführte Altpapierſammlung ergab 25 Tonnen. dringliche Wichtigkeit der redneriſchen Fähig⸗ hart anfaſſen. Wer ſich bewährt, für den tritt hr in Da noch nicht alle Beſtände erfaßt ſind, wird keit für die zukünftigen Führer der Partei, die auch die Partei ein. Sie enthebt ihn ſeiner 4 5 ſich dieſes Quantum noch erhöhen. ebenſo wie in der Kampfzeit, immer wieder wirtſchaftlichen Sorgen, zahlt ihm den Sold Für 150 000 Mark Wechſel gefälſcht Ohr: Je unſere Weltanſchauung allen Volksgenoſſen und erhält ſeine Familie, nimmt ihn auf der Ein Rieſenbetrugs in Frankfurt beſtellt. Austauſchfahrt Schwarzwald— Schweiz durch Belehrung und Rede zu vermitteln haben. anderen Seite dafür auch ganz in Anſpruch. n Rieſenbetrugsprozeß in Beder Die Anwärter kommen aus allen Teilen des Vom Augenblick der Aufnahme auf der Or⸗ j. Frankfurt a.., 14. Juli. Vor der ich mei * Waldshut, 14. Juli. Um die freund⸗ Gaues und aus allen Berufen. densburg an gehört der Mann mit Leib und Großen Strafkammer in Frankfurt a. M. wird Naſe de nachbarlichen Beziehungen zwiſchen den Ale⸗ Die Ausleſe wurde, das bewies dieſe Aus⸗ Leben der Partei. Und die tauſend Mann, die augenblicklich gegen einen Betrüger verhan⸗ Erdgeſck mannen dies⸗ und jenſeits der Grenze zu ver⸗ muſterung eindeutig, ohne Rückſicht auf am 1. Oktober erſtmals für vier Jahre auf die delt, der in 433 Fällen gefälſchte Wechſel meine 7 tiefen, hat das Verkehrsamt der deutſchen Stand und Herkommen getroffen. Ent⸗ Ordensburgen einziehen, übernehmen damit in Verkehr geſetzt hatte. Die Fälſchungen wa⸗ Sinn d Grenzſtadt Waldshut in Verbindung mit der ſcheidend allein ſind die charakterlichen, eine große Verantwortung für ſich ſelbſt und ren ſo geſchickt vorgenommen, daß der Schwind⸗ 7 verdächt Verkehrsverwaltung der Schweizeriſchen Bun⸗ körperlichen und geiſtigen Fähig⸗ vor ihren Volksgenoſſen. Die eA ihnen ler ſie ſelbſt nicht mehr von den echten unter⸗ entgeger desbahnen eine für beide Länder billige Aus- keiten, ſowie der Einſatz für die Bewegung alles, ſie aber müſſen dafür der Partei äles ſcheiden konnte und ſie deshalb mit Kennzei⸗ möglich tauſchſonderfahrt zwiſchen dem Schwarzwald und die weltanſchauliche Haltung. Die ausge⸗ geben. chen— mußte. Der Schaden, den die abgeſtat und der Schweiz organiſiert. Allgemeinheit erleidet, beträgt 150 000 RM. In de Berſh 8—— erkennen erſuchte der Angeklagte, das noch vorhandene klebten k Brand in einer Schreinerwerkſtatt—*2 2 Bargeld zu verſchieben. Es wird ihm topf abt Freiburg i. Br, 14. Julj. In der Schrei⸗ abens krna kungs 1 Swerk geſtartet deshalb auch noch Konkursverbrechen zur Laſt mens n en brac 3 e gelegt. Ginn ähringen, brach am Dienstag auf bis jetzt un⸗ 4 en da ein 5 2 1105 feimernviſzer Zur Sicherung der Fettverſorgung: 15 NSV.Schweinemäſtereien eingerichtet Pfarrer wegen Körperverletzung verurteilt 205 ſtu eller bemerkte das Feuer frühzeitig und be⸗ 4 Labor. nachrichtigte die Feuerlöſchpolizei, die alsbald* Karlsruhe, 14. Juli. Groß und viel⸗ Deutſchland geſammelten Küchen⸗ und Saarbrücke n, 14. Juli. Die Große Straf⸗ Einig an der Brandſtelle erſchien und das Feuer er⸗ ſeitig ſind die Aufgabengebiete der NS⸗Volls⸗ Nahrungsmittelabfälle, die beinahe kammer hat den katholiſchen Pfarrer Hell aus ſo ohne folgreich bekämpfte. Ein Uebergreifen auf das wohlfahrt, und wenn der Beauftragte für den reſtlos in den Mülleimer wanderten, aus eige⸗ Spießen wegen Körperverletzung im Amt in ſich ins untere Stockwerk konnte verhindert werden, 23 1 0 ner Kraft die Fettwerſorgung unſeres Volkes ſechs Fällen zu einer Geldſtrafe von je 50 Mk. ich ged während die obere Werkſtatt, in der fertige Mö⸗ Bierjahresplan, Miniſterpräſident Generaloberſt ſicherſtellen. Die gefammelten Abfälle werden für den Fall verurteilt. Der Verhandlung lag Trauml. bel, Neubaumaterial, Spezialwerkzeug und Mo: Göring. nun die Durchführung des Ernäh⸗ zu einer zufätzlichen Schweinemaſt verwandt, folgender Tatbeſtand zugrunde; Im Dezember ihm. ur tore untergebracht waren, ſowie der Dachſtuhl rungshilfswerkes im Rahmen des Vierjahres⸗ Wenn man bedenkt, daß uns in der vergange⸗ 1936 bat ein Jungvolkführer für ſich und fünf Nachbar völlig ausbrannten. 1 nen Zeit durch Nichterfaſſung der Abfälle mit Kameraden um Befreiung vom Jugendgottes⸗ Begriff planes als zuſätzliche Aufgabe übertragen hat,*◻. 15 11155 denen zuſätzlich mindeſtens eine Million dienſt und von der Chriſtenlehre am ſchluß z Regimentstag der 114er in Konſtanz i tat er dies aus der Erkenntnis heraus, daß Schweine gemäſtet werden können, werwolles da ſie an einem Wochenendkurs in Heinitz teil⸗ Richt Alz, die NSVein der kurzen Zeit ihres Beſtehens Gut verloren gegangen iſt, dann ſieht man deut⸗ Konſtanz, 14. Juli Vom 17. bis 19. Juli- n 5 fi 50 herzter 1937 findet hier ein großes Kameradſchaftstref⸗ wirklich große und gewaltige Leiſtungen im fic— F, 2* Eingan In der Angehörigen des ehemaligen 6. Bad. Dienſte des Volkes vollbracht hat und das Er⸗ hat 4 ii— c für unſer icht Farben⸗ Hermann den Ga —— 11 25 Kaiſer nährungshilfswerk nur erfolgreich durchgeführt P 75—— Lacke Farben— Putzartikel 950 ots— 0 5 für zen Bapfung der Sold 7⁰⁰ werden kann mit der Opferbereitſchaft des gan⸗ derlichen Maßnahmen müffen zentral getroffen veſchinge— Schiffsbebarrhk 2e——5 ſind aufs beſte getroffen, ſo daß alle Teilneh⸗ zen Volkes. geleitet werden. Das Ernährungshilfswerk 6 7, 17 u. 17a Fernſprecher 24673 Fralf if mer einige frohe Stunden im Kreife der alten Wir wollen durch die Erfaſſung und 8— ulſch und Einrichtung ob im Kameraden verleben können. Verwertung ſämtlicher bis jetzt nicht in des deutſchen Volkes werden. Dieſen Grund⸗ oder zu ſätzen und Richtlinien gemäß wurde auch bei nehmen müßten. Pfarrer Hell konnte ſich nicht r zu uns in Baden die Organiſation des Ernäh⸗ entſchließen, dieſer Bitte Rechnung zu tragen. 5 W rungshilfswerkes durch die NSV vorgenom⸗ Die Jungens, die auf dieſe Weiſe in eſnen ien — men. In ſorgfältiger und peinlicher Arbeit wur⸗ Gewiſſenskonflikt gebracht worden waren, fan⸗ Fommerfeſt der Blindenanſtalt Noesheim und die Mäſtereien errichtet. den Gottesdienſt beſuchten. Trotzdem hielt es 3 Bis zum heutigen Tage ſind fünf Ein⸗ Pfarrer Hell für angebracht, die ſechs Dunſenn 2 Blinde Kinder ſprechen, ſingen, turnen und ſpielen im Garten richtungen im Betrie b. Bis zum Herbſt in der nächſten Religionsſtunde am Montalg zu ſollen es insgeſamt 15 Mäſtereien mit 2000 züchtigen. Der Pfarrer hatte ſich damals ein * Ilvesheim, 14. Juli.(Eig. Bericht). gerufen. Die blinde Jugend ſoll nicht ängſtlich Schweinen ſein. Für dieſe 2000 Schweine wird Züchtigungsrecht angemaßt, das ihm nichtz 155 9 Das am Mittwochnachmittag abgehaltene Gar⸗ dahiertaſten, ſondern ſicher auftreten, ein ſtarter eine tägliche Futtermenge von 634 Zentner be⸗ ſteht. Das Gericht hielt dem Pfarrer Ar und tenfeſt der Badiſchen Blindenanſtalt war wieder Geiſt ſoll das junge Geſchlecht erfüllen und die nötigt Bei einer Maſt von einem halben Jahre daß er bisher noch nicht vorbeſtraft war un nfeſt der R n Blinden zu den beſten Leiſtungen anſpornen. ungefähr 228 000 Zentner. ſah deshalb von der Verhängung einer, Ge⸗ Sa in von ſchönem Wetter begüͤnſtigt. Auf dem Raſen Wenn einmal die ganze Kraft der Nation ge⸗ Allein mit dieſen 15 Einrichtungen können fängnisſtrafe ab. F hinter dem Hauptgehnude des Schloſſes hatten braucht werden ſollte, dann werden auch die wir in Baden jährlich 4000 Schweine zuſätzlich M Angehbrige der Schüler und die Ehrengäſte Blinden ihren Platz ausfüllen. mäſten. Und mit Futtermitteln, die früher im Schriftleiter G. W. Rapp Platz genommen. Es iſt gute Tradition in die. Der weitere Verlauf der Veranſtaltung Mülleimer gelandet ſind!*»Zwingenberg, 14. Juli. Im Spoital Die ſem Hauſe, daß mit wertvollen Darbietungen 1 5 3 be— 35 5 iſt 33 1 durch frei⸗ in ſtarb der über—— Grenzen 5 33 ollkommenheit beto rd. a v 0 4„ willige Mitarbeit unſere deutſche Ernährungs⸗ engeren Heimat bekannte Schriftleiter Cog. 0 chen. Recht hübſch klangen die Vorträge für wirtſchaft in dieſem Werle weiteftgehend* Wilhelm Rapp, nachdem er am Sommtag Tunnh Daraus iſt es zu verſtehen, daß man diesmal Blockflöte und Laute, ſowie für Klavier zu vier unterſtützen. Die lieberſchüſſe aus der Schweine⸗ einen Schlaganfall erlitten hatte. Rapp iſt cuch an den Anfang der Vortragsfolge ein größeres Händen und Violine. Alle Mitwirkenden waren maſt werden reſtlos im Hilfswerk„Mutter den Leſern des„Hakenkreuzbanner“ durch ſe ine Man Wert ſtellte, wofür auf die ſonſt zum Schluß üb. mit dem großen Eiſer, den man bei dieſen feſt- und Kind“ der NSv zur Verſchickung erho⸗ zahlreichen heimatlichen Beiträge bekannt ge⸗ ein ge liche Theateraufführung verzichtet wurde. Die lichen Veranſtaltungen der Blinden immer wie⸗ lungsbedürftiger Mütter und Kinder verwandt. worden, neben den vielen Tagesnachrichten a us jetzt J Kantate„Das große Gelöbnis“ von der feſtſtellen kann, bei der Sache. Mit dem Unfere badiſchen Hausfrauen aber bitten Odenwald und von der Bergſtraße. Rapp noar Morge Herybert Menzel iſt einn Werk unſerer Zeit; ſie Chor„Deutſchland“ von Baußnern ſchloß das wir, ſich ausnahmslos zu beteiligen, denn dieſe ein fleißiger und unermüdlicher Journaliſt, be⸗ Sionnt . d Ms a 8 1. 21* 1 5 v i dli jie on⸗ 5 neues Reich formte, ſie zeigt vor allem aber die ſem Platz, ſtramen marſchierten die blinden der Sicherung des Lebens unſever Pine—im 84 Bereitſchaft und den Einſatz der deutſchen Ju:⸗ Jungen und Mädchen mit Fahne und Wimpel 4 r—— Gelöbnis*—4+5 7—5 die aie fch Ma Kt ſchaft ſichert. Der in Wort ün on äußerſt ein⸗ ren Kameraden un ameradinnen, die brulishofzen Wiebergabe dieſer neuen Hichtung kbdres Augentichts erfrenen dürfen. Die vater⸗ Beamte werden geſchult rkte folgte die Anſprache des Leiters der Anſtalt, ländiſche Jugend in der Blindenanſtalt iſt ſich Karlsruhe, 14. Juli. Im Gau Baden iſt Obſt⸗ und Gemüſe⸗Großmarkt Weinheim vom Direktor Liebig, der die Gäſte begrüßte. ihres Wertes bewußt. So wie ſie mit Begeiſten die wichtige Arbeit: nationalſozialiſtiſche Erzie⸗ 14. Juli. Preiſe per Pfund: Johannisbateren Zum erſtenmal trugen die Jungen die Uniform rung unter dem Hakenkreuz marſchiert und ihre hung der Beamten in den letzten Fahren mit 14—15; Stachelbeeren 11—21; Himbeereſn 30 der Hitlerſugend und die Mädchen die BDmM⸗ körperliche Gewandtheit unter Beweis ſtellt, ſo aller Kraft durchgeführt worden. So wurden bis 35; Pfirſich 15—30; diechenische sSchreinſetel balbergstraße 20 ꝑRuf(%762 DEKOEATIONSHALER- UND TUNCHEEGFESCHAFT 2* 0. Akademlestraße 10 Fernruf 22128/ Dekorative Ausmalung des Restaurants nsden n in AUSSCHANK: PfAlZ2- UND HOSEIWEINEK- EIcHBSAUH- BIER jetzt: lanseat und Lenlärgecang FREITAG- SAMSTACGC- SONMNTAG 5 jungbuschstr. 15 Umerstutæt —————*——+E+-ns KARTUuNnd rRau dos Handwejrkl 75 2 HAAI TADl klektro-installe tion und Beleuchtungskhrper lungbuschstr. 17 fernrut 20 645 — Tapezlergesenäft J 1, 18 Fernruf 27984 Friedr. Hofmann E 7. 12 Ruf 22347 Ausführunę der dler- und Tüncherarbeiten T. MEDIieI Terrazzogeschäft Altriper Straße 5 Ruf 48 160 zuli 1937 ‚in denen 130 Ver⸗ n der ein⸗ nde. Nam⸗ dem Gau h Beendi⸗ richtungs⸗ fmann* iſt unſere ädelunter⸗ tzlich ver⸗ hat zuerſt zaues 112 ädelunter⸗ irbeit im auffaſſung zer Kraft e Jugend 3 Baden/ 21 per, . Baden/ 21 lefälſcht nkfurt Vor der M. wird verhan⸗ e Wechſel ingen wa⸗ Schwind⸗ ſen unter⸗ Kennzei⸗ den die 000 er Firma orhandene wird ihm zur Laſt erurteilt ße Straf⸗ ell aus „Amt in je 50 Mk. dlung lag Dezember und fünf endgottes⸗ initz teil⸗ n. 4 — oieots er 2467 3 ſich nicht u trangen. in eiinen ontalg zu mals ein nicht zu⸗ r zu gute, war„und iner, Ge⸗ 1 Spoital en ſeiner ſer Eög. Sonemtag iſt quch irch ſeiine annt ge⸗ hten a us app abar aliſt,„be⸗ nid Wer⸗ e Schhön⸗ *1 1 eim wom isbaeren eereſn 30 304—35; enenk. 30; Anfuhr erſtfeige⸗ 5 ——— roanrr H Sammeasfmerm 1 205762 7 —— BEI alle tlon sEhrper 1f 21%645 ehrke —1 * 9 — „Hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 15. Juli 1937 Meine Fran- verroist „Sie Glücklicher!“ wurde ich von allen Seiten beglückwünſcht, als es ſich unter meinen Be⸗ kannten herumgeſprochen hatte, daß ich acht Tage lang die Freuden eines Strohwitwers genießen dürfe. Nun— dieſe eine Woche hat genügt, mich von ſolchen Wahnvorſtellungen ründlich zu heilen. Hören Sie, wie es mir bei⸗ pielsweiſe nur beim Eierkochen ergangen iſt! Eines Abends alſo wollte ich mal wieder übſch zu Hauſe bleiben und mir das Nachtmahl elbſt bereiten. Dazu gehörten in der Hauptſache 41 hartgekochte Eier, ein Umſtand, der wirklich eine Umſtände macht— wenn man ſich darauf verſteht. Gerade ſehe ich, wie im Waſſer mit den Eiern die erſten Blaſen ſpringen, als es klingelt und mein beſter Freund mich unverhofft ab⸗ holen kommt. Ich ziehe— Diskretion über alles!— ſachte die Küchentür hinter mir zu und befinde mich ſchon im nächſten Augenblick an der Seite meines Freundes auf einem viel⸗ verſprechenden Abendbummel zur Stadt. Als wir ſchließlich im kühlen Grunde eines Gaſthauſes landen, gehen mir meine halbgar ge⸗ kochten Eier nur noch traumhaft durch den Sinn — ſie ſind durch eine pfundſchwere Kalbshachſe bis auf einen unbedeutenden Reſt in meinem Bewußtſein zerquetſcht. Und als gar die Feuer⸗ wehr in erſchreckender Nähe vorüberraſt, dringt ihre Alarmglocke nur wie von ferne an unſer —5 1 8ch jedenfalls habe mein Haus aufs beſte eſtellt. Bedenklich ſpät, weit nach Mitternacht, betrete ich meine Wohnung. Sonderbar, was meine Naſe da alles erſchnuppert! Alle Fenſter des Erdgeſchoßes weit geöffnet. Sollte am Ende meine Frau. 7 Blitzſchnell bin ich, im wahren Sinn des Wortes, ernüchtert. Als mir aber verdächtiger Brandgeruch vom oberen Stockwerk entgegenſchlägt, iſt für mich kein Zweifel mehr möglich: die Feuerwehr hatte mir einen Beſuch abgeſtattet! In der Tat war die Küche kaum wiederzu⸗ erkennen. An der Decke, an allen Wänden klebten die Reſte meiner Eier, der Aluminium⸗ topf aber, als ſolcher nicht mehr ſeines Na⸗ mens wert, barg nur noch verkohlte Schalen⸗ reſte. Das anſtoßende Wohnzimmer, desglei⸗ chen das darüber liegende Schlafzimmer rochen, trotz ſtundenlanger Lüftung, nach chemiſchem Labor. Einigermaßen war es mir doch unheimlich, ſo ohne jede Gewißheit über das Vorgefallene ſich ins Bett zu legen. Schneller indeſſen, als ich gedacht, übermannte mich der Schlaf. Traumlos, wie gewöhnlich, überließ ich mich ihm, um erſt am nächſten Morgen von den Nachbarn rechts und links, ja weit über den Begriff„Nachbar“ hinaus, eingehenden Auf⸗ ſchluß zu erhalten. Nicht die Feuerwehr, erfuhr ich, aber ein be⸗ herzter junger Mann von nebenan hatte ſich Eingang in das qualmende Haus verſchafft, den Gashahn in der Küche im Schutze einer be⸗ helfsmäßigen Maske abgedreht und für die not⸗ wendige Lüftung geſorgt. Mfein Reſpekt vor den Kochkünſten meiner Fran iſt ſeitdem ins Gigantiſche geſtiegen. Und ob im beſonderen die Eier eine Idee zu weich oder zu hart gekocht ſind, danach frage ich ſchon gar nicht mehr. Die Küche aber iſt mir ein nie zu betretendes Heiligtum.-r. 2 92 Die nächſten Muſterungen Anfangs⸗ Tag: Jahrgang 1917 buchſtaben der Familiennamen „Jahrgang 1915(Zurückgeſtellte) Freitag, 16. Juli—2 Jahrgang 1916(Zurückgeſtellte) Samstag. 17. Juli—Kle Jahrgang 1916(Zurückgeſtellte) Montag, 19. Juli Kli—2 Die Muſterung findet im Ballhaus ſtatt. Sie beginnt pünktlich.30 Uhr. Zuſpätkommen oden Nichterſcheinen wird beſtraft. Bade⸗ oder Tunnhoſe iſt mitzubringen. ( Mannheim im Rundfunk. Dr. Knevels, ein geborener Mannheimer, früher hier tätig, jetzt Profeſſor in Heidelberg, ſpricht bei der Morgenfeier im Stuttgarter Sender am nächſten Sonntag, 18. Juli,.30 Uhr, über:„Lichtſucher, Lichtkämpfer, Lichtbringer“. Aufn. Schwertfegsen Der Mann, der sich ungestraft von'n schönen Blumen in unseren Anlagen rupien darf. Es ist der Gärtner, der bemüht ist, die zepflegten Beete ständig in Ordnung zu halten. * „Ich erziehe mein Kind, wie ich will“ Eine herzloſe mutter mißhandelte ihr kind und hehte ihren Mann gegen es auf/ Acht Monate Gefängnis Zucht muß ſein in der Kindererziehung— auch im Elternhaus. Es iſt hier auch ſchon gut, wenn Vater und Mutter im rechten Augen⸗ blick einmal ein ernſtes Wort mit Hiebe unter⸗ ſtützen. Keinesfalls aber kann das ſogenannte „Züchtigungsrecht“ der Eltern ſo weit getrieben werden, daß das Kind eine lörperliche Schädi⸗ gung davonträgt. Die ſo oft beobachtete, leicht · fertige Aeußerung eines aufgeregten Erziehers: „Wenn du das noch einmal tuſt, ſchlag ich dich tot“, kann leicht in die Tat umſchlagen, wenn ſich ein Vater oder eine Mutter einmal über Gebühr gehen laſſen. Punkt bei jeder Kindererzie⸗ hung iſt und bleibt doct die Liebe zu dem Kind und die Verantwertung, aus ihm einen rechten ef machen. Daß die Erziehung eben vor allem Geduld erfordert, iſt eine der Max Reichart Seit der Spielzeit 1933/½34 wirkte er beim National⸗ theater als Operetten⸗ und lyriſcher Tenor. Für die kommende Spielzeit wurde er an das Stadttheater Duisburg verpflichtet. In zahlreichen Operettenrollen, als Eiſenſtein in der„Fledermaus“, als der Held und Liebhaber in„Gaſparone“,„Die Dorothee“,„Lauf ins Glück“,„Schach dem König“,„Blondin im Glück“, „Herz über Bord“,„Der goldene Pierrot“,„Derff⸗ linger“ uſw. hat er ſich in die Herzen geſungen und reichen Beifall geerntet. Sein Linkerton in der„But⸗ terfly“ gehört zu ſeinen Glanzleiſtungen. Als Dick Johnſon in Puceinis„Das Mädchen aus dem gol⸗ denen Weſten“, als Fenton in„Die luſtigen Weiber von Windſor“, als„Fra Diavolo“ und als Rudolf in „Die Boheme“ hat er auch ſein hohes geſangliches Können beweiſen dürfen und den innigen Kon'akt mit dem Mannheimer Theaterpublikum gefunden. Scheidende Niiqlieder des Nanonelthealers Hauptforderungen, die immar. wieder geſtellt werden müſſen. Es lönnten Bände darüber ge⸗ üllt werden, wie ſich hartherzige Eltern, auch ſchlechte Lehrer an Kindern ſchon verſündigt ha⸗ ben, wie ſie vor allem durch ihre Roheit den heränwachſenden Menſchen völlig verſchüchtert, verängſtigt und auch ſchon auf dieſe Weiſe auf die ſchiefe Bahn gebracht haben. Der Schutz des Kindes Der Stac: hat ein beſonderes. Intereſſe daran, daß ſeine Jugend anſtändig erzogen wird. Er kann es nicht geſchehen laſſen, wenn unmenſchliche Eltern ein Kind drangſalieren und in einer Weiſe züchtigen, die über jedes ſinnvolle Maß hinausgeht. Erſt der National⸗ ſozialismus hat als eine ſeiner erſten geſetzge⸗ beriſchen Taten den Schutz des Kindes vor un⸗ menſchlicher und roher Behandlung ſichergeſtellt, dadurch, daß er bereits im Jahre 1933 einen Paragraphen durch Reichsgeſetz rechtskräftig Martha Langs Nach einem Jahr in Hagen und zwei weiteren Jahren am Stadttheater Stettin kam ſie 1935 an das Nationaltheater und nahm hier beſonders im letzten Jahr einen bedeutenden künſtleriichen Aufſtieg, der noch bedentende Leiſtungen für die Zukunft erwarten läßt. Als Hero in„Viel Lärm um nichts“ hatte ſie ihren erſten Erfolg. Als Annchen in Halbes„Jugend“ und ſpäter als Trude in Sudermanns„Johannis⸗ feuer“ ließ ſie ihr Vordringen'n tiefer ſeeliſcher Aus⸗ deutung der dargeſtellten Geſtalten immer deutlicher erkennen. Außerhalb ihres Faches aber bewährte ſich Martha Langs als tüchtige humoriſtiſche Begabung. Als keſſe Paula in„Krach im Hinterhaus“, als Lott⸗ chen in Thomas„Lottchens Geburtstag“ und ſchließ⸗ lich als lausbubenhafte Baroneſſe in„Die Weiber von Redditz“ wurde ſie erſt recht volkstümlich. Aufn.: Tillmann-Matter(2) Störungsfeuer gegen die Schulerziehung Einſatz der Schulgemeinde zur Abwehr/ Sachliche Aufklärung notwendig Die Erziehungsarbeit der Schule iſt gegen⸗ Störungsverſuchen ausgeſetzt. Die dieſer willkürlichen Ein⸗ miſchung in wird bei der Elternſchaft geſucht. Die Elternſchaft wird von den Kanzeln aus mit Mißtrauen gegenüber der Schule erfüllt, und mehr und mehr ergießt ſich eine Papierflut von Flugblättern über die Elternſchaft, um Zweifel an der Schule zu ſäen und die Schule der Volksgemeinſchaft zu verhindern. In„Weltanſchauung und Schule“ werden von Walter Fritſch Richtlinien bekanntgegeben, wie der Schulleiter ſich in dieſer Lage zu verhalten hat, um eine Abwehr dieſer Störungen 112 e⸗ währleiſten. Es wird an den Erlaß des eich, ⸗ erziehungsminiſters über die Bildung von Schulgemeinden erinnert. Danach bilden die Eltern der von einer Schule betreuten Kinder mit den Lehrern die Schulgemeinde, während zugleich aus Eltern, Lehrern und Beauftragten der HI eine engere Schulgemeinde berufen wird. In der Schulgemeinde ſind u. a. auch die Erziehungsziele des neuen Staates darzuſtellen und dem Verſtändnis der Allgemeinheit zu er⸗ ſchließen. Der Referent betont, daß durch dieſe Richt⸗ linien nicht nur die gemeinſame Erziehungs⸗ front zwiſchen Schule und Elternhaus geſchaf⸗ fen, ſondern auch die gemeinſame Arbeitsmög⸗ lichkeit hergeſtellt worden ſan um jeden Angrif auf die Erziehung gemeinſam abzuwehren. Ge⸗ genüber Verwirrungsmanövern gebe es nur ein Mittel: die ſachliche Aufklärung der Eltern⸗ ſchaft über die wirkliche Lage. Wenn ſich ein Eingriff in die Schulgemeinde bemerkbar mache, müſſe die engere Schulgemeinde zuſam⸗ mentreten und klarſtellen, was zu tun ſei. Dabei ſei in ruhiger und ſachlicher Weiſe über das Erziehungsziel der Gemeinſchaftsſchule aufzu⸗ klären. Es ſei darauf hinzuweiſen, daß die Ge⸗ meinſchaftsſchule ſelbſtverſtändlich Religions⸗ unterricht habe und im Gipeitlich zu verleum⸗ deriſchen Gerüchten keine„weltliche“ Schule ſei, daß bei den Mittel⸗ und höheren Schulen die Gemeinſchaftsſchule längſt durchgeführt ſei und ſich bewährt habe. Die Abwehr gelte auch auf dem Gebiet der Schule nur der politiſierenden Ki'rche. Durch die Gemeinſchaftsſchule werde beſonders in den kleinen Gemeinden eine Ver⸗ beſſerung der Schulverhältniſſe herbeigeführt. Einem getrennten Religionsunterricht werde dadurch nichts entgegengeſtellt. Alle geſund den⸗ kenden Eltern, denen daran liege, daß ihre Kin⸗ der von der Schule etwas ins Leben mitneh⸗ men, würden eine ſolche Klarſtellung begrüßen. Gruppenführer Luyken ſprach vor dem Reichsführerlehrgang der SA Im Rahmen eines Reichsführerlehrganges der SA in der Reichsakademie für Leibesübun⸗ gen auf dem Reichsſportfeld ſprach Gruppenfüh⸗ rer Luyken über die Aufgaben der SA. Er ging in ſeinem Vortrag von dem Wort des Führers aus, daß der neue Staat dann ein Phantaſie⸗ produkt bleiben werde, wenn er nicht neue Men⸗ ſchen zu ſchaffen verſtehe. Wer heute die Meinung verbreite, daß die SA keine Aufgaben mehr habe, der tue das⸗ ſelbe, was die Verräter 1917 und 1918 getan hätten, als ſie die kämpfende Front von innen heraus durch die Phraſe zerſetzten, daß der Kampf ſchon geſchafft ſei, und daß die weiteren Blutopfer nutzlos ſeien. Nach dem Vortrag des Gruppenführers fan⸗ den auf dem Gelände der Reichsſportakademie ſportliche Vorführungen ſtatt, die einen inter⸗ eſſanten Einblick in die Arbeit der Schulungs⸗ kurſe der SA gaben. gemacht hat, der es nunmehr dem Staatsanwalt erlaubt, unmittelbar zuzugreifen, wo. ich ein all ereignet. Es bedarf alſo ni t mehr es Anklägers von private Seite. Das Geſetz geht foweit, daß in beſonders ſchweren Fällen auf Zuchthaus erkannt werden kann. Mangel an Nerven oder Roheit? Auf der Anklagebank ſitzen die Eheleute R. Das Kind, das eines Tages in das Kranken⸗ haus eingeliefert werden mußte, weil, es über und über mit Blutergüſſen über Rücken, Len⸗ den und Geſäß behaftet war, die von Schlägen mit dem Teppichklopfer und 315 mit dem Stiel haben müſſen, und einen Stirnbluterguß, der von einem Stoß hergekom⸗ men ſein muß, brachte Frau R. als uneheliches Kind mit in die Ehe. Sie hätte an ſich keinen Grund gehabt, ihrem Mann gegenüber wegen dieſes Kindes beſonders ängſtlich oder vorſich⸗ tig zu ſein, denn Herr., der wirklich ein ver⸗ fländnisvoller und einſichtiger Menſch iſt, be⸗ es nicht ſchlechter als ſeine anderen inder, ja er beſchäftigte ſich ſogar beſonders mit ihm, als es in die Schule kam und ſich 285 iemlich eigenſinnig und keineswegs fleißig anſtellte. Als aber die Mutte: eines Tages von der Lehrerin beſtellt wurde, die ſich wegen der mangelhaften Leiſtungen des Kindes bei ihr beklagte, verlor die Mutter jede Faſſung dem Kind gegenüber. Sie prügelte es in einem Maß. das die Hausbewohner aufmerkſam machte, die das Kind meiſt nur nech verängſtigt und mit verweinten Augen ſahen. Die Mutter ſchloß, bevor die Prügelprozedur begann, Fenſter und Türen, ſie hatte ſogar ein Bänkchen, über das ſie das Kind legte, um es dann gehörig zu traktieren. Das grenzt an Beſtialität.. Schon dieſe„Methode“ zeigt, daß Frau R. nicht nur die Nerven verloren hat, wei— von Natur aus ſehr reizbar iſt, ſondern im runde ihrem eigenen Kind mit einer richtigen Gefühls⸗ roheit begegnet. Als mon ihr das vorhält, ſagt —„Ich kannmein Kind erzie⸗ hen wie ich will!“ Auch ſfonſt macht die etwas ſpöttiſch⸗überlegene mit der ſie den Prozeß verfolgt, keineswegs den Eindruck, daß ſie ſich ihrer eigentlichen Verfehlung be⸗ wußt wäre. Weil das Kind in der Schule man⸗ gelhaft war, prügelte ſie es bis zum Bluterguß und trieb fogar ihren Mann, wenn er nach Hauſe kam und ſeine Frau in„Tränen über das Kind“ aufgelöſt vorfand dazu, das Kind ebenfalls zu züchtigen. Der dumpfe Stoß an dem fraglichen Samstag, der aus der Wohnun örbar erklang und das Kind ins Krankenhau ommen ließ, ſcheint von dem Mann verurſacht 50 ſein. Daher rührt auch der Stirnbluterguß! er Ehemann, der durch ein Magenleiden ſehr nervös und reizbar war, behandelte das Kind allerdings immer wieder nach der poſitiven Seite hin, indem er mit ihm lernte, ſich vor⸗ leſen ließ,— kurz— ſich alle Mühe gab, es den Stiefbater nicht füylen zu laſſen, Die leib⸗ liche Mutter war grauſam zu— Kind, wäh⸗ rend der Stiefvater zwar erkannte, daß das Kind eine Sorge für ſie ſci. aber doch auch auf dem Weg der Güte es zu erziehen verſuchte. Herr R. iſt zweifellos der Halt dieſer Fa⸗ milie, wenngleich der Frau das gute Ze. 35 er ſauberen Hausfrau ausgeſtellt wurde. Ihrem Kind gegenüber hat ſie jedenfalls nicht wie eine Mutter gehandelt. Das Gericht ver⸗ urteilte ſie daher auch zu einer G efängnis⸗ ſtrafe von acht Monaten, während ihr Mann, der in ſeinem Schlußwort noch einmal feine anſtändige Geſinnung durch ſelbſtloſes Eintreten für die Familie gezeigt hat, mit einem Monat davonkam, der durch die Un⸗ terſuchungshaft als verbüßt angefehen r. A. Unſichere Radler im Großverkehr Ein bemerkenswertes Urteil des Reichsgerichts Das Reichsgericht hatte ſich mit dem Ver⸗ halten von Radfahrern im großſtädtiſchen Ver⸗ kehr auseinanderzuſetzen. Die meiſten Radfah⸗ rer werden aus der Zeit ihrer erſten Fahr⸗ fen Waschmitteln. Abhilfe SCHWABZKQOBE, Das Zeichen sprõden, brũchi- gen Heares, oft eine Folge ist leicht: pflegen Sie lhr Haar so, daß keĩn Nlkali und Gegen gespaltene Spitzen zu empfehlen: Schwerzkopf · Schaumpon„Kamille“ 20 Pf. der Kopfwüsche mit schar- Keine Kalkseife im Haar zurückbleiben, also mit Schwarzkopf Extra-Zart mit Kràuterbad zu 30 Pf. verſuche die eigentümliche Erſcheinung kennen, daß man, wenn man überholt wird, unwill⸗ kürlich unſicher wird und an das überholende Fahrzeug heranfährt. Meiſtens geht aber alles gut. Manchmal jedoch kommt es zum Zuſam⸗ menſtoß. Ein ſolcher Fall, bei dem der Radfahrer durch den überholenden Kraftwagen getötet worden war, bildete die Grundlage für die Stellungnahme des Reichsgerichts(Jur. Wo⸗ chenſchr. S. 1821). Das oberſte Gericht ſprach den angeklagten Kraftfahrer frei. Im groß⸗ ſtädtiſchen Verkehr müſſe ein Radfahrer damit rechnen, daß jederzeit neben ihm ein Kraft⸗ wagen auftaucht, der ihn überholen will. Da⸗ gegen brauche der Kraftfahrer nicht damit zu rechnen, daß der Radfahrer durch das Ueber⸗ holen in Unruhe verſetzt wird und in den Kraftwagen hineinfährt. Wer auf ſeinem Rad noch nicht ſicher ſei, dürfe ſich nicht in den großſtädtiſchen Verkehr einreihen. Kätzchen friedlich ſ ſtritt. „Hakenkreuzbanner“ — Tod eines Hundes Das Halsband ſieht ſchon etwas ſchäbig aus. n ungezählten Tagen — du's durch Wald und Garten, Feld und aus mit dir herumgetragen. Die Peitſche hier— ich hab ſie nie gebraucht. Wenn ich dich jemals rügte, hab ich mein Auge nur in deins getaucht, und das genügte. Da ſteht der Korb, in dem du ſonſt geruht— da liegt das Kiſſen, in das du oft vor lauter Uebermut kläffend hineingebiſſen. Korb, Halsband, Peitſche— alles liegt bereit. Nur dein Gebelle fehlt. Du biſt tot. Tat ich dir denn nicht leid, Mein Hund, mein Freund, mein lieber Spiel⸗ geſelle?.. P. H. Musketier ſeins luſt'ge Brüder Froher Feierabend mit Koß in Ludwigshafen Diesmal vermißte man eigentlich die an den beiden letzten„Frohen Feierabenden“ gewohnte, beinahe beängſtigende Ueberfüllung des Kon⸗ ſeithich on im Hindenburgpark, aber recht tattlich war immerhin noch die„Stammkund⸗ ſchaft“ der NSG„Kraft durch Freude“, die ſich „ hatte.— Zur Ausgeſtaltung des Abends hatte man neben dem Muſikzug der 10. SS⸗Standarte noch die Arbeitsgemeinſchaft Concordia— Vereinigter Singverein Frieſen⸗ ——— unter der Leitung von Studienaſſeſſor agner gewonnen. Und zur Belebung der Pauſen ſtellten ſich dann noch die Zwei Siockers als„Meiſter der Farben“ vor. Der unter der ſtraffen Difziplin Wagners ſtehende in ſtimmlicher Stärke und harmoni⸗ ſcher Ausgeglichenheit gute Männerchor ſang zuerſt Löfflers Tanzlied„Heiſſa zur Linde“, Thuilles„Am Schlehdorn“ und ließ das friſch⸗ fröhliche„Musketier ſeins luſt'ge Brüder“ fol⸗ gen.— Im zweiten Teil ihres Vortrages brach⸗ ten die Sänger die„Falſche Liebe“, Keldorfers „Der ſchwere Traum“ und abſchließend„Der Rhein“ von Steinhauer mit äußerſt feinem Einfühlungsvermögen und guter Dynamik und erzielten einen herzlichen Beifall. An drei Tafeln ſtellten die Zwei Stockers ihr gediegenes Können als Schnellmaler unter Beweis. Wie der Wind huſchten die Farbſtifte über die Blätter und im Nu erſtanden vor den erſtaunten Zuſchauern farbenprächtige Land⸗ ſchaftsbilder, ſo Garmiſch mit der Zugſpitze, eine märkiſche Seelandſchaft, der Eibſee, die Lüneburger Heide und ſchließlich noch Stolzen⸗ fels am Rhein. Und als die beiden Künſtler dazu übergingen, ihre Farbzeichnungen zum Verkauf an die Beſucher zu ſtellen, da gingen ſie ab wie warme Semmeln. Den muſikaliſchen Teil erledigte das SS⸗ Orcheſter unter der Leitung von Muſikzugführer Meißner in gewohnt guter Weiſe. Neben Mär⸗ ſchen und Liederpotpourris hörte man den Zug der Frauen zum Münſter aus Wagners„Lo⸗ beiegkieune i. 5r Kuronstalt Or. BROOBECK hengrin“ und das Finale aus der Oper„Ariele, die Tochter der Luft“ von Bach.— Mit einer beifällig aufgenommenen„Militär⸗Feſtouver⸗ türe“ ſtellte ſich der SS⸗Oberſcharführer Humm in Muſikzug 10 als angehender Komponiſt vor. Es verſteht ſich, daß die Muſiker, ihr Leiter und der junge Komponiſt von dem dankbaren Pu⸗ blikum gleichermaßen gefeiert wurden.—21— Speiſereſte für das Ernährungshilfswerk Der„ewĩge Junggeſelle · iſt endlich Sammlung von Küchenabfällen durch die NS⸗Volkswohlfahrt Das Ernährungshilfswerk der NS⸗Volls⸗ wohlfahrt ſammelt ſchon ſeit mehreren Wochen in der Ortsgruppe Erlenhof Speiſereſte. Infolge Anſchaffung weiterer Schweine wird ab Mittwoch, den 14. d.., auch in den nachſtehenden Zellen der Ortsgruppe Humboldt geſammelt. Zelle 1 umfaſſend: Dammſtraße—10, Lau⸗ rentiusſtraße—8, Langſtraße—19, Meßplatz —41 und Bahnhof Neckarſtadt. Zelle 2 umfaſſend: Dammſtraße 11—27, Alp⸗ hornſtraße—2b, Langſtraße 21—390. Zelle 3 umfaſſend: Dammſtraße 28—43, Lu⸗ thertirche Langſtraße 41—63, Alphornſtr.—7. Zelle 4 umfaſſend: Dammſtraße 44—45, Gärt⸗ nerſtraße—24, Mittelſtraße 65—85, Zehat⸗ ſtraße—15, Lutherſtraße—11. Zelle 5 umfaſſend: Langſtraße—0, Lortzing⸗ ſtraße 10—16, Mittelſtraße—35, Meßplatz—9. Zelle 6 umfaſſend: Langſtraße 42—52, Zehnt⸗ —51—16, Mittelſtraße 37—63, Lortzingſtraße Es wird auf den Runderlaß des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſters des Innern vom 20. No⸗ vember 1936 hingewieſen, wonach die Saenm⸗ lung der Küchen⸗ und Speiſeabfälle innerhalb des Hauſes Zache der Haushaltungs⸗ vorſtände und der Hausbeſitzer iſt. Die Haushaltungsvorſtände haben die Aufgabe, die Beſchaffung der Gefäße zur beſonderen Auf⸗ bewahrung der Küchenabfälle vorzunehmen. Die Hausbeſitzer die Anſchaffung der Sammeleimer, die ſie durch die zuſtän⸗ digen Ortsamtsleitungen der NS-Volkswohl⸗ fahrt gegen Entgelt geliefert bekommen. In dieſe Sammeleiener werden die Gefäße mit den Küchenabfällen täglich entleert. V 0 4 5 WW.i N 6 %. A 757%%M„½ 1* 1 27 Die Garben sind gebunden W. lſ, K F n 560457/%% 1% W. 060ů0• +44 .— 0 0 44 M % 4 Holzschnitt von Carl Thiemann Der Zwiſchenfruchtanbau im Landkreis Seine Bedeutung für die Winterfütterung/ Die Ausnutzung brachliegender Flächen Der Anbau landwirtſchaflicher Zwiſchen⸗ früchte gewinnt im deutſchen Ackerbau von Jahr zu Jahr an Bedeutung. Neben den Haupt⸗ früchten bieiet der vermehrte Zwiſchenfrucht⸗ anbau Gelegenheit, ohne flächenmäßige„Aus⸗ dehnung des Futterbaues mehr Eiweiß für die Fütterung unſerer Tiere zu erzeugen. Klima und Boden ſpielen bei der Ausdehnung des wiſchenfruchtanbaues natürlich eine große Rolle. Der Landwirt muß unterſcheiden können, ob für ſeinen Boden z. B. Serradella oder Rot⸗ klee als Zwiſchenfrucht für den Anbau in Frage kommt. Serradella iſt in erſter Linie für den leichten Boden geeignet, während Rotklee in Reinſaat oder Gemiſch auf dem ſchwereren Bo⸗ den gute Ernten abgibt. Eines iſt aber ſtets äußerſt wichtig, und das iſt die Forderung, daß den eiweißreichen Futterpflanzen ſtets der Vor⸗ zug gegeben wird. Bekanntlich diente in frü⸗ heren Fahren der Zwiſchenfruchtanbau in erſter Linie der Gründüngung und als Zuſatzfutter für den futterarmen Herbſt. Heute hat der Landwirt die große Bedeutung des Zwiſchen⸗ fruchtanbaues für die Winterfütterung bereits Er wollte gern den Märtyrer ſpielen 83jähriger Jude wird wegen Tierquälerei und Beleidigung beſtraft Wenn der Jude Albert Jacobi nicht ſchon 83 Jahre alt wäre, hätte er etwas anderes zu erwarten gehabt als einen Strafbefehl. Was er ſich geleiſtet hat, hätte ihn unweigerlich vor ein Sondergericht geführt, denn über die per⸗ ſönliche Wunmerteh hinaus hat ſein Verſchul⸗ den einen unüberſehbaren politiſchen An⸗ 85— Daß die Staatsanwaltſchaft mit be⸗ onderer Nachſicht gegen ihn vorgegangen war, ah er jedenfalls nicht ein— oder waren es eine Hintermänner, die gern einen Märtyrer aus ihm machen wollten?— er erhob Ein⸗ ſpruch und ſo kam es zur Hauptverhandlung, die den Greis von 83 Jahren, der ſchließlich als flennender Mann vor dem Richter ſtand, auf die Anklagebank führte. Eine ganz unverſchämte Beleidigung! Eines Morgens um 7 Uhr ging Jacobi, auf ſeinen Spazierſtock geſtützt, an einem Bäcker⸗ laden vorbei, vor W Treppe ein kleines Die Zeugin., die den Fall ſpäter zur Anklage brachte, ſtand ge⸗ rade bei dem kleinen Tierchen, das ſie ſtrei⸗ chelte. Als der Jude vorbeikam, verſetzte er dem Tierchen einen Schlag mit dem Stock— er behauptet, es ſei ihm in den— gelaufen und er habe es nur„berührt“,— ſo daß die Zeugin ſich entfetzte und ſich dieſe rohe Behand⸗ lung eines Tieres verbat. Darauf antwortete dex Jude mit dem Ausdruck Götz von Ber⸗ lichingens und fügte hinzu:„Du ſtinkige Hitlergoje, verflucht!“ Darüber war die Zeugin mit Recht ſehr empört und ver⸗ folgte den Juden, der ihr ſpäter, als ſie ihn nochmals zur Rede ſtellte, antwortete, der Stock ſei ihm ausgerutſcht. Das iſt der Tatbeſtand, den der Jude be⸗ Dieſer durch und durch klare mihe m den zu entwirren wirklich nicht viel Mühe machte, führte das Gericht ſelbſtverſtändlich zu dem Schuldig. Die in dem Strafbefehl bean⸗ tragte Gefängnisſtrafe von 3 Mona⸗ ten wurde erneut ausgeſprochen. Eins aber war bei dieſem an ſich kleinen Prozeß ſehr intereſſant und verdient hier doch der Oeffentlichkeit bekanntgegeben zu werden. Während die Erhebungen der Kriminalpolizei in dieſer Sache liefen, erteilte der Verteidiger des Juden einer hieſigen Detektei den Auftrag, Rachteiligez über den Leumund der Zeu⸗ gin und Beleidigten in Erfahrung zu bringen. Sonderbar iſt ja ſchon dieſes Gebaren eines Anwalts, den Ermittlungen der ſtaatlichen Organe gleichſam in die Arme zu fallen. Bezeichnend iſt das Mißtrauen, das hieraus ſpricht, eine Haltung, die für ſich' ſelber ſpricht und ſich ſelber richtet. Noch merkwürdiger und unbegreiflicher aber iſt die Tatſache, daß der deutſche Leiter eines Auskunftsbüros ſich dazu hergibt, ſolche Ermittlungen überhaupt zu verfolgen. Daß dieſer Mann den Auftrag über⸗ haupt annahm, iſt ſchlechterdings unmöglich. Denn es hat ſich herausgeſtellt daß wir es bei dem alten Juden mit einem Meckerer und Stänkerer von Format zu tun haben, der überall ſeine dreckigen Bemerkungen über den Staat und den Nationalfozialismus machte, ſo daß ihm ſelbſt Geſchäfts⸗ freunde das Haus verboten. Das mindeſte, was man verlangen kann, iſt doch, daß man einem derartig alten Mann den Mund verbin⸗ det und ihn zum Schweigen Rhihr Daß man ihm aber auch noch ſeinen hi freichen Arm bietet, iſt ſchlechterdings unbegreiflich. Das Gericht hat ein für jeden Deutſchen kla⸗ res und gerechtes Urteil gefällt. Dr. A klar erkannt und richtet vielfach den Zwiſchen⸗ fruchtanbau nach feinem Viehbeſtand Die„Königin des Sandbo ens“, auf brach⸗ liegende Flächen angebaut, dürfte dazu bei⸗ tragen, daß auch in unſerem Kreisgebiet die leider oftmals noch hier und da im Herbſt oder Winter unausgenutzten Flächen künftig volks⸗ wirtſchaftlich ausgenutzt werden. Die„Königin des Sandbodens“, wie die Süßlupine vielfach genannt wird, iſt eine ſehr hochwertige und vor Dingen eiweißhaltige Futterpflanze, die bekanntlich äußerſt anſpruchslos iſt und trotz⸗ dem ſtets gute Erträge abwirft. Der Zwiſchenfruchtbanbau im Landkreis Mannheim wurde zahlenmäßig erſtmalig im Ra men der Bodenbenutzungserhebun vom Jahre 1935 erfaßt. Nachſtehend geben wir hier⸗ aus einige Zahlenangaben wieder, die für Ver⸗ gleichszwecke gut geeignet ſind. Es ſei hier aber gleich vorweg bemerkt, daß gerade im Jahre 1936 der Zwiſchenfruchtanbau eine farte Aus⸗ dehnung erfahren hat, der in den nachſtehenden Angaben noch nicht ſeinen Niederſchlag findet. Trotzdem ſind die folgenden Angaben äußerſt intereſſant für den weiteren Zwiſchenfrucht⸗ anbau, bzw. dahin, welche Zwiſchenfrucht auf kmſerem Boden am beſten gedeiht, und daher bevorzugt wird. Bei den Zwiſchenfrüchten zur Futtergewin⸗ nung nimmt der Stoppelklee in unſerem Land⸗ kreis, wie faſt überall, flächenmäßig den größ⸗ ten Anteil ein, und zwar 414 Hektar. Die übrigen Zwiſchenfruchtarten, wie Serradella, Lupinen, andere Hülſenfrüchte in Reinſaat, Hülſenfruchtgemenge, Senf, Spörgel, Futter⸗ kohl, Winterhülſenfruchtgemenge, Inkarnatklee, Grünfutter⸗Winterroggen, Stoppelrüben und ſonſtige Stoppelfrüchte wurden auf einer Fläche von insgeſamt 1544 Hektar angebaut, darunter Serradella mit einem Hektar. Die Zwiſchen⸗ früchte zum Unterpflügen nahmen insgeſamt eine Fläche von 178 Hektar ein, davon Hülſen⸗ früchte mit 132 Hektar den größten Anteil. Der Anbau von Zwiſchenfrüchten insgeſamt im Landkreisgebiet Mannheim umfaßte im Jahre 1935 eine Geſamtfläche von 2149 Hel⸗ tar. Erwähnt ſeien noch die Futterpflanzen zur Samengewinnung mit einer Geſamtanban⸗ fläche von einem Hektar, darunter Rotklee mit einem Hektar. Deutſchlands Bevölkerung muß ſich künftig⸗ hin aus den Erträgniſſen des eigenen Bodens ernähren, und das gilt natürlich auch für die Beſchaffung von Futter für das Vieh. Der An⸗ bau von eiweißhaltigen Zwiſchenfrüchten muß daher nach wie vor noch' weiter ausgedehnt werden. E. Cs. Rundfunk⸗Programm Donnerstag, 15. Juli: Reichsſender Stuttgart..45 Morgenlied, Gymnaſti .15 Nachrichten;.30 Frühkonzert;.00 Gymnaſti“ .30 Ohne Sorgen jeder Morgen; 10.00 Volkslied⸗ ſingen; 11.30 Volksmuſik; 12.00 Mittagskonzert vom Deutſchen Eck; 13.00 Nachrichten; 13.15 Mittagskon⸗ zert vom Deutſchen Eck; 14.00 Allerlei von zwei bis drei; 16.00 Muſik am Nachmittag; 18.00 Griff ins Heute; 19.00„Wer fröhlich ſein will, ſei es heute“; 20.00„Lagerfeuer im Schloßpark zu Weikersheim“; 21.00 Nachrichten; 21.15 Hausmuſik bei Leopold Mo⸗ zart; 22.00 Nachrichten; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Volksmuſtk aus Mannheim; 24.00—.00 Nacht⸗ muſit. überwunden Der Leiter des Raſſenpolitiſchen Amtes, Dr. Groß, erklärt in einem Rückblick auf vier Jahre Arbeit für die Gedanken der neuen Fa⸗ milien⸗ und Bevölterungspolitik in„Ziel und Weg“, daß der erſte Gegner aller Bevölke⸗ rungs⸗ und Familienpolitik heute ſo weit⸗ gehend aus dem Felde geſchlagen ſei, der Typus des ewigen Junageſellen, der bewußt oder unbewußt, vom Geſamtrüſtzeug der liberalen Geiſtigkeit unterſtützt, mit Ernſt und mit Scherz die Sorge um Familie und Kind als eine Kabarett⸗ und Witzblattange⸗ legenheit betrachtete. Aber auch die jetzt beginnende zweite Etappe werde Schwierigkeiten und Auseinanderſetzun⸗ gen genug bringen. Der Nationalſozialismus könne keine Zweifel darüber laſſen, daß ſeine Bevölkerungspolitik niemals auf der Grund⸗ lage demokratiſcher Gleichmacherei, ſondern ſelbſtverſtändlich auf der Baſis raſſiſcher und erbbiologiſcher Wertung aufgebaut werden müſſe. Er könne ſich genau ſo wenig mit der Frage„Kind gleich Kind“ abfinden, wie er das mit der jüdiſch⸗marxiſtiſchen Theſe„Menſch aleich Menſch“ getan habe. Wenn Volk und Staat dereinſt größte finanzielle Mittel für den Aufbau kommender Generationen zur Ver⸗ fügung ſtellen würden, dann ſei eine Vertei⸗ lung und Steuerung dieſer Mittel in dem Sinne nötig, daß ſie nicht zur Züchtung untauglichen und nicht zur ſkru⸗ pelloſen Vermehrung unterdurch⸗ ſchnittlichen, ſondern aanz bewußt zur Förderung gerade des beſten und tauglichſten Lebens in unſe⸗ rem Volke eingeſetzt werden. Dieſe Erkenntnis gelte es in der nächſten Zeit mit eiſerner Energie zu verbreiten. Der Wille zur Bevölkerungs⸗ und Familien⸗ politik ſei geweckt und heute Allgemeinbeſitz der verantwortungsbewußten Nation. Jetzt müſſe darüber aewacht werden, daß der Weg zu dieſem Ziel nicht verfehlt, ſondern in Ueber⸗ einſtimmuna mit den nationalſozialiſtiſchen raſſiſchen Vorſtellungen beſchritten werde. Flugreiſen zur Weltausſtellung Sonderermäßigung für Kongreßteilnehmer Die Teilnehmer an ſämtlichen anläßlich der Weltausſtellung in Paris ſtattfindenden rund 400 Kongreſſe erhalten neben der tariflichen Rückflugermäßiaung(20 Prozent auf den Rück⸗ flug) auf allen Lufthanfaſtrecken, ſowie den meiſten Fluglinien ausländiſcher Geſellſchaften noch eine Sonderermäßigung von 10 Prozent auf die Flugpreiſe. Beſucher der Weltausſtel⸗ lung haben die Möglichkeit, ſich auf ihrem Reiſebüro eine beſonders verbilligte Flug⸗ Pauſchalreiſe nach Paris zuſammenſtellen zu laſſen bei welcher der Hinflug über Frankfurt am Main und der Rückflug über Köln oder umgekehrt gewählt werden kann. 2 Neben der Pauſchalreifeermäßigung erhält man bei ſolchen Reiſen zuſätzlich die 1oprozen⸗ lige Rundreiſe⸗Ermäßigung. Die Benu ung des Flugzeuas verkürzt die Reiſedauer auf ein Mindeſtmaß an Zeit— die Flugdauer nach Paris beträgt z. B. ab Köln nur 154, ab Frank⸗ furt a. M. 2% Stunden— und bietet den)/ bei Auslandsreiſen wichtigen Vorteil einer Erſpar⸗ nis an Deviſen. Bei Löſung der Flugſcheeine in Deutſchland kann die ganze Flugreiſe, ſalſo auch der Rückflug, mit Reichsmart bezahlt ywer⸗ den. Wie die ſeit Fertigſtellung der Weltalus⸗ ſtellung ſtark angeſtiegene Frequenz auf'den beiden nach Paris führenden Lufthanſaſtreſcken zeigt, machen ſich viele Beſucher der Weltqgeus⸗ ſtellung die Vorteile der Luftreiſe zunutze. „ Sommerturnier im Mannheimer Schachklub Große, Ueberraſchungen brachte die zw eite Runde. Es gibt offenbar verſchiedene Spie ler⸗ typen. Die einen ſetzen ſich ganz ein, wenn! es „um was geht“, die anderen werden gerſade durch die fehlenden Auf⸗ und Abſtiegskämcpfe, eben durch den reinen Trainingscharakter uder zu großen Leiſtungen ange⸗ ornt. Mühl ſchoß den Vogel ab und ſchlug dien Klubmeiſter Beck, aber auch das Remis von Portſcheller gegen Hönig iſt eine gute Leiſtung. Schnepf ſchlug Burger, Liebich Zektell⸗ meyer, Heger Händle, remis wurden die Bie⸗ gegnungen Lützenbürger— Blümmel, Hirfech⸗ 2½%¼s. Strohmarkeft ——— ——— auer— W. Müller. Nachzutragen iſt noch 210 der 1. Runde der Sieg Händles über Hönig) ſo daß ſich folgender Turnkerſtand nach der zſi ten Runde ergibt: Heger, Mühl und S je 2, Blümel 1½ uſw. In der 2. Gruppe führen mit je 2 Punkſten Frau Beger, Friedrich und Mutſchler und Oufth. Das ergab ſich aus Siegen gegen Schmid bzz Häringer, bzw. Schmeckenbächer, bzw. Wi ld. Weitere Ergebniſſe: Hellmann 1 Wollmanzn, Schwab 1 Fr. Burger, Paudler 1 Köhler, Rpei⸗ ſer 1 Bollinger.—4 „Am Donnerstagabend wird die dritte Run de im Klublokal, Kaffee Merkur, ausgetragen.(pes werden ſpielen in der Gruppe 1 Legn— Blüyſſn⸗ mel, Schnepf— Mühl, Liebich— ützenbürgeer, Hönig— Hirſchauer, Müller— Beck, Händle 8 Burger W. Portſcheller— Zettelmeyer. 4 In der zweiten Gruppe treffen ſich Fro iu Berger— Reiſer Mutſchler— Orth. Schme k⸗ kenbächer— Wollmann, Schwaß Wilhd, Paudler— Schmid, Häringer— Köhler, Bol linger— Friedrich, Hellmann— Fr. Burger. * Donnerstag, 15. Juli 1937 Ein —— Werbe Der W darauf a liche 2 Wettbew werden Firmen in ihrer den Hit Gebrauch ſchreiben Will e lichen 2 erzeugni darauf h mit der macht w aus Fra den Ver die Antn bewerbs Das gel für die! e. Eine Europ Al Alünſti, Adr. zu lun Rije faſt ner nur 15 unter 9 Soονh 3 Rühne verſenk RM 9 N 3, 9, Kunſtſtra⸗ (126 Zofd, 4 1 Uſch zu verl K 3, 2 (12* 90οοο Rühm Gut erh. Rüſler (beige) f zu ver Anzuſeh. Zellerſt parterr (120 Kleide Nußßb. po eich. Bet uli 193 endlich mtes, Dr. auf vier ieuen Fa⸗ „Ziel und Bevölke⸗ ſo weit⸗ ſei, der len, der ntrüſtzeug mit Ernſt ilie und bhlattange⸗ te Etappe derſetzun⸗ zialismus daß ſeine Grund⸗ ſondern ſcher und werden mit der ie er das Zeit mit Familien⸗ neinbeſitz n. Jetzt der Weg in Ueber⸗ Hiſtiſchen rde. lung nehmer ßlich der den rund ariflichen den Rück⸗ wie den llſchaften Prozent ltausſtel⸗ uf ihrem e Flug⸗ tellen zu frankfurt öln goder gerhält prozen⸗ enutfung 1 ein ter nach b Fraͤnk⸗ den/ bei Erſwpar⸗ igſcheine iſe, lalſo hlt ywer⸗ VLeltalus⸗ auf den aſtreſcken Beltqus⸗ utze. „ 0 zw eite Spie ler⸗ venn es gerſade kämcpfe, kter nder ange⸗ ug deen is von ie guſte Zettell⸗ ie Be⸗ Hirſſch⸗ * 9 „Hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 15. Juli 1937 der Fuͤhrer Deutſchland hat befreit Drum ſei auch Du zur at bereit! Wierd Mitglied bei der „„.SV. Ein ſeder wirds in ſeinem Saou! Emm SROO8S Werberat gegen unlauteren Wettbewerb Der Werberat der deutſchen Wirtſchaft macht darauf aufmerkſam, daß auch für die münd⸗ liche Werbung der Grundſatz gilt, daß Wettbewerbserzeugniſſenicht herabgeſetzt werden dürfen. Schon mehrfach mußte gegen Firmen eingeſchritten werden, deren Vertreter in ihrer mündlichen Werbung von herabſetzen⸗ den Hinweiſen auf Wettbewerbserzeugniſſe Gebrauch gemacht hatten, die z. B. in Rund⸗ ſchreiben ihrer Firma enthalten waren. Will eine Firma ihre Vertreter zur ſach⸗ lichen Aufklärung auch über Wettbewerbs⸗ erzeugniſſe unterrichten, ſo haben ſie aleichzeitig darauf hinzuweiſen, daß in Verkaufsgeſprächen mit der Kundſchaft davon nur Gebrauch ge⸗ macht werden darf, wenn der Kunde von ſich aus Fragen über Wettbewerbserzeugniſſe an den Vertreter richtet. Auch dann müſſen aber die Antworten ſo gehalten ſein, daß die Wett⸗ bewerbserzeugniſſe nicht herabgeſetzt werden. Das gelte ſowohl für die ſchriftliche als auch für die mündliche Werbuna der Vertreter. Jugendwandern durch Fahrtenſchecks Wie das Aebernachtungsgeld geſpart werden kann Millionen deutſcher Jungen und Mädel gehen auf Fahrt, und mühſam ſparen ſie ſich Pfennig um Pfennig und Groſchen um Groſchen, um mindeſtens einmnal auf Fahrt gehen zu können. Jährlich gibt das deutſche Volk an den Reichs⸗ werbe⸗ und Opfertagen ſeiner Jugend Mittel, um Jugendherbergen zu bauen, aber auch um Fahrten zu ermöglichen. Das reicht jedoch alles noch nicht, damit auch der letzte deutſche Ju⸗ gendliche auf Fahrt gehen kann. Deshalb wurde das Uebernachtungsgeld für die 95 und für Schulwanderungen auf zwanzig Pfennige herabgeſetzt, und auch ſonſt wurden Erleichterungen geſchaffen. Um der Jugend auch zu dieſen geringen Geld⸗ mitteln zu verhelfen, hat der Reichsverband für Deutſche Jugendherbergen, deſſen Trägerin die Hitlerjugend iſt, den DIh⸗Fahrtenſcheck geſchaf⸗ fen. Zwei vollkommen verſchiedene Intereſſen⸗ kreiſe werden zum Nutzen aller Beteiligten ver⸗ koppelt. Der n wird voen Reichsver⸗ band ausgegeben und an einzelne Firmen ver⸗ kauft. In den Kaufpreis iſt auch der Druck auf der Rückſeite inbegriffen, die mit einem Werbe⸗ aufdruck der betreffenden Firma verſehen wird. Die Firma legt oder gibt den Fahrtenſcheck unter Beachtung der geſetzlichen Beſtimmungen ihren Artikeln bei und bringt ihn auf dieſe Weiſe in den breiten Strom der Käufer. Der Fahrtenſcheck hat einen Einlöſungswert von einem halben Pfennig. Wenn der Samanler eine größere Menge ſolcher Scheine beiſammen hat, kann er ſie beim nächſten Landesverband für deutſche Jugendherbergen in Bargeld ein⸗ löfen. Der Verband verfügt über faſt 2000 Ge⸗ ſchäftsſtellen im ganzen Reich. Bei den einzel⸗ nen' Jugendherbergen können die Schecks da⸗ gegen nicht eingeköſt werden. Man erwartet, daß ſchon bald der DIo⸗Fahrtenſcheck den wich⸗ tigſten Maſſenartikeln beiliegen wird. Jeſder einzelne dieſer Schecks ermahnt den Sammler, die Fahrten der deutſchen Jugend zu unter⸗ ſtützen, und wo es nur geht, dieſe Schecks den Jungen und Mädeln zu ſchenken, die ſich auf dieſe Weiſe ſelbſt das Gelb für die Fahrt zuſammenſparen können. Anordnungen der NSDAP Ortsgruppen der NSDAP Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Freitag, den 16.., 20.30 Uhr, Appell im Sitzungsſgal der Allgem. Ortskrankenkaſſe. Hierzu haben ſämtliche Politiſchen Leiter, Anwärter, Walter und Warte in Uniſorm— Zivil mit Armbinde — zu erſcheinen. Ausgabe der Parteimitgliedsbücher an die neuen Mitglieder. NS⸗Frauenſchaft Neckar Nord und Süd. Die Mitglieder der NSỹ und des Frauenwerks nehmen am Vortragsabend der Siedlerfrauen im Volkschor, Rheingoldſtraße 49, am 15.., 20 Uhr, teil. Es ſpricht Kreis⸗Frauenſchafts⸗ leiterin Frau Drös. Jugendgruppe Deutſches Eck und Innenſtadt. 15.., 20 Uhr, Heimabend in L. 9, 7. 12/171 Humboldt. 15.., 20 Uhr, Antreten auf dem Neckarmarktplatz. 11/171. Schaft M. Heinicke 15.., 20—22 Uhr, Heimabend. Sportzeug mitbringen. Jungbann 171. Für das 1. Südweſtmarklager vom 25. 7. bis 4. 8. in Offenburg wurden uns noch weitere 48 Pimpfe zugeteilt. Die Führer der Stämme J, II. m. IV, IX, Xx und x1/171 melden bis ſpäteſtens Sams⸗ tag, 17. d.., 12.00 Uhr, ihre Teilnehmer. Deutſches Jungvolk Jungbann 171. Für die Norwegenfahrt im Monat Auguſt(4 Wochen) können ſich noch drei Teilnehmer umgehend auf dem Jungbann, Zimmer 79, melden. Teilnehmerkoſten RM. 95.—.— Auch für die Hoch⸗ landfahrt können ſich noch drei Pimpfe und Führer melden. Teilnehmergebühr RM. 12.—. Stanvortführer HJ. Alle Jungen, die zur Marine⸗ Hitlerſugend wollen, melden ſich unter Umgehung des Dienſtweges auf der Banndienſtſtelle. Der Standortführer der H. BDM Feudenheim. 15.., 20 Uhr, Führerinnen⸗Heim⸗ abend. Mädelſchaftsaufſtellungen mitbringen. 25ꝶKilometer⸗Marſch. 18..,.30 Uhr, Abmarſch am Schloß. Leiſtungsbücher ſind mitzubringen. Schwimmen. Die gemeldeten Mädel von ſämtlichen Gruppen treten am 19.., 19.40 Uhr, am U⸗Schulplatz zum Schwimmen an. 20.., 17—19 Uhr, Stadion Leiſtungsabzeichen. (R. Hoegen). Wallſtadt. 16.., 20 Uhr, treten alle Mädel zum Heimabend an. Schwetzingerſtadt 8 u. 9/171. Ab dieſer Woche iſt für ſämtliche Mädel wieder Heimabend. Müdelgruppe 5/171 Oſtſtadt. Dieſe Woche fallen alle Heimabende und Sport aus. Am 16.., 20 Uhr, kommen alle Führerinnen ins Heim, Beethovenſtraße,. Dienſtbücher uſw. mitbringen. IJM Jungmüdelgruppe 21/171 Neckarſtadt⸗Oſt. 15.., 18.15 Uhr, Antreten der Scharen auf den bekannten Plätzen zum Gruppenappell. Dað Hausgehilfen Bismarckplatz. Sprechſtunden für die Hausgehilfen ſind jeden Montag und Donnerstag von 18.30 bis 20 Uhr in der Thoräckerſtraße 10. Deutſches Eck. Sprechſtunden für die Hausgehilfen ſind jeden Donnerstag von 18 bis 19.30 Uhr in Friedrichsfeld. Sprechſtunden für die Hausgehilfen ſind jeden Donnerstag, Rathaus, Zimmer 5. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Sprechſtunden für die Hausgehil⸗ fen ſind jeden Donnerstag von 17 bis 18 Uhr in der Karl⸗Ludwig⸗Straße 7. Lindenhof u. Waldpark. Sprechſtunden für die Haus⸗ gehilfen ſind jeden Donnerstag von 17 bis 18 Uhr in der Eichelsheimer Straße 51. Neckarau⸗Süd u. Nord. Sprechſtunden für die Haus⸗ gehilfen ſind jeden Donnerstag von 17 bis 19 Uhr in der Luiſenſtraße 46. Waldhof. Sprechſtunden für die Hausgehilfen ſind jeden Donnerstag von 19.30 bis 20.30 Uhr in der Kernſtraße 21. Wohlgelegen. Sprechſtunden für die Hausgehilfen ſind jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr in der Käfertaler Straße 162. Humboldt⸗Erlenhof. Frauenſchaft fällt aus. Arbeitsſchule der Deutſchen Arbeitsfront Am Freitag, den 16. Juli, wird der Kurzſchrift⸗ Lehrgang für Fortgeſchrittene, von 60 bis 80 Silben, fortgeſetzt. Anmeldungen müſſen in C 1, 10, abge⸗ geben werden. Der Heimabend mit der Kreisfachgruppe In der Zeit vom 12. bis 26. Juli ſind nur Diens⸗ tag und Freitag von 16—18 Uhr Sprechſtunden. In der übrigen Zeit wird auf die Sprechſtunden in den Ortswaltungen hingewieſen. Frauen⸗Abteilung Bismarckplatz. Sprechſtunden für die Frauen und Mädchen der DAß ſind jeden Montag und Donners⸗ tag von 18.30 bis 19.30 Uhr in der Thoräckerſtr. 10. Neckarau⸗Süv und Nord. Sprechſtunden für die Frauen und Mädchen der DAß ſind jeden Donnerstag von 17 bis 19 Uhr in der Luiſenſtraße 46. Waldhof. Sprechſtunden für die Frauen und Mäd⸗ chen der DAß ſind jeden Donnerstag von 19.30 bis 20.30 Uhr in der Kornſtraße 21. KBo Der Deutſche Handel Sprechſtunden für die Frauen und Mädchen der KBG Handel finden jeden Donnerstag von 19 bis 20 Uhr in L. 15, 15 ſtatt. N föD Abteilung: Reiſen, Wandern und Urlaub Für folgende Fahrten ſind die Karten eingetroffen, und es wird gebeten, ſie alsbald bei den Geſchäfts⸗ ſtellen abzuholen. Uß vom 16. bis 30. Juli: Oſtſee.— UF 223 vom 16. bis 30. Juli: Berlin.— Uß 23 vom 16. bis 30. Juli: Thüringen.— Uß 65 vom 17. bis 24. Juli: Allgäu.— Uß 24 vom 17. bis 24. Juli: Saar⸗Ober⸗ moſel.— Uß 25 vom 17. bis 24. Juli: Oberbayern. 433 Eine Anzahl guter Curopa- und Alldeulſchlano⸗ Mefmarlen günſtig zu verkaufen. Adr. zu erfr. u. 22 740 V im Verlag Reminglon⸗ Relfefchreibmafchime faſt neu, aus erſter Privathand für nur 150% zu verkaufen. Zuſchr. unter Nr. 60 340 V an den Verlag. SoSeοο⏑⏑gEe⏑ 3 Rühnaſchine 6 verſenkb. gebr. 6 RM 95.— zu Gverkaufen.— 6 Pfaffenhuber, 6 1 1, 14 Mrktpl. 5 Schaufenſterd 966068666 Afl. Gasherd 40; Schlafſofa 15; ſchwarz. Herd 10%4 alles gut exhalten. N 3, 9, 3 Treppen Kunſtſtraße. (12 601“% 5ofü, 4 Leſſel 1 Liſch zu do. zu verkaufen. K 3, 27, part. (12 590“ 2099⁰ οↄsοs%α⏑ns 3 Kühmaſchine 3 2 wenig benutzt, bill. zu verkf.9 6 Evtl. Teilzahl. 6 Pfaffenhuber, 2 6 H 1, 14 Mrktpi. 6 5 Schaufenſterchz SSOODDDO Gut erh. Kinder⸗ Raſtenwagen (beige) für 22 ¼ zu verkaufen. Anzuſeh. 10—12 U Zellerſtraße 51, parterre, links. (12 607“ Kleiderſchrank Nußb. pol.ſch. Stück eich. Bettſtelle mit Roft, Roßh. u. 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Unbedingte Gleichmäßigkeit ständlich erkläört dies die Broschöre „Was jeder Amoteur vom neven sĩie jederzeit bei lhrem Photohändler — fa-Werte Kkein Wunder, daß der neue Agfa- elerlanel- 1. Hohe Allge meinempfindlichkeiĩt 2. Korrekte forbenempfindlichkeit 3. Groſzer Belichtungsspielroum 4. Weiter Entwicklungsspielroum 5. Leuchtende Klarheit 6. Harmonĩsche Durchzeichnung 7. Wundervolle feĩinkõrnĩgkeit 8. Todellose plonlage 9. Absolute lichthoffreiheit 12. Einwandfreie Haltborkeit Wa•s bhedeutet eigenflich Allgemein-· mpfindlichkeit, furbempfindlichkeit, 5 elichtungsspielruum usw.? Leichtver- ollflm wissen moß“. Sie erhaten Agfo-lsochrom· Agfo- isopon — „Hakenkreuzbanner“ ——————— ——— Donnerstag, 15. Juli 1937 Der Frieden im Hauje Wo ſich freundnachbarliche Beziehungen in das Gegenteil verkehrt haben, da zieht man ſich gerne ganz und gar zurück von den anderen Mietern im Hauſe, da vermeidet man-es ängſt⸗ lich, mehr als nur den täglichen Gruß zu wech⸗ ſeln, wenn man ſich auf der Strecke begegnet, und ſo bildet denn ein großes Mietshaus ein Nebeneinander von ſtreng geſonderten Zellen. Von einer Hausgemeinſchaft iſt dann nichts mehr zu ſpüren, und das iſt eigentlich recht ſchade. Schuld daran haben hauptſächlich die empfindſamen und die gedankenloſen Mie⸗ ter. Die erſte Sorte Menſch zuckt ſchon zuſam⸗ men, wenn im Stockwerk darüber ein Kinder⸗ füßchen lauter als gewöhnlich den Flur her⸗ unterläuft oder wenn die ſpielenden Gören die gute Erziehung vergeſſen und bei der Un⸗ terhaltung einmal laut aufkreiſchen. Mit wei⸗ nenden Säuglingen wollen dieſe überempfind⸗ lichen Mieter natürlich auch nichts zu tun ha⸗ ben. Selbſtverſtändlich ſollen ſich Kinder auf den Spielplätzen draußen austoben, aber auch der Empfindſame iſt einmal Kind geweſen und könnte ſich noch gut daran erinnern, das an langweiligen Regentagen am liebſten die ganze Bude auf den Kopf geſtellt hätte. Wer bei ſolchen Gelegenheiten ſich gleich entrüſtet beſchweren oder gar mit dem Wirt und der Polizei drohen wollte, hätte ſelbſt am meiſten unter ſeinem Verhalten zu leiden, denn nun wird nicht der Mieter mit den Kindern, ſon⸗ dern er ſelbſt in den Ruf eines ſchlechten Nach⸗ barn kommen. Die anderen Unruheſtifter im Hauſe aber ſind die gedankenloſen Mieter. Die Haus⸗ frauen, die ſich raſch mal eine Taſſe voll Zuk⸗ ker oder ein Sieb ausleihen und es dann nicht wieder zurückgeben— aus purer Vergeßlichkeit natürlich; die allzu Eifrigen, die gar nicht gründlich genug den Staub aus ihrer Woh⸗ nung entfernen können und darum den kürze⸗ ſten Weg— aus dem Fenſter— wählen, die dann alſo ihr Staubtuch über den Betten von Frau Meier oder dem Frühſtückstiſch auf Mül⸗ lers Balkon ausſchütten und dadurch berech⸗ tigten Aerger hervorrufen. Auch das Blumen⸗ gießen iſt ſolch ein beſonderes Kapitel, wo Gedankenloſigkeit Unfrieden ſchafft. Im all⸗ gemeinen wollen ſich ja die Leute im Hauſe nichts Böſes zufügen, jeder will ſeinen Frie⸗ den haben, und darum iſt nur ein bißchen Nachdenklichkeit und ein wenig Rückſicht auf die Bedürfniſſe des anderen nötig, um den Frieden im Hauſe ſicherzuſtellen. Uebrigens: der Radiolautſprecher gehört auch hierher... Praktijche Knifte Emailleſchüſſeln dichten Fettfrei durch Ausreiben mit Sodawaſſer ge⸗ macht und mit kaltem 15 ſ000 nachgeſpült, gut getrocknet, erhitze man die ſchadhafte Stelle auf dem Gas und verreibe darauf ſoviel Siegellack daß der Schaden recht glatt bedeckt iſt. Da ſich dieſer Kitt weder durch kalte noch warme Näſſe, ſondern nur durch trockene Hitze löſt, ſo iſt die Schüſſel wieder voll gebrauchsfertig zum Ge⸗ müſeputzen, wie Abwaſchen. Tropfende Gießkannen reparieren Wird ſie jetzt nur im Freien gebraucht, ſo iſt dieſer Fehler nicht bemerkbar und kann nur die Kleidung etwas benäſſen. Soll ſie jedoch im Zimmer verwendet werden, ſo iſt ſie nur mit umgebundenem Tuch zu gebrauchen und dieſe Mühe iſt nicht gerade erfreulich. Der Schaden iſt aber raſch behoben, wenn man ſie an der ſchadhaften Stelle über eine Flamme erhitzt und mit Siegellack ſolange beſtreicht, bis dieſer eine glatte Schicht Daren bildet. Völlig erkaltet, iſt nun die Kanne ſofort wieder gebrauchsfertig und tut lange gute Dienſte, bis ſie wieder„ge⸗ lackt“ werden muß. Uebrigens trägt ein Anſtrich mit dem neuen Fahrradlack, in allen Farben —— neuem Anſehen und erhöhter Halt⸗ arkeit bei. Behandlung der Ernährungsfragen in den Fach⸗ und Berufsſchulen Immer wieder iſt Auſklärungsarbeit nötig, um den Hausfrauen zu zeigen, wie wichtig es iſt, die Ernährung ihrer Familien den wirt⸗ ſchaftlichen Gegebenheiten des deutſchen Rau⸗ mes anzupaſſen. Wenn dies nicht immer leicht iſt, ſo erſcheint es oft noch ſchwieriger, die Männer von der Notwendigkeit dieſer Umſtel⸗ lung in der Ernährung zu überzeugen. Das Deutſche Frauenwerk iſt deshalb an den Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſter für Wiſ⸗ ſenſchaft, Erziehung und Volksbildung heran⸗ getreten mit der Bitte, im Unterricht in den Fach⸗ und Berufsſchulen— beſonders auf dem Lande— den praktiſchen Ernährungs⸗ fragen beſondere Aufmerkſamkeit zuzuwen⸗ den. Durch miniſteriellen Runderlaß ſind die Lehrkräfte dieſer Schulen darauf hingewieſen worden. Die deutſche Frau Von künſtleriſchem Handerk Die Ahrſchildermalerinnen zu Schonach im Schwarzwald Hans Thoma, der Meiſter der Schwarz⸗ waldlandſchaft, deſſen ſchindelgedecktes Ge⸗ burtshaus zu Bernau ſteht, ſtammt aus einer alten Möbelmalerfamilie und hat ſelbſt in ſei⸗ ner Jugend„Roſenſchilder“ gemalt. Später klagte er einmal in einem Brief:„Es iſt nicht lange her, daß es noch eine grobe, ehrlich gute Bauernmalerei gegeben hat; ſie iſt dem techniſchen Fortſchritt zum Opfer gefallen. Aber wenn man die alten Kaſten und Truhen ſieht mit ihren lebhaften, ſo ſelbſtverſtändlich ſtili⸗ ſierten Blumen, die mit großer Handfertig⸗ keit, voll primitiver Empfindung für die Le⸗ bendigkeit des Striches hingemalt ſind, ſo kann es einem recht leid tun, daß der gemeine Holz⸗ maſeranſtrich, die Schablone und die tote Ta⸗ ſchickte Handhabung gelingt es ihr, die Far⸗ ben ſo aufzutragen, daß ſie auf der einen Seite ganz dicht und auf der anderen ſehr leicht und dünn, aleichſam verwachſen ſind. Der Mittelpunkt, alſo der noch nicht entfaltete Teil der Roſenblüte, wird ein runder Tupfen. Ein Wiſcher mit dem Handballen darüber— und ſchon iſt auch die feine, weiche Schattierung da! So wandert ein Schild nach dem andern durch ihre Hände und wird mit den Roſen geſchmückt. Immer iſt die Technik die aleiche, und doch hat jedes Schild ſein eigenes Muſter, gleichſam ſein iegenes Geſicht.— Sind alle Roſen fertig, dann kommen die Blätter daran. Vielleicht ſchließt ſich auch noch Rankenwerk an. Die Fülle der Ausſtattung richtet ſich letzten Endes nach Babys im Wettbewerb Eine Aufnahme von einer Babyschau in England. Der Junge zur Linken scheint mit dieser Einrichtung durchaus nicht zufrieden zu sein. pete dieſe Reſte von ſelbſtändiger Kunſtübung im Volke auch noch aufgezehrt haben.“ Bis in ſein hohes Alter iſt er ein Freund und Be⸗ ſchützer der alten Uhrſchildermalerei geblieben. Eines Tages brachte ihm ein bekanntes Schwarzwälder Original, der Schnitzerſepp aus Furtwangen, einige ſchöne Roſenſchilder und ſagte, gleichſam entſchuldigend:„Kunſt“ ſei ſo etwas natürlich nicht, aber ſie ſeien doch im⸗ merhin ſehr ſchön und ſehr geſchickt gemalt. Dem hat Meiſter Thoma aber energiſch wider⸗ ſprochen und geſagt: Das ſei ſehr wohl Kunſt, und ſolche Kritik ſei vollſtändig fehl am Platze. Die alten Schildermaler ſeien durchaus Künſt⸗ ler in ihrer Art. Und einer dieſer Schildermalerinnen dürſen wir jetzt ein Weilchen zuſchauen. Vor ſich hat ſie einige Näpfe mit Oelfarben und ein paar Porzellanſcherben zum Miſchen ſtehen. Ohne jede Vorzeichnung malt ſie ihre Roſen auf den weißen Grund. Und wie geſchwind und ſicher das geht! Erſt kommen die Umriſſe daran, dann die Mittelpunkte. Mit einem beſonders zugeſchnittenen Pinſel und durch deſſen ge⸗ Wieltbild(M) dem Preis, der für ein ſolches Schild vom Beſteller angelegt wird. Selbſtwerſtändlich kom⸗ men ſo herrliche Uhrſchilder nicht für die bil⸗ lige und entſprechend in ihrer Qualität ge⸗ ringwertige Uhrenmaſſenerzeugung in Frage. Dagegen ſteht allein ſchon der Preis von unge⸗ fähr.20 RM, der für ein ſolches Roſenſchild vom Uhrmacher und Fabrikanten bezahlt wer⸗ den muß. Im Gegenteil, gexade dieſe Uhren mit den hanogemalten Schildern ſind die eigentlichen Träger der guten, alten Schwarz⸗ wälder Uhrenüberlieferung. Sie erhalten Geh⸗ und Schlagwerke, die in gewiſſenhafter Werk ſtattarbeit hergeſtellt werden, und wenn man ungefähr zwanzig RM für eine Schwarzwäl⸗ der Uhr mit einem ſolchen gemalten Schild und einem 24⸗Stunden⸗Werk oder etwa 25 RM mit einem Achttagewerk anlegt, dann kann man ſicher ſein, ein zuverläſſiges Stück alter Hand⸗ arbeit vor ſich zu haben, das jahrzehntelang ſeine Pflicht treu und brap tun wird, ſo wie es die vor fünfzig und hundert Jahren aus den nämlichen Werkſtätten hervorgegangenen Veteranen heute noch tun. PK. So wãſcht man richtig Waſchregeln, die jede Hausfrau kennen muß Durch unſachgemäße Behandlung der Klei⸗ dungsſtücke büßt die deutſche Volkswirtſchaft noch immer große Mengen wertoller Roh⸗ ſtoffe ein. Nicht böſer Wille der Hausfrauen iſt im allgemeinen daran ſchuld, fondern in den meiſten Fällen nur Unkenntnis. Deshalb tut man gut, ſich die folgenden Waſchgrundſätze auszuſchneiden und ſie vor allem immer wieder bei der Wäſche zu beher⸗ zigen. So trägt man auch im kleinſten Haus⸗ halt dazu bei, Rohſtoffe zu ſparen und dadurch zum Gelingen des Vierjahresplans beizu⸗ tragen. 1. Trenne weiße und farbige Wäſche beim Ein⸗ weichen und Waſchen. 2. Stärkewäſche beſonders gut einweichen! 3. Weiches Waſſer verwenden! 4. Regenwaſſer iſt weich; anderes Waſſer iſt zu enthärten. 5. Alle Einweich⸗, Enthärtungs⸗, Waſchmittel und Seifen genau nach Gebrauchsanweiſung verwenden. Dieſe Mittel müſſen reſtlos auf⸗ gelöſt und verrührt werden. Das Einweich⸗ waſſer möglichſt gut aus der Wäſche ent⸗ fernen. 6. Milde Waſchlaugen ſchonen die Wäſche. 7. Stark verſchmutzte Stellen der Wäſcheſtücke mit Seife leicht einreiben. 8. Uebermäßiges Reiben, Bürſten, ſchaden jeder Wäſche I. Weißwäſche und Grobwäſche Einweichen am beſten über Nacht, niemals heiß! Gut geweicht, iſt⸗halb gewaſchen! Waſchen: Zu ſtarkes Kochen, Reiben. Bür⸗ ſten, Wringen ſchaden der Wäſche. Längeres Kochen als 15 Minuten iſt nutz⸗ los und überflüſſig. Keſſel nicht zu voll packen. Reichlich Lauge verwenden. Spülen: Gründlich ſpülen— warm, lau⸗ warm, kalt— bis Waſſer klar bleibt. II. So wäſcht man Buntwäſche Einweichen kurz und niemals heiß. Waſchen: Zu ſtarkes Reiben. Bürſten. Wringen ſchaden der Wäſche Nichi kochen, ſondern in heißer Waſchlauge gut durchwaſchen. Je mehr Lauge, um ſo beſſer; die Wäſche ſoll ſchwimmen. Spülen: Bunte Wäſche ſofort Wringen gründlich milie tatſächlich braucht. ſpülen— warm, lauwarm, kalt— bis Waſ⸗ ſer klar bleibt. Bunte Wäſche niemals in naſſem Zuſtand aufeinander liegen laſſen, ſondern ſofort trocknen. III. So wäſcht man Feinwäſche Waſchen: Niemals kochen, auch nicht heiß waſchen. In höchſtens handwarmer Waſchlauge vor⸗ ſichtig durch wiederholtes Eintauchen und Ausdrücken waſchen. Nicht reiben, bürſten, wringen oder zerren. Spülen: Sofort nach dem Waſchen mehr⸗ 15 lauwarm ſpülen, bis Waſſer klar eibt. Nach dem Spülen ſofort trocknen. Web⸗ waren und Strümpfe können aufgehängt werden, ſonſt am beſten auf Unterlagen aus⸗ breiten oder durch Ein⸗ und Ausrollen in Tüchern trocknen. Wirk⸗ und Strickwaren ziehe man in die alte Form. Wenn Bügeln erforderlich, dann in leicht feuchtem Zuſtand mit mäßig warmem Eiſen von links unter leichtem Druck. Die Hausärstin ſpricht Sehnervenentzündung tritt häufig zuſammen mit Netzhautentzündung auf. Als Anzeichen findet man allmähliche Verminderung der Seh⸗ ſchärfe und Ausbreitung des Geſichtsfeldes. Als Urſachen kommen in Betracht; Nierener⸗ krankung, Tuberkuloſe, Tabakvergiftung und Syphilis. Die Sehnervenentzündung muß vom Arzt behandelt werden. Zuweilen iſt die Anſicht zu hören, durch den Ohrwurm werde das Trommelfell zerſtört. Das trifft nicht zu. Beim Ohrwurm handelt es ſich vielmehr um ein harmloſes Inſekt, das nicht ſondern höchſtens zu⸗ fällig ins Ohr kriecht. Man betäube das einge⸗ krochene Inſekt durch Einblaſen von Tabak⸗ rauch. Die Entfernung des Ohrwurmes laſſe man auf alle Fälle vom Arzt vornehmen. Zu heftigen Schmerzanfällen kommt es bei Neuralgie ohne daß eine Veränderung der betreffenden Empfindungsnerven nachweisbar iſt. Als Urſachen finden 6 Ueberanſtrengung, erbliche Belaſtung, Alkohol, Erkältung, Konſti⸗ tutionsſtörungen, Wechſelfieber uſw. Behand⸗ lung: Pyramidon, Senf⸗ oder Ameiſenſpiritus, Antipygrin, Chinin, Aether, Elektrizität, Maſ⸗ ſage und unter Umſtänden Operation. Die bei Neugeborenen zutreffende Kopf⸗ geſchwulſt bildet ſich ſchon nach einigen Ta⸗ gen wieder zurück. Man hat es mit einer im Unterhautzellengewebe des Schädeldaches lie⸗ genden Geſchwulſt kleineren Umfanges zu tun. Gefährlich iſt der Gebrauch von Bocks⸗ hornklee. Er ſondert nämlich einen ſcharfen Saft ab. Es kann dadurch leicht Entzündungen und Blutvergiftung veranlaßt werden. Blaſenkrebs entſteht häufig durch Steine. Es zeigen ſich Blaſenſchmerzen, namentlich beim Harnlaſſen. Im Harn kommt es zum Auftreten von Blut. Bei Blaſenkrebs iſt die Behandlung durch den Arzt unerläßlich. Keine Brotverſchwendung! Es kommt nicht mehr ſo häufig vor, daß der Mann, der den Mülleimer ausleert, trok⸗ kene oder verſchimmelte Brotreſte finden muß. Die Hausfrauen lernen es, daß Brot kein Küchenabfall iſt und auch der kleinſte Brotreſt im Haushalt verwendet werden kann. Woher kommt es überhaupt, daß immer wie⸗ der trockenes Brot im Brotkaſten iſt? Viel⸗ fach lieat es daran, daß mehr ausgeſchnitte⸗ nes Brot auf den Tiſch kommt, als die Fa⸗ Er iſt deshalb rat⸗ ſam, den ganzen Brotlaib aufzutragen und erſt bei Tiſch ſoviel Scheiben abzuſchneiden, wie die Familie verzehren kann. So braucht niemand über trockenes Brot zu ſchelten, und 3 Stückchen kann alt werden oder gar ver⸗ erben Unſer Wochenküchenzettel Donnerstag: Reisſuppe und Gemüſe, neue ged. Kartoffeln, Gurkenſalal; abends: gebr. Wurſt, Kartoffeln. Freitag: Kartoffelſuppe, Heidelbeerkuchen; abends: Sauermilch, ger. Kartoffeln. Samstag: Dicke Nudelſuppe mit Rind⸗ fleiſch; abends: Zwiebelfleiſch, Kartoffeln. Sonntag: Johannisbeerkaltſchale, Boh⸗ nengemüſe, Hammelbraten, Kartoffeln; abends: quarkgefüllte kalte Eier, Brot. Montag: Ger. Grießſuppe, Kartoffel⸗ küchle. Salat; abends: Buttermilchkaltſchale Dienstag: Einlaufſuppe, Gelberüben und Erbſen, Hackbraten, Kartoffeln; abends: Kal⸗ ter Hackbraten, Kartoffeln, Salat. Mitiwoch: Erbſenſuppe, Grießklöße, Kirſchenkompott; abends: weißer Käfe und Schalenkartoffeln. Buttermilchkaltſchale(für vier Per⸗ ſonen): 250 Gramm geriebenes Schwarzbrot wird mit drei Achtel Liter kochender Milch übergoſſen, dazu aibt man 100 Gramm Zucker, die abgeriebene Schale einer Zitrone und einen Kaffeelöffel Zimt. Wenn das Brot aut durchweicht iſt, aibt man fünf Viertel Liter Buttermilch dazu. eg mit Opekta wird die mm billiger. Ohne OpekfG nämlich kocht die Marmelade durch die lange Kochzeit häufig bis zur Hälſte ein. Mit Opekta jedoch bekommen Sie ungefähr das ganze Gewichi on Marmelcade in die Gläser, das Sie an Obst und Zucker in den Kochiopf geben. Maſck links, Die ſtrickt, links. 2 Ma 3 Ma Sc Ja zakenk tag, 15. Juli 1937 uli 1937 5 reuzhanner Donnerskag, 15. Jul —+ 2 2 2 ſchon, vie die Zacken weiter verlaufen. In — nleitung Zum Stricken eines hulloverns X. an ieder Seite um je eine Maſche, während ſich 3 die linte Zacke um e eine an rn ſoſor ial · j4. Seite verbreitert. Man braucht, um eine Zacke en Fee ganz zuzuſpitzen 34 Reihen. In der 35. Reihe is Anh 15 beginnt man dann wieder mit der erſten Reihe. che Man arbeitet für den Pullover 2 gleiche Teile Nach 70 Reihen, alſo 2 Zackenmuſtern, beginnt nicht heiß 443 e und 110 Mafg 3 beginnt 3 man mit der Armlochabnahme. unteren Rand mit aſchen. Darüber ſtrickt Man m 10 S41 f j an nimmt an jeder Seite erſt 4, dann z, auge vor⸗ man 34 Reihen 2 rechts, 2 links im Wechſel. dann 2, dann eine Maſche ab, alo man ver⸗ chen und Dann ſtrickt man im Grundmuſter weiter. Man jier jeder Seite 10 Maſchen. Dann gerade nimm zu, Beginn der erſten Radel erſt noch herauf ſo lange ſtricken, bis die 3. Zacke zuge⸗ er zerren. zine Maſche zu, ſo daß man 111 Maſchen auf ſpitzt iſt. Dann ſtrickt man 35 Maſchen, kettet en mehr⸗ der Nadel hat. Das Muſter iſt ein Zackenmuſter Maſchen ab, ſtrickt die letzten 35 Maſchen und ſſer klar und baut ſich auf 35 Maſchen auf. Man trickt in arbeitet nun jede Schulter für ſich allein fertig. 0 der erſten Reihe(Randmaſchen zählen nicht) Man nimmt an der Innenſeite in den beiden n. Web⸗ 4 aine. Maſche links, 35 Maſchen rechts, eine nächſten Teilen erſt 3, dann 2 Maſchen ab und ifgehängt Maſche links, 35 Maſchen rechts, eine Maſche ſchrägt die Schultern mit 6 Nadeln ab. Zweite igen aus⸗ links, 35 Maſchen rechts und eine Maſche links. Schulter entgegengeſetzt. Damit iſt das eine rollen in Die Rückreihen werden durchweg aleich ge⸗ Teil beendet und man arbeitet ein 2. Teil ge⸗ rickwaren ſtrickt, das heißt, man ſtrickt auf rechts und auf nau ſo. Die Aermel beginnt man am unteren Bügeln lines. In der 2. Muſterreihe arbeitet man Rand mit 60 Maſchen und ſtrickt darüber 44 Zuſtand 2 Maſchen links, dann 33 Maſchen rechts und Reihen ganz rechts. iks unter 3 Maſchen links im Wechſel. Hier ſieht man Dann beginnt man mit dem Zackenmuſter. Man arbeitet in den Aermel nur ein Zacken⸗ muſter in die Mitte ein. Man nimmt in der icht erſten Reihe wieder eine Maſche zu und ſtrickt * dann 13 Maſchen rechts, 35 Maſchen links und uſammen 4 13 Maſchen rechts. Rückreihen wie vorher, Anzeichen immer rechts auf rechts und links auf links. der Seh⸗ 4 In der 2. Muſterreihe die linke Zacke wie vor⸗ htsfeldes. her zuſpitzen. Nach 34 Reihen iſt die Zacke zu⸗ Nierener⸗ f geſpitzt und man beginnt hier mit der Ab⸗ ing und* nahme für die Kugel. Man nimmt erſt in ieder nuß vom I Reihe 3 Maſchen, dann 2 Maſchen, dann eine Maſche ab. Nun zu Beainn einer jeden Reihe urch den je eine Maſche abnehmen, bis man noch 20 Ma⸗ zerſtört. ſchen hat, die man zuſammenhängend abkettet. mdelt es* 7* 2. Aermel ebenſo. Zum Kragen ſchlägt man ſekt, das* 80 Maſchen an und ſtrickt darüber 70 Reihen ſtens zu⸗ 10 ganz rechts. Damit ſind alle Teile ſertig ge⸗ 4 is einge⸗ ſtrickt. Man ſpannt alles gut aus und bügelt Tabak⸗ unter feuchtem Tuch gut aus. Dann ſchließt ies laſſe man die Seiten und die rechte Schulter. Die n. linke Schulter wird nur an der Außenſeite ge⸗ t es bei ſchloſſen. Dann näht man den Kragen an den rung der Halsausſchnitt. Die Aermelnähte ſchließen und weisbar die Aermel einſetzen. Die rechts geſtrickten Aer⸗ rengung, melränder werden nach rechts eingerollt. Der Konſti⸗——.—— 3 Kragen wird ebenfalls nach rechts gerollt. An die Behand⸗ 4⁰ linke Schulter hätelt man an der Vorderſeite ſpiritus, 8 Oeſen an und an die hintere Seite ſetzt man it, Maſ⸗ 2 8 Knöpfe. Die Knöpfe an dem Kragen werden umſichtbar auf die linke Seite geſetzt, ſo daß Kopf⸗ beike(M) man ſie mit einrollt. gen Ta⸗ iner im Rr. hes lie⸗ zu tun. Bocks⸗ ſcharfen 7- 4 7 ndungen EUmen(eEEe Elue 2222222222 Steine. 9 ich beim uftreten 4 EAufbügelmuster 592864. andlung MM aitt UGe2t ElG2. Kissen(etwa 45 zu 60 om groß) aus weigem Etamin mit Weißstickerei und ekrüfarbiger Häkelverzierung. Man kann es 1 r, daß auch farbig arbeiten. rt, trok⸗ 'n muß. Aufbügelmuster 57575. t kein kine sehr hübsche runde Decköe Brotreſt(ios om Durchmesser groß) mit —— buntem Blumenstraugmuster in ler wie⸗ platt· und Spannstichstickerei. Viel⸗—— ſchnitte⸗ die Fa⸗ lb rat⸗ en und meiden, braucht n, und Riher⸗ 5 Nur alle Frauen, die gern und viel handarbeiten, istder Sommeraufent- ttel halt eine willkommene Gelegenheit, zemüſe, elnmal in Ruhe etwas besonders ibends: Hübsches zu arbeiten. Bequem im Liegestuhl ruhend, am sonnigen Wer Strand oder an regnerischen Tagen Rind⸗ in der Glasveranda, werden die bun- 5 0 ten Handarbeitstaschen hewor- 4 0 geholt- und langsam und mit Genus die schimmernden Stickseiden, die 1 welchen farbigen Wollknäuel und en und die mitgebrachten Handarbeitshefte : Kal⸗ beschaut und geprüft. Es ist ganz öße gleich, ob die Arbeit etwas fürs e und Heim, eine bunte Decke oder ein Kissen, ein Strickkleidchen für r Per⸗ das Töchterchen, ein Pullover für Aat den Sohn oder eine langgewünschte Zucker, Bluse mit e 15 die Sestricktes Kinder- Hier ist eine ele- H ODiese Bluse ist HMSestreifter Kkna- I für hleine Mãdchen e und Hauptsache ist, dag sie mit Ge- kleldchen aus hellroterf gante Schoßbluse, im Spitzenmuster aus benpullover, aus ein gestricktes kKleld- ot gut schmack, Llebe und Sorgfalt aus- zweidrähtiger Wolle mit die mit Blüten und weicher Oreidraht- Sportwolle gestrickt. chen mit Karomusts · Liter 0 4 eingestichtem weigen Schmetterlingen nach wolle gestrickt. Am fFür alle sportliche rung. Die Längsstreifen geführt wird und darum noch lange punktmuster. Vobach- Aufbügelmuster 30875 Hals weiger Pikeekra- Zwecke. Vobach- sind zuletzt aufgestickt. 1 Schnitt 81914 für 8 bis geschmückt wird. Vo- gen. Vobach-Schnitt Schnitt 81913 für Vobach-Schnitt 81909 —— aſ jene 14 Sommerreise im 10 dahre mit genauer bach-Schnitt 81897 80162 in Sröse 1 mit 12—14 Jahre miü⸗ für—4 Janre mit Jahre 1937 erinnert. Arbeitsbeschreibund. fuür Srõse l und lil. Arbeitsbeschreibung. beitsbeschreibung. Arbeitsbeschreibung. * 2 die modernen. +J e 3 Ii 75 11 61 M 1, 4 Für Reise und Fporft““ eemhde, Floffe„o liolind 4 Aübler N ——— 0—4 1 eee. BlcMhundlune Franz Zimmermann 48.12 4 4 nitatiski 5— vorrätig bei fernsptecher 23967 Mannheim 4 Donnerstag, 15. Juli 1937 Ein pſychologiſch beſonders feſſelnder Abſchnitt aus dem ſoeben im J. F. Lehmanns Verlag, München, erſchienenen gleichnamigen bebilderten Buch(Leinwand 6 Reichsmark), das in tiefſchür⸗ fenden Ausführungen das Soldatentum der ein⸗ zelnen Raſſen und Völker behandelt. Es ſoll nun der Typus des franzöſiſchen Sol⸗ daten ſo geſchildert werden, wie wir ihn aus der letzten Zeit unſerer Geſchichte kennen. Wir werten hier nicht unſeren tapferen Gegner, —. auch nicht von dem Maß der Unter⸗ chiede zu uns, ſondern von ihrer Art. Dazu hatten wir die Formel aufgeſtellt, daß der Franzoſe— gleichſam mit den Augen der an⸗ deren— auf ſeine Perſon und Haltung ſieht. Man iſt verſucht, ihn ſagen zu laſſen:„Was mache ich für eine Figur?“ Barubuſſe hat das in zwei treffenden Worten ausgedrückt, einmal: „Jeder Franzoſe iſt ein Schauſpieler“, das an⸗ dere Mal:„Jeder Franzoſe iſt tapfer, wenn er ſich beobachtet weiß.“ Ich habe dies letztere in dem engen Neben⸗ einander der Argonnenkämpfe oftmals beſtätigt efunden. Die Tatſache, daß der Franzoſe als inzelkämpfer verſagte, führte zu ſo dichter Be⸗ ſetzung der Gräben, daß der Handgranaten⸗ kampf nicht mehr geführt werden konnte. Auf dieſe Weiſe machten wir oft mehr Gefangene, als unſerer eigenen Zahl entſprach. Dieſe innere Haltung des Auf«⸗ſich⸗Achtens führt leicht zur Ruhmſucht und zur Eitelkeit. Man kann es einfach nicht ertragen, wenn ein anderer größer oder einflußreicher iſt als man felbſt. Das berühmteſte Beiſpielt hierfür iſt die Vorgeſchichte des Krieges 1870/1, die Rache für Sadowa, eine Schlacht, an der man gar nicht beteiligt war.„Wir ſind Hähne, die es nicht leiden können, wenn ein anderer lauter kräht“, ſagte der Marſchall Vaillant. Dieſe nationale Eitelkeit iſt ein ſtarkes Band natio⸗ naler Geſchloſſenheit über alle Parteiungen hinweg, eine Kraft, die auch ſchwere Lagen überwinden hilft. Unſerem Gefühl erſcheint eine ſolche Haltung allerdings etwas befremd⸗ lich. Das häufige Reden von der„Gloire“, von der„Ruhmreichen Nation“ will uns eben⸗ ſo unmännlich erſcheinen wie das unbeherrſchte Schreien und Jammern der Verwundeten. Es iſt bezeichnend, daß die Muſik und die bildenden Künſte eines Volkes mit derartiger Seelenhaltung eine ſtarke Bevorzugung des Effektes zeigen. Es iſt ebenſo bezeichnend, daß die Franzoſen das natürliche Sich⸗Geben des Deutſchen als„brutal“, als„unkultiviert⸗ empfinden und umgekehrt, daß es für das Wort„charme“ keinen treffenden deutſchen Ausdruck gibt. Schon aus dieſen Zügen ergibt ſich nach un⸗ ſerem Gefühl ein ſtark weibliches Bild. Frauen ſind leicht entflammbar, ordnen ſich beſſer un⸗ ter, ſind einheitlicher und darum leichter lenkbar. Das defenſive Gefühl Aus einem ſolchen Seelenbild erklärt ſich die Erfahrung der Vorliebe des Franzoſen für die defenſive Fechtweiſe. Er beſitzt ein ausgeſpro⸗ chenes defenſives Gefühl. Es äußert ſich bereits in dem Verlangen nach„Sicher⸗ heit“. Wir lächeln bisweilen wenn das hoch⸗ gerüſtete Frankreich von„Sicherheit“ ſpricht und ſind verſucht, darin eine Unwahrhaftigkeit zu 12 74— Das iſt falſch. Der Schrei iſt echt. Das defenſive Gefühl will ſich mit ſoviel Ka⸗ nonen, Tanks und Flugzeugen bewaffnen, wie es nur bedienen kann, will ſoviel Bundes⸗ genoſſen werben, wie es nur möglich iſt. Auch⸗ in den taktiſchen Vorſchriften und den An⸗ weiſungen für Truppenführung vor dem Welt⸗ krieg merkt man deutlich das Beſtreben, jedes Riſiko zu vermeiden. Damit verzichtete man Roman von Maximilian Lahr Neitermarscli Copvyrisht by Gerh. Stalling, Oldenburs 7. Fortſetzung In dieſen Herbſttagen geſchehen zwei Dinge. Der König hat die Abſicht, bis an die Elbe vorzudringen und gibt dem Purnitzer, zu dem er nach der Sache mit dem Italiener aroßes Vertrauen hat, zu ſeinen drei Kornetts noch zundert leichte Musketiere und ſchickt ſie als Plänkler voraus. Torſten Stalhanske ſitzt vor dem Abritt mit ſeinem Major im Zelt. Er iſt nicht weniger verſchloſſen als in den erſten Tagen, aber die Art, wie er dem Pommern begegnet, iſt doch freundlicher geworden. Manchmal ſagt ex ſchon„Herr Bruder' und nicht nur„Major', und das will viel bei ihm bedeuten. „Die Wallenſteinſchen haben drüben in Meck⸗ lenburg wenig gehauſt“, ſagt er.„Der Herr Bruder wird Mann und Gaul drüben auffüt⸗ tern können. Nicht umſonſt iſt der Wallenſtein ia Herzog von Mecklenburg.“ „Welche Befehle hat der Herr Obriſt noch für mich?“ fragte Hans⸗Jochen. „Rur den einen Befehl, und es iſt zugleich der einzigſte Befehl, den es für Reiter gibt: Greift den Feind an, wo Ihr ihn findet, aber laßt Euch nicht in ein Fuchseiſen locken.“ Und — das iſt etwas ganz beſonderes:„Es wäre mir recht leid um den Herrn Bruder.“ Dem Murnitzer iſt ſo wohl wie lange nicht, als er nun wieder über Land reitet. Krieg in Städten iſt nichts für Reiterleute, aber ſchwär⸗ men, das iſt etwas, und dreihundert aute jzu wiſſen und zu wiſſen, daß es keinen im ſchwediſchen Heer gibt, dem der König ſo viel vertraut, das maa einem den Kopf ſchon hoch tragen laſſen. Sie reiten eine Straße, die ſie wohl kennen, F ſchen traf, alſo praktiſch auf jeden Angriff in nicht völlig ge⸗ klärter Lage. Schon die Dreiteilung im Ge⸗ fechtsaufbau: Heeresvorhut, eigentliches Tref⸗ fen und Reſerven in etwa gleicher Stärke iſt defenſiv. Nachdem man vor dem Weltlriege (1909) das Bündnis mit Rußland auf einer Baſis Ae Ar hatte, die einen rückſichts⸗ loſen Angriff der franzöſiſchen Heere forderte und verſprach, begann man, die Anweiſungen entſprechend umzuarbeiten. Das Wort„An⸗ griff“ kehrte in der Neufaſſung immer wieder, in den praktiſchen und ausſchlaggebenden Ein⸗ zelheiten aber blieb man beim alten. Damit zog man in den Weltkrieg. Bezeichnend war, daß auch dieſe Anweiſun⸗ gen von 1912 kein Begegnungsgefecht kannten. Als man in der Schlacht von Longwy— die Aufklärung im Morgennebel hatte verſagt— überraſchend auf die Marſchkolonnen der Deut⸗ ezwungen war, eine Begeg⸗ nungsſchlacht wider Willen zu ſchlagen, lag man—55 in der Verteidigung. In den gan⸗ zen Anfangsſchlachten von 1914 ſehen wir ehr viele franzöſiſche Angriffe kleineren Umfangs, die aber in den meiſten Fällen nach kurzem „Elan“ ſteckenblieben. Der Generaliſſimus Joffre zog die Bilanz aller dieſer Schlachten mit den Worten:„Der franzöſiſche Soldat eignet ſich nicht für den Angriff in freiem Felde.“ Mit dieſer Begründung befahl er die Unterhaltung und Wilfen Rasse, Volk, Soldatentum/ Von Hauptmannn Egon Hundeiker, Breslau Defenſive. Man iſt verſucht, mit dieſen Worten auch das ſpätere Steckenbleiben mancher fran⸗ zöſiſcher Großangriffe des Stellungskrieges zu erklären. Die meiſt dichten Maſſen der Stür⸗ mer waren über die erſten zerſchoſſenen deut⸗ ſchen Gräben nicht hinwegzubringen. Joffre hätte aber auch der Führung den glei⸗ chen Vorwurf machen müſſen. Der ſo aus⸗ ſichtsreich in die Flanke der deutſchen 5. Ar⸗ mee geführte Gegenangriff der Armée de Lorraine öſtlich Etain(24./25. Auguſt 1914) iſt von der zaghaften Führung verloren worden. Für die Schlacht in Lothringen hatten die franzöſiſche 1. und 2. Armee einen rein offenſiven Auftrag. Als aber der Führer der., General Dubail, die Meldung von ſtarken deutſchen Reſerven bei Pfalzburg erhielt, deren Vorhandenſein dort ohne weiteres angenommen werden mußte, entſchloß er ſich, ſeinen an die Vogeſen angelehnten rechten Flügel in tiefer Staffelung zur bereitzuſtellen und nur am linken Flügel mit ſchwachen Kräften anzugrei⸗ fen. So gewinnt man keine Angriffsſchlacht! Derartige Beiſpiele gibt es noch andere. Da jedoch die Ereigniſſe des Weltkrieges noch nicht ſo geklärt ſind daß nicht eine ſpätere For⸗ ſchung im Einzelfalle andere Geſichtspunk:e um Vorſchein bringen könnte, müſſen wir auf en Krieg 1870/1 zurückgreifen. Der französische Soldat 1870/71 Wir ſehen bei Spichern, bei Collombey⸗ Nouilly und bei Vionville immer das leiche Bild: Erheblich unterlegene deutſche räfte greifen, tropfenweiſe eingeſetzt, den in guter Stellung voll entwickelten Gegner an. Das überlegene Gewehrfeuer der ſen hre bringt Verluſte, die zu ſchweren Kriſen führen. Ein Angriff der Franzoſen würde dieſen jetzt den Sieg bringen. Truppen und niff er n ſind zur Stelle. Aber der Angrif erfolgt nicht. Aehnlich war es bei Gravelotte. Von fran⸗ öſiſcher Seite wird die Untätigkeit auf eine frühere Empfehlung des Marſchalls Niel ſe⸗ rückgeführt, die überlegene Wirkung des Caſſe⸗ pots(wirkſame Schußweite 1200 gegen 600 Me⸗ ter der deutſchen Gewehre) in der Defenſive auszunutzen. Dieſe Ueberlegung iſt an ſich durchaus richtig. Die furchtbaren Verluſte der Garde bei St. Privat ſind das klarſte Beiſpiel dafür. Wenn aber dieſe Taktik den gewollten Zweck erreicht hat und der Erfolg nicht ausge⸗ nutzt wird, den Sieg an ſich zu reißen, ſo iſt das bei der Fülle der Beiſpiele und der großen Zahl der in Betracht kommenden kriegsgeſchul⸗ zen Führer nicht anders zu erklären als durch die zur Devenſive. Ja, man kann fagen, daß die Berufung auf den bereits im Jahre vorher verſtorbenen Marſchall Niel eine nachträgliche Konſtruktion iſt. Mit dieſer Feſtſtellung des dem franzöſiſchen Soldaten arteigenen Hanges zur Verteidigung iſt kein Urteil über das Maß ſeiner Tapferkeit geſprochen, ſondern nur über deren Erſchei⸗ nungsform. Es gibt eben Menſchen und Heere, die das Höchſtmaß ihrer Tapferkeit in, der Verteidigung, andere, die es im Angriff er⸗ reichen. Man vergleiche einmal die auffallend hohe Verluſtziffer der franzöſiſchen Generäle in jenen Schlachten mit ihrer ſogenannten„Un⸗ tätigkeit“. Eine weitere Eigenart des franzöſiſchen Sol⸗ daten iſt ſeine Sorgloſigkeit, etwas, was mit dem Verlangen nach„Sicherheit“ kaum verein⸗ bar iſt. Die Erklärung des oft völligen Ver⸗ fagens im Vorpoſtendienſt muß wohl ebenfalls aus der feeliſchen Grundhaltung heraus geſucht werden. Ein Menſch, der ſich ſo abhängig von und wieder einmal wendet ſich der Major um und winkt ſeinem Rottmeiſter. „Denkſt du noch daran, Piepenbrink?“ „Iſt wohl keiner im alten Kornett“, entgegnet der,„ſo nicht des Ritters Rechow aedächte. Hier ritten wir damals, Junker.“ Der gibt dem älteſten Rittmeiſter einen Be⸗ behl und galoppiert, nur von dem Alten ge⸗ folgt, davon, bis ſie auf Pollenthin einreiten, Da ſieht es nun anders aus. Piepenbrink kennt ſeinen Herrn, und als er ſich überzeugt hat, daß das Reſt leer iſt, bleibt er auf dem Hof mit den Pferden. Und der geht hinein. f Sieht Tapeten und Malereien, die zerſtört ſind, Möbel, die zerſchlagen wurden, verbrann⸗ W und hat einen böſen Geruch in der aſe. „Satansbrut!“ zürnt er. Steht auch lange in einem Zimmer, das ein⸗ mal Mädchenlachen gehört hat, und ſo ſehr es ihm auch zu ſeinen Reitern dränat, er muß noch verweilen. Vom Fenſter aus erkennt er die Staubwolke ſeiner Völker, hört Sianale, die 5 rufen ſcheinen und kann ſich nicht los⸗ reißen. Fährt herum, als er Schritte hört. Der Rott⸗ meiſter iſts, den die Sorge hergetrieven hat. „Kommt fort, Junker“, bittet er.„Dies iſt kein Aufenthalt.“ „Warum nicht, Piepenbrink.“ Und der Rottmeiſter:„Die drüben glauben an ein Fegefeuer, wir tun das nicht. Aber ſo meine ich: So lange wird der alte Rechow keine Ruhe finden, bis das nicht bereinigt iſt. Und daß es geſchieht, dafür ſtehen Offiziere und Mann alleſamt, die der Standarte folgen, ein, Junker.“ Der drückt ihm die Hand.„Danke dir, Alter.“ Und der:„Iſt ja auch um unſerer eigenen Seligkeit willen. Wißt Ihr, Junker, was ich manchmal denke? Ich denke ſo, wenn der Krieg vorbei iſt, dann möchte ich wohl bei dem Guts⸗ herrn von Purnitz, wo er auch ſein Haus hat, einen Poſten finden. Muß doch einer ſein, der die Jungen das Waffenwert lehrt.“ anderen fühlt, iſt kein Einzelkämpfer. Er ver⸗ ſagt, wenn er auf ſich allein geſtellt iſt. Wenn bei Beaumont(30. Auguſt) ein anzes Armee⸗ korps nur eine einzige Feldwach aufſtellt, ſo erſcheint uns das ganz unverſtändlich. Richt viel anders war es bei Wörth und Vionville. Im Weltkrieg glückte der Maasübergang des deutſchen XVI. Armeekorps nördlich Verdun nur infolge dieſes Der Franzoſe hielt das Weſtufer mit überlegenen Kräften in ützengräben. Schwere Artillerie aus der Feſtung war herangezogen. Sie war, wie ſich ſpäter herausſtellte. auf die faſt allein in Be⸗ tracht kommende Uebergangsſtelle bei dem klei⸗ nen Dorf Vilosnes Kge Von einer Ueberraſchung konnte alſo keine Rede ſein. Und doch gab es eine ſolche. Das bei dem Dorf übergeſetzte Infanterie⸗Regiment 173 gelangte in die leeren Schützengräben, hinter denen die ⸗ Franzoſen in Zelten lagen. Einer der am Ufer gefangenen Vorpoſten ſagte:„Vielleicht habe ich geſchlafen.“ Das Syſtem„Nivelle“ Wenn der Franzoſe kein Einzelkämpfer iſt, ſo folgt daraus, daß auch die Formen, die er beim Angriff bevorzugt, die Neigung zu maſ⸗ ſierten Stößen erkennen laſſen. Selbſt im Zeitalter der Maſchinengewehre, im Weltkrieg, aben wir Angriffe in geſchloſſenen Kolonnen erlebt, ſogar im Stellungskrieg. Der Deutſche ſchlägt, der Franzoſe ſticht, wie die meiſten defenſiv veranlagten Menſchen. Dem ent⸗ ſprechen ſeine Angriffe. Sie ſind kurz, ſchnell und dicht auf ſchmalem Raum. Der Elan“ der einen reißt die andern mit. Es iſt die Ekſtaſe des Augenblicks, nicht der unaufhörliche Drang nach vorwärts. Dem entſpricht als Mittel der Entſcheidung der Durchbruch, der Stoß, nicht der weitausholende Hieb der Flan⸗ kierung. Das Syſtem„Nivelle“ war echt fran⸗ zöſiſch. Wenn trotzdem in den neueſten Vorſchriften unſeres Nachbarn wirklicher Angriffsgeiſt zu ſpüren iſt und ſogar einer Bevorzugung der Flankierung das Wort geſprochen wird, ſo muß man nach den Gründen fragen. Sie liegen „Piepenbrint—— iſt ein leichtes Stüc, dünkt mich, ſich mit Küraſſieren und Kroaten herumzuſchlagen, iſt aber eine vertrackte Sache, vor ein Fräulein zu treten und ſie zu fragen.“ „Und wenn das Fräulein— ſo wir es end⸗ lich haben— nur darauf wartet, Junker?“. „Piepenbrink, du biſt ein altes Rauhbein, woher weiß man das?“ Der kratzt ſich am Kopf.„Schwere Sache, Junker, ſchwere Sache. Mit denen vom Troß, das geht noch, maa auch bei einer Marjell vom Lande ein leichtes Stück ſein, aber ein Fräu⸗ lein— aber ich meine ſo, ein Reiter macht es, wie er's gelernt hat.“ „Und wie hat er's gelernt?“ „Der Junker mag zu Gnaden halten, wenn es Unſinn iſt: Feſt hingeſetzt auf den Hoſen⸗ boden, Schenkel ran, Sporen rein und los.“ „Wills wohl im Kopf behalten, Piepenbrink.“ Ohne ſich umzuwenden, jagen der Alte und ſein Major dem Heerhaufen nach. Der Oktober färbt die mecklenburaiſchen Wälder golden, und die Hufe der Pferde ver⸗ ſinken wie in einem leuchtenden Teppich, Tier und Menſch ſind wieder herausgefuttert, denn wenn dies auch ein Unternehmen iſt, bei dem es keine Ruhe und keine Beſinnuna aibt, ſo hat der Purnitzer doch Soldaten, die den Krieg ge⸗ wöhnt ſind, und die das Gute nehmen, wo ſie es finden. Und maa es auch nur eine aute Nacht in einem Gutshof ſein. Dabei iſt das Land Mecklenburg für die Schweden feindliches Land, denn viele der Herren halten zum Kaiſer und haben beſonders Sorge vor ihrem Lehnsherrn, dem Herzog von Friedland. So kommt es, daß das Detachement oft recht widerwillig aufgenommen wird. Einmal, ſie liegen auf einem großen Gut und haben ſich alles, was ſie brauchen, ertrotzen müſſen, wird die Lage beſonders gefährlich. Fortuna iſt eine wetterwendiſche Frau, und einmal neigt ſie die Palme in ihret Hand den Schweden zu, ein⸗ mal den Kaiſerlichen. Seit einiger Zeit ſcheint ſie es mehr mit den Kaiſerlichen zu halten, wohl in der Hauptſache in der Perſon des bis⸗ erigen Generalſtabschefs und Oberbefehls⸗ abers, General Weygand, einer überwiegend nordiſchen Perſönlichkeit, vielleicht aber a im Hinblick'auf unſere Unterlegenheit und da geringere Riſiko infolge der„Mauer Lothrin⸗ gens“ als Aufnahmeſtellung. Endlich iſt rif der Tank da, der ſeinen Beſitzer zum wingt. Doch hiervon ſpäter! Intereſſant iſt, aß im Schrifttum über den neuen Angriffs⸗ eiſt der Einwand von dem mangelhaften Er⸗ folg der Angriffsſchlachten von 1914 mit der Entgegnung abgetan wurde, man habe es da⸗ mals nur an den nötigen Vorkehrungen für die Sicherheit fehlen laſſen. Abgeſehen davon, daß dies nicht immer zutrifft— einzelne Fehler ſind auf beiden Seiten gemacht worden, ohne daß ſie für den Ausgang entſcheidend wurden — das bereits wieder ein defenſiver Ge⸗ anke. Die beſte Truppe Frankreichs Es iſt verſtändlich, daß Soldaten, deren Stärke die Verteidigung iſt, auch in ihrer Tra⸗ dition das Defenſive höher bewerten als wir. Berühmt iſt z. B. die Verteidigung von Ba⸗ zeilles bei Sedan(la maison de la derniere car- touche). Dieſe Verteidigung wurde allerdings in der Hauptſache von Marineinfanterie getragen. Sie alt als die beſte Truppe Frankreichs. Bei der erteidigung von Paris war die Marine⸗ artillerie die anerkannt tapferſte Truppe. Daß ihre Rekrutierungsgebiete in der Normandie und an den Küſten der Bretagne beſonders viel nordiſches Menſchenmaterial enthalten, iſt in dieſem Zuſammenhange aufſchlußreich. Ein Hubay-Museum in Budapest In Budapeſt wird in Kürze eine Ausſtellung der ſehr wertvollen Kunſtſchätze eröffnet wer⸗ den, die der vor einiger Zeit verſtorbene be⸗ rühmte Geiger und Komponiſt Eugen Hubay hinterlaſſen hat. Es wird—— das Haus Hubays in Budapeſt, in dem der Muſiker ſeine Freunde zu intimen muſikaliſchen Nachmittagen zu verſammeln pflegte, zu einem Muſeum um⸗ zugeſtalten. Eins der koſtbarſten Stücke der Ausſtellung iſt die Stradivari⸗Geige Hubays, die der Künſtler noch wenige Stunden vor ſei⸗ nem Tode geſpielt hat. Für dieſe Geigen waren von amerikaniſcher Seite vor einigen Jahren rund 500 000 Dollar geboten worden. Hubay, der 78 Jahre alt geworden iſt, hat bis zu ſei⸗ nem letzten Lebenstage komponiert. Man hofft, unter ſeinem Nachlaß noch manches bisher un⸗ bekannte Werk aufzufinden. Zu ſeinen Plänen gehörte u. a. die Schaffung einer Operntrilogie nach Motiven der ungariſchen Geſchichte. Dieſes Werk ſollte im nächflen Herbſt vollendet ſein. Wenige Tage vor ſeinem Tode hatte er die Kompoſition einer komiſchen Oper begonnen. Internationale Schau o kunſt 1937. Im Anſchluß an die ldoni⸗ und Shakeſpeare⸗Feſtſpiele, die im Juli in Venedig durchgeführt werden, wird am 10. bis 30. Auguſt die„Internationale Schau der “veranſtaltet werden. Bei dieſer Ge⸗ egenheit wird in dem neuerrichteten Großfilm⸗ theater 1 dem Lido der italieniſche Großfilm „Seipio Africanus“ zur Uraufführung kommen. Für die Biennale 1938, die in ihren Vorarbei⸗ ten bereits abgeſchloſſen iſt, iſt eine internatio⸗ nale Schau der Landſchaftsmalerei von 1800 bis zur Gegenwart vorgeſehen Neu ausgeſchrie⸗ ben werden zwei Preiſe für je einen nicht⸗ italieniſchen Bildhauer und Maler in Höhe von 50 000 Lire. Südoſteuropareiſe des Leipziger Thomanerchores. Der Leipziger Thoma⸗ nerchor wird, wie bei einem Empfang von un⸗ gariſchen Austauſchkindern durch die Stadt Leipzig mitgeteilt wurde, vorausſichtlich noch in 55— Herbſt eine Südoſteuropareiſe unter⸗ nehmen. jedenfalls muß der König ſeine Vormarſch⸗ pläne nach Weſten aufgeben, und eine Or⸗ donnanz wird abgeſandt, um den Purnitzer zurückzurufen. Der Offizier fällt einer Streife des Grafen Montecuculi in die Hände und das Schreiben, das dem Major überbracht wird, trifft erſt ein, als der kaiſerliche Oberſt jeden Rückweg ver⸗ ſperrt hat. So bleibt dem Pommern nichts übrig, als ſich mit ſeinen Völkern in dem Gut, in dem er liegt, zu verſchanzen und eine Ge⸗ legenheit zu erwarten. Tagelang liegen die Finnländiſchen nun ſo und plänkeln. Ob ſie ſich aber zu wenigen zu⸗ ſammentun, oder ob ſie es als Haufen ver⸗ ſuchen, den eiſernen Ring, der ſie mitleidslos eingeſchloſſen hat, zu durchbrechen, überall wer⸗ den ſie zurückgeworfen. Sorgenvoll ſitzt der Purnitzer mit ſeinen Offizieren im Herrenhaus des Gutes. Die Nachrichten ſind böſe, mögen Keller und Scheu⸗ nen auch noch ſo voll ſein, viele Mäuler wer⸗ den mit jedem Vorrat fertig, und wenn auch hier und da eine Streife etwas hereinbringt, es zerfließt dem Offizier, der die Verpflegung unter ſich hat, unter den Händen. In dieſe Note hinein bringt eine Vedette einen Mann, den ſie im Vorlande aufgegriffen hat, und der neue Kunde zu melden hat. Der Montecuculi iſt es müde zu warten, ſagt der Mann, und iſt zum Sturm entſchloſſen. Außer⸗ dem glaubt er die Schar ausgehungert und zermürbt genug. Der Kornett von Barner tritt auf den Bauern zu und ſpielt mit ſeiner Piſtole.„Lügft du das, Kerl, oder ſprichſt du die Wahrheit?⸗ Der Mann zittert.„Warum ſoll ich Euch nicht die Wahrheit ſagen, Herr Offizier?“ „Wenn du gelogen haſt, baumelſt du, und wenn ich die letzten Leute nehmen ſoll, die ich noch habe, um dir dieſen Liebesdienſt anzutun.“ Der Major winkt ihm zu ſchweigen, dann tritt er dicht an den Bauern heran.„Wieviel Küraſſiere ſahſt du?“ Fortſetzung folgt „Hake Sinn Uebert fehlt wi mer gege durch ei nötig R Sinn. 2 digen der bede unerhechl Der K. 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Der ſagt der Außer⸗ ſert und zuf den e.„Lügſt hrheit?“ ich Euch ?“ du, und „ die ich nzutun.“ n, dann „Wieviel ng folgt 4 — „Hakenkreußbanner“ aſts- und sozialpolitik Donnerstag, 15. Juli 1937 Sinn und Grenzen des Verpackungskrieges Uebertriebener Kundendienſt iſt ebenſo ver⸗ fehlt wie mangelnde Gefälligkeit dem Abneh⸗ mer gegeniüber. So hat die Aufforderung, nicht durch einen allzu großen Verpackungseifer un⸗ notig Rohſtoffe zu verſchwenden, ihren guten Sinn. Wenn man ſich überall mit dem notwen⸗ digen Umhünungsmaterial begnügt, läßt ſich der bedentlich geſtiegene Papierverbrauch nicht unerheblich herabdrücken. Der Kampf gilt aber nur der Verſchwendung. Warenſchutz und Hygiene dürfen nicht außer acht gelaſſen werden. und wenn die Käufer be⸗ ſondere Wünſche haben, etwa eine Verpackung zu Geſchenkzwecken erbitten, ſo ſoll das ſelbſt⸗ werſtändlich von den Verkäufern berückſichtigt werden können. Was in beſcheidenen Zeiten üblich war: Ge⸗ fäße zum Einkauf feuchter oder flüſſiger Waren mitzubringen, das hat man in neuerer Zeit als „nicht fein“ aufgegeben. Man wird es wieder lernen— wird ſich daran gewöhnen, nichts da⸗ bei zu finden, ſondern ftorz darauf zu ſein, daß man ienſtande iſt, kleine Eitelkeiten im allgemei⸗ nen Intereſſe zu vernachläſſtgen. Es liegt aber kein übermäßiger Verpackungsaufwand vor, wenn Tüten oder Beutel zur Verpackung von Waren verwendet werden, die einer ſolchen Ver⸗ packung bedürfen. Es hat auch keinen Sinn, in ſolchen Fällen mit unzureichendem Einſchlag⸗ material arbeiten zu wollen, das der Kunde von Hauſe mitbringt. Deutſchland iſt nicht Rußland. Wir haben, was wir brauchen, und zweckmäßige Verpackung iſt niemals ein Luxus. Angegangen wird allein gegen einen Aufwand, von dem im Grunde nie⸗ mand etwas hat, weil er nicht erforderlich iſt. Wenn aber für eine Ware ein Bogen ſauberes Papier zum Einſchlagen genügt, dann braucht man ſie nicht doppelt und dreifach einzuwik⸗ keln, nur, damit ſich der Käufer geehrt fühlt. Volksgenoſſen, die mit ihrer Zeit leben, werden ſich auch in Zukunft durch ſolchen„Kunden⸗ dienſt“ in keiner Weiſe beeindrucken laſſen. Sie werden dem Kaufmann ſagen, daß er ſparſamer ſein ſoll, im Intereſſe des Ganzen und im In⸗ tereſſe ſeiner Koſtenrechnung. Schwere Gefängnisſtrafen für Arbeitsbuchfälſchung Ein Hilfsſchloſſer hatte, um den Facharbeiter⸗ lohn zu erlangen, in ſein Arbeitsbuch Angaben über eine abgeſchloſſene Lehre eigenmäch⸗ tig eingetragen, ohne daß er eine ſolche Lehre aufzuweiſen hatte. Er wurde wegen ſchwerer Urkundenfälſchung durch Schöffenge⸗ richtsurteil zu neun Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. 13 Ein anderer Arbeiter hatte in ſeinem Ar⸗ beitsbuch das Datum ſeiner Entlaſſung aus landwirtſchaftlicher Arbeit abgeändert, ſo daß die Dauer der Arbeit kürzer erſchien. Er hatte ſich ferner ein zweites Arbeitsbuch aus⸗ ſtellen laſſen und in dieſem Arbeitsbuch zu Täuſchungszwecken das Ausſtellungsdatum a b⸗ geändert. Auf Grund dieſer Handlungen (Urkundenfälſchungen, Vergehen gegen die Erſte Durchführungsverordnung zum Arbeitsbuchge⸗ ſetz) erhielt er eine Geſamtſtrafe von z wei Monaten Gefängnis. ftheln-Malnlsche Abendbörse Ruhig und behauptet An der Abendbörſe verlief das Geſchäft ruhig bei im weſentlichen auf Mittagsſchlußbaſis gehaltenen Kurſen. Anfangs wurde nur Geffürel mit 154¼ notiert, AEG waren zu 132½ bis 132¼, AG. für Verkehr zu 130 geſucht. IG⸗Farben hörte man zu 167 bis 167½, BMW zu 148/½—149. Auch der Rentenmarkt lag ruhig. Dekoſama⸗Neubeſitz lagen mit Plus⸗Zeichen angeſchrieben. Kommunalum⸗ ſchuldung nannte man 94.20. Im Verlauf bröchelten die Kurſe am Aktienmarkt eher eine Kleinigkeit ab. Am Rentenmarkt waren Kommunalumſchuldung mit 94.20 etwas leichter. Weiter geſucht Hamburger Neu⸗ beſitz, ebenſo auf Schweizer Franken lautende zertif. Bonds Badenwerk 87(85), Farben⸗Bonds kamen mit 134½ zur Notiz, Dekoſama Neubeſitz wurde mit 44.45 taxiert. Getrelde Frankfurter Produkten vom 14. Juli Alles unverändert. Rotterdamer Getreide Rotterdam, 14. Juli. Weizen(in Hfl. per 100 Kilo): Jult.65; Sept..65; Nov..65; Jan. .62½. Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kilo): Juli 104; Sept. 108/½; Nov. 108/; Jan. 108/. „Freude und Arbeit“ In dem neuen Heft„Freude und Arbeit“, dem offiziellen Organ des„Internationalen Zentral⸗ büros Freude und Arbeit“, das wiederum in ſechs Sprachen berichtet, wird die auf der Reichstagung der NSG.„Kraft durch Freude“ gehaltene Rede des Reichs⸗ leiters Dr. Ley wiedergegeben. Sie iſt inſofern von beſonderem Wert, als ſie geeignet iſt, auch dem Außen⸗ ſtehenden eine klare Vorſtellung von dem Weg und Ziel der„Kdſß.“⸗Arbeit zu geben. Aus einem Geſpräch mit der Schweizeriſchen Geſandtſchaft erhält der Leſer einen Einblick in die Schweiz als Reiſeland. Es wer⸗ den bei dieſer Gelegenheit aber auch intereſſante An⸗ gaben über ſchweizeriſches Volls⸗ und Sozialleben ge⸗ macht. Der Präſident des faſchiſtiſchen Induſtriearbei⸗ terverbandes gibt ſodann eine kritiſche Darſtelung über die bisher geleiſtete Avbeit an der italieniſchen Nation ſeit der Schaffung der„Carta del Lavoro“. Unter anderem werden auch noch die Bemühungen Un⸗ garns über eine erfolgreiche Freizeitgeſtaltung aufge⸗ zeigt. Das Heft iſt ſelbſtverſtändlich auch diesmal mit wertvollem und inſtruktivem Bildmaterial ausgeſtattet. Die nichtigsten ftadioröhren werden hilliger flationalisierung der Rundfunkwirtschaft/ Ein Erfolg der Zusammenarbeit und Typenbereinigung Mit dem heutigen Tage tritt eine Verbilligung der Rundfunkröhren⸗Bruttopreiſe ein, die alle die Röhrentypen umfaßt, die von den Gerätebauern heute noch berückſichtigt werden. Von insgeſamt 109 auf dem deutſchen Markt befind lichen Röhren ſind 49 Stück der Verbilligung unterworfen, das heißt, da etwa 50 v. H. der überhaupt vorhandenen Röhren nur noch für das Erſatzgeſchäft in Frage kommen, faſt alle, die praktiſch für den Bau neuer Geräte ver⸗ wandt werden. Eine beſonders kräftige Preis ſenkung erfahren dabei die Röhren, die bevor⸗ zugt für die Beſtückung der neuen Geräte in Betracht kommen. Die Verbilligung gerade die⸗ ſer modernſten Hauptkonſumröhren betrügt durchſchnittlich 25—30 v.., während der Durch⸗ ſchnitt der Geſamtpreisſenkung bei etwa 19 v. H. liegt. Folge der Zuſammenarbeit Es iſt klar, daß eine ſo erhebliche Preisſen⸗ kung der Rundfunkröhren der geſaanten Rund⸗ funkwirtſchaft einen neuen Antrieb geben muß. Die Auswirkung auf die Preiſe der Geräte dürfte ſich bereits bei der kommenden Rund⸗ fucrkausſtellung zeigen. Damit iſt indeſſen die Bedeutung dieſer Aktion noch keineswegs er⸗ ſchöpft. Das Entſcheidende iſt vielmehr der Weg, auf dem man zu einem ſo befriedigenden Er⸗ gebnis gekommen iſt. Es iſt nämlich nicht ſo, daß dieſe Preisſenkung etwa durch die Beſchnei⸗ dung von Rabattſpannen oder durch eine ſon⸗ ſtige ſchematiſche Maßnahme erfolgt wäre, ſon⸗ dern es handelt ſich hier umeine echte Sen⸗ kungder Selbſttoſtenpreiſe der In⸗ duſtrie, die das Reſultat einer verſtändnis⸗ vollen Zuſammenarbeit zwiſchen Induſtrie, Handel, Behörden uſw. iſt und deren Kernpunkt in der Einigung auf eine Typenbeſchränkung liegt. Man hat es alſo mit einer echten Rationali⸗ ſierungsmaßnahme zu tun, deren Weſen darin beſteht, daß man unvernünftige Zuſtände durch vernünftigere erſetzt. Inſofern kommt dieſer Röhrenpreisſenkung eine allgemeine, weil bei⸗ ſpielgebende, wirtſchaftspolitiſche Bedeutung bei. Die Größe des auf dieſer Art erreichten Er⸗ folges iſt überraſchend. So überraſchend, daß man vielleicht geneigt ſein könnte, die Sentung der Preiſe nicht ausſchließlich 1 eine echte Selbſtkoſtenſenkung zurückzuführen, ſondern auf überhöhte Preiſe vor der Senkungsaktion. Das wird aber von der Induſtrie entſchieden in Ab⸗ rede geſtellt. Sie weiſt in dieſem Zuſammen⸗ hang auf die großen Belaſtungen hin, die ſie gegenüber ausländiſchen Induſtrien, insbeſon⸗ dere gegenüber der ameritaniſchen Röhrenindu⸗ ſtrie, von jeher zu tragen hatte und auch heute noch tragen muß. Das durchſchnittliche deutſche Jahresgeſchäft in Rundfunkröhren macht nür etwa 10 v. H. des anerikaniſchen aus. Die Amerikaner konnten alſo immer erheblich grö⸗ ßere Serien auflegen mit all den ſich daraus ergebenden Folgerungen für die Fabrikations⸗ koſten. Dazu kommt weiter, daß die ameritkani⸗ ſchen Preiſe in der letzten Zeit offenbar Schleu⸗ derpreiſe waren. Mußte doch eine große Reihe von amerikaniſchen Röhrentypen gegenüber dem Vorjahre bis zu 30 v. H. heraufgeſetzt werden. Ein weiterer Nachteil gegenüber Amerika lag in dem ſtarkausgeprägten Qualitäts⸗ anſpruchdes deutſchen Abnehmers, Die neuen Preise für ſftadioröhren 1. Röhren mit Gemeinſchaftsbezeichnung für Telefunken und Valvo (alter Preis) ABei, n RM. 11.75 ACH 1„»„ O— 0 55 13.— 55 17.50 AD 1„„ 0 97 13.— 57 14.50 11 „ 11.5 „ 11.25„ „ 1150 A 1175„ 13.— A 2„ 16.50 „ 15.50 AZ 1„»„ 0 0 55.50— 50.—— BCH 1 5 0* 0 95 15.— 57 19.— BI2 1„ 18.— CBC1»„»„»„ 97 10.75 59 15.— „ 14.75 n„% 14.75 CH 1 0 0 0 5⁵ 12.50 99 14.— (alter Preis) n RM. 14.25 RM. 19.— Gn 4%%„„ 15.—„ 18.— nnn 5. 1275„ 17.— „ 15.— „ 18.— 53 1475 enht ins„ 1475 BIi 1249„ 14.50 1 1„ 20.— ia12 „.50 5 4178 11„ 17450 KL 1„* 0 0 55.75 59 10.— nn ii 1250 VI. 1 n 35 14.50 55 17.— 2. Röhren mit abweichenden Bezeichnungen für Telefunken und Valvo Telefunken Valvo(alter Preis) RES 1064* RM..— RES 164 d*.e„.— RE 60⁴4 4 3. 48.„ 16.50 RE 614 3 LK 4110˙* 0 0 0 55 15.— 55 18 Wi REN 704 d U4100D.„ 15.—„ 16.— REN 904.75 1 5.25 RES 9064 n 3 1„ 13.— REN 1817 d U 1718D0..„„ 15.—„ 17— RENS 1824 e„„ 15.— 1625 RENsS 1834 X 2918 0 0 0— 0 5* 15.— 59 16.25 RENS 1854 AN 2127 n„ 16.— RGN 354 G 354 n 330 450 RGN 1054 G 1054„„„„„„»»„„„„„ 55.50 55.— RGN 1064 G 1064„.— * Serienausführung Mehrpreis wie bisher.50 RM. ieeee 3 Milliarden fahrgäste benufzten die Elekfrische — Deutschlond hot 173 Strassenbahnen ,— Tri — ——— 4 — 9 2 5 2 — W 8 S W— — — 2. — Dienenne Befõrderre personen Wag omefer⸗.—22— 42³³⁵ 403³⁰ 103⁰ Ae IIAA L .LMr.1. 310 KHrd. 358. Mil Gemoschoftemmoſiecder Zeichnung: Roha Das billigſte und leiſtungsfähigſte Maſſenbeförderungsmittel im Nahverkehr iſt nach wie vor die Straßenbahn. Beinahe drei Milliarden Perſonen ſind im vergangenen Jahre von den 173 Straßenbahnbetrieben, die wir in Deutſchland haben, befördert worden. Gegenüber den Jahren vor der Kriſe hat freilich der Omnibus ſeinen Anteil am Nahverkehr von 4 guf 12 v. H. vergrißern können. Doch verdankt er dieſe Zunahme weitgehend der Straßenbahn ſelbſt, die ihn als Zubringer und zur Entlaſtung der Schiene eingeſetzt hot. der eine gute Qualität der Tonwiedergabe for⸗ dert, während ſich der ausländiſche Hörer mei⸗ ſtens mit einer großen Lautſtärke begnügt und auf die muſikaliſche Wiedergabe weniger Wert legt. Von dieſer Qualitätslinie wird die deut⸗ ſche Röhreninduſtrie ſelbſtverſtändlich auch in Zukunft nicht abgehen. Arſache der hohen Preiſe Wenn die Preiſe früher ſo hoch waren, ſo lag dies in der Hauptſache an dem techniſch völlig unbegründeten Herausbringen von immer neuen Röhren. Jede dieſer Röhren erforderte für ihre Entwicklung einen erheblichen Koſtenaufwand, ehe ſie wirklich fabritkationsreif war. War das dann erreicht, ſo mußte man oft feſt⸗ tellen, daß die eben entwickelte Röhre bereits urch eine neue Röhre überholt war. Es war alſo nicht möglich, durch eine nachfolgende Se⸗ rienfabrikation die Entwicklungskoſten wieder hereinzuholen. Die Vielzahl der in jedem Jahre neu auf den Markt kommenden Röhren hatte jedoch noch einen anderen Nachteil. Die Frage der am meiſten bevorzugten Röhren konnte erſt in dem Augenblick beantwortet werden, wenn die Rundfunkapparateinduſtrie ihr Fabrika⸗ tionsprogramm feſtgelegt hatte. Daraus ergab ſich der ungeſunde Zuſtand einer ſtoßweiſen Beſchäftigung, der die Röhrenfabrikation zu einer ausgeprägten Saiſoninduſtrie mit allen ihren Nachteilen, vor allem auch mit einem ſtändigen Perſonalwechſel infolge dauernder Entlaſſungen und Wiedereinſtellungen machte. Gerade daraus ergab ſich ein neuer Faktor der Koſtenſteigerung, weil nämlich jeder Arbeiter in der Röhrenfabrit immer erſt wieder ange⸗ lernt werden mußte. Ein Röhren⸗Feierjahr Nachdem dieſe Zuſtände jahrelang angehalten hatten, hat man ſich nun endlich zu einer Aen⸗ derung aufgerafft, indem ſich fämtliche Betei⸗ ligten, einmal die Röhrenherſteller(Telefunten, die Deutſche Philips⸗Geſellſchaft, Radio⸗AG., D. S. Loewe und Tungsram), ferner die Ap⸗ baratebauinduſtrie, ſowie der Handel darauf geeinigt haben, im nächſten Jahre nur zwei Ergänzungsröhren auf den Martt zu bringen, und zwar eine achtzehn Watt⸗Hochleiſtungs⸗ Endpentode AL,5, die in der Hauptſache für die Beſtückung der Exportgeräte in Frage kommt, und das„magiſche Auge“, eine Abſtimman⸗ zeigeröhre, die gleichzeitig durch ihren Trioden⸗ teil für Niederfrequenz⸗Verſtärkungszwecke aus⸗ genutzt werden kann. Hier erhebt ſich natürlich die Frage, ob in dieſer Typenbeſchräntung nicht eine Gefahr für die qualitative Entwicklung der deutſchen Ge⸗ räte liegt. Dieſe Frage iſt zu verneinen, da die techniſche Entwicklung der Röhreninduſtrie nach der Seite der Empfangstechnit im allgemneinen abgeſchloſſen iſt. Die Gefahr der techniſchen Ueberalterung, unter der die Röhreninduſtrie bisher— gelebt hatte, iſt heute nicht mehr ſo entſcheidend. Selbſtverſtändlich wird die Röhreninduſtrie ein wachſames Auge auf alle ausländiſchen Neuerſcheinungen haben. Man wird aber in Deutſchland die Fabrikation neuer Röhren nur dann aufnehmen, wenn es ſich wirklich um einen techniſchen Fortſchritt und nicht nur um eine techniſche Spielerei handelt. Damit iſt die Möglichkeit gegeben, da die Röh⸗ ren durchweg bereits ſabritationstechniſch voll⸗ komenen durchgebildet ſind, mit wenig Ausfall in der Fabrikation und damit rationeller zu arbeiten. Durch die Vereinbarung, die einen feſten Typenſatz als Beſtückungs⸗ röhren der neuen Empfangsgeräte vorſehen, iſt der weitere Vorteil für die Röhrenfabrika⸗ tion gegeben, daß ſie auf weite Sicht gleich⸗ mäßig disponieren kann. Der bisherige Sagi⸗ ſonbetrieb iſt alſo zu einem geſunden Dauer⸗ betrieb geworden, ein Umſtand, der entſchei⸗ dend für die Senkung der Selbſttoſten und da⸗ mit für die Senkung der Röhrenpreiſe wurde. In die Röhrenpreisſenkung ſind ſelbſtverſtänd⸗ lich auch die Volksempfängerröhren REN 904, RES 164 und RWS 354(die Beſtückung für das Wechſelſtromgerät) einbegriffen. Eige Exportſchädigung kann durch die Typen⸗ beſchränkung kaum eintreten, denn der Aus⸗ länder, der ein deutſches Gerät lauft, kauft es beſtimmt nicht wegen der in ihm eingebauten Röhrentypen, ſondern wegen ſeiner Zuverläſ⸗ ſigteit, ſeiner Leiſtung und ſeiner Klanggüte. Im übrigen dürfte die Röhrenpreispolitik des Inlandes für den Export bedeutungslos blei⸗ ben, da die Exportpreiſe ſchon immer den Aus⸗ landspreiſen angeglichen waren. Der Röhren⸗ export beträgt zur Zeit etwa 12 v. H. der ge⸗ ſamten Auflage. Die tritt für den Verbraucher am 15. Juli in Kraft. Für den Haardel und die Induſtrie beſteht ſie jedoch bereits länger, und dwar iſt man dabei ſtufenförmig vorgegangen, um die Verluſte durch Entwertung der Lager⸗ beſtände auf ein möglichſt geringes Maß zu be⸗ ſchränken. Welche weiteren Folgerungen ſich für die Geräteinduſtrie daraus ergeben, wird bie Rundfunkausſtellung lehren, die oleichfalls recht angenehme Ueberraſchungen bringen wird. Vor allem aber möchten wir nicht unerwähnt laſſen, daß die Röhreninduſtrie ſelbſt hofft, die Tendenz zur Preisſenkung auch weiterhin ver⸗ folgen zu tönnen, wenn ſich erſt einmal das volle Ausmaß der Selbſtkoſtenſenkung durch die Typenbeſchränkung er⸗ kennen läßt. n iſt der feſten Gewißheit, den richtigen Weg beſchritten zu haben, um ſo mehr, als ſich in Amerika jetzt eine Entwick⸗ lung anzubahnen ſcheint, die gerade entgegen⸗ geſetzt der deutſchen verläuft. Man kann die Schleuderpreiſe nicht mehr durchhalten, muß zu Preiserhöhungen ſchreiten und zeigt im ſtärker werdenden Wettbewerb eine Reigung zu immer größerer Erweiterung der Typenzahl, die zu einer Verringerung der Fabrikationsſerien und damit zu einer Steigerung der Selbſtkoſten führen muß. Man komrit alſo in Amerika an⸗ ſcheinend letzt zu Zuſtärden, wie ſie die deutſche Röhreninduſtrie ſoeben überwunden hat. 1 „Hakenkreuzbanner“ Sport und Ipiel Donnerstag, 15. Juli 1937 Neue Aeberraſchungen bei der„Tonr de örance Wengler(Deutſchland) beinahe Etappenſieger/ Bartali(Stalien) gab auf Die diesjährige Frankreich⸗Radrundfahrt war⸗ tet faſt tagtäglich mit Ueberraſchungen auf, aber, als am Dienstagabend der große Favorit Gino Bartali(Italien) erllärte die Weiterfahrt einzuſtellen, da ſchlug dieſe Nachricht wie eine Bombe ein. Tatſächlich erſchien der„König der Berge“, der nach unſerem Bautz Spitzenreiter war, dann aber auf den ſechſten Platz in der Geſamtwertung zurückgeſaller iſt, am Mittwoch beim Start zur 12. Tagesſtrecke in Marſeille nur als Zuſchauer beim Start. Bartali begrün⸗ dete ſein Aufgeben mit Hals⸗ und Knie⸗ ſchmerzen. Nur noch 58 Fahrer im Wettbewerb So waren am Mittwoch alſo nur noch 58 Fahrer im Wettbewe:b. Die 12. Tagesſtrecke, die von Marſeille nach dem 163 Kilometer ent⸗ fernten Montpellier mit einer Zwiſchen⸗ wertung in Nimes führte, ſtand ganz im Zei⸗ chen des franzöſiſchen Nationalfeiertages. Schon am Start hatten die Fahrer Mühe, durch die überfüllten Straßen zu kommen und auf der ganzen Strecke hielt die Anteilnahme der Be⸗ völkerung an. Die Spitze holte bis zur Zwi⸗ ſchenkontrolle in Nimes einen Vorſprung von zehn Minuten heraus und der franzöſiſche Ein⸗ zelfahrer Antoine wurde nach einer Fahr⸗ zeit von:39:37 Stunden Spurtſieger(für die 112 Kilometer lange Strecke!) vor Marcaillou, van Schendel, Introzzi, Zimmermann und Lo⸗ wie. Die 22 Mann ſtarke Hauptgruppe wurde nach:49:30 Stunden von dem Deutſchen ich ins Ziel geführt. In dieſer Gruppe befanden ſi auch alle übrigen deutſchen Fahrer. Pedroli um Zentimeter vor Wengler Auf den reſtlichen 51 Kilometer nach Mont⸗ pellier litten die Fahrer lediglich unter der Hitze. In Montpellier rüſtete eine 26 Mann ſtarke Gruppe zum Endſpurt, in dem der Schwei⸗ zer Pedroli um Zentimeter gegen unſeren Heinz Wengler, der ſich ſchon am Vortag ausgezeichnet hatte, die Oberhand behielt. Die 5 betrug:16:49 Stunden. In gleicher Zeit kamen von den übrigen Deutſchen Wecker⸗ ing auf den achten und Bautz auf den 25. Platz. Geyer wurde in 117:24 Einunddreißigſter, Wendel in:19:16 Vierzigſter, Thierbach in :20:38 Achtundvierzigſter und Hauswald in :22:35 Fünfundfünfzigſter. Im Geſamtergebnis gab es keine weſentlichen Veränderungen. Der Spitzenreiter S. Maes verlor zwar 35 Sekunden behält aber weiterhin das gelbe Trikot mit einer Geſamtzeit von 80:15:45 vor dem Franzoſen Lapebie(80:18:03) und dem Italiener Vicini(80:20:58). Von den Deutſchen haben Bautz und Thierbach je einen Platz gutgemacht; Bautz iſt A mit 81:08:17 Stunden Vierzehnter und Thierbach mit 81:18:25 Stunden Achtzehnter. Deutſchland auf dem dritten Platz Auch in der Länderwertung hat ſich Deutſch⸗ land verbeſſert. Belgien hat mit 2413:42 Std. die Führung vor Frankreich(241:45:29), Deutſchland 244:24:36), Italien(244:55:29), der Schweiz(245:26:31) und Spanien(247:13:07). Husſchreibung geändert Angriffe gegen Direktor Desgrange Im Rahmen der täglich ſtattfindenden Rund⸗ funkſendungen über die Tour de Franee richtete der Sprecher des Pariſer Senders am Diens⸗ tagabend einen außerordentlich ſcharfen An⸗ griff gegen Direktor Desgrange vom „'Auto“, dem Veranſtalter der„Tour“. Der Sprecher warf ihm vor, daß er nach Beendi⸗ abe, die Ausſchreibung der Frankreich⸗ kundfahrt zu ändern und die Etappen, die mannſchaftsweiſe nach der Uhr gefahren werden ſollten, aufzuheben und in gewöhnliche Etappen umzuwandeln. Desgrange wird vorgeworfen, dieſe Maßnahme nur getroffen zu haben, um den Italiener Bartali, dem er einen größe⸗ ren Geldvorſchuß bereits ausgezahlt habe, der nach dem Siege in der„Tour de France“ rück⸗ zahlbar iſt, gegen den Vorſprung der Belgier u ſchützen. Die Belgier hätten ihre Taktik arauf eingeſtellt, eine möglichſt ſtarke Mann⸗ f der elften Etappe in Marſeille beſchloſſen ſchaft nach Marſeille zu bringen, um dadurch einen Vorſprung zu erlangen. S. Maes hätte beſtimmt auch auf den nächſten nach der Zeit zu fahrenden Etappen mit Mannſchaftswertung —— bereits 16 Minuten betragenden Vor⸗ prung vergrößert, ſo daß er auch die Pyrenäen als ſicherer Sieger hätte überſtehen können. Dadurch, daß jetzt dieſes Zeitfahren abgeſchafft worden ſei, verlieren die Belgier dieſe Chanee. Der Rundfunkſprecher erklärte es als Schande, daß aus geldlichen Gründen eine derartige Maßnahme vom Veranſtalter ergriffen worden ſt ſo daß die„Tour“ jeden Sinn verloren abe und geradezu als Maskerade anmute. Gchon 10 600 Kllometer Gegelmiua⸗Lelftung Reger Betrieb in der Rhön/ Der Mannheimer Ludwig Hofmann holt auf Die letzte Landemeldung des Dienstags von dem Polen Zabſki traf erſt nach Mitternacht —1 der Waſſerkuppe ein. Der Pole 26⁵ Kilometer bis nach Chudnitz(Tſchecho lowakei) zurückgelegt. Damit erhöhte ſich die Strecken⸗ fumme des bis jetzt leiſtungsreichſten Tages (Dienstag) während desinternationalen Rhön⸗Wettbewerbs auf 3200 Kilometer und die Geſamtſtreckenſum me ſtellte ſich auf 10 549 Kilometer. Die Witterungsverhältniſſe am Mittwoch lie⸗ ßen Startmöglichkeiten erſt ab 14 Uhr zu, Bis auf die noch nicht zurückgekehrten Piloten Zabſti und Dittmar konnten alle übrigen Teilnehmer Begeisterter Empiang für den Gewinner des Vanderbilt-Pokals 3 Bei der Heimkehr aus Neuvork, wo die deutschen Rennfahrer in dem schweren Automobilrennen auf der Roosevelt- bahn so ausgezeichnete Eriolge erkämpiten, wurden die Fahrer auf dem Bahnhof Zoo stürmisch empfangen und ge- feiert. In der Mitte Bernd Rosemever, der Gewinner des Vanderbilt-Pokals, mit seiner Gattin, rechts mit hellem Mantel Ernst von Delius, der im Neuyorker Rennen den dritten Platz belegte. Links mit Brille Rudolf Hasse, der Sieger im Großen Preis von Belgien. Weltbild(M) „Das Gylpene Rad von Mannheim⸗ Bahnrennen der Rabſport⸗Vereinigung 1924 e. V. am kommenden Sonntag Die erſte Veranſtaltung der Radſport⸗Ver⸗ einigung 1924 e. V. auf der Phönixanlage dürfte wohl ein Großereignis werden; denn der Ver⸗ anſtalter hat die beſten Spitzenfahrer der deut⸗ ſchen Amateure verpflichtet. Es ſchweben z. Zt. noch Verhandlungen zwecks Staxtes von ſtarlen franzöſiſchen Fahrern. Der Ehrenpreis der Hauptſtadt Mannheim, der im Fliegerfahren errungen werden muß, geht über 1 Meter und werden die Fahrer von beſtem deutſchen Ruf wie Wacht⸗ meiſter, Schenk, Kalupa und nicht zuletzt der ſtarke Göricke aus Halle, neben den Lieblingen. der Mannheimer Bahn Weimer, Bühler Klein⸗ ſorge und Kneller um die Trophäe kämpfen. Ebenfalls wird im Kampfe um das Gol⸗ dene Rad von Mannheim— 100 Run⸗ den Punktefahren— ein ganz verbiſſener und zäher Kampf zu erwarten ſein, da man dem kleinen, aber wieſelflinken Wachtmeiſter aus⸗ Berlin nicht den Gefallen tun möchte, den wert⸗ vollen Wanderpreis nach Berlin zu entführen. Es wird wohl ein Schulter an Schulterkampf entbrennen, der erſt in der letzten Wertung ent⸗ ſchieden werden dürfte. Weimer, der ſchnelle Sprinter mit Göricke aus Halle möchten Wacht⸗ meiſter den Sieg unbedingt ſtreitig machen. Auch unſere einheimiſchen Fahrer wie Rößler, 40 km auf und ab durch die Verge von Wales Trophäen⸗ und Silbervaſenmannſchaften blieben wiederum ſtrafpunktfrei Bei ſtrahlendem Sonnenſchein hatten die Teilnehmer an der Sechstagefahrt am Mittwoch die dritte Teilſtrecke in den Bergen von Wales zurück⸗ zulegen. Das Fahrgebiet unterſchied ſich nur wenig von dem des Vorkages. Auf Neben⸗ wegen ging es quer durch die Berge von Wa⸗ les auf und ab. Nach 145 Kilometer änderte ſich der Landſchaftscharalter. Eng war der Weg an den ſteilen Hängen und den tiefen Schluchten. An der Mittagskontrolle begrüßte der Ehrenführer des NSK, Herzog von Co⸗ burg⸗Gotha die deutſchen Fahrer. Korps⸗ führer Hühnlein machte ſich ſelbſt im Bei⸗ wagen auf die Strecke, um ſie kennenzulernen. Eine Waſſerdurchfahrt bereitete keinerlei Schwierigkeiten, man mußte ſie aber in ge⸗ mäßigtem Tempo nehmen. Bis zur Mittags⸗ kontrolle, nach 192 Kilometer,— die Geſamt⸗ ſtrecke war 400 Kilometer lang— gab es keiner⸗ lei Zwiſchenfälle. Gleich danach aber ſtürzte der Zündapp⸗Fahrer Gabriel. Aeber ſteile Steigen und Geröll Nach der Mittagskontrolle wurde die Strecke immer ſchwierigker. Schmale, ſteile Steigen, die mit Geröll überſät waren und Felsbrocken aufwieſen, ſtellten mit ihren zahlreichen Kur⸗ ven höchſte Anforderungen. Müde und oft er⸗ Internationalen ſchöpft fielen am Ziel in Llandrindod⸗Wells die— aus dem Sattel. Ihre Anſicht, daß die Fahrt leicht ſei, hat ſich inzwiſchen gründ⸗ lich geändert. Aber auch den Maſchinen merkte man die Strapazen ſchon deutlich an. Verbo⸗ — Lenker, ſchiefhängende Lampen, verbeulte anks und Schutzbleche legten ein beredtes Zeugnis ab. Und über allem lag ein dicker Staub, denn am Mittwoch hatte eine glühend⸗ heiße Sonne wahre Staubwolken entwickelt. Dennoch überſtanden die Trophäen⸗Mann⸗ ſchaften und Silbervaſen⸗Mannſchaften den Tag wiederum ſtrafpunktfrei. Aus⸗ gezeichnet hielten ſich auch die übrigen deut⸗ ſchen Fahrer, ſo daß mit Recht mit zahlreichen Goldmedaillen gerechnet werden darf. Aus⸗ fälle gab es vorerſt zwei, die beide das eng⸗ liſche Aufgebot betrafen. Sechs Fahrer ausgefallen Den dritten Tag der Internationalen Sechs⸗ tagefahrt überſtanden ſechs Fahrer nicht, fünf Engländer und ein Belgier. Mit Strafpunkten bedacht wurden drei Fahrer, zwei Holländer und ein Engländex, die alle bisher ſtrafpunktfrei waren. Nach Schweden iſt nun auch Belgien vollſtändig aus dem Wettbewerb ausgeſchieden, da beide Länder nur je einen Fahrer gemeldet hatten. Leichert, Gräſſer, Svezina, Münd und nicht zu⸗ letzt der neue Bezirksmeiſter Hamm werden wohl dafür ſorgen, daß ein intereſſanter Kampf geboten wird. Im Jugendpunktefahren über 30 Runden läuft ein ganz intereſſantes Rennen. Es iſt jedem einzelnen Jugendfahrer, der Ge⸗ winne der ausgeſetzten Ehrenpreiſe iſt, noch ein beſonderer Ehrenpreis zugeſichert. Dem Mannheimer Nachwuchs, der z. Zt. ſehr ſtark iſt, iſt hiermit die Gelegenheit geboten, ſein Köoͤnnen zu beweiſen. Den Abſchluß der Veranſtaltung bildet das 150 Runden Mannſchaftsfahren. Hier werden Kleinſorge⸗Kneller, die Gewinner des letzten 290⸗Runden⸗Mannſchaftsfahrens, den Paaren Weimer—Bühler, Stuttgart, Wacht⸗ meiſter—Schenk, Berlin, Prinz—Frey Köln, Kalupa—Rößler Berlin⸗Mannheim, Scherzinger —Moosmann, Freiburg, das Rennen nicht leicht machen. Die Rennleitung liegt in den Händen des Vereinsführers Wilhelemn Maier⸗Mack und ſei⸗ nen Mitarbeitern Eichelsdörfer und Stahlmann, die im Verein mit einem neuen Schiedsgericht unter dem Vorſitz von Fritz Jochim für einen einwandfreien und reibungsloſen Verlauf der Rennen garantieren. eichtalhletik⸗Lünderkampf abgefagt Frauen: Oeſterreich gegen Italien Wien, 14. Juli(HB⸗Funk.) Der im Zu⸗ ammenhang mit dem Verbot des Mitropacup⸗ ückſpiels des öſterreichiſchen Fußballmeiſters Admira gegen FC Genova in Genua durch das italieniſche Innenminiſterium zwiſchen Oeſter⸗ reich und Italien ausgebrochene Sport⸗ konflikt hat eine weitere Verſchärfung er⸗ fahren. Der für Sonntag in Wien angeſetzte e tathlerikkampf ZItalien— eſterreich wird, wie die Sport⸗ und Turn⸗ front verlautbart, nicht ſtattfinden. Fack Eurley geſtorven Der Mann, der„alles machte“ In Great Neck(USA) ſtarb vorgeſtern Jack Curley, der Mann,„der alles machte“. Curley wurde 1876 in San Franzisko geboren und wurde im Elſaß erzogen. Mit dreizehn Jahren half er bereits in der Druckerei einer Zeitung in San Franzisko aus und betätigte ſich als Amateurboxer. Zehn Jahre darauf war er be⸗ reits ein großer Mann im Stile eines Tex Rickard und Barnum. Er wurde„Manager“ Enrico Caruſos, Jack Johnſons, Jim Feffries', Georg Hackenſchmidts, und eine ſeiner letzten Taten war die Schaffung des„Tilden⸗Zirkus“. Er war der Entdecker Jeß Willards, was ihn nicht hinderte, den größten Teil ſeines Vermö⸗ gens dadurch zu verdienen, daß er im Kaanpf ſeines Schützlings gegen Jack Demſey ſein Geld auf Dempſey anlegte. Ein Herzſchlag bereitete dem Einundſechzig⸗ jährigen, der bis zuletzt als Ringkampfveran⸗ ſtalter tätig war, ein jähes Ende. in den Wettbewerb eingreifen. Der größte Teil der Flüge endete in Unterfranken. Bis gegen 18 Uhr lagen Landemeldungen von Hanna Reitſch mit 94 Km. bis nach Bamberg und Kurt Schmitt mit 77 Km. bis in die Gegend von Bamberg vor. Späthe erxeichte Zeil am Main(72 Km.), der Schweizer Sandmeier lan⸗ dete bei Rodach in Unterfranken(65 Km.), der Pole Szukiewicz flog bis nach Weilsdorf (64 Km.), der Engländer Neilan meldete ſich aus Schweinshaupten(56 Km.), der Pole Ba⸗ ranowſki ging in Heina(43 Km.) nieder und der Schweizer Baur erreichte Coburg(77 Km.). Die beſte Senhungafnentſneh Ludwig Hofmann, der nach einem K ug von 173 Km. in Neumarkt, ſüdöſtlich von Nürnberg, landete. Hofmann auf dem zweiten Platz In der Einzelwertung führt bei der Internationalen Rhön weiter Heini Dittmar mit 1372,5 Punkten nach dem elften Wettbe⸗ werbstage. An zweiter Stelle liegt Wolfgang Späthe mit 987,5 Punkten vor Ludwig Hof⸗ mann mit 926,5 Punkten. Durch ſeinen aus⸗ gezeichneten Flug aen Mittwoch wird ſich Hof⸗ mann auf den zweiten Platz dicht hinter Heini Dittmar vorſchieben. Die nächſten Plätze bele⸗ gen: Sandmeier(Schweiz) 711.; Schmidt 707.; Hanna Reitſch 663.; Baranowſti (Polen) 521.; Zabfti(Polen) 423,5.; Baur (Schweiz) 404 P. und Watt(England) 329 ueikte. die Geſamtſtrecke von 10.549,000 Kilome⸗ ter, die bisher zurückgelegt wurden, teilen ſich Deutſchland mit 4549 Kilome⸗ ter, die Polen mit 2247 Kilometer, die Schwei⸗ zer mit 2194 Kilometer, die Engländer mit 839 Kilometer und die Oeſterreicher mit 572 Kilo⸗ meter. Der Oeſterreicher Vrena hat im Dauer⸗ flug bisher 20 Stunden erreicht. Wetllen nue noch:4 füe uen Vor dem Davispokal⸗Interzonenfinale Ein untrügliches Zeichen für die öffentliche Meinung in England ſind die„Odds“, das Wettverhältnis. Der Londoner hatte aus dem Training der beiden Davispokal⸗Mann⸗ ſchaften von Deutſchland und USA, die am Wochenende mit den Kämpfen des Interzonen⸗ finales beginnen, den Eindruck gewonnen, daß die deutſchen Vertreter körperlich beſſer in Form ſind als die Amerikaner. Dieſe Anſicht findet ihren Niederſchlag in den Wetten, die jetzt5:4 für USA ſtehen. Der deutſchen Mannſchaft Hen übrigens neben von Cramm und Henkel auch Denker und Dettmer an. Sie alle trai⸗ nierten am Mittwoch eifrig unter der Anlei⸗ tung von Hans Nüßlein. Zur gleichen Zeit arbeiteten die Amerikaner mit Budge, Parker, Grant und Mako. Eine Entſcheidung, ob Par⸗ ker oder Grant eingeſetzt wird, iſt noch nicht ge⸗ —50 doch wird die Wahl wohl auf Parker allen. Die Ausloſung findet nach einer Verein⸗ barung der beiden Mannſchaftsführer erſt am Freitag, alſo 24 Stunden vor dem Kampf, ſtatt, wähtend ſie ſonſt ſchon zwei Tage vor der Begegnung vorgenommen wird. Jmmer in Siutigart Die NS⸗Kampfſpiele der Gruppe Südweſt (Eigener Bericht) Im Rahmen einer Unterredung über den Verlauf der NS⸗Kampfſpiele der Gruppe Süd⸗ weſt erklärte SA⸗Gruppenführer Ludin, daß in Zukunft die NS⸗Kampfſpiele der Gruppe Südweſt im Hinblick auf den großen Erfolg der Veranſtaltungen am Sonntag immer in Stuttgart abgehal⸗ ten würden. Weiter machte der Gruppenführer davon Mitteilung, daß ſich Reichskriegsminiſter und Generalfeldmarſchall v. Blomberg ſehr anerkennend über die Leiſtungen, die während der Spiele gezeigt wurden, aus⸗ geſprochen und dabei anerkannt habe, daß auf dieſem Wege die Wehrhafthaltung des deutſchen Volkes verwirklicht werden könne. Obergrup⸗ fenle al Herzog, Obergruppenführer Litzmann owie alle Gäſte von der Oberſten SA⸗Führung waren ebenfalls ſehr befriedigt. Man betra tet in dieſen Kreiſen die Stuttgarter Kampf⸗ als wegweiſend für die kommenden grö⸗ eren Veranſtaltungen dieſer Art überhaupt. — Ueber die steinigen Wege von Wales Eine Aufnahme vom ersten Tag der 19. Internationalen Motorrad-Sechstagefahrt, die in Llandrindod Wells(Wales) begann. Weltbild( An einer 1906 ſank e Swanep Farmers ir zotenähnlich konnten au Mädchen n aus Johan Swanepoel diziniſche K Zunächſt ein Opfer! jenem beſo verbreiteten durch den 8 ſefliege her nicht rechtz. nimmt, mei zündung en nes der bek heit, vielme zu ſein. 2 Laufe der 2 ten, kamen es ſich hier von Somme zu ſchlaf Störung de dien dieſers rigen Benor aus der der ges Rütteln Obgleich 1 Erfahrunger itt. der in bunden lich wi verlane stellunse bild un die sich tätsstati schon i gearbeit Schriftlic ten, Fo Nr. 45 1. — Züchligem, ju iſt Gelegenh. g mech. Schreine ſpäterer Nachfo einlage von 2— unter Nr. 12? 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Wales Internationalen Wells(Wales) Weltbild( 4 * * Tüchligem, jungem zchreiner Aaſender GZakenkreuzbanner⸗ Ein Schlaf, der 51 gahre dauerte Anna Swanepoel ſchlief mit 17 Jahren ein und erwachte als 48jährige „An einem heißen Sommertage des Jahres 1906 ſank ein 17jähriges Mädchen namens Anna Swanepoel, die Tochter eines britiſchen Farmers in einer Siedlung unweit der ſüdafri⸗ Kaniſchen Stadt Johannesburg, in einen tiefen, zotenähnlichen Schlaf. Die erſtaunten Eltern konnten auch nach drei Tagen das ſchlafende Mädchen nicht aufwecken, man holte einen Arzt aus Johannesburg, der ſich tagelang um Anna Swanepodel bemühte, aber hier ſchien alle me⸗ diziniſche Kunſt zu verſagen. Zunächſt glaubte man, das junge Mädchen ſei ein Opfer der Schlahkrankheit geworden, jenem beſonders in Weſt⸗ und Zentralafrika verbreiteten 44 501 84 zeiden, das bekanntlich durch den Stich der Schlafkrankheits⸗ oder Tfet⸗ ſefliege G wird und, wenn man nicht rechtzeitig Germanmeinſpritzungen vor⸗ nimmt, 3 mit einer tödlichen Hirnhautent⸗ zündung endet. Die Schläferin zeigte aber kei⸗ nes der bekannten Symptome von Schlafkrank⸗ heit, vielmehr ſcheint ſie organiſch völlig geſund zu ſein. Die zahlreichen Aerzte, die ſich im Laufe der Jahre um Anna Swanepoel bemüh⸗ ten, kamen ſchließlich zu der Ueberzeugung, daß es ſich hier um einen beſonders ſeltenen Fall von Sommolenz, einer Frankhalten Sucht Zu ſchlafen, handele die als Folge einer Störung des S lafzentren auftritt. Die Sta⸗ dien dieſer Krankheit ſchwanken von einer ſchläf⸗ rigen Benommenheit bis Zur tiefen Lethargie, aus der der Leidende nicht einmal durch heſti⸗ ges Rütteln zu erwecken iſt. Obgleich man über dieſes Leiden, ſchon viele Erfahrungen ſammeln konnte, ſteht der Fall der Anna Swanepoel in der mediziniſchen For⸗ 3 75 dennoch ohne Beiſpiel da. Das junge üdchen ſchlief Tag für Tag Woche für Woche, Monat für Monat. Aus Monaten wurden Jahre und aus Jahren Jahrzehnte. Von eit zu Zeit erwachte die Kranke, um etwas ahrung zu ſi0* nehmen, um dann ſogleich wieder in tiefſte Lethargie zu verſinken. Dabei arbeiteten ihre Körperorgarne völlig normal, und Geſicht hat ſich in den 31 Jahren, die ſie ſchlafend zubrachte, kaum verändert. 33 atte man alle Hoffnungen aufgegeben, da nna Swanepoel jemals wieder geneſen könne. Man erwartete vielmehr, daß ſie eines Tages ins Jenſeits hinüberſchiaſen werde. Nun aber iſt dexr erſtaunliche Fall eingetreten, daß die ab vor kurzem nach 31 Jahren ſtändigen 5 lafes zum erſten Male wirklicherwacht iſt. Anna Swanepoel iſt eine 48jährige Frau ge⸗ worden. Sie 4 nicht, was ſich alles in der Zeit ereignet hat, die ſie ſchlafend zubrachte. Sie weiß nichts von dem Weltkrieg und nichts von den vier britiſchen Monarchen, die regierten, während ſie ſchlief. Sie hat keine Ahnung, daß es Flugzeuge und Tauchboote gibt, ſie kennt nicht das Radio und nich: all die anderen um⸗ wälzenden Dinge, die uns die Technik in den letzten Jahrzehnten beſchert hat. Es iſt eine 1315 neue Welt in der ſich die Frau plötz⸗ lich befindet, eine Welt, die ſie nicht begreift. Ihr Geiſt iſt der eines Kindes geblieben. Sie ſpricht von„Oom Paul“, dem Burenpräſi⸗ denten Krüger, der di: Welt beſchäftigte, ehe ſie ſich zu Cen langen Schlaf niederlegte, ihr iſt es, als hätten ſich Ereigniſſe, die 30 Jahre urückliegen, erſt geſtern ereignet. Die Aerzte ind der Meinung, daß Anng Swanepoel von ihrer Schlaſſucht geneſen iſt, doch wird die Be⸗ dauernswerte auch den Reſt ihres Lebens im Bett zubringen müſſen, da ihre Beine durch das Fehlen jeder Bewegung erkümmert ſind —1 kaum jemals wieder gebrauchsfähig werden. weibliche Trunkenbolde— aber von einſt Im Mittelalter begegnete man häufig Ver⸗ ordnungen, durch die die Behörden der Trunk⸗ ſucht der Frauen zu ſteuern ſuchten. Der Rat zu Heilbronn fertigte im Jahre 1565 einen Er⸗ laß aus, in dem es heißt:„Dem Trunke er⸗ gebene Weiber ſollen von Stabttnechten herum⸗ gedrängelt werden und ihnen an den Kopf ein Zettel angeheftet werden mit den Worten: Ver⸗ ſofſene Krugsurſchel“. In München wurden unter dem 19. April 1566 und 16. Chriſtmond 1570 Verbote erlaſſen, aus denen man erſieht, daß dazumal Weiber und Kinder bei den Weinen von Oeſterreich und Welſchland gleich Männern zechen lernten. Im Jahre 1576 wendeten ſich„die aus gemei⸗ ner Bürgſchaft“— heutzutage Stadtverordnete geheißen— zu Borna an den Rat ihrer Stadt mit dem Geſuch,„daß den Weibern am Abend die Bierzechen verboten ſein ſollten, in An⸗ ſehung, daß daraus allerhand Unrecht mit Be⸗ ſchwerung nicht allein dem Wirte, ſondern auch den Perſonen, ſo die Zeche für ſie bezahlen Donnerskag, 15. Juli 1937 müßten, entſtände. Und wärend die Weiber ſäßen und zechten, gings daheim in Haus und Hof übel zu mit dem Geſinde und den Kind⸗ lein.“ Der Chroniſk fügt jedoch betrübt hinzu: „Hat ſolches nit viel helfen wollen, und mag wohl derer Weiblein Einrede das meiſte dazu beigetragen haben.“ In Frankreich gab es namentlich unter Lud⸗ wig XIV. am Hofe viele trinkfähige Damen und unter Ludwig XV. wurde es in dieſer Hinſicht noch viel ſchlimmer. Die zarte Blon⸗ dine Louiſe de la Valliere, die 1675 ins Kloſter flüchtete, um dafür Buße zu tun, daß ſie den Liebeswerbungen des„Sonnenkönigs“ nicht widerſtanden hatte, ließ ſich einen Betſtuhl bauen, unter deſſen aufklappharem Deckel eine ſtattliche Anzahl Flaſchen Platz hatte. Nur gut, daß dieſe Unſitte bei dem weiblichen Geſchlecht des 20. Jahrhunderts keinen Eingang gefunden hatl „Herr über Bord!“ Eine luſtige Geſchichte erzählt der Ober⸗ ſteward des italieniſchen Ozeanrieſen„Rex“ aus ſeiner Praxis. Unlängſt ereignete es ſich daß der Gatte einer ſehr vornehmen Dame auf der nach Amerika über die Reling der erſten Klaſſe in die Wogen ſtürzte. Als ein Paſſagier dies bemerkte, ſchrie er laut: „Mann über Bord!“ Der Verunglückte wurde ſehr ſchnell wieder herausgefiſcht, und die Sache hatte für ihn keine weiteren ſchlimmen Folgen. Die vornehme Dame ſoll aber her⸗ nach ganz ernſthaft verlangt haben, daß der Alarmruf in dieſem Falle nicht„Mann über Bord“, ſondern„Herr über Bord“ lauten müſſe. Und ihre Entrüſtung über die„un⸗ ſtandesgemäße“ Behandlung, die ihrem, dem Erxtrinken nghen Gatten zuteil wurde, ſoll ſie nicht einmal Lebe unterdrücken haben können, als ſie dem Lebensretter dankte. Offene Stellen Mit. Industrieunternehmen s ucht Dilanzsich. Buchhalter der in der Lage ist, alle mit der Buchhaltung ver- bundenen Arbeiten selbständig zu erledigen. Persön- lich wird ein anständiger und zielbewußter Charakter verlangt. Geboten ist eine entwicklungsfähige Lebens- stellung. Zuschriften mit Gehaltsansprüchen u. Licht- bild unter Nr. 8839 VSch an den Verlag erbeten Pfälzer Groflbetrieb sucht zum baldigen Eintritt eine flott arbeitende Stenotypistin ierner eine Statistikerin die sich in der Mengen- und Rentabili- tätsstatistik auskennt oder zumindest schon in einer statistischen Abteilung gearbeitet hat. 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Julf 1937 einbehaltene Bürgerſteuer, ſoweit die abzuliefernde Summe den Betrag von 200.— RM. über⸗ ſteigt; : die Gemeindebierſteuer für ni 1937: die Gemeindegetränkeſteuer für Juni 1937: die auf Grund von Stundungen und Forderungszetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlun⸗ gen und Säumniszuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Zahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchrif⸗ ten des Steuerſäumnisgeſetzes mit dem Ablauf des Fälligleitstages ein einmaliger Zuſchlag(Säumniszu⸗ ſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rück⸗ ſtändigen Steuerbetrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangs⸗ vollſtrechung zu erwarten. Eine be⸗ ſondere Mahnung 35˙0 einzelnen *— 20. 20. 20. **◻ Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. Heidelberg „Das Schuldenregelungsverfahren für den Landwirt Karl Adolf Münz und deſſen Ehefrau Franziska geb. Hartung in Schwetzingen, Marſtall⸗ ſtraße 18, iſt am 8. Juli 1937 nach eſtätigung des Vergleichs aufgehoben worden. Heidelberg, den 8. Juli 1937. Das Entſchuldungsamt beim Amtsgericht Heidelberg. 12 582“ an Verlag 0 7 L Verlag u kanner“ Aus d ter dem einmiſch Tatſache Quai gen vo Der A Brice, über ſei franzöſiſ ſei eine bieteriſckh geweſen, »Kombince für die Außenpo der Reck General ſiſche Re gierung anerkenn Sozialiſt eine Ent von Vale erkläre ſ zöſiſchen Aeberall Aber a⸗ Preſſe ze Kompron Links: k die Minis