Berlag u. Schriftleitung: R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Hammel⸗Mr. 354 21. Das 43 8 Anzugen: Geſamtauflage: Die 12geſpali. an 15 Die 4geſpalt. Millimeterzetle banner“ Ausgabe 5 er wöchtl. 12mal. Be reiſe: Frei Haus moönafl..20 MM. u. 50 Wf. 8 im Textteil 60 Pf. Mannheimer Ausgabe: Die 12 ge jelntz Milli ieierzeiie 10 Pf. Die 4geſpalt. Trägerlohn; durch die.20 1 1 k——2 Beſtell⸗ 5 5 Minimieterzeiie tin—2— 45 Pf. wetzinger ünd Weinheimer Ausgabe:—3 12geſpalt. Milli⸗ eld. Ausgabe B chil. 7m rei Haus mongt„Träger⸗ meterzeile 4 Ageſpaltene im Textteil 18 P ahlungs⸗ und Er⸗ ohn: 4 die Poſt.70 RM. oſtze—— ebühr) zuzügl. 42·15 eſtellgeid. fülungsort:——3 Ausſchließlicher 2 tand:—— Wofiichec onto: Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch d. hoͤh. Gevali) verhind., eht kein Anſpr. auf Entſchädiauna. hafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannheim.— nzelberkaufspreis 16 Bf ennia: Ahend⸗Ausgabe A Freitag, 16. Juli 1937 7. Johrgong M ANNHEI Nummer 324 n- Meckarau Füden ler Stadt eltag l to Gebllhr ——————— 1 4 8 7g. 15 7g. W1 55.— 95.— 55.—• 85.— Wien nu. 145.- el. Rundfahrten im Preis ein- Deste Hotels. Meldeschluß Sie Programm —— deleellcher Auftakt in München Der Tag der deutſchen Kunſt hat begonnen Etlen verfeindet sich mit der Linken/ Busken-Kinder rebellieren Ein Sommernachtsfest der Künstler Auf dem Kleinhesseloher-See im Englischen Garten findet am kommenden Sonntag die„Festnacht der Künstler“ statt. Unser Bild zeigt die schwimmende Mhr⸗ auf dem Kleinhesseloher See, auf der das„Kurfürstlich Bayrische Som- mernachtsfest“ Pressebildzentrale stattündet. Im ſiongreßſaal des deutſchen muſeums München, 16. Juli.(HB⸗Funk.) Der ſinnvoll würdige Auftakt des großen Kul⸗ turgeſchehens in München war die feierliche Eröffnung des Tages der Deutſchen Kunſt am Freitagvormittag in dem für dieſen reprä⸗ ſentativen Akt wie geſchaffenen Kongreß⸗ ⸗Saale des Deutſchen Muſeums. Dem außerordentlichen Charakter des Tages entſprach der erhabene und feierliche Schmuck, den das Deutſche Muſeum trägt, 40 breite Fah⸗ nen in pompejaniſchem Rot, mit ſchweren, gold⸗ durchwirkten Quaſten umhüllen die Mauer. Der Sockel iſt mit grünem Tuch beſpannt. Von groß⸗ artiger Wirkung iſt der Feſtſaal. Das Zeichen des Tages der Deutſchen Kunſt prangt an der mit tiefem Braun ausgeſchlagenen Stirnſeite des Saales. Auch die Wände ſind mit braunem Tuch verkleidet. Silbergrüner Lorbeer umrankt die Eingangstür. Von den beiden Seitenwän⸗ den des Kongreßſaales hängen Hakenkreuzfah⸗ nen. Zu oberſt auf dem Rundgang ſtehen zwi⸗ ſchen den Streben der breiten Fenſter Herolde in hiſtoriſcher Gewandung. Schon lange vor Beginn des feſtlichen Aktes füllt ſich der Saal mit den Ehrengäſten. Man bemerkt unter ihnen in der vorderſten Reihe Mitglieder der Reichsregierung und des Diplo⸗ matiſchen Korps, zahlreiche Reichsleiter und Gauleiter, die Mitglieder der bayeriſchen Lan⸗ desregierung, hervorragende Perſönlichkeiten der Partei und ihrer Gliederungen, hohe Offi⸗ ziere der Wehrmacht, Männer von Rang und Namen aus Kunſt, Wiſſenſchaft, Induſtrie und Wirtſchaft. Inzwiſchen ertönen vor dem Deutſchen Mu ſeum Kommandos Die angetretenen Ehren⸗ ſtürme und Ehrenabordnungen der Partei und ihrer Gliederungen ſtehen ſtill. Muſik ſetzt ein. Der Stellvertreter des Führers und der Gau⸗ leiter des Traditionsgaues ſind angekommen. Die Kopf an Kopf ſtehenden Menſchenmaſſen, die die Straßen der inneren Stadt bis zur Ludwigsbrücke umſäumen, hatten ihre Fahrt mit Heilrufen begleitet. Der Stellvertreter des Führers und der Gauleiter ſchreiten die Fron⸗ ten der Ehrenformationen ab und begeben ſich in den Kongreßſaal. Die Feſtgäſte haben ſich von ihren Plätzen erhoben und grüßen mit dem Deutſchen Gruß den Stellvertreter des Füh⸗ rers und ſeine Begleitung. Der kröffnungsakt Der feierliche Eröffnungsakt beginnt mit der Leonoren⸗Ouvertüre von Beethoven. Sie wird mit meiſterhafter Vollendung vom Leipziger Gewandhausorcheſter, unter der hervorragen⸗ den Stabführung von Gewandhauskapellmeiſter Profeſſor Abendroth, zu Gehör gebracht. Das muſikaliſche Erlebnis hinterläßt bei allen Teilnehmern den nachhaltigſten Eindruck. Die Begeiſterung löſt ſich am Schluß in langanhal⸗ tenden Beifall aus, der dem Dirigenten und ſeinen Künſtlern gilt. Dann ertönen die Fan⸗ faren. Der Staatskommiſſar des Hauſes der Deutſchen Kunſt, Staatsminiſter Adolf Wagner, ſpricht zur Feſtverſammlung. „Der Führer“, ſo ſagt er,„hat uns gelehrt, daß der einzelne lebende deutſche Volksgenoſſe nichts iſt ohne ſein lebendes Volk. Und er lehrt uns weiter, daß die lebende Generation unſeres Volkes nichts iſt und nichts wäre ohne die vorausgegangenen Generationen. Dieſe Leh⸗ ren Adolf Hitlers hat uns die große unzerſtör⸗ bare deutſche Volksgemeinſchaft gebracht. Aus —. Adentſche, Kultur. dieſer deutſchen Volksgemeinſchaft erwuchs uns lebenden Deuiſchen die Rettung vor Untergang und Verderb. Aus der unendlichen Einheit der heute lebenden deutſchen Generation mit ſei⸗ ner Jahrtauſende umfaſſenden Geſchlechterfolge des deutſchen Volkstums aber erwächſt uns die ——20 daß unſer deutſches Volk unſterb⸗ ich iſt. Noch größer aber und noch ſicherer iſt, aus dieſer Schau geſehen, die Gewißheit, daß es heute und in allen Zeiten, wo Menſchen leb⸗ ten und leben, eine Menſchheitskul⸗ tur nicht gibt und nicht geben wird ohne die Wie herrlich iſt 85 doch, einem Volk, von dem man mit Recht ünd ohne Ueberhebung ſolches ſagen kann, anzugehören! Die Kunſt iſt wiedererſtanden Wie weit liegen für uns heute ſchon die Zei⸗ ten zurück, in denen es ſchien, als ob der deut⸗ ſchen Geſchichte das Ende geſetzt ſei. Wie ſelbſt⸗ verſtändlich iſt uns heute ſchon die wiederer⸗ ſtandene deutſche Armee, der ſoziale Frieden, das Reich der Ordnung, das Reich der Stärke nach innen und außen. Und wie wunderbar iſt es, daß heute kaum etwas mehr als vier Jahre nach der nationalſozialiſtiſchen Revolution die Stunde der Wiedergeburt der deutſchen Kunſt ſchlägt. In Schutt und Aſche ſank der alte Bau zu München. Herrlich neu erſtand im Drit⸗ ten Reich das Haus der deutſchen Kunſt. Dem Hunger überantwortet, organiſatoriſch, geiſtig und künſtleriſch mit Gott und der Welt zerfallen, ſchien unſer Künſtlertum und mit ihm die deutſche Kunſt dem Verderb überantwortet zu ſein. Heute, im Dritten Reich, iſt ernſtes Schaffen und Streben auf allen Gebieten der Kunſt weithin ſichtbar wieder vorhanden und im Werden. Ich melde, daß der Tag der Deutſchen Kunſt 1937 zu München gerüſtet iſt. Möge er eingehen in die Geſchichte als der Tag der Wiedergeburt der deutſchen Kunſt.“ Weltbild 5 München im Festschmuck Blick in eine der reichbeflagsien Strassen Gauleiter Wagner wandte ſich hierauf den Herren des Diplomatiſchen Korps zu:„Ich grüße Sie, die Sie als die in Deutſch⸗ land akkredidierten Vertreter ihrer Landesher⸗ ren und Länder unſerer Einladung Folge ge⸗ leiſtet haben. Wir ſehen in dieſer Tatſache eine ſchöne Ehrung für unſer deutſches Volk. Ich grüße euch alle, deutſche Frauen und Männer, die ihr in die Hauptſtadt der deutſchen Kunſt nach München gekommen ſeid, um hier mit den Repräſentanten der Partei, des Reiches und der Wehrmacht das Feſt der deutſchen Kunſt 1937 zu begehen. Und damit erkläre ich den Tag der Deutſchen Kunſt für er⸗ öffnet.“ Nachdem der lebhafte Beifall, der der An⸗ ſprache des Gauleiters folgte, verrauſcht war, erklingt, getragen von den jubelnden Stimmen des Lehrergeſangvereins München, zur macht⸗ vollen, klangſchönen Muſik des Gewandhaus⸗ orcheſters unter der Stabführung des Akademie⸗ präſidenten, Profeſſor Trunk, der lebenſprü⸗ hende und kraftvolle„Wachet⸗auf“⸗Chor aus Wagners Meiſterſingern. Ein„Sieg Heil!“ des Gauleiters Adolf Wagner auf den Führer, den„größten Baumeiſter aller Zeiten“, und der Geſang der Lieder der Nation beenden feierlich und erhaben den weihevollen Feſtakt. Seit 1I Uhe tagt man in Condon Der„Eden-Plan“ wird umsiritten/ Hlaisky will sabolieren DNB London, 16. Juli Kurz nach 11 Uhr hat der Londoner Nichtein⸗ miſchungsausſchuß ſeine Beratungen über den neuen engliſchen Kompromißvorſchlag im eng⸗ liſchen Außenamt begonnen. * Zu der heutigen Sitzung des Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuſſes ſchreiben die diplomatiſchen Korreſpondenten von„Daily Telegraph“ und „Morning Poſt“, daß vorausſichtlich die Mächte oder wenigſtens eine Anzahl der Hauptbeteilig⸗ ten die engliſchen Vorſchläge als Diskuſ⸗ ſionsgrundlage annehmen würden. In beiden Blättern wird angenommen, daß es noch zu keinen Entſcheidungen kommen werde, ſondern, daß die Haryptmächte die Vorſchläge wahrſcheinlich erſt näher prüfen wollen. Beſonders bemerkenswert ſind die Voraus⸗ ſetzungen des diplomatiſchen Korreſpondenten der„Daily Mail“. Dieſer glaubt, da ß Sow⸗ jetrußland den britiſchen Plan zu zerſchlagen ſuche. Der Sowjetbotſchafter Maiſky ſolle aus Moskau beſondere Anweiſun⸗ gen erhalten haben, um den Plan von jeder nur möglichen Seite her anzugreifen. Beſonders über den, Vorſchlag für Zuerkennung von Kriegsrechten. Es ſei im übrigen möglich, daß die Sitzung bis Anfang nächſter Woche vertagt werde, um den beiden Seiten die Möglichkeit einer genaueren Prüfung der zu geben. Bei Redaktionsſchluß erfahren wir noch: In der heutigen Vormittagsſitzung des Nicht⸗ einmiſchungsausſchuſſes ergab ſich eine be⸗ trächtliche Mehrheit für die Annahme der eng⸗ liſchen Vorſchläge. Zur allgemeinen Ueber⸗ raſchung erklärte jedoch der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter, daß er von Paris nochkeine end⸗ gültigen Anwerſungen erhalten habe. Infolgedeſſen wurde die Sitzung auf 16 Uhr vertagt. „Hakenkreuzbanner“ Böſe Schlappe der roten ſjetzer im Unterhaus Labour Hariy wollte stãnkern Eden muß gegen seine Freunde losziehen DNB London, 16. Juli. Die Oppoſition im engliſchen Unterhaus hat am Donnerstagabend entgegen dem Willen der Regierung eine Ausſprache über Spanien er⸗ zwungen, die mit ſcharfen Angriffen des Oppo⸗ ſitionsführers Attlee gegen die Politik der Regierung eröffnet wurde. Attlee begann ſeine Ausführungen mit der Feſtſtellung, daß er die öffentliche Aufmerkſam⸗ keit auf die Vorſchläge der britiſchen Regierung zu lenken wünſche, die die Gewährung der Rechte eines Kriegführenden an General Franco vorſähen und die„keinerlei wirkſame Vorkeh⸗ rungen für das vollſtändige Aufhören der aus⸗ ländiſchen Einmiſchung in Spanien träfen“. Seiner Anſicht nach ſeien dieſe Vorſchläge„un⸗ gerecht, ſchlecht ausgedacht und gefährlich“(h. Er glaube nicht, daß ſie das erreichen würden, was erſtrebt werde. Sie würden nur Anlaß zu weiteren Zwiſchenfällen geben unter dem Vorwand, die Nichteinmiſchung wirkſamer zu geſtalten, während man tatſächlich„den Streit⸗ kräften General Francos Vorteile gegenüber denjenigen Valencias gebe“. Eden habe ver⸗ ſucht, Unverſöhnbares miteinander auszuſöh⸗ nen. Aeble Verdrehungen In dieſem Zuſammenhang glaubte Attlee die Vorſchläge Deutſchlands und Ita⸗ liens in böswilliger Weiſe verdrehen zu müſ⸗ ſen und die Aufrichtigkeit und Friedensliebe der beiden Nationen in Zweifel zu ziehen. Als Attlee im weiteren Verlauf ſeiner Rede die Be⸗ hauptung aufſtellte, daß General Franco ſeine größeren Schlachten vor allem mit auslän⸗ diſchen Truppen geſchlagen habe, unter⸗ brach ihn die konſervative Abgeordnete La dy Aſtor mit dem Zwiſchenruf, daß dies auf bei⸗ den Seiten der Fall ſei. Attlee fuhr dann fort, daß es Franco nicht gelungen ſei, eine große nationale Armee aufzuſtellen. Hier hielt ihm der konſervative Abgeordnete Cazalet entgegen, daß Franco mindeſtens 200 000 Mann ausge⸗ bildete Leute habe. Den Schluß ſeiner demagogiſchen und wider⸗ ſpruchsvollen Ausführungen benutzte Attlee zu weiteren Angriffen gegen die„faſchiſtiſchen“ Mächte. Die Vorſchläge der britiſchen Regie⸗ rung würden ein Verlaſſen des internationalen Rechts bedeuten.(?) Das hat England noch nicht erlebt Außenminiſter Eden bedauerte zunächſt im Hinblick auf das Anſehen Englands, daß die Oppoſition eine Ausſprache über die Vorſchläge erſucht habe, bevor die Staaten, die ſie erbeten hätten, Gelegenheit gehabt hätten, ſich zu ihnen zu äußern. Er glaubte, daß dies ohne Beiſpiel in der britiſchen Parlamentsgeſchichte ſei.(Bei⸗ fall auf den Regierungsbänken.) Die Oppoſi⸗ tion ſtehe mit ihren bisherigen Aeußerungen in Widerſpruch, denn ſie habe bisher ſtändig eine internationale Zuſammenarbeit anempfohlen. Eden wies hierauf kurz noch einmal auf den Urſprung der britiſchen Vorſchläge hin und hob hier ausdrücklich hervor, daß„nicht ein einziger Staat im Nichteinmiſchungsausſchuß einen Zu⸗ ſammenbruch der Nichteinmiſchungspolitik ge⸗ wünſcht habe.“ „Kätchen von Heilbronn“ auf dem Marburger Schloßberg Wir begegnen Kleiſts romantiſchem Ritter⸗ ſpiel nicht zum erſten Male auf dieſer Bühne. Bereits im vergangenen Jahr ſchenkte ſeine Aufführung den Freunden des Marburger Schloßbergtheaters ein unvergeßliches Erleb⸗ nis, Grund genug zu einer Wiederaufnahme in den diesjährigen Spielplan. Wohl mag in die⸗ ſem Falle die Bühne in ihrer zwingenden Ei⸗ gengeſetzlichkeit dem Werk, das ſeine innere Epannung, Motive und Geſtalten dem Traum⸗ reich des Märchens entnimmt, manches ſchuldig bleiben, der Illuſion nicht immer die rechte Stütze bieten, ſo gibt ſie dennoch mit ihrer Raumtiefe, der ſie erfüllenden Atmoſphäre der Unendlichkeit dem dramatiſchen Spiel einen plaſtiſchen Rahmen und der künſtleriſchen Ge⸗ Farag jene Eindringlichkeit, die nicht mehr der raffinierten Mechanik bedarf, um das Ver⸗ tändnis der Handlung zu fördern, oder die etzte Ausdeutung des poetiſchen Gehaltes zu ermöglichen. Die pauſenloſe Wiedergabe zwang von vorn⸗ herein zu einer Straffung der Szenenfolge, die der Spielleiter Dr. Budde mit einigen not⸗ wendigen Abſtrichen und Kürzungen erreichte. Sie waren kaum erkennbar und förderten we⸗ ſentlich den reibungsloſen Ablauf der Hand⸗ lung, deſſen ſorgſame Bearbeitung man ſelbſt in letzten Chargen zu erkennen vermochte. Das einleitende und aktverbindende Vorſpiel der Waldgeiſter zeigte eine ebenſo ſinngewollte wie geſchickte Regiearbeit. Sie fand ein ſelten vortrefflich aufeinander abgeſtimmtes Enſemble. Im Mittelpunkt Reva Holſey als Käthchen. Man pflegt die Leiſtung oft durch Vergleiche u bewerten. Hier verſagen dieſe Mittel. Ihre arſtellung war vollendet, ſie war Leben ſelbſt und von innerſter Berufung getragen. Gleich einem Schatten an Bosheit, Gift und Galle neben ihr Kunigunde von Thurneck, der Elſe König alles gab, was die Rolle von ihr ver⸗ Zu einzelnen Punkten der Kritik Attlees über⸗ gehend, erklärte der britiſche Außenminiſter: Wenn behauptet werde, daß ſich die Anhänger⸗ ſchaft Francos nur auf wenige„rebellierende Offiziere“ beſchränke, ſo ſei das Unſinn. Es ſei ferner eine unhaltbare Behauptung, wenn man ſage, daß man niemals Rechte Kriegfüh⸗ render an„Inſurgenten“ zugeſtehen dürfe. Der Einwand der Oppoſition gegen dieſe Ge⸗ währung von Kriegsrechten an„Inſurgenten“ werde auch nicht an ſich erhoben; es ſei die Gewährung non Kriegsrechten an Leute, deren Welaonſchenung man hekämpfe genen die ſich die Oppoſition wende.(Laute Proteſtrufe der La⸗ bour⸗Party.) Wie war das mit Bilbao? Die Oppoſition habe der Regierung ferner Vorwürfe wegen der Lage vor Bilbao ge⸗ macht. Demgegenüber wolle er nur feſtſtellen; daß kein ausländiſches Schiff nach Bilbao hi⸗ neingekommen ſei, ſeitdem Franco eine Blok⸗ kade errichtet habe, mit Ausnahme der briti⸗ ſchen Schiffe, die unter dem Schutz der briti⸗ ſchen Flotte bis zur Dreimeilenzone gelangt ſeien. Das ſei noch kein Beweis für die Partei⸗ nahme der britiſchen Regierung für General Franco. Man nehme doch einmal an, daß Ge⸗ neral Franco in einer Stadt belagert werde. Würden die Mitglieder der Oppoſition die gleiche Begeiſterung für den Schutz der briti⸗ ſchen Handelsſchiffe gezeigt haben, daß Lebens⸗ mittelſchiffe in eine belagerte Franco⸗Stadt ge⸗ langen könnten? Gemäß dem internationalen Recht könne man eine Blockade nur anerkennen, wenn man bei⸗ den Teilen die Rechte Kriegführender zugeſtehe. Man hätte demgemäß auch eine Blockade von ſeiten Valencias nicht geſtatten können, ohne daß man zur gleichen Zeit General Franco Kriegsrechte hätte zuerkennen müſſen, wenn die Lage vor Bilbao umgekehrt geweſen wäre. Eden ſchloß:„Ich fordere das Haus auf, den Vorſchlägen zuzuſtimmen, nicht, weil es Einzel⸗ heiten von ihnen gern mag— es gibt bei ihnen Vorſchläge, die ich ſelbſt nicht mag—, ſondern weil wir glauben, daß ſie ein Beitrag zur euro⸗ päiſchen Zuſammenarbeit und daher ein Bei⸗ trag zum Frieden ſind.“ Attlee hat ſich ſchwer blamiert Die englische Hresse Kkanzelt den„Opposiſionshelden“ ah (ODrohtberichfonseres londonet Kotrespondenten) London, 16. Juli. Die von der Arbeiterpartei⸗Fraktion im Un⸗ terhaus erzwungene Ausſprache über den eng⸗ liſchen Plan endete mit einer vernich⸗ tenden Niederlage der Linken, die ſich ſchließlich fluchtartig zurückzog und nicht einmal mehr auf eine Abſtimmung über ihren Miß⸗ trauensantrag beſtand. Wenn ſie das getan hätte, würde ſich ledig⸗ lich gezeigt haben, daß ſie mit ihrer Gegner⸗ ſchaft gegen den Plan allein auf weiter Flur ſtand, denn ſogar die in der Oppoſition ſtehen⸗ den Liberalen hätten ſich angeſichts der allge⸗ meinen Stimmung genötigt geſehen, einen Trennungsſtrich nach links zu ziehen und ſich hinter den Plan zu ſtellen. Die innerpolitiſche Schlappe, die ſich die Ar⸗ beiterpartei am Donnerstag aus ihrem blinden Haß gegen die ſpaniſche Nationalregierung her⸗ aus geholt hat, wird auch mit wenigen Ausnah⸗ men von der engliſchen Morgenpreſſe am Frei⸗ tag hervorgehoben. Dabei zollen auch die Blät⸗ ter, die ſonſt dem Außenminiſter kritiſch gegen⸗ überſtehen, der ſcharfen Abkanzelung der Linken durch Eden Beifall. So wie die Arbeiterpartei am Donnerstag durch ihre ungeſchickten Quer⸗ treibereien an Preſtige verloren hat, ſo hat Eden durch ſeine eindeutige Abfertigung der Linken an Preſtige gewonnen. Der Außenminiſter galt bisher immer bis zu einem gewiſſen Grade als Favorit der Linken, deren Sympathien er nach der ſcharfen Auseinanderſetzung am Donners⸗ tag im Unterhaus verloren haben dürfte. „Daily Expreß“ charakteriſiert die Rede des Außenminiſters als„brillant“.„Daily Mail“ langte. Aus der Front ritterlicher Geſtalten trat Hans Joachim Graf vom Strahl mit männlicher Kraft, Edelmut und ho⸗ heitsvollem Sinn hervor. Das Pathos dieſer Rolle wußte er mit verſtändnisvollem Spiel, Zurückhaltung und doch betontem Heroismus zu bewegen. Nicht weniger überzeugend ergänz⸗ ten den Kreis der Ritter und Männer Seppel Litſch als Friedeborn, Dieter Vöbel als Flammberg, Richard Täufels Burggraf Freiburg und Otto Brefin in der Rolle des Rheingrafen. Dem Kaiſer gab Walter Red⸗ lich menſchliche Züge, und Adalbert Gauſche ſpielte einen wackeren Gottſchalk. Ihnen und allen übrigen Mitwirkenden verdankte die Auf⸗ führung einen großen und gewiß nachhaltigen Erfolg. Dem herzlich dankenden Publikum be⸗ reitete ſie ein rechtes Erleben. Sie ſetzt die kul⸗ turell bedeutſame Arbeit des Marburger Frei⸗ lichttheaters verheißungsvoll fort, und kann mit ſtolzer Genugtuung ſich in die Reihe der be⸗ rühmteſten deutſchen Kleiſtaufführungen ſtellen. Hans Will. Eberhard König Der Führer und Reichstanzler hat die Goethe⸗ Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft dem ſchleſi⸗ ſchen Dichter Eberhard König erliehen. Der Weg des ſchleſiſchen Dichters Eberhard König iſt ein Dornenpfad geweſen. Unverſtand und Gleichgültigkeit ſeines Volkes, eine art⸗ fremde Preſſe mit ihrer gefährlichen Waffe, dem Totſchweigen, die ſchon manchem großen Talent Lebensmut und Schaffenskraft geraubt hat, begleiteten ſein Werk bis ins hohe Alter. Eine treue, wenn auch kleine Gemeinde, hatte ſich zu ihm gefunden, doch der Widerhall im Volk, nach dem der Künſtler hungert, der ihm Lebensodem bedeutet, blieb ihm verſagt. Erſt heute, nachdem die innere Geſundung unſeres Volkes den Boden hierfür e beginnt das umfaſſende Lebenswerk dieſes beſcheidenen, ſtil⸗ len Dichters, der nie an ſeiner Aufgabe zwei⸗ felte, zu wirken. Wenn heute der Sechsund⸗ ſchreibt, der Außenminiſter habe die Kriegs⸗ hetzer glänzend abgefertigt. Der„Daily Tele⸗ graph“ ſtellt feſt, die Arbeiterpartei habe durch die Erzwingung der Ausſprache über den Plan eine ſchwere Schuld auf ſich geladen und damit ſich ſelbſt und dem Frieden einen ſchlechten Dienſt erwieſen. Der Sturm auf den engliſchen Plan könne lediglich den Eindruck erwecken, die Arbeiterpartei ſei gegen die Ausbeſſerung der Lücke in dem Wall um Spanien. Die„Morning Poſt“ ſchreibt, die Sozialiſten hätten mit ihrem Angriff auf den engliſchen Plan einen unfehlbaren Inſtinkt für das Falſche bewieſen.„Was ſie wirklich wollen, iſt die Einmiſchung Englands auf der Seite der Bolſchewiſten, auch wenn das die Einmiſchung — anderer Mächte auf Francos Seite herausfor⸗ dert und auch, wenn als Folge eines Zuſam⸗ menſtoßes Europa in Flammen aufgeht“. Man müßte annehmen, meint das Blatt, dem Füh⸗ rer der Oppoſition ſei unbekannt, daß ſeine Sympathien für die ſpaniſchen Bolſchewiſten nicht allgemein in Europa geteilt würden. In fiürze Im Alter von 75 Jahren ſtarb am Donners⸗ tag in Bunzlau Generalleutnant Al⸗ bert von Mutius, Ritter des Ordens „Pour le merite“. 5. Der Kärtener Gauleiter der öſterreichi⸗ ſchen NSDAp, Franz Rudolf, wurde am Donnerstag von einem Schöffengericht auf Grund des Staatsſchutzgeſetzes zu 14 Monaten Zuchthaus verurteilt. Gegen einen Mitange⸗ klagten, der erſt im März d. J. 24 Jahre Zucht⸗ haus erhalten hatte, wurde keine weitere Strafe verhängt. * An Stelle des zurückgetretenen belgiſchen Ju⸗ ſtizminiſters wird der liberale walloniſche Ab⸗ geordnete Maiſtriau in das Kabinett van Zeeland eintreten. * In chineſiſchen Kreiſen Nankings und Schanghais wurde die Lage in Nordchina am Donnerstagabend wieder weſentlich peſſi⸗ miſtiſcher beurteilt. * Eine Exploſion in einer Kohlengrube bei Sullivan(Indiana) forderte nach den letzten Meldungen 20 Todesopfer und mehrere Schwerverletzte. Wie ein Bergbeamter erklärte, waren zur Zeit der Exploſion 203 Bergarbei⸗ ter in der Kohlengrube, wovon ſich etwa 25 im Exploſionsbereich befanden, der zwei Meilen vom Schachteingang entfernt war. Die Mehr⸗ zahl der Opfer wurde gegen die Grubenwände geſchleudert und zermalmt. lachtwächter organiſiert diebesbande hi. Oppeln, 16. Juli.(Eig. Dienſt.) Eine ſeltſame Auffaſſung ſeines Berufes zeigte ein im Dienſte einer Oppelner Gutsverwaltung ſtehender Nachtwächter. Statt die ihm anver⸗ trauten Getreideſpeicher zu überwachen, organi⸗ ſierte er eine Diebesbande, die nach und nach zur Nachtzeit mehrere hunderte Zentner Ge⸗ treide ſtahl. Der„treue“ Wächter erhielt 1 Jahr, 6 Monate Gefängnis. Toller putſch der roten Baskenninder Sie hedrohten den Koch in ihrem englischen Flũditlingslager (orohtmeldung unseres LondonerVerfftrefers) London, 16. Juli. In einem Lager für Baskenkinder in der Nähe von Scarborough kam es am Donnerstag zu Zwiſchenfällen, die alles bisher Dageweſene in den Schatten ſtellten. Der allgemeine Wunſch nach baldiger Entfernung dieſer bolſchewiſtiſch verſeuchten Kinder dürfte dadurch neuen Auf⸗ trieb bekommen. Eine große Anzahl bolſchewiſtiſcher Basken⸗ kinder war mit dem ihnen vorgeſetzten Mittag⸗ eſſen nicht zufrieden und ſtürmte kurzerhand die —4 Küche, wo ſie unter lautem Geſchrei zuſätzliche Portionen verlangte. Als der Koch erklärte, daß die Mittagsration erſchöpft ſei, drangen die jun⸗ gen Revolutionäre mit Meſſern auf ihn ein und zwangen ihn, querfeldein in ein Bau⸗ ernhaus zu flüchten. Erſt als der Bauer die Angreifer mit der Peitſche zurückgetrieben hatte, konnte der Koch in Sicherheit gebracht werden. Nach langen Bemühungen gelang es dann, die aufrühreriſchen Kinder in das Lager zurückzu⸗ bringen. Die ſechs größten Schreier wurden in ein Zwangslager übergeführt. ſechzigjährige ſeine höchſte Ehrung durch die Verleihung der Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft erfährt, erhält er auch äußerlich den Platz zugewieſen, den er ſchon ſeit langem im deutſchen Schrifttum eingenommen hat. Als Fünfunddreißigjähriger trat Eberhard König mit dem Drama„Wieland der Schmied“ an die Oeffentlichkeit; er ſollte den Volks⸗Schil⸗ ler⸗Preis dafür erhalten, aber ſeine Gegen⸗ ſpielex, denen die kraftvolle Erweckung des ger⸗ maniſchen Sagengutes nicht in den Kram paßte, an ihrer Spitze der jüdiſche Dramenvertreiber Heinz Wolfradt, wußten dies zu hintertreiben. Jahre vorher hatte er den„Gevatter Tod“ ge⸗ ſchrieben, der nach langem Harren im König⸗ lichen Schauſpielhaus zu Berlin aufgeführt wurde. Die Uraufführung war ein Sieg des Dichters, das Publikum bekannte ſich offen zu ihm und ehrte ihn durch viele Hervorrufe,— die maßgebende Preſſe ließ keinen guten Fa⸗ den an dem Stück oder ſchwieg ſich vielſagend aus, das Drama verſchwand in der Verſen⸗ kung. Von dem Kriegserleben beeindruckt, ſchrieb er ſeine Trilogie„Dietrich von Bern“, die Tragödie des ewigen Deutſchen, der nach der Erkenntnis der letzten Dinge ſtrebt und darüber die Außenwelt vergißt, bis er ſich auf die Aufgaben beſinnt, die ihm das Leben ſtellt und ſich zum Handeln durchringt. Auch mit dieſer von einem kräftigen dramatiſchen Leben getragenen Dichtung vermochte er ſich bisher die Bühne nicht zu erobern. Eine Vermählung deutſchen Geiſtes mit der Welt der Antike gibt er in ſeinem„Treukros“, dem Drama des Ver⸗ kannten, der ſich in der Stille auf die Taten vorbereitet, die das Leben von ihm erwartet, und in ſeiner Komödie„Alkeſtis“. Auch als Erzähler iſt Eberhard König hervorgetreten; er ſchrieb„Fridolin Einſam“,„Aus des Gro⸗ ßen Kurfürſten Tagen“ und den hiſtoriſch⸗phi⸗ loſophiſchen Roman„Thedel von Wallmoden“, in dem er ein Symbol des deutſchen Charak⸗ ters geſtalten wollte. Leidenſchaftlich iſt ſeine Teilnahme am Schickſal ſeines Vaterlandes. In den Zeitgedichten„Wehe, mein Vaterland, dir!“ nimmt er heftig gegen die Annahme des Verſailler Diktats Stellung. Endlich erhält er nun den Platz im Schrifttum, der ihm ſchon längſt gebührt. Kurt Müno. Reichsfestapiele Heidelberg Die diesjährigen Reichsfeſtſpiele in Heidel⸗ berg werden von Intendant Ingolf Kuntze mit beſonders kühnen Abſichten geleitet. Vor allem wird der Enſemblegeiſt gepflegt, dem ſich heute Schauſpieler der beſten deutſchen Bühnen einfügen. Auch der bekannte Künſtler hat neben der weniger bekannten jungen Kraft nicht nur ſtücktragende, ſondern auch kleinere Rollen zu ſpielen. Dies garantiert den Auffüh⸗ rungen eine harmoniſche Geſchloſſenheit, wie ſie an wenigen Bühnen mit Feſtſpielcharakter er⸗ reicht wird, denen zudem Berf erheblich längere Vorbereitungszeiten zur Verfügung ſtehen. Als Regiſſeure werden dieſer Aufgabe Ober⸗ regiſſeur Schweickert⸗München für„Am⸗ phytrion“, Generalintendant alter runo Iltz⸗Düſſeldorf für„Romeo und Julia“ und Heinrich George für den„Götz“ gerecht. Als künſtleriſcher Beirat iſt Traugott Mül⸗ her verpflichtet worden. Die Proben laufen nun ſeit etwa vier Wo⸗ chen und die Vorarbeiten für die bei der Eröff⸗ nung am nächſten Dienstag zur Aufführung kommenden Stücke ſind nahezu abgeſchloſſen. Wie auf jeder Freilichtbühne, ſpielt auch im Heidelberger Schloßhof das Wetter eine große Rolle. Doch iſt Heidelberg in der glücklichen Lage, bei ſchlechtem Wetter auch den Königs⸗ ſaal im Schloß benützen zu können. Es werden dann ſtets„Pantalon und ſeine Söhne“, das fröhliche Spiel von Paul Ernſt, das durch den Erfolg des letzten Fahres bereits ſeine Eig⸗ nung als Kammerſpiel für den Innenraum be⸗ wieſen hat, aufgeführt. Die Leiſtungen der unter der Schirmherr⸗ ſchaft von Reichsminiſter Dr. Goebbels im vier⸗ ten Sommer ſtattfindenden Reichsfeſtſpiele wer⸗ den auch in dieſem Jahre wieder vorbildlicher Höhepunkt des deutſchen Freilichtſpieles ſein. Freitag, 16. Juli 1937 Reichs De Der F Simons Reichsgeri mons, in liche Ante Die b Nicht w zum Freit eine Bar 150* er hin.fr Publikr derten. Wi Verletzung findlicher Bei ihrem doch bereit In Lyor fees in de derlegung ſtreik eines erſte Lokal den, die di verteilt au bis die J ſchritt. Die Betriebe a ten arbeits Derbre Ein Di Eine au Jagd nach gen in der offenſtehen! ner Oſten ſich in dem unvorſichtig Nebenzimm geweckt, di kam, als S ſtöberte.“ aber nur n gen ſah. mit einem denſelben? hinter d durch mehr nungsinhab ſich ein Har ſich der Di Der Beſtoh auf, in kur; holt. 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Juli.(HB⸗Funk) Der Führer und Reichskanzler hat Frau Simons zum Ableben ihres Gemahls, des Reichsgerichtspräſidenten a. D. Walther Si⸗ mons, in einem Beileidstelegramm ſeine herz⸗ liche Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Die büſte mit stühlen beworfen DNB Paris, 16. Juli. Nicht wenig überraſcht wurden in der Nacht zum Freitag die Gäſte eines großen Kaffees auf eine Bariſer Boulevard, als um halb ein Uhr 150 kende Kellner auf ein gegebenes Zeichen hin„ freien Stühle ergriffen und ſie auf das Publikum und in die Fenſterſcheiben ſchleu⸗ derten. Wie durch ein Wunder gab es keinerlei Verletzungen. Ein in der Nähe des Kaffees be⸗ findlicher Poliziſt alarmierte die Mobilgarde. Bei ihrem Eintreſſen hatten die Streikenden je⸗ doch bereits das Weite geſucht. In Lyon iſt das Perſonal eines großen Kaf⸗ fees in den Streik getreten. Dieſer Arbeitsnie⸗ derlegung ſchloß ſich alsbald ein Solidaritäts⸗ ſtreik eines zweiten großen Betriebes an. Das erſte Lokal wurde lange Zeit von den Streiken⸗ den, die die Einführung der 40⸗Stunden⸗Woche, verteilt auf fünf Tage, fordern, beſetzt gehalten, bis die Polizei mit Gewalt zur Räumung ſchritt. Die Unternehmer haben beſchloſſen, ihre Betriebe am heutigen Freitag mit neuangeſtell⸗ ten arbeitswilligen Kräften wieder zu eröffnen. berbrecherjagd im Schlafanzug Ein Dieb kommt an die falſche Adreſſe Berlin, 16. Juli(Eig. Meldung). Eine aufregende und originelle nächtliche Jagd nach einem Verbrecher fand in dieſen Ta⸗ gen in der Reichshauptſtadt ſtatt. Durch das offenſtehende Fenſter einer Wohnung im Berli⸗ ner Oſten war ein Diesb eingeſtiegen und hatte ſich in dem Zimmer zu ſchaffen gemacht. Durch unvorſichtige Geräuſche wurde jedoch die im Nebenzimmer ſchlafende Wohnungsinhaberin geweckt, die gerade in dem Augenblick herzu⸗ kam, als Sch. einen geöffneten Schrank durch⸗ ſtöberte. Sie weckte ſofort ihren Mann, der aber nur noch den Dieb aus dem Fenſter ſprin⸗ gen ſah. Obwohl der Wohnungsinhaber nur mit einem Schlafanzug bekleidet war, nahm er denſelben Weg durch das Fenſter und lief hinter dem Dieb her. Die Jagd ging durch mehrere Straßen, bis Sch. vom Woh⸗ nungsinhaber eingehol wurde. Es entſpann ſich ein Handgemenge zwiſchen beiden, bei dem ſich der Dieb jedoch wieder losreißen konnte. Der Beſtohlene gab aber die Verfolgung nicht auf, in kurzer Zeit hatte er ihn wieder einge⸗ holt. Darauf ſprang der Verbrecher durch ein offenſtehendes Fenſter in den Keller eines Hau⸗ ſes und verſchloß das Fenſter hinter ſich. An ſeinem endgültigen Verſchwinden hätte nicht viel gefehlt, wenn nicht zwei Polizeibe⸗ amte, die von dem Vorfall erfahren hatten, zu Hilfe geeilt und ſofort das ganze Haus durch⸗ ſucht hätten. Dabei fanden ſie den Einbrecher auf dem Boden in einer Niſche verſteckt. Die ge⸗ ſtohlenen Gegenſtände: 10 RM, eine Taſchen⸗ uhr und Schlüſſel, die er auf ſeiner Kletter⸗ partie entwendet hatte, konnten ihm wieder ab⸗ genommen werden. Der Einbrecher iſt bereits vielfach wegen Diebſtahls, Einbruchs und ähnlicher Delikte mit Gefängnis und Zuchthaus vorbeſtraft, er erhielt neben dieſen Strafen bisher ſchon insgeſamt 21 Jahre Ehrverluſt. Außerdem ſteht er unter Polizeiaufſicht. Im flebeitsdienſt dicker geworden Die Männer nehmen im Durchſchnitt 12 Pfd. zu Weimar, 16. Juli(Eig. Dienſt). Im Arbeitsdienſt wird man nicht dünner, ſondern dicker! Das iſt das Erge b nis einer ſtatiſtiſchen Erhebung, die im Arbeitsgau 23(Thüringen) durchgeführt wurde. Die Gewichtszunahme des Arbeitsmannes während eines Halbjahres beträgt durchſchnitt⸗ lich 12 Pfund. 83,4 v. H. nehmen während der Dienſtzeit an Körpergewicht zu, v. H. iſt ein Gewichtsverluſt zu verzeichnen. In dieſen Fällen aber bedeutet die Abnahme meiſt auch eine Beſſerung des Körperzuſtandes ohne koſtſpielige Entfettungskuren. Bei 6,8 v. H. der beobachteten Arbeitsmänner iſt der Gewichts⸗ ſtand gleich geblieben. nur bei 9,8 Wahre und neuc Moritaten aus der Einbremerzunit Auch ein Siuch Sudosteuropa/ Ein erhaulices hHapitei junosier Hrimmalgeschidiie (Sonderberichft unseres soudopesfer Korrespondenten) Budapeſt, Mitte Juli. Auch eine ſo lichtſcheue Tätigkeit wie die der Einbrechergilde hat manchmal freundlichere Sei⸗ ten und nötigt dem ordnungsliebenden Bürger mitunter ein Lächeln ab, wenn die Schlauheit des Diebes zuweilen für ihn ſelbſt zum Verhängnis wird, oder wenn menſchliche Schwäche dieſe Schlauheit beſiegt! Nicht zu viele Würſtchen! In der ungariſchen Stadt Debrecen, der Hei⸗ mat jener berühmten Debrecener Würſtchen, wollte kürzlich ein Dieb der Wohnung eines Bankdirektors einen nächtlichen Beſuch abſtat⸗ ten. Dabei entdeckte er, daß ſich im Erdgeſchoß dieſer Wohnung ein Delikateſſengeſchäft befand, in deſſen Schaufenſter die herrlichſten Debrece⸗ ner Würſtchen lagen. Der Anblick war ſo ver⸗ führeriſch, daß der Einbrecher nicht widerſtehen konnte: er ſtieg alſo zuerſt in den Laden hinein und ſtärkte ſich dort, da er außerordentlich hung⸗ rig war, maſſenweiſe an den Debrecener Würſt⸗ chen. Angenehm geſättigt, ging er dann einen Stock höher an die„Arbeit“. Da er nun aber ſo unmäßig viel von dieſen Würſtchen verſchlun⸗ gen hatte, bekam er, während er das Silberzeug zuſammenpackte, ſolches Bauchgrimmen, daß er ſich unter heftigen Schmerzen ſtöhnend auf der Erde wand. Von dem Stöhnen wurde der Haus⸗ herr wach, und— aus war der Traum. Der Dieb war das Opfer ſeiner Unmäßigkeit ge⸗ worden. Auf friſcher Tat— eingeſchlafen „Aehnlich, aber viel dramatiſcher endete un⸗ längſt in Budapeſt ein Mitglied der Einbrecher⸗ zunft. Es war in der Röppentyü⸗Straße. Dort ſtauten ſich eines Morgens vor dem Schaufenſter eines großen Lebensmittelgeſchäftes die Vor⸗ übergehenden. Sie hatten auch allen Grund, mit Neugier in den hinter dem Schaufenſter liegen⸗ den Laden zu blicken. Dort lag nämlich zwiſchen geöffneten Doſen und halbleeren Schachteln, eine leere Rumflaſche in der Hand, ein junger Burſche und ſchlief. Dabei ſchnarchte er ſo laut, daß man es durch die Schaufenſterſcheiben hindurch hörte. Sein müdes Haupt hing ihm auf die Bruſt herab und ſein Anzug zeigte noch die Spuren einer haſtig eingenommenen, aber vielſeitigen und leckeren Mahlzeit. Ein herbeigerufener Schutzmann weckte den jungen Mann und ver⸗ langte ſeine Ausweispapiere. Da begriff der noch halbtrunkene Einbrecher, wieviel Uhr es geſchlagen hatte. Verzweifelt ſprang er mit bei⸗ den Füßen gegen die Schaufenſterſcheibe. Das Loch aber, das er damit ſchlug, war doch zu klein, als daß er hätte durchkriechen können. Und ſo erreichte ihn denn der Arm des Geſetzes. Beim Verhör konnte dann feſtgeſtellt werden, daß der junge Mann nicht nur maſſenweiſe Wurſt, Keks, Fiſchkonſerven und ähnliche Lecker⸗ biſſen verzehrt, ſondern daß er auch nicht weni⸗ ger als zwei Flaſchen Rum vertilgt hatte, die ihn dann veranlaßt hatten, erſt ein kleines, aller⸗ dings verhängnisvolles Schläfchen zu machen. Wegen Mohnſtrudel das Bein gebrochen Solche Fälle ſind übrigens in Ungarn nicht ſelten, was darauf ſchließen läßt, daß das Ein⸗ brechen hier doch kein ſo einträgliches Geſchäft iſt und daß die Diebe in Ungarn ſehr unter Hunger zu leiden haben. So war in dem weſt⸗ ungariſchen Städtchen Raab an der Donau die Familie Doboſch eben vom Abendtiſch auf⸗ geſtanden und hatte ſich auf der Gartenterraſſe Neues Gebäude jür eine Dienststelle der Reichskanzlei in Berchtesgaden, das in diesen Tagen von Staatssekretär Dr. Lammers und seinen Mitarbeitern bezogen wurde. Weltbild(M) fieren ſjaſes weinende Erben Ein Banknotenschalz, der keinen Pfennig mehr wert ist (Eigenet Bericht des„HMokenkreuz bonnetr) g. Stuttgart, 17. Juli. Im württembergiſchen Schwarzwald ſpielte vor wenigen Tagen der Schlußakt einer Ge⸗ ſchichte, die Herrn Haſe, dem Manne, der keine Zeitung las, alle Ehre gemacht hätte. Der Neſtor des Dorfes beſaß eine uralte Ei⸗ chentruhe, über deren Inhalt er eiferſüchtig wachte. Kein Menſch, nicht einmal ſeine engſten Familienangehörigen, erfuhren jemals, was in dieſer Truhe verborgen lag. Kein Wunder, daß bald das halbe Dorf von den angeblichen Schätzen raunte, die der Alte drin verſteckt ha⸗ ben ſollte, eine Annahme, die durch die Geheim⸗ nistuerei des Eichentruhenbeſitzers noch geſtärkt wurde. Beſonders die künftigen Erben des grei⸗ ſen Schatzhüters warteten mit Spannung auf den Augenblick, da ſich das blitzende Einge⸗ weide der Eichentruhe kundtun würde. Und nun war endlich der erſehnte Tag ge⸗ kommen. Der greiſe Erblaſſer lag tot auf dem Friedhof, und fiebernd umſtanden ſeine Erben die bewußte Truhe. Der Deckel ging auf, und, wahrhaftig— ein ganzer Wuſt von braunen Lappen leuchtete den freudigen Augen entgegen. Das Gerücht hatte nicht ge⸗ trogen. Nur: die Banknoten waren längſt außer Kurs geſetzt. Geldſcheine der Württember⸗ giſchen Notenbank waren es, deren Außerkraft⸗ ſetzung mehrmals groß und deutlich in den Ta⸗ geszeitungen geprangt hatten. Bloß der alte Schatzhüter, ein Feind der Zeitung anſcheinend, hatte nichts davon geleſen. Was ſeine Erben jetzt weinend hedauern. ljelene iſt vor bericht ſo ſchüchter im Nachtlokal aber zuvor— oho! Berlin, 16. Juli.(Eig. Meldung) Wegen eines Deliktes, das im allgemeinen nur Männern vorbehalten iſt, ſaß diesmal die 23jährige Helene P. auf der Anklagebank. Ihr äußeres Auftreten war im Gegenſatz zu jenem Abend, deſſen Verlauf zur Verhandlung ſtand, üußerſt ſchüchtern und ängſtlich. An jenem Abend, als ſie mit ihrem Verlobten und mehreren anderen Bekannten in einem Lo⸗ kal am Kurfürſtendamm dem Alkohol reichlich zugeſprochen hatte, war ihr Benehmen ganz anders. Man wollte ſich zu vorgeſchrittener Stunde verabſchieden, doch Helene hatte dieſer Abend ſo gut gefallen, daß ſie ihn unbedingt noch fortſetzen wollte. Sie lud alle noch zu einer Lage ein, und als ſie ein noch offenes Lokal fan⸗ den, ſchritt Helene mutig vorweg, ſchlug kra⸗ chend mit dem Regenſchirm auf die Theke und beſtellte im Jargon der Stammtiſchbrüder eine Lage Mollen mit Schnaps. Der Wirt, dem es ſofort auffiel, daß ſich alle ſchon in einem ſehr weit vorgeſchrittenen alkoholiſchen Zuſtand be⸗ fanden, verweigerte jedoch die Abgabe von Al⸗ kohol. Dies paßte Helene aber nun gar nicht. Sie wurde im Laufe weniger Minuten ſo rabiat, daß ſich der Wirt genötigt ſah, die Poli⸗ zei herbeizurufen. Der Polizeibeamte führte nun das bösartige Helenchen mit aller Behut⸗ ſamkeit auf die Straße. Aber kaum war der Beamte ihren Blicken entſchwunden, als ſie von neuem in das Lokal lief und einen neuen Krach vom Zaune brach. Der zurückgerufene Beamte nahm dann, um Weiterungen vorzubeugen, He⸗ lene mit auf die Wache, wobei ſie ſogar gegen den Polizeibeamten tätlich vorging.— Vor Ge⸗ richt war ſie jedoch ſo ſchüchtern und kaum zu einem Wort ihrer Verteidigung fähig. Nach Lockerung der Grenzkontrolle in den Pyrenäen wurde auch in Belgien eine verſtärkte Arbeit der bolſchewiſtiſchen Menſchen⸗ ſchmuggler feſtgeſtellt. — niedergelaſſen. Da ſtieg zum offenen Fenſter ein Dieb herein und wollte eiligſt ein paar Wert⸗ gegenſtände zuſammenpacken, als er plötzlich auf dem Tiſch eine Schüſſel mit Mohnſtrudel ſtehen ſah. Mohnſtrudel war aber anſcheinend die Lieblingsſpeiſe des Einbrechers und ſo machte er ſich denn über die Schüſſel her, bis ſie leer war. In dem Augenblick kam das Dienſtmäd⸗ chen herein, um den Tiſch abzuräumen. In ſei⸗ nem Schreck ſprang der Dieb aus dem Fenſter, brach ſich dabei das Bein und konnte ſo mühe⸗ los erwiſcht werden. Das geſtohlene Verbrecheralbum Den Anſpruch ganz beſonderer„Originalität“ darf aber ein Budapeſter Dieb für ſich erheben, dem es kürzlich gelang, aus der Wohnung eines hohen Beamten der Budapeſter Kriminalpolizei eine Reihe vorübergehend dort aufbewahrter Verbrecherfotos zu klauen. Natürlich war für den Kriminalbeamten gerade dieſer Diebſtahl eine höchſt peinliche Sache. Lange Zeit hindurch gelang es nicht, den Täter zu finden. Da beob⸗ achtete ein Schutzmann dieſer Tage auf dem Te⸗ lekiplatz, wie einige verdächtige Geſtalten an einer Ecke beiſammenſtanden und irgendetwas betrachteten, worüber ſie dann herzlichſt lachten. Der Schutzmann trat näher, und ſiehe da, er konnte jenen Dieb erwiſchen, der die Einbrecher⸗ fotos geſtohlen hatte. Stolz über ſeine gute Beute hatte der Einbrecher den„Kollegen“ deren eigene Lichtbilder gezeigt und mit einigen ſchon ein gutes Geſchäft abgeſchloſſen, indem er ihnen die Lichtbilder verkauft hatte. Nun ereilte ihn aber ſein Schickſal und er mußte von ſich ſelbſt eine dreifache Aufnahme machen laſſen. Ein vollendeter Kavalier Daß es aber unter den Einbrechern und Die⸗ ben auch„Kavaliere“ gibt, das zeigt ein Fall, der ſich lürzlich in dem Budapeſter Stadt⸗ teil Engelsfeld abſpielte. Schon ſeit Wochen ſuchte die Polizei nach einer Diebesbande, die vor längerer Zeit von einem Bauplatz Baumate⸗ rial geſtohlen hatte, das dann bei mehreren, der Polizei bekannten Hehlern wiederaufgetaucht war. Eines Tages entdeckte die Kriminalpolizei aber doch die Diebe, die in einer Vorortkneipe ſaßen und zechten. Als die Kriminalbeamten das Lokal betreten und ſich zunächſt unauffällig an einem Tiſch niedergelaſſen hatten, rief plötz⸗ lich einer der Geſellen mit lauter Stimme den Zahlkellner und erklärte ihm mit beſonderer Be⸗ tonung:„Wir wollen zahlen, lieber Freund, denn in zehn Minuten werden wir keine Ge⸗ legenheit mehr dazu haben!“ Dann ging er zu dem Tiſch der Kriminalbeamten hinüber und ſagte zu ihrem Vorgeſetzten:„Jetzt können wir gehen, Herr Kommiſſar, denn ich habe alles er⸗ ledigt!“ Anſtändig— Tommy! Jawohl, es gibt ſchon noch Kavaliere! Dazu gehört auch jener bis heute unbekannt gebliobene Budapeſter Dieb, der einem Offizier aus ſeinem Auto eine Aktentaſche mit wichtigen Schriftſtük⸗ ken geſtohlen hatte. Der Offizier war ganz ver⸗ zweifelt, da jene Dokumente für ihn von größ⸗ ter Wichtigkeit waren. Zwei Tage nach dem Diebſtahl erhielt er aber plötzlich ein Paket mit allen geſtohlenen Dokumenten zurück. Dabei lag ein Brief, der unterzeichnet war mit:„Tommy, einer von den acht.“ Tommy ſchrieb, daß es nicht ſein Beruf ſei, anderen Leuten Unannehm⸗ lichkeiten um jeden Preis zu bereiten. Er ſtehle nur, um ſich ſeinen Lebensunterhalt zu verſchaf⸗ fen. Darum ſchicke er dieſe für ihn wertloſen Papiere ihrem eigentlichen Beſitzer wieder zu⸗ rück. Ein gewiß nicht alltäglicher Vorfall! Die Zukunft im Ehering Da hier gerade von einer edlen Zunft die Rede iſt, ſei auch ein Exemplar aus der Gattung der Zigeuner erwähnt. Julianne Kolompar war ein bildhübſches Zigeunermädchen. Sie ent⸗ ſtammte einer„berühmten“ Zigeunerfamilie, die inſofern ihresgleichen ſuchen dürfte, als gegen⸗ wärtig nicht weniger als zehn ihrer Mitglieder wegen der verſchiedenſten Vergehen im Gefäng⸗ nis ſitzen. Julianne huldigte einem beſonderen Beruf: ſie wahrſagte, aber nicht aus den Linien der Hand, ſondern— Sie werden lachen!— aus Eheringen, das heißt alſo nur älteren, ſolideren Leuten. Hatte Julianne ein Opfer er⸗ ſpäht, ſo ſprach ſie es mit ihrer ſchmelzenden Stimme an, es gleichzeitig mit dem Blick ihrer rehbraunen Augen betörend. Sie ließ ſich den Ehering vom Finger ſtreifen und überflutete dann ihren„Kunden“ mit einem Wortſchwall geheimnisvoller Erklärungen, die ſie alle aus dem Ehering herauslas. Hatte ſie dann ihr Opfer weich geredet, ſo ließ ſie ſich ein Honorar zahlen. Während dann der Betreffende nach Geld ſuchte, ließ ſie ihrerſeits den Ehering, ſtatt ihn zurückzugeben, in ihrer Rocktaſche verſchwin⸗ den. In den meiſten Fällen glückte dieſer Trick. Nur einmal fiel ſie dabei herein. Der„Kunde“, den ſie gerade vorhatte, hatte ſie beobachtet, wie ſie den Ring in ihre Taſche ſteckte Er rief ſofort einen Schutzmann herbei, der Julianne ſeſt⸗ nahm. Als man ſie unterſuchte, fand man nicht weniger als 22 Eheringe in ihrer Taſche, die ſie 5 dieſe immerhin„originelle“ Art ergaunert atte. „Hakenkreuzbanner“ Freitag, 16. Juli 1937 Das Orchestfer der Riesen und andere musikalisdie Kuriosifäten von, drüben“ Mit einer eigenartigen Senſation über⸗ raſchte kürzlich der 74jährige General Tom⸗ perth ſeine Gäſte. Seit zwanzig Jahren lebt er in einem prächtigen Landhaus bei Detroit und gilt als Sonderling. Seit ſei⸗ ner Penſionierung verſchläft er den Tag und macht die Nacht für ſich zum Tage. Für ſeine ——— Unterhaltung hat ex ſich jetzt ein onderbares Orcheſter zuſammengeſtellt: Vier⸗ hn Muſiker, die in altöſterreichiſchen niformen aufmarſchieren und auf ihren Blasinſtrumenten hiſtoriſche Märſche ſpielen müſſen. Sie ſind alle über zwei Meter groß und militäriſch ausgezeichnet geſchult. General Tomperth wacht eiferſüchtig darauf, daß ſeine Muſit⸗Soldaten nicht— fotografiert werden! Alle Gäſte, die ſich bei ihm einfinden, müſſen eine hochnotpeinliche Erklärung unter⸗ zeichnen, mit der ſie ſich verpflichten, die Ka⸗ pelle nicht zu knipſen, noch Außenſtehenden eine Schilderung der Soldaten zu geben. Als einmal die Zeitung„Detroit Daily“ ein Bild des merkwürdigen Orcheſters brachte, klagte der General und gewann den Prozeß. Unter den vierzehn Rieſen befindet ſich ein Oeſterreicher und ein gebürtiger Schweizer, alle anderen Mitglieder ſind Amerikaner. Sämtliche Mu⸗ ſiker beſitzen lebenslängliche Anſtellungsdekrete. Auch iſt der General jederzeit bereit, ſein Or⸗ cheſter zu verſtärken. Wenn alſo irgendwo ein militäriſch gedrillter Rieſe mit über zwei Meter Körperlänge auftaucht, der ein Blas⸗ inſtrument beherrſcht, kann er gewiß ſein, bei General Tomperth eine Lebensſtellung zu finden. Lebende Orcheſter als Spielzeug Die amerikaniſche Muſikerziehung hat vor Monaten darauf hingewieſen, daß es bei eini⸗ gen Millionären zur Mode geworden ſei, ihren Kindern ein lebendes Orcheſter als Spielzeug zu geben. Die Muſikervereini⸗ gung propagierte dieſe„Idee“ und zählte als nachahmenswerte Beiſpiele 23 Familien auf, die ſich Orcheſter dieſer Art hielten. Zumeiſt ſind das Salonkapellen, die verpflichtet ſind, die Kinder mit Muſik zu unterhalten. Selbſt⸗ Scherl-Bilderdienst(M) Das Blumenbeet auf dem Kopf Blumen im Gürtel, an den Revers und am Halsausschnitt— jetzt muß es gar ein kleines Blumenbeet sein(oder ist es vielleicht ein Körbchen?), das wir uns ein wenig keck auf das Haupt stülpen. Vier Farben und vier Blütenarten hat die Hutkünstlerin in den lichten Panamarand hinein- gepflanzt, ein Beet tiefblauer Kornblumen, dottergelber Butterblumen, zartrosa Tausendschönchen und blaßblauer Anemonen. Also ein ganzer Blütenzauber ist hier ver- sammelt. Hoffentlich wirkt die Trägerin ebenso bezaubernd. verſtändlich zeigen die Millionäre auch in die⸗ ſer Hinſicht den Ehrgeiz, ſich gegenſeitig zu überbieten und irgendwie den Rangabzulaufen. Tagesgeſpräch bildet zum Beiſpiel das Spielzeugorcheſter des bekannten Straßen⸗ bauers Ing. Soriney in Neuyork. Seine bei⸗ den Kinder verfügen über ein Damenorcheſter von 32 Mitgliedern. Die muſizierenden Frauen ſind als Engel verkleidet, und tragen am Rücken große, goldene Flügel. Maaiſche Beleuchtung ſoll den Kindern ein„himm⸗ liſches Konzert“ vortäuſchen. Ueber Geſchmacks⸗ fragen ſoll man nicht ſtreiten.. Eine Variation dieſes Beiſpiels ſtellt das Spielzeugorcheſter des Lederfabrikanten Mari⸗ drie in Philadelphia dar. Die 22 Muſiler, die das— zweijährige Söhnchen zu unterhalten haben, ſind ſämtlich als Indianer ver⸗ kleidet. Sogar die Inſtrumente ſind indiani⸗ ſchen Waffen nachgebildet. Der Millionär und die Zieh⸗ harmonika Mr. Gordwin, ein millionenreicher Zement⸗ fabrikant in Waſhington, war vor fünf⸗ undzwanzig Jahren noch ein armer Bettel⸗ muſikant, der ſich mit der Ziehharmonila in mexikaniſchen Kneipen ſchlimmſter Sorte ſeinen Lebensunterhalt verdiente. Seinem Inſtrument verdankt er eigentlich ſeinen Auf⸗ ſtieg. Er ſpielte ſich damit in das Herz der Tochter eines Maklers, die ihren Vater davon zu überzeugen vermochte, daß das Daſein nur als Frau Gordwin erträglich ſei. Der ange⸗ ſehene Makler wollte von einem Schwieger⸗ john, der Bettelmuſikant wax, natürlich nichts wiſſen. Er überad dem Erwählten ſeiner Tochter alſo eine Stange Geld und den Auf⸗ trag, ſich eink angemeſſene Exiſtenz zu ſchaffen. Mr. Gordwin warf ſich raſch entſchloſſen auf den Handel mit Zement. Knappe zehn Jahre ſpäter war er der Beherrſcher von 17 Ze⸗ mentfabriken. Weniger erfreulich hat ſich die Ehe des einſtigen Muſikanten dem zum Verdruß ſeiner Gattin mancherlei 5 geſtaltet, Abſonderlichkeiten aus früheren Jahren haften geblieben waren. Unter anderem verſchwendete der Millionär ſeine Gefühle angeblich zu ſehr an ſeine einſtige Ziehharmonika, der er eine rührende Treue hielt. Aus Dankbarkeit für ſie gründete er ein Orcheſter, das in der ganzen Welt einzig daſteht: ſiebenundvierzig Ziehharmonikaſpieler ſtehen in ſei⸗ nen Dienſten. Oft läßt Mr. Gordwin ſie abends vor ſeinen Gäſten muſizieren. Seine Gattin behauptet, es klinge manchmal zu wüſt, wenn die 47 Mann uniſono alte Tänze ſpielen. Mr. Gordwin aber freut ſich diebiſch, wenn ſich— ſeine Gäſte ärgern Die Kapelle derkleinſten Menſchen Eine der zugkräftigſten Varietenummern Amerikas iſt das Orcheſter der muſizie⸗ renden Zwerge. Dieſe kleinſten Menſchen der Welt ließen ſich in einem Neuyorker Spe⸗ zialgeſchäft auch die kleinſten Inſtrumente der Welt bauen. Die Geigen dieſes Orcheſters ſind kaum 30 Zentimeter lang, die Blasinſtrumente gleichen einem Spielzeug. Die Nachbildungen ſind ſelbſtwerſtändlich naturgetreu. Das Orche⸗ ſter der Zwerge klingt genau ſo laut und ſo vollkommen, wie eine Kapelle mit normalen Inſtrumenten. Im Piano ſollen ſie dieſe ſo⸗ gar an Zartheit des Tones übertreffen. Das Repertoire der Zwerge iſt umfangreich und unterſcheidet ſich durch nichts von den norma⸗ len Kapellen. Kürzlich hat ſich ein angeſehener amerikaniſcher Muſikkritiker mit dem Zwergen⸗ orcheſter befaßt und die Technik und Muſikalität ſeiner Mitglieder begeiſtert gelobt. Vor dem französischen Kriegsgericht Werkfioto zu dem Ufa-Tonfülm„SPatrioten“ mit Paul Dahlke. Deutschlands erste Mozarf-Gedenkstäffe Wo der Vater und Lehrmeister Wolfgang Amadeus Mozsris geboren wurde Der Fremde, der ſeine Schritte durch die ma⸗ leriſche Frauentorſtraße der alten Fuggerſtadt Augsburg lenkt, wird immer wieder die kleinen, ſchmalbrüſtigen Häuſer bewundern, die, eng aneinander geduckt, mit ihren hoch⸗ giebeligen Dächern, wuchtigen Pfeilern und zierlichen Erkern von längſt vergangenen Zei⸗ ten träumen. Es hat ſich nicht viel geändert in dieſer Gaſſe, ſeit im unſcheinbaren Anweſen Frauentorſtraße E 15 im Jahre 1719 ein ge⸗ wiſſer Leopold Mozart das Licht der Welt erblickte. Eine beſcheidene Erinnerungstafel nur weiſt auf den Vater des großen Salzburger Komponiſten Wolfgang Amadeus Mozart hin, der hier bis zu ſeinem Wegzug nach Salzburg ſeiner ſtillen Arbeit nachgegangen iſt, wie ſchon deſſen Vaters Großvater, Ahn und Urahn in Auasburg als arbeitſame Bürger lebten. Wie ein unantaſtbares Heiligtum ſteht dieſes unſcheinbare Häuschen in trauter Gemeinſchaft mit den anderen alten Gebäuden der Frauen⸗ torſtraße, ein lange vergeſſenes Kleinod Augs⸗ burgs, das nun von der Stadtverwaltung in enger Zuſammenarbeit mit der Internationa⸗ len Mozartgemeinde zur Deutſchlands erſten Mozart⸗Gedenkſtätte ausge⸗ ſtaltet wurde, die vor allem der Familien⸗ geſchichte und den Beziehungen der Mozarts zur alten Fuggerſtadt gewidmet iſt. Man wird in den beiden Wohnräumen des Komponiſten Leopold Mozart vergeblich nach barocken Möbelſtücken ſuchen, die den Be⸗ ſuchern die„gute Stube“ der Mozarts vor⸗ zaubern könnten. Aber es exiſtiert kein Stuhl und kein Schemel mehr, was einſt an Einrich⸗ tungsgegenſtänden in dieſen Zimmern geſtan⸗ den hat, und die Stadt Augsburg hat bewußt davon abgeſehen, die Räume nun mit„Erinne⸗ rungsſtücken“ auszufüllen, über die nie die Hand desjenigen geſtreift iſt, dem ſie zugedich⸗ tet werden. Nur ein ſchöner alter Kachelofen, der hübſche, gemuſterte Holzriemenboden, die Bleiverglaſung eines Fenſters und vor allem die prachtvolle Barockdecke ſtammen noch aus der Zeit Leopold Mozarts. „Das iſt freilich nicht gerade viel, aber dafür bieten die Glasvitrinen, die jetzt die kahlen Wände beleben, genug des Sehenswerten. Mit den Bürgerrechtsbriefen und den ſchriftlichen Auseinanderſetzungen der Ahnen Wolfgang Mozarts mit ihren Innungen beginnt die wertvolle Dokumentenſammlung; man ſieht einen Erſtdruck von Vater Leopold berühmt gewordener„Geigenſchule“, die eines der wich⸗ tigſten Quellenwerke für die Kenntnis des Vortragsſtils im 18. Jahrhundert bildet. Man lieſt Briefe, die der ſpätere Hofkomponiſt und Vizekapellmeiſter des Erzbiſchofs von Salzburg Aufn.: Ufa-Klitzke an ſeinen Augsburger Verleger Lotter richtete, auch eine kleine Kontrapunktübung des Soh⸗ nes„Wolferl“ fehlt nicht, die mit den Korrek⸗ turen des geſtrengen Herrn Vaters verſehen iſt. Daß ſich Vater und Sohn Mozart nicht nur Anufs Notenſchreiben, ſondern auch aufs— Schießen verſtanden haben, beweiſen uns einige Schützenbilder, die hier ebenſo wohl⸗ behütet unter Glas und Rahmen liegen, wie der erſte Klavierauszug aus der„Entführung aus dem Serail“, den ohne Wiſſen des Kom⸗ poniſten ein Augsburger Abbeé geſtochen und herausgegeben hat. Noch viele andere Mozart⸗ erinnerungen ſind, ſoweit ſie ſich auf Augsburg beziehen, in dieſem kleinen, engbrüſtigen Haus Frauentorſtraße E 15 zu ſehen, zu dem nun mehr denn je die Verehrer Wolfgang Amadeus Mozarts pilgern werden. n Stansted blieb die Zeit slehen Eine Stadt, in der es weder Gas noch elek⸗ triſches Licht, weder ein Telefon noch einen Kraftwagen, weder einen Bahnhof noch ein einziges Wirtshaus gibt, wo würden Sie die ſuchen? Auf einem fernen Kontinent wohl oder vielleicht in einem vergeſſenen Winkel des Bal⸗ kan, ganz gewiß aber'nicht in Englan d. Und doch kann ſich die kleine Stadt Stanſted im Norden der Grafſchaft Kent rühmen, noch unter denſelben Bedingungen zu leben, wie es die Urgroßväter der heutigen Bewohner taten. Stanſted iſt eine Stadt, die die Technik ver⸗ gaß, in der die Zeit ſtehen blieb, die ſeit Jahrhunderten einen ſeltſam⸗-romantiſchen Dornröschenſchlaf ſchläft. Nur die wenigſten Engländer kennen dieſe kurioſeſte Stadt Europas. Denn es führt kein Weg in ihre Mauern. Der nächſte Bahnhof iſt meilenweit entfernt, und rings um das Stadt⸗ gebiet zeigen große Sperrtafeln an, daß die Zufahrt für Kraftwagen verboten iſt. Stanſted beleuchtet ſeine Häuſer mit Paraf⸗ finkerzen, denn die Elektrizität iſt hier Der größte Bergdurchstich in Europa Der 274 Meter lange„,F Schönhuter Tunnel“, der unter einem 600 Meter hohen Bergsattel hindurchführt, war seit Jahr- zehnten schon durch den Kohlenabbau unmittelbar unter der Tunnelanlage gefährdet. Riesige Risse und Felsstürze zogen die Strecke in Mitleidenschaft. Der einzige Ausweg aus dieser ständig drohenden Gefahr war schließlich das Proiekt, das Waldenburger Gebirge an dieser Stelle abzutragen und die Züge, anstatt durch einen Tunnel, durch eine tiefe Felsenschneise fahren zu lassen. lands. Unser Bild zeigt den Abbruch des letzten Teiles. Heute ist der ehemalige Schönhuter Tunnel der tiefste Bahneinschnitt Deutsch- Weltbild(M) Eine Stadt wurde von der Technik vergessen/„Unsere Großväöfer leblen nichi anders- ebenſo unbekannt wie das Gas. Als um die Jahrhundertwende ein millionenreicher Ein⸗ wohner von Stanſted ſtarb, vermachte er dem Städtchen ſeinen ganzen Beſitz mit der Beſtim⸗ mung, daß die„verfluchte lärmende Technik niemals den Frieden von Stanſted ſtören dürfe“. Daran haben ſich die Stadtväter bis heute gehalten, obgleich die Jugend wiederholt dagegen proteſtierte, daß man in Stanſted die Tore gegenüber allen Neuerungen verſchließe. Der Stadtrat lehnt ebenſo unerbittlich den all⸗ jährlich einlaufenden Antrag, ein Elektrizitäts⸗ werk zu bauen, ab, wie er die Errichtung einer Schankwirtſchaft unterſagt, da eine alte Beſtim⸗ mung in Stanſted vorſchreibt, daß jegliche Schenke mindeſtens vier Meilen außer⸗ halb des Stadtbezirkes liegen müſſe. So müſſen die Einwohner, wenn ſie Durſt haben, erſt einen anderthalbſtündigen Fuß⸗ marſch unternehmen, um die nächſtgelegene Wirtſchaft aufzuſuchen. Und da man bis heute keine Telefonleitung nach Stanſted gelegt hat, beſitzt nicht einmal die Poſtagentur einen Fern⸗ ſprecher— der nächſte Telefonapparat iſt eben⸗ falls vier Meilen entfernt. Keine Antenne ziert die Dächer, kein Motorengeräuſch ſtört den Frieden des Städtchens, deſſen Friedhof eine tauſendjährige Eibe ſchmückt. Nur ganz wenige Fußwanderer finden im Sommer den Weg in dieſen romantiſchen Winkel von Kent, im Win⸗ ter aber iſt die Stadt von der Welt völlig ab⸗ geſchnitten. Die Jugend, die ſich allmählich mit dieſem ſonderbaren Daſein abgefunden hat— als jemand einmal eine Kinovorſtellung veranſtaltete, wagte es niemand, gehorſam der Tradition, ſie zu beſuchen!— fährt am Sams⸗ tag mit dem Fahrrad in die nächſte Stadt zu Spiel und fröhlichem Tanz. In Stanſted bleibt es ſelbſt an Feſttagen ſtill, die wenigſten älte⸗ ren Leute ſind jemals aus dem Stadtbezirk herausgekommen. Und wie lebt es ſich in einem Städtchen, in dem die Zeit ſtehen geblieben iſt? Eine amt⸗ liche Inſpektionsreiſe erbrachte das Reſultat, daß die Leute von Stanſted überaus zufrie⸗ den ſind. Sie entbehren nicht die Technik und nicht den modernen Verkehr, ſie fühlen ſich wohl in ihrer Stille und wahren ängſtlich ihre alten Rechte und Pflichten.„Unſere Großväter hatten es auch nicht anders und waren glück⸗ lich“, ſagen ſie. Und ein alter Bauer meinte: „Sicherlich werden auch wir einmal elektriſches Licht haben. Aber erſt dann, wenn dieſe Ein⸗ richtung in der übrigen Welt längſt über⸗ holt iſt“. Einfache Erklõrung „Wer kann mir erklären, woher der Tau kommt?“ Die Klaſſe ſchweigt. Endlich meldet ſich der kleine Bruno: „Die tde dreht ſich ſo ſchnell, daß ſie Na C0 Der Pa Unrecht tr⸗ bahnverwa mitternächt . eckarau, Flugplatz überall die werden die mengezoger ren. 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Die Ein gewi nachmittag bis jetzt no⸗ ren und zu Rippen bra tigen und noch im Ga Bei fünf eine Perſon rad beſchädi Ein Aeber Der Bez Deutſcher S mit: Das Gau fiſcher am k. vereinsplatz alle Freunde ein Genuß Aus dem die Sportan kampfe zu: gemachten Waldshut u gemeldet, ſo nehmer u Der Wank Vereins un heim geſtift Teilnehmer Weitere wer fügung. zuli 1937 Ufa-Klitzke r richtete, des Soh⸗ n Korrek⸗ rſehen iſt. nicht nur aufs— iſen uns iſo wohl⸗ egen, wie ntführung des Kom⸗ ſchen und Mozart⸗ Augsburg gen Haus dem nun Amadeus anders“ s um die her Ein⸗ e er dem r Beſtim⸗ e Technik ſtören väter bis viederholt mſted die erſchließe. den all⸗ ktrizitäts⸗ ung einer e Beſtim⸗ jegliche außer⸗ ſie Durſt en Fuß⸗ ſtgelegene bis heute elegt hat, ien Fern⸗ iſt eben⸗ nne ziert ſtört den dhof eine iz wenige Weg in im Win⸗ höllig ab⸗ ihlich mit 'n hat— ellung rſam der n Sams⸗ Stadt zu ted bleibt ſten älte⸗ tadtbezirk tchen, in ine amt⸗ Reſultat, zufrie⸗ hnik und hlen ſich tlich ihre zroßväter en glück⸗ meinte: ektriſches eſe Ein⸗ über⸗ der Tau ſich der daß ſie „»Hakenkreuzbanner“ broß- nannheim Freitag, 16. Juli 1937 Naͤehtliene Meœrcdoc Der Paradeplatz darf ſeinen Namen nicht zu Unrecht tragen. Darum hat ſich die Straßen⸗ bahnverwaltung entſchloſſen, regelmäßig zur mitternächtlichen Stunde hier ihre Pracht und zu entfalten. Von Ludwigshafen, eckarau, Rheinau, Waldhof, Sandhofen, vom Flugplatz und vom Waldpark und wo ſonſt 5überall die Straßenbahn das Gelände erſchließt, werden die Getreuen am Paradeplatz zuſam⸗ mengezogen, um in Reih und Glied zu paradie⸗ ren. Da ſteht dann eine Bahn hinter der ande⸗ ren. In manchen ſitzen auch Fahrgäſte, und dieſe aben das Vergnügen, das Ende der Herrlich⸗ eit abwarten zu dürfen. Man darf nicht annehmen, daß es hier ruhig ugeht. Wer ſeine Kenntniſſe vom richtigen hauffeur⸗Deutſch vexvollſtändigen oder auf⸗ riſchen will, hat reichlich Gelegenheit dazu. In angen Reihen ſtehen die Kraftwagen hinter den Bahnen. Manchmal verſucht ein kühner Fahrer, an der langen Kolonne der Straßen⸗ bahnwagen vorbei zu fahren. Dann ſchimpfen die Fußgänger und Fahrgäſte der Straßenbahn, die immer dann einſteigen müſſen, wenn ein eiliger Kraftwagen vorbei will... Und es koſtet drei Emmchen! Die Herxlichkeit aber entfaltet ſich nicht nur einſeitig, ſondern von allen Seiten ſchleichen die Straßenbahnen heran. Dem armen Wagen⸗ führer ſteht der Schweiß auf der Stirn, und er atmet auf, wenn er ſein Vehikel dem Feſtzug entreißen kann, um auf ruhigeren Bahnen vor⸗ wärts zu eilen. Er iſt glücklich, weil es ihm ohne Unfall möglich war. Der Fußgänger aber teht noch immer auf der jenſeitigen Straßen⸗ eite. Wie gern möchte er ins Bett! Doch es iſt unmöglich, die Straße ohne Gefahr für Leib und Leben zu überqueren. Der Spuk dauert gewiß nur ein paar Minu⸗ ten. Aber er hat eine wundervolle Unordnung ins Straßenleben gebracht, viel Krach und manche Aufregung verurſacht. Und die Stra⸗ ßenbahn iſt ſtolz auf dieſe großartige Schau ihrer Größe, Pracht und Herrlichkeit..— Den eigenen Vater beſtohlen Der 32 Jahre alte Johann Wetzel aus Worms has am 20. Mai aus dem Bücherſchrank ſeines Vaters den Betrag von 127 Mark ent⸗ wendet. Es war kaſſiertes Geld, für das der 68jährige Vater bei nur 80 Mark Monatsein⸗ nahme jetzt aufkommen muß. Der Angeklagte wollte damit angeblich nach Duisburg fahren, um Arbeit zu ſuchen. In Wirklichkeit verjubelte er den ganzen Betrag bis auf 10 Pfennig in⸗ nerhalb 10 Tagen. Wie aus den Vorakten er⸗ ſichtlich iſt, war Wetzel fünf Jahre in der Frem⸗ denlegion. Nach Deutſchland zurückgekehrt wan⸗ derte er fünf Monate ins Gefängnis, weil er 1931 vor dem Eintritt in die Fremdenlegion einen Diebſtahl ausführte. Der Vater bekun⸗ dete vor dem Einzelrichter, daß dieſer Sohn das Sorgenkind der Eltern ſei. Das Gericht verurteilte den Angeklagten 2 einem Jahr drei Monaten Gefängnis und Haft⸗ fortdauer. 20 000 beſuchten die Kolonial⸗ Ausſtellung In der deutſchen Kolonial⸗Ausſtellung, die noch bis zum 4. Auguſt in Mannheim in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen gezeigt wird, ſind bisher rund 20 000 Beſucher gezählt worden. Die Aus⸗ ſtellung, die den Weg zu einer neuen kolonialen Zukunft weiſt, verdient es, von recht vielen Volksgenoſſen beſucht zu werden. Sie kann ihren Zweck aber nur erfüllen, wenn ſie von möglichſt allen Volksgenoſſen beſucht wird. Die Ausſtellung iſt täglich von—19 Uhr ge⸗ öffnet. Die Polizei meldet: Ein gewiſſenloſer Radler: Am Donnerstag⸗ nachmittag wurde ein Radfahrer von einem bis jetzt noch unbekannten Radfahrer—— ren und zu Boden geworfen, wobei er drei Rippen brach. Die Fahndung nach dem Flüch⸗ tigen und die Klärung der Schuldfrage ſind noch im Gange. Bei fünf weiteren Verkehrsunfällen wurde eine Perſon verletzt, ein Kraftrad und ein Fahr⸗ rad beſchädigt. Eine Kleinſtadt im Kranze blühender Gärten So wirkte Alt⸗Mannheim, in ſeiner einzigarligen Lage auf den begeiſterten Beſucher„Anno dunnemol“. Vor mir liegt der Mannheimer Adreßkalen⸗ der vom Jahre 1839, ein kleines, unſcheinbares Büchlein gegenüber dem heutigen dickleibigen Band; aber in einigen Kapiteln erzählt der alte Kalender von der Schönheit der früheren Umgebung. Doch nur der kann zwiſchen den Zeilen leſen, der noch um 1885 die einſtigen Zeugen dieſes Glanzes teilweiſe geſehen hat. Wenige Jahre zuvor, ehe der Adreßkalender 1839 erſchienen war, wußte J. G. Rieger die Reize der vielen Gärten und Spaziergänge um Mannheim in trefflicher Weiſe zu ſchildern. Beide Werke zuſammen ſollen der Stadt einen Frühlingskranz winden in den jetzigen ſom⸗ merlichen Tagen. „Frei lacht den Mannheimer ſeine heimatliche Flur an, hoch wölbt ſich über ihm der herrliche blaue Aether des Himmels, ungehindert ſchweift ſein Blick in eine fruchtbare Umgebung. Er ſieht frei und heiter um ſich, ſchlürft den Duft ſeiner blütenreichen Gärten ein und genießt die Natur ewig jung, friſch und rein“, ſagt Rieger 1824 von der Stadt. Rings um die kleine Stadt zog ein blühender Kranz von Gärten bis zum „Damm“, der heutigen Ringſtraße. Unberührt von Handel und Wandel liegt die große Müh⸗ lau⸗Inſel im Weſten der Stadt. Man denke: ein Park⸗ und Gartengelände von der Größe der Stadt. Und hart am Rhein er⸗ hebt ſichddas Mühlauſchlößchen un⸗ ter dem Schatten von blühenden Akazien. Hier wogt und freut ſich des Sonntags ein buntes Gemiſch von Menſchen aus jeglichem Alter und Stand. Wems hier behagt, der ſetzt ſich an einen der Tiſche und blickt 3 dem herrlichen Strom. Doch plötzlich erſchallt aus dem prächtig mit Lüſtern behangenen Saal ein leichter, geflügelter Walzer. Wir wandern durch die von Lachen und Scherzen erfüllten lauſchi⸗ gen Räume und ſchreiten dann fröhlich die Treppe hinab in das freundliche Wäldchen. Wem das Ohr bei dem Jubel ermüdet, der ſetzt ſich im Haine auf eine ruhige Bank. Es ſchwel⸗ len die Lüfte von dem ſüßen Geruch des Jas⸗ mins, aus den Gärten wehen liebliche Düfte des braunen Goldlacks, der Violen, Nelken und der Königin aller Blumen, der Roſe. Es klappert die Mühle Aus der Ferne, hinter Bäumen verſteckt, klappert geſchäftig die Rheinmühle und durch⸗ So präsentierte sich einmal das reizende Münlauschlösschen Ende des 19. Jahrhunderts musste dieses Parkidyll der modernen Entwicklung weichen. Archivbild Sie haben nicht geſchlafen Eine Statiſtik der menſchlichen Anzulänglichkeit/ Was man nicht alles vergißt. Wie werden die Wachmänner der Süddeut⸗ 5* Bewachungsgeſellſchaft Ludwigshafen⸗Rh. och oft verkannt. Es ſoll hier nicht verraten werden, welchen Spitznamen die Bosheit der Mitmenſchen ihnen gab. Daß ſie ihn nicht ver⸗ dienen, beweiſt klipp und klar der Bericht üher die Vorkommniſſe in den Monaten April, Mai und Juni. Er iſt aber auch ein Zeugnis für die Vergeßlichkeit und ſicher auch für den oft geradezu ſträflichen Leichtſinn der Bevölkerung. Man ſoll es kaum glauben, daß in der ge⸗ nannten Zeit von den Wachmännern 7087 Tü⸗ ren und Tore offen gefunden und geſchloſſen werden mußten. Das iſt aber noch nicht alles, es kommen dazu 145 Garagentüren, die auffor⸗ derten, mühelos ein Auto abzurollen. 71 Ge⸗ ſchäftstüren ſtanden offen. Die guten Frauen werden denken, daß man ſich auf Männer eben nie verlaſſen kann, aber ſie ſchrn auch nicht beſ⸗ ſer, denn ſie ließen 38 Waſchküchen aufſtehen. 31 Werkſtätten mußten verſchloſſen werden, ebenſo 39 Büros und 31 Keller. Bei der letzten Zahl wird es ſicher mancher durſtige ſchwere Junge bedauern, daß er nicht wenigſtens eine davon erwiſcht hat, um ein wenig die Wein⸗ beſtände zu revidieren. Und wenn 110 Kirchen⸗ türen nicht geſchloſſen waren, ſo wird zugeben, daß darin nicht nur eine Aufforderung zum nächtlichen Gebet liegt. Ein großer Tag der Angelſportfreunde Aeber 100 aktive Teilnehmer beteiligten ſich am Sonntag/ Ein letzter Appell Der Bezirksführer des Reichsverbandes Deutſcher Sportfiſcher, Bezirk Unterbaden, teilt mit: Das Gauwurfturnier der badiſchen Sport⸗ fiſcher am kommenden Sonntag auf dem Turn⸗ vereinsplatz 1846 im Luiſenpark, verſpricht für alle Freunde des ſchönen Angelſportes wirklich ein Genuß zu werden. Aus dem ganzen Grenzgebiet Baden kommen die Sportangler, um ſich in friedlichem Wett⸗ kampfe zu meſſen. Außer den bereits namhaft gemachten Vereinen, haben ſich jetzt noch Waldshut und Hirſchhorn zur Teilnahme an⸗ gemeldet, ſo daß über 100 aktive Teil⸗ nehmer um die Preiſe kämpfen werden. Der Wanderpreis des Bad. Unterl.⸗Fiſcherei⸗ Vereins und die vom Verkehrsverein Mann⸗ heim geſtifteten Ehrenpreiſe werden für alle Teilnehmer ein Anſporn der Erringung ſein. Weitere wertvolle Ehrenpreiſe ſtehen zur Ver⸗ fügung. Der Turnvereinsplatz wird am Sonntag⸗ morgen ab 9 Uhr der Sammelplatz aller Petri⸗ Jünger, deren Freunde und Gönner ſein; aber auch Fernſtehende werden eingeladen, ſich von der Wertarbeit der Sportangler in der Fliegen⸗ und Spinnfiſcherei zu überzeugen. Der Vormittag gilt auf dem Platze der Spinn⸗Angelei(Ziel⸗ und Weitwurf), am Nach⸗ mittag wird an der Amicitia⸗Anlegeſtelle die „Fliegenarbeit“ beginnen. Die Veranſtaltung iſt bei freiem Eintritt ge⸗ dacht, ſo daß allen Volksgenoſſen die Möglich⸗ keit gegeben iſt, ſich von der Werbearbeit der deutſchen Sportanglex zu überzeugen und da⸗ mit von der Voreingenommenheit„nur Ang⸗ ler“ zu befreien. Für die Vereine des Bezirks Unterbaden be⸗ ſtehr fr Sonntag„Angelverbot“. Für alle Sportfreunde und Mitglieder der Bezirksver⸗ eine iſt der Beſuch des Gauturniers Pflicht. Es wird reſtloſer Einſatz und Teilnahme aller Sportgenoſſen erwartet. (natürlich die Weil die Lichtrechnungen ſo klein ſind, und wir gar keinen Grund haben zu ſparen, waren 1583 Lichter nicht gelöſcht worden. Auch hier ——5 die Wachmänner ein. Viele Hausbeſitzer aben noch nicht erkannt, daß tüchtige Einbre⸗ cher nicht nur durch die Türen, ſondern auch durch das Fenſter kommen können, ſonſt wären nicht 316 Fenſter offen geblieben. Es gibt aber auch kluge Geſchäftsinhaber, die alle denkbaren Vorſichtsmaßnahmen gegen Diebe anbringen, wie Rolläden und Schutzgitter. Aber keiner wird beſtreiten, daß ſie wenig wirkſam ſind, wenn man vergißt, ſie zu ſchließen. Bei 121 Rolläden und 209 Schutzgittern hatte man es vergeſſen. War es Vorſorge für die armen Autofahrer, denen nachts der Brennſtoff ausging, daß 20 Tankſtellen offen vorgefunden und dem Beſitzer gemeldet werden mußten? Der Beſitzer hätte doch daran denken müſſen, daß man, wenn man es richtig verſteht, nachts unter ſolchen Bedin⸗ gungen viel zu billig tanken kann. Und wenn die Wachmänner 15 laufende Waſſerleitungen vorfanden, ſo haben wir allen Grund ihnen dankbar zu ſein, weil ſie ſie abſtellten. Es war auch ihr gutes Recht die 35 nicht gelöſchten Transparente, die vielleicht ein neckiſches Nachtleben vortäuſchen wollten, zu löſchen, denn wir ſind eine ſolide Stadt. Manche vergnügte Geſellſchaft junger Män⸗ ner, die in der fraglichen Zeit eine ausgedehnte Bierreiſe mit anſchließender Entdeckungsfahrt gemacht hat, werden ſich ärgern, daß die Wach⸗ männer ihnen zuvorkamen, und die 8 ängen gebliebenen Preistafeln dem Beſitzer abliefer⸗ ten. Was hätten ſie damit anſtellen können? Daß unſere Bevölkerung aber nicht nur im Vergeſſen eine große Fertigkeit hat, ſondern auch im Verlieren, beweiſt, daß 47 Schlüſſel ge⸗ funden und nach Möglichkeit dem Beſitzer wie⸗ der zurückgegeben wurden, weil die Wachmäu⸗ ner nicht einſahen, daß es notwendig iſt, den Schlüſſel fortzuwerfen oder ihn der Einfachheit alber gleich ſtecken zu laſſen, wenn man die ür geöffnet hat. Wie vergeßlich oder vergnügt aber an fen erſt die Beſitzer der 8 Fahrräder geweſen ſein, die ohne Sicherung gefun⸗ den und dem Beſitzer zurückgegeben wurden ahrräder).— Die Statiſtik zeigt zur Genüge, daß eine gründliche Selbſtdiſziplin am Platze iſt, wenn das private und das öffentliche Eigentum nicht ſtändig zur Verſuchung langfingeriger Zeitge⸗ lich n werden ſſen So viel darf man nun wirk⸗ lich nicht vergeſſen!.— Mannheimer Künſtler auswärts. Die Celliſtin Elſe Michaelis wurde mit Künſtlern aus München und Nürnberg zuſammen für die Kammerkonzerte auf Schloß Hallburg(Fran⸗ ken), die im Juli und Auguſt veranſtaltet wer⸗ den, verpflichtet. wühlt mit den unterſchlächtigen Rädern einen Arm dieſes prächtigen Stromes. Ganz nahe liegen die Gärten, die meiſt die kurfürſtlichen Soldaten in ihren Mußeſtunden bebauten. Ge⸗ neral Thomſon, als Neuordner des kurpfälzi⸗ ſchen Heeres, ſchuf das brachliegende Land in blühende Gärten um. Nehmen wir unſeren Weg über die Thomſonbrücke zurück und am Rheinſtrom aufwärts, ſo gelangen wir zu der auf 38 ſtarken Spitznachen ruhenden Rhein⸗ brücke, breit, geräumig für zwei Wagen, an den Seiten mit Geländern verſehen. Sanft gleitet der Fluß zwiſchen den Nachen hindurch; man hört ihn nicht brauſen und toſen, alles iſt ſo ſtill in Farben getaucht, die Natur atmet Frie⸗ feitiger uß Dörſch 0 m jenſeitigen Ufer, einem Dörfchen gleich, laden in der Rheinſchanze(Ludwigshafen) gaſt⸗ liche Häuſer zum Schmaus. Im nahen Mannheimer Schoßgarten eröffnen ſich entzückende Ausblicke nach dem Rhein und dem Gebirge. Bäume und Stauden aus allen Zonen und Ländern ſind hier zu harmoniſchen Gruppen geordnet. An Stelle des Schloßgar⸗ tens aus kurfürſtlichen Zeiten, deſſen ſtren geometriſche Wege und abgezirkelte Beete na franzöſiſchem Geſchmack durch drei Baſtionen eingezwängt waren, hat Gartendirektor Zeyher einen neuen Garten mit gewundenen Wegen, unregelmäßigen Baumgruppen und weiten Wie⸗ ſenflächen im Stil des engliſchen Landſchafts⸗ gartens geſchaffen. An ſchönen Sommeraben⸗ den erhält diefer Park vollendete Schönheit, wenn unter den ſchattigen Kaſtanienbäumen die Regimentsmuſik der hieſigen Infanterie Mozarts herrliche Sinfonien ſpielt oder die Trompeter der Dragoner, von Pauken begleitet begeiſternde Stücke herunterſchmettern, daß ſich im Arme jeder Muskel ſpannt und das Herz zum Kampfe ſich ſtärkt.. And von fern grüßen die Berge Den Vorzug von allen Partien im Schloß⸗ garten verdient der Rheindamm. Gegen den Strom iſt er mit ſchützenden Balluſtraden verſehen, und es iſt ein entzückender Anblick, an heiteren Abenden das Prachtgemälde auf⸗ gerollt und die Sonne über den breiten Strom niederſinken zu ſehen auf der Berge Gezack, da⸗ bei den Strom, auf dem die Rheinſchiffe mit vollen Segeln heranſteuern, in ein Feuermeer verwandelnd. Aus der Ferne herüber winkt der heiter am Ufer gelegene Sommerſche Hof. Hier 11 einſt die Waſſerburg Eichelsheim, eine mi hohen Türmen bewehrte Zollſtätte, und wer noch weiter Luſt hat, der wandle am Ufer des Rheins aufwärts und beſuche die Waldpartie bei Neckarau. Auf dem Lindenhof trifft man„honette“ Geſellſchaft. Man glaubt ſich in den Orient ver⸗ ſetzt. Zum Zeitvertreib beſteigt man die Schau⸗ kel und ſegelt kühn durch die Lüfte. Aus dem friſchen Grün der Obſtbäume, der Sträucher und Haine erheben ſich hier türkiſche Kuppel⸗ dächer und abgeplattete Luſthäuſer, da lockt es hinüber und ziehet, den Park zu durchwandern. Es eröffnet ſich in der Ferne das Prachtbild der Heidelberger Gärten, ſo genannt, weil ſie vor dem Heidelberger Tore liegen. Links eröffnet den prächtigen Kranz die Ha⸗ fenhütte, in welcher Erfriſchung gereicht, zum Tanz aufgeſpielt und auch gekegelt wird. Jenſeits des Neckars erfreut ſich faſt jeder Mannheimer eines ſchönen Gartens. Noch in den achtziger Jahren des vorigen Jahr⸗ hunderts lag hier Garten neben Garten; ein⸗ geteilt wie die Stadt, nur die mitten durch die ärten ziehende Straße war breit, alle Quer⸗ ſtraßen ſchmal; da ſtanden die rieſigen, gelben Kronen der Sonnenblumen am Gartengelän⸗ der, Roſen dufteten— doch laſſen wir Rieger ſprechen aus dem Jahr 1824: Reizende Villen im feinſten italieniſchen Geſchmack, zahlloſe Lauben, Sommerhäuschen, Wohngebäude, ja ſelbſt den chineſiſchen Tempeln ähnliche Häus⸗ chen erheben ſich bunt und gaſtlich nebeneinan⸗ der. Es biegen ſich die fruchtbaren Aeſte der Obſtbäume... und an den Sonntagen tönt aus den grünenden Lauben über die Mauer die Sachace-haft L. Köhler Saueſigescäft gouw/elen, Hestecke, Trauringe im Rat haus ſchreiende Geige, der brummende Baß, und in munteren ungekünſtelten Touren dreht ſich der fröhliche Städter zum Tanz. Zu dieſem Reichtum an Gärten geſellten ſich die privaten Gartenanlagen rings um die Stadt. Noch war keines der Quadrate K und U be⸗ baut; alle die„7er“ Quadrate trugen keine Häuſer, nirgends eine Vorſtadt mit hohen Ge⸗ bäuden. Heute zuun ſich um die Großſtadt ein Kranz von Siedlungen mit Eigenheimen und Gärten; daneben ſchafft die Stadtverwaltung große Parks und Anlagen und ſichert ſo der Stadt Mannheim reiche Stätten grünen Lebens und bunten Blühens. S. Kdoc⸗Sonderzug nach München Zum Tag der Deutſchen 3 München zfährt die NSG„Kraft dur einen Sonderzug in der Nacht von 2 reitag, 16. auf Samstag, 17. Juli. Abfahrt 1 Uhr ab Karlsruhe, Rückfahrt ab München am Sonntag, 18. Juli, 23 Uhr. Die Fahrt koſtet 11,30 Reichsmark(Fahrt, eine Uebernachtung mit Frühſtück, Eintritt auf den Königlichen Platz zum Feſtzug„2000 Jahre deutſche Kultur“ und zum Künſtlerfeſt im Aiisſtellungspark „Künſtlertraum“). Fahrkarte allein 9 Reichs⸗ mark. Zufahrt nach Karlsruhe mit 75 Prozent Ermäßigung. Ab Mannheim wird der fahr⸗ planmäßige Perſonenzug 21.99 Uhr empfohlen. „Hakenkreuzbanner“ —— 3 35— 5 55—— 7 — 2 5 8— Freitag, 16. Juli 1937 Diu erſte Trophäenmannfchaft geſorengt Die tſchechoſlowakiſche Mannſchaft verlor einen Fahrer durch Sturz Die unerhörten Anſtrengungen der Regen⸗ fahrt in der vierten Tagesſchleife zuſammen mit Orientierungsſchwierigkeiten forderten ihre Opfer. Die Tſchechoſlowaken Stanislav und Juhan verloren ihren Kameraden Vitvar durch Sturz. Dadurch iſt die Trophäenmannſchaft geſprengt. Deutſchland mit Meier, Stelzer, Kraus/ Müller und England mit den Vorjahres⸗ ſiegern Rowley, Brittain, Waycott machen das Ende unter ſich aus. Der Ausfall von Vitvar ließ auch die junge tſchechoſlowakiſche Silbervaſen⸗Mannſchaft ſo⸗ wie die Jawa⸗Klub⸗ und Fabrik⸗Mannſchaft auffliegen.„Geplatz“ ſind weiterhin die hol⸗ ländiſche Eyſink⸗Fabrikmannſchaft und die Ut⸗ rechter Klub⸗Mannſchaft, ferner zwei engliſche Fabrik⸗ und eine engliſche Klubmannſchaft. Strafpunkte erhielten die dSU⸗Fabrikmannſchaft, die-Mannſchaft Hollands in der Silbervaſe und die DDAC⸗Mannſchaft. Regen verwiſcht die Markierung Mehrere widrige Umſtände trafen zuſammen. Verſchiedene Streckenteile führten auf der Vor⸗ tagsſchleife entlang oder kreuzten ſie, da hieß es denn hölliſch aufpaſſen, um den richtigen Weg herauszufinden. Hinzu kam noch, daß der Regen die Farbmarkierung verwiſchte oder daß ſie durch die erſten Fahrer verſchmutzt wurden. So mußten Vitvar und die hinter im herfegen⸗ den Deutſchen Pfeiffer von der NSU⸗A⸗Mann⸗ ſchaft und Gmelch(BMW) von der DDaAC⸗ Klubmannſchaft an der ſechſten Kontrolle er⸗ en daß ſie die vorübergehende durch Ver⸗ ahren ausgelaſſen hatten. In mörderiſchem Tempo machte ſich das Kleeblatt daran, zur fünften Kontrolle zurückzufahren. 60 Kilometer lang war dieſer Umweg. Wie in einem Rennen jagten die Drei los. Vitvar wagte zuviel, er ſtürzte und ſchied aus. Pfeiffer und Gmelch kamen glimpflicher davon, doch harrte ihrer eine erkleckliche Folis von Strafpunkten. Auch Fyma aus der holländiſchen Silbervaſen⸗B⸗Mann⸗ ſchaft verfuhr ſich, die Folge waren Strafpunkte. Sechzehn weitere Fahrer, die ſich„verfranzt“ hatten, ſchafften es doch noch, die nächſte Kon⸗ trolle ohne Zeitverluſt zu erreichen. Korpsführer Hühnlein überzeugte ſich wieder 4 wie tapfer unſere deutſchen Fahrer an ie ſchwere Aufgabe herangingen. In den mit Dreckwaſſer angefüllten Längs⸗ und Querrillen mußte alle Kraft aufgeboten werden, um die ſtark ſchleudernden Maſchinen in der Gewalt zu behalten. Gar mancher beram einen Krampf, wenn er auf die Dauer die tollen Sprünge ſeines Rades durch eiſernen Schenkeldruck aus⸗ leichen mußte. Und wie ſahen Fahrer und aſchinen am Ziel in Llandrindod aus! Ueber und über mit einer Schlammkruſte bedeckt, das 3 unliebſame Zugabe der Pfützendurch⸗ ahrten. Von den deutſchen Fahrern iſt auch am Donnerstag kein einziger ausge⸗ ſchieden. Von den bisher ſtrafpunktfreien Fah⸗ rern fielen insgeſamt acht aus, und zwar ein olländer, ein Tſchechoſlowake und ſechs Eng⸗ änder. Unſere beiden tapferen Fahrer, die ſich verrannt hatten, erhielten Strafpunkte, Pfeiffer auf NSu 38 und Gmelch auf BMW 34 Minus⸗ punkte. Weitere Strafpunkte fielen an einen Tſchechoſlowaken, einen Engländer, einen Ir⸗ länder und einen Holländer. 25 Nalionen in Baris Weltmeiſterſchaften der Fechter Anläßlich der Pariſer Welt⸗Ausſtellung wer⸗ den in der Zeit vom 19. bis 30. Juli vom fran⸗ öſiſchen Fechtverband die erſten Weltmeiſter⸗ chaften nach den de Spielen 1936 veranſtaltet. Für dieſe in der franzöſiſchen — 1 zur Durchführung kommenden ämpfe haben nicht weniger als 23 Nationen 264 Meldungen abgegeben. An den Mann⸗ Flofett für Minner auf Säbel, Degen und lorett für Männer und Frauen beteiligen ſich 43 Nationen. Deutſchland gehört zu den Län⸗ dern, die für alle Konkurrenzen genannt haben. Der genaue Zeitplan ſieht folgende Einteilung vor: Mannſchafts⸗Florettfechten für Männer am 19. und 20. Juli, Einzelmeiſterſchaft am 21. und 22. Juli, Mannſchaftsfechten für Frauen am 19. und 20., Einzelmeiſterſchaft vom 21. bis 23. Juli. Mannſchafts⸗Degenfechten am 23. und 24., Einzelmeiſterſchaft am 25. und 26. Juli., Mannſchafts⸗Säbelfechten am 27. und 28., Ein⸗ zelmeiſterſchaft am 29. und 30. Juli. Am ſtärk⸗ ſten beſetzt iſt mit 89 Teilnehmern von 19 Na⸗ tionen die Einzelmeiſterſchaft im Degenfechten. Hockehvöefe in Mannhe m Die Vertreter der badiſchen Hockeyvereine treffen ſich kommenden Mittwoch, 20 Uhr, im „Arkadenhof“ in Mannheim zur alljährlichen Hockeybörſe. Auf dieſer Zuſammenkunft, zu der auch die Vertreter der pfälziſchen Vereine ein⸗ geladen ſind, wird der Terminkalender für die ommende Wettſpielzeit zuſammengeſtellt. . 1 ſollen aktuelle Fragen beſprochen werden. Dee flolze Bilanz von Stuftgart Eine Anterredung mit SA⸗Gruppenführer Ludin Kaum ſind die Tage der Kampfſpiele in Stutt⸗ gart verklungen, da richtet ſich das Intereſſe auf die erſtmalig in dieſem Umfang ſtattfindenden Reichskämpfe der SA auf dem Reichsſportfeld in Berlin. Im Hinblick auf dieſe Vorbereitungen für Nürnberg erhielten die Stuttgarter Kampfſpiele beſondere Bedeutung. In einer Unterredung äu⸗ ßerte ſich SA⸗Gruppenführer Ludin und der Sport⸗ referent der SA⸗Gruppe Südweſt Oberſturmführer Strobel in beachtenswerter Weiſe über die Bilanz der Stuttgarter Kampftage. Zunächſt äußerte ſich Gruppenführer Ludin in Worten des höchſten Lobes über all die Männer des Aufmarſchſtabes, aber auch für die Kämpfer ſelbſt, für ihre aufopfernde ent⸗ ſagungsvolle Arbeit. Es war für mich, ſo be⸗ tonte der Gruppenführer, der ſchönſte Lohn, zu ſehen, mit welcher Begeiſterung die SA⸗Män⸗ ner unter Opfern an Zeit und Geld mit einer fanatiſchen Begeiſterung an den Kämpfen teil⸗ nahmen. Die ſportliche Ausbeute dieſer Kämpfe ift erfreulicherweiſe außerordentlich aut. Wir haben, ſo erklärte Gruppenführer Ludin, dieſe einzigartigen Kampfſpiele durchgeführt., um Die Internationale Motorrad-Sechstagefahrt in England Pressebild. Der deutsche Teilnehmer H. Behrens kommt mit seiner Beiwagenmaschine in dem Start- und Zielort Llandrindoof Wells an. An den Fahnenmasten wehen die Flaggen der te ilnehmenden Nationen. Due fnonäre des Al⸗Eoland⸗Kiubs ſchmunzein Es wurde eine Geſamteinnahme von rund 14 Millionen Mark erzielt Einmal im Leben die„All⸗England⸗Lawn⸗ Tennis⸗Championſhips“ veranſtalten zu dür⸗ fen, das bleibt der Traum aller Promoter der Welt. Wie oft ſchon wurde ein Rückgang der Einnahmen in Wimbledon prophezeit, weil die „großen Namen“ fehlten— wobei man an Tilden, Cochet und zuletzt Perry dachte—. Aber dennoch ſchlug ein Einnahmerekord den anderen, und ſo iſt es auch diesmal wieder. „Selten hatten wir ein derart erfolgreiches Jahr wie dieſes“, wurde auf der letzten Verſammlung des All⸗England⸗Clubs erklärt. Und es ſcheint zu ſtimmen, denn die Geſamteinnahmen belie⸗ fen ſich auf rund 14 Millionen Mark. Eine halbe Million Reinverdienſt! Noch vergnügter wird das Schmunzeln der Mitglieder geweſen ſein, als ſie hörten, daß von dieſer Summe mehr als eine halbe Mil⸗ lion Reinverdienſt ſei! Jeden Tag hing an den Eingängen des Hauptplatzes, des Platzes Nr.1 und vieler Nebenplätze das Schild„Ausver⸗ kauft“. Bedauerlich, daß auch diesmal die wil⸗ den Kartenhändler wieder auf ihre Koſten ge⸗ kommen zu ſein ſcheinen, denn an den letzten Haupttagen ging ſo manche Tribünenkarte für den Hauptplatz für mehr als 120 RM. weiter. Das Internationale Reit- und Springturnier aui dem Reichssportfeld Weltbild(W Blick auf die herrliche Anlage des Reitplatzes aui dem Reishssportfeld während der Dressurprüfung fiür das Inter- nationale Reit- und Springturnier Idealſtes Tennis: Cramm— Auſtin Als größte Schlachten werden die beiden Kämpfe Gottfried von Cramms gegen Jack Crawford und Henry Auſtin bezeichnet. Gebe es einen Schönheitspreis für Tennis, v. Cramm und Auſtin würden ihn nach Meinung der Ver⸗ ſammlung erhalten haben. Vorbereifungen für das nüchſte Jahr Die Pforten von Wimbledon hatten ſich kaum geſchloſſen, als auf den zahlloſen Nebenplätzen bereits die Vorbereitungen für das nächſte Jahr begannen. Die„Wiederherſtellung“ des Centre⸗ courts und des Platzes Nr. 1 wird erſt nach den Davispokalſpielen in Angriff genommen; dieſe beiden Kampfſtätten haben naturgemäß am meiſten gelitten und Sachverſtändige haben ausgerechnet, daß 14 Tage Wimbledon genüg⸗ ten, einen Platz genau ſo unbeſpielbar zu machen wie es auf den gewöhnlichen Anlagen 14 Wochen„normalen Spiels“ tun. Der Raſen muß friſch geſät werden, was ungefähr 15 000 Mark Unkoſten bereitet. Bemerkens⸗ wert auch die Zahl der in Wimbledon ver⸗ brauchten Bälle, die etwa 8000 erreicht! Dieſe Zahlen ſchwanken immer, da man bei feuchtem Wetter weitaus mehr Bälle verbraucht als bei trockenem. Budges Vater ſpielte für Glasgow Rangers Am Schluß der Verſammlung nahm man eine Ehrung des neuen Wimbledon⸗Siegers, Donald Budge, vor, wobei darauf hingewieſen wurde, daß Budge ſchottiſches Blut in den Adern habe. Der Vater des Amerikaners lebte noch in Schottland und ſpielte in der Mann⸗ ſchaft der Glasgow Rangers Fußball. Hilfsdezernenten jür den öchuliport Ein Erlaß des Reichserziehungsminiſters (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) Der Reichserziehungsminiſter hat angeord⸗ net, daß in Zukunft den Schulaufſichtsbehörden Hilfsdezernenten für alle Fragen der Leibes⸗ übungen und körperlichen Erziehung beigegeben werden. Dieſe Dezernenten üben eine bera⸗ rende Tätigkeit aus. Ihr Aufgabengebiet er⸗ ſtreckt ſich im einzelnen auf die Ueberwachung der Leibesübungen und körperlichen Erziehung in Volks⸗ und Mittelſchulen, ferner auch auf die Angelegenheiten der H und der Turn⸗ und Sportvereine, ſoweit die Schule davon betrof⸗ fen wird. Weiterhin iſt ihnen auch die ſport⸗ liche Fortbildung der Lehrer, vor allem was Segelflugſport und Flugmodellier⸗ bau anbetrifft, anvertraut und außerdem üben ſie eine Aufſicht über die Anlage von neuen Turnhallen, Uebungsplätzen und Schulturn⸗ plätzen und Luftſchutzräumen aus. einmal in der Oeffentlichkeit den Gedanken der NS⸗Kampfſpiele, die vom Führer für den Reichsparteitag angeordnet wurden, zu propa⸗ gieren und der Oeffentlichkeit zu zeigen, was die SA unter NS⸗Kampfſpielen verſteht. Es freut uns beſonders, daß Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall v. Blombera nach Stutt⸗ gart gekommen iſt, um ein Bild zu erhalten, in welcher Weiſe der SA⸗Sport die Wehrfähig⸗ keit des Volkes fördert. Reichskriegsminiſter von Blombera hat ſich auch mit anerkennenden Worten über all das Geſchaute geäußert. Wir werden, ſo erklärte uns Gruppenfüh⸗ rer Ludin, dieſe ſo über Erwarten erfolgrei⸗ chen Kampfſpiele in Zukunft weiter durch⸗ führen. Sie werden nicht alljährlich ſtattfin⸗ den können und deshalb werden wir in der Gruppe Südweſt im Jahre 1938 innerhalb der Standarten und dann wieder innerhalb der Brigaden größere ſportliche Veranſtaltungen durchführen, ſo daß beiſpielsweiſe im nächſten oder übernächſten Fahre in Freiburg und Karlsruhe große SA-Sportkämpfe der Bri⸗ gaden abgehalten werden. Wir ſind mit Stolz erfüllt über den ausgezeichneten Verlauf der NS⸗Kampfſpiele in Stuttgart und freuen uns, mit der Erhaltung der Wehrfähigkeit dem deutſchen Volke und dem Vaterlande zu dienen. In recht intereſſanter Weiſe äußerte ſich der Sportreferent der Gruppe Südweſt, Oberſturmführer Strobel. Die Idee der NS⸗ Kampfſpiele, ſo erklärte uns Oberſturmführer Strobel, nämlich der Erhaltung der Wehrkraft zu dienen, hat in Stuttgart einen vollen Er⸗ fola erzielt. Die Aufgabe dieſer wehrſport⸗ lichen Kämpfe, die Leute körperlich einſatzfähig zu erhalten, muß als vollkommen gelungen be⸗ zeichnet werden. Maßſtab für die richtige Ar⸗ beit bei der SA iſt der geringe Prozentſatz der Ausfälle bei den Gepäckmärſchen. Bei dem 25⸗ Kilometer⸗Gepäckmarſch, an dem 3000 Mann teilnahmen, war 1,5 v.., gleich 43 Mann, Ausfall zu verzeichnen. Die Mannſchaften ſind leiſtungsfähig durchs Ziel gekommen. Das geht ſchon aus dem ſtrammen Vorbeimarſch der ein⸗ zelnen Mannſchaften aus dem geſamten Grup⸗ penbereich hervor. Im Mannſchaftsfünfkampf, an dem 247 Mannſchaften bei ſehr großen An⸗ forderungen teilnahmen und der ſehr große Anforderungen an die einzelnen ſtellte, ſind nur vier Mannſchaften ausgefallen. Alle ande⸗ ren Mannſchaften haben hervorragende ſport⸗ liche Arbeit geleiſtet. Vorbereitungen für Berlin Wir ſind jetzt, ſo erklärte uns der Sport⸗ referent der Gruppe Südweſt, mitten in den Vorbereitungen für die Reichskämpfe der SA, die bekanntlich in den Tagen vom 13. bis 15. Auguſt auf dem Reichsſportfeld in Berlin ſtattfinden. Die Gruppe Südweſt wird nach den Ergebniſſen der Stuttgarter Kampfſpiele rund 200 Mann nach Berlin ſchicken, darunter beiſpielsweiſe aus Baden die ſiegreichen Karlsruher Schwimmer und den Frei⸗ burger 3000⸗Meter⸗Sieger Stadler. Die Reichswettkämpfe der SA, welche die letzte große Prüfung vor dem Reichsparteitag in Nürnberg darſtellen, beſtehen aus wehrſport⸗ lichen Mannſchaftskämpfen und Einzelkämpfen. Zwiſchen den Wettbewerben werden Sonder⸗ vorführungen im Olympia⸗Stadion ſtattfin⸗ den. In Verbindung mit den Reichswett⸗ kämpfen der SA wird ein großer Führewappell bis einſchließlich Sturmführer in Berlin abge⸗ halten. Dieſer Führerappell findet Samstag, 14. Auguſt, abends, in der Dietrich⸗Eckart⸗ Bühne ſtatt. Bei den Schlußkämpfen am Sonntag, 15. Auguſt, wird ein Jagdſpringen zum Austrag kommen. Die Siegerehrung nimmt Stabschef Lutze vor. Wir hoffen, ſo erklärte zum Schluß Ober⸗ ſturmführer Strobel, mit den Siegern von Stuttgart bei den Reichskämpfen der SA in Berlin mit Erfolg beſtehen zu können. Die guten ſportlichen Ergebniſſe geben uns für dieſe letzte Prüfung vor den Nürnberger große Hoffnungen auf einen Er⸗ olg. DML⸗Ollsokuppe Mannbeim Die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe Mann⸗ heim des DRe ſowie die der Deutſchen Sport⸗ hilfe, befinden ſich nunmehr in Mannheim, Schlageterhaus, M 4, 5, Zimmer 34. Geſchäftsſtunden jeweils dienstags, wochs und freitags von 17—19 Uhr. Anfragen ſowohl für die Ortsgruppe, wie für die Deutſche Sporthilfe ſind auch weiterhin an meine Adreſſe, Mannheim⸗Neckarau, Schulſtraße Nr. Za, zu richten. Betr. Sportabzeichenprüfung: Kommenden Sonntag, vormittags.30 Uhr, findet für Radfahren eine Abnähmeprüfung ſtatt. Start und—— Spielplatz der Spielver⸗ einigung Sandhofen. Für Leichtathletik nächſter Prüfungstermin Samstag, 31. Juli, nachmittags 16—18 Uhr im Stadion. Für Schwimmen: jeweils ſonntags von 10 bis 12 Uhr ſowie donnerstags von 19—20 Uhr beim Schwimmverein Mannheim(diffene⸗ brücke) ferner jeweils dienstags ab 19 Uhr beim Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein(Pegeluhr) ſowie am letzten Mittwoch und Donnerstag im Monat ab 20 Uhr im Hallenbad. Der Ortsgruppenführer: Stalf. mitt⸗ Eine Fußballreiſe nach Paris macht der VfR Mannheim gleich zu Beainn der neuen Spiel⸗ zeit. Er wird am 15. Auauſt aegen Red⸗Star⸗ Olympique Paris ſpielen. Am 22. Auguſt ha⸗ ben die Mannheimer dann den Südweſtmei⸗ ſter Wormatia Worms zu Gaſt. „Dakent Meldun vHV. beim hielt am Fre vorm. Fendel Rheinſchiffahr Mannheimer In der ohV. von 3 941 000 des bereits bel Dünderung des Reedereien ſei gemeinſchaftsv änderung betr bungen und di letzten Jahren künflrige Zeit⸗ die Genehmigi ausſcheidenden wählt, ebenſo ſche Reviſions⸗ Treuhand⸗Geſe Aktionärs, ob Bilanz aufgeft Schulden fina direktor Dr. V Geſellſchaft ha ſchulden und Wenn man die ſchaften mit m 1935 und 1936 feſtſtellen, daß Guthaben ſich Geſellſchaft ha Schiffspark ſei den Hafen von und nun ſei? Häfen in Dort Braunſchweig alle würden ab beſtritten ohne diſchen A6 Seetransp kann, erledigte den Aenderung Mitglieder wu beiden genann Wirtſchaftsprüf Mark. In der haus⸗Geſe vertreten warer den anderen G auch hier die ſ die Wirtſchafts ſchaften verteile jeweils 4 Milli und 30 679 M Internationa rand. Baſel. Di portunternehme Reingewinn vo ſo daß ſich ein ſamtgewinn vo eraibt. Das V. 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Neben den Regularien des bereits bekannten Berichtes wurde die formale Ab⸗ ünderung des zwiſchen den drei großen Mannheimer Reedereien ſeit dem Jahre 1929 beſtehenden Betriebs⸗ gemeinſchaftsvertrages einſtimmig genehmigt. Die Ab⸗ änderung betrifft die Beſtimmungen über die Abſchrei⸗ bungen und die Gewinnverteilung, die praktiſch in den letzten Jahren bereits berückſichtigt wurden und für die künflige Zeit und auch die zurückliegende Periode jetzt die Genehmigung der oyV. fanden. Die ſatzungsgemäß ausſcheidenden ſechs AR⸗Mitglieder wurden wiederge⸗ wählt, ebenſo als Wirtſchaftsprüfer wieder die Deut⸗ ſche Reviſions⸗ und Treuhand⸗AG. und die Rheiniſche Treuhand⸗Geſellſchaft AG. beſtätigt. Auf Aufrage eines Aktionärs, ob die Tatſache zutreffe, daß die in der Bilanz aufgeführten Zugänge durch Aufnahme von Schulden finanziert worden ſeien, erklärte General⸗ direktor Dr. Weber, daß dies keineswegs zutreffe. Die Geſellſchaft habe keine Bankſchulden, keine Hypotheken⸗ ſchulden und auch der Schiffspark ſei nicht belaſtet. Wenn man die Verbindlichkeiten bei den Konzerngeſell⸗ ſchaften mit den Forderungen bei dieſen der Jahre 1935 und 1936 miteinander vergleiche, ſo könne man feſtſtellen, daß das Verhältnis der Schulden zu den Guthaben ſich um 127 000 Mark verbeſſert habe. Die Geſellſchaft habe viel Neubauten vorzunehmen, der Schiffspark ſei zu vergrößern, außerdem habe man in den Hafen von Heilbronn große Summen bineingeſteckt und nun ſei Würzburg an der Reihe. Auch in den Häfen in Dortmund, Münſter, Hannover, Hildesheim, Braunſchweig und Emden ſeien große Inveſtitjonen alle würden aber aus laufenden Mitteln und Verdienſt beſtritten ohne jegliche Schulden. Die oßV, der Ba⸗ diſchen AG. für Rheinſchiffohhrt und Seetransport, die ihr 50fähriges Beſtehen feiern kann, erledigte ebenſalls die Regularien und ſtimmte den Aenderungen bei. Die neuen ausſcheidenden AR⸗ Mitglieder wurden gleichfalls wiedergewählt und die beiden genannten Treuhandaeſellſchiften wieder als Wirtſchaftsprüfer eingeſetzt. Vertreten waren 3 429 000 Mark. In der oßV. der Mannheimer Lager⸗ haus⸗Geſellſchaft, in der 3 757 000 Mark AK. vertreten waren, wurde dieſelbe Tagesordnung wie bei den anderen Geſellſchaften erledigt und genehmigt und auch hier die ſechs ausſcheidenden AR⸗Mitglieder und die Wirtſchaftsprüfer wiedergewählt. Alle drei Geſell⸗ ſchaften verteilen bekanntlich 6 Prozent Dividende anuf jeweils 4 Millionen AK. und tragen 10 992 bzw. 23 652 und 30 679 Mark auf neue Rechnung vor. Internationale Transportgeſellſchaft Gebrüder Gond⸗ rand. Baſel. Dieſes im Jahre 1902 gearündete Trans⸗ portunternehmen erzielte im Geſchäftsjahr 1936 einen Reingewinn von 223 170(35800) Schweizer Franlen, ſo daß ſich einſchließlich des Vorjahrsſaldos ein Ge⸗ ſamtgewinn von 301 750(78 590) Schweizer Franken eraibt. Das Vorzugsaktienkapital von 2,.36 Millionen Schweizer Franken, das von 1930 bis 1935 dividenden⸗ los blieb, erhält diesmal eine Dividende von 5 Proz. Der Reſerve für Kursdifferenzen werden 100 000 Schweizer Franken zugeführt und 72 590(78 590) Schweizer Franken auf neue Rechnung vorgetragen. Der Ertrag der Beteiſigungen und der verſchiedenen zinstragenden Aktiven iſt auf 163 920(71 360) Schwei⸗ zer Franken angewachſen. Laut Geſchäftsbericht haben die Währungsabwertungen des Jahres 1936 dem Un⸗ ternehmen einen Verluſt von insgeſamt 133 630 Schweizer Franken verurſacht, der durch die Kurs⸗ differenzenreſerve ausgeglichen wird.Neben dem Vor⸗ zugsaktienkapital von 2,36 Millionen beſteht noch ein Stammaktienkapital von 40 000 Schweizer Franken und ein Obligationenkapital von 686 000(764 000) Schwei⸗ zer Franken, Die Beteiligungen betragen laut Bilanz 0,743 Millionen Schweizer Franken. ——— Süddeutscher Saatenmarkt Zwiſchenfruchtſaaten lebhaft Mit dem Herannahen der Getreideernte hat ſich in der letzten Woche erhöhte Nachfrage nach einſchlägigen Zwiſchenfruchtſaaten eingeſtellt. Neben den für das bekannte Lands⸗ berger Gemenge notwendigen Arten: Winter⸗ wicken, Inkarnatklee und Welſchem Weidegras waren bevorzugt Sommerwicken, Erbſen in Rein⸗ und Miſchſaaten, ſowie Gelbſenf gefragt. Der vorliegende Bedarf konnte ohne Schwie⸗ rigkeiten aus Lagerbeſtänden Deckung finden. Verknappt haben ſich beſonders Ackerbohnen und Peluſchken, von denen die Beſchaffung ent⸗ ſprechenden Saatgutes Schwierigkeiten machte. Stark zugenommen hat der Abſatz für Herbſt⸗ rüben, deren Ernte in den ſüddeutſchen gegen⸗ über den mittel⸗ und norddeutſchen Anbau⸗ gebieten beſtens und in befriedigender Weiſe Frankfurter W. 7. 16. 1½7. 16. 7. 15. 7. 16. /. 15. 7. 16. 7. 15. 7. 16./ C 162,50 159,75 ver. Ot..... 134.— 134.— Relch....„ 213.— 213.87 gnano-„„„ 121,75 122, 50 168.—52.75 16— daimier. geng v 18 32 1375] Mztertgeie: 7: 15 4355ſ Aben rooeh Bair 18l.55 151.—f FaekehafBrazz: 148 18,, JLeri Sianrg. Ebrrt— 245—]keon walsbol- ie lon Effektenbörse n e 12 2 o t. Verl. Glanzst. Elbert. beutsche Erdöi... 153,25 154,0 Zefist Waldh. Stamm 161,50 161.— Hamburs Efektro.. 158,50 155,25 Ver. Harz. Portl.-Et. versicher.-Aktien Festverzinsl. Werte 15.J. 16. 7. 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Waggon 134˙25 186,— ltalien(Rom u. Mafland) 100 Lire 13,090 13,110 f 13,09“ 15,110 ... 101,50 101,5% Metallgesellschaft 156, 0 93.25 99.25] Deutsche Steinzeug Rheinfelden Kraft.„3%—] apan(Fokio u. Kobe) 1 Venf.717 0,719] ,717 0,719 — Gqhomi. in 95, 25. 96.25 Me:„ 113.— 70—.——— R. +—569•55 Dürener Metall 181, 3 Rhein. Braunkohlen— 137.— jugoslow.(Beis u Zagr.) 100Din.694 5,706 5,692.708 Sudd Boder.-Llau. 101,— 101,25 Fark-.filrabr. Pirn.— 153.— J 6 40% d0. Fs. Dyckerh.Widmann g.—.75] Fhein. Elektr.. 157•25 157,62 Kanada(Montreal) 1 kan. Dolfar 2,483 2,47 2,464 2,155 Sroduraftwi, Mbm. 101,50— Pfäiz. Mühienszerke 108.— 18. 0.— 33,25] Bynamit Nobei... 135,— 139,25] Thein Stahlwerte. 143,50 144.— Letiiano(Riza). i00.ats 43,00 49,00%[ 48,300 49,000 Lind. Akt.-⸗Obl v. 26—— Pfälz. Prebhefe Sprit 233.25 232 25 4⁰⁰⁰ Gtrva. E. Lieferungen 122•50 121.— Rhein-Westf. Kalkw 117.50 116.— Litauen(Kowno/ Kaunas) 100 Lit. 41,900 41.980 41,900 11,980 — 10 98.——*4 esterrele en chzIl1 1. San n 3 134˙12— fersian:.„ 7⁵⁰⁰ 45. Fartenisenens 106530 16317..— Rr 9 Zoty 11— 11.220 1. 140 — 1255 0 1 arbenin 2—Portusal(Lissa 10⁰ d„22².2²⁰ Industrie-Aktien Kütgerswerke.— 17. Adca—15—10. Feldmühle Papier. 1. Salzdetfurth Kall—— 105 50 Rumünlen Bukatesn 100 lee 3 1* Ae.„ e 21.— Salzwerk llenbronn 50 126.50 Bant für Brauind. 99•75 101.— kelten& Sullleaume— 146,50] Sehudert& Salzer 173•75 180,—] Sehwecden(Stocleh. u.&) 100 Kr. 53„500 68,780]»3,69• 63 3510 Adt.—.— bünck. 138, lö0, Haver. Hyv. Wechsef 11430 11465 Sebhard& Cg.. 116½75 116,.—] Schnezert&. Co. 01.— 101.57 Schweiz Zür. Bas., Berm) 100 Fr. 57%10 5130%.03“57,150 Zeeit Zcilstof 148,25 Schuckert el. 72 55 126.—] Heimnets. Keigatdi 3—— Cerm Fortl. Cement 133537 132,.—] Suuith. Patzenhofe/ 133.— 224,50J Soanlen(fiadt. u Baro.) 100 Pes. 16,80 13,2r 16,880 1,020 Bavr. Motor., Wertte 149.— 149.—] Sehwaftz. Siorchen 1655 Ot. Bant n. Pissonto 161.— 100.— Serkesheim Glas.. 15f.50 151,50 Semens.& Halste 138,— 137,75] Tehechoslosaher(Prasg i99 Kr. n ge 3,51 6,869 Berl. Licht u, Krat.168.55 168,7,] Seilind. Woſt, Mnm J19 Zi. Golddiskonſbant 131·87 138•— Sesfürel-Loene.—0 143,0 Stoehr Kammgarn 9 Türkei Mstanbui) 1 türk, Pturd.976.9⸗1.576.365 Brauefef Kieinſein 106.50 106,75] Siemens Halste.. 222,— 73520 DOt. Uebersee Ban 105.— 105— Cofdschnſde Tu... 3325 32,5[ Sioſperser 2inkhütte 37.05 6,—Unsarn(Budapesti. I Penzö6]“— 05— d05 Bremen-Besizh. Oei—— JSinner-Grünwinkel:— 106, 50 Presdner Bank. 118 50 120 ZSritzner-Kagser 11 15 1165.37 Südd. Zucker„ 470 0 1 37 5 Urugnay(Montevid.) 160fd-Beso J,459 1,461 1,45,1,461 Brown Boveri ihm.—— 1 Südd. Zueker„— 1 Ueiniazer Hyd.-Bu.—Gruschwitz Textll Tbür. Gasges.,„„ 149,50 143,50 1 Ver. St. v. Amerika CGiewy⸗) IDoli.] 2,4866! 2,152 1 2,46,.493 Aktien freundlich, Renten ruhig Berliner Börse Nachdem die Aufträge der Bankenkundſchaft auch heute wieder nur zu ſteigenden Anſangskurſen erledigt werden konnten und bei nur verhältnismäßig wenig Papieren vorliegendes Angebot der Kuliſſe zu gerin⸗ gen Einbußen führte, wurde die Tendenz an den Attienmärkten ausgeſprochen feſt. Der berufs⸗ mäßige Börſenhandel ſuchte ſich angeſichts des anhal⸗ tenden Publikumsbedarfs mit Material zu verſorgen, zumal von der zuverſichtlichen Beurteilung der poli⸗ tiſchen Lage, die ſich auf eine angebliche Bereitſchaft der Franzoſen auf Annahme des engliſchen Kompro⸗ mißvorſchlages ſtützt, ein freundlicher Grundton aus⸗ geht. Das Kaufintereſſe wandte ſich zwar allgemein dem verfügbaren Material zu, dennoch zeichneten ſich einige Sonderbewegungen ab. So lagen Bemberg, bei denen offenbar wieder Intereſſentenkäufe mitſprechen, mit einer Steigerung um faſt 2½ Prozent recht feſt, Farben überſchritten nach langer Zeit zum erſtenmal wieder die Kursgrenze von 168, Weſtdeutſche Kaufhof konnten unter dem Eindruck der zuverſichtlichen Aus⸗ führungen in der geſtrigen Hauptverſammlung um faſt / Prozent anziehen. Am Montanmarkt konnten Rheinſtahl eine anfängliche Einbuße von/ Prozent ſofort wieder ausgleichen, Buderus ſtiegen um 1 Proz. Vernachläſſigt blieben zunächſt Braunkohlen und Kaliaktien. Von Elektrowerten fanden Siemens(plus 1½ Prozent) ſtärkere Beachtung. Bei den Verſorgungswerten ſetzte ſich ein lang⸗ ſamer, aber ſtetiger Anſtieg infolge anhaltender An⸗ lagekäuſe fort. Deſſauer Gas, bei denen heute die Di⸗ vidende in Abzug kommt, gewannen zirka ½ Prozent. Bei Lahmeyer(plus 1½¼ Prozent) regen weiter Ab⸗ ſchlußhoffnungen an. Maſchinenbauwerte wa⸗ ren zunächſt in der Mehrzahl 1 Prozent ſchwächer, ſpäter im Zuge der Allgemeintendenz aber befeſtigt. Sonſt ſind noch von Metallaktien Metallgeſell⸗ ſchaft mit plus 1½¼ Prozent, von Bauwerten Berger mit plus 1½ Prozent und von Brauereipapie⸗ ren Dortmunder Union mit plus 1 Prozent als kräf⸗ tiger verändert hervorzuheben. Am Rentenmarkt notierte die Reichsaltbeſitz⸗ anleihe 126,30 nach 126,25. Die Umſchuldungsanleihe büßte dagegen 5 Pfennig ein(94,20). Am Geldmarkt nannte man bei wieder ein⸗ ſetzender Entſpannung zunächſt unveränderte Sätze von 2/ bis 2/ Prozent. Von Valuten errechnete ſich das Pfund mit der Dollar mit 2,49, der Franken mit zirka „64. Die Börſe ſchloß bei weiter freund⸗ licher Grundſtimmung. Die im Verlauf erziel⸗ ten Kurſe konnten ſich bis zum Schluß gut behaup⸗ ten. Die Umſätze ließen allerdings infolge nur noch „geringer Beteiligung der Kuliſſe erheblich nach. Das heute an der Börſe gehandelte Bezugsrecht aus der Kapitalerhöhung von Rheinmetall Borſig wurde mit 4½ bis 4½ Proz. bewertet. Der Umſatz betrug etwa nominell 130 000 RM. Nachbörslich wurden Schlußkurſe zugrunde ge⸗ legt. Bei der amtlichen Berliner Deviſen⸗ notierung wurde das Pfund mit 12,37(12,36½), der Dollar mit 2,191(2,49), der Gulden mit 137,27 (137,13), der franzöſiſche Franken mit 9,63(9,66) und der Schweizer Franken mit 57,11(57,07) feſtgeſetzt. Am Einheitsmarkt waren Banken heute wenig verändert. Commerzbank zogen um ½ Proz. an, Deutſch⸗Aſiatiſche exholten ſich um 4 RM. Dagegen zeigt ſich anhaltendes Fniereſſe für Hypotheken⸗ banken, von denen Meininger 1½, Bayeriſche 1½/ und Deutſche Centralboden 1 Proz. gewannen. Von Induſtriepapieren zogen Krefft um 4/¼8, Buſch optiſche gegen letzte Notiz ſowie Königsberger Lager⸗ haus um je 434 Proz. an, wobei bei erſteren Zutei⸗ lung vorgenommen werden mußte. Vereinigte Glanz⸗ ſtoff gaben nach den anhaltenden Steigerungen der letz⸗ ten Tage heute um 4 Proz. nach. Von Kolonial⸗ werten ſtiegen Schantung erneut um 1 Proz., Otavi um ½ Proz., Kameruner waren dagegen angeboten und 1 Prozent ſchwächer. Steuergutſcheine, die heute durchweg notiert wurden, blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe!: 1938er 100,12 Geld; 1940er 100,12 Geld; 1941er 102 Geld; 1942er 99,75 Geld; 1943er 99,37 Geld, 100,25 Brief; 1945er 99,25 Geld, 100 Brief; 1946er 99 Geld. — Ausgabe II: 1938er 100,12 Geld.— J4prozentige Umſchuld.⸗Verb. 93,825 Geld, 94,575 Brieſ. ffhein-Mainische Mittagbörse Feſt. Bei weiter lebhaftem Geſchäft blieb die Grundſtim⸗ mung am Aktienmarkt feſt. Spezialbewegungen hatten IG Farben und Bemberg zu verzeichnen. IG Farben wurden unter Schwankungen bis zu 168¼(167½) bei größeren Umſätzen gehandelt. Bemberg notierten mit 153½—154—155(152¼½). In der chemiſchen Gruppe konnten ſich noch Metallgeſellſchaft um ½ Prozent er⸗ höhen. Intereſſe zeigte ſich ferner für Elektrowerte, AEc ſtiegen auf 155, Geſfürel dagegen mit 154¼(156) auf eine Zufallsorder abgeſchwächt. Felten notierten mit 143(141). Der Montanmarkt lag durchweg feſter. Höſch befeſtigten ſich um, Buderus um ½ und Ver. Stahl mit 124¼ um ½ Prozent. Maſchinenwerte zogen ebenfalls an, Mönus um ½, Junghans um ½ Prozent erhöht. Von ſonſtigen Papieren kamen Weſt⸗ deutſche Kaufhof mit 62½(61½), Reichsbank mit 213½¼ (213) zur Notiz; Am Rentenmarkt lagen Kommunal⸗ Umſchuldung mit 94.20 behauptet, ſpäte Schuldbücher mit 99/%s etwas feſter. Weiter ſtark gefragt waren fünſprozentige Induſtrie⸗Obligationen. Der Verlauf lag etwas ruhiger, die Kurſe bröckelten am Aktienmarkt eher leicht ab. So gingen Vereinigte Stahlwerke auf 124½ nach 124% zurück, AEG auf 134% nach 135½. Die ſpäter zur Notiz gekommenen Werte lagen nicht ganz einheitlich. Am Montanmarkt gewannen Mannesmann ½ Proz., Rheinſtahl)½ Proz. Eine Spezialbewegung hatten Daimler mit 138½ bis 139½—139¼½(138). Stärkere Erhöhungen erzielten außerdem Jul. Bergner mit plus 1½ Proz. und Lah⸗ meyer mit plus 2½ Proz. Gesfürel konnten ſich auf 155½ nach 154½¼½ erholen. Schwächer lagen dagegen Schuckert mit 180(180½) und Cement Heidelberg mit 161½j(162½). Der Rentenmarkt wies im Verlauf keine weſent⸗ lichen Aenderungen auf. Reichsaltbeſitz kamen mit unv. 126.15 zur Notiz. Von Liquidationswerten waren Pfälzer mit 101½(101,35) etwas erhöht. Im Freiverkehr hörte man UF A⸗Film mit 73½(73). Tagesgeld unv. 2½ Prozent. Metalle Berliner Metallnotierungen Berlin, 16. Juli. RM für 100 Kilo: Elektrolyt⸗ kupfer(wirebars) prompt cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 79,75; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98 bis 99 Prozent in Blöcken 133: desgleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 Prozent 137; Feinſielber 38,50—41, 50. Amtl. Preisfeſtſetzung für Kupfer, Blei u. Zink Berlin, 16. Juli. RM per 100 Kilo: Kupfer: Juli, Auguſt, September, Oktober, November, Dezember 74 n. Brief, 74 Geld.— Blei: Juli, Auguſt, Sep⸗ tember, Oktober, November, Dezember 31,75 n. Brief, 31,75 Geld.— Jint Juli, Auguſt, September, Ot⸗ tober, November, Dezember 29,25 n. Brief, 29,25 Geld. — Tendenz: ſtetig. Baumwolle Notierungen der Bremer Baumwollterminbörſe Bremen, 16. Juli.(Amtlich.) Oktober 1304 Brief, 1297 Geld: Dezember 1309 Brief, 1305 Geld; Januar 1312 Brief, 1310 Geld; März 1344 Brief, 1342 Geld; Mai 1349 Brief, 1344 Geld.— Tendenz: ſtetig. geborgen werden konnte. Bevorzugt war hier beſonders die ertragsreiche bayeriſche Spezial⸗ zucht: Chiemgauer runde, weiße, rotköpfige. Verwendung von Hanfſaat inländiſcher Erzeugung. Nach einer Bekanntmachung der Reichsſtelle für Ge⸗ treide, Futtermittel und ſonſtige landwirtſchaftliche Er⸗ zeugniſſe im Reichsanzeiger vom 15. Juli darf Hanf⸗ ſaat inländiſcher Erzeugung, die auf Grund des von der zuſtändigen Gemeindebehörde erteilten Verwer⸗ tungsſcheins als durch die Reichsſtelle in den Verkehr gebracht gilt, nur weiter in den Verkehr gebracht wer⸗ den, wenn eine Beſcheinigung der Saatgutſtelle Berlin W 35 vorliegt, wonach dieſe die ihr zum Kauf angebotene Hanfſaat abgelehnt hat. Ferner muß eine Genehmigung der Reichsſtelle für Getreide, Fut⸗ termittel und ſonſtige landwirtſchaftliche Erzeugniſſe vorliegen, daß die Ware zu anderen als zu Saat⸗ zwecken in den Verkehr gebracht werden darf. Die Saatgutſtelle darf die von ihr erworbene Hanfſaat weiter in den Verkehr bringen oder ſonſt verwerten; bei einer Verwertung für andere Zwecke als für Saat⸗ zwecke iſt jedoch die Genehmigung der Reichsſtelle er⸗ forderlich. Dieſe Genehmigung kann davon abhängig gemacht werden, daß von der Reichsſtelle im Einzel⸗ falle näher zu beſtimmende Verwendungs⸗ und Preis⸗ vorſchriften innegehalten werden. Wie wird das Wetter? Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M 1b. Ouli 405), vorr. Ans. 0 Vue üſde cere sſuſi ˙ SlcbeLDEA ,ðaν ⏑Iιeαia?§ — mmmenngs,——— eeinom, — mmimonumnm— Hnbmehmon: —. V,2 ooοο rgfioe in oerH% Cπ 4aο S ſhebe/ N Geunume. USchouι O. Soing o Hegen Soruhregen Ohere, Mbececir X Schnèe ſ. Schneerreſben Gebetèe mi- arumische- Ee —— Im Laufe des Donnerstagnachmittags er⸗ reichte der erſte Teil kühlerer Luft Weſtdeutſch⸗ land und löſte auch bei uns vielerorts Gewit⸗ ter aus. Durch ein über Südengland neugebil⸗ detes Tief, das ſich raſch über ganz Deutſchland oſtwärts verlagern wird, ſtößt auf der Rück⸗ ſeite noch kühlere Luft nach, ſo daß die Tempe⸗ raturen einen weiteren Rückgang erfahren werden. Die Ausſichten für Samstag: Bei lebhaften weſtlichen bis nordweſtlichen Winden voraus⸗ ſichtlich ſtärker bewölkt mit Regenſchauern, dann wieder erneute Beſſerung, Temperaturen um 20 Grad. .... und für Sonntag: Wolkig bis heiter, ab⸗ flauende weſtliche Winde, geringe Schauertätig⸗ keit, Temperaturen um 20 Grad. Rheinwaesserstend 15. 7. 37 16. 7. 37 Woldshun„„„ 330 348 Rheinfelden 319 347 Brelsocch„„ 228 217 338 335 Maoxcqu„ 500 504 Maonnhelm„„ 397 400 Koub iin 262 268 Köln 93350 0 0 3 LI 0 0 238 237 Neekaurwaesserstanel 15. 7. 37 J 16. 7. 37 bledesheirm.*—— Monnhelm 386 391 „Hakenkreuzbanner“ Freitag, 16. Juli 1937 AllIIIIILIILIIIIJzIJILIizzIizvzzzzizzzzzszizzzzzziszizzzzzzzzzzztezzizzitzzizszizzizzztzzzzzzktzzizzzizzzzzzziꝛzvjzzrzzzizzzizzszizvzzirzzazzzzizzziizaizzizzwizzvizzizzizzauizz Alles maclit mit beim Mi-Volkskest — am Samstag, 17. U. Sonntag, den 18. Iuli im Görten und insllen Röäumen der 3 Kapellen NHervorragendes Künstlerprogramm Niesen-Tombola Preiskegeln Schießbude und anderes mehr Häßige preise 1 TLiter Bier 60 Pfennig Tanzen freil IIlIiiIfZIHIIIIIIIIZIAAizsizzIzuIriAIIiIALzILZIzIZIIITIZIIIWIVATIIIarazaiuieie 2¹ Msbap. Onsgruppe platz des 30. lanuar FillIlIIIlIIiAIIiiIkiiiIIzizIzvilzzrzizzzzzzzizzizzzszzzziziszzzzizziiizizizzzizzziizszziktzxktzzizzzzzzzzzzzzztzzzztizzztzzzzszzzizztzzzzzizzzktzzzizzzzzzzzizztztzzzizziizzzzzzskr⸗ imnmnannunnnannnnnannnununnmmaumannnnnnmmmmummammammmmnummmmmamnamumannnnummunummummmumumer⸗ — Mla-Kanoamararen 30 Pfd. la Java mit Garantieschein, la Halbleinendrell, indanthrenfarbig gem., beste Erzeugnisse führend. Webereien 100&x200 76.— Spezialrost mit Keil„„ 17.— Aana- ran „„„„ 1 von 55.- bis 100.— Rost daznun„106. Zahlbar bei Lieferung.— Lieferung frei.— Ehestandsdarlehen.— Bett- innenmaße bitte angeben. 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Leers Berlin⸗ ahlem. riftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin arlotle i hen ſämtlicher Original⸗ r rboten. Sprechſtunden der Schriftleimng: Täglich 16 bis 17 Ubr (außer Mittwoch. Samstag und Sonntaa) Verlagsdirettor: Kur! Schönwitz, Mannheim Druck und Verlga: Hakenkreuzbanner⸗Verlag u. Drudere! Gmbh. der Verlagsdirektion: 10.30 bis Abur Weikas und Shnfneiiung; Sammmet. Mr. M5 r. für Verlag un tleitung: ⸗Nr. 37 „Für den Anzeigenteil veraniw.: i. V. Frit Richtyr. Mom Zur Zen gelten folgende Preisliſten: Geſamtausgabe Kr. 1, Ausgabe Mannheim Nr.. Augaabe einbeim Nr. 7. Ausa. Schwetzinaen Nr. 7 Geſamt DA. Monat Juni 1937 über 50 000 davon: Berliner SW 68. Wonelarteſ e Mannheimer Ausgabe über.. 39 899 wetzinger Ausgabe über.„ 6 600 Deindeimer Ausdabe über: 3600 A eungMöbelinteressenten! Billige Möbel! —— Aße 2 3 eut amech. r angebote in fenbein lachiert, Kirſch⸗ 14 fiaanner ca. 30 Schlafzimmer, in Eiche ab 330.— 4, mraltientng* Schlafzimmer, finn. 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