3. Juli 1937 nnheims ktel. len Verlag. —————— Jüngere Aäukern inchekundig, ge⸗ indt. zum ſofort. ntritt geſucht irſtellung zwiſch. 11 Uhr vorm. Beſchenkhaus den Planken, itzſchek Reimer P 3, 12. Schuhe dann immer Qhcrociłtau Schuhe il Sie sich wohl darin fühlen lleinverkauf Zchrihhas L. Monrheirn MN—1• 7 — IImmm 3 ꝛin- ler, dar in ren lei- IlllIien dis- — 3 S3̊ 83 Iimnnm⸗ Inn f vom Dienſt: npolitik: Hel⸗ elm Kicherer; m Ratzel; für ub), Stellver⸗ uilleton und natteil: Fritz für Sport: lhelm Ratzel; in Mannheim inn v. Leers. chach Berlin cher Oriainal⸗ 6 bis 17 Uhr intag) Mannheim u. Druckerei n: 10.30½ bis : Fernſprech⸗ 2l⸗Nr. 354 21. ichter Mhm. im Nr. 2, naen Nr. 7. 50 000 Gertag u, Schriſtettung: Mannpeim, g 3, 14/½10. Fernſpr.⸗Sammei⸗Mr. 354 21. Das„Hatentreuz⸗ kanner“ Ausgabe à erſcheint wöchtl. 12mal. W ſe: Frei Haus monatl..20 Ri. u. 50 Pf Trägerlohn; durch die Poſt.20 RM.(einſchi. 6 eld. Ausgabe ß erſch. wöchtl. 7mal. 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Juli 1937 kin mehr als ſeltſamer Beſchluß mit durchaus unzuläſſiger Einmiſchung in deutſche Verhältniſſe und einer bedauerlichen„Begründung“ Deutſche Rirchen proteſtieren Der politiſche Tag Die franzöſiſche Preſſe hat ſich mit einem lei⸗ denſchaftlichen Uebereifer auf die von uns ver⸗ öffentlichten Einzelheiten über den Einſatz akti⸗ ver Formationen der franzöſiſchen Fremden⸗ legion im rotſpaniſchen Kriegsgebiet geſtürzt. Die offiziöſe franzöſiſche Nachrichtenagentur war mit einer Haſt, die ſonſt bei ihr ſelten feſtzuſtellen iſt, mit einem ſummariſchen De⸗ menti zur Hand. Selbſtverſtändlich kein Wort zu den Einzelheiten der deutſchen Enthüllun⸗ gen, die inzwiſchen in der ganzen Weltpreſſe Aufſehen erregt haben. Kein ernſthafter Verſuch der Widerlegung— dafür aber in Bauſch und Bogen eine kategoriſche Ab⸗ leugnung, ſchlecht geſpielte Entrüſtung und der matte Verſuch einer Gegenattacke. Selbſt der franzöſiſche Rundfunk iſt eingeſchaltet worden, um die durſchlagende Wirkung des von uns veröffentlichten Tatſachenmaterials abzuſchwä⸗ chen. Wir meinen, daß das Grund genug iſt, den vorgeſtern veröffentlichten und zweifellos abſolut für ſich ſprechenden Tatſachen noch einige weitere Einzelheiten hinzuzufügen. Es iſt uns nämlich— wie den Pariſer Großfabri⸗ kanten in wenig überzeugenden Dementis zwei⸗ fellos nicht bekannt iſt— nicht nur möglich, die Tatſache einer Verſchickung recht ſtarker Forma⸗ tionen der franzöſiſchen Fremdenlegion in den bolſchewiſtiſchen Teil Spaniens mit allen wün⸗ ſchenswerten Einzelheiten unter Beweis zu ſtel⸗ len, es ſind auch noch einige weiter zurücklie⸗ gende Vorgänge, die mit dieſer neuen franzö⸗ ſiſchen Intervention in Spanien in urſächlichem Zuſammenhang ſtehen, zur Kenntnis eines grö⸗ ßeren Perſonenkreiſes gelangt, als man es in Paris wahrhaben möchte. So dürften z. B. ge⸗ wiſſe Behörden in Franzöſiſch⸗Marokko in der Lage ſein, darüber Aufſchluß zu geben, zu welchem beſonderen Zwecke in Uazan und Taza ſchon ſeit langem Freiwilligen⸗ werbungen in großem Stile vorge⸗ nommen werden. Man ſcheint ſich da unten ſogar ſchon ſo ſicher zu fühlen, daß dieſe An⸗ werbungen— vor allem in Taza, das als die eigentliche Werbezentrale gelten darf— in aller Offenheit vor ſich gehen, und zwar mit der ausdrücklichen Bekanntgabe des Zwek⸗ kes: nämlich zum Einſatz an der ſpaniſch⸗bol⸗ ſchewiſtiſchen Front. Dieſe Tatſache ergänzt aufs beſte unſere Meldung über die Entſen⸗ dung aktiver Formationen der franzöſiſchen Fremdenlegion in das ſpaniſche Kriegsgebiet. Damit wird auch bewieſen, wie es in Frank⸗ reich um die„Fiktion“ der Nichteinmiſchung beſtellt iſt oder vielmehr, welche„Fiktionen“ mit den Dementis geſchaffen werden ſollen. Ein Blick in die engliſche Preſſe beweiſt, daß infolge der Torpedierungsverſuche franzöſiſcher Kreiſe und ſowjetruſſiſcher Auch⸗Diplomaten nach wie vor in London wenig Aus⸗ ſicht beſteht, daß eine Einigung über das Ver⸗ fahren bei der Prüfung der britiſchen Nicht⸗ einmiſchungsvorſchläge erzielt wird. Reuter meldete am Freitagabend ſogar, die Anregun⸗ gen, die in den letzten Tagen von der britiſchen Regierung gemacht worden ſeien, hätten ſich be⸗ reits als wenig geeignet erwieſen, eine ange⸗ meſſene Löſung des Problems zu erreichen. Offenbar iſt wieder mal ein toter Punkt erreicht, und wir ſehen uns der Tatſache ge⸗ genüber, daß diejenigen Kreiſe jenſeits der deutſchen Grenzen, die das Wort Friedens⸗ politik immer ſo gerne im Munde führen, augenblichlich wenig dazu tun, im Sinne dieſer Politik der europäiſchen Solidarität den Weg zu bahnen. (Orohtberlchtunserfet Berllner Schriftleltung) Berlin, 23. Juli Die großen Bedenken, die man von Anfang an gegen die ſogenannte„Weltkirchenkon⸗ ferenz“ in Oxford(England) haben mußte, haben ſich jetzt als durchaus berechtigt erwieſen. Die Weltkirchenkonferenz hat es für notwendig befunden, eine Botſchaft an die Deut⸗ ſche Evangeliſche Kirche zu beſchließen, die über den Rahmen einer kirchlichen Verlaut⸗ barung weit hinausgeht und eine unverkenn⸗ bare Spitze gegen das Deutſche Reich enthält. Die Begründung, die der Lordbiſchof von Chicheſter zu dieſer Botſchäft gegeben hat, iſt außerordentlich befremdend. Sie zeugt von einer völligen Verkennung der wahren Lage und kann als eine bemerkenswert weltfremde Ent⸗ gleiſung bezeichnet werden, die auch dadurch nicht gemildert iſt, daß der Lordbiſchof ſelbſt vielleicht nicht von der Tragweite ſeiner Worte überzeugt geweſen iſt. Wenn der Lordbiſchof ſich nicht davor ge⸗ ſcheut hat, die Kirchenlage in Sow⸗ jetrußland in einer Botſchaft an die Deut⸗ ſche Evangeliſche Kirchemit den deutſchen Verhältniſſen in Zuſammenhang zu bringen, dann erfordert ſchon dieſe eigen⸗ tümliche Methode allerſchärfſte Zurück⸗ weiſſung. Denn es iſt der Höhepunkt ent⸗ weder ſtrafbarer Naivität oder verwerflicher Gehäſſigkeit, die Kirchenverhältniſſe in»Deutſch⸗ land, die auf durchaus klarer Rechtsgrundlage und zum größten Teil im Rahmen theologiſcher Erörterungen ausgetragen werden, auch nur entfernt vergleichen(1) zu wollen mit den ſerienweiſen Prieſtermorden und Kirchenſpren⸗ gungen in der Sowjet⸗Union. nach überlebter bölkerbundsmethode Ebenſo ſkandalös iſt die Behauptung, daß in Deutſchland die Freiheit der religiöſen Verkün⸗ dung beeinträchtigt ſei. Durch nichts iſt das Skadalöſe dieſer Behauptung beſſer zu wider⸗ legen, als durch die Erklärungen, die von den Vertretern der deutſchen Freikirchen auf der Oxforder Konferenz abgegeben worden ſind. In dieſen Erklärungen bringen die evangeli⸗ ſchen Freikirchen Deutſchlands mit ausdrück⸗ licher Betonung ihren Dank(h) zum Ausdruck für die uneingeſchränkte Freiheit der Ver⸗ kündung des Evangeliums und für die Gelegenheit, die ſie in Deutſchland haben, ihren Dienſt in Evangeliſation, Seelſorge, ſozia⸗ ler Fürſorge und Gemeindeaufbau tun zu können. Daß im übrigen in dem Oxforder„Welt⸗ kirchenkongreß“ ſo eine Art„Genfer Welt“ mit Völkerbundsmethoden zu herrſchen ſcheint, beweiſt der in Oxford zum Beſchluß er⸗ hobene Vorſchlag, eine Delegation nach Das nationale Spanien feierte den ersten Jahrestag der Erhebung Deutſchland ſchicken zu wollen. Will man hier etwa an das politiſche Vorbild von Repa⸗ rationskommiſſionen anknüpfen, die nach dem Kriege in Deutſchland auftauchten, um dem deutſchen Volke unerwünſchte Ratſchläge zu gebenꝰ Einzelheiten der„Botſchaft“ Wie D meldet, wird in dem ſeltſamen Be⸗ ſchluß der Oxforder Weltkirchenkonferenz die Abweſenheit von Delegationen der Deutſchen Evangeliſchen Kirche„lebhaft bedauert“ und auf die angeblichen Schwierigkeiten der Kirche bei ihrer Verkündigung() hingewieſen. Es wird dabei auch der römiſch⸗katholiſchen Kirche gedacht und der Hinderniſſe, die an⸗ geblich der chriſtlichen Jugenderziehung ent⸗ gegenſtünden(). Die Botſchaft ſchließt mit einem feierlichen Gelöbnis der Glaubensver⸗ bundenheit. fortsetzung siehe Seite 2 Weltbild( Der erste Jahrestag der nationalen Erhebung unter dem jetzigen Staatschef General Franco wurde überall im natlo- nalen Spanien feierlich besangen. Unser Bild; In Larache(Spaniech-Marokko) wurde eine Militärparade abgehalten. Ins zweite Jahr des neuen Spaniens! Zwölf lange, harte und blutige Monate ſind verfloſſen, ſeitdem General Franco in Spa⸗ niſch⸗Marokko ſeine Aktion begann, die vom erſten Tage an Europa in Atem gehalten hat. Franco hat noch nicht endgültig geſiegt. Der bolſchewiſtiſche Widerſtand iſt noch nicht gebro⸗ chen. Etwa ein Drittel des ſpaniſchen Bodens und der ſpaniſchen Bevölkerung laſten und lei⸗ den noch unter der roten Flagge. Drei Momente ſind es, denen die ſchm erz⸗ lich lange Dauer des ſpaniſchen Krieges zuzuſchreiben iſt: erſtens das Ver⸗ ſagen eines Teiles der nationalen militäriſchen Führer beim Ausbruch der Bewegung in Ma⸗ drid, Valencia und Barcelona, womit den Geg⸗ nern Francos ganze Provinzen als Wider⸗ ſtandsgebiete blieben; zweitens die ſowjetruſſi⸗ ſche und internationale rote Unterſtützung, die den Machthabern von Madrid und Valencia vom erſten Tage ab und in immer ſteigendem Maße zuteil ward; drittens die Fiktion, daß es ſich bei Francos Aktion um eine„Rebellion“ gegen die„rechtmäßige Regierung“ handelte. Dieſes letzte, mehr pſychologiſche Moment hat weſentlich dazu beigetragen, inneren Wider⸗ ſtand und äußere Unterſtützung ſo ſtark werden zu laſſen, daß heute zu ihrer Ueberwindung ein vielfaches an Kraftaufwand notwendig iſt, wie er Franco im Juli vergangenen Jahres zur Verfügung ſtand. Die inneren und äuße⸗ ren Feinde Francos haben mit gutem Propa⸗ gandainſtinkt dieſe„Rebellions“⸗Theſe vom erſten Augenblick an richtig einzuſchätzen und auszuwerten verſtanden. Sie durften ſich vom Beginn an nicht nur der politiſchen, ſon⸗ dern auch der formalen Unterſtützung vor allem Frankreichs ſicher fühlen. Aber nicht nur die Franzoſen ſprechen bis heute hartnäckig von „Rebellen“ und„Regierungstruppen“, ſondern auch die engliſchen Zeitungen bedienen ſich in liebgewordener Gewohnheit dieſer Ausdrucks⸗ weiſe, die weſentlich dazu beigetragen hat und noch dazu beiträgt, das ſpaniſche Problem in den Hirnen unkritiſcher und ordnungsliebender Bürger zu verfälſchen. Es kann daher nicht oft und klar genug zum Ausdruck gebracht werden, daß Francos Aktion vomerſten Tage an kein nationaler Aufſtand, ſondern ein Akt natio⸗ naler Selbſtbehauptung geweſen iſt. Das Gedächtnis der Welt iſt kurz. Wer weiß noch, daß zu Beginn des Jahres 1936 in Spa⸗ nien nach verfälſchten Wahlen eine Linksregie⸗ rung ans Ruder kam, die ſelbſt nach parlamen⸗ tariſcher Arithmetik keine Mehrheitsregierung war? Wer entſinnt ſich noch, daß mit dieſer Re⸗ gierung bereits die Serie der Verfolgungen und Morde, der Kirchen⸗ und Klöſterverbren⸗ nung begann? Francos Bewegung der Selbſt⸗ beſinnung des wahren Spaniens machte den latenten Zuſtand der Unordnung, der Zucht⸗ loſigkeit, der Anarchie, des Vaterlandsverrats zu einem akuten. Während hinter Francos Li⸗ nien von Beginn an bürgerliche Ordnung herrſchte, Bauern ihrer Feldarbeit, Städter ihrem Gewerbe nachgingen, raſten durch die ro⸗ ten Gebiete Mordgier, Brandfackel und hem⸗ mungsloſe Willkür gegen alles, was nationaler Sympathien verdächtig war. Aber das demo⸗ kratiſche Weſteuropa blieb ſtur bei ſeiner Fik⸗ tion: hier legale Regierung— dort Rebellen. Daß ſelbſt berufsmäßig kühle Köpfe noch heute von dieſer Verwirrung der Begriffe nicht frei ſind, beweiſen dꝛe Londoner Nichtein⸗ ———— ———————————— „Hakenkreuzbanner“ 3 Samstag, 24. Juli 1937 miſchungs⸗Verhan dlungen. Eine Handvoll formaljuriſtiſcher Diplomaten zur rechtlichen Anerkennung eines beſtehenden Zu⸗ ſtandes und zu entſprechenden Schlußfolgerun⸗ gen zu bewegen, fällt General Franco ſchwe⸗ rer, als den eiſernen Gürtel von Bilbao zu ſprengen. Mit dieſer Haltung verträgt ſich für England jedoch recht gut die Praxis, in Hotel⸗ zimmern mit Bevollmächtigten der Franco⸗Re⸗ gierung über die Lieferung biscayiſcher Erze erfolgreich zu verhandeln, und die ſtändige Fühlungnahme zwiſchen Frankreichs Spanien⸗ botſchafter Herbette in Saint⸗Jean⸗de⸗Luz mit der inoffiziellen Vertretung Salamankas im gleichen Städtchen iſt nicht nur Eingeweihten bekannt. Was iſt Rotſpanien heute anders als eine Kolonie ſowejtruſſiſcher Revolutionspolitik, als ein Sprungbrett internationaler Zerſetzungs⸗ kräfte? Moskaus Botſchafter in London ver⸗ teidigt im Nichteinmiſchungsausſchuß die„In⸗ tereſſen“ Valencias mit einer Hingabe, als ob es ſich um eine der Sowjet⸗Namensrepubliken handele. Sowjetruſſiſche Bomber und Tanks ſprechen vor Madrid eine nicht minder deutliche Sprache, und die Landsknechte der internatio⸗ nalen Brigaden kämpfen nach ihren eigenen Manifeſten nicht für Spanien, ſondern für die Dritte Internationale. Was aber ſteht hinter Franco? Das Spa⸗ nien der Ordnung und der Vaterlandsliebe. Und wem dieſe Werte nicht genügen, dem dürften einige Zahlen dienen, die nicht nur eine Bilanz des ſiegreichen Kämpfens und Vordringens Francos darlegen, ſondern auch vor Augen führen, daß nach Raum und Bevöl⸗ lerung heute Franco in Spanien herrſcht. In den erſten Tagen der Bewegung vom Juli 1936 erſtreckte ſich das Einflußgebiet der Natio⸗ malen auf 147 000 Quadratkilometer mit einer Bevölkerung von 7% Millionen Einwohnern. Heute ſind 310000 Quadratkilo⸗ meter in Francos Händen, von 14 Millionen Spaniern bewohnt. Das rote Spanien hingegen iſt innerhalb eines Jahres von 350000 Quadratkilometer auf 194000 Quadratkilometer zuſammengeſchrumpft und die unter der Herrſchaft Valencias ſtehende Bevölkerung von 16“% Millionen auf 9 Millionen Einwohner. Von Frun über To⸗ ledo, Malaga bis Bilbao haben die Nationa⸗ len Stadt auf Stadt in ihren Beſitz gebracht und dem bürgerlichen Leben zurückgeführt, wäh⸗ rend es den Valencia⸗Milizen nicht gelang, auch nur eine nationale Stadt zu erobern. Dieſe in nüchteren Zahlen ausgedrückten Leiſtungen aber wurden erreicht, obwohl die reichen induſtriellen Bezirke und die Rüſtungs⸗ induſtrie ſich faſt ausſchließlich in den Händen der ſpaniſchen Bolſchewiſten befanden, die außerdem über den großen Goldſchatz der Bank von Spanien verfügten. General Franco hat kein Gold, aber er wußte Handelsverträge abzuſchließen. Was die internationalen Poli⸗ tiker ihm verſagen, gewährt ihm die internatio⸗ nale Wirtſchaft, nämlich Vertrauen und An⸗ erkennung. Die Franco⸗Peſete notiert gut, die Wirtſchaft im nationalen Spanien geht ihren geordneten Gang, die Bedürfniſſe der Kriegswirtſchaft können erfüllt werden, das Volk hat keinen Mangel an Lebensmitteln noch an ſonſtigem Lebensbedarf. Geſtützt auf dieſe wirtſchaftliche Sicherheit, getragen vom Vertrauen des ſpaniſchen Volkes geht Franco mit ſeinen tapferen Truppen in das zweite Jahr des nationalen Krieges, von dem mit ihm eine Welt hofft, daß es das letzte und da es an Monaten kurz ſein möge. Ng. Der beforder einmiſchungsverſuch lIlllAliitststittisimimtIIIIIIZIkkkszzzzxszzzttirtittitirtiitIzIzziiIIIJiszxsstsztztirtstuimmittiiiiiszzikittszzzääxfäk(fcrzsetz0h9 voh Seite 1) Ueberaus merkwürdig berührt auch der in Oxford gefaßte Plan, einen„Weltrat der Kirchen“ zu ſchaffen, der alle fünf Jahre zu⸗ ſammentreten ſoll. Wird dieſem Rat etwa die Aufgabe eines kirchlichen Völkerbundes zuteil werden, in dem die anglikaniſche und die ame⸗ rikaniſche Gruppe dominieren? Das würde ein eindeutiges Eindringen der politiſchen Sphäre in die Angelegenheiten der Kirche bedeuten. Damit wäre aus dem ökumeniſchen Gedanken einer geiſtigen Fühlungnahme zwangsläufig eine organiſatoriſche Angelegenheit geworden, ein internationaler kirchenpolitiſcher Apparat, der ſich nur zum Schaden der einzelnen Kir⸗ chen auswirken kann. Hat man ſo wenig aus der unfruchtbaren politiſchen Arbeit des Gen⸗ fer Völkerbundes gelernt, daß man ihn auf kirchlichem Gebiet nachzuahmen verſucht? Es ſteht im übrigen zu erwarten, daß ſich alle kirchlichen Kreiſe in Deutſchland von dieſem merkwürdigen Treiben fernhalten. Die Kirche des Landes Luthers kann unmöglich die Rolle einer Sektion einer internationalen Kirche ſpie⸗ len, die ihre Befehle von einer auswärtigen Stelle entgegennimmt. Der Proteſt der deutſchen Freikirchen Die Vertreter der deutſchen Freikirchen auf der Weltkirchenkonferenz haben eine Erklärung an den Geſchäftsausſchuß abgegeben, in der es u. a. heißt: „Die evangeliſchen Freikirchen in Deutſchland ſind dankbar für die uneingeſchränkte Freiheit der Verkündung des Evangeliums von Chriſto und für die Gelegenheit, die ſie in Deutſchland haben, ihren Dienſt in Evangeliſation, Seel⸗ ſorge, ſozialer Fürſorge und Gemeindeaufbau tun zu können. Dem in der Deutſchen Evange⸗ liſchen Kirche ausgebrochenen Kirchenſtreit ge⸗ genüber haben ſich die evangeliſchen Freikirchen von Anfang an neutral verhalten. Sie leiden Die kntſpannung im Fernen oſten aber ſelbſtverſtändlich innerlich mit unter den Folgen des Konflitts. Wir ſind mit der großen Hoffnung nach Orford getommen, daß die Weltö kirchenkonferenz ein Wort der Hilfe finden werde und in der Welt Verſtändnis für die Ge⸗ ſamtlage in Deutſchlaund wecken und den Weg zu dem langerſehnten Frieden bahnen werde. Wir ſind aber der Ueberzeugung, daß die „Botſchaft an die Deutſche Evangeliſche Kirche“ in der von der Konferenz angenomme⸗ nen Form einen ſolchen Mittlerdienſt nicht leiſten kann, daß ſie im Gegenteil ge⸗ eignet iſt, Gegenſätze zu verſchärfen, zumal in einer uns befremdenden Weiſe auch die römiſch⸗katholiſche Kirche in die Botſchaft einbezogen wurde. Insbeſondere ſehen wir uns nach ſorgfältiger Prüfung des Textes, der uns leider erſt wäh⸗ rend der Sitzung zugänglich gemacht wurde, ge⸗ nötigt, zu ertlären, daß wir nicht zuſtim⸗ men können.“ Aehnliche, ſehr beſtimmt gehaltene Proteſt⸗ erklärungen ſind am Freitag in Orford auch von der Altkatholiſchen Geſamtkirche und der Ruſſiſch⸗Orthodoxen Kirche im Ausland abgegeben worden. Profeſſor Dr. Rev. Keußen als Delegierter der Altkatholi⸗ ſchen Kirche und Biſchof Seraphim als De⸗ legat der Biſchofsſynode der Ruſſiſch⸗Ortho⸗ doxen Kirche im Ausland haben folgendes er⸗ klärt: die fonferenz wurde überrumpelt „In der allgemeinen Delegiertenverſamm⸗ lung wurde die Botſchaft der Weltkonferenz, die ſich mit der deutſchen Kirchenfrage befaßt, ver⸗ lefſen und genehmigt. Es war nach Lage der Sache, zumal der Wortlaut der Botſchaft den Konferenzmitgliedern zuvor nicht be⸗ kanntgegeben worden war, nicht möglich, gegen ihre Faſſung Widerſpruch zu erheben. Es liegt uns fern, allen chriſtlichen Brüdern, die um ihres Glaubens und ihres Belenntniſ⸗ ſes willen leiden, unſer Mitgefühl zu verſagen. Wir müſſen aber Widerſpruch erheben, wenn in dieſem Zuſammenhang auch die Römiſch⸗Ka⸗ tholiſche Kirche in Deutſchland als eine Kirche genannt wird, die um ihres Glaubens willen zu leiden habe. Dieſe Erklärung erſcheint uns monſtrös im Angeſicht der Tatſache, daß die Strafverfolgungen, welche insbeſondere Mit⸗ glieder geiſtlicher Genoſſenſchaften in dieſer Kirche ſich zugezogen haben, durch ſchwerſte ſitt⸗ liche Vergehen bedingt waren von ſolcher Art, daß ſie unter Chriſten nicht einmal genannt werden ſollten. Auch ſcheint es uns nicht angemeſſen, die Ab⸗ ſicht beſtimmter Kreiſe, die chriſtliche Lehre und Beide Parieien ziehen ihre Truppen zurück Nanking, 22. Juli.(Eig. Dienſt) Wenn ſich auch durch das Ausbleiben beun⸗ ruhigender Meldungen noch kein endgültiges Urteil im poſitiven Sinne ermöglichen läßt— zumal es denkbar iſt, daß beide Parteien nur Zeit gewinnen wollen—, ſo berechtigt dieſe Pauſe doch zu der Vermutung, daß die augen⸗ blickliche Entſpannung in und um pPei⸗ ping zu einer endgültigen Klärung der bedroh⸗ lichen Lage führen wird. Der Garniſonwechſel der 37. und 132. Divi⸗ ſion der 29. chineſiſchen Armee vollzieht ſich ganz programmäßig und anſcheinend ohne größere Schwierigkeiten unter Ueber⸗ wachung einer japaniſch⸗chineſiſchen Militär⸗ kommiſſion. Während ſich die Japaner mit der Haltung des chineſiſchen Militärs zufrie⸗ den erklären, zeigen ſich allerdings die Chine⸗ ſen darüber enttäuſcht, daß die erwartete, wenn auch nicht als befriſtet in Ausſicht geſtellte Zurücknahme der japaniſchen Truppen aus dem Kampfgebiet bisher noch nicht überall deutlich erlkennbar geworden iſt. 19•5 In Peiping iſt der Straßenverkehr jetzt nur noch zwiſchen Mitternacht und 5 Uhr morgens beſchränkt. Die Bahnverbindung mit Tientſin iſt beinahe wieder normal im Gange, und auch auf der Hankau⸗Bahn iſt wenigſtens ein be⸗ ſchränkter Verkehr aufgenommen worden. Der Luftverkehr der beiden chineſiſchen Luftfahrtge⸗ ſellſchaften wird weiter ohne Schwierigkeiten durchgeführt. In Poris wird das Beot noch teurer DNB Paris, 23. Juli. Infolge des Anziehens der Mehlpreiſe wird der Brotpreis in Paris vom 29. Juli ab wie⸗ der einmal erhöht. Das Kilogramm Brot, das bisher 2,35 Franken koſtete, wird ab kommen⸗ den Donnerstag 2,40 Franken koſten. Kirche zu bekämpfen und womöglich zu zerſtö⸗ ren, als eine allgemeine hinzuſtellen, dies uan ſo weniger, als noch vor wenigen Wochen ein Er⸗ laß des Reichsjugendführers die re⸗ ligibſe und kirchliche Unterweiſung der heran⸗ wachſenden Jugend ſicherzuſtellen verſucht. Unter dieſen Umſtänden iſt es uns nicht mög⸗ lich, uns der Botſchaft anzuſchließen.“ Biſchof Seraphim hat dem noch hinzuge⸗ fügt:„Die Biſchofsſynode der Ruſſiſch⸗Ortho⸗ doxen Kirche im Auslande iſt der gegenwärti⸗ gen Reichsregierung zum Dank ver⸗ pflichtet für den energiſchen Kampf, den dieſe Regierung gegen den Bolſche wismus, dieſen Erzfeind des gläubigen ruſſiſchen Volkes und der ganzen Chriſtenheit, führt, und für das Entgegenkommen und die Unterſtützung, die dieſe Regierung der unter der Leitung der Biſchofsſynode ſtehenden Diözeſe in Deutſchland erwieſen hat.“ Der boldſchatz von Ponama nur ein Märchen, oder ſchon abtransportiert? DNB Panama, 25. Juli Die ſogar amtlich beſtätigte Entdeckung eines Goldſchatzes im Werte von drei Millionen Dol⸗ lar hat plötzlich eine geheimnisvolle Wendung genommen. Der zum Schutz des Goldes abge ⸗ ſandte Polizeichef Oberſt Pino teilte dem Prü⸗ ſidenten von Panama mit, daß der Franzoſe Vonteck, einer der drei Finder, der die Po⸗ lizei zur Fundſtelle geführt hatte, dort uner⸗ wartet Selbſtmord begangen habe. In Pa⸗ nama wird angenommen, daß Pino, der am Donnerstag aus David, der Hauptſtadt der Provinz Chiriqui, über den Fund telegrafiſch berichtet hat, ſich nicht vorher von der Wahr⸗ heit überzeugt, ſondern die Berichte des Gou⸗ verneurs und zweier Polizeioffiziere als wahr unterſtellt hat. Das Geheimnis wird dadurch vertieft, daß der zweite Finder, ein Ame⸗ rikaner namens Thorpe, auf Befragen jede Kenntnis von Schätzen beſtritten hat. Der dritte Finder, angeblich ein Deutſcher namens Anton Hill, iſt ſpurlos verſchwunden. Der Präſident von Panama ordnete eine gründliche Unterſuchung an, da immer noch die Möglichkeit beſteht, daß der Goldſchatz illegal abtransportiert wurde. —————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————— ⏑mmm Zur Auflösung des„Allgemeinen Deutschen Musikvereins“ (Eigener Berichfdes HB) Dr. J. F. In der Münchener Hauptverſamm⸗ lung beſchloß der„Allgemeine Deutſche Muſik⸗ verein“ einſtimmig das Ende ſeines Beſtehens. Der erſte Vorſitzende des liquidierten Verban⸗ des, Prof. Dr. Raabe, dankte ſeinen Vorgän⸗ gern Prof. Siegmund von Hauſegger und ſei⸗ nen Mitarbeitern für die geleiſtete Arbeit, die von jetzt ab von der Reichsmuſikkammer wahr⸗ genommen wird. 5 Damit ſchließt eine Entwicklung, die unter Franz Liszt einſt verheißungsvoll klar und fruchtbar begonnen, in jüngſter Zeit aber im Widerſtreit der Meinungen und verſandet war. Der ADMW beſaß ſchon ſeit langem nicht mehr das Maß der Autorität un⸗ ter der wirkenden Muſikerſchaft, um deren künſtleriſchen Lebensweg umfaſſend fördern zu können, wie es der Sinn ſeines Gründers ge⸗ weſen war. Er wurde im Brennpunkt heftiger Diskuſſionen und Fehden das Spiegelbild einer zerriſſenen Muſikkultur, die ſich den Boden für einen geſunden Aufwuchs ſelbſt entzogen hatte. Die Reichsmuſikkammer wird dieſen Zuſtand durch die weitergreifende Reform des Muſik⸗ weſens endgültig beſeitigen, und kann mit ihren Maßnahmen dem vorwärts ſtrebenden deut⸗ ſchen Künſtler ein ſtärkeres Rückgrat ſein, als ein Verein, in dem die verſchiedenſten Inter⸗ eſſen zuletzt aufeinander prallten. Schon lange hatten ja praktiſch Staat und öffentliche Hand die Schirmherrſchaft für das produktive Muſik⸗ ſchaffen übernommen. Die Auflöſung des AdDMe war der letzte Schritt, die großen Pläne für den Auftrieb der ſchöpferiſchen Lei⸗ ſtung auszuführen, die ein Totaler Staat“ ſei⸗ nen geiſtigen Bürgern ſchuldig iſt. Die neue Deſſauer Oper. Der Ban des neuen Deſſauer Theaters wird aller Vor⸗ ausſicht nach bis zum 1. Februar nächſten Jah⸗ res vollendet ſein, ſo daß hier die erſte Opern⸗ aufführung ſtattfinden kann. Für die kommende Spielzeit hat der Intendant einen Teilſpielplan aufgeſtellt. Massenandrang in München Die Große Deutſche Kunſtausſtellung 1937 im Haus der Deutſchen Kunſt in München mußte am erſten Tag ihrer Eröffnung eine Be⸗ ſucherzahl von weit über 10 000 Perſonen durch ihre Pforten ſchleuſen. Wohl einmalig in der Geſchichte der Kunſtausſtellungen dürfte wohl die Tatſache ſein, daß das monumentale Gebäude trotz ſeiner rieſigen Ausmaße nicht weniger als dreimal wegen Ueberfüllung von der Polizei geſperrt werden mußte. Es iſt ein klarer Beweis dafür, daß durch eine zielſtrebige Kulturpolitik die breite Maſſe wieder Inter⸗ eſſe an geiſtigen Problemen der Zeitgeſchichte gefunden hat. — Der Zuſtrom zum Hauſe der Deutſchen Kunſt hält unvermindert an. Faſt 10 000 Beſucher drängen ſich täglich in die Ausſtellung. Auch der wirtſchaftliche Erfolg für die Künſtler hat ungeahnte Ausmaße angenommen. Schon jetzt ſind für über 250 000 RM Bil⸗ der aufgekauft worden. Auch die betrübliche Heerſchau der„Entaxte⸗ ten Kunſt“ lockt die Menge an, die hier das traurige Gegenſtück zu den gediegenen und ehr⸗ lichen Arbeiten der Großen Deutſchen Kunſt⸗ ausſtellung ſehen will. 30 000 Menſchen er⸗ lebten bislang die ſcheußliche Fratze des Kul⸗ turbolſchewismus, der Deutſchlands Kultur⸗ leben in den Nachkriegsiahren überflutet hatte, Auch nächſtes Jahr Tag der Deutſchen Kunſt Bei der Abſchiedsfeier der Reichskunſtkammer teilte der Münchener Oberbürgermeiſter Fiehler mit, daß auch im nächſten Jahr ein Tag der Deutſchen Kunſt in München, und zwar wieder im Juli ſtattfinden wird, und daß man die Vorbereitungen frühzeitig in Angriff nimmt. Uraufführung auf der Felſenbühne Ehrenfriedersdorf i. E Das Freilichttheater Greifenſteine bei Ehren⸗ friedersdorf im Erzgebirge trat zum erſtenmal mit einer Uraufführung, hervor. Es brachte das Volksſtück„Stülpner Karl“ von dem heimiſchen Lehrer und Schriftſteller Willy Hörning heraus und verhalf ihm zu einer innerlich und äußer⸗ lich lebendigen Aufführung, der die Gebirgler begeiſtert folgten, und zu einem ſtarken Pu⸗ blikumserfolg. Hörning verzichtet in dem ſchlichten unkomplizierten Spiel auf alles Sa⸗ genhafte und Anekdotiſche, von dem die Ge⸗ ſtalt des erzgebirgiſchen Wildſchützen und Volkshelden umrankt iſt. Er ſieht in Karl Stülpner mehr als einen Rebellen, nämlich einen Menſchen mit fanatiſchem Gemeinſchafts⸗ ſinn, der ſich mit gleicher Unerſchrockenheit ein⸗ ſetzt für ſeine Mutter wie für ſeine Gebirgler, für ſeine Heimat wie für ſeinen Landesherrn und ſeine Geliebte. Das Stück, das von Ernſt Lüſenhop inſzeniert und von einem Enſemble Freiberger und Annaberger Schauſpieler auf⸗ Leinat wurde, kam naturgemäß auf den Bo⸗ den, auf dem es vor einem guten Jahrhundert geſpielt hat, zu beſonderer Wirkung. Dr. Hans Haferkorn. Vollbehr⸗Ausſtellung des NSOB In den Ausſtellungsxräumen des Hauſes der Deutſchen Erziehung eröffnete der Reichswalter des NS⸗Lehrerbundes, Gauleiter Fritz Wächl⸗ ler, in Anweſenheit des Künſtlers ſowie des geſamten Stabes der Reichswaltung NSOB., der Vertreter der Partei, des Stgates und der Wehrmacht die Gemäldeausſtellun„Bunte, leuchtende Welt“, die einen tiefen Einblick in das reiche Schaffen des Kolonial⸗ und Kriegs⸗ malers, des Malers der Reichsautobahnen und des Reichsparteitaggeländes, Profeſſor Enn ſt Vollbehr, gibt. Die zahlreichen Gemälde zeigen außer Bau⸗ abſchnitten der Reichsautobahn vor allem die bunte leuchtende Welt der Ferne, an der das deutſche Volk in ſeinen Kolonien früher auch Anteile hatte. Sie veranſchaulichen Landſchaft und Leben dieſer Erdteile ſo meiſterhaft, daß, „wie Gauleiter Wächtler ankündigte, die Reichs⸗ waltung des NS-⸗Lehrerbundes auf geeignete Profe as Lebenswerk des großen Künſtlers Prof. Vollbehr vor allem an die deutſche Jugend heranbringen wird. Entſprechende Pläne liegen bereits vor. Prof. Vollbehr ſelbſt hat ſeine Bilder vor allem für die deutſche ugend geſchaffen. Er ſprach darum dem Reichswalter des NS⸗Lehrerbundes für die ihm angekündigte Unterſtützung ſeines Lebenswer⸗ kes ſeinen Dank aus. Max Halbe ſchrieb ein Feſtſpiel In den letzten Tagen des Auguſt feiert die Stadt Elbing ihr 700jähriges Beſtehen. Im Höhepunkt der Veranſtaltungen ſoll die Urauf⸗ führung eines Feſtſpieles ſtehen, das Max albe geſchrieben hat und den Titel„Durch die ahrhunderte“ trägt. Halbe iſt ſelbſt ein Kind des deutſchen Oſtens. Er wurde ganz in der Nähe von Elbing am 4. Oktober 1865 zu Gütt⸗ land bei Danzig geboren. Das Feſtſpiel hat auch ein rieſiges muſikaliſches Aufgebot. Der Dresdner Generalmuſikdirektor Paul van Kem⸗ n betreut die Aufführung. Ihm ſtehen bei den Sängern Michael Bohnen, Karl Schmitt⸗ Walter, Margret Pfahl und Margarete Arndt⸗ Ober zur Seite. Ein Spiel vom„Rebellen des Erz⸗ gebirges“. Im Freilichttheater auf dem Greifſenſtein wurde das Volksſtück„Stülpner Karl“ von Willy Hörning uraufgeführt. Der Titelheld iſt eine legendäre Geſtalt aus dem 19. Jahrhundert, deſſen Schickſal im Volke weiter⸗ lebte. Er muß ſo eine Art Karl Moor geweſen ſein, wie ihn Schiller gezeichnet hat. Hörning, der anſcheinend alte vergeſſene Chroniken aus⸗ münzen konnte, gibt dem„Stülpner Karl“ die Züge eines Revolutionärs und Idealiſten, der als Helfer des von fremden Ausbeutern ge⸗ lnechteten Bauerntums gegen Staat und Obrig⸗ keit auftritt. ruſſiſch⸗orthodoxen Freinkre „Warum zeuge wiec schon so vi „Jo, unse nebvlich eir Ssehenl“ d Flit„Pẽ Nach den Deutſchen 9 Ereignis Ze ſchen Kunſtſ weſenheit d Bayreuth di der Auffü glanzvollen Die großen Der Geni— ſer Stadt, ſchöpfer die( Wieder hat ſchůn ſt e s die Bühne äußeren Ral Straßen mit und die rick Beſitz ergrif nerſtadt Bar Führer a gemeinde au getroffen, di⸗ ſtätte auf d lichen Werke Beglückung 1 Das bewäh 21 Auffüh jährigen Bü acht„Lohen fal“⸗Aufführ „Ring der N der Oberlei Wagner, d Proiess Der bekannte und Reichskan⸗ stik an die Al berufen worden Juli 197 Weiſe auch e Botſchaft ſorgfältiger r erſt wäh⸗ wurde, ge⸗ tzuſtim⸗ ne Proteſt⸗ ford auch mitkirche in Kirche rofeſſor Dr. Altkatholi⸗ m als De⸗ ſſiſch⸗Ortho⸗ gendes er⸗ lt h zu zerſtö⸗ dies uan ſo hen ein Er⸗ ers die re⸗ bher heran⸗ ſerſucht. nicht mög⸗ 13 ch hinzuge⸗ ſſiſch⸗Ortho⸗ gegenwärti⸗ Dank ver⸗ f, den dieſe wismus, ſchen Volkes et, und für nterſtützung, Leitung der ⸗orthodoxen 4 mama ansportiert? „. Juli eckung eines llionen Dol⸗ ſe Wendung zoldes abge⸗ ſe dem Prü⸗ er Franzoſe der die Po⸗ dort uner⸗ be. In Pa⸗ no, der am uptſtadt der telegrafiſch n der Wahr⸗ te des Gou⸗ re als wahr ird dadurch r, ein Ame⸗ fragen jede in hat. Der her namens unden. ördnete eine ner noch die ſchatz illegal n Landſchaft terhaft, daß, die Reichs⸗ uf geeignete n Künſtlers deutſche intſprechende ollbehr ſelbſt die deutſche darum dem für die ihm Lebenswer⸗ ſpiel iſt feiert die ſtehen. Im die Urauf⸗ „ das Max „Durch die bſt ein Kind ganz in der 365 zu Gütt⸗ Feſtſpiel hat ifgebot. Der ul van Kem⸗ n ſtehen bei arl Schmitt⸗ arete Arndt⸗ des Erz⸗ r auf dem k„Stülpner fführt. Der aus dem 19. zolke weiter⸗ vor geweſen t. Hörning, roniken aus⸗ r Karl“ die ealiſten, der beutern ge⸗ und Obrig⸗ „Hakenkreuzbanner“ ——————————,8,————————— 8 Samstag, 24. Juli 1937 Die politische Karikatur des„IIB“ „ N fronkreichs flie gende stouergroschen „Worum wird denn die Zohl unserer flog- zeuge wieder verdoppelt, Jeanꝰ? Es sind doch schon so vielel“ „Jo, unser Loftfahrtminister pierre Cot hof neulich ein Stück Himmel ohne flieger ge⸗ sehenl“ Zeichn.: Rolia — a d Abr 60 Brasilien feiertf den„Dia do colono Der Jahrestag der ersten deulschen Einwanderung Lilt als Slaatsieiertag Die Brasiliendeuischen siehen in Ireue zu Stammland und Wanineimat Die Geſchichte Braſiliens iſt untrennbar ver⸗ knüpft mit dem Schickſal der vielen Tauſende deutſcher Bauern und Handwerker, die ſich ſeit über hundert Jahren auf braſilianiſchem Boden eine neue Exiſtenz geſchaffen haben und wie die Angehörigen keines anderen Volkes Anteil haben an dem wirtſchaftlichen und kulturellen Aufſchwung dieſes Landes. Als die Reichs⸗ regierung vor zwei Jahren mit den Regierun⸗ gen Braſiliens, Argentiniens und Chiles darin übereinkam, wechſelſeitig die diplomatiſchen Vertretungen zu Botſchaften zu erheben, war es ihre Abſicht, darin zum Ausdruck zu bringen, daß die fogenannten ABC-⸗Staaten ſich nicht nur wirtſchaftlich, ſondern auch politiſch Geltung verſchafft haben. Ehrung deutſcher Pionierarbeit Wie ſehr gerade auch von braſilianiſcher Seite die Mitwirkung des Deutſchtums an der Er⸗ ſchließung dieſes unendlich weiten Landes aner⸗ kannt wird, mag aus der Tatſache hervorgehen, daß eine Reihe von braſilianiſchen Bundes⸗ ſtaaten den 25. Juli, der als der Tag der erſten deutſchen Einwanderung ailt, zum Staatsfeiertag erhoben haben. Als dieſer Tag im Staate Rio Grande do Sul im Jahre 1934 durch den Staatspräſidenten Ge⸗ neral Flores da Cunha zum erſten Male unter Anteilnahme des geſamten Deutſchtums Der Führer in Baureuth Flit„Harsifal“ hegannen die ſesilichen Wagner-Auflührungen DNB Bayreuth, 23. Juli Nach den erhebenden Tagen des Feſtes der Deutſchen Kunſt in München legt ein neues Ereignis Zeugnis ab von der Größe des deut⸗ ſchen Kunſtſchaffens und Kunſtlebens. In An⸗ weſenheit des Führers haben am Freitag in Bayreuth die diesjährigen Bühnenfeſtſpiele mit der Aufführung des„Parſifal“ ihren glanzvollen Anfang genommen. 71 Die großen Tage der Wagnerſtadt Der Genius Richard Wagner liegt über die⸗ ſer Stadt, in der der große deutſche Ton⸗ ſchöpfer die Erfüllung ſeines Lebenswerkes fand. Wieder hat die alte markgräfliche Reſidenz ihr ſchönſtes Feſtgewand angelegt, um für die Bühnenfeſtſpiele einen eindrucksvollen äußeren Rahmen zu ſchaffen. Feſtlich ſind die Straßen mit Girlanden und Blumen geſchmückt, und die richtige Feſtſpielſtimmung hat bereits Beſitz ergriffen von den Einwohnern der Wag⸗ nerſtadt Bayreuth und ihren Gäſten. Mit dem Führer an der Spitze iſt eine große Wagner⸗ gemeinde aus dem Reich und dem Ausland ein⸗ getroffen, die alljährlich an der würdigen Kunſt⸗ ſtätte auf dem Feſtſpielhügel in den unſterb⸗ lichen Werken des großen deutſchen Meiſters Beglückung und künſtleriſches Erleben findet. Das bewährte Dreigeſtirn von 1936 21 Aufführungen ſind im Rahmen der dies⸗ jährigen Bühnenfeſtſpiele vorgeſehen, und zwar acht„Lohengrin“⸗Aufführungen, fünf„Parſi⸗ fal“⸗Aufführungen und zwei Aufführungen des „Ring der Nibelungen“. Wieder hat ſich unter der Oberleitung von Frau Winnifrid Wagner, der Hüterin des Wagner⸗Erbes, das Professor Thorak vom Führer beruien Der bekannte Bildhauer Professor Thorak ist vom Führer und Reichskanzler als Leiter einer Meisterklasse für Pla- stik an die Akademie der Bildenden Künste in München beruien worden. Weltbild(I) bewährte Dreigeſtirn der vorjährigen Feſtſpiele zuſammengefunden: Generalintendant Staats⸗ rat Hans Tietjen, der für die Geſamt⸗ inſzenierung verantwortlich iſt und zugleich ſämtliche„Lohengrin“⸗Aufführungen dirigiert, Staatsrat Dr. Wilhelm Furtwängler der überragende Dirigent der„Parſifal“⸗ und „Ring“⸗Aufführungen, und Profeſſor Emil Pretorius, der Leiter des geſamten Bay⸗ reuther Ausſtattungsweſens, zu dem ſich in die⸗ ſem Jahr als Bühnenbildner für die Neuinſze⸗ nierung des„Parſifal“ Wieland Wagner, der Enkel des Altmeiſters, geſellte. Den freudigen Auftakt für die Aufführung bildete die Fahrt des Führers vom Hanſe Wanfried zum Feſtſpielhügel vor den Toren der Stadt. Zu beiden Seiten der Straßen hatten ſich zu vielen Tauſenden die Einwohner Bayreuths und der bayeriſchen Oſtmark ver⸗ ſammelt, um den Führer mit jubelnden Heil⸗ rufen begeiſtert zu grüßen. Viel ZJubel um den Führer Am Fürſtenportal des Feſtſpielhauſes hieß die Herrin des Hauſes und Hüterin des Wag⸗ nererbes, Frau Winnifrid Wagner, den Führer willkommen. In ſichtlicher Spannung hatte die verſam⸗ melte Kunſtgemeinde, die das Feſtſpielhaus bis auf den letzten Platz füllte, das Eintreffen des Führers erwartet. Als der Führer ſeine Loge betrat, grüßten ihn die Anweſenden mit erho⸗ bener Rechten. Neben dem Führer nahm in der Loge Frau Winnifrid Wagner mit Fräu⸗ lein Verena Wagner und Reichsminiſter Dr. Goebbels Platz. Dann ſchlug Richard Wag⸗ ners weihevolles Werk„Parſifal“ die verſam⸗ melte Kunſtgemeinde in ſeinen Bann. Unter der großen Zahl der Ehrengäſte ſah man u. a. die Reichsminiſter Generalfeldmar⸗ ſchall von Blomberg, Dr. Schachk, Dr Frank, Kerrl und Ohneſorge, die Reichsleiter hBormann, Bouhler und Dr. Dietrich, Staatsſekretär Dr. Meißner, Obergruppenführer Brückner, Brigadefüh⸗ rer Schaub, Miniſterpräſident Siebert, Gauleiter Wächtler und den Herzog Karl Eduard von Koburg⸗Gotha. In ffürze Das jugoſlawiſche Abgeordnetenhaus hat am Freitagabend nach fünftägiger, zum Teil ſehr erregter Ausſprache das Konkor⸗ dat zwiſchen Jugoſlawien und dem Vatikan mit 166 gegen 128 Stimmen angenommen. Das Konkordat wird nunmehr von der Regie⸗ rung dem Senat zur Annahme zugeleitet. In Nürnberg wurden zwei Kapläne, die ſich an einem 14jährigen Mädchen vergangen hatten, zu Gefängnisſtrafen verur⸗ eibt. * Der jitalieniſche Regierungschef Muſſolini hat für das Beileidstelegramm des Füh⸗ rers und Reichskanzlers zunn Tode Mar⸗ conis ſeinen tiefempfundenen Dank zum Ausdruck gebracht. * Der italieniſche Erfinder Marconi iſt geſtern in ſeiner Heimatſtadt Bologna feier⸗ lich beigeſetzt worden. feſtlich begangen wurde, brachte er die hohe An⸗ erkennung für die von den Deutſchen geleiſtete Pionierarbeit mit den Worten zum Ausdruck: „Das deutſche Element hat ſeine Eignung in Krieg und Frieden bewieſen, bildet gute, loyale Staatsbürger heran, die ſich mit ihrer ganzen Kraft in den Dienſt ihrer Wahlheimat geſtellt haben.“ Die erſten deutſchen Siedler Das Deutſchtum in Braſilien umfaßt heute etwa 80 000 Einwanderer, die— obwohl ſie oft ſchon ſeit Generationen dort drüben anſäſſig ſind— treu an ihrem deutſchen Volkstum feſthalten. Je mehr ſie das tun, um ſo beſſer erfüllen ſie ihre Aufgabe als Mitt⸗ ler zwiſchen den beiden Kulturen und um ſo wertvollere Dienſte leiſten ſie gerade ihrer neuen braſilianiſchen Heimat. Vor 113 Jahren, am 25. Juli 1824, landeire der erſte Transport deutſcher Einwanderer im Süden des gewaltigen und damals noch völlig unerforſchten Landes bei Sao Leopoldo, einer Kolonie, die der braſilianiſche Kaiſer Dom Pedro I. für die aus Europa herangeholten ackerbautreibenden Siedler anlegen ließ. Sie erhielt nach ſeiner Gemahlin Leopoldine, einer Habsburgerin, den Namen„Deutſche Ko⸗ lonie von Sao Leopoldo“. Die 43 Sied⸗ ler des erſten Transportes, denen am 26. No⸗ vember des gleichen Jahres weitere 81 deutſche Bauern folgten, bildeten ſo den Grundſtock der erſt viele Jahre ſpäter mächtig einſetzenden deutſchen Einwanderung, Wohl waren ſchon in den Jahren vorher deutſche Abenteurer oder Soldaten für die 1823 gegründete braſilianiſche Fremdenlegion über den Ozean gekommen, aber nach der Befreiung aus der Abhängigkeit von Portugal mußte das junge braſilianiſche Kaiſerreich darauf bedacht ſein, ſeine einſeitig aufgebaute Wirtſchaft zu ergänzen und eine ſelbſtändige Landwirtſchaft im europäiſchen Sinne zu begründen. Bisher war die braſilianiſche Wirtſchaft nichts weiter als ein koloniales Ergänzungs⸗ und Ausbeutungsgebiet des portugieſiſchen Mutter⸗ landes geweſen. Nach einigen mißglückten An⸗ ſiedlungsverſuchen im Norden des Landes er⸗ kannte man die viel günſtigere Eignung der ſüdlichen Urwaldgebiete für eine ſolche, auf kleinen Eigenbetrieben beruhende Landwirt⸗ ſchaft, Ueberall in Europa erſcholl der verlok⸗ kende Ruf der Werber, die jedem Siedler Land und ſtaatliche Unterſtützung verſprachen, und raſch ſetzte ein unabläſſiger Strom landhungri⸗ ger Siedler ein, die in der Neuen Welt ſchnell zu Reichtum und Wohlſtand zu kommen hofften. Geſchenkt und hart erkämpft Bis zum Jahre 1854 erhielten die Anſiedler, ſeien es neu eingewanderte Koloniſten oder Nachkommen bereits ſeßhafter Siedler, das Land von der Regierung geſchenkt. Nach dieſer Zeit wurde das urbar zu machende Land im Aus⸗ maß von 100 000 Quadratbraſſen(48,5 Hektar) für 300 Milreis bei großzügiger Stundung ab⸗ gegeben. So entſtand eine Kolonie nach der anderen. Dort, wo ſich noch vor kurzem undurch⸗ dringlicher Urwald erſtreckte, entſtand in jahre⸗ langer, mühevoller Arbeit ein Gehöft neben dem anderen. Viele waren den ungeheueren An⸗ ſtrengungen der Rodungsarbeiten im fieber⸗ ſchweren, mörderiſchen Tropenklima nicht ge⸗ wachſen. Ganze Familien gingen elend zu⸗ grunde oder kehrten, gebrochen an Leib und Seele, in die alte Heimat zurück. Die Berichte der Heimkehrer, die vor einer gar zu leichtfertigen Ausreiſe über das große Waſſer warnten, fanden kein Gehör. An Bord des deutſchen Seglers„Albers“ kaenen 1838 mit einem Male allein 874 Perſonen; das war die größte Zahl von Einwanderern, die je ein Schiff nach Rio de Janeiro brachte. Die Heimat nie vergeſſen Doch nicht nur für die Landbevölterung hatte man durch Anlage der Kolonien geſorgt. Auch für die angehende Stadtbevölkerung wurden feſte Plätze angelegt. Die erſte Ver⸗ meſſungstarte von Sao Leopoldo aus dem Jahre 1830 weiſt ſchon 186 Häuſerquadrate mit 182 Hauseigentümern auf. Von dieſen waren 92 Deutſche, 86 Braſilianer, 3 Italiener und 1 Franzoſe. Bezeichnend für die Vorherrſchaft des deutſchen Elements iſt der Uanſtand, daß die Koloniſten faſt alle offiziellen Namen durch deutſche Namen er'ſetzten, die mit Vorliebe voa den erſten Bewohnern oder von Orten aus der alten deutſchen Heimat her⸗ geleitet wurden. Erſt viel ſpäter, beginnend mit dem Jahre 1870, trat die italieniſche Einwanderung in Er⸗ ſcheinung, während bis dahin faſt nur Deutſche nach Braſilien gekommen waren. Durchgeſetzt durch Können und Fleiß Mit den deutſchen Siedlern gingen Kaufleute, Aerzte, Lehrer, Geiſtliche und Gewerbetreibende hinaus. Durch unernüdlichen Fleiß und zielbe⸗ wußte Arbeit brachten ſie im Laufe der Jahr⸗ zehnte Handel und Wirtſchaft zur Blüte und legten in den Städten den Grundſtock zu einer bodenſtändigen Induſtrie. An einzelnen Wirt⸗ ſchaftszweigen ſind ſie auch heute noch füh⸗ rend beteiligt. Das gilt z. B. für die gro⸗ ßen Konſervenfabriken und Schmalzraffinerien und vor allem auch für die ſehr bedeutende Le⸗ derinduſtrie und den Importhaadel. Deutſche Erzeugniſſe haben in Braſilien einen guten Klang. Deutſche Maſchinen in den Fabriken, deutſche Flugzeuge auf den Linien des Condor⸗Syndikats, deutſche Schiffe unter braſilianiſcher Flagge legen ein beredtes Zeugnis ab von dem großen Vertrauen, das ſich die deutſche Arbeit in Braſilien verdient hat. Wen das Deutſchtum Braſiliens in dieſen Tagen den„Dia do colono“(Tag der Kolo⸗ niſation) am 25. Juli gemeinſaen mit dem bra⸗ ſilianiſchen Volke als offiziellen Staatsfeiertag feſtlich begeht, dann bringt es damit auch die dankbare Anerkennung für das große Verſtänd⸗ nis zum Ausdruck, das die braſilianiſche Staats⸗ führung dieſen ſtärkſten auslandsdeutſchen Volksgruppen entgegenbringt. Der 113. Gedenktag der deutſchen Einwande⸗ rung in Braſilien wird auf dem eingeſchlagenen Wege ein bedeutender Markſtein ſein. Berend v. Tiesenhausen. ———— flmerika gibt uns fjelium! Der maßgebende Senatsausschuß hilligt Verkauf ins Ausland Waſhington, 23. Juli(HB⸗Funk) Der Militärausſchuß des Senats hat am Freitag die Geſetzesvorlage gebilligt, die einen Verkauf von Helium zur Verwendung in ausländiſchen Verkehrs⸗Luftſchiffen geſtattet. Die Vorlage, die eine indirekte Folge des„Hindenburg⸗Unglücks“ iſt, ſieht ferner ein Regierungsmonopol für Helium vor. In einem gleichzeitig herausgegebenen Min⸗ derheitsbericht wird übrigens ſowohl hinſichtlich des Verkaufs von Helium nach dem Ausland als auch gegen die Errichtung eines Regierungsmonopols Widerſpruch erhoben. Aber dieſe Minderheit der Ausſchußmitglieder hat keine Ausſicht mehr, ſich noch durchzuſetzen. Wie erinnerlich, iſt bei den Ausſchußberatungen über dieſe Vorlage der USA⸗Regierung ſeiner⸗ zeit auch Dr. Eckener als Sachverſtändiger gehört worden. Rooſevelt ſprach energiſch. „Meine Ziele bleiben unverändert“ Waſhington, 23. Juli.(HB⸗Funt.) Am Freitag gab Präſident Rooſevelt vor der Preſſekonferenz grundſätzliche Erklärungen ab. Dabei ſagte er recht energiſch:„Meine Ziele bleiben unverändert“. Jm UsSA⸗Parlament gebe es gewiſſe Leute, die offenbar den Wald vor lauter Bäumen nicht ſehen könnten. Er als Präſident habe die Aufgabe und das Recht, die Ziele zu weiſen, und der Kongreß müſſe ſich klar ſein, daß auf ihm ſchwere Verantwortung ruhe. Wolle man etwa den Dingen und der Natur den gleichen Lauf laſſen wie 1924/28 und dann die gleiche Kataſtrophe erleben wie 19292 Man müſſe planen für Induſtrie und Landwirtſchaft, für Menſchen und Boden.„Wir brauchen eine vernünftige Die 5fl marſchiert für den Führer in die Jukunft Reichsw ettkmpfe der 5A Berlin, 13.-15. August 1937 Geſetzgebung, die die Wiederholung der frühe⸗ ren ſchweren Kriſen verhindert. Dazu gehören: Bodenplamung, Regelung für Stadtarbeiter, Reorganiſation des Verwaltungsapparates, Re⸗ gelung von Löhnen und Arbeitszeit ſowie Er⸗ faſſung der reichen Steuerſchwindler!“ Rooſevelt machte dann das Parlament für die Verſchleppung wichtiger Reformen verantwortlich; anderer⸗ ſeits ſtellte er aber auch feſt, daß ſeine Forde⸗ rung nach einer Reform des Bundesgerichts trotz ihrer Ablehnung doch viel Gutes gewirkt habe, denn ſeit ſeiner Botſchaft, worin er dem Bundesgericht den Kampf angeſagt habe, ſeien von dieſem Gericht moderne, den Plänen der Regierung entſprechende Entſcheidungen ergan⸗ gen, die früher undenkbar geweſen wären. —5 „Hakenkreuzbanner“ Blick übers cand Samstag, 24. Juli 1937 tebie badiſche meidungen 25 000 Reichsmark Belohnung Die Fahnduna nach den Autobanditen * Karlsruhe, 23. Juli. Bei den Auto⸗ banditen, die geſtern den dreiſten Raubüberfall ausführten, dürfte es ſich um die gleichen Verbrecher handeln, die an anderen Stellen des Reiches ähnliche Ueberfälle verübt haben. Den Tätern fielen hierbei nam⸗ hafte Beträge in die Hände. Von verſchiedenen Stellen ſind Belohnungen ausgeſetzt, die gegen⸗ wärtig ſchon eine Höhe von 25 000 Reichs⸗ mark erreichen. Sie ſind ſelbſtverſtändlich nur für Privatperſonen beſtimmt, an die ſie unter Ausſchluß des Rechtsweges verteilt werden. Im Pforzheimer Fall iſt für die Wiederherbei⸗ ſchaffung des geraubten Geldes eine Beloh⸗ nung bis zu 1500 Mark ausgeſetzt. Mit einer Erhöhuna dieſes Betrages iſt mit Sicherheit zu rechnen. Zur Ermittlung der Täter braucht die Kri⸗ minalpolizei noch weitere Angaben über den Wagen, mit dem die Tat ausgeführt wurde, einen braunen Perſonenkraftwagen und deſſen Verbleib. Weiter iſt die Aufmerkſamkeit darauf zu richten, daß erfahrungsgemäß Vexbrecher oft ihre Fahrzeuge wechſeln, daß ſie dieſe entweder ſtehlen oder mieten oder ſich von jemand, der nicht eingeweiht iſt, mitnehmen laſſen. Der überfallene Kaſſenbote ſagt aus * Pforzheim, B. Juli. Der durch die Banditen verletzte Kaſſenbote Kallenberger, der im Pforzheimer Krankenhaus liegt, hat in⸗ zwiſchen weitere Erklärungen über den Her⸗ gang des Ueberſalles gegeben. Danach kamen aus der Weſtſeite des Turnplatzes zwei elegant gekleidete Männer mit dem Ruf„Hände hoch auf ihn zu, und richteten ihre Revolver auf ihn. Kallenberger rief ihnen zu„Ha, macht keine Sachen!“ und ariff mit der rechten Hand in die Taſche. Als Antwort darauf feuerten die Banditen. Ein Schuß durchſchlua dem Kaſſenboten die rechte Hand, einer den linken Unterarm, und einer blieb im linken Oberarm ſtecken. So gelang es den Verbrechern, die Geldtaſche, die der ſich verzweifelt Wehrende auf der Schulter gehalten hatte, brutal zu ent⸗ reißen. Sie liefen nun in die Steubenſtraße, wo die blaue Limouſine herangebrauſt kam. Auch über die folgenden blitzſchnellen Ereig⸗ niſſe liegen nähere Einzelheiten vor. Der junge Mann, der die Geiſtesgegenwart hatte, das ent⸗ fliehende Auto anzuſpringen und die Türe aufzureißen, iſt ein 18jähriger Lehrling. Kalt⸗ blütig feuerte einer der Banditen aus der offe⸗ nen Tür nun auch auf ihn, ohne zum Glück zu treffen. Der Zweite verſetzte dem Jungen einen Stoß, daß er zurücktaumelte. Wie wir ſchon berichteten, deuten alle Anzeichen darauf⸗ hin, daß es ſich bei den Banditen um Bexuſs⸗ verbrecher handelt, die ſchon im ganzen derartige Ueberfälle verübt haben, und übera das gleiche Schema anwenden. Eine diamantene Hochzeit Schonach, 23. Juli. Der Uhrmacher Mat⸗ thäus Bonnert und ſeine Ehefrau Ludwina geb. Kienzler feiern am Freitag das Feſt ihrer Dia⸗ mantenen Hochzeit. Der Jubilar iſt 89 und die Jubilarin 77 Jahre alt. Beide ſind noch ſehr rüſtig. Das„Rathaus“ des großen zelldorfes Offenburger Südweſtmarklager mit 185 Zelten vor der Eröffnung Offenburg, 23. Juli. Eine pfeilgerade, breite Straße führt hinaus zum Südweſt⸗ marklager am Kinzigdamm. Längs dieſer Straße ſind Arbeiter mit der Errichtung hoher Fahnenmaſten beſchäftigt; denn dieſe Zufahrts⸗ ſtraße ſoll etwas Aehnliches wie eine„Via trium⸗ phalis“ werden, ſoll ſchon aus der Ferne den Ankommenden auf die hohe Bedeutung dieſes Lagers für unſere badiſche HI hinweiſen. Flei⸗ ſrig wird am mächtigen Lagertor gearbeitet, un⸗ ermüdlich ſind die Hitlerſungen des Vorkom⸗ mandos, ſind Arbeiter der Stadt Offenburg tä⸗ tig, um die letzte Hand ans Wert anzulegen, wird doch ſchon am kommenden Sonntag um 17 Uhr das diesjährige Südweſtmarklager der Hitlerjugend von Miniſterpräſident Pg. Walter Köhler feierlich eröffnet werden. 185 weiße Zelte ſind über Nacht aus dem Boden gewachſen. In 10 Abteilungen wur⸗ den ſie gruppiert, geordnet nach HJ⸗Jungban⸗ nen, und jede einzelne dieſer Abteilungen iſt durcheine junge Hainbuchenwand umgrenzt. Wir werſen einen Blick in das Innere der Zelte. Luftig iſt es darin und hell und dicke Holzroſte ſchützen die Bewohner vor der Erdfeuchtiokeit, ſo daß niemand irgendwelche Beſorgniſſe hin⸗ ſichtlich der Geſundheit dieſer Wohnzelte hegen muß. Auf angelegten, breiten und gut unter⸗ mauerten Lagerſtraßen wir von Ab⸗ teilung zu Abteilung, nähern uns jener großen, ſteinfundamentierten ehemaligen Wohnbaracke, die von der Stadt Offenburg dem Südweſt⸗ marklager für dauernd überlaſſen wurde, und die Pg. König, Karlsruhe, der das Kommando führt, nicht mit Unrecht als„das Rathaus des großen Zeltdorfes“ bezeichnet. Dantbar rühmt er das verſtändaisvolle und opferbereite Entgegenkommen der Stadtverwal⸗ tung, die der HI mit dieſem„Rathaus“ ein nicht hoch genug zu bewertendes Geſchent machte. Hier iſt in Wahrheit das Hirn des gan⸗ zen Südweſtmarklagers. Im kühlen und trot⸗ kenen Keller lagern die Lebensmittelvorräte, im Wohnteil haben das Lagerkommando, die Ver⸗ waltung, die Feldſchere, die Poſt⸗ und Tele⸗ Preſſe und Rundfunt ihren itz. Gerade ſind unter Leitung Lehrlinge der Telegrafenbauverwaltung Karls⸗ ruhe mit dem Legen der Fernſprechtabel be⸗ ſchäftigt, und ſie wiſſen den Wert der neuen Zentrale beſonders gut zu ſchätzen, iſt es doch nuei nicht mehr nötig wie in den Vorjahren 22 Kilometer Kabel zu verlegen. Was jetzt einge⸗ baut wird, das bleibt liegen für die Zutunft. Hart neben der Verwaltungsbaracke iſt der gedeckte Stand der 10 Feldküchen. Sie ſte⸗ hen auf einem zementiekten Boden, ſind gegen Sturm und Regen unbedingt geſchützt.. und eine leckere Linſenſuppe brodelt in dem einen Keſſel. Daneben ſteht das Vorkommando, ge⸗ nießeriſch den Moment der Eſſenausgabe er⸗ wartend. Weiter führt unſer Weg durch das Lager. Wir bewundern die dreigroßen Waſſer⸗ zapfſtellen, die ebenfalls von der Stadt großzügig verbeſſert wurden, ſehen, daß die ſa⸗ nitären und hygieniſchen Einrichtungen abſo; kut einwandfrei ſind, und wir können immer nur wieder anertennen, welch ſorgſame Qualitätsarbeit hier geleiſtet wird. Glücklich dieſe Fugend, die in einem ſo wundervollen La⸗ für Jahr einige Wochen verbringen arf. Zum Schluß ſchreiten wir über den großen FLierplatz, in deſſen Mitte ein müchtiger Fahnenmaſt turmhoch gen Himmel pagt. An den Kinzigdamm ſchmiegt ſich dieſes Herz des Lagers an, hier wird die HJ ihre Feierſtunden abhalten, angeſichts der vielgezackten Bergkette des Schwarzwaldes, die aus dem Oſten her⸗ übergrüßt auf das Südweſtmarklager, den Stolz der badiſchen H, eine Zierde der Stadt Offen⸗ burg. 500 jung-fanuten fahren duech Weriheim Starker Fremdenverkehr am Main⸗Tauber⸗Eck/ Beſuch der Banater Jugend (Eigener Bericht des„Hakenkreuzbanner“) * Wertheim, 23. Juli. In dem Kranz alt⸗ fränkiſcher Städte, ihren ſehenswerten Koſtbar⸗ keiten mittelalterlicher Baukultur, ſteht Wert⸗ heim, das alte Grafenſtädichen an Main und Tauber, als ein Kleinod eigener, beſonderer Art. Eingebettet in reizvolle landſchaftliche Schönheit, bergen ſeine Mauern zahlreiche ſtil⸗ volle impoſante Zeugen aus der Blütezeit frühe⸗ rer Jahrhunderte, des kunſthandwerklichen Kön⸗ nens längſt vergangener Generationen. Wie in früheren Jahren beſuchen in dieſen Sommertagen Gäſte und Freunde aus allen deutſchen Gauen das ſchöne Erdenfleckchen. Die Zwischen Neckar und Bergstraſe Ladenburger Nachrichten Verlängerte Straßenſperre. Die Landſtraße weiter Orbnung zwiſchen Ladenburg und annheim⸗Wallſtadt iſt nach einer Mitteilung des Bezirksamts Mannheim ouch weiterhin ge⸗ ſperrt und zwar bis 20. Auguſt 1937. Die Um⸗ leitung des Verkehrs erfolgt über Heddesheim. * Die glücklichen Gewinner der Freiflug⸗ ſcheine vom NS-Volksfeſt Ladenburg können am Sonntagvormittag 9 Uhr auf dem Flug⸗ platz Neuoſtheim zu ihrem Rundflug antreten. Aus Neckarhauſen * Pflege der Heimatkunde. Die Arbeitsge⸗ meinſchaft Unſer Dorf⸗ und Hausbuch“ Neckarhauſen, die dieſer Tage im Rathaus ihre erſte erweiterte Sitzung abhielt, will ein Doku⸗ ment ſchaffen, in dem die Schickſale und Ge⸗ bräuche unſerer Dorfgemeinſchaft in Vergan⸗ enheit und Gegenwart feſtgehalten werden. Lo Neckarhäuſer Bürger ſe mit Freude und tolz auf dieſe Chronik ſehen. Zur Mitarbeit ind alle Einwohner von hier, beſonders die älteren Leute, aufgerufen. Einige Männer ha⸗ ben beſondere Teilgebiete zur Bearbeitung übernommen, und dieſe Sachbearbeiter werden demnächſt an verſchiedene alteingeſeſſene Fami⸗ lien herantreten mit der Bitte um Auskunft und Mitarbeit. In der Erkenntnis, daß ein Menſch feinen Heimatort nur lieben und ſchät⸗ en kann, wenn er ihn auch kennt, ſoll jeder Heteiligte dieſe Arbeit auf ſich nehmen und die Heimat⸗ und Sippenkunde füttffnd Im Oktober wird ein Dorfabend ſtattfi dem die geſamte teilnehmen ſoll. Dort wird den Beſu attfinden, an ern vorgetragen und ezeigt, was bis dahin über unſeren Heimatort eckarhauſen von der Arbeitsgemeinſchaft aus Gegenwart und Vergangenheit zuſammenge⸗ tragen wurde. * Die Faneena ng der Gemeinde Neckar⸗ ſchtgd wurde am 16. Zuli 1937 von der Auf⸗ ichtsbehöre(Bezirksamt) genehmigt; ſie wird vom 24. bis 31. Juli 1937 im Rathaus, Zim⸗ mer 3, öffentlich ausgelegt. Neues aus Schriesheim 4 Abſchied der Koß⸗Urlauber. Am Freitag⸗ nachmittag haben die 70 Koͤß⸗Urlauber, die bei uns eine Reihe vo nſchönen Tagen verlebten, die Heimreiſe angetreten. Abends zuvor trafen ſich die Gäſte aus Weſtfalen im feſtlich ge⸗ Saal„Zum Hof“ mit hren Quartiergebern und 375 reichen anderen Volksgenoſſen zu einem Abſchiedsabend dex wieder einen ganz hervorrggenden Verlauf nahm. Ein paar luſtige Weſtfalen zogen mit Schildern durch die Straßen und ſammelten ihre Landsleute. Auf den Schildern tand u. a. u lefen:„Wir kommen wieder“. Im Saal errſchte von Anfang an beſte Stimmung. Es wurde geſungen, getanzt und natürlich auch ge⸗ ſchunkelt, eine Betätigung, die es unſeren Be⸗ fuchern beſonders angetan hat und die ſie auch u Hauſe einführen wollen. uptlehrer Lotz ſprach herzliche Worte zum Abſchied; von Sei⸗ ten der Beſucher wurde in gleicher Weiſe er⸗ widert und der Dank für die gaſtfreundliche Aufnahme 4 Ausdruck gebracht. Der Ver⸗ lehrsverin ließ jedem der Gäſte ein ſinniges Andenken übexreichen. Bis zum Morgengrauen währte das fröhliche Abſchiednehmen. Am Frei⸗ tagnachm'ttag verſammelten ſich die Koß⸗ ah⸗ rer am Horſt⸗Weſſel⸗Haus und wurden mit Mun⸗ ſik zur Bahn geleitet. * Wegſperre. Das Begehen der Feld⸗ und Weinbergwege iſt für Richlgegüterte von 19 Uhr bis morgens 7 Uhr verboten. Unterſagt iſt auch für Nichtbegüterte das Aufleſen von Obſt. Stunden. Der letztvergangenen Tage brachten ebenfalls wieder regen Ausflugsbeſuch: Angehörige von auswär⸗ tigen Betriebsgemeinſchaften und Schulen, in Orten des Untermains einquartierte weſt⸗ und norddeutſche Kdoß⸗Urlauber, mit einem Mitt⸗ woch⸗Sonderzug herbeigekommene Kurgäſte aus dem nahen Bad Mergentheim und viele ſonſtige wanderfreudige Vollsgenoſſen verlebten hier im Main⸗Taubereck einige frohbeſchwingte, er⸗ Donnerstag diefer oche in Mainfranken eintreffende Sonderzug aus der Kurmark hat auch für Wertheim einige hundert Koͤ⸗Gäſte an Bord. Ein beſonders bemerkenswerter Beſuch wurde unſerem Städtchen am vergangenen Freitag zu⸗ teil: Auslandsdeutſche Gäſte, die ſich gegenwär⸗ tig auf einer Rundreiſe durch deutſches Stamm⸗ land befindliche Banater Sing⸗ und Spielſchar, hatten ſich am Mittag des genannten Tages, aus Würzburg kommend, hier eingefunden. Der flaggengeſchmückte Marktplatz, den H3⸗ und BDM⸗Gliederungen und eine ſtattliche Zu⸗ ſchauerſchar füllte, bildete einen ſtimmungsvol⸗ len Rahmen für die anſchließende feſtlich⸗ernſte Stunde der Bejahung deutſchen Volkstums. „Lever dod as Sklav!“ klang es nach der durch das hieſige Stadtoberhaupt vorgenommenen Begrüßung und den von edler Begeiſterung, freudiger Zuverſicht und mannhaften Kämpfer⸗ iums getragenen Worten des Sprechers der Schar mutig von den Lippen der deutſchen Volkstumskämpfer. Die 90Jahrfeier des Turnvereins Wert⸗ heim 1847 am Samstag und Sonntag brachte der Oeffentlichkeit wieder einmal den Beweis, welch treulichen Behüter das Erbe Jahns in den turnſportlich geſinnten Männern der Main⸗ Tauberſtadt gefunden hat. Eine in echter, froher Turnerkameradſchaft verlaufene Feierſtunde in der Städt. Turnhalle, die neben turneriſchen und muſikaliſchen Darbietungen die Ehrung einer Reihe verdienter aktiver und paſſiver Turnkameraden vorſah, gab am Vorabend des Haupttages den feſtlichen Auftakt. Bei herrlich⸗ ftem Sommerwetter ſolgten am Sonntagvormit⸗ tag auf dem Sportplatz die Turnwett⸗ kämpfe, die mehr als 200 Turner und Tur⸗ nerinnen des Franken⸗ und Baulandes aus 20 Vereinen um das ſchlichte Eichenlaub ringen ſahen. Waſſerſportliche Vorführungen der Mannſchaften beider hieſiger Rudervereine am Nachmittag bewieſen die hier gepflegte ſport⸗ liche Kameradſchaft und brachten eine weitere Ausgeſtaltung des Jubiläumsfeſtes, das ein Schauturnen und die Siegerehrung abſchloß. Abends trafen ſich Turner und Sportler noch⸗ mals beim Sommertanzfeſt der DRe⸗Orts⸗ gruppe. Die am 25. Juli beginnende, mainabwärts unternommene Reichsjugendfahrt des Fachamts für Kanuſport berührt am Abend des genannten Tages ebenfalls unſer Städt⸗ chen. In etwa 45 Zehnerkanadiern ſtarten von lehre. Gemünden, dem Anfangspunkt der Fahrt, 500 Jung⸗Kanuten nach Wertheim als erſtem Ziel. Ein fröhliches Lagerzeltleben wird abends in Stadtnähe zur Entfaltung kommen. flus der Saarpfalz Das 10. Wachtenburgfeſt Wachenheim, 23. Juli. Unſtreitig einer der ſchönſten Ausſichtspunkte am Haardt⸗ gebirge iſt die Wachtenburg bei Wachenheim an der Weinſtraße. Der Wanderer, der das herrliche Burgtal entlang vom Forſthaus Rotſteig nach Wachenheim kommt, ſollte nie verſäumen, den kurzen Aufſtieg zur Wachten⸗ burg zu unternehmen. An dieſem herrlichen Plätzchen findet alljährlich das Wachenheimer Burgfeſt ſtatt, in dieſem Jahre— am 1. Auguſt — zum 10. Male. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß das ohnedies weinfrohe Städtchen Wa⸗ chenheim dieſes Jubiläum in beſonders feſt⸗ lichem Rahmen begeht. Ein Feſtzug, der Wachenheim als Qualitätsweinbauort doku⸗ mentiert und in vielen Gruppen und Feſt⸗ wagen den Weinbau, die Rebſchädlingsbekämp⸗ fung, die Kellerwirtſchaft und ſchließlich auch den Sekt zur Darſtellung bringt, iſt in Vorbe⸗ reitung. Den Feſtakt auf der Burg, der von Konzert und heiterer Unterhaltung ausgefüllt ſein wird, beſchließt am Abend ein großes Feuerwerk mit Burgbeleuchtung, eine Sehenswürdigkeit, die allein ſchon all⸗ jährlich viele Fremde anzuziehen pflegt. Anfall an der Dreſchmaſchine Speyer, 23. Juli. In Gommersheim war der in den 6ber Jahren ſtehende Landwirt Gg. Karn an der Dreſchmaſchine mit Sackabhängen beſchäftigt, als plötzlich der Treibriemen vom Bulldog zur Maſchine brach. Der Riemen riß das Auspuffrohr des Bulldogs noch ab und ſchleuderte es gegen die Maſchine. Karn wurde von dem Rohr getroffen. Es wurde ihm das Bein abgeſchlagen, weiter erlitt er innere Ver⸗ letzungen. Auf dem Transport ins Krankenhaus 105 der Bedauernswerte ſeinen Verletzungen er⸗ egen. Land-Gotlesdienſtanzeiger Für Sonntag, 25. Juli Kath. Gemeinde Ladenburg. Samstag 16—18 und 19.30—21 Beichtgelegenheit.— (10 So. n. Pf.) Jugendſonntag: 6 Beicht,.3 Austeilung der hl. Kommunion, 7 Uhr Früh⸗ mit Monatskomm. der Frauen, 30 Hauptgottesdienſt mit Choralamt der Ju⸗ end, 20 Andacht um Segen für die Feldfrüchte. ienstag und Donnerstag 8 Uhr Schülergot⸗ tesdienſt. Evang. Gemeinde Ladenburg. 10 Predigtgot⸗ tesdienſt, 11 Kindergottesdienſt, 13 Chriſten⸗ Evang. Geiieinde Neckarhauſen..30 Pre⸗ digigottesdienſt. Kath. Gemeinde Edingen. Samstag 14, 17, 20 an Beicht.— Sonntag.30 Beicht, 7 Früh⸗ meſſe mit Monatskommunion der Schulkinder, 9 Hauptgottesdienſt, 13 Chriſtenlehre, 13.30 An⸗ dacht um Segen für die Feldfrüchte. Evang. Gemeinde Edingen..30 Hauptgot⸗ 715 10.30 Kindergottesdienſt, 13 Chriſten⸗ ehre. Kath. Gemeinde Schriesheim⸗Altenbach.— Samstag 14, 16, 18 und 20— Sonntag.45 an Beicht, 7 Austeilung der hl. Kommunion, 8 Gottesdienſt mit Predigt in Altenbach,.30 Gottesdienſt mit Predigt in Schriesheim, 20 Chriſtenlehre und Andacht. Evang. Gemeinde Schriesheim..30 Chriſten⸗ lehre für Knaben und Mädchen,.30 Hauptgot⸗ tesdienſt, Pfarrer Kaufmann, 10.45 Kindergot⸗ tesdienſt. Kath. Gemeinde Ilvesheim. Samstag 14,17 und 20 Beichtgelegenheit.— Sonntag 7 Früh⸗ mit Generalkommunion der Pfarrjugend, .30 Hauptgottesdienſt mit Predigt, 13.30 An⸗ dacht, 16.30 Andacht in der Bruder⸗Konrads⸗ Kapelle(Siedlung).— Mittwoch.45 hl. Meſſe in der Siedlungskapelle, vorher dort Beicht⸗ gelegenheit. Evang. Gemeinde Ilvesheim..30 Gottes⸗ dienſt, 10.30 Chriſtenlehre. Märkte Obſt⸗ und Gemüſe⸗Großmarkt Weinheim vom 23. Juli Stachelbeeren 12 bis 14; Himbeeren 32; Brombeeren 25 bis 27; Pfirſiche 18 bis 28; Amee 20 bis 25; Pflaumen 12; Mirabel⸗ en 25; Aepfel 10 bis 25; Birnen 10 bis 25; Tomaten 12 bis 15; Bohnen 4 bis 12 f.— Anfuhr 500 Zentner; Nachfrage gut. ächſte Verſteigerung: Sonntag, 25. Juli, 14 Uhr. * Großmarkt Handſchuhsheim. Preiſe für 4 Kilo: Johannisbeeren 16, Himbeeren 27—32, Birnen 20—30, 10—19, Aepfel 18—30,—17, Pflaumen 18, Reineclauden20—27 Mirabellen 28—33, Zimmers Frühzwetſchen 26.—30, Zwet⸗ ſchen 20—30, Pfirſiche 28—33, 20—27, Rhabar⸗ ber 1, Reyffalat 1 5, Kohlrapi 1 fpiſchaghnen 4 —6, Stangenbohnen—10, gelbe 10—12, Erbſen 15—18, Tomaten 12—14,—9, Gelb⸗ rüben 6, Wirſing—7, Weißkraut 4, Rotkraut 1 Anfuhr t 5 nuth Opft feh 3 „Anfuhr gut. Nachfrage nach! ehr gu 94 Gurken, Galat und Bohnen Ueberſtand. krünkenzert- Machmittags groſer lubilhumsfestau sonntag, den 1. August 1937 10. Wachtenburgtert in WMachenheim an der Meinstrane -Konzerte und sonstige barbietungen an der Burg- Burgbeleuchtung- Feuerwerk Eintritt freil V Die iwa ſtille mein wohl Ferie Alle Unive orten Ein dieſe tage ßen 7 von „Hunt wenig Die guſt r⸗ kannt. „Opo— ſen 1 „Hunk „Hund Fixſte cher d Hunde in w Sonn, Die „Hund Siriu⸗ tage“ tet; u dieſe, günſti Sonne als di Sonne zu hal des ga die A lenkt, keln u Die „Hund ſchreib aufreck Die Am ehema heim⸗ truppl Mann nialge Kolon Hallen Spieln NSDe taler Straße turm, Straße Nackh Koloni Umzug ſen, di geöffn. gezeigt Nach Die rige N gruppe Verlau len An ſem J Mannl orienti der de der Or Mitgli nen. D wird it Sonnte Meldef liegen Kraftw eine gi Der 31. Ju wieſe nehmer Weg g en ontro unbedi Kontro weitere wertun genaue nen, he Kontro eine R Juli 1937 ———— Fahrt, 500 erſtem Ziel. abends in j eſt reitig einer m Haardt⸗ Wachenheim er, der das Forſthaus ſollte nie ur Wachten⸗ n herrlichen zachenheimer im 1. Auguſt tverſtändlich, dichen Wa⸗ onders feſt⸗ feſtzug, der auort doku⸗ und Feſt⸗ inasbekämp⸗ ießlich auch ſt in Vorbe⸗ rg, der von 1 ausgefüllt ein großes euchtung, ſchon all⸗ pflegt. hine rsheim war andwirt Gg. zackabhängen riemen vom Riemen riß och ab und Karn wurde de ihm das innere Ver⸗ Krankenhaus letzungen er⸗ eiger istag 16—18 — Sonnta Beicht,.3 Uhr Früh⸗ der Frauen, imt der Ju⸗ Feldfrüchte. Schülergot⸗ Predigtgot⸗ 3 Chriſten⸗ .30, Pre⸗ Stag 14, 17, cht, 7 Früh⸗ Schulkinder, re, 13.30 An⸗ 0 Hauptgot⸗ 13 Chriſten⸗ ltenbach.— Rßen— lung der hl. Predigt in Predigt in Andacht. .30 Chriſten⸗ 30 Hauptgot⸗ 5 Kindergot⸗ mstag 14, 17 tag 7 Früh⸗ Pfarrjugend, t, 13.30 An⸗ der⸗Konrads⸗ 45 hl. Meſſe dort Beicht⸗ .30 Gottes⸗ Weinheim nbeeren 32; 18 bis 28; 2; Mirabel⸗ 10 bis 25; 38 12 Pf.— zut. ächſte 14 Uhr. zreiſe für 4 eren 27—32, —30,—17, „Mirabellen —30, Zwet⸗ 27, Rhabar⸗ Buſchbohnen be 10—12, —9, Gelb⸗ 4, Rotkraut bſt feh ehr gu berſtand. ritt kreil günſtigen. „Hakenkreuzbanner“ Hroß-Mannneim Samstag, 24. Juli 1937 Oie„Iſtundotœge“ Die berühmte„Sauregurkenzeit“(die Wochen — von Mitte Juli bis Mitte Auguſt) iſt die ille Zeit des Jahres. Dieſe Tage gelten allge⸗ mein als die heißeſten des Jahres; und das iſt wohl auch der Grund, weshalb die Sommer⸗ Ferien in dieſe Zeit fallen. Alles hat in dieſen Wochen Ferien: Schulen, Univerſitäten, Gerichte uſw., nur in den Bade⸗ orten iſt Hochbetrieb. Ein anderer, gleichfalls bekannter Name für dieſe ſtille Zeit iſt die Bezeichnung„Hund's⸗ tage“. In vielen Gegenden werden die gro⸗ ßen Ferien„Hundstagsferien“ genannt; aber von all den vielen Menſchen, die das Wort „Hundstage“ gebrauchen, wiſſen wohl die wenigſten, woher der Ausdruck kommt. Die Hundstage, vom 23. Juli bis 23. Au⸗ guſt reichend, waren ſchon den alten Völkern be⸗ kannt. Die Griechen nannten dieſe Zeit „Opora“, die Römer:„bies carniculares“, deſ⸗ ſen wörtliche Ueberſetzung unſer Ausdruck „Hundstage“ iſt. Ihren Namen haben die „Hundstage“ nach dem Sirius, dem hellſten Fixſterne des nördlichen Sternhimmels, wel⸗ cher der Hauptſtern im Sternbild des„Großen Hundes“ iſt. Die Hundstage fallen in die Zeit, in welcher der Sirius gleichzeitig mit der Sonne aufgeht. Die alten Völker ſchrieben die große Hitze der „Hundstage“ dem aſtrologiſchen Einfluß des Sirius zu. In Griechenland ſind die„Hunds⸗ tage“ wegen ihrer unerträglichen Hitze gefürch⸗ tet; und nach der Lehre des Hippokrates ſoll dieſe Zeit die Entwicklung von Gallenleiden be⸗ Der Sirius, ähnlich unſerer. Sonne, iſt um vieles größer, heißer und heller als dieſelbe. Im Altertum ſcheint dieſe ferne Sonne(Sirius) in anderen Farben geleuchtet zu haben als heute. Der Sirius, der während des ganzen Winters durch ſeinen Strahlenglanz die Aufmerkſamkeit des Beobachters auf ſich lenkt, fällt beſonders durch ſein ſtarkes Fun⸗ keln und den Wechſel der Farben auf. Die Annahme, daß die große Hitze der „Hundstage“ dem Einfluſſe des Sirius zuzu⸗ ſchreiben ſei, kann heute in keiner Weiſe mehr aufrechterhalten werden.—f. Die Kolonialkrieger marſchieren Am Samstag, 24. Juli, 20 Uhr, werden die ehemaligen Kolonial⸗Krieger des Bezirks Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen in der Uniform der Schutz⸗ truppler einen Umzug durch die Hauptſtraßen Mannheims unternehmen, um für den Kolo⸗ nialgedanken und gleichzeitig für die große Kolonial⸗Ausſtellung in den Rhein⸗Neckar⸗ Hallen zu werben. Unter Vorantritt eines Spielmannszuges und des Kreismuſikzuges der NSDAP ſich der Zug von der Käfer⸗ taler Straße über die Friedrichsbrücke, Breite Straße, Kunſtſtraße, Friedrichs⸗Ring, Waſſer⸗ turm, Heidelberger Straße, Paradeplatz, Breite Straße zurück zur Käfertaler Straße.“ Nachdem bis jetzt rund 30 000 Perſonen die Kolonial⸗Ausſtellung beſucht haben, ſoll dieſer Umzug dazu beitragen, diejenigen Volksgenoſ⸗ ſen, die die überaus intereſſante Schau noch nicht beſucht haben, zum Beſuch zu veranlaſſen. Die Kolonial⸗Ausſtellung iſt am Sonntag von 10 bis 19 Uhr, werktags von 8 bis 19 Uhr geöffnet und wird nur noch bis zum 4. Auguſt gezeigt werden. Nachtorientierungsfahrt des DDAC „Die bis zur Maingegend führende letztjäh⸗ rige Nachtorientierungsfahrt des DDAC, Orts⸗ gruppe Mannheim, hatte durch ihren ſchönen Verlauf einen ſtarken Anklang gefunden. Vie⸗ len Anregungen folgend, wird nun auch in die⸗ ſem Jahre wieder die Sportkommiſſion der Mannheimer DDaAC-⸗Ortsgruppe eine Nachi⸗ orientierungsfahrt veranſtalten, an der Mitglie⸗ der der Ortsgruppe, die im örtlichen Bereich der Ortsgruppe Mannheim wohnenden DDAcC⸗ Mitglieder und geladene Gäſte teilnehmen kön⸗ nen. Dieſe Fahrt iſt bereits ausgeſchrieben und wird in der Nacht vom Samstag, 31. Juli zum Sonntag, 1. Auguſt, durchgeführt. Obgleich der Meldeſchluß auf den 28. Juli feſtgeſetzt wurde, liegen für die Nachtorientierungsfahrt, an der Kraftwagen und Krafträder teilnehmen, ſchon eine große Zahl von Nennungen vor. Der Start zur Nachtfahrt findet am Samstag, 31. Juli, um 21 Uhr vom Parkplatz der Renn⸗ wieſe aus ſtatt. Beim Start werden die Teil⸗ nehmer die Anweiſungen ſchriftlich mit auf den Weg gegeben. Weitere Anweiſungen über die erhalten die Fahrer jeweils an den ontrollſtellen ausgehändigt. Zur Wertung iſt unbedingt erforderlich, daß alle angegebenen Kontrollſtellen angefahren werden, das dort das weitere Ziel bekanntgegeben wird. Eine Zeit⸗ wertung findet nich tſtatt. Dagegen wird das genaue und regelmäßige Anfahren der einzel⸗ nen, heute den Teilnehmern noch unbekannten Kontrollſtellen, gewertet. Vom Veranſtalter ſind eine Reihe Ehrenpreiſe ausgeſetzt. Genaue Ausſchreibungen ſind auf der DDAcC⸗ Geſchäftsſtelle Friedrichsplatz 3, erhältlich. Rhein⸗Haardt⸗Bahn und Dampferfahrt. Es erſcheint zweckmäßig, darauf hinzuweiſen, daß es möglich iſt, mit der Rhein⸗Haardt⸗Bahn ab Bad Dürkheim oder einem Unterwegsbahnhof billige Ausflugsfahrten nach Worms bzw. Speyer zu unternehmen. In Ludwigshafen er⸗ folgt das Umſteigen in die Dampfer der Köln⸗ Düſſeldorfer Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft. Eine derartige Rheinreiſe mit den modernen Schnell⸗ booten wird beſonders für die in Bad Dürk⸗ heim und Umgebung zur Erholuna weilenden Fremden, ebenſo auch für die Landbevölkerung immer ein beſonderes Erlebnis ſein. Fahr⸗ karten ſind bei den Agenturen der Rhein⸗ Haardt⸗Bahn erhältlich. Daſelbſt werden auch Fahrpläne und Proſpekte unentgeltlich ab⸗ gegeben. .. Und jetzt geht's in die Sommerfriſche Eine Reiſefreudigkeit wie noch nie/ Sonderzug auf Sonderzug/ Kurszüge werden doppelt gefahren Von den Schulhäuſern werden im Laufe des heutigen Samstag die Fahnen an den Fahnen⸗ maſten eingezogen. Damit beginnen die großen Sommerferien, die von der Ingend mit ſo gro⸗ ſſer Freude herbeigeſehnt wurden. Nun ſind die Buben und Mädel frei für ſechs Wochen und können ſich ganz den Ferienſrenden hinge⸗ ben. Aber nicht nur für die Jugend hat die Ferienzeit begonnen, ſondern auch für die Gro⸗ ſſen iſt der Hauptferienmonat angebrochen. Nun heißt es überall, das Bündel ſchnüren und fern der Großſtadt die Ferientage verbringen, die wieder neue Kraft und neue Freude für die Arbeit geben ſollen. Eigentlich merkte man ſchon längſt am Reiſe⸗ verkehr, daß die Ferienzeit bei uns vor der Türe ſtand und daß in anderen Teilen des Reiches die Schulen bereits mit den Sommer⸗ ferien begonnen hatten. Stark beſetzte Züge im Fernverkehr waren der beſte Beweis für die geſteigerte Reiſeluſt. Es war für die Fachleute unſchwer, feſtzuſtellen, daß die Reiſeluſt gegen⸗ über den Vorjahren eine bedeutende Steigerung erfahren hatte. Ein ganz großes Anſchwellen des Reiſever⸗ kehrs erfolgte Mitte dieſer Woche, als die Reichsbahn zahlreiche Schnellzüge verſtärken mußte, um der Platznachfrage gerecht werden zu können. Von Tag zu Tag wurde dann der Andrang ſtärker und der Donnerstag brachte im Durchlauf die erſten Ferienſonderzüge aus Weſtfalen und dem Rheinland. So verkehrten u. a. allein am Donnerstag über Mannheim ſieben Ferienſonderzüge: zwei von Hagen nach Konſtanz, ein Zug von Hagen nach Baſel, je ein Sonderzug von Dort⸗ mund nach Konſtanz und Baſel, ein Zug von Trier nach München und ein weiterer Ferien⸗ ſonderzug von Saarbrücken nach Berlin. Am gleichen Tage wurde auch der erſte Sonderzug zum 12. Deutſchen Sängerbundes⸗ feſt nach Breslau im Durchlauf abgefertigt und zwar brachte dieſer Sonderzug die San⸗ gesfreunde aus Saarbrücken nach Schleſien. Am geſtrigen Freitag berührten außer einem Ferienſonderzug Saarbrücken—München noch drei„Kraft-⸗durch⸗Freude“⸗Züge den Mannhei⸗ mer Hauptbahnhof: Stuttgart—Rolandseck, Schramberg—Schwerin und Rattingen—Bad Teinach. Den erſten wirklichen Großkampftag im diesjährigen Ferienverkehr bringt der heutige Samstag, an dem außer mehreren Verſtär⸗ kungszügen zu ſtark benützten Kurszügen und einigen„Kraft durch Freude“⸗Zügen noch neun Baugerüste am Mannheimer Schloß Das Mannheimer Schloß, dieser stolze Bau, der selbst uns Mannheimer immer wieder begeistert, ist nicht wieder- zuerkennen. Fast überall sind die Fassaden mit Baugerüst en umkleidet, die sehr wesentlich den Anblick beeinträch- tigen. angebracht, um die schon längst fällige Säuberung des Schlosses durchführen zu können. Aber es dürfte niemand einfallen, sich wegen dieser Baugerüste aufzuregen, denn diese Gerüste sind nur Wie sich das Schloß im neuen Gewand ausnehmen wird, kann man am linken Schlobflügel erkennen, wo größere Flächen bereits“den neuen Anstrich erhalten haben und wo auch die Fensterrahmen neu gestrichen wurden. am rechten Schloßflügel bevor, wo man augenblicklich mit dem Anbringen der Gerüste beschäftigt ist. auch noch Umfangreiche Arbeiten stehen nun Bedauerlich bleibt nur, daß man die Durchführung der Arbeiten nicht so organisierte, daß sie vor Beginn der Reise- zeit zu Ende geführt werden konnten. seiner ganzen Schönheit, sondern teilweise nur unter Baugerüsten bewundern können. Die vielen Fremden werden nun in den Ferienmonaten das Schloß nicht in Aufn.: Hans Jütte Mannheimer beim Tag der deutſchenKunſt 230 fuhren mit„Kraft durch Freude“ zu einem großen Erlebnis Wir erhalten von der Kdß⸗Münchenfahrt heute folgenden Bericht: Wenn man gerade von München kommt, mu⸗ tet es einen wohl ſonderbar an, am Tatterſall einen waſchechten Bayer in ſeiner Heimattracht zum Mittelpunkt einer ſchreienden Schulbuben⸗ ſchar gemacht zu ſehen.„En Paazi, en Paazi!“ Ja, das iſt wohl eine verwunderliche Sache für Mannemer Schulbuben. Aber wie haben erſt unſere KoF⸗Fahrer geſtaunt, als ſie ſich nach langer Nachtfahrt plötzlich in die Pracht Mün⸗ chens geſtellt ſahen, wo es nicht nur von„Paa⸗ zis“ geradezu wimmelte, ſondern wo es auch tauſend andere, niegeſehene Dinge zu ſchauen und zu beſtaunen gab. 230 Mannheimer waren es, die in der Nacht von Freitag auf Samstag den Sonderzug füllten, und 230 erwartungs⸗ volle Herzen ſchlugen der Stadt der Deutſchen Kunſt entgegen, die ſie am Morgen betreten ſoll⸗ ten. Was mochte ſie ihnen wohl an Wunder⸗ barem bringen? War nicht für die meiſten München ein Zauberwort, ein unerreichbares Zauberwort drunten im Süden Deutſchlands, wohin zu kommen ſie wohl nie das Geld haben würden? Und nun kamen ſie hin, nun wurde aus dem Zauberwort eine Stadt im Schmuck unzähliger weißer, roter, grüner, gel⸗ ber, violetter Fahnen, eine Stadt mit wunder⸗ baren Bauten, breitausladenden Fahnen, mäch⸗ tigen Triumphbögen aus Tannengrün und goldenen Reiterſtandbildern, von hohen Po—⸗ deſten dem ſtrahlenden Sonnenlicht entgegen⸗ gehalten. Nun wurde für ſie München das Haus der Deutſchen Kunſt, in dem der Führer ſprach und die Schaſſenden des Volkes aufrief zu neuem Werk. f Benommen von den vielen Eindrücken und der niegeſehenen Pracht ſuchten die Mannheimer⸗ KoF⸗Fahrer am Abend ihre Privatquartiere auf, um dem Hauptfeſttag entgegenzuſchlafen. Prachtvolles Sonnenwetter weckte ſie am Morgen auf, und ſchnell war man wieder auf den Beinen. Um 11 Uhr ſollte der Führer ſpre⸗ chen und bis dahin unternahm man noch einen Bummel durch die feſtlichen Straßen oder durch den Engliſchen Garten, um ja noch recht viel von der ſchönen Stadt zu Geſicht zu bekommen. Und dann ſtand man vor der⸗-breitausladenden Säulenpracht des neuen, leuchtenden Kunſttem⸗ pels und feierte mit Volk und Führer ſeine Eröffnung. Um 15.30 Uhr fand man ſich auf den Haupt⸗ plätzen der Stadt zum Feſtzug ein. Was ſoll man davon erzählen? Man muß es mit eigenen Augen geſehen haben, um ſich ein Bild von der Pracht machen zu können, die hier auf Wagen, zu Pferde und zu Fuß an den Augen der ſtaunenden Menge vorbeizog. Ge⸗ ſchichte und Neue Zeit, das waren die darge⸗ ſtellten Inhalte des Zuges und hinter der Neuen Zeit marſchierten die Formationen der SA, der SS und der Wehrmacht in geſchloſſe⸗ nen, feſten Blocks. Die Helme leuchteten im Sonnenlicht, eine eiſerne Front eherner Kraft und Gemeinſchaft. Nach dem Feſtzug ſtrömten die Tauſende zur Ludwigſtraße. Der Führer fuhr, aufrecht im Wagen ſtehend, durch die ju⸗ belnde Menge. Viele ſahen ihn zum erſtenmal. Er hob die Hand zum Gruß, und nur allzu ſchnell war er den Blicken wieder entſchwunden. Und dann kam der Abend, und die Göttin der Feſtesfreude ſchwang die brennende Fackel über der Stadt München im Glanze unzähliger Lich⸗ ter! Die Parks im Scheine ſanft ſchimmernder Lampions, und der Himmel erhabener Hinter⸗ grund eines unbeſchreiblichen Feuerſpiels, das tauſende Raketen gaben. Die Mannheimer Kdpỹ⸗ Fahrer fanden ſich im Ausſtellungspark ein. Ein rieſiges Feſtzelt umſchloß ſie. Der Sternen⸗ himmelt war das Dach und ein Reigen ſtrahlen⸗ der Lichter die Umfriedung. Kernige Bauern⸗ tänze, ein anmutiges Ballett, das nach den Klängen Chopinſcher Muſik tanzte und ein grandioſes Feuerwerk löſten bei den Zuſchauern ſtürmiſche Begeiſterung aus. Und dann wurde getanzt, getanzt bis kurz vor Abfahrt des Zu⸗ ges, der die vielen KdF⸗Fahrer nur allzufrüh wieder in ihre Heimat zurücktrug. Aber wie wunderſchön es in München geweſen war, das ſah man an all den vielen ſtrahlenden Geſichtern und den frohen, leuchtenden Augen. EiG. Erleben macht ſtark!— Auf zu den Lagern der h73 Dehenn,, Ferienſonderzüge abgefertigt werden müſſen: je zwei Züge von Hagen nach Baſel und Hagen nach Oberſtorf, je ein Zug von Dortmund nach Oberſtorf, von Dortmund nach Konſtanz, von Baſel nach Hamburg, von Ba⸗ ſel nach Berlin und ſchließlich der Mannheimer Ferienſonderzug nach München. Aehnlich wird es am Sonntag ſein, wo außer vielen Koß⸗ Zügen noch etliche Ferienſonderzüge den Mann⸗ heimer Hauptbahnhof berühren. Auch an den darauffolgenden Tagen wird das Bahnperſo⸗ nal viel mit der Abfertigung von Sonder⸗ zügen aller Art zu tun haben. Kurszüge werden doppelt gefahren Um dem zu erwartenden ſtarken Reiſeverkehr in den nächſten Tagen gerecht zu werden, läßt die Reichsbahn die am meiſten benützten Kurs⸗ zünge in doppeltem Lauf verkehren. So iſt während der ganzen Ferienzeit zu dem wich⸗ tigen Schnellzug D) 270 Rheinland—Baſel, Manheim ab 13.38 Uhr, in den Fahrplan ein Vorzug eingeſtellt, der den Hauptzug entlaſten ſoll. Bei Bedarf werden auch zu anderen Schnellzügen beſondere Vorzüge gefahren. Die beſchleunigten Perſonenzüge nach Freiburg und Konſtanz, ſowie durch das Neckartal verkehren auch diesmal wieder zu Beginn der Hauptreiſezeit in doppeltem Lauf, um ſpäter auch bei Bedarf doppelt gefahren zu werden. Am heutigen Samstag iſt zunächſt ein Vorzug zu dem beſchleunigten Perſonenzug 998/999 durch das Rheintal in beiden Richtun⸗ 5 ——— gen vorgeſehen, während am Sonntag, Mon⸗ iag und Dienstag außer dem Rheintalzug auch der beſchleunigte Perſonenzug durch das Nek⸗ kartal doppelt gefahren wird. Ganz Deutſchland iſt das Reiſeziel Der Andrang der Reiſeluſtigen im Reiſebüro hat ſich in den letzten Tagen in faſt beängſti⸗ genden Ausmaßen verſtärkt. Man will alle mög⸗ lichen und unmöglichen Auskünfte, weil man in gewohnter Weiſe die Reiſevorbereitungen bis . zum letzten Termin aufſchob. Aber nicht nur mit Anfragen hat man ſich im Reiſebüro zu be⸗ ſchäftigen, ſondern auch mit dem Ausſtellen von Fahrtausweiſen. Gerade aus dieſer Tätigkeit läßt ſich mit Leichtigkeit erkennen, wie groß die Reiſeluſt iſt und welche Reiſeziele in dieſem Sommer bevorzugt werden. Ohne Uebertreibung darf geſagt werden, daß die Reiſeluſt in dieſem Jahre einen Umfang erreicht, wie er noch ſelten zu verzeichnen war. Die Reiſeluſt der vergangenen Jahre wind weit in den Schatten geſtellt. Wenn man noch bedenkt, daß außer dieſen Einzelreiſen noch die vielen Tauſende von Volksgenoſſen mit„Kraft durch Freude“ in Erholung fahren können, ſo kann man ermeſſen, in welchem Ausmaße die Deut⸗ ſchen in dieſenn Jahre ihre Ferien fern ihres Wohnſitzes verbringen. Es iſt ſchwer zu ſagen, welches Reiſeziel am meiſten bevorzugt wird, denn überallhin nach verkehr nach Oſtpreußen angenommegn, der ja durch die geſchaffenen Reiſevergünſtigungen einen beſonderen Anreiz erhalten hat. Stärk⸗ ſtes Intereſſe iſt weiterhin für die Seebäder zu beobachten, ſo daß man längs der W und der Nordſeeküſte überall Volksgenoſſen aus unſerer Gegend antreffen wird. Mehr als in den vergangenen Jahren wird heuer der Harz und Thüringen aufgeſucht und ſchließlich ſoll noch Erwähnung finden, daß alle diejenigen, die etwwas an Fahrgeld einſpa⸗ ren wollen, den Schwarzwald aufſuchen. Gerade der Schwarzwald wird ſich auch in die⸗ ſem Jahre nicht über mangelnde Beachtung aus Mannheim betlagen können. Das gleiche gilt für Oberbayern, das Allgäu und die Bodenſeegegend. Wer noch billiger in Ferien fahren will, hat reiche Möglichkeiten im Odenwald und ien Haardtgebirge. „ und ins Ausland? Reiſe in Deutſchland!— iſt der Leitſatz der meiſten Deutſchen, die in dieſen Tagen ihre Fe⸗ rienreiſe antreten. Immer mehr lernt man die Schönheiten der eigenen Heimat ſchätzen und Nierenkranke bi vorzugen die bewährte Uberkinger Adelheid-Quelle Prospekie durch d. Mineralbrunnen AG, Bad Uberkingen Peter Rixlus, Großhandlung, Mannhelm, Verbindungskanal, linkes Uier 6, Kuf Nr. 267 96/7,— Preis bei Kistenbezus: „ /½iLtr. 30 Pfg.,/ Ltr. 38 Pig. das iſt gut ſo, denn vieles Verſäumte wird bei dieſer„Gelegenheit endlich einmal nachgeholt. Es wäre jedoch falſch, zu glauben, daß Aus⸗ landsreiſen ganz ausfallen würden. Recht be⸗ 3 liebt iſt gegenwärtig Ungarn als Reiſeziel und in Kürze dürfte man auch Ftalienrei⸗ ſenn wieder größere Aufmerkſaenkeit ſchenken. Am meiſten Beachtung von den möglichen Auslandsreiſen finden zur Zeit die Fahrten zur Pariſer Weltausſtellung, zumal die bereits zurückgetehrten Parisreiſenden kei⸗ nerlei Enttäuſchungen erlebten und im Rahmen der durchgeführten Geſellſchaftsreiſen alle per⸗» ſönlichen Wünſche erfüllt fanden. So ſtehen wir jetzt mitten in der Reiſezeit allen Teilen des Reiches iſt ein Andrang feſt⸗ 9 zuſtellen. Unerwartete Ausmaße hat der Reiſe⸗- 4 und nicht nur die Unterwegsbefindlichen, ſon⸗ ſen, hoffen, bringen mögen. können ebenfalls ins Bad fahren—— und weng es bei ſchöneem Wetter nur eine Fahrt zum Baden im Rhein iſt!—„—— dern auch diejenigen, die zu Hauſe bleiben müſ⸗ daß die Ferientage viel Sonne Denn die Zurückgebliebenen „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 24. Juli 1937 Ein Treffen der Karnevalvereine Der Karnevalverein„Fröhlich Pfalz“ e.., Mannheim, hat es unter ſeiner neuen Vereinsführung verſtanden, mit den Karneval⸗ vereinen in Mannheim, Ludwigshafen und in der weiteren Umgebung Freunoſchaften anzu⸗ knüpfen, die nicht unweſentlich zur Verbeſſe⸗ rung des Mannheimer Karnevals in der kom⸗ menden Saiſon behilflich ſein können. So fin⸗ det am 1. Auguſt, auf Einladuna der„Fröhlich Pfalz“, Mannheim, in Worms ein Rheiniſch⸗ Pfälziſches Treffen der Karnevalvereine Mann⸗ heim, Ludwigshafen, Frieſenheim, Speyer, Worms und Bingen ſtatt. Wie wir erfahren, will Worms den Karne⸗ valvereinen bei Ankunft mit dem Schiff„Neu⸗ Deutſchland“ einen außerordentlichen Empfang bereiten, der mit Muſik und Begrüßungen be⸗ gleitet ſein wird. Anſchließend wird unter Führung des Wormſer Verkehrsvereins eine Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten der Nibe⸗ llüngenſtadt ſtattfinden, der ſich dann das all⸗ gemeine Mittageſſen anſchließen wird. In den Feſtſälen zu Worms findet dann ein Zuſam⸗ mentreffen aller beteiligten Karnevalvereine mit ihren Angehörigen ſtatt, bei dem ſich die bewährten Kräfte der Vereine meſſen werden. Die„Fröhlich Pfalz“ und die Ludwigshafe⸗ ner und Speyerer Vereine werden am 1. Au⸗ gen um.30 Uhr, vormittags, die Fahrt mit em feſtlich geſchmückten Schiff„Neu Deutſch⸗ land“ antreten. Der Fahrkartenverkauf zum Preiſe von 1 RM hat bereits rege eingeſetzt. Volksfeſt am Neckarſtrand Wene man in dieſen Tagen zur Erholung abends ſeine Schritte auf den Neckardamm an dem Straßenbahndepot vorbeilenkt, mußte man mit Erſtaunen feſtſtellen, daß dort Vorbe⸗ reitungen im Gange ſind, aus denen man ſchließen konnte, daß hier ein, ganz aroßes Volksfeſt vorbereitet wurde. Die Ortsgruppe Jungbuſch will am kommenden Samstag, Sonntag und Montag den Mannheimern etwas ganz Zünftiges bieten. Verſchiedene große Mannheimer Vereine wie die Lieder⸗ tafel, die Amieitia uſw. ſowie namhafte Künſtler werden zur Unterhaltung beitragen, ſo daß dieſes Volksfeſt eine ganz große Sache zu werden verſpricht. Auf einem Rieſen⸗ podium, im Freien, auf welchem außerdem der Tanz gepflegt werden ſoll, wird in den Zwiſchenpauſen ein reichhaltiges Programm zur Abwicklung kommen, ſo daß jeder Beſucher voll und ganz auf ſeine Koſten kommt. Es iſt ſelbſtwerſtändlich, daß auch für das leibliche Wohl der Beſucher reichlich geſorgt wird. 20 000 Mark für gute Beobachtungen RBo„Eiſen und Metall“ rückt dem Unfall zu Leibe Zugleich mit der ſoeben erfolgten Eröff⸗ nung ihrer Reichsſchule für Unfallverhütung in Königswinter, auf der in der nächſten Zeit nicht weniger als 12 000 Unfallvertrauensmän⸗ ner ſorgfältig geſchult werden ſollen, gibt die Reichsbetriebsgemeinſchaft„Eiſen und Metall“ das Ergebnis ihres Wettbewerbes für Unfallverhütung bekannt. Dieſer Reichs⸗ wettbewerb wurde in ſämtlichen Betrieben der Metallinduſtrie durchgeführt; er ſoll überall den Unfallteufel in die Flucht ſchlagen, und zwar nicht nur durch Verordnungen und Geſetze, ſondern durch Selbſterziehung der Gefolaſchaft. Der gewünſchte Zweck wurde vollauf erreicht. Insgeſamt wurden Zehntauſende von Verbeſ⸗ ſerungsvorſchlägen bei, den zuſtändigen Be⸗ triebs⸗, Gau⸗ und Reichsprüfungsausſchüſſen eingereicht; keine Belegſchaft, in der nicht die Gefolgsmänner ihre beſonderen Wünſche äu⸗ ßerten und ihre aus der Praxis geſchöpften Anregungen und Beobachtungen weitergaben. Die 500 beſten Vorſchläge wurden jetzt mit den Preiſen des Reichswettbewerbes ausgezeichnet, deren Wert mehr als 20 000 RM betrug. Die eingehende Beſchäftigung mit den Möglichkei⸗ ten der Unfallverhütung hat bereits ein bemer⸗ kenswertes Sinken der Unfallziffern in der Eiſen⸗ und Metallinduſtrie zur Folge gehabt. rassi. Unentgeltlicher Sonntag im Schloßmuſenm. Am Sonntag, 25. Juli, iſt das Schloßmuſeum in der Zeit von 11 bis 17 Uhr unentgelt⸗ lich geöffnet. Die Beſucher haben Gelegenheit die Sonderausſtellung„Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt“ und die ſoeben eröffnete Bildſchau:„Das Münche⸗ ner Stadtbild am Tag der Deut⸗ ſchen Kunſt“ zu ſehen. Die Gedächtnisaus⸗ ſtellung Joſeph Auguſt Biſſinger iſt ge⸗ ſchloſſen. Ab 8. Auguſt 1937 zeigt das Schloß⸗ muſeum eine Wanderausſtellung der Geſell⸗ ſchaft für Deutſche Goldſchmiedekunſt:„Bild⸗ niſſe deutſcher Männer ſowie Gold⸗ ſchmiedekunſt“. Rundfunk⸗Programm Samstag, 24. Juli: Reichsſender Stuttgart..00 Frühmuſik;.45 Morgen⸗ lied, Gymnaſtit;.15 Nachrichten;.30 Frühkonzert; .00 Gymnaſtik;.30 Muſit am Morgen; 11.30 Volksmuſit; 12.00 Mittagskonzert; 13.00 Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14.00 Allerlei von zwei bis drei; 15.00„Wer recht in Freuden wandern in 16.00„Lohengrin“, anſchließend Tonbericht der Woche; 22.00 Nachrichten; 22.30 Tanzmuſit; 24.00 bis .00 Tanzmuſik. Daten für den 24. Zuli 1937 1655 Der Dichter Friedrich Freiherr von Logau in Liegnitz geſtorben(geb. 1604). 1783 Simon Bolivar, der Befreier Südameri⸗ kas, in Caracas geboren(geſt. 1830). 1915 Erſtürmung der Feſtung Rozan und Pultusk am Narew durch die Armee von Gallwitz. 1920 Der Schriftſteller Ludwig Ganghofer in Tegernſee geſtorben(geb. 1855). Zum Leiſtungskampf der Betriebe Ein Aufruf an alle Betriebsführer des deutſchen Handwerks Der Führer hat angeordnet, daß in jedem Jahr am Nationalfeiertag des deutſchen Volkes wahrhaft nationalſozialiſtiſch geführten Be⸗ trieben im Sinne des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit die Auszeichnung„Natio⸗ nalſozialiſtiſcher Muſterbetrieb“ verliehen wird. Ein auf dieſe Weiſe ausgezeichneter Betrieb erhält die Berechtigung, die Flagge der Deutſchen Arbeitsfront mit gol⸗ denem Rad und goldener Franſe zu führen. Die Verleihungsurkunde wird dem 4 vom Führer perſönlich über⸗ reicht. Ein„Nationalſozialiſtiſcher Muſterbetrieb“ erhält das Recht, ſeine ehrenvolle Auszeichnung in jeder Weiſe nach außen hin erkennen zu laſ⸗ ſen. So darf er dieſen hohen Titel auf ſeinen Geſchäftsbogen anführen und auch in anderer Form ſeiner Kundſchaft bekanntgeben. „Die Verleihung der Auszeichnung erfolgt auf die Dauer eines Jahres. Sie kann wiederholt ausgeſprochen, aber auch zurückgenommen wer⸗ den, wenn die Vorausſetzungen für dieſe Ver⸗ leihnng nicht mehr gegeben ſind. Bereits in dieſem Jahre würde mehreren klei⸗ nen Handwerksbetrieben die hohe Ehre zuteil, vom Führer mit dem Titel„Nationalſozialiſti⸗ ſcher Muſterbetrieb“ ausgezeichnet zu werden. Das iſt ein Beweis dafür, daß nicht nur große Unternehmungen, ſondern jeder Betrieb ohne Rückſicht auf ſeine Größe, Be⸗ ſchäftigungsart oder Anzahl von Gefolaſchafts⸗ mitgliedern dieſe Auszeichnung erringen kann, ſofern er die Vorausſetzungen dafür erfüllt. Dieſe ſind nicht ſo aroß, als daß ſie nicht von jedem einwandfrei geführten Betrieb erfüllt werden könnten. Der Deutſchen Arheitsfront fällt die verantwortungsvolle Aufgabe zu, ent⸗ ſprechende Vorſchläge dem Führer zu unterbreiten. Sie ruft deshalb zu einem Leiſtungskampf aller deutſchen Betriebe auf, an dem möglichſt jeder Handwerksbetrieb teilnimmt. Der Leiſtungskampf aibt ferner die Möglichkeit, bei Nichterfüllung aller Voraus⸗ ſetzungen für den höchſten Titel„National⸗ ſozialiſtiſcher Muſterbetrieb“ ein Leiſtunas⸗ abzeichen auf einem Teilgebiet zu erhalten. So iſt neben der benannten höchſten Auszeichnung 1. das Leiſtungsabzeichen für vorbildliche Be⸗ rufserziehung; 4 2. das Leiſtungsabzeichen für vorbildliche FFör⸗ derung von„Kraft durch Freude“; 3. das Leiſtungsabzeichen für„Sorge um die Volksgeſundheit“; 4. das Leiſtungsabzeichen für vorbildliche Heimſtätten und Wohnungen und 5. das„Gaudiplom für hervorragende Leiſtungen“ zu erringen. Schon der Beſitz eines dieſer Titel— für das Handwerk kommen vornehmlich die Leiſtungs⸗ abzeichen zu 1, 2, 3 und 5 in Frage— iſt ein Ausdruck nationalſozialiſtiſcher Haltung der Betriebsführung und läßt den Betrieb als Pionier auf dem Wege zum wahrhaft„Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Muſterbetrieb“ erkennen. Der Leiſtungskampf eines deutſchen Betrie⸗ bes zur Erringung der Auszeichnung„Natio⸗ nalſozialiſtiſcher Muſterbetrieb“ oder eines der vorbezeichneten Titel beginnt mit dem Antrag des Betriebsführers beim zuſtändigen Gauobmannder Deut⸗ ſchen Arbeitsfront. Dieſer Antrag ent⸗ hält lediglich folgendes: An den Gauobmann der Deutſchen Arbeitsfront Ich bewerbe mich für meinen Betrieb um die Verleihung der Auszeichnung„National⸗ Sektgelage eines Heiratsſchwindlers Wieder ein frecher Heiratsſchwindler zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt Den Mädels den Kopf zu verdrehen, ihnen Hoffnungen auf die Ehe zu machen, dabei groſ anzugeben, um ihnen lediglich Geld zu entlok⸗ ken, ſcheint einer gewiſſen Sorte von arbeits⸗ ſcheuen Elementen außerordentlich zu imponie⸗ ren. In den letzten Wochen mußten die Mann⸗ heimer Gerichte mehrere Verbrecher dieſer Art ſchwer beſtrafen. Es iſt aber auch, wie der Staatsanwalt in einem neuerlichen Fall, der geſtern zur Verhand⸗ lung ſtand, betonte, als ganz beſondere Gemein⸗ heit zu werten, wenn ein Mann die Gutgläu⸗ bigkeit eines Mädchens, das die Erfüllung ihres Lebens in Ehe und Familie ſucht, kalt aus⸗ nutzt, um es lediglich um ſeine Erſparniſſe zu bringen. Er gab ſich als Großverdiener Dieſer Fall, der eine gewiſſe Aehnlichkeit mit den in letzter Zeit verhandelten hat, führte den 27jährigen Otto Schiffer aus Pfaffendorf auf die Anklagebank. Hier in Mannheim hatte er ſich der hübſchen, friſchen, 22jährigen Schwarzwälderin genähert, die als Kellnerin in verſchiedenen Lokalen tätig war. Das Mädel fing Feuer und hatte zunächſt wirklich keinen Grund, irgendwie mißtraniſch zu ſein. Er war Proviſionsvertreter einer Rähmaſchinenfirma— die übrigens durch ihn nicht geſchädigt iſt,— zeigte ihr irgendeinmal ſo ganz nebenbei einige Poſtabſchnitte von dem Verdienſt einer Woche, den man mit vier multiplizierte, um ſo zu einem Monatseinkommen von 600 RM. zu kom⸗ men. Dieſe Methode war zwar ein bißchen leichtſinnig. Aber Schiffer ſah keinen Grund, das Mädel von der Wahrheit zu überzeugen, weil es ihm ja darauf ankam, es zu täuſchen, um ſeinen Kredit dann eben ausnutzen zu kön⸗ nen. Eine Schwierigkeit hatte aber dieſes Ein⸗ kommen. Es wurde eine langwierige Kontrolle über die Proviſion ausgeübt, ſo ſagte er zu der gläubigen Wilma, es daure daher ſehr lang, bis das Geld jeweils komme. Wilma leuchtete das ein. Sie ſorgte dafür, daß er ſich einen neuen Anzug leiſten konnte, denn der, den er trug, war nicht mehr beſonders gut. So„warf ſie ihm 150 RM. zum Fenſter herunter“, als er ſie eines Abends nach Hauſe begleitet hatte. Nachdem Otto dann ausſtaffiert war, konnte man zuſammen in„beſſere“ Lokale gehen, wo man gemeinſam nicht gerade billige Zechen machte. Er war ſehr anſpruchsvoll, der feine Herr, aber er zahlte für dieſe Abende auch kei⸗ nen einzigen Pfennig. Wenn es ans Zahlen ging, hatte immer Wilma das Wort. Die Verlobungsringe für 40 Mark Es war ihnen beiden kein Geheimnis mehr, daß ſie einander liebten. Daher faßten ſie den Entſchluß, ſich auch öffentlich zu verloben. Man ging die Ringe kaufen, 8 ſchoͤne Goldreife aus im Werte von 40 Mark. Als es aber ans Bezahlen ging, war die Börſe des jungen Bräutigams leer. Wilma machte ſich auf die Socken, nahen ſogar noch eine Taxe und holte treu und brav das Geld. Nachdem die Ringe an beider Hände glitzerten, mußte die Sache natürlich auch geſeiert werden. In einem Kaf⸗ fee veranſtaltete man ein* anſpruchs⸗ volles Sektgelage, bei dem man ſich auch noch einen Muſikanten, der am Nebentiſch ſaß, einlud, und ihn Gaſt ſein ließ. Das dicke Ende war wieder: Wilma zahlte alles! Der Kreditbrief mußte ſchließlich erneuert werden. Am Bodenſee ſollte eine neue Anſtel⸗ lung winken. Man fuhr daher zuſammen weg, zunächſt in die Heimat des Mädchens. In Sin⸗ gen hielt ſich der Angeklagte längere Zeit auf. Dort begegnete ihm in einem Kafee eine kleine Siebzehnjährige, an der er ſein— 3— hatte. Wilma, die die Fahrt finanziert hatte, war bald vergeſſen. Mit der Kleinen tanzte er, ging er aus. Er gab ſogar an, als er einmal wegen einer anderen Sache verhaftet wurde, man ſolle ihn freilaſſen, er wolle ſie haßraten. Die hatte er Wilma ueid der Kleinen zur Erhöhung ſeiner Glaubwürdigkeit neid zur Unterſtützung ſeiner ernſten Abſichten ausgehändigt. Doch dann machte ſeine endgül⸗ tige Verhaftung ſeinem Treiben ein Ende. In Freiburg ſah er ſeiner erſten Straſe entgegen. Wegen Rückfallbetrugs wurde er dort zu einer Gefängnisſtrafe verurteilt. Aus der Strafhaft kam er zu dem Mannheimer Verfahren. Hier wurden beide Strafen zuſammengefafßt. Mann erkannte gegen ihn auf eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von zwei Jahren, eine Geldſtrafe von 400 RM und beſtätigte die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre, wie ſie bereits in Freiburg ausgeſprochen war, aufs neue. Wieder ſtand ein enttäuſchtes Mädchen vor dem Richter. Während der zwei Monate ihrer Bekanatſchaft war ſie im ganzen 350 Mark los⸗ geworden. Der junge Mann hat die Strafe für ſeine un⸗ glaublichen Frevel reichlich verdient. Dr. A. ſozialiſtiſcher Muſterbetrieb“ und melde mich hiermit zum„Leiſtungskampf der deutſchen Be⸗ triebe“ für das Arbeitsjahr 1937/38. Kame und Anſchrift des Vetriebes den Ort Datum Der Betriebsführer Der Betriebsobmann, ſofern ein ſolcher eingeſetzt iſt Dieſes Schreiben iſt der zuſtändigen Kreis⸗ dienſtſtelle des Deutſchen Hand⸗ werks einzureichen, die es über den Kreis⸗ an den Gauobmann weiterleitet. Von dieſem nun erhält der Betriebsführer einen Frage⸗ bogen zur Ausfüllung zugeſandt, der gleichzei⸗ tig die Teilnahme des Betriebes am Leiſtungs⸗ kampf beſtätigt. Daraufhin erfolgt die Ueber⸗ prüfung des Betriebes durch Amtswalter der Deutſchen Arbeitsfront, Amtsträger der ge⸗ werblichen Wirtſchaft u. a. Sie bezieht ſich auf 1. die Leiſtungsfähigkeit des Betriebes; 2. den ſozialen Anſtand der Führung und Ge⸗ folaſchaft. 80. Geburtstag. Am Sonntag, 25. Juli, feiert Frau Albertine Kraft Wwe., Mannheim, Meerfeldſtraße 66, in geiſtiger Friſche und bei autem Wohlbefinden ihren 80. Geburtstag. Der hochbetagten Jubilarin herzliche Glückwünſche —— W frohen und zufriedenen Lebens⸗ abend. 60. Geburtstag. Heute begeht Herr Robert Seeger, Mannheim, Schwetzinger Straße 151, Ehrenmitglied der Kameradſchaft ehem. Kaval⸗ ſeinen 60. Geburtstag. Wir aratulieren. erzlich. Goldene Hochzeit. Am Freitag, 23. Juli, ſeierten Wilhelm Spieth, Mannheim, Emil⸗ Heckel⸗Straße 6a, und ſeine Ehefrau Eliſe geb. Schweiß das Feſt der goldenen Hochzeit. Dem goldenen Jubelpaar die beſten Glück⸗ und Se⸗ genswünſche. Oads ꝛot Heute(os 2 Samstag, den 24. Juli Nationaltheater:„Liebe in der Lerchengaſſe“. Operette von A. Vetterling. Miete B— 20.00 Uhr. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14.00 Uhr Peterskopf (Pfalz). Rundflüge über Mannheim: 10.00—18.00 Uhr Flugplatz. Tanz: Palaſt⸗Hotel, Park⸗Hotel, Libelle, Waldpark⸗ Reſtaurant, Flughafen⸗Gaſtſtätte, Friedrichspark. Ständige Darbietungen Stüdt. Schloßmuſeum: 10.00—13.00 und 15.00—17.00 Uhr geöffnet. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Theatermuſeum, E 7, 20: 10.00—13.00 und 15.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Sonderſchau: Aus der Mann⸗ heimer Theaterwelt. Sternwarte:.00—12.00 und 14.00—19.00 Uhr geöffnet. Stüvt. Kunſthalle: 10.00—13.00 und 15.00—17.00 Uhr geöffnet. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: 10.00—13.00 und 15.00—17.00 Uhr geöffnet. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: 11.00—17.00 Uhr geöffnet. Son⸗ derſchau des Zeughausmuſeums: Die Welt der Maske. .00—19.00 Uhr geöffnet. Sonderſchau: Kolonial⸗ Ausſtellung. Achtung, Fahrplan Nürburg⸗Rennen! Die Abfahrt des Sonderzuges ab Mannheim (Hbf.) erfolgt am Samstag, 24. Juli, um 22.21 Uhr; Ankunft in Adenau.22 Uhr Sonntag früh. Die Abfahrt erfolgt ab Adenau in der Nacht von Sonntag auf Montag nachts.05 Uhr. Ankunft in Mannheim am Montag, 26. Juli, früh.47 Uhr. Die im Juli⸗Monats⸗ heft angegebenen Fahrzeiten ſind hiermit hin⸗ fällig geworden. Pimpfe fahren ins Zeltlager Weinheim Das Sommerlager des Bannes 171 an der Bergſtraße wird eröffnet Wieder hat die Hitler⸗Jugend für ihre Som⸗ merlager gerüſtet. Das Zeltlager iſt ein Haupt⸗ beſtandteil der Geſamtarbeit der Hitler⸗Jugend. In den Lagern ſollen ſich die Teilnehmer aus allen Berufen zum Erleben der Kameradſchaft der deutſchen Jugend zuſammenfinden. Damit ſind die Zeltlager zu einer der weſentlichſten Erziehungsformen der Jugend überhaupt ge⸗ worden. Neben dem großen Süd weſtmarklager in Offenburg führen auch in dieſem Jahre die einzelnen Banne weitere Lager durch. Der Bann und Jungbann 171 der Hitler⸗Jugend und des Jungvolkes haben ſich die Weinheimer Gegend, das Gorxheimer Tal, zum diesjährigen Lager⸗ platz ausgewählt. Dieſes Lager wird in drei Zeitſpannen unter⸗ geteilt werden. Es beginnt mit der Woche des Jungvolkes am Sonntag, den 25. dieſes Monats. 300 Pimpfe werden daran teilnehmen, die in 38 großen Rundzelten Unterkunft finden. Die Leitung des Pimpfen⸗ lagers liegt bei dem erfahrenen Jungbannfüh⸗ rer Wackenheim. Daran an ſchließt ſich das Lager der Hitler⸗ Jugend. 150 Hitler⸗Jungen nehmen teil, die durchweg von den Lehrſtellen der Betriebe kommen. An der Spitze marſchieren die Lehr⸗ linge der Firma Daimler⸗Benz Mann⸗ heim, die mit ungefähr 100 Mann ſich ge⸗ ſchloſſen unter der Führung ihres Betriebs⸗ iugendwalters in die Lagergemeinſchaft ein⸗ reihen. Die Geſamtleitung dieſes Lagers hat der Führer des Bannes 171, Bannführer Merz, übernommen. Es erſtreckt ſich über die Zeit vom 6. bis 13. Auguſt. Beginnend am 14. und endigend am 21. Au⸗ guſt ſteigt das nächſte und letzte Lager, das die⸗ ſes Mal für jeden Hitler⸗Jungen, gleich welchen Berufes, zugänglich ſein wird. Ort und Einrichtung des Lagers ſind her⸗ vorragend gewählt worden und werden ſicherlich allen Anſprüchen gerecht werden. In unmittel⸗ barer Nähe des Zeltplatzes befindet ſich das Weinheianer Schwimmbad. Ebenſo ſind es nur wenige Minuten bis zum nächſten Sportplatz, der im Rahmen des Lagerprogramms von be⸗ ſonderer Wichtigkeit ſein wird. Denn Hauptziel und erſte Aufgabe der Lagerarbeit iſt die Ge⸗ winnung des Leiſtungsabzeichens der Hitler⸗Jugend durch ſämtliche Teilnehmer. Für gute, kräftige und vor allem zweckmäßige Verpflegung iſt ebenfalls Sorge getragen. Drei Rieſengulaſchkanonen werden die hungri⸗ gen Mägen zur Zufriedenheit eines jeden Ka⸗ meraden zu füllen wiſſen. Auch für den Fall, daß St. Petrus ſich zu den Lagerfeinden ſchla⸗ gen ſollte, ſtehen, um jeden geſundheitlichen Schaden zu verhüten, in Weinheim ſelbſt ge⸗ nügend Quartiere zur Verfügung. Für das geſundheitliche Wohlbe⸗ finden der Lagerkameraden iſt auch Vorſorge getroffen. Jeder einzelne Teilnehmer hat zu ſei⸗ ner Meldung eine Beſtätigung ſeines zuſtändi⸗ gen HF⸗Arztes über einen einwandfreien Ge⸗ undheitszuſtand einzureichen, ſo daß auf dieſe eiſe vor allem das Einſchleppen anſteckender Krankheiten verhindert wird. Zudem hält der Lagerarzt jeden Tag ſeine Sprechſtunden ab. Selbſt die kleinen Dinge ſind bei den Vorbe⸗ reitungsarbeiten nicht unberückſichtigt geblie⸗ ben; man hat die Lehren der letztjährigen Zelt⸗ lager in beſter Weiſe ausgenützt und die Ein⸗ richtungen ſogar noch verbeſſert. Es iſt reſtloſe Garantie dafür gegeben, daß ſich das Lager⸗ leben in vorbildlichſter Weiſe abwickeln wird. Den Teilnehmern ſtehen wirklich erlebnisreiche und ſchöne Tage bevor. ——————— An f Wir n gliederſte uns vorl 1 Sämtli der NS. eines M Vorlage fotografe Ortsgrup Rei „Kamp holen ber einige W 30. Juli haben de Platz welche ſe und im 2 noch kein buches ge Kaſſenleit Lichtbilde Horſt⸗V Horſt⸗Wef 7 Uhr, Rennwieſ anwärter: Horſt⸗ und Polit 20 Uhr, a Rheinto ter und 5 dem Mar zug: Dien Feuden Feudenhei in Man im Kaufh penleiters Ortsgrupf der Geſchä Feudenl Leiter an anzug(Di Wallſtatd Leiter und Wallſtar Leiter an anzug(Di 0 Rön Obere Pfe an Bei— hl. Mef ottesdi igt un! mittags früchte. St. Sebaf tag: frü 6 Uhr h iſt um?7 ſprache 10 Uhr Iin Thereſie redigt; hereſie Herz⸗Jeſu. Frühmef 8 Uhr und Am .30 Uh Heilig⸗Gei nionſom Beichte, meſſe m den Son das Am Mariä⸗A St. Joſeph der Fraf Uhr hl. vereins; Predigt digt; ab Während 9 Uhr a Liebfrauen Beichtgel Singmeft Mütterve gottesdie mit Pret Feldfrück Bürgerhoſſ Predigt St. Peter, der Bl. hl. Meſſe und Fra Uhr Hoch Uhr And St, Bonifa ſonntag! Pre enhe redigt .05 Uhr 11.30 Ul dacht zu St. Nikolar und Beie Hauptgot Segensar St. Jakobi (Feier de milienkon Singmeſſ feierliches meſſe mit St. Franzi .30 Uhr munion d tesdienſt Hl. Geiſte Kapelle der Predigt. St. Eliſabe meſſe mit Predigt. St. Lauren .Meſſe Monatske Predigt 1 Predigt; St. Peter 1 tag: vorn meſſe; 7. kommunit dienſt; 1. Veſper. 5 Barthol ag: Juge Fruhr 1 rühmeſſe lergottesd 1937 ————— e mich ſen Be⸗ triebes reis⸗ hand⸗ Kreis⸗ dieſem Frage⸗ leichzei⸗ ſtungs⸗ Ueber⸗ ter der der ge⸗ ſich auf nd Ge⸗ i, feiert inheim, und bei ag. Der wvünſche Lebens⸗ Robert aße 131, Kaval⸗ ulieren. Juli, „Emil⸗ iſe geb. t. Dem ind Se⸗ 52 Operette eterskopf Flugplatz. Baldpark⸗ park. 90—17.00 Feſtung 15.00 bis r Mann⸗ geöffnet. .00 Uhr hauer. .00 und ſet. Son⸗ er Maske. Kolonial⸗ en! innheim im 22.21 Sonntag in der hts.05 Montag, Monats⸗ nit hin⸗ eim das die⸗ welchen nd her⸗ ſicherlich nmittel⸗ ſich das es nur von be⸗ ſauptziel die Ge⸗ n3 der ner. ckmäßige zetragen. hungri⸗ den Ka⸗ en Fall, en ſchla⸗ eitlichen elbſt ge⸗ ohlbe⸗ Vorſorge t zu ſei⸗ zuſtändi⸗ ien Ge⸗ zuf dieſe beckender hält der n ab. Vorbe⸗ geblie⸗ zen Zelt⸗ die Ein⸗ reſtloſe Lager⸗ in wird. nisreiche „Hakenkreuzbanner“ .. Samstag, 24. Juli 1937 Anordnungen der VSDAP Anordnungen der Kreisleitung An fümtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Juli⸗Mit⸗ gliederſtandsmeldung ſpäteſtens 24. dieſes Monats bei uns vorliegen muß. Kreiskartei. Betr. Ausſtellung von Mitgliedsbüchern Sümtliche Pg., welche mindeſtens ſeit zwei Jahren der NSDAwp angehüren und noch nicht im Beſitze eines Mitgliedsbuches ſind, wollen dies ſofort unter Vorlage der Mitgliedskarte und zwei von Berufs⸗ fotografen hergeſtellten Lichtbildern bei der zuſtändigen Ortsgruppe beantragen. Kreiskaſſenverwaltung. Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung „Kampf der Gefahr“, Auguſt⸗Auflage liegt zum Ab. holen bereit. Da die Kreisgeſchäftsſtelle ab 31. Juli für einige Wochen geſchloſſen iſt, muß die Abholung bis 30. Juli ſpäteſtens erfolgt ſein. Die Landortsgruppen haben den gleichen Termin einzuhalten. Ortsgruppen der NSDAꝰ Platz des 30. Jannar. Diefenigen Parteigenoſſen, welche ſeit über zwei Jahren der Partei angehören und im Beſitze des roten Mitgliedsausweiſes ſind und noch keinen Antrag auf Ausſtellung des Mitglieds⸗ buches geſtellt haben, wollen ſich ſofort bei unſerem Kaſſenleiter melden. Mitzubringen ſind zwei geſtempelte Lichtbilder und 1,20 Reichsmark. Horſt⸗Weſſel⸗Plat. Die Bereitſchaft 22(Ortsgruppen Horſt⸗Weſſel⸗Platz und Plankenhof) tritt am 25.., 7 Uhr, zum Formaldienſt auf dem Platz vor den Rennwieſen an. Politiſche Leiter und Politiſche Leiter⸗ anwärter: Dienſtanzug; Zivil: mit Armbinde. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Antreten der Politiſchen Leiter und Politiſchen Leiteranwärter in Uniform am 25.., 20 Uhr, auf dem Eiſenlohr⸗Platz bei den Kaſernen. Rheintor. Am 25. 7. treten ſämtliche Politiſchen Lei⸗ ter und Politiſchen Leiteranwärter um.45 Uhr auf dem Marktplatz zum Bereitſchaftsdienſt an. Dienſtan⸗ zug: Dienſtbluſe; Zivil: mit Armbinde. Feudenheim⸗Oſt. Die Dienſträume der Ortsgruppe Feudenheim⸗Oſt befinden ſich mit ſofortiger Wirkung in Mannheim⸗Feudenheim, Hauptſtr. 48, im Kaufhaus Schwöbel. Sprechſtunden des Ortsgrup⸗ penleiters dienstags 20—21 Uhr. Die Zellenleiter der Ortsgruppe Oſt ſprechen dienstags von 20—21 Uhr auf der Geſchäftsſtelle vor. Feudenheim. 26. 7. 20, Uhr, Antreten der Politiſchen Leiter an der Halteſtelle der Kaſerne. Uniform: Marſch⸗ anzug(Dienſtbluſe). Zivil: mit Armbinde. Wallſtadt. 25..,.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter und Anwärter mit Sport am Rathausplatz. Wallſtadt. 26.., 20 Uhr, Antreten der Politiſchen Leiter an der Halteſtelle der Kaſerne. Uniform: Marſch⸗ anzug(Dienſtbluſe). Zivil: mit Armhinde. §3 Standort Mannheim Die Stellen des Bannes 171 haben ab ſofort fol⸗ gende Sprechſtunden: Der Führer des Bannes: außer den Geſchäftsſtunden beſtimmt dienstags von 17—19 Uhr. Geſchäftsführer: täglich von—12 und 14—18 Uhr; ſamstags von—13 Uhr, Organiſationsſtelle: dienstags und freitags von 19—21 Uhr. Perſonalſtelle: dienstags und freitags von 19—21 Uhr. Sozialſtelle: dienstags von 19—21 Uhr, donnerstags von 20—21 Uhr. KS⸗Stelle: dienstags und freitags von 19—22 Uhr. WS-⸗Stelle: dienstags und freitags von 19—22 Uhr. Kulturſtelle: dienstags und donnerstags von 19 bis 21 Uhr. Preſſeſtelle: dienstags und donnerstags von 19—21 Uhr. GA⸗Stelle: dienstags und freitags von 19—21 Uhr. Rundfunkſtelle: dienstags von 19—21 Uhr. Betreuungsſtelle: täglich von 16—18 Uhr. Fahrten und Wandern: täglich von 18.30 Uhr ab, Zimmer 66. Achtung! Teilnehmer am 1. Südweſt⸗ marklager Offenburg! Antreten am Sams⸗ tag, 24. Juli, 5 Uhr, mit Fahrrad am Schlageterhaus. Tagesverpflegung mitbringen! PR⸗Stelle. Sämtliche Mitglieder der PR⸗Stelle ſtehen am Sonntag.15 Uhr am Bahnhof Weinheim. NSKO Frontkämpfertag in Berlin am 1. Auguſt. Anmel⸗ dungen werden noch entgegengenommen. Mitglieder und Angehörige, die mitfahren wollen, melden ſich ſo⸗ fort bei den Geſchäftsſtelen der Abteilungen oder bei den Abteilungsführern; auch die Geſchäftsſtele der Ka⸗ meradſchaft, Große Merzelſtraße 5, nimmt Anmeldun⸗ gen entgegen. Bei der Anmeldung iſt Anzahlung zu leiſten. Anmeldung verpflichtet zur Mitfahrt. DAßx Deutſches Eck. Die Betriebsobmänner und Straßen⸗ zellenwalter haben ſofort auf der Geſchäſtsſtelle, T 5 Nr. 12 vorzuſprechen. Arbeitsſchue. Am 27. 7. beginnt in 0 1, 10, 19 bis 22 Uhr, ein Lehrgang in Kurzſchrift, Fortgeſchrittene ab 60 Silben und ein Maſchinenſchreiblehrgang für Fortgeſchrittene. Anmeldungen hierzu ſind bis fpäte⸗ ſtens 26. Julſ in G 1, 10, Zimmer 8 abzugeben. Betriebsbeſichtigung. Die Deutſche Arbeitsfront, Ab⸗ teilung Berufserziehung und Betriebsſührung, führt am 7. 8. eine wirtſchaftskundliche Fahrt durch, und zwar wird die Reichsanſtalt für Tabakforſchung in Forchheim beſichtigt. Die Koſten für die Fahrt betragen ungefähr 3,50 Reichsmark. Anmeldungen ſind bis ſpä⸗ teſtens 31. Jult in 0 1, 10, Zimmer 8, abzugeben. Auskunft erteilt obige Stelle(Teleſon 203 55). Frauenabteilung Humboldt. Sprechſtunden für die Frauen und Mädel — 2 50 ſind jeweils montags von 19—20 Uhr, Lang⸗ raße Zya. T Fod Abteilung: Kaſſe Folgende Urlaubsfahrten ſind in dem nachſtehend genau bezeichneten Zeitabſchnitt bei unſeren Zahlſtellen zu bezahlen. Der letzte Termin iſt unbedingt einzu⸗ halten, andernfalls werden die Anmeldungen geſtrichen. UF 32: Allgäu, Koſten 39,70 RM., zu zahlen vom 16. bis 24. Juli.— Uß 64: Berlin, Koſten 35,50 RM., zu zahlen vom 15. bis 24. Juli.— Uß 33: Schwarz⸗ wald, Koſten 28 RM., zu zahlen vom 16. bis 25. Juli. — Uß 63: Berlin, Koſten 28 RM., zu zahlen vom 16. bis 31. Juli.— Uß 34: Bodenſee, Koſten 49 RM., zu zahlen vom 22. Juli bis 1. Auguſt.— Uß 35: Rhön, Koſten 22,50 RM., zu zahlen vom 24. Juli bis 4. Auguſt.— Uß 36: Thüringen, Koſten 34,80 RM., zu zahlen vom 24. Juli bis 4. Auguſt.— Uß 37: Allgäu, Koſten 16 RM., zu zahlen vom 24. Juli bis 4. Auguſt. Abteilung: Reiſen, Wandern und Urlaub Urlauberſonderzug in das Fichtelgebirge vom 25. Juli bis 4. Auguſt. UF 27/37. Die Urlauber werden in den Orten Ebnath, Brand, Nagel, Mehlmeiſel, Unter⸗ lind, Fichtelberg, Neubau untergebracht. Der Geſamt⸗ preis beträgt einſchließlich Hin⸗ und Rückfahrt, volle Verpflegung und Unterkunft 31,30 Reichsmark. An den Bodenſee vom 25. bis 29. Juli 1937. Uuð 28/37. Die Unterbringung erfolgt in Konſtanz und Umgebung. Der Preis beträgt einſchließlich Hin⸗ und Rückfahrt, volle Verpflegung und Unterkunft 21,50 Reichsmark. Urlauberfahrt nach Oſtpreußen vom 26. Juli bis 11. Auguſt. Uß 29/37. Die Teilnehmer werden in den Orten Lötzen, Rhein, Widminnen, Angerburg, Poß⸗ eſſern, Kruglanken, Ogonken, Sensburg und Umgebung untergebracht. Der Preis beträgt einſchließlich Hin⸗ und Rückfahrt, volle Verpflegung, Unterkunft und Reiſeverpflegung im Mitropa⸗Speiſewagen 79,50 RM. Achtung! Fahrpläne! Uß 26: München am 24. Juli. Abfahrt ab Mann⸗ heim mit dem beſchleunigten Perſonenzug.20 Uhr oder mit zuſchlagspflichtigem Eilzug 9 Uhr, ab Karls⸗ ruhe mit Sonderzug um 10 Uhr. uß 27 in das Fichtelgebirge am 25. Juti. Abfahrt ab Mannheim mit dem beſchleunigten Perſonenzug 15.14 Uhr nach Stuttgart. In Stuttgart gemeinſames Abend⸗ eſſen um 20 Uhr in der Brauerei Wulle, Neckarſtraße 56—58. Von dort aus geht es gemeinſam zum Son⸗ derzug. Uß 28 an den Bodenſee am 25. Juli. Abfahrt ab Mannheim mit dem beſchleunigten Perſonenzug.20 Uhr oder mit dem zuſchlagspflichtigen Eilzug 9 Uhr. Weiterfahrt mit Sonderzug ab Karlsruhe 10.50 Uhr. uß 29 nach Oſtpreußen. Abfahrt am 27. Juli ab Mannheim 12.15 Uhr, ab Weinheim 12.46 Uhr; An⸗ kunft in Lötzen anderen Tags 14.44 Uhr. Fahrplan zum Sonderzug zum Nürburgrennen. Ab⸗ fahrt ab Mannheim(Hauptbahnhof) am Samstag, 24. Juli, um 22.21 Uhr, Rückfahrt ab Adenau in der Nacht von Sonntag auf Montag.05 Uhr, Mannheim an .47 Uhr. Es ſind nur noch wenige Karten vorhanden. Am 25. Juli 37 Wanderung nach Neckargemünd. Tillyſtein, Herrbachtal, Dilsberg, Stauwehr Neckar⸗ ſteinach, Burgen, Neckargemünd. Abfahrt ab Mann⸗ heim.35 Uhr. Gutſcheine zu RM.30 bei der Ge⸗ ſchäftsſtelle 1, P 4,—5 Haus der Deutſchen Arbeit, Zimmer 11, und bei der Völkiſchen Buchhandlung. Achtung! Am 1. Auguſt Sonderzug nach Freiburg (Wanderung— Schauinslandrennen). Abfahrt ab Mhm..10 Uhr, Rückkunft Mhm. an 23.49 Uhr. Fahr⸗ preis RM.50. Karten bei den Verkaufsſtellen. Am 1. Auguſt Sonderzug nach Bad Dürkheim mit Wanderungen. Abfahrt ab Mannheim gegen 8 Uhr, Rückfahrt ab Bad Dürkheim gegen 20.30 Uhr. Fahr⸗ karten zu 90 Rpf. bei den Verkaufsſtellen. Am 1. Auguſt Sonderzug nach Bad Wimpfen mit Beſichtigung des Steinſalzbergwerkes Kochendorf. Fahrpreis einſchl. Einfahrt in das Bergwerk RM 2,60. Karten bei allen Verkaufsſtellen. Abfahrt ab Mannheim zirka.10 Uhr; Rücktunft Mannheim an etwa 22.30 Uhr. Am 8. Auguſt nach Stuttgart mit Halteſtellen Heil⸗ bronn und Ludwigsburg. Fahrpreis RM.10. Der Zug fährt über Heidelberg durch das Neckartal. Am 15. Auguſt in den württembg. Schwarzwald Bad Liebenzell—(Kloſter⸗Ruine Hirſau). Fahrpreis RM.p90, Karten bet allen Verkaufsſtellen. ⸗ Abteilung: Feierabend Standkonzert am Waſſerturm am Sonntag, 25. Juli: Am nächſten Sonntag findet von 11.30 bis 12.30 Uhr ein Standkonzert am Waſſerturm ſtatt. Ausgeführt wird dieſes Konzert von der Werkkapelle der Firma BBC unter Leitung ihres Kapellmeiſters Lauterbach. Sport für jedermann Samstag, den 24. Juli Leichtathletik: Frauen u. Männer, 15.30—17.30 Uhr Stadion, Spielfeld uu.— Reichsſportabzeichen: Frauen u. Männer, 15.30—17.30 Uhr Stadion, Spielfeld n. — Tennis: Frauen u. Männer, 17.00—18.00 Uhr Tennisplatz Friedrichsring; 16.30—17.30 Uhr Tennis⸗ anlage Stadion.— Schwimmen: Frauen u. Männer, 20.00—21.30 Uhr Städt. Hallenbad, Halle J. Sonntag, den 25. Juli Leichtathletik: Frauen u. Männer,.00—11.00 Uhr Stadion, Hauptfeld.— Reichsſportabzeichen: Frauen u. Männer,.00—11.00 Uhr Stadion, Hauptfeld.— Tennis: Frauen u. Männer,.00—10.00 Uhr Tennis⸗ 3 enne.30—10.30 Uhr Tennisanlage tadion. Römiſch⸗Katholiſche Kirche Obere Pfarrei(Jeſuitenkir K Sonntag; von 6 Uhr an Beichtgelegenheit; 6. r Frühmeſſe;.45 Uhr hl. Meſſe;.30 Uhr Singmeſſe;.30 Uhr Kinder⸗ ottesdienſt;.30 Uhr Haäuptgottesdienſt mit Pre⸗ igt und Amt; 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt; nach⸗ ſeüchte.30 Uhr Andacht zur Erhaltung der Feld⸗ e. St. Sebaſtian— untere Pfarrei, Mannheim. Sonn⸗ tag; früh von 7 Uhr an Beichte im Bürgerhoſpital; 6, Uhr hi. Meſſe in der Sakriſtei; im Bürgerhoſpital iſt um?7 Uhr hl. Meſſe;.45 Uhr Singmeſſe mit An⸗ ſprache und gemeinſamer Kommunion der Frauen; 10 Uhr Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt; im Thereſientrankenhaus iſt um 11 Uhr hi. Meſſe mit Pöereſtei abends 8 Uhr Andacht zur Hl. Familie im hereſienheim. Herz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag; 6 Uhr Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 Uhr hi. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt;.30 Uhr Rebtag und Amt; 11 Uhr Kindergottesvienſt mit Predigk; .30 Uhr Andacht. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche, Mannheim. 1 Kommu⸗ nionſonntag der Frauen; 5 Uhr hl. Meſſe; 6 Uhr Beichte, heil. Meſſe; 7 Uhr Frühmeſſe; 8 Uhr Sing⸗ meſſe mit Predigt;.30 Uhr Predigt und Amt; 11.15, Uhr Singmeſſe; während der Ferien fällt an den Sonntagen die hl. Meſſe um.15 Uhr aus und das Amt um.30 Uhr;.30 Uhr Herz⸗ Mariä⸗Andacht mit Segen. St. Joſeph, Lindenhof. Sonntag: Kommunionſonnta der Frauen; 6 Uhr Beichtgelegenheit, hl. Meſſe; Uhr hl. Meſſe mit Monatskommunion des Mütter⸗ vereins;.45 Uhr Wiiih mit Predigt; 10 Uhr Predigt und Amt; 11.30 Uhr Singmeſſe mit Pre⸗ digt; abends 7 Uhr Andacht zum hl. Joſeph.— Während der Ferien fällt der Kindergottesdienſt um 9 Uhr aus. Liebfrauenkirche, Mannheim. Sonntag: von 6 Uhr an Beichtgelegenheit;.30 Uhr Frühmeſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt, gemeinſame Kommunion des Müttervereins;.30 Uhr Predigt und Amt; meſſe gottesdienſt des Vinzenzvereins; 11 Uhr Singmeſſe mit Predigt;.30 Uhr Andacht zur Erhaltung der Feldfrüchte. Bürgerhoſpital. Sonntag:.30 Uhr Singmeſſe mit Predigt St. Peter, Mannheim. Sonntag: 6 Uhr Austeilung der hl. Kommunion und Beichtgelegenheit; 7 Uhr hl. Meſſe mit Gemeinſchaftskommunion der Mütter und Frauen; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt;.30 Uhr Hochamt; 11 Uhr Singmeſſe mit Predigt;.30 Uhr Andacht zu Ehren der Hl. Familie. St, Bonifatins, Mannheim. Sonntag(Kommunjon⸗ ſonntag der Frauen): 6 Uhr Frühmeſſe und Beicht⸗ elegenheit; 7 Uhr hl. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit redigt(Mongtskomunion der Mütter und Frauen); .05, Uhr hl. Meſſe; 10 Uhr Hochamt mit Predigt; 11.30 Uhr Singmeſſe mit Predigt;.30 Uhr An⸗ dacht zu Ehren der Hl. Familie. St. Nikolaus, Mannheim. EAhr gi 6 Uhr Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 8 Uhr hl. Meſſe; 10 Uhr Hauptgottesdienſt mit Predigt; abends.30 Uhr Segensandacht. St. Jakobuspfarrei, Mannheim⸗Neckaxrau. Sonntgg: (Feier des Kirchenpatrons, des hl. Jakobus— 5175 milienkommunion); 6 u..45 Uhr hl. Meſſen; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt;.30 Uhr Feſtpredigt und feierliches levit. Hochamt mit Segen; 11 Uhr Sing⸗ meſſe mit Predigt. St. Franziskuskirche. Sonntag: 6 Uhr Frühmeſſe; .30 Uhr Singmeſſe mit Predigt und Monatskom⸗ munion der Frauen und Mütter; 10 Uhr Hauptgot⸗ tesdienſt mit Predigt; abends 8 Uhr Andacht zum Hl. Geiſte. Kapelle der Spiegelfabrik. Sonntag: 9 Uhr Amt mit Predigt. St. Eliſabeth(Gartenſtadt). Sonntag: 8 Uhr Sing⸗ meſſe mit Predigt; 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt. 4* St. Laurentius, Mannheim⸗Käfertal. Sonntag: 6 Uhr hl. Meſſe;.30, Uhr Beichte;.15 Uhr hl. Meſſe, Monatskommunion der Frauen und Mütter; 9 Uhr Predigt und Amt; 11 Uhr Schülergottesdienſt mit Predigt; 8 Uhr abends Segensandacht. t. Peter und Paul, Mannheim⸗Fendenheim. Sonn⸗ 55..30 Uhr hl. Beichte;.30 Uhr Früh⸗ meſſe;.30 Uhr Ranaben:oen(Monats⸗ kommunion der.30 Uhr Hauptgottes⸗ dienſt; 11 Uhr Schülergottesdienſt; nachm. 2 Uhr Veſper. „Bartholomäuskirche, Mannheim⸗Sandhofen. Sonn⸗ 4— gendolekte; Monatskommunion' für Knaben und Mädchen;.30 Uhr Beichtgelegenheit; 7 Uhr Frühmeſſe; 9 Uhr Hauptgottesdienſt; 11 Uhr Schſt⸗ kergottesdienſt;.30 Uhr iends Segensandacht. St. Mannheim⸗Rheinan. Sonntag: Monats⸗ kommunion ſr alle Frauen und Mütter; Kollekte ür die Seelſorgehilfe; 6 Uhr erse hr Frühmeſſe;.30 Uhr 0 ienſt mit Predigt;.30 Uhr Chriſtenlehre; 10.10 Uhr Amt mit Predigt; abends 8 Uhr Veſper. Mannheim⸗Seckenheim. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe (Männermonatskommunion);.30, Uhr Kindergot⸗ e.40, Uhr Hauptgottesdienſt;.30 Uhr Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft; 2 Uhr Mütterverein. St. Bonifatins, Mannheim⸗Friedrichsſeld. Sonntag: G Ubr hi. Meſſe und öl, Kommuünkon;.30 Uhr e fe Hipff* end, Arihnieſfe.30 nion für die ſchu ge Jugend, Frühmeſſe; 9. Uör crepiat, Amiz.30 Kichr Veſper. St, Thereſig vom Kinde Jöiuz Snbnef Sonntag —.30 Uhr Beichte;.30 Uhr Frühmeſſe mit Pre⸗ 390.30 Uhr Amt mit Predigt;.30 Uhr Andacht; .30 Uhr Abendandacht. St, Paul, Almenhof, Sonntgg: 7 Uhr hil. Meſſe, Kommunion der Mütter und Frauen;.30—.30 Uhr Beichte;.30 Uhr W mit Predigt; 11 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 2 Uhr Andacht. St. Hilvegard, Mannheim⸗Küſertal, Sonntag:.30 Uhr Beichte; 7 Uhr Frühmeſſe mit Predigt; 9 Uhr Amt;.30 Uhr Andacht mit feierlicher Taufe. Thereſien⸗Krankenhaus. Sonntag:.30 Uhr hl. Meſſe 8 Uhr mit Predigt. Ilvesheim. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe mit General⸗ kommunion der Pfarrjugend;.30 Uhr Hauptgot⸗ tesdienſt mit Predigt;.30 Uhr Andacht zu ren es hl. Joſeph.;.30 Uhr Andacht in der Br.⸗Kon⸗ rads⸗Kapelle(Siedlung). Alt⸗Katholiſche Kirche Sonntag, den 25. Juli: Schloßkirche:.30 Uhr hl. Meſſe in deutſcher Sprache mit Predigt. f Erlöſerkirche(Waldhof, Waldſtraße 117): 8 Uhr hi. Meſſe in deutſcher Sprache mit Predigt. Evangeliſche Kirche Sonntag, 25. Juli 1937 Trinitatiskirche..30 Uhr Frühgottesdienſt, Vikar Landes; 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Speck; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Pfarrer Speck. Neckarſpitze. 20 Uhr Gemeindeabend. Konkordienkirche..30 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfar⸗ rer Bürck; 10.45 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Stern(Heiliges Abendmahl). Chriſtuskirche. 8 Uhr Frühgottesdienſt, Pfarrvikar Prenner; 10 Uhr tgottesdienſt,——◻◻— Dr. Weber; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Doll. Neuoſtheim. 10 Uhr Hauptigottesdienſt, Pfarrvikar Brenner. Friedenskirche. 9,30 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Zahn; 10.45 Uhr Kindergottesdienſt, Pfarrer Zahn. ohanniskirche. 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Herr⸗ 75(Hl. Abendmahl); 11.15 Uhr Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Herrmann. Lutherkirche..30 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Frantzmann; 10.45 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Bender. Gemeindehaus Eggenſtraſte 6. 9 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer Jundt. Melanchthonkirche. 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfar⸗ rer Hahn. Gemeindehaus Zellerſtraße 34..30 Uhr Gottesdienſt Pfarrer Hahn. Auferſtehungskirche Mannheim⸗Nord..30 Uhr Haupt⸗ ottesdienſt, Pfarrverwalter Bodemer; 11.15 Uhr indergottesdienſt, Pfarrverwalter Vodemer. Städt. Krankenhaus. 10.30 Uhr Gottesdienſt. Digkoniſſenhaus. 10.30 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer eel. Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus. 10.30 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer Lutz. Feudenheim..30 Uhr Fe 3— Kammerer; 10.45 Uhr ſptrewtesden farrer Kammerer; 20 Uhr Fürbittgottesdienſt, Pfarrer Kammerer. bund für junge Mädchen: tvag: — Mittw Friedrichsfeld. 9,.30 Uhr Rndergottesdienſ——. 5— Schönthal; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt arrer Schönthal; 13 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Schönthal. Käfertal. 9 Uhr Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Schäfer; 10 Uhr Vikar Adelmann; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Adelmann; 20 Uhr Gebetsgottesdienſt, Pfarrer Schäfer. Käfertal⸗Süd. 9 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Adel⸗ mann; 10.15 ühr Kindergötiesdienſt, Wfarrer Schäfer. Neckarau..30 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Gänger und Pfarrer Kühn;.30 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kühn; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt der Nordpfarrei, Pfarrer Gänger; 11.15 Uhr Kinder⸗ gottesdienft der Südpfarrei, Pfarrer Kühn. Gemeindehaus Speyerer Straſſe..30 Uhr Hauptgot⸗ tesdienſt, Vikar Doll; 10.30 Uhr Chriſtenlehre, cand. Hebh Fritz; 11 Uhr Kindergottesdienſt, cand. theol. ritz. Rheinau..30 Uhr Waldgottesdienſt, Pfarrer Vath; 10 Uhr Hauptgottesdienſt in der Kirche, Vikar Lau. Pfingſtberg..30 Uhr Waldgottesdiench, Pfarrer Vath. Sandhofen..30 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Con⸗ radi; 11 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Conradi. Segenheim..45 Uhr Chriſtenlehre für Knaben, Pfr. Fichtl;.30 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Fichtl; 12.30 Uhr Kindergottesdienſt, Pfarrer Fichtl. Waldhof Pauluskirche..30 Uhr Hauptgottesdienſt, Zug; 10.45 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Zug. Wallſtadt. 9 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Münzel;.30 Fauprgortesdfenſt Pfarrer Münzel; 10.30 Uhr Kin⸗ dergottesdienſt, Pfarrer Münzel. Wochengottesdienſte Konkordienkirche. Montag bis Freitag,.15 Uhr, Morgenandacht in der Kirche; Donnerstag, 20 Uhr, Abendandacht in der Kirche, Vikar Stern. Friedenskirche. Montag bis Samstag,.20 Uhr, Mor⸗ genandacht. Feudenheim. Donnerstag,.15 Uhr, Morgenandacht, Pfarrer Kammerer. Evang.⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle, F 7, 29) Sonntag: 8 Uhr Predigt, Kandidat Rau. Kollekte für die Dankopfer⸗(Alterszulagen⸗) Kaſſe. Vereinigte ev. Gemeinſchaften Gemeinſchaft innerhalb der Kirche Haus„Friede“, K 4, 10 Sonntag: 14 Uhr Kinderſtunde: 16 Uhr Jugend⸗ 20 Uhr Evangeliſationsvor⸗ „Beim größten Seelſorger in der Sprechſtunde.“ och: 20 Uhr Jugendbund für junge Mäd⸗ Uhr Männerſtunde.— Donnerstag: en; 20 n 18. Frauenſtunde; 19.30 Uhr Freundeskreis für jg. chen; 20 Uhr Blaukreuzſtunde. Almenhof, Mönchwörthſtraße 218, bei Reißner: Am ontag 20.15 Uhr Verſammlung. Pfingſtberg, Strahlenburgſtr. 13: Dienstag um 20.15 Uhr Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda ⸗Heim“ Sonntag: 14.00 Uhr Kinderſtunde: 16.00 Uhr Jugendbund ſür Modchen: 20.15 Abr Wortwperkündi⸗ Zeng,— Dienstag: 20.15 Uhr Männerbibelſtunde. ittwoch: 20.15 Uhr Gebetsſtunde.— Don⸗ nerstag: 16 Uhr Frauenblibelſtunde. Käfertal⸗Süd, Dürkheimer Straße 32: Montag, 20. 15 Ubr Woriverkündigung. Almenhof, Schinerſchule: Montag, 20.15 Uhr Wortverkündigung. Farend* 30: Dienstao, 20.15 Ubhr Wortverkund — e Mittwoch, 20.15 Uhr Wort⸗ verkündigung. Neckarau, Kirchgartenſchule: Freitag, 20.15 Uhr Wortperkündigung. Landeskirchliche Gemeinſchaft der Liebenzeller Miſſion und Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhofſtraße 34 Sonntag: 20 Uhr Wortverkündigung.— Mon⸗ +. 20 Uhr Frauenbibelſtunde.— Dienstag: 20.15 Uhr Bibelſtunde, Fahrlachſtraße 13, bei Dörr.— Mitt wo K3 20 Uhr Bibelſtunde.— Samstag: 20.15 Uhr Männerbibelſtunde. Jugendbund für E..: 1. JFunge Männer: Freitag, 20.15 Uhr; 2. Jungfrauen: Sonntag 15 Uhr 1 3 evangeliſation Necharau,— Donnerstag: 20 Uhr. Mannheim⸗Feudenheim, Schwanenſtraße 30(Lotal im Hof): Sonntag: 20 Uhr Wortverkündigung.— Mittwoch: 20 Uhr Frauenbibelſtunde. Mannheim⸗Waldhof⸗Gartenſtadt, Trommlerweg 33, bei Gültling: Freitag: 20 Uhr Bibelſtunde. Mannheim⸗Wallſtadt, Atzelbuckelſtraße 4: Sonn⸗ tag 20 Uhr und Donnerstag 20 Uhr Bibelſtunde. Evangeliſche Freikirchen Methodiſten-Gemeinde, Evangeliſche Freilirche, Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraſſe 26 Sonntag:.45 Uhr Gottesdienſt, Prediger A. Ueltzhöffer.— Donnerstag: 20 Uhr Sing kündz Epang, Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mannheim, Max⸗Joſef⸗Straße 12 Sonntag:.30 Uhr Gottesdienſt; 11 Uhr Sonn⸗ tagsſchule; 20 Uhr Gottesdienſt, Prediger Replosg.— Mittwochz 20 Uhr Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Am Freitag: 20 Uhr Jugendſtunde. Eang. Gemeinſchaft, U 3, 23 Sonntag:.30 und 19.30 Uhr Predigt, Prediger Santter. Neuapoſtoliſche Kirche Mannherm⸗Stadt, Kirche Ecke Lange Rötterſtraße und Moſelſtraße. Sonnta* 9 Ubr Gottest lenſt; 15.30 Uhr Gottesdienſt.— tttwoch: 20 Uhr Gottesdienſt. Mannheim⸗Sandhoſfen, Zwerchgaſſe 16 Sonnra gꝛ 9 Ubr Gottesdienſt; 15 Uhr Gottesdlenſt.— M 111 ⸗ woch: 20 Uhr Gottesdienſi. Mannheim⸗Negarau, Gießenſtr. 1. Sonntag: um 9 Ubr Gottesdienſt.— Mittwoch: 20 Uhr Got⸗ tesdienſt. Mannheim⸗Friedrichsſelp, Neuporfſtr. 66. Sonn⸗ tag: 15 Uhr Gottesdienſt.— Mittwoch: 20 Uhr Gottesdienſt. Mannheim⸗Segenheim Kloppenhet t Sonntog: 15.30 Ubr ppenheimer e raße 37 ottesdienſt. Sonſtige Gemeinſchaften Die Chriſtengemeinſchaft, L 2, 11 Bewegung zur religiöſen Erneuerung Sonntag: 10 uhr M eihehandl. i Predigt: 11 Uhr Tenaskeeſet zir Ant Adventgemeinde, Mannheim, 11, 14 Dienstag: 20 Uhr Bibelſtunde, Römerbrief Kap. 1.— Freitag: 20 Uhr' Ingendſtunde.— Samstag: 9 Uhr Sabbatſchule; 10 Uhr Predigt. Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage, Gemeinde Mannheim, Alphornſtraße 13 Feden Sonntag: 10 Uhr Sonntagſchule; 16 Uhr Sern e7 Diens 5 15 19.30 Uhr ff f MN er. Wer 2„ Frauenhilfs⸗Verein. Die Heilsarmee, c 1, 15 Sonntag:.30 Uhr Heiligungsverſammlung: um 14 Uhr Kindergottesdienſt: 16.30 Uühr reigotiesbienſt am Stephanienufer(am Rhein); 19.30 Uhr Heilsver⸗ ſammlung.— itt woch: 20 Uhr Heilsverſamm⸗ lung.— Freitag: 20 Uhr Heiligungsverſammlung. Manuſtripte für den Gottesdienſtanzeiger ſind leweils bis Freitagfrüh an die Anzeigenabtei⸗ luna und nicht an die Schriftleitung abzugeben. ———— „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 24. Juli 1937 FRE CHSEESTOPIELE heidelberg⸗ „Pantalon und seine Söhne“ Wiederaufnahme des Lustspiels von Paul Ernst im Schloßhof Zum dritten Male riefen am Donnerstag⸗ abend die Fanfaren von den Zinnen des alten Schloſſes zu einer Neuaufführung. Dieſes Mal ſtand Paul Ernſts„Pantalon“ auf dem Programm, jene heitere venezianiſche Komödie, die wir letztes Jahr ſchon an der gleichen Stätte erlebten. 7* Und wieder ging ein wunderbarer Zauber aus von dem Spiel dieſes zutiefſt deutſchen Dichters. Karneval in Venedig! Ein Traum der leicht beſchwingten Muſe, voller Verwechſ⸗ lung und heiterer Zwiſchenfälle. Leben und unbekümmerte Daſeinsfreude, in die aber auch Tränen fallen aus verletzten, ſuchenden Men⸗ ſchenherzen. In eine klare Form gegoſſen bleibt dieſes Werk nicht im Spieleriſchen, Nur⸗Heite⸗ ren haften, ſondern rührt an das Weſen der deutſchen Seele. Der Karneval— ſo leicht und fröhlich er geſtaltet iſt— bleibt Rahmenhand⸗ lung. Der Menſch, wie die Natur ihn ſchuf und wie im Gegenſatz dazu das bürgerlich ver⸗ ſpießte Leben ihn formte und abwandelte, ſteht im Mittelpunkt.„Zwei Seelen hat jeder Menſch“— erkennt der alte Pantalon, als ihm die Gegenſätzlichkeit ſeiner beiden Söhne zum Bewußtſein kommt. Der eine iſt froh, hat ein weltweites großes Herz; der andere aber iſt ewig bedächtig, vorſichtig und kleinlich, weil die enge Welt des Spießbürgers ihm das frohe Herz verbildet hat. Früher war der Alte wie fein glücklicher Sohn, heute rechnet auch er, wägt ab und macht jede Handlung abhängig von den„Anſichten“ der„Leute“. Die Tragik ſeiner komiſchen Geſtalt wird klar, als er, um⸗ rauſcht von der Erinnerung an die vergangene Zeit, bekennt:„Ich habe ſtreng moraliſch ſtets gehandelt. Nur einmal nicht. Nur ein⸗ mal war ich glücklich.“ Das Stück, der commedia dell' arte nachge⸗ ſchaffen, entwickelt ſich um dieſen ſittlich ernſten Kern hinaus ins heitere Spiel des Frohſinns und der Faſchingslaune. Ein feiner, köſtlicher Humor ſpricht aus jeglicher Zeile, den eine klare klangſchöne Sprache adelt. Und durch die luſtigen Scherze klingt immer etwas mit von jener fernen leiſen Tragik, die der Deutſche hinter den Schleiern eines berauſchenden Kar⸗ nevals zaghaft mitſchwingen fühlt. Ernſt hat ſein Volk in ſeiner ewigen Sehnſ ucht ganz er⸗ kannt und ſchöpferiſch geſtaltet. * Hans Schweikart führte auch dieſes Jahr Regie. Bühnenbild und Inſzenierung entſpra· chen ganz der des Vorjahres. Das Stück iſt für den Königsſaal gedacht, hat aber ſeine un⸗ verkennbaren Vorzüge auch für den weiten Raum des Schloßhofs. Das alte Gemäuer des In meiner Mutter Garten von Hermoann Claudivus in meiner Motter Gorten eine Kastonie steht. Wenn mon doronter geht, preitet sie dunkel die Krone. burch die dunkle Kkrone weht ein heimlicher Wind. lch föhle mich wieder Kind in meiner Mofter Gorten. in meiner Mufter Gorten— — ich vergoß seiner lang— singt ein heimlicher Song aus der dunkelnden Krone. in meiner Motter Gorten — wie das geschehen mag— ward mein Leben ein Schlag, ein einziger Stundenschlog unter def dunkeln Krone. Das musikalische Schlesien In Breslau wurde eine Ausſtellung eröffnet, die einen hiſtoriſchen Ueberblick über die Muſik⸗ kultur Schleſiens gibt. An Hand von. alten In⸗ ſtrumenten, Tabulaturen, Liederbüchern und Muſikſzenen auf Bildern, Glas und Porzellan bekommt der Beſucher einen lebendigen Ein⸗ druck von den Werten der kulturellen Vergan⸗ genheit des ſüdoſtdeutſchen Grenzlandes. 50 Jahre Stadttheater Duisburg Eine Feſtwoche in der neuen Spielzeit Die Städtiſchen Bühnen Duisburg knüpfen jetzt an die erſten Tages des Beſtehens eines Theaters in ſelbſtändiger Regie an, um durch eine Feſtwoche die Tradition wachzurufen. Ein eigenes Enſemble zog zwar erſt 1921 in das Duisburger Haus ein, auch dieſes wurde nicht Ott⸗Heinrichs-Baus ſchimmerte im klaren Glanz der bunten Lichter. Ein herrliches Mitſpielen der Natur ſchuf der Zufall: als die Dunkelheit hereingebrochen war, zog der volle Mond am Himmel auf und warf ſein gelbes Licht über die gewaltige Szenerie. Wie ein Spuk zog der Faſchingstraum vorüber, über den Raum ver⸗ breitet flackerten die Kandelaber, wie große nächtliche Blumen. In den heißen Tanz der Masken miſchten ſich jubelnde Geigentöne vom Balkon des Schloſſes. Buntheit, Heiterkeit, Lebensfreude flatterte wie ein ſchöner Schmet⸗ terling um Buſch und Geſtein, aus dem Ge⸗ heimnis der Nacht entflohen, ſich hineinſtürzend und berauſchend am jubelnden Licht, um dann wieder zu zerfließen, ſpurlos, traumhaft, in Buſch und Stein und Wolken. Zurückblieb nur, wie ein zarter Frühlingsduft, im Herzen des Volkes ein Ahnen von dem, was über allem Leben ſteht und unſer Handeln beſtimmt. — Den alten Pantalon ſpielte dieſes Jahr Eduard Wandrey. Ein„Beamter“, der rech⸗ net, abwägt und die Enge ſeines verbildeten Herzens nur einmal ſprengt, dort, wo ein ſchö⸗ nes Trugbild ihm in Geſtalt ſeiner früheren Geliebten Iſabella die glückhafte Zeit ſeiner Jugend für kurze Zeit heraufbeſchwört. René Deltgen in der Doppelrolle des jungen eher als vor 25 Jahren am König⸗Heinrich⸗ Platz eröffnet. Aber ſchon 1887 erlebte die ſtädti⸗ ſche Tonhalle eine Opernaufführung. Das jetzt unter der Leitung von Generalintendant Dr. Hartmann ſtehende Theater iſt wieder ein reines Opernhaus geworden, in dem das Schauſpiel nur gaſtſpielweiſe von Eſſen aus zur Geltung kommt. Der ehemalige Partner Bo⸗ chum der damaligen Vereinigten Bühnen un⸗ ter Saladin Schmitt hat ſich umgekehrt die Kölner Oper zu Sonderaufführungen verpflich⸗ tet. Dresdens Funkhaus vergrößert ſich Das Funkhaus des Senders Dresden ſoll zu Begieain des nächſten Fahres einen großzügigen Ausbau erfahren. Es wird dabei mit den mo⸗ dernſten mikrofontechniſchen Einrichtungen ver⸗ ſehen, über die der deutſche Rundfunk heute ver⸗ fügt. Das Schwergewicht des Betriebes wird dabei in den Regieraum verlegt. Münchens Oper verpflichtet neue Kräfte Operndirektor Clemens Krauß hat für die nächſte Spielzeit eine Reihe hervorragender deutſcher Sänger verpflichtet. Vom Deutſchen Opernhaus Charlottenburg wechſelt die erfolg⸗ reiche Altiſtin Luiſe Willer nach Iſar⸗Athen herüber, und den lyriſchen Tenor Peter Anders hat man dem Opernhaus Hannover entführt. Einen Teil der Spielzeit wirten Viorica Urſu⸗ leac, Gertrud Rünger, Torſten Ralph und der aufſtrebende„italieniſche Heldenbariton“ ans Wien, Alexander Sved in München. Konzerte der Wiener Sänger im Reich Der Wiener Männergeſangverein tritt unter der Schirmherrſchaft des öſterreichiſchen Ge⸗ ſandten in Berlin eine Deutſchlandreiſe an. Gleich in Anſchluß an die Breslauer Tage des Deutſchen Sängerbundesfeſtes werden Königs⸗ berg, die Marienburg, das Tannenberg⸗Ehren⸗ mal,“ Danzig, Stettin, Hamburg und Berlin be⸗ ſucht. Bayreuth, Nürnberg und Regensburg ſind die letzten Etappen dieſer Konzertreiſe. Doch diese Eintracht hält nicht lange an!/(Sitzend von links nach rechts: Terno, Deltgen, Carstens) Sehr tief schaut sie ins Glas/ Von links nach rechts: Wandrey, Kuhlmann, Carstens) Pantalon und des Lelio ſtand ſeinem Vor⸗ gänger Werner Hinz kaum nach. Ausgezeichnet wußte er ſich in die Rolle des lebensfrohen, glücklichen Lelio einzufühlen, der junge Pan⸗ talon ſtand in ſchönem Gegenſatz dazu, dürfte vielleicht nur noch um eine Idee täppiſcher, grotesker geſtaltet ſein. Lina Carſtens iſt „Volksverbundene Kunſt der Gegenwart“ Im Zuge der Vorbereitungen für die dies⸗ jährige Kulturwoche des Gaues Sachſen wird eine allgemeine Sichtungsausſtellung durchge⸗ führt, die ſich an alle im Gau Sachſen lebenden Künſtler wendet. Zwei Werke ſoll der Kunſtſchaf⸗ fende nach eigener Wahl zur ſtellen. Durch eine Anerkennungs⸗Ausſtellung wird das Ergebnis der Oeffentlichkeit mitgeteilt. Hier ſind alle Werke zuſammengefaßt, die den ge⸗ ſtellten Anforderungen genügen, um als Aus⸗ leſe“ während der Kulturwoche im Auguſt und September in Dresden gezeigt zu werden. Kunſt für den Arbeiter In der neuen Spinnerei in Bayreuth wurde die erſte Betriebsausſtellung des Gaues Bay⸗ riſche Oſtmark eröffnet. Sie wendet ſich gegen die falſche Anſchauung, daß der Arbeiter kein Verhälinis zur Kunſt und zur geſamten Kul⸗ tur habe. Unter dem Motto„Kunſt und, Ar⸗ beit gehören zuſammen“ werden Werke unſerer zeitgenöſſiſchen Kunſtſchaffenden nunmehr auch dort zur Schau geſtellt, wo ſonſt nur der Rhythmus der Arbeit herrſchte. Von Bayreuth aus foll die Ausſtellung allen namhaften Be⸗ trieben der bayriſchen Oſtmark zugänglich ge⸗ macht werden. Kunſtausſtellung auf Rädern Am Strand von Travemünde wechſeln alle acht Tage Einzelausſtellungen von Hamburger Kütiſtlern ab. Einige Maler aus der Alſterſtadt haben ſich zuſammengetan und einen fahrbaren Ausſtellungsraum geſchaffen, der auf einem al⸗ ten Laſtwagenchaſſis errichtet wurde. Hier ſind gleichzeitig Küche und Schlafraum untergebracht, in denen der Künſtler ſein Ferienheim aufhe⸗ ſchlagen hat. Kunſthiſtoriter der Welt tagen in Frankfurt Am Donnerstagmittag haben im Frankfurter Römer die Mitglieder des internationalen Kunſthiſtoriker⸗Komitees ihre Beratuagen be⸗ gonnen. Zwei Drittel aller Mitgliedsſtaaten ſind Aufn.: Bergmayer(2) dieſes Jahr, wie immer, eine der beſten. Ihre Signora Pantalon muß unvergeſſen bleiben. Derb, energiſch von Natur, reißt ſie, wenn ſie plötzlich„vornehm“ werden will, zu Lachſtür⸗ men hin. Höhepunkt auch heute wieder: die „Schwipsſzene“. Alice Verden gab die Schauſpielerin Iſabella mit jugendlicher Friſche, darein aber die Abgeklärtheit des Alters ſeine heiteren Schatten warf. In der Eiferſucht wie in der werbenden Liebe gut gefallen konnte Elſi Scherer als junge Schauſpielerin Aure⸗ lia, Gerda Maria Terno als Lavinia war ihr mädchenhaft zartes, aber doch menſchlich geſundes und lebensfrohes Gegenbild. Bliebe: Carl Kuhlmann, der Helddes Abends! Was hier an überſprudelndem Komödianten⸗ blut und ausgelaſſener Luſt am Theaterſpielen in einem Menſchen vorhanden iſt, läßt ſich nicht in wenigen Worten ſagen. Er iſt noch beſſer geworden als im Vorjahre, obwohl man da⸗ mals glauben mußte, daß das ein Ding der Unmöglichkeit ſei.„Ich lebe und ich laſſe leben!“ Kuhlmann lebte, ganz und himmelhochjauch⸗ zend— und er ließ das Stück, den Schloßhof und die Zuſchauer leben, ſo, daß die Luſt keine Grenzen mehr bannte. Beſſer, tiefer und blut⸗ voller kann keiner dieſen„Marcheſe, früher Schauſpieler, jetzt Rentier“ aus Worten in die Form des Lebens gießen. * Heiter, fröhlich wie ein Traum war dieſer Abend. Die Mauern des alten Schloſſes bebten leiſe im Geſchehen. Gaben Leben und nahmen es wieder. Und hinter einer Handvoll Wolken tönte aus Ewigbeiten herüber ſommerliche Sternennacht. Helmut Schulz. durch etwa 20 Delegierte vertreten, darunter be⸗ deutende Gelehrte aus England, Frankreich, Holland, Italien, Polen, Schweden, Tſchechoſlo⸗ wakei, Ungarn und Amerita. Düren erhält ein eigenes Enſemble Die ehemaligen Kölner Kammerſpiele ſind jetzt von der Stadt Düren verpflichtet worden, um den Kern einer eigenen Schauſpielbühne zu bilden. Bisher half ſich das Dürener Theater mit Gaſtſpielen benachbarter Bühnen. Eine eigene Oper und eine Operette werden in näch⸗ ſter Zeit noch nicht gepflegt werden können, ſon⸗ dern ſie bleiben in der Hand von Gaſtſpielen. Deutſch⸗italieniſcher Kulturaus⸗ tauſch. Zur Vertiefung der geiſtigen Be⸗ ziehungen zwiſchen Deutſchland und Italien hat das Konſervatorium der Reichshauptſtadt auch in dieſem Fahr den italieniſchen Geſangs⸗ meiſter Luigi Scolari zur Abhaltung von Sonderkurſen nach Berlin eingeladen. Dieſe Kurſe dauern durchſchnittlich vier Wochen. Weiterhin wird im Oktober der italieniſche Cellomeiſter und Lehrer am Konſervatorium in Rom, Henrico Meinard, Sonderkurſe am Konſervatorium Berlin abhalten, die insbeſon⸗ dere dazu beſtimmt ſind, bereits vorgeſchritte⸗ nen und ausübenden Celliſten die letzte Reife zu vermitteln. Kantausſtellung in Königsberg. Im ſtadtgeſchichtlichen Muſeum Königsberg iſt eine Kantausſtellung eröffnet worden. Sie zeigt das geſamte Schriftwerk des Philoſophen in Erſtdrucken, ſowie Originalbriefe und Bil⸗ der von Kant und ſeinem Freundeskreis. Hans H. Zerlett zum Produktions⸗ chef der Tobis berufen. Mit Zuſtim⸗ mung des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goe bbels wurde der Regiſſeur und Schriftſteller Hans Hellmuth Zerlett zum Produktionschef der Tobis berufen. „Haken —— N. —51 Tag uhe, zu d die Volksn hat in ſein dargetan, und Landſe Er hat abe noch lange zu leiſten. iſt, mag er Freude hal ſpürt ſehr 1 der vollkom heit zu. Dieſe ve durchaus n ter Künſtler weit die ei ſelbſt in S möchte gern leicht ſpiel ſelbſt auf Wunſch un Flöte, der Lante, der Stümpern k muß man f Klavier odet ſchon ſehr v Früher gl Ausüben vo Und doch ſi ſammenſ wie ſie der Ausnahme aber auch ſie meinſchaftsn denn kein D und wenig ſind, ihr Lel der deutſcher auch die höck ſchaftlich muſik, wet Weniaſten; man bisher Inſtrumente zelnen. Der kriegt dafür grad reicht, der Schüler muſik“. Hierüber k Baden ganz lange Verſue daß man, be richt in G Wir ſehen e⸗ meinſchaftsun den Privatut rade auch bei das gegenſei Schüler, da hören und B ſind, als Lo ſteht ja mit Schüler, daß dieſem ſelbſt entmutigen. raden am gle eine beſſer, d ihnen lernt d beit und Tre ihres täaliche pauſen, Turn auswirken in Das Gehör e ſchmack lernt einfachſten he unterſcheiden. So kommt Eivs Dei 14. Fortſetzun So etwas denes Blut, g ein armer Sch Kapalier läuft Peitſche auf d der alte Piey rechtzeitig, daß eben nur ein Nähe der⸗Liai ſein wird, we vornehmen fr Geld in der Zuchthaus ſte⸗ will Wieder e Wald ſchlagen Leben. Und wieder Fortuna ſich i ſei der Irrfa nun aenua ageſ ihnen zu, daß Kniephauſen i ſcher Beſatzun See lang wan wäre. Für den nach Süden z Schweden nock Galagen bealeie Meinung für nehmen den W dem Lauf des frei aeworden Kommen au am Nachmitta. gleich den Tie ergmayer(2) ſten. Ihre n bleiben. wenn ſie Lachſtür⸗ ieder: die gab die er Friſche, lters ſeine rſucht wie en konnte erin Aure⸗ binia war menſchlich d. Bliebe: Abends! nödianten⸗ aterſpielen zt ſich nicht ioch beſſer man da⸗ Ding der ſſe leben!“ lhochjauch⸗ Schloßhof Luſt keine und blut⸗ ſe, früher ten in die var dieſer ſſes bebten ld nahmen oll Wolken ömmerliche S chulz. ———————— lrunter be⸗ Frankreich, Tſchechoſlo⸗ nble ſpiele ſind et worden, elbühne zu er Theater nen. 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Solange der Geſchmack nicht gebildet iſt, mag er am Ungenügenden eine beſchränkte Freude haben; aber auch der einfachſte Menſch ſpürt ſehr wohl den Unterſchied und geſteht erſt der vollkommenen Leiſtung die wirkliche Schön⸗ ruhe, z heit zu. Dieſe vollkommene Leiſtung aber braucht durchaus nicht das Vorrecht weniger, begnade⸗ ter Künſtler zu ſein, man muß nur wiſſen, wie weit die eigenen Kräfte reichen und was man ſelbſt in Schönheit zu leiſten vermag. Jeder möchte gern ein Lied, einen Tanz oder etwas leicht ſpielbares Erhabenes und Feſtliches ſelbſt auf einem eigenen Inſtrument nach Wunſch und Laune ſpielen können: auf der Flöte, der Klarinette, der Zupfgeige oder der Laute, der Gitarre oder Harmonika. Das Stümpern hilft aber nicht weiter, Ernſt machen muß man ſchon. Wer aber gar Geige, Cello, Klavier oder Harmonium ſpielen will, der muß ſchon ſehr viel lernen. Früher glaubte man nun, daß das Hören und Ausüben von Muſik eine reine Privatſache ſei. Und doch ſieht jeder ein, daß erſt das Zu⸗ ſammenſpiel die Werke ganz verwirklicht, wie ſie der ſchöpferiſche Künſtler gemeint hat. Ausnahme ſind nur die„Solo⸗Inſtrumente“, aber auch ſie ſind zuguterletzt doch auf das Ge⸗ meinſchaftsmuſizieren gerichtet. So gibt es denn kein Dorf, das keine Dorfkapelle wünſcht, und wenig Muſikanten, die damit zufrieden ſind, ihr Lebtaa nichts als ſolo zu ſpielen. In der deutſchen Muſikgeſchichte ſehen wir denn ja auch die höchſte Blüte immer in der gemein⸗ ſchaftlichen Haus⸗ und Kammer⸗ muſik, wenn nicht im großen Orcheſter. Weniaſtens aber, ſollte man glauben und hat man bisher auch geglaubt, iſt das Lernen eines Inſtrumentes doch reine Privatſache des Ein⸗ zelnen. Der Lehrer paukts ihm halt ein und kriegt dafür das Geld, und wenn die„Kunſt“ grad reicht, dann hört der Unterricht auf und der Schüler ſpielt nun los mit ſeiner„Volks⸗ muſik“. Hierüber hat nun die Reichsmuſikkammer in Baden ganz neue Erhebungen angeſtellt und lange Verſuche gemacht. Dies hat dazu geführt, daß man, beſonders bei Kindern, dem Unter⸗ richt in Gruppen den Vorzug geben muß. Wir ſehen es ja ſchon in der Schule: der Ge⸗ meinſchaftsunterricht könnte hier niemals durch den Privatunterricht ganz erſetzt werden. Ge⸗ rade auch bei dem Muſikunterricht iſt es ſo, daß das gegenſeitige Beurteilen und Anfeuern der Schüler, das kameradſchaftliche Miteinander⸗ hören und Beſprechen weit fruchtbarere Mittel ſind, als Lob und Tadel des Lehrers. Dieſer ſteht ja mit ſeinem Können ſo weit über dem Schüler, daß er eigentlich kaum wagen darf, dieſem ſelbſt etwas vorzuſpielen, ohne ihn zu entmutigen. Verſuchen ſich aber die Kame⸗ raden am gleichen Gegenſtand, ſo macht es der eine beſſer, der andere ſchlechter, und jeder von ihnen lernt die Unterſchiede bewerten, die Klar⸗ bheit und Treffſicherheit beurteilen, ja der Geiſt ihres täalichen Gemeinſchaftsſpiels von Schul⸗ pauſen, Turnen und Sport kann ſich hier weiter auswirken in der Arbeit an der edlen Kunſt. Das Gehör entwickelt ſich leichter und der Ge⸗ ſchmack lernt gerade von unten herauf vom einfachſten her das Rohe vom gut Gekonnten unterſcheiden. So kommt man dann auch dazu, Kunſtwerke oman von ax milan Lunr Copyrient yy Gern Stane Oſdenbore f 14. Fortſetzung So etwas iſt recht heilſam für dick gewor⸗ denes Blut, aber es iſt nicht aut, wenn man ein armer Schlucker und kein Edelmann iſt. Der 4 Kapalier läuft zum Rat und trommelt mit der Peitſche auf den Tiſch, der Rat katzbuckelt und der alte Piepenbrink erfährt es gerade noch rechtzeitig, daß man ſeinen Junker, weil er doch und hier in nächſter fein wird, wegen tätlichen Anariffs auf einen vornehmen franzöſiſchen Edelmann, der viel Geld in der Stadt verzehrt, kurzerhand ins Zuchthaus ſtecken und mit Prügel traktieren will Wieder einmal alſo müſſen ſie ſich in den 4 n ſchlagen und führen ein recht elendes Leben. Und wieder einmal ſieht es ſo aus, als wolle 3* ſich ihnen endlich zuwenden, und als i der Irrfahrt des pommerſchen Odyſſeus nun genua ageſchehen. Ein Landſtörzer trägt es ihnen zu, daß der hochmächtige General von Kniephauſen in Neubrandenburg mit ſchwedi⸗ ſcher Beſatzuna liegt und daß es, ſo man am See lang wandert, kaum eine Tagereiſe weit wäre. Für den Landſtörzer iſt das alles Grund nach Süden zu pilgern, denn er hat mit den Schweden noch eine Rechnuna, die jene am Galagen bealeichen würden und er hat mehr Meinung für liaiſtiſchen Troß, die beiden aber nehmen den Wea unter die Füße und wandern em Lauf des Tollenſeſees, der eben vom Eis ei gaeworden iſt, nach Norden. Kommen auch bis dicht heran und liegen m Nachmittag unweit der Stadt im Holz eich den Tieren des Waldes. Und gleich den zu„verſtehen“ und wenn es erſt ſoweit iſt, daß auf dem Dorf das Kind oder die Bäuerin, wenn man am Rundfunk hört, nicht mehr den Mozart abdreht, weil er langweilig ſei, und dafür beim ſchäbigſten Foxtrott in lautes Entzücken gerät, dann fün t ſchon ein„Volks⸗ geſchmack“ an, wie man ihn braucht für rich⸗ tige„Volksmuſik“. Das Können und das Verſtehen unſerer Bie deutſchen Muſik zur Volksbildung. Die Reichsmuſikkammer hat daher die Aufgabe dieſes Unterrichts dem Deutſchen Volks⸗ bildungswerk übertragen. Zunächſt in der Gauhauptſtadt hat nun das Deutſche Volks⸗ bildungswerk eine regelrechte Muſikſchule ein⸗ gerichtet, die ganz au Gruppenunterricht ein⸗ eſtellt iſt, und zwar nicht nur für Kinder, ondern auch für die Großen. Als Gemein⸗ chaft(kleinere oder größere, je nach Art der Inſtrumente) erobert ſich hier der deutſche enſch die Technil und die Kunſt. Alle ſind Kameraden: die Schüler, die Lehrer und zuletzt dann auch die Zuhörenden. Geſtümpert wird nicht mehr. Hierbei arbeiten alle Stellen zu⸗ ſammen, die für die Muſikpflege verantwortlich ſind. Die Muſikhochſchule ſtellt die Räume und teils auch die Inſtrumente, die Reichsmuſik⸗ Vesper während der Ernte Tieren des Waldes haben ſie in dieſen Wochen einen neuen Sinn erworben, ſie können die Naſen in die Luft halten und riechen Dinge, die ſie nicht ſehen können. „Es iſt nicht gut, um die Dämmerung in eine Stadt zu kommen“, ſagt der Purnitzer. „Die Wachen ſind erregt und die Kugeln ſtecken ihnen loſe im Lauf. Laß uns hier warten, Piepenbrink.“ Der Alte ſchnüffelt.„Es iſt nicht ſo, wie es ſein muß, Junker.“ Und hält die Hand ans Ohr.„Hört Ihr nichts?“ „Signale“, ſagt der und lauſcht.„Der Dodo Kniephauſen wird ſeine Völker exerzieren.“ Der Alte bleibt eigenſinnig.„Sind keine Exerzierſianale, Junker. Sind überhaupt keine ſchwediſchen Sianale. Kaiſerliche ſind's,“ „Was in Neubrandenburg geſchah, erfahren ſie erſt in der Nacht, als der Flammenſchein der brennenden Stadt weit den nächtlichen Himmel rötet, und ſie hören es von Flüchtigen, die gleich ihnen durch den Wald kriechen, und die Luft mit Jammer und Wehklagen erfüllen, denn ſie haben nichts als das nackte Leben ge⸗ rettet. Und ſoviel das auch iſt, wenn man es anſieht, wie die beiden es gelernt haben, noch ſcheint es ihnen wenig. Dies iſt geſchehen: Tilly ſelbſt iſt mit ſeiner Armada herangerückt und hat den Kniephauſen ſchwer bedrängt. Die Schweden haben wie die Teufel gefochten, haben ſich aber auf die Länge gegen die Uebermacht nicht halten können, Nach⸗ dem die Tore und Wälle gefallen ſind, iſt um ledes Haus gekämpft worden. Der Kniephau⸗ ſen iſt verwundet und gefangen, der Tilly hat die Stadt, über deren Widerſtand er ergrimmt war, plündern und an allen vier Ecken anzün⸗ den laſſen. Und jetzt brennt ſie und ſchreit ihr Unglück in taube Ohren. Und wenn auch der König, der in der Ucker⸗ mark ſteht, ſeinem General nicht zu Hilfe kom⸗ men kann, ſo gelingt es den beiden Kumpanen doch, nach Tag⸗ und Nachtmärſchen wieder zu ihrem Herrn zu ſtoßen. kammer ſchlägt die Lehrer vor und berät das Volksbildungswerk. Fröhliche Singſtunden exhöhen die Luſt am Lied und das Verfländnis für Melodie und Harmonie. Beſondere Kurſe, an denen gerade die Forigeſchrittenen koſtenlos teilnehmen können, führen in Muſikgeſchichte und Harmonielehre ein, erläutern auch die grö⸗ Werke der Meiſter. Die bereits beſtehen⸗ en Muſiziergruppen, wie Werkchöre und Betriebskapellen, erhalten praktiſche ilfe. Für ihre Dirigenten werden beſondere emeinſchaftskurſe eingerichtet, alles mit dem Ziel einer einheitlichen Ausrichtung des gan⸗ zen Muſiklebens im Volke. In Karlsruhe haben ſich ſchon viele Hun⸗ derte angemeldet. Von hier aus wird dieſe neue Arbeit fortſchreiten in die anderen Städte und ſchließlich bis auf das Dorf. Auch in Durlach und Bruchſal wird ſchon begonnen. Gerade aber im—* ſoll, in Verbindung mit der Dorfarbeit und dem Dorfabend, auch dem Bauernkind und dem Bauern dieſe Möglichkeit muſikaliſcher Bildung erſchloſſen werden, die ihm ſonſt unerreichbar ſchien. So wird auch von dieſer Seite der Geiſt der Gemeinſchaft ge⸗ fördert und die Kultur der deutſchen Familie durch gute Hausmuſik gehoben. Weltbild(M) Eines Morgens trabt ein Beritt oſtgotländi⸗ ſcher Reiter als Vedette durch das Land. Der Gaul des Korporals, der die Führung hat, ſcheut vor zwei zerlumpten Geſtalten, die ſich ihm in den Weg ſtellen und ſpringt zur Seite. „Halt! Wer da?“ ſchreit er. „Gut ſchwediſche Leute“, antwortet Piepen⸗ brink. Der Korporal lacht ſchallend, und die Reiter grinſen.„Gerade ſo wie euch habe ich mir die guten Schweden immer gedacht. Packt euch!“ „Iſt das ſchwediſche Hauptquartier in der Nähe?“ fragt der Purnitzer. „Möchte nur wiſſen, was dich Saukerl das angeht.“ Der Korporal wird mißtrauiſch.„Ver⸗ dammte Spione ſeid ihr, und der General⸗ gewaltige wird gern ein Wörtchen mit euch reden, mag's euch nun genehm ſein oder nicht.“ Ein Wink an die Reiter, plötzlich ſind Stricke da, und die beiden müſſen, rechts und links von den Gäulen gezerrt, ſo laufen wie die Vedette reitet. „Iſt eine wunderliche Welt“, denkt der lange Pommer, und die Zunge hängt ihm ob der Anſtrengung zum Halſe heraus.„So alſo iſt's einem zu Mute, den ſie gefangen haben. Mag nicht ſchön ſein, wenn er die Fragen, die ſie an ihn ſtellen, zu fürchten hat.“ Iſt aber zu ſtolz, mit den Reitern zu parlamentieren, und auch dif Rottmeiſter hätte ſich eher die Lippen zer⸗ iſſen. „Wird ſchon werden“, brabbelt er vor ſich hin,„wird alles ſchon werden.“ Geht aber alles zuerſt ſeinen Ochſentrott. Am Tor hält die Wache ſie an, ſind auch Oſt⸗ gotländer, die vom alten Piepenbrink nichts wiſſen, werden in die Wachtſtube geführt und da erſt einmal eingeſchloſſen. Sitzen Stunden um Stunden, und iſt ſo gegen Mittag, als einer eintritt, den ſie auch noch nicht geſehen haben. Der Profoß von den Oſtgotländern und ſein Schreiber. „Ihr ſeid Spione“, fährt der ſie an und winkt der Schreiberſeele.„Schreib auf, ligiſti⸗ ſche Spione. Geſteht ihr?“ Sport der Millionäre Seeleute ſind abergläubiſch. In den Augen eines rechten Seemannes iſt ein Schiff mit einer 13köpfigen Beſatzung dem Untergang geweiht. Und trotzdem fährt im Jahre 1851 die neu⸗ erbaute zweimaſtige Jacht„America“ über den großen Teich nach England zur Regatte— mit 13 Mann Beſatzung. Sie geht weder unter noch trandet ſie, ſondern gewinnt auf der Regatte en vom königlichen Jachtklub geſtifteten Pokal — eine bodenloſe Kanne. Ein Dutzend engliſche Jachten müſſen zuſehen, wie der einzige aus⸗ ländiſche Teilnehmer mit der Trophäe davon⸗ zieht. Die Engländer aber ruhen und raſten nicht und bauen Jacht auf Jacht, ſie rüſten ge⸗ radezu. Nach 15 Jahren endlich ſchicken ſie ein geeignet ſcheinendes Boot über den Ozean. Aber dieſes Schiff kehrt mit leeren Händen heim. Nun folgt in jedem Jahr eine Heraus⸗ K an die Amerikaner, aber ſtets werden ieſe ohne den Pokal wieder nach Hauſe ge⸗ — Bekanntlich finden Lords und Mil⸗ ionäre Gefallen an koſtſpieligen Vergnügen. Ein engliſcher Lord alſo ſetzt es ſich in den Kopf, ſeinem Vaterland endlich den Pokal wie⸗ derzugewinnen. Er läßt eine phantaſtiſch an⸗ mutende Jacht bauen, fährt 1892 damit nach Amerika und— verliert; verliert dreimal in drei Jahren. Als er aufgibt, baut der Teekönig Lipton eine Jacht. Damit läßt er ſich viermal ſchlagen und erſcheint zum fünften Male mit einem neuerbauten Schiff, von dem man in England endlich den Sieg erwartet, da es„ſo ſchnell wie der Wind“ ſein ſoll. In dieſer Jacht ſehen die Amerikaner eine ernſtliche Gefahr für den Pokal, ſie trommeln ein paar Oelkönige zuſammen. Es werden vier Rieſenjachten für 3 Milliarden Mark gebaut. Amerika gewinnt, der Teekönig ſtirbt, aber ſein Platz bleibt nicht leer; der Flugzeugbauer Sopwith tritt an deſſen Stelle und fordert Amerika mit ſeiner Jacht heraus. Das iſt bisher der letzte Kampf ge⸗ weſen— er fand 1934 ſtatt und brachte das ewohnte Ergebnis. Und jetzt hat der engliſche Flugzeugbauer wieder eine Jacht bauen laſſen mit Maſten aus Aluminium und ſolcherlei Din⸗ gen. Sie befindet ſich augenblicklich auf der Reiſe, um mit den Amerikanern im Juli um den Pokal zu kämpfen. Dieſer Pokal aber, um deſſentwillen ſchon auf beiden Seiten Milliarden ausgegeben wurden, ſoll weder beſonders wert⸗ voll noch ſchön ſein, und der Wert wird auf 8000 Mark geſchätzt.— Ueber dieſe Wettkämpfe mit all ihren merkwürdigen Einzelheiten weiß die Julifolge von„Weſtermanns Monatsheften“ in dem Aufſatz„Lords und Millionäre kämpfen um eine alte Kanne“ noch viel zu berichten. Autorenhonorar Als Ferdinand Raimund noch ein kleiner un⸗ bedeutender Schauſpieler war, reichte er dem Direktor des Theaters, an dem er engaagiert war, ſein erſtes dramatiſches Werk ein. Nachdem der Direktor das Stück geleſen hatte, entſpann ſich zwiſchen ihm und dem jungen Dichter fol⸗ gender Dialog: „Das Stück iſt zwar ein Dreck. Weil Sie aber glauben, daß Sie beim Theater Ihr Glück ma⸗ chen werden und zu einem Schauſpieler nicht zu gebrauchen ſind, will ich verſuchen, Sie als Dichter zu fördern.“ „Danke, Herr Direktor. Und was krieg' ich da⸗ für bezahlt?“ „Was? Bezahlt wollen Sie auch noch werden für dieſen Schmarn?— Hören Sie mal, Ver⸗ ehrteſter, man bezahlt heute für einen Goethe und Schiller, aber nicht für einen Raimund, den kein Menſch kennt.“ „Stimmt, Herr Direktor, der Raimund iſt kein Goethe oder Schiller, die beiden ſind aber auch keine Raimunds. Ich verzichte daher von ſelber auf jede Bezahlung. Der Purnitzer ärgert ſich, weil er ſich den Empfang anders gedacht hat.„Wir ſind keine Spione.“ „Vielleicht Bauern, die aufs Feld wollten, ———134 Ackergerät habt ihr unter dem Kittel, ie?“ „Wir ſind keine Bauern.“ „Alſo, was ſeid ihr denn, in Dreideuwels⸗ namen?“ „Der Purnitzer reckt ſich zu ſeiner ganzen Länge.„Ich bin Major in Dienſten der ſchwe⸗ diſchen Maſeſtät und dies iſt mein Rottmeiſter.“ Dem Profoſſen bleibt der Mund weit offen⸗ ſtehen ob der hahnebüchenen Frechheit. Ich hätte dich für einen General gehalten, Burſche, von der Leibgarde der Majeſtät und dies für deine Generalequipierung.“ „Bin von den finnländiſchen Reitern“, ſtößt der Purnitzer ärgerlich hervor. Die ganze Wachtſtube lacht, daß die Wände wackeln.„Trifft ſich gut, daß die Finnländi⸗ ſchen in der Stadt liegen, braucht ſich der oſt⸗ gotländiſche Henker nicht um euch zu bemühen. Schreib und ſiegle: Die Landſtörzen werden dem Profoß von den Finnländiſchen zum Ge⸗ richt übergeben.“ Wieder ſchlingen ſich Strick um ihre Hand⸗ gelenke, und dieſes Mal ſind es Fußſoldaten, die ſie durch die Stadt führen. Nahe am Markt hegegnet ihnen eine Kutſche, in der zwei Frauenzimmer ſitzen. Der Purnitzer will ſich losreißen.„Margret!“ ſchreit er. Aber der Soldat hält ihn feſt.„Hiergeblie⸗ ben, mein Junge.“ „zUm Chriſti Barmherziakeit, wer iſt das?“ ſtößt der Purnitzer hervor. „Das geht dich einen Dreck an, aber vielleicht wird die Dame einen Spaß haben, dich hängen zu ſehen, du Lump. Und deshalb follſt du es wiſſen, daß es die edle Freifrau von Anka⸗ krona iſt, der Oberſt Ankakrona iſt der Adju⸗ tant der Mafeſtät und war bei den finnländi⸗ ſchen Reitern, bei denen du ja auch Mafor biſt.“ Fortſetzung folgt ———— —— ———— — „Spitze vor „Hakenkreuzbanner“ Sport und Ipiel Samstag, 24. Juli 1937 der Hauptealmingstag auf dem Nürburgeing Roſemeyer, Lang und v. Brauchitſch blieben unter 10 Minuten für die Nunde Der Freitag war der Haupttrainingstag zum eanten Großen Preis von Deutſchland für Kennwagen um den Preis des Führers. Er⸗ freulich war es, daß nicht weniger als drei deutſche Fahrer die auf dem Nürburgring ſo kritiſche Zehnminutengrenze unterboten. Alle Rennmannſchaften— Mercedes⸗Benz, Auto⸗ Union und Scuderia Ferrari— waren mit ihrem vollſtändigen Wagenpark und ihren Fahr⸗ rern ſchon am Freitagvormittag zur Stelle, und bis in die ſpäten Nachmittagsſtunden hinein ſahen einige tauſend Zuſchauer ſehr anregende Trainingsfahrten. Beſonders intereſſierte Gäſte des Nürburgringes waren Offiziere und Mann⸗ ſchaften der zur Zeit auf dem Rhein liegenden Räumbootflottille. Obwohl beim Rennen ſelbſt, das über 22 Runden- 501 Kilometer führen wird, nicht in erſter Linie die Rekordrunden ausſchlaggebend ſein werden, da bei allzu großer Geſchwindig⸗ keit auch die Reifenwechſel ſich mehren werden und damit unvermeidlicher Zeitverluſt verbun⸗ den iſt, iſt man ſich in Fachkreiſen darüber klar, daß bei der zu erwartenden Gleichwertigkeit der deutſchen Wagen und ihrer Spitzenfahrer Run⸗ den unter der Zehnminutengrenze notfalls wie⸗ derholt gedreht werden müſſen, um die Spit⸗ zenſtellung zu erlangen. So nahm es denn nicht wunder, daß außer Bernd Roſemeyer (Auto⸗Union) noch die beiden Mercedes⸗Fah⸗ rer Hermann Lang und Manfred von Brau⸗ chitſch ſehr ſchnel' wurden. Ganz beſonders Lang trainierte am Freitag ſehr tüchtig und ſuhr mehrere Runden unter:55. Minuten. Manfred von Brauchitſch kam nach einer ſchnel⸗ len Startrunde auf 955,1- 137,9 Stdkm. Schnellſter Fahrer des Tages war aber auch diesmal wieder Europameiſter Bernd Roſe⸗ meyer, der vormittags:55,2 Minuten gefah⸗ 15 war, ſpäter aber auf:500,2- 139 Stdokm. am. Im allgemeinen iſt man in beiden deutſchen Rennſtällen über den Verlauf des Trainings ſehr zufrieden. Selbſt Caracciola, der von den übrigen deutſchen Fahrern mit 10:04 ⸗ 135,9 Stidim. ſchnellſter Mann war, äußerte ſich ſehr zuverſichtlich über die Verfaſſung ſeines Wa⸗ gens. Richard Seaman(Mercedes-Benz) kam auf 10:12,(134 Stdkm.) und der junge H. P. Müller(Auto⸗Union) fuhr 10:13,4, während Kautz(Mercedes⸗Benz) 10:15,3 erreichte und von Delius(Auto⸗Union) 10:18,2 Min. drehte. Noch nicht ganz zufrieden mit ſeinem Wagen ſchien Hans Stuck zu ſein, der etwas langſamer war. Rudolf Haſſe ſah man nur einmal im Wagen Stucks auf der Bahn. Mit ſeiner eige⸗ nen Maſchine und ſeiner Zeit vom Donnerstag von 10:10 Minuten war der Sieger von Spa vollkommen zufrieden. Großes Intereſſe brachte man natürlich den vier von der Sceuderia Ferrari geſtellten Alfas entgegen, die von Nuvolari, Dr. Farinca, Ma⸗ rinoni und Belmondo geſteuert werden ſollen, während von dem Amerikaner Joel Thorne, dem Sechſten aus dem Vanderbilt⸗Pokalrennen, noch nichts zu ſehen war. Wenn auch Nuvolari noch im vorjährigen Zwölfzylinder fahren muß, ſo wird er doch ſehr ſtark zu beachten ſein. Er drückte ſeine Rundenzeit verhältnismäßig leicht auf 10:08,4- 134,8 Stdkm. Weit langſamer waren die übrigen gemeldeten Fahrer auf Alfa Romeo und Maſerati, von denen drei bisher noch nicht mit ihren Wagen auf der Bahn er⸗ ſchienen ſind. Am Samstagvormittag beginnt das Abſchluß⸗ training, dem anſchließend die Abnahme der Wagen folgt. Sehr unſicher iſt im Augenblick noch das Wetter, das je nach ſeinem Ausſchlag 13 Berechnungen über den Haufen werfen ann. Eine feine Leifiang der deukichen„our“ Sabrer Erich Bautz wieder auf dem achten Platz Faſt übermenſchlich waren die Anforderun⸗ gen, die an die Teilnehmer der Frankreich⸗Rad⸗ rundfahrt auf der 18. Etappe von La Rochelle nach Rennes über 253 Kilometer geſtellt wur⸗ den. Zu der Uebermüdung, die ſich jetzt doch bei jedem einzelnen Fahrer bemerkbar macht, ge⸗ ſellte ſich am Freitag eine faſt unerträgliche Hitze. Beſonders ſtark machte den„Giganten“ aber die Staubplage zu ſchaffen. Auch die 18. Tagesſtrecke war unrerteilt. Um .30 Uhr morgens nahmen in La Rochelle in Abſtänden von je fünf Minuten die eingeteilten Mannſchaften, und zwar Italien und Holland zuſammen, dann Frankreich und fünf Miauten ſpäter Deutſchland den Kampf auf. Schweizer mit Spanier folgten und zwei Gruppen der Einzelfahrer bildeten den Beſchluß. Alle Vor⸗ bereitungen waren auf Schnelligteit abgeſtellt. Materialwagen begleiteten die einzelnen Grup⸗ pen, ſo daß bei Defekten nicht nur repariert, ſondern auch das Rad gewechſelt werden konnte, um jeden Zeitverluſt zu vermeiden, Die 81 Kilo⸗ aneter lange Strecke von La Rochelle nach La Roche wurde von den Mannſchaften mit einem Durchſchnittstempo von 41 Km.⸗Sid. gefahren, wobei eine Jagd die andere ablöſte. Franzoſen und Italiener lieferten ſich einen Kampf um Sekunden, aber auch die deutſche—2—4475 hielt ſtramm mit und leiſtete Hervorragendes. Jen Ziel der erſten Teilſtrecke kam Lapébie in 1559:16 Stunden als Erſter ein, kurz gefolgt von Marcaillou, Chocque, Tanneveau. Martano führte die italieniſch⸗holländiſche Gruppe mit Vicini, van Schendel, Camuſſo, Romanati in :59:21 ins Ziel, während Gamard den elften Platz in:59:42 belegte. Mit:59:50 führte Erich Bautz als Zwölfter die geſamte deutſche Manaſchaft mit Weckerling, Wengler, Hauswald, Thierbach, Geyer und Wendel über das Zielband. Die Rieſenanſtrengungen dieſer Mannſchafts⸗ jagd machten ſich dann aber auf dem zweiten Teilſtück von La Roche über Nantes nach Ren⸗ nes mit 172 Kilcaneter ſtarkt bemertbar. Müde zogen die Fahrer dahin und keiner zeigte ir⸗ gendwie Luſt, ein ſchärferes Tempo vorzulegen. Der deutſche Fahrer Reinhold Wendel hatte wicder einmal großes Pech. Nach 20 Kilometer wurde er von einer Weſpe geſtochen, ſo daß er uater ſtarken Schmerzen vom Rad ſteigen mußte. Hauswald blieb bei ihm und führte ihn dann auch wieder an das Feld heran. Geſchloſ⸗ ſen wurde die Weiterfahrt aufgenommen und erſt dann ſetzten vereinzelte Vorſtöße der deut⸗ ſchen und ſchweizeriſchen Fahrer ein, die jedoch wenig Erfolg hatten. Der Franzoſe Lapebie ließ ſich nicht abſchutteln und führte auch die Verfol⸗ ger ienmer wieder heran. Erſt auf den letzten Kilometern flitzte Chocque davon, holte ſich ſechs Setunden Vorſprung und gewann die Etappe in:06:14 Stunden. Aus dem Rudel heraus ſetzte ſich Frechaut in:06:20 an die Puppo, Cloarec und Braeckeveldt, während 39˙ Fahrer auf den ſechſten Platz ge⸗ jetzt wurden. Alle Deutſchen ſchrieben ſich hier Hleichfalls ein. Lediglich Laurent wurde mit :06:59 auf den 45. Rang geſetzt. In der Geſamtwertung führt Lapébie weiterhin vor Vicini und Camuſſo und als beſter Deutſcher ſteht Bautz an achter Stelle, nackdem Gallien und Frechaut ſchon tags zuvor von dem Deutſchen überholt worden waren. Kkerstuenjelt in Sandhofen 50jähriges Jubilüum des TV Sandhofen Im Rahmen der neuen Organiſation des Reichsbundes für Leibesübungen hält der Kreis 3(Mannheim) am kommenden Sonntag ſein erſtes Kreisturnen ab, und zwar in Mann⸗ heim⸗Sandhofen, wo der Tunverein 188 gleichzeitig ſein 50jähriges Jubiläuan feiert. Wie aus den Vorbereitungen zu ſchließen iſt, die der umſichtige Kreisfachwart Adelmann in Verbindung mit dem Sandhofener Tura⸗ verein durchgeführt hat, iſt ein Kreisturnfeſt zu erwarten, wie man es noch ſelten erlebt hat. Es ſoll gezeigt werden, daß der turneriſche Ge⸗ danke kräftig weiterlebt und gedeiht, daß das alte Volksgut des Jahnſchen Turnens treu ge⸗ begt und gepflegt wird. Den Auftalt bildet am Samstag ein Feſtabend des Turnvereins Mannheim⸗Sandhofen unter Mitwirkung der Kunſtturner des Kreiſes. Der Sonntag iſt dann ganz dem turneriſchen Wettſtreit gewidenet, der auf dem herrlichen Sport⸗ und. Spielplatz iei Sandhofen durchgeführt wird. Die älteren Tur⸗ ner beginnen am frühen Morgen, die Turner und Jugendturner, die Turnerinnen und Ju⸗ gendturnerinnen folgen. Um 14.30 Uhr findet ein Werbemarſch ſtatt. Rund 25 Vereine neh⸗ Betriebssportbewegung in Hamburg eröffnet Hie Kundgebung in der Deutschen Werft, durch die die DAF die Betriebssportbewegung für den Gau Hamburg eröfi⸗ nete, erfolgte auf einer riesigen Schiffsneubauplatte. Im ganzen Reich wird die DAF jetzt in verstärktem Mahße für den sportlichen Ausgleich der Schaffenden werben. men daran teil. Nach Rücktehr 4 den Feſt⸗ platz erfolgt der Aufmarſch aller Teilnehmer, und nach einemn kurzen Feſtakt werden die Zu⸗ ſchauer durch Gemeinſchaftsübungen der Tur⸗ ner und Turnerinnen erfreut werdeen. Die Leichtathleten tragen auf dem gleichen Platz ihre Mehrkämpfe aus und vereinigen ſich zum Ab⸗ ſchluß mit den Turnern zur gemeinſamen Kundgebung. S. Uön mit Parker Nach Uebereinkunft der beiden Mannſchafts⸗ führer fand die Ausloſung zum Davispokal⸗ Herausforderungskampf zwiſchen England und ÜSa erſt am Freitag in den Räumen des Eng⸗ liſchen Lawn⸗Tennis⸗Clubs ſtatt. Walter Pate, der als Mannſchaftsführer der Amerikaner ge⸗ gen Deutſchland Bryan Grant als zweiten Ein⸗ zelſpieler vorzog, hat ſich diesmal für Frank Parter entſchieden. Die Briten dagegen ſetzten neben Auſtin den jungen Linkshänder Charles Hare nur im Einzel ein, während Tuckey⸗Wilde nun doch das Doppel beſtreiten. Wie beim Kampf Deutſchland— UsA kommt die Begegnung der beiden Spitzenſpieler Budge⸗ Auſtin, erſt am Dienstag zum Austrag. Bis dahin aber ſollte der Ausgang des Davispokal⸗ fMahhes bereits enkſchieden ſein, wenn auch Ro⸗ per Barrett, Englands Mannſchaftsführer, ſtark auf einen Sieg Hares über Parker hofft. Die Ausloſung ſieht folgenden Spielplan vor: Samstag: Auſtin— Parker; Hare— Budge; Montag: Tuckey⸗Wilde— Budge⸗ Mako; Dienstag: Hare— Parker; Auſtin — Budge. Das der Spoct am Wochenende bringt Leichtathletik⸗Meiſterſchaften im Olympia⸗Stadion/ Davispokal-Herausforderungs⸗ runde in Wimbledon/ Amateur⸗Radmeiſterſchaften in Bochum Obwohl das kommende Sportwochenende mit dem Davispokalſpiel England— UsSA, den Fecht⸗Weltmeiſterſchaften in Paris, den Deut⸗ ſchen Radmeiſterſchaften für Amateure, dem „Großen Preis von Deutſchland“ und dem erſten Endrundenkampf zur Ringer⸗Mann⸗ ſchaftsmeiſterſchaft u. a. eine Reihe wirklich er⸗ eignisreicher Veranſtaltungen aufweiſt, drücken ihm die Meiſterſchaften der Leichtathleten den Stempel auf. Deutſchlands beſte Vextreter und Vertreterinnen auf dieſem Gebiet, 700 an der Zahl, kämpfen um die 27 olympiſchen Ti⸗ tel kausgenommen die Staffeln und Mehr⸗ kämpfe, die bereits 14 Tage vorher in Frank⸗ furt' a. M. entſchieden wurden). Es iſt ſchon ſo, das Berliner Olympia⸗Stadion wird am Samstag und Sonntag wahre Großkämpfe er⸗ leben. Ueberaus geſpannt iſt man in dem aus⸗ erleſenen Feld unſerer Beſten auf das Ab⸗ ſchneiden der Nachwuchs⸗Athleten, die ſich bei den Meiſterſchaften in den Gauen in den Vor⸗ dergrund geſchoben haben.— Gleichzeitig mit den Titelkämpfen in Berlin werden in Bonn die Meiſterſchaften der Geher als Einzel⸗ und Mannſchafts⸗Wettbewerbe entſchieden. 80 Mel⸗ dungen liegen aus den Gauen für dieſe 50⸗ Kilometer⸗Prüfung vor.— Frankreich und England tragen am Samstag und Sonntag im Pariſer„Stade Colombes“ einen Länderkampf aus, dem deutſcherſeits inſofern beſonderes In⸗ tereſſe gilt, als die Franzoſen am., Auguſt in München unſer erſter Länderkampf⸗Gegner ſind und man aus dieſem franzöſiſch⸗engliſchen Treffen wertvolle Schlüſſe ziehen kann. Unter Beteiligung der Wehrmacht, SA, SS, HI und RAd uſw. wird am Samstag in Ludwigshafen ein Staffellauf,„Auer durch Ludwigs⸗ hafen“, gelaufen.— Im Tennis ſcheint das Davispokal⸗Schickſal Europas be⸗ ſiegelt, nachdem Deutſchland in der Interzonen⸗ runde gegen USA:3 unterlag und damit die Hoffnungen, gegen England in der Herausfor⸗ derungsrunde zu kämpfen,„begraben“ mußte. An ſeiner Stelle kämpft USA, ein übermäch⸗ tiger Gegner für den Pokalverteidiger. Der wertvolle Pokal, der durch Frankreich und Eng⸗ land zehn Jahre in Europa war, wird nach Lage der Dinge wohl wieder über den großen Teich entführt werden.— Im Schwimmen ſteht Deutſchlands erfolgreiche Nationalmann⸗ ſchaft vor einer neuen internationalen Kraft⸗ probe, im Londoner Wembley⸗Stadion geht es egen England. Nach den großen Erfolgen über Frankreich und Ungarn beſteht gar kein Zwei⸗ fel darüber, daß Deutſchland nicht auch dieſen erſten Länderkampf gegen England erſolgreich beſchließt. Nikar Heidelberg ſpielt in Schries⸗ heim gegen die Waſſerballſieben von Wiking Chemnitz.— Im Pferdeſport ſind für das Wochenende Galopprennen in München⸗Riem(Sa), Karlshorſt, Halle, Düſ⸗ feldorf und München⸗Riem jeweils am Sonn⸗ tag vorgeſehen.— Im Ringen gehen die Kämpfe zur deutſchen Mannſchafts⸗ Meiſterſchaft allmählich ihrem Ende entgegen. Am Samstag ſteigt in Stuttgart der erſte Kampf der Schlußrunde zwiſchen KV 95 Stuttgart und Siegfried Ludwigs⸗ der Mannſchaftsgeiſt der 5fl iſt die Uezelle der geleiſteien und geſteigerten Breiten⸗ ReichswettKkämpte der SA- Berlin 13.-15. Aug. 557. x b 2 it d 2 5 b 0 Ike 9 Weltbild(II) hafen. Nach den bisherigen Erfolgen beider Mannſchaften geſehen, müßten ſich die Pfälzer in dieſem Kampf behaupten und auch den Titel erringen.— Im Flugſport wird acht Tage nach der„Internationalen Rhön“ auf der Waſſerkuppe der nationale Rhön⸗ Segelflug⸗Wettbewerb eingeleitet. Dieſe 18. Veranſtaltung ſieht insgeſamt 60 Segelflug⸗ zeuge im Wettbewerb, die ſich auf die Gruppen des NSFͤ, Luftwaffe und Lufthanſa erſtrecken. In Zürich wird eine internationale Motor⸗ flugſport⸗Veranſtaltung aufgezogen, zu der vom Deutſchen Aero⸗Club nicht weniger als 36 Flug⸗ zeuge des NSFa und der Luftwaffe genannt wurden. Deutſcherſeits ſtarten u. a. General⸗ major Udet, Major Seidemann, Willi Stör, Gerd Achgelis und Lieſel Bach.— Im Motorſport wird am Sonntag als nächſtes„Grand⸗Prix“⸗ Rennen der„Große Preis von land“ zum zehntenmal veranſtaltet, und zwar auf dem Nürburgring. Dieſes 10. Rennen er⸗ hält ſeine beſondere Bedeutung dadurch, daß der Führer und Reichskanzler einen Ehrenpreis geſtiftet hat. Die Anziehungskraft iſt dem⸗ gemäß groß. Nicht weniger als 26 Fahrer be⸗ werben ſich um dieſen Preis, nämlich zehn deutſche und 16 Ausländer. Auto⸗Union ſchickt Roſemeyer, Stuck, von Delius, Haſſe und Mül⸗ ler ins Rennen. Mercedes⸗Benz Caracciola, von Brauchitſch, Lang, Seaman und Kautz.— Auf der bekannten Rundſtrecke von Francor⸗ champs folgt auf den„Großen Autopreis von Belgien“ am Sonntag der„Große Motorrad⸗ preis“, an dem ſich deutſcherſeits ein ſtarkes Aufgebot von DaW beteiligt.— Im Radſport wird die große Radrundfahrt durch Frankrei am Wochenende mit den beiden Slappen Ren nes⸗Caen und Caen⸗Paris beendet. Die deut⸗ ſchen Amateure haben Startgelegenheit bei Rund um Nürnberg, Großen Preis der Wein⸗ ſtraße und Saxoniapreis.— Die Bahnamateure dagegen ſtreiten in Bochum am Sonntag um die Titel im 1000⸗Meter⸗Malfahren, 2000⸗Me⸗ ter⸗Zweiſitzerfahren und 4Kilometer⸗Verfol⸗ gungsrennen. Weitere Bahnrennen werden in Berlin, Krefeld und Amſterdam ſowie Zürich gefahren.— Unter Verſchiedenes ſeien das DRe⸗Frauenfeſt in Stuttgart, die SA⸗Ausſcheidungskämpfe der Gruppe Kurpfalz in Mannheim, ſchlußrundenſpiel Ferencvaros Budapeſt— Au⸗ ſtria Wien und der Kegel⸗Länderkampf Deutſch⸗ land— Belgien in Düſſeldorf erwähnt. unns⸗-Maſterſhal der Wenenacl Auf den Berliner Blau⸗Weiß⸗Plätzen konnten 1 die Wettbewerbe zur Tennis⸗Meiſterſchaft der deutſchen Wehrmacht am Freitag ſtark gefördert werden. Im Einzel ſind mit Dr. Tübben, Lt. Bergholtz, Oblt. Pachaly und Lt. Dr. v. Guſtke die Vorſchlußrunden⸗Gegner be⸗ reits ermittelt worden. Auch im Doppel wurden die Teilnehmer am Semifinale ermittelt, und zwar erreichten dieſe Runde die Titelverteidiger Dr. Tübben⸗Dr. Bauer, Lt. Bergholtz⸗Lt. Dr. v. Guſtke, Lt. Graf Keſſelſtadt⸗Lt. Bauer und Oblt, Burchard⸗Oblt. Pachaly. Die Ergebniſſe: Einzel: Dr. Tübben— Dr. Baader:0, 6˙1 3 Lt. Bergholtz— t. Bauer:3,:2; Oblt. Pachaly ge⸗ gen Heeresſportlehrer Sturm:6,:2, 10:8; Lt. Dr. v. Guſtke— Lt. Graf Keſſelſtadt:7,:4,:1.— Doppel: Lt. Bergholtz⸗Lt. Dr. v. Guſtke— Lt. Karbe⸗Uoff. Staats:3,:1; Lt. Graf Keſſelſtadt⸗Kt. Bauer— Dr Baader⸗Heeresſpotrlehrer Sturm•2, 4 :1; Oberſtlt. Burchard⸗Oblt. Pachaly— Lt. Riedinger Lt. Bahr:4,:2. HBVereinskalender Sportverein Mannheim⸗Stadt. Leichtathletik; Am Sonntag im Stadion: Leichtathletikklub⸗ kampf. SV Mannheim⸗Stadt gegen Ski⸗Club Mann⸗ heim. Beginn 7 Uhr. Alle Teilnehmer treffen ſich.45 3 Uhr im Stadion. läumsſportfeſt TV Mannheim-Sandhofen iſt Trefſpunkt .45 Uhr auf dem Platz.— Training: Ab 1. Au⸗ guſt: Pflichttraining für alle Aktiven. Jeden Montag, 18—21 Khr, Planetariumsplatz für Jugendliche. Jeden Mittwoch, 17—22 Uhr, Stadion(allgemeines Traſe Jeden Sonntag,—12 Uhr, Stadion(füt ning). Damen). das Mitropapokal⸗Vor⸗ Für die Teilnehmer beim Jubi⸗ OrO Drulol ſᷣißt das Klißte, o nd Hnadtu— E For Mi.225, c Best.: Engel-, E Wasserturm- Krot Brücken — Für d Heimgar meinen für sein. stern fü Schr Füt benen lichste für se mühun aufopf manuf. Gefolg Vorsts Bachc mit K Leid 2 Ma mein Juli 1937 ree eeeeeen, Hamburg eröff- ktem Maße für Weltbild(II) rfolgen beider h die Pfälzer zuch den Titel iternationalen tionale Rhön⸗ t. Dieſe 18. 60 Segelflug⸗ die Gruppen inſa erſtrecken. onale Motor⸗ n, zu der vom r als 36 Flug⸗ vaffe genannt 1. a. General⸗ nann, Willi eſel Bach.— „Grand⸗Prix“⸗ in Deutſch⸗ ltet, und zwar 0. Rennen er⸗ dadurch, daß en Ehrenpreis raft iſt dem⸗ 26 Fahrer be⸗ nämlich zehn o⸗Union ſchickt aſſe und Mül⸗ 1z Caracciola, und Kautz.— von Francor⸗ Autopreis von iße Motorrad⸗ ts ein ſtarkes — Im irch Frankreich 1 Etappen Ren⸗ det. Die deut⸗ elegenheit bei reis der Wein⸗ Bahnamateure Sonntag um zren, 2000⸗Me⸗ ometer-Verfol⸗ nen werden in ſowie Zürich Stuttgart, die ruppe Kurpfalz ropapokal⸗Vor⸗ udapeſt— Au⸗ kampf Deutſch⸗ erwähnt. Drulo Bleichwochs X /eißtdοs flitte, das aο ſhre hartncsieι S Nommersprossen nd fabfotmelſigheſten 7eS fFor Mi.g25 abᷣe. nor in adotelen Wasserturm- Kronen- u. Schwanen-Apoth. 55 Orocł- f ri Or Orœchre VUnterricht Sonnige Muer Dohnung Unterricnt und Ubersetzungen Eintritt jederzeit Benenlet School c fncehue 4, 7(Strohmarkt) Ruf 2440 70 Ilende Zace Heseitig/ Engel-, Hof-, Löwen-, Mohren⸗-. Brückentor-Apotheke ngeb. u. an d. Verlag d. B. J• his-Jim mer- Dohnung in Mannheim od. Vororte auf 1. 9. Danksagung Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme beim imga meines inniesstgeliebt Mann ie u mieten. Ange⸗ Heimgang mei Estgeliebten Mannes sage ich a meinen herzlichsten Dank, Herrn Pfarrer Kaufmann für seine trostreichen Worte und den Krankenschwe⸗ stern für die aufopfernde Pilege. Schriesheim, den 24. Juli 1937. §ofle HMnauber Wwe. Mannh.⸗Neckarau. (7614V) immohilien Waochenend⸗ Mäusehen zu verkauf., Nähe Schriesheim. Erfr. Max⸗Joſef⸗Str. 10 III, Leutner. (13 228˙) Danlisagung Für die uns anläßlich des Hinscheidens unseres teuren Verstor- benen in so reichem Maße erwiesene Teilnahme sagen wir herz⸗ lichsten Dank. Besonderer Dank gebührt Herrn Stadtpfarrer Jjundt für seine tröstenden Worte, Herrn Dr. Eichborn für seine Be⸗ mühungen, der NS-Schwester und dem Diakonissenhaus für die aufopfernde Pflege. Wir danken dem Betriebsführer der Spiegel- manufaktur Waldhof, Herrn Ingenieur Kraft, dem Vertreter der Gefolgschaft, der Ahordnung der Schreinerei, Herrn Stahl, dem Vorstand des Vereins ehemaliger 40er, dem Kyffhäuserbund, dem Bachchor, die alle den Verstorbenen ehrten, und denen, die uns mit Kranz- und Blumenspenden so tröstend in unserem herben Leid zur Seite gestanden sind. Mannheim, den 23. Juli 1937. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Har' Dusverger, Mauntiehrer. Familie Winv Onr. Slalt jeder besonderen Anzeige! Heie entschllef nach kurzer Kronkheit mein ſieher Menn, unser guler Vafer, Bruder, Schwiegersohn und Schwoger, der Diarrer i. N. Heimnrich noinennöier NMannheim-Feudenheim, den 23. Juli 1937. Scheffelstroße 19 4 lm Namen der Hinterbliebenen: rrau Elisabem Noihenhöier gev. Screot Die Beerdiqung ſindet slalt am Montag, 26. Juli 1937, nachmittags 1 Uhr, in Nannheim. Es wird gebelen, von Beileidsbesuchen abzusehen. Aeltestes Sprachinstitut am Platze v. pünetl. Zahler 1. Okt. geſucht. 5357 K 1 W 32 1Tr. (13 131% Möhl. Zimmer 0 Zu vermieten Iz. 1. Aug. zu vm ſofort zu vermieten * M E Schön. ſonn. leer. Gaubenzimm. p. + (7622² V) . 8. zu verm. 6, 4. Zu erfr. Au 5, 12, parterre. Möbl., Zimmer Zu mieten gesücht Möblierles zimmer Zentrum, 2„M, vermiet. Str. 39. 1 zimm., Aüche eig.— Miete Haas, Beamtenfam, ſucht Bürgermſtr. Fuchs⸗ (13 179“) od. bei an d. Verlag d. B. 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Rechte, die zur ſelben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Ver⸗ teigexrung vor der Aufforderung zum teten anzumelden und bel Wibder⸗ ſpruch des Gläubigers alaubhaft zu machen; ſie werden ſonſt im Mildz. ſten Gebot nicht und bei der Erlös. hextetlung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigeks und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Mer ein Recht gegen die Verſteigerung hat, muß das Verſahren vor dem Zuſchtag auf⸗ heben oder einſtweilen einſtellen laſ⸗ len;, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerunaserlös an die Stelle dez vexſteigerten Gegenſtandes. Die Nachweiſe über das Grundſtüg lamt Schätzung kann ſedermann ein⸗ ſehen. Grundſtücsbeſchrieb: Lgb.⸗Nr. 258: 1 Ar 78 qm Hofreite mit Gebäuden, Tralbhate 348 Schätzung: 14 000.— RM. Mannheim, den 13. Juli 1937. alle Wagen ſteuer⸗ frei, zu verkaufen. Rud. Reich Limouſine, zugel.:k 17—18. 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Der nächſte Steuerſprechtog des Fi⸗ nanzamtes findet am Donnerstäg, den 5. Auguſt 1937, hier auf, deim Rathauſe ſtatt. Diejenigen Steuer⸗ pflichtigen, die an dieſem Tage vor⸗ ſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäte⸗ ſtens Montag, den 2. Auguſt 1937,. mittags 12 Uhr, hier— Zimmer 13 — melden und gengu angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Spä⸗ ter Anmeldende können an dem Sprechtag nicht W wexden. Viernheim, den 21. Juli 1937 Der Bürgermeiſter. Viernheim Betr.: Sprechſtunden. „Die Sprechſtunden des Bürgermei⸗ ſters ſind aus dienſtlichen Gründen bis auf weiteres auf Montag, Diens⸗ tag, Donnerstag und Freitag in der Zelt von 10—12 Uhr feſtgeſetzt. Die Volksgenoſſen werden im eige⸗ nen Intereſſe erſucht, die Sprechſtun⸗ den einzuhalten. Notariat 6 als Vollſtreckungsgericht. Viernheim, den 21. Juli 1937. Der Bürgerinelſter. Trauer- karten muth Wüſt; für treter: Fritz 9 Beilagen: Trauer⸗ briefe ſefert Verlagsdirektor: schnellstens Hlanontrenꝛ. Geſamtausgabe hanner- Dfuckerei davog: ab 2 Uhr.(13 214“ L bei L. 7 an d. Verlag d. B. Berliner SW 68 Charlottenſtr 15 d. berichte verboten. Sprechſtunden der Schriftlermna: Täglich 16 bis 17 Uhyr (außer Mittwoch, Samstaa und Sonntag) Ausgabe Weinheim Nr. 7. Ausa. Schwetzingen Ni. Geſamt DA. Monat Juni 1937 über Mannheimer Ausgabe über, Schwetzinger Ausgabe üb Weinheimer Ausgabe über.„ Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Stellvertreter: Karl M. Hageneier.— Chef vom Dienſt: Helmunh Wüft.— Veraniwortlich für Innenvolitik; Hel⸗ % Wü für Außenpolitik: Dr. W Wirtſchaftspolitik und Handel: Wilhelm Ratzel: für Bewegung: 5 0 Karl Haas(in Urlaub), Stellver⸗ 8; aas: fü Voigles Sgar 5 9 Haas: für Lokales: Kar„ Hageneier; für Sport: ulius Et; Geſtaltun 9 für die Bilder die Reſſortſchriftleiter, ſämtl. in Mannheim Standiger Berliner Muarbeiter: ilhelm Kicherer; für Kulturpolitik, t1 Feuilleton und ür den Heimatteil: Fritz der-Ausgabe: Wilhelm Ratzel; Dr. Jonann v. Leers, Berlin⸗Dahlem. Hans Graf Reiſchach, Berlin Nachdruck ſämtlicher Oriainal⸗ Kurt Schönwitz, Mannheim Druck und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag u. Druckerei Embpo, Sprechſtunden der Veriagsdfreknon: 15.30 918 12.00 Uhr(außer Samstaa und S Nr. für Verlaa und Schrifnenung: Sammel⸗Nr. 354 21. ffür den Anzeigenteil verantw.: l. V. Fritz Richter. Mom. Zur Zein 1 folgende VPreisliſten: 3 onntag): Fernſprech⸗ „Ausaabe Mannheim Nr. 9, 50 000 39 800 55 er 0 0 00 3 6⁰⁰ „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 24. Juli 1937 IIIIII Ab neute.15.20.30 Sonntags.00 Unr Der hreisgelcůnte hroſßhilm/ Der— IIHAMERA SCALA IIINAMBRNA Somstog:.00.25.15.30 Somstag:.00.10.20 10 Vorztellung neute Sonnteg:.00.15.15.20 Sonntog:.00.10.30 d( zamztag und morgen Sonntag abds. 11 Unr eee Skandſchütze Gheuggler Ein filmy/ erK von ſtöͤrloter Eindruckskröft, däs in einet packenden Hand- lung von den erbitterten Kömpfen der Tiroler Sstandschützen ender Dolomitenfront und von einem kleinen Gebiręs- dorf u. seinen Nenschen berichtet. 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Und R Raum läßt: den Korb d ſein Geſang in den Sept Beeren, G Bodens und wenn er kor Birnen und ſchwarz⸗grür zwiſchen abe niemand zu und dreſchen gen und ſich wogenden S So ungeheu Sie trägt di und das rof iſt trocken wi Und iſt zug Wogen aufm Reiß die Gi auf der Han übermächtige ruht und es ſchoß gleich, Winzigkeit a Wo wir ſe die Stoppeln mals entrin darüber. Mi ihn frei un! Ernte und d den Wetzſtein alte Gebet d den Sommei ſchließt und wehr. Hier ſtatt, hier in treides, wo d ſchränkt er ſ Lande. Er l ſtockende Hitz die langen maſchine. Un Erntewagen er mit der S rizont, bläſt Wolken zu? dert den Bli einen Baum, —. 24. Juli 1937 der das Lachen it, Witz und be- eine Freude hat 1 ber tterstock n Martens Ton-Woche u. a. unst in München 30- Sonnt.:.00 Masr RS UNMII 5 4§7 ast-Theater Hönker fümm ne einzigartige, dlung das Publi- lo's fesselt. Müller in Reporter —— 1 r des Fräulein orter „ Math. Wiemann z Odemar. Fritz arl Auen ier, H. Salfner Jürgen v. 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Die andere Brücke in linder Biegung ruht mit einem Ende im Gebüſch der Ernte, ſchwingt ſich frei und bunt in den Raum, gleitet nieder in Schnee und Regen, durch die wir nicht hindurchblicken kön⸗ nen, denn der Schwaden des Nebels hüllt die Fernſicht. Dem Schwarz der Brache und dem Weiß der Unfruchtbarkeit iſt der Winter treu. Er kennt keine Wandlung. Den Lebensſchlaf deckt der Helm des Todes. Grauſamer funkeln die Sterne, bleiern warten die Wolken. Doch wenn durch Tage der Schnee ruhlos und ſchwer fiel, als ſei der Himmel eingebrochen, glänzt manch⸗ mal die Sonne in einem endloſen Blau, das vom Widerſchein des Sommers nachgedunkelt hat. Er beginnt im Grün, er endet im Grün, der Sommer. Sinkt ſeine Macht, ſo leuchtet das Grün noch fort in rötlich erwachter Trockenheit, bereit, ſich in die Farbenglut der Verweſung zu verſprühen. Wo er antrat, rufen die Früchte, frühe Beeren in Wald und Buſch, ſeine Reife aus. Und Reife krönt ihn, wenn er dem Herbſt Raum läßt und ihm die Butte des Winzers und den Korb des Gärtners überreicht. Ernte iſt ſein Geſang und Ernte tönt er noch weit hinein in den September und Oktober. Beeren, Gemüſe und all das zählbare Gut des Bodens und der Sträucher wird rot und ſaftig, wenn er kommt. Und geht er, ſo trommeln die Birnen und Aepfel den Marſch dumpf in das ſchwarz⸗grüne Gras der alternden Wieſe. Da⸗ zwiſchen aber rauſcht ſein größtes Geſchenk, das niemand zu zählen vermag, das wir bündeln und dreſchen, heben und mahlen, das wir ſchla⸗ gen und ſicheln in einer über die Länder hin⸗ wogenden Schlacht der Uebernahme und Beute. So ungeheuer umragt uns ſeine Freigebigkeit. Sie trägt die Farbe der königlichen Ehre, Gelb und das roſtbraune Gold des Reichtums. Sie iſt trocken wie das blonde Haar ſchöner Frauen. Und iſt zugleich ein Meer, in dem der Wind Wogen aufwirft. Rauh fühlt ſich die Frucht an. Reiß die Grannen vom Korn, laſſe es tanzen auf der Handfläche. Hart iſt die Reife hier von übermächtiger Schöpferkraft, die in jedem Korn ruht und es glaſig und ſpitz formt einem Ge⸗ ſchoß gleich, das Leben verſchließt und in ſeiner Winzigkeit alle Aehrenfelder der Welt birgt. Wo wir ſolche Ernte hielten, ſehen wir durch die Stoppeln dankbar den Boden, dem wir nie⸗ mals entrinnen. Flurenbreit lag das Getreide darüber. Mit jedem Senſenſchnitt legten wir ihn frei und ſehen nun beides vor uns, die Ernte und den Schoß der Ernte, während wir den Wetzſtein aus der Scheide ziehen und das alte Gebet des Senſenſchleifers in den glühen⸗ den Sommertag ſenden, den das Dengeln be⸗ ſchließt und das Saufen der Pferde am Mühl⸗ wehr. Hier iſt des Sommers breiteſte Heim⸗ ſtatt, hier im Felde und am Saume des Ge⸗ treides, wo die Mohnblumen brennen. Hier ver⸗ ſchränkt er ſeine bloßen Arme hoch über dem Lande. Er brütet, ſagen die Menſchen, denn ſtockende Hitze iſt ſein Segen. Ferne erklingen die langen einförmigtiefen Töne der Dreſch⸗ maſchine. Und auf den Wegen ſchwanken die Erntewagen wie Elefanten. Manchmal ſchiebt er mit der Schulter ein Gewitter über den Ho⸗ rizont, bläſt die Regentropfen im Sacke der Wolken zu Millionen Hagelkernen um, ſchleu— dert den Blitz und läßt ihn ſich zweigen wie einen Baum, ſtürzt Wetter und Teufel über das Land, mitten hinein in ſeine Gaben, ſinnlos grollend in Donnern, daß nun verdirbt, was er geſchaffen. Wallt ihm Staub entgegen von den Straßen, ſtößt ihm das Gebet der Schnitter an die ſtahlblaue Stirn, ſo löſcht er ſie aus mit der Flut des Wolkenbruchs. Doch die dauernden Hochwaſſer liebt er ſelten, an den Abenden geht er einſam bei den Bächen vorbei, ſchüttelt die feuchten Aeſte hier und da. Hält den Atem an, wenn ihn ein Lied erreicht, legt die Hände unter das Haupt und verſtummt. In ſeine geöffneten Augen zuckt der Stern⸗ ſchnuppen lautloſer Sturz. Die Frühe hebt er aus Feuern empor, die mitleidlos ſengen in weißer Glut. Der Wind iſt verbannt, das Waſſer verdampft, ehe der Mit⸗ tag naht und der Feldbäume Schatten wie eine Scheibe handſpannenweit um den Stamm dun⸗ kelt. Trinke das Dulden in dich, Aſt und Blatt, rege dich nicht, ſchließe die Augen, Blume, und du, Menſch, der den Krug an die Lippen hebt! Niemand blickt dem Sommer ins Mittagsauge, eS Von Jakob Schaffner Alte Stadt am jungen Strom, warst mir Motter korg und wieise, standest vornehm, schön vund leise mit dem Glockenton vom Dom am Beginne meiner Reise. Sieh, ich brach so lärmend vor aus den Falten deiner Seide, Und von deinem Witwenleide ahnte nichts der junge Tor, scoh nor Bänder und Geschmeide. Woßt gaoch nichts von deiner sScham die dich schon so breit umflossen, doß ich, niedrer Lieb entsprossen, dir als louter Vorworf kom, hinter Mobern long verschlossen. 7 Ach, do host do doch geliebt und bist frischer Kroff erlegenl Stehe weifer denn im Segen. Wenn sie's auch mit Schlägen gibt: Lieb ist Licht in Nacht und Regenl Abufn.: Leo Heiß nur der Blinde, der die köſtliche Abendweite nicht ſieht, wo der Atem ſich löſt und die Nacken fit Schnitterinnen müd in die Arme der Knechte inken. Auch auf den Bergen liegt er und der Meere Strand lacht er an, nimmt einige Wolken, zer⸗ fetzt ſie in kleine ſchneeige Tüchlein. Die tanzen wie Flocken um ihn. Und ſind jählings zer⸗ gangen. In die Landſtraßen ſtößt er ſeinen Stock wirbelnd hinein, daß ſich der Staub daran em⸗ porkreiſelt, und ſchwingend im Summen der eigenen Hitze, ſchüttelt er den Mantel des Stau⸗ bes ab, zieht das Waſſer zu ſich aus dem näch⸗ ſten See herauf, ſchlägt wieder mit der Fauſt Sturm und Sturzflut und glättet den Spiegel aufs neu, färbt das grauſe Mordwaſſer blau und blickt bis zum Grund, wo die Algen ſeinen Sonnengruß ſpüren und ſchweifend ſich dehnen und biegen im Flirren der Fiſchſchwärme. Dann geht er durch die Wälder, die ſeinen Schritt hören und die Blätter leiſe heben, damit er darunter vorbeiſchreite. In Tränen duftet das Harz an der Tannenrinde. Der Vogel ruht im Geäſt, das Wild blinzelt im Gebüſch. Mücken hängen in Schleiern um ſein Haupt. Milder iſt ſeine Herrſchaft, ſind die Felder leer. Da ſteht er verträumt in den Gärten, de⸗ ren Schatten ſich wieder dehnt. Einen Kranz von rotgeflecktem Efeu trägt er um die Stirne, wenn er ſein letztes Feuer dem Herbſte ſchenkt: nimm es und färbe die Trauben damit! Und iſt hinter den Bergen verſchwunden, über denen ein fernes Wetterleuchten noch zuckt und nich( mehr zu uns findet. n den Afern Erzählung von Hermann Stahl Es war in einer verregneten Juniwoche, abends um halb acht, als das weiße Dampfſchiff vom Oſtufer abfuhr, wo der Bahnhof ſtand. Das Schiff fuhr in gerader Linie zum Gegenufer, das ſchwach aus dem Nebel hervortrat. Die Kirchturmſpitzen von ſechs Dörfern verſchwan⸗ den in tiefen Wolken. Peter und Elin ſtanden auf dem Deck des kleinen Schiffes. Bäume, Hügelland und Häuſer wuchſen zögernd aus dem Nebel. Das Schiff fuhr in rundem Bogen zur Lände des erſten Dorfes. Das Schaufelrad drehte plötzlich brem⸗ ſend rückwärts. Das Waſſer rauſchte ſchwer auf. Dann ſtand das Schiff am Steg. Es war, als ſei ein großer Vogel auf das Waſſer niederge⸗ gangen, ſeine Fänge in die Wellen ſchlagend, die ſchäumten. Ein Vater mit drei halbwüchſigen Söhnen betrat den Landeſteg. Eine Krankenſchweſter in blauer Rotkreuztracht ſolgte. Langſam ging der Mann im grünen Jägergewand von Bord. Als letzte verließ eine alte Frau das Schiff. Sie trug eine Pelerine und einen Capotthut, von dem eine Feder wippte. Auf dem Steg hielt die alte Frau den Hut feſt, obwohl kein Wind war. Sie trug eine große Reiſetaſche aus Leinen.„Ich möchte der Frau gern die Taſche tragen, wenn Zeit wäre“, ſagte Elin. Peter antwortete:„Sie wird gewiß abgeholt“. Die Glocke bellte, die Maſchine arbeitete wie⸗ der. Waſſer rauſchte. Das Schiff fuhr. Die alte Frau ſtand am Ufer und ſah dem Schiff nach. Sie ſtand gebückt. Ihr Geſicht war zur Seite geneigt. Bald hüllten Nebel und Abend ſie ein. Peter und Elin waren allein auf dem Deck. Elin ſah über den See. Die Wolken ſenkten ſich mit den Abendſchatten auf die ſchwarze Fläche.„Ich friere ein bißchen“, ſagte Elin. Sie fuhren in Ufernähe. Das Schiff hielt noch viermal. Es wurde dunkel. Lichter des Dorfes reichten in das Waſ⸗ ſer. Peter und Elin ſtanden am Ufer. Sie ſahen dem Schiff nach, bis die Lampen im Nebel ver⸗ blaßten. Das Maſchinengeräuſch wurde immer ſchwächer. Dann war Stille. Sie gingen den Hügel hinauf und kamen in die lange Zeile des Dorfes. Fenſter waren hell. Peter und Elin gingen zum Ende der langen Straße. Das Haus lag in einem Garten. Eine große Kaſtanie verdeckte es halb. Aus Ladenfugen kam Licht. Vor dem Haus hing in Straßenmitte eine Laterne. Elin las das ſchwarzbemalte Holzſchild am Haus:„Anton Santjohanſen, Seiler, Bür⸗ ſtenwaren“. Peter erklärte:„Es ſind die beiden Alten mit ihrer Tochter Vreni und dem Schwiegerſohn. Ich habe oft zugeſehen, wenn ſie im Hof die Seile drehten. Du mußt daran denken, daß die alte Frau ſchwer hört“. Er zog die Schelle. Sie bimmelte drinnen. Die beiden ſtanden im Schatten der mächtigen Ka⸗ ſtanie vor der Tür. Schritte kamen. Die Tür wurde geöffnet. Peter grüßte. „Grüß Gott“, ſagte der Schwiegerſohn haſtig, „Es iſt noch nicht ſoweit“. Die alte Frau erſchien in der Tür, Der Schwiegerſohn zog ſich zurück. „Grüß Gott, wir hatten uns angemeldet“, rief Peter.„Erkennt Ihr mich nicht mehr?“ „Sollten wir nicht lieber in den Gaſthof gehen?“ fragte Elin Peter. „Grüß Gott beieinand“, ſagte die Alte. „Das iſt meine Frau“, rief Peter. Die alte Frau ſtand im hellen Türgeviert und betrachtete Elin. Elin nickte ihr zu.„Meine Nachricht iſt doch angekommen?“ fragte Peter. „Wie iſt's denn bei euch? Hat ſich viel ver⸗ ändert?“ Er ſprach ſehr laut. „Mei——“, ſagte die Frau,„ihr mögt bei mir wohnen, gelt?“ „Ja, rief Peter. Elin nickte. Die Alte zögerte, bevor ſie ſagte:„Kommt herein.“ „Iſt was Beſonderes? Vielleicht eins krank?“ fragte Peter. Derweil gingen ſie ſchon die Treppe hinauf. Die Alte öffnete die Türen der beiden Kam⸗ mern. Dann ging ſie Waſſer holen. Sie ſtellte Gri Reing: Stiller Winkel in Frankfurt d. M. in jede Kammer einen großen Steinkrug mit Waſſer. Sie fragte:„Habt ihr Hunger?“ „Wir haben drüben ſchon zu Nacht ge⸗ geſſen“, ſagte Peter. Die Alte ſchüttelte die Betten auf. Peter ſagte:„Ich möchte dann mit hinuntergehen und die anderen begrüßen. Wie geht's eurem Mann?“ Die Alte deutete aus dem Fenſter. „Der Vater iſt untergegangen im Frühjahr, dort hinten, wo das Licht brennt. Beim Fiſchen iſt ein Sturm gekommen.“ Sie zog den Vorhang zu, ſah Peter raſch an und hob die Schultern. Dann ging ſie zur Tür. Dort ſtand ſie einen Augenblick lang, ſie hielt die Hand auf dem Türgriff, Ihr Geſicht hatte viele feine Linien. Sie ſtand, als horche ſie auf etwas.„Das tut mir leid“, brachte Peter heraus. Die Alte ſchien Peters Worte überhört zu haben. Ihr Geſicht hatte plötzlich keine Strenge. Sie ſagte:„Gute leiſ. Sie ging hinaus und ſchloß die Türe eiſe. Elin machte ein bekümmertes Geſicht. Im Un⸗ terſtock ſchlug eine Uhr. Es war halb zehn. „Komm auf die Veranda, ich zeige dir die Dörfer“, ſagte Peter,„an den Ufern“. Die Ka⸗ ſtanie verdeckte halb die Sicht. Der See war ſchwarze Fläche. Der dunkle Himmel hatte keine Tiefe. Am Seeufer brannten in großen Ab⸗ ſtänden die Lichter der Dörfer. Die fernſten Lichter waren ſehr ſchwach zu ſehen. Das jen⸗ ſeitige Ufer war unſichtbar, in der Schwärze verborgen. Der See war in der Luft zu ſchmecken. Peter zeigte in das Schwarze. „Dort“, ſagte er,„liegt jetzt das Schiff, das uns hierher gebracht hat.“ Die Lichter erloſchen nach und nach. Es war ſtill; die Ströme des Sees waren zu ſpüren, faſt unhörbar, wie eine Schwingung der Luft. „Gute Nacht“, ſagte Peter. Er lag lange wach. Regen hatte eingeſetzt, ein raſches, dichtes Brauſen ſtand vor dem Fenſter, es beengte den Raum. Vom Dach fielen Trop⸗ fen in ſchnellen Folgen auf die Bretter der Ve⸗ randa. Ein Gewitter begann. Blitze erhellten ſe⸗ kundenlang die Kammer. Der Regen wurde ſchwächer. Wind kam. Er riß an den Läden, die klapperten. Zweige der Kaſtanie ſchlugen an das Dach. Noch war kein Donner zu hören. Die Blitze kamen in kürzeren Folgen. Peter ſchlief ein. Er erwachte im gleißenden Lichte eines Blitzes. Der war ganz nah; das Gewitter lag über dem See. Ein Krachen erklang, als ſtürz⸗ ten tauſend Balken in eiſernem Keſſel zuſam⸗ men. Ein Poltern wie hundertfach verſtärkte Gongſchläge folgte. Dann kam ein Schlag, als zerbräche die Erde. Danach war einige Minuten Totenſtille, bis ein gewaltiger Regen begann. Nach dem Gewiifter Er trommelte auf Dach und Veranda, ſtürzte in das Laub der Kaſtanie, traf mit dumpfem Prall in den weichen Grasboden des Gartens. Elin floh zu Peter in die Kammer. Sie ſchloß die Fenſter. Peter wagte nicht, das elektriſche Licht anzudrehen. Er ſah auf ſeine Uhr, ſie lag auf dem Stuhl, das Zifferblatt leuchtete ſchnee⸗ weiß, es war halb drei. Er ſtand auf und be⸗ trat die Veranda. Elin folgte. Im Schein der Blitze ſahen ſie die Fläche des Sees; die kurzen, ſiedenden Wellen waren dann bleihell bis zu Märchen vom Stratoſphärenflug Von Richard Euringer Es war zu der Zeit, da Profeſſor Piccard in die Stratoſphäre aufſtieg. Flug um Flug war wohlgelungen. Da baute Grieseis ſeinen Bal⸗ lon, Er war größer als alle vorher. Auch ſchlug er alle Höhenrekonde. Nach elf Minuten erreichte er ſechzehn⸗, nach zwanzig Minuten einund⸗ zwanzig⸗, nach vierzig neununddreißigtauſend. Als winziges Bällchen ſchwebte die Gondel wie ein Trabant am geſtirnten Himmel. Das Schein⸗ werferlich erreichte ihn kaum noch. Milchweiß zog es ſeine Bahn. Man hoffte zwei Tage, man hoffte drei Tage. Der Ballon kam nicht herab. Die Strato⸗ ſphäre hielt ihn feſt. Die Wiſſenſchaft ſtand vor einem Rätſel. Es erboten ſich Piloten, ihn zu verfolgen und abzuſchießen. Sie erreichten die Höhe nicht, nicht im Flug⸗ zeug, nicht mit der Waffe. Von Land zu Land über ganz Europa kugelte der weiße Ball, nur an den Küſten kehrte er um wie ein Billardball, der anbumſt. Grieseis war tot; daran blieb kein Zweiſfel. Doch kam die Menſchheit nicht zur Ruh. Da baute Wegner ſeinen Ballon. Er baute genau denſelben Ballon, wie Grieseis ihn für die Fahrt benutzt.„Ich will wiſſen,“ ſagte Wegner,„wie dies Rätſel ſich abgeſpielt hat.“ „Und es geht Ihnen wie Grieseis,“ ſagten die Warner.„Sie bleiben oben und kommen um.“ „Wir werden ſehen,“ ſagte Wegner. Am 18. Mai, in aller Stille, verließ er die Erde und ſchwebte auf. Nach neun Minuten erreichte er ſechzehn, nach 18 Miguten einund⸗ zwanzig, nach 40 Minuten vierzigtauſend Me⸗ ter. Als winziges Bällchen ſchwebte die Gondel wie ein Trabant am Morgenhimmel. Der Son⸗ nenſtrahl gab ihm von ſeinem Licht. Roſig zog er ſeine Bahn. Man hoffte zwei Tage, man ſchimpfte und bangte. Der Ballon kam nicht herab. Die Stra⸗ toſphäre hielt ihn feſt. Die Wiſſenſchaft ſchwieg oder wagte Theſen. Ein Verſuch, ihn abzuſchießen, wurde dies⸗ mal nicht gemacht. Von Land zu Land, über ganz Europa ku⸗ gelte der winzige Ball, nur an den Küſten kehrte er um wie ein Billardball, der anbumſt. Wegner war tot; daran blieb kein Zweifel. Man erwog ein Geſetz zu machen, das den Unfug fortan verböte. Da baute Lindner ſeinen Ballon. Er baute ihn nach eigenen Plänen, etwas kleiner als die anderen, und nahm ſeine liebe Frau mit. „Es geht euch genau ſo wie den andern,“ ſagten die Warner.„Und ihr nützt der Wiſſen⸗ ſchaft nichts.“ „Ich will ihr nicht nützen,“ ſagte Lindner, zich will auch nicht wiſſen, wie es geſchah. Aber ich komme nicht zur Ruh. Die beiden da oben ſind mein Traum im Wachen und Schla⸗ fen. Ich weiß nicht warum und will es nicht wiſſen.“ „So iſt es,“ ſagte die kleine Frau. Sie nahmen Abſchied von der Erde. Am A. de Wall: Ein Kauf unter Bäumen 3. September in aller Stille führten ſie ihren Vorſatz aus. Nach 12 Minuten erreichten ſie vierzehn⸗, nach 15 Minuten neunzehntauſend, nach 40 fünfundzwanzigtauſend. Dann blieben ſie oben für alle Zeit. Man hoffte ſie nicht wiederzuſehen. Und es ſah ſie auch niemand wieder. Sie hiergen dort oben, winzig klein, wie ein ent⸗ flohener Kinderballon. Die Leute ſchüttelten den Kopf. Morgens, wenn eins das Fenſter auftat, hing dort oben der ſtille Ball, unerreichbar, unbegreiflich. Ir⸗ gendeiner von den dreien. Und man griff ſich an den Kopf und fragte:„Was hat das nun für Sinn? Und was iſt damit erreicht?“ Und der Bürger, wenn er zu Bett ging, ſagte:„Was haben ſie nun davon?“ Und die Gelehrten rechneten, und die Schriftſteller ſchrie⸗ ben Artikel. Die Kinder aber bauten„Ballons“, und die Knaben träumten davon groß zu wer⸗ den und ein Mann, und ſie ſagten zu den Mäd⸗ chen:„Trauſt du dir? Dann darfſt du mit!“ Und die Mädchen ſagten nicht nein. Und ſo muß die Jugend ſein. 11 21* Im linolschnitt von Korl Fricker den Ufern, die ſchwarz abgrenzten; es war wie das Negativ einer Fotografie. Blitze waren ſel⸗ tener geworden, ihre Peitſchen ſchlugen in das Waſſer. Die Luft war erfüllt vom mooſig bitte⸗ ren Geruch der Fluten. Langſam wurden die Regenſtürze ſchwächer. Die Blitze zuckten blaß, das Donnerkrachen wurde geringer. Als Elin wieder in ihre Kammer zurückgehen wollte, blieb ſie plötzlich erſchreckt ſtehen. Sie ſah Peter an. Im Unterſtock erklangen Türen⸗ ſchlagen, Rufe, haſtige Schritte, ein kurzes, er⸗ ſticktes Schreien. Elin packte Peters Arm. Sie flüſterte etwas. Da ſchnitt ein Schrei durch die Mauern des Hauſes, ſtand in der Luft, brach ab. Elin zitterte. Sie ſtand mit vorgeſtrecktem Kopf, ihre Lippen preßten ſich zuſammen. Schritte liefen unten durch die Stuben. „Warte!“, rief Elin. Peter wollte ſie halten, ſie war ſchon aus der Tür, Er ſtand unſchlüſſig in der Kammer und zündete ſich eine Zigarette an. Er trat auf den Balkon. Im Oſten wurde der Himmel grau. Der Wind hatte ſich gelegt. Von der Veranda und von den Fenſterſimſen fielen große Tropfen. Peter war müde. Er wollte ſchlafen. Da kam Elin zurück. Sie drehte das Licht an. Im Schein der Lampe und im erſten Dämmer des Morgens hatte der Raum eine unbeſtimmte, froſtige Helligkeit, in der Elin blaß, mit flat⸗ ternden Bewegungen auf Peter zutrat.„Die Vreni hat einen Jungen.“ Sie ſchluckte und lachte. Sie trat vor den kleinen Spiegel und ordnete mit haſtigen Bewegungen ihr Haar. Sie zog den Gürtel ihres langen Mantels zuſam⸗ men und band eine Schleife. Als ſie ſich um⸗ wendete, liefen Tränen über ihr Geſicht, ſie lachte aber.„Zieh dich doch an“, ſagte ſie, und: „Ich habe den Jungen ſchon geſehen! Du mußt ihn nun anſehen!“ „Gut“, ſagte Peter.„Aber du mußt fetzt ſo⸗ fort ſchlafen gehen.“ Er ſchloß die Läden. Er mußte Elin gut zureden, bis ſie endlich ſchlafen ging. Gegen ſechs Uhr ging Peter hinunter, er hatte nicht mehr einſchlafen können. Die'alte Frau nahm ihn, ohne etwas zu ſagen, an der Hand und zeigte ihm den Jungen. Er lag in der Wiege und hielt eine winzige Fauſt auf den Mund gepreßt. Der junge Seiler ſaß in der Küche. Die Alte kam herein. Peter wollte ihr die Hand geben, ſie ſah es nicht. Sie ſah die beiden Männer nicht an, ſie ſtand über den Herd ge⸗ bückt und legte weiße Holzſcheite in das Feuer. Ihre Bewegungen waren langſam, gemeſſen. Aber Peter ſah, daß ihre Augen lächelten. Am Morgen ſtand Peter mit Elin auf der Veranda. Der Himmel hatte graue Wolken. Der Wind ſchüttelte die Kaſtanie. Die naſſen Dächer der Dörfer hatten feinen Glanz. Um den See breiteten Felder einen Gürtel und wuchſen zu ſanften Höhen. Da waren Waldſtücke, wie dichte Gärten. Die dunklen Aecker, Felder und hellen Wieſen lagen gezirkelt klar. Die kleinen Wellen des Sees leuchteten matt. Am nahen Ufer war das Waſſer blaß moos⸗ grün, weiter zur Mitte dunkelte es in das ſchimmernde Grau von Taubenflügeln. „Der See, ſagte Elin.„Sein Waſſer iſt gewiß ſehr tief.“ Peter zeigte ihr die Berge. Sie ſtanden im Süden, als ein großer zarter Schatten, faſt in⸗ ſichtbar, im leiſeſten Blau des Nebels. öwiſd Warum Sie davor auf irgend doch Tauſ gemütlich gen erreick Solche jedem Klet Ja, warun nächſt gibt vom harm auch vom ganz„gem Uebel mite verwegene— Meiſter in intenſives ſchicklichkei. lichen une: Extremen malerweiſe doch imme Jahr die nimmt— tern ſchon z. B. gewi Umgebung tagen oft ſ. Kletterſtelle benbei bem terns gänz einer üblen jeden Prei Zum Lob rufenen un ben wordet thek füllen Gründe, d anlaſſen, a betrachtet! Mittel zun Seil und K fel eines v⸗ Weiſe nicht Da. Eines Tag woher es g Ecken, es ſc kleinen Stad gang in die an den Tiſck es huſchte d chenkammer, hellen Tage müſekörben ſich— von im Laden d. rücht war e ſchwommen es immer ki mehr ſein, ſo fani verlobt Tauſend o falls. Da iſt bei. 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Elin auf der e Wolken. Der naſſen Dächer Um den See d wuchſen zu cke, wie dichte er und hellen uchteten matt. blaß moos⸗ e es in das geln. iſſer iſt gewiß e ſtanden im atten, faſt in⸗ els. 3 * im Laden des Konditors Andergaſt. Kampf um den Berg öwiſchen Himmel und Erde /Warum klettert man eigentlich? Warum klettern Sie eigentlichh Was haben Sie davon, ſich in lebensgefährlicher Kraxelei auf irgendwelche Berge hinaufzuſchinden, wo es doch Tauſende von Gipfeln gibt, die man ganz gemütlich ohne derartige halsbrecheriſche Uebun⸗ gen erreichen kann? Solche und ähnliche Fragen werden wohl jedem Kletterer ſchon öfters geſtellt worden ſein. Ja, warum klettert man eigentlich? Nun, zu⸗ nächſt gibt es zahlloſe Arten des Kletterns— vom harmloſen„Gehen“ auf allen Vieren, das auch vom Nichtkletterer gelegentlich am Gipfel ganz„gewöhnlicher“ Berge als notwendiges Uebel mitgenommen werden muß, bis zu jenen verwegenen Kletterfahrten unſerer modernen Meiſter im Klettern, zu denen ein jahrelanges intenſives Training und eine akrobatenhafte Ge⸗ ſchicklichkeit gehört, die dem normalen Sterb⸗ lichen unerreichbar iſt. Zwiſchen dieſen beiden Extremen nun bewegt ſich das, was wir nor⸗ malerweiſe Klettern nennen, und deſſen Reiz doch immerhin ſo groß ſein muß, da Jahr für Jahr die Zahl der begeiſterten Kletterer zu⸗ nimmt— ja, in manchen Gegenden iſt das Klet⸗ tern ſchon eine Art Volksſport geworden, und z. B. gewiſſe„Kletterparadieſe“ in der weiteren Umgebung von München ſind an den Sonn⸗ tagen oft ſo überfüllt, daß man ſich an beliebten Kletterſtellen erſt„anſtellen“ muß(Wobei, ne⸗ benbei bemerkt, die eigentlichen Reize des Klet⸗ terns gänzlich entſchwinden und leider häufig einer üblen Bergfexerei, einem„Zünftigſein um jeden Preis“ Platz machen.) Zum Lob und Preis des Kletterns iſt von Be⸗ rufenen und Unberufenen ſchon ſo viel geſchrie⸗ ben worden, daß man damit eine kleine Biblio⸗ thek füllen könnte— trotzdem aber ſind die Gründe, die den einzelnen zum Klettern ver⸗ anlaſſen, außerordentlich verſchieden. Der eine betrachtet das Klettern nur als notwendiges Mittel zum Zweck, d. h. er wird nur dann zu Seil und Kletterſchuhen greifen, wenn der Gip⸗ fel eines von ihm erſtrebten Berges auf andere Weiſe nicht erreicht werden kann. Dies iſt die mehr alpiniſtiſche Wertung des Kletterns— ihr ſteht die rein ſportliche gegenüber, die nicht im Erreichen irgendeines Zieles, des Gipfels, der ſchönen Ausſicht uſw., ſondern im Klettern an ſich den eigentlichen Reiz ſieht. Dieſer Typ des Kletterers wird ſich alſo entſprechend dem An⸗ wachſen ſeiner bergſteigeriſchen Fähigkeiten im⸗ mer ſchwierigere Aufgaben ſtellen— und nur die Löſung dieſer Aufgaben wird ihn reizen. Selbſtverſtändlich gibt es zahlloſe Zwiſchen⸗ ſtufen dieſer beiden Auffaſſungen und ebenſo ſelbſtverſtändlich kommen für viele Bergſteiger auch alle beide gemeinſam in Betracht. Für den begeiſterten Kletterer aber verblaſſen neben die⸗ ſer Form des Bergſteigens alle anderen Sport⸗ arten völlig— und in der Tat iſt ja ein ſchöne⸗ rer und männlicherer Sport kaum denkbar als dieſer, der den Menſchen wieder ganz allein und ohne viel techniſches Beiwerk in die Natur Eintrag ins Gipfelbuch Die berüchtigte Guglia di Brenta führt, wo ſie am ſchönſten iſt, der ihm die Ueber⸗ windung ſelbſtgeſtellter Schwierigkeiten unter Einſatz ſeines Mutes und ſeiner Geſchicklichkeit ermöglicht und der ſchließlich, vielleicht als höch⸗ ſten Wert, die Bergkameradſchaft för⸗ dert, jenes Zuſammenſtehen der durch das Seil auf Tod und Leben verbundenen Kameraden, 190 weit mehr iſt als nur ſportliche Gemein⸗ ſchaft. Was ſoll nun derjenige tun, der ſich noch nie als Kletterer verſucht hat, aber nun bei ſeinem nächſten Sommerurlaub damit anfangen will? Wenn er klug iſt, wird er in ſeinem erſten Som⸗ mer in den Bergen überhaupt nicht klettern, ſondern zunächſt einmal— je nach den Schwie⸗ rigkeiten mit oder ohne Führer— ganz harm⸗ los auf Hütten und leichte„Kuhberge“ wandern und ſich im Erlernen all der bergſteigeriſchen Fähigkeiten üben, deren Vorhandenſein außer dem rein techniſchen Können für jede Kletter⸗ fahrt unbedingtes Gebot iſt. Das nämlich ver⸗ geſſen allzuviel„Bezwinger“ irgendeines rein techniſchen„Problems“ im Klettergarten oder einer Wand in den Vorbergen: man kann ein meiſterhafter Kletterer ſein, kann die ſchwierig⸗ Im Felskamin ſten Sachen in der Sächſiſchen Schweiz virtuos „gemacht“ haben,— und verunglückt dann viel⸗ leicht doch an einer an ſich ganz leichten Stelle in den Dolomiten oder im Karwendel, weil das Wetter umſchlug und man für einen ſolchen Fall nicht richtig ausgerüſtet war. Iſt alpine Erfahrung und klettertechniſches Können er⸗ langt, ſo können wir uns am Seil eines guten Führers oder eines Kameraden an das eigent⸗ liche Klettern wagen. Sehr zweckmäßig iſt der vorherige Beſuch eines Kletterkurſes, wie ſie von den Alpinen Vereinen im ſogen. Kletter⸗ garten(leicht erreichbare Felsſtellen, an denen die Klettertechnik in allen Abarten geübt wer⸗ den kann) unter ſachkundiger Anleitung ver⸗ anſtaltet werden. Vom Schüler im Klettergar⸗ ten bis zur Führung einer ſchwierigen Kletter⸗ partie iſt dann gewiß noch ein ſehr weiter Weg — aber er iſt überreich an Schönheiten und Freuden. Dr. Heinz Woltereck. Zwischen Himmel und Erde Aufn. WNZ(9. Eines Tages war es da, und niemand wußte, woher es gekommen war. Es ſtand an den Ecken, es ſchlich durch die engen Straßen der kleinen Stadt und verſchaffte ſich mühelos Ein⸗ gang in die beſten Häuſer. Es hockte abends an den Tiſchen der Skatſpieler in den Kneipen, es huſchte durch die Schlafzimmer und Mäd⸗ chenkammer, aber es ſchrute ſich auch nicht, am hellen Tage umzugehen. Es ſaß auf den Ge⸗ müſekörben der Händlerin Lau, und es bewegte ſich— von ſeiner Wichtigkeit durchdrungen— Das Ge⸗ rücht war einfach überall. Unſicher und ver⸗ ſchwommen zeigte es ſich erſt, aber allmählich trat es immer kühner auf. Cs wollte kein Gerücht mehr ſein, ſondern eine Tatſache: Fräulein Stef⸗ fani verlobt ſich mit Herrn Stöckelmann! Tauſend andere Frauen verloben ſich eben⸗ falls. Da iſt an ſich nichts Ungewöhnliches da⸗ bei. Aber Fräulein Steſfani iſt das ſchönſte und reichſte Mädchen auf hundert Meilen im Umkreis, ſie iſt der Stolz der kleinen Stadt. Wenn ſie in ihrem ſilbergrauen Wagen durch die Straßen rollt, liegt alles in den Fenſtern um zu gaffen. Jede ihrer Bewegungen wird mit brennendem Intereſſe verſolgt. Jeder Blick und jede Geſte ſind von Wichtigkeit, ja, ſelbſt ein neues Kleidungsſtück. das Fräulein Lil Steffani trägt, bietet volllommenen Geſprächs⸗ ſtoff für den Reſt des Tages. Dagegen der Herr Stöckelmann—! Das iſt ein Durchſchnittsmenſch, mittelgroß und in mitt⸗ leren Jahren, ein kleiner Ingenieur ohne jeden Anflug eines Namens. Wie ſollte es dem ge⸗ lungen ſein, an Fräulein Steffani heranzukom⸗ men, die zudem noch für ſtolz und unnahbar faſt bis zum Hochmut ailt—? Aber das Gerücht war da und hielt ſich ſo hartnäckig, daß es eines Tages bis zu den hren Lil Steffanis vordrang. Zorn und Neu⸗ gier miſchten ſich in ihr, und da ſie eine ſehr Das Gerücht der Liebe /reue energiſche, junge Dame, beſchloß ſie kurzerhand, ſich dieſen Stöckelmann doch einmal näher anzuſehen. Schon wenige Stunden danach geſchah es, daß der Ingenieur Stöckelmann beim Ueber⸗ queren des Neuen Marktes plötzlich einen gro⸗ ßen, ſilbergrauen Schatten neben ſich auftauchen ſah; Bremſen quitſchten ſchrill, und eine helle Stimme rief:„Sind Sie Herr Stöckelmann? In dem Fal' muß ich gleich mit Ihnen ſprechen!“ Es war ein richtiger Ueberfall! Stöckelmann blieb verwundert ſtehen und ſah mitten in zwei kühle, graue Augen unter einer weißen Auto⸗ kappe.„Ja—?“, fragte er,„was gibt es denn?“ „Ich heiße Lil Steffani. Wie ich höre, erzählt man ſich hier im Ort, daß wir uns demnächſt verloben würden. Was wiſſen Sie davon?!“ Stöckelmann lachte kurz.„Wenn das ein Witz ſein ſoll, ſo iſt er nicht mal gut...“ „Erſcheint Ihnen der Gedanke, mit mir ver⸗ lobt zu ſein, ſo fürchterlich?“ fragte Fräulein Steffani verärgert. „Nun, jedenfalls ſehr fremd.“ „Aber jedes Kind erzählt es ſich hier in den Straßen!“, rief ſie wütend „Ich höre nicht auf Klatſch“, erklärte er ge⸗ —0 Ihr blieb der Atem weg. Was für ein Klotz, was für ein unverſchämter Menſch war das! Ratlos glitten ihre Augen über die Häu⸗ ſerfront hinweg. Faſt aus jedem zweiten Fen⸗ ſter ſtarrte ein neugieriges Geſicht. Sie drängte: zHier können wir nicht weiterſprechen. Los, ſteigen Sie ein! Ich fahr' ein Stückchen vor die Stadt. Wir müſſen dieſe Angelegenheit ins reine bringen!“ Stöckelmann zögerte.„Alſo aut“, ſagte er endlich.„Eigentlich habe ich keine eit, aber Sie ſollen mich nicht für unhöflich alten. Und dann rücken Sie, bitte, auf die andere Seite. Ich liebe es nicht, daneben zu ſitzen, wenn eine Dame das Steuer führt“. Wortlos gab ſie ihren Platz am Steuer auf und ſah mit gerunzelten Augenbrauen zu, wie er einſtieg, ſchaltete und anfuhr. Dann faß ſie ſchweigend neben ihm. Als ſie die Stadt hinter ſich hatten, ließ er den Wagen langſam am Straßenrand ausrol⸗ len.„Da wären wir“, bemerkte er vergnügt, „und könnten über die Verlobungsgeſchichte reden, die Sie ſo zu ärgern ſcheint. Aber lohn: es ſich wirklich, ſolchen Unſinn zu beſprechen? An welchem Tage—? Da— ſehen Sie ſich das mal an!“ Er kletterte aus dem Wagen und deu⸗ tete auf das braune Gewölle der Wieſen, das an den Südhängen bereits einen ſchwachen, grünen Schimmer zeigte. Unzählige Blüten⸗ köpfchen, blau und weiß und gelb, drängten ſich ans Licht. „Frühling—!“, ſagte Herr Stöckelmann, und Fräulein Steffani betrochtete ihn zum erſten Male genauer. Was jetzt auch immer in ihren Blicken liegen mochte. Mißfallen war es nicht. Sie folgte ihm ſogar, als er zum Teich hin⸗ unterſchritt, auf dem die Enten bereits paar⸗ weiſe ſchwammen. Hier blieb er ſtehen und ſagte nochmals lächelnd:„Frühling———“ Dann 319 er ein Brötchen aus der Taſche und begann ie Krummen ins Waſſer zu werfen. Fräulein Steffani ſtand daneben und ſah zu. Im Spiel der hin⸗ und herſchießenden Enten glitzerte die Oberfläche des Teiches: die Sonne zog ſtarke Gerüche aus der feuchten. braunen Erde; in einer Schlehdornhecke lärmten ſchon die erſten Stare. Sie merkte gar nicht, wie die Zeit ver⸗ ging. „Oh“, ſagte Stöckelmann plötzlich erſchrocken und ſah nach ſeiner Uhr,„es iſt ſpät geworden! Ich muß ſchleunigſt wieder ar die Arbeit. Aber wenn Ihnen die Klatſchgeſchichte noch immer keine Ruhe läßt, können wir ja morgen oder übermorgen noch einmal zuſammenkommen.“ Das taten ſie, nicht nur ein einziges, mehr als ein Dutzend Mal noch. Sie ſprachen dabei über mancherlei, nur das Gerücht von de. Verlobung wurde nie erwähnt. Und als er endlich ſelbſt davon zu ſprechen anfing, wurde Fräulein Steffani leicht verlegen und ſchnitt ihm raſch die Worte ab:„Ach laſſen Sie den Unſinn doch! Sie haben recht, man ſoll auf ſol⸗ chen Klatſch nicht hören.“ „Wieſo denn Klatſch—?“ gab er zurück und griff nach ihrer Hand, die ihm nur geringen Widerſtand entgegenſetzte.„Ich finde, daß die Leute hier im Städtchen wunderbar begabte Menſchenkenner ſind..“ Er machte eine kleine Pauſe, und der fein Spott in ſeiner Stimme wich einer warmen Herzlichkeit, als er weiter⸗ ſprach:„... und daß ich ihnen ungeheuer viel zu danken habe. Oder irre ich mich? Wie den⸗ ken Sie darüber—? Das müßten Sie mir ſchon genauer auseinanderſetzen! Wie wäre es, wenn wir— wie beim erſtenmal— zum Teich hin⸗ untergingen? Es könnte ſein, daß die Enten ſchon Gelege haben. Und außerdem wird man da nicht ſo ſehr geſehen...“ Fräulein Steffani hatte nichts dagegen einzu⸗ wenden. Sommer von Georg Brifting Jo, den Sommer will ich loben, Mit grönem Lovb und weißem Wind Und den weißen Wolken oben Und den fFflbssen, grön geschwind, Und dem Mond, der jetzi in schwblen Nchten Wie eine pechpfonn überm Wolde hängt, Schweflig quolmend, in orongenen prächten- Bis die Sonne bold, o kurze Schlofenszeitl Aus ihrem schw/orZzen Grobe flommend dröngt, Höher als falk und Hobicht steigt, Das feberhobpt quf Morgenwolken wiegt, Aus vollem weißen Holse schreit Ueber die Ebene hin, bie noß vom Tou noch liegi und schweigt Beim Rof des Goldgesichts. Es gibt irgendwo ein eigenartig eindring⸗ liches Bild der ſchwediſchen Dichterin Selma Lagerlöf, ein Bild, das unter die Leute kam, ehe der gleichmachende Stift des Photograſen ein glattes, nichtsſagendes Mütterleinsgeſicht mit ein wenig Güte, ein wenig Klugheit und ſehr viel Ausdrucksarmut daraus machen konnte. Weil dieſes Ungerechte nicht geſchah mit dem Bild der Dichterin, drum iſt es Geſicht geblie⸗ ben, ſprechendes, erzählendes Geſicht, aus deſſen alten Augen viel Güte, viel Weisheit, viel jung gebliebene Freude ſchaut, ſo daß man die tie⸗ Furchen. die wie Bäche und Gräben uad lckerraine das Geſicht durchziehen, nicht mehr als die Zeichen eines gebrechlichen Alters zieht. Lange kann man dieſes Bild beſchauen, und immer wieder gibt es neue Eindrücke, weil nie⸗ mand die Mühen, Nöte und Sorgen des erleb⸗ ten Lebens daraus weggeſtrichen hat. Die Ar⸗ beit des Lebens ſteht darin, die Liebe ſteht da⸗ rin, mit der dieſe Arbeit vollendet wurde, und plötzlich lernt man tiefer ſehen, wenn man die herbe, bäuerliche Umwelt kennt, in der dieſes Geſicht ſich formte, bis es ſo wurde, wie nur wenige es kennen. Noch ſteht die gewaltige menſchliche Aus⸗ druckskraft eines Augenpaares daria, noch leuch⸗ tet die Freude darin, die Beglückung eines er⸗ füllten Lebens, und anan dentt kaum daran, daß dieſes Geſicht einmal in der Auflöſung alles Menſchlichen erlöſchen wird, denn ſchon haben ſich die Zeichen einer ewigen Zeit eingegraben, und es ſpricht daraus die ewige Landichaft, das ewige bäuerliche Dienen, der Gleichmut einer Welt, die ſich ewig ſo ſpiegeln wird, wo der Zeitraunn eines Menſchenlebens ohne Bedeu⸗ tung iſt vor der unendlichen Aufgabe. Dieſes gleiche Bild aber begegnet uns viel⸗ leicht hundertmal am jedeen Tag, es begegnet uns überall dort, wo Bauern in ſelbſtverſtänd⸗ licher Hingabe ihr Leben abdienen, an ihr Land verpflichtet, das dieſes gleiche wunderbare Ge⸗ ſicht hat. Nicht immer freilich ſind die Züge ſo tief gezogen und die Zeichen der Verpflichtung oder des abgedienten Lebens ſo klar geprägt, aber ein Widerſchein des Ackerlandes und der harten Heimat ſpielt um jedes Bauernaaitlitz. Wenn ein ſchlichtes Handwerk ſeine Menſchen zeichnet, daß man ſie unter den anderen erkennt, dann muß wohl erſt recht das bäuerliche Tun ſeine Menſchengeſichter zu beſoaderer Aus⸗ druckskraft formen. Denn was im einen Fall eine erlernbare Kunſtfertigteit iſt, die ſich im Einzelmenſchen vielleicht zu hoher Meiſterſchaft entwickelt, das iſt im anderen Fall eine jahr⸗ hundertealte Beſtimmung, ein Fortwachſen des gleichen klaren Berufes durch Geſchlechter hin⸗ durch. Die Hand förmt ſich nach dem alltüg⸗ lichen Tun, der Rücken beugt oder ſtrafft ſich entſprechend der Arbeitshaltung, und das Ge⸗ ſicht als Spiegelbild der inneren Schau ſpricht noch klarer von dem Einfinden eines Menſchen zu ſeinem Beruf. Dem einen iſt nur die Zeit einer Lebensent⸗ wicklung gelaſſen, daß ſeine Haltung und ſein Geſicht ſich bilde nach dem beruflichen Tun. Dann kann'wohl erſtdas Altersgeſicht zum Spie⸗ gel des Lebensdienſtes werden. Der Bauer aber hat vielleicht ſchon eiet halbes Jahrtauſend einer gleichen, gleichmütigen Erfüllung ſeines ſchwe⸗ ren Berufes hinter ſich. Die Hände des Wie. genkindes ſind ſchon breiter und dem Kind der Gaſſe iſt ſchon der Gang eigen, den man lernt, wenn immer ein Stück bäuerlichen Werkzeuges eine Schulter drückt. Und das Geſicht eines klei⸗ nen, henkelzöpfigen Mädchens ſchaut ſchon mit den gleichen Augen ſo in eine unbeſtimmte Weite, wie es die reife Frau tut, nie den Raum unendlicher Felder auszuſchauen hat. Es braucht ſich im Menſchen, wenn er wächſt und erwächſt, nichts mehr ſo ſehr nach deim Tun des Berufes zurechtzuformen, wie es bei dem anderen notwendig iſt, der in einem Beruf Von Joſef Martin Bauer einen neuen Weg beſchreitet, den ihm noch nie⸗ mand ausgetreten hat. Tauſendfältig, wie das Land, iſt das bäuer⸗ liche Geſicht, vom Kind her begonnen, deſſen Ausdruck vielleicht noch Staunen über das Ab⸗ ſpielen ſelbſtverſtändlicher Geſchehniſſe iſt, bis zum greiſen Mann, der ein ſtilles, gleichmütiges Geſicht dem bäuerlichen Land entgegenhält, das ſich darin wiederſieht. Es iſt ein wuaiderliches Erlebnis, wenn man bei einem großen Ereig⸗ nis einmal zehntauſend oder hunderttauſend Bauerngeſichter wie ein Meer vor ſich ſehen kann. Kein Geſicht gleicht dem anderen, und doch iſt über alle ein großer gleicher Zug ge⸗ zeichnet, etwas von der weiten Schau, die das Augenblickliche nicht gelten läßt und ſchon die fernen Hintergründe vergangener oder kommen⸗ der Dinge zu ſchauen ſcheint. Wenn ein verſtehendes Lächeln ſo über tau⸗ ſend von Bauerngeſichtern kommt, dann iſt es, als ziehe über einen ernſten Tag plötzlich ein verwehter Streiſen Sonnenlicht unter windge⸗ Kleiner Gorfen vor dem Haus dos baneruche Gefch triebenen Wolken. Und wenn dann dieſe Ge⸗ ſichter alle, die tauſendfach verſchieden und doch in der Art des Schauens gleich ſind, wieder ſtill liegen, dann iſt darüber die Ruhe des ernſten Landes, die wunderbare Ausgeglichenheit, die eine große Weite mit ungezählten ſelbſtſtändi⸗ gen Bildeindrücken zur Kraft eines einzigen Bildes zuſammenführt. 455 Von alten Leuten, die vierzig oder fünfzig oder mehr Jahre nebeneinander gegangen ſind, will der Volksemund wiſſen, daß ſie einander ähnlicher würden mit jedem Jahr und jedem Jahrzehnt des Beiſammenſeins, bis ſie wie gleiche Geſchwiſter dann miteinander durch das Alter gehen. Und je ſchwerer es ihnen wurde, die Verſchiedenartigkeit des Wollens und Den⸗ kens in eine gleiche Richtung zu bringen, deſto klarer wird der Gleichklang des Alters ſein, de⸗ ſto ähnlicher werden die Menſchen dann in ihrem Alter werden. Warum ſollte dieſes Gleiche nicht gelten dür⸗ fen vom Menſchen in ſeinem Zuſaanmenleben Holzschnitt von Ernst Grünev/ald mit dem, was ihn bis zum Letzten erfüllt, weil es mit der gleichen Aufgabe dientt Das Ackerland iſt doch nicht weſenloſes Ding ohne Leben, es iſt nicht Handwerksſtoff wie das, was andere Menſchen in anderen Berufen brauchen. Das Land iſt ſelbſt Mitſchaffender, es iſt eigentlich das Schaffende allein, und der Bauer dient in ſeinem Leben und ſeiner Arbeit doch nur dem einen, daß dieſes Schaffen nie zu Ende gehe. Dem Land freilich iſt die ewige Zeit zugemeſſen, und der Bauer euß in ſeinem zeitlich begrenzten Raum dem dienen, daß vom Werden bis zum Sterben das Schafſen der Erde weitergehe. Nach ihm werden die Hände am Pflug wechſeln und das Geſicht darüber wird ſich verjüngen und die Tage des Wachſens werden weitergehen, bis auch dieſes Geſicht mehr und mehr ſich geſtaltet nach der Klarheit und Vielfältigteit und Reinheit der Erde, des Landes, der ewigen Landſchaft. Es mag dein anderen Menſchen, der nicht um den Bauern weiß, kühn erſcheinen, wenn das menſchliche Geſicht deſſen, der das Land hütet, mit dem ewigen Geſicht des Landes verglichen wird. Der Zweifler aber möge ſelbſt einmal in den bäuerlichen Menſchen zu erſchauen verſu⸗ chen, was das Land zu erſchauen uns gegeben hat. Und er wird die kleine Volksweisheit von ſen verſchieden gearteten Menſchen, die im Zu⸗ ſammenleben ſich mehr und anehr aneinander geſtalten bis zu geſchwiſterhafter Gleichheit, da⸗ ran verſtehen lernen. Kein Stift anöge die vielen Züge des Kum⸗ mers, des Leides, der Nöte und der Menſchlich⸗ keiten daraus wegzuzeichnen verſuchen. Denn an ewigen Dingen oder an Dingen, die am Ewigen ſich geformt haben, darf der andere Menſch nicht deutelnd zu verbeſſern verſuchen, weil das Geſicht des Bauern ſo wenig eig⸗ net, daß man darin die kleinen Züge des Selbſt⸗ verſtändlichen verwiſche, wie es die Landſchaft verträgt, daß man mit menſchlich ausgedachten Verbefferungen ihr Geſicht verändert. Erſt dann, wenn man dieſen Menſchen weg⸗ reißt von dean, was ihn formte und ſein Geſicht beſtimmte ſeit Fahrtauſenden, wird dieſes Men⸗ ſchengeſicht müd und vom großen Leid zerfurcht werden, ohne die Güte, die vom Ewigen her darein gezeichnet iſt, ohne die Klugheit, die das Dienen zur herrenhaften Aufgabe gemacht hat, ohne den Ausdrucksreichtum, der ſchließlich das Geſicht des ganzen Volkes zu beſtimmen ver⸗ mag. England ſammelt Alt⸗Eiſen Auch das britiſche Weltreich iſt vom Roh⸗ ſtoffmangel nicht verſchont geblieben. Der gewaltige Rüſtungsplan, den England verwirk⸗ ichen will, zwingt die Behörden, ſich nach neuen Rohſtoffquellen umzuſehen. Nun hat die bri⸗ tiſche Eiſen⸗ und Stahlfederation in einem gro⸗ ßen Aufruf an die Oeffentlichkeit um die Ab⸗ lieferung von Alt⸗Eiſen gebeten. Dieſer Appell hat zu einem unerwartet großen, mit⸗ unter der Komik nicht entbehrendem Echo ge⸗ führt. Aus allen Teilen des Inſelreiches ſind Briefe und Telegramme bei der Eiſen⸗ und Stahlfederation eingelaufen, in denen Leute ihren Speicherkram zum Kauf anbieten. Kinder⸗ ſpielzeug, eiſerne Gartenſtühle, Waſſertanks, eiſernes Kochgeſchirr, alte Betten, Fahrräder und ähnliche Raritäten werden in; bunter Reihenfolge angeprieſen. Ein Poliziſt aus Nor⸗ folk offerierte einen alten eiſernen Kahn, eine Sojährige Dame meldete ein Blitzgeſpräch nach London an, um eine außer Dienſt geſtellte Badewanne anzubieten. Der Inſaſſe eines Al⸗ tersheimes ſandte gar ein Telegramm, in dem er ſein 25 Jahre altes Fahrrad für die große nationale Alt⸗Eiſen⸗Sammlung zur Verfügung —— Achtzig Meilen weit kam eine Bauern⸗ rau nach London gefahren, um eine eiſerne Bettſtadt aus Großmutters Zeiten herbeizu⸗ Giafſche während ſich eine kleine Stadt in der Grafſchaft Buckinghamſhire bereit erklärte, den alten Eiſenzaun, der ſeit undenklichen Zeiten das Stadtgebiet umſchließt, für das Vaterland u opfern. In großen Mengen laufen anonyme endungen ein, die Beſtecke aus Metall, Tin⸗ 4 Kochtöpfe und ähnliche Dinge ent⸗ en. Hans Ermann: Kulturgeſchichte in Kürzlich, ſo meldete eine amerikaniſche Wirt⸗ ſchaftszeitung, prozeſſierte einer von Holly⸗ woods Lieblingen vor dem Bundesgericht. Für wei Filme des Jahres 1936 hatte er je 60 000 Doilars erhalten. Er hatte für dieſes Honorar von kund 300 000 Reichsmark immerhin einige Monat Arbeit gehabt, er hatte Reiſen mit⸗ machen und wohl auch ſonſt von ſeiner koſtbaren Zeit ſo viel opfern müſſen, daß ein geplanter dritter Film nicht mehr zuſtande kam. * geriet die Angelegenheit vor den adi! Deshalb wurde die Filmgeſellſchaft auf wei⸗ tere 60 000 Dollars für dieſen dritten, nicht ge⸗ drehten Film verklagt.. Wir erfuhren bei dieſer Gelegenheit, daß Marlene Dietrich für ihre letzten vier Filme je 100 000 Dollars erhalten, und daß Mae Weſt in einem beſonderen Falle es ſogaxr auf den doppelten Betrag gebracht habe. Wir hörten, daß' die amerikaniſche Filminduſtrie im lau⸗ fenden Jahr 614 größere Filmmanuſkripie für insgeſamt 3 070 000 Dollars(im Durchſchritt alſo 15 000 Mark je Entwurf) erwarb. Schließlich kann es uns gleichgültig ſein, ob in dieſem Prozeß der Schauſpieler oder die Ge⸗ ſellſcheft den Sieg davontrug! Wichtig iſt allein, daß wir hiex reelle, nicht von der Pro⸗ paganda gefärbte Zahlen hörten. Wichtig iſt allenfalls noch, daß fſowohl der Künſtler als auch die Geſellſchaft ſich„auf die ſozialen Um⸗ ſtände“, nämlich die amerikaniſche Wirtſchafts⸗ kriſe beriefen. Im übrigen: die Klage wurde abgewieſen. So viel vom Film. 5* Deutſchland beſaß einmal einen Philoſophen Imanuel Kant. Er lebte von 1724 bis 1804 und war Profeſſor in Königsberg. Sein Fah⸗ resgehalt betrug genau 749 Taler, 23 Groſchen Mark und Pfennig und 10 Pfennige(wobei wir die dem Herrn Profeſſor zuſtehenden 44 Scheffel Roggen und 5 Achtel Holz ſchon eingerechnet haben). Kant ſchrieb auch Bücher. Für die„Kritik der Reinen Vernunft“ honorierte ihn der Ver⸗ leger Hartknoch mit 220 Talern, für die„Kritik der Urteilskraft“ wurden ungefähr 700 Taler bezahlt. Außerdem erhielt der Philoſoph als Zeichen des verlegeriſchen Dankes noch zwei Pfund Schnupftabak und ſechzehn Göttinger Würſte. So viel von der Philoſophie. Es genügt— die Lebensläufe der anderen waren nicht anders. Der Grieche Diogenes be⸗ wohnte die berühmte Tonne, Jean Jaques Rouſeau hungerte ſich durch als Schreiber, und John Locke in England lebte in allerbeſcheiden⸗ ſten Verhältniſſen. * Als Klopſtocks Freunde vom Verleger des „Meſſias“ eine beſondere Beihilfe für den be⸗ dürftigen Dichter forderten, ließ der Herr Ver⸗ lagsinhaber„eynen neuen treſſengeſchmückten Frack und Hut“ dem Dichter anfertigen.. Das war ſozuſagen das klaſſiſche Zeitalter der Literatur! Herr von Goethe nahm weder Würſte noch Kleider. Erſtens hatte er ſchon von Hauſe aus genügend Geld, zweitens war er mit dreißig Jahren Staatsminiſter mit einem Jahresgehalt von rund 3000 Talern. Außerdem ſcheinen Seine Exzellenz ein hervorragender Geſchäfts⸗ mann geweſen zu ſein. Alles in allem hat Goethe von ſeinen Ver⸗ legern rund 200 000 Taler erhalten, und das ſind im heutigen Kaufwerte doch mehr als eine Million Mark. Um die Herausgabe ſeiner „Sümtlichen Werke“ weiteiferten alle führenden Verleger. Freund Cotta bot 60 000 Taler, Brockhaus übertrumpfte mit 70 000, Auguſt von Goethe als Unterhändler des Vaters verlangte 100 000 Taler! Da ſchaltete ſich die belkannte Hahnſche Buch⸗ handlung zu Hannover in das Geſchäft: ſie will 150 000 Taler zahlen. Und im nahen Gotha wollen Kaufleute eine Geſellſchaft gründen, eigens um dieſe Ausgabe letzter Hand zu drucken. Und ihr Gebot an den Dichter belief ſich auf genau 200 000 Taler. Das ſind mehr als eine Million Mark! Dieſer Rekord wurde nur ein Mal über⸗ troffen: 1905 erſchien in der Daily Mail(Lon⸗ don) ein etwas mehr phantaſtiſcher Kriegs⸗ roman von dem Engländer William Le Queur. Die Daily Mail hatte einen unerhörten Zu⸗ wachs an Leſern zu verzeichen— und ſie 23— dem glücklichen Verfaſſer des Romans n bar, auf ein Mal, das Honorar von 50 000 Pfund, einer Million Mark. Goethe hat übrigens nicht mit Gotha abge⸗ ſchloſſen. Deshalb blieb die„Dichtung⸗Gmbh“ einer ſpäteren Epoche vorbehalten! * „Charleys Tante“ war nämlich das Stück, deſſen wirtſchaftliche Erträgniſſe ein einzelner tenſch nicht mehr bewältigen konnte. Seit ihrer Uraufführung im Jahre 1888 iſt die Poſſe nicht mehr aus dem Spielplan der Bühnen verſchwunden, und noch zwanzig Jahre nach der Uraufführung brachte ſie den Autoren Tageseinnahmen von mehr als 100 000 Mark. Kein Wunder alſo, daß die glücklichen Erben ihren Lebensberuf in der Verwaltung einer „Charley⸗Tante⸗Gmbh“ erblickten. Nebenbei: Walter Seott bezog aus ſeinen Romanen rund vier Millionen Mark, ein nach⸗ gelaſſenes Manuſkript Charles Dickens wurde 1935 von den Erben für genau 40000 Pfund verkauft, die auch bei der damaligen Abwer⸗ tung immerhin rund 600 000 Goldmark galten. — Verdi beſchäftigte ein beſonderes Sekretariet mit der Verwaltung ſeines Vermögens, das ſieh auf mehr als 12 Millionen Gold⸗Lire be⸗ aufen haben ſoll. Auch Joſeph Haydn war, nebenbei, ein Kom⸗ poniſt! Im Hauptberuf amtierte er als Kapellmeiſter Sr. Durchlaucht des Fürſten Eſterhazy. Des⸗ halb durfte er bei beſonderen Anläſſen auch an der Bedienten⸗Tafel mitſpeiſen. Immerhin— Haydn hatte etwas zu ſpeiſenn Für Beethoven war auch dieſe Bedienten⸗ Und man bezahlte ihn wie tafel nicht gedeckt. folgt: Für die drei Trios(op.), die 1. Sinfonie 4 (op. 21), das 2. Konzert(op. 19), das Septett (op. 20) und die Violinſonate(op. 47), alles zuſammen, genau 50 Louisdors. Die-dur⸗Sonate, dazu die Eroica, noch die Apaſſionata und drei weitere Werke brachten genau 2000 Gulden! Und für die Cdur⸗Meſſe, zuſammen mit der 4 1 5. und 6. Sinfonie erhielt Beeihoven nicht ein⸗ mal ganze 1000 Gulden! Nebenbei: Carl Teike, deſſen Marſch Märſche einem„Muſik⸗Verleger“ mit Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland hat keinen anderen Wunſch, als den Wett⸗ lauf der europäiſchen Völker wieder auf die Gebiete hinzulenken, auf denen ſie der gan⸗ zen Menſchheit in der edelſten gegenſeiti⸗ gen Rivalität jene unerhörten Güter der Ziviliſation, der Kultur und Kunſt gegeben haben, die das Bild der Welt heute be⸗ reichern und verſchönern. Adolfflitlen, — dazu „Alte 4 Rameraden““ in ganz Deutſchland in der gan⸗ zen Welt rund 15000 Male im Jahr aufgeführt wird, hat dieſen erſten und berühmteſten ſeiner allen Rechten— für 20(zwanzig) Mark verkauft.. Andan Wenn in die Male i recht ge euch da »Beinen gar nic iſt grün Blumes in der man ſo Sie bar keiere H Hände erfunde Hoſenta Man ſehen m doch bel es mit und zun ſeien di anderen dem, ſich ßen Arr kein De lung, I aer zügen ſchon— Geſtalte, denkt de wäre! 2 Vorlä ſchäftigt bezogene naß, zw. ſich vorſt es iſt te immerhi links, u gegen d ſtellt der zur Red 5 Zwische v% kan Fern det Nichts c Nelke v droben Ahnst di Von der Und der flockert Und die flöstern Komm, C eh Krabt Weiſß ke Geliebte Sek Die? Wer eti heimer T ſeine Tre Ereignis „Räubern wurden. bericht, d Fäuſten, raum“, ve Mannhein der es ſp. Dichters Erfolg ſei Aber di Senſation hatte ihre als ſie gen führung d näre Tat „Erwacher ewiſſens“ eiſt der Wende zu Gedanken Ausdruck allgemeine ern als chen An möchte. Ei einer hin Zeit trug rungsmor ſich über oder ſie a zur Erört. lich, tüchti worte des gung eine blikum vo erfültt, weil enloſes Ding toff wie das, ren Berufen titſchaffender, lein, und der ſeiner Arbeit haffen nie zu ſt die ewige uß in ſeinem nen, daß vom Schafſen der en die Hände 1 ſicht darüber des Wachſens zieſes Geſicht der Klarheit er Erde, des der nicht um n, wenn das Land hütet, des verglichen bſt einmal in hauen verſu⸗ uns gegeben sweisheit von n, die im Zu⸗ r aneinander Sleichheit, da⸗ ige des Kum⸗ er Menſchlich⸗ ſuchen. Denn gen, die am dder andere ern verſuchen, venig ſich eig⸗ ge des Helbſt⸗ hie Landſchaft ausgedachten ert. tenſchen weg⸗ id ſein Geſicht d dieſes Men⸗ Leid zerfurcht t Ewigen ber gheit, die das gemacht hat, ſchließlich das eſtimenen ver⸗ t⸗Eĩſen ſt vom Roh⸗ ſeblieben. Der land verwirk⸗ ich nach neuen mhat die bri⸗ in einem gro⸗ t um die Ab⸗ beten. Dieſer großen, mit⸗ dem Echo ge⸗ ſelreiches ſind r Eiſen⸗ und denen Leute zieten. 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Seht euch das an, wie weiß die Haut an Armen und »Beinen noch iſt, ſo beſchämend weiß, daß es gar nicht in die farbenfrohe Welt paßt. Alles iſt grün und bunt von Laub und Gras und Blumen, nur unſereins ſteht unnatürlich weiß in der Natur. Und nie hat man gewußt, daß man ſo lange Arme hat! Wohin mit ihnen? Sie baumeln zwecklos an den Schultern, und keine Hoſentaſche iſt da, die wenigſtens die Hände aufnehmen könnte. Was wiwd nicht alles erfunden! Aber auf eine Herrenbadehofe mit Hoſentaſchen iſt noch keiner verfallen. Man gibt ſich ein möglichſt unbefangenes Aus⸗ ſehen und ſchreitet andantino eon moto, gemächlich doch bewegt, fürbaß, dem Waſſer entgegen, bas es mit Schiller hält und entſprechend lächelt und zum Bade ladet. Man hat das Gefühl, als ſeien die allhier verſammelten Leute zu keinem anderen Zwecke zuſammengekommen als zu dem, ſich das Malheur mit unſeren langen wei⸗ ßen Armen anzuſehen. kein Doktortitel und teine hochbezahlte Stel⸗ lung, hier ſeid ihr alleſamt in euren Bade⸗ anzügen Waſſergäſte. Während man an all den ſchon— Gott weiß wie!,— braungebrannten Geſtalten vorbeigeht, tut man harmlos und denkt dabei intenſiv: wenn ich bloß ſchon drin wäre! Im Waſſer nämlich. Vorläufig aber ſteht man am Ufer und be⸗ ſchäftigt ſich mit dem aus vielen Erfahrungen bezogenen Wiſſen, daß Waſſer erſtens immer naß, zweitems kalt zu ſein pflegt. Man taſtet ſich vorſichtig mit denn Fuß hinein— Himmel, es iſt tatſächlich naß und kalt. Trotzdem maid immerhin, man geht hinein, rechts, lints, rechts, links, und da, hach, ſchlägt einem das Weſſer gegen die Magengrube, Teufel, Teufel. Man ſtellt den inneren Schweinehund gaarz gewaltig zur Rede gibt ſich auch äußerlich einen Ruck Sfunde im Korn Karl Burkerf Zwyischen goldhellen Kornwänden ein blumi— ger Rain— v/o kann's heimlicher, wo verschwiegener seinꝰ fern der Mensch, fern sein Lärm, seine Last. Nichts als Feldersfille und Sonnenglosf. Nelke und forn dich weich und söß um— schmiegt, droben der Wind die silbernen Wolken wiegt. Ahnst do, was dich beröhrt wie Himmelsluftꝰ Von der stäobenden Aehre ist es der selige Douft. Und der wilde Mohn mit mystischer Glot flockert mich on, entzündet mein pulsendes Blot. Und die Komille, die Rade, der Rittersporn flöstern innig: versäoumt nicht das bräufliche Korn! Komm, Seliebte, eh noch die Sense blinkt, eh Kravut und Blume und der Holm hinsinkt! Weiß keine Stonde und weiß keinen Ort s0 fromm. Gellebte, komml Ja, alſo da nützt auch — und da platſcht einem das Waſſer überm Kopf zuſammen. Pruſtend wie ein beſſeres Nil⸗ pferd taucht man auf und ſtrahlt und ſchwimmt in gemächlichen Stößen hinaus. Hat man aber erſt ein paar ſchlichte Kopf⸗ ſprünge hinter ſich, iſt es lange nicht' mehr'ſo getrierlich. Das iſt eben ſo: wenn man naß und braun iſt, koment man ſich gleich viel angezoge⸗ ſun vor. Und die Arme ſind auch nicht meyr zu ang.* Alla marcia— Auf einer Wieſe Ich ſage zu Toni:„Toni,“ ſage ich,„ich gehe letzt für zwei Stunden auf die Wieſe, ich will ein wenig ruhen.“ Ich ſage„zwei Stunden“ und„ruhen“, aber— man wird es gleich er⸗ fahren. Ich lege mich in ganzer Länge in das Gras, mitten hitein in Wieſenſchaumkraut und Sumpſdotterblumen. Das duftet! Und ſo ſtill ringsuen! Kein Menſch iſt in der Nähe. Doch bann geht es los. Ich kalkuliere, ich bin weit und breit das begehrteſte Ausflugsziel der Kä⸗ fer⸗ und Inſektenwelt der näheren und ferne⸗ ren Umgehung. Alla mareia, im Marſchtritt, ſtrömen Käſer in ganzen Vöiterſcharen berbei — wie reich iſt doch die Natur! Und ſie titzelt mich am Nacken, am Ohr, auf den Händen und wo weiß ich alles! Einer iſt dabei, ein netter Kerl mit grünen Flügeldecken, der hat es auf meine Naſe abgeſehen und nimant ein bejam⸗ mernswertes Ende in meinem Taſchentuch. Und es nahen ſich die Kleinſten der Kleinen, die geflügelten Gewittertierchen— willkommen, willkommen! Sie hängen in dichten Wolkegi über mir in der Luft, und es wäie nett von ihnen, wenn ſie dort blieben. Doch ſie haben den Ehrgeiz, in großen Gruppen auf mir zu raſten. Ich ſchlage zu und ſchlage um mich, ich wälze mich und kratze mich, und es wäre noch zu ertragen, wenn nur die Mücken nicht wären. Zwar habe ich mich großartig mit Neltenöl ge⸗ tränkt und dufte weithin über die Lande, doch ſcheinen in dieſem Fahre die Mücken ebenſo zahlreich wie dickfellig zu ſein. Sie ſetzen ſich über ihre ſonſtige Abneigung gegen Neltenöl hinweg, und keine hält mich für zu gering, an mir ihr Mütchen zu kühlen. Da erhebe ich mich dann zu voller Größe ueid gehe von dannen. Die kriechende und geflügelte Fauna ſoll ſich, ſoweit ſie es nicht vorzieht, mir in dicken Wol⸗ ken nachzukommen— ſie ſoll ſich gefälligſt einen alideren Ausflugsort ſuchen. Ich bin mir, ehr⸗ lich geſagt, zu ſchade dazu. Toni empfängt mich min der niederträchtig vorgetragenen Feſtſtellung, daß bei mir zwei Stunden zwaazig Minuten dauern, und dann zitiert er Morgenſtern:„Ein nervöſer Menſch auf einer Wieſe wäre beſſer ohne ſie daran: darum ſeh' er, wie er ohne dieſe(meiſtens mindeſtens) leben kann“. Con fuoco,— Sonnenbrand Nun wollen wir zum Sonnenuntergang ein bißchear auf dem Treckebüdel ſpielen, der jetzt ſo gräßlich vornehm Aktordeon heißt. Wir wol⸗ leei ein paar Liedchen ſingen— zwei, drei, los: „Als ich geſtern einſam ging...“ Es iſt ein kläglicher Geſang, er erſtirbt, bevor er richtig in Gang kommt, und das frühe Ende vom Liede iſt, daß ſich ein Geſpräch über den Sonnenbrand entwickelt. Hautſtellen werden heruangezeigt, die vom zarten Roſa bis zum Purpur ſchimmern. Buttermilch ſoll gut ſein, ſagt einer. Was denn, trieitken? Nein, Umſchläge mit Buttermilch ſoll man machen. Soſo. Der Vorſchlag mit den Butterenilchumſchlägen fiendet nur ſchwachen Widerhall, und wo ſoll man ſie auch hernehmen! Es gebe noch ein anderes Mittel, ſagt jemand ſinnend, irgend ſo eine Löſung mit Alkohol. Alles horcht leuchtenden Auges auf. Es müſſe aber hochprozentiger Alkohol ſein. Och, das Sommerliche Melodien/. Oito Schubert: Der jüngste ist gebadef worden ſchade nichts. Und den müſſe man trinken, wie? Nein, mit der Löſung müſſe' man Umſchläge machen. Ach ſo. Der Vorſchlag mit den Alkohol⸗ — mſchlägen geht in einem Schweigen der Miß⸗ billigung unter. Umſchläge mit Alkohol, ſagt nach einer Weile ber Herr des Landhauſes, das ſei ja lächerlich, und wie hochprozentig er denn ſein müſſe? Na, ſo achtzig Prozent. Den habe er nicht, ſagt jener, aber er habe einen alten Korn von faſt vierzig Prozent; wenn man davon nun die dop⸗ menge nehene——— zu Umſchlägen? Ach wo, die Umſchläge könne man morgen mit Stisanlllch nachholen, heute abend müſſe man ſich eben damit begnügen, ſich inwendig mit Korn einreiben. Da kaen der Korn und der Geſang doch noch in Gaeig, con fuoco, mit Feuer. Ein„Anti⸗Garbo⸗Klub“ Als Proteſt gegen die in den Vereinigten Staaten ſo verbreitete Filmſtar⸗Vergötterung wurde in Neuyork vor kurzem ein„Anti⸗ Garbo⸗Klub“ gegründet. tung einiger Journaliſten, nung der„Garbo⸗Rummel“ allmählich un⸗ erträglich geworden ſei, verſammeln ſich hier eine ganze Reihe von Leuten, wie ſie ver⸗ ſichern, das amerikaniſche Volk von ſeiner Filmſtaranbetung heilen wollen. In einer der Preſſe gegebenen Erklärung verkün⸗ den die Mitglieder dieſes ſonderbaren Klubs, daß ſie durchaus nichts gegen die Filmkunſt einzuwenden hätten. Es läge ihnen nur daran, die ins Maßloſe geſteigerte Ueberſchätzung der Filmſchauſpieler von Hollywood und den mit⸗ unter an Narretei grenzenden Kult, der mit ihnen getrieben werde, durch eine geſunde und kritiſche Freude am Film zu erſetzen. Dazu ge⸗ höre aber auch die Mitarbeit der Preſſe, die nicht ihre erſten Seiten dazu mißbrauchen ſolle, um allerlei fabulöſe und unwichtige Mitteilun⸗ gen über das Privat⸗ und Eheleben der Film⸗ tars in großen Lettern zu melden, und darüber zu vergeſſen ſcheine, daß es doch noch wichtigere Probleme auf der Welt gäbe. Unter der Lei⸗ nach deren Mei⸗ Schillers, Räuber“- uraufgeführt Die Mannheimer Araufführung im Geiſt ihrer Zeit/ Dr. A. Sten Fühler Wer etwas von der Geſchichte unſeres Mann⸗ heimer Theaters kennt, weiß, daß ſein Ruf und ſeine Tradition als Schillerbühne durch, das Ereignis der Erſtaufführung von Schillers „Räubern“ am 13. Januar 1782 begründet wurden. Bekannt iſt auch der Uraufführungs⸗ bericht, der von„rollenden Augen, geballten Fäuſten, heiſeren Aufſchreien im Zuſchauer⸗ raum“, von der ganzen Leidenſchaftlichkeit des Mannheimer Publikums zu erzählen weiß, mit der es ſpontan den Temperamentausbruch des Dichters erwiderte und ſo den bahnbrechenden Erfolg ſeines dramatiſchen Erſtlings entſchied. Aber dieſer Erfolg, oder beſſer geſagt, die Senſation, welche die„Räuber“ hervorriefen, hatte ihren Grund in ganz anderen Tatſachen, als ſie gemeinhin— d. h. wenn man die Auf⸗ führung der„Räuber“ als die erſte revolutio⸗ näre Tat der deutſchen Bühne wertet— in dem „Erwachen des nach Freiheit dürſtenden Zeit⸗ ewiſſens“ angenommen werden. Gerade der eiſt der„Räuber“, jenes Dramas, das an der Wende zweier Weltanſchauungen dem neuen Gedanken eines neuen Geſchlechts den ſtärkſten Ausdruck gab, entſprach ganz und gar nicht der allgemeinen Empfindung des Volkes, die man ern als die„Prädispoſition dieſes dichteri⸗ chen Anſturms„in tyrannos“ gelten laſſen möchte. Eine beſcheidene Wirklichkeit ſtand hier einer hinreißenden Idealität gegenüber. Die Zeit trug die Signatur einer platten Aufklä⸗ kungsmoral, einer Wirtlichteitsſcheu, welche ſich über die tiefſten Konſlikte hinwegtäuſchte oder ſie allerhöchſtens im friedlichen Ausgleich zur Erörterung gebracht ſehen wollte.„Gemüt⸗ lich, tüchtig und bürgerlich“ waren die Stich⸗ worte des Zeitgewiſſens. Nicht die Verkündi⸗ gung eines neuen Geiſtes erwartete das Pu⸗ blikum von der Bühne, ſondern eine nutzbrin⸗ gende Aufklärung über ihre Aufgaben, die ſich, unberührt von dem Wandel der Dinge, dez in den politiſchen Umwälzungen des weſtlichen Nachbarlandes vor ſich ging, in den Bahnen einer ſorgloſen Unbekümmertheit vollzogen, aus denen erſt die Freiheitskriege zu jähem Erwachen nötigten. Was Wunder, wenn Schillers jugendliches Werk„in tyrannos“, in der Karlsſchule nicht zu⸗ letzt in Auflehnung gegen den dort herrſchen⸗ den deſpotiſchen Zwang entſtanden, unter Be⸗ dingungen zur Darſtellung gelangte, welche die darin enthaltenen Poſtulate mildernd mit dem Glorienſchein einer moraliſch⸗belehrenden und beſſernden Bedeutung umgaben. In der dem Theaterzettel der Erſtaufführung beigefügten „Anrede des Verfaſſers an das Publikum“ heißt es:„Man wird nicht ohne Entſetzen in die innere Wirthſchaft des Laſters Blicke wer⸗ fen und wahrnehmen, wie alle Vergoldungen des Glücks den inneren Gewiſſenswurm nicht tödten— und Schrecken, Angſt, Reue, Verzweif⸗ lung hart hinter ſeinen Ferſen her ſind.— Der Jiſnaling ſehe mit Schrecken dem Ende der zügelloſen Ausſchweifungen nach, und der Mann gehe nicht ohne den Unterricht von dem Schauſpiel, daß die unſichtbare Hand der Vor⸗ ſicht auch den Böſewicht zu Werkzeugen ihrer Abſicht und Gerichte brauchen, und den ver⸗ worrenſten Knoten des Geſchicks zum Erſtau⸗ nen auflöſen könne.“ In der Vorrede zur Erſt⸗ ausgabe der„Räuber“, 1781, ſchrieb Schiller „Ich darf meiner Schrift, zufolge ihrer merk⸗ würdigen Kataſtrophe, mit Recht einen Platz unter den moraliſchen Büchern verſprechen, das Laſter nimmt den Ausgang, der ſeiner würdig iſt. Der Verirrte tritt wieder in das Geleiſe der Geſetze. Die Tugend geht ſiegend davon. Wer nur ſo billig gegen mich handelt, mich ganz zu leſen, mich verſtehen zu wollen, von dem kann ich erwarten, daß er— nicht den Dichter bewundere, aber den rechtſchaffenen Mann in mir hochſchätze.“ Aus dieſen Geleit⸗ worten, die uns heute wie vorgreifende„Ret⸗ tungen“ anmuten, ſpricht neben der noch vom Geiſte der Aufklärung getragenen Forderung von der Bühne als einer moraliſchen Anſtalt, die belehren, bilden, erziehen, womöglich ſogar beſſern müſſe, deutlich genug die Befangenheit des damaligen Publikums, dem man nichts Ungemäßes und Unerwartetes zumuten zu dürfen glaubte. Rückſichten auf die höfiſchen Kreiſe Mann⸗ heims führten zu weiteren Vorſichtsmaßregeln. „Die„Räuber“ können nach allen Begriffen von Thegtereffekt nicht anders, als mit ideali⸗ ſtiſchem Anſtrich und älteren Koſtümen gegeben werden. Denn, wo iſt nur der geringſte Grad von Wahrſcheinlichkeit, daß in unſeren jetzigen politiſchen Umſtänden und Staatenverfaſſung ſich eine ſolche Begebenheit zutragen könne? Dies Stück in unſerer Tracht wird Fabel und unwahr“, entgegnete Dalberg der allgemeinen Stimme des Kenwernn die ſich in fol⸗ genden bemerkenswerten Auslaſſungen„wider das altdeutſche Koſtüm“ erklärt hat:„Da die Wirkung, welche dieſes Stück im ganzen machen wird, ſchwer zu beſtimmen iſt, ſollen wir im Fall einer nicht ganz erwünſchten Wirkung uns wohl nicht dem Vorwurf ausſetzen, das ver⸗ änderte Koſtüm habe die Wirkung gemindert? Die Aufführungen der„Agnes Bernauerin“ (eines damals ſehr beliebten Ritterſtückes von Graf Joh. Aug. v. Törring⸗Guttenzell) machten allerdings im Geſchmack des Mannhei⸗ mer Publikums Epoche— ſo wie es überall Aufſehen macht, daß die Mannheimer Bühne imſtande iſt, dieſe zwei Stücke mit einem außer⸗ ordentlichen Grad von Güte zu geben. Aber ollten wir nicht eben dieſes Rufes wegen die Räuber in ihrem Koſtüm laſſen? Wir wollen nicht erwähnen, wie ſchwer es halten wird, die Charakteriſtik der Räuber in denen altdeutſchen Kleidern auszudrücken; allein jenen Kleidern, wenn ſie auch noch mit ſo viel Geſchmack ange⸗ ordnet ſind, wird man es anſehen, daß ſie neu gemacht worden.“ Die von Dalberg gegen den Willen Schillers für nötig befundene Rückverlegung der Hand⸗ lung um Jahrhunderte, in das Jahr,„als Kai⸗ ſer Maximilian den ewigen Landfrieden ſtif⸗ tete“, tat ein Uebriges, die urſprüngliche Ge⸗ walt der Dichtung abſuſchwüchen, Mit dieſen Maßnahmen waren, wie Eduard Devrient no⸗ tiert,„alle tieferliegenden Motive gelähmt, die beſten Lebensnerven der Charaktere durchſchnit⸗ ten. Nur die Handlung in ihrer grellen Gewalt⸗ ſamkeit, die Charaktere in den allgemeinſten Zügen, der Stoff, die abenteuerliche Hiſtorie— dieſe alte, populäre Lieblingskoſt— waren er⸗ halten worden; der wahre Sinn der merkwür⸗ digen Dichtung dagegen für die theatraliſche Wirkung verfälſcht“. Der große äußere Theatererfolg der„Räu⸗ ber“ hatte alſo ſeine Urſachen durchaus nicht in der Erkenntnis der dichteriſch⸗revolutionären Genialität des Werks, ſondern ausſchließlich in der bereits in den modiſchen Spektakelſtücken als publikumswirkſam erprobten Abenteuer⸗ lichkeit des Stoffes. Schiller ſelbſt erkannte wohl ebenſo deutlich die wahren Grönde ſeines Erfolges, als er in einer von ihm vai anonym erſchienenen Kritik über die„Räuber“ im„Wirtembergiſchen Repertorium für Litte⸗ ratur 1782“ ſchrieb:„Wenn ich Ihnen meine Meinung teutſch herausſagen ſoll— dies Stück iſt demohnerachtet kein Theaterſtück. Nehme ich das Schießen, Sengen, Brennen, Stechen und dergleichen hinweg, ſo iſt es für die Bühne er⸗ müdend und ſchwer.“ Die„Räuber“ wurden 1782 fünfmal, 1783 zweimal, 1784 dreimal, 1785 gar nicht, 1786 ein⸗ mal, 1787 zweimal, 1788 einmal, 1789 gar nicht, 1790 einmal aufgeführt und darnach erſt wieder am 30. Oktober 1801 mit fünf Vorſtellungen bis zum Abſchluß der Dalberaperiode(4803) in den Spielplan aufgenommen. (Schluß folgt) Von Erich Die Heimatloſen/ Ksonn Auf dem Hügel neben der Mühle, inmitten der Nordſeeinſel, liegt der kleine Friedhof der Geſtrandeten. Ein Zaun umhegt ſeine melan⸗ choliſche Stille, Falter überſegeln ihn, und der ſteife Südweſt weht tagaus, tagein— mag auch die Sonne noch ſo brennen. Die Mühlenflügel ſtehen ſtill, trotzdem der Sturm an ihnen zerrt, kein Menſch iſt ringsum ſichtbar, fern liegen die kleinen Ortſchaften der Inſel, und hinter dem lichtblauen Wattenmeer ſchwanken ein paar winzige Eilande: die Hal⸗ ligen. Gegen Weſten grüßt über Dünenhügel hinweg ein ſchmaler blauer Streif: die offene ee, ein Streif, ametyſtfarben, der die fernen Konturen der Inſel ſanft begleitet. Aber alle, die hier aufgereiht in der Tiefe liegen, wußten, daß dieſer blaue Trug ſich in ges wittrigen Nächten zu ſchwarzgrünen Wellen⸗ bergen türmt, vom Sturm haushoch emporge⸗ fegt, daß die Maſte bordwärts krachen und irre Schreie im Toſen der Natur wie Liſpellaute un⸗ gehört verrinnen. Sie ſahen die nahe Küſte, vom Licht der Leuchttürme rundum erhellt, ſie ſahen manchmal ſogar ein paar winzige ſchlafende . ſekundenlang vom fegenden Licht⸗ egel getroffen, doch ihre Boote, darin ſie noch hoffnungsfroh das ſinkende Wrack verließen, wurden von donnernden Böen hochgeworfen und abwärts geriſſen, von Wellenungetümen im Angeſicht der rettenden Küſte begraben. Am Morgen erſt, von ruhiger Dünung getragen, trieben ſie heran: Mann und Boot, und ſchief ragte ein Bug aus dem ſanftblauen Meer. Mitten auf der Inſel, vielleicht auf einem alten Hünengrab, liegt der Friedhof der Namen⸗ loſen. Hier Ruhe alle jene Meerfahrer, die das Schickſal in die Tiefe riß. Die Gräber ſind gepflegt, fremde Hände pflanzen Blumen zu Häupten der Toten, meiſtens Vergißmein⸗ nicht und zu ihren Füßen ſteckt ein Holzſcheit, das nichts enthält als den Tag ihrer Beſtattung. Man kennt ihre Namen nicht, niemand weiß, ob Jünglinge oder Greiſe in der Erde ruhen; es kommen keine Verwandten, keine Mutter kommt, um hier zu weinen oder zu beten. Doch die Fiſcherfrauen bringen zuweilen Blumen, und Sommergäſte legen Sträuße, die bald verwelken, an den melancholiſchen Grab⸗ hügeln nieder. Am häufigſten ſind auf den Holztafeln die Spätherbſt⸗ und die Vorfrühlingstage als Daten der Beſtattung angegeben, die Zeiten großer, vernichtender Stürme. Dann weilen keine Bade⸗ gäſte auf dem Eiland, allein, in hundert Stürmen gehärtet, führen, abgeſchloſſen von aller Welt, ihr hartes, unſentimentales Le⸗ ben. Der blaue Sommerwind, der ſtraffgeflügelt über Inſel und Nordſee weht, weiß nichts von ſeinen böſen Brüdern, die in den andern Jah⸗ reszeiten ihr grimmiges Werk verrichten. Er rüßt mit ſanftem Tremolo die unbekannten Toten der Tiefe, ſummt am Gitter des Fried⸗ hofes ein paar melancholiſche Töne und fährt, völlig umgeſtimmt, mit ziſchender Wut in die Flügel der Mühle, die ſich durchaus nicht dre⸗ hen wollen. Auch die Möwen, ſeine treue Genoſſen, ſind ihm an dieſen tragiſchen Ort nicht gefolgt; ſie wiegen ſich draußen über den blauen, ſonnen⸗ durchfunkelten Wellen, aus denen zuweilen kleine übermütige Fiſche direkt in ihre Schnäbel ſpringen. Fern von dieſer Inſel, auf ſeinem Eiland im äußerſten Süden Europas, ſah ich einen anderen Friedhof der Heimatloſen. Am Rande der ſizi⸗ lianiſchen Stadt Palermo, von der blauen Weite des Tyrrheniſchen Meeres durch eine ſtaubige Straße getrennt, im Hintergrund begrenzt durch die ſteilen Abhänge des Monte Pellegrino, liegt der kleine Friedhof der Ausländer, dicht neben dem Cimitero di Palermo, gleichſam als deſſen Dependance, liegt er unter dem blanken Him⸗ mel des Südens. Zwiſchen Grabplatten, geborſtenen Säulen, Statuen und ſymboliſchen Ornamenten ragen ſchmale Zypreſſen auf, die ſpitzen Blätter gelb⸗ geſäumter Agaven und niedrige Palmen. Man muß alle Weltſprachen kennen, wenn man die Inſchriften auf dieſen Grabmälern le⸗ ſen will. Der Tod hat die Menſchen aller Zun⸗ en vereint. Der Ruſſe ruht neben dem Ameri⸗ aner, der Engländer neben dem Deutſchen, der Franzoſe an des Holländers Seite, der Schwede neben dem Mann aus der Schweiz. Alle Gren⸗ en ſind verlöſcht, der Streit der Konfeſſionen ſchweigt— friedliche Nachbarn ſind ſie alle. Der Schirokko weht den Staub der Straße am Tor vorbei, doch er ſtört die Ruhe des Fried⸗ hofs nicht. Nur die Wipfel der Pinien und Zypreſſen wiegen ſich melancholiſch im Winde. Während die Sonne blendend dem Zenith entgegenſteigt, wandle ich auf ſchmalen Wegen umher, ich entziffere alle Inſchriften, und mit ihnen werden mir auch die wechſelvollen Schick⸗ ſale vertraut, unter die der Tod den großen Schlußſtrich zog. Nur die ruſſiſchen und hebräi⸗ ſchen Worte vermag ich nicht zu enträtſeln. Ich leſe die Namen von Geiſtlichen, Inge⸗ nieuren und Konſulatsbeamten, die der Beruf auf dieſe Inſel führte; von Kaufleuten, die wagemutig hier ein neues Leben begannen. Sie nahmen italieniſche Frauen, wanderten durch ein langes Daſein und ſchlafen nun Seite an Seite. Viele kamen wohl auch krank nach Sizilien, junge Deutſche beſonders, zwiſchen zwanzig und dreißig Jahren, voller Glauben, daß die heiße Sonne ſie heilen werde. Doch ihre Hoffnung war vergebens, ſie ſahen die Heimat nicht wieder. Mutter und Tochter, während der Meſſina⸗ kataſtrophe verunglückt, ruhen vom letzten Schrecken ihres Lebens aus. Ich ſehe wieder die Zeitungen vor mir, die in meiner Jugend die ungeheure Tragödie verkündeten. Sechzig Jahre iſt dieſer Friedhof alt, und noch aus ſeinem erſten Jahrzehnt ſtammt das Grab des Herrn B. A. Kreßner, der einſtmals — Konſul des Nordiſchen Bundes war, geſtorben 1868; viel Geſchichte, Aufſtieg und Niedergang der Völker, haben wir ſeitdem erlebt. Magda Berlin ſchläft neben ihrem Gatten, deſſen Grabſtein der ſchlangenumwundene Stab des Arztes ziert. Sie ward als Baroneſſe Gul⸗ dencron in Schweden geboren. In Rußland ſah ein Mann deutſchen Namens zuerſt das Licht dieſer ſchönen Welt; er iſt viel gewandert und ſchließlich auf dieſer ſüdlichen Inſel verſchieden. Ein anderer wiederum be⸗ gann ſeinen Lebenswed in Meſſina und beſchloß ihn in Londvn, doch er fand erſt Frieden in — Erde, um an der Gattin Seite zu ruhen. Das alles ſind Schickſale, die über das All⸗ tägliche hinauswuchſen; Lebenskurven, die ab⸗ ſonderlich gebogen waren. Neben den Großen aber, tragiſcher noch, lie⸗ gen die Hügel der Kinder. Von deren Monu⸗ menten hat mich am meiſten dieſer Marmorſtein ergriffen: zwei Mädchenköpfe ſind ihm einge⸗ meißelt, und zweimal ſteht der Name Ines unter ihnen. Die eine Ines ſtarb im Alter von einem Jahr. Einige Jahre nachihrem Tod ward den Eltern ein Kind geboren, das ſie wieder Ines nannten— zur Erinnerung an die erſte wohl. Auch dieſes Mädchen ſtarb, im fünften Lebensjahr... Ich blicke zum Monte Pellegrino empor, zu den tiefen Höhlen im gelben Geſtein, den Zy⸗ preſſen, die wie ſchwarze Säulen bis zur halben Höhe klettern. Steil ragt, auf grauem Grat, das Monument der Santa Roſalia empor, der Schutzheiligen Palermos, die dort oben einſt als Eremitin lebte. Und auch viele von denen, die nun hier ſchlafen, ſtanden einmal beſeligt auf jenen Höhen, von denen der Blick weit über das blaue Tyrrheniſche Meer ſchweift, über die fruchtreichen Täler, die geſchwungenen Berge, bis nach Meſſina— zum Aetna, und bis zu den Lipariſchen Inſeln, auf denen der Stromboli ſeine glühenden Lavamaſſen gegen den Himmel ſchleudert. Sie ſahen unter ſich, ringsumher in einem leuchtenden Panorama, die Schönheit der Erde, ehe ſie ſtarben. Ueber die ſüdlichen Berge ſtößt der Schirokko warm herab, die Fiſcher ziehen zum Fang aufs Meer hinaus. Tauſendſchön wachſen zahllos in der Nähe des Ufers, und zwiſchen den Buchten des zerklüfteten grauen Kalkſteins gurgelt die Flut. lm alten Ho prĩivataufnahme Aus dem Reiche meiner Arbeit Der Dichter hHermann Stehr erzählt Wir Menſchen werden alle von dem gleichen Rhythmus getragen und bewegt, der in der Natur pulſt, den wir in den phyſikaliſchen Ge⸗ ſetzen erlenntnismäßig deuten und der in den Sonnen und Sternen herrſcht. Er bringt Ge⸗ burt und Tod und iſt ſelbſt nicht beherrſchbar. Seine Wirkungen reichen bis in das unendlich anders modulierte Gebiet des individuellen Le⸗ bensablaufs und Bewußtſeins, und nur diejeni⸗ gen werden recht leben und ſich entwickeln, die ſich in allem nach ſeinen geheimnisvoll gött⸗ lichen Nötigungen richten, wenngleich das Recht und die Rechte des einen nicht mit denen des andern gleichartig ſind. In jedem Kinde, Jüng⸗ ling, Mann und Greis ſind ſeine Formbegungen anders, trotzdem ihr Inhalt immer derſelbe iſt. Immer hat mich dieſe innere Gebundenheit, die die göttliche Freiheit und Souveränität iſt, getragen und im letzten beſtimmt.„Sollen, müſ⸗ ſen, dürfen, wollen“ laufen dann nicht gegen⸗ ſondern ineinander, ſind nicht verſchieden, ſon⸗ dern eins. Erfolg macht dann nicht übermütig, Enttäuſchung nicht mutlos. In den frühen Jahren meines dichteriſchen Schaffens, ſie ſchließen mit dem 36. Lebensjahre ab, war ich ein Nachtarbeiter. Wenn ich es mir heute deute, ſo brauchte ich damals wegen der Lebensüberlaſtung die Parteilichkeit, Vergif⸗ tung, den tauſendfältigen Wirbel des Tages, die Leidenſchaft des Verteidigers ſeiner Exiſtenz zur gewaltſamen, oft gewalttätigen Sammlung. Ich habe neben meiner ernſt erfüllten Berufs⸗ pflicht als Lehrer jahrlang meiſt bis gegen 4 Uhr morgens gearbeitet in der Ueberzeu sung, daß ich mich unweigerlich töten müſſe, wenn mir das Werk nicht gelinge, das mich eben un⸗ entrinnbar gefangen genommen hatte. Dann, ich will es kurz ſo ausdrücken, änderte ſich der Pendelſchwung meines Weſens, und ich floh das enge Licht der Lampe, deren Helle mich in die Nacht ſperrte. Der Schlaf entfeſſelt, der Morgen iſt freier, das allhinreichende Licht des Tages iſt der tiefe, gelaſſene, ſieghafte Sinn ſeiner ſelbſt. Ich wurde zum Tagarbeiter nach der Nötigung des inneren Formwandels mei⸗ nes Weſens und bin es geblieben bis auf den heutigen Tag, dergeſtalt, daß meine Schaffens⸗ nur in den Vormittagsſtunden iegt. An ein Leiſtungsprogramm binde ich mich nicht, ſondern arbeite, ſolange meine Spannung reicht, ſolange ich noch deutlich und ſcharf alles ſehe, höre und erlebe, was ich ſchreibe. Am Nachmittag mach ich ſtundenlange, ein⸗ ſame Waldſpaziergänge. Kompoſitionsſchwierig⸗ keiten löſe ich gemeinſam mit den Beinen. Im⸗ mer iſt die Arbeit in mir lebendig, doch ver⸗ meide ich ſtrikt, an ſie zu denken. Aber unver⸗ ſehens iſt die Entwirrung da Breslau- Sandinsel Abufn.: Verkehrsverein Breslcid e. V. Neue Menſchen nützen mir nicht. Rauſchmit⸗ tel ſtören mich. Dann und wann eine Zigarette bei der Ar⸗ beit, einmal mehr, das andere Mal weniger, kann ich kaum entbehren. Ohne tiefen, ausrei⸗ chenden Schlaf, mit dem ich geſegnet bin, wäre es mit meiner Arbeit überhaupt vorbei. Lange, bevor ich von meinem Werk irgend etwas ſehe oder weiß, merke ich an einer gro⸗ ßen Unruhe und Reizbarkeit, dem geſteigerten Bedürfnis nach Einſamkeit oder tollen Extra⸗ vaganzen und anderem, das ein Neues ſich in mir vorbereitet. Es kommt mir immer näher, ſteht in mir, aber wie hinter einer Wand oder einem Schleier; ich höre reden und verſtehe nicht, merke ſein Leben und ſehe es nicht; eine peinigende Unruhe, ſo trage ich es lange um⸗ her. Es iſt mir, als wüßte die Welt der Men⸗ ſchen und Natur das Geheimnisvolle, das ich ihr aber nicht abjagen kann. Plötzlich, durch die Geſtalt einer Perſon, das Wort eines zufällig Vorübergehenden, den Ton eines Liedes, durch irgend etwas Nebenſächliches, zerreißt der Schleier, und mich überfällt das Werk in ſeiner markanteſten Szene, meiſt in ſeinem Endereig⸗ nis. Das ſieht mein Auge ganz deutlich, mit allen Einzelheiten, ich ſehe, höre alles ganz körperlich. Nach und nach ſteigen da und dort, wie Spitzen eines nebelzerſtückelten Bergzuges, aus dem Zuſammenhang geriſſene Szenen auf, ebenſo deutlich und merklich wie die erſte; und durch ein Bewußtſein, das hinter oder unter Gewöhnlichem ſchläft, ahne ich den Zuſammen⸗ hang, von dem mir jedoch nicht ſicher iſt als ſein gewiſſes Vorhandenſein. Das ſind die Stunden der Empfängnis, denen kein Glück auf Erden zu vergleichen iſt. Aber immer ſchwebt noch alles jenſeits der Erde, und ich kann den Zugang nicht finden, bis ſich mir einmal das Tor von ſelbſt öffnet. Dann dringe ich vor, im Rücken wiſſende Au⸗ gen, die mir über die Schulter ſehen, ich dringe vor an einer unſichtbaren, ſicheren Hand. iſt, als ließe ſich jene Welt nieder auf dieſe Erde, bekannte Häuſer, Menſchen, Aether, alles in ein noch nie geſehenes Licht tauchend, das ein mir bis dahin Verborgenes an jedem offen⸗ bart. Alles Leben in meinen Werken ſpielt ſich, während ich ſchreibe, wirklich um mich ab. Die Männer gehen durch die Stube, daß es dröhnt, rufen, daß ich erſchrecke, die Leute wei⸗ nen zum Erbarmen, lachen, daß mir das Herz aufgeht. Oft ſtehe ich ſo im Bann einer Perſon, daß ihr Weſen das meinige auf einige Zeit unterjocht. Dann bin ich verwandelt und habe zur Verwunderung meiner Umgebung ganz neue Manieren, Redeweiſen und Anſchauungen. Mein Wort redet und ſpielt in mir oft mitten in der Geſellſchaft, dann kann niemand mehr etwas mit mir anfangen; ich bin abweſend. Jedes Wort birngt ſeine Idee mit ſich, und ich wie ſie mir fortſchreitend alles offen⸗ art. So entſteht mein Werk; ſo entſtehen die Men⸗ ſchen meines Werkes. „Er iſt v herausgewo „Ja, er m an ſeinem? „Albert, unter Mitta „Ich denk fahren?!“ „Gewiß ke eine gewiſſe 2 4 6 , 5 7 W 4 3 h, ,. 4 W — — 89.—.—.—.— M Weiß: Kes, e7, 23((1 Schwarz: K. 4010 Stein aufnahme Rauſchmit⸗ bei der Ar⸗ al weniger, fen, ausrei⸗ t bin, wäre rbei. 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Das hübſche Mäd⸗ chen liebte gleichermaßen John und Bobby. Nur ein Kampf zwiſchen den Männern konnte Entſcheidung bringen. John und Bobby ſahen das ein. Als Beamte von Scotland Pard wa⸗ ren ſie aber nicht in der Lage, dieſes Duell mit Säbel oder Piſtole durchzuführen... Sie einigten ſich auf einen„Hunger⸗Match“. Wer am längſten aushielt, ſollte die Braut heimführen... Bobby gab bereits nach fünf Tagen, ſechs Stunden, fünfunddreißig Minuten auf. Er hatte eben ſo lange gehungert, daß er die Liebe ſatt hatte. X Und die Athener berichten die ſeltſame Ge⸗ ſchichte vom Kellner Nicolaus Theotokis. Sie⸗ ben Jahre bediente er treu die Gäſte ſeines Stammlokals, vor einigen Tagen klagte er über Blindidarmſchmerzen, begab ſich auch auf Rat des Wirtes in eine Klinit. Nun kommt die Nachricht, daß er dort eines munteren Knäbleins entbunden worden iſt! Welcher Gaſt beſtellte das wohl: Herr Ober, bitte, ein„Kleines“!? X* Vier amerikaniſche Arbeitsloſe ſind auf den Geſanken gekommen, ſich durch Dauer⸗Schwim⸗ men Geld zu verdienen. Nun pladdern ſie ſeit ein paar Tagen im Mi⸗ chigan⸗See, übrigens mit Gummietiſſen verſehen, daß ſie ſich ausruhen können... Wir wollen keine Witze machen über Men⸗ ſchen ohne Arbeit. Aber wir freuen uns, daß deutſche Arbeitsloſe doch„Boden unter den Füßen“ haben und ſich nicht durch Dauer⸗ ſchwimmen„über Waſſer“ zu halten brauchen. 2 In Brooksville(dem Staate Colorado von USA zugehörig) haben einige Leute die Heil⸗ kraft des Regenwaſſers entdeckt. Und da ſich dieſe Sache in Amerika abſpielt, wurde ſogleich eine„Sekte“ gegründet. Die Angehörigen der Sekte pflegen bei jedem Regenguß barhäuptig und entblößten Hauptes durch die Stadt zu wandeln. Worauf natürlich die Polizei von Colorado eingriff. Sie verhaftete rund ſechzig Mitglieder, erhob Anklage wegen öfſentlichen Aergerniſſes — womit die Herren Sektierer wohl dom Re⸗ gen in die Traufe gekommen. X Miſter John Kirkwood aus Deal in England klagt auf Eheſcheidung. Dem Richter ſchildert er die Gründe: Während der nun ſchon Zijährigen Ehe ſet ſeine Frau immer treu geweſen, ſie habe aus⸗ gezeichnet gekocht.. Doch habe ſich in dieſen dreiundzwanzig Jahren ibr Ordnungsſinn ſo vervollkommnet, daß das Leben mit ihr eine Qual geweſen iſt. Miſter Kirkwood durfte nicht mehr rauchen, nicht mehr Tabak kauen, durfte keine Zeitung herumliegen laſſen, keine Hoſe ungefaltet auf den Stuhl werfen... „John! Ordnung!!“ donnerte die Ehefrau.“ Und hat damit Unordnung in die Ehe ge⸗ bracht, die Miſter Kirkwood jetzt vor Gericht aufräumen will. Schlimm! Hoffentlich kann ſich die ſorgſame Ehefrau auch diesmal„reinwaſchen“. X Fünfundvierzig junge Männer der ſo lebens⸗ frohen Stadt Kopenhagen haben den„Bund überzeugter Nicht⸗Tänzer“ gegründet und ſich verpflichtet, nur nichttanzende Frauen zu hei⸗ raten.. Wird das einen„Tanz“ geben, wenn ſie ihre Liebſte gefunden W Miſſis Charlotte Brate aus Chicago(Tſchi⸗ kägo auszuſprechen!!) traf ſoeben in London ein, um dort für den allgemeinen Weltfrieden zu wirken— und zwar mit Selbſtbindern! Nach jedem ihrer Vorträge über das ideale pazifiſtiſche Weltreich werden koſtenlos an die Zuhörer Krawatten verteilt, die als Muſter Friedenstauben, Lämmer, zerbrochene Schwer⸗ ter und ähnliches tragen... „Werft eure alten Binder fort! Tragt zum neuen Jahr die neue Friedenskrawatte!“ lautet der Schlacht⸗, pardon, der Friedensruf von Miſſis Brate.. Krieg oder Friede?— durch die Krawatte! Drum prüfe, wer ſich morgens„bindet“... (frei nach Friedrich Schiller). * Für tüchtige Ornament⸗Rätſel Die richtige Verbindung der Buchſtabenringe ergibt einen bekannten Sinnſpruch. Kreuzworträtſel i S ſi ſo 2⁰* 2 6 2 8 3 0 7⁰ 7. Iñ, ſe E6E 72 7³ 7u. 7⁰ Waagerecht; 1. Weinort an der Moſel, 3. ſchwed. Königsgeſchlecht, 5. Schankſtube, 8. Be⸗ leuchtungskörper, 9. Nebenfluß der Elbe, 11. Jahreszeit, 15. Edelgas, 16. franz. Artikel, 17 Schweizer Kanton, 19. perſönl. Fürwort, 20. engl. Adelstitel, 22. Göttin der Morgenröte, 23. Märchengeſtalt, 24. Zerfall, 26. perſönl. Fürwort, 28. Zeitungslüge, 30. Geſangsſtück, 33. Mäd⸗ chenname, 34. Fluß in Italien, 36. ſüdamerika⸗ Wunderlich iſt unſere Erde/ n. In einer rheiniſchen Zeitung leſen wir fol⸗ gende Anzeige einer heiratsluſtigen Dame: Ich ſuche gebildeten Herrn in guten Verhält⸗ niſſen zu gemeinſamer Freizeitgeſtaltung bei getrennter Kaſſe. Habe eigenen Wagen, bin Witwe, 41 Jahre, gute Erſcheinung. Bei gegen⸗ ſeitiger Zuneigung ſpätere Heirat nicht ausge⸗ ſchloſſen... Gemeinſame„Freizeitgeſtaltung“— bei ge⸗ trennter Kaſſe! Wirklich ſchön geſagt; auch dieſe heiratsfrohe Witwe wird nächſtens ſtatt zum Kaffeekränzchen ihre Freundinnen auf vier Uhr zur„Freizeit⸗ geſtaltung“ einladen. Man muß doch mit der Zeit gehen— bei„ge⸗ trennter Kaſſe“ natürlich... Nüſſeknacker niſches Gebirge, 37. Männername, 38. Getränk, 30. Farbe, 40. Teil des Baumes. Senkrecht: 1. Beklemmung, 2. Waffe, 3. alkoholiſches Getränk, 4. Schlußwort des Ge⸗ bets, 6. Raubvogel, 7. Wild, 10. Auerochſe, 12. was man nie ſagen ſoll, 13. Eingang, 14. Lie⸗ besgöttin, 16. Heidedichter, 17. chem. Grundſtoff, 18. franz.: nein, 20. dem Winde abgewandte Schiffsſeite, 21. Artikel, 25. Stadt in Italien, 26. Arbeitseinheit, 27. engl. Adelstitel, 29. Edel⸗ ſtein, 30. Mädchenname, 31. Tierprodukt(Mehr⸗ zahl), 32. Handlung, 35. Niederlaſſung. E. H. Zum Nachdenken für heiße Tage ——— —., 7 7 D +/. +. 51 N 4 3 Her 0 L.%%%% 7 .%% 2+27— 4 — S u- W% V 540 4 / 140 40% —————,, 4— ———— In den. Waſſerbehälter dieſes Brunnens münden drei Waſſerröhren, die in den drei Brunnenröhren verſteckt ſind. „Die Röhre des Seehundes würde den Be⸗ hälter in 6 Stunden, die Röhre der Scholle in 4 Stunden und die Röhre des Froſchmauls in 3 Stunden füllen. Wann würde der Behälter gefüllt ſein, wenn alle drei Röhren zugleich fließen? Löſungen Auflöſung zum Silbenrätſel 1. Udet, 2. Mandarine, 3. Gemſe, 4. Rouen, 5. Orſini, 6. Saßnitz, 77. Steinbutt, 8. Enten, 9. Erwin, 10. Rhabarber, 11. Faſan, 12. Orgel, 13. Liebig, 14. Gewehr, 15. Erato, 16. Zigeuner, 17. Untersberg, 18. Eiweiß, 19. Riesling, 20. Rorate, 21. Emden, 22. Irene, 23. Ching. Um große Erfolge zu erreichen, muß etwas gewagt werden! Aus unſerem Jweizügerkurnier K. Urſprung, Würzburg Lob. 5 n bh 7 O⁰ — V + Au 4,—5„, , ,,—— 3 0 4 e 8 n Matt in zwei Zügen. Kontrollſtellung: Weiß: Kes, Dil, Tez, h5, Lbö, hi, Sds, 15, Bbs, e7, 33((11 Steine) Schwarz: Kas, Dis, La7, Sel, 18, Bb2, d2, 2, f7, 34 (10 Steine). Im Schachbreſi Offizielle Mitteilungen des Badischen Schachverbandes im GSB.(Seairl Mannheim) Aus dem Turnier um die Meiſter⸗ ſchaft von Deulſchland Der Deutſchlandmeiſter in Nöten Weiß: Richter, Schwarz: Zollner, Berlin München 1. e2—e4, e7—e5 2. Sg1—f3, Shs—c6 3. LfI—bö, 47—46 4. Lb5—a4, Sg8—16 5.—0, Si6 xe4 6. d2—dd, b7—b5 7. d4—ds. „Normal“ iſt Los ds, des: Le6. Die von Rich⸗ ter gewählte Variante gilt als etwas anrüchig, aber in dieſem Zuſammenhang wollen wir her⸗ vorheben, daß es noch ratſamer iſt, eine Spiel⸗ weiſe, die man ſelbſt genau kennt, anwenden zu können! 7.., b5 a4 8. d5 Xeõ, d7—d6 9. Tfl—el, Se4— f6 10. c2—04, LiS—e7 11. Sbi—c3,—0 12. Lel—5, Tas—bS 13. DdIxa4, Tbò Xb⁊. Weiß hat die Punkte um den Beß in Beſitz genommen und hofft durch das Bauernopfer Spiel am Damenflügel zu erhalten. 14. Tali—bI1, TbꝛcbI 15. Tflbi es—e4. Dafür wird Schwarz verſuchen, im Zentrum und womöglich am Königsflügel ein Gegenſpiel in Szene zu ſetzen. Die Partie weiſt nun eine roße Spannung auf Grund dieſer gegenſätz⸗ ichen Strategie auf. 16. St3—d2, Sfi6—341 17. L25—14. Richter hätte vorher auf 16 tauſchen müſſen! Nicht ratſam wäre jetzt Le7: De7:, Sceâ: wegen Lis, Tel Tbs(droht Le4:). Die Deckung mit 13 hat andere Bedenken. 17...., Le7—g51 18. Li4 c g5. Dds g5 19. Scs c ed, Dg5—e5 20. Se4—g3, De5—d4. Nun iſt Weiß in Nöten. Wie will er die⸗ Drohung Die- auf ein erträgliches Maß be⸗ ſchränken. Die weiße Dame ſteht nun„abſeits“. h . . i 11 4 A, 4. 25 21. Sd2—e4, 17—15 22. TbI—dIl. Dd4—a7. Figurenverluſt konnte Richter nicht verhin⸗ dern! Er ſpielt im folgenden ſehr aufmerkſam. 23. o4—e5(das Hereinſchlagen auf 12 wäre ver⸗ derblich), ises(der Turm ſpielt nun auch mit, daher ging nicht die Revanche ha!) 24. Da4— c4-, Kgs—h8 25. Sga xe4, Les—f5 26. Se4—83, Sg4—ehß 27. De4—d5, Lf5—g6. Den ſtarken Läufer möchte ſich Zollner er⸗ halten. 28. c5 dö(er hat nichts anderes, irgendeine Gegenchance muß er haben) Da7 xf2— 29. Ka1— hl, c7&dõ 30 Dd5 c dõ, Lg6—e4 31. Tdi—g1. Zollner ſteht auf Gewinn. 31..., Seß—c4 32. Sga X e4, Sc4* dõ 33. Se4)( f2, Tis X12 34. Tgl—el, Sdé—b5 35. Khi—31(nicht e7 wegen Se7: und der König ſteht auf matt) 712— 17 36. Tel—d1, Khs—328 37. a2—a4, Sbs—e7, 38. g2—g4, Tf7—f6 39. Td1—dS-, Tf6—f8 40. Tds— d4, Tf8—c8 41. Kg1—12. Der Deutſchlandmeiſter leiſtet alles Menſchen⸗ mögliche, trotzdem kann er ſich nur noch auf die gütige Mithilfe des Gegners verlaſſen! 41...., Sc7—es 42. Td4—c4, Kg8—f7 43. Kf2—es, Kf7—e6 44. g4—g5, Scs—d6 45. Tc4—c5, Tos—e7 46. Ke3—d4, Sdo—152 Gibt Richter unnötigerweiſe eine Chanee. Der Springer ſollte über es, bö den Bauern zum Vorgehen nötigen und hernach den Punkt bö beſetzen. 47. TesKTi51 Ke6Ki5 48. Kd4—d5, Ki5—g47(es gewann gerade noch in problemartiger Weiſe ſtatt deſſen n51 shö: g51 Kkdö Th7, c7 Tns, Kd7 Kgö, esD Tes:, Kes: Khö: und Schwarz macht ſich ſchneller ſeine Dame) 40. Kds—döõ, Te7—cs 50. K d6 — d7(das iſt das Tempo, der Turm muß zwei⸗ mal ziehen) Tes—as 31. c6G—c7, h7—5 52. g5-—-h6, g7Xh6(zum zweiten Male das Schlagen im Vorbeigehen) 53. 44—as(ſonſt ev. a6—a5) Kg4—n3 54.—esb, Tas e8 55, Kd7 Xes, Kkha XKh2, 56. Kas —b7, h6—n5 57. Kb7 Kas, h5—h4 58. Ka6—b6, h4—n3 59. a5—a6, Kh2—31 60, a6—27, h3—n2. Remis! Eine ſchwere Schlacht, es war aber immer etwas los. Karl XII. als Schachſpieler Der Schwedenkönig hat ſich nicht nur durch ſeine vielen Kriegszüge und deren halsſtarriſche Durchführung einen Namen verſchafft. Auch als Schachſpieler war er nicht weniger fanatiſchl Anläßlich ſeiner berühmten Internierung in der Türkei mußte der Kanzler Krotthuſen in einem hölzernen Hauſe bei Bender mit ihm bis zum Morgengrauen Schach ſpielen. Um dieſe Zeit waren die Türken des„Gaſtes“ müde und verſuchten dreimal mit kriegeriſcher Gewalt des kleinen Schwedenlagers Herr zu werden. Es war ſchon auf beiden Seiten Blut gefloſſen, als König„Eiſenkopf“ immer noch ſich am Schach⸗ brett— mit geringem Erfolg übrigens— ver⸗ gnügte. Erſt als das Dach ſeines Häuschens in Brand geriet, gab er die Partie remis! aenn Drrſur gtohe Wer Aingeene. Von Peter Purzelbaum „Hach! Das ſchmeckt!“ ſtöhnte Herr Motz in⸗ brünſtig, ſetzte den Maßkrug hin und wiſchte mit dem Handrücken den Schnauzbart.„Ja, meine Herren— ſolch ein Durſt iſt eine präch⸗ tige Sache, vorausgeſetzt, daß man was zu trin⸗ ken hat. Aber heuer im September— entſinnen Sie ſich noch, was für'ne Hitze geweſen iſt?— da iſt es mir arg ergangen. Ich hab' da einen ſchönen Spaziergang ge⸗ macht— immer bergauf, bergab— drei Stun⸗ den bin ich gelaufen— plötzlich hab' ich ein Klappern vernommen— aber nicht von Mühl⸗ rädern, wie Sie jetzt vielleicht meinen, ſondern von Bierdeckeln. „Hier iſt's richtig!“ hab ich gedacht und ſetze mich in der Waldſchenke, in der es nur ſo von Gäſten wimmelte, an einen leeren Tiſch. Halb⸗ tot vor Durſt laſſe ich mich da nieder und ſchon kommt eine Kellnerin in einem blauen Kleid⸗ chen heran. „Herzerl“, ſag ich zu ihr,„bringen Sie mir g0 ſchnell eine Maß oder ich fall' auf der telle um vor Durſt!“ Nun warte ich geduldig, nehme mein grünes Hüterl ab und freu' mich auf meine Maß.. Schon kommt das Herzerl im blauen Kleide, die Arme voll Bierkrüg' herbei, ſieht mich blöd an und— eilt vorüber. Ich wundere mich, denke, ſie hat mich halt vergeſſen und da grad eine andere Kellnerin vorbeikommt, beſtelle ich bei dem kleinen blon⸗ den Käfer eine Maß Bier. „Ich bringe gleich!“ ruft ſie und eilt weg. Na, mir iſt immer noch recht warm vom Lau⸗ fen— ich ziehe alſo meinen Rock aus und ſitze nun im Hemde da und warte, warte... Da kommt der blonde Käfer mit dem Bier rad auf mich zu, ſtutzt und iſt im nächſten ugenblick wieder verſchwunden. „Nanu?!“ denke ich und ſchaue ihr vergebens nach.„Himmelherrgottſakramentnochmal'“ fang ich an zu fluchen und trommle mit meinem Stock ſolange auf den Tiſch, bis eine andere Kellnerin erſcheint— ſo eine alte dicke behäbige Wachtel. „Liebling“, ſage ich zu ihr mit Aufbietung meiner letzten Kraft,„Liebling— zweimal hab' ich ſchon Bier beſtellt— aber niemand bringt mir welches— haben Sie Erbarmen— bringen Sie mir ganz ſchnell eine Maß... „Glei ſoll'n S' eine haben!“ ruft ſie und weg iſt ſie. Ich ſitze wieder da und warte und warte und inzwiſchen kommt ein kühles Lüftchen auf und da ich wegen meinem Rheuma vorſichtig ſein muß, zieh ich das Jackett wieder an. Es dauert nur noch ein kleines Weilchen, da kommt die Alte mit einer ſchäumenden Maß an * will ich zugreifen— da ruft ſie ganz 58˙: „Nix dal Beſtellt!ꝰ Und weg iſt ſie. Na, das ſchlug denn nun dem Faß den Bo⸗ den aus. „Herr Wirt“, ſchreie ich, daß die Bäume wak⸗ keln.„Herr Wirt! Seit einer halben Stunde ſitze ich hier in Ihrem Lokal— bei drei Kellne⸗ rinnen hab' ich eine Maß beſtellt— keine bringt mir's!— Was iſt das für eine Bummelei in Ihrem Ausſchank?!“ „Jeſſas!“ ruft es plötzlich hinter mir und der blonde Käfer ſteht da.„Seit einer Viertelſtund' ich Sie— da iſt Ihr Bier! Wohl be⸗ Damit ſtellt ſie den Krug vor mir hin. „Na, endlich!“ ſag ich erfreut und trinke, trinke.., meine Herren, Sie können es ſich ja denken, daß der Krug mit einem Zug leer wurde. Aber das Schreien und das Toben und das viele Bier auf einen Zug hat mich ein wenig 7 gemacht— alſo zieh ich den Rock wieder aus. „Ohar Da iſt ja der Herr mit dem karierten Hemde!“ ruft plötzlich die alte Wachtel neben ganzen Garten hab i nach Ihnen ab⸗ geſucht!“ Damit ſtellt ſie Maßkrug Nr. 2 vor mir hin. Na— der ſchmeckt auch nicht übel und wie ich da ſo gemächlich ihn ausſchlürfe, wird mir doch ganz empfindlich kühl. Ich zieh den Rock an und ſetz mein Hüterl auf.. „Da iſt ja der Herr mit dem grünen Hüterl!“ ruft es auf einmal vor mir. Es iſt das Herzerl in Blau, das mich oder vielmehr mein Hüterl ſo lange geſucht, und ſchiebt mir— unbeküm⸗ mert um die zwei anderen— die dritte Maß zu. Ja, meine Herren, die hab ich auch noch aus⸗ getrunken, was bei meinem Durſte keine große Leiſtung war— aber, meine Herren, eins habe ich mir bei dem Erlebnis gemerkt: Solange man das heſtellte Bier noch nicht vor ſich ſtehen hat, ſoll man nie ſein Koſtüm verändern!“ Sro hab ich sie geknipst Eine luſtige Geſchichte/ VBon Hans Bongardt Frau Lenzen lebte mit ihrem Mann in äußerſt glücklicher Ehe. Seit einigen Wochen aber hatte ſie die Empfindung, daß eine un⸗ heilſchwangere Wolke ihren Hof beſchatte und ihr Glück mit einem Schlage vernichten könne. Mit banger Sorge beobachtete ſie den Bauer, der ſich auf dem Hofraum und in den Ställen herumdrückte, wie wenn irgendein Erlebnis ihn aus dem Gleichgewicht gebracht hätte. Es wurde mit jedem Tage ſchlimmer, und ſchließlich kam es ſogar ſo weit, daß man ſich auf ihn nicht mehr verlaſſen konnte. Statt den Backofen zu heizen, wie es ſeit Jahrzehnten an Samstagnachmittagen üblich war, trieb er ſich im Garen herum und ſtudierte weltvergeſſen ein Bündel Bohnenſtangen, aus dem er ſchließ⸗ lich die längſte herauszerrte und auf die Fut⸗ terdiele ſchleppte. Aus dem Schlafzimmer holite er ſich heimlich Großvaters Zipfelmütze, und aus der alten Truhe auf dem Boden einen Knorrball, wie ihn die Pferde früher auf dem Linnpadd am Kumet zu tragen pflegten. Dann kroſte er wieder auf der Diele herum. Das alles vollzog ſich derartig geheimnisvoll, daß die Bäuerin beſchloß, ihm nachzuſchleichen und ihn aus ſicherem Verſteck zu belauſchen. Der Bauer hatte die Rübenmühle nahe an die Krippe herangeſchoben und an einer anderen Stelle mehrere Packkiſten aufeinander⸗ getürmt. Nun war er dabei, die Zipfelmütze Aufn.: Dr. Georg Fricke ſorgfältig an der Bohnenſtange und den Knorr⸗ ball am unteren Ende der Zipfelmütze zu be⸗ feſtigen. Als er damit fertig war, ſtellte er ſich vor die Krippe und ſchob das ganze Geſtell zwiſchen zwei Kälbern hindurch bis an die Rückwand des Stalles und über den Rücken des Tieres hinweg in die nächſte Reihe. Darauf ließ er die Stange behutſam rückwärts durch die Hände gleiten und zog die Zipfelmütze bis an den Rand der Krippe zurück. So probiexte er ſeine Geſchicklichkeit zwiſchen Kälbern, Rin⸗ dern und Kühen, die es ſich, wenn auch ſtau⸗ nend, ſo doch ruhig gefallen ließen, da das melodiſche Geläut des Knorrballs ſie in eine ſanfte Stimmung verſetzte. Als er aben den Klingelbeutel an den Flanken des Bullen ent⸗ lang ſchob, zeigte der einen Augenblick drohend ſein unheimliches Augenweiß, ſchnaufte war⸗ nend durch die Nüſtern und brüllte in verhal⸗ tener Wut dumpf auf. Dem Bauer, deſſen Ner⸗ ven ohnehin Hochſpannung verrieten, fuhr der Schreck in die Glieder.„Dämliges Bieſt!“ 7 ärgerlich.„Du brauchſt ja nichts zu geben!“ Schimpfend und fluchend kehrte er zu dem geduldigeren Jungvieh zurück und wiederholte den belangloſen Vorgang mit bedenklicher Wichtigkeit. Als er aber trotz aller Vorſicht mit der Stange gegen die Packkiſten ſtieß, daß ſie krachend auf die Diele kollerten, da tram⸗ pelte er in maßloſer Wut auf dem markierten Pfeiler herum und ſchrie wie von Sinnen: „Die verfluchten Pillerſch! Die verfluchten Pillerſch!“ Die Bäuerin war dem geheimnisvollen Trei⸗ ben ihres Mannes mit verhaltenem Atem ge⸗ folgt und erbebte. Da mußte irgend etwas aus dem Lot gegangen ſein. Sollte ſie den Doktor rufen? Sie hielt es jedoch für ratſamer, dem Bauer erſt ſelbſt auf den Zahn zu fühlen. „Aber Michel!“ rief ſie mit weinerlicher Stimme,„was machſt du denn da?“ Der Bauer war derartig von ſeinem Zer⸗ ſtörungswerk in Anſpruch genommen, daß er vor Schreck den Klingelbeutel fallen ließ und verwirrt entgegnete:„Die verdammten Pil⸗ lerſch, die machen mich noch ganz verrückt!“ Seine Frau legte ihm die zitternde Hand auf die Schulter.„Was haſt du denn, Michel? —. was haben dir die Packkiſten zuleide ge⸗ an?“ Der Bauer vermochte ſich nicht zu beruhigen und entgegnete barſch:„Haſt du denn vergeſſen, daß ich in den Kirchenrat gewählt bin und ſonzk mit dem Klingelbeutel herumgehen oll?“ „Nun ja, was iſt denn dabei?“ „Was dabei iſt? Wie man nur ſo dumm fragen kann?— Weißt du denn nicht mehr, daß der ſelige Neurath vor Jahr und Tag mit dem Armenſtock gegen einen Piller ſtieß und die Kupferpfennige klirrend über die Flieſen rollten und er das Geſpött der Mitmenſchen blieb bis an ſein Lebensende?“ „Michel, Michel!“ rief die Bäuerin wie erlöſt, „was ihr Mannsleut doch für komiſche Kruken ſeid! Drei Jahr lang warſt du ein forſcher Garde⸗Ulan und haſt dich dein Lebtag nicht vor den gefährlichſten Bullen und ſelbſt vor dem Teufel nicht gefürchtet. Und nun kriegſt du es auf einmal mit der Angſt vor den toten Pil⸗ lerſch?“ Sie hob den Klingelbeutel auf und ſchob ihn zielbewußt zwiſchen zwei Rindern hindurch.„Das iſt doch keine Hexerei!“ Als ſie ihn aber wieder zurückzog, ſtieß ſie mit der Stange gegen die Rübenmühle, daß die Zipfel⸗ mütze kippte und die flachen Kieſelſteine über die Lehmdiele rollten. „Siehſt du Prahlhans nun endlich ein, daß es keine Kleinigkeit iſt mit den toten Pillerſch fertig zu werden? Und das ganze Kirchen⸗ ſchiff iſt voll davon.“ Am nächſten Tage ließ er dem Pfarrer be⸗ ſtellen, er läge mit Fieber zu Bett. Berge, verloren und fremd Von Joſef Friedrich Perkonig Ich hatte einen Freund— ſein heftiges Herz, das nicht zu bezähmen war, iſt einen vorzeitigen Tod geſtorben— der mußte all⸗ jährlich zu Oſtern in Bozen geweſen ſein, er jauchzte jedesmal, wenn er auf der Fahrt in den Süden bald hinter Klauſen den erſten blühenden Pfirſichbaum ſah, er ging zu den Lärchen in Maria Himmelfahrt, im Sarntal harrten einige Bauern ſeiner Ankunft und feines gewohnten Beſuches, und droben auf dem Berge, nicht weit von dem Schloſſe Tirol, ein junger Wirt, wo es den beſten Burgunder im ganzen Etſchtal zu trinken gab; grollet mir nicht, ihr anderen Wirte von Finſtermünz bei Salurn, die ihr gewiß einen gleich guten Wein ausſchenkt, aber man hat ſchon ſeine Orte, denen man etwas Glorreiches andichtet. Dieſer nun gab wie von einem zum andern ag ſeine Liebe dahin und trauerte dann wohl verhüllten Hauptes um ſie, es gibt ſolche Menſchen, die entäußern ſich während eines heftigen Gefühls eines Dinges und ſchließen ſich nachher mit ihren Schmerzen ein; ſo hatte ft jener gelobt, nie mehr nach Südtirol zu reiſen, und er hat ſein ſonderbares Gelöbnis wirklich nicht gebrochen, mag ihn der vor⸗ eilige Schwur ſpäter vielleicht auch gereut haben. „Wie kann ich in ein Land gehen“, ſagte er, „wo die neuen Herxen das heilige Menſchen⸗ pecht nicht achten? Wo ſie den lebenden Deut⸗ ſchen die Zunge zügeln? Wo ſie den toten Deutſchen in den Gräbern fremde Namen ge⸗ ben, die ſie im Leben niemals getragen haben? Wo ſie die Fluren, die Berge zu Fremdlingen gemacht haben? Sieh dir eine ihrer neuen Landkarten an, dein Auge wird ſich verirren darin, unbekannt iſt dir alles, was ſie benannt haben. Ich höre, wie die Berge mir einen fremden Laut zurufen, ſo viel verſtehe ich von der anderen Sprache, daß ich weiß, was ſie rufen: Fliehe! Bleibe uns ferne! Wir ſind nicht mehr die alten Berge. Man hat auch uns zu Knechten gemacht. Die alten Wegtafeln ſind nicht mehr, die liebe, ſchon etwas verblaßte Schrift auf den Schildern iſt ausgelöſcht. Wie kann ich in ein ſo ſchmählich verwandeltes Land gehen?“ „Züchte deine gerechte Trauer nicht“, ant⸗ wortete ich ihm,„bedenke: die Erde, das Leben, die Zeit, ſie ſind rund. Verſchließe deine Ohren für Rufe, die wieder verhallen, ſuche nicht die vergängliche Schrift, die wieder verlöſchen kann. Warum hängſt du dein Herz an Men⸗ ſchenwerk? Hat ſich der Anblick der Welt auf dem Penegal verändert? Auf dem Papier ſtehen über den vertrauten Gipfeln die frem⸗ den Namen, auf dem Himmel wirſt du ſie ver⸗ gebens ſuchen.“ 3 Ich ſtimmte meinen verdüſterten Freund nicht um, und als ich mich mit der klugen Zeit wider ihn verbünden wollte, machte der Tod meinen Plan zunichte. Da ging ich, als wäre es eine tätige Trauer, allein hin, um zu prüfen, ob der Mund nicht auch in dieſem Fall gefügiger ſei als das Herz. Ich prüfte mich nicht in Südtirol, ſondern in Südſteier, das wir auch hingeben' mußten; reden wir jetzt nicht von Recht und Unrecht, reden wir nur von der Gegenwart. Bärenſpuren hätten mich nicht überraſcht, es läuteten die Glocken einiger Wallfahrtskirchen, und ihr Klang kam als ein melodiſcher Widerhall aus den Schluchten zu⸗ rück. Auf den Weinbergen tiefer drunten im Land klopften, ſchnarrten, plapperten die rie⸗ ſigen und winzigen Windräder, unterwegs ein bäuriſcher Menſch ſprach ein paar Grußworte; mir wurde es kaum bewußt, daß es ſloweniſche Worte waren, ich überhörte es im Anhören jener unvergeßlichen ſüdſteiriſchen Muſik. Die Klapoteze nämlich, jene verſchiedenarti⸗ gen Windräder, uralten Formen nachgebildet, aber auch von zeitgenöſſiſchen ländlichen Genies erfunden, zierliche Maſchinchen auf Bäumen und wahre Ungetüme für ſich allein in den Weingärten, ſie waren eben von vielen Winden in Bewegung geſetzt worden, als ich mich auf einem Berge niedergelaſſen hatte, von wo man die tauſend Hügel des ſteiriſchen Unterlandes überblicken kann, es war eine er⸗ regende Begleitmuſik zu dieſem verwirrenden Anblick, nicht wenige Menſchen ſind in ſie ver⸗ liebt und ſuchen ſie immer wieder zu hören, ſie brauchen auch ſelten lange zu warten, die Windräder ſind in der ſüdlichen Unruhe jener ſteiriſchen Luft gefällig, als nun die unzähligen Klapoteze die Gegend, ja, mir ſchien, die Welt vollklangen, da bedachte ich, wie armſelig Menſchenlaut dagegen wäre, ein rieſenhafter Chor hätte auf einem Hügel in meiner Nähe ſeine Hymne ſingen können, ich hätte nicht einen Hauch davon vernommen, und wäre es in der geliebteſten Sprache geſchehen. Denn die zeit⸗ loſe Mundart des Windrades übertönt in einem nur halbwegs betäubten Herzen jede andere irdiſche Sprache, und die große Stille tut es erſt recht. Es begab ſich damals, als ſollte mir auch ein anderes vorgeführt ſein, daß die Winde zuletzt wieder ſchwiegen, einer nach dem andern blieb aus, und es beruhigten ſich damit auch die Räder, bis ich plötzlich einer füßen Stummheit um mich gewahr wurde. Es hatte ſich das Weinland nun mit einem anderen Gewande umhüllt, das ein Schweigen war. wie es die Menſchen niemals ſchweigen können. In jenem Glücke nun, das mich umgab, ver⸗ wunderte ich mich: Wo ziehen die Menſchen ihre Grenzen und wiſſen nicht, wie es Beſitz⸗ tümer gibt, die Flügel haben und ihnen zu ieder Stunde entrinnen. Der Berg iſt in ihrer Hand, der Berg ſchon nicht mehr; höxet nur, wie ich ein und dasſelbe Wort jedesmal anders färbe. Dort auf den ſüdſteiriſchen Hügeln ge⸗ wann ich es mir zum Troſte, wie dieſe Welt nicht aufzuteilen iſt, obſchon es die Prahler, die Geizhälſe, die Hochmütigen, die Narren immer wieder tun. Laßt ihnen ihre Freude, freilich, es iſt keine unſchuldige Freude. Es iſt eine Weisheit, ſo alt wie der Menſch, aber jeder muß ſie ſelbſt erfahren, und für manchen iſt ſie wie ungeſchaffen. Mit ihr gewappnet wagte ich mich auch nach Südtirol, auf den Spuren des toten Freundes ging ich, und hier trauerte ich noch mehr um ihn, denn deutlicher war es mir jetzt, wie er unvollendet geſchieden war auch von dieſen Bergen, die er meiden zu müſſen glaubte, weil man ihnen andere, fremde Namen gegeben hatte. Gib einer Seele Millionen Namen, hätte ich ihm nun ſagen können, und ſie wird doch immer dieſelbe Seele ſein, du mußt ſie nur er⸗ kennen wollen. Den Häuſern der Finanzer und Gendarmen wich ich aus, wo ſie noch die gute, unverfälſchte alte Sprache reden, die Orte merkte ich mir, eine feldgraue Pelerine kann einen Berg nicht verwandeln, eine Feder auf einem Soldatenhut auch nicht, man muß dar⸗ über hinwegſehen können, man erlernt es mit der Zeit. Und warte nur eine Weile, alles, was fremd iſt auf dem Berge, wird eines Ta⸗ ges dort heimiſch werden, von ſeiner Seele wird es eingefangen worden ſein, du wirſt als einer, der aus deutſchen Landen kam, vielleicht noch ein wenig trauern— Schmach über dich, wenn es anders wäre!— als Menſch wirſt du verſöhnt ſein. Siehe, ſo kam der Rauch in den Tagen des Herrn Oswald von Wolkenſtein von dem Herd der Hirten, ſo reifte Wein und edle Kaſtanie in den Jahren der ſteiriſchen Ritter, Säumer ſaßen am Vellachbach und fiſchten die Forellen aus dem kärtniſchen Waſſer; man ſoll zu aller Zeit nicht die Menſchen fragen, die ſtummen Dinge reden beſſer und verſtändiger zu uns. * — DA² Verlag u. 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