27. Juli 193) err er * das7 GWeriag u. Schritettung: Mannheim, g 3, 14/10. 394 21. Das Rn banner“ Ausgabe A erſcheint t. u Erägerlohn; durch die Poſt 2. Anzergen:—— Die 12geſpalt. Millimeterzeile 15 Miae Die 4geſpalt. Millimeterzeile im Textteil 60 Pf. Mannheimer Ausgabe: Die 12 geſpalt, Mimimeterzeile 1 Pf. Die 4geſpalt, Millimeterzeile 1. Textteil 45 Pf. wetzinger und n Tee Die 12geſpalt. M.(einſchi. 6 oſtzeimungs Tih W 7² i. Bonen. hiel. eau mit örber sewetter e Rosay ARTLAN v. Neusser Igehllfe, lſa-Lusispiel wWoene emĩere jendliche zugelossen l IK-Thys KENLOCAH Juli 1937 littags große lem Prosramm erser Teppiche legenheitskaufe! 2 Jaushack , 10 fuf 25467 ——— in mee mhieheehe wöchtl. 12mal. Bezugsprelſe: Frei Haus monai..20 R 20 5 15 1 iun eld. Ausgabe 5 701 wöchtl. 7mal..48 rei Haus monatl. 4. meterzeile 4 0 ie A4geſpaltene———— im Zahlungs⸗und 555 durch die Poſt.70RM.— 4* 4 Sasal oſtzeitungs ebühr) Aaſtu⸗ 42 Pf. Beſtellgeld. füllungsort: Mannheim.—n— Ger— tannheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigs⸗ die Beitung am Erſcheinen(auch d. böͤb. Gewalt) verhind., deſteht kein Aüſpr. auf Entſchädigung. bafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannbeim.— Einzelberkaufspreis 16 Pfennig Abend⸗Ausgabe A 7. Jahrgong MANNHEIM Nummer 342 Dienskag, 27. Juli 1937 Als Heer rhat reis Hand n Lordcing Ein Beſchluß des Kabinetts in Cokio Ausbruch ſchwerer Kämpfe erwartet W Ae. Dx- Tokio, 27. Juli. In einer Sonderſitzung des japaniſchen Ka⸗ binetts wurde beſchloſſen, auf Grund der neuen Zwiſchenfälle in Langfang und bei Peiping ent⸗ ſchiedene Maſnahmen gegen die Haltung der chineſiſchen Truppen in Nordchina zu ergreifen. Der japaniſchen Nordchina⸗Garniſon wurde das Recht zugeſtanden, ſelbſtändig alle ihr erforder⸗ lich ſcheinenden Maſmahmen zum Schutze des Lebens und des Eigentums der japaniſchen Be⸗ wölkerung in Peiping und im Bezirk Tientſin zu treffen. Die Leitung der Nordchina⸗Garni⸗ ſon iſt beauftragt worden, die Innehaltung der Verträge und aller getroffenen Abmachungen zu erzwingen. Die japaniſche Regierung gibt bekannt, daß bei der Durchführung aller Selbſtverteidigungs⸗ maßnahmen keinerlei Territorialforderungen erhoben würden und daß der Schutz der inter⸗ nationalen Intereſſen garantiert werde. Die Regierung hoffe, durch ein entſchloſſenes Durch⸗ greifen im Sinne der Selbſtverteidigung die Lokaliſierung des Konfliktes zu erreichen und eine baldige, endgültige Beilegung des Zwi⸗ ſchenfalles feſtſtellen zu können. In Tokio erwartet man den Ausbruch ſchwerer Kämpfe ſtündlich. Japans Ultimatum angenommen Militäriſches Vorgehen bei Nichteinhaltung Peiping, 27. Juli. Wie die hieſige japaniſche Botſchaft amtlich beſtätigt, hat General Sungtſcheynuan die am Montag in ultimativer Form geſtellten ja⸗ paniſchen Forderungen bereits am Abend an⸗ genommen und ihre Erfüllung verſprochen. In Kreiſen der japaniſchen Botſchaft hofft man, daß der General in der Lage ſein wird, den übernommenen Verpflichtungen nachzukommen, da andernfalls militäriſche Maßnahmen ent⸗ ſprechend den einzelnen ultimativen Forderun⸗ gen automatiſch folgen würden. Dies bedeutet, daß die Japaner entſchloſſen ſind, nach Mittag 12 Uhr den Abzug der chineſiſchen Truppen auf der Linie Papaoſchan⸗Marcopolo-Brücke⸗ Tſchanghſingtien und nach Mittwoch 12 Uhr die Räumung des Weichbildes von Peiping und des Weſtlagers am Sommerpalaſt durch die Truppen der 37. Diviſion zu erzwingen. In hieſigen Kreiſen hat man die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, daß es den Chine⸗ ſen gelingen wird, die Erfüllung der übernom⸗ menen Verpflichtungen durchzuſetzen, ſo daß ein Kampf um die alte Kaiſerſtadt Peiping doch noch vermieden werden kann. 3 fjeſtige fiümpfe in peiping Belagerungszustand in Tienisin erklärt (Eigener Dienst) Tientſin, 27. Juli. Die Telefonverbindung mit Peiping iſt ſeit Mitternacht unterbrochen.— Nach den letzten hier eingelaufenen Meldungen waren zu dieſer Zeit innerhalb Peipings heftige Kämpfe im Gange, wobei auf beiden Seiten Artillerie ein⸗ geſetzt wurde. Im Geſandtſchaftsviertel, wo der Kampflärm deutlich hörbar war, ſtanden die Geſandtſchaftswachen Gewehr bei Fuß. Die Chineſen ſollen mit großer Erbitterung ge⸗ kämpft und die Japaner wiederholt in die Enge getrieben haben. Die Verluſte, die die Chineſen im Laufe des Montags erlitten, ſollen weit über tauſend Mann betragen. Beſonders ſchwer ſeien ſie bei der Beſchießung der Kaſerne von Lanfang geweſen. Belagerungszuſtand in Tientſin In Tientſin ſelbſt wurde auf die Ereigniſſe in Peiping hin der Belagerungszuſtand ausge⸗ rufen. Der Verkehr ruht vollſtändig. Die japa⸗ niſche Konzeſſion, in der in den frühen Mor⸗ genſtunden eine Bombe platzte, iſt durch Sta⸗ Besuch König Leopolds in Paris König Leopold von Belgien stattete der französischen Hauptstadt und der Weltausstellung einen Besuch ab. Nacl dem Empfang beim französischen Staatspräsidenten schreitet der belsische König die Front der Ehrenkompanie vor dem Elysée ab Weltbild(MI) cheldraht geſchützt. Die Lage gilt wieder als äußernſt ernſt. Juflucht im Geſandichaftsviertel DNB Peiping, 27. Juli. In den Morgenſtunden des Dienstag erhiel⸗ ten ſämtliche japaniſchen Bewohner Peipings Anweiſung, bis 12 Uhr mittags im Geſandt⸗ ſchaftsviertel Zuflucht zu nehmen. Beim Artillerieangriff der japaniſchen Bri⸗ gade Kawabe auf die Weſttore drangen mor⸗ Wanir in das Henrohoansmenei bel Paming zurlenawaen Auinähmèe: Pressefoto Die von Prof. Kleinschmidt entworfene Plakette Zum Reichsparteitag 1937 gens etwa 1000 japaniſche Soldaten durch das Stadttor Kuanganmen ein. Verhandlungen mit dieſer vom Gros ihrer Formation abge⸗ ſchnittenen Truppe führten ſpät nachts zu ihrer Ueberführung nach den japaniſchen Militärba⸗ racken innerhalb des Geſandtſchaftsviertels. Deutſchlands beſte Filmwerke jũr die internationale Film-Aussiellung in Venedig Berlin, 27. Juli.(HB⸗Funk) Bei der am 10. Auguſt in Venedig beginnen⸗ den V. Internationalen Filmkunſtausſtellung wird auch Deutſchland wie in den Vorjahren vertreten ſein. Eine Auswahl der beſten deut⸗ ſchen Filmwerke, und zwar Spielfilme, doku⸗ mentariſche und Kulturfilme, ſind für die Vor⸗ führungen gemeldet. Als Vertreter Deutſchlands wird ſich der Prä⸗ ſident der Reichsfilmkammer, Staatsminiſter a. D. Profeſſor Dr. Lehnich, nach Venedig be⸗ geben. Gleichzeitig vertritt er auch neben dem Präſidenten der Internationalen Filmkammer, Louran, als Vizepräſident dieſe Organiſation und nimmt in dieſer Eigenſchaft an den Be⸗ ratungen der Jury der Filmkunſtausſtellung teil. Die Liſte der deutſchen Filme für Venedig umfaßt insgeſamt ſieben Spielfilme und acht Kulturfilme. Darüber hinaus dürfte noch ein weiterer Spielfilm und gegebenenfalls ein dokumentariſcher Film zur Vorführung ge⸗ langen. Querſchnitt durch die Filmproduktion Um mit den zur 5. Internationalen Film⸗ zunſtausſtellung angemeldeten Filmen gleich⸗ zeitig einen Querſchnitt durch die augenblick⸗ liche deutſche Spielfilmproduktion zu bieten, hat man ſolche dramatiſchen, aber auch heiteren Inhalts für Venedig beſtimmt, und zwar die Tobis⸗Filme„Der Herrſcher“,„Truxa“, „Verſprich mir nichts“ und den Tobis⸗Film der Carl⸗Fröhlich⸗Produktion„Wenn wir alle Engel wären“. Des weiteren ſind noch die Ufa⸗Filme„Der Mann, der Sherlock Hol⸗ mes war“,„Patrioten“ und„Die ſieben Ohr⸗ ſeigen“ gemeldet worden. Die Liſte der Kulturfilme umfaßt die Ufa⸗Filme„Liebesleben der Pflanze“, „Röntgenſtrahlen“,„Myſterium des Lebens“, und„Mannesmann“, die Tobis⸗Kulturfilme „Hamburg—Altona“,„Wald ohne Weg“,„Land⸗ ſchaft und Leben“, ſowie noch den Noldan⸗ Film„Deutſchland“, der nach dem Siemens⸗ Berthon⸗Farbfilmverfahren hergeſtellt wurde. Wie im vergangenen Jahre wird Deutſch⸗ land die Vorführung ſeiner Filme durch ein techniſch ſehr ſorgfältig ausgeſtattetes Pro⸗ grammheft, das Filmbeſchreibungen in deut⸗ ſcher, italieniſcher, franzöſiſcher und engliſcher Sprache enthält, unterſtützen. Um das Verſtändnis für die in Originalfaſ⸗ ſung laufenden Spielfilme zu erleichtern, wur⸗ den zum Teil Untertitel in franzöſiſcher Sprache eingefügt. Von den ſich an der diesjährigen Internatio⸗ nalen Filmkunſtausſtellung beteiligenden Län⸗ dern ſind bedeutſame Filmſpitzenleiſtungen an⸗ gemeldet worden. Es werden die Filmvor⸗ führungen in Venedig nicht nur einen Quer⸗ ſchnitt durch die eigentliche Weltfilmproduktion vermitteln, ſondern auch gleichzeitig das üb⸗ rige dazu beitragen, dem internationalen Filmſchaffen die Bedeutung eines Kunſt⸗ und Kulturfaktors zu geben. „Hakenkreuzbanner“ Dienstag, 27. Juli 1957 Nätſelhafler doppelmord Zwei Tote 100 Meter voneinander d. Weſel, 27. Juli.(Eig. Dienſt.) In der Nähe von Weſel wurden am Montag⸗ früh die Leichen eines 25jährigen Mannes und einer 2jährigen Frau aufgefunden, die etwa hundert Meter voneinander entfernt lagen. Bei den Toten handelt es ſich um Einwohner aus deen Oxt Friedrichsfeld, die ſich anſcheinend un⸗ abhängig voneinander auf dem Heimwege von Weſel zu ihrem Wohnungen befunden haben. Von Straßenanwohnern ſind zwiſchen 2 und .30 Uhr früh zunächſt zwei Schüſſe und einige Minuten ſpäter fünf und ſechs Schüſſe gehört worden. Nach den bisherigen Feſtſtellungen iſt anzu⸗ nehmen, daß zunächſt die Frau überfallen und getötet worden iſt. Der zufällig hinzukommende junge Mann iſt dabei aller Wahrſcheinlichkeit nach auf den Täter geſtoßen und von dieſem ebenfalls niedergeſtreckt worden. Während die Leiche der ermordeten Frau nur Schußwunden aufweiſt, ſind bei dem Mann mehrere Stichver⸗ letzungen am Hals und dazu noch Schußver⸗ letzungen feſtgeſtellt worden. Der oder die Täter ſind bisher noch unbekannt. Das kroͤbeben von ſſexiko 12 Tote und 60 Verwundete in Maltrata pB Mepxito, 27. Juli. Die Zeitung„Ultimas Noticias“ meidet aus Orizaba im Staate Veracruz die faſt völlige Zerſtörung der Stadt Maltrata durch das Erd⸗ beben am Sonntag. Es wurden bisher 12 Tote ſowie rund 60 Verletzte geborgen. In der nahe bei Orizaba gelegenen Ortſchaft Nogales ſtürzte der Kirchturm ein, ferner wurden in Rio Blaaco, Orizaba und Nogales zahlreiche Häuſer zerſtört, ebenſo die hohen Schlote eines Fabritgebäudes in der Nähe von San Lorenzo. In der Stadt Veracruz droht der Einſturz des Turenes der Pfarrkirche. Auch die Hafenmolen ſind beſchä⸗ digt worden. Don einem Bolſchewiſtentank zermalmt Paris, 27. Juli. Nach einer hier vorliegenden Havasmeldung aus Madrid beſtätigt es ſich, daß eieie franzö⸗ ſiſche Kriegsberichterſtatterin namens Gerda Faro bei Brunete den Tod gefunden hat. Die franzöſiſche Journaliſtin beſand ſich zuſammen mit einem Sonderberichterſtatter der„Federa⸗ ted Preß“ und der kanadiſchen Zeitung„Cla⸗ rign“(Toronto) in einem Kraftwagen, der Fahrt überrannt und zerquetſcht wurde. Die Journaliſtin, die auf dem Trittbrett des Wagens ſtand, wurde zur Erde geſchleudert und von dem Tank überfahren. An den hierbei erlittenen ſchweren Verletzungen iſt ſte am Mon⸗ tagvormittag im Krankenhaus von Escorial ge⸗ ſtorben. Ihr Begleiter erlitt einen Beinbruch und verſchiedene Quetſchungen. Die ums Leben gekommene Journaliſtin war 25 Jahre alt und polniſcher Herkunft. Sie wollte noch am Mon⸗ tag nach Frankreich zurückkehren. Weiter meldet Havas aus Madrid, daß der engliſche Arzt Dr. Randolph Sallenber⸗ ger, ein Mitglied einer britiſchen Aerztemiſ⸗ ſion in Spanien, am Sonntag in der Schlacht von Brunete den Tod gefunden hat. „Mannheims Theaterwelt“ Zeichnungen von Joachim Lutz In einem der oberen Räume des Theater⸗ muſeums der Stadt Mannheim ſind Arbeiten des Mannheimer Zeichners Joachim Lutz aus⸗ geſtellt, die ſich mit dem lebendigen Theater⸗ leben unſerer Stadt beſchäftigen. Lutz hat es die Atmoſphäre des Theaters an⸗ getan. Er liefert keine Szenenbilder oder ſon⸗ ſtige rein auf„Theaterwirkung“ angelegte Mo⸗ tive. Neben den führenden Perſönlichteiten, die die Apbeit des Nationaltheaters im großen wie im kleinen beſtimmen, ſtehen reizende Repor⸗ tagen aus der Welt des Theaters, die der Zu⸗ nicht tennt. Lutz öffnet den vor er Arbeit, die geleiſtet werden muß, bis ein Bühnenſtück fertig vor uns tritt. So iſt es zu verſtehen, wenn wir den Vor⸗ hangzieher ſehen, wenn wir die Perückenmacher bei ihrer verborgenen Arbeit belauſchen, wenn wir Eiablick gewinnen in die Beleuchterbrücke, wo ſich einer der verantwortungsvollſten Män⸗ ner während der Vorſtellung aufhält: der Be⸗ leuchtungstechniter. Wir ſind Zeuge der Herſtel⸗ lung von Kuliſſen in der Theaterſchreinerei, wir lugen in die Rüſttkammer, in der Rüſtungen und Uniformen der Jahrhunderte auf den Augenblich warten, da ein lebendiger Menſch in „ſie zurücktaucht. Selbſt den Kuliſſenwagen, den man des Vormittags zwiſchen Magazin und Nationaltheater fahren ſieht, hat der Zeichner feſtgehalten. Er folgte mit dem Stift dem Auf⸗ au einer Dekoration auf der Rundbühne, er gibt eine geradezu journaliſtiſche Reportage von einer Probe auf der Bühne. Dieſe Arbeiten feſ⸗ ſeln durch die Einfachheit der zeichneriſchen Dit⸗ tion. Lutz verſteht die Kunſt der trefſſicheren Konturenzeichnung, die Genauigkeit verlangt und Klarheit. Einige ſeiner Zeichnungen ſind leicht getönte Tuſche⸗Arbeiten. Es ergeben ſich hier erſtaunlich einfache plaſtiſche Wirkungen. Das Bildnis des Intendanten Friedrich Brandenburg, ebenfalls eine Bleiſtiftzeichnung, die ja die Stärke des Zeichners Lutz iſt, gibi gaaz vorſichtig und zurückhaltend einige Schat⸗ ten. Stizzenhaft angelegt,— man könnte ſie von einem bolſchewiſtiſchen Tank in ſchneller Sowjetrußlands neue Quertreibereien Wie es zu dem Beschluß kam, Edens Fragebogen doch nidit abzuschideen London, 27. Juli. Der Unterausſchuß des Vorſitzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſſes beſchloß wie be⸗ reits kurz berichtet, am Montag nach vierſtündiger Sitzung, daß die neun Punkte des britiſchen Planes den Regierungen zur Stellungnahme unterbreitet werden ſollen mit dem Erſuchen, zu jedem einzelnen Punkt in klarer und kurzer Form bis Donnerstagvormittag um 12 Uhr Stellung zu nehmen. Sowohl der Entwurf eines britiſchen Fragebogens, der der Sitzung vorgelegt worden war, wie auch ein italieni⸗ ſcher Gegenvorſchlag zu dem britiſchen Fragebogen und einige deutſche Er⸗ gänzungsvorſchläge fanden nicht die Zuſtimmung des Ausſchuſſes. In der Sitzung erklürte der italieniſche Ver⸗ treter Graf Grandi, daß der britiſche Plan in der Reihenfolge erörtert werden müſſe, in der er angenommen worden ſei. Italien nimmt Punkt 7 an Grandi hob ſodann ausdrücklich hervor, daß die italieniſche Regierung nach wie vor bereit ſei, die Frage der Zurückziehung der Freiwilli⸗ gen zu erörtern, und zwar ſei ſie ausdrücklich bereit, einem Beſchluß zuzuſtimmen, der ſich für die Zurückziehung der Freiwilligen ausſpreche. Ferner ſei Italien bereit, den Bericht des Tech⸗ niſchen Unterausſchuſſes über die Freiwilligen⸗ frage anzunehmen und weiter ſich an der ge⸗ planten Kommiſſion für die Auskämmung der Freiwilligen zu beteiligen. Die italieniſche Regierung nehme alſo den Punkt 7 des britiſchen Plans(Zurückziehung der Freiwilligen) ausdrücklich an, unter der Vorausſetzung, daß auch die vorhergehenden Punkte von anderen Mächten angenommen würden. Der italieniſche Vertreter wandte ſich darauf gegen den britiſchen Fragebogen und wies darauf hin, daß dieſer etwas anderes als der urſprüngliche Plan ſei. Das er⸗ wecke Mißtrauen und ſei lediglich dazu geeig⸗ net, die Kräfte der Gegner der Nichteinmiſchung zu ſtärken. Wenn man überhaupt einen Frage⸗ bogen vorſchlage, ſo müſſe dieſer ſich eng an den urſprünglichen Plan halten. Die deutſche Stellungnahme Botſchafter von Ribbentrop begrüßte es hierauf, daß Großbritannien eine neue Zni⸗ tiative ergriffen habe und erklärte ſich grund⸗ ſätzlich bereit, die Idee der Stellung von Fra⸗ gen anzunehmen. Er hob ſodann hervor, daß nach ſeiner Auffaſſung der britiſche Fragebogen lediglich eine Anregung der britiſchen Regie⸗ rung darſtelle und daß der Ausſchuß den end⸗ gültigen Fragebogen ſelbſtändig aufſtellen müſſe. Die von dem britiſchen Vertreter aus⸗ gearbeiteten Fragen des Fragebogens erſchie⸗ nen nicht in vollem Umfang geeignet, den der⸗ zeitigen Erforderniſſen Rechnung zu tragen. Er Rumüniſche Jugend in nürnberg 100„Wädfer des Landes“ in der Siadt der Reichsparieitage Nürnberg, 27. Juli.(HB⸗Funk.) Am Dienstagvormittag trafen 100 Angehörige der rumäniſchen Staatsjugendorganiſation „Wächter des Landes“ in Rürnberg zu eintägigem Aufenthalt ein. Sie wurden von den am Hauptbahnhof angetretenen Jungvolk mit Fanfarenklängen und Trommelwirbel be⸗ grüßt. Der Leiter des Auslandsamtes der Reichsjugendführung, Oberbannführer Dr. Fink (Berlin) entbot den Gäſten in rumäniſcher Sprache herzlichen Willkomm im Deutſchland Adolf Hitlers. Der Führer der rumäniſchen Reiſegeſellſchaft, Profeſſor Joinescu, Komman⸗ dant der„Wächter des Landes“, dankto und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die freund⸗ ſchaftlichen Bande zwiſchen Deutſchland und Rumänien in alle Zukunft aufrecht erhalten bleiben. Er ſchloß mit einer begeiſtert aufge⸗ nommenen Huldigung für den Führer. Wäh⸗ rend ihres Einmarſches in der Stadt wurden die jungen Rumänen überall mit freundlichen Zurufen begrüßt. Bei einem Empfang im Rathaus hieß Ober⸗ bürgermeiſter Liebel die rumäniſche Jugend⸗ abordnung herzlich willkommen. Profeſſor Joinescu ſprach in ſeinen Dankes⸗ worten davon, daß die rumäniſchen Gäſte von ihrem Aufenthalt in Nürnberg tiefe Eindrücke erwarteten. Er hoffe, daß das Bekanntwerden deutſcher mit rumäniſcher Jugend ſich im Sinne Momentaufnahmen mit dem Bleiſtift nennen! — ſind die Köpfe von Richard Strauß, Eugen Klöpfer, Mary Wigman, Hans Pfitzner, Her⸗ mann Burte, Walter Erich Schäfer, Richard Weichert und E. G. Kolbenheyer. Aber durch die Skizze hindurch ſcheint das charakteriſtiſche Bildnis. Die Souffleuſe hat Lutz nicht vergeſſen. Sze⸗ neubilder und Geſtalten aus Shakeſpeares „Wintermärchen“ und Richard Wagners„Lohen⸗ grin“ zeigen das Beſtreben des Künſtlers, auch das fertige Bühnenwerk zeichneriſch zu erfaſſen. Dr. Helmut Andres. „Der ewige Jude“ Neue Ausſtellung in München Nach dem großen Erfolg der antibolſchewiſti⸗ ſchen Schau im Herbſt des vergangenen Jahres bereitet die Gauleitung München⸗Oberbayern der NSDAp zuſammen mit der Landesſtelle des Reichspropagandaaniniſteriums eine neue große politiſche Schau„Der ewige Jude“ vor. Zur Mitarbeit werden vor allem das„In⸗ ſtitut zum Studium der Judenfrage“, Berlin, das„Inſtitut zum Studium von Judentum und Bolſchewismus“, die Gauleitung Franken der NSDRAP, das Stürmerarchiv, das Hauptarchiv der Partei in München, das Archiv für Zeitge⸗ ſchichte in München, die Forſchungsabieilung Judenfrage des„Reichsinſtituts für Geſchichte des neuen Deutſchland“ und nicht zuletzt der Zentralverlag der NSDAp, der durch Reichs⸗ leiter Amann das Zuſtandekommen der Ausſtel⸗ lung ermöglicht hat, herangezogen. Internationale Ku turfilmwoche in Hamburg Am 5. Oktober dieſes Jahres feiert die Ham⸗ burger Urania⸗Filmbühne ihr zehnjähriges Jn⸗ biläum. Das Unternehmen kann auf eine frucht⸗ bare volksbildneriſche Tätigteit zurückblicken und hat ſeine zehnjährige Arbeit vollkommen der uneigennützigen Pflege des Kulturfilms gewid⸗ met. Als letzte von mehr als zwanzig deutſchen Kulturfilm⸗Bühnen iſt die Urania auch heute lebenskräftig geblieben, obgleich die deutſche der Völkerverſtändigung auswirke. Sein„Sieg Heil!“ auf den Führer beendete den offiziellen Empfang. An den Führer und König Karol wurden Gruß⸗ und Ergebenheitstelegramme abgeſchickt. Den Aufenthalt der rumäniſchen Jugend in Nürnberg beendet am Abend ein geſelliges Bei⸗ ſammenſein mit der Hitler⸗Jugend. fluftakt zum 5üngerbundesfeſt gerbundesfeſt am Dienstagmorgen auf dem feſt⸗ lich geſchmückten Breslauer Hauptbahnhof ein⸗ traf, brachte Sänger und Sängerinnen aus Sie⸗ benbürgen nach der ſchleſiſchen Hauptſtadt. Die ausländiſchen Gäſte wurden von dem Obmann des Empfangsausſchuſſes willkommen geheißen, der der Freude Ausdruck gab, die deutſchen Volksgenoſſen, die ſich in der Fremde ſeit vielen Jahrhunderten ihr Deutſchtum und mit ihm auch das deutſche Lied bewahrt haben, beim großen Deutſchen Sängerfeſt begrüßen zu kön⸗ nen. Der Sprecher der Siebenbürger Sachſen dankte für die herzliche Begrüßung. Die Sieben⸗ bürger hätten ſich bemüht, frühzeitig nach Bres⸗ lau zu kommen, um dieſe bedeutſame Stadt des deutſchen Oſtens mit ihrer großen geſchichtlichen Tradition näher kennenzulernen. ————————————————————— ¾ͤ,rineeeeeeeuen e eeeee Filminduſtrie aus zwangsläufigen Gründen nur noch wenige abendfüllende Kulturfilme herſtellt. Der Leiter und Gründer der Urania⸗Film⸗ bühne beabſichtigt, eine Internationale Kultur⸗ film⸗Woche in Hamburg zu veranſtalten. Kul⸗ turfilmſchaffende aus aller Welt werden Ge⸗ legenheit nehmen, an Hand von Aufführungen und den Referaten der Praktiker des Kultur⸗ films das große Fragengebiet in ergiebiger Ausſprache zu klären. Die deutsche Jugend erlebt„Mario“ Fanfarenklänge des Deutſchen Jungvolks lei⸗ teten am 19. April, am Vorabend des Geburts⸗ tages des des italieniſchen Großfilms„Mario“ im Ber⸗ liner Ufa⸗Palaſt am Zoo ein. An der Veran⸗ higendft die unter dem Protektorat des Reichs⸗ iugendführers Baldur von— und Reichs⸗ miniſters Dr. Goebbels ſtand, nahmen neben dem Führer und dem italieniſchen Botſchafter die Mitglieder der Reichsre und viele Perſönlichkeiten des———5 chen Lebens teil. Das nuis Haus bereitete dem Film eine un⸗ gewöhnlich freudige Aufnahme. „Nachdem der Film in ſeiner Laufzeit in Ber⸗ lin einen guten zu verzeichnen hatte, wurde er nunmehr mit deutſcher Sprache unter⸗ legt und trat nach der Uraufführung der deut⸗ ſchen Faſſung am 23. Juli in Dresden ſeinen eg durch die deutſchen Lichtſpielhäuſer an. Die Hitlerjugend bekundete ihre rege Anteil⸗ nahme an Film ſchon dadurch, daß als Vertreter der Reichsjugendführung Bannführer Alfr. Schütze als textlicher Berater an den Syn⸗ der deutſchen Faſſung des Films durch die Firma Lüdtke, Dr. Rohn⸗ ſtein& Co., Berlin, mitarbeitete. Der Film wurde von der Reichsjugendführung ür Son⸗ dervorſtellungen und Jugendfilmſtunden frei⸗ gegeben, ſo daß einer großzügigen Auswertung innerhalb der deutſchen Jugend nichts mehr im Wege ſteht. Der Kampf der Hitlerſugend um den guten Film und vor allem der Kampf um den Ju⸗ gendfilm läßt es als ſelbſtverſtändlich erſchei⸗ D des britiſchen Planes, der bezwecke, die Kon⸗ haupt nicht zuſtändig. 4 Breslau, 27.Zuli. 418 Der erſte Sonderzug, der zum Deutſchen Sün⸗ ührers, die feſtliche Uraufführung händler⸗Verein“, dem„Däniſchen Provinzbuch⸗ Es iſt ſehr ſtiller vorgerü Schlafengehen beſonders ber am Waſſer. 2 len Rhein zu Leine und ſchl nützt der ganz und ärgerte m Muſik, die un cher kam, zutr 4 Zeitgenoſſen,! Uhr für nötig vorſchriftsmäß ſchlage daher vor, daß an der Reihenfolge des britiſchen Plans feſtgehalten werde. 4 Der Botſchafter wies ſodann darauf hin, daß im britiſchen Fragebogen der geſamte Punkt trolle wirkſam zu geſtalten, nicht berückſichtigt ſei. Der Punkt D ſehe ausdrücklich vor, daß die Gewährung der Kriegsführenden⸗Rechte erfol⸗ gen ſoll, um die Kontrolle wirkſam zu geſtal⸗ ten. Seiner Auffaffung nach gliedere ſich der ging ich auf d britiſche Plan in drei Hauptfragen: 1 Ainmene a) Wiederherſtellung der Kontrolle; hbum im Schni b Gewährung der Rechte Kriegführender zu. 00 Vervollſtändigung der Kontrolle; c) die Zurückziehung der Freiwilligen. ſond ichtig ſei die Frage der Zurück⸗ 83 33 15 4 und knallender Der Botſchafter wies darauf hin, daß die 4 4— 12546 Frageſtellung des Punkts 4 des Fragebogens, 4 4 gegen vie Fe nämlich wie die Durchführung des Plans er⸗ nießen, ohne folgen ſoll, zu unklarheiten Anlaß geben könne. 13 Seiner Auffaſſung nach müſſe die Frageſtellung Kopf an Kop heißen: Welches iſt die Auffaſſung der Regie ⸗ ben dreſſiert u mit ſich geſchel Pantomime 1 nur, wenn jen rungen über die beſte Art, den britiſchen Plan durchzuführen, um die Nichteinmiſchung bal⸗ zu Fuf digſt wirkſam zu geſtalten? beutel. Dann Zaungäſte mel Im übrigen wies der Botſchafter darauf hin, ſchief angeſehe daß Deutſchland jederzeit bereit ſei, die Frage Ar uben 755 der Zurückziehung der Freiwilligen zu behan⸗ dacht nachtli che deln, daß dies ein urſprünglich deut⸗ ſcher Vorſchlag ſei, vorausgeſetzt, daß der Zeitpunkt der Gewäührung der Kriegführenden⸗ Rechte befriedigend geregelt würde und daß die In den Ta ſpaniſchen Parteien zuſtimmend geantwortet Sängerſchaft hätten. 3235 Sänger des Mannes g Sowjetrußlands Quertreiberei 0 75. Leb Der Vertreter Sowjetrußlands rief hierauf Ein ve ſchloß, Hauptl Jahre, und ſtarkes Aufſehen durch eine Erklärung hervor, er in der S in der er einen der wichtigſten Punkte des bri⸗ und war weit tiſchen Plans als unannehmbar bezeichnete. r hinaus bekann erklärte im Namen ſeiner Regierung, daß dieſfe Math. Winde nicht in der Lage ſei, es anzunehmen, da enten⸗Jubilä ener KRieafhrend„neraf ſengartens feie das Recht einer kriegführenden Macht General wurde ihm de Franco gegeben wevde. Nach ſowjetruſſiſcher Abzeichen Auffaſſung ſei der Ausſchuß für die Frage der liehen. Vor Gewährung der Kriegführenden⸗Rechte über⸗ 3„Liederhal alten ehemalig Der deutſche und ber italieniſchen zelne Mrersb Vertreter iwieſen darauf hin, daß dieſe Erklü ⸗ eine Sänger chre enizmifi, menram bo s, hifg net ſei, den britiſchen Plan völlig zu töten, während Lord Plymouth im Namen der engli⸗ ſchen Regierung erklärte, daß dies eine auſſer heidelber ordentlich peinliche Erklärung ſei, die hoffent lich nicht das letzte Wort der Sowjetregierung beeck in zehn ſei. Nach längerer Ausſprache wurde hierauf be⸗„uſammengefg Die unter ſchloſſen, weder den engliſchen Fragebogen noch 4 er den von der italieniſchen Regierung vorgeſchla⸗ den großen 7 genen Fragenbogen, ſondern ſtatt deſſen den Mannhein urſprünglichen britiſchen Plan den Regierungen zur Stellungnahme 47 deneinzelnen Punkten zu überwei⸗ en. 11 verwaltung he für dieſen Zn ermeiſter G. Fahrt teil. 7 ſchulrat Sei anweſend. wurde den Se ſchiedene Typ nen, daß die Hitlerjugend dieſes Kabinettſtück italieniſcher Filmkunſt für ſich auswertet. Sel⸗ ten iſt ein Film durch die Lichtſpielhäuſer ge⸗ nen gezeigt u laufen, der ſo dem Leben abgeſehen iſt, wie di ſie a 4 0 ſer italieniſche Jugendfilm. Italien hat dem der Das ſchönſte v dieſer Maſchin ſtiftet hatte. kämpferiſchen Einſatz ſeiner Jugend ein blei⸗ bendes Denkmal geſetzt und der Ballila⸗Junge Mario wird ſicher innerhalb der deutſchen Ju⸗ gend ſehr viele Freunde finden. Die Worte Fried Wilſ Hans Kloepfer 70 Jahre. Am 18. Aug. zum Schluß vollendet der als Werksarzt in Köflach in der eingeſchlagene Weſtſteiermart lebende ſteiriſche Dichter Hans Kloepfer ſein 70. Lebensjahr. In ſeinem langen, arbeitsreichen Leben iſt er mit offenen Augen nueid warmem Herzen 3 Wege gegangen, manch verſchloſſene Seele öffnete ſich ihm a Freund, und wenn einer von„Volksverbunde heit“ reden darf, dann iſt es wohl der faug LandarzteHans Kloepfer. So wurde er auch der Dichter, der in all ſeinen Werken von Heimat ſelbſt einmal en, fielen n. fruchtbaren B die Jungen v ſelbſt einmal haben und ein die Lüfte ſteu und Volk erzählt und um dieſer Verdienſte wi Vern len von der Univerſität Graz zum Ehrendokt ernannt wurde. Sein dichteriſches Schaffen ve Der letzte Verſ eint die ſoeben vollendete Geſamtausgabe de Alpenland⸗Buchhandlung Südmark, Graz⸗Wien⸗„Der mehrfa Leipzig; wir finden darin„Aus dem Bilder⸗ ſel Reidis buch meines Lebens“,„Gedichte“,„Sulmtal und Schöffengerich lich berichteter brechens zu d und die Sich hängt. In d Fall unter J handelt. Die wies die Be Im zweiter 21 mal vorbef rich Roth a der Sicherune Kainachboden“ ſowie mundartliche Dichtung ſchönſter volkstümlicher Prägung. Deutſche Buchausſtellung in Ko⸗ penhagen. Anfang Septenber wird in der Kopenhagener Kunſtakademie(Charlottenborg) eine große deutſche Buchausſtellung gezeigt we den, die gemeinſam vom„Kopenhagener Buch⸗ händler⸗Verein“, der„Nordiſchen Geſellſchaft“ und dem„Börſenverein der deutſchen Buch⸗ häeidler“ veranſtaltet wird. Eine Reihe deutſcher Verleger hat der Ausſtellung ihre Unterſtützung zugeſagt. Die Ausſtellung hat eine doppelte Auf⸗ gabe: den däniſchen Buchfreunden die modern deutſche Büchererzeugung vor Augen zu führen und gleichzeitig die ſeit altersher beſtehenden engen Beziehungen zwiſchen dem däniſchen u dem deutſchen Buchhandel neu zu feſtigen. Fwerden, Die ebenfalls als 7. Juli 1937 kenkreuzbanner“ 7 4 7 Dienstag, 27. Juli 1937 MGl Scungceot Es iſt ſehr beruhigend für die Nerven, in fſüller vorgerückter Abendſtunde kurz vor dem Schlafengehen noch ſpazieren zu gehen. Ganz beſonders beruhigend aber iſt die reine Luft zihenfolge des he. am Waſſer. Darum entſchloß ich mich, am ſtil⸗ len Rhein zu gehen, nahm meinen Hund an die 3 Leine und ſchlenderte los. Ruhe muß ſein, ſonſt Vnützt der ganze Spaziergang nichts, dachte ich, und ärgerte mich, als der Wind mir Fetzen von ecke, die Kon. Muſik, die unverkennbar aus einem Lautſpre⸗ berückſichtigt cher kam zutrug. Feſt entſchloſſen, den läſtigen h vor, daß die Zeitgenoſſen, der es nachts zwiſchen 10 und 11 ⸗Rechte erfol⸗ UÜhr für nötig hielt, ſeinen Lautſprecher ſo un⸗ am zu geſtal⸗ vorſchriftsmäßig laut einzuſtellen, auszuſpüren, edere ſich der + Aus ich auf die Klänge zu, und war überraſcht. n: Aus dem nächtlichen Ruheſtörer war eine ganze 25 Künſtlertruppe geworden, die einem pp Publi⸗ olle; lum im Schnickenloch ihre wirklich ſehr beacht⸗ führender zur wauf hin, daß eſamte Punkt 3 lichen Künſte zeigte. Da turnten gewandte Mäünner hoch oben in der Luft, da waren Tau⸗ ben dreſſiert und ließen die ſonderbarſten Dinge mit ſich geſchehen, und zum Schluß gab es eine Pantomime mit vielen lächerlichen Streichen und knallenden Ohrfeigen. Aüiber faſt genau ſo intereſſant war das Pu⸗ hun, blitum. Was ſind alle artiſtiſchen Fertigkeiten Fragebogens, gegen die Fertigkeit, eine Vorſtellung zu ge⸗ illigen. e der Zurück⸗ ſes Plans er⸗- fi6 5 ht ſich lich eine füagterfichs—— 4 f 4. ähe beſteht namlich eine furchterli efahr, igeben lönne. da muß man bezahlen. Da ſtand die Menge Frageſtellung Kopf an Kopf und freute ſich. Und ſie wich nur, wenn jemand in die Nähe kam, der die Abſicht hatte, einen kleinen Beitrag für die Künſtler zu erbitten. Nur die Schwachen, die ſchlecht zu Fuß waren, zogen ſeufzend den Geld⸗ beutel. Dann aber waren die ärmſten keine Zaungäſte mehr und wurden von den anderen ſchief angeſehen. Ich habe es ebenfalls gelernt, Reungaſt zu ſein, und werde heute abend wei⸗ fer üben. Die Künſtler aber mögen den Ver⸗ dacht nächtlicher Ruheſtörung entſchuldigen. B. ug der Regie⸗ ritiſchen Plan miſchung bal⸗ er darauf hin, ſei, die Frage zen zu behan⸗ zlich deut⸗ eſetzt, daß der riegführenden⸗ e und daß die geantwortet Ein verdienker Chormeiſter In den Tagen, in denen die Mannheimer Sängerſchaft zum großen Treffen aller deut⸗ Sänger in Breslau rüſtet, muß man auch es Mannes gedenken, der kurz vor Vollendung 4 4* ſclos 75. Lebensjahres für immer die Augen ſchloß, Hauptlehrer a. D. Mathias Winder. 5. 50 Jahre, und davon 40 in Mannheim, wirkte ärung hervor, er in der Sängerbewegung als Chormeiſter unkte des bri⸗ und war weit über die Grenzen Mannheims hezeichnete. EE hinaus bekannt. Es ſind nun ſechs Jahre, daß ung, daß dieſe Math. Winder das ſo ſeltene 50jährige Diri⸗ neihmen genten⸗Jubiläum im Muſenſaal des ſtädt. Ro⸗ unehmen, daß f. 55 1 „en fengartens feiern konnte. Bei dieſer Gelegenheit Macht General owjetrufſi wurde ihm das goldene Dirigenten⸗ owjetruſſiſcher Abzeichen des eutſchen Sängerbundes ver⸗ die Frage der liehen. Vor kaum drei Monaten konnte die -Rechte über⸗„Liederhalle“ gemeinſam mit ſeinem alten ehemaligen Quartett dieſen alten verdien⸗ ten Chormeiſter ehren. Mathias Winder iſt da⸗ heim. Meersburg a. B. iſt die letzte Ruheſtätte. Seine Sänger aber fahren nun durch deutſche Gaue, um im fernen Schleſien Bekenntnis zum deutſchen Lied abzulegen. rief hierauf talieniſche dieſe Erklü · rs dazu geeig ⸗ llig zu töten, nen der engli: ene auſer. heidelberger schüler fliegen über i, die hoffent. Mannheim wjetregierung Die unter Leitung von Hauptlehrer Lim⸗ beck in zehn Modellbau⸗Arbeitsgemeinſchaften de bierauf he Bherzaſen der 5 eldelterger- Boltz⸗ agebogen noch—3 unternahmen am Schultag vor ng vorgeſchla“ den großen Ferien einen Ausflug nach dem tt deſſen den Mannheimer Flugplatz. Die Stadt⸗ n Plan den 5 ungnahme für dieſen Zweck zur Verfügung geſtellt. Bür⸗ n zu überwei⸗ Genthe nahm ſelbſt an dieſer ahrt teil. Für den verhinderten Stadtober⸗ chulrat Seiler war Rektor Neureuther anweſend. Auf dem Flugplatz Neuoſtheim wurde den Schülern und Lehrern zunächſt ver⸗ ſchiedene Typen der dort vorhandenen aſchi⸗ nen gezeigt und erläutert. Außerdem durften ſie alle ein dreimotoriges Junkers⸗Verkehrs⸗ flugzeug der Luft⸗Hanſa von innen beſichtigen. Das ſchönſte war natürlich ein Freiflug mit dieſer Maſchine, den ein Freund der Schule ge⸗ ſtiftet hatte. Die Worte, die Fliegergefolgſchaftsführer Fried Wilſer und Rektor Neureuther zum Schluß an die Jungen richteten, auf dem eingeſchlagenen Wege weiter zu ſchreiten, um ſelbſt einmal ein erfolgreicher Flieger zu wer⸗ en, fielen nach dieſem ſchönen Erlebnis auf fruchtbaren Boden. Noch manchesmal werden ie Jungen von dieſem Tag träumen, bis ſie , Kabinettſtück uswertet. Se pielhäuſer g en iſt, wie di nlien hat dem zend ein ble Ballila⸗Jung deutſchen Ju⸗ e. Am 18. Aug. Köflach in der Dichter Hans ſeinnem langen, offenen Augen ege gegangen, e ſich ihm al felbſt einmal den Steuerknüppel in der Hand olksverbunde haben und ein Flugzeug ruhig und ſicher durch der faug die Lüfte ſteuern. de er auch der n von Heimat Verworfene Berufungen Der letzte Verſuch vor der Sicherheitsverwahrung Der mehrfach vorbeſtrafte 37 Jahre alte Jo⸗ Schaffen ver ntausgabe der t, Graz⸗Wien⸗ dem Bilder⸗ fef Neidig aus Karlsruhe wurde vom „Eummt Schöffengericht Mannheim, wie wir ausführ⸗ iche Dichtun lich berichteten, wegen eines neuerlichen Ver⸗ 4 brechens zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt 4 und die Sicherungsverwahruna über ihn ver⸗ ing in Ko⸗ hängt. In der Berufungsinſtanz wurde der r wird in der Fall unter Prüfung der Urteilsgründe ver⸗ harlottenborg handelt. Die Große Mannheimer Strafkammer wies die Berufung als unbearündet zurück. Im zweiten Fall handelt es ſich um den Amal vorbeſtraften Dieb und Betrüger Hein⸗ rich Roth aus Oggersheim. Er wollte von der Sicherungsverwahruna freigeſprochen ſein Die Strafkammer war jedoch der Auffaſſung, daß das Schöffengericht Mannheim mit Urteil Doppelte An vom 25. Funi 27 Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt für recht erkannt hat. Es ig gezeigt wet⸗ hagener Buch gen zu führe mußte unter Berückſichtiauna ſeines Vorlebens er beſtehen— Sicherungsverwahrung ausgeſprochen Feha 1 werden. Die Berufung des Angeklagten wurde ebenfalls als unbegründet zuvückgewieſen. verwaltung hatte bereitwilligſt einige Autobuſſe Ein Theater⸗Regen auf Beſtellung Regengaſſe Nr. 4 in Tätigkeit/ Jeuerlöſcherprobung im Nakionaltheater Die Vollkommenheit aller Feuerlöſcheinrich⸗ tungen in einem Theater iſt unerläßlich und es bedarf wohl kaum einer beſonderen Feſtſtellung. daß es in dieſer Hinſicht im Mannheimer Natio⸗ naltheater an nichts mangelt. Von Zeit zu Zeit werden außer den laufenden Ueberwachungen auch noch beſondere Stichproben vorgenommen, die zeigen ſollen, ob auch tatſächlich ſämtliche zum Schutze des Hauſes und ſeiner Beſucher ge⸗ troffenen Sicherheitseinrichtungen in Ordnung ſind. Zu den wichtigen Ueberprüf ö ⸗ jährlich die Regeneinrichtung, mit der es möglich iſt, in wenigen Augenblicken den geſamten Bühnen⸗ raum unter Waſſer zu ſetzen. Der Büh⸗ nenraum ſelbſt iſt in ſieben Abſchnitte einge⸗ teilt und dieſen Abſchnitten entſprechend hat man in der Höhe unmittelbar unter dem Dach ſieben Regengaſſen angebracht. Eine achte Re⸗ gengaſſe befindet ſich am eiſernen Vorhang und hat die Aufgabe, bei einem Brand ein Glühend⸗ werden des eiſernen Vorhangs zu verhindern. Wird nun der Hebel einer ſolchen Regengaſſe betätigt, ſetzt plötzlich ein ſtarker Regen ein, der erſt aufhört, wenn der Hebel wieder zurück⸗ geſchaltet wird. Der Wirkungsbereich des aus einer einzigen Regengaſſe kommenden Regens iſt außerordentlich groß und genügt, um grö⸗ ßere Flächen des Bühnenraumes unter Waſſer 1 ſetzen. Während der Vorſtellungen iſt ſtän⸗ ig ein Feuerwehrmann bei den Schalthebeln zur Regengaſſe poſtiert, ſo daß in kürzeſter Zeit Kampf dem Betriebsunfall Wichtige Erfindung eines Mannheimer Ingenieurs Wer ſchon einmal vor einem Hochofen in eicrem Hüttenwert oder einer Kotereianlage ſtand, wie ſie in Gaswerten im Betrieb ſind, kennt die Transportwagen, die meiſt auf ſteil⸗ laufenden Schrägaufzügen ihr Fördergut, näm⸗ lich glühendes Eiſen, Kohle oder glühenden Kots über die beträchtlichen Höhenunterſchiede führen, er weiß auch, wie die Arbeiter immer weg⸗ ſpringen müſſen, um nicht von herabfallendean Fördergut getroffen zu werden. Und in der Tat ſind im Laufe jedes Jahres regelmäßig eine ganze Menge ſchwererer und leichterer Unfälle dieſe Förderwagen zu verzeichnen ge⸗ ent. Wir ſprachen dieſer Tage mit dem Leiter der Reichsbetriebsgemeinſchaft 10 für den Mann⸗ heimer Bezirk und auf die Frage der Unfallverhütung in Betrieben zu ſprechen. Wir hörten von den umfaſſenden Maßnahenen, die gerade von ſeiten der— Arbeits⸗ front getroffen werden, allenthalben Unfälle in Betrieben wirkſam verhüten zu helfen. Bei dieſer Gelegenheit erfuhren wir auch, daß es einem Mangnheimer Ingenieur, Stadtbau⸗ amtmann Rimmler gelungen iſt, einen Schrägaufzugwagen zu konſtruieren, der in der Tat, wie ſeine Inbetriebnahme bewieſen hat, geeignet iſt, dieſen unliebſamen und 1— lichen Zuſtand zu beenden. Der Verſchluß funk⸗ tioniert automatiſch nach der Füllung und öff⸗ net ſich am Ende der Fahrbahn durch eine ſinn⸗ reiche Konſtruktion, die im einzelnen auseinan⸗ derzulegen hier nicht der Ort iſt, wieder. Auf dieſe Weiſe iſt es ſchlechterdings unmöglich, daß Fördergut herabfällt, ſo daß die Arbeiter am Hochofen nicht mehr gefährdet ſind. Wir haben uns mit dem Erfinder ins Beneh⸗ men geſetzt und erfahren, daß ſein Wagen pa⸗ tentiert wurde. Wir hörten aber auch, daß dies ſein zweites Patent iſt. Er hat vor Jahren ſchon einmal einen beweglichen Roſt herausge⸗ bracht, der ebenfalls patentiert wurde. Herr Rimmler, der die zähe und unermüdliche Art aller Menſchen an ſich hat, die ſchöpferiſch zu ſchaffen imſtande ſind, ſchafft lieber im ſtil⸗ lei und betreibt nicht einmal die Veröffent⸗ lichung ſeiner Arbeit. Aber wir hielten es doch für richtig, unſere Leſer von ſeiner Arbeit, die den Schwerarbeiten an Hochöfen zugute kommt, Kennmis zu geben, zumal auch die Deutſche Ar⸗ Privataufnahme beitsfront ſolche praktiſchen und dem Volkswohl letztlich wieder dienenden Erfindungen ſehr un⸗ terſtützt. In unſerer Abbildung zeigen wir den ge⸗ ſchloſſenen Schrägaufzugwagen, wie er paten⸗ tiert wurde und der ſich in dem Städtiſchen Gaswerk Luzenberg in Betrieb z 4 r. A. Kieninger führt abermals Von der 8. Nunde des Schachturniers in Bad Oeynhauſen (Von unſerm nach Bad Oeynhauſen entſandten Sonderberichterſtatter) In der achten Runde erlangte Kienin⸗ er die Führung, welche er am Vortage durch eine n gegen Rellſtab verloren hatte. Michel(Nürnberg) hatte bisher noch keine Partie verloren, wie es bei ſeiner ſicheren und dabei ſtarken Spielweiſe nicht verwunderlich war. Kieninger kam aber in der Partie zu einem Aufbau, welcher ſeinem Temperament am meiſten entſpricht: Geringer Eröffnungs⸗ vorteil in einer ſkandinaviſchen Partie, wenige Angriffsmöglichkeiten, durch Abtauſch entſtan⸗ denes Endſpiel. Zwei Läuferpgare bekämpften ich. Dabei war 13 im Vorteil, weil ein reibauer gegneriſche Kräfte band und zu einer Schwächung auf der anderen Seite Durch dieſen Sieg ſind die Ausſichten des Köl⸗ ners wieder gewaltig geſtiegen, denn Richter, der Verteidiger des Meiſtertitels, machte wie⸗ derum remis. 6 Remis im ganzen! Komiſcher⸗ weiſe gerade deshalb, weil er ilg gag Spiel auswich! Schmitt konnte von Glück ſagen, daß Richter nicht in üblicher Art den Mehrbauern zur Geltung brachte, vielmehr im direkten Kö⸗ nigsangriff das Heil ſuchte. Dabei hatte ſich nach einem Turmopfer eine Stellung ergeben, in der weder möglicher Damengewinn noch an⸗ dere Angriffe zum Erfolg verhelfen konnten. Richter gab ewiges Schach, alſo remis! Rell⸗ ſein nahm in einer ſiziligniſchen Verteidigung eine Ausſichten gegen Heinrich wahr. Er kannte ſich in der vorliegenden geſchloſſenen Be⸗ S203 beſſer aus und Heinrich machte ſich chwächen in der Bauernſtellung. Das wäre noch auszuhalten geweſen, wenn erx nicht ein Schach überſehen hätte, das zu entſcheidendem Angriff führte. Kohler gewann gegen Dr. 0 (Durchbruch nach Stellungskrieg), Reinhardt gegen Ernſt(beiderſeitiger Angriff), Zollner gegen Rodatz(Poſitionspartie). Kranki ließ ſich wohl nicht träumen, daß er noch verlieren könne, als er gegen Engels vorteilhaft die Qualität eroberte. Im Endſpiel machte Engels roße Anſtrengungen, um die Partie zu halten, am mehr und mehr in Vorteil, doch ließ ſich nur ein Unentſchieden herausholen. Lachmann Kieninger 6, Rellſtab und Schmitt 5½, Rich⸗ ter 5, Dr. Lachmann, Reinhardt, Zollner und Michel 4½, Ernſt und Engels 4, Kranki 3 uſw. Verdienter Sparkaſſendirektor geſtorben. Spar⸗ kaſſendirektor i.., Heinrich Schmelcher, der im Alter von 79 Jahren geſtorben iſt, hat im Jahre 1895 die Geſchäftsführung der Spar⸗ kaſſe Mannheim übernommen. Unter ſeiner Leituna hat ſich die Sparkaſſe zu der größten des Landes Baden entwickelt. Die Schaffung neuer Kapitalien zum Wiederaufbau nach der unſeligen Inflation lag ihm ganz beſonders am Herzen. Am 1. Oktober 1926 trat er im Alter von 68 Jahren in den wohlverdienten Ruheſtand. auf einen auf der Bühne etwa auftretenden Brandherd ſich ſolche Waſſermaſſen ergießen, daß das Feuer im Augenblick erſtickt ſein muß. Die Regengaſſen ſelbſt ſind an das Waſſer⸗ leitungsnetz angeſchloſſen und können außerdem von einem Behälter bedient werden, der über den Röhren angebracht iſt. Der 30 000 Liter Waſſer faſſende Behälter iſt eine weitere Siche⸗ rungsmaßnahme, falls bei einem Brandaus⸗ bruch die Wafferzufuhr zu den Röhren der Re⸗ gengaſſe ins Stocken geraten ſollte. Ein Platzregen praſſelt Während in anderen Städten durchweg die Prüfung der Regengaſſen in den Theatern auf trockenem Wege vorgenommen wird, nimmt man die Erprobung in Mannheim ſehr genau. All⸗ jährlich am Tage nach der letzten Aufführung einer Spielzeit wird eine Regengaſſe in Betrieb genommen, um erkennen zu können, ob der feuerlöſchende Regen auch wirklich dann einſetzt, wenn er benötigt wird. So fanden ſich auch in dieſem Jahre wieder zum Beginn der Theater⸗ ferien im Nationaltheater die abkommandierten Männer von der Berufsfeuerwehr und einige Wehrmänner der Freiwillen Feuerwehr ein, um mit der Wirkungsweiſe der Einrichtung ver⸗ traut gemacht zu werden, deren Handhabung für ſie ja im Ernſtfall wichtig wird. Baurat Kargl von der Feuerlöſchpolizei gab den Feuerwehrmännern die erforderlichen Erklärungen, ehe das Kommando gegeben wurde, die Regengaſſe 4 in Betrieb zu ſetzen. Kaum war der Befehl erfolgt, ſetzte auch ſchon ein richtiger Platzregen ein, der ungeheure Waſſermengen niederpraſſeln ließ. Um Waſſer⸗ ſchaden zu vermeiden, war die Regengaſſe mit Zeltplanen abgeſchirmt, der Bühnenboden eben⸗ führ mit Zeltplanen bedeckt und ſchließlich ührte noch ein großer Schlauch aus einem in der Höhe befindlichen Auffangbecken direkt auf die Straße. Trotz dieſer Vorſichtsmaßnahmen und der direkten Ableitung der Hauptwaſſer⸗ menge gab es doch größere Ueberſchwem⸗ mungen auf dem Bühnenboden. Wenn man nun bedenkt, daß dieſe Waſſermengen in wenigen Sekunden einer einzigen Regengaſſe entſtrömten, dann kann man ermeſſen, welches Waſſer ſich ergießen muß, wenn ſämtliche Re⸗ gengaſſen zu gleicher Zeit gezogen werden. Gibt es doch auch eine beſonders geſicherte Zentral⸗ ſchaltung, die es ermöglicht, ſämtliche Regen⸗ gaſſen zu gleicher Zeit zu betätigen. Dieſe gleichzeitige Schaltung darf aber nur im Ernſt⸗ fall auf beſonderen 33. erfolgen. Dieſer Be⸗ fehl wird nur dann gegeben, wenn ein Vordrin⸗ gen der Feuerwehr in den brennenden Bühnen⸗ raum nicht mehr möglich iſt. Bei den umfaſſen⸗ den Vorbeugungsmaßnahmen dürfte ein ſol⸗ cher Fall wohl niemals eintreten, zumal es ſa möglich iſt, jedes auftretende Feuer ſofort⸗ iem Keime zu erſticken. Nachdem die Prüfung der Regengaſſe 4 zur Zufriedenheit ausgefallen war, wurde nochmals ein kurzes Einſchalten befohlen. Bei der erſten Regenprobe waren die Leitungen vom Rohrnetz geſpeiſt worden, während bei der zweiten Probe das Waſſer dem Hochbehälter entnommen wurde. Auch bei der zweiten Probe klappte alles tadel⸗ los und ſo konnte man zufrieden die diesjährige Regenprobe abſchließen, die erneut die Voll⸗ kommenheit der Sicherheitseinrichtungen un⸗ ſeres Nationaltheaters beſtätigten.-i- Wann darf ich ein Gartenhaus bauen? Beim Bau von größeren Gartenhäuſern und Schup⸗ pen entſtehen oft große Zweifel, denn es ent⸗ ſteht die Frage, braucht der Erbauer dazu die Bauerlaubnis? In den meiſten Fällen nicht, denn die Errichtung von kleinen Bauten wie Schuppen, Kleinviehſtällen uſw. iſt nach der Baupolizeiordnung ohne Baugenehmigung er⸗ laubt, wenn die Grundfläche 15 am und die Höhe bis zue Traufe das Maß von Z3 m nicht überſteigt und keine Feuerungsanlagen darin enthalten ſind. Allerdings hat jede Stadt noch Sondervorſchriften, die beachtet werden müſſen. Darum iſt es ratſam, ſich vorher bei zuſtändiger Stelle Rat und Auskunft einzuholen. Fünf Verkehrsunfälle Bei fünf Verkehrsunfällen, die ſich geſtern ereigneten, wurden zwei Perſonen verletzt und u⸗ rzeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrs⸗ unfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrs⸗ vorſchriften zurückzuführen. 300 fleißige Odenwaldwanderer Wandererehrungsfeier des Odenwaldklubs auf der Mannheimer Hütte Den Höhepunkt der Veranſtaltungen des Odenwaldklubs Mannheim⸗Ludwigshafen bil⸗ det die Wandererehrungsfeier, die ſchon ſeit Jahren im Sommer auf eigenem Beſitztum, auf der Mannheimer Hütte bei Neckarſteinach, abge⸗ halten wird. Ihr geht ſtets eine Wanderung voraus, die in dieſem Jahre am 25. Juni un⸗ ter Führung von den Mitgliedern Bäder, K. Henk und Mörſchel von Ziegelhauſen auf wenig bekannten Wegen über das Münchel nach Schönau ging, von wo nach der Mittagsraſt in eineinhalbſtündigem Marſche die Mannhei⸗ mer Hütte erreicht wurde. Hier hatte Hütten⸗ wart L. Vollrath mit vielen Helfern große Mühe aufgewandt, umn die Gäſte unterzubrin⸗ gen und zu verpflegen. Ueber 500 Gäſte trafen nach und nach ein. Zum Glück hatte das Wetter nicht nur die Wanderung begünſtigt, ſondern auch den Aufenthalt bei der Hütte, ſo daß über⸗ all eine vorzügliche Stimmung herrſchte, die durch Vorträge der Neckarſteinacher Muſiktapelle und die———.— Lieder der Geſangsabteilung und des Frauenchors noch erhöht wurde. Zum Hauptereignis des Tages aber wurde die Ehrung der Jubilare und der fleißi⸗ gen Wanderer. Zwei Herren konnten auf eine 40jährige und 38 Damen und Herren auf eine 25jährige Mitgliedſchaft zurückblicken. Ihnen vor allem dankte der Vorſitzende R. Kampe in herzlichen Worten für ihre Treue zum Klub und zur Wanderſache. Auch die drei Mitglieder, die vom Hauptvorſtand mit dem Ehrenzeichen für treue Klubarbeit bedacht worden waren, hob er rühmend hervor. Seine Anſprache wurde zu einem Lobpreis der Heimat, die nur der recht zu würdigen wiſſe, der ſie, wie er ſelbſt, jahre⸗ lang entbehren mußte. Werbeobmann Freuden⸗ berger konnte rund 300 fleißige Wanderer(ein⸗ der Kinder) verleſen, die geehrt wur⸗ en. „Hakenkreuzbanner“ Blick übers Cand Dienstag, 27. Juli 1937 Ploniere bauten eine Brücke über die Elbe Blick auf die von Fußgängern belebte Pionierbrücke über die Elbe, die von den Pionier-Bataillonen 20 und 50 bei dem Dörfchen Alt-Garge gebaut wurde. Die Brücke wurde während einer vierwöchigen Uebung bei Bleckede über die Elbe geschlagen und verbindet Mecklenburg mit Hannover. Weltbild(M) kleine badiſche achrichten Ein Kind getötet, drei verletzt Heidelberg, 27. Juli. Am Montagnach⸗ mittag gegen 16 Uhr ereignete ſich auf der Schlierbacher Landſtraße ein eigenartiger ſchwerer Unglücksfall. Der Führer eines Per⸗ ſonenkraftwagens aus Heidelbera fuhr mit ſei⸗ nem Wagen vor einer Tankſtelle an der Schlier⸗ bacher Landſtraße an. Als er wieder weiter⸗ fahren wollte, der Motor aber nicht anlief, ſtieg der Wagenlenker aus dem Fahrzeug und rüttelte an dieſem. Dabei zündete der Motor ſelbſtändig und der Wagen fuhr über den Geh⸗ weg in eine Gruppe von Kindern, die dort ſpielte. Ein ſechsjähriger Junge wurde gegen einen dort ſtehenden Wagen gepreßt und war ſofort tot. Drei weitere Kinder wurden leicht verletzt. Die Folgen eines Blitzſchlages Wörtheg. Rh., 27. Juli. Der 48 Jahre alte Kraftwagenführer Wilhelm Beißer aus Ham⸗ bach hatte am Samstag den Mitinhaber der Firma Hoch& Co. Neuſtadt a. d. Weinſtraße zur Jagd in den Wörther Wald gefahren. Ein Blitz ſchlug in unmittelbarer Nähe des Anſtan⸗ des ein. Infolge des Luftdruckes wurde Beißer vom Anſtand geſchleudert, ſtürzte rücklings in das Geäſt eines Baumes und brach das Genick. Zwei Todesopfer des Verkehrs Renchen, 27. Juli. Einen jähen Abſchluß fand ein Motorradausflug, den die in Wald⸗ kirch wohnhaften Eheleute Weidner unternah⸗ men. In der Kurve beim hieſigen Rathaus erfolgte ein Zuſammenſtoß mit einem aus der Richtung Achern kommenden Perſonenkraft⸗ waren, der— wie Augenzeugen berichten— mit raſender Geſchwindigkeit in die Kurve und dabei dann auf die linke Straßenſeite ge⸗ kommen war. Der Fahrer Weidner und ſeine Ehefrau wurden in hohem Bogen auf die Straße geſchleudert. Die 46jährige Ehefrau er⸗ litte ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie tot am Platze blieb. Der Ehemann Weidner mußte mit ſchweren Beinbrüchen und inneren Verletzungen bewußtlos ins Krankenhaus Achern verbracht werden. Träberg, 27. Juli. Beim Ueberholen eines Kraftwagens fuhr in der Nacht auf Montag der Schuhmachermeiſter Maucher von hier in der Hauptſtraße mit dem Motorrad gegen einen Randſtein. Maucher wurde von dem ſich über⸗ ſchlagenden Fahrzeug geſchleudert und erlitt einen Schädel⸗ und einen Schlüſſelbeinbruch. Seinen ſchweren Verletzungen iſt er noch in der Nacht im Krankenhaus erlegen. Unſere Bauern halten Umſchau Die Lehrfahrten der Kreisbauernſchaften im Bruhrain und Kraichgau (Eigener Bericht des„Hakenkreuzbanner“) * Bruchſal, 27. Juli. Immer kurz vor der Ernte iſt es Brauch geworden, daß die Kreis⸗ landwirtſchaftsſchulen zu einer großen Lehrfahrt rüſten. Es ſoll den Bauern und Landwirten dabei Gelegenheit gegeben werden, den Stand der Feldfrüchte in dem eigenen oder im Nach⸗ barbezirk kennen zu lernen und ſich gegenſeitig über die Erfahrungen im Anbau der verſchiede⸗ nen Sorten auszuſprechen, die großen und grundlegenden Maßnahmen zu betrachten, die in einzelnen Muſterbetrieben mit größtem Er⸗ folg angewendet werden. Die Kreislandwirtſchaftsſchule Bruchſal führte ihre 200 Mann ſtarke Teilnehmerzahl zu⸗ nächſt zu einer Beſichtigung der eigenen Ver⸗ ſuchsfelder, wo Kartoffelſortenverſuche beſonde⸗ res Intereſſe beanſpruchten und dem Anbau von Eiweißfutterpflanzen und von Oelſaaten die nötige Aufmerkſamkeit geſchenkt wurde. In Forſt konnte erneut auf die Bedeutung der Grünfutter⸗ und Kartoffelſilos hingewieſen wer⸗ den, deren Verbreitung erfreulicherweiſe ſich immer mehr und mehr in den bäuerlichen Be⸗ trieben durchſetzt. In Hambrücken wurden verſchiedene Verfuchsfelder beſichtigt, die neue Hopfendarre mit ihren grundlegenden Vorteilen gewürdigt und die durch Errichtung einer Milch⸗ ſammelſtelle geſchaffenen neuen Einnahmequellen ins rechte Licht gerückt. Dann fuhren die Wagen zur Reichsanſtalt für Tabakforſchung in Forchheim, wo die Züchtung von nikotinfreien Tabaken beſonders ſtark gepflegt wird und die Züchtung von Ziga⸗ rettentabaken bereits große Fortſchritte gemacht hat. Nicht minder lehrreich war der Beſuch des Verſuchs⸗ und Lehrgutes und der Saatzucht⸗ anſtalt der Landesbauernſchaft in Raſtatt Auch die Landwirtſchaftsſchule Bretten begann ihre Lehrfahrt mit einer Beſichtigung der umfangreichen Verſuchsfelder in Bretten und Flehingen. Mittel⸗ und Höhepunkt der Fahrt war vielleicht die Beſichtigung des land⸗ wirtſchaftlichen Betriebes der Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt, in der ſowohl die erſtklaſſige Schweine⸗ zucht wie die Muſterwirtſchaft im Obſtbau wie überhaupt die ganze Bodenausnützung ſchlecht⸗ hin als vollkommen zu bezeichnen ſind. Daß aber auch bei kleinerem Maße viel aus dem Boden herausgeholt werden kann, zeigte der Beſuch bei dem noch kleinbäuerlichen Zuſchnitt tragenden Beſuch des Karl Müller in Hils⸗ bach. Die aus 24 Erbhöfen beſtehende Berg⸗ feldſiedlung in Mosbach war das nächſte Ziel des Lehrausfluges, und bot die Siedlung ein deutliches Bild von der Tatkraft nationalſozia⸗ liſtiſchen Schaffensgeiſtes. Die Lehrfahrt der Kreislandwirtſchaftsſchule Die Berliner Messestadt wächst Blick auf die nahezu vollendete neue Ausstellungshalle in der Berliner Messestadt Weltbild(M) Foſtliche denkmalsweihe in Oſterburken Innenminiſter Pflaumer hielt die Weiherede/ Zu Ehren der Gefallenen Oſterburken, 27. Juli. An kulturhiſtori⸗ ſcher Stätte, wo vor mehr als anderthalbtau⸗ ſend Jahren das gewaltige römiſche Kaſtell als Zeichen der Fremdherrſchaft ſich ausdehnte, wo aber auch der Kampfgeiſt der Alemannen die erſte und entſcheidende Breſche in das römiſche Imperium ſchlug, fand am Samstagabend die Weihe des Denkmals für die gefallenen Söhne der Gemeinde Oſterburken ſtatt. Bei Einbruch der Dunkelheit zogen in gewal⸗ tigen Zügen die Kriegerkameradſchaften, Politi⸗ ſchen Leiter, HF, BDM, Vereine und Volks⸗ genoſſen durch die einzig ſchön geſchmückte Stadt zum Römerkaſtell, um das Denkmal der 57 Helden des Weltkrieges einzuweihen. Feuer⸗ werk ſetzte ein, und e Leuchten und Zittern und dieſe Schläge malten ein Bild des Kamp⸗ 3000 beim Pioniertreſfen in Bruchſal Miniſterpräſident Walter Köhler ſprach bei der Heldengedenkfeier im Schloßhof Bruchſal, 26. Juli. Zu dem am Sams⸗ tag und Sonntag in unſerer reichbeflaggten Stadt abgehaltenen Treffen der alten badiſchen Pioniere erſchienen über 3000 Kameraden aus dem ganzen Lande. Im„Bürgerhof“ wurden die geſchäftlichen Angelegenheiten erledigt. Da⸗ bei konnte der Landesverbandsführer Bieder⸗ mann den Waffenringführer General Haeni⸗ chen, ferner den letzten Kriegskommandeur der Pioniere, Hintze, den Vertreter des Komman⸗ dierenden Generals des V. AK., Major und Ba⸗ taillonskommandeur Dr. Meiſe, ſowie Kreis⸗ leiter Epp und Bürgermeiſter Dr. Fees begrü⸗ ßen. Eine ſtattliche Zahl von Kameraden wurde geehrt, an den Führer und Reichskanz⸗ ler ſandte man ein Begrüßungstelegramm. Der im rieſigen Feſtzelt veranſtaltete Kamerad⸗ ſchaftsabend nahm einen alänzenden Verlauf und galt zugleich der Feier des 40jährigen Jubiläums des Bruchſaler Pioniervereins. Die Pioniervereine Gernsbach, Schwetzin⸗ gen und Weinheim erhielten neue Fah⸗ nen, deren Weihe an dieſem Abend vorgenom⸗ men wurde. Unter ſeinen Weinheimer Kame⸗ raden weilte auch Miniſterpräſident Walter Köhler. Der Sonntag brachte nach dem Wecken und Kranzniederlegung am Ehrenmal des Berg⸗ friedhofs um 11 Uhr vormittaas den Landes⸗ appell im Ehrenhof des Schloſſes, wobei Mini⸗ ſterpräſident Walter Köhler die Heldengedenk⸗ rede hielt. Am Nachmittag bewegte ſich ein ſtattlicher Feſt zug der alten Soldaten durch die von der Bevölkerung dicht umſäumten Straßen. Am Marinedenkmal nahmen der Führer des Waffenrings General Haenichen und Miniſterpräſident Walter Köhler den Vor⸗ beimarſch ab. Mit einem großen Feuer⸗ werk fand der Landespioniertag, der von ech⸗ tem ſoldatiſchen Kameradſchaftsgeiſt getragen war, ſeinen Abſchluß. Am Montag wird ein Volksfeſt folgen. In der Scheune tödlich abgeſtürzt Mosbach, 27. Juli. In dem benachbar⸗ ten Dallau fiel der Landwirt Wilhelm Wal⸗ ter II, als er vom Heuboden der Scheune her⸗ unterſteigen wollte, von der Leiter und erlitt einen ſchweren Schädelbruch, an deſſen Folgen er nach kurzer Zeit ſtarb. Ob ein Verſehen oder ein Schwächesnfall die Urſache des Stur⸗ zes war, konnte nicht geklärt werden. fes und der Front, wo dieſe Toten weilten und ſich opferten. Als durch das bengaliſche Feuer blutigrote Rauchwolken ſich erhoben, war es, als flöſſe das Blut der Millionen Gefallenen und Verwundeten, und als fließe mit ihnen auch das Blut der Toten, denen man dieſes Denkmal weihte. Nach Begrüßungsworten des Bürgermeiſters Bau er an den Innenminiſter Pflaumer und Kreisleiters Ullmer hielt Miniſter Pflau⸗ mer die Weiherede. Er erinnerte daran, wie die Toten einſt hinauszogen, um Haus und Heimat zu ſchützen, wie ſie ſich einſetzten und opferten, wie aber auch durch die Niederlage alles umſonſt und ihr Tod als Schimpf und Schande ſchien, bis dann der unbekannte Sol⸗ dat des Weltkrieges, Adolf Hitler, unſer Führer und Reichskanzler, alle Schande tilgte und mit der Ehre Deutſchländs auch die Ehre der Toten des Weltkriegs wieder errang. So wurde das Denkmal guremiz den Gefallenen zur Ehre, den Lebenden zur Mahnung. Gewaltig iſt das Denkmal, gewaltig das Re⸗ lief, der Fahnenträger mit Stahlhelm von trotziger, ſieghafter Kraft. Die Namen der Toten ſind auf fünf Tafeln verzeichnet. Das Lied vom uten Kameraden, geſpielt durch die Stadt⸗ apelle, der Geſangverein ſang Silchers 3„Morgenrot“ und die Jugend rachte in einem Sprechchor zum Ausdruck, was ſie den Toten ſagen wollte. Dann übergab der Erbauer des Denkmals, Studienrat uthmann⸗Karlsruhe, dieſes aus heimiſchem Material von J e Handwerkern meiſterhaft erſtellte Ehrenmal der Obhut der Gemeinde. Bürgermeiſter Bauer übernahm es mit dem Verſprechen, es zu er⸗ halten und zu pflegen und damit auch die To⸗ ten in Ehre zu halten. Alljährlich ſoll in Zu⸗ kunft die Totengedenkfeier an dieſer geheiligten Stätte ſtattfinden. Nun len ten zahlreiche Kranzniederlegungen, ergreifend dabei die in dichteriſcher 5 niedergelegten Gedanken eines jungen Soldaten, eines Sohnes eines der Gefallenen, dabei auch der Mütter gedenkend, die 8 dieſen Toten das Leben gaben. Mit einem Gruß an den Führer und den nationa⸗ len Liedern fand die Feier ihr Ende. Am Sonntag feierte die Kriegerkameradſchaft ihr 60jähriges Stiftungsfeſt, verbunden mit einem Heimattag. Faſt ſämtliche Kriegerkame⸗ radſchaften der näheren und weiteren Umge— bung nahmen daxran teil. Eppingen wurde mit der Begehung der eige⸗ nen Verſuchsfelder in Sinsheim und Eppingen eingeleitet. Die auf dieſen Feldern gemachten Verſuche ſind Exaktverſuche und bilden für die bäuerlichen Betriebe ſchlechthin geleiſtete Pio⸗ nierarbeit, da auf Grund dieſer Verſuche der bäuerliche Betrieb ſich ein⸗ bzw. umſtellen kann. Nach der Beſichtigung eines Muſterbetriebes in der Nähe von Heilbronn wurde wieder auf ba⸗ diſches Gebiet zurückgekehrt. Die durch die ver⸗ ſchiedenen Feldbereinigungen ſich erge⸗ benden Bodenverbeſſerungen überzeugten nicht minder als die unbeſtreitbaren Vorzüge ſolcher techniſchen Einrichtungen wie Silo, württem⸗ bergiſche Dunlege uſw. Dieſe Lehrfahrt war, obwohl ſie räumlich begrenzter ausfiel, doch ebenfalls das, was der Bauersmann auf die⸗ ſen ſucht: Lehre, Anſchauung, Aus⸗ ſprache und zugleich Erholung. Neben dieſen großen Lehrfahrten gab es aber vor der Ernte in zahlreichen Gemeinden des Kraichgaues örtliche Feldbegehungen, bei denen die Lehrkräfte der drei Schulen ſich tatkräftig und uneigennützig zur Verfügung ſtellten und mit Rat und Tat zur Seite gingen. Neugliederung des NS⸗Rechtswahrer⸗ bundes in Baden „ Karlsruhe, 27. Juli. Der Gauführer des NSRB, Rechtsanwalt Pg. Dr. Schüßler⸗ Weigheim, hatte die Mitglieder der Gauführung und die Mitglieder des NSR, die als Kreis⸗ gruppenführer und Kreisabſchnittsführer in Ausſicht genommen ſind, zu einer Beſprechung nach Karlsruhe einberufen. Zwei weſentliche Punkte ſtanden zur Ausſprache: Die Neuglie⸗ 34 des NSRB und die Winterar⸗ 413 Während bisher die Organiſation des NSRG an die der Juſtizverwaltung angeglichen war, ſo daß die 8 Bezirke des NSR ſich zwar mit den acht Landgerichtsbezirken des Landes Ba⸗ den deckten, eine Anpaſſung an die Organiſation der Partei aber vielfach nicht gegeben war, rich⸗ tete ſich der NSRB nunmehr nach der Partei aus: Die neugeſchaffenen Kreisgruppen und ſelbſtändigen Kreisabſchnitte ſtimmen regional mit den entſprechenden Kreiſen und Ortsgrup⸗ pen der Partei überein. Da hierzu noch in den meiſten Kreiſen eine Perſonalunion der Aemter des Kreisrechtsamtsleiters und des NSRö⸗ Kreisgruppenführers tritt, iſt ohne weiteres er⸗ ſichtlich, daß dieſe Neugliederung weſentliche Vorteile gegenüber der früheren Regelung bie⸗ tet. Die interarbeit der neüen Kreis⸗ gruppen und Kreisabſchnitte wird allenthalben Gelegenheit bieten, nicht nur die fachliche Arbeit am neuen Recht zu fördern und den Kamerad⸗ ſchaftsgeiſt zu ſtärken, ſondern auch die Verbin⸗ dungen mit der Partei und ihren Gliederungen immer weiter auszubauen. Ländliche Schadenfeuer Bühl, 27. Juli. In Weitenung wurde nachts das Oekonomiegebäude des Landwirts Olto Droll 2 ein Raub der Flammen. Leider ſind auch zwei Schweine, das Geflügel und die ganze Heu⸗ und Getreideernte verbrannt. Die Ent⸗ fegne iſt unbekannt. In Ottenhöfen brannte das Anweſen des Landwirts Bernhard Bühler nieder. Das Vieh und ein kleiner Teil der Fahrniſſe konn⸗ ten gerettet werden. Es wird Brandſtiftung vermutet. Arbeitswoche der Buchhändler Freiburg i. Br., 27. Juli. Am Sonntag⸗ nachmittag wurde die Arbeitswoche der fran⸗ zöſiſchen und deutſchen Buchhändler, die vom Montag bis Samstag im Landheim Lugins⸗ land auf dem Schauinsland ſtattfinden, in den Räumen der Städtiſchen Volksbücherei Frei⸗ burg eröffnet. Es ſprachen zum Willkomm beſonders der franzöſiſchen Gäſte der Landes⸗ leiter der Reichsſchrifttumskammer in Baden, Sepp Schirpf, und der Leiter der Arbeits⸗ woche, Dr. Fritz Bran. Die Zuſammenkunft der Teilnehmer galt ferner einem Vortrag des Leiters der Freiburger Städtiſchen Volksbüche⸗ rei, Harden⸗Rauch, über Arbeit und Einrich⸗ tung ſeiner Bücherei. Seine wetrvollen Aus⸗ führungen wurden ergänzt durch eine anſchlie⸗ ßende Beſichtiguna der Bücherei und die prak⸗ tiſche Vorführung der Beratungs⸗ und Aus⸗ leihtechnik. Eröffnung des HZ⸗Zeltlagers * Säckingen, 27. Juli. Mit der feierlichen Flaggenhiſſung wird am Montagnachmittag das Zeltlager der HJ, Banne 142 und 405, am Bergſee eröffnet. Zunächſt werden die Pimpfe des Jungbannes hier einige frohe Ferientage verbringen. Anſchließend werden die Jungmä⸗ del in das Lager einziehen und ſpäter dann noch die Mädel vom BDM. Zum Schluß wird die HJ auf der Mättlewieſe beim Bergſee zel⸗ ten. Die Leitung liegt in den Händen von Bannführer Ganz. Unwetter über Rheinheſſen Alzey, 27. Juli. Ein Gewitter, das über Rheinheſſen zog, hat insbeſondere die Felder bei Nieder⸗Saulheim, Jugenheim und Parten⸗ heim in Mitleidenſchaft gezogen. Durch den Hagelſchlaa wurden die Obſtbäume, Getreide⸗ felder und ſtellenweiſe auch Weinberge ſchwer beſchädigt. Auf den Ffluren liegen vom Sturm abgedrehte Aeſte, entwurzelte Bäume und vom Hagel erſchlagene Vögel. In Wolfsheim wurde die 25jährige Tochter Maria des Landwirts Gemünde auf dem Feld vom Blitz erſchlagen. Landesbauernführer Dr. Wagner hat ſofort die vom Unwetter heimgeſuchten Gebiete beſichtigt und Hilfsmaßnahmen in Ausſicht geſtellt. „Die Ausläufer des Unwetters erſtreckten ſich bis an den Rhein. Bei Bodenheim wurde ein Landwirt, der mit ſeinem Maultier auf dem Nachhauſeweg war, vom Hagel überraſcht, Er ſtülpte ſich zum Schutz eine Decke über den Kopf und überhörte ſo das Herannahen eines Zuges. Der Landwirt geriet unter die Räder und wurde auf der Stelle getötet, „Hake Die Ki „Niem diener!“ wenn wi und in u ner näh⸗ ſie genar wie wir. einen ſe über ein Geiſter 1 hierfür i ihre„Un dankt, da großen d lang grü der Herr an die „eine de gibelſt kommen“ Mögen ßen Dich ben, Goe 1811 ſein Willen u reden. bei ihren Literatur lotte Hoy fetzte un warf, n nung zu man das übeln kat „hat zwei eine Köck folgſam, chelnd. 2 tragens h macht.( eigenem fih eie ucht diej alle Weiſ verhetzt ſi wenn ſie Außer an noch die, Beetl Wenig ſchafterin: hoven, brachte u angewieſe ſich erſt 1 leiſten kon zahlloſen fallend ku Wohnung leicht mit großen K Temperan ſchallende chen ſich ſchafterim hatte, übe ihm ſeine haben ih geſpielt, ſchwerhöri geriet, we ſprach. Der gre nuel Kan weibliche nuna ein war. Sei Jahre la Punkt dre holt. Kar Pünktlichk. Lampe all ſtrengen 5 chen häus pedantiſch ſpitzter Dreißig 3 wenn der Hartungſck als„Har neto. und wütenden in dem Uf Juli 1937 ung der eige⸗ nd Eppingen in gemachten ilden für die leiſtete Pio⸗ Verſuche der nftellen kann. rbetriebes in ieder auf ba⸗ urch die ver⸗ en ſich erge⸗ zeugten nicht rzüge ſolcher lo, württem⸗ hrfahrt war, zusfiel, doch inn auf die⸗ uung, Aus⸗ gab es aber neinden des n, bei denen ich tatkräftig ſtellten und . tswahrer⸗ r Gauführer Schüßler⸗ Gauführung e als Kreis⸗ tsführer in Beſprechung weſentliche Neuglie⸗ interar⸗ des NSRB glichen war, ch zwar mit Landes Ba⸗ Organiſation en war, rich⸗ der Partei ruppen und ien regional d Ortsgrup⸗ noch in den der Aemter es NSRB⸗ weiteres er⸗ weſentliche egelung bie⸗ euen Kreis⸗ allenthalben hliche Arbeit n Kamerad⸗ die Verbin⸗ liederungen r zurde nachts wirts Otto Leider ſind id die ganze Die Ent⸗ is Anweſen nieder. Das rniſſe konn⸗ randſtiftung dler n Sonntag⸗ e der fran⸗ r, die vom im Lugins⸗ den, in den herei Frei⸗ Willkomm her Landes⸗ in Baden, ſer Arbeits⸗ immenkunft Bortraa des Volksbüche⸗ id Einrich⸗ ollen Aus⸗ ne anſchlie⸗ id die prak⸗ und Aus⸗ zers r feierlichen gnachmittag ind 405, am die Pimpfe Ferientage e Jungmä⸗ päter dann öchluß wird Bergſee zel⸗ änden von eſſen das über die Felder nd Parten⸗ Durch den Getreide⸗ rae ſchwer om Sturm e und vom eim wurde Landwirts erſchlagen. t ſofort die e beſichtigt ſtellt. reckten ſich wurde ein r auf dem raſcht. Er über den hen eines die Räder „Hakenkreuzbanner“ Die bunte Seite Dienstag, 27. Juli 1937 Große Nlönner und ihre Hausgeister Die Küchenfee des Philosophen/ Goethe schrieb ein schlechtes Zeugnis/ Schopenhauer schimpfte auf Lateinisc „Niemand iſt ein Held vor ſeinem Kammer⸗ diener!“ So lautet ein altes Sprichwort, und wenn wir uns das Privatleben weltberühmter und in die Unſterblichkeit eingegangener Män⸗ ner näher betrachten, werden wir finden, daß ſie genau ſo ihre kleinen Alltagsſorgen hatten, wie wir. Auch ihnen blieb der Aerger über einen ſchlecht abgeſtaubten Schreibtiſch oder über eine vorlaute Bemerkung ihrer dienſtbaren Geiſter nicht erſpart— ein klaſſiſches Beiſpiel hierfür iſt Fräulein Charlotte Hoyer, die ihre„Unſterblichkeit“ nur der Tatſache ver⸗ dankt, daß ſie ihren Herrn und Arbeitgeber, den großen deutſchen Dichter Goethe, zwei Jahre lang gründlich geärgert hat. So gründlich, daß der Herr Geheimrat Goethe in einer Anzeige an die Weimarer Polizei ſeine Köchin als „eine der boshafteſten und inkorri⸗ gibelſter Perſonen, die mir je vorge⸗ kommen“ bezeichnete. Mögen Miniſter und Fürſten vor dem gro⸗ ßen Dichter ehrfürchtig ihr Haupt geneigt ha⸗ ben, Goethes„Küchenfee“, die von 1809 bis 1811 ſein Haus betreute, hatte ihren eigenen Willen und ließ ſich in ihre Arbeit nicht drein⸗ reden. Das Zeugnis, das ihr der Olympier bei ihrem Ausſcheiden überreichte, iſt in die Literaturgeſchichte eingegangen, obgleich Char⸗ lotte Hoyer das Original dieſes Zeugniſſes zer⸗ fetzte und ihrem Herrn vor die Füße warf, nicht ohne ihm aanz gehörig die Mei⸗ nuna zu ſagen, was man ihr eigentlich, wenn man das Zeuanis lieſt, gar nicht ſo ſehr ver⸗ übeln kann.„Charlotte Hoyer“, heißt es da, „hat zwei Jahre in meinem Hauſe gedient. Für eine Köchin mag ſie gelten und iſt zu Zeiten folgſam, höflich, manchmal ſogar einſchmei⸗ chelnd. Allein durch die Ungleichheit ihres Be⸗ tragens hat ſie ſich zuletzt ganz unerträglich ge⸗ macht. Gewöhnlich beliebt es ihr, nur nach eigenem Willen zu handeln und zu kochen, ſie zeigt ſich widerſpenſtiag, zudringlich, grob und ſucht diejenigen, die ihr zu befehlen haben, auf alle Weiſe zu ermüden. Unruhig und tückiſch, verhetzt ſie ihre Mitdienenden und macht ihnen, wenn ſie nicht zu ihr halten, das Leben ſauer. Außer anderen verwandten Untugenden hat ſie noch die, daß ſie an den Türen horcht...“ Beethoven war ein ſchwieriger Herr Wenia Glück mit ſeinen Köchinnen und Wirt⸗ ſchafterinnen hatte auch Ludwia van Beet⸗ hoven, der ſein Leben als Junggeſelle ver⸗ brachte und darum ſtets auf dienſtbare Geiſter angewieſen war. Freilich war Beethoven, der ſich erſt in ſpäten Jahren ein eigenes Heim leiſten konnte, ein ſehr reizbarer Herr und die zahlloſen Haushälterinnen, die ihn— in auf⸗ fallend kurzen Abſtänden!— in ſeiner Wiener Wohnung betreuten, haben es ſicherlich nicht leicht mit ihm gehabt. Die Eigenheiten des großen Komponiſten, deſſen jäh aufbrauſendes Temperament gelegentlich auch einmal eine ſchallende Ohrfeige im Gefolge hatte, ſpra⸗ chen ſich ſchließlich unter den Wiener Wirt⸗ ſchafterinnen ſo herum, daß der Meiſter Mühe hatte, überhaupt noch jemand zu finden, der ihm ſeine Wohnung in Ordnung hielt. Freilich haben ihm die Mädel auch manchen Streich geſpielt, beſonders als Beethoven immer ſchwerhöriger wurde und in begreiflichen Zorn geriet, wenn man in ſeiner Anweſenheit leiſe ſprach. Der große Königsberger Philoſoyh Imma⸗ nuel Kant verzichtete von vornherein auf jede weibliche Bedienung, weil nach ſeiner Mei⸗ nuna ein„Frauenzimmer viel zu geſchwätzig“ war. Sein Diener Lampe hat ihn dreißig Jahre lang jeden Moraen auftragsgemäß Punkt dreiviertel 5 Uhr aus den Federn ge⸗ holt. Kant war von einer unübertrefflichen Pünktlichkeit und Genauigkeit, und obgleich ſich Lampe alle Mühe gab, es hierin ſeinem ge⸗ ſtrengen Herrn gleichzutun, gab es doch man⸗ chen häuslichen Aerger, weil der Philoſoph ſo pedantiſch war, daß ihn ſchon ein ſchlecht ge⸗ ſpitzter Bleiſtift in Zorn verſetzen konnte. Dreißig Jahre lang hat ſich Kant geärgert, wenn der brave Lampe die„Königsberger Hartungſche Zeitung“ immer wieder fälſchlich als„Hartmannſche Zeituna“ bezeich⸗ nele. und ſo oft ihn auch ſein Herr mit einem wütenden„Es heißt Hartungſche Zeitung, ver⸗ Zeichnung: F. Meisel Hans Moser in dem Ufa-Tonfilm„Mein Sohn, der Herr Minister“ ſtanden?“ korrigierte, Lampe ſagte am nächſten Morgen doch wieder„Hartmannſche Zeitung“, bis ſich der Philoſoph, der ſeinen wortkargen Diener im Grunde doch ſehr ſchätzte, ſeufzend damit abfand. Die Haushälterin des Frauen⸗ feindes Im Gegenſatz zu Kant hatte deſſen den Frauen nicht gerade freundlich geſinnter Kol⸗ lege, der Philoſopyh Artur Schopenhauer erxſtaunlicherweiſe eine weibliche Betreuung. Seine betagte Wirtſchafterin, die des Philo⸗ ſophen Frankfurter Haus viele Jahre lana be⸗ treute, war wohl die einzige Frau, die um Schopenhauer weinte, als er ſtarb. Dabei hat es die aus Heidelberg ſtammende Margarete Schnepp— bekannt als die„alte Schnepp“ — im Hauſe des Gelehrten gewiß nicht leicht gehabt. War es ſchon nicht einfach, die be⸗ rühmten Pudelhunde des Philoſophen täglich zu verſorgen, gehörte erſt recht eine wahre Engelsgeduld dazu, den verwöhnten und an⸗ ſpruchsvollen Herrn ſelbſt zufriedenzuſtellen. Abher Margarete Schnepp fand ſich recht aut mit den Schrullen des„weiberfeindlichen Phi⸗ loſophen“ ab und nahm ſeine häufigen Zorn⸗ ausbrüche nicht weiter übel. Schopenhauer ſchrie ſeine Margarete oft an, aber er war klug genug, ſie in engliſcheroder latei⸗ niſcher Sprache auszuſchimpfen, und da Margarete das nicht verſtand, zuckte ſie nur die Achſel und ging ſtill wieder zur Türe hinaus. Mitunter aber rief er ſie, um ihr einen ge⸗ lehrten Vortrag über die„Unzulänglichkeit der Weiber“ zu halten. Im Herzen ſchätzte Scho⸗ penhauer ſeine Margarete aber doch, denn er hinterließ ihr in ſeinem Teſtament für die langjährigen treuen Dienſte ſeine geſamte Wohnungseinrichtuna und eine an⸗ ſehnliche Summe Geldes. Margarete aber hat bis zu ihrem Tode nur aut über ihren geſtren⸗ gen Herrn geſprochen. Heute noch lebt in Regensburg im Haus „Hinter der Pfannenſchmiede“ die 90jährige Frau Katharina Wals, die einſt die Köchin Richard Wagners war. Sie erinnert ſich noch gerne an jene Zeit, die nahezu ſieben Jahrzehnte zurückliegt. Der Meiſter hatte einen ſehr verwöhnten Gaumen, ſein Lieblingsgericht war ſauere Leber und er ſchätzte es ſehr, wenn die Gerichte, die auf den Tiſch kamen, ſchön verziert waren. So ſehr Wagner in den Jah⸗ ren des Kampfes wechſelnden Stimmungen unterworfen war— ſeine Köchin behandelte er immer gut. Er nahm ſie ſogar öfters mit ins Theater und ſorgte dafür, daß ſie als echte Bayerin täglich ihr Glas Bier bekam, Foxel hält Mittagsruhe Weltbild(M) Der Prophet im Naciiflokal Knud Sieen, der, Heiliqe von, Dänemark“/ Kampf gegen die, hösen Menschen“ „Ich werde die Sünde aus dem ſündigen Kopenhagen verbannen, ich werde als Gottge⸗ ſandter in den Nachtlokalen die Menſchen beſ⸗ ſern und viele, viele werden mir folgen, um wieder gute Menſchen zu werden...“, erzählte der von Dänemark, Knud Steen, kürzlich den Reportern der Kopenha⸗ gener Senſationsblätter. Seit einigen Tagen weilt der ſeltſame Heilige in der Hauptſtadt des däniſchen Inſelreiches. Er bildet heute das Tagesgeſpräch der Einwohner der ſonnigen Stadt am Oereſund und dürfte auch in Zu⸗ kunft viel von ſich reden machen. Knud Steen iſt der Gründer einer ſonder⸗ baren religiöſen Sekte, die in der Nähe von Roskilde, einer kleinen däniſchen Provinzſtadt, entſtand. Zahlreiche Dänen, Schweden und Nor⸗ weger ſind Mitglieder dieſer eigenartigen Ver⸗ einigung, deren Vorſitzender ſich berufen fühlt, gegen entſprechendes Entgelt die ach ſo böſen Menſchen zu beſſern. Ein Vorhaben, das aber — wie Herr Steen zugibt— bisher noch nicht gelungen iſt. Immerhin machte der Herr Pro⸗ phet wiederholt von ſich reden. Junge Frauen und ſenſationslüſterne Dämchen rückten näm⸗ lich ſchon mehr als einmal aus, um hier in dem 11 der guten Gedanken“, ein reines, unberührtes Daſein zu führen. Natürlich koſtet ſo ein Leben eine Kleinigkeit und Herr Steen iſt geſchickt genug, um ſeine Jünger zu ebenſo guten wie armen Mitmenſchen zu machen. Denn auch ein Prophet will leben und trachtet da⸗ nach, ſein Tätigkeitsgebiet zu erweitern. Da erſ⸗ien dieſer Tage nun Herr Steen in Kopenhagen, nahm in einem Hotel Einzug und ließ ſich von den Vertretern der däniſchen Preſſe über ſein Vorhaben ausfragen. Er er⸗ zählte, daß er das Sündenbabel Kopenhagen zu beſſern gedenke, daß es in dieſer Stadt viel⸗ zuviel Tanzlokale und Kabaretts, zuviel leicht⸗ bekleidete Tänzerinnen und verliebte Pärchen gebe. Damit müſſe in Zukunft Schluß ge⸗ macht werden. Und zu dieſer Miſſion fühle Herr Steen ſich berufen. Gott— ſo berichtet er— habe ihm aufgetragen, die Nachtlokale mit ſeiner ſchönen Schweſter„Tove“, die ſeine berufliche Aſſiſtentin ſei, zu beſuchen und das Laſter der großen Stadt perſönlichen Auges wahrzunehmen. Nun ſitzt der„Heilige“ Abend für Abend in den Tanzbars und Varietés, in den ſchumm⸗ rigen Nachtklubs und Muſikkaffees und ſieht mit empörter Miene dem Treiben der garſtigen Menſchheit zu. Ab und zu kommt ein Fluch über ſeine Lippen, dann faltet er die Hände und betet, daß der Tag kommen möge, da die Menſchen wieder brav und gut werden, und anſchließend trinkt er ſeinen Cocktail, deſſen Preis er weſentlich zu hoch findet. Stets iſt er in den lärmenden Vergnügungsſtätten der däniſchen Metropole zu finden, ſchüttelt über die Tänzerinnen auf der Bühne den Ripß und iſt traurig über die„Moral“ der Großſtadt. In den nächſten Tagen aber wird er ſelbſt dieſem Treiben ein Ende bereiten. Er wir in einem der großen Nachtlokale das Wort er⸗ greifen, und verſpricht ſich von dieſem„flam⸗ menden Appell“ ungeahnten Erfolg. Kopen⸗ hagen wartet auf den Augenblick, in dem der Heilige zwiſchen zwei zärtlichen Tangos ſeine Moralgeſänge beginnen wird. Es bleibt nur übrig, abzuwarten, ob nicht ein paar kräftige Kellner dem Propheten aus Roskilde vorzeitig das Wort abſchneiden. Wie dem auch ſei: Herr Steen wird nach Roskilde zurückkehren und von der Hoffnung leben, daß er die Welt eines Tages ändern kann., was wir leiſe zu bezweifeln wagen. Der zerstreufeste Professo. Daß der zerſtreute Profeſſor nicht nur eine beliebte Witzblattfigur iſt, ſondern daß man ihn auch in der Wirklichkeit vorfindet, zeigt ein luſtiges Vorkommnis, das aus Belgrad gemel⸗ det wird. Man kann daraufhin den Leiter eines Belgrader Gymnaſiums, Profeſſor Milan Vu⸗ kicevic, wohl als den zerſtreuteſten aller Pro⸗ feſſoren bezeichnen. Der alleinſtehende Jung⸗ geſelle hatte ſich eine neue Wohnung gemietet. Als die Möbelpacker kamen, um die Ueberſied⸗ —— ſtellte es ſich heraus, daß der Mieter ſich nicht mehr erinnern konnte, wo ſich die neue Wohnung befand. Es blieb Profeſſor Vukicevie nichts anderes übrig, als in die Bel⸗ grader„Politika“ eine Anzeige zu ſetzen, die mit folgendem Wortlaut erſchien:„Ich bitte meinen Hausherrn, dem ich bereits die Miete für ein Vierteljahr bezahlt habe, mir an das Stadtgymnaſium die genaue Adreſſe meiner Wohnung bekannt zu geben, da ich ſowohl die Straße als auch die Hausnummer vergeſſen habe. Haus⸗ und 3 der ffoſlſs beſitze ich bereits.“ Hoffentlich iſt der Profeſſor auf die⸗ ſem Wege aus ſeiner Verlegenheit befreit wor⸗ Bait in die ihn ſeine Zerſtreutheit gebracht atte. Das neue Leben Von Friedrich Karin Es war etwa 3 Uhr nachmittags, als ich mei⸗ nem Freund begegnete. Ich hatte ihn in dieſem Lokal ſchon lange nicht 4b. aber er ff auf ſeinem gewohnten Platz. Er ſchrieb nicht und las nicht, ſondern ſtarrte nur vor ſich hin. Als ich neben ihm Platz nahm, begrüßte er mich kurz.„Nun, wie geht es dir?“ fragte ich. „Danke, gut“, gab er mit lauter, entſchiedener Stimme zur Antwort. Ich war betroffen. „Hm, du ſcheinſt mir ſo verändert, du biſt ja wie ausgewechſelt“.—„Das will ich meinen“, bemerkte er ein wenig höhniſch.—„Was machſt du, wie lebſt du?“ fragte ich zaghaft weiter. „Wie ich lebe? Höre mich an, mein Sohn, falls dein Verſtand noch einen zuſammenhän⸗ genden Vortrag zu erfaſſen vermag. Ich will dir kurz und bündig mein jetziges Leben ſchil⸗ dern... Oder nein, ich werde dir lieber als Beiſpiel einen Tag beſchreiben, wie ich ihn augenblicklich verbringe. Alſo erſtens: Um acht früh wird aufgeſtanden. Ein Sprung aus dem Bett. Mafßzehe mit klarem Waſſer. Anklei⸗ den... Kaffeehaus: gibt es nicht mehr. In einer Milchhalle wird ein beſcheidenes Früh⸗ ſtück verzehrt, das rhaft einfach, aber geſund, erfriſchend und nahrhaft iſt. Inzwiſchen iſt es halb neun... Hörſt du mir zu?“ „Natürlich! Ich bin ganz Ohr!“ „Nun mache ich mich an die Arbeit. Jawohl, ich ſchreibe frühmorgens. Mit klarem Kopf, reinen, ungeſtörten Ideen. Das währt bis elf Uhr. Darauf verlaſſe 3 den Schreibtiſch und begebe mich in das Nebenzimmer, wo meine braven Hanteln meiner harren. Nun folgt ein einſtündiges, erfriſchendes, muskel⸗ ſtärkendes Turnen. Die ſyſtematiſche, harmo⸗ niſche Durchblutung von Körper und Seele.“— „Großartig!“—„Das will ich meinen!... Nur ſo läßt ſich etwas erreichen! Dann kommt das Mittageſſen. Das gute, mäßige, nahrhafte Mit⸗ tageſſen, das ſowohl den Körper ſtählt als auch der Seele Spannkraft verleiht. Hierauf wird bis vier Uhr geleſen. Ein ernſtes Vertiefen in meine im Entſtehen begriffene Bibliothek: Kräfteſammeln für die Arbeit, ſo wie die Biene den Blütenſtaub zuſammenträgt.“ Er winkt mit dem Hand.„Dann: Von vier bis ſechs Uhr ernſte Arbeit. Um ſechs Uhr Tur⸗ nen. Um ſieben Uhr ein Spaziergang durch den Park. Um acht Uhr ein geſundes, enr nicht zu üppiges Abendeſſen. Hierauf ein kleiner Spaziergang, dann wieder Lektüre und um zehn Uhr zu Bett. Zehn Minuten ſpäter aber liege ich bereits im tiefen, reinen und er⸗ quickenden Schlaf jener Menſchen, denen das erhebende Gefühl eines in Arbeit, Geſundheit und Gewiſſenhaftigkeit verbrachten Tages das Leben verſüßt!“ „Und... und ſeit wann lebſt du ſo?“, fragte ich voll Intereſſe. Er ließ den Kopf ſinken. Das Feuer in ſeinen Augen erloſch. Seine Züge wurden ſchlaff, mit abgewandtem Blick meinte er ſeufzend:„Morgen will ich damit beginnen!“ Ehekrieg auf der Rennbahn Alljährlich im Juli gelangt in Durban das roße„July Handicap“, das bedeutendſte ferderennen Südafrikas zum Austrag, das mit einem Preis von 70 000 Pfund ausgeſtat⸗ tet iſt. Mr. A. E. Henkes, ein Großindu⸗ ſtrieller aus Kapſtadt, hatte in dieſem Jahre den Ehrgeiz, dieſes Rennen zu gewinnen, und kaufte ſich in England einen werwvollen Voll⸗ blüter namens„Dennis Blink“. Das teure Pferd wurde jedoch von einem kraſſen Außen⸗ ſeiter um einen Kopfgeſchlagen, und die⸗ ſer Außenſeiter„Bally James Duff“ gehörte ausgerechnet der Gattin von Mr. Henkes und war von ihr ſelbſt gezüchtet worden. Die Folge dieſer unerwarteten Niederlage des Großindu⸗ iſt ein Ehekrieg der demnächſt vor em Scheidungsrichter in Kapſtadt entſchieden werden ſoll. Bücherecke Jules Romains, Die guten Willens ſind. Am 6. Oktober, 352 Seiten. Quinettes Verbrechen, 267 Seiten. Junge Liebe, 366 Seiten. Jeder Band ge⸗ —3— 4,80 Reichsmark. Rowohlt⸗Verlag, Berlin 1936. Im Rowohlt⸗Verlag ſind die erſten drei Bände eines neuen Werkes von Jules Romains erſchienen, deren weitere Fortſetzungen laufend zu erwarten ſind. Jules Romains tſt auch den deutſchen Leſern kein Un⸗ bekannter mehr. In der Einleitung zu ſeiner neuen Buchfolge verkündet der Verfaſſer die Abſicht, das be⸗ gonnene Werk zum Hauptwerk ſeines Lebens zu ma⸗ chen. Die Arbeit Romains atmet eine unverfälſchte Pariſer Luft. Paris wird hier zum großen Helden eines Romans, deſſen geiſtiger Vorwurf in der Ein⸗ leitung von Romains zwar kurz ſkizziert, in ſeinem offenbar weit geſpannten Umfang doch nicht ganz klar erkennbar wird. In dem ihm eigenen Stil gibt Ro⸗ mains einen Querſchnitt durch das flutende Leben von Paris und ſchildert uns Typen— den jungen Maler⸗ lehrling, den Kammerdeputierten, die ſüßliche Diva, den himmelhochjauchzenden Füngling der Provinz— die dem Pariſer Leben ihren Stempel aufprägen. Schon im erſten Band taucht die Figur des Buchbinders Quinette auf, die wir im Titel des zweiten Bandes wiederfinden. Im dritten Band rückt als Gegenſatz zu dem drängenden raſtloſen Leben der Weltſtadt, zu der Gier nach Geld und Macht und zu dem Tempo unſerer Tage die Figur des Hochſchülers Fallez von der Eeole Normale in den Vordergrund, der die Geſchichte ſeiner Jugendliebe ſeinem Freunde Jerphanion preisgibt. Dann werden wir wieder vom Strudel der Geſcheh⸗ niſſe mitgeriſſen und mitten in die Feſte und Geſchäfte, in den Intrigen⸗Wirrwarr, das Boudoir⸗Geflüſter und den Straßenlärm der Millionenſtadt hineingeſtellt. Der bisherige Teil der Arbeit Romains läßt ein ungewöhn⸗ liches Format des beabſichtigten Geſamtwerkes erken⸗ nen. Die Themenſtellung freilich mag oftmals vielleicht nicht ganz dem deutſchen Geſchmack entſprechen, aber der Abſicht des Autors gemäß— aus der Vielfalt der Willen der Menſchen jene herauszufinden, die guten Willens ſind— ergibt ſich wahrſcheinlich eine allmäh⸗ liche Staffelung vom Negativen zum Poſitiven, vom Böſen zum Guten, vom Minderwertigen zum Hoch⸗ Hertigen. Romains Werk verdient als gänzlich neu⸗ actiger literariſcher Verſuch gewiß auch die Beachtung des deutſchen Leſers. Dieter Hager. ———————————— —————————————————————— 5 —————————————————————————————— „Hakenkreuzbanner“ Sport und Spiel Dienstag, 27. Juli 1937 Am Sonntag Meister— am Montag Ehemann Der Deutsche Hürdenmeister, Lehrer an der Reichsakademie für Leibesübungen, SS-Scharführer Erwin Wegner Ger- lin), der am Sonntag erneut die Deutsche Meisterschaft im 110-Meter-Hürdenlauf gewonnen hatte, schloß am Mon- tag mit Fräulein Belita von Schleyer die Ehe. Unser Bild zeigt das Brautpaar beim Verlassen des Stan- desamtes. Unter den Trauzeugen befand sich der Stell- vertreter des Pressechefs der Reichsregierung, Ministerial- rat Berndt(links) Weltbild(M) Gchalke o4 in Srankentpal 1. Tſchammer⸗Pokal⸗Schlußrunde Das Fachamt Fußball hat jetzt die Spiele der 1. Schlußrunde um den Tſchammer⸗Pokal feſt⸗ gelegt, die am 29. Auguſt ausgetragen wird. Es ſind 29 Spiele vorgeſehen(Dresdner SC, Fortuna Düſſeldorf und FV 06 Breslau haben Freilos!), an denen auch die letztjährigen Gau⸗ meiſter beteiligt ſind. Wie aus nachſtehender Zuſammenſtellung erſichtlich, gibt es eine ganze Reihe zugkräftiger Begegnungen; wir erwäh⸗ nen nur, daß Schalke 04, der deutſche Mei⸗ ſter, in der Pfalz ſpielt, und zwar gegen die der Bezirksklaſſe angehörende Mannſchaft von Kichers Frankenthal. Der genaue Spielplan lautet wie folgt: Kickers Frankenthal— Schalke 04; Vf R Mannheim— Kickers Offen bach; VfB Mühlburg— FS Frankfurt; Freiburger FC — Wormatia Worms; FV Zuffenhauſen— SpVg Fürth; 1. SSV Ulm— 1. FC Nürnberg; Vf BFriedberg— SV Waldhof; Dun⸗ lop Hanau— TVEimsbüttel; AsV Nürnberg — VfB Bajuwaren München— Karlsruher FV; Tura Bonn— SpV Kaſſel; Alemannia Plaidt— Duisburger FV 08; Sp.⸗ Vg. Köln⸗Sülz 07— Eintracht Braunſchweig; Germania Bochum— VfR Köln; Schwarö⸗ Weiß Wuppertal— Deſſau 05; Homberger SpV — Holſtein Kiel; Tura Düſſeldorf— Hanno⸗ ver 96; Boruſſia Dortmund— Hamburger SV; VfB Peine oder Sperber Hamburg— Tennis⸗ Bor. Berlin; Polizei Lübeck— Berliner SV 92; FC St. Pauli Hamburg— Rot⸗Weiß Ober⸗ hauſen; Raſenſp. Harburg— Werder Bremen; VfB Sömmerda— Eintracht Braunſchweig; SC Planitz— Beuthen 09; SpVg. Ratibor 03 — Polizei Chemnitz: Schleſien Haynau— BC Hartha; Minerva 93 Berlin— Viktoria Ham⸗ burg; Wacker 04 Berlin— Hindenburg Allen⸗ ſtein; BuEV Danzig— Hertha⸗Berliner SC. Das 26. deulſche Meifterſchaffsendern im Leipziger Hochflutbecken/ Vorprobe für Amſterdam Nach den Leichtathleten ſtellen nunmehr die Ruderer ihre Meiſter feſt. Am 1. Auguſt findet in Leipzig das 26. Deutſche Meiſterſchaftsrudern ſtatt. Die Regattaſtrecke(2000 Meter) liegt auf dem Hochflutbecken. Sie iſt ſchnurgerade und ſo breit, daß ſechs Boote mit Steuermann neben⸗ einander ſtarten tönnen. Zur Vermeidung von Behinderungen werden bei den Booten ohne Steuermann in jedem Rennen jedoch nur drei Boote zugelaſſen, die dann ein Fahrwaſſer von 30 Meter für jedes Boot zur Verfügung haben. Die Meldungen ſind zahlreicher als im Vor⸗ jahr. Zu den ſieben Rennen für Männer haben 33 Vereine 45 Boote mit 168 Ruderern gemel⸗ det. Erſtmalig werden auch zwei Wettbewerbe für Frauen ausgeſchrieben, deren Siegerinnen den Titel„Keichsſieger“ erhalten. Es han⸗ delt ſich dabei um ein Stilrudern ian Gig⸗Dop⸗ pelvierer und um ein Rennen im Renn⸗Doppel⸗ vierer. Die zahlreichen Meldungen machen Vor⸗ rennen nötig, die am Samstag, 31. Juli, vor⸗ mittags ab 9 Uhr(im Einer) und von 14.30 bis 18.15(in den anderen Bootsgattungen) ausge⸗ fahren werden. Von den ſieben Olympiaſiegern von 1936 ſind gur noch drei für dieſe Meiſterſchaft gemeldet: Frieſen⸗Berlin(Guſtmann⸗Adam⸗ ſki) im Zweier mit Steuermann. Kaidel⸗ Pirſch im Doppelzweier und die Ru⸗ dergeſellſchaft„Wiking“⸗Berlin im Ach⸗ ter. Dieſe drei Mannſchaften, von denen der Berliner Wiking ſeinen Achter in veränderter Beſetzung fährt, haben zwar Ausſicht auf einen wiederholten Meiſterſchaftserfolg. Doch bhann es — beſonders im Achter— nach den bisherigen Regattaergebniſſen auch Ueberraſchungen geben. In den anderen vier Bootsgattungen(Einer, Zweier ohne Steuermann, Vierer ohne und ierer mit Steuermann) ſind die diesjährigen Meiſterſchaftskämpfe ganz offen. Ein Teil der gemeldeten Mannſchaften in dieſen Bootsgat⸗ tungen war zwar ſchon an der Olympia⸗Vorbe⸗ reitung 1936 beteiligt; bei den meiſten handelt es ſich aber um ganz neue Anwärter auf den Meiſterſchaftstitel. Ein Beweis dafür, daß der deutſche Ruderſport um den Nachwuchs nicht be⸗ ſorgt zu ſein braucht. In dieſen Wochen werden auch im Ausland die Landesmeiſter im Rudern feſtgeſtellt. Sie treffen mit unſeren Meiſterruderern vom 13. bis 15. Auguſt in Amſterdam zuſammen. Die ſtarken Erfolge der deutſchen Ruderer, die bei den Olympiſchen Spielen in ſieben Rennen füerf Goldmedaillen gewannen, haben dazu ge⸗ führt, daß auch im Ausland große Anſtrengun⸗ gen gemacht worden ſind, die Leiſtungen der deutſchen Ruderer zu erreichen. Die Europa⸗ meiſterſchaften in Annſterdam werden zeigen, ob das möglich geweſen iſt. Das Meiſterſchafts⸗ ruderm in Leipzig iſt eine wichtige Etappe für dieſe Europameiſterſchaftskämpfe. Es gibt nur 515 deutiche Meiſtexruderer Ernſt Gaber von der„Amieitia“ hält mit 11 Meiſterſchaften die Spitze Wenn man bedenkt, daß es Meiſterſchaften vom Einer bis zum Achter gibt und daß eine Viererbeſetzung etwa den Durchſchnitt darſtellt, ſo muß es wundernehmen, daß wir bisher bei ausgeruderten 159 Meiſterſchaftsrennen nur 315 deutſche Meiſterruderer zählen. Die Erklärung für dieſe geringe Zahl iſt aber einfach: einmal haben viele Ruderer ihre Meiſterſchaft mehrere Jahre hintereinander errungen, und außerdem ſaßen viele Meiſter auch in verſchiedenen Bogts⸗ gattungen, oft ſogar im gleichen Jahr. Faſt ein Jahrzehnt ſtand an der Spitze der erfolgreichſten deutſchen Meiſterruderer der intfurter Walter Flinſch vom Frankfurter Ruderverein von 1865, Frankfurt a.., mit 10 errungenen Meiſterſchaften. Flinſch, der jetzt Fluglehrer iſt, kann ſich mit Recht auch heute noch als vielſeitiger Meiſterruderer bezeichnen, Dr. Tübben bleibt Tennismeister der Wehrmacht Bei den Tennismeisterschaften der Deutschen Wehrmacht konnte Mar. Int. Rat. Dr. Tübben seinen Titel mit Erfolg verteidigen. General der Artillerie von Reichenau überreicht dem Sieger den Wanderpreis des Reichskriegsministers. Weltbild(M) denn er war in fünf verſchiedenen Bootsgattun⸗ gen erfolgreich. Aber im Vorjahre wurde er entthront durch Ernſt Gaber, der nun ſeit 1936 mit 11 Meiſterſchaften allein die Spitze hält. Gaber hat nicht nur alle 10 Meiſterſchaften ſei⸗ nes Heimatvereins, des Mannheimer Ruder⸗ vereins„Amicitia“, miterkämpft, ſondern war noch ein elftes Mal in der Würzburger Renn⸗ gemeinſchaft erfolgreich, die für Deutſchland 1935 in Berlin⸗Grünau die Europameiſterſchaft im Vierer mit Steuermann errang. Von den 45 Meiſterruderern, die dreimal und noch häufiger die alte goldene Kette oder den ſchlichten ſilbernen Eichenzweig, der für Meiſter⸗ ſchaften im Mannſchaftsboot gegeben wird, in Empfang nehmen konnten, ſind heute ſchon faſt alle in den„ſportlichen Ruheſtand“ getreten und haben dem Nachwuchs den Weg zu den höchſten Ehren des deutſchen Ruderſportes freigemacht. Nur einer iſt auch diesmal wieder dabei: Dr. Herbert Buhtz, der ſechsfache Deutſche Meiſter, der ſchon als Schüler in Magdeburg Meiſter⸗ ruderer wurde, als einziger Deutſcher zweimal die berühmten„Diamant Skulls“ in Henley er⸗ rungen hat und der in dieſem Jahre nach zwei⸗ jähriger Unterbrechung wieder ins Rennboot geſtiegen iſt. Für den Berliner Ruder⸗Club wird er in Leipzig im Vierer und Achter ſtarten. Viel⸗ leicht glückt es ihm, zum ſiebenten Male Meiſter zu werden. V. éEchnet deltuneier Fecht⸗Weltmeiſterſchaften in Paris Im Pariſer Sportpalaſt wurden bei den Weltmeiſterſchaften der Fechter am Montagvor⸗ und nachenittag die Endrundenkämpfe zur De⸗ gen⸗Einzelmeiſterſchaft durchgeführt. Hervor⸗ ragend hatten es die deutſchen Vertreter ver⸗ ſtanden, ſich für die in den Mannſchaftstämpfen erlittenen Niederlagen zu revanchieren. Sie ſtell⸗ ten die Hälfte der für die Endrunde zugelaſſe⸗ eren Degenfechter. Polizei⸗Oberleutnant Mierſch war hier beſter Deutſcher und belegte mit drei Siegen von Kretſchmann(Berlin) den 7. Platz. Lerdon kam dagegen nicht über den letzten Platz hinaus. Den Weltmeiſtertitel holte für Frankreich Bernand Schmetz vor ſei⸗ nem, von Lerdon geſchlagenen Landsmann Coutrot. Das Endergebnis im Degen⸗Ein⸗ zelfechten: Weltmeiſter Schmetz(Frankreich) 8 Siege; 2. Coutrot(Frantreich) 7 Siege; 3. Straſſer(Belgien) 6 Siege; 4. E. Mangiarotti (Italien) 5 Siege; 5. H. Oliva(Mexiko) 4.; 7. Oblt. Mierſch(Deutſchland) 3 Siege; 8. Kretſchmann(Deutſchland) 2 Siege: 1 Un⸗ entſchieden; 10. Lerd on(Deutſchland) 2 Siege. Darum Udet ausichied beim Internationalen Alpenflug Zürich, 26. Juli. Zum Ausſcheiden von Ge⸗ neralmajor Üdet aus dem Internationalen Al⸗ penrundflug für Militärflugzeuge wird noch ge⸗ meldet: Generalmajor Udet, der als Letzter um .51 Uhr geſtartet war, mußte notlanden, weil die Benzinzufuhr nicht mehr funktionierte. Den Rückflug trat er mit einem ihm nachgeſandten Reiſeflugzeug an, deſſen Steuer er ſelbſt führte. Als er vom Kommandanten des Thuner Flug⸗ platzes hörte, daß von einem vor läaggerer Zeit geſtarteten tſchechoſlowakiſchen Teilnehmer, Hauptmann Engler, noch keine Nachricht einge⸗ troffen ſei, und man ſchon Befürchtungen wegen ſeines langen Ausbleibens hegte, begann Udet in den Seitentälern des Thuner Sees die Suche nach dem verirrten Flieger aufzunehmen, da hier das Motorengeräuſch des tſchechoſlowaki⸗ ſchen Flugzeuges angeblich ausgeſetzt haben ſoll. Erſt als tieſhängende Wolken ein Weiter⸗ ſuchen unmöglich machten, kehrte üdet nach Dü⸗ bendorf zurück. Go etwas hat! Adenau noch nicht erlebt Kleine Nachleſe zum„Großen Preis von Deutſchland“ Hunderte und aber Hunderte drängen ſich in den engen Straßen um das Standquartier von Mercedes⸗Benz. Vereinzelte Rufe werden in den Abendſtunden laut, ſchließlich findet ſich der Chor im gemeinſamen Wunſch:„Lieber Caratſch, ſei ſo nett— und zeige dich am Fen⸗ ſterbrett!“ Doch der Sieger des Jubiläums⸗ preiſes hatte noch andere Sorgen. Er konnte ſich kaum der Autogrammjäger erwehren. Als er ſich ſchließlich den unten Harrenden zeigte, empfing ihn ein Jubelgeſchrei, wie es noch kei⸗ nem anderen Nürburgſieger zuteil geworden iſt. Groß iſt die Freude Caracciolas über ſeinen erſten Sieg des Rennjahres, durch den er den wertvollſten Großen Preis, den des Vaterlan⸗ des, und mit ihm den Ehrenpreis ſeines Füh⸗ rers gewonnen hat. Und einer, der mitfeierte Er hatte auch allen Grund dazu, Rennlei⸗ ter Neubauer. Nicht nur, daß einer ſeiner Schützlinge ſeit 1931 zum erſtenmal wieder die⸗ ſen großen Preis für Mercedes⸗Benz erkämpfte, nicht nur, daß zwei ſeiner Fahrer auf den»ꝛ⸗ ſten Plätzen endeten— der letzte Grund la tiefer. Es war im Jahre 1923, da fanden ſich dieſe beiden Männer zum erſten Male zuſam⸗ men, die einen Stein zum andern fügten, bis der Bau des Weltruhms ſtand. Caracciola war der geniale Fahrer, der den dreizackigen Mer⸗ cedes⸗Stern von Sieg zu Sieg führte und unter ihm fünfmal den Deutſchlandpreis errang, da⸗ bei den erſten Großen Preis und jetzt den Ju⸗ biläumspreis. Neubauer war der geniale Schöpfer jener berühmten Rennorganiſation, die heute von keiner Bahn mehr wegzudenken iſt, um die Deutſchland alle Welt bewundert. Doch wurde es manchmal etwas ſtill in dem vertrau⸗ ten Kreis und um die Freude... unweit lag ein todwunder Kamerad. Der verhängnisvolle Sturz Roſemeyer war vom erſten auf den elften Platz zurückgefallen. von Delius, hinter den drei führenden Mercedes⸗Benz, wollte ſich un⸗ bedingt mit dem Auto⸗Union vorne halten, als Seaman an ihm vorbeiging. Es brach die ſiebte Runde an. Kurz vor ihrem Ende, auf der lan⸗ ſen Geraden von der Döttinger Höhe zum ielplatz, iſt die Bahn etwas enger und weiſt zwei wellige Brücken auf. Hier ſetzte von De⸗ lius zum Angriff auf Seaman an. Schon ſind beide auf gleicher Höhe, da ſpringt der Auto⸗ Union über eine Welle ſchräg auf das Vorder⸗ teil von Seamans Wagen. Fürchterlich wirkt ſich der Zwiſchenfall in dem hohen Tempo aus. Beide Wagen geraten aus der Bahn, eine un⸗ durchdringliche Staubwolke erhebt ſich, in ſie hinein muß der im gleichen Augenblick heran⸗ brauſende Kautz, gewärtig, auf einen umge⸗ ſtürzten Wagen zu ſtoßen. Da raſt ihm das Fahrzeug von Seaman entgegen, das ſich ge⸗ dreht hat. Als letzte Rettung ſteuert Kautz in den Graben, den er mit verbogener Hinterachſe, aber ſonſt heil, wieder verläßt. Während Sea⸗ man ſchnell wieder munter wird, hat von De⸗ lius die ſchwereren Verletzungen davongetra⸗ gen. Das Rennen lief weiter, und keiner ahnte, daß der Tod unter ihnen weilte. Das Rennen lief weiter Es wurde eines der denkwürdigſten, daß ſich je— und nicht nur auf dem Nürburgring— abwickelte. Wer gern nach Möglichkeiten rech⸗ nete, der kam auf ſeine Koſten. Zunächſt ein⸗ mal ſah es nach einem ſicheren Sieg des Fa⸗ voriten Roſemeyer aus. Mit ſeinem gewohnien Schneid jagte er um die wohlvertraute Bahn, doch auf einmal kam die begeiſterten Zuſchauer ein gelindes Gruſeln an. Roſemeyer fuhr zu toll. Die Folge war, daß in der Südkurve ein Hinterrad⸗Protektor wegflog, das Rad prallte an und dabei brachen die Zapfen der Rad⸗ kappe, ſo daß dieſe weggemeißelt werden mußte. Das koſtete Minuten, die Führung und viel⸗ leicht den Sieg. Von den 22 Runden fuhr Roſemeyer ſieben in weniger als zehn Minuten, darunter die zweite und die einundzwanzigſte in der neuen Rekord⸗ zeit von:55. Roſemeyer verlor die kühle Ueberlegung durch dieſen erſten Zeitverluſt. Er wagte alles, ſelbſt noch, als er wieder an zwei⸗ ter Stelle lag. Der Bogen war überſpannt. Der Wagen ſtellte ſich quer, und wieder war eine Minute dahin. Aber es reichte noch zum dritten Platz. Jedenfalls war Frau Elly ſo froh nie, daß Bernd wohlbehalten durchs Ziel ging. Fünf ſtatt zwei Mercedes⸗Benz Der große Sieg und Erfolg von Mercedes⸗ Benz hätte ſich genau ſo gut zum Triumph aller fünf Untertürkheimer auswachſen können, zumal ſich die Verbeſſerungen an Vergaſer und Kompreſſor bewährten. Caracciola ſiegte auch ohne Rekordrunden. Ja, er konnte zum Schluß noch einen dritten Reifenwechſel auf Sicherheit vornehmen laſſen, den ſeine Monteure in 22 Sekunden ſchafften. von Brauchitſch war der zweite Platz ebenfalls ſicher, genau ſo gut hätte er auch an Lang fallen können. Der Rei⸗ fenſchoner brauchte als Letzter erſt nach zehn Runden neue Reifen aufzuziehen. Kurz vor dem abermaligen Wechſel, der für die 17. Runde an⸗ geſetzt war, ließ er ſich zum Jagen verleiten; ein Hinterradreifen platzte, und... ganz lang⸗ ſam ſchlich er zum Erſatzteillager.— Aus wars mit einem Vorderplatz. Seaman zählte eben⸗ falls zur Spitzengruppe als er nach dem Unfall ausſchied und Kautz lag im gleichen Augenblick nur 25 Meter zurück, doch der Hinterachſenſcha⸗ den zwang ihn zu verhaltenem Fahren. Die Sieger vom Nürburgring beim Führer Die Nürburgring⸗Sieger Rudolf Caracciola uend Manfred v. Brauchitſch beſuchten am Mon⸗ tag auf der Rückreiſe nach Stuttgart Bayreuth und wurden hier vom Führer empfaagen. Denn das nue gut geht Noch 11 Leichtathletik⸗Lünderkümpfe Nachdem am letzten Wochenende im Olympia⸗ Stadion zu Berlin in jeder meh die Deutſchen Meiſterſchaften glanzvoll verlau ſind, ſteht unſeren Leichtathleten als nächſte Auf⸗ 55 eine Reihe von zum Teil ſchweren Länder⸗ ämpfen bevor. Als erſter Gegner tritt Frank⸗ reich am 8. Auguſt in München zur 11. Begeg⸗ Meif an. Gemeſſen an den Ergebniſſen der Meiſterſchaften beider Länder müßte den voran⸗ gegangenen zehn deutſchen Siegen ein neuer rfolg angereiht werden können. Am 14. und 15. Auguſt kämpft unſere Ländermannſchaft im Londoner White⸗City⸗Stadion zum fünften Male gegen En d. Bisher ſind wir un⸗ geſchlagen geblieben. Großkampftage ſind der 21. und 22. Auguſt, werden unſere Mannſchaf⸗ ten an dieſen Tagen doch an ſechs verſchiedenen Fronten biſchinißz, und zwar gegen die Schweiz in Karlsruhe, gegen die Tſchecho⸗ in Dresden, gegen Polen in arſchau, gegen Oeſterreich in Nürnberg, gegen Luxemburg vorausſichtlich in Lu⸗ xemburg⸗Stadt und gegen Belgien in Wup⸗ pertal. An den gleichen Tagen nehmen auch unſere Frauen gegen Hollands Vertreterin⸗ nen zum erſtenmal den Kampf auf. Als ſiebter Gegner marſchiert Dänemark auf, das zu einem Länderkampf am Freitag, 20. A guſt, nach Kopenhagen eingeladen hat. Höhepunki und Abſchluß wird das am 18. und 19. Sey⸗ tember in Berlin zu veranſtaltende Treffen De die Leichtathletik⸗Großmacht Schwe⸗ en ſein. fen 3 „Haken Die Einla Bei den Ende Juni 1 einlagen ang die Sparein Halbfahr 193 Reichsmark e jahres haben Reichsmark z diſchen Bevö weiter ver ſt die Einzahlu Jahres 1937 erſten Halbja kaſſen insgeſ⸗ eingezahlt(1 hebungen hab im gleichen V überſchuß bel⸗ Millionen R9 Reichsmark. 1937 17,8 Mit gutgeſchrieben Giro⸗ und Ko in den erſten Millionen R; wachſen. Auch die De haben ſich im im gleichen 3 1. Januar bie Reichsmark, a genüber nur des Vorjahres. Die Geſar weiſen im erf 704,9 Millione ſind alſo um nahme im erf W,9 Minionen Neue Er Der Reichsn vereinigung de zeugerpreiſe fü Zeit vom 26. Erzeugerpreis .— bis.50 .90, für lange die im Gebiet! land erzeugten zeugerpreiſe je riger als die„ Rekordab 2 Die Badiſche denwerk) in 31. März 1937 nahme der St Nutzbar abgeg KWn, was gege 29,9 Prozent KWh(— 10,8 J bedarf der um Verbrauchsſteig nehmern betru— jahr, wobei in beteiligt war. Abgabe an die Strom belieferte 24,5 Prozent ar bei Großabnehr verkäufern 56,5 zent und bei Lichtſtromverbra 9,5 Prozent. Das Abſatzgel Stromverſorgun chenbach und W Hauptbelaſtungs fernden Abnehm EWn, d. h. um gangenen Geſch meinden mit etn Haushaltungen Geſchäftsjahres Abnehmer, d. ſ. haltungen, Lick Badenwerk. Der ſeit Beſte betrieb zwiſchen Kraftquellen ben rückliegenden Ja Waſſerzuflüſſe ko werden. Die E ihrer Aufgabe al fronłkfe Eflekten Festverzinsl. Wert 3% t. Reichsanl..2 Int. Dt. Reichsanl. 3 Baden Freist. v. 192 Bayern Staat v. 192 Anl.-Abl. d. Dt. Roh Dt. Schutzgebiet 08 Augsburs Stadt v. 2 Heidelbg. Gold v. 2 Ludwigsb. v. 26 S. Mannhm. Gold v. 20 Mannheim von 27. Pirmasens Stadt.20 Mhm. Ablös. Altbes 5 R.-2• „Kom. Goldhvo. 28 do. S. v. 30 do. Goldanl. v. 26 Bay. Hyv. Wechs. Gyt Erkf. Hyp. Goldhvv. Frankf, Lioan. rkk. Goldpfdbr. VIII rkl. Goldpfr. Liau. eln, Hyp. Mein. Hyp. Llan. falz. Hyp. Goldofd. pfälz Hvp. Goldkom. Rhein. Hvp. Gdpf.-4 4 do.•9„„„„„ do. 12-⸗13.. do. Liqunu. do. Gdkom.-II1 Südd. Boder.-Liqn. Srobüraftwi. Mumn. Lind. Akt.-Obl v. 26 Rhein-Main-Donau23 Ver. Stahiw Obl..27 16-Farbenind von 28 ladustrle-Aktien Aecumulatoren Adt Gebr.„—„ Aschaflbg. Zellstoff Bayr. Motor.-Werke Berl. Licht u. Kraft Brauerel Kleinlein remen-Besigh. Oel Boverl Mhm. uli 1937 otsgattun⸗ wurde er ſeit 1936 pitze hält. haften ſei⸗ ir Ruder⸗ idern war ger Renn⸗ eutſchland eiſterſchaft eimal und oder den r Meiſter⸗ wird, in ſchon faſt treten und n höchſten eigemacht. abei: Dr. e Meiſter, Meiſter⸗ zweimal benley er⸗ iach zwei⸗ Rennboot Llub wird ten. Viel⸗ le Meiſter K ris bei den ontagvor⸗ zur De⸗ Hervor⸗ reter ver⸗ Stkämpfen Sie ſtell⸗ zugelaſſe⸗ rleutnant id belegte (Berlinj) richt über eiſtertitel tz vor ſei⸗ nidsmann n⸗Ein⸗ rankreich) ziege: 3 imgiarotti ko) 4.; Siege; 8. ze: 1 Un⸗ ) 2 Siege. 19 von Ge⸗ talen Al⸗ noch ge⸗ etzter um den, weil erte. Den heſandten ſt führte. ter Flug⸗ erer Zeit ilnehmner, ht einge⸗ en wegen inn Udet hie Suche nen, da oſlowaki⸗ t⸗haben Weiter⸗ nach Dũ⸗ Führer aracciola im Mon⸗ Bayreuth en. fe Aympia⸗ ung die erlaufen hſte Auf⸗ Länder⸗ t Frank⸗ 0 4 ſſen der n voran⸗ n neuer 14. und chaft im fünften wir un⸗ ſind der innſchaf⸗ hiedenen ſiebter das zu A guſt, hepunkt 9. Sey⸗ Treffen ich we⸗ Aichtſtromverbrauch der Kleinabnehmer wuchs um 9, Prozent. — — 2 — „Hakenkreuzbanner“ die Wirtſchaſtsſeite Dienstag, 27. Juli 1937 Die Einlagen der badischen Sparkassen im erſten Halbjahr 1937 Bei den badiſchen öffentlichen Sparkaſſen waren Ende Juni 1937 insgeſamt 655/% Millionen RM. Spar⸗ einlagen angeſammelt. Ende Dezember 1936 betrugen die Spareinlagen 623,2 Millionen RM. Im erſten Halbjahr 1937 iſt eine Vermehrung von 29,4 Millonen Reichsmarr eingetreten. In der gleichen Zeit des Vor⸗ lahres haben die Spareinlagen nur um 29,5 Millionen Reichsmark zugenommen. Der Sparwille der ba⸗ diſchen Bevölkerung hat ſich demnach im Jahre 1937 weiter verſtärkt. Dies ergibt ſich auch daraus, daß die Einzahlungen in den erſten ſechs Monaten des Jahres 1937 durchweg höher waren als 1936. Im erſten Halbjahr 1937 wurden bei den badiſchen Spar⸗ kaſſen insgeſamt 109,6 Millionen RM. Spareinlagen eingezahlt(1936— 98,2 Millionen RM.). Die Ab⸗ hebungen haben im erſten Halblahr 1937 dagegen nicht im gleichen Verhältnis zugenommen. Der Einzahlungs⸗ Überſchuß beläuft ſich im erſten Halbſahr 1937 auf 10,4 Mirlionen RM., im erſten Halbfahr 1936 auf 4,2 Mill. Reichsmark. An Zinſen wurden im erſten Halbjahr 1937 17,8 Millionen RM.(1936: 16,7 Millionen RM.) tgeſchrieben. Durch Umbuchungen von Depoſiten, ro⸗ und Kontokorrenteinlagen ſind die Spareinlagen in den erſten ſechs Monaten des Jahres 1937 um 1,2 —— RM.(1936— 1,6 Milionen RM.) ge⸗ wachſen. Auch die Depoſiten⸗, Giro⸗ und Kontokorrenteinlagen haben ſich im erſten Halbjahr 1937 ſtärker erhöht als im gleichen Zeitraume des Vorjahres. Sie ſind vom 1——* bis 30. Junt 1937 von 78,7 auf 86,3 Min. 3 Reichsmart, alſo um 7,6 Millionen RM. geſtiegen ge⸗ genüber nur 3 Millionen RM. im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Geſamtelnlagen der badiſchen Sparraſſen weiſen im erſten Halbjahr 1937 einen Zuwachs von 704,9 Milionen RM. auf 741,8 Millionen RM. auf, ſind alſo um 36,9 Millionen RM. geſtiegen. Die Zu⸗ nahme im erſten Halbſahr 1936 betrug dagegen nur ,9 Minionen RM. Neue Erzeugerpreiſe für Frühkartoffeln Der Reichsnährſtand veröffentlicht durch die Haupt⸗ vereinigung der deutſchen Kartoffelwirtſchaft die Er⸗ zeugerpreiſe für deutſche Speiſe⸗Frühkartoffeln für die Zeit vom 26. bis 31. Juli 1937. Danach beträgt der Erzeugerpreis für weiße, rote und blaue Sorten .— bis.50 RM., für runde gelbe Sorten.40 bis .90, für lange gelbe Sorten.60 bis.10 RM. Für die im Gebiet des Kartoffelwirtſchaftsverbandes Rhein⸗ land erzeugten Speiſe⸗Frühkartoffeln ſind die Er⸗ heugerpreiſe jeweils um.10 RM. je 50 Kilo nied⸗ 4 tiger als die oben genannten Erzeugerpreiſe. Rekordabſatzſteigerung beim Badenwerk Rheinan⸗Aktien erworben Die Badiſche Landeselektrizitätsverſorgung AG.(Ba⸗ denwerk) in Karlsruhe verzeichnet für das am 4 31. Mürz 1937 beendete Geſchäftsſahr die ſtürkſte Zu⸗ nahme der Stromabgabe ſeit Beſtehen des Werkes. 4 Rutzbar abgegeben wurden insgeſamt 696 382 928 KwWn, was gegenüber dem Vorſahr eine Zunahme um 29,9 Prozent darſtellt; hiervon entfallen 14 501 763 KWh( 10,8 Prozent) auf Licht⸗ und Haushaltungs⸗ bedarf der unmittelbar belieferten Abnehmer. Die Verbrauchsſteigerung bei den ſtändig belieferten Ab⸗ nehmern betrug 53,5 Prozent gegenüber dem Vor⸗ lahr, wobei insbeſondere der induſtrieue Verbrauch beteiligt war. Als Folge dieſer Steigerung weiſt die Abgabe an die nach eigener Wahl mit Ueberſchuß⸗ Strom belieferten Wiederverkäufer einen Rückgang um 24,5 Prozent auf. Im einzelnen betrug der Zuwachs bel Großabnehmern und ſtändig belieferten Wleder⸗ verkäufern 56,5 Prozent, beim Kleingewerbe 7,8 Pro⸗ zent und bei Kleinabnehmern 9,9 Prozent. Der Das Abſatzgebiet erweiterte ſich durch Abſchluß von Stromverſorgungsverträgen mit den Gemeinden Rei⸗ chenbach und Waibſtadt. Der Anſchlußwert der in den Hauptbelaſtungsſtunden der Wintermonate zu belie⸗ fernden Abnehmer iſt von 172 756 kwy auf 196 375 h, d. h. um 13,7 Prozent, geſtiegen. gangenen Geſchäftsjahr wurden 465 politiſche Ge⸗ meinden mit etwa 444 000 Einwohnern und 102 925 Im ver⸗ Haushaltungen unmittelbar verſorgt; am Ende des Geſchäftsjahres bezogen in dieſen Gemeinden 96 651 Abnehmer, d. ſ. 93,9 Prozent der vorhandenen Haus⸗ haltungen, Badenwerk. Der ſeit Beſtehen der Anlagen bewährte Verbund⸗ betrieb zwiſchen den eigenen Kraftwerken und des Kraftquellen benachbarter Werke hat ſich auch im zu⸗ rückliegenden Jahr günſtig ausgewirkt. Die reichlichen Waſſerzuflüſſe konnten praktiſch vollkommen ausgenützt werden. Die Speicheranlagen bewährten ſich neben ihrer Aufgabe als Spitzen⸗ und Ergänzungswerk wie⸗ Licht: und Haushaltungsſtrom vom Aktien stilſ und meist nachgebend, Renten gefragt Wie wird das Wetter 2 Berliner Börse Die Stille und eher ſchwächere Vortagsbörſe veran⸗ laßte die Bankenkundſchaft zu welterer Zurück⸗ haltung am Aktienmaärkt. Der berufsmäßige Bör⸗ ſenhandel iſt geneigt, das fehlende Intereſſe mit poli⸗ tiſchen Beweggründen in Verbindung zu bringen, na⸗ mentlich im Hinblick auf die Verſchärfung im japaniſch⸗ chineſiſchen Konflikt und die Verzögerung in der Nicht⸗ einmiſchungsfrage. Tatſächlich dürfte es ſich bei der ſeblenden Kaufluſt wohl um eine nach Perioden des Aufſchwungs ſtets eintretende Er müdungser⸗ ſcheinung handeln. Allerdings ſcheint Anlage⸗ bedarf noch vorhanden zu ſein, da am Renten⸗ markt wieder Anſchaffungen vorgenommen wurden und dabei in Anbetracht der herrſchenden Materialknappheit erneut geringe Kursſteigerun gen eintraten. Von einem ausgeſprochenen Tendenzwechſel kann am Attienmarkt indeſſen keine Rede ſein, da das Kurs⸗ niveau ziemlich widerſtandsſähig bleibt und die zu verzeichnenden Einbußen zumeiſt nur durch Glattſtel⸗ lungen der Kuliſſe bedingt wurden. Dabei waren die Rückgänge erheblich geringer als am Vortag. So zähl⸗ ten am Montanmarkt Mannesmann mit minus ½ Prozent bereits zu den am ſtärkſten gedrückten Pa⸗ pieren. Von Braunkohlenwerten waren Ilſe Genußſcheine auf kleines Angebot um 1/ Prozent, Deutſche Erdöl bei Mindeſtſchlüſfen um/ Prozent ge⸗ drückt. Dagegen konnten ſich Rhein⸗Braun um 1 Proz. erholen. Von Kaliaktien waren Salzdetfurth mit minus 1¼ Prozent, von chemiſchen Werten Goldſchmidt mit minus 1¼ Prozent ſtärker rückgängig. — Farben ermäßigten ſich um 56 Prozent auf 169./. Bei den Elektro⸗ und Verſorgungswerten fielen namentlich AEch mit einer Einbuße von 174 Prozent auf, doch iſt dabei die vorangegangene Stei⸗ gerung zu berückſichtigen. Rwo gaben den Vortags⸗ gewinn mit minus ¼ Prozent wieder her. An den übhrigen Märkten waren über geringe Prozent⸗ bruchteile hinausgehende Kursverluſte nicht feſtzuſtellen. Teutſche Waſſen ermäßigten ſich um/ Prozent, Feld⸗ mühle und Ach für Verkehr um je /½ Prozent, während Engelhard/ Prozent und Deomag /½ Prozent ge⸗ „wannen. Am Rentenmarkt waren Altbeſitz kräftig um / Prozent auf 126¼ erholt. Die Umſchuldungsanleihe ſetzte ihren Anſtieg um 15 Pfennig auf 91,/60 fort. Am Geldmarkt vertenerte ſich Blanko⸗Tagesgeld auf 2/½ bis 2/½ Prozent. Von Valuten errechneten ſich das Pfund mit 12,39½, der Dollar mit 2,49, der Franken mit 9,32½, Die Börſe ſchloß bei kleinſten Umſätzen in uneinheitlicher Haltung. Vereinigte Stahl⸗ werke gaben gegen den im Verlauf erreichten höheren Kurs wieder um ½ Prozent nach. Farben ſchloſſen mit 169 noch unter dem Eröffnungskurs, dagegen konnten ſich einzelne, wie Salzdetfurth, gegen den Anfang um ¼ Prozent befeſtigen. Nachbörslich wurde nicht mehr gehandelt. Am Einheitsmarkt waren die Groß⸗ bankaktien unverändert. Deutſch⸗Aſiatiſche Bank lagen unter dem Eindruck der fernöſtlichen Vorgänge erneut 7 Mk. ſchwächer. Dagegen gewannen Deutſche Ueberſeebank 1 Prozent. Von Hypothet en · banken ſind Deutſche Hypotheken mit plus 1 Pro⸗ zent zu erwähnen. Bei den heimiſchen Induſtrie⸗ werten zogen abgeſtempelte Sachſenwerk um 5½ Prozent gegen letzte Nottz an, Stärker gedrückt waren dagegen, ebenfals nach Paufe(23..), Vereinigte Glanzſtoff um 7½ Prozent. Von Kolonlal⸗ werten befeſtigten ſich Deag um ½ Prozent, Otabt 3 Mt Ratierungen der Bremer Baumwollterminbörſe um 174. Steuergutſcheine blieben unberündert Reichs ſchuldbuchforderungen: Ausg. 1: 1938er 100,12., 1939er 100,25., 1940er 100,12 ., 1941er 100., 1943er 99,37., 1944er 99,25 ., 100,12 Br., 1945er 99,37., 100,12 Br., 1946er bis 1948er 99,12., 100 Br.— Wieder⸗ aufbauanleihe: 1944/45er bis 1946/48er 80,25., 81 Br.— aproz. Umſchuld.⸗Verband 94,225., 94,975 Br. fheln-Malnische Mfttagbörse Behauptet Die Börſe hatte bei Beginn nur ruhiges Geſchäft zu verzeichnen. Die Kurſe lagen am Aktienmarkt überwiegend behauptet, einen ſtärkeren Rückgang hat⸗ ten nur Klöckner mit 136¼(138) zu verzeichnen. Vereinigte Stahlwerke kamen mit 123¼ um ½ Pro⸗ zent feſter zur Notiz. Maſchinen⸗ und Motorenwerte lagen bis auf Daimler, die Prozent leichter waren, durchweg erhöht. Demag gewannen%½, BMW und Fenimech. Jetter je Prozent. In der chemiſchen Gruppe notierten JG⸗Farben mit 169(169¼). Von Elektropapieren RWe mit 135(134¼½). Von ſon⸗ ſtigen Werten erhöhten ſich noch Deutſche Linoleum um 1 Prozent, Cement Heidelberg um/ Prozent, dagegen ſchwüchten ſich Reichsbank um ½ Prozent ab, auch Rheinmetall eröffneten 4 Prozent niedriger. Der Rentenmarkt lag weiter freundlich. Kommunal⸗ Umſchuldung wurden mit 94¼½(94,65), Wiederauf⸗ bauzuſchläge mit 80%(80½ genannt. Reichsbahn⸗ Vu ſtiegen auf 127¼(127½). Im Verlauf erfuhr die Grundhaltung am Aktien⸗ markt keine weſentliche Aenderung, Vereinigte Stahl gingen auf 123½¼½(123¼) zurück. Von den ſpäter zur Notiz gekommenen Werten hatten Scheideanſtalt mit 264½(262) eine Sonderbewegung bei größeren Um⸗ ſätzen, da, wie verlautete, Käufe von Großbankſeite vorgenommen wurden. Sonſt konnten ſich am Chemie⸗ markt noch Metallgeſellſchaft um 1 Prozent erhöhen, wührend Deutſche Erdöl 1 Prozent leichter lagen. Von Montanaktien waren Rheinſtahl mit 156½¼ bis 157 (155¼) ſtärker befeſtigt, andererſeits Buderus 1 Proz., Mannesmann ½ Prozent leichter. Die Veränderungen auf den übrigen Marktgebteten gingen über/ Prozent nicht hinaus, wobet die Abſchwächungen überwogen. Am Rentenmarkt wurden Kommunalumſchuldung mi 94½5—94,70 nach 94% genannt. Dekofama Neubeſttz er⸗ ſchienen weiter mit Pluszeichen. Von Liquidations⸗ bfandbrieſen wurden Meininger mit 101,45(101%¼8) genannt. Tagesgeld unverändert 2½ Prozent. Märkte Mannheimer Groſpiehmarkt Zufuhr: 70 Ochſen, 192 Bullen, 239 Kühe, 147 Färſen, 1172 Kälber, 55 Schafe, 721 Schweine und 8 Ziegen.— Preiſe: Ochſen 42—45, 37—41, Bullen 40—43, 35—39, 30—34, Kube 40—43, 34—39, 26 bis 33, 15—25, Färſen 41—44, 36—40, Kälber 60 bis 65, 53—59, 41—50, 30—40, Schweine), bi) und bꝛ) 55,5, c) 54,5, d) 51,5, g) 55,5.— Markt⸗ verlauf: Großvieh und Schweine zugeteilt, Kälber flott. Mannheimer Pferdemarkt Zufuhr: 25 Arbeitspferde und 20 Schlachtpferde. Prelſe: Arbeitspferde 1200—1850 RM., Schlacht⸗ pferde 75—235 RM.— Marktverlauf mittel. Baumwolle Bremen, 7. Fuli.(Amtlich.) Oktober 1208 Brief, 1205 Geld; Dezember 1138 Brief, 1137 Geld; Januar 1201 Brief, 1200 Geld; März 1337 Brief, 1235 Geld; Mai 1242 Brief, 1240 Geld.— Tendenz: feſt. der in hervorragender Weiſe durch ihre ſofortige Ein⸗ ſatzmöglichkeit, die auch benachbarten Werken in — Störungsfällen augenblickliche Hilfeleiſtung rachte. Die Beteiligungen an der Badiſchen Kraft⸗ lleferungs⸗Geſellſchaft mbch., Freiburg i. Br., der Schluchſeewerk⸗Ach., Freiburg i. Br., der Städtiſche Werke AG., Baden⸗Baden, der Großkraftwerk Mann⸗ heim AG., Mannheim, der Rheinkraftwerk Albbruck⸗ Dogern AG., Waldshut a. Rh., und der Kraftwerk Ryburg⸗Schwörſtadt AG., Rheinfelden(Schweiz) ſind unverändert geblieben. Eine weitere Beteiligung iſt durch Kauf von nom. 1 200 000 RM.— 37,5 Prozent der Aktien der Kraftwerk Rheinau Ach., Mannheim, erworben worden. Die GV. beſchloß, den nach Vornahme der erfor⸗ derlichen Rückſtellungen und Abſchreibungen verblei⸗ benden Reingewinn von 1 492 298 RM. wie folgt zu verteilen: Geſetzliche Rücklage in den Reſervefonds 74 736 RM., 5 Prozent Gewinnanteil aus 27 Mill. Reichsmark Ag. 1 350 000 RM., Vortrag auf neue Rechnung 67 562 RM. Bauſtoffe⸗Großvertrieb Ach, Mannheim. Durch Be⸗ ſchluß vom 18. Juni 1937 iſt die Geſellſchaft auf Grund des Geſetzes vom 5. Juli 1934 über die Umwandlung von Kapitalgeſellſchaften in der Weiſe umgewandelt worden, daß ihr geſamtes Vermögen unter Ausſchluß der Liquidatlon übertragen wurde auf die zwiſchen den Aktionären neuerrichtete Kommanditgeſellſchaft unter der Firma Bauſtoffe⸗Großvertrieb R. Künzig& Co. mit Sitz in Mannheim. Von der Frankfurter Börſe. Vom 28. Jull ab werden die zum Börſenhandel an der Frankfurter Börſe neu⸗ beziehungsweiſe wioderzugelaſſenen 45 Millionen RM. Stammaktien des Norddeutſchen Lloyd, Bremen, ferner die wiederzugelaſſenen 10,64 Millionen RM. und die neuzugelaſſenen 34,36 Milltonen RM. Aktien der Ham⸗ burg⸗Amerikaniſche Paretfahrt⸗Attien⸗Geſellſchaft(Ham⸗ durg⸗Amerita⸗Linie) in Hamburg, amtlich notiert. Von dieſem Tage ab entſällt die Notiz für die alten Aktien. Da der größte Teil der Stücke zu 300 RM. der Rhein⸗ metall Borſig AG in 100⸗ und 1000⸗Reichsmark⸗Stücke umgetauſcht iſt, ſind vom 2. Auguſt 1937 ab nur noch die Stücke zu 100 RM. und 1000 RM. an der Frank⸗ furter Börſe lieferbar. Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. „Quli 7957 vorm. — mnmronng— Auſhlemm — mmmnm— Inbrumhon, rrg Vn aιοοοι fĩι in cb H⏑ Ofieum a fube/ Noerm- Vocho Quvunm ꝰ m⁰, ogegen Sorunfegen 4 Ohere, Obeειενς π Schnes à. Schneefrel Gebete mi, 4 5, ſme —*—.— Die Wiederherſtellung des ſommerlichen Wet⸗ ters macht weitere Fortſchritte. Das oſtatlan⸗ tiſche Hochdruckgebiet gewinnt mehr und mehr Einfluß auf die Wetterentwicklung Über Deutſch⸗ land. Dabei wird die Zufuhr kalter Meeresluft unterbunden und durch mildere Luftmaſſen er⸗ ſetzt, was auch ein Anſtieg der Temperaturen zur Folge hat. Die Ausſichten für Mittwoch: Wolkig bis hei⸗ ter, trocken und wieder wärmer, ſchwache ſüd⸗ weſtliche Winde. und für Donnerstag: Heiter und warm, veränderliche Winde. 4 Rhelnwossersteind 0 28. 7. 37 J 27. 7. 87 Woldshur.„„„ 82⁰ 317 Rheinfelden„„„„ 311 305 208 20¹ Kehl.„ 9— 90 825 822² WMenee 500 488 Maonahelm„„ 396 385 K 3 28 257 Köln 0 0* 99 234 229 Neckerw/asserstunel 26. 7. 37 27. 7. 87 Dbledeshelm——— n Maonnhelm 384 876 Metalle Berliner Metallnotierungen Berlin, 27. Juli. RM für 100 Kito: Elertrolyt⸗ kupfer(wirebars) prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 81; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98 bis 99 Prozent in Blöcken 133; desgleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 Prozent 137; Feinſielber 38,90—41,90. ...... 7 77. 7—— Fronkfurter Sement kletaelderr 193,75 199,35 J Ver. Ot. Oele.... 139.— 139.— Reichsbank.... 213.78 215,— Zuapo, Weshe 138./0 125,% Ver.or. Mehelnerke 163,— 163.20 Zellstoh waldbor. 164,50 163,50 flektenbõ Beumer,Benz 183.— 137] Westetereln. jzd,s0 19.75 Rbein.ypotö.⸗Babk 150.50 150,.—f fiaskethaf Braß 123,.— 142,0 fVVeri. Ci.— 237,50 ektenbörse vo thal Hraht. 5 LVerl.Glanzet. Elbert. Deutsche Bragf.. 152.— 181,— Lelist. Waldb.Stamm 165,— 164,— Hamburs Blektro.. 157,— 138,12J Ver. Harz. Porti.-Ct. versicher.-Abtlen esworeinsl. Werte 28.7. 27.).] Berkteßel inolegmn, 18,— 188,.— Bank-Aktien Verkehrs-Aktlen 129.— 128.50 Harburger Cumimt“ n 335 Ver. Stahlwerke.. 128,50 123,25 Agchen-Munchen. 1080,.— Zhn Beiengant..27„ Burteheene Field 45 19 Badlsche Bank., 131,50 121,50 46. Verkehrzwesen 129, 150,50 Hardenen Beraban 178,28 176,20 föVer. Oltramarinfabt.— 14),— Aflfanz Allgem.... 270,.—— Bi bsanl. 30 104 62 104,621 Burlacher Hof... 105, 105, ber. Hyp. Wecüsei 100,——Alis. Lok. u. Kraftw. 7 Hedwieshütte..— LKosel Telegr.-Dr. 147,— Aliians Leben—— t, Dt. Neichsanl, 88.30 Elend.Wetger⸗ Fr.. 198,2 199·50 gemmerg. Pfivalbe! 115,12 11512] Hbz.-Amér.-Paketfü. 15,75 16,15 floeseb Bis à, Stabi 126,.— 136,.— Wanderer-Merze,. 181.50— er Fgieat v. 10927 90·62 93·62] Ei. Kicht& Kra:: 158,75 15,——————.— fibs,-Sudam. Dpfsch, 3055 Föie Hoizptasn Fhiſtoo 11— 139.— Westd. Kaafnon 48. 60— 90,42], Kolontal. Padiero .Abi. d. bi. 5 Lebr an.::: 135.— 185'28] Presgger paär.: 18·55 1155 J Si Sllesnen 0 2 finieer 5 Wf Baſeg, Kanm o fäh3) Ver Durtrhn... 144.75 142.— 5„„„ 0 35 5 1„ denbahn—— mmob.-Ges.„Drahtind.**◻ Guln*** 13Jeabergeen“ 1,55 ff Flalg. oih-Bant 11 165.5 fughege Gedr.““ 143— 146,2½ Wiäner zielaht 10/%½— Sfavf fiin.. Eisend- Wiis 38.5 97.25 92 babler..— 134 Reichsbank.... 214,87 214,50% ladustrie-Aktlen 229,75 229,50 Fahls Porzellan 142,— 2 — Gie neene e 1 3J F eiene— fe Lror Derlsankorso 3 erkehrs-Aktlen 5 92 133.,50 138,— 137,25 103%5[ Kebeihr 27itöß. 18.5 12.—————— e sel Fnfes ufgzer 1½62 127 30 J bi. eſehsb.... 14½50 127,62 Zuesburs. Marnpers 150. 143·75] Forsw u. Chem. Fb. 1627 1627 .24 101•28 101½5 Hanfwerke Füssen. 127,62 133.30 Vorsloher.-Aktlen 8. Motoren(BMW). 162.25 03.— Foiimar& lonedan. 194,20 13.—. Aun. ai 20 99,590— Harpener Berzbau. Alllanz Lebe—— Baxer. Splegelalas 20 184 Fötis. Led. u. Wachs 1885 123/ 4(Alez.-K Ptd. 12,680 12,210 12.698 12.725 —— ochkief Pesen 183 120,— n 133·0 1375J Kronorſas Meraff, 153,30 18/25 S Bucvos- 11570 5.%5 88„782 ,58 96.25 96,25 J Holzmann Phll... 150,50 151,— HannhefmetVersich.—— ſBergmann Biektr. 15 216.— Lahmever& Co.. 132,50 132,25 Beis.(Brüss, u. Antw.) 100 Belza] 41,90 41,570 41,390 4170 101,62 lise Bergban.— 100 Württ. Transportver—— raunk. u. Briketts 6,75 Laurahltte 29,75 Braslillen(Rlo de Ja Mitreis.166 0,168 10/ 07165 5 101,25 Junghans Gebr.„ 0 135•12 139.— Berliner Bremer Vnlkan 3 68.— Lindes.- Eismasch. 5 126.25 12⁵˙62 ünemark(Kopenh.) 100 Kronen 55.270 55,890 55,340 55,460 99,50 Kall Chemle.— 120˙57 Bremer Wollkamm. 13/˙50— anneschanngöhren. 152.— 153·50] Danzia(Danzis). 100 Gviden] 47,100 47,200] 47,100 47,200 25 101,25 do, Aschersſeven— 143•25 Kassdkurse Broun Baverl. 132.75 131.— Mansfelder Bergban 154,— 154,—[ Euslang(London)., 1 Piond 12,380 12,41%] 12,305 12,425 .„„„—. 9,————— Beck 155.— 13ß.— Buderus Eisenwerke 150“— 190,— Markt. u. Kühihaſie 150,75 150,57 Esiand(Kev.-Fai.) 100 estn. Kr. 6/.930] ö65,070 8/,550 66,070 0 101,62 191,45 255.— 215.— r Werte 7 Zontt Gumpm 137,62 137.3/ Masch'bau-Untern. 143.75 142˙75 Flunland(Helsingf.) 100 finni. Mu. 9,475 5,485 400 5,490 — 100./ Knorr-Heitbronn 102.— 102•75 5% Dt. Reichsanl. 27 101,62 101.6 almler-Ben:—174.25 Masch.-Buctan Wolf 142— Frankreleb(Paris). i00 Francs] 9,301 9,319 9,376 9,844 e⸗ 13 19352 Fahmevenſr. Drann 102.— 14—15 f. 4% 40. do. v. 183⸗ 13657 128·02] Bt,tant Tetesr. 2 5 120,75/ Nantemanghntte. 177— 175,.—] Sriecheniand(Athenj 100Drachm. 2,399[ 2,355 2353 27507 ee e i5— 16.— B. Kbdesseſ geaizen, Fetſc f löl— Leres, Fere. iig lir fene. 0 0 40 12335 90— do. Walzmühle. 5 134·ñ4 piandbriefe Deutsche Kabelwk.——03 165,371 Orenstein& Kopöei 55 2 leians Kerkiaviß K15 55,350 55,450 55,400 55,70 12•15. 55,50— Mannesmannröhren. 155,12 150•25 o pr.Ld.-Pidbriefe Deutsche Linoleum—,— Kathgeber-Waggon 138,.— 139,50 Italien(Rom.Mafland) 100 Lire 13.490 13,110[ 13,050 13,110 0. Kau.. 101·52 101,92] Retaligeseiischaft 185,12 158. noi..-R. 19.—— JBeutsche Steinzenn—— Fneinfejden Kraft. 230,— 230,25 Jabas(Toblo u. Kobe). 1 Vey 9·715 39,770 9½19 0,72¹ do. Gakom.-iri 58.25 96,50 Me:„. 135.— 125.— 32 do. do. R. 2l—— IRrener Meil... 2ein, Peauntonfes 130550 130,25 Jusoslaw.(Beie. 2afr.) 100 o. 3,584 5,706 ,½694 5,06 s Soter-Lan. 101.80 101½, J Pfafz Fapferherkz 155.———6% g0. 90. Komm Ss Fheln. Safiserte 156.2. 188'7 Kanzde Ktontreah 1 Kan, Boller 40 45)090] 43500 43755 e, e Fhein-Main-Donau2?:— Rheinelektra Stamm—— dpf. 1— I. Diehf und Frafi 106,25 157.— 5 tosek Megtan 48 49/37 148,25] Norwegen T6 l00.. 100 Kronen 62..280 62,410 85 5 5 7 33— 134.62 do. Vorzussaktien 134 1—%% do. Kom.f W eghe nzingerbinlonwerke 133 13.———— Rr 9 See 1640 420 47100 4700 voneirie-Annes feterere 1 kl— zaer, gbL F S, h 4 4— 2—◻⏑⏑ 140.— 140'25 38,75 143,25 Saledetfurth Ka— 165 umünlen(Bukarest 100 Eei].*— Aubefps Zchetoß 15,— 1335] Sehveterr c.. 1, 5 133•— Fernels, Fizadt ff 113.— Seferherer Fewent 13.— 12,—f Seboſth.-Batzenpofe, 160,50 10513 oenier Kabr Aeebe 0 14320 17020 yr. Motor.-Werke—05 Sehwartz, Storehen 117˙25 1* 75 8 Bank n. Disconto Cerresbelm Gla⸗ 157.— 157.— Slemens& Halske Lschechoslowahel(Praz) 100 Kr. 5,51 3,609 6,651 67668 i 0 Se 26.— 123.— 8.———— 135.— 1387.—————++ 132.— 150ñ½50———◻—⁰ 16˙80 Zarnes 1türk. Ptund] 1,976 1,962] 1,976 1,882 erel Kleinlein.— 2 5————. 5 32˙12 kger Zin 45 maarn(Budapest)„ 2 1 Pensõ!—*——— en-Besizh, Oei„„ Sinner.-Grünwinkei: Peeraner Baun„. 193/7 12½75] Sritzner.Kagsei. 3·25 52,12 Syd. Zuches 209,75 Uraguay(11 1.459 Borerlilim. 157.— 1s5,50J Stdd. Zveher. 256.—— Eeziize, Aipn.- kir, 128½5 1f55 I Ernschsit⸗ kerin. 16—— fiä:::— 1U me Gewribel 34] fil 55 404 —————* „Hakenkreuzbanner“ Dienstag, 27. Juli 1937 Die Wochenſchaureporter im rrommelfeuer Jotograf des Todes/ Mit der Kamera gegen eine brennende Munitionsfabrik/ Erlebnisbericht von Niſſen Ich war Wochenſchau⸗Cutter bei der„Cine Arte de la Argentina“, einer Filmgeſellſchaft in Buenos Aires, die den ganzen ſüdameritani⸗ ſchen Kontinent mit ſpannenden Bildberichten beliefert; das heißt alſo, ich ſtand an einem langen Tiſch und ſetzte die Bildſtreifen in paſ⸗ ſender Reihenfolge aneinander; die Jagd in den Lüften... heulende Motoren... krachende Bar⸗ ritaden... ſchreiende Menſchen... brennende Oellager... raſende Pferde... Ich hätte kein junger Menſch ſein dürfen, uen nicht die Sehnſucht zu verſpüren, dieſe Dinge, die ich hier am unbedrohten Ort aneinander⸗ klebte, in Wirklichkeit zu erleben Eines Tages meldete ich mich daher bei unſerem Chef. „Senor Molino,“ ſagte ich,„geben Sie mir die große Chance! Laſſen Sie mich einem Ihrer Operateure auf ſeinen Fahrten aſſiſtieren...“ Senor Molino überlegte einen bangen Moinent. „Bueno— gut!“ ſagte er dann. Ich war reſtlos glücklich. Molino hatte beſchloſſen, mich dem nächſten Mann zuzuteilen, der auf eine größere Fahrt beordert wurde; dieſer Mann war Mac Gerard, ein Kanadier franzöſiſcher Herkunft. Unſer Ziel war Bahla Blanca, wo ſeit zwei Tagen eine große Munitionsfabrik brannte. Wir näherten uns mit ugſerem Tou⸗ renwagen, in dem die ganze Apparatur verſtaut lag, bei hereinbrechender Dämmerung der Stadt. Schon von weitem erblicken wir, wie ein dro⸗ hendes Fanal, eine feurig beleuchtete Rauch⸗ wolke— die brennende Munitionsfabrik.. „Aufnahanen zu machen, meine Herren, iſt vollkommen unmöglich und außerdem ver⸗ boten!“ ſagte uns der Kommandant der Ret⸗ tungsmannſchaften, der unſeren Wagen anhielt. „Wir ſorgen nur noch dafür, daß ſich der Fa⸗ hrik im Uenkreis von zwei Kilometern kein Menſch nähert... Ein Fabrikteil iſt bereits ge⸗ ſtern mit der geſamten Munition in die Luft geflogen, und es iſt uns trotz fieberhafter Löſch⸗ arbeiten nicht gelungen, das Feuer einzudäm⸗ men. Wir haben bereits dreiundzwanzig Tote und fünfzig Schwerverletzte zu beklagen.“ Ein Spiel mit dem Leben „Unmöglich und verboten— das ſind zwei Worte, die es bei uns nicht gibt!“ flüſterte mir Gerard zu.„Wir warten eine halbe Stunde, bis uns der Kommandant vergeſſen hat— und dann— los!“ Tief in den Wagen geduckt, zogen wir unſere Aſbeſtanzüge über, machten die Ka⸗ mera aufnahmefertig, und als niemand uns be⸗ obachtete, ſprangen wir aus dem Wagen und raſten über das Feld auf die brennende Fabrit zu. Langſam wurde die Hitze fühlbarer. Jetzt waren wir nahe genug, uen das unheimliche Kaiſtern des Feuers zu hören— das Knacken und Springen der Balken; der Rauch füllte er⸗ ſtichend unſere Kehlen, und die Augen tränten trotz der dicken Autobrillen. 323— Gerard baute ſeelenruhig mit meiner Hilfe deiit Apparat auf und begann zu kurbeln... das mußte eine herrliche Nachtaufnahme werden. Plötzlich gab es einen entſetzlichen Knall! Ich ſah eine ſtrahlende Fontäne vor mir in die Luft gehen... dann riß es mir den Boden unter den Füßen weg und ich wurde vielleicht drei Meter weit fortgeſchleudert.„Kopf hoch und Augen offen halten!“ hörte ich eine brüllende Stimme neben mir. Gerard! Auch er war ſamt dem Apparat von der Gewalt der Ex⸗ ploſion weggeſchleudert worden, ſtand aber ſchon wieder und drehte; drehte— während ein gan⸗ zes Munitionslager zum Himmel aufſchoß.. Als wir nach Buenos Aires zurückgekehrt wa⸗ ren, ſagte man mir, daß ich meine Geſellenprü⸗ ung beſtanden habe. Und ſchon rief eine neue ufgabe: In Roſario fanden Truppenübungen der argentiniſchen Armee ſtatt. Abermals ent⸗ Der große Tag brach an. Gerard und ich be⸗ obachteten klopfenden Herzens, wie die einzel⸗ nen Truppenformationen langſam in Bildnähe kamen. Vor uns entfaltete ſich ein großartiges Bild!“ Marſchierende Regimenter, Kavallerie, ſchwerfällig holpernde Artillerie, kleine behende Tanks ſtellten ſich unſerer Kamnera. Fieberhaft tauſchte ich die Filmrollen aus. Niemand be⸗ merkte uns in unſerem Verſteck. Die Kamera als— Zielſcheibe Mit einem das Trommelſfell erſchütternden Krachen begann die ſchwere Artillerie ihr groß⸗ Werkieierstunde zum 100jährigen Jubiläum des Werk es Borsig der Rheinmetall-Borsig AG. Die„Borsigs-Lokomotiv-Werke“ in Berlin-Hennissdorf feieiten gleichzeitig mit der, Borsig-Rheinmetall AG“ in Tegel den Tag, an dem vor 100 Jahren August Borsig, dem Gründer des Werkes, der erste Eisenguß gelang. Unser Bild: Elick in die Maschinenhalle des Hennigsdorfer Werkes während der Ansprache des Reichsverkehrsministers Dr. Dorp- müller, dem bei dieser Gelegenheit die 100. Schnellzugslok omotive der Baureihe 03 übergeben wurde. ſandte die„Cine Arte“ Gerard und mich zu den Aufnahmen. Auf das erſte Hindernis ſtießen wir bereits im Kriegsminiſterium, wo anan uns die Erlaubnis, das Manöver für die Wochen⸗ ſchau drehen zu dürfen, glattweg verweigerte. Gerard aber war feſt entſchloſſen, die Truppen⸗ übungen trotz des ſtrengen Verbotes zu kurbeln. Auf einer Erkundungsreiſe entdeckten wir ein kleines verlaſſenes Haus am Rand des Caenpos, auf dem die Truppenübungen ſtattfinden ſollten. In der Nacht vor dem Manövertag ſchlichen wir uns dort in aller Heimlichkeit ein. Wir ka⸗ ſchierten den Apparat, ſo gut es ging, und ſtell⸗ ten ihn an einen der glasloſen Fenſterrahmen. Weltbild(MI) artiges Lied zu ſingen. Da ſchrie Gerard ur⸗ plötzlich:„Decken!“ Ich warf mich zu Boden und ſchon fühlte und hörte ich ein furchtbares Krachen und Splittern, das unſer Häuschen in den Grundfeſten zu erſchüttern ſchien. Beißen⸗ der Pulverdaanpf füllte den Raum! Und wieder derſelbe Krach und der gleiche Stoß... lauter, näher„., ein Balken fiel von der Decke herab — noch einer... ſtürzte dicht neben meinem Kopf nieder— ich blickte zu Gerard hinüber. Der Operateur lag, wie ich, flach auf dem Bo⸗ den.„Hat keinen Sinn, weiterzudrehen“, ſagte er.„Ich weiß jetzt, was für ein Ziel die Artil⸗ lerie hat— unſer Häuschen hier!“ Mir ſchien einen Augenblick das Herz ſtillzu ſtehen.„Was können wir denn nur tun, um Himmels willen“, fragte ich den Kanadier, wäh ⸗ rend es um unſer Haus tobte, als ſei die Hölle los.„Abwarten, bis eine Schießpauſe kommt'“, beruhigte mich Gerard. Dieſen Worten folgte ein Lärm und eine Erſchütterung, gegen die alles bisherige ein Kinderſpiel war.„ 1 nach oben“, ſagte Gerard. Ich blickte vorſichtig empor und ſah den blauen Himmel. Man hatte uns das Dach wegraſiert. Nun war es aber höchſte Zeit zu handeln! Gerard kroch zu mir herüber, in der Hand das große weiße Tuch, mit dem wir die Linſen zu ſäubern pflegten, und band dieſes Tuch an den Balken, der ſo dicht neben meinem Kopf niedergefallen war. „So, anein Junge“, ſagte er,„jetzt wollen wir die weiße Fahne hiſſen und uns ergeben...“ Geduckt ſchleppten wir den Balken zum Fenſter und ſchwenkten wie wild das weiße Tuch hin und her... Nach einer guten Weile ſchien man uns tatſächlich bemertt zu haben. Die Beſchie⸗ ßung hatte aufgehört. Das erſte, was ich ver⸗ nahm, war eine zornige Stimme, die rief:„Sie ſind verhaftet...“ Unter Bedeckung wur⸗ den wir als Spione dem Militärgericht einge⸗ liefert und erſt nach langwierigen Verhand⸗ lungen freigelaſſen; die„Cine Arte“ mußte eine empfindliche Geldbuße erlegen. Die beiden Möglichkeiten Der berühmte Arzt Virchow kam nicht immer gut mit ſeinen Mitarbeitern aus. Oft war er ſehr heftig, wenn ihm eine andere Meinung als die ſeine entgegengehalten wurde, und dann ließ er ſich manchmal zu unbedachten Aeuße⸗ rungen hinreißen. So brüllte er einen Unter⸗ arzt, der ſich mit ihm ſtritt, einmal an:„Ent⸗ weder ſind Sie verrückt, oder ich bin es!“ Das wollte der junge Mediziner nicht auf ſich ſitzen laſſen, und um ſeinem Vorgeſetzten einen Denkzettel zu geben, ging er ſchnurſtracks zu einem Pſychiater und ließ ſich auf ſeinen Gei⸗ ſteszuſtand hin unterſuchen. Am nächſten Tage legte er ſeinem Herrn und Meiſter ſtumm ein Atteſt vor, wobei er nur auf die Worte wies: „Die ärztliche Unterſuchung hat ergeben, daß Herr X. M. nicht verrückt iſt.“ Chineſiſches Der Großvater hatte ſeinen Enkel in die Stadt geſchickt, um Medizin zu holen. Auf dem Rückweg ſtolperte der Kleine, fiel hin und zer⸗ brach die Flaſche. Als er dem Großvater ſein Mißgeſchick erzählte, wurde der ſehr zornig und fing an, ſeinen Enkel zu verprügeln. Das ſah der Vater. Er lief hinzu und begann, auf ſich ſelbſt einzuſchlagen. Da hielt der Großvater im Prügeln ein. „Was treibſt du da für merkwürdige Sachen?“ fragte er den Vater. Der erwiderte:„Wenn du meinen Sohn ſchlägſt, warum ſoll ich da nicht deinen Sohn ſchlagen dürfen?“— Sooon Bart! Bei den letzten Ausgrabungen in Babylonien hat man Steintafeln gefunden, deren Inſchrif⸗ ten die Gelehrten als die älteſten Witze der Welt bezeichneten. 5 Müſſen dieſe Archöologen nicht freudig über⸗ raſcht geweſen ſein, die älteſten Witze einmal zur Abwechflung in Keilſchrift zu leſen? Veachten 6ie bitte den Neckartal lsepfleste cuche Trotæ des otattgefundenen Brandes geht der Wirtscheftsbetfleb unpvermindert weiter. inh.: J. Dorst, Küchenmeister couIEA SlLEMTA 11,5 (Breite Straße) (eschüftszoppen von Mk..60 on Adam Ammann Spezielhàus für Berufskleiduns Qu 3. 1 Fernruf 23789 ee pHOI 8 O HERZ Konsts frasse N 4. 1/½14 Hauptſchriftleiter: Dr. Wilh. Kattermann. Siellvertreier: Karl M. Hageneier.— Chel vom Dienſt: Helmuth Wüſt.— Veränzwpriiſch für Innenpolitik: Hel⸗ für Außenpolitik: Dr. Wilhelm Kicherer ein Urlaub; Vértreter: Kark M. Hageneier); für Wirtſchafts⸗ politit 38———— 5; für Be g: 3 Sagg(ig Urlan Fritz Haas); für Kultur⸗ Schulz; für den 10 Lokales: Karl M. Hageneier; Geſtaltung der B⸗Ausgabe: Wilh. Ratzek, i. V. Helmuth Wüſt: für die Bilder die Reſſort⸗ muth Wüſt; aas(in Urlaub; Vertreter: Pollfi, Feuilleton/ und Beilagen: Helmut Heimatteil: Fritz Haas; für Sport: Julius Etz; etünd i ämtliche in Mannheim Ständiger Berliner 5 Berlin⸗Dahlem. Berliner Schriftiettung: Hans Graſ Reiſchach Berlin SW.68 Cbarlottenſtr 15 v. Nachdruck ſämtlicher Oriamal berichte verboten. Sprechſtunden der Schriftleimna: Täalich 16 bis 17·Ub (außer Mittwoch. Samstaa und Sonntaa) Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druck und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag Fernſprech⸗ Nr. für Verlaa und Schriftlenung: Sammel⸗Nr—*— EGmböcg. Sprechſtunden der Verlagsdtrektion: 12.00Uhr(außer Samstag und Sonntag): Für den Anzeigentei verantw.: 1. V. Fritz Richter Zur Zen gelien tolgende Wreisliſten: Geſamtausgabe Nr. 1. Ausgabe Mannheim Nr. 3 Ausgabe Weinbeim Ni. 7 Ausa Schwetzingen Nr. 7 Geſamt DA. Monat Juni 1937 über davon: Mannheimer Ausgabe Rbei„489899 Schwetzinger Ausgabe übe„68609 Heinbeimer Auscabe über;„%0 itarbeiter: Dr. Johann v. Leers 50 000 „ Zür. Hinderreiche Sonderangebot Kompl. nat. lackierte Küchen, m. Tiſch, St. u. H. ab 138.—f Kleiderſchr. ab 36.- Woillmatr. in beſt. Verarb. je n. St.⸗ BUCHER L1,2 RUE 25221 MXANNHEIM machit den Sommer nicht— eine dumme Bedensort— denn wenn eine Scwalbe einen Platt meidet, dann blelben die ondern auch weg. Genau 5o isi's 15 im Geschöfisleben. Einen Kunden schlecht bedien, da bleiben Viele, viele diesem Geschöft fern. Deshalb immer veder uns er Grundsalz: gute und schõne Nõbel in großer Angebote unter den Verlaa dieſes Blattes erbeten. uben Arreonmtel.—Moxgerassgabe Lubexraum 200—300 Um, mit Mampen u. wenn möglich mit Gleisanſchluß, ſofork zu mielen geſucht. I sollten sich mol endlich eine moderne„Rheinme tall“⸗ nRechen- od. Addiermaschine Nr. 8318 VS a— onschoffen. Angebot und Vor- gchöne 4Jim⸗ mer⸗ Vohnung part., m. Badezi. Speiſekam., auf 1, Auguſt für 85% zu vermieten. Hulobvot 1000 Koffer 2ʃ zeigt Aa 3 äußer 2 Koffer-Kraft IIzuvertäſſ., zu Zuſchr. u. J1,0 Breit)str. im Hokenkreuꝛbonner R 3, 14-15, oder durch unsere Träger Qugl. Komplette Auswahl ernünffi pr 3 Schl„ 270.— usv/ ahl zu vernünfligen Prelsen. Anzuſeh. Federbellen. ZiſcheAnkauf bho e Stühle, Chaiſelg. Marco Roſa, v. 27 f an, Eifen⸗ von Parkring 25. bettſtellen ab 16.50* Fernruf 528 72. Möbelfachgeſchüft artem Zahngold 6381ʃ9 5) Fnrgeti Gold Verschiedenes ndsdarlh. u. 2 Kinderreichenſch. platin In der Silber Leckatſtadt Friedens Qu 5, 17/19 man zülher- fast 1100 ꝗqm voll Quslitõis NMöbel oeder- mart Konlen- u. Casherde APEI 355 Fachgeschäft denüber Mode⸗ J. Arz'—— Einheitsmĩetverträge Elfenſtraße 26 1.78— fuf 22435JT[I— M1“388— Brauchb. Kohlenh. werden anzekauft. Eheſtandsdarlehen Teilzahlung. lach Inserute Aad wichtisl führung jedetzeit gern durch die Büro-Eintichtunęsfifme Kani Augusta- Anlage 3 gegenüber pslesthotel Mäannheimer Hof Offene Stellen Servier⸗ fränlein ſofort geſucht. „Stadt Köln“. R Fernfuf 40900 und 40909 (8319V) Goldene Herren⸗—Auiomarkhi Armbanduhr verloren a. Sonn⸗ tagabend v. Rhein⸗ bad Herweck bis z. Steuerkreier wagen neueres Mod., bis.7 Ltr., Kabr. od, .— in 5 1 Liwer 63 b. g.„Dr..] zahl. zu kaufen geſ. neider, Zehnt⸗ Rheinhardt, L. 2, 7. ſtr. 43.— Daſ. 4 Elaſtik⸗Reifen 850 (13 365“ 130, für 50„ zu verkaufen.(17 807 fK Ur vernieten 1t Autosf moterne füxelbstiahror 3 neue Wagen Imnihusse ph. Hurtlien 2 M 7, 8 Imnibusverkehrsges. (kinzingerhoij Ludwigshai., Ludwigsplatz 7 Fernruf 21270 — Fernsprecher Nr. 623 50. 4 — 2 Verlag u. Sch banner“ Aus Trägerlohn; ——3 Ausgab⸗ ohn: n Fit die Bei Irüh⸗Au f0 01 Der Wenn in Sänger zu Sängerbu ſammenkomm uns alle an. Welcher deutſ die Macht des nalſozialiſtiſck ßen zugleich deutſchen Liet Kolonnen, di kenntnis auf Lieder des Ka fragt, warum geht? Ueber politi kutieren. Ma erörtern, prop haupten wolle Der Nationalf ſches Beke Sendung deu verſtandesmäß tiſch vertritt, d an auf der Eb dem geſungene ſchen Kampf. Die Kolonne BoM demonf bare politiſche gen ihren Zukunft de mengrüße“ der Verhetz Augen der Mi dern die Gleich oberten die He lichen. Oder, Reichsmuſikkam ausſpricht: Si, einen unſich ſulturzerf Die Marxiſte Muſik, Aber d jene„Klavierſe Trompeten“ zu 12 RM. Das aus deutſchem den Wall gegen allen Ebenen. Mit welch lönnen wir er Lieder des Ka rungenen Mach beit und der F Iſt es da nickh Deutſche Sänge Breslau werde irgendwelchen Sänger des der Wie ſich durch einmal im Jah Hückeberg zur am 1. Mai gei ſo bedeutet B zur Lebens! klangmächtigſten