ember 1937 ritt RN-. 60 nlaſigebühr) itt RA.60 2 NM. 80 r Humorist 26 s der Musik nsation d unerreichte Alde gel —— weigt orgessen. so viele? Männe ntlaof ief bis er obffölſt, Nochtell. dron ———— 3* * 3 legen! e einischen stellung Vert- II rorbeitet Ads.-Werkst. mopr. 2719ʃ llen Vororten ch Teilxahlungl onberger Derstr. 19 echer 50636 Zimmer ermieten Iner rmieten. barlerre 821 V) leich, zu verhilft ne nzeige im Duzbanner“ —— Verlag u. Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernſ banner“ zn Burg A erſ Trägerlohn; durch die oſt.20 RM.(einſchl. eld. Ausgabe B erſch. wöchtl. 7mal. Bezugspreiſe: Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch Früh⸗Ausgabe A „ höh. Gew int wöchtl. 12mal. es6g rei Haus monatl. 1. ohn; durch die Poſt.70 RM. S 50,96 li) 11 15 e f. Poſtzeitungsgebühr) zuzügl. 75 ..70 M. 1. erhind., .⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das„Hatrenkreuz ſe: Frei Haus monatt..20 W1. u. 50 11. f. Beſte M3üal. 42 55 U kehgeld⸗ 0 23 ellgeld. Unſpr. auf Eliechlbiauna⸗ 7. Jahrgeing eht kein MANNHEIM Zenen 8ö Bf e 5 Millimeterzeile im Textteil 45 Pf. meterzeile 4 4 Die 4geſpaltene Mit ungsort: annheim. Usſchließlick Nummer 433 limeterzeile im Textteil 18 Pf.— her Genichts tand: 55 afen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannheim.— Mner ATEIT ToBDWsTBABENE genz Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Mimimeterzeile 15 Dlie 4 alt. Mannbheimer Ausgabe: Die 12gef 4— 15 W. Wie L0ealt Fmnge und t. Millimeterzeile 10 Pf. Die Ageſpalt. einheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Milli⸗ Zahlungs⸗ und Er⸗ annheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigs⸗ inzelverkaufspreis 10 cfenn. Samslag, 18. Seyfember 1937— Mandzarramgszerie in der Wener,Rolunde⸗ Das Wahrzeichen der öſterreichiſchen fjauptſtadt iſt volnommen niedergebrannt Der politijche Tag Die engliſche und die franzöſiſche Regierung haben ſich zu einem bedeutſamen Entſchluß durchgerungen. Sie verzichten auf die See⸗ kontrolle an der ſpaniſchen Küſte, die auf Grund der Beſchlüſſe des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes eingeſetzt worden war. Man nimmt an, daß die Regierungen ihre Schiffe, die ſie bisher zur Kontrolle anwandten, für die„Antipiratenkontrolle“ im Mittelmeer verwenden wollen. Damit hätten die Beſchlüſſe von Nyon ſchließlich auch die Ueberwachung der Seeküſten Spaniens veranlaßt. Damit kann jedes Schiff von jetzt an ſpaniſche Häfen anlaufen, wie es ihm beliebt, und braucht nicht mehr zu fürchten, daß Kontrollſchiffe es von ſeinem Kurs abzubringen verſuchen. Es muß lediglich nach wie vor noch die Kriegsſchiffe der ſpaniſchen Streitparteien fürchten. Nun ge⸗ ſteht man in London überhaupt beſchämt ein, daß dieſe Seekontrolle ſich niemals als ſehr wirkſam erwieſen habe. Dieſe Meinungsände⸗ rung iſt erſtaunlich. Und es ſcheint, als haben die Londoner Kreiſe recht, die behaupten, daß ſich jetzt überhaupt ein Stimmungsumſchwung ſowohl in Paris als auch in London bemerkbar mache. Der engliſche„Star“ meldet ſogar, daß dieſe Maßnahme möglicherweiſe das Ende des Nichteinmiſchungsausſchuſſes bedeuten werde. Es wird in dieſem Artikel beſonders darauf abgehoben, daß dieſe Entſcheidung nicht durch irgendwelche vorherigen Konferenzen getroffen worden ſei, ſondern nach freier Uebereinkunft, die wieder einmal beweiſe, wie eng die Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen Frankreich und Eng⸗ land ſei. Wenn man ſo ſtolz auf dieſe Zuſammenarbeit pocht, durch die man anſcheinend andere Mächte bewußt vor den Kopf ſtoßen möchte, ſo weiſen wir einfach und ſchlicht auf die Achſe Rom— Berlin hin. Man täuſche ſich in ihr nicht. * Der große japaniſche Angriff im Raum zwiſchen Peiping und Tientſin hat offen⸗ bar die Entſcheidungsſchlacht gegen die ſtarken, im Norden konzentrierten chineſiſchen Truppen gebracht. Man ſchätzt dieſe Armeegruppe auf 300 000 Mann. Sie iſt dazu beſtimmt, das Ge⸗ biet zwiſchen den etwa nordſüdlich laufenden Bahnlinien Peiping— Richtung Hankau und Tientſin— Richtung Nanking gegen einen japa⸗ niſchen Angriff zu ſperren. Der japaniſche Auf⸗ marſch iſt vor etwa einer Woche beendet wor⸗ den. Seitdem haben ſich Kämpfe entwickelt, die allmählich die ganze Front erfaßten. Obſchon ſich die Meldungen der beiden kämp⸗ fenden Parteien teilweiſe widerſprechen, hat man doch bis jetzt den Eindruck, daß die Ja⸗ paner alle Ausſicht haben, die chineſiſche Front planmäßig aufzurollen. Sie bezeichnen ſelbſt als ſtrategiſches Ziel die Säuberung Nordchinas bis zum Gelben Fluß. Dazu iſt allerdings zu ſagen, daß die Entfernung bis dorthin noch groß und die chineſiſche Gegenwehr beträcht⸗ lich iſt. Die Japaner ſelbſt rechnen damit. Der chineſiſche Rückzug nördlich Schanghai iſt in⸗ zwiſchen abgeſchloſſen worden und die Gegner haben ſich wieder feſtgebiſſen. Die Kämpfe dort haben gegenüber der Schlacht in Nordchina nur geringes Ausmaß, ſo intereſſant ſie dem mili⸗ täriſchen Beobachter durch die Geſchicklichkeit der chineſiſchen Verteidigung mit ihrem unſichtbaren Grabenſyſtem und ihrer vorzüglich getarnten Artillerie auch ſein mögen. Schanghai iſt viel mehr im Augenblick zu einer Preſtige⸗Angele⸗ genheit geworden, während im Norden die Ja⸗ paner die militäriſche Entſcheidung ſuchen. fiommuniſten ſtehen im Verdacht DNB Wien, 17. Sept. In der Wiener„Rotunde“, einem Koloſſal⸗ bau, der zur Zeit der Wiener Weltausſtellung am Ende des vorigen Jahrhunderts errichtet wurde, und deſſen mächtige Kuppel ein Wahr⸗ zeichen der öſterreichiſchen Hauptſtadt bildet, iſt, wie wir bereits in einem Teil der Freitag⸗ Abendausgabe berichteten, ein Großfeuer aus⸗ gebrochen. Alle Löſchverſuche waren vergeblich. In den Abendſtunden des Freitag war die „Rotunde“ bis auf die Grundmauern nieder⸗ gebrannt. Die„Rotunde“ diente als Hauptgebäude der Wiener Meſſe. Sie war augenblicklich noch mit Waren von der erſt am vergangenen Sonntag abgeſchloſſenen Wiener Herbſtmeſſe angefüllt. Das Feuer erreichte ſeinen Höhepunkt, als unter ungeheurem Getöſe die rieſige Kuppel der „Rotunde“ zuſammenſtürzte. Wie es heißt, ſind Menſchenleben nicht zu beklagen. Das weite Gelände um die Brandſtätte iſt mit ſtarken Aufgeboten von Truppen des Bundesheeres ab⸗ geſperrt. Ungeheure Menſchenmengen haben ſich an den Sperrketten angeſammelt. Der Meſſeprüſident ſagt aus Bis in die Abendſtunden war das Koloſſal⸗ gebäude der Rotunde bis auf die Grundmau⸗ ern niedergebrannt. Wie ſchnell das Feuer ge⸗ wütet hatte, geht daraus hervor, daß es kaum eine Viertelſtunde dauerte, bis der Rieſenbau an allen vier Eckenin hellen Flam⸗ menſtand. Das zur Zeit des Brandes noch im Gebäude befindliche Meſſegut wurde reſt⸗ los vernichtet. Die Gerüchte, daß die Nachbil⸗ dung des Hamburger Freihafens, die ein be⸗ ſonderes Anziehungsſtück der letzten Meſſe ge⸗ bildet hatte, miwerbrannt ſei, haben ſich jedoch als unrichtig erwieſen, da die meiſten Aus⸗ ſteller ihre Waren ſchon in der letzten Woche weggeſchafft hatten.— Bei den Löſcharbeiten erlitten zahlreiche Feuerwehrmänner Rauch⸗ vergiftungen. Am Abend tauchten plötzlich Gerüchte auf, daß das Rieſenfeuer, das dieſes Wahrzeichen der Stadt vernichtete, nicht auf einen Schaden⸗ brand, ſondern auf Brandſtiftung zurückzuführen ſei. Der Präſident der Wiener Meſſe⸗AG., der ehe⸗ malige öſterreichiſche Handelsminiſter Hein, machte Preſſevertretern gegenüber die aufſehen⸗ erregende Mitteilung, daß in der letzten Zeit dreimal Brände in der Rotunde ausgebrochen ſeien, jedoch immer wieder vom Hausperſonal gelöſcht werden konnten. Es erſcheine abſurd, anzunehmen, daß Kabelbrände — einen Kabelbrand hatte man als Urſache zu⸗ nächſt angenommen— in ſo raſcher, faſt regel⸗ mäßiger Aufeinanderfolge ſich ereigneten. Man vermutete daher ſchon bei dem zuletzt unter⸗ drückten Feuer Brandſtiftung. Die Art aber, wie das Rieſenfeuer am Freitag ausgebrochen ſei, laſſe den faſt unwiderleglichen Schluß zu, daß die Rotunde in Brand geſteckt worden ſei. Win Mitteilungen Heinls wurden vom„Neuen Wiener Tagblatt“ in Sonderausgaben verbrei⸗ tet. Auf die Anfrage des DNB⸗Berichterſtatters erklärte jedoch die Polizeidirektion, daß ſie vor⸗ derhand noch keine Anhaltspunkte für dieſe Auf⸗ faſſung beſitze. Eine amtliche Mitteilung Um 20 Uhr teilte der ſtädtiſche Brand⸗ direktor, Ingenieur Wagner, im Rundfunt mit, daß als Urſache des Brandes der Rotunde ein Kabelbrand nicht in Betracht komme. Alle elektriſchen Leitungen ſeien zur Zeit des Aus⸗ bruches des Feuers ausgeſchaltet geweſen. In Frage komme nur entweder Unvorſich⸗ tigkeit oder Brandſtiftung. In der Stadt ſind bereits Gerüchte verbrei⸗ tet, daß die Brandſtiftung von kommuni⸗ ſtiſcher Seite ausgehe. Die Blätter bringen fortlaufend Sonderausgaben heraus. In einer von dieſen wird behauptet, daß die Polizei be⸗ reits mehrere verdächtige Perſonen in Haft genommen habe. Die Polizei hat alle dienſtfreien Mannſchaf⸗ ten einberufen und in Bereitſchaft geſtellt. Rügens KdF-Bad wächst Die Bauarbeiten an dem größten und modernsten Seebad der Welt, dem KdF-Bad auf Rügen, haben— wie wir bereits in einer grohen Reportage schilderten— in den letzten Wochen große Fortschritte gemacht. Am Ufer weit- hin sichtbar, erhebt sich der Modellbau eines der zehn Gemeinschaftshäuser(unser Bild). Man erkennt die dret Stockwerke, von denen das untere einen Speisesaal, das mittlere den Gemeinschaftsraum und das obere Lese-, Raucli- und Spielsäle enthalten wird Weltbild(MA) Herbſtmanöver Während noch die Dreſchmaſchinen ſurren, goldgelbe Aehren die Scheunen und Dachbůden bis zum Giebel fülen, ſchwärmen über die Stoppelfelder die Kolonnen der Infanterie. Ar⸗ tillerie⸗Abteilungen ſtehen getarnt hinter Bü⸗ ſchen, und in das Tacken der MG's, das Grol⸗ len des Geſchützdonners miſcht ſich das Dröh⸗ nen der Motoren ſchneller Flugzeuge. Herbſt⸗ manöver! Was der Bauer geſät und was unter den ſengenden Strahlen der Juliſonne herangereift iſt zur Frucht, zu Brot und Nah⸗ rung des deutſchen Volkes— das zu ſchützen, probt jetzt der Soldat. Mit lebhafter Anteilnahme verfolgt der Schaffende in der Stadt und auf dem Lande die Uebungen der Wehrmacht. Sie ſollen am Ende eines harten Ausbildungsjahres nicht nur zeigen, daß aus einem Jahrgang junger Dienſt⸗ pflichtiger tüchtige und erprobte Soldaten ge⸗ worden ſind, ſondern ſie ſtellen auch eine Prü⸗ fung der deutſchen Wehrmittel dar, eine neue Einſchätzung der Wehrkraft des deutſchen Vol⸗ kes. Die Manöver ſind ein getreues Spiegelbild der Leiſtung und des Schaffens eines Jahres. Sie zeigen die Erfolge, um die in mühſeliger Kleinarbeit zuerſt auf demm Kaſernenhof und dann im Gelände gerungen wurde. Sie zeigen Mängel, geben Erfahrungen, beſtätigen die Durchführbarteit von Plänen oder machen trü⸗ geriſche Hoffnungen zunichte. Dieſe Erfahrun⸗ gen, die in die Zukunft weiſen, finden dann ihre Berückſichtigung im folgenden Ausbil⸗ dungsjahr. Das als richtig Erkannte wird wei⸗ ter ausgebaut und Fehlerhaftes beſeitigt. Da es ſelbſtverſtändlich iſt, daß die Führung über die Verwendbarkeit der Truppe in Not⸗ zeiten ein Bild gewinnen muß, um Richtlinien für die Ausbildung erhalten zu können, iſt das Manöver ſo alt wie der Soldatenſtand ſelbſt. Allerdings Uebungen zur beſtimmten Jahres⸗ zeit im freien Gelände kennen wir erſt ſeit etwa hundert Jahren. Für die Soldaten Friedrichs des Großen, die im Paxadeſchritt dem Feind entgegenmarſchierten und in Karréaufſtellung Angriffe abwieſen, mochte die Uebung auf dem Exerzierplatz und auf dean Kaſernenhof noch genügen, der kriegeriſche Wert der neuzeitlichen Truppe läßt ſich nur im Gelände und in der wirklichkeitsnahen Form des Ernſtfalles aus⸗ weiſen. Den Herbſt wählt man, da es natur⸗ gemäß zu dieſer Zeit auf Feld und Wieſe nach der Ernte am wenigſten zu beſchädigen gibt. Nach den Herbſtmanövern, der Probe des gezeigten Könnens, folgt in der Wehrmacht der große Mannſchaftswechſel. Der Jahrgang, der ſeiner zweijährigen Dienſtpflicht genügt hat, ſcheidet aus der aktiven Truppe aus. Die im erſten Jahr Dienenden werden nun, da ſie in das zweite Jahr ihrer Dienſt⸗ zeit gehen,„alte Knochen“. Der Stern auf dem linken Arm, der Dienſtgrad des Oberſchützen, Oberkanoniers uſw., oder gar der Winkel, das Zeichen des Gefreiten, ſind der verdiente Lohn für die Mühen, die die Rekrutenausbildung im Winter, die Ausbildung im tleineren und gro⸗ ßeren Verband im Frühjahr, die Schulung auf Truppenübungsplätzen im Sommer und die Herbſtmanöver, das Zuſaenmenwirken großer Truppenteile, getoſtet haben. Ein neuer Jahr⸗ gang tritt ſeinen Dienſt mit der Waffe an. Er erhält die gleiche Ausbildung im Winter, im Frühjahr und im Sommer, um wiederum im Herbſt in den großen Uebungen ſich als Soldat zu bewähren. Aber nicht nur während der ar⸗ tiven Dienſtzeit ſind die Herbſtmanöver Gipfel⸗ punkt der militäriſchen Schulung des Wehr⸗ pflichtigen. Auch nach der Dienſtzeit wird der Soldat, Unteroffizier und Offizier des Beur⸗ „Hakenkreuzbanner“ laubtenſtandes zur Teilnahme an den Uebun⸗ gen herangezogen. Wenn der junge Soldat des Dritten Reiches in dieſen Tagen die Garniſon verläßt und hin⸗ ausmarſchiert in die weiten Ebenen ſeines ſchö⸗ nen Vaterlandes, wenn er vorüberzieht an den gewaltigen Zentren der Induſtrie, wenn ihn hohe ſchwarze Schachtgerüſte, rauchende Schlote, Fabrithallen, aber auch trutzige Bur⸗ gen und ſtolze Baudenlmäler grüßen, dann er⸗ füllt ihn die frohe Gewißheit, jetzt beweiſen zu dürfen, daß er das zu ſchirmen und zu ſchützen vermag, was die Nation gläubig ſchafft und was Generationen uns als Erbe hinterlaſſen haben. Und ſo ziehen ſie alle hinaus, im klaren Bewußtſein, das Aeußerſte hergeben zu müſſen, aber doch ſtolz, den Bauern und den Arbeiter wiſſen zu laſſen, daß ſie ſorglos ihrer Arbeit nachgehen können, und daß ein junges Ge⸗ ſchlecht mit ſcharfen Schwertern über die Un⸗ antaſtbarkeit der geſchaffenen Werte wacht. Die Herbſtmanöver verlangen den Einſatz aller Kräfte. Sie verlangen Bereitſchaft vom höchſten General bis zum jüngſten Solda⸗ ten. Deshalb auch ſind ſie Gemeinſchaftsleiſtun⸗ gen, wie ſie nur ſelten in dieſer Form in menſchlicher Zuſammenarbeit erlebt werden. Ueber ihnen ſchwebt die hohe Verantwortung für die Sicherheit der Nation, der Ernſt ihrer Aufgabe für die Verteidigung eines emſig ſchaf⸗ fenden 66⸗Millionen⸗Volles. Dieſe Kämpfe zwiſchen Rot und Blau ſind Prüfſtein für Sol⸗ daten, Offiziere und Material. Zwecklos iſt der Befehl eines Kommandierenden Generals bei der Uebung eines Korps, wenn eine unterge⸗ ordnete Stelle verſagt. Alles muß intakt ſein, Menſchen und Material, vom Korps und der Diviſion herab bis zur letzten Kompanie. Im vergangenen Jahr führte die Wehrmacht des Dritten Reiches die erſten großen Manöver durch, denen auch der Führer beiwohnte. Adolf Hitler ſelbſt ging durch die Stellungen, ſprach mit den Soldaten und fand in jedem Schützen einen begeiſterten Träger deutſchen Soldaten⸗ tums. An der Wiege dieſer Jugend, die hin⸗ auszieht, um im Manöver die Bereitſchaft für den Ernſtfal zu überprüfen, ſtand das Sterben won zwei Millionen deutſcher Männer. Dieſe Jugend ſah den Leidensweg eines gequälten Volles. Im Frühlingsalter ihres Lebens aber erlebten ſie den Aufbruch der Nation. Jetzt tragen ſie, dieſe jungen Deutſchen, die Waffen, um das neuerſtandene Vaterland zu ſchirmen und den Frieden zu wahren. Und wenn es bö⸗ ſen Neidern nicht gefallen ſollte, daß ſich Deutſchland in friedlicher Arbeit den ihm in der Welt gebührenden Platz wieder erzwingt, wird dieſe deutſche Jugend das Reich mitzu⸗ ſichern wiſſen. Die Herbſtmanöver, die Kämpfe zwiſchen Rot und Blau in allen Teilen des Reiches, werden es beweiſen! Emil Aeckersberg. Die ganze Kriegsflotte in fiel Kiel, 18. Sept.(Eig. Bericht). In dieſen Tagen iſt die deutſche Flotte von ihren verſchiedenen Uebungsplätzen in der Nord⸗ und Oſtſee im Reichskriegshafen Kiel zu⸗ ſammengezogen. Am Freitagmorgen traf auch der Oberbefehlshaber der deutſchen Kriegsma⸗ rine, General⸗Admiral Dr. h. c. Räder, zu einem kurzen Beſuch und zu Beſprechungen in Kiel ein. Mit Ausnahme der gegenwärtig in ſpani⸗ ſchen Gewäſſern weilenden Schiffe, zu denen bekanntlich das Panzerſchiff„Admi ral Scheer“, Kreuzer„Köln“, vier Torpedoboote und drei Unterſeeboote gehören, liegt beinahe die ganze Kriegsflotte im Hafen von Kiel. portugal begehet energiſch auf gegen die selisamen Meihoden der internationalen Politik DNB Waſhington, 17. Sept. Auf die von Staatsſekretär Hull im Auguſt aus Anlaß des japaniſch⸗chineſiſchen Zuſammen⸗ ſtoßes abgegebene Erklärung, daß man doch im „Geiſte internationaler Zuſammenarbeit“ und „durch friedliche Methoden“ Streitigkeiten ſchlichten laſſen ſolle, hat ſich Portugal jetzt in einer entſchieden gehaltenen Note geäußert. Sie enthält eine rückſichtsloſe Darlegung der Meinungen Portugals, das auf Grund ſeiner Erfahrungen und Erkenntniſſe zu den bisheri⸗ gen Methoden internationaler Politik eine Stel⸗ lung einnimmt, die in Waſhington beträcht⸗ liches Aufſehen erregt. In ſeinem Memorandum erklärt Portugal, die Nationen der Welt gäben ſich heute oft falſchen Gedanken hin und hätten ſich ange⸗ wöhnt, die Löſung ernſter und tiefgreifender Probleme nicht genau definierbaren Formeln und inkonſequenten Kombinationen anzuver⸗ trauen. Die Regierung Portugals halte es für notwendig, daß man die völlige Sinnloſigkeit derartiger bisher unternommener Bemühungen einſehe, wenn man irgendwelche konſtruktive Arbeit beabſichtige. Portugal, ſo heißt es in der Note weiter, ſtimme mit den meiſten von Hull geäußerten Grundſätzen praktiſch überein, glaube aber, daß die üblichen Methoden der kollektiven Politik zwar imſtande wären, einen gewiſſen moraliſchen Druck auszuüben, aber nie eine praktiſche Wirkung erzielen könn⸗ ien.„Wenn ſchwere Ungerechtigkeiten in der Löſung internationaler Probleme beſtehen und keine friedliche Methode zu ihrer Beſeitigung in Ausſicht ſteht“, ſo ſtellt die Note Liſſabons feſt,„iſt es nutzlos, den Opfern dieſer Unge⸗ rechtigieiten es ausreden zu wollen, ſich aus eigener Initiative Recht zu verſchaffen.“ Mit Entſchiedenheit verteidigt die portugie⸗ ſiſche Regierung gegenüber einer ſeiner Mei⸗ nung nach verblendeten Weltpolitik die Natio⸗ nen, die unter dem Zwang internationaler Un⸗ gerechtigkeiten Notmaßnahmen finanzieller und wirtſchaftlicher Art treffen. Das würden üb⸗ rigens ſolche ungerecht behandelten Nationen auf jeden Fall tun, auch wenn ſie ſich über den Charakter ihrer Notmaßnahmen als behelfs⸗ mäßige Wege klar wären. Jwei Juſätze zum„flerangement“ DOer Schutz der Miitelmeerschiſſe noch weiler ausgedehnt Genf, 17. Sept.(HB⸗Funk.) Die Konferenz von Nyon iſt Freitagabend in Genf noch einmal zuſammengetreten, um die verzögerte Unterzeichnung des Zuſatzproto⸗ kolls und zweier Zuſatzabkommen zu den Ab⸗ machungen von Nyon vorzunehmen. Im Zuſatzprotokoll wird die Ausdeh⸗ nung des Schutzes der Mittelmeerſchiffe auf Angriffe von Ueberwaſſerfahrzeugen und Flugzeugen feſtgelegt. Erfolgen derartige An⸗ griffe ohne Berückſichtigung der völkerrecht⸗ lichen Humanitätsgrundſätze, die in dem Lon⸗ doner Flottenvertrag von 1930 und im Pro⸗ tokoll von 1936 niedergelegt ſind, ſo haben die Fahrzeuge der engliſchen und franzöſiſchen Pa⸗ trouillenflottillen auf das betreffende Fahrzeug das Feuer zu eröffnen und nach Maßgabe ihrer Mittel, gegebenenfalls unter Hinzuziehung von Verſtärkungen, gegen das betreffende Kriegs⸗ ſchiff oder Flugzeug vorzugehen. Von den bei⸗ den unterzeichneten Vereinbarungen bezieht ſich eine auf die geſchützten Fahrſtrecken im Mittel⸗ meer, die andere auf reſervierte Zonen für Uebungszwecke. Die Schwierigkeiten, die heute mittag die Un⸗ terzeichnung verzögert hatten, waren durch eine Anfrage des griechiſchen Delegierten Poli⸗ tis über die Frage der Führung der Kriegs⸗ flagge entſtanden. chinas 26. flrmee ſitzt in der zange Die Joponer haben sie von drei Seiten gefoßt/ 1200 Mann gefallen Peiping, 17. September.(9B⸗Junt.) In Fortſetzung ihres großen Einkreiſungs⸗ manövers an der Nordchinafront haben die ja⸗ paniſchen Truppen am Freitagmittag nach Ueberſchreiten der Peiping⸗Hantau⸗Bahn das Gebiet im Weſten der mauerumgebenen Stadt Tſchotſchou erreicht, während andere Truppen⸗ teile von Norden her anrückten unnd am Mor⸗ gen des gleichen Tages die Bahnſtation Liuliho ſowie die fünf Kilometer weiter weſtlich ge⸗ legene Ortſchaft Hſitungtſun beſetzten. In die⸗ ſer Zange, die ſich über etwa zwölf Kilometer in nordſüdlicher Richtung erſtreckt, befindet ſich die chineſiſche 26. Armee, die von General Sun⸗ lientſchung aus der Provinz Hupeh nach Nor⸗ den geführt worden war. Die einzige Rück⸗ Beginn der Berliner Theaterspielzeit Theater am Kurfürstendamm Hier ſahen wir in dieſer Woche der Premieren als erſtes Stück der neuen Spielzeit Strind⸗ bergs„Der Totentanz“. Eine fünfund⸗ zwanzigjährige Ehehölle zieht an den Zuſchauern vorüber. Nichts bleibt ihnen erſpart. In einem fügen ſich ihre hauſen Alice und Edgar und agen ſich ihre Häßlichkeiten. Ein Totentanz der Ehe, ein langer Jammer, den eigentlich nur der Tod erlöſen könnte. Wir verſagen es uns, auf dieſes Schauſpiel einer vorgeſtrigen Welt näher einzugehen, weil wir der Meinung ſind, daß eutzutage— auch bei nen des Kamp⸗ es, den Strindberg gegen ſeine iberaliſtiſche mwelt führen mußte— derartige Stücke nichts weiter als Reminiſzenſen einer dekadenten Zeit bieten können. Es muß auch geſnch werden, daß den jüngeren Theater⸗ eſuchern(alſo jenen, die nach der Jahrhundert⸗ wende geboren wurden) dieſes Stück keine Pro⸗ bleme zu bieten vermag. Wir ſtehen ihm fremd und feindlich gegenüber. Das Programmheft verzeichnet„1. Teil“. Wir bitten aufrichtig darum, uns den 2. Teil, der das Schickſal der Kinder darſtellt, vorzuenthalten, wir haben keine Sehnſucht und keinen Sinn dafür, auch aus fulturpolitiſchen Gründen nicht! Paul Wegener, der die geſchloſſene Regie führte, ſpielte den Hauptmann der Feſtungs⸗ artillerie. Er hat ihn vor Jahren ſchon einmal gegeben mit Gertrud Eyſoldt. Er macht den bend zu einem Erlebnis und ihm allein iſt es anzukreiden, ſeiner hohen Schauſpielkunſt, wenn einen nicht die Dumpfheit erſchlägt. Wie er den Dämon dieſes Edgar— etwa im Bo⸗ jarentanz— umreißt, wie er zum Schluß die Verſöhnung anſtrebt, das iſt große Schauſpiel⸗ kunſt. Ihm zur Seite ſteht mit ſchrillen, grellen Tönen Roma Bahn als ſeine Frau Alice Ihre geſchloſſene Leiſtung paßt ſich Wegeners utem Spiel an, der Dritte im Bunde, der von * Außenwelt berichtet und die Stichworte ilt, nach bringt, iſt Georg Völkel. Ihnen kten, der etlichen Lachern in den erſten beiden Schlußbeifall. Nicht dem Stück. „„, und in der„Volksbühne“ am Horst-Wessel-Platz Da eröffnete Generalintendant Eugen Klöpfer die Spielzeit mit Fr. v. Schil⸗ lers bürgerlichem Trauerſpiel„Kabale un d Liebe“. Wieder packt die Zuſchauer der menſch⸗ liche Stoff, wieder zündet der Konflikt Vater— Sohn, Neigung und väterlicher Wille. In die hohen und ſchönen Bühnenbilder unſt Schüttes ſtellt Eugen Klöpfer ſeine Schau⸗ ſpieler und läßt die Gegenſätze hart und klar aufeinander prallen. Eugen Klöpfer, der für einen erkrankten Kollegen den Kammer⸗ diener des Fürſten übernommen hatte, holte ſich mit dieſer ſoff klar geſtalteten Epiſode Sonder⸗ beifall auf offener Szene. Die ſchauſpieleriſche Ueberraſchung des Abends war für uns das eindrucksvolle Spiel der erſt neunzehnjährigen Ilſe Steppat(ſie kommt aus Oldenburg) als Lady Milford. Wie dieſe junge Schau⸗ ſpielerin den Wandel der Gefühle auszudrücken verſteht, wie ſie mit ihrer erfreulich klaren und vollen Stimme das Haus füllt und wie ſie auch Schillers Text ſprechen kann, das alles eröffnet ihr— Ausblicke. Daß ſie bei ihrem erſten Berliner Auftreten bereits Sonderbeifall er⸗ hielt, mag ihr Anſporn zu verpflichtender Arbeit an ſich ſelbſt weiterhin ſein. Die Luiſe Miller gab Hilde Körber. Zart, behutſam, ſehr zerbrechlich, bisweilen etwas zu leiſe, aber von einem tiefen Ergriffenſein erfüllt, zeichnete ſie die unglücklich Liebende und Entſagende. Groß und ſchön ihre Szene und Auseinanderſetzung mit der Lady Milford. Den Stadtmuſikanten Miller gab Ernſt Sattler und deſſen Frau Renne Stobrawa, beide die Gegenſätzlich⸗ keit zueinander und auch die Liebe zur Tochter ſchön betonend. Den Präſidenten von Walter zugslinie, die dieſer Armee noch offen ſteht, führt in weſtlicher Richtung in die Berge, hin⸗ ter denen jedoch bereits andere japa⸗ niſche Truppenabteilungen unter General Mamada ſtehen. Die Abteilungen Damadas, die für ihre Gewaltmärſche ſchon berühmt ſind, haben an der Eroberung des Nankau⸗Paſſes und der Stadt Huailai teilge⸗ nomenen. Der japaniſche linke Flügel, der wegen des Geländes nur langſam vorwärts kommt, ver⸗ folgt die Armee General Wanvulins in Richtung auf Paotingfu. Die chineſiſchen Trup⸗ pen ließen über 1200 Tote, viele Verwundete und Menge Waffen auf dem Schlachtfeld zurück. ſpielte Karl Kuhlmann, der aus Altona nach Berlin kam. Wir meinen, daß er nach dieſer aucseglichenen Leiſtung eine Bereiche⸗ rung des Enſembles bedeutet, ebenſo wie Ernſt Wilhelm Borchert(aus Weſt⸗ deutſchland kommend), der den Ferdinand, den Liebenden im Wirbel der Gefühle zeichnete. Als Hofmarſchall von Kalb bot Fritz Raſp eine ute Studie, 8 arald Paulſen geſtaltete en Sekretär die ihm den traurigen Mut gibt, die Liebenden auseinanderzureißen und alle ins Unglück zu ſtürzen. Alexav. Porembsky ſpielte mit heiterer Unbefangenheit die Zofe der Lady Mil⸗ ford.— Kurt Heuſer hatte eine Muſik zwi⸗ ſchen den Akten beigeſteuert. Das vollbeſetzte Haus feierte den Spielleiter Eugen Klöpfer und die Schauſpieler und rief ſie noch lange vor den eiſernen Vorhang. Es war alſo ein ver⸗ heißungsvoller Auftakt. Heinz Grothe. Deutschland siegt am internationalen Amateurfilmwettbewerb In Paris hat der Fünfte Internationale Kongreß der Filmamateure auf dem 16 ver⸗ ſchiedene Länder durch 130 Kongreßteilnehmer vertreten waren, ſeine Arbeiten abgeſchloſſen. Deutſchland hatte unter Leitung des Geſchäfts⸗ führers der Reichsfilmkammer und des Prä⸗ ſidenten des Bundes Deutſcher Filmamateure Melzer eine aus über zwanzig Teilnehmern beſtehende Abordnung nach Paris entſandt. Gleichzeitia fand in Verbindung mit dem Kongreß der Dritte Internationale Wettbewerb für die Amateurfilme ſtatt, aus dem Deutſch⸗ kand mit zwei erſten, zwei zweiten und zwei dritten Preiſen als Sieger hervorging. Das wichtigſte Ergebnis des Kongreſſes iſt der Beſchluß, einen internationalen Verband der Filmamateure zur Unterſtützung und Ver⸗ breitung des Amateurfilmgedankens zu grün⸗ den. So wird er ſich u. a. für die zollfreie Ein⸗ und Ausfuhr von Amateurfilmen in den verſchiedenen Ländern einſetzen. 2 Das Sekretariat dieſer Union wird ſich im⸗ urm mit der diaboliſchen Luſt, knglands Fliegerpech hält an Ein Bomber ſtürzt ins Meer London, 17. Sept.(HB⸗Funk) Ein engliſches Bombenflugzeug ſtürzte am Freitag in der Nähe der Walliſer Küſte in die See. Beim Aufſchlagen auf dem Waſſerſpie⸗ gel explodierte der Benzintank. Von den vier Inſaſſen des Flugzeuges konnten bisher drei als Leichen geborgen werden. Man befürchtet, daß auch der vierte Flieger ums Leben gekom⸗ men iſt. Mit dieſem Unfall hat die engliſche Luftſtreit⸗ kraft in dieſem Jahre bisher 64 Abſtürze zu verzeichnen, die insgeſamt 105 Todesop fer gefordert hatten. Ueberſchwemmungen im mhonetal Paris, 17. Sept.(HB⸗Funk) Infolge andauernder Regenfälle mußte im Rhonetal zwiſchen Valence und Saint Rambert 'Albon der Eiſenbahnverkehr eingeſtellt wer⸗ den, da die Strecke zum Teil überſchwemmt, zum Teil abgeſunken iſt. In einem Seitentale ſtürzte eine Brücke ein. Ein 16jähriges Mädchen wird vermißt. Der Materialſchaden im Rhonetal iſt ſehr erheblich. Beſonders ſtark ſind auch die Weinkulturen betroffen. In fiürze Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing Freitagabend die Vertreter der e ſt ni⸗ ſchen Preſſe und der deutſchen Preſſe in Eſtland, die auf Einladung der Reichsregie⸗ rung eine 14tägige Reiſe durch Deutſchland machten, und erläuterte in einer kurzen An⸗ ſprache Ziele und Aufgaben der nationalſozia⸗ liſtiſchen Politik. Der deutſche Dannpfer„Oliva“ der Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie, der am 3. Juni bei dem Auslaufen aus Manila in Brand geraten war, traf Mittwoch wieder in Hamburg ein. Die Beſatzung hatte das ſchwere Feuer damals un⸗ ter Einſatz ihres Lebens gelöſcht, wobei zwei Beſatzungsmitglieder tödlich verunglückten.— Sechzehn weitere Beſatzungsmitglieder waren zuen Teil ſchwer verletzt worden. —* Das nächſte größere politiſche Ereignis in England, dem auch eine erhebliche außenpoli⸗ tiſche Bedeutung beigemeſſen wird, iſt der konſervative Parteitag, der m 8. Ok⸗ tober in Scarborough zuſammentreten wird. Zu den Hauptrednern dieſes Parteitages wird der Miniſterpräſident gehören, deſſen Rede, wie „Evening News“ heute meldet, an die ganze Welt gerichtet ſein wird. * Die franzöſiſchen Herbſtmanöver in Nordweſtfrankreich ſind am Freitagvormit⸗ tag nach einem letzten Gegenangriff, den die blaue Südpartei mit friſchen Truppen und zu⸗ ſammen mit einer Kampfwagenabteilung un⸗ ternommen hatte, zu Ende gegangen. * Der in dem Zwiſchenfall bei Schanghai Ende Auguſt ſchwer verletzte engliſche Botſchaf⸗ ter Sir Knatchbull⸗Hugeſſen iſt nun⸗ mehr ſoweit wiederhergeſtellt, daß er Anfang nächſter Woche das Krankenhaus verlaſſen kann. Der Botſchafter wird in der erſten Oktoberwoche nach Hongkong abreiſen, um dort einen länge⸗ ren Urlaub zu verbringen. mer in dem Land befinden, in dem der letzte Kongreß ſtattgefunden hat. Die nächſten inter⸗ nationalen Kongreſſe der Filmamateure wer⸗ den 1938 in Wien, 1939 in Zürich ſtattfin⸗ den. Für 1940 liegt eine Einladung von ja⸗ paniſcher Seite zur Abhaltung des Kon⸗ greſſes in Tokio anläßlich der Weltausſtel⸗ lung und der Olympiſchen Spiele vor. Uraufführung einer Oper Dvoraks Der Prager Rundfunk wird im Rahmen der „Deutſchen Sendung“ die nachgelaſſene Oper des tſchechiſchen Nationalkomponiſten Anton Dvorak „Alfred der Große“ zur Uraufführung bringen, deren Text der deutſche Freiheitsdichter Theodor Körner geſchrieben hat. In ihrem ſoeben er⸗ ſchienenen Heft veröffentlichen die„Sudeten⸗ deutſchen Monatshefte“ hierzu einen Beitrag, aus dem zu entnehmen iſt, daß Dvorak, als er im Jahre 1870 ein wirkſames Opernbuch ſuchte, in einem alten Almanach Theodor Körners das Manuſkript„Alfred der Große“ fand. Die knappe dramatiſche Faſſung dieſes Stoffes, der der bri⸗ tiſch⸗däniſchen Kriegsgeſchichte entnommen iſt und die britiſche Freiheit verherrlicht, gefiel ihm ſo gut, daß er den Text ſofort in der deut⸗ ſchen Faſſung vertonte. Seine„Heroiſche Oper“ nennt den Namen des deutſchen Textdichters nicht. Erſt der tſchechiſche Germaniſt Prof. Ota⸗ kar Fiſcher(Prag) ſtellte feſt, daß die Opern⸗ dichtung ein Werk Theodor Körners iſt. Von Dvoraks Werk, wurde nur die Ouvertüre öffent⸗ lich bekannt, die Simrock im Jahre 1912 als „Dramatiſche Ouvertüre“ herausgab. Ein Bergiſches Brahmsfeſt. Am 9. und 10. Oktober findet im Rahmen der Gau⸗ kulturwoche auf Schloß Burg ein Bergiſches Brahms feſt ſtatt, bei dem der Vizepräſident der Reichsmuſikkammer und Präſident der Fach⸗ ſchaft Komponiſten, Profeſſor Dr. h. c. Paul Graener, die Feſtanſprache halten wird. Samstag, 18. September 1937 60 Das G Der geh tſchechoſlon einiger Ze Anlaß zah Preſſe gen ſatione mitteilung funden. Im Ge⸗ Mordtat e bei dem E Staatsang behörde k Ermordete deſſen Eig dern nach wahren S Taſche Polizeibeh ſönlichkeit delt ſich u revolte in Der Ern engſte N Vollſtrecker ordneter 2 mandant 1 Seiden. Wer iſt Nach den Ungarn ge genug ins Schweiz ver retten. Jim ſchiedenen landsagent tigen Miſſ hierbei u ſtehen iſt, der Metho denken. Se gung unlie ſyſtem gefe im Auslan ſer Leiſtun den eine g es nicht z1 koanmen w zwei Eiſen Sowfetmac dungen ve Stalin, ſar Roten Fah trotz kiſte ſchädigte e durch, daß derte, ſowi die Method So arbeite Die Gi angenehme Darüber ge zer Politze früherer J in Lauſann emeemen. I Der deutf ſtand im b ger Kon Sendungen zurücktraten ſchen Ereig nächſt eini⸗ die ſowohl nur zu ein europäiſcher ken hierbei erſten Aufz Nürnberger nung des? die nicht m für das deu Wortes ure anſtaltungei Kulturw dieſe Vera preſſe berick den Rundfu ungemein Ausdruck de Kulturwille zwingend a auch die al tragung au: war der Ei bekannten muſikaliſchen zigartig un! Als erſtes in der Hau Montagaber Strauß. 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Dvoraks tahmen der ne Oper des iton Dvorak ng bringen, ter Theodor iſoeben er⸗ „Sudeten⸗ en Beitrag, orak, als er ibuch ſuchte, körners das Die knappe der der bri⸗ nommen iſt licht, gefiel in der deut⸗ hiſche Oper“ Textdichters Prof. Ota⸗ die Opern⸗ s iſt. Von rtüre öffent⸗ re 1912 als eſt, Mi n der Gau⸗ ergiſches izepräſident nt der Fach⸗ h. c. Paul ird. 3„Hakenkreuzbanner“ 6Pll läßt feni seiden ermorden anſtaltungen Samstag, 18. September 1937 Das Geheimnis der Lausanner Bluttat ũberraschend gekläri (Drahtberichfonseres Zöricherf verfrefers) Zürich, 18. Sept. Der geheimnisvolle Mord an einem angeblich tſchechoſlowakiſchen Staatsbürger, der vor einiger Zeit in Lauſanne verübt wurde und zum Anlaß zahlreicher Gerüchte in der ausländiſchen Preſſe genommen worden war, hat eine ſen⸗ ſationelle Aufklärung durch die Er⸗ mitteilungen der Schweizer Polizeibehörde ge⸗ funden. Im Gegenſatz zu den erſten, kurz nach der Mordtat erfolgten Mitteilungen handelt es ſich bei dem Ermordeten nicht um einen tſchechiſchen Staatsangehörigen. Die Schweizer Polizei⸗ behörde konnte ermitteln, daß der bei dem Ermordeten gefundene tſchechiſche Paß nicht deſſen Eigentum war, ſondern von den Mör⸗ dern nach der Tat zur Ablenkung von der wahren Spur dem Ermordeten in die Taſche geſteckt wurde. Die ſchweizeriſche Polizeibehörde konnte einwandfrei die Per⸗ ſönlichkeit des Ermordeten feſtſtellen. Es han⸗ delt ſich um eine aus der Zeit der roten Blut⸗ revolte in Ungarn übel berüchtigte Perſon. Der Ermordete iſt niemand anders als der engſte Mitarbeiter Bela Khuns, der Vollſtrecker zahlreicher von Bela Khun ange⸗ ordneter Bluturteile und ſtellvertretende Kom⸗ mandant der roten Garde in Ungarn: Arnt Seiden. 9 Wer iſt Arni Seidenꝰ Nach dem Fehlſchlagen der roten Revolte in Ungarn gelang es Arni Seiden noch rechtzeitig genug ins Ausland zu fliehen und ſich in der Schweiz vor der Strafermittlungsverfolgung zu retten. Im Jahre 1926 tauchte er wieder in ver⸗ ſchiedenen Hauptſtädten Europas als Aus⸗ landsagent der Gpu auf, von der er zu wich⸗ tigenm Miſſionen herangezogen wurde. Was hierbei unter„wichtigen Miſſionen“ zu ver⸗ ſtehen iſt, kann man ſich bei einiger Kenntnis der Methoden des roten Terrors im Ausland denken. Seiden war weſentlich an der Beſeiti⸗ gung unliebſam gewordener oder dem Sowjet⸗ ſyſtem gefährlich ſcheinender Perſönlichkeiten im Ausland mit beteiligt. In Anbetracht die⸗ ſer Leiſtungen für die Sowjetunion wäre Sei⸗ den eine günſtige Karriere ſicher geweſen, wenn es nicht zu dem Prozeß Sinowjew ge⸗ koanmen wäre, der offenbart hatte, daß Seiden zwei Eiſen im Feuer hatte. Er hatte ſich den Sowjetmachthabern durch gewiſſe Querverbin⸗ dungen verdächtig gemacht. Seiden brach mit Stalin, ſandte den ihm verliehenen Orden der Roten Fahne wieder zurück und ſchrieb für trotzkiſtiſche Zeitungen. Vor allem ſchädigte er ſeine früheren Auftraggeber da⸗ durch, daß er aus der Schule der GPu plau⸗ derte, ſowie aufſchlußreiche Mitteilungen über die Methoden der GPu machte. So arbeitete die GpU Die Gwpu entledigte ſich daraufhin des un angenehmen Mitwiſſers auf bekannte Art. Darüber gaben die Ermittelungen der Schwei⸗ zer Polizei recht intereſſante Hinweiſe. Ein früherer Mordkollege Seidens beſuchte dieſen in Lauſanne, um ihm zu verraten, daß auch er von Stalin abgefallen ſei. Er ſtellte Seiden in Ausſicht ihn noch mit anderen Trotzkiſten und Stalingegnern bekannt zu machen. Seiden ging tatſächlich in die Falle und ließ ſich zu einer Kraftwagenfahrt mit„Trotzkiſtenfreunden“ ein⸗ laden. Von dieſer Fahrt iſt er nicht mehr zu⸗ rückgekehrt. Er wurde unterwegs ermordet und aus dem Auto geworfen. In ſeiner Taſche fand man den tſchechiſchen Paß, der wie von den Mördern erwartet, zunächſt die wahre Spur verwiſchte. In tſchechiſchen Blättern wurden deutſche„Geheimagenten beſchul⸗ digt“, den Boden der neutralen Schweiz zu Mordanſchlägen gegen harmloſe tſchechiſche Staatsbürger zu mißbrauchen. Es iſt gut, daß der geheimnisvolle Fall gleich ſeine Aufklärung gefunden hat. Eine Aufklärung allerdings, die ein recht bezeichnendes Licht auf die Methoden der Sowjetruſſen wirft. Es entbehrt nicht einer gewiſſen Tragikomik feſtzuſtellen, daß zur gleichen Zeit, in der die Schweizer Polizei dieſe für die Sowjetruſſen ſo komprimittierenden Feſtſtellungen macht, die Vertreter der Sowjet⸗ union in Frack, gebügelter Hoſe und Zylinder in den Räumen des Völkerbundes, ſchwülſtige Reden über den Frieden halten. — Berlins Dauerausschmuck zum Mussolini-Besuch jertiggestellt Der Führer hat den Reichsbühnenbildner Professor Benno von Arent mit der Durchführung der Dauerausschmückung der Berliner Innenstadt betraut, die jetzt noch rechtzeitig zum Besuch des italienischen Regierungschefs Mussolini fertiggestellt wird. Vom Pariser Platz bis zum Denkmal Friedrichs des Großen werden Unter den Linden frei- stehende. von einem Hoheitszeichen gekrönte Säulen in vier Reihen errichtet. neuen Dauerausschmuck, ganz im Hintergrund das Berliner Rathaus Ju 90, der„Geoße Deſſauer“ Ein neues Großflugzeug/ Raum für 40 Fluggãste Deſſau, 17. Sept.(HB⸗Funk.) Die ſtarke Zunahme des zivilen Luftverlehrs in Deutſchland hat ſeit langem den Wunſch er⸗ ſtehen laſſen, Groſwerkehrsflugzeuge in Dienſt zu ſtellen, die eine möglichſt hohe Zahl von Fluggäſten befördern können. Die Junkerswerke in Deſſau haben jetzt ein neues, viermotoriges Großraumflugzeug,„Ju 90“, das für vier⸗ zig Fluggäſte Platz bietet, fertiggeſtellt. Das Flugzeug, bei deſſen konſtruktivem Ausbau die vieljährigen Erfahrungen in der Herſtellung von Ganzmetallflugzeugen verwertet wurden, bietet den Fluggäſten größte Sicherheit, Be⸗ quemlichkeit und außerdem dem Flugzeughalter größte Wirtſchaftlichkeit. Die deutſche Preſſe hatte am Freitag Gelegen⸗ heit, auf dem Fluggelände der Junkers⸗Flug⸗ zeug⸗ und Motorenwerke AG. in Deſſau das neue Wunderwerk deutſchen Flugzeugbaues, das den Namen„Der große Deſſauer“ erhal⸗ ten hat, kennenzulernen, ſeine außerordentlich bequeme Inneneinrichtung zu beſichtigen und ſich von der Flugſicherheit zu überzeugen. Mmit vier Motoren Die„Ju 90“ hat bereits bei den erſten Probe⸗ flügen gezeigt, daß ſie ſowohl in der Leiſtung als auch in der Sicherheit der weltbekannten „Ju 52“ ebenbürtig zur Seite ſteht, ja ſie ſogar übertreffen wird. Die„Ju 90“ iſt wie alle Junkers⸗Flugzeuge ein Ganzmetall⸗Tiefdecker. Sie zeichnet ſich wie ihre Vorgänger durch ſehr ſtarke Bauweiſe aus. Alle betriebswichtigen Teile ſind ſo durchgebildet und gebaut, daß ſie leicht zugänglich ſind. Der durchgehende Flügel iſt in fünf Teile unterteilt, in das Flügel⸗ mittelſtück, auf dem der Rumpf organiſch auf⸗ gebaut iſt, in die beiden Flügelzwiſchenſtücke, die die beiden inneren Motoren aufnehmen, und die beiden Flügelenden, die die Außen⸗ motoren tragen. Zum erſtenmal beſitzen die Flügelzwiſchenſtücke und das Flügelmittelſtück durchgehende Landeplatten, durch die die Lande⸗ geſchwindigkeit dieſes 21⸗Tonnen⸗Flugzeuges unter 100 Kilometer liegt. Neue Eigenſchaften zeigt die„Ju 90“ in ihrer Bequemlichteit, die für heutige Verhältniſſe eine Spitzenleiſtung bedeutet. Die Kabine iſt in ihren Raumverhältniſſen größer als ein moderner Schnellzugwagen. Eine erſtmalig zur Anwendung komanende Schall⸗ dämpfung läßt eine villig normale Un⸗ Blick auf die Linden mit dem Presse-Bild-Zentrale terhaltung in den einzelnen Abteilen zu. Auf die Frage der Geſamtlüftung der Kabinen ſowie der direkten Zuführung von Luft iſt neu⸗ artig gelöſt. Die Fluglabine ſelbſt hat eine Länge von 10,5 und eine Breite von drei Me⸗ tern. Rechts und links vom Mittelgang ſind 1,25 Meter breite Doppelſitze angebracht. Außer⸗ dem ſind Räume für eine Garderobe und für eine Anrichte, wie ſie bei der Mitropa ian Ge⸗ brauch iſt, vorhanden. Die Inſtrumentierung des Führerraumes iſt ſelbſtverſtändlich in modernſtem Umfange aus⸗ geführt und weiſt alle neuzeitlichen Einrichtun⸗ gen für Blindflug, Nachtlandung uſw. auf. Die„Ju 90“ iſt für den Einbau verſchiedener Motoren in der Leiſtungsgröße zwiſchen 800 und 1200 PsS vorgeſehen. Sie erreicht eine Höchſtgeſchwindigkeit von 410 Kilometer in der Stunde. Damit iſt eine Spitzenleiſtung neuzeitlicher Großverkehrsflugzeuge der Welt überhaupt erreicht. Die Reiſegeſchwindigkeit wird durchſchnittlich bei 250 Kilometer liegen. pomiſche Jacht mit 16 mann gekentert Die ganze Besalzung erirunken/ Trauer im Kieler Hafen (ElgenerBerichſdes„Hokenkreuzbonner“) Kiel, 17. Sept. Die polniſche Jacht„Kecytzof Arci⸗ ſzewſki“, die ſich auf einer mehrwöchigen Oſt⸗ ſeereiſe befand, iſt auf der Fahrt von Gdingen nach Kiel mit 16 Mann Beſatzung vor Biswy Alle Inſaſſen ſindertrun⸗ en. Im Olympia⸗Hafen in Kiel ſind aus dieſem Grunde am Freitag die polniſche und die deutſche Flagge, die dort zu Ehren der im Hafen weilenden polniſchen Jacht„Jurand“ geſetzt waren, auf Halbmaſt gezogen worden. Die Inſaſſen der Jacht, die ebenſo wie die Verunglückten Studenten und Angehörige des akademiſchen Seglervereins Gdingen ſind, ha⸗ ben heute vormittag die Unglücksbotſchaft ver⸗ nommen. Sie waren in der Nacht zum Freitag nach ſchwerer Ueberfahrt völlig durchnäßt und übermüdet im Olympia⸗Hafen in Kiel einge⸗ troffen. Als ſie nach kurzem Schlaf erwachten, wehten die Flaggen für ihre toten Kameraden bereits auf Halbmaſt. Die jungen Polen haben ihre Reiſe, die ſie nach Helſingör weiterführen ſollte, ſofort abgebrochen. Bunter Rundfunkbericht der Woche Der deutſche Rundfunk der verfloſſenen Woche ſtand im beſonderen Zeichen des Nürnber⸗ ger Kongreſſes, wodurch die übrigen Sendungen begreiflicherweiſe an Bedeutung zurücktraten. Unter den gewichtigen muſikali⸗ ſchen Ereigniſſen der Sendefolge ſeien nun zu⸗ nächſt einige Veranſtaltungen hervorgehoben, die ſowohl innen⸗ als auch außenpolitiſch nicht nur zu einer rein deutſchen, ſondern geradezu europäiſchen Angelegenheit wurden. Wir den⸗ ken hierbei an die feſtliche Uebertragung des erſten Aufzuges der„Meiſterſinger“ aus dem Nürnberger Stadttheater anläßlich der Eröff⸗ nung des Reichsparteitages, und zweitens an die nicht minder feſtlichen Uebertragungen der für das deutſche Kunſt⸗ und Geiſtesleben in des Wortes ureigenſtem Sinne repräſentativen Ver⸗ im Rahmen der Deutſchen Kulturwoche in Paris. Wenn auch über dieſe Veranſtaltungen bereits in der Tages⸗ preſſe berichtet wurde, ſo war es dennoch für den Rundfunkhörer ein ſchwer zu beſchreibendes, ungemein erhebendes Gefühl, den tönenden Ausdruck deutſcher Schöpferkraft und deutſchen Kulturwillens ſo unmittelbar, ſo überaus zwingend auf ſich einwirken zu laſſen. War auch die als Reichsſendung gebrachte Ueber⸗ tragung aus Nürnberg nur eine Aufnahme, ſo war der Eindruck des herrlichen Werkes in der bekannten Bayreuther Beſetzung unter der muſikaliſchen Leitung von Carl Böhm doch ein⸗ zigartig und gewaltig. Als erſtes Gaſtſpiel der Berliner Staatsoper in der Hauptſtadt Frankreichs hörten wir am Montagabend den„Roſenkavalier“ von Richard Strauß. Am Pult ſtand Clemens Krauß, der ausgezeichnete Straußſpezialiſt, und vermochte der Aufführung ein Format zu verleihen, wie es wohl in unſeren Tagen nur ſehr ſelten an⸗ zutreffen ſein dürfte. Nicht geringer war der Erfolg des nächſten Operngaſtſpiels der Berliner Künſtler, des „Triſtan“(die„Walküre“ konnten wir infolge einer Aenderung des Funkprogramms leider nicht hören), welches unter der muſikaliſchen Leitung von Karl Elmendorff beſonderes Intereſſe beanſpruchte. Elmendorff baute die gewaltigen Steigerungen der einzelnen Auf⸗ züge in überlegener Weiſe auf und geſtaltete das ſicherlich„wagneriſchſte“ Werk des Bay⸗ reuther Meiſters gänzlich aus dem Geiſte ſei⸗ nes genialen Schöpfers. Das letzte Gaſtſpiel der Staatsoper der Reichshauptſtadt vermittelte Strauß'„Ariadne“, jenes Werk, welches gleichſam vom Hauche der Kunſt eines W. A. Mozart umweht iſt, und eine Fülle— faſt möchte man ſagen: kammer⸗ muſikaliſcher Schönheiten aufweiſt. Clemens Krauß war auch dieſer Meiſterpartitur ein aenialer Ausdeuter und konnte in Gemeinſchaft mit den hervorragenden Soliſten den Abend zu wahrhaft feſtlicher Wirkung erheben. In dieſem Zuſammenhange ſei auch das Auf⸗ treten der Berliner Philharmoniker unter Furt⸗ wängler genannt. Die ſtiliſtiſch vorbildliche Wiedergabe von Beethovens„Neunter“ mit dem Bruno Kittelſchen Chor und Erna Berger, Nella Hochreiter, Walter Ludwig und Rudolf Watzke als Soliſten konnte ebenfalls am Laut⸗ ſprecher miterlebt werden. Furtwängler ließ die eherne Sprache des Titanen zum unmittel⸗ baren, unvergeßlichen Erlebnis werden, wobei er in der wohl einzigartigen Spiel⸗ und Klang⸗ kultur des wohl bedeutendſten Orcheſters die erforderliche Unterſtützung and. Nun ſei ein Konzert des Orcheſters des Reichsſenders Stuttgart erwähnt, das unter der muſikaliſchen Leitung von Dr. Buſchkötter ſtand und ſowohl in Bezug auf die Vortrags⸗ folge, als auch hinſichtlich des künſtleriſchen Grades der Wiedergabe als weit überdurch⸗ ſchnittlich angeſprochen werden dürfte. Daß Dr. Buſchkötter ein ausgezeichneter Orcheſtererzieher iſt, aber auch ein ebenſo feinſinniger Muſiker und intereſſanter, ſtark beſeelter Geſtalter, iſt längſt allen aufmerkſamen Hörerinnen und Hö⸗ rern aufgefallen und bekannt. Stuttgart darf geradezu als klaſſiſches Beiſpiel dafür gelten, was ein befähigter Dirigent, eine ſtarke Künſt⸗ lerperſönlichkeit aus einem Orcheſter heraus⸗ zuholen vermag. Wenn wir auch nicht daran denken, die früheren Spielqualitäten des Stutt⸗ garter Rundfunkorcheſters in Frage zu ſtellen, ſo ſind dennoch die Vervollkommnung des Muſizierens, die Geſchloſſenheit und Straffung des Zuſammenſpiels und nicht zuletzt natürlich die zwingende Eindringlichkeit der Werkausdeu⸗ tung ſo unverkennbar, daß dieſer Umſtand an dieſer Stelle in aller Deutlichkeit einmal unter⸗ ſtrichen werden darf. ſtehende Konzert brachte neben Werken von Schubert und Wagner das feingeſchaute Stim⸗ mungsbild„Islandfiſcher“ von Mauriee, eine intereſſante, dem Gebiete der Neuromantik ent⸗ ſtammende Muſik, ſowie den„Poetiſchen Spa⸗ ziergang“ von Brandt⸗Buys, und als Abſchluß des Programms, in welchem Otto Hohn (Violine) als Soliſt mit Beethovens-dur- Romanze ſehr erfolgreich hervortrat, Franz Liszts leidenſchaftsdurchglühten„Mazeppa“. In einem von Guſtav Görlich dirigierten Konzert des Stuttgarter Großen Funkorcheſters verdient neben der bekannten Roſenkavalier⸗ Suite von Richard Strauß und der beſchwing⸗ ten„Aufforderung zum Tanz“ von C. M. v. Weber, das reizvolle Adagio und Rondo für Glasharmonika, Flöte, Oboe, Viola und Vio⸗ loncello genannt zu werden. Dieſe entzückende Muſik bot durch die Verwendung eines ſelten zu hörenden Inſtrumentes, welches in dieſem Falle allerdings die leichter zu beſchaffende, im Klangcharakter jedoch täuſchend ähnliche Celeſta geweſen ſein dürfte, etwas Einmaliges, faſt eine Art muſikaliſche Delikateſſe. Die Wieder⸗ gabe der einzelnen Werke zeugte von einer ge⸗ diegenen Kunſtauffaſſung und ⸗ausübung. Rie hard Sl/vogt. Das zur Beſprechung Kunstausschufſß bei der Terra-Kunstfilm eingesetzt Die Terra⸗Kunſtfilm Gmoß. hat den von Reichsminiſter Dr. Goebbels auf der Jahres⸗ tagung der Reichsfilmkammer gegebenen Richt⸗ linien entſprechend nunmehr auch einen Kunſt⸗ ausſchuß eingeſetzt und in dieſen berufen: Re⸗ giſſeur Karl Hartl als Vorſitzenden, Staats⸗ ſchauſpieler Harald Paulſen als ſtellvertre⸗ tenden Vorſitzenden, Staatsſchauſpieler Hein⸗ rich George, Staatsſchauſpieler Theodor Loos, Schauſpieler Wolfgang Lieben⸗ einer. Die Mitglieder des Kunſtausſchuſſes werden auch den Aufſichtsrat der Terra⸗Kunſtfilm Gmbh. angehören, in den außerdem Paul Hamel als Vorſitzender, Direktor Wilhelm 4 mann und Direktor Kuhnert ein⸗ reten. Buch Theodor Wolffs in Oesterreich verboten Das Bundeskanzleramt hat die Verbreitung des Buches„Der Krieg des Pontius Pilatus“ des aus der Syſtemzeit ſattſam be⸗ kannten ehemaligen Chefredak⸗ teurs des„Berliner Tageblattes“, des Juden Theodor Wolff, verboten. Uebertretungen werden mit Verwaltungsſtrafen bis 5000 Schillingen oder drei Monaten Arreſt geahndet. Der Jude Wolff lebt heute in Paris und hetzt mit ſeinem Raſſegenoſſen Georg Bern⸗ hard, dem ehemaligen Chefredakteur der„Voſ⸗ ſiſchen Zeitung“, gegen das neue Deutſchland. Amerika⸗Gaſtſpiel Harald Kreuz⸗ bergs. Der deutſche Tänzer Harald Kreuz⸗ berg, der auf der Deutſchen Kulturwoche in Paris beiſpielloſe Erfolge erringen konnte, wird in dieſem Winter ein Amerika⸗Gaſtſpiel geben. „Hakenkreuzbanner“ Blick übers Land Samstag, 18. September 1937 teni bodlſhe Menunten Jude Salomon ſchändeite ſeine flebeiterinnen Sonderbare Zuſtände in einer Zigarrenfabrik/ Ein Jahr 6 Monate Zuchthaus Wechſel in badiſchen Kreisleitungen * Karlsruhe, 17. Sept. Am Samstag, 8. September, übergibt Pg. Schneider die Mreisleitung Villingen dem Pg. Reichert, der mit der Wahrnehmung der Geſchäfte beauf⸗ tragt wurde. Pg. Schneider wird ab 1. Oktober die Kreisleitung Mannheim übernehmen, nachdem Pg. Dr. Roth zum Gauobmann der Deutſchen Arbeitsfront berufen worden iſt. Mit der Leitung des Gemeindeverſicherungs⸗ verbandes wird Kreisleiter Altenſtein, Raſtatt, beauftragt. Die Kreisleitung Raſtatt wird Pg. Dieffenbacher, Müllheim, übernehmen. rouden zum Polizeipräſidenten von Karls⸗ ruhe ernannten bisherigen Kreisleiter Engel⸗ hardt, Konſtanz, wurde mit der Wahrnehmung Pg. Wilhelm Sandritter beauf⸗ ragt. Bodenwachs iſt feuergefährlich * Karlsruhe, 17. Sept. Ein Löſchzug der Feuerlöſchpolizei wurde nach einem Haus der Weinbrennerſtraße gerufen, da ſich Bodenwachs bei der Erwärmung auf der Herdplatte ent⸗ zündete und Feuer fing. Bei dieſer Gelegen⸗ heit ſei darauf hingewieſen, daß Bodenwachs ein ſehr feuergefährliches Reini⸗ gungsmittel darſtellt, das infolge ſeines hohen Gehalts an Terpentinöl oder ⸗erſatz zur Erwärmung nicht an das offene Feuer geſtellt werden darf. Zuchthaus und Sicherungsverwahrung Karlsruhe, 17. Sept. Wegen fortgeſetzten Rückfallbetrugs hatte ſich vor der Karlsruher Straftamnmer der 36jährige erheblich vorbe⸗ ſtrafte Julius Wolter aus Köln zu verantwor⸗ ten. Der Angeklagte hatte umfangreiche Miet⸗ und Darlehensſchwindeleien begangen. Das Gericht verurteilte ihn, einen gefährlichen Ge⸗ wohnheitsverbrecher, zu einer Zuchthausſtrafe von zwei Jahren Monaten. Außerdem wurde gegen den Angeklagten die Sicherungs⸗ verwahrung angeordnet. Ehrabſchneider beſtraft Karlsruhe, 17. Sept. Unter der Anklage falſcher Anſchuldigung hatte ſich vor dem Karls⸗ ruher Schöffengericht der 43jährige verheiratete Ludwig Heyl aus Darmſtadt⸗Eberſtadt zu ver⸗ antworten. Der Angeklagte hatte in einenn Schreiben einem Arbeitsdienſtführer wahr⸗ heitswidrig vorgeworfen, mit ihm widernatür⸗ liche Unzucht getrieben zu haben. Das Urteil lautete auf ſechs Monate Gefängnis. Wollhandkrabbe im Altrhein gefunden Karlsruhe, 17. Sept. In einem Waſſer⸗ behälter wurde am Freitag dem zuſtändigen Referenten für das badiſche Fiſchereiweſen im Finanzminiſterium eine Beute überbracht, die dieſer Tage ein Fiſcher überraſchenderweiſe im Altrhein bei Rheinbiſchofsheim gemacht hat. Es war dies eine Wollhandkrabbe. Franzöſiſche Flieger in Freiburg * Freiburg, 17. Sept. Am nächſten Sonn⸗ tag werden zehn e der Aeroelubs von Belfort und Montbeliard vom Flugplatz Mühlhauſen—Habsheim zu einem Staffelflug nach fFreiburg ſtarten, um hier am Denkmal der im Weltkrieg gefallenen 113er ein Blumenge⸗ binde niederzulegen, und für die Verſtändi⸗ werb zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu werben. Der Urheber des Gedankens für die⸗ ſen Plan iſt der Vizepräſident des Aeroelubs von Montbeliard, Rens Receveur, der 1n5 als franzöſiſcher Kriegsflieger durch die deutſche Ar⸗ tillerie abgeſchoſſen wurde und während des Krieges im Gefangenenlager in Soltau in der Heide blieb. ie franzöſiſchen lieger werden um die zehnte Vormittags⸗ tunde auf dem nn Sn erwartet, wo ſie durch Vertreter der Stadt Fafin be⸗ Se1 9 werden. Um 17 Uhr erfolgt dann wieder er Rückflug. Heidelberg, 17. Sept. Vor der Heidelber⸗ ger Großen Strafkammer hatten ſich am Frei⸗ tag der 53jährige Jude Eduard Salomon und ſein Stiefſohn Kurt Walter aus Walldorf zu verantworten. Die Verhandlung ergab das typi⸗ ſche Bild, wie es immer und immer wieder bei den Raſſeſchänderprozeſſen zutage tritt. Salomon, der in Walldorf eine Zigarren⸗ fabrik betrieb, nützte die finanzielle und wirt⸗ ſchaftliche Abhängigkeit ſeiner Arbeiterinnen aus, brachte ſie immer mehr in Abhängigkeit, bis er dann zum Schluſſe ein regelrechtes Ver⸗ hältnis mit ihnen unterhielt. Beſonders die Mädchen, die im Alter von 15 und 16 Jahren zu ihm als Arbeiterinnen oder Hausangeſtellte kamen, waren vor ihm nie ſicher. Das beſte Zeugnis für die Sittenloſigkeit und Unmoral in dieſem jüdiſchen Betrieb legen neben den Angeklagten ſelbſt die Zeuginnen ab, die davon erzählen, wie es im öffentlichen Arbeitsſaal zu ſchamloſen Berührungen und in den Fabrikräu⸗ men ſelbſt zu den Verbrechen gekommen war. Salomon beſtätigte alle Angaben der Zeugin⸗ nen, ſoweit ſie ſie ſich auf einen Zeitpunkt vor dem 15. September 1935, dem Tag des Inkraft⸗ tretens der Nürnberger Geſetze, erſtrecken. Aber ſobald ihm Verbrechen nach dieſem Tag zur Laſt gelegt werden, ſoll es ſich jeweils um einen Irrtum der Mädchen handeln. Weſentlich an⸗ ders verhält ſich der Angeklagte Walter, der anſcheinend bei ſeinem Stiefvater in die Lehre gegangen war. Er unterhält nicht nur ſchon ſeit Jahren mit der Hausangeſtellten ein Verhält⸗ nis, ſondern verführte auch noch nach Verkün⸗ dung der Nürnberger Geſetze zwei Mädchen. Typiſch für das Vorgehen der Juden iſt die Ausſage dieſes Angeklagten, der zu einem Mäd⸗ chen geäußert hatte„deutſche Mädchen ſind ge⸗ rade gut dazu, bei einer Jüdin darf ich das nicht machen“. Im einzelnen wird dem Angeklagten Salo⸗ mon vorgeworfen, daß er im März 1935 eine deutſchblütige Hausangeſtellte zweimal ge⸗ notzüchtigt und vom 16. September 1935 bis April 1936 regelmäßig wöchentlich mit einer Arbeiterin ſeines Betriebes verkehrt habe. Dem Angeklagten Walter wird zur Laſt gelegt, daß er ebenfalls ſeit 16. September 1935 bis Juni 1936 mit zwei Arbeiterinnen in raſſenſchände⸗ riſchen Beziehungen geſtanden hat. Der Ange⸗ klagte Walter gibt die Straftaten an und für ſich zu, nur will er jeweils der Verführte ge⸗ weſen ſein. Die Strafkammer betrachtete beide Angeklag⸗ ten im Sinne der Anklage für voll über⸗ führt und verurteilte den Angeklagten Salo⸗ mon wegen fortgeſetzter Raſſenſchande zu einem Jahr ſechs Monaten Zucht⸗ haus und den Angeklagten Walter wegen fort⸗ geſetzter Raſſenſchande in zwei Füllen zu einem Jahr neun Monaten Zuchthaus. Beiden Ange⸗ klagten wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zwei Jahren aberkannt. Außer⸗ dem wurde dem Angeklagten Salomon die Be⸗ rufsausübung als Betriebsführer auf die höchſt⸗ zuläſſige Dauer von fünf Jahren unterſagt, weil er durch ſeine verbrecheriſchen Handlungen da⸗ von Zeugnis abgelegt hat, daß er zaußerſtande iſt, einem Betrieb ordnungsgemäß vorzuſtehen. die dritte neichsſinanzſchule in meersburg die Eröffnung in dem ehemaligen Lehrerſeminar erfolgt am J. Oktober * Karlsruhe, 17. Sept. Von zuſtändiger Stelle wird uns mitgeteilt: Auf Anordnung des Reichsminiſters der Finanzen wird in Meers⸗ burg mit Wirkung vom 1. Oktober 1937 ab die dritte Reichsfinanzſchule des Reiches geſchaffen werden. Sie erhält ihre Unterkunft in dem hiſtoriſchen ehemaligen Lehrerſeminar, in dem bis vor kurzem die Aufbauſchule ſich befand. Dieſe wurde in das neue Schloß agelent, deren die Taubſtummenan⸗ ſeitherige Nutznießerin, ſtalt, nach Gengenbach überſiedelt. Es werden zunächſt jedes Vierteljahr 400 frühere Gemeindebeamte geſchult, die von der Reichsfinanzverwaltung anläßlich der Uebernahme der Veranlagung der Realſteuern (Gewerbeſteuer und Grundſteuer) auf die Fi⸗ nanzämter übernommen worden ſind. Der Zweck eines ſolchen Lehrganges wird die Vertiefung in allen Fragen der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung und die Aneignung aller Kenntniſſe auf dem Gebiet der Reichsſteuern ſein. Von 400 Teilnehmern, die aus allen Teilen des Reiches kommen, werden 300 das Schulgebäude ſelbſt beziehen, während 100 in Privatquartieren untergebracht werden. Der Leiter der Schule und das Lehr⸗ und Wirtſchaftsperſonal mit rund 30, Männern zählt beſonders. Her bleibende Zuwachs von rund 430 Män⸗ nern iſt für die Stadtgemeinde Meersburg mit 2000 Einwohnern von beachtlicher wirtſchaftli⸗ cher Bedeutung, denn gerade für die verkehrs⸗ arme Zeit von rund ſechs Monaten wird ein nennenswerter Ausgleich für die ausfallenden Verdienſtmöglichkeiten der Bevölkerung aus dem Fremdenverkehr geſchaffen. Zzwischen Neckar und Bergstraſße Ladenburger Uachrichten * Anträge für das Winterhilfswerk 1937/38 können von den Hilfsbedürftigen ab Montag, 20. September, geſtellt werden. Die Anmeldung muß in Gruppen erfolgen, und es ſind die im Aushang angegebenen Zeiten genau einzuhal⸗ ten. Außer der Reihe kann niemand angenom⸗ men werden. kine Obſternte im Bauland wie ſelten Gute Tabak⸗ und Kartoffelernte/ Der Ueubau des Buchener Finanzamtes * Buchen, 17. Sept.(Eig. Bericht). Unſere Bauern haben bereits mit der Kartoffel⸗ ernte begonnen. Sowohl was die Menge und die Güte anbetrifft, iſt das Ernteergebnis zu⸗ friedenſtellend. Ebenſo hat die Obſternte ein⸗ geſetzt. Der Obſtſegen, beſonders in Aepfeln, iſt dieſes Jahr ſo reichlich, daß ſelbſt die ülteſten Bauern ſich nicht an eine ſolche Ernte erinnern können. Am Getreidelagerhaus Buchen, Walldürn, ardheim u. a. m. werden täglich große Mengen bſt angeliefert, ſo daß die Obſtwagen ſich ſtauen und in langen Kolonnen auf die Abferti⸗ ung warten müſſen. Viele Schulen des Kreiſes Bu en haben für die NS⸗Volkswohlfahrt allobſt geſammelt und die Frauen⸗ iſt damit beſchäftigt, dieſes einzudoſen. enige Volksgenoſſen dürften davon Kenntnis haben, daß in dem idylliſch im Morretal gelege⸗ nen Ort Hettigbeuern auch Tabak angebaut wird. Die Ernte iſt bereits beendet und die Qualität iſt gut. Ueberhaupt hat ſich die Landwirtſchaft des i und Baulandes in den letzten Jahren ſtark verbeſſert und alles etan, um den größtmöglichen Nutzen aus dem Voden herauszuholen. Viele Bauern haben ſich Silos angelegt. Auf Anregung von Landes⸗ Ronomierat Boos, Buchen, wurde ein Ein⸗ eitsmodell geſchaffen, das gerade für kleinere etriebe 9 geeignet und voll verwendbar iſt. Für die Erſtellung dieſes Silos wurde eine Ein⸗ Feilsverſchalung hergeſtellt, die jeder Bauer ver⸗ wenden kann, ſo daß ſich die Geſtehungskoſten bedeutend ermäßigen. In Mudau und Wall⸗ dürn fand in der Berichtswoche eine Viehſchau und Prämiierung ſtatt, zu der Tierzuchtdirektor Zettler, Karlsruhe, und Kreisbauernführer Herm Tauberbiſchofsheim, erſchienen waren. Es iſt allgemein aufgefallen, daß unſere Gegend gegenüber früheren Jahren über einen recht ſich ten Beſtand von Zuchtvieh verfügt, das ſi überall ſehen laſſen kann. Am letzten Samstag fand die erſte angeordnete Suche nach dem Kar⸗ toffelkäfer ſtatt. Glücklicherweiſe wurden bei uns keine Kartoffelkäfer————+ In der nächſten Woche wird nochmals ein Suchtag angeſetzt werden. Der Neubau des Finanzamtes in Buchen geht ſeiner Vollendung entgegen. Die inneren Räume ſind nahezu fertiggeſtellt und auch die Außenſeite erhält eben ihren Verputz, ſo daß der Bau Anfang Oktober ſeiner Beſtimmung über⸗ geben werden kann. Beim Bau des neuen In⸗ ternats für die Aufbauſchule Buchen ſind die Ausſchachtungsarbeiten vollendet und der Bau der Grundmauern macht raſche Fortſchritte. Es wird mit Hochdruck gearbeitet, um den Rohbau noch vor Eintritt des Winters fertigzuſtellen, damit bis 1. April 1938 alles fertig iſt. Die Stadtgemeinde Buchen hat in der letzten Woche alle Straßen innerhalb des Orts friſch geſchottert und geteert, ſo daß die Straßen nun einen ſauberen Anblick bieien. Aus L 333. n⸗ elz kann berichtet werden, daß dort Jag auf⸗ ſeher Wilhelm Ott im Walde gegen Einbach einen ſtattlichen Hirſch geſchoſſen hat, eine nicht alltägliche Jagdbeute. B. * Das Heimatſpiel kann infolge der Abküh⸗ lung heute abend nicht zur Aufführung gelan⸗ gen; hoffentlich macht wenigſtens der Regen eine Pauſe, damit am Sonntagnachmittag ge⸗ ſpielt werden kann. Abſchluß des Rettungsſchwimmkurſes der Deutſchen Lebens⸗Rettungs⸗Geſellſchaft in La⸗ denburg. Im ſchönen Ladenburger Sommer⸗ bad haben ſich ien Lauſe dieſes Sommers eine große Anzahl Schwimmer und Schwimmerin⸗ nen der ernſten Arbeit in der Ausbildung im Rettungsſchwimmen unterzogen. Die unter großer Mühe und mit oft viel Selbſtüberwin⸗ dung abgelegten Prüfungen für den Grund⸗ und Leiſtungsſchein der DeRG ſollen jetzt ihre Anerkennung durch Ausgabe der anntlichen Lichtbildausweiſe und Ehrenzeichen fänden. Der Abſchluß des Rettungsſchwimmkurſes wird durch den Bezirk Mannheim der DLRG am Samstag, 18. September, pünktlich um 20.30 Uhr, im Gaſthaus„Zur Roſe“ in Ladenburg ſtattfinden. Zwei Kurzvorträge über die DSRG und ihr Aufgabengebiet und über die wichtig⸗ ſten Grundſätze der erſten Hilfe werden durch einen Lehrſchein⸗Inhaber der DeR und den ärztlichen Beirat des Bezirks Mannheian einen Einblick in die Ziele der DeRG geben. Die feierliche Ausgabe der Grund⸗ und Leiſtungs⸗ ſcheine wird umrahmt von zwei Filmvorfüh⸗ rungen. Herrliche Landſchaftsbilder zeigen, wo der naſſe Tod den ahnungsloſen Menſchen überall erwartet. Ein beſonderer Genuß wer⸗ den aber die einzigartigen Unterwaſſer⸗Aufnah⸗ men aus dem Berliner Schwimmſtadion ſein, die auch gezeigt werden. Der Reſt des Abends ſoll dann der Kameradſchaft gewidanet werden. IAvesheimer Uotizen * Preisverteilung für Blumenfreunde. Der Verkehrsverein Ilvesheim hält heute Sams⸗ tagabend 20.30 Uhr in der„Roſe“ eine Ver⸗ ſammlung ab, in deren Verlauf die Preisträger der Blumenſchau bekanntgegeben werden und ihre Anerkennung erhalten. * Die Hauptſtraße wird geteert. Ein lange ge⸗ hegter Wunſch der Radfahrer und Kraftfahrer 5 jetzt in Erfüllung: am Montag wird mit er Teerung nar n begonnen. Wer alfo noch einmal den„Genuß“ haben will, auf dem holprigen und mit zahlreichen Löchern ver⸗ fehenen Pflaſter unſerer Hauptſtraße zu fahren. muß ſich beeilen; er wird dann ſchon in der nächſten Woche vergleichen können, wie viel beſ⸗ ſer es ſich fährt, wenn die Straße ihren glatten Teerbelag hat. * Oktoberfeſt in acht Tagen. Noch eine Woche trennt uns von dem Ilvesheimer Oktoberfeſt, das vom 25. bis 27. September wieder Tauſende von Beſuchern auf die„Inſel“ führen wird. Be⸗ 3 Künſtler haben ihre Mitwirkung zu⸗ geſagt. NUeues aus Schriesheim * Der Gemeindehaushalt iſt ausgeglichen. Die Haushaltſatzung mit Haushaltplan für das Rechnungsjahr 1937/38 iſt genehmigt. Der Haus⸗ haltplan liegt noch bis Montag, 20. September, im Rathaus(Zimmer 2 öffentlich auf. Es iſt elungen, den Haushalt der Gemeinde Schries⸗ zeim mit 418 383 RM Einnahmen und Ausga⸗ ben auszugleichen. Der außerordentliche Haushalt zeigt beiderſeits 260 173 RM, iſt alſo ebenfalls ausgeglichen. Die ſeitherigen Steuer⸗ ſätze können beibehalten werden; ſie betra⸗ gen für Grundſteuer.00, für Gewerbeſteuer .04, für Bürgerſteuer.00. Unter den Ausgaben fallen beſonders die Aufwendungen für öffent⸗ liche Straßen mit über 35000 RM ins Gewicht, wovon auf Gemeindewege und Ortsſtraßen rund 10 000 RM kommen. Die im Laufe des Som⸗ mers durchgeführte Herrichtung des Schulhau⸗ ſes mit Einbau einer Dampfheizung erforderte etwa 30 000 RM. Ein weiterer großer Poſten ſteht mit 75 345 RM bei den Ausgaben das ſind Koſten für die Wegverbreiterung und Waſſerver⸗ ſorgung auf dem Pranich. Aus dem verhee⸗ renden Schneebruch des vorigen Winters hat ſich ebenfalls noch ein größerer Aufwand er⸗ geben. An der neu zu errichtenden Straße zwi⸗ ſchen der Neuen Anlage und der Römerſtraße, beim neuen Rathaus wird eine Feuerwehr⸗ halle mit Luftſchutzraum erſtellt; dafür ſind 39 200 RM eingeſetzt. Wenn trotz der hohen, aber notwendigen Ausgaben die Gemeinde⸗ finanzen in Ordnung ſind, ſo iſt das einer ſorg⸗ fältigen und gewiſſenhaften Wirtſchaftsführung zuzuſchreiben, die in einem Gemeinweſen wie Schriesheim ihre dankbaren Aufgaben findet. * Der letzte Gang. Unter zahlreicher Beteili⸗ gung wurden am Donnerstagnachmittag zwei unerwartet verſtorbene Schriesheimer Bürger zu Grabe getragen: Landwirt Peter Krämer, der im Alter von erſt 37 Jahren einem Unfall zum Opfer fiel, und ein 55jähriger Landwirt, der freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt. Edingen berichtet Neues vom Sport der„Fortung“. Am kom⸗ menden Sonntag trägt unfere 1. Mannſchaft ihr erſtes Verbandsſpiel in Schriesheim gegen den Vfe aus. Das Spiel begint um 15 Uhr. Die 2. Mannſchaft ſpielt ebenfalls in Schries⸗ heim 13.30 Uhr. Die Frauenhandballmannſchaft trägt ihr Rückſpiel in Handſchuhsheim aus. Die ſpielt am Sonntagmorgen in Secken⸗ Ri. ee 43 75 W Land-Gollesdienſtanzeiger Kath. Gemeinde Ladenburg. Samstag: 16 bis 18 Uhr und 19.30—21 Uhr Beichtgelegenheit.— Sonntag(18. So. n. Pf.): 6 Uhr Beichte;.30 Uhr Austeilung der hl. Kommunion; 7 Uhr Früh ottesdienſt mit Monatskommunion der 21 und chriſtenlehrpflichtigen Mäd⸗ en;.30 Uhr Hauptgottesdienſt, darauf Chri⸗ ſtenlehre für die Jünglinge; 13 Uhr Chriſten⸗ lehre für die Mädchen; 19.30 Uhr Abend⸗ andacht.— Dienstag und Donnerstag:.15 Uhr Schülergottesdienſt.— Freitag:.30 Uhr Ge⸗ meinſchäftsmeſſe in der Krypta. Evang. Gemeinde Ladenburg. Sonntag(kirch⸗ licher Opfertag der Inneren Miſſion):.30 Uhr Hauptgottesdienſt; 10.45 Uhr Kindergottes⸗ dienſt; 13 Uhr Chriſtenlehre. Evang. Gemeinde Neckarhauſen. Sonntag: .30 Uhr Hauptgottesdienſt; 10.45 Uhr Kinder⸗ gottesdienſt; 13 Uhr Chriſtenlehre. Kath. Gemeinde Edingen. Samstag: von 14, 17, 20 Uhr an Beichte.— Sonntag:.30 Uhr Beichte; 7 Uhr Frühmeſſe mit Monatskom⸗ munion der Jungfrauen; 9 Uhr Hauptgottes⸗ dienſt; 13 Uhr Chriſtenlehre; 13.30 Uhr Herz⸗ Mariä⸗Andacht.— Dienstag und Donnerstag: Schülergottesdienſt. Evang. Gemeinde Edingen. Sonntag(Opfer⸗ tag der Inneren Miſſion):.15 Uhr Feſtgottes⸗ dienſt, Kirchenchor; 10.30 Uhr Kindergottes⸗ dienſt; 13 Uhr Chriſtenlehre. Katholiſche Gemeinde Schriesheim⸗Altenbach. Samstag: 14, 16, 18 und 20 Uhr Beichtgelegen⸗ heit.— Sonntag:.45 Uhr an Beichte; 7 Uhr Austeilung der ſi Kommunion; 8 Uhr Gottes⸗ dienſt mit Predigt in Altenbach;.30 Uhr Got⸗ tesdienſt mit Predigt in Schriesheim; 18 Uhr Chriſtenlehre und Andacht. Evang. Gemeinde Schriesheim. Sonntag: .30 Uhr Hauptgottesdienſt; 10.45 Uhr Kinder⸗ gottesdienſt. Kath. Gemeinde Ilvesheim. Samstag: 14, 17 und 20 Uhr Beichte.— Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe;.30 Uhr Hauptgottesdienſt; 16.30 Uhr Andacht in der Siedlungskapelle. Evang. Gemeinde 39 Uhr E Sonntag:.30 Uhr Gottesdienſt; 10.30 Uhr Chriſtenlehre. Märkte Obſtgroßmarkt Weinheim vom 17. September. Pfirſich 17—28, Aepfel—13, Birnen—22, Tomaten—6, Nüſſe 24—32.— Anfuhr 1500 Zenter. Nächſte Verſteigerung heute, 14 Uhr. * Großmarkt Handſchuhsheim. Preiſe für Kilo: Birnen 12—22,—11, Aepfel—15,—8, Zwetſchgen 12, Pfirſiſche 18—25, 10—17, Nüſſe 30—33, Kopffalat—6, Buſchbohnen—10, Stangenbohnen 20—22, Tomaten 4, 2, Kaſten⸗ gurken—13, Spinat—14, Endivienſalat—5, Zwiebeln 5 Pf. Anfuhr gut. Nachfrage mittel. hält da zügliche SS w kleinen Teil ur auch au abzuſch pf f0 ſ oft lan Un Die vom P ber ab rere 2 zeit mü linien 1 Die Parade Bismar zwei A die Str radepla und en vom P. nach Lu ſerturm Schloß. Planken dem Lir Die 9 üher uſw. 2 kehrt w turm— genricht eingehal Die 9 Bad Di —Kaiſer weg fäl Renzſtre D Wie n der R gersh menden Abendſti Autobuſ gershein ge Fahr, zu bieten im Zug. ligen S Die Hal gershein ſtraße, E Vel Der angshi alten E inaus hren e Ueber Berechtig mittlung nicht zug Arbeit n für eine terſt 1 zahlen if Apf am 2 Das 2 zeichnet kannt: Am Fi findet in heimer. die Te ſtatt. Alle Teilnehm bis 24. 6 gen Da vom 1. eingelade men. All⸗ iber 1937 on in der e viel beſ⸗ en glatten ine Woche Oktoberfeſt, Tauſende wird. Be⸗ rkung zu⸗ lichen. Die für das Der Haus⸗ September, iuf. Es iſt he Schries⸗ nd Ausga⸗ ordentliche M, iſt alſo Steuer⸗ ; ſie betra⸗ verbeſteuer Ausgaben für öffent⸗ s Gewicht, taßen rund des Som⸗ Schulhau⸗ erforderte zer Poſten n. das ſind Waſſerver⸗ verhee⸗ n Winters ifwand er⸗ traße zwi⸗ zmerſtraße, erwehr⸗ dafür ſind der hohen, Gemeinde⸗ einer ſorg⸗ ftsführung weſen wie findet. er Beteili⸗ ittag zwei Bürger zu imer, der infall zum dwirt, der ſt. Am kom⸗ inſchaft ihr gegen den im 15 Uhr. n Schries⸗ mannſchaft n aus. Die in Secken⸗ ger *. bis enheit.— —5.30 n; 7 Uhr union der gen Mäd⸗ rauf Chri⸗ Chriſten⸗ yr Abend⸗ z:.15 Uhr Uhr Ge⸗ ntag(kirch⸗ :.30 Uhr ndergottes⸗ Sonntag: hr Kinder⸗ ig: von 14, :.30 Uhr konatskom⸗ auptgottes⸗ Uhr Herz⸗ onnerstag: ag(Opfer⸗ Feſtgottes⸗ ndergottes⸗ ichtgelegen⸗ hte; 7 Uhr hr Gottes⸗ ) Uhr Got⸗ m; 18 Uhr Sonntag: hr Kinder⸗ nstag: 14, ag: 7 Uhr enſt; 16.30 intag:.30 nlehre. September. nen—2, nfuhr 1500 14 Uhr. eiſe für) —15,—8, —17, Nüſſe nen—10, 2, Kaſten⸗ ſalat—5, e mittel. „Hakenkreuzbanner“ broß-Mannheim Samstag, 18. September 1937 llrclte Luſtyoot Mit Recht ſind wir ſtolz darauf, daß wir in wenigen Tagen Briefe bis in die entfernteſten Teile der Welt befördern können. Aber gleich⸗ wohl wäre es ein Irrtum, die Luftpoſt als eine alleinige Errungenſchaft unſerer Zeit anzu⸗ ſehen. Die ſchnellſte Nachrichtenbeförderung, nämlich durch die Luft, war ſchon den Alten ſehr Aden. ſie benutzten die Brieftaube als fliegenden Boten. Und heute? Wir haben im Reiche 1 300 000 Brieftauben und 70000 Züchter in 6000 Vereinen! Wenn bei feierlichen Anläſſen Brieftauben auf⸗ — werden, dann erfährt die Oeffentlich⸗ eit auch gelegentlich davon. Sonſt iſt es ruhig um diefe braven Tiere. Und doch ſind ſie von —4 5 Wichtigkeit— beſonders für die Wehr⸗ ma Im Kriege hat manchesmal allein die Brief⸗ taube, wenn alle anderen Verbindungen unter⸗ brochen waren, die Fühlung zwiſchen Linie und Stab aufrechterhalten. Die Wehrmacht unter⸗ hält darum in Spandau eine 55 und vor⸗ zügliche Heeresbrieftaubenanſtalt. Auch in der Se wird Brieftaubenſport getrieben. Dieſe kleinen Boten der Luft ſind ein unentbehrlicher Teil unſerer Wehrhoheit. Ein jeder muß darum auch auf ihren Schutz bedacht ſein! Brieftauben abzuſchießen iſt ſtrafbar. Schont vielmehr oder pf f0 ſogar dieſe Tiere, wenn ſie ſich auf ihren oft langen Reiſen ermüdet niederlaſſen! Umleitung von Straßenbahnlinien ab 20. September Die Straßenbahn erneuert auf der Strecke vom Paradeplatz bis Schloß vom 20. Septem⸗ ber ab ihre Gleiſe. Die Arbeiten werden meh⸗ rere Wochen dauern. Während dieſer Bau⸗ zeit müſſen die dort verkehrenden Straßenbahn⸗ linien umgeleitet werden. Die Linie 3 nimmt dann ihren Weg vom Paradeplatz über Plankenhof— Kaiſerrina— Bismarckſtraße—Schloß.— Die Linie 5 wird in zwei Abſchnitte zerlegt. Der eine Teil bedient die Strecke Kammerſchleuſe—Mittelſtraße—-Pa⸗ radeplatz. Der 2. Abſchnitt beginnt am Schloß und endet am Waldpark.— Die Linie 6 fährt vom Paradeplatz über Rheinſtraße—Parkring nach Ludwigshafen.— Die Linie 8 vom Waſ⸗ ſerturm über Kaiſerring— Bismarckſtraße— Schloß.— Die Linie 10 vom Paradeplatz über Plankenhof—Waſſerturm—Hauptbahnhof nach dem Lindenhof. Die Linien 16, 25 und 35 vom Tatterſall über Waſſerturm— Plankenhof— Paradeplatz uſw. Die Heidelberger Linie der OEc ver⸗ kehrt wie die Weinheimer Linie über Waſſer⸗ turm—Plankenhof—Paradeplatz. In den Ge⸗ genrichtungen werden die Wege entſprechend eingehalten. 4 Die Rhein⸗Haardt⸗Bahn fährt nach Bad Dürkheim über Paradeplatz.—Waſſerturm —Kaiſering—Schloß.—Rheinluſt. Auf dem Rück⸗ weg fährt die RHB vom Waſſerturm über Renzſtraße zur Wagenhalle. Derſtärkter Wurſtmarktverkehr Wie wir erfahren, wird auch der Verkehr auf der Rhein⸗Haardtbahnſtrecke Og⸗ gersheim—Bad Dürkheim am kom⸗ menden Samstag, den 18. September in den Abendſtunden ab 16 Uhr durch Einſatz von Autobuſſen verſtärkt, um insbeſondere den Og⸗ gersheimer und Maxdorfer Einwohnern günſti⸗ ge nach und von Bad Dürkheim zu bieten. Die Fahrpreiſe ſind die gleichen wie im Zug. Es empfiehlt ſich die Löſung der bil⸗ ligen Sonderfahrtkarten bei den Agenturen. Die Halteſtellen für die Autobuſſe ſind: in Og⸗ gersheim: Schillerplatz, in Maxdorf: Haupt⸗ ſtraße, Ecke Fußgönheimerſtraße. Uebergangshilfe für Soldalen Der Reichsminiſter nimmt zu einer Ueber⸗ angshilfe für Soldaten Stellung. Danach er⸗ alten Soldaten, die über die aktive Dienſtzeit inaus freiwillig länger dienen und dann in hren entlaſſen werden, eine einmalige Uebergangshilfe, die zugleich mit einem Berechtigungsſchein für bevorzugte Arbeitsver⸗ mittlung verbunden iſt. Kann der Entlaſſene nicht zugleich Anſtellung finden, oder kann ihm Arbeit nicht nachgewieſen werden, ſo wird ihm für eine beſtimmte Zeit eine laufende Un⸗ terſt f ung gewährt, die vom Arbeitsamt zu zahlen iſt. z Die post ist Kein Wirtschaftsunternehmen postrat Dr. Körner sprach in Vertretung des Reichspostministers im Rahmen der Verkenrswoche der Duf In der Reihe der Vorträge innerhalb der Verkehrswoche der DAß in Mann⸗ heim war Reichspoſtminiſter Pg. Dr.⸗Ing. e. h. Ohneſorge angekündigt. Da er infolge plötz⸗ licher dienſtlicher Verhinderung nicht kommen konnte, beauftragte der Miniſter ſeinen perſön⸗ lichen Referenten, Poſtrat Dr. Erich Körner, den Vortrag zu verleſen. Die hochintereſſanten Ausführungen, denen die Teilnehmer der Schu⸗ lungswoche geſpannt folgten, geben wir nach⸗ folgend im Auszug wieder. Die Auffaſſung, die Deutſche Reichspoſt ſei ſelbſt ein Teil der Wirtſchaft, entſpringt dem Geiſt des Liberalismus vor 1933, der in der Wirtſchaft ſein Schickſal erblickte und vom Staat forderte, ſich deren Belangen fügen. Die nationalſozialiſtiſche Revolution ordnete die Wirtſchaft dagegen in den Aufbau des Staates als Teil und als nur eine— wenn auch wichtige— Lebensäußerung des mannig⸗ faltigen Volkslebens ein und ſtellte die Hoheit des Staates über die ein⸗ zelnen Tätigkeiten der geeinten Nation wieder her.* Damit war die Stellung der Deutſchen Reichs⸗ Der Stand des„Hakenkreuzbanner“ in der Oberrhelnischen Industrie-Ausstellung poſt als einer Verwaltunig des Reiches endgül⸗ tig entſchieden. Oeffentliche Verwaltungen, zu denen auch die Deutſche Reichspoſt gehört, und Wirtſchaft haben ihrer Zielſetzung nach grund⸗ verſchiedene Aufgabenkreiſe. Nicht Gewinnerzie⸗ lung, ſondern Wahrnehmung öffentlicher Für⸗ ſorge iſt die Aufgabe der Staatsverwaltung, d. h. nicht Verdienſt, ſondern Dienſt an der Allgemeinheit. So gehört denn die Deutſche Reichspoſt nicht zur Wirtſchaft und die im März d. J. durch das Reichspoſtminiſterium vorgenommene Aufhebung des Wirt⸗ ſchaftserlaſſes aus dem Jahre 1925 trägt der nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung Rechnung, daß der Staat ſelbſt nicht Wirtſchaft iſt und auch ſelbſt nicht wirtſchaften ſoll. Grundfalſch wäre aber nun, in der Auf⸗ faſſung des Erlaſſes eine wirtſchaftsfeindliche Einſtellung der Deutſchen Reichspoſt zu er⸗ blicken. Das Ziel der Reichspoſt iſt Dienſt an der Volksgeſamtheit. Ein unerfüllbarer Wunſch Der von der Wirtſchaft an die Reichspoſt herangetragene Wunſch, noch weitere über die in den letzten Jahren vorgenommenen Gebüh⸗ renſenkungen hinausgehenden Ermäßigungen *. Aufn.: Panthen Die Ausſtellung um acht Tage verlängert Ein Beweis für das große Intereſſe, das dieſe Schau überall findet Die Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung bleibt bis zum 26. Septembergeöffnet. Der ungeheuere Zuſpruch, den die Oberrhei⸗ niſche Induſtrie⸗Ausſtellung wegen ihrer Ein⸗ zigartigkeit des Inhalts und des Aufbaues fin⸗ det, macht es erforderlich, daß das Inſtitut für Deutſche Kultur⸗ und Wirtſchaftspropaganda im einmütigen Einvernehmen mit den beteiligten Dienſtſtellen die Veranſtaltungszeit der Ober⸗ rheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung bis zum 286. September— alſo um eine Woche— verlängert. Die Ausſtellung, die bereits in 13 Tagen mehr als 90 000 Beſucher hatte, wird einen für Baden und die Pfalz noch nicht geſehenen Rekord an Beſuchern aufweiſen kön⸗ nen. Um auch jedem Volksgenoſſen den Beſuch der Ausſtellung zu ermöglichen, werden nunmehr Appell der Teilnehmer vom 9. November am 24. September/ Uur für Blutordensträger und Inhaber von Dauerausweiſen Das Amt für den.—9. November 1923, ge⸗ zeichnet Chriſtian Weber, gibt folgendes be⸗ kannt: Am Freitag, den 24. September 1937, 20 Uhr, findet in München im Bürgerbräukeller, Roſen; heimer Straße, ein Generalappell für die Teilnehmer des.—9. November ſtatt. Alle Blutordensträger und ſolche Teilnehmer des 8. und 9. November 1923, die bis 24. September 1937 bereits ihren gülti⸗ gen Dauerausweis nach den Richtlinien vom 1. Juli 1937 in Händen haben, werden eingeladen, an dieſem Generalappell teilzuneh⸗ men. Alle in Frage kommenden Ortsgrup⸗ penleitungen und Parteigliede⸗ rungsdienſtſtellen werden gebeten, die ihnen vom Amt.—9. November zugehenden Dauerausweiſe den Berechtigten beſchleunigt auszuhändigen. Anzug: Braunes Hemd ohne Abzeichen, Blut⸗ orden am Band auf der rechten Bruſt, kurze Hoſe, hohe Stiefel, Koppel ohne Schulterrie⸗ men, ohne Kopfbedeckung, ohne Fangſchnüre und ohne Sporen, Aranbinde von 1923 kann getragen werden. Saalöffnung um 18.30 Uhr. Außer den ge⸗ ladenen Ehrengäſten kann der Saal nur mit dem Berechtigungsausweis(Blutordens⸗ oder grüner Dauerausweis) betreten werden. Nach dem Appell Kameradſchaftsabend. ab Sonntag die Tageskarten zum Preiſe von 50 Rpf.(bisher RM.—) ausgegeben. Schüler⸗ karten bei Einzelbeſuch zum Preiſe von 25 Rpf. (bisher 50 Rpf.), während der geſchloſſene Be⸗ ſuch von Gefolgſchaften und Organiſationen zum Preiſe von 30 Rpf. erfolgen kann. Es iſt auch möglich, falls es gewünſcht wird, bei Beſtellung von mindeſtens 30 Karten nicht nur Sammelſcheine, ſondern auch Einzelkarten an die Betriebe und Organiſationen auszugeben. Niemand ſollte daher den Beſuch der Ober⸗ rheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung verſäumen! Sanitätsoffiziere für die Luftwaffe Bei der Luftwaffe können noch eingeſtellt werden: 1. als abtive Sanitätsoffiziere ehemalige Kriegsteilnehmer und Sanitätsoffiziere des Be⸗ urlaubtenſtandes(Höchſtalter 45 Jahre), 2. als Sanitätsoffiziere ehemalige Kriegsteil⸗ nehmer(Höchſtalter 55 Jahre), 3. in den aktiven Dienſt als Sanitätsoffizier⸗ anwärter Medizinalpraktikanten und Medizin⸗ ſtudierende aller Semeſter. Jungärzte, die länger als vier Jahre approbiert ſind, können beſchleunigt zum Stabsarzt befördert werden. Für beſteht Ausſicht, daß ihnen die Leitung von in Lazaretten der Luftwaffe übertragen wird. Bewerbungen ſind an den kreisarzt ir richten.(Luftkreisarzt I, Königs⸗ berg/Pr., II, Beklin⸗Dahlem, III, Dresden A 24, IV. Münſter i.., V, München, VI, Kiel, VII, Braunſchweig.) Merkblätter über Einſtellungsbedingungen ſind bei der Militärärztlichen Akademie, Berlin NW. 40, Scharnhorſtſtraße 35, bei den Luft⸗ kreisärzten und den Wehrbezirks⸗Kommandos erhältlich. Einſtellung gedienter Bewerber jederzeit, ungedienter zum 1. April und 1. Oktober jeden Jahres. der Poſtgebühren vorzunehmen, da die derzei⸗ tigen Gebühren für die Wirtſchaft eine zu ſtarke Belaſtung bedeuteten und eine Herabſetzung der Gebühren auch zu einer Zunahme der Poſt⸗ ſendungen und damit zu einem gewiſſen Aus⸗ gleich führen müſſe, könne nicht gebilligt wer⸗ den, da die Belaſtung der Wirtſchaft durch die Poſtgebühren nur ein verſchwindend klei⸗ ner Teil der Geſamtbelaſtung iſt. Für 1935 machen z. B.— auf den Geſamt⸗ umſatz der deutſchen Wirtſchaft bezogen— die Einnahmen der Reichspoſt an Telegrammge⸗ bühren nur 0,02 v.., an Fernſprechgebühren 0,4 v.., an Poſtgebühren für Briefſendun⸗ gen und Pakete nur 0,5 v. H. aus. Die geſam⸗ ten Gebühreneinnahmen der Reichspoſt betra⸗ gen alſo weniger als 1 Prozent des Umſatzes der deutſchen Wirtſchaft. Eine Senkung der Poſtgebühren um einen klei⸗ mnen Prozentſatz ihrer bisherigen Höhe würde daher kaum eine Entlaſtung der Wirtſchaft be⸗ deuten. Keinesfalls aber könnte ſie eine Sen⸗ kung der Warenpreiſe zur Folge haben. Ande⸗ rerſeits würden ſich ſolche für die Wirtſchaft nicht ins Gewicht fallende Beträge bei der Reichspoſt, die ihre Ausgaben aus ihren Ein⸗ nahmen zu beſtreiten hat, finanziell außeror⸗ dentlich ſtark auswirken. Um die Gebührenermäßigung Die von der Oeffentlichteit oft gewünſchte Rücktehr zur Gebühr von 10 Rpf. für den Brief und 5 Rpf. für die Poſtkarte, würde allein einen Gebührenausfall von jährlich faſt 43 Millionen R M ausmachen. Auf ſolche Summen kann vorerſt ſchon im allgemei⸗ nen Staatsintereſſe nicht verzichtet werden. Die Reichspoſt iſt aber jederzeit bereit, Gebühren⸗ ermäßigungen durchzuführen oder Vorteile zu bieten, wenn dies ohne Gefährdung des Haus⸗ halts geſchehen kann. So wird im innerdeut⸗ ſchen und europäiſchen Luftpoſtdienſt ſchon jetzt ein ganz erheblicher Teil der deut⸗ ſchen Luftpoſt ohne Erhebung von Luftpoſt zuſchlägen übermittelt. Der Redner gab dann bekannt, daß die DR es ſich ſchon faſt zur Regel gemacht habe, für wichtige Geſchäftspoſt ſchnelle Luftverbin⸗ dungen bereitzuhalten. Ein ausgedehntes deut⸗ ſches Nachtflugnetz ſteht hierzu bereit. Im Sommer ſtehen den deutſchen Verſendern für eilige Poſtübermittlung die Schnellverbindun⸗ gen von 108 Luftpoſtlinien zur Verfügung. Sehr eingehend behandelte dann Dr. Körner die Schaffung des Weltluftpoſtnetzes, an deren Ausbau gerade die DRP mit am ſtärkſten be⸗ teiligt geweſen ſei. Einen Glanzpunkt und eine Leiſtung höchſter Ordnung bildet die ſeit An⸗ fang 1934 regelmäßig betriebene deutſche Luftpoſtverbindung nach Südame⸗ rika. Die deutſche Ausfuhr nach Mittel⸗ und Südamerika hat ſeit der Aufnahme des Süd⸗ amerita⸗Flugdienſtes im Jahre 1934 eine Stei⸗ gerung um 47,1 v. H. und im Jahre 1936 eine weitere um 30 v. H. erfahren. Die elektriſchen Uachrichtenmittel Noch ſchneller als die Luftpoſt ſind die elek⸗ triſchen Nachrichtenmittel vom Tele⸗ grafen über den Fernſprecher bis zum Funk, Fernſehen und Fernſehſprechen. Ein beſonde⸗ rer Wert dieſer Nachrichtenmittel liegt in ihrer ſtändigen Dienſtbereitſchaft, die es ermöglicht, von einer Stelle in Deutſchland ſofort mit der ganzen Welt in unmittelbaren Gedankenaus⸗ tauſch zu treten. In großen Zügen ging dann der Redner auf die perſonellen Fragen der D R ein. Man würde der Bedeutung der DRWP für die Wirtſchaft nicht gerecht werden, wenn man außer acht ließe, daß in ihr 381 866 Beamte, Arbeiter und Angeſtellte Dienſt tun und daß mit den Familienangehörigen dieſer Bedien⸗ ſteten und der im Ruheſtand befindlichen ein⸗ einhalb Millionen Menſchen unmittelbar von der DRP leben. Man darf auch nicht ver⸗ kennen, daß die DRP nicht nur indirekt durch ihren Nachrichtenübemittlungsdienſt, ſondern auch direkt als Auftraggeber größten Umfan⸗ ges mit dem Wirtſchaftsleben eng verknüpft iſt. Die DRp betrachtet als Auftraggeber, ſoweit ſie nicht ſtandortmäßig iſt, das ganze Reich als umfaſſendes einheitliches Wirtſchaftsgebiet und durchbricht dieſen Grundſatz nur, ſoweit es ſich um wirtſchaftlich efährdete Gebiete, insbeſondere Grenzgebiete, andelt. Beſondere Aufmerkſamkeit wendet ſie dem Wiedererſtarken der mittleren und kleineren Betriebe, ſowie dem Handwerk zu. Ihre Be⸗ deutung als Arbeit⸗ und Auftraggeber geht dar⸗ aus hervor, daß ſie im Jahre 1937 Aufträge an die verſchiedenen Induſtriezweige in Höhe von etwa 330 Millionen RM geben wird. Die vorbildlichen techniſchen Einrichtungen des deut⸗ ſchen Poſt⸗ und Fernmeldedienſtes wirken ſich ebenfalls zugunſten der deutſchen Wirtſchaft aus, und tragen viel dazu bei, deutſchen Unter⸗ nehmungen im Ausland zu Konzeſſionsüber⸗ nahmen zu verhelfen. Damit werden der Kon⸗ eſſionsträgerin ſtändige Einnahmequellen ge⸗ ftchert und dem Reich der damit zuſammenhän⸗ gende dauernde Deviſenzufluß. So ſteht alſo die Deutſche Reichspoſt da als Vertrauensperſon rieſenhaften Aus⸗ maßes für die Volksgemeinſchaft und damit auch für die Wirtſchaft. a, Lugen, Ce, Sacen 1Stk. 323. 3 51 905 ——— Ce be PALMQLIVE-- SEIEE. %½0 Kneel, „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 18. September 1937 Vom Naturſtein bis zum Rolladen.. Was uns bei einem kleinen Rundgang durch die Halle Ill der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung auffiel Während es in der Halle I, noch mehr aber in der Halle II der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗ Ausſtellung große Flächen ſind, die man hier zu Ständen aufgeteilt hat, und ſo an großen Ständen die bedeutendſten Werke ihre Erzeug⸗ niſſe zeigen, iſt die Halle III in zahlreiche klei⸗ nere Stände aufgeteilt worden, die von Nr. 38 bis Nr. 93 gehen. Uaturſtein als Kusdruck der Kraft Den Anfang macht der Gemei F der Fachgruppe Naturſtein, an em ſich 13 Firmen beteiligt haben und an dem die mannigfache Verwendungsmöglichkeit des Naturſteins gezeigt wird, wobei man den Grundſatz unterſtreicht, daß Naturſtein der Ausdruck von Kraft und Energie iſt. Man hat hier ganz nettes Anſchauungsmaterial zuſammengetragen und kann ſehen, welcher Un⸗ terſchied zwiſchen dem Pfälzer und dem Neckarſandſtein beſteht, wie Muſchel⸗ 10 beſchaffen iſt, wie Granitblöcke ausſehen uſw. Aber auch die Holzin duſtrie iſt mit einem a vertreten, der wieder in einzelne Abteilungen untergliedert iſt. So zeigt u. a. die Firma Luſchka& Wagemann in⸗ und ausländiſche Nadelhölzer, wo⸗ bei ſie Baumſtämme aufgeſtellt hat, die erkennen —— wie das Wachstum der Bäume aus⸗ ſchlaggebend für die ſpätere Geſtaltung des Holzes iſt. Vor allem finden verſchiedene aus⸗ ——+ Hölzer die größte Beachtung. Die Karl Schweyer AG., n hat ihre Abteilung Segelflugzeugbau beſonders heraus⸗ eſtellt. Beſonders iſt es die Jugend, die ſich fi den Führerſitz eines Rafulftber⸗erger lugzeuges intereſſiert. Alle Einzelheiten wer⸗ den hier ſtudiert, und genau ſo finden auch die einzelnen Teile eines Segelflug⸗ zeuges die größte Beachtung. So ſieht man u. a. den Hauptholm eines Segelflugzeuges und verſchiedene Spanten. Der Boden des genann⸗ ten Raumes iſt mit den verſchiedenen Parkett⸗ arten ausgelegt. Die Schütte⸗Lanz⸗Holzwerke eigen ihre Sperrhölzer, Huth& Co. ihre Lei⸗ flenfabrikation, wie auch die anderen Firmen, Kurz& Co., Hobelwerk W. Michel& Co., Holz⸗ import Ph. Moor, ihre Erzeugniſſe ausſtellen. Die vielſeitige Verwendbarkeit des Leders zeigt die Lederfabrik Freuden⸗ berg, die verſchiedene Häute in den ver chieden⸗ ſten Zurichtungen zur Ausſtellung gebracht hat, und die darlegt auf welche Weiſe die tieriſchen Häute behandelt werden können. Eine Ausſtel⸗ lung der Fertigprodukte ergänzt den Stand. Die Rheiniſche Gummi⸗ und Celluloid⸗ fabrik iſt mit ihrem geſamten Fabrikations⸗ rogramm vertreten und man kann hier an die⸗ ſem Stand ſehen, welche Spielwaren aus Gummi gefertigt werden. Ferner bewundert man, welch ſchöne Celluloidpuppen man heute am laufenden Band herausbringt. Die Mühlen ſtellen aus Ein Gemeinſchaftsſtand der Müh⸗ len, an dem ſich die Dampfmühle Kauffmann und Söhne, die Hefftſche Kunſtmühle, die Her⸗ venmühle Ganz, die Ludwigshafener Walz⸗ mühle, die Wormſer Ludwigsmühle, die Pfäl⸗ iſchen Mühlenwerke, ſowie Werner& Rieola beteiligt haben, zeigt dem Beſchauer den Werde⸗ ang des Mehls von der Einlieferung der rucht in die iſe 90 bis zum Fertigprodukt. In ähnlicher Weiſe haben die Hildebrand⸗Rhein⸗ mühlenwerke einen Sonderſtand geſchaffen und an dieſem Stand noch durch große Fotos darge⸗ legt, in welcher Weiſe in dieſem Betrieb der Ge⸗ meinſchaftsgeiſt gepflegt wird. Recht intereſſant iſt auch der Stand des Ver⸗ eins Deutſcher QOelfabriken, in dem die ver⸗ ſchiedenen Oelkuchen und Fertig⸗ produkte ausgeſtellt ſind und an dem auch klar gemacht wird, warum eine Steigerung im Anbau von Raps und Rübſen gefordert wer⸗ den muß. In der Gruppe Nahrungs⸗ und Ge⸗ nußmittel iſt auch die Süddeutſche Zucker AG. vertreten, die an einem überſichtlichen Modell u. a. den Arbeitstag einer Zuckerfabrik darſtellt. Der Stand des„Hakenkreuzbanner“ Beſonders umlagert iſt auch immer der in der Gruppe Druckereien ſich befindende Stand des„Hakenkreuzbanner“, der beſon⸗ ders künſtleriſch aeſtaltet iſt, und an dem man verſchiedene Erzeuͤgniſſe der„Halenkreuzban⸗ ner“⸗Druckerei bewundern kann. Inmitten des Standes iſt eine Miniatur⸗Rotations⸗ maſchine anfgeſtellt. In nächſter Nähe des Standes des„Haken⸗ kreuzbanner“ befindet ſich der Stand der ſaar⸗ pfälziſchen Gauzeitung„NS 3⸗ Rhein⸗ front“, die vor allem auf einer Landkarte darſtellt, wie ihr Verbreitungsgebiet geſtaltet iſt. Die Völkiſche Buchhandlung des „Hakenkreuzbanner“⸗Verlages hat einen Son⸗ derſtand errichtet, der ebenſalls eine ſehr künſtleriſche Note aufweiſt und der unter dem Motto„Das Bild im Betrieb“ ſteht. Gute Bilder aller Art, ſollen hier die Wahl für die Ausſchmückung von Betriebsräumen er⸗ leichtern. Gegenüber dieſem Stand beſindet ſich noch ein von den Mannheimer Buch⸗ händlern gemeinſam geſchaffener Stand, der zeigt, wie eine Werkbücherei be⸗ ſchaffen ſein ſoll. An dem Gemeinſchaftsſtanud der Fach⸗ gruppe Hoch⸗ und Tiefbau bürfte man⸗ chen Beſchauer klar werden, welche bedeutenden Firmen in Mannheim ihren Sitz haben, zumal durch zahlreiche Fotos belegt wird, an welchen großen Bauten Mannheimer Firmen zu tun hatten. Man ſieht u. a. ein Modell des Strom⸗ pfeilers der Brücke über den Kleinen Belt und dazu verſchiedene Skizzen über die Ausführung dieſer Beltbrücke. Gezeigt wird auch ein See⸗ bagger als Modell und in natürlicher Groͤße ein Bagger, wie er in dieſem Seebagger einge⸗ baut iſt. Nicht weniger intereſſant iſt das Mo⸗ dell, das ein Widerlager der Reichsautobahn⸗ brücke über das Lauterbachtal zeigt. Im deutſchen Bier liegt Kraft Dreizehn Brauereien haben ſich zu einem Gemeinſchaftsſtand vereinigt, der für die Braue⸗ reien wirbt. Derſelbe ſteht unter dem Motto: „Im deutſchen Bier, die Kraft der deutſchen Erde“. Viel Beachtung verdient auch der vollkommen aus Seilen hergeſtellte Mangheimer Waſſer⸗ turm, der den Stand der AG. für Seilinduſtrie Wolf ziert, und der recht blickfangend in einer Ecke aufgebaut iſt, Nicht weit von dieſem Stand Aufn.: Panthen Der interessante Ausstellungsraum der Flrma Winterwerb, Streng& Co. aul der Oberrheinlschen Industrie- Ausstellung. Vorgeführt wird hier elne neuzeitliche Flaschenrelnigungs- und-füllanlage für Mineralbrunnen Anordnungen der NSDAP Anordnung der Kreisleitung An alle Ortsgruppen des Stadt⸗ und Land⸗ gebietes(ohne Weinheim) Die Ortsgruppen haben heute in der Zeit von 11 bis 13 Uhr die Erntedankfeſtabzeichen abzuholen. Für die Stadtortsgruppen iſt ein Fahrzeug erforderlich. Kreispropagandaleiter. An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Wir machen darauf aufmerkſam, daß die September⸗ Mitgliederſtandsmeldung am 21. d. M. bei uns vor⸗ liegen muß. Dieſer Termin iſt unbedingt einzuhalten. Kreiskartei. Ortsgruppen der RSDAꝰ Jungbuſch. 20.., 20.30 Uhr, Sitzung ſämtlicher Zellenleiter. Humboldt. Die empfangenen Ausrüſtungsgegen⸗ ſtände der Marſchteilnehmer zum Reichsparteitag 1937 ſind umgehend in ſauberem Zuſtande auf der Orts⸗ gruppe abzugeben. Das neue Programm der„Libelle“ Doroſchoff mit ſeinem Wunderinſtrument„Trautonium“ ſteht im Mittelpunkt Im Mittelpunkt des neuen„Libelle.⸗Pro⸗ gramms ſteht das Gaſtſpiel Dorochoff mit ſeinem Wunderinſtrument„Trau⸗ tonium“. Selten verdient eine Dawietung ſo viel Intereſſe, wie die Dorochoffs. Ein deutſcher Gelehrter, Trautwein, ſchuf ein Inſtrument, deſſen Tongeſtaltung ganz auf der Kenntnis der verſchiedenen Tonſchwingungen, die mittels elektriſcher Energie verſtärkt wer⸗ den, beruht. Es iſt klar, daß zum Spielen die⸗ ſes Inſtrumentes, deſſen—3 einzig und allein aus zwei Saiten beſteht, ein un⸗ geheures muſikaliſches Gefühl gehört. Daß Dorochoff dieſes Gefühl beſitzt, ſtellt er in ie⸗ der Vorſtellung unter Beweis. Er bringt nicht nur eigens für das Trautonium geſchriebene Kompoſitionen zum Vortrag, ſondern er iſt auf Grund der unbegrenzten Moduliexfähigkeit des Inſtrumentes in der Lage, die Klangfarbe eines jeden exiſtierenden Solo⸗Inſtrumentes, ja fogar die menſchliche Stimme, nachzuahmen. llein die Darbietung Dorochoffs iſt es weri, daß dem neuen Libelle⸗-Progracum die Beach⸗ tung geſchenkt wird, die es verdient. Aber da il ſchließlich noch Ben Benett, der Pech⸗ vogel— bekanntlich ein gebürtiger Mannhei⸗ mer, der ſich durch ſeine artiſtiſche Leiſtung in die erſte Reihe der Weltattrattionen des Va⸗ rietes emporgearbeitet hat—. Er bewährt ſich in ſeiner humoriſtiſchen Darbietung wirtlich als Pechvogel, dem immer erſt dann etwas ge⸗ lingt, wenn er über ein Hindernis geſtolpert iſt. V.& F. Browning ſind in ihrem Kunſt⸗ Radfahrakt wirtlich ſehenswert. Sie übertref⸗ fen, ebenſo wie die„3 Lederer“ als Keulen⸗ jongleure, weit den Durchſchnitt. Rade Sebary gefiel mit ihren Tänzen. Beſonders Aue warxen ihr„Step auf Spitze“ und ein Argentiniſcher Tanz. Als Ver⸗ treterin der Vortragskunſt ſtellte ſich Anne⸗ lieſe Gerth vor. Sie durfte für ihre Vor⸗ träge verdienten Beifall entgegennehmen. Fred Colting mit ſeinem ſingenden Handſchuh darf zu jenen Artiſten gezählt werden, die nur wenig ihresgleichen haben. Wenn er ſeinen „kleinſten Radioapparat“ vorführt oder mit einem an loſer Strippe hängenden Fernſprech⸗ hörer mit einem Partner in Buenos Aires ſpricht, oder wenn er garx ſeinen Handſchuh 7 läßt, dann iſt das⸗ nichts anderes, als ie Darbietung der Kunſt des Bauchredens in höchſter Vollendung. Heinz Vogel ſagt an. Er macht mit viel Witz und mit mancher „Pflaume“ den nötigen Zauber und ſchuf die richtige Kabarettſtimmung. Ergänzt wird das Programm durch die muſikaliſchen Genüſſe, die Fritz Paſche mit ſeinen Soliſten ſpendet. Wilbhelm Ratzel. Almenhof. 19. 9, Schießen der Politiſchen Leiter auf dem Schießplatz der Schützengeſellſchaft Mann⸗ heim⸗Neckarau(Gießen). 9 Uhr Zelle 01 und 02, .30 Uhr Zelle 03 und 05, 10 Uhr Zelle 06, 07, 08. Feudenheim⸗Oſt. 21.., 20 Uhr, Schießinſtruktions ⸗ ſtunde für ſämtliche Politiſchen Leiter und⸗Anwärter in der Geſchäftsſtelle(Kaufhaus Schwöbel). Feudenheim⸗Oſt. 26.., 9 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter zum Schießen im„Neuen Schützenhaus“. Dienſtanzug. Ilvesheim. 20.., 20 Uhr, Zuſammenkunft der Pol. Leiter und⸗Anwärter im Parteiheim. Erſcheinen Pflicht. Ilvesheim. 21.., ab 19 Uhr, Abrechnung der Bei⸗ träge und Parteigelder im Parteiheim. NS⸗Frauenſchaft Reckarau⸗Nord. 20.., zwiſchen 15 und 18 Uhr, rechnen die Zellenfrauen bei Frau Mayfarth ab. Neckarau⸗Nord. 20.., ab 14 Uhr, Nähnachmittag bei Frau Mayfarth.— 20 Uhr Singſtunde bei Frau Keller. Neckarau⸗Süd. 20.., 20 Uhr, Nähabend im Volks⸗ chor. Sandhofen. 20.., 20 Uhr, Abrechnung der Bei⸗ träge und Beſprechung der Zellenwalterinnen. Sandhofen. 21.., 20 Uhr, Heimabend im Frauen⸗ ſchaftsheim. Friedrichspark. 21.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im Ballhaus. Frauenwerk⸗Mitglieder ſind eingeladen. Ortsfrauenſchaftsleiterinnen. 21.., 15 Uhr, Be⸗ ſprechung in L 9, 7. BDM Mübdelgruppe 12/171. 19.., 9 Uhr, Antreten in tadelloſer Kluft auf dem Neckarſtadt⸗Marktplatz. IJM Jungmädelringe 3 und 4/171. 18.., 14.30 Uhr, treten ſämtliche Führerinnen auf dem Neckarſtadt⸗ Marktplatz in tadelloſer Kluft zur Schulung an. Papier und Bleiſtift mitbringen. Jungmüvelgruppe Necarſtadt⸗Oſt 21/171. 19. 9. Fahrt für alle 10jährigen JFungmädel. Leiſtungsprobe. Antreten 9 Uhr Clignetplatz, mit Brotbeutel. Betr. Erſte⸗Hilfe⸗Kurs für das Leiſtungsabzeichen. Alle Führerinnen und Jungmädel, die das Leiſtungs⸗ buch angefangen haben, melden ſich ſofort auf dem Untergau zur Teilnahme an dem Erſte⸗Hilfe⸗Kurs. NSKOV Kameradſchaft Mannheim. 26. 9. Amtswalteraus⸗ flug,„Fahrt ins Blaue“. Meldeſchluß am 18. 9.— Nachmeldungen werden noch in der Geſchäftsſtelle, Große Merzelſtraße 5, entgegengenommen. Fronttämpfertreſſen in Beſancon am 24. 10. An⸗ meldungen umgehend erbeten bei den Abteilungs⸗ führern und der Geſchäftsſtelle der Kameradſchaft Mannheim, Große Merzelſtraße 5, woſelbſt auch nähere Auskunft erteilt wird. Anmeldung: unwiderruflich 20. September. Später eingehende Meldungen bleiben unberückſichtigt. Schlußtermin für die hat die erſte deutſche Ramiegeſellſchaft ausge⸗ ſtellt, die ſo umfaſſendes Material zeigt, daß es ſich ſchon lohnt, länger an dieſem Stand zu verweilen. Man ſieht hier die Kokons von Sei⸗ denraupen und erfährt vor allem den Werde⸗ gang der Spinnſtoffe bis zum Endprodukt. Die vielſeitige Verwendbarkeit von kleinſten Korkſtückchen uſw. zeigt an einem ſehr ge⸗ chmackvoll ausgeſtalteten Stand die Suberit „., Rheinau, ſo daß man von einer ſolchen Mannigfaltigkeit wixklich überraſcht iſt. Sehr blickfangend iſt der Ausſtellungsſtand der Kor⸗ fettfabrik Felina geſtaltet, denn hier ſtehen im Halbkreis zahlreiche Puppen in natürlicher Größe, die mit den Erzeugniſſen dieſer Firma angezogen ſind. verachtet unſere Weine nicht! Die Mannheimer Weinhändler ſind mit einer Gemeinſchaftswerbung vertreten und damit man nicht nur die Flaſchen anzuſehen braucht, werden Koſtproben köſtlichen ba di⸗ ſchen und Pfälzer Weins verabreicht. Gar manche Firmen haben in der Halle III noch ausgeſtellt, und es verbietet leider der Raum, hier auf jeden einzelnen Stand ein⸗ zugehen. Es ſoll daher u. a. nur noch erwähnt werden, daß die großen Stände von Sunlicht AG.,— der beſonders die Hausfrauen inter⸗ Gbrii—, der Segeltuchfabrik Stromeyer, der ortlandzementwerke, der Lonza⸗Werke, der Faßfabrik Nilhas, des Eternitwerkes, der Roll⸗ ladenfabrik Haſſinger und verſchiedener holz⸗ verarbeitender Werke manches Intereſſante und Wiſſenswerte zeigen. j Ne DD Abteilung: Reiſen, Wandern und Urlaub Achtung! Fahrplan zum Sonderzug morgen Sonn⸗ tag, 19. September, nach Stuttgart. Abfahrt ab Mannheim.25 Uhr, ab NReckarau.31 Uhr, ab Rheinau.38 Uhr, ab Schwetzingen.47 Uhr, ab Hockenheim.57 Uhr, ab Neulußheim.02 Uhr, Lud⸗ wigsburg an 10.35 Uhr, Stuttgart an 10.52 Uhr. Rück⸗ fahrt ab Cannſtatt 22.31 Uhr, ab Stuttgart(Haupt⸗ bahnhof) 22.50 Uhr, ab Ludwigsburg 23.15 Uhr, an Neulußheim.01 bUhr, an Hockenheim.07 Uhr, an Schwetzingen.18 Uhr, an Rheinau.27 Uhr, an Neckarau.34 Uhr, an Mannheim(Hauptbahnhof) .40 Uhr. Die Großwanderfahrt am Sonntag, 26. September, an die Bergſtraße wird auf einen ſpäteren Zeitpunkt verſchoben. Bereits gekaufte Karten ſind ſpäteſtens am Montag zurückzugeben. Ab Dienstag werden die Kar⸗ ten nicht mehr zurückbezahlt. Letzte Gelegenheit zum Beſuch der Reichsausſtellung „Schaffendes Volt“ in Düſſelvorf vom 1. bis 5. Ok ⸗ tober. Im Teilnehmevpreis von 22,10 Reichsmark iſt enthalten: Bahnfahrt, vier Uebernachtungen mit Früh⸗ ſtück, Beſuch der Ausſtellung und Abendfahrt auf dem Rhein. Die Fahrkarte allein koſtet 8,50 Reichsmart. Anmeldungen nehmen alle Geſchäftsſtellen entgegen, ſowie Orts⸗ und Betriebswarte. —1— Abteilung: Feierabend Sonder⸗Varieté mit vollſtändig neuem Programm. Morgen Sonntag um 15.30 Uhr findet in der Feſthalle der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung eine Son⸗ der⸗Varieté⸗Veranſtaltung mit dem bekannten Münch⸗ ner Humoriſten Adam Müller und erſtklaſſigen Va⸗ rietékräften ſtatt. Karten zu 1 Reichsmark einſchließlich Kaffeegedeck ſind bei den Kdß⸗Geſchäftsſtellen und an der Tageskaſſe Seckenheimer Straße erhältlich. Schwediſche Mürchentanzbühne am 22. September. Im Roſengarten finden an dieſem Tag zwei Vor⸗ ſtellungen der Märchentanzbühne ſtatt. Um 16 Uhr eine Kindervorſtellung, Eintritt 40 Pfennig für Kin⸗ der, 60 Pfennig für Erwachſene und um 20 Uhr eine Erwachſenenvorſtellung, Eintritt 1,10 Reichsmark. Karten ſind bei den Koß⸗Geſchäftsſtellen erhältlich. „Oratorium der Arbeit“ in Heidelberg. Wegen un⸗ günſtiger Witterung muß die Aufführung des„Ora⸗ torium der Arbeit“ von Böttcher auf der Feierſtätte in Heidelberg ausfallen. Abteilung: Volksbildungswerk Lehrwanderung. Die für Sonntag, 19. September, vorgeſehene Lehrwanderung in den Rheinauer Wald wird vorläufig um acht Tage verſchoben, da es noch rkinger Adelheid- erlolgreich gegen vve ürapl 2 NMierenleiden ue½ spekle Vostenlor, vrd Zie Wberenen* B0 b52 vrð A d ngen beter Rixius. Großhandlung Mannheim. Vervinduneskanal. linkes Uier 6. Kuf Nr 26790607— Preis bei Kistenhezus: „ /% Utr 30 Pfe/ Utr 38 Pfe keine Pilze gibt. Weiteres wolle man den Mitteilun⸗ gen an dieſer Stelle entnehmen. Sportamt Mannheim Gepäckmarſch für das Reichsſportabzeichen. Das Sportamt führt am Sonntag, 19. September, einen Gepäckmarſch für das Reichsſportabzeichen durch. Trefſpunkt im Stadion am Eingang früh 6 Uhr. Da⸗ ſelbſt Prüfung des 25 Pfund ſchweren Gepäcks(Tor⸗ niſter oder Ruckſach) der männlichen Teilnehmer.“ Frauen und Mädchen wird die Prüfung im 2ö5⸗ Kilometer⸗Gehen(ohne Gepäck) für das Reichsſport⸗ abzeichen beziehungsweiſe Reichsjugendabzeichen abge⸗ nommen. Sport für jedermann Samstag, 18. September Leichtathletik: Frauen u. Männer, 15.30—17.30 Uhr Stadion, Spielfeld U.— Reichsſportabzeichen: Frauen und Männer, 15.30—17.30 Uhr Stadion, Spielfeld II. — Tennis: Frauen u. Männer, 17.00—18.00 Uhr Tennisplatz, Friedrichsring 22/24.— Schwimmen: Frauen u. Männer, 20.00—21.30 Uhr Städt. Hallen⸗ bad, Halle J. Sonntag, 19. September Leichtathletik: Frauen u. Männer,.00—11.00 Uhr Stadion, Hauptfeld.— Reichsſportabzeichen: Frauen und Männer,.00—11.00 Uhr Stadion, Hauptfeld.— Tennis: Frauen u. Männer,.00—10.00 Uhr Tennis⸗ platz, Friedrichsring 22/24;.30—10.30 Uhr Stadion, Tennisanlage. „Haken * +— Man hat die in eine den Zuſtänt Falles der zirksrat Trat es doc mal deutlic zu Wohnunt Anſpruch ar Wohnungen eingenomme daß man ar druck die Zuſtände ſtrebt. Die Urſace rat zu beſ verlangen ft Hauſes dur gen wollte d men, denn „Wohnunger ſeien. Aber Ordnung! des Hauſes die als Ma Jahren der nun das W Kammern a eſchah dan blieben. Ge⸗ fünf ſelbſtär en, von de Waſſerleitun Trennwände ten Gipsdie Räume 12 3 ben ſind. Der Bezit mungsverlar und billigte angemeſſene Begründung ſei ohnungsne Wohnungen heute ganz a dulden, die it als tragbar Um einen J In Necka ſitzer eine triebes v Nachbarſchaft nächſt hatte d freiung von! er gezwung Dampfkeſſel entfernt aufz ere Ausnütz ſollte dieſe v — en ſih ogegen ſi Gleichzeitig 2 zu erwartend Der Bezirk, der Ausn⸗ ordnung vorg ter eingehalte der Angrenz wurde jedoch Meter hoher Rauch⸗ und 2 als durch den eine Höhe vo dem iſt der rung vorgeſel Möglichkeit, b gungen ohne 1 zugsvorrichtur Für die Se einer Bedü: Lolle Eva Sonn Trinitatiskirche: des; hr Kindergottesdi Neckarſpitze: 10 1 Kindergottesdi Konkordienkirche: Dr. Schütz(K Chriſtuskirche: 8 10 Uhr Feſtgot Kindergottesdie Neuoſtheim: 10 1 ner; 350 Brenner. Friedenskirche: 9 .45 Uhr Kin Johanniskirche: Herrmann; 10 11.15 Uhr Kind Lutherkirche:.3ʃ ter; 10.45 Uhr Gemeindehaus E Pfarrer Jundt. Melanchthonkirche Heſſig; 11.15 1 Gemeindehaus Ze Pfarrer Hahn. Auferſtehungskirch gottesdienſt Pf. 11.15 Uhr Kin demer. Städt. Krankenha aas. Diakoniſſenhaus: Vikar Conradi. Heinrich⸗Lanz⸗Kro Pfarrer Jundt. Feudenheim: 9. Kammerer; 10. 1 Uhr Chriſte Kammerer. 1937 — ausge⸗ t, daß ind zu n Sei⸗ Werde⸗ kt. einſten hr ge⸗ zuberit ſolchen Sehr Kor⸗ ſtehen rlicher Firma r ſind n und uſehen adi⸗ cht. Ale III r der ein⸗ wähnt unlicht inter⸗ r, der „ der Roll⸗ holz⸗ te und —1— nub Sonn⸗ hrt ab hr, ab hr, ab r, Lud⸗ r. Rück⸗ (Haupt⸗ ihr, an ihr, an hr, an ahnhof) tember, zitpunkt ens am ie Kar⸗ ſtellung 5. Ok⸗ nark iſt Früh⸗ uf dem hsmark. itgegen, gramm. feſthalle e Son⸗ Münch⸗ en Va⸗ hließlich und an tember. i Vor⸗ 16 Uhr ir Kin⸗ hr eine hsmark. llich. zen un⸗ „Orxa⸗ ierſtätte tember, r Wald es noch —— 2 ieskanal. enheꝛus: ——— itteilun⸗ 1. Das r,„ einen durch. hr. Da⸗ s(Tor⸗ ler. im 25⸗ hsſport⸗ n abge⸗ .30 Uhr Frauen elfeld 11. 00 Uhr immen: Hallen⸗ 00 Uhr Frauen tffeld.— Tennis⸗ ötadion, „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 18. September 1937 und ſo etwas nennt man Wohnungen Unmögliche Wohnungsverhältniſſe werden beſeitigt/ Der Bezirksrat greift jetzt energiſch durch Man hatte wirklich nur ein Kopfſchütteln für die in einem Hauſe am Meßplatz herrſchen⸗ den Zuſtände, die bei der Behandlung des erſten Falles der Tagesordnung in der letzten Be⸗ zirksratsſitzung aufgerollt wurden.— Trat es doch bei dieſer Gelegenheit wieder ein⸗ mal deutlich zutage, daß immer noch Räume zu Wohnungen verwendet werden, die gar keinen Anſpruch auf die Bezeichnung als ſelbſtſtändige Wohnungen haben, die in dem behandelten Fall eingenommene Haltung des Bezirksrats zeigte, daß man an dieſer Stelle mit allem Nach⸗ druck die Beſeitigung unmöglicher Zuſtände im Wohnungsweſen an⸗ ſtrebt. Die Urſache der Beſchwerde, die den Bezirks⸗ rat zu beſchäftigen hatte, war ein Räumungs⸗ verlangen für das Dachgeſchoß des fraglichen Hauſes durch die Baupolizei. Dieſem Verlan⸗ gen wollte der Hauseigentümer nicht nachkom⸗ men, denn er vertrat den Standpunkt, daß die „Wohnungen“ in dem en pfeſe in Ordnung ohnungen in Ordnung! Eingebaut wurden bei Erſtellung des Hauſes in dem Dachgeſchoß acht Kammern, die als Manſarden gemünzt waren. In den Jahren der großen Wohnungsnot verlangte nun das Wohnungsamt die Verwendung der Kammern als ſelbſtändige Wohnungen. Das Aiſezed dann auch und ſo iſt es bis heute ge⸗ blieben. Gegenwärtig ſind in dem Dachgef oß fünf ſelbſtändige Wohnungen mit einigen Kü⸗ en, von denen nur eine einzige eine direkte Waſſerleitung hat. Hinzu kommt noch, daß die Trennwände der einzelnen Zimmer aus leich⸗ ten Gipsdielen beſtehen, während für f olche Räume 12 Zentimeter ſtarke Wände vorgeſchrie⸗ ſeien. Aber wie waren dieſe ben ſind. Der Bezirksrat wies die Wueun das Räu⸗ eingelegte Beſchwerde zurück und angemeſſene Räumungsfriſt zu. In der Begründung wurde ausgeführt, daß es kaum ſei, daß ſelbſt in Zeiten der größten ohnungsnot 17550 Kammern als ſelbſtändige Wohnungen gebilligt wurden. Außerdem ſei es heute ganz ausgeſchloſſen, ſolche ohnungen zu dulden, die in den Jahren nach dem Krieg kaum als tragbar bezeichnet werden mußten. Um einen Mmeter In Neckarau wollte ein Wäſchereibe⸗ ſitzer eine Vergrößerung ſeines Be⸗ triebes vornehmen, mit der aber die Nachbarſchaft nicht ganz einverſtanden war. Zu⸗ nächſt hatte der Inhaber des Betriebes um Be⸗ freiung von der Vorſchrift nachgeſucht, nach der er gezwungen wurde, den einzubauenden Dampfkeſſel acht Meter vom Nachbargrundſtück entfernt aufzuſtellen. Um eine für ihn günſti⸗ ere Ausnützung ſeines Platzes zu erreichen, ſollte dieſe vorgeſchriebene Grenze um etwas mehr als einen Meter unterſchritten werden, wogegen ſich der angrenzende Nachbar wehrte. Gleichzeitig kamen mehrere Beſ werden wegen zu erwartender Rauch⸗ und Ruß eläſtigung ein. Der Bezirksrat verſagte die Erteilung der Ausnahme, ſo daß der in der Ban⸗ ordnung vorgeſchriebene Abſtand von acht Me⸗ ter eingehalten werden muß. Die Beſchwerden der Angrenzer wegen der Rauchbeläſtigun⸗ wurde jedoch abgewieſen, da bisher ein nur 1 Meter hoher Rauchabzug beſteht, durch, den die Rauch⸗ und Rußbeläſtigung größer ſein muß, als durch den neu zu erſtellenden Kamin, der eine Höhe von 30 Meter erhalten ſoll. Außer⸗ dem iſt der Einbau einer neuzeitlichen Feue⸗ rung vorgeſehen. Darüber hinaus beſteht die Möglichkeit, bei tatſächlich auftretenden Beläſti⸗ gungen ohne weiteres den Einbau weiterer Ab⸗ zugsvorrichtungen zu verlangen. Für die Seckenheimer iſt die Errichtung einer Bedürfnisanſtalt an den Secken⸗ eimer Planken ſchon längſt eine dringende gkeit. Nun will die Stadtverwaltung e im Seckenheimer Rathaus vorhandenen gen in eine öffentliche Bedürfnisan⸗ talt umwandeln und entſprechend ausbauen. Dagegen verwahrte ſich ein an gegen das Bauvorhaben Beſchwerde Der Bezirksrat fällte in dieſer Ange⸗ ine Entſcheidung, da er zunächſt noch Gutachten des Geſundheitsamtes einholen will. Kleintierhaltung mit Schwierigkeiten Ein ganzes Maſſenaufgebot von Beſchwerde⸗ unkt 4 der Tagesord⸗ nung im Bezirksratsſaal. Faſt 50 Beſchwerden waren nämlich eingelaufen, als bekannt wurde, Kleintierzuchwerein ierzuchtanlage vergrößern und auf einem brachliegenden Gelände der Spiegelfabrik Gegen dieſes Vorhaben wandten ſich alle diejenigen, die längs des Ge⸗ ländes wohnen, und die nach Errichtung der chtanlage von dieſer nur durch arten getrennt wären. J n Geländes möglich und zumut⸗ r iſt. Genehmigte Geſuche Genehmigt wurden die äumer für den Betrieb des„Win⸗ tergartens“; Chriſtian Hornun trieb der Wirtſchaft„zur Stadt Rüdesheimerſtraße 36 Mannheim⸗Käferta Kneier für den Betrieb der Wirtſchaft Rheinſchanze unerhammer für den Betrieb der „zur Erholung“ Richard Setzer für den Betrie „zur Mozarthalle“ U 5, 12; Karl Eichler für den Betrieb der Mosbacherſtraße 30 Mannheim⸗ ür den Betvieb der Wirtſcha Schwetzingerſtraße Herrmann für den Betrieb der „zum Flügelrad“ renzender Haus⸗ Geſuche: Luiſe Parkring 2; ngerſtraße 37; führern erſchien zum zum Rebſtock“ ſeine Kleintierz Krappmühle“ ausdehnen wollte. Große Wallſtadtſtraße 13; ler für den Betrieb der Wirt⸗ ſengarten“ Scharhoferſtraße 169 Mannheim⸗Sandhofen; Elſa Pf Kleinhandel mit Flaſchenbier im Rötterſtraße 76; Karl Wehrle für den Klein⸗ handel mit Flaſchenbier im Hauſe G 7, 40; Otto Boſſert für den Betrieb der Werkskantine im Stahlwerk Mannheim⸗-Rheinau, Rhenaniaſtr. nenen Kleintierzu zwei Mauern und ihren Vor allem wurde die Geruchsbeläſtigung gel⸗ tend gemacht, die mit der Kleintierhaltung un⸗ bedingt verbunden ſei. Auf der anderen Seite betonten die Kleintierzüchter, daß ſie in Erfül⸗ lung ihrer Aufgaben am Vierjahresplan unbe⸗ dingt zur Vergrößerung ihrer Zuchtanlage ver⸗ ſſenaufgebotes von Beſchwerde⸗ in dieſem Fall der Bezirksrat cheidung fällen. Es ſtellte ſich heraus, daß einige Beſchwerdeführer eintiere halten. Der Bezirksrat wird ſich des Falles näher annehmen und vor allem auch prüfen, ob eine Erſtellung der Kleintier⸗ zuchtanlage an anderer Stelle des brachliegen⸗ den und ſonſt für keine anderen Zwecke nutzbar Genehmigt wurden weiterhin verſchiedene Ge⸗ rteilung der Ausnahmebewilligung zur Eintragung in die Handwerksrolle bezw. von Lehrlingen. blehnung der Eintragung in die Handwerksrolle wurde aus rechtlichen Gründen ſtattgegeben, doch ließ man keinen Zweifel dar⸗ über offen, daß mit einer Streichung zu rechnen iſt, ſobald auch nur das geringſte vorkommt, das nicht in einen ordentli pflichtet ſeien. Trotz des Ma führern konnt Einem Ein⸗ zunächſt keine Ent zur Anleitun ſpruch wegen chen Handwerksbe⸗ illigte— um Härten zu vermeiden— eine Ein Kapitel drahtloſe Aebertragung Intereſſanter bortrag in der„Harmonie“/ Deutſchlands führende Stellung Vor zahlreichen fachlich intereſſierten Zuhö⸗ rern ſprach im vollbeſetzten Harmonieſaal Ober⸗ ingenieur Schilling von der Telefunken⸗ Geſellſchaft, der in ſeinen Ausführungen be⸗ ſonders den Stand der drahtloſen Uebertragung behandelte. In nahezu dreiſtündigen Ausführungen gab der Redner einen intereſſanten Ueberblick über die Entwicklung der Funktechnik und legte dar, daß der Rundfunk überhaupt nur möglich geweſen iſt durch eine 20jährige Laboratoriumsarbeit. Gewöhnlich unterſchätzt man heute die Bedeu⸗ tung der drahtloſen Tele trag für die einzelnen Länder zu erlangen. Gleichzeitig folgten auch Unterbietungen, die bis zu 40 Prozent unter dem Preis des deutſchen Angebots lagen. Trotz dieſer Verhältniſſe erhielt aber doch die deutſche i umal ſie als einzige in der t, die für den Sender be⸗ nötigten 300⸗Kilowatt⸗Röhren zu bauen. Im weiteren Verlauf innerte der Redner an die umfaſſende Bedeu⸗ tung der drahtloſen Telegrafie und Telefonie, die den verſchiedenſten Zwecken nutzbar gemacht i ch davon, wie es durch drahtloſe zeugen der Lufthanſa mög⸗ em Wetter ſicher irma den Auftrag, elt in der Lage i ſeines Vortrags Telegrafie den Flu htloſen rafie und Teleſonie in dieſem Zuſammenhan. Rundfunk, techniſch geſehen, eine zu große Be⸗ Rundfunk iſt nur eine des ausgedehnten Gebietes der elegrafie und Telefonie, die viel⸗ Zwecken dienen. Man vergißt heute vielfach nur allzu leicht, welchen Anteil eutſchland an der Entwicklung der drahtloſen Telegrafie hatte. Dabei ſteht o daß es ahne die Mitarbe heute keine drahtloſe Telegrafie und Telefonie geben würde. In ſeinen weiteren Darlegungen be ſich der Redner mit der Bedeukung, en Erzengniſſen auf dem Weltmarkt beimißt. So konnte jetzt wieder ender der deutſchen Telefunken⸗Ge⸗ ſellſchaft zum Bau in Auftrag gegeben werden, der von einem ausländiſchen Staat ausgeſchrie⸗ ben war. Nach Abgabe der Angebote durch die verſchiedenſten Länder ein, um durch perſönliche Beziehungen den iegen und bei dickſtem u landen, wie bei freier Sicht. Verbreitung haben auch die loſen Leuchttürme en, mit denen, nur durch elektriſche teuert, Schiffe ſicher in den Hafen gelotſt werden. Auf die Enwicklungsgeſchichte des Rund⸗ te Oberingenieur Schil⸗ ahre 1935 keine Experi⸗ mente mehr gemacht werden, zumal man am Ende der Empfindlichkeit deutung ein, denn der fachen anderen funks eingehend, ling, daß ſeit dem und der Selektion er Rundfunktechniker ſei ſicher, es im Rundfunk keine Ueberraſchungen mehr geben wird. Es gilt jetzt nur noch die Qualitätsverbeſſerung, die ſchon im vorigen Jahr eingeſetzt har ünd die in dieſem weiter betrieben wird, kommt in der neuen liche Preisverbilligung. Man hofft auch, durch verſchiedene nahmen die Zahl der Rundfunkhörer noch wei⸗ aiſon eine erheb⸗ ſetzten Beſprechu ter zu ſteigern und auf die Zahl zu kommen, die Reichsminiſter Dr. Goebbels als Ziel an⸗ egeben hat. Heute haben erſt 40 Prozent aller aushaltungen ein Rundfunkgerät und es iſt daher falſch, zu glauben, daß eine, Sättigung bereits eingetreten ſei. Eine Sättigung kann erſt dann erfolgt ſein, wenn 75 Prozent aller Haushaltungen ein Runofunkgerät beſitzen. Es iſt aber durchaus falſch Ae glanben, daß —1 die jetzt eingetretene erbilligung der Rundfunkgeräte im Preis eine Verminderung der Leiſtungsfähigkeit eingetreten iſt. Im Ge⸗ enteil— es konnte durch verbeſſerte Ar⸗ eitsmethoden, durch gleichmäßigere Verteilung bisher ſtoßweiſer Fabrikation auf das ganze Jahr und durch techniſche Verbeſſerungen tat⸗ ſächlich Einſparungen erzielt und gle chzeitig eine Steigerung der Güte des Apparats erreicht werden. 3 Im Teil ſeines Vortrages beſchäftigte ſich der Redner mit dem Stand des Fernſehens und er legte mit aller Deutlichkeit klar, daß das Fernſehen niemals für den Einzelempfang Fa werde, ſondern ſtets für den Gemein⸗ ſchaftsempfang dienen wird. Es wird auch im eigentlichen Sinne im Fernſehen nie⸗ mals einen Fernempfang geben können, ſon⸗ dern man wird nur zu einer Fernübertragung durch Kabel kommen, darf man doch nicht ver⸗ falgen daß ein Fernſehſender nur dann emp⸗ angen werden kann, wenn es möglich iſt, die Spitze des Senders zu ſehen. Bei der Krüm⸗ mung der Erde müßte in Berlin etwa ein 20000 Meter hoher Sendeturm gebaut werden, um Fernſehſendungen in Mannheim empfangen u können. Man ſoll auch nie vergeſſen, daß mit Rundfunk eigentlich nichts zu un hat. Nach einer Pauſe, in der es möglich war, aufgeſtellte Rundfunkapparate und andere Ge⸗ räte zu ſehen, wurde noch ein Tonfilm gezeigt, der die Ausführungen des Redners unterſtrich und ergänzte. Oas ꝛiot Heute(os2 Samstag, 18. September: Nationaltheater:„Wallenſtein“, dramatiſches Gedicht von Schiller. Miete A. 18.30 Uhr. Roſengarten:„Der Waffenſchmied“, Oper von Lort⸗ zing. NSgG. 20 Uhr.— 8 30 Uhr: Gauverkehrs⸗ woche in Baden Vortrag Miniſter Eſſer. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr: Peterskopf (Pfalz). Flughaſen: 10—18 Uhr: Rundflüge über Mannheim. Rhein⸗Neckar⸗Hallen:—20 Uhr geöffnet. Oberrheini⸗ ſche Induſtrie⸗Ausſtellung. Kleinkunſtbühne Libelle. 16 Uhr: Tanztee.— 20.30 Kabarett⸗-Variete. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Flughafengaſt⸗ ſtätte, Friedrichspark, Waldparkreſtaurant. Ständige Darbietungen: Stüdtiſches Schloßmuſeum: 10—13 und 15—17 Uhr geöffnet. Sonderſchan: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt.— Das Münchner Stadtbild am Tage der Deutſchen Kunſt. Stüdtiſche Kunſthalle: 10—13 und 15—17 Uhr geöffnet. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauerkunſt. Rundfunk⸗Programm für Samstag, den 18. September Stuttgart:.00„Aufſtehen“, Fröhliche Muſtk für unſere Soldaten und die Frühauſſteher..45 Morgenlied, Gymnaſtik..90 Frühkonzert..00 Gymnaſtik..30 Muſik am Morgen. 10.00„Wiking zwiſchen Wogen und Wolken“. 11.30 Volksmuſtk. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Nachrichten. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Aller⸗ lei von zwei bis drei. 15.00 Wer recht in Freuden wandern will. 16.00 Froher Funk für alt und jung. 18.00 Tonbericht der Woche. 19.00„Das Ganze Halt!“ 20.00 Nachrichten, anſchließend:„Der ſiebte Ball“. 21.00 Wochenausklang. 22.00 Nachrichten. 22.30 Tanz⸗ muſik. 24.00—.00„Na dann woll'n wir noch mal!!“ Daten für den 18. Seplember 1937 1426 Der Maler Hubert van Eyck in Gent ge⸗ ſtorben(geb. um 1370). 1786 Der Dichter Juſtinus Kerner in Ludwigs⸗ burg geboren(geſt. 1862). 1806 Der Schriftſteller und Theaterleiter Hein⸗ rich Laube in Sprottau geb.(geſt. 1884). 1860 Beſetzung des Kirchenſtaates ardo) Viktor Emanuel(Sieg bei Caſtelfidardo). 1927 Einweihung des Tannenberg⸗Denkmals bei Hohenſtein in Oſtpreußen. Goltesdiemit⸗mnzeioek Evangeliſche Kirche Sonntag, 19. September 1937 Trinitatiskirche:.30 Uhr Frühgottesdienſt, Vikar Lan⸗ des; 10 Uhr Feſtogttesdienſt, Pfr. Speck; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Jaeger. Neckarſpitze; 10 Uhr Gottesdlenſt, Vit. Landes; 11 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Landes. Konkordienkirche:.30 Uhr n Pfarrer Dr. Schütz(Kirchenchor); 10.45 Uhr Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Stern; 18 Uhr Abendgottesdienſt, Vikar Stern. Chriſtuskirche: 8 Uhr Frühgottesdienſt, Vikar Weiß; 10 Uhr Feſtgottesdienſt, Pfarrer Mayer; 11.15 Uhr Reuvftheinn: 10 Uhr⸗ enksdiez ſt, Pfarrvikar Bren euoſtheim: r Feſtgottesdienſt, ren⸗ nerf we1.30 Uhr Afndergottelbient, Wfarrbikar Brenner. Friedenskirche:.30 Uhr Feſtgottesdienſt, Pfr. Bach; 10.45 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Bender. Johannistirche:.30 Uhr Frühgottesdienſt, Vikar Herrmann; 10 Uhr Feſtgottesdienſt, Dekan Joeſt; 11.15 Uhr Vikar Herrmann. Lutherkirche:.30 Uhr Feſtgottesdienſt, Pfarrer Wal⸗ ter; 10.45 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Schäfer. Gemeindehaus Eggenſtraße 6: 9 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer Jundt. Melauchthonkirche: 10 Uhr Feſtgottesdienſt. Pfarxer Heſſig; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vitkar Müller. Gemeindehaus Zellerſtraßſe 34:.30 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer Hahn. Auferſtehungstirche Mannheim⸗Nord:.30 Uhr Feſt⸗ gottesdienſt Pfarrverwalter Bodemer(Kirchenchor); 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Pfarrverwalter Bo⸗ demer. Städt. Krankenhaus: 10.30 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer aas. Diakoniſſenhaus: Sonntag 10.30 Uhr Gottesdienſt, Vikar Conradi. Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer Jundt. Feudenheim:.30 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kammerer; 10.45 Uhr Kindergottesdienſt, Vik, Rau; 11 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen, Pfarrer Kammerer. leld:.30 Uhr Hauptgottesdienſt, P al; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt, Schönthal; 13 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Sch Küfertal: 9 Uhr Chriſtenlehre für die Knabe hr Hauptgottesdienſt, ndergottesdienſt, Vikar Uhr Hauptgottesdienſt, Pfr. Schäfer; 10.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Metzger. ..30 Uhr Haupt Uhr Kindergottes P farrer Kühn; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt der or d⸗ Pfarxrei, Pfarrer Gäng Gemeindehaus Speyererſtraße 28: tesdienſt, Pfarrvikar Müller; 11 Uhr dienſt, Pfarrer Müller. Rheinau: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, P 11 Uhr Kindergottesdienſt, Pfarrer Vath. Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Vath: ergottesdienſt, Vikar Lau. Pfr. Scheel; Kinderſchule: Sonntag 20 uyr Gemeinſchaft innerhalb der Kirche Haus„Friede“, K 4, 10 ag: 14 Uhr Kinderſtunde; 16 Uhr Bibliſche 16 Uhr Junamänner⸗ ndenheim, Untere 11.15—— Ki Käfertal⸗Süd: 9 tunde.— Mittwo 15.3 ferer Maßchen;, 20 nör' Wibeibeſprech Mann 9 Uhr Gotiesdienft, ſt innerhalb der Kirche, Mannheim · eckaran, Rheingoldſtraße 41 hr Kinderſtunde; 20.15 Uhr Gemein⸗ er. 9,30 Uhr Haupt Sonntag: 14 U tag; 15 Pfingſtberg: 9 10 Hibr Rind Sandhofen:.30 11 Uhr Kindergottesdienſt. Segenheim:.45 Uhr Chriſtenlehre für Mädchen ichtl;.30 Uhr Haupt 0,45 Uhr Kindergottes Pauluskirche Waldhof:.30 Pfarrer Clormann; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt, Zug. ule Gartenſtadt:.30 Uhr Frühgottesdienſt, ar Zug. ſtadt: 9 Uhr Chriſtenlehre, Hauptgottesdien Landeskirchliche„Bethesda⸗Heim“ Sonntag: 14 Uhr Kinderſtunde; 20 Uhr Wortver⸗ *„ oitesdlenſt, Pf 20 Uhr Männerbibelſtunde. ienſt, Pfarrer F 30 Uhr Hauptgottesdienſt, — 20 Uhr eb rauenbibelſtunde Landeskirchliche Gemeinſchaft der Liebenzeller ſſton und Ingendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhofſtraße 34 Sonntag: 20 Uhr Wortverkündigun Mannheim⸗Fendenheim, Schwanenſkr m 16 Uhr und 20 Heinſen, Bad Liebenzell). Evangeliſche Freikirchen Methodiſtenkirche Angartenſtr. 26 Sonntag;.45 Uhr Predi Sonntagsſchule; 18 Uhr Pred Evangel. Gemeinde .30 Uhr hl. Meſſe in deütſcher fr. Münzel;.30 Uhr t, Pfarrer Münzel; 10.30 Uhr Kin⸗ dergottesdienſt, Pfarrer Münzel. Evang.⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29) Sonntag: 8 Uhr Predigt, Pfarrer Fritze. Vereinigte ev. Gemeinſchaften Evangel. Verein für Innere Miſſion A. B. Stückle): Sonntag 20 Uhr Ver⸗ Keidel): Sonntag er Str. 90(Stadt⸗ 5 Uhr Verſammlung.— tmiſſ, Welk): Sonnta Düniſcher Tiſch indenhof, Bellen lbr Lerſe⸗— Sand⸗ hr Verſaͤmmlung.— (Vikar Stern). aße 30(Lokal digt; 11 Uhr Sonntagsfe 9 Ui Daees diube Gan u — Freitag: r Erbauungsſtunde.— 2 5 uhr 4 chrif f. Samstag läubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mannheim, Maz⸗Joſef⸗Straße 12. Sonntag:.30 Uhr Gottesdienſt(Prediger Reploea), gsſchule, 20 Uhr Gottesdienſt(Prediger Evang. Gemeinſchaft, U 3, 23 r Vierteljahresfeſt und Miſſtonsfeſt ſammlung.— K 20 Uhr Verſammlung.— S miſſtonar Wild): Sonnta au, Fiſcherſtr. 31 Uhr Verſammlung.,— Rheinai Sonntag 15 Uhr Verfammlung— ſtraße 52: Sonnta hofen, Kinderſchule! 11 Uhr Sonnta Kinderver Marktplatz, G 1; 10.45 Uhr Sonntagsſchule; 19.30 Uhr Predigt(Semi⸗ narlehrer Schempph. 5 n Neuapoſtoliſche Kirche Mannheim⸗Stadt. Kirche Ecke Lange Rötterſtratze und Moſelſtraße. Sonntag: 9 Uhr Gottesdienſt, 0—— ottesdienſt. oendlen 18 Zwer ganle 16. Sonntag: 5 Uhr Gottesvienſt. Mannheim⸗Meckarau. Gießenſtraße 1. Sonntag um 9 Uhr Gottesdienft n riedrichsfeld. Neudorfſtraße 68, Sonn⸗ hr Gottesdienſt. annheim⸗Secenheim. Kloppenheimer Straße 37. Sonntag: 15.30 Uhr Gottesdienft. Alt⸗Katholiſche Gemeinde Schloßkirche:. Sonntag;.30 Uhr hi. Meſſe in deut⸗ 3855 Sprache mit Predigt.(Mitwirkung des Kirchen⸗ ors. Eribſertirche(Waldhof, n 117). Sonntag: Sprache mit Predigt. Sonſtige Gemeinſchaften Die Chriſtengemeinſchaft, L. 2, 11 Bewegung zur religiöſen Erneuerung Sonntag; 10 Uhr neſes Zfdgndung mit Pre⸗ er für Kinder.— Mittwoche r Menſchenweihe luls Adventgemeinde Mannheim, 1 1, 14 Sonntag; 10 Uhr Chriſtenlehre; 20 Uhr Lob⸗ und ag: 20 Uhr Bibelſtunde. tbetrachtung; 10 Uhr Predigt. Kirche Jeſu Chriſti der der letzten Tage Gemeinde Mannheim, phornſtraße 13 Jeden Sonntag: 10 uyr Sonntaasſchule; 16 Uhr Abendmahl⸗Verſammlung. Die Heilsarmee, c 1, 15 ———◻*.30 Uhr Heiligungsverſammlung: 14 Uhr ammkung; 17 Uhr 3 ottesdienft' an 15.90 uhr ellberfammlung. 3 4 3 3* 4 4 1 5 5 3 „Hakenkreuzbanner“ 5port und Spiel Samstag, 18. September 1937 Weltbild(M) Um die Deutsche Meisterschait der Tennislehrer Der Titelverteidiger Hans Nüßlein-Köln(links) und Ra- millon-Frankreich gehören zu den letzten Vier im Einzel der Deutschen Meisterschaft der Tennislehrer, die am Wochenende in Berlin entschieden wird Ellden und Müglein Meiſterſchaften der Tennislehrer Trotz der regendrohenden Wolken war die Blauweiß⸗Anlage in Berlin am Freitagnachmit⸗ tag wieder von 4000 4. beſucht, als die Kämpfe der Tennislehrer begannen. Im Einzel der Klaſſe A um den erſten bis vierten Platz (jeder hat gegen jeden zu ſpielen) kamen der Amerikaner Tilden und Hans Nüßlein(Nürn⸗ berg) zu klaren Siegen über den Franzoſen Ramillon bzw. den Hamburger Goritſchnig. Ja Wettbewerb der Klaſſe B um den fünften bis achten Platz hatte der Amerikaner Stoefen ge⸗ ſtrichen. Rott ſetzte dem Berliner H. Bartelt der⸗ art zu, daß dieſer beim Stande von:4,:2, :0 für Rott aufgab. In den Doppelſpielen ſind Tilden/ Stoefen— Eppler/ Meſſerſchmidt und Nüßlein/ Ramillon— Rott/ Najuch die Vorſchluß⸗ rundenpaarungen. Handballkamof deutjchland-Heſterreich Noch im Laufe des Monats Oktober wird ein Handball⸗Länderkampf Deutſchland gegen Oeſter⸗ reich durchgeführt, nachdem die Oeſterreichiſche Turn⸗ und Sport⸗Front nunmehr ihr Einver⸗ ſtändnis zu dem in Halle zum Austrag gelan⸗ genden Kampf gegeben hat. Der genaue Termin wird noch feſtgeſetzt. Der Länderkampf der National⸗ mannſchaft gegen die Schweiz, der urſprünglich für den 26. September in Baſel vorgeſehen war, wird erſt im Oktober ſtattfinden. Als Austragungstag iſt der 17. Oktober in Aus⸗ ſicht genommen worden. Auch Wöllke in Stuttgart Die Beſetzung des internationalen Leicht⸗ athletikſportfeſtes in Stuttgart am 25. Sep⸗ tember in der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn hat in⸗ ſofern eine wertvolle Bereicherung erfahren, als im Kugelſtoßen der Olympiaſieger Wöllke ſtar⸗ ten wird. Seine Gegner ſind Konrad⸗München, Lampert⸗München und Biſchoff⸗Stuttgart. Die urſprüngliche Abſicht, auch Wettkämpfe für die Frauen in Stuttgart durchzuführen, ließ ſich aus zeitlichen Gründen nicht ermöglichen. Ekſte Etappe der derntahet maltand-münchen Der Chemnitzer Hackebeil ſiegte über die 241 Kilometer lange Streche Strömender Regen begleitete die 24 Amateure der Radfernfahrt Mailand— München auf der erſten Tagesſtrecke von Mailand nach dem 241 Kilometer entfernten Trient, wo eine neun Mann ſtarke Spitzengruppe geſchloſſen das Ziel erreichte. Der Chemnitzer Herbert Hackebeil erſpurtete ſich den Tagesſieg. Hin⸗ ter den beiden Italienern Biſio und Tomaſoni ſchrieben ſich Herbert Schmidt und der Deutſche Straßenmeiſter Fritz Scheller in die Ergebnis⸗ liſte ein. Da auch W. Irrgang der Spitzen⸗ gruppe angehörte, wurde Deutſchland vor Ita⸗ lien mit der gleichen Zeit in der Länderwertung auf den erſten Platz geſetzt. Die Oeſterreicher waren abgefallen. Mit einigen Minuten Verſpätung ſtarteten ie acht Fahrer aus Italien, Oſterreich und Deutſchland zu der erſten Tagesſtrecke, die mit 241 Kilometern gleich die längſte war, aber keine beſonderen Schwierigkeiten bot. Bis Gor⸗ gonzola(19 Kilometer) blieb das Feld auch dicht geſchloſſen zuſammen, obwohl aleich zu Beginn die Italiener durch Vorſtöße das Feld zu ſprengen verſuchten. Immer wieder ſetzte Biſio zu neuen Anariffen an und kam auch vom Felde weg, aber Scheller führte die Verfolger wieder heran. Hier zeigte es ſich ſchon, daß die öſterreichiſche Vertretung für die ſtarken deut⸗ ſchen und italieniſchen Fahrer zu ſchwach war. Nach 281 Kilometer wurde in Deſenzano eine Zwangspauſe von drei Minuten eingeſchaltet, zumal auch der Regen den Fahrern ſtark zu ſchaffen machte. Die Oeſterreicher Hrabe und Strohmayer lagen hier mit fünf Minuten im Rückſtand. Gleich hinter der Kontrolle aing es 75 Kilometer am Gardaſee entlang, wo eine tolle Jagd entfeſſelt wurde. Feli Böttcher und der Italiener Biſio enteilten dem Felde und gewannen auch 500 Meter Vor⸗ ſprung, aber Fritz Scheller brachte die Verfol⸗ ger wieder heran. Die Kopfgruppe war nun neun Mann ſtark und erlangte gegen die Haupt⸗ gruppe einen immer größeren Vorſprung. Ein Kilometer vor dem Ziel lagen Biſio und Schel⸗ ler noch allein in Front, die Verfolger wurden faſt immer von den Italiener angeführt und erhöhten die Spitze wiederum auf neun Mann. 500 Meter vor dem Ziel erkämpfte ſich Herbert Hackebeil einen Vor⸗ ſprung von 30 Meter, von dem er bis ins Ziel zehrte. Zweiter wurde der Italiener Biſio vor Tomaſoni, Herb. Schmidt und Scheller.— Ergebniſſe: Radfernfahrt Mailand—München, 1. Etappe Mailand—Trient 241 Kilometer: 1. Hackebeil (D):00:44,0; 2. Biſio(J):00:44,2; 3. To⸗ maſoni(J):00:44,6; 4. H. Schmidt(D) :00:44,8; 5. Scheller(D):00:45,0; 6. Ceraſa (J):00:45,2; 8. Irrgang(D):00:45,6; 9. Menapace(J):00:45,8; 10. Meurer(D) 705:31; 11. Höfner(Oeſt):05:48; 12. Sztra⸗ kati(Oeſt):05:48,2; 13. Mayr(Oeſt):05:48,4; 14. Krückl(D):09:27; 15. Puhane(Oeſt) :09:27,2; 16. Santambrogio(J):13:01; 17. Dömling(D):13:01,2; 18. Böttcher(D) :13:01,4. Länderwertung: 1. Deutſchland 28:02:58,8; 2. Italien 28:02:58,8; 3. Oeſterreich 28:26:51,8 Stunden. Am Vortage hatte im Hauſe der faſchiſtiſchen Partei eine Totenehrung ſtattgefunden, bei der Reichsfachamtsleiter Holzhüter einen Kranz am Ehrenmal niederlegte. Zu dieſem Akt hatte ſich auch der deutſche Generalkonſul Schäfer eingefunden. Geſpräche über die„§Sorm“ Wie lebt der Sportsmann von heute/ Don Dr. paul CTCaven Als ich den finniſchen Sergeanten Salminen, den neuen Weltrekordmann im 10 000⸗Meter⸗ Lauf in Kuovola beſuchte, war er gerade beim Mittageſſen. Die Koſt war ſchwer und von fin⸗ niſcher Mannigfaltigkeit. Zu Brot, einem Boh⸗ * mit Fleiſch aß er Käſe, trank er C. Er behauptet genau ſo zu leben wie ſeine Landsleute. Natürlich ſei es klar, daß er in Dingen des Alkohols und des Nikotins keinen Spaß kenne. Aber Prinzipien reite er hier auch nicht. So leidenſchaftlich Asket ſein wie ſein großer Landsmann Nurmi könne er nicht, ſagt Sal⸗ minen. Und auch die anderen Finnen kennen nur in Training und ſeeliſcher Vorbereitung jenen faſt verbiſſenen Zug, der ihrem Kampf die letzte Zähigkeit gibt. Sonſt geben ſie ſich ſehr menſchlich in ihren Gewohnheiten. Der junge Höckert und der Weltrekord⸗ mann Lehtinen tranken ſogar recht ſtarken Kaffee:„Aber nur eine Taſſe“, meinte Höckert. „Das halten wir ſchon aus. Und dann peitſcht es uns die„Sauna“ aus dem Leib.“ Haben ſie einmal ein Glas getrunken, fühlen ſie ſich etwas unbeweglich und im Sinne ihres Trainings nicht„leicht“ genug, dann gehen ſie in ihr Schwitzbad, in die„Sauna“. öckert drückte es richtig aus: jeder Menſch ſoll bei ſeinen Gewohnheiten bleiben. Das be⸗ kommt ihm am beſten. Ein tüchtiger finniſcher Marathonläufer fing eines Tages an ſtark das Treiſch aus ſeinen Mahlzeiten zu verdrängen. r nahm dafür mehr Gemüſe und Obſt, alſo vitaminreiche Nahrung zu ſich, aß ſich auch an Gchůner Auftakt jür Breslau 1958 Die Frieſen⸗Wieſe größtes Kufmarſchgelände in Europa (Drahtbericht des„Hakenkreuzbanner“) Breslau, 17. Sept. Am Freitag hatte der Reichsſportführer zum Gründungstag nach Breslau eingeladen. Man könnte es als ein glückliches Vorzeichen ver⸗ merken, daß am Freitag ſtrahlender Sonnen⸗ ſchein dem alten Stadtbild ein freundliches Ge⸗ ſicht gab. Vom Rathaus, einem der älteſten und ſchönſten Bauten Deutſchlands, wehten die —— im Morgenwind und eine große Zu⸗ chauermenge hatte ſich eingefunden, um die Anfahrt der zur Gründungstagung geladenen Gäſte beizuwohnen. Der um 1350 erbaute Teil des Rathauſes trug feſtlichen Blumenſchmuck. In den Winkeln der Stützbogen ſtehen— als Sinnbild des wehrhaften Oſtens— zwei Ritter in voller Rüſtung. In den ehrwürdigen Räumen ent⸗ faltete ſich bald ein buntes Bild. Vorherrſchend waren die Uniformen der Parteigliederungen, der Wehrmacht und des Reichsarbeitsdienſtes, die, ebenſo wie der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen, durch ihre führenden Männer vertreten waren. Dazu geſellten ſich die Män⸗ ner der Stadt Breslau als Gaſtgeber des nächſt⸗ jährigen Feſtes. Nach Eintreffen des Reichs⸗ ſportführers wurde Muſik alter Meiſter vorge⸗ tragen und Cembaloklänge erfüllten den Raum. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Breslau, Dr. Friedrich, hatte es ſelbſt übernommen, die 400 Gäſte zu begrüßen. Er ſagte ſeinen Dank ür die Uebertragung des Feſtes an Breslau, das ſeine ganze Kraſt für ein gutes Gelingen — und wiederum ſeine Gaſtfreundſ chaft beweiſen wird.„Nach dem großen Sängerfeſt in unſeren Mauern ſind wir ſtolz darauf, das roße deutſche Turn⸗ und Sportfeſt 1938 durch⸗ ühren zu können. Wir ſehen darin für das kommende Jahr unſere größte und ſchönſte Aufgabe. Möge die Arbeit für das Feſt der Leibesübungen von Glück geſegnet ſein.“ Als⸗ dann ſprach Gauorganiſationsleiter Müller. Er überbrachte dem Reichsſportführer, als dem Vertreter der deutſchen Turner und Sportler des In⸗ und Auslandes den Er ſchloß ſeine kurze Anſprache mit den Worten: „Das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt 1938 wird ein weiterer Markſtein auf unſerem Friedens⸗ wege ſein und es iſt deshalb für uns keine Angelegenheit eines Turnvereins, ſondern eine Angelegenheit des begben deutſchen Volkes und damit eine Angelegenheit der NS D A P als der oberſten Vertretung des Volkes. Ich kann Ihnen, Reichsſportführer Pg. von Tſcham⸗ mer und Oſten ſagen, daß die Gauleitung Schleſien alles tun wird, um dem Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt einen ſolchen Rahmen zu eben, wie es die Größe und das Anſehen des Reiches erfordert.“ Im Anſchluß daran betrat der Reichsſport⸗ führer das geſchmückte Rednerpult. Zunächſt umriß er noch einmal klar und eindeutig das Aufgabengebiet der deutſchen Leibesübungen und ſeine Organiſation des DRe, deſſen Schaf⸗ fen der Führer ſelbſt größtes Intereſſe ent⸗ gegenbringe und der zu einem feſten Beſtand⸗ teil des deutſchen Volkslebens geworden ſei Zum Schluß rief der Reichsſportführer alle zur geaneinſamen Mitarbeit an der Geſtaltung des Feſtes in Breslau auf. Seine Ausführungen wurden mehrfach von beſonderem Beifall un⸗ terbrochen. Nach der Gründungstagung im Breslauer Rathaus ging es hinaus auf die Sportſtätten. Einen überwältigenden Eindruck bot das herr⸗ liche Gelände des Breslauer Sportfeldes mit einer Geſamtgröße von 128 Hektar. Voraus gieng ein Beſuch in der Jahrhunderthalle, deren impoſanter Bau immer wieder in Bann Kartoffeln und Brot ordentlich ſatt. Trotzdem ging die Form des Mannes*—** zurück. Er brauchte lange Zeit, ein Jahr, um wieder vorwärts zu kommen und ſeine alte Leiſtung zu erreichen. Rezepte in der Ernährung keine Wundermittel, keine „Leiſtungsaufbaus“. Geſunde, Koſt brauchen die Athleten. Auch Dr. Lovelock, der Olympigſieger, der als Journaliſt bei den Weltmeiſterſchaften der Studenten in Paris war, lächelte über die Leute, die als„Ernährungsberater“ dem Sports⸗ mann„Wege zum Erfolg“ weiſen wollen. Die ganz große Leiſtung, wie oft wird ſie in letzter Zeit vor unſeren Augen vollbracht, be⸗ ruht auf der Perſönlichkeit, die ſich kennt und diſzipliniert vorwärts führt. Natürlich iſt der erfahrene Lehrer wichtig, der viel unnützes Ta⸗ ſten dem jungen Anfänger, aber auch dem ſchon Fortgeſchrittenen erſparen kann. Wir kennen den Fall Harbig in Deutſchland, der in ſo ausgezeichneter Weiſe von ſeinem Be⸗ treuer geführt wurde. Auffällig iſt bei dieſem Mittelſtreckenmann der Weltklaſſe, wie er in jeder Phaſe eines Rennens über ſeine Kräfte Beſcheid weiß. Anzuführen iſt hier auch der Aufſtieg unſerer ammerwerfer, die gerade von ihrem Lehrer ug um Zug vorwärtsgebracht wurden und zu dem Selbſtbewußtſein emporwuchſen, das allein olympiſche Sieger macht. Ob nun ein Athlet wie der Engländer Brown, der beſte weiße 400⸗Meter⸗Mann der Welt, das ibt es da nicht, peiſekarten des landesübliche ſchlägt. Gewaltig wölbt ſich die hohe Kuppeh. 15000 Menſchen finden in deann weiten Rund Platz, ohne daß ein Pfeiler die Sicht ſtört. Or⸗ Helſpiel bewies die wundervolle Akuſtik des Raumes. Sonne und Fahnen waren der erſte Ein⸗ druck, den man bei der Einfahrt zum Stadion hatte. Auch hier ſtanden überall dichte Men⸗ ſchenreihen, die die Väſte aus allen Teilen des Reiches aufs freudigſte begrüßten. Auf dem nen errichteten Glockenturm loderte das Feuer und ein Glockenſpiel ließ alte Volkslieder erklingen. Auf weiten Wieſen und Spielfeldern aber tum⸗ melte ſich die Jugend in frohem Spiel. Das Stadion ſelbſt, deſſen Erbauer 1932 in Los Angeles mit der Silbernen Olympia⸗Medaille ausgezeichnet wurde, hat erſt im Frühjahr eine Umgeſtaltung erfahren. Es faßt 50 000 Zu⸗ ſchauer und enthält neben den üblichen Ein⸗ richtungen auch zwei Künſtler⸗Ateliers. Ein vollkommen umführender Wandelgang bietet bei ſchlechtem Wetter allen Beſuchern Schutz. Neben dem Stadion befindet ſich eine vorbild⸗ liche Schwimenanlage und dann kommt Euro⸗ pas größtes Aufmarſchgebiet— die Frie⸗ ſen⸗Wieſe. Hier waren zur Feierſtunde des Sängerfeſtes 800 000 Menſchen aufmarſchiert. „Bis zum Turn⸗ und Sportfeſt 1938 werden hier noch Veränderungen vorgenommen, ſo daß über 200 000 Zuſchauer Platz finden. Hier wird der große Schlußakt mit der Rede des Führers vor ſich gehen. Die Ruder⸗Rennſtrecke auf dem —— ſowie eine Vielzahl von Tennis⸗, zockey und anderen Spielplätzen vervollſtändigt eines der ſchönſten deutſchen Sportfelder. Breslau darf ſtolz ſein— dieſe Einrichtung. Das große Feſt der Leibesübungen 1938 könnte keine würdigere Stätte finden. Der Reichsſport⸗ führer beſichtigte eingehend alle Baulichkeiten und Anlagen und gleich an Ort und Stelle alles Erforderliche. Strahlend ſank die Sonne und tauchte die Türme der Stadt in goldenes Licht. Sportfrohe Jugend aber drängte ſich um den Reichsſport⸗ führer, alle wollten ihm die Hand drücken. Ein ſchönes Bild in dieſer'deutenden Stunde— Gefühl hat, gerade das Glas Milch, das er am Abend trinkt, verleihe ihm Ruhe und ausge⸗ wogene Kraft, oder wie der wuchtige Holmes ebenfalls aus dem Inſelreich, der meint, das Unenläziich beſ den in ſeiner Reichhaltigkeit ſei unerläßlich bei dem Kraftverbrauch, der aus ſei⸗ nem exploſiven Steigerungslauf entſtehe, im A nehmen ſie alle dieſe Dinge nicht ſo ernſt. Die Athleten, ſelbſt die gewaltigſten und phä⸗ nomenalſten unter ihnen, wollen ihr Leben, wie „ſie es gewohnt“ ſind. Da, wo man verſucht iſt, an ganz ausgeklü⸗ ns Ernährungsprogramme und komplizierte uskelbehandlung zu glauben, geht es am ein⸗ fachſten zu. Man weiß, daß Franzoſen und Italiener »ihren Rotwein und ihren Kaffee auch vor dem Wettkampf zu trinken pflegen, und daß zum Beiſpiel einmal die berühmte baskiſche Rugby⸗ mannſchaft in England, als es wirklich um viel ging, verſagte, weil ſie einfach ihre„Regel“ nicht hatte und ſich vor allem mit der Koſt nicht abfinden konnte. Und im ähnlichen Sinne — 0 mancher bayeriſche Sportsmann ſein ier. Das ſind normale 1 Sie werden von vernünftigen Trainern und Mann⸗ ſchaftsführern befolgt, werden von den Ath⸗ leten, wo ſie allein ſind beachtet. Lovelock, Brown und auch Nurmi ſprechen von ganz anderen Vorausſetzungen für die Form. Der allein die Welt umreiſende Finne trug in der inſtinkthaft ſicheren Kenntnis ſeines Kör⸗ pers und ſeiner Möglichkeiten, in der oft be⸗ ſprochenen mönchiſchen Abgeſchloſſenheit unge⸗ wöhnliche Kräfte mit ſich. Der Neuſeeländer Lovelock iſt ein wiſſenſchaftlich korrekter Pfleger ſeiner Begabung geweſen mit dem anß uup⸗ ſchen Kampfgeiſt, der dann noch einmal empor⸗ wächſt, wenn es niemand mehr erwartet. Brown, der 22jährige Student, auf deſſen Zuſammen⸗ treffen im 400⸗Meter⸗Lauf mit Harbig wir noch warten, iſt ein eſerben i Kämpfer, mit unge⸗ heuren Nervenreſerven. Man könnte dieſen Typ richtig verſtanden„individualiſtiſch“ nennen. Auch unſer Max Syring, ja auch Harbig ge⸗ hören hier her. Kürzlich wurde in einem Länderkampf unſer Vertreter im 1500⸗Meter⸗Lauf, ein junger hoch⸗ begabter Mann knapp im Zielband geſchlagen. Auch dieſer Läufer hat erſtes Format. Er wiederum ſcheiterte am Mangel der Kräfte. Das harte Training hatte ſeine Reſerven auf⸗ ezehrt. Ein Münchener Sportlehrer ſagte mit ſtecht:„der muß ein Jahr lang doppelte Por⸗ tionen haben.“ Dieſem jungen Sportsmann hätten Pillen und Maſſagen, aber auch Zureden nichts geholfen. „Anfeuern im Kampf ſtählt oft noch einmal die Energie des Läufers, des Athleten zur letz⸗ ten Anſpannung. „Es gibt aber auch einen Zuſpruch, der den eiſernen Willen des Trainers und Mannſchafts⸗ führers auf den Sportsmann überträgt, ſo als vor dem Endlauf über 400 Meter bei den Olym⸗ piſchen Spielen der vielerfahrene Amerikaner Lawſon⸗Robertſon zu dem Schwarzen Williams ſagte:„Sie ſind der größte 400⸗Meter⸗Mann der Welt.“ Zum guten Teil vorwärtsgepeitſcht von dem wuchtigen Wort des großen alten Mannes war Williams über die Strecke geſtürmt. Er rettete ſich aber gerade vor dem Schluß⸗ angriff des„Individualiſten“ Brown ins Ziel⸗ band. Der von Robertſon als„zweitbeſter Mann der Welt“ auf die Reiſe geſchickte Neger Lu Valle erfüllte dieſe gewaltigen Prämiſſe nicht. Er brach aus dem magiſchen Willen des Trainers aus und wurde nur Dritter. Beim„Schotten“⸗Training war Heiner Fleiſch⸗ mann einmal mehr der ſchnellſte Fahrer aller Solotlaſſen. Mit ſeinen 350⸗com⸗ und 500⸗cem⸗ NSu erzielte er jeweils:17 Minuten(= 104 Klm.⸗Sid.). Beſter Seitenwagenfahrer war der Cottbuſer Häusler auf NSu mit 101.2 Klm.⸗ Stunden. der Führer des deutſchen Sports im Kreiſe der Jugend— das war der Auftakt für Breslau 1938. Die nächſten Monate gehören der Arbeit. Alle werden mithelfen, dieſes Feſt zu einem wirklichen Volksfeſt zu machen. 0 Auues vom Möotoriport Ferrari meldet für den Maſarykpreis Nach einjähriger Pauſe findet bei Brünn wieder der Große Maſaryk⸗Preis, das bedeu⸗ tendſte Autorennen der Tſchechoſlowakei, am 26. September ſtatt. Die Seuderia Ferrari nimmt auch in dieſem Rennen den Kampf gegen Deutſchland auf. Brivio, Nuvolari und Siena werden mit den Alfa Romeo eingeſetzt. Die deutſchen Werke entſenden je vier Wagen, Caracciola, von Brauchitſch, Lana und Seaman auf Mercedes⸗Benz, den Sieger von 1935, Roſemeyer, Stuck, Müller und Haſſe auf Auto⸗ Union. Varzi wieder auf Auto⸗Union? Achille Varzi, der in dieſer Rennzeit aus dem Auto⸗Union⸗Stall ausſchied, im Großen Preis von Italien aber wieder einen der Zwickauer Wagen ſteuerte, ſoll nach italieniſchen Meldun⸗ gen im Großen Maſarpkpreis der Tſchechoflo⸗ wakei und im engliſchen Großen Preis von Donington abermals für Auto⸗Union fahren. Alte Formelwagen im neuen Rennjahr In den vier Jahren der 750⸗Kilogramm⸗ Formel haben die deutſchen Rennwagen in der ganzen Welt eine unerſchütterte Vormachtſtel⸗ lung errungen. Wenn 1938 die neue Formel in Kraft tritt, brauchen unſere koſtbaren Fahr⸗ zeuge nicht zum alten Eiſen gelegt werden. Einige der bedeutendſten Veranſtaltungen wer⸗ den nach wie vor„frei“ ausgeſchrieben wer⸗ den, zu ihnen gehören das Avusrennen, der Acerbopokal in Pescara, die Großen Preiſe von Tripolis und der Schweiz und vielleicht auch das Eifelrennen. „Hak 60 Die den vo 15 Uhr freunde Waldh. Der betrach keine 3 Landsl Berlin men. Sportf die au und es reſtlos tag für Kampf ihres K Pokalko Barn folgreie Wittte Aus läufer nen Ge Mittelſt auch de Multer Der bei der Der? den Ma dert, ſei erſtmali ſchaften Vertrete zu gehe an einer gangen; aller Kl Club⸗I: auf Sor Der und In und in ffal inden Ueber! Die e liner R amtes? der Gri hat ein zu verz. 104 Ver und Ru Gig⸗Vie weiſen. 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September 1937 EV Wawpof gegen öchwars⸗Weiß varmen um den von⸗Tſchammer⸗Pokal Die Ausloſung zur zweiten Schlußrunde um den von⸗Tſchammer⸗Pokal bringt am Sonntag, 15 Uhr, im Mannheimer Stadion die Sport⸗ freunde Schwarz⸗Weiß Barmen mit dem SV Waldhof zuſammen. Der Ausgang dieſes Spieles iſt als offen zu betrachten. In der Heimat der Barmer gibt es keine Zeitung, die nicht mit einem Sieg ihrer Landsleute rechnet. Sogar die„Fußballwoche“ Berlin tippt mit 100 Prozent Sicherheit auß Bar⸗ men. Warum dies? Weil die Mannſchaft der Sportfreunde Barmen eine typiſche Pokalelf iſt, die auf dem ſchnellſten Wege zum Tor ſtrebt und es auch verſteht, die gebotenen Torchancen reſtlos auszunützen. Es wird daher am Sonn⸗ tag für den SV Waldhof einen äußerſt ſchweren Kampf geben. Die Mannſchaft wird alle Regiſter ihres Könnens ſpielen laſſen müſſen, um in der Pokalkonkurrenz zu verbleiben. Barmen wird mit folgender, bis jetzt ſo er⸗ folgreichen Mannſchaft, antreten: Ueberholz Kühne Bosmans Schamy Pelzer Schlöſſer Wittke Braun Sobba Ickler Spiecker Aus dieſer Elf ragen beſonders der Außen⸗ läufer Schlöſſer, der in vielen Spielen für ſei⸗ nen Gau tätig war, ſowie der ſchußgewaltige Mittelſtürmer Sobba hervor. Ueberragend iſt auch der Torwart Ueberholz.— Schiedsrichter: Multer⸗Landau. der Mannpeimer Auder⸗LIub b. 1875 bei der Reichs⸗Jugendregatta in Berlin⸗Grünau Der Reichsjugendwart, Fachamt Rudern, hat den Mannheimer Ruder⸗Club v. 1875 aufgefor⸗ dert, ſeine Erſte Jugendachtermannſchaft bei den erſtmalig ſtattfindenden Reichsjugendmeiſter⸗ ſchaften in Grünau im Vierer und Achter als Vertreter des Gaues XIy(Baden) an den Start zu gehen. Dieſe ehrenvolle Berufung iſt wohl an einen würdigen Vertreter unſeres Gaues er⸗ gangen; denn in nicht weniger als 15 Rennen aller Klaſſen und Bootsgattungen gelangen der Club⸗Jugend im Laufe dieſes Jahres die Siege auf Sommer⸗ und Herbſtregatten. Der Club wird nun ſeine unter Führung und Inſtruktion von Fr. Beißwenger ſtehende und in*— Zeit verſtärkte Erſte Achtermann⸗ ſinde— er am 25. und 26. September ſtatt⸗ indenden Reichsjugendregatta entſenden. Ueber 100 Vereine bei der zugend⸗Regatta Die erſte Reichs⸗Jugendregatta, die der Ber⸗ liner Regatta⸗Verein im Auftrag des Fach⸗ amtes Rudern am 2. und 26. September auf der Grünauer Olympia⸗Kampfbahn durchführt, hat ein über Erwarten großes Meldeergebnis zu verzeichnen. Für die 14 Wettbewerbe haben 104 Vereine mit 256 Booten und 1400 Ruderern und Ruderinnen gemeldet. Der zweite Jugend⸗ ——— hat allein 47 Nennungen aufzu⸗ weiſen. bport i Küre Internationale Radrennen werden am 286. September zum Abſchluß der Nürnberger Renn⸗ zeit am„Reichelsdorfer Keller“ ausgefahren. Den„Europapreis“ der Steher beſtreiten Welt⸗ enhan Lohmann, Meiſter Schön, Stach, Um⸗ benhauer, Lemoine und Grant. An einem Flie⸗ gerrennen ſind u. a. Richter, Merkens, v. Eg⸗ mond und Falck⸗Hanſen beteiligt. * Für die Abſchlu⸗Rennen auf dem Frieſen⸗ beimer Zement am 26. September wurden für das Dreiſtunden⸗Mannſchaftsfahren die Be⸗ rufsfahrer Tertilde/ Schmidt, Kleinegrefe/ Stamm, Czukulla/ Küſter, Bremer/ Markuſe, Funda/ Wieſenberg, Siehl/ Steger und Wölkert/ Wenden verpflichtet. Den Rahmen bilden Amateurrennen. den: TW Seckenheim— TV Ekſtes Craining auf dem Gchokken⸗Ring Starker Regen und naſſe Bahn verhinderten beſſere Leiſtungen Der erſte Trainingstag zum ſonntäglichen Motorradrennen„Rund um Schotten“ ließ ſich nicht gut an. Starke oe Geſt ließen am Vor⸗ mittag keine allzu großen Geſchwindigkeiten zu, und als am Freitagnachmittag der Regen auf⸗ gehört hatte, blieben die Fahrer ebenfalls unter den Vorjahreszeiten, da die von Bäumen be⸗ grenzten Streckenteile nie ganz abtrockneten. „Schnellſter Solofahrer war wieder einmal Heiner Fleiſchmann auf NSu, der ſowohl auf der 350⸗cem⸗ als auch auf der 500⸗ cem-Maſchine mit den gleichen Stundenmittel von 104 Klm.(:17 Minuten) über den Kurs ging. Die beſte Zeit aller Seitenwagenfahrer erreichte vorerſt der Kottbuſer Häusler, der auf NSu die 16,08 Klm. lange und gegenüber dem Vorjahre weſentlich Strecke in :32,1 Minuten mit einem Mittel von 101,2 Klm.⸗Std. zurücklegte. Petruſchke auf DaW be⸗ nötigte als beſter Fahrer der 250⸗cem⸗Maſchinen :49,3 Minuten(S 98,3 Klm.⸗Std.) Bei den 3ö00er fuhr hinter Fleiſchmann der Bietigheimer Kohfink auf Norton mit:38,3 Minuten 102 Klm.⸗Std. Bei den Halbliterma⸗ ſchinen war Hentze auf NSu nach Fleiſchmann mit:23,2 Minuten(S 102,8 Klm.⸗Std.) ſchnell⸗ ſter Fahrer. Erheblich langſamer als Häusler war Schumann auf DRW in der 600er⸗Seiten⸗ wagenklaſſe mit:46,4 Minuten(S 98,5 Klm.⸗ Std.). Der Mannheimer Bock, der hier bekanntlich die erſten—— auf den Mei⸗ ſterſchaftsſieg hat, fuhr auf ſeiner Norton 10:00,2 Minuten(S 96,4 Klm.⸗Std.) heraus. Erwar⸗ tungsgemäß ſetzten ſich Kahrmann in der großen Seitenwagenklaſſe mit:42,1 Minuten(S 99,4 Klm.-Std) und Zimmermann auf NSu mit der gleichen Zeit an die Spitze. Olompajollen im Meiſterſchaftskampf Auf dem Müggelſee nahmen am Freitag 38 Olympiajollen den Kampf um die Deutſche Meiſterſchaft auf. Dr. Böß ⸗Berlin arbeitete ſich auf der zweiten Runde vor und rang die vor ihm liegenden Grainer⸗Hannover und Koop⸗Schwerin kurz vor dem Ziel nieder. In :20,47 Stunden ſiegte Dr. Böß in der erſten Wettfahrt. Die Ergebniſſe: 1. Wettfahrt: 1. Dr. Böß⸗Berlin:20,47 Std.; 2. Grainer⸗Hannover:21,06 Std.; 3. Koop⸗ Schwerin:21,16 Std.; 4. Stampehl⸗Berlin :21,39 Std.; 5. Krüger⸗Kiel:21.44 Std.; 6. Gleier⸗Berlin:21,50 Std.; 7. Lehfeld⸗Hamburg :21,51 Std.; 8. Hipfel⸗Ronſtanz:22,10 Std. V. Hüſchler gewann die zweite Wettfahrt Bei der zweiten Wettfahrt zur Weltmeiſter⸗ ſchaft in der Starbootklaſſe war der Deutſche Meiſter Walter von Hütſchler auf„Pimm“ er⸗ folgreicher als am erſten Tage. Der Hamburger gewann die zweite Wettfahrt vor Long Island gegen 36 weitere Teilnehmer überlegen und ſicherte ſich damit werwolle Punkte. In der Geſamtwertung verbeſſerte er ſich vom 22. auf den neunten Platz. Die Führung hat gegen⸗ wärtig das amerikaniſche Boot„Chyckly“ vor „Jackrabbit(USA),„Gull“(US2) und„Zoa“ (USdy) inne. Die Südweſt⸗Silberſchildelf für den Kampf am 26. September in Frankfurt a. M. wurde wie Letde aufgeſtellt: Dröſe; Grieſinger— Auf der Heide 2(alle Sachſenhauſen)— Gurſch— Auf der Fu 1— Schäfer(alle Frankfurt 80) — Ruck(Frankfurt 80)— Heidenhaus— F. —(alle Sachſenhauſen)— Koch(Frankfurt Das der Epok am Wochenende beinat II. Cſchammerpokal-Hauptrunde/ handball⸗Cänderkampf gegen Schweden/ Leicht⸗ athletik-Großkampf Deutſchland— Schweden/ Meden⸗Schlußrunde in Uauheim Freiſtil⸗Ringermeiſterſchaften in Karlsruhe/ Amateur⸗Radfernfahrt Mailand—München Die deutſchen Sportler ſtehen am Wochen⸗ ende wieder vor großen Kämpfen. Fußball Neben aftsſpielen kommen am Sonntag auch die Begegnungen der II. Haupt⸗ runde um den Tſchammer⸗Pokal zum Austrag. Die noch„überlebenden“ ſüddeutſchen Vertreter haben überaus ſchwere Gegner erhalten. In Karlsruhe meſſen ſich zwei Altmeiſter, Karls⸗ frißft FIV und Fortung Düſſeldorf, in Worms trifft die Wormatia auf den 1. SSV Ulm, der Badiſche Meiſter S V—. erhält mit Schwarz/ Weiß Wuppertal ebenfalls weſtdeut⸗ ſchen Beſuch, der VſB Stuttgart trifft zu Hauſe auf den SC Planitz und die SpVg. Fürth kann ebenfalls zu Hauſe ſpielen, gegen den FV 06 Breslau. Alle übrigen ſüddeutſchen Vereine müſſen reiſen, Vf RMannheim zu Polizei Chemnitz, Vfx Mühlburg zum Duisburger FV o8. Das ſüddeutſche Wn erleidet natürlich eine kleine Einbuße und bringt folgende Treffen: Gau Südweſt: Eintracht Franhfurt— Kickers Offenbach, 1 FC Kaiſerslautern— FV Saar⸗ brücken, Bor. Neunkirchen— Opel Rüſſels⸗ heim, SV Wiesbaden— Fͤ Pirmaſens. Gau Württemberg: Union Böckingen— Sportfreunde Stuttgart, Uilmer FV 94—Stutt⸗ garter Kickers. Gau Bayern: Wacker München— Schwaben Augsburg, BC Augsburg— FC 05 Schwein⸗ furt, Bayern München— Jahn Regensburg, VfB Ingolſtadt 1860 München. In der Konſtanzer„Bodenſee⸗Kampfbahn“ kommt es zu einem Repräſentativſpiel Baden/ Württemberg— Schweiz B.— Im Handball trägt unſere Nationalmannſchaft, die ſich mit Reich); Knautz— Band⸗ holz( 4 5.— 97 Krauſe(Magdeburg)— ammerich(Weißenfels)— Hanſen(Königs⸗ erg); Zimmermann— Spengler (beide Mannhe im)— Ortmann Gimis — Jäger(Altenſtadt)— Reinhardt(Leipzig durchweg aus talentierten Nachwuchsſpielern zuſammenſetzt, ihren dritten Länderkampf ge⸗ en Schweden in Göteborg aus. Zweimal wur⸗ en die Skandinavier bisher beſiegt, und beim dritten Spiel ſollte es wieder zu einem deut⸗ ſchen Sieg kommen.— In Süddeutſchland kommt es zu folgenden Punktekämpfen: Südweſt: DRe Haßloch— Polizei Frankfurt, TSV Herrnsheim— Viktoria Griesheim: Darmſtadt 98— VfR Schwanheim, FS Frankfurt— TSG 61 Ludwigshafen.— Ba⸗ 2— TV Weinheim— Rot, Tgd. Ketſch— VfR Mannheim.— Württemberg: TS Schnait⸗ —— TW Altenſtadt, Cannſtatt— ſchft. Stuttgarter Kickers— KSV Zuffenhauſen, Urach— Eßlinger TSV.— Bayern: A Landshut— Bamberg, Bamberger Reiter—.FC Nürnberg, T 1860 ürth— 1860 München, Polizei Nürnbeng— V Milbertshofen, Voſt München— SpVg. Fürth.— Im Hockey werden die ſüddeutſchen Punkteſpiele in Würt⸗ temberg und Bayenn fortgeſetzt. Dazu hommt noch Reihe von Freundſchaftstreffen.— Im Rugby wird nun auch die badiſche Meiſterſchaftsſpiel⸗ zeit mit dem Treffen SC Neuenheim— Stutt⸗ garter RC eingeleitet. In der Leichtathletik tragen Deutſchlands beſte Athleten am Wochen⸗ ende ihren 50. n aus. Dieſes Jubi⸗ läum wird mit einem Großkampf gefeiert. Im Olympia⸗Stadion geht es gegen Schweden, ge⸗ gen das wir bisher zweimal unterlagen. Die deutſche Vertretung wurde ſehr ſorgfältig aus⸗ gewählt und enthält bis auf Olympiaſieger Stöck, der immer noch nicht von ſeiner Krank⸗ heit geneſen iſt, alle Spitzenkönner.— Zu einem„kleinen Länderkampf“ kommt es in i bei der Begegnung Baden—Elſaß. — Die beſten deutſchen Jugend⸗Mannſchaften kämpfen in Berlin um die DVBVM.— Ein reichs⸗ offener Marathonlauf bringt in Weilburg die beſten deutſchen Läufer an den Start, u. a. auch Meiſter Gnädig(Berlin).— Im Tennis werden in Bad Nauheim unter Beteiligung der Gaue Brandenbung——* üdweſt, Rheinland und Nordmark die Meden⸗Schluß⸗ runden geſpielt. Ohne G. v. Craum und H. Henkel hat auch in dieſem Jahre wieder Bran⸗ denburg die beſten Ausſichten, in dieſem Wett⸗ bewerb den Sieg davonzutragen.— In Berlin ehen am Sonntag die iſterſchaften der ennislehrer zu Ende und in Paris tragen Frankreich und Italien ihren alljährlichen Län⸗ derkampf aus.— Im Rudern werden Regatten in Amſterdam(Holland⸗Be⸗ cher⸗Regatta mit Frankfurter RG Germania), Mannheim, Breslau, Hamburg und Leip⸗ zig veranſtaltet.— Im Boxen werden am Samstag Kampfabende für Berufs⸗ boxer in Berlin mit Kölblin— Baines und Krefeld mit W1 Schönrath— W. Müller ver⸗ anſtaltet.— Amateurboxkämpfe führen in Neun⸗ kirchen Saar und Weſtfalen und in Heilbronn Württemberg und Polen jeweils am Sonntag zuſammen.— Im Ringen werden die deutſchen Freiſtil⸗Meiſterſchaften mit den Kämpfen im Bantam⸗ und Leichtgewicht fortgeſetzt. Austragungsort iſt Karlsruhe. — Der Pferdeſport bringt mit dem 100 000⸗Mark⸗Rennen„Großer Preis der Reichshauptſtadt“ ein weiteres Groß⸗ ereignis im deutſchen Turf. Galopprennen wer⸗ den weiterhin in München⸗Riem, Krefeld, Leip⸗ zig gelaufen.— Der Radſport bringt die große Dreietappenfahrt der beſten Straßenamateure von Deutſchland, Oeſterreich und Italien von Mailand nach München.— Bahnrennen werden in Berlin, Saarbrücken und Paris durchgeführt.— Unter „Verſchiedenes“ ſind der letzte Meiſterſchaftslauf der Seitenwa⸗ genmaſchinen bei„Rund um Schotten“, die Ke⸗ gelmeiſterſchaften in Halherllatt und die Roll⸗ ſchuh⸗Kunſtlaufmeiſterſchaften in Darmſtadt zu erwähnen. n N HBVereĩnskalender T Mannheim 1846. Fechtabteilung. Sonntag ab 9 Uhr(vor⸗ und nachmittags) in der Turnhalle Prinz⸗ Wilhelm⸗Straße: Ausſcheidungsfechten im Florett und Säbel für die Gaumeiſterſchaften(Kreiſe Heidelberg, Mannheim uſw.).— Hockeyabteilung. Sonntag auf eigenem Platz: 8 Uhr: 3. Mannſchaft— MTG;.15 Uhr: 2. Mannſchaft— Hockeyklub Speyer; 10.20 Uhr: 1. Mannſchaft— Hockeyklub Speyer; 12.45 Uhr: 1. Jugend— Hockeyklub Speyer; 14 Uhr: Schüler— MTG; 15 Uhr: 1. Damen— MTG.— Hanbdball⸗ abteilung. Sonntag auf eigenem Platz: 9 Uhr: 1. Frauenmannſchaft— SV Waldhof; 10 Uhr: 2. Män⸗ nermannſchaft— TV Viernheim; 11.15 Uhr: 1. Män⸗ nermannſchaft— TV Viernheim.— Fußballabteilung. Sonntag auf fremden Plätzen: 9 Uhr: Jugend— SV Waldhof; 10.30 Uhr: Fritz⸗Hack⸗Mannſchaft— Vfs Neckarau; 15 Uhr in Oftersheim: 1. Mannſchaft— FV Oftersheim. VfR. Samstag(Brauereiplatz): 16.30 Uhr: Alte Herren— Vfs Ludwigshafen⸗Frieſenheim.— Sonntag (Brauereiplatz): 11.15 Uhr: VfR Steinkamp— Mᷓc 08;(Herzogenriedpark):.45 Uhr: VfR Geppert— VfB Kurpfalz; 10.30 Uhr: VfR Berlinghof— Aleman⸗ nia Alvesheim;.45 Uhr: B II. Jugend— Feuden⸗ heim; 10.00 Uhr: A II. Jugend— Feudenheim;(auf fremden Plätzen): 9 Uhr: VfR Noll— Phönix;.30 Uhr: B I. Jugend— Alemannia Flvesheim; 10 Uhr: 3. Mannſchaft— VſB Kurpfalz; 11 Uhr: Jugendliga — SC Käfertal; 13.30 Uhr: 4 I. Jugend— SpVg. Sandhofen; 15 Uhr: Liga— Polizei Chemnitz; 16 Uhr: Erſatzlige— Mosbach.— Handball. Sonn⸗ tag(Brauereiplatz): 9 Uhr: 1. Damen— Vfe Neckarau; 13.45 Uhr: 2. Mannſchaft— TG Ketſch; 15 Uhr: 1. Mannſchaft— TG Ketſch. Die beiden letzteren Spiele finden in Ketſch ſtatt.— Schwimmen. VfRler, be⸗ ſucht unſeren Schwimmabend jeweils dienstags von 20 bis 21.30 Uhr im Städtiſchen Hallenbad, Halle II.— An alle VfR⸗Mitglieder! Betr. volksdeutſche Feier⸗ ſtunde. Sonntag iſt der„Tag des deutſchen Volkstums“. Aus dieſem Anlaß führt der VfR eine Feierſtunde durch, die im„Feldſchlößchen“ neben dem VfR⸗Platz um 18 Uhr ſtattfindet. Dieſe Feier⸗ ſtunde verpflichtet jeden VfRler zum Beſuch! Sportverein Mannheim⸗Waldhof. Spielplan für Sonntag: 15 Uhr Liga— Schwarz⸗Weiß Barmen im Stadion; vorher, 13.15 Uhr, Erſatzliga— 1. FC 05 Heidelberg; 11 Uhr Jungliga— F Weinheim, hier; 9 Uhr Albert⸗Brückl⸗Ged.⸗Mannſchaft— Feudenheim, dort; 9 Uhr Quenzer⸗Mannſchaft— 07 Mannheim, dort; 9 Uhr Al-Igd.— TW 46, hier; 9 Uhr gemiſchte Jugend— Kurpfalz Neckarau, dort; 10.30 Uhr All- Jugend— Sandhofen, hier; 10.30 Uhr Bi⸗Jugend— Sandhofen, dort; Hanbball:.10 Uhr Damen gegen TV 1846 Mannheim, dort. Vfe Mannheim⸗Neckarau. Sonntag. 3. Mannſchaft— 08 Mannheim, 11 Uhr(dort); Jungliga— 07 Mann⸗ heim, 11 Uhr(dort); Alte Herren— Schönau(dort); A 1. Jugend— Oppau, 10.30 Uhr(Altriper Fähre); A 2. Jugend— Oppau, 9 Uhr(Altriper Fähre!; B 1. Jugend— 08 Mannheim,.30 Uhr(dort); 1. Privatmannſchaft— TV 1846,610.30 Uhr(Wald⸗ weg); Babelotzky⸗Mannſchaft— Phönix, 9 Uhr(Wald⸗ weg); Heinrich⸗Bertſch⸗Mannſchaft— TV 1846, 15 Uhr(Waldweg).— Handball. Sonntag, Damenmann⸗ ſchaft VfR, 9 Uhr(dort); 1. Mannſchaft(Herren)— F Edingen, 15 Uhr(dort). Spielvereinigung Mhm.⸗Sandhofen e. V. Spielplan für Sonntag: 10.30 Uhr B⸗Jugend— Waldhof, hier; 13.30 Uhr Al⸗Jugend— Vfn Mannheim, hier; 15 Uhr 1. Mannſchaft— Alemannia Worms, hier; 10.30 Uhr gemiſchte Jugend— Waldhof, dort. MöFC Phönix 02. Samstag auf unſerem Platz: 17 Uhr: Grün⸗Weiß Privatmannſchaft— Reichsbahn⸗ Turn⸗ und Sportverein Ludwigshafen; auswärts: 16.30 Uhr: Alte Herren— TSG 61 Ludwigshafen.— Sonntag auf unſerem Platz:.15 Uhr: Schwarz⸗Grün Privatmannſchaft— TSG 61 Ludwigshafen; 11 Uhr: Jungliga— Feudenheim; 13.15 Uhr: 2. Mannſchaft— Feudenheim; 15 Uhr: 1. Mannſchaft— Feudenheim; 9 Uhr: Schwarz⸗Weiß Privatmannſchaft— VfR; 10.30 Uhr: Hota Privatmannſchaft— 07 Mannheim; aus⸗ wärts: 9 Uhr: Kohlen Privatmannſchaft— Vſs Neckarau; 9 Uhr: A 1. Jugend— ReichsbTuSo Lud⸗ wigshafen; 11 Uhr: Gemiſchte Jugend— Poſtſport⸗ verein Mannheim. Mannheimer Fußball⸗Club 1908 e. V. 15 Uhr 1. Mannſchaft— FV Weinheim, Schäferwieſe; 13.15 Uhr 2. Mannſchaft— FV Weinheim, Schäferwieſe; 11 Uhr Jungliga— Friedrichsfeld, dort; 11.15 Uhr Eiſen— VfR Steinkamp, dort; 11 Uhr Goerig— VfL Neckarau, Schäferwieſe; ab 8 Uhr Rot⸗Blau— Platzarbeit, Schäferwieſe;.30 Uhr Al-Jugend— 07 Mannheim, Schäferwieſe;.30 Uhr Bi⸗Jugend— Vfe Neckarau. Poſt⸗Sportverein Mannheim. Leichtathletik⸗Jugend: Sonntag Klubkampf gegen Jugend des Poſt⸗Sport⸗ vereins Karlsruhe. Treffpunkt: 8 Uhr Hauptbahn⸗ hof./ Fußball: 15 Uhr Altlußheim 1— Poſt 1; 13.30 Uhr Altlußheim 11— Poſt II; 11 Uhr gem. Jugend gegen Phönix./ Handball: 15 Uhr 1. Mannſchaft— Fahn Weinheim; 13.45 Uhr 2. Mannſchaft— Jahn Weinheim; 9 Uhr B⸗Jugend— Badenia Feudenheim; Frauen: 16.45 Uhr 1. Mannſchaft— TSc6 Lud⸗ wigshafen; 10 Uhr 2. Mannſchaft— Kurpfalz Nek⸗ karau(Poſt⸗Sportplatz)z.— Samstag: 17 Uhr Poſt⸗ Privat(Blau⸗Weiß)— Poſt⸗Privat(Blau⸗Weiß⸗ Schwarz), Poſt⸗Sportplatz. SC 1910 Mannheim⸗Käfertal. Samstag. 16.30 Uhr: Alte Herren— SpVg. Oggersheim(dort); Abfahrt per Rad um 15.15 Uhr am Haltepunkt.— Sonntag. 15 Uhr: 1. Mannſchaft— Germania Friedrichsfeld (dort); 13.15 Uhr: 2. Mannſchaft— Germania Fried⸗ richsfeld(dort); 11 Uhr: Jungliga— VfR Mannheim (hier);.30 Uhr: A⸗Jugend— SV Waldhof(hier). Turnerſchaft Käfertal. Sonntag. Handballſpiele fal⸗ len aus. 14 Uhr: Beginn des alljährigen Abturnens in der Turnhalle, verbunden mit Austragung der Vereinsmeiſterſchaften der geſamten Aktivität. VfB Kurpfalz. Fußball. 1. Mannſchaft— VfR (hier); 2. Mannſchaft— VfR(dort); 1. Jugend— SV Waldhof,.50 Uhr(Kurpfalzplatzz.— Handball. Pflichtſpiel in St. Leon. 1. Mannſchaft— TG 07 St. Leon, 15 Uhr; Freundſchaftsſpiel B⸗Jugend— Ger⸗ mania Mannheim, 16 Uhr(Germaniaplatz).— Leicht⸗ athletik. Um die Deutſche Jugend⸗Vereinsmeiſterſchaft gegen Turnerbund Germania Mannheim auf dem Paul Billet⸗Platz. Beginn.30 Uhr. Um 20 Uhr im Vereinslokal„Ochſen“ 1. Sportappell mit feierlicher Verpflichtung ſämtlicher Spieler. Mannheimer Turnerbund Germania. Sonntag. Hockey: Klubkampf gegen den Heidelberger Hockeyklub auf dem Spielplatz an den Rennwieſen. 8 Uhr: Schü⸗ ler;.15 Uhr: 1. Frauen; 10.30 Uhr: 1. Mannſchaft; 11.45 Uhr: 2. Mannſchaſt.— Handball. Verbands⸗ ſpiele an den Rennwieſen. 14 Uhr: Frauen gegen 15 Uhr: 1. Mannſchaft— TV Fried⸗ richsfeld. Fu o3 Ladenburg. Sonntag.30 Uhr auf dem ſtädti⸗ ſchen Sportplatz am Waſſerturm: Alte Herren— Ger⸗ mania Friedrichsfeld; 13.30 beziehungsweiſe 15 Uhr: 1. und 2. Mannſchaft Verbandsſpiel gegen FV Hems⸗ bach in Hemsbach. „Hakenkreuzbanner“ Unterhaltung und Wiſſen Samstag, 18. September 1937 ig falicen duͤreh uer CLnder Ein Besuch bei den Schwarzwälder Bauern in Saderladi/ Von Günther Röhrdanz 11. Fortſetzung Auf einer Hochzeitsfeier, die allein für uns veranſtaltet worden war, erlebten wir, wie die Saderlacher Feſte zu feiern pflegen. Da waren wir vom Hochzeitszug, der noch ganz nach altem Brauch gehalten wird, bis zum Feſtmahl und zum Tanz bis in die frühen Morgenſtunden mit Leib und Seele bei der Sache. Da tranken wir uns mit dem köſtlichen Wein zu auf Du und Du. Da ſangen wir und ließen uns mit Appe⸗ tit den Braten ſchmecken. Und als am Kame⸗ radſchaftsabend in Saderlach deutſche Lieder geſungen wurden und aus übervollem Herzen begeiſterte Worte des Dankes, der Kamerad⸗ ſchaft und der Treue ſo zahlreich gefunden wur⸗ den, da verſtanden wir uns alle untereinander, während überall die Stunde tiefen Friedens herrſchte. Da waren wir froh, wie wenn wir die Stunde der 200⸗Jahrfeier ſchon vorher er⸗ lebten. Und wir wußten ſchon im voraus, daß die Tage auf dem Zweihundertjahrfeſt nicht ſchöner, weihevoller, ernſter und auch wieder fröhlicher ſein würden als die Augenblicke es waren, da wir am Gefallenendenkmal und auf dem Friedhof ſtanden und wir uns unterein⸗ ander im Stillen die Hand reichten zu einem heißen, ehernen Gelübde und zu einer unzer⸗ ſtörbaren Freundſchaft. Wir haben manchen Abend beieinander geſeſſen, und dann haben uns die Saderlacher Bauern erzählt von ihrem Leben und von dem kleinen Alltag, denn die Tage, die wir im Dorf waren, gelten alle als Sonntage. Als wir eines Morgens unſeren Gaſtwirt fragten, ob er nicht einmal hinaus aufs Feld führe, da bekamen wir wie ſelbſtverſtändlich zur Antwort:„Solange ihr Deutſchländer bei uns zu Gaſt ſeid, ruht unſere Feldarbeit.“ Ja, er gebrauchte das ſchöne Wort Deutſchländer, das wir hier überhaupt zum erſten Male hör⸗ ten. Wir waren eben für ſie Freunde und Brüder, die aus Deutſchland kamen. Und nur um dieſe Gäſte drehte ſich das ganze Leben. Von morgens früh bis abends ſpät waren die Bauern nur mit der einen Frage beſchäftigt: „Wie machen wir es unſeren Gäſten hier ſo angenehm wie möglich?“ Wir alle aber waren geſund und munter und vergeſſen dieſe Tage in Saderlach nie, waren ſie doch die ſchönſten auf der ganzen Reiſe. Doch ehe wir uns verſahen, kam auch ſchon die Stunde, da morgens früh in vielen Häu⸗ ſern die Hoftore weit aufgemacht wurden und die enteilenden Fuhrwerke dem kleinen Bahn⸗ hof zuſtrebten, da vor allen Häuſern Männer und Frauen ſtanden und zum Abſchied die Tü⸗ cher ſchwenkten. Gerade an dieſem Tag kam das„Bähnle“, das ſonſt ſo oft auf ſich hatte warten laſſen, pünktlich und am 18. Auguſt hätte man ihm doch ſehr gerne wenigſtens eine Viertelſtunde Verſpätung gewünſcht. Freudig und herzlich war der Empfang geweſen, und zu Herzen gehend war der Abſchied. Der Augen⸗ blick iſt auf einmal da. Die Koffer ſind ſchon verſtaut. Abſchiedsgrüße fliegen von einem zum anderen. Ein herzlicher Händedruck: Und noch⸗ mals tauſend, tauſend Dank! Dann aber zieht der kleine hartnäckige Motorwagen an und ent⸗ führt uns unbarmherzig ſchnell.„Kommt wie⸗ der! Bald aber!“, das ſind die letzten Worte, die uns noch lange in den Ohren klingen. Wir ſchauen aus den Fenſtern. Da ſteht der hohe Kirchturm von Saderlach, den wir vor wenigen Tagen ſo freudig begrüßt hatten. Jetzt nehmen wir Abſchied, und er iſt der letzte, der noch zu uns hinüberwinkt. Doch dann kntſchwindet auch er unſeren Blicken. Bei Nacht über die Grenze In Neuerad ſtiegen wir in den D⸗Zug, der uns bis zum nächſten Morgen ſchon viele hun⸗ dert Kilometer von Saderlach wegbringen würde. Mit dieſer Fahrt begannen wieder an⸗ ſtrengende Reiſetage, die uns von Stadt zu Stadt führten. Nur in Gottſchee hatten wir noch einen wunderſchönen, wenn auch von Re⸗ gen begleiteten Aufenthalt. Wenn wir aber jetzt ſchon gewußt hätten, welch„amüſante“ Nachtfahrt uns von Temesvar nach Agram noch blühen ſollte, dann hätte mancher ſchnell ein Nickerchen in den weichen Polſtern unſerer zweiten Klaſſe gemacht. Statt deſſen zückte jetzt hier noch einer eine Flaſche Racki, dort einer ein Kuchenpaket, das ihm ſeine Wirtsleute in Saderlach noch vorſorglich zugeſteckt hatten, während wieder ein anderer ſeine Tüte mit friſchem, köſtlichem Obſt kreiſen ließ. Wenige Stunden ſpäter aber ſtanden wir ſchon wieder in unſerer Koffermauer auf dem Bahnhof in Temesvar und merkten, daß wir jetzt wieder in einem fremden Land ganz auf uns ſelbſt geſtellt waren. Die Stadt iſt zwar größer als Arad, hat auch eine Straßenbahn, bietet aber in ihrem Charakter dasſelbe Bild einer rumä⸗ Der Hagabund und die Madchen Erzählt von Armin O. Huber/ Sopyright byo,paulHerzog, Serlin-Wilmers dort 29. Fortſetzung Peters Kaffeetraum iſt ſehr kurz. Die Lot⸗ terie verſagt. Senhor Manoel da Silva⸗Vau hat mehr Gläubiger, als ſein naives, geſchäfts⸗ untüchtiges Vagabundenhirn für möglich gehal⸗ ten hätte. Ein aroßer braſilianiſcher Kaffeekon⸗ zern bricht den Stab über Peters Träume. Was ſind ſiebenhundertdreiund⸗ achtzig contos de reis, wenn ſich Magnaten die Zähne zeigen? „Wie gewonnen, ſo zerronnen!“ kann Peter von ſeinem Radiumvermögen ſprechen Es war nur ein einſames Leuchten in der ſubarktiſchen Nacht, ein buntes Glitzern in der Tropenwelt — es war wirklich ein Traum Peter und Braſilia reichen ſich zum Abſchied die Hände. Liebe iſt gefeit gegen alles— an die⸗ fer Wahrheit läßt ſich nicht rütteln, und am allerwenigſten tut das ein Vagabund. Nur ge⸗ hören zu ſolch einer feſten Liebe ſtets zwei: einer allein zerrüttet höchſtens ſich ſelbſt. Braſilia iſt eine typiſche Südamerikanerin: heute alühend heiß und morgen eiſia kalt. Auf das Uebermorgen aber kann und will Peter nicht warten. Er hat ſchon zu oft gewartet. „Es geht nicht, Pedro!“ flüſtert ſie tränen⸗ ſchwer.„Wir können einander nicht haben.. Hier ſind die Perlen!“ A* „Nein— behalte ſie als Andenken an mich! „Heißen Dank, Pedro! Ich werde dich nie vergeſſen— nie! Wie ſchön wär's auf der Fa⸗ zenda geweſen! Wir hätten nach Monte Carlo reiſen können, weniaſtzas einmal im Jahr— it dem Zeppelin.!“ melsi Leb wohli“ Peter trägt nicht viel mehr mit ſich fort als das Bewußtſein, ſich wie ein Gentleman benommen zu haben, und das iſt auch etwas wert. XXIV. Peter lernt einen Deutſchen kennen Aber in Porto Eſperanca hat er abermals Glück. Er lernt einen deutſchen Klavierbauer Germano Th. kennen, einen netten jungen Menſchen, mit offenen Geſichtszügen. Der zieht im Land umher, um in den kleinen und großen Wildweſtſtädten Klaviere auszubeſſern, die in diefem Klima viel unter einer filzfreſſenden Käferart zu leiden haben. Abenteurerblut fließt in den Adern des aus Böhmen ſtammenden Landsmannes. Auch ihn hatte die Wanderſehn⸗ ſucht erfaßt; aber er ſtellte ſich dabei auf den Boden eineß geſunden Handwerks, das ihm überall Brot zu geben vermag, und er iſt darum ein ganz anderer Menſch als Peter. Germano iſt über Braſiliens Grenzen nicht hinausgekommen. Peter Lahn, der ſonderbare Bruder der Landſtraße, zieht ihn mächtig an, weil er von vielen unbekannten Orten, von den Tannen, Fichten und Pappeln Kanadas, von den Pirateninſeln Weſtindiens, von den Häu⸗ fermeeren Neuyorks, Montreals, Boſtons, Win⸗ nipegs und von Bären⸗ und Renntieriagden im endloſen Nordland erzählen kann. „Ich bin die Palmen ſatt“, ſagt Germano zu ſeinem neuen Bekannten.„Ich möcht mal wieder Tannen ſehen— Tannen, wie ſie bei uns daheim im Böhmer Wald wachſen...“ „Warum gehſt du nicht nach Deutſchland zurück?“ Rumänische Bettler in Maria Radna niſchen Provinzſtadt. Den Fremden, der durch die Straßen ſchlendert, ſo wie wir es taten, müſſen die zahlreichen angefangenen und nicht fertiggeſtellten Häuſer auffallen, während in anderen Straßenzügen größere Repräſentativ⸗ bauten in Arbeit genommen ſind. Wenn es an einem beſonderen Führer durch eine Stadt fehlt, dann läuft man auf gut Glück los und nimmt alles mit, was man an Sehenswürdigkeiten fin⸗ det. Dieſe Methode wandten wir auch in Te⸗ mesvar an und mit Erfolg, denn bei ſpäterer Nachfrage konnten wir feſtſtellen, das wir alles geſehen hatten, was hier ſehenswert iſt. Be⸗ ſonders intereſſant iſt in ihrer Bauart die grie⸗ chiſch⸗orthodoxe Kirche mit dem vom Gemeinde⸗ bau getrennten Glockenturm, die uns in ihrer Aufn.: Verfasser Bauform ſchon an die Kirchen im Oſten ſtark erinnerte, genau ſo wie der Marktplatz in ſei⸗ ner Weite. Beim Betreten der Kirche waren wir erſtaunt über die Pracht, mit der ſie im Innern ausgeſtattet war. Die Wände und Decke ſchillerten in Goldbelag. Bänke fanden wir nur rings um den Kuppelbau längs der Wand. Auf ein enges Beſtellen des ganzen Kirchenraumes kann man hier verzichten, da während der Zere⸗ monie die Männer ſtehen und nur die Frauen ſitzen dürfen. In der Stadt ſelbſt herrſchte veges Leben, an dem die Landbevölkerung einen nicht geringen Anteil nimmt. Am Abend aber ſcheinen die Leute vom Lande die Stadt wieder zu verlaſ⸗ ſen, nachdem ſie ihre Einkäufe erledigt haben, wenigſtens ließ der ſtarke Betrieb am Bahnhof dieſe Vermutung berechtigt erſcheinen. Und auch die Züge waren voll. So waren wir froh, als wir jeder einen Platz im Zug nach Jimbolia errungen hatten. Und Germano berichtet von Arbeitsloſigkeit, von Fremdherrſchaft und Bedrückung, lauter Dinge, die Peter kaum verſteht, mit denen er ſich nie beſchäftigte.„Was biſt du denn von Beruf?“ fragt der Klavierbauer. Peter möchte ihm keine Antwort ſchuldig bleiben, aber was ſoll er ſagen? Taugenichts von Gottes Gnaden? Trapper? Farmer? Was war er wirklich?„Ich kann das Wort „Beruf' nicht leiden.“ Der andere muß lachen.„Ich auch nicht!“ Aber deswegen muß man doch einen haben!“ Germano meint das nicht ganz ernſt: Er liebt ſein Handwerk; er liebt es am meiſten, wenn er ſehr darauf ſchimpft! Er kann ſich ſelber ohne ſeine Mappe, in der ein paar Filjzſtücke, Werkzeuge, allerlei Hölzchen, Stimmgabel und =ſchlüſſel ruhen, nicht aut vorſtellen. Man mag ihn zu jener Innung rechnen, die mit ihrem Handwerk eine Muſik im Blut verſpürt. Er pfeift dauernd ein Liedchen vor ſich hin; damit ſtimmt er ſeine Klaviere, damit probt er die Akkorde. Seine Hände zupfen es auf den Sai⸗ ten der Gitarre oder Mandoline, die er auf all ſeinen Reiſen mit ſich führt: ein wahrer Hand⸗ werksburſch, der ſich eines Tages zu ehrlich ver⸗ dienter Ruhe ſetzen wird und von vergangener Lebensluſt träumt. Er ſpielt jetzt einen abenteuerlich klingenden Tango auf der raſch hervorgekramten Gitarre; und dann rauſchen Lieder der Wanderluſt, und dazwiſchen erklingt die Sehnſucht nach dem ſchwermütigen Nordland mit ſeinen ſchnee⸗ bedeckten Tannenzweigen, ſeinem Rauhreif. „Kanada...!“ ſinnt Peter träumeriſch. Und er erzählt wieder von den Seen des fernen Nordens, von den endloſen Tannen⸗ und Fich⸗ tenforſten, von den Renntieren der ſubarktiſchen Prärie, von den Grislybären der Felſenberge, von Elchen, Indianern, Goldſuchern und Trap⸗ pern, von Schlittenfahrt und Schneeſchuhlauf, von weißer Weihnacht und ihrem heiligen Zauber. „Gehn wir nach Kanada!“ ruft Germano mitten in einem Lied von Wüſtenſand. So hätte wohl mancher nicht vor Agram die Augen wieder aufgeſchlagen, wenn er nicht an verſchiedenen Stationen, unter denen auch Ma⸗ ria⸗Thereſiopel geweſen ſein wird, durch das wenig rückſichtsvolle Rangieren, durch das bei⸗ nahe die Koffer aus den Gepäcknetzen geſchleu⸗ dert wurden, jäh aus ſeinem Schlummer ge⸗ weckt worden wäre. Der Zollkontrolle waren wir hier wie auch ſpäter entgegengetreten, wie es Menſchen tun, die zu ſolchen amtlichen not⸗ wendigen Viſitationen weiter nichts als ihr gutes Gewiſſen entgegenbringen, weil ihre Kof⸗ fer weiter nichts enthalten als für eine weite Reiſe lebensnotwendige Dinge. Bei der Hitze, die wir teilweiſe erlebt hatten, war bald ein reines Hemd oder eine ſaubere Bluſe ein ge⸗ fragter Gegenſtand. So waren wir am Mor⸗ gen in Agram froh, als wir uns in dem gro⸗ ßen Gartenreſtaurant, in dem alles aufs Beſte für uns vorbereitet war, erſt einmal gründlich die Spuren der Nacht, die mancher am Fuß⸗ boden zugebracht hatte, abwaſchen und uns er⸗ friſchen konnten. Von Agram nach Laibach Ueber Nacht waren wir nach Jugoſlawien ge⸗ kommen. Jetzt ſtanden wir auf dem Kirchturm des Domes weit über der Stadt und überſchau⸗ ten von unſerem hohen Quartier aus die Weit⸗ läufigkeit der Anlage dieſer Stadt von faſt 200 000 Einwohnern. Natürlich wäre es Ver⸗ meſſenheit geweſen, einen Vergleich mit Buda⸗ peſt ziehen zu wollen, denn ſchließlich gehört die Rieſenſiedlung an der Donau zu den größ⸗ ten und impoſanteſten Städten der Welt. Aber im Kreis kleinere Kulturſtädte kann Agram voll und ganz ſeinen Mann ſtehen. Schon beim Verlaſſen des Bahnhofes waren uns die Sau⸗ berkeit der Straßen und die zahlreichen gepfleg⸗ ten Anlagen aufgefallen. Im Innern der Stadt aber gewinnt das Bild gerade durch das über⸗ all auftauchende Grün eine freundliche Leb⸗ haftigkeit, mit der ſich auch die Menſchen hier im geſchäftigen Leben bewegen. Die große Markthalle, in der um die Vormittagsſtunden ſich ganz Agram verſammelt zu haben ſchien, war mit einer ſeltenen Großzügigkeit und Ueberſicht angelegt, während die zahlreichen ſau⸗ beren Stände mit den freundlichen Verkäufern zum Kauf einluden. Unter den Bäuerinnen, die auch hier auf dem Markt kunſtvolle Hand⸗ arbeiten feilboten, verſuchten türkiſche Teppich⸗ händler in beredten Worten ihre Erzeugniſſe an den Mann zu bringen. Noch klingen die fremden Laute in uns nach, als wir ſchon wieder im Zug nach Laibach ſitzen. Längs der Sau zieht auf einem ſchma⸗ len Weg die Bahn ihre Spur. Links und rechts ſteigen die Ufer an in grünen, bewaldeten Hän⸗ gen, eine Landſchaft ähnlich wie Franken. Und da ſteht auch ſchon Ludwig Uhlands Würm⸗ linger Kapelle vor uns, die er in dem Lied „Droben ſtehet die Kapelle“ beſang. Wenn auch das Wetter umgeſchlagen war und Regenwolken am Himmel dahinjagten, ſo ließen wir uns in der Schönheit und Vielfalt dieſer Landſchaft unſere gute Stimmung nicht nehmen. Fortſetzung folgt „Gehen wir nach Kanada!“ ſtimmt Peter be⸗ geiſtert ein.„Wir laſſen uns im Norobuſch nie⸗ der— irgendwo— wir züchten Renntiere, oder wir machen eine Pelztierfarm auf— frei und ungebunden...“ „Herrlich!“ lacht Germano, und ſeine Finger gleiten immer raſcher über die Saiten, der Rhythmus ſeiner Lieder wird ungeſtümer, und er wieat ſeinen Oberkörper im Takt der Weiſen. Die beiden ſitzen auf einer Bahnhofsbank. Miſchlingskinder des Sumpfdorfs ſammeln ſich um den Muſikanten. Der farbige Herr Vor⸗ ſtand ſteht grinſend in ſeiner Tür; der Loko⸗ motivführer vergißt das Rangieren. „Hör doch mal auf mit deinem Spiel!“ bittet Peter.„Das macht ja alle verrückt!“ Er iſt nun doch ein wenig benommen, im Gedenken an ſeine magere Börſe. Er beſitzt noch ganze acht Milreis. Die Eiſenbahnfahrt nach Sao Paulo koſtet mindeſtens achtzig, die nach San⸗ tos noch einmal zehn oder zwanzig, das Schiff nach Deutſchland tauſend Milreis. Germano hat ſeine Gitarre weggelegt. „Du—“, ſagt er,„der Zug geht bald ab— ietzt verlaſſen wir das Affenland!“ Peter läßt den Kopf hängen. „Was haſt du denn mit einem Male?“ er⸗ kundigt ſich ſein Freund. „Nichts— und das iſt es eben: Daß ich nichts— gar nichts— habe!“ „Ich nehm dich mit! Wir fahren nach Sao Paulo— dort hab' ich Freunde, wo du bleihen kannſt, bis wir in den Norden fahren... Laß nur! Ich werd's ſchon machen!“ Peter kann zunächſt kein Wort über die Lip⸗ pen bringen. Er ſchwebt zwiſchen Rührung und Verwundern.„Haſt du denn ſo viel Geld?“ fragt er endlich. „Ja, hab' mir was geſpart, ein paar contos de reis... Kannſt mir ja ſpäter meine Aus⸗ lagen zurückgeben, wenn wir's in Kanada zu was gebracht haben!“ „Kanada 2“ Fortſetzung folgt „Hakenk: A Alte! Die ſtürmi ſtoffe darf ni. alten Werkſtt Herrſchaft d ſparſamer R Ausnutzung neue Bedeut— vor allem d Steine und Leiſtungsfäh Kalk und Zi zum Porzell würdigt wer haben, daß ſi im wahrſten den können. ſtellt daher lichen Herb neuen Kenn die bei dieſe allem als K den ſind. Das Steinz Jede noch elektriſcher behrlichen S alten Töpfer hendung z. 2 Markt komm lebendig wir Verwendung wäſſer auf t es wegen ſ Schmelztiege und Nitrierl turen benutz ſchinen aus reihe neuer nicht abgeſck Frage komm unedle Mete miſche Säur geſetzt ſind. porzellan Das Porz Ton. 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Laß die Lip⸗ Rührung Geld?“ ar contos ine Aus⸗ mnada zu ing folgt im wahrſten Sinne des den können. Der Verein deutſcher Ingenieure ſtellt daher mit Recht auf ſeiner wiſſenſchaft⸗ lichen ung neuen Ke die bei dieſen alten heimiſchen Werkſtoffen vor —5. Konſtruktionsmittel gewonnen wor⸗ den ſind. „Hakenkreuzbanner“ Wietſchafts- und Sozialpolitin Samstag, 18. September 1937 Alte Werkstoffe- neu Die ſtürmiſche Entwicklung der neuen Kunſt⸗ ſtoffe darf nicht über die großartige Leiſtung der alten Werkſtoffe hinwegtäuſchen, die unter der Herrſchaft des Vierjahresplans im Zeichen ſparſamer Rohſtofſperwendung und möglichſter Ausnutzung neue Bedeutung erlangt haben. Dazu gehören vor allem die Erzeugniſſe der Induſtrien der Steine und Erden, deren Vielſeitigkeit und Leiſtungsfähigkeit vom Zement Rohſtoffquellen eine und Beton, Kalk und Ziegel über Steinzeug und Steingut zum Porzellan und Glas kaum genügend ge⸗ würdigt werden, die dabei den großen Vorzug haben, daß ſie faſt ſämtlich aus heimiſcher Erde Wortes geformt wer⸗ in Düſſeldorf auch die enntniſſe und Erfahrungen heraus, Das Steinzeug— ein deutſcher Werkſtoff Jede noch ſo„moderne“ Hausfrau kennt trotz elektriſcher Küche auch heute noch den unent⸗ behrlichen Steintopf, die Schöpfung eines ur⸗ alten Töpferhandwerks, das in techniſcher Voll⸗ hendung z. B. als Bunzlauer Geſchirr auf den Markt kommt. So alt dieſes Steinzeug iſt, ſo lebendig wird es neuerdings wieder neben der Verwendung von Steinzeugröhren für Ab⸗ wäſſer auf techniſchen Gebieten angewandt, wo es wegen ſeiner chemiſchen Beſtändigkeit für und Kochkeſſel, für Eſſigbildner un Nitrierkeſſel und andere chemiſche Appara⸗ turen benutzt wird. Aber es gibt ſogar Ma⸗ ſchinen aus Steinzeug, und ſeine Entwicklungs⸗ reihe neuer Verwendungsmöglichkeiten iſt noch nicht abgeſchloſſen. Es wird beſonders dort in Frage kommen, wo Zink, Gußeiſen und andere unedle Metalle zu ſtarken Angriffen durch che⸗ Glas als Bauſtoff miſche Säuren oder Witterungseinflüſſen aus⸗ geſetzt ſind. porzellan als Konſtruktionsmittel Das Porzellan iſt das edelſte Erzeugnis aus Ton. Seit ſeiner————— vor zwei⸗ hundert Jahren hat es eine 4 durchgemacht. zellane, daß von einer Zerbrechlichkeit kaum noch geſprochen werden kann. Porzellan kann nicht nur gedreht und gegoſſen werden, es wird gepreßt und gezogen, man kann es ſchleifen und ſchneiden, bohren und mit Metall zuſam⸗ menſchmelzen. Die Hausfrau kennt chwiter ift nur auf dem Tiſch, aber für den Techniker iſt es ein immer wichtigerer Werkſtoff geworden, der vor allem im Ar Nickel Verwendung findet. Kabel für 202 5 und Warmwaf erſpeicher und Dampfrohre aus Porzellan, man verwendet porzellanene Rohr⸗ ntwicklung Es gibt heute ſolche Hartpor⸗ ustauſch für Kupfer und Man macht heute Spannungen, Bierleitungen leitungen in der chemiſchen Induſtrie und in Brauereien, in Mollereien und in Heil⸗ bädern. 5 11 Die Verwendungsmöglichkeit des Glaſes iſt heute womöglich— vielſeitiger als die aller anderen keramiſchen Er zeug und Porzellan. zeugniſſe und von Stein⸗ Der moderne Hausbau und die neuzeitliche Küche ſind ohne Glas nicht fäurebeſtändig ſein. 1 4 größere Verſchiedenheit als z. B. zwiſ eiſen und ſollen hitzebeſtändig und kochfeſt, lauge⸗ und Tnhiher zu denken. Die Anforderungen der Optik haben zur Erfindung neuer Glasſorten angeregt, vor allem aber hat die Beleuchtungstechnik in den letzten Jahren zu einer ſprunghaften Weiter⸗ entwicklung des Werkſtoffes Glas geführt. Zwi⸗ en den einzelnen Glasſorten beſteht heute 5 ſchen Guß⸗ Stahl. Die modernen Glasſorten in. Mit den neuen Werkzeu⸗ gen läßt ſich Glas auch bohren und drehen, frä⸗ en und hobeln und ſchließlich ſogar ſpinnen. Glasgeſpinſte finden in der Barmer Bandindu⸗ ſtrie ebenſolche als Glaswatte an Stelle von Kork für Wärme⸗ und Schall⸗ dämpfung. Durch ſeine vielſeitige Verarbei⸗ tungsmöglichkeiten iſt das Glas Austauſchſtoff für Chrom, 3 — 1— von Rohren und bei dem Bau von inn und andere Metalle bei der ehältern geworden. Erfaſſung und Abſatz inländiſcher Wolle Im Reichsgeſetzblatt iſt, wie bereits berichtet, eine Verordnung zur Aenderung der Verordnung über die Erfaſſung und den Abſatz inländiſcher Wolle vom 8. September 1937 erſchienen. In die Verordnung ſind zunächſt die neuen geſetzlichen Befugniſſe des Reichs⸗ kommiſſars für die Preisbildung aufgenommen worden. Weiterhin ſind die dem Reichsnährſtand bezüglich der Schaſwolle bereits erteilten Ermächtigungen nunmehr auch auf die Erfaſſung und den Abſatz von Angora⸗ kaninchenwolle und von Faſerpflanzen inländiſcher Herkunft ausgedehnt worden. Der Steige⸗ rung der Erzeugung von Angorakaninchenwolle und von Flachs und Hanf kommt im Rahmen der Durch⸗ führung der Erzeugungsſchlacht ſo erhebliche Bedeutung zu, daß eine ſtraffe Regelung der Erzeugung und des Abſatzes zu gerechten Preiſen unumgänglich notwendig wurde. ber Haushattsetat- ein Mittel stabiler WMrtschaft Richtiges Geldausgeben- Wenn die Hausfrau einmal ihre Monats⸗ oder Jahresausgaben daraufhin überprüft, für welche Zwecke ſie aufgewendet worden ſind, ſo wird ſie zum Teil einen ſtarken Wechſel ührer Bezugsquellen feſtſtellen.- wiß, ein beſtimmter— wahrſcheinlich der größte— Teil der verfügbaren Kaufkraft geht immer wieder an dieſelben Stellen, z. B. an den Hauswirt, den Lebensmittel⸗, Textil⸗ und Hausrathändler, den Handwerker uſw. Klei⸗ nere Teile fließen regelmäßig dem Gas⸗ und Elektrizitätswerk, den Verkehrsunternehmun⸗ gen, den Vereinen und Organiſationen uſw. zu. Es bleibt aber eſchaffn noch ein nicht kleiner Teil, der der Beſchaffung ſtändig wech⸗ ſelnder Verbrauchsgüter dient. Sehr oft iſt es nur eine Laune des Zufalls, daß das Ein⸗ kommen ſo unberechenbar wechſel⸗ voll verwendet wird, daß z. B. das für einen Sommerhut vorgeſehene Geld in eine Theaterkaſſe wandert oder für ein Geburtstags⸗ geſchenk oder ſonſt etwas Unerwartetes Ver⸗ wendung findet. Manchmal liegt es auch daran, daß der zur Verfügung ſtehende Betrag für ein an ſich dringend benötigtes Bedarfsgut, z. B. einen neuen Wintermantel, nicht ausreicht und daß deshalb der alte noch mal ein weiteres Jahr S48 wird. Der dadurch verfügbar blei⸗ bende Reſtbetrag des Einkommens fließt dann unerwartet in andere Kanäle der Wirtſchaft und ſchafft hier vorübergehen erweiterte Pro⸗ duktions⸗ oder Lebensmöglichkeiten. Hierbei wird bekanntlich ſo mancher Einkommen⸗ teil nutzlos verplempert, denn gerade in der Verbrauchsſphäre iſt das, was man im gewerblichen Leben Wirtſchaftlichkeit nennt, nicht immer anzutreffen. „Die produzierende Wirtſchaft ſteht dieſem unberechenbaren Verbrauchswechſel mit nicht geringen Angſtgefühlen gegenüber. Selbſt diejenigen Wirtſchaftszweige, die, wie z. B. das Lebensmittel⸗ und Bekleidungsgewerbe, mit einem verhältnismäßig feſtſtehenden Bedarf rechnen können, bleiben davon nicht ganz un⸗ berührt, denn Leichtſinn und Unerfahrenheit der Verbraucher verknappen oft die Kaufkraft auch für das Notwendigſte. Weſentlich empfind⸗ licher werden jedoch die Wirtſchaftszweige be⸗ troffen, die mit einem elaſtiſchen Bedarf rech⸗ nen müſſen. Sie werden zwar durch verſtärkte Werbung die Kaufkraft immer wieder auf ſich zu lenken verſuchen, aber gänzlich können ſie der Bedarfsſchwankung damit doch nicht Herr werden. Dieſe Schwankungen der Bedarfs⸗ dechung können zu einer Gefahr nicht nur für den einzelnen Betrieb, ſondern ſogar für die geſamte Volkswirtſchaft werden, wenn die betreffenden Wirtſchaftszweige große finanzielle Mittel in feſtſtehenden Anlagen in⸗ veſtiert haben. Sie bilden einen unwieder⸗ bringlichen Verluſt, wenn die Erzeugniſſe keine Käufer finden. Auf Grund eines ſchwanken⸗ den und zufälligen Bedarfes hin wird zwar kein verantwortungsbewußter Unternehmer hohe Aufwendungen für Anlagen riskieren, dem techniſchen Fortſchritt und der Verbilligung der Verſorgung ſind aber ſchwere Feſſeln an⸗ gelegt, wenn nicht mit einer normalen Be⸗ D darfsentwicklung gerechnet werden kann. Man weiß in der Wirtſchaft, daß weder die Förderung der Wirtſchaftlichkeit noch der Auf⸗ bau beſſerer Marktordnungen allein zur Sta⸗ biliſierung ausreichen. Das Verhalten der Verbraucher bildet die Unbekannte in der wirtſchaft ichen Rechnun*0 und Inſtiaute für Konſumfor⸗ ſchung und Marktbeobachtung ſind bemüht, dieſe Unbekannte ſoweit wie möglich zu ergründen. Die Bemühungen kann der Verbraucher, in Sonderheit die Hausfrau, entſcheidend dadurch begünſtigen, daß ſie nicht ſprunghaft und launiſch bei ihren Einkäufen verfährt, ſondern ſich auf Grund ihrer Haus⸗ haltsbücher und des tatſächlich notwendigen Bedarfs einen Haushaltsetat aufſtellt, der nicht leichtfertig über den Haufen geworfen werden ſollte. Mag es dieſem oder jenem Familien⸗ mitglied vielleicht auch bürokratiſch erſcheinen, wirtschafts QAundschau der Woche Verpfllchtete Wirtschoft/ Sporelnlogen kring gestegen/ Der deutsche Kohlencußenhundel/ Erhebllche Besserung bhel der Binnenschiflohrt beutschloncs Außenhondel mit Weéstindlon Zur Frage der deutſchen Wirtſchaftsreform hat der Führer und Reichskanzler in ſeiner Proklamation anläßlich des jüngſten Partei⸗ tages das Wort von der„verpflichteten Volks⸗ wirtſchaft“ ausgeſprochen.„Es gibt“, ſo ſagte er,„als Dogma weder eine ſozialiſierte Wirt⸗ ſchaft, noch gibt es eine freie Wirtſchaft, ſon⸗ dern es gibt nur eine verpflichtete Volkswirtſchaft, d. h. eine Wirtſchaft, der im geſamten die Aufgabe zukommt, einem Volke die höchſten und beſten Lebensbedingungen zu verſchaffen.“ Wo die Wirtſchaft aus ſich heraus dieſe Aufgabe ohne Lenkung erfüllt, iſt das gut und ſogar angenehm für die Staatsführung. Wo aber nicht, da hat die Führung die Pflicht, jene Anweiſungen zu geben, die im Intereſſe der Erhaltung der Geſamtheit notwendig ſind Wo ſchließlich die Wirtſchaft gar nicht in der Lage iſt und gar nicht in der Lage ſein kann, die notwendigen Aufgaben zu erfüllen, da iſt es Sache der Führung, Mittel und Wege zu fuchen, um die Erfüllung der Aufgaben doch zu ermöglichen, wie das am ausgeprügteſten in dem zweiten. Vierſahresplan geſchehen iſt. Es gibt weder eine Ideologie der Staatswirt⸗ ſchaft noch eine der Privatwirtſchaft, ſondern nur die Tatſache einer allein verantwortlichen Geſamtführung der Ration, die im Intexeſſe der Nation jede zweckmäßig erſcheinende Maß⸗ nahme erareifen wird, ohne Rückſicht auf irgendwelche Ideologien. Die Entſcheidung über die Abgrenzung des privatwirtſchaftlichen und des öffentlichen Bereiches verlangt der autoritäre Staat für ſich. Mit welcher Aus⸗ ſchließlichkeit das geſchieht, aina aus den Wor⸗ ten des Führers hervor, daß gerade auf dem Gebiete der Wirtſchaft die Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen und alle wahrhafte National⸗ ſozialiſten überhaupt die höchſte Pflicht be⸗ ſitzen, der Führung des Reiches blind zu ver⸗ trauen und ihre Anordnungen oder auch nur ihre Bitten ſofort zu berückſichtigen. Im erſten Halbjahr 1937 ſchloß die Bilanz des deutſchen Kohlenaußenhandels mit einem Ausfuhrüberſchuß von 233 Mill. Reichsmark ab gegenüber 136 Mill. RM. im gleichen Zeitraum des Vorjahres und 122 Mill. Reichsmark im gleichen Zeitraum 1935. Da die Einfuhr in den genannten Zeiträumen faſt un⸗ verändert blieb, iſt mithin in den letzten Jah⸗ ren eine erhebliche Steigerung der Kohlenaus⸗ fuhr eingetreten. Im erſten Halbjahr 1937 be⸗ trug die Kohleneinfuhr 42,06 Mill. RM, gegen 42,88 Mill. RM. im Vorjahr., Die Kohlenaus⸗ fuhr dagegen, die im erſten Halbiahr 1936 179,484 Mill. RM. betrug, ſtellte ſich im erſten Halbjahr 1937 auf 275,398 Mill. RM. Im Ver⸗ gleich zur erſten Hälfte des Jahres 1935 betrug in mengenmäßiger Hinſicht die Ausfuhr an Steinkohten im erſten Halbjahr 1937 50 Proz. mehr; ebenſo hat ſich der Auslandsverſand an Koks in einem weſentlichen Maße geſteigert. Im erſten Halbiahr 1937 ſtellte ſich die Einfuhr an Steinkohlen auf 2,2 Mill. Tonnen, an Koks auf 251 000 Tonnen und an Braunkohlen auf 869 000 Tonnen. Die Ausfuhr an Steinkohlen betrug im erſten Halbiahr 1937 18,9 Millionen Tonnen, an Koks 4,5 Millionen Tonnen und an Braunkohlen⸗Preßkohlen 595 000 Tonnen. * In den letzten Fahren hat die deutſche Binnenſchiffahrt nach ſehr ſchweren Zeiten wieder einen Aufſchwung genommen, und im vergangenen Jahr war der Waſſer⸗ ſtraßenverkehr hinſichtlich der beförderten Gü⸗ termenge und der Tonnenkilometer⸗Leiſtung höher als in den Jahren 1928 und 1929. Die Ausnutzung der vorhandenen Schiffstonnage hat erhebliche Fortſchritte gemacht, ſo daß zeit⸗ weiſe Kahnmangel auftritt. Der beſte Beweis für den Aufſchwung der Binnenſchiffahrt iſt die im April dieſes Jahres erfolgte Aufhebung des Neubauverbotes für Binnenſchiffe. Die Bil⸗ duna einer einheimiſchen Rohſtoffgrundlage hat auch für die Binnenwirtſchaft neue Aufgaben gebracht, da hier der billige Maſſentransport von beſonderer Bedeutung iſt. * Sechs deutſche Dampferlinien lau⸗ fen regelmäßig die weſtindiſchen Inſelgruppen an. Die deutſchen Wirtſchaftsbeziehungen zu Kuba, Jamaika, Haiti und Portorico ſind recht bedeutend. Vorwiegend kommen zur Ausfuhr Maſſengüter in Frage. Ferner werden ausge⸗ führt Eiſenbahnſchienen, Wellbleche, Kali, Ze⸗ ment und ſonſtige Bauſtoffe. Ebenſo bezieht ſich die Ausfuhr auf Haushaltungsgegenſtände, optiſche Inſtrumente, Fotoapparate, Muſik⸗ inſtrumente, Glas⸗ und Porzellanwaren. eine dankbare und wirtschaftspolitisch wichtige Aufgabe der Hausfrau wenn trotz vorhandener Mittel ein Augenblicks · wunſch ſeine Befriedigung nicht findet, ſo ſollte doch jede Hausfrau eingedenk deſſen ſein, daß auch der Staat nach einem genauen Haushalts⸗ etat n. und gerade deswegen die größte Stabilität beſitzt. Dieſe Stabilität gilt es auch für die Wirtſchaft zu erreichen, und dabei klann die Hausfrau durch Etatiſierung ihrer Ausgaben mithelfen.—. Neuer Direktor bei Krupp „Bei der Fried. Krupp AG. in Eſſen tritt am 1. Ok⸗ tober dieſes Jahres Dr. jur. Ewald Löſer als Nach⸗ folger des im Oktober 1936 verſtorbenen Direktors Wilhelm Buſchfeld in das Direktorium ein. Damit wird die bei Krupp ſeit Jahren bewährte Form des dreiköpfigen Vorſtandes(und ein ſtellvertretendes Mit⸗ glied) weiter fortgeſetzt und das durch den Tod Buſchfelds verwaiſte Dezernat für Allgemeine und Finanzverwaltung erneut mit einem tüchtigen Fach⸗ mann beſetzt. Dr. Löſer, dem der Ruf eines bewährten Wirtſchaf⸗ ters und Verwaltungsmannes vorausgeht, iſt in der Großinduſtrie bisher noch nicht tätig geweſen. Vor dem Kriege verwaltete er kommiſſariſch verſchiedene Landratsſtellen. Nach der Teilnahme am Feldzug war Dr. Löſer nacheinander Referent im Ernährungs⸗ miniſterium und Direktor bei der Reichsgetreideſtelle. Davauf nahm er verſchiedene leitende laufmänniſche Stellungen in Hamburg und Berlin ein und betätigte ſich ab Ende 1925 beim Deutſchen und Preußiſchen Städtetag. Zuletzt war Dr. Löſer Direktor der Hotel⸗ betriebs⸗Aktiengeſelſchaft in Berlin(Briſtol, Kaiſer⸗ hof, Bellevue, Baltic, Centralhotel). Mit der Berufung Dr. Löſers in den Vorſtand eines der erſten und bedeutendſten deutſchen Montankonzerne ſetzt Dr. Krupp von Bohlen und Halbach, der Leiter dieſes reinen Familienunternehmens, eine vielſach er⸗ probte und erſolgreiche Taktit fort, friſches Blut in leitende Stellungen zu bringen. Die Fried Krupp Ach. iſt mit dieſer Methode, Außenſtehende für verantwor⸗ tungsreiche Poſten zu verpflichten, jedenfalls immer gut gefahren. Und ſo erwarten auch den neuen Direk⸗ tor in ſeinem neuen Amt Aufgaben, die ihm— bei der beſonderen Stellung des Krupp⸗Konzerns mit ſei⸗ nen 100 000 Gefolgſchaftsmitgliedern— ein beſonders dankbares Arbeitsfeld eröffnen. Auch die pelle ist wichtig In der Kunſtdarminduſtrie rechnet man nach Kilo⸗ metern. 30 000 Kilometer Kunſtdarm wurden auf der Pergamentbaſis, 70 000 Kilometer auf der Zelluloſe⸗ oder Leimlederbaſis hergeſtellt. Auch dieſer Zweig der deutſchen Kunſtſtoffinduſtrie iſt aus dem Gedanken er⸗ wachſen, daß es nicht nur im Intereſſe der Deviſen⸗ bewirtſchaftung, ſondern auch in der natürlichen Ent⸗ wicklung des Wirtſchaftszweiges liegt, einem Aus⸗ tauſchſtoff den Vorzug zu geben. Denn gegenüber den eingeführten Naturdärmen, die vorwiegend aus Ame⸗ rika kamen, hat der deutſche Kunſtdarm nicht nur den Vorzug, Deviſen emzuſparen. Er iſt auch dem Natur⸗ darm in gewiſſer Beziehung überlegen. Insbeſondere kann der auf Leimlederbaſis(alſo auf tiexiſcher Grund⸗ lage) hergeſtellte Darm nach dem Motto„Die Pelle iſt das beſte“ mitgegeſſen werden. Bei der Wurſtherſtellung verhindert der Kunſtdarm vor allem das unwirtſchaft⸗ liche Auskochen. Daß nicht die Deviſenerſparnis der Hauptgrund iſt, geht auch ſchon aus der Tatſache her⸗ vor, daß im Verfolg des etwa 75 v. H. betragenden Preisſturzes auf dem Naturdarmmarkt die Deviſen⸗ erſparnis von 0,60 auf 0,14 Mill. RM. geſunken iſt. Die verſchiedenen Kunſtdarmherſtellungsweiſen ſind in Deutſchland eingehend geprüft und erprobt. Wir hat⸗ ten Gelegenheit, die Verwendung des Kunſtdarmes bei 23 verſchiedenen Fleiſchwarenerzeugniſſen zu prüfen, und können nur feſtſtellen: wenn man für die Schlach⸗ tung ſchon früher Kunſtdarm gelannt hätte, wäre man niemals auf den Gedanken gekommen, ſich mit den „alten Därmen“ herumzuärgern. Wir nehmen zur Kenntnis: Der Welthandel in Obſt⸗ und Südfrüchten betrug 1934 rund 976 Mill. RM. und erreichte damit einen Umfang, der dem des Welthandels in Weizen, desglei⸗ chen in Fleiſch aller Art, Zucker und auch dem Kaffee⸗ welthandel gleichkommt. Dem Welthandel in Steinkohle ſteht der Handel in Obſt und Südfrüchten nur um 120 Millionen nach. fheln-Malnische Abendbörse Still Da keine Anregungen vorlagen, vor allem aber Auf⸗ träge fehlten, ſetzte die Abendbörſe mit überaus klei⸗ nem Geſchäft ein. Auch ſpäter war keine Steigerung der Umſatztätigkeit zu beobachten. Die Haltung war ausgeſprochen ſtill, doch hörte man überwiegend wenig veränderte Kurſe.— Am Rentenmarkt waren Kom⸗ munalumſchuldung 5 Pfennig höher gefragt mit 94,60, Altbeſitzanleihe nannte man mit 127¼ bis 128. Auch im Verlaufe konnte ſich das Geſchäft nicht aus⸗ dehnen, weil mit Rückſicht auf den Wochenſchluß die Unternehmungsluſt ſchwach blieb. Bei zumeiſt nur Mindeſtbeträge betreffenden Umſätzen wichen die Kurſe gegen den Berliner Schluß nur unweſentlich ab. 1 Prozent niedriger lagen aber Deutſche Linoleum mit 166½1. Bankaktien notierten bei geringen Umſätzen unverändert.— Der Rentenmarkt lag ebenfalls ſtill. Kommunalumſchuldung gingen mit 94,60 um. Auch unnotierte ö5prozentige Induſtrieanleihen hatten bei Mittagsturſen etwas Geſchäft. zu je det Vorsteſlunę Eri des Netionel-Thestets— verlongen die in det notlonelsoꝛlelistische Buchhendluns fabritation, M des HolenłreuZbonnet · Vefloges um 6trohmarkt 4 Peter handelsregiſlereintüge vom 15. September Güth, Mannheim. iſt Kaufmann—Ag in, Mann⸗ſden Gebühren waren bis ſpäteſtens Rein Wel n 3 lonialwaren Vbik. Buchandiung S ————3——3—— Mieteinigungsamisgebühcen, chaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft ging init Miliven und Paſſiven und ſamt der Firma auf die Geſell⸗ Mohr⸗ rau Berta geb. Sch M. ſeim als alleinige Inhaberin Amtl. Bekanntmachungen Einzewrofueffl Benene 1937 Zablung leiſtet inzelprokuriſt beſtellt. 1. tember ahlu eiſtet, — 4 0 4 Aledy Lack⸗ und Woacee hat nach den—41.—. badi⸗ Dillmann& Erlanſon, deffenlliche Erinnerung Die nachſtehend kuſgzenhreen aus Jababerf dem Monat Auguſt herrühren⸗ Hroß. Ge18. September 1937 zur Zahlung an Dis Tiefbauamtsgebühren, euerverſicherungsgebühren, Sinfektionsgebühren. Baugebühren, Ortsgerichtsgebühren. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wer nunmehr nicht bis ſpäteſtens ertes Ehe⸗ umacher in Mann⸗ Mann ſchen Gemeindebetreibungsopdnung Am Freitag, den 1. Ottober 1937, Nikolaus Gröninger in Lampertheimf eine Verſäumnisgebühr in Höhe von 0 Uhr, findet im Alten Rat⸗ vorm. 2, die Verſteige⸗ haus, Zimmer Nr. at derart Geſamtprokura, daß er in emeinſchaft mit 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. einem, berſouga Der Schuldner hat außerdem die rung' von 9 Plätzen zur Aufſtellung gaftenden Geſellſchafter oder einem mit hohenkoſten verdundene wangs⸗ E von Kaſtanienbratöfen ſtatt. Es kom⸗ gen Jahr zur Verſteigexung. Der Oberbürgermeiſter. Prokuriſten vertretungs⸗ men die gleichen Plätze wie im vori⸗ nungsberechtigt iſt. Michael Günzburger, Männheim, den 14. September 1937] Die Firma iſt erloſchen. Amtsgericht 76 3 b. Mannheim. und zeich⸗ 43 inzel 103 ondere Mahnung jedes einze Mannheim. Säumigen erfolgt nicht. Stadtlaſſe. eigerung hat, muß das Verfahren zwangsverſteigerung fbesadem hchtoa Aupeben dden f weilen einſtellen laſſen; ſonſt tritt für oas Recht der Verſteigerungserlös an 7 reitag, den 5. Rovem⸗Idie Stelle des verſteigerten Gegen ⸗ ands. Die Nachweiſe über das Grundſtück tzung kann jedermann ein⸗ Grundſtücksbeſchrieb: Grundbuch Heddesbeim, Band 4, Heft Nr. 13: Lob.⸗Nr. 87: 10 Ar 16 am Hofreite mit Gebäulichkeiten und Hausgarten im Ortsettexr in der Vorſtadt. ——— 3 mit Eiſen⸗ beĩ den erſien Anzeĩchen von Kopi- Im Zwangsweg verſteigext das Notariat am ber 1937, nachmittags 4 Uhr, im Rat⸗ſn haus in' Heddesheim das Grundſtück der Erbengemeinſchaft zwiſchen Egonſ ſamt Wilhelm Alles in ddesheim geb. ſehen. am 16. Januar 1927 in Heddesheim und Elifabetha Margareta Alles in Heddesheim, geb. am 6. November 1928 in Heddesheim, auf Gemarkung Heddesheim. Die Verſteigerungsanordnung wurde am April 1935 im Grundbuch ver⸗ merkt. Rechte, die zur ſelhen Zeit noch nich: im Grundbuch ringetragen waren, ſind Auf der er melden und bei Widerſpruch des Gläu⸗ bigers glaubhaft 5 machen; ſi den ſonſt im ger und der Erlösverteilung erſt nach tzungswert dem Anſpruch des Gläubiger? und] Jubehör iſt ni Weinheim, den an b angebaut, nach den übrigen Rechten berück ch.· ligt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ Notariat II als Voll a) ein einſtöͤck. Wo ſchienenkeller und Stall, b)——— äteſtens der Verſteigerung vorf„ meſtall, cuen angeban ber“ Aufforberung zunn Wieten anzu⸗Je) eine einſtögige Scheune mit Barren e wer⸗4) ein einſtöchges Milchhäuschen, ichnſe) eim einſtöckiger Ta 3 nafien Gedon nich Scha 10860 Mm. CITROVANILLE 4% Baben * Se Unbehogen kefine ĩchnĩch denn Cittovenille hilfl mir roſch lchmerzen, Migrẽne oder Nerven- ſchmerzen. Es 1 unlchãdlich uvncl ſlels bekõmmlich. in Apolheken 6 pulver. od.12 Obl.-Pockg. RNV I. 10. in Obla- tenlorm gelchmock freĩes Einnehmen. Feaun 1937. baant Schmerꝛen ſ. redungsgericht. Hakenkreuzbanner“ Fakenkr Samstag, 18. September 1937 Unser heutiges LIL nein Uerlraͤngnis cind die Trauen“ singt Hans Söhnker in der neuen der Terrã: F LUanitamenide 8 mit Anny Ondra/ Hans 56 ihnker— Erika v. Thellmann rrude MHesterberg Hubert v. HMeyerinek/ Regie: Geza v. Bolvary Ein Fiim für Freunde des lebens und der Liehe!— —.00,.25,.15,.20 Weee.00..50,.05,.20 E Die prachtvoll mmu— und das große Eröffnungsprogramm: Derſprio- Mx nichis ꝰw 42 mit der genielen Luise Ullrich in der Hauptrolle. Neben ihr Viktor de Kowa Heinrich George Diesen Film dürfen Sie nicht versäumen! Samstag:.45,.20..25,.35§onntag:.00, 4. 10,.20,.35 2 30 K4.5 Breffestr. 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September 1937: Vorſtellung Nr. 2 NSaG Mannheim Der Waffenichmied Komiſche i in— Akte von Anfang 20 Uhr Ende geg. 22.45 Uhr Bauen duf eigener Scholle Hurch unsere Finanzierung! Wenden Sie ſich mit Ihren Wün⸗ ſchen ganz offen an uns. Sie finden Verſtändnis und koſtenloſen Rat! Sil. Union-Bauſparkaſſe A6. Stuttgart⸗S., Olgaſtraße 110. Beleuchtungskörper Heiz- u. Kochgeräte Racdlio-Apparate sämtl. Elektro-installationen Harz U. Kolb Samstag und 50nntag Kr 7— a—— Am in anmee cilü d5 7.*+ .12. el.21222/½25 Gtadt⸗ im Friedrichsparł kiarver Anfésnęgö& Uhr- Eintritt 30 pfgę. einschl. Tanz Wir erſche Apfel— — 2 most Wir geben unsere Vermöhlung bekannt(afẽ fnp lendemwer Regierungsossess0r Verlz: Aien Wolfgang Beditold ſoter Lu Lanenkeitstraset Janna Bedifold veb. Hame, mit sen-f Fernruf 529 28 Mannhei Berlin-Klein-NMadi Inſerieren K onZer bringt Gewinn 8 Am 18. Sepfember 1937 3 4 5 Nichacd Dauier nacgarete Dauer oeb on0 grüßen als Vermählte Mannheim, den 18. September 1937 Das Kon in bevorz2 Behoglicher, ½ Die ulat— Restaurant Bierkeller Münzstube Automat Sodafantòne H.2 die sehenswerte Gaststätte tar federmann Mannheim P6G anden Planken Im Plankenkeller Bier vom Fatgl E mit Gep. WIIIIAmmmmmmmmm Pfalobau⸗Betriebe 5 Lubwioshafen S — zeden sonntagabend TMN2 im sroben Saal S— — kintritt freil——73 —— 5üher —— löglich 2 ma — m Kaffee das Kabarett-Programm S Keiter. — Eintritt freil— Augartenstroß flllikikliütztlikiIIIAttIiziIIzLLIJzzzILiLILzisiZzaztZzzLzzzizzzztIILßkzzIAzLIwLszzz rszwwè September 1937 flmung! nach dem gleich- Ganghoſer mit Schlettow, Käthe „ Friedrich Ulmer : Peler Oslermayr ANS DEPPE lie, Hfa-Kulturfilm voche bringt: Ar beit! „00.15.15.30 zugelassen IMIVERSUTA Fakenkreuzbanner“ Samstag, 18. September 1937 Der große Erfolg Zuse Graf K. Vespermann Wenn Wenn mon der voter seiner elgenen Frdu wird., zu dllem Uebel noch die ehemelise Freundin auf der Bildflöche erscheint, lugend nicht zugelassen IILE Iheater hreite Stt. LORIA Palait Sechenh. Str. der neue chef nichts ahnend um die Hand dieser Frau ànhölt, gibt des unheltbere und peinliche Situstionen.——— Großes Vorprogramm . Laeg raal naß e. Macy Rahl Ernst Dumeke maͤn gleichzeitig der Honn seiner Schyw/iegermutter wird. Lacher am laufenden Band! Lagl..00,.10,.20 S0..00 Erstautfünrung 0 —— CA MAcHT-n 10.45 lie Fan in aut =Müller Grethe Weiner ⸗ Victor de KOπ)ι Lesuiche lete BIMoI Heute Samstag GaRV(OOPER Charles Laughton Cary Grant im Fiim der Abenteuer has moderne Theater im Süden der Sfad“ zu Joan Crawford in: „ ebe neinLeber- , Ull Ubers Mocenend Beg.: Wo..00,.30, So..30,.00,.30 15 -Aeinanæeigen dec groſie krfols/ So0nntag mliug hspark 9. einschl. Tonz * hekannt Htold 4 geb. Henser Kleln-Machnow ſorferdamm 108 u& b. Foshag aulce Restaurant Bierkeller Aünzstube Automat Gaststätte den Planken m Fanl deutſche Ehriten e Kreisgemeinde Mannheim Am Sonntag, den 19. September 1937, abends 8 Uhr(20 Uhr), ſpricht im Saal des Alten Rathauſes, E 1, 1 ſim Khlll, reiburg Harrer Wir bitten unſere Mitglieder, vollzählig zu erſcheinen. Gäſte können mitgebracht werden. Samstag (atẽ 36788 Sonntag Verländerumne Konzer! IIIILlLIVLliiziztizZE —————— ſrẽ Dioshafen roßen Saaàl gramm SilllIIIIIIIIIn ——— LllAlAIAIAx Hotel„Zur Krone“ Auerbuch n..B. hält sich für Wochenendausflüge bei mäßigen Preisen bestens empiohlen!⸗ Sonntag, den 19. Sept. 1937, von 16 bis 19 Uhr und ab 20 Uhr Henzert mit Tanzeinlacen gyo hν A416 EST 1ssS³s NHunchner Dirndl gesehiòfts erõſſnung N 3, 10-Kunststraße Ssöomstöägnächmittös Das bunte Cädchen bringt: Kunstgev/erbliche Belleidung fur ↄrO und klein Strickkleider nach eigenen Enti/Urfen, pullover und Westen, Elfel-Kunst, Bäbyäftikel, Handbedruckte Diesenduswahl in Wolle und Handòrbeiten in dieser Abteilung Hendarbeit werden Sie gerne belehrt und beròten Ni.9, 25090 Konditorei-Kaffee Ziegler vhbeft Auto- u. 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Anfang 19.30 Uhr, Ende etwa um Montag, 20. Sept.: Dritter Abend der Werbe⸗ woche; Miete G3 und 1. Sondermiete G2: „Spiel an Bord“, Luſtſpiel von Axel Jvers. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr.— Dienstag, 21. Sept.: Vierter Abend der Werbe⸗ woche; Miete E 3 und 1. Sondermiete E 2 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Maskenball“, Oper von Giuſeppe Verdi. Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Mittwoch, 22. Sept.: Fünfter Abend der Werbe⸗ woche; Miete M 3 und 1. Sondermiete M 2: „Der Waffenſchmied“, Oper von Al⸗ bert Lortzing. Anfang 20 Uhr, Ende gegen „Ein Donnerstag, 23. Sept.: Sechſter Abend der Werbewoche; Miete D 2 und 2. Sondermiete D 1:„Gaſparone“, Millöcker. Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. 24. Sept.: Siebter Abend der Werbe⸗ Miete FE 2 und 2. Sondermiete E 1: „Hanneles Himmelfahrt“, Oper von Paul Graener; vorher:„H5inionia breve“ von Paul Graener. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 21.45 Uhr. Samstag, 25. Sept.: Achter Abend der Werbe⸗ woche; Miete B 3 und 1. Sondermiete B 2: „Friedrich Wilh von Hans Rehberg. Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Operette von Carl elm l. Mannheim er Thealee⸗6pielplan fne die Doche vom 18. bis 27. Ceptember Sonntag, 26. Sept,: I. Morgenfeier:„Italien im Spiegel deutſcher Kunſt“, An⸗ fang 11.30 Uhr, Ende gegen von Gutſcheinen aufgehoben! Ende etwa 23 Uhr. Dienstag, 28. Sept.: Für die 20 Uhr, Ende nach 22.45 Uhr. Nr. 100: Der Ende gegen 22.45 Uhr. Freitag, 24. Sept.: “,qSchauſpiel Sp Letzter Abend der Werbewoche; Miete G3 und 1. Sondermiete C 2 und für die NS⸗ Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 563—570, in neuer Inſzenierung:„Euryanthe“, romantiſche Oper von Carl Maria von We⸗ ber. Anf. 19.30 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Eintrittspreiſe für die Vorſtellungen der Werbewoche.50 bis.30 RM. Eintauſch Montag, 27. Sept.: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 171, 181—184, 221—229, 271, 281—283, 291, 371, 381—389, 391—393, 553—560, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E Nr. 301—600:„Eugen Onegin“, Oper von Peter Tſchaikowsky. Anfang 20 Uhr, gemeinde Mannheim, Abt. 121—147, 159, 259, 321—326, 359, Gruppe b Nr.—400, Gruppe E Nr. 601—700, Gruppe E freiwillig Nr.—600:„Friedrich Wilhelm.“, Schauſpiel von Hans Rehberg. Im Neuen Theater im Roſengarten Samstag, 18. Sept.: Für die NS⸗Kulturgem. Mannheim Abt. 101—103, 160, 201—203, 260 bis 265, 342—347, 354, 360—369, 521—529, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E freiwillig Waffenſchmied“, Oper von Albert Lortzing. Anfang 20 Uhr, Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 351—353, 541—550, und Jugendgruppe Nr.—800, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr.—700: iel an Bord“, Luſtſpiel von Axel Ivers. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. 13 Uhr.— NS-⸗Kultur⸗ Anfang BFIRRHAMN TANMZ Bismarckplatz 15(Mähe Bahnhof) Zu Kurs en, Zirke ln, Schülerkurs en werden An- meldungen erbeten. Angehörige der Wehrmacht erhalten Preisermäßiguüng. 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Helmuth Wüft: Verantwortlich fü für Außenpolitik: Dr. für Wirtſchaftspolitifk und Handel: Friedr Berl lin⸗Dahiem. Charlottenſtraße 1 wick und Verlag: Geſchäftsführer: Verlagsdirektion: ich Karl Haas; für Helmut Schul 5 Berliner Schung Hans Graf 00, Berlin — Nachdruck ſämtlicher Brialalberichte verboten.— Sprechſtunden der Schriftleitung: täglich 16 b (außer Samstag und Sonntag) Datenkreuzbanner ⸗Verlag und Drudkerei G. m. b. H. Direktor Kurt Schönwitz Mannheim. 10.30 bis 12 Uhr. ſprech⸗Nr. Ber⸗ Ausgabe Mannheim Nr. 9, Ausgabe Weinbeim Nr. 7. Ausgabe Schwetzingen Nr. 7. Geſamt DA. Monat Auguſt 1937 über. 4 85 809 49 000 6 600 1* 2 — ———— W M L W Es iſ ſeuche ſ Tage, gen, eh lichen oft noch mitergr zuckend Pflaſter Hausto Zwei legt we die Stu am tief nacht h In die ſamkeit da man Gefahr, oder e⸗ Salz⸗ 1 häuſer, möchte vergebl Tat ar gleich Schli einen der die ſchlend hen, ir einem und h. kannt, zeigte, einem einean den 2 ihrem kreuzte gaffend Zu mochte Feuer Häuſer ern di⸗ Auch! bisher ben, m Faſt Nacht Prozef war e ſtifter Wortn aus, d chen, hatte, habe. tung er ſei da ger zumal Mögli •2 Feuer Unſchr ten K m„Hokenkrevuz- netten Zuschouß sgeld der Fami- ihnen gelong, abrauchten Kin- nl Und das An- rein paor Gro- „um die Klein- zh zu bemöhenl bis 19.00 Unr Rinderwagen Uhr. Haas Melchiorſtr. 2, I. (17004“) Gebrauchte eiſerne Rehbank ner: gebrauchte Hhobelbant zu verkaufen. Zuſchr.u. 16 955“8 Jan d. Verlag d. B. * ie Schwarzer Früuenmantel rgut erh., preiswert zu verkaufen. Hch. Lanz⸗Str. 38 „ IV, bei Selle. (36 127 V) IKaufgesuche Einer⸗ od. 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Das Schlafbegehren überredet da manchen beſtellten Wächter, es ſei heut keine Gefahr, er dürfe ruhig wieder ein wenig nicken, oder es gibt ihm den Gedanken ein: wieviel Salz⸗ und Kornſpeicher, Bürger⸗ und Patrizier⸗ häuſer, Dome und Kirchen ſtehen in Lübeck? Es möchte auch bei angeſtrengteſter Aufmerkſamkeit vergeblich ſein, dem nächtlichen Unhold vor der Tat aufzupaſſen, da man ja nicht überall zu⸗ gleich ſein kann. Schließlich aber erwiſchte man doch einmal einen Verdächtigen. Den hatte der Wächter, der die leeren einſamen Nachtſtraßen durch⸗ ſchlenderte, aus einer Richtung herkommen ſe. hen, in der gleich darauf der rote Hahn auf einem Speicherdach mit den Rauchflügeln ſchlug, und hatte zudem einen Gaukler in ihm er⸗ kannt, der auf dem Jahrmarkt ſeltſame Künſte zeigte, Feuer und Nadeln verſchluckte, mit einem Dolch ſich durch den Arm ſtach, aus einenn Ei ein lebendes Huhn hervorzauberte, den Leuten die geheimſten Geſchehniſſe aus ihrem vergangenen Leben ſagte, Geldſtücke an⸗ kreuzte, verſchwinden ließ und irgendwo in der gaffenden Menge wieder zum Vorſchein brachte. Zu einem ſolchen Schaumſchlägergewerbe moͤchte es wohl paſſen, daß der Mann das Feuer nicht bloß fraß, ſondern auch auf ehrbare Häuſer ſpie, an Dachbalken hauchte, in Scheu⸗ ern die Flämenlein aus dem Heu hervorlockte. Auch daß es ihm mit ſeinen Künſten gelang, bisher ſtets unſichtbar und unerkannt zu blei⸗ ben, war nicht zu verwundern. Faſt hätte den noch gegen Morgen derſelben Nacht Feſtgenommenen, dem man alsbald den Prozeß machte, der Umſtand gerettet, daß er darauf hinwies: er ſei ja erſt ſeit acht Tagen in Lübeck, die Brände aber wüteten, wie er gehört, ſchon mehrere Wochen. Gerade dieſes richtige Vorbringen indeſſen ſollte ein Fall⸗ ſtric für den Mann werden. Es fand ſich näm⸗ lich ein Zeuge dawider. Es iſt aus den ſpär⸗ lichen Naächrichten in der Chronit nicht zu er⸗ ſehen, ob es ein ehrlicher oder ein falſcher Zeuge war; wahrſcheinlich aber ein ſich wichtig machender und voreingenommener! Denn es war ein Weib, mit dem der angebliche Brand⸗ ſtifter über eine geringfügige Urſache einen Wortwechſel und Streit gehabt. Die Alte ſagte aus, daß ſie den Gaukler ſchon vor drei Wo⸗ chen, als es gerade einen Höllenbrand gegeben hatte, aan Holſtentor herumlungernd geſehen habe. So wurde, da die Richter der Behaup⸗ tung glaubten, der Hinweis des Angeklagten, er ſei erſt acht Tage in Lübeck und vorher nicht da geweſen, noch eine beſondere Gefahr für ihn, umal er als herumziehender Gautler keine Möglichkeit hatte, Zeugen über ſeinen wirkli⸗ chen Aufenthalt vor drei Wochen beizubringen. Da entſchloß ſich der Mann, dem Richter die Feuerprobe anzubieten; zum. Zeugnis ſeiner Unſchuld wollte er ein ihm glühend in den rech⸗ ten Handteller gelegtes hühnereigroßes Stück Eiſen dreimal um die Friedhofmauer tragen. Der Vorſchlag ward angenommen und ſo⸗ gleich die Ausführung auf den anderen Tag an⸗ eſetzt. Ein ſolches Urteil, das ein Spektalel verhieß, fand damals im Volke gewiß keinen Wider⸗ ſpruch, ſelbſt wenn man in der Anrufung des Gottesurteils erſt eine Ausflucht des Verbre⸗ chers hatte erblicken wollen. Die Lübecker, die den Gaukler ſicher für den Schuldigen hielten, hatten mit ihen, der ſich mutig zu einer ſo ge⸗ fährlichen Probe erbot, nun faſt Mitgefühl, und einige ergriffen ſeine Partei. Lange ſchon, ehe er die von ihm angerufene ——————+ —— KᷓJebrsens 05 Folge 38 — —— —— eS e des Bewährung beſtehen ſollte, war ein fröhliches, neugieriges, lüſternes, erregtes Getümmel auf dem Friedhof, auf den Straßen und freien Aeckern, die neben dem Friedhof lagen. Junge, Burſchen ſtanden hier ſchwatzend beieinander, Mädchen kicherten dort, Kinder kletterten an. ſchadhaften Stellen der Mauer herum, würdige Ehepaare wandelten auf und nieder, an neuen Gräbern ſtanden Leute, die von den Letztver⸗ ſtorbenen der Stadt redeten. Vom Jahrmartt, deſſen Buden noch nicht zuſammengeſchlagen waren, hatten ſich ein Zuckerbäcker und ein Wurſtelbrater eingefunden— und an einem dem freien Land zu gelegenen Mauereck rich. teten zwei Knechte des Nachrichters ein ſchönes Feuerlein, deſſen Rauch durchs noch kahle Geäſt der Friedhofslinde dem Kirchturm zu zog, und machten das Eiſen heiß. 4 Bald kamnen zwei Büttel der Stadt und der Nachrichter— dieſe aber nicht im roten Wams, hake Fren — 20 —— —.———— ——— „——0 —— 4 4 3 hb a n n e r ſein Gewicht. Aber nur ſehr kurz ſah der mit freien, weiten Schritten ſeinen Rundgang Be⸗ ginnende auf das Eiſen zwiſchen ſeinen Fin⸗ gern, die ſich bald ſogar um das Eiſen ſchloſ⸗ ſen; ſchnell hob er dann den Blick in den Raum vor ſich, in den er wie in ein Gegenſtändliches, wie in ein Waſſer, das ſich um ihn teilte, im⸗ mer tiefer hineinging. Sein Ausdruck und ſein Schreiten waren dabei abweſend. Er hatte an einer Biegung der Mauer faſt verſäumt, umzu⸗ biegen und war daran, in derſelben Richtung weiter zwiſchen dicht ſtehende Bäume hinein⸗ zugehen, wenn man ihn nicht angerufen hätte. Da zuckte er leicht, lächelte, nickte und nahm die rechte Richtung um den Friedhof herum wieder an, verlor ſich nun auch nicht mehr in die Abweſenheit ſeines erſten Blickes, ſondern ſchaute, wie mancher nachher behauptete, mit deutlichem Spott im Ausdruck ſeiner ſehr feſten und zuſammengetniffenen Züge, immer nur — bem Erntedonkfest enigegenl weil es ja heute keine blutige Exekution gab— und zwiſchen ihnen, bleich und ſichtlich ein we⸗ nig abgemagert, barhaupt der Prüfling. Sein Schritt war feſt, und ſein Blick gieig ohne Un⸗ ruhe über und durch die Menge der Wartenden, ſtreifte die Vorbereitungen mit dem Glühend⸗ machen des Eiſens und glitt die ganze Strecke der Friedhofsmauer entlang, uen die das Eiſenſtück dreimal herumzutragen war, worauf dann dort, wo jetzt einige Gerichtsperſonen auf mitgebrachten Stühlen Platz genommen hatten, die Hand vorgezeigt werden mußte: ob ſie un⸗ verletzt oder verbrannt war. Denn daß einer eie ſolches häßliches Handgeld ienſtande war zu tragen, den Schmerz zu verbeißen und die Glut nicht eher fortzuwerfen, als bis der dreimalige Rundgang vollendet war, das genügte nicht. Es hatte ſo kaltblütige und tapfere Kerle unter den Verbrechern, die die Feuerprobe ablegen mußten, gegeben, die keine Miene verzogen und die eiſerne Glut in der Hand dreimal her⸗ umtrugen wie vorgeſchrieben, daß alle Zu⸗ ſchauer ſchon dachten, die Probe wäre beſtanden — und die dann doch hatten an den Strick oder das Rad glauben müſſen! Denn ihre Hand⸗ fläche war, als ſie ſie vorzeigten, eine blutige, wäſſerige oder ſchwarze Wunde. Auch im Geſicht des Gauklers zuckte keine Miene, als der Nachrichter das rotglühende Erzſtück mit der langen Zange, die er eben aus den Kohlen gezogen, in die ofſene, weit vorge⸗ ſtreckte Handfläche legte. Die Hand bewegte ſich leicht, als wäge ſie das Ding und ſchätzte es auf Oeike) über die niedere Mauer neben ſich hin oder in die Geſichter der Gaffer. Zweianal hatte er die Umſchreitung ſchon voll⸗ endet. Jetzt begann er die dritte. Sie ſchien ihm ſchwerer zu werden, ſeltſamerweiſe; eine neue Sammlung und Straffung rann durch ſein Geſicht und machte ſeinen Blick ſtarrer. Er holte raſch aus. Lief er nicht faſt? Nein, er ging— aber ſo, wie einer geht, der auf ſeinen Weg nicht mehr achtet, um nur vorwärtszukomaen. Da glaubte mancher ſchon, der Gaukler werde die Probe nicht beſtanden haben, und ſie wür⸗ den mit ihm bald noch ein fröhlicheres Volks⸗ feſt feiern, wenn man ihn henkte oder räderte. Gleich wird man's wiſſen. Er iſt wieder her⸗ uan und an den Stühlen der Richter— In großem Bogen wirft er das Eiſenſtück in ein dichtes Geſtrüpp von Dornranken, dürrem Unkraut, zerbrochenen Kreuzen, verwelkten Kränzen, in denen das Hineinfallende raſchelt. Einige meinen, daraus ein gleich wieder ſich zerteilendes Schwelen aufſteigen zu ſehen. Es iſt die Ecke der Selbſtmörder, über deren mo⸗ derndes Gebein als Grabſchmuck aller Abfall, das Faulende und Zerſtäubende, Zerbrochene, Verwitterte und Schmutzige, Unrat und Scher⸗ ben aus dem ienmer reichen Füllhorn der Ver⸗ gänglichkeit hingeworfen werden. Indeſſen der Gautler dem Richter ſeine Rechte zeigt, in deren Innenfläche auch nicht die min⸗ deſte Brandverletzung zu ſehen iſt, ſind vier, fünf der Gaffer und ei er der Büttel auf die. Aftück nichts, Einer alten Chronik nacherzählt/ vVon Wilhelm von Scholz Geſtrüppecke zugeſprungen, um zu verhindern, daß in dem dürren Welkzeug womöglich ein Glimmen und von anfachendean Wind dann ein Brennen entſtünde. Darauf, als nichts davon ſich zeigt, beginnt man ein Suchen und Ausein⸗ anderzerren des Geranks und der traurigen Ueberbleibſel, um das Eiſenſtück zu finden unſd als Andenken, vielleicht auch als einen Talis⸗ man, ſich anzueignen. Aber ebenſo wenig wie Bodenglut findet man das Eiſenſtück ſelbſt, ſo ſehr man ſucht. Es iſt dunkel unter all dem Gerümpel, das da in den Dornen zuſammenliegt, das Eiſenſtück ſicher ſchwarz wie der Blattmoder, und jeder, der mit dem Stock oder mit dem Spaten hineinfährt, verſchüttet mehr, als er freilegt. So gaben es der Büttel und die anderen bald auf.(Aber auch an den nächſten ruhigen Tagen, an denen der und jener ſuchte, Ranlen abhob und Kränze beiſeite ſchichtete, entdeckte man von dem Eiſen⸗ obwohl⸗ manch ſpäter Sucher glauben mochte, ein Früherer habe es gefunden und verheimliche den koſtbaren Schatz!) Der Gaukler ward alsbald freigelaſſen und zog von Lübeck. Aber damit iſt das Abenteuer nicht aus! Denn einige vom Rat, die bei der Feuerprobe zugegen geweſen, die verdroß die Selbſtmörderecke des Friedhofes, die wie ein wüſter Abfallplatz ausſchaute und die ſie durch den Auftritt mit dem falſchen Braaidſtifter erſt einmal richtig geſehen, ſehr. Es ward dem Mesner anbefohlen, alsbald eine beſſere Ord⸗ nung zu ſHplftre die Kränze, die Kloben der zerſpellten Holztreuze, das Dorngerank uaud was ſich ſonſt an Brennbarem fand, auf dem ſtädti⸗ ſchen Acker anzuzünden. Das war dem Mesner, der ſich gleich einem halben Pfaffen dünkte und faſt auch wie ein Pfaffe gekleidet ging, zuviel und zu ſchwere Ar⸗ beit für ſich, ſelbſt wenn er ſein Weib zum Bei⸗ ſtand holte. Da mußte einer helfen mit groben Fäuſten, der die Dornen und den Draht in den Kränzen, die Splitter von den Kreuzen nicht fürchtete und der nicht wie der Mesner ein geiſtiger, über die Fragen des Glaubens grü⸗ belnder, Schwarzrock war. Dieſen Gehilſen, der alſo alles allein machen ſollte, fand der Mesner bald gegen einen gerin⸗ gen Lohn zufällig in dem Ehemanne jener Zeu⸗ gin, die den angeblichen Brandſtifter bezichtigt hatte, er ſei ſchon früher heimlich in Lübeck ge⸗ weſen. Der Mann jenes Weibes alſo half. Und ſiehe da, als er einmal in das Gerümpel hineingriff, zog er die Hand mit einem leichten Schreckenslaut zurück und glaubte ſelbſt nicht anders, als er habe ſich an einem Dorn oder Draht geſtochen oder ein da unten verborgener Käfer oder ſonſt ein Kerbtier habe den Stachel in ſeine Hand geſtoßen. Plötzlich aber rief er freudig, als er die Ranken mit der Schaufel mehr auseinandergezogen hatte:„Da liegt das Eiſen!“ Und nun griff er mit der Hand tiefer und feſter hinein. Es waren dabei nicht viel Gaffer zugegen, aber doch an den nahe gelegenen Gräbern fünf, ſechs Leute, die auf dieſen Ruf herzutraten und neugierig guckten. Denn nun ſchrie der Mann wieder, und ſeine zurückgeriſſene Hand krampfte ſich um etwas und es ziſchte daraus; und als ein Beherzter ihm die Hand mit Gewalt öffnete — im Glauben, ein Tier, eine Schlange, eine junge Ratte oder was ſonſt darin zu finden— da war nur das Erzſtück der Feuerprobe darin, ueid die Handfläche war verbrannt von den Fingerwurzeln über die Fingerballen bis zur Maus. Das Eiſenſtück aber war kalt, feucht und roſtig. „Mirakel! Mirakel!“ riefen die Leute. Es war ſchnell um in der Stadt, kam an den Rat und an die Richter. Und es dauerte nicht lange, bis es allenthalben hieß: der muß der Brandſtifter ſein! Das Eiſen hat es bezeugt! Da der Mann nachgehends eingeſtand, ſechs Brände gelegt zu haben, mochte das Eiſen, das den Richtigen gefunden, als Zeuge zu ſeiner bald erfolgenden Verurteilung und Hinrichtung mitgelten. Der Gaukler, den man zur Erklärung des Wunders vergeblich auf den henachbarten Jahranärkten ſuchte, kam nie wieder nach Lübeck, wo er doch vielleicht fürchten mochte, als Hexen⸗ meiſter angeſehen zu werden. Das verhieß kein viel ſanfteres Sterben, als es den Brandſtifter ereilt hatt!— Der Verspruch /eurese Hinrich Waumoden kommt wieder. Das Dach ſeines Haufes iſt wieder über ihm. Und wie er nun Uwes Arm losläßt und allein mit ſiche⸗ ren, feſten Schritten auf das Feuer zugeht, da iſt es, als wären wir mit einemmal unzählbar viele Schritte neben ihm, alte, ſchwerfällige Greiſenſchritte, müdes Scharren und Schlürfen, ſchwungvolles Schreiten und das leichte Huſchen zarter Kinderfüßchen. Und alle, auch um Uwe und Almuth herum. Da ſteht der alte blinde Bauer vor dem Feuer und nimmt den Hut ab und ſpricht kein Wort. Der Keſſelhaken blinkt und funtelt im Widerſchein der Flammen, und draußen ſchlügt die Nachtigall. Mit einemmal hebt Hinrich Wallmoden den weißen Kopf und ſagt„Uwe“.„Ja, Vater“, antwortet Uwe und ſteht beſcheiven neben ihm. „Gib mir die Hand, Uwe“, fährt Hinrich Wall⸗ moden fort,„willſt du unſerm alten Hof ein guter Bauer ſein, arbeitſam und treu, und wirſt du unſerm Mamen die Ehre wiedergeben?“ „Ja, Vater“, antwortet Uwe noch einmal. Kein Wort weiter. Aber ſeine und des Vaters Hände ſchließen ſich um den alten Keſſelhaken. Und damit beſiegeln ſie ihr Verſprechen feſter als mit tauſend heiligen Eiden. „So iſt nun, kraft unſres alten Rechts, ver⸗ ſchworen über dem heiligen Herdfeuer, Uwe Wallmoden Bauer auf dieſem Hof.“ „Und wenn er einmal verfolgt wird in ſchwe⸗ rer Not, ſo ſoll er in ein Haus gehen, in dem das Herdfeuer brennt und ſoll ſeine Hand an den Keſſelhaken legen, dann iſt er geſchützt und bewahrt im Frieden dieſes Hauſes.“ Als der alte Willrich dieſe Worte ſpricht, geht eine leiſe Bewegung durch den Kreis der Um⸗ ſtehenden. Es iſt, als ſei ein Schatten in ihrer Mitte und ginge an ihnen allen vorbei mit lautloſen Schritten, bis zur Herdſtelle hin. Nie⸗ mand hat es deutlich geſehen, und doch ſpürt jeder ſeine Nähe. Die Mägde rücken dichter zuſammen, die Knechte nehmen die Hüte feſter in die Hände. Und Willrichs Stimme klingt plötzlich ſehr leiſe und müde:„Es ſei denn, daß er ſeinen Schwur bricht, den er hier über dieſem Feuer geſchworen hat. Dann kann ihn auch keine andre Herdſtelle mehr ſchützen.“ Lange iſt nichts als tiefes Schweigen nach dieſen Worten. Aber dann iſt es Uwe, dem die Zukunft ge⸗ hört und der für ſie verantwortlich iſt, der nun ein anderes Wort ſpricht.„Vater,“ fängt er ſeine Rede an,„wenn es dein Wille iſt, daß ich letzt hier Bauer werde, dann muß ich eine Frau haben. Und ich habe gedacht, daß Almuth Korn und Brof Von Herybert Menze] kEs frauscht dos Korn, es fällf die Mahd. Schon stehen die Gatben weit zu Hovf. bie Sonne stleg zu Mittog oof. Es rouscht dos Korn, es fällt die Mahd. bie Kknechte und dile Mägde rohn Nicht einen Blick, das mäht und rofft. De hebt der Herr den Sensenschoft Und billckt zum Dorf und lächelt noun. „Kommt“, toft er,„Schatten gibt der Boum Für eine Weile nun genog; bie Frou ist da mit Brot und Krug.“ ba folgen sie zum Ackerscum. Und hocken do und blicken stumm Aufs Korn, dos fiel, aofs Kkorn, dos steht. Unc thre Rast ist wie Gobel. fromm telcht die Ftau das Brot rolhum. Tedſen deine Schwiegertochter werden ſoll, die hier ſo lange Hausmagd war. Und wenn es dir recht iſt, wollte ich dich bitten, daß du jetzt gleich hier über dem Feuer unſeren Verſpruch beſtä⸗ tigen möchteſt. Das iſt dann eine Sache.“ „Almuth Tedſen?“ wiederholt Hinrich Wall⸗ moden. Und mit dieſem Namen iſt mit einem⸗ mal etwas Helles, Junges, Strahlendes da; nie hat der alte Bauer ihr goldbraunes Haar, ihre weiße Stirn und ihre tiefblauen Augen geſehen. Aber er hat den Klang ihrer warmen, dunklen Stimme gehört und hat den ſeſten zu⸗ verläſſigen Druck ihrer Hand geſpürt. „Willrich,“ ſagt er,„was iſt deine Meinung zu dieſer Sache? Iſt Almuth Teoſen die rich⸗ tige Frau für Uwer“ Und wahrhaftig, jetzt ſchmunzelt der alte Willrich— das erſtemal wieder, ſeitdem das große Unglück über den Wallmodenhof getom⸗ men war.„Die ganz richtige,“ beſtätigt er.„Da⸗ für ſteh ich grade, Hinrich Wallmodeei.“ Uwe nimmt Almuths Hand und führt ſie dicht an die Herdſtelle heran. Wahrlich, man kann ſich ſchwer ein ſchöneres Paar vorſtellen als dieſe beiden, die nün ihre Hände auf den Keſſelhaten legen. Und die Knechte und Mägde ſehen ſich verſtändnisvoll an. Eigentlich war es ja nicht anders zu erwar⸗ ten geweſen, denn Almuth war es ia, oie im Winter hier auf dieſer kalten und verlaſſenen Herdſtelle das Feuer wieder zum Breeinen ge⸗ bracht hatte. Und wer das tut, muß, ehe ein Jahr vergeht, auf dem Hof, der zu dem Fener gehört, Hausfrau werden. Das iſt ein Glaube, auf den die alten Leute in der Heide nichts kommen laſſen. Nun tritt Hinrich Wallmoden vor Uwe und Almuth hin und legt ſeine Hand auf ihre Hände.„Mir ſcheint,“ ſagt er,„daß die Wahl gut iſt, die Uwe getroffen hat, und daß wir alle darüber froh ſein können. Wiliſt du, Almuth Tedſen, meinem Sohn Uwe Wallmoden eine gute Frau und dieſem Hof eine gute Mutter ſein, die unſer altes Recht in Ehren hält, die für Menſch und Vieh ſorgt und die ihre Kinder zu tüchtigen Leuten erzieht?“ Ach, du lieber Himmel, wie Almuth jetzt da⸗ ſteht und wie das Feuer einen goldenen Schein um ſie breitet! r Feuer iſt es, ihr helles, ſtrahlendes Lachen, ihre ſtolze, ſichere Zuverläſ⸗ ſigkeit. Und ihr„Ja“ klingt 0 klar und freudig, daß die Nachtigall, die draußen eine Weile ver⸗ ſchwiegen hat, gleich wieder zu ſingen beginnt. „Willſt du, Uwe Wallmoden, deine Braut Al⸗ muth Tedſen in Ehren halten und ihr die Schlüſſelgewalt übergeben über dieſes Haus und über das Geſinde und das Vieh, und nicht leiden, daß ihr jemals ein Unrecht zugefügt wird?“ Uwe ſtreicht mit der linken Hand ſeine gelbe Mähne zurück. Seine rechte aber umſchließt Al⸗ muths Hand mit ſo heftigem Druck, daß eine andere die Zähne zuſammenbeißen müßte. Aber Almuth lacht nur. Und wie ſich ihre Blicke jetzt begegnen, iſt ſoviel herzliches Zutrauen, ſoviel ehrliche Kameradſchaft darin, daß man faſt mei⸗ nen könnte, diefes Verlöbnis ſei zugleich der Abſchluß einer Waffenbrüderſchaft. Und die Liebe!? Ach, mein Gott, das iſt etwas, das nur bie beiden allein angeht, davon braucht ſonſt keiner etwas zu ſehen. „So ſeid ihr denn, kraft unſeres alten Rechts, verſchworen über dem heiligen Herdfeuer, ein⸗ ander verſprochen, bis zum Tode alles zu tei⸗ len, das Gute und das Böſe, wie es kommt, dieſem Hof und unſerer alten Sippe zu dienen in ſchweren wie in guten Zeiten und durch eure Kinder weiterzugeben, was ihr heute bekoinmen habt. Von eurer Treue wird das Wohl dieſes Hauſes abhängen und von eurer Ehrbarkeit ſein Beſtehen.“ Nun iſt der ganze weite, dunkle Raum der alten Deel angefüllt mit einer freudigen, eifri⸗ gen Bewegung. Niemand war ja auf dieſes Ereignis vorbereitet geweſen. Und darum kann die Kleinmagd, die Almuth von allen am mei⸗ ſten zugetan iſt, nur noch ſchnell in die Küche laufen und ein Brot und eine Schüſſel mit Salz holen und das große Schlüſſelbund, das in die⸗ ſen ſchrecklichen letzten Tagen immer herrenlos umhergelegen und an das ſich keine der Mägde herangetraut hatte. Und wie nun die feierlichen Worte des alten Bauern geſprochen ſind, da drängen ſich die Knechte und Mägde um Almuth und uwe und Hinrich Wallmoden und ſtrecken ihnen wortlos die arbeitsharten Hände hin. Und die Klein⸗ magd ſteht mit roten Backen und blanken Augen und hält der Braut das Brot, das Salz und das Schlüſſelbund entgegen. Almuth macht das alte, heilige Kreuzzeichen über dem Brot. Und dann ſchneidet ſie eine Scheibe nach der anderen davon ab und gibt die erſte dem Vater, die zweite dem alten Will⸗ rich, die dritte bekommt Uwe mit einem kleinen, freundſchaftlichen Stoß in die Seite, weil er nicht aufgepaßt hat und gerade mit dem Groß⸗ knecht ſpricht, und die anderen dann die Knechte und Mägde der Reihe und dem Alter nach. „So wollen wir immer in Frieden und Treue zuſammenhalten, wie wir dieſes Brot zuſam⸗ men eſſen,“ ſagt Almuth. Und dann wiwd nicht mehr viel geredet. Aber alle, die ſich an dieſem Abend die Hand gegeben haben, wiſſen, daß ſie ſich aufeinander verlaſſen können, Bauer und Bäuerin, Knecht und Magd, Junge und Alte. Ehe Almuth Tedſen ſich an dieſem Abend zur Ruhe legt, geht ſie noch einmal zu dem Brun⸗ nen im Garten und horcht auf das leiſe klin⸗ gende Aufſchlagen der Waſſertropfen. Nun weiß ſie, warum ſie auf den Wallmodenhof gekom⸗ men iſt und warum ſie ihn nicht wieder verla!⸗ ſen konnte. Und ſie ſpürt mit tiefem, beglückten Staunen, wie ihr Weſen ſich losgelöſt hat von allem eignen Wollen und wie es in die große ſtarke Gemeinſchaft dieſes Hofes eingeht, in der es nun wirken ſoll bis in fernſte Zeiten hinein. Nachwort „Erſt im Dritten Reich, das ſeden wirklich tüch⸗ tigen Deutſchen an die Stelle rücken läßt, die ihm gehört, einerlei, ob es ſich um Männer oder Frauen handelt, um„hoch oder niedrig Ge⸗ borene“, hat es ſich gezeigt, wieviel Großes, ——————— 4 — W Fr. Walther: Man moß es nur versochenl Warrut *VLν ιιιεν”, Ueberragendes auch im deutſchen Frauentum liegt. Jetzt wird es offenbar, und wir Bücher⸗ beurteiler brauchen nicht mehr mit dem Gedan⸗ ken, wieder etwas Läppiſchem zu begegnen, das Werk einer Erzählerin vorzunehmen. Auch Anne Marie Koeppen, die Oſtpreußin, deren Vaters Vorfahren pommerſche Bauern waren und deren Ahnen von der Mutter Seite her als Kaufleute und Bauern in Thüringen ſaßen und werkten, gehört zu den jungen deut⸗ ſchen Erzählerinnen, die von beſonderer Bedeu⸗ tung ſind, weil ihr eine urſprüngliche Erzähl⸗ gabe und urdeutſches Fühlen, deutſche Wahr⸗ haftigkeit und Schlichtheit eigen ſind. So wurde uns mit ihrem bei Heſſe und Becker in Leipzig erſchienen Roman das„Erbe der Walmodens“, aus dem unſer„Verſpruch“ entnommen iſt, ein Werk geſchenkt, das echt frauliches Fühlen mit kraftvoll deutſchem vereint. Drei Anekdoten/ von Rober Han Selbstversländlichkeit Im Harz, unweit Rübeland, waren in einem kleinen Dorf mecklenburger Landarbeiter mit Koß zur Erholung. An einem ſtrahlenden Son⸗ nentage kam der Reiſeleiter in das kleinere der beiden örtlichen Hotels, um nach dem Rechten zu ſehen. Er beträt das gemeinſame Eßzimmer und blieb überraſcht an der Schwelle ſtehen. „Was iſt denn mit euch los? Warum ſeid ihr nicht draußen? Bei dem Wetter?“ Pauſe, bis einer langſam ſagte:„Dem Kame⸗ raden iſt ſeine Wunde aufgegangen.“ Der Reiſeleiter fragte nicht weiter, erkundigte ber aber hernach genau und erfuhr, daß einem er Landarbeiter am Tage zuvor bei einem Spaziergang die Kriegsverletzung am Bein wie⸗ der aufgegangen iſt. Und nun ſaßen dauernd zwei Kameraden bei ihm, damit er nicht allein war, nach ein paar Stunden kamen zwei andere und löſten die erſten ab. Und ſo fort. Dabei wurde zwiſchen ihnen kein Wort ge⸗ 45 Mecklenburger vom Lande brauchen das nicht, ſie verſtehen ſich auch ſo. Keleine Veiwechselung Die„Monte Olivia“ war bei wolkigem Wet⸗ erſte Signal ertö ter in Hamburg ausgefahren, ſie hatte u. a au Suſth an Bord. 3 Auf der Rordſee geriet ſie in leichten Nebel, und wie üblich wurde die automatiſche Sitene rdenn die je nach der Dichte des Nebels in kürzeren oder längeren Abſtänden lostutet, um nahekommende Schiffe zu warnen. Als— es war gegen 5. Uhr⸗morgens,— das nte und davon die Wände zit⸗ terten, ſprang in einer Kabine des Bootsdecks ein ſchleſiſcher Weber mit einem Sprung aus + ſh ſah ſich verdattert um und brummelte 1 m Ach, ſo, Menſch, richtig, ich dochte ſcho, i inlßte ei de Fabritl⸗ n Gespräch über die Köchin Gottfried Keller ſaß einſt mit C. F. Meyer in ſeinem Züricher Stammlokal beim Abendeſſen. Er ließ ſichs vortrefflich munden und Meyer hielt wacker mit. „Es geht nichts über ein gutes Eſſen“, meinte Keller in ſeiner Freude,„eine ſchlechte Köchin liefert den Aerzten die Hälfte ihrer Kundſchaft.“ „Ja“, erwiderte C. F. Meyer,„und eine gute die andere Hälfte.“ —— Die F ellerfdufe ſ, Von NMario Hleil de Brentani Wir waren unſer drei Lehrbuben in der Gie⸗ erei des alten Werks im Süden der Stadt. Zwei wollten Gießer werden wie die anderen mit den grauen Kamiſolen und den Geſichtern, die ſelbſt aus Formſand gemacht zu ſein ſchie⸗ nen; ich ſollt— es iſt nie etwas daraus gewor⸗ den— die Techniſche Hochſchule kommen und das griten werden wie Vater und Groß⸗ vater, Fabriken bauen und Maſchinen darein⸗ tellen und die kleinen und großen Räder in chwung bringen, auf daß Arbeit werde. Wir waren Kameraden vom erſten Tage an und unſer aller Kamerad war ein weſtfäliſcher Hüne mit verſengtem Schnurrbart und Armen wie die Greifer des alten kreiſchenden Aufzugs draußen auf dem Fabrikhof, Das war der For⸗ mer Herweg, der uns gleich am erſten Tage grob anfuhr—„damit ihr euch hier beſcheiden 2 benehmen lernt!“, knurrte er und rollte die ugen dabei. Beim Herweg nahmen die großen Räderkäſten und auch die Schwungräder ihren Anfang. Frei⸗ lich, jeder im alten Werk hatte ſein Teil daran gechple die Zeichner und die Modellſchreiner, ünd die Kernmacher, und noch mancher wird Hand daran legen: die Gußputzer, mit den vom feinen Gußſtaub verdorbenen Lungen und der Knack an der großen Bohrmaſchine, der die Lö⸗ cher in den Guß ſenkt, als ſei es weiches Tan⸗ nenholz, und auch die Dreher, und die Leute mit dem Federhalter hinter dem Ohr im Kalku⸗ lationsbüro... Es iſt nicht einer ausgenommen! Aber beim Herweg kommt es zur Welt, das roße Schwungrad! Und weil wirs heute gie⸗ en werden, ſind wir ruhig, der Herweg und eine dorei Buben; denn heute wird nicht unſer Spachtel die Form mit Graphit polieren, daß ſie leuchtet wie Stahl, und man es nicht glauben möchte, daß doch alles nur flaumlockerer gelber und roter Sand aus dem feuchten Keller des kleinen, buckligen iſt, den ſie ſeit zwei Jahrzehnten Naſe nennen, wie den Zwerg im Märchenbuch, und deſſen wirklichen Namen niemand recht kennt. Wir haben das dehnigſte Schm emiſcht, Mei⸗ ſter Barth, der Alte vom melzofen, hat es nachgeprüft und die Roheiſenbarren ſelbſt in die lodrige Luke droben polter nlaſſen. Jetzt ſteht der Barth vor dem Spund, jetzt ſchlägt er den verkruſteten Lehmbrocken weg und ſingend und rauſchend prallt der weiße Fluß in den Tiegel, daß hochauf die Funken ſtieben und uns die aare verſengen. Der heiße Atem des wilden etalls ſteht wie eine zitternde Wolke über dem Tiegel, und wir machen die Augen klein. „Näher ran!“ ſchreit der Barth in das Singen hinein, und der Mann oben im Maſchinenauf⸗ zug läßt den Motor brummen unod ſchickt den großen Tigel hart an den Ofen. Auf dem aſchi⸗ gen Boden liegt eine Traggabel, die ein Former nicht weggeräumt hat. Sie 45 10 dem Tiegel ein wenig im Wege, und ich packe ſie an einem Ende —— ba bricht der Himmel auseinander, und die Sonne ſtürzt in mich hinein—— ein bren⸗ nender Schmerz will mir die Bruſt zerſpalten, ich habe keinen Boden unter den Füßen, ich fliege weit ins All und von der Sonne weg, ſo deucht mich, denn es wird dunkel um mich. Dann ſchlagen laute Stimmen an mein Ohr, eine ruft meinen Namen, die andere zankt mit dem Gießmeiſter, Als ich aufwache knien ſie um mich, und ein alter Mann gießt Waſſer in mein Geſicht. „Wo haſt du's abgekriegt?“ fragte der Her⸗ weg, aber ich ſage ihm, daß ich nur geblendet war, weil— zu nahe am weißen Feuer ſtand. Das Loch auf dem blaven Anzug haben ſie nicht geſehen, und ich beiße die Zähne aufeinander, daß mir die Kinnbacken weh tun. Ich will hier⸗ bleiben, will das große Schwungrad mit dem Herweg gießen.., Ich bin nu rein kleiner Bub und ſtolz W1 meine Schmerzen in der Arbeit. Wenn ſie mir nur nicht Waſſer auf den Leib FentſMoſchine⸗„Da nehme ich die Kanne mit em Maſchinenöl und gieße mir heimlich den ſchillernden Fluß ins Hemd hinein. Jetzt geſt der den mäch⸗ tigen Tiegel, als ſei ex ein Trinkglas in der Hand eines Rieſen, und fliegt mit ihm davon durch die große Halle, daß der brodelnde Atem wie eine Feuerfahne hinter ihm her flattert. Ueber der Form hält der Feuertopf; langſam ſinkt er hinab und gierig neigt ſich ſein feuriges Maul über den Gußtrichter. Der Herweg iſt zu Stein geworden in dem Feuerſchein. Das Kamiſol iſt der goldene Pan⸗ die und die kleine Kappe der Helm. Als dann ie Glutmaſſen in den Trichter fahren, blicken wir geſpannt auf die Ausläufe. Aber noch 35 ren ſie uns tot an, da— aus dem einen dringt der dunkel gewordene Strom, da— aus dem zweiten und jetzt aus de mdritten— nur der pierte gähnt noch ſchwarz, obwohl der Strom ſchon zu 8 beginnt. Auf dem ſteinernen Geſicht des Formers läuft ein Zucken, von der Stirn quer zum Kinn, und macht eine geguälte Grimaſſe daraus. Wir wiſſen wie er: bleibt der A nicht kalt und tot, iſt das Werk ver⸗ an——— „Biſt du nicht ſchon zu alt?“ fährt es dem Herweg durchs Hirn.„Vor einem halben Men⸗ ſchenalter haſt du hier angefangen, dann warſt du Soldat im Felde und haſt 0 Schwungrä⸗ der zu gießen aus gähnenden Rohren den Tod in den flandriſchen Himmel gejagt.— Sie wer⸗ den jetzt einen Jungen an deinen Platz ſtellen und ihm dei'n Hanowerkszeug in die Fäuſte geben, ſie werden dir ein ſchön bedrucktes Pa⸗ pier in die Handdrücken und dich bitten,„doch gelegentlich einmal vorbeizukommen“, wie man es ſo mit Jubilaren tut.— Da wird das Gold des Panzers müde und blaß, und aus dem Helm wird wieder eine ſchmutzige Filzkappe. Da ſperrt ſich der Trichter dem Strome. Er iſt ſatt, kann keinen Biſſen mehr hinunterwür⸗ den. Der Herweg fährt aus ſeinen ſchmerzenden Gebanken 3 und gibt dem Mann im Aufzu ein Zeichen. Da ſpringen die Motoren mit hel⸗ len Stimmen an, und der Feuertopf fliegt, wil⸗ lenlos ſchaukelnd wie eine lebensleere Hülle, zum Schmelzofen zurück. Der Herweg iſt alt in dieſen Minuten. Müde zählt er ie vollgelaufenen Ausläufe nach,— eins— zwei— drei———— vierl! Und dann noch einmal, als habe man ihn genarrt: Drei— vier! Du, Bubl! Seine Stimme klingt wie ein tönender Am⸗ boß, und der mächtige Körper des Alten wächſt empor. „Es 110 an der zähen Miſchung“, ſagt ſpäter der Barth. * Schlag auf Schlag brechen ſie mit den Vor⸗ ſchlaghämmern die zu Stein erſtarrte Form auseinander und legen das Schwungrad frei. Als der Herweg mit einem Hammer daran⸗ ſchlägt, klingt eine glockenhelle Stimme uns entgegen. „Wir haben Feuertaufe gehabt, heut“, ſagt der Herweg. Du deine erſte, Bub, und ich meine letzte Spruci Die Schlange, die das hHerz vergiftet, die Zwietracht und Verderben ſtiftet, das iſt der widerſpenſt'ge Geiſt, der gegen Zucht ſich frech empöret, der Ordnung heilig Band zerreißt; denn der iſt's, der die Welt zerſtöret. Frledrich v. Schillet. Soebe betitelt: nahmen — mit e. E wiſſenſch H. Fock —— Preis g Der Leege h beobacht emacht, — ahre I der Ku möwen⸗ betreut Leege allem S möwen objekte Buches Silberm Geſchick nommer an den und in kolonie dieſer 7 Anregut ſuchern Mich in dem ein wenr der Kur dem ich das wa möwen das wa: Lebensg dringen. mir hal an den Sehr ſchied z3 Roſſitter möwen ſeßhaft. wieder ten ſich ſittener nahmen. 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Meyer in m Abendeſſen. n und Meyer Eſſen“, meinte chlechte Köchin r Kundſchaft.“ „und eine gute hinunterwür⸗ ſchmerzenden un im Aufzu toren mit hel⸗ pf fliegt, wil⸗ nsleere Hülle, erweg iſt alt küde zählt er )„— eins— abe man ihn önender Am⸗ Alten wächſt “, ſagt ſpäter nit den Vor⸗ ſtarrte Form vungrad frei. nmer daran⸗ Stimme uns heut“, ſagt zub, und ich ergiftet, n ſtiftet, iſt, pöret, rreißt; zerſtöret. chillet. Das Wunder des Von Prof. Dr. J. Thienemann, Rositfen Soeben iſt ein lehrreiches Buch erſchienen, betitelt:„Wunder des Möwenfluges“, 48 Auf⸗ nahmen von Wilhelm Schack, Frankfurt a.., — mit einem biologiſchen Teil von Dr. phil. e. h. Otto Leege, Juiſt— und einem flug⸗ wiſſenſchaftlichen Beitrag von Prof. Dipl.⸗Ing. H. Focke, Bremen. H. Bechthold Verlagsbuch⸗ Preis ge(Inh. Breidenſtein), Frankfurt a. M. Preis geb. 4,90 RM. Der alte bekannte Nordſeeforſcher Dr. Otto Leege hat jahrzehntelang auf dem Memmert beobachtet und hat dieſes Eiland erſt zu dem emacht, was es jetzt iſt, und ich ſitze nun 41 Jahre lang hier an der Oſtſee in Roſſitten an der Kuriſchen Nehrung und habe die Lach⸗ möwen⸗Kolonie auf dem hieſigen Möwenbruch betreut und genau kennengelernt. Leege hat es mit Seemöwen zu tun, vor allem Silbermöwen; mir ſtanden Binnenlands⸗ möwen und Lachmöwen als Beobachtungs⸗ objekte zur Verfügung. Den Grundſtock des Buches bilden die ſchönen Bilder, die meiſt Silbermöwen im Fluge darſtellen und mit viel Geſchick unter größten Schwierigkeiten aufge⸗ nommen worden ſind. Sie ermöglichen es, ſich an den eleganten Möwenbildern zu erfreuen und in die intimſten Geheimniſſe einer Brut⸗ kolonie einzudringen. Es iſt wohl das erſte in dieſer Form erſchienene Buch und wird viele Anregungen bringen, vor allem auch den Be⸗ ſuchern der Seebäder. Mich hat es angeregt, im Gegenſatz zu den unterwürgen. So wird denn auch wegen ſolcher Raubgier den kleineren Seevögeln gegenüber der Beſtand der Silbermöwen in den Kolonien mit Recht künſtlich von Menſchenhand etwas kurz gehalten. Solche Räubereien kommen hier auf dem Möwenbruch bei Roſſitten bei den Binnen⸗ landsmöwen nicht vor. Die Lachmöwen ſind dazu viel zu ſchwach, und doch verſtehen auch ſie es, den in ihrer Nachbarſchaft brütenden Vö⸗ geln Abbruch zu tun, namentlich den zierlichen Schwarzhalstauchern. Dieſe ſiedeln ſich gern am Rande einer mit Lachmöwenneſtern dicht be⸗ ſetzten Schlamminſel kolonieweiſe an und wenn dann die mit vieler Mühe hergeſtellten Tau⸗ cherneſter über dem Waſſerſpiegel herausragen, dann werden ſie von den Lachmöwen als will⸗ kommene Neſtunterlage benutzt und rückſichts⸗ los zugebaut, ganz gleich, ob ſchon Eier darin liegen oder nicht. Wer ſich überhaupt den Kampf in der Natur einmal deutlich vor Augen führen will, der nehme eine Vogelkolonie un⸗ ter genaue Beobachtung. Da geht es hart und rückſichtslos zu, und die ſchönen Bilder in dem Buch ſprechen eine deutliche Sprache. Das flugwiſſenſchaftliche Kapitel des neuen Möwenbuches von Prof. Focke dürfte gerade jetzt im Zeitalter der Technik viel Anklang finden. In gemeinverſtändlicher Weiſe wird der Leſer über das Vogelflugproblem aufge⸗ in dem Buch geſchilderten Nordſeeverhältniſſen ein wenig über die hieſigen Verhältniſſe auf der Kuriſchen Nehrung zu plaudern. Erſt ſeit⸗ dem ich das Beringungsexperiment durchführte, das war von 1903 an, und ſeitdem ich Lach⸗ möwen auf dem Roſſittener Bruch beringte, das war 1905, bot ſich mir Gelegenheit, in die Lebensgewohnheiten dieſer Vögel tiefer einzu⸗ dringen. Otto Leege war dann der erſte, der mir half, Seemöwen, namentlich Silbermöwen, an den Nordſeeküſten zu beringen. Sehr bald ſtellte ſich nun ein großer Unter⸗ ſchied zwiſchen den Memmert⸗Möwen und den Roſſittener Lachmöwen heraus. Die Silber⸗ möwen auf dem Memmert zeigten ſich ſehr ſeßhaft. Auch im Winter kehvien ſie immer wieder in ihre Brutkolonie zurück oder hiel⸗ ten ſich in der Nähe auf, während meine Roſ⸗ ſittener Lachmöwen weite Winterreiſen unter⸗ nahmen. Ihre Hauptwinterquartiere liegen in England, an der Nord⸗ und Weſtküſte Frank⸗ reichs, in Portugal, Spanien, Nordafrika, ja zwei Stück haben ſogar den Atlantiſchen Ozean überflogen. Leege kann auch den Ruhm für ſich in An⸗ ſpruch nehmen, durch ſeine Silbermöwen⸗Maſ⸗ ſen⸗Beringungen Juli 1909 und 1910 die beiden älteſten Ringvögel gewonnen zu haben, die bis jetzt vorliegen. Das Alter dieſer beiden Vögel betrug, als man ſie tot fand, 22 und 21 Jahre. Man kann ſich wundern, daß die Ringe ſo lange gehalten haben. Das Kontrollieren der Ringe führte ich früher auf zweierlei Art. Ent⸗ weder beobachtete ich die Möwen, wenn ſie mit hängenden Rudern über ihren Neſtern herum⸗ flatterten und dabei in der Aufregung den Be⸗ obachter im Boot nahekommen ließen, oder ich ſah mir die Möwen mit einem ſcharfen Glas an, wenn ſie im Frühjahr ſcharenweiſe hinter dem Pflug herliefen, um das Gewürm aufzu⸗ ſuchen. Da hebt ſich der blanke Ring gegen das ſchwarze Erdreich ſcharf ab. Jetzt hat mein Nachfolger Dr. Schütz mitten in der Kolonie mehrere Beobachtungshütten aus Brettern gufſtellen laſſen. Da hat er die Möwen ganz nahe vor ſich und kann in einem Trupp oft gleich eine Anzahl Ringmöwen feſt⸗ ſtellen. Nach meinen Erfahrungen kann ich fagen, daß ſich eine Möwenkolonie aus den da erbrüteten Jungen weiter rekrutiert, aber nicht alle Stücke kehren dahin zurück. Dieſes Maß⸗ halten geſchieht vielleicht der drohenden In⸗ zucht wegen. Sehr intereſſant iſt in dem beſprochenen Buch der Abſchnitt„Der Speiſezettel der Möwen“. Da kommt der Verfaſſer auch auf die Ueber⸗ griffe zu ſprechen, die ſich die Silbermöwen den kleineren und ſchwächeren Waſſer⸗ und Strandvögeln gegenüber zuſchulden kommen laſſen. Mit wahrer Gier, überfallen ſie dieſe Vögel und ſchlingen Eier und Junge hinunter. Man kann ſich kaum einen gefräßigeren, raub⸗ gierigeren Vogel vorſtellen, als eine große See⸗ möwe. Sehr anſchaulich wird in dem Buch ge⸗ ſchildert, wie die äußerlich ſo ſauberen weißen Seemöwen den von der See angeſpülten Ka⸗ davern von Seehunden oder Tümmlern die Eingeweide aus dem Leibe reißen und hin⸗ klärt, immer mit der Parallelſtellung zum Menſchenflug. Wir lernen die verſchiedenen Flugarten der Vögel kennen mit den dazu⸗ gehörigen Steuerungen, ebenſo die Vorteile der Keilform, die manche Vögel, wie Gänſe und Kraniche, bei ihrem Zufluge bilden. Für den Vogelzugsforſcher ſind noch beſonders die Ausführungen über die früher faſt unbegreif⸗ lichen Leiſtungen der wandernden Zugvögel intereſſant. vorbeiſchaufelnder Schleppdampfer. löwenfluqes urult im Tümpel Von Roland Betsch Ich kann jetzt trocknen Fußes vom Ufer hin⸗ übergehen auf die große Rheininſel, auf die Urwaldinſel und Wildnisinſel. Es hat lange nicht geregnet, und wo ſonſt die ſtillen Alt⸗ waſſer zwiſchen den Erlen und Kopfweiden brüten, dort liegt jetzt trockener Sand, auf dem die Malermuſcheln glänzen. Das vorjäh⸗ rige Schilf, drei Mann hoch, leuchtet braun und ſauſt im Winde. Wildgeflügel iſt auf der Flucht. Draußen, wo das niedrige Waſſer den Strand kämmt, tummeln ſich in ſchwarzen Scharen kreiſchend die Waſſerhühner, die Krick⸗ enten und Haubentaucher. Hinter den rieſigen Pappeln, den hageren Geſpenſterbäumen, ſtrömt der Rhein; unruhig bewegt, ein grüner, ſingender Wanderer. Rauch quillt bösartig finſter aus den Schornſteinen Ich gehe auf die weite, gelbe, flache Sanddüne, die heute, frei vom ſchützenden Waſſer, alle Geheimniſſe preisgibt. Die jungen Schilſſtengel, gefährliche, klebrig zähe Dolche, ſtoßen ſchon handbreit aus dem Boden. Waſſerpflanzen brechen erſtaunt aus den Keimen und ſuchen dumpf ratlos ihr feuch⸗ tes Element. Mitten in der ſonnenglänzenden Sandfläche ein waſſergefüllter Tümpel; ſo breit und ſo lang, daß ich über ihn hinwegſchreiten kann. Eine Welt für ſich. Ein Syſtem. Man tut gut, ſich den wunderlichen Tümpel zu betrachten. Die Sonne, brutal in ihrer gebärfreudigen Be⸗ ſeſſenheit, brennt auf ihn nieder. Ich ſehe an den feuchten Rändern, daß der Tümpel vor we⸗ nigen Stunden noch größer war. Die Sonne Autnalimen: Wilhelm Schack(3) ſäuft ihn aus. Sie ſaugt ihn langſam leer. Ich ſetze mich in den heißen Sand und bin mit einem Male maßlos allein. Braun und brau⸗ ſend wächſt das Schilf über mich hinaus. Der Tümpel, zitterndes Auge der Inſel, ſchaut mich mit dunkler Ergriffenheit an. Ich beuge mich nieder und ſehe, daß der Tümpel den ganzen Himmel eingefangen hat. Wolken wan⸗ dern im Tümpel; große weiße Wolken, ſtille Fregatten rätſelhafter Welt. Im gleißenden Inſelauge regt ſich das Le⸗ ben. Ich ſehe plötzlich feine Spinnen und Stel⸗ enreiter im raſenden Zickzack über die Waſſer⸗ fläche huſchen. Die Hornhaut des Inſelauges zittert. Feines Kräuſeln bildet ſich. Sieh nur: ein Froſch; und noch ein Froſch. Wie konnte ich ſie überſehen! Sie hocken halb im Waſſer, ſind gelb wie der Sand und glotzen mich mit einer kaltblütigen Fremdheit an. Blick aus Froſch⸗ augen. Wie viele Wunder bergen die Schächte dieſer bronzefarbenen Pupillen! Noch näher beuge ich mich über den Tümpel. Da ſtoßen die Fröſche ins Waſſer. Der Grund wird wolkig aufgewühlt. Nun ſind ſie verſchwunden. Aber die Waſſerreiter ſind nervös geworden und zucken wie ſubſtanzloſe Blitze über den glitzern⸗ den Spiegel. Das Tümpelauge wird magiſch lebendig. Ganz aus dem Urgrund, wo ich die Netzhaut vermute, aus dem durchbluteten Ge⸗ heimnis heraus müht ſich phlegmatiſch ein braunes, flaches Ding. Schmutzig. Erſtaunt träge. Ein Waſſerkäfer. Er rudert durch das ſonnige Wunderland und taucht jetzt in eine ſchleimig graue Maſſe hinein. Froſchlaich; ein breiter, zäher, gequollener Klumpen. Ich be⸗ reife: das Ergebnis einer einſamen Hochzeit. Die warme, frühe Sonne hat die Fröſche hei⸗ ratsluſtig geſtimmt. Und der Käfer, mit einem Male recht lebendig und wendig geworden, taucht in die ſchlüpfrige Unſterblichkeit. Ich vermute, daß er ſich dort— mit Verlaub zu ſagen— den Bauch vollfrißt. Der Laich aber weckt meine Abenteurerluſt. Ich will den Käfer aufſtöbern im Schlaraffen⸗ land. Mit einem kleinen Stock ſtoße ich vor⸗ ſichtig in die quallige Maſſe. Gott ſteh mir bei; ein ſchwarzer Schwarm ſtößt wimmelnd daraus hervor. Viele hundert ſchwarze Schwänz⸗ lein, wie Interpunktionszeichen, ſind in hell⸗ ſtem Aufruhr begriffen. Es ſind die friſch aus⸗ geſchlüpften Kaulquappen, die nun den Tüm⸗ pel, das melancholiſche Auge der Inſel, mit einem ſtummen Tumult erfüllen. Mit einem Stock ſteigere ich den Tumult. Ich verurſache eine wahre Panik. Die Interpunktionszeichen, ſchwarze Heerſchar des Teufels, jagen planlos umher. Sie können, urmächtig mobil gemacht, nicht mehr zur Ruhe kommen. Zehn Minuten erſt leben ſie, und ſchon iſt das flackernde Ent⸗ ſetzen unter ſie gefahren. Nein, ich will ſie nicht länger beunruhigen. Zu ſchön iſt dieſer Tag, weit geöffnet die Welt. Man muß ſich auf den Rücken legen und in den blauen Himmel ſchauen. Da liege ich nun und treibe dahin. Mit der Erde, mit der Sonne, Gott mag wiſſen, wohin. Ich ſegle durch den Raum. Alles dreht ſich; alles iſt bewegt. Der Tumult im Tümpel iſt zu Ende. Weit geöffnet glänzt das ſtille Auge der Inſel. Heute abend wird das Auge erloſchen ſein. Die Sonne hat es leergebrannt. In der ausgedörrten Höhle werden tauſend tote Schöpfungsgebilde liegen. Traurig, darüber nachzudenken. Man könnte— überlege ich— einen kleinen Kanal bauen bis hinüber zum Altwaſſer. Alles Lebendige hätte freien Abzug in zuverläſſiges Element. Dem Tümpelgetier wäre die Mög⸗ lichkeit geboten, ſchleunigſt auszuwandern, be⸗ vor der Erſtickungstod kommt. Auf dieſe Weiſe könnte man dem brutalen Naturvorgang genial ins Handwerk pfuſchen. Ja, ich will einen Gra⸗ ben bauen. Mildtätige Ader, die dem Tod ein Schnippchen ſchlägt. Man bedenke: rund tauſend Kaulquappen leben weiter. Werden Fröſche. Legen wieder Eier. Es ſchlüpfen neue Inter⸗ punktionszeichen aus. Auch dieſe, Fröſche ge⸗ worden, halten kaltblütige Hochzeit. Im über⸗ nächſten Jahr ſind es dann———1! Iſt vielleicht zufällig ein Mathematiker an⸗ weſend? zu guter Letz ulenspieqel und der jude Eine Schelmengeschichte von H. A. Heilsberger Auf ſeinen Fahrten durch die deutſchen Lande traf Eulenſpiegel in einer Stadt ein, in der ſein Name unbekannt war und ſeine Späſſe noch recht übelgenommen wurden. Dadurch geſchah es, daß unſer Till wegen einer unbezahlten Zeche in den Schuldturm geworfen ward, was dieſem Schalk jedoch, da er ſeiner Liſt vertraute, keinerlei Sorgen verurſachte, zumal er im Ker⸗ ker von einem Leidensgefährten empfangen wurde, deſſen Geſellſchaft ihm, da er ein ebenſo flotter wie gutherziger Burſche ſchien, nicht eben unangenehm war. Von dieſem Burſchen nun, deſſen immer noch pfleglich behandelte Kleidung auf eine nicht unbedeutende Herkunft ſchließen ließ, erfuhr der gute Till eine ſeltſame Geſchichte, welche ſich innerhalb dieſer Stadt zwiſchen ſeinem jungen Leidensgefährten und einem Juden, ſeines Zeichens Goldwarenhänd⸗ ler, zugetragen und zu dem Unglück ſeines Turmnachbars geführt hatte. Eberhard, ſo hieß dieſer, war der Sohn eines begüterten Kaufmannes in Augsburg und be⸗ fand ſich auf der Reiſe von Heidelberg, wo er ſtudierte und die ſchöne Stadt mit den Seme⸗ ſterferien verlaſſen hatte, nach ſeiner fernen Va⸗ terſtadt, als er auf der Fahrt auch dieſen Ort berührte und von den Auslagen des Gold⸗ warenhändlers nicht wenig angezogen wurde, ſo daß er den Laden betrat und von dem Juden einen koſtbaren Ring erſtand, der für eine ge⸗ wiſſe Perſon im heimatlichen Augsburg gedacht ſei. Da er mit dem Juden in ein Geſpräch über die ſchöne Bayernſtadt im allgemeinen und über das wohlflorierende Geſchäft des Vaters im be⸗ ſonderen geraten war, fragte ihn dieſer, ob er ihm gegen gutes Entgelt einen Gefallen tun wolle, indem er eine wertvolle Goldwarenſen⸗ dung in einem ſicheren Koffer verſteckt an ſich nehme, um ſie bei einer vorgenannten Adreſſe in Augsburg abzugeben. Er täte dieſe Bitte darum an ihn, da die Fuhrmänner allweil be⸗ trügeriſch und die Straßen unſicher ſeien, ein reiſender Studioſus aber, da die meiſten blan⸗ ker als die ärmſten Spitzbuben ſeien, allweil einen ſicheren Weg habe. Eberhard, von dem Vertrauen des Juden geſchmeichelt, willigt ein, nahm die koſtbare Fracht an ſich und verſtaute ſie ſorgfältig in ſeinem Reiſewagen, wovon der Goldhändler ſich dankbar überzeugte. Er war etwa bis Mitternacht gefahren, als die Kutſche in einem Walde von Räubern, die von der wertvollen Ladung Wind bekommen haben mochten, da ſie nur nach den Goldwaren forſch⸗ ten, überfallen und des Koffers beraubt wurde. Eberhard, der ein ehrlicher Burſche war, kehrte verzweifelt um und überbrachte im grauenden Morgen dem Juden die ſchreckliche Nachricht. Da aber begann der Halunke ein Zeter und Mordio, beſchuldigte den Studioſus des Be⸗ Sepfember Von Josef Weinheber Aegyd bläst in des Herbstes Horn. Die Beere schv/ankt aom Brombeerdorn. Der Apfel fällt mit leisem Lovut, großouf am Boch die Distel blcvt. Die Schwalbe zleht, der Wanderschuh treibt dunkel einer Helmat zu. Geköühlte Tage, klar und schön, mit brounem lLavub und weißen Höhn: Wie lange noch? Der Abend fältt, Florfever glimmt, Rauchnebel schwielt. Noch Hous zu gehn, ist wohlgetan. Sonkt Michoel, zund die Llampe anl truges, er habe den Koffer verborgen und täuſche nur einen Ueberfall vor, um die Goldſendung an ſich zu bringen, er zieh ihn des Meineids, da der Student tauſend Eide auf ſeine Ausſage ſchwur. Der Jude war ein echter Sohn Abra⸗ hams und ließ den verzweifelten Kaufmanns⸗ ſohn in den Schuldturm ſperren, bis der Ueber⸗ fall beſtätigt oder von dem Vater in Augsburg eine Summe für die Freilaſſung geſandt wäre, womit ſich der Jude für die entwendeten Gold⸗ waren zufriedengeben würde. Bisher aber, ſo berichtete Eberhard niedergeſchlagen, ſei weder das eine, noch das andere eingetroffen. Eulen⸗ ſpiegel, der wohl ein ſchalkhaftes aber auch ein nicht weniger gutes Herz hatte, war von dem Geſchick des jungen Studioſus nicht wenig ge⸗ rührt und ſah, wie er dem Freunde zu ſeinem Recht verhelfen könne. Dieſe Gelegenheit traf bald ein, indem näm⸗ lich der betrogene Wirt nach wenigen Tagen Vor dem Berliner Dom glücklicher Großvater geworden war und ſich aus dieſem freudig begrüßten Ereignis zu der ebenſo freudig begrüßten Tat entſchloß, ſeinen Schuldnern(da ſie es zumeiſt doch ewig ge⸗ blieben wären) großmütig zu verzeihen, wo⸗ durch unſer Schelm die Freiheit wiedererhielt. Till, der wohl wußte, wie er ſeinem im Schuldturm weiterſchmachtenden Gefährten hel⸗ fen könne, mietete eine ſchöne Kutſche, fuhr da⸗ mit bei dem Laden des Juden vor und betrat dieſen, um einen Ring zu erſtehen. Da er je⸗ doch keinen Dukaten beſaß, was er dem Juden gegenüber damit rechtfertigte, daß er, ein Vieh⸗ händler, während der Nacht in einem Gaſthofe von ſeinem Knechte unter Mitnahme des ge⸗ ſamten Markterlöſes ſchändlich verlaſſen worden ſei, da er alſo ohne Geld einen Kauf nicht täti⸗ gen könne, wolle er den Ring nur auswählen, um ihn ſpäter, wenn er wieder ſein Haus in Nürnberg aufgeſucht habe, gegen den geforder⸗ Holzschnitt von J. Buggle W. Bohe: In goter Huf ten Preis abholen zu laſſen. Der Jude, der ſich ſagte, wenn der Mann ein Betrüger iſt, würde er den Ring auf Borg mitnehmen wollen und nicht hierlaſſen, ſchaute den„Viehhändler“ auf⸗ merkſam an, als ſchätze er Begüterung und Wohlſtand des„Nürnbergiſchen“, kratzte ſich dann am Barte und fragte wie von ungefähr, ob er auf der Heimreiſe nach Nürnberg ſei. Sein Gegenüber bejahte. Ob er ſich dann zu einem kleinen Gefallen herablaſſen würde, den er ihm, dem Goldhändler, gegen gutes Entgelt leiſten könne. Eulenſpiegel, der wußte, worauf der Abrahamsſohn hinauswollte, bejahte wieder, in⸗ dem er ſich teilnahmslos mit einem von dem armen Eberhard geſchenkten ſeidenen Taſchen⸗ tuche ſchneuzte. Wenn es nicht gegen die guten Sitten verſtoße, wollte er ſich wohl herablaſſen, erklärte er. Der Jude erwiderte hierauf, er habe einige Goldſachen dem Käufer in Nürnberg zu⸗ zuſenden, da er jedoch den Fuhrleuten nicht traue, die Straßen zudem unſicher ſeien, wie er ja ſicher wiſſe, habe er ſich zum Verſand des wertvollen Koffers noch nicht entſchließen kön⸗ nen, da er nunmehr endlich einen redlichen Menſchen und, wie er zu hoffen wage, einen wirklichen Freund gefunden habe, bitte er ihn, die koſtbare Sendung in ſeinem Reiſewagen zu verſtauen und in Nürnberg der genannten Per⸗ ſon auszuhändigen. Unſer Till reichte dem Sohn Abrahams in jovialer Anwandlung die Hand, die der Jude eilfertig ergriff, und beteuerte, daß ihn das Vertrauen, mit dem er ihn auszeichne, ehre, es ſei ſicher noch Platz und ein gutes Verſteck im Wagen vorhanden, womit er ſeiner Chriſten⸗ pflicht genügen könne. Nachdem der Jude ſich dieſes Verſteck hatte zeigen laſſen, lud er den Koffer hinauf, reichte dem„Viehhändler“ noch einmal zum Abſchied die Hand und ließ den Wagen unter ſonderbaren Segenswünſchen da⸗ vonrollen. Es war wiederum Mitternacht, als die Kutſche am Eingang eines Wäldchens von Wegelage⸗ rern überfallen und— nachdem man das Ver⸗ ſteck ſchnell gefunden— ihrer koſtbaren Ladung beraubt wurde. Eulenſpiegel, der den Räubern mit einem Grinſen nachfah, kehrte nicht um, ſondern fuhr ſeelenruhig von dannen:— Augs⸗ burg entgegen. Auf ebenſo erklärliche wie ver⸗ werfliche Weiſe gelangte nun der Koffer in die Hände des Juden. Als er ihn öffnete, griff ſeine Hand in lauter Kieſelſteine, wie er ſich aber eben aufrichten wollte um Zeter und Mor⸗ dio zu ſchreien, ſchlugen Augsburgiſche Stadt⸗ knechte gerade ſeine Türe ein Den Zug verpaßt/ Herr und Frau Meier kamen gerade zur rech⸗ ten Zeit an, uen den Zug vor ihrer Naſe ab⸗ fahren zu ſehen. Mit Aerger im Herzen und einem gepreßten Lächeln auf den Lippen ſchau⸗ ten ſie ihm nach. Ihr erſter Impuls war, hin⸗ terher zu rennen, da aber der Zug bereits außer Sicht war, gaben ſie dieſe Idee auf und riefen dem Kutſcher zu(damals gab es noch keine Autos!), nach Hauſe zu fahren. Nach einer Weile brach Herr Meier das omi⸗ nöſe Schweigen mit den Worten:„Das koanmt davon, wenn man auf die Frau warten muß, ſie wird nie zur rechten Zeit fertig!“ „Ich war lange fertig, mein Freund“, erwi⸗ herte gelaſſen die Frau. „Ach du liebe Zeit, fuhr Herr Meier ungedul⸗ dig auf,„nun höre einer dieſen Unſinn an: Säß ich nicht wenigſtens zehn Miauten in der Droſchke und ſchrie mir die Kehle heiſer nach bir?... die ganze Nachbarſchaft wurde auf⸗ xühreriſch!“ „Sicherlich mein Lieber“, entgegnete Frau Meier mit jener denkwürdigen Ruhe, welche nur eine Frau zur Schau zu tragen verſtehr, „und jedesmal, wenn ich einſteigen wollte, ſchick⸗ teſt du mich zurück, um was zu holen, das du vergeſſen hatteſt“. err Meier ſtöhnte. —— iſt nicht zu ertragen“, ſchrie er.„Wenn ich eine Reiſe nach Amerika machen wollte, dann käme ich eben nur nach Hauſe, packte die Reiſe⸗ taſche, zöge ein Oberhemd an, und dann machte ich, daß ich fortkäme, während ihr Weiber un⸗ gefähr ein halbes Jahr braucht, um zum Ent⸗ ſchluß zu kommen, ein zweites halbes, um mit euerem Kram und eueren Packereien fertig zu werden und noch ein halbes Jahr, um endlich und.. dann verpaßt ihr noch den Das Ende vom Liede war, daß die Meiers ihre auf die nächſte Woche ver⸗ ſchoben. Um aber diesmal ganz ſicher zu ge⸗ hen, machten ſie miteinander aus, daß jedes ſeine eigenen Vorkehrungen treffen und ſich kei⸗ nes um das andere kümmern ſolle, der... re⸗ Von Ferdinand FSilhereisen ſpektive die.. Saumſelige müſſe eben die Fol⸗ gen tragen. Geſagt, getan! Der Tag der Abreiſe kam heran. Herr Meier, der nur einen Sprung nach dem Geſchäfte ge⸗ macht hatte, kam umn halb zehn Uhr wieder nach Hauſe, der Zug ging um halb elf Uhr. „Jetzt los“, rief er.,„nur eine Stunde Zeit, beeile dich, Frau, ſonſt bleibſt du ſitzen!“ Und ſie tummelten ſich um die Wette. Herr Meier jagte durch dieſes Zimmer und ſtürzte in jenes, riß mit affenartiger Geſchwin⸗ digkeit alle Kommoden und Schränte auf und lachte ſich ins Fäuſtchen, als er daran dachte, welch langes Geſicht ſeine Frau machen würde, wenn er allein abrutſchte. Meiers bewohnten ein hübſches einſtöckiges Häuschen vor dern Tore ganz alleinn.. Um Zeit zu zog ſich Herr Meier die Stiefel gleich oben an der Treppe aus, die ins Parterre führte. Aus demſelben Grunde zog er den Rock aus, während er durchs Speiſezim⸗ mer rannte und hing ihn an einen Hacken in der Ecke. Dann riß er ſich die Weſte vom Leib und hing ſie im Vorzimmer auf und als er ien Schlafzimmer ankam, hatte er auch ſein Ober⸗ hemd fortgeworfen, um ein neues anzuziehen. Er zog einen Kommodetaſten auf und fing an, ien den Sachen herumzuwühlen, wie ein Affen⸗ pinſcher, der Jagd auf eine Ratte macht. „Pauline, ſchrie er,„wo ſind meine reinen Unterhemden?“„In deinem Kaſten“, erwiderte ſeine Frau ruhig, während ſie vor dem großen Stehſpiegel ihre Geſichtslöckchen arrangierte. „Aber ich ſehe ſie ja nicht“, ſagte Meier ein we⸗ nig ungeduldig,„ich habe den ganzen Kaſten umgekehrt, es iſt nicht ein einziges Stück darin, das mir gehört“. Frau Meier trat ein paar Schritte vom Spie⸗ gel zurück um zu ſehen, wie ſich die Löckchen aus der Entfernung machten, und nachdem ſie ſich überzeugt hatte, daß ſie ihre Schuldigkeit tun würden, ſagte ſie?„Natürlich! Das iſt ja mein Kaſten! Du weißt doch, daß wir geſtern deine Kommode da drüben hingeſtellt haben“. Ich ſehe nicht ein“, erwiderte Herr Meier mürriſch“, warum du meine Sachen nicht herauslegen konnteſt, du hatteſt doch den ganzen lieben langen Tag nichts zu tun!“ „Weil niemand meine Sachen für mich herauslegte“, replizierte Frau Meier, während ſie mit der größten Kaltblütigteit fortfuhr, ein Kleidungsſtück nach dem anderen anzuziehen, „tummle dich, Mann, ſonſt bleibſt du ſitzen!“ Herr Meier fuhr in ſein Oberhemd hinein wie ein Stier, der ein rotes Tuch ſieht.„Donner und Doria... an dem Hembd iſt kein Knopf!“ ſchrie er empört...“, du haſt die verkehrte Seite angelegt“, bemerkte Frau Meier mit ihrem ſüßeſten Lächeln, während ſie ihr Kleid zu⸗ knöpfte und ein Dutzend Stecknadeln ins innere Taillenfutter ſteckte. Als Herr Meier wieder aus dem Oberhemd herausfuhr, fing er an zu ſchwitzen. Dreimal ließ er das verflixte Hemd fallen, ehe er es an⸗ kriegte und als er ſchließlich mit dem Kopfe zum Halsloche hinausfuhr, hörte er es zehn Uhr ſchlagen. „Wo iſt meine Buſennadel?“ ſchrie er aufge⸗ regt. Frau Meier holte ſich gerade aus dem näch⸗ ſten Zimmer ihren Hut und ihre Handſchule. Als ſie zurücktam, ſah ſie, wie ihr Mann jeden Kaſten aufzog und ausſchüttete. „In dem Oberhemd, das du eben ausgezogen haſt“, ſagte ſie, ihren Hut aufſetzend. weißt du, wo die goldenen Knöpfe ſind?“ „Ich habe ſie heute morgen noch nicht ge⸗ ſehen“, antwortete die Daane, indem ſie ſich die Handſchuhe anzog,„haſt du nicht geſtern abend unten im kleinen Gartenzimmer dieſelben aufs Fenſterbrett gelegt?“ Er erinnerte ſich und in eiliger Haſt rannte er die Treppe hinunter. Leider vergaß er dabei ſeine Stieſeln, die das Mädchen inzwiſchen ge⸗ putzt und wieder auf den oberen Treppenabſatz hingeſtellt hatte. Unverſehens trat er auf den einen und im nächſten Augenblicke flog er rück⸗ lings die Treppe hinunter, wobei ſein Kopf auch nicht eine einzige Stufe verfehlte. „Biſt du bald ſo weit, lieber Lebrecht?“ fragte, ſich über die Balluſtrade lehnend, in ihren ſchmachtendſten Tönen das Weib ſeines Her⸗ zens. „Kannſt du mir den anderen Stiefel nicht herunterwerfen?“ ſtöhnte der unglückliche Mann. „Gewiß, mein Liebſter!“ „Mein Reiſeſack“, ſagte er, indem er ſich mit aller Macht die Stiefel anzog. „Iſt im Schlafzimmer unter deinem Bett!“ „Gepackt?“ „Ich weiß es nicht. Es ſei denn, du haſt ihn ſelber gepackt!“ Bei dieſen Worten hatte er ſchon die Hand an der Haustürklinke.„Ich hatte kaum Zeit, meinen eigenen zu packen“. Ehe ſie an die Ecke kam, wo die Droſchken ſtanden, hörte ſie ihren Gemahl:„Pauline, Pauline... haſtdu meine Weſte nicht geſehen?“ „Im Vorzimmer“, ſchrie ſie zurück,„ade!“ Sich noch einmal umdrehend, rief ſie ihm zu: Ban nn am Hackem links hinter der üre!“ Dann hieb der Kutſcher auf ſeine magere Mähre und Herrn Meiers treue Ehehälfte ver⸗ ſchwand aus ſeinem Geſichtskreis. Aber die Nachbarn ſagen, ſie hätten geglaubt, Herr Meier wäre plötzlich verrückt geworden, denn ſie hörten ihn im Hauſe herumraſen wie toll und alle Minuten wäre er an der Haustüre erſchienen, um die weggefahrene Frau Gemah⸗ lin zu fragen, wo ſein Hut ſei, wo ſie den Schlüſſel zur Reiſetaſche hingelegt habe und als er ſchließlich in Wachtmeiſter⸗Geſchwindigkeit aus demn Hauſe jagte, blieben ſämtliche Türen ueid Fenſter weit offen ſtehen. Die Eiſenbahnbeamten und Gepäckträger des Bahnhofes waren einigermaßen erſtaunt in dem Augenblicke, da ſich der Zug in Bewegung ſetzte, einen erhitzten Mann mit glühend rotem Ge⸗ ſicht und offener Weſte auf den Perron ſtürmen und ſtürzen zu ſehen, dem der Hut ſchief im Nacken ſaß und deſſen unverſchloſſene Reiſetaſche auf⸗ und zuklappte, wie ein wahnſinnig gewor⸗ dener Fenſterladen. Er hielt einen Hausſchlüſ⸗ in der Hand und ballte in grimmigem Grolle ie Hand gegen ſeine Frau, die, ſich aus einem Kupee zweiter Klaſſe gemächlich herauslehnend, ihm zum Abſchied wie zum Hohne mit dem Taſchentuche winkte, während er in ohnmächti⸗ geen Zorne das Nachſehen hatte in eine war da er im hatte a Schwei ben. E und we unſd M Er ſcha⸗ Weib konnte Weithir all, wo opfert h Loben. Der e Tod ihr ter glei Wenn birges Grenze füllt, re Kellern. in ſtillen dunklen auf der der Wei In di fachen? 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Sein „ dann zu einem ürde, den er ihm, s Entgelt leiſten ßte, worauf der ejahte wieder, in⸗ einem von dem eidenen Taſchen⸗ gegen die guten wohl herablaſſen, hierauf, er habe in Nürnberg zu⸗ Fuhrleuten nicht cher ſeien, wie er im Verſand des entſchließen kön⸗ einen redlichen fen wage, einen ibe, bitte er ihn, Reiſewagen zu genannten Per⸗ n Abrahams in d, die der Jude e, daß ihn das zeichne, ehre, es utes Verſteck im ſeiner Chriſten⸗ n der Jude ſich ſſen, lud er den ehhändler“ noch d und ließ den nswünſchen da⸗ t, als die Kutſche von Wegelage⸗ mman das Ver⸗ ſtbaren Ladung er den Räubern ehrte nicht um, innen:— Augs⸗ ärliche wie ver⸗ er Koffer in die n öffnete, griff ne, wie er ſich Zeter und Mor⸗ urgiſche Stadt⸗ ib ſeines Her⸗ Stiefel nicht r unglückliche dem er ſich mit ſeinem Bett!“ nn, du haſt ihn orten hatte er inke.„Ich hatte icken“. die Droſchken ahl:„Pauline, nicht geſehen?“ trück,„ade!“ rief ſie ihm zu: inks hinter der ſeine magere Ehehälfte ver⸗ ätten geglaubt, ückt geworden, erumraſen wie mder Haustüre Frau Gemah⸗ i, wo ſie den habe und als geſchwindigkeit imtliche Türen päckträger des rſtaunt in dem ewegung ſetzte, nd rotem Ge⸗ erron ſtürmen Hut ſchief im ene Reiſetaſche iſinnig gewor⸗ 'n Hausſchlüſ⸗ unigem Grolle ich aus einem erauslehnend, hne mit dem in ohnmächti⸗ Dier alte Ho Weit hinten in den Bergen war durch Jahr⸗ bunderte und Jahrtauſende nichts als die Erde mit ihrem Wald und ihrer Quelle und der Hienmel mit ſeinen Wolken und ſeinem Wind. In dieſer Einſamteit ging das Leben nach ſei⸗ nem ewigen und unveränderlichen Geſetz. Da brachen die Bäume und wuchſen wieder neu, die Quelle rauſchte und der Wind und der Himmel und die Erde blieben wie ſie immer dgeweſen waren! Da einmal in der Zeit des aufgehenden Jay⸗ res, als der Sturm zu neuee Leben durch alle Täler brauſte und der Wald aus ſeiner ewigen Jugend ſich wieder erneuerte, kam der erſte Menſch in dieſe wilde und wegloſe Welt. Dort wo die Quelle war, ſah er ſich um und als er getrunten hatte, ſtieß er ſeinen Stab in die Erde und richtete ſich mit geſchickten Händen eine Hewſtelle. Auf dem entfachten Feuer be⸗ reitete er ſich vor der einbrechenden Nacht ein einfaches Mahl. Das war am erſten Tag und aus dem einen Tag wurden viele. Der einſame Menſch baute ſich eine Hütte und ging nicht mehr. In müh⸗ ſamer Arbeit ſchlug er die Bäume und rodete den Wald. Schritt um Schritt und von einem Tag zum anderen wuchs das gewonnene Land. Geſäubert von Steinen und Wurzeln und Moos lag die alte unberührte Erde. Mit Schweiß wurde jede Scholle gedüngt und Schwielen wuchſen dem grabenden Bauern in den Händen. Wind und Wetter zeichneten ſein Geſicht, das Wild war ſeine Nahrung, die Ar⸗ beit ſein Leben, die Jagd ſeine Erholung. Nachts lag er in ſeiner kleinen Hütte, ſah durch das Aſtgeflecht die Sterne wandern, erwägte das werdende Jahr und träumte von ſeiner erſten Ernte. Ehrfürchtig ſäte er ſeinen kleinen Acker, dann ſah er bei ſeiner Arbeit das Korn wachſen, und dantbar in ſeinem einfachen Ge⸗ müt ſchnitt er ien Herbſt die reife Frucht. Mit Arbeit und Mühe ging das Jahr zu Ende und das neue kam. Größer war der Acker für die neue Saat und zuverſichtlicher ging der junge Säer. In der Mitte des Jah⸗ res verließ der Bauer ſeine Stätte für einige Tage, und als er wiederkam, ging an ſeiner Seite ein junges Weib. Jetzt ſtanden ſie zu zweit, wo vorher nur einer war und ſie ſorg⸗ ten und mühten ſich gläubiger. Mit Eiſen und Feuer gewannen ſie dem Wald ihr Eigentum ab, und das Land mehrte ſich. Sie bauten die Hütte größer, ſchafften Raum für Früchte und Tiere und hatten ein zufriedenes Leben. Und übers Jahr lag in der Wiege das erſte Kind. Da war das Glück eingekehrt und die zwei Menſchen wußten, daß kein Schweiß vergebens gefloßen war und ier Zukunft vergebens fließen wird. Bald ſtand ein feſtes Haus aus Holz und Lehm, und Rinder und Schweine waren da und der Speicher lag voll Korn. Und auf das erſte Kind folgten andere Kinder. Auch andere Menſchen kamen, bauten ſich eigene Häuſer und rodeten ſich neue Felder. Der Wald war weit und hatte Reichtum für viele. Der erſte Bauer war den aaideren der Ratende und Helfende, aber auch der Befehlende. Man lebte in einer geordneten Gemeinſchaft und ſein Wort war das erſte Wort und alle gehorchten, wenn er im Sinne des ganzen Dorfes ſprach. Er hatte als Erſter dieſe Erde betreten und ſein Schweiß hatte ihm hier das erſte Anrecht erwor⸗ ben. Sein Hof wuchs groß und ſtattlich aus und war der erſte im Dorf. Er hatte Knechte unſd Mägde und eine blühende Schar Kinder. Er ſchaute in ſeinen alten Jahren neben ſeinem Weib zufrieden auf ſein Leben zurück und konnte ſich freuen an dem, was er erreicht hatte. Weithin lagen die fruchtbaren Aecker und über⸗ all, wo er Schweiß vergoſſen und Mühe ge⸗ opfert hatte, war ein blühendes und fruchtbares Loben. Sein Haus war geſichert. Der älteſte Sohn trat an ſeine Statt, als der Tod ihn abrief. Das junge Weib war der Mut⸗ ter gleich und im Haus und in den Feldern ging das Gedeihen in alter Weiſe fort. Mehr als da ſtarben wurden geboren, reicher als die Mühe und der Schweiß wurden die Ernten. Imaner löſte der Sohn den Vater ab und das Alte wuchs wieder in eine neue Jugend. Ein Weib folgt dem anderen Weib in der Arbeit und in der Liebe, gebar Kinder, mehrte das Haus und ſorgte mit ihrem Mann um das ge⸗ liebte Eigentum. Von einer Generation zur an⸗ deren durch Jahrzehnte und Jahrhunderte wuchs dieſes Leben. Immer reifte das Korn und ienmer wuchſen die Menſchen. Alle die da waren, mühten ſich mit heißem Schweiß um die alte Erde, jede Ernte forderte Geduld und Ar⸗ beit und zu jeder Saat mußte der Acker neu bereitet werden. Die Erde wußte um alle, die über ihr gingen, ob ſie Bauer waren oder Knecht. Sie nahm ſie auf im Tode, wie ſie die Lebenden genährt hatte und ſo, wie ſie den Samen aufnahm, und nur ſie wußte von dem Wiederkeimen und dem Wiederkehren, wenn die Menſchen ſtanden und in ſtiller Trauer die Hände falteten. Je größer die Zeit wurde, um ſo größer wurde die Zahl derer, die dieſer Erde gehörten, ob im Leben oder ſchon im Tod. Es war ein unüberſehbarer Reichtum an Geweſenem und Werdendem in jedem Acker vereint und Mühe und Glaube und Schweiß und Blut lebten da⸗ rin. Wenn man das Haus und die Scheune niederbrach, weil ſie zu alt geworden waren und wieder aufbaute, die Erde war immer noch, wie ſie geweſen war. Selbſt wie ein Weſen trug und verſtand ſie die Ihren und war wieder ein Stück von ihnen, wenn ſie dort pflügten und ſäten, wo der erſte Bauer ſchon geſät hatte. Aber einmal kam das Blut dieſes Geſchlech⸗ tes, das wie von ewigem Leben ſchien, auch in ſeine letzte Stunde. Seine Fruchtbarkeit hatte ſich ausgeſtrömt, und auch die tägliche und ſtündliche Nähe mit der alten unerſchöpflichen Erſe erbrach den verſiegten Born nicht mehr. Der letzte Bauer trug ſeine Kinderloſigteit jahrelang in einer ſtumanen Geduld. Wenn er Eine Erzöhlung von Wilhelm Trunłk gangenen. So wurde die Arbeit ſchlechter getan, zumal der Bauer nicht mehr darüber wachte, der prächtige Hof verwahrloſte, weite Felder lagen oft brach und verwilderten. Wenn er in beſinnlichen Stunden dieſe Zuſtände erkannte, haderte er mit ſich ſelbſt, doch hatte er keinen Willen mehr für ein anderes Leben, dann trieb ihn ſein Elend aus dem Hauſe, und er kaen oft tagelang nicht mehr heim. Draußen wurde mehr verſpielt und vertrunken, als daheim zu⸗ grunde ging. Das führte den Hof unheimlich ſchnell bergab. Die Gebäude zerfielen, die Ställe ſtanden leer, und die Aecker, ehemals ein Stolz für die ganze Gemeinde, trugen nichts mehr. Die Frau verbarg unterdeſſen alle Selbſtvorwürfe hinter einer raſtloſen Sorge, aber ihre zwei Hände konnten nicht vollbringen. was ehedeen von zwanzig ued mehr vollbracht worden war. Da kam der Bauer einmal nach einem tage⸗ langen Treiben in tiefer Sommernacht heim. Auf dem ſchmalen Weg in ſeinen eigenen Fel⸗ dern kam die Erſchöpfung über ihn und er fiel wie ein Sack in ſein kümmerliches Getreide. Zwiſchen Nacht und Morgen geſchah viel an dem verirrten Menſchen, von dem er nie ein Wort ſagte, das ihn aber vor dem eigenen Untergang rettete. In dieſen Stunden kam die Erde über ihn mit aller Urgewalt und ſie und alle, die ihr ſchon gedient hatten, hielten Ge⸗ richt über den, der ſchuldig geworden war an ihrem Leben und ihrer Vergangenheit. Es war kein Traum und kein waches Erleben und doch eine Wirklichkeit, die er erkannte und die ſtärker war als er. Am nächſten Morgen tat er bei ſeiner Frau eine ſtumme Abbitte, richtete den alten Pflug, ſpannte das letzte Paar Ochſen ein und fuhr hinaus und pflügte. Von jetzt an gehörte er wieder der Arbeit mit Leib und Seele, und er lebte ſeine Tage in Mühe und Sorge hien, wie ſeine Väter und der erſte ſeines Blu⸗ tes. Er liebte die Erde wieder, und dieſe Liebe trieb ihn, zu ſchaffen. Wenn er um ſeinen Erben Heldisches Cied/ h. von⸗ Einer geht und ist der Held, und die ondern folgen gern, schteiten ſmnit ihm durch dos Feld, streiten unferm gleichen Stern, folgen in die Ewigkeit, frogen nicht nach leid und ſod, denn sein Wort ist ihre Zeit, seine Taten sind ihr Brot. Einer geht und ist der Held, seines Volkes Herr und Knecht, und wie er die Fahne hält, wercden Schwor und Fluch zum Recht; und er spticht es in die Zeit ehern wie ein Gongebol, und es flieht vor ihm dos Leid, und es sirbf on ihm der Tod. ſeine Ernten und ſeine Erde ſah, ſah er das Leben ſeines Geſchlechtes und ſein Glaube. wurde wieder ſtärker und er konnte kein Unter⸗ gehen begreifen. Und doch war ſein Leben ein anderes als das ſeiner Erde. Als es endlich für ihn gewiß war, daß er der letzte ſeines Blu⸗ tes ſein mußte, überkam ihn das mit einer erſchrechenden Troſtloſigkeit, daß er ganz aus ſeiner Art fiel. Die Arbeit war von nun an nicht mehr Sinn und Inhalt ſeiner Tage. Er wußte bald bei keinem Tun, wozu das noch nutzen ſollte uand vor Fragen und Zweifel und Geidanken wurde er mutlos vor jeder neuen Arbeit. Statt zu ſorgen, ging er müßig ſeiner Bequemlichteit nach. Sein Weib ließ er ſein Unglück grauſaen entgelten, und er hielt ſie ärger als eine Magd. Es kam ein böſes Leben ins Haus, das vom Geſinde eher erkannt war als vom Bauern. Knechte und Mägde gingen davon, wenn er zu hadern anfing und andere kamen, die ſoviel weniger taugten als die Ge⸗ ſann, dann wußte er, daß die Erde ſelbſt, ſo wie bei anderen das Blut, ihn und ſein Leben bewähren und weiter wirken laffen würde, wenn dieſes Leben einmal recht gelebt war. Jeder Schweißtropfen und jeder Schritt ging auf eine Weiſe in die Erde ein und wurde zur Kraft in ihrer Kraft, und ſein Tun mußte ein⸗ mal, wenn der Hof wieder reich und geordnet und er nicht mehr war, als Geiſt und innerer Elan in allem, was zu dieſem Hof gehörte, wei⸗ terwirken, wie heute noch der Geiſt der Alten in der Erde wirkſam war und ihn zur Pflicht ge⸗ rufen hat. Da verkörperte ſich für ihn und be⸗ kam Leben all das, was ehedem nur Sache und tot war. Der Hof erſchien ihm als ein Weſen. das er mit ſeinem Leben zu ſtärken hatte und der Hof war ſein Erbe. Es dünkte ihm jetzt gleich, ob ein Fremder oder ein Sohn einmal zum Bauer wurde, wo er jetzt noch Bauer war. Der Hof war größer und ſtärker als er und jeder. Darin lebte der ſtille Zug der Fruchtbarteit und der konnte nicht mehr unterbrochen werden, wenn er ihn nicht unterbrach. Wer da Bauer wurde, der mußte es auch ſein, wie alle Vorderen es geweſen waren. Das war bei ihm jetzt ein Vertrauen, wie man . auf die Erde und den Himmel vertrauen ann. Seine Jahre waren für ihn zu klein, um das zu erreichen, was in ſeinen Plänen gedieh. Ein fleißiges und ſtrebſames Geſinde kehrte wieder ein und ein frohes Leben und eine glückliche Arbeit füllten das Haus und die Weiten. Bauer ned Bäuria hatten ihr Unglück überwunden, und ſie ſchafften nebeneinander und fürein⸗ ander, froh und ſtill. Sie waren für alle ein Vorbild und für alle wie Eltern. Bald war der Hof wieder ſtattlicher und reicher als er einſt geweſen war. Vom beſinnlichen Weſen des Bauern ging eine ernſte Zufriedenheit aus, und was er unternahm, war ſchon von Anfang be⸗ ſonders geſegnet. Als der Bauer alt und müde war, übernahm ein begabter und rechtſchaffener Knecht den alten Hof, als wenn er der Sohn wäre. Ein lunges Weib zog auf und Kinder wuchſen wie⸗ der heran mit kecken Augen und geſunden Glie⸗ dern. Das Leben war wieder jung und hatte eine Zukunft. Der alte Bauer hegte die Kinder gleich eigenen Enkeln, obwohl ſie das nicht waren. Er erlebte es noch wie ſie in die ſtarten ahre und in die Arbeit hineinwuchſen und tätig ihr Anrecht an dieſe Erde vewienten und Glieder dieſes Hoſes wurden. Es war ihm oft ſelbſt nicht mehr bewußt, daß er unter fremden Menſchen lebte. Sie gehörten jetzt dieſem Hof ihm darum ſo nahe wie das eigene ut. Sein Tod war wie jede Ernte ein beſonderes Ereignis in der großen dauernden Fruchtbar⸗ keit und nachher ging das Leben wieder weiter. Auf dem Hof gedieh es, wie es auf der frucht⸗ baren Erde gedeihen muß. Die Jahre reihten ſich aneinander voll Arbeit und voll Glück. Man pflügte und ſäte nach ewiger Weiſe. Die Söhne ſtellten ſich wieder dahin, wo die Väter geſtan⸗ den waren. Die Generationen folgten anein⸗ ander, die Alten ſtarben, die Kinder wurden geboren und wuchſen in ihre Zeit. Knechte und Mägde kaenen und gingen und viele wurden att dazwiſchen. Nur die Erde blieb ſo wie ſie ge⸗ weſen war, und für ſie gab es keine Zeit. Blühen und Reifen war ihr Blutſchlag und der verſiegte nie. Sie blieb ſtärker als alle Menſchen, die über ſie gingen, und alle die gingen, mußten ihr dienen. In ihr lebte ein Geiſt, den alle ſpürten und der allen befahl, wenn ſie nur einmal den Pflug geführt oder einen Sommer lang ihre Reife erlebt hatten. Der alte Bauer und alle die vor ihm waren längſt vergeſſen, doch immer noch ging ſein und ihr arbeitsſames Weſen in allen Furchen und auf allen Wegen um. Es geſchah auch wieder, daß nach langen Zei⸗ ten ein anderes Blut Herr wurde über den ſtolzen Beſitz und es geſchah oft, daß Keiechte und Mägde mit böſen Sinnen ihr Jahr be⸗ gannen, aber ſie wurden gleich und gut und ehrbar unter dieſem Willen, der hier allen Din⸗ gen innewohnte. Gewiß ging einer ſtärker und ein anderer müder durch dieſes Leben, aber zum Frevler an dieſer Erde und ſchuldig an dieſer großen Vergangenheit konnte keiner mehr werden. Alle, die das Brot dieſer Felder aßen, wurden in ihrem eigenen Geiſt von einem Geiſt gehütet, den ſie ſelbſt nicht kannten. Der ein⸗ zelne und ſein Glück galten nichts. Jeder war nur ein Glied und was war, war nur für den Hof und ſeine Dauer. Nicht von den Eltern zu den Kindern und nicht von Mund zu Mund in der Ueberlieferung pflanzte ſich die Art der Menſchen zu ſein und zu ſchaffen fort, größer war jenes Dauernde, das in den Aeckern und in Haus und Scheune immer wach, aber unver⸗ ändert und die Menſchen ſo machte, wie ſie ſein mußten. Dieſes wurde ſtärker an jeder Ernte und an jedem Tod. Schon die Kinder fühlten davon und wuchſen ſicher und ernſt in ihr einfaches Leben, und das Vertrauen begleitete ſie, daß für alle Zukunft das glückliche und gedeihliche Leben kein Ende nehmen kann. Der Hof wird ſtehen und bleiben, ſolange die Erde bleibt. Pfõlzische Weinsagen/.Sl ooe Wenn zur Zeit der Weinleſe längs des Ge⸗ birges von der nördlichen bis zur ſüdlichen Grenze der mütz fröhlicher Zubel das Land er⸗ füllt, regt und bewegt es ſich in Keltern und Kellern. In den Fäſfer rumort und raunt es in ſtillen Nächten: unruhige Geiſter beleben die dunklen Kellergewölbe, daß man es draußen auf der Straße 5 f kann—:„Es rühret ſich der Wein im Faß“, ſingt Goethe. In dieſer Zeit leben und blühen die mannig⸗ jachen Weinſagen neu auf. Gerne reden die Alten zu den Kindern von den Myſterien der Weingeiſter, die ihr geheimnsivolles Treiben in den bauchigen Fäſſern üben, von den geſpen⸗ 183 Küfern, die über den Fäſſern ſitzen oder ie Keller durchſtreifen, in welchen ſie bei Leb⸗ zeiten ihr Weſen mit der Weinverfälſchung ge⸗ trieben hatten. Indeß die Frauen daheim von der Weinroſe erzählen, die in der Mitternachtsſtunde des Heiligen Abends in voller Pracht aufblüht und das kommende Weinjahr verkündet, gehen die Männer im Wirtshaus dem heimtückiſchen Wein, geiſt“ Dafp de zu Leibe. Wie viele haben ſchon die Gewalt des Geiſtes zu Deidesheim zu ſpüren bekommen und ſind von ihm niederge⸗ worfen worden. Und doch treibt es jeden immer und immer wieder dieſes ſtarken Geiſtes Kraft u verſuchen, der brauſend und tobend in den hüſteren Gewölben ſeiner Erlöſung harrt.— War da auch einmal ein biederer Schuſter von der Heide nach Deidesheim zugezogen, der an den„Geiſt“ nicht glauben wollte und eine Wette von hundert Gulden einging, daß er ſich dem Geboaltigen zum Kampfe ſtellen und entweder egen werde— oder untergehen. Geſiegt hatte 5 Mann nicht. Aber wacker hatte er ſich ge⸗ alten. Einmal von dem Geiſt unſanft zu Boden geworfen, trieb ihn ein magiſches Gelüſt ſtets zu neuem Kampfe, ſo lange, bis man ihn als blutarmen Landſtreicher in den ſchmuck⸗ loſen Sarg legte. Immer trägt der„ſiegreiche Pfälzer“ den Sieg davon, alles vor ſich niederwerfend und zur Huldigung zwingend, was ſich ihm ent⸗ egenſtellt. Die Macht und Größe der alten Urpfalz, die Kurfürſt Friedrich der Siegreiche aus den Niederlagen ſeiner Feinde aufbaute, ging in den Sturmjahren der Franzöſiſchen Re⸗ volution unter, ſein Heldengeiſt iſt gebannt und ſeine Taten leben nur noch in der Erinnerung fort. Aber der Geiſt des anderen„ſiegreichen Pfälzers“, der Geiſt des feurigen Wei⸗ nes wirkt fort in allen Ländern. In gläſernem Turniergewande tritt er kampffroh in die Schranken oder zur Schlacht gerüſtet in höl⸗ zernem Panzer mit eiſernen Reifen beherrſcht er das Kampffeld, in ſprühendem Feuer und toller Kühnheit kein anderes Blut vergießend als ſein eigenes. Von einem ſolchen Turnier, in dem es hart auf hart ging, erzählt uns eine alte Ueber⸗ lieferung: Der„Saufkampf“in Wachenheim ſteht ſelbſt im Buch der Geſchichte geſchrieben, und ein Dichter kam von jenſeits des Ozeans, um ihn in einem Roman zu verherrlichen.— Lebte da auf der Limburg ein Abt, dex als trefflicher Zecher im ganzen Römiſchen Reiche berühmt war. Eines Tages trat der über⸗ mütige Kuttenträger vor den Bürger Klaus Stepphuhn hin und gab ihm zu verſtehen, daß er ſeine Wingerte zehntfrei haben könnte, falls er ihn unter den Tiſch trinken ſollte. Gewinne aber er, der Abt, ſo müſſe der Bauer ohne jeg⸗ lichen Lohn vierzehn Stunden täglich im Klo⸗ ſter arbeiten— hundert 355 5 In Wachen⸗ eim, wo die Mönche der Abtei ihren Münzhof atten, wurde der„Kampf“ ausgefochten. Scheinbar hatte der Abt ſeinen Gegner unter⸗ ſchätzt, denn der konnte ſchon„einen Stiefel voll vertragen“— wie man hierzulande ſagt— und hatte dem Kuttenträger tatſächlich ſo zu⸗ geſetzt, daß der ſchon unterm Tiſche lag, wäh⸗ rend er noch aufrecht ſtand, wohl mächtig ſchwankend, aber immerhin noch auf den Bei⸗ nen. Der tapfere Winzer hatte die Wette ge⸗ wonnen und ſeine Weinberge frei von allen Laſten getrunken. Ueber den berühmten pfälziſchen„Dorſcht“ ließen ſich Wunderdinge erzählen— und wer⸗ den vielfach zur Genüge auch berichtet. Auf der jetzt in Ruine liegenden Großarns⸗ burg, die ſich an der elſäſſiſch⸗lothringiſchen Grenze über dem Bärental erhebt, lebten einſt die Fäßler von Arnsburg, die den edlen Rebenſaft ſo liebten, daß ſie auf dem Helm ein gelbes Faß mit roten Reifen, darxauf einen Pfauenſchwanz als Helmſtrauß führten. Ungezählte Fuder ließen die Ritter auf die 3 ſchaffen. Durch ihren vorzeitigen Tod jedoch blieb der Wein meiſt ungetrunken. Darum ſollen nach der Volksſage im Keller zu Arnsburg ſchon ſeit Jahrhunderten mächtige vollgefüllte Weinfäſſer liegen, welche die wacke⸗ ren Kumpane hier hinterlaſſen haben. Aber noch niemand konnte in dieſes Gewölbe ein⸗ dringen und die feuchten——8 heben. Gibt es aber ein gutes Weinjahr, ſo quillt ſüßer Rebenduft aus dem Felſenboden und verbreitet ſich rings um das Schloß. In ſtillen, lauen Sommernächten wollen Waldhüter und Köhler oft einen Lichtſchein um die Burg fenitem und laute Reden und klirrenden Waffenlärm ge⸗ hört haben. Hinzutretend ſchauten ſie viele Rit⸗ ter und Knappen im Schloßhof auf rohgezim⸗ merten Bänken um lange Tiſche ſitzen, immerzu aus großen Krügen trinkend. Faſt in allen Weingegenden der Pfalz gab es lange Zeit hindurch vor dem„Herbſten“— wiſſe Vorzeichen, die auf gute oder ſchlechte Weinernte hindeuteten. Beſonders der uralte Weinklopper machte ſich da und dort in den Kellern bemerk⸗ bar. An vielen Orten vollführte dieſer Geiſt einen Mordsradau; man hörte Geräuſche von ſolcher Stärke, als wenn mit einem ſchweren Hammer gegen die Wände geſchlagen worden wäre. Der Weinklopper(Weinklopfer) will die dicken Kellermauern ſprengen— hieß es— um Platz zu ſchaffen für einen guten Herbſt! Darum wurde ſein Klopfen vom Weinbauer immer gerne gehört, wie man umgekehrt eine Miß⸗ ernte befürchtete, wenn er ſich nicht hören ließ.“ Auf großen Gütern, insbeſondere auf ſol⸗ Airg die dem Staat, der Gemeinde oder der irche gehörten, ſchreckte in gewiſſen Nächten das rollende Weinfaß die Leute aus dem Schlaf. Ein großes Wenfh wurde über den Hof auf die Straße gerollt, mit ſo viel Gepolter, daß es weithin hörhar war. Nur das Faß konnte man ſehen, nicht aber den, der es bewegte und lenkte. Das Volk er⸗ klärte ſich die und andere Exſcheinungen ſo: Ein ungetreuer Verwalter hätte vor Zeiten ſeine Herren beim Weinkauf ſo betrogen und übervorteilt, daß er zur Strafe im Grab keine Ruhe finden könne und nächtlicherweile die mühſelige Arbeit des hen wüffe. ausführen und in den Kellern umgehen müſſe. Vielerlei Sagen und Märchen und Geſchich⸗ ten, die Mögliches und Unmögliches über den Wein und ſeine„Geiſter“ berichten, werden auch heute noch vom Volke gerne erzählt und leben fort und fort. Die Rivalen Der Arzt Tiſſot und der Geſchichtsſchreiber Gibbon liebten beide die ſchöne Lady Forſter. Kein Wunder, daß ſie ſich oft ſtritten und ſogär in der Oeffentlichkeit ausfallend gegeneinander wurden. „Wenn Lady Forſter durch Ihren Blödſinn, den Sie verzapfen, krank geworden iſt, werde ich ſie wieder heilen!“ erklärte der Arzt großſpurig. „„Und wenn ſie an Ihren Rezepten geſtorben iſt“, antwortete der Geſchichtsſchreiber,„dann werde ich ſie unſterblich machen!“ — Hcroringos reisen naqipatlagonien Ein Reisebericht von Dr. Hanns Dussel, Valdivia(Chile) — Schluß Sternwarte mit drehbarem Dach Spät am Abend, es iſt ſchon völlig dunkel geworden, erreichen wir das Anweſen eines böhmiſchen Grafen, der ſich in dieſer Wildnis feſtſette, nachdem ihm die tſchechiſche Regie⸗ rung ſeine Güter und drei Paläſte in Prag konfisziert hatte. Kaum haben wir abgeſattelt, da hören wir ſchon das freundliche„Guten Abend, meine Herren!“ des Grafen, der von zwei Spürhunden begleitet, die Flinte über der Schulter von der Haſenjagd zurückgekehrt iſt. Bereits die hohe Radioantenne vor dem Haus hat unſere Verwunderung erregt; aber wie groß iſt erſt unſer Staunen, als wir das Ar⸗ beitszimmer betreten und eine große moderne Bibliothet entdecken. Ein hoher Schrank iſt mit den neueſten Erſcheinungen über das Ge⸗ biet der Aſtrophyſik angefüllt. Durch einen Sei⸗ tengang führt uns nun unſer Gaſtherr in ſeine Sternwarte mit drehbarem Dach und einem Zeißteleſtoy neueſten Modells. Das hätten wir wahrhaftia in dieſem verlaſſenen Winkel Süd⸗ amerikas mitten im Urwald nicht erwartet. Bis tief in die Nacht hinein ſitzen wir mit dem Grafen zuſammen, der uns von ſeinen wiſſen⸗ ſchaftlichen Arbeiten, von ſeinen Weltreiſen und dem Aufenthalt an den erſten Höfen der Welt erzählt. Auch das Gebiet der Politik wird natürlich berührt. In dem Bewußtſein, heute wieder mit Stolz auf unſer Vaterland ſchauen zu können, ſinken wir totmüde auf unſer Lager. Der nächſte Tag führt uns auf Wegen, die dieſen Namen mit ruhigem Gewiſſen nicht mehr verdienen können, durch die enge Fels⸗ ſchlucht des Rio Blanco hindurch. Nicht weni⸗ ger als 32 Mal müſſen wir den Fluß über⸗ aueren. Wohl einige Dutzend Pferdegerippe konnten wir am Wege liegend feſtſtellen. Die armen Tiere ſind ſicherlich im Winter im Sumpfe ſtecken geblieben oder konnten in dem hohen Schnee vor Erſchöpfung nicht mehr wei⸗ ter kommen. Gerade kein günſtiges Omen für unſere Weiterreiſe! Wenn meinem Pferd etwas zuſtößt,— ich möchte nicht gerne dieſen Weg zu Fuß wieder zurücklegen. Aber aigantiſch iſt dieſe Landſchaft! Im Vergleich zu den Alpen iſt alles wilder, ins Ungemeſſene geſteigert! Die Gegenſätze ſind bedeutend ſtärker ausge⸗ prägt, Liebliche Täler und ſchöne, weiche Hal⸗ den, die zum ſüßen Nichtstun einladen, würde man hier vergebens ſuchen. Schroff abweiſend ſchauen dich die verkohlten Baumſtümpfe eines kürzlichen Waldbrandes an. Dahinter erheben ſich drohend die kahlen Felswände der Hoch⸗ kordilleren. Immer höher führt uns der Weg hinauf. Der Pflanzenwuchs wird ſpärlicher. Ein ſchneidender Wind weht trotz des klar⸗ blauen Himmels von der Höhe herab. Wir ſchauen ſchon ſeit Stunden nach einer geeig⸗ neten Lagerſtätte aus. Endlich, kurz nach einer ſcharfen Biegung des Fluſſes, der ſich teilweiſe, trotz ſeiner ſchon ſtark verringerten Waſſer⸗ menge in noch ganz beachtlichen Kaskaden zu Tale ſtürzt, bemerken wir eine kleine Hütte in einem umzäunten Gelände. Auf einem ab⸗ geſchälten Stamme leſen wir, mit Holzkohle ge⸗ ſchrieben, die Warnung, nicht zu nah an die aus Lehm und Holz verfertigte Seitenwand heranzugehen, da dieſe ſtark baufällig ſei. Kein Wunder, daß es den„Indios“, die vor uns in dieſer Hütte hauſten, nicht gerade roſig er⸗ gangen ſein mag. In dieſer Steinwüſte finden kaum die Pferde kärgliche Nahrung, noch viel weniger eignet ſich das Land zum Anbau irgendwelcher Nutzpflanzen. Schnell wird noch Joneko mal Die Japanerin Joneko Imaguchi, eine 35jährige Ehefrau, hat es möglich gemacht, dem ungeheuerlichen Schickſalsſchlag zum Trotz, der ihr beide Arme raubte, eine hervorragende und allgemein anerkannte Malerin zu werden, Die Ausſtellung, die ſie augenblicklich in Tokio von ihren Arbeiten veranſtaltet, hat bei Preſſe und Publikum reſtloſe Bewunderung erregt. Ihre künſtleriſche Begabung kam ſchon vor der ſchau⸗ derhaften Kataſtrophe zum Vorſchein, als ſie noch im Beſitz ihrer Hände und Arme war. Joneko Imaguchi iſt das ſiebente Kind eines armen Reisbauern, der ſeine Tochter nach Tokio gab, um ſie zur Geiſha ausbilden zu laſſen. Die Geiſha⸗Schülerinnen werden in Geſang und Tanz, in der Dichtkunſt und in der Malerei unterrichtet, und Jonekos Lehrmeiſter ſtellte ſchon ſehr bald eine auffallende künſtleriſche Be⸗ fähigung bei dem Kinde feſt. Als es einmal beſuchsweiſe kurze Zeit lang in ſeinem Elternhauſe weilte, geſchah das erſchüt⸗ ternde Unglück. Der eigene Vater hackte ſeiner Tochter in einem plötzlich ausbrechenden Wahn⸗ ſinnsanfall beide Arme ab. Er kam in eine Ir⸗ renanſtalt; die kleine Joneko lag aber über ein Jahr lang im Krankenhaus. Sehr langſam beſ⸗ ſerte ſich ihr troſtloſer Zuſtand, wohl, weil ſie die ſeeliſchen Erſchütterungen nur ſchwer über⸗ wand. Als Joneko dann als armloſes Mädchen von den Aerzten entlaſſen wurde, ſah ſie ſich vor die Notwendigkeit geſtellt, auf irgendeine Weiſe ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Immer wieder umkreiſte ihre Phantaſie die Hoffnung, ſich trotz aller körperlichen Behinderung künſt⸗ leriſch betätigen zu können. Und da kam ihr eines Tages der Einfall, der entſcheidend für ihr Leben ſein ſollte, der Gedanke zu malen, in⸗ dem ſie den Pinſel mit den Zähnen führte. Die erſten Verſuche mißlangen kläglich, aber ein Stück unſeres zu einem erſtaunlich billigen Preiſe gekauften Hammels über dem ofſenen Feuer gebraten und Waſſer für den unent⸗ behrlichen Maté aufgeſetzt; denn Maté erſetzt das fehlende friſche Gemüſe bei den ungeheuren Fleiſchmengen, die man in Patagonien vertilgt. Die Nacht war weniger angenehm. Es blies durch ſämtliche Ritzen und Fugen, obwohl am Abend zuvor noch alle Oeffnungen unſerer altersſchwachen Behauſung mit Blätterwerk querungen. Der Wind wird jetzt ſo ſchneidend, daß man die Hände unter dem„Poncho“ noch in ſeine verfügbaren Taſchentücher einwickelt und von hier aus ſein Pferd zu leiten verſucht, Auf dieſe Weiſe erreicht man ſchließlich unter manchen Stoßſeufzern die Paßhöhe. Man iſt in dieſem Land der aroßen Gegenſätze doch nie vor Ueberraſchungen ſicher. Ausgerechnet hier auf dem Paß, wo man es am wenigſten ver⸗ muten ſollte. befindet üch wieder einmal ein Am lLogo Buenos Altes und Reiſig verſtopft worden waren. Einer nach dem anderen kroch nach Mitternacht in ſeinem Schlafſack tief in Decken gehüllt wie eine wie⸗ dererſtandene Mumie an das wärmende Feuer heran. So lag man die nicht mehr enden⸗ wollende lange Nacht hindurch als Häuflein Elend da, halb ſchmorender Schinken, halb Gefrierfleiſch! Derſchwierigſte Teil der Reiſe Unangenehme Nacht, böſes Gewiſſen und dunkle Vorahnungen hatten unſern Don Victor früh am Morgen hinnus auf die Pferdeſuche getrieben, nachdem ihm am Abend mehrmals eingeſchärft worden war, daß wir am folgen⸗ den Tag beizeiten aufbrechen wollten, um möalichſt am Abend noch den See zu erreichen. Stunden vergingen. Der Maté war längſt ge⸗ ſchlürft und bereits verdaut. Don Victor kam nicht. Endlich, nachdem wieder eine bange Stunde verſtrichen war, ſprengte unſer Held mit verlegen grinſendem Geſicht hinter der Pferdekoppel auf dem Miniaturexemplar ſeines Streitroſſes heran. Die Pferde hatten ſich in der mondhellen Nacht, von quälendem Hunger getrieben, ihren geeigneten Weideplatz geſucht, Nun konnte alſo der ſchwierigſte Teil unſerer Reiſe beginnen. Wieder ſteiler Aufſtieg auf unwegſamem Gelände über hartes Felsgeſtein, aber diesmal bedeutend weniger Flußüber⸗ ohne Hände Joneko ließ ſich nicht entmutigen. Mit eiſerner Energie und Zähigkeit rang ſie ſich nach und nach anſehnliche Leiſtungen ab. Sobald ſie merkte, daß ſie auf dieſe Weiſe wirklich malen konnte, war ſie von einem Feuereifer beſeelt, dieſe von ſich ſelbſt auserfundene Technik bis zur Meiſterſchaft zu ſteigern. Und der Anſpan⸗ nung all ihrer Kräfte gelang es, die Schwierig⸗ keiten zu überwinden— ihr Fleiß wurde von Erfolg gekrönt. Heute zählt Joneko Imaguchi zu den meiſtverdienenden Frauen Japans. Die Frau, der ein grauſames Geſchick Arme, aber nicht den Lebensmut genommen hat, trägt immer ein Kleid, das ſo geſchnitten iſt, daß ihre Verſtümmelung nach Möglichkeit verhüllt wird. Die Natur hat ſie mit einer Reihe prächtiger Zähne ausgeſtattet, die ohne Anſtrengung den ungewöhnlichen Dienſt verſehen, der ihnen zu⸗ gewieſen wird. Die Ausſtellung, die über 100 Werke der Malerin in den verſchiedenſten Grö⸗ ßen zeigte, hat auch das größte Intereſſe des kaiſerlichen Hofes gefunden, und der Bruder des japaniſchen Herrſchers hat ſelbſt ein Gemälde erworben. So iſt dieſe tapfere Frau, die nicht mit dem Schickſal haderte, ſondern es feſt in die Hand nahm, ein Vorbild für alle jene, die dem Leben ein eiſernes Dennoch abringen müſſen. Die Neise noch Australien Paul wohnt bei einer Perle von Wirtin. „Der Herr Müller hat heute wieder ne Ihnen gefragt“, berichtete ſie am Abend, al⸗ Paul nach Hauſe kommt. „Und haben Sie ihm erzählt, daß ich nach Auſtralien abgereiſt ſei?“ „Jawohl, genau wie Sie mir's aufgetragen haben. Und dazu habe ich noch geſagt, Sie wür⸗ den ſicher erſt morgen abend zurückkommen.“ Sumpf. Die Pferde ſinken bereits bis an den Leib ein. Alſo herunter vom Klepper und ſchnell auf den nächſten in der Nähe liegenden Baumſtamm geſprungen. Von hier aus ſucht man ſich geeignete Steine, Stämme und eini⸗ germaßen tragfeſte Stellen aus, um, das Pferd hinter ſich her ziehend, wieder ſicheren Boden zu erreichen. Dann ſchaut man ſich mit ſchaden⸗ frohem Lächeln an und ſtellt mit Bedauern feſt, daß ſich zwiſchen Schaft und Ledergama⸗ ſchen doch dicke Lehmwulſte eingezwängt haben. Nach dem Paß geht es ſteil abwärts, am Cerro Caſtillo, einem wunderbar ſymmetriſch auf⸗ gebauten Berg vorüber. Spitze, durch den Wind völlig ausgeblaſene Felszacken ſchließen das Hauptmaſſiv ein. Man glaubt einen goti⸗ ſchen Dom mit ſeinen Strebebogen und Fialen vor ſich zu haben. Auch die Landſchaft hat ſich nun vollſtändig geändert und den Charakter einer argentiniſchen Steppe angenommen. Ringsum erkennt man an den übereinander geſchichteten Lagen des Sedimentgeſteins, daß das Gebirge ehemals vom Meere überſpült war. Man hat in 2000 Meter Höhe noch Ammonshörner und verſteinerte Muſcheln ge⸗ funden. Immer weiter geht es abwärts, wie⸗ der an vielen kleinen Gebirgsſeen vorbei. All⸗ mählich hört der Wald ganz auf. Zwiſchen den nackten Felſen, die infolge der Strahlen der untergehenden Sonne fleiſchrot erſcheinen, wächſt nur noch der harte, dunkelgrüne Gras⸗ und der mit ſchwarzen Beeren beſetzte Dorn⸗ buſch(Calafate). Da taucht in eigenartiger Abendbeleuchtung ein Teil des Lago Buenos Aires grünlich⸗blau auf. Dahinter, gleichſam, als wäre ein Schleier davorgehängt, tieſviolett die Berge Chile Chicos, am jenſeitigen Ufer des Sees. Der Horizont färbt ſich nach Oſten hin dunkelrot, wird gegen den Zenith arell⸗ gelb, geht ins Hellblaue und gegen Weſten ins Dunkelblaue über. Eigenartige Farbenſympho⸗ nie am Lago Buenos Aires! Sechs Häuſer in einer Hafenſtadt Je mehr wir uns dem See nähern, deſto ſtärker wird der Wind. Die Pferde müſſen ſchwer arbeiten, um überhaupt vorwärts zu kommen. Man muß ſich feſt in den Sattel klemmen, damit man nicht durch plötzlich auf⸗ kommende Windböen das Gleichgewicht ver⸗ liert und unfreiwillige Bekanntſchaft mit dem harten Erdboden macht. Dazu noch die vielen kleinen Steinchen, die vom Wind aufgewirbelt wie Maſchinengewehrfeuer an die freien Haut⸗ ſtellen praſſeln. Puerto Ibaßez?— Ein hochklingender Name, aber wenig dahinter! Wir können beim beſten Willen nur ſechs Häuſer in dieſer Hafenſtadt ſeſtſtellen, wenn man dieſe„ocasitas“ noch als Häuſer bezeichnen darf. Angenehm überraſcht ſind wir doch darüber, daß die Häuschen durch⸗ weg aus Lehm oder Ziegelſteinen gebaut ſind und keine elenden Blechbuden wie anderswo darſtellen, denn dieſe wären bei dem Tag für Tag wehenden fürchterlichen Wind ſchon längſt in den See geblaſen worden. Im Windſchutze eines Hauſes beginnen nun die Verhandlungen mit den„Eingeborenen“, die eigentlich gar keine„Eingeborenen“ ſind, denn die„Hafen⸗ ſtadt“ iſt ja höchſtens fünf Jahre alt. Unter⸗ kunft, Hotel, Reſtaurant??— Iſt Luxus, gibt es nicht.—„Kann man denn wenigſtens etwas Brot für unſere knurrenden Mägen kaufen?“ —„Brot—? Müſſen Sie ſich irgendwo bak⸗ ken laſſen, caballero.“—„Und wie ſteht es mit dem Futter für die Pferde?“—„Si, senor. Como no. Dort drüben über jenem Berge, un⸗ gefähr zwei Reitſtunden entfernt, gibt es ganz leidliche Weideplätze. Aber in einer halben Stunde nach jener Richtung finden Sie einen „inauilino“, der Heu verkauft.“ „„Zum Glück haben wir ein Empfehlungs⸗ ſchreiben an die Carabinero⸗(Landjäger⸗ Sta⸗ lionen bei uns. Alſo auf, zu den treuen Hü⸗ tern des Geſetzes! Dort finden wir in der Tat eine ſehr herzliche Aufnahme. Für unſere Ge⸗ ruchsorgane ſehr angenehm, durchzieht ein würziger Bratenduft die primitive Küche. Un⸗ abläſſig kreiſt die„bota“, ein Beutel aus Zie⸗ genleder mit Wein gefüllt, in der munteren Runde. Doch es will verſtanden ſein mit die⸗ ſem Teufelsinſtrument umzugehen. Durch einen Druck mit der Hand ergießt ſich mittels einer ſinnreichen Einrichtung ein kühler, durſt⸗ ſtillender Strahl wie ein Brünnelein von dem in etwa einem Meter Entfernung in Stirn⸗ höhe gehaltenen Beutel voll köſtlicher, in die⸗ ſer Gegend immerhin teuren Flüſſigkeit in dei⸗ nen bereits geöffneten Mund. Es gehört ſchon eine gewiſſe Zielſicherheit dazu, um nicht die Naſenlöcher verſehentlich“ auszuſpülen. Bis ſpät in die Nacht hinein tönen deutſche Lieder aus rauher Kehle in die troſtloſe Steppe hin⸗ ein und laſſen den ſchlanken Hals des dort be⸗ reits ſich zur Ruhe niedergelegten Straußes vor Erſtaunen immer länger werden!— Wieder in Puerto Montt Nach drei anſtrengenden Wochen erreichen die vier Patagonienfahrer wieder den ſchüt⸗ zenden Hafen Puerto Montts. Endlich wieder in die Ziviliſation zurückgekehrt!— Kaum einigermaßen erholt, werden ſchon wieder neue Pläne geſchmiedet. Nun ailt es noch den Fudſchijama Chiles, den wohlgeformten Vul⸗ lan Oſorno zu erſteigen. Die Ausſicht, die wir in ſtolzer Höhe von dieſem tückiſchen Berg⸗ kegel genießen, entſchädigt für alle zuvor ge⸗ duldig ertragene Leiden. Ueberall, wo wir auf unſerer Reiſe um den weit ausgedehnten Llanquihueſee noch hinkommen, finden wir freundliche Aufnahme bei deutſchen Sied⸗ lern, deren Väter und Großväter in harter, unverdroſſener Arbeit unter mancherlei Ent⸗ behrungen Breſchen in den Urwald ſchlugen. Hier, wie auch auf Chilos, haben unter den Siedlern der verſchiedenſten Nationen allein die Deutſchen durchgehalten. Heute iſt das fruchtbare Land der Seegegend von Puerto Montt bis weit hinauf nach dem Norden in deutſchen Händen. Die deutſchen Schulen in dieſen Gegenden führen einen verzweifelten Kampf gegen das ſtets anſtürmende, und lei⸗ der teilweiſe ſchon überwuchernde fremde Ele⸗ ment. Möge ein gütiges Geſchick die Früchte deutſchen Fleißes, deutſcher Ausdauer und Zähigkeit vor dem drohenden Untergang be⸗ wahren! Teil des lago Buenos Aires Aufn.: Verfasser(2) Wie 9—75 rene?“ „Wen —2 — i ο⏑— 0W—— — 51 Kontr Löſung Weiß: Schwe 1. Dgi (e4 oder Lehrpro pt vorwärts zu in den Sattel irch plötzlich auf⸗ leichgewicht ver⸗ ntſchaft mit dem u noch die vielen ind aufgewirbelt die freien Haut⸗ klingender Name, unen beim beſten dieſer Hafenſtadt casitas“ noch als nehm überraſcht Häuschen durch⸗ inen gebaut ſind wie anderswo ei dem Tag für zind ſchon längſt Im Windſchutze »Verhandlungen eigentlich gar un die„Hafen⸗ hre alt. Unter⸗ Iſt Luxus, aibt henigſtens etwas Mägen kaufen?“ )irgendwo bak⸗ wie ſteht es mit “—„Si, seßor. nem Berge, un⸗ nt, gibt es ganz einer halben iden Sie einen Empfehlungs⸗ Landjäger⸗)Sta⸗ den treuen Hü⸗ wir in der Tat Für unſere Ge⸗ durchzieht ein ive Küche. Un⸗ ſeutel aus Zie⸗ der munteren n ſein mit die⸗ igehen. Durch ſeßt ſich mittels n kühler, durſt⸗ nelein von dem ung in Stirn⸗ ſtlicher, in die⸗ üſſigkeit in dei⸗ Es gehört ſchon „ um nicht die zuſpülen. 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C„„* (Zeichnung: Röscheisen) 7— 3 3 2— 4 , 0—— G ◻ 0 2* * 2 „ 43 4 7 — Beß. 0 3 1* „Darf ich Sie durchs Leben rudern, Fräulein Frene?“ „Wenn ich das Steuer führen darf, ja?!“ 2 (Zeichnung: Flemis) Die Komieſſe und der arme Klevierlehrer Therese Brunswick, Beethovens„unsferbliche Geliebte“/ Wie die berühmte„Nondscheinsonate“ entstand „Der Landweg von K. hierher war grundlos, der Wagen brach... Die Poſtkutſche geht nur jeden Montag und Donnerstag von hier ab. Als Badender muß ich ſchlafen gehen.. Dieſe Sätze, über die ſich die Beethoven⸗Bio⸗ raphen lange Zeit die Köpſe zerbrachen, ſtehen in Briefen des großen Meiſters, die an eine ſeltſame Adreſſe gerichtet ſind: an die„un⸗ ſterbliche Geliebte“. Kein Name, kein Ort und Datum! Man konnte nur feſtſtellen. daß ſie in einem Kurort geſchrieben waren, in dem Beethoven zur Erholung weilte, und daß ihr Beſtimenungsort eben jenes„.“ war, von dem man zunächſt nicht mehr kannte als den Anfangsbuchſtaben. Zud wig und Thereſe Als man nach mühſeliger Arbeit in alten Ar⸗ chiven die Zuſammenhänge geklärt hatte, ſtellte ſich heraus, daß der Badeort, den Beethoven beſucht hatte, Piſtyan in der Slowakei war; „.“ konnte nichts anderes bedeuten als Schloß Korompa(Dolna Krupa) bei Piſtyan, und die „unſterbliche Geliebte“ war Thereſe, die ſchöne Kochter des Hermn von Koroenpa, des Grafen Brunswick. In dieſem flowakiſchen Schloß begann 1802, alſo vor 135 Jahren, die Geſchichte einer Liebe, ſo zart und leidenſchaftlich, ſo in⸗ nig und unerſchütterlich, wie ſie in den Werken romantiſcher Dichter geſchildert zu pflegt. Das Wenige, was wir über dieſe acht Jahte von 1802 bis. 1810 wiſſen, in denen Ludwig van Beethoven und Thereſe auf Schloß Korom⸗ pa zuſammenkamen, iſt erfüllt von der Atmo⸗ phäre dieſer Zuneigung. Im Juli 1802 begann er Komponiſt ſeine erſte Kur in Piſtyan. Einer ſeiner Bekannten, der öſterreichiſche Offizier Finta, der eine geborene Gräfin Brunswick zur Frau hatte, führte ihn in Korompa ein. er Schloßherr, Graf Brunswick, war ein muſikbe⸗ geiſterter Herr und veranlaßte Beethoven, der wahrſcheinlich auch das Honorar gut brauchen konnte, ſeinen beiden Töchtern Thereſe Joſephine Klavierſtunden zu erteilen. Als Beethoven ſeine Kur in Piſtvan abgeſchloſſen hatte— mam badete damals in den Schlamm⸗ quellen im Fluß, indem man zwei bis drei Stunden die Füße im heißen Schlamm, den Körper im kalten Flußwaſſer hielt— zog er für einige Zeit ins Schloß, eingeladen von ſei⸗ nem Brotgeber, dem Grafen, um den Klavier⸗ unterricht der beiden Mädchen deſto intenſiver betreiben zu können. Aber Beethoven war aus anderen Gründen glücklich darüber, nun im Schloß wohnen zu dürfen: zwiſchen ihm und Thereſe war ſchnell eine innige Freundſchaft entſtanden. Der Baum als Liebesbriefkaſten Nun brauchte er ſich nicht mehr über grund⸗ „loſe Wege und gehrochene Wagen zwiſchen Ko⸗ rompa und Piſtyan zu ärgern, und ſeine Brieſe beförderte nicht mehr die nur zweimal wöchent⸗ lich abgehende Poſt— ſein neuer„Liebesbrief⸗ kaſten“ war ein Baum im Part von Korompa, eine alte Kaſtanie, in deren Höhlung Beethoven ſeine glühenden Liebesſchwüre verſenkte, die von Thereſe hier abgeholt und erwidert wurden. Sicher hatten die beiden Liebenden Angſt vor Entdeckung— wie konnte der Graf einverſtan⸗ den ſein mit der Verbindung zwiſchen ſeinem Kind und einem ärmen Klavierlehrer? Viele Erinnerungen aus jener Zeit ſind er⸗ halten: der hohle Baum, der die Rolle des „Postilon d' amour“ ſpielen mußte; der freie Platz, wo man, der Sitte der Zeit entſprechend, Schäferſpiele veranſtaltete, an denen Beethoven teilnahm und noch ſteht an einem Baumſtuenpf, mit dem Blick auf den maleriſchen Parkteich, jene Bank, auf der in einer mondhellen Nacht der Meiſter die erſte Inſpiration zu ſeiner werden und Mondſcheinſonate empfangen hat— zu jenem Werk, aus dean die Gefühle romantiſcher Trauer, hoffnungsloſer und doch unwandelba⸗ rer Liebe klingen, wie ſie Beethoven zu der hoch über ihm ſtehenden Komteß empfurden haben mag... Zu dieſem ſtummen S485 geſellt ſich aber ſeit kurzem ein Mahnmal, das eine bered⸗ tere Sprache führt: eine Tafel, die an den Auf⸗ enthalt des Meiſters der Töne erinnert. Entſagende Liebe Acht Jahre lang ſah Beethoven ſeine Thereſe jeden Sommer. Koer aus dem armen Klavier⸗ lehrer wurde ein Komponiſt, deſſen Anſehen raſch ſtieg; zugleich jedoch ein kranker Menſch. der es nicht übers Herz bringen konnte, jenes blühernde Leben für immer an ſich zu bieiden. Seine Schwerhörigkeit nahm zu, und er wußte, daß er eines Tages völlig taub ſein werde. Man darf als ſicher anneheen, daß dies der wichtigſte Grund Beethovens war, die„un⸗ ſterbliche Geliebte“ nicht zu ſeiner Frau zu ma⸗ chen— nun, da ſie ihm ſozial erreichbar war. Aber das Leben pflegt ſeine Romane nicht im⸗ mer mit einem„happy end“ zu ſchließen. Sie blieben das„unſterbliche Liebespaar“, bis der Tod ſie trennte, die nie miteinander anders verbunden geweſen waren als in zärtlichen Ge⸗ danken. Thereſe überlebte Beethoven um ein halbes Jahrhundert und ſtarb ian Alter von 90 Jahren in Budapeſt. Lange Zeit lebte ſie in der Schweiz, wo ſie Peſtalozzi kennenlernte, den großen Pädagogen, der ſie für die Aufgaben der ſozialen Kindererziehung begeiſterte. Von da an widmete ſie ſich völlig dieſem Werk; ſie grün⸗ dete den erſten Kindergarten auf dem Gebiet der alten Monarchie, faſt hundert Peſta⸗ lozzi⸗Heime und viele Bücher über ſoziale Kin⸗ derfürſorge ſind ihr Lebenswerk. Viele Män⸗ ner bewarben ſich um ſie, aber ſie blieb ledig; dem Toten hielt ſie die Treue, die ſie ihm einſt geſchworen im Park von Schloß Korompa. Für lũchtiqe Nũsseknàcker Kreuzwortkrätſel 8 + 90 4 42. 12 ——22 2 — 22 Waagerecht: 3. Ausruf, 6. Stadt in USA (Sllinoich, 8. Lebensende, 9. Waſſer in feſtem Zuſtande, 11. afrikaniſcher Strom, 12. römiſche GWöttin, 14. feierliches Gedicht, 15. Oper von erold, 17. Name aus der Mytho⸗ ogie, 19. Stadt in Waldeck, 20. Gedenk⸗ und Sammelbuch, 23. Stadt in Galizien, 27. Fiſch⸗ fanggerät, 28. ſittliche Geſinnung, 29. Körper⸗ organ, 30. Wundenmal.— Senkrecht: 1. Kir⸗ chengeſang, 2. Name der Mutter des Romulus und Remus, 3. Schickſalsgöttin, 4. Abſchieds⸗ wort, 5. Küſteninſel bei Venedig, 6. Nebenfluß des Reckars, 7. Bergweide, 9. griechiſche Göttin, 10. japaniſche Münze, 12. Oper von Bizet, 13. Zahl, 16. Unterbrechung, 18. weiblicher Per⸗ onenname, 20. Körperteil, 21. Nebenfluß der hemſe, 22. Nebenfluß der Weichſel, 24. Neben⸗ fluß des Rheins, 25. Anerkennung, 26. germa⸗ niſche Gottheit. Im Keich der Töne Gleich ſtets erklingt des Muſikers Name, ſelbſt wenn du ihn wendeſt; Wenn du rege ihn ſuchſt, haſt du ihn beinah' entdeckt! Magiſche Jigur Die Buchſtaben eeeeeelillpprrrr s s s s wway v ergeben vier Wörter, die von oben und von links in den entſprechenden Spal⸗ ten 7 lauten: 1. Ariſches Volk in Aſien, 2. Maßeinheit, 3. Werkzeug einer Artiſten⸗ gruppe, 4. tifter einer engliſchen Sekte. Auflöfungen Auflöſung: Der rütſelhafte Koffer Die—05 ging über: München, Bern, Mar⸗ ſeille, Malaga, Liſſabon, Bordeaux, Liverpool, Harwich, Vliſſingen und Köln. Auflöſung des Silbenrätſels 1. Walnuß, 2. Auber, 3. Nullpunkt, 4. Nesle, 5. Damon, 6. Entree, 7. Rente, 8. Gebhard, 9. Auſcha, 10. Spritze, 11. Taſſo, 12. Ambra, 13. Mauer, 14. Logger, 15. Irma, 16. Eilmarſch, 17. Bratſche, 18. Seſſel, 19. Tarif, 20. Elend.— * der Gaſt am liebſten iſt, mag er ſich rollen.— Löſung der Skat⸗Aufgabe: Der Null ouvert iſt nicht zu faſſen, wenn im Skat die Herz 7 oder Karo Bube liegen. Im andern Falle geht das Spiel: 1. St.: Kreuz As, 10, König. 2. St.: Pik As, Bube, König. 3. St.: Karo 10, 7, Bube. Nun wird auf je 2 Kreuz und Pik die 4 Herz los, und das Spiel liegt im achten Stich. Auflöſung des Rätſels„Der“ und„die“ Der Kunde— die Kunde. Am Schachbreii Offlzielle Mitteilungen des Badischen Schachverbandes im GSB.(Bezirł Mannhelm) Jür unſere Problemfreunde Ein verſchmitzter Gedanke Schuſter, Heilbronn , 7 7 ◻ + 2 1 . 45 Ban * —— e d Matt in drei Zügen Kontrolle: Schwarz: Khs.— 3 Kf. Weiß: Kads, L22, Sd7, es, Bhö, hö. Löſung aus der vorletzten Folge: L. Apro. Weiß: kKti, Hel, Te2, hs, Lhö, di, Biz, 15, a5: Schwarz: Küß, Tos, ar, Las, al, Buz, h4. 1. D21—22, les(da) 2. LS7 matt oder 1...., Tds (e4 oder Lb7) 2. Tes(e4) matt.— Ein gutes Lehrproblem! Vom badiſchen Meiſterkurnier in Villingen Eine Reihe ungewöhnlich lehrreicher Partien wurden in Villingen geſpielt. Gegen den Fehler kämpfen alle an, aber er iſt doch der ewige Geſtalter auf dem Schachbrett! Heinrich, Mhm. Dr. Meyer, Mhm. 1. da—dd, e7—e6 2. e2—e4, d7—d5 3. Sb1—cg, dt Xed. Eine Variante, faſt ebenſo alt wie die üb⸗ lichere Spielweiſe Stö,.45 Le7, e5, welche aller⸗ dings weſentlich komplizierter iſt. Neuerdings fitehe man, wenn man den Bauerntauſch an⸗ treben will, vorerſt Skö, Les einzuſchalten und dann des:, Se4: le7. Man erreicht dadurch einen frühzeitig mobiliſierten Königsflügel. 4. Ses e4, Sg8—16. Dies iſt nun allerdings nachteilig. Zuerſt Sba7, 5. Se4 cf6--1 K7 Nt0. Dazu iſt Schwarz leider gezwungen. Falls Dié:, ſo Sis(droht Lis, Dg6, Lds) und h6 oder Dds iſt ein notwendiger Tempoverluſt. 6. Sg1—13(ſtärker die Dame zunächſt freihal⸗ ten, alſo Las(Od4:?.b5), auf alle Fälle kann ſich Weiß in ſeinem Aufmarſch auf den Doppel⸗ bauer einrichten) Sbs—d7 7. Lel—es, 8. o2—c8, b7—b6 9. Ddi—a4, Les—b7 10. Les.—f4, bö—bõ 11. Dad—e2, Sd7—b6 12, 22—33(einfacher war wohl Las, weil ſchließlich 15 nicht zu umgehen iſt und zur Beſetzung des wichtigen Feldes es führt) Lis—46 13. Lf4*%, Dds dõ 14. Lf1—22, co—e5 15.—0, eSc d4 16. Sia dâ4, Lb7&22 17. Kzl KA2, Ddo—d5 18. Kz2—2ʃ, a7—a6(Schw. ver⸗ teidigt ſich ſehr aufmerkſam. Wei mit Ta6—bDb7? Sböl— und die ſind ſchwach) 19. Tti—el, Ks8—18! Die Schwäche der ſchwarzen Felder zwingt z dieſer Verteidigung, der Königsturm wird aher auf ſeinem Standfeld belaſſen, um Del mit hs genügend parieren zu können. 20. Tal—d1, Ddö—b7 21. De2—c0l, h7—h5 22. DelI— 14, Kis—37. a d d EAnz „.. 5.., drohte ihm amenbauern e g 0⁰ — S— — 2 — E b eE 9 e 9 h —— 23. Sdâ x e6! Ein gewiß nicht überraſchendes, aber doch not⸗ wendiges Opfer, will Weiß ſeine Druckſtellung auswerten. Schw. war im Begriff, mit Sc4 ſeine Stellung zu verſtärken. Weiß erhält für den Springer zwei Bauern mit Ausſicht auf einen dritten und Angriff. Das müßte das Opfer rechtfertigen, auch wenn keine Mattmöglichkeiten ſich ergeben ſollten. 33..., 7xe6 24. Tel Nes Ths—18 25. TdI—do, Sbö—45!(die beſte Verteidigung) 26. bt4—d27 Eigentlich erſtaunlich, daß einem Spieler wie Heinrich die logiſche Fortſetzung Dis! faltarg Tads, Dhs: 503 t. Weiß 5 dann zwar nichts Direktes, wohl aber drei alles drin! Tas-—ds(deckt indirekt: Daͤs:? Dds: und Weiß hat einen Turm verloren) 27. Te6 16, Sd5&c i6 28. Tdõ ds, Tis&ds 29. Dd2 ds. Nun hat Weiß auch ſeinen dritten Bauern für den Springer, aber im Endſpiel iſt eine Figur dann ſtärker, wenn die Bauern noch nicht weit vorgerückt ſind. Dann ſtehen die ſchwarzen Figuren, ſelbſt der König, günſtig. 29..., Db7—e4 30. Dds—d1, h5—h4! Dr. Meyer behandelt das Endſpiel ſehr gut und läßt nicht locker, während Heinrich, viel⸗ Kufft durch den jähen Wechſel beeindruckt, ſeine Aufſtellung ſchwächt. 31. f2—f3, De4—c4 32. g3—g4, h4—h3 33. Kg1—f2, De4—f4 34. Kf2—1, Df4—e3 35. Kg1—fi, Des—f4 36. Ddi—e2(beſſer Ka1) Stö—451 37. De2—4ds, Sd5—16 38. Kf1—g1, Df4—1+ 39. Dds—fI, Del xb2 40. Dfi&ha, Dbzxa2z 41. 34—25, Sfö—a8(ein Springer verteidigt gegen die Dame wirkſam, weil ihm ja auch acht Richtungen offenſtehen, der Springer iſt eine„kleine Dame!“) 42. Dh3—34, Da2—d5 43. h2—h4(auch andere Züge helfen nicht mehr) Dd5—41+ 44. Kg1—12, Ddi—d2-+ 45. Ki2—23, Dd2—el1 46. Kg3—f4, Sg8—e7 47. Dg4—h5, Se7 g6— 48. Kf4—f5, Del—e5— 40. Kf5—g4, Des—e6-- 50. Kg4—23, De6—el- 51. Weiß gibt auf, denn nach kga erfolgt Damentauſch und der-Bauer entſcheidet. Sudeltendeutſche Meiſterſchaft Alljährlich tragen auch die ſudetendeutſchen Schachſpieler 9 Turniere aus. Gewöhnlich 105 77—5 unch Reichd A e Ge⸗ iete beteiligt. Au eichsdeutſche haben öfters mitgekämpft. fes In dieſem Jahre erkämpfte ſich die alte„Ka⸗ none“ Gilg, Mähriſch⸗Oſtrau den Titel mit“7½, auern und noch— gefolgt von Opocenſki, Prag 6½, Dr. Treybal 6, Prof. Becker, Wien 5½, Rethy, Unges 5, Einer gegen Funfhundertl Der dort liegt und ſich nimmer rührt, iſt der Schwankl. Ach Gott, der! Nur jetzt vom' Gefühl nicht überwältigen laſſ en, nur jetzt nicht! Da vorne, wo die Büſche aufhören, iſt freieres Schußfeld, alſo vor mit dem MGi Ganze zwei Käſten Patronen habe ich noch. Die packe ich mit der einen Hand, hänge das MG mit dem Gurt über, und gehe, ſcharf ſuchend, ob nicht irgendwo ein Franzmann noch in den Büſchen teckt, nach vorne. Seltſam mutet es mich an, daß vor ein paar Minuten noch ſorgloſe Vor⸗ mittagsruhe uns ſchläfrig machte, und jetzt liegen ſchon tote Franzoſen kreuz' und quer. Beinahe wäre ich wieder erſchrocken, da hat ſich einer ins Gebüſch verkrochen' und hat einen blutigen Streifen ins Gras geſchmiert. Jetzt liegt er da und ſchaut mich mit ſeinem wachs⸗ 90 ben, ſchweißnaſſen Geſicht hilflos lächelnd an, aß ich ihm, dem Feind, gerne helfen möchte— aber ich darf jetzt nicht weich werden. Das Bataillon hängt in der Luft. „Seitwärts liegen die verlaſſenen Schützen⸗ löcher der ſechſten Kompanie. Torniſter und Lederzeuge, offene Mäntel und Zeltbahnen laſ⸗ ſen erkennen, daß dieſe Stellung in einer Panik verlaſſen wurde. Kein Wunder, von drei Seiten überraſchend— die meiſten werden geſchlafen haben— gefaßt. Einige Tote liegen, halb zu⸗ rückgefallen, in den Löchern, die wohl beim Herausgehen erſchoſſen wurden. Wenn wenigſtens meine Kompanie beiſam⸗ men wäre. Ein ſchweres Gefühl der Verant⸗ wortung ſenkt ſich mit Zentnerlaſten auf mich. Die Folgen ſind unabſehbar, wenn ich das Bataillon nicht halten kann, deſſen Schickſal der Zufall in meine Hände gelegt hat. Das Regi⸗ ment fiele über den Haufen, und dann ſtünde das Tal bei Charmois offen, das weſtwärts in den Rücken der Marneſtellung führt. Dieſe Ueberlegung durchzuckt glühend mein Gehirn und treibt mir den Schweiß aus allen Poren. Wenn nur meine Meldung gut angekommen iſt. Denn ich bin ja allein— mutterſeelenallein. Eigentlich ſollte ich den Hauſer vorholen mit ſeinen Leuten— und den Hansmeier, überlege ich; aber wie meine Handvoll Leute jetzt ver⸗ teilt iſt, beſteht wenigſtens Ausſicht, eine Zeit⸗ lang die Gefahr für das Bataillon aufhalten zu können. Inzwiſchen müſſen ſie ja von hinten kommen. Nur hinaus aus dieſem unüberſichtlichen Ge⸗ ſtrüpp! Wenigſtens bis dort hin muß ich, wo das kleine Wäldchen an das wirre Gebüſch ſtößt. Ein aufgeriſſener deutſcher Patronen⸗ kaſten mit herausgeſchleudertem Gurt liegt ſeit⸗ wärt. Der kommt mir wie gewunſchen, her—. Waren das nicht Stimmen, und— das iſt doch wie das Brechen von Aeſten und das Klirren von Waffen? Starr ſtehe ich und horche ſpähend. Sollten das—? Da— da kommen ſie! Das anze Wäldchen voll. Ein unglaublich dichter ——— wälzt ſich heran, Maſchinengewehre ſchleppend, eines neben dem anderen. Herrgott, jetzt ſteh mir bei! Sie müſſen das Poltern und Klappern mei⸗ nes hingeworfenen Gerätes trotz des Ziſchens und Donnerns der Artillerie gehört haben und ſtutzen. Jetzt ſchreien ſie durcheinander und wol⸗ len ein Gewehr in Stellung werfen. Ich bin auf einmal eiskalt ruhig geworden, habe ganz exakt einen Gurt eingezogen und durchgeladen. Und dann habe ich mich ſelbſt vergeſſen; ich bin nur noch eine körperlich verlängerte Waffe und ſpeie Feuer mit abſoluter Sicherheit gegen die⸗ ſſees MG, das ſich zu mir her auf ſeinem Drei⸗ bock ſpreizt. Ratatatatatat! Da ſtieben ſie aus⸗ einander.— Das wirft ſie zu Boden und über⸗ einander, ehe ſie an Deckung denken können; das fegt eine Bahn in dem blaugrauen Ge⸗ wurle und mäht entſetzlich gut— vernichtend gründlich bei dieſer Entfernung von noch nicht einmal fünfzig Schritten. Heulendes, wütendes Schreien gellt. Wahnſinniges Peitſchen und Knallen fegt über mich hin. Nur jetzt nicht ducken me denn jetzt geht es um die Wurſcht. Einer allein gegen eine MG⸗Kompanie der Franzoſen. Hin bin ich ſo oder ſo. Der erſte Gurt iſt durch, haſtig den zweiten durchgeladen und geſchwind den Dampfſchlauch mit den Händen in die Erde verſcharrt, daß mich der weiße Dampf nicht den lauernden Schützen drüben überflüſſigerweiſe verrät. Natürlich ha⸗ ben ſie drüben die Feuerpauſe erkannt, aber jetzt! Zwanzig Schritte vor mir wirft ein aus dem Wäldchen ſtürzender Trupp ein MG auf dem Dreibock haſtig in knienden Anſchlag. Es ſteht noch nicht ruhig, da ſackt das blaugraue Häuflein zuſammen in meiner ſprühenden Garbe wie ein umgeworfenes Kegelſpiel, ohne zum Schuß gekommen zu ſein. Verdammt— Hemmung! Gerade jetzt! Kruzifix! Wo fehlts denn? Kaſten auf! Eine zu weit vorſtehende Patrone im Gurt klemmt ſich am Zuführer, „raus damit! Du Luder, gehſt du nicht heraus! Endlich! Friſch durchgeladen, ſchnell! Da— halbrechts vor mir haben ſie natürlich inzwi⸗ ſchen ein MG in Stellung gebracht. Sekunden des Wetteifers, wer zuerſt zum Schuß kommt. Da haut es ſchon vorbei— zu hoch! Der drü⸗ ben hat ſitzenden Anſchlag auf ſeinem Dreibein, er müßte ſeinen Lauf vorne ſenken; aber ehe der Franzmann ſich verbeſſern kann, wirft ihn meine funkenſpritzende Garbe herab vom Sitz, und die daneben knienden Hilfsſchützen fallen wie ſteife Puppen um. Um die Ecke des Wäldchen, links, am Korn⸗ feld draußen, rennt ein neuer MG⸗Trupp. Aber dieſes Mal! Einer, der vorausſpringt, deutet zu mir her. Der ſieht mich ſo gut wie ich ihn ſehe, ein junges, bartloſes Geſicht, den Helm tief im Genick. Sie werfen ihr Gewehr in Anſchlag, daß der Sand davonſpritzt, einer ſchiebt den Streifen ein. Blitzſchnell habe ich mich ſeitwärts geriſſen und meine Büchſe herumgeworfen. Ehe ſie drüben einen Schuß herausbringen, bricht der Haufen da draußen wie eine Pyramide über der Dreifußlafette zuſammen, mit verzuckenden Leibern die Waffe verdeckend. Keiner entkommt. Mir aber iſt, als hätte ich Leim geſchwitzt aus glühenden Poren. Tſinnngg! Sakra— das war doch eine Hand⸗ ranate. Fünf Schritte vor mir zieht eine leichte olke über den graſigen Boden. Schon wieder eine. Volle Deckung. Tſinnngg! Sand rieſelt und Blätter flattern. Woher kommt denn das? Da wirbelt ſchon wieder ſo ein eiſenes Ei im Bogen daher und fällt neben mir rauchend auf. Gedankenſchnell habe ich einen Patronenkaſten ſdagegen geſtellt. Der Schlag der Exploſion wirft ihn zwar um, aber er hält mir die Splitter vom Leib. Was einem nicht alles einfällt! Ah— jetzt habe ich den Burſchen, das kommt aus dem niedrigen Geſtrüpp dort drüben— zu kurz diesmal. Kopf in den Dreck!— Tſinnngg! Schnell den Schaft in die Schultern! Raſſelnd jagt mein letzter Patronenreſt hinüber, daß der Sand aufſpritzt. Dann lauere ich hinter der leeren Büchſe, es rührt ſich nichts mehr dort drüben. Das hat gereicht— genau bis zur letz⸗ ten Patrone. Herrgott noch einmal! Ich müßte eigentlich zurückgehen und ſehen, was denn dahinten los iſt. Die Schießerei müſ⸗ ſen ſie doch gehört haben. Daß denn gar nie⸗ mand kommt? Aber dann müßte ich den ſo heiß erkauften Platz verlaſſen. Ich werde mir den Gurt da drüben noch holen und dann abwarten, was kommt. Zurückgehen kann ich ja immer noch Kriechend finde ich den Gurt, rolle ihn ein und ſchüttle den Sand von den Patronen. Viel⸗ leicht iſt noch einer in der Nähe, denke ich, und ſuche die Umgebung ab. Da— wie man doch erſchrecken kann! Keine zehn Schritte weiter ſteht hinter einem mit Aſtwerk maskierten Aufwurf ein ſchweres deutſches MG. Sicher eines von unſerer MGs, das die Flanke des Bataillons ſichern ſollte. Hat ſich da nicht ein Stahlhelm bewegt? Jetzt wieder? Sind da noch die Schützen dabei? Ja, warum haben die vorhin dann nicht mitgefeuert? Da hört ſich doch alles auf! Ge⸗ duckt ſpringe ich hinzu und ſtutze, Eine wankende Geſtalt, die über und über voll Blut iſt, erſchrickt und ſchaut zu mir auf. Ein Toter liegt zuſam⸗ mengekauert über einem Haufen blutbeſpritzter Patronenhülſen, und ein anderer lehnt mit auf⸗ Kroftv/ ogen uvnd Bagogew/ agen ouf dem Wege zur Uebung Presse-Bild-Zentrale Episode aus der zweiten NMoarne- Schlacht/ Von Hans Zöberlein geriſſenem Mund halb verſchüttet an der von einer Granate eingedroſchenen Seitenwand. „Was iſt's mit dir, Kamerad?“ frage ich und glitſche in einer ſulzigen Blutlache aus, daß ich ins Loch ſtürze. Keine Antwort. Ich packe ihn an der Schulter und ſchüttle ihn:„Sag, wo fehlts denn, Kamerad, laß dir helfen!“ Da hebt er lallend einen Arm und zeigt mir einen grau⸗ ſig zerſtümmelten, blutigen Handſtumpf, den er mit einem Tuch umwickelt hat. Herrgott noch einmal, mir wird zweierlei, denn jetzt ſehe ich, daß in dem zerſplitterten, verbogenen Druckſtück des MGs ein kreideweißer Daumen eingezwickt iſt. Nur gut, daß ich einen geſchnapſten Tee in der Feldflaſche habe. Der hilft gegen ſo was und macht auch den Verwundeten geſprächig. „Volltreffer!“—„Laß dich verbinden und geh zurück, Menſch!“ Ich reiße mein Verbandspäck⸗ chen auf und wickle das papierene Zeug herum. Dann helfe ich ihm beim Herausſteigen und führe ihn aufrecht ein Stück zurück. Mich wun⸗ dert dabei, daß nicht nach uns geſchoſſen wird, denn geſehen werden wir todſicher.„Wenn du hinterkommſt, ſie ſollen mir Patronen vorſchik⸗ ken— und Verſtärkung“, ſage ich wiedecholt. Doch er ſieht mich dabei ſo verſtändnislos an, ganz geiſtesabweſend, bleich vor Schmerzen, und ſchnattert mit den Zähnen, daß ich nicht 4 viel Hoffnung habe auf ſeine Botſchaft. Lang⸗ ſam torkelt er weiter. Mich überfällt aber jäh beſtürzte Sorge, daß etwas geſchehen könne in meiner Abweſenheit, und ich ſpringe haſtig zu dem MG⸗Neſt zurück. Dort finde ich nur noch einen vollen Kaſten Pa⸗ tronen und ſchneide den im M6G ſteckenden, halb verſchoſſenen Gurt ab. Jede Patrone iſt koſtbar. Einen halbvollen Waſſerkaſten kann ich auch brauchen und das Reſerveſchloß und die Oel⸗ kanne ebenſo. So ſchleiche ich wieder zu meinem MG zurück, unerwartet reich mit Beute bela⸗ den, fülle den Kühlmantel auf und öle Schloß und Gleitvorrichtung ordentlich durch. Faſt 800 Schuß habe ich beiſammen. Aber im Wäldchen vor mir rührt ſich nichts mehr. Das Feuer vor⸗ hin in dieſen Haufen muß unerhört nachhaltig gewirkt haben. Daß ihnen ein einziger Mann gegenüberlag, konnten ſie ja nicht wiſſen. Entnommen dem im Zentralverlag der NSDAP Frz. Eher Nachf., München, erschienenen Buch„Der Glaube an Deutschland“ von Hans 2 5. berlein. Preis in Leinen.20 RM. Wird der Nontblanc hefesligi? Vor einiger Zeit ging die aufſehenerregende Meldung durch die Preſſe, daß ein italieniſches Alpini⸗Bataillon im Verlauf einer Uebung den italieniſchen Hang des Montblanc beſetzt und die italieniſche Fahne in der Höhe von 4800 Meter aufgepflanzt habe. Das ließ natürlich die Franzoſen nicht ruhen, die nunmehr ihrer⸗ ſeits faſt jede Woche größere Alpenjägerabtei⸗ A auf den Montblanc hinaufjagen(na⸗ türlich von der andern Seite). Und es ſieht beinahe ſo aus, als werde dieſer eigenartige Wettbewerb wehrpolitiſche Folgen von bedeu⸗ tender Tragweite zeitigen: Zunächſt einmal mehren ſich im franzöſiſchen Lager die„Be⸗ denken“ gegen den ſeit Jahren in der Luft liegenden Plan einer Durchtunnelung des Montblancs. Alsdann muß aber auch mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß der Montblanc.. befeſtigt werden wird. Bis jetzt begannen die franzöſiſchen Befeſtigungen erſt weiter ſüdlich, nämlich in der Nähe des Klei⸗ nen St.⸗Bernhard⸗Paſſes, von wo aus ſie ſich lückenlos bis zum Mittelmeer hinunterziehen. Jetzt aber, wo der Montblanc„militäriſch beſteigbar“ erſcheint, hat die franzöſiſche Si⸗ cherheitspſychoſe ein neues Sorgenkind, und ſo trägt man ſich in Paris mit dem Gedanken, die Feſtungslinie in nördlicher Richtung bis zur ſchweizeriſchen Grenze auszubauen! Herzog, Reichenberg und Sämiſch, Berlin je 4½, Walter, Preßburg 2½, Eberl 1.(Kampf⸗ ort: Teplitz⸗Schön au.) Eine reizende Partie Weiß: Prof. Becker, Schwarz: Rethy, Wien Budapeſt 1. d2—d4, Sg8—16 2. e2—e4, e7—e6 3. Sb1—cs, d7—d5 4. LeI—g5, Sbs—d7 5. e2—ez, c7—c6 6. 22—a3. Weicht der Cambridge⸗Springs⸗ Verteidigung aus, die ſo ſeltſam iſt wie ihr Name! Von Marſhall, dem ruhmreichen amerikaniſchen Meiſter, wurde ſie in dem Schach⸗ turnier zu Cambridge Springs 1904 mehrfach und erfolgreich angewandt. Nach Sis(ſtatt a3) wäre ſie mit Das auf dem Brett geweſen. Die⸗ ſer Gegenangriff, etwas anderes iſt der Zug Das und das ſpätere Lbͤ nicht, muß immer noch, trotz aller Widerlegungsverſuche, als hieb⸗ und foclie angeſehen werden. Kein Schachfreund ollte ſich die Gelegenheit, ihn zu ſpielen, ent⸗ 155 laſſen. Prof. Becker, ſelbſt ein großer heoretiker, geht ihm hier aus dem Wege, nicht aus blaſſer Furcht etwa, weil er in dem gemütlichen Fahrwaſſer der„Orthodoxen“ wei⸗ terſchwimmen will. ...., LisS—e7 7. Sg1—13, h7—h6 8. Lg5—14, Sf6—h5. Vielfach hat man dieſen Patentzug gegen den ſtark poſtierten 144 erprobt, meiſt ohne Erfolg, denn die Abſchnürung des exponiert ſtehenden Springers läßt ſich meiſt durchführen. 9. LiA—e5! Sd7 Ne5?(beſſer iſt f5 und dann Rückkehr des Springers, wenn auch der ſchlecht zu ſchützende Punkt 26 zu denken geben wird) 10. d4 Ke5, g7—g6 11. Dd1—c2, Sh5—g7 12. Tal—dl, Dds—a5 13. LfiI—d3, dõ c4, 14. Lda xc4, b7—b5. Beginn eines Entlaſtungsmanövers, das viel⸗ fach in ähnlichen Stellungen zu ſehen iſt, vor allem in ſog.„freien“ Partien, das hier eine ſchlagende Widerlegung findet! 15. Lœ4-d3, b5—b4. Sieht alles ganz gut aus, er wil nach aspeb⸗ Lbͤ: antworten und den Scs, der n. Er lit ſi nach e4(und 161) ſtrebt, abtauſchen. Er hat ſi aber verſchiedene ſchwache Weiß nüllt dies klaſſiſch aus! 16. a3& b4, Le7 b4 17.—0, Lb4 cc 18. Lda& 261 Das Opfer, ſo unerwartet es war, iſt gerade in dieſem Augenblick von entſcheidender Kraft. 18.„. Schw. entſchließt ſich ſchweren Heazer⸗ zur Annahme des Opfers. Wer hätte aber auch Freude, mit einem Bauern weniger und ſchlech⸗ ter Stellung weiterzukämpfen. Ausſchlaggebend iſt aber der Umſtand, daß der Les nicht weg⸗ ziehen kann wegen De6-. 19. Doꝛ&g6-, Kes—i8 20. Dg6—16—, Kis—38 21. bꝛ c3, Da5—c7 22. Tdi—ds--, Kzs—h7 23. Tds Xhs-, Kh7 XKh 24. Dio Kh6-, KhS—28 25. Tf1—d1. Diesmal ſcheint La7 eher möglich zu ſein, aber S8g5 wäre dann vernichtend. Auch Las(verſtellt wenigſtens die Dame nicht) würde an Sas Ses, Deö- nebſt 7T4d7 ſcheitern. 25...., Sg7—f5 26. Dh6—g6——, Kgs—h8. Längeren Widerſtand bot Kis, aber die Folge Df6—— Kes, Dhs— Ki7, Sz5— Kgö, Diö-- Khõ, Si7 verliert auch. 27. Sis—z5 aufgegeben, denn St74. koſtet nicht nur die Dame, ſondern(nach Di7:) wird es mit Tds ſogar matt. Ein ulkiger Schluß(Erlauſchtes) Geſpielt als freie Partie im Mannheimer Schachklub Schwarz(am Zuge) Weiß (Siehe Diagramm) Schw. könnte zwar eine Figur wieder zurück⸗ Punkte gemacht. gewinnen(mit ke2:), würde aber einem Matt in zwei Zügen erliegen. Er zog.„ d4—da a. b e dve i, 00 doðð 5 f 5 g — — 28 A 5 ———+ n mit der offenbaren Abſicht e4 uſw. nachfolgen zu laſſen. Darum der Weiße 2. Tei—e77, wonach das entzückende Damenopfer 2...., Df2— 3. Kiz:, 182-. entſchied. Der Baͤs ſtoppt dem König das einzige Fluchtfeld, von wo aus er nicht mit Schach und Matt behelligt werden könnte! Schachturniere Das Semmeringturnier hat begon⸗ nen. Außer den Weltmeiſteraſpiranten(aller⸗ dings leider nicht vollzählig vertreten) nimmt Capablanca teil. Weltmeiſter Dr. Euwe iſt Turnierleiter. Ein Ausſtellungsturnier darf in Paris nicht fehlen. Rellſtab iſt der deutſche Vertreter. ellſtab gewann jüngſt vor Stahl⸗ berg(Schweden) und L. Steiner(Ungarn) ein Turnier in Bad Zoppot. Lokales Das Problemturnier im Bezirk Mannheim mußte wegen mangelnder Be⸗ teiligung zurückgezogen werden. Die ein⸗ eſandten Aufgaben ſtehen den Verfaſſern, denen . Dank ſeitens der Problemzentrale ausgeſprochen wird, wieder zur Verfügung. Der Mannheimer Schachklub kämpft mit einer Mannſchaft gegen den Schachklub Seckenheim am Montag, 19. September. Seine nächſte Veranſtaltung: Donnerstag, 23. Septem⸗ ber. Dr. Lauterbach ſpielt gegen ſechs bis acht ſtarke Spieler im Klublokal erſte Partien! Dem neuen Meiſter von Deutſchland, G. Kie⸗ ninger, wurde ſeitens der Kölner Stadt⸗ verwaltung eine Ehrung zuteil. Badiſcher Schachverband im GSB Bezirk Mannheim Die Schachvereine, Leiter, Klublokale Mannheimer Schachklub: Wilhelm Burger, Tel. 520 43. Café Merkur, N 3, 12. Klubabende: Montag, Mittwoch und Don⸗ nerstag, täglich freier Schachverkehr. „Anderſſen“ Necarau: R. Reithoffer, Cafe Zeilfelderz Dienstag. Feudenheim: Leiter Peter Woll; Kaffee Schneider; Mittwoch. Friedrichsfeld: Dentiſt Klotz;„Zum Löwen“; Mittwoch. Käfertal: G. Martin; Gaſth.„Zum Löwen“; Samstag. Nedarſtadi⸗On: Spieß; Caſe Vohmann, Clianetpias; Mittwoch. Pfingſtberg: Valentin Schmitt:„Bum Pfingſtberg'; Donnerstag. Sandhofen: J. Herbſt;„Turnerheim?; Dienstag. Schwetzingerſtadt: H. Frei; Reſt.„Weißes Rößl“, Seckenheimer Straße 90; Freitag. Seckenheim: Dr. Müller, Ilvesheim;„Zum Pfälzer Hof“, Hauptſtraße; Montag. Waldhof: wW. Hild: Kaſino Bopp Reuther; Freitag. Schwetzingen: Studienrat Bauſch:„Zum Grünen Baum“; Freitag. Weinheim: Aſſeſſor R. Geiler; Cafe Rheingold; Donnerstag. — — Berlag u. S banner“ Au Trägerlohn —— Ausga ohn; durch Iſt die Zeitn Sonnka ———— Af ſt Die Aufl kontrolle a dehnung de waſſerſchiff zöſiſchen P verzeich Außenmini „großes Ve faſſungen g telmeer ſei ausſchließli Flotte au: ausgeſch ſchen Blätt behaupten, gelegt habe, gen nicht Selbſt C in Paris: völlig einig tiefgreifend mehr verla es, daß die gegen Itali franzöſiſcher mit hämiſe licht wurde ſcheinend in man keiner Italien heblichem 1 Grunde aue land entgeg Bezeichn Die am! „Zuſatzablo Nyon“ wirt tern im allg tar verzeic hebung der an der ſpar widmet die nichtsſagent wird, Itali ſöhnlich zu Die Schn den Rückſc Wunſch Meinungsä Trübung d Verſtimmu Rom Nu Die Aufh kontrolle a Stalien m