tember 1937„ geliebte uf immer lieber er und BVerlag u. Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15.—318 eiſe „Sammel⸗Nr. 354 21. Das„Hakenkreu : Frei Haus monail,.20 15 u. 50 W. Trügeri 91 arg 12.30 RM. einſcht 30. itungs 2 rägerlohn; dur e Poſt 2. M.(einſchl. Poſtzeitun bũ 5 3 3 M.(e„50,„Poſtzeitungsgebühr) zu 5 5 8 3 Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch d. höh. Gewalt) vethind. beifebt ein Unſpr. auf Elieiſchlbiauna. Früh-Ausgabe A 7. lohrgong MANNHEIM im Textteil 60 Millimeterzeile im Textteil 45 Pf. fülungsort: Anzelrgen; Geſamtauflage: Die 12geſpalt, Miliimeterzeile 15 Pf. Die Ageſpalt. Millimeterzeil Pf. Mannheimer Ausgabe: Die 129eſpaf— W t. Millimeterzeile 10 Pf. Die 4geſpalt, Schwetzinger und Weinheimer Ausgabe: Die 12 lt. Mi meterzeile 4 R Die 4geſpaltene Millimeterzeile im— 18 W.— annheim. usſchließlicher Gerichtsſtand: Zablungs⸗ und Er⸗ tannheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigs⸗ bafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannheim.— Einzelverkaufspreis 10 Pfennig. Nummer 4359 Mittwoch, 22. Sepfember 1937 Ele drnzel⸗omierenö nach aris eindermen Die Geſchäftsträger Englands und Frankreichs beĩ Graf Ciano Flalien jonen nene Möglichkeiten geboten werden, den Nyonee Abmachungen beizutreten Der politiſche Tag Zehntauſend Mann, die zogen ins Manöver 5 So klingt es in dieſen Herbſttagen überall in Deutſchland aus dem alten Soldatenliede. Doch zur gleichen Zeit, da die Korpsmanöver als Teilübungen in den Ländern und Provinzen enden, fahren neue Transportzüge, dicht beſetzt mit feldgrauen Soldaten, durch das Land. Mo⸗ toriſierte Verbände rattern über die Straßen, Flieger ziehen pfeilſchnell ihre Bahn, graue Stahlkoloſſe unſerer Flotte rauſchen durch die Oſtſee: Der Aufmarſchaller drei Wehrmacht⸗ teile— Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe— zu den großen Wehrmachtmanövern 1937 iſt beendet. Uebungsraum iſt das Gebiet der pommerſchen und mecklenburgiſchen Seeküſte, landeinwärts in der Tiefenzone. In dieſer herben nordoſtdeut⸗ ſchen Landſchaft, blau und grün betupft mit Seen und Wäldern, deren Ausläufer ſich bis tief ins Brandenburgiſche hineintaſten, werden auch die Schlachtfelder der blauen und roten Verbände liegen. Zum erſtenmal iſt der Rah⸗ men der diesjährigen Wehrmachtmanöver be⸗ ſonders weit geſpannt worden. Neben den Truppen iſt zum erſtenmal auch die Bevölkerung in den Rahmen der mili⸗ täriſchen Handlungen fühlbar eingegliedert. Die große Verdunkelungswoche der Reichshauptſtadt ſetzt von jedem Volksgenoſſen ein gleiches Maß aktiver Beteiligung und Einordnung voraus wie von der Bevölkerung im Gebiet der eigent⸗ lichen militäriſchen Operationen, wo Verkehr und Wirtſchaft, bedingt durch Truppentrans⸗ porte, gewiſſen Einſchränkungen unterliegen. Sinn und Ziel jeder militäriſchen Ausbil⸗ dung wird es ienmer ſein, den Ernſtfall möglichſt wirklichkeitsgetreu darzu⸗ ſtellen. Und im Zeitalter der Totalität hat die⸗ ſer Grundſatz erſt recht Geltung. Denn das Wohl jedes einzelnen von uns iſt abhängig von den Leiſtungen unſerer Volksgemeinſchaft. Wie aus den verſchiedenartigſten Kräften, Krei⸗ ſen und Intereſſen erſt unter der einheitlichen Führung des Nationalſozialismus das Dritte Reich als ſtaatgewordene Gemeinſchaftsidee entſtand, ſo kann auch die deutſche Wehr⸗ macht als die Geſamtheit unſerer Waffen⸗ träger ihre Aufgabe nur dann erfüllen, wenn ſich Volk und Wehrmacht als un⸗ trennbare Schickſalsgemeinſchaft fühlen. Sie dienen einander, ſie handeln ge⸗ meinſam, ſie ergänzen ſich gegenſeitig. Soldaten waren es, die die Hakenkreuzfahne vorantrugen, Soldaten formten durch ihr Ka⸗ meradſchaftsbewußtſein, ihr Vorbild und mit ihrer Gefolhsmannstreue zum Führer aus Maſſe Gemeinſchaft, aus irregeleiteten Klaſſen⸗ kämpfern deutſche Volksgenoſſen. Führer und Bewegung, immer haben ſie ſoldatiſch gehan⸗ delt. Und das wird im Deutſchland von heute niemals Säbelraſſeln bedeuten, ſondern immer eine Frage jener inneren Haltung ſein, aus der allein alle Verantwortlichkeit, alles —Pflichtgefühl und alle Schöpferktraft entſprin⸗ gen. 5 So ſind auch die Wehrmachtmanöver dieſes Jahres nicht ein Kriegsſpiel mit politiſchem Hintergrund, kein Objekt internationaler Deu⸗ tungen. ſondern durch die Wahl des Uebungs⸗ raums und das Weſen unſerer Wehrmacht klar getennzeichnet als die ſelbſtverſtändliche und allenthalben übliche Prüfung des Waf⸗ fenſchutzes für ein friedliebendes und arbeitſames Volk. Orahtberichfunseres römischen verffrefers) Rom, 22. Sept. Die Geſchäftstrüger Englands und Frank⸗ reichs übermittelten geſtern vormittag dem ita⸗ lieniſchen Außenminiſter Graf Cianv die Ant⸗ worten ihrer Regierungen an Italien. Nach dem amtlichen Kommunique wurde von ihnen dabei erklärt, daß England und Frankreich ſich niemals einer Zuſammenarbeit mit Italien ver⸗ ſchloſſen und die Stellung Italiens im Mittel⸗ meer verkannt hätten. Sie ſeien daher bereit, unter Berückſichtigung der Stellung Italiens als Mittelmeermacht die Möglichkeiten ſeiner Teilnahme an den Nyoner Abmachungen zu beſprechen. Infolgedeſſen wurde beſchloſſen, daß demnächſt die Marineſachverſtändigen Englands, Italiens und Frankreichs Beratungen über die von Italien für ſeine Teilnahme geſtellten Be⸗ dingungen und die praktiſche Durchführung einer etwaigen italieniſchen Beteiligung an der Kontrolle des Mittelmeeres in Paris aufneh⸗ men ſollen. Ialien bleibt keptiſch Rom, 22. Sept.(Eig. Bericht.) In politiſchen Kreiſen Roms reagiert man auf dieſe neue Tatſache mit einem zurückhal⸗ „ tenden Optimismus. Wenn auch in London die Gleichberechtigung Italiens im Mittelmeer an⸗ erkannt werde, ſo ſei dies vor allem nur als Beginn zu betrachten, bis man ſich ent⸗ ſchloſſen habe, ſie auch in der Praxis anzuwen⸗ den. Eine Beteiligung Italiens an der Mittel⸗ meerkontrolle werde aber noch von der Löſung mancher andexer techniſcher Fragen und Pro⸗ bleme abhängig ſein. Der bekannte Leitartikler Gayda hält es daher für angebracht, vor einem verfrühten Optimismus zu warnen. Italien habe ſich in ſeiner Note vom 14. September keineswegs ge⸗ weigert, mit anderen Mächten im Mittelmeer zuſammenzuarbeiten, ſondern nur eine Vorbe⸗ dingung dafür aufgeſtellt. Es ſei daher auch völlig abwegig, wenn in gewiſſen ausländiſchen Blättern behauptet werde, daß Italien jetzt nachgegeben habe. In Wirklichkeit habe die Re⸗ gierung keinerlei Veranlaſſung gehabt, auch nur einen Schritt zurückzuweichen. Wenn ſich alſo ein Wandel in der Atmoſphäre bemerkbar mache, ſo könne man höchſtens daraus ſchließen, daß in England und Frankreich ſich endlich der geſunde Menſchenverſtand Bahn breche. Ueberfall auf deutſches ſionſulat? London, 22. Sept.(Eig. Bericht) Der Londoner„Exchange Telegraph“ meldet aus Hongkong, daß das dortige deutſche Konſulat von Chineſen überfallen worden ſei. Die Angreifer hätten behauptet, daß ein chineſiſcher Angeſtellter des Konſulats den Japanern Signale gegeben habe. Wie„Ex ⸗ change Telegraph“, dem für dieſe Nachricht zu⸗ nächſt die Verantwortung überlaſſen bleiben muß, weiter berichtet, ſeien einige chineſiſche An⸗ geſtellte des deutſchen Konſulats in Hongkong verhaftet und einer von ihnen bereits erſchoſſen worden. Ranking in höchſter kreegung Noch ſind keine Bomben gefallen EP Schanghai, 22. Sept. Der von dem japaniſchen Flottenchef für Dienstag angekündigte große Bomben⸗ angriff auf Nanking hatte in den ſpü⸗ ten Nachmittagsſtunden des Dienstags noch nicht ſtattgefunden. Im hieſigen japaniſchen Hauptquartier wurde dazu erklärt, daß das ja⸗ paniſche Flottenkommando an keine be⸗ ſtimmte Zeit gebunden ſei und es augenſcheinlich vorziehe, Nanking in Ungewiß⸗ heit zu laſſen. FSensations-Neldung des, Exchange Telegraphꝰ aus Hongkong Nach den letzten Meldungen aus Nanking hatte ſich die Hauptſtadt von den frühen Mor⸗ genſtunden an auf den angekündigten Bomben⸗ angriff eingerichtet. Die auf den Höhen um die Stadt aufgeſtellten Flakbatterien waren in ſtändiger Alarmbereitſchaft und chineſiſche Jagdflugzeuge kreiſten ununterbro⸗ chen über der Stadt. Gleichzeitig ergoß ſich in allen möglichen Vertehrsmitteln ein ununter⸗ brochener Strom von Flüchtlingen nach den in der Umgebung der Stadt ausgebauten Unter⸗ ſtänden. Viele Flüchtlinge führten größere Mengen an Nahrungsmitteln mit ſich und wol⸗ len erſt in die Stadt zurückkehren. wenn die Gefahr vorüber ſein wird. Zur Ordnung des Flüchtlingsſtromes waren Truppen aufgeboten. Die Angeſtellten der Miniſterien ſowie des Großen Chineſiſchen Generalſtabes ſind in bombenſicheren Kellern untergebracht. Das Perſonal der amerikaniſchen und italie⸗ niſchen Botſchaft hat ſich programmäßig auf Kanonenbooten flußabwärts begeben. Die üb⸗ rigen Botſchaften und Geſandtſchaften ſind in Nanking zurückgeblieben. Der engliſche Ge⸗ ſchäftsträger Howe hat die japaniſchen Mi⸗ litärbehörden erneut darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß England die japaniſche Regierung für alle aus dem Bombardement erwachſenden Schäden am Leben und Eigentum engliſcher Staatsangehöriger verantwortlich machen würde. Metaphyſik des Rolonialgedankens Als auf dem Parteitag in Nürnberg der Führer in ſeiner Schlußrede den deutſchen An⸗ ſpruch auf Rückgabe unſerer Kolonien noch einmal unterſtrich, muß es manchem Politiker draußen in der Welt wieder eigenartig zumute geweſen ſein. Man wird dies beſſer verſtehen, wenn wir hier noch mitteilen, daß eine inter⸗ eſſierte Gruppe im Auslande immer noch un⸗ entwegt verſucht, für die Verbreitung der kolo⸗ nialen Schuldlüge zu ſorgen, Es iſt ferner zu beobachten, daß ein derartiges Beſtreben gerade dann ſtärker wird, wenn einige Zeit hindurch zur Kolonialfrage von deutſcher Seite geſchwie⸗ gen wurde. Natürlich hat die ehrliche Aus⸗ landspreſſe genau ſo wie die objektiven Poli⸗ tiker des Auslandes ſchon lange das Beſtreben, für Deutſchlands klares Recht einzutreten. Be⸗ dauerlich bleibt immer wieder, daß jede aus tatſächlicher Ueberzeugung geäußerte Anſicht, ſobald ſie ſich zugunſten Deutſchlands aus⸗ ſpricht, in der Regel von anderen Stellen ſabotiert wird. Man will eben das an ſich un⸗ beſtrittene Recht Deutſchlands, ſolange es geht, unterdrücken. Deutſchland verlangt keineswegs irgend⸗ welche Kolonien, und dieſe beſtimmt nicht um jeden Preis, ſondern es verlangt ſeine ei ge⸗ nen. nur durch den Verſailler Schandvertrag verlorengegangenen Kolonien zurück. Wenn nun beſtimmte Politiker der Welt für ſich das Recht in Anſpruch nehmen, zur Klärung der Frage über die Rückgabe deutſchen Kolonial⸗ gebietes erſt eine Diskuſſion zu beginnen, ob ein ſolcher Schritt für Deutſchland wirklich den Gewinn darſtellt, den es zu haben vorgibt, ſo iſt das ein vollkommener Widerſinn, ſofern wir ein ſolches Vorgehen nicht politiſche Heuchelei nennen wollen. Wie kann ein materiell emp⸗ findender Ausländer, der ſich keine Mühe macht, den deutſchen Nationalſozialismus zu verſtehen, an unſere kolonialen Fragen anders als mit der Beweisführung eines reinen Materialis⸗ mus herangehen! Deutſchland wird den mate⸗ riellen Hintergrund ſeiner Forderung gewiß nicht leugnen wollen, denn die Rohſtoffverſor⸗ gung und der Abſatzmarkt für unſere Ausfuhr⸗ induſtrie beſchäftigen auch uns. Es iſt uns aber ebenſo klar, daß dieſe Gründe allein nicht aus⸗ ſchlaggebend ſind, wenn es auch naheliegt, kolo⸗ niale Fragen zunächſt im Hinblick auf den ma⸗ teriellen Wert einer Kolonie anzupacken. Dazu greifen die wirtſchaftlichen Dinge zu ſtark in unſer tägliches Leben hinein. Die Rationaliſie⸗ rungsmaßnahmen, die Entwicklung der chemi⸗ ſchen Induſtrie mit der Zielſetzung, tropiſche Produkte durch hochwertige neue Stoffe zu er⸗ ſetzen, kurz die Umwälzung auf faſt jedem Ge⸗ biete der Wirtſchaft, alles das macht die Kolo⸗ nialfrage teilweiſe zu einem irrationalen Pro⸗ blem. Gleichzeitig aber ergibt ſich hieraus, daß die Beurteilung des Wertes von Kolonien im⸗ mer verſchieden ſein muß, je nachdem, von welcher Warte die Behandlung der Dinge in Angriff genommen wird. Man könnte geneigt ſein, im Zuſammenhang hiermit auch auf die Politik jenes Wort zu übertragen: Der Menſch lebt nicht vom Brot allein. Wir ſehen das all⸗ täglich an dem Ideengut des Nationalſozialis⸗ mus. Es iſt darum nicht ſchwer zu verſtehen, wenn wir behaupten, daß in der Kolonialfrage weder der Markt für die deutſche Induſtrie allein entſcheidet, noch die Tatſache, daß die Kolonien dem Heimatland billige Rohſtoffe lie⸗ fern. Die inneren— wir möchten beinahe Mitkwoch, 22. September 1937 »„Hakenkreuzbanner“ fagen, die ſeeliſchen— Triebkräfte ſind ebenſo wichtig. Die unmittelbare Berührung mit allen Weltproblemen, die weltpolitiſche Schulung im eigenen Hoheitsbereich, das gibt erſt den rechten Impuls für eine große Nation. Sobald wir dieſem Gedankengang in ſeiner ganzen breitien Ausdehnung folgen, wird uns ſofort verſtändlich, warum wir uns auch nicht darauf einlaſſen können, uns mit irgendeinem Teil eines Kolonialgebietes zufriedenzugeben. Wenn nach dem Verluſt unſeres Kolonialreiches Deutſchland ſich die verſchiedenartigſten Vor⸗ würfe und Kritiken hat gefallen laſſen müſſen, dann konnte damit jeder getroffen werden, aber niemals das nationalſozialiſtiſche Dritte Reich. Die heutige Staatsführung iſt nicht von einem blinden Kolonialrauſch beſeelt, ſondern ſie wird nach der Wiedererlangung der früheren Kolo⸗ nien den Beweis erbringen, daß ſie trotz der großen und ſchwierigen Aufgaben, trotz der weltpolitiſch heute unvergleichlich ſchwierigeren und gefährlicheren Lage auf dem Gebiete der Kolonialpolitik Pionierarbeit, wie auch in vie⸗ len anderen Dingen ſonſt, leiſten wird. Die ein⸗ zelnen Punkte der deutſchen Kolonialpolitik werden niemals an einer Stelle zuſammen⸗ gefaßt werden können, ſondern in einem wechſelnden und gut verteilten Verhältnis zur Geltung kommen müſſen, ſo daß Wirtſchaft, Politik und Kultur miteinander in einer Front ſtehen. So wenig die Kolonialfrage eine rein mate⸗ rielle iſt, ſo wenig läßt ſich dieſe Frage ledig⸗ lich auf Grund eines augenblicklichen wirtſchaft⸗ lichen Vorteils oder Nachteils entſcheiden, und ſo wenig läßt ſich das ganze Problem vom Standpunkt der verſchiedenen Völker auf einen Nenner bringen, weil der wirtſchaftliche und der politiſche Wert einer Kolonie von jedem Staat anders beurteilt wird. Die Kolonial⸗ geſchichte bietet uns die beſten Beweiſe hierfür, ganz abgeſehen davon, daß im Laufe der Zeit nicht nur der Wert einzelner Kolonien, ſon⸗ dern auch die Bedeutung, die man kolonialer Tätigkeit beilegte, immer verſchieden war. Wir ſehen, daß das Kolonialproblem einen außerordentlich großen und vielgeſtaltigen Stoff in ſich birgt. Jeder Deutſche aber muß wiſſen, wie wichtig die Kolonialfrage für jeden Volks⸗ genoſſen iſt; und um ſich ausgiebig zu unter⸗ richten, genügt es nicht, ſich hin und wieder mit einer Unterrichtung durch einen Aufſatz in der Tageszeitung zu begnügen. Es bedarf dazu größerer Hilfsmittel, die nur das Buch ver⸗ mitteln kann, an deſſen Seite gute Landkarten treten müſſen. Im Wilhelm⸗Goldmann⸗Verlag zu Leipzig iſt„Das Buch der deutſchen Kolo⸗ nien“ erſchienen, das einen ausgezeichneten Ueberblick über unſeren ehemaligen Kolonial⸗ beſitz zu geben vermag. Der Kaufpreis von 9,60 RM wird durch die zahlreichen Bilder in Kupfertiefdruck, die ſtatiſtiſchen Zahlenreihen und die klare Erörterung der Zuſammenhänge in den Kolonialfragen wettgemacht. Eine nütz⸗ liche Ergänzung iſt die große Anſchauungskarte „Die Aufteilung der kolonialen Rohſtoffgebiete“ aus dem Verlag Buchhandlung des Waiſen⸗ hauſes in Halle a. S. Auf dieſer Weltkarte wird uns die Verſchiedenartigkeit des Kolonial⸗ beſitzes für alle Kolonien beſitzenden Staaten gezeigt. Je eingehender ſich jeder Volksgenoſſe heute mit der Kolonialfrage befaßt, um ſo beſ⸗ ſer iſt er in der Lage, die deutſche Forderung zu unterſtützen, daß die Welt nicht nur die Pflicht habe, die Wiederherſtellung unſerer kolo⸗ nialen Ehre zu ſichern, ſondern daß ſie auch gleichzeitig damit ein großes Unrecht kann.— dt. ——————————————————————————————————————— Die tõörichte Jungfrau Heinz Steguweits neuer Roman Heinz Steguweit iſt weiten Kreiſen im Reich durch ſeinen Roman vom„Jüngling im Feuer⸗ ofen“ bekannt geworden. In ihm ſetzte er den Rheinlandkämpfern ein Denkmal. Nun führt er in ungefähr dieſes Thema fort in ſeinem neuen Buch„Die törichte Jungfrau“(Han⸗ ſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg. 1937. Leinen 80 RM). Der Roman iſt, wie Steguweit in einem Nachwort ſagt„freiee Nachgeſtaltung einer hiſtoriſchen Zeit, alſo nicht Geſchichts⸗ ſchreibung eines Ortes, gar eines Gaues, die em Auftrag berufener Forſchung vorbehalten bleiben muß“. Ein rheiniſcher Volkserzähler wie Heinz Steguweit, der ſein ganzes Temperament wie⸗ derum in ſeinem neuen Werk entfaltet, greift mitten ins Leben der Volksgenoſſen ſeiner Landſchaft und entwickelt an ihm gleichnishaft den Weg der Deutſchen ins neue Reich. Ein derartiges zeitnahes Geſchehen bereits heute epiſch zu geſtalten und zu verdichten, iſt ein ſchwieriges Unterfangen. Heinz Steguweit erzählt das Schickſal der Suſanna Schleiden, die vom Hofe ihres Vaters nach deſſen Tode verdrängt wird und nur mit einer Ziege„beſchenkt“ über die Höhen hinab ins Rheintal, in die Münſterſtadt ſen Hier wird ſie nach mancherlei Erlebniſſen in die Dienſte einer neureichen Familie genommen, die ſich durch allerlei Spekulationen zu einem hohlen Reichtum emporgeſchlichen hat. Es iſt ein Beiſpiel für viele, wie man ſie allenthalben in den großen Städten erleben konnte. In die⸗ ſem Haushalt, der Suſanna fremd iſt, lernt ſie den Schornſteinfeger Martin Vulpering ken⸗ nen, der als SA⸗Mann ſeine Pflicht erfüllt. Durch ihn wird ſie, die ſonſt nichts von Po⸗ litik erfuhr, in die große Auseinanderſetzung miteinbezogen, ſie muß ſich bekennen und nach vielerlei Fährniſſen, Enttäuſchungen und ſchö⸗ nen Stunden finden die beiden jungen kamp⸗ Rote Slieger über zinnland Ein soviñjetrussisches Flugzeugꝗ wurde abgeschossen DNB Helſinki, 21. September. Ein Grenzzwiſchenfall wird von der finniſch⸗ſowjetruſſiſchen Grenze gemeldet. Am Dienstag zwiſchen 14 und 15 Uhr überflogen ſowjetruſſiſche Militärflugzeuge an nicht weni⸗ ger als ſechs verſchiedenen Stellen gleichzeitig die finniſche Grenze auf der Linie Rajajoko und Suojärni, nördlich des Lagoda⸗Sees. Da ſie dem Signal, zu landen, nicht Folge leiſteten, wurden ſie von finniſchen Grenztruppen be⸗ ſchoſſen. Eine dieſer ſowjetruſſiſchen Ma⸗ ſchinen mit zwei Mann Beſatzung mußte dar⸗ aufhin auf finniſchem Gebiet auf einem See bei Suojärni notlanden. Ein finniſches Militür⸗ flugzeug iſt zur Unterſuchung des gelandeten ſowjetruſſiſchen Flugzeugs unterwegs. kine Thronrede in folland Königin Wilhelmine iſt zufrieden DNB Den Haag, 21. Sept. Mit den üblichen Feierlichkeiten wurde am Dienstag die neue Sitzungsperiode beider Häuſer der holländiſchen Generalſtaaten durch die Thronrede der Königin der Nie⸗ derlande eingeleitet. mine einleitend ihre Dankbarkeit über In der Thronrede äußerte Königin ie Verbeſſerung der Wirtſchaftslage und ſprach die Hoffnung aus, daß dieſe Ver⸗ beſſerung ſich in Bezug auf die Arbeitsloſen⸗ ziffer günſtig auswirken werde. Die Regie⸗ rung werde eine Reihe von Geſetzesvorſchlägen einbringen, die eine weitere Verſtärkung der Wirtſchaftsbelebung zum Ziele haben. Die Entwicklung der Wirtſchaftslage in Nieder⸗ ländiſch⸗Indien gebe Anlaß zur Befrie⸗ digung. Obgleich auch in Surinam eine Ver⸗ beſſerung der Wirtſchaftslage feſtgeſtellt werden konnte, ſei der wirtſchaftliche und finanzielle Zuſtand dieſes Gebietes noch wenig befrie⸗ digend. im Gegenſatz zu Curaçao, das von der Weltkriſe faſt unberührt geblieben ſei. In der Thronrede wird dann hervorgehoben, daß ſich die Regierung in ihren Maßnahmen auf die Grundſätze des poſitiven Chri⸗ ſtentums ſtützen wolle. Obgleich die inter⸗ nationale Lage manchen Anlaß zu Beſorgniſſen biete, ſei doch das freundſchaftliche Verhältnis Hollands zu den anderen Mächten ungetrübt geblieben. Trotzdem ſolle im Hinblick auf die Weltlage ſowohl im Mutterland als auch in Niederländiſch⸗IFndien die Verſtärkung der Wehrmacht fortgeſetzt werden. Wichtige Ge⸗ ſetzesanträge in dieſer Sache würden unver⸗ züglich eingebracht werden. Finkelſtein hielt eine ſjetzrede Dieses Mal in Genf/ Ueble vVverdäãciigung Deutschlands DNB Genf, 21. Sept. Der Sowjetvertreter Litwinow⸗Finkel⸗ ſteien hielt es wieder einmal für notwendig, der Völlerbundsverſammlung eine ſeiner bereits ſattſam belannten üblen Hetzreden aufzutiſchen, in deren Mittelpunkt wie üblich die wüſteſten Beſchimpfungen und Verdächtigungen der„drei Angreifer⸗Staaten“, womit Deutſchland, Ita⸗ lien und Japan gemeint ſein ſollen, ſtanden. Litwinow⸗Finkelſtein kritiſierte zunächſt am Bericht des Völkerbundsſekretariats die angeb⸗ liche Zurückhaltung gegenüber den„verſchiede⸗ nen Angriffshandlungen“, die auf der mißver⸗ ſtändlichen Auffaſſung beruhe, daß der Völker⸗ bund Angriffe deshalb nicht bekämpfen könne, weil die„Schuldigen“ nicht im Völ⸗ kerbund ſeien. Weiter erging ſich der Sow⸗ jetvertreter in Auslaſſungen, aus denen deutlich zu erſehen war, wie unangenehm den Mos⸗ kauer Gewalthabern die wachſende Erkenntnis der bolſchewiſtiſchen Weltgefahr und die Auf⸗ klärungsarbeit der antikommuniſtiſchen Staaten allmählich wird. Unter Anwendung aller jüdiſch⸗ bolſchewiſtiſchen Verdrehungsküſte verſuchte Lit⸗ winow⸗Finkelſtein der Völkerbundsverſammlung daher klar zu machen, daß die Sowietunion keinerlei wirtſchaftlichen oderſtra⸗ tegiſchen Intereſſen in Spanien habe. Sie ſei„lediglich daran intereſſiert, das Recht jedes Volkes zur ſelbſtändigen Beſtimmung ſei⸗ nes inneren Regimes ohne Dazwiſchentreten fremder Staaten und erſt recht fremder Armeen fesfrohen Menſchen am Ende in ihrer Lebens⸗ bejahung doch wieder zuſammen, kehren in die Heimat des Mädchens zurück, das ſeinen Hof wieder beziehen darf und werden ihren Haus⸗ ſtand dort begründen. Wie Heinz Steguweit an dieſem Roman die rheiniſche Landſchaft in 15 Freude und in ihrem Schmerz uns enträtſelt, wie er die Men⸗ ſchen in ihrer völkiſchen Not durch die Zeit wandern läßt, wie er an der Münſterbeſtei⸗ ung durch einen Arbeitsloſen ein Symbol die⸗ Untergangszeit gibt oder wie er an einem Zirkusbeſuch die Buntheit und das Glitzern dieſer Welt einfängt, das beſtätigt ſeine Er⸗ zählerbegabung als die eines, der wirklich volks⸗ tümlich zu fabulieren verſteht. Und darüber wollen wir froh ſein. Wie der Manes Himmerod durch die ſchwe⸗ ren Jahre aufrechten Weſens ſchritt, ſo ziehen Martin Vulpering und Suſanne Schleiden, je⸗ des in ſeiner Art, letztlich aber beide zuſammen in gläubigem Vertrauen auf das Leben und die neue Zeit dahin. So wird dieſer Vulpering ein Bruder des Manes Himmerod, die beide für die Sauberkeit und Wahrheit ſtritten. So hat Heinz Steguweit in tiefer Gläubig ⸗ keit ſeinen Roman gefialtet, ſo gibt er ein wah⸗ res Abhild vom Kampf um das Reich, wie es der Dichter unſerer Zeit ſieht. Wer hier Ten⸗ denz ſchreit, ſoll ſchreien, denn dieſe iſt uns hundertmal lieber als jene der ach ſo wortgetreuen Pſychologen, die uns vor lauter Ziſelierung nicht das rechte Leben erkennen laſſen. Mit einem Satz: der neue Roman„Die törichte Jungfrau“ iſt ein echter Steguweit! Heinz Grothe. Neue Leiter für die Hamburger Museen Zum Leiter der Kunſthalle wurde Dr. Werner Kloos, der ſeit April 1936 als wiſſenſchaftlicher Aſſiſtent und Leiter der Gemäldegalerie dieſes Inſtituts tätig iſt, er⸗ nannt. Dr. Kloos, der im Alter von 28 Jahren ſteht und aus Friedberg in Slur ſtammt, hat an den Univerſitätten Frankfurt, Freiburg, zu betonen und zu verhindern, daß in Spanien ein neuer Ausgangspunkt zum Angriff gegen ganz Europa entſteht“. In dreiſter Weiſe wur⸗ den demgegenüber Deutſchland und Italien ver⸗ dächtigt, unter dem Deckmantel des Antikommu⸗ nismus ſelbſtſüchtige Ziele in Spanien zu ver⸗ folgen. Als die einzige internationale Organiſation für die„Rettung des Friedens“ bezeichnete Lit⸗ winow⸗Finkelſtein den Völkerbund. Ent⸗ gegen dem chileniſchen Verlangen nach Univer⸗ ſalität der Genfer Einrichtung hält der ſowjet⸗ ruſſiſche Außenminiſter es für überflüſſig, an die außenſtehenden Staaten heranzutreten, „wenn man damit die drei großen Staaten meine, die ſchon einmal im Völkerbund waren und ihn dann formell oder tatſächlich unter lautem Türzuſchlagen verlaſſen haben“ Litwinow⸗Finkelſtein warf ſchließlich dem Völkerbund ſeine Paſſivität während des mandſchuriſchen Konfliktes, beim„Angriff“ auf Abeſſinien, beim„ſpaniſchen Experiment“ und bei dem neuen„Angriff“ auf China vor und meinte, eine entſchloſſene Völkerbundspolitik in einem Angriffsſall würde alle anderen Fälle erledigen. Dann würden alle Staaten auch die Ueberzeugung gewinnen, daß ſich ein Angriff nicht lohne. Dann würden auch die ſrüheren Mitglieder wieder den Weg nach Genf finden, und, ſo ſchloß Litwinow⸗Finkelſtein ſalbungs⸗ voll und ſcheinheilig,„im friedlichen Nebenein⸗ anderbeſtehen aller gegenwärtigen Regime könnte das gemeinſame Ideal eines univerſalen Völkerbundes erreicht werden“. Wien und München ſtudiert. Vor ſeiner Ham⸗ burger Tätigkeit war er Aſſiſtent am Heſſiſchen Landesmuſeum in Darmſtadt.— Profeſſor Dr. Hans Konrad Hüſeler, der ſeit vielen Jah⸗ ren Abteilungsleiter am Hamburgiſchen Mu⸗ ſeum für Kunſt und Gewerbe iſt, wurde mit der Leitung dieſes Muſeums betraut. Prof. Hü⸗ leler wurde 1894 in Hamburg 5817 Er be⸗ ſuchte die Univerſitäten in Marburg, Berlin und Wien und promovierte 1920 in Hamburg. Seit 1920 iſt er am Hamburgiſchen Muſeum für Kunſt und Gewerbe tätig. Parteitag-Film Wir hören, daß der neue Parteitag⸗Film nach den in den vorhergehenden Jahren her⸗ geſtellten künſtleriſchen Großfilmen„Sieg des Glaubens“,„Triumph des Willens“ und„Tag der Wehrmacht“ ein dokumentariſcher Film von der Organiſation der Parteitage ſein wird. Er wird vorausſichtlich unter dem Titel„Das Nürnberger Uhrwerk“ erſcheinen und in packenden Einſtellungen die ganze Or⸗ ganiſationsmaſchinerie des Parteitages zur Darſtellung bringen. 600 Wissenschaftler in Bad Kreuznach In Bad Kreuznach begann eine Reihe von wiſſenſchaftlichen Tagungen und Sitzungen, zu denen nahezu 600 Profeſſoren und iſſen⸗ ſchaftler aus dem In⸗ und Ausland erſchienen ſind. Die„Geſellſchaft für angewandte Mathe⸗ matik und Mechanit“ eröffnete den Reigen. Im Mittelpunkt bedeutſamer Referate ſtanden mathematiſche und Anſihluß d Probleme des Tlugzeugbaus. Im Anſchluß daran Ker- am Sonntag der„13. Deutſchen Phyſiker⸗ und Mathematiker⸗Tag“, der die ganze nächſte Woche andauern wird und in 4* Wchafter zahlreiche deutſche wiſſenſchaftliche Geſellſchaften ihre Ge⸗ ſchäfts⸗ und Mitgliederverſammlungen abhalten werden. Gemeinſame Ausflüge und Kamerad⸗ ſchaftsabende werden die Beziehungen zwiſchen den Wiſſenſchaftlern des In⸗ und Auslandes vertiefen. Japan antwortet kngland auf die Knatchbull⸗Note DNB London, 21. Sept. Wie Reuter aus Tokio meldet, iſt die end⸗ gültige Antwort Japans wegen der Verwundung des britiſchen Botſchafters Knatch⸗ bull bei Schanghai am Dienstagnachmittag dem britiſchen Botſchafter in Tokio übergeben wor⸗ den. Der Inhalt der Note iſt nicht veröf⸗ fentlicht worden. Man nimmt aber allge⸗ mein in Tokio an, daß die Antwort den Wün⸗ ſchen der britiſchen Regierung entgegenkommen werde. Weiter glaubt man, daß die Antwort am Donnerstag gleichzeitig in London und Tokio veröffentlicht wird. In fürze Der Führer und Reichskanzler hat eine Reihe von Ernennungen in der Kriegs⸗ marine zum Herbſt 1937 vorgenommen. In Avallon iſt das deutſch⸗franzö⸗ ſiſche Studentenlager, das am 10. Sep⸗ tember begonnen wurde und einen außer⸗ ordentlich erfolgreichen Verlauf genommen hatte, beendet worden. Die Mannſchaften trenn⸗ ten ſich mit dem Entſchluß, die Begegnungen zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Jugend künftig mit allen Kräften zu fördern und in ihr feſtes Programm aufzunehmen. — Aus Anlaß der Durchreiſe des engliſchen . Außenminiſters Eden durch Paris gab der eng⸗ liſche Geſchäftsträger in Paris, H. L. Thomas, ein Frühſtück, zu dem Miniſterpräſident Chautemps und der engliſche Außenminiſter ge⸗ laden waren. * Wie in politiſchen Kreiſen verlautet, wird der franzöſiſche Miniſterpräſident Chautemps nicht nach Genf fahren, wie er bisher beabſichtigt hatte. * Als erſter Redner in der Völkerbunds⸗ verſammlung ſprach am Dienstagmorgen der rumäniſche Außenminiſter Antoneſeu im Namen der Kleinen Entente. Anſchließend er⸗ griff der Vertreter Ausſtraliens das Wort. —* Die bevorſtehende Reiſe Muſſolinis nach Deutſchland beherrſcht die geſamte italieniſche Preſſe. Sämtliche Blätter veröffent⸗ lichen einen Aufruf des Generaldirektors der italieniſchen Auslandsorganiſationen an ſämt⸗ liche in Deutſchland wohnenden Italiener. * Ein Antrag, der ein Verbot der Freimau⸗ rerei durchſetzen wollte, wurde vom Berner Ständerat abgelehnt. 4* In Belfaſt wurde Dienstag früh durch einen neuen Bombenanſchlag eine katho⸗ liſche Kirche ſchwer beſchädigt. Die noch unbekannten Täter hatten in der Nacht zum Dienstag an der Kirchenmauer eine große Bombe mit Zeitzündung befeſtigt. —* Die britiſche Segeljacht„Ende⸗ avour“, die ſich auf der Rückfahrt nach Eng⸗ land im ſchweren Sturm von dem ſie ſchleppen⸗ den Boot losgeriſſen hatte und ſeitdem mit ihrer 20⸗köpfigen Beſatzung verſchollen iſt, konnte trotz angeſtrengten Suchens nicht ge⸗ funden werden. ———————————————————————————————————————— Von den deutschen Hochschulen Der Leipziger Ordinarius der deutſchen Lite⸗ raturgeſchichte, Prof. Dr. Korff, der im Jahre 1934 die Kuno⸗Francke⸗Profeſſur an der Harvard⸗Univenſität bekleidete, iſt von der Co⸗ lumbia⸗Univerſität Neuvork als Gaſtprofeſſor für das Frühjahrsſemeſter 1938 eingeladen worden. Der Göttinger Dozent Dr. Gerhard Dulk⸗ keit iſt mit Wirkung vom Winterſemeſter 1937/38 ab beauftragt worden, in der juriſti⸗ ſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg das römiſche Recht, das deutſche bürgerliche Recht und das internationale Privatrecht in Vor⸗ leſungen und Uebungen zu vertreten. Der Ordinarius für vergleichende Sprach⸗ wiſſenſchaft und indogermaniſche Altertums⸗ kunde an der Univerſität Breslau, Prof. Dr. Wilhelm Havers, folgt am 1. Oktober einem Ruf an die Univerſität Wien. „Dem ao. Profeſſor Dr. Karl Lohmann iſt unter Ernennung zum o. Profeſſor in der mediziniſchen Fakultät der Univerſität Berlin der Lehrſtuhl für Phyſiologiſche Chemie und Profeſſor Dr. Wilhelm Tönnies unter Er⸗ nennung zum ao. Profeſſor in der medizini⸗ ſchen Fakultät der Univerſität Berlin der Lehr⸗ ſtuhl für Gehirnchirurgie übertragen worden. Grabbe⸗ Uraufführung in Det⸗ mold. Im Rahmen der Grabbe⸗Feier in Detmold, die vom 29. bis 31. Oktober veran⸗ ſtaltet wird und die auch die Gründung der Grabbe⸗Geſellſchaft unter dem Vorſitz des Präſidenten der Reichstheaterkammer, Reichs⸗ dramaturg Dr. Rainer Schlöſſer, vorſieht, ge⸗ langt am 29. Oktober im Lippiſchen Landes⸗ theater Chriſtian Dietrich Grabbes Märchen⸗ ſpiel„Aſchenbrödel“ zur Uraufführung. Wei⸗ tere Aufführungen der Detmolder Grabbe⸗ Feier ſind„Don Juan und Fauſt“ durch das Stadttheater Münſter und„Napoleon oder die hundert Tage“ durch das Stadttheater Bochnm. 1 „Haken Di Un Der Mi einen ſchöt ſter am E ſüdweſtwä glan treff nun wolle men. Du gen die 1 gen. An motoriſier Straßen! dann un Feldpolize Ordnung. daten wie alt ſteht o die durc Mädchen Körben B fechtstroß Weg ins Mannhein in eiligen Straßen rohrgeſchü Mitte des Regiment Der groß Die allg „blaue“ 3? 115 und 1 der„roter nördlich v überſchreit Linien ihr Höhengelä Konken. 2 den Divif linken Fli mit dem Infant Rechts da Kampfhan terieregim Flügel ſta Regiment 87 gegen von Norde gel der D I/no im Wir tre Oberſtleuti ten Oberle zier in N Infanterie Mikrofon uns Oberf ſich heraus punkt d linte Flar Vormittag genüberlie lungen an einem ſchn bald wied⸗ rer Angrif Abſchnitt 1 Infanterie Flanke de Front ver! ken Flüge mußte dal das 1/110, das III/11 Der verdun Berliner L. Lichtspurer ember 1937 oland te in, 21. Sept. iſt die end⸗ 3 wegen der afters Knatch⸗ achmittag dem ſergeben wor⸗ icht veröf⸗ it aber allge⸗ ort den Wün⸗ igegenkommen e Antwort am 'n und Tokio zat eine Reihe r Kriegs⸗ ommen. ch⸗franzö⸗ 3 am 10. 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Wei⸗ der Grabbe⸗ ſt“ durch das leon oder die ater Bochuym. . „Hakenkreuzbanner“ Mittwoch, 22. September 1937 Die fjerbſtmanöver des XII. flrmeekorps Unsere 33. und 36. Division im erbifterten Kampf/ Die 34. Division im Vordringen Von unserem im Monövergelände weilenden Habpftschriffleitef) Der Morgen graut. Der Himmel verſpricht einen ſchönen Tag. Wir fahren von Bad Mün⸗ ſter am Stein, dem Standquartier der Preſſe, ſüdweſtwärts, das Glantal hinauf. Vor Alten⸗ glan treffen wir die erſten Feldgrauen, und nun wollen die Kolonnen kein Ende mehr neh⸗ men. Durch Kuſel ziehen in endloſen Schlan⸗ gen die 115er mit Mann und Roß und Wa⸗ gen. An ihnen vorbei eilen berittene und motoriſierte Korpstruppen. In den engen Straßen des reizenden Städtchens ſtauen ſich dann und wann die Marſchkolonnen. Die Feldpolizei aber bringt raſch wieder alles in Ordnung. In Kuſel wimmelt es von Sol⸗ daten wie in einem Bienenhaufen. Jung und alt ſteht am Wegrand. Alle begrüßen freudig die durchziehenden Truppen. Frauen und Mädchen reichen unſeren Soldaten aus rieſigen Körben Brot, Wurſt und Obſt. Auch dem Ge⸗ fechtstroß des 1/110 begegnen wir auf dem Weg ins Kampfgelände. Zwei Batterien der Mannheimer ſchweren Artillerie traben gerade in eiligem Tempo ihren Stellungen zu. Die Straßen dröhnen vom Gewicht ihrer Lang⸗ rohrgeſchütze, die bei Albeſſen, etwa in der Mitte des Diviſionsabſchnittes, hinter dem Regiment 115 eingeſetzt werden. Der große Kampf beginnt Die allgemeine Kriegslage iſt folgende: Die „blaue“ 33. Diviſion mit den Regimentern 110, 115 und 104 hat durch Aufklärung ſtarke Kräfte der„roten“ 36. Diviſion etwa 15 Kilometer nördlich von Homburg feſtgeſtellt. Um.45 Uhr überſchreitet die 33. Diviſion die vorderſten Linien ihrer eigenen Sicherung und beſetzt das Höhengelände um Herchweiler und ſüdlich von Konken. Auf dieſem Raum ſtehen ſich die bei⸗ den Diviſionen im Angriff gegenüber. Am linken Flügel der 33. Diviſion, ſüdlich Konken, mit dem Angriffsziel Wahnwegen war das Infanterieregiment 110 eingeſetzt. Rechts daneben ſchoben ſich im Laufe der Kampfhandlungen Gefechtstruppen des Infan⸗ terieregiments 115 ein, und ganz am rechten Flügel ſtand das Infanterieregiment 104. Das Regiment 110 hat Teile des Regiments 70 und 87 gegen ſich. Die Angriffsrichtung verläuft von Norden nach Süden. Auf dem linken Flü⸗ gel der Diviſion ſtand das 17110. I/No im Brennpunkt der Schlacht Wir treffen zufällig ſeinen Kommandeur, Oberſtleutnant Specht mit ſeinem Adjutan⸗ ten Oberleutnant Knuth, der als Preſſe⸗Offi⸗ zier in Nürnberg die Anſage bei den großen Infanterieübungen auf der Zeppelinwieſe am Mikrofon durchgegeben hat. reitwilligſt ſetzt uns Oberſtleutnant Specht ins Bild. Es ſtellt ſich heraus, daß dieſes Bataillon im Brenn⸗ punkt der Kämpfe liegt. Gegen dieſe linte Flanke drückt der Gegner den ganzen Vormittag unentwegt. Einmal iſt es dem ge⸗ genüberliegenden II/87 vorübergehend ſogar ge⸗ lungen an einer Stelle einzubrechen. Nach einem ſchneidigen Gegenſtoß aber, war die Höhe bald wieder im Beſitz des 1/110. Trotz ſchwe⸗ rer Angriffe konnte ſo die 33. Diviſion ihren Abſchnitt bis zum Nachenittag behaupten. Das Infanterieregiment 70, das auf der rechten Flanke der 36. Diviſion kämpft und oort die Front verlängerte, verſucht fortgeſetzt den lin⸗ ken Flügel der 33. Diviſion zu umfaſſen. Es mußte daher an dieſer Stelle im Anſchluß an das 1/110, das III/110 und ſpäter ſogar noch das III/115 eingeſetzt werden. Am Nachmittag Anstrengende Tage für unsere Soldaten Kurze Rast während des Manövers unter der getarnten Kanone. Pressebildzentrale gelang dort dennoch ein Einbruch von Panzer⸗ wagen bis faſt an die Straße Konken—Kuſel. Die Kämpfe wurden auf beiden Seiten mit großer Erbitterung geführt. Der Geiſt der Vor der großen„Schlacht“ i Truppen und das Können iſt ausgezeichnet. Das Wetter war am Dienstag ſchön, und zum erſtenmal regnete es nicht. Die Laune der 110er iſt ausgezeichnet. Sie waren, wie Oberſtleutnant Specht verſicherte, jede Nacht unter Dach und Fach. Die Mannheimer in Jorm Auch unſere ſchweren Artilleriſten aus Mann⸗ heim ſind in beſter Stimmung. In Haßloch und Godramſtein ſei es am netteſten geweſen, mein⸗ ten die Kanoniere der dritten Batterie, wäh⸗ rend ſie eine Manöverkartuſche nach der ande⸗ ren in den großen Schlund ihres Geſchützes ſchieben. Ob unſere 33. Diviſion die Stellung halten kann iſt fraglich. Die„rote“ 34. Diviſion, die geſtern über die Moſel ſetzte und das Ruvertal entlang nach Süden zog, liegt in einem er⸗ folgreichen Kampf bei Waldbach⸗Eiſen gegen ein ſchweres Maſchinengewehrbataillon. Bei ihrem weiteren Vordringen bedrängt ſie die 33. Di⸗ viſion im Rücken. Schon geſtern früh verſuchte ein Offizier der 36. Diviſion in einem Panzer⸗ wagen mit der 34. Diviſion in Verbindung zu kommen. Wir ſtehen vor einem Großkampftag, der allerlei Ueberraſchungen zu bringen ver⸗ ſpricht. * In unſerem geſtrigen Bericht über den erſten Tag der Manöver des XII. Armeekorps haben Druckfehlerteufel und techniſche Uebermitte⸗ lungsmängel zuſammengewirkt und einige Feh⸗ ler entſtehen laſſen. Bei dem kleinen Zuſam⸗ in Hah, das tut gut! Nach schweren Manöverstrapazen ist ein Schluck frischen Wassers ein wahres Labsal. Pressebildzentrale menſtoß am Bahnhof bei Hermeskeil handelte es ſich nicht um Pack⸗ und Gratſchützenſpäh⸗ trupps der 34. Diviſion, ſondern um„Pak⸗Ab⸗ teilungen und Kradſchützenſpähtrupps“(Kraft⸗ radſchützenſpähtrupps). Auch iſt der Panzer⸗ wagen von„blau“ nicht einem Feuerüberfall zweier Tanks erlegen, ſondern dem Feuerüber⸗ fall zweier Paks(Panzerabwehrkanonen).— Wir bitten unſere Leſer, dieſe Uebermittelungs⸗ fehler freundlichſt entſchuldigen zu wollen. Mmecklenburg Die Wehrmachtsmanöver haben begonnen/„Blau-Staat“ hekrieqꝗt„Rof-Staat“ DNB Swinemünde, 21. Sept. Unter der Leitung des Generalfeldmarſchalls von Blomberg begannen nun auch die großen Wehrmachtsmanöver, an denen ſtarke Teile des Heeres, der Marine und der Luftwaffe teilneh⸗ men, während früher nur gelegentlich gemein⸗ ſame Uebungen zwiſchen Heer und Marine durchgeführt werden konnten. Die neuzeitliche Wehrmacht und die moderne Landesverteidigung erfordern neue Uebungs⸗ methoden und Uebungsanlagen. Die Praxis der Wehrertüchtigung gipfelt im Herbſtmanöver mit der Zuſammenfaſſung der drei Wehrmachtteile. Seit Schaffung einer ſelbſtändigen Luftwaffe ſind derartige Manöver notwendig und wichtig, um die einheitliche Führung der Wehrmacht und das operative Zuſammenwirken der drei Wehrmachtteile zu entſcheidenden Phaſen des Krieges zu erproben. Um die Luftwaffe nicht nur zur Unterſtützung des Heeres und der Ma⸗ rine einzuſetzen, ſondern vor allem als Trägerin des offenſiven Luftkrieges im feindlichen Land zu ihrem Recht kommen zu laſſen, iſt es nötig, große operative Lagen zu ſpannen. Die Manöverleitung hat einen„Rot“⸗ und einen„Blau“⸗Staat angenommen, die ſich be⸗ reits ſeit einiger Zeit im Kriege befinden. Die Grenze zwiſchen Blau im Oſten und Rot im Weſten verläuft von dem weſtlichen Rügen zwiſchen Schwerin und Waren in Mecklenburg über Magdeburg nach Süden weſtlich des Leip⸗ ziger Induſtriegebietes. Dunkel und finster, das ist jeht— Berlin! Der verdunkelte Potsdamer Platz mit Blick auf den Potsdamer Bahnhof, aufgenommen in der ersten Nacht der großen Berliner Luftschutzwoche. Der sonst lichtüberflutete Platz erscheint heute als schwarze Silhouette. Die geringen Lichtspuren vorbeifahrender Autos erscheinen hier durch die hochempfindliche Platte als Lichtstreifen. Weltbild(M) Bis zum 20. September war weder zu Lande noch zur See und in der Luft eine weſentliche Entſcheidung gefallen. Rot war bei ſeinem An⸗ griff gegen das blaue Induſtriegebiet im Süden auf erbitterten Widerſtand geſtoßen. In der Mitte der Front und nördlich der Elbe bei Magdeburg hatten nur unbedeutende Kämpfe ſtattgefunden. Der Aufmarſch der blauen Kräfte war zum Manöverbeginn noch nicht beendet. Die Kämpfe zur See haben ſich auf Minen⸗ und U⸗Bootskrieg ſowie auf unbedeu⸗ tende Zuſammenſtöße leichter Unterſeeſtreitkräfte beſchränkt. Eine ſtarke blaue Transportflotte war in Pillau und Königsberg zuſammenge⸗ zogen. Die Einſchiffung oſtpreußiſcher Truppen hatte bereits begonnen. Die Vorherr⸗ ſchaft in der Luft war von keiner der beiden Parteien errungen worden. Hohe Verluſte und ungünſtige Witterung hatten in den letzten Tagen zu einem Abflauen der Kampfhandlun⸗ gen geführt. So war die Ausgangslage bei Beginn der Manöver am Montagfrüh. Inzwi⸗ ſchen ſind die Kampfhandlungen im Nord⸗ abſchnitt der Front, alſo im eigentlichen Ma⸗ növergelände, Pommern und Mecklenburg, be⸗ reits im Gange. Wie iſt hier die ſtrategiſche Cage? Am Manöver nehmen teil: vom Heer bei „Blau“ eine Armee mit zwei Armeekorps, bei „Rot“ ein Armeekorps, dazu ſtarke motoriſierte Panzerkräfte; von der Kriegsmarine bei beiden Parteien Panzerſchiffe, Kreuzer, Zerſtö⸗ rer, Torpedoboote, Minenſuchſtreitkräfte, U⸗ Boote und Kleinbootverbände; von der Luft⸗ waffe bei beiden Parteien Kampfverbände, Aufklärungsverbände, Jagdverbände und Flak⸗ einheiten. Im Manöver ſind ausſchließ⸗ lich Volltruppen, die in jeder Beziehung zum kriegsmäßigen Einſatz kommen. Die Geſamtmanöver werden durch den Ober⸗ befehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmar⸗ ſchall von Blomberg, vom Fliegerhorſt Tu⸗ Für die drei tow bei Demmin aus geleitet. Nur dünne Lichtspuren von Verkehrsmitteln und die weiß gestrichenen Bordschwellen der Bürgersteige sind zu er- kennen. Auf die Häuserfronten wirit der Mond sein mattes Licht. Weltbild(I) Wehrmachtsteile ſind unter den Oberbefehls⸗ habern des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe einzelne Leitungsſtäbe in Neubran⸗ denburg in Mecklenburg, Swinemünde und Gatow bei Berlin tätig. Die„blaue“ Partei wird vom General der 47¹¹ 24 Infanterie v. Rundſtedt, dem Oberbefehls⸗ haber der Gruppe I, geführt, die„blauen“ See⸗ ſtreitkräfte von Admiral Carls, die„blauen“ Luftſtreitkräfte von General der Flieger Kau⸗ piſch, dem Kommandierenden General des Luftkreiſes II. Parteiführer von„Rot“ iſt Gene⸗ ral der Kavallerie Knochenhauer, der Kommandierende General des X. Armeekorps. Die Führung der„roten“ Seeſtreitkräfte hat Vizeadmiral Boehm, die der„roten“ Luft⸗ ſtreitkräfte General der Flieger Halm, der Kommandierende General des Luftkreiſes VII. Die meiſten Truppen haben bereits mehr⸗ wöchige Manöver hinter ſich, wodurch ſie, wie auch durch die beſondere Wetterungunſt, entſprechend ſtark beanſprucht worden ſind. Da⸗ zu kommen die ſehr anſehnlichen Marſchleiſtun⸗ gen, die u. a. die Formationen des II. und III. Armeekorps in den letzten Tagen zu be⸗ wältigen hatten. Auch inſofern kann alſo von durchaus kriegsmäßigen Anforderungen geſpro⸗ chen werden. ſſlarſchall Badoglio in Berlin DNB Berlin, 21. Sept. Der Chef des italieniſchen Generalſtabs, Mar⸗ ſchall Badoglio, traf in Begleitung ſeines Adjutanten und des deutſchen Militärattachees in Rom am Dienstagnachmittag in Berlin ein. Der Marſchall wird eine Nacht in Berlin blei⸗ ben und ſich am Mittwoch ins Manſivergelände begeben. „Hakenkreuzbanner“ Mittwoch, 22. September 1937 ſileine charakterſtudie · Muſſolini als menſch Aus seinem Heimathoden stammt die grohe Kraft dieses Nannes/ Von Wolſdieter Langen Berlin, 21. September. Muſſolini— das iſt nicht nur jener Mann mit dem mächtigen Schädel, dem harten Kinn und den kalten Augen, der als Regie⸗ rungschef in dem Rieſenſaal des Palazzo Vene⸗ zia arbeitet und deſſen Wort Geſetz und Gebot Italiens iſt. Muſſolini— das iſt der Begriff einer Viel⸗ zahl zahlreicher, bisweilen ſich ſcheinbar wider⸗ ſprechender Perſönlichkeiten. Iſt es ein und derſelbe Menſch, der heute im ſchwarzen Stahl⸗ helm einem Kriegsgott vergleichbar die Front motoriſierter Regimenter abnimmt, und der morgen auf Rocca delle Camminate der um die Güte der Ernte ſich ſorgende Gutsherr iſt? Was hat der Bombenflieger Muſſolini, der über Forli den neueſten italieniſchen Bombertyp er⸗ probt, mit dem Mann zu tun, der in Aprilia auf einem Motorpflug die nie bebaute Erde zur erſten Saat aufreißt? Schillernd in allen Pha⸗ ſen und Bewegungen des Lebens, verände⸗ rungsfreudig, jäh und reaktionsfähig, um wenig ſpäter auf eine Linie feſtgelegt zu ſein, die un⸗ erbittlich eingehalten trotz des Widerſpruches der Welt und des Einſpruchs ſeiner nächſten Ratgeber, zum viſionenhaft geſchauten unver⸗ rückbaren Ziele führt. Die Geheimniſſe im We⸗ ſen des Genies verſchließen ſich der ſchildernden Feder. Die inneren Geſetze der Genialität er⸗ ſchließen ſich niemals, und wir kennen keinen Schlüſſel zum Erforſchen der Perſönlichkeit, der Wandlungen und Aeußerungen Muſſolinis, es ſei denn der, daß in all dieſen Geſtalten der⸗ ſelben Perſönlichkeit ein Grundgeſetz aufleuch⸗ tet: die Tat! Unergründliches Romagna! Das Weſen eines Romagnolen zu ergründen, heißt: die Hand auf heißes Eiſen legen. Denn von den an Art, Typus und Temperament ſo vielgeſtalteten Menſchen Italiens— vom„Preu⸗ ßen“ Piemonts über die innere Harmonie des Toskaners bis zur leuchtenden Leidenſchaft des Neapolitaners— iſt keiner, der in den inneren Spannungen des Romagnolen lebt. Die Ro⸗ magna iſt ebenſo Land der Leidenſchaft wie Land der überlegten Tat, unberechenbar heute wie der Schirokko über ihren Tälern, und klar, zweckbeſtimmt, bis zur Brutalität hart morgen bei Ausführung der Tat. Muſſolini iſt Ro⸗ magnole— er iſt der größte Sohn, den die Romagna gebar. Italien iſt kein Land, das allein mit Taten und Worten regiert wird. Italien iſt das Mutterland der klaſſiſchen Geſte. Von dem Rauſchen der Toga des römiſchen Ge⸗ ſandten in Karthago bis zu dem Buch und Ge⸗ wehr, mit denen Muſſolini, ohne ein Wort zu ſagen, auf der Maſſenkundgebung faſchiſtiſcher Studenten„ſprach“, iſt ein geradliniger Weg. Unter ſüdlichem Himmel iſt die Geſte ebenſoſehr Erziehungsmittel der Nation wie das beſeelte Wort. Um zu dem Kern des Menſchen Muſſo⸗ lini vorzudringen, heißt es, das Gewand der Geſten zu ſtreifen. Unauslöſchbar in der Er⸗ innerung des Chroniſten haftet jener 18. Dezem⸗ ber 1935, da die Schranke zwiſchen dem Staats⸗ mann Muſſolini und ſeinen Bedingtheiten vor der Oeffentlichkeit und dem Menſchen Muſſolini fiel und trotz der vieltauſendköpfigen Menge Muſſolini nichts als Sohn der Romagna war. Damals, als man Trauringe opferte Der Hergang dieſes Tages iſt kurz: Italien war ſeit faſt zwei Monaten in Abeſſinien ein⸗ marſchiert und der Vormarſch war ins Stocken geraten. Seit einem Monat lagerte der Alpdruck der Sanktionen, deren Gefahr, da unbekannt, noch überſchätzt wurde, über dem Volk. Beim erſten Grauen des Tages hatte Muſſolini die Sammlung ſeiner herrlichen Bronzen aus ſeiner Villa Torlinia abtransportieren und einſchmel⸗ zen laſſen, da die Stunde Italiens Erze mehr als Kunſtſchätze brauchte. Im Nebel und Regen fuhr Muſſolini dann in das Land ſeiner Tat⸗ »kraft, die Pontiniſchen„Sümpfe“, wo er die Opfergabe der Nation in der Not Italiens, die Trauringe und das Goldgeſchmeide der Bauern um Pontinia, ſammelte. Es waren Trauben über Trauben gebündelter Trauringe, die Muſ⸗ ſolini aus Stahlhelmen hob und dem Ein⸗ ſchmelzen preisgab. Es waren dicke, ſchon längſt aus der Mode geratene Goldketten und Ge⸗ ſchmeide, ſeit Jahrhunderten mit Zähigkeit in den Bauernfamilien gewahrt und gehütet. Mit jedem neuen Opfer verſteinerte ſich Muſſolinis Geſicht immer mehr. Dann trat eine Greiſin vor, die ihren ganzen Reichtum in Geſtalt der Goldmedaillen ihrer drei für Italien gefalle⸗ nen Söhne trug und ſie Muſſolini gab— zum Einſchmelzen. In dieſem Augenblick zuckte Muſ⸗ ſolinis Hand. Einen Herzſchlag lang ſchien es der Menge, als ob er der Greiſin die Tapfer⸗ keitsmedaillen und damit die Erinnerung an die der Nation gegebenen Söhne zurückgeben wollte. Dann legte er in jäher Wandlung auch die Kleinode zu dem Berg des Goldgeſchmeides, drückte der Frau beide Hände und wandte ſich wortlos ab... Wenig ſpäter ſprach Muſſolini zu den anweſenden ausländiſchen Journaliſten. In dieſem Augenblick drängte ſich eine ausländiſche Journaliſtin zum Duee, ſtreifte mit großer Geſte ihren Ehering ab und gab ihn Muſſolini unter einem Schwall haſtiger Worte. Muſſolini nahm den Ring mit ſpitzen Fingern, gab ihn ſeinem Adjutanten und ging wortlos und ohne Dank Die Freude am perſönlichen Einſatz Sprühen nicht noch die Funken auf dem Am⸗ boß in der Dorfſchmiede von Predappio, dem Heimatdorf des Duce, auf, ſind es nicht die zur Eſſe ſchlagenden Flammen unter den Hammer⸗ ſchlägen des Schmiedeſohnes Muſſolini von ehe⸗ dem, wenn er jetzt in der Fechthalle der Farne⸗ ſina in Rom von der Leidenſchaft und dem Feuer des Kampfes beſeſſen die Maske abreißt und mit geſchliffenem Stahl ſeinem Gegner zu Leibe geht? Bei allem Wiſſen um die Beſeſſen⸗ heit Muſſolinis, durch die Tat wäre der Menſch Muſſolini noch immer völlig unenträtſelbar, wüßte man nichts von ſeiner Freude am perſönlichen Wagnis. Der Chroniſt weiß von Autofahrten auf jähen Alpenſtraßen im Ge⸗ fälle von Berggiganten, wo dem Zaghaften die »Haare zu Berge ſtanden, wenn der Wagen im 90⸗Kilometer Tempo um die Kurven gehen mußte, nur um den Anſchluß an den„roten Teufel“, die Sportmaſchine Muſſolinis, zu hal⸗ ten, die der Duce am Steuer vorwärtstrieb. Und war es nicht derſelbe Mann, der heute Ita⸗ liens Geſchicke lenkt, der während der Kampf⸗ zeit des Faſchismus in Italien nördlich von Mailand aus dem Flugzeug abſpringen mußte, ſich beim Aufprall ein Bein brach und zum Telefon ſchleppte, um ſeine Anweiſungen den⸗ noch rechtzeitig zu geben? Und endlich: War es nicht das größte perſönliche Wagnis eines Menſchen mit der Verantwortung für 44 Mil⸗ lionen Menſchen im Oktober 1935 ſehenden Auges für die Gefahren und Schrecken einer ſich im Dunkel verlierenden Zukunft in den Krieg zu gehen, inmitten von Stimmen, die vom „Selbſtmord“ ſprachen? In der Kleinarbeit peinlich genau Macht die Großartigkeit der einmaligen Ent⸗ ſchlüſſe, der kühne Wurf und der unverrückbare Glaube an ſeine Sterne das Genie des Staaten⸗ lenkers aus, ſo bildet die Kleinarbeit des Akltags erſt die Grundlage zum Erfolg für schwerer zwiſchenfall in Tunis Ein Emigrant schießt auf ifalienischen Mafrosen DNB Rom, 21. Sept. Am Montag ereignete ſich in Tunis zwiſchen Angehörigen der italieniſchen Schulſchiffe„Co⸗ lombo“ und„Veſpucci“ und antifaſchi⸗ ſtiſchen Elementen ein Zwiſchenfall, über den die Agentur Stefani folgende Meldung verbreitet: „Während des Aufenthaltes der auf einer In⸗ ſtruktionsreiſe befindlichen Schulſchiffe„Co⸗ lombo“ und„Veſpucci“ in Tunis ereignete ſich am Montag infolge einer Provokation von ſei⸗ ten umſtürzleriſcher Elemente, die unter den italieniſchen Kadetten und Matroſen gegen den Faſchismus gerichtete Pamphlete zu verbreiten ſuchten, ein Zwiſchenfall, wobei der bekannte kommuniſtiſche Emigrant Giuſeppe Bres⸗ ciani auf eine Gruppe unbewaffneter italie⸗ niſcher Matroſen das Feuer eröffnete und drei von ihnen verletzte. Im Verlauf des Handge⸗ menges wurde Bresciani mit ſeinem eigenen Revolver getötet. Das Befinden der drei ver⸗ letzten italieniſchen Matroſen, die in das dortige Lazarett verbracht wurden, iſt befriedigend. Die beiden am 17. September in Tunis angekom⸗ menen Schulſchiffe haben Tunis programmge⸗ mäß am Dienstag wieder verlaſſen.“ dieſe. Ein Menſch, der nur die minutiöſe Pünkt⸗ lichkeit des großen ſchwarzen Wagens beobach⸗ tet, der jeden Morgen fünf Minuten vor acht von der Villa Torlonia zum Palazzo Venezia fegt, könnte den Inſaſſen des Wagens— Muſ⸗ ſolini— für einen Pedanten halten. Gleichwohl — es iſt weniger Pedanterie als Syſtem, ein Volk zu erziehen, das die genaue Pünktlichkeit und den ausdauernden Fleiß unter liberali⸗ ſtiſch⸗dʒemokratiſcher„Führung“ zu vergeſſen be⸗ gann und ſich dafür mit dem Italien des dolce far niente tröſtete. Der Haß auf das bequeme Leben und der zähe Fleiß, laſſen es geſchehen, daß der Herr des Palazzo Venezia es einen Feſttag ſeines Lebens nennt, wenn er alljährlich zur Ernte nach Pontinia fährt, um ſechs Uhr morgens in Rom ſtartet, von neun bis ein Uhr in klirrender Sonnenglut driſcht, am Nachmit⸗ tag jeden Entwäſſerungsgraben beſichtigt, um um fünf Uhr nachmittags verſtaubt und ver⸗ ſchwitzt wieder im Palazzo Venezia anzulangen, um die Arbeit zu erledigen, die tagsüber liegen blieb. Muſſolini ſelbſt hat bekanntlich einmal ſein Verhältnis zur Tat in den Worten ge⸗ äußert, daß er kaum zwei verächtlichere Einrich⸗ tungen im bürgerlichen Leben kenne als die— Pantoffeln und der Nachmittags⸗ ſchlaf. Und wäre Muſſolini nicht Duce ſeines Volkes geworden, er wäre immer der erſte und vom Schaffen beſeſſene Arbeiter ſeines Volkes geweſen. 45 Es iſt ein weiter Weg von der Schmiede in Predappio, wo der junge Muſſolini ſeinem Vater von dem in Dichterviſionen Manzonis geſchauten Vaterland erzählte, bis zu dem wirklichen Vaterland der Millionen Italiener, das Muſſolini ſchuf. Es iſt ein harter Weg von dem erſten Stock der Dorfſchmiede in Pre⸗ dappio, wo ſeine nach außen ſo verſchloſſene und im Inneren ſo für einen wahren Sozialis⸗ mus kämpfende Mutter ihm von dem Zwecke des Menſchen lehrte, bis zu der in Palmen und Mauern ſorgſam gehüteten Villa Torlonia. Alle Ehren, die Italien zu vergeben hatte, gab es ihm. Das Ausland fügte nicht wenige hinzu im Gedenken der Größe dieſes Mannes. Muſ⸗ ſolini hat ſie genommen. Er hat nie verfehlt hinzuzuſetzen, daß er als Bauernſohn in der Romagna geboren ſei und daß er nicht auf⸗ hören werde, ſeine beſten Kräfte von der Scholle ſeiner Heimat und ſeiner Abſtammung zu ziehen. Ruf Malta wird Weltpolitik gemacht Engleands Hauptfestung im Zenirum des Nielmeers/ Soldaten gehen da den Ton an Won unserem oneinef Mitfelmeerfohrf rellnehmenden.-.-Sondetbefichfefs toffeh Wir ſetzen mit dieſem Aufſatz die am Don⸗ nerstag begonnene und in der Sonntag⸗Ausgabe fortgeſetzte Aufſatzreihe eines Sonderkorreſpon⸗ denten des„HB“ über die politiſchen Eindrücke ſeiner Mittelmeerreiſe fort. Malta, September 1937. Im weſtlichen Mittelmeer wird Krieg geführt, im öſtlichen und im mittleren Mittelmeer wird er geübt. Das iſt das Charakteriſtikum dieſer Tage. Die Chefs der Flotten und Luftflotten ſind an der Arbeit. Mit Hilfe der Generalſtäbler werden die Bewegungen geleitet, Berechnungen aufgeſtellt und neue Waffen aller Art auspro⸗ biert. Nach den großen ſizilianiſchen Manövern finden in der Nähe der Inſeln Pantellaria und Lampeduſa auch die Herbſtübungen der ital i e⸗ niſchen Flotte ſtatt. In der Nachbarſchaft die⸗ ſer Räume, zwiſchen Malta und Cypern, ſind engliſche Kriegsſchiffe unter Leitung des Oberkommandierenden der Mittelmeerflotte, Admiral Sir Dudley Pound, in der Uebung be⸗ griffen. Die Lehren und Erkenntniſſe dieſer Uebungen können entſcheidend werden für den Lauf der europäiſchen Politik. Ueber Malta weht um dieſe Jahreszeit der feuchte und ermattende Schiroklo. Die Militärs aber dürfen ſich dadurch nicht behindern laſſen. Sie wiſſen, wieviel von ihrer Arbeit abhängt. Strategie und Taktik haben im Mittelmeer eine grundlegende Wandlung erfahren und ganz neue Entwicklungen künden ſich an. Italiens Flotte iſt nicht nur erſtarkt, ſondern auch ſo ſchnell und wendig geworden, wie es eine neue Zeit verlangt. Zudem verfügt Italien heute aber auch über Großkampfſchiffe, die jede Schlacht annehmen können. Das Uebergewicht von Englands großen Schiffen beſteht alſo nicht mehr im früheren Verhältnis. Die Engländer haben aber die neuen ſtrategiſchen Notwendig⸗ keiten auch erkannt, denn an der Uebungsfahrt der britiſchen Mittelmeerflotte nimmt auch die erſte Schnellbootflottille teil, die erſt kürzlich aus England in Malta einge⸗ troffen iſt. Dieſe Schnellboote, die zwei Tor⸗ pedorohre und mehrere Maſchinengewehre beſit⸗ zen, haben eine Waſſerverdrängung von nur 130 Tonnen und entwickeln eine Geſchwindigkeit von 40 Seemeilen. Die britiſche Admiralität hält ſehr viel von dieſen neuen Einheiten, denn ſonſt hätte ſie wohl nicht 17 neue Boote in Bau⸗ auftrag gegeben. In enger Verbindung mit den Flottenproble⸗ men ſtehen die Luftflottenprobleme. Wieweit können die feindlichen Flieger den Kriegsſchiffen gefährlich werden? Dieſe Frage iſt noch keineswegs endgültig geklärt. Der feige Ueberfall roter Flieger auf die„Deutſchland“ iſt beſtimmt kein Beiſpiel, aus dem militäriſche Lehren gezogen werden können, da mit einem ſolchen Ueberfall nicht gerechnet und eine Ab⸗ wehr nicht wirkſam werden konnte. Die Flak⸗ abwehr wird heute von militäriſchen Sach⸗ verſtändigen aus faſt allen Ländern durchweg als ganz hervorragend geſchildert, ſo daß auch der Luftkrieg bei einigermaßen gleichwer⸗ tigen Gegnern ein ganz anderes Geſicht bekom⸗ men haben dürfte, als er es am Ende des Welt⸗ krieges hatte. Wenn die Engländer, wie ſie ſagen, Luftbomben auf Gibraltar nicht mehr fürchten, ſo wird ſich auch die Beſorgnis vor Bomben auf Malta verringert haben, zumal die Abwehrwaffen der Feſtung Malta in den letz⸗ ten Monaten außerordentlich verſtärkt wurden. Wer außerhalb der malteſiſchen Hauptſtadt La Valetta die Kamera für Liebhaberaufnahmen zückt, der wird ſehr bald vom britiſchen Wacht⸗ poſten an ſeinem Tun gehindert werden. Spannungszentrum erſten Ranges Dieſer ſteil aus dem Meer aufragende Kallk⸗ felſen Malta bildet nach wie vor eins der Kernprobleme der britiſchen Mittelmeer⸗ politik, und die Piazza San Giorgio in La Va⸗ letta iſt ein Zentrum der Weltpolitik, wenn auch der harmloſe Fremde, der hier herumſchlendert, wenig davon merkt. Die Hauptwache auf dieſem Platz verkündet den engliſchen Anſpruch mit dem üblichen moraliſchen Hinweis auf die In⸗ ſel ſeit dem Wiener Kongreß. Malta, der Mit⸗ telpunkt des Mittelmeeres, iſt gleich weit ent⸗ fernt von Cypern und von Port Said. Die Ge⸗ ſchichte hat— wenigſtens bis jetzt— bewieſen, daß die Herrſchaft über Malta die Herrſchaft im Mittelmeer bedeutet. Hier ſind die Inter⸗ eſſen der Mittelmeer⸗Intereſſenten einander auf den Leib gerückt, und ſo iſt Malta ein Span⸗ nungszentrum erſten Ranges gewor⸗ den. Das hat ſich am deutlichſten während des Abeſſinien⸗Konfliktes gezeigt, als von engliſchen Politikern und Militärs vorübergehend die Räumung der Inſel befürwortet wurde, weil man ſie gegen einen Angriff italieniſcher Bom⸗ bengeſchwader nicht genügend geſichert glaubte. Es müſſen in dieſem Zuſammenhang die zwei Theorien britiſcher Außenpolitik angemerkt wer⸗ den, die eine Zeitlang ſehr ernſthaft erörtert wurden. Die eine Anſicht ging dahin, daß man in einem Konfliktsfall ein gewiſſes engliſches Desintereſſement im Mittelmeer zeigt. Das Mit⸗ telmeer ſollte für die Dauer einer ſolchen Aus⸗ einanderſetzung nicht als Lebensader des Em⸗ pire geſchützt werden, vielmehr wurde vorge⸗ ſchlagen, den riſikoloſen Weg um das Kap der Guten Hoffnung zu wählen, der zwar einen Umweg bedeutet, aber bei der in der Nachkriegs⸗ zeit herausgebildeten beſchleunigten Eigenge⸗ ſchwindigkeit der Frachtſchiffe nicht mehr die Verzögerung verurſacht wie vor dem Weltkriege. In den letzten Jahren iſt übrigens unabhän⸗ gig von einem Konfliktsfall mehrfach die Frage des geldmäßigen Verhältniſſes zwiſchen den hohen Suezkanal⸗Gebühren und dem verlänger⸗ ten Weg um Afrika herum geprüft worden. Die Anhänger der britiſchen„Kap⸗Theorie“ glaubten, daß man ohne allzu großes Riſiko durch Sperrung des Suezkanals und der Meer⸗ enge von Gibraltar praktiſch einen etwaigen Gegner infolge Rohſtoffmangels auf die Knie zwingen könnte. In neueſter Zeit hat aber im Zug der britiſchen Aufrüſtung die„Kap⸗Schule“ etwas an Bedeutung verloren. Wenn man der franzöſiſchen„Revue militaire générale“ glau⸗ ben darf, geht der Standpunkt der britiſchen Admiralität im Augenblick dahin, ſich eine über⸗ ragende Flottenpoſition im öſtlichen Mittelmeer zu ſichern. Das weſtliche Mittelmeer glaubt man der Einflußſphäre Frankreichs überlaſſen zu können. Geplant iſt zudem die Aufſtellung einer überragenden Luftmacht, etwa in der Linie Aegypten—Arabien—Paläſtina, wobei die Oel⸗ verſorgung über Haifa durch die direkte Oel⸗ leitung beſonders geſichert iſt. Politiſche Hoff⸗ nungen werden geknüpft an die Haltung Grie⸗ chenlands, der Türkei und ſogar der Sowjet⸗ union. Aus einem Traum über die etwaige Moskauer Bundesgenoſſenſchaft dürfte es aber wohl ein böſes Erwachen geben, wenn man ſieht, was man wirklich dabei eingehandelt hat. Während in der alten, von den Ordensrittern erbauten Barockſtadt La Valetta ſolche außen⸗ politiſchen Gedanken die erſte Rolle ſpielen, ſieht man im Gouverneurspalaſt die Schwierig⸗ keiten malteſiſcher Innenpolitik als Probleme ſekundärer Bedeutung an. Demo⸗ kratie iſt zwar in England eine ſchöne Sache, aber hier in Malta hat man die oft geprieſene Gemeinſamkeit demokratiſcher Ideologien ver⸗ geſſen und 1933 kurzerhand die demokratiſche Verfaſſung aufgehoben, um ſich gegen italie⸗ niſche Einflüſſe zu ſichern. Vielleicht glaubte man eine moraliſche Berechtigung zu ſolchem Tun zu haben, weil man auf die Erhebung von Steuern verzichtet hat. Solche Steuerfreiheit mag ja ganz ſchön ſein, aber das letzte irdiſche Glück bedeutet auch ſie nicht. Infolgedeſſen gibt es eine große Anzahl Malteſer, die mehr ver⸗ langen als Steuerfreiheit und in einer Verfaſ⸗ ſung ihre volklichen Rechte geſichert wiſſen wol⸗ len. Für England aber iſt Malta nicht ein glückliches Eiland mit natürlichen Lebensrechten der Einwohner. Für England iſt Malta die Hauptfeſtung im Zentrum des Mit⸗ telmeeres, und die Soldaten geben dort den Ton an. Malta ſoll die britiſche Lebensader im Mittelmeer ſchützen. Es iſt britiſch und ſoll bri⸗ tiſch bleiben. Ein Auss geben wi A Don Die Sa den komt Zeit vo men wied der grün⸗ Hausfraue Wir bitter Altmateri. wieder an geben. Franz 2 Karl G. Eugen L Heinrich Karl E! Auguſt? Bernhar Anton H Friedrick Heinrich — Peter S Michael Marie S J. Hof Franz E Kilian C Alfred 9 Peter G Barbara loria“ zuſtav Friedrich Joſeph E& Luiſe St Joſef 3 Adam F Otto Ha Karl He Emil Ot Karl We Alois R. H. Star Adam E Frau Re Sollte de o bitten r tei hiervo Das kd. Die Ver duſtrie⸗Aus weſentlicher lung ſelbſt oder drei in ihrem b So hat es „Hakenkreu, geben, da maſchine a nötigt wun nicht wenie uſammen Schlagzeilet baut, in widerſpiege Rahmen ei Vergleich zeigen will, „Hakenki weſentlich turms. Auf dem Aenderung mit dem A hat. Eine war ebenſo des Gaſtſp gibt es jet tember 1937 iutiöſe Pünkt⸗ zens beobach⸗ uten vor acht azzo Venezia zens— Muſ⸗ n. Gleichwohl Syſtem, ein Pünktlichkeit nter liberali⸗ vergeſſen be⸗ ien des dolce das bequeme es geſchehen, zia es einen er alljährlich im ſechs Uhr bis ein Uhr am Nachmit⸗ heſichtigt, um tbt und ver⸗ manzulangen, zsüber liegen ntlich einmal Worten ge⸗ chere Einrich⸗ ne als die— )mittags⸗ t Duce ſeines der erſte und eines Volkes Schmiede in olini ſeinem n Manzonis bis zu dem 'n Italiener, harter Weg iede in Pre⸗ verſchloſſene en Sozialis⸗ dem Zwecke in Palmen lla Torlonia. en hatte, gab venige hinzu mnes. Muſ⸗ nie verfehlt ſohn in der r nicht auf⸗ n der Scholle ummung zu on an Weltkriege. is unabhän⸗ ch die Frage viſchen den n verlänger⸗ worden. Die Theorie“ doßes Riſiko d der Meer⸗ 'n etwaigen uf die Knie hat aber im Kap⸗Schule“ nn man der srale“ glau⸗ r britiſchen ch eine über⸗ Mittelmeer glaubt man erlaſſen zu ellung einer der Linie bei die Oel⸗ direkte Oel⸗ itiſche Hoff⸗ ltung Grie⸗ der Sowjet⸗ die etwaige rffte es aber wenn man handelt hat. tdensrittern lche außen⸗ ſpielen, ſieht hwierig⸗ npolitik an. Demo⸗ höne Sache, t geprieſene logien ver⸗ mokratiſche ꝛgen italie⸗ cht glaubte zu ſolchem hebung von euerfreiheit tzte irdiſche edeſſen gibt mehr ver⸗ ner Verfaſ⸗ viſſen wol⸗ nicht ein bensrechten Malta die hes Mit⸗ en dort den ensader im nd ſoll bri⸗ bGroß-Mannheim Seh weclĩↄeſie Nunot in Mannlieim Ein Ausschnitt aus den Vorführungen des schwedischen Trolltheaters, das heute in Mannheim ein Gastspiel geben wird. Privataufnahme Altmaterialſammlung im September bom 22. bis 30. September kommen die männer mit der grünen Armbinde Die Sammler mit den grünen Armbin⸗ den kommen in den nächſten Tagen. In der Zeit vom 22. bis 30. September kom⸗ men wieder, wie allmonatlich, die Sammler mit der grünen Armbinde und ſprechen bei den Hausfrauen wegen Abgabe von Altmaterial vor. Wir bitten die Hausfrauen, den Sammlern das Altmaterial, das ſich ſeit der letzten Sammlung wieder angehäuft hat, gegen Bezahlung abzu⸗ geben. Franz Buchmaier, F 5, 16. ain Eugen Lenz, J 7,26. Heinrich Orth, G 6, 20. Karl Edelmann, J 4, 3a. Augyſt Ftanz Ou19 Bernhard Mees, Fahrlachſtraße 10 Anton Habich, Waldhof, Glücksburg Weg 42 Friedrich Pfeiffer, G 4, 1. Heinrich Funk, Lortzingſtraße Peter Stamm, Waldhofſtraße 83. Michael Scheffel, Hinterer Riedweg 143. Marie Schmitt, Humboldtſtraße 46. J. Hoffmann, Waldhof, Hint. Riedweg 143 rer, n,n Kilian Oberdorf, Hinterer Riedweg 141. Alfred Nock, Spechweget Peter Guldner, Sandhoſlen Barbara Hupp, Sandhofen, Luftſchiffhalle. loria Spa n,ienal e in Buſtav Heidel, Schanzenſtraße 9ga. Friedrich Lang, Feudenheim JFoſeph Striehl, Neckarau. Luiſe Steinmann, Frieſenheimer Straße Adam Fleck, Neckarau, Roſenſtraße 106. Otto Hamberger, Lindenhofſtraße 70. ee Emil Ottſtadt, Neckarau, Haugſtraße 2. Karl Wolff, Neckarau, Maxſtraße 19. Alois Renius, Neckarau, Kleinſtraße 18. H. Staudtmeiſter, Rheinau, Otterſtadterſtr. Adam Eckert ſen., Neckarau, Maxſtraße. Frau Rewer, Brühlh Sollte das Altmaterial in dieſer Zeit von dem Sammler nicht abgeholt worden ſein, o bitten wir, dem Hausleiter der Par⸗ tei hiervon Meldung zu machen. Derſelbe wird Wir bitten wiederholt darum, das Material nur den Sammlern mit der grünen Armbinde abzugeben, weil nur bei dieſen Sammlern die Gewähr dafür geboten iſt, daß das geſammelte Material den Stellen zufließt, die für die Wiederverarbeitung im Sinne des Vierjahresplanes in Frage kommen. Nach⸗ ſtehend genannte Händler werden in den für ſie beſtimmten Bezirken die Altmaterialſammlung vom 22. bis 30, September durchführen: „Ortsgr. Rheintor 3 Friedrichspark 0 Deutſches Eck 7 J ungbu ſch 1 Platz des 30. Jan: Bismarckplatz 4 Horſt⸗Weſſel⸗Platz 7. Schlachthof 5 Plankenhof — Humboldt(öſtliche Hälfte) Humboldt(weſtliche Hälfte) die Grenze zwiſchen Humboldt⸗Oft und Weſt bilden: Gartenfeldſtr.. Pflügersgrundſtr., Laurentiusſtraße. „Ortsgr. Erlenhof(öſtliche Hälfte) Erlenhof(weſtliche Hälfte) die Grenze zwiſchen Erlenhof⸗Oſt und Weſt bildet der Induſtriehafen. 3 Wohlgelegen 75 Neckarſtadt⸗Oſt Waldhof und Luzenberg 5 Neu⸗Eichwald *. Sandhofen nur Ort ohne Siedlungen „ Sandtorf, Siedl., Blumenau, Zellſtoffſiedl. 5 Käfertal 0 Neckarſpitze(öſtliche Grenze Luiſenring) 3 Feudenheim⸗Oſt und Wallſtadt 4 Feudenheim⸗Weſt und Ilvesheim 9 Waſſerturm und Strohmarkt K Hafengebiet, Zollhof 4 Almenhof 2 Lindenhof öſtl. Hälfte, Meerfeldſtr.,b. Bhf. Lindenhof weſtl.., Waldpark, Neuoſth. 4 Neckarau⸗Süd 5 Neckarau⸗Nord Bäckerweg * Rheinau 15 Seckenheim 1 Friedrichsfeld dann über den Propagandaleiter der zuſtändi⸗ gen Ortsgruppe die Abholung des Materials veranlaſſen. Das Kreispropagandaamt: Fiſcher. Das rdỹ⸗ Jeſtzelt wird abgebrochen Die Verlängerung der Oberrheiniſchen In⸗ -duſtrie⸗Ausſtellung brachte im allgemeinen keine weſentlichen Veränderungen an der Ausſtel⸗ lung ſelbſt, denn die Stände ſind, von zwei oder drei Ausnahmen abgeſehen, vollkommen in ihrem bisherigen Zuſtand belaſſen worden So hat es unter anderem an dem Stand des „Hakenkreuzbanner“ eine kleine Umſtellung ge⸗ geben, da die aufgeſtellte Miniatur⸗Rotations⸗ maſchine anderweitig für eine Ausſtellung be⸗ nötigt wurde. Was jetzt gezeigt wird, iſt aber nicht weniger intereſſant, denn man hat eine uſammenſtellung von Zeitungsköpfen mit Schlagzeilen des„Hakenkreuzbanner“ aufge⸗ baut, in denen ſich ein Stück Zeitgeſchehen widerſpiegelt. Daneben ſteht in gefälligem Rahmen ein Modell des Waſſerturms, das im Vergleich zu einem dargeſtellten Zeitungsſtapel zeigen will, daß die tägliche Auflage des „Hakenkreuzbanner“ aufeinandergeſetzt weſentlich größer iſt, als die Höhe des Waſſer⸗ turms. Auf dem Freigelände hat es inſofern eine Aenderung gegeben, als man am Dienstag mit dem Abbau der Feſthalle begonnen hat. Eine Verlängerung des Zeltbetriebes war ebenſo unmöglich, wie eine Verlängerung des Gaſtſpiels der verpflichteten Künſtler. So gibt es jetzt in der letzten Ausſtellungswoche keine abendliche Unterhaltung mehr, da ſich die Verhandlungen wegen der Schaffung eines Er⸗ ſatzes zerſchlagen haben. Zu den Beſuchern der Ausſtellung am Diens⸗ tag gehörte auch die Witwe des Erfinders des Kraftwagens, Frau Benz, die aus ihrem Ruheſitz Ladenburg gekommen war und mit ſichtlichem Intereſſe einen Rundgang durch die Ausſtellung unternahm. Beſonders erfreut darüber war Frau Benz, daß die ufte von Dr. Karl Benz in der Ehrenhalle Aufſtellung gefunden hat und ſo dem Schaffen ihres Man⸗ nes innerhalb der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗ Ausſtellung die verdiente Ehrung zuteil wurde. e Rückfahrkarten auch für Soldaten Der Reichsverkehrsminiſter hat eine neue Verordnung zum Militärtarif für Eiſenbahnen erlaſſen, deren intereſſanteſte Neuerung die Einführung von Rückfahrkarten auch im Militärtarif, der ſogenannten Militärdoppelkarten, darſtellt. Wäh⸗ rend die Militärfahrtarten für einfache Fahrt vier Tage gelten, beträgt die Geltungsdauer der Militärdoppelkarten einen Monat. Auf Mi⸗ litärfahrkarten auf einfache Fahrt kann die Fahrt eimmal unterbrochen werden, auf Mili⸗ je einmal auf Hin⸗ und Rück⸗ fa rt. ——— — —— —— — —— II 2 —, , ——— 4 3— —— .—— — 4. 0 2—— 44 //— —.—— N—— — —— ——— 4————, ,, 85 77., „„/½„. 4 4 J 74—— S◻SrQ.——= 2. 22 S27 22 bie ze Cigeretten veroen in den fol Vagen vunseres lechnischen Muster- detfiedes in Altona · Bahrenſelò noc diig neuen MWethoden hergestellt, Der ungewöhnlüch ꝛctrte und reine Chhffe/ cieser Misc hung beruht darauf, da sůmtiche abake z2weĩma 1 Aie viro ausschiiebicn onno Munostüch herheste EETS folgenden Oistrikten: ———— an. irgin emkh, 5 n. Oie Cigaretten 31 ster enen ation uer fobrikations · methoden, die 5 de ant enK er Hegagelluyg auf d te Mä Lerab en 97+ M. F. HM.F. REEMISM./ GAFDTTEvVftia aνIN¼½ν- AHOMι-SW¼ṽMFNφiHbEIoο ———— % 2 „Hakenkreuzbanner“ Mittwoch, 22. September 1937 Direktor a. D. Löbeling Nach vollendetem 82. Lebensjahr ſtarb un⸗ erwartet raſch Direktor a, D. Adolf Löbe⸗ ling, der in der Entwicklung der Chemiſchen Induſtrie ſich bedeutende Verdienſte erworben hat. Hervorragenden Anteil hatte Direktor Löbeling, der 38 Jahre lang bei der Kali⸗ Chemie wirkte, an der techniſchen Ausgeſtal⸗ 3238 der Werke Mannheim-Wohlgelegen und Heilbronn der Kali⸗Chemie⸗AcG. Berlin. Seine umfaſſenden Kenntniſfe konnte Direktor Löbe⸗ ling nicht nur innerhalb des Werkes zur Ver⸗ fügung ſtellen, ſondern er vermochte auch als Mitglied des Rentenausſchuſſes der Berufs⸗ genoſſenſchaft der Chemiſchen Induſtrien ſowie als zweiter Vorſtand der Kali⸗Chemie⸗AG Ber⸗ lin weitgehend wirken. Einbahnwegweiſer in der Bismarchſtraße Obgleich es eigentlich ſelbſtverſtändlich ſein müßte, daß in der Bismarckſtraße ein Einbahn⸗ verkehr ſtattzufinden hat, nachdem ja die bei⸗ den Straßenbahngleiſe durch den Mittelſtreifen getrennt ſind, herrſchen doch noch immer bei einzelnen Straßenbenützern Unklarheiten über die Art der Befahrung dieſer Straße. Meiſt wird der linke Straßenſtreifen von den Fahr⸗ zeugen benützt, die aus Richtung Schloß kom⸗ men und deren Lenker nicht wiſſen, daß ſie ſtärker rechts einſchlagen müſſen, um ſtets auf der richtigen Seite zu bleiben. Um alle Zwei⸗ fel auszuſchalten, iſt nun ein entſprechendes Einbahnſtraßenſchild angebracht worden, das jetzt hoffentlich dazu führen wird, daß in dieſer Hinſicht keine Verkehrsüber⸗ tretungen mehr vorkommen. Die Muſikmeiſter bei der Luftwaffe Im Zuge des Aufbaus der Luftwaffenmuſik mußte als Zwiſchenlöſung die Dienſtſtellung der Muſikleiter geſchaffen werden. Die Muſik⸗ leiter(Ober⸗Feldwebel) ſind mit der ſelbſtän⸗ digen Leitung eines Muſikkorps verantwortlich betraut. Ihre Aufgaben entſprechen denen eines Muſikmeiſters. Zur Stärkung ihrer Stel⸗ lung— insbeſondere den anderen Unteroffi⸗ zieren gegenüber— und als Anerkennung der bisher geleiſteten erfolgreichen Arbeit hat der Reichsminiſter der Luftfahrt befohlen, daß die Muſikleiter zur äußeren Unterſcheidung als Ab⸗ zeichen eine Lyra aus aluminiumfarbigem Me⸗ tall auf den Kragenſpiegeln— ſtatt der bisheri⸗ gen vier Schwingen— und auf den Schulter⸗ klappen zwiſchen den beiden Sternen tragen. om schwachen Magen ver gen ond darum selt 5 Jahrzehnten ohne die spießige, störende Holzftaservomrztempfohten S VoffKkorhhrot Außerdem ſind ſie von allen Unteroffizieren und Mannſchaften als„Herr Muſikleiter“ an⸗ zuſprechen. 30. September letzter Termin für Verbands⸗ anrechte. Die Deutſche Arbeitsfront macht noch⸗ mals darauf aufmerkſam, daß die alten Mit⸗ gliedsbücher und ⸗karten der früheren Verbände am 1. Oktober 1937 außer Kraft geſetzt werden. Wer ſeine Unterlagen noch nicht zum Umtauſch gegen ein neues DAF⸗Mitgliedsbuch abgegeben hat, möge dies in ſeinem eigenſten Intereſſe ſo⸗ fort tun. Nur wer ſeine alten Verbands⸗ und Gewerkſchaftsunterlagen bis zum 30. Sep⸗ tember 1937 bei einer Dienſtſtelle der DAß abgegeben hat,, ſichert ſich deren Anrechnungen bei der DAF. Nach dem 30. September 1937 erfolgt keine Anrechnung mehr, weil die DAß durch ihren Aufruf vom 15. Auguſt 1937 mit Wirkung ab 1. Oktober 1937 ſämtliche alten Mitgliedsunterlagen der in die DAß übernommenen Verbände und Gewerk⸗ ſchaften für ungültig erklärt hat. ODer Qugend wircl cuſ clen Zcſin gehůhlt Flit der fahrenden Zahnklinik der Nõ Volksv/ohlfahrt, Gau Baden, unferwegs Wir haben alle mehr oder weniger unſere Erfahrungen auf dieſem heiklen und mitunter recht ſchmerzhaften Lebens⸗ und Leidensgebiet unſerer Kiefer. Wohl dem, der die ſchwachen Stunden hinter ſich hat und ſich auf geſunde Kauwerkzeuge berufen kann, die noch naturge⸗ wachſen ſind. Bei den laufenden Unterſuchun⸗ gen, denen die Mannheimer Schulju⸗ gend durch die Schulzahnärzte unterzogen wird, kann ſich ſchwerlich ein fauler Zahn hin⸗ ter friſch lachenden Kinderlippen verbergen. Anders liegt der Fall in Gegenden, wo der Onkel Zahnarzt nicht ohne zeitraubende Wege erreichbar iſt. Es ſei in dieſem Zuſammenhang nur daran erinnert, daß im Kreis Ueber⸗ lingen beiſpielsweiſe gegen 75. v. H. der Orte nicht Sitz von Zahnärzten ſind. Welche geſundheitlichen Schäden aus dieſem mißlichen Umſtande erwachſen, kann kaum ermeſſen wer⸗ den. So ergaben die Zahnunterſuchungen im Kreis Ueberlingen, die nach dem Schuljahrs⸗ ſtand 1934/35 vorgenommen wurden und ſich auf rund 7000 Kinder erſtreckten, daß kaum 2 v. H. der Schulkinder völlig geſunde Zähne hatten. Was wunder, daß ſich bei den Muſte⸗ rungen ergab, daß ein hoher Prozentſatz wegen Zahnerkrankungen und de⸗ ren Folgeerſcheinungen nicht taug⸗ lich befunden werden konnten. Folgen des Syſtems Dieſe Feſtſtellungen offenbaren die unheil⸗ vollen Folgen eines verfloſſenen Syſtems, das nur Fürſorge kannte und ſich nicht für die Vor⸗ ſorge einſetzen wollte. Sie wieſen aber auch der NS⸗Volkswohlfahrt den Weg, wie am er⸗ folgreichſten dem Schaden an der Volksgeſund⸗ heit zu Leibe gerückt werden mußte. Wohl die meiſten werden ſchon Gelegenheit gehabt haben, die ſchmucke fahrende Zahnklinik zu bewundern, die erſt vor kurzem wieder ein⸗ mal durch die Quadrate ſteuerte. Der Gau Baden beſitzt ſeit 1935 deren zwei, die in erſter Linie in den alten Notſtandsgebieten und in vernachläſſigten bäuerlichen Gebieten zum Einſatz kommen. Auf unſerem Bilde ſehen wir Pg. Dr. Lin⸗ der, den Leiter einer fahrenden Schulzahn⸗ klinik und zur Linken ſeinen Helſer Pg. Pfer⸗ ſich, der zugleich Fahrer iſt, bei der Arbeit. Sie iſt nicht gering. Die Schulzahnkliniken führen in Zuſammenarbeit mit den Zahnärzten jährlich 50000 Unterſuchungen durch. Das will geſchafft ſein. Und daneben gilt es noch, die Jugend zur Zahnpflege zu erziehen. Denn nur auf dieſem Wege läßt ſich das Ziel der Zahn⸗ hilfe der RNSV, das ganz allgemein mit „geſundheitliche Förderung im jugendlichen Alter“ umriſſen werden kann, mit dem er⸗ wünſchten Erfolg erreichen. Der Fahrer Emil Pferſich iſt übrigens ein Mannheimer Kind. Ein Erlebnisbericht erreichte uns aus der Gemeinde Villafin⸗ gen. Da ſteht alſo eines Morgens die Zahn⸗ klinik vor dem Schulhaus, in dem ſich die Schuljugend verſammelt. Jedes Kind erhält einen Schein, auf dem Namen und ſonſtige An⸗ gaben verzeichnet ſtehen. Die Geſichter der vor dem Wagen in einer Schlangenlinie Harren⸗ den ſpiegeln kein großes Behagen. Den mei⸗ ſten iſt es offenbar nicht ganz wohl bei der Vorſtellung, daß möglicherweiſe das ſtörende Leck im Zahn, das bislang als Geheimnis Die Heilkunde in der Namensgebung Das Berufsleben des deutſchen Menſchen iſt ſtark mit ſeinem Uamen verbunden Die Sippen⸗ und Familienforſchung zeigt immer wieder in beſonders anſchaulicher Weiſe, in welch ſtarkem Maße ſich das Be⸗ rufsleben des deutſchen Menſchen mit ſei⸗ nem Namen verbunden hat. Dieſe Tat⸗ ſache iſt nicht nur von erbkundlicher, ſondern auch von ſoziologiſcher Bedeutung. Beſonders bemerkenswert iſt es hier, daß ſo viele deutſche Namen ihren Urſprung haben in Berufsbe⸗ zeichnungen, deren Träger große ſoziale und ge⸗ ſundheitliche und damit letzten Endes politiſche Aufgaben zu erfüllen haben. Aufſerordentlich viele deutſche Familiennamen ſind nämlich mit der Geſundheitspflege und der Geſundheitsfüh rung verbunden. Sehr aufſchlußreiches Material hierüber fin⸗ det ſich in der„Deutſchen Apothekerzeitung“ vom 15. September. Hier wird die Beziehung zwiſchen dem Apothekerberuf und ſeinen Vor⸗ läufern in den deutſchen Familien unterſucht. Wie es in dem Aufſatz heißt, hat auch der Be⸗ ruf des Apothekers in unſerem ſeit etwa 1400 ſich bildendem Schatze an feſthaftenden Zu⸗ oder Familiennamen nicht geringe Spuren hin⸗ terlaſſen, allerdings oft nur mittelbar durch die vielfach ſpöttiſch gemeinte Ver⸗ wendung von Bezeichnungen für Waren, die der Apotheker in alter Zeit mitfeilhielt, oder durch Anhängung von Benennungen für Heil⸗ pflanzen, die der nach ihnen ſeinen Namen füh⸗ rende Gewerbetreibende ſammelte und verar⸗ beitete. Nicht ſelten ſind hier auch ſehr ſtarke, bis zur Unkenntlichmachung gehende Verände⸗ rungen mit den namenſpendenden Worten durch die lange Zeit vorgenommen worden. Die Bezeichnung Apotheker tritt häufig als Apteiker, Afteiker, Aptek/ Aftekmann in den Namen in Erſcheinung, Das gleiche be⸗ deutet Specier von specarius(Spezereihändler). Salber iſt heute noch völlig verſtändlich. Die Schwedler(Schweidler) erhielten ihren Namen von der Verfertigung des Wundpflaſters. Der Name Balsmieter, zu Ballſchmieder verdorben, bezeichnet den Balſamherſteller. Hier zu nennen ſind auch die Namen Worm, Wurm, Wörmer, oberdeutſch Wurmſam. Es iſt aus ihnen er⸗ ſichtlich, welche volkstümliche Bedeutung dem Kampf gegen das Wurmleiden zukam.“ Beſonders bemerkenswert iſt, daß der Be⸗ ruf des Kräuterkundigen ſehr oft in den Familiennamen erſcheint. Auf„Kraut“ als Heilkraut gemeint gehen zurück die Namen Kruthmann, Krüdle)ner, Kreutler, Kräutlein, Kreutner, Fe Kreitner. Eine große Rolle ſpielen auch die heilkräftigen Wurzeln; daher die Namen Wurzer, Wurziger, Würzler, Wurz⸗ ner, Wurzmann. Der Name Syrup iſt eben⸗ falls auf die Pflanzenheilkunde zurückzuführen. Die Namen Fennekold, Venekohl, Fenickel ſtammen von Fenchel, Bullerjahn, Bullerian bedeuten Baldrian; Meijoran und auch Maraun ſind auf Majoran zurückzuführen. Wie man ſieht, iſt dieſe Aufzählung außer⸗ ordentlich aufſchlußreich. Es erſcheint über⸗ haupt wünſchenswert, daß dieſe Zuſammen⸗ hänge zwiſchen Berufsbezeichnungen und Na⸗ mensführung von den verſchiedenen Standes⸗ unterfuchungen näher unterſucht werden. Blick in die fahrende Zahnklinik der NSV Aufnahme: Stober Rechts der Leiter der Schulzahnklinik, Pg. Dr. Linder: links Pr. Pfersich, ein geborener Mannheimer. ſtreng behütet wurde, entdeckt werden könnte. Und dem Onkel Zahnarzt entgeht nicht s. Sorgfältig wird jedes Kind unter⸗ ſucht und mit den nötigen Unterweiſungen wieder auf die Reiſe geſchickt. Mit Stolz wird bisweilen die nagelneue Zahnbürſte vorge⸗ zeigt. Damit gibt ſich aber der Arzt nicht zu⸗ frieden. Er will auch feſtſtellen können, daß ſie täglich in Gebrauch genommen wird. Hier weiſt die elterliche Erziehung noch manche Lücke auf. Jed⸗s Schulkind wird heute unterſucht Jedes Schulkind wird unterſucht. Es gibt kein Aus⸗der⸗Reihe⸗tanzen. Und den Kindern, die den Wagen verlaſſen, iſt es anzumerken, daß ſie von nun an den NSV.Zahnarzt als ihren lieben guten Onkel betrachten werden. Sie haben erfahren, daß ihnen nicht weh ge⸗ tan wird, daß es durchaus unangebracht war, ſich beim Antreten mit dem Ausruf„Au Backe...!“ gegenſeitig die Courage abzu⸗ kaufen: Zum Schluß ſei noch erwähnt, daß die NSV im Reich über 60 fahrbahre Zahnkliniken ver⸗ fügt, die nach Möglichkeit verdoppelt werden. Wir ſind ſtolz auf dieſes großzügige Werk der Vorſorge im Intereſſe der Förderung der Ge⸗ ſundheit im jugendlichen Alter. Auch weiter⸗ hin: Gute Fahrt! hk. Anterlaſſene Nothilfe führt zum Tod der Zuhälter Erich Breitbart kommt erneut 9 Monate ins Gefüngnis Die Mannheimer Gerichte haben ſich ſchon wiederholt mit dem als Zuhälter bekannten und verrufenen Erich Breitbart zu beſchäf⸗ tigen gehabt. Dreimal hat er ſchwere Stra⸗ fen wegen Zuhälterei abſitzen müſſen. 19 Mal ſtand er überhaupt ſchon vor den Schranken des Gerichts, ohne daß das den ge⸗ ringſten Eindruck auf ihn gemacht hätte oder geeignet geweſen wäre, ihn auf die ehrliche Bahn zu bringen. Vor der Mannheimer Strafkam⸗ mer hatte er ſich am Dienstag erneut zu ver⸗ antworten. Im Sommer 1936 lernte Breitbart die 18 Jahre alte Suſanne kennen. Er begeg⸗ nete ihr allem Anſchein nach ſo, daß das Mäd⸗ chen keinen Verdacht ſchöpfte, ſo daß ihm das wahre Geſicht des Mannes, der nur ganz knapp um die Sicherungsverwahrung herumgekommen iſt, erſchienen wäre. Sie liebte den Mann, der ſich anſtändig zeigte und verlobte ſich auch mit ihm im März 1937 offiziell. Die beiden zogen zuſammen in ein möbliertes Zimmer mit Küchenbenutzung und es beſtand die Abſicht einer Heirat zwiſchen den beiden. Breitbar: aber konnte ſich nicht verleugnen. Er gab dem Mädchen, das an ihm hing, öfters Grund zur Eiferſucht, denn er konnte es nicht laſſen, in Zuhälterkreiſen weiter zu verkehren und im⸗ mer wieder die Hefeuſchaft aufzuſuchen, die ihm anſcheinend gemäß iſt. So kam es zwiſchen den Verlobten öfters zu erregten Auseinander⸗ ſetzungen, die ſich aber immer wieder gaben. Suſanne, die eiwas ſchwermütig veranlagt ge⸗ weſen zu ſein ſcheint, machte auch verſchiedent⸗ lich Verſuche, ſich ſelber das Leben zu nehmen. Der todbringende Schlaf Ende Juni gab es wieder einmal eine ganz heftige Auseinanderſetzung zwi⸗ ſchen den beiden, in deren Verlauf ſie von Breitbart in ſeiner unbeherrſchten Bru⸗ talität auch geſchlagen wurde. Nach ſolchen Szenen pflegte Breitbart wegzugehen und ſich nicht mehr um ſeine Braut zu kümmern. So auch damals. Als er des Abends von der Ar⸗ beit heimkam, fand er ſie ſchlafend. Das wäre nicht weiter auffällig geweſen— beſonders nach dem Krach—, wenn nicht ein Abſchieds⸗ brief auf dem Tiſch gelegen hätte, in dem zu leſen ſtand, daß ſie ſich mit Schlafmitreln ver⸗ giftet habe und nicht mehr aufwache. Breitbart aber dachte, ſie macht mir nur eine Szene, will mir Angſt einjagen und legte ſich ſchlaſen. Auch am anderen Morgen war Suſanne nicht wieder aufgewacht. Sie war auch durch nichts zu wecken. Das hätte dem Gefühlsrohling doch Signal ſein müſſen. Aber er' frühſtückte und ging davon, ohne das ge⸗ ringſte zu unternebmen. Einem Arbeitskolle⸗ en allerdings machte er Andeutungen, daß zuſanne in ſchwerem Schlaf daheimliege und geſchrieben habe, ſie hätte Gift genommen, was man da wohl mache. Aber er unternahm auch da nichts. Erſt der Wirtin fiel es auf, daß Suſanne nicht aufſtand und mit einem Male zu röcheln anfing. Die Lungenent⸗ zündung hatte bereits eingeſetzt. Die Wir⸗ tin veranlaßte ſofort, was jeder anſtändige Volksgenoſſe in ſolcher Lage tut. Sie benach⸗ richtigte die Mutter und das Krankenhaus. — wurde eingeliefert, war aber nicht mehr zu retten und verſtarb in zwei Tagen Er ſpielt den Unbeteiligten Breitbart iſt raffiniert genug, zu glauben, daß er hier durch die Maſchen des Geſetzes ſchlüpfen könne. Aber er hat ſich getäuſcht. Das Gift hat ſeine Braut genommen. Wenn man ihm aber hätte nachweiſen können, daß eine Kauſalität zwiſchen dem Willen, ſie tot zu wiſſen und dem eingetretenen Tod des Mäd⸗ Fur die Braut den Stoff, die Spitze zum Kleid den Schleier, den Kranz von Carl Zaur, N 2,7 chens beſtanden hätte, wäre das ein Fall ge⸗ worden, der vor dem Schwurgericht nur ſeine Sühne finden könnte. Während die frühere Geſetzgebung in ſolchen Fällen, wo keine unmittelbare Handlung vor⸗ lag, keine Handhaben bot, hat die national⸗ ſozialiſtiſche Rechtſprechung, die auf dem Gedanken der Volksgemeinſchaft aufbaut, die Verpflichtung an jeden ausgeſprochen, un⸗ aufgefordert jedem gefährdeten Volksgenoſſen u helſen, gleichwie er in Gefahr gerät. Die Zernach Renz dieſer Pflicht iſt ſtrafbar. Hätte Breitbart wenigſtens den Arzt benachrichtigt oder das Krankenhaus, ſo hätte immerhin 70 bis 80 Prozent Wahr⸗ ſcheinlichkeit beſtanden, das junge Leben zu retten. So hat ſich Breitbart ſchuldig gemacht und wurde zu einer Gefängnisſtrafe von neun Monaten verurteilt, auf die ihm eine Unter⸗ lest von einem Monat angerechnet wurde. Dieſer ſeltene Fall der Rechtſprechung zeigt deutlich, wie die nationalſozialiſtiſche Ge⸗ richtsbarkeit die Gemeinſchaft und in ihr den einzelnen als ihr Glied ſchützt. Breitbarts Vergehen der Gefühlsroheit war nicht nur ein Vergehen gegen das Mädchen, ſondern auch gegen die Volksgemeinſchaft. Dr. A. 40 „Hake We In unseren/ Werk, denn erhalten une blumen. über und 80 Anfang gema genommen v in den nächs der Anlagen in den übris Schluß bilde läufg noch d merblumen b tung erfahren 90e⁰ Nationalthe⸗ zing. Mie Planetarium Omnibusfah Rhein.— Flughafen: Rhein⸗Neckar Induſtrie⸗ Kleinkunſtbü lung.— 2 Tanz: Pala belle, Wal St Stüdtiſches öffnet. Se Garniſonſt der Deutſc . Reichsſender Muſik für .45 Morg Frühkonze: Gymnaſtik: der Schmi⸗ zert; 13.00 Allerlei vo mittag; 18. klingendes 22.00 Nach Nachtkonze: Daten f 1593 Der 3 Aelter 1791 Der Newir Nack Die Tab⸗ im hieſigen ſammlung, außerorden ſammlung bevorſtehen! diesjährige auf 70 Zen eingefädelte währung e von Tabakt Am letzte Rungenwag der diesjäh Abſtoßung fertia gewo Bei der Mannheim, der auf ein keit im Me ſind dies 2 Heinrich Cl Beim Bre konnte der „Rhein“ im len die erſte Erſter und ter Willi R die Minute mber 1937 lfnahme: Stober annheimer. anzumerken, ahnarzt als ſten werden. icht weh ge⸗ ebracht war, lusruf„Au trage abzu⸗ aß die NSV kliniken ver⸗ pelt werden. ge Werk der ung der Ge⸗ Auch weiter⸗ hk. Tod is r unternahm fiel es auf, mit einem ngenent⸗ Die Wir⸗ r anſtändige Sie benach⸗ krankenhaus. raber nicht i Tagen zu glauben, des Geſetzes ich getäuſcht. men. Wenn können, daß illen, ſie tot od des Mäd⸗ . im Kleid von 27 ein Fall ge⸗ ht nur ſeine ng in ſolchen indlung vor⸗ national⸗ ung, die auf haft aufbaut, ſprochen, un⸗ zolksgenoſſen gerät. Die Pflicht wenigſtens trankenhaus, ozent Wahr⸗ e Leben zu ldig gemacht ife von neun eine Unter⸗ angerechnet echtſprechung aliſtiſche Ge⸗ in ihr den Breitbarts licht nur ein ondern auch Dr. A. „Hakenkreuzbanner⸗ Mittwoch, 22. September 1937 »Wenn die Herbstblumen blünhen In unseren Anlagen sind jetzt wieder die Gärtner eifrig am Werk, denn die Anlagen sollen ihr„drittes Klei d“ erhalten und zwar den Schmucek der Herbst⸗ blumen. Die Zeit der Sommerblumen ist endgültig vor- über und' so hat man in den Anlagen am Paradeplatz den Anfang gemacht. Nachdem dort die Sommerblumen heraus- zenommen worden sind, pflanzt man Herbstastern ein, die insden nächsten Wochen sicherlich einen schönen Schmuck der Anlagen bilden werden. Nach und nach erfolgt auch in den übrigen Anlagen die Umstellung, und den Schluß bilden die Anlagen am Wasserturm, wo man vor- läufig noch die herrliche Umrahmung mit den bunten Som⸗ merblumen beläßt, bis auch dort die Beete ihre Umgestal- tung erfahren. Aufnahme: Jütte OOas ist(052 Mittwoch, 22. September: Nationaltheater:„Der Wafſenſchmied“. Oper von Lort⸗ zing. Miete M. Planetarium: 16 Uhr: Vorführung des Sternprofektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 7 Uhr: Pfalz, Nahe, Rhein.— 14 Uhr: Heſſiſcher Odenwald. Flughafen: 10—18 Uhr: Rundflüge über Mannheim. Rhein⸗Neckar⸗Hallen:—20 Uhr geöffnet. Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr: Hausfrauenvorſtel⸗ lung.— 20.30 Uhr: Kabarett⸗Varieté. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Flughafengaſtſtätte, Li⸗ belle, Waldparkreſtaurant Ständige Darbietungen: Stüdtiſches Schloßmuſeum: 10—13 und 15—17 Uhr ge⸗ öffnet. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Das Münchener Stadtbild am Tage der Deutſchen Kunſt. Rundfunk⸗Programm Mittwoch, 22. September: Reichsſender Stuttgart:.00„Aufſtehen!“, Fröhliche Muſik für unſere Soldaten und die Frühaufſteher; .45 Morgenlied, Gymnaſtik;.15 Nachrichten;.30 Frühkonzert;.00 Wetterbericht— Marttberichte, Gymnaſtik;.30 Muſik am Morgen; 10.00„Wieland der Schmied“; 11.30 Volksmuſik; 12,.00 Mittagskon⸗ zert; 13.00 Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14.00 Allerlei von zwei bis drei; 16.00 Muſik am Nach⸗ mittag; 18.00 Griff ins Heute; 19.00 Unſer ſingendes klingendes Frankfurt; 21.15 Ludwig van Beethoven; 22.00 Nachrichten; 22.30 Wer macht mit; 24.00—.00 Nachtkonzert. Daten für den 22. September 1937 1593 Der Kupferſtecher Matthäus Merian der Aeltere in Baſel geb.(geſt. 1650). 1791 Der Naturforſcher Michael Faraday in Butts bei London geb.(geſt. 1826 Der Dichter Johann Peter Hebel in Schwetzingen geſt.(geb. 1760). Nachrichken aus Sandhofen Die Tabakpflanzerfachſchaft Sandhofen hatte im hieſigen„Adler“⸗Saal eine Fachſchaftsver⸗ ſammlung, die von den zahlreichen Pflanzern außerordentlich gut beſucht war. Der Ver⸗ ſammlung ſelbſt lag mit in der Hauptſache der bevorſtehende Grumpenverkauf zugrunde. Die diesjährige Ernte in Grumpen beziffert ſich auf 70 Zentner loſe Grumpen und 150 Zentner eingefädelte Grumpen. Auch wurde die Ge⸗ währung eines Zuſchuſſes für die Erſtellung von Tabaktrockenſchuppen beſprochen. Am letzten Donnerstag wurden drei große Rungenwagen der Reichsbahn mit Beſtänden der diesjährigen Flachsernte beladen. Mit der Abſtoßung der Flachsernte iſt man noch nicht fertig geworden. Bei der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof, Werk Mannheim, konnten drei Gefolgſchaftsmitglie⸗ der auf eine 25jährige ununterbrochene Tätig⸗ keit im Mannheimer Werk zurückblicken. Es ſind dies Werkführer Johann Adrian, Packer Heinrich Claum und Schreiner Michael Ries. Beim Brieftauben⸗Wettflug ab Crailsheim konnte der hieſige Brieftaubenzucht⸗Verein „Rhein“ im Wettbewerb der vier Einſatzſtel⸗ len die erſten acht Plätze der Rangziſte belegen. Erſter und Sieger im Wettflug wurde der Züch⸗ ter Willi Römer, deſſen Taube 1350,80 Meter die Minute flog. Wdg. men und. Art dieſes 3 Ehrung Mannheimer Freikorpskämpfer 1oo verdiente deutſche männer erhielten die Ehrenurkunde Der Kameradſchaftsabend der Kameradſchaft der Freikorpskümpfer Mannheim vereinigte über 200 Freikorpskameraden mit ihren Ange⸗ hörigen im Wartburghoſpiz. Der große Saal war voll beſetzt und bot ein buntes Bild! Man ſah die Uniformen der Politiſchen Leiter, der Su und Se, ſowie der Wehrmacht. Die Haken⸗ kreuzfahnen ſowie die ſchwarzen Freikorps⸗ Totenkopffahnen gaben der Veranſtaltung ein beſonderes, feſtliches Gepräge. Galt es doch, 100 Mannheimer Freikorpskümpfer mit der vom Reichsinnenminiſterium verliehenen Ehren⸗ urkunde auszuzeichnen für den freiwilligen Ein⸗ ſatz für Deutſchland zu Zeiten ſeiner tiefſten Erniedrigung in den Jahren 1919/1922. „Kameradſchaftsführer Dr. Lützkendorf er⸗ öffnete den Appell, begrüßte die Anweſenden und gab einen Rückblick über die Entwicklung der Freikorpskameradſchaft Mannheim. Heute ſind die Freikorpskämpfer in den Deutſchen Reichskriegerbund eingegliedert und es gilt, alle die verdienten Frontſoldaten wieder zu ſam⸗ meln, damit die alte Frontkameradſchaft und die Tradition gepflegt werden können. Daß der Führer die Bedeutung der alten Freikorpskämp⸗ fer von jeher erkannt und gewürdigt hat, be⸗ weiſen ſeine ehrenden Worte von den„Kämp⸗ 43 an der letzten Front und den erſten Sol⸗ aten und Wegebereitern des Dritten Reiches“ Durch Verleihung einer beſonderen Ehren⸗ urkunde hat er der Wertſchätzung der Frei⸗ korpskämpfer ſichtbaren Ausdruck gegeben. In den Jahren 1919/1922 haben ſich die deutſchen Freikorpskämpfer ein ewiges Denkmal geſetzt. Der„Völk. Beobachter“ ſchreibt in der Ausgabe vom 5. Auguſt 1937 anläßlich der Beurteilung der beiden erſchienenen Freikorpsbücher„Die Deutſchen Freikorps 1918—1923“ von F. W. von Oertzen und„Geſchichte der Freikorps 1918— 1924“ von Edgar von Schmidt⸗Pauli über die Freikorps u..:„Ihr letzter Sinn, eine Deutung und damit eine Rechtfertigung des oft verkann⸗ ten Freikorpsgeiſtes, trägt zudem eine längſt fällige Ehrenſchuld ab“, Und in einem Artikel, betitelt„Die Baltikumfahne weht“, ſchließt der „Völkiſche Beobachter“!:„Die Zeit wird vergehen und vieles Neue bringen, das Heldentum der Freikorps⸗ kämpfer aber wird eingehen in den Heldenmythos des deutſchen Volkes!“. Dann reichten ſich die Kameraden die Hände, und das alte Kampflied„Haækenkreuz am Stahlhelm“ durchbrauſte den Saal. Nun folgte die feierliche Ueberreichung der Urkunden durch den Bezirksverbands⸗ führer des Deutſchen Reichskriegerbundes, Dr. Hieke. In ſeiner Anſprache erinnerte er an die unvergängliche alte Kriegskameradſchaft, an den unerwarteten, tragiſchen Kriegsausgang 1918, an den Zuſammenbruch der Heimat. Da⸗ mals entſtanden in den Baltikum⸗ und Frei⸗ korpskämpfern Männer, die ſich aufbäum⸗ ten gegen die Schande und Schmach. Selbſtlos, von den andern verachtet und ver⸗ femt, ſetzten dieſe Männer, die kaum erſt aus dem Kriege heimgekehrt waren und die feld⸗ 545 Uniform noch nicht an den Nagel gehängt zatten, nochmals ihr Leben ein. Daß dieſen Männern endlich der verdiente Dank des Vater⸗ landes ausgeſprochen werde, ſei dem Führer zu verdanken. Ein dreifaches„Sieg Heil!“ und das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied beende⸗ ten dieſen überaus eindrucksvollen Teil des Kameradſchaftsabends. „Noch einige Stunden vereinigte die Männer in alter Kameradſchaft. Rund um die„rätſelhafte“ Figur Wer hrönt die Spitze des Waſſerturms?/ Eine nicht ganz unberechtigte Frage Eine Berliner Zeitung brachte in den letzten Tagen einen Reiſebericht über Mannheim. Darin wurde auch unſeres Wahrzeichen, des Waſſerturms, gedacht, von dem, wie es da heißt, nicht viel zu reden wäre,„wenn nicht die Spitze dieſes zwiſchen ſchönen Anlagen und Springbrunnen aufſteigenden Turmes eine rätſelhafte Figur krönte“. „Wir haben“, ſo fährt der Reiſeſchilderer dann fort,„es uns nicht verdrießen laſſen, je⸗ den erreichbaren n Bürger nach Na⸗ üthronenden Weſens zu fragen, recht erfolglos leider“. Das mag ſchon ſtimmen, denn tatſächlich iſt für die große Maſſe der Mannheimer das ſo hoch erhobene Geſchöpf auf dem Waſſerturm eine„rätſelhafte Figur“. Eigentlich auch wie⸗ der nicht, denn bei dem großen Abſtand zwiſchen Figur und Beſchauer können die Beziehungen nur gering ſein, ſo daß man ſich über das„Rät⸗ ſel“ auch kaum den Kopf zerbricht. Da es aber immer wieder Neugierige gibt und auch Boshafte, die ſich ein Vergnügen daraus machen, die Bewohner einer Stadt über dies oder jenes auf ihr„Wiſſen“ zu prüfen, ſo ſei nachſtehend„Nam und Art“ des bronzenen Weſens enträtſelt, damit fernerhin wiſſens⸗ durſtige Beſucher unſerer Stadt die gewünſchte Aufklärung erhalten können. Zunächſt ſei bemerkt, daß die Figur gar nicht ſo rätſelhaft iſt, wie der Berichterſtatter meint. Das ſchien ihm nur ſo, weil er ſich in der griechiſch⸗römiſchen Götterlehre wohl nicht recht auskennt. Zuweilen kommt es auch vor, daß die Frau für den Mann gehalten wird. So geht es nämlich auch häufig dieſer Figur. Man macht ſe einſach zum Neptun, dem Meeres⸗ und Waſ⸗ ergott, wobei man ſich durch den Dreizack irre⸗ führen läßt. Iſt ſie Herr Neptun nun auch nicht ſelbſt, ſo iſt ſie doch ſeine Joler Hälfte“, die Frau Amphitrite, der ebenfalls das Recht zu⸗ ſteht, den Dreizack zu führen. Für diejenigen, die ſich näher für die Abſtam⸗ mung dieſer Frau intereſſieren, ſei noch be⸗ merkt, daß ſie eine der Nereiden iſt, alſo eine der fünfzig Töchter des Meergreiſes Nereus. Sie wurde die Gemablin Poſeidons, den die Römer Neptun nannten. Nun wäre alſo die geheimnisvolle Figur „enträtſelt“. Enträtſelt iſt aber noch nicht, wie man dazu kam, nicht den Herrn Neptun, ſon⸗ dern ſeine Frau Amphitrite auf die Spitze un⸗ ſeres Waſſerturms zu ſtellen. Dafür war wohl maßgebend, daß Herr Neptun zu Mannheim alte Beziehungen hat und infolgedeſſen auch bereits auf dem Marktplatzmonument ſich nie⸗ derließ, wenn er auch hier als„Vater Rhein“ erſcheint. Da war es wohl verſtändlich, daß man ſich gelegentlich auch ſeiner Frau Amphi⸗ trite erinnerte und als man den Waſſerturm baute, da hat man ſie hoch oben auf die Spitze geſtellt. Seither ſchaut ſie nun immer nach ihrem Mann auf dem Marktplatz, doch beide können ihren Platz nicht verlaſſen. So bleibt der häus⸗ liche Friede gewahrt, was nur von Nutzen für unſere Waſſerverſorgung geweſen iſt. — 1— Anordnungen der NSDAP An alle Stadtortsgruppen des Kreiſes Mannheim Alle Stadtortsgruppen können heute in der Zeit von 10—13 Uhr noch eine Anzahl Karten für die General⸗ mitgliederverſammlung abholen. Kreispropagandaamt. An die Ortsgruppen Altlußheim, Brühl, Hockenheim, Ketſch und Schwetzingen Wir ſordern dieſe Ortsgruppen lettmalig auf, daß die Ernteſträuſſchen auf der Kreisleitung abgeholt werden. Kreispropagandaamt. An alle Ortsgruppen⸗ und Stützpunktkaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Die für den Reichsparteitag leihweiſe überlaſſenen Ausrüſtungsgegenſtünve künnen erſt nach Aufforderung an die Kreisleitung zurückgegeben werden. Kreiskaſſenverwaltung. Ortsgruppen der NSDAP Horſt⸗Weſſel⸗Plau. Mittwoch, 22.., 20 Uhr, Sitzung der Zellenleiter und des Stabes auf der Ortsgruppe. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Donnerstag, 23.., 20.15 Uhr, im Nibelungenſaal des Roſengartens Generalmitglie⸗ derverſammlung der NSDAP. Eintrittskarten werden von den Zellenleitern ausgegeben. Platz des 30. Januar. Anläßlich der Generalmitglie⸗ derverſammlung am 23. 9. treten ſämtliche Politiſchen Leiter, Walter und Warte, ſämtliche Parteigenoſſen und Parteianwärter um 19.30 Uhr auf dem Gabels⸗ berger Platz an. Uniformierte in Uniform. Eintritts⸗ karten zu RM..20 ſind bei den Blockleitern zu er⸗ halten. Karten nicht vergeſſen. Pünktlich antreten. Humboldt. Donnerstag, 23.., 19 Uhr, treten ſämt⸗ liche Politiſchen Leiter und Politiſchen Leiteranwärter zur Teilnahme an der Generalmitgliederverſammlung auf dem Marktplatz Neckarſtadt an. Dienſtanzug, Zivil mit Armbinde. Humboldt. Sämtliche Parteigenoſſen, Parteigenoſſin⸗ nen, ſowie Parteianwärter haben an der am Donners⸗ tag, 23.., 20.15 Uhr, im Nibelungenſaal ſtattfindenden Generalmitgliederverſammlung teilzunehmen. Die Zel⸗ lenleiter ſind für vollzähliges Erſcheinen verantwortlich und melden entſprechend dem Ortsgruppenleiter. Kar⸗ ten ſind bei den Zellenleitern erhältlich. Neuoſtheim. 22.., 20.30 Uhr, Politiſche Leiter Sitzung, Nenoſtheimer Schule. Neckarau⸗Süd. Politiſche Leiter und Anwärter treten am Donnerstag, 23.., 19.45 Uhr, auf dem Platze vor der Heiliggeiſttirche in Mannheim im Dienſtanzug an. Feudenheim⸗Oſt. 26.., 9 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter zum Schießen im„Neuen Schützenhaus“, Dienſtanzug. 99 Gefolgſchaft 11. Die Gefolgſchaft tritt am 22. 9. um 19.55 Uhr auf dem Marktplatz Neckarſtadt an. TB⸗Nachrichten⸗Gefolgſchaft. Am Mittwoch, 22.., 19.55 Uhr, Dienſt der Schar 2.— Am Donnerstag, 23.., 19.55 Uhr, Gefolgſchaftsappell. Antreten L 6, Lauergarten.— Am Freitag Schardienſt der Schar 1, 19.55 Uhr.— Mitzubringen iſt jeweils Papier, Blei⸗ ſtift, Blinklampe. Ebenfalls Beiträge, ſowie für Käppi. NS⸗Frauenſchaft Deutſches Eck. 22.., 20 Uhr, Pflichtheimabend in den Germaniaſälen. Die Frauenwerksmitglieder ſind hierzu eingeladen. Deutſches Eck. 23.., 19.30 Uhr, treten die Frauen am U⸗2⸗Schulplatz zur Kundgebung an. Neckarau⸗Nord. 22.., 20 Uhr, Heimabend im Ge⸗ meindehaus. Neckarau⸗Snud. Am 30. 9. findet der Ausflug nach Bad Dürkheim ſtatt. Wer noch teilnehmen will, meldet ſich ſofort bei Wahl, Wörthſtraße 6, an. Der Fahrpreis beträgt RM..20. Waldhof. 22. 9. fällt die Dienſtſtunde aus. Wallſtadt. 23.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im „Pflug“. Neckarhauſen. 23.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im Parteizimmer. Jugendgruppe Deutſches Eck und Innenſtadt, 23.., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend in L. 9. 7. Jugendgruppe Neckarſtadt⸗Oſt. 23.., 20,15 Uhr, Pflichtheimabend in der Wohlgelegenſchule. Jugendgruppe Krankenhaus. 23.., 20,15 Uhr, Pflichtheimabend. D Schwetzingerſtadt 8 u. 9/171. 22.., 20 Uhr, Turnen in der Mädchenberufsſchule. Mädelgruppe 5/171, Oſtſtadt. 23.., 19.30 Uhr, Turnen in der Peſtalozziſchule. Auch Mädel die nicht turnen haben zu erſcheinen. NSV Neckarſtadt⸗Oſt, Lenauſtraße 21. Mittwoch, 22.., 19.30 Uhr, Zelle 3 Zellenbeſprechung mit Blockwaltern in der Geſchäſtsſtelle. Mitalieder⸗ und Hauskarteien ſind mitzubringen. Zelle 4 um 20,30 Uhr. Freitäg, 24.., Zelle 5, 19.30 Uhr. Zelle 6 um 20.30 Uhr. Negos Kameradſchaft Mannheim. Frontkämpfertreffen in Beſangon am 24. 10. 37. Anmeldungen nehmen wir noch bis zum 30. 9. 37 auf unſerer Geſchäftsſtelle, Große Merzel⸗Straße 5, an. DaAð Kreisſugendwaltung. Donnerstag, 23.., 18.30 Uhr, im Haus der Arbeit, P 4, 4/5, Zimmer 37, wichtige Beſprechung ſämtlicher Ortsjugendwalter des Stadtge⸗ bietes Mannheim. 5 Arbeitsfront Hausgehilſen Feudenheim. Mittwoch, 22.., um 20.30 Uhr, Fach⸗ gruppenabend im„Alten Schützenhaus“. Neckarau. Mittwoch, 22.., um 20.30 Uhr, Fachgrup⸗ penabend im„Fliegenden Holländer“. Waldhof. Mittwoch, 22.., um 20.30 Uhr, Fach⸗ oruppenabend in der Kornſtraße 21. Ortsſozialwalterinnen. Donnerstag, 23.., 20.30 Uhr, Arbeitsbeſprechung in I. 4, 15(Fahnenzimmer). Abteilung: Frauen Humboldt. Mittwoch, 22,., 20 Uhr, Gemeinſchafts⸗ abend in der Lortzingſtraße 13(Leſehalle). Ortswaltungen Wohlgelegen. Am Freitag, 24.., 20.30 Uhr, findet im„Feldſchlößchen“, Käfertaler Straße 178, eine wich⸗ tige Sitzung ſämtlicher Betriebsobmänner und ihrer Mitarbeiter(Walter und Warte) ſowie Fachſchaftswal⸗ ter für Handel und Handwerk ſtatt. Für dieſe Sitzung hat alles zu erſcheinen. J F5 Abteilung: Reiſen, Wandern und Urlaub nd 47 vom 24.—29. 9. nach München. Hinfahrt am 24. 9. mit beſchleunigtem Perſonenzug ab Mannheim .20 Ubr, ab Karlsruhe 10 Uhr mit Sonderzug, Mün⸗ 3 an 16.53 Uhr. Anmeldungen bei allen Geſchäfts⸗ ellen. Achtung! Sonderzug am 26. 9. zum Weinſeſt nach Kirchheimbolanden. Sonntagnachmittags großer Feſt⸗ zug mit Winzergruppen durch die Straßen der Stadt zum Weinzelt. Mannheim⸗Hbf. ab etwa 7 Uhr, Rück⸗ kunft etwa 20 Uhr. Fahrpreis RM..30. Die Fahr⸗ karten ſind ab heute bei den Verkaufsſtellen erhältlich. Achtung! Sonderzug am 26. 9. nach Stuttgart. Die⸗ ſer Zug wurde auf den 19. 9. vorverlegt und kommt ſomit am W. 9. nicht mehr zur Durchführung. Nach⸗ fragen um Fahrkarten bei unſeren Verkaufsſtellen iſt daher zwecklos. Abteilung: Feierabend Schwediſches Trollthegter. Heute Mittwoch, 22.., finden um 16 Uhr um 20 Uhr im Muſenſaal des Roſengartens Veranſtaltungen der Märchentanzbühne des ſchwediſchen Trolltheaters ſtatt. Karten für nach⸗ mittags zu 40 Pf. für Kinder, 60 Pf. für Erwachſene und abends für.10 RM. ſind bei den Ko⸗Geſchäfts⸗ ſtellen und an den Tages⸗ bzw. Abendkaſſen erhältlich. Sport für ſedermann Mittwoch, den 22. September Allgem. Körperſchule: Frauen u. Männer, 20.00 bis 21.30 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße; 20.00—21.30 Uhr Kirchgartenſchule, Neckarau; 18.30—20.00 Uhr Friedrichſchule, U 2; 20.00—21.30 Uhr Friedrichſchule, U2.— Fröhl. Gymnaſtik u. Spiele: Frauen u. Mäd⸗ chen, 20.00—21.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Käfer⸗ tal; 20.00—21.30 Uhr Wohlgelegenſchule, Kronprinzen⸗ ſtraße; 20.00—21.30 Uhr Uhlandſchule, Lange Röͤtter⸗ ſtraze.— Frohe Morgenſtunde: Frauen und Männer, 10.00—11.30 Ubr Stadion, Gymnaſtikhalle.— Kinder⸗ gumnaſtit: 15.00—16.00 Uhr Gymnaſtiklaal Goethe⸗ ſtraße 8; 18.00—19.00 uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Käfertal.— Leichtathletik: Frauen u. Männer, 18.00 bis 20.00 Uhr Stadion, Spielfeld u.— Reichsſport⸗ abzeichen: Frauen u. Männer, 18.00—20.00 Uhr Sta⸗ dion, Spielfeld uu.— Schwimmen: Frauen u. Männer, 21.30—23.00 Uhr Städt. Hallenbad, Halle J.— Roll⸗ ſchuhlaufen: Frauen u. Männer, 19.00—20.00 Uhr Karl⸗Friedrich⸗Gymn., Moltkeſtraße; 20.00—21.30 Uhr Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſtum, Moltkeſtraße. AetIE A 4 5—— LEFCUVKEVMAAKSTEIv- SICUEK 255 Zum erstenmol schon för 234 M ein regelrechter Telefunken-4. Röhren- Supet- und zogor mit Bondbreitenregelung, die kompromißlos schönste klangwiedergobe und beste Trennschörfe gewöhirt. kommon Sie zum Rundfunkhöndlerl Er ladet Sie herzlich zum Anhören ein. —— 4 Die Deutsche „Hakenkreuzbanner“ flus der Bewegung 100 000 Heimabende in jeder Woche Zur weltanschaulichen Schulung der 3/ von Oberbonnführer Gert BõSew/itz im Arnt v/õ der Neichsjugendführung Die nationalſozialiſtiſche Bewegung, die zum erſtenmal ſeit dem Mittelalter dem deutſchen Volk wieder eine verbindende Idee gegeben hat, ſchuf auch den Begriff der„weltanſchau⸗ lichen Schulung“. Sie geht bei der Durch⸗ führung dieſer Schulung vor allem von dem Gedanken aus, daß es nicht damit getan iſt, dem jungen Menſchen in der Schule die Grundbe⸗ griffe des Rechnens und Schreibens, und im Heer die grundlegende körperliche Ausbildung mitzugeben, und es ihm im übrigen ſelbſt zu überlaſſen, wie er ſein Leben einrichten will. Die neugewonnene Einheit des deutſchen Volkes darf nicht nur nicht mehr zerſtört wer⸗ den, ſondern ſie muß von Jahr zu Jahr ge⸗ feſtigt werden. Die Abwehr der Störungsver⸗ ſuche reicht nicht aus; immer tiefer muß der Gedanke der deutſchen Einheit in den Herzen aller Volksgenoſſen Wurzel ſchlagen. Der Weg zur Verewigung der Einheit im Sinne des nationalſozialiſtiſchen Gedankens führt über die deutſche Jugend. Vorbild iſt, was der Idee dient So ergibt ſich ganz klar die Linie, auf der ſich die weltanſchauliche Schulung der deut⸗ ſchen Jugend zu vollziehen hat: Alles, was der Einheit des Volles, was der nationalſozialiſti⸗ ſchen, alle verbindenden Idee dient wird als Vorbild herausgeſtellt, alles, was eine neue Zerſpaltung hervorrufen könnte, ab⸗ gelehnt. Die Formen dieſer Schulung hat die Hitlerjugend ſelbſt entwik⸗ kelt. Da iſt kein Gelehrter gekommen, und hat bewieſen, daß der Heimabend ſo oder ſo durchgeführt werden müßte, oder daß die Füh⸗ rerſchule nach dieſem oder jenem Prinzip auf⸗ zubauen ſei. Die Jugend ſelbſt hat die Formen gefunden, in denen ſie der Bewegung dient. Die Schulung der Millionengefolgſchaft der nationalſozialiſtiſchn Jugend findet ihren feſten Rückhalt im Heimabend. 100 000 Heim⸗ abende werden jede Woche im gan⸗ zen Reich abgehalten, überall in den Heimen der HJ und des BDM finden ſich die Einheiten zuſaanmen unter dem Erlebnis der nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung. Jede Woche ſteht hier der Unterführer und die Unterführerin vor den Kameraden, um ſie immer feſter und feſter im Glauben an die Bewegung zuſammenzuſchlie⸗ ßen. Für dieſe Heimabende erſcheint in einer Auflage von Hunderttauſenden von Exeenpla⸗ ren vierzehntägig Material, das dem Heim⸗ abendleiter alles Rüſtzeug an die Hand gibt, das er für die Durchführung benötigt: Lieder, Gedichte, Ausſchnitte aus Erzählungen, auch Bilder, um das Geſagte noch anſchaulicher zu machen. Natürlich werden dieſe Hefte für§, DiI, BDa und Jungmädel getrennt gehalten, um auf das verſchiedene Intereſſe und geiſtige Faſſungsvermögen Rückſicht zu nehmen. Jahrt und Lager als Erziehungsmittel Die Fahrt und das Lager ſind zwei weitere weſentliche Formen für die Erziehung der nationalſozialiſtiſchen Jugend. Die Fahrt ſoll dem Jungen ſeine Heimat zeigen. In ihr ſoll er wurzeln, von ihr aus den Blick bekom⸗ men auf die Geſamtheit, die Einheit des deut⸗ ſchen Volkes. Früher einmal war die Fahrt ein planloſes Dahinziehen bündiſcher Gruppen. Heute gehört ſie zum Dienſt der neuen Ju⸗ gend. Das Schönſte, was es im Dienſte des Jun⸗ gen geben kann, iſt die Großfahrt. Die alte deutſche Wanderluſt bricht mächtig durch, die geheimnisvolle Ferne lockt. Aber auch hier geht es nicht ums Abenteuer. Die Großfahrt ſoll dem Hitlerjungen„Die Heimat des Kameraden“ zeigen: Dem Jungen aus der Mitte des Reiches die Grenze und ihre Menſchen, dem Jungen aus dem Induſtriege⸗ biet die Berge und die See. Kreuz und quer geht das Netz der Großfahrten jedes Jahr durch Deutſchland, und über die Grenzen des Reiches, und immer feſter wird ſo das Band, das alle Deutſchen verbindet. Erziehung Zu Mut und Einsatzbereitschaft Das Lager iſt neben der Fahrt die ein⸗ zige Gelegenheit, wo der Junge gewiſſermaßen „kaſerniert“ iſt, wo er Tag und Nacht in Ge⸗ meinſchaft ſeiner Kameraden ſteht und andere Einflüſſe und Ablenkungen weiteſtgehend aus⸗ geſchaltet ſind. In einer ſolchen Gemeinſchaft wird aber hauptſächlich ſein Charak⸗ ter gebildet. Das Leben in der Enge des Zeltes erfordert ſchon ganz von allein eine ſtarke gegenſeitige Rückſichtnahme und helfende Kameradſchaft— Außenſeiter werden ſchnell abgeſchliffen oder ausgeſchieden. Der zahlreich betriebene Sport im Lager erzieht zu Mut und Einſatzbereitſchaft, die erhärtet werden durch die ſtraffe Ordnung. Dieſe Prägung des Charakters wird unterſtützt durch die welt⸗ anſchauliche Schulung. Hier im Lager werden keine langatmigen Vorträge gehalten, hier werden auch keine gro⸗ ßen Erklärungen gegeben: In einer kurzen Morgenfeier werden dem Jungen deutſche Männer der Geſchichte und der Gegenwart als Vorbilder herausgeſtellt: Widukind, Heinrich der Löwe, Friedrich der Große oder Schlageter heißt dann einen Tag lang die Loſung. Im Gedenken an dieſe Männer wird aller Dienſt getan— ſie ſind nicht mehr weſenloſe Daten der Geſchichtsbücher, ſondern Heldengeſtalten, — Leben als Vorbild für unſere Zeit da⸗ teht. Schulung der Führerſchaft War bisher von der Schulung der Mann⸗ ſchaften die Rede, ſo nimmt die Schulung der Führerſchaft einen mindeſtens ebenſo breiten Raum ein. Eine Bewegung, die das Führerprinzip vertritt und mit ihm groß ge⸗ worden iſt, legt natürlich beſonderes Gewicht Zum Spaten gehört auch das Buch Keine Arbeitsdienstabteilung ohne Lagerbücherei/ Erfahrungen der Arbeitsführer Der Arbeitsdienſt, die große Erziehungs⸗ ſchule der Nation, hat in ſeinen Reihen Jahr für Jahr rund 500 000 junge Deutſche, die aus allen Kreiſen und Schichten unſeres Volkes ſtammen. Söhne von Gelehrten und Bauern, Offizieren und Fabrikarbeitern finden ſich zu⸗ ſammen in der Gemeinſchaft des Lagers, lernte einer den anderen kennen, und wenn die ſechs⸗ monatige Dienſtzeit vorüber iſt, dann weiß jeder von ihnen, daß er Klaſſenkampf und Standes⸗ dünkel ein für allemal überwunden hat. Es iſt bekannt, daß der Reichsarbeitsdienſt nicht nur ſeiner Landeskulturarbeiten eine ſo ſtarke Bedeutung gewonnen hat, ſondern vor allem durch die Schulung der jungen Gene⸗ ration im Geiſte des Nationalſozialismus. Der ſtaatspolitiſche Unterricht und die Belehrung, wie ſie beiſpielsweiſe beim Feierabend geſtaltet werden, wickeln ſich nicht in ſchulmäßigen For⸗ men ab, ſondern haben bei der beſonderne Art ihrer Geſtaltung den Zweck, den jungen Men⸗ ſchen mit der Geſchichte und der Ver⸗ gangenheit ſeines Volkes vertraut zu machen, ihm den Blick zu weiten für die Größe der Aufgaben, welche Deutſchland zu erfüllen hat. Aus dieſem Grunde kommt auch gerade dem Buch im Reichsarbeitsdienſt eine ganz be⸗ ſondere Bedeutung zu. Von jeher hat das Buch in den Reihen der erdbraunen Ko⸗ lonnen einen beſonderen Ehrenplatz innegehabt, denn Buch und Spaten ſind keine Gegenſätze, ſondern gehören zuſammen, und was am Tage der Spaten iſt, das bedeutet am Abend das Buch. Reichsminiſter Dr. Goebbels, der ſich dem Reichsarbeitsdienſt ganz beſonders verbunden fühlt, hat wiederholt zum Ausdruck gebracht, daß der Reichsarbeitsdienſt„nicht nur den Spaten trägt, ſondern auch eine fruchtbare, kul⸗ turelle Organiſation des deutſchen Volkes iſt“, daß er„nicht nur mit der Fauſt, ſondern auch mit dem Kopf zu arbeiten verſteht“. Mit die⸗ ſen Worten hat Dr. Goebbels klar und ein⸗ deutig die Bedeutung und Wichtigkeit des deut⸗ ſchen ie für die Mannſchaft, die unter dem Spaten ihrem Volke dient, umriſſen. Dieſe Entwicklung hat es mit———— daß im Laufe der Zeit in allen Abteilungen Lager⸗ büchereien entſtanden ſind, die beſtes deutſches Schrifttum enthalten. In dieſen Büchereien, die von ſeiten der jungen Mannſchaft eines außer⸗ ordentlich ſtarken Zuſpruchs erfreuen, finden wir Werke der deutſchen Geſchichte, Kriegs⸗ bücher, politiſcher Bücher, eine reichhaltige Un⸗ terhaltungsliteratur und ſelbſtverſtändlich die wichtigſten Bücher über den Reichsarbeitsdienſt, wie die Werke von Konſtantin Hierl, Dr. Decker und andere mehr. Wie wichtig es iſt, den jungen Menſchen zum Buch heranzuführen, das wird uns ſo recht be⸗ wußt, wenn wir uns die Tatſache vor Augen halten, daß ein Teil der jungen Arbeitsmänner ſehr wenig mit dem Buch und ſeinen Werken in Berührung gekommen iſt. Gerade die Gene⸗ rationen, die jetzt ihrer Dienſtpflicht genügen, ſind zum großen Teil noch durchdie Schu⸗ len des Syſtems gegangen und haben einen Unterricht genoſſen, der alles andere als wiſſens⸗ und charakterfördernd geweſen iſt. Im⸗ mer und immer wieder können die Führer des Reichsarbeitsdienſtes erleben, daß mancher Ar⸗ beitsmann, der ſoeben ins Lager gekommen iſt, zuerſt nur ungern zu einem Buch greift, dann aber, wenn er gemerkt hat, welche Werte ihm ein gutes Buch zu vermitteln vermag, gar nicht Bücher genug bekommen kann. So liegt es denn auf der Hand, daß auch ge⸗ rade die Woche des deutſchen Buches, welche von Jahr zu Jahr ſich in allen Kreiſen des Volkes einer ſteigenden Anteilnahme erfreut, ganz beſonderes Intereſſe beim Reichsarbeits⸗ dienſt findet. In den Abteilungen werden Feierabende abgehalten, die dem deutſchen— gewidmet ſind und welche unter dem Leitſpru „Das Volk lebt im Buch“ ſtehen, ein Thema, das vielfacher Geſtaltung Raum gibt und von Vorleſungen, Hinweiſen, Sprüchen, Lied und Muſik, ſowie oft von Ausſtellungen der Abteilungsbücherei umrahmt wird. So leiſtet der Reichsarbeitsdienſt mit einen weſentlichen Beitrag zu den Beſtrebungen, das Buch ins Volk zu tragen. Die Mannſchaft, welche nach Erfüllung ihrer Dienſtzeit die La⸗ ger verläßt, ſteht dem Buch nicht mehr fremd und ablehnend gegenüber, ſondern hat in die⸗ ſen ſechs Monaten erfahren, welche inneren Werte ein gutes Buch zu vermitteln in der Lage iſt, ſie weiß, daß Buch und Spaten einander nicht ausſchließen, ſondern eng zuſammengehören. 3 auf die Erziehung des Führernachwuchſes. So wächſt der Umfang der Schulung und die An⸗ forderungen an den Führer von Stufe zu Stufe. Schon der Unterführer, der Kamerad⸗ ſchaftsführer und Scharführer, wird zu Kurz⸗ lehrgängen, den ſog. Wochenendſchulungen zuſammengezogen. Hier leiſtet das Jugend⸗ herbergswerk einen unerſetzlichen Dienſt, indem es die praktiſche und billige Veranſtaltung ſol⸗ cher Kurſe zum Wochenende ermöglicht. Die Lehrgänge bieten dem Teilnehmer in der Hauptſache Anregungen für ſeine Formations⸗ arbeit, er übt hier die richtige Heimabend⸗ geſtaltung und bekommt darüber hinaus vor allem noch eine Aufklärung über tagespolitiſche Fragen. Das Gewicht der Führererziehung liegt aber in den Gebiets⸗ und Reichsführer⸗ ſchulen, die die mittlere bzw. höhere Füh⸗ rerſchaft der HJ erfaſſen. Sie ſind in einer jahrelangen Aufbauarbeit gewachſen und haben ſtändig an Bedeutung gewonnen. 32 Ge⸗ bietsführerſchulen ermöglichen es der HJI heute, jährlich 16000 Führer in einem Drei⸗Wochen⸗Lehrgang zu erfaſſen und ihnen Weltbild-Messer(). Einweihung der ersten Hans-Schemm-Schule dureh Gauleiter Wächtler Oben: Die Hans-Schemm-Schule in Groß-Woitsdorf im Grenzlandkreis Groß-Wartenberg in Schlesien, die als erste aus dem Hans-Schemm-Fonds gebaut wurde. Unten: Hauptamtsleiter des Nationalsozialistischen Lehrerbundes Gauleiter Wächtler(-Mitte), der die Schule ihrer Bestim- mung übergab, mit den Ehrengästen. das notwendigſte Rüſtzeug für ihre Aufgabe mitzugeben. Dieſe drei Wochen ſind angefüllt mit einer Menge von Anforderungen, die ge⸗ ſtellt werden müſſen, ſoll doch auf den Führer⸗ ſchulen eine allſeitige Ausbildung im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Idee erfolgen. Wenn auch die weltanſchauliche Erziehung den Vor⸗ rang hat, ſo kommt doch die Körpererziehung keineswegs zu kurz, und Leibesübungen und Geländeſport nehmen einen wichtigen Platz im Lehrplan ein. Die Krönung dieſer Arbeit wird die künf⸗ tige Führerakademie in Braunſchweig ſein, auf der das Führerkorps der HJ eine längere Ausbildung für ſeinen politiſchen Dienſt erhalten ſoll. §chwestemdienst mitten im Volk 10 000 Gemeindeschwestern werden gebraucht Wir haben in Deutſchland etwa 158 000 Kran⸗ kenſchweſtern. Davon ſind etwa 72 000 Nonnen, 50 000 Diakoniſſinnen, 11 000 Rote⸗Kreuz⸗Schwe⸗ ſtern, 5000 NS⸗Schweſtern und etwa 20 000 ſon⸗ ſtige freie Schweſtern. Die Zahl der vorhande⸗ nen Schweſtern iſt kaum ausreichend, um die Aufgaben zu erfüllen, die wir heute nicht nur in Bezug auf die Krankenpflege, ſondern be⸗ ſonders auch hinſichtlich der Geſundheitsfüh⸗ rung ſtellen müſſen. Dazu kommt, daß nur der geringere Teil der Schweſtern, in erſter Li⸗ nie die hierfür beſonders geſchul⸗ ten NS⸗Schweſtern, überhaupt für ge⸗ ſundheitsführeriſche Aufgaben ge⸗ eignet iſt und in Frage kommt. Auf dem Gebiet der Krankenpflege wäre der Idealzuſtand erreicht, wenn wir in den Kran⸗ kenhäuſern durchſchnittlich für 4 Kranke eine Schweſter hätten. Davon ſind wir aber leider noch weit entfernt, ja es gibt viele Kranken⸗ häuſer, in denen eine Schweſter bis zu zwanzig Kranke zu betreuen hat. Dieſer Zuſtand iſt nicht nur für die Kranken ſelbſt unerwünſcht, er un⸗ tergräbt auch die Geſundheit und Leiſtungs⸗ fähigkeit der Schweſtern ſelbſt. Auch die Zahl der Gemeindeſchweſtern, deren Aufgabe ja be⸗ ſonders auf dem ſo wichtigen Gebiet der Ge⸗ ſundheitsführung liegt, iſt bisher noch nicht ausreichend. Zur Zeit ſind in Deutſchland etwa 13 000 Gemeindeſchweſtern eingeſetzt. Als Ziel muß hier angeſtrebt werden, daß auf je 3000 Volksgenoſſen eine Gemeindeſchweſter entfällt. Bei dem heutigen Bevölkerungsſtand müßten wir demnach etwa 23 000 Gemeindeſchweſtern haben. Hier beſteht alſo allein noch ein zuſätz⸗ licher Bedarf an rund 10 000 Schweſtern für die nächſten vier Jahre. Schließlich müßte auch aus wehrpolitiſchen Gründen eine vermehrte An⸗ zahl junger Mädchen zu Krankenſchweſtern aus⸗ gebildet werden, obgleich gegebenenfalls auch die Frauen, die vor ihrer Ehe die Krankenſchwe⸗ ſterprüfung abgelegt hatten, zu pflegeriſchen Dienſten herangezogen werden können. Iſt die Anzahl der Krankenſchweſtern ſchon jetzt nicht ausreichend, ſo ſind die Dinge noch ernſter zu beurteilen, wenn man die Nachwuchs⸗ frage aufwirft. Das Hauptkontingent ſtellen wie geſagt heute noch die konfeſſionellen Verbände. Aber gerade hier zeigt ſich ein beſonders ſtarker Rückgang des Nachwuchſes, der durch die konfeſſionell nicht gebundenen Schweſternſchaften ausgeglichen werden muß. Der Schweſterntyp, der heute als vorbildlich gilt und in Zukunft noch weit mehr in den Vordergrund treten wird, iſt die NS⸗Schweſter. Die NS⸗Schweſternſchaft hat, einſchließlich der etwa 1000 jungen Schweſtern in der Ausbil⸗ dung, etwas mehr als 5000 Mitglieder. Die Ausbildung erfolgt bisher in etwa 43 Kranken⸗ häuſern. Die größte und wichtigſte Kranken⸗ pflegeſchule der NS-⸗Schweſternſchaft iſt das Rudolf⸗Heß⸗Krankenhaus in Dres⸗ den. Die übrigen Krankenhäuſer, an denen Krankenſchweſtern ausgebildet werden, ſind meiſtens in kommunalem Beſitz. Es iſt darum notwendig, daß ſich noch weſentlich mehr Krankenhäuſer als bisher da⸗ zu entſchließen, RS⸗Schweſtern aus. zubilden. tenden Aerzten der Krankenhäuſer eine wich⸗ tige Aufgabe zu. Damit, daß die Aerzte klagen, es ſei heute ſehr ſchwer, gut ausgebildete und erfahrene Schweſtern, z. B. für den Operationsſaal zu fin⸗ den, iſt garnicht gedient. Genau ſo wie jeder Be⸗ triebsführer und Handwerksmeiſter heute die Pflicht hat, Lehrlinge auszubilden, ſo muß ſich auch jeder Chefarzt im Krankenhaus der Auf⸗ gabe bewußt ſein, den Nachwuchs an Kranken⸗ ſchweſtern durch aktive Ausbildungstätigkeit ſelbſt mit zu fördern, und zwar muß die Zahl der Ausbildungsſchweſtern an den Kranken⸗ häuſern größer ſein als der augenblickliche Be⸗ darf an ausgelernten Schweſtern. Denn wäh⸗ rend die Schweſtern der konfeſſionellen Ver⸗ bände mit ganz wenigen Ausnahmen unver⸗ ehelicht blieben, wird ein Teil der heute zur Ausbildung gelangenden Schweſtern ſpäter eine Ehe eingehen und den Beruf damit aufgeben. Die bisherige Praxis hat gezeigt, daß etwa ein Drittel der Schweſtern heiratet. Dies muß bei der Anzahl der auszubildenden jungen Mäd⸗ chen berückſichtigt werden, und die Aerzte müſ⸗ ſen ſich mit der dadurch entſtehenden Mehrbe⸗ laſtung abfinden. Der Schweſternberuf iſt eine beſonders gute Vorbereitung für die Ehe, und man kann erwarten, daß eine NS⸗Schwe⸗ ſter auch eine gute Hausfrau und Mutter wird. Allerdings müſſen ſich die Schweſtern verpflichten, nach abgeſchloſſener Ausbildung mindeſtens zwei Jahre in der NS. Schweſternſchaft tätig zu ſein. Somit zeigt ſich, daß die Nachwuchsheran⸗ ziehung und vermehrte Ausbildung von Schwe⸗ ſtern einer Forderung der Volksgeſundheit ent⸗ ſpricht. Bei dem erweiterten Kreis der Aufga⸗ ben und Verantwortung, der z. B. heute einer NS⸗Schweſter zufällt, dürfte der Beruf für viele junge Mädchen beſonders anziehend und reiz⸗ voll ſein. Er führt ſeine Trägerin mitten ins Volk und in die Arbeit am Volke, dort, wo ſie am ſchönſten iſt: wo Mißſtände verhütet und Schäden wieder gut gemacht werden können. W. M. Hier fällt insbeſondere den lei⸗ wagen. Gle Ade tödlich nachmi Gleisb Arbeit. vom 2 zuges Es wu dem er herbeig letzten kurz de innig wieder Fre angeſtel nicht ol ſich her aus de Kraftw⸗ in die wohner gezogen Tẽ Wal auf den tagnacht Dabei 1 drückt u ſionierte dort au albgefah chwerer Falles 1 Zu *Wa ſtlo bar Lagern Auskein Nährſto bewahri Viertel Bei un fütterun Iuſte au die Mel mühſam Dämpfe „Kam muß de iſt nicht Tauſend hen. unbedin Futterka geeignet kolonner ern. Die Bezirk d in ſehr Es wur zu derer ſechs De beſteht f Silos Frühja nen um Vorteil Dämpfp 0,18, we handen mber 1937 bild-Messer(). zchule durch -Woitsdorf im lesien, die als t wurde. Unten: n Lehrerbundes e ihrer Bestim- ästen. ihre Aufgabe ind angefüllt ngen, die ge⸗ den Führer⸗ g im Sinne olgen. Wenn ng den Vor⸗ pererziehung ibungen und gen Platz im zird die künf⸗ Braunſchweig der HJ eine politiſchen glieder. Die 43 Kranken⸗ ſte Kranken⸗ chaft iſt das in Dres⸗ er, an denen verden, ſind Es iſt darum veſentlich bisher da⸗ ſtern aus. dere den lei⸗ r eine wich⸗ es ſei heute nd erfahrene nsſaal zu fin⸗ wie jeder Be⸗ er heute die „ſo muß ſich zus der Auf⸗ an Kranken⸗ zungstätigkeit nuß die Zahl ſen Kranken⸗ iblickliche Be⸗ Denn wäh⸗ onellen Ver⸗ hmen unver⸗ er heute zur en ſpäter eine nit aufgeben. daß etwa ein hies muß bei iungen Mäd⸗ Aerzte müſ⸗ den Mehrbe⸗ heruf iſt eine die Ehe, und NS⸗Schwe⸗ frau und iſſen ſich die bgeſchloſſener e in der NS. hwuchsheran⸗ von Schwe⸗ ſundheit ent⸗ der Aufga⸗ „heute einer eruf für viele nd und reiz⸗ mmitten ins dort, wo ſie herhütet und n können. W. N. gez ogen 0 „Hakenkreuzbanner“ nlick übers cand — ketzte badiſche meldungen Zwei Unfälle auf der Reichsautobahn Heidelberg, 21. Sept. Auf der Reichs⸗ Autobahnſtrecke zwiſchen Heidelberg und Bruch⸗ ſal fuhr in der Nacht auf Montag ein Per⸗ onenkraftwagen auf einen vor ihm fahren⸗ den Fernlaſtzug auf. Der Führer des Per⸗ ſonenautos erlitt dabei einen Unterkieferbruch und andere Geſichtsverletzungen und mußte von einem vorüberfahrenden Kraftwagen ins Bruchſaler Krankenhaus transportiert werden. Bei einem weiteren Unfall auf der gleichen Strecke kam ein Perſonenkraftwagen von der ab und ſtürzte die ſechs Meter hohe öſchung hinunter. Dabei geriet der Wagen in Brand. Auch in dieſem Falle erlitt der Wagenführer, in der Hauptſache durch die Flammen, ſo ſchwere Verletzungen, daß er durch einen vorüberfahrenden Kraftwagen einem Krankenhaus zugeführt werden mußte. Der Schaden durch den Brand des Kraft⸗ wagens beträgt enwa 3000 bis 4000 RM. Gleisbauarbeiter tödlich verunglückt dinens gezn 21. Sept. Ein Unfall mit tödlichem Ausgang ereignete ſich am Arbeiter Paul Seiler aus Heilbronn wurde vom Trittbrett des Wagens eines Material⸗ zuges erfaßt und unter den Zug geſchleudert. Es wurden ihm beide Beine außer⸗ dem erlitt er ſchwere innere Verletzungen. Der Arzt verbrachte den Schwerver⸗ letzten ſofort ins hieſige Krankenhaus, wo er kurz darauf geſtorben iſt Eine 15jährige als Brandſtifterin Tauberbiſchofsheim, 21. Sept. Der Scheunenbrand bei Landwirt Philipp Schlör in Vilchband am 13. Juli d. J. iſt aufgeklärt worden. Das 15jährige Kindermädchen, das als Waiſenkind von der Fürſorge angenommen worden war, ſtahl ſeinem Dienſtherrn vor eini⸗ ger Zeit einen Geldbetrag. Nachdem es———— den hatte, kam auch der Verdacht der Brand⸗ ſtiftung auf. Tatſächlich hat das Mädchen dem eſitzer und der Polizei die Brandſtiftung ein⸗ eſtanden. Die jugendliche Verbrecherin wurde in Haft genommen. Kind durch Torpfeiler erſchlagen Durlach, 21. Sept. Das vierjährige Töch⸗ terchen der Eheleute Schlempp iſt am Sonntag von einem umfallenden Zementtorpfoſten er⸗ ſchlagen worden, nicht von einem Eiſentor. Der Hauseigentümer wurde feſtgenommen. Der Pfoſten war vor 14 Tagen ſchon einmal um⸗ und von dem Hauseigentümer ſo leicht⸗ innig wieder befeſtigt worden, daß er jederzeit wieder umfallen konnte. Wegen Uindestötung perhaftet Freiburg, 21. Sept. Zwei hieſige Gaſthof⸗ angeſtellte, die ein Verhältnis unterhielten, das nicht ohne Folgen blieb, wurden verhaftet, da ſich herausſtellte, daß ſie das neugeborene Kin aus dem Weg räumten, indem ſie mit dem Kraftwagen nach 0 fuhren und es in die Glotter warfen. Von Denzlinger Be⸗ wohnern wurde das tote Kind aus der Glotter Cödlicher Unfall beim Rangieren Waldshut, 21. Sept. Beim Rangieren auf dem Bahnhof Grießen erfolgte am Mon⸗ tagnachmittag gegen 17 Uhr ein Zuſammenſtoß. Dabei wurde ein Wagen aus dem Gleis ge⸗ drückt und erfaßte einen 87 Jahre alten pen⸗ ſionierten Eiſenbahnbeamten, der ſich gerade dort aufhielt. Dem Greis wurden beide Beine abgefahren. Er ſtarb bald darauf an den ſchweren Verletzungen. Die Unterſuchung des Falles wurde ſofort in die Wege geleitet. ontag⸗ nachmittag in Sennfeld auf der Bauſtelle des Gleisbaues. Der 51 Jahre alte verheiratete Erkennungszeichen: I längliche Flecke Der Kartoffelkäfer wird geſucht/ Eine durchgreifende Aktion Seit Jahren ſteht er im Weſten an Deutſch⸗ lands Grenze. 1935 war er ſogar im ehemali⸗ gen Lothringen bis 22 Kilometer an das deut⸗ ſche Saarland herangerückt. Einige Male war es ihm ſchon gelungen, zu uns eingeſchmuggelt zu werden, aber immer gelang es durch die Mafinahme der verantwortlichen Behürde, ihn wieder auszurotten und unſchädlich zu machen. Unſere Nachbarn im Weſten ſind mit ihm leider nicht ſo ſchnell fertig geworden, und die Tatſache, daß er dort 77 der 88 franzöſiſchen Départements in Schrecken verſetzen und ſich ausbreiten konnte, bedeutet alljährlich aufs neue für uns eine große Gefahr. Von wem eigentlich die Rede iſt? Nun, von dem Kartoffelkäfer, auch Kolorado⸗ käfer genannt, weil er 1824 zum erſten Male im Staate Kolorado in Nordamerita, entdeckt wurde. Ende des 19. Jahrhunderts wurde er durch. mnit Kartoffelladungen nach Euro⸗ pa eingeſchleppt und ſeit dieſer Zeit muß man auf den Kartoffelfeldern immer wieder ſorg⸗ fältig darauf achten, daß er nicht in unſer Reichsgebiet einbricht und die Kartoffelernte und damit unſer wichtigſtes Volksnahrungsmit⸗ tel ſchwer beeinträchtigt. Wie ſieht der gefährliche Schädling aus? Er iſt durchſchnittlich 1 Zentimeter lang, oval, oben gewölbt und unten platt. Die Unter⸗ ſeite iſt rotgelb. Am leichteſten iſt er an ſeinen auffallend hellgelben Flügeldecken zu erkennen, die 10 ſchwarze Längsſtreifen auſweiſen. Die in der Ruheſtellung nicht ſichtbaren Hautflügel ſind lebhaft roſenrot. Das beſte Erkennungs⸗ zeichen iſt das Halsſchild, das 11 längliche ſchwarze Flecke auf hellrötlich⸗gelbem Grunde zeigt. Die Larve wird etwa 15 Millimeter lang, ſie iſt blutrot bis orange und fällt durch ihren dicken, ſich nach hinten verjüngenden Hinterleib auf. Dieſe beſonderen Extennungszeichen laſ⸗ ſen ihn kaum mit dem nützlichen Marienkäfer verwechſeln. Die Biologiſche Reichsanſtalt für Land⸗ und Forſtwirtſchaft hat übrigens ein Fluablatt über dieſen gefährlichen Pflanzen⸗ ſchädling mit ſeiner in natürlichen Farben ge⸗ haltenen Bildbeilage herausgegeben, das alles Wichtige über Lebensweiſe, Auftreten und Be⸗ kämpfung enthält. Jeder Bauer, Landwirt oder Kleingärtner ſollte das Blatt, das nur 10 Pfennig koſtet, anfordern. Da der Kartoffelkäfer bei der außerordentlich großen Fruchtbarkeit der Weibchen, die 700 bis 2400 Eier zu legen vermögen, eine furchtbare Gefahr für die deutſche Landwirt⸗ ſchaft und für die Volksernährung darſtellt und ſeine Ausbreitung alle Anſtrengungen der Er⸗ —=* auf einem unſerer wichtigſten Erzeugungsgebiete zunichte machen kann, muß das Auftreten dieſes gefährlichen Schäd⸗ lings gemäß der beſtehenden Meldepflicht ſo⸗ fort dem im Weſten organiſierten Abwehrdienſt des Reichsnährſtandes und der Polizeibehörde gemeldet werden. Nur gemeinſame durchgrei⸗ fende Bekämpfung kann die ſofortige Ausrot⸗ tung und damit den Schutz unſerer Kartoffel⸗ ernte gewährleiſten. Techniſche cehekräfte— ſtark gefragt Für ländliche Dolks⸗ und Berufsſchulen * Mannheim, 21. Sept. Als die Jung⸗ lehrerno“ vor mehreren Jahren ihren Gipfel⸗ punkt erreicht hatte, lagen die Beſchäftigungs⸗ verhältniſſe der techniſchen Schulamtsbewerber bedeutend ungünſtiger als die der wiſſenſchaft⸗ lichen. Wie die„Mittelſchule“, die Zeitſchrift der Reichsfachſchaft Mittelſchule im NS⸗Lehrer⸗ bund, ſchreibt, haben ſich dieſe Verhültniſſe in den letzten Jahren in ſo ſtarkem Maße geündert, daß großenteils der Bedarf an jungen techni⸗ ſchen Lehrkräften nicht mehr gedeckt werden kann. In einzelnen Kreiſen iſt man der Meinung, daß man bei der Volksſchule in Zukunft auf reine techniſche Lehrkräfte verzichten kann, da die heutige Lehrerbildung den Typ des foge⸗ nannten„Einheitslehrers“ erſtrebt und daher eine beſondere Ausbildung in den techniſchen Fächern, wie Werkunterricht, Hauswirtſchaft, Nadelarbeit uſw. in Zukunft überflüſſig mache. Dieſe Annahme läßt ſich aber ſowohl bei der Landſchule als auch bei der mehrgliedrigen Behebung des Mangels an Lehrerinnen Volksſchule nicht ohne weiteres in die Pra⸗ xis umſetzen. Infolge des Mangels an An⸗ wärtern, die noch die frühere Ausbildung ge⸗ noſſen haben und auf Grund der Tatſache, daß noch keine neuen einheitlichen Wege der Aus⸗ bildung beſchritten wurden, ſuche man nach neuen Ausbildungsmöglichkeiten. Um eine Abhilfe auf dieſem Gebiet zu ſchaffen, hat der Reichserziehungsminiſter die Einrichtung einjähriger Sonderlehrgänge zur Ausbildung von weiblichen Lehrkräften, die an den ländlichen Volks⸗ und Berufsſchulen Haus⸗ wirtſchaft und Nadelarbeit geben können, ver⸗ fügt. Dieſe Anwärterinnen müſſen im Alter von 19 bis 28 Jahren ſtehen, müſſen die mitt⸗ lere Reife beſitzen und ihre hauswirtſchaftliche Berufsausbildung nachweiſen können. Der Lehr⸗ gang dauert ein Jahr, wovon das erſte Halb⸗ jahr theoretiſcher, das zweite Halbjahr prak⸗ tiſch⸗ßädagogiſcher Ausbildung an ländlichen Berufs⸗ und Volksſchulen dienen ſoll. Im zwei⸗ ten Halbjahr erhalten die Anwärterinnen be⸗ reits Gehalt, ſo daß die ganzen Koſten der Be⸗ rufsausbildung ſich nur auf 200—300 RM be⸗ laufen werden. Dfälzer Weinleſe in vollem bang hohe Moſtgewichte/ Nicht ſehr unterſchiedliche preiſe Neuſtadt a. d. Weinſtraſe, 21. Sept. In faſt ſfämtlichen Gemeinden des Mittel⸗ haardter Weinbaugebietes hat am Montag die allgemeine Weinleſe ihren Anfang genommen. Infolge verſchiedener Regenſchauer im Laufe Zwischen Neckar und Bergstraſe * Warum muß jeder Bauer einen Kartoffel⸗ ſtlo bauen? Rohe Kartoffeln erleiden beien Sagern in Mieten und Kellern durch Atmung, Austeimen, Fäulnis und Erfrieren große Nährſtoffverluſte. Selbſt bei ſachgemäßer Auf⸗ bewahrung geht bis Anfang Mai etwa ein Viertel der urſprünglichen Nährſtoffe verloren. Bei unſachgemäßer Aufbewahrung und Ver⸗ fütterung bis zum Sommer ſteigen die Ver⸗ luſte auf 50 bis 60 v. H. Dazu komenen noch die Mehraufwendungen für Heizmaterial, das mühſame tägliche Abkeimen, Waſchen und Dämpfen. „Kampf dem Bederb!“ Unter dieſe Parole muß der Bauer ſeine ganze Ernte ſtellen. Es iſt nicht zu verantworten, daß in heutiger Zeit Tauſende von Reichsmart unnütz verloren ge⸗ hen. Zur Vermeidung dieſer Verluſte iſt es unbedingt notwendig, den geſamten Vorrat von Futterkartoffeln ſchon im Spätherbſt mit Hilfe geeigneter⸗ Waſch⸗ und Dämpfanlagen(Dämpf⸗ kolonnen) zu reinigen und in Silos einzuſäu⸗ ern. Die Kartoffeleinſäuerung hat im Bezirk der Landwirtſchaftsſchule Ladenburg in ſehr großein Umfange Eingang gefunden. Es wurden ungefähr 350 Siloanlagen erſtellt, zu deren rechtzeitiger Füllung in dieſem Jahr ſechs Dämpfkolonnen zur Verfügung ſtehen. Es beſteht ſomit die Möglichkeit, daß die erſtellten Silos ſowohl über den Winter als auch im Frübjahr ein zweites Mal gefüllt werden kön⸗ nen und ſomit jeder Siloerſteller voll in den Vorteil und Nutzen ſeiner Anlage kommt. Der Dämpfpreis beträgt RM 0, 15 je Zentner, bezw. 0,18, wenn eine motoriſierte Waſchanlage vor⸗ handen iſt. Sorgfältig eingeſäuerte Kartofſeln erleiden im Silo keine Verluſte und ſind ſofort an alle Tiergattungen r Gute Kar⸗ toffelſtlage wird wegen ihrer Schmackhaftigteit und Bekömmlichkeit von den Tieren lieber 5 freſſen, als gelagerte und täglich gedämpfte Kartoffeln. Sollte in dieſem Jahr die Kartoffelernte in manchen Gemeinden unbefriedigend ausfallen, ſo könnten ohne weiteres den Kartoffeln Gelbe Rüben oder Zuckerrüben beigenengt werden. Wer ſich dieſes Jahr nicht zu einem Silobau entſchließen kann, 3. behelfsmäßig in Stän⸗ der und Fäſſer, die natürlich luftdicht abge⸗ ſchloſſen werden müſſen, eindämpfen laſſen. Für den Bau von Einſäuerungsbehältern werden von der Landesbauernſchaft Baden Beihilfen gewährt. Intereſſenten mögen ſich mit dem zuſtändigen Ortsbauernführer oder der Landwirtſchaftsſchule in Ladenburg in Ver⸗ bindung ſetzen. Von dieſen Stellen werden n Auskunft und nähere Anleitungen ge⸗ geben. Ladenburger Uachrichten * Verſteigerung im Spital. Wegen Auflöſung des hieſigen Kranten⸗ und Pfründnerhauſes werden am Freitag, 24. September, von 9 Uhr ab die vorhandenen Fahrniſſe, wie Betten, Weißzeug, Küchengeſchirr uſw. gegen Barzah⸗ lung im Spitalhof öffentlich verſteigert. * Von der NS⸗Frauenſchaft. Mit einem Pflichtabend heute Mittwoch, 22. September, 20 Uhr in der„Roſe“ beginnt die NS⸗Frauen⸗ ſchaft Ladenburg ihre Arbeit im Winterhalb⸗ jahr.—5 des Tages waren die Anlieferungen in den Kel⸗ terhäuſern der Kommiſſionäre, ſowie bei den Winzervereinen und„genoſſenſchaften noch ver⸗ hältnismäßig klein. Bei guter Witterung wird erſt morgen mit Hochbetrieb in den Weindör⸗ fern zu rechnen ſein. An der Oberhaarpt, wo der Herbſt teilweiſe bereits vor acht Tagen begonnen hat, iſt die Leſe in vollem Gang. Wie in früheren Berichten mitgeteilt, haben ſich im allgemeinen die Herbſtausſichten auch beim Weißmoſt noch verringert. In manchen Orten der Edenkobener Gegend mußte die Leſe beſchleunigt werden, da die Trauben ſtart in Fäulnis übergingen, auch hat der Sauer⸗ wurm noch allenthalben Schaden aaigerichtet. Hier iſt im Durchſchnitt mit ungefähr 30 Pro⸗ zent einer Normalernte zu rechnen. Die Qualität iſt dagegen ſehr gut. Die Moſtgewichte befriedigen und be⸗ tragen im Durchſchnitt 65 bis 90 Grad. Die Säure iſt normal und liegt zwiſchen 9 und 14 Promille. Die Nachfrage iſt an der geſamten Oberhaardt ſehr groß, leider ſind nur wenige Geſchäfte abzuſchließen, da die meiſten Winzer den Organiſationen angeſchloſſen ſind, die alles einlagern. Auch die kleineren Winzer wie ſelbſt⸗ verſtändlich ſämtliche Großgüter keltern ſelbſt. Das wenige Greifbare wird ſämtlich zu den Höchſtpreiſen des jeweiligen Preisgebietes ge⸗ handelt. Auch die erſten Moſte in den Gemar⸗ kungen nördlich von Neuſtadt haben ſehr gute Gewichte, die in einzelnen Fällen bereits 100 Grad Oechsle überſtiegen haben. Die Trauben ſind beſonders in den oberen La⸗ gen gut ausgereift, die Moſte geſund und brühig. Die Winzervereine und Ae e ha⸗ ben in den von der Kommiſſion genehmigten Lagen mit dean Herbſten begonnen. Das Quan⸗ tum wird auch hier weit unter dem einer Nor⸗ malernte zurückbleiben, der Behang iſt aller⸗ dings in den einzelnen Gemarkungen ſehr ver⸗ ſchieden. Das meiſte wird eingelagert, die klei⸗ nen Winzer liefern wie alljährlich an die Orts⸗ kommiſſionäre ab. Für die ien Preisgebiet IV liegenden Weinorte der Mittelhaardt beträgt der Moſtpreis je Logel- 40 Liter Maiſche 15 RM und darüber. Für dieſes Preisgebiet Mittwoch, 22. Sepkember 1937 wird in Anbetracht der ſehr ſtarken Qualitäts⸗ ſteigerung von einer oberen Preisgrenze Ab⸗ ſtand genommen. In Haardt rechnet man mit Moſtpreiſen von 18 bis 19 RM, in Mußbach bis 20 RM. In Gimmeldingen wurden 20 bis 22 RM je nach Lage geboten. Dieſe Preiſe bedürfen noch der Genehmigung durch den Weinbauwirt⸗ ſchaftsverband. Die Nachfrage iſt auch an der Mittelhaardt allenthalben ſehr groß, doch wird das Geſchäft durch die zahlreichen Einlagerun⸗ gen keine größeren Ausmaße annehmen, bevor die neuen Weine im Faß lagern. Des findes Schutzengel 37 i.., 21. Sept. Als in Gammels⸗ bach ein Kraftwagen den haltenden Poſtomni⸗ bus überholen wollte, lief plötzlich ein vier⸗ jähriges Kind hinter dieſem vor auf die Fahr⸗ bahn und kam unter das Auto. Wie durch ein Wunder blieb das Kind, das zwiſchen den Rä⸗ dern lag, unverletzt und konnte wohlbehalten unter dem Auto hervorkriechen. Todesſturz vom Baum Mosbach, 21. Sept. In Hüffenhardt ſtürzte der in den fünfziger Jahren ſtehende Landwirt und Stützpunktleiter Ludwig Küh⸗ ner ſo unglücklich beim Obſternten vom Baum, daß er mit ſchweren inneren Verletzun⸗ gen in das Heidelberger Krankenhaus einge⸗ liefert werden mußte. Freikorpskämpfertreffen in Karlsruhe Karlsruhe, 21. Sept. Unter dem Motto „Badener im Baltikum“ veranſtaltet die Kame⸗ radſchaft ehem. Baltikum⸗ und Freikorpskämp⸗ fer im Deutſchen Reichskriegerbund am 6. und 7. November d. F. in Karlsruhe ein Treffen der ehem. Freikorpskämpfer, die an den Kämp⸗ len im Baltikum beteiligt geweſen ſind. Teil⸗ nahmeberechtigt ſind alle Freikorpskämpfer, die einem anerkannten Freikorps angehört haben und ordnungsgemäß entlaſſen worden ſind, ganz gleich, ob ſie heute einer Kameradſchaft angehören oder nicht. Das Treffen ſelbſt wird unter Anteilnahme mehrerer badiſcher Frei⸗ korpsführer in beſcheidenem Rahmen durchge⸗ führt und ſoll in der Hauptſache dem Wieder⸗ ſehen der Kämpfer von dazumal und dem Austauſch der Erinnerungen aus den Kampf⸗ tagen im Baltikum dienen. Anmeldungen ſind zu richten an Kameradſchaftsführer Th. Lange, Karlsruhe, Lerchenſtraße 2. Bauernführerſchule in Steinbach Bühl, 21. Sept. Die Ortsgruppe der NS⸗ DAp und die Stadtgemeinde Steinbach hat⸗ ten den Leiter der Hauptabteilung 1 der Lan⸗ desbauernſchaft Baden im Reichsnährſtand, ihren Ehrenbürger Albert Roth(Liedolsheim), zur Geburtstagsfeier eingeladen. Der alte Vorkämpfer der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung wurde bei ſeinem Erſcheinen von den in ſehr großer Zahl erſchienenen⸗ Parteigenoſſen, Vertretern der einzelnen Parteigliederungen und der Bürgerſchaft herzlich begrüßt. Orts⸗ gruppenleiter Pg. Fleiſcher gab dem herz⸗ lichen Willkommen an den Ehrenbürger von Steinbach beredten Ausdruck, Bürgermeiſter Pa. Maſt ſprach herzliche Glückwünſche zum Geburtstag Roths aus, dem er einen von der Ortsgruppe der Partei geſtifteten ſilbernen Po⸗ kal überreichte. Albert Roth teilte im Ver⸗ laufe ſeiner weiteren Ausführungen mit, daß die erſte Bauernhochſchule im Weſten des Rei⸗ ches erbaut und wahrſcheinlich nach Steinbach lommen wird. Der Bruchſaler Großflugtag Bruchſal, 21. Sept. Das NS⸗Fliegerkorys veranſtaltete am Sonntag einen Flugtag mit großzügigen Vorführungen aus dem geſamten Gebiet des Flugſportes. Das Gelände des früheren Exerzierplatzes der Dragoner war von vielen Tauſenden aus Stadt und Land um⸗ ſäumt. Beſonders die H§ war ſtart vertreten, die ja den Segelflugſport mit ſo großer Begei⸗ ſterung aufnimmt. Für dieſe waren an 300 Freiflüge geſtiftet worden. Erſtmals wurde durch den Segelkunſtflieger Lohrum, Heidel⸗ berg, ein Doppelſitzſegelflugzeug vorgeführt, ferner ein Fallſchirmabſprung durch den H Walter Zahn(Heidelberg). Staunenswert waren die Darbietungen des Karlsruher Kunſt⸗ fliegers Helmer. Ein Kameradſchaftsabend beſchloß den Tag. fileine biernheimer ſlacheichten * Die große Wanderſchau„Kampf den Volks⸗ krankheiten“ in Viernheim. Burch die Initiative unſeres ee iſt es möglich geweſen, die große Wanderſchau„Kampf den Volks⸗ krankheiten“ auch auf 10 Tage hierher zu brin⸗ Aön Die Ausſtellung findet in der September bis 10. Oktober im Saale des „Ratskeller“ ſtatt. Bei der aus dieſem Grunde fpice der hieſigen Ortsgruppe erfolgten Be⸗ prechung mit den Führern der Formationen und Gliederungen, ſowie Vereinsvorſitzenden wurden die einzelnen Tage beſtimmt, an wel⸗ chen die Ausſtellung durch geſchloſſene Einhei⸗ ten beſucht werden, In dieſem Falle iſt jeweils der Eintritt frei, Einzelbeſucher zahlen 20 Pf. Die ganze Bevölterung iſt zum Beſuch dieſer aufklärenden Ausſtellung eingeladen. Märkte Obſtgroßmarkt Weinheim vom 21. September. Pfirſiche 15—24, Aepfel—20, Birnen—22, Nüſſe 16—24, Tomaten—5.— Anfuhr 1500 Zentner. Nächſte Verſteigerung heute 14 Uhr. Großmarkthalle Handſchuhsheim. Birnen 12—22, 7 bis 11; Aepfel—13,—8; Zwetſchgen 12; Pfirſiche 18—25,—17; Nüſſe 27—31; Kaſtanien 15; Quitten 12—15; Kopfſalat—9; Rettiche 4; Buſchbohnen 8 bis 12; Stangenbohnen 16—18; Tomaten—4,5, 2; Blumenkohl 18; Wirſing—7; Weißkraut 4; Rot⸗ kraut 7; Schlangengurten—12; Kaſtengurken—12; Spinat—12; Endivienſalat—5; Zwiebeln 5.— An⸗ fuhr gut, Nachfrage gut. eit vom „Hakenkreuzbanner“ sport und Spiel Mittwoch, 22. September 1937 Grort Eeho Mannheim, 22. Sept. Die geſamte turnſportlich intereſſierte Oef⸗ ſentlichkeit Deutſchlands hat die große Rede des Reichsſportführers anläßlich der Gründungs⸗ tagung des deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes 1938 Breslau mit ganz beſonderem Intereſſe aufgenommen. Die große Heerſchau des deut⸗ ſchen Sports im alten Breslau wird ein Hoch⸗ feſt der deutſchen Leibesübungen ſein, an deſ⸗ ſen Vorbereitung auf Anordnung des Führers alle Stellen der Partei und des Staates mit⸗ zuwirlen haben. Der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen hat mit der Ausrichtung dieſes großen Feſtes der größten Sportorganiſation der Welt eine große und verpflichtende Aufgabe übernommen. Jetzt, wo mit allem Nachdruck die Vorarbei⸗ ten für 1938 geſtartet werden, drängen ſich einem die Erinnerungen an die Vorläufer die⸗ ſes erſten deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes, an die traditionellen deutſchen Turnfeſte und ſpä⸗ ter die deutſchen Kampfſpiele, förmlich auf. Was die Alten voan Jahre 1908 aus Frank⸗ furt, vom Jahre 1913 aus Leipzig und manche jogar noch aus Turnfeſten des vorigen Jahr⸗ hunderts zu erzählen wiſſen, hat für die jüngere Generation in eindruckvollſter Weiſe 1923 in München und 1933 in Stuttgart greif⸗ bare Formen angenommen. 1923— Deutſches Turnfeſt in Mün⸗ chen! Wer hört da nicht heute noch das Rau⸗ ſchen der vielen Hunderte von Fahnen beim Aufanarſch auf der Thereſien⸗Wieſe? Wer er⸗ innert ſich nicht der bis zum Höchſtmaß geſtiege⸗ nen nationalen Begeiſterung gerade in dieſen Tagen einer verheerenden Jaflation und wer ſieht nicht noch die erſten Gefolgsmannen Adolf Hitlers vor ſich, wie ſie mit heiliger Be⸗ geiſterung ſich gegenſeitig die Hände reichend, die Lieder vom Hakenkreuz und dem neuen Deutſchland ſangen? Der ſchmähliche Verrat, der einige Wochen ſpäter die junge national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung den Feinden preisgab, koeinte die Erinnerung an dieſe Tage nur noch verſchönern. 1933— Deutſches Turnfeſt in Stuttgart! Die junge Bewegung aus dem Jahre 1923 iſt machtwoller als es nur einer jener, die Zeuge waren der Münchener Tage, vorausahnen konnte, zu Deutſchlands Rettung erſtanden. Vor dem Führer und Reichskanz⸗ ler marſchierten auf dem Cannſtatter Waſen 300 000 Turner und Turnerinnen auf. Es war die größte Teilnehmerzahl, die dieſes Tra⸗ ditionsfeſt je erreicht hat. 1934 beging man dann die letzten deutſchen Kampfſpiele im großen Stadion zu Nürnberg. Es war die letzte Etappe auf dem verhältnis⸗ mäßig kurzen Lebensweg der deutſchen Kampf⸗ ſpiele, der von Berlin(1922) über Köln(1928) nach Breslau(1930) und endlich zur Stadt der Reichsparteitage führte. Das ſoeben ins Leben gerufene Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau wird eine Vermählung dieſer beiden Groß⸗Veranſtaltungen ſein. Und nach den Worten des Reichsſportführers ſoll dieſes neue Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt weder ein altes deutſches Turnfeſt noch Deutſche Kampfſpiele im alten Sinne ſein, ſondern ein Hochfeſt deutſcher Leibesübungen im na⸗ tionalſozialiſtiſchen Sinne. Die Verbindung dieſer beiden Feſte iſt ein weiterer Schritt in der Sammlung und Vereinigung aller Kräfte, die den deutſchen Leibesübungen die⸗ nen. Glückauf denn zum Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt Breslau 1938] ** Hans Stuck und Auto⸗Union ſind im Laufe der Jahre für jeden ſchon Be riff geworden. Jetzt erreicht uns die kurze Mitteilung, daß W Stuck in dieſen Tagen die jahrelange erbindung zur Auto⸗Union gelöſt hat. Stuck wird ſchon bei den Maſaryk⸗Rennen in Brünn nicht mehr am Start ſein. Neben dem Warum und Weshalb, über das hier vorerſt nicht geſprochen werden ſoll, in⸗ tereſſiert nun die Perſon des ſo erfolgreichen deutſchen Automobil⸗Rennfahrers ganz beſon⸗ ders. Der heute 47jährige Hans Stuck genannt von Villiez, entſtammt einer badiſchen In⸗ duſtriellenfamilie. Seine Wiege aber ſtand in Warſchau. Im Breisgauſtädtchen Waldkirch verbrachte der kleine Stuck ſeine Kindheit und ſiedelte ſpäter in die weltberühmte Zuoz⸗ Schule in der Schweiz über, aus welcher ſchon ſo viele bedeutende Sportsleute aller Nationen ervorgegangen ſind. Selbſtverſtändlich, daß ans Stuck auch ein tüchtiger Soldat während des Weltkrieges war. Als kriegsfreiwilliger Artilleriſt in die Armee eingetreten, ſchied er 1918 als Leutnant mit beiden Eiſernen Kreu⸗ zen wieder von ibr. Einem Zufall iſt es eigentlich zu danken, daß wir in Hans Stuck einen unſerer erfolgreichſten Rennfahrer haben. Bei einer Zuverläſſigkeits⸗ prüfung in Baden⸗Baden, es war im Jahre 1925, fiel einer der Fahrer aus, und nach eini⸗ gem Bedenken gab die Rennleitung dem Drän⸗ gen des bis dahin unbekannten Mannes nach und ſetzte ihn ans Steuer. Seine erſte Fahrt wurde ſein erſter Sieg. Ueber Dürrtopp kam Stuck zu Auſtro⸗Daimler, wo aleichzeitig auch Direktor Porſche, der ſpätere Konſtrukteur des P⸗Wagens der Auto⸗Union, tätig war. Die Tage ſeiner großen Erfolge waren geſpickt mit leichten und auch ſehr ſchweren Unfällen. Ojft ſtand ihm ein unbeſchreibliches Glück zur Seite, Immer wieder kam er mit dem Leben, wenn auch mit ungezählten Knochenbrüchen, davon. Ueber Daimler⸗Benz fand Hans Stuck den Weg zur Auto⸗Union. Die großen Erfolge der letzten Jahre ſind allgemein bekannt. Man ver⸗ kennt aber die Leiſtungsfähigkeit dieſes Man⸗ nes, wenn man alaubt, er ſei nur am Volant ein Meiſter des Sports. Neben dem Goldenen Sportabzeichen kann Stuck auch recht namhafte Erfolge im Tennis, Schwimmen, Schießen und neuerdings auch im Golf auſweiſen. Wer Stuck als Menſch und Sportsmann kennt, wird nicht ſo recht daran glauben wol⸗ Das lette groge Autorennen des Jabres 7. Großer Maſarnk⸗preis der Tſchechoflowakei Die großen Automobil⸗Rennen des Sommers 1937 ſind vorüber, dem 7. Großen Maſaryk⸗ Preis der Tſchechoſlowakei, der am Sonntag auf dem bekannten, nahezu 30 Kilometer langen Rundkurs bei Brünn, der zu Ehren des vor wenigen Tagen verſtorbenen tſchechoſlowakiſchen Altpräſidenten T. G. Maſaryk den Namen Ma⸗ ſaryk⸗Ring trägt, ſtattfindet, iſt es vorbehalten, den„Abgeſang“ der Motoren auf dem euro⸗ päiſchen Feſtlande zu beſorgen. Das Rennen geht über 15 Runden, d. h. 437,14 Kilometer. Der Sieger erhält den Ehren⸗ preis des früheren Präſidenten, außerdem 80 000 von den 150 000 ausgeſetzten Kronen. Die Beſetzung iſt nicht ganz ſo ausgefallen, wie es ſich die Veranſtalter gewünſcht hätten. Die erſt⸗ klaſſigen deutſchen Rennwagen ſind natürlich wiederum am Start, aber es fehlen die ur⸗ ſprünglich gemeldeten italieniſchen Fabrikfah⸗ rer der Ferrari Scuderia auf Alfa Romeo. Wenn nicht außergewöhnliche Umſtände ein⸗ treten, dann wird Mercedes⸗Benz mit dem größten Aufgebot am Sonntag ſtehen: nämlich mit Rudolf Caracciola, nun Europa⸗ meiſter 1937, dazu Hermann Lang, Maafred von Brauchitſch und deon Engländer Richard Seaman. Das Feld der Auto⸗Union hat ſich um einen Fahrer vermindert, da Hans Stuck, wie ſoeben betannt wurde, nicht mehr für das Zſchopauer Wert ſtarten wird. So wird es Bernd Roſemeyer mit Unterſtützung von H. P. Müller, dem tapferen Nachwuchsfahrer, und dem Italiener Achille Varzi verſuchen, deen Stuckſchen Auto⸗Union⸗Sieg aus dem Jahre 1934 und ſeinem eigenen von 1935 einen wei⸗ teren Erfolg anzureihen. als Gegner der deutſchen phalanz treten drei Privatfahrer auf, von denen der Italiener Soffietti und der Ungar Hartmann Maſerati, der Schweizer Rüeſch Alfa⸗Romed ſteuern. Die Entſcheidung dieſes Rennens liegt alſo ganz allein bei den deutſchen Wagen. Mercedes⸗Benz oder Auto⸗Union, das iſt die Frage, die zu löſen iſt. Es ſieht ganz ſo aus, als ob diesmal die Untertürkheimer Silber⸗ pfeile zum Zuge kämen, denn das erfahrene Aufgebot iſt den Auto⸗Union⸗Fahrern um eine Kleinigkeit überlegen. Oder ſollten es das Draufgängertum eines Roſenmeyer und eines Varzi doch noch ſchaffen? 1936 wurde das Ren⸗ nen übrigens nicht ausgetragen. Zum ſiebten Male Maſarnk⸗Preis Der Große Maſaryk⸗Preis erfährt am Sonn⸗ tag feine ſiebente Austragung. Den exſten Maſaryk⸗Preis holte ſich 1930 der Berliner von Morgen auf Bugatti vor Burggaller auf Bugatti. In den nächſten drei Jahren zeich⸗ nete ſich dann Chiron, zweimal auf Bugatti und einmal auf Alfa Romeo, in die Siegerliſte ein. 1931 war Hans Stuck auf Mercedes⸗Benz Zweiter geworden, 1934 löſte er dann auf Auto⸗ ünion Chiron ab. Fagioli(Mercedes⸗Benz) und Nuvolari belegten die Plätze. Im folgen⸗ den Jahre ſteuerte dann Roſemeyer mit 132,595 Stoͤklm. ſeinen Rekordſieg vor Nuvo⸗ lari und Chiron, beide auf Alfa Romeo. Bei den„Kleinen“ begann es ebenfalls mit einem deutſch n Sieg durch Burggaller, dann folgten Farina und Seaman. „Der Preis der Reichshauptstadt“ im 70jährigen Hoppegarten Der Endkampf im Hauptrennen um den Preis der Reichshauptstadt. Das französische Pferd„Corrida“ führt sicher vor„Sturmvogel“ und der italienischen Stute„Amerina“. bis zum Ziel. Diese Reiheniolge der Spitzenpferde dreier Länder blieb Weltbild(M) Eine Gportreije durch Deutſchland Wir beginnen mit dieſem Artikel die laufende Reportage einer„Sportreiſe durch Deutſchland“. Die Artikelſerie ſtellt einmal das Schaffen der einzelnen Gaue in den Vordergrund und zeigt zum anderen auch einmal Turnen und Sport von der anderen Seite.(Schriftleitung.) Leibesübungen an der„Waſſerkante“ Es iſt eine freudige Ueberraſchung, wenn man nach ſtürmiſcher und feuchter Fahrt über die Landſtraßen die Sonne über der Alſter lachen ſieht. Auf glitzernder Fläche ſchinmern weiße Segel und draußen am Hafen flattern die bun⸗ ten Flaggen im Wind. Im Kreiſchen der Krane und im Heulen der Sirenen ſieht man mit Ehrfurcht auf zu den Rieſen der Ozeane, deren ſtählerne Leiber die Spuren großer Rei⸗ fen tragen. Das Tor zur Welt!— Wie viele Hofſnungen und Wünſche mögen es ſchon paſ⸗ ſiert haben? „Haus des Sports“ in hamburg Man muß ſich losreißen von dem Bild des Hafenbetriebes und hat ſchon das Stichwort des Tages:„Von einem engliſchen Dampfer kom, men eben 11 Mann im Fußballdreß“. Unweit des Dammtorbahnhofes, auf dem breiten„Mit⸗ telweg“, liegt das Hauptquartier des Hambur⸗ ger Sportlebens, das„Haus des Sportes“. Hier laufen die Fäden des Gaues Nordmart zuſammen, deſſen Gebiet ſich von der däniſchen Grenze bis nach Fürſtenberg in Mecklenburg erſtreckt. Die ſieben Kreiſe Holſtein, Schleswig, Groß⸗Hamburg, Lübeck und das Mecklenbur⸗ ger Gebiet mit Schwerin, Roſtock und Strelitz haben ihren Mittelpunkt in Haanburg. Man braucht ſich nur einiger Namen zu erinnern, um Hamburgs ſportliche Bedeutung zu erken⸗ nen: Hanns Heinrich Sievert, Karl Hein, Käte Köhler, Paula Mollenhauer Eicien der beſten deutſchen Schwimmer, Erwin Sietas, trifft man im„Haus des Sportes“. Wenn man dieſen langen gemütlichen Sohn der„Waterkant“ mit ſeinem friſchen Geſicht ſieht, vermutet man kaum einen Sportler, der ſchon dreimal im Feuer Olyenpiſcher Wett⸗ kämpfe ſtand und ſich immer ehrenvoll ſchlug. Auch heute denkt er noch nicht an den Ruheſitz und mit ſtrahlenden Augen erzählt er von den Hamburger Sportplänen. Beſonders am Her⸗ zen liegt ihm natürlich die Schaffung des ge⸗ planten großen Schwimmbades, das 1938 in Eimsbüttel ſtehen ſoll. Hamburg, das ſchon immer im Schwimenſport führend war, hat heute kaum ſportgerechte Trainings⸗ und Kampfſtätten. Von elf Hallenbädern hat eines eine brauchbare 25⸗Meter⸗Bahn. So eigenar⸗ tig es klingt— Freibäder hat Hamburg faſt garnicht. Die geplante Anlage aber ſoll dem abhelfen und neben einer guten 50⸗Meter⸗Bahn ueid einemn Sprungbecken von 20 mal 30 Meter. in dem auch Waſſerball geſpielt werden kann, wird es rund 5000 Zuſchauer aufnehmen kön⸗ nen. Zwei älteſte Dereine Hamburg hat in ſeinem Stadtgebiet 61 Spori⸗ ſtätten, von denen aber nur wenige den heuti⸗ len, daß er ſich vom aktiven Sport zurückzieht, obwohl ſein Alter immerhin für dieſe An⸗ nahme ſpricht. Warten wir ab. * Diesmal ſcheint es aber tatſächlich etwas zu werden. Eigentlich kaum auszudenken, wenn dieſe Pläne Wirklichkeit werden würden. Um was es ſich handelt? Weder um den ſagenhaf⸗ ten„Sportpalaſt“, noch um den ſo bitter not⸗ wendigen Umbau des Stadions, auch nicht um die ſchon einmal in die Debatte geworfſene Tennishalle dreht es ſich, ſondern um etwas ganz Neues, etwas Modernes! Etwas, was Mannheim gerade noch gefehlt hat. Na, alſo kurz und bündig: es handelt ſich um eine—— Kunſteisbahn! Eigentlich zu ſchön, um wahr zu ſein, lieber Leſer, nicht wahr? Aber, wie geſagt, diesmal hat es ganz den Anſchein, als wollte es werden. Man ſtelle ſich vor, Mannheims Jugend kann zu jeder L⸗beliebigen Jahres⸗ und Tageszeit hinauspilgern, ſo un⸗ gefähr in die Gegend der Rhein⸗Neckar⸗Halle, kann ſich dort die Schlittſchuhe anſchnallen und nach den Takten einer leichten Muſik ſich auf der ſpiegelglatten Bahn des Kunſteiſes bewe⸗ gen und Figuren ziehen, wie es ihr beliebt. Man ſtelle ſich weiter vor, mittwochs oder ſamstagabends ſpielen die Eishockey⸗Mann⸗ ſchaften von Berlin, Düſſeldorf, die vom Rie⸗ ßer See, oder die aus der Noris gegeneinander. Unwillkürlich müſſen wir da an die herrlichen Abende im Eisſtadion zu Garmiſch⸗Partenkir⸗ chen denken, wo Tauſende von Menſchen einige Grad Kälte mit Himmelsgeduld ſtundenlang über ſich ergehen ließen, nur um dabei zu ſein, wenn dieſer ſchöne Sport ſich in allen ſeinen Variationen darbot. Bald wäre ſicherlich auch eine Mannheimer Mannſchaft auf dem Plan. Wenn das Wahrheit werden würde! Aber, wie geſagt, wir haben berechtigte Hoffnung, halten feſt den Daumen und hoffen recht hald noch Erfreulicheres durch das Sport⸗Echo einer erwartungsvollen Leſerſchaft vermelden zu können. E. gen Anforderungen entſprechen. Die größte Anlage iſt die Ludwig⸗Jahn⸗Kampfbahn im Stadtpart, die aber auch bei weitem nicht aus⸗ reicht. Allein ſchon aus dieſen Gründen mußte der Gau Nordenark in dieſem Jahr verzichten, ein Gaufeſt in größerem Rahmen durchzufüh⸗ ren. Aber auch hier ſoll Abhilfe geſchaffen werden und mit Unterſtützung des Senators für innere Verwaltung, Richter, der im Volks⸗ mund„Sportſenator“ genannt wird, hofft man, für die Zutunft würdige Kampfſtätten für die 125 000 ſportfreudigen Hamburger Männer und Frauen ſchaffen zu können. Im Vordergrund ſteht der Plan eines Stadionbaues im Stadt⸗ park, das 1939 fertig ſein ſoll und 15 80 0⁰⁰ Zuſchauer berechnet wird. Neben dieſen fehlen⸗ den Freianlagen hat Hamburg aber auch wie⸗ der beachtliche Einrichtungen. Da iſt die große und bekannte Hanſeatenhalle, die neue Kunſt⸗ eisbahn im Zoo und dann Europas größte Kegelſporthalle mit 48 Bahnen aller Syſteme. alle Sportarten werden gepflegt Es liegt in der Natur der Hanſeaten, fort⸗ ſchrittlich zu ſein, wie ſie am Guten auch kon⸗ jervativ ſein können. Hamburg hat in ſeiner Turnerſchaft den 1816 gegründeten älteſten Turnverein, im 1836 gegründeten„Haanburger Ruderklub“ den älteſten Ruderverein und wie man hört, ſind ſich die Alten immer noch nicht einig, ob Berlin oder Hamburg den älteſten Schwimmverein in ſeinen Mauern beherbergt. Dem„Altertuun“ Hamburgs ſteht der einzige deutſche Poloklub gegenüber, der für den fort⸗ ſchrittlichen Geiſt zeugt und neben dem weit⸗ verbreiteten Turnen ſteht der Fußball, der ein⸗ mal vorherrſchend in Deutſchland war. Hamburgs Sport lebt und man kann nur hoffen, daß ſeine berechtigten Wünſche nach Kampfſtätten ſich bald erfüllen. L. von Hülſchler öweitek Starboot⸗Weltmeiſterſchaft entſchieden Die Weltmeiſterſchaft der Starbootſegler wurde mit der fünften Wettfahrtt abgeſchloſſen. Auf dem Long Island⸗Sund konnte der Deutſche Meiſter Walter von Hütſchler ſeinen vierten Sieg davontragen. Die vier aufeinan⸗ derfolgenden Siege von der zweiten bis zur fünften Wettfahrt, in denen der Deutſche ſich vom 22. auf den zweiten Platz vorarbeitete, ſprechen deutlich für die Ueberlegenheit v. Hütſchlers. Er kam nur durch Pech in der erſten Wettfahrt, bei der er durch Havarien am Vorſegel und am Maſt als 22. einkam, um den Sieg, der nach 14 Jahren der erſte Europäer⸗ ſieg geworden wäre. Den Sieg und die Welt⸗ meiſterſchaft trug das amerikaniſche Boot „Lecky“ mit 167 Punkten vor der„Pimm“ von Hütſchlers mit 159 Punkten davon. die Kleisklaße! Nachdem die Gauliga und die Bezirksklaſſe ſchon feſt in den Verbandsſpielen ſtehen, hat nun auch die Kreisklaſſe begonnen. Die Anzahl der Vereine hat ſich in dieſem Jahre durch Zuwachs aus dem Kreiſe Heidelberg ſtark ver⸗ mehrt, was ſich beſonders in der Gruppe Weſt auswirkt. Bei den Neuhinzugekommenen han⸗ delt es ſich faſt durchweg um alte Bekannte, die bereits früher dem Kreiſe 3 angehört haben. Nur Sportclub Reilingen war noch nie mit von der Partie. Auch von oben kamen wieder alte Bekannte wie Edingen und Kurpfalz, die ſich nicht in der Bezirksklaſſe halten konnten. Der erſte— brachte gleich Begegnungen von beſonderem Reiz, da in der Gruppe Weſt die alten Vereine mit dem Zuwachs gepaart waren. In der Gruppe Weſt ſpielten: Rheinau— Ketſch. Reilingen— Rohrhobhhhr:0 Altlußheim— Poſtt.. 255 Oftersheim— Brühl. 222 In Rheinau trat VfR Ketſch an und machte den Rheinauern das Leben ſauer, denn mit :2 für den Platzbeſitzer iſt das Reſultat ſehr knapp ausgefallen. Rheinau ſcheint noch nicht ſo richtig in Fahrt zu ſein, oder iſt Ketſch ein nicht zu verachtender Gegner, der auch anderen Vereinen zu ſchaffen machen wird. Der Sportelub Reilingen iſt in dieſer Um⸗ ſch m ein unbeſchriebenes Blatt, doch hat er ich mit einem glatten:0 gegen die Turner aus Rohrhof vielverſprechend eingeführt und bewieſen, daß man zu kämpfen und zu ſiegen weiß, zumal gerade die Turner im vergangenen Jahre keine ſchlechte Partie lieferten. In Altlußheim kehrte ebenfalls ein alter Be⸗ kannter wieder zurück. Allerdings hatten es dieſe nicht ſo einfach, denn der Poſtſportverein war dort zu Gaſt und holte ſich mit:2 Sieg und Punkte, nachdem bei der Pauſe bereits eine :-Führung erzielt war. Im letzten Spiel dieſer Gruppe mußte Brühl nach Oftersheim, um hier alte Erinnerungen aufzufriſchen. Der Start von Brühl glückte nicht ganz, denn mit:2 teilte man ſich in die Ehre. Oftersheim hat mit dieſem Punktgewinn bewieſen, daß es ſchon gut in Schwung iſt. In der Gruppe Oſt waren nur drei Spiele, die alle mehr oder weniger überraſchend ende⸗ ten. Es ſpielten: Hemsbach— Ladenburerg 72 eckarhauſen— Aſchbaeh 50 Schriesheim— Edingen 11 In Hemsbach war Schützenfeſt, denn Laden⸗ burg, das nicht ganz ausſichtslos nach Hems⸗ bach ging, mußte mit nicht weniger als:2 als Unterlegener den Platz verlaſſen. Hemsbach ſcheint mit aller Energie in dieſem Jahre in den Kampf zu gehen, um möglichſt dem Tabel⸗ lenende jern zu bleiben. Neckarhauſen hatte als Saiſonbeginn den. Neuling Aſchbach zu Gaſt und ſiegte mit:0 klar und deutlich. Vom Neuling hatte man ſich ſicherlich mehr verſprochen. Exmeiſter Edingen mußte nach Schriesheim und am Ende des Spieles lautete das Ergeb⸗ nis:1. Mit dieſem Reſultat dürften beidi Parteien zufrieden ſein. Meldui Gebr. Joſt, der Geſellſcha ſamt 330 829 bleibt ein Ja der Verluſtvo lich wurde di⸗ geſellſchaft du eine offene He Württember zufriedenſteller im deutſchen? trizitäts⸗AG, abgelaufenen chiſchen Arbeit entwicklungen ſetzen können. 4 Werkbetrieb u Beteiligungser Erträgen wir Vornahme vo einſchl. 28 664 gewinn von 2 dem unv. 5 ſollen. Bei ein können Marken nöb Schla Nußbaun Silber-Al Birke Eiche m. Herrenzimme Ehest seorg Verkauf Jyr A Es w wenn ſt einige Mance neuen gebrauc doch! G lige K Am Dor pünl versteiger Hause die elegante 1 Spoisezin 1 Herrenzin 1 Kompl. Küe 1 Chippenda Sonstige: mit Decke. N schränke. Kre zen, Schreib: lisch-Lampe. Waschtisch n Eisschrank. 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September 1937 Kleine Wirtschaftsecke (0,39) geſetzlicher Rücklage erſcheinen die Rückſtellungen mit 0,10(0,12), Anleiheverbindlichkeiten mit 0,67(0,73), Konzernverbindlichkeiten mit 0,14(0,11), verſchiedene Verbindlichkeiten mit 0,02(0,04) und Bankverbindlich⸗ keiten mit 0,34(0,61) Mill. RM. Dem ſtehen Hypo⸗ theken und Grundſchulden von 0,13(0,13), Außenſtände von 0,67(0,30) und Ban'guthaben von nur noch.005 (0,44) Mill. RM. gegenüber. Beteiligungen ſind mit 1,66(1,67) bewertet, das Anlagevermögen erſcheint mit 3,44(3,71) Mill. RM.— HW 28. September. Meldungen aus der industrie Gebr. Joſt, Bierbrauerei Grünſtavt. Der Abſchluß der Geſellſchaft für 1936 weiſt Erträgniſſe von insge⸗ ſamt 330 829 RM. aus. Nach Abzug der Unkoſten ver⸗ bleibt ein Jahresverluſt von 72 484 RM., um den ſich der Verluſtvortrag auf 157 981 RM. erhöht. Be'annt⸗ lich wurde die mit 240 000 RM. An arbeitende Aktien⸗ geſellſchaft durch Beſchluß der Gu vom 24. 6. 1937 in eine offene Handelsgeſellſchaft umgewandelt. Württembergiſche Elektrizitüts⸗Ac, Stuttgart. Die zufriedenſtellende Weiterentwicklung der Beteiligungen im deutſchen Arbeitsgebiet der Württembergiſchen Elet⸗ trizitäts⸗Ac, Stuttgart, hat in dem am 30. Juni 1937 abgelaufenen Geſchäftsjahr angehalten. Im öſterrei⸗ chiſchen Arbeitsbereich jedoch hat die erhoffte Aufwärts⸗ entwicklung nur in ziemlich beſcheidenen Grenzen ein⸗ ſetzen können. Bei 0,29(0,37) Mill. RM. Erträgen aus Werkbetrieb und Bauarbeiten, 0,14(0,14) Mill. RM. Beteiligungserträgen und 0,03(0,02) außerordentlichen Erträgen wird nach Abzug ſämtlicher Unkoſten und Vornahme von 0,06(0,07) Mill. RM. Abſchreibungen einſchl. 28 664(22 080) RM. Gewinnvortrag ein Rein⸗ gewinn von 234217(243 109) RM. ausgewieſen, aus dem unv. 5 Prozent Dividende ausgeſchüttet werden ſollen. Bei einem An von unv. 4 Mill. RM. und 0,7¹0 Wrnehmen zur Kenntnis: Die Reichsbahn hat für den Verſand von geſalzenen Heringen, die im Deutſchen Reiche Verwendung finden und auf Güte geprüft und geſtempelt ſind, den Aus⸗ nahmetarif 17 B7 wieder verlängert. Die Frachtermä zi⸗ gung ſtellt ſich ab 221 Kilometer auf 20 v. H. von der Wagenklaſſe b des Regeltarifs. Des weiteren iſt eine Frachterleichterung für Abfallholz, das für beſondere Verwendungszwecke im Rahmen des Vierjahresplanes beſtimmt iſt, von der Deutſchen Reichsbahn neu einge⸗ führt worden. Die Ermäßigung wird gewährt für Ab⸗ fälle der Holzbe⸗ und ⸗verarbeitung für Säum inge und Schwarten, für Späne, geringwertiges Scheit⸗, Knüp⸗ pel⸗ und Reisholz, ſofern dasſelbe für Zwecke der Holz⸗ verzuckerung oder zur Herſtellung von Holzfaſer⸗Hart⸗ platten verwendet wird. flheln-HMalnlsche Abendbörse Auf die Beruhigung der Auslandsbörſe erfolgten an der Abendbörſe einige Rück⸗ und Deckungskäufe, ſo daß der Aktienmarkt bei verhältnismäßig lebhaften Um⸗ ſätzen vorwiegend leichte Erholungen aufwies und zwar gegen die tiefſten Abendkurſe um—½ Prozent. Beſonders am Montanmarkt wurden Käufe vorgenom⸗ men. Mannesmann 119½—119/, Rheinſtahl 152•½, Ver. Stahl 116. JG Farben waren zu 161 in größe⸗ ren Beträgen gefragt. Löwenbräu München kamen mit 189½(gegen 187½ am 6..) wieder zur Notiz.— Renten lagen ſtill und unverändert. ſchuldung etwa 94.65—94.75, Altbeſitzanleihe 127%¼ bis 128. Kommunal⸗Um⸗ etwa Im Verlaufe kam das Geſchäft ſchnell zum Erliegen, da weitere Käufe ausblieben. Auch war die Kursent⸗ wicklung nicht ganz einheitlich, es überwogen kleine Beſſerungen. Stärker erholt waren Holzmann mit 151 nach 1495% und Bemberg mit 1482/ͤ nach 148, dagegen ermäßigten ſich Siemens auf 211 nach 212½¼. Farben⸗ induſtrie lagen ½ Prozent höher mit 161¼. Am Rentenmarkt hatten Reichsaltbeſitz bei 128 etwas Um⸗ ſatz, ebenſo Kommunal⸗Umſchuldung mit 94.65 und 94.70. Die Nachbörſe war ruhig. Bemberg mit 1 Rotterdam, 21. Sept. 49. Getrelde Geſucht wurden Rotterdamer Getreide Weizen(in Hfl. per 100 Kilo): September.42½; November.52½¼; Januar .60; März.65. Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kilo): September 110¼½; November 107½¼; Januar 107 Br.; März 107½. Märkte Mannheimer Großviehmarkt Zufuhr: 100 Ochſen, 205 Bullen, 187 Kühe, 263 Färſen, 1081 Kälber, 43 Schafe, 1320 Schweine, 2 Ziegen. Preiſe: Ochſen a) 42—45, b) 37—41, c) 30—36; Bullen a) 40—43, b) 35—39, e) 28—34; Kühe a) 40—43, b) 34—39, e) 26—33,)) 20—25; Färſen a) 41—44, b) 36—40, c) 29—35; Kälber a) 60 bis 65, b) 53—59, c) 41—50, d) 30—40; Lämmer und Hammel b)50—53, c) 40—45, d) 36—40; Schaſe e) 45, 1) 40—45, g) 35—40; Schweine a) 56, b1) 56, 52) 56, c) 55, d) 52, g) 56. Marktverlauf: Großvieh, Kälber und Schweine zugeteilt. Am heutigen Mannheimer Großviehmarkt waren aufgetrieben: 100 Ochſen, 205 Bullen, 187 Kühe, 23 Rinder, zuſammen 755 Stück Großvieh, gegenüber der Vorwoche 85 Tiere weniger. Im Rahmen der Kon⸗ tingente wurden bei unveränderter Höchſtnotiz Zutei⸗ lungen vorgenommen. Preiſe: Ochſen 42—45, Bullen 40—43, Kühe 40—43, Rinder 41—44.— 1081 Kälber ſtanden am Markt dieſer Gattung zur Verfügung (Vorwoche 1110). Es erfolgte Zuteilung bei unver⸗ änderter Höchſtnotiz von 60—65 Pf.— Der Schweine⸗ markt hatte eine leichte Beſſerung in der Beſchickung erfahren. Es ſtanden 1320 Schweine zur Verfügung (Vorwoche 1167). Auch hier erfolgte Zuteilung gemäß den Kontingenten bei unveränderter Höchſtnotiz von 56 Pfennig. Fuò tæi Nan 2 2 ſuuarß, Veſuuſumacermeister Scfrvetzinger Straße 94 und 754— Lümtlihe Semſirenarafnren prompt und sanßer. Lüngen iml LHeiten Iſurer Souſie, auci Marscstiefel. mit erfolg! Fern ruf 40095 Beißnähne iſterin Herrenhemden n. Maß, ſow. ſfämtl. Leib⸗ u. Bettwüſche —5 pktl, angef, bei — er, x⸗ ſchaffeltſtr. 24,.St. Fernruf 529 74. (37 161 V) Bronchiriker! Begeisferte Dankschreiben von patienten zahlreiche ſchriftl. Anerkennungen von Arzten beſtätigen die Wirkung der Or. Boether/ Tabletten. Bewührt bei Bronchialkatarrh, quälendem Huſten mit Auswurf, hartnäckiger Verſchleimung, Aſthma, ſelbſt in alten Fällen. Unſchäsliches, kräuterhaltiges Epezialmittel. Enthält 2 erprobte Wirkſtoffe. Etark ſchleimlöſend, auswurffördernd. Reinigt, beruhigt und kräftigt die angegriffenen Gewebe. In Apoth..43 und.50. 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Die Beerdigung findet am Donnerstag, nachmittags 4 Uhr, von der (37 257Vv In théeter Prauer: Eugen Hipp jun. Familien Joh. Denk und Eugen Hipp sen. Leichenhalle Rheinau aus statt. Nach kurzem, schwerem Leiden verschied am Montagabend meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Frau Mhm.-Waldhof(Waldpforte%, den 21. September 1937 Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, 23. September, um 12 Uhr. im hiesigen Krematorium statt. §Solie Scherer geb. Weihleder In tie fer Trauer: Gg. Scherer und Kinder. Staub⸗ am Sonntag. — Nach schwerem Leiden ging unerwartet mein lieber Mann, unser herzensguter Vater. Großvater und Schwager, Herr Johannes Brüdicl Feldhüter den 19. September. von uns. Mannheim(J 2. 19), den 21. September 1937. Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Katharina Brückel geb. Dilcher Käte Brückel Familie Joh. Brückel jun. Familie H. Claus, Würzburg Familie K. Appler Barbara Dilcher Die Beerdigung fündet am Donnerstag, 23. d.., nachmittags /½2 Uhr. auf dem Hauptfriedhof statt. —— Unsere Schalfer 5ind tõglich ab 730 Unr früh geöffnefl Hakenkreuzbanner Die neuen SINGOE Die hervorr. Mähmaschinen für len Haushalt- Singer Hähmaschinen Aktienges. Mannheim, 04,5 Planken Daunen⸗ lecken meine Spezialität, kauft man billie dGlrelhkt beim Hersteller A Aglasterhausen ◻ Llaen schon innerholb 2 Stunden Jede Anfrage lohnt IImdere nan wird gut bedient in der Derclcecei des 13“ Plötzlich und unerwartet verschied am 17. d. M. mein lieber, guter Mann, mein herzensguter Vater, Schwiegervater und Groß⸗ vater. Herr Franz Zimmermann Ober-Schlachthofmeister I. R. Die Feuerbestattung hat auf Wunsch des Verstorbenen in aller Stille stattgefunden. Für die Beweise herzlicher Teilnahme sagen wir allen auf die- sem Wege unseren aufrichtigen Dank, besonders Herrn Stadtpfar- rer Zahn für seine trostreichen Worte und für den erhebenden Nachruf des Herrn Direktor Fries im Namen der Gefolgschaft des Städt. Schlacht- und Viehhofs und der Stadt Mannheim für die Kranzniederlegung. Mannheim Gchlachthofstr. 12), den 21. September 1937. Trau frieda Zimmermann Familie Hügi-Zimmermann, Zuric In tie fer Trauer: „Hakenkreuzbanner“ Aunterholtung und wifen Mittwoch, 22. September 1937 Gesichtsausdruck und Charakter/ Ma e Obwohl das Geſicht des Menſchen weit un⸗ mittelbarer vom Charakter ſpricht, als ſeine Handſchrift, ſo wird dieſe doch zur Charakter⸗ deutung weit mehr in Anſpruch genommen. Die Graphologie, die Lehre von der charakte⸗ rologiſchen Bedeutung der Handſchrift, iſt über⸗ ſichtlicher, ſyſtemvoller geordnet, die Literatur darüber weit umfangreicher, zudem kann ſie be⸗ quemer, unauffälliger angewandt werden. Der in der graphologiſchen Technik Unerfahrene aber wird aus der Schrift ſelten etwas Zutreffendes herausleſen, hingegen er nach der Phyſiog⸗ nomie, nach den Gebärden des Menſchen, meiſt ſofort eine Summe von typiſchen Weſenseigen⸗ tümlichkeiten entdeckt. Die Täuſchungen unter⸗ laufen ihm gewöhnlich erſt dann, wenn er zu⸗ viel ſehen will, in ſeinem Urteil ſich zu weit hervorwagt, doch in der Geſtalt, vornehmlich im Kopf, Geſicht, iſt alles genaueſtens einge⸗ zeichnet, alles liegt offen und eindeutig lesbar. Die Schwierigkeiten liegen nur im Entziffern, und die Fehlurteile beruhen ausnahmslos auf unzulänglicher Beherrſchung der Körperformen⸗ ſprache. Dieſe hat ihre feſten Geſetze, die ma⸗ thematiſch beſtimmbar ſein müſſen, die wiſſen⸗ ſchaftliche Forſchung hat die einzelnen Körper⸗ merkmale nur noch zu wenig auf die dazu ge⸗ hörigen Charaktereigenſchaften unterſucht, und es ſind hier gewiß Entdeckungen zu machen, die die Charakterkunde in neue Bahnen lenken können. Zeige mir deinen Kopf. Daß der Körper ein wahrheitsgetreues Ab⸗ bild von Seele und Geiſt iſt, ſehen wir in zwingender Eindeutigkeit bei gleichgeſchlechti⸗ gen und dabei eineiigen Zwillingen. Es ſind wohl zwei Menſchen, die aber einander im Ausſehen dermaßen gleichen, daß ſie häufig genug nicht unterſchieden werden können. Dies hätte weiter nichts zu ſagen, wenn nicht dieſelbe Eigentümlichkeit in ihrem Charakter, in ihren Leiſtungen zu beobachten wäre: der eine ähnelt dem anderen darin ſo, daß keine weſentlichen Unterſchiede feſtzuſtellen ſind. Ein treffenderer Beweis für die Phyſiognomik läßt ſich nicht er⸗ bringen, und ihr Lehrſatz:„Je ähnlicher ſich Menſchen in Kopf⸗, Geſichts⸗ und Körperfor⸗ men kommen, um ſo ähnlicher ſind ſie im Cha⸗ rakter und in ihren Fähigkeiten“, findet hier eine vollkommene Beſtätigung. So würden aufs allerfeinſte durchgeführte Meſſungen und Vergleiche von Kopf, Geſicht und Hand bei ver⸗ ſchiedenen Menſchen ergeben, daß dort, wo zahlenmäßig große Unterſchiede vorkommen, ebenfalls kraſſe Gegenſätze im Charakter ſowie in der Leiſtung vorhanden ſind. Die Zunahme der äußeren, zahlenmäßigen Uebereinſtimmung liefe haargenau mit der charakterlichen zuſam⸗ men. Die Spitzenleiſtung im Zuſammentreffen von geiſtiger und körperlicher Uebereinſtim⸗ mung ſehen wir in den eineiigen Zwillingen. Daß einander nicht weſentlich gleichende Zwil⸗ linge auch im Charakter ſehr verſchieden ſind, wie ebenſo, daß große äußere Unähnlichkeiten bei nächſten Blutsverwandten ebenfalls bedeu⸗ tende Weſens⸗ und Charakterunterſchiede be⸗ dingen, iſt allgemein belannt. Betrachten wir uns weitergehend die Men⸗ ſchengruppen im großen, ſo haben wir durchaus dasſelbe Bild: es ähneln ſich alle ſehr im Aeu⸗ ßern wie im Innern, ſobald ſie in gleichen Nei⸗ gungen, Denkeigentümlichkeiten und Lebensge⸗ Oer Vagabund wohnheiten ſtecken. Sehen wir uns nur die Pri⸗ mitiven an: Neger, Eskimos, Buſchmänner, ſo finden wir, daß neben den geringen körperlichen Unterſchieden die geiſtigen genau ſo gering ſind. Anders iſt es in den Menſchengruppen hoch⸗ ſtehender Kulturländer: das individuelle Leben der einzelnen iſt oftmals geradezu ſprechend ihren Körperbewegungen und ⸗formen ſowie ihrem Geſichtsausdruck eingeprägt. Die Charak⸗ ter⸗ und Körperunterſchiede bei den Kulturvöl⸗ kern ſind weitaus größer und zahlreicher gegen⸗ über den Naturmenſchen geworden. Wie einer⸗ ſeits die äußerſte geiſtige Primitivität die Kör⸗ performen in einer Maſſenform erhält, ſie fa ſt tieriſch, aber gleichartig geſtaltet, ſo tut letzteres auch die höchſte Geiſtigkeit und Harmonie, aber ſie bringt die Körperformen vom Plumpen, Tieriſchen ab, verfeinert und vergeiſtigt ſie. Auch hier berühren ſich die Extreme: Die Mitte bringt die größten Spielarten. All dieſe Feſtſtellungen, die ſich beliebig ver⸗ mehren ließen, ſprechen eindeutig für die Phy⸗ ſiognomik. Jetzt gilt es noch zu klären, aus wel⸗ cher Beobachtung heraus der Phyſiognom dazu gelangt, von einzelnen Körperorganen, ſei es der Naſe, Weſens⸗ und Verſtandeseigentümlich⸗ keiten ableſen zu wollen. Dieſe Frage ſollen folgende Ausführungen beantworten: Die dem Menſchen am nächſten ſtehenden We⸗ ſen ſind die Affen; unter ihnen nimmt in der Intelligenz der Schimpanſe die höchſte Stelle ein. Geſicht, Kopf und Handformen haben bei ihm das Menſchenähnlichſte aufzuweiſen, was Tiere überhaupt zu bieten vermögen. Die ande⸗ ren Affenarten fallen in dem Maße in ihrer Intelligenz ab, als ſie ſich in ihrem Ausſehen, in ihren Körperformen vom Schimpanſen ent⸗ fernen. Andererſeits ſind die Intelligenzleiſtun⸗ gen, die Charakterausprägungen bei den Men⸗ ſchen um ſo geringer, je mehr ſie in Kopf, Hand und Körper dem Schimpanſen vergleichbar werden. Eigenschaften, welche die Nase verrät Da fällt neben anderen einprägſamen Merk⸗ malen insbeſondere die Naſe auf: ſie iſt beim Schimpanſen noch unentwickelt, flach, klein, ſat⸗ telähnlich eingedrückt, aber ſie ſondert ſich doch ſchon im Gegenſatz zu den anderen Tiernaſen in der Profillinie ein wenig ab. Auch die Naſe aller geiſtig unentwickelten Völkerſtämme iſt flach, klein, unten breit und das Naſenbein ſchwach entwickelt. Die intelligenteren Naturvöl⸗ ker haben dagegen bereits eine lange, ausge⸗ prägte Naſe. Nichts alſo liegt näher, als daß der Phyſiognom die Form der Naſe des Men⸗ ſchen zumindeſt als einen Teil ſeines Weſens⸗ ausdruckes, ſeiner Perſönlichkeit anſieht. Dieſe ſeine Feſtſtellung erhält noch vielfältige andere Beſtätigungen durch die hervorſpringenden, aus⸗ geprägten, charakteriſtiſchen Naſen von berühm⸗ ten Männern und Frauen und andererſeits durch die verkümmerten, unförmigen Naſen der Geiſtesſchwachen und Idioten. Die Bezeichnung „griechiſche Naſe“ für eine hochentwickelte Form ſagt, daß dieſe irgendwie in Verbindung ge⸗ bracht wurde mit der hohen Kultur, die vor Tauſenden von Jahren einmal in Griechenland herrſchte, wo in anderen Ländern der Kultur⸗ ſtand tiefer und die Sattelnaſen noch weit über⸗ wiegender waren als heute. So wie die Naſe nach ihrer verſchiedenartigen Geſtalt auch die verſchiedenſten Charakterzüge wiedergibt, ſo tun es ebenfalls die anderen Or⸗ gane, wie Augen, Ohren, Mund, beſonders die Stirn, denn an typiſche Formen binden ſich typiſche Charaktereigenſchaften. Augen. So haben die folgenden Merkmale immer wieder ihre Beſtätigung gefunden: Kleine, tief⸗ liegende Augen beobachten ſcharf, aber verraten außerdem einen Mangel an beſchwingter Fröh⸗ lichkeit und zeigen Gehemmtheit im ſprachlichen Ausdruck an. Iſt der Augapfel von unten weit zu ſehen, ſo iſt es ein Zeichen für Schwäche, Gefühlsvorherrſchaft, Beeinflußbarkeit(bei Ohnmachtsanfällen dreht ſich der Augapfel ganz nach oben). Dagegen wird nicht ſelten bei bos⸗ haften, nachtragenden und zuweilen recht radi⸗ kal werdenden Menſchen das Weiße des Aug⸗ —— 3 SMadchen Erzählt von Armin 0. Huber/ copyrignt byb. Paul Herzog, Berlin-Wiimeres dort 32. Fortſetzung „Warum? Oh, ich dachte gerade an Vergan⸗ genes— an amerikaniſche Mädchen. Das war früher— iſt lange her...“ Die junge Dame ſchüttelt den Kopf.„Fahren Sie zu einer Beerdigung?“ „Nee!“ „Aber zu einer Hochzeit?“ „Ich fahre nur nach Hauſe!“ „Iſt das ſo ſchrecklich?“ „Für jeden Vagabunden iſt das ſchrecklich— und gleichzeitig ſchön.“ „Wollen Sie damit ſagen, Sie wären ein Vagabund?“ „Und ein ganz gefährlicher!“ „Gefährlicher? Sie tun ja gerade, als kämen Sie aus einem Gefängnis!“ „Mir iſt auch ſo zumute...“ „Erzählen Sie doch mal etwas von Ihnen! Es kürzt die Fahrt... Erzählen Sie!“ „Das kann ich nicht ſo in kurzen Worten! Sie zennen doch das häßliche Wort„Weltwande⸗ rer“? Ich gehöre zu denen und fahre jetzt zu meiner Mutter, die mich ſoundſo lange nicht ae⸗ ſehen hat. Ich bin michts, habe keinen Beruf, kenne nur das Leben; aber das bedeutet nicht viel— es iſt ja nichts Handgreifliches. Vor allen Dingen kann ich nicht arbeiten; das war nur hin und wieder mal eine Gelegenheits⸗ ſache für mich...“ Sie hört ihn ruhig und ernſt an. Nach und nach kommt ihm zum Bewußtſein, daß ſie das erſte weibliche Weſen iſt, das auf ein tiefgrün⸗ digeres Thema eingehen mag. Er ſpricht faſt eine halbe Stunde. Dieſes wildfremde Mäd⸗ chen hat es fertiggebracht, daß er einmal den Stein von ſeiner Bruſt wälzte und ſich wenig⸗ ſtens in Worten Luft machte. Ein paar Minuten ſitzen ſich die beiden ſchweigſam gegenüber. Heidelberg liegt bereits hinter ihnen; das rotbraune Sandſteingemäuer des alten Schloſſes verſinkt im Kaſtanienwald. „Sie haben mir viel erzählt—“, beginnt das Mädchen,„ich weiß nicht, ob ich Ihnen da einen Rat geben darf. Aber ich alaube, Sie ſind zu ſehr von Ihrem eigenen Vagabundentum ein⸗ genommen. Freuen Sie ſich, daß Sie nach Hauſe kommen dürſen! Ueberwinden Sie das Gefühl Ihrer vermeintlichen Untauglichkeit, in⸗ dem Sie es einfach erſticken— erſticken durch Vertrauen zu ſich ſelbſt, durch Glauben und Willen! Dann werden Sie frei ſein... Aber da kommt ſchon Mannheim— ich muß umſtei⸗ gen... Sie auch? Wo fahren Sie hin? In die Pfalz? Da müſſen wir uns doch tren⸗ nen... Schade! Ich habe mich lange nicht mehr ſo aut unterhalten...“ Peter bemerkt ihren Ehering Peter hat alänzende Augen. Nein— ſo ein Mäochen! Er hat keine Angſt mehr vor ſich ſelbſt: Glaube und Wille— jeder Menſch iſt das, wozu er ſich ſelber macht Der Schnellzug donnert in die Mannheimer Bahnhofshalle. Er hilft ihr mit ihrem Gepäck apfels oben ſichtbar ſein, insbeſondere, wenn die Betreffenden in Erregung geraten: dann rollt das Auge förmlich nach unten wie bei einem wütenden Stier. Ein breites, hervorſtehendes, maſſiges Kinn, hervorſpringende Kinnbacken, ſtarke Jochbeine, großer Mund ſprechen ſtets für bedeutende phy⸗ ſiſche Widerſtandskraft, gelegentliche Derbheit und ausgeſprochene Hartnäckigkeit. Allerdings müſſen die Züge, ſoll das Genannte genau zu⸗ treffen, geſtrafft, geſpannt ſein. Ueberhaupt iſt bei jeder Bewertung der Einzelmerkmale aus⸗ ſchlaggebend die Spannung, Strahlung, Feſtig⸗ Sänger und Sportler Das große, fleiſchige, dazu wohlgeformte Ohr mit einem vollen, weichen Läppchen läßt auf Gutmütigkeit, Beſchützerwillen ſchließen. Ein großes Ohr bei breitem Kopf wird bei tüchtigen Organiſatoren zu beobachten ſein, ein kleines, bei ſehr ſchmalem Kopf aber einen Mangel an dieſem Talent und an Geſchäftsgeiſt entdecken laſſen. Daß gute geſchäftliche Fähigkeiten mit breiten Köpfen zuſammenfallen, dürfte nicht ganz unbekannt ſein, ebenfalls daß dicke, wul⸗ ſtige, ſehr hervorſpringende Lippen außer⸗ ordentliche Sinnlichkeit, Genußtrieb und der zuſammengepreßte wie ein Strich ausſehende Mund auf Verſchloſſenheit, gehabte Enttäu⸗ ſchungen und herbes Weſen hindeuten. Kinder, die viel weinen, haben herabhängende Mund⸗ winkel; ein Erwachſener, der ſeeliſch ſehr viel „weint“, für jede Geringfügigkeit in Unſtim⸗ migkeit gerät, zeigt ſie ebenfalls, während hoch⸗ gezogene Mundwinkel tatſächlich optimiſtiſche Einſtellung bekunden. Wer Sänger von Beruf werden will, betrachte ſeinen Hals: iſt dieſer umfangreich, kurz, voll und rund, dann beſtehen für ihn gute Ausſichten; iſt er dagegen lang, hager und dünn, dann wird er nichts Großes erreichen können. Die Stimme reicht nicht für lange, ſchwierige Partien, wird zu raſch„ab⸗ geſungen“. Daß für alle großen Sänger ein und klemmt ſeine Mandoline unter den Arm. „Omnia mea mecum porto!“ ſpöttelt er über ſich. „Da drüben ſteht mein Zug! Alſo auf Wiederſehn, Herr——“ „—— Peter Lahn!“ „Auf Wiederſehn, Herr Lahn! Schreiben Sie uns bald mal! Mein Mann würde ſich auch freuen, ſo einen— hm— Globetrotter kennen⸗ zulernen... Ach— unſere Adreſſen...!“ Jetzt erſt bemerkt Peter ihren Ehering⸗ Benommen kritzelt er ihre Adreſſe auf einen Fetzen Papier. „Auf Wiederſehen!“ Es wird wohl nie der Fall ſein! denkt Pe⸗ ter. Und doch: Das kleine Reiſeerlebnis hat ihm mehr Zutrauen zu ſich ſelber gebracht als die vielen weiten Fahrten in Urwald, Steppe und Buſch, auf Schienen und Schiffen. * Peter ſteht vor einem weiß gewaſchenen Bauernhaus im Weſtpfälzer Land. Es iſt dun⸗ kel. Niemand hat ihn kommen ſehen— nie⸗ mand von denen, die ihn früher kannten, als er hier ſeine Schulferien verlebte. Jetzt wohnt die Mutter da, ſeitdem der Vater ſtarb. Die Haustür iſt verſchloſſen. Er klopft an— zaghaft, dann etwas feſter. „Wer iſt dann drauße?“ fragt eine Frauen⸗ ſtimme, wahrſcheinlich die Dienſtmagd. „Ich!“ antwortet Peter. „Wer iſt dann der Ich?“ wird ſchroff zurück⸗ gefragt. „Ich 3 der Peter!“ „Perer? Perer wer?“ „Peter Lahn! Ich will zu meiner Mut⸗ ter... Oeffnen Sie mir endlich— zum Don⸗ nerwetter! Was ſoll das heißen?“ „Sie do— mache Se kä dumme Witz'! Sonſt kumm ich mit'm Beſe... De Perer is in Amerika!“ Zu ebener Erde erſpäht Peter ein offenes Fenſter. Mit einem gewandten Satz ſteht er keit oder Laſchheit und Stumpfheit des ganzen Geſichtsausdruckes. Ein ſchwaches, zurückfliehendes Kinn, ſchmale Backenpartien, unausgeprägte Jochbeine, klei⸗ ner Mund, verraten den ſchwächlichen, ängſtli⸗ chen, unentſchloſſenen, alſo wenig energiſchen Charakter. Eine dünne, ſchmalrückige, magere Naſe haben empfindliche, nervöſe Leute, die ſee⸗ liſch wie körperlich ſchnell anfällig ſind, wäh⸗ rend gewöhnlich derbe, urſprüngliche, wetter⸗ harte Perſonen breite, wuchtige, fleiſchige Na⸗ ſen tragen. Eine kurze, kindlich wirkende, ſich wenig aus dem Geſicht heraushebende Naſe iſt Charakteren eigen, die unbeſtändig, unkonzen⸗ triert und nicht tief in Gedanken ſind, doch die lange, wohlgeformte, ſchön geſchwungene, aus dem Geſicht hervorſpringende Naſe läßt Be⸗ ſtändigkeit, Ausdauer, Verinnerlichung, Gedan⸗ kentiefe erkennen.(Siehe Dante, Goethe, Schil⸗ ler, Friedrich der Große, Hume, Newton uſw.) Es gibt keinen überragenden Denker, der eine kurze, ſchwache, eingedrückte Naſe und eine niedere, flache Stirn gehabt hätte. Eine hohe, breite, plaſtiſch gewölbte Stirn über einem im ganzen belebten Geſicht, ſpiegelt ohne Zweifel eine vielſeitige, den Durchſchnitt überragende Intelligenz wider. Daß die„vollſchlanken“ bis dicken Menſchen immer gemütlicher, ruhiger und humorvoller ſein ſollen als die ſehnigen, mageren, entſpringt einer unrichtigen Beobachtung„(vielleicht hat dazu beigetragen der Ausſpruch Shake⸗ ſpeares in„Julius Cäſar:„Laßt wohlbeleibte Männer um mich ſein mit runden Köpfen und die nachts gut ſchlafen“). Man wird unter den körperlich Betonten häufig genug Nervöſe, Haſtige, Choleriſche finden, die um jeder Klei⸗ nigkeit willen ſich aufregen, und dabei nicht ſelten geſchickt ſind im heimlichen Durchführen großer Pläne. Dagegen trifft man gerade oft unter den Mageren, ſelbſt lang Aufgeſchoſſenen außerordentlich ruhige, ungefährliche Charak⸗ tere, die anderen nichts in den Weg legen. In der Geſchichte haben die Kleinen, vornehmlich auch Wohlbeleibten, eine größere Rolle geſpielt als die Langen und Mageren. und ihre Fähigkeiten ————.— Hakenk Dm Zu den Reict Abfahrt San Ludwigshafe Freitagmitta Omni L1 Lud Die Fahrt wi Einzelhandel daher aufger standes in De gruppe Einze schäftsstelle Jüngere Haus⸗ angeſtell für kleinen Har Fiit ſofort geſu Zachrich, P 6 47 261˙) Junger ſofort geſu Chr. Wal, Bellenſtraße 7 (17 262“ uche ſofe 433 1. Okto müdce nicht unter 18 Hei Dammweg (17322% Tüchtige Mf Kaun bez.* ellung ge Zuſchr. u. 172 4 an d. Verlag d. voller, umfangreicher Hals typiſch iſt, das haben die Berühmtheiten genügend gezeigt(Caruſo, Gigli, Schaljapin, Bindernagel uſw.). Vielen Sportfreunden wird aufgefallen ſein, daß große und auch„kleine“ Boxer eine auf⸗ fallende Vorlagerung der unteren Stirnpartie (Stirnwulſt über den Augen) zeigen, ſo daß ſie dadurch oft ſehr ähnlich ausſehen. Hier iſt(das hat der berühmte Schädelforſcher Gall bereits vor 150 Jahren feſtgeſtellt), der Sitz der Be⸗ obachtungs⸗, Abſchätzungs⸗ und Orientierungs⸗ gabe, die bei erfolgreichen Boxern ja zualler⸗ erſt vorhanden ſein müſſen. Alle ſcharfen Be⸗ obachter, Realiſten, wirklichkeitsnahe Menſchen haben eine vorliegende Unterſtirn. Liegt ſie aber zurück und ſchiebt ſich dagegen die obere Partie vor, dann wird allgemein ein Mangel an dieſen Eigenſchaften ſich bemerkbar machen. Bei Männern überwiegt bei weitem die 05 bei Frauen dagegen die letztere Stirn⸗ orm. Der Zweck unſeres Lebens iſt ein prak⸗ tiſcher, kein theoretiſcher, unſer Tun, nicht unſer Erkennen gehört der Ewigkeit an. S chopenhaver inmitten einer kleinen Bauernſtube. Wänden hängen ein paar Bibelſprüche und Großvaterbilder. Auf dem ſchwarz polierten Ofenſtein ſtehen(ſicherlich gefüllte) Schmalz⸗ töpfe. Darunter iſt die Ofenbank oder Sitz⸗ truhe gerückt. In die Ecke iſt eine alte Guß⸗ platte eingelaſſen, die die Hochzeit zu Kana primitiv darſtellt und die Jahreszahl 1720 trägt. Da ſteht eine einſache Kommode(Pe⸗ ter weiß, daß Eingemachtes drinnen iſt). An der Wand tickt eine Uhr. Es iſt alles noch wie früher.. Nein, nicht aanz: Man hat elek⸗ triſches Licht angelegt. Peter ſieht die Lampe und taſtet im Halbdunkel nach dem Schalter.. Licht! Es iſt zuerſt unangenehm, weil es die Augen ſchmerzt und die Gegenwart zu nahe heranbringt. Draußen in der Küche hantiert jemand. Die Stimme von vorhin ſchimpft:„„. Kummt do ſo ä Kerl un will mer vormache, er wär' de Perer!“ „Ja?“ ſagt eine andere Stimme. Peter hat ſie an dieſem einen kleinen Wört⸗ chen erkannt— die Stimme ſeiner Mutter Er zögert noch. Wird er die Mutter nicht ſchwer * wenn er ſo plötzlich im Zimmer eht? Leiſe klettert er wieder zum Fenſter hinaus und rüttelt draußen an der Haustürklinke. „Hei! Macht hier niemand auf? Na— das dauert aber...!“ Jetzt kommt die Mutter.„Peter...!“ Sie ſchließt die Tür auf, und die beiden ſtehen ſich gegenüber— regungslos, ſtumm „Ich bin's wirklich!“ ſagt Peter nach einer Weile. iſt's! „Wirklich du her?“ „Direkt aus Bolivien!“ „Siehſt recht ſchlecht aus, Peter. komm doch'rein und iß was! Peter— ich kann's noch kaum alauben...“ Sie ſtreichelt ihn mit ihren Blicken.„Biſt ſo groß geworden, ſo breit. Aber warte: Ich mach dir ſchnell Kaffee!“ Schluß folgt) —— Wo kommſt denn An den Ordentliches hulbfag müdche z. 1. Okt. geſu M 3, 9a, 4. St (17317½) Tüchtige Bau⸗ chloſſe geſucht. Schloſſe Ballweg Ou 7, 28. (37 169 V) Ehrliches, fleiſtit Tages⸗ mädche für Hausarbeit ſort od. z. 1. tober gefucht Amaid E. (37 252 V) Jüngere I für 3 Nachmitte ———* Vorzuſt 18—19, Ubr bei: Scherer Beeſhovenſtraße (17 197½) ordentl., ehrlig Muoches nicht unter 183 f. Haush. geſuc Kaffee Webe Sandhoſerſtra (17 267“) Dr. Stellvertreter: 3 Gef vom Dien Hnenpolitik: ilhelm Kicher Wilhelm Ratzel: FKutturpolitik. für den Heima ageneier(z. 3 abs): für Spi 1 gabe: Wilhelm 4 leit Ständiaer Berli Berliner Schrif SV — Nachdruck f Sprechſtunden d (außer Hakenkreuzba Direktor Sprechſtunden d 4 laußer Samstao lag und Für den Anzeic Zur 3 Geſamtausgabe Ausgabe Weinb Geſamt DA davon: Mannheime Schwetzinge Weinheimer Ab 1. Septe htember 1937 9 it des ganzen Kinn, ſchmale ochbeine, klei⸗ lichen, ängſtli⸗ ig energiſchen ückige, magere Leute, die ſee⸗ ig ſind, wäh⸗ gliche, wetter⸗ fleiſchige Na⸗ wirkende, ſich bende Naſe iſt zig, unkonzen⸗ ſind, doch die wungene, aus taſe läßt Be⸗ chung, Gedan⸗ Goethe, Schil⸗ Newton uſw.) nker, der eine ſe und eine Eine hohe, ber einem im ohne Zweifel t überragende cken Menſchen humorvoller ren, entſpringt ng(vielleicht ſpruch Shake⸗ t wohlbeleibte n Köpfen und hird unter den nug Nervöſe, im jeder Klei⸗ d dabei nicht t Durchführen zan gerade oft lufgeſchoſſenen rliche Charak⸗ zeg legen. In , vornehmlich Rolle geſpielt iten iſt, das haben eigt(Caruſo, uſw.). fgefallen ſein, orer eine auf⸗ n Stirnpartie zen, ſo daß ſie Hier iſt(das Gall bereits »Sitz der Be⸗ Drientierungs⸗ rn ja zualler⸗ e ſcharfen Be⸗ ahe Menſchen rn. Liegt ſie gen die obere iein Mangel rkbar machen. weitem die letztere Stirn⸗ iſt ein prak- r Tun, nicht kwigkeit an. enhaver manaulenase iet ube. An den Aſprüche und darz polierten llte) Schmalz⸗ nk oder Sitz⸗ ine alte Guß⸗ eit zu Kana hreszahl 1720 ommode(Pe⸗ men iſt). An alles noch wie an hat elek⸗ ht die Lampe m Schalter. , weil es die zart zu nahe iemand. Die Kummt do ſe, er wär' de . kleinen Wört⸗ MAutter er nicht ſchwer im Zimmer enſter hinaus Haustürklinke, Na— das den ſtehen ſich er nach einer kommſt denn ch kann's noch ihn mit— „ſo breit. Kaffee!“ chluß folgt) Mlächen nicht unter 18., 1. Haush. geſucht. Kaffee Weber, Sandhoferſtr327 Wilhelm Ratzel; für Bewegung: Kulturpolitik, Feuilleton und Beilagen: 4. 9 P für den Heimatteil: Fritz Hageneier(z. Zt. Wehrma für—— Julius Et; Geſtaltung der B⸗Aus⸗ Ratzel; für die Bilder die Refſortſchrift⸗ leiter; ſämtliche in Mannheim. für kleinen puch. aàn d. Veriag d. 5. I Anold, E.4 ur 3 Nachmittage 1 9 Sche 1. 4 Beethonenftraße 6. (17 197½ — Labe: Hakenkre uzbanner“ Mittwoch, 22. September 1937 e 14— Au den Reichsau Abfahrt Samstag Ludwigshafen. Freitagmittag 12 daher aufgerufen, vom 25. bis 27. September Omnibus- Gesellschaft Ludwigshafen Ludwigsplatz 7 Die Fahrt wird in Verbindung mit der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel durchgeführt. standes in Dortmund teilzunehmen. Für die Wirtschafts- gruppe Einzelhandel nimmt Meldungen entgegen die Ge⸗ schäftsstelle in Ludwigshafen. Sstellungen n. Düsseldorfu. Dontmund morgen 7 Uhr ab Ludwigsplatz. Fahrpreis 17.50 RM. Anmeldung bis Uhr bei(36324V Teleion 623 50. Alle Geschäftsinhaber sind an der Großkundgebung ihres Berufs- Ikünl., 27 J. in Steno ie u. ſucht Ste ür ort o Nr. 17 Stellengesuche lils An gule Henntniſſe Maſch füngerin ſngerin der ſpäter. An⸗ 251“ an den Verlag int. tüchtig, ſu Geſchüftoführe Lbensmittelfachmann oder ähnliches in der Branche. ſchriften u. 17 198“ an den Verlag. cht Poſten als , Lgerhaller Zu⸗ feafkfaht Führerſchein 1 ſuch k ſoforl 5 zwölfjähriger Ffeffü' Zuſchr. u. 17 200“ an den Verlag. et, 29 Jahre, 2 und 3b,— mit kellüng. 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Schwetzinger Ausgabe über Weinheimer Ausgabe über. 3 600 Ab 1. September DA. wieder über... 50 000 ilhelm Kattermann — Verantwortlich—5 für Wirtſchaftspolitik und Handel: Friedrich Karl Haas; 70 lmuth 3 für Lokales: Vertreter: Sr Mitarbeiter: Dr. Johann v. Leers. Berlin⸗Dahlem Hans Grat* Berlin rlottenſtraße 1 — Geſchäftsführer: Verlagsdirektion: 10.30 bis 12 Ubr, Fernſprech⸗Nr.* Ver⸗ eil veranw.: Wilh. M.—9 Mom gelten folgende Preisliſten: Ausgabe Mannheim Nr. 2 2 leere Zimmer Nebenraum an in Neuoſt⸗ eim zu vermieten Näheres:(17238“ Fernruf 428 25. beeres zimmer an alleinſt. n zu vermieten Mittelſtraße 65, Friedrich Werz. (17257) Leeres zimmer zu vermieten. 15, 12. (17 353•) Leeres zimmer W an allſt. Perſ. i. Ott. zu verm. Eeibel, Jungbuſch⸗ ſtraße 15, II. (17239“) Leeres zimmer mit Balkon u. el. Licht ſof. zu verm. Schauenburg, Eichelsheimerſtr. 60 Gr., ſchönes, leer. Balkonzimmer evt. m. 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Iondern mitzumachen und mitzulachen? — —— ,,—, 5 ,,„„, 22—142 Heute letater 1a81 kröftnungsehre 2 4 4 4 Lerſprich mir nichts —„ helnrich George ias Ullrich“ Vintor de Kowa K 1, 5 G Broite Straße umertolg: capIIOI mesplatz der Terra: .15 .20 .30 IIBEIIE + Täglleh 20.30 Uhr auf dem Trautoniuum oie Weltsensetion om intemetionelen Voriete Des Wunderinstrument des 20. Johrhunderts! fernef: 3 TLederer V. u. F. Browning Ben Benett und A4 weitere Attraletionen Heute 16 Uhr: Hausfrauen- Vorstellun Norgen 16 Uhr: Tanztee mit Kabarett a 2, 3 Fernruf217 05 —— Unsere V nächsſen peginnen am 4. und 11. Oktober —— Zonderkurse für Angehörige der Wehrmacht Spredeit: 11-12 und 14—22 Unr- Einzelstunden jederzeit M 2, 15 Schule Helm., 13 anZ— 25. Sept., Kursbeginn ——memſeceneſt/ kinzeistunden NMuslK- BSTLATZ HARMONIKAS aut 10 Monatsraten ludungshaten- Nn. Bismarckstraſe 75 Damennüte in ſchön. Auswahl Umarbeitungen getrag. Hüte billigſt Pubgeſch. Joos Ou 7, 20, II. (35 317 V) 0. R. P. Ausl. 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