ember 1937 AV ο DI”% ADEDLAT. lt. neue Wagen eter flick ge, Schulstr. 13 507 00 XVSI 14 Unr oteilung d BGe 2 Korseletts, nd Wäsche Wunsch Teilzahlung onenberger nimperstr. 19 nsprecher 50636 ichricht, kommt. ler dem Sie ihm ich der chschik- stimmt. it unse- banner“ Ausgabe 4 erſcheint wöchtl Verlag u. 25 50 R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das.. 30. U Trägerlohn; durch die Poſt.20 RM.(ein ohn; durch die Poſt einſchl. 50,96 Pf. Früh⸗Ausgabe A .Poſtzeitungsgebühr) zuzügk. 72 Pf. Beſtell⸗ eld. Ausgabe B erſch. 7mal. Bezu Haus——+3.70 KM.—* 30 1. iiger⸗ .70 RM.( oſtzeitungsgebühr) zuzügl. 42 Pf. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch d. höh. Gewalt) verhind., beſteht kein Anſpr. auf Entſchädigung. 12mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl,.20 R ichl. 90 ni eſtellgeld. 7. Jahrgong MANNHEIM Anzeigen: Geſamtauflage: Die 12g9eſpalt. Millimeterzeile 15 im Textteil 60 Pf. Mannheimer Ausgabe: Pf. Schwetzinger und Weinheimer Am —.— Millimeterzeile im Textteil“ 18 Pf⸗ annheim. Sſchließlicher Gerichtsſtand: Millimeterzeile im Textteil 45 Die 4g9e meterzeile 4 füllungsort: eterzeil Re 4geſpalt Reſpalt. Milli⸗ ngs⸗ und Er ⸗ Die 12geſpalt. Millimd annheim. hafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannheim.— Einzelverkaufspa Nummer 517 Samskag, 6. November 1937 En großes deutſch⸗volniches Friedenswerk kine klare flbmachung zur sicherung des kigenlebens der völkiſchen minderheiten Der politijche Tag Der Nichteinmiſchungsausſchuß in London hat ſich jetzt endlich einen Entſchluß ab⸗ gerungen. Wenn man den Nachrichten glauben darf, hat man am Freitag bereits die Vorbe⸗ reitungen für die Abbeförderung der auslän⸗ diſchen Freiwilligen in Spanien in Angriff ge⸗ nommen. Es ſcheint alſo tatſächlich der gute Wille vorhanden zu ſein, praktiſche Arbeit zu lei⸗ ſten. Aber wie dies nun einmal immer zu ſein pflegt, weiß man in dieſem Falle auch nichts anderes zu tun, als zunächſt einmal zwei Unterſuchungsausſchüſſe nach Spa⸗ nien zu entſenden. Tröſtlichen Meldun⸗ gen zufolge darf man damit rechnen, daß ſchon zu Beginn der nächſten Woche die Zuſammen⸗ fetzung der beiden Ausſchüſſe bekanntgegeben werden wird. Es werden ſchon Vermutungen darüber angeſtellt, welche Nationen hierbei vertreten ſein werden. Zu⸗ nächſt einmal hat man die beiden in Betracht kommenden Parteien unterrichtet, um von dieſer Seite zu hören, welche Ausſichten man ſich machen darf. Im übrigen wird man ſich auch in London keinen Täufchungen darüber hingeben dürfen, mit welchen Kräften und Mächten man auf ſeiten der Bolſchewiſten zu rechnen hat. Meldungen aus einigermaßen zuverläſſiger Quelle ſtellen feſt, daß auf ſeiten der Sowjetſpanier ſich alle Stäbe aus ſowjetruſſi⸗ ſchen Offizieren zuſammenſetzten. Die bolſchewiſtiſche Kampfzentrale befindet ſich in dem Ort Archena(Murcia), der zu einer abſolut ſowjetruſſiſchen Stadt gemacht worden ſei. Das ſei ſchon aus der Tatſache erſichtlich, daß dort zahlreiche Plakate in den Straßen an⸗ geſchlagen wurden, die in ruſſiſcher Sprache verfaßt ſind. Es wäre alſo wohl richtiger, wenn Herr Maisky auch heuchleriſcherweiſe nicht mehr länger an dem Theater teilnimmt, ſondern An⸗ weiſungen geben würde, die der Haltung, die er in dem Ausſchuß einnimmt, eher und ehrlicher entſprechen. 2 Die tſchechiſche Politik, die zugunſten un⸗ natürlicher Bindungen auf ein gutes Verhält⸗ nis zu dem benachbarten Deutſchen Reich ver⸗ zichten zu können glaubt, hat bemerkenswerte „Erfolge“ auf wirtſchaftlichem Ge⸗ biet zu verzeichnen. Ein Blick auf die Staats⸗ bilanz der Tſchechoſlowakei zeigt beſſer als alle theoretiſchen Erörterungen, wie die Dinge wirt⸗ ſchaftlich in Prag ſtehen. Die innere Schuld der Tſchechoſlowakei iſt ſeit 1920 von 7 Milliarden tſchechiſchen Kronen auf 36,6 Milliarden, die Auslandsſchuld von 0,3 auf 8,1 Milliarden Kro⸗ nen geſtiegen! Dazu kommt eine 1920 noch nicht vorhandene Staatsnotenſchuld von.0 Mil⸗ liarden. Die öffentliche Verſchuldung der Tſchecho⸗ ſlowakei beträgt 49,6 Milliarden tſchechiſche Kronen, da zu dem Staatsſchuldenbetrag von 46,8 Milliarden noch die Schulden der Selbſt⸗ verwaltungskörperſchaften kommen. Rechnet man noch die private Verſchuldung von Induſtrie und Handel, die auf 57½2 Milliarden beziffert werden, hinzu, dann ergibt ſich, daß die Tſchechoſlowakei zur Zeit eine Geſamt⸗ ſchuldenlaſt von 106,8 Milliarden Kronen hat. Es bleibt ein Rätſel, wie die Prager Regie⸗ rung dieſer Schulden⸗Sintflut Herr werden will, wenn ſie gedenkt, die gleiche Politik fort⸗ zufetzen. Zeigt nicht dieſe erſchütternde Schul⸗ denbilanz ſchon, wohin es führt, wenn ein Teil der Staatsbevölkerung, nämlich die deutſche Volksgruppe, zugunſten eines anderen Bevölke⸗ rungsteiles, nämlich der Tſchechen, wirtſchaftlich unterdrückt wird? fichtung vor ſeemdem volkstum Berlin, 5. Nov.(HB⸗Funk.) Die deutſche Regierung und die polniſche Re⸗ gierung haben Anlaß genommen, die Lage der deutſchen Minderheit in Polen und der pol⸗ niſchen Minderheit in Deutſchland zum Gegen⸗ ſtand einer freundſchaftlichen Ausſprache zu machen. Sie ſind übereinſtimmend der Ueberzeugung, daß die Behandlung dieſer Minderheiten für die weitere Entwicklung der freundnachbarlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Polen von großer Bedeutung iſt, und daß in jedem der beiden Länder das Wohlergehen der Min⸗ derheit um ſo ſicherer gewährleiſtet werden tann, wenn die Gewißheit beſteht, daß in dem anderen Land nach den gleichen Grundſätzen verfahren wird. Zu ihrer Genugtuung haben die beiden Regierungen deshalb feſtſtellen kön⸗ nen, daß jeder der beiden Staaten im Rahmen ſeiner Souveränität für die Behandlung der genannten Minderheiten nachſtehende Grund⸗ ſätze als maßgebend anſieht: 1. Die gegenſeitige Achtung deutſchen und polniſchen Volkstums verbietet von ſelbſt jeden Verſuch, die Minderheit zwangsweiſe zu aſſimilieren, die Zugehörigkeit zur Min⸗ derheit in Frage zu ſtellen oder das Bekennt⸗ nis der Zugehörigkeit zur Minderheit zu be⸗ hindern. Insbeſondere wird auf die jugend⸗ lichen Angehörigen der Minderheit keinerlei Druck ausgeübt werden, um ſie ihrer Zugehö⸗ rigkeit zur Minderheit zu entfremden. Freier Gebeauch der mutterſprache 2. Die Angehörigen der Minderheit haben das Recht, auf freien Gebrauch ihrer Sprache in Wort und Schrift ſowohl in ihren perſönlichen und wirtſchaftlichen Be⸗ ziehungen wie in der Preſſe und in öffentlichen Verſammlungen. Den Angehörigen der Min⸗ derheit werden aus der Pflege ihrer Mutter⸗ ſprache und der Bräuche ihres Volkstums ſo⸗ wohl im öffentlichen wie im privaten Leben keine Nachteile erwachſen. 3. Das Recht der Angehörigen der Minder⸗ heit, ſich zu Vereinigungen, auch zu ſol⸗ chen kultureller und wirtſchaftlicher Art, zuſam⸗ menzuſchließen, wird gewährleiſtet. 4. Die Minderheit darf Schuleninihrer Mutterſprache erhalten und errichten. Auf kirchlichem Gebiet wird den Angehörigen der Minderheit die Pflege ihres religiöſen Lebens in ihrer Mutterſprache und die kirchliche Or⸗ ganiſierung gewährt. In die beſtehenden Be⸗ ziehungen auf dem Gebiete des Bekenntniſſes und der karitativen Betätigung wird nicht ein⸗ gegriffen werden. 5. Die Angehörigen der Minderheit dürfen wegen ihrer Zugehörigkeit zur Minderheit in der Wahl oder bei der Ausübung eines Be⸗ rufes oder einer wirtſchaftlichen Tätigkeit nicht behindert oder benachteiligt werden. Sie ge⸗ nießen auf wirtſchaftlichem Gebiet die gleichen Rechte wie die Angehörigen des Staatsvolkes, insbeſondere hinſichtlich des Beſitzes oder Er⸗ werbs von Grundſtücken. pflicht zur Lonalität Die vorſtehenden Grundſäce ſollen in keiner Weiſe die Pflicht der Angehörigen der Minderheit zur uneingeſchränk⸗ ten Loyalität gegenüber dem Staat, dem ſie angehören, berühren. Sie ſind in dem Be⸗ ſtreben feſtgeſetzt worden, der Minderheit ge⸗ rechte Daſeinsverhältniſſe und ein harmoniſches Zuſammenleben mit dem Staatsvolk zu ge⸗ währleiſten, was zur fortſchreitenden Feſtigung des freundnachbarlichen Verhältniſſes zwiſchen Deutſchland und Polen beitragen wird. Eine Erkläürung fldolf fitlers Vertreter des Bundes der Polen beim Führer Aus Anlaß der heute veröffentlichten Er⸗ klärung der deutſchen Regierung über die Be⸗ handlung polniſcher Minderheit in Deutſchland empfing der Führer und Reichskanzler die Her⸗ ren Dr. Jan Kaczmarek, Stefan Szceze⸗ paniak und Dr. Brunon von Open⸗ kowſki als Vertreter des Bundes der Polen in Deutſchland. Der Führer und Reichskanzler machte hier⸗ bei folgende Ausführungen: „Die übereinſtimmende deutſch⸗polniſche Er⸗ klärung über den Schutz der beiderſeitigen Volksgruppen, die heute von beiden Ländern veröffentlicht wird, ſoll die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Völkern ver⸗ beſſern und feſtigen. Die praktiſche Ausführung der in dieſer Er⸗ klärung enthaltenen Richtlinien kann weſentlich zur Erreichung dieſes Zieles beitragen. Das Beſtreben der Reichsregierung geht da⸗ hin, das Zuſammenleben der polniſchen Vollks⸗ gruppe mit dem deutſchen Staatsvolke harmo⸗ niſch und innerlich friedlich zu geſtalten. Ich ſtelle feſt, daß der Wille der Reichsregie⸗ rung, jedem Reichsbürger Brot und Arbeit zu verſchaffen, auch gegenüber den Angehörigen der polniſchen Volksgruppe beſteht und durchgeführt iſt. In der Zeit großer Arbeitsloſigkeit und großer Entbehrungen, denen Angehörige der deutſchen Volksgrußpen in Europa noch vielfach ausgeſetzt ſind, nimmt die polniſche Volks⸗ gruppe an dem wirtſchaftlichen Aufſtieg des Reiches in vollem Umfange teil. Gleiche Fort⸗ ſchritte ſind in der kulturellen Betätigung der polniſchen Volksgruppe gemacht worden. Wie ihre vielſeitigen organiſatoriſchen Einrichtun⸗ gen und neuerdings die Errichtung einer wei⸗ teren höheren polniſchen Schule in Deutſchland beweiſen. Die Polen in Deutſchland müſſen aber ſtets deſſen eingedenk ſein, daß der Ge⸗ währung von Schutzrechten die loyale Erfüllung der dem Staate zu leiſtenden Pflichten und der Gehorſam gegen die Geſetze gleichwertig gegen⸗ übertreten. fortsetzung gouf Seite 2 Eine europäiſche Tat Der Empfang polniſcher Minderheitenführer durch den Führer und deutſcher Minderheiten- führer durch den polniſchen Staatspräſidenten in Warſchau iſt der Anlaß zu einer gemein⸗ ſamen deutſch⸗polniſchen Erklärung geweſen, die als ein weiterer hocherfreulicher Fortſchritt in den Beziehungen der beiden Staaten zuein⸗ ander und als eine Untermauerung des Abkom⸗ mens vom 26. Januar 1934 zu werten iſt. Es wäre irrig, die beiderſeitigen freiwilligen Zuſicherungen in der Minderheitenfrage, nur von der juriſtiſchen Seite aus zu betrachten. Allerdings ſchaffen ſie nach der Kündigung der Kontrollrechte des Völkerbunds auf Grund des Minderheitenſchutzvertrages durch Polen am 29. September 1934 und nach dem Ablauf der Schutzbeſtimmungen der Genfer Konvention für Oſtoberſchleſien am 15. Juli 1937, eine neue, für beide Staaten verpflichtende Grundlage, auf der alle Streitfragen in der Zukunft geklärt werden können. Der vom Führer in ſeiner Reichstagsrede vom 21. März 1935 bereits an⸗ gedeutete und zum Ausdruck gebrachte Wille des deutſchen Volkes, grundſätzlich keine Minder⸗ heiten⸗Entnationaliſierungen zu wollen, findet durch die deutſche Erklärung eine in die Einzel⸗ heiten gehende Beſtätigung. Die beiderſeitigen, durch die Erklärungen der beiden Regierungen eingegangenen Minder⸗ heitenſchutzverpflichtungen beſeitigen nicht nur die einzige, allerdings nicht zu unterſchätzende Gefahrenſtelle in den deutſch⸗polniſchen Bezie⸗ hungen, wie ſie ſich nach dem Nichtangriffsab⸗ kommen von 1934 entwickelt haben, ſie ſchaffen auch endlich den Ausgangspunkt, für tatſächliche und feſt begründete Beziehungen der beiden Völker zueinander, nachdem die beiden Staaten ſich bereits vor drei Jahren auf diplomatiſchem Boden zu einem bisher ſehr erfolgreichen Friedensverhältnis zuſammengefunden haben. Deutſchland und Polen haben durch die Min⸗ derheitenſchutzverpflichtungen die Grundlage für eine friedliche Verſtändigung der Völker geſchaf⸗ fen, nachdem nunmehr erwartet werden kann, daß keine Minderheitenkonflikte den Weg zu einer friedlichen Zuſammenarbeit erſchweren. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der ehrlichſte Frie⸗ denswille und jedes vielleicht diplomatiſch aus⸗ gezeichnet vorbereitete Verſtändigungsabkom⸗ men Schall und Rauch bleiben würde, wenn die Art der Behandlung der Minderheit des eige⸗ nen Volkstums, in dem Staat des Vertrags⸗ teilhabers dieſen Friedenswillen nicht glaubhaft und ehrlich erſcheinen läßt. Da wir von ganzem Herzen hoffen, daß die beiderſeitigen freiwilli⸗ gen Erklärungen einen Schlußſtrich auch unter die Vergangenheit ſetzen, wollen wir einen Rück⸗ blick auf das ſchwere Schickſal der rund eine Million zählenden deutſchen Minderheit in Po⸗ len unterlaſſen. Wir hegen die ſtarke Hoffnung, daß nunmehr für die Deutſchen in Polen eine neue Zeit freier völkiſcher Entfaltung als loyale Bürger des polniſchen Staates beginnen wird. Die polniſche Regierung hat ſich gegenüber der deutſchen Minderheit und ebenfalls auch gegenüber dem ganzen deutſchen Volk verpflich⸗ tet, den Deutſchen volle kulturelle, ſo⸗ ziale und religiöſe Freiheit zu ge⸗ währen. Die deutſche Reichsregierung hat ebenfalls die der polniſchen Minderheit ſchon ſeit langem gewährten völtiſchen und kulturel⸗ len Rechte erneut anerkannt und beſtätigt. Polen hat mit der Minderbeitenſchutzer⸗ klärung das Lebensrecht der deutſchen Sprache in Schule und Kirche feierlich zugeſtanden. Es iſt zu hoffen, daß das Deutſchtuen in Polen nun⸗ mehr keine Klagen mehr zu erheben braucht über Benachteiliaung des Deutſchtums in der Erteilung von Schulkonzeſſionen. Auch die „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 6. November 193% Vereinsfreiheit iſt wiederhergeſtellt worden. Ge⸗ rade dieſer Punkt der Erklärungen iſt von be⸗ ſonderer Wichtigleit. Viel ſtärker als dies für das Janendeutſchtum der Fall iſt, ſind in den Minderheitengebieten die Vereine, Turn⸗-, Sport⸗, Geſangvereine uſw., Kernſtellen des Volkstunns und Mittelpunkte des Ge⸗ meinſchaftslebens. Für die Zutunſt er⸗ ſcheint es nach Wort und Sinn der beiderſeiti⸗ gen Verſicherungen unmöglich zu ſein, daß z. B. der Gebrauch der deutſchen Sprache in Preſſe und Verſammlungen in Polen irgendwie von untergeordneten Organiſationen verhindert wird. Als beſonders weſentlich zu werten iſt die in den Ertlärungen enthaltene Zuſicherung, daß in Zukunft kein Druck auf die Ju⸗ gend ausgeübt werden ſoll. Ein Fehlurteil wie es in dieſem Jahre erfolgte, und das, die zum geringen Teil allerdings berichtigte Be⸗ ſtrafung deutſcher Jungen, die auf einem Bau⸗ ernhof einen freiwilligen Arbeitsdienſt aufge⸗ zogen hatten, zur Folge hatte, würde nunmehr mit den neuen Minderheitenſchutzverſicherun⸗ gen nicht mehr vereinbar ſein. Wenn beide Regierungen feierlich darauf Verzicht leiſteten, Angehörige der Minderheiten zwangsweiſe zu aſſimilieren, dann iſt darunter auch zweifellos zu verſtehen, daß jeder wirt⸗ ſchaftliche Druck mit dieſem Ziel ſtreng ver⸗ mieden wird. Die Klagen, die z. B. aus Oſt⸗ oberſchleſien über Benachteiligung deutſcher Minderheitenangehöriger bei Entlaſſung und bei Neueinſtellung gekommen ſind, die auch ver⸗ ſchiedentlich zu Eingaben und Appellen deut⸗ ſcher Senatoren geführt haben, werden, ſo hof⸗ fen wir, bald nur noch eine Erinnerung an die traurige Zeit eines nunmehr beendeten Miß⸗ verſtändniſſes ſein. Wenn in den beiderſeiti⸗ gen Erklärungen ferner verſichert wird, daß An⸗ gehörige der Minderheiten Grundbeſitz erwer⸗ ben dürfen, dann geht gerade aus dieſem Punkt deutlich hervor, welche Einſtellung die beiden Regierungen in Zukunft den Minderheiten ge⸗ genüber einnehmen wollen. Der Angehörige der Minderheit ſoll nicht eben ein nur noch ge⸗ duldetes entrechtetes Weſen ſein, das man lei⸗ der nicht ganz ausrotten kann, vielmehr ver⸗ pflichten ſich die Staaten, in dem Angehörigen der Minderheit eine keineswegs benachteiligte Rechtsperſon zu ſehen, die ſich ihrer verbürgten Freiheiten, völkiſcher, wirtſchaftlicher und ſozia⸗ ler Art erfreuen kann. Der Minderheitenange⸗ hörige kann Boden des Landes erwerben, auf dem er wohnt. Er iſt alſo nicht nur geduldeter Gaſt, ſondern bodenverwurzelt und gleichbe⸗ rechtigt. Die beiden Regierungen haben mit dieſen Erklärungen eine europäiſche Tat vollbracht. Sie haben im Geiſte europäiſcher Verantwort⸗ lichkeit einen Weg vorgezeichnet, der in den ausgefahrenen Gleiſen engſtirniger, chauviniſti⸗ ſcher Kleingeiſterei niemals hätte gefunden werden können. Hoffen wir, daß dieſe Erklä⸗ rungen in Zukunft weniger formal⸗juriſtiſche Grundlagen kleinlicher Beſchwerden, als viel⸗ mehr der Ausgangspunkt einer verſtändnis⸗ vollen großzügigen zwiſchenvölkiſchen Zuſammenarbeit ſein werden. Wilhelm Juns. Beitiſche Foldaten in Jeruſalem erſchoſſen DNB Jeruſalem, 5. November. Unweit des Tier⸗Hoſpitals von Jeruſalem wurden zwei britiſche Soldaten von bisher noch unbekannten Tätern erſchoſſen. Der Führer zum vertragswerk limumrni:titiIaumIAiimzsiririnmmiiiiimnmmriiirzrirtvizwizvirtiikisztizirzzizäEtzitsizizzxsztzits.'errsetzung von Seite 1 Der Schutz der deutſchen Volksgruppe in Po⸗ len, vor allem»n ihrem Recht auf Arbeit und Verbleib auf ihrer angeſtammten Scholle wird auch zur Sicherung der polniſchen Volksgruppe in Deutſchland beitragen. Das hohe Ziel des Paktes, den ich ſeinerzeit mit dem großen polniſchen Staatschef Marſchall Joſef Pilſudſki geſchloſſen habe, wird durch dieſe gemeinſame deutſch⸗polniſche Erklürung zur Minderheitenfrage ſeiner Verwirklichung nähergerückt.“ Der Hauptgeſchäftsführer des„Bundes der Polen in Deutſchland“, Dr. Kaczmarek, gab na⸗ mens der in Deutſchland lebenden Polen deren Dank und Freude über den Empfang und die Worte des Führers Ausdruck und verſicherte dem Führer und Reichskanzler der vollſten Loyalität der polniſchen Volksgruppe gegenüber dem Reich und ſeinem großen Führer. Im Laufe der ſich hieran anſchließenden Un⸗ terhaltung machte der Führer davon Mittei⸗ lung, daß er die Freilaſſung einer Anzahl von in Haft befindlichen Angehörigen der polniſchen Volksgruppe in Deutſchland, die in ihrer poli⸗ tiſchen Betätigung mit den deutſchen Geſetzen in Widerſpruch geraten ſind, angeordnet habe. Bohchafter Ciplki beim Führer Der Führer und Reichskanzler empfing heute »den polniſchen Botſchafter in Berlin, Herrn Lipfki. In der Unterhaltung mit dem Bot ⸗ ſchafter gab der Führer und Reichskanzler ſei · ner Befriedigung darüber Ausdruck, daß es ge⸗ lungen ſei, nunmehr auf dem für die deutſch⸗ polniſchen Beziehungen beſonders bedeutungs⸗ vollen Gebiet der Minderheiten eine Einigung zu erzielen, wodurch der Beweis erbracht ſei, daß die deutſch⸗polniſche Erklärung vom 21. Ja⸗ nuar 1934 und der darin vorgeſehene Weg der unmittelbaren Verſtändigung ſich nach wie vor bewähre. Bei der Unterhaltung wurde zugleich feſtge⸗ ſtellt, daß die deutſch⸗-polniſchen Beziehungen durch die Danziger Fragen nicht geſtört wer⸗ den ſollen. Im beiſt der zuſammenarbeit Erklãärunqen der Vertreter der deutsò en Flinderheit b Warſchau, 5. November. Aus Anlaß der heute veröffentlichten Erklü⸗ rung der polniſchen Regierung über die Behand⸗ lung der deutſchen Minderheiten in Polen emp⸗ fing der polniſche Staatspräſident als Vertreter der deutſchen Minderheit die Senatoren Has⸗ bach und Wiesner und Herrn Kohnert. Der Staatspräſident hat ſeine Befriedigung über die in beiden Ländern veröffentlichten Er⸗ klärungen, die im Sinne der deutſch⸗polniſchen Verſtändigung vom 26. Januar 1934 abgefaßt ſind, ausgedrückt und hat verſichert, daß die deutſche Minderheit in Polen bei einer loyalen Einſtellung zum polniſchen Staate und deſſen Verfaſſung auch weiterhin auf eine freundliche Betrachtung ihrer Intereſſen ſeitens der polni⸗ 10oo · Kilomeler · Flug über Lihyen/ ln römischen Siedlungen ſchen Regierung rechnen kann. Dann ergriff Senator Wiesner das Wort zu folgender Erklärung: Im Namen und im danken wirſ zhnen, Hert St die uns foab vertünga kklärung. Wir be⸗ grüßen dieſe Erklärung mit beſonderer Zufrie⸗ denheit aus dem Munde des Herrn Staatspräſi⸗ denten, als dem über allen Meinungen ſtehen⸗ den Führer der Geſchicke unſeres Landes. Wir ſind uns deſſen bewußt, daß dies der erſte Schritt zueiner weitgehenden Ver⸗ ſtändigung der beiden Völker iſt und daß noch viel Arbeit vor uns liegt, ſoll dieſes Verſtändigungswerk dauernd und von Erfolg begleitet ſein. Mit dieſer Erklärung wird von uns die ſtarke Spannung genommen, die auf uns allen in den letzten Monaten laſtete, Wir hoffen, daß der Geiſt der Verſtändigung und der Wertſchätzung beiderſeitigen Volkstums alle durchdringen und daß dieſe von ſo gro⸗ Geistiges Ungeziefer-aufgespießjt Plan einer Ausstellung in Thüringen/ Entartete der Feder am Pranger Vorſpruch: Der Stimme ſchwendet Kopf verquer die Beine Greizt Arme qualle ſchlingern Knall um Knall. Uns ſtrahlend eizen Krieſche quäke dreiz. Dies iſt der Anfang eines lyriſchen Gedichtes aus einer Zeit, da Huelſenbeck in ſeinem erſten Dabd'a⸗Manifeſt verkündete:„Der Dadaiſt ſieht inſtinttmäßig ſeinen Beruf darin, den Deutſchen ihre Kulturideologie zuſammen⸗ zuſchlagen... mit allen Mitteln der Satire, des Bluffs, der Fronie, am Ende aber auch mit Gewalt gegen dieſe Kultur vorzugehen. Und zwar in gemeinſam großer Aktion. Dada iſt eine deutſche n Angelegenheit. Es muß dem Bürger die Möglichkeit genommen werden, Kunſt zu ſeiner A zu er⸗ handeln. Kueiſt ſollte überhaupt mit ſchweren Prügeln belegt werden, für die Dada mit ber Inbrunſt ſeiner ganzen Beſchränktheit eintritt.“ Für das obige Gedicht hätte der Autor aller⸗ dings heute nach Strich und Faden Prügel ver⸗ dient. Aber wir ſind nicht dafür, daß poetiſche Geſtaltungen von der Tiefe dieſer lyriſchen Strophe nun einfach in den Papierkorb des Vergeſſens geworfen werden. Die angeführte ormſchöne Strophe enthält Betrachtungen, die für die Ewigteit geſchrieben wurden; zudem war von dieſen Erkenntniſſen bis zu dem ge⸗ bügelten Konſens Emil Ludwig Cohns oder Stefan Zweigs lein weiter Weg. Wir wollen uns alſo dazu entſchließen, dieſes Ge⸗ dicht und noch einige hundert andere unſterb⸗ liche Brödianſchreie von Johannes R. Becher, Walter Haſenclever, Ludwig Rubiner, Ernſt Toller wie kleine Inſekten auf Nadeln zu picken. Sie gehören in ein litera⸗ riſches Inſektarium. Wir werden auch genügend atonal zirpende Grillen finden, die jenen ge⸗ ſcheiterten Dadaiſten noch einmal zum Tanz ufſpielen.* 8—— Jahre 1933 warfen einige Uebereifrige im Sturm der erſten Begeiſterung die unbezahl⸗ baren Dokumente des Bluffs, der geiſtigen Krankheit und der zielbewußten jüdiſchen e ſetzung ins Feuer. Falſch. Wir müſſen ſie aufheben. Wir müſſen es bei ſymfoliſchen Verbrennungen durchaus bewenden laſſen. Seien wir dankbar, daß die pockennarbigen Ge⸗ mälde von Kurt Schitzers, Kirchner und Ludwig Meidner von den Streichhölzern der Empörten verſchont blieben! Welches An⸗ ſchauungsmaterial wäre unwiderruflich verloren⸗ gegangen! Wir müſſen ſammeln, aufbewahren, unter Glas ſtellen— ſoviel Miſerables muß echt über⸗ liefert werden, man kann es nicht imitieren. Wir brauchen alles, was an Idiotie und Ent⸗ artung überliefert wurde: denn allmählich möchte man rings um uns anfangen, abzuleug⸗ nen und die künſtleriſche Perverſion der jüdi⸗ ſchen und philoſemitiſchen Kunſt⸗, Muſit⸗ und Literatur⸗Artiſtik als minder ſchlimm hinzuſtel⸗ len. Warhaftig, wir müſſen(ſo dicht gefüllt mit leerem Stroh die Kornkammern der Kunſt da⸗ mals auch waren) geizigwerden mit den Urkunden des Verfalls und ſie ſorg⸗ ſam zuſamenentragen: eine Strophe aus Be⸗ chers„Bumerangs gleich geſchleuderten“ Leni⸗ naden, eine Ferkelei aus Schnitzlers Zuhäl⸗ terdialogen, ein paar ſäuberlich numerierie Kritikjodler des theatraliſchen Berliner Ziegen⸗ bocks Alfred Kerr, einige rabiniſche Salbade⸗ reien von Arnold Zweig und die Blütenleſe jener erleſen ſchlechten Sätze, die ſein Bruder, der radebrechende Dickensüberſetzer und Fouché⸗ biograph Stefan Zweig ſchrieb, eiwas wahn⸗ ſinnige Sternheim⸗Grammatit und eine jener ſterilen Dummheiten von Max Brod— das alles muß zärtlich gehütet, das alles muß feſt zuſammengeklebt werden, wie die Autoren jener Kunſtſtücke ſelbſt zuſammenkleb⸗ ten: die Oeffentlichkeit muß ſich das nochenal anſchauen! 4* Auftrage der deutſchen Volksgruppe in Polen aatspräſipeng füt) dern der Abordnung der NSDaAp am Freitag⸗ ßem Willen getragene Erklärung auch überall in die praktiſche Tat umgeſetzt werden wird. Wir dDeutſchen bringen dieſen Willen mit und wollen weiter in treuer Pflichterfüllung zum Staat und zu unſe⸗ rem Volkstum ſtehen. Zum Abſchluß gab Senator Hasbach nach⸗ ſtehende Erklärung ab: Die uns ſoeben in ſo feierlicher Form zur Kenntnis gegebene Dekla⸗ ration begrüßen wir Deutſche in Polen mit auf⸗ richtigem Dank. In dieſer Stunde wollen wir nicht die Sorgen vortragen, die ſchwer auf uns laſten. Dieſe ſind von uns in Wort und Schrift der Regierung zur Kenntnis gegeben worden. Wir nehmen von dem heutigen Empfang die Hoffnung mit, daß von nun ab die Erledigung dieſer Fragen im Geiſte der Deklaration erfolgt. Wir geben deshalb unſerer Zuverſicht Ausdruck, daß der Entſchluß der Regierung den Weg öffnet für das harmoniſche Zuſammenleben zwi⸗ ſchen dem polniſchen Volk und den Staatsbür⸗ gern deutſcher Nationalität. Das iſt das Ziel, das wir ſeit Jahren angeſtrebt haben. Nehmen Sie bitte, Herr Staatspräſident, in dieſer Stunde von hiſtoriſcher Bedeutung aus unferem Munde die feierliche Erklärung ent⸗ gegen, daß wir Deutſche uns voll und ganz als aufrichtige Bürger der Republik und mit ihrem Schickſal uns verbunden fühlen. deullchlands Boiſchofter bei Moſtichi Der polniſche Staatspräſident empfing den deutſchen Botſchafter in Warſchau, Herrn von Moltke. In der Unterhaltung mit dem Bot⸗ ſchafter gab der Staatspräſident ſeiner Befrie⸗ digung darüber Ausdruck, daß es gelungen fei, nunmehr auf dem für die deutſch-polniſchen Be⸗ 4 ziehungen beſonders bedeutungsvollen Gebiet der Minderheiten eine Einigung zu erzielen. Caballero bereits verhaſtet Auf Bitten ſeiner Freunde wieder freigelaſſen DNB Valencia, 5. November. Der Gewerkſchaftsbonze Largo Caballero wurde am Donnerstag, als er im Auto Va⸗. lencia in Richtung Barcelona verlaſſen wollte, feſt⸗ ſofort heftig und berief ſich auf ſeine„Immunität. als Abgeordneter“. Schließlich wurde er durch Vermittlung ſeines„Kollegen“ Martinez Barrio von Agenten der Valencia⸗Häuptlinge genommen. Caballero proteſtierte einſtweilen wieder freigelaſſen. In Kreiſen um Largo Caballero herrſcht wegen des Zwiſchenfalles ſtarke Empörung. Martinez Barrio erklärte, daß die Verhaftung nur erfolgt ſei,„weil Largo Caballero ſeine Papiere nicht in Ordnung gehabt habe“. Die Stimmung im bolſchewiſtiſchen Lager iſt ſehr gereizt, zumal Francos Druck immer ſtärker wird. Rudolf ſjeß bei den Tuaregs Rom, 5. Nov.(HB⸗Funk.) Rudolf Heß iſt mit den Gauleitern Wag⸗ ner und Terbopen, dem ſtellvertretenden Gauleiter Gärliczex und andepen Mitglie⸗ vormittag wieder in Tripolis eingetroffen. Auf dem Flug über das Innere Libyens wurden über 1000 Kilometer zurückgelegt. Die deut⸗ ſchen Gäſte erhielten dabei ein intereſſantes Bild von der Größe des Landes und der Or⸗ ganiſations⸗ und Aufbauarbeit des Faſchis⸗ us. Nach einer Zwiſchenlandung in der Oaſe Nalut, wo die Ruinen des dortigen Ber⸗ berſchloſſes beſichtigt wurden, ging der Flug nach Gadames, einer der intereſſanteſten Ein⸗ geborenenſiedlungen von Libyen und Sitz des bekannten Tuaregſtammes, wo die Maſchine kurz vor Sonnenuntergang landete; die deutſchen Gäſte verbrachten hier die Nacht. Am Freitag⸗ morgen wurde nach der Beſichtigung von Ga⸗ Keiner ſoll vergeſſen werden! Vergeßt aber dabei die Bildniſſe jener hebräi⸗ ſchen Schalmeienquerpfeifer nicht, die die gute Stube der Tagesliteratur vor einem Jahrzehnt in ein behagliches europäiſch⸗aſiatiſches Bordell⸗ zimmerchen verwandelt hatten, in dem das ewige Notlicht vor den Fenſtern brannte. Wol⸗ len wir ihre Bildniſſe ſammeln und betrachten: das Foto Lion Feuchtwangers, des Hof⸗ poeten Stalins, deſſen feuchte Unterlippe noch aus Speeananns Literaturkalender von 1981 in unſere Tage glänzt, ein Nachbild ſeines„Jud Süß“, mit geriſſeneren Augen und gebürſtetem Literaturkopf; die Bilder der bärtigen Thea⸗ tergockerer Arthur Schnitzler und Julius Bab, des fettglänzenden und ſchwarzbebrillten Baalſchädels Paul Weſtheims, jener Ha⸗ remswächterfigur, die heute noch in der Pariſer Tageszeitung über unſere Ausſtellung„Ent⸗ artete Kunſt“ jiddiſche Witze durch die Naſe macht; Stefan Zweigs, von dem der jüdiſche Eſſayiſt Franz Blei in ſeinem„Großen Beſti⸗ arium der deutſchen Literatur“ behauptete, daß er ein Kunſtprodukt 3„hergeſtellt anläßlich eines Wiener Dichterkongreſſes aus Federn, Haut, Haaren uſw. aller möglichen europäiſchen Tiere, Er iſt ſozuſagen ein Volapüttier.“ Wir brauchen, wenns langweilig wird, die ſchwachſinnige Leier Alfred Döblins, die Mäandertiraden Thomas Manns, die un⸗ gegorene Syntax Emil Ludwig Cohns, den Schwulſt der Wuppertaler Paläſtina⸗Sphinx Elfe Lasker⸗Schüler, die hirnloſen Kab⸗ balawitze des Salomo Friedländer⸗My⸗ nona, die eitle Oede des Zwirndorfer Mau⸗ ſchels Jatkob Waſſermann, von dem Franz Blei im Beſtiarium ſchrieb:„Er ſteht ſo hoch über Wien wie unter Doſtojewſti und wurde berühmt durch einen myſteriöſen Sphärenklang, der wie von Jahwe ſelber kommend den Deut⸗ ſchen, dem neuen auserwählten Volk, bezie⸗ hungsweiſe den Deutſchen ſchlechthin, ſeinen endgültigen ahasveriſchen Namen gab: Wahn⸗ ſchafſe. Es fehlt uns ein ganzes vorgeſchichtliches Muſeum artiſtiſcher Hebräer und der anderen Entarteten, wir müſſen ſie ausgraben und ihre dames der Rückflug nach Tripolis angetreten. Nach der Ankunft in Tripolis fand in un:⸗ mittelbarer Nähe des Flughafens zu Ehren von Rudolf Heß und der Parteiabordnung der Vorbeimarſch einer Diviſion ſtatt, den Mar⸗ ſchall Balbo gemeinſam mit Rudolf Heß ab⸗ nahm. Anſchließend wurde eine Autofahrt ent⸗ lang der Küſte nach Leptis Magna unternom⸗ men. Auf der Fahrt hatten die deutſchen Gäſte Gelegenheit, auf einer Strecke von 90 Kilometer zu beiden Seiten der Straße, die in den letzten Jahren der Wüſte abgerungenen neu angelegten Plantagen zu ſehen. In Leptis Magna wurden in einem langen Rundgang die Ueberreſte dieſes alten römiſchen Kulturzentrums in Libyen, der Geburtsſtadt — — Copyrig 2. Fortſetzung Schachfic Iſabella m gar nicht gehr mütterliche L Ferdinande mit Munoz. Was Mari weniger als zöſiſchen Bou nigshaus. D zehnten, beid. verbinden, lel Aber dem Fremder als verdächtig. Maria Chr Liſt. Sie w Nachkommenſe blieb alſo zi mahl wurde. lichkeit nehm war, den In harmloſen, ur Die Erbfole bellas jünge fallen. Dieſe penſier, den ji Louis Philip Auf dieſe 3 gung der beit zuſtande. Am franzöf 4 Löſung auf 1 von Montpenf giſcher Herr, reits als Ahn niſchen Herrſch Iſabella bei Louis Philipſ und ihrer Se ihre Ehe blieb gab ſie einer Jahre ſpäter bar einen Soh Endlich ein gab ihm den größten Köni 1 Alfons. JIſabella wu⸗ Schwager, der I ſich in ſeinen Bourbon war Thrones verlu des römiſchen Kaiſers Septimius Severus, be⸗ ſpaniſche Chan ſichtigt. Dieſer Beſuch vermittelte einen inter⸗ eſſanten Eindruck von den römiſchen Kolonial⸗ unternehmungen in Afrika vor über zwei Jahr⸗ tauſenden. Worte, Bilder, Zeitſchriften und Lieder, krächzenden und aus dem Freudſchen Un⸗ terbewußtſein ſtöhnenden und rülpſenden Schallplatten der jüdiſchen Notenkopfjongleure und Atonal⸗Equilibriſten den neuen deutſchen Menſchen vorführen. Denn der neue deutſche Menſch hungert, wie wir der Emigrantenpreſſe zuverläſſig entnehmen, nach guter Literatur und guter Muſik. Er hat 15 Vernünftiges mehr geleſen und hört in der Oper nur noch Wagner, Thüringen macht den Anfang Vom Lande Thüringen ſoll wohl eine 1 Anregung ausgehen, parallel zu der Ausſtellung „Entartete Kunſt“, eine Ausſtellung für alle „nur greifbaren Beiſpiele der entarteten Muſit und Literatur des letzten Menſchenalters einzu⸗ richten, in der Gewißheit, daß es die Beſchauer dieſer Schriften und die Hörer von derartigen Schallplatten wie ein Schrecken über die eigene Leichtſertigkteit und Ahnungsloſigkeit überkom⸗ men werde, mit der ſie über jene Erſcheinungen einfach zur Tagesordnung übergegangen ſind.“ Wir ſind nicht eiferſüchtig auf Thüringen, und nichts iſt dieſen Zirkus der ünd Muſik verſtändlicher als der Plan, entarteten in der deutſchen Klaſſiterſtadt Weimar aufzubauen. Wir warten ja nur auf den Vorwurf, daß wir Weicars klaſſiſchen Boden mit einer ſolchen Schau befleckten: dieſer Vor⸗ wurf kommt und damit decken ſie die Karten auf, was ſie von jener Art zu dichten und zu muſtzieren, insgeheim halten. Aber wir möch⸗ ten frühzeitig den Anſpruch aller anmelden und die Anregung geben, die geplante Landesaus⸗ ſtellung zur Reichsausſtellung zu erwei⸗ tern. Die müßigen Zaungäſte, die da mit ſchmutzigen Zeigefingern durch die Grenzlatten ins Dritte Reich deuten und behaupten, hätten den Pegaſus erſchlagen und die Leier zertrümmert, ſollen Gelegenheit haben, ihren Meiſterſang noch einmal ertönen zu laſſen. Und wenn dieſe heulenden Jahwe⸗Derwiſche ſich auf den Kopf ſtellen— ſie müſſen ihre Jahrmartts⸗ nummern zu Ende ſpielen, bis der letzte Snob, der an ſie glaubt, hilfeſuchend an das Becken E. Skasa-Weil. für Seekraake rennt. die Literatur wir Der Herzog Mann, der» ihn mit tiefſte Aunterrichtet: ih 1 Radikalen. Aus Mißtra Haß. Iſabella den Herzog. Z Ibittere Feindſe I kühler Höflichke Iſabella wa dem ſtillen, zu verband ſie w von den Regie Iihn andererſeit⸗ Trotz ihrer 1 es ihr nicht, d gewinnen. Sie den der politi Idie zuwiderlau „Ich verſtehe I ſagte ſie,„ich ve Iihre Ideen trer nie. Immerhi RNeues beſteht u meinen weißen JIn ihrer arg Iund man ſagte nur für die and Einmal wur arg. Sie hatte raten 20 000 2 meiſter ließ zu Kleingeld wech IKönigin auf de⸗ „Was ſoll die erſtaunt. „Majeſtät, da dem Bittſteller Iſabella ſtant malig gewann Franks was G „Soviel Gelt ſagte ſie. Aber „Um ſo mehr eben!“ 1 3 4 ovember 193 egeben worden. Empfang die die Erledigung aration erfolgt. rſicht Ausdruck, ung den Weg nmenleben zwi⸗ den Staatsbür⸗ s iſt das Ziel, ebt haben. atspräſident, in Bedeutung aus Erklärung ent⸗ lund ganz als und mit ihrem bei Moſcichi F t empfing den ſhau, Herrn von mit dem Bot⸗ tſeiner Befrie⸗ 's gelungen ſei, '⸗polniſchen Be⸗ svollen Gebiet zu erzielen. rhaſtet der freigelaſſen 5. November. Caballero im Auto Va⸗ ſerlaſſen wollte, ptlinge feſt⸗ teſtierte ſofort ie„Immunität. wurde er durch Nartinez Barrio ballero herrſcht rke Empörung. die Verhaftung Taballero ſeine ibt habe“. Die Lager iſt ſehr k immer ſtärker 9s edlungen dhlis angetreten. is fand in un⸗ ifens zu Ehren iabordnung der tatt, den Mar⸗ udolf Heß ab⸗ Autofahrt ent⸗ igna unternom⸗ deutſchen Gäſte on 90 Kilometer ie in den letzten ngenen neu zu ſehen. n einem langen alten römiſchen er Geburtsſtadt is Severus, be⸗ lte einen inter⸗ iſchen Kolonial⸗ über zwei Jahr⸗ innd Lieder, die udſchen Un⸗ und rülpſenden tentopfiongleure neuen deutſchen r neue deutſche unigrantenpreſſe r Literatur und rnünftiges mehr ur noch Wagner. i Anfang mſoll wohl eine der Ausſtellung ellung für alle ntarteten Muſtt hemalters einzu⸗ s die Beſchauer von derartigen ſagte ſie,„ich verehre meine Ahnen, ich bewahre ihre Ideen treulich, und ihr Bild verläßt mich nie. Reues beſteht und daß ich heute nicht mehr mit meinen weißen Maultieren reiſe.“ über die eigene ſigkeit überkom⸗ e Erſcheinungen gegangen ſind.“ Thüringen, und r Plan, dieſen „Literatüßg en Klaſſikerſtadt n ja nur auf den laſſiſchen Boden en: dieſer Vor⸗ ſie die Karten dichten und zu Aber wir möch⸗ r anmelden und nte Landesaus⸗ te, die da mit hehaupten, und die Leier t haben, ihren n zu laſſen. Und erwiſche ſich au der letzte Snob, an das Becken „um ſo mehr Grund, beben!“ asa-Weih. mütterliche Liebe auch weniger Mann, der reſignierte. ihn mit tiefſtem Mißtrauen. Sie war genau unterrichtet: ihr Schwager konſpirierte mit den Raditkalen. meiſter ließ zwanzig Tauſendfrankſcheine Lhagte ſie. Samstag, 6. November 1937 2* —24 * — 3 5—.———————————————— 22 —32„——— ——————————— 248223 r——— 3— 5 .„ ——— . 1 Alemonöches zuuinischen Roniphaibes/ voin Qi: ganins Nueinnoein.— Copyright by Francksche Verlagshandlung. Stuttgart 2. Fortſetzung Schachſgur der pontir Iſabella war für ſie eine Schachfigur, die gar nicht gehört wurde. Vielleicht gehörte ihre der Tochter Ferdinande als ihren Kindern aus der Ehe mit Munoz. Was Maria Chriſtina vorſchwebte, war nicht weniger als eine enge Verbindung der fran⸗ zöſiſchen Bourbonen mit dem ſpaniſchen Kö⸗ nigshaus. Der große Plan Ludwigs des Vier⸗ zehnten, beide Länder unter einer Dynaſtie zu verbinden, lebte wieder auf. Aber dem Volk und den Politikern war ein Fremder als Prinzgemahl unerwünſcht und verdächtig. Maria Chriſtina ſuchte Zuflucht bei einer Liſt. Sie war überzeugt, daß Iſabella jede Nachkommenſchaft verſagt bleiben würde. Es blieb alſo ziemlich gleichgültig, wer ihr Ge⸗ mahl wurde. Dazu konnte man eine Perſön⸗ lichkeit nehmen, die den Spaniern genehm war, den Infanten Franz von Aſſiſi, einen harmloſen, ungefährlichen Menſchen. Die Erbfolge würde alſo ſchließlich an Iſa⸗ bellas jüngere Schweſter Luiſa Fernanda fallen. Dieſe würde den Herzog von Mont⸗ penſier, den jüngſten Bruder des Bürgerkönigs Louis Philipp heiraten. Auf dieſe Weiſe kam die erſtrebte Vereini⸗ gung der beiden Länder unter einer Dynaſtie zuſtande. Am franzöſiſchen Hofe begrüßte man dieſe Löſung auf das lebhafteſte und der Herzog von Montpenſier, ein kluger, ehrgeiziger, ener⸗ giſcher Herr, ein echter Bourbone, ſah ſich be⸗ reits als Ahnherr einer neuen Linie des ſpa⸗ niſchen Herrſcherhauſes. Iſabella bereitete ihrer Mutter, dem König Louis Philipp, dem Herzog von Montpenſier und ihrer Schweſter eine arge Enttäuſchung: ihre Ehe blieb nicht kinderlos. Im Jahr 1851 gab ſie einer Tochter das Leben und ſechs Jahre ſpäter geſchah das Langerſehnte: ſie ge⸗ bar einen Sohn. Endlich ein männlicher Thronerbe. Man gab ihm den Namen, den die ſtolzeſten und größten Könige Spaniens geführt hatten: Alfons. Iſabella wurde ihres Glückes nicht froh. Ihr echwager, der Herzog von Montpenſier, ſah ſich in ſeinen Hoffnungen betrogen. Das Haus Bourbon war in Frankreich inzwiſchen des Thrones verluſtig gegangen. Nun ſollte die ſpaniſche Chance auch noch entſchwinden? Der Herzog von Montpenſier war nicht der Iſabella betrachtete Aus Mißtrauen wurde Furcht, aus Furcht Haß. Iſabella erzog ihre Kinder im Haß gegen bden Herzog. Zwiſchen beiden Familien beſtand bittere Feindſchaft, die ſich hinter der Maske kühler Höflichkeit und der Etikette verbarg. Iſabella war bigott. Mit ihrem Gemahl, dem ſtillen, zurückhaltenden Franz von Aſſiſi, verband ſie wenig. Eiferſüchtig hielt ſie ihn von den Regierungsgeſchäften fern und zwang Iihn andererſeits, den Titel König zu führen. Trotz ihrer übergroßen Gutmütigkeit gelang es ihr nicht, die Sympathien des Volkes zu gewinnen. Sie blieb ein Spielball in den Hän⸗ den der politiſierenden Militärs, die ſie für die zuwiderlaufendſten Ziele einſpannten. „Ich verſtehe nur die alten Traditionen“, Immerhin räume ich ein, daß etwas In ihrer argloſen Güte gab ſie unbedenklich, und man ſagte von ihr, ſie benötige das Geld nur für die andern. Einmal wurde es ihrem Schatzmeiſter zu arg. Sie hatte wieder einem bedrängten Lite⸗ raten 20 000 Franks bewilligt. Der Schatz⸗ in Kleingeld wechſeln und legte das Ganze der un geim erwef nen emmer Ah. „Was ſoll dieſer Schatz hier?“ fragte Iſabella die Grenzlatten erſtaunt. wir 4 dem Bittſteller bewilligt haben. „Majeſtät, das iſt nur die Summe, die Sie Iſabella ſtand einen Augenblick ſtarr. Erſt⸗ malig gewann ſie eine Vorſtellung, was 20 000 hre Jahrnarie 1 Franks was Geld überhaupt war. „Soviel Geld habe ich noch nie geſehen“, Aber dann fügte ſie lachend hinzu: es dem Manne zu Ihre Frömmigkeit wurde auch nicht erſchüt⸗ tert, als ihr ein fanatiſcher Geiſtlicher einen Dolchſtich beibrachte. Iſabella war Mutter von fünf Kindern, den Infantinnen Iſabella, Eulalia, Pilar, Paz und dem Thronfolger Alfons. War ſie glücklich, zufrieden? Konnte ſie es ſein? Das Leben am Hofe war nicht danach, daß ſich Menſchliches hätte entfalten können. Die Königin und ihre Kinder waren Gefangene des Zeremoniells, des gefürchteten, berüchtigten, ſpaniſchen Zeremoniells. Ein Familienleben konnte nicht aufkommen. Nicht einmal die Mahlzeiten waren privat. Die königliche Tafel war täglich eine offizielle Zeremonie. Es nahmen immer zwanzig Perſonen daran teil: der Kammerherr und die Hofdame vom Dienſt, der Kommandeur der Hartſchiere, der Kom⸗ mandeur der Leibgarde und andere hohe Hof⸗ beamte. »Man bemüht ſich, möglichſt nicht in die Ge⸗ fahr zu kommen, ein Wort verlieren zu müſſen. Denn niemals wußte man, was für Folgen das haben konnte. Das Leben am Hofe Das Hofreglement ſah eine Unzahl lang⸗ weiliger Feiern, kirchliche⸗- und profane, vor, Empfänge, Paraden, Handkuß, die traditionelle Fußwaſchung während des Oſterzeremoniells, die vom König bzw. der Königin an zwölf Madrider Armen vorgenommen wurde. Die Geburts⸗ und Namenstage der zahlreichen Fa⸗ milienmitglieder kamen hinzu. Der Tag war genau eingeteilt, reſtlos aus⸗ gefüllt mit Repräſentationspflichten. Für das Private, für Vergnügen war gar nichts vor⸗ geſehen. Dieſes Zeremoniell, eine verzwickte Wiſſenſchaft, eine Art Geheimkodex, galt als Maß aller Dinge. Dabei war das alte Zeremoniell ſeit den Ta⸗ gen Ferdinands ſchon gemildert, jenes Zere⸗ moniell, das Paul de Sain.⸗Victor beſchreibt: „Da waren die großen Levers, traurig wie Leichenausgrabungen, die Meſſe, die hinter einem Gitter gehört wurde, das ſchweigende Präſidieren im Rat, die öffentliche Mahlzeit, umgewandelt in eine kulinariſche Zeremonie, ein eintöniger Spazierweg in alten Karoſſen, hinter verhängten Fenſtern. Jagden, blutig und liturgiſch wie heilige Opfer, lange Zuſammen⸗ künfte mit dem Beichtvater, Audienzen, bei denen es nur pantomimiſche Geſten gab, die Zeremonie des Schlafengehens, die wie ein Begräbnis war mit ihrem Pomp und ihrer tiefen Ernſthaftigkeit. Das waren die Funk⸗ tionen des königlichen Hauſes.“ Die Etikette regelte alles, ſogar die Art, in der die Könige ihre Geliebten abhängten, wo⸗ bei alle Möglichkeiten bedacht waren, Abgang in Gnade oder Ungnade. Sie war lebensgefährlich, dieſe Etikette. Sie brachte einem König den Tod. Bei einer In⸗ dispoſition Philipps III. hatte man im könig⸗ lichen Gemach ein Kohlenbecken aufgeſtellt, deſſen Glut dem Kranken ins Geſicht wehte und ihm den Schweiß aus den Poren trieb. Der Marquis von Pobar fordert den Herzog von Alba auf, als Kammerherr die Fortſchaffung des Beckens zu veranlaſſen. Der Herzog von Alba muß ablehnen. Dieſe Funktion iſt nach ſtrengſter Vorſchrift dem Leibkammerherrn Herzog von Uſſeda vorbe⸗ halten. Der war nicht ſchnell genug aufzu⸗ treiben. Er kam zu ſpät. Am anderen Mor⸗ gen hatte der König den Rotlauf, an dem er ſtarb. Als die Habsburger in Spanien ausſtarben, brachten die Bourbonen ihr eigenes Zere⸗ moniell mit, das ſie dem alten hinzufügten. Der Weg in die Verbannung So wurde das ſpaniſche Hofleben zu einer Summe der beiden ſtrengſten Zeremoniells aller Zeiten. Das Fehlen alles Menſchlichen, Gefühls⸗ mäßigen, führte naturgemäß zu einer völligen Erſtarrung. Eine Beziehung zwiſchen Krone und Volk kam nicht auf. Die Mitglieder des Königshauſes lebten in einer längſt verſunke⸗ nen Zeit, die nur noch als Formel, als Kuliſſe, ein Scheindaſein führte, von den darin Ge⸗ fangenen aber als Wirklichkeit betrachtet wurde. Der Hof Iſabellas litt wie der ihrer Mutter unter dieſen Zuſtänden. Aber Iſabella er⸗ kannte das nicht. Sie hatte nicht das ſtür⸗ miſche Temperament ihrer Mutter, die wenig⸗ ſtens für ihre Perſon einen Durchbruch ver⸗ ſuchte, der ſich bitter genug rächte. Sie lebte in der Aufaſſung, das Herrſchen ſei nur die Erfüllung einer formalen Pflicht. Die Männer, die ſie umgaben, unzuverläſſige, unaufrichtige Streber, hielten ſie ängſtlich von jeder lebendigen Fühlungnahme mit dem Volke ab. Auf der anderen Seite war ihr der Ausgleich verwehrt, ein Familienleben, ein Aufgehen in fraulichen, mütterlichen Pflichten. Sie hatte die beſten Anlagen, eine Landes⸗ mutter zu werden, wie die Königin Viktoria von England. Die ſpaniſche Etikette, die In⸗ trigien der Parteimänner machten ihr die Entfaltung dieſer Eigenſchaften unmöglich. Sie erlebte eine Enttäuſchung nach der an⸗ deren. Alle, denen ſie Gutes tat, wandten ſich gegen ſie, bis ſchließlich der Marſchall Kerrano, den ſie groß gemacht hatte, ihre Abdankung er⸗ zwang. Allerdings vermochte Iſabella nicht ihres eigenen Zwieſpaltes Herr zu werden. Ihr Weſen war in vielem widerſpruchsvoll. Im Gegenſatz zu ihrer Bigotterie ſtand eine große Freizügigkeit der Anſichten. Während ſie ſich nicht weniger zäh als ihr Vater und ihre Mutter gegen alles Verfaſſungsmäßige ſträubte, war ſie gleichzeitig eine Vorkämpferin der Frauen⸗Emanzipation und ſetzte ſich mit Lei⸗ denſchaft für die Anſprüche der Frauen auf Zulaſſung zu öffentlichen Aemtern ein. Sie ernannte eine Frau, die Philoſophin Donna Concepcion Arenal, zur Inſpektrice der Gefängniſſe. Es war eine der erſten Amtshandlungen der republikaniſchen Regierung anno 1868, dieſe Er⸗ nennung zu widerrufen., In ihrer Einſtellung zur Frauenbewegung ſtimmte ſie mit ihrer Freundin, der Kaiſerin Eugenie, überein, die bekanntlich während der Zeit, da ſie Napoleon als Regentin vertrat, erſtmalig Frauen in der Telegrafenverwaltung als Beamtinnen einſetzte. Die Kaiſerin Eugenie war Spanierin. Ihre Mutter hatte Iſabella als Hofdame bedient. Für Eugenie blieb Iſabella zeitlebens die Höhere. Auch als ſie Kaiſerin war, betrachtete ſie Iſabella als„ihre Souveränin“. Wenn ſie ſpäter die Verbannte in Paris im Palais de Caſtille beſuchte, litt ſie nicht, daß König Alfons XII. Aus der Sammlung Hofrat Danhelovsky, Wien Iſabella, die Königin, der Kaiſerin bis zum Fuße der Marmortreppe entgegenkam. „Aber Sie ſind meine Souveränin“, ſagte ſie. Eugenie erwies der Verbannten glanzvolle Gaſtfreundſchaft. Es währte allerdings nur zwei Jahre, dann mußte ſie ſelbſt, eine Verbannte, nach England gehen, wo die Königin Viktoria und der Prince of Wales, der nachmalige Eduard VII., ſie demonſtrativ herzlich auf⸗ nahmen. Die Freundſchaft der beiden Verbannten währte zeit ihres Lebens. Man ſagte Iſabella nach, ſie ſei zu ſehr Frau, um Königin ſein zu können, ſie ließe ſich aus⸗ ſchließlich von Gefühlen leiten, von Sympathien und Antipathien. Sie wurde das Opfer der internationalen, revolutionären Agitation. Die radikalen, anarchiſtiſchen und nihiliſtiſchen Ideen fanden aus Rußland und Frankreich kommend, ungehemmt Eingang in Spanien. Die impulſive Frau auf dem Throne wollte nicht einſehen, daß einige grundſätzliche, ehrliche Zugeſtändniſſe an die moderne Zeit den dunklen, revolutionä⸗ ren Elementen und den anarchiſtiſchen Hetzern viel Wind aus den Segeln genommen hätten. Das zugeben, wäre ihr Verrat an ihren Ahnen geweſen. Wie hätte ſie vor Gott, wie hätte ſie im Jenſeits vor ihrer Vorfahrin, der erſten kaſtiliſchen Iſabella, der Gründerin des ſpani⸗ ſchen Staates, beſtehen können. Sie blieb dabei, alle Schuld ihrem Schwager, dem Herzog von Montpenſier, beizumeſſen. Und das nicht ganz mit Unrecht. Sie warf ihm vor, er arbeite Hand in Hand mit den Radikalen auf ihren Sturz hin. Auf legalem Wege konnte er ſein Ziel, Gemahl einer Königin zu werden, nicht erreichen, ſeit ein männlicher Thronerbe da war. Nun hoffte er durch einen gewaltſamen Umſturz neue Chancen zu gewinnen. Iſabella haßte ihn mit aller Kraft ihres hef⸗ tigen Temperaments, benutzte ihn in ihrer Fa⸗ milie als Kinderſchreck. Für ihre Kinder war der Onkel Montpenſier der leibhaftige Gottſei⸗ beiuns. Schließlich verbannte ſie ihn. Aber damit kam immer noch nicht Ruhe ins Land. Iſabella glaubte trotzdem nach wie vor, überall die Hand des liſtenreichen Herzogs zu ſpüren. Mit ihrer Schweſter war ſie naturge⸗ mäß völlig entzweit. Im Jahre 1868, kurz bevor die internationale Wühlarbeit der Umſtürzler in Frankreich ihre ſchrecklichen Früchte trug, brach in Madrid die Revolution aus. Iſabella mußte mit ihren Kindern nach Frankreich in die Verbannung. Der ſpaniſche Hof in Paris Nun teilte ſie das Schickſal ihrer Mutter. Ma⸗ ria Chriſtina war im Laufe der Jahre zu milder Reſignation gekommen. Ihr größtes Vergnügen war, ihren Enkelinnen die Geſchichte ihres Lie⸗ besromanes zu erzählen. Der Herzog von Rian⸗ zares, ehemals Hauptmann Munoz, ſtand dann glücklich lächelnd hinter ihrem Seſſel. Sein Bart war nun grau, aber immer noch bildete der Herzog das Urbild eines ſchönen, ſtolzen Spa⸗ niers. Die Enkelinnen, vor allem die Infantin Eulalia, ſchwärmten für ihre intereſſante Groß⸗ mutter. In ihrem Hauſe zu Paris fanden ſie, was ſie am Hofe in Madrid und auch im Pa⸗ lais de Caſtille entbehrten: ein etwas unge⸗ zwungenes Familienleben. Der Thronfolger Alfons zählte elf Jahre, als er nach Paris kam. Es war das Paris des zwei⸗ ten Kaiſerreichs, das luſtige, frivole Seinebabel. Napoleons Stern ſtrahlte noch verführeriſch kurz vor ſeinem Erlöſchen. Die Kaiſerin Eugenie nahm die Flüchtigen glanzvoll auf. Iſabella bezog das Palais de Caſtille und hielt dort Hof. Den jungen Alfons bezauberte Paris. Die ſpaniſchen Herrſchaften waren bei den Pariſern beliebter als bei den Madridern. Das verfehlte ſeine Wirkung nicht bei dem äußerſt aufgeweck⸗ ten Jungen. Der Pariſer Lebensſtil ſagte ihm nicht weniger zu als ſeinem Kollegen, dem eng⸗ liſchen Thronfolger. Uebermütig bezeichnete er es einmal als ſein Lebensideal:„Als entthronter König in Paris zu leben!“ In den Tuilerien ſpielte er mit Lulu, dem Sohne Napoleons. Beide Prinzen waren Stu⸗ diengefährten im Stanislas College. Iſabella war gerührt über die Zuneigung der Pariſer, die nie verſäumten, ſie mit einem höf⸗ lichen„Vive la reine“ zu begrüßen und Veil⸗ chenſträuße in ihren Wagen zu werfen. Napo⸗ leon. beſtand darauf, daß ſie den Rang einer Königin beibehielt, und ſo glaubte ſie, vom Palais de Caſtille in der, Avenue du Roi de Rome aus Spanien weiter regieren zu können. Einer war mit der Wendung der Dinge ſehr einverſtanden: Iſabellas Gemahl, Franz von Aſſiſi. Froh entſchlüpfte er der Hofatmoſphäre und gab ſich nun ganz ſeiner einzigen Leiden⸗ ſchaft, dem Reiſen hin. Alfons dachte nicht daran, einmal regierender König zu werden. Die Zuſtände in Spanien waren nicht angetan, ihn anderen Sinnes zu machen. Die Republik hatte nur wenige Monate ge⸗ braucht, ſich unmöglich zu machen. Nun war man auf der Suche nach einem König und ſah ſich an den europäiſchen Höfen um. Darüber kam der Krieg zwiſchen Frankrei und Preußen⸗Deutſchland. Bei Eizan buing 55 zweite Kaiſerreich zuſammen und bald mußte das Palais de Caſtille ſchleunigſt geräumt wer⸗ den. Die Herrſchaft der Kommune brachte Tod und Verderben über Paris. Für den ſpaniſchen Thron fand ſich ſchließlich ein Fürſt: Amadeus von Sardinien. So ſahen ſich Iſabella ebenſo wie ihr Schwager, der „böſe“ Herzog von Montpenſier, in ihren Hoff⸗ nungen getäuſcht. Iſabella kehrte bald nach Paris zurück und fuhr fort, vom Palais de Caſtille aus mit ihrem Außenminiſter Canovas Spanien zu regieren. Sie hielt regelrecht Hof, verfügte über ein Kabi⸗ nett und war bei den erzrepublikaniſchen Pari⸗ ſern nach wie vor beliebt. Fortſetzung folgt „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 6. November 1937 Dr. Tey in neapel Drei Koß⸗Dampfer treffen am Samstag ein Neapel, 5. Nev.(HB⸗Funk.) Reichsleiter Dr. Ley traf am Freitagnach⸗ mittag in Neapel ein. Zu ſeinem Empfang hat⸗ ten ſich auf dem Flughafen der Präfekt von Neapel, der faſchiſtiſche Gauleiter von Neapel, Präſident Cianetti, Präſident Angelini und Comm. Puccetti eingefunden. Von deutſcher Seite waren die Vertreter der Orts⸗ gruppe der NSDApP Neapel und des deutſchen Generalkonſulates ſowie Hauptamtsleiter Selz⸗ ner erſchienen. Eine Ehrenbereitſchaft der Jungfaſchiſten erwies Reichsleiter Dr. Ley die Ehrenbezeigung. Am Samstagfrüh treffen die drei„Kraft⸗ durch⸗Freude“⸗Dampfer„Der Deutſche“, „Oceana“ und„Sierra Cordoba“ in Neapel ein. Die italieniſchen Behörden haben für die deutſchen Arbeiter⸗Urlauber großzügige Empfangsvorbereitungen vorgeſehen, in deren Mittelpunkt Anſprachen Dr. Leys und des Oberbürgermeiſters von Neapel ſtehen werden. Deutſche kriegsſchiffe begleiten die Kd5-Schiffe Rom, 5. Nov.(HB⸗Fun!) Das Schiff„Deutſchland und vier Torpedo⸗ boote der deutſchen Seeſtreitflotte, die zur Wah⸗ rung unſerer Intereſſen ſich in der Nähe der ſpaniſchen Gewäſſer aufhalten, und die die deutſchen KöF⸗Schiffe auf ihrer Fahrt durch das Mittelmeer nach Italien begleiteten, ſind um 16.40 Uhr in dem italieniſchen Kriegshafen Gaeta eingetroffen. Dieder 23 benickſchüſſe Maſſenverhaftungen unter Sowjet⸗Fliegern Moskau, 6. Nov.(Eig. Bericht) Wie heute in Moskau bekannt wird, wurde am Mittwoch ein Prozeß gegen eine angebliche gegenrevolutionäre Organiſation in der burjeto⸗ emongoliſchen Republit beendet, der 23 Perſonen, die leitende Poſten in der Parteiverwaltung innehatten, angehörten. An der Spitze der Or⸗ ganiſation ſtand der Sekretär des Gebietspar⸗ teikomités Schachma jew. Alle Angeklagten wurden zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde bereits vollſtreckt. Die allgemeine Verhaftungswelle in Sowjet⸗ rußland hat jetzt auch auf ein Gebiet überge⸗ griffen, das bisher von ihr verſchont worden war: Die Fliegerei. Der Chef der ſowjetruſ⸗ „ſiſchen„Zivil“⸗Fliegerei Tkatſchew, hat 32 Führer einzelner Flugſtaffeln in Kaſatſtan, Tad⸗ ſchitiſtan und Oſtſibirien ihrer Poſten enthoben. Auch der unmittelbare Stellvertreter des Stabchefs, Joffe, ſowie der Direktor der Flugzeugfabrik, Sinaiski, wurden abgeſeßt. Sie ſollen wegen Sabotage, bewieſen durch die ſteigende Zahl der Flugzeugunfälle, abgeurteilt werden. chamberlain bei fönig Boris DNB London, 5. Nov. Miniſterpräſident Chamberlain ſtattete am Donnerstag dem augenblicklich in London weilenden König Boris von Bulgarien einen Beſuch ab. dr. oebbels ſprach zu den Berlinern Die traditonelle Großkundgebung im Sporipalast/ An der alten Kampfstätte (orahtbeficht ounserer Zerliner schritfleltung) Berlin, 6. November. In der traditionellen Kampfſtätte der Bewe⸗ gung, dem Berliner Sportpalaſt, ſprach geſtern abend Gauleiter Dr. Goebbels in einer machtvollen Kundgebung zu den Berlinern über die brennendſten Fragen der Innen⸗ und Außenpolitik. Es entſpricht einem alten Grund⸗ ſatz der Bewegung, daß ihre führenden Män⸗ ner von Zeit zu Zeit vor das Volk hintreten, um Rechenſchaft abzulegen über das, was ge⸗ leiſtet wurde, ſowie um die brennendſten Pro⸗ bleme und Lebensfragen dem Volke klarzu⸗ machen. „Dr. Goebbels ſpricht im Sportpalaſt!“ Dieſe Parole, die unwillkürlich wieder die ſchweren Stunden der Kampfzeit in der Erinnerung wachruft, verfehlte auch diesmal ihre Wirkung nicht. Die Berliner lieben„ihren Sportpalaſt“. Schon lange vor Beginn der Kundgebung wa⸗ ren die letzten Einlaßkarten vergriffen. Einen feierlichen Auftakt zu der großen Kundgebung bildete am Freitagabend ein Pro⸗ pagandamarſch der SA, unter den ſchneidigen Klängen der alten Kampflieder der SA⸗Gruppe Berlin⸗Brandenburg, von dem Dienſtgebäude am Horſt⸗Weſſel⸗Platz, an dem ſie vorher auf⸗ geſtellt waren, durch die Reichshauptſtadt. Dichte Menſchenmauern begrüßten den Zug, der ſeinen Weg über die Linden, die Friedrichſtraße und den Potsdamer Platz nahm. Der Sportpalaſt hatte ſich inzwiſchen bis auf den letzten Platz im oberſten Rang gefüllt. Die alte Kampfſtätte hatte an dieſem Tage neuen 20 Jahre weitzerſtörung Von Alfred Der Bolſchewismus„feiert“ in dieſen Tagen den 20. Jahrestag, da er durch den Anſturm verzweifelter Maſſen, geführt von einer längſt vorbereiteten Verſchwörergruppe, über Rußland ſiegte. 20 Jahre ſind bei Fortdauer ein und des⸗ ſelben Regimes eine genügend große Spanne Zeit, um inneren Wert und äußeres Gehaben miteinander vergleichen zu können. Etwas hat die bolſchewiſtiſche Diktatur gezeigt, was in un⸗ ſeren Tagen als Warnung für alle jene Ge⸗ müter angeſehen werden muß, die aus der Tatſache, daß der überwiegende Teil eines Vol⸗ kes meiſt friedlich geſinnt ſei, die Schlüßfolge⸗ rung ziehen, daß der Bolſchewismus keine Ge⸗ fahr bedeute. Der Bolſchewismus hat bewieſen, daß, wenn es einer entſchloſſenen Gruppe ge⸗ lingt, ſich in den Beſitz der induſtriellen Haupt⸗ zentren eines Landes zu ſetzen, und wenn ſie die militäriſchen Mittel der Neuzeit anwendet, auch der ſtärkſte Proteſt von vielen Millionen inmitten von Bomben und Maſchinengewehren in ſich zuſammenbrechen muß. Die Entwick⸗ lungslinie dieſer 20 Jahre kann man wohl wi folgt nachzeichnen: Zuerſt der gelungene Sieg über eine apathiſch gewordene Hundert⸗Millionen⸗Maſſe; nach Auf⸗ peitſchung aller Triebe die Niederwerfung der alten Reaktion, zugleich die Vernichtung beſter patriotiſcher Kräfte Rußlands. Dann eine ge⸗ wiſſe Ruhepauſe, welche von inſtinktloſen Krei⸗ ſen Europas als eine„Bauernbefreiung“ ge⸗ prieſen wurde, ſchließlich die Kollektiviſierung Rußlands. Und als mit Hilfe der Technik und Wirtſchaft der übrigen Welt doch eine Anzahl großer Kriegsinduſtrien entſtanden waren, die verſtärkte Fortſetzung der Zerſtörungsarbeit nahezu in der ganzen Welt, und zwar nicht nur mit den Mitteln der Propäganda, ſondern eben⸗ falls mit der Ausrüſtung bewaffneter Revolu⸗ tionstruppen, wie das ſpaniſche Beiſpiel nur zu deutlich gezeigt hat und wie eindeutige Be⸗ neunmüchte-Konferenz in nöten Noci keine Einĩiqung ũber die Nitteilung an Japan DNB Brüſſel, 5. November. Die Neunmächte⸗Konferenz iſt Freitag um 11 uhr MEz wiederum zu einer nichtöffent⸗ lichen Vollſitzung zuſammengetreten. Der Ver⸗ treter Chinas erklärte ſich zunächſt bereit, ſich von den Beratungen zurückzuziehen, um die unbeteiligten Mächte unter ſich zu laſſen. Der italieniſche Vertreter forderte ihn jedoch unter Zuſtimmung der Konferenz auf, weiterhin an⸗ weſend zu ſein. Der Vertreter Mexikos ſprach ſodann von der Notwendigkeit, zur„Legalität“ zurückzu⸗ kehren. Darauf verlas der belgiſche Außenmini⸗ ſter Spaak den Text der von ihm ausgearbei⸗ teten Mitteilung, die an die japaniſche Regie⸗ rung gerichtet werden ſoll. Auf Vorſchlag Lit⸗ winow⸗Finkelſteins wurde die Sitzung bis 13 Uhr unterbrochen, um den Delegierten Ge⸗ legenheit zur genauen Prüfung des Schrift⸗ ſtückes zu geben. In der Vollſitzung der Neunmächte⸗Konferenz, die dann von 13 bis 14.30 Uhr MEz dauerte, konnte noch keine Einigung über den Text der an Japan zu vichtenden Mitteilung erzielt werden. Die Unſtimmigkeiten beziehen ſich ſo⸗ wohl auf den Text der Mitteilung wie auf die Zuſammenſetzung des Ausſchuſſ es, der— wie jetzt erklärt wird— nach Eingang der japaniſchen Antwort gebildet werden ſoll. Die einzelnen Delegationen wurden aufgefor⸗ dert, ihre Abänderungsvorſchläge im Laufe des Tages dem Sekretariat einzureichen. Die von dem belgiſchen Außenminiſter der Konferenz vorgelegte Mitteilung an die japa. niſche Regierung beſagt, daß die Konferenzteil⸗ nehmer von der Antwort auf die bel⸗ giſche Einladung und von der gleichzei⸗ tigen Erklärung Japans Kenntnis genommen haben. Darin hatte die japaniſche Regierung be⸗ tont, daß ſie keine territorialen Abſichten in China verfolge und daß Japan die Ent⸗ wicklung Chinas fördern und die fremden Intereſſen Chinas gewiſſenhaft achten wolle. Dieſe Punkte ſeien die grundlegenden Beſtimmungen des Neunmächtevertrags, und die hier verſammelten Mächte nähmen deshalb von der japaniſchen Erklärung mit Intereſſe Kenntnis. Die japaniſche Regierung beſtreite jedoch, daß eine Verletzung dieſes Vertrages durch Japan vorliege. Sie erkläre, daß die Lage in China ſich ſeit dem Abſchluß des Ver⸗ trages beträchtlich geändert habe, insbeſondere infolge des Wordringens des Kon⸗ munismus. Auch beklage ſie ſich über die innere Politik Chinas gegenüber den Auslän⸗ dern. Der Neunmächtevertrag, ſo bemerkt die Mitteilung an die japaniſche Regierung, habe jedoch dieſen Fall in Artikel 7 vorgeſehen. Um einen Meinungsaustauſch im Sinne dieſes Artikels vorzunehmen, ſeien die Mächte gegen⸗ wärtig in Brüſſel verſammelt. Wenn die ja⸗ paniſche Regierung beanſtande, daß die Mehr⸗ zahl der Konferenzteilnehmer Völkerbundsmit⸗ glieder ſind, ſo ſei dazu zu bemerken, daß die Unterzeichner des Neunmächtevertrages nicht alle dem Völkerbund angehören und nicht alle an den Beratungen über den Konflikt teilge⸗ nommen hätten. Auf Grund dieſer Lage habe die Konferenz einige ihrer Mitglieder(im Tex des Entwurfs ſind die Namen offen ge laſſen) aufgefordert, ſich mit der japaniſch Regierung ins Benehmen zu ſetzen. Rosenberg mühungen etwa in Frankreich und Braſilien es ebenfalls für jeden Aufmerkſamen ſichtbar auf⸗ weiſen. Hand in Hand mit dieſer zerſtörenden Arbeit folgte eine Terrorwelle nach der andern, um die ſich doch zeigenden Energien des ruſſ. Volkes und der übrigen geknechteten Völker blutig zu unterdrücken. Kaum wächſt irgendwo ein aus den Notwendigkeiten eines Gebietes ſich er⸗ gebender Wille, ſo wird er ſchon vom Moskauer Diktator blutig gebrochen und darüber hinaus werden Schriftſteller, welche irgendwie die Eigentümlichkeit eines beſtimmten Volkstums berückſichtigen, verfolgt, eingekerkert und erſchoſ⸗ ſen, weil ſie nicht die untermenſchliche bolſche⸗ wiſtiſche Ideologie etwa auf Rußland ſelbſt, auf die Ukraine, den Kaukaſus oder die Völkerſchaf⸗ ten Sibiriens übertragen. Aus dieſen Tatſachen ergibt ſich, daß trotz mancher auftretender Ver⸗ ſuche, den Kurs der ſowjetjüdiſchen Revolution in eine andere Bahn zu leiten, dieſe an der bol⸗ ſchewiſtiſchen Diktatur bisher geſcheitert ſind. Damit bleibt der Bolſchewismus, geſtützt auf die immerhin großen Reſerven eines Rieſen⸗ raumes und auf die Sklavenarbeit von Dutzen⸗ den von Millionen, eine alle bedrohende Welt⸗ gefahr. Gold und Wafſen wirken in allen Welt- ſtädten, die Zerſtörung gilt nicht einer augen⸗ blicklichen politiſchen Form, ſondern aus einem infernaliſchen Haß der Zerſtörung aller jener kulturellen und weltanſchaulichen Grundlagen, die nun einmal das Weſen Europas ausmachen. Und nicht nur Europas Schöpferkräfte ſind be⸗ droht, ſondern buchſtäblich auch alle anderen kulturtragenden Völker und Raſſen dieſes Erd⸗ balles. Somit iſt der Bolſchewismus für uns das furchtbare Symbol des Zerfalls einer ganzen alten Welt und wird für uns und alle übrigen Völker der Prüfſtein bleiben, wie ſtark die Wi⸗ derſtandskräfte noch lebendig ſind, um dieſen drohenden Untergang durch ſchöpferiſche Tat und einen neuen Willen zur Geburt der Grün⸗ dung einer auf alten Traditionen gegründeten Staatsanſchauung zu wenden mit⸗Mitteln, die das 20. Jahrhundert uns in die Hand gegeben hat. Eine neue Welt hat neue Fragen an uns geſtellt. Wir müſſen das, was überlebt iſt, ent⸗ ſchloſſen abſchütteln und jene Formen ſchmie⸗ den, die lebenstüchtig genug ſind, die Weltzer⸗ ſtörungskraft des Bolſchewismus nicht nur poli⸗ tiſch abzuwehren, ſondern innerlich im Sinne einer großen Zukunft zu überwinden. Schmuck angelegt. An Stelle des bisher ver⸗ wandten Blumenſchmucks wallten leuchtende Hakenkreuzbanner von dem weiten Hallendach in den Raum, die ihm ein neues feſtliches Gepräge gaben. Nicht endenwollende Heilrufe begrüßten kurz nach 20 Uhr den Gauleiter Reichsminiſter Dr. Goebbels, der in Begleitung von Ober⸗ gruppenführer von Jag ow eintraf. Nach dem feierlichen Einmarſch der Fahnen und Stan⸗ darten der Bewegung erteilte Gaupropaganda⸗ leiter Wächter Dr. Goebbels das Wort zu ſeiner großen Rede. Bereits nach den erſten Worten fühlt man ſich wieder in ſeinen Bann gezogen, ſchon der erſte Satz wird von ſtürmiſchem Beifall und verſtändnisvollen Zuſtimmungskundgebungen unterbrochen. Dr. Goebbels ſpricht ja davon, daß ihn immer wieder die Sehnſucht über⸗ komme, zum Volke zu ſprechen und beim Vollke zu ſein. Und wenn man die Geſichter der Tauſende von Zuhörern beobachtet, kann man ſeſtſtellen, daß der Wunſch der Berliner, ihren Gauleiter zu hören und mit ihm wieder in einer großen Kundgebung vereint zu ſein, nicht geringer iſt. Auch als er die Erinnerungen ſchildert, die die⸗ ſer Raum in ihm erweckt, beweiſt ſtürmiſcher Beifall, daß auch dieſe Erinnerungen etwas Gemeinſames ſind, das die Berliner aus der Kampfzeit mit Dr. Goebbels verbindet. So war es wohl ſelbſtverſtändlich, daß Dr. Goebbels ganz beſonders auf die enge Ver⸗ bundenheit zwiſchen der nationalſozialiſtiſchen Regierung und dem deutſchen Volke verwies und dieſe Verbundenheit als die Grundlage der ganzen Politik und als die Urſache aller Er⸗ folge würdigte.(Ueber die Rede ſelbſt werden wir in der nächſten Ausgabe ausführlicher be⸗ richten.) ſlordafrika⸗-flusſchuß tagt Vor wichtigen franzöſiſchen Entſcheidungen Paris 5. Nov.(Eig. Bericht.) Am Samstag findet in Paris eine ſehr be⸗ deutſame Sitzung des„Koordinationsausſchuſſes für Nordafrika“ ſtatt, an der der General⸗ reſident von Marokko, der Generalgouverneur von Le Beabeau, ſowie der Generalreſident von Tunis, Guillon, teilnehmen. Nach der Anhörung der Berichte und Vorſchläge ſoll der Ausſchuß, der unter dam Vorſitz des„Afrika⸗ miniſters“ Sarraut ſteht, die zukünftigen Richtlinien der franzöſiſchen Kolonialpolitik und einiger anderer Fragen feſtlegen. In fiürze Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Marie Raue in Bendeleben aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein per⸗ ſönliches Glückwunſchſchreiben und eine Ehren⸗ gabe zugehen laſſen. 113 in Der öſterreichiſche Antiſemitenbund hielt Donnerstagabend eine Verſammlung ab, in der die Entfernung der Juden aus der Ver⸗ waltung, dem Kulturleben und der Preſſe Oeſterreichs gefordert wurde. * Am Freitagfrüh rammte auf der Höhe von Kap Gris Nez im Kanal der amerikaniſche Dampfer„Independence“ in dichtem Nebel den franzöſiſchen Dampfer„St. Louis“. Die„St. Louis“ iſt geſunken. Neun Mann der Be⸗ ſatzung des franzöſiſchen Schiffes wurden ge⸗ rettet, drei dürften ums Leben gekommen ſein, da jede Spur von ihnen fehlt. die menſchenſchmuggel-Jentrale für Valencia in der Sciv/eiz ausgehoben Dr Baſel, 5. November. Die Aktion der Bundesanwaltſchaft gegen die Tätigkeit der Komintern auf Schweizer Boden ſteht in Zuſammenhang mit dem durch öſterrei⸗ chiſche Polizei an der Grenze feſtgenommenen Transport von Spanienſöldnern. Es ſteht nun⸗ mehr feſt, daß die Moskauer Agentin Melanie Schwarz oder Melanie Ernſt im Mittel⸗ punkt des Menſchenſchmuggels ſteht. Sie iſt als erſte in Davos verhaftet worden. Obwohl ſie vor Monatsfriſt aus der Eid⸗ genoſſenſchaft ausgewieſen worden war, kehrte die Schwarz über die Grenze zurück, umihren Menſchenſchacher für Valencia fort⸗ zuſetzen. Mit einigen Schweizer Kommuniſten zuſammen hat die Agentin— dem Vernehmen nach eine Jüdin— aus Oeſterreich, Polen und der Tſchechoſlowakei Kanonenfutter nach dem bolſchewiſtiſchen Teil Spaniens geſchmuggelt. Der Fall dieſer Frau hat die enge Zuſammen⸗ arbeit der öſterreichiſchen Sicherheitspolizei und der Schweizer Bundesanwaltſchaft in punkto kommuniſten begründet. Die Prüfung des zahl⸗ reich beſchlagnahmten Materials iſt ſehr zeit⸗ raubend, da die Kommuniſten lauter Decknamen verwandten. Der große Schlag, der auf beiden Seiten der Grenze geführt wurde, hat damit unzweifelhaft die mitteleuropäiſche Zentrale jenes über die ganze Welt gebreiteten Netzes der Freiwilligen⸗ werbung für das bolſchewiſtiſche Spanien ge⸗ troffen. Abermals erhellt daraus, daß das Schwergewicht des Freiwilligenproblems nicht etwa bei General Franco, ſondern in Va⸗ leneia liegt.. Lerhaftungen auch in benf DNB Baſel, 5. November Im Zuſammenhang mit dem Vorgehen der Bundesanwaltſchaft gegen die Kommuniſten ſind durch die Bundespolizei auch in Genf einige Hausdurchſuchungen mit anſchließenden Ver⸗ haftungen vorgenommen worden. Der bisherige Verlauf der Unterſuchung hat ergeben, daß die verhafteten Kommuniſten einen großangelegten Freiwilligenſchmuggel nach dem bolſchewiſti⸗ ſchen Spanien betrieben haben. rieſigen „Haken O. Es liegt Nummer 5. ſtattlichen; durch eine ein großes Veinſt in de ſahren ſind triſten, Au, beſſere Her an. Es gel der ſicher e 4 geweſen iſt 1 Haus im 9 kann. 1 Vom Hei mehr viel. Tafel meld hier im W jährige We welche Tatſ Denkmäler Ende Okt in der Ho ſtellung zu ſchung erle Mannheim zarts nicht der Intend könne ganz Fand Mi fand er de allerdings mußte, den über ihre S Neigung ge + Die Erin wärtig in e Ausſehen, u es bald wi denn auf d denktafel t meinheit ge R Die 13. 3 Samstagna dem Pfing richsfeld ei nicht nur d ſondern au Reitſchüler Geſtartet u Floto ang⸗ Pfingſtberg nber 1937 eeeeeeenee bisher ver⸗ rieſi ge⸗ iner von m, die ihm ben. Nicht kurz nach üniſter Dr. von Ober⸗ Nach dem und Stan⸗ hropaganda⸗ das Wort fühlt man t, ſchon der Beifall und ndgebungen ja davon, ſucht über⸗ beim Volle r Tauſende nfeſtſtellen, n Gauleiter iner großen geringer iſt. ert, die die⸗ ſtürmiſcher igen etwas er aus der ndet. ch, daß Dr. e enge Ver⸗ zialiſtiſchen lke verwies undlage der e aller Er⸗ lbſt werden hrlicher be⸗ tagt jeidungen Bericht.) ne ſehr be⸗ Zausſchuſſes er General⸗ gouverneur eralreſident Nach der äge ſoll der es„Afrika⸗ zukünftigen lonialpolitik n. it der Frau Anlaß der 's ein per⸗ eine Ehren⸗ tenbund nmlung ab, us der Ver⸗ der Preſſe Höhe von merikaniſche Nebel den „Die„St. der Be⸗ wurden ge⸗ mmen ſein, eale Decknamen Seiten der nzweifelhaft s über die reiwilligen⸗ öpanien ge⸗ „ daß das blems nicht ern in Va⸗ benf November orgehen der oenmuniſten Genf einige enden Ver⸗ er bisherige hen, daß die ßangelegten bolſchewiſti⸗ + 7 „Hakenkreuzbanner“ Groß-Mannheim Samstag, 6. November 1937 Oads grœue ſtœus Es liegt im F⸗3⸗Quadrat und führt dle Nummer 5. Breit lagert es ſich hin mit ſeiner ſtattlichen Front, die angenehm aufgeteilt wird durch eine gemeſſene Zahl von Fenſtern und ein großes rundbogiges Tor, durch das wohl einſt in der Rokokozeit zierliche Kutſchen ge⸗ ſahren ſind. Trotz ſeines jetzigen grauen, faſt triſten, Ausſehens, ſieht man dem Haus ſeine beſſere Herkunft doch noch auf den erſten Blick an. Es gehörte dem Hofkammerrat Serrarius, der ſicher ein ſo korrekter und ſtilvoller Mann geweſen iſt, wie man das auch von ſeinem —4— im typiſch Alt⸗Mannheimer Stil ſagen nn. Vom Herrn Hofkammerrat wiſſen wir nicht mehr viel. Eine an der Faſſade angebrachte Tafel meldet ſeinen Namen und berichtet, daß hier im Winter 1777—78 der einundzwanzig⸗ jährige Wolfgang Amadeus Mozart wohnte. welche Tatſache das Haus unter die hiſtoriſchen Denkmäler unſerer Stadt einreiht. Ende Oktober war Mozart hier angekommen in der Hoffnung, am kurfürſtlichen Hof An⸗ ſtellung zu finden, doch mußte er eine Enttäu⸗ ſchung erleben, denn es gab damals auch in Mannheim Menſchen, die das Genie eines Mo⸗ zarts nicht zu erkennen vermochten, wie etwa der Intendant Savieti, der meinte„Mozart könne ganz paſſabel Klavier ſpielen“. Fand Mozart hier auch keine Anſtellung, ſo fand er doch ſeine ſpätere Gattin, wenn er allerdings auch da eine Enttäuſchung erleben mußte, denn er kam zu ſeiner Konſtanze erſt über ihre Schweſter Aloyſia, der er zuerſt ſeine Neigung geſchenkt hatte. Die Erinnerung an dieſes Haus ſteht gegen⸗ wärtig in einem zu ſtarken Kontraſt mit ſeinem Ausſehen, von dem man wünſchen möchte, daß es bald wieder mal eine Erneuerung erfahre, denn auf dem Haus ruht, ſolange es die Ge⸗ denktafel trägt, eine Verpflichtung der Allge⸗ meinheit gegenüber.— n. Reitjagd der jj⸗Reiter Die 13. ⸗Reiterſtandarte führt am heutigen Samstagnachmittag auf dem Gelände zwiſchen dem Pfingſtberg und dem Gebiet bei Fried⸗ richsfeld eine Reitjagd durch, an der ſich nicht nur die Reiter der 13. Ij⸗Reiterſtandarte ſondern auch Angehörige der Wehrmacht und Reitſchüler aus der Reitſchule Jobſt beteiligen. Geſtartet wird die von Oberſturmbannführer Floto angeführte Jagd um 15 Uhr beim Pfingſtberg. Der 9. Movember inn Marsrheim die Usdap gedenkt der Toten/ Eine Jeier im Schloßhof Am Jahrestage des Marſches zur Feldherrn⸗ halle gedenkt die nationalſozialiſtiſche Bewegung und mit ihr das ganze deutſche Volk der 16 Na⸗ tionalſozialiſten, die am 9. November 1973— alſo vor nunmehr 14 Jahren— in München ihr Leben aushauchten und mit ihrem Blut die Fahne der deutſchen Wiedergeburt tränkten. Ihr Opfertod und der Tod der 300 gemordeten Ka⸗ meraden ruft die Jahre des Kampfes um die Macht in uns wach und lenkt die Blicke eines ganzen Volkes auf den einzigartigen Weg, den die nationalſozialiſtiſche Bewegung gegangen iſt. Auch in Mannheim werden an dieſem Tage an den Gräbern der Toten der Bewe⸗ gung, an den Ehrenmälern für die Toten des Weltkrieges und an den Denkmälern für die verſchiedenen Regimenter Ehrenwachen aufgeſtellt. Der Aufzug der erſten Wache und das Abtreten der letzten Wache geſchieht in Be⸗ gleitung von Ehrenformationen. Nach dem Aufziehen der erſten Wache wer⸗ den an den Denkmälern ſowie an den Gräbern durch die Hoheitsträger der Partei bzw. durch Führer der Gliederungen Kränze niedergelegt. Die Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Hauptfriedhof, die mit einer ſchlichten Feier verbunden iſt, nimmt Kreisleiter Pg. Schnei⸗ der vor. Die Gedenkfeier für die Toten der Bewegung findet am Abend des 9. November im Schloß⸗ hof ſtatt. Die Feier beginnt um 20.30 Uhr und wird mit Fanfarenklängen eingeleitet. Nach der Feiermuſik von Erich Lauer ſpricht ein höherer SA⸗Führer. Das Lied„Volk ans Gewehr“ und die Verleſung der Namens⸗ liſte der Toten der Bewegung leitet zu der Uebernahme und feierlichen Vereidigung der Hitlerjungen, die das 18. Lebensjahr erreicht haben, über. Mit dem Anruf des Führers und den nationalen Liedern findet die Gedenkfeier im Schloßhof ihrend Abſchluß. Schulung der DAß-Walterinnen Die Winterarbeit des Frauenamtes der Da7 hat begonnen Zuerſt mußten vom Saal nebenan noch Stühle herbeigeſchafft werden, ſo ſtark war der Andrang zu dieſem erſten Schulungs⸗ abend des Frauenamtes der DAß am Dienstag im„Deutſchen Haus“. Dann gab die Kreisfrauenwalterin Münchbach dies bekannt: Daß im Gegenſatz zu der Schulung im vorigen Jahr in Hinkunft bei den allwö⸗ chentlichen Zuſammenkünften nicht mehr die reinen Schulungsvorträge, ſondern gemeinſchaftliche Arbeitsbeſpre⸗ chungen im Vordergrund ſtehen, bei denen iede Frau aus ihren Erfahrungen in den Be⸗ trieben heraus Anregungen agibt und Zweifels⸗ fälle zur Debatte ſtellt, auf daß ſich im Frage⸗ und Antwortſpiel, im Gegeneinanderabwägen der Meinungen und Erfahrungen das Wiſſen um die Dinge in der Praxis mehrt. Die Ein⸗ ſchränkung freilich iſt notwendig, daß inner⸗ betriebliche Angelegenheiten, ſoweit ſie ver⸗ traulicher Art ſind und ihre Beſprechung vor allen Frauen nicht erwünſcht erſcheint, nach wie vor auf dem Frauenamt der DAß direkt er⸗ ledigt werden. Gleich mit dem erſten Stichwort, das die Kreisfrauenwalterin gab, kam ein reger Mei⸗ nungsaustauſch in Fluß. Es ging darum, wie⸗ weit und unter welchen Vorausſetzungen eine beruflich tätige, werdende Mutter Schwange⸗ renbeihilfe, Verdienſtausgleich, Stillgeldverlän⸗ gerung und koſtenloſe ärztliche Behandlung des Säuglings vom Landesfürſorgeverband bekom⸗ men kann und inwieſern ihr hierbei die DAß⸗ Walterinnen behilflich ſein können. Praktiſche Ratſchläge zur Erreichung eines mit möglichſt wenig Zeitaufwand umfaſſenden Erfolges bei Beantragungen und Befürwortungen gaben auf und im Verlauf der Diskuſſion jene Frauen, die ſich in dieſer Sache bereits öfters ſelbſt bemühten, während andere wiederum über das Problem der unverheirateten Mutter und ſeine Behandlung beſſer Beſcheid wußten. Auf dieſe Weiſe kam die Frage nach Be⸗ triebsärzten und ihre praktiſche Durchführung zur Sprache, man unterhielt ſich über Aufgaben der DAß⸗Walterin, die über das Betriebliche hinausgehen und in die Familienbetreuung hineinragen und hatte am Ende des Schu⸗ lungsabends doch längſt nicht alles geſagt und beſprochen, was den Frauen am Herzen lag. Aber dafür, ſo tröſteten ſich jene, die nicht zu Wort kommenkonnten, haben wir das nächſte Mal und noch öfters Gelegenheit. Fiſche in Not Seit geraumer Zeit ſchon haben unſere Flüſſe einen außerordentlich niedrigen Waſſerſtand zu verzeichnen, der vor allem der Schiffahrt aller⸗ lei Schwierigkeiten bringt. Darüber hinaus werden auch größere Uferſtrecken waſſerfrei und ſchließlich trocknen Altwaſſer und kleinere Sei⸗ tenarme der Flüſſe ganz aus. Sofern dieſe Sei⸗ tenarme der Flußläufe als Laichplätze der Fiſche dienen, können die Folgen dieſes niederen Waſ⸗ ſerſtandes kataſtrophale Ausmaße annehmen. Man braucht gar nicht ſo weit zu gehen, um feſtzuſtellen, welche Wirkungen ein trocken ge⸗ legter Flußarm hat. So ziehen längs der Reißinſel und des Wald⸗ parks verſchiedene ſolcher Altwäſſer, die bevor⸗ zugte Laichplätze für Fiſche ſind und die jetzt völlig ohne Waſſer ſind. Tauſenden von Fiſchen, vor allem Jungfiſchen, wurde der Weg in den freien Strom abgeſchnitten, ſo daß dieſe dem Verderben preisgegeben ſind. Solange ſich an tiefergelegenen Stellen der Waſſerarme noch Waſſer befindet, iſt die Sache nur halb ſo ſchlimm. Da aber dieſe Stellen nur ganz ver⸗ einzelt auftreten und die Zahl der in dem Waſ⸗ ſerarm vorhandenen Fiſche außerordentlich groß iſt, gehen hier Werte zu Grunde, die unerſetzlich ſind. Wo ſich in den im Austrocknen befindlichen Waſſerläufen noch Waſſer befindet, da wimmelt es von Fiſchen, die ſo dicht beiſammen ſind, daß die Waſſerſtellen eine einzige ſilbernglänzende Fläche ſind. Im Waldpark ſuchte man zu retten, was zu retten war und zwar griff hier der Jagdauf⸗ ſeher mit ſeinen Helfern ein und zeigte, daß er nicht nur ein Heger des Wildes iſt, ſondern er ſich auch bewußt iſt, was die Hege des Fiſches bedeutet. Bis zu den Oberſchenkeln im Waſſer ſtehend, ſchöpfte man die dem Untergang preis⸗ gegebenen Jungfiſche aus den verbliebenen Waſſertümpeln heraus, um ſie nach dem in der Nähe vorbeifließenden Rhein zu bringen und dort wieder auszuſetzen. Tauſende von denſ chen konnten auf dieſe Weiſe gerettet wer⸗ en.—1— Zinsverbilligung bei rückſtändigen Fernſprech⸗ Die allgemeinen Zinsſenkungsbeſtre⸗ ungen erfahren jetzt auch durch den Reichspoſt⸗ miniſter eine weſentliche Förderung. Während bisher für rückſtändige oder geſtundete Fern⸗ ſprechgebühren ein Zinsbetrag von 2 Prozent über dem Reichsbankdiskont zu leiſten war, iſt dieſer Satz mit Wirkung vom 1. November 1937 allgemein auf 4 Prozent feſtgeſetzt worden. Der Zuſchlag von 2 Prozent fällt weg. Einem Teil unſerer heutigen Ausgabe liegt eine Werbeſchrift der Firma Radio⸗Pilz, Mannheim, U1, 7, bei. Wir bitten unſere Leſer um Beachtung. CisSNιφ. NEUERBUEE 2◻ GüLDENRING ¶Mit golomunꝰſtuich, Ae, OVERSTOLZ Oyne lungſtrich, Muenklan õ Gι Mir GOTOMOUNOSTGUcCKM Misslese G HV GOUNν Mο NOSTGcM Suh (Wenn Sie eine TROPEN-PACKUNG öffnen, erschliessen Sie sich einen besonderen Genuss. Denn bis zu diesem Augenblick hat der Verschluss- Streifen die Zigaretten vor jedem Luftzutritt ge- schũützt und damit vor Verlusten an Geuchtigkeit und Aroma bewahrt. So blieb ihrer Mischung die natũrliche Frische erhalten, die dem Raucher erst das Recht gibt, den Tabak zu den köstlichsten Gaben der Natur zu zählen. e Mme — 105 ————————— ————————————— Tilniiauskirche:.30 Uyr, Jrühgottespienſt, e: 10 Uhr ———— ne Samskag, S. Nopemper 1937 Der Weſtausgang des Mannheimer hauptbahnhofs umgebaut Der Weſtausgang des Mannheimer Haupt⸗ bahnhofs hatte vor allem vor dem Krieg eine Lei beſondere Bedeutung, denn er nahm einen eil des Publitumsverkehrs auf und wurde vor allen D155 von den ankommenden Reiſenden benutzt er auch an Sonntagen ſtrömten vor 10 die Ausflugler durch dieſe Sperre zu en hiedene Fa n, zumal ſich in einem Anbau verſchiedene hrtaktenſchalter befanden, die vor allem Sonntaͤgsfahrkarten verausgabten. In den letzten Jahren hat ſich nun aber heraus⸗ geſtellt, daß dieſer Weſtausgang immer weni⸗ 1 in Anſpruch genommen wurde und daß ie ankommenden Reiſenden mit Vorliebe den Hauptausgang benutzten, oder ſich zum Oſt⸗ ausgang begeben. Eine dauernde Beſetzung 1— Weſtausgangs iohnte ſich nicht mehr und—+1— K— man völlig dieſen Zugang——* Anläßlich verſchiedener Erneuerungsarbe—— bei denen auch die Stellwerke II und V völlig erneuert wurden— gab es nun auch Aenderungen an der früheren Weſtſperre des Hauptbahnhofes. Hat man doch nicht nur das niedrige Gebäude vollſtändig renoviert, ſo daß es mit ſeiner hel⸗ len Faſſade einen ſehr freundlichen Anblick bietet, ſondern man hat auch ein wenig ſchö⸗ nes Wellblechdach entfernt und den Weſteingang ſo umgebaut, daß dieſe Bahnhofecke jetzt zu einer geſchloſſenen Einheit geworden iſt. Achtung, kyffhäufer⸗Kameraden! Um auch nach außen hin die enge Verbun⸗ denheit des deutſchen Reichskriegerbundes zur izu bekunden, iſt angeordnet, daß ſich die Kyffhäuſer⸗Kameraden gemeinſam mit der 5 an der Straßenſammlung am.—7. November beteiligen. Die Kameraden treffen auf dem Gockelsmarkt bei Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß nur Kameraden im Beſitze eines kompletten Kyffhäuſeranzuges mit den vorgeſchriebenen Armbinden ſich betei⸗ ligen können. Orden und Ehrenzeichen ſind an⸗ er Ma Für den Fall, daß es regnet, iſt dunk⸗ er Mantel zu tragen, auf dem jedoch nur die Kyffhäuſer⸗ und Hakentreuz⸗Armbinden getra⸗ gen werden. Auf keinen Fall ſind Orden und Ehrenzeichen auf dem Mantel zu tragen. Die Kameraden, die ſich auf dem Gockels⸗ markt einfinden, werden für Samstagnachmit⸗ tag, Sonntagmorgen und Sonntagnachnittag eingeteilt. Ich erwarte, daß ſich alle Kameraden mit Kyffhäuſeranzug für ein gutes Sammelergeb⸗ nis einſetzen. ich um 14.30 Uhr —5. Der Bezirks⸗ und Kreisführer: 31 Dr. Hieke. ——————— Beweisaufnahme mit Schwierigkeiten Immer noch der Brandſtiftungsprozeß vor dem Schwurgericht Mannheim In dem Lützelſachſenex Brandſtiftungsprozeß begann geſtern vormittag die Zeugenverneh⸗ mung. Zuerſt wurde der Landwirt Adam Koch l. gehört, bei dem ſeinerzeit der erſte Brand aus⸗ gebrochen war und gegen den noch ein gewiſſer Verdacht beſteht. Er beſtreitet entſchieden, davon gewußt zu haben, daß es bei ihm brennen ſolle. Der Zeuge hat früher anders ausgeſagt, will aber damals das Vernehmungsprotokoll nur unterſchrieben haben, um wieder heim zu kommen. Der Zeuge Lochbühler, Vater der beiden wegen Mitwiſſerſchaft angeklagten Brüder Loch⸗ bühler, verweigerte die Ausſage. Die Ausſagen der nächſten Zeugen brachten nichts weſentlich Neues. Amtsgerichtsrat Dr. Woll, der einige der Angeklagten vernommen hat, äußerie ſich vor allem über Karl Müller, der eindeutig und wie⸗ derholt zugegeben hatte, zu wiſſen, daß es bei ihm brennen werde. Die Anzeige habe Müller nur unterlaſſen, weil er die genaue Zeit des Brandes nicht vorher wußte. Er war angeblich nicht damit einverſtanden, daß Jakob Baier ſein Anweſen anzündete. Bei Lochbühlers habe es nicht gebrannt, weil ſie noch nicht verſichert waren. Schon in der Vorunterſuchung wurde feſtgeſtellt, daß die geiſtige Aufnahmefähigkeit Müllers gering iſt, ſein Denkvermögen ſcheint an einer gewiſſen Schwerfälligkeit zu leiden. Ueber das Zuſtandekommen der Ausſagen vor Aſſeſſor Dr. Jung, der für die Staatsanwalt⸗ ſchaft die Unterſuchung führte, äußerte ſich deſ⸗ ſen Schreibgehilfin. Bei der Vernehmung Fritz Schröders habe dieſer den Aſſeſſor gefragt: „Können Sie nicht machen, daß ich eine gerin⸗ gere Strafe erhalte?“ Daraus ſei wohl ein Schuldbekenntnis zu entnehmen geweſen. Die Zeugin verneint, daß Jak. Baier von Dr. Jung zu ſeinem Geſtändnis gezwungen worden ſei. Auch der Oberwachtmeiſter, der bei den meiſten Vernehmungen zugegen war, weiß nichts da⸗ von; ihm habe ſogar Jakob Baier auf dem Gang eine ſeiner Brandlegungen geſchildert und be⸗ hauptet, die andern wüßten auch davon. Für Samstagvormittag ſind noch einige Zeugenvernehmungen und das Gutachten des Sachverſtändigen vorgeſehen. Du ſteinerne Stadt am Meer Ein vortrag über„Uordiſche Kunſt des Mittelalters in der Städt, Kunſthalle Deutſchen Geiſt und deutſche Kraft in die Weite zu verſchwenden, ſich von der eignen Mitte zu entfernen, um in fremdem Land neue Form zu geſtalten, das iſt von je deutſches Schickſal und Tragik geweſen. Nach Oſten iſt der Deutſche gezogen, eine ewige Sehnſucht hat ihn nach dem Süden gelockt; aber einer ſeiner machtvollſten Ströme hat ſich nach dem Norden ergoſſen; im Bewußtſein ſeiner kulturellen Ueberlegenheit iſt er dort der Künder einer neuen Weltanſchauung geweſen, der Bringer der Form und leuchtender Farben, der dem⸗ nordländiſchen Menſchen die Wunder des Sũü · dens ſchenkte. Noch ganz unter dem Eindruck ſeiner dies⸗ jährigen Sommerreiſe durch die Länder des Nordens ſprach Univ.⸗/Dozent Dr. Walter Kunſ des(Frankfurt a..) über die nordiſche unſt des e in Wort und Bilo Bildern) ließ er die ungeheure eite nordländiſchen Raums lebendig werden, das Leben damaliger Zeit, die Landſchaft, in deren Städten, Domen und Häuſern wir das deutſche Geſicht erkannten. Spät erſt, um 1000, hatte das nordiſche Mit⸗ telalter begonne das kulturelle Ereignis des eindringenden Ehriſentums bezeichnet ſeinen Beginn. Noch lebt das germaniſch⸗nordiſche Erbe. und dieſer Wettſtreit der nordiſchen Seele mit den fremdländiſchen, wenn auch art⸗ verwandten Einflüſſen aus Deutſchland und England währt bis eiwa 1250. Zeugen aus jener Zeit ſind der Dom von Lund(der ſüdliche Mitielpunkt), von ſüddeutſchen Künſtlern ge⸗ ſchaffen gleich machtvoll wie unſere mittel⸗ rheiniſchen Dome und im Säulenwald ſeiner Krypta, enen Rankengeſchlinge dem Dom von Sbeyer Afkuſen Und als Beiſpiel des engliſchen Einfluſſes im höchſten Norden, der —— im norwegiſchen Drontheim wie eine der liſchen Kathedralen. ein Vur auf 3 220 W mit Unternehmungsgeiſt vereinend, machte ſich die anſe den Oſtſeeraum ihrem rückſichtsloſen er untertan; wie die Aben⸗ teurer unſerer modernen Wirtſchaftsepochen mögen uns ihre Kaufleute ſcheinen, doch ſie waren keine einzeln für ſich ſtrebenden geweſen, ſie wurzelten feſt in einer Gemeinſchaft,— in deren Kultur. Aus ihr ſtrömte ihnen die Macht zu, und deshalb waren ſie reich. Deshalb Vonten ſie auch Reichtum ſchenken und die Träger der neuen Kultur ſein. Mit ihnen zogen Stein⸗ metzen, Bildhauer und Maler nach dem Norden, in gleichem Unternehmungsgeiſt, wie Meiſter Franke, wie Bernt Notke, der nordiſche Veit toß und Klaus Berg. Sie ſchufen die Kiichen, die Gemälde, die Altäre, Steinfiguren und Grabmale. Aber in ihnen, den Kündern einer urſprünglich frem⸗ den chriſtlichen Kultur, war das verbindende nordiſche Geiſteserbe ſtark; in ihren Werken 3255 ſie die Ideale des Nordens, ſeine Schön⸗ eitsvorſtellung geſchaffen. Ueberall, in Süd⸗ ſchweden, Südfinnland, in Wofweßen hinge⸗ ſtreut, bis nach dem Polarkreis, ja, dem Nord⸗ kap, leben dieſe Zeugen deuiſchen Geiſtes. Enn noch vielfach von der jungen For⸗ Das größte Geſchenk indes, das der Süden dem Norden zu machen hatte, waren die Städte aus Stein geweſen, die ſich nun neben urtümlichen Bauernhütten aus Holz er⸗ heben. Bergen mit ſeinen hanſeatiſchen Lager⸗ häuſern, Kaufmannskontoren, mit ſeinem deut⸗ 55 Hafen, entſteht, wohin von weither, von en Lofoten, die Nordlandjachten kommen, um den 810% zu tauſchen mit dem deutſchen Tuch, Getreide und Handwerkswaren. Und eine der größten Städte des damaligen Europa, Treff⸗ punkt der Völker und Kulturen aus Nord Süd, Weſt und Oſt, wächſt empor: Wisby, auf Got⸗ land, auf Kaltſteinterraſſen erbaut, eine ſtei⸗ ner'ne Stadt am Meer; Umſchlagsplatz des deutſchruſſiſchen Handels, die neue macht⸗ volle Mitte des Oſtſeeraums. Ebenſo Reval mit den wehrhaften Türmen ſchen Stadtmauer, mit den Zeilen ſeiner deut⸗ chen Giebelhäuſer und mit deutſchem Stadt⸗ wappen. Mit dem Einbruch der Revolution und dem Aufkommen einer politiſchen Macht, das Schwe⸗ den Guſtav Adolfs, geht dieſe Zeit ihrem Ende zu. st. Vom Nationaltheater: Heute Samstag„Der Zigeunerbaron“, Operette von Johann Strauß in der erfolgreichen Neueinſtudierung. Muſikaliſche Leitung: Klauß. Regie: Becker. 70. Geburtstag. Am Freitag, den 5. Novem⸗ ber feierte Frau Johanna Jung, geb. Hepp. Mannheim, G 7, 42 ihren 70. Geburtstag. Wir gratulieren. Dienſtjubilüum. Karl Bodamer begeht am Saastag, den 6. November bei der Filial⸗ direktion der Allianz und Stuttgarter Verein Verſ. AG ſein 251ähriges Dienſtjubiläum. Wir gratulieren. ulesdlenkAmeiger Evangeliſche Kirche Sonntag, 7. November Vikar aeger; 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kiefer; 57 160 5 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar 15 Uhr Toub tummengottesdienſt. 4 Saie an 16 U5.15 Uhr Vikar Stern; Abe ottesdienſt, Vikar egen— Echeinzen— Militärgottes⸗ ienſt, Standortvikar Dr.— 11.15 Uhr Zünesrhenft Wfabzvira Vikar Doll; 18 Uhr Abend⸗ M4he 2 e beden arrvikar euoſtheim: —————— 11.30 1hr Aindergoitesdienſi, Pfarrvitar 1 e: 10 Uhr Haupt gerfdizgſt Vikar Ben⸗ 11 1192i Uhr dienſt, Vikar Bender. Seaneiſiz Uhr oeſt:—.45 Uhr Kindergottesdienſt 15 18 Uhr Abendgottesdienſt, Vikar von tgottesdienſt r. Frantz⸗ 63˙0„30 Uhr Haup 49 esdienf 4 C58 tz Uhr Kindergot 8 ikar fet Wgfarker Walter Eggenſtraſſe 6: 9 Uhr Goltesdiehiſt, arrer W mb 10 Uhr Haupt—— Hahn; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, V fig. mann; 18 Eor bendgottesdienſt, ior Botis Gemeindehaus Beülerſtrafte 34:.30 hr Gotissblenf, Heſſig urffegens Mannheim⸗Nord:.30 1 Seſhhe znde dienſt, Pfarrverwälter Bodemer;— indergottesdienſt, Pfarrverwalter Bo e00 Krankenhaus: 10.30 Uhr Gollesdienſt, Digheenhaus: 10.30 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer 3 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Judi S 4— 252 mann; 10. Wochengottesdienſte Almenhof, Schinerſchüle. onag 20 Uhr Wort⸗ n e wffteng, Oferim 30. Dienstag: 20 Ubr Wor⸗ bendanda. 1 Sandhofen. Mittwoch: 20 Uhr Wortver⸗ in Pfarrer Dr Freita—— liyr Abendandacht 1 M 1, 63. oifirs 1cht., 20 Uhr, Abenbgottesdienſt, er Dr. Neuoſtheim: Mittwoch, 20⁰ Uhr, Frauenabend. ——— Montat Diens 26%51 8 iibv —— acht.— Mittwoch, 19.30 Uhr, Bi G Uhr.—— Bach.— Donnerstag bis Samstag, 20 Uhr, Aven S0ren 20 Uhr, Bibelſtunde, ——.—— Albo, 20 ubr, Abendgottesdienſt, arrer 3 re Mittwoch, 20 Uhr, Abendgottes ⸗ die arre Anerflehunmsnirche Möm. ⸗Nord: Dienstag 255 20 Uhr, Frauenabend.— Donnerstag, 20 Uhr, endgottes⸗ dienſt, Pfarrverwalter Bodemer Feudenheim: Donnerstag, 20 fon Bibelſtunde im 120 Uy Kũ 1175 Dienstag, 2 35—— end.—* nerstag, 20 Uhr, W9 Vikar Be Külertal Eud: Miit woch, dneiespfe enſt, Vikar Betz; anſchließend.—.—— end. Matthäuskir Neckarau: Donnerstag, 19.45 Uyr, Abendgottesdienſt, Pfarrer Kühn. Gemeindehaus Speyerer Straße: Donnerstag, 20 Uhr, Abendgottesdienſt, Pfarrvikar Müller. Donnerstag, 20 Uhr, Bibeiſtunde, Vikar Gemeindehaus Wienglerers Mittwoch, 20 Uhr, Bibel⸗ ſtunde, Vikar Wern Sandhoſen: Montag, 25 Uhr, Frauenabend.— Don⸗ nerstag, 20 Uhr, Bibelſtunde. Vereinigte ev. Gemeinſchaften Evangel. Verein für Innere Miſſion A. B. ge 15 2 Stõöckle): Honntaa. 45216 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Rau; 11.30 U und Donners Verſammlung.— Chriſtenlehre 330 naben, Pfarrer Kammerer. Keid 200 Go 0 952 und Donterg Fr 30 Uhr Sadeiotesdien tag, 20 Uhr, Verſammlung; Aiin nack 20 ˙ Bibel⸗ Schönthal; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt, arrer ſtunde f. ig. Männer.— Söweni r Str. 90(Stadt⸗ Schönt* 13 Uhr C— 5— Schönthal. Wild): A Dienstag, Küfertal: 9 100m end Mädchen, Pfarrer 20 Uhr, Verſaminlüng.— iſcherſtraße 31 R 4 Uhr e e Vi 3 3— Lactadit ſionar Welhe Sonz 30• Uhr, 2 iens⸗ Zelior Rinder g4 ienſt, Vikax Betz; tag, 20 Uhr iörtib— Rheinau n. Tiſch: S4 4205 gen. nn dez Konfirman— Sonntag, 15 Ühr, und Miitwoch, 20 Uhr Dherfa m⸗ uptgott 235—35 Metz— rst Werzanmi 43— enhof, 11718 otte„Vikar Metzger; onnerstag r, Verſammlung.— 8 11 hr Künderg Alesdi fenſt, V Metzger. Bellenſtr. 52: Sonnkag, 20. Uhr, und Freitag, 20 153 neſffenz.45 Uhr fewente g 5 Uhr Kindergottesdienſt der Südpfarrei A1 Ahn; 11.30 Uhr der Rorb⸗ pfarrei, 3 Gãän Gemeindehaͤn Lerke eEtra 28:.30 Uhr Haupt⸗ goftenn, Ffakroikar———50 11 Uhr Kinder⸗ ——+ 315 Ir Panti Mü . hr Hau finn Vikar Werner; necht; eeden eim:.30—*** —4 10.45 Uhr Pauluskirche Waldhof: 0 n. — Kinder oitsdfe nſt, Vikar—— Slg erg: 9 + r Golten ienſt, Vikar W erner ühr Hauptgoitezdienſt, Vikar Herren⸗ — Uhr Kindergottesdienſt, Herren⸗ 20 Uhr Abendgottesdienſt Wfr. Bartholomä. ſmd Vffar Steigel⸗ ienſt, Vikar Steigel⸗ ehre für Knaben, Vikar — 10 mann; 13 Uhr Chriſten Steigelmann. .30 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Zug; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Zug. 9 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Münzel; 0 Uhr onkengienſ Pft Pfarrer 10.30 lihr Kindergottesdienſt, Pfarrer Münzel. Re Nov chhnshrce, 19 Ubr Miitürnollesdienſt Standort⸗ eidland. Shee:* Uhr Militärgotesdienſt, Standortvikar Dr. Heidland. Verſammlung.— Se enhei m, Kin———* Donners⸗ tag, 20 Uhr +— nng— Sandhofen 32—— fchüle: Sonnia denie und Mittwoch, 20 Uhr, Ver⸗ lacimin cen eim, Unt. andeiiſchnnte: Ia⸗ tag und tenstag, 38 0 Uhr, Verſammlung. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche Haus„Friede“, K 4, 10 Sonntag: 16 Uhr Bibelſtunde; 20 Uhr Bübelſtunde. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche, Mannheim⸗ Neckarau, Rheingoldſtraße 41 . 20 5 20.15 Uhr Gemein chaftsſtunde.— Mon⸗ ta hr Bibelſtunde für Mädchen.— Dienstag: 200 15 Uhr Gebetsſtunde. Landeskirchliche S„Bethesda⸗Heim“ L. 11, ef0g 20—5— Dienstag: änner⸗Bibelſtunde.— woch: 20 Uhr Gder ſtunde.— Donnerstag: 16 lor Frauen⸗Bibel⸗ ſtunde. Käfertal⸗Sud, Duürtheimer Straße 32. Montag: 20 Uhr Wortverkündigung. —.— Kirchgartenſchule. Freitag: 20 Uhr Wort⸗ verkündigung. Landeskirchliche Gemeinſchaft der Liebenzeller Miſſion und Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhofſtraße 34 20 Uhr 0— Monta 5———2 i. 20. Uhr r ibelſtun Sa—1 13, b Mitt⸗ 856 18f0 Ani ibelſtunde.— Sumsiag: 20.15 Ühr Manſih m⸗Feudenheim, Schwanenſtr. 30(Lokal im Hof). 20——— Mitt⸗ a 3 rommlerwe (bei—.——* Uhr unde. elbuckelſtr. .——=— ewells 2⁰ 1 hr Hihekfnunde. Evangeliſche Freikirchen Methodiſtenkirche, Augartenſtraße 26 ——————————————— Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mannheim, Max⸗Joſef⸗Straße 12 Sonntag:.30 r Gottesdienſt, Prediger Würfel, Abendmahk; 2⁰ Aör Gottesdienſt, ſörddiger Wurfel. 7 e Gemeinſchaft Mannheim, I 3, 23 Sonnta.30 redigt** er——*. 16 Uhr Medi t.— Mitt 7 och: 0 Wöber belſtunde.— Freitäg: 17.30 Uhr richt. Neuapoſtoliſche Kirche a Kirche Ecke Lange Rötterſtraße 15 Moſe—— ntag: 9 Ubs Gäef 180195 Aae Zwerchgaſſe 16). Sonnt . Sa, 9— KW bitesbhed(Reud 3 W— 5 105 Wenf(Reudorfſtraße 68). Sonn ea Die Chriſtengemeinſchaft, 1. 2, 11 Bewegung zur religiöſen Erneuerung i Uhr Menſchenweihehandlung mit Pre⸗ digt.— twoch: 9 Uhr Menſchenweihehandlung. Adventgemeinde Mannheim, J1, 4 Sonntag: 20 Uhr Vortra Diensta Bibelſtunde.— Freita fior r uun—*—— Bazulftag: 5 Uds Echiftadfin. enſun n Die Heilsarmee, C1, 15 :.30 Uhr W. 8 6 1. s⸗ Sonntag und igott ien d 7 en.— Freiiag: V0 Ridt Heiligun gottesdienſt Sreireligiüſe Gemeinde Mannheim Sonntag hr* 1455 um Gedächtnis Weiß. Notens im ostes 8 1 Prediger: Dr Mar Kapelie—45 10 4 1 10 St. Rheinau. Sonnt .30 A 0 9 2 Römiſch⸗Katholiſche Kirche 6 Uhr Frühmeſſe;.45 Uhr l, Meſſe;.30 Uhr mit red igt;.30 hr Kindergottesdienft mit Predigt.30 Uhr Militärgottesdienſt; 11 Uhr hl. 110 mit Wbediat; 14 Uhr Chriſtenlehre für die Mäd St.⸗Sebaſtianus⸗ 5 rhie Katre Sonntag: f. Uhr Frühmeſſe; eſſe und gemein⸗ —— Kommunion 381 Ji 45 Uhr Sing⸗ meſſe mit W Pfarr„imgi ör hi. digt; 10.30 Uhr kiinderoditektlenf: hr hl. Mate a Predigt; 14 Uhr Ehrlſiemehr für die dellig 17 8 45—— r hl. Meſſe; 7 Uhr S00 110 Sſe e n 4 15 Uhr . n mt; Singmeſſe mit redigt: 14 Uhr Woriſten⸗ 208—*.———.„* t 30 Uh ühmeſ auen⸗ onntag: r Frühmeſſe; N e re 5 r für d ie Mäͤdchen 4 8 Faerin Bn 333—125 Sing⸗ redigt; 10 U B adienfl. F Miſſeenhon ni 05 tgelegen⸗ —0 teſſe;.45 r Bet⸗ feizſe mi 1 73 h 1 eee 10*1— digt un Amt: hri tenlehré für die*——* 11.30 ühr' beeg mit Predigt. St. 1 Fiin 91 Sonntag: 6 Uhr hl.“ Meffe; Hun 95 78 Anm Wresi iie a r Singmeſſe K5— nſchließend Wuon re fug die St. dMeſeinz u Eagz 6 Uhr Früh⸗ hr Söihne e mit Pre⸗ .3—— 1 re 14 Ubr Chri gehizyre für die M Agchel 0 St.⸗ 7Mr. Ren 1 6 Uhr u en;.15 Uhr J mit 9. 13 1 0 Peivid: für die M redigt; 11.15 Uhr 35 5 ehigt Sn Fran Feſi mit f 3 Fr lihr Laloi mir We pigtz 10.30 Ki Üb 618 red 4 riſten⸗ lehre Müvch kiftir Uhr Amt mit 7 t; 11 Uhr Kinder 5 mit Predigt. St. Eliſab Aoe nſtadt). Eenn ing⸗ he Wigl. redigt; 11 Uhr Alndesgottesd 1 mit St. ſitzags⸗ Küfertal. Sonntag: 6 W hl, Meſſe; .15 Uhr hl. 14 mit Anſprache; 9 Uhr Predlai und Amt; 11 Üühr Schüler oltesdienft mit Predigt. Si eter und gi—— eim. Sonntag: 6• 30 meſſe;.30 Uhr K ommknlon⸗Singme ez 11 Uhr eebdenf 13.30 Uhr Chriſtenle re für die St. enage Sanphofen. nfgi 7 7 Uhr 9 auptgottesdi Wahherebiiesdienf.——— rü. Miebiht lergottesdlenſts 100 10 pufd ereffi Gecge enheim. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe;.30 u ottesdienſt; Uhr t 1 Ms Mältikrgoitesdienſt. Wn bolsibienfz 42——— a vom Kinde An fingſtberg. Sonntag: 4. eſſe m di mit Predigk, driflenrehre. bt et, efede ard, uͤhlerzen Sonnta 30 Uyr Früh⸗ —+ W0 hr Amt mit Wredſät, Mosübe There—— aus. Sonnta —5 mii Frebigie“.30 Uhr hl. Meſſe; Alt⸗Katholiſche Gemeinde ſtkirche. iniz Bredhh. 10 Uhr hl. Meſſe in deut⸗ prache ſöee(Waldhof, Walpſtraße 117 tag: Uhr hi. Meſſe in deutſcher Sprach e Mib werdſan 5 72 Nationa J. St Planeta vom 2 Flughaf heim. Kleinkun 20.30 Tanz: ſtätte, wieſen Städt.“ 16.00 Feſtun Theateri geöffn Aquar Mannhe 15.00— Rhein⸗N lebend Stüdt. E& .00— Städt. bis 1 16.30-2 Scho in eine Schachl tung d ritterli anerkar eit ety der S. In 7 burg immer Spiels. turnier ben un 5— unkte A Am R. Wi⸗ merer Fr. Be r. Be ker 20 Hook 1 14 Pus .K 2. E. Schlicke 30½, 7 Bauer Niebel Wittm⸗ un das Ti iſt die Pilz ende ſi gende reffpr 14 Uhr vormit 9 Uhr. mitta Elterne ſonderr Ausſchr deſchwi eſchwi Der der hie ßennetz rige u Michel frühere traut, noch ei Inkraft G. Mie ſetzte 2 Waſſer⸗ Das .— t ichen zu. De Motorr aiſchen Silb⸗ Maye Wir gr mber 1937 hte ſich diĩ e ückſichtsloſen die Aben⸗ haftsepochen n, doch ſie den geweſen, ſchaft,— in cht zu, und konnten ſie Träger der ogen Stein⸗ ſem Norden, wie Meiſter rdiſche Veit emälde, die e. Aber in iglich frem⸗ verbindende ren Werken eine Schön⸗ ll, in Süd⸗ 15 hinge⸗ em Nord⸗ en Geiſtes. ungen For⸗ der Süden daren die ie ſich nun 1s Holz er⸗ chen Lager⸗ einem deut⸗ ſeither, von zmmen, um ſchen Tuch, nd eine der opa, Treff⸗ Nord, Süd, „ auf Got⸗ eine ſtei⸗ ſchlagsplatz eue macht⸗ en Türmen einer deut⸗ ſem Stadt⸗ nund dem das Schwe⸗ eit ihrem sSt. Stag„Der n Johann ſtudierung. Becker. 5. Novem⸗ geb. Hepp. tstag. Wir er begeht der Filial⸗ ter Verein läum. Wir Rirche e;.45 Uhr redigt;.30 .30 ühr nit Predigt; Sonntag: ind gemein⸗ Uhr Sing⸗ dienſt, Pre⸗ 30 Uhr hl. hre für die teſſe; 7 Ugr t;.15 Uhr und Amt; hr Chriſten⸗ Frühmeſſe; ihr Predigt gt; 14 Uhr Uhr Sing⸗ ee zichtgelegen⸗ ihr Het⸗ jottesdienſt; hriſtenlehre nit Predigt. hl. Meſſe; it Predigt; Singmeſſe re für die Uhr Früh⸗ mit Pre⸗ Uhr Hoch⸗ nit Predigt; 6 Uhr und lit Predigt; .45 Uhr gmeſſe mit Uhr Früh⸗ 30, Uhr yr Chriſten⸗ jottesdienſt. Uhr Amt lit Predigt. Uhr Sing⸗ sdienſt mit hl, Meſſe; hr Predigt it Predigt. .30 Uhr ſſe; 11 Uhr re für die tag: 7 Uhr 11 Uhr Frühmeſſe: Amt Mi .30 Uhr ottesdienſt; Sonntag: Uhr Amt Uhr Früh⸗ 14.305 Uhr hl. Meſſe; inde ein deut⸗ Sonntag: zredigt. Samstag, 6. November 1937 *+ agiſchen Unglück Beſitzer des Fahrzeuges. Samstag, den 6. November Nationaltheater:„Der Zigeunerbaron“. Operette von J. Strauß. Miete E— 19.30 Uhr. Planetarium: 20.00 Uhr 1. Planetariumsabend für die vom WoHwW betreuten Volksgenoſſen. 10.00—18.00 Uhr Rundflüge über Mann⸗ eim. Kleinkunſtbühne Libelle: 16.00 Uhr Tanz⸗Tee. 20.30 Uhr Kabarett⸗Varieté⸗Programm. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Flughafengaſt⸗ ſtätte, Friedrichspark, Waldparkreſtaurant, Renn⸗ wieſengaſtſtätte. Ständige Darbietungen: Städt. Schloßmuſeum: 10.00—12.30 Uhr und 14.30 bis 16.00 Uhr geöffnet. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Theatermuſeum, E 7, 20: 10.00—13.00 und 15.00—17.00 Uhr geöffnet. Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater. Sternwarte:.00—12.00 und 14.00—19.00 Uhr geöffnet. Städt. Kunſthalle: 10.00—13.00 und 14.00—16.00 Uhr geöffnet. Sonderſchau: Deutſche Handzeichnungen und Aquarelle aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: 10.00—13.00 und 15.00—17.00 Uhr geöffnet. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Weltkriegsausſtellung: Die lebende Front. 10.00—20.00 Uhr geöffnet. Städt. Schloßbücherei: 11.00—13.00 Uhr Ausleihe. .00—13.00 Uhr Leſeſäle. Städt. Bücher⸗ und Leſehalle: 10.30—12.00 und 16.00 bis 19.00 Uhr Buchausgabe.— 10.30—13.00 und 16.30—21.00 Uhr Leſehalle. 7 Schachſpiel in der Schule Schon 1933 empfahl die badiſche Regierung in einem Erlaß machdrücklichſt die Bildung von Schachkurſen in den Schulen, da ſie die Bedeu⸗ tung des Schachſpiels als Erziehungsmittel zu ritterlicher kämpferiſcher Lebensanſchauung anerkannt hatte. Leider iſt es in der Zwiſchen⸗ eit etwas ſtill geworden um das Schachſpiel in der Schule. In Feudenheäm dagegen, als einer Hoch⸗ burg des Schachſpiels, iſt die Schuljugend immer noch eifrig bei der Pflege dieſes ſchönen Spiels. An dem ſoeben beendeten Sommer⸗ turnier des Schachkurſes nahmen allein 45 Bu⸗ ben und Mädel teil(20 in der erſten und 25 in der zweiten Klaſſe), die voll Eifer um die Punkte rangen. Am beſten abgeſchnitten haben: 1. Klaſſe: 1. R. Wieſer 32½ Punkte(von 38), 2. Fr. Kam⸗ merer 30½, 3. Schäfer 29½, 4. W. Bock 29, 5. Stein 24½, 6. Reuthner 24, 7. Walter 323½ 8. Fr. Becker 23, 9. Th. Kammerer 21, 10. O. Bel⸗ ker 20½, 11. Boxheimer und Stenzel ze 19, 13. Hook 17, 14. Lang 14½, 15. Edith Schneider 14 Punkte uſw. 2. Klaſſe: 1. H. Wieſer 42(von 48 Punkten), 2. E. Franz 41½, 3. Irmgard Bock 40, 4. Schlickenreder 34½, 5. Heckmann 34, 6. Spatz 30½, 7. Lieb 30, 8. K. Schneider 29½, 9. Fr. Bauer 28, 10. Uhrig 26½, 11. Spreng 25, 12. Niebel 25, 13. W. Franz 24, 14. Eſchelbach und Wittmann je 22½ Punkte uſw. Nun beginnt das Winterturnier; und das Turnierſpielen, der Kampf um die Punmkte; iſt die höchſte Freude der jungen Schachſpieler! Pilzwanderungen. Am kommenden Wochen⸗ ende ſind unter Führung Dr. Bickerichs fol⸗ gende Pilzwanderungen: Samstag nachmittag reffpunkt Staatsbahnhof Wiesloch⸗Walldorf 14 Uhr. ab 12.44 Uhr.— Sonntag vormittag Treffpunkt Bahnhof Neckargemünd 9 Uhr. Mannheim ab.34 Uhr.— Montag nach⸗ mittag Treffpunkt 14 Uhr Bahnhof Limburger Hof, Ludwigshafen ab 13.53 Uhr. Körbe und Meſſer nicht vergeſſen! Nachrichten aus Sandhofen In der„Zum Adler“ in Sand⸗ hofen hatte die Tabalpflanzerfachſchaft Sand⸗ hofen eine wichtige Fachſchaftsverſammlung. Fachſchaftsvorſitzender Karl Wehe gab nach kurzer Begrüßung den Pflanzern bekannt, daß vom Landesverband badiſcher Tabakpflanzer⸗ fachſchaften Karlsruhe e. V. die Inſpektoren Meißner und Engelhardt die Erntegutbeſtände mit Intereſſe beſichtigt haben. Nach einigen fachlichen Erläuterungen fand die Aufnghene der anfälligen Gewichtsmengen der diesfähri⸗ gen Sandblatternte ſtatt. Auch wurde die Grup⸗ peneinteilung vorgenommen. Das zur Einſchrei⸗ bung kommende Sandgut beträgt über 1200 entner. Die Fachverſammlung nahm einen flotten Verlauf. JFungmädel und Jungvolkpimpfe veranſtalte⸗ ten mit ihren Fähnlein in der Turnhalle einen Elternabend, der nicht nur gut beſucht war, ſondern auch inhaltlich, ſei es in Liedern oder Ausſchnitten aus dem Lagerleben, oder in Spielen und heiteren Szenen einen jugendlich beſchwingten Verlauf nahm. Der in ſtädtiſchen Dienſten tätige Kontrolleur der hieſigen öffentlichen Beleuchtung des Stra⸗ ßennetzes, Georg Michel, kann auf eine 25jäh⸗ rige unumterbrochene Tätigkeit zurückblicken. Michel war mit ſeiner Aufgabe ſchon bei der früheren Sandhofer Gemeindeverwaltung ver⸗ traut, auch ſchon in der Zeit, als Sandhoſen noch eine eigene Gasverſorgung hatte. Mit dem Inkrafttreten des Einverleibungsvertrages war G. Michel übernommen worden. Seine vorge⸗ ſetzte Dienſtbehörde ſind die Städtiſchen Gas⸗, Waſſer⸗ und Elettrizitätswerke. V Das neue ſchwere Verkehrsunglück in Sand⸗ hofen trug ſich auf einer klar und gut überſicht⸗ lichen Einfahrtsſtelle zur Hauptvertehrsſtraße zu. Der dabei tödlich verunglückte Fahrer des Motorrades wurde erſt zwei Tage vor dein tra⸗ Silberhochzeit feierte Feldhüter Valentin Mayer und Ehefrau Katharina geb. Fenzel. Wir gratulieren. Waͤg. Rund um die Reichsautobahn Saarbrücken-ſannheim Im Juli 1933 wurden beim Tiefbauamt Mannheim die Pläne bearbeitet/ Es gab manche Schwie rigkeiten Wenn jetzt auf dem erſten eröffneten Teilſtück der Reichsautobahn SaarbrückenMannheim, zwiſchen Kaiſerslautern und Wattenheim die Kraftwagen dahinſauſen, dann ſind die Fahrer ehrlich begeiſtert über die landſchaftlichen Schön⸗ heiten dieſes, mit zu den herrlichſten Strecken der Reichsautobahnen gehörigen Abſchnitts. Wohl die wenigſten Kraftwagenfahrer werden dabei allerdings ahnen, daß die Reichsauto⸗ bahn Saarbrücken—Mannheim ein Werk iſt, auf das die Stadt Mannheim ſtolz ſein kann, denn die Feſtlegung der Linienführung und die Be⸗ arbeitung der Pläne erfolgte beim hieſigen Tiefbauamt. Bereits im Juli 1933, als in dem ge⸗ planten Netz für die Reichsautobahnen noch gar keine Reichsautobahnſtrecke für das links⸗ rheiniſche Gebiet durch die Pfalz vorgeſehen war, erkannte man die Bedeutung einer Oſt⸗ Mitten durch den Pfiälzer Wald jührt das breite, weiße Band Weſt⸗Strecke, die das Saargebiet mit Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen zu verbinden hatte. Im Auftrag des Generalinſpekteurs für das deutſche Straßenbauweſen, ſtellte man im Mannheimer Tiefbauamt die erſten generellen Entwürfe, in Zuſammenarbeit mit der Sektion IX, Rhein⸗ Main, der Geſellſchaft zur Vorbereitung für die Reichsautobahnen, die unter dem abgekürzten Namen Gezuvor bekannt iſt und die aus der Hafraba hervorgegangen iſt, auf. 14 Ingenieure waren eingeſetzt Kaum hatte man die erſten Pläne aufgegrif⸗ fen, als die Angelegenheit dringlich wurde und ſo mußte man nun mit Hochdruck an die Aus⸗ arbeitung gehen, die auch wieder von Mann⸗ heim aus, bis ins Kleinſte erfolgte. In den Monaten Oktober 1933 bis Januar 1934 ar⸗ beiteten 14 Ingenieure und Techniker unter der Leitung des Amtsvorſtandes des Mannheimer Tiefbauamtes, Baudirektor ner, unab⸗ läſſig an den Plänen der Linienführung der Auin.: Landesiremdenverkehrsverein Saar-Pialz 40 Jahre„Liederkranz“ Rheinau Gut ausgeſtaltetes Feſtkonzert im„Bad. Hof“/ Beifallsfreudige Aufnahme Dieſer rührige Vorortwverein, der bereits Ende Juni ds. Is. mit einem großen, wohlgelunge“ nen Volksfeſt den Auftakt zu ſeinem 40⸗jährigen Vereinsjubiläum gab, veranſtaltete im Saale des Badiſchen Hofes zu Mannheim⸗Rheinau zuen Abſchluß des Jubiläumsjahres ein Feſt⸗ konzert, das einen ſehr regen Beſuch aufzu⸗ weiſen hatte. Mitwirkende waren Soliſt Hans Kohl(Bariton), das große Muſikorcheſter Brühl, ein Streichquartett, beſtehend aus den Herren Pammer, Schempf. Welde und Loès ſowie der aus 55 Sängern beſtehende Chor des Männer⸗Geſangvereins Liedertranz. Eröffnet wurde das Konzert durch den„feſtli⸗ chen Akt“ von Wiggert, dem anſchließend der Eröffnungschor„Oymnus an den Geſang“ von Ayßlinger folgte. Das Streichquartett brachte Themen und Variationen aus dem Kaiſerquar⸗ tett von Joſef Haydn zu Gehör. Die Inſtru⸗ mente wurden liebenswürdigerweiſe von der Geigenbaufirma Schmitt zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Die von dem bekannten Bariton⸗Soliſten Hans Kohl, Mannheim, geſungenen Lieder„An die Muſik“,„Der Wanderer“ und„Prometheus“ von Franz Schubert ſowie die Zugabe„Es ſteht ein Lind“ von Brahms fanden ſtürmiſchen Bei⸗ fall. Die Klavierbegleitung war bei Marta Kohl in guten Händen. Den Höhepunkt der Veranſtaltung bildete „die Landerkennung“ von Eduard Grieg— Männerchor mit Orcheſter und Baritonſolo Hans Kohl. Der Applaus war derart, daß das Stück noch einmal vorgetragen werden mußte. Es folgten weiter zwei altdeutſche Jagdlieder „Auf, auf zum fröhlichen Jagen“ von Neumann und„Es blies ein Jäger wohl in ſein Horn“ von Heinrichs— beide Lieder begleitet von Solo⸗Trompeten. Das Vaterländiſche Gebet von Schönauer mit Frauen⸗ und Männerchor ſowie Orcheſter verfehlte auch hier ſeine Wir⸗ kung nicht. Das letzte Chorwerk„Der Arbeits⸗ ſegen“ von unſerem bekannten Mannheimer Komponiſten, Muſildirektor Gellert fand Frau ebenfalls ſtürmiſche Aufnahme, weshalb eine Wiederholung notwendig war. Anſchließend folgten Ehrungen von 36 aktiven und paſſiven Vereinsmit⸗ gliedern. Hervorzuheben wäre die Ehrung des Herrn Trautz für 40jährige aktive Mit⸗ gliedſchaft beim Deutſchen Sängerbund, Gau Baden durch den ſtellv. Gauſängerführer Bauer mit Ueberreichung der goldenen Ehren⸗ nadel. Vereinsführer Dorſtmann würdigte die 38jährige Vereinszugehörigkeit des Jubila⸗ res durch Ernennung zum Ehrenpräſiden⸗ ten und Ueberreichung des Vereins⸗Ehrenbrie⸗ fes und des Werkes„Deutſches Volt, ſingend Volt“. Die aktiven Vereinsmitglieder Hans Heß, Fritz Lebkuchen ſen. und Hch. Grab ſen. wurden ebenfalls für über 30jährige att. Vereinszugehörigteit mit der Vereinsehrennadel und dem Buche„Deutſches Volk, ſingend Volk“ ausgezeichnet. Des noch lebenden Gründungs⸗ mitgliedes Franz Weiß wurde ebenfalls in ehrender Weiſe gedacht. Der Männergeſangverein Liederkranz hat mit dieſem Konzert unter der muſikaliſchen Leitung ſeines Chorneiſters Herrn Otto Bauſen⸗ hardt eine vorzügliche Leiſtung vollbracht, wa⸗ ren doch die der Zeit angepaßten Chöre von einer Reinheit in Klang und Vortrag, was eine gute Einſtudierung verriet. Ein Lob dem Chor⸗ meiſter, der den Verein und die Sänger durch zielbewußtes Arbeiten auf die heutige Höhe führte. Der Vereinsführer Dorſtmann ſprach in ſeiner Schlußrede über den Zweck und die Ziele des Männerchors und wiederholte einige Worte unſeres Führers anläßlich des Sängerfeſtes in Breslau: „Deutſchland über alles, iſt ein Bekennmis, wir haben wieder ein ſtolzes Volk und ein ſtar⸗ tes Reich vor uns. Sänger ſind Sie und ſind damit Sprecher des deutſchen Volkstums.“ Ein allgeeneines Lied„Flieg', deutſche Fahne flieg“ von Steiner und ein„Sieg Heil“ auf un⸗ ſeren Führer beendeten das Feſtkonzert. Reichsautobhahn Mannheim—Saarbrücken, die natürlich nicht ſofort in der jetzt endgültig feſt⸗ Reteg Form feſtgelegt wurde, da ja, wie es ei folchen Projekten immer der Fall iſt und auch ſein muß, alle Möglichkeiten zu erwägen waren. Galt es doch, das Gelände zunächſt zu erkunden, die Traſſen feſtzulegen und ſich mit allen Einzelheiten zu beſchäftigen, ſo daß man dann bei der Freigabe ſofort an die Arbeit herangehen konnte. So war z. B. auch einmal geplant, die Reichs⸗ autobahn Saarbrücken—Mannheim ſüdlich an Ludwigshafen vorbei und in der Nähe von Altrip über den Rhein zu führen. Die Erforſchungen des Geländes ergaben jedoch, daß ſich erhebliche Schwierigkeiten dem Bau in den Weg ſtellen würden und da noch andere Erwägungen hinzukamen, projektierte man ſchließlich die Linienführung bei Franken⸗ thal, die dann auch ſpäter genehmigt wurde. Von ganz geringfügigen Abweichungen abge⸗ ſehen, iſt nun die Reichsautobahn Mannheim— Saarbrücken, ſo wie dies im Mannheimer Tief⸗ bauamt ausgearbeitet wurde, endgültig K4 e⸗ legt. Das Ergebnis dieſer Planungen ſind vier dicke Bände, in denen alle nieder⸗ gelegt ſind, alle erforderlichen Akten mit Ab⸗ meſſungen und Daten eingeheftet wurden und 40 denen ſchließlich noch zwei Ergänzungsbände amen. So einfach wie die Linienführung heute er⸗ ſcheint, ſo viele Schwierigkeiten galt es jedoch zu überwinden, ehe alle Stellen damit einver⸗ ſtanden waren. Es mußten bei den Vorberei⸗ tungen auch die wirtſchaftlichen Be⸗ ziehungen des Saargebietes zu unſerem Wirtſchaftszentrum berüchſichtigt und— feſtgeſtellt werden, um die zuſtändigen Stellen von der Notwendigkeit zu überzeugen, warum die Reichsautobahn aus dem Saarge⸗ iet in der Richtung Mannheim⸗Ludwigsbhaſen führen mußte. pläne und Erwägungen Man dachte auch einmal daran, die Strecke von Saarbrücken aus in ſüdlicher Richtung zu legen, ſo daß die Saarbrücker Reichsautobahn hätt Rhein etwa bei Karlsruhe erreicht ätte. Für Karlsruhe bedeutet die Linienführung der Reichsautobahn Saarbrücken, die zwiſchen Sandhofen und dem Scharhof vechtsrheiniſches Gebiet erreicht und auf der gleichen Höhe in die Reichsautobahn Frankfurt a..—Mann⸗ Aade einmündet, keine Benachtei⸗ igung, zumal ja Karlsruhe direkt an dieſe Vinienführung angeſchloſſen iſt und ſpäter ein⸗ mal bei endgültiger der Strecke Saavbrücken—Mannheim, die Fahrzeuge ohne weiteres von Saarbrücken nach Karlsruhe durchfahren können. j Für den Dienſt im Werk verpflichlet In einer ſchlichten Feierſtunde wurden am Donnerstagnachmittag inmitten der Belegſchaft des Werkes, die Werkfrauengruppe der Firma Bopp& Reuther feierlich verpflichtet. Annähernd 30 Frauen und Mädchen hatten ſich für den Dienſt am Werk und damit an der Ge⸗ meinſchaft zur Verfügung geſtellt. Nach dem Fahneneinmarſch und dem von der Werk⸗ frauengruppe geſungenen Lied:„Grüßet die Fahnen..., grüßet die ſrers ergriff in Vertretung des Betriebsführers Herr Konſul Boehringer das Wort zu einer Anſprache. Er wies dabei auf die freiwillig von der Werk⸗ frauengruppe gegenüber der Werksgemeinſchaft übernommenen Pflichten hin, und dankte den Frauen und Mädchen der Werkfrauengruppe für den guten Willen zu einſatzbereiter Tat. Ganz beſonders dankte er dem Betriebsob⸗ mann Jeckle und der Vertrauensfrau des Betriebes, Fräulein Weſtenhöfer, für die —— Geheimnis edlen Sektes, Der Köüfer probt dem Kenner CADENPRETL Laifeus Häkler Lltoille/ Bg. schmecet es! um das Zuſtandekommen der Werkfrauengruppe eleiſtete Arbeit. Lieder und Kanons der zerkfrauengruppe wechſelten mit Sprechchören. Die feierliche Verpflichtung durch— 75 le wurde mit Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lie beendet. 15 Im Anſchluß an die Feierſtunde fand für die Werkfrauengruppe und die anweſenden Gäſte eine unterhaltſame Kaffeeſtunde im oberen Saal des Kaſinos ſtatt. Dabei erwies es ſich, daß in der Werkfrauengruppe manches ſtille Ta⸗ lent ſchlummert, geeignet, den Werkkameraden und ⸗kameradinnen bei Werksfeiern unterhalt⸗ ſame Stunden zu bereiten. der Sammler und ſjelſer des Wiw. fieht ſreitwilllo im vienſie des volhen. Hchte ihn durch dein oplert „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 6. November 1937 Anordnungen der NSDAP Kreisleitung der NSDAP Mannheim, Rheinstraſße 1 Ortsgruppen der NSDAꝰ Almenhof. An der Feier am 9. 11. im Schloßhof nehmen alle Politiſchen Leiter, Pol.⸗Leiter⸗Anwärter in Uniform teil. Anzug: Dienſtanzug.(Bluſe.) An⸗ treten um 19.15 Uhr an der Ecke Speyerer Straße— Steubenſtraße(Lanzhalle). Wallſtadt. Am 7. 11., 20 Uhr, findet im Parteilokal „Zum Pflug“ eine Großtundgebung ſtatt. Es ſpricht Pg. Dr. Ditſch aus Pforzheim. Sämtliche Politi⸗ ſchen Leiter und Anwärter, auch die der Gliederungen, treten in Uniform, Zivil mit Armbinde, pünktilich 20 Uhr auf dem Rathausplatz an. Wohlgelegen. Am 6. 11., 19 Uhr, Antreten ſämt⸗ licher Politiſchen Leiter und Anwärter vor der Ge⸗ ſchäftsſtelle. Dienſtanzug. Ausmarſch. NS⸗Frauenſchaft Achtung, Kaſſenverwalterinnen! Die Kaſſenverwal⸗ terinnen der Ogru. melden ſofort ihre Zellen⸗ und Blockwalterinnen zahlenmätzig der Kreiskaſſenverwal⸗ tung. Dortſelbſt ſind auch die Entwertungsſtempel in Empfang zu nehmen. 99 Seckenheim. Am Sonntag Antreten der Gefolgſchaft um 9 Uhr am Heim in Seckenheim. K..⸗Schießen. Schießgeld iſt mitzubringen. Uniform iſt Pflicht.— Streifendienſt⸗Gefolgſchaft 171. Am 7. 11., 6 Uhr morgens, Antreten feldmarſchmäßig in tadelloſer Uni⸗ form(warme Unterkleidung) am Schlageterhaus. Mit⸗ zubringen iſt Tagesverpflegung und 80 Pf. Fahrgeld. Außerdem die bereits beim Dienſt am Mittwoch er⸗ wähnten Gegenſtände. Rückktehr gegen 19 Uhr. Müt⸗ zenbänder nicht vergeſſen. Beurlaubungen ſind auf⸗ gehoben. Abnahme des Reichsſportabzeichens. Antreten am 7. 11., um 8 Uhr, im Hofe des Schlageterhauſes mit 12½ Kilo ſchwerem, abgewogenem Torniſter zum Ge⸗ päckmarſch. BDM 11/171 Humboldt. Führerinnen, Vertreterinnen und Kaſſiererinnen kommen am 7. 11., um 14 Uhr, ins Heim. Erſte⸗Hilfe⸗Kurs. Am 8. 10. treffen ſich alle Teil⸗ nehmerinnen pünktlich um 20 Uhr vor dem Eingang des Städt. Krankenhauſes. Muſikſchar. Dienſt am 9. 11. fällt aus. Nächſter Dienſt 16. 11. Gruppe Friedrichspark. Am 8. 11. Antreten ſämtliche Mädel in Kluft um 19.45 Uhr auf dem Zeughausplatz. Gruppe 5/171 Oſtſtadt. Die Mädelſchaft H. Gentſch⸗ Röchling hat am 8. 11., 18.15 Uhr, Heimabend im Palaſthotel. BDm und 3M IM⸗Sportwartinnen! Die Wochenendſchulung am 6. und 7. 11. mutz wegen der Maul⸗ und Klauenſeuche ausfallen. Alle Sportwartinnen des Stadtgebietes kommen am 8. 11. zum Sportwartinnenturnen in die U⸗Schule. 19.30 Uhr. Schwimmen fürs Leiſtungsabzeichen nicht am 7. 11., ſondern erſt am 14. 11. im Städt. Hallenbad, 10.45 Uhr.(Eintritt 30 Pf.) Die Deutsche Arbeitsfiront Kreiswalture Mannhelm Rheinser. 3 Propaganda Betr. Verſammlung am 11. Nov. im Roſengarten Wir bitten die Ortsobmänner dafür Sorge zu tra⸗ gen, daß die ührigen Karten für die Kundgebung mit Pg. Dr. Roth auf alle Fälle in den Betrieben unter⸗ gebracht werden, die ſich zum Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe gemeldet haben. Kreispropagandawaltung. Berufserziehungswerk der Deutſchen Arbeitsfront Am Samstag, 6. 11., beginnt in C1, 10 um 15.30 Uhr eine Prüſung in Kurzſchrift und Maſchinenſchrei⸗ ben. Die Anmeldungen müſſen ſchnellſtens abgegeben werden. Am Dienstag, 9. 11., fallen ſämtliche Lehrgemein⸗ ſchaften des Berufserziehungswerkes aus. Ortswaltungen Deutſches Eck. Am Montag, 8. 11., 20 Uhr, wichtige Sitzung im„Friedrichshof“, S 2, 1. Erſcheinen müſſen alle Betriebsobmänner, KdF7⸗Warte und Straßenzel⸗ lenwalter. Käfertal(Abt. Berufserziehung). Sprechſtunden des Ortsberufswalters finden jeden Dienstag von 18 bis 19 Uhr in der Geſchäftsſtelle Käfertal, Mannheimer Straße 2, ſtatt. NSõ„üraft durch Freude“ Kreisdienſtſtelle: Rheinſtraße 3 Abt. Reiſen, Wandern und Urlaub Achtung! Sß 70 JItalien vom 12.—24. 11. Die Ge⸗ ſamtkoſten betragen RM. 150.— und bietet die Fahrt Außergewöhnliches und Intereſſantes. Der Sonderzug geht durch die Schweiz bis Genua, hier 1 Tag Aufent⸗ halt, Weiterfahrt mit dem Dampfer„Der Deutſche“ bis Neapel(2 Tage Aufenthalt), Weiterfahrt über Palermo (1 Tag Aufenthalt) bis Venedig. Für die Beſichtigung dieſer Stadt ſtehen wiederum 2 Tage Aufenthalt zur Verfügung. Die Rückfahrt erfolgt durch Oeſterreich. In dem Teilnehmerpreis iſt enthalten: Bahnfahrt, Schiff⸗ fahrt. volle Unterkunft und Verpflegung, außerdem Sonderfahrten in den genannten Aufenthaltsorten. Ferner wird den Teilnehmern ein kleines Taſchengeld in italieniſcher Währung ausgehändigt. Es iſt noch zu berückſichtigen, daß dem Anmeldeſormular ein ärzt⸗ liches Atteſt beigefügt ſein muß. Achtung! Die Sonntagswanderung am 7. November auf die Tromm fällt wegen Verſchleppungsgefahr der Maul⸗ und Klauenſeuche aus. Sonderzug nach Stuttgart und Ludwigsburg am Sonntag, den 14. November, Abfahrt ab Mannheim .15 Uhr, Ludwigsburg an 10.10 Uhr, Stuttgart an 10.39 Uhr. Stuttgart ab 19.40 Uhr, Ludwigsburg ab 20.07 Uhr, Mannheim an 22.37 Uhr. Der Zug hält außerdem auf der Hin⸗ und Rückfahrt auf den Sta⸗ tionen: Neckarau, Rheinau⸗Haſen, Schwetzingen, Hok⸗ kenheim, Neulußheim. Fahrpreis RM..10. Karten ſind ab heute nachſtmittag bei allen Geſchäftsſtellen er⸗ hältlich. Da dieſer Sonderzug, wie alle Sonderzüge nach Stuttgart, ſehr raſch ausverkauft ſein wird, emp⸗ fiehlt ſich raſcheſte Beſchaffung der Fahrkarten. Volksbildungswerk Am Donnerstag, 11. 11., 20.15 Uhr, findet in der Peſtalozziſchule(Eingang Karl⸗Ludwig⸗Straße) ein einführender Abend für Handweben ſtatt. Der Abend ſoll den Auftakt geben zu dem Handwebkurs dieſes Winters. Intereſſenten erhalten an dieſem Abend Auskunft über die Geſtaltung des Arbeits⸗ —**— und die für das Handweben notwendigen eräte. Arbeitskreis Linolſchnitt. Der Arbeitskreis beginnt am Donnerstag, 11. 11., 20.15 Uhr, in der Peſtalozzi⸗ ſchule(Eingang Karl⸗Ludwig⸗Straße). Die Teilnehmer wollen für den 1. Abend Zeichenpapier und Bleiſtift mitbringen. Ueber die Beſchaffung des weiteren Ma⸗ terials gibt der Kursleiter Auskunft und Hilfe. Die Teilnehmerkarten betragen für beide Kurſe je .— RM. und ſind bei den Koß⸗Verkaufsſtellen er⸗ hältllich. Arbeitsgemeinſchaft„Familienforſchung“. Die Ar⸗ beitsgemeinſchaft beginnt am Mittwoch, 10. 11., 20.15 Uhr, und wird in L 7, 1(Arbeitsſchule der DAß) un⸗ ter Leitung von Prof. Dr. Baumgart durchge. führt. Die Arbeitsgemeinſchaft gibt in praktiſchen Bei⸗ ſpielen eine Einführung in die Praxis der Familien⸗ forſchung und Hinweiſe für den Ausbau der eigenen Arbeit der Teilnehmer. Karten zu.— RM.(Hörer⸗ karte und Ergänzungskarte) bei den Vorverkaufsſtellen von Ko(p 4, 4/5, Zimmer 11; Lortzingſtraße 39a). Pilzwanderung. Wir weiſen darauf hin, daß am Sonntag, 7. 11., um 9 Uhr, am„Stern“ eine Pilz⸗ wanderung in den Käfertaler Wald beginnt. Meſſer und Körbchen mitbringen. Mannheimer Volkschor. Montag, 8. 11., 20 Uhr, Probe in der„Liedertafel“, K 2. Anmeldungen wer⸗ den in jeder Probe angenommen. Rundfunk⸗-Programm für Samstag, den 6. November Reichsſender Stuttgart:.00 Morgenlied, Gymnaſtit; .30 Frühkonzert;.00 Gymnaſtik;.30 Muſik am Morgen; 10.00 Ein Dorf muß weichen; 11.30 Volks⸗ muſik; 12.00 Mittagskonzert; 13.00 Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14.00 Muſik zwiſchen zwei und drei; 15.00 Heiteres allerlei; 16.00 Fröhliche Klänge zum Wochenende; 18.00 Tonbericht der Woche; 19.00 Nach⸗ richten; 19.15 Buntes Konzert; 20.00 Mädle magſcht mi?; 21.00 Wochenkehraus; 22.00 Nachrichten; 22.30 Tanzmuſik; 24.00—.00 Nachtmuſik. Von deulſchem Wald und Wild Die Internationale Jagdausſtellung Berlin 1937 ſteht im Mittelpunkt der neueſten Ausgabe der„Illuſtrirten——.— Leipzig“ vom 4. No⸗ vember 1937. wei prachtvolle ganzſeitige Farbdrucke„Rotwild in der Herbſtſonne“ und „Sichernder Elch“ fallen beſonders ins Auge. Oberſtjägermeiſter ſchreibt über die Internationale Jagdausſtellung. H. O. von Bonin⸗Poni Wild, deutſcher Wald“, vertreten. Die Bildbe⸗ richte„Deutſcher Edelhirſch im Jahreslauf“, „Falkenbeize“ und„Aus fernen Jagdgebieten“ vervollſtändigen den Hauptteil der vorliegenden Nummer. Auch die deutſche Kunſt auf der In⸗ ternationalen Jagdausſtellung wird in einer eindrucksvollen Bildſeite gewürdigt. Aus dem übrigen Intalt des Heftes greifen wir den hochintereſſanten Artikel„Die wieder⸗ erſtandene Mittelmeer⸗Politik“ heraus, dem ſich ein Bildbericht„Neu⸗Griechenland in der Flücht⸗ lingsſiedlung“ anſchließt. Der reichhaltige ak⸗ tuelle Teil bringt wieder die Fortſetzung der Außenpolitiſchen Wochenchronik. Ein beſonderer Aufſatz iſt dem Thema Deutſchland und Belgien gewidmet. — STLAILKARIEN NMannheim C, Friedrichsplotz 16 ow· ng· Wolf Scanzoni von Licitenfels Annemarie Scanzoni von Liditenfels a no. VERMAHLTE 6. November 1937 .+ Mannheim, NMünchen 27 Liesel Hasenmaier Friedridi NMessmer VERLOBTE H 7, 24 6. November 1937 Egellstroßbe 6 Kolberger Sſrobe 17 7 2 34 4 lhre Vermöählung beehren zich anzuzelgen Ludwig Kòck Paulèe Köck geb. Weniger Neonnheim, Rheinhäuserstroße 100 Cooceomontior am Wasseftufm die f Im Nationaltheater: Sonntag, 7. Nov.: Nachmittags⸗Vorſtellung für annheimer Abt. Ju⸗ ches Gedi gendgruppe Nr.—1000 Mannheimer Thealer⸗Splelvlan jüe die Woche vom.—i6. Nobender 3 15. Nov.: Miete B 8 und 2. Sonder⸗ ieie B 4, zu Gerhart Hauptmanns 75. Ge⸗ burtstag:„Winterballade“, dramati⸗ cht von Gerhart Hauptmann. An⸗ ang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. mie ruppe D Nr. 1 bis bas Konditorel-Haffee 400 und Gruppe E Rr. 301—600:„Der hpoſſenume ee daloch Fae weiß es“, Komödie von Rolf 5 auckner. Anfang 14 Uhr, Ende nach 16.30 Behaglicher, ongenehmerAufenthalt Die Kondttorei der feinen Spezielitàten. zchokatee H 1, 2» K.9 CAte Platz“Tv2 Jeden Samstag DVer ſuüngerung! Ehexhardt Heyer der geprüne Kammerſäger A AN, eollinistrane 10 Selt 36 Jahren lſüt Höchstleistungen in der Schäcſingsbekämplune Hekannt Unsere Schalter Sind täglien ab 7* Uhr geöffnet Uhr.— Abends: Miete B 7 und 1. Sonder⸗ miete B 4:„Eugen Onegin“, Oper von Peter Tſchaikowsky. Eintauſch von Gut⸗ ſcheinen aufgehoben. Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Montag, 8. Rov.: Miete C7 und 1. Sondermiete C4:„Die Reiſenach Paris“, Luſtſpiel von Walter Erich Schäfer. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Dienstag, 9. Nov.: Miete G 7 und 1. Sonder⸗ miete G 4, Feſtvorſtellung zum Gedächtnis der Opfer vor der Feldherrnhalle in Mün⸗ chen:„Siegfried“, von Richard Wagner. Anfang 19 Uhr, Ende 23.30 Uhr. Mittwoch, 10. Nov.: Miete M und 2. Sonder⸗ miete M 4:„Wallenſtein“, dramatiſches Gedicht von Schiller. Anfang 19 Uhr, Ende 23.30 Uhr. Donnerstag, 11. Nov.: s Schülermiete B 2:„Hanneles Himmel⸗ fahrt“, Oper von Paul Graener; vorher: „Sinfonia breve“, von Paul Graener. Anfang 15 Uhr, Ende 16.30 Uhr.— Abends: Miete H7 und 1. Sondermiete H 4:„Der Hakim weiß es“, Komödie von Rolf Lauckner. Anf. 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Freitag, 12. Nov.: Miete F 8 und 2. Sonder⸗ miete F 4:„Der ühr, En von Johann trauß. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Samstag, 13. Nov.; Miete E 8 und 2. Sonder⸗ miete E 4:„Spaniſche Nacht“, heitere Oper von Eugen Bodart. Anfang 20 Uhr, Ende 21.45 Uhr. Sonntag, 14. Nov.: Nachmittags⸗Vorſtellung, öffentlicher Kartenverkauf, zu ermäßigten Preiſen:„Die Reiſe nach Paris., Luſt⸗ ſpiel von Walter Erich Schäfer. 1171 15 Uhr, Ende 17.15 Uhr.— Abends: Miete A 8 und 2. Sondermiete A 4:„Ca- valleriarusticana“, Oper von Pietro Mascagni; hierauf:„Der Bajazzo“, Oper von Leoncavallo. Eintauſch von Gut⸗ ſcheinen aufgehoben. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Ausführungę àller benł- ſmaͤbigen Geschöfte Annahme von Spòrgeldern — — — — — kKopitolonlogen Dienstag, 16. Nov.: Für die Mannheimer Kul⸗ turgemeinde, Abt. 101—103, 119, 201—204, 221—229, 242—247, 291, 536, 563—570, 616, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E Nr. 601 bis 900:„Wallenſtein“, dramatiſches Gedicht von Schiller. Anf. 19 Uhr, Ende 23.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten) — 7. Nov.: Einmaliges Gaſtſpiel Otto + Geb als„Alter Fritz“ mit Berliner En⸗ ſemble:„Zwiſchen Abend und Mor⸗ en“, eine Begebenheit in drei Akten von Zzdenko von Kraft. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.15 Uhr. Donnerstag, 11. Nov.: Für die Mannheimer Kulturgemeinde, Abt. 120, 171, 181—184, 261 bis 271, 281—284, 348—350, 356—358, 361 bis 371, 509—510, 519—520, 529, 549—550, 570 bis 576, 589—590, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E freiwillig Nr.—700:„Spa⸗ niſche Nacht“, heitere Oper von Eugen Bodart. Anfang 20 Uhr, Ende 21.45 Uhr. Freitag, 12. Nov.: Für die Mannheimer Kultur⸗ Abt. 121—126, 160, 230—235, 260, 01—309, 342—347, 360, 384.—389, Gruppe B Nr.—400, Gruppe E freiwillig Nr.—700: „Pygmalion“, Komödie von Bernard Shaw. Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Safgnigg 13. Nov.: NSG zwerft durch Freude“ für die NS⸗Kriegsopferver Mann⸗ heim:„Der goldene Kranz“, Volksſtück von 8* Huth. Anfang 20 Uör, Ende 22.15 Uhr. Sonntag, 14. Nov.:„Parkſtraße 13“, Krimi⸗ nalſtück von Axel Ivers. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Im Schloßtheater in Schwetzingen Montag, 8. Nov.; Oeffentlicher Kartenverkauf: „Les petitsriens, ein Schäferſpiel von Wera Donalies, Muſik von W. A. Mozart; hierauf:„Die Pilger von Mekka“, komiſche Oper von Gluck. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. vermoögensver /oltung aaaaaaauaannaananmaamnasnumananmmm BENSEI. a CO. SANK 0 7, 17- Mannhelm 0 7, 17 Fernspftechef 25051½2 und 25050 Sfllähläaaanaaaaa vVermietung von Schronłfòchern Devisen- und Aubenhendelbetꝭtunę 6. 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Tanzschau der Tanzschule G0Tro TLaANAos Karten im Votverkauf RM..— in A 2, 3, im Kolping- haus, sowie im Musikhaus Kretzschmann, O 7, 13. iſt mit dem Beitrag„Deutſches —————————— „Hak Loe Der *Ka beim 2 Donner beſtraft. drei Mi ſeine fr Schläge Leib le urteilte Ge * Ke verheir⸗ Hanau einen Karlsru und ve ſigen B zug für Modene für 46 Beträge Schöffen Rückfall acht M Er h Großen Karlsri vorbeſtr Leipzig. Oelgem Wechſel hatte ih Oelgem Schwin nun zu cherung Ba 2 arbeit Förder niſterie⸗ Vierjal men de Lehr⸗ 1 bedeutſ Wiſſen Beſtreb dem 1 voranz Arbe „ und A lerm Einzel Arbeit Wirtſch ſchwan es ſich um eir Menſch nicht i holten einem Rön S arbeite wurder ter, D Auslar bäudet mit di ter kei werden wieder 2¹ ber 1937 tiſchen Bei⸗ Familien⸗ der eigenen M.(Hörer⸗ kaufsſtellen traße 39a). n, daß am eine Pilz⸗ nt. Meſſer „ 20 Uhr, ingen wer⸗ r Gymnaſtik; Muſik am .30 Volks⸗ hten; 13.15 und drei; länge zum .00 Nach⸗ le magſcht jten; 22.30 Wild g Berlin Ausgabe n 4. 105 inzſeitige mel und 1s Auge. über die O. von *— Bildbe⸗ reslauf“, ebieten“ egenden der In⸗ in einer s greifen ſonderer Belgien — gen niger ———4 ler —◻◻ die chen Sere egen *+ „Hakenkreuzbanner“ Buich übers cand Samstag, 6. November 1937 Lletzte badiſche meldungen Herdiente Strafe für einen Rohling * Karlsruhe, 5. Nov. Der Einzelrichter beim Amtsgericht Karlsruhe verurteilte am Donnerstag den 24 Jahre alten ledigen vor⸗ beſtraften Heinrich Vögele aus Karlsruhe zu drei Monaten Gefängnis, weil er am 30. Juni ſeine frühere Braut, die ſchwanger war, durch Schläge ins Geſicht und Fußtritte gegen den Leib lebensgefährlich mißhandelte. Der Ver⸗ urteilte wurde ſofort in Haft genommen. Gefährlicher Betrüger abgeurteilt * Karlsruhe, 5. Nov. Der 39jährige verheiratete vorbeſtrafte Ludwig Kuhn aus Hanau kaſſierte als Anzeigenſammler für einen Baden⸗Badener Verlag unbefugt bei Karlsruher Firmen über hundert Mark ein und verbrauchte ſie für ſich. In einem hie⸗ ſigen Bekleidungsgeſchäft ließ er ſich einen An⸗ zug für nahezu 100 Mart anfertigen, in einem Modengeſchäft kaufte er einen Damenmantel für 46 Mark. Die Geſchäftsleute ſollten die Beträge mit ſeiner Firma„verrechnen“. Das Schöffengericht verurteilte ihn nun wegen Rückfallsbetrügereien und Veruntreuungen zu acht Monaten Gefängnis. Er hatte es auf Oelgemälde abgeſehen * Karlsruhe, 5. Nov. Vor der Erſten Großen Strafkammer des Landgerichts in Karlsruhe ſtand heute der 26jährige, wiederholt vorbeſtrafte Richard Dorn aus Eilenberg bei Leipzig, der einer Karlsruher Künſtlerin ein Oelgemälde für 800 RM mit einem gefälſchten Wechſel„bezahlte“. Ein Münchener Maler hatte ihm für 80 RM drei große und 20 kleine Oelgemälde überlaſſen, nach deven Verkauf der Schwindler dem Maler das Geld zukommen laſſen wollte. Die Strafkammer verurxteilte ihn nun zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Fahr. Si⸗ cherungsverwahrüng wurde ihm angedroht. Bauſtofffragen im Dierjahresplan * Karlsruhe, 5. Nov. In Zuſammen⸗ arbeit mit dem Reichsminiſterium und unter Förderung durch die zuſtändigen badiſchen Mi⸗ niſterien, ſowie der Landesdienſtſtelle des Deut⸗ ſchen Gemeindetags, veranſtaltet die Deutſche Geſellſchaft für Bauweſen am 5. und 6. No⸗ vember einen Lehrgang über Bauſtofffragen im Vierjahresplan. Der Lehrgang, der im Rah⸗ men der nunmehr um acht Tage verlängerten Lehr⸗ und Leiſtungsſchau ſtattfindet, iſt durch bedeutſame Referate führender Männer der Wiſſenſchaft in beſonderem Maße geeignet, die Beſtrebungen des zweiten Vierſahresplans auf dem umfangreichen Gebiet des Bauweſens voranzutreiben. arbeitsſcheuer wandert ins Zuchthaus * Vörrach, 5. Nov. Schon 28mal im In⸗ und Ausland vorbeſtraft iſt der Arnold Boh⸗ Konto kommen. ler uus Neuyork, der wegen Betrugs vor dem Einzelrichter in Lörrach ſtand. Obwohl er hätte Arbeit bekommen können, trieb er ſich in den Wirtſchaften herum, borgte und betrog. Er ver⸗ ſchwand, ohne ſeine Schulden zu bezahlen. Da es ſich nach dem Gutachten des Amtsgerichts um einen Sanselt und dem Alkohol ergebenen Menſchen handeit, für den mildernde Umſtände nicht in Frage kommen, wurde er wegen wieder⸗ holten Betrugs zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr verurteilt. Römiſche Kusgrabungen abgeſchloſſen »Säckingen, 5. Nov. Die Ausgrabungs⸗ arbeiten auf der„Oberen Sitt“ in Lauffenburg wurden vorläufig abgeſchloſſen, da ſich der Lei⸗ ter, Dr. Samesreuther, auf einer längeren Auslandsreiſe befindet. Die freiliegenden Ge⸗ bäudeteile werden verſchalt und abgedeckt da⸗ mit die bisher geleiſtete Arbeit über den Win⸗ ter keinen Schaden erleidet. Vorausſichtlich werden die Ausgrabungen im Frühjahr 1939 wieder fortgeſetzt. biete des geſamten kin Inſitut füe kommunalwiſſenſchaft Das zweite dieſer Art wird am heutigen Samstag in Freiburg eingeweiht (Eigener Bericht des„Hakenkreuz banner“) „» Freiburg, 6. Nov. Heute weiht der Oberbürgermeiſter der Stadt Freiburg, Pg. Dr. Kerber, ein neues Inſtitut an unſerer Univer ⸗ ſität ein, das für unſere Hochſchule von weit⸗ tragender Bedeutung ſein wird. Es iſt das ſchon ſeit einiger Zeit geplante Kommunalwiſ⸗ ſenſchaftliche Inſtitut— das zweite dieſer Art in Deutſchland, denn nur in Berlin beſteht ſchon ein gleiches ſeit 1928. Das Ziel des Inſtituts iſt die Pflege und Fortbüildung der Forſchung auf dem Ge⸗ emeindeweſens. Mit ihm wird in 7 einem bisher beſtehenden Mangel in der Ausbildung der Ju⸗ riſten und Volkswirte abgeholfen, die ſich ent⸗ ſchloſſen haben, die Laufbahn des berufsmäßi⸗ gen Bürgermeiſters oder Gemeindebeamten ein⸗ zuſchlagen. Soweit die Hochſchule jür ihre Aus⸗ bildung berufen iſt, werden ſe in Freiburg Ge⸗ legenheit haben, ſich über die grundlegenden rechtlichen, volkswirtſchaftlichen und techniſchen Fragen, die für die Gemeindeverwaltung in Betracht kommen, in einem geſchloſſen aufge⸗ bauten„Lehrgang“ zu umterrichten. Der Kreis der Teilnehmer und Benützer des Inſtituts iſt jedoch nße auf die Studierenden beſchränkt: in gemeinſamer Arbeit mit den Männern der Praxis, beſonders mit Beamten der Stadtverwaltung, ſollen die Erkenntmiſſe geſchöpft und die Ergebniſſe errungen werden. ie enge Wiſfenſchaft krit der Gemeindepraxis und der Wiſſenſchaft tritt auch dadurch ſinn⸗ fällig zutage, das Seminar, das in den beiden Inſtitutsräumen im oberſten Geſchoß des neuen Kollegiengebäudes abgehalten wird, von Oberbürgermeiſter Dr. Kerber und Uni⸗ erſtäbsprofeſfor Dr. Maunz gemeinſam ge⸗ leitet wind. Im Seminar werden nicht etwa Vorleſungen gehalten, ſondern in lebendiger Ausſprache werden die Fragen zwiſchen den Seminarleitern, den Studierenden und Pralk⸗ tikern erörtert. Als Gagenſtände der Arbeit im Inſtitut kommen vor allem die umfaſſenden Gegen⸗ wartsaufgaben der deutſchen Gemeinden in Betracht, wie wir ſie eben in der Karlsruher Ausſtellung erſehen konnten, ferner aber auch die Erforſchung der deutſchen Gemeindegeſchichte von der germaniſchen mimpeheſtgeſee bis zur Gegenwart, die gemeindliche Geſ etzgebung von der Vergangenheit bis zur Gegenwart, na⸗ mentlich aber die nationalſozialiſtiſche deutſche Gemeindeordnung, die Zuſammenarbeit von Gemeinde und rtei, das Kulturweſen und die Kulturaufgaben der Gemeinden, die ge⸗ meindliche Wirtſchaft und das Bau⸗ und Siedlungsweſen. Es ſſe alſo Auf⸗ gaben, die tatſächlich alles umfaſſen, was die Gemeinde überhaupt betrifft. Dem Inſtitut wird eine kommunalwiſ⸗ ſenſchaftliche Bibliothek mit einem umfangreichen Anſchauungsmaterial über die einzelnen Gemeinden der deutſchen Südweſt⸗ mark zur Eine von Städten hat hierzu bereits durch Ueberlaſſung der Ortsgeſchichte, der Ortsvorſchriften, von Ortskarten und dergleichen veges Inteveſſe ge⸗ feeen Die wichtigſten kommunalwiſſenſchaft⸗ 1 Zeitſchriften werden zur Benutzung auf⸗ iegen. Der räumlichen Lage Freiburgs entſprechend, wiyd ffen das Inſtitut die Pflege der kommu⸗ nalwiſſenſchaftlichen Beziehungen zum benach⸗ barten Elſaß und zur weiz beſonders ange⸗ legen ſein laſſen und wird auch ſonſt die kul⸗ turellen Beziehungen Freiburgs zum Ausland vertiefen helfen. Schließlich wird auch die Beſichtigung deut⸗ ſcher Städte und Gemeinden und ihrer Ein⸗ richtungen die lebendigſte Anſchauung nicht nur — die Lehre, ſondern auch die Forſchung geben. Dilderer wandert ins Juchthaus Die Jagdfrevel im Kandertal fanden ihre Sühne Kandern, 5. Nov. Im Rathaus Kandern verhandelte das Amtsgericht Lörrach gegen den 57jährigen Leonhard Gerſtner von Vogelbach wegen gewohnheitsmäßiger und gewerbsmäßi⸗ ger erſchwerter Wilderei. Der Angeklagte gab kein umfaſſendes Geſtändnis ab, obwohl auf Grund der Zeugenausſagen die vielen Jagd⸗ frevel dex letzten Jahre im Kandertal auf ſein uch uber den Verpleib der— fünf Schußwaffen, die er nacheinander beſeſ⸗ ſen hat, ſchwieg ſich der Angeklagte aus. Ledig⸗ lich die Tat, bei der er geſchnappt wurde, gab der Angeklagte zu. Forſtrat Sittich⸗Kandern als Sachverſtän⸗ diger und der Staatsanwalt wieſen in ihren Ausführungen auf die Gemeinheit der Schlin⸗ genſtellerei hin, die der Angeklagte ebenfalls betrieben hat. Der Staatsanwalt beantragte drei Fahre Zuchthaus, das Gericht ſchloß ſich dieſem Antrag an. Sl⸗-Standarte„Albert Ceo Schlageter“ „ Säckingen, 5. Nov. Auf—— der Oberſten SA⸗Führung wurde der bisherige Führer der SA⸗Standarte 142„Albert Leo Schlageter“, Oberſturmbannführer Pg. Fiſchin⸗ ger, zur SA⸗Standarte 126 nach Donaueſchingen verſetzt. Die SA-⸗Standarte 142„Albert Leo Schlageter“ führt ab 15. November Standarten⸗ führer Hubler aus Stuttgart. Zwischen Neckar und Bergstraße Cadenburger Uachrichten * Die Verdunkelungsübung am Donnerstag⸗ abend bot das nun ſchon gewohnte Bild; es zeigte ſich überall, wie durch mehrmalige Wie⸗ derholung ſolcher Uebungen die erforderlichen Maßnahmen immer beſſer klappen. Nach dem Ertönen der Sirene um 18 Uhr war binnen weniger Sekunden die ganze Stadt in Dunkel gehüllt, geſpenſterhaft huſchten Radſahrer und Fahrzeuge durch die Straßen. Die Amtsträger des Luftſchutzes aingen durch alle Straßen und konnten feſtſtellen, daß die Anordnungen im großen ganzen befolgt worden ſind. Wo auf Mängel hingewieſen werden mußte, ſind dieſe in 11011077 beſeitigt worden. Ein eigenarti⸗ ger Anblick war es, wenn man von höher ge⸗ legenen Stellen aus beobachten konnte, wie beim Alarm ganze Ortſchaften in der Umge⸗ bung ſchlagartig die Lichter löſchten, ſo z. B. das benachbarte Schriesheim. * Grumpenverwiegung. Heute vormittag werden die eingefädelten Grumpen der Grup⸗ pen 1 bis 7 verwogen. Der Tabak iſt teils nach Wieſental, teils nach Seckenheim verkauft. Für die Grumpen wurden 49.85 RM für gebüſchelte, 44.85 RM für loſe je Zentner erzielt. * Einwohnerſtatiſtit. Die Stadt Ladenburg hatte am 1. November d. J. 5143 Einwohner (am 1. Oktober 5117), womit der bisherige Höchſtſtand erreicht iſt. Nach dem Religions⸗ bekenntnis ſind es 2578 Katholiken, 2335 Evan⸗ geliſche, 39 Altkatholiken, 64 Juden und 127 Sonſtige. * Gegen die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt nun auch hier noch eine weitere Vorbeugungsmaß⸗ regel getroffen worden. Geſtern wurde auf dem Gehweg der Neckarbrücke ein breiter Holzrah⸗ men angebracht, der mit desinfizierenden Holz⸗ ſpänen angefüllt iſt und durch den jeder, der die Brücke überſchreitet, gehen muß. Ueues aus Schriesheim * Meldepflicht für Schlachtvieh. Durch den Ausbruch der Maul⸗ und Klauenſeuche iſt der Marktzwang bis auf weiteres für Schlachtvieh aufgehoben. Da aber den Metzgern verboten iſt, von Hof zu Hof zu gehen und nach Schlacht⸗ vieh zu fragen, erſucht der Ortsbauernführer die Landwirte, anfälliges Schlachwieh ihrem Metzger zu melden. * Süngerball. Der Geſangverein„Lieder⸗ kranz“ Schriesheim veranſtaltet heute Sams⸗ tagabend in der„Roſe“ ſeinen Vereinsball. IAvesheimer Uotizen * Winterhilfswert. Die Ausgabe der Lebens⸗ mittel⸗ und Kohlenſcheine durch das Winter⸗ hilfswerk erfolgt am Montag, 8. RNovember. Die Abgabezeiten ſind aus dem Anſchlag am Rat⸗ haus zu erſehen. * Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche. In Ilvesheim, das auch zum Beobachtungs⸗ gebiet gehört, wurden ſchon bald nach dem Ausbruch der Maul⸗ und Klauenſeuche Plakaie angeſchlagen, wonach das Betreten landwirt⸗ ſchaftlicher Anweſen durch Unbefugte polizeilich verboten iſt. Um einer Verſchleppung vorzu⸗ beugen, wurde weiter angeordnet, daß ſämt⸗ liche Rindvieh⸗ und Ziegenhalter vor ihren Stalltüren eine Kiſte mit Sägemehl aufzuſtel⸗ len haben, das mit einer Natroletten⸗Löſung getränkt iſt. Dieſe Löſung iſt im Lager des Landw. Konſumvereins erhältlich. Nähere Aus⸗ kunft erteilt der Ortsbauernführer. Ueẽĩne vorgeſchichtliche Junde „ Säckingen, 5. Nov. Durch ſofortige Meldung eines Mitbürgers wurde in Murg wieder eine der Neandertalmenſchen gefunden. Der ſofort herbeigerufene Leiter des vorgeſchichtlichen Inſtituts der Univerſität Freiburg, Profeſſor Dr.—332 ließ durch ſeine Mitarbeiter die Fundſtelle freilegen. —————————— vorbildliche maßnahme der Gemeinde Albbruck „ Waldshut, 5. Nov. Auf Vorſchlag des Ortsgruppenführers der NSDAw hat der Bür⸗ ermeiſter der Gemeinde Albbruck beſchloſſen, ür jedes 5. und weitere Kind einer Familie der Gemeinde die Ehrenpatenſchaft zu über⸗ nehmen. Mit der Uebernahme der atenſchaft ſeitens der Gemeinde ſind verbunden: Ein Geldgeſchenk bei der Geburt, die Stellung einer Schulausrüſtung beim Eintritt in die Schule und die Stellung einer Jungvolk⸗ bzw. Jung⸗ mädelausrüſtung. Dieſer vorbildliche Ent⸗ ſchluß der Gemeinde Albbruck müßte weit⸗ gehende Nachahmung finden. Ein Kolonialpionier geſtorben 5. Nov. Nach 40jähri⸗ 18 Aufenthalt in den Kolonien war Jakob eith aus engliſcher Gefangenſchaft heimge⸗ kehrt, um in— 5 ſeinen Lebensabend u verbringen. Seit 1895 hatte er eine Ver⸗ ſuchsftation für Tropenkulturen beim Deutſchen Gouvernement in Deutſch⸗Oſtafrika geleitet. Nun iſt der verdienſwolle Mann im 78. Lebens⸗ jahr geſtorben. „Eichhalde“ Freiburgs neue Bergſtraße 5. Nov. Im der reiz⸗ vollen Bergſtraßen um Abne, iſt nun auch die letzte und vielleicht ſ 3— die„Eichhalde“, fertiggeſtellt und ihrer 9 mmung übergeben worden. Im Rahmen einer ſchlichten fand im engſten Kreiſe das„Richtfeſt“ ſtatt, nachdem zuvor eine Beſichtigung unter der Führung von Oberbürgermeiſter Dr. Kerber und Oberbaurat Langenberger den geladenen Gäſten einen nachhaliigen Eindruck von der herklichen Lage und von der ſiedlungs⸗ und verke köpolktiſchen Bedeutung der neuen Straße vermittelt hatte. Ein Unglück aufgeklärt Lahr, 5. Nov. Bei der Wartefrau, die am Mittwochabend aus dem um 19.02 Uhr die Station Lahr—Dinglingen paſſierenden Schnell⸗ zug D 164 ſtürzte, handelt es ſich, wie jetzt feſt⸗ geſtellt werden konnte, um die 30 Jahre alte Witwe Waßner aus Köln⸗Deutz. Die Leiche der auf dieſe ſchreckliche Weiſe ums Leben ge⸗ kommenen Frau wurde gegen 23 Uhr etwa ein Kilometer füdlich der Station Frieſenheim ge⸗ funden. Die am Donnerstagnachmittag in Lahr ſtattgefundene Sektion der Leiche hat er⸗ geben, daß der Frau beide Beine abgefahren wurden, und zwar aller Wahrſcheinlichkeit nach von dem einige Zeit ſpäter aus Richtung Frei⸗ burg die Unfallſtelle paſſierenden Perſonen⸗ zug. Vielleicht iſt erſt durch dieſen zweiten un⸗ mittelbar folgenden Unfall der Tod der Frau verurſacht worden. 15 li —Stall⸗. Die Technik im Vierjahresylan Ein Ferienkurs an der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe, 5. Nov. Das Außeninſtitut der Techniſchen Hochſchule veranſtaltet in der Zeit vom 8. bis 13. November einen Ferien⸗ kurs, der eine die Probleme der Technik im Dienſte der ohſtoff⸗ und Ernäh⸗ rungswirtſchaft geben wird. Zu dem Kurs, der ſich in zwei Aufgabengebiete gliedert, haben ſich bis jetzt ewa 200 Teilnehmer angemeldet, dar⸗ unter S vom Oberkommando des Heeres und der Kriegsmarine, Herren von der Reichsführung des Reichsnährſtandes, führende Männer aus der deutſchen Kälteinduſtrie und Ingenieure aus Schweden, Dänemark, Nor⸗ wegen, Litauen, Lettland, Holland, Bulgarien und der Schweiz. Profeſſor Dr.⸗Ing. Plank wird die eine Ab⸗ teilung über Kältetechnit und Lebensmittel⸗ technik leiten. Der Kurs behandelt im erſten Teil die neuzeitlichen Verfahren bei der Kälte⸗ Dienein im zweiten Teil die Kälteanwen⸗ dung in der Friſchhaltung von Lebensmitteln. Profeſſor Elöd wird die chemiſchen Grundlagen der deutſchen Textilwirtſchaft be⸗ andeln. Betriebsleiter der Textilinduſtrie, extilchemiker, Textileinkäufer, Großverbrau⸗ cher und Färber ſollen mit der Herſtellung und den Eigenſchaften ſowie der richtigen Behand⸗ lung neuer Textilien vertraut gemacht werden. In der erſten Sitzung am Montag wird der Rektor der Techniſchen Hochſchule Prof. Dr.⸗Ing. Weigel die Gäſte begrüßen. An der Veranſtal⸗ tung ſind außerdem beteiligt die Akademiſche Auslandsſtelle der Techniſchen Hochſchule, das Amt für Technik der Gauleitung Baden der VSDaAp, der Verein Deutſcher Ingenieure, die Deutſche Arbeitsfront, Amt für Berufserzie⸗ hung und Betriebsführung, und der Reichs⸗ nährſtand. Im Zuſammenhang mit dem Ferienkurs ſind geſellige Veranſtaltungen, Beſuch des Theaters und Fahrten in den Schwarzwald, nach Baden⸗ Baden uſw. vorgeſehen. Der Innenminiſter in Tauberbiſchofsheim Tauberbiſchofsheim, 5. Nov. Am Donnerstag weilte Innenminiſter Pflaumer im badiſchen Frankenlande. Sein Beſuch galt im beſonderen den durch den Ausbruch der Maul⸗ und Klauenſeuche ſtark berroffenen Gemeinden. In ſeiner Begleitung befand ſich u. a. Ober⸗ Dr. Hammer. Mit den Partei⸗ und Behördenſtellen erfolgte eine eingehende Ausſprache über den Stand und Verlauf der Seuche und die ergriffenen oder noch zu ergrei⸗ fenden Maßnahmen. Anſchließend unternah⸗ men die Herren eine Fahrt nach den benachbar⸗ ten Seuchenorten Königshofen und Schweigern. Ein Brandſtifter gefaßt Bad Dürrheim, 5. Nov. Wie erinner⸗ ch, wurde vor etwa drei Wochen das große unengebäude der Kolonie An⸗ kenbuck porfü ſeuer vernichtet. Ermittlungen ergaben vorſätzliche Brandſtiftung. Der Täter, der 28 Jahre alte Arthur Müller aus Karls⸗ ruhe, konnte jetzt der Tat überführt werden. Müller war erſt drei Leh vor dem Brand nach Ankenbuck gekommen. n Brand ſoll er, wie verlautet, nach einer Auseinanderſetzung mit dem Verwalter gelegt haben. Land⸗Gotktesdienſtanzeiger Sonntag, 7. November Kath. Gemeinde Ladenburg. Samstag: 16 bis 18 Beichtgelegenheit, 18.15 Allerſeelenandacht 19.30—21 Beichgele enheit.———(25. So. n. Pf.):.15 80 39.45 Austeilung der hl. Kommunion,.30 Frühgottesdienſt m. Monats⸗ kommunion der Schulkinder,.30 Hauptgottes⸗ dienſt, darauf Chriſtenlehre für die Jünglinge, 13 Chriſtenlehre für die Mädchen, 13.30—2— Chriſti⸗Bruderſchaft, 19.30 Allerſeelenandacht.— Dienstag und Donnerstag:.15 Schülergottes⸗ — Freitag:.30 Gemeinſchaftsmeſſe in der Krypta. Altlath. Gemeinde Ladenburg. Sonntag: Giunge 45 mit Predigt(Vikar Herrmann, Evang. Gemeinde Ladenburg..30 Hauptgot⸗ 10.30 Kindergotlesdienſt, 1 Thnfen⸗ re. Evang. Gemeinde Neckarhauſen..30 Haupt⸗ fen 10.30 Kindergottesdienſt. 1306hri⸗ Kath. Gemeinde Edingen. Samstag: 14, 17, 20 an Beichte.— Sonntag: 7 Beichte,.30 15 meſſe mit Monatskomm. der Frauen und Müt⸗ ter,.30 Hauptgottesdienſt, 13 Chriſtenlehre.— Dienstag und Donnerstag: Schülergottesdienſt. e 45 eſtgottesdienſt, 10. de ⸗ 1hf— Ech— ath. Gemein riesheim. Samstag: 14 16, 18 und 20 Beichtgelegenheit.— Senag; .45 an Beichte,7 Austeilung der hl Komm. 8 Gottesdienſt mit Predigt in Altenbach,.30 ————— mit Predigt in Schriesheim, 18 Evang. Gemeinde Schriesheim,.45 Khaſenz le 3 1 1 Glebbag) 1 ae enſt ndergotte— Mitiwoch; 2050 15 A — 1 20 Bibelſtunde. ath. Gemeinde Ilvesheim. Samstag: 14 17, 20 Beichte.— 7 Frühmeſſe,.30 Hauptgottesdienſt, 16.30 Andacht in der Sied⸗ *. inde Ilveshei vang. Gemein vesheim..30 Gott dienſt, 10.30 Chriſtenlehre. 9 35 Märkte * Gro rkt Handſchuhsheim. Aepfel—13, —7, Birnen—12,—7,—— 3, Stangenbohnen 18,—4, Weißkraut —3, Rotkraut 5, Lauch 7, Sellerie—10, Spi⸗ nat 5, Feldſalat 15—20(Ueberſtand), Roſen⸗ kohl 15—18, Endivienſalat 104. Anfuhr und Nachfrage mittel. chl. Frauenabend mit Vor⸗ „Hakenkreuzbanner“. aus der Bewegung Samstag, 6. November 1937 Die Winteroffensive des Sl-Kulkurkreises Dichter der Bewegung an der Front/ von der Sprache des kämpfenden Nationalsozialisten Jede Geſchichtsepoche im Leben der Völler hat in den kulturellen Formen ihrer Zeit ihren Ausdruck gefunden. Große Epochen im Auf⸗ blühen aller Kunſt, Zeiten inneren Verfalls in Knnſtentartung und ⸗niedergang. Weltkrieg und Zuſammenbruch und das in den Jahren un⸗ ſerer Schmach immer mächtiger zum Durch⸗ bruch ringende Bewußtſein unſerer Blutsge⸗ meinſchaft eröffnen die neue Zeitrechnung des deutſchen Volkes, in der es nach vielen Irrgän⸗ gen in vergangenen Jahrhunderten ſich zur ewi⸗ gen Geſtaltung ſeines Schickſals zuſammen⸗ ſchließt. Dieſen Eintritt in eine neue Zeit un⸗ ſeres völkiſchen Lebens vollziehen wir unter den Bannern der nationalſozia⸗ liſtiſchen Revolution. Die Beſcheidenheit des SA⸗Mannes darf nicht bis zur Selbſtverleugnung übertrieben werden. Daß er im Kampf Bannerträger der Idee war und es nach dem Willen des Führers bleiben wird, iſt eine feſtſtehende hiſtoriſche Tatſache, unverrückbar feſt wie die Erkenntnis, daß die nationalſozialiſtiſche Revo⸗ lution in der weltanſchaulichen Erfaſſung des letzten Deutſchen erſt ihre Erfüllung findet. Da⸗ zu iſt der SA⸗Mann politiſcher Soldat, Teil jener nationalſozialiſtiſchen Schickſalsge⸗ meinſchaft, die die Sturmabteilungen waren und ſein werden. Das Erlebnis dieſer Schick⸗ ſalsgeeneinſchaft iſt das aller im Kampf geſtan⸗ denen Nationalſozialiſten. Es bildete den Kern einer neuen politiſchen Nation, die aus dem Sieg der weltanſchaulichen Erkenntnis heraus heute Geſtaltung findet. Daß dieſe neue Ge⸗ meinſchaft heute neben den politiſchen auch um neue kulturelle Formen ringt, verſteht ſich ebenſo wie das durchaus ehrliche Bekenntnis, daß die endgültige Geſtaltung dieſer kulturellen Formen noch nicht vollendet ſein mag. Die Grundlagen jedoch ſind heute da, aufgebaut auf dem Erleb⸗ nis des Kaenpfes und des ſieghaften Durch⸗ bruchs in eine beſſere Zeit. Die klare Sprache des Kämpfers Aus überquellendem, vollem Leben ſchaffen alle wirkenden Dichter. Schon zu Zeiten des Kampfes haben SA⸗Männer das Erlebnis jener Jahre ſprachlich geformt und es ihren Mittämpfern als weitere Kampfparo⸗ len überliefert. Was aus ihren Werken ſprach, waren ein neuer Geiſt und eine neue Sprache: die harte lare Sprache des kämp⸗ fenden Nationalſozialiſten. Nur weil ſie Na⸗ tionalſozialiſten waren, und Künſtler dazu, ver⸗ mochten ſie im künſtleriſchen Schaffensdrang einem verſinkenden Zeitalter ſeine innere See⸗ lenloſigkeit und ihren eigenen Glauben an das Der Reichsstudentenführer Dr. Gustav Adolf Scheel blutvolle Leben der deutſchen Idee ins Ge⸗ ſicht zu ſchleudern. Und weil ſie Kameraden von Arbeitern, von kleinen Angeſtellten und auch vom„beſſeren Volk“ waren, weil ſie mit all dieſen zuſammen marſchierten und kämpften, wußten ſie ihr Erlebnis in einer allgemein verſtändlichen Form der Sprache zu geſtalten. Im Gegenſatz zu den„Dichtern“ jener Zeit, die in abgeſchloſſenen vornehmen Literatenzirteln ihre Verſe ſtaanmelten und Phraſen deklamier⸗ ten. Oft waren es noch nicht einmal Phraſen. Denn wie das Bauweſen keine Kunſt mehr war und die geſtaltende Kunſt zum Zerrbild geworden war, beſtanden auch die meiſten Er⸗ zeugniſſe unſerer Literatur aus volkszerſetzen⸗ denn Machwerken oder ſinnloſen Wortfetzen. Das Dolk hat uns verſtanden Als vor nunmehr bald zwei Jahren der „Kulturkreis der S A“ vom Stabschef ins Leben gerufen wurde, war es keineswegs beabſichtigt, eine neue„SA-mäßige Kultur zu organiſieren“... Künſtlertuun wird nicht ge⸗ lehrt. Aber die Erlebniſſe, die das Künſtler⸗ tum befruchten, können ausgetauſcht werden. Das große einzigartige Erlebnis des National⸗ ſozialismus in der SA wird vertieft, wenn ſeine Träger einmal aus dem Alltag zueinan⸗ der zurückfinden. So verſteht es ſich, daß im Kulturkreis der SAkeine neue Dichter⸗ kammer entſtanden iſt. Hier wurden ledig⸗ lich verſchiedene auf künſtleriſchein Gebiet ſchöpferiſch tätige SA⸗Männer als ſolche zu⸗ ſammengefaßt, damit ſie gegenſeitig ſich ergänz⸗ ten und befruchteten, um dann von dem gewon⸗ nenen Gut dem ganzen Volte mitzuteilen. Schon zu Beginn des vorigen Winters trat der Kulturkreis der SA mit einer ganzen Reihe von Veranſtaltungen an die Oeffentlichkeit. Ohne viel Tamtam und Reklame! Von den ein⸗ zelnen SA⸗Einheiten wurden in ganz Deutſch⸗ land Feierſtunden durchgeführt, in denen dieſe Männer vor einem Zuhörertreis aus allen Voltsſchichten aus ihren Werten laſen. Sie haben in kleinen Dörfern gewirtt, ebenſo wie in der überfüllten Weſtfalenhalle zu Dortmund. Es zeigte ſich dabei, daß ihre Sprache dem Volk verſtändlich iſt und daß Männer und Frauen aller Stände, in tiefſter Seele gepackt, das letzte Streben des Nationalſozialismus er⸗ kannten. Auch in dieſem Jahr und zu Beginn des nächſten wird die Aktion des Kulturkreiſes der SA wiederholt. Das iſt ſeine Winteroffen⸗ ſi ve, zugleich die Winteroffenſive der SA über⸗ haupt. In ſtärkerer Mannſchaft als im vorigen Jahr werden die Dichter eingeſetzt. Oberfüh⸗ rer Hans Zöberlein, Standertenführer Ger⸗ hard Schuhmann, der Träger des Staäts⸗ preiſes von 1936, Sturmführer Annacker, der Träger des Preiſes der Partei von 1936, Ober⸗ ſturmbannführer Otto Pauſt und Oberſturm⸗ führer Herbert Böh'mee, Sturmhauptführer Hans Sponholz und Sturenführer Kurt Maßmann, Herybert Menzel und Bernd Lembeck, der als Pidder Lüng bekannt iſt, und Helmut Hanſen. In allen Teilen des Reiches werden ſie wie⸗ der vor kleinen und großen Verſammlungen aus ihren Werten leſen.„Nationalſozia⸗ liſtiſche Dichter leſen“, iſt die Parole, die im vorigen Jahre geprägt wurde. Das Ziel, das mit dieſer Offenſive verknüpft, iſt die Durchdringung des ganzen Volkes mit nationalſozialiſtiſchem Geiſt. Jeder verſucht es mit den ihm angeborenen Fähigkeiten zu erreichen. Als Künder des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Erlebniſſes treten die Dich⸗ ter aus der SaA auch in dieſem Winter mit al⸗ len Schichten des deutſchen Volkes in Be⸗ rührung. Vom November dieſes bis zum März des nächſten Jahres ſind ſie faſt unabläſſig draußen, einmal im Norden Deutſchlands oder im Oſten, einmal im Süden oder in der Weſt⸗ mark. Sie ſind während dieſer Aktion nicht nur die Gebenden, ſie nehmen daraus mit das Bewußtſein um ein Volk, das in ſeiner brei⸗ teſten Grundlage ſich wandelt. Und wie ſie dein Volke zeigen, daß Kunſtgenuß im Dritten Reich nicht das Vorrecht einzelner begüterter Kreiſe iſt, ſchöpfen ſie auch im Glauben dieſes Volkes an ſeine Zukunft die Kraft zu neuem künſtleri⸗ ſchen Schaffen im Dienſte dieſer Idee. Frit z Philipps. 74 MS-Schwestern vereidigt Am 2. November wurden in der Gauſtadt Magdeburg⸗Anhalts 74 NS⸗Schwe⸗ ſtern durch den Gauleiter vereidigt. Haupt⸗ amtsleiter Hilgenfeldt nahm die Gelegen⸗ heit wahr, um nochmals auf das große und ver⸗ antwortungsvolle Aufgabengebiet der NS⸗ Schweſter hinzuweiſen. Die Reichsfrauenfüh⸗ rerin, Frau Scholtz⸗Klink richtete an die NS⸗Schweſternanwärterinnen den Appell, als deutſche Frauen 13 froh und verantwor⸗ tungsbewußt jederzeit die von ihnen geforderte Pflicht zu erfüllen. Dr. Scheel ein Jahr Reichsstudentenführer der MSbStb ist nach den Worten des Stellvertreters des Führers heute ein gesunder Sproß der Bewegung Von SA- Sſurmbonnfuhrer Ernst Horn, Stobsföhrer des Reichsstodentenführers Anläßlich der einjährigen Amtszeit des Reichs⸗ ſtudentenführers Dr. Scheel ſtellt uns der Stellvertreter und Stabsführer des Reichs⸗ ſtudentenführers, SA⸗Sturmbannführer Ernſt Horn, nachſtehende Ausführungen zur Ver⸗ fügung. Als 1⸗Standartenführer Dr. Guſtav Adolf Scheel durch das Vertrauen des Stellvertre⸗ ters des Führers und des Reichsminiſters Ruſt am 6. November des vorigen Jahres zum Reichsſtüdentenführer berufen wurde, ſah er ſich vor die ſchwere Aufgabe geſtellt, das deutſche Studententum, das in eine Unzahl von Gruppen, Grüppchen und Meinungseinrichtun⸗ gen aufgeſpalten war, zu einer geſchloſſenen Willensbildung und zu einmütigem Einſatz ſei⸗ ner Kräfte zu führen. Aufnahme: Archiv NSDStB Es iſt eine bekannte Tatſache, daß jede gei⸗ ſtige Bewegung der vergangenen Jahrzehnte ſich immer zunächſt im deutſchen Studententum niederſchlug und dort ihre Anwälte ſuchte und fand. So kam es neben anderem allein zur Bil⸗ dung von 32 verſchiedenen Verbän⸗ den, von denen jeder ſein eigenes Ideal beſaß und ihm nachſtrebte. Wenn die heimkehrende ſtudentiſche Kriegsgeneration 1919 den Entſchluß faßte, eine große Organiſation zu ſchaffen, die alle Studenten zu einer Geſinnungs⸗ und Werkgemeinſchaft bringen ſollte, ſo erwuchs die⸗ ſer Entſchluß nur aus dem Willen, dem Neben⸗ und Gegeneinander der in das Studententum eingedrungenen geiſtigen Strömungen entgegen⸗ zuwirken und das Gemeinſchaftserleb⸗ nis der Front zu erhalten und unter Stu⸗ denten wirkſam fortleben zu laſſen. Trotz aller Bemühungen gelang es aber der neu geſchaffe⸗ nen Organiſation, der Deutſchen Studenten⸗ ſchaft, nicht, dieſe Ausrichtung zu geben. Es fehlte die Weltanſchauung, die ſtark genug ge⸗ weſen wäre, alle Studenten in ihren Bann zu ziehen. 1926 Gründung des usd-studentenbundes Erſt mit der im Jahre 1926 vom Führer ſelbſt vollzogenen Gründung des NSD⸗Studenten⸗ bundes wurde die notwendige Voraus⸗ ſetzung für die geſinnungsmäßige Einigung der deutſchen Studenten auf weltanſchaulicher Grundlage geſchaffen. Obwohl ſchon 1931 die bei den Aſtawahlen erzielten Ergebniſſe dazu führten, daß ein Nationalſozialiſt zum Führer der Deutſchen Studentenſchaft gewählt wurde, ſetzten ſich die Kämpfe um die einheitliche Wil⸗ lensbildung des deutſchen Studententums auch weiterhin fort. Bei ſeiner Ernennung zum Reichsſtudenten⸗ führer am 6. November 1936 ſah ſich Pg. Dr. Scheel, der aus dem Gau Baden her⸗ vorgegangen iſt und beſonders den alten Nationalſozialiſten Nordbadens aus der Kampf⸗ zeit her noch gut bekannt iſt, daher vor die Auf⸗ gabe geſtellt, das deutſche Studententum durch eine neue große Zielſetzung auf na⸗ tionalſozialiſtiſcher Grundlage geiſtig und ſittlich zu erneuern, um ſo die Deutſche Studentenſchaft unter Führung des NSdD⸗Studentenbundes zur Geſinnungsgemeinſchaft aller deutſchen Studenten zu formen. Uotwendige maßnahmen Um dieſer Aufgabe gerecht zu werden, ergriff der Reichsſtudentenführer zunächſt die not⸗ wendigen organiſatoriſchen Maß⸗ nahmen, die das Nebeneinander der Vergan⸗ genheit überwanden. Er ſchuf durch die füh⸗ rungsmäßige Zuſammenfaſſung des NSD⸗Stu⸗ dentenbundes und der Deutſchen Studenten⸗ ſchaft ſowie durch den Ausbau der NS⸗Studen⸗ tenkampfhilfe zum Altherrenbund der deutſchen Studenten die Baſis, auf der ſich alle ſtudenti⸗ ſchen Kräfte ſammeln und finden konnten und legte damit auch den Grundſtein zu einer ſtu⸗ dentiſchen Bewegung, die durch ihre Aktivität innerhalb der großen nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung einer der einſatzfühigſten Faktoren im Kampf um unſere Weltanſchauung werden wird. MSbDSts ist jetzt Mauptamt der Partei Durch die vom Reichsſtudentenführer erzielte Erhebung des NSdD⸗Studentenbundes zum Hauptamt der Partei kam nicht nur die ſelbſtverſtändliche Einordnung der ſtudentiſchen Arbeit in die nationalſozialiſtiſche Bewegung zum Ausdruck, ſondern auch die große Bedeu⸗ tung, die die NSDaAp der Aufgabe des Reichsſtudentenführers beimißt. Diefe Aufgabe beſteht in der Erziehung des deutſchen Stu⸗ denten zum ſtarken und tüchtigen, ehrbewußten und charaktervollen deutſchen Mann, der bereit iſt zum ſelbſtloſen Dienſt an Volk und Staat. Form dieſer Erziehung iſt die Selbſterzie⸗ hung in der kleinen Gemeinſchaft der ſtudentiſchen Kameradſchaft. Ihrem Aufbau hat ſich Pg. Dr. Scheel im Lauſe des zurückliegenden Jahres auch in ganz be⸗ ſonderem Maße gewidmet. Durch Auswahl und Schulung der Kräfte, die die ſtudentiſche Ka⸗ meradſchaft tragen ſollen, gab er ihr ein feſtes Gefüge. Ihre Zielſetzung aber wurde beſtimmt durch den Erlaß der Geſetze und Richtlinien der Kameradſchaftserziehung und durch die Ver⸗ kündung der Ehrenordnung und der Diſzipli⸗ narordnung, Beſtimmungen, durch die der Reichsſtudentenführer die Ideale von Zucht und Ordnung, von Ehre, Opfer und Einſatz⸗ dereitſchaft im deutſchen Studententum neu er⸗ richtete. Nicht zuletzt war es der Reichsſtudenien⸗ führer, der den Wert und die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Hochſchule für die großen völki⸗ ſchen Aufgaben erkannte und deshalb der ſt u⸗ dentiſchen Wiſſenſchaftsarbeit im Rahmen der Fachgruppen neue Ziel ſet⸗ zung gab. So wird der junge Menſch aus der großen Geſamtſchau des deutſchen Kultur⸗ und Geiſtesleben, das ihm in der Kamerad⸗ ſchaft und in der Fachgruppe zum Erlebnis wird, zur ſchöpferiſchen Perſönlichkeit wachſen, zur Perſönlichkeit, die frei geworden iſt zur Himgabe an Volk und Staat. Die Bilanz der einjährigen Arbeit des Reichsſtudentenführers drückt ſich in den Tat⸗ ſachen aus, daß nun zu Beginn des Winter⸗ ſemeſters 1937/38 an Deutſchlands Hoch⸗ und Fachſchulen 700 ſtudentiſche Kameradſchaften ſtehen und Tauſende von Studenten in der wiſſenſchaftlichen Facharbeit ſich für die großen Aufgaben ihres künftigen Berufes erziehen. Und mag auch heute noch mancher Student ab⸗ ſeits der Kameradſchaft und der Fachgruppe ſtehen, ſo erfuhr Dr. Scheels Arbeit doch be⸗ reits ihre Anerkennung durch den Stellvertreter des Führers, der ihm beim Reichsparteitag ſeinen ausdrücklichen Dank ausgeſprochen und erklärt hat, daß der Studentenbund jetzt zum geſunden S proß der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ vung geworden ſei. 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November 1937 Was die Gaue ſammelten 93 000 Mark in Olympia⸗Glocken Die Deutſche Sporthilfe meldet das vorläu⸗ Ergebnis der Olympia⸗Sammelglocken aus en 16 Gauen des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen mit insgeſamt 92 949 Mark. Der Betrag wurde dem Reichsſportführer an⸗ läßlich ſeines 50. Geburtstages am 25. Oktober gemeldet. Unter den einzelnen Gauen ſteht der Gau Sachſen mit 14000 Mark an der ⸗Spitze. Als nächſter folgt der Gau Branden burg mit 11 400 Mark. In größerem Abſtand kom⸗ men die Gaue Südweſt mit 8033 Mark, Bayern mit 8001 Mark und Weſtfalen mit 8000 Mark. Auf den Gau Niederſach⸗ ſen entfallen 6545 Mark, auf den Gau Mitte 5400 Mark. Der Gau Riederrhein ſam⸗ melte 4520 Mark, dicht gefolgt von dem Gau Württemberg mit 4270 rk. Schleſien meldet die runde Summe von 4000 Mark. 3600 Mark ſind vom Gau Heſſen überwieſen wor⸗ den. Die Gaue Baden und Nordmark ſtehen mit 3500 Mark an gleicher Stelle. Als letzte folgen dann Mittelrhein mit 3200, S r mit 3000 und Pommern mit 2 Mark. „Boſfeidon“ Worms in Manahe m Die Mannheim⸗Ludwigshafener Schwimm⸗ Pennn erwartet heute, 20 Uhr, ein ebenſo pannendes wie abwechſlungsreiches Kampf⸗ eſchehen in der großen Halle des Städt. 5 allenbades. Den Bemühungen des Schwimm⸗Vereins Mannheim iſt es Ranen die beſte deutſche Vo W⸗ annſch 30 der Männer und Frauen, den bekannten SC„Poſeidon“ Worms, nach Mannheim zu verpflichten. K Die Reifterſe flen in Büf anläßlich der Deut⸗ ſchen Meiſterſchaften in Düſſeldorf in der Klaſſe der VoW⸗Vereine eine Rekordzahl an Deut⸗ ſchen Meiſterſchaften heim, wohl der treffendſte Beweis für ihr großes ſchwimmeriſches Kön⸗ nen. Die Mannen vom SV Mannheim müſſen ſich daher mächtig anſtrengen, wenn ſie ihren Kameraden aus der Nibelungenſtadt den Sie⸗ geslorbeer ſtreitig machen wollen. kr. Skankreich⸗Aundfabet 1958 Der Franzöſiſche Radſportverband gibt jetzt in großen Zügen die Beſtimmungen für die Frankreich⸗Rundfahrt 1938 bekannt. Die Ver⸗ anſtalter haben die Beratungen zuſammen mit den Radſportverbänden von Frankreich, Italien und Belgien durchgeführt. Wie bereits gemeldet, verläuft die„Tour“ im nächſten Ja in umgekehrter Richtung. Auch die Einzelfahrer werden diesmal nicht mehr dabei ſein. Es gibt nur noch Mannſchaften zu je 12 Fahrern. Die Nationalmannſchaften ſtellen 3ſeh Belgien, Frankreich und Deutſchland. Je ſechs Schwei⸗ zer und Spanier und ſechs Luxemburger und Holländer bilden zwei gemiſchte Mannſchaften, außerdem nehmen noch zwei 8 che Nach⸗ wuchsmannſchaften das Rennen auf. Maſſen⸗ aufgaben einer ganzen Mannſchaft(wie im letzten Jahre die der Belgier) bedürfen der Zu⸗ ſn des Landesverbandes. Die Zeitgut⸗ chriften werden herabgeſetzt. Aenderungen der Beſtimmungen bedürfen der Zuſtimmung aller Kommiſſare. S9 Waldhof, Eintracht Frankfurt, MeS Darmſtadt und SV Wiesbaden wurden Ku Teilnahme am 2. Mainzer Hallenhandball⸗ urnier am 11. Dezember eingeladen. Die drei Südweſtvereine haben bereits zugeſagt. Außer⸗ dem nehmen Mainzer HC, TV Mombach, Reichsbahn Mainz und TV Kaſtel teil. Max öchmelng auf hoher öee An Bord des Lloyd⸗Schnelldampfers„Bre⸗ men“ hat der deutſche Meiſter aller Klafſen, Max Schmeling, zuſammen mit ſeinem Be⸗ treuer x Machon, am Freitagmittag von Bremerhaven aus die Ueberfahrt nach Neuvork angetreten, wo er am 13. Dezember im Ma⸗ diſon Square Garden auf den Amerikaner Harry Thomas trefſen wird. Schmeling iſt ich klar darüber, daß dieſer Kampf nicht leicht ein wird, da der Amerikaner noch jung und tark iſt und nichts zu verlieren hat. Besselmann schlug Tunero Ein Kampfmoment während des Treffens Besselmann(links) gegen den Kubaner Tunero im Berliner Sportpalast. Der nüt Verbissenheit durchgekührte Ausscheidungskampf zur und Weltmeisterschaft im Mittelgewicht sah den Europa- Wieltbild(M) deutschen Meister als Sieger. Ein Neichs⸗Ochwimmichein für die zugend Knordnung des Jugendführers des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach „Im Rahmen der mir vom Führer geſtellten Aufgabe der Leibeserziehung der geſamten deutſchen Jugend außerhalb von Schule und Elternhaus iſt der Schwimmſport eine der wichtigſten körperlichen und organiſchen Uebun⸗ gen. Ich will, daß jeder Hitlerjunge und jedes Mädel bis zum Ausſcheiden aus der 93 ſchwimmen kann. Nachdem der von Reichs⸗ bauernführer Walter Darré, vom Reichs⸗ miniſter Dr. Joſef Goebbelhs und von mir im Frühjahr 1937 ins Leben gerufene Propa · ganda⸗Ausſchuß zur Förderung des Schwimm⸗ ſports die hierzu erforderlichen Vorarbeiten in Angriff genommen hat, verfüge ich heute zur Förderung der Schwimm⸗Ausbildung in der geſamten deutſchen Jugend die Ausgabe eines Reichs⸗Schwimmſcheines, der jedem Jungen und Mädel nach abgelegter Schwimmprüfung vom Beauftragten für die Leibeserziehung der deutſchen Jugend, Obergebietsführer von Tſchammer und Oſten, erteilt wird. Die Aus ⸗ führungsbeſtimmungen erlüßt der Chef des Amtes für Leibeserziehung in der Reichs⸗ jugendführung.“ Der RKeichsſportführer gibt bekannt „Als Führer der deutſchen Leibesübungen begrüße ich die Verfügung eines Reichs⸗ Schwimmſcheines als neues und wertvolles Mittel zur Durchführung der Erziehungs⸗ und Bildungs⸗Aufgaben in der deutſchen Jugend. Die Schaffung dieſer Urkunde bedeutet das Ende der verſchiedenartigen Freiſchwimmer⸗ und ähnlicher Ausweiſe und ſetzt an ihre Stelle ein reichsgültiges ſtaatliches Zeugnis. Daß der Ruf des Jugendführers des Deutſchen Reiches und die darin liegende ſtarke Ehranſchauung von der lebendigen Kraft im deutſchen Volke von der deutſchen Jugend verſtanden, aufge⸗ nommen und überall in die Tat umgeſetzt wird, iſt für mich eine Selbſtverſtändlichkeit. Darüber hinaus erwarte ich von der deutſchen e daß ſie ſich tatkräftig für dieſe Aufgabe einſetzt.“ Der Reichs⸗Schwimmſchein Zum Nachweis für die Befähigung gehören für Pimpfe(10 bis 14 Jahre) ein Start⸗ ſprung, ein beliebiger Sprung vom 1⸗ oder Z⸗Meier⸗Brett und ein 15⸗Minuten⸗Dauer⸗ ſchwimmen. Die Hitler⸗Jungen(15 bis 18 Jahre) haben ein 60⸗Minuten⸗Dauerſchwim⸗ men durchzuführen, das auf jeden Fall von einer Starterhöhung von höchſtens 100 Zen⸗ timeter über dem Waſſerſpiegel mit Start⸗ krwag begonnen werden muß. Im Anſchluß an das Dauerſchwimmen muß ein Sprung vom 1 oder 3⸗Meter⸗Brett abgelegt werden. Der Befähigungsnachweis der Pimpfe wird als Reichs⸗Schwimmſchein 1 und der der Hitler⸗ Jungen als Reichs⸗Schwimmſchein 2 bezeichnet. Das Dauerſchwimmen kann in ſtehendem oder fließendem Waſſer mit Hin⸗ und Zurück⸗ ſchwimmen durchgeführt werden, wobei jedoch ein Treibenlaſſen auf alle Fälle verboten iſt. Iſt der Strom zum Zurückſchwimmen zu ſtark, kann die Prüfung in dieſem Gewäſſer nicht ab⸗ genommen werden. Die—4—170 und Mädel werden ebenfalls zu dieſen Uebungen aufgerufen. Die Bedin⸗ gungen ſtellen eine Vorbereitung für den Er⸗ werb des Grundſcheines der Deutſchen Lebens⸗ Rettungs⸗éGeſellſchaft dar, das jeder——— im Laufe der Entwicklung erwerben muß. Olbmmpia⸗Meniokeiten aus Cokio Das Meijiſchrein⸗Stadion wird umgebaut Prinz Chichibu, der Schirmherr der 12. Olympiade 1940 in Tokio, empfing nach der Heimkehr von ſeiner Europareiſe, die ihn auch nach Deutſchland führte, den deutſchen Berater Werner Klingeberg. Im Anſchluß an die⸗ ſen Empfang wurde offiziell bekanntgegeben, daß die Durchführung der Olympiſchen Spiele 1940 in Tokio nunmehr endgültig geſichert ſei. Schon tags darauf befaßte ſich der Organi⸗ en chuß zuſammen mit den Vertretern des Japaniſchen Leichtathletik⸗Verbandes mit den Bauplanen für das olympiſche Haupt⸗ ſtadion. Wie bereits gemeldet, zielen die Pläne auf einen Umbau des beſtehenden Meijiſchrein⸗ Stadions ab, wobei größtenteils die Olympia⸗ ſtadien von Berlin, Los Angeles und Amſterdam Pate ſtehen. Unter dieſen Um⸗ ſtänden 1 es denn auch kein Wunder, daß mit irgendwelchen ſenſationellen Neuheiten nicht aufgewartet werden kann. Wo man glaubte, noch kleine Verbeſſerungen vornehmen zu können, da wurden ſie in den Plänen aufgenommen. Die Laufbahn wird 400 Meter lana werden, die Kurven werden den internationalen Beſtimmungen entſprechend überhöht und mit einem Radius von 36,5 Me⸗ ter gebaut. Um dem Starter mehr Raum zu verſchafſen, wind die 100⸗Meter⸗Bahn im Ver⸗ aleich zu Berlin am Start um 5 Meter ver⸗ längert werden, und auch der Auslauf wird um 10 Meter länger ſein als in Berlin, ohne daß jedoch dadurch die Symmetrie des Ovals eine Einbuſſe erleidet. Der Waſſergraben des 3000⸗Meter⸗Hinder⸗ nis⸗Laufes wird ſich im Gegenſatz zu Berlin am Marathontor befinden, dadurch ſoll ver⸗ mieden werden, daß ſchon 200 Meter nach dem Start eine Drängelei entſteht. Die Sprungan⸗ lagen werden ebenſo wie die für die Würfe nach Berliner Muſter erbaut, ſo daß ſich alſo auch in Tokio die Entſcheidungen um die Me⸗ daillen direkt vor der Haupttribüne abſpielen werden. Nach genauer Prüfung der Pläne, die noch von einem Vertreter des Internationalen Leichtathletil⸗Verbandes begutachtet werden müſſen, wird man an die nächſten Fragen— Zuſchauer⸗ und Preſſeplätze, Anzeigetafel uſw. — herangehen. e e bezikk Güdheſfen renn e n A Nach einer kleinen Atempauſe werden die Spiele am Sonntag wieder fortgeſetzt. Die aus⸗ gefallenen Spiele werden am Schluß der Vor⸗ nunde nachgeholt. Die vorläufige Klärung der Meiſterfrage iſt alſo durch die nicht zuſtande⸗ gekommene Begegnung Lorſch— Darmſtadt etwas verſchoben worden. Die Spannung hält dem weiter an. Für den nächſten Sonntag ſind folgende Spiele vorgeſehen: MSs Darmſtadt— Pfiffligheim Blauweiß— 98 Darmſtadt Alemannia Worms— Lorſch Horchheim— Bürſtadt Lampertheim— Oberroden Arheilgen— Wixhauſen Zwei Spitzenreiter und bampfſtarke Mann⸗ — 0 ſtehen ſich in Darmſtadt gegenüber. eide Vereine ſind gerade in den letzten Spie⸗ len zu großer Form aufgelaufen, ſo daß be⸗ ſtimmt mit einem intereſſanten Kampf zu rech⸗ nen iſt. Das Spiel iſt durchaus offen. Blauweiß empfängt die Her aus Darmſtadt. Die Gäſte haben bereits am letzten Sonntag mit veränderter Aufſtellung geſpielt und dabei einen hohen Sieg erfochten. Olympia Lorſch muß in Worms bei Alemannia antreten, was an ſich eine leichte Sache bedeutet, da die Worm⸗ 55 ſich augenblicklich in Unterform befinden. Auch der VfR Bürſtadt muß über den Rhein und wird beim Tabellenletzten ohne große An⸗ ſtrengungen zu den Punkten kommen. Lam⸗ pertheim hat verlorenes Gelände wieder zurück⸗ zuerobern und wird ſich ſchon ins Zeug legen, damit die Punkte in Lampertheim bleiben. In Arheilgen wird es hart a 5 doch halten wir die Gäſte für ſo ſtark, da zumindeſt ein Remis errungen wird.—g Die Kreisklaſſe II Auch die unterſte Klaſſe ſetzt am Sonntag ihre Runde fort. Es kommen folgende Spiele zum Austrag: Altenbach— Stadt Laudenbach— Viernheim Lanz— Sulzbach Lützelſachſen— SA nicht mehr die Schlagkraft des letzten Jahres haben, ſollten ſie doch als Sieger aus dieſem mpf hervorgehen. Der Tabellenfühver Viern⸗ eim muß nach Laudenbach. Hier treffen zwei is jetzt ungeſchlagene Vereine zuſammen, Viernheim muß ſehr auf der Hut ſein, um nicht ſeine erſte Niederlage zu empfangen. Lanz hat es nicht ſchwer an dieſem Sonntag, den mit Sulzbach müßte er fertig werden. Hier dürfte nur die Höhe des Reſultates intereſſieren. Die SA⸗Mannſchaft erſten Auswärtsſpiel nach Lützelſachſen. dieſer Mannſchaft dort ein Sieg gelingt, bleibt abzuwarten, da Lüt⸗ zelſachſen alles verſuchen wird um den Anſchluß nach oben zu behalten. fireisklahemechten in Viernheim Das Fechten der Kreisklaſſe des DRoe, wel⸗ es den Siegern den Aufſtieg in die Bezirks⸗ klaſſe ermöglicht, findet am Sonntagvormittag 8 Uhr in Viernheim, beim Fechtklub ſtatt. Die Kämpfe finden für Männer in allen drei Waffen, Florett⸗, Degen⸗, Säbel, und für Frauen im Florett ſtatt. Die Beteiligung wird in den einzelnen Waffen beſtimmt gut ſein. Kreisfechtwart Höfler hat die Leitung der Gefechte. pfitzner leitet in Altona Den zur Weltmeiſterſchaft zählenden Fuß⸗ ball⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Schweden am 21. November in Hamburg⸗ Altona wird der Unparteiiſche Pfitzner(Karlsbad) leiten, der erſt vor we⸗ nigen Monaten in Königsberg Schiedsrichter des Treffens Deutſchland— Eftand war. Barlaſſina ſtatt Dr. Bauwens Am kommenden Sonntag ſtehen ſich die Tſchechoſlowakei und ſchafts Ausfe in Sofia im fälligen Weltmeiſterſchafts⸗Ausſchei⸗ dungskampf gegenüber. Für den urſ ich ——— Schiedsrichter Dr. Bauwens(Köln), der abſagen mußte, ſpringt der bekannte Ita · liener Barlaſſina ein. HBVereinskalender Turnverein Mannheim von 1846. Fußballa b⸗ teilung. Sonntag auf eigenem Platze: 9 Uhr 1. Jugend gegen SpV Waldhof. 10.30 Uhr Rot⸗Weiß gegen Spv Waldhof. 15 Uhr 1. Mannſchaft gegen Turnverein Rohrhof. 9 Uhr auf dem Phönixplatz: Fritz⸗Hack⸗Mannſchaft gegen MFC Phönix.— Hand⸗ ballabteilung. Sonntag: 1. Mannſchaft mit dem Poſtſportverein Winterhilfsſpiel gegen VfR Mannheim 1. Mannſchaft. Sämtliche übrigen Mannſchaften ſind am Sonntag ſpielfrei.— Hockeyabteilung. Sonntag auf eigenem Platze:.30 Uhr Junioren gegen TV 1846 Heidelberg..45 Uhr 2. Mannſchaft gegen TV 1846 Heidelberg. 11 Uhr 1. Mannſchaft gegen TV 1846 Heidelberg. 14 Uhr 2. Frauen gegen TV18416 Heidelberg. 15 Uhr 1. Frauen gegen TV 1846 Heidel⸗ berg.— Fechtabteilung. Samstag 8 Uhr und Sonntag in Viernheim(bHeſſen) 1. Kampfmann⸗ ſchaft Kreisfechten um die Kreis⸗ und Gaumeiſterſchaft. — Hauptturnabteilung. Kampfmannſchaft der Oberſtufe: Samstag, 8 Uhr, bei der TG Jahn in Weinheim. Kampfmannſchaft der Mittelſtufe, 1. Gruppe: Sonntag, 15 Uhr, beim TV Ladenburg. 2. Gruppe: Samstag, 8 Uhr, beim Tbd. in Hockenheim. 3. Gruppe: Sonntag, 15 Uhr, beim TV Badenia in Mannheim⸗ Feudenheim. Die Kämpfe der Unterſtufe und Meiſter⸗ klaſſe werden noch beſonders durch Anſchlag am ſchwar⸗ zen Brett bekanntgegeben. Verein für Raſenſpiele. Fußball. Spiele auf eigenen Plätzen: Sonntag, Herzogenriedpark,.45 Uhr Willi⸗Schmid⸗Privatmannſchaft gegen VfR Geppert (Pflichtſpiel). 10.30 Uhr Noll⸗Privatmannſchaft gegen VfR Schmitt⸗(„“)Privatmannſchaft(Pflichtſpiel). Herzogenriedpark: 9 Uhr B 1⸗Jugend gegen Inſtitut Sigmund. 10.15 Uhr VfR Steinkamp⸗Mannſchaft gegen Poſtſportverein.— Spiele auf fremden Plätzen. Sonn⸗ tag: 9 Uhr A 3⸗Jugend gegen Stadtſporwerein. 9 Uhr VfR Berlinghof⸗Privatmannſchaft gegen Vfe Neckarau. 10.15 Uhr 3. Mannſchaft gegen Stadtſportverein. 10.30 Uhr Jungliga gegen SpV Waldhof. 14.30 Uhr Liga gegen FC Freiburg.— Handball. Spiele auf frem⸗ den Plätzen. Sonntag:.45 Uhr 3.(§G) Handball⸗ mannſchaft gegen Kurpfalz Neckarau(WHW⸗Spiel). 10.15 Uhr 1. Frauen gegen Poſtſportverein und TV 46. Platz: Poſtſportverein Mannheim(WoHW⸗Spiel). 11 Uhr 1. Handballmannſchaft gegen Poſtſportverein Mannheim und TV 1846 Mannheim komb. P atz: Poſtſportverein Mannheim(WHW-⸗Spiel).— Insge⸗ ſamt finden 13 Spiele ſtatt— Schwimmen. ViRler, beſucht jeweils dienstags während der Zeit von 20 bis 21.30 Uhr in der Halle UI des Städt. Hallenbades unſere Schwimmabende! Verein für Leibesübungen E. V. Sonntag: Liga gegen Germania Friedrichsfeld, dort, 14.30 Uhr. Er⸗ fatzliga gegen Germania Friedrichsfeld, dort, 12.45 Uhr. 3. Mannſchaft gegen VfR, 9 Uhr, Altriper Fähre. Ah gegen Friedrichsfeld, 10.30 Uhr, Altriper Fähre. Erſte Privatmannſchaſt gegen 08, 10.30 Uhr, Sportplatz am Waldweg. A 2⸗Jugend gegen Waldhof, 9 Uhr, Wald⸗ weg— Handballabteilung. Sonntag: Win⸗ terhilfsſpiel 1. Mannſchaft komb. mit Turnver⸗ ein Jahn Neckarau gegen VfB Kurpfalz Neckarau, dort, 11 Uhr. Frauenmannſchaft gegen VfB/Jahn komb. Frauen, auf dem VfB⸗Platz in Neckarau, 10.15 Uhr. Maunheimer Fußball⸗Club Phönix 02. Samstag auf unſerem Platz: 15.30 Uhr Ab gegen Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein Ludwigshafen.— Sonntag auf unſe⸗ rem Platz: 9 Uhr Schwarzweiß⸗Privatmannſchaft gegen Turnverein 46. 10.30 Uhr Grünweiß⸗Privatmannſchaft gegen Betriebsſportg. Zellſtoffabrik. 13.15 Uhr Zweite Mannſchaft gegen Fußb.⸗Vereinig. Seckenheim. 15 Uh; Erſte Mannſchaft gegen Fußb.⸗Vereinig. Seckenheim. 9 Uhr A 1⸗Jugend gegen Fußb.⸗Geſ. 03 Ludwigshafen. 10.30 Uhr Gem. Jugend gegen Fußb.⸗Geſ. 03 Ludwigs⸗ hafen..15 Uhr Schwarzgrün⸗Privatmannſchaft gegen VfB Kurpfalz..15 Uhr Kohten⸗Privatmannſchaft gegen Fußb.⸗Vereinig. Seckenheim. 10.30 Uhr Hota⸗ Privatmannſchaſt gegen Alem. Rheinau. 11 Uhr Jung⸗ liga gegen Amicitia Viernheim. Spielvereinigung 07 Mannheim e. V. Samstag: 15.30 Uhr, 07⸗Platz, AH⸗Mannſchaft gegen Deutſches Nachrichtenbüro⸗Mannſchaft. Sonntag: 1. Mann⸗ ſchaft gegen MFC8, Schäferwieſe, 14.30 Uhr. 2. Mann⸗ ſchaft gegen MF(8, Schäferwieſe, 12.45 Uhr. Schwarz⸗ Gelb⸗Privatmannſchaft gegen Emnet⸗Privatmannſchaſt, 07⸗Platz,.15 Uhr. Rheingold⸗Privatmannſchaft gegen 08, Schäferwieſe, 9 Uhr. Jugend gegen§C 08, 07⸗ Platz, 10.30 Uhr. MFcC 08. 1. Mannſchaft— 07 Mannheim, 14.30 Uhr(Schäferwieſe); 2. Mannſchaft— 07 Mannheim, 12.45 Uhr(Schäferwieſe); Eiſen— Vfs Neckarau (Vögele), 10.30 Uhr(Waldweg); Goerig— 07 Rhein⸗ gold, 9 Uhr(Schäſerwieſe); Rot⸗Weiß— Friſeur 08, 10.45 Uhr(Schäferwieſe); B 1. Jugend— Betriebs⸗ ſportgemeinſchaft Lanz, 13.15 Uhr(Waldweg); Ge⸗ miſchte Jugend— 07 Mannheim, 10.30 Uhr(dort).“ Mannheimer Turnerbund„Germania“. Sonntag. Handball: Es ſpielen zugunſten der Winterhilfe: die Frauen um 10.15 Uhr in Waldhof gegen SV Waldhof, die Männer(kombiniert) mit Jahn Seckenheim gegen TV Seckenheim um 11 Uhr in Seckenheim.— Hockey: Klubkampf gegen VfR Mannheim auf dem VfR⸗ſplatz am Flughafen. Es ſpielen.30 Uhr: 1. Jugend;.45 Uhr: 2. Mannſchaft; 11 Uhr: 1. Mannſchaft; 11 Uhr: 1. Frauen. Verein für Körperpflege von 1886 E. V. Sonntag, 10 Uhr, im„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße Nr. 103, Verbandskampf der Ligaklaſſe im Ringen gegen Gaumeiſter„Eiche“ Sandhofen. Sportvereinigung Mannheim 1884. Samstag Mann⸗ ſchaftstampf im Ringen, Gauliga gegen Verein für Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim, 20.30 Uhr.(Sport⸗ halle Hohwieſenſtraße.) Poſt⸗Sportperein Mannheim. Sonntag zugunſten des Winterhilfswerks auf eigenem Platz: Fußball: 1. Mannſchaft— Oftersheim, 15 Uhr; 2. Mannſchaft— Oftersheim, 13.30 Uhr(Pflichtſpiele).— Handball: A 1. Jugend— Oftersheim, 10.30 Uhr(Pflichtſpiel). Von—10 Uhr Winterhilfsſpiele der Poſt⸗Jugend. Die geſamte Poſt⸗Jugend iſt um.45 Uhr auf dem Poſt⸗ Sportplatz. Turnerſchaft Käfertal e. V. Samstag: 16 Uhr Wald⸗ lauftraining ab Turnhalle. Sonntag: WöW⸗Handball⸗ ſpiele. 2. und 1. Mannſchaft gegen Luftwaffenſport⸗ verein um.45 Uhr und 11 Uhr auf dem Platz am Kuhbuckel. Fußballverein 1903 Ladenburg. Sonntag: 1. und 2. Mannſchaft Verbandsſpiel gegen SpVg. Fortuna Edingen in Edingen. Spielbeginn: 1. Mannſchaft 15 Uhr; 2. Mannſchaft 13.15 Uhr. 9 Uhr in Wein⸗ heim: AhH⸗Mannſchaft gegen FV09. „Germania“ Friedrichsfeld. 1. Mannſchaft gegen Vfe Neckarau(Freundſchaftsſpiel). Das Spiel beginnt 14.30 Uhr auf unſerem Platze. Sportverein Mannheim⸗Stadt e. V. Fußball: Samstag, 15.30 Uhr, Stadion, AH gegen Stadt(Kran⸗ kenhaus). Sonntag, 9 Uhr, Stadion, Gem. Jugend gegen VfR. 10.15 Uhr, Stadion, 2. Mannſchaft gegen VfR. Verbandsſpiel: In Altenbach, 14.30 Uhr, gegen Tv. Altenbach. Abfahrt: OEG⸗Bahnhof(Hauptfeuer⸗ wache) 11.45 Uhr.— Hallentrainig: Jeden Dienstag in der K⸗6⸗Turnhalle von 18.30—22 Uhr.— Schwimmen: Jeden Donnerstag im Städt. Hal⸗ lenbad von 21.30—23 Uhr. Betriebsſportgemeinſchaft Lanz. Samstag, 15.30 Uhr: Lanz 2. Mannſchaft— Elektro(Waldweg).— Sonn⸗ tag, 13 Uhr: Lanz Jugend— MFC 08 lb⸗Jugend (Waldweg); 15 Uhr: Lanz 1. Mannſchaft— Sulzbach (Waldweg), Verbandsſpiel. — .8 3— 5 ——— f————— —————————————————————————— — ———————[—————— —— —————————————————————— ——— —— „Hakenkreuzbanner“ wWirtſchaſts- und 5ozialpolitih 1 Samstag, 6. November 1937 Richtlinien gegen volkswirtschaftliche Notwendigkeiten Evangelisch-kirchliche„Volksverbundenheit“ mit vielen Wenn und Aber/ Verminderung kirchlichen Vermögens ausgeschlossen Unter den großen ſozialen Aufgaben unſerer Zeit nimmt die Kleinſiedlung einen beſonderen Platz ein, denn nichts kann gerade dem deut⸗ ſchen Arbeiter mehr bedeuten als ein eigenes Heim auf eigenem Grund und Boden. Kluge Beobachter haben dieſen Hang des deutſchen Arbeitertums zu eigenem Beſitz aus der Boden⸗ ſtändigteit des deutſchen Bauern erklärt, und mit Recht, denn die Eigenart des deutſchen Ar⸗ beiters verrät in allen Zügen ſeine bäuerliche Herkunft, verrät ſie nicht zuletzt in dem Be⸗ dürfnis, ein Stück Erde zu beſitzen und mit al⸗ ler Liebe und Sorgfältigteit bebauen zu dürfen. Von dieſer Erkenntnis ſind— wie es ſcheint— auch die kürzlich erlaſſenen Richtlinien der Fi⸗ nanzabteilung bei der deutſchen evangeliſchen Kirchenkanzlei über die Bereitſtellung von kirch⸗ lichem Grundbeſitz für Kleimſiedlung und andere öffentliche Zwecke getragen. In ihnen wird näenlich betont, daß die evangeliſche Kiche bei der Löſung entſcheidender Probleme unſerer ſozialen Ordnung nicht zurückſtehen will, daß auch ſie helfen will,„unſere Volksgenoſſen im heimatlichen Boden neu zu verwurzeln und ihre Kinder wieder in einem Vaterhauſe groß wer⸗ den zu laſſen“. Leider erſchöpft ſich in dieſen ſchönen Worten die Bereitwilligteit der evangeliſchen Kirche, ſich in den Dienſt einer Sache zu ſtellen, durch deren tatkräftige Förderung ſie einen wahrhaft ſchla⸗ genden Beweis ihrer engen Volksverbundenheit abgeben könnte. Die erwähnten Richtlinien wollen nämlich gar⸗ nicht für eine reibungsloſe, ſchnelle und nach⸗ haltige Bereitſtellung von Siedlungsland för die Kleinſiedlung ſorgen, ihre Aufgabe iſt es vielmehr, das kirchliche Vermögen und den kirchlichen Grundbeſitz ſeiner„volkswirtſchaft⸗ lichen Bedeutung“ wegen ungeſchmälert der Kirche zu erhalten. Es iſt ſicher, daß der kirchliche Grundbeſitz un⸗ geheure„volkswirtſchaftliche Bedeutung“ beſetzt; wie könnte das treffender bewieſen werden, als mit dem großen Mangel an Land für die Sied⸗ lung, ſür die Verwurzelung deutſcher Arbeiter ueiſd Bauern in deutſcher Erde. Dieſer Grund und Boden iſt nun zwar wirtſchaftlich zweifels⸗ frei von außerordentlicher Bedeutung für die Kirche, volkswirtſchaftlich geſehen aber, d. h. im Blick auf die ſoziale Ordnung unſeres Volks kann der kirchliche Grundbeſitz nur dann wirk⸗ lich ſeinen ganzen Nutzen bringen, wenn er in die Hände derjenigen gelangt, die ihn biologiſch, ſozialpolitiſch und volkswirtſchaftlich betrachtet bitter zu ihrem Leben und für ihre Arbeit im Dienſt des Volks benötigen. Es wäre in Anbetracht dieſes Tatbeſtandes in gewiſſer Weiſe beruhigend, wenn der Grund⸗ ſatz der Richtlinien der evangeliſchen Kirchen⸗ kanzlei, der die einleitend vermerkte kirchliche Bereitwilligleit allerdings ſtark einſchränkt, ernſt geaneint wäre, in dem es heißt:„Bei allen Ver⸗ handlungen über die Abgabe von kirchlichem Grundbeſitz muß eine billige, auf gegenſeitigem Verſtändnis beruhende Löſung erſtrebt werden, die die Aufgeſchloſſenheit der Kirche für die völ⸗ kiſchen und ſozialen Aufgaben unſerer Zeit zeigt, und die zugleich der kirchlichen und volkswirt⸗ ſchaftlichen Bedeutung des kirchlichen Grundbe⸗ ſitzes gerecht wird.“ Wie die Kirchenkanzlei ſich dieſes„gegenſeitige Verſtändnis“ vorſtellt, bleibt allerdings im Hinblick auf die weiteren Durch⸗ führungsbeſtimmungen fraglich, denn die menſchliche Geduld hat ihre Grenzen. Vor Ab⸗ gabe von Kirchenland haben die kirchlichen Be⸗ hörden nämlich ſorgfältig zu prüfen,„ob nicht Land des Reichs, des Landes, der politiſchen Gemeinden, Land der Realgenoſſenſchaften, der Schul⸗ und ſonftigen öffentlich⸗rechtlichen Ver⸗ bände herangezogen werden kann. Ebenſo muß feſtgeſtellt werden, ob nicht geeignetes Priva:⸗ land zur Verfügung ſteht.“ Wenn alle dieſe Möglichkeiten ausfallen— und die Kirchen⸗ kanzlei kann mit Recht hoffen, daß dies nicht häufig der Fall ſein wird— ſelbſt dann iſt die Kirche zur Hergabe von Land im Grunde ge⸗ nommen nicht geneigt. In ſolchem Fall muß ſie nämlich nach den Richtlinien darauf beſtehen, „daß geeignetes und gleichwertiges Tauſchland“ zur Verfügung geſtellt wind. Außerdem darf „der Landtauſch grundſätzlich keine Vermin⸗ derung des kirchlichen Vermögens oder ſeines Ertrags zur Folge haben.“ Sollte aber wider Erwarten doch einmal ein Stück Land herge⸗ geben werden, dann„grundſätzlich nur gegen Barzahlung“. Man lann ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß die evangeliſche Kirchenkanzlei dieſe Richt⸗ linien lediglich zu einem Zweck herausgegeben hat: nämlich um zu verhindern, daß überhaupt kirchlicher Grundbeſitz für die Zwecke der Sied; lung bereitgeſtellt wird. Es iſt ſicher, daß damit der kirchliche Grundbe⸗ ſitz ſeinem ganzen Umfang der Kirche verbleibt und ihren wirtſchaftlichen Belangen dient. Ebenſo ſicher aber iſt, daß die Kirche daeit Zeugnis ablegt, wie wenig ſie ſich heute verant⸗ wortlich fühlt gegenüber dem deutſchen Volt, in deſſen Dienſt, wie ſie gerade in letzter Zeit gern und laut behauptet, ſie in uneigennützig⸗ ſter Weiſe ſteht. „Betteln und Hausieren verboten“- ein unzeitgemäßes Schlagwort Ein zu Unrecht miſachtetes Gewerbe/ Hausierer mit Wandergewerbeschein sind ehrbare Kaufleute Wir haben in den letzten vier Jahren gelernt, vieles mit anderen Augen anzuſehen wie vor⸗ dem. Alte Vorurteile waren auf faſt allen Schaffensgebieten wegzuräumen, und friſcher Wind ſorgte dafür, daß das, was faul und ſchlecht war, verſchwand. Aber noch auf vielen Gebieten tut Aufklärung not. Uicht Bettler und Tippelbrüder Wie oft begegnet uns das Schlagwort: „Betteln und Hauſieren verboten!“— Wie es unverſtändlich iſt, wenn man in vergangener Zeit davon ſprach, daß Spitzbuben das„Hand⸗ werk“ gelegt wurde, ſo gedankenlos iſt es auch, den Hauſierer mit Bettlern, Schwarzhändlern, Klingelfahrern, Zigeunern, alſo durchweg aſozia⸗ len Elementen in einen Topf zu We Die Urſache mag darin zu ſuchen ſein, daß in den eiten des Niedergangs ohne jede Kontrolle Landſtreicher und Tippelbrüder Landſtraße, Dorf und Kleinſtadt unſicher machten. Manch⸗ mal handelten ſie mit irgendwelchen Gegen⸗ ſtänden oder ſie taten auch nur ſo, um ſo leich⸗ ter ihr Klingelfahrerdaſein tarnen zu können. Das waren ſchlechte Zeiten für den ambulanten Händler— für den Hauſiererhandel. Oft hat ſich der ambulante Warenhandel als erwerbs⸗ mäßige Betätigung durch Jahrhunderte hindurch von einer Generation auf die nachfolgende fort⸗ gepflanzt. Dieſe zünftigen ambulanten Händler haben nicht nur ihre angeſtammten Abſatz⸗ gebiete, ſondern innerhalb derſelben auch einen ganz W— und feſten Kundenkreis, den ſie regelmäßig mit ganz beſtimmten Artikeln beliefern. Vom Zündloch zum Schlagbolzen Die Entwicklung der Schuſwaffe auf der Internationalen Jagdausstellung Die Jagd iſt ein edles Handwerk ſagt man. Daß die Ausübung der Jagd aber tatſächlich ohne die Arbeit eines alten Handwerkszweiges auch heute nicht möglich wäre, das wird nur zu oft vergeſſen. Auf der Internationalen Jagdausſtellung, die dem Beſucher außer der größten Trophäenſammlung, die jemals zu⸗ ſammengetragen wurde, ſehr viel Wiſſenswertes bietet, hat die Sonderſchau„Waffen und Munition des Jä⸗ gers“ ſehr inſtruktiv auf die vorhandenen Zuſammen⸗ hänge hingewieſen. Da iſt nicht nur der Syſtemmacher, der Schäfter, der Zielfernrohrauſpaſſer und der Gra⸗ veur bei der Arbeit. Da haben neben dieſen Zweigen des Büchſenmacherhandwerks, ohne deren Arbeit keine moderne Jagdwaffe zuſtandekommt, die an der Her⸗ ſtellung von Waffen und Munition beteiligten Wirt⸗ ſchaftszweige einen Einblick in dieſes viel zu wenig bekannte Gewerbe vermittelt. Beim Werlſtoff fängt heute die Präziſionsarbeit an, die bei dem Aufpaſſen des Fernrohrs auf das fertige Gewehr ihr Ende findet. In der Verſuchsanſtalt für Handfeuerwafſen, die ſeit 1934 als Abteilung für Schießweſen des Stabsamtes des Reichsjägermeiſters arbeitet, beſitzt die Deutſche Jägerſchaft ein Inſtitut, bas laufend die Waffen in bezug auf ihre Sicherheit dem Schützen gegenüber wie auf ihre Schußleiſtung unterſucht und beurteilt. Werkſtoffprüfungsapparate und zahlreiche Spezialinſtrumente, die die Wirkung des Schuſſes ſowohl auf die Waffe als auf das Ziel unter⸗ ſuchen, ermöglichen von dieſer Stelle aus nicht nur Unglücksfälle aufzuklären und Konſtruktionsfehler nach⸗ zuweiſen, ſondern auch das Waffen⸗ und Munitions⸗ gewerbe ſowie die Fägerſchaft mit immer neuen An⸗ regungen zu verſehen. Wo eine Induſtrie der Feinmechanik, ein erprobies Handwert und wiſſenſchaftliche Inſtitute am Werk ſind, da gibt es ſelbſtverſtändlich einen ſtändigen Fortſchritt. Die Steigerung der Leiſtung deutſcher Schrotflinten zum Beiſpiel mag die folgende Zahlenreihe zeigen: Im Jahre 1893 wurde im Verſuch feſtgeſtellt, daß auf eine beſtimmte Entfernung eine Schrotflinte vom Kal, 12(Ziffern für Kal. 16 in Kammern) mit 187 Schrotkörnern(155) das Ziel erreichte; 1914 waren es 232(203), 1937 268(217) Schrotkörner. Sachgemäße Behandlung durch den Jäger iſt natürlich ebenſo wich⸗ tig wie die ſachgemäße Herſtellung von Waffe und Munition in der Werkſtatt. Wer die in Berlin ausgeſtellten Handfeuerwaffen ſieht, der wird kaum eine Vorſtellung davon mit⸗ gebracht haben, welcher lange Weg der Entwicklung von der erſtmaligen Anwendung der Pulverwaſfe (1241 bei der Belagerung von Liegnitz durch die Ta⸗ taren) bis heute zurückgelegt werden mußte. Die im 14. Jahrhundert bekannt gewordenen und bis zum 16. Jahrhundert eingeführten Fauſtrohre und Haken⸗ büchſen waren, wie die Ausſtellung mit ihrer reich beſchickten Waffenſammlung zeigt, einfache Rohre, die aus Bronze gegoſſen oder über den Dorn geſchmiedet wurden. Sie hatten oben ein Zündloch eingebohrt, und von dort brachte man durch einen glühenden Draht das eingeſteckte Pulver zum Entzünden. Der erſte größere Fortſchritt in der Entwicklung der Waffentechnik iſt das ſeit dem 15. Jahrhundert be⸗ kannte Luntengewehr, durch das das Waffenhandwerk neben dem Gießer und Laufſchmied auch den Schäfter und Schloßmacher kennenlernte. Die Entwicklung der Handfeuerwaffe führt im 16. und 17. Jahrhundert zu dem ſogenannten Radſchloß. Durch ein aufgezogenes Rad und einen in den Hahn eingeſpannten Schwefel⸗ kies wird der Funke geriſſen, der die Ladung zur Ent⸗ zündung bringt. Mit dem Radſchloß fällt die Blüte⸗ zeit des deutſchen Büchſenmacherhandwerks zuſammen. Der Graveur fand hier ein beſonderes reiches Betä⸗ tigungsfeld. Die Radſchloßkonſtruktion hat ſich beſſer durchgeſetzt als die faſt gleichzeitig— und zwar in Spanien— auftauchende Konſtruktion des Schnapp⸗ ſchloſſes. Hier wird der Funke nicht geriſſen, ſondern durch Schlagen auf eine geriffelte Streichfläche er⸗ zeugt. In der erſten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde mit der Einführung des Batterie⸗ oder Flint⸗ ſchloſſes, bei dem zum Feuerſchlagen Feuerſtein ver⸗ wendet wurde, eine weſentliche Beſſerung erzielt. Wenn auch die Steine nach 30 bis 35 Schuß ausgewechſelt werden mußten, ſo kam das Steinſchloß doch allgemein — insbeſondere auch bei den Armeen— in Gebrauch. Ein wichtiger Abſchnitt in der Entwicklung der Waffenkonſtruktion wird durch die Erfindung des auf der Kenntnis des Knallqueckſilbers(ſeit 1786 bekannt) beruhenden Zündhütchens im Jahre 1818 eingeleitet. Erſt jetzt war es möglich, auch bei Sturm⸗ und Regen⸗ wetter die Handfeuerwaffe einwandfrei zu gebrauchen. Mit der Einführung des Zündnadelgewehrs wird zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Entwicklung fort⸗ geſetzt. Der Name dieſer Konſtruktion rührt von der dünnen Nadel her, die das in einem Pappſpiegel hinter der Papierpatrone angebrachte Knallqueckſilber durch⸗ ſchlägt und dadurch die Entzündung herbeiführt. Mit der Ablöſung der Zündnadel durch die Schlagbolzen und Einführung der ſogenannten Zentralzündung fin⸗ det die Entwicklung der Handfeuerwaffen ihren Ab⸗ ſchluß. Es mag noch darauf hingewieſen werden, daß die Züge in den Gewehrläufen etwa ſeit Mitte des 16. Jahrhunderts bekannt ſind. Des weiteren iſt zu be⸗ tonen, daß auch die Luftgewehre einmal eine ernſt⸗ hafte Waffe gebildet haben. Zu Ende des 16. Jahr⸗ hunderts eingeführt, erlebten ſie ihre Blütezeit in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Ein Teil der öſterreichiſchen Armee führte von 1780—1815 Luft⸗ gewehre. Auf der Jagdausſtellung iſt ein Luftgewehr des Landgrafen Ludwig VIII. ausgeſtellt, der mit die⸗ ſer Büchſe eine ganze Reihe Jagdtrophäen erbeutet hat. . ſondern fleißige Kaufleute Es gibt in Deutſchland etwa 60 Gemeinden, Hauſiererdörfer, in denen vom Bürgermeiſter bis hinab zum Amtsdiener alle Bewohner in den Hauſierhandel eingeſpannt ſind. Weite Teile unſerer Heiminduſtrie haben im Hauſierer den Verteiler ihrer Erzeugniſſe ſchon ſeit Generatio⸗ nen. Glas, Porzellan, Steingut, Spitzen, Sticke⸗ reien, Korbwaren, Küchengeräte aus 1 5 ge⸗ 70 in erſter Linie dazu. Wer weiß, daß eutſchlands größter Spitzenhänd⸗ ler ein„Ambulanter“ iſt? Wenn man über den Jahrmarkt geht und ſeinen Stand er⸗ blickt, dann ſieht man hier die größte Auswahl von Spitzen, die man ſich nur denken kann. Von der feinſten Brüſſeler bis hinab zur kleinſten Maſchinenſpitze gibt es kein Erzeugnis dieſer Branche, das er nicht führt. Jährlich 11 oO00 Märkte Jahrmarkt⸗ und Meſſehandel ſowie Hauſierer⸗ ewerbe nehmen in der deutſchen Volkswirt⸗ chaft einen ſo breiten Raum ein, daß es ſich wohl verlohnt, ſich mit ihm zu beſchäftigen. In⸗ nerhalb des Reichsgebiets finden in 4004 Orten jährlich 11000 Krammärkte ſtatt. Schon dieſe Zahl beweiſt die volkswirtſchaftliche Bedeutung dieſer Art des Handels. Krammarkt ſoll nun nicht etwa bedeuten, daß dort Ramſch feilge⸗ boten wird. Kram und Krämer ſind gute alte deutſche Worte und bedeuten nichts anderes, als Warenhandel im Gegenſatz zum Vieh⸗ und Pro⸗ duktenhandel. Und wer die großen Krammiirkte beſucht, iſt oft erſtaunt über die rieſige Auswahl einzelner Verkaufsſtände. Beſonders fallen die Händler auf, welche die Erzeugniſſe ihrer engeren Hei⸗ mat auf den Märkten zum Vertauf bringen. Wir finden überall Leute aus dem Vogtland mit Gardinen⸗ und Wäſcheſtickereien. Händler aus dem ſächſiſchen Induſtriegebiet von Chem⸗ nitz und Umgebung ſtellen große Lager Strumpfwaren und Trikotagen zum Verkauf, Apoldaer mit Wirk⸗ und Strickwaren bereiſen alle Märkte Deutſchlands. Aus Wuppertal kom⸗ men die Händler mit Klöppelſpitzen, Hoſenträ⸗ gern und anderen Erzeugniſſen der Kurzwaren⸗ induſtrie.— Breiten Raum nimmt der ambu⸗ lante Nahrungsmittelhändler ein. Ganz bedeu⸗ tende Mengen von landwirtſchaftlichen Erzeug⸗ niſſen werden durch ihn verteilt. So wird die Uenheit eingeführt Eine beſondere Art des Handels auf den Krammärkten treibt der Neuheitenverkäufer. Er iſt es, der viele Gebrauchsgegenſtände, die heute aus unſerem Haushalt nicht mehr fortzudenken ſind, vielfach erſt eingeführt hat. Der Neuheiten⸗ verkäufer hat die Aufgabe, dem neuen Erzeug⸗ nis den Weg zum Publikum zu bahnen. Ein Beiſpiel für die Arbeit dieſer Händler bietet die Raſierklinge. Durch die unermübliche. Tätigkeit der Neuheitenverkäufer wurde dieſe im Publi⸗ kum ſo ſtark propagiert, daß ſie heute einen Hauptbeſtandteil der Solinger Induſtrie aus⸗ macht. Eine weitere Betriebsart iſt der„Ge⸗ werbebetrieb im Umherziehen“. Es gibt Gegen⸗ den unſeres Vaterlandes, in denen die Vewoh⸗ ner gezwungen ſind, außerhalb ihres engeren Heimatgebieies irgendeine Tätigkeit auszuüben. Wir erwähnten vorhin die Hauſierergemeinden. Dieſe finden wir hauptſächlich in der Eiſel, im Eichsfeld und in Württemberg. Und was dieſe Hauſierer anbieten, iſt gute Qualitätsware, denn nur ſo konnten ſie ſich einen feſten Kun⸗ denſtamm aufbauen. Die volkswirtſchaftliche Bedeutung des Hau⸗ ſierhandels hat in den letzten Jahren zugenom⸗ men. Faſt bei allen Städten ſind Stadtrandſied⸗ lungen und Siedlungen anderer Art entſtanden. In dieſen Siedlungen hat der ſtehende Einzel⸗ handel meiſt eine der Bevölkerungszahl dieſer Siedlungen entſprechende Ausdehnung nicht er⸗ fahren. Hier kommt dem Hauſierhänd⸗ ler, welcher der Hausfrau Erzeug⸗ niſſe aller Art an der Wohnungs⸗ tür anbietet, eine große Aufgabe und Bedeutung zu. Aber auch auf dem flachen Lande, beſonders bei den einzelnen Ge⸗ ſind, f welche in vielen Landesteilen vorhanden ind, ſind dem Hauſierer weſentliche Aufgaben eſtellt. In ſehr vielen Fällen wird der än ier⸗ ändler, wenn er in regelmäßigen Abſtänden, oft jährlich mehrmals, dieſe Gegenden beſucht, von ſeinen Abnehmern, welche er oft ſchon ſeit langen Jahren kennt, wie ein alter Freund be⸗ grüßt. Das Vertrauensverhältnis, welches ſich zwiſchen Händler und Käufer in langjähriger Geſchäftsverbindung herausbildete, hat dazu eführt, daß ſehr viele Hauſierhändler eine tat⸗ ächliche Lebensgrundlage in dieſem Handels⸗ zweig gefunden haben. Aus dieſem Grunde iſt es auch abwegig, von ſolchen Hauſierhändlern als von getarnten Bettelexiſtenzen zu ſprechen. Freie Bahn dem ordentlichen Hauſierer Das Schild„Betteln und Hauſieren verboten“ trifft den Hauſierhändler in dieſer abgeſchmack⸗ ten Wortverbindung daher völlig zu Unrecht. Wer vorbeſtraft iſt oder in politiſcher, wirt⸗ ſchaftlicher, perſönlicher und charakterlicher Hin⸗ ſicht nicht als zuverläſſig angeſehen wird, kann einen Wandergewerbeſchein nicht erhalten. Wenn trotzdem zer und da einmal eine Perſon angetroffen wird, welche nur zu handeln vor⸗ ſpiegelt und unter dieſer Vortäuſchung zu bet⸗ teln verſucht, dann handelt es ſich beſtimmt nicht um einen Hauſierhändler, welcher im Be⸗ ſitz eines Wandergewerbe⸗ ſcheins iſt. Dieſe Bettler und Schwarzhändler werden auf das allerſchärfſte bekämpft. Tippel⸗ brüder, Zigeuner, Tagediebe, Bettler, Klingel⸗ fahrer und Schwarzhändler verſchwinden 5 und mehr, nicht nur zur Freude unſerer länd⸗ lichen und kleinſtädtiſchen Bevölkerung, ſondern auch des Hauſierergewerbe als eines weſent⸗ lichen Teiles des ambulanten Handels. Seide und Watte aus Glas Auf den Jahrmärkten war der Glasbläſer mit ſeiner Kunſt, aus einem vor der Lampe geblaſenen Glasrohr haardünne Glasfäden zu ziehen, ein altbekanntes und viel bewundertes Schauſtück. Aber erſt in neueſter Zeit iſt man dazu übergegangen, dieſe Glasfäden indu⸗ ſtriell zu verwerten, nachdem ganz neue Herſtellungs⸗ verfahren erfunden wurden. Das Ausziehen eines Glasfadens aus dem Glasſtab hat nur noch hiſtoriſche Bedeutung. An ſeine Stelle iſt die unmittelbare Ge⸗ winnung von Glasſeide und Glaswatte aus flüſſigem Glas getreten. Es werden in verſchiedenen Verfahren Glasfäden bis zur„Dicke“ des Bruchteils eines Tau⸗ ſendſtel Millimeters ausgezogen. Je feiner dieſe Glas⸗ fäden, um ſo vielſeitiger ſind ihre Möglichkeiten und um ſo ſchwieriger aber auch ihre Herſtellung. Ihr leich⸗ tes Gewicht, ihr großer Wärmeſchutz, ihre hohe Feuer⸗ ſicherheit haben der Glaswatte als Jloſiermaterial für Wärme und Schall raſchen Eingang verſchafft. Dabei hat ſie ſich ausländiſchen Abdichtungsſtoffen wie Aſbeſt, weit überlegen erwieſen. Heute gibt es bereits Häu⸗ ſer, die faſt völlig in Glaswatte eingepackt ſind, wo⸗ durch eine Erſparnis an Heizungskoſten bis zur Hälfte der bisherigen Ausgaben erzielt werden ſoll. Meiſt wird die Glaswatte in Form einer Matte, auf Papier⸗ oder Drahtunterlagen feſtgeſteppt, zur Abdichtung von Röhren und Keſſeln verwandt. Als Feuerſchutzmatte dient ſie dem Luftſchutz. Auch für die Kunſtharzindu⸗ ſtrie bietet ſie bei der Herſtellung von Kunſtſtoffen einen brauchbaren Zuſatzſtoff. In den Vereinigten Staaten werden vor allem Filter zur Reinigung der Luft aus Glaswatte hergeſtellt. Die allerfeinſten Glas⸗ fäden aber laſſen ſich auch verſpinnen und zeichnen ſich daber durch hohen Seidenglanz aus. Wenn auch noch nicht alle Schwierigkeiten für die Maſſenherſtellung einer gläſernen Textilfaſer überwunden ſind, ſo finden doch heute ſchon Glasgeſpinſte zur Erreichung modi⸗ ſcher Wirkungen bei der Herſtellung von Hüten Ver⸗ wendung. Vielleicht wird das gläſerne Kleid aus dem Märchen ſo noch einmal nüchterne Wirklichkeit. fein Hxthcher dnmnibes fr die Rerrsteclune? „Hake weeeee eeee, Der Au gegenüber Schweizer Franken mäßigte 2 banken fü auf 201,4 während von 3,41 gegangen Die Gel auf 16,81 diskontier 13,36 vor Franken. 10,14 von Spar Nach ei Giroverba den deutſ⸗ banken 39 Millionen (182,8 M Millionen nen RM) im Betra wurden erſten Ha im Geſan Dieſe Su in Form mittel⸗ un gen im ku Der Stüc 22 700 Kr Millionen als in der der Vergl bei der B verzeichnen gungen in Wechſelkre Hypotheket 0,8 v. H. Stückzah auf. Die 1 zahl nach v. H. geſt Stüchzahl 20,9 v. H ſtärker geſt ſind für di der Kredit Krediten erſten Hal feſten Dar betrag vo Halbjahr ſchnitt bei ſtieg bei! korrent⸗Kr Im Hy ausgozahlt nen RM, um 145 1 im Hypoth jahr 1936 Kreditrückhf einer ſtärk Tilgungsg halbjährlie und einem RM ergib meſſen an Meldt Grün& hat laut He tere Zweig H. Fuch höhter!1 am 30. Ju ſich bei erh rer Umſatz lage ergab. daß vermeh nommen w lage im W— bezeichnet 1 wieder etw Aufträge a gen wordet Firma auf einen leiſtu wuchs zu zufammen ger Leitung ſchäftsjahre nel Berk, 9 Dr. Guſtav ſitzer) und geſchieden i Alfred Han Werner Kö Geſchäftsjal rechnung w Rohertrag ſen und 0,0 ſeits erford ſoziale Auft ern 0,10(0, Millionen 76.660(80 anderen A 57 481(14 Verluſtvortt In der Bil und 0,08 g (0,12) erhö 1,41(1,65) 0,30(0,23), (), Kundet bindlichkeite (0,22) nicht auf denen eine Hypott (1,79) zu 3 Vorjahr w Im Umlau ringert hat 0,52(0,10) (0,54), For Bankguthab Jahr liegt ſich eine be liche Ergeb 19. Novemb AG Mari kapital 15 0 Hausertrag Zinſen und Die Bilanz mark abſchl Veränderun 40 en h nur wehren, Richt⸗ gegeben erhaupt r Sied · rundbe⸗ erbleibt dient. daenit verant⸗ 1 Volk, er Zeit mnützig⸗ etet die ätigkeit Publi⸗ einen ie aus⸗ r„Ge⸗ Gegen⸗ BVewoh⸗ engeren zuüben. einden. ifel, im s dieſe tsware, n Kun⸗ 3 Hau⸗ genom⸗ indſied⸗ tanden. 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Die Einlagen der Zentral⸗ banken für eigene Rechnung haben um 45,58 von 247,02 auf 201,44 Millionen Schweizer Franken abgenommen, wührend die Einlagen für Rechnung Dritter um 9,79 von 3,41 auf 2,62 Millionen Schweizer Franken zurück⸗ gegangen ſind. Die Gelder auf Sicht haben ſich um 0,82 von 15,99 auf 16,81 Millionen Schweizer Franken erhöht. Re⸗ diskontierbare Wechſel und Akzepte ermäßigten ſich um 13,36 von 277,31 auf 263,95 Millionen Schweizer Franken. Andere Anlagen zeigen einen Rückgang um 10,14 von 306,46 auf 296,32 Mill. Schweizer Franken. Sparkassen naben mehr Kredite Nach einer Erhebung des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes wurden im erſten Halbjahr 1937 von den deutſchen Sparbaſſen, Girokaſſen und Kommunal⸗ banken 393 063 Wechſelkredite im Betrage von 205,4 Millionen Reichsmark, 84 914 Kontokorrent⸗Kredite (182,8 Millionen RM), 90 306 feſte Darlehen(89,9 Millionen RM) und 70˙082 Hypotheken(342,2 Millio⸗ nen RM) bewilligt, insgeſamt alſo 638 365 Kredite im Betrage von 820,3 Millionen RM. Ausgezahlt wurden an mittel⸗ und langfriſtigen Darlehen im erſten Halbjahr 1937 insgeſamt 142 813 Einzelkredite im Geſamtbetrage von 304,8 Millionen Reichsmark. Dieſe Summe ſtellt jedoch nur die Kreditauszahlung in Form von ſeſten Darlehen und Hypotheken, alſo mittel⸗ und langfriſtige Kredite, dar. Die Auszahlun⸗ gen im kurzfriſtigen Kreditgeſchäft werden nicht erfaßt. Der Stückzahl nach wurden im erſten Halbjahr 1937 22 700 Kredite oder 3,7 v.., dem Betrage nach 85,6 Millionen RM oder 11,6 v. H. mehr Kredite bewilligt als in der gleichen Zeit 1936. Prozentual iſt gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres die ſtärkſte Zunahme bei der Bewelligung feſter Darlehen mit 10,9 v. H. zu verzeichnen. Mit 10,7 v. H. folgen die Kreditbewilli⸗ gungen im Kontokorrenwerkehr. Die Bewilligung von Wechſelkrediten iſt um 1,6 v. H. geſtiegen, während die Hypothekenbewilligungen eine geringe Abnahme von 0,8 v. H. erfahren haben, aber nur der Stückzahl nach. Dem Betrage nach iſt auch hier eine Zunahme um 3,7 v. H. zu verzeichnen. Auch die ausgezahlten Kredite weiſen ſowohl in der Stückzahl wie im Betrage eine erhebliche Steigerung auf. Die Auszahlung von feſten Darlehen iſt der Stück⸗ zahl nach um 12.3 v.., dem Stüchzahl nach um 10,7 v.., dem Betrage nach um 20,9 v. H. Die Auszahlungen ſind prozentual alſo ſtärker geſtiegen als die Bewilligungen. Von Intereſſe ſind für die Oeffentlichkeit auch die Durchſchnittsbetcäge der Kredite. Bei Hypotheken iſt bei den ausgezahlten Krediten der Durchſchnittsbetrag von 3495 RM im erſten Halbjahr 1936 auf 3815 RM geſtiegen. Bei den feſten Darlehen ergibt ſich für 1937 ein Durchſchnitts⸗ betrag von 903 RM gegenüber 905 RM im erſten Halbjahr 1936. Erheblich zugenommen hat der Durch⸗ ſchnitt bei den kurzfriſtigen Kreditbewilligungen. Er ſtieg bei Wechſeln von 419 auf 522 RM, bei Konto⸗ korrent⸗Krediten von 2099 auf 2147 RM. Im Hypothekengeſchäft betrug die Geſamtzahl der ausgezahlten Darlehensbeträge insgeſamt 230 Millio⸗ nen RM, bei einer Erhöhung der Hypothekenbeſtände um 145 Millionen RM. 85 Millionen RM ſind alſo im Hypothekengeſchäft zurückgefloſſen. Im erſten Halb⸗ jahr 1936 waren es 103 Millionen RM, ſo daß ſich die Kreditrückflüſſe um ein Viertel ermäßigt haben bei einer ſtärkeren Zunahme des Hypothekenbeſtandes. Die Tilgungsquote von über 2 v.., die ſich bei einem halbführlichen Tilgungsbetrag von 85 Millronen RM und einem Hypothetenbeſtand von rund 7 Milliarden RM ergibt, iſt alſo immer noch als durchaus ange⸗ meſſen anzuſehen. Meldungen aus der Industrie Grün& Bilfinger Acß, Mannheim. Die Geſellſchaft hat laut Handelsregiſtereintragung in Stettin eine wei⸗ tere Zweigniederlaſſung errichtet. H. Fuchs, Waggon⸗Fabrik Ac, Heivelherg. Er⸗ höhter Uum ſatz. Die Geſellſchaft berichtet über das am 30. Juni abgeſchloſſene Geſchäftsjahr 1936/37, daß ſich bei erhöhtem Auftragsbeſtand auch ein etwas höhe⸗ rer Umſatz und hierdurch eine Beſſerung der Geſchäfts⸗ lage ergab. Dies wurde vornehmlich dadurch erreicht, daß vermehrte Aufträge aus verwandten Gebieten über⸗ nommen werden konnten, während die Beſchäftigungs⸗ lage im Waggonbau als noch immer nicht ausreichend bezeichnet wird. Das private Waggongeſchäft hat ſich wieder etwas belebt. Dem Unternehmen ſind erneute Aufträge auf moderne Reichsbahntriebwagen übertra⸗ gen worden. Am 1. April dieſes Jahres konnte die Firma auf ein 75jähriges Beſtehen zurückblicken. Um einen leiſtungsfähigen und tüchtigen Facharbeiternach⸗ wuchs zu erhalten, wurden Lehrlingswerkſtätten mit zufammen 60 Lehrkingen errichtet, die unter fachkundi⸗ ger Leitung herangebildet werden. Im Laufe des Ge⸗ ſchäftsjahres wurden dem Auſſichtsrat zugewählt: Cor⸗ nel Berk, Rittergut Neuhemmerich, Frechen bei Köln; Dr. Guüſtav Cramer, Düſſeldorf(ſtellvertretender Vor⸗ ſitzer) und Dr. jur. Ferd. Rothe, Köln(Vorſitzer); aus⸗ geſchieden iſt der bisherige ſtellvertretende Vorſitzer Dr. Alfred Haniel, Gut Bruchhauſen bei Düſſeldorf; Dr. Werner Köttgen, Köln⸗Deutz, hat zum Schluß dieſes Geſchäftsjahres ſein Amt niedergelegt. In der Erfolgs⸗ rechnung wir dein auf 2,15(1,78) Mill. RM. erhöhter Rohertrag ausgewieſen, dazu treten 359(0) RM. Zin⸗ ſen und 0,04(0,004) außerordentliche Erträge. Anderer⸗ ſeits erforderten Perſonalkoſten 1,57(1,27), freiwillige ſoziale Auſwendungen 0,04(), Zinſen 0(0,05), Steu⸗ ern 0,10(0,05), alle übrigen Auſwendungen 0,34(0,32) Millionen Reichsmark. Unter Berückſichtigung von 76 660(80 543) RM. Anlage⸗ und 1279(4903) RM. anderen Abſchreibungen verbleibt ein Gewinn von 57 481(14 847) RM., der, wie bereits berichtet, vom Verluſwortrag(142 232 RM.) abgeſetzt werden ſoll. In der Bilanz ſind bei unverändert 2,00 Aktienkapital und 0,08 geſetzlicher Rücklage Rückſtellungen auf 0,18 (0,12) erhöht. Unter den Verbindlichkeiten, die auf 1,41(1,65) ermäßigt ſind, erſcheinen Warenſchulden mit 0,30(0,23), Verpflichtungen an Konzernwerte mit 0,04 (), Kundenanzahlungen mit 0,02(), ſonſtige Ver⸗ bindlichkeiten mit 0,05(0,06), während Bankſchulden (0,22) nicht mehr ausgewieſen werden. Die Anlagen, auf denen nach wieder 0,06 Mill. RM. Rückzahlung eine Hypothet von 1 Mill. RM. ruht, ſtehen mit 1,74 (1,79) zu Buch. Die Beteiligungen werden wie im Vorjahr wieder mit einem Merkpoſten ausgewieſen. Im Umlaufsvermögen„das ſich auf 1,88(1,90) ver⸗ ringert hat, betragen Vorräte 0,87(0,51), darunter 0,52(0,10) Halbfabrikate, Warenſforderungen 0,17 (0,54), Forderungen an Konzernwerke 0,68(0,76), Bankguthaben 0,12(0,06) Mill. RM. Im laufenden Jahr liegt ein erhöhter Auftragsbeſtand vor, doch läßt ſich eine beſtimmte Vorausſage über das vorausſicht⸗ liche Ergebnis nicht machen.(Hauptverſammlung am 19. November.) Ac Marienhaus Heidelberg. Die Geſellſchaft(Aktien⸗ kapital 15 000 Reichsmark) verzeichnet für 1936 einen Hausertrag von 1064(619) Reichsmark, dem Unkoſten, Zinſen und Steuern in gleicher Höhe gegenüberſtehen. Die Bilanz, die auf beiden Seiten mit 60 000 Reichs⸗ mark abſchließt, weiſt gegenüber dem Vorjahr keine Veränderung auf. Betrage nach um 12,0 v. H. geſtiegen, die Auszahlung von Hypotheken der Die Wirtschaftstätigkeit in Deutschland zugenommen Erfreuliche Bilanz der Wirtschaftslage im Herbst 1937 7 Die Lage im Ausland im Zeichen von Konjunkturrückschlägen Das Inſtitut für Konjunkturforſchung gibt in ſeinen Dalbjahresberichten zur Wirtſchaftslage eine Analyſe der Wirtſchaftslage des In⸗ und Auslandes im Herbſt 1937. In dem Abſchnitt„Die deutſche Wirtſchaft“ wird u. a. ausgeführt, daß im Gegenſatz zu der weltwirtſchaftlichen Entwicklung, die ſeit dem Sommer 1937 Rückſchlägen ausgeſetzt iſt, die Wirtſchaftstätigkeit in Deutſchland weiter zu⸗ genommen hat. Das Aufſtiegstempo iſt zwar während der Sommermonate langſamer ge⸗ worden, im ganzen hat aber die Zahl der be⸗ ſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten Ende Auguſt mit 19,2 Mill. einen Stand erreicht, der um 390000 über dem vom Auguſt 1929 liegt. Die gewerbliche Gütererzeugung iſt gegenwärtig um rund ein Fünftel größer als 1928; der Umſatz der Induſtrie, der da⸗ mals rund 82 Mrd. RM betragen hatte, wird ſich im laufenden auf 75—80 Mr. RM ſtellen. Auch die landwirtſchaftliche Produk⸗ tion iſt mengenmäßig weiter geſtiegen; wert⸗ mäßig war ſie, mit 11,8 Mrd. RM, nur noch um 15 7. geringer als 1928/29. Die Einzelhandelsumſätze ſchließlich lagen in den erſten acht Monaten 1937 um etwa 10 Prozent über Vorjahreshöhe. Die Inveſtitionstätig⸗ keit mußte im Hinblick auf die Rohſtofflage in erhöhtem Maße nach allgemeinen ſtaats⸗ und volkswirtſchaftlichen Geſichtspunkten gelenkt werden, doch iſt die Inveſtitionsgütererzeugung im ganzen während der vergangenen Monate noch ſie liegt gegenwärtig um ein Drittel über dem Stand von 1928. Die Einkommen haben ſich im laufenden Jahre ſtärker erhöht als in den beiden voran⸗ S Das Geſamteinkommen der, Ar⸗ eiter, Angeſtellten und Beamten war im erſten Halbjahr 1937 mit 19 Mrd. RM um mehr als ein Zehntel größer als in der entſprechenden Vorjahrszeit. Unter dieſen Umſtänden hält die im vorigen Herbſt begonnene Belebung des Verbrauchs und der Verbrauchsgüterwirtſchaft mit unverminderter Kraft an. Die Einzel⸗ handelsumſätze haben gegenüber dem Vorjahre um 10 Prozent zugenommen. Die landwirtſchaftliche Erzeugung iſt im abgelaufe⸗ nen Wirtſchaftsjahr geſtiegen und im Zuſam⸗ menhang damit hat ſich auch die Lage der Land⸗ wirtſchaft weiter gebeſſert. Zunahme der Gußenhandelsumſätze Für die Entwicklung der Preiſe und d e s ineen e die Rückſchläge an den internationalen Rohſtoffmärkten zunächſt günſtige Folgen gehabt, da die Fertigwaren⸗ preiſe in den meiſten Ländern den Abſturz der Rohſtoffpreiſe nicht oder nur weſentlich abge⸗ ſchächt mitgemacht haben. Da überdies die Kaufkraft der Rohſtoffländer durch den Preis⸗ rückgang zunächſt nicht beeinträchtigt wurde, konnten die Außenhandelsumſätze bis Auguſt kräftig zunehmen. Gegenwärtig werden etwa 17 Prozent der induſtriellen Exzeugung expor⸗ tiert. Dabei iſt es gelungen, die durchſchnitt⸗ lichen Ausfuhrpreiſe gegenüber 675 tiefſten Stand um rund 10 Prozent zu erhöhen. Zum Wirtschafts-Rundschau der Woche produkiionswort dor doutschen lndustrle/ Werkzeugmoschinen stork gefragt/ lmterneilonale Soeschlffahrt uncd der Tonnagebecdorf Die Weltinduſtrieproduktion hat in den letzten Jahren unzweifelhaft erhebliche Fortſchritte auf⸗ zuweiſen und nach den neueſten indexmäßigen Unter⸗ ſuchungen eine Entwicklung genommen, die über die⸗ jenige der Jahre vor der Wirtſchaftskriſe hinausgeht. Der Produktionsindex der Weltinduſtrie ſtieg im Zeit⸗ raum von 1926 bis 1929 von 85 auf 100, dagegen in der Zeit von 1932 bis Mitte 1937 von 63 auf 104. Dabei hat es den Anſchein als ob die Weltinduſtrie⸗ produktion im Verlaufe des erſten Halbjahres 1937 ihren Höhepunkt erreichte; denn während ſich der In⸗ dex in der Zeit von Januar bis Mai dieſes Jahres von 101 auf 106 gehoben hat, iſt er bis zum Juli 1937 auf 104 zurückgegangen, An der Spitze derjenigen Län⸗ der, deren wirtſchaftlicher Auſſchwung in der Nach⸗ kriegszeit am bedeutendſten iſt, ſteht Deutſchland, bei dem die Höchſtleiſtung der Vorkriſenzeit bereits um 17 bis 18 Prozent überſchritten wurde. Die Ermittlungen haben ergeben, daß Deutſchlands Anteil an der Welt⸗ induſtrieproduktion von 8,9 Prozent im Jahre 1932 auf 11 Prozent im Jahre 1937 geſtiegen iſt, ſo daß Deutſchland unmittelbar hinter den Vereinigten Staa⸗ ten den zweiten Platz in der Reihe der induſtriellen Erzeugniſſe einnimmt. inre ze, n 1* Der Beſchäftigungsgrad der Werk⸗ zeugmaſchineninduſtrie hat in den letzten Monaten eine günſtige Entwicklung genommen. In früheren Jahren war die Maſchineninduſtrie im Som⸗ mer im allgemeinen nicht ſo günſtig beſchäftigt wie in den übrigen Monaten des Jahres. Von dieſer rein jahreszeitlichen Erſcheinung iſt in dieſem Jahre nichts zu merken. Die Auftragsbeſtände der Unternehmungen der Werkzeugmaſchineninduſtrie ſind noch recht groß, und die Lieferfriſten mußten inzwiſchen für normale Metallbearbeitungsmaſchinen bis auf ein Jahr und darüber hinaus ausgedehnt werden. Allgemein läßt ſich ein erheblicher Bedarf an neuzeitlichen Maſchinen feſtſtellen, und es iſt augenſcheinlich, daß die Erſatz⸗ beſchaffung, die in den letzten Jahren eine weſentliche Rolle ſpielte, noch nicht als eine abgeſchloſſene Aktion anzuſehen iſt. Die Auftragsbeſtände der Unternehmun⸗ gen, die Metallbearbeitungsmaſchinen herſtellen, ſind ziemlich groß. Vor allen Dingen beſteht lebhafte Nach⸗ frage nach Drehbänken, Automaten und Karuſſelldreh⸗ bänken. Recht hohe Auftragsbeſtände haben auch die⸗ jenigen Werke zu verzeichnen, welche Fräsmaſchinen, Hobel⸗ und Schleiſmaſchinen herſtellen. * Allgemein ſind die Anſichten über die künftige Entwicklung der Seeſchiffahrt zum min⸗ deſten geteilt. Vor allen Dingen iſt man im Ausland vielſach der Auffaffung, daß die ſeit einiger Zeit im Gange befindliche Aufwärtsbeweogung ohne geſunde wirtſchaftliche Grundlagen ſei und daß die Betriebs⸗ koſten zu hoch ſind. Man findet daher häufig die An⸗ regung, auch in der Linienfahrt zu einer internationa⸗ len Zuſammenarbeit zu gelangen, Im allgemeinen laſ⸗ ſen ſich jedoch ſehr deutliche Anzeichen eines Rück⸗ ganges im Tonnagebedarf nicht feſtſtellen, ſo daß alſo zum mindeſten der Weltſchiffbau noch für die nächſte Zukunft ſeinen hohen Beſchäftigungsgrad behalten wird. Zur Beurteilung der gegenwärtigen Lage der Weltſchiffahrt iſt darauf hinzuweiſen, daß an die Stelle des Ueberfluſſes ſchon zum Teil eine Knappheit an Tonnage eingetreten iſt, und die in Fahrt beſind⸗ liche Tonnage iſt zum mindeſten voll ausgenutzt. Dabei iſt noch in Betracht zu ziehen, daß die Leiſtungsfähig⸗ keit der Welthandelsflotte ſich ſeit der Kriſenzeit we⸗ ſentlich gebeſſert hat. Allerdings beſtehen zur Zeit Störungen in Oſtaſien, wo den Reedereien durch die Sperrung Schanghais und das Nachlaſſen der Ver⸗ ſchiffungen weſentliche Ausfälle entſtehen. Umtangreicher Schiffsyerkehr bei niedrigem Rheinwasserstand Die allgemeine Verkehrs⸗ und Betriebslage der Rheinſchiffahrt war nach dem Bericht der Niederrheini⸗ ſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer Duisburg⸗Weſel zu Duisburg⸗Ruhrort im Monat Oktober 1937 gegen⸗ über dem Vormonat im weſentlichen unverändert. Während der Rheinwaſſerſtand in der erſten Monats⸗ hälfte für die Schiffahrt nicht ungünſtig war, wurde dieſe dann durch das ſtarke Abſinken der Waſſerführung beeinflußt. Der im Berichtsmonat ſchon vielſach auf⸗ tretende ſtarte Nebel brachte zahlreiche Fahrtverzöge⸗ rungen mit ſich. Infolge des ſinkenden Rheinwaſſer⸗ ſpiegels waren ſehr oft Leichterungen zu tief abge⸗ ladener Fahrzeuge in Salzig erforderlich. Auch mußte für die Bergfahrt zuletzt ſchon in den Verladehäfen am Niederrhein wie auch teilweiſe von Rotterdam aus die Abladetiefe der Kähne beträchtlich herabgeſetzt werden. Von Mannheim aus mußten ſowohl die für Straß⸗ burg als auch für Kehl beſtimmten Kähne beträchtlich aufgeleichtert werden. Die Baſel⸗Fahrt wurde bei dem weiter fallenden Waſſer von Tag zu Tag ſchwieriger, blieb aber trotzdem noch in vollem Gang. die Verlade⸗ tätigkeit entwickelte ſich weiterhin ſehr rege. Die zum Verſand gelangten Brennſtoffmengen waren berg⸗ wie talwärts ſehr umfangreich. Geringe Vorräte aus den oberrheiniſchen Lägern verurſachten ein ſtändiges Drängen auf ſtärtere Belieferung, der aber nicht im⸗ mer nachgekommen werden konnte. Am Mittelrhein, vor allem im Neuwieder Becken und an den Steinum⸗ ſchlagsſtellen, war das Geſchäft noch verhältnismäßig flott. Die umfangreichen Verſchiffungen von Fichten⸗ holz ſowie die regelmäßigen Eiſenerztransporte hielten ſich auf der bisherigen Höhe Dagegen war der Tal⸗ verkehr ab Oberrheinhäfen und Mainplätzen nur noch gering. In den Rhein⸗Seehäfen war die Verlade⸗ tätigkeit nach wie vor ſehr rege. Die durch das fallende Waſſer bedingte Einſchränkung der Abladung der Fahrzeuge, die Heranziehung erheblichen Schiffsraumes für Leichterzwecke und die lange Reiſedauer vieler Kähne hatten in zunehmendem Maße eine ſo ſtarke Nachfrage an Leerraum aller Typen hervorgeruſen, daß dieſe, beſonders in mittleren und kleineren Grö⸗ ßen, nicht immer befriedigt werden konnte. Das Schleppgeſchäft war infolge der regen Verladetätigkeit und der Witterungseinflüſſe teilweiſe beſſer als im Vormonat, aber immer noch nicht zufriedenſtellend. Der Frachtenmarkt brachte infolge des fallenden Waſſers und der vielfachen Nebel ſowohl berg⸗ wie auch tal⸗ wärts Frachtſteigerungen. Die Schlepplöhne ab der Ruhr zu Berg lagen unverändert. Motorenfabrik Darmſtadt Ach, Darmſtadt. Kapi⸗ talerhöhung. Die ordentliche Hauptverſammlung der Motorenfabrik Darmſtadt AG, Darmſtadt, am 22. Novembert, die den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1936/37 mit 5(0) Prozent Dividende zu genehmigen hat, hat unter anderem auch über eine Erhöhung des Grundkapitals von 0,54 auf 1 Million Reichsmark Be⸗ ſchluß zu faſſen, durch Ausgabe von Inhaberaktien unter Ausſchluß des Bezugsrechts der Aktionäre. Inſolvenzen im Reich kaum verändert Aber in Süddeutſchland noch erhöht Der Monat Oktober hatte die jahreszeitlich übliche leichte Erhöhung der Konkurs⸗ und Vergleichsverfahren gebracht. Zwar liegt gegenüber dem Vormonat nur die ſehr geringe Erhöhung von 196 auf 199 vor. Gegen das Vorjahr iſt aber eine Abnahme der Inſolvenzen um 19,4 Prozent zu verzeichnen. Insgeſamt geht die Entwicklung der Konkurs⸗ und Vergleichsverfahren⸗ eröffnungen weiterhin nach unten. Eine Zuſammen⸗ ſtellung über die Inſolvenzen auf allen Gebieten zeigt, »daß das Gebiet Süddeutſchland mit 22,3 Prozent am ſtärkſten von den Inſolvenzen im Oktober betroffen war, während im September hier ein Inſolvenzanfall von 18,2 Prozent vorlag. Es folgt Mitteldeutſchland mit dem Anteil von 20,2 Prozent im Ortober nach 21,4 Prozent im September. Auch Rheinland⸗Weſt⸗ falen hat eine leichte Zunahme auf 17,6(15,5) zu melden, während in Norddeutſchland und Oſtdeutſch⸗ land ein Rückgang eingetreten iſt. Die franzöſiſche Eiſenproduktion im September Die franzöſiſchen Hochöfen produzierten im Septem⸗ ber 687 000 Tonnen Roheiſen, gegen 645 000 Tonnen im Auguſt und 492 000 Tonnen im September 1936, was einer arbeitstäglichen Durchſchnittsleiſtung von 22 900 Tonnen im September, gegen 20 700 Tonnen im Auguſt, entſpricht. In den erſten neun Monaten ſtellte ſich die Roheiſenproduktion auf 5 850 000 Ton⸗ nen, gegen 4 577 000 Tonnen in der Vergleichszeit des Vorjahres.— Die Rohſtahlerzeugung betrug im September 662 000 Tonnen, gegen 559 000 Tonnen im Auguſt und 545 000 Tonnen im September 1936. In den erſten neun Monaten ſtieg ſie auf 5 839 000 Tonnen, gegen 4 904 000 Tonnen im gleichen Vor⸗ jahreszeitraum.— An Stabeiſen wurden im Septem⸗ ber 140 000 Tonnen hergeſtellt, gegen 123 000 Tonnen im Auguſt, an Halbzeug 122 000(100 000) Tonnen, an Schienen 32 000(26 000) Tonnen, an Blechen 70 000(60 000) Tonnen, an Walzdraht 35 000 (24000) Tonnen. Die fühlbare Zunahme der Pro⸗ duktion wird auf das Zurückkehren des größten Teiſes der Arbeiter aus dem Urlaub zurückgeführt. brüche erfolgt. erſten Mal ſeit 1935 iſt im laufenden Jahre auch eine kräftige Steigerung des Einfuhr⸗ volumens möglich geworden. In den beiden letzten Monaten iſt allerdings eine gewiſſe Ab⸗ L der Außenhandelsumſätze zu be⸗ merken. 33 1,27 Milliarden mehr Steuereinnahmen Die Finanzierungsformen des An⸗ ſtiegs haben ſich inſofern gewandelt, als ſich bei der Aufbringung der für die Finanzierung der öffentlichen Inveſtitionen benötigten Mit⸗ tel im Kreditwege das Schwergewicht zu der langfriſtigen Form hin verlagert hat. Die Konſolidierungsaktionen des Reichs folgen ſo ſchnell aufeinander, daß ſich die Summe der öffentlichen Kurzkredite nicht mehr im bis⸗ herigen Tempo erhöht hat. Dagegen nimmt die Verſchuldung in lang⸗ friſtiger Form zu. Die Steuereinnah⸗ men des Reichs waren in der erſten Hälfte des — Rechnungsjahres um 1,27 Mrd. RM größer als im vorigen und die Wenfant o der änder und Gemeinden hat ſich ebenfalls weiter gebeſſert. Rückſchläge im Ausland „Die Konjunktur des Auslandes“ zes in den meiſten Ländern eine Behauptung es hohen Standes der Wirtſchaftstätigkeit, obwohl die internationalen Warenmärkte und die führenden Aktienbörſen bereits im Früh⸗ jahr einen ſchweren Rückſchlag erlitten hatten. In vielen Ländern, beſonders in den über⸗ ſeeiſchen Rohſtoffgebieten und den kleineren europäiſchen Induſtrieſtaaten, ſind Umſätze, Produktion und Beſchäftigung ſogar weiter ge⸗ ſtiegen. Gleichzeitig haben ſich jedoch, nament⸗ lich in den großen Induſtrieländern, ſtärkere Spannungen herausgebildet. An den meiſten Aktienmärkten des Auslandes ſind Kursein⸗ Die Rohſtoffpreiſe ſind weiter geſunken. In der letzten Zeit mußte teilweiſe ogar die Induſtrieproduktion beſchränkt wer⸗ den. Immerhin überwiegt im Ausland die Meinung, daß der gegenwärtige Rückſchlag auf längere Sicht nur eine Unterbrechung der internationalen Hochkonjunktur darſtellen wird. Von den Induſtrieländern ſind beſonders die Vereinigten Staaten von Amerika von Rück⸗ ſchlägen betroffen worden. Großbritannien ſteht gleichfalls im Zeichen einer ſtarken Aktien⸗ baiſſe, weiſt aber bis zuletzt Beſt oder gar ſteigende Produktions⸗ und Beſchäftigungs⸗ ziffern auf. Unter den kleineren Induſtrie⸗ ländern iſt vor allem in Belgien in der Pro⸗ duktion ein leichter Rückſchlag eingetreten, Auch in der er Guß und in den Niederlanden ſcheint der Aufſchwung neuerdings etwas ins Stocken geraten zu ſein. In Schweden, Nor⸗ wegen und der Aufſchwung bis in den Herbſt hinein angehalten. Auch in Oeſterreich und der Tſchechoſlowakei waren in der Güterwirtſchaft bis September kaum Zei⸗ chen eines Auſſchwm zu erkennen. In Ita⸗ lien hat der Aufſchwung gleichfalls angehalten. Die überſeeiſchen Rohſtoffgebiete ſtanden im vergangenen Halbjahr noch ganz unter den Nachwirkungen der bis zum Frühjahr herr⸗ ſchenden Rohſtoffhauſſe. In den Ländern der ſüdlichen Hemiſphäre iſt die Ausfuhr teilweiſe noch bis weit in den Sommer hinein gewach⸗ ſen. In den europäiſchen Agrarländern hat ſich die Lage weiter gebeſſert. Neuerdings macht ſich jedoch unter dem Einfluß der Ernteergeb⸗ niſſe und der Preisentwicklung eine gewiſſe Differenzierung bemerkbar. In Südoſteuropa weiſen und Griechenland eine her⸗ vorragende Ernte auf. In Rumänien war die Weizenernte gleichfalls gut, die Mais⸗ und Gernſtenernte jedoch ſchlecht. Jugoſlawien wird dagegen in dieſem Jahre(ebenſo wie Ungarn) weniger Weizen, aber bedeutend mehr Mais ausführen können; hier ſowohl als auch in Rumänien, wird aber für den ſchlechteren Aus⸗ fall einiger Ernten durch die zunehmende Aus⸗ fuhr von Viehproduktion und von Holz und Mineralien ein Ausgleich geſchaffen. ſtheln-Malnische Abendbörse Weiter feſt An der Abendbörſe lagen Kundſchaftskäufe vor, auch der berufsmäßige Handel tritt zu weiteren Neuanſchaf⸗ fungen. Bei verhältnismäßig lebhaften Umſätzen zeig⸗ ten die Kurſe meiſt weitere Erhöhungen. Teilweife handelte es ſich um Anpaſſungen an den Berliner Schluß. Es notierten: Ver. Stahl 112¼, Deutſche Erd⸗ 51 140¼, IG⸗Farben 155/½—1½, Scheideanſtalt 254½, Zellſtoff Waldhof 146, Geſfürel 145·/, MAN 134¼½,— Der Rentenmarkt hatte aus den bekannten Urſachen nur kleines Geſchäft, die Haltung blieb unv. feſt. „Im Verlaufe hielt die feſte Tendenz an und die Um⸗ ſätze waren bis zum Schluß der Börſe lebhaft. Gegen⸗ über Berlin ergaben ſich faſt durchweg Kursbeſſerungen von—1 Prozent. Größeres Geſchäft hatten beſonders Montanpapiere, auch JG⸗Farben und Zellſtoffpapiere ſowie einzelne Elektrowerte und Maſchinenaktien waren bevorzugt. 2 Prozent höher notierten Akkumulatoren mit 225 und von heimiſchen Papieren gewannnen Mö⸗ nus 1¼ Prozent auf 119¼. Am Einheitsmarkt zogen Lindes Eismaſchinen auf 167(16536) an. Schantung notierten nach Pauſe 126¼(127). Bankaktien blieben behauptet, doch zeigte ſich auch hier etwas Nachfrage. Von Renten waren Altbeſitz weiter befeſtigt auf 130½, auch Kommunalumſchuldung 94.75 blieben gefragt. 36G, Odnuchſad Getrelde Rotterdamer Getreide Rotterdam, 5. Nov. Weizen(in Hfl. p. 100 Kilo): November.20; Januar.30.; März.47½; Mai.50. Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kilo): No⸗ vember 109½; Januar 110; März 110½; Mai 107/. Metalle Amtl. Preisfeſtſetzung für Kupfer, Blei u. Zink Berlin, 5. Nov.(RM. p. 100 Kilo.) Kupfer⸗ Tendenz ſchwächer: November mit April 55½ nom, Brief, 55½ Geld. Blei, Tendenz ſtetig: November mit April 22½ nom. Brief, 22½ Geld. Zink, Ten⸗ 405— November mit April 21½ nom. Brief, 7 2 Geld. 4 ————————————— — „Hakenkreuzbanner“ Unternaltung und Wiſſen Samstag, 6. November 1937 Abend und Morgen Von klisabeth Maier-Macłk Schweigen die Vögel im Wold: träume, mein Kind, trävume. Abend wird es nun bald, enger werden die Räume. Schließ deine Augen zvu, Seele will in die Weiten, loß sie die Flügel breiten, gib deinem Hosten Roh. Läbfen die Glocken vom Turm: wache, mein Kind, wache. Roft es Fever und Sturm: deine Kräfte entfache. Loß dein Sinnen zu Haus, greif zu Hommer und Spaten, Tag will Wirken und Taten: pflicht löst die Träume aus. Hermann Abendroth dirigierte die Wiener Philharmoniker Der Leiter des Leipziger Gewandhaus⸗Or⸗ cheſters Hermann Abendroth dirigierte am Donnerstag ein Konzert der Wiener Philhar⸗ moniker. Als Soliſt wirkte Georg Kulen⸗ kampf mit, der das Violin⸗Konzert von Brahms vollendet ſpielte. Die Wiedergabe der 3. Sinfonie von Anton Bruckner unter der Stabführung Abendroths wurde von den Zu⸗ hörern mit wahren Beifallsſtürmen aufgenom⸗ men. Die deutſche Geſandſchaft war bei dem Konzertträger durch den Geſchäftsträger Bot⸗ ſchaftsrat Freiherrn von Stein und mehrere andere Mitglieder vertreten. „Bengalische Zukunft“ Uraufführung in Dresden Im Staatlichen Schauſpielhaus Dresden erlebte ein hiſtoriſches Luſtſpiel, das ſich unter dem Titel„Bengaliſche Zukunft“ mit Benga⸗ lens, alſo Indiens Vergangenheit beſchäftigt, ſeine erfolgreiche Uraufführung. Die beiden Ver⸗ faſſer Geſell und Ernſt Martin ſtellen in einem Salon⸗ und Koſtümſtück das Wetterleuch⸗ ten jenes Kampfes dar, der in den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts in London um das Schick⸗ ſaal Indiens ausgetragen wurde. Soll Indien dem Staat und dem Volk gehören oder ſoll es dem Geſchäft der Kaufleute der oſtindiſchen Kompagnie ausgeliefert werden? Das iſt die entſcheidende Frage, die allerdings ſtets im leichten Luſtſpielſtil behandelt und mit einer Liebes⸗ und Heiratsgeſchichte verquickt wird. Mit dem Sturz des unzulänglichen Miniſter⸗ präſidenten und der Ernennung eines aufrech⸗ ten, ehrlichen Staatsdieners, der in ſeinem Kampf gegen die Korruption ſelbſt das Mittel des Pamphlets micht verſchmäht hatte, wird die Frage ſo entſchieden, wie es uns von der Ge⸗ ſchichte überliefert iſt. Das Geheimmis des Erfolges, den das Stück unter großem Beifall erzielte, beruht in der knapp gehaltenen und witzig und lebendig ge⸗ ſtalteten Handlung und den dankbaren Haupt⸗ rollen. Dr. Rudolf Schrot h. Der Wettbewerb um den Großen Staatspreis für Bildhauer und Architekten. Nach der großen Ausſtellung italieniſcher Kunſt in Berlin, die am 11. Dezem⸗ ber geſchloſſen wird, ſollen in der Preußiſchen Akademie der Künſte in Berlin die für den Wettbewerb um den Großen Staatspreis für Bildhauer und Architekten beſtimmten Werke öffentlich gezeign werden. Die Schau wird Ende — eginnen und nur wenige Tage dauern. Copyright 1936 by Prometheus-Verlag Dr. Eichacker, Unſer neuer Roman führt die Leſer ins nahe Holland und läßt ſie mit wachſender Spannung ein Kapitalverbrechen in einem vornehmen Fremden⸗ heim und die Bemühungen um die Aufklärung die⸗ ſes äußerſt verwickelten Falles verfolgen. Ent⸗ ſcheidende Bedeutung hat dabei ein Kaſtanienblatt. Ein berühmter Geigenkünſtler, eine ſchöne Frau, ein ernſter General, eine holländiſche Familie und ein indiſcher Fürſt mit Begleitung, ſie alle ſind Gäſte des Fremdenheims und in den Fall verſtrickt, der immer neue überraſchende Wendungen nimmt und am Schluß eine ganz unerwartete Löſung bringt. Unſer Roman erhielt bei einem großen Wettbewerb den zweiten Preis. Die Schriftleitung. I. In dem kleinen Soliſtenzimmer hörte man den plötzlichen Applaus wie das Geräuſch ſcharf praſſelnden Hagelſchlages. Holländer ſind nicht ſo ſchnell begeiſtert, aber Erie Purcell war es eglückt, ſein Publikum faſt zur Raſerei zu bringen. Es gelang ihm hier wie überall. Es wurde nicht nur geklatſcht, durch das helle Ha⸗ gelgeräuſch des Applauſes drang der dunkle Donner trampelnder Füße, ſcharrender Stühle. Rufe ertönten. Schreie. Der Lärm hielt an. unermüdlich, hartnäckig. Beihnah drohend. Die Frau in dem Soliſtenzimmer genoß dies les. Sie wußte genau, was ſolch ein Applaus wert war. Sie kannte ſowas. Ihr aanzes Leben beſtand ja aus Applaus und Ovationen. Sie 2 2 nenoß den Lärm wie ein Feinſchmecker ſein ririnolromon von frit loogemonn. Eisbären belagerten das Forscherschiff Sechs Monate auf der I reibeisscholle Kapitãn Koldewey, der erste deutsche Polarforscher In dieſem Monat jährt ſich der Geburtstag eines der beſten deutſchen Seefahrer, des erſten deutſchen Polarforſchers und ſpäteren Abtei⸗ lungsleiters der Seewarte in Hamburg, Carl Koldewey, zum 100. Male. Schon früh vertauſchte Koldewey das Gym⸗ naſium mit der harten Schule der See. Als neunundzwanzigjähriger Oberſteuermann be⸗ gann er dann in den Hörſälen der Techniſchen Hochſchule Hannover und der Univerſität Göt⸗ tingen Aſtronomie, Mathematik, Phyſik und anderes zu ſtudieren. Dieſe Verbindung von Seefahrer und Forſcher brachte ihm die Beru⸗ fung zur Leitung der 1. Deutſchen Nordpol⸗ expedition 1868. Der Gedanke zu dieſer Fahrt war aufgetaucht, als im November 1867 in Kaſſel über die Verwendung von 106 000 Gul⸗ den beraten wurde, die vor der Gründung einer deutſchen Marine für den Bau deutſcher Kriegsſchiffe geſammelt waren. Das Geld wurde zwar dann leider anders verwendet, aber die Polarfahrt erfolgte doch. Bismarck warnte vor der Fahrt ins Eis Mit dem Segelſchiff„Germania“ wurden un⸗ ter Koldeweys Führung bei Oſtgrönland, Jan Meyen und Spitzbergen wertvolle, umfaſſende Beobachtungen geſammelt. Am 15. Juni 1869 ſchon verließ Koldewey Deutſchland mit dem 143⸗Tonnen⸗Dampfer„Germania“ und dem Begleitſchoner„Hanſa“ zu einem neuen Vor⸗ ſtoß in das Polarmeer. Der preußiſche König war bei der Ausreiſe anweſend. Biswarck ließ ſich die ja ohne alle Erfahrungen hergeſtellte Pelzbekleidung zeigen und erklärte ſie aus ſei⸗ nen Erfahrungen bei ruſſiſchen Bärenjagden für untauglich. Er behielt recht damit. Es mußte ſpäter an Bord alles umgeändert wer⸗ den. Am 15. Juli wurden die beiden Expedi⸗ tionsſchiffe auf faſt 75 Grad Nord an der Eis⸗ kante im Nebel durch ein falſch verſtandenes Flaggenſignal für immer getrennt. Die„Hanſa“ wurde vom Eis nach Süden entführt und am 19. Oktober an der Küſte Grönlands im Eis zerdrückt. Die ſechs Monate lange Irrfahrt der Beſatzung auf einer treibenden Scholle durch das winterliche Polarmeer über eine Strecke von 2300 Kilometern gehört zu den größten Abenteuern der Polarforſchung über⸗ haupt. Ein gütiges Geſchick ließ die Männer an der Südoſtſpitze Grönlands landen. Gefährliche Schneeſtürme Die„Germania“ unter Koldewey bezog an der Grönland⸗Küſte inzwiſchen eine Winter⸗ ſtation. Die hier gemachten Meſſungen haben unter anderen ſpäter Alfred Wegener zu der Annahme einer Weſtverſchiebung ganz Grön⸗ lands im Sinne der bekannten Kontinentalver⸗ ſchiebungstheorie gebracht. Weite Schlittenrei⸗ ſen wurden von hier aus gemacht und gaben wertvolle Erfahrungen für die ſpäteren Rei⸗ ſen von Payers, der auch jetzt ſchon dabei war. Schneeſtürme und Eisbären brachten Gefahren. Selbſt das Expeditionsſchift wurde einmal regelrecht unter Blockade geſetzt. Die Männer der Expedition entkamen ihren Angriffen mehr⸗ fach nur mit knapper Not, und aufregende Kämpfe mit den Raubtieren der Arktis wur⸗ den geführt. Zum Schluß der Fahrt, als das Schiff wieder in Fahrt war, wurde noch der größte Fiord Grönlands, der Kaiſer⸗Joſefs⸗ Gröbenzell b. München. Nachdruck verboten.) Lieblingsgericht. Sie hungerte danach. Er be⸗ zauberte ſie immer wieder. Sie kannte dieſen Lärm bis in ſeine feinſten Details und Schat⸗ tierungen hinein. Und ſie empfand tiefſte Be⸗ friedigung. Obwohl der Beifall diesmal nicht ihr galt. Für Eric bedeutete dieſer Abend einen neuen Triumph. Schnell nahm ſie die Puderdoſe, ſah in den kleinen Spiegel, der Lippenſtift alitt über den Mund. Sie war nicht mehr jung, aber ſie war das, was man eine ſehr hübſche Frau nennt. Und wie alle ſchönen Frauen wußte ſie es auch ſelbſt. Eilige Schritte näherten ſich vom Po⸗ dium her; aber noch ehe der Mann in der Tür auftauchte, waren Puderdoſe und Lippenſtift ſchon verſchwunden. Sie ſtand auf und ſah ihn ſtrahlend an. Eric Pureell ſchien ſie kaum zu bemerken. Die Glut einer ſeltſamen Ekſtaſe flammte noch in ſeinem Antlitz. Er lief durch das Zimmer und beugte ſich über den Violinkaſten. Die Geige ruhte in ſeiner Hand wie ein totes, ver⸗ ſtummtes Weſen. Die ſingende Stimme war verklungen. Die Frau hatte dem Geiger um den Hals fallen wollen, aber ſie ſpürte intuitiv, daß ſie warten mußte. Aber daß er ſie nicht anſah, war ihr unerträglich.„Geh doch nochmal raus“, ſagte ſie,„ſie rufen noch immer“. Er trank gierig und unbeherrſcht. Als ob er noch etwas hinunterſpülen wollte. Dann wandte er ſich und fah nach der Frau hin. Sie ſchaute Fiord entdeckt und 140 Kilometer ins Innere verfolgt. Mit zerbrochener Maſchine, aber nach damaligem engliſchen Urteil mit den bisher reichſten Ergebniſſen aller Polarexpeditionen kehrte die„Germania“ zurück. Erſt hier in Deutſchland erfuhr ihre Mannſchaft vom Aus⸗ bruch und der glücklichen Führung des deutſch⸗ franzöſiſchen Krieges. Anerkennung kommt aus England Der beſte Beweis für die Erfolge der Expe⸗ dition war das Anerbieten des engliſchen Polarforſchers und Phyſikers General Sabine, eine dritte deutſche Expedition mit beträcht⸗ Die tägliche Erholung— das gute Buch ihn erwartungsvoll an.„Sie iſt ſchön“, dachte er. „Das Haar von Tizian und die reine Haut von Rubens“. Er trat zu ihr, ſchlang die Arme um ſie und küßte ſie ungeſtüm. Sie wehrte ſich nicht. Sie fragte ſich nicht einmal, warum ſie ſich dies gefallen ließ. Sie nahm ſeine Umarmung hin, wie ſie alles hin⸗ nahm: paſſiv und voller Genugtuung ihrer be⸗ friedigten Eitelkeit. Er war der große Geiger Eric Purcell. Er liebte ſie. Seine Hemmungs⸗ loſigkeit machte ſie neugierig. Es war für ſie eine ganz neue Rolle. Das ganze Leben beſtand für ſie aus Rollen. Darüber hinaus aab es nur „Be⸗ 75 noch Langeweile. „Hör auf, du Zigeuner,“ ſcherzte ſie..„Be nimm dich, du wildgewordener Bohemien.“ Sie hatte eine dunkelſamtene Stimme, und augen⸗ blicklich ließ ſie den Ton noch abſichtlich nach⸗ ſchwingen. „Laß uns gehen“, ſagte ſie. Es war ihr eingefallen, daß noch viele Men⸗ ſchen in den Gängen und der Vorhalle ſein mußten, und wenn ſie zuſammen mit Erie Purcell fortging, ſo war das eine neue Sen⸗ ſation. Deshalb wollte ſie nicht länger warten, es könnte ſonſt zu ſpät werden. „Komm ſchon,“ drängte ſie, während ſie, ſich den Mantel noch enger um die Hüften zog. „Nein, jetzt keinen Whisky mehr, du haſt heute abend ſchon viel zu viel getrunken.“ Er hatte bereits ein Glas eingegoſſen, und trank. Dann nahm er ſeinen ſchweren Pelz, ſetzte die Pelzmütze auf.„Unbegreiflich, wieſo er dazu kommt, Engländer zu ſein“, dachte ſie. „Er ſieht wie ein Ruſſe aus, aber ein Eng⸗ länder... nein.“ Eric Pureell hatte ſeine Geige ergriffen, jetzt ſchlang er den Arm um ſie. „Wohin?“ fragte er. „Nach Haus,“ war die Antwort.„Du wohnſt bei uns oben im Haus. Aber erſt wollen wir noch ein bißchen plaudern bei uns in der Woh⸗ nung. Wir werden allein ſein, du und ich.“ „Und Vincent?“ fragte er haſtig. „Vincent ſpielt irgendwo im Norden. In einer Stadt, wo du auch ſchon mal ein Konzert lichen Mitteln zu unterſtützen, mit der doppel⸗ ten Summe jedoch, wenn Kapitän Koldewey die Führung anvertraut würde.„ Zunächſt an der Norddeutſchen Seewarte, dann an der Deutſchen Seewarte in Hamburg fand Koldewey dann einen Arbeitsplatz, an dem er die reichen Erfahrungen als Seemann und Forſcher verwerten konnte. Die Deutſche Seewarte ehrt ihn eben jetzt in einem Kolde⸗ wey⸗Heft des„Seewart“, in dem Dr. Georgi ihn als Expeditions⸗Mann ſchildert, und zu dem hervorragende Gelehrte, Mitarbeiter der Seewarte und Nautiker wertvolle weitere Bei⸗ träge geliefert haben. Aufn.: Banzhaf gegeben haſt, voriges Jahr. Groningen iſt es. Er kommt heute abend nicht mehr zurück, denn morgen muß er noch einmal auftreten. Das Enſemble übernachtet dort.“ Sie verſuchte betont harmlos zu ſprechen. In der neuen Rolle. Eric Purcell lachte heiſer. Der Zauber der Muſik war aus ſeinem Geſicht verſchwunden. Er riß die Tür auf und ließ ſie vorgehen. Auf dem Gang bot er ihr den Arm. Sie drückte ſich eng wider ihn. Er hatte den Kragen hochge⸗ klappt, die Geige hielt er mit dem linken Arm an ſich gepreßt. Die Gänge längs der Garderobe waren noch voller Menſchen. Sie blieben nicht unbemerkt. Links und rechts wurde geziſchelt, Köpfe fuhren herum, plötzlich Händeklatſchen, das zum Applaus anſchwoll. Man wich zur Seite, bahnte einen Weg für ſie... man ſah ſie... ſchaute ihnen nach Die Frau genoß das alles. Sie drückte ſich noch enger an den Geiger, langſam gingen ſie weiter. Am Ausgang ſtand eine Gruppe Men⸗ ſchen. Damen in Pelzen und Abendmänteln. Neuer Applaus begrüßte ſie. Ein junges Mäd⸗ chen zeigte auf die Frau am Arm des nach beiden Seiten grüßenden Künſtlers:„Guck mal, Thereſe Dubois!“ Die Frau erſchrak. Sie wußte zwar, daß man ſie erkennen würde, aber das hatte ſie bei ihrer Rolle als Liehaberin nicht beachtet. Denn es gab da noch eine zweite Rolle, die vor allem nach außen hin aut und konſequent durchge⸗ führt werden mußte: die Rolle der glücklichen Ehe von Vincent und Thereſe Dubois, dem be⸗ gabten, beliebten Schauſpielerehepaar. Kam dieſes ſo fleißig erfundene Märchen nun nicht in Konflikt mit der neuen Rolle? Sie beruhigte ſich ſchnell, ſie würde ſchon dafür ſorgen, daß die Theaterprogrammzeitungen eine Notiz brachten über die alte, innige Freundſchaft zwi⸗ ſchen dem berühmten Purcell und dem Schau⸗ ſpieler Vincent Dubois, damit war alles ge⸗ ſagt. Ein kleiner Bericht oder irgendeine nette nekdote, ſo wars am beſten! Fortſetzung folgt 1 Arb Erdarbeite rinzenſtraße edingungen Amtsgebäude Einreichungs 18. November Zimmer 28. Dezember 19 Stũ 2 ende Margaretg Neckarau(G Zigaretten u Bum 85). zungblut ge Neckarau. b) vom N Fulminawe —— Mülle⸗ feld. Kommgi vember 1937 rektor in Ber ſönlich haften einem Komm ſten ſind beſt tor, Mannheir Groſſe, Neche Mannheim⸗S art, daß irma gemeir rokuriſten u deren Proku Prokuriſten? Fulmina 2 —◻— Durch „ Jun Geſellſchaft a vom 5. Juli lung von Ka Weiſe umgem geſamtes Ver der Liquidatit die zwiſchen errichtete Kon der feuſcha 45 ditgeſellſchaft Sitz in Mann nicht eingetra Gläubigern ſich binnen ſe Bekanntmgchn melden, iſt weit ſie nicht gung haben. Keſſelſchmie ſtalt L. Pault heim⸗Rheinau loſchen. Amtsgericht —.— Zwang Im Zwan Notariat am ember 1937, einen Dien Seum. N 9, J Hrundſtück der May Witwe ſinger in Ma markung Mar Die Verſteige am 16. Juni bermerkt. Rec noch nicht im waren, ſind teigerung vor ieten anzum ſpruch des G. ſie⸗w enien— erteilung er Gläubigeks f Rechten berück S0 die Perf erfahren vo heben oder ei ſen: ſonſt, tri Verſteigerungs verſteigerten C Die Nachwei ſamt Schätzune ſehen. Grunt Lob.⸗Nr. 288 mit. Gebäuden Schätzung:⸗Ra Mannheim, Notariat Vollſt. Beka Meliorationsar programm in beremhunig In der Zei 12. November zimmer der Bü eim: „Abſchrift de⸗ zugskommiſſ 1937 über 75 Anlage mgehungsf ſchen Bahn 2. Plan, 3. Abſchätzungs bäume zux Einſicht off Einwendunge Vermeidung d rend der Offe und mit Grün Bürgermeiſterei en. Darmſtadt, d Dre Feldberei Starkenburg: Vorſtehende 2 ich hiermit zur Viernheim, d Der 2 1937 doppel⸗ ldewey ewarte, imburg atz, an emann deutſche Kolde⸗ Georgi nd zu er der e Bei⸗ Banzhaf iſt es. „ denn Das zen. er der unden. 1. Auf kte ſich hochge⸗ n Arm derobe n nicht iſchelt, es ge⸗ e nette g folgt „Hakenkreuzbanner“ Samztag, 6. November 1937 Amtl. Bekanntmachungen Arbeilsvergebung Erdarbeiten: Anſchüttung der Kron⸗ rinzenſtraße weſtlich der Rievbahn. edingungen, Pläne und Auskunft: Amtsgebäude 11 b 1,—6, Zimmer 8. Einreichungstermin: Donnerstag, den 18. November 1937, vormittags 11 Uhr Zimmer 28,„Zuſchlagsfriſt bis 16. Dezember 1937. Städt. Tiefbauamt. handelsregiſtereinträge a) vom 2. November 1937: Neueintragung: Margaretg Jungblut, Mannheim⸗ Neckarau(Großhandel in Zigarren, Zigaretten und Tabakwaren, Roſen⸗ traße 85). Inhaber iſt Margareta geb. Weidner, Mannheim⸗ Neckarau. b) vom 3. November 1937: —— minawerk Kommanditgeſellſchaft 150 Müller, feld. Kommgnditgeſellſchaft ſeit 3. No⸗ vember 1937 mit Franz Müller, Di⸗ rektor in Berlin⸗Wilmersdorf als per⸗ ſönlich haftendem Geſellſchafter und einem Kommanditiſten. Zu Prokuri⸗ ſten ſind beſtellt: Karl Münz, Direk⸗ tor, Mannheim⸗Friedrichsfeld, Heinrich Groſſe, Neckarhauſen, Hans Braun, Mannßheim⸗Seckenheim, und zwar der⸗ art, daß—0 Prokuriſt Münz die irma gemeinſam mit einem anderen rokuriſten und jeder der beiden an⸗ Prokuriſten Münz vertritt. eränderung: 4 Fulmina Mülfengeſellſchaſt,»Mann⸗ —— Durch Heiegeott vom „Juni/ 14. Oktober 1937 iſt die Geſellſchaft auf Grund des Geſetzes vom 5. Juli 1934 über die Umwand⸗ deren Proku Aitn gemeinſam mit dem 130 lung von Kapitalgeſellſchaften in der Weiſe umgewandelt worden, daß ihr geſamtes ermögen unter Ausſchluß der Liqujdation übertragen wurde auf die zwiſchen, ihren Aktionären neu⸗ 1 755 errichtele Kommanditgeſellſchaft unterfſ der Firma„Fulmingwert Komman⸗( diigefel! chaft ranz Müller“ mit dem Sitz in Mannheim⸗Friedrichsſeld. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht; GAubigein der Geſellſchaft, welche ich binnen ſechs Monaten ſeit dieſer Wgen e At zu eite melden, iſt Sicher eiſten, ſo⸗ weit ſie ein Recht auf Befriedi⸗ ng haben. augteſeffghmiede& ſtalt 2. Paulus& G, Linier, Mann⸗ heim⸗Rheinauhafen. Die Firma iſt er⸗ loſßgeeicht FG. 3b. Mannhelm. Ein Spitzen-Erzeugnis deutſcher Wertarbeitl %•r. — 4.„„ Lein durchgewebier Ceppich aus edelſtem Wollmaterial ausseſtellt in einem Spezialfenſter bei Lerbsam- Ctsc- la Aluminiumguß Lindenhoſſtr. 33, Fernruf 277 33. (24 150 V) Es macht ſich ſchon bemerkbar! Alles fragt nach Weſtfüischen Küchen Die Form, Güte und der Preis machts. Beſichtigung bei „Möbelhaus Binzenhöfer Schwetzinger Str. 48 (Ecke Kepplerſtr.). Eheſtands⸗ darlehen u. Warenkaufabkommen liefert prompt und ſauber Aluminiumgießerei Schmidt, 4/20 Fiat erſonenwagen, 4ſitz., in la gutem 3074 krankheitsh. 41 Preiſe von 00 ½ Ar zu verkauſen. Anzuſeh. Fa. 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Offene Stellen mit Laden ſpruch des Gläubigers alaubhaft zuf* — ſie werden ſonſt im Ei2. zubef üſige 5 ind. Dundtat, en nicht und„Erlös⸗ pg verteilung erſt nach dem Anſprz ei belit 757 553 See, wohen nd nach den lörigenf das in allen Hausarbeiten n meld. U. 20 537 Rechen Men ein Recht] erfahren ift und gute Zengniſſe vor⸗an d. Verlag d. B. Ka die en hat, muß das erfahren vor dem Zuſchlag auf⸗ heben oder einſtweilen einſtellen laf⸗ ſen: 25 tritt für. das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Die Nachweiſe über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jedermann ein⸗ ſehen. Grundſtücksbeſchrieb: Lob.⸗Nr. 2893: 2 Ar 23 qm Hofreite mit Gebäuden. Anweſen: G 3, Nr. 7. Schätzung:⸗RM 8000.— Mannheim, den 1. November 1937. Notariat Mannheim 6 als Vollſtreckungsgericht. Viernheim BVekanntmachung Meliorationsarbeits⸗ und Siedlungs⸗ programm in Heſſ. Ried; hier: Feld⸗ beremtaung in der Gemarkung Biernheim. In der Zeit vom 6. bis einſchl. 12. November 1937 liegen im Amts⸗ zimmer der Bürgermeiſterei zu Viern⸗ eim: „Abſchrift des Beſchluſſes der Voll⸗ zugskommiſſion vom 2. September 1937 über Stellung von Gelände —5 Anlage einer der mgehungsſtraße mit der elektri⸗ ſchen Bahn nach der Landesgrenze, 2. Plan, 3. Abſchätzungsverzeichnis der Obſt⸗ bäume zux Einſicht offen. Einwendungen hiergegen ſind bei Vermeidung des Ausſchluſſes wäh⸗ rend der Offenlegungszeit ſchriftlich und mit Gründen verſehen bei der Bürgermeiſterei Viernheim einzurei⸗ en. Darmſtadt, den 2. November 1937. Dre Feldbereinigungskommiſſar für Starkenburg: gez.: Dr. Andres. Vorſtehende Beranntmachung bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntnis. In dem Konkursyerfahren über das eymögen des Kgxl Stre tfuß, früher eſtgurateur in Mannheim, und ſei⸗ ner Ehefrau Dora⸗Streckfuß geb. Dro⸗ doffsky, ſoll eine weitere verteilung exſolgen, Der 2 trägt 59 R. Zu ber ſind 114 700.95 RM jeſtgeſtellte nicht bevorrechtigte Fordert Das Verzeichnis liegk für die Be⸗ teiligten zur Ei auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle des Amtsgerichts Mann⸗ heim— BG..— auf. den 4. Novembher 1937. Der Konkursverwalter. Mannheim zeigen kann, für ſoſort oder 1. De⸗ zember geſucht. Feudenhe im Schützenſtraße 18. (33 810 V) orderun ſicht (ein dovpe Daldhof bſchlags⸗ aſſebeſtand be⸗ Re Ellfalaliten⸗Oaus mit 360.—428 am Gartengrundſtück, 5 Zimm., Küche Diele Bad, Waſchküche 3500% Anzahlg Tilgung) an reichsverſichexte Angeſtellte zu D(33 182 V) Zuſchriften u. Nr. 33 289 Vs an den Verlag d. Bi. 125 Züſhs iten di Binzennöfer uto F Möbelhaus 2 NNM: KovsYιν α¼OSE · O 2 · 8 Aulattan Md.“ Zseeoer AöHVerleih Mhm.⸗Neckarau. Straße Nr. B ———— 32(50 V)— men 755715 46931 80— 3—————— 5— 6 7 7 Neité— ünd mm 0 1* Adlertypen LA Bekannimachungen 4——.— Georg Hocmann, geb. 1. 6. 81, m—. f0 Huloapparate 4 6enr, neckaren — W we⸗ſſ Steuerbegünſtigtes me, W. esten angsboten I. 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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Cari Stein, Realsymnasiumsdirektor l. R Die Beerdigung ſindet auf dem Mannheimer Friedhof statt a Samstag, den 6. November 1937, nachmittags um 4 Uhr. ——[22—¾e.——————————————— Hia Fernſprecher Nr. 512 06.— 33 567 V) * erh., zu nur 5 abzugeben. Fernruf 248 73. N4, 17, 3 Tr. lt. (20 523%) Registrier- Kasse uKaufengesueh“ Angebote unter Nr, 33 305 V an den Verlag ds. Bl. erbeten.— räune, „ für ſofort oder en. Anfragen unt. .-und.-Rad gebr., billig abzug. H 4, 24, L 9 0 Laden.(20 541“% Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem schweren Verluste meiner lieben Frau, unserer herzensguten Mutter, Frau Ineresce Schrente sagen wir hierdurch unseren herzlichen Dank. Beson- ders danken wir für die vielen Kranz- und Blumen- spenden sovie für den erhebenden Gesang des Silcher- Bundes. Mannhe im(Schwetzinger Str. 168), 6. Nov. 1937. Lie trauernden Minterdiienenen. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Stellvertreter: Karl M. elmuth Wüſt arl M. Hageneier); politik den Heimatteil; gabe: Wilhelm Berlin⸗Dahlem. Berliner Schzſfiletung;—— Graf Sprechſtunden der Schriftleitung: (außer Mittwoch, Samstag und und Verlag: Geſchäftsführer: 3 Sprechſtunden der Verlagsdirektion: L Für den Zuz⸗ Jn Sarez Wilh. ur Zeit gelten ſo Geſamtausgabe Ni, 1, 8 Die Anzeigen der Ausgaben A Morgen Frühausgabe A Mhm. Abendausgabe A Mhm. Ausgabe B Mhm Ausgabe 4 und B Mannheim . über 16 550 „ über 14 850 „»„„ Frübausgabe à4 Schwetzg. über 600 Bbendaus abs Schwetza. Üüber 600 Ausgabe Schwetzingen über 6 000 rühgusgabe A Weinheim über 600 Röendaug ahe à4 Weinheim über 600 Ausgabe B Weinheim.... über 3 600 Ausgabe A und B Weinheim Geſamt⸗D.⸗A. Monat Oktober 193⸗ Ausgabe A und B Schwetzingen.. Kattermann ageneier.— Chef vom Dienſt: 9 3, Zt. Mehrmacht).— Verantwortlſch für Helmuth en t. pol Vertreter Hagene r Aüßenpolitik: Kicherer, für Wirtſchaftspolitik und Hanpel; Wilhelm Ratzel: für Bewegung: Friedrich Karl Haas; für Kultur⸗ euilleton und Beilagen; Helmut 8 ˖ Frit Haas:, für Lokales: Hageneier; für Sport; Julius Etz; Geftaltung der 6⸗Aus⸗ 1, Ratzel: für die Bilder die Reffortſchrift⸗ leiter; ſämtliche in Mannheim. Ständiger Berliner Mitarbeiter: Dr. Johann v. Leers, Reiſcha Berlin . 68, Charlottenſtraße 15 5 2 „Ngchdruck fämilicher Sriginalberichte verboten.— täglich 16 bis 17 Uhr Dr. Wilhelm chulz; Karl für M. Sonntag) Druck Hakenkreuzbanner⸗Verlag und Druckerei G. m..H. Direktor Kurt Schönwitz, Mannheim. 1 10.30 bis 12 uhr (außer Samstag und Sonntagz: Fernſprech⸗Nr. fi ⸗ ag und Schriftleitung; Sammel-Nr. 354 24 „M. Schatz, Mhm. i Rr. 9 be ab annheim W Ausgabe Weinheim Nr. 7, Ausgabe Echwetzingen Ni. und Abend er⸗ ſcheinen gleichzeitig in der Ausgabe B. über 24100 über 39 800 über 6 600 über 3 600 über 50 000 ———————————————————— ——————————— ———— ——— — ——— —————————————— — — „Fakenkreuzbanner“.„— Samstag, 6. November 100%% DDW3Æ Oi— »MHannheimer Wer's uns nicht gloubt⸗ beobachte die lachende Nenge im„Alhom,bro“/bel Heinz Rünmann dem„Hustergatten Letzte Vorstellung (.35 Uhr) garantlert Sitazpläütze. Karten im Vorver- Kkauf an der Tageskasse und unter Fernsprech- Nummer 230 02 Ein grober Lustsplelerfolg der Tobis mit Leni Herenbach- Hell kinkenzeller Hans 56hnker-Werner Fütterer letzte Tagel Antangszelten: Samstag:.40.20 6. 15.36 Unr Sonntag:.00.40 6. 00.25 Unr Für jugendliche nicht zugeloszen! Die weiteren Darstellef: 7. Mesterberg- E. v. Thellmann Macdy Rahl- Paul Heidemann a. Pointner- P. Westermeier Zegie: Geze v. BOIVoT) „.. 30 rehend, das das publlkum immer wieder in Simmuns kam und am Schluſ aut das lebhafteste Beitall klatschte · schrieb das„Berlinef Toge- blett ũber den lustigen Filim mit Anni Ondra dem quecłsilbrigen, temperèment- vollen Filmlieblinę und Hans Sälrulcer dem„Unwiderstehlichen“ Ausgesuchtes Vorprogramm 1 Mün⸗ BI Grete Weiser ist der chaftmente lausbub des deutschenfilms- dos beweist sie wiederum in intem neuesten Filim: kine felzende fümlomödie, die der delannte ꝑegisseur Karl boese mit viel laune und Tempetẽment insʒzeniert het. dazu eine Reihe vorzüslicher Scheuspieler: fl. A. Roherts- Heinz Salfnor- Rud. Platte u. a. Samstas:.50.20.25 38.35 Sonntag:.00.20.25 38.35 fFüt qugendliche nicht zuselessen! scnMauBURE leun Harloc lie Umwergenliche von Holhwoold in einem ihter letzten Filme: Llikünfer Ein amüsantes Sittenbild aus dem heutigen Amerika! Erstaufführung f 347%½ gleichzeitig an: in 2 Tneatern:— Beginn S0ALA: Sa. 4,.15,.30 S0. 4,.15,.30 für Iugendliche nicht zugelassen! 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Schlachtschiff„Stemko“ wämend des Aufruhts in Irmenien Bis-ontag Haxs AlBERS in Der Hann, der Kerlok Holmes cur lugendliche ab 14 lahren zugelessen falper Leder andschah verloren. Abzugeb. Am oberen Luiſen⸗ lientspiele hannheim · Heckaron has molerne Tbeater im Süden der Stad! Uebhers wochenend Lenn du eine Iina kilecs-6. Sima SchabsURG Ida Wüst- R. A. Roberis Gchwiegermutter haft Beginn: Wo..00.30, 80. 16.30 Unr sonntss nschm. 2 Uh! 3. Gr. Hürchen · Vorstelluns „Dornröschen' Eintrittspreise:—„20-40-.60 eee einige möbel mit? Zuſchr. an: „Strack, Neckarau zermaniaſtraße 8. (20 480“%% „Die Libelle ganz auf der Höhe“ 50 und önnlich überschrieb die presse die Kritiken des neuen programms mit Deszo Retter und Polly Day „Def fenn, der mit sich selbst ringt!“ Dazu 8 große Aftrakfionen! 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Abteilung, enthaltend die Grä⸗ ber Erwachſener v ber 1916 bis 31. De Friedhof Friedrichsſeld, Alter Fried⸗ hof, enthaltend die Gräher Erwach⸗ ſener vom 26. März 1904 bis 25. September 1917. Anträge auf Erhaltung der Gräber 20jährige Ruhezeit für Erwachſene bzw. 12jährige Ruhe⸗ zeit für Kindergräber, wofür die Ge⸗ bühr mit 50 R für Erwachſene und 25 RM für Kindergräber zu entrich⸗ jen iſt, ſind bis längſtens 15. Dezem⸗ ber 1937 bei der Friedhoſpverwaltung Sprechſtunden wertiags von—12 Uhr— zu ſtellen. Später einkommende Anträge werden Richt berückſichtigt. Ein Teil der Grä⸗ ber muß wegen anderweitiger Ver⸗ wendung der Grabplätze verlegt wer⸗ den. Die Hinterbliebenen, welche die Er⸗ haltung der Gräber nicht wünſchen, werden aufgefordert, Denkmäler mit Fundamenten, Einfaſſun zungen bis ſpäteſtens 1 1537 zu entfernen. Nach Ablauf dieſer Frift wird die Friedhof⸗Verwaltung über die nicht enifſernten Materialien om 21. Novem⸗ zember 1917. en u. Pflan⸗ Dezember erfügen. Mannheim den 22. Oktober 1937. Der Oberbürgermeiſter. Im Ansticl.: Deutoclies Niłsner Restaurant Bierkeller Münzstube Automat Sodafontãne die sehensvherte Gaststätte ſür federmann Mannheim F6G an den PFlanken Schule Knapp kursbeginn: 8. November 1937 Einzelstunden jedetzeii. Step-Unterricht Au 1, 2 uf 28401 Malo öla Ser Nußbgumpoliert in gusgezeichnet. Zuſtand preis⸗ wert bei: HEUHEI Pianolager Kunſt⸗ à.——◻— (33 953 V) PIIAd Marte„Thein“, ſchwarzpoliert, ſh. preisw., auch geg. Raten im uſikh. Pfeiffer, O 2, 9 Kunſtftr.(238105 Tanzschule Stündebeek M 7, 8 FERNMSPREEMERN 23006 beginnt am 10. November neuen Anfängerkurs Gefl. Anmeldung erbeten. Einzelunterricht jederzeit. Step- tanz und Tanzeinstudierungen für jede Festlichkeit. In Vorbereitung: Modetanzkurse für Ehepaare. Fneunchnart S ONMNMTA G — —— — W Mi Imum 11 A 0 *ſſſſſe icl ER. TH A SKT n im ten. udolf einer RV zen, HE 00.30 Unr assen —4 taurant rkeller 1zstube tomat afontäne sis tãtte Planken Alsner Au 1, 2 uf 28401 nber 1937 Unterricht 0 06 fängerkurs jederzeit. Step- Festlichkeit. iepaare. Wullfun 2— W — N 2 U0 II 44 ————— —— ——— 385— — —— Folge 45 4 Fonfaren. Kkundet ſnit ehernem ſon, vir Schreiten 2u unseren Toten, die Trommeln wirbeln: Qevolution, wWie einst, dd die Herz⁊en euch lohten. ſhr Seid unstes Blutes NHorgeniot 3 einer großben, neuen Zeit. Wir grüßen euch, dos Aufgebot, für die Unsterblichkeit. Fanfaren lundet mit jubelndem Ton, v/ir Steigen die Stufen des lebens, die Trornmeln wirbeln: Revolution, euch nach folgte keiner vergebens. hr Seid unsres Blutes Norgenrot einer groben, neuen Zeit. Wir grüben euch, das Aufgebot fuͤr die Unsterblichkeit. Fanfẽren, kùndet mit ev/igem Ton der Stufen 2ur Feldherrnhälle, die Trommeln wirbeln: Revolution, wie einst, ddb die Fõhnè nicht fàlle. Ihr Seid unsres Blutes NHorgenrot einer grohen, neuen Zeit. Wir gruͤgen euch, dds Aufgebot fuͤr die Unsterblichłkeit. Herbert Böhme, „Aus diesem Opfer herdus kàfmm die großbe kinigłeit in Deutsch- ſand, dieser Sieg einer Bewegung, einer ldee und die Verpflichtung des ganzen Volłkes ddrduf. Wenn jich damals niemanden gefunden hätte, für dieses Reich mit Leib und Leben einzutreten, dann wòre dies àuch später unmöslich Se- wWorden. Alle folgenden Blutopfeſ waren inspiriert durch dòs Opfer dieser etsten NHännef.“ Adolf Hitler em 9. 11. 1950 1 1 1 4 1 —————————————————————————————————————————————— Block Viertannen gibt ein Zeichen Der Wärter von Block Viertannen fuhr wie vom Doanergepolter eines Einſchlages aus tie⸗ 2 traumloſen Schlaf auf. Stille war um hn, eine faſt körperliche Stille, als er jetzt aufrecht im Bett ſaß, ſich die Augen reibend. ubert Trunk, der Wärter von Block Vier⸗ tannen, ſpähte und horchte. So war es ſchon damals geweſen, da er als blutjunger Soldat die Sache mit dean Bunler zu überſtehen hatte.„Hauptſache bleibt, die Lage einmal richtig zu beurteilen“, lautete des Unteroffiziers Pankrazius Gött erſte Warnung, wenn das junge Gemüſe aus der Heimat mit Ropf und Kragen durch den Beton wollte vei ſolch einem Einſchlag. Natürlich, er hieß nicht umſonſt Pankrazius. Ein derartiger Name ver⸗ pflichtete zu Ruhe und Gelaſſenheit, ein wenig auch zu einer Privatverbindung mit den himm⸗ liſchen Heerſcharen. Mochten die Franzmän⸗ ner funken von drüben, was und ſolange ſie wollten, Unteroffizier Pankrazius Gött hatte noch jedesmal ſeine Bunkermannſchaft wieder heil im Graben abgeliefert. Doch Hubert Trunt mußte feſtſtellen, diesmal war er aus tiefem Schlaf aufgefahren ohne eigentlichen Grund. Nichts blieb übrig von einem mutmaßlichen Einſchlag. Die Lage war durchaus normal. Neben ihm ſchlief die Frau, ruhig und mit offenem Muad, die Arme vor ſich gleich einer Wiege zuſammengelegt. Sie war ſchön anzuſchauen, die ſchlafende Frau. Ihr Kopf neigte nach der Seite, dem Manne abgewandt, dem kleinen Bett zu, als wolle ihr Atem noch über das ſchmale Holzgeſtell hinſtrei⸗ chen, darinnen Pankrazius lag. Ja— Pantrazius. Die Sache mit dem Bun⸗ ker nämlich, die wäre am Ende noch ſchief ab⸗ gelaufen, damals, als es wie mit Keulen auf ſie einſchlug. Als ſie ſchon glaubten, erſticken zu müſſen vor Hitze und Durſt in dem elend ver⸗ qualmten Loch, als ſie, dem Ende nahe, die Gas⸗ maslen herunterreißen wollten, weil doch alles aus war. Da hatte Unteroffizier Gött ſeelen- ruhig ſeine Piſtole gezogen und mit ſeinenn Rüſſelgeſicht ganz unverkennbare Zeichen ge⸗ macht. Sie ſaßen alſo mitten im Salat, ahnten nicht, daß die Sturmwelle ſchon über ſie weg⸗ gefegt war, bis Unteroffizier Pankrazius Gött den Kopf herausſteckte, um die Lage richtig zu beurteilen. Da ſtellte es ſich heraus, daß zwar der Bunker vergaſt war, daß aber ſonſt keine Laus ſich blicken ließ, dieweil die Herren Franz⸗ männer leichtſinnigerweiſe ohne Verbindung nach hinten ſchon im erſten deutſchen Graben ſaßen. Na— das war eine Sache geweſen, die Uebereifrigen in die Zange zu nehinen, nicht nur den Tod im Bunker zu überliſten, auch noch den Fetzen deutſchen Grabens zurückzuholen. Hubert Trunt aber gehörte zu jenen Men⸗ ſchen, die ſolchem Geſchehen ein langes Gedächt⸗ nis bewahrten. Der erſte Junge mußte wie der Unteroffizier Gött beißen: Pantrazius. Zugegeben, es war ein verrückter Name ueid gänzlich aus der Mode gekommen. Der Name ſich zu lang aus, die Zeit war ungedul⸗ ig geworden. Dennoch, die Lage ſchien richtig⸗ Hubert Trunk, der Wärter von Block Viertan⸗ nen, lächelte: für den erſten Jungen mochte der Naane ſogar gehen. Der Name würde dem Pan⸗ krazis vor den noch zu erwartenden Brüdern eine Art moraliſches Uebergewicht geben. Seit jener Bunkerſache alſo war das zu ge⸗ wiſſen Zeiten immer wieder über den Hubert Trunk gekommen, das plötzlich Aufgeriſſenwer⸗ den aus einem traumloſen, tiefen Schlaf. Dann vor allem, wenn die Not uen einen ſchier uner⸗ träglich geſtiegen war, daß man meinte, nicht mehr aus noch ein zu wiſſen. Doch jetzt— heute nacht? Es blieb eine mert⸗ würdige Sache. Hubert Trunk fuhr ſich zwei⸗ felnd in die Haare. Mal ſchauen, wie denn eigentlich die Lage ausſah? Hier ſchlief die Frau, dort der Pankrazius. Und um Hubert Trunk herum war die Kamener, hell, luftig und hoch. Die Kammer aber gehörte zu den drei Zimmern des Bahnwärterhauſes Block Vier⸗ tannen. Gut— das ging in Ordnung. Wie— das ging in Ordnung? Das ließ ſich einfach ſo daher denten? Da war alles vergeſſen ſchon, was dazwiſchen lag ſeit dem Bunker von 1918 bis heute? Das Warten auf Arbeit und die Frau, die man liebte, das ohnenächtige Zu⸗ ſehenmüſſen all die Jahre über? Halt— da ſtimmte etwas nicht. Er hatte das nicht vergeſſen. Der Hubert Trunk gehörte ja zu jenen Menſchen, die ſolchem Geſchehen ein lan⸗ ges Gedächtnis bewahrten. Weshalb auch ſein Sohn Pankrazius hieß. Weshalb er es tagelang nicht wahrhaben wollte, als nach dem Innen⸗ dienſt endlich die Verſetzung herausgekommen war, hierher, nach Block Viertannen, Sollte er aan Ende nur deshalb jetzt aufrecht im Bett ſitzen— weil ihn die Wahrheit und das Glück 6 32 4 45 f ffg e 155 A 4 Ehrentempel in München Von Heineich zerkaulen geweckt hatten? Oh— auch das Glück konnte ein Einſchlag ſein. Freilich, warum ſollte es im⸗ mer nur beim Unglück einſchlagen? Hubert Trunk bekam runde Augen. Er zog die Luft ein, daß es einen leiſen, hellen Ton gab: das Glück hatte acht, daß man ſein Glück micht auf die leichte Schulter nahm. Das war es, nichts weiter. Hubert Trunk nickte mit dem Kopf, er machte den Mund auf und wieder zu, als ob er etwas zwiſchen den Zähnen zu kauen habe. Es war die Luft des frühen Morgens, die von den hohen Tannen durch das offene Fenſter im blauen Schein des erſten Lichtes hereinſtrömte. Ging es da an, zu ſchlafen? War da nicht noch Holz zu ſtapeln, ein Gatter zu ſchlagen für die Hühner, Blumen anzubinden, die ſchon üppig wucherten, das Salatbeet zu ſchützen vor der Sonne, Gardinenſetzen an die Kirſchen zu binden, am Holzpferd zu baſteln für den Pankrazius— überhaupt ſchlafen in ſolch einem Bunker, der hieß Block Viertannen? Hubert Trunk tappte nach Hemd und Hoſe, leiſe, es ſollte keiner aufgeweckt werden, Hubert Trunk torkelte ein wenig, ſo ſchwer trug er mit einmal an dem, was nicht in Worten zu ſagen war. Er ſtand vor dem kleinen Bahnwärterhaus und reckte die Arme, daß es knackte. Die Lage war außerordentlich, innerlich und äußerlich. Sie war verſöhnend mit allem Widerwärtigen, was es je gegeben haben mochte. Es roch ſchon nach ſüßenn Heu, ehe die Mahd geſchlagen war. Es brauſten tagsüber die Züge Rie ſich ſpie⸗ gelnden Schienenſtränge einher. Es ſtand dann ein Mann auf ſeinem Poſten, kerzengerade wie vor dem Glied, die Fahne zuſammengrollt im Arm, die Hand am Horn, die Gedanken beien Signalwerk, das Herz von Blumen umrankt. Es war eine Luſt zu leben. An dieſem Morgen überkam es den alten Sol⸗ baten Hubert Trunk, daß er nicht wußte, was iei ihn gefahren ſein könnte. Er ſah auf einmal die Stange mit dem dünnen Draht, daran das Radio geſchloſſen war in der Küche auf dem Schrank. Er wußte plötzlich nichts anderes zu benken, als dies: Block Viertannen iſt ange⸗ ſchloſſen an das große Deutſchland! In den Wipfeln der hohen Tannen rauſchte es wie von einem Fahnentuch. Der Flügelſchlag eines großen Vogels zerriß die Stille. Ein Reh verhielt auf der Wieſe jenſeits des Bahndam⸗ mes. Es ſah einen Menſchen, wie er vor dem Bahnwärterhaus in den Hienmel ſchaute, ſein Herz und ſich ſelbſt dem Morgen hingegeben— es neigte darob ſein Haupt in Frieden und be⸗ gann zu äſen. Hubert Trunk aber vergaß die kleinen Dinge um Haus und Garten, die er vor ſeinem Dienſt⸗ antritt noch hatte in Ordnung bringen wollen. Es wunderte ihn nicht ſonderlich, daß er ſich auf den Weg nach dem Schuppen ertappte, einen Topf mit weißer Farbe herunter langte, mit der er neulich die Türen im Haus geſtrichen hatte, und nun dreihundert Meter weit auf dem Daenm nach Süden ging, dorthin, wo der ewaltige Findling zwiſchen Weg und Feldrain ag, blank gewaſchen vom Wind und Wetter der Jahre, ein Blickfang für alles, was von Norden oder Süden kommend an ihm vorüber brauſte.— Wenige Stunden ſpäter läutete das Signal⸗ werk, der erſte fahrplanmäßige Zug mußte gleich Block Viertannen paſſieren. Hubert Trunk war ſchon aufgebaut vor ſeiner Schranke. Da rief der Lokomotivführer raſch ſeinen Hei⸗ zer auf die Seite. Sie kannten jeden Strich, jeden Stein auf ihrer Strecke. Der Lokomotiv⸗ führer hatte gleich die weithin leuchtende Schrift auf dem Findling entdeckt. Haha— und nun winkten Lokomotivführer und Heizer dem Wärter von Block Viertannen mit der Hand zu:„Jawohl, Kamerad— ver⸗ ſtanden, verſtanden!“ Hubert Trunk nickte nur mit dem Kopf. Poſten Block Viertannen ſtand aufgebaut, die Fahne zuſamanengerollt im Arm, die Hand am Horn, die Gedanten beim Signalwerk, ohne ſich zu rühren. Darob brauchten ſie nicht zu winken. Da war nichts Außergewöhnliches geſchehen. Ein Ein⸗ ſchlag nur. Daß man vor innerem Geſpannt⸗ ſein mitten aus harmloſem Schlaf auffuhr, ob denn das alles um einen herum Wahrheit ſei, ————— Holzschnitt von E. Urbahn Cetzte Sonnenſtrahlen nackte Wahrheit? Ein Wiſſen über Nacht, daß das ſogenannte Glück ein Ding iſt, nicht zu meſ⸗ ſen nach gewohnten Maßen, auch nicht nach Geld oder Geldeswert, einzig nur am Schlag des eigenen Herzens. Man konnte es halt nicht ausdrücken, man koainte es nur umſchreiben. Und darum hatte Hubert Trunk nach ſeiner Art dieſe wenigen Worte mit weißer Farbe auf den blanken Stein gemalt: Freut euch des Lebens! Einander freande n im Zug, die an Block Viertannen vorüber fahremi und die Schrift auf dem Findling leſen, die blicken ſich wohl in die Augen dabei oder ſchauen beſchämt in ſich ſelbſt hinein. Eine ſeltſame Inſchrift da mitten im Wald bei einem kleimen Bahnwär⸗ terhaus im großen Deutſchland. Wer das wohl dahin geſchrieben haben mochte? Feut euch des Lebens! Ja— ja man ſollte es ſich merken. Von der wahren Arſprünglichkeit Ein kulturpolitiſcher Beiteag von Heinz Steguweit Für einen Menſchen, der von höheren oder tieferen Erkenntniſſen beſeſſen iſt, und der ſich darum bemüht, Ideale zu verwirklichen, ſie wo⸗ möglich durchſetzen zu wollen gegen eine Front ſachlicher oder unſachlicher Gegner, gibt es kein größeres Vergnügen, als eines Tages von den Tatfächlichkeiten des Daſeins beſtätigt zu wer⸗ den. Denn ſolche Beſtätigung feſtigt nicht nur den Glauben an die eigene Erkenntnis, ſie muß auch jeden ehrlichen Gegner zum Rückzug zwin⸗ gen, ihn womöglich zum Bundesgenoſſen machen. Die große Frage: Was bleibt von dem, was heute— beiſpielsweiſe— in der Literatur jeg⸗ licher Gattung geſchaffen wird, geht wohl die Schöpferiſchen nicht allein an. Nie und nimmer gehöre ich zu denen, die meinen, Form wäre etwas Bürgerliches, denn wie könnte ich meine Verehrung zu Kleiſt begründen? Wehren muß ich mich einzig gegen den Hochmut jener, die mit dem Pochen auf die„Form“ ihre intellek⸗ tuelle Mathematik zu kaſchieren verſuchen; denn Intellektualismus, diesmal nicht als Schlag⸗ wort gemeint, verzichtet bewußt aufs Volkstüm⸗ liche, er rechnet mit dem Zuſpruch eines Bücher kaufenden oder Theaterplätze bezahlenden Publi⸗ kums, auch wenn er, der Intellektualismus nämlich von„rechts“ kommt. Philoſophie iſt eine Wiſſenſchaft, und ein dichtender Philoſoph iſt ein Gelehrter, Ehre ihm und ſeinem Kampf, bedarf er aber des Anſpruches aufs Muſiſche im Sinne jener hohen Kunſt, von der wir in Ewig⸗ keit predigen müſſen, daß ſie dem Volke gehört, nimmer einem engeren Publikum das kürzer lebt, als das unvergängliche Volk—? Ich pflegte und pflege unabläſſig zu ſagen, die Literatur ſei auf falſchem Wege, wenn ſie die Maßſtäbe des Künſtleriſchen von der eigenen Enge her zu berechnen ſich vermißt. Ueberzeugt bin ich, daß man in zweihundert Jahren noch von unſerer Zeit melden wird:„daß dein ärm⸗ ſter Sohn auch dein getreueſter war, denk es, o Deutſchland!“ Der dies dichtete, verkündete, Federzeichnung von H. Thierbach bekannte, war Karl Bröger, ein Einfacher, ein Stück Herz unſeres Volkes. Ueberzeugt bin ich aber auch, daß von den Niederſchriften derer, die uns heute mit literariſcher Artiſtik, mit ungarer Tagesphiloſophie, mit formalem Raf⸗ finement und ähnlichen Ehrgeizen plagen, ſei's im Roman, im Gedicht oder auf dem Theater, nichts und gar nichts mehr vorhanden ſein wird, denn das Volk iſt ein unbeſtechlicher Zertrüm⸗ merer ſolch intellektueller Atome. Nun ſucht man, ſucht ſogar„krampfhaft“, nach der neuen Form, man hadert um die verfluch⸗ ten Begriffe„gekonnt“ oder„nicht gekonnt“, wiederholt alſo vom Nationalismus der im Orkus untertauchte, für ſeinen Teil beging. Wer das Urſprüngliche verneint, ſcheint mir jedem natürlichen Wachstum feindlich. Was aber könnte von längerer Dauer ſein, wenn nicht das Urſprüngliche, was vom Volke kommt, niemals indeſſen vom Schreibtiſch der Grübelnden? Der Grübler lebt und erlebt nicht, er beobachtet und exiſtiert nur, das iſt ein gewaltiger Unterſchied. Ich zählte zu denen, die das tauſendfältige Material ſichten und prüfen durften, das dem Reichsſender Köln auf ſein literariſches Preis⸗ ausſchreiben hin vorgelegt wurde. Meine Kame⸗ raden und ich trauerten zwar ehrlich, daß die Ausleſe für die engere Wahl gering und ge⸗ ringer wurde, aber wir freuten uns unbändig, als wir zum Beiſpiel den Preis einer der ur⸗ ſprünglichſten Luſtſpielarbeiten einem Metall⸗ arbeiter zuſprechen mußten. Die Literatur, die auch unter den Einſendern dieſer Gattung ver⸗ treten war, hatte verſagt, hatte gekünſtelt. An⸗ ſtatt Kunſt im Sinne gewachſener Urſprünglich⸗ keit hatte ſie eine Abart des Kunſtgewerbes ge⸗ geben, abſolut„druckreif“ verſteht ſich; ein Ent⸗ zücken für literariſche Mathematiker, aber ein Entſetzen für Naturfreunde. Oder: Kampfbe⸗ richte aus der ſchweren Zeit vor 1933 ſollten ein⸗ gereicht werden. Wir erlebten das Wunder, daß ausgerechnet ſolche Berichte am wert⸗ und ge⸗ haltvollſten gerieten, in denen die meiſten ortho⸗ rafiſchen Fehler ſtanden. Was tat das? Der ehalt gab allein das Gewicht, und Gehalt läßt ſich nie erlernen, er läßt ſich nur erleben, mit der„Form“— diesmal alſo mit den orthogra⸗ fiſchen Fehlern— würde ſolch ein Einſender nach wenigen Unterrichtsſtunden fertig werden; den Gehalt aber macht ihm kein Berufsliterat, deſſen Leiſtungen im Urteil einer verbildeten „Kritik“ ſo etwas wie„gekonnt“ ſind, nach, eben weil dem Intellektuellen die herrliche, unbeſtech⸗ bare Kraft des Erlebenkönnens und Erleben⸗ dürfens fehlt. Einig waren wir uns ohne Ausnahme, daß viele der preisgekrönten Einſender darum eine oder gar die neue Form verkündeten, weil ſie die Urſprünglichkeit ihres Erlebens auch in ur⸗ ſprünglicher Geſtalt weitergaben. Dieſe Geſtalt war„gekonnt“ in einem Sinne, der dem herge⸗ brachten antipodiſch entgegenſtand. Zweifellos hatten die Preisgekrönten wenig„geleſen“, zu ihrem Glück. Dafür hatten ſie ihre Sinne um ſo wacher gehalten vor den Tatſachen jenes Da⸗ ſeins, um deſſen glücklichere Wandlung ſie ein⸗ und zwar mit dem Einſatz ihres utes. Bei den abgelehnten Berufsliteraten, deren Namen wir bei der Sichtung des Materials noch nicht kannten, ſtellten wir immer wieder feſt, daß ſie eine künſtleriſche Ader zu beſitzen 1 dieſe Ader entlarvte ſich als Krampf⸗ ader. Ich möchte zuſammenfaſſen dürfen: Es iſt eine herrliche Einſicht, daß auch in der Literatur das Notwendige von Form und Weg wiederum vom Volke her gewieſen wird. Die richtigen Kräfte ſchlummern wie das Korn in der Erde, wo aber alte Wurzeln neue Blüten treiben, bleibt das Alter der Wurzel beſtehen und die herkömmlichen Begriffe von der Form ſcheinen KllzttttitumitatakkkktttktttitttatksteekektittttttttttätsekkkkrtrittttittittrekkkttithHIttetetttttu jungarbeiter Wir Jungen alle stehen in elner breiten Front; das Dunkel muß vergehen, denn wir stehn obersonnt. Wir Jungen halten die Hände ober die reifende Saat; daß Deutschlaond sich vollende, dilent unsres Werktags Totl Aus allen Orten kamen die jungen Scharen her; es gilt nicht Stond noch Namen, geht es um Deutschlonds Ehr. Wir Jungen halten die Hände uber die relfende Sqdqt; doß Deutschland sich vollende, dlent unsres Werktags Tatl Und wirkst du in der Sfille, wenn mich das Werk umgellt, es ist der gleiche Wille, der uns zusqammenhält. Wir Jungen halten die Hände oͤber die reifende Sdat; doaß Deutschlond sich vollende, dient unsres Werktogs Tatl Wolfram Brockmeler. bmmmnammmmmmmmmmmummmmmm uns jenen ſprichwörtlichen alten Schläuchen vergleichbar, in die man den jungen Wein nicht füllen ſoll. Keine Mißverſtändniſſe: Wir haben keine Dichterpropheten entdeckt, wir fanden nur eine Erkenntnis durch behutſame, meinetwegen noch „taſtende“ Wagniſſe beſtätigt. Doch das mächtige Empfinden unſerer Zeit bedarf auch einer neuen Monumentalität, dieſe erreichen wir aber nicht, wenn wir das„Publikum“ noch länger mit dem Volk verwechſeln, denn das Volk hat ſeine Seele, das Publikum nur ſeine Intereſſen, wie könnten alſo intellektuell angelehnte Formen je⸗ mals des Volkes werden? Aus einer weſenloſen, gar wilden Maſſe hat ein großer Volksmann das neue Deutſchland geformt und haucht ihm unabläſſig die neue Seele ein. Dieſer große Volksmann iſt der leib⸗ haftige Gegenſatz zum überwundenen Berufs⸗ politiker. In der Kunſt, zumal in der Literatur, warnen wir mehr denn je vor den„Könnern“ falſcher Provenienz und predigen, den Blick auf die geheimen Urkräfte des Volkes und damit auf die wunderbare, immer wieder ſich und uns gebärende Unmittelbarkeit des Lebens, des Er⸗ lebens zu richten. Dieſes Erleben iſt ein höherer Lehrer als das Anleſen. Der Unterſchied iſt der gleiche wie der zwiſchen Weisheit und Wiſſen⸗ ſchaft: das erſte kommt von Gott, das zweite meiſt aus den Büchern! Im Gef nen, entſe Umriß, ſ ſuchende! erſtrebt.( haben, es der Komp ſich heute ten zuſan Geſchichte das eigen liche For ſchaftler, Hegel, de tige philo von„Syi wird ein beider zu vereinigt, innere— belebung keimhaft Der Lebe Seele de⸗ viel gew Muſiker b ſucht aus wie das uns mit Muſik ur hielten. Es iſt dieſer Ha als Lehr an der 7 als Grür Neue Mi Erziehun riſcher K 1933, nac für Ther war. 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Ein Wiſſen⸗ ſchaftler, ſonderlich ein Schüler des Philoſophen Hegel, der einſt der Geſchichtswiſſenſchaft mäch⸗ tige philoſophiſche Anregungen gab, würde hier von„Syntheſe“ ſprechen: aus zwei Zeitaltern wird ein drittes geboren, das die Widerſprüche beider zu höherer Einſicht und Entwickelung vereinigt, aus früheren Muſikepochen wird durch innere— oft unbewußte— Umformung, Neu⸗ belebung und Weiterentwicklung fertiger oder keimhaft vorhandener Elemente etwas Neues. Der Lebensprozeß vollzieht ſich dabei in der Seele des ſchaffenden Künſtlers. Es iſt ſchon viel gewonnen, wenn ſolche Klarheit einen Muſiker beſtimmt, die wurzelloſe Experimentier⸗ ſucht aus der Muſikentwicklung zu verbannen, wie das Gerhard Frommel tat, als wir uns mit ihm über Fragen der alten und neuen Muſik und über ſein eigenes Schaffen unter⸗ hielten. Es iſt auch gewiſſermaßen ein Programm in dieſer Haltung beſchloſſen, da Gerhard Frommel als Lehrer für Kompoſition und Muſiktheorie an der Frankfurter Hochſchule für Muſik und als Gründer des Frankfurter Arbeitskreiſes für Neue Muſik weitgehende Verantwortung für die Erziehung und Berückſichtigung junger ſchöpfe⸗ riſcher Kräfte trägt.„In Frankfurt wirke ich ſeit 1933, nachdem ich vorher,“ ſo erzählt er,„Lehrer für Theorie am Folkwang⸗Inſtitut in Eſſen war. Aber ich kann wohl ſagen, daß ich hun⸗ dertprozentig Süddeutſcher bin, ich wurde 1906 in Karlsruhe geboren, und mit Hei⸗ delberg verknüpfen mich auch familiäre Bande. Muſik ſtudiert habe ich am Konſervatorium bei Hermann Grabner in Leipzig und in der Mei⸗ ſterklaſſe der Preußiſchen Akademie bei Hans Pfitzner. Der Meiſter der„Kantate von Deut⸗ ſcher Seele“ gab mir viel Innerliches. Ich arbei⸗ tete in einer Zeit bei ihm, wo auch perſönliches Leid ihn mir als Menſch näher brachte, und lernte bei ihm das Weſen deutſcher Romantik kennen.“ Wir unterhalten uns über dieſe ſo wichtige Erſcheinung der deutſchen Muſik und geraten ſo von ſelbſt auf die Frage, ob ſie auch heute noch als Einfluß für junge Muſiker richtunggebend ſei. Frommel bejaht ihre Wirkung:„Auch in meiner Entwicklung gibt es zwei deutſch⸗roman⸗ tiſche Grundſtröme. Zuerſt war da ein ſtarkes Erlebnis der Muſik und Weltanſchauung Richard Wagners; es fand ſeinen Ausdruck in meiner Schrift„Richard Wagner und der Geiſt der Antike“. Dann aber trat dieſe Welt vor der Romantik Anton Bruckners etwas zurück. Mich feſſelte an Bruckner vor allem die geiſtige Ge⸗ bundenheit ſeiner Muſik. Er iſt Erbe von Jahr⸗ hunderten in ſeinem Formenreichtum. Pfitzner wirkte auf mich beſonders als Lyriker, wie ich ja für den Kern ſeiner dramatiſchen Kunſt über⸗ haupt das Lyriſche halte. Er iſt viſionär im Naturhaften. Der zweite Grundſtrom, dem ich viel verdanke, war die ſüdlich⸗romaniſche Welt der Puccini⸗ und Verdi⸗Melodie. Schließlich geriet ich in ein intenſives Studium der Werke Strawinſkys hinein, die in mir die Idee wach⸗ riefen, überhaupt zur Frage der Exiſtenz der abendländiſchen Muſik noch einmal Stellung zu nehmen. Iſt dieſe Muſik eine abſtrebende Kunſt? Ich beantwortete die Frage in meiner Schrift „Neue Klaſſik in der Muſik“, ging da⸗ bei von der ethiſchen Bedeutung der Muſik aus und ſuchte nachzuweiſen, daß die Erneuerung der Muſik von der Erneuerung des Menſchen abhänge, und daß der Begriff der Klaſſik auf den Grundfeſten der Erkenntnis ruhe. Stra⸗ winsky iſt für mich der Muſiker, der am folge⸗ richtigſten bisher den Begriff der klaſſiſchen Kunſt verwirklicht.“ Nun, das wäre ja dann ein Abkehr von der Romantik, und zu bedenken iſt auch, daß Stra⸗ winsky als Stockruſſe der alten Zeit die ſtärk⸗ ſten Beziehungen zu Frankreich beſitzt und in Paris eine Art geiſtige Hofhaltung unterhält. Sein Einfluß iſt groß, aber nachahmen kann ihn niemand, da er in den Traditionen Altrußlands wurzelt. Er iſt ein völkiſch immerhin klarer Vertreter ſeiner alten Heimat. Und auf dieſem Wege verſtändige ich mich denn auch mit From⸗ mels Auffaſſung, möchte aber natürlich gern wiſſen, wie nach ſeiner Meinung nun die zu⸗ künftige Oper ausſehen ſoll, wenn ihr die romantiſchen Impulſe im alten Sinn fehlen. Frommel geht in dieſer Beziehung ſeinen eige⸗ nen Gedanken nach. „Das Drama im antiken Sinn gibt uns viel⸗ leicht ein Bild davon, wie das Gemeinſchaftser ebnis der zukünftigen Oper ausſehen ſollte Dieſe Oper wird wohl kaum noch Spieloper wie zei Mozart ſein, ſondern andere Formen ſuchen, die dem Geiſt unſerer Zeit entſprechen.“ Wir unterhalten uns über Frommels eigenes Schaffen. „Ich begann zuerſt mit der Vertonung von Gedichten Stefan Georges und Baudelaires. Der Endpunkt dieſer Entwicklung im Lyriſchen iſt meine Kantate„Die Herbſtfeier“, die in Eſſen uraufgeführt wurde, und deren Aufführungen in Mainz und in Heidelberg(am 5. Dez.) bevorſtehen.“ Eine größere Anzahl Werke liegen vor: die Variationen für Orcheſter, die Pfitzner einſt in Danzig uraufführte, das in dieſem Sommer während des Tonkünſtlerfeſtes in Darmſtadt aufgeführte Klavierkonzert, von deſ⸗ ſen Harmonik Frommel behauptet, ſie ſei durch⸗ aus tonal, wenn ſie auch noch ſo ſchwebend ge⸗ dacht und erdacht ſei, ferner ein Streichquartett, eine Suite für Orcheſter, die Tanzlegende„Der Gott und die Bajadere“, die beim Internatio⸗ nalen Muſikfeſt in Baden⸗Baden aufgeführt wurde, und eine Klavierſonate. Von meiner Seite fällt das Wort„Klangvorſtellung“ und die Frage, ob ſie nur materiell und biologiſch fun⸗ diert ſein werde in Zukunft. Da gibt Frommel die klaſſiſche Antwort:„Ich glaube an die Unerſchöpflichkeit des Tons“.— Nun, das iſt ja dasſelbe, als ob Reger ſagte:„Ich glaube an die Inſpiration“. Und auch Frommel will nichts von der grauen Theorie wiſſen, die meint, es ſei aus mit der geiſtigen Entwicke⸗ lung der Harmonik. „Die iſt auch heute noch in Entwickelung be⸗ griffen. Denn es gibt ja keinen Stillſtand. Aus Altem wird immer wieder Neues. Alte Formen der Muſik wandeln ſich unbewußt in neue, Widerſpruchsvolles wird zuſammengefaßt, und es iſt unmöglich, gegen die in der langen Ge⸗ ſchichte der abendländiſchen Muſik gegebene und gewordene Klangmaterie zu arbeiten. Ihre Auf⸗ löſung würde nur zum Kulturbolſchewismus führen.“ Und zu welchem Zweck gründeten Sie den Arbeitskreis für Neue Muſik in Frankfurt? „Der Arbeitskreis bringt neue Muſik und ſtellt ſie zur Diskuſſion. Er verſucht, vor allem das Wertbeſtändige des zeitgenöſſiſchen Schaf⸗ fens herauszufinden, will aber durchaus nicht einſeitig ſein. Er bringt deshalb auch Werke der älteren Generation, um Vergleichsmöglichkeiten zu ſchaffen.“ Und dann ſpielt Frommel am Flügel ſeine Kantate„Die Herbſtfeier“ vor, die Muſik, die das Leben der herbſtlichen Natur, Herbſtſturm und Sonnenuntergang, Wein⸗ und Tanzlieder umſchließt und in einer großen Lobpreiſung der Schöpfung gipfelt, und trotz der Hochachtung Frommels für Strawinskys Klaſſik regt hier in feinem Werk die alte deutſche Romantik ihre Kräfte und treibt am alten Stamm eine neue, ſchöne Blüte.. Felix Timmermans: Das Bauernleben Am Mittwoch, 10. November 1937, lieſt der Dichter in Mannheim. Aus dieſem Grunde ver⸗ öffentlichen wir mit Erlaubnis des Inſel⸗ Verlages nachſtehenden Abſchnitt aus dem Roman„Bauernpſalm“. Um ein guter Bauer zu ſein, muß man an ſeinem Acker Freude haben können. Er iſt auch ein Quell der Freude, wenn einem das Herz nicht ſtumpf geworden iſt vor Kummer. an muß ſich offen und freimütig ſeinem Acker hin⸗ geben können, dann werden dem plumpen Bauernlein alle Freuden des Landlebens zuteil. Vor allem wenn einem das Wildern acht lange Monate ins Gefängnis gebracht hat, dann merkt man erſt richtig, wie ſchön und angenehm das Bauernkeben iſt. Man könnte ſich ſelbſt ohr⸗ feigen, weil man mitunter über die ſchwere Ar⸗ beit gemurrt hat. Oh, wie bereue ich jetzt mein Gejammer. Laßt mich nur erſt aus dieſen vier engen Wänden erlöſt ſein, dann ſollt ihr ſehen, wie Wurzel ſeinen Mann ſteht! In der Stille des Gefängniſſes gehen mir die vielen ſchönen Stunden wie Träume durch den Sinn. Ach! daß ich nun die Tage zählen muß, wegen eines einzigen äschens, denn wegen der hundert anderen, von denen man nichts wußte, bin ich nicht verurteilt worden. Für einen ein⸗ zigen Haſen alſo acht Monate Gefängnis. Die Welt iſt ſchlecht eingerichtet. Warum der Herr⸗ ott die Haſen und Faſanen nur für die Schloß⸗ geſchaffen haben ſoll, das kann ich nicht einſehen. Ich habe ſchon früher einmal zwei Wochen dafür brummen müſſen; Hannes ermilſt, der Mann iſt nun ſchon lange tot, war mit mir beim Wildern. Wir mußten ausreißen. Er wurde erwiſcht und der Feigling verriet mich. Ich friſe immer geſchworen, daß man mich nicht auf friſcher Tat ertappen würde, und habe es jahrelang fertig gebracht. Aber das letzte Mal holte ich an einem nebligen Morgen einen Haſen aus der Ich ſchleiche ruhig wie eine Katze über die innenwege nach Hauſe. Hinter einem Holzſtapel verſteckt, halte ich vorſichtig Ausſchau, ob keine Gefahr droht. Da legt ſi plötzlich eine große Hand auf meine Schulter: „Jetzt habe ich dich doch erwiſcht, Wurzel!“ Sollte ich dieſen Jagdwächter totſchlagen? Ich dachte im gleichen Augenblick nur an mein blin⸗ des Töchterchen und ſagte:„Tue deine Pflicht, Mann.“ Acht Monate. Jetzt weiß ich, wie ſchön und gut der Acker iſt. Das iſt eine Lehre und eine Strafe dafür, daß ich manchmal gemurrt habe. Wenn ich jetzt wieder frei bin, und ich muß arbeiten wie ein Ochſe, wie ein Eſel, wie ein Sklave, ich werde dennoch ſingen: Allelujah! und Herrgott, ich danke Dir! Meine Gedanken kreiſen immerfort um meinen Acker. Auch um Frau und Kinder, ge⸗ wiß, aber am meiſten doch um mein Feld. Ach, wie herrlich iſt es, beim erſten Morgen⸗ grauen in die Arbeitshoſe zu fahren, hinaus⸗ zuhuſchen und die kühle Luft auf der Haut zu ſpüren. Der Nebel liegt noch über den Feldern. Die Früchte, die Kräuter, das Gras ſind voller Tautropfen. Es iſt ſo ſchön und ſo ruhig, nah und fern. Du wagſt kaum zu huſten. Die Sonne bricht durch den Dunſt und die Düfte des Fel⸗ Feliz Timmermans des wogen um deinen Kopf. Du riechſt den Klee, das Korn, das Waſſer des Baches, den Miſt, die Blumen, den Honig, du lauſcheſt dem Gefang der Lerche. Und ſo ſtehſt du in deiner Tür, holſt tief Atem, trinkſt den Morgen wie einen kühlen Trunk, du genießt das Wachstum deiner Früchte, dein Werk, das ſchön und ordentlich in Furchen und Beeten vor dir liegt wie ein prächtiger Teppich. Du biſt Gli3 aufgeregt vor Glück und Arbeitsluſt, dein Blut gerät in Wallung, und reicher als ein König reißt du die Stalltür auf. Ah, dieſer warme Geruch von Vieh und Miſt! Du ſagſt guten Morgen zu den Tieren und man ſieht es ihren Augen an, daß ſie ſich freuen, dich wiederzuſehen. Du liebkoſt ſie der Reihe nach, ſprichſt ſie an, und ſie antworten mit Muh, Mäh und Buh. Sie wedeln und ſchlagen mit dem Schwanz hin und her und zeigen ſo die Freude ihres Herzens. Das Pferd wiehert, der Hahn kräht. Du zündeſt das Feuer an unter kaffe Futterkeſſel und im Herd für den Morgen⸗ affee. Du melkſt, deine Stirn drückt ſich an den warmen Kuhbauch. Deine Hände ſpielen mit den Zitzen und die Milch ſpringt rauſchend und dampfend in den Eimer. Oh, alles iſt gut. Jeder Augenblick im Leben des Bauern iſt erfüllt von einer Freude, die einem ins Blut geht. Jetzt erſt, wo ich jede Minute ſorgſam wäge, ſehe ich, wie ſchön das alles iſt, aber wenn man wirklich mittendrin ſteht, dann ärgert man ſich über dieſes und jenes und merkt von aller Schönheit nichts. Aber ich verſpreche, mir in Zukunft den Ge⸗ nuß nicht verderben zu laſſen. Es darf nicht ſein, daß die Erinnerung ſchöner iſt als die Wirklichkeit. Dann mit dem Pferd aufs Feld. Der Acker wird umgepflügt, die Erde glänzt und dampft. Es iſt die reinſte Arznei, und die Sonne lieb⸗ koſt deinen Körper. Die eine Furche legt ſich neben die andere, ſauber und ordentlich, und morgen werde ich mit vollen Händen die Saat darüber ausſtreuen. Erfüllt von Hoffnung und Verlangen, werde ich die erſten Halme betrach⸗ ten, werde ſie wachſen und zur Frucht gedeihen ſehen. Jede Pflanze kennſt du; dieſe ſchafft es, jener fehlt es noch an der nötigen Kraft. Der ganze Tag gehört dir. Vvom Morgen bis zum Abend. Du darfſt ſäen und ernten, pflan⸗ zen und düngen, du riechſt nach Erde, du ſchmeckſt ſie förmlich, ſie ſitzt verſteinert in den Falten deiner Hände. Du biſt ſtolz auf deine Arbeit, voll Freude über die Ernte, du biſt dein eigener Herr, dein eigener König. Ich ſehe es alles vor mir in einem ganz anderen Licht als ſonſt. Und die vielen Freuden bei der Ar⸗ beit, die man erſt dann richtig zu ſchätzen weiß, wenn ſie einem fehlen! Ich denke vor allem an die Kaffeepauſen mit dem guten, herzhaften Bauernbrot, das Mutter Lina ſo ſchmackhaft zu backen verſteht. Ein Dutzend Froſchſchenkel, ſchnell über einem Holzfeuer gebraten, einen Schnaps beim Lorejas, ein Glas Bier beim Trommler, oder ein paar Züge Milch gleich aus dem vollen Eimer, nicht zu verachten. Aber es gibt auch andere Genüſſe, die mehr aufs Ge⸗ müt wirken: wenn man ſo allein auf dem rum⸗ pelnden Wagen ſitzt und von oben über das offen daliegende Land blickt, oder wenn man abends mit einem Kind auf dem Rücken und einem Kind an der Hand heimwärts zieht. Jeder Tag iſt anders, aber gleich gut und ön. Wenn das Land im dichten Nebel eingehüllt iſt, dann blickt der Menſch nach innen, und auch das tut mir mitunter gut. Oder die Sonne glüht, du ſtehſt wie in einem Backofen, aber du weißt, daß das Korn jetzt prachtvoll reift. Auch wenn' es in Strömen regnet, ſo daß du triefſt vor Näſſe, ſiehſt du die Feldfrüchte glänzen und fühlſt dich glücklich. Ach ja, ich ſehe ebenſo gern die erſten Blätter von den Bäumen fallen, als die erſten Erbſen die Erde durchbrechen. Mag der Schnee einen Meter hoch liegen, mögen Bäche und Brunnen zufrieren, ich arbeite in der Zcheune, ſchwatze eine Weile beim Schmied, hacke Holz, ich hocke im warmen Stall, ſehe zu, ob ich nicht irgendwo einen Haſen erwiſchen zann, oder ſchnitze an meinem Kruzifix. O nein, wir laſſen uns nicht unterkriegen. Das Leben des Bauern iſt gut und ſchön. Herrgott, gib mir meinen Acker wieder! Aus„Bauernpsalm“(nsel-Verlag-Leipzig). ————————————————³Ä——————————————————— ——— 5 ————————————————————————————— ————— 1 277:4⸗40 „Reden wi nd na e wir es heute abend nach der Jagd zu Der Forſtrat ſtand auf, reckte ſeine lange hagere Geſtalt und ſtrich ſich den eisgrauen Schnurrbart. Auch die drei anderen Jäger, die mit ihm zuſammen am Frühſtückstiſch in' der „Roſe“ geſeſſen hatten, erhoben ſich, und nun wurden auch die Hunde lebendig. Freudig win⸗ ſelnd und ſchweifwedelnd umſprangen ſie ihre Herren, bis ein ſcharfer Zuruf des Apothekers ſie zur Ruhe verwies. Der war faſt auf den Tag leichaltrig mit dem Forſtrat, beide waren vor urzem 70 Jahre alt geworden, der Forſtrat acht Tage vor dem Apotheker, womit er ſich das Recht nahm, den Jagdfreund hin und wieder als„Jüngling“ zu titulieren. Ein Jahr jünger als die beiden war der Profeſſor. Der Rechts⸗ anwalt war mit 65 der jüngſte der Jagd⸗ freunde. So zählten ſie zuſammen 277 Jahre. „Drei Dutzend Jahre hatten ſie miteinander die Eitbacher Jagd in Pacht, und was das heißt, wird jeder Jäger ermeſſen können. Das verbindet und kittet zuſammen, wie wohl kaum etwas in der Welt. Da lernt man den Freund kennen bis in den letzten Winkel ſeines Herzens und achtet auch verſtändnisvoll auf die kleinen Schwächen, von denen niemand frei iſt. Dahei hat es gar nichts zu beſagen, daß man ſich auch einmal gegenſeitig anknurrt— das iſt das Salz, das in jede Suppe gehört! So war es auch beim Frühſtück zu einem klei⸗ nen Disput gekommen, als man die Frage auf⸗ geworfen hatte, ob man die Jagd aufs neue ür neun Jahre pachten wolle. Der Forſtrat und der Apotheker waren unbedingt dafür ge⸗ weſen, während der Rechtsanwalt, als Freund einer guten Tafel ſchon etwas behäbig, auf ihr Alter hingewieſen und Bedenken geäußert hatte, nochmals eine Verpflichtung auf 12 inh Dauer einzugehen. Der Profeff or hatte ihm halb und halb zugeſtimmt. Da hatte der Apotheker ärgerlich eingeworfen, er hätte nicht erwartet, daß gerade ſie als die beiden Jüngſten... Eine etwas peinliche Pauſe war entſtanden, und ſo waren ſie ſchließlich froh, daß der Forſtrat den Vorſchlag machte, die Sache auf den Abend zu vertagen. Meiſt Vebnen die Freunde jeder für ſich allein — das Bergrevier war umfangreich genug dazu — doch zu Beginn des Oktober war es Tra⸗ dition, daß man gemeinſam„klepperte“, Auf dieſe kleinen Waldtreiben freuten ſie ſich das ganze Jahr— zumal keiner von ihnen Freund roßangelegter Treibjagden war. Im Laufe der Jahre war für die kleinen Treiben ein feſter Plan beſtanden— da gab es kein langes Be⸗ reden. Man wußte, daß man an dem Kröten⸗ Ren begann und am Kottenberg den letzten rieb nahm. Man kannte die Wechſel und jeder hatte ſeinen Stand, den er nur ſelten einmal tauſchte. Auch die zwei Treiber, ältere Holz⸗ arbeiter, waren eingeſpielt, ſo daß jeder genau wußte, was zu tun war und alles mit größter Ruhe vor ſich ging. War die Windrichtung feſt⸗ geſtellt, ſo war es jedem klar, wie die Treiben zu nehmen waren. Der Teckel des Rechts⸗ anwalts und der Wachtel des Apothekers gin⸗ gen mit den Treibern, der Foryſtrat behielt for nen Drahthaar bei ſich, ebenſo der Profeſſor ſeinen Setter. Ein ſonniger Oktobertag ſtrahlte über dem Land, wie man ſich ihn für die Jagd nicht ſſi⸗ ner wünſchen konnte. Der Wald leuchtete in ſei⸗ nem herbſtbunten Blätterſchmuck, ein friſcher Luftzug kam von Oſten und über allem blaute dei Himmel von faſt unwahrſcheinlicher Klar⸗ eit. „Eine Luft wie Sekt, ſo prickelnd und auf⸗ munternd“, bemerkte der Forſtrat, als ſie dem nahen Krötengrund zuſchritten, und ſog ſich die Lungen voll. „Sollſt recht haben, Gruner“, ſagte der Rechtsanwalt,„obgleich mir das Getränk in Von Werner Siebold flüſſiger Form noch immer lieber iſt als in luftiger!“ Bald darauf hatten ſie ihre Stände einge⸗ nommen, geladen und lauſchten nun geſpannt in das Treiben.—— kreiſchen, Wildtauben gehen mit klatſchendem Flügelſchlag ab. Jetzt ibt der Teckel Laut. Die Jagd geht auf den orſtrat zu, wendet ſich dann zum Apotheker der den Haſen, als er den Waldweg quert, auf den Kopf ſtellt. beim Rechtsanwalt und beim Profeſſor knallt es wiederholt, nochmal beim Apotheker und zuletzt holt der Forſtrat einen Faſanenhahn herunter, der in ſauſender Fahrt hoch am Waldrand entlaaig ftrich und vom Rechtsanwalt gefehlt worden war. 3 Ha⸗ ſen, 2 Faſanen, eine Waldſchnepfe, ein Eichel⸗ häher und eine Wildtaube— eine gute bunte Strecke für den erſten Trieb. Die beiden näch⸗ ſten Treiben brachten auch jeden zu Schuß, und im 4. Trieb erlegte der Rechtsanwalt mit gu⸗ tenn Kugelſchuß eine lauflahme Ricke, auf die man es dabei abgeſehen hatte. Sonſt wurde beim„Kleppern“ kein Rehwild geſchoſſen. Kam welches vor, ſo wurde es durchgelaſſen und in Gedanlken als Beſtand gebucht. Auf der Stiefelhöhe hielt man die Mittags⸗ raſt an einem ſonnigen Hang. Weithin ſchweift von hier der Blick über die in allen Farben leuchtenden Waldberge. Ein herrliches Fleck⸗ chen zum Raſten. Wie oft hatten die Jäger hier ſchon zuſammen oder auch allein geruht und ſich ſtets von neuegn von dem überwältigen⸗ dem Fernblick gefangen nehmen laſſen. Der Sohn vom Roſenwirt kam, wie verab⸗ reſdet, mit dem Eſelwagen und holte die bisher erlegte Beute. Der Rechtsanwalt, aufgekratzt durch den gelungenen Kugelſchuß auf gut 90 Meter ie der Flucht, trieb zum Aufbruch. „Na, und das gewohnte Nickerchen?“ fragte der Forſtrat lächelnd. „Fällt heute aus! Wie ich vierzig war, habe ich auch nicht geſchlafen, und heute fühle ich, als wäre ich noch vierzig!“ Der Profeſſor ſchmunzelte ſtill in ſich hinein ob des Jugendenutes des Jagdfreundes. Im Trieb an der Seufze kam nur ein Haſe vor, und der ging unbeſchoſſen durch. So kam man zum letzten Trieb. Der Anſtieg zum Kot⸗ tenberg war ſteil. Der Rechtsanwalt kam ins Schnaufen, auch der Apotheker und der Forſt⸗ rat taten langſam, nur dean Profeſſor, obgleich klein und dürr oder vielleicht gerade deswegen, war keine Mühe anzumerten. „Jetzt biſt du vierzig!“ rief der Apotheker und wiſchte ſich den Schweiß von der Stirne, Leiſe nahmen ſie dann die gewohnten Stände ein, — der Kottenbergtrieb brachte gern Füchſe. Die Treiber gingen an. Der Profeſſor ſtand am Rande einer kleinen Kiefernſchonung. Ein leiſes Raſcheln— Stille— wieder raſcheln— zwiſchen den Gräſern ſchimmerte es rot— und nun ſchnürte ein Fuchs aus der Schonung in den lichten Buchenhochwald. Nicht weit— dann warf ihn der Schuß des Profeſſors um. Nun knallte es auch beim Apotheker und beian Rechts⸗ anwalt, und als der Trieb abgeblaſen wurde, lagen 2 Füchſe und 2 Haſen auf der Strecke. 57 zweiten Fuchs hatte der Rechtsanwalt er⸗ 4 9 4 „Die Nebel ſtiegen ſchon und von den Dorf⸗ äckern zog der würzige Rauch der Kartoffel⸗ ſeuer herüber, als die Jäger den Talweg zum Dorfe ſchritten. Wohl gingen ſie etwas lang⸗ ſamer als am Morgen, aber es war ihnen nicht anzuſehen, daß ſie zuſammen ein gerüttelt Maß von Jahren auf dem Buckel hatten. Nach dem Eſſen ſchrieb der Profeſſor auf einen Zettel die Zahlen 277: 4- 40 und reichte ihn denn Rechtsanwalt über den Tiſch. „Was ſoll'?“ fragte der erſtaunt.„Willſt du mit mir Mathematik exerzieren?“ Auch die beiden anderen warfen einen Blick ——— Der Bergſteiger auf den Zettel und ſahen den Profeſſor fragend an „Es iſt meine Antwort auf die Frage von heute morgen wegen Neupachtung der Jagd. Hier, unſer Doktor, hat ſelbſt heute feſigeſtellt, daß er ſich wie vierzig fühlt, von mir wurde es behauptet und mit euch— dabei blickte er lächelnd den Forſtrat und den Apotheker an— wird es alleen Anſcheien nach nicht anders ſein. Somit ſtianmt meine Lebensmathematit. zan iſt ſo alt, wie man ſich fühlt! Wir zählen zuſammen 277 Jahre— ſomit durch vier, gibt vierzig! Und ſo bin ich dafür, daß wir die Jagd noch einmal pachten!“ „Deiner verzwickten Mathematik kann ich Holzschnitt von Bodo Zimmermann nicht widerſtehen,“ lachte der Rechtsanwalt. „Alſo, ich bin dabei!“ Forſtrat und Apotheler riefen ein freudiges Bravo! Der Kreisjägermeiſter zog erſtaunt die Brauen hoch, als er in den nächſten Tagen das Schrei⸗ ben der Jäger erhielt, daß ſie Wert darauf leg⸗ ten, die Jagd für weitere neun Jahre in der Hand zu behalten.„Zu beneiden ſind bie al⸗ ten Herren un ihren Lebensmut— ich hatte nicht geglaubt, daß ſie noch einmal herangehen würden,“ murmelte er vor ſich hin. Er wußte ja auch nichts von der Lebensmathe⸗ matik der jungen Alten. ABSCHIEU VON WILHELNI KRAE NER All melne pulse bangen: seit du von mir gegangen, bin ich so sehr allein. Die Tage sind vunendlich, die Nächte unverständlich, und alle Dinge ohne Schein. Die letzten Rosen blühten, der Sommer ist geschieden; der Sommer, dos warst du. Der Sturm zerrt on den Zweigen. Bald deckt der Schnee mit Schwelgen den Winter meiner Seele zu. — Die Schmiedin Von Hans Gittenberger Nicht umſonſt hieß ſie Urſula, die Schmiedin * Mauthen im Gailtal. 10750 bedeutet zu deutſch ſoviel wie Bärenweiblein. Aber zu ihrer Zeit, was freilich ſchon recht lang, ſchon an die 130 Jahre her iſt, war ſie immerhin ein ſehr hübſches Bärenweiblein. Die Männer wenigſtens pflegten wohlgefällig zu ſchmun⸗ zeln, wenn ſie ihrer anſichtig wurden. Als blutjunges Ding hatten die Eltern ſie dem Bachſchmied, einem angehenden Fünfziger, zum Weibe gegeben. Nach Liebe war ſie nicht gefragt worden und hatte auch ſelbſt nicht dar⸗ nach gefragt. Der Schmied war kein übler Ehemann, und ſie tat ihre Pflicht als brave, orgſame Hauswirtin. Kinder, nach denen ſie ich manchmal heimlich ſehnte, waren ihr zwar verſagt, aber ſonſt konnte ſie nicht klagen, ſie war mit ihrem Los zufrieden. Dabei wäre es wohl ihr Lebtag verblieben, wenn die Ehe nicht im ſiebenten Jahre ihres Beſtandes ein plötz⸗ liches Ende gefunden hätte, Die Napoleoniſchen Kriege hatten unruhige Zeiten ins Land ge⸗ bracht, bei einem Zank mit franzöſiſchen Sol⸗ daten war ein Schuß losgegangen und hatte den Schmied mitten in die Stirne getroffen, ſo daß er auf der Stelle tor hinfiel. Urſula ließ ihn mit allen gebräuchlichen Ehren beſtatten und tat auch, was ſchicklich war, ihn als Witwe zu betrauern, ohne daß freilich ihr Herz dabei eine beſondere Leere verſpürte. Im Dorf zerbrach man ſich die Köpfe, was ſie nun beginnen werde. Sie ſelbſt war bald mit ſich einig. Die Schmiede gehörte jetzt ihr, die wollte ſie nicht aus der Hand geben. Wenn kein Schmied mehr da war, ſo mußte eben die Schmiedin das Geſchäft weiterführen. Warum auch nicht? Das Handwerk verſtand ſie. Oft enug Boife ſie ja ihrem Gatten bei der Ar⸗ eit geholfen und an Muskelkraft der Arme nahm ſie es mit jedem Mannsbild auf. Wenn ſie den Michel behielt, der ſchon etliche Jahre Geſelle auf der Bachſchmiede war, und vie“ leicht, des Geredes wegen, ihre alte Muhme zu ſich nahm, ſo mußte es gehen. Und es ging wirklich. Frohgemut hantierte ſie bald im aus, bald in der Werkſtatt, daß die Funken toben und die Leute vor Verwundern die äuler nicht zubrachten. Es konnte natürlich nicht fehlen, daß das ledige Mannsvolk begehrlich zu werden anfing. Die miedin aber lachte. Sie wußte, daß ein großer Teil der Begehrlichkeit dem ſchönen Schmiedeanweſen galt, und wies alle ab. Der Schneider, als der Zudringlichſte von allen, lernte zuerſt das Fliegen. Und da er unver⸗ ſchämt genug war, aus Rachſucht allerlei Uebles über ſie zu klatſchen, bekam er eine Schmiediſche hinter die Ohren, daß ihm drei Wochen lang das hölliſche Feuer vor den Augen tanzte. Der Krämer und der Wirt„Zum blauen Stern“ verdrehten zwar auch die Hälſe nach der riegel⸗ ſamen Witwe, allein ſie beſaßen doch ein rich⸗ tigeres Gefühl für die Witterung als der Schneider und zogen ſich vorſichtig zurück, be⸗ vor es zum Blitzen kam. So war eine Weile Ruhe. Da aber fing Michel an, Augen zu machen. Er war nicht ſehr viel älter als Ur⸗ ſula und dachte wohl, wo er ſolange zur Zu⸗ friedenheit Geſelle geweſen, könne er endlich auch Meiſter werden. Urſula verwies ihm ſeine Anſpielungen zuerſt lachend, dann in allem Ernſte, und als auch dies nichts half, ſagte ſie eines ZTages kurz und bündig:„Du kannſt ehen ehen. Nun verſuchte ſie es, um nicht im eigenen Hauſe beläſtigt zu werden, mit dem alten Bal⸗ thaſar. Es zeigte ſich aber bald, daß er ſeiner Sache nicht gewachſen war. Nach Jahresfriſt mußte ſie ſich, ſchon um der Schmiede willen, doch entſchließen, wieder einen ſtarken, tüchtigen Burſchen einzuſtellen. Sie wählte lange. End⸗ lich kam einer, der ihr Vertrauen einflößte. Leonhard hieß er und überragte ſie, die doch auch nicht klein gewachſen war, ſchier um ene Haupteslänge. Dabei ſchien er ein ernſter und beſcheidener Menſch zu ſein. Wirklich ließ er ſich auch gut an. Die Arbeit flitzte ihm unter den Händen, als ob ſie Kinderſpiel wäre. Ur⸗ ſula war alſo mit ihrer Wahl zufrieden. „Wenn er nur nicht auch zu rappeln anfängt!“ bachte ſie. Davon war nun allerdings laffen zu merken. Er blieb gleichmütig und gelaſſen wie am erſten Tag, und nur manchmal ſchien es ihr, als ob ſich ein ſcheuer Blick aus ſeinen Augen zu ihr hinſtehle. Sie konnte aber durchaus nicht erraten, was dieſer Blick etwa verberge. Verliebtheit! Nein. Eher ein bißchen Spott. Das machte ſie ſeltſam Saten und ſie fing an, ihn zu belauern. Bisweilen, wenn ſie ge⸗ meinſam in der Schmiede hantierten, hielt ſie in der Arbeit inne und ſchaute ihm zu. Es gefiel ihr, wie er den Hammer ſchwang. Er achtete nicht weiter darauf und ſchien ihre An⸗ weſenheit kaum zu merken. Da wurde ſie rot und ärgerte ſich über ſich 4 Mehr und mehr nahm ſie ein launiſches Weſen an, das eigentlich gar nicht zu ihr paßte. Es war, als ob etwas ſie triebe, ihr Mütchen an dem ſtar⸗ ken Geſellen zu kühlen, ihn irgendwie zu krän⸗ ken und herauszufordern. Sie begann an ihm herumzunörgeln, jetzt hatte ſie das, dann jenes auszuſetzen und bald konnte er ihr gar nichts mehr recht machen. Wenn ſie ſo war, ſchaute er ſi⸗ nur groß an, mit einem Blick, aus dem ſie nicht klug wurde, zuckte die Achſeln und ſchwieg. Eines Tages kam es wieder zu einem ſolchen Geplänkel. Diesmal aber, es handelte ſich um eine wichtigere Sache, widerſprach er ihr. Inner⸗ lich war ihr das faſt lieb, ſie bekam aber doch einen roten Kopf.„Wer iſt Herr im Haus du oder ich?“ fragte ſie hart.—„Herr im Haus bin weder ich noch biſt du's. Ich aber ſchaff', wie's dex Schmiede zum beſten iſt“, antwortete er ge⸗ laſſen und nahm ſein Werkzeug wieder auf. Sie ſah, daß eine mächtige Erregung in ihm arbei⸗ tete, die er mühſam niederhielt. Noch nie hatte er ihr ſo gefallen wie in dieſem Auger blick. Das machte ſie ganz wirr.„Wer hier nicht tut, wie ich will, der kann ſein Bündel ſchnüren“, funkelte ſie ihn an. Da wandte er ſich langſam nach ihr um, legte den ſaob fe hin, nahm zwei große, dicke Hufeiſen, ſchob ſie aufeinander und brach ſie mitten entzwei.„Nur damit du weißt, daß du keinen Lappen vor dir haſt“, ſagte er und ſchritt zur Tür hinaus. Mit großen Augen blickte ſie ihm nach. Ueber ſie, das Bärenweiblein, war beinahe ſo etwas wie Zittern gekommen. Sie wußte, er machte ernſt. In den Flur ging ſie und horchte. Oben in der Kammer packte er ſein Felleiſen. Es dauerte nicht lange, ſo kam er die Treppe herab. Sie trat ihm in den Weg:„Willſt mir's wirklich antun?“ „I dir? Bin ich ſelbſt gegangen oder haſt du mich's geheißen?“ „So heiß ich dich jetzt halt bleiben.“ „Laß ſein, es tut da kein gut mehr für mich.“ „Warum?“ „Weil... Das geht niemand was an.“ Urſula würgte:„Willſt mehr Lohn?“ „Nein.“ „Und wenn ich dir verſprech', daß ich nimmer ſo ſein werd'... ſo wie heute?“ Er ſchüttelte nur den Kopf. Da überwand ſie ſac zum letzten.„Leonhard—!? Wenn ich aber ag': bleib.., nicht bei der Schmiedin.. bleib bei mir?“ „Urſel—!“ Der baumlange Burſche riß gewal⸗ tig die Augen auf. Ihr aber ſchoß das Blut in die Wangen, ſie nickte und lächelte befreit:„Ja.“ „So bekam die Schmiede zur Meiſterin wieder einen Meiſter. Berichligung „Germaniſche und deutſche Frühgeſchichte“ In unſerem Aufſatz von Dr. Robert Pfaff⸗ Giesberg, der in der letzten Sonntagsbei⸗ lage erſchienen iſt, ſchlich ſich ein ſinnentſtellen⸗ der Druckfehler ein. Es muß auf der zweiten Seite, Spalte drei, richtig heißen:„Das Hei⸗ lige Römiſche Reich Deutſcher Nation mit ſei⸗ ner ebenſo aroßartigen wie vielfältigen ge⸗ fährlichen Ideoloaie. In! Herzer der B Oder den ſi⸗ mit ſe er mit einer. ſchlief Intwo Ruhe Mutte Unruh ſchlief, baren, Es Worte ſchaft lich ſte Seele: Tode( weint und be dieſem weilen beth v ten, de ſtünde Geo geweſe ensfr noch fe und k. Mutte wieder herauf beth e erwog ſie, fü warte eeign agen. Worte klange hatte, derſtü „Ur holte geſche auf u iſt ni⸗ nicht erſteh Geore geſpri Da Der chhen dem ihren beben Buch Kreu; ging Es Elifa ut, 1 orfe des f Tag hilfs dem mmermann achtsanwalt. n freudiges die Brauen das Schrei⸗ darauf leg⸗ Ahre in der ſind Hie al⸗ — ich hatte herangehen bensmathe⸗ n. Welgen m nach ihr wei große, und brach weißt, daß gte er und nach. Ueber e ſo etwas er machte rchte. Oben eiſen. Es eppe herab. 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Es ſchien ungeheuer ſchwer, faſt unmöglich, Worte zu finden, die das Entſetzliche dieſer Bot⸗ ſchaft troſtreich zu mildern vermöchten, Zu deut⸗ lich ſtand noch dieſes Erlebnis vor Eliſabeths Seele: Wie die Mutter, als die Nachricht vom Tode Georgs, ihres Aelteſten, eintraf, weder ge⸗ weint noch aufgeſchrieen, ſondern nur ſchwer und bedächtig mit dem Kopfe genickt hatte. Seit dieſem Tage aber kränkelte ſie und führte his⸗ weilen abſonderliche Reden, deren Sinn Eliſa⸗ beth verborgen blieb. Nur, daß ſie mit dem To⸗ ten, der in Flandern begraben lag, ſprach, als ſtünde er neben ihr, begriff Eliſabeth. Georg war ein ſtiller, verſchloſſener Menſch geweſen, aber Arnold, dem Uebermütigen, Le⸗ afend gehörte ihre größere Liebe. Den⸗ noch fand Eliſabeth in der Einfalt ihres guten und klugen Herzens Worte, mit denen ſie der Mutter wollte, daß auch Arnold wohl nie wiederkehren werde. Und als eine Amſel im Garten dem garuenden Tageslicht einen zaghaf⸗ ten Gruß enkgegenrief, fiel ſie in einen traum⸗ loſen Schlaf. Es war ſchwer, an dieſem Morgen, der mit Sonnenſchein und Blütenſchnee über der Welt heraufſtieg, vom Tode zu ſprechen, und Eliſa⸗ — en Scherenschnitt von A. de Wall Bei der Mutter beth erſchienen die Worte, die ſie in der Nacht erwogen, nun hart und grauſam. So beſchloß ſie, für ihre Enthüllung den Augenblick abzu⸗ warten, der wie kein anderer des ganzen Tages eeignet ſchien, Schweres, Unausſprechliches zu agen. Vielleicht, daß ſie ſich in der Viertelſtunde nach der Vorleſung des täglichen Bibelabſchnitts die Laſt ihres Wiſſens um den Tod Arnolds von der Seele ſchaffen konnte. Eliſabeths Stimme zitterte leicht, als ſie der aſt erblindeten Mutter das Evangelium von der Erweckung des Jünglings zu Nain vorlas. „Siehe, da trug man einen Toten heraus, den einzigen Sohn ſeiner Mutter und dieſe war Witwe...“ Als ſie geendigt hatte und aufblickte, erſchrak 15 vor der Wandlung, die in dem vergilbten ntlitz der Greiſin vor ſich gegangen war. Vor dem beſeelten Glanz dieſer Augen, die tot und erloſchen waren, und die nun wieder lebten. Ganz unverſtändlich war das, und auf eine er⸗ ſchütternde Weiſe ſchön. Betroffen blickte Eliſa⸗ beth auf die gebeugte Geſtalt im Lehnſtuhl, auf deren weißen Scheitel die Sonne goldene Lich⸗ ter warf. Bis die alte Frau zu ſprechen begann. Worte, die dunkel und fremd in Eliſabeths Ohr klangen, und die, als ſie ihren Sinn begriffen hatte, wie zermalmende Felsblöcke auf ſie nie⸗ derſtürzten. „Und er gab ihn ſeiner Mutter...“, wieder⸗ holte die Greiſin einen Satz des Gehörten. Es geſchehen ee und Wunder. Die Toten ſtehen auf und kehren heim zu den Lebenden. Dieſer iſt nicht tot, ſondern er ſchläft.— Geſchieht es nicht auch heute noch, daß ein Totgeſagter auf⸗ erſteht und unter uns wandelt? Geſtern war Georg wieder bei mir und hat lange mit mir geſpröchen.. 4 Da überfiel Eliſabeth eine lähmende Angſt. Der Gedanke an das Unausdenkliche, das ge⸗ chhen würde, wenn ſie jetzt offenbarte, was ſei: dem Tage zuvor wie eine untragbare Laſt auf ihren Schultern lag, zwang ſie, aufzuſtehen. Mit bebenden und behutſamen Händen legte ſie das Buch mit dem Goloſchnitt und dem ſchwarzen Kreuz auf dem Deckel in die Lade zurück und ging wortlos hinaus. Es war gut, daß alle Arbeit im Garten von Elifabeth verrichtet werden mußte, und es war ut, daß dieſer Garten draußen am Rande des Hotſes lag. So rüſtete Eliſabeth in der Frühe des folgenden Tages alles für den kommenden Tag und ließ die Mutter in der Obhut einer hilfsbereiten Nachbarin. Es war ſchwer, an je⸗ dem Morgen zu ſagen, es ſei noch immer kein Der Sohn einer Witr Von h. älockenbuſch Brief von Arnold S und immer neue, mutmaßliche Gründe für das Ausbleiben jeder Nachricht zu finden. Die harte Arbeit ließ ſie weniger oft an den letzten Brief denken, den ſie an Arnold geſchickt und auf deſſen Rückſeite eine remde Hand das Wort„Vermißt“ geſchrieben atte. Und am Abend floh ſie vor dieſen Gedan⸗ en in den tiefen Schlaf völliger Erſchöpfung. Doch dann kamen Tage, da aus trübgrauem frömie, faſt ununterbrochen Regen nieder⸗ trömte, und die Qual des ſtändigen Beiſam⸗ menſeins ins Unerträgliche wuchs, Da die Ge⸗ ſpräche zwiſchen Mutter und Tochter faſt nur noch eines zum Gegenſtand hatten: Wie es kom⸗ men möchte, daß Arnold noch immer nicht ge⸗ ſchrieben hatte. Vielleicht hätte ſie in dieſen Ta⸗ von der Möglichkeit zu ſprechen, die für ſie Ge⸗ ⸗zang' zzuqnpqun zia ihiu unsat zvat n101a1 ſicht, mit der die Mutter an Georgs Wiederkehr laubte, ihr immer wieder die Lippen verſchloſ⸗ en hätte. So kämpfte Eliſabeth in langen Näch⸗ ten einen ſchweren, verzweifelten Kampf. Und ſo kam es, daß ſie am erſten ſonnenhellen Mor⸗ gen, der dieſen Regentagen folgte, der Mutter einen Brief von Arnold vorlas, der ſein Schwei⸗ gen mit denſelben Gründen erklärte, die der Mutter als die wahrſcheinlichſten erſchienen wa⸗ ren. Daß er in Gefangenſchaft geraten ſei und durch einen glücklichen Zufall Zabe entfliehen können, daß er ſich wohlbehalten bei ſeiner Truppe befinde und nun alles gut ſei. Dieſen Brief hatte Eliſabeth in der Frühe des Tages Penger den als draußen noch die Mor⸗ gennebel üher den Wieſen lagen. Es war ein mühevolles Beginnen geweſen, und ſie hatte wiederholt erſchreckt innegehalten, wenn ein ferner Hahnenſchrei das Schweigen der Dämme⸗ rung zerbrach. Sie hatte das Grauen vor ihrem frevelhaften Spiel erſtickt und den Brief zu Ende geſchriehen. In jenem leichten bisweilen ſcher⸗ zenden Ton, der allen Briefen Arnolds eigen ge⸗ weſen war. Dennoch horchte die Mutter bei eini⸗ gen Sätzen ein wenig auf.„Arnold muß Schwe⸗ res erlebt haben“, ſagte ſie.„Er iſt ernſter, nach⸗ denklicher geworden und ich glaube, es iſt gut o Von dieſem Tage ab war alles wie immer, ſeit der große Krieg ins Land gekommen war. Der Sommer ſtieg auf den Stufen leuchtender Tage zur Höhe, und manchmal vermochte Eliſa⸗ Kleines Abenteuer in Wir waren zu dritt auf dem Wege von Ima⸗ tra nach Enſo. Ganz plötzlich war es uns am Abend eingefallen, unſer Zelt, das wir am Ufer des Sees aufgeſchlagen hatten, abzubre⸗ chen und in der Nacht zu wandern. Die Sonne war bereits untergegangen. Den⸗ noch blieb es taghell. Es war, als habe ſie das Licht mitzunehmen vergeſſen, das ſtarr, wie ge⸗ froren über den Wäldern der felſigen Hügel und über den vielen Bächen ſtand, denen wir begegneten. Das Geräuſch der Waſſerfälle be⸗ gleitete ſummend unſeren Weg. Es hing in der Luft, die wie aus Glas war, durchſichtig wie ein Fenſter. Gewiß ſchliefen Baum und Gras, Tier und Menſch wie in dunklen Nächten, ge⸗ wöhnt daran, daß die Sonne für einige Stun⸗ den blaſſes Geſicht über das Land legte, und da ſich nichts regte, verſchloß es auch unſere Lip⸗ en. Die Straße floß baumlos hügelan und ab⸗ beth wieder, ein leiſes Lied zu ſingen. Wenn aber die Sterne heraufzogen, dachte ſie oft mit einer dumpfen Traurigkeit an die Stunde, da ihre Hände ein unabwendbares Geſchick nicht 5. würden aufhalten können. In etwa den gleichen Zeitabſtänden, in denen früher Briefe und Karten von Arnold gekommen waren nutzte ſie eine Morgenſtunde zu einem Tun, das durch ſeine faſt regelmäßige Wiederholung keineswegs leichter geworden war, ſondern mit jedem Male aufs neue alle Kraft des Menſchen Eliſabeth forderte. Die Kraft aber, das Schwerſte zu tun, einen geliebten Menſchen zu täuſchen, ſchöpfte Eloſabeth aus der Gewißheit, daß alles dieſes ihr zu tun beſtimmt ſei. Gleichſam, als habe ein Fremdes, Unbekanntes ihr dieſes alles zu tun aufgetragen. Dennoch kam die Stunde, in der Eliſabeth an dieſem Glauben irre wurde und die Feder ſinken ließ, die Worte eines Toten an die Lebenden niederſchrieb. An dieſem Morgen erſchien alles Geſchehen in der Welt ohne Sinn und Ziel. Daß die Bäume blühten und Frucht trugen, daß Re⸗ gen und Sonne einander folgten, daß die Men⸗ ſchen ſich mühten, mit törichten Händen das Rad des Schickſals aufzuhalten. Und all dieſe Verwirrung wurde durch ein Geräuſch in Eliſa⸗ beth wachgerufen, das ſcharf und klingend durch die Moraenſtille von den Feldern herüberkam. Man ſchärfte die Senſen, um das Korn zu ſchneiden. Welchen Sinn konnte es haben, daß man hier Senſen ſchwang, um Brot zu haben auf ein Jahr, wenn draußen ein anderer die Senſe hob, der nicht danach fragte, ob ſeine Ernte die Reife der Jahre und die Reife der Seele habe...?— Am Abend dieſes Tages aber geſchah es, daß Eliſabeth auf ihrem Wege vom Garten nach Hanſe auf der ſtaubigen Landſtraße ſtehen blieb. Ohne Neugier, nur mit einer leiſen Verwunde⸗ rung. Es war in dieſer Landſchaft nichts Unge⸗ wöhnliches, daß ein Mann auf dem ſchmalen Wege zwiſchen den erntereifen Kornfeldern da⸗ hinging und manchmal ſtehen blieb, um den Blick auf dem ſegenſchweren Aehrenmeer ruhen zu laſſen. Auch daß der Mann eine verblichene Uniform trug, war in dieſer Zeit nichts Auf⸗ allendes. Wohl aber war es befremdlich, daß er fremde Soldat, der dort unbeweglich die Arme hob und die weit ausholende Bewegung Von Adolf RNowakowsky wärts, weißgelb wie vom Mond beſchienen. Kurt trug das Kochgeſchirr und die Eßvorräte, Andreas die Schlafdecken, ich das Zelt. Die Ruckſäcke drückten ünſere Rücken krumm. An Kurts Ruckſack hing baumelnd ein Topf mit Kartoffeln. Wir hatten ſie auf Vorrat gekocht, um an Spiritus zu ſparen. Wie zauberhaft ſind die Sommernächte Finn⸗ lands; nicht geſchaffen für Schlaf. Wir wander⸗ ten und wanderten und kamen nirgends an. Wohl ſahen wir Lichter in der Ferne, die zweck⸗ los in den Tag hineinſchienen, Lichter von Sägewerken. Sie ſtarrten wie vergeſſen. Ein Radfahrer kam vorüber, blickte uns ver⸗ wundert an; ſagte etwas, das wir nicht ver⸗ ſtanden. Andreas zog den Sprachführer aus der Taſche, ſuchte zu enträtſeln, was der Mann gemeint haben mochte. Wir errieten es nicht. Unſer Weg ſchien ſich Enſo zu nähern. Noch Volk, Dichter und Buch Immer noch ſehen viele das Buch, das gei⸗ ſtige Gut des Volkes als etwas an, das Sache der„Gebildeten“ ſei— und dabei vergeſſen ſie, daß Bildung nur Angelegenheit des Herzens iſt. Vergeßt doch, daß es einmal in einer ver⸗ irrten und verworrenen Zeit Dichter und Den⸗ ker gab, die ſich an das Wort als kalten Be⸗ griff verloren, die ſich verirrt hatten und nicht mehr wußten, was es heißt, ein Dichter zu ſein. 4 Groß ſtellten ſich manche unter ihnen über euch— und ſie vergaßen auf ihrer ſelbſtgebau⸗ ten einſamen Warte, woher ſie gekommen wa⸗ ren. Da ſie euch ſo ſelbſtverſchuldet ferner und ferner gerückt und wie von einem Heiligenſchein umgeben fremd auf der Höhe ſtanden, fanden ſie nicht mehr zu euerm Herzen und ihr nicht mehr zu dem ihren. Laßt nicht den Dichter entgelten, der ſchuldlos war an dem, was andere verdarben! Er ſteht nicht auf hoher Warte, der, der wirklich Dichter iſt! Er ſteht ſtill am Wege und wartet auf dich, auf deinen Reichtum, der genau weiß, welche Gaben er von dir empfängt. Komm ihm offen und herzlich entgegen, dafür dankt er dir in ſeinen Werken. Denn ohne dich, Volk, gibt es keinen Dichter! Ohne dich wäre er leer, ohne Seele, ohne Leben! Sind doch die größ⸗ ten der Kunſt aus deiner Tiefe emporgewachſen — und ſo hoch ſie auch ſtanden— ihre Wurzeln tief verzweigt in dir, im Blute deiner erzen. Das deutſche Buch ruft dich, Volk! Ueber⸗ höre nicht ſeine mahnende Stimme— nimm es hin als dein Eigen und das deiner Kinder — den:, das Buch iſt die Stimme deiner Seele! Keiner aus deinen Reihen darf ſagen: Wir haben keine Zeit. Eine Feierabendſtunde habt ihr all!! Und da laßt das Buch ſprechen— auch zu euern Kindern! Erſt dann werdet ihr wiſſen, wie reich ihr ſeid und wieviel Sonne in euern Seelen iſt. Und ſeht eure Dichter nicht an, als ob ſie turmhoch üben euch ſtünden— vergeßt nicht, daß ſie nur auf euch warten, daß ſie euch dan⸗ ken für jedes kleine Zeichen des Verſtehens. Vergeßt nicht, daß ſie nur warten auf das Ent⸗ gegenkommen eurer Seelen, denn ſie ſchreiben ja 35 dem Blut ihrer Herzen für eure Her⸗ zen Denke immer daran, du Volk: Was deine Dichter auch ſchreiben, iſt alles Widerhall dei⸗ ner ewigen Sehnſucht nach allem, was groß und rein und heilig iſt. Holzschnitt von H. Schiebel Mit Schwung und Kraft Ein Kreuz mahnt Zeichnung von Max Malitz des Mähens machte, obgleich er keine Senſe in den Händen hatte. Das war ſo ungewöhnlich, daß Eliſabeth be⸗ ierig wurde, das Geſicht dieſes Mannes zu feben und wartete, bis der Fremde nach einer Weile ſich wandte und langſam auf ſie zukam. Es war ein bärtiges, verſchloſſenes, gleichſam verſteintes Geſicht, aber es war das Geſicht Ar⸗ nolds. Er reichte ihr die Hand, aber ſein Blick ging über ſie hinweg, oder durch ſie hindurch. „Ich habe in den letzten Monaten nicht mehr gewußt, warum das alles ſein muß da drau⸗ ßen“, ſagte er.„Und ich mußte es wiſſen, ehe ich zu euch ging. Deshalb bin ich hier ſtehen geblie⸗ ben. Es iſt wohl ſo, daß die Werke des Krieges geſchehen müſſen, damit die Werke des Friedens getan werden können...“ Dann ſchritt er neben ihr dem Dorfe zu und ſprach von der Qual des Gefangenſeins und von ſeiner Errettung, die faſt wie ein Wunder ge⸗ weſen ſei. Und von der Höhe des Weges er⸗ blickten ſie das Dorf, das, von der Stille des Feierabends umhüllt, in der Geborgenheit des Tales lag. Finnland war es früher Morgen, etwa ein Uhr nach un⸗ ſerer Zeitrechnung, da kitzelten die erſten Son⸗ nenſtrahlen unſere Geſichter. Graue, bemooſte Felſen platzten mit runden Buckeln aus den Wieſenhängen, auf denen weißbraune Kühe ruhten. Kleine Blockhäuſer tauchten auf, die Tü⸗ ren offen oder angelehnt. In Finnland, ſagt man uns, wird nicht geſtohlen. Dann näherten wir uns dem Ort, den unſere Straße durch⸗ ſchnitt. Die Häuschen ſtanden auf den Fels⸗ buckeln, wo immer ſie gerade Platz fanden. Schmale Wege eilten zu ihnen hinauf und hin⸗ unter, mündeten in breitere, die in den Stein geſprengt waren, umarmt von den Ausläufern des dichten Waldes. Wo ſollten wir hier unſer Zelt aufſchlagen? Nirgends ein ebenes Plätzchen für das benötigte Viereck. Wir durchſtreiften den ſchlafenden Ort nach allen Richtungen, hügelan, hügelab, über taufeuchtes Gras und verſonnen rieſelnde Bäch⸗ lein. Fanden wir einen flachen Platz, ſo war es 1 73 in dem unſere Pflöcke nie Halt gefunden ätten. Da bemerkte Kurt auf einem größeren Hügel in der Nähe ein Holzgerüſt. Wir ſtürzten darauf zu. Eine braune Kuh trat uns aus dem Ge⸗ ſtrüpp entgegen, ſah uns verwundert an. Neu⸗ gierig folgte ſie uns ein paar Schritte. Dann ſchien ſie uns zu vergeſſen. Wir erreichten das Holzgerüſt. Es war eine Ski⸗Sprungſchanze. Wir ſtiegen die ſchmale Stiege zur Bühne hinauf. Sie bot gerade Platz für das Zelt, wenn wir uns ſchmal einrichteten. Das Gepäck legten wir unten nieder. Kurt kochte Kaffee. Er wollte noch Kartoffeln braten und begann ſie zu ſchälen. Aber wir waren zu hundemüde, um etwas eſſen zu können. Da ließ Kurt den Topf und kroch zu uns ins Zelt. Nie war auf unſerer Finnlandfahrt mein Schlaf ſo tief wie an dieſem Morgen. Wenn man uns das Gerüſt weggeſägt hätte, wir wür⸗ den es wohl kaum bemerkt haben. Etwas ande⸗ res aber weckte uns: ein ſchauriges dumpfes Heulen ſchrie uns aus dem Schlaf, brüllte von unten herauf, und Stöße erſchütterten das Holz⸗ gerüſt. Wölfe? Ein Bär? Hier, in Südfinn⸗ land? Wir ſprangen alle drei zugleich auf, ſo daß ein Stock umfiel und das Zelt zuſammen⸗ ſackte. Kurt war als erſter draußen, dann ich, dann Andreas. Was wir unten erblickten, war komiſch: da hatte ſich die braune Kuh über den Topf mit den Kartoffeln hergemacht und in ihrem Eifer das Maul zu tief hineingeſteckt. Nun raſte ſie, den Topf am Maul, ſinnlos vor Angſt, heulend und mit dem Kopf um ſich ſchla⸗ gend rund um das Gerüſt herum. Kurt eilte die Stiege hinab, den Topf, die Kartoffeln und die Kuh zu befreien. Das war gewiß nicht unge⸗ fährlich, denn in ſeinem blinden Raſen hätte ihn das Tier dabei verletzen können. Es gelang aber der Kuh, den Topf abzuſchütteln. Immer noch muhend eilte ſie davon. Kurt las die Kartoffeln auf. Er briet ſie ſpä⸗ ter. Wir anderen aber hatten kein Verlangen danach, ſondern richteten das Zelt wieder auf und ſehliefen bis in den hellen Tag. Als wir erwachten, ſtanden Kinder und Frauen auf der Stiege und betrachteten uns verwundert. du brauch iuſe um ſie zu bekommen. Dort 1 hob die ihr Geld Die raſche Motoriſierung Deutſchlands hat naturgemäß auch die Garagenfrage be⸗ rührt. Viele Beſitzer von Kraftfahrzeugen, die in oder nahe dem Zentrum der Stadt wohnen, müſſen längere Anmarſchwege zu ihrer Garage in Kauf nehmen, wenn ſie es nicht vorziehen, Eine der ſeltenen Löſungen des Problems„Kellergarage“, die wirklich befriedigen. Die Zufahrt iſt nicht e ee e 4h Dohin mit der Garage?/ „Kellergarage“- falſch und richtig/ Wo liegt die beſte Löſung? los auf die Dauer ſchädlich, ſie bildet aber auch eine gewiſſe Gefahr für das Haus. Wenn beiſpielsweiſe ein Kraftfahrzeug in einer Kel⸗ lergarage in Brand gerät und das Gefälle der Zufahrt eine gewiſſe Grenze überſteigt, dann iſt das Auto ſehr ſchwer aus der Garage heraus⸗ ſehr ſteil, Trockenmauern ſchaffen einen organiſchen Uebergang zum Vorgarten, und ſtatt der üblichen ge⸗ mauerten Zufahrt ſind nur zwei ſchmale, aber ausreichende Fahrſtreifen vorgeſehen, dazwiſchen iſt Gras geſät. ihre Zuflucht zur„Laternengarage“ zu nehmen, einer zwar billigen, aber auf die Dauer für den Wagen ſchädlichen Löſung. Für den Beſitzer eines Eigenheims ſcheint ein Garagenproblem nicht zu beſtehen, denn er kann ſich ja den Ein⸗ ſtellraum für ſein Kraftfahrzeug ganz nach Wemſch in oder neben das Haus bauen laſſen. Man braucht ſich aber nur einmal in einer der in letzter Zeit in allen deutſchen Städten ſo zahlreich entſtandenen Neubau-Gegenden umzu⸗ ſetauen, um bald feſtzuſtellen, daß das Kraft⸗ fahrzeug häufig noch recht ſtiefmütterlich behan⸗ delt war. Kellergarage? In ſehr vielen Fällen macht man ſich dieſe Aufgabe leicht: man wählt die beliebte„Kel⸗ lergarage“. Da braucht ſich der Architekt nicht weiter den Kopf zu zerbrechen, die Sache iſt zweifellos billig— alſo legt man die Garage in den Keller und baut mitten durch den Vor⸗ garten eine je nach Höhe der Straße und des Hauſes verſchieden ſteile„Schlucht“, die zur »Garage führt. Sehr praktiſch ſcheint das zu ſein. Aver fragen Sie einmal den Benutzer einer ſol⸗ chen Garage, nachdem er ſich einen Winter lang damit abgequält hat, den Wagen die durch Schnee oder gar Eis glattgewordene„Steilauf⸗ fahrt“ herauf und hinunter zu bekommen! Wo⸗ bei oft genug gerade wegen dieſer Schwierig⸗ keiten mit Vollgas und Rückwärtsgang der Fuß⸗ weg überquert wird und die Paſſanten gefähr⸗ det ſind. Für den Wagen iſt bei den meiſt ziem⸗ lich ſteilen Auffahrten die Kellergarage zweifel⸗ 0 Die„Kellergarage“, wie ſie nicht ſein ſoll: die Zufahrt iſt zu ſteil, die beiden Mauern links und rechts bilden eine„Schlucht“, durch die das Bild des Vorgartens völlig zerſtört wird. Eine gute Cöſung Die Garage ſteht zwar als iſolierter Baukörper außerhalb des Hauſes, aber ſie iſt mit ihm architektoniſch verbunden; und außerdem wirkt ſie als Windſchutz für den dahinterliegenden Garten. zuziehen! Außerdem können beim Laufenlaſſen des Motors die bekanntlich ſehr giftigen Abgaſe des Motors unter Umſtänden in das Haus ge⸗ langen und dort Schädigungen der Bewohner verurſachen. Das gilt namentlich dann, wenn zwiſchen Garage und dem übrigen Keller eine direkte Verbindung von vornherein beſteht. Abgeſehen von dieſen rein praktiſchen Er⸗ wägungen, die ſich in letzter Zeit immer mehr als berechtigte Einwände ergeben haben, wird häufig auch der Vorgarten durch die tiefe Einfahrt in ſeiner Wirkung zerſtört. Eine nur ſanft abfallende Garageneinfahrt, wenn alſo der Keller nicht ſehr tief liegt, läßt ſich dagegen durch entſprechende gärtneriſche Ausgeſtaltung (Trockenmauern, Steingartenpflanzen uſw.) noch in das Geſamtbild des Vorgartens ein⸗ fügen. Je tiefer und ſchluchtartiger aber die Zufahrt wird, deſto ſtärker werden praktiſch ſo⸗ Aufn.: WNZ(3) wohl wie rein vom Aeſthetiſchen her die Ein⸗ wände gegen dieſe Form der Garage. Garage neben dem Wohnhaus? Ein anderer neben der Kellergarage ebenfalls häufig angewandter Ausweg beſteht darin, die Garage als iſolierten Baukörper an eine gerade paſſend erſcheinende Stelle des Grundſtücks zu ſetzen. Auch das iſt nur in ſeltenen Fällen eine wirklich voll befriedigende Löſung unſeres Problems. Zunächſt nimmt es dem heutzutage ſowieſo recht knapp bemeſſenen Garten Platz und häufig noch mehr Licht weg, ferner ſieht die völlig ohne Verbindung mit dem Haus hin⸗ geſtellte Garage nur ſelten gut aus, und drit⸗ tens iſt ſie ſchwer oder jedenfalls nur mit ver⸗ hältnismäßig hohen Unkoſten herzbar. Wer aber in harten Wintern ein paarmal das zwei⸗ felhafte Vergnügen hatte, ſeinen während der Nacht eiskalt gewordenen Motor(zähes Oel!) mit allen möglichen Kniffen anwärmen zu müſ⸗ ſen, ehe er endlich anſprang, der wird die Vor⸗ teile einer heizbaren Garage nicht mehr miſſen wollen. Wo liegt alſo die beſte Löſung? Die Erfahrungen der letzten Zeit haben ge⸗ zeigt, daß praktiſch und architektoniſch wirklich befriedigend in weitaus den meiſten Fällen nur die unmittelbar mit dem Haus verbundene, neben ihm ſtehende Garage iſt. Nur ſo läßt ſich der Baukörper der Garage organiſch in das Geſamtgrundſtück einbeziehen, ohne ſtörend zu wirken oder in irgendeiner Richtung unpraktiſch zu ſein. Die neben das Haus geſetzte Einzel⸗ garage iſt, wenn es ſich um eine architektoniſch gelungene Löſung handelt, weſentlich praktiſcher und ſchöner als die im Keller oder iſoliert irgendwo im Grundſtück errichtete Garage. Sie kann ohne weiteres an die Hauszentralheizung angeſchloſſen werden, die Zufahrt iſt ebenerdig, der Vorgarten wird kaum beeinträchtigt— und der hinter dem Haus gelegene Hauptgarten wird gegen Wind ſowie Straßenlärm geſchützt und iſt gleichzeitig„blickſicher“. Natürlich laſſen ſich hier keine für jeden Fall gültige„Patentlöſun⸗ gen“ geben, und jedes Grundſtück erfordert ſchließlich ſeine eigene Garagengeſtaltung. Aber die praktiſche Erfahrung gerade der letzten Jahre hat doch ſehr deutlich gezeigt, daß die zu⸗ letzt behandelte Löſung des Garagenproblems in den meiſten Fällen die weitaus beſte iſt. Dr. H. W. Kleine Anweiſung zu einer Rheinreiſe von Erich Griſar Du wollteſt doch verreiſen? Reiſe jetzt. Reiſe an den Rhein. Die Sonne ſtrahlt, das brauchſt du für deine Rheinreiſe. Gewiß, der Rhein iſt auch im Regen ſchön und es gibt Leute, die fahren nur im Regen hin zu ihm. Aber mit ſol⸗ chen Leuten habe ich nicht gerne Umgang. Es ſind Beſſerwiſſer. Ihnen gefällt jede Gegend nur an ihrem ſchlechteſten Tag und ſelbſt die Zeit findet nur ihren Beifall, wenn ſie recht tief im Elend ſteckt, damit ſie beweiſen können, daß ſie darüber ſtehen. Laß ſie an den Rhein ahren, wenn es regnet. Du aber fahre, wenn die Sonne ſcheint und ſei glücklich. Du glaubſt 60 nicht, wieviel Glück mit jedem einzigen onnenſtrahl herabklettert auf die Erde. Frag nur einen Weinbauern, der weiß, was ein Son⸗ nenſtrahl wert iſt. Geh hin und hilf, daß die Fäſſer leer werden. Tu es ohne Sorgen. Du trinkſt niemanden einen guten Tropfen fort; denn genug gute Tropfen gibt es am Rhein. Uebergenug. Und f nicht in die feinen Gaſthäuſer gehen, verzehren, die genug davon haben. Du aber ehſt zu einem Winzer, der das Recht hat, einen eigenen Wein auszuſchenken. Ein grüner Strauß über der Tür ſeines Häuschens verrät dir, wo er wohnt. Er hat ſeine beſte, Stube für dich ausgeräumt, ein paar Stühle hineingeſtellt und einen Tiſch. Er ſelbſt hat wohl gerade im Garten zu tun, aber das macht nichts. Eine feiner Töchter kommt aus der Küche und bringt dir den Wein, nach dem du dürſteſt. Später kommt auch der Bauer ſelbſt und erzählt dir von ſeinen Sorgen. Seine Sorgen ſind der Wein. Um jeden Sonnenſtrahl bangt er, bis er ihn im Faſſe hat. Du folgſt dem Weiſen ſeiner harten Hand, die dir das kleine Fleckchen Erde feint auf dem der Wein gewachſen iſt, den du rinkſt, und den die gleiche Hand, die ihn aufzog und erntete, dir kredenzt. Das erſt gibt dir den richtigen Genuß am Wein. Du ſpürſt den Ge⸗ ruch der Erde und den Schweiß wohlangewen⸗ deter Mühe mit jedem Schluck, den du trinkſt. Und die Welt, die du durch das gefüllte Glas ſiehſt, iſt dreimal ſo hell als an ihrem hellſten Tage. Und was wichtiger iſt, ſie iſt es auch am nächſten Tage noch. Denn der Wein am Rhein macht keinen ſchweren Kopf. Und das iſt der tiefere Grund rheiniſcher Unbekümmertheit. Denn fröhlich ſind die Menſchen auch anderswo, zumal wenn ſie getrunken haben, unbekümmert ſind ſie nur am Rhein. Darum liebe ich die Menſchen hier und ihren Wein. Aber nicht nur um des Weines willen ſollſt du an den Rhein kommen. Nicht nur ſeinet⸗ wegen, obwohl er wichtig iſt. Klettere auch mal zu einer der alten Burgen herauf, die überall von den Bergen dich grüßen. Denke nicht, das iſt Romantik, die in unſere Zeit nicht hinein⸗ paßt, die hart und ſtählern iſt. Du ſollſt dort oben ja keine Romanzen ſingen. Du ſollſt ſehen, warum die Männer von einſt hier oben ihre Burgen bauten. Wie ſie von hier aus die Täler beherrſchten, die zum Rhein hinführen und in das deutſche Land. Sieh dir nur die Feſte Rheinfels an, laß dir von ihrer Geſchichte er⸗ zählen, wie oft ſie dem Anſturm weſtlicher Armeen ſtandgehalten hat, bis ſie ſchließlich von den Franzoſen auf Abbruch verkauft worden iſt. Damals, als der Rhein mal ein Dutzend Jahre nicht deutſch war. Du wirſt manches verſtehen, das alles andere als romantiſch iſt, das dich die Gegenwart verſtehen lehrt. Und dann wirf auch mal einen Blick auf den Rhein hinunter, ſieh weiter, als du ſonſt ſiehſt. Folge ſeinen Krüm⸗ mungen und ſieh den Schiffen nach, die, eins dem andern folgend, dort vorübergleiten. Dann erſt ſpürſt du, wie ſehr der Rhein ein Strom der Arbeit iſt, dem das Kleid der Romantik, das man ihm angezogen hat, mit jedem Tage weni⸗ ger paßt. Eine Straße iſt der Rhein, und du denkſt, dieſe Straße iſt ewig. Aber auch das iſt nicht ganz ſo wahr, wie du es dachteſt. Sind es doch erſt knappe hundert Jahre, daß die Schiffe un⸗ gefährdet durchzufahren vermögen von der Nordſee bis zum Bodenſee. Und an der Lorelei, der vielbeſungenen, auf deren Fels ein Thing⸗ platz im Werden iſt, der das Weſen deutſcher Kultur auch an dieſem ſchönen Fleck deutſcher Erde herausſtellen ſoll, geht es immer noch nicht ohne Lotſen. Weiter oben bei Bingerbrück er⸗ innert ein Stein an die vergangene Zeit, auf dem kannſt du leſen: An dieſer Stelle des Rheins engte ein Felſen⸗ riff die Durchfahrt. Vielen Schiffen ward es verderblich. Unter der Regierung Friedrichs III., Königs von Preußen, iſt die Durchfahrt nach dreijähriger Arbeit auf 210 Fuß, das Zehnfache des früheren, verbreitert. Auf geſprengtem Stein iſt dies Denkmal errichtet 1832. Eine Stunde früher haſt du bei Caub einen Stein geſehen, der berichtet von der Tat Blü⸗ chers, der in der Neujahrsnacht des Jahres 1815 mit ſeiner Armee über den Rhein ſetzte. Nun weißt du: auch friedliche Schlachten wurden am Rhein geſchlagen. Und auch das verbindet ihn mit unſerer Zeit, die ſoviele Schlachten des Friedens ſchlägt. Dann noch eins. Mach deine Reiſe nicht zu ſchnell. Halte es mit den Dampfern auf dem Rhein, die in hundert Jahren ihr Tempo nicht beſchleunigt haben, und nimm dir Zeit. Gehe zu Fuß und nimm nur manchmal den Dampfer. Dann wieder verweile an einem Ort. Und blicke dich um, daß ein Bild in deine Seele ſich brenne, tiefer und eindringlicher als der beſte Foto⸗ apparat es aufzunehmen vermöchte. Ein Bild Mahhes ſchaffenden Volkes und Urbild des Reiches. Sie wirft ihren Geliebten zum Fenſter hinaus Ein ſiebzehnjähriger Student namens Billi wurde dieſer Tage in Florenz im Garten des von ihm bewohnten Hauſes in ſchwerverletztem Zuſtand aufgefunden und in ein Krankenhaus geſchafft, wo er nach kurzer Zeit verſchied, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. Die Polizei nahm zunächſt an, daß Billi, vielleicht in angeheitertem Zuſtand, aus dem Fenſter ſei⸗ nes im erſten Stock gelegenen Zimmers geſtürzt ſei. Zu dieſer Annahme wollte jedoch die Tatſache nicht recht paſſen, daß man den Stu⸗ denten barfüßig aufgefunden hatte und ſeine ——— und Strümpfe ringsherum verſtreut agen. Weitere Nachforſchungen führten zur Aufdek⸗ kung eines Dramas, das ſich in der vorher⸗ gehenden Nacht abgeſpielt hatte. Es ſtellte ſich heraus, daß Billi mit einer im zweiten Stock⸗ werk des Hauſes wohnenden 37jährigen Frau, deren Gatte häufig abweſend war, ein Verhält⸗ nis hatte. In der Unglücksnacht hatte der Stu⸗ dent ſeiner Geliebten einen Beſuch abgeſtattet. Das zärtliche Idyll wurde aber durch die un⸗ erwartete Heimkehr des Gatten geſtört. Als die Frau den Schritt ihres Mannes auf der Treppe vernahm, flehte ſie verzweifelt den Studenten an, er möge an der Außenwand des Hauſes hinunterklettern, um nicht entdeckt zu werden. Dem jungen Mann fehlte jedoch der Mut zu die⸗ ſer waghalſigen Kletterpartie. Da faßte die Frau einen entſetzlichen Entſchluß; als Billi ſich aus dem Fenſter beugte, um die Außenwand des Hauſes zu unterſuchen, gab ihm ſeine Ge⸗ liebte kaltblütig einen Stoß. daß er lautlos in die Tiefe ſtürzte Schuhe und Strümpfe, die auf dem Fußboden des Zimmers lagen, warf ſie hinterher, ohne zu ahnen, daß ihr dieſe zum Verhängnis werden ſollten. Die Frau wird ſich demnächſt wegen Mordes vor dem Gericht von Florenz zu verantworten haben. VDor der gründlichen Entſchuldigung: „ich habe nicht Zeit, krank zu ſein“, hat jede Krankheit tiefe Achtung, nur da macht ſie Wohnung, wo ſie mit aller Bequemlich⸗ keit auf- und angenommen, wo ſie gehegt und gepflegt wird. Theod. Goftl. v. Hippel. t 4 VVn „Aber 5 Hitze das „Rellner „Oh Ve Sie Veget „Und f „daß du ſind!“ C ———— es 5 Weiß Da blemart ind, da Bl onſt w Löſr Löſt Weiß Schw 1. Dh ektoniſch die Ein⸗ u1 3 2 benfalls zrin, die e gerade ſtücks zu llen eine unſeres utzutage en Platz ner ſieht aus hin⸗ ind drit⸗ mit ver⸗ ur. Wer as zwei⸗ rend der s Oel!) zu müſ⸗ die Vor⸗ r miſſen ing? aben ge⸗ wirklich illen nur bundene, ſo läßt h in das zrend zu praktiſch Einzel⸗ tektoniſch raktiſcher iſoliert age. Sie ilheizung benerdig, t— und ten wird ützt und aſſen ſich entlöſun⸗ erfordert ng. Aber r letzten ß die zu⸗ problems iſt. H. W. nkenhaus zied, ohne ben. 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Es gibt zwar auch Vertreter des männlichen Ge⸗ ſchlechtes, die ihre Hüte prinzipiell in der Hand tragen, in Sommermonaten kommt es auch vor, daß ſie fröhlich aufgehängt an einem Weſten⸗ knopf baumeln, indes ſich ihre Träger die linden Lüfte durch's Oberſtübchen fahren laſſen. Aber es gibt auch Ausnahmen. Man brauchte nur die letzten Tage durch die Stadt zu gehen, da ſah man viele Kopſbedeckungen, die ſich ſelbſtändig gemacht und in beflügelter Eile das Weite fuchten. Woran lag das?— Es lag an einer ſeltſamen Beweglichkeit der Luft! Eben noch krönte der Hut aufrecht und wohlgemut ſeines Beſitzers Denkerſtirne— und plötzlich, ehe man ſich's verſah— war er weg.——— Wenn die Hände haſtig und packend in die Höhe fuhren, dann griffen ſie meiſtens in die eigene Mähne, indes der Flüchtling ſchon, trotz größten Ver⸗ kehrs die Fahrbahn überquert hatte und gerade Miene machte, einen Salto mortale in die nächſte Pfütze auszuführen. Plötzlich ſpielten ſämtliche Paſſanten Fangen mit dem Ausreißer. In weſſen Rähe er vorbeiraſte, der bückte ſich mehr oder minder raſch, griff zu—— Luft— — weiter—— der Nächſte verſuchte ihn mit den Füßen zu bekommen, alte Fußball⸗Leiden⸗ ſchaft ſtieg auf—— nichts; ſchon drohte er dem Blickfeld zu entrinnen, da war er doch noch auf⸗ gegriffen worden. Verbeult, zerknüllt, beſchmutzt kehrte er in die Hand ſeines Beſitzers zurück. Ruhe kommt wieder in die aufgeregt rennende Menſchheit. Aber ein Anſporn zur Wachſamkeit dem eigenen Hut gegenüber iſt geblieben, kaum ſetzt der Wind mit einem beſonders kräftigen Huh— Wuh— h—h ein, da fährt ſich ſchon jeder an den Kopf, viele getrauen ſich überhaupt nicht mehr die Hand herunterzunehmen. Es iſt wirklich etwas Eigenes um das plötzliche Gel⸗ tungsbedürfnis ſonſt ſo unbeachteter Objekte. Aber nicht nur Hüte allein, auch andere Dinge gehen auf die Wanderſchaft.— Vor einer Apo⸗ theke ſteht ein Mann. Er iſt im Begriffe, die Türe zu öffnen, hat das Rezept ſchon in der Hand—— da—— iſt es weg. Raſch bückt ſich ein anderer—— nichts, Luſtig wirbelnd flattert es davon. Doch dank der Geſchicklichkeit eines kleinen Jungen wird es noch aufgegriffen und vor dem Untergang bewahrt. In wehmütigem Zuſtand kehrt es zu ſeinem Eigentümer zurück. Die ohnehin ſchon nicht leicht zu enträtſelnden Schriftzüge darauf verſuchten als bläulichweiße Tränen wegzufließen, jedoch, Apotheker ſind ja allerlei gewöhnt.— Aber nicht alle vom Winde verführten Ausreißer finden glücklich wieder zu⸗ rück.— Kommt da um eine Ecke ſeelenruhig ein Hütchen angerollt. Es hatte anſcheinend ſchon eine kleine Reiſe hinter ſich, torkelte ſchon ein wenig und war müde geworden vom ungewohn⸗ ten Lauf. Man greift danach, ſchaut ſchon nach dem herbeiſtürzenden Beſitzer aus, niemand lommt. RNanu—1 Alleine? Auf Wanderſchaft? In weitem Umkreiſe bekennt ſich keiner zum Hütchen, Beſchümt und geknickt über das raſche Ende ſeiner luftigen Fahrt bleibt es in der Hand ſeines Finders. Seine Freiheit iſt zu Ende. Das Allerſchlimmſte aber, vielleicht darf es dieſe Nacht nicht am liebvertrauten Garderobenſtän⸗ der hängen, vielleicht muß es fremd bei Frem⸗ den gar auf der Polizeiwache übernachten——2 Höhniſch zerrt der Sturm an ihm, der es doch verführte, höhniſch frägt er— warum rollſt du auch, Hütchen? Der Totograf als Stratoſphärenflieger Im Staate Neuyork verſuchte ein kühner Fotograf namens Henry Mingalone dem Beiſpiel Profeſſor Piccards zu folgen. Er band ſich 27 kleine Ballone an, nahm eine Kamera mit ſich und beabſichtigte, auf dieſe etwas pri⸗ mitive Weiſe die Stratoſphäre zu erfor⸗ ſchen. Mit der Erde war er durch eine Siche⸗ rungsleine verbunden, die jedoch bald riß. Der Fotograf entſchwand in die Lüfte, wenngleich er auch nicht die Stratoſphäre erreichte, ſondern ſtets in Sichtweite blieb. Eine große Anzahl von Autos folgten ihm in der Hoffnung, ihm Rettung bringen zu können. Mingalone ver⸗ fuchte verzweifelt die Schnüre der Ballone durchzuſchneiden. Schließlich hing er völlig er⸗ ſchöpft an ſeinem Seil und ließ vor Schwãäche feine ſchwere Kamera fallen. Aber das machte die Sache nur noch ſchlimmer, denn durch den abgeworfenen Ballaſt ſtieg der kühne Luftheld nur noch höher. So ſchwebte er in etwa 400 Meter Höhe über dem Dörfchen Old Orchard in Minneſota dahin. Der Paſtor des Dorfes, Mr. James Mullen, entdeckte auf einem Spaziergang die ſeltſame Erſcheinung, und nachdem Mr. Mullen der Schützenkönig von Minneſota war, kam ihm der Gedanke, den unglücklichen Foto⸗ grafen wieder auf die Erde zu befördern. Er holte ſeinen Karabiner und ließ ſich von einem der Autos, die Herrn Mingalone gefolgt waren, dem Flieger nachfahren. Von Zeit zu Zeit gab er das Signal zum Anhalten und ſchoß dann einen Ballon nach dem anderen ab, ſo daß der Fotograf ſchließlich ſanft, wie von Engelsflügeln getragen, zur Erde ſchwebte und in einer Pflanzung von jungen Fichten lan⸗ dete. Natürlich wurde Mr. Mullen für dieſe hervorragende Scharfſchützenleiſtung lebhaft ge⸗ F Marga Winck feiert, beſtand doch die große Gefahr, daß er beim Abſchießen der Ballone den Fotografen, der vor Schrecken ohnmächtig geworden war, hätte verletzen können. Die geſtohlenen perücken Nach längeren Gerichtsferien waltet die Lon⸗ doner Juſtiz nun wieder ihres Amtes. Aber als ſich die Richter dieſer Tage in ihre Garderoben begaben, um ſich für die Eröffnungsſitzungen einzukleiden, ſtellten ſie zu ihrer Beſtürzung feſt, daß die hiſtoriſchen Perücken, die Englands Richter bei der Ausübung ihres Amtes tragen, von einem unbekannten Täter geſtohlen wor⸗ den waren. Wie ſollte man aus dieſer peinlichen Situation einen Ausweg finden? Richter ohne Perücken— das wäre etwas geweſen, worüber das ganze traditionsbewußte britiſche Impe⸗ rium die Köpfe geſchüttelt hätte. So benachrich⸗ tigte man die Polizei und ließ zugleich eilige SOS⸗Rufe an ſämtliche Londoner Friſeure los, um auf dieſe Weiſe wenigſtens„Not⸗Perücken“ zu erhalten. In der Tat hatten die Friſeure für Londons bedrängte Juſtiz Verſtändnis und lie⸗ ferten ſo ſchnell wie möglich eine Anzahl von Perücken, ſo daß die Verhandlungen mit einiger Verſpätung begonnen werden konnten. Indeſſen fahndet man immer noch nach dem geſtohlenen Kopfſchmuck der Richter, der einen recht beträcht⸗ lichen Wert repräſentiert. Für tüchtige Nüſſeknacker Aufbaurätſel II. 1. Vokal, 2. franz. Pronomen, 3. Nieder⸗ ſchlag, 4. Gehörfehler, 5. Vogel. Kreuzwortrütſel —E —ſ 14 m 15 Waagerecht: 2. Abeſſiniſcher Fürſt, 4. Muſikinſtrument, 6. franz.:„der“, 7. Präpoſi⸗ tion, 9. Geräuſch, 10. Nebenfluß der Donau, 11. Naturerſcheinung, 13. Wild, 14. Europäer, 16. Artikel.— Senkrecht: 1. Weiblicher Vor⸗ nahme, 2. chemiſches Zeichen für Radium, 3. Abkürzung für Sankt, 4. Dichter, Lyriker, 5. Rennboot, 6. Handwerkszeug des Zimmermanns, 8. Entfernungsbegriff, 12. Bindewort, 13. ſel⸗ ten, 15. Wurfſpieß. Eigenſchaftswort⸗Rätſel (Nachahmung nicht geſtattet) A* B—* „Niederſchrift + Raſſebezeichnung urkundlich Furcht— gefüllt— ſehr beſorgt „Temperatur Temperatur— Temperatur „Selbſtbeſttt„ entgegenkommend S trotzig +lebhaft, ſprühend= unvermiſcht Sauber „Oeffnung + träge— nicht zum Re⸗ einem aſtatiſchen den aufgelegt „Himmels⸗ + Reiche entſtam⸗— Gegenſatz zu richtung mend amerikaniſch Die unter A und B genannten Wortteile er⸗ eben zuſammengeſetzt die unter Cangedeuteten zigenſchaften. Bei richtiger Löſung nennen die Anfangsbuchſtaben der gefundenen Wörter eine Hafenſtadt in Sizilien. Auflöſungen Auflöſung des Geogen Silben⸗Kreuzwort⸗ rütſels Waa ge recht: 2. Lauſanne, 5. Kairo, 7. We terford, 5. Lahore, 11. Tulear, 13. Galera, 15. Dorſten, 16. Brunnen. Senkrecht: 1. Berka, 2. Lauro, 3. Newa, 4. Oxford, 6. Idaho, 8. Terrible, 9. Labrador, 10. Rega, 11. Tura, 12. Ardennen, 14. Leba. Auflöſung des Silbenrütſels 1. Waltraut, 2. Arſenal, 3. Sauerteig, 4. Waf⸗ fel, 5. Jridium, 6. Ruine, 7. Inwil, 8. Nanna, 9. Kleie, 10. Abteil, 11. Malachit, 12. Piazza, 13. Flehen, 14. Unſtrut, 15. Neapel, 16. Dandy, 17. Annuität, 18. Rouen, 19. Banane, 20. Ernani, 21. Jokaſte, 22. Thorwaldſen, 23. Guerrero.— „Was wir in Kampf und Arbeit gewonnen, das halten wir feſt.“(Bismarck.) Auflöſung von„Der Stolz legt ſich!“ Bier— bar: Barbier. Problemteil Ein Wenigſteiner 2 b ,, 8 W c d e 2 n . , 4 9 Matt in vier Zügen Weiß: Kdö, Ds4; Schwarz: Kds, Des. Daß mit geringſten Mitteln ebenfalls pro⸗ Kombinationen zu bewerkſtelligen ind, dafür zeugt die Aufgabe von O. Dehler, ad Blankenburg, der als Spezialiſt für dieſe ſonſt wenig beack ete Aufgabengruppe gilt. blemartige Löfungen an die Schriftleitung. N. Löſung von der„harten Nuß“: O. Fuß Weiß: Kh4, Dhs, Li7, d2, Baz. Schwarz: Kda, Tbi, il, Boz, h4, dI, ſe, ic, hs. 1. Dus—bs! Die elegante Einleitung ſchöner „ Am Schachbreii offizielle Mitteilungen des Badischen Schachverbandes im GSB.(Bezirk Mannheim) und eigenartiger Mattbilder. 1...„ Kds(flieht vor der Drohung 2. Dde nebſt Das— matt) nebſt Ihs oder bs mit Matt! Spiegel⸗ ild. 1...., Ke4 2. Db5l Kfs 3. Ld5 matt. Zum Schluß werden Echomattbilder auf ver⸗ ſchiedenfarbigen Feldern vorgeführt, das ſog. Chamäleonmatt: 1...., Kes 2. Les-t. Kco 3. Dbõ à5; 1...., d5 2. Db5, Kes 3. Dd5 d. Man ver⸗ gleiche die beiden letzten Mattbilder mitein⸗ ander! X Ein Löſungsturnier Ab nächſter Schachecke beginnt ein Löſungs⸗ turnier von insgeſamt 10 Aufgaben. Veröffent⸗ licht werden jeweilig—3 Aufgaben, je nach dem verfügbaren Platz. In der folgenden Nummer werden die Stellungen nochmals in Schriftform angegeben. Falls trotzdem eine Aufgabe dem Löfer verloren gehen ſollte, genügt ein Einblick in das Faszikel des Verlages! (Räheres in der nächſten Schachecke) Für Anfänger Aus dem Weltmeiſterſchaftskampf (Siehe Diagramm 110 Schwarz: Dr. Euwe Weiß: Dr. Aljechin Aljechin am Zuge ſtellte eine diaboliſche Falle. Er war am 23. Zuge. 23, 22—441 Die Dame kann nun den h⸗Bauern nehmen. Sie wäre aber arg erſchrocken, wenn nach 23..„ Dha: 24. Tds, Dh4 25. Kks2 gefolgt wäre, denn dann droht Th1 mit Verluſt der Dame. Alle Felder um ſie ſind von feindlichen Kräften belegt, ſo geſchickt wur⸗ den ſie von Aljechin aufgeſtellt. Es geht dann i , 2. — 4, en, „. n S nicht mehr anders, der Si6 muß der Dame einen Rückzug eröffnen, aber— kein geſichertes Feld ſteht ihm zur Verfügung. Er geht alſo verloren, will er die Dame retten. Der Weltmeiſter hütete ſich denn auch, den h⸗Bauern nach 23. g4 zu ſchla⸗ gen, er machte jedoch einen anderen Fehler: er zog 23.., Saß—? Dies begegnet der Drohung Ke2 nebſt Sis nur unvollkommen. Hatte Euwe das überſehen? 24. Kgl—221 Seß Keß(ſonſt Si3) 25. da ce5 und der Sio fällt, weil er keinen Zug hat. Was wäre nun, fragen wir unſere Schachfreunde, richtig geweſen? Antwort: ſtatt Sa5—o6? einfach hö nebſt sn7. Weiß ſtünde danach allerdings ſehr wirkungsvoll. Ein Leckerbiſſen Aus der achten Partie des Weltmeiſterſchafts⸗ kampfes Wir zeigen zunächſt ohne Kommentar den bei⸗ derfeitigen Aufbau(Weiß: Dr. Aljechin): 1. d2— dd, Sg8—16 2. c2—e4, e7—e6 3. Sbl—c03, Lis—b4 4. Ddi—2, d7—d5 5. c4 Kd5, Dds cd5 6. e2—es, —e5 7. a22—a3, Lba Xxc3 8. bꝛNos, SbSs—d7 9. 12—13, es Kd4! 10. ca dâ, Sd7—b6 11. S81—e2, Les—d7 12. Se2—14, Dd5—d6 13. LeI—d2, Tas—c8 14. De2—b2! St6—d5 15. Sf4 d5, eb Kd5 16. Ld2— b4, Ddö—e6 17. Kg1—12, Sb6—a4. Euwes Anlage iſt ſtrategiſch bewundernswert. Aljechin hat bereits mit ſeinen letzten Zügen das taktiſche Fahrwaſſer eingeſchlagen und ſtellt eine teufliſche Falle. 18. Db2—d211 Reizt den Gegner zu hö nebſt aß(Las, ſo Ibs mit drohendem bs und der andere Läufer „hängt“), weil der Rückzug durch die weiße Dame verſperrt iſt. Andererſeits benutzt die Dame das Feld dz als Station zu dem Ziele 14. 18...., b7—b6?(wer hätte das nicht gerne gezogen?) 19. L1—a61 Tas—b8s 20. e3—e4, bö.hõ 21. Ddz—f41 Tbs.-b6(tragiſch, daß Schwarz, eben ſein Ziel erreichend, kapitulieren muß) 22. e4)4 ds! eö6ds 23. Thi—el, Ld7—e6 24. Tal—el, 4(Tab:7 ſo Tes- uſw.) 25. Tei—e7! ſpielt auf 4 0 25... Kes.—d5 26. Te7 Xxa/ und Euwe gab auf. Eine ſchreckliche Kataſtrophe, aber Aljechin hat das großartig gemacht! Wir wiſſen, daß Euwe — 1—5 weiterkämpfen wird und daß wir noch manche Perle, manche Aljechin⸗Falle be⸗ wundern können! Aus dem Bezirk Mannheim „Der neuernannte Bezirkswart Mutſchler lädt zu einer Vereinsleiterſitzung am Sonntag, 7. November, im Lokal Kaffee Merkur, N 3, 6, Beginn.30 Uhr, ein. U. a. wird die Wahl der Mitarbeiter vorgenommen und die ſportlichen Wettkämpfe der Vereine feſtgelegt. Das Winterturnier des Mannheimer Schachklubs hat am Donnerstag mit einer Re⸗ kordteilnehmerzahl begonnen. Die UI. Klaſſe wird am Montag, 8. November lab 20.30 Uhr) ihre 1. Runde ausfechten. Ein Gäſteturnier(Teilnahme völlig un⸗ verbindlich) wird gegen Dezember beginnen. Meldungen im Klublokal. ————— ——— ——————— ————————————————— ———— S C 5 neiderhäuſel Von Wilhelm Pleyer Eines von den Draaſchener Häuſeln, die mit Schule und Kirche Nachbarſchaft halten, iſt das Schneiderhäuſel. Die Schneiderkinder waren alle ſechſe recht gelernig, und der alte Schnei⸗ der iſt ſeit ſeiner Kindheit in der Kirche dem Herrgott ſein zweiter Diener. Erſt miniſtrierte er, nachher half er als Mesner aus, wenn der alte Kirchenvatter Sperk einmal ſein Amt nicht verſehen konnte, und nach deſſen Heimgang übernahm ex Amt und Würde eines Mesners im Kirchdorfe Draaſchen. Als die Blüte ſeiner Jugend, nämlich das braungelockte Haar, an⸗ fing, mitunter ein bißchen ſilberig herzuſchim⸗ mern, wurde auch ihm nach und nach der wür⸗ dige Titel Kirchenvatter zuteil. Der Schneidermeiſter und Kirchenvatter Lo⸗ renz, beziehungsweiſe Laurentius Lochner, hinterrücks auch Knopplocher genannt, iſt ein ſtattlicher Mann und einer, der auch weiß, daß er ſtattlich iſt und mit den landläufigen dür⸗ ren Schneidern nichts gemein hat. Immer einmal ſoll er ſich daheim vor den Spiegel ſtellen, die fein geſcheitelten, vornehm ſpär⸗ lichen Locken und den edel beſchnittenen, ariſtokratiſch grauen Schnauzer ſtreicheln, den ſchwarzen Frack an⸗ und ſein Hängebäuchlein einziehen und dabei ſprechen:„Ein ſchöner Mann!— Ein feſcher Mann!“ Aber wo dann der Heinesberger Baron ſagt:„Nur kein Geld!“, ſoll der Lochner ganz verſchmitzt lächeln und agen:„Hat ſechs ſchön verſorgte Kinder und — 71 noch was Erſpartes auf die alten ag!“ Mit eigenen Augen ſah und hörte ich einmal ſo viel: Der vornehme Schneidermeiſter und Kirchenvatter machte mit der halboffenen Rech⸗ ten eine leichte, aber geſchwungene Be⸗ wegung von der Nabelgegend weg und ſagte mit gemeſſener Betonung:„Repräſentanz.“ Repräſentanz, das iſt es. Ueber die Schwelle des Schneiderhäuſels mag man auch ſchon ſeine ſieben, acht Ge⸗ ſchlechter hinausgetragen haben, und das Häu⸗ ſel könnte ebenſo romantiſch räubergeſchichtlich und ruinenhaft herſehen wie das Zeidlerhäuſel drüben im Stadtel. Aber jedoch! Das Schnei⸗ derhäuſel iſt glatt angeworſen und ſchneeweiß geſtrichen bis ans Dach und an den Giebel, ſchneeblank ſind auch die Fenſterrahmen und die freundlichen Fenſter darin blicken wie leut⸗ ſelig auf den Dorfplatz hinaus. In unauf⸗ dringlicher und um ſo edlerer Vornehmheit ſtehen Dach und Giebel vom Schneiderhäuſel zwiſchen einem vergrünten Strohgedeck und einem grellen Kunſtſchieferdach mit blechbeſchal⸗ tem Giebel. Und der kleine, ſchmucke Garten davor und die Stübchen dahinter! Da ſieht man ſo recht, wie die ſchwächliche, beſcheidene Frau Lochnerin doch zu ihrem Nobelſchneidermeiſter und Repräſentanzkirchenvatter paßt! So fein wie klein ſind Gärtlein und Behau⸗ ſung. Drei Weißroſenſtöcke, viel gelbe und roſa Pappelroſen am grünen Zaun und weiße Winde lenken„repräſentanzig“ den Blick ab von Schnittlauch, Zwiebelſchläuchen, Peterſilie und anderen Zeichen der Küchennotdurft kleiner Leute. Drinnen die niedrigen Stüblein haben etwas von der Märchenheimlichkeit der Zwer⸗ genbehauſung hinter den ſieben Bergen, und wenn man drinſitzt und draußen nicht gerade ein Fuhrwerk krawallen, Hunde bellen, Gänſe oder gar den Nachbar Wirt über en Völkerbund fluchen hört, ſo kann man ſich weit, weit hinweg träumen aus dem böhmiſchen Sprachengrenzdorfe Draaſchen und dem heißen zwanzigſten Jahrhundert, irgendwohin in ſo ein ganz ruhiges und ganz hübſches Künſtler⸗ kartendorf. Die drei Stüblein ſind eigentlich nur ein einziger Raum, denn es gibt keine Türen zwi⸗ ſchen Kuchel, und Schlafkammer, bloß Vorhänge aus vielen feinen Fleckerln; im Hei⸗ nersberger Schloß iſt das auch ſo ähnlich, ſagt der Herr Lochner. Die knappen Räumlichkeiten verlangen ihre eigene Einrichtung; unter dem winzigen weißen Kachelherd ſteht nicht nur das Holzkaſtel, ſondern auch das Schuhbänklein; das ſieht man freilich nur, wenn der Vorhang aus altem Rockfutter weggezogen wird. An der Wand über der Ofenplatte hängt das blitzblanke Geſchirr mit den gutbürgerlichen Kuchen⸗ und Radierung von P. Hennebers Einſame Kiefer daneben birgt eine Mauer⸗ niſche hinter einem Glastürchen das beſſere Glas⸗ und Porzellanzeug; orei böhmiſche Ru⸗ —— ſogar ein echtes darunter, bunte An⸗ denkentüpfeln mit herzlichen Grüßen aus Karls⸗ bad, Teplitz und Reichenberg, und ein paar ge⸗ digene, alte dunkle Teller dahinter. Auf dem altväterlich bemalten Schrank ſtehen die hohen Gläſer, gediegenes Blaswerk aus der Tyſſer Hütte, und die Wildſteinernen Krüge. Ja, der Herr Lochner iſt gar nicht ſo unbedingt für das Neue; das Alte iſt eben ſolider, ſagt er ſogar und leiſtet ſich, von ſeinem Schmerbäuchlein aufblickend, unverkennbare Seitenblicke auf naſeweiſe Lecker, wie ich einer bin... An dem Zuſchneide⸗ und Bügeltiſch in der Werk⸗ ſtatt fällt ebenfalls ein Tauſendflickenbehang auf: man kann leicht erraten, daß ein Bett darunter ſteckt. Die weiße Wand iſt des wei⸗ teren noch mit einigen guten Oeldrucken ge⸗ ziert, Heiligenbilder, die der eine Sohn aus München einmal mitbrachte. Im Herrgotts⸗ winkel oder dem höchſt ſäuberlichen Schneider⸗ tiſchlein fehlen allerdings die altbäuerlichen Glasbilder mit dem reichlichen Rauſchgold auf dem Rahmen ebenſowenig wie in den anderen Draaſchener Stuben. Ja, und die Diele noch im Schneiderhäuſel, die iſt ſauber, daß man beſonders leicht auf das höchſte Lob der Haus⸗ frau kommen muß:„Man könnte Zucker vom Fußboden auflecken.“ Zwiſchen den beiden Stubenfenſtern, die auf den Dorfplatz blicken, hängen ein Dutzend Licht⸗ bilder, an Hand welcher die beiden Schneider⸗ alten ihre Lebensgeſchichte und die ihrer Kinder erzählen. Da iſt einmal das Brautbild von Achtzehn⸗ hundertſechsundachtzig. Dann das Bild von der Silbernen Hochzeit. Ein ſchöner Mann, ein Der Marktplatz in Weimar feſcher Mann, dieſer ältere Herr Nobelſchneider⸗ meiſter und Repräſentanzkirchenvatter! Die Schneiderleute ſind übrigens die einzigen Ehe⸗ leute in der weiten Umgebung, die regelrecht ihre ſilberne Hochzeit feierten, mit Feſtkleidern, Kirchgang, Feſteſſen und anderer Repräſentanz. Und da waren eben auch die Kinder ſo ziem⸗ lich alle daheim. Sehen Sie, das iſt der älteſte Sohn mit„Seiner“; er arbeitet in einem Münchener kunſtgewerblichen Salon und hat ſich weit genug hinaufgeſchneidert; ſchad, daß keine Zeit iſt, ſonſt könnten wir uns in der Schublade die Proben ſeiner Kunſt anſehen. Und da 1 das Bild des zweiten Sohnes als Feldwebel vor der Verwundung, einer der ganz Die Martinsganz im Anmarſch.. Aufn.: Erich Günther Nur ein Baum. Von Armas Sten Fühler An der Hauptverkehrsſtraße der Stadt, als ob er ſich aus ſeinem Walde hierher verirrt hätte, ſteht zwiſchen zwei Häuſerabſtänden in⸗ mitten eines eingezäunten Gevierts von ſpär⸗ lichem Grün ein Baum; nicht eben groß, be⸗ ſcheiden und anſpruchslos, wie es ſich für einen Baum an einer ſo verkehrsreichen Straße ge⸗ ziemt, mit einer Bank darunter für das öffent⸗ liche Ruhebedürfnis. Aber nur wenige, die vorübergehen, machen einen Gebrauch davon. Was geht ſie alle im Grunde der einſame Baum an? Sie haben keine Zeit, ſich über ſein Daſein Gedanken zu machen; ſie haben es eilig, und wenn ſie es wirklich mal nicht eilig haben und ſich unter einen Baum ſetzen wollen, dann ſuchen ſie ſich einen anderen aus, der nicht ſo unvermittelt allein in der Welt daſteht, noch dazu an einem Ort, wo er eigentlich gar nicht hingehört. Selbſt der alte Mann, der täglich zur gleichen Stunde aus dem gegenüberliegenden Hauſe tritt, vor⸗ ſichtig, an einem Krückſtock ſeine Gebrechlichkeit fortbewegend, die Straße überquert, um auf der Bank unter dem Baum ſich niederzuſetzen und dort ein Stündlein zu verharren— wäre er um einiges jünger und weniger gebrechlich, als er iſt, wahrſcheinlich fiele es ihm nicht ein, ſich gerade dieſen Platz auszuwählen, um im Grünen zu ſein. Aber das Alter und die Einſamkeit machen genügſam. Für ihn iſt der Baum der Inbegriff des Waldes geworden. Für ihn rauſcht er mit ſeinen Zweigen, als ſtünde er irgendwo auf einem Berg, über den der freie Wind weht und nicht hier an dieſem kaum zu entſchuldi⸗ genden Ort, zwiſchen grauen engen Häuſer⸗ wänden, inmitten des Verkehrs. 5 Oft ſitzt der Alte da, den Kopf leicht hinten⸗ übergeneigt, mit ſeinen ſchon faſt erloſchenen Augen den Gliederungen des Stammes, der Zweige, der Blätter, die wie die fünf Finger einer Hand ausſehen, entlangtaſtend, glücklich, wenn für einige karge Minuten ein Sonnen⸗ ſtrahl das Laub durchzittert und die bedrük⸗ kende Enge weitet. Dann ſtehen die Wälder vor ihm auf, die er durchſtreift: die ſanften lichten Stämme zart ergrünender Birken im Frühling, die ſich anfühlen wie weiße Seide, Föhren, in denen ſommerheiß die Sonne kni⸗ 355 herbſtlich flammende Buchen und die ver⸗ chneiten Tannen vergangener Winter. Lächelnd 75 er über das alles nach, das ihm ſchon aſt nicht mehr gehört und iſt dem Baume dankbar für ſein erinnerndes Daſein. Behut⸗ ſam nimmt er ein früh gelöſtes Blatt vor ſei⸗ nen Füßen auf, betrachtet es lange und ver⸗ wahrt es ſorgfältig in der Taſche an ſeiner Bruſt zwiſchen weiß Gott mit was beſchriebe⸗ nen, ſchon etwas abgegriffenen, vergilbten Pa⸗ pieren, die ähnliches mehr zu bergen ſcheinen. Wenn ſeine Zeit um iſt, geht er. Langſam und vorſichtig überquert er an ſeiner Krücke die Straße und verſchwindet in dem gegen⸗ überliegenden Hauſe, das ihn wie ein Ge⸗ heimnis bis zur gewohnten Stunde des näch⸗ ſtes Tages verbirgt. Ein gleiches Schickſal verbindet ihn mit dem Baum: die Schwere des Gebundenſeins an eine unzugehörige Umwelt. So ſind ſie lang⸗ ſam in inneren Zuſammenhang gekommen. Eines Tages, als der Alte wieder ſein Stündlein unter dem Baum geſeſſen hatte und ſich bereits einige Schritte ſeiner Behauſung zu auf der Straße befand, wurde er überfah⸗ ren. Man brachte den Ohnmächtigen zu der Bank unter ſeinen Baum, wo man ihn vorſich⸗ tig niederlegte. Aber er merkte bereits nichts mehr von dem, was mit ihm geſchah. Ganz gerade lag er da. Sein Kopf war leicht hin⸗ tenübergeneigt und ſeine jetzt ganz erloſchenen Augen ſtanden voll Grün, mit dem ihn der Baum beſchenkte, leiſe durchzittert von einem zagen Sonnenſtrahl, der die bedrückende Enge weitete Einige Tage ſpäter wurde der Platz abge⸗ ſteckt, von einem Bretterzaun umgeben und zu einer Bauſtelle umgewandelt. Der Baum fiel dem Bauprojekt eines Kaffees, das man hier zu errichten für notwendig erachtete, zum Opfer. Es war nur ein Baum; nicht eben groß, be⸗ ſcheiden und anſpruchslos, wie es ſich für einen Baum an einer ſo verkehrsreichen Straße ge⸗ ziemte, mit einer Bank darunter für das öffentliche Ruhebedürfnis. Holzschnitt von Gerd Schniewind wenigen verwundeten Feldwebel, mit der gro⸗ ßen Silbernen dekoriert; wäre der Umſturz nicht gekommen, ſo würde er in der Schan⸗ darmerieuniform ſtecken, denn die Wunde iſt ut verheilt; aber ſo iſt er wieder bei der Schneiderei und arbeitet in Plauen; ſobald er eine(repräſentationsfähige) Frau hat, wird er heimkommen und das Haus übernehmen. Dann die Bilder der Töchter, eine an der Seite eines Finanziers, eine mit einem Schan⸗ darmeriewachtmeiſter, die Jüngſte gar mit einem Jurisdoktor in Kulör; Repräſentanz. Ferner hängt da ein Lichtbild des früheren Heinersberger Barons, für den der Herr Loch⸗ ner, als ſeine Schnitte noch modiſch waren, arbeitete. Ohne Erröten erzählt der iſter von den O⸗Beinen des Herrn Barons und wie er trotzdem ein ſchöner, feſcher Mann —— und um ein Haar wäre er, der junge zochner nämlich, ſein, des Grafen nämlich Kammerdiener geworden. Ha— Repräſentanzi Das unvornehme Draaſchener Erbübel der Sauferei teilt der Herr Lochner natürlich nicht, geht auch ſonſt wenig unter die Dorfgeſellſchaft, überaus ſeitdem ein ga vepräſentations⸗ unfähiger Kerl im unteren Wirtshaus erklärte, der Knopplochner gehe zwar wenig ins Wirts⸗ haus, aber die Meßweinflaſchen werden ſchon wiſſen, daß er auch gerne einen geiſtigen Trop⸗ ſ00 hat. Dieſe ſchändliche Erklärung wurde chändlicherweiſe mit großem Gaudio aufge⸗ nommen; daher und deshalb alſo. Dafür geht er an Kirchentagen ein Stünd⸗ lein eher zur Kirche hinüber, um ſich auf dem Kirchenplatze vor allem mit ſeinen Kundſchaf⸗ ten in ein leutſeliges Geſpräch einzulaſſen und ſich quaſi als der Gaſtgeber eines Feſtes zu zeigen, der ſeine lieben Gäſte freundlich be⸗ grüßt und einführt. Sein Anzug iſt immer eleganteſte Repräſentanz. Wenn auch nicht alles gas ſitzt, was der Lochner den Leuten macht— as eigene Zeug ſitzt immer herrlich!„Auf die Figur kommt's halt auch viel an.“ O die⸗ ſer—! Sommers der Rock von dunklem Lüſter, die Seidenweſte perlgrau, von demſelben guten und teueren Stoff wie dem Herrn Oberlehrer ſeine... Die Halsbinde ſelbſtverfertigt, aber gediegen von Reſt und Geſtalt; die Hoſe blüh⸗ weiß mit einer Falte ſo ſcharf, daß auch die tollſten Hunde davor den Schwanz einziehen. Ein edles Bild, wenn der Herr Lochner auf den Zehenſpitzen wippt. Im Winter trägt er einen dunklen und einen ſchweren ſchwarzen Ueberzieher mit falſchem Aſtrachan, aber echt. An hohen Feſttagen trägt er ſeinen langen Frack, wohinter die O⸗Beine ſo elegant verſchwinden⸗ Aber einmal, als„wir“, nämlich der Herr Lochner und der Herr Pfarrer, ein Hochamt machten, wozu auch der Herr Baron erſchienen war, mußte der noble Kirchenvatter noch im letzten Augenblick heim, ſich umziehen, weil ſich ſonſt der Herr Baron neben ihm ab⸗ ſolut nicht nobel genug ausgenommen hätte. Wie er es mit ſich hält, ſo hielt er es auch mit den Buben, ſolange ſie daheim waren; wie oft geriet da eine Hoſe ein bißchen kurz— da hatte ſchon ſo ein Schneiderpimpes eine elegante Halbweſte davon. Aber die Leute kannten das von früher und von anderswo her und gaben ſeit jeher willig dem Schneider, was des Schneiders iſt. „Wie es der Draaſchener Kirchenvatter bei all dieſer Weltlichkeit mit dem Himmelreich meint, iſt nicht ganz klar zu erkennen. Manchmal ſpielt ein gar verſchmitztes Lächeln unter dem ariſtokratiſchen Schnurrbart; ſo damals, als der Herr Lochner beim Weihbrunn, wo alle vorbei müſſen, die hölzerne Statue des krankbeinigen heiligen Pilgers Peregrini mit der Almoſen⸗ büchſe aufſtellte; weil ihm dabei der alte Ki⸗ lian wie in frommer Erwartung einiger Sech⸗ ſerln andächtig zuknappte, ſagte der Kirchen⸗ vatter:„No ja, müſſen wir es halt wieder ein⸗ mal aufſtellen, das wehleidige Mannl, daß etwas einkommt!“ „Sobald er in den Himmel gelangt(mit einem„wenn“ gibt er ſich nicht erſt ab), will er als Kammerdiener bei Sr. Unendlichen Maje⸗ ſtät dem Herrgott antreten. Seine Frau wird er dann als Stütze der Muttergottes im himm⸗ liſchen Haushalt unterbringen. So ſagt er und lächelt dabei ſehr aufgeklärt und überlegen. Wir Frommen und Einfältigeren aber bitten den Herrn, daß exr dem Nobelſchneidermeiſter und Repräſentanzkirchenvatter Laurentius Loch⸗ ner zu Draaſchen gnädiglich verzeihe und in Anbetracht der eleganten Knickſer und des ſchwungvollen Weihgeräuchers vor dem Altare des Höchſten ihn. nämlich den Herrn Lochner, dereinſt aufnehme ins Licht wenn der Faden reißt, reſpektive das Weihrauchfaß kalt wird. Aber zum Kammerdiener wird ihn der Herr ſchon machen müſſen, wenn nicht gar zum himmliſchen Zeremonienmeiſter; denn er dürfte wirklich der ewigen Seligkeit keinen rechten Ge⸗ ſchmack abgewinnen ohne Repräſentanz! DA Verlag u. banner“ At Trägerlohn eld. Ausg ohn; durck Iſt die Zeit Sonnkag 6 Itali. 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