s Slmon) Maunhein Fernruf 22119 — 55 0¹ nirps genschirme etzt in der tasche von DERI EBEN 3 preite Str. , Ecke Lud- trabe, beide Zegenüber dtasche h önsehen Bkäufe guchihnen eine kieine vermitteln reen wuunaun es onn auuu ———————— feres un- sonderen streichen n Schuh- id allen (34692 V Verlag u. Schriſtleitung: Mannheim, P3, 14/½15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 35421. Das„Hakenkreuz⸗ banner“ Ausgabe A erſcheint wöchtl. 12mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..20 RM. u. 50 Pf. Trägerlohn; durch die Poſt.20 RM leinſchl. 63,6 Pf Poſtzeitungsgebühr) zuzügl. 72 Pf. Beſtell⸗ 5 5 ; dur. oſtzeitungsgebühr) zuzügl. 4„Beſtellgeld. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch d. höh. Gewalt) verhind., beſtebt kein 1 iſpr 1 Pin geld. Ausgabe B erſch. wöchtl. 7mal. Bezugspreiſe: lohn; durch die Poſt.70 RM.(einſchl. 49,28 Pf. Früh⸗Ausgabe A 30 Pf. Träger⸗ nſpr. auf Entſchädigung. 7. Johrgeng MWANNHEINV — — — 7 — meterzeile 4 Pf. Mummer 528 bonner KAMPBFBI AFF NORDWEsFSADEN Anzeigen: Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 15 Pf. Die 4geſpalt. Millimeterzeile im Textteil 60 Pf. Mannheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 10 Pf. Die 4geſpalt. Millimeterzeile im Textteil 45 Pf. Schwetzinger und Weinheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Milli⸗ Die 4geſpaltene Millimeterzeile im Textteil 18 Pf.— füllungsort: Mannheim. Ausſchließlicher Gerichtsſtand: hafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannheim.— Einzelverkaufspreis 10 Pfennig. Zahlungs⸗ und Er⸗ kannheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigs⸗ Samskag, 13. November 1937 Ald Halljax Wird den üyrer veiuchen Der Prãſident des en gliſchen Gtaatsrats von Deutſchland eingeladen Keil dimdielter Aufirac, aber augemeime Geipräche zur Sefoang eines guten Verhälinipes Der politiſche Tag O Die engliſche Regierung ſcheint jetzt ernſt⸗ lich daranzußehen, auch ihrerſits einen Bei⸗ trag zur Beſſerung der politiſchen Verhältniſſe Europas, die ja gerade in dieſem Jahre nicht die erfreulichſten waren, zu leiſten. Da iſt ein⸗ mal der Beſuch von Lord Halifax in Berlin zu nennen, von deen weiter unten noch die Rede ſein wird, und zweitens die Fühlungnahme des britiſchen Botſchafters in Rom mit dem italie⸗ niſchen Außenminiſter Graf Ciano. Allerdings, die italieniſche Oeffentlichkeit iſt noch immer ſehr vorſichtig. Wir haben erſt vor wenigen Ta⸗ gen auf die Gründe des Mißtrauens, das das Jenperium noch immer gegen England hat, hin⸗ gewieſen, und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß es baldigſt gelingen wird, die in der na⸗ türlichen Spannung der Dinge beruhende Un⸗ ſicherheit zu einem klaren Vertrauensverhältnis zu entwickeln. Man betont in der italieniſchen Preſſe hauptſächlich die Anſicht, daß die Aner⸗ kennung der Souveränität Italiens über Aethiopien eine der Vorausſetzungen ſei, von denen die italieniſche Regierung eine allgemeine Befriedigung zwiſchen London und Rom ab⸗ hängig mache. Es iſt deshalb nicht unberechtigt, wenn Rom keinem verfrühten Optimismus huldigt, ſondern mit recht nüchternen Augen den Verhandlungen entgegenſieht. Das heißt aber noch nicht, daß man jetzt bereits den Mut wieder ſinken laſſen ſoll. Die erſte Fühlungnahme iſt da, und beide Parteien werden ſicherlich danach trachten, in den erſten Beſprechungen, ſelbſt wenn ſie nicht zu einem poſitiven Erfolg führen ſollten, die Tür nicht für immer zuzuſchlagen. Das gebietet ja auch ſchon die Vernunft. Wenn England ſein kühl abwägendes realpolitiſches Denken ſich be⸗ wahrt hat, und das ſcheint ja auch nach den letz⸗ ten Ereigniſſen der Fall zu ſein, dann wird es auch ſeine Augen nicht vor der geſchaffenen Lage verſchließen * Aus einer amtlichen deutſchen Mitteilung ſowie aus einer Erklärung vor dem engliſchen Unterhaus geht hervor, daß ſich der Lordpräſi⸗ dent des britiſchen Staatsrats, Lord Hali⸗ fax, zu einem Beſuch der Jagdausſtellung nach Berlin begeben wird. Lord Halifax, der einer deutſchen Einladung folgt, wird auch vom Füh⸗ rer empfangen werden. Wenn dieſer Beſuch auch inſofern inoffiziellen Charakter trägt, als er keinem beſtimmten politiſchen Zweck dient, ſo iſt er doch immerhin durch die Perſon des engliſchen Gaſtes und durch die Tatſache, daß ſeit dem Beſuch von Antony Eden und Sir John Simon zum erſtenmal wieder ein aktiver engliſcher Miniſter deutſchen Boden betritt, bedeutend. Lord Halifax iſt kein Unbekannter mehr. Er gilt als der Berater ſeiner Kollegen in allen außenpolitiſchen Angelegenheiten. Auch war er ſehr oft der enge Mitarbeiter Edens auf inter⸗ nationalen Tagungen. Als Vertreter des Au⸗ ßenminiſters im britiſchen Auswärtigen Amt iennt Lord Halifax die politiſchen Probleme aus eigener Erfahrung. Der Regierung ſeines Landes gehört er bereits ſeit 15 Jahren an, während der er in den verſchiedenſten Aemtern und den verſchiedenſten Kabinetten eine wichtige Rolle ſpielte. Als ein Lord Irwin vor dem Tode ſeines Vaters, deſſen Name er jetzt trägt, war er Vizekönig von Indien und hatte die ſchwere Aufgabe, die Neuordnung des jetzigen Dominions an verantwortlicher Stelle mit durchzuführen. (Orohtberichfunseres londoner Vertrefers) London, 13. Nov. Die Mitteilung von der bevorſtehenden Reiſe des Präſidenten des engliſchen Staatsrats, Lord Halifax, nach Berlin, wird von der engliſchen Preſſe ausführlich beſprochen. Schatz⸗ kanzler Simon gab geſtern, wie von ihr in großer Aufmachung gemeldet wird, im Unter⸗ haus bekannt, daß Lord Halifax einer deut⸗ ſchen Einladung folgend, die Jagd⸗ ausſtellung in Berlin beſuchen und bei dieſer Gelegenheit auch mit dem Führer und Reichs⸗ kanzler ſprechen werde. Wie verlautet, wird Lord Halifax keinen offiziellen Auftrag erhal⸗ ten, ſondern lediglich im Rahmen allgemeiner Geſpräche aktuelle politiſche Fragen, die beide Staaten gemeinſam angehen, erörtern. In einem Leitartikel ſtellt der Londoner „Evening Standard“ feſt, daß die deutſch-eng⸗ liſchen Beziehungen das Herzſtück der europäiſchen Probleme ſeien. Die engliſche Oeffentlichkeit und die Regierung ſeien ſich darüber einig, daß die ſchnelle Klärung die⸗ ſer Beziehungen ſehr erwünſcht ſei. Gute Be⸗ ziehungen zwiſchen den beiden Ländern könnten für ganz Europa von großem Segen ſein, wes⸗ halb ſie mit allen Kräften angeſtrebt werden ſollen. Die Reiſe Lord Halifax' werde hoffent— lich dazu beitragen, die gegenwärtige Verſtändi⸗ gung zu fördern. Auch die Bemühungen Chamberlains, mit Italien zu einem Ausgleich zu gelangen, wurden in der engli⸗ ſchen Oeffentlichkeit ſehr begrüßt. Nach der Anſicht der„Evening News“ ſoll die Auf⸗ gabe von Lord, Halifax darin beſtehen, dem Führer die britiſchen Anſichten auseinanderzu⸗ ſetzen und gleichzeitig die deutſche Auffaſſung in. Erfahrung zu bringen. Nichts könnte erwünſch⸗ ter ſein, ſo fährt das Blatt fort, als durch per⸗ ſönliche Ausſprachen zwiſchen den europäiſchen Staaten die Verſtändigung und die Freund⸗ ſchaft zu fördern. Wenn man jemanden kenne und reſpektiere, ſo ſei dies allein ſchon als ein großer Erfolg zu betrachten, denn auch verſchie⸗ dene politiſche Anſichten könnten eine Verſtän⸗ digung zwiſchen den Völkern nicht unmöglich machen. PDoris iſt ſichtlich nervös Man gibt„freundſchaftliche“ Warnungen (Von unserem Pariser Vertreter) Paris, 13. November. Obwohl das Gerücht über eine bevorſtehende Berlinreiſe des Präſidenten des britiſchen Staatsrats Lord Halifax ſchon ſeit einigen Ta⸗ gen in Paris umläuft, ſcheint man nun doch darüber überraſcht zu ſein, daß ſie bereits im Laufe der nächſten Woche ſtattſindet. Die mei⸗ ſten Blätter enthalten ſich vorläufig noch jeg⸗ licher Stellungnahme. Soweit dieſe Reiſe je⸗ doch von ihnen komentiert wird, iſt die Un⸗ ruhe der politiſchen Pariſer Kreiſe nicht verkennbar. Vermutlich legt man in London jedoch nicht den geringſten Wert darauf, von Frankreich noch beſondere Verhal⸗ tungsmaßnahmen und Ermahnungen zu erhal⸗ ten, um zu wiſſen, was Lord Halifax zu tun und zu laſſen hat. Selbſt an höchſt überflüfſigen „freundſchaftlichen“ Warnungen fehlt es nicht und einige franzöſiſche Blätter wiſſen in ihrer Nervoſität keinen andern Ausweg, als Kombi⸗ nationen über Unſtimmigkeiten innerhalb des engliſchen Kabinetts anzuſtellen. Originelle Werbung jũr das WHV/ Auf dem Marktplatz von Annaberg im Erzgebirge wirbt ein Lichterkranz in Gestalt eines von riesigen Kerzen um— kränzten Weihnachtstellers um das bekannte Barbara-Uttmann-Denkmal für das WHW. Auf einer Seite ist eine Sammelbüchse angebracht. Jedesmal, wenn eine Münze einge worfen wird, leuchten die Kerzen auf und mahnen die vorübergehenden Volksgenossen, ihre Pilicht zu tun. Weltbild(51) Gefährlicher Bildungswahn Wie weitgehend ein Volk, das über tüchtige Menſchen verfügt, ſich von den äußeren Umſtän⸗ den unabhängig machen kann, beweiſt der Vier⸗ jahresplan. Die Idee des Vierjahresplanes wäre aber von vornherein abſurd geweſen, wenn Deutſchland nicht mit die beſten Cheeniker, Tech⸗ niker und Qualitätsarbeiter der Welt beſäße. Dieſe Leiſtungsfähigkeit iſt bedingt durch die im deutſchen Volke liegenden Anlagen, die ſich von Generation zu Generation vererbt haben und heute noch zur Geltung kommen. Die Entſtehung der verſchiedenartigſten Be⸗ rufe war und iſt dadurch bedingt, daß die An⸗ forderungen durch die Umwelt die im Volte ſchlummernden Anlagen weckten. Aeußeren Zwang und innere Anlage ſtellen alſo gemein⸗ ſam die Grundlage der Berufsentſtehung dar. Gewiß regen meiſt äußere Umſtände die Ent⸗ ſtehung eines Berufes an, niemals aber ent⸗ ſteht aus einem Volk ein Beruf, zu dem dieſem die nötigen Anlagen fehlen. Als Beiſpiel ſei nur angeführt, daß aus dem Volke der Juden, als einem geborenen Nomadenvolk, niemals ein bodenſtändiger Bauernſtand gewachſen iſt, weil einfach die Anlagen hierzu nicht vorhanden waren. Im deutſchen Volke iſt die Entwicklung ſo vor ſich gegangen, daß aus dem urſprünglichen Le⸗ bensberuf aller unſerer Vorfahren, deen Bauernſtand, allmählich die anderen ent⸗ ſtanden. Es bildeten ſich im Laufe der Zeit die verſchiedenen Zweige des Handwerks, der Kauf⸗ mannsſtand, die Forſcher. die Wiſſenſchaftler uſw. Je weiter aber in einem Volk die Gliede⸗ rung nach einzelnen Berufsſtänden und Schich⸗ ten vor ſich geht, deſto mehr ſammeln ſich in den einzelnen Gruppen auch die Menſchen, die ge⸗ rade die beſte Eignung für dieſen Beruf haben. Die Eignung für eine beſtianmie Art von Tä⸗ tigkeit tritt natürlich nicht nur bei dem auf, der ſie erſtmal bei ſich empfindet. ſondern ſie wird auch unter Umſtänden bei den Nachkommen zu finden ſein Gewiß ſiend die Anlagen des Va⸗ ters allein nicht beſtimmend für die Erbbeſchaf⸗ fenheit des Sohnes, da ja der Sohn nicht nur die Anlagen ſeiner väterlichen, ſondern auch die der mütterlichen Ahnen in ſich trägt. Gerade hierbei aber ſehen wir immer wieder eine, wenn auch unbewußte Züchtung, auf beſtimmte Leiſtungstypen einſetzen. Dadurch, daß der junge Mann ſich im allgemeinen eine Frau aus einer Familie holt, die in ihren Neigun⸗ gen und Beſtrebungen ihm am nächſten ſteht. So erklärt es ſich, daß durch das Zuſtande⸗ kommen von Anlagen und Begabung in be⸗ ſtimnten Familien dieſe Begabungen viel häu⸗ figer auftreten, als in der Geſamtheit des Vol⸗ kes: Faſt alle unſere großen Muſiker ſtammen aus Muſikerfamilien, große Naturwiſſenſchaft⸗ ler aus Familien, die ſich ſchon Generationen hindurch in allen Zweigen ihrer Sippen mit Naturwiſſenſchaft beſchäftigt haben. Unſere deut⸗ ſchen Qualitätsarbeiter ſtammen alle aus Fach⸗ arbeiter⸗ oder Handwerkerfamilien, die in be⸗ rechtigtem Stolz auf ihre Leiſtung möglichſt einen Berufskameraden gleicher Leiſtungsfähig⸗ keit als Schwiegerſohn haben wollten. Je mehr ein Volt in ſeiner Ge⸗ ſamtheit über tüchtige Menſchen in allen Berufen verfüat deſto größer wird ſeine Geſamtleiſtung ſein und daanit der Beſitz an geiſtigen und materiellen Gütern für den einzelnen. Wir befinden uns nun heute in einem Zu⸗ ſtand, der uns bedenklich ſtimmen muß. Durch der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsaufbau iſt —————————— ſtiſchen Könnens gelten. „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 13. November 1937 die Produktionsmöglichkeit auf allen Gebieten geſtiegen; überall macht ſich bereits ein fühl⸗ barer Mangel an Facharbeitern, die in der Lage ſind, die geſtellten Anforderungen zu er⸗ füllen, bemertbar. Man macht es ſich ſehr bequem, wenn man für dieſen Zuſtand allein mangelnde Schulung oder Ausbildung der letzten Jahrzehnte verantwort⸗ lich macht und nicht ehrlich und offen die Gründe unterſucht, die zu dieſem Zuſtand ge⸗ führt haben. Gewiß wind man von den Hun⸗ derttauſenden, die jetzt noch arbeitslos ſind, einen Teil umſchulen können, aber nur den Teil, der auf Grund körperlicher und charakter⸗ licher Veranlagung überhaupt arbeitsfähig iſt. Aus dem bleibenden Reſtbeſtand von Aſozialen wird man niennals ordentliche Facharbeiter heranbilden können, die die Lücken innerhalb unſeres Facharbeiterſtandes ausfüllen können. Der Grund für dieſen Mangel liegt nicht allein in der falſchen Berufslenkung der Ver⸗ gangenheit, ſondern vielmehr darin, daß tatſäch⸗ lich die tüchtigen Anlagen in unſerem Volte im Laufe der letzten Jahrzehnte in erſchreckender Weiſe abgenommen haben. Bis gegen Ende des vorigen Jahrhunderts war es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß jede tüchtige Familie kinderreich war und ſoenit die in ihr vorhandenen Begabungen und Anlagen in reicher Zahl an die nächſte Genera⸗ tion weitergab. Aus dem Reichtum der An⸗ lagen entwickelten ſich Leiſtungen auf allen Ge⸗ bieten des Lebens. Dieſe geſunde Entwicklung wurde dadurch unterbrochen, daß eine lebens⸗ feindliche Weltanſchauung nicht nur Politit uaid Wirtſchaft, ſondern vor allem das deutſche Fa⸗ milienleben ergriff. Der Liberalismus trug in die deutſche Familie zwei Begriffe hinein, die aus dem kinderreichen Volk ein ſterbendes ma⸗ chen ſollten: 1. der von allen Bindungen gegen⸗ über der Geſamtheit losgelöſte Menſch empfin⸗ det eine große Kinderzahl nicht mehr als Selbſt⸗ verſtändlichkeit, ſondern als Laſt; 2. der auch heute noch oft gehörte Ausſpruch:„Lieber we⸗ niger Kinder, aber die richtig erziehen“, iſt der Ausdruck eines Bildungswahns, der zwangs⸗ läufig zum Einzelkind führen mußte. So gehen zwei Dinge Hand in Hand: der tüchtige Facharbeiter, der im Laufe der Ver⸗ ſtädterung des deutſchen Volkes in die Groß⸗ ſtadt hineinziehen muß, ſieht ſich einem unge⸗ heuer harten Lebenskampf gegenüber. Er hat auf Grund ſeiner angeborenen Tüchtigkeit das Beſtreben, ſich aus der Maſſe der weniger guten Arbeitskameraden zu erheben. Das alles erfor⸗ dert ſeine ganze Energie. Er beſucht Fortbil⸗ dungskurſe, kauft ſich Bücher uſw. Bei ſeinem geringen Lohn hat er nur eine Möglichleit, dies wirtſchaftlich auszugleichen; er hält ſeine Kin⸗ derzahl klein. Der Bilbungswahn ſetzt in allen, Schichten unſeres Volkes ein. Der. tüchtige Handwerker und Facharbeiter hat un⸗ bedingt den Ehrgeiz, aus ſeinem Sohn einen Akademiker zu machen. Dieſer muß dann auch Im des Ehrgeizes ſeines Vaters willen, der ein⸗ zige bleiben, kommt, nachdem er ſeine Examina deſtanden hat, ſpät in manchmal ſogar über⸗ ſüllte Berufe, ſehr ſpät zur Familiengründung und dann ſchließlich zur Kinderarmut oder Kin⸗ derloſigkeit. Unzählige begabte und tüchtige Handwerker⸗ und Facharbeiterfamilien ſind auf dieſe Weiſe ausgeſtorben. Während um die Jahrhundertwende die Kin⸗ berarmut faſt ausſchließlich in den ſozial füh⸗ renden Schichten zu finden war, hat ſie in den letzten Jahrzehnten auch unſere geſamte Fach⸗ arbeiterſchaft ergriffen. Bei einer im Jahre 1934 in Leipzig vorgenommenen Erhebung er⸗ gab ſich, daß unter den Leipziger Facharbeitern Klavierabend Erwin Schmieder in der Harmonie Der junge Mannheimer Pianiſt Erwin Schmieder, ein Schüler des hieſigen Päda⸗ ogen Peter Seib und ſeit einiger Zeit auch lÜfred Hoehns, iſt ſchon früher als einer der begabteſten Nachwuchsſpieler aufgefallen. Das Klavierſpiel findet heute ſich auf der Schwelle zwiſchen Virtuoſität und künſtleri⸗ ſchem Ausdruck in einer gewiſſen Kriſe. Die Virtuoſen der früheren Zeit ſterben langſam aus, und man freut ſich, begabte Pianiſten unter dem Nachwuchs zu erkennen Wohl zum erſten Male trat der junge Erwin Schmieder jetzt mit einem ſehr anſpruchsvollen Programm vor das Mannheimer Publikum. Gleich die bekannte Chaconne d⸗-mol1 von F. S. Bach, in der Klavierbearbeitung von „Buſoni, konnte als harter Prüfſtein piani⸗ Was überhaupt an Schikanen möglich iſt an Läufen, vollgriffigen Paſſagen uſw. iſt von Buſoni in dieſer Be⸗ arbeitung zuſammengetragen worden. Die Wiedergabe iſt letzten Endes eine phyſiſche Kraftleiſtung. Es ſei dahingeſtellt, ob dieſe Be⸗ arbeitung des von Bach für Violine Solo ge⸗ ſchriebenen Werkes(aus der 2. Partita) not⸗ wendig iſt. Schmieder ſpielte ſie ſachlich, und wurde damit dem Anſpruch Bachs vielleicht am meiſten gerecht. Ausgezeichnet und völlig ein⸗ e beherrſchte er den Vortrag nicht nur techniſch, ſondern auch muſikaliſch. Er ſpielte das Werk(wie das ganze Programm) auswen⸗ dig und fand ſo die Möglichkeit, ſtärkſtes Ge⸗ wicht auf die Ausdeutung zu verlegen. In Beethovens vollendete Variationskunſt führte er mit den 32 Variationen omoll. Wirkungsvoll geſtaltete er die meiſt kurzen reizvollen Abwandlungen des kurzen düſter ge⸗ ſtimmten Themas. Die techniſchen Anforderun⸗ gen dieſes Werkes ſind weſentlich anderer Art als die Buſonis, aber leicht fand ſich Schmieder in den Beethovenſchen Klavierſtil ein und er⸗ ſchloß ſicher die Wirkungen dieſes Werkes. ugs Todesurteile in 30 Tagen! Der Blutrausch der Sowieis Zahlreiche Bonzen verhaftet DNB London, 12. Nov. „Daily Telegraph“ veröffentlicht einen Bericht ſeines Moskauer Vertreters, der die Verhaftung einer ganzen Reihe von Bolſche⸗ wiſten in leitenden Stellungen zu melden weiß. Unter den Verhafteten, denen das Todesurteil gewiß ſein dürfte, befinden ſich: Profeſſor Tupoloff, Leiter des Aerodyna⸗ miſchen Inſtituts und der eigentliche Schöpfer der ſowjetruſſiſchen Luftwaffe: Bubnoff, Kommiſſar für„Erziehung und ſchöne Künſte“; Kurtz, Leiter des„Intouriſt“, des großen ſtaatlichen Werbebüros; Jakovleff, der Re⸗ ferent für das mit ſo viel Poenp verkündete, aber bisher noch in keiner Weiſe verwirklichte neue Wahlgeſetz und ein früherer Landwirt⸗ ſchaftskommiſſar; Chernoff, Landwirtſchafts⸗ kommiſſar; Beſimianſti und Tretiakoff, zwei bolſchewiſtiſche„Dichter!? Niſſen, ein unter den ſowjetruſſiſchen Filmleuten bekann⸗ ter Kameramann, der erſt kürzlich Stalin für den Tonfilm aufgenommen haben ſoll. Der Moskauer Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ ertlärt dann, alle dieſe Verhaftun⸗ gen würden zwar von den aantlichen Stellen abgeleugnet, aber er habe allen Grund, an der Richtigteit ſeiner Angaben feſtzuhalten. Die meiſten der Verhafteten würden der Sabotage oder der Spionage beſchuldigt. Der Korreſpondent des engliſchen Blattes gibt an, er habe allein im Laufe des Monats Oktober 496 Todesurteile öffentlicher Gerichtshöfe wegen derartiger vager Anſchuldi⸗ gungen gezählt. fgenten mit konſulaeiſchen flufgaben Eine Verlautharung Salamankas zum englischen Schrift Salamanka, 12. Nov.(HB⸗Funk.) Aus Anlaß des Notenaustauſches zwiſchen der nationalſpaniſchen und der britiſchen Re⸗ gierung, auf Grund deren bekanntlich Agen⸗ ten ernannt werden ſollen, wurde am Freitag in Salamanka eine beachtliche Verlaut⸗ barung herausgegeben in der u. a. geſagt wird, daß zu dem zu ernennenden Agenten eine An⸗ zahl Unteragenten in den wichtigſten Städten und Häfen untergeordnet werden ſollen. Alle Beamten würden amtlichen Schutz genie⸗ en. Der Agent der nationalſpaniſchen Regierung in London werde direkten Zutritt zum briti⸗ ſchen Außenminiſterium haben. Der Agent Großbritanniens in Salamanka werde gleich⸗ falls direkt mit dem Organ verhandeln, dem das nationale Spanien die Aufrechterhaltung der diplomatiſchen Beziehungen mit dem Aus⸗ lande anvertraut hat. Die Funktionen der Un⸗ teragenten ſeien genau die gleichen wie die von Konſuln in Bezug auf den Schutz der Untertanen und die Wahrung der Inter⸗ eſſen des Schiffsverkehrs. fim Dienstag wieder fiauptausſchuß DNB London, 12. Nov. Der Hauptausſchuß des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes(der ſogenannte Unterausſchuß des Vorſitzenden) iſt zu Dienstagvormittag, 11 Uhr, einberufen worden. die Gruppe mit einem Kind die größte war. Vier Kinderin jeder Ehe ſind jedoch zur bloßen Beſtandserhaltung des Volkes nötig. Während ſo faſt alle Tüchtigen mit wenigen Ausnahmen kinderarm wurden, pflanzten ſich nur diejenigen ausreichend fort, die kein Le⸗ bensziel vor ſich hatten und von vornherein ihre Kinderzahl der Geſamtzahl aufzubürden. beabſichtigten. Der Begabungsſtand unferes Volles hat ſich ſo allmählich ins Negative ver⸗ ſchoben. Die Tüchtigen hatten immer weniger Kinder, während die Kinderzahl der Untüchti⸗ gen in ſtetigem Steigen begriffen war. Abge⸗ ſehen davon, daß an ſich ſchon in den tüchtigen Familien zu wenig Kinder geboren wurden., wurden auch noch die Begabten faſt ausſchließ⸗ lich auf die höhere Schule geſchickt unnd damit dem Facharbeiterſtande entzogen. Wenn heute von vielen Seiten geklagt wird, daß die Lehrlinge für die einzelnen Berufe den geiſtigen Anforderungen nicht genügen, ſo iſt das die praktiſche Auswirkung deſſen, daß in den letzten Jahrzehnten in den tüchtigen Fami⸗ lien zu wenig Kinder geboren wurden. Selbſt⸗ verſtändlich müſſen wir im Intereſſe unſerer Wirtſchaft alles verſuchen, um den gegenwärti⸗ gen Facharbeitermangel durch Umſchulung uſw. auszugleichen. Es wird uns auch gelingen, ein⸗ Einen gewiſſen künſtleriſchen 0 er⸗ reicht Schmieder mit der Sonate fis-moll op. 2 von Johannes Brahms. Es iſt ein Werk des 19jährigen Brahms und hat noch nicht die Vollendung der Schöpfungen des reifen Mei⸗ ſters. Aber es iſt doch echt erlebt, und in dem ohne Rückſicht auf den Pianiſten geſtalteten Klavierſatz erkennt man den überſchäumenden Ausdruckswillen der Jugend. Die widerhaa⸗ rigen Dinge, die dem beſten Pianiſten Rätſel aufgeben, haben zur Folge gehabt, daß das Werk, das Schumann wegen des orcheſtral emp⸗ fundenen Klavierſatzes eine„verſchleierte Sin⸗ fonie“ nannte, überaus ſelten geſpielt wird. Das brauſende Ungeſtüm der Jugend, das den erſten Satz durchtobt, beruhigt ſich allerdings bald im innigen ſchmerzlich bewegten Andante con eſpreſſione. Auch das ſteil aufſteigende Scherzo weicht bald der Gemütlichkeit des lied⸗ haften Trios. Das Finale fällt aus dem Ge⸗ ſamtbild ein wenig heraus. Nach der kurzen Soſtenuto⸗Einleitung ſcheint Brahms ſich auf die Wünſche der Klavierlöwen ſeiner Zeit be⸗ ſonnen zu haben, und er ſchreibt jetzt effekwolle Läufe und Paſſagen, bis er das Werk in Fis⸗ dur ausklingen läßt. Hier konnte Schmieder ſeine Muſikalität unter Beweis ſtellen. Er hatte ſich die techni⸗ ſchen Dinge derart zu eigen gemacht, daß er den muſikaliſchen Gehalt des trotz Ueberſchwanges und mancher Unvollkommen⸗ eiten doch monumentalen Werkes prächtig er⸗ ebnishaft ausdeuten konnte. Wie ſtark die Ausdrucksfülle des Werkes war, erlannte man an dem nur ſchwachen Eindruck, den die Werke F. Chopins, die Schmieder an⸗ ſchließend ſpielte, machten. Er tut gut daran, die Reihenfolge der Vortragsfolge zu verän⸗ dern, nach Brahms herbem Ausdruck wirkt Chopin, ohne es zu ſein, faſt nichtsſagend. Die Geſtaltung der Chopinſchen Werke allerdings war ausgezeichnet. Schmieder fand reichen Beifall und mußte eine Zugabe machen. Der Erfolg des 4 en Pianiſten war durch⸗ aus verdient. Er hat bewieſen, daß er zum be⸗ gabteſten Nachwuchs gehört. Dr. Carl J. Brinkmann. zelne Erſcheinungen zu beſeitigen, wir dürfen aber niemals hierbei die tieferen Urſachen überſehen: Die gegenwärtigen Schäden liegen nicht allein in der falſchen Berufslenkung, ſon⸗ dern entſcheidend in der Kinderfeindlichteit, die wir heute zu überwinden ſuchen. Der Facharbeitermangel macht heute auch den unſerer Arbeit bisher fernſtehenden Wirtſchaft⸗ lex⸗aufdie Dringlichkeit raſſenpoli⸗ tiſcher Aufgaben aufmerkſam. Der Man⸗ gel an tüchtigen Menſchen wiw inden nächſten Jahrzehnten zur Kataſtrophe werden, ſwenn wir nicht jedeen tüchtigen Facharbeiter die Möglich⸗ keit geben, kinderreich zu werden, ohne dabei in wirtſchaftliche Not geraten zu müſſen, Da nun einmal für die Leiſtungsfähigkeit des Menſchen ſeine Anlagen entſcheidend ſind, können wir ſicher aus mittelmäßig begabten durch gute Er⸗ ziehungsmethoden gute Leiſtungen herausholen, Höchſtleiſtungen niemals! Wir können ebenſo⸗ wenig damit rechnen, daß durch die geſchickteſten Erziehungsmethoden die Aſozialen die Lücken ien Facharbeiterſtande ausgleichen können. Der Facharbeiter der Zutunft wird allein ge⸗ ſtellt von den Söhnen und Enkeln unſerer heu⸗ tigen Qualitätsarbeiter. Die deutſche Wirt⸗ ſchaft wird ſo lange gedeihen, ſo lange unſere tüchtigſten Menſchen die meiſten Kinder haben. Dr. W. Knort. „Altnordische Volkskunst“ Ein Vortrag von Dr. Paſſarge Die Frage, was Volkskunſt ſei, hat auch ver⸗ gangene Jahrhunderte beſchäftigt; viel Unver⸗ ſtändnis war am Werk, und in einzelnen For⸗ ſchern nur die rechte Erkenntnis, die unſerer jungen volkskundlichen Wiſſenſchaft Wegweiſer wurden. Irgendeinen Widerhall in der Maſſe gab es nicht, die Stadt, die Kulturträgerin der Neuzeit, ſtand der Landkunſt ohne Verſtändnis gegenüber; entweder war man„aufkläreriſch“ hochmütig, gleichgültig; oder auch man fand vollstümliche Dinge„kurios“, weswegen man ſie ſammelte; in der Romantik wieder war man zu ſchwärmeriſch, wurde ſehr viel myſtifiziert. „Der Vortrag von Dr. Paſſar ge über„Nor⸗ diſche Volkskunſt“ gab einen Begriff von der ungeheuren Fülle der Volkskunſt. Farbe und Harmonie— das ſ Zauberworte der Volkskunſt. Es ſind einfache, ungebrochene und ſtarke Farben, mit ſicherem Gefühl für die Geſamtwirkung gegeben. Und es lebt in dieſer Kunſt eine Harmonie, die des⸗ halb ſo verblüffend und bewundernswert iſt, weil ſie in ſich verſchiedene Stile, Ausdrucks⸗ formen verſchiedenſter Zeiten vereint. Ein un⸗ bekümmertes ſouveränes Schaffen, das in wa⸗ cher Umſchau und naiver Beobachtung Anregung auf Anregung aufnimmt und umgeſtaltet zu Eigenſtem. So etwa in den däniſchen oder ſkan⸗ dinaviſchen Bauernſtuben, mit den hohen Fen⸗ ſtern, gedrehten Bänken, ſchweren und wuchtigen Schränken mittelalterlicher Empfindungsweiſe; und zugleich daneben die Holzſchnitzereien an den Wänden mit Renaiſſancemotiven, oder in eben dieſem Schrank die Schnitzereien der goti⸗ ſchen Roſetten und der Flecht⸗ bandornamentik. Elementare Formen, Urtüm⸗ liches(am reinſten das nordiſche in Island) miſcht ſich in Dänemark, in Schweden, in Nor⸗ wegen mit ſtädtiſcher Stilart, mit Barockem. Gerade die Formenfülle des verſchwenderiſchen Barock iſt mit dem bewegten Drängen altnor⸗ ind wohl die Fliegeralarm in Weſtjapan Tokio, 12. Nov. Ein Luftkampf zwiſchen japaniſchen und drei chineſiſchen Flugzeugen in der Nähe der Saddle⸗ Inſeln vor der Hangyow⸗Bucht war der An⸗ laß zu einem Fliegeralarm für Weſtjapan, der erſt nach ſieben Stunden beendet wurde, nach⸗ dem die feindlichen Flieger abgeſchoſſen waren. Der Alarm war anſcheinend dadurch verurſacht worden, daß ein chineſiſches Flugzeug während des Luftkampfes verſuchte, nach Oſten zu ent⸗ kommen. (ompanus'll Frankreichs filfe (Drahtbericht unſeres Pariſer Vertreters) Paris, 13. November. Am Freitagmorgen traf der kataloniſche Kom⸗ muniſtenhäuptling Companys in Paris ein. Ueber den Zweck dieſer Reiſe gehen ſelbſt in Volksfrontkreiſen die Meinungen auseinander. Wenn man auch von ſeiten der Sozialdemokra⸗ ten zugibt, daß Companys aus Rotſpanien ge⸗ 4 flohen ſei, um ſich vor ſeinen bisherigen Freun⸗ den in Sicherheit zu bringen, ſo behaupten die Kommuniſten doch, daß er von der franzöſiſchen Regierungeine Hilfsaktion zugunſten der „ſpaniſchen Demokratie“ verlangen werde. An⸗ geblich will ſich Companys auch nach Brüſ⸗ ſel begeben, um dort mit den bei der Neun⸗ mächtekonferenz verſammelten Delegationsfüh⸗ 3 rern Verhandlungen aufzunehmen. Diskontlenkung in Frankreich 5 DxB Paris, 12. Nov. Die Bank von Frankreich hat ihren Diskont⸗ ſatz weiter um ½ v. H. auf 3 v. H. ermäßigt. Damit iſt die Erhöhung des Satzes, der Ende 1936/ Anfang 1937 mit 2 v. H. den niedrigſten Stand der letzten Jahre erreicht hatte, dann aber bis zum Juni 1937 auf 6 v. H. geſtiegen iſt, nahezu wieder abgebaut. Gleichzeitig mit der Diskontſenkung iſt der Satz für Vorſchüſſe auf Wertpapiere von 4½ v. H. auf 4 v. H. und der für 30⸗Tage⸗Gelder von 3/½ v. H. auf 3Zv. H. herabgeſetzt worden. Japans Botſchafter bei Ciano Rom, 12. Nov.(HB⸗Funk.) Der japaniſche Botſchafter Hotta iſt vom italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano am Freitagabend empfangen worden. In politiſchen Kreiſen glaubt man zu wiſſen, daß die kurze Unterredung der Brüſſeler Konferenz gegolten hat und daß bei dieſer Gelegenheit Graf Ciano eine Abſchrift der Note überreicht wurde, mit der Japan auf die zweite Einladung zur Teil⸗ nahme an der Brüſſeler Konferenz abgelehnt hat. 1363 ſſlillionen Schulden Der Nachlaß des Zündholzkönigs Ivar Kreuger Kopenhagen, 12. Nov.(Eig. Bericht.) Im Konkurs des bekannten Zündholzkönigs Jvar Kreuger iſt jetzt der Abſchluß der Nachlaßregelung erfolgt. Forderungen in Höhe von 1370 Millionen Kronen ſteht eine Maſſe von 6,8 Millionen Kronen gegenüber, ſo daß lediglich 0,495 Prozent ausgeſchüttet werden können. Zu den Kreditoren gehören Kreuger und Toll und die Schwediſche Streichholzgeſell⸗ ſchaft, die Forderungen in Höhe von je 400 Millionen Kronen angemeldet haben. Auch die International Match Corporation gehört zu den Gläubigern. YUD UIνZ⁰m’Ile diſcher Ornamentik verſchmolzen; und hier war es der norwegiſche Menſch, der norwegiſche Bauer, der ſo frei und kühn zu ſchaffen wagte; unruhiger, ſchweifender erſcheint er im Vergleich zum zurückhaltenden Schweden, dem behäbigen Dänen. Großartig in ihrer Wucht und Schwere, genial zuſammengehauen, ſeine Bauernhäuſer und Wohnungen, die mit dem 17., 18. Jahrhun⸗ dert(volkstümliche Kunſt iſt ſchwer mit Daten zu umgrenzen) anſprechender,„zierlicher“ wer⸗ den. Zu den Feſten des Jahreslaufs, den Hoch⸗ zeiten, Taufen, wird das Innere der Räume eſchmückt; Volkskunſt iſt ornamentale Kunſt, iſt lächenſtil; und ob nun die gewebten Tücher, die„Wandgehänge“, die Kiſſen und Decken, Tiere, Pflanzen oder Menſchen darſtellen, nie werden ſie figürlich, räumlich begriffen(wie in der darſtellenden, der ſtädtiſchen Kunſt), ſondern auch ſie ſind wie die Muſter Ornament, werden auf die geometriſche Form zurückgeführt. Und da, wo ſich höfiſcher Einfluß, ſtädtiſche Kultur, wie etwa die flandriſche, mehr durchzuſetzen wußte, iſt immer wieder und unerbittlich die eigene Geſetzlichkeit bäuerlicher Geſtaltung zum Durchbruch gekommen. Sehr ſchön, dieſen Vor⸗ gang an der im Grunde unvolkstümlichen Ma⸗ lerei zu beobachten. Dieſe Malerei(Wandmale⸗ reil) kennt kein geſchloſſenes Bild wie das ſtäd⸗ tiſche Kunſtwerk, das nach einer übergeordneten zuſammenfaſſenden Idee ein Weſentliches zur Darſtellung bringt: der bäuerliche Menſch malt epiſch, erzählend, reiht ein Bild ans andere, das Ereignis kann in ſeinem Werdegang„ab⸗ geleſen“ werden. Im Grunde iſt Volkskunſt eine ſchmückende, eine dekorative Kunſt. Und die Dinge, die ſie ſchafft, ſind wie ein Stück vom Bauern ſelbſt: ein belebtes, beſeeltes Stück Metall, Holz oder was das Material nun ſei. Ob es ſich um Klei⸗ dung, Schmuck, Geräte, Möbel handelt. Man tritt dieſer Kunſt nicht betrachtend gegenüber wie der ſtädtiſchen, ſondern man lebt mit, in ihr. Sie iſt gemeinſchaftsbezogen, jene indivi⸗ duell gerichtet. Die Würde dieſer in ſich ſelbſt zurückgezogenen, geſchichtsloſen Kunſt iſt zumin⸗ deſt aber ebenſo groß. St. . General Frar bDie nationalspani geteilt, daß läng: durch Legen von bpas Gebiet der! Karte zeist, vom bis zum Kap de nationalen Behör⸗ vor dem Anlaufer der neuen Minenb geschobene Front 4 hier dürfte die I neführt werden. manilan 40 Tote⸗ Wie aus M fun, der am 2 ſuchte, ungeh Bisher konnte feſtgeſtell!: Perſonen vern ſechs Stunder Provinz Bulo ſamt wurden Schulen und ſonen ſind na los geworden. Raſſenſch Moiſche Beꝛ Ein treffent in frechſter B Geſetze ſeines übertreten, un zuſetzen, liefen Moabiter Sch Moiſche N aus dem Sta ien Beſitze der keit und ſelb ſtraft, glaubte mungen des wegſetzen zu „Kurhauſe er beim Arbei angeſtellte unt nen Verſicher werbebetriebe heit dachte de daran, ſonder in ſeiner Prit ten. Er verla und ſeigter Fi vierten. Da beiden Mädch dem übrigen daß ein jüdiſ chen zur Raf Schöffengerich geſetzwidrige Aaigeſtellter u Denkzettel, in Gefängnis ve ſich wegen Re deren Verfah— Sto Der bekannte i pani schraubte mit 2000 Kilogre und verbesserte o, 12. Nov. hen und drei e der Saddle⸗ var der An⸗ zeſtjapan, der wurde, nach⸗ zhoſſen waren. rch verurſacht eug während oſten zu ent⸗ s filfe rtreters) November. oniſche Kom⸗ in Paris ein. hen ſelbſt in auseinander. zialdemokra⸗ otſpanien ge⸗ rigen Freun⸗ ſehaupten die franzöſiſchen zugunſten der werde. An⸗ nach Brüſ⸗ hei der Neun⸗ legationsfüh⸗ kreich „ 12. Nov. ſren Diskont⸗ H. ermäßigt. es, der Ende n niedrigſten hatte, dann H. geſtiegen ichzeitig mit ür Vorſchüſſe 4 v. H. und „H. auf 3v. Ciano HB⸗Funk.) tta iſt vom Ciano am In politiſchen aß die kurze enz gegolten Graf Ciano wurde, mit ing zur Teil⸗ nz. abgelehnt den zvar Kreuger ig. Bericht.) ndholzkönigs Abſchluß der igen in Höhe teine Maſſe über, ſo daß ittet werden zren Kreuger eichholzgeſell⸗ von je 400 zen. Auch die i gehört zu und hier war norwegiſche haffen wagte; im Vergleich em behäbigen und Schwere, Bauernhäuſer 18. Jahrhun⸗ er mit Daten erlicher“ wer⸗ fs, den Hoch⸗ der Räume tale Kunſt, iſt ebten Tücher, und Decken, harſtellen, nie riffen(wie in unſt), ſondern ment, werden geführt. Und tiſche Kultur, durchzuſetzen lerbittlich die ſtaltung zum „ dieſen Vor⸗ imlichen Ma⸗ (Wandmale⸗ wie das ſtäd⸗ hergeordneten ſentliches zur Menſch malt ans andere, rdegang„ab⸗ ſchmückende, dinge, die ſie zauern ſelbſt: ll, Holz oder ſich um Klei⸗ andelt. Man id gegenüber lebt mit, in „jene indivi⸗ in ſich ſelbſt nſt iſt zumin⸗ St. Samstag, 13. November 1937 General Franco führt die Minenblockade durch Die nationalspanische Admiralität hat dem Ausland mit- geteilt, daß längs der rotspanischen Küste bei Valencia durch Legen von Minen eine Blockade durchgeführt wird. 3 Das Gebiet der Minenblockade erstreckt sich, wie unsere Karte zeigt, vom Kap de Tortosa(südwestlich Tarragona) bis zum Kap de la Nao(nordöstlich von Alicante). Die nationalen Behörden warnen die Schiffahrt aller Länder vor dem Anlaufen rotspanischer Häfen. Im Landabschnitt der neuen Minenblockade liegt auch der am weitesten vor- geschobene Frontabschnitt der Nationalen bei Teruel. Von hier dürfte die Trennung Valencias von Barcelona durch- geführt werden. nmonila meldet ſchweren Toiſun Weltbild-Gliese() 40 Tote— 30 000 Perſonen obdachlos DNB Neuyork, 12. Nov. Wie aus Manila gemeldet wird, hat ein Tai⸗ fun, der am Donnerstag die Inſel Luzon heim⸗ ſuchte, ungeheuere Verheerungen angerichtet. Bisher konnten auf der Inſel Luzon 40 Tote feſtgeſtellt werden, während noch zahlreiche Perſonen vermißt werden. Der Taifun wütete ſechs Stunden und richtete namentlich in der Provinz Bulacan großen Schaden an. Insge⸗ ſamt wurden etwa 3000 Wohnhäuſer, zahlreiche Schulen und Kirchen zerſtört. Rund 30 000 Per⸗ ſonen ſind nach den letzten Meldungen obdach⸗ los geworden. Roſſenſchänder Vorſchub geleiſtet Moiſche beſchäftigte ariſche Mädel Berlin, 12. Nov.(Eig. Meldung.) Ein treffendes Beiſpiel dafür, wie der Jude in frechſter Weiſe immer wieder verſucht, die Geſetze ſeines Gaſtlandes zu ſabotieren und zu übertreten, um ſeinen ſchmutzigen Willen durch⸗ zuſetzen, lieferte ein Straſprozeß vor dem Moabiter Schöffengericht. Moiſche Naimann, ein Prachtexemplar aus dem Stamme Davids, bezeichnenderweiſe ien Beſitze der ſowjetruſſiſchen Staatsangehörig⸗ keit und ſelbſtverſtändlich auch bereits vorbe⸗ ſtraft, glaubte ſich ungeſtraft über die Beſtim⸗ mungen des Nürnberger Blutſchutzgeſetzes hin⸗ wegſetzen zu können. Für den Betrieb ſeines „Kurhauſes“ in Teupitz bei Berlin forderte er beim Arbeitsamt zwei weibliche ariſche Haus⸗ angeſtellte unter vierzig Fahren, mit der erloge⸗ nen Verſicherung an, ſie nur in ſeinem Ge⸗ werbebetriebe beſchäftigen zu wollen. In Wahr⸗ heit dachte der jüdiſche Gauner jedoch gar nicht daran, ſondern ließ die beiden Angeſtellten auch in ſeiner Privatwohnung Hausarbeiten verrich⸗ ten. Er verlangte von ihnen auch, daß ſie ihm und ſeiner Frau täglich das koſchere Eſſen ſer⸗ vierten. Da außerdem die Unterbringung der beiden Mädchen nur mangelhaft getrennt von dem übrigen Perſonal geſchah, kam es dazu, daß ein jüdiſcher Koch eines der beiden Mäd⸗ chen zur Raſſenſchande verleiten konnte. Das Schöffengericht erteilte dem Juden für dieſe geſetzwidrige Beſchäftigung ariſcher weiblicher Angeſtellter unter 45 Jahren einen gehörigen Denkzettel, in dem es ihn zu ſieben Monaten Gefängnis verurteilte. Der jüdiſche Koch wird ſich wegen Raſſenſchande noch in einem beſon⸗ deren Verfahren zu verantworten haben. Stoppani flog Höhenweltrekord Der bekannte italienische Sport- und Militärflieger Stop- pani schraubte seine eigene Bestleistung für Flugzeuge t 2000 Kilogramm Nutzlast von 7831 Meter auf 8951 Meter Weltbild(M) mi und verbesserte den Rekord um 1120 Meter Berlin, 12. November. Der 21jährige Raubmörder Siegfried Link, der wie noch erinnerlich, Ende Juli in der Reichshauptſtadt die 67jährige Zimmerver⸗ mieterin Roſa Dorn buſch aus der Buda ⸗ peſter Straße mit einem Beil niedergeſchlagen hatte und dann über Budapeſt nach Paris ent⸗ kommen war, wurde am Donnerstag von der franzöſiſchen Kriminalpolizei an die deutſchen Strafverfolgungsbehörden ausgeliefert. Die Greiſin Dornbuſch wurde am 27. Juli d. J. in einem Zimmer ihrer Wohnung mit zertrümmerter Schädeldecke tot aufgefunden. Neben ihr fand man das blutige Beil, mit dem ſie niedergeſchlagen worden war. Es gelang der Mordkommiſſion als mutmaßlichen Täter den 21jährigen Siegfried Link zu ermitteln, der unangemeldet bei der ermordeten Greiſin Wohnung genommen hatte und ſeit der Blut⸗ tat nicht mehr aufzufinden war. „Ueues Leben“ in Rotſpanien Die Mordkommiſſion konnte in Erfahrung bringen, daß der Mörder ſeinen Eltern einen Abſchiedsbrief geſchrieben hatte, in dem er mit⸗ teilte, daß er beabſichtige, über Sowjetruß⸗ land nach Rotſpanien zu gehen, um dort„ein neues Leben zu beginnen“. Von dem furchtbaren Verbrechen hatte er in dem Schrei⸗ ben nichts erwähnt. Der Brief ſollte augen⸗ ſcheinlich die Ermittlungen der Mordkommiſ⸗ ſion auf eine falſche Fährte leiten, denn in Wirklichkeit floh der Raubmörder unmittelbar nach der Tat nach Budapeſt. Noch ehe man in Berlin den Raubmord entdeckt hatte, verſetzte der Verbrecher in Budapeſt den größten Teil der bei der Bluttat geraubten wertvollen Schmuckſtücke und konnte trotz ungenügender Ausweispapiere weiter über Wien und Baſel nach Paris gelangen. Am 9. Auguſt gelang es der Pariſer Krimi⸗ nalpolizei auf Grund der inzwiſchen von der Berliner Mordkommiſſion durch Polizeifunk in allen europäiſchen Ländern veranlaßten internationalen Großfahndung Link über⸗ raſchend in der franzöſiſchen Hauptſtadt feſtzu⸗ nehmen. Nach Einleitung der erforderlichen Auslieferungsverhandlungen, wurde der Ver⸗ brecher jetzt von Paris nach Berlin übergeführt. Bei der ſofort im Berliner Polizeipräſidium unternommenen Vernehmung des Verbrechers legte dieſer ein lückenloſes Geſtändnis ab, das ein erſchütterndes Bild von ſeiner tiefen mora⸗ liſchen Verkommenheit und völligen Ver⸗ rohung entrollte. Das Beil in der Aktentaſche Ende Juni 1937 hatte ſich der Verbrecher be⸗ reits eine Scheintodpiſtole beſorgt, um damit Cufthanſa-Flugzeug verunglückt in der Nähe des Schriesheimer Hofes/ Zehn Tote Berlin, 12. Nov.(HB⸗Funk.) Das planmäßige Lufthanſa⸗Flugzeug der Strecke Berlin—Mannheim iſt kurz vor der Landung in Mannheim, in der Nähe des Schries⸗ heimer Hofes im Gemeindewald(Gewann Dol⸗ lenſchlag), am Freitagabend gegen 17 Uhr infolge unfreiwilliger Bodenberührung verun⸗ glückt. Hierbei kamen die Fluggäſte Stolze, Wallenſtätter, Stegen, Hermes, Bender, Ullmann, Kornbaum ſowie der Flugzeugführer Günther, der Funker⸗ maſchiniſt Taler und der Monteur Wagner ums Leben. Die Fluggäſte Duisberger und Egeli wurden verletzt und in das Univerſi⸗ tätskrankenhaus Heidelberg eingeliefert. Das„Fliegende Dreirad“ Dieses neuartige Flugzeug wurde auf dem enslischen Flughafen Croydon bei London vorseführt. Der zweisitzige Tiefdecker mit 125-PS-Motor fällt durch die Anordnuns des dritten Rades an der Rumpfspitze auf, das einen der häufigsten Unfälle, das Ueberschlagen, verhindern soll. Weltbild(M) Ein Judendiener hereingefallen Das Berliner Amisgeridit giht dem„Stürmer“ redit DNB Berlin, 12. November. Wie die Erkenntnis über die Bedeutung des Raſſegedankens immer mehr fortſchreitet, beweiſt ein Urteil des Amtsgerichts von Ber⸗ lin vom 18. Oktober 1937. Das Kampfblatt„Der Stürmer“ hatte einem deutſchen Rechtsanwalt den Vorwurf undeutſchen Verhaltens gemacht, weil dieſer den jüdiſchen Knabenverderber Leopold Iſaak Obermayer, Würzburg, mit„Sehr geehrter Herr Doktor“ anredete und ſeinen Brief mit„Ihr ſehr ergebener K“ ſchloß Eine daraufhin von dem Rechtsanwalt gegen den „Stürmer“ angeſtrengte Beleidigungsklage wurde vom Amtsgericht Berlin mit folgender Urteilsbegründung zurückgewieſen: „Der„Stürmer“ hat die Aufgabe, das Ver⸗ ſtändnis für den Raſſegedanken im Volk zu wecken und zu vertiefen, ſowie die Bewegung im notwendigen Kampf gegen das internatio⸗ nale Judentum zu unterſtützen. Dieſer Aufgabe wird der„Stürmer“ u. a. auch dadurch gerecht, daß er an dem Verhalten einzelner Volksgenoſſen dem Judentum gegen⸗ über Kritik übt. Dies geſchieht dabei nicht, um den einzelnen zu verunglimpfen, ſondern, um der Geſamtheit der Deutſchen vor Augen zu halten, wie jeder einzelne ſich dem Juden⸗ tum gegenüber zu verhalten hat. Der einzelne hat kein Recht, ſich gegen die Kritit ſeines Ver⸗ haltens, ſoweit dies objektiv berech⸗ tigt iſt, zu wehren, da er ſonſt die notwen⸗ dige Aufgabe des„Stürener“ zum Nachteil der Geſamtheit über Gebühr ſtören, wenn nicht ſo⸗ gar gefährden würde. Wenn der Privatkläger trotz dieſer Erwägun⸗ gen wegen des Artikels in der Nr. 5 des Jahr⸗ gangs 1937 des„Stürmer“ die Beſtrafung des Beſchuldigten begehrte, ſtatt ſeine eigenen In⸗ tereſſen der großen Aufgabe der Auftlärung des Volks in der Judenfrage unterzuordnen, muß er es ſich gefallen laſſen, wenn ſein Verhalten im Rahmen der Aufgabe des„Stürmer“ einer erneutsen ſcharfen Kritik unterzogen wurde.“ Verbrechens polizeiſunk ermittelt den Raubmörder Link Der Hlann, der die Zimmervermieterin Dornhusch fötfete, wurde von Franłr eich ausgeliefert (Von unsererf Berliner Schriffleitung) einen Raubüberfall auf einen Geldbriefträger auszuführen Viermal unternahm er einen Verſuch zur Ausführung des Verbrechens, das glücklicherweiſe jedoch jedesmal durch einen Zufall nicht zur Ausführung kam. Inzwiſchen waren die Schulden Links, gegen den damals nicht weniger als 50 Betrugsanzeigen ſchweb⸗ ten, immer drückender geworden. Um in den Beſitz einer größeren Geldſumme zu kommen, faßte er. nachdem der Ueberfall auf den Geld⸗ boten geſcheitert war, den Plan, einen ihm be⸗ kannten Kaffeehausbeſitzer zu überfallen und auszurauben. Mit einer Scheintodpiſtole. einem Beil und einem ſchweren Schraubenſchlüſſel in der Aktentaſche, begab er ſich zu dem auser⸗ korenen Opfer. Durch einen Zufall ſcheiterte glücklicherweiſe auch dieſes Verbrechen. Ein weiterer Verſuch, den Kaffeehausbeſitzer in den Grunewald zu locken, um ihn dort niederzu⸗ ſchlagen, mißglückte ebenſo wie der Plan, einen Angeſtellten im Kaffeehaus zu überfallen, um die dort aufbewahrte Kaſſe zu erbrechen. Gewürgt und niedergeſchlagen Inzwiſchen war Link, der ſich auch von ſei⸗ nen Eltern getrennt hatte, immer mehr her⸗ untergekommen. Er zog nun zu der 67 Jahre alten Roſa Dornbuſch, die ihm vertrauens⸗ ſelig von ihren Erſparniſſen und den verſteck⸗ ten Schmuckſachen erzählte. Als die Greiſin eines Tages zu längeren Beſorgungen die Wohnung verließ, erbrach Link alle Behält⸗ niſſe und eignete ſich das gefundene Geld und die Schmuckſachen an. Nach einem kurzen Be⸗ ſuch bei ſeinen Bekannten, kehrte er gegen Mittag nochmals in die Wohnung zurück, um die Greiſin für immer zum Schweigen zu brin⸗ gen. Als Frau Dornbuſch nach Hauſe zurück⸗ kehrte, fiel er mit unglaublicher Roheit über ſie her, würgte ſie und zertrümmerte der be⸗ wußtloſen Greiſin ſchließlich mit 20 Beilhieben den Schädel. Nach der furchtbaren Bluttat wuſch er ſich ſeelenruhig, ſchloß die Wohnung ab und kaufte ſich eine Fahrkarte nach Budapeſt. Er beſaß die unglaubliche Frechheit bei einigen Bekann⸗ ten, die er beſuchte, ſogar noch mit den geraub⸗ ten Schmuckſtücken zu prahlen, die er angeb⸗ lich billig auf einer Verſteigerung erſtanden hatte. Um ſeinen Koffer abzuholen, kehrte er gegen Abend nochmals an die Stelle ſeines zurück und zechte anſchließend ausgiebig in einer Bar, bevor er am nächſten Morgen nach Budapeſt floh. Der Verbrecher wird nunmehr zur Sühne der furchtbaren Blut⸗ tat dem Richter vorgeführt werden. ſpielende kinder vom Juge erfaßt Schwerer Unglücksfall bei Berlin Berlin, 12. Nov.(Eig. Meldung.) In einem kleinen Ort in der Nähe von Ber⸗ lin ereignete ſich ein ſchweres Unglück, dem zwei Kinder zum Opfer fielen. Die beiden drei⸗ und vierjährigen Töchter und einzigen Kinder eines Arbeiterehepaares ſpielten am Schienenſtrang der in der Nähe der Wohnung der Eltern vorbeiführenden Eiſenbahnſtrecke. Offenbar haben die Kinder nicht auf das Nahen eines Zuges geachtet, der plötzlich heranbrauſte und die Kinder mitriß. Auch der Zugführer hatte, da die anbrechende Dunkelheit noch durch Nebel verſtärkt wurde, die ſpielenden Kinder nicht bemerkt. Erſt kurze Zeit ſpäter fand man die Leichen. Der letzte Schluck Die iunge„„Florentinerin“, die hier den letzten Schluck Chianti nimmt, ist in Wirklichkeit eine Deutsche, die zu den soeben aus[talien zurückgekehrten KdF-Urlaubern gehört. Herrliche Tage im sonnigen Süden sind vorüber. Weltbild 0¹ 2 —————————————————————————————————————————————————————————— Samstag, 13. November 193 *4 * 0 0 2 0 0 „ 0 0 8 —+ —.— .I 5—33——* N 22 **+ 740„ * 7 4 ——.—.——————. on⁰ον / Antemonohr ↄnünischin aonighuluses/ noln Or. gunns frveinnoen.—ni. * 4 —— *1 5.— 2 „ 4 +* R + „ nen** +.—. 7 „*„ * * 0— * N 104 „I „—◻ 13 7 4 7 Copyright by Francksche Verlagshandlung. Stuttgart (Schluß) Revolutionäre Oſtern Drei Kammerdiener, weißhaarige Herren, tragen die Gebetbücher des Königs, der Königin und der Infantinnen. Aus der Ferne tönt der Königsmarſch. Im Takt ſchreiten die Granden zwei zu zwei, in der olivfarbenen Uniform der ſpaniſchen Akademie der Herzog von Alba, ge⸗ ſchmückt mit dem Orden des Goldenen Vließes, Soto Mayor, Medina Sidonia und all die an⸗ dern großen Herren, deren Namen mit Spa⸗ niens Geſchichte eng verbunden ſind. Dann die Prinzen, an der Spitze Infant Fer⸗ nando im federgeſchmückten Silberhelm, zuletzt die Königsſöhne Don Jaime und Don Jouan, der ſiebzehnjährige in Seemannsuniform. Seite an Seite erſcheinen der König und die Königin. Der König in der blauen Tunika des Feldmarſchalls. Die Königin eine Viſion von Licht und Strahlen, ganz in Silber und Gold. Alle ſind bezaubert von ihrer Schönheit. Hinter dem Königspaar die weiblichen Mitglieder des Königshauſes und der Hof. In der Kapelle zelebriert der päpſtliche Nun⸗ tins. Er ſegnet die zehn Fuß hohen Palm⸗ zweige, die wie ein Wald vor dem Altar ragen. Der König verläßt den Thron, kniet am Altar nieder, empfängt ſeine Palme, küßt ſie, küßt den Ring des Nuntius und nimmt wieder Platz. Die Königin, die Infanten tun desgleichen. Die Damen machen auf dem Weg zum Altar und zurück einen Hofknix vor dem Königspaar. Auf ein Zeichen ſenken ſich die Palmen und werden wieder emporgeſchwungen. Muſik ertönt. In feierlicher Prozeſſion durch⸗ ſchreitet die Geſellſchaft die Galerie. Grell über⸗ gleißt die Sonne die märchenhafte Farbenpracht. Gründonnerstag erreicht das Oſterzeremoniell den Höhepunkt. Der Hof, die Granden, das Diplomatiſche Korps ſind in der Säulenhalle des Palaſtes verſammelt. Die Kerzen ſtrahlen. Regungslos ſitzen 24 alte Leute, Arme der Stadt Madrid, in ſchwarzer Kleidung und war⸗ ten des Königs und der Königin. 2 Das Erſcheinen der Hofbeamten kündigt ihr Kommen an. Alle erheben ſich. Die Granden ſtellen ſich auf. Rechts die Damen, links die Herren. Sie bilden eine Gaſſe vom Eingang zum Altar für den König und für die Königin. Das Evangelium wird in lateiniſcher Sprache geleſen, das Königspaar mit Weihwaſſer be⸗ ſprengt. Der König händigt Schwert und Hand⸗ ſchuhe dem aſſiſtierenden Großkämmerer Herzog von Miranda aus. Die Königin übergibt ihre Handſchuhe und ihre Handtaſche der Herzogin von Miranda, der Mutter des Großkämmerers. Prieſter reichen große, weiße Handtücher. Dann knien zwölf Granden vor den alten Männarn und zwölf Damen der Königin vor den Frauen nieder und ziehen ihnen Schuhe und Strümpfe aus. Der König kniet nun vor jedem der alten Leute der Reihe nach nieder, wäſcht ihnen die Füße in einem ſilbernen Becken und küßt ſie. Die Königin vollzieht inzwiſchen die gleiche Zeremonie bei den zwölf alten Frauen. Die Granden ziehen darauf den Gewaſchenen Schuhe und Strümpfe wieder an. Dann folgt das feierliche Abendmahl nach der Handwaſchung in goldener Schüſſel. Die 24 alten Leute ſind Vorzugsgäſte. Die Zeremonie ſchließt mit einer Prozeſſion. „Tod dem König“ Vierzehn Tage ſpäter. Ueber der Plaza de Oriente flattern die republikaniſchen Farben. Unüberſehbare Menſchenmaſſen füllen den Platz. —5 neue drängen aus den Straßenzügen nach. In tiefes Dunkel gehüllt liegt der Königs⸗ palaſt. Gaſſenjungen erklettern die Mauern, ver⸗ ſuchen die Balkone zu erreichen. Polizei iſt nicht zu ſehen. Der Palaſt wird von einer kleinen Truppe Zivilgarde bewacht. Im Ernſtfalle würde ſie in wenigen Minuten überwältigt ſein. Wieder ſchwillt der Lärm an. Seit dem frühen Morgen hallen Hochrufe auf die Republik durch die Lüfte, zwiſchen den Bannern der Republik tauchen rote Fahnen auf. Sonntag nach Oſtern waren die Gemeinde⸗ wahlen. Niemand bei Hof hat ihnen beſondere Bedeutung beigemeſſen. Sie brachten den Repu⸗ blikanern Sieg. Die Miniſter des Königs wiſſen keinen Aus⸗ weg mehr. Die Führer der Republikaner ver⸗ langen die ſofortige Abreiſe Alfonſos. Am Fenſter ihrer Appartements ſteht die Kö⸗ nigin, ſchaut in das Gewühl auf der Calle Baylen. Alfonſo berät mit ſeinen Miniſtern. Er iſt völlig ruhig und gefaßt, ſieht ein, es bleibt kein anderer Ausweg. Man muß den Forderungen der Republikaner nachgeben. Ein Verbleiben des Königs bedeutet ſicheren Bürgerkrieg. Nur das nicht! Das Volk hat für die Demokratie ge⸗ ſtimmt. Gut, der König wird zeigen, daß er der beſte Demokrat iſt. Er beugt ſich dem Volks⸗ willen. Ordonnanzen kommen und gehen. Sie brin⸗ gen immer die gleichen Meldungen von Beam⸗ ten und Würdenträgern, die ſich verſtohlen auf die Seite der Sieger geſchlichen haben. Einer nach dem andern paßt ſich ſchleunigſt den„ge⸗ gebenen Verhältniſſen“ an. Die Königin iſt in Tränen aufgelöſt. An dieſem Tage lernt ſie die Menſchen kennen. Sie zuckt zuſammen, es war keine Täuſchung. Deutlich drangen die Rufe aus dem Dunkel her⸗ auf bis in die Appartements. „Tod dem König, Tod der Königin!“ Sie ſchwellen an. In den Gängen und Vorſälen drängen ſich die Granden, die bis zum Letzten ihrem Herr⸗ ſcher treu bleiben und bei ihm ſein wollen in dieſer ſchweren Stunde. Letzter Abſchied von Gpanien Dann ſteht Alfonſo vor ſeiner Gemahlin und nimmt Abſchied. Er muß augenblicks im Wa⸗ gen nach Cartagena und dort zu Schiff. Jede Minute zögern heißt jetzt, den offenen Aufruhr herausfordern. Noch iſt Madrid ruhig. Noch iſt es möglich, daß ſich der Umſchwung in Ruhe ohne Blutvergießen vollzieht. Die Königin mit der königlichen Familie wird mit der Bahn am andern Tage über San Se⸗ baſtian nach Paris reiſen. Wie vor 63 Jahren Iſabella. An der Inkognito⸗Pforte des Palaſtes ſpringt ein Motor an. Ein ſchwerer Wagen verſchwin⸗ det in der Nacht, Richtung Cartagena. „Tod dem König, Tod der Königin“ brüllt es vorn auf der Plaza und, den anliegenden Straßen. 5————— Die äußeren Schildwachen werden eingezogen. Kein Licht fällt aus dem Schloß. In banger Sorge verbringt die Königin die Nacht. Wird Alfonſo Cartagena glücklich erreichen? Was mag unterwegs geſchehen? Der Nachrichtendienſt hat vollkommen verſagt. Man tappt im Dunkeln. Empfang unter freiem Himmel Auf der Caſa de Campo wartet eine Schar Damen und Herren. Madrid liegt weit hinten im Sonnenglanz. Es iſt in den Morgenſtunden. Vier Autos brauſen heran. Alle erheben ſich, ſtürzen darauf zu. Die Königin iſt überraſcht. Sie hat ihre Abreiſe geheimgehalten, um unnö⸗ tiges Aufſehen zu vermeiden. Nun haben ſich doch treue Freunde eingefunden, um Abſchied zu nehmen. Schnell wird unter freiem Himmel ein letztes Mal Hof gehalten. Die Königin nimmt auf einem Felſen Platz. Die beiden jungen Infantinnen ſtehen weinend neben ihr. Don Jaime macht in würdigem Ernſt und tadelloſer Haltung die Honneurs als Vertreter ſeines älteſten Bruders, der krank im Wagen liegt. Wie ein ſchirmender Erzengel ragt er neben ſeiner Mutter, groß, ſtark. Der junge Don Gonzalo verfolgt mit wachſamen Augen die dramatiſche Szene, die das Leben hier dich⸗ tet, dieſe Szene, die würdig wäre, von einem Velasquez gemalt zu werden. Ein letztes Mal ziehen die treuen Granden an ihrer Königin vorbei, die Herzogin von San Carlos, die Gräfin del Puerto, der Marquis von Vendana, der Marquis von Hoyos, die cera und all die andern. Sie ſchreiten ernſt und würdevoll, als befän⸗ den ſie ſich im großen Thronſaale des Palazio de Oriente, machen Knixe und Verbeugungen 4 Der Revolutionstaumel ringsum im Lande iſt für ſie nicht Wirklichkeit in dieſer Stunde. Man liquidiert die unglück! ſo feierlich wie je. ſelige Angelegenheit mit altſpaniſcher Größe. Die Zeit drängt. tes Kreuz“ iſt ibr letzter Ruf. Dann entſchwin⸗ det die kleine Autokarawane in Richtung Bahn⸗ hof Eskorial. Qualvolles Warten in Eskorial. Der Zug hat Verſpätung. Auf dem Lederſofa des Warte⸗ ſaales ſitzt die Königin. Der Bahnhof iſt von Menſchen umlagert. Woher nur kommen dieſe Maſſen? Sie drängen in den Warteſaal, Frauen, Männer, Kinder. Einer nach dem andern knixrt oder kniet nieder vor der Frau, die ihre Er⸗ regung nur mühſam meiſtert, nach zwei ſchreck⸗ lichen Tagen und Nächten daſitzt, ein Bild der Hoheit und Schönheit. Das Gedränge iſt fürchterlich Ein Engländer bietet ſeine Dienſte an. Die Königin dankt. Es iſt nicht nötig. Daß nur der König heil nach. Cartagena gekommen iſt. Endlich läuft der Zug ein. Der Herzog von Saragoſſa, der Lokomotivführer des Königs, ſteigt in ſeinen Overall, ſchwingt ſich auf die Maſchine. Da klettert ein Mann auf das Dach 1 des Wagens des Prinzen von Aſturien, richtet ſchnell eine Kamera, um die Szene zu fotogra⸗ fieren. „Fort damit“ tönt es aus den Kehlen von zwanzig ſpaniſchen Edelleuten. „Bitte, kein Zwiſchenfall!“ ruft die Königin. „Nein, Majeſtät, aber dieſe Schmach dulden 4 3 wir nicht!“ Letzte Blicke, letztes Händeſchütteln. Der Zug rollt davon in die Fremde. „Es lebe die Republik! König!“ So hallte es über die Iberiſche Halbinſel in Nord und Süd, in Oſt und Weſt. Freudentau⸗ mel, Umzüge, Feſte und alle ſind überzeugt, nun einer großartigen Zeit entgegenzugehen. König iſt geſtürzt. Nieder mit dem König. An einem kalten Aprilmorgen läuft der Zug der Königin im Bahnhof Quai'Orſay in Pa⸗ ris ein. Gegen Mitternacht wird die Ankunft des Königs gemeldet. Die Seineufer werden von ungeheuren Menſchenmaſſen beſetzt gehalten. „Es lebe der König, es lebe die Königin!“ rufen die Pariſer. „Willkommen, König!“ rufen wenig ſpäter die Londoner. In fiürze Am Freitagvormittag traf auf der Rückkehr von einer Dienſtreiſe nach Deutſchland der deutſche Botſchafter bei der ſpaniſchen National⸗ regierung, Herr v. Stober, mit ſeiner Gat⸗ tin in Hendaye ein, von wo er ſich ſofort über die Internationale Brücke nach Spanien begab. — Nach Mitteilung der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung ergibt die Entwicklung des Arbeitseinſatzes im Oktober die Tatſache, daß die Zahl der Arbeitsloſen um rund 600 000 unter dem Stand der gleichen Vorjahreszeit liegt.— Der franzöſiſche Außenminiſter Del⸗ bos iſt am Freitagnachmittag nach Brüſſel ab⸗ gereiſt, uun die Führung der franzöſiſchen Ab⸗ ordnung auf der Pazifik⸗Konferenz wieder zu übernehmen. Nachdem bereits die Pariſer Morgenpreſſe der Weltbeſtleiſtung des deutſchen Fliegers Dr. Wurſter in Ueberſchriften und in der Wie⸗ dergabe der Berliner Meldungen Anerken⸗ nung gezollt hatte, unterſtreicht ſie Freitag mittag der„Paris Midi“ beſonders. Das Blatt betont, man müſſe dieſe Leiſtung des⸗ halb beſonders anerkennen, weil ſie auf einem einfachen ſerienmäßigen Jagdflugzeug erreicht worden ſei und mit 611 Std.⸗Km. den Rekord ſämtlicher Landflugzeuge geſchlagen habe. * König Boris und Königin Johanna von Bul⸗ garien haben London am Freitagvormittag mit dem Zug nach Dover verlaſſen, um über Frank⸗ reich heimzukehren. ——————————————.———————n—ö——————————————— Werke von Joachim Lutz in der Mannheimer Kunſthalle Der in Mannheim lebende, im Jahre 1906 zu Höchſt am Main geborene Joachim Lutz hat in drei Räumen der Städtiſchen Kunſthalle Werke aus den letzten vier Jah⸗ ren ſeines Schaffens ausgeſtellt. Lutz hat viele Reiſen unternommen, er iſt durch den Norden und den Süden Deutſchlands gefahren, war in Holland, Dalmatien, Frankreich, Polen, und 1928/30 begleitete er Leo Frobenius in Afrika. Das hat ihm den Blick geweitet, hat ihm Ge⸗ legenheit gegeben, die Welt in ihrer Vielfalt zu ſchauen, in ihrem Zauber, in ihrer wunder⸗ baren Sinfonie der Farben und Linien. Er iſt dabei ein reifer Künſtler geworden, der das Handwerkliche ſeiner Kunſt in ſchönem Maße beherrſcht, der aber auch ſein Auge geſchult hat für die feinſten Regungen der Seele. Sowohl im Menſchen als auch in der Natur. Davon legt dieſe Ausſtellung ein ſchönes Zeugnis ab. Es ſind über achtzig Bilder, Zeich⸗ nungen und Aquarelle vornehmlich, aber auch einige Lithografien, Holzſchnitte und Zeitungs⸗ grafik. Thematiſch liebt Lutz die Stille, die träumende Abgeſchiedenheit. Da iſt das Leben nicht laut, aber die Ruhe iſt doch dem Tode ſo fern. Lutz muß ein geiſtig ſehr reger Menſch ſein, der die Bewegung liebt, das Wallen und Fließen des Kosmos. Er hat hervorragende Bildniſſe gezeichnet, Frauen und Kinder vor allem, aus deren Weſen ein gläubiges Hinge⸗ gebenſein ſpricht. Wenn er mit dem Silber⸗ ſtift arbeitet, wird das alles noch plaſtiſcher, man möchte ſagen wärmer und verinnerlichter. Aber immer vom Geiſtigen her, vom Suchen⸗ den, Forſchenden. Die Tiefe ſeines Gefühls ver⸗ birgt ſich hinter einer klaren, verbindlichen Jorm. Wenn Lutz einmal zu Männerbildniſſen übergeht, dann zeichnet er Künſtler, die er ganz mit eigenen Augen ſieht. Der ſtarke Jakob Schaffner, der ſchwere Niederdeutſche Hans Friedrich Blunck, ſie ſind von Lutz ausſchließlich vom Geiſtigen her geſehen, ſehr überlegt, aber nicht vital, wenn auch nicht ſelten energie⸗ geladen. Will man verſuchen, den Inhalt der Werke Joachim Lutz' auf einen Nenner zu bringen— was nie ganz gelingen wird—, ſo darf man wohl ſagen, daß er das„Leben eines Zuſtan⸗ des“ ſchildert und liebt. Das zeigt ſich auch in ſeinen Landſchaftsbildern. Auch hier Ausſchnitte aus einer Welt, die eben im Augenblick die Ruhe über ſich ausbreiten läßt. Eben pulſte noch das Leben, aber die Menſchen ſind fortgegan⸗ gen. Die Bewegung des Alls blieb, denn ſie iſt immerwährend. In den Bildniſſen ſchlafen die Figuren, aber ſie atmen. In der Natur liegen die Schiffe und Maſten verträumt, aber der Aether webt lebendig um ſie, die Luft fließt in ihrer Zagheit, wie leiſe Muſik. Das geht un⸗ endlich weit in einen fernen Horizont hinein. 3* den Romantikern hat Lutz ein Verwand⸗ Intereſſant ſind die Aquarelle. Hier ſah er den Gegenſatz zwiſchen der Schwere der nord⸗ deutſchen Tiefe und der mehr heiteren Welt Süddeutſchlands. Seine Sylter Bilder bannen in einer leuchtenden Farbenpracht die Lichter⸗ ſinfonien des über den Waſſern ſich weitenden Himmels auf Papier, auch das Land leuchtet, die Erde iſt ſchwer. Hier glaubt man manchmal, als ob Lutz ſeine zeichneriſche Linie verlaſſen würde, er wird impreſſioniſtiſch, aber im„Alter Steg“ oder in jenem leichtblauen Schiff am Meer findet er zu ſeinem linearen Stil zurück. Er ſchafft ſehr viel aus innig zartem Gefühl. Und blutvolle Kraft zeugt aus den Sonnen⸗ blumen. terle wird die Hauptrolle ſpielen. Die Tierzeichnungen ſollen nicht vergeſſen ſein. Joachim Lutz gab auch da im Verlag von Richard Weißbach, Heidelberg, ein kleines Skizzenbuch„Funge Tiere“ heraus, das den Künſtler in ſeiner ganzen Zartheit der Dar⸗ ſtellung und in ſeinem nach innen gerichteten Schaffen zeigt. Man verweilt in dieſer Ausſtellung ſehr lange, ſie hat ein perſönliches Geſicht, ſie regt ungemein an. Helmut Schulz. Wilhelm Dieterle- ganz verkommen Wilhelm Dieterle, der einſt in Deutſchland berühmte Schauſpieler, der rieſige Mann mit dem breiten, ein wenig wilden Geſicht, der den Florian Geyer und dann die männliche Haupt⸗ rolle in„Die Heilige und ihr Narr“ einſt bei uns ſpielte, iſt inzwiſchen in Hollywood Re⸗ giſſeur geworden und hat dort an einer An⸗ zahl erfolgreicher Filme mitgewirkt, erſt an einem, der den franzöſiſchen Radiumforſcher Pierre Curie verherrlichte, hat dann Emile Zola in einem gleichnamigen Film geſpielt— und dann ſich in die Sowjet⸗Union begeben, um einen Film über das Leben von— aus⸗ gerechnet!— Karl Marx vorzubereiten. Herr Dimitrow, ferner das Oberhaupt des„Gott⸗ loſenverbandes“ Jaroslawski, werden das Manuſkript dazu ſchreiben— und Herr Die⸗ In dieſem Sinne alſo überlaſſe man ihn der Juderei, der er ſich ſelbſt zugewandt hat. Ende Jud, alles Jud! Literaturpreis in Portugal Das Sekretariat der nationalen Propaganda in Liſſabon hat beſchloſſen, einen portugieſi⸗ ſchen Literaturpreis, den„Camoes-Preis“, zu ſtiften, der zum erſtenmal 1937 und dann alle zwei Jahre verliehen werden ſoll. Er wird jeweils dem beſten literariſchen oder wiſſen⸗ ſchaftlichen Werk über Pörtugäl zuerkannt wer⸗ den, das von einem ausländiſchen Autor im Ausland in deutſcher, franzöſiſcher, engliſcher, ſpaniſcher, italieniſcher oder portugieſiſcher Sprache veröffentlicht wurde. Zugelaſſen ſind alle Werke, die im Zeitraum der jeweiligen Zweijahresperiode erſchienen ſind. Das Preis⸗ gericht ſetzt ſich aus drei bis ſechs ausländi⸗ ſchen Perſönlichkeiten zuſammen und zwar in der Weiſe, daß alle Sprachen, in denen die ſich am Wettbewerb beteiligenden Bücher geſchrie⸗ ben ſind, vertreten ſind. Der Preisträger, der mit dem Preis einen Betrag von 20 000 Eskuden erhält, wird zur Entgegennahme der Auszeich⸗ nung, die im Rahmen der Sitzung zur Vertei⸗ lung der nationalen Literaturpreiſe erfolgt, nach Liſſabon eingeladen. Die Sensation des Londoner Theaters Seit faſt fünf Monaten läuft in einem Lon⸗ doner Theater das Theaterſtück„Viktoria Re⸗ gina“ von Housman, das das Leben der großen engliſchen Königin und des Prinzgemahls Albert behandelt. Dieſes Werk, das vor ſeiner Londoner Aufführung einen Rekorderfolg in Neuyork hatte, brachte in London durchſchnitt⸗ lich 46 000 Mark wöchentliche Kaſſeneinnahmen. Der heute 70jährige Verfaſſer ſchrieb das Stück vor 35 Jahren, es wurde aber damals ver⸗ boten und erſt jetzt freigegeben. Enaliſche Kunſtausſtellung in Pa⸗ ris. Im kommenden Jahr wird im Louvre in Paris eine engliſche Kunſtausſtellung ver⸗ anſtaltet werden, die auch das engliſche Königs⸗ paar, entgegen der bisherigen Gewohnheit, dem Ausland keine Kunſtwerke als Leihgaben zur Verfügung zu ſtellen, mit zahlreichen Bildern beſchicken wird. Herzogin de la Viktoria, die Herzogin von Le· Die Königin ſchließt die Cour, beſteigt den Wagen.„Sorgt für mein Ro⸗ — Nieder mit dem Der Die Pün war ſchon i und mit v die Deutſch Vorbild hit nun die Kl der Reichst und daß d den im Fal Es iſt ni die Klagen und daß ii leider nicht Die Frage wörtlichen bahn gewo ſpätungen ſind, die ſi⸗ nehm ausp wäre, nun ſpätungen machen un geſchenkt w tigt ſich ſehr ein der Zug! fen, daß in ſchen Reick Pünktlichke Die Urſach Die Unte Urſacher mannigfach ſtrebt, die Zugverſpät man auch ſte Verſpät lich ausdeh die auf de leidenſchaft von viellei des Zuges zur Endſte Eine nicht der Zugve. gung, die betrieben Verkürz auf den ei fi 68 vember 1937 zogin von Le⸗ oll, als befän⸗ e des Palazio Verbeugungen lutionstaumel ht Wirklichkeit t die unglück⸗ ſcher Größe. in ſchließt die für mein Ro⸗ inn entſchwin⸗ ichtung Bahn⸗ „ Der Zug hat a des Warte⸗ ihnhof iſt von kommen dieſe teſaal, Frauen, tandern knixt die ihre Er⸗ ch zwei ſchreck⸗ ein Bild der ein Engländer igin dankt. Es znig heil nach ir Herzog von des Königs, ſt ſich auf die auf das Dach ſturien, richtet ne zu fotogra⸗ n Kehlen von die Königin. chmach dulden teln. Der Zug zer mit dem eHalbinſel in „Freudentau⸗ überzeugt, nun zugehen. Der n König. läuft der Zug »Orſay in Pa⸗ die Ankunft ieufer werden eſetzt gehalten. die Königin!“ ꝛnig ſpäter die nz wieder zu Morgenpreſſe hen Fliegers d in der Wie⸗ gen Anerken⸗ t ſie Freitag ſonders. Das Leiſtung des⸗ ſie auf einem zzeug erreicht . den Rekord en habe. nna von Bul⸗ vormittag mit n über Frank⸗ ll. Er wird oder wiſſen⸗ Uerkannt wer⸗ ſen Autor im er, engliſcher, portugieſiſcher ugelaſſen ſind er jeweiligen Das Preis⸗ chs ausländi⸗ und zwar in denen die ſich icher geſchrie⸗ eisträger, der 0 000 Eskuden der Auszeich⸗ a zur Vertei⸗ reiſe erfolgt, rTheaters neinem Lon⸗ „Viktoria Re⸗ en der großen Prinzgemahls as vor ſeiner korderfolg in oHurchſchnitt⸗ eneinnahmen. ieb das Stück damals ver⸗ ung in Pa⸗ d im Louvre sſtellung ver⸗ liſche Königs⸗ vohnheit, dem eihgaben zur chen Bildern 0 „Hakenkreuzbanner“ Srob-mannneim Samstag, 13. November 1937 Ift die Neichsbahn wirklich unpünktlich? Der Kampf um die Vermeidung von Zugverſpäkungen wird mit unverminderker Energie durchgeführt Die Pünktlichkeit der Deutſchen Reichsbahn war ſchon immer bekannt, ja faſt ſprichwörtlich, und mit vollem Recht ſtellte man gerade die Deutſche Reichsbahn in aller Welt als ein Vorbild hin. In der letzten Zeit mehren ſich nun die Klagen darüber, daß die Pünktlichkeit der Reichsbahn ſehr zu wünſchen übrig laſſe, und daß die Züge nicht mehr ſo genau nach den im Fahrplan feſtgeſetzten Zeiten verkehren. Es iſt nun zwar kein Geheimnis mehr, daß die Klagen nicht zu Unrecht geführt werden, und daß in der letzten Zeit Zugverſpätungen leider nicht mehr zu den Seltenheiten gehören. Die Frage taucht nun auf, was mit der ſprich⸗ wörtlichen Pünktlichkeit der Deutſchen Reichs⸗ bahn geworden iſt, und auf was die Zugver⸗ ſpätungen in der Hauptſache zurückzuführen ſind, die ſich für die Reiſenden meiſt unange⸗ nehm auswirken. Durchaus falſch zu glauben wäre, nun aber, daß die feſtgeſtellten Zugver⸗ ſpätungen der Reichsbahn ſelbſt keine Sorgen machen und dieſen Dingen keine Beachtung geſchenkt würde. Im Gegenteil, man beſchäf⸗ tigt ſich ſchon ſehr lange und auch ſehr eingehend mit dem Problem der Zugverſpätungen und es iſt zu hof⸗ fen, daß in abſehbarer Zeit die Züge der Deut⸗ ſchen Reichsbahn wieder mit der gewohnten Pünktlichkeit verkehren werden. Die Urſachen Die Unterſuchungen haben ergeben, daß die Urſachen der Zugverſpätungen recht mannigfacher Art ſind und ſo iſt man auch be⸗ ſtrebt, die Fehlerquellen aufzudecken, die dieſe Zugverſpätungen verurſachen. Allerdings darf man auch nicht vergeſſen, daß die geringfügig⸗ ſte Verſpätung bei einem Fernzug ſich unend⸗ lich ausdehnt, und daß ſehr viele andere Züge, die auf den Anſchluß warten, dadurch in Mit⸗ leidenſchaft gezogen werden. Die Verſpätung von vielleicht einer Minute am Abgangspunkt des Zuges wirkt ſich im Laufe des Tages bis zur Endſtation oft bis zu einer Stunde aus. Eine nicht unweſentliche Rolle in der Urſache der Zugverſpätungen ſpielt die Beſchleuni⸗ gung, die in den letzten Jahren immer mehr betrieben wurde und die damit verbundene Verkürzung des Zugaufenthaltes auf den einzelnen Stationen. Die vorgeſehenen Aufenthalte für einen normalen und vielleicht auch für einen etwas geſteigerten Betrieb mö⸗ gen wohl ausreichen, ſobald aber einmal ein geſteigerter Betrieb einſetzt, kommt man mit den im Fahrplan feſtgeſetzten Aufenthalten nicht mehr aus und ſchon ſind die Verſpätungen da. Wohl können dann durch beſchleunigtes Fah⸗ ren und Abkürzung der Aufenthalte an Statio⸗ nen mit weniger ſtarkem Verkehr die vorhan⸗ denen Verſpätungen manchmal teilweiſe wieder aufgeholt werden. Doch dürfte das in den mei⸗ ſten Fällen für die ſchon einmal vorhandenen großen Verſpätungen nicht ausreichen und auf der andern Seite ſind auf den Stationen die Anſchlußzüge gehalten, zu warten, ſo daß auch dieſe wieder Verſpätung bekommen; und wenn dann an dieſe Züge wiederum beſondere Anſchlußzüge gebunden ſind, wirkt ſich eben die Verſpätung auf zahlreiche Strecken aus. Genaue Feſtſtellungen werden getroffen Die Unterſuchungen gehen nun dahin, ob man die Aufenthalte mancher Züge, die die meiſte Verſpätung mit ſich bringen, entſpre⸗ chend verlängern kann, ohne jedoch dadurch die Geſamtfahrzeit zu verlängern. Bei der Reichs⸗ bahn wurden ſchon von jeher über alle Zug⸗ verſpätungen die genaueſten Feſtſtel⸗ Auswahl der Heimſtättenſiedler für 1938 meldung bis ſpäteſtens 15. Uovember/ Dereinfachung des Auswahlverfahrens Durch die neuen Kleinſiedlungsbeſtimmungen des Reichsarbeitsminiſters vom 14. September 1937 iſt die Vorausſetzung dafür gegeben, daß im Jahr 1938 in verſtärktein Umfange Heim⸗ ſtättenſiedlungen gebaut werden können. Be⸗ kanntlich fördert der nationalſozialiſtiſche Staat den Bau von Heimſtättenſiedlungen für die werktätige Bevölkerung darum ſo nachdrücklich, weil das eigene Heim mit dem Siedlergarten von etwa 1000 bis 2500 Quadratmeter die beſte Wohnung für die kinderreiche deutſche Familie iſt. Die Heienſtätte gibt der Familie den not⸗ wendigen Lebensraum und ſichert ein geſundes Aufwachſen der Kinder. Von beſonderer Bedeu⸗ tung iſt die Siedlerwirtſchaft, aus deren Erträg⸗ niſſen die Familie ein erhebliches Einkommen gewinnen kann. Die Auswahl der Siedleranwärter für das Baujahr 1938 erfolgt bereits in den erſten No⸗ vembertagen. Auch hinſichtlich der Siedlerauswahl ſind durch die neuen Kleinſiedlungsbeſtimmungen des Reichsarbeitsminiſters weſentliche Er⸗ leichterungen erzielt worden. Hemmende Vorſchriften bez. der Beibringung von Unter⸗ lagen ſind gefallen. Außerdem iſt durch die Vereinfachung des Auswahlverfahrens eine be⸗ ſchleunigte Erledigung der Anträge ſichergeſtellt. Wer kommt nun für den Erwerb einer Klein⸗ ſiedlung in Frage? Nach den entſprechenden Beſtimmungen muß ſich die Familie zum Siedeln eignen; ſie muß Gemeinſchaftsgeiſt haben, lebenstüchtig, ſpar⸗ ſam und ſtrebſam ſein. In erſter Linie kommen gewerbliche Arbeiter und Angeſtellte in Frage, 0 die ſich in einem ſtetigen Arbeitsverhältnis be⸗ finden(möglichſt Stammarbeiter). Es iſt des weiteren notwendig, daß der Siedleranwärter und ſeine Ehefrau deutſche Reichsangehörige ſind, daß ſie deutſchen oder artverwandten Blu⸗ tes, politiſch zuverläſſig und erbgeſund ſind. Vor allem ſind die Vorausſetzungen, die be⸗ züglich des Eigenkapitals erfüllt ſein müſſen, weſentlich erleichtet wonden. Die oſtpreußiſchen Siedler müſſen grundſätzlich 10 Prozent des Bau⸗ und Bodenwertes einer Kleinſiedlung be⸗ ſitzen, d. h. mindeſtens 700 bis 800 RM. Dieſes Eigentapital kann jedoch durch Beibringung ſonſtiger Vermögenswerte(z. B. Bereitſtellung des Siedlungsgrundſtücks) wie auch durch den Wert der im Wege der Selbſt⸗ und Nachbarhilfe geleiſteten Arbeit erſetzt werden. Des weiteren kann dieſer Betrag auch durch Bereitſtellung ſolcher Mittel gedeckt werden, die dem Siedler im Vertrauen auf ſeine perſönliche Tüchtigkeit von anderer Seite(Verwandten, Bekannten, Betriebsführern) zu angeeneſſenen Zins⸗ und Tilgungsbedingungen zur Verfügung geſtellt werden. Die Liſten für die ausgewählten Siedler des Baujahres 1938 werden noch im November ab⸗ geſchloſſen. Wer ſich bis ſpäteſtens 15. November nicht gemeldet hat, wird nicht mehr berückſichtigt wer⸗ den können. Dieſes gilt auch für Siedler mit Eignungsſchein! Voltsgenoſſen, die ſich um eine Siebdlerſtelle bewerben wollen, erhalten u. a. bei den Sied⸗ lungsbeauftragten der Ortsgruppen der NS⸗ DAP. nähere Auskunft. lungen getroffen, die ſich vor allem auf die Urſachen bezogen. Dieſe Feſtſtellungen werden auch heute noch durchgeführt und bilden die Unterlagen für weitere Beobach⸗ tungen und für weitere Maßnahmen, die getroffen werden müſſen, um für die Zukunft alle Zugverſpätungen auszuſchalten und die ſprichwörtlich gewordene Pünktlichkeit der Deutſchen Reichsbahn wiederherzuſtellen. Nicht vergeſſen werden darf auch, daß gerade während des vergangenen Sommers ein Reiſeverkehr herrſchte, wie er ſeit Jahrzehnten ſchon nicht mehr zu verzeichnen war, und der in ſeinen Aus⸗ wirkungen alle Berechnungen über den Haufen warf. Das geſamte Perſonal der Reichsbahn ſetzte zwar alles daran, die Züge pünktlich zur Abfertigung zu bringen, jedoch waren die Um⸗ ſtände oft derart gelagert, daß Verſpätungen einfach mit dem beſten Willen nicht zu vermei⸗ den waren. Eine große Bedeutung ſpielt auch die Sicherheit bei der Reichsbahn, die un⸗ ter allen Umſtänden gewahrt werden muß. Es hat daher nur wenig Sinn, irgend etwas zu tun, was ſpäter die glatte Abwicklung, auf Ko⸗ ſten der Sicherheit der Reiſenden beeinträchtigen würde. Die Sicherheit ſpielt eine Rolle Nachdem nur der ſtarke Reiſeverkehr etwas abgeflaut hat und wieder einigermaßen nor⸗ male Zuſtände herrſchen, verkehren gegenwär⸗ tig die Züge ja auch wieder faſt ausnahmslos pünktlich und es iſt zu erwarten, daß ſich ſo bald auch keine größeren Verſpä⸗ tungen mehr einſtellen. Man ſoll auch nicht vergeſſen, daß bei der Deutſchen Reichsbahn die Witterungsverhältniſſe eine nicht zu unter⸗ ſchätzende Rolle ſpielen, da z. B. bei Nebel, wie er in der jetzigen Jahreszeit immer wieder auftritt, mit größter Vorſicht gefahren werden muß. Ebenſo machen im Winter die Kälte, der Schnee und das Eis der Reichsbahn oftmals ſchwer zu ſchaffen. Man darf aber die Ueber⸗ zeugung haben, daß nichts unverſucht gelaſſen wird, um Zugverſpätungen zu vermeiden und die Züge mit größter Pünktlichkeit fahren zu laſſen.—.— Unentgeltlicher Sonntag im Schloßmuſeum. Am Sonntag, 14. November, iſt der Eintritt in das Schloßmuſeum in der Zeit von 11—16 Uhr unentgeltlich. In Vorbereitung befindet ſich für Dezember eine Schau volkskundlich inter⸗ eſſanter Backmodelle, die im weſentlichen aus den Beſtänden des Schloßmuſeums und des Mannheimer Altertumsvereins beſtritten wird. 5 NEIXERBURE Sls Zu grosse Nãsse ist für die Qualitãt einer Gigarette ebenso nachteilig wie S Srosse Trockenheit, für jede Iabak Mischung eibt es nur einen Feuch. tigkeitssrad, beĩ dem die am besten schmeckt. Um ihn unseren Ziga- 4 PEE Güöl DENRING Mit golobmunòſtiickoꝰ R AVENKCAu 5 PF. MiT COCLOMONOSTUc& retten unverändert zu erhalten, verwen⸗ den wir abgsedichtete TKOEM. 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Hat das deutſche Volk bei Langemarck einen großen Teil ſeiner beſten Jugend verloren, ſo verpflichtet es uns deutſche Studenten, durch Langemarck dem Volke wieder beſte Jugend zu ſein. Hierauf erklang das Lied vom guten Kame⸗ raden und Studentenführer Vögelein legte als äußeres Zeichen der Verbundenheit der Studentenſchaft mit den Helden von Lange⸗ marck einen Kranz nieder. Während noch vor wenigen Jahren Profeſſoren an deutſchen Uni⸗ verſitäten von dem„Felde der Unehre“ ſprechen konnten, hat Langemarck durch den Führer ſeine Rechtfertigung erfahren. Mit dem Gelöbnis, es dieſen Kameraden nachzutun an Opferbereit⸗ ſchaft und Treue zu Führer und Volk und mit dem Schlußlied war die Feier beendet. Wilhelm Dobler 7 Gar hart packt das Schickſal manchmal zu und raubt uns blühende Menſchenleben, die man noch lange gerne unter uns geſehen hätte. So erreichte uns geſtern die Trauerbotſchaft, daß Wilhelm Dobler im beſten Mannesalter von faſt 52 Jahren nach kurzem Krankenlager im Diakoniſſenhaus verſchieden ſei. Mit Dob⸗ ler iſt ein echter Mannheimer geſtorben. An ſeiner Bahre trauert neben ſeiner Gattin nicht nur ſein einziger Sohn, ſondern auch die Mannheimer Schwimmſportler neh⸗ men alceden Kenntnis von dem ſo plötz⸗ lichen Hinſcheiden eines Pioniers ihrer Sache. Seit 1900 ſtand Dobler aktiv im Schwimm⸗ ſport und begann ſeine ſchwimmeriſche Lauf⸗ bahn ien damaligen 1. Mannheimer Schwimm⸗ verein, ſpäter„Poſeidon“, der a im Schwimm⸗Verein Mannheim e. V. aufging. In all den Jahren hatte Dobler die verſchiedenſten Aemter erfolgreich inne, ſo daß er 1935 zum Ehrenmitglied des SVM ernannt wurde. Seit dem Frühjahr d. J. leitete er die Geſchicke dieſes Vereins. Als ſangesfreudiger Schwienmer war er Mitbegründer der Geſangs⸗ abteilung dieſes Vereins und ſorgte für manche ſorgloſe Stunde. Daneben betätigte ſich Dobler auch ſchon ſeit ſeiner früheſten Jugend auf ge⸗ ſellig⸗heiterem Gebiet; ſo war er ſeit 1906 aktiv im„Feuerio“ tätig. kr. Der Großmarkt fällt aus. Anläßlich des Buß⸗ und Bettages am Mittwoch, 17. November, werden der Augartenmarkt auf Diens⸗ tag, 16. November, der Lindenhofmarkt auf Donnerstag, 18. November, verlegt. Der Großmarkt fällt aus. Dichterabend in der Friedrich⸗xiſt⸗Schule Lebendige Derbindung zwiſchen Dichter und Jugend iſt notwendig In der überfüllten Aula der Friedrich⸗Liſt⸗ Wirtſchaftsoberſchule fand am Donnerstag der zweite Dichterabend vor den Schülern und Schülerinnen der Oberklaſſen wie der Höheren Handelsſchule ſtatt. Mannheimer Dichter laſen aus ihren eigenen Werken und ſtellten ſo die lebendige Verbindung zwiſchen Dichter und kunſtbegeiſterter Jugend her. In dieſem Sinne war auch die Anſprache von Dr. Horſt S der im Auftrage von Di⸗ rektor Dr. Sock, der ſelbſt anweſend war, die Gäſte der Schule begrüßte. Die Dichter der heu⸗ tigen Zeit ſind keine Menſchen mehr, die im „Wolkenkuckucksheim“ ſchweben und dem Volk möglichſt fremd ſind, ſondern ſind Männer, die dem Volk etwas zu ſagen haben und im Volk ſtehen. Sie gehen auch in den Schulſaal, um dort den Schülern ihre Werke nahezubringen. Der Mannheimer Dichter Gunther Mall las als erſter eine Erzählung von Kurt Meng: „Das war Süffel“, die einen Soldaten der ganz gern als mal etwas zuviel trank, aber im entſcheidenden Augenblick, als es galt, die Kompanie zu retten, auf dem Poſten war. Als zweites las er die Anekdote:„Vom Bauer im Kornfeld“ von Walter Erich Schäfer, dem Dramaturgen des hieſigen Nationaltheaters. Sodann las Mall aus ſeinem eigenen Schaffen ** Gedichte: November“ und„März“, die en Hauch der Natürlichkeit atmen. Als Zweiter las der Lyriker Ferdinand Punks. Sein„Herbſtgedicht“ oder die vier Gedichte, die unter„Abend und Nacht“ zuſam⸗ mengefaßt ſind, ſind Ausdruck eines tiefen inneren Erlebens. Wie er in ſeinem„Oden⸗ waldbauer beim Nachtmahl“ ſchlicht und einfach den Abend und das Eſſen bei der Bauern⸗ familie ſchildert,„ſie beten nicht ihr Eſſen iſt 152 zeigt ſchon, wie der Dichter hier mit⸗ ebt. Der Dritte in der Reihe iſt der Pfälzer Dichter Oskar Biſchoff. Hier kommt wie⸗ der eine feſte, bodenverbundene Art zu Wort. So iſt auch das Schaffen dieſes Dichters zum Was Sandhofen großen Teil dem Bauern und Arbeiter gewid⸗ met.„Und feierlich, wie ſchon vor tauſend Jah⸗ ren, iſt unſer Werk Gebet, an Blut und Boden feſtgefügt“, ſo heißt es in ſeinem„Deutſchen Bauernlied“. So iſt auch ſein„Alter Winzer im Herbſt“,„Die letzte Furche fällt“ und „Abend im Dorf“ den Bauern gewidmet. Seine Erzählung„Geſchichte aus der Nachkriegszeit“, die auf ein A Erlebnis zurückgeht, führt in die traurige Zeit der Beſatzung zurück und iſt ein einziges Ringen nach dem heldiſchen Menſchen, der trotz Beſatzung, trotz Geſin⸗ nungslumpen den Glauben an Deutſchland nicht verlor. Auch die politiſchen Ge⸗ dichte von Oskar Biſchoff ſtehen mitten im Leben und ſind aus dem Alltag herausgegrif⸗ fen.„Das Werk macht uns frei, die Arbeit uns groß, drum Fluch den faulen Händen im Schoß!“, aus dem„Bekenntnis zur Arbeit“ drückt die Forderung nach Leiſtung aus und legt den ethiſchen Begriff der Arbeit klar. So iſt ſein Godicht„Heiliger Marſch“ beredtes Zeugnis für die Einſatzbereitſchaft des Dich⸗ ters: Treue und Wachſein und gläubige Pflicht, verſchworen zu ſein auf Gedeihn und Tod!“ Wir können wohl ſagen, ein Rufer unſerer Zeit—— in dieſem uns. So iſt uns der neue Gedichtband;„Aufbruch und Schreiten“, der im Verlag Wikhelm Har⸗ tung, Leipzig, erſchienen iſt, ein Zeugnis für das Ringen um den Ausdruck des inneren Er⸗ lebens der heutigen Zeit, und trotz ſeiner Ju⸗ Keitet t der Dichter ſchon Weſentliches ge⸗ eiſtet. Die Feierſtunde wurde von Menuetten um⸗ rahmt, die von den Schülerinnen Berte Fleiſch (Flügel) und Waltraut Lamberti(Violine) ſehr wirkungsvoll zu Gehör gebracht werden konnten. Vor allem konnte die Pianiſtin durch ihre beachtliche Fertigkeit im Anſchlag und dann die Reinheit der Tonführung der Vio⸗ line überraſchen. Den Dichtern wie den Schü⸗ lexinnen wurde fun ihre anſprechenden Vor⸗ träge reicher Beifall zuteil. Wir wollen hoffen und wünſchen, daß dem Beiſpiel der N bald auch andere Schulen folgen werden. M. Th. zu berichten weiß Im Zeichen des 9. Uovember/ Kleine Begebenheiten der Woche Der 9. November ſtand auch in Sandhofen, wie allüberall in deutſchen Landen, im Zeichen der Gedenkfeier der Partei. Den toten Siegern galt die nächtliche Weiheſtunde, zu der ſich die Bevölkerung einmütig bekannte. Die Fahnen des Sieges flatterten auf Vollenaſt und gaben dem Stadtteil ein feſtliches Gepräge. Kränze wurden niedergelegt, Ehrenwachen waren auf⸗ gezogen. In der Weiheſtunde bekannten ſich alle zu der Verpflichtung, ſich des Geiſtes und Op⸗ fers der Toten des 9. November würdig zu er⸗ weiſen durch die eigene Tat. Auch der letzte Opfertag zugunſten des Deut⸗ ſchen Winterhilfswerkes 1937—38 war ein ein⸗ ziger Erfolg. Die Zellſtofffabrik Waldhof, Wert Durch dichten Nebel der Sonne entgegen Wundervolle Wanderung des Odenwaldklubs durch die Uecharlandſchaft Ein Teilnehmer ſchreibt uns: Ueber 500 Odenwaldklübler erlebten eine wundervolle Herbſtwanderung. Dichter Nebel lag im Neckartal, als wir an der Station Hei⸗ delberg⸗Karlstor dem Sonderzug ent⸗ ſtiegen und auf ſchmalen Zickzackwegen uns zur Höhe emporſchraubten. An klaren Tagen hat man von dieſean Pfade aus einen prächtigen Blick über ganz Heidelberg; an dieſem 7. No⸗ vember aber war von der Stadt überhaupt nichts zu ſehen, ſo maſſig lag der Nebel auf ihr, während es über den emporſteigenden Waande⸗ rern immer lichter wurde. An der Klingelhütte und der Rombachquelle vorbei ging es ſchräg über das Felſenmeer hinauf, von dem ein gro⸗ ßer Teil als Naturpark hinfort vor jedem menſchlichen Eingriff verſchont wird, Die neue große Hütte am Hohlen Käſten baum bot vielen Wanderern Gelegenheit, hier bei be⸗ ginnendem Sonnenſchein kurze Frühſtücksraſt zu halten. Tropfenweiſe kam das ſonſt ſo üppig fließende und köſtliche Waſſer des Erlen⸗ und Roßbrunnens, während der Michelsbrunnen, weil im kühlen Grunde gelegen, reichliches Waſſer ſpendete. Es rauſchte das dürre Laub zu unſeren Füßen und mahnte uns an die Ver⸗ gänglichleit alles Irdiſchen; aber die neuen Knoſpen an den Zweigen predigen in ihrer ſtuunmen Sprache, daß auf Tod und Vernich⸗ immer wieder neues Leben und Weben folgt. Da bricht auch endlich die Sonne, die ſich manchmal als ſilberne Scheibe hinter den Nebel⸗ ſchleiern gezeigt hatte, mit einem Male ſieg⸗ reich durch und vergoldet mit ihren Strahlen das Laub zu unſeren Füßen. Blauer Himmel liegt über der Landſchaft, die noch ihr farben⸗ buntes Herbſttleid trägt. Da werden die Wan⸗ derer fröhlich ob ſolchen Wanderglücks, als ob ſie des guten 1937er Neuen zu viel getrunten hätten. Trunten ſind ſie, aber nicht vom Wein, ſondern von Lebensfreude und Wanderluſt. Da hielt es die meiſien nicht lange an den Raſt⸗ ſtätten von Gaiberg und Bammental; droben am Waldrand des Hollmuth lagern ſie in Ka⸗ meradſchaftsgruppen, um die Schönheit der Herbſtlandſchaft noch einmal in ſich aufzuneh⸗ men, bevor die Winterſtürme der Pracht ein Ende machen. Ganz reizend war der Weg durch den dichten Fichtenwald des Hollmuth und als wir dann aus dem Walde traten und uns der Ruine Reichenſtein näherten, da lag has Stü dt⸗ chen Nechargemünd in ſolcher Lieblichkeit unter uns, daß man verſtehen konnte, warum ſo viele Familien nach einem arbeitsreichen Leben in der Großſtadt hier ihre Ruhetage aus⸗ klingen laſſen wollen. Vom Raubritterneſt Reichenſtein iſt nicht mehr viel vorhanden, aber was noch da iſt, ſucht die Stadtverwaltung zu erhalten und mit ſchönen Anlagen zu ſchmücken, die manchen Wanderer wiederum zu letzter Raſt ien Freien veranlaßten, bevor die Schleier der frühen Nacht das ſchöne Land⸗ ſchaftsbild verhüllten. Mannheim, ſpendete über die Dauer des WoW eine Anzahl täglicher Freitiſche, die hieſigen be⸗ dürftigen Volksgenoſſen zugute kommen. 17 Jahre nach Schleifung der ehemaligen Luftſchiffhalle ſtand noch am Waldesrand die einſtige den Luftſchiffhallekomplex mit Gasmen⸗ gen verſorgende Anſtalt. Unbenützt, fenſterlos hohläugig war ſie immer ein ſtummer letzter Zeuge einſtiger Beſtimmung. Nun haben Hand⸗ werter mit Meißel und Hammer den Abbruch eingeleitet und raſch durchgeführt. Kleine Schutt⸗ halden ſind noch letzte Reſte. Auch ſie werden bald nicht mehr ſein. Schach der Maul⸗ und Klauenſeuche— das iſt die eiſerne Parole der Ortsbauernſchaft Sandhofen, die zur Verhinderung der Ein⸗ ſchleppungsgefahr alle vorſorgenden Maßnah⸗ men getroffen hat. So wurden unter anderem an der Milchablieferungsſtelle an beiden Auf⸗ gängen Desinſektionsſchleuſen angelegt, die alle Milchablieferer paſſieren müſſen. noſätzlich iſt auch jeder Viehhalter verpflichtet, ſeine Stal⸗ lungen durch fremden Zutritt entſprechend den ergangenen Anweiſungen zu ſichern. Das letzte Wochenende war unterhaltend und ſehr bewegt. Auf allen Plätzen der heiteren Muſe war der Beſucherſtrom gut in Fluß und die Stimmung rege. In den erſten drei Jahresvierteln iſt in der Geſamtzahl der Eheſchließungen und Geburten in Sandhofen eine anſteigende Bewegung zu notieren, die bevöltkerungspolitiſch von Bedeu⸗ tung iſt. Wag. Anordnungen der NSDAP Kreisleitung der NSDAP Mannheim, Rheinstraße 1 Anordnungen der Kreisleitung Die Filmſtellenleiter des Kreiſes Mannheim treten am 14. 11., 10 Uhr, zum Dienſt in den„Alhambra“. Lichtſpielen an. Kreisfilmſtelle. An alle Ortsgruppen! Wir erinnern die Ortsgruppen letztmalig an die Abholung des Materials für November. Kreispropagandaamt. Ortsgruppen der NSDAp Neuoſtheim. 15. 11., 20.30 Uhr, Dienſtappell der Ortsgruppe in der Schule Neuoſtheim. Es haben teil⸗ zunehmen die Pol. Leiter und ⸗Anwärter ſowie alle Walter und Warte der Daß und NSV. Dienſtanzug, Nichtuniformierte Armbinde. Waldhof. 15. 11., 20.30 Uhr, Filmvorſtellung: „Fern dem Lande der Ahnen“ im Zentraltheater. Karten zu' 50 Pf. bei den Blockleitern und an der Abendkaſſe. Pflicht für Pol. Leiter und Parteigenoſſen. Sandhofen. 14. 11.,.45 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter und Blockhelfer in der Turnhalle des Turnvereins 1887 Sandhofen(Schulungsappell). Er⸗ ſcheinen in Dienſtbluſe, Ziviliſten mit Armbinde. Deutſches Eck. 14. 11.,.45 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter(Angehörige des Stabes, Zellen⸗ und Blockleiter) auf dem-Schulplatz. Anzug: Dienſtbluſe. Rheinau. 14. 11.,.45 Uhr, Antreten aller Pol. Leiter, Walter und Warte auf dem Sportplatz der NSdDaAP, wozu auswärtige Redner ſprechen werden. Humboldt. 14. 11.,.30 Uhr, treten ſämtliche Block⸗ und Zellenleiter, einſchließlich Ortsgruppenſtab, zur Schulung vor der„Flora“, Lortzingſtraße 17, an. An⸗ zug: Dienſtbluſe; Zivil mit Armbinde. Horſt⸗eſſel⸗Plon. 15. 11., 20 Uhr, Sitzung der Zellenleiter und des Stabes auf der Ortsgruppen⸗ Geſchäftsſtelle. NS⸗Frauenſchaft Reckarau⸗Nord. 15. 11., 14 Uhr, Nähen bei Frau Mayfarth. Neckarau⸗Süd. 15. 11., 19.30 Uhr, Beſprechung mit Zellen⸗ und Blockwalterinnen im Volkschor. 20 Uhr Nähabend im Volkschor. Humboldt. 15. 11., 15 Uhr, treffen ſich die Frauen an den Rhein⸗Neckar⸗Hallen zum Beſuch der Ausſtel⸗ lung„Die lebende Front“, Erlenhof, Neckarſtadt und Wohlgelegen. 15. 11., 15 Uhr, treffen ſich die Frauen an den Rhein⸗Neckar⸗ Hallen zum Beſuch der Ausſtellung„Die lebende Front“. BDM Montag, 15. 11. Beginn des neuen Erſte⸗Hilfe⸗ Kurſes bei Fräulein Dr. Clor 20 Uhr auf dem Unter⸗ gau, N 2, 4. 7/171 Lindenhof. 15. 11., 20 Uhr, Heimabend der Schaft 1/2/7(Lilo Roſt) im Heim, Meerfeldſtraße 1. Gruppe Luzenberg und Waldhof. 16. 11., Gruppen⸗ appell in der Turnhalle der Waldhofſchule. Vollzäh⸗ liges Erſcheinen in Kluft iſt Pflicht. 11/171 Humboldt. 14. 11., 10.30 Uhr, kommen die Mädel für den Volkstanz ins Heim. BDM und IJM Bielwandern für das BDM⸗veiſtungsabzeichen. 13. 11., 14.30 Uhr, Ih. Leiſtungsabzeichen. 14. 11., 9 Uhr, Leichtathletik, Stadion. Schwimmen. Abnahme für das Leiſtungsabzeichen, 10.45 Uhr, Städt. Hallenbad(30 Pf. mitbringen). Sportwar.'nnenturnen. Fällt aus erſt am 22. 11. Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim. Rheinstr. 3 An die Betriebsobmänner! Die Anmeldungen für das Leiſtungsſchreiben in Kurzſchrift ſind ſchnellſtens in C 1, 10 abzugeben. Ortswaltung Seckenheim, Abtlg. Berufserziehung. Sämtliche Volksgenoſſen der Ortsgruppe Seckenheim, die Kurzſchrift erlernen oder ſich weiterbilden wollen, werden erſucht, ſich auf der Geſchäftsſtelle der DAß, Freiburger Straße 2, oder bei Fr. Volk, Hauptſtraße Nr. 129, zu melden. Bedingungen ſind dort erhält⸗ lich. Gleichzeitig werden Anmeldungen für das Reichs⸗ leiſtungsſchreiben, für Anfänger, Fortgeſchrittene ſo⸗ wie Spitzenkönner in allen Kurzſchriftſyſtemen ent⸗ gegengenommen. Meldeſchluß: Mittwoch, 17. Nov. NSG„Kraft durch Freude“ Kreisdienſtſtelle: Rheinſtraße 3 Verkaufsſtellen: Haus der Deutſchen Arbeit, p 4, 4/5, Zimmer 11; Langſtraße 39a; Völkiſche Buchhandlung: Zigarren-Kiosk Schleicher am Tatterſall; Zigarrenhaus Köhler, Meerfeldſtraße; Neckarau: Buchhandlung Göp⸗ pinger, Fiſcherſtraße; Weinheim: Luiſenſtraße 3; Schwetzingen: Zigarrenhaus Rey, Karl⸗Theodor⸗Str.; Seckenheim: Friſeur Volk, Hauptſtraße 129; Laden⸗ burg: Preiſingſtr. 8; Neulußheim: St. Leoner Str. 25; Mannheim⸗Gartenſtadt: Freyaplatz 12. Achtung! Allgäufahrer der Urlaubsfahrt Nr. 32 (Pfronten, Kappel, Engelwirt). Auf vielſeitigen Wunſch treffen ſich die Teilnehmer an dieſer Fahrt heute, 20 Uhr, in der Münzſtube der„Stadtſchänke“ zwecks Bilderaustauſch. Abteilung Feierabend Koß⸗Jahrestag Am 26. und 27. November finden im Nibelungen⸗ ſaal zwei Großveranſtaltungen anläßlich des Koͤß⸗ Jahrestages ſtatt. Beginn jeweils 20.15 Uhr. Am 26. November wird von den Mannheimer Ge⸗ ſangvereinen„Flora“,„Liederhalle“,„Germania“ und „Sängerbund“, den Werkſcharen und dem Philharmo⸗ niſchen Orcheſter Mannheim eine Feierſtunde durch⸗ geführt, in der Kreisleiter Pg. Hermann Schneider ſprechen wird. Eintritt 50 Pf. Am 27. November kommt ein erſtklaſſiges Pro⸗ gramm mit Adolf Hille(Reichsſender Frankfurt) als Anſanger, Margot Saldern mit ihren Kinderliedern und dem Ballett des Mannheimer Nationaltheaters zur Aufführung. Anſchließend Tanz mit der Kapelle Burkhard, 1. Preisträger beim Deutſchlandſender. Eintritt: Reſerv. Tiſchplatz.30 RM., reſerv. Sitzplatz .— RM., Galerie—.50 RM., einſchl. Tanz. 3. Kammermuſikabend am 24. November, 20.15 Uhr, in der„Harmonie“, p 2, 6. Es ſpielen Prof. Joſef Pembaur(München), Klavier; Konzertmeiſter Walter Kötſcher(Mannheim), Cello. Preiſe: Mitglieder.60, .90,.10,—.50 RM., Nichtmitglieder.—,.30, .50,—.70 RM. Karten ſind bei den Koß⸗Betriebs⸗ warten und den Geſchäftsſtellen p 4, 4/5, Lang⸗ ſtraße 39a, Tatterſallſtraße 37, Völkiſche Buchhand⸗ lung, Zigarren⸗Kiosk Tatterſall und den Muſikhäuſern Heckel, Pfeifer und Kretſchmann erhältlich. Abteilung Volksbildungswerk Weltanſchaulich⸗politiſche Schulung über„Politiſche Zeitfragen“ beginnt am Montag, 15. November, 20.15 Uhr, in der Eliſabethſchule, b 7, 8, unter Leitung von Kreisſchulungsleiter Pg. Fiſcher. Dauer: 6 Abende. Beitrag:.— RM. Die Arbeitsgemeinſchaft„Wirtſchaftsfragen unſeres Gaues“ beginnt am Mittwoch, 17. November, 20.15 Uhr, in L. 7, 1, unter Leitung von Pg. Nickles. Dauer: 6 Abende. Beitrag:.— RM. Die Arbeitsgemeinſchaft„Edda und Isländerſaga als Zeugniſſe für arteigen⸗germaniſche Sittlichkeit“ be⸗ ginnt am 17. November, 20.15 Uhr, in L 7, 1, unter Leitung von Dr. Zeller. Dauer: 6 Abende. Beitrag: .— RM. Karten für dieſe Arbeitsgemeinſchaften ſind bei den P 4, 4/5 und Langſtraße 39a er⸗ tlich. Sportamt Mannheim Samstag, 13. November: Leichtathletik(Frauen und Männer): 15.30—17.30 Uhr, Stadion, Spielfeld 2.— Reichsſportabzeichen (Frauen und Männer): 15.30—17.30 Uhr, Stadion Spielfeld 2.— Schwimmen(Frauen und Männer): 20—21.30 Uhr, Städtiſches Hallenbad, Halle 1, 2 und 3. Sonntag, 14. November: Leichtathletit(Frauen und Männer):—11 Uhr, Stadion, Hauptfeld.— Reichsſportabzeichen(Frauen und Männer):—11 Uhr, Stadion, Hauptfeld. Daten für den 13. November 1937 1504 Landgraf Philipp der Großmütige von Heſſen in Marburg geb.(geſt. 1567). 1862 Der Dichter Ludwig Uhland in Tübingen eſt.(geb. 1787). 1868 Der italieniſche Tondichter Gioacchino — in Ruelle bei Paris geſt.(geb. 192 1918 Gründung des Stahlhelms, Bund der Frontſoldaten, in Magdeburg. 1918 General von Lettow⸗Vorbeck Komman⸗ dant in Oſtafrika, muß unbeſiegt die Waffen ſtrecken. Rundfunk-Programm für Samstag, den 13. November Stuttgart:.00 Morgenlied, Gymnaſtik..30 Früh⸗ konzert..00 Gymnaſtik..30 Muſik am Morgen. 10.00 Ernſt im Spiel. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Mit⸗ tagskonzert. 13.00 Nachrichten. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Mittagsſtändchen. 15.00 Frohe Klänge zum Wochenende. 16.00 Stuttgart ſpielt auf, 18.00 Ton⸗ bericht der Woche. 19.00 Nachrichten. 19.10„Schaber⸗ nack“. 20.00„Häberle und Pfieiderer in Bedräng⸗ nis“. 21.00 Tanzmuſik. 22.00 Nachrichten. 22.30 Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24.00—.00 Schlager⸗ bummel. Goldene Hochzeit. Am Samstag, 13. Nov., f Auguſt Köhler, G 4, 8, mit ſeiner Ehe⸗ rau Maria, geb. Griebel, das Feſt der golde⸗ nen Hochzeit. Wir gratulieren. Dienſtjubiläum. Dieſer Tage feierte Karl Gebhardt beim und Gaswerk ſein 25jähriges Dienſtjubiläum. Wir gratulieren. Ihren feierabend opfern nunderttauſende Wñw.⸗Walter und -fielfer dem dienſt fürs volk. Und was tuſt dus Samstag, 13. November 1937 Die Deutsche 4 Vor der G ganztägiger? ratete j ü di Gärtner weg növers verar bereits 33 m flikt gekomme ſozuſagen vo ten Reich ge wurde das U auf ariſche Schäffer, e herbei, mit zu betreiben. Der diesm ſagt, folgende diesjährigen meſſe forde den Juden Schäffer zu beteiligte ſick bediente ſich jedesmaliges dreſſierten J ſuchte Gärtn⸗ auch dabei z zweiten Fall Krankenhaus Obwohl de den„Pferder drein Schade ausgeſchloſſer nun doch gel ten Schaden; Was Ein Zwei„Er ſtanden am zwei Brüder hatten, wied wiſcht zu we Am 19. S mann und 7 kob in eine ſahen ſie ein von ihnen Aeußerung e mitnehm monika aus ſtehen und f dem verließe ihren Stall enthalt. He Aufhruch un voraus. Da rad und fuh Daheim g ßes Haſer Unheil ſchre ſpäter ſaßen Haft. Sie Blätter meh 18 Einträge lerei, Unterf friedensbruc beleidigung mber 1937 sche ront „Rheinstr. 3 ieldungen für nd ſchnellſtens rufserziehung. e Seckenheim, hilden wollen, le der DAß, „ Hauptſtraße dort erhält⸗ ir das Reichs⸗ eſchrittene ſo⸗ yſtemen ent⸗ „ eude e 3 beit, p 4, 4/, uchhandlung; Zigarrenhaus indlung Göp⸗ iſenſtraße 3; Theodor⸗Str.; 129; Laden⸗ oner Str. 25 64 ahrt Nr. 32 tigen Wunſch Fahrt heute, jänke“ zwecks Nibelungen⸗ des Koͤß⸗ Uhr. nheimer Ge⸗ rmania“ und Philharmo⸗ tunde durch⸗ in Schneider aſſiges Pro⸗ ankfurt) als kinderliedern onaltheaters der Kapelle chlandſender. erv. Sitzplatz anz. „ 20.15 Uhr, Prof. Joſef iſter Walter glieder.60, .—,.30, F⸗Betriebs⸗ 4/5, Lang⸗ Buchhand⸗ Nuſikhäuſern 4 rk „Politiſche mber, 20.15 Leitung von 6 Abende. gen unſeres nber, 20.15 les. Dauer: Sländerſaga Hlichkeit“ be⸗ 7, 1, unter e. Beitrag: ind bei den aße 39a er⸗ .30—17.30 yrtabzeichen r, Stadion Männer): 1, 2 und 3. —11 Uhr, n(Frauen eld. r 1937 itige von 567). Tübingen zioacchino eſt.(geb. zund der tomman⸗ ſiegt die 255 30 Früh⸗ Morgen. .00 Mit⸗ igskonzert. ünge zum .00 Ton⸗ „Schaber⸗ Bedräng⸗ .30 Tanz⸗ Schlager⸗ 3. Nov., ner Ehe⸗ r golde⸗ te Karl erk ſein ieren. fern eund Volh. dus Hakenkreuzbanner“ Samstag, 13. November 1937 Raffiniertes Betrugsmanöver eines Juden Der Ritt mit der„Bock⸗Lolte“ und ſein Nachſpiel/ Zwei Jahre Zuchthaus— eine gerechte Strafe Vor der Großen Strafkammer mufßte ſich in ganztägiger Verhandlung der 49jährige verhei⸗ ratete jüdiſche Pferdehändier Karl Gärtner wegen eines raffinierten Betrugsma⸗ növers verantworten. Der Jude Gärtner iſt bereits 33 mal mit den Strafgeſetzen in Kon⸗ flitt gekommen. Den Pferdehandel betreibt er ſozuſagen von Kindheit an. Um den im Drit⸗ ten Reich geſunkenen Geſchäftsgang zu heben, wurde das Unternehmen vor etwa einem Jahr auf ariſch getarnt; der 32 Jahre alte Emil Schäffer, ein deutſchblütiger Händler, ließ ſich herbei, mit Gärtner eine gemeinſame Firma zu betreiben. Der diesmalige Anklagefall betrifft, kurz ge⸗ ſagt, folgenden Tatbeſtand: Im Hippodrom der diesjährigen Mannheimer Oktober⸗ meſſe forderte die Beſitzerin, Frau Schmitt, den Juden Gärtner und ſeinen Kompagnon Schäffer zu einigen Freitouren auf. Gärtner beteiligte ſich an dem Propagandareiten und bediente ſich dabei der„Bock⸗Lotte“, eines auf jedesmaliges Abwerfen des Reiters beſonders dreſſierten Pferdes. Sofort abgeworfen, ver⸗ ſuchte Gärtner einen zweiten Ritt, ſauſte aber auch dabei zu Boden und zog ſich bei dieſem zweiten Fall eine Knieverletzung zu, die eine Krankenhausbehandlung notwendig machte. Obwohl der Jude als Fachmann hinreichen⸗ den„Pferdeverſtand“ haben dürfte und oben⸗ drein Schadenerſatz im Hippodrom ausdrücklich ausgeſchloſſen iſt, machte Gärtner einen ſolchen nun doch geltend. Um die Höhe des geforder⸗ ten Schadens glaubhaft zu machen,„avbeitete“ er mit falſchen eidesſtattlichen Verſicherungen. Schäffer deckte dieſe Schriftſtücke(es war darin von 300 bis 400 RM Monatsverdienſt die Rede, während Gärtner in Wirklichkeit nur etwa 150 RM verdiente) mit ſeiner Unterſchrift. Die Haftpflichtverſicherung zahlte im Vertrauen auf die Richtigkeit der Angaben 1877,15 RM aus. Als der Schwindel herauskam, wurden wei⸗ tere Zahlungen geſperrt. Mit dieſer Handlungsweiſe war das Strafmoment des Verſicherungsbetrugs gegeben, zu dem Schäffer Vorſchub geleiſtet hat. Das Gericht erkannte gemäß dem Strafan⸗ trag gegen Gärtner auf zwei Jahre Zuchthaus, gegen Emil Schäffer auf ein Jahr Gefängnis. Ein Teil der Unter⸗ ſuchungshaft wurde beiden Angeklagten ange⸗ rechnet. Arteile des Mannheimer Schöffengerichts Untreue, Betrug, Unterſchlagung und fahrläſſige Tötung am laufenden Band In der Freitagſitzung hatte ſich das Mann⸗ heimer Schöffengericht mit drei außer⸗ ordentlichen Fällen der Untreue, des Betrugs, der Unterſchlagung und der fahrläſſigen Tö⸗ tung in Tateinheit mit fahrlüſſiger Körperver⸗ letzung zu beſchäftigen. Selbſt geſtellt hat ſich der 28 Jahre alte ver⸗ heiratete Friedrich„ Schmitt aus Mannheim, der innerhalb zwei Jahren ſeiner Firma etwa 5000 RM. verüntreut hatte. Dieſe Gelder waren zur Markenklebung für die Mitgliedſchaft bei der DAß be⸗ ſtimmt und wurden den Angeſtellten von ihrem Gehalt einbehalten. In einem weiteren Fall hat er 50 Mark Zeitſchriftengelder unterſchla⸗ ſen, die für die DAß beſtimmt waren. Schließ⸗ ich hat der Angeklagte ſich eine Zahlungsan⸗ weiſung über 32 Mark von dem Direktor un⸗ terſchreiben laſſen, das Geld an der Kaſſe er⸗ halten und zur Deckung einer alten angeforder⸗ ten Schuld an die DAß gezahlt. Den Quit⸗ Was tun die Haſen im Harmonikakoffer? Ein Diebſtahl mit Muſikbegleitung/ Zwei„Edelknaben“ aus Mannheim Zwei„Edelknaben“ aus Mannheim⸗Nord ſtanden am Donnerstag vor dem Amtsgericht, zwei Brüder vom Waldhof, die das Pech hatten, wieder einmal bei einem Diebſtahl er⸗ wiſcht zu werden. Am 19. September 1937 begaben ſich Her⸗ mann und Friedrich K. mit ihrem Bruder Ja⸗ kob in eine Wirtſchaft nach Feudenheim. Dort ſahen ſie einen Stall mit Haſen, was einem von ihnen die angeblich nicht ernſtgemeinte Aeußerung entlockte:„Dokenntmereener mitnehme“. Friedrich packte ſeine Ziehhar⸗ monika aus, ließ den Koffer im Vorraum ſtehen und ſpielte zum Tanz auf. Während⸗ dem verließen draußen zwei belgiſche Rieſen ihren Stall und nahmen in dem Kaſten Auf⸗ enthalt. Hermann drängte bald darauf zum Aufbruch und fuhr mit dem Muſikinſtrument voraus. Dann nahm auch Friedrich ſein Fahr⸗ rad und fuhr mit dem Koffer nach. Daheim gab es am nächſten Taa ein gro⸗ ßes Haſeneſſen in der Familie. Doch das Unheil ſchreitet ſchnell. Schon wenige Tage ſpäter ſaßen die zwei Haſenfäger in Haft. Sie ſind beide keine unbeſchriebenen Blätter mehr; der 35jährige Hermann K. hat 18 Einträge in der Strafliſte, Diebſtahl, Heh⸗ lerei, Unterſchlagung, Körperverletzung, Haus⸗ friedensbruch, Sachbeſchädigung, Beamten⸗ beleidigung und Ruheſtörung wechſeln ſeit 20 Jahren ab. Beſchimpfung und Verächtlich⸗ machung des Deutſchen Reiches im Oktober 1933 brachten zwei Jahre Erholung in Kislau ein. Der um zehn Jahre jüngere Bruder Friedrich K. iſt nur neunmal vorbe⸗ ſtraft, davon ſiebenmal wegen Bettels und zweimal wegen erſchwerten Diebſtahls. Her⸗ mann iſt, wenn er nicht gerade ſeine Zeit der Willensſchwäche hat, ein fleißiger Arbeiter. Traurige Familienverhältniſſe ſcheinen ihm den letzten Halt genommen zu haben. Sein Bruder Friebrich iſt in dieſer Beziehung beſſer dran, ſeine Rückkehr von der ſchiefen Ebene iſt wahrſcheinlicher. Acht Steine haben ſie an jenem Nachmittag miteinander getrunken, des⸗ halb kann Hermanns Behauptung, er habe den ganzen Tag noch nichts gegeſſen gehabt, kein Mitleid erwecken, denn Bier erhält man auch nicht geſchenkt. Der Staatsanwalt beantragte mit Rückſicht auf den geringen Wert des Diebesguts für Hermann., der eigentlich für die Siche⸗ rungsverwahrung reif iſt, nur ein Jahr zwei Monate Gefängnis, für Friedrich K. ſechs Monate. Das Urteil lautete auf zehn Monate Gefängnis für Hermann, wegen Leugnens ohne Anrechnung der Unter⸗ ſuchungshaft, und vier Monate Gefänanis für Friedrich, dem fünf Wochen der Unter⸗ ſuchungshaft autgeſchrieben werden. K. dürfte, wenn kein Wunder geſchieht. in nicht allzu ferner Zeit wieder vor den Schranken des Gerichts erſcheinen. Hermann tungsbeleg hat er dann gefälſcht. Sch. war ge⸗ ſtändig und bereute ſeine Verfehlungen. Das Gericht ſprach eine Strafe von 1½ Jahren Ge⸗ fängnis aus. Die Geldſtrafe in Höhe von 1580 RM. wurde als durch die Unterſuchungshaft verbüßt erklärt. Der 47jährige Kaſſenwalter Friedrich Wilhelm Schrey aus Mannheim wurde zu einem Jahr wei Monaten Gefängnis verurteilt, weil er jich an anvertrauten Geldern ver⸗ riffen hatte. Der im Zeitraum von 1½ ahren veruntreute Betrag beläuft ſich auf 350 Mark. Wegen fahrläſſiger Tötung in Tat⸗ einheit mit fahrläſſiger Körperverletzung hatte ſich der 39 Jahre alte Johann Nikolaus Roos aus Viernheim zu verantworten. Er hatte auf einer nächtlichen Autofahrt, die Vergnügungs⸗ charakter trug, kurz vor der Auffahrt zur Friedrichsbrücke in Mannheim den verheirate⸗ ten 52 Jahre alten Markthändler Friedrich Ma⸗ thes aus Künzelsau tödlich überfahren und e* Frau ſchwer verletzt. Der Angeklagte ließ es infolge des Alkoholgenuſſes und der hinzukommenden Ermüdungserſcheinungen an der notwendigen Aufmerkſamkeit fehlen. Das Schöffengericht verurteilte ihn zu ſechs Mo⸗ naten Gefängnis und Haftfortdauer. Pflegegeld iſt unyfändbar Nach der Zivilprozeßordnung ſind die auf geſetzlicher Vorſchrift beruhenden Unterhalts⸗ forderungen der Pfändung nicht unterworfen. Zu dieſen Forderungen gehört nach einem Be⸗ ſchluß des Landgerichts Münſter i. W. auch der auf Grund des§ 1c der Fürſorgepflichtverord⸗ nung beſtehende Anſpruch eines Pflegekindes auf Unterſtützung durch den Bezirtsfürſorgever⸗ band. Dasſelbe muß gelten für das vom Be⸗ zirksfürſorgeverband aa die Pflegeeltern ge⸗ zahlte Pflegegeld. Dieſes Pflegegeld dient zum Unterhalt des Pflegetkindes, und nur dafür wird es bezahlt. Im Falle der Nichtzah⸗ lung oder Pfändung des Pflegegeldes iſt der Unterhalt des Pflegekindes gefährdet. Das Pflegegeld iſt eine zweckgebundene Leiſtung, die den Unterhalt des Pflegekindes ſicherſtellen ſoll. Es muß hinſichtlich der Frage der Pfändbarkeit ebenſo behandelt werden, wie die auf geſetz⸗ licher Vorſchrift beruhenden Unterhaltsforde⸗ rungen und iſt daher wie dieſe unpfändbar. Drei Millionen für Unfallverhütung Nach dem Verwaltungsbericht der Berufs⸗ genoſſenſchaft für den Einzelhandel meldeten die rund 117 000 verſicherten Betriebe im vori⸗ gen Jahr 34 547 Betriebsunfälle, von denen 50 tödlich verliefen. Eine Minderung der Unfälle muß neben den Ueberwachungsmaßnahmen der Berufsgenoſ⸗ enſchaft vor allem durch eine Selbſtüber⸗ 4 der Betriebsgemeinſchaften lerbel⸗ geführt werden. Bei 16 Einzelhandel⸗Großbetrieben, bei denen eine Mobiliſierung der Abwehrkräfte planmäßig geſchah, konnte die Unfallziffer um 33 Prozent geſenkt werden. Im Berichtsjahr fach chaft die meiſten—¹⁰⁰* den 3— achgeſchäften zu verzeichnen. anach kam die 9Geſchäfte des Lebensmitteleinze handels, die Warenhäuſer, die Gaſtſtätren⸗ und Schank⸗ betriebe und die Verbrauchergenoſſenſchaft. Die geringſte Unfallziffer meldeten die Be⸗ triebe des Einzelhandels mit Eiſen⸗ Stahl⸗ und Metallwaren und die ſchäfte. Die Geſamtausgaben der Berufs⸗ funohirleni für Unfallverhütung, Behand⸗ ungskoſten, Abfindungen, Verwaltung uſw. betrugen im Berichtsjahre rund drei Millionen Mark, von denen allein 230000 RM für ſolche Unfälle gezahlt wurden, die ſich vor 1921 er⸗ eigneten und die teilweiſe ſogar ſchon an⸗ nähernd 50 Jahre zurückliegen. Verpflichkung von LS⸗Hauswarken im Laufe der nüchſten Woche In der nüchſten Woche wird ein Vertreter des Polizeipräſidenten einen Teil der Luft⸗ ſchutz⸗Hauswarte in der Stadtteilen Wald⸗ hof, Neckarau und Käfertal feierlich ver⸗ pflichten. Die Feiern finden ſtatt: am Diens⸗ tag 16. November, 20 Uhr, in Mannheim⸗ Waldhof, Reſtaurant„Rheingold“, Speck⸗ weg 6, am Donnerstag, 18. November, 20 Uhr, in elnoslemade Vereinshaus „Volkschor“, Rheingoldſtraße 47/49, am Frei⸗ tag, 19. November, 20 Uhr, in Mannheim⸗ Käfertal, Turnhalle, Wormſer Str. 60. Die Feiern beginnen pünktlich um 20 Uhr, weshalb es notwendig iſt, daß die zu vexpflich⸗ tenden Luftſchutz⸗Hauswarte um 19.50 Uhr ihre Plätze im Saal eingenommen haben. Die mit einer Nummer verſehene Ecke des Verpflich⸗ tungsſcheines bzw. der vom Amtsträger des Reichsluftſchutzbundes überbrachte Einberu⸗ fungszettel iſt am Saaleingang zur Kontrolle abzugeben. Die Veranſtaltungen werden höch⸗ ſtens eine Stunde dauern. Zur Verpflichtung haben nur diejenigen Luftſchutz⸗Hauswarte 1 erſcheinen, die einen Verpflichtungs⸗ ſchein unterſchrieben und eine. 5 dere Einberufung zur Wbe erhalten haben. Soweit vorhanden, ik die Hauswart⸗ Armbinde anzulegen. Bereicherung der Städt. Muſikbücherei Die Stadtverwaltung Mannheim hat in dan⸗ kenswerter Weiſe der Städtiſchen Muſikbücherei in den Räumen L. 2, 9 einen Flügel zur Ver⸗ fügung geſtellt. Damit wurde ein vielfach ge⸗ äußerter Wunſch der Beſucher erfüllt. Die Be⸗ nutzer der Muſikbücherei haben jetzt Gelegen⸗ beit zum Anſpielen von Partituren, Klavier⸗ muſik, Liedern uſw. Der Flügel bedeutet eine wertvolle Bereicherung für die Be⸗ ſtrebungen der Muſikbücherei. Die reichhaltigen Beſtände in Geſangs⸗ und In⸗ ſtrumentalwerken für Studium und Hausmuſik werden dauernd auf dem laufenden gehalten, Beratung und Auskunft werden fachgemäß er⸗ teilt. Ausleihe: dienstags und freitags von 10—13 und von 16—19 Uhr. Vorführungen von Schallplatten: donnerstags von 10—16 Uhr. „Anläßlich der Tage der Hausmuſik können die im November neu hinzukommenden Beſucher die Muſikbücherei bis Ende des Jah⸗ res unentgeltlich in Anſpruch nehmen. Vom Planetarium. Am Montag, 15. Nov., beginnt die Vortragsreihe Materie— Strahlung— Leben. Profeſſor Dr. K. Feurſtein ſpricht im erſten dieſer Vorträge über„Die Grundeigenſchaften der Materie— Molekül und Atom“. Den Vortrag erläutern Experimente und Lichtbilder. 1. müh retic garantier. elosen Start 05 uch bei strengstem % Schmier“ Motor irkung prurscur vicvun oe. Aretie ist- nach umwãlzend neuem Verfahren hergestellt— ,reiner Schmierstoff, der die denkbar beste Eignung für die groſßen Tempera- turschwankungen des Winterhalbjahres(von +150 bis—300) besitzt. Jetzt ist Einfüllzeit für Arciic Das berühmte Winter-Cel! AKTIEMWESE. rST4ATT M1I4MBULC0 „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 13. November 1937 Gollesdlen⸗Anzeiger Römiſch⸗Katholiſche Kirche .30 Uhr Beichtgele Hauptgottesdienſt, 1 555.30 Uhr St. Bartholomäustirche, Mhm. eelhn s 7 Uhr lenſt1 1 Uhr Schülergo kesbienff, 14 U Chriſtenlehre für die männliche Jugend. St. Anton, ⸗Rheinau. Sonnta ag: 7 Uhr Früh⸗ Schülergottesdienſt mit—— 0 Uhr—————— 10.10 Uhr Amt mit Predigt Gemeindehaus Zellerſtraße 34:.30 Uhr Gottesdienſt. Heffi Kaufmann; 11.15 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer eſſig. Auferſtehungskirche Mannheim⸗Nord:.30 1 r gottesdienſt, Pfarrverwalter Bodemer; Chriſtenlehre, Pfarrverwalter Bodemer; 14 15 Uhr »Kindergottesdienſt, Pfarrverwalter Bodemer. 8.— Sonntag, 15 Uhr, und Mittwoch, 20 Uhr, Ver⸗ ammlung.— Feud enk eim, Unt. Kinderſchule: Sonn⸗ tag und Bienstag, je 20 Uhr, Verfammlung. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche Haus„Friede“, K 4, 10 „§ aken ————— Letzt m Seckenheim. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe, onntag: 15 Uhr Jahresfeſt der Gemeinſchaft; Obere Pfarrei Aeinttenkincheh, Fonmtaaz 6 nor Fruh⸗ Fentenſch Eirifentehren ih0 n Ahr, 91%1930 fihr W. Wenh 20 Uhr Evangeliſationsbortrag. 13 e 1b ig ör anpgchk.. ſ die Mübchen. 1 lühr⸗Aüerſerlen⸗ Gemeinſchaft innerhalb der Kirche, Mannheim⸗ 225 55 artholomä i 1 Kor h deſſe mit Wrenial, 14 lühr Eoriſeniehre St heifa ven Kinde rpkainglrr Wuktalt eſnaich vagz Krautenbaus: 10.30 nor Gottesdienſ, Aeniee Tenne, de für die Fünglinge. Wded—5 Dogter Führ Pfarrer Dr. Schütz. Songtagß 293 lbrpeemeimchgiteltunde. Fiengtone bruch, ein St, Sebaſtianuskirche— untere Mlarkeiz lSongiag. Mairch, hen yr Feudenheim: 10 Kyr Haupegocttedbeultz lrer Ram⸗ penbrüche meſſeimdt Wredſge 5 Uor Mfarvahetesdienm pntrs. St. Paui, Aimennof. 7 unr Früpmeſſe,.30 ubr Sing- mererz1.15 ühr Kindekgottesdienit. Vitar Rau: elen e fort in d n ah zt Ar dgeielrhehi Tenee itdi niins bat i übe Fane brifeniabns für bie Müßchen, Pfarkei; Landeslirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ deim⸗ e mit Predig r Anda al zihmeſfe, 3. 30 Mhr Hochamt mit Wrebigt anſchl. Weber; 10.30 Mör Mindergoſtesdienſt, pfrr⸗Schön⸗ S 14 U 5 3 d Uhr Wortv j n⸗ 5 0 Herz⸗ Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt. n Uhr Förknenſetre⸗ thal; 13.00 Uhr Chriſtenlehre, Pfr. Schönthal. ründzunch ei 20 hr Mannerbibelftunde⸗ Frühmeſſe und Beicht elegenheit, 7 Uhr hl. Meſſe, Thereſien⸗ ⸗Krankenhaus. Fonntas.30 Uhr hl. Meſſe, äfertal: 9 riſtenlehre für die Knaben, Vikar— Mittwoch: 20 Uhr— Donnerstag:„Fran 2 Uhr mit Predigt,.30 Uhr Predigt und 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 85 Vet: 10 00 Mor Häuptogllesdientt, Vikar Metzger; 16 Uhr Frauenbibelſtunde. Hochamt, I1 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt, Ilvesheim. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe,.30 Uhr indergottesdienſt, Vik. Metzger; 20 U 5 2 Taub 9 11.15 Uhr Kinderg dienſt, V 60 h Käfertal⸗Süd, Dürkheimer Straße 32. Montag: 12 Uhr Cyriſtenlehre fuͤr die Fünglinge. feniehke fir bien 55 nach dem Amt Chri⸗ Abendgditesdienſt, Pfarrer Schäfer. 20 Uhr Wortverkündigung. die Direkt Gehig, Kafertal⸗Sud: 10 Uyr Hauptgottesdienſt, Pfr, Schafer; Almenhof, Schilerſchule. Montag: 20 Unr Wort⸗ Umbau -mit An rach 10 Uhr' d 35 d A 1111.15 ht 11.15 Uhr n Pfarrer Schäfer. verkündigung. aſi he Singmeſte mit Predige, nach berſelben Ehriſtenlebhre 3 Nedarau:%45 Uyr Houpfgotfesdieng, Bitar ſirſch. Pfingſtberg, Oſterſtr. 30. Dienstag: 20 Uhr Wort⸗ n für Hie 3 Funglinge. 0 Alt⸗Katholiſche Gemeinde 15 Ef. 45nhr Aberede verkündigung. 33 5 2. 42 + 1 0 gten Kirche. Sonntag: 395 39* 3 rebſlez Schloßki S in deut⸗ der Süldipfarrei. Wfr. Kühn; 11.30 Uhr Kinder⸗ Scharhof, Sandhoſen. Mittwoch: 20 Uhr Wortver⸗ 3 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt, redigi icher Gach au e 10 Uhr bi. Meſſe in deu gottesdienſt der Nor d pfarrei, Pfr. Gänger. kündigung. ſchule“, S und Amt i, llhr Singmeſſe mit Wrevigt, krUhr— Gemeindennus Speyerer Straße 28: 9 Uhr Ebriſten⸗ Neckgrau, Kirchgartenſchule. Freitag: 20 Uhr Wort⸗ biſchofshe Chriſtenlehre der Jünglinge. Erlöſerkirche(Waldhof, Waldſtraße 117), Sonntag: 1 kfar Müller: 10 Uhr 9 tgottesdienſt verkündigung. Katholiſches Burgerſpital. Sonntag:.30 uhr Sing⸗ 10 Uhr hi. Meſſe in deutſcher Sprache mit Prediat. Pfarivftar Maler: 1 Uyr Kindergottesdienſt, von der mit Predigt, 10 Uhr Gvmmaſfiminsgottesdienft.—— Landeskirchliche Gemeinſchaft der Liebenzeller 0„ Lindenhof. onnta U l. 1 7 einau: ihr Chriſtenlehre, für die Knaben, Vikga 1ſn; e½ Jolihe Betſin meff e mit Lonnhs Kindlr⸗ Evangeliſche Kirche Werner; 10'Uhr Hauytgottesdienſt, Pfarrer' Baip: Miſſion und Jugendbund für entſchiedenes h ſingmeſſ Predig h 2 gotbesdlentt, 10, Uhr Predigt und Ami, 11 Uhr 11 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen, Pfr. Vath: Chriſtentum, Lindenhofſtraße 34 1 war Ebriſtenkehre für die Fünglinge, 11.30 Uhr Sing⸗ Sonntag, den 14. November 1937 11.30 Uhr Kindergottesdienſt, Pfr. Vath; 20 Uhi Sonntag: 20 Uhr Miſſionsverſammlung(China⸗ itz v —5 10 80.30 Uhr Frühgottesd., Lic. Schwab: Wifngfberger9 Uhr Hauyptgottesdienſt, Pfr. Vath; miſſionar WWan Bad Liebenzell).— Montag 3. Uhr N 5 Uühr Meſſe, 8 Uhr Sianteſſebmi Wrebidt, 10 Uhr Hauptgoktesdienſt, Pfarrer Dr. Eigelhardt; 10 Uhr igiggenite⸗ Dait Vikar Werner.-W 13 bel 4id 753 15—1%— gen den r .30 Uhr Hochanit mit Predigt, 11 Uhr Singmeſſe 4 6 15 Uhr Kindergottesdienſt, Vitar Jaeger; 1175 15 Sandhofen:.30 Uhr Hauptagottesdienſt. Vikar Con⸗ r Bibelſtihlde.— Sämstag: 5 Uhr Gebets⸗ S en, i ai kee hs ife L. 500%10 St. Bonifatius, Mannheim. Femtagf•Uhr Früh⸗ Neckarſpitze: 10 Uhr Gottesdienſt, Vikar Lic. Schwab; gottesdienſt in den Behelfsbauten. Vikar Herren⸗%ngei, Feudenheim, Schwanenſtr. 30(Lokal im klagten, d meſſe und mitaebehn 8 7— l. Meſſe,& Uhr 11 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Lic. Schwab. knecht: 20 Unr Abendgottesdienſt. Vir. Herrenknecht. Hof). Sonntag: 20 Uhr Wortverkündigung.—. Mitt⸗ 9 n 15 W5 Gann— Zungenſchi farveß, 41620 155 Aheſſhehuhe für die bahdn g Fichh ſunde Wöſnaniſfonar Band auna⸗ 20 Uhr Miſſtons⸗ e männ Ugen arrer eck; riſten⸗ + indergottesdien + Ihr z ooe eone ur denen n n onkordienkirche: aupigottesdienſt, Vikar endaottesdien ikar Steigelmann. etß zükaigns, MannheimSonntag: Juhr Fruhmeſe. Siernz nl.13 nor 12 Biidr Slern; womuskirthe.30 Ubr Hauptgottesdienſt,; leweſls 20 Uhe Bihekfund Sonntag und gift beige 30 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigk, 10 ühr 11.15—7. Chriſtenlehre in K3, 3, Pfarrer Bürck; Pfr. Clormann: 10.30 Uhr Kindergottesdienſt, Vik. e. kung der! ndin mit Predigt, anſchl. C riſtenlehre— Uhr Chriſtenlehre in M 1, 6a, Pfarrer Dr.—3————5 15 judr Chriſtenlehre für beide Pfarreien, Als Bew + or St. 6 Ad 1 Prhi ug ee Afg Bhi W4 ennadt..30 Uhr Frühgottesdienſt, Evangeliſche Freikirchen die— 4 indergottesdien ikar 0 7 ormann 2 .15 Uhr für die Jünglinge, Abendgottesdienſt, Witar Weiß. Wallſtopt: 9 Uhr Chriſtenlehre. Ker. Münzel:.30 Uhr;; ren wonn eeeee S., eeeenement fen m et, Manzlsrus, Maumheim⸗Waldho, Sonntag; 7 Uhr benehrſe Weiß.. 0 18 Uhr Predtaß Ppediger eumarem er Baim aunz unternom Zondlgolts 8 Uhr Singmeffe mit Predigt,.30 ühr— 15 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Minn 18 Uos Predi%% br diger Buß⸗ und laſtende auptgottesdienſt mit Prebigt, 10.30 Uhr Chriſten⸗ ch; 11.15 501 Pfarrer Bach und V 7 i t v G 2 ſch ft g: 0 9 ediger Neumann. ihn mange 3 esdien ikar er. e gläubig getaufter riſten mangels Kapelle der Sonntag:.15 Uhr—1 Johanniskirche: Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar , ee zen zen ut, Se n een 3 1- amitzſtraße n öckle): Sonntag, 1. onnta tt W St. Eliſabet onntag: Uhr Sumg. für die männl. Jugend, Pfarrer Emlein; und Donnerstag, 20 Uhr, Verſammlung. 2, 10 Abenbgottesbiendt Rullt Lanz.: 20 lbt Gewerl Besb 2 i. 11 otlesdlenß mit 5 Uhr Chriſtenlehre die weibliche Jugend, Keidel): Sonntag, 20 ſind Donters⸗ Bibel⸗ und Gebetſtunde. . ienstag u. Freitag:.15 Uhr Schüler⸗ riebe. 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, ſlnide. 10 5 manter Gömehinger e 81 41 i* fFar er.— etzinger Sir. Stadt⸗ i Booi K d fng r. o pgg Gr 55 ikar Schäfer; r, Verfam—— 5 en——5 Schülergottesdienſt m. Pred.30 Uhr Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Frantzmann, Pfarrer(Stanmifſionar Wellhe. Sonntag. 20 Mittwoch(Buß⸗—— Bettag): 10 Uhr Predigt, Predi⸗ 30. 2 nn in f Lä5 uint 5 o ubr oolgrmenn ffiig f i rze l: ſi. e een 100 per — ag, r, und Mittwo r, Verſamm⸗ er en 32 83 Paul, Mannheim⸗ Sumengem Sonn⸗ Vikar Schä lung.— Pfin nſtwerg Herrenſand 42: Ale 14 Tage Evang.⸗luth. Gemeinde Entgelt 1 hr Waupfahft 4510 Uhr Komm.⸗Sing⸗ miffſinch honiſhe: 9 Ubhr Chriſtenlehre, Pfarrer Hahn; Donnerstag Uhr, Verſammlung.— Lindenhof,(Diakoniſſenhauskapelle, F 7 29) äßi f.43 Ubr Ehrifteniehre für dis Zuns⸗- r. Ainpergeifebenf Witon Adelann, js üdi f eri heim, Kinderſchules donners: Mitzwoch(v Zuchthau, — Secke i ſthau; linge. Abendgottesdienſt, Vikar Kaufmann. 5 tag, 20 Uhr⸗ Verſammlung.——————— W uß⸗ und Bettag): 17 Uhr Predigt, Zu * Ba! 2 775 75 Mietgesuche Moöhl, Zimmer Offene sStell Ma 14 753 zZu vermieten—————————— nieder, d Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lie- sgöne 2— zimmer⸗ Bohnung Schloßnäh tl.J Ne 0 eee alles in ben Mann, unseren guten Vater, Großvater, Urgroß- Zubeh., in Sandhof., Waldhof, nüge, gem W. en 1433 berg der 1 vater, Schwager und Onkel, Herrn——— eß in. Gar⸗möbl. zimmerſmas Zimm. ſof. 5 Grad Kä nt nd 3. in gut. Haus, mitſod. ſp. zu vermiet. 2 VWietwr. ö. 50% mil G5 anet an mrſn Fiegi meter ir Johann Gottfried Zehnder—— ſe 1g. Herrn perſ! 530 K. Romo ach, Grad an. nühe N eßplab Rabeie 3 68105 800. 43 39 4 1 kleltropunłt-· Schy/eibzange D. E. p. ang. U. 00 Zuvermieten U5I.-Hð mene, F föbl zimmer werden Bezirksvertreter Saedoe — von nahezu 85 Jahren zu sich in die Ewigkeit L baum 1 zimmer Schön mhl. Zimm. zu vermieten. 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November 1937 verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit 310 ort zu Seni vie Koffer-Kraft Huabenmäntel ing hach 12 för in 4 mein innigst geliebter Gatte, treusorgender Vater, Bruder, Schwager und 11 fur 12.—14 1h, gutf„ K 4, 11,„ſvon 14—20 nor 32* Pflügersgrund⸗„8 erbalten, billigſWirtſchaft(20966“) Küche gefucht. Krimina Onkel, Herr ſtraße 22, III, r. 1 3 11, ll. J. Breite ztraße verraulen. Gulemannſlr.ö 4— 34 601 V) 20 8760) S 4, 12 3. Stock 1 einen ſei bliſtn S Schönau — en en im 52. Lebensjahr. Danlsagung 0 4 Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahm 1 ie für di Mannheim(T 6, 17), den 12. November 1937. Kranz- und Blumenspenden beim Heimgange unserés lieben— Trauer Karten e 7 7 4 2¹ guten 3 4 trauernden Hinterbliebenen: BDanl Trauerhriefe 18 3 un rau Annaàd 0 Cr geb. Hildebrand ll. Sonn WIIII sprechen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank aus. liefert rosch und preisw/ert Mark a Mannherm, den 13. November 1937 Die Beisetzung ſindet am Montag, 15. Nov., vorm. ½ 12 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt 9 Feſtgene 5— 7—— raminen Aiunger u. MHetger-atentrenrbanner-Dnder Neurode 2— 0 77 mer für 5 bert W aus Oſ. ch. 20 Uhr, Vere ſerſchule: Sonn⸗ mlung. Kirche 10 Gemeinſchaft; e, Mannheim⸗ ze 41 tunde.— Mon⸗ t.— Dienstag: thesda⸗Heim“ Uhr Wortver⸗ nnerbibelſtunde. — Donnerstag: 32. Montag: 20 Uhr Wort⸗ 20 Uhr Wort⸗ Uhr Wortver⸗ 20 Uhr Wort⸗ Liebenzeller entſchiedenes iße 34 „30(Lokal im gung.— Mitt⸗ Uhr Miſſions⸗ ummlerweg 33 ſtunde. Sonntag und e. irchen raße 26 zer Neumann; — Buß⸗ und mann. fter Chriſten f⸗Straße 12 ediger Würfel, voch: 20 Uhr ſeim, VU 3, 23 r Sautter.— zredigt, Predi⸗ rauenmiſſions⸗ „20) Uhr Predigt, ang. U. ter en und dustrie ischen Bevoll- 14—19 95p i2, hurg — allen f ‚ Vergr. und k zum 1. od. zahl. geſucht. Hafen Rn. hein block, (34 047 V Pubfrau on—5 Uhr geſuchl. zu erfrag. Nr. 20 961“ rlag ds. Bl. unabhäng. E isw/ert IWerei „Hakenfrenzbanner“ ————— Blick übers cand Tetzte badiſche meldungen Auf die Tenne geſtürzt Gberbach, 12. Nov, In Schollbrunn ſtürzte der 61 Fahre alte Landwirt Konrad Reimold von ſeiner Scheune ſo unglücklich auf die Tenne, daß er ſich einen ſchweren Schädel⸗ bruch, einen Schlüſſelbein⸗ und mehrere Rip⸗ penbrüche zuzog. Der Vexunglückte mußte ſo⸗ fort in die Klinik nach Heidelbera überführt werden, wo er in ſehr bedenklichem Zuſtande darniederliegt. „Jrankenſchule⸗ Cauberbiſchofsheim Tauberbiſchofsheim, 12, Noy. Wie die Direktion des Gymnaſiums mitteilt, iſt der Umbau nunmehr vollzogen und das Gym⸗ naſium hat aufgehört zu beſtehen. An ſeiner Stelle wird es laut Erlaß der zuſtändigen miniſteriellen Stellen umbenannt in„Franken⸗ ſchule“, Oberſchule für Jungen, in Tauber⸗ biſchofsheim. von der Anllage des verſuchten Gatten⸗ mordes freigeſprochen Karlsruhe, 12. Nov. Unter dem Vor⸗ ſitz von Landgerichtsdirektor Hofman ver⸗ handelte heute das hieſige Schwurgericht ge⸗ gen den wegen verſuchten Giftmords an ſeiner Ehefrau angeklagten 53 Jahre alten Guſtav Schloſſer aus Baden⸗Baden. Dem 3— Hlagten, der ſich ſeit Jahren verſchuldet in be⸗ drängten Verhältniſſen befindet, wurde zur Laſt gelegt, im Februar vorigen Jahres ſeiner 51 Jahre alten Ehefrau kalziumhaltiges Ratten⸗ gift beigebracht zu haben, was zu einer Erkran⸗ kung der Frau, nicht aber zu ihrem Tode führte. Als Beweggründ für den Mordverſuch nahm die Anklage an, daß ſich Schloſſer durch das beim Tode ſeiner Frau fällige Sterbegeld ſanie⸗ ren wollte. Der Angeklagte beſtritt, etwas ge⸗ gen das Leben und die Geſundheit ſeiner Frau unternommen zu haben. Obwohl zahlreiche be⸗ laſtende Momente für die Schuld des Ange⸗ klagten ſprachen, gelangte das Schwurgericht ausreichender Beweiſe zu einem Frei⸗ pruch. Gewerbsmäßige Abtreiberin verurteilt * Karlsruhe, 12. Nov. Das Schwurge⸗ richt verurteilte die 36 Jahre alte verheiratete Leokathie Spießinger aus Iwanitz(Po⸗ len), die in Forbach in den Jahren 1932 bis 1936 verbotene Eingriffe an Mädchen gegen Entgelt vorgenommen hatte, wegen gewerbs⸗ mäßiger Abtreibung zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Ueẽĩſchnee im Schwarzwald „ Baden⸗Baden 12. Nov. Der Nord⸗ ſchwarzwald hat jetzt ſein Ausſehen verändert. nee eter Ununterbrochen geht zur Zeit ein ſeiner nied 913 Herab auf 650 alles in Weiß 1415 Während auf dem Feld⸗ berg der neefall von ungefähr vier bis fünf Grad Kälik begünſtigt wird, zeigt das Thermo⸗ meter im Mittelſchwarzwald ungefähr null Grad an. Die Stärke der Schneedecke iſt unter⸗ eute morgen betrug ſie im Mittel⸗ chwarzwalbd ungefähr ein bis zwei Zentimeter. Da jedoch die Schneeflocken auch noch in den ſpäten Abendſtunden des Freitags ununter⸗ brochen herniederrieſeln, iſt mit einem weiteren Zuwachs zu rechnen. Todesſturz aus dem Fenſter Balg bei Baden⸗Ba den, 12. Rop. Am Donnerstagabend ſtürzte der hieſige Ober⸗ lehrer Flick aus bisher unbelannter Urſache aus dem Fenſter des zweiten Stockwerks auf die Straße. An den erlittenen Verletzungen iſt er im Städtiſchen Krankenhaus in Baden⸗Ba⸗ den geſtorben. villingens Frauenſchaftsleiterin geſtorben „ Villingen, 12. Rov. Im Alter von 41 Jahren ſtarb die Frauenſchaftsleiterin der Ortsgruppe Villingen, Anna Bleyer. Sie ſtand ſeit Oktober 1931 der hieſigen Ortsgruppe in vorbildlicher Weiſe vor und brachte große Opfer an Zeit und Arbeit. Auf ihre Initiative iſt die Gründung der Mütterſchule in Villingen zurückzuführen, die nun als Anerkennung für Anna Bleyer, den Namen Anna⸗Bleyer⸗Schule erhalten wird. kine flutobahnbrücke über den Rhein In der höhe von Frankenthal wird die Brücke gebaut werden Mannheim, 12. Nov. Schon längſt iſt vor⸗ geſehen, eine Verbindung vom Weſten zum Oſten mittels der Autobahn herzuſtellen, um eine gerade Linie zwiſchen Saarbrücken und der Autobahn Mannheim—Darmſtadt zu bekom⸗ men. Im Saarland und der Pfalz iſt dieſes Projekt bereits ein gutes Stück vorwärts ge⸗ kommen. Die weitere Strecke Mannheim— Grünſtadt iſt im Bau, die Weiterführung bis Frankenthal wird gegenwärtig vorbereitet. Dieſe Weſt⸗Oſtverbindung ſetzt den Bau einer Rheinbrücke voraus, die etwa auf die Höhe Frankenthals kommen wird. Es iſt die erſte Autobahnbrücke über den Rhein. Mit der Fertigſtellung dieſes Großprojektes iſt allerdings erſt in etwa drei Jahren zu rechnen. „%„—„ Von Frankenthal aus wird die neue Autobahn ihren Weg zwiſchen Sandhofen und Scharhof dem Sandtorfer Bruch zu nehmen und die Riedbahnſtreceke Lampertheim—Waldhof über⸗ queren. Vorbei zieht ſie dann an dem Waſſer⸗ werk bei Sandtorf, um in der Nähe der Halte⸗ ſtelle Poſtſtraße auch die Eiſenbahnſtrecke Lam⸗ pertheim—Viernheim zu überqueren. Nördlich Viernheim wird der Anſchluß zur Autobahnſtrecke Mannheim—Darmſtadt her⸗ geſtellt. Dieſe neue Verbindung kann von Mann⸗ heim aus bei Sandhofen oder auf einem einfachen Zubringer bei Scharhof erreicht werden. Aber auch am Seckenheimer Dreieck, in der Nähe der Rhein⸗Reckar⸗Hallen, iſt eine Zu⸗ fahrt zur neuen Weſt⸗Oſtverbindung möglich. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die neue Auto⸗ bahnbrücke auch einen Radfahrweg erhält, was gewiß zu begrüßen wäre. Dein ſteis dankbarer Flüchtling“ Schwindler lebte auf Koſten ſeiner drei Er äute/ Knapp am Zuchthaus vorbei im. Karlsruhe, 12. Nov.(Eig. Bericht.) Der 38jährige ledige Friedrich Hartmann aus Kon⸗ ſtanz iſt ſchon wiederholt mit dem Strafgeſet in Konflikt gekommen. Er zeigte eine beſondere Neigung, mit gutmütigen Mädchen anzuban⸗ deln, ihnen von Liebe und Ehe zu ſprechen und dabei ihr Sparbuch im Auge zu haben. In Karlsruhe unterhielt er ein Verhält⸗ nis mit der Tochter eines Handwerksmeiſters, mit der er ſich auch verlobte. Hinter ihrem Rücken knüpfte er Beziehungen mit einem Pfälzer Mädel aus Kandel an, der er vor⸗ machte, ſie zu heiraten. Durch dieſe Vorſpie⸗ gelungen verſtand er es, von der Pfälzerin die Mittel zum Kauf eines Motorrades zu er⸗ ſchwindeln. Lange konnte er⸗ das Lügenſpiel ſchliez nicht treiben, denn die Pfälzerin kam ſchließlich dahinter, daß der vermeintliche ein Schwindler war und zeigte ihn an. „Daraufhin mußte ſich Hartmann vor dem hieſigen Amtsgericht am 11. Februar vorigen Jahres wegen Heiratsſchwindels und als rück⸗ fälliger Betrüger verantworten. Seine offizielle Braut fiel, als ſie von dem gewiſſenloſen Trei⸗ ben ihres Verlobten erfuhr, aus allen Wol⸗ ken. Das Amtsgericht verurteilte ihn zu einem Jahr Gefängnis. Dagegen legte er Berufung ein, 33 4 4 es kam, glänzte der auf freiem Fuß belaſſene, geklagte durch Abweſenheit Er war mittler⸗ weile nach Spanien geflüchtet. Im Juni d. J. kehrte er über die luxembur⸗ giſche Grenze nach Deutſchland zurück und wurde ſofort feſtgenommen. Zur Zeit verbüßt er die gegen ihn erkannte einjährige Gefängnis⸗ ſtrafe, Mittlexrweile wurde ermittelt, daß er ein drittes Mädchen in übler Weiſe n. atte. Das dritte Opfer des Heiratsſchwind⸗ ers war eine 30jährige Hausangeſtellte aus Württemberg, die in Karlsruhe ſeit einigen Jahren in war. ſer Angeklagte ſprach ſie auf der traße an und ging ver⸗ ſchiedentlich mit ihr aus. Es dauerte nicht lange und er kam auf die leidige Geldfrage zu ſprechen. Er W ihr, er habe einen Mo⸗ torradunfall erlitten und habe einen, Prozeß am Bein, er ſei auf Zahlung von Schaden⸗ erſatz verklagt worden. In Wirklichkeit war der „Unfall“ etwas anders. Seine betrogene Braut klagt und er war zur Zahlung von 2000 Mar Entfchädigung verurteilt— ſein Motorrad be⸗ —5 ſie als Pfand. Die gutmütige und nicht⸗ ehr aufgeweckte Hausangeſtellte glaubte ihm und hatte vielleicht auch im ſtillen die Hoff⸗ nung, daß er ſie heiraten würde, Der Ange⸗ klagte bewog ſie, ihr insgeſamt 290 Mark zu leihen. Im März 1936 verlangte er von ihr weitere 50 Mark, da aber das Mädchen kein Geld mehr hatte, machte er ihr den Vorſchlag, das Geld bei einer Freundin zu leihen. Er würde es ihr zurückgeben, denn er erhalte„in einigen Tagen“ von ſeiner Schweſter in Stutt⸗ gart 100 Mark. Das Mädchen verſchaffte das Sparbuch ihrer Freundin und legte ihm ans Herz, ja nicht mehr als 50 Mark abzu⸗ heben. Siatt deſſen hob er von dem Sparbuch 120 Mark ab. Einige Tage darauf ließ er ſich das Sparbuch nochmals geben, angeblich um das Geld wieder einzuzahlen. Statt deſſen hob er weitere 250 und 70 Mark ab innerhalb weniger Tagae, ſo daß er ſich insgeſamt 440 Mark angeeignet hatte. Als ex das ganze Spar⸗ guthaben abgehoben hatte, ſchickte er das Spar⸗ buch mit einem Begleitſchreiben— nach Hoch⸗ ſtaplerart ohne Datum und Unterſchrift— zu⸗ rück. Der Brief ſchloß:„Liebe Maria, alles Gute! Dein ſtets dankbarer Flüchtling.“ Dieſen, Brief und das geleerte Sparlaſſen⸗ buch zurücklaſſend, flüchtete er dann nach Spa⸗ hatte ihn wegen 11 des Verlöbniſſes 8 i nien. Das Mädchen nahm bei ihren Eltern Geld auf und hat ihrer Freundin den Scha⸗ den von 440 Marak erſetzt. Als ſie den Brief des„ſtets dankbaren Flüchtlings“ in Händen hielt, gene ihr ein Licht auf, daß der Ent⸗ ſchwundene ein Schwindlex iſt. Wenn ſie über ſeine Natur als Heiratsſchwindler Kenntnis gehabt hätte, wäxe— nicht bereit geweſen, ihm mit Geld auszuhelfen, ebenſo wenig, wenn ſie gewußt hätte, daß er fiatt für einen Motorrad⸗ unfall für einen Verlöbnisbruch 2000 Mark zu zahlen hatte, as Schöffengericht verurteilte den Angeklag⸗ ten wegen Betrugs im wiederholten Rückfall, ſowie fortgeſetzter Untreue unter Einbeziehung der vom Amtsgericht ausgeſproche⸗ nen einjährigen Gefängnisſtrafe zu einer Ge⸗ 180 91 ngnisſtrafe von drei Jahren, ſowie 200 Mark Geldſtrafe(erſatzweiſe 20 Tagen Ge⸗ fängnis). Dem Angeklagten wurden die hür⸗ Ehrenrechte 4 die Dauer von drei ahren aberkannt. Zwischen Neckar und Bergstràſie Ladenburger Uachrichten * Eine Stunde Hausmuſik. Eigentlich waren es zwei Stunden, und ſie gaben eine Fülle von Anregungen für die Muſikfreunde. Gerade in kleineren Städten und auf dem Lande, wo nicht in dem Maße wie in der Großſtadt Ge⸗ legenheit geboten iſt, in Konzertſälen und Thea⸗ tern aute Muſik zu hören, erhebt ſich von ſelöſt die Forderung nach Hausmuſik; ſie ſoll kine fur von ſieben Uochen⸗ auf Dumy der„muſikaliſche“ Hochſtapler brachte den Wirt um den ganzen penſionsbetrag *„ Lörrach, 12. Nov.(Eig. Bericht.) Die Kriminalpolizei in Köln nahm dieſer Tage einen ſeit lüngerem geſuchten Burſchen feſt, der dieſen Sommer ein ſiebenwöchiges Gaſtſpiel in Schönau gegeben und ſeinen Wirt um den gan⸗ zen Penſionsbetrag geprellt hat. Daneben hatte er es verſtanden, dank ſeines großartigen Auftretens und nicht zuletzt ſeines guten Klavierſpiels, das ihm der Name„Beet⸗ hoven“ eingetragen hatte, einige reichsdeutſche und ſchweizeriſche Gäſte um etliche hundert Mark anzupumpen. Es handelt ſich bei dem Feſtgenommenen um einen gewiſſen Richter aus Reurode. Er wird ſich nun vor der Strafkam⸗ mer für ſeine Taten zu verantworten haben. Vor dem Gericht ſtanden zwei Betrüger, Ro⸗ bert Weiß aus Lörrach und Richarb Schmitt aus Offenbach. Die beiden vorbeſtraften Män⸗ ner hatten es darauf abgeſehen, Schmuckwaren⸗ fabrikanten hereinzulegen. Sie gründeten eine Firma, die nur auf den Briefköpfen exiſtierte und ließen ſich von fünf Plätzen im Reich Schmuckſachen im Wert von 1100 Mark ſchicken, die ſie hier verkauften, ohne jedoch die Fabri⸗ kanten zu bezahlen. Wegen fortgeſetzten Betrugs wurde Schmitt zu elf Monaten, Weiß zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Wegen Betrügereien und Unterſchlagungen ſtand die erſt 22 Jahre alte Frieda Schmidt aus Baſel vor Gericht. Sie hatte bei der Aufnahme ihres unehelichen Kindes in einem Lörracher Kinderheim den Eindruck zu erwecken verſtan⸗ den, als ſei ſie finanzkräftig genug, um die Schulden an das Kinderheim in Höhe von 320 Mark zu bezahlen. Wegen dieſer Betrügereien und noch weiterer Hochſtapeleien wurde die wegen ähnlicher Delikte vorbeſtrafte Angeklagte zu ſieben Monaten Gefängnis verurteilt. kein Erſatz ſein für künſtleriſche Darbietungen, die ſie ja doch in den meiſten Fällen nicht er⸗ reichen kann, aber ſie kann in hohem Grade be⸗ friedigen und das Verſtändnis für die Werke unſerer alten und neuen Meiſter wecken All⸗ jährlich findet in Ladenburg eine Hausmuſik⸗ veranſtaltung ſtatt, zu der ſich diesmal die Klavier⸗ und Blockflötenklaſſen der einheimi⸗ ſchen Diplomlehrerin Ida Hohn und die Schü⸗ ler des Mannheimer Violinpädagogen Fritz Früh zuſammengetan hatten. Zwei Sätze aus einer Suite von Lully leiteten ein friſch⸗fröh⸗ liches Muſizieren ein, an dem die Zuhörer ihre Freude hatten. Forigeſchrittene Schüler und Schülerinnen beider Lehrkräfte hatten Gelegen⸗ heit, ihr Können zu beweiſen. Wir hörten u. a. Werke von Mozart, Schubert, Richter, Ditters⸗ dorf und zuletzt eine Kantate von Spitta. Es ergaben ſich alle Möglichkeiten ſoliſtiſcher Vor⸗ träge und des Zuſammenwirkens verſchiede⸗ ner Inſtrumentengruppen mit der menſchlichen Stimme. Von den Ladenburger Klavierſchü⸗ lern möchten wir Elſe Löſch und Walter Ber⸗ linghof erwähnen, die beide zu ſchönen Hoff⸗ nungen berechtigen; aber auch die andern klei⸗ nen Klavier⸗ und Blockflötenſpieler hielten ſich wacker und ließen erkennen, zu welchen Ereig⸗ niſſen ein zielbewußter Unterricht führt. * Verlängertes Pachtverhältnis. Das Pacht⸗ verhältnis der vom kath. Güntherſchen Wai⸗ ſenhausfonds und vom Sickinger⸗Fonds ver⸗ pachteten Grundſtücke, das mit Martini d. J. abgelaufen war, wird unter den ſeitherigen Be⸗ dingungen um ein weiteres Fahr bis Martini 1938 verlängert. Hauptübung der Feuerlöſchpolizei. Am übernächſten Samstag, 27. November hält die Feuerlöſchpolizei Ladenburg ihre diesjährige Hauptübung ab, der ſich ein Kameradſchafts⸗ abend mit Ehrungen anſchließt, Deutsche Mütter im NSV-Müttererholungshelm Gernsbach Gerade der im Sommer 1937 erreichte Umfang der Arbeit der Mütter-Erholunsspflege der NSV gibt wieder einmal Gelegenheit, zu zſęeigen, mit welch groben Erfolgen sich die Entfaltung unserer nationalsozialistischen Wohlfahrts- arbeit heute schon belohnt. So verschickten wir im Gau Baden in diesem Jahr unsere Mütter allein in zehn ver⸗ schiedene Erholunssgelegenheiten, vornehmlich nach Heimen im Alb- und Murgtal, in den Odenwald, an den Bodensee und in Solbäder. Die notwendigen Einrichtungen werden fortgesetzt verbessert und neu geplant, so dab in abseh- barer Zeit weit mehr noch als bisher auf diesem betont wichtigen Arbeitsgebiet geleistet werden kann Edingen berichtet * Freier Platz am Rathaus. Das rechts an das Rathaus angrenzende Guckſche Anweſen mit Wohnhaus, Scheune und Stall wird zur Zeit abgeriſſen. Das Grundſtück bleibt unbe⸗ baut und wird zu einem Schmuckplatz umge⸗ ſtaltet, der ſicher eine angenehme Ahwechſlung in unſer etwas eintöniges Straßenbild bringt. * Wettkampf im Geräteturnen. Heute, Sams⸗ tag, um 20 Uhr, findet im Saal der Schloß⸗ wirtſchaft ein großer Mannſchaftskampf im Geräteturnen ſtatt; es beteiligen ſich die Turn⸗ vereine 1846 Mannheim, Germania Mann⸗ heim, Mannheim⸗Waldhof, Jahn Seckenheim 1862 Weinheim, Ladenbura und Ketſch. Bei dieſem Kampf wird der Bezirksgruppenmeiſter des Kreiſes 3(Mannheim) ermittelt. Da hier⸗ bei nur die beſten Leiſtungen in der Kunſt des Geräteturnens gezeigt werden, lohnt ſich der Beſuch.— * Der Dorfabend, der auf morgen, Sonn, 14. November, 20 Uhr, angeſetzt iſt, 8 einen großen Teil der Einwohnerſchaft im Saal der Schloßwirtſchaft zuſammenführen. Der Abend wird von der Ne⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ unter Mitwirkung der Edinger Dorfiugend und verſchiedener Vereine durchgeführt. Der Kreisamtsleiter für Raſſen⸗ politik, Dr. Lehmann, hält einen Vortraa über me der Edinger Fa⸗ milien. Ueues aus Schriesheim * Pflege der Obſtbüume. Die Obſtbüume im Gemeindebezirk 1, von der Ladenburger Straße bis zur Gemarkungsgrenze Ladenbura—Doſ. ſenheim unterhalb der Landſtraße, ſind bis ſpäteſtens 15. Dezember d. J. auszuäſten und zu ſchneiden. Sämtliche Baumbeſitzer werden erſucht, dieſer Anordnung des Bürgexmeiſter⸗ amts nachzukommen. Die Bäume ſäumiger Beſitzer werden nach dem 15. Dezember durch Pflegekolonnen auf Koſten der Baumbeſitzer ausgeäſtet. N 3 * Kleiderſammlung. Mitte November führt die He zugunſten des Winterhilfswerks eine Kleiderſammlung durch. Alle Volksgenoſſen werden gebeten, ihre Beſtände nach Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücken durchzuſehen, die enthehr⸗ lich und noch brauchhar ſind. Manches Stück kann einem bedürftigen Volksgenoſſen noch MinéfslWostefgrohheng Apothsken, uncl Hrogeren vofrõt Hauptniederlage Peter Rlxlus Mannheim, Fernruf 26796 und 26797 gute Dienſte leiſten. Es wird erſucht, die zur 3 Abgabe beſtimmten Stücke bereitzuhalten. * Vom Obſtgroßmarkt. Die Sammelſtetle Schriesheim des Obſtgroßmarktes Weinheim iſt geſchloſſen. Spankörbe der Größe 3 werden bis 15. November zurückgenommen.—— Märkte Obſtgroßmarkt Weinheim Zee bis 16 Pf. An⸗ uhr 1160 Zentner. Nächſte Verſteigerung: Mon⸗ tag, 15. November, 14 Uhr. 1 * Großmarkt Handſchuhsheim. Aepfel—14, —7, Birnen—10, Kaſtanien—10, —4, Stangenbohnen 10, Wirſing 16—18, To⸗ maten—4, 2, Blumenkohl 10, Lauch 7, Sellerie —8, Spinat—6. Feldſalat 10—20, Roſenkohl 10—13, Endivien—4. Anfuhr und Rachfrage aut; Ueberſtand in Feldſalat, für den kau Nachfrage beſteht. nicht h In dieſer höheren Gewichts⸗ la le „Haken ceuzbanner“ Sport und Spiel Samstag, 13. November 1937 Reldar Kvammen blieb fei Er lehnte verlochende Angebote ab Der von den Engländern bereits im Mai beim Länderkampf England— Norwegen als ausgezeichneter Halbſtürmer aufgefallene ſkan⸗ dinaviſche Fußballer Reidar Kvammen hat nach ſeiner in Dublin beim Länderkampf mit dem Friſchen Freiſtaat gezeigten Leiſtung erneut dem Präſidenten des Londoner Mei⸗ ſterklubs Arſenal derart gut gefallen, daß er ihm ein verlockendes Angebot machte, Berufsſpieler zu werden. Bereits am Samstag ſollte Kvammen im Kampf gegen Weſtbrom⸗ wich Albion Gelegenheit haben, für Arſenal zu ſpielen. Der techniſch famoſe Norweger aber hat mit ſeinen Kameraden zuſammen bereits die Rückreiſe in die Heimat angetreten und Arſenal eine Abſage erteilt, zumal das eng⸗ liſche Arbeitsminiſterium bei einer Verpflich⸗ tung Kvammens ſicherlich die gleichen Schwie⸗ rigkeiten gemacht hätte wie ſeinerzeit bei dem Wiener Hiden, der als Nichtbrite keine„Ar⸗ beitserlaubnis“ erhielt. Cratobia it Polens meiſter Noch vor Abſchluß der Spiele der Landesliga iſt Polens Fußballmeiſterfchaft entſchieden wor⸗ den. Der Titel iſt an Cracovig Krakau Zwar kann Amatorſki Königshütte mit en Krakauern noch punktgleich wer en, um Meiſterſchaft von zu gefährden, müßten die Oſt⸗ ihrem letzten Spiel Wisla Toren ſchlagen, was kaum aber die ſchon geſicherte Cracovia noch oberſchleſier in Krakau mit 10:0 möglich iſt. Dnden, fcönwer Bengl vollblutverſteigerung in hoppegarten In der Hoppegartener Auktionshalle wurde am Freitag die letzte Vollblutverſteigerung die⸗ ſes Jahres durchgeführt, mit der gleichzeitig eine Hengſteſchau verbunden war. 40 Hengſte wurden hierbei nach Gebäude und Ausſehen und weniger nach ihren Rennleiſtungen prä⸗ miiert. Der in Schlenderhahn gezogene Blin⸗ en, der erſt am letzten Sonntag in Dresden fiegreich von der Bahn Abſchied nahm und nun im Geſtüt des Stalles Burg Schlitz als Beſchäler enden wird, holte den erften Preis vor Sperling, dem Waldfrieder Occultus, dem Graditzer Leuthen und Auftakt. Das Ergebnis der Verſteigerung befriedigte ganz. Von 147 angemeldeten Pferden wechſelten nur 43 den Beſitzer, da die meiſten Pferde auf Grund ihrer hohen Reſervepreiſe zurückgekauft wurden. Den höchſten Preis er⸗ zielte mit 6100 Mark die von Graf Ferry tra⸗ gende Demuth, die der bekannte Züchter Kriete erwarb. Der chlenderhaner Mark Aurel, der auf der Hindernisbahn ein nützliches Pferd werden ſollte, ging für 5000 Mark an Trainer O. v. Mitzlaff. Das billigſte Pferd der Auktion war Tifernes, der für 500 Mark in den Beſitz pietſch nur knapper Sieger Der vom Sc⸗—— Heros Erfurt gemeinſam aufgezogene lmateurbox⸗ kampfabend in Leipzig wurde zu einem vollen Erfo 9. denn über 2500 Zuſchauer hatten ſich im Zoo“ eingefunden. Meiſter Pietſch mußte im Halbſchwergewicht gegen den Italiener Ter⸗ 5 0 h 7 Kel-Läuſer. Sind ihre Bretter in Ordnung? Unsere Sli-Werustätte ist bereits in Betrieb. Warten Sie nicht bis die Seison voll im Goͤng ist! Wir holen ouf telef. Anruf Inre Bretter ab LII&* MULER Sportabteilung M 3, 11/12 Kunststtobe Ruf 26575/76 raoina ſchon ſein ganzes Können aufbieten, um knap nach Punkten zu gewinnen. Der Erfur⸗ ter„ Kärſtner unterlag nach mehreren Nie⸗ derſchlägen dem Italiener Binazzi nach Punk⸗ ten, während die beiden übrigen Italiener mit Unentſchieden zufrieden ſein mußten. Der frü⸗ here Europameiſter O. Käſtner erreichte gegen den prächtig kämpfenden Leipziger Dötſch auch ur ein unentſchiedenes Ergebnis. Axel Schaer Wieder iſt einer von der alten Garde der deutſchen Leichtathletikpioniere von uns gegan⸗ gen, Axel Schaer, der dieſer Tage im Alter von 52 Jahren plötzlich verſchied. Schaer, der ſchon am erſten Potsdam—Berlin⸗Lauf teil⸗ nahm und vor dem Kriege kaum ein Hallen⸗ ſportfeſt verſäumte, war äußerſt vielſeitig. Als Sportinſtrukteur der Reichswehr verfaßte aer eine„Militärvorſchrift für Leibesübun⸗ en“ und trat auch ſpäter noch als Sport⸗ ſchriftſteller hervor. Als Sportlehrer machte er ſich einen großen Namen durch die Entdeckung o manchen Spitzenkönners. Sein beſcheidenes eſen erwarb ihm viele Freunde, die ſein ſo ühes Hinſcheiden tief bedauern. Jvar Johanſſon beſiegt Schwedens Ringerkönig Jvar Johanſſon hat lach langer Zeit eine Niederlage hinnehmen müſſen. Bei einem Städtekampf in Sundsvall artete der Olympiaſieger und Doppel⸗Europa⸗ ſeiſter für ſeine Vaterſtadt Norköping im ſſe fand Johanſſon als reiner Mittelgewicht⸗ r in dem ſtarken Ludwig Lindblom ſeinen Ulmer ſtehen nach den Sonntag viele ſüddeutſchen Vereine im Punkte⸗ kampf. Der Spielplan ſieht folgende Paarun⸗ ſteht ein ereignisreicher Sonntag bevor. Düſſeldorf tragen Deutſchlands und Belgiens Frauen einen burg und Berlin werden die beiden enſten Zwi⸗ ſchenrundenſpiele Frauen zwiſchen den Gauen Mitte und Nord⸗ eführt. Pbeſeet— Der iſt in die Halle gegangen. geht in Torquay der Länderkampf zwiſchen ahrend und der Tſchechoſlowakei wã mark bis burg ein mit den letzten Spielen am Sonntag entſchie⸗ den wird.— Die n 51 Fahken fai boo Glundenkzometer ſchneller kiB Wereinskalender Aus der Geſchichte des Geſchwindigkeitsrekordes in der Cuft Zum erſten Mal hat ſich am Donnerstag die deutſche Luftfahrt in die Liſte der internatio⸗ nalen Geſchwindiakeitsrekorde eintragen kön⸗ nen. Wie bereits gemeldet, floa der Pilot der Bayeriſchen Flugzeugwerke, Dr⸗Ing. Wur⸗ ſter, auf einer abgeſteckten Z⸗Kilometer⸗Strecke länas der ſchnurgerade verlaufenden Eiſen⸗ bahnlinie bei Auasburg mit einem Meſſer⸗ ſchmitt⸗Landflugzeug 611,004 Std.⸗Km. und er⸗ oberte damit den Geſchwindiakeitsrekord für Landflugzeuge. Schneller waren bisher— aller⸗ dings auf Waſſerflugzeugen— die beiden aus⸗ ländiſchen Fliegeroffiziere Lt. Stainforth(Eng⸗ land) und Lt. Agello(Italfen), von denen Agello den abſoluten Rekord in der Luft mit 709,209 Std.⸗Km. hält. Faſt auf den Taa genau 31 Jahre hat es gedauert, daß die Geſchwindigkeit im Landflugzeug um nahezu 600 Kilo⸗ meter in der Stunde geſteigert wer⸗ den konnte. Am 12. November 1906 wurde die erſte Rekordleiſtung im Geſchwindigkeitsflug aufgeſtellt, und zwar floa der Franzoſe San⸗ tos Dumont in der Nähe des Ortes Bagatelle die tatſächliche„Bagatelle“ von 41,292 Std.⸗ Km. Frankreichs Flugpioniere Farman, Cur⸗ tiß. Bleriot, Morane, Nieuport, Vedrines und Prevoſt verbeſſerten dieſe Leiſtung in den Vor⸗ krieasſahren Stück um Stück, aber ſtets wur⸗ den die alten Rekorde nur um ein Geringes übertroffen. So dauerte es beiſpielsweiſe vier Jahre bis die 100⸗Kilometer⸗Grenze erreicht war. Später war der Geſchwindigkeitsrekord immer ena mit dem großen Wafferflugzeugren⸗ nen, um den Schneider⸗Pokal verknüpft, das 1913 von dem Franzoſen Jacques Schneider ins Leben gerufen wurde. Prevoſt(Frankreich, kam noch vor dem Kriege auf über 200 Std.⸗Km., bis das Völker⸗ ringen einen Stillſtand brachte. Dann aina es ſprungweiſe vorwärts, zunächſt waren es wie⸗ der die Franzoſen. Sadi Lecointe flog 19²⁰ über 275 Std.⸗Km. und zwei Jahre ſpäter tauchte mit Mitchell(358,8 Std.⸗Km.) zum er⸗ ſten Male ein Amerikaner als Rerordhalter auf. Die Italiener traten nun in den Vorder⸗ grund und griffen mit in den Kampf ein, Ma⸗ jor de, Bernardi kam 1928 als erſter über die 500⸗Kilometer⸗Marke. Aber damit war noch länaſt nicht die äußerſte Geſchwindigreitsgrenze erreicht. Englands Schneiderpokal⸗Flieger er⸗ regten mit ihren immer wieder höheren Ge⸗ ſchwindigkeiten die Bewunderung der Welt. Mit ihren Spezial⸗Waſſerflugzeugen erreichte zunächſt Capt. Orlebar 575,7 Std.⸗Km., ſein andsmann Stainforth ſchraubte den Rekord auf 609 und im gleichen Fahre auf 657 Std.⸗ Km. Italiens Luftfahrtminiſter Balbo ſtellte aus Militärfliegern eine Weltrekordſtaffel zu⸗ ſammen. die als Aufgabe die Wiedergewin⸗ nung des Weltrekordes für Italien erhielt. Agello war der letzte Ueberlebende dieſer Staffel und ihm gelang die Aufgabe. Er flog 1933 zunächſt 682,4 und dann die heute noch gültige abſolute Leiſtung von 709,209 Std.⸗Km. Die Möalichkeit einer ſolch hohen Geſchwin⸗ digteit war damit bewieſen, aber noch nicht im Landflugzeug. Unſere Luftfahrt bemühte ſich mit Erfola und ein Deutſcher auf deutſcher Maſchine kam als erſter über die 600⸗Kilo⸗ meter⸗Grenze, nachdem 1934 Delmotte(Frank⸗ reich) 505,8 und ſpäter der Amerikaner Hughes 567.115 Std.⸗Km. erreicht hatten. Wis der Epokt an Wogenende brinat 2. Schlußrunde um den Tſchammerpokal Eichenſchild⸗Zwiſchenrunde der Frauen Jrauenhochen⸗CTänderkampf gegen Belgien/ Internationales Schwimmfeſt in Mag⸗ deburg/ Ringer⸗Cänderkampf gegen die Nach einer kleinen durch die Maul⸗ und Klauenſeuche bedingten Einſchränkung des Wo⸗ chenend⸗Programms ſteht am kommenden Samstag und Sonntag wieder eine Reihe wich⸗ tiger Veranſtaltungen in Süddeutſchland zur Abwicklung, die ſich würdig in den Rahmen des im Reich ſtattfindenden Geſchehens m einreihen.— Fußball ibt es wieder ein gemiſchtes Programm von unkte⸗ und Tſchammerpokalſpielen. Im Po⸗ kalwettbewerb iſt Süddeutſchland noch zweimal vertreten, durch die Meiſter von Baden und Württemberg, SV Waldhof und VfB Stutt⸗ art. Während der SV Waldhof den Vorzug hat, zu Hauſe Boruſſia Neunkirchen zu empfan⸗ en, muß der VfB Stuttgart zum ſtarken Sach⸗ ſen Altmeifter Dresdner SC. Nach Lage der Dinge iſt Waldhof in der Vorſchlußrunde zu erwarten, mit ihm die vorausſichtlichen Sieger aus den drei anderen Paarungen, und zwar u. E. Dresdner SC(gegen VfB Stuttgart), Tortuna Düſſeldorf(gegen Be Hartha) und Schalke 04(gegen Berliner SV 92).— Das füddeutſche Meiſterſchaftsprogramm erleidet na⸗ turgemäß eine Einbuße. Baden: 1. FC Pforzheim— VfR Mann⸗ heim, Freiburger FE— Phönix Karlsruhe, VfB Mühlburg— Germanig Brötzingen, Vfe Neckarau— FV Kehl.— Württemb'erg: FV 94— Union Brötzingen, Sportft. Stuttgart— Stuttgarter Kickers, Sportfr. Eß⸗ lingen— Stuttgarter SC.— Bayern: 1. FC Nürnberg— Bayern München, Jahn Re⸗ gensburg— FG 05 Schweinfurt, Wacker Mün⸗ chen— 1860 München, VfB Ingolſtadt— BC Augsburg.— Im 0 es 4 den üblichen Meiſterſchaftsfpielen ein⸗ ma deutſchland und Nordholland in Hannover und zum anderen den Länderkampf Ungarn gegen Schweiz in Budapeſt.— Im Reich und im Ausland gibt den Repräſentativkampf zwiſchen Nord⸗ Handball WiHW⸗Spielen am letzten en vor: Baden: TV Rot— VfR Mann⸗ eim, TV Hockenheim— TSV Oftersheim, TV 62 Weinheim— SV Waldhof, Tgde. Ketſch gegen TSV Nußloch.— Stuttgarter Kickers— Süßen— Tſchft. Göppingen, TV Cannſtatt gegen TV Ura Schnaitheim, TWAltenſtadt— Tgf. Stuttgart. Bayern: Bamberger Reiter—T Milberts⸗ hofen, SpVg. Fürth— Tgde. Landshut, Poſt München— TV 1860 Fürth, Polizei Nürnberg gegen 1. FC Nürnberg.— vervollſtändigen das Karlsruhe, Köln und Siettin veranſtalten.— Im Fußball. Rheinau 1. Mannſchaft— Poſi Württemberg: Eßlinger TSV, TSV ch, KSV Zuffenhauſen— TSV rei Hallenturniere rogramm des Sonntags. Hockeyſport In Länderkampf aus. In Magde⸗ um den Eichenſchild der ſowie Brandenburg und Sachſen durch⸗ Im Süden werden die Punktſpiele „weiße Sport“ Schon am Samstag zu Ende, ihrend in Kopenhagen Schweden und Däne⸗ um Sonntag kämpfen und in Ham⸗ tädtekampf Hamburg— Amſterdam ſchaft, 15 Uhr; Rheinau 2. Mannſchaft— Mannſchaft, 13.30 Uhr(dort), Pflichtſpiel); gend— FV Viktoria Wallſtadt, 10 Uhr(Poſt⸗Sport⸗ platz). Poſt 1. Mannſchaft, 15 Uhr; Neulußheim 2. Mann⸗ ſchaft— Poſt 2. Mannſchaft, 13.45 Uhr(dort), Pflicht⸗ ſpiel; Poſt A 2. Jugend— Neckarhauſen A 2. Jugend, 11 Uhr(Poſt⸗Sportplatz); Poſt B⸗Jugend,.15 Uhr(dort); Frauen: MTG1. Mannſchaft— Poſt 1. Mannſchaft, 10.15 Uhr(MTG⸗ Platz); FV Handſchuhsheim— Poſt 2. Mannſchaft (WoW-⸗Spiel).— Schützen. Samstag, 13. Nov., ab 13 Uhr und Sonntag, 14. Nov., von—17 Uhr: Klein⸗ kaliber⸗Preisſchießen auf den Schießſtänden der Schüt⸗( zengeſellſchaft 1744, Neues Schützenhaus, Feudenhei⸗ mer Landſtraße. lung. 1. Mannſchaft— TV 1846 Mannheim(Samstag), Schweiz/ Gaumeiſterſchaften der Turner Turner ermitteln in den Gauen ihre Vereinsmeiſter, ſo⸗ weit das überhaupt noch nicht erfolgt iſt. Am kommenden Wochenende finden die Titelkämpfe der badiſchen Vereine in Gaggenau, der würt⸗ tembergiſchen in Reutlingen ſtatt.— Im Fechten gibt es zwei größere Turniere. In Torgau wird ein Viergaukampf Mitte, Sachſen, Bran⸗ denburg, Schleſien auf Degen und Säbel der Männer, ſowie auf ausgetra⸗ gen, zu dem insgeſamt 162 ennungen abge⸗ geben wurden. Ein internationales Turnier veranſtaltet der Steiermärkiſche Landesfechtklub in Graz mit hervorragender deutſcher Beteili⸗ gung.— Bei den Schwimmern wird nach dem„Internationalen Wiener“ am vergangenen Sonntag diesmal ein internatio⸗ nales Feſt in Magdeburg veranſtaltet, das ne⸗ ben der geſamten deutſchen Spitzenklaſſe mit allen Meiſtern auch einige Spitzenkönner aus dem Ausland am Start ſieht, fo von Schweden Björn Borg und die däniſche Rekordſchwim⸗ merin Ragnhild Hveger.— Die Eisſportler leiten die Geſchehniſſe des bevorſtehenden Win⸗ ters in der Halle ein. Krefeld, Köln, Dortmund und Berlin treten am Wochenende wieder mit rößeren Veranſtaltungen auf den Plan. In aris wird mit dem Städtewettkampf im Eis⸗ Paris— Haag das erſte Treffen zum ordweſt⸗Europa⸗Pokalwettbewerb ausgetra⸗ gen.— Im Ringen ſtehen unſere Vertreter nach den Europamei⸗ ſterſchaften in München und dem deutſch⸗tſche⸗ chiſchen Länderkampf in Prag am Sonntag in Bern vor einer weiteren internationalen Auf⸗ gabe. Mit erſatzgeſchwächter Staffel tragen ſie egen die Eidgenoſſen einen Länderkampf im reien Stil aus, der u. E. mit einem knappen Siege enden müßte. Vom Samstag bis Mon⸗ tag beteiligt ſich Fritz Weikart Hörde) an einem internationalen Turnier in Göteborg. In den ſüddeutſchen Gauen werden die Mei⸗ ſterſchaftskämpfe in der Gauliga fortgeſetzt und ſollten neue Ueberraſchungen bringen.— Im Boxen wird über eine deutſch⸗franzöſiſche Berufsver⸗ anſtaltung im Pariſer Central⸗Sporting⸗Club, bei dem Schmitt(Mannheim), Maier (Singen) und Prodel(Köln) durch die Seile klettern, zu berichten ſein.— Auf Poſt⸗Sportverein Mannheim. Sonntag, 14. Nov. 1. Mann⸗ Poſt 2. Poſt Ju⸗ — Handball. Neulußheim 1. Mannſchaft— Viernheim B⸗Jugend— Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein. Rot⸗Weiß Privat 1 Sonntag), 10 Uhr(Reichsbahnplatz); 2. Mannſchaft heim, Sellweide. — Phönix Mannheim Privat(Sonntag), 10.30 Uhr 3. Mannſchaft— Stadt⸗Sportverein d 15.30 Uhr(Reichsbahnplatz). Phönixplatz); 1846, 15 Uhr. Alle Spiele auf dem tag: 1⁵ Uhr Kdß⸗Mannſchaft Fußballabtei⸗(Trainingsſpiel) in Neckarau, Waldweg.— Sonntag: Stadion. 07⸗Platz. erein für Raſenſpiele. Fußball. Spiele auf eigenen Plätzen. Brauereiplatz: 11 Uhr: VfgR Jung⸗ liga— SpVag. Sandhofen(Pflichtſpiel);„.15 Uhr: VfR 3. Mannſchaft— MFc 08 Goerig Privat; Pla⸗ netariumsplatz:.30 Uhr: VfR Noll Privat— SpVg. 07 Mannheim Schwarz⸗Gelb; Herzogenriedpark: 9 Uhr: VfR A 1. Jugend— SpVg. 07 Mannheim (Pflichtſpiel); 10.30 Uhr: VfR Berlinghof Privat— Poſtſportverein Mannheim Anker Privat; Feld 3: 9 Uhr: VfR A 1. Jugend— VfTuR Feudenheim (Pflichtſpiel); 10.30 Uhr: VfR B 2. Jugend— Ger⸗ mania Friedrichsfeld(Pflichtſpiel).— Spiele auf fremden Plätzen: 9 Uhr: VfR Geppert Privat— Vfe Neckarau Bertſch Privat(Platz am Waldweg); 9 Uhr: VfR A 2. Jugend— Betriebsſportgemeinſchaft Lanz AG Stadion Feld 3— Pflichtſpiel); 10 Uhr: VfR Schmitt(HB) Privat— Amicitia Viernheim; 10 Uhr: VfR A 3. Jugend— Alemannia Ilvesheim komb. (Pflichtſpiel); 10.15 Uhr: Vfn Alte Herren— Ger⸗ mania 03 Friedrichsfeld; 10.30 Uhr: VfR B1. Jugend — VfTuR Feudenheim(Pflichtſpiel); 10.30 Uhr: VfR Steinkamp Privat— Betriebsſportgemeinſchaft Lanz AG 2. Mannſchaft(Stadion Feld); 12.45 Uhr: VfR Erſatzligg— 1. FC Pforzheim Erſatzliga(Pflicht⸗ ſpiel); 14.30 Uhr: VfR Liga— 1. FC Pforzheim Liga (Gaupflichtſpiel).— Handball. Spiele auf frem⸗ den Plätzen: 10.15 Uhr: VfR 1. Frauen— SV Wald⸗ hof 1. Frauen(Gaupflichtſpiel); 11 uUhr: VfR 2. Frauen— TV Jahn Neckarau(Pflichtſpiel); 13.45 Uhr: VfR 3.(FF56) Männer— Tbd. Germania Mannheim; Planetarimsplatz: 10.45 bis 12 Uhr: Handball⸗Senioren(Männer) Uebungsſpiel. Insge⸗ ſamt 20 Spiele.— Schwimmen: VfRler beſucht jeden Dienstag während der Zeit von 20 bis 2¹.30 Uhr unſere Schwimmabende im Städtiſchen Hallenbad (Halle). SV Mannheim⸗Waldhof. Liga— Boruſſia Dort⸗ mund, 14.30 Uhr(Stadion), um den Tſchammer⸗ Pokal. Vor dieſem Spiel: VfL Neckarau— FV Kehl, 12.45 Uhr; Jungliga— Viernheim, 11 Uhr(dort); A 1. Jugend— SpVg. Sandhofen, 9 Uhr(dort); B 1. Jugend— Alemannia Flvesheim, 10 35 Uhr (dort); Gemiſchte Jugend— SpVg. Sandhofen, 9 Uhr(dort).— Handbalt: 1. Mannſchaft— TV 62 Weinheim, 15 Uhr(dort); 2. Mannſchaft— TV 62 Weinheim, 13.45 Uhr(dort): B⸗Jugend— Kurpfalz Neckarau, 11 Uhr(hier); Damen— VfR Mannheim, 10.15 Uhr(hier). Verein für Leibesübungen Neckarau. Sonntag, 14. November. Fußball. Liga— FV Kehl, 12.45 Uhr im Stadion Mannheim; Alte Herren— Alte Herren La⸗ denburg, 9 Uhr(dort); A 1. Jugend— 1846 Mann⸗ heim, 9 Uhr(Altriper Fähre); A 2. Jugend— FV Brühl, 9 Uhr(dort); B 1. Jugend— Seckenheim, 10.35 Uhr(Waldweg); 1. Privat— 2. Mannſchaft 07 Mannheim, 9 Uhr(dort); Hch. Bertſch— Geppert VfR Mannheim, 9 Uhr(Waldweg); Babelotzty— Emnet 07 Mannheim, 10.30 Uhr(Altriper Fähre).— Handball. Sonntag, 14. Nov.: Jugend— TV Brühl, 10 Uhr(dort); Frauen— 1846 Mannheim, 10.15 Uhr (dort). Spielvereinigung Mannheim⸗Sandhoſen e. V. Spiel⸗ plan für Sonntag: A 1⸗Jugend gegen SV Waldhof, 9 Uhr, hier. Gem. Jugend gegen SV Waldhof, 9 Uhr, dort. B⸗Jugend gegen SV Waldhof, 10.30 Uhr, dort. Jungliga gegen VfR Mannheim, 11 Uhr, Brauerei. 1. Mannſchaft Privatſpiel gegen Fußballſportverein Frankfurt a.., 14.30 Uhr, dort. MFcé„Phönix“ 02. Samstag auf unſerem Platz: 14.30 Uhr: Fußballſportdienſtgruppen des Jungvolk; 15.45 Uhr: Fußballſportdienſtgruppen des Jungvolk. — Sonntag auf unſerem Platz: 9 Uhr: Gemiſchte Ju⸗ gend— Stadt; 10.30 Uhr: Grün⸗Weiß Privatmann⸗ ſchaft— Reichsbahn Turn⸗ und Sportverein; 13 15 Uhr: 2. Mannſchaft— FV 08 Hockenheim; 15 Uhr: 1. Mannſchaft— FV 08 Hockenheim; 9 Uhr: Kohlen Privatmannſchaft— MFe 08; 10.30 Uhr: Schwarz⸗ Weiß Priwatmannſchaft— Jungliga; auswärts:.30 Uhr: Schwarz⸗Grün Privatmannſchaft— MFC. 08: 9 Uhr: A4 1. Jugend— Alemannia Rheinau; 10.30 Uhr: Hota Privatmannſchaft— Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein Ludwigshafen.— Mittwoch auf un⸗ ſerem Platz: 11.30 Uhr: Totengedenkfeier am Ehren⸗ mal. Zur Totengedenkfeier erwarten wir alle unſere Mitglieder am Ehrenmal auf unſerem Platz. Mannheimer Fußball⸗Club 1908 e. V. 1. Mannſchaft gegen Al. Ilvesheim, 14.30 Uhr, dort. 2. Mannſchaft gegen Al. Ilvesheim, 12.45 Uhr, dort. Jungliga gegen Spielvg. 07, 10.30 Uhr, dort. Eiſen gegen Phönix Kohlen, 9 Uhr, dort. Goerig gegen VfR.,.15 Uhr, dort. Rot/ Blau gegen Phönix Schwarz/ Grün,.30 Uhr, Schäferwieſe. Friſeure 2. gegen Friſeure., 11.15 Uhr, Schäferwieſe. A 1⸗Jugend gegen Hemsbach, 11 Uhr, dort. B 1⸗Jugend gegen Rheinau, 10.35 Uhr, dort. Gem. Jugend gegen Rohrhof, 10 Uhr, Schäferwieſe. Sportverein Mannheim⸗Stadt. F u ß ball. Sonn⸗ tag. 14.30 Uhr: 1. Mannſchaft— Laudenbach, Ver⸗ bandsſpiel(Planetariumsplatz); 9 Uhr: Jugend— Phönix, Verbandsſpiel(Phönixplatz);.30 Uhr: Sta⸗ dion Mannheim; 2. Mannſchaft— TV Waldhof Privat.— Hallentraining: Jeden Dienstag in der K⸗6⸗Turnhalle von 19—22 Uhr.— Schwim⸗ men: Jeden Donnerstag im Städtiſchen Hallenbad von 21.30—23 Uhr. Kanu⸗Klub Mannheim. Samstag ab 15 Uhr: Ar⸗ beitsdienſt im Bootshaus.— Sonntag: Vereinswan⸗ derung nach Weinheim a. d. B. Abfahrt 8 Uhr mit OEG ab Hauptbahnhof oder.15 Uhr OEG⸗Bahnhof Neckarſtadt. Wanderführer: Kamerad Fertig. Gäſte herzlich willkommen.— Jeden Mittwoch 19.30 Uhr: Uebungsabend der Frauen in der Turnhalle der Lin⸗ denhofſchule. Jeden Freitag 19.30 Uhr: Uebungsabend der Männer in der Turnhalle der Dieſterwegſchule; 21.30 Uhr: Schwimmabend im Städtiſchen Hallenbad. Jeden Sonntag von 10—12 Uhr: Handballtraining im Bootshaus. Tbd. Germania Mannheim. Samstag, 13. Nov.: Frauen: 15.30 Uhr: Germanig— Liſelotteſchule.— Sonntag, 14. Nov.: Jugend: 9 Uhr: Germania— VfB Kurpfalz Neckarau; Germania 1. Mannſchaft— TV Viernheim, 15 Uhr. Mannheimer Turngeſellſchaft 1899. Samstag. 15.15 Uhr: Alte Herren— TV 1846 Mannheim auf dem TV⸗Platz.— Sonntag. 1. und 2. Herren⸗ und 1. Da⸗ menmannſchaft gegen den Hockey⸗Club von 1899 Höchſt in Höchſt. Abfahrt 7 Uhr, Waſſerturm. Auf dem MTG⸗ Platz, 11 Uhr, 1. Jugend— 1. Jugend der TG 1878 Heidelberg. Jeden Mittwoch men in der Halle 2 des Städtiſchen Hallenbades und jeden Freitag ab 19.30 Uhr Turnen in der Turnhalle des Adolf⸗Hitler⸗Gymnaſiums. ab 21.30 Uhr Schwim⸗ Turnerſchaft Käfertal. Samstag, 13. Nov, 15.45 Uhr: Waldtraining der Leichtathleten ab Turnhalle. — Sonntag, 14. Nov..30 Uhr: Gerätewettkämpfe des Turnkreiſes Mannheim in der Turnhalle.— Handball⸗ verbandsſpiele. 12.40 Uhr; 2. „Mannſchaft— Platz am Kuh⸗ 1. Jugend— Jahn Seckenheim, 13.45 Uhr dort). Abfahrt(Rad) um 12.45 Uhr ab Endſtation. Betriebs⸗Sport⸗Gemeinſchaft Heinrich Lanz. Sams⸗ geaen Privatmannſchaft 1846, 5 Uhr 1. Mannſchaft gegen SA⸗Standarte 171 Mann⸗ 9 Uhr Lanz⸗Jugend gegen Vfg, 10.30 Uhr 2. Mannſchaft gegen VfR, Sia⸗ zon. 14.30 Uhr Ab⸗Mannſchaft gegen 07 Mannheim, 3 5 4 3 3 „Haker ———.—7 Alles, x unſere V entweder einem be ſtammte Hausfrau darüber( mit ihren den vertre nationale gel eines einmal n unſeren? wendig if nik haben aus der tugend ſagen der und Kun leicht noc inzwiſchen bürtig, g wieſen ho Alle d neuen? oder Herf deshalb; teht zum ers oder ederſt das bekan flüſſigkeit gem au und S n fach nicht olz, ſo n vrol Kaſein h. 3 die wir garettene apparater treten un wie z. 2 Al b er1 werden a 5 gar Küh Jetzt zu ſonders Neuheiter Geſche. es hübſe doſen, 2 ganze R Herrn be reinigen in Qual Naturſto heblich ü Es loh die Gege zu laſſer viel leich nen als Glas od aber für aus neue Was Welche das eingel nähernd 2 Wenngleic futter ſind verwertun größere E mehr als verwenden ſichtigen“ alljähr Wegſcht In den G gerichtet n ſchlamm o futter ode könnte die dend den Nicht zu gung der übermäßie Waſchmitt unſere lange Bürſten, Chlor od Markt bi⸗ Waſchmitt Wäſchearte geben wet achtung fin Es iſt zwei⸗ ode minderwe— meiſten F art nich fahren bieten zw verwendet niſchen ur Vorteile, den, wen Wäſcheſtüc behandelt Die Ha ihrer Har in Betrach muß auch ſen, da arbeit! muß weit wertvolle wie mögl! Neuwal 6 Prozen AG, Neu zielte nac 1936/½37( Mill, RM ſtige Kap Erträge .16(.15 (36 217) (103 339) auch im Ausſichter iber 1937 der Spiele auf .15 Uhr: rivat; Pla⸗ t— SpVag. iedpark: 9 Mannheim Privat— „„eld feudenheim id— Ger⸗ spiele auf zat— Vfe ): 9 Uhr: chaft Lanz Uhr: VfR 110 Uhr; eim komb. n— Ger⸗ 1. Jugend Uhr: VfR haft Lanz Uhr: VfR (Pflicht⸗ heim Liga auf frem⸗ 5V Wald⸗ VfR 2. el); 13.45 Germania 12 Uhr: Insge⸗ er beſucht bis 21.30 Hallenbab ſia Dort⸗ chammer⸗ FV Kehl, r(dort); r(dort); 35 Uhr hofen, 9 — TV 62 TV 62 Kurpfalz annheim, ntag, 14. Uhr im rren La⸗ Mann⸗ —. 78 kenheim, ſchaft 07 Geppert otzty— ihre).— Brühl, ). 15 Uhr . Spiel⸗ Valdhof, 9ihn r, dort. rauerei. riverein Platz: ingvolk; ingvolk. hte Ju⸗ itmann⸗ 5 Uhr: Kohlen chwarz⸗ 5:.30 unſere inſchaft inſchaft gegen Phönir 5 Uhr, 0 Uhr, 5 Uhr, Uhr, dort. rwieſe. Sonn⸗ Ver⸗ nd— Sta⸗ aldhof enstag im⸗ enbad : Ar⸗ swan⸗ r mit hnhof Gäſte Uhr: Lin⸗ abend hule; nbad. g im Nov.: —— — ſt 15.15 dem Da⸗ öchſt TG⸗ 1878 vim⸗ und halle .45 alle. des all⸗ 2. uh⸗ Uhr on. ms⸗ aft ag: nn⸗ R, ta⸗ m, „Hakenkreuzbanner“ wenoobe- unn Seunbolm— Samstag, 13. November 1937 leue Stoffe- neue Mamen Alles, was früher auf unſeren Tiſchen ſtand unſere Wände oder Kommoden 132 5 war entweder aus Holz, Glas, Metall oder ſonſt einem bekannten Naturſtoff. Vieles davon ſtammte von recht weit her, und ſo manche Hausfrau hat ſich wohl noch keine Gedanken darüber gemacht, welche Länder und Erdteile mit ihren Stoffen nicht alle in den vier Wän⸗ den vertreten ſind. Schließlich darf aber unſere nationale Selbſtändigkeit nicht durch den Man⸗ gel eines Rohſtoffes gefährdet werden, der nun einmal nicht in unſerer Heimaterde ruht, für unſeren Lebensbedarf jedoch unbedingt not⸗ wendig iſt. Deutſcher Geiſt und deutſche Tech⸗ nik haben auch hier wieder mal geholfen und aus der Rohſtoffnot eine Rohſtoff⸗ tugend gemacht. Unſere Induſtrie hat ſozu⸗ ſagen der Natur ihre Geheimniſſe abgelauſcht und Kunſtſtoffe Lror die anfangs viel⸗ leicht noch als Erſatzſtoffe bekrittelt wurden, inzwiſchen ſich aber den Naturſtoffen als eben⸗ bürtig, größtenteils ſogar als überlegen er⸗ wieſen haben. Alle dieſe Stoffe treten nun mit neuen Namen auf, die vom Urſprungsſtoff oder Herſtellungsverfahren abgeleitet ſind und deshalb zuerſt etwas eigenartig anmuten. Da teht zum Beiſpiel am Schild eines Lederkof⸗ ers oder einer Aktentaſche Dynos oder ederſtein. Das iſt eine Art Vulkanfiber, das bekanntlich aus Papier und einer Quell⸗ flüſſigkeit hergeſtellt iſt und uns ſchon ſeit lan⸗ gem auf unſeren Reiſe begleitet. Die Knöpfe und Schnallen an unſerer Kleidung ſind viel⸗ fach nicht mehr aus Horn oder ſtoffbezogenem olz, ſondern aus Galalith, Hornit oder yrolit. Dieſe Kumſthornſtoffe ſind aus Kaſein hergeſtellt, ſtammen alſo aus der Ma⸗ ermilchverwertung. Die bekannten Kunſtharze, die wir an unſeren neuen Aſchenbechern, Zi⸗ garettenetis, Haushaltsgegenſtänden, Raſier⸗ apparaten uſw. wohl alle ſchon entdeckt haben, treten unter den verſchiedenſten Namen auf, wie z. B. Bakelit, Trolon, Plyopal, Alberit, Albolit, Leukorit uſw. Heute werden auch ſchon Schreibzeuge, Möbelbeſchläge, Sregabiſ Beſteckgriffe, Billardbälle, ja ſo⸗ gar Kühlſchränke aus Kunſtharz hergeſtellt. Jetzt zu Weihnachten bringt die Induſtrie be⸗ fonders reizvolle aus Kunſtharz hergeſtellte Neuheiten heraus, die die Auswa hl von Geſchenken fehr erleichtern. Da gibt es hübſche Tee⸗ und Speiſewärmer, Gebäck⸗ doſen, Tiſchfeger, Schalen, Wollknäuelhalter, ganze Rauchſervice Raſierappaxate, die den Herrn beſonders erfreuen, weil ſie ſo leicht zu reinigen ſind, und tauſend andere„Dinge. die in Qualität und Anſehen die früheren aus Naturſtoffen hergeſtellten Waren zum Teil er⸗ heblich übertreffen. Es lohnt ſich ſchon, ſich beim Einkauf einmal die Gegenſtände aus neuen Kunſtſtoffen zeigen zu laſſen, und man wird ſich dann vielleicht viel leichter zu einem Geſchenk entſchließen kön⸗ nen als früher, da man ein teueres Stück aus Glas oder Siiber nicht kaufen konnte, heute aber für wenig Geld gleichwertige Gegenſtände aus neuem Kuünſtſtoff erſtehen kann. A. L. Was verschwendet die Hausfrau? Welche Hausfrau hat ſchon daran gedacht, daß durch das eingebürgerte Schälen der Kartoffeln im Jahre an⸗ nähernd 250 Millionen Reichsmart Verluſte entſtehen? Wenngleich auch Kartoffelſchalen ein wertvolles Vieh⸗ futter ſind und ſicherlich ausnahmslos dieſer Wieder⸗ verwertung zugeführt werden, ſo könnten doch ſehr viel größere Einſparungen gemacht werden, wenn wir weit mehr als bisher Kartoffeln in der Schale kochen und verwenden würden. Wer ahnt auch nur, daß nach vor⸗ ſichtigen Schätzungen rund 800 Millionen RM. alljährlich als Fettverluſt durch d a s Wegſchütten des Spülwaſſers entſteht? In den Großſtädten müſſen beſondere Kläranlagen ein⸗ gerichtet werden, die den hierdurch entſtehenden Faul⸗ ſchlamm als wertvolles Düngemittel, ferner als Fiſch⸗ futter oder als Brennſtoff wiedergewinnen. Auch hier könnte die Hausfrau bei einigem Nachdenken entſchei⸗ dend den Fettverluſt herabmindern! Nicht zu ſchätzen ſind die Verluſte, die bei der Reini⸗ gung der Wäſche durch mechaniſche Zerſtörung bei übermäßiger Beanſpruchung oder durch ſchädliche Waſchmittel eintreten. Immer no ch werden unſere koſtbaren Wäſcheſtüchke viel zu lange gekocht, zu kräftig unter Gebrauch von Bürſten, Waſchbrettern, Klopfen bearbeitet und durch Chlor oder Soda chemiſch vorzeitig zerſtört. Der Markt bietet beſtbewährte, dabei völlig unſchädliche Waſchmittel, für die genaue und für die einzelnen Wäſchearten unterſchiedliche Behandlungsverfahren ge⸗ geben werden, die leider nicht immer genügende Be⸗ achtung finden. Es iſt nicht immer richtig, wenn Wäſche, die nach zwei⸗ oder dreimaligem Reinigen Schäden zeigt, als minderwertig angeſprochen wird. In den weitaus meiſten Fällen hat das angewandte, der Wäſche⸗ art nicht entſprechende Reinigungsver⸗ fahren Schuld daran gehabt. Die neuen Textilien bieten zweifellos gegenüber der früher vor zugsweiſe verwendeten Wolle oder Baumwolle auch vom höogie⸗ niſchen und geſundheitlichen Standpunkt geſehen große Vorteile, die aber dadurch wieder beeinträchtigt wer⸗ den, wenn die Haltbarkeit der daraus gefertigten Wäſcheſtücke zu wünſchen übrig läßt, weil ſie ſchlecht behandelt wurde. Die Hausfrauen der früheren Zeit haben ſich auch in ihrer Hausarbeit, beim Reinigen der Wäſche auf die in Betracht kommenden Rohſtoffe einſtellen müſſen. Das muß auch die Hausfrau von heute: Sie muß wiſ⸗ ſen, daß zu neuen Werkſtoffen neue Be⸗ arbeitungsverfahren gehören, und ſie muß weiterhin wiſſen, daß es nationale Pflicht iſt, wertvolle Gebrauchsgüter und Lebensmittel ſo wenig wie möglich zu verſchwenden. Neuwalzwerk AG., Börsperde i. W.— Unverändert 6 Prozent Dividende. Die der Neunkircher Eiſenwerk AG, Neunkirchen/ Saar, naheſtehende Geſellſchaft er⸗ zielte nach Informationen des SW im Geſchäftsjahr 1936/37(30. Juni) einen Rohertrag von.45(.40) Mill. RM., zu dem noch.003(.005) Zinſen und ſon⸗ ſtige Kapitalerträge ſowie.07(.04) Mill. RM. ao. Erträge treten. Nach Abſchreibungen von insgeſamt .16(.15) Mill. RM. ergibt ſich einſchließlich 37 632 (36 217) RM. Vortrag ein Reingewinn von 124951 (103 339) RM., aus dem unverändert 6 Prozent Divi⸗ dende ausgeſchüttet werden ſollen. Nach Abzug der AR⸗Vergütungen verbleiben 59 244 RM. zum Vortrag. — Der Umſatz im abgelaufenen Jahre hielt ſich unge⸗ fähr auf Vorjahreshöhe. Wie der SW noch erfährt, hat die zuſriedenſtellende Beſchäftigung der Geſellſchaft auch im neuen Geſchäſtsjahr angehatten. Die weiteren Ausſichten werden zuverſichtlich beurteilt HV am 8¹ 12. Der Aufstieg der deutschen Textilwirtschaft Die Weltkonjunktur-Tneoretiker blieben unbeachtet/ Lelstungssteigerung heißt das Zaubermittel Die Erinnerung an überwundene Nöte iſt nicht nur angenehm, wie das lateiniſche Sprich⸗ wort ſagt, ſondern auch nützlich, weil ſie das Selbſtvertrauen ſtärkt, beſonders in Zeiten, in denen man dieſes Selbſtvertrauen notwendig braucht. Das war für Deutſchland eigentlich immer der Fall. Man braucht ſich nur jemer Zeit zu erinnern, da uns vom Ausland der nahe Zuſammenbruch unſerer Voltswirtſchaft faſt tag⸗ täglich vorausgeſagt wurde. Wir haben uns dadurch nicht beirren laſſen, ſondern haben das eine getan, was not war, nämlich gearbeitet. Und als dann allmählich auch die mißgünſtigen Beobachter der deutſchen Entwicklung erkennen mußten, daß es mit dem prophezeiten Zuſam⸗ menbruch nichts war, ſondern daß im Gegenteil die deutſche Volkswirtſchaft immer ſtärker ueid gefeſtigter wurde, da wand man ſich aus der Klemme, indem inan behauptete:„Ja, das iſt ja kein Wunder, denn ihr Deutſchen habt nun einmal das Glück gehabt, daß eure Maßnahmen zur Belebung der Wirtſchaft gerade in eine Zeit anſteigender Weltkonjunktur gefallen ſinud. Ohne dieſe Welttonjunktur wäre der Zuſammenbruch ſicherlich gekomanen.“ Weltkonjunktur? Man hat in Deutſchland auf dieſes Gerede nicht allzuviel gegeben, aber jetzt, da die Welt⸗ konjunktur nach der Meinung aller Schriftge⸗ lehrten vor einem entſcheidenden Umſchwunge ſteht, lohnt es ſich doch wohl einmal, an einem Beiſpiel nachzuprüfen, welchen Einfluß die Welt⸗ lonjunktur auf die Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft gehabt hat. Das beſte Beiſpiel da⸗ für bietet die Textilinduſtrie, und zwar deshalb, weil hier die Auslandsabhängigkeit am ſtärtſten war. Wurden doch noch im erſten Halbjahr 1934 DiE AUSZEICHMNUNGEN pkS.EISTUNGSKAMPFESIN eM vOEBIIlñbuMI, · EI+mUN”I⏑ ο ACUFSESONMDERE NM FACHISEBIETENM& WESOEN VEBLIEHEN diE LeTSTUen *⏑ WeBI bi crE KT SSSOE Ubfble VOlXSSE SUNDIEI — OREBIL blIcrIE 8EVUFSERZIEIICUNe 3 HEIMSTATTEN C. gAr F- 50 ScN-EREUODE BLl 0l/ C EI N 5 mengenanäßig 81 v. H. der geſamten Textilrob⸗ ſtoffe, wertmäßig etwa 70 v. H. aus dem Aus⸗ lande bezogen. Auch heute noch müſſen 90 v. H. der Wolle, 100 v..der Baumwolle, Jute, Ramie und Aſbeſt aus dem Auslaaide bezogen werden. Selbſt bei Flachs und Hanf muß enan trotz aller entſchloſſenen Förderung des Anbaues dieſer einheimiſchen Rohſtoffe auch in Zukunft immer noch mit einer nicht unbeträchtlichen Einfuhr rechnen. Ja, auch bei dem deutſchen Rohſtoff, der Zellwolle, war inſoſern eine Auslandsab⸗ hängigteit vorhanden, als etwa 40 v. H. des für die Zellſtoffproduttion erforderlichen Holzes aus dem Ausland kamen. Vom 1. Januar 1938 ab wird dieſe Auslandsabhängigkeit allerdings endgültig beſeitigt werden, da von dem bis⸗ herigen Brennholzbedarf 4 bis 5 Millionen Ku⸗ bitmeter für die Zellſtofferzeugung abgezweigt werden können. Jedenfalls zeigen dieſe Zahlen, daß, wenn irgendwo in der deutſchen Wirtſchaft, bei der Textilinduſtrie die Vorbedingungen da⸗ für gegeben waren, daß ſich die Weltkonjunktur auswirten konnte. Erfolg gegen die Weltkonjunktur Wie war die Lage bei der Machtübernahme? Wie wirkte ſich die„Weltkonjunktur“ für die deutſche Textilwirtſchaft aus, und wie iſt die Lage heute? Das ſind die drei Fragen, die zu unterſuchen ſind. 34 v. H. arbeitsloſe Textilarbei⸗ ter, 32,8 v. H. Kurzarbeiter und nur ein Drittel voll beſchäftigt. Das war die Lage Anfang 1933. Und wie ſieht es heute aus? Heute herrſcht auch in der Textilinduſtrie ein Mangel an gewiſſen Facharbeitern, die Kurzarbeit iſt faſt völlig zurückgedrängt, und mit einer durchſchnittlichen Arbeitszeit von 7,56 Stuarden kann man wohl bebaupten, daß Kurzarbeit heute ————1——— —— ——— 4 5550 Dt N GAUD⏑υ φοN F9R E N/MRRAGENDE Es 0 bERE VERLEIHUN& pES IIIELS- NATIONACSOZIALISTISCHHFR Zelchnung: ROHA OA. Kleine Betrachtung zum Thema: Urlaubsdauer Staffelung nach Lebensalter und Arbeitsschwere Gerade auf dem Gebiet des Urlaubsrechts iſt ein grundſätzlicher Wandel geſchaffen wor⸗ den. Wohl iſt ſchon früher ein Recht auf Ur⸗ laub dem ſchaffenden Volksgenoſſen zuerkannt worden. Jedoch bleibt ſeine Verwirklichung mit allerlei Willkür und Zufall verknüpft. Und er ſt das Wirken der Deutſchen Arbeitsfront und die Anordnungen der Reichstreuhänder der Arbeit iſt der Urlaub auch zu einer rechtlichen Selbſtverſtänd⸗ lichkeit geworden. Bis zum Jahre 1983 rich⸗ tete ſich die Urlaubsdauer im allgemeinen nach der Höhe der Einkommensbezüge. Der Gehalts⸗ empfänger ſtand von vornherein günſtiger da, als der Mann mit der Lohntüte. Und innerhalb dieſer beiden Gruppen gab es wiederum man⸗ nigfache Abſtufungen nach dem Grundſatz, daß dem, der bereits hatte, noch hinzugegeben wurde. 2 Wird aber der Urlaub als national⸗ politiſche und vollswirtſchaftliche Verpflichtung begriffen, dann geht es nicht mehr an, die Urlaubsdauer ledigli nach der Einkommenshöhe auszurichten. Die Dauer des Urlaubs nach dem Inhalt der Lohntüte zu beſtimmen, iſt eine ſchlechte Praxis, der man widerſprechen ſoll. Es iſt beſſer, man ſtaffelt nach dem Lebensalter und nach der Arbeitsſchwere. Der Agfnz⸗ liche Arbeiter hat eine höhere Schutzbedürftig⸗ keit als der Gefolgsmann, der ſich im Vollbeſitz ausgereifter Kräfte befindet. Von einer be⸗ ſtimmten Altersgrenze ab, die etwa mit dem 50. Lebensjahr erreicht wird, muß, um einer vorzeitigen Erſchöpfung der Arbeitskraft und einem frühzeitigen Verfall der Schaffensperiode entgegenzuarbeiten, wiederum eine allmähliche Verlängerung der Urlaubszeit erfolgen. Neben dem Lebensalter iſt im Fee Maße die Art der Betriebstätigkeit zu berückſichtigen. Die Arbeit, die der einzelne eiſtet, wird ſeine Körper⸗ und in ſehr verſchiedener Weiſe beanſpruchen. Es gibt Arbeitsprozeſſe, die auch bei vollkommenſter Arbeitshygiene mit beſtimmten Geſundheitsſchädigungen verbunden ſind. In derartigen Fällen muß das Maß der Arbeitsſchwere und Arbeitsgefahr der Aufz⸗ ſein für die Urlaubsdauer, während in rü⸗ heren Zeiten nur allzu oft der entgegengeſetzte Brauch herrſchte. flneln-Malnische Abendbörse Behauptet Die Abendbörſe hatte einen ſtillen Beginn, da Pu⸗ blitumsaufträge kaum eingetroffen waren. Die Be⸗ rufskreiſe zeigten deswegen und im Hinblick auf das Wochenende keine Unternehmungsluſt. Die Haltung war jedoch behauptet, während die Kurſe im Vergleich zum Berliner Schluß verſchiedentlich kleinen Abwei⸗ chungen nach beiden Seiten aufwieſen. Zunächſt no⸗ tierten BMW mit 150, AG für Verkehr mit 131, fo⸗ wie MAN mit 136.¼/. Der Rentenmaxkt war ohne Geſchäft, Kommunal⸗ umſchuldung nannte man mit 94,85. Auch im Verlaufe hatte die Umſatztätigkeit nur kleinen Umfang. Etwas mehr Geſchäft fand in Geſ⸗ fürel, I Farben und Vereinigte Stahlwerke ſowie in MAmN ſtatt. Die Kurſe kamen größtenteils behauptet zur Notiz. AEcG waren mit 119/ angeboten. Auch in feſtwerzinslichen Werten vermochte ſich ſpäter kein nennenswertes Geſchäft zu entwickeln. Die Börſe ſchloß in durchaus freundlicher Tendenz. Getrelde Rotterdamer Getreide Rotterdam, 12. Nov. Weizen(in Hfl. per 100 Kilo): November 7,25, Januar 7,37½, März 77,50, Mai 7,52½.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo): November 109¼½, Januar 107½, März 108½, Mai 104¼. Metalle Amtl. Preisfeſtſetzung für Kupfer, Blei und Zint Berlin, 12. Nov. RM. für 100 Kilo: Kupfer: November, Dezember, Januar, Februar, März, April 52,25 n. Brief, 52,25 Geld; Tendenz: ſtetig.— Ble 3 November, Dezember, Januar, Februar, März, April 22,25 n. Brief, 22,25 Geld; Tendenz: feſter.— Zink: November, Dezember, Januar, Februar, März, April 20,75 n. Brief, 20,75 Geld; Tendenz: ſtetig zu ganz vereinzelten Ausnahmen gehört. Alſo ein außerordentlich erfreulicher Aufſtieg. Wer aber behaupten wollte, daß er eine Folge ber Welttkonjunktur ſei, der würde den wahren Tat⸗ ſachen dirett ins Geſicht ſchlagen. Nicht durch die Weltkonjunktur, ſondern gegen die Welt⸗ tonjunttur iſt dieſer Erfolg erreicht worden. Worin beſtand denn die erſte Auswirkung der konjunkturellen Beſſerung der Weltwirtſchaft? Jeder Konjunkturtheoretiker wird auf Anhied beſtätigen, daß ſteigende Rohſtoffpreiſe das erſte Zeichen eines konjunkturellen Aufſtieges ſind. Ueid ſo war es in der Tat auch. Die Preiſe für Wolle und Bauenwolle ſtiegen von Tag zu Tag. Deutſchland aber beſaß keine Deviſen, um, wie bisher, kaufen zu können. So kam es, daß die Textilinduſtrie an dem Aufſchwung der übrigen Wirtſchaftszweige Deutſchlands ſchon 1934 nicht mehr teilnehmen konnte, und die Faſerſtoffper⸗ ordnung vom 19. Juli 1934 mußte infolgedeſſen die Arbeitszeit in der Textilinduſtrie auf 36 Stunden beſchränten. Die Kurzarbeit wurde zu einer Allgemeinerſcheinung in der Textilindu⸗ ftrie in einem ſolchen Umfange, daß ſogar die Betriebe mit weniger als 10 Beſchäftigten in die verſtärkte Kurzarbeiterunterſtützung einbe⸗ zogen werden mußten. Ein Ausgleich im Ex⸗ port von Fertigwaren war nicht zu erzielen. Damit aber nicht genug. Die Arbeitszeitbe⸗ ſchräntung um 25 v. H.(von 48 auf 36 Stunden), die ja vorgenommen worden war, um den Roh⸗ ſtoffverbrauch entſprechend herabzudrücken, er⸗ wies ſich als ein nicht völlig geeignetes Mittel, denn trotz der 25prozentigen Einſchränkung der Arbeit ergab ſich nur ein Wenigerberbrauch an Rohſtoffen von 10—15 v. H. Eine Tatſache, die noch viel zu wenig beachtet worden iſt, denn ſie beſagt nichts anderes, als daß die Arbeitsinten⸗ ſität(Erhöhung der Tourenzahl der Maſchinen, Uenſtellung auf das Mehrſtuhlſyſtem und höhere Leiſtung des einzelnen Arbeiters) ganz erheb⸗ lich geſteigert wurde. Hier hat ſich alſo in aller Stile ein Rationaliſierungs⸗ und Leiſtüngs⸗ ſteigerungprozeß vollzogen, den die Textil⸗ induſtrie heute als ein beachtliches Aktivum verbuchen khann. Immerhin machte dieſes Er⸗ gebnis im Dezember 1934 mit Wirkung vom 1. Januar 1936 ab das Spinnſtoffgeſetz notwendig, das eine mengenmäßige Beſchrän⸗ kung der Rohſtoffe, d. h. eine Kontingentierung vorſah. An dieſer Lage hat ſich auch im weiteren Verlauf des Konjunkturaufſchwungs in der Welt von dieſer Seite aus kaum etwas geän⸗ bert. Zwar iſt die Textilausfuhr Deutſchlands im leßten halben Jahre erfreulich geſtiegen, doch iſt dieſes keineswegs eine Wirkung der Weltkonjunttur geweſen, ſondern viel eher eine Wirkung der Fortſchritte, die auf den deutſchen Maßnahmen beruhen. Unſere Maßnahmen Dieſe ſind ja bekannt. Sie richteten ſich, wie alle Maßnahmen der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftslenkung, auf das Ziel einer Pro⸗ duktionsſteigerung, das im Falle der Textil⸗ wirtſchaft eben nur erreicht werden konnte, wenn es gelang, die Rohſtoffgrundlage zu erweitern. Dafür ſetzte man einmal die Handelspolitik ein, was zu den bekannten Uenſtellungen in Bezug von Baumwolle geführt hat. Da uns Amerita, der bisherige Hauptlieferant von Baumwolle, nur gegen Deviſen ſeine Baumwolle verkaufen wollte, mußten wir ſie aus jenen Ländern be⸗ ziehen, die, wie Braſilien, bereit waren, ſie im Tauſchverkehr herzuheben. So ſant der Baum⸗ wollbezug aus den Vereinigten Staaten von 357638 Ballen im erſten Quartal 1934 auf 62 594 Ballen ien erſten Quartal 1935, während in derſelben Zeit die Einfuhr aus Braſilien von Ballen auf 95 812 Ballen ſtieg. Neben dieſen handelspolitiſchen Maßnahmen wirkten ſich aber entſcheidend die Maßnahmen zur verſtärkten Erzeugung einheimiſcher Roh⸗ ftoffe aus und vor allem die Schaffung des völlig neuen Spinnſtoffes, der Zellwolle. Dieſen zielbewußten Arbeiten zur Verbreiterung der einheimiſchen Rohſtoffbaſis iſt es gelungen, den Wertanteil für die ausländiſchen Rohſtoffe heute auf etwa 50 v. H. herabzudrücken. Das aber iſt die entſcheidende Tatſache, die es mög⸗ lich gemacht hat, daß nun auch die deutſche Textilinduſtrie wieder eine beinahe volle Be⸗. ſchäftigung aufzuweiſen hat. Die 996 327 Men⸗ ſchen, davon 50 v. H. Frauen und 44 v. H. Männer, die heute in 10 517 Textilbetrieben wieder ſo gut wie voll beſchäftigt ſind, verdan⸗ ken dies nicht der Weltkonjunktur, ſondern ein⸗ zig und allein der zielbewußten deutſchen Wirt⸗ ſchaftspolitit. Arbeit und Produktionsſteigerung ſind die Grundlagen des deutſchen Wirtſchafts⸗ aufbaues. Daß ſie nicht ins Wanken komanen, dafür bürgt einmal der klar ausgeſprochene Wille der Wirtſchaftsführung, die Arbeitsloſig⸗ leit niemals mehr zulaſſen wird, und zweitens der Vierjahresplan, deſſen einziges Ziel ja eben darin beſteht, die roduktionsgrundlagen der — Volkswirtſchaft aus eigener Kraft zu weitern. Warum nun dieſe Erinnerungen gerade jetzt? Nun, wenn es bei aufſteigender Weltkonjunk⸗ tur in einer ſo auslandsabhängigen Induſtrie, wie der Textilwirtſchaft möglich war, trotz ein⸗ ſeitig ungünſtiger Auswirkungen dieſer Welt⸗ konjunktur für Deutſchland, dennoch den Auf⸗ ſtieg zu erzwingen, ſo wird es wohl auch mög⸗ lich ſein, mit den Auswirkungen der ſinkenden fertig zu werden. Solange wir an der Arbeit und an denn Ziel der Produt⸗ tionsſteigerung feſthalten, kann uns kein Auf und Ab von Konjunkturen in der Welt um⸗ ſchmeißen. Und darauf allein kommt es an. Der Unternehmer aber, der die Zeichen der Zeit recht verſteht, wird ertennen, daß die vom Na⸗ tionalſozialismus imener wieder geforderte Ver⸗ billigung als notwendige Ergänzung der Pro⸗ duktionsſteigerung nicht nur eine binnenwirt⸗ ſchaftliche Notwendigkeit darſtellt, ſondern gleich⸗ zeitig eine große Chance für den Außenhandel in ſich birgt... ——————————————— „Hakenkreuzbanner“ Unterhaltung und Wiſſen Die Schuhe aus Seehundsfell Eine Geschichte aus lsland von Hilde Heisinger Um die Zeit der kurzen und hellen Nächte ritt Björn Jensſon nach Akureyri, um ſeiner Schwe⸗ ſter ein Paar Schuhe aus Seehundsfell zu brin⸗ en. Im Winter hatte die Mutter begonnen, ieſe Schuhe zu nähen. Sie wählte das zarte Fell eines jungen Seehundes aus, ſilbern, mit ileinen, dunklen Punkten darin. Zwiſchen den itternden Fingern hielt ſie die Nadel und um⸗ fiunte den Rand der ſpitzen Schuhe mit einer roten Schnur. Dann fütterte ſie ſie mit weicher Lammwolle. Björn wunderte 5 welche Mühe ſie darauf verwandte, und ſah ihr manchmal heimlich zu, wenn ſie die Arbeit prüfend in den Händen wog und ein ungewohntes Lächeln da⸗ bei um ihre Lippen ſpielte. Noch mehr wunderte er ſich, als er die Mutter an einem Frühlingsabend auf der Bank vor der Hütte fand, die Schuhe im Schoß, das Ge⸗ ſicht zu dem fernen Gebirge gerichtet und leiſe vor ſich hinſummend. Es war ein kleines Lied, das die Hirten ſangen, wenn ſie zu ihren Mädchen reiten. 4 Sie wird alt— dachte Björn—, nun gehen die Gedanken in ihre Jugend zurück. Und eine plötzlich aufwallende Zärtlichkeit ließ ihn die Arme um ihre Schultern legen. „Was ſingſt du, Mutter?“ „Sie rufen mich aus den Bergen und ich ant⸗ worte ihnen...“ „Du mußt noch lange leben. Ich brauche dich noch, Mutter!“ Sie deutete auf die Wegwarten, die den ſchmalen Reitweg ins Gebirge hinauf ſäumten, auf den ſchmelzenden Schnee und die feucht⸗ glänzenden Weiden im Tal. Ehe ihre Tochter den Fiſchhändler Thordſen. heiratete und für immer von Gryaholl fortzog, atte die Mutter ihr das Verſprechen abgenom⸗ men, in der Stadt Umſchau zu halten nach einer jungen Frau für den Hof: „: aber er darf es nicht merken! Wenn ich ihn eines Tages zu dir ſchicke mit Schuhen aus Seehundsfell, dann iſt die Zeit für ihn...“ Die Tochter nickte und beide Frauen lächelten über die kleine Liſt.— Zwei Sommer waren ſeither übers Gebirge gezogen. Der dritte ſchickte ſich an, die grauen Lavamaſſen mit lichtgrünem Moos zu umhüllen und zwiſchen das Geröll Tupfen aus lila Thymian zu ſtreuen. Das Wollgras blühte auf den Weiden und ſeine ſilberweißen Fähnchen ſchaukelten im Wind. Eines Abends hörte man den Ruf der Sing⸗ ſchwäne bis in die Hütte. Björn ſprang auf, legte die Hand über die Augen und ſtarrte ihnen lange nach. Die Mutter blieb am Tiſch ſitzen und löffelte ihre Grütze aus dem Holzteller. Sie nickte vor 855 hin. Ja, es ward Zeit für ihn! Sie wurde roh und zuverſichtlich in ihren Gedanken und in ihrem Tun in dieſen Tagen. War es ihr doch, als ob ſtändig jemand neben ihr ginge, ein junges, helles Weſen, dem ſie die Vorräte deidg die ſie ſorgſam in Schränken und Spin⸗ en geſammelt und für Björn verwahrte. Sie ſtrich über die Ballen groben Tuches aus ſelbſt⸗ geſponnener Schafswolle, über das feine Linnen mit den eingewebten Kanten für Tiſch und Bett. Sie ließ die Zinnkrüge mit weißem Sand bis ſie wie pures Silber glänzten. Auf as Wandbett in der Tochter Kammer breitete ſch eine Eiderdaunendecke, die aus hundert chimmernden Brüſten federleicht zuſammen⸗ grun und ihr bisher zu ſchade für den Ge⸗ rauch geweſen war. Für die künftige Frau ihres Sohnes wollte ſie alles aufs beſte richten. Das Heu ſtand in Hocken auf den Weiden, als Björn zwei Ponys ſattelte, um nach Akureyri zu reiten. Vieles hatte die Mutter ihm mit⸗ egeben, als Gruß für die Schweſter aus dem linonichen Tal. Je näher er dem Gebirge am, um ſo beſchwerlicher wurde der Weg. Ge⸗ röll und ſchwarze Lavamaſſen, ſpärliches Moos und graugrüne Flechte, wohin er ſah. Es wurde ihm beklommen ums Herz in dieſer troſtloſen Einſamkeit und er trieb die Pferde an, um über den Paß hinweg das jenſeitige Tal zu erreichen. Am dritten Abend machte er vor einer Hütte halt, die wie ein Teil des Felſens, aus Steinen, Lehm und Grasſoden gebaut, ſich an den Berg⸗ hang ſchmiegte. Auf einer grünen Matte gra⸗ ſten Schafe. Tief unten im Tal leuchtete das blaue Waſſer des Fjords, ſah er die hellgrauen Safen. von Akureyri, die braunen Segel im afen. Ein Wildbach, an deſſen Ufer er die letzte Wegſtrecke geritten, floß dicht an der Hütte vor⸗ über. Auf einer Holzplanke kniete ein Mann und wuſch die friſchgeſchorene Schafwolle aus. Björn ſtellte ſich neben ihn, und erſt als ein Schatten über die fleißigen Hände fiel, blickte der Mann auf und ſtieß einen fragenden Ruf aus:„Kriſtin— Kriſtin!“—„Ja, Vater—?“ Wenn er als Kind bei den Erzählungen der Mutter an die Elfen in den Bergen gedacht, dann hatte Björn eine undeutliche Vorſtellung gehabt von etwas Silberhellem und Lieblichem, von etwas, das das Herz überſtrömen läßt in Sehnſucht und Verzauberung. So ſilberhell und lieblich war Kriſtin. Sie hatte die Wolle auf der Weide zum Trocknen ausgebreitet. Nun kam ſie näher und rieb die naſſen Hände an ihrer Schürze ab. Sie war armſeliger gekleidet als die Mägde in Gryaholl. Obwohl er es wehren wollte, trug ſie alles für ihn auf, was die karge Vorratskammer barg: hartes, rundes Brot, auf der Steinplatte über der heißen Quelle gebacken, Ziegenkäſe und ſüßen Quark. Auf ihren nackten, braunen Fü⸗ ßen ging ſie lautlos in der Hütte umher. Björn ſaß verſunken auf der Bank neben dem Herd und vergaß, daß er die helle Nacht benutzen wollte, Die Kuhle am Stadtrand/ Zuerſt lag der Platz ziemlich weit von der Stadt, dort, wo die neuen hohen Mietshäuſer zwiſchen den alt eingeſeſſenen niedrigen Land⸗ häuſern ſtanden, die in jedem Jahr durch das Wachstum der Großſtadt weiter zurückgedrängt wurden. Es war ein ſumpfiger Gragen, ein breites Loch, das durch nichts zu füllen war und wohl einen Rückſtand von früheren, moorigen Zeiten bildete. Rings herum ſtanden Laubengärten, grünte auf den Feldern der Kohl, wuchſen Boh⸗ nen im Herbſt aus der Erde. Nur dieſe eine Stelle war inmitten der Fruchtbarkeit der Gär⸗ ten, dem Segen der Arbeit, das ſogenannte „ſchwarze Blatt“, das„ſchwarze Schaf“, der „Sündenbock“. Niemand wußte, wem der Platz eigentlich gehörte. Niemand fragte aber auch danach. Er war da— und damit baſta. Er hatte beſtimmten Zwecken zu dienen, Zwecken, die am Rande einer Stadt nun einmal da und uner⸗ läßlich ſind. So ging es Jahr um Jahr. In jedem Früh⸗ jahr, wenn das große Reinemachen in den Häu⸗ ſern losging, wenn man in den Ställen ein⸗ mal ordentlich nach dem Rechten ſah, in der Nachbarſchaft eim kräftiger Polterabend gefeiert wurde, beſann man ſich nachträglich auf die Kuhle. Jawohl— Kuhle ſagte man. Konnte man ſo etwas in die Taſche ſtecken oder in die Mülltonne werfen? Nein— das ging doch nicht. um noch heute bis Akureyri zu reiten. Der Alte chüttete Heu für ein Nachtlager auf. Dann aßen ſie noch eine Weile vor der Hütte. Kriſtin ang. Und plötzlich wußte Björn: es war das Lied, das ſeine Mutter geſungen hatte, als ſie die Schuhe aus Seehundsfell nähte. Eine ſelt⸗ ſame F rührte an ſein Herz. Er lag noch lange wach in dieſer Nacht. Durch die offene Stalltür ſah er über das Tal hinweg bis zu den Gletſchern der fernen Ferge. Manch⸗ mal ſtrich ein Nachtvogel vorüber. Dann regten ſich die unbeweglich verharrenden Schafe und rückten enger Das Heu duftete und der Wildbach neben der Hütte ſprudelte lauter, je ſtiller die Nacht wurde. Ehe er weiterritt am nächſten Morgen, gab ihm der Alte ein paar Eisfuchsfelle mit und bat ihn, ſie zu verkaufen und ihm dies und jenes an Handwerkszeug und Lebensmitteln mitzu⸗ bringen, wenn er auf dem Heimweg wieder an der Hütte vorbeikommen würde. Ein Brachvogel flog ihm von einer Wegwarte zur anderen voran und ſtieß ſeinen trillernden Ruf aus. Die Sonne ſchien warm auf die ſüd⸗ lichen Hänge. Blaue Glockenblumen und Taub⸗ neſſel ſäumten den Weg. Björn verhielt die Pferde. Er ſah hinunter nach Akureyri und dann zurück zu Kriſtins Hütte. Und auf einmal ſpürte er die große Wandlung in ſich. Er fühlte ſie in einer ſo jähen Erkenntnis, daß er ſich ins Gras warf, um dieſes Neue zu überdenken.— Die Mutter, der Hof und alles, was zu Grya⸗ holl im Auf und Nieder der Jahre gehörte— der lange, einſame Winter und die immer wie⸗ derkehrende Freude auf das Licht und den Som⸗ mer— wie ein enger Kreis hatte es ſein Leben bisher umſchloſſen. So war es gut. So ſollte es bleiben. Er zwang ſich, an die Mutter zu denken. Aber ihr Bild zerfloß. Eine junge, helle Geſtalt Gr neben ihm die vertrauten Wege durch ryaholl und lehnte den Kopf an ſeine Schul⸗ ter. Es war ſo unfaßbar. So wunderbar—— Als ſeine Schweſter ihn nach den Schuhen aus Seehundsfell fragte und es nicht verſchwei⸗ gen konnte, daß die Mutter ſie für die künftige Frau auf Gryaholl genäht habe, als ſie ihm manches tüchtige und reiche Mädel aus Akureyri Außerdem hätten die Kehrichtleute ſich ſchön bedankt, denn derartige Dinge ſtanden nicht in ihren Abholungsvorſchriften. Bring's man zur Kuhle, hieß es in der Ge⸗ gend, wenn alte Emaüllegeſchirre, Waſſereimer, Spiralmatratzen, Konſervenbüchſen, zertrüm⸗ merte Töpfe, Teller und Flaſchen irgendwo un⸗ tergebracht werden mußten. Und ſo geſchah es. Vater nahm eine Karre, und dann ging's los. „Hinein, Kuſang“, ſagte er„und träume ſüß“. Niemand ſchimpfte, und niemand beſchwerte ſich. Denn weit und breit machten es alle ſo. Trotzdem wollte die Kuhle nicht voller werden. Da lagen nun die Denkmäler einer verfloſſenen Epoche, die Gebrauchsgegenſtände vieler Fami⸗ lien in ſchimmerndem Durcheinander, in har⸗ moniſcher Zufriedenheit. Alte Petroleumfun⸗ zeln, zerfreſſene Ofenröhren, Gipsſtatuetten mit wallenden weißen Gewändern, denen die Arme und Köpfe fehlten, Teller, die einſt als Wandſchmuck figurierten, voſa Nippesfiguren, alte Beſen, Eimer, Wannen, Matratzen, die einſt vielen Generationen treu und brav gedient hatten. Wen hat noch nicht dieſe bubenhafte Neu⸗ gierde gepackt, wenn er an einer dieſer Stätten, an dieſen Kuhlen vorbeikam?! Es iſt niemand da, der ſagen könnte, ich nicht. Man betrachtet Nordsee-Lotse Foto: Glocke einladen wollte, ſchüttelte er den Kopf. „Sie heißt Kriſtin“, ſagte er nur, und da ſie das Neue und Unbeirrbare in ſeinem Weſen ſpürte, drang ſie nicht weiter in ihn. Er ver⸗ kaufte die Felle der Polarfüchſe und beſorgte alles, was der Alte ihm aufgetragen hatte. Er kaufte noch manches andere hinzu: ein weiches, dunkles Kleid, eine Haube aus ſchwarzem Samt mit ſilbernen Behängen, wie ſie die vornehmen Isländerinnen tragen— auch die Schuhe aus Seehundsfell legte er dazu, und er lächelte ver⸗ ſonnen vor ſich hin, als er daran dachte, wie bald ſeine Mutter dieſe Schuhe wieder ſehen würde, an Kriſtins Füßen. Von Karl Brinkmann ſolche Sachfriedhöfe mit einer gewiſſen Melan⸗ ckolie, mit einer lächelnden Träne verklungener Zeiten. Alles lag in friedlicher Vereinigung und Abgeſchiedenheit da, umrahmt von den breitblättrigen, vertrockneten Huflattichen, über⸗ grünt von dem welken Schöllkraut, dem ſich ſpreizenden Hühnerdarm, dem Wegerich, deſſen Blätter unter den Füßen wie Leder brechen. Steinklee, Knöterich und die Diſteln bildeten die friedliche Ergänzung. Pflanzen, die hierher ge⸗ hörten, die der menſchliche Kulturwille aus ſei⸗ nen Gärten und Feldern vertrieben hatte, fan⸗ den hier in der Kuhle freundliche Aufnahme und letztes Aſyl. Eines Tages aber iſt das vorbei. Auch die Kuhle verſchwindet. Zuerſt ſtand ein Inſerat in der Zeitung;„Bauſchutt kann angefahren werden!“ Die Kuhle war nicht voll zu werfen. Man lud ganze Fuhren voll Glas und Topf⸗ ſcherben, Bauſchutt und altem Trödelkram ab, mit dem man ſonſt weit hinaus hätte fahren müſſen. Endlich war die Kuhle einigermaßen gefüllt. Erde bildete die letzte Bedeckung, kräftiger, gut riechender Boden für einen ſchönen Garten. Und dann kamen die Maurer und bauten ein ſchönes Haus. Nun hätte mal einer ſagen ſol⸗ len, daß hier vor kurzem noch eine Kuhle am Stadtrand lag. Niemand wäre auf den Ge⸗ danken gekommen. 4—. * —— ————3— — Copyright 1936 by Prometheus-Verlag Dr. Eichacker, Gröbenzell b. München. 6. Fortſetzung „Schon möglich“, gab Evers zu,„aber ſo eine Energie vor der Leiche des ermordeten Gaſtes könnte ſelbſt bei einem Manne über⸗ raſchen.“ Es wurde ſtill im Wagen. Das Auto jagte mit größter Schnelligkeit durch die Straßen der Vorſtadt mit der Richtung auf die Dünen⸗ lette an der Nordſee. Schneeflocken wirbelten an den Fenſtern vorbei. „Ich muß auch wiſſen, ob ihr Mann zu Hauſe war“, fuhr Evers fort.„Ich denke nicht, denn dann wäre Frau Dubois doch ſicher zu ihm gerannt und nicht zu dem Direktor des Fremdenheimes. Meinen Sie nicht auch?“ Sie nickte.„Das iſt anzunehmen. Ueb⸗ rigens iſt der Direktor, ſowie mir bekannt iſt, ein Mann, dem man trauen darf. Er wird uns nützlich ſein können. Er heißt Cuperis, ein Mann von mittleren Jahren, hochanſtän⸗ dig. Sie werden ihn agleich kennenlernen, denn hier ſind wir ſchon.“ Das Auto bog von der Straße ab und ſchoß mit lautem Signal durch das große Gittertor, das weit geöffnet war, um gleich darauf vor dem monumentalen Eingang des in moder⸗ nem Stil gebauten Fremdenheimes zu ſtoppen Die Arbeit beginnt Kommiſſar Six ſprang heraus, Evers folgte ibm auf dem Fuße. Schnell eilten ſie die Frei⸗ Ein Kostonĩenblaoli fie/. 0 rirninclrommon von Frila Haogeronn (Nachdruck verboten.) treppe herauf. Zwei Männer, die an der Ein⸗ gangstür auf ſie warteten, grüßten eifrig. Six wurde wegen ſeines Charakters und ſeiner Kenntniſſe allgemein geſchätzt. Er winkte ihnen zu, ihm zu folgen; es waren der Polizeifoto⸗ brhir und ein Sachverſtändiger für Fingerab⸗ rücke. „Dr. Melſer wird ſogleich hier ſein“, ſagte der letztere. Melſer war der Gerichtsarzt. Die Eingangstür ſtand offen, ſie traten ein. In der Halle lief ein alter, arauer Portier auf und ab, das Expeditionskreuz mit ehrenvoller Aus⸗ zeichnung und zwei Medaillen zierten ſeine Uniform. „Kommiſſar Six?“ fragte er.„Herr Cuperis erwartet Sie ſchon auf ſeinem Zimmer, darf ich Sie bitten, mir zu folgen?“ Aber noch ehe er ſie führen konnte, kam auch ſchon ein kleiner Herr mit goldener Brille die Treppe herunter, er ſtreckte Kommiſſar Six beide Hände entgegen.„Gott ſei Lob und Dank, daß Sie gekommen ſind, Herr Kommiſ⸗ ſar“, ſagte er haſtig,„ich laufe ſchon die ganze Zeit zum Portier hin, um nach Ihnen auszu⸗ ſchauen. Es iſt ſchrecklich. Der Fall hat mich ganz außer Faſſung gebracht. Es iſt furchtbar, einfach furchtbar.“ Der Mann hatte ein freundliches, einneh⸗ mendes Geſicht, aber im Augenblick war er ganz außer ſich, er verzog voller Unbequem— lichkeit die Lippen. Six klopfte ihm ermutigend auf die Schulter.„Wird ſchon alles werden, Herr Cuperis, ſagte er,„wir wollen tun, was wir können, um ſo wenig Aufſehen wie mög⸗ lich zu erregen. Finden wir den Täter bald, ſo iſt auch für Sie alles vorbei.“ „Ich wünſchte es von ganzem Herzen“, ſeufzte der Direktor bekümmert,„für ein Un⸗ ternehmen wie unſeres iſt ſo etwas kata⸗ ſtrophal.“ Sie waren auf der erſten Etage angekom⸗ men. Herr Cuperis öffnete eine Tür.„Mein Arbeitszimmer“, ſagte er,„treten Sie bitte näher.“ Six aing vor. Es war ein geräumiges Zimmer, ein paar Klubſeſſel um einen niedrigen Tiſch, Bücher⸗ ſchränke, ein Treſor, ein großer Diplomaten⸗ ſchreibtiſch. In einem der Seſſel kauerte eine Frau, die ihr Taſchentuch nervös zerknüllte. Sie fuhr exregt in“die Höhe, als ſich die Tür öffnete.„Kommiſſar Six, Frau Dubois“, ſtellte der Direktor vor. „Und hier ein junger Mitarbeiter, den ich beſonders ſchätze, Inſpektor Evers“, fuhr der Kommiſſar fort. Er ſah blitzſchnell übers Zim⸗ mer hin. Evers bemerkte, daß ſeine ſchnellen Augen Frau Dubois ſcharf beobachteten. Sie war ganz verſtört, aber ſelbſt jetzt verſuchte ſie vor den drei Männern ihre Rolle der hübſchen, bekannten Frau aufrechtzuerhalten. „Der arme Purcell“ ſchluchzte ſie.„Gott, wird mein Mann entſetzt ſein, wenn er die ſchauerliche Nachricht hört... Vincent und er waren ſo gute Freunde.“ Kommiſſar Six wandte ſich direkt an ſie. „Schon ein ſehr ſchwerer Schlag für Sie beide“, fing er an. Evers merkte ſeiner Stimme an, daß er dieſe Worte nur einleitend ſagte.„Und welch ſchrecklichen Augenblick für Sie, als Sie ihn fanden!“ Sie ſchauderte.„Grauenvoll, noch keine halbe Itunde iſt es her, als ich die Tür aufmachte. und da ſah ich ihn liegen.“ „Sie gingen ins Zimmer hinein?“ „Nein, ich blieb in der Tür ſtehen und chaute. Dann ſchloß ich die Tür wieder und drehte den Schlüſſel herum.“ Six bog nach vorne.„Woher wußten Sie denn, daß er iot war?“ „Mein Himmel“, erſchrak der Direktor. „Dann habe ich keine Sekunde gezweifelt, ich habe niemand nach oben gelaſſen, ich ſelbſt habe nicht einmal nachgeſehen, ſtellen Sie ſich nur vor, wenn er nun nicht tot geweſen iſt?“ Thereſe hat es gefühlt Thereſe Dubois blickte Herrn Cuperis an. „Machen Sie ſich darum keine Sorgen, Purcell war mauſetot, das ſchwör ich Ihnen.“ „Aber woher wiſſen Sie das?“ drang der Kommiſſar in ſie. Sie zog die Schultern hoch.„Ich ſah es ein⸗ fach, Ich fühlte es. Anders kann ich's nicht ſagen. Ich habe ſchon mehr Tote geſehen. Es lag ſo etwas in der Luft, daß ich ſofort be⸗ griff, der Tod war vorübergegangen.“ Sie machte eine theatraliſche Gebärde mit der Hand und ſchauderte aufs neue. Six betrachtete ſie ſchweigend.„Kann ich den Schlüſſel haben?“ fragte er. Sie holte ihn aus ihrer Taſche und reichte ihn hin:„Bitte ſehr.“ „Ich gehe ſofort hinauf“, fuhr der Kommiſ⸗ ſar fort.„Evers, wollen Sie bitte weiter ver⸗ hören? Ich zähle auf Ihre äußerſte Genauig⸗ keit, bis gleich! Herr Cuperis, wollen Sie bitte dem Portier und dem Liftjungen klingeln. bitte, bleiben Sie auch hier. Ich bin gleich wieder da. Guten Abend.“ Er eilte aus dem Zimmer. Thereſe Dubois wiſchte ſich eine Träne ab und betrachtete den tüchtigen jungen Mann, der ſich gegenüber an den Tiſch geſetzt hatte. Wenn Vincent wieder mal einen Kriminal⸗ imſpektor ſpielte, muß er auch ſolch goldenen Bleiſtift an einer kleinen Kette tragen und ge⸗ dankenlos beim Verhör damit ſpielen, dachte ſie. Das ſah gut aus. Der Direktor hatte ſich an ſeinem Schreibtiſch geſetzt und ſeufzte, den Kopf in die Hände gegraben. Fortſetzung folgt. —— lichthi am: Im S Thema:„U Redner: Kam eingeladen. Alfred! Rosina Ver m qà Ludwigshaf — Verlünger Freitag, Sam —— ◻e—. Het — am V Das Ron in bevotrzu Beheglicher,e Die der fein GAsS-u INSTAl REPAR/ PRINZVW Gegenüber — —————— Modische! Dame. —————— ————— Semmeeeeeeene H.7 eeeeeeeee, mber 1937 Foto: Glocke pf. und da ſie tem Weſen n. Er ver⸗ nd beſorgte nhatte. Er ein weiches, irzem Samt vornehmen Schuhe aus lächelte ver⸗ dachte, wie ieder ſehen Ann ſen Melan⸗ erklungener zereinigung tvon den ichen, über⸗ „dem ſich rich, deſſen er brechen. zildeten die hierher ge⸗ lle aus ſei⸗ hatte, fan⸗ Aufnahme Auch die in Inſerat angefahren zu werfen. und Topf⸗ elkram ab, itte fahren zen gefüllt. iftiger, gut n Garten. hauten ein ſagen ſol⸗ Kuhle am f den Ge⸗ ußten Sie Direktor. weifelt, ich ich ſelbſt n Sie ſich veſen iſt?“ lt tperis an. n, Purcell 7 drang der ſah es ein⸗ ich's nicht ſehen. Es ſofort be⸗ zen.“ Sie t der Hand nn ich den te ihn aus zitte ſehr.“ Kommiſ⸗ veiter ver⸗ Genauig⸗ Sie bitte ngeln.. bin gleich Träne ab n Mann, etzt hatte. Kriminal⸗ goldenen nund ge⸗ en, dachte hatte ſich ufzte, den a folgt. „akenkreuzbanner“ Samstag, 13. November 1937 Lichthildervortrag eingeladen. Eintritt freil des Volksbundes Deutsche Kriegsgräber- Jürsorge E.: am Sonntag, den 14. November 1937, abends.00 Uhr im Saal des Gasthauses zum„adler“ in sandhofen. mena: z, Delltsche Heimat in iremder Erde Redner: Kamerad Haberkorn, Mannheim. Die Bevölkerung ist herzlich Der Vertrauensmann des VDK: Wacker Ortsgruppe Mannheim Kr Kneps ⸗ Kursbeginn: Einzelstunden jederzeit. Sämstag, 20. November: Großer Ball im Ballhaus Gu 1, 2 Rui 28401 Anfang 15. November 1937 8 Unr Step-Unterricht Friedrichspark Samstag und Sonntag TANMZ Einttitt 50 pig., Militär 30 Pig. öffentlichen — Alfred Heriy Rosina Herty geb. Trulzel Vermählte Mannhelm Alphornstr. 41 13. November 1937 Ludwigshafen 1 Cuke blatz 1v22 Jeden Jamstag Ver ſàngerung! IANZ Neuer Kurs-Beginn 15. Mov., abenes.15 Unr Anmeldunsen erbeten— Privatstunden jederzeit zeit erteilt. -ScMUrE Heinr. Ungeheuer& Sohn Mannneim, Laurentiusstraße 17 a Amti. Sekännimachungen Jagdverſteigerung Die Jagdnutzung des Jagdbezirks VIII in Mannheim(Niederwildrevier, Feld⸗ und Waſſerjagd) wird am Montag, den 6. Dezember 1937, oormittags 10 Uhr, im großen Saal des Alten Rathanſes in F 1 in Mannheim im Wege der Verſteigerung Dauer von neun Jahren verpachiet. Die Pachtbedingunzen nebſt Pacht⸗ vertragsentwurf liegen vom 15. No⸗ vember 1937 an auf die Dauer von zwei Wochen im Rathaus, N 1, Zim⸗ mer 51, zur Einſicht auf. wird daſelbſt in der üblichen Dienſt⸗ auf die Auskunft Mannheim, den 10. November 1937 Der Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim als Jagdvorſteher. Kürſchner, Zeitunglesen ist pflicht · onne Zeitung gent es nicht! Aite pfalz Samstag- Sonntag Verlüngerung: Mitwoch, Freitag, Samstag u. Sonnntag Cafẽ Börse Verländerune Konzert —————0— eim, den samstag annheim Heinrich Kürſchner Ne wurde nach Abhaltung des Schlußter⸗ Das Konkursverfahren über das Vermögen des Nachlaſſes des Heinrich Inhaber der Firma in Mannheim, 8. November 1937. Amtsgericht BG. 13. Eherhardt lever der geprüfte Kammerjãger MANMNHMEINA, collinistrane 10 Selt 36 lahren ſüt Höchstleistungen in der Schädlingsbekämplune hekannt. Zu jedem Radio nur die Ulk-Slufitrierie Fachmännisch gefertigte aus Eschen- od. Hikoryholz, sowie Stõcke u. Bindunsen liefert pᷣiompt.pteiswert Karl Hofer/ Skiwerkstätte lompach über freudenstadt Heute 1I Uhr ahaananaaanaaaa gelulaͤß der Anreigen- Annalime la dis Srnlag- Aachabe⸗ Wir bitten olle, die noch eine Anzeige für die Sonnteg- Ausgabe sufgeben möchten, hiereuf ꝑũckslcht zu nehmen, denn nach 11 Unht werden wWIr kelne Anzeligen mehr onnehmen konnen die bodenſtänd. ſchwäb.⸗bad. Heimatzeitung Verlag Wilhelm Herget, Stuttgart Reinsburgſtr. 14 Fernruf 62718 u. 623 91 Monatl. 86 Rpf. frei ins Haus. Verlangen Sie Probe⸗Nr. A. Loval Günstiger Dublettentausch in der Briefmarken-Tauschhalle F2,11 Automarkt Verleinhe Autes nurneueste NModelle Schwetzinger Str. 90 Fernsprecher 423 94 — — bis 20. Nov. Werbewoche. Gehühren- freier Tausch für je 10 Marken Kein großes Oſsen es ahnen Negistrier- Kasse uKsufengesue““ Angebote unter Nr, 33 305 V an den Verlag ds. Bl. erbeten.— Rãtſelraten Geſucht Klein⸗ oder Büro⸗ Jchreibmaschine gut erhalt. Angeb. unter Nr. 20 886“ wo Sie hingehen wollen, die Vergnü⸗ gungsanzeigen im HB Inſerieren bringt Gewinn an d. Verlag d. B. desthätshaus in Marisrune Laden, Werkſtatt, 2ſtöckig, Manſarde inbeſter Lage, zu verkaufen. Anfragen an: — ufall— iſch e ne 2 maninner gebr., in gutem Zuſtand, m. Fri⸗ ſierkomm. 4 At., 220. mit Ztür. Spie⸗ gelſchrank und Waſchkom. 2³⁰ * m. Marm. fich. haumannälo. Eingang U 4 7 nur: Hhtuno! 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November 1937 Worſtenung Nr. 81 Miete E Nr. 8 2. Sondermiete E Nr. 4 Ebaniſche Nacht Heitere Oper in zwei Akten(nach Heinrich Laube) von Eugen Bodart 400%„ bar zu ver⸗ Waldhof, Sandſtr. 12, gegen⸗ üb. d. Polizeiwch. (34 519 V) 2ſitz., mögl. BMW Anfang 20 Uhr Ende 21.45 Uhr Neues Theater Mannhelm Samstag, den 13. November 1937 Vorſtellung Nr. 14 NSG„Kraft durch Freude“ Mannh. (NSKOV.) der goldene Kranö Ein Volksſtück in drei Akten von Jochen Huth Anfang 20 Uhr Ende 22.15 Uhr IsERS' schönheitsmie der von rI.50 aͤn p4, 15 lenken Kotsettsslon A. NoOoBACK oOeleenreut ſie- am Wässefturm Das Konditorei- Kaffee in bevorzuster lage der Stadt beheglicher, angenehmerAufenthelſt Die Konditorei der feinen Spezialitäten. — N C — GASs-u. WASSER- INSTALLATIONEN REPARATUREN pRINZ WIIHELVHSTR. 10 Gegenüber d. Kosengarten TEIEFON 42637 Modische Herbstneuheiten! Damentacschen Zeigt Gold-Pfeil ledewätren Waälter sSteingrobe 06, 3 Planken Fchokatee N.2 K 1. 9 Im Nationaltheater: Sonntag, 14. Nov.: Nachmittags⸗Vorſtellung, öffentlicher Kartenverkauf, zu ermäßigten Preiſen:„Die Reiſena Paris“, Luſt⸗ ſpiell von Walter Erich Schäfer. Anfang 15 Uhr, Ende 17.15 Uhr.— Abends: Miete Al8 und 2. Sondermiete A 4:„Ca- valleria rusticana“, Oper von Pietro Mascagni; hierauf:„Der Bajazzo“, Oper von Leoncavallo. Eintauſch von Gut⸗ ſcheinen aufgehoben. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.45 Uhr. Montag, 15. Nov.: Miete B 8 und 2. Sonder⸗ miete B 4, zu Gerhart Hauptmanns 75. Ge⸗ burtstag:„Winterballade“, dramati⸗ ſches Gedicht von Gerhart Hauptmann. An⸗ fang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 16. Nov.: Für die Mannheimer Kul⸗ turgemeinde, Abt. 101—103, 119, 201—204, 221—229, 242—247, 291, 536, 563—570, 616, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E Nr. 601 bis 900:Wallenſtein“, dramatiſches Gedicht von Schiller. Anf. 19 Uhr, Ende 23.30 Uhr. Mittwoch, 17. Nov.: Für die Mannheimer Kul⸗ turgemeinde, Abt. 142—147, 321—326, 501 bis 520, 541—550, 560, 581—590, 599, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E Nr.—300: „Euryanthe“, romantiſche Oper von K. M. von Weber. Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Donnerstag, 18. Nov.: Miete b 7 und 1. Son⸗ dermiete b 4, und für die Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 425— 429:„Caval- leriarusticana“, Oper von Pietro Mas⸗ cagni; hierauf:„Der Bajazz“, Oper von Leoncavallo. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.45 Uhr. Freitag, 19. Nov.: Miete Ci8 und 2. Sonder⸗ miete C4, und für die Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen, Abt. 407—409:„Der Fu ldene Kranz“, Volksſtück von Jochen uth. An⸗ fang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Samstag, 20. Nov.: Außer Miete, ermäßigte Preiſe:—.50 bis.— RM.:„Der Zigeu⸗ Ausfuhrung àller banł- mößigen Geschöfte Annohme von Sporgeldern Kapitalꝭnlagen 5f Auſmmnmnmnmmunnmnnmnmmaamananamaae BENSEI. æ(O. SANK 0 7, 17- Mannheim- 0 7, 17 fefnsptechet 25051/52 und 25050 Aagunmnamnannnnmmmammnnanananannaunaunaaaaaaac Mannheimer Thegler⸗Spielplan jür die Woche vom 14.—25. Uovember nerbaron“, Operette von Johann Strauß. Anfang 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Sonntag, 21. Nov.: Nachmittags⸗Vorſtellung für die Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 43 bis 45, 50—56, 61, 101—102, 106, 111 bis 112, 430—423, 451—452, 491—492, 501—502, Gruppe F Nr. 815—817 und Gruppe B: „Der Waffenſchmied“, Oper von Alb. Lortzin„Anfang 14 Uhr, Ende 16.45 Uhr.— Abends: Miete Us und 2. Sondermiete H 4, und für die Mannheimer Kultur⸗ gemeinde, Abt. 159, 259, 359:„Cayvallerisa rustica'na“, Oper von Pietro Mascagni; hierauf:„Der Bajazzo“, Oper von Leon⸗ cavallo. Eintauſch von Gutſcheinen auf⸗ gehoben. Anf. 20 Uhr, Ende etwa 22.45 Uhr. Montag, 22. Nov.: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schülermiete C2:„Hanneles Himmel⸗ fahrt“, Oper von Paul Graener; vorher: „Sinfonia breve“, von Paul Graener. Anf. 16 Uhr, Ende 17.30 Uhr.— Abends: Miete E Rund 1. Sondermiete E 5, und für die Mannheimer Kulturgemeinde, Abt. 391 bis 393, 521—529:„Pygmalion“, Ko⸗ mödie von Bernard Shaw. Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 23. Nov.: Für die Mannheimer Kul⸗ turgemeinde, Abt. 127—141, 236—241, 354 bis 355, 381—383, Gruppe D Nr.—400 und Gruppe E freiwillig:„Der Zigeuner⸗ baron“, Operette von Johann Strauß. Anfang 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten) Sonntag, 14. Nov.:„Parkſtraße 13“, Krimi⸗ nalſtück von Axel Jvers. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Sonntag, 21. Nov.:„Parkſtraße 13“, Krimi⸗ nalſtück von Axel Jvers. Anfang 20 Uhr. Ende 22.15 Uhr. Dienstag, 23. Nov.: Für die NSG„Kraft durch Freude“:„Parkſtraße 13“, Kriminalſtück von Axel Jvers. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. vermögensverweltung Vermietung von Schronłkföchern Devlsen- und Außenhandelberẽtuſg 6 bie Überaus vielseitige Auswahl aparter Hand- taschen bestätigt er- neut: Es waltet 5inn für das Gute und sgepflegs- ter Geschmack bel L EONHAR O PLANKENHOF pO PARADEPLIATZ kE1 Riel-bnner Verwielfattiger augpostpapiere liefert prompt LA. Honlweg Hö. Bürobedarf, Mannh., D 6, 3. Fernſprech. 262 42. 5 .Campert on Cel.21222½25 Tochter- Ammer elfenbein lackiert 1Schrank, 1Bett⸗ ſtelle, 1Nachttiſch m. Glaspl., 1Fri⸗ ſierkommode mit Zteilig. Spiegel, 1 Stuhl m. Polſt. nur Rul 108. ———— Al(S SEAT7 V1IS 858 NMeyer & Hahn Mhm., R 3, 10 Eheſtandsdarleh. Nr. 9 23090 5 Kinderbeihilfe. (34 754 V) Werkt Verkaufsstelle für erkstatte fũꝛ 0 Plissee aller Art LV N Dekatur Modezeitschriften Sainmite ohls aum Bi esen Inh. E. GOEDE. Sti ekerei Spitzen einkurbeln Mannheim, Qu 3, 21 Stoffknöpfe usw. hernsprecher 22490 „Hakenkreuzbanner“ Samskag, I3. 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Limous. ſteuerfrei, 470.—. zu verkaufen. Feudenheim, Schwanenſtr. 75 Malenartus, 0 7, 27 gegenüber dem Universum Heute abend und 50nntag insbekännt guter Qualitäöt Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Stellvertreter: Karl M. Hageneier.— Chef vom Dienſt: elmuth Wüſt(z. Zt. Wehrmacht).— Verantwortlich für nnenpolitit: Helmuth Wüſt(z. Zt. Wehrmacht; Vertreter Karl M. Hageneier): für Außenpolitik: De. Ratzel: für Bewegung; Friedrich Karl Haas; für Kultur⸗ politik, Feuilleton und Beilagen: Helmut Schulz: für den Heimatteil. Fritz Haas: für Lokales: Karl M. Hageneier; für Sport; Julius Etz: Geſtaltung der B⸗Aus⸗ gabe: Wilhelm Ratzel: für die Bilder die Reſſortſchrift⸗ leiter; ſämtliche in Mannheim. Ständiger Berliner Mitarbeiter: Dr. Johann v. Leers, Berlin⸗Dahlem. Berliner Schriftleitung; Hans Graf Reiſchach, Berlin SW. 68, Charlottenſtraße 15 b. Nachdruck ſämtlicher Originalberichte verboten.— Sprechſtunden der Schriftleitung: täglich 16 bis 17 Uhr (außer Mittwoch, Samstag und Sonntag) Druck und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag und Druckrei.m..H. Geſchäftsführer: Direktor Kurt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlagsdirektion: 10.30 bis 12 Uhr (außer Samstag und Sonntag): Fernſprech⸗Nr. für Ver⸗ lag und Schriftleitung: Sammel⸗Nr. 354 21. Für den Anzeigenteil verantw.: Wilh. M. Schatz, Mhm. Zur Zeit gelten folgende Preisliſten: Geſamtausgabe Nr. 1, Ausgabe Mannheim Nr. 2, Ausgabe Weinheim Nr. 7, Ausggbe Schwetzingen Nr. 7. Die Anzeigen der Ausgaben 4 Morgen und Abend er⸗ ſcheinen gleichzeitig in der Ausgabe B. 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Sonderptogramm. kriedrich Voss Dresden haus UFA-PALAST unwensUn 4 f0 0 I ———— .—— —„— 0˙—— — %E 5— W — uum Nun ſind n hüter und 5 ſeinem Bau Man hat ſi Weiben hal ſchimpfen, al. der Feiertag ſeinem Hau⸗ lernt und er nicht weiterb Zuletzt ſin nehmen dieſ ſammlung de reich⸗Menzel zu bedeuten, recht knapp g daß er für 3 Taſche abgezaͤ melreich⸗Men ern und Holz auf eingerich Er hat die Er aber mei— Wald. Umſor Holzmeiſter b Walde komm— Wald und W nur für die L nicht zu helfe auch der Him Hauſe zuſamn den Fremden war er nicht! darum. Himmelreick Hinterwinkel nem Namen Grunde gekon ein, den Hir nennen, weil und Menſcher Hochwald lehn dahin verlor, Menſch ſich wi Namentlich, w wurden. Wenn Maiblumen n ſchlüſſel die V chwarzblauen birgskamm no Schnees leucht melreich hier Aber Himm men, ohne ihn hieß im weitet hatte bis ins geſchunden, den dorfer Himme nach Hain zu d Saalberg hina fer Himmelrei menden eher Eingezwengt i ers und Hain die dieſen Nan und Saalburg mußte jeder na namen bekomn ſich zufrieden. men, meinte d mit den ſchö wunderbaren 9 behielt ihn M nun unter den derlich genug. gewohnt, im mandieren. H Stelle, trank ſtarrte vor ſich Wunderliche, w Rehbock⸗Schnei richten hatten. nicht, wohin er Ueberall ſtieß e ſich faſt den S „Linde“ war fü ber ſich gern m ſeinen Namen Schädel ſchon d widerte nicht ge er nicht ſchnell! ETIEF SlERCK WAI OUOOW Ufa nach dem in Westenberger Dagover die Stelll, führt dieses des Herzens um öõchsler Wirkung — VASCHNECK der prelsgekrõnte Ifa-Tonwoche: München .45.00.30 zugelossen! VERSUI4 —————— 2 Unhr lag 2 Unr irchen⸗- ungen -Tonfilm rling Schwaben- as die Eiche ilm) 50, 60 25 3 mehr sen Film Axukt Söhnker IIIL 11 1IIA ———— ——7——— Jahrgang 957 Folge 46 nAaSDiIage Nun ſind die Fremden wieder in die Städte ns Langſam kommt ein Wald⸗ hüter und Holzer um den andern abends aus ſeinem Bau auf einen Schwatz in die„Linde“. Man hat ſich doch manches zu ſagen. Die Weiben haben keinen Grund, darüber zu ſchimpfen, als wenn man den ſchönen Verdienſt der Feiertage vertrinken wollte. Wer aber in ſeinem Haus verkrochen bleibt, nichts hinzu⸗ 3 lernt und erfährt, der wird es in dieſer Zeit nicht weiterbringen. Zuletzt ſind ſie wieder alle verſammelt. Sie nehmen dieſe Stunde wichtiger als die Ver⸗ ſammlung der Feuerwehr. Sogar der Himmel⸗ reich⸗Menzel iſt gekommen. Das hat ſchon was zu bedeuten, denn er wird von ſeinem Weibe recht knapp gehalten. Die anderen erzählen ſich, daß er für zwei Glas Bier das Geld in der Taſche abgezählt mitbekommen habe. Deru Him⸗ melreich⸗Menzel gehört nicht recht zu den Bau⸗ ern und Holzern, die ſich ſchon ſeit Jahren dar⸗ auf eingerichtet haben, Fremde aufzunehmen. Er hat die Zeit verpaßt— ſagen die andern. Er aber meint, er gehöre nun einmal in den Wald. Umſonſt ſei er vom Grafen nicht zum Holzmeiſter beſtellt. Wenn er abends aus dem Jalde kommt, wartet ſchon die Wieſe auf ihn. Wald und Wieſe müßten auch leben, aber nicht nur für die Leute aus der tadt. Ihm war alſo nicht zu helfen. Wenn es aber hochkam, ließ ſich auch der Himmelreich⸗Menzel herab, in ſeinem Hauſe zuſammenzurücken und für ein paar Tage den Fremden die Bergluft zu gönnen. Gern war er nicht dabei, aber ſein Weib beſorgte ſich darum. Himmelreich-Menzel hatte das letzte Haus im Hinterwinkel vom Vater übernommen. Zu ſei⸗ nem Namen war er aber aus einem anderen Grunde gekommen. Keinem Menſchen fiel es ein, den Hinterwinkel etwa Himmelreich zu nennen, weil er gar ſo entrückt den Häuſern und Menſchen im Rotwaſſertal ſich an den Hochwald lehnte. Wer ſich auf einer Wanderung dahin verlor, der konnte gern glauben, daß ein Menſch ſich wie ins Himmelreich verſetzt fühlte. Namentlich, wenn im Mai die Wieſen vergoldet wurden. Wenn Millionen goldgelbe Sterne der Maiblumen mit den Glöckchen der Himmels⸗ — die Wieſen ſchmückten und hinter dem ſchwarzblauen Dom der Wälder der Hochge⸗ birgskamm noch im ſtrahlend weißen Licht des Schnees leuchteten, dann war man dem Him⸗ melreich hier ſchon näher. Aber Himmelreich⸗Menzel bekam ſeinen Na⸗ men, ohne ihn erworben zu haben. Der Vater hieß im weiten Umkreis nicht anders. Denn er hatte bis ins hohe Alter ſich ehrlich damit ab⸗ geſchunden, den Fremden die Koffer vom Giers⸗ dorfer Himmelreich nach den Wurzelhäuſern nach Hain zu den Mummelgruben, ja ſelbſt na Saalberg Aiszufzuchkeppe— Das Giersbor⸗ fer Himmelreich freilich erſchien allen Ankom⸗ menden eher wie ein Tor zum Himmelreich. Eingezwengt in die beiden Täler des Rotwaſ⸗ ers und Hainbaches lag die kleine Holzbaude, die dieſen Namen tragen mußte. Da es in Hain und Saalburg aber wohl hundert Menzels gab, mußte jeder nach ſeiner Beſonderheit einen Bei⸗ namen bekommen.— Himmelreich⸗Menzel gab ſich zufrieden. Es würde ſchon eine Zeit kom⸗ men, meinte der Lehrer, da ſein Hinterwinkel mit den ſchönen Rieſengebirgshäufſern den wunderbaren Namen tragen würde. Vorderhand behielt ihn Menzel für ſich allein. Da ſaß er nun unter den andern und erſchien heut wun⸗ derlich genug. Er war als Holzmeiſter es doch gewohnt, im Walde anzugehen und zu kom⸗ mandieren. Heut rückte er ſich nicht von der Stelle, trank langſam an ſeinem Bier und ſtarrte vor ſich hin. Er hörte kaum auf all das Wunderliche, was der Kavalleriſten⸗Menzel, der Rehbock⸗Schneider und Ulanen⸗Heinrich zu be⸗ richten hatten. Er gehörte nicht hin. Er wußte 4 nicht, wohin er mit ſeinen langen Beinen ſollte. Ueberall ſtieß er an. Stand er auf, ſo ſchlug er ſich faſt den Schädel ein. Die Balkendecke der Linde“ war für ihn zu tief. Rehbock⸗Schneider, ber ſich gern mit ihm hänſelte meinte, er habe ſeinen Namen nur davon, weil ex mit feinem Schädel ſchon die Wolken ſchieben könnte. Er er⸗ widerte nicht gern darauf. Mit der Zunge kam er nicht ſchnell mit fort, dafür war er im Walde mit der Axt der erſte. Wie es immer wieder kommt, ſo geſchah es auch mit Himmelreich⸗ Menzel, daß ſein Ausſehen von ſeinem Leben beſtimmt war. Er glich dem Walde, von dem er kam. Das Haar, das er ſich ſelten genug ſchnei⸗ den ließ, wirbelte ihm um den Kopf. Ein dunk⸗ ler Schnauzbart wie von einem Seelöwen gab ihm ein Ausſehen, daß ſich die Fremden im Walde vor ihm fürchteten, obwohl er im Hinter⸗ winkel, in Hain und in den Baberhäuſern über⸗ all als der gütigſte und ſtillſte Waldarbeiter be⸗ kannt war. Er konnte keinen Käfer mit Mut⸗ willen zertreten, geſchweige denn einem Men⸗ ſchen etwas Ungutes tun oder nachſagen. Des⸗ halb kam er auch daheim bald um das Regi⸗ ment. Heut ſaß er Stunde um Stunde an ſei⸗ nem Bier und nickte nur zu allem, was er hörte. Bis er endlich Beſcheid gab. Sie hatten es alle weg bekommen, daß mit dem Himmelreich⸗ Menzel heut etwas nicht ſtimme. Sie ſahen einander an, und endlich hatten ſie ihn ſo weit, daß er ſein Stummſein aufgab. Es war eine verteufelte Geſchichte. Sein Weib glaubte, daß im Wald bin ich nie allein er Himmelreich- Pfõriner/ man den guten Himmelreich⸗Menzel ins Stock⸗ haus abholen würde. Als er aber enolich ſeine Geſchichte erzählt hatte, waren alle der Meinung, daß er nun erſt recht ſeinen Namen verdiene. Am Pfingſtſamstag ſei es geweſen— er umſtändlich ſich freizureden. Zwei Berliner Studentinnen hatten zuletzt auch bei ihm ange⸗ klopft. Die Mutter— ſo nannte er immer ſein Weib— war ſchon bekümmert, daß die ſchönen Tage vorübergehen konnten, ohne daß Gäſte ihr altes, ſchönes Haus fanden. Sogar der alte E hatte am Mittag ſchon Gäſte. Nur ins etzte Haus verlor ſich niemand. Dabei war ſchon Auin.: Leo Heihß für die Eltern und Kinder das Lager auf dem Boden gerichtet. Der blitzſaubere Schlafraum des Himmelreich⸗Menzel war geräumt und war⸗ tete von Freitag an. Aber Wanderer kamen, ſangen am Haus vorüber und ſtiegen nach den Höhen. Eendlich in der neunten Stunde hatte das Warten ein Ende. Junge Mädchen bringen Glück, meinte Himmelreich⸗Menzel, und war zufrieden. Sie waren auch Menſchenkinder, die Eine Erzöhlung von Hens Chr. Kaergel in die Zeit paßten. Sie löffelten die Milchſuppe mit aus, ſangen noch zwei Lieder und verkrochen ich in die ſchöne große Schlafkammer. Zu ver⸗ ſchließen ging die Kammer freilich nicht. Sie brauchten aber auch keine Sorge zu haben, be⸗ ruhigte ſie Menzel, es gäbe keine Einbrecher im Hinterwinkel. Und wenn es ſchlimm käme, ſei er ſelber noch da. Er habe einen ſo leiſen Schlaf wie ein Wachhund. Es mußte gegen Mitternacht ſein, da ſchreck⸗ ten ſie beide in der Kammer auf. Die Mädchen richteten ſich wie auf ein Kommando halb in den Betten auf und ſtarrten in den Raum. Sie vergewiſſerten ſich, daß ſie nicht träumten. Sie hatten beide ein Geräuſch gehört. Die Kammer lag in dem geheimnisvollen Licht des Mondes. Durch die dichten Vorhänge ſchien er ſich in nen in den Raum. Vorſichtig ſahen ſie ſich in der Kammer um, aber nichts war zu erkennen. Sie legten ſich in die Kiſſen zurück und verſuchten, weiterzuſchlafen. Da wiederholte ſich das un⸗ heimliche Geräuſch. Als wenn nackte Füße den Betten näherkamen, mutete es ſie an. Sie wag⸗ ten kaum zu atmen. Sie verſuchten, ſich ſchlafend zu ſtellen und erſtarrten bis aufs Blut. Die Stimme verſagte ihnen. Sie waren wie vom Schreck gelähmt. Ein Mann kam leiſe barfüßig Schritt für Schritt zu ihren Betten hin. Sie ſahen ihn in dem Dämmerlicht geſpenſtiſch wachſen. Das war kein Traum, keine Einbil⸗ dung! Ein Einbrecher ſchlich ſich an die Betten. Sie wußten, daß alles verloren war, wenn ſie jetzt nach Hilfe ſchrien. Der Mann hatte es wohl auf die Uhren und Geldbörſen abgeſehen, die auf dem Nachttiſchchen lagen. Jetzt war er an den Betten, jetzt würde er nach den Uhren greifen. Da wandte er ſich um, taſtete ſich leiſe an den kleinen Schrank, öffnete ihn ſo leiſe, daß nicht der geringſte Laut zu vernehmen war, griff blitzſchnell hinein und holte etwas Blitzen⸗ des heraus. Die Aelteſte, die dicht an dem Fen⸗ ſter lag, erkannte, daß er ein Raſiermeſſer öff⸗ nete. Leiſe ſtrich der Mann über einen Leder⸗ riemen und hob das Meſſer. Da ſchrie das eine Mädchen auf. Als es wieder zu ſich kam, ſtanden die Hausleute um ſie her und lachten. Der Einbrecher war der Himmelreich⸗Men⸗ zel geweſen. Sein Weib hatte vergeſſen, ſein Raſiermeſſer herauszuholen. Da der Himmel⸗ reich⸗Menzel aber als Kirchenvorſtand früh zur Pfingſtfeier nach Giersdorf wollte und trotz⸗ dem nichts von ſeinem wohlverdienten Morgen⸗ ſchlafe opfern wollte, mußte er noch nachts ſein Meſſer holen. Die Mädchen waren am Morgen wie umge⸗ wandelt. Sie frühſtückten nicht, verließen das Haus ohne Gruß und behaupteten, für dieſen Schrecken noch Anſprüche zu haben,— Himmel⸗ reich⸗Menzel begriff nicht, warum ſie alle vor Vergnügen mit den Stiefeln trampelten. Er wollte Ruhe haben. Wenn er vom Walde kam, hieß es daheim, der Wachtmeiſter ſei gemeldet. Endlich erbarmte ſich der Lindenwirt ſeiner und verſicherte ihm, daß es kein Geſetz gebe, das ihm verbieten dürfe, in ſeinem eigenen Haus nicht an ſeine eigenen Betten zu treten. Wenn die Alte ſich immer noch ereifere, ſo würde wohl die Sorge mitſpielen, daß Himmelreich⸗-Heinrich mit dem vergeſſenen Raſiermeſſer eine Fahre in ein anderes Himmelreich vorgehabt habe. Da war das Eis gebrochen. Die drei Glas Bier waren längſt vertrunken. Nun wurde angekrei⸗ det. Um Mitternacht aber ſchwur der Himmel⸗ reich⸗Menzel, jeden Fremden lieber zuvor ins Himmelreich zu befördern ehe er noch einmal ſeine Betten hergebe. Er ſähe doch wirklich nicht wie ein Mörder aus. Ein Mann, der den Na⸗ men Himmelreich⸗Menzel trug, nein, dem dürfe man ſo etwas nicht nachſagen. Er bat darum inſtändig, ihn fortan nicht mehr mit dieſem Namen zu rufen, denn jeder würde meinen, er beſorge die Menſchen ins Himmelreich.— Das wurde ihm auch hoch und heilig verſprochen. Schon am nächſten Tage hieß er der Himmel⸗ veich⸗Pförtner. Er mochte fluchen und wettern, half ihm nichts. Der Name Menzel war aus⸗ gelöſcht. Als der Himmelreich⸗Pförtner geht er fortan durch das Dorf. Wer aber bei ihm anklopfen ſollte, um für ihn eine Nacht nur eine Bleibe zu haben, dem wirft er wütend die Tür vor der Naſe zu. Er läßt ſich ſeinen Namen etwas koſten. ——— ———————————————————————————————— ſſlramatiber nul dem? leutſchen llationalth 5— 3 8 1 eale 5— Der Osipreuße Rolf Lauckner/ vo e c Rolf Lauckner beging in dieſem Jahr ſeinen 50. Geburtstag. Der gebürtige Oſtpreuße (er ſtammt aus Königsberg), der übrigens ein Stiefſohn Hermann Sudermanns iſt, iſt durch eine große Anzahl von Dramen, Schauſpielen, Komödien im deutſchen Theaterleben ein oft geſpielter Dichter. Fetzt— im beſten Mannes⸗ alter— liegen von ihm 17 Bühnenarbeiten vor, die mit mehr oder weniger andauerndem Er⸗ folg aufgeführt wurden. Noch iſt vielen Leſern der große Erfolg der Komödie, Der Hakim weiß es“, dem letzten Werke des Dichters, in Er⸗ innerung. Weg des Dichters In den erſten Kriegsjahren wurde Lauckner durch Gedichte bekannt, die in den Bänden„Ge⸗ dichte“ und„Wir Sturm und Klage“ erſchienen ſind. Seine erſte Szenenreihe wurde im Jahre 1915 uraufgeführt und hieß„Der Umweg zum Tode“. Seinen erſten größeren Erfolg errang er mit dem„Sturz des Apoſtels Paulus“ im Jahre 1918, 1920 wurde die„Predigt in Li⸗ tauen“ an der Berliner Volksbühne urauf⸗ zeführt, das Kammerſpiel„Kriſis“ wurde 1928 13 erfolgreich zum erſten Male ge⸗ ſpielt, „Bernhard von Weimar“ die erſte Aufführung und im vergangenen Jahre aing die Komödie „Der Hakim weiß es“ über die Bretter und ſteht in der neuen Spielzeit auf ſo manchem Spiel⸗ plan unſerer Theater. —Nebenher hat ſich Lauckner als Bearbeiter einen Namen geſchaffen, es ſei auf ſeine Bear⸗ beitung von Grabbens„Theodor von Goth⸗ land“ verwieſen, auch als Librettiſt iſt er her⸗ vorgetreten(zu Werken von Reznicek und Kün⸗ necke). Auch als Drehbuchautor des Films„Der alte und der junge König“ hat er ſich bewährt und ſchöne Anerkennung in der Oeffentlichkeit gefunden. Romantiker oder Expreſſioniſt? Wer Lauckners Werke zu großen Teilen kennt, wird die Frage nach ſeinem dichteriſchen Weg 7 Er wird ſich überlegen, ob der Dichter, en man fälſchlich oft als einen Erneuerer des „gotiſch⸗barocken Dramas“ bezeichnet hat, es— enerationsmäßig— mit den Expreſſioniſten oder mit den Romantikern, denn beide Flemente treten in ſeinen Werken heraus. Rolf Lauckner iſt einer von denen geweſen, die ſich keiner literariſchen Moderichtung zugehörig fühlten. Man hat ihn literarhiſtoriſch zwiſchen Gurk und Barlach oder zu Dietzenſchmidt ein⸗ ordnen wollen. Für unſer Empfinden gehört er eher in die Rähe von Hanns Johſt oder lands⸗ mannſchaftlich betrachtet— zu Alfred Bruſt. Lauckner mag hier und da Züge mit den Expreſ⸗ ſioniſten gemeinſam haben, ſeine frühen Dra⸗ men deuten es an. Auch ein Stück wie„Die Reiſe gegen Gott“, die das Schickſal eines Ma⸗ lers darſtellt, der aus Europa verſchwindet, weil er glaubt, in der farbenreichen Welt der Südſee die Erlöſung zu finden und doch tra⸗ S4453 untergeht oder die„Predigt in Litauen“, die ähnlichen Arbeiten J. v. d. Goltz oder H. Böttichers nahe iſt, die in einem Vater⸗Sohn⸗ Konflikt den Untergang beider heraufbeſchwört. Dieſe Arbeiten haben in einzelnen Bildern 1933 erlebte das vielbeachtete Drama wohl das Gepräge expreſſioniſtiſcher Geſichte, aber ſie ſind eben ſo ſehr, von der Oberfläche her geſehen, alſo auch impreſſioniſtiſch. Seine neueren Arbeiten wie„Kriſis“,„Bern⸗ hard von Weimar“ oder beſonders„Der Hakim weiß es“ zeigen ſchöne Anklänge zu romanti⸗ ſchen Eenpfindungen. Gewiß holt Lauckner im „Hakim“ ſeine Wirtungen nicht dorther, wo ſie — etwa— Kotzebue für ſeine„Deutſchen Klein⸗ ſtädter“ beſorgt, nein, Lauckner greift tiefer, er hat als Maßſtab wohl die klaſſiſche Komödie im Auge, wie er auch einmal treffend die Unter⸗ ſcheidung von Komödie und Luſtſpiel in einem Geſpräch zwiſchen Krititer und Dichter ge⸗ geben hat. Unterſchied von Komödie und Luſtſpiel Rolf Lauckner ſaat:„Die Hauptunterſcheidung ſcheint mir in jener Blickrichtung vom Sittlicher her zu liegen. die Sie ja auch bei einem heiteren Werke anerkannt haben wollten.— Ich verlange von einer Komödie, daß ſie bei lebenswahr durchgeführten Charateren und einer folgerich⸗ —— DER HIICE VON KOBE kine gegenwͤrtige Ballode von Hermann Claodious Toyohiko Rogov/e v/ar gelehrt vnd hoch wor sein Mof. Aber er trug den Kkeim fröhen Todes im Blol. Toyohiko Roagov/e word aller Gelehrsomkelt sort. Er ging in dos Arbeiterviertel von Kkobe, der Hofenstodt. „Und soh ich ein elmziges Johr nur hoch dos Licht, will ich den Armen dienen und anderes nicht!“ Er gob seinen Maontel, sein Brot mit Freuden hin. Sie ncahmen es ohne Donłk und verlachten ihn. Toyohiko Rogowe ließ sie spotten und sch sje nur an. Do hœt sein Blick es den Aermsten bald angeton. Da kamen sie alle qus der lärmenden Stadt. Do half er jedem freudig mit Rot und Tat. Dbas Jahr war um. Der ſTod rief ihn nach selner Pflicht. Toyohiko Ragowe lag im Gebete und hörte ihn nicht. Der Tod kom zum ondern Male im Morgengrov. foyohiko Rogow/e möhte sĩich um eine gebärende ffqu. Der Tod koam zum dritten Male: Du host verspielt. od storb der Greis, den Toyohiko erbormend in seinen Armen hielt. Und eine Stimme rief von oben, und der Tod erzitterte jäh: „Den Heiligen von kobe rof' ich einst selber. Gehl“ tigen Handlung, hinter dem im Vordergrund ablauſenden heiteren Geſchehen die Perſpettive auf eine ſittliche Grundeinſtellung nicht aus den Augen verliert, daß alſo im Hintergrund, von einem doppelten Boden her ſozuſagen, die Tra⸗ gödie mitſchwingt. Daß neben dem Lachen auch das Nachdenten geweckt wird.— Während ich von einem Luſtſpiel dieſe„Doppelbödigkeit“ nicht erwarte. Wohl aber auch erlebte und wahrhaft durchgeführte Menſchen, eine Hand⸗ lung, Konflikte und Situationen, die aus die⸗ ſen Charakteren gewachſen ſind, ſtets in logi⸗ ſcher Verbindung mit dean Ganzen bleiben, in der Verknotung ſowohl wie am Ende in der heiteren Entwirrung.— Das Nachdenken iſt hier weniger wichtig als das Lachen.. Die Komödie ſoll, wenn ich das noch einmal kurz zuſammenfaſſen darf, das Erlebnis menſchlicher Schwächen uend Unzulänalichteiten vermitteln und zum Nachdenken anregen. Das Luſt⸗ ſpiel hat den Zweck, in heiterer Weiſe zu un⸗ terhalten. Der Schwank will amüſieren.“ Ausblick Wenn man Rolf Lauckners Werk überſchaut, —— ——— —— ſo fällt auf, daß er— wie viele oſtdeutſche Po⸗. eten— deni Hang zum Mitleiden hat und daß er— wie ein echter Dramatiker— den klaren Zug zur dramatiſchen Wirtung beſitzt. Das er⸗ wiefen die gut pointierten Attſchlüſſe und Dia⸗ loge, z. B. der Komödie„Der Hatim weiß es“. Von dieſem Wege her geſehen, glauben wir, daß Rolf Lauckner ſich erſt auf dem Wege zu den beſten Werken ſeines Schaffens befindet. imar“,„Kriſts“ und„Der Hakim weiß es“ ſind gute Beweis⸗ Sein Drama„Bernhard von ſtücke für dieſe Auffaſſung. Wurde das letztge⸗ nannte Stück von der Kunſtbetrachtung einſtim⸗ mig gelobt, ſo ſei es von uns gleichzeitig als ——— 5 —————— 5 2 erſte erfolgreiche Etappe in dem Gewinn des 3 dichteriſchen Zeniths des Dramatikers bezeich⸗ net. Damit iſt aber ein klarer Ausblick auf den weiteren Schaffensweg gegeben. Der geiziqe Pfarrer Es waren einmal ein Pfarrer, ein Küſter und ein Bauer. Der Pfarrer war weit und breit als ein Geizkragen ſondergleichen be⸗ kannt. Der Bauer und der Küſter ſchloſſen eine Wette ab, da der Bauer erklärte, er werde es erreichen, daß er vom Pfarrer zum Mittageſſen eingeladen werde, was aber der Küſter ſpöttiſch lächelnd verneinte. Am Sonntagmorgen, als der Pfarrer in die 3 Kirche ging, ſtellte ſich der Bauer an die Sa⸗ kriſteitür und fragte den Pfarrer, was er ihm für einen Goldklumpen, ſo groß wie einen Kopf, geben wolle. Der Pfarrer klopfte ihm auf die reund, und Schultern:„Pſt! Sei ſtill, mein komm heute zu mir herüber zum Mittageſſen.“ Und als der Bauer noch fragte, ob er den Kü⸗ 4 ſter mitbringen dürfe, hatte der Pfarrer nichts dagegen einzuwenden. Als die drei am Mittagstiſche ſaßen, fragte. der Pfarrer:„Wo haſt du den Goldkluinpen?“ und der Bauer erwiderte:„Ja, ich habe ihn noch nicht, nur für den Fall, daß ich in finde, 4 7 frage ich. Mit verbiſſener Wut begann der Pfarrer dem Mittageſſen zuzuſprechen. Aber da ſchoß ihm edanke durch den Kopf, um die beiden vielleicht doch noch um den Genuß des auch ſchon ein Mittageſſens zu bringen. Ehe der Gänſebraten an ſeine beiden Gä ligen Schrift angeführt habe. Als der Braten kam, nahm ihn der Pfarrer gleich zu ſich mit den Worten:„Und ſie nahmen ihn“.“ Der Küſter, der darüber gar nicht erbaut war, daß der Pfarrer gleich den ganzen Braten in Beſchlag genommen hatte, ergriff die Soßen. chale und ſchüttete den Inhalt über den Kopf mit den Worten:„Und ſie ſalbten ihn!“ Der Pfarrer wurde wütend und kam mit dem Küſter in ein Handgemenge. Der Bauer ſaß till und allein da, zog den änſebraten von des farrers Seite zu ſich herüber und ſagte ſtill vergnügt:„Wenn ſie auch alle ſich an dir är⸗ gern, ſo wil ich mich doch nimmermehr ärgern!“ 1 — e— Vom Tode Eine Anekdote von Charlolte Wüstendörfer Der Tod wird vom Volksglauben als wirk⸗ liches Weſen gedacht. Der heulende Hund, das Pferd können ihn ſehen. Und er hat as Bedürfnis— ſich auszuruhen. Denn man darf die Betten nicht vor dem Schlafengehen aufdecken, beſonders nicht bei affenem Fenſter. Sonſt„ruht der Tod ſich darauf aus“, heißt es bei uns in Oſtpreußen. Eine andere Bewandt⸗ nis hat es mit dem„Ausruhen“ der Toten. Ihnen ſ⸗lt man zu dieſem Zweck in der Sil⸗ veſternacht einen Stuhl vor den Ofen. Und am een wird ihnen von den vorbeifahrenden Wagen bei Gelegenheit Stroh hingelegt. Da⸗ her bringt auch die Trauergeſellſchaft, die den „Wachabend“ gehalten hat, den Toten erſt„ab“. Das heißt, ſie geht zur Stunde des Aufbruchs erſt gemeinſam bis zum nächſten Kreuzweg, ehe ſie ſich zerſtreut. Was iſt der„Wachabend“? Man kennt ihn nicht im Reich. Er iſt die gemeinſame Totenwache der Angehörigen und nahen Freunde am offenen Sarg unter Ab⸗ ſingen geiſtlicher Lieder. Er iſt mehr als eine Ehrenbezeigung für den Heimgegangenen. Er iſt der letzte Schatten des altpreußiſchen Toten⸗ kultes, bei dem das Abſchiednehmen von dem Verſtorbenen eine ſo große Rolle ſpielte, ebenſo wie der vor den Ofen geſtellte Stuhl in der Sil⸗ veſternacht die letzte Erinnerung an die alt⸗ preußiſchen Seelenſpeiſungen“ iſt, bei denen man am Jahresſchluß die Verſtorbenen feierlich zu Gaſt lud. Vor einem Menſchenalter gab es noch Fälle, wo man den Verſtorbenen in der Silveſternacht ihr Lieblingsgericht hinſtellte. Der Tote hat die Fähigkeit, Lebendes„nach⸗ zuziehen“, ſowohl Menſchen und Tiere als auch Pflanzen. Daher muß man ſeinen Tod den Bäumen im Garten, dem Vieh im Stall und ganz beſonders den Bienen„anſagen“. Und wenn der Tote hinausgetragen iſt, müſſen alle Bänke umgekehrt werden, damit er nicht wieder⸗ lommt. Um das„Nachziehen“ willkürlich herbei⸗ zuführen, muß man dem geliebten Verſtorbenen einen Gegenſtand mit ins Grab geben, den man am eigenen Leibe getragen hat. Und es geſchieht noch heute im Ueberſchwang des Schmerzes aus ehrlichem, überzeugtem Herzen heraus. Auch andere Grabbeigaben kann man in Oſt⸗ preußen noch erleben. Meiſt ſind es Dinge und Kleidungsſtücke, die der Tote ganz beſonders geliebt hat. Auch herrſcht vielfg noch die Sitte, junge Mädchen, namentlich Bräute in Kranz und Schleier zu beerdigen. Einer Frau aus Raſtenburg ließ es jahrelang keine Ruhe, daß ſie iſchuh verſtorbenen Töchterchen ihre geliebten Lackſchuhe nicht mitgegeben hatte. Als ſie Witwe wurde, gab ſie ihrem Mann die Lackſchuhe für das Kind mit in den Sarg, damit es dieſe in der Ewigkeit nicht vermiſſen ſollte, eine Vor⸗ ſtellung von den Grabbeigaben, wie ſie übrigens zur Witingerzeit auch bei den damals noch heid⸗ niſchen norbiſchen Völkern herrſchte. Aus der Nähe Tilſits iſt berichtet, daß Eltern die geſamte meuheh ihrer verſtorbenen Tochter an ihrem Begräbnis draufgehen ließen„damit ſie das ihrige bekäme“. Mahnt das nicht ganz an die großen Leichenbegängniſſe der altpreußi⸗ ſchen Edlen, bei denen man nicht eher ausein⸗ anderging, als bis das geſamte Beſitztum des Toten zu deſſen Ehre verfeiert oder in Reiter⸗ wettzämpfen an ſeine Freunde verſpielt worden war? Zum Schluß noch etwas über das„Melden“. Hauptſächlich verſteht man darunter das Herab⸗ fallen eines Bildniſſes von der Wand, das darauf deutet, daß der darauf Dargeſtellte bald ſterben wird. Hierher gehört die Sage vom „grauen Kinde“, das ſich ähnlich wie die weiße Frau der Hohenzollern in einer alten oſtpreußi⸗ ſchen Adelsfamilie zeigt, ſobald ein Mitglied vor dem Tode ſteht. Doch gibt es noch andere Arten des„Meldens“ durch klopfen oder„ab⸗ träumen“, eine„Gabe“ übrigens, die auch be⸗ ſonderen Perſonen zugeſchrieben werden kann. Ich will mit Folgendem niemand ruſeln machen, noch irgend eiwas Widernatürliches be⸗ haupten. Es ſoll nur ein Stück oſtpreußiſchen Seelenlebens widerſpiegeln helfen. Mein Großvater hatte einen alten, treuen Kämmerer, deſſen Ableben einen großen Verluſt für das Gut bedeutete. Am Abend vorher, als die großelterliche Familie beim Abendbrot ſaß, ließ ſich an der Scheunenwand ein ſcharfer, lau⸗ ter Schlag vernehmen, deſſen Urſache unerklärt blieb. Als nach Dunkelwerden eine meiner Tan⸗ ten vom Einkäufemachen aus der Stadt heim⸗ kam, wollten die Pferde nicht auf den Hof. Am nächſten Tage ſtürzte der Kämmerer in der Scheune beim Getreideſtaken vom Balken und ſich den Schädel.— Auf einem ittergut in der Raſtenburger Gegend arbeitete ein Dachdecker, der„den Tod ſehen“ konnte. Er kam zum Gutsherrn und ſprach:„Gnädiger Herr, in Ihrem Hauſe wird ein Kind ſterben“. Es waren keine Kinder im Hauſe und der Guts⸗ herr fragte, wie er darauf komme. Der Dach⸗ decker antwortete, wenn es in einem Hauſe eine Dach gäbe, ſähe er immer einen Sarg auf dem Dach, und hier habe er einen Kinderſarg ge⸗ ſehen. Unverſehens kam eine junge Verwandte mit ihrer kleinen Tochter zum Beſuch. Das Kind erkrankte an Scharlach und ſtarb. Der Dachdecker hatte richtig geſehen,— Eine alte Freundin meiner Tante fuhr als junges Mädchen zu einer Hochzeit aufs Land. Da hatte ſie folgenden Traum: Sie kam in eine Kirche und ſah einen Sarg vor dem Altar ſtehen, deſſen Deckel halb geöffnet war. Sie ſah eine Hand darin, die ſie an den daran ſteckenden Ringen als die ihrer Tante erkannte. Dieſer Traum erſchütterte ſie ſo, daß ſie die Hochzeit nicht mitmachte, ſondern Hals über Kopf zu der Tante fuhr, die ſie ſchwer erkrankt vorfand und dann bis zu ihrem Tode gepflegt hat.— Eine mir bekannte junge Frau erwartete ein Kindchen und ſah im Traum in ihrer guten Stube einen kleinen Sarg ſtehen. Sie fragte ihren Mann:„Was iſt das? Wie kommt der hierher?“ Als ſie nach langem Kran⸗ kenlager as Kindchen war am zweiten Tage ing— feines Lebens geſtorben— ſah ſie an der Stelle, atte ſtehen ſehen, vier kleine Schrammen im Parkettfußboden. ie kommt das hierher?“ fragte ie ihren Mann. Sie rührten von den Füßen wo ſie im Traum den Sarg „Was iſt das? es Kinderſarges her. Eine freundlichere Geſchichte, die als Beweis des Geiſterglaubens gelten mag, erzählte die alte Kinderfrau, die im Hauſe meiner Groß⸗ eltern diente und meine Mutter und ihre Schwe⸗ ſtern gewartet hat. Sie hatte in ihrer Jugend⸗ zeit in dem Hauſe des Buchhändlers Gräſe bei in Königsberg gedient, deſſen kleiner Tochter Mariechen ſie ihre beſon⸗ L Mariechen ſtarb mit fünf Jahren und die Kinderfrau ging alle Samstage auf den Kirchhof, um weißen Sand und gehackte Tannen um ihr Grab zu ſtreuen. Als ſie einmal an einem Frühlingstage davon Gräfe und Unzer“ dere Liebe zugewandt hatte. nach Hauſe kam und den Korb wegſtellte— ſprang Mariechen ganz wie lebendig aus dem Korbe und lief durch die Küche. In unſeren Gedanken, in unſeren Träumen und Erinnerungen leben ſie, die Toten. Wir glauben an ſie und folgen ihren Ratſchlägen oft mehr als denen der Lebenden. Ich kenne eine Witwe, die einen Heiratsantrag nur deshalb ausſchlug, weil ſie im Traum ihren verſtorbenen Mann befragt und eine verneinende Antwort erhalten hatte.— Ich könnte eine ganze Reihe 227 2 Beiſpiele anführen— ein Beweis für die Treue und das hohe Verantwortungsgefühl des oſt⸗ preußiſchen Volkes. um erſten Male durch die Wohnung aufgetragen wurde wandte ſich der Gaſtgeber 1 n en G ſte, daß niemand davon eſſen dürfe, ehe nicht jeder ein Wort aus der Hei⸗ Der nationalſozialiſtiſche Arbeit⸗ nehmer muß wiſſen, daß die Blüte der nationalen Wirtſchaft ſein eige ⸗ nes materielles Glück bedeutet. Adolf Hitler„Mein Kampf“ S. 676 Wo weite§ wildnis locken, rauſcht die Täl mauern wie e Tiefe ihre Dö über grüne Mo Schnee⸗ und habene Schönh eine Feſte iſt rimmiger Fei ie Eis⸗ und des kämpferiſch ob Mann, ob hat— mehr. — Schön hres Volkes blutet, für all Heimat, den In den Tä abgeſchloſſen 1 wicklung gehe ein buntes, v es fand ſeine heiten, an Ar lichen Geſellig Trachten. in unerſchöpf denen unſere aufgeräumt( wende hatte ſchneller, dor heute noch V die Zeit ihre ſehen. Sie verſchiedenen verſucht man zu trachtenge Auch die Volkstracht ſoches Unte. da doch eine die Tracht neuem Lebe oder beſſer Kenntnis v Volkstracht Zei Volkstrac ſtarres, in überwundei ſich im Geg Aber au⸗ Entwicklun langſamere anderer Ze geführt.“ „man woh tümlichen kümlichteit — noch n ſteiriſcher Angeſich anges ar Fae* egenſatz eines auf für oft o nur in die Geme eine Dor die ein nicht wie Auch de kundlie hat de Stände ſeiner ausgen Schnit ſeine! tracht als Ei immer mäßig hält heute längſt Volks Kultu Hu und kehrs turell kläru Nelle Traditen im schönen Land Tirol Vom Finn und Wesen der Volkstracht/ Wird sie Bestand haben?/ Von Edith Staffin die Ausbildung des Handwerks, etwa des und ſtoffliche Beſonderheiten beachtend, ſind die Für Männertrachten nament⸗ neuentworfenen Trachten aufgebaut. Sie verſu⸗ Wo weite Felſentore in einſame Gebirgs⸗ s dem Alten organiſch zu ent⸗ wildnis locken, wo von Bergſtrömen durch⸗ Kleidergewerbes. rauſcht die Täler liegen, in ſteilragende Felſen⸗ lich maßgebend ſind die Kriege, wie der chen, das Neue au A mauern wie Schluchten eingeriſſen, in grüner 30jährige Krieg, die entſcheidende Anſtöße zu wickeln. Das Heft enthält die Entwürfe für 1 Tiefe ihre Dörfer bergend, wo Gletſcherbäche grundlegender Aenderun bedeuten. einige Tiroler Täler; für das Unterinnta l, i flirbt) dieſe oder jene der vielleicht wichtigſten Lebensader Tirols, und 3 über grüne Matten ſtürzen, unter dem Dach der Daß eine Tracht aus i tigſter ider 1e 3 Schnee⸗ und Eisgefilde— da iſt Tirol. Er⸗ ihrer Eigentümlichkeiten vernichtet wird, wäre 110 ſeiner Seitentäler, ſo für das ſonnige habene Schönheit atmet dieſes Land, das wie nicht zu beklagen; wenn dafür eine neue ent⸗ Zillertal, das ſd l, durch das die i heiten, wenn die Bahn nach Salzburg führt, das von Innsbruck eine Feſte iſt: von ihr herab ſchleudert ein ſtünde mit anderen Beſonder grimmiger Feind die Stürme und Wildwaſſer, volkstümliche Schöpferkraft, der bäuerliche aus nach Süden ſich hinziehende Stubaital; für das Wip ptal. Weiter für das O etz tal, utſche vo. die Eis⸗ und Schneelawinen. Immerwähren⸗ Formwille ungebrochen weiter wirken würde. 3 t und dag des kämpferiſches BVereitſein hat die Menſchen, Aber eben dieſer Wille, dieſe Kraft iſt am Ver⸗ dem größten Seitental des Oberinn, für das den klaren ob Mann, ob Frau, kühn und ſtark gemacht, ſiegen. Vielleicht, daß in einer ſpäteren Zeit Lechtal, in dem einſt der Gotenkönig Theode⸗ . Das er⸗ hat— mehr noch— Körper und Antlitz mit dieſe Quelle wie⸗ rich ſeine Burg gegründet hat. und Dia⸗ 4 ſeltener Schönheit begabt. In den Kämpfen der zutage tritt? Es 3 Einiges beſonders Schöne und Charakteriſti⸗ weiß es“. ihres Volkes haben ſie für die Freiheit ge⸗ iſt heute nicht zu ſche an ihnen ſei geſchildert: Die farbliche uben wir, blutet, für all das, was ihnen heilig war: die beurteilen. Ueebereinſtimmung iſt von ſicherem Geſchmack, De anat, den Glauben, die Sitte. Die Gründe ihres ſo die Unterinnfalerin in ihrem Grün⸗ „„Kriſts⸗ In den Tälern Tirols eines zom anderen Schwindens ſind ja——. 105 15 00 Beweis⸗ abgeſchloſſen und einen eigenen Weg der Ent⸗ bekannt: Die neue 285—5 fu Frau 185 3 ſehr oft leiche Fa an as letztge⸗ wicklung gehend, war in verwirrender Fülle wirtſchaftliche und U 5 5 0 Uebe einſtimmun belriff anh den g einſtim. ein buntes, vielgeſtaltiges Eigenleben erblüht; geſellſchaftliche ſchmückend n Zier at; ſo ſind etwa des O b. zeitig als es fand ſeinen Ausdruck zin allen Gelegen⸗ Sirnmer mir 4 talers Hoſenträge rot, und rot ift a die winn des heiten, an Arbeits⸗ und Feſttagen, in der dörf⸗ Landflucht und dem. 13 4 g 5 0— 15 7 s bezeich⸗ lichen Geſelligkeit, in den Bräuchen und in den Heimatlos⸗ und Un⸗ chens; ſie krägt An— Halstu— c auf den e— ſolchen Binder Oder die Kleldun der Le 3 in unerſchöpflichem Reichtum vorhanden, unter ler, mit ihren Ein⸗ Rer die der Frau. chwarzen Kock(aus Zinlertol, Alpboch grixentol Samt, Taft oder Wollſtoff) vorſchreibt und ein ebenſolches oder auch dunkelblaues Leibchen, und dem Mann die entſprechende dunkelblaue Dorſgemeinschaſtsabend denen unſere Zeit wie keine zuvor unerbittlich brüchen in bis da⸗ aufgeräumt hat. Schon um die Jahrhundert⸗ hin abgeſchloſſene wende hatte dieſe Entwicklun begonnen, hier Gemeinſchaften, de⸗ er 1 ſchneller, dort langſamer vorſ reitend; und wo ren unerbittlichen 4 4 heute noch Volkstracht lebendig iſt, glaubt man Einbeziehung auch Joppe, dazu die ſchwarzen, Lederhoſen. Er hat in Küſter die Zeit ihres völligen Schwindens vorauszu⸗ des fernſten Tales, ſchwarzſamene Fockaufſchage, wie einſt in ſei, Von Willy Arnot weit und ſehen. Sie zu erhalten, iſt man freilich von des entlegenſten Ge⸗ ner hiſtoriſchen Tracht: das Mieder der Frau ichen be⸗ verſchiedenen Seiten bemüht, ja. mehr noch, birgsdorfes in ihr weiſt die traditionellen Rottöne auf, dem wie⸗ Die Dorfgemeinſ chaftsabende ſind oſſen eine verfucht man heute, die ſchöpferiſche Phantaſie Syſtem. Der Ver⸗ derum das Weinrot der männlichen. Weſte ent⸗ ausgezeichnete Mittel dazu, Freude und Volks⸗ h ſpricht. Auch die Halstücher der Mädchen glei⸗ bildung von der lebendigen Heimatzelle aus chen ſich an die ſeit altersher beliebten Farben nach Kräften zu fördern. Freilich müſſen ſie werde es u trachtengeſtaltendem Schaffen anzuregen lehr erwies ſich nicht littageſſen zu inadtengel haiſen anzureren. immer als; der r ſpöttiſch 4 Auch die unter uns, die das Sterben der Feind der Volks⸗ an. Bald ſind ſie kleiner, bald mehr ſchon Schul⸗ ſo angelegt ſein, daß ſie in gutem Sinne unter⸗ tertücher, am liebſten in Seide und zur Schürze haltend und immer„bildend“, d. h. ſeeliſch be⸗ Volkstracht ſchmerzvoll bedauern, betrachten trachten. Man denke rer in die ſoches Unterfangen einigermaßen mißtrauiſch, an Oberbayern, an paſſend. Leinen, Baumwolle, Seidenſtoffe. ſehr reichernd, ſein können. die Sa⸗—5 organiſch gewachfene Sache wie die Dachauer und unterſchiedlich, iſt deren Material. Nur ein paar Gedanken und Anregungen über , e Felimee ien hnhe ſe n Auf oder beſſer Unglaube liegt in der mangelnden 15 Eigenartige der Stubai⸗ er Grundſat muß ſein und bleiben: und, und 4 Kenntnis vom Weſen und der Geſchichte der tammten Tracht ich niemals„rückſtändig“ Freude, edler Genuß werde berei⸗ f f ttageſſen.“ Vollstracht begründet. fühlen, wie die Bauern iig mend farbenfreudige, dafür um ſo ret! r den Kü⸗ 5 genden. Eine große Gefahr für die Tracht eigenartiger in ihrer farblichen Harmonie wir⸗ Durchaus verkehrt wäre die Darbietung eines rer nichts Zeichen der Gemeinſchaft iſt es wohl, daß die Herſtellung der kende Tracht: das Schwarz, Grün, Weiß der wahllos bunten Durcheinanders ohne jeden 4 Tracht aus der Hand des Bauern genommen tubaitaler, urſprüngliche naturhafte Far⸗ inneren Zuſammenhang. Bei einem derartigen en, fragte 4 Volkstracht, glaubt man gerne, ſei etwas Kleider, Möbel, Gerät, woher nimmt ſie der ben, wieder für Mann und Frau, ein ſchöner„Programm. könnte natürlich niemals eine luinpen!“ J ſtarres, in ſeiner altväterlichen Art auf einer Bauer? Vom bäuerlichen Handwerker etwa? Dreiklang, nur geziert durch matt ſilberne tiefere, nachhaltige Wirkung herauskommen. habe ihn überwundenen Stufe verharrendes, etwas, das Nein, der Bauer kauft, was billig iſt, er kauft Knöpfe an Mieder und Weſte. Der Hut iſt Darum alſo: Jedem Dorfgemein, ihn finde, 3 ſich im Gegenſatz zur Mode nicht wandle. ah 5 Saſig zwar ſchied für ee grünen Band, ohne Unter⸗ 1 f 737 3 5 0 in einheitlicher olkstr ei auch Trachten, aber die geiſtige Anenon me an 5 9 — geht vener jehr viel iprem eniüffenzewe lünſtleriſche Arbeit iſt va⸗ Dut Fnterſch Jedes mmmmee Ein beherzter Griff ins volle Mendahez ſchoß 595 1 langfameren und langwierigen. Auch ſchon zu mit überflüſſig geworden. frü ſih—— 3 1 1 ii 1 5 i Qa.—4 3 33—— 2 n of, um die anderer Zeit 05 über ihr Schroinder, Klage K Tiroter Trachten orm ſeiner Hüte. unſere Zwecke: Mutterliebe— Kinderleben— jenuß des geführt. So ſielt ſemand um eoß feſt, daß zroße breitkrem⸗ Ahn und Erbe— ünſere ſchöne Heimat inſebraten Zürali Rs vom engen⸗ Wie ſoll da eine Tracht entſtehen, die das pige Hüte trugen Wandern und Reiſen— Das hohe Lied der Gaſtgeber kümlichen o erſteiriſchen⸗ chnitt und der Eigen. Weſen ihrer Träger verkörpert und zugleich in früherer Zeit Arbeit— Helden des Alltags— Dörfliches. avon eſſen tümlichkeit der National⸗ und Lokaltracht“ oder den neuen Lebensbedingungen angepaßt iſt? die Männer; die Brauchtum im Jahreslauf— Unſere Mundart der Hei⸗ noch weiter zurück, um 1300— führt ein Wie iſt unter den dargelegten Geſichtspunkten neue Tracht verein⸗— Volkslied— Märchen, Sage und Legende— er Braten ſteiriſcher Chroniſt dieſelbe bewegte Klage! der Verſuch einer Wiederbelebung der Volks⸗ facht ſie genan ſo, Unſere Heimat heute und vor Zeiten— Dich⸗ u ſich mit Angeſichts der Tatſache eines Entwicklungs⸗ tracht zu bewerten, wie er ſich in der neuerſchie⸗ wie ſie die Kleidung ter⸗, Maler⸗ und Muſikerabende und— nicht anges auch bei der Volkstracht erhebt ſich die nenen Bilderfolge„Neue Tiroler Trachten“ des ſchlicht geſtaltet. Die zu vergeſſen— auch mal ein luſtiger Abend baut war, Fae was überhaupt Volkstracht ſei. Im Tiroler Volkskundemuſeums(herausgegeben Unterſchiede in der mit Schwank, Schnurre und Kaſparei. Braten in egenſatz zur Mode, die aus der Phantaſie vom Tiroler Gewerbeförderungsinſtitut der Form der Joppen,„Wie wäre nun der Abend möglichſt wirkſam. ie Soßen⸗ eines auf die Weite bezogenen Blickfeldes(da⸗ Kamme— für Handel, Gewerbe und Induſtrie—— 5 Kra⸗ für Auge, Ohr und Herz greifbar und lebendig den Kopf für oft oberflächlich genug) entſteht wächft ſie in Innsbruck) bekundet? in getihen ſie ſalbten di Ge Auſh—— S. one 6 iſt Verſchiedene Gründe laſſen einen Erfolg ſol⸗ einer Verzierung Manz falit ſchöner 5 die,Hurſgemeinſchaf, anders lz die Mode, dich Kemübung wahrſcheinlih def do ſuegt Afidie rite Traht Einait verbinden lüßl: n mit dem 2 elner o8 wenige ſchaf lich erſcheinen, mag dieſer Erfolg ſich auch erſt auf die alte Tracht. Ein kurzer allgemein⸗verſtändlich⸗ gehaltener Bauer ſaß die ein. 8 wer nur. affen; in einign Jahrzehnten als endgültig beweiſen. Alle dieſe Ent⸗ freier Vortrag könnte au 5s fu fi nicht wie dieſe ver reitet ſie 3 5. Gerade im würfe— nicht Gemüter einftimmeh Anſchlie end daran die e ſti 8 än“ nung auf Brauchtum. auf die bodenſtändige ohne Zwe mäßig⸗* m, dir üf—⸗ der, ja, über die Tracht wieder lebendig geworden, und dies ge⸗ leit, mämenilich di Keranſen Mö Wer—5 Dar⸗ r ärgern!“ anze Erde, ſon⸗ wiß nicht zufällig in einem Land, deſſen ſtädti⸗ Kleidung der Män⸗ ſan, 5 Ein ellie de mit U 5 5 — ke— dern bleibt örtlich ſche und bäuerliche Kultur einander weſensver⸗ ner von„erfüllter 1(bei— Geſän 0 13 flezut ſch v 5 begrenzt. Sie hat, wandter als anderswo war; gerade auch der Ti⸗ Sachlichkeit“, zu⸗ 0 2³ ſänge ipſie ſich vor bis in kleinſte Un⸗ 91 oß ausgehendes Sprechen der Liedworte dur roler, mag er ſeine Tracht ſchon längſt abgelegt gleich mit von der einen guten Ein elſprecher; da wiſch terſcheidungen feit, dabei, ienne dez fahhhengeimes Landes! Tra⸗ Freude am lebens⸗ res finmer ewicher ein Aeinetes Morzal eß, Wohnung gelegt, einen allge⸗ ditibn und Geſchichte ſeines Landes und hat nahen und lebens⸗ nterinnio 185 mitſin d, iten Tage mein. verbindlichen ſich ein ſtolzes Selbſtgefühl bewahrt. In letzter frohen Bunt der Spruch und ſtimmun. sſtarkes Ge 35 2* der Stelle, fittlichen Werti Zeit iſt dieſe⸗ Liebe zur Tradition zu einer akti⸗— gezeichnet. Gerade die Joppen, aus ner gute Spielmufik; egebenenfalls in aſfen hen ſehen, wer die Tracht deren Abwehr geworden gegen die in Schwang uch oder Loden, im knappen Sitz der moder⸗ des volkstümliches 8 Bühnenſt u v 3 tfußboden. trägt, bekennt ſich gekommene Sommerfriſchlermode, die die nen ſportlichen Form gleich, ſcheinen uns be⸗ Lichtbildervorführun ein 8 Gas ?“ fragte damit zu der Ge. Tracht ſpieleriſch und oft entſtellend nachzuah⸗ fonders geglücke Die Joppen haben ſters eine fen- oder 5— alles unt ſen Füßen meinſchaft, in der men ſucht und mancherlei Verwirrung unter der dunklere, die darunter getragene Weſte eine Einhaltung des leitenden Gedankens 35 er lebt, und zu den bodenſtändigen Bevölkerung angerichtet hat. Der leuchtendere helle Farbe. Gerade für die Män⸗ Aufſtellung und Ausführung ei er gute Is Beweis Pflichten, die ihm Tiroler ſucht eine Antgüpfnng, de die alte nertracht ergaben ſich nur wenige Anknüpfungs⸗ Vortragsfolge erfordert ei a Ahe Beweis aus ſolcher Zuge⸗ Tr W rtragsfolge erfordert ein tüchtig Stück Tracht, aber findet den Weg dazu verſperrt; ſo punkte an Vergangenes, zumal ſie auch im 1 b zählte die hörigkeit erwachſen 7—5 0 ang ich 1 ernſter Arbeit. Aber die aufgewandte ner Groß⸗ Sie iſt im hiſtori⸗ ſind die„Neuen Tiroler Trachten“ die Ratgeber Gegenſatz zur weiblichen in Nordtirol gänzlich Mühe ift des Lohnes wert; denn ein rechter hre Schwe⸗ ſchen Volkscharak⸗ und Weaweiſer ſein wollen, auf ee ge⸗ ausgeſtorben iſt. Dorfgemeinſchaftsabend ſchließt die Menſchen r Jugend⸗ ler begründet, deſ⸗ rade bäuerlicher Kreiſe herausgegeben worden. Die mit ſonen— Dorfes Wläßt freudigen Gemeinſchaft zu⸗ Gräſe bei en Kraft ſie unbe⸗ erzierten breiten Gürel, einſt eine Zierde de ſammen und läßt ie zugleich die ſchickſalhafte hobeen e einezcurſprunslice vasce, feh e mink. hre beſon⸗ örtliche und völki⸗ 5 hw n. Ebenſo fehlen an der mzn, en. chen f515 12 0— aus. Wied— 1———— e lichen Kleidung die einſtmals ſo beliebte Bän⸗ ging alle dabei ſcharf hervor⸗ 8 0 5 als— dre derverzierung, die Verſchnürungen und blumen⸗ hen Sand hebend. Mfemels Wielſeilikeit bor die Titoler Eruche zu ſtreuen. aber war die Volks⸗ ein malige Gru ndlage, die der Mode Alle Zutaten ſolcher Art, alle dieſe gefälligen age davon tracht bloßer Ab⸗ nicht unterworſen iſt: Sie iſt Gebirgstracht und Kleinigkeiten, denen indes eine große Bedeu⸗ gnolte. OSmrol klatſch ſtädt. Mode wird ſich daher den immeer, gleichbleibenden ten An Volisleben zukam ſind in den Sumodje aus dem oder der. Mode Verhältmiſſen. und Forderungen des Gebirges in kluger En Denn die höherer Stände.— angleichen müſſen. Niemals kannte ſie die ſteife, fei 12 ben Grundlage Träumen Auch das iſt auf dem hindernisreichen Weg volks⸗ oft beſchränkte Würde oder die kurioſen Ueber⸗ n 75 12 jeder— n. eg 1e wei⸗ oten. Wir undlicher Erkenntnis behauptet worden. Immer treibungen anderer bäuerlicher Trachten, immer Huell ung 1353 W—— ſollen die chlägen oft hat der Bauer, der ſich die Kleidung anderer war ſie der gegebene Rahmen für die natürliche 3 75 e frei Wsſe— 4 ie P A zum Ver⸗ kenne eine Stände zum Vorbild oder zur Anregung nahm, Anmut ihrer Träger geweſen, hier mit ausge⸗. 163 wä ſchmücken, zum Weitergeſtalten r deshalb ſeiner Art gemäß entſcheidend geündert und ſprochen graziöſer Note, dort dem derberen beſe jed äre ſchön, wenn ihnen dieſer Er⸗ rſtorbenen ausgewählt, manchmal übernahm er den neuen Zuge folgend, immer aber ein freies Schreiten folg eſchre en wäre. Antwort Schnitt, beließ jedoch die ihm vertraute Farbe, gewährend. Es iſt eine ſehr urſprüngliche Noch ſind es nur„Neue Tiroler Trachten, inze Reihe feine heimiſche Stoffart. Nie erſcheint Volks⸗ Tracht mit ihrem Material aus Leder und Lo⸗ noch ſind es keine V öltstrachten. Nimmt ſich die Treue tracht als etwas Zufammengeflicktes, immer den. Frauen⸗ und Männertrachten zeigen viel die Gemeinſchaftsſitte ihrer an, dann wäre der des oſt⸗ als Eindei— 1 35 Gemeinſames, in Farbe und auch in Form.———— zu dem erſehnten Ziel einer immer uns befried n als un, ⸗ lkstracht. mäßig erſcheinen. An dem einmal Geſchaffenem Beinahe überall iſt Rock und Mieder das 3 hall der lZmer dann züher fei, o daß wir we Bawand, ber in Arbeit⸗ heute in ſeinen Trachten die Ueberbleibſel zende Gewand der kurzen feſten Tuchjoppen, längftverfloſſener Moden feſtſtellen können.(Der wie ſie auch die Männer liebten. Noch im 18. ber allzuſchnelle Zuwachs a Kenntni e Blüte Volkskundler nennt ſolche Reſte geſuntenes une 10 Jahrhundert lannten ſie keion kniefreie 5 s an Henntmiſ⸗ Kulturgut“ Hoſe, die erſt eine neusre Errungenſchaft iſt, ſen, der mit zu wenigem eigenen Zutun in eige⸗ Kulturgut“.) auch jetzt noch ſchön verziert wie die bayriſchen lt ird, iſt ni ger Hundertfach ſind die Einflüſſe, die Werden„Krachledernen“. Beliebt ſinn grüne und rote, erhalten wird, iſt nicht ſehr fruchtbar. Die et und Wandel der Tracht bedingen. Sie ſind ver⸗ aber auch blaue Farben, kräftig, aber nicht auf⸗ Gelehrſamkeit kann auch ins Land treiben kehrs⸗ und territorialgeſchichtlicher Art, kul⸗ dringlich. in Verbindung mit Schwarz, Weiß Frücht t pßf“ S. 676 turelle Einflüſſe machen ſich geltend, ſo Auf⸗ umd Braun, den natürlichen Wollfarben. ohne Früchte zu tragen. klärung, Reformation; wirtſchaftlicher Art, wie Auf dieſer hiſtoriſchen Grundlage, farbliche Georg Christoph Lichtenbefg. Stobqital 1 Ein Im Sommer neunzehnhundertſiebzehn lagen wir in dem Wäldchen vor Ailly, in einem Bir⸗ kenwäldchen, was man damals ſo„Birkenwäld⸗ chen“ nannte, es war nicht mehr viel zu ſehen von den Birken, denn es war viel hineingeſchoſ⸗ ſen worden in dem Winter vorher, aber jetzt war es eine ſchöne und gutausgebaute Stel⸗ lung mit tadelloſen Unterſtänden und es war nicht mehr viel los dort oben. Nur in den Nächten mußte man ſcharf aufpaſſen, denn ſeit⸗ dem unſer Fähnrich Kitzina ſeinen„Stemmklub“ aufgemacht hatte und wir uns ſchon ein paar⸗ mal einen Poſten geholt hatten vom Franz⸗ mann, war es nicht mehr recht geheuer in den Nächten, ſie nahmen uns drüben die gelegent⸗ lichen Streiche, die wir ihnen ſpielten, übel und ſuchten ſich an unſeren Poſten ſchadlos zu hal⸗ ten, aber es war ihnen bisher nicht geglückt, wir paßten zu aut auf. Einmal, in einer mondloſen Julinacht, ſtan⸗ den wir, der Gefreite Holzlechner und ich, auf Horchpoſten, es war ein vorgeſchobener Poſten, einen auten Steinwurf weit von unſerem Gra⸗ ben entfernt, der Himmel war verhangen und ohne Sterne, es war das richtige Patrouillen⸗ wetter und wir dachten beide, daß ſie heute wohl wieder kommen würden und legten uns, vorſorglich wie wir waren, ein paar Handgra⸗ naten zurecht. Es dauerte auch wirklich gar nicht lange, da hörten wir es draußen im Drahthindernis leiſe klirren, wir ſtießen uns warnend mit den Ellenbogen an und ariffen zu den Handgranaten, aber wir warfen ſie noch nicht, ſondern warteten ab, was weiter geſche⸗ hen würde, es war wieder eine Weile ſtill und dann begann es noch einmal zu klirren, dies⸗ mal ſchon näher und deutlicher und der Ge⸗ freite Holzlechner hatte ſchon den einen Fuß auf die Berme geſetzt, um aufzuſchnellen, aber da geſchah etwas ſo ſeltſames und unheimli⸗ ches, daß es uns für Augenblicke den Atem ver⸗ ſchlug und wir es, weiß Gott, mit der Angſt zu tun bekamen: Vor uns, aus dem dornigen Gewirr des Drahtverhaues kam etwas geſchli⸗ chen, zwei glühende, grünlich ſchillernde Lichter bewegten ſich und kamen immer näher auf uns zu, es war etwas, das wir noch nie erlebt hat⸗ ten, man wußte nicht, was man davon halten ſollte, ich ſchaute den Gefreiten Holzlechner an, er blickte mit ſtarren Augen auf das Dina und ich ſah trotz der Dunkelheit, wie ſein Adams⸗ apfel auf und nieder ging, als ob er immerfort ſchluckte, es war aber auch zu unheimlich und geſpenſtiſch, das arünlich ſchillernde Teufels⸗ ding, aber auf einmal war es da und es alühte und ſchillerte nicht mehr, ſondern ſchnurrte ganz behaglich vor ſich hin und es war— wir wuß⸗ ten nicht was wir dazu ſagen ſollten— wirk⸗ lich eine Katze. Wir redeten ihr leiſe und ſchmeichelnd zu, ſie ſprang zu uns in das Poſtenloch herein und rieb zutunlich und im⸗ mer noch ſchnurrend ihren großen, runden Katzenkopf an den gamaſchenumwickelten Bei⸗ nen des Gefreiten Holzlechner, wir freuten uns ſchon auf die Ablöſung und auf die überraſch⸗ ten Geſichter unſerer Kameraden im Unterſtand, und damit es uns nicht wieder entlaufe, hoben wir das Katzentier auf unſere Arme und hiel⸗ ten es abwechſelnd feſt, indes wir wieder über den Drahtverhau ins Vorfeld horchten. Nach einer Stunde kam die Ablöſung, wir nahmen die Katze mit zurück in den Unterſtand und dort ſahen wir, daß es ein großes, ſilbergraues Tier war, ein Prachtſtück von einer Katze, die Kame⸗ raden waren aus dem Schlafe aufgewacht und kletterten von ihren Drahtbetten herab, ein je⸗ der ſuchte in ſeinen Vorräten nach einem Lek⸗ kerbiſſen, aber ſie ſchnupperte kaum ein wenig hier und fraß nichts, fraß nur ein Stückchen Schokolade von dem Fähnrich Kitzing, das ge⸗ näſchige Katzentier. Es vergingen mehrere Tage, wir wußten im⸗ „Bijou“, die Katze àaus dem Niemandsland Anekdote von Rudolf Kreutzer mer noch nicht, wie denn das Tier in unſeren Drahtverhau hatte konmen können,— es war im weitenn Umkreis nirgendwo ein bewohntes Dorf— aber dann erfuhren wir es doch noch und das kam ſo: Einmal, mitten in der Nacht, kam der Fähn⸗ rich Kitzing zu uns in den Unterſtand herunter und ſagte, er brauche ſofort drei Mann, man könne vielleicht wieder einmal dean Franzmann eine Patrouille abfangen, der Horchpoſten drau⸗ ßen habe etwas verdächtiges gehört. Wir ſpran⸗ gen raſch auf, die drei Mann, die wir gerade waren, die anderen ſtanden auf Poſten, und gingen mit dem Fähnrich zu der Sappe vor und dann legten wir uns draußen im Vorfeld auf die Lauer. Wir hatten Glück, wie immer wenn der Fähnrich Kitzing bei uns war, es dauerte nicht lange, da liefen ſie uns wirklich in die Falle, es waren vier Mann, einer davon ent⸗ wiſchte uns, die anderen drei wehrten ſich ver⸗ zweifelt und es mußte ſogar geſchoſſen werden, aber wir brachten ſie doch glücklich über den Drahtverhau. Im Unterſtand ſahen wir ſie uns dann näher an, es waren junge Kerle wie wir, tadelloſe Jungens, der eine hatte einen Aran⸗ ſchuß, den anderen fehlte nichts. Wir verban⸗ den den Verwundeten, es war ein glatter Schuß, Ein⸗ und Ausſchuß im Oberarm, ſchade um den Prachtſchuß, es wäre ein Heimatſchuß geweſen. Wir redeten noch dies und das, aber auf einmal hob einer von den dreien die Hand, er ſtarrte verblüfft, als ſähe er ein Geſpenſt, in die Ecke, dahin wo der Gefreite Holzlechner ſeinen Torniſter hatte und indes ſein ausge⸗ ſtreckter Zeigefinger auf unſere Katze wies, die dort auf dem Torniſter ſchlief, rief er mit einer Stienme, die vor Ueberraſchund und Verwun⸗ derung hell wie eine Knabenſtimme klang:„On, là, la, c' est le chat du capitaine!“ Da hoben auch die anderen zwei die Köpfe, ein munteres Grinſen lief über ihr Geſicht uend auch ſie ſag⸗ ten ein paarmal verwundert„oh, la, là,“ und dann lachten ſie aus vollem Halſe auf und ſchlugen ſich dabei vergnügt auf die Schenkel und da wir immer noch nicht begriffen und ſie mit fragenden Geſichtern anſtarrten, da gaben ſie uns zu verſtehen, daß dies„Bijou“ ſei, die Rodolf Schneider: Stadttor in Frickenhoousen Katze ihres Kapitäns, der ihre Patrouille gegol⸗ ten habe, die ſie ihm hatten ſuchen müſſen drau⸗ ßen im Niemandsland und der ſie nun auf eine ſo ſeltſame und überraſchende Weiſe hier beges⸗ neten. Es wurde eine famoſe Unterhaltung— der mit dem Armſchuß hatte vor dem Krieg ein paar Seaeſter in München ſtudiert und ſprach ein fließendes Deutſch— wir kochten ihnen einen heißen Bohnenkaffee, den ſie mit ge⸗ nießeriſchen Zügen tranken und ſogar die Mar⸗ meladebrote, die wir ühnen dazu ſchmierten, aßen ſie auf, obwohl ſie ihnen, das ſahen wir gaerz deutlich, gar nicht ſchmeckten, ſie taten es wohl aus Höflichkeit und weil ſie uns nicht kränken wollten. Sie machten uns Komplien eaite, die wir uns gerne gefallen ließen, launig und aufgeräumt wie wir waren, und auch wir karg⸗ ten nicht mit Anertennung und Bewunderung, ſie hatten uns allerhand zu ſchaffen gemacht, gewiß das hatten ſie, und daß wir ſie über un⸗ ſeren Drahtverhau hatten mit Gewalt hinüber⸗ werfen müſſen, das habe ſich leider nicht ver⸗ meiden laſſen, denn ſonſt wären ſie uns noch uen Haaresbreite vor unſeren eigenen Gräben getürmt. Wir tranken noch einen Kirſch und gaben uns alle Mühe, ſie über ihr Pech hin⸗ wegzutröſten, aber ſie ließen ſich nicht das ge⸗ ringſte anmerken und öfter mußten ſie laut auf⸗ lachen, daß wir ihre ſchneeweißen Zähne blitzen ſahen, wir meinten, daß zum Glück wohl nicht viele ſolche Kapitäne an der Weſtfront herum⸗ liefen, die ehrliche Infanteriſten auf die Katzen⸗ ſuche ins Niemandsland hinausſchickten. In⸗ deſſen wir uns ſo auf das Beſte unterhielten und die ſtarken franzöſiſchen Zigaretten propier⸗ ten, die ſie uns anboten, lag die große, ſilber⸗ graue Katze ganz nahe bei uns auf dem Kalb⸗ felltorniſter des Gefreiten Holzlechner, ſie ſchnurrte behaglich vor ſich hin und blinzelte aus halbgeöffneten, gelben Katzenaugen manch⸗ mal zu uns her, unendlich gelangweilt und teil⸗ nahmslos, als habe ſie mit allem dieſem nichts zu ſchaffen, und dabei war ſie, wenn man es richtig bedachte, doch eigentlich allein Schuld daran, daß drei ſo tapfere und umgängliche Jungens zwiſchen unſere Fäuſte hatten geraten müſſen, das verhätſchelte Katzenvieh, das„di⸗ jou“, der genäſchige Kapitänsliebling. Nach einer Stuoide kaannen die Ordonannzen, um die drei nach hinten abzuholen. Wir gaben uns die Hände und nahmen voneinander Ab⸗ ſchied wie alte Freunde, und indes ſie ſich ſchon zum Abmarſch fertig machten, verſprachen wir ihnen noch, daß wir das vornehme, ſilber⸗ graue Katzentier in einen Sandſack ſtechen und bei gegebener Gelegenbeit, vielleicht ſchon mor⸗ gen nacht, wenn der Mond ausblieb, in ihre Gräben hinüberwerſen wollten, damit ihr Kapi⸗ tän ſeinen Liebling wieder habe und nicht am Ende nochmal drei tapfere Poilus den Finder⸗ loher bezahleenn müßten. Aber, um unſer Verſprechen einzulöſen, dazu ſind wir dann doch nicht mehr gekommen, denn ſchon ein paar Stunden ſpäter, da war das Tier verſchwunden, ſpurlos und unauffindbar verſchwunden, unpankhar und treulos, wie nun einmal Katzen ſind. Wir haben ihm nicht nach⸗ geweint, dem ſilberfelligen, gelbäugigen Katzen⸗ vieh, dem gelanweilten, teilnahmsloſen, mochte es bei ſeinem Kapitän bleiben, wo es hergekom⸗ men war, und wo es hingehörte, wir machten uns nichts mehr baraus. An die drei graublauen Poilus, die tadelloſen Jungens mit den ſchneeweißen. blitzenden Zäh⸗ nen, mit den verwegenen Käppis und den fei⸗ nen, ritterlichen Manieven aber haben wir uns noch oft erinnert, und wenn wir— was ſelten genug geſchah— zurück in ein bewohntes Dorf kamen und eine Katze laufen ſahen, ſo ſtießen wir uns vergnügt an und ſagten zu einander im beſten franzöſiſch:„Oh, là, la, c' est le chat du capitaine!“ Franz Walter: Abfgezäumt Ganz wie im Film Es iſt ſchon wahr, daß die beſten Geſchichten das Leben ſelbſt ſchreibt. In Wien bringen, genau wie bei uns zulande, die Sonntagsblätter ſpaltenlang die Angebote heiratsluſtiger Perſo⸗ nen. Und da auf dieſem nicht mehr ungewöhn⸗ lichen Wege ſchon mancherlei Bindungen fürs Leben zuſtande gekommen ſind, ſo dachte auch Axtur Oberbauer, der ſich noch in der Vollkraft ſeines Lebens befand, daß es ratſam ſei, ſich mit Hilfe der Zeitungsannonce ein zweites Mal eine Lebensgefährtin zu ſuchen.„Junge hübſche Blondine, Ende der Zwanzig, vollſchlank, gebil⸗ det und muſikliebend, ſucht Ehegefährten in ſicherer Poſition, mittleren Jahren und guter Figur. Eigene Wohnung mit Inventar vor⸗ handen.“ Oberbauer dachte ſich, das wäre ſo etwas für ihn, und er ſchrieb an das Chiffre einen langen gemütsvollen und inhaltsſchweren Brief. Er beichtete die Enttäuſchung, die er in ſeiner erſten Ehe erlebt habe und bekräftigte nun den Ent⸗ ſchluß unter beſſeren und glücklicheren Voraus⸗ ſetzungen dennoch einmal ſich dem Joch der Ehe beugen zu wollen. Wie üblich pflegt man ſeinen Namen zunächſt diskret zu verſchweigen. Es wird ein Stelldichein vereinbart und als Erken⸗ nungszeichen dient die übliche weiße Nelke oder die braune Diplomatentaſche unter dem rechten Arm. Die Heiratskandidatin willigte in ein Stelldichein ein, ſie dachte ſich, das wäre ſo etwas für ſie. Im Kaffee Stephanseck ſaß Ober⸗ bauer mit einer weißen Nelke, geduldig Aus⸗ chau haltend nach jener Dame, die nun gleich zurch die Türe treten ſollte, geſchmückt mit einer weißen Relke. Und ſie kam. Kaum aber hatte er ſeine briefliche Verehrerin entdeckt, wurde er totenbleich, die Zigarre entrang ſich ſeinen Zäh⸗ nen, das Tiſchchen mit der kleinen Mokkataſſe geriet in Schwankungen. Die Dame mit der weißen Nelke war ſeine erſte Frau. Wer hätte das vorausahnen können und wie kam ſie dazu, in der Annonce von ſich eine Beſchreibung zu eben, die ihrem Naturell in keiner Weiſe ent⸗ prach. Aber man müßte ſich ja nun irgendwie aus der Affäre ziehen. Die Begrüßung war kühl, überreichlich kühl. Dann aber rannen die Worte ſchneller, ein paar Likörchen löſten ihre Zungen und zum Schluß wohl auch ihre Herzen. Nach⸗ dem man ſich auf dieſem nicht mehr ungewöhn⸗ lichen Wege ein zweites Mal kennen gelernt hatte, beſchloß man nun, fortan zuſammen zu bleiben und ſchwor ſich erneut die Treue. Ganz wie im Film. Der Fremde/ Er kam und beſiegte— ſo dachte ich— alle Ge en mit 5 gefälligen und geſelligen ken, mit ſeiner dunklen Schönheit, ſeinem glatten, gepflegten Aeußeren. Die Herzen, zu⸗ mal meiner, des Lateinſchülers, Koſtgeber, ihres kleinen Mädchens und des ganzen Freundes⸗ kreiſes, zu dem auch ich gehörte. Ich war ihm beſonders gewogen, weil vom Eintritt des Fremden ins Haus an, des hohen Gaſtes 1 r nicht nur immer ſehr gut, ſondern auch ſehr reichlich aufgetragen wurde. Was das zu be⸗ deuten hatte bei einem mit Kopf und Füßen immer unterwegs befindlichen Buben, das weiß ja auch der, der die ſchöne Jugendzeit ſchon lange hinter ſich hat. Wie konnten aber auch Stadtleute wiſſen, wieviel ein Waldbub eſſen wollte. Sie hatten ſchon Sorge genug mit dem Burſchen, der mit ſeinen Genagelten die Treppe und hinab polterte, daß ſie immer fürch⸗ teten, er trete das ganze Häuschen in den Erd⸗ boden hinein. Und dieſer glänzende Fremde war dazu noch ein Dichter und ein Sänger, ein gewandter Ge⸗ ſchäftsmann und ein Vortragskünſtler. Anſtatt in der arbeitsfreien Zeit herumzuſtrolchen wie ſonſt, ging ich jetzt mit ihm überall hin, wohin er nur wollte. Und ſein Leben lang wird er, der im gewöhnlichen Leben Schreiber in einem Handelshauſe war, keinen geduldigeren und aufmerkſameren Zuhörer gehabt haben, als in jenen wunderſchönen Tagen, da er mir unter⸗ wegs ſeine oder andere Gedichte vortrug, oder ein Lied ſang mit ſeiner berückenden Stimme, oder am Wegrain luſtige Geſchichten vorlas. Wochen und Monate gingen ſo dahin. Und wie habe ich mich gefreut, als mein Freund an einem Samstagabend, als ich mich auf den Heimweg machte, zu mir ſagte: „Was meinſt, wenn ich jetzt einmal mit in deinen Wald ginge? Dort müſſen einem die ſchönſten Lieder und Gedanken nur ſo zufliegen wie zahme Vögel! Ein Bett wird wohl irgend⸗ 0 Geschichte von Walter Schweler wo noch ſein, das 155 und lang genug für mich iſt.“ Er war ſehr lang. „Gewiß!“ erwiderte ich freudig erregt und dachte an die im Gegenſatze zum Vater für alles Dichterwerk immer begeiſterte Mutter, die meinen Dichter ſchon unterbringen werde. So wanderten wir beide in den ſchönen Sams⸗ tagabend und in den friſchen Buchenhochwald hinein, unſerem einſamen Waldhauſe zu. Er, der Dichter und Sänger, war überraſcht und froh wie ein Kind vor einem herrlichen Schauſpiel auf der Bühne, ſo, als habe er noch nie den Wald unter den Sternen geſehen, nie ihn rauſchen gehört und nie ihn atmen. Weniger begeiſtert als wir aber waren die Eltern, als ich ſo unangemeldet und zur Nacht⸗ zeit den fremden Gaſt ins Haus brachte. „Ja, aber es iſt doch ein berühmter Dichter!“ ſagte ich gekränkt zur Mutter, und ſie war ia auch leich bereit, das Bett für ihn zurecht⸗ zumachen, ohne zu fragen, ob es lang Zelte“ ſei. Der Vater aber nahm mich auf die Seite und ſagte unwillig: „Du, das laß das nächſte Mal! Frag erſt, ehe du Fm Fremden mitbringſt. Der gefällt mir gar net!“ „Aber den hat doch jeder gern und er iſt ein ſo feiner Menſch. Er wird dir ſchon gefallen, wenn du ihn erſt beſſer kennſt!“ „Na, der wird doch net tagelang hier bleiben wollen?“ „Nur bis Montag früh. Er geht wieder mit mir zurück in die Stadt.“ „Ich wollt', er ging ſchon heut“. Er ſieht ſo fremd und glatt aus und ſchwätzt mir zuviel!“ deh wußte nicht, was ich ſagen ſollte. Ich kannte des Vaters gutes Jägerauge, das man ſo leicht nicht täuſchen konnte, und wurde un⸗ ruhig. Doch dann dachte ich, morgen wird er ſchon anders reden. Aber auch da beobachtete mein Vater den vornehmen Fremden miß⸗ trauiſch und war froh, als wir am Montag⸗ 7 4 7 morgen miteinander wieder zu Tal gingen. „Euer Bett war biſſel kurz“, ſagte mein reund unterwegs,„und ich hab' net gut ge⸗ chlafen. Aber dafür iſt mein Kopf und hee buch voll neuer Gedanken und neuer Lieder. Sollſt eins davon am Mittwoch ſchon im Tag⸗ blatt ſehen!“ So wars auch. Das Gedicht war nicht übel und wurde, weil unſer Forſthaus verlockend drinnen vorkam, lange noch vor mir genannt. Die Mutter fragte nun oft nach dem Dichter, weil ihr die Verſe gefielen. Der Vater ſchwieg und dachte, wie er ſpäter verriet:„Jetzt werden ſie doch bald dahinter kommen, daß hinter dem Kerl nichts Rechtes ſteckt!“—„Er hat zu un⸗ 1 Lichter im Kopf!“ pflegte er manchmal zu ſagen.— „Wir müſſen doch einmal fragen, warum der Herr Simon ſein letztes Monatsgeld noch net ſane höre ich eines Tages meinen Koſtherrn zu ſeinem heſcht vr ſagen, das mit einem ſorgen⸗ vollen Geſicht vor ihm ſaß. 800 wußte nicht, was das zu bedeuten hatte, und auch ſogleich, was in den nächſten Tagen um mich vorging. Endlich bekam ich, als ich den „Dichter“ ſchon zwei Tage vermißt hatte, die unerwartete Antwort: „Der kommt auch net mehr, der Lump!“ Und am ſelben Abend, es war wieder an einem ſchönen Samstag, hatte ich das Brief⸗ lein in der Hand, das dem lieben Vater an⸗ kündigte, daß mein Hunger es not⸗ wendig mache, das Koſtgeld um zwanzig Mark im Monat zu erhöhen, und das mir... die reiheit wieder gab, das heißt, das tägliche eimwandern über Berg und Tal. Frei war auch der„Dichter“ und Sänger, frei wie einer der Vögel in unſerem Walde, die ihm einmal zugejubelt hatten— wie er es aus⸗ gelegt—, freier als ich es für möglich hielt nach einer Flucht aus Verpflichtungen, die zu erfüllen jeder beſtrebt ſein ſollte. Aus einer fernen Stadt hatte er mir eine ſchöne Anſichtskarte geſchickt, ohne Angabe ſeiner Wohnung,„damit ich armer Tropf mein Geld für die Dankkarte ſpare“, ſchrieb er, und dachte, der Kerl mir niemand auf den Hals Als ich die Karte beim letzten Schüler⸗Mittag⸗ eſſen in der Stadt meinen Koſtgebern zeigte, rief die Frau erregt: „Der braucht noch Anſichtskarten ſchreiben! Der 15 mal ſein Koſtgeld bezahlen, das er uns ſchon ſeit zwei Monaten ſchuldig iſt.“ „Seit zwei Monaten?“ rief ich erſchrocken. „Ja, warum haben Sie denn nur ſo lange ge⸗ wartet?“ „Weil es hieß, wir bräuchten keine Angſt aben. Er habe ja im Kaſſenſchrank des Hau⸗ es, in dem er arbeitete, noch ſeine ganzen zapiere, dazu noch ſeinen Lebensverſicherungs⸗ ſchein. Den laſſe er doch ſicher net im Stich!“ „Ja, und da iſt er ohne die Papiere fort?“ „S, der Lumpl Ein Bündel Miſt wars. Alles wertloſer, alter Kram.“ Das war meine erſte große Enttäuſchung im Leben. Ganz befriedigt mit dem Davonfliegen des loſen Vogels war zunächſt nur mein Vater! Später waren ſie daheim alle vorſichtiger vor fremden Geſchniegelten und Gebügelten! Neiner Frau vVon Hermonn Claoudios Von der Reife deiner Seele und von deines Herzens Göte und der Weisheit deines Blutes zehrte ich ein leben long. Mir ward oftmals darum bong, doß er möchte aosgeleert sein vnergröndlich dieser Becher— Doch ich bleib' der leichte Zecher. ob die Lippe leise bebt, der den Becher lächelnd hebt. Und in gnadenrelcher Stund sind beglückt wir dennoch eines: Mund und Becher— Becher, Mundl Ge In Kellner der wi Doppel in ein Die be ſelbſt r verwec Mädch Geldbi milien nünfti⸗ Vor 5225 ſihr ha ſie vor und g Namef der V exfolg Straß Vater Sie in and eſtſtel Zwiſo und 2 m Geſchichten ien bringen, intagsblätter ſtiger Perſo⸗ r ungewöhn⸗ dungen fürs dachte auch der Vollkraft ſam ſei, ſich zweites Mal unge hübſche chlank, gebil⸗ zefährten in t und guter wentar vor⸗ ſo etwas für einen langen Brief. Er ſeiner erſten un den Ent⸗ ren Voraus⸗ Joch der Ehe man ſeinen weigen. Es d als Erken⸗ e Nelke oder dem rechten ligte in ein as wäre ſo eck ſaß Ober⸗ duldig Aus⸗ e nun gleich ickt mit einer aber hatte er t, wurde er ſeinen Zäh⸗ 1 Mokkataſſe me mit der t. Wer hätte am ſie dazu, chreibung zu r Weiſe ent⸗ in irgendwie ng war kühl, n die Worte ihre Zungen ſerzen. Nach⸗ r ungewöhn⸗ inen gelernt uſammen zu Treue. Ganz if den Hals üler⸗Mittag⸗ bern zeigte, n ſchreiben! ihlen, das er ig iſt. erſchrocken. ſo lange ge⸗ keine Angſt nk des Hau⸗ eine ganzen erſicherungs⸗ im Stich!“ ere fort?“ wars. Alles äuſchung im davonfliegen mein Vater! ſichtiger vor elten! Us ote Utes ang, Sein 1— Zecher, 2bt. d eines: „ Mund! Holzschnitt von R. Krait Es rauchen die Schlote Gefährlicher Doppelgänger In einer Brüſſeler Nachtbar gibt es einen Kellner, Ivan Roſche. Einen ordentlichen Mann, der weiter nichts verbrochen hat, als einen Doppelgänger zu haben, Robert Manet, der ihn in eine peinliche Lage hineinmanöpriert hat. Die beiden Männex ſind 18 ſo ähnlich, daß ſie ſelbſt von den erfahrenſten Frauen miteinander derwechfelt werden. Manet allerdings iſt ein Mädchenjäger, ein Tunichtgut mit lockerer Geldbörſe. Roſche dagegen ein ordentlicher Fa⸗ milienvater, frei von Leidenſchaften und ver⸗ nünftig genug, ſeinen Lohn zuſammenzuhalten. Vor Gericht hatte nun ein Mädchen gegen Roſche auf Unterhaltungskoſten geklagt. ei ihr hatte ſich der Storch Lange hatte ſte von dem vermeintlichen Vater nichts gehört und geſehen, und da ſie nicht einmal nen Namen kannte, durfte die nach der Vaterſchaft nach dem dortigen Geſetz nicht erfolgen. Eines Tages aber traf ſie der Straße den Mann, der unzweifelhaft als der Vater ihres Kindes in Frage kommen ſollte. Sie irrte ſich beſtimmt nicht, ackte ihn kurzer⸗ and am Rockärmel und ließ ſeinen Ramen eſtſtelen. Roſche war nicht wenig über dieſen Zwiſchenfall überraſcht, allein ſie ſchwor Stein und Bein, daß niemand anders in Frage kom⸗ men könne und eine Verwechſlung nie möglich ſei. So wurde Roſche vevurteilt, zu bezahlen. Die Mühlen Gottes K— angſam, aber trefflich fein, ſo ſagt ein altes Sprichwort und Roſche hatte den Glauben an die Gerechtigkeit auch nie aufgegeben. Eines Tages, er arbeitete in ſeiner Bar, betrat ein Mann das Geſchäft, bei deſſen Anblick Roſche erſchrak. Das war doch ſein Double, und mit Windeseile ſchoß es ihm durch den Kopf; Sollte dieſer Mann nicht vielleicht der Gemeinte ſein? Roſche focht das gegen ihn ergangene Urteil an, indem er hervorhob, daß ſich das Mädchen ihrer Sache gar nicht ſo gewiß ſein könne, denn er ſelbſt abe in der Nachtbar ſein Double entdeckt und abe ſich faſt vor ſich ſelbſt erſchrocken. Dieſer Veg 25 Ausſicht auf Erfolg. Das Gericht ließ Robert Maneét laden und, wie nicht an⸗ ders zu exwarten, erkannte das Mädchen nun auch zweifelsfrei in ihm den Vater ihres Kin⸗ des“ Diesmal follte ſie ſogar vecht behalten, denn der ungetreue Ausreißer mußte ſchließlich zugeben, in der fraglichen Zeit mit dem Mäd⸗ chen Beziehungen unterhakken zu haben. So wurde der brave Jvan Roſche von ſeiner Schuld und dem ſchweren Verdacht befreit. An dem Abend, als ich Garſchagen wieder⸗ traf, war er juſt auf dem beſten Wege, ſeinen Glauben an die Frauen zu verſaufen. Garſcha⸗ gen war Seemaſchiniſt, ein Bär von nahezu vierzig Jahren, in ſeinem Geldbeutel trug er das Eiſerne Kreuz von der Skagerrakſchlacht her, er hatte einen Bruſtkaſten wie ein Motor⸗ gehäuſe, und ſo leicht geriet er nicht aus dem Takt. Ueber die Seefahrt mit ihren Vorkomm⸗ niſſen war nur ſchwerlich mit ihm zu reden, obwohl er darüber doch vieles wußte. und noch weniger ließ er ſich herbei zu einer Fachſimpe⸗ lei über Dieſelmotoren, als wäre dies entweder die abgedroſchenſte oder ſeine privateſte Ange⸗ legenheit. Ein halbes Jahr, den ganzen Winter über, war er wieder auf Fahrt geweſen, Küſtenfahrt in Afrika, und jetzt traf ich ihn wieder, als er allein am Tiſch in der verqualmten Hafenkneipe beim Kümmel ſaß und gerade zum fünfzehnten Male den winzigen Brief durchlas, der in der Reederei auf ſeine Rückkehr gewartet hatte. Garſchaden ſaate keinen Ton, als ich mich zu ihm ſetzte. Deshalb ſagte ich auch nichts, und ſo faßen wir da und rauchten vor uns hin. Der Betrieb war ja auch immer der gleiche. Die Zeigerſkala, die Befehlszeichen des Maſchinen⸗ telegrafen an Garſchagens Stand waren genau wie an meinem. Wie ſich hier in Hamhura der Alltag, die Schichten, die Bilder und Geräuſche immerzu wiederholten, ſo wiederholte ſich für uns auch alles andere auf der runden Welt. Unſer Leben hatte eben kein Hinten und kein Vorne, und deshalb war auch nichts darüber zu agen. Garſchagen ſtopfte ſeinen Brief in die Hoſen⸗ taſche. und nach einer Weile ſagte er:„Es iſt eine Sauerei!“ Als er ſich endlich etwas aufrich⸗ tete, ſah ich ihm mitten in ſein rechtes Auge und hielt es feſt mit meinem Blick.„Es handelt ſich um ein Kind.“ ſagte er dann. Er kam damit heraus, daß er unmittelhar vor ſeiner letzten Ausfahrt einen mehrtäaigen Ab⸗ ſtecher mit der Eiſenbahn ins Erzaebirge ge⸗ macht hatte. Garſchagen unternahm öfter ſolche „Landpartien“, er wurde deswegen manchmal angeulkt. aber vielleicht brauchte er das Land zum Ausaleich für den ſchwanken Boden, den er ja meiſtens unter den Füßen hatte. Dort nun in einem Beraſtäptchen an der böh⸗ miſchen Grenze war er mit Elſe, der Schuſters⸗ tochter, zuſammengetroffen. indem er ihr ſeine Schuhe übergab mit der Weiſung, daß ein vaar lederne Flecken unter die ahgelaufenen Sohlen⸗ ſpitzen ageſchlagen werden ſollten. Er hatte jedoch den Laden kaum verlaſſen, als das Mädchen ihm in der Gaſſe nachſprang— die Schuhe und den loſen Papierbhogen in den Händen— und ihm eine längere Anſprache hielt: ihr Vater ſei für eine derartige Reparatur nicht zu haben und er hätte ſie ausgeſchimpft, weil ſie eine ſolche Beſtellung überhaupt angenommen habe. Na⸗ türlich, im Grunde wäre gegen lederne Sohlen⸗ fpitzen nichts einzuwenden, aber bei dieſen Schuhen täte er es nicht, erſtens wären ſie noch viel zu aut für eine derartige Flickerei und zweitens ſeien ſie reif zum Beſohlen. Nein, ihr Vater mache keine halbe Arbeit: entweder würde er die Schuhe neu beſohlen oder aber gar nichts daran machen.„Ganz oder gar nicht!“ hätte der Vater geſaat. Während dieſer Belehrung muſterte Garſcha⸗ gen das Mädchen von Kopf bis zu Fuß, und ihr Anblick ſtimmte ihn ſo. daß er ohne weite⸗ res auch mit einer ſechsfachen oder gar zwölf⸗ fachen Beſohlung ſeiner Schuhe einverſtanden geweſen wäre. wenn Elſe es angeraten hätte, ganz abgeſehen davon, daß Garſchagen, der es im Grunde nämlich auch mit dem Ganz⸗oder⸗ gar⸗nicht hielt, durch den unverhofften Aufklang dieſer Parole ſein Beſtes beſtätigt fühlen und ſich vorkommen mußte wie ein Neubeſohlter. Am Abend jenes Tages holte er dann die Schuhe wieder ab und nahm bei dieſer Gelegen⸗ heit auch gleich die Elſe mit aus dem Laden und ging mit ihr den Bergen zu. Dabei kamen ſie an eine Seilbahn, und wie Garſchagen ſchil⸗ derte, hingen die dicken Stahltroſſen, vom Monde beglänzt, wie aus dem Himmel zur Talſtation herab. Dazu erzählte ihm Elſe, daß es ſeit der Fertigſtellung der Seilbahn vier kleine, präch⸗ tige Jungens dort im Städtchen gäbe, und im Winter ſähe man ſie bereits auf ihren kleinen Stiern ſich üben— vier hübſche, wackere Kerl⸗ chen, alle im gleichen Monat geboren—, die Monteure von der Seilbahn hätten ſie damals hinterlaſſen... Und dann gelangte Garſchagen mit Elſe, Arm in Arm, an ein hohes Holzgerüſt am Hang, an die Skiſprungſchanze, und kletterten über die Leitern daran hinauf, ſtanden da hoch oben in dem windgeſchützten Gelaß und blickten mit lei⸗ ſem Schauer hinab in die düſtere, von Wolken und Lichtgeſpenſtern durchflogene Sprunggrube. Wintertags, ſagte Elſe mit berechtigtem Stolz, wären auch ihre beiden Brüder ſtets hier oben und hatten ſogar ſchon einen RNamen als Schan⸗ zenſpringer. So, und ob denn auch ſie ſelbſt, fragte Garſchagen, ſchon einmal von der Schanze geſprungen ſei. Aber das war eine dumme Frage von Garſchagen, auf die Elſe ihm er⸗ klärte, daß das für Frauen untunlich ſei, und wenn eine es dennoch täte, dann geſchähe es aus Not, in jenem Sinne nämlich, wie ander⸗ wärts manche Mädchen die Treppe hinunter⸗ fallen. Was dann weiter dort oben auf der Platt⸗ form des ragenden Gerüſtes mit Garſchagen Holzschnitt von R. Warnecke „Alles frisch und got“ und Elſe vorgegangen war, das ſagte er mir nicht und konnte es vielleicht auch nicht ſagen. Aber er ſchwieg nicht, im Gegenteil: ſeine Worte und Sätze wurden polternd und überſtürzten ſich zu einem wilden Durcheinander; ein Ge⸗ ſchmeiß aus windzerzauſten, in Licht und Nache ſich wälzenden, auftürmenden Wolken verhüllte das Gewaltige, das mit den beiden geſchehen ſein mußte. Das Gebälk unter ihnen hätte in dem Sturme geknarrt wie eine alte Bettſtatt, ſagte Garſchagen, und Brocken wie„Ganz oder gar nicht“ und„auf die Füße fallen“ tanzten in dem Strudel ſeiner Rede. Und ſchüttete wieder⸗ um alles Geſchehene damit zu und verſiegelte jeden Satz mit einem Schnaps in ſeinen Rachen. Alles würde er jetzt verſaufen, ſeine Stimme, mit der er zu Elſe geſprochen, ſeine Augen, mit denen er ſie angeſehen, ſeinen Glauben, mit dem er an ſie geglaubt, und ſeine Hoffnung, welche die ihre, welche Elſas Hoffnung hätte werden ſollen. „Proſt!“ ſchrie er mich an.„Alles iſt Betrug!“ Ja, er riß das Brieſchen aus ſeiner Hoſentaſche und knüllte es in den Aſchenbecher. Doch er ver⸗ wehrte es nicht, daß ich nach einer Weile die Papierkugel auseinanderfaltete und las. Mit den kindlichen, artigen Zügen der Süt⸗ terlinſchrift ſchrieb Elſe, daß ſie noch oft an ihn denke, obwohl er den ganzen Winter über nichts mehr von ſich hätte hören laſſen und obwohl ihr weiter nichts von ihm hinterblieben ſei, als eben die Erinnerung. „Wie?“ fragte ich Garſchagen dann,„du ver⸗ müteſt doch wohl nicht, daß ſie dir etwas ver⸗ ſchweigt und daß ſie womöglich während des Winters von der Schanze geſprungen iſt? Du biſt ein Eſel, wenn du das glaubſt. Ich glaube es jedenfalls nicht. Fahr doch nochmal hin, du haſt ja jetzt Zeit und haſt deine Heuer in der Taſche. Und ſchlaf dich unterwegs aus, beſoffen wie du biſt! Ich werde deinem Käpten ſchon ſagen, daß du etwas zu beſorgen haſt.“ Inzwiſchen waren wir hinausgegangen und ſtanden jetzt vor der Tür. Dichter Regen trieb ſich über den Hafen.„Was ich tue“, ſchimpfte Garſchagen eigenſinnig,„das geht dich einen Dreck an! Red mir nicht in meinem Kram! Was willſt du eigentlich von mir: Scher dich doch, e doch alle zum Deibel mit eurer Schiff⸗ ahrt!“ „Seefahrt tut not, Herr Maſchiniſt!“ ſagte ich darauf, denn ich war auch ſchon ziemlich voll. „Aber Seilbahnen,“ antwortete Garſchagen, F ſind auch nicht ſo überflüſſig. Ich abe.“ „Was haſt du? Daß ich nicht lache: du haſt doch gar keine Ahnung von Seilbahnen.“ Er ſchwieg und ſpie in den Regen.„Aber von 50 Dieſelmotoren! Mehr als du vielleicht! nd die Seilbahn dort oben in dem Gebirge, die läuft mit Dieſel, ich habe es damals ge⸗ rochen.“ „Na, dann iſt es ja gut!“ ſagte ich, und hätte beinahe hinzugefügt: Dann kannſt du ja hinfah⸗ ren, dann wirſt du ja dort wohl Maſchiniſt wer⸗ den können, dort oder an einer anderen Seil⸗ bahn oder Kraftzentrale oder Fabrik, dort oder ſonſt wo im Lande, um endlich feſten Boden unter die Füße zu bekommen. Aber ich ſagte es beſſer nicht, denn ich wußt auch ſo, daß er nun hinfahren würde,(und er fuhr wirklich) eben weil Garſchagen ein Mann von Ganz⸗oder⸗gar⸗nicht war. Rollo Von Hans Sittenberger Herr Joſef Hilarius Meyer hatte ſich ein Landhaus gekauft, um nach fünfunddreißigjäh⸗ rigem Schmachten in ſtickigen Amtsſtuben end⸗ lich mit ſeiner Gattin Eleonore in freier Luft der wohlverdienten Ruhe zu genießen, Ein hüb⸗ ſches Landhaus mit einem großen Obſtgarten daran, der in beſter Tracht ſtand. Lauter neun⸗ uch zehnjährige Bäume, edelſte Sorten natür⸗ Im März war das Ehepaar überſiedelt und harrte nun der Dinge, die da kommen ſollten. Zunächſt kam freilich nur ein kalter und ſchwer verregneter April, ſo daß enan ſich faſt in die Stadt zurückſehnte. Aber der Mai machte alles wieder gut. Die Knoſpen ſprangen über Nacht und bald wölbten ſich in ſchimmerndem Weiß und zartem Roſa wahre Blütenbüſche über den Gartenwegen. Herr Joſef Hilarius Meyer und ſeine Gattin Elernore ſchwelgten in dieſem Anblick. Sie bedachten, welch unvorſtellbare Mengen von Obſt das geben müſſe, und hatten nur das eine Be⸗ denken, ob die Keller auch groß genug ſeien, um all den Segen zu faſſen. Dieſes Bedenken ſollte ſich als hinfällig er⸗ weiſen. Die verſchiedenen Obſtſorten reiften zwar prachtvoll heran, allein inmer wieder, wenn die Meyers erwartungsvoll ſchon Leitern und Pflückkörbe vorbereitet hatten, um morgen rüh mit der Ernte zu beginnen, waren über Racht dunkle Wohltäter dageweſen und hatten ihnen die Mühe abgenommen. Die Mühe und leider auch das Obſt. Das war ſehr verdrießlich. Herr Meyer ver⸗ legte ſich aufs Wachen. Jeden Tag, ſobald es dunkel wurde, trat er ſeinen„Dienſt“ an. Lauernd ſtand er auf Poſten oſder patrouillierte, leiſe wie ein Indianerhäuptling auf dem Kriegspfad, unter den Bäumen hin und her. Aber welcher Ehriſtenmenſch hält das auf die Dauer aus? Wenigſtens ein⸗ oder zweienal in der Woche braucht man doch ſeine ordentliche bürgerliche Nachtruhe. Selbſt Frau Eleonore, die ihrem Gatten das Wachen angeraten hatte, mußte das einſehen. Nur ſeltſam. Juſt in den Nächten, die Herr Meyer ſich dem Schlummer auf ſeinem ehelichen Lager hingab, geſchah im⸗ mer wieder ein Schaden. Auf dieſe Weiſe brachte das Ehepaar von dem Obſtſegen nicht viel mehr in die Keller als die Falläpfel. Es war zum Teufelholen. Herr Joſef Hilarius ſagte ſich, ſo lönne die Sache nicht weitergehen, im nächſten Jahre müſſe ein Riegel vorgeſchoben werden. In das Haus gehörte ein Wüchter, ein ſcharfer Hund. Frau Eleonore pflichtete ihm bei. Er fuhr alſo in die Stadt, wo gerade eine Hundeausſtellung war, und nach einigenn Suchen fand er, was er brauchte: eine Dobermann⸗Rüde. Anderthalbjäh⸗ rig, ein prächtiges Tier. Und ſcharf auf den Mann dreſſiert, wie man ihm verſicherte. Ueber den Preis erſchrat er zwar eien wenig, aber mit einem gottergebenen Seufzer bezahlte er und ſtolz wie ein Spanier kehrte er mit Rollo, ſo war nämlich der Hund benamſt, in ſein Land⸗ heien zurück. Auch Frau Eleonore war entzückt— von dem Tier und noch mehr von deim Namen Rollo. Sie Geſchichte immer die erſte geweſen nerte ſich, daß einmal ein Normannenherzog ſo geheißen habe. Herr Meyer ſchenunzelte befrie⸗ digt. Ja,., Iuch in dieſem vierbeinzgen Rollo wohnte wogl wie einſt im zweibeinigen ſo et⸗ was wie eine wildverwegene Kriegerſeele, das ſah man ihm an, und ſein Stammbaum koante es ſicherlich mit deen eines Herzogs aufnehmen. Ueber Winter beyhielt man Rollo auch zur Nachtzeit im Haus, im Frühling aber, als die Büume wieder wie mit Blüten überſchüttet da⸗ tanden, wurde es allmählich Zeit für ihn, ſein mt anzutreten. Natürlich durfte man ihn nicht ſchutzlos jedem Wind und Wetter preisgeben. Herr Meyer ließ alſo aus daumdicken Brettern eine ſchöne, ganz zerlegbare Hundehütte errich⸗ ten. Aber was ſag ich? Hundehütte? Nein, ein wahres Hundepalais! Mit zwei Gemächern. In dem erſten ſtanden der Futternapf und ein Schüſſelchen mit Waſſer, der zweite, wohl ge⸗ polſtert und mit einem breiten Liegekiſſen ver⸗ fehen, diente als Schlafraum. Ein Fenſterchen war eingeſchnitten, damit Rollo jederzeit freien Ausblick habe. Stattlich nahm ſich der Bau au naid in einem Anfall romantiſcher Laune hatte Herr Meyer mit gotiſchen Lettern in roter Oel⸗ farbe„Rolloburg“ hinaufgeſchrieben. Als die Kirſchen den erſten Stich ins Rötliche zeigten, wurde dem vierbeinigen Normannenherzog dieſe Burg feierlich zum Wohnſitz übergeben. Es war ein glücklicher Tag für die Meyers. Sie legten ſich mit dem tröſtlichen Bewußtſein zu Bette, daß ſie unbekümmert ſchlafen dürften. Unbetkümmert waren ſie ja nun wirklich, nur mit dem Schlafen haperte es ein wenig. D Rollo jaulte und heulte die ganze Nacht ſo er⸗ bärmlich, daß man kein Auge zutun konnte. merhin— ein kleines Opfer mußte man ſchon bringen und das Obſt wenigſtens war icher. Mit den Kirſchen hatte man diesmal in der Tat Glück. Es gab ihrer freilich nicht viel. Ein kalter Regen i 3 hatte den Anſatz empfindlich geſchädigt. Dafür konnte Rolle natürlich nichts. Er hatte ſeine Sache aut gemacht. wurde belobt und bekam einen Extrabiſſen. Gegen Ende Juni begannen die Aprikoſen zu reifen. Von einem Taa zum andern nahm das Gelb der Früchte einen ſatteren. Farbton an und braunrote Bäckchen hoben ſich appetit⸗ lich davon ab. Die Eheleute Meyer aingen im⸗ mer wieder zu den Bäumen, ſtanden daum⸗ drehend vor der Pracht und freuten ſich. End⸗ lich war es ſo weit, daß ſie ſich ſagten: morgen ernten wir. Frau Eleonore berechnete ge⸗ ſchwind noch vor dem Einſchlafen, daß ſie aut ein Drittel der Ernte verkauſen könne, um ſich das lana erſehnte neue Koſtüm anzuſchaffen. Dann drehte ſie ſich zur Seite, ſchloß die, Augen und die Nacht gaukelte ihr genau ſo wie ihrem 3 den war das ſtolze Bauwerk. ſüß ſchlummernden Gatten die üppigſten Träume vor. Als die beiden am nächſten Morgen über die Schwelle des Hauſes traten, ſtieß Joſef Hila⸗ rius einen dumpfen Schrei aus. Dort, wo ſich ſonſt die Rolloburg erhoben, war jetzt— nichts, ein leerer Fleck. Wie weggeblaſen vom Erdbo⸗ Herr Meyer be⸗ ahnend griff nicht ſofort. Dann, Schlimmes und gefolgt von ſeiner zitternden Gattin, eilte er zum Aprikoſenquartier, Wirklich und wahr⸗ haftig. Die ſchönen Bäume, zwölf Stück, geſtern noch voll behangen und heute leerge⸗ plündert! Ratzekahl hingen die Aeſte. An einem Stamm aber, mit einer Haarnadel befeſtigt, prangte ein ſchmieriger Zettel, darauf ſtand in ungelenker Blauſchrift:„Mir bedanken uns halt ſchön für die Bretter von der Hundshütten und für die vielen Mariehlen.(Marillen). Mir können alls aut brauchen. Und daß's nur wißts: wegenm Hundsviech, dem beſen, hätten mir die Villa aa no davontragen kinnen.“ In dieſem Augenblick kam der getreue Wäch⸗ den Wega geſchwänzelt und be⸗ grüßte freundlich wedelnd feinen Herrn. Der ter Rollo um ſtieß, einen aottesläſterlichen Fluch nur zur Halbſcheid unterdrückend, mit dem Fuß nach ihm und hatte eben noch Zeit, ſeine Gattin, die ohnmächtig werden wollte, in ſeinen Armen aufzufangen. Auf allgemeinen Wunsch „Na, Theodor, haſt du gut abgeſchnitten bei dem Examen?“ „Ausgezeichnet, Onkel— auf allgemeinen eine Wiederholung ſtatt Wunſch muß ſogar finden!“ 2 Der Optiker ſetzt ſeinem auf:„Na, und nun tanzen feurigen Pünktchen mehr vor den Augen?“ Kunden eine Brille Ihnen wohl keine Ein Nann gar oder gar rich Eine Gesduicite von Alfred Gehner „Doch, aber ich ſehe ſie ſchon viel deutlicher.“ 3 Fimvorsſelung-6oOoxeierunier dertrde Leben des Bergmoanns/ Auf der siebhenten Sohle im Puft/ JTeyt und Aufnahmen von R. V/. Tries-Styrum Rauchende Schlote, der nieverſagende Sang korb ſich leicht heben würde, da beginnt ſchon kommen, würde er nicht die abgebauten Flöze der Maſchinen, gen Himmel ſich reckende För⸗ die Bergfahrt, In ſauſender Geſchwindigkeit wieder mit Geſtein verbauen⸗ Wir ſind meh⸗ dertürme, dazu ein fleißig ſchaffendes Völklein, geht es hinab, ehe wir es recht begriffen haben rere Kilometer unter der Erde gewandert, bis ſtets frohgemut trotz ſchwerſter Arbeit, das iſt iſt bereits die dritte, die vierte, die fechſte wir„vor Ort“, d. h. vor Kohle, kamen und es, was wohl jedem, der erſtmalig durch das Sohle vorüber, wir befinden uns' bereits in der Wea zeigte uns ebenſoſehr, was alles für Land an Ruhr und Rhein fährt, ganz beſon⸗ einer Tiefe von mehr als fünfhundert Meter den Abtransport der der Erde entriſſenen ders auffällt. Der Himmel iſt grau von allem und immer noch iſt der Förderkorb in gleich Kohle erforderlich iſt. Wir verſpüren hier Auß und in der Luft iſt ein Schwingen und ſauſender Fahrt. Die ſiebente Sohle iſt er⸗ nicht mehr, daß über uns ſich eine Großſtadt Singen, nie völlige Ruhe, weder bei Tage noch reicht. 609 Meter unter der Erdoberfläche be⸗ von über 200 000 Menſchen befindet, wir hören bei der Nacht. Auf den Fördertürmen der Ze⸗ finden wir uns. Kaum daß wir den Gedan⸗ nichts mehr von dem wuchtigen Rhythmus der chen drehen ſich die aroßen Räder, an ſchwerem ken, der uns beim Beſteigen des Förderkorbes Maſchinen oder dem Rauſchen der-Züge, Drahtſeil hängt der Förderkorb, der früh am kam, zu Ende denken können; wieviel tauſende die faſt iede halbe Stunde dort oben in die Morgen die Bergleute in die Grube bringt, Tonnen Kohlen mögen wohl auf dieſem För⸗ Ferne ſtreben, aber wir verſpüren auch nicht, 300, 400, 600 Meter tief in ſaufender Fahrt. derkorb im Lauſe der vielen Jahr zutage ge⸗ oaß über uns die Emſcher ihre Waffermaſfen Dort unten im ſchwarzen Geſtein ſchaffen die fördert worden ſein?, da waren wir ſchon in dem Rheine zuträat. braven Knappen, ſchlagen die ſchwarzen Dia⸗ dieſer kaum vorſtellbaren Tiefe und ſtehen nun Plötzlich ſtehen wir vor einer ſchweren eiſer⸗ manten los und Tauſend und aber Tauſend in einer groß anmutenden Höhle, die in die⸗ nen Tür. Der Fahrſteiger fordert einige Be⸗ Tonnen von Kohlen brachte der Förderkorb ſem Felsgeſtein geſchlagen wurde. Es iſt eine ſucher auf, die Türe zu öffnen, trotz ſtärkſter aus Licht der Erde und in langen Eiſenbahn⸗ Steinkohlengrube neuzeitlicher Art, die bereits Kraftanwendung iſt es nur mit äußerſter Wil⸗ zügen oder Frachtkähnen, die bis zu fünfzig alle Vorrichtungen, die auch eine betriebs⸗ lenskraft möglich. Dieſe Eiſentür gehört mit in bie weize enn. aufnehmen, geht die Kohle mäßig arbeitende Grube haben muß, beſitzt. zu den mnen meen 5 die in ich 175 in die weite Welt. Nachdem wir uns dieſe e gebung getroffen werden müffen, amit nicht„ſchla⸗ Wer einmal durch dieſe„ſchwarze Welt“ ge⸗ bsen die Suez 915 gende Wetter“,— das ſind zur Entzündung wandert, wer die vielen gefüllten Eiſenbahn⸗ lang. Noch ſcheint der Weg nicht beſonders gekommene aiftige Gaſe, die ſich im Erdinnern wagen ſah, dem iſt auch wohl ſchon der Wunſch beſchwerlich zu werden und von den Kohlen⸗ anſammeln— aroßes Unheil anrichten und aufgeſtiegen, einmal ſelbſt mit hinabzuſteigen vorräten, die wir aleich vermutet hatten, iſt Grube und Menſchenleben vernichten. Ueber in den dunklen Schacht, einmal es mit zu er⸗ faum etwas zu ſehen, allein je weiter der Weg die Waſſerverhältniffe in der Grube unterrich⸗ leben, wie der Menſch alle Hinderniſſe über⸗ führt, deſto enger wird auch der Höhlengang tet der Steiger die Beſucher. wunden hat, wie er ſich den Weg bahnte durch im Geſtein. Endlich kommen wir zu den Stol⸗ Fließſand, Waſſer und Felsgeſtein, um die len, die uns noch erkennen laſſen, in welch dün⸗ Im Untertageki chwarzen Diamanten dem Lichte zuzuführen. ner Schicht die Kohlen im Felsgeſtein eingebet⸗ Es iſt eine Fülle von Neuigkeiten, die dem Während aber noch der Wunſch wach wird, tet liegen und die ſchräg verlaufenden Flöze Beſucher gezeigt wurden und wenngleich der raunt der Erdgeiſt und warnt und wer der zeigen uns, unter welchen Schwierigkeiten und Steiger in ſeiner freundlichen Art alles zu er⸗ Stimme lauſcht, kann wohl vernehmen, daß der mit welchen Mühen der Beramann die Kohlen klären perſuchte, ſo ſind wir ihm doch ſehr— Erdgeiſt klagt, weil man ihm die Ruhe ge⸗ brechen muß. Mit dem Herausarbeiten der dankbar, daß er uns nun zum U ntertage⸗ per förderturm der Zeche Oberhausen(Rhid.) raubt, in ſeinem Reiche eingebrochen iſt; und Kohle iſt aber die Arbeit des Bergmanns nicht kino, das ſich auf der gleichen Sohle, alſo wenn der Erdgeiſt auch gebannt zu ſein ſcheint, getan, das ganze Gebirge würde ins Wanken mehr als 600 Meter tief unter der Erde be⸗ dann zeigt er doch immer wieder den Men⸗ findet, führt, um uns die Arbeitsmethoden und ſchen, daß auch er ſich zu wehren weiß, bald die geologiſchen Vorausſetzungen für den Koh⸗ ſchickt er ſeine Feuergeiſter, die ſchlagenden lenbergbau leicht verſtändlich im Film zu zei⸗ Wetter, bald reckt er ſich und läßt das Gebirge gen. Der Vorführungsraum iſt ſchlicht und ein⸗ erſchüttern daß die Stollen und Gänge durch⸗ fach, ein weiterer komfortabler Ausbau hat „Nun,, Peter, „Ich weiß es „Beeile dich, beſto mehr wert einandergeſetzt werden und die braven Knap⸗ nicht ſtattgefunden, auch jetzt wieder kommt uns— ven den Weg zum Licht nimmermehr finden der Gedante, daß wir uns in einer großen ge⸗— Die Bergleute kennen ihren Berggeiſt und ſie räumigen Höhle befinden. Dieſer Vorführungs⸗ 1 verſtehen ihn, darum werden ſie ihm auch nicht raum dürfte allein wegen ſeiner Tiefenlage ein⸗ gram, wenngleich ſie durch ihn ſtets in Gefahr zigartig in der ganzen Welt ſein. Wir nehmen„Mutti, krieg⸗ ind. auf bequemen Stühlen Platz und nun laufen Goldfiſche zu fr die Schulungsfilme des Bergbaus. Wir ſehen noch einmal den Bergmann„vor Kohle“, wie er nur mit der Hoſe bekleidet oft auf dem Rücken liegend die Kohle ſchlägt, wir vergefſen über alles Schauen die gewaltige Tiefe von mehr wie ſechshundert Meter und vergeſſen auch wohl den Erdgeiſt. Wir fehen nur noch einmal des Bergmanns harte Arbeit und er⸗ kennen, daß wir ihm Dank ſchulden für den Dienſt, den er für die Seinen aber auch für uns tagtäglich pflichterfüllt und ohne zu zagen aus⸗ übt. Während wir den Vorführungsraum nach Beendigung der Filmvorführung verlaſſen, rufen wir all den braven Knappen, die zur aleichen Stunde tief im Schoße der Erde ihr Tagwerk vollenden, aus dankbarem Herzen ein u. Nicht immer läßt ſich der Wunſch, ſelbſt ein⸗ mal in die Kohlengruben des Ruhrgebiets ein⸗ zufahren, verwirklichen, denn ein häufiger Beſuch von Fremden in der Grube würde nicht nur das Gefahrenmoment weſentlich erhöhen, ſondern auch den Arbeitsgang ſtören und ge⸗ rade unter Tage vollzieht ſich die Arbeit nach ganz feſten Zeitplänen. Um aber dennoch dem Wunſche der vielen Beſucher Rechnung zu tragen und aus der Er⸗ megung heraus, das Leben in der Grube mög⸗ lichſt weiten Kreiſen zugänglich zu machen, hat dies,„Gutehoffnungshütte“ in Oberhauſen (Rhld.) die feit einigen Jahren ſtillgelegte Zeche Oberhauſen zur Beſichtigung freigegeben. Strecke von Duisburg nach Berlin fährt, wird, frohes„Glück auf!“ z wenn er eben den Bahnhof Oberhauſen verlaſ⸗ ſen hat, erſtaunt ſeine Blicke dem großen Eiſen⸗ Zurück zum Scha cht und dann: Glück werk mit Hochofenanlage und Gießerei zuwen⸗ auf! den; im alühenden Feuerſchein ſtehen die Män⸗ ner halbnackt vor den Oefen und verrichten ihr ſchweres Tagewerk. Aber dem Beſchauenden wird kaum einmal der Gedanke kommen, daß „Der Beſuch im Untertagekino beſchließt die Grubenfahrt. Es geht wieder zum Förder⸗ ſchacht. Der Korb wird beſtiegen, die Türen aut verſchloſſen und ſchon hebt ſich die ſchwere Laſt tief unter ihm bis zu ſiebenhundert Meter im————— j de fleißi fe und geht in gleicher Geſchwindigkeit in die * Geſete Blick vom förderturm 2u den Hochofenanlogen der Goutehoffnungshötte Oberhausen Höhe. Wir zählen ſechſte Sohle, fünfte Sohle,„Herr Kandid Tage fördern. Wohl ſieht an der vierten, dritten und zweiten Sohle ſind 53 Schochtantage 3 anh die— 55 wir gleichfalls ſchnell vorbei und da ſtehen wir Steinhalde, auf der vor Fahren die mit den wieder oben. Die dunkle Tiefe hält uns nicht„Das wiſſen Kohlen zu Tage geförderten Steine gekippt mohr gefangen, wir atmen wieder die friſche, noch eine letzte Kkaĩ janssen kommt wieder e e Se⸗ e 4 29 4„ 22 5 7 15 nicht daß diefe Schachfanfagevzn begrüßen wir die letzten Strahlen der über dem ini wur ſich hi Rhein ſich verabſchiedenden Sonne. mmigen Jahren ſtillgelegt wurde und ſich hier mehr wie 600 Meter tief unter der er d de Gchdre einKine befinvet und daß in Von Wilhelm Gerd Kun Irder Berksausſtellung dieſem Zechenmuſeum das Leben des Berg⸗ Künna Janſſen iſt auf der Juſel geboren. Es der Heimatloſen ſchaufelt man ein neues Grab, Einer Einladung zum Beſuch der Werksaus⸗ Wnns im Film gezeigt wird. Die Hochofen⸗ ſind nur wenige in ihrer männlichen Verwandt⸗ darin er ſeinen Frieden haben foll. Papiere hat ſtellung, die ſich im ehemaligen Maſchinenhaus .lage, der Gießereibetrieb und auch die ſchaft, die im Bett daheim geſtorben ſind. Sie er nicht bei ſich gehabt, aber an ſeinem linten der Zeche befindet, folgen wir gerne. Das Schachtanlage ſind Teilbetriebe der Gute⸗ blieben auf See. Sie ruhen im Grunde. Sie Ohrläppchen einen kleinen goldenen Ring. Kernſtück dieſer Ausſtellung bildet das Bergbau⸗ 3 hoffnungshütte. vollendeten ihr Seemannsleben, wie Gott es Man ſollte doch Künna fragen, ob ſie den und Hüttenweſen. Bewegliche kleine Modelle Fahren wireinmalin di e Grube ein beſohlen hat. Vielleicht fand der eine oder an⸗ Ring nicht kennt. Aber es findet ſich keineres von Maſchinen und Geräten, dazu große Wand⸗ Am Förderſchacht empfängt uns der Fahr⸗ dere ein unbekanntes Grab auf dem Friedhof zu tun. Soll doch die Mutter ihre Hoffnung be⸗ bilder geben ein leicht einprägſames Bild über Hanat un Fahr⸗ der Heimatloſen an einer fremden Küſte. halten bis ans Ende, meint der Paſtor und den Stand der techniſchen Wiſſenſchaft im Berg⸗ ſeeiger, ein frohe“erklingt, 0 m 23* 2 5 n Auf Bröm⸗oog iſt auch ein Heimatloſenfried: nimmt den Ring an ſich. Er hält es auch für bau und im Eiſenhüttenwefen. Wir geben! ſi ie in f zfi ⸗ hof, und ſtille Kreuze ohne Namen ſtehen auf ausgeſchloſſen, daß der Verſchollene gerade an Auf großen Wandkarten ind die Gewinnung 5 35 uns her iß alles berſchſoſfen ge Grüb. Wenin Künna Janſſen an ihre der Inſel ſeiner Heimat aufſchlagen ſollte. Den von 4 153 Steinkohle 110 auch die geologi⸗ 1 P. und auch oben iſt der Korb durch enges Draht⸗ Toten dentt, geht ſie auf dieſen Friedhof und man gefunden hat, der iſt gewiß nicht Kai. ſchen Vorarbeiten ſinnfällig dargeſtellt, hier erſt 18 10 fen,t geflecht völlig zu. Leiſe ſchwankt der Boden legt hier und dort ihre Blumen nieder. Die Sonne ſcheint durch den lauen Tag, als erkennen wir recht, wie der Verlauf der Koh⸗ wählten Au unter unſeren Füßen, es iſt als oh der Förder⸗ Künna Janſſen iſt alt gewonden. Das 2zben Künna die Glocken der kleinen Kirche läuten lenadern unter Tage iſt. Die für die Förde⸗ men reißt nicht mehr an ihr. Es ging ſturmhart über hört. Klaus Peters geht gerade vorüber, und rung notwendigen Maſchinen und Trausport⸗ u trag tliche ix ihre jüngeren Tage und iſt nun ſtill. Ihr Mann durchs Fenſter ruft ſie ihn an und fragt. geräte, wie Schüttelrutſchen, Transporibänder*. war 5. Hapitan Ja,— da iſt einer angetomenen, dem man 7555 auch 9 onfedie dei der z0her biedesmal Libelle im Sommer wind g en Grund oing⸗ Das iſt ſchon vwanzig fein örao geben muß. Aufbereiiung Spfalenden die Bezeichnu Jahre her. Wer weiß das noch? Künna weiß„So—,“ ſagt die Alte und weiter nichts. benerzeugniſſe wird an Hand von Proben ver⸗ 3. In den Torte kibelle jm Sommefwind, es. Und zwei Söhne naußte ſie auch hergeben. Man weiß auch gar nicht, was ſie ſich dabei ge⸗ wieſen. Daneben iſt in einer Sonderſchau die vorher gebrach ich sing dir ein Keines Lied, Den einen ſpülte das Meer von Deck, der an⸗ dacht hat. Im Garten beim Haus blühen die Ausſtellunashalle Hüttenweſen. Hier wird der wiederholt. 2chrfe libelle, wir beide sind dere liegt in Norwegen begraben— Aber der Roſen. Künna nimmt ein Meſſer und ſchneidet Beſucher mit den wichtigſten Vorgängen bei der 4. Einſen allein, und der Abend Zieht. dritte, der luſtige Kai, der iſt ihr bis ins Alter ſie ab. Nicht eine einzige läßt ſie ſtehen. Und Stahlgewinnung veptralt Suracht Mor e Löſungsturni treu geblieben. Er iſt mit einem Fiſchdampfer bindet ſie zuſammen zu einem großen Eizuß. eines Siemens⸗Martin⸗Ofens eines Thomas⸗ 1 Echriftkeitung Der Abend wonderr öbern Berg. untenwegs und hat ſich nun lange nicht ſeben Dann gebt ſie in die Kammer und zioht ihr Stahlwerks mit Thomasbirne und der in geſfen! Bei und malt die Wolken rot, laſſen. Aber daß er wiederkommt, hat er mit Schwarzſeidenes an, als wollte ſie zum Abend⸗ natürlicher Größe aufgebaute Unterteil eines ügſten Varian er zingt ein lied vom fogewerk Lachen verſprochen. Darum kann ſie ſich nicht mahl. ie Hochofens ſind die Hauptſtücke dieſer Schau. 5. Bewer ond von der Sonne Tod. eher zum letzten Schlafe rüſten, ehe Kai heimge⸗ Der Paſtor redet am offenen Grab, und die Auch über die ſonſtigen Großbauten, die von Problemlöſun kehrt iſt. Zwar wiſſen die Leute, daß ſein Schiff Fiſcher und einige Frauen ſtehen herum. Da diefer Eiſenhütte erſtellt werden berichtet dieſe Probl Dein flügelkleid, tags Aqucomarin, ſeit Jahr und Tag verſchollen iſt. Aber ob ſie koenmt Künna. Langſam kommt ſie und ganz Hüttenſchau 15f feit oder! glitzernd im Sonnenstrahl, es nun weiß oder nicht, ſie glaubt es nicht. Sie aufrecht. Die Leute machen Platz und wiſſen 4 18 ehr Ne vorbronnte und word ein donkler Robin, weiß: Er kommt wieder. doch nicht, warum ſie es tun. Künna tritt an„o, 905 Amubeneinfahrt diedzmer, Beſuch un 4 ein leuchtendes Kkſeinod im Ali. Das Alter macht enüde und das Warten erſt D05 Rand 4 den Wirtſchaft o En't t ſitz j a. 5 i 1 e⸗ ann legt ſie m 0¹ Oſen au— t 3 er Abend ging, die sonn ist 10., Banschens und ut iore 54nbe im worfene Erde. Und in die Grube hinunter ſagt ſehr n ſondern darüber chung ver len mein Herz will rnit ihr sterben— Schoß. Manchmal geht ſie auch hinaus an den ſie feſt und vuhig unnd oheie allen Zweiſel:„Kai, an den Modellen——. verarbei⸗ 6. Preiſe un ——— 108 n e ai e beſe e5 i in z 5sch Jinn wh e, er one n gernwi lngen 1 f 0 100— 4 S.“* de 4 ond mog noch nichi verdefbenl ung—— blickt auf die weite See—* nu is g auch ſön Raunen—— chen Ae vernah⸗ leitung. Zarts Libelle im Sommerwind, kt ie hat„„In der Racht darauf iſt ſie in die Ewigkeit men, ſo zſeenzwir, daß er den Bergknappen 4 ich sing dir ein kleines Liec 1 genug guß ihn gemanier Grnzuicdedbch des Schweigens hinübergeſchlummert. Vom zarte Ubelle, vif beide sind ſein Wort halten, wie; Der Paſtor kann erſt drei Wochen ſpäter feſt⸗ S1 M ufen ann: aus dankbarem 4 Die char allein, und das leben zieht. Die Fiſcher reden davon, daß ſie wieder ſellen, daß der kleine Ring wirklich zu Kal zen ruf eEs iſt kau Mario Heil de Brenftoni. einen gefunden haben. Und auf dem Friedhof Janſſen gehört. Glück auf! Zo⸗Partien⸗Ka sen(Rhid.) thoden und r den Koh⸗ lm zu zei⸗ ht und ein⸗ usbau hat ommt uns großen ge⸗ rfführungs⸗ nlage ein⸗ ir nehmen un laufen Wir ſehen ꝛhle“, wie auf dem vergeſſen Tiefe von vergeſſen nur noch und er⸗ für den für uns gen aus⸗ rum nach verlaſſen, die zur Erde ihr rzen ein Glück ießt die Förder⸗ ren gut ere Laſt in die Sohle, hle ſind hen wir s nicht friſche, noch, ankbar er dem ksaus⸗ nhaus Das rgbau⸗ todelle Wand⸗ über Berg⸗ inung ologi⸗ r erſt Koh⸗ örde⸗ port⸗ inder ſind hlen⸗ ————————————— 2— 1 2 10 Aufgaben Fie⸗ Wir hoffen, durch „Nun, Peter, wieviel Einwohner hat Europa?“ „Ich weiß es nicht.“ „Beeile dich, je länger du mit der Antwort warteſt, beſto mehr werden es!“ „Mutti, kriegen die Katzen bei ganz reichen Leuten Goldfiſche zu freſſen?“ e. 2 „Herr Kandidat, was iſt Uranium?“ „Das wiſſen Sie nicht? Was iſt Hellum:⸗ „Das wiſſen Sie auch nicht? Ich gebe Ihnen alſo noch eine letzte Chance: Was iſt der Unterſchied zwiſchen Uranium und Helium?“ Chorã Kkterstd rke ,. Von NMarga Winck „Es iſt beſtimmt eine Stählung des Charak⸗ ters, wenn man morgens, beim Schrillen des Weckers ſofort, ohne ſich zu beſinnen, aufſteht!“ „So, meinſt du?“ Ich bin nicht überzeugt. Aber Erika meint, daß das unbedingt dazu gehöre, man muß ſeinen Charatter ſtählen. Ich ſeufze. Es iſt doch ſo wunderſchön, morgens, wenn der Wecker raſſelt, und enan kann noch zehn Miaiu⸗ ten döſen, noch eine kleine Galgenfriſt. Aber ſo⸗ ort aufſtehen, beim Klang des Weckers! urchtbar! Aber ſchließlich muß man auch'mal was für ſeinen Charakter tun: das iſt man ſich unbedingt ſchuldig, wenn man ihn nun ſchon ſo lange vernachläſſigt, ja geradezu gemein be⸗ handelt hat, den Charakter, wenn man nämlich wütend dem Wecker eins aufs Haupt gehauen hat——— und nachher verſchlief. Das traf nach Eritas Anſicht alſo den Charakter und nicht den Wecker.„Du wirſt ſehen,“ ſagte Erika,„du biſt nachher viel zufriedener mit dir ſelbſt, viel ſtraffer und ſelbſtbewußter.“ Na, das wäre nicht zu verachten, mein Selbſtbewußtſein verdient ſchließlich auch'mal eine Auffriſchung. Aber die Krone der Charakterſtärke müßte doch dann ſein, wenn man vor dem Weckerraſſeln aufſtünde,— —— oder nicht? Aber der Menſch verſuche die Götter nicht! Ich lege mich abends zu Bett und ſtelle den Wecker noch auf einen Teller, damit es kläppert und damit ſich mein Charakter nicht der faulen Ausrede bediene, er habe es nicht gehört. Ich ſchlafe natürlich wie ein Sack.——— Plötzlich ——— rrrrrrrrrrrrr—— brrrrrr— Ich reiße entſetzt die Augen auf. Tatſächlich, ſchon Zeit. Ich lege mich nochmals zurück——— noch eien paar Minuten.—— Ach ſo, nein, ich wollte ja meinen Charakter ſtählen. Jetzt gleich aufſtehen, eigentlich ſollte ich ja ſchon draußen ſein. Jetzt, ſo einfach ohn? Beſdenken aus dem Bett heraus! Unmöglich! In mnir ſpielt ſich ein erbitterter Zweikampf ab, zwiſchen meinem guten und mei⸗ nem ſchlechten Gewiſſen. Ich wohne abwartend dieſem Schauſpiel bei, aber es gelingt keinem, mich zum ſofortigen Aufſtehen zu bringen. Als ich dann endlich aufſtehe, ſind die üblichen Warteminuten verſtrichen. Es iſt doch nicht ſo leicht, wie es ausſieht. Aber den ganzen Tag trage ich das leicht drückende Bewußtſein eines ungeſtählten Cha⸗ rakters mit mir herum. Sonſt macht er mir aber keine Schwierigleiten. Am nächſten Abend lege ich mich anit dem feſten Vorſatz ſchlafen: Mor⸗ gen muß es klappen. Der Wecker raſſelt, ich fahre in die Höhe——— und raus aus dem Bett. Döſig und ſchlaftrunken mache ich mich fertig, ſtelle Kaffee auf und will die Brötchen holen. Es ſiend keine da. Ich treffe im Hausflur Herrn Müller, der zur Arbeit geht, er teilt enir mit, daß es ja erſt ſechs Uhr wäre. Ich bin ſtarr. Mein Wecker hat aber doch——— wie ich nachſchaue, hat er wirklich fünf Minuten nach ſechs Uhr. So, das hab' ich nun davon. Ich Duſel, hab ihn aus Verſehen zu früh ge⸗ ſtellt geſtern abend. Nun ſitze ich da und friere naid ärgere mich. Mein Charakter hat ſich in eine unzugängliche Ecke zurückgezogen, er friert auch und will Kaffee und Brötchen haben. Soll mir nochmals jemand eiwas vormachen. Von wegen Charatterſtählung!—— Am nächſten Morgen ſchaue ich langſam auf die Uhr, döſe noch meine zehn Minuten und ſtehe ſchließlich auf. Ich lebe bis heute ruhigen Gemütes mit meinem ungeſtählten Gharakter. 9600 Dollors Sirafporlo Wer bezahlt auf der Welt das meiſte Straf⸗ porto? Einem Bericht des amtlichen Organes der amerikaniſchen Poſtverwaltung iſt zu ent⸗ nehmen, daß der Bedauernswerte niemand an⸗ derer als der amerikaniſche Präſident Rooſe⸗ velt iſt. Er mußte im vergangenen Jahr nicht weniger als 9600 Dollars Strafporto bezahlen, um die Poſtverwaltung für die zahlloſen, zu wenig oder gar nicht frankierten Briefe, die an den Präſidenten der Vereinigten Staaten ge⸗ ſandt wurden, ſchadlos zu halten. Bei ſeinem Amtsantritt hatte Rooſevelt erklärt, er lege be⸗ ſonderen Wert darauf, daß die Abnahme der an ihn gerichteten Briefe grundſätzlich nicht ver⸗ weigert werde, auch wenn die Sendungen un⸗ frankiert ſind. Meiſtens handelt es ſich ja auch um Briefe von Bittſtellern, die nicht einmal das Geld aufbringen, ihr Schreiben an das Staats⸗ oberhaupt mit dem notwendigen Porto zu ver⸗ ſehen. Bisher hat Rooſevelt das Strafporto aus ſeiner Taſche bezahlt, da man aber dem Präſi⸗ denten auf die Dauer die Ausgabe eines ſolchen Betrages nicht zumuten kann, wurde jetzt ein Sonderfonds eingerichtet, aus dem die täglichen Strafporti entrichtet werden. Das Lutherwort im Postamf Daß man in Wittenberg gleichſam auf Schritt und Tritt an Martin Luther erinnert wird, darf ein Beſucher der Lutherſtadt an der Elbe mit Recht erwarten. Ueberraſcht iſt man aber doch, wenn man dort das Poſtamt betritt, und in dem Schalterraum an einem Deckenbalken das Wort des Reformators lieſt:„Wenn man weit voneinander iſt mit dem Leibe; doch kann man mit Briefen und Schreiben gegenwärtig ſein, der eine mit dem anderen reden und ſein Herz anzeigen.“ Die kluge Schwester Die Zwillinge Walter und Hildegard haben je eine Sparbüchſe bekommen, in die ſie jede Woche fünf Pfennige legen müſſen. Dafür ſoll⸗ ten ſie dann füreinander Weihnachtsgeſchenke kaufen. Eines Tages kam Walter weinend zur Mut⸗ ter gelaufen:„Huhuh“, ſchluchzt er,„Hildegard legt jede Woche ihre fünf Pfennig in meine Sparbüchſe...“ Nũtterliche Logik „Muttchen, kann ich jetzt das Stück Schoko⸗ lade haben?“ „Ich habe dir geſagt, du bekommſt es erſt, wenn du aufhörſt, zu fragen.“ „Aber, Mutti—“ 1 länger du nicht fragſt, um ſo eher kriegſt 's. Für fũcdiiqe Nisseknacker Füll⸗Räfſel N x N N N N N N N N 1. Afrikaniſcher Vierfüßler, 2. Inſelreich, 3. Südfrüchte, 4. europäiſcher Staat, 5. Penſionär, 6. Teil des Radios, 7. Schlangenarten. Silben Kreuzworträtſel 10 ſeo 2 25 22 3 3 6 7 5— 983 7 Iñ, 7⁰ 73 25 2 5 76 7 9 3⁰ 7⁵ 7 Waagetrecht: 1. Gleichnisrede, 2. Geſamt⸗ name der Griechen zu Homers Zeit, 3. Beiname eines römiſchen Kaiſers, 4. franzöſiſcher Herr⸗ ſcher, 5. japaniſche Inſel, 6. mittelaſiatiſcher Strom, 7. albaniſche Münzeinheit, 8. Quellen⸗ nymphe, 9. Hafenſtadt in Jugoſlawien(Iſtrien), 10. wöyß mi 11. Düngeſalz, 12. Taufzeuge, 13. Geſchöpf mit roten Augen und weißen Haaren, 14. orientaliſche Kopfbedeckung, 15. altes Längen⸗ maß, 16. Amtstracht, 17. Stadt in Mexiko, 18. Stadt in USA(Louiſianaz.— Senkrecht: ., Alte Hinduſprache, 2. Name aus der grie⸗ chiſchen Götterlehre, 3. verächtlicher m0 9. Schliff und Glanz von Möbeln, 12. in Teig ge⸗ hüllte Fleiſchſpeiſe, 13. ſinnbildliche Darſtellung, 15. Stadt in England, 19. Stadt in Dalmatien, 20. Heilmittel, 21. italieniſcher Name für Neapel, 22. Birkengewächs, 23. Stadt in Schweden, 24. mathematiſche Bezeichnung, 25. Kalendertag, 26. Amt eines Urkundsbeamten, 27. erhöhter Fuß⸗ weg, 28. muſikaliſche Form, 29. Gliederreihe, 30. Vorſtadt von Konſtantinopel, 31. Volks⸗ ſtamm. Skat⸗Aufgabe Hinterhand bekommt das Spiel billig mit folgender Karte: Kreuz, 44• Karo Buben; Kreuz 9, 8; Pik 10; Herz As, 10; Karo As, 10. Er findet im Skat Pik Dame und 7 und 53 vorſichtshalber nur Pik, indem er die beiden Kreuz drückt. Er bekommt aber nur 47 Augen. Spie hätte er gewonnen. Wie geht das iel? Auflöſungen Auflöſung des Aufbaurätſels II. A, Ta, Tau, taub, Taube. Auflöſung des Eigenſchaftswort⸗Rätſels A + B— E 1. Protokoll + ariſch=◻ protokollariſch 2. Angſt—+ voll= angſtvoll 3. Lau + warm= lauwarm 4. Eigen + willig— eigenwillig 5. Rein—+ raſſig S= reinraſſig 6. Mund + faul— mundfaul 7. Oſt + indiſch oſtindiſch Palermo. Auflöſung des Kreuzworträtſels Waagerecht: 2. Ras, 4. Laute, 6. le, 7. in, 9. Ton, 10. Nab, 11. Tau, 13. Reh, 14. lin⸗ ar, 16. der.— Senkrecht: 1. Paula, 2. Ra, . St., 4. Lenau, 5. Einer, 6. Lot, 8. nah, 12. und, 13. rar, 15. Ger. Unſer Problem⸗Löſungskurnier Wir geben heute folgendes bekannt: Das Problemlöſungsturnier wird aus •, 3⸗ und 4⸗Zügern. ie Vielartigkeit der aus⸗ gewählten Aufgaben jedem Geſchmack Rechnung oder Quellenanga Problemlöſungsturnier zu tragen. 2. Sämtliche— 3 werden ohne Namens⸗ e veröffentlicht. Beigefügt ind jedesmal eine genaue Stellungsangabe und die Bezeichnung„Löſungsturnier“. 3. In den folgenden Schachecken werden die vorher gebrachten Probleme in Buchſtabenſchrift wiederholt. 4. Einſendungen ſind mit dem Vermerk „Löſungsturnier“ zu verſehen und an die Schrift eitung zu richten. Anſchrift nicht ver⸗ geſſen! Bei Drei⸗ und Vierzügern die wich⸗ igſten Varianten angeben. 5. Bewertung erfolgt wie beim letzten unter Hinzuziehung einiger Problemkenner. Nachgewieſene Neben⸗ löſigkeit oder Unlösbarkeit ein Extrapunkt, zwei und mehr Nebenlöſungen zwei Punkte. Sonſt Punkte nach Zügezahl des betreffenden Pro⸗ blems. Entſcheid 14 Tage nach Veröffent⸗ lichung der letzten Aufgabe. 6. Preiſe und Anerkennungen. Anfragen unter Namensangabe an die Schrift⸗ leitung. Vom Kampf Euwe— Aljechin Die charakteriſtiſche 11. Matchpartie Es iſt kaum möglich, den Verlauf eines 7 30⸗Partien⸗Kampfes im voraus zu beſtimmen! Am Schachbreii Offizielle Mitteilungen des Badischen Schachverbandes im GSs.(Bezirk Mannheim) Beſonders dann, wenn wir es mit Meiſtern von der Bedeutung und Verſchiedenartigkeit Euwes und— zu tun haben. Ein Kampf, der höchſten Einſatz, Nerven und Einfühlungs⸗ vermögen verlangt. Ein Blick in Tageszeitun⸗ gen, und wir entdecken neben vorſichtiger Ab⸗ ſchätzung zahlreiche, von Augenblickserfol en ab⸗ hängige Weisſagungen mit dem Ergebnis, daß der„'Totgeſagte“ in der nächſten Partie Wunder der Schachkunſt verrichtet, und nun der andere, vielleicht nur um Haaresbreite Geſchlagene, ins Reich der Schatten verwieſen wird. Vom Kritiker natürlich! Denn wer in dieſem en Maich den Schach⸗ freunden ſo genußreichen Match auch unter⸗ liegen möge, er kann trotzdem mit Stolz auf ſeine Leiſtung zurückblicken. Der„zweite Sie⸗ ger“ wird zwar etwas Wermut in dieſen edlen Becher tun, aber das iſt ja letzten Endes ſeine Angelegenheit. Tun wir doch viel lieber nach dieſen immer⸗ hin notwendigen Informationen einen Blick in die Partien ſelber! Und da fällt uns wie zu⸗ fällig die 11. Partie in die Hände, jene Schlacht zweier großer Perſönlichkeiten, die ſo unend⸗ lich kennzeichnend für Aljechins und Euwes Kampfesweiſe iſt. Weiß: Schwarz: Dr. Euwe Dr. Aljechin 1.—d4, d7—ds5s 2. c2—c4, c7—c6 3. Sg1—13, Sg8—16 4. Sbi—c3, d5&c4 5. a2—a4, Lc8—15 6. Sf3—eß. Alſo wieder wie bei der erſten Partie! Eigent⸗ lich amüſant, daß Aljechin dieſer Vaxiante ſeit⸗ dem ausgewichen war, ſie hiernach ab 7. Partie wieder herbeiführen wollte, was aber nun Euwe ſtutzig machte und ihn daher 6. es ſpielen ließ. Jetzt erſt reitet der Weltmeiſter die alte Weiſe! Erklärbar das Ganze, denn ein„Hineingleiten“ in eine vom Gegner vorher ausſtudierte Spe⸗ zialvariante koſtet zumindeſt viel Bedenkzeit oder— bei der Stärke dieſer Spieler— die Partie! 6...., e7—e6(die„offizielle“ Variante, be⸗ ginnend mit Sba7, Sc4: De7 iſt offenbar nach den Erfahrungen der erſten Partie im Kurs geſun⸗ à b c f 9 h i in Hi M E S A an —— ——— ⁰ 8 2 ,— 42.,— 9 1 e 9 ken, was keineswegs bedeutet, daß ſie endgültig über Bord geworfen wird) 7. Le1—35(ſo ſpielte Aljechin in der zweiten Matchpartie!), Lis—b4 8.—13(ein ganz natürlich ausſehender Zug, es gilt dem Lis, vorübergehend wird der Ba⸗ ſchwach, was Aljechin zu einer intereſſanten Verteidigung Anlaß gibt), h7—hö6! Um auf Lan4 nachdrücklicher zu eö—es kommen zu können: Lh4? c5!, des: Dds! Ddö: Sd5: und nun geht die Deckung mit dem Läufer nicht, ſo daß nach Tei Scs:, bos: Lob:, e4 Lg6 Schwarz auf die ſchwache Bauernſtellung ſpielen kann. 9. Lg5 Kf6, g7XIi6! 10. Seõ xc4, cG—c5! 11. d4& e5, DdsS KdI 12. Tal xdi, Lf5—2. Damentauſch und Läuferzug geſchahen in Ab⸗ wehr von Sdö-, das jetzt keine ſchwerwiegenden Folgen hätte. 13. Te1—di. Man ſieht dieſem einfachen Zug nicht an, zu welchen tollen Wendungen er uns hin ührti 13..., Lo2—b3!l Ungewöhnliche Figurenver⸗ doppelung. (Siehe Diagramm)) Es geht aber nicht Laa: wegen Tal Loö, Sböl und Qualitätsgewinn. Aljechin begegnet außer⸗ dem mit ſeinem originellen Zuge dem immer noch gelegentlich drohenden Sdö, was jetzt nach Ke7, Sb7: La4; bei beſſerer ſchwarzer Stellung auch den Bes koſten würde. 14. Sc4—d2! Lb4Kα ᷣ15. Tel xc3, Lba Xa4 16. e2—e4, Kes—e7 17. LfI—d3, Ths—d8s 18. Kel—?2, SbSs—c6! Wichtig iſt, daß dieſe den Lal deplacierende Entwicklung geht! Auf Tal würde Schwarz Lb5 W4 können, weil Lbs: mit Sd4- widerlegt wird. 19. Ke2—e3, Scö—b4 20. Lds—b1, La4—b5 21. Sd2—b3, 16—151! Zum wiederholten Male beſchäftigt Aljechin mit taktiſch geſchickten Einfällen den mit impo⸗ nierender Sicherheit aufmarſchierten Welt⸗ meiſter. Jeder hätte hier Tes erwartet, um Saß mit Te7 zu parieren. Der geſchehene Zug i iſt ſehr tief. Zwar kann eis: jetzt nicht kommen wegen Sds-, aber ſpäter könnte der Bauernzug Verlegenheit bereiten. Daß Aljechin die ſol⸗ genden Abſpiele einberechnet hat, zeigt die Fort⸗ ſetzung. 22. Sb3—ab(das beſte), b7—b6 23. o5& bõ, a7 bõ 24. Sa5—c4, Ta8—al. (Siehe Diagramm 1) Das war echt Aljechin, und nun folgt echt Euwe! Tal iſt aktiv, aber auch Geandrn Mit Sa2!— zweifellos von beiden Gegnern gewürdigt— war Ausgleich zu erzielen, denn L2:, Ta2:, Ib1 Le4:, Toâ: erſcheint erzwungen. Statt deſſen gibt Aljechin den Bbö, den andererſeits Euwe nicht nimmt, weil dies zu— unklaren Wendungen ———...—— Da marſchieren alſo 22 Jungen durch die Straßen Mannheims: marſchieren zum Rhein hinunter, laden die Affen ab und warten— warten—— Wohin mögen ſie ziehen? Bade⸗ ner ſind es, das zeigt der Gebietswinkel. Aber ſonſt woher und wohin? Und mancher Pimpf denkt: etwas närriſch müſſen die ſchon ſein, an warmen Somenertagen die blaue Winterbluſe zu tragen! Dazu haben ſie es gar nicht leicht: Der Affe iſt zum Platzen voll: mehr ging mit Gewalt nicht hinein; und die zwei Zeltbahnen, Zeltbeutel, Spaten, Beile, Kartentaſchen, Feld⸗ ſchertaſchen, mächtigen Kochtöpfe,— die prallen Brotbeutel, die Feldflaſchen!— da noch ein gro⸗ ßer Brotſack, ein Marmelade⸗Eimer— die ſchleppen ja ein ganzes Lager mit! Die gehen wohl auf Entdeckungsfahrt in den wilden We⸗ ſten(ſtehe Beile) oder in die Arktis(ſtehe Win⸗ terbluſe)! Friedlicher ſehen zwar die Klampfen aus— doch— denkt der Pimpf mit Stirnrun⸗ zeln und leicht verzogener Naſe: es gibt manche Sänger, die man eben nur in Urwäldern oder in einer Eiswüſte vertragen kann, da man von dort nichts mehr vernimmt. Und ſchließlich: was ſoll der komiſche ſchwarze Kaſten, den dieſe haa⸗ rige Brillenſchlange dort mit herumſchleppt. Das muß ergründet werden. Einen Augenblick ſteht der unheimliche Kaſten allein; der Pienpf kennt ſeinen Geländeſport— heran und aufge⸗ macht. Ach, bloß ein Schifferklavier! Nun, ein Pimpf läßt nicht locker; anders muß der Sinn dieſer Expedition ergründet werden. Er lauſcht ein wenig. Da nennen ſie einen Dr. Bibiz, und der radebrecht eine Sprache, die man nicht verſteht. Wie der wohl in eine recht⸗ ſchaffene Jungvolt⸗Uniform geraten iſt? Dem Pimpfen koenmen die Laute etwas bekannt vor. — Blitzſchnell kommt ihm die Erleuchtung— der gibt an, gibt an mit ſeinem bißchen Schul⸗ engliſchl Etwas abſeits ſteht noch ſo ein komi⸗ ſcher Kerl, dem haben ſie wohl Kalk ins Haar geſprenkelt, auf daß er würdevoller und ält⸗ licher ausſieht; der zählt ienmer an ſeinen in⸗ gern, auf Zetteln, in allen möglichen Geldbör⸗ ſen und Bruſtbeuteln. Nun ja, der arme Kerl wird die Kaſſe verwalten; und das iſt bei einer Arktisfahrt keine Kleinigteit. Auf nach Britannienl! Der Pimpf denkt: Du mußt ſie halt anhauen, ſonſt wirſt du aus denen nicht klug. Aber da ſingen ſie plötzlich, ſingen alle zweiundzwanzig, und ſie ſingen gar nicht ſo ſchlecht. Und blötzlich klingt es:„Denn wir fahren gegen Engelland!“ Jetzt wird's dem Pimpfen klar! Auch im vori⸗ gen Jahr ſoll doch ſolch eine Gruppe der HJ hier in Mannheim auf einen Rheinkahn geſtie⸗ gen ſein, um über Holland nach Englacud zu fahren! Und jetzt wird die Neugierde größer als die ſpöttiſche Ueberlegenheit eines Pimpfen, der zur Sommerzeit ſchwitzende Kameraden in Winterbluſen ſieht! Bald hat er alles erfahren undd die Zweiundzwanzig ſcheinen doch in Ord⸗ nung zu ſein. Sie kommen von Heidelberg zu⸗ meiſt, einige von Karlsruhe, von Pforzheim, von Offenburg, von Lahr, von Wertheien und von Sinsheim. Acht Tage hatten ſie ein Zelt⸗ lager zuſammen mit dem Bann 110(Heidel⸗ berg) bei Wiesloch; jetzt war die Kameradſchaft . geſchloſſen, jetzt ſollte ſie ſich bewähren im remden Land! Ein mächtiger Dampfer der Stinnes⸗Reede⸗ rei legt an.„Affen aufnehmen!“ Ja, wenn man auch nicht der Größte von allen iſt, die Kom⸗ mandos der hellen Stimme können doch ſcharf und von Energie geladen ſein; aaidererſeits wird„Emils“ Stimae eindringlich leiſe, wenn er ſeine„Detektive“ oder ſeine„Expedition“, wie der Pimpf ſie nun auch ein wenig läſternd nennen mag, im Kreiſe um ſich verſammelt, uen wieder einmal Verhaltungsmaßregeln zu ge⸗ ben.„Lauſer“ knurrt dann wohl ein wenig oder läßt ſeine Zunge in wohlgeübten Sätzen mung Nord-Nordn Dauerlauf machen; aber es fügt ſich ſchließlich doch alles! Mit dem Schiffrheinabwärts Froh geht's an Bord;„Rainer“ guckt ein we⸗ nig verſchlafen drein, gelangt aber ſchließlich doch aufs Schiff, und Mannheims feſter Boden ſchwindet uns unter den Füßen. Fabriken! Hier bei Mannheim und Ludwigshafen gewinnt der Rhein, ſonſt ſo oft voll Luſt und Spiel, voll Freude und Liebe beſungen, ein herbes und doch ſtolzes Geſicht der Arbeit, ein Geſicht, das uns noch einmal flußabwärts— nahe der Schmiede Deutſchlands— begegnen ſollte. Man muß auch ſo den Rhein erleben, um die Gewalt und das heilige Bild dieſes deutſchen Stromes in ſich aufzunehmen. Man wird dieſen Stroen immer neu und reicher ſehen, man wird ihn ſehen mit ſtillen Wieſen und ruhvollen Parpel⸗ ſtraßen, man wird ihn ſehen mit Weinhügeln und freundlichen Dörfern, mit Fels und Bur⸗ gen und Ruinen, mit ſtolzen königlichen Städten, mit Schloten und Hochöfen und rie⸗ ſigen Häfen; man muß ihn ſchauen ſchwermütig im Grau eines Nebeltages und lachend im Wunder eines ſonnigen Morgens; man muß das Blühen und Leuchten des Frühjahrs ken⸗ nen, das Gold des Herbſtes und die ſilberne Ruhe des Winters! Nun gehts hinüber auf einen Schleppkahn: drunten ien Laderaum wird die Lagerſtatt ſein. Stroh iſt bald an Bord geſchafft; ein gut Stück Arbeit und eine ſtaubige ſchwere Geſchichte iſt es ſchon, die feſten großen Strohballen vom ſchwankenden Boot oben aufs Deck zu ſchaffen: doch alles klappt, für die Nacht iſt geſorgt; mit Schiffer und Matroſen iſt bald gute Kamerad⸗ ſchaft geſchloſſen. Stromab geht die Fahrt. Im Trainings⸗ anzug und in der Badehoſe ſitzen„alle Mann an Bord“, ſitzen in der ſteigenden wärmenden Sonne, ſitzen und ſingen von der„Fahrt übers Meer“, von der Sehnſucht zu fremden Landen und doch auch wieder von der ſtillen Heimatö⸗ freude, die uns ienmer und immer zur Heim⸗ kehr ruft. Emil und der„Mann mit den grauen Schläfen“ ſuchen etwas Ordnung in dieſe Lied⸗ freudigkeit zu bringen; denn in England er⸗ wartet man ja die weltberühmten Heidelberger Sänger: und im Rundfunk muß ſchon Beſtes Enelandfahrt badischer Hitlerjungen sl/ Erinnerxungen von Hans H. Reeder geboten werden, wenn wir unſer Land und un⸗ ſer Volt vertreten. Zwei Klampfen, ein Schif⸗ ferklavier und— 22 deutſche Lungenkehlen— das bedeutet ſchon etwas auf ſo einem Schlepp⸗ zug, der behäbig und breit, und doch nicht ge⸗ rade langſam rheinabwärts fährt. So war es ja auch ſchon ien letzten Jahr, als ein ſteter Austauſch, ein Austauſch zwiſchen Menſchen und ein Gruß zwiſchͤn Völkern wer⸗ den. Jugend der Nationen findet ſich in Ach⸗ tung vor anderen Ländern und im Stolz auf das eigene Land. in Mannheim geht's on Bord eine etwas anders zuſammengeſetzte Gruppe won Heidelberg aufbrach. Und dieſes Jahr ſol⸗ len alte gute Verbindungen zu jungen Englän⸗ dern noch feſter geknüpft werden— nach unſe⸗ rem vorjährigen Beſuch drüben und dem dies⸗ jährigen Beſuch der Engländer in Heidelberg. Das ſoll jetzt ein ſtändiges Kommen und Gehen, Am Nie derrhein Foto: K. Fr. Köhler(2) meraden. Die Lieder erklingen wieder, wie es 95 225 zu ſonnigen Tagen auf dem Rhein ge⸗ hört. Vorbei an der alten Nibelungenſtadt ebene. Die Weinhügel liegen im leuchtenden Tag. Das goldene Mainz feſſelt merſere Blicke — fürwahr ein ſtolzes, ſchönes Stadtbild mit ſeinen Türmen und Kuppeln. Und vom weiten, hellen, hügeligen Rheingau gehts nun an Rü⸗ desheim und Bingen wvorbei ins enge, felſige Rheintal, ins Tal der Burgen und Schlöſſer und alten Städtchen. Die Augen nehmen ien⸗ mer neue prüchtige Bilder auf: hier, am Wege des Rheines durch das Schiffergebirg⸗Maſſiv, im Durchbruch zwiſchen Taunus und Hunsrück, erlebt man die Gewalt einer deutſchen Land⸗ ſchaft, die ſeltſam und eindrucksvoll heroiſch⸗ro⸗ mantiſche Größe mit anmutiger, ja zuweilen faſt lieblicher Schönheit werbindet. Wilder, trohiger Fels und ruhvolle Wald⸗ oder Weinhänge, ſteile Bergſtufen mit ſchwer zugänglichem Rebenland und ſanftere freundliche Täler, Walddunkel und helle Höhen, kleine, in alten Mauern behütete Orte und kühne Burgen, mächtig auf der Höhe gelagert oder knapp und ſteil an den Fels geſetzt oder hoheitsvon auf einer Kuppe thronend, ſo wird jede Rheinfahrt zum reichen Erlebnis, zu packenden und beglückenden Bildern, gleichſam von Giganten und Göttern gemeinſaen vor un⸗ ſere Augen gezaubert. Der erſte Abend, an dem wir bei Salzig ankerten, war von wunderſamein fernen Leuch⸗ ten erfüllt: mattroter Schimmer und blaßblauer Dunſt'gen Oſten über Bergen und Burgen; wir ſchauten es hier, wie echt und tief und reich Caſpar David Friedrich Seligkeit und Trauen⸗ weite deutſcher Landſchaft in ſich aufnahm, um ſie uns in ſeinen Bildern neu zu ſchenken. Fortſetzung folgt führen könnte. Schwer zu berechnen ſind hierauf die Weiterungen nach Las!, während der inter⸗ eſſante Verſuch es nach e31 Tdâ, Thcl Leerlauf erleidet. 25. Sc4—as(danach erzielt Aljechin in feiner Weiſe Ausgleich, den er allerdings leichter mit dem vorhin angegebenen Sa? hätte haben kön⸗ nen), Lb5—a6!(falſch wäre Lds wegen Ibs! Sc2, Le2: Lo2:1 Tal: Lb3:, ef5: efs:, Sb5 mit beſſerem weißen Endſpiel) 26. Tc3—bs, Sb4—d3!(durch e—— . L. — 0⁰ 7 — 43 in An in. 2 2 2 2 , ,„. 4 ———— — inn wieviel Gefahren ſich der Exweltmeiſter winden muß, Gefahren, die er ſich freilich ſelbſt bereitet hat) 27. e4 x5(zum Glück für Aljechin hat Euwe keine Zeit, um bö zu ſchlagen, denn 14— wäre eine böſe Ueberraſchung) 27..„ Sda bꝛ!1(die Pointe) 28. Ibs cb2(es droht Tas:1) Tal Xas- 29. Ke3—12, Tds—d6 30. f5 X eb, Tdoõ& eõ. Euwe bot hier remis an. Er hätte mit Foz immer noch etwas beſſer geſtanden. Schließlich hat auch der Weltmeiſter das Recht auf— Nerven! Ein Zweizüger von W. May, Waldhof . eAde f gn ie S — a enzs , in 4 2 2 45 eu a mn .: Kh7, Dhi, Tdz, 36, Les, es, Sd7, Bes, 12, 238, 24. Schw.: Ke4, Dab, Ta7, Las, c2, Sb4, Bb7, aꝛ, e5, d5, f3, g5. Und in der nächſten Schachecke beginnen wir mit der Veröffentlichung der Aufgaben des Löſungsturniers. gombinationen, Opfer, unerwarkele Zwiſchenzüge, witzige Einfälle Herz eines Schächers, was begehrſt du mehr?! Wir dürfen daher annehmen, daß unſere Leſer es nicht ungern ſehen werden, wenn wir ihnen einmal eine Partie vorſetzen, in der ſich alle in der Ueberſchrift angedeuteten Abenteuer, und zwar gleich im Ueberfluß und ſozuſagen in „kinematografiſchem Stile“, abſpielen. Dieſe aufregende Partie ereignete ſich im eben be⸗ endeten„von Holzhauſen⸗Gedenkturnier“ zu Magdeburg, in dem bekanntlich dem Hamburger Meiſter Reinhardt der großartige Rekord ge⸗ lang, ſämtliche Partien zu gewinnen und mit zwei Punkten Vorſprung vor Engels, Rellſtab und Sämiſch, Erſter zu werden. Celle⸗Aufbau Weiß: Wurl, Schwarz: Rellſtab, Magdeburg Berlin 1. dz2dd, d7—d5 2. Sg1—13, S88—16 3. e2—ez, c7—c5 4. c2—c3, e7—e6 5. Sb1—d2, SbS—06 6. Li1— d3, Lis—d6 7. e3—e4. Dieſer Vorſtoß wird gewöhnlich durch—0 und d4:cs vorbereitet; trotzdem jetzt ein Iſolani auf d4 entſteht und Schwarz gelegentlich mit Sb⸗ Störungsfeuer geben kann, iſt die Taktik von Weiß nicht zu verwerfen, da ſo die Partie früh⸗ zeitig theoretiſches Neuland betritt, gegen einen Theoretiker wie Rellſtab immer ein nicht zu unterſchätzender Vorteil. 7..„, c5:d4 8. ca:d4, dõ:e4 9. Sdꝛ:e4, Ldõe7 10.—0,—0 11. Lel—es, Sf6— d5. Da ſich bei dieſem Aufbau der weiße Angriff gegen die Punkte 17 und h7 richtet, war es ſiche; rer, den andern Springer über b⸗ nach's heran⸗ zuführen. 12. Ddi—e2, b7—b6 13. Tal—0l, Scõb4 14. Se4—351 Einleitung zu einem Angriff, der zu phanta⸗ ſtiſchen Wendungen führt! 14...., h7-h6 15. Lds—h7-, Kg8—h8 16. Sg5: 7 +. Ein ſehr ausſichtsreiches Opfer, das Schwarz vor ſehr ſchwere Probleme ſtellt; bei beſter Ver⸗ teidigung ſollte es zu Remis führen. 16.., Tis:f7 17. Si3—e5, Ti7—i6. Darnach kommt Weiß auf die Idee, auf Ge⸗ winn zu ſpielen; richtig war 17.:h7 18.:17, Des 19. Dhõ, Lab, und nun dürfte das Opfer 20.:h6!, Ks8 21.:g71:27 22. Dhõ-, 23. Dh7-- das Remis ſicherſtellen! 18. Lh7—g6!], LeS—a6 19. De2—h5, Sd5—14 20. Les: 14, Ti6:f4 21. Lg6—e4! Ein ſehr feiner Problemzug der Schwarz keine andere Wahl läßt, als die Dame ſu opfern, allerdings ein ganz paſſables Geſchäft! 21.... Ti4:e4 22. Ses—17F, Khs—n7 23. St7:ds, La6:i1 24. SdS:e6. Sieht ſtärker aus, als es iſt; jetzt beginnt ſich Schwarz wieder zu erholen und langſam ſelbſt an Gewinn zu denken; richtig war 24. Dt7!, um nach 24.... Lds 25. Db7, Lds 26.:as end⸗- ſich! gültig gutzuſtellen! 24..., LfI—d3! 25. Dh5—f7, Le7—16 26., Seb- 4 18—, Tas:i8 27. Df7:i8, Te4: d4. Wie man ſieht, hat Schwarz jetzt ein ganz gutes Geſchäft gemacht! 28. 22—a3, Sb4—d5 29. To1—di, Sd5—14 30.:— ha, Td4—d5 31. Di8—b8. Es hat nicht ſollen ſein! Jetzt kann Schwarz, nach problemartigen Opferwendungen, zu einem gewonnenen Turmendſpiel abwickeln; es wird noch ſehr pikant! 31...., Si4:ha! 32. g2:h3, Td5—35 33. KzI—h2, Ld3—e4! Nur das gewinnt, nicht ſofort L16—es--; der Unterſchied wird ſofort klar! 5 So wie im letzten Jahr ſitzen wir auch wie⸗ der an Deck; dieſes Jahr ſtatt 18 ſchon 22 Ka⸗ Worms grüßt in der ruhigen ſtilen Rhein⸗ —⏑π. 4 Verlag u. E banner“ Ar Trägerlohn ——5 Ausge ohn; durch Iſt die Zeit Sonntag 4 fu Die Poli einer Parif die dortige Paris“ außenpoliti Kommando nehmen. U. a. wi ſtreich“ it Argumente ſätzen zeigt veranlaßt Meldung Agentur de dene engli Pariſer Pr „News Ch— „Daily Wo len überno Londoner phen⸗Agent geführt hab liche Feldz ruſſiſch zuſchreiben Die Sowj⸗ Die Tat miniſter di Moskau diplomatiſe lebhafte Ur gewöhnlich treten ſei. Der Wa preß Pora „Echo de „Oeuvre“ ſ von früher ranen anti auf Veranl führten. klar. Litwi Drohen hö nach Mosk. ſchloſſen, d mit Pol daß nur di desgenoſſe würden ab Welt ſich i Moskau dr Gleichgewi Dieſe ſckh Telegraphe wiſtiſchen Preſſe iſt 1 laſſungen früher in e genommen 34. Tdi—el, I46—e5-L 35. Dbs:es, T35:es 36. f2— 13. Tes—b5 37. i3ze4, Tbs:b2- 38. Kh2—38, Tb2— bs-- 30. Kg3—f4, kh7—36 40. Kf4—e5, Kks6—1/7 41. Ke5—döõ. Darnach kann Schw. den Gewinn ſofort ſicher⸗ ſtellen; 41. Tei—o0l! bot noch ſchwache Ausſichten auf Remis! 41...., Tb3—d3- 42. Kdö—eõ, Td3:a3 43. hZ—hö, Ki7—16 44. Kc6—d6, Tas—d3-- 45. Kdo—c6, Kf6—e5 46. Tei—31, 27—35!(Reizend!) 47. h4:g5, Id3.— d5-H. 48. Kc6—b7, Td6—36 49. Kb7: a7, hö: S5. Weiß gibt auf! (Anm. von E. Pie mer) Blum Umſturzp Die„A ſenſationel Chaute plan bekar in der Na⸗