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Der engliſche Gaſt hat nach ver⸗ ſchiedenen Beſprechungen und Empfängen in der Reichshauptſtadt, ſowie nach einem einge⸗ henden Beſuch der Jagdausſtellung, die ſchon Mittwoch ſtattfinden konnte, Donnerstagabend in Begleitung des deutſchen Reichsaußenmini⸗ ſters Berlin in Richtung München verlaſſen. Lord Halifax iſt geſtern vom Führer empfangen worden, und damit iſt der Augenblick gekom⸗ men, um den die geſamte Weltpreſſe ein förm⸗ liches Wettrennen um die kühnſte und am wei⸗ teſten ausholende Kombination oder auch— Phantaſie veranſtaltet hat. Trotz alledem darf geſagt werden, daß ſich ſchon in den beiden erſten Tagen während des Aufenthaltes des britiſchen Gaſtes auf deutſchem Boden manches gewandelt hat. Unter dem Eindruck der eindeu⸗ tigen deutſchen Klarſtellung hat auch der ur⸗ ſprünglich negativ ausgerichtete Teil der bri⸗ 7 tiſchen Preſſe zumindeſt eine abwartende, wenn live Haltung eingenommen. obilien fäbenhas .20 000. mverkaufen. Offerte VoS an den Verla ermieten m lheizung u. 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Es darf heute geſagt werden, daß dieſe Ausſprache, in der mit einer erfreulichen Of⸗ fenherzigkeit über die deutſch⸗engliſchen Bezie⸗ hungen geſprochen worden iſt, ſehr viel dazu Ebeigetragen hat, das in den letzten Tagen cheinbar verlorene Terrain auf dem Boden iner deutſch⸗engliſchen Verſtändigung wieder⸗ ugewinnen. Zumindeſt hat die deutſche Oef⸗ ntlichkeit diejenigen Teile dieſer Ausſprache mit einer ſichtbaren und beſonderen Genug⸗ tung zur Kenntnis genommen, die das deutſch⸗ engliſche Verhältnis betrafen, und die ſich auf die berechtigten Anſprüche Deutſchlands auf den berſchiedenſten Sektoren der internationalen Politik, vor allem aber auf dem Gebiete der Kolonialpolitik bezogen. * Drei Meldungen liegen vor: Eine japaniſche Zeitung kündigt dde Anerkennung Fran⸗ eos durch Japan an, der ungariſche Außen⸗ miniſter tieilt dem Parlament mit, daß ſeine Regierung bereits ſeit September mit dem Vertreter Francos in Budapeſt in Verbindung ehe, und die öſterreichiſche Preſſe be⸗ nutzt dieſe Gelegenheit, zu erklären, daß die Bundesregierung ebenfalls Beziehungen zum Pertreter Francos in ihrer Hauptſtadt aufge⸗ nommen habe Intereſſant iſt die japaniſche Begründung. In Tokio wird geſagt, daß die Politik Fran⸗ eos und ſein Kampf gegen den Bolſchewismus ſich mit den japaniſchen Zielen decke. Darin ann man eine praktiſche Folge des Antiko⸗ minternabkommens erblicken, das ſich immer mehr als eine realpolitiſche Grund⸗ lage gemeinſamer Politik der Völ⸗ er erweiſt, die in dem Kampf gegen die Dritte Internationale eine Angelegenheit aller Völker ſehen, und nicht nur eine„Privatſache der Regierungen. General Franco hat alſo durch ſeine eindeutige und mutige Politik neue weſentliche politiſche Erfolge erzielt, die ſich aus ſeinen militäriſchen Siegen verdienter⸗ maßen ergeben. Die Japaner rücken weiter vor Nanking, 19. Nov.(HB⸗Funk.) Da zur Zeit in Nanking ſtarke Regenfälle niedergehen und die Sicht ſtark verringern, konnte die Räumung der Stadt ohne Störungen durch japaniſche Luftangriffe vor ſich gehen. Nachdem in den letzten drei Tagen der Haupt⸗ teil der chineſiſchen Bevölkerung— von amt⸗ licher chineſiſcher Seite werden annähernd 200 000 Perſonen geſchätzt— die Stadt verlaſ⸗ ſen hat, flaute der Flüchtlingsſtrom etwas ab. Die ſonſt dicht bevölkerte Südſtadt Nankings macht jetzt einen verödeten Eindruck. Die meiſten Geſchäfte ſind geſchloſſen, die Schaufenſterſcheiben mit dicken Bretterverſchlä⸗ gen vernagelt. Sämtliche chineſiſchen Zeitun⸗ gen haben ihr Erſcheinen eingeſtellt oder ihren Betrieb ſtark eingeſchränkt; die einzige engliſch⸗ ſprachige China⸗Zeitung erſcheint nicht mehr. Somit ſtellt der Rundfunk der Hauptübermitt⸗ ler von Nachrichten dar. Der Poſtverkehr mit Schanghai wird durch Jangtſe-Damp⸗ fer aufrechterhalten, die faſt eine Woche brau⸗ chen. Die Mehrzahl der chineſiſchen Bankfilialen haben geſchloſſen. Lediglich die Transportfir⸗ men und die Rikſcha⸗Kulis können bei den rapid anſteigenden Preiſen ein blühendes Geſchäft melden. Alle Miniſterien ſowie Behörden haben ihre Dienſtzimmer bis auf einen kleinen Stab von etwa 10 Beamten geräumt, das Gros der Beamtenſchaft befindet ſich bereits auf dem Wege nach den Häfen des mittleren Jangtſe. Am Freitag wurde das Stadtbild hauptſächlich durch ſtarke Truppenbewegungen be⸗ herrſcht. Truppenkontingente, die anſchei⸗ nend von der Nordfront herbeigeholt worden waren, paſſierten bei ihrem Marſch an die Sutſchaufront die Stadt oder wurden zur wei⸗ teren Verſtärkung der Garniſon in Nanking feſtgehalten. Die letzten Meldungen von der Sutſchaufront berichten von erneuten Durchbruchsverſuchen der Japa⸗ ner. Von deutſcher Seite werden ebenfalls die zur Räumung nötigen Schritte unternommen. So fanden weitere Einſchiffungen auf einem zur Verfügung ſtehenden Dampfer ſtatt. Auch die anderen ausländiſchen Kolonien ſind in Rich⸗ mng Hankau abgereiſt. Außerdem wird noch gemeldet, daß ſich zur Zeit zwei Kanonen⸗ boote der US A⸗Marine auf der Fahrt nach Nanking befänden. Cord ſialiſax beim Führer Ausspracdie ũber die Probleme der infernationalen Holifik DNB Oberſalzberg, 19. Nov. Der Führer und Reichskanzler empfing heute auf dem Oberſalzberg im Beiſein des Reichs⸗ miniſters des Auswärtigen den Lordpräſidenten des Engliſchen Staatsrats, Viscount Halifax, zu einer längeren Ausſprache über die Deutſch⸗ land und Großbritannien intereſſierenden Probleme der internationalen Politik. Der engliſche Gaſt in München München, 19. Nov.(HB⸗Funk.) Nach ſeinem Beſuch auf dem Oberſalzberg begab ſich Lord Halifan im Sonderzug mit dem Reichsaußenminiſter Freiherrn von Neu⸗ rath nach München. Hier beſichtigte Lord Halifax die Bauten der Partei, nämlich das Braune Haus, den Führerbau und das Ver⸗ waltungsgebäude auf dem Königlichen Platz, nachdem er vorher kurz an den Ehrentempeln verweilt hatte. Um 22.20 Uhr verließ Lord Halifax mit dem fahrplanmäßigen Zug München wieder, um die Reiſe nach Berlin anzutreten. Für die ganze Delt ſegensreich London zum Beſuch Halifaz' beim Führer London, 20. Nov.(Eig. Bericht.) Die Schlagzeilen der engliſchen Preſſe bezie⸗ hen ſich faſt ausnahmslos auf den Beſuch des Lord Halifar beim Führer. Die Korreſponden⸗ ten berichten eingehend über die Reiſe des Lord in Begleitung von Reichsaußenminiſter von Neurath nach Berchtesgaden und ſchildern teil⸗ weiſe in Reportagen das Haus Wachenfeld und ſeine herrliche Umgebung. Soweit politiſche Betrachtungen mit dem Empfang Halifax' beim Führer verknüpft wer⸗ den, ſind dieſe äußerſt zurückhaltend. Verſchie⸗ dene Blätter berufen ſich auf den Wunſch der engliſchen Regierung, das deutſch⸗engliſche Ge⸗ ſpräch nicht durch Kombinationen und ſonſtige Mutmaßungen zu ſtören. Aehnlich wie in den letzten Tagen werden dagegen von der enali⸗ ſchen Preſſe ihre Hoffnungen auf einen erfolg⸗ reichen Meinuno— zuſch ausgedrückm und die vielleicht außerordentlich bedeutſamen Zu⸗ lunftsmöglichkeiten aus der Fühlungnahme hervorgehoben. Sie könnte ſich für die ganze Welt ſegensreich auswirken. ſchreibt z. B„Eve⸗ ning Standard“, der zugleich auf die Stärke Englands hinweiſt und meint, daß England ge⸗ rade wegen ſeiner Stärke eine erfolgreiche Friedenspolitik führen könne. Das amiliche Kommunique zu dem ungariſchen Staatsbeſuch Budapeſt, 20. Nov.(HB⸗Funk.) Zu der bereits gemeldeten Deutſchlandreiſe des ungariſchen Miniſterpräſidenten von Da⸗ ranyi und des Außenminiſters von Kanya wurde heute in Budapeſt das nachſtehende amt⸗ liche Kommunique ausgegeben: „Der Miniſterpräſident Koloman von Di⸗ ranyi und der Außenminiſter Koloman von Kanya begeben ſich heute zu einem offiziellen Beſuch bei der deutſchen Regierung nach Berlin. Die Reiſe der ungariſchen Siaatsmänner ſtellt eine Erwiderung der Beſuche dar, die die deutſchen Staatsmänner in der letzten Zeit der ungariſchen Regierung in Budapeſt abgeſtattet haben, und iſt ein erneuter Beweis für die freundſchaftlichen Beziehun⸗ gen zwiſchen Ungarn und Deutſch⸗ land.“ Reſtſtaat und Minderheiten Mannheim, 20. November. Wir erwarten morgen den Staatsbeſuch des ungariſchen Miniſterpräſidenten Daranyi und des Außenminiſters Kanya in der Reichs⸗ hauptſtadt. Dieſer Tag, an dem wir die Gäſte von der Donau begrüßen, ſoll nicht vorüber⸗ geben, ohne daß wir den herzlichen Gefühlen, die uns ſeit den Tagen der Waffenbrüderſchaft des Weltkrieges verbinden, Ausdruck geben. Wenn wir ſagen, daß Ungarn ein Reſtſtaat iſt, dann wollen wir damit gleichzeitiz zum Aus⸗ druck bringen, daß dieſes Land durch öte ganzen Jahre der Nachkriegszeit in konſequenter und unbeirrbarer Haltung ſeine Anſprüche auf die Landesteile, die ihm die Pariſer„Vorort⸗ verträge“ geraubt haben, mit Feſtigkeit ver⸗ treten hat. Wir wiſſen, daß es ein Unding iſt, wenn eine Hauptſtadt von zwei Millionen Einwoh⸗ nern wie Wien, Verwaltungszentrale eines Landes von vier Millionen Einwohnern iſt. Nicht viel anders iſt die Lage mit Ungarn und Budapeſt. Aber es kommt bei Ungarn noch hinzu, daß dieſem Lande ſeine alten natürlichen Grenzen, die Karpathen im Norden, im Süden das Hügelland mit den abgrenzenden Fluß⸗ tälern, genommen worden ſind. Auf allen Seiten iſt der geographiſche Raum Ungarns beſchnitten worden und was übrig geblieben iſt, iſt ein Reſtſtaat, der in dieſer Form nie⸗ mals ſeinen Bewohnern eine„Wohnung“ ſein kann, mit der ſie zufrieden ſein werden. Es iſt zwar nicht nötig, daß wir an dieſer Stelle die ungariſchen Anſprüche beſonders aufzählen und vertreten, denn es ſei hier nochmals betont, daß die ungariſche Regierung in den ganzen Nachkriegsjahren— abgeſehen von dem traurigen Zwiſchenſpiel Bela Khuns — mit bewundernswerter Energie dem Block der Kleinen Entente gegenüber beſtrebt war, die Schmach von Trianon zu tilgen. Die Kleine Entente— das ſind die Tſchechoſlowakei, Ru⸗ mänien und Jugoſlawien— ſind durch man⸗ cherlei Intereſſengegenſätze getrennt. Aber in dieſer einen Frage, der Front gegen Ungarn, haben ſie ſich zuſammengefunden und darauf ein politiſches Bündnisſyſtem begründet, von dem man annehmen könnte, es wäre nach ſeinen Ausmaßen gegen irgend eine angriffs⸗ luſtige Großmacht gerichtet. Ungarn hat es verſucht, mit den Partnern der Kleinen Entente zu einem geſunden und friedlichen Ausgleich zu kommen, der es den Angehörigen ſeines Volkstums, die jetzt jen⸗ ſeits ſeiner Grenzen leben müſſen, erlaubt hätte, in den fremden Staatenverbänden Lebensformen zu finden, die erträglich ſind. Ein ſolcher Ausgleich iſt Ungarn nicht möglich geweſen, trotz aller Bemühungen, die ſogar noch in dieſem Jahr unternommen worden ſind. Und ſo wird der politiſche Lebenskampf Ungarns immer wieder angefeuert durch die Lage, in der ſich ſeine Volkstumsangehörigen jenſeits der Staatsgrenzen befinden. Aus dieſer Situation heraus hat-Ungarn ein Verſtändnis für die Minderheitenfrage, wie man es vielleicht bei manchen anderen Staaten mangels der eigenen Erfahrung nicht vorausſetzen kann. Wir wollen nicht leugnen, daß es ſchon Zeiten gab, in denen eine klärende Auseinanderſetzung über die Lage der deutſchen Minderheiten in Ungarn notwendig war. Sie iſt aber im richtigen Geiſt geführt worden und hat zu einem Ergebnis geführt, das alle Be⸗ teiligten begrüßen konnten. Das deutſch⸗ „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 20. November ungariſche Kulturabkommen iſt hierfür der beſte Beweis. Im großen ungariſchen Staats⸗ verband der Vorkriegszeit lebte eine vielfach größere Zahl von Deutſchen als heute; man denke nur an das große Siebenbürgen, an die Batſchka und den Banat. Hier überall ſiedelten Deutſche, die, dank einer verſtändnis⸗ vollen ungariſchen Verwaltung, ihr Volkstum unangefochten durch Jahrhunderte wahren konnten. Sie alle führen heute einen ver⸗ zweifelten Kampf um ihre Rechte und wenn heute in Europa die Minderheitenfrage ſtärker als je im Mittelpunkt der Auseinanderſetzun⸗ gen ſteht, dann nur deshalb, weil es vielen dieſer„Nachfolgeſtaaten“ an dem Verſtändnis für eine Lage fehlt, die ſie zum großen Teil ſelbſt durchgemacht haben. Anſcheinend war die„Bedrückung“, unter der ſie ſtanden, nicht ſo, daß ſie daraus nützliche Lehren hätten ziehen können. Wir haben leider die Tatſache zu verzeichnen, daß dieſe Völker — vielleicht wird man das als eine natürliche Reaktion erklären viel härtere Verwal⸗ tungsmaßnahmen angewandt haben, als die Staaten, in deren Verband ſie einſtmals leben mußten. Vielleicht ſoll das eine Betonung der neuen eigenen Rechte und der Eigenſtaatlichkeit ſein. Man hat aber jetzt auf dieſe Weiſe das nationale Bewußtſein offenbar genug geſtärkt und kommt hier und dort zu einer beſſeren Einſicht. Wir ſtellen jedenfalls mit Genug⸗ tnung feſt, daß auf dieſem Gebiete ſchon er⸗ folgreiche Verhandlungen geführt wurden und daß ſich da und dort Verſtändnis anbahnt. Im Intereſſe der Konſolidierung Europas iſt das nur erwünſcht, denn eine vernünftige Löſung der Minderheitenfrage birgt eine Ga⸗ rantie geſicherter Verhältniſſe für die Zukunft in ſich. Wir begrüßen in den Vertretern Ungarns die Vertreter eines Landes, das in dieſer Frage viel gelitten hat und viel Verſtändnis zeigte. Wir begrüßen aber auch darüber hinaus in ihnen alte Freunde. Karl M. Hageneier. die ungariſchen Hüſte am Sonntag in Berlin Budapeſt, 19. November.(HB⸗Funk.) Der Königlich ungariſche Miniſterpräſident von Daranyi mit Gattin und der Königlich ungariſche Miniſter des Aeußern, von Kanya, werden mit ihrer Begleitung am Samstag⸗ mittag mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug nach Wien abfahren, um von dort ihre Reiſe mit einem fahrplanmäßigen Zug nach Paſſau fortzuſetzen. In Paſſau beſteigen die Gäſte einen ihnen von der Reichsregierung ent⸗ gegengeſandten Sonderzug, der ſie nach Berlin bringt. An der Grenze werden ſie von dem deutſchen Ehrendienſt unter Leitung des Chefs des Protokolls, Geſandten von Bülow⸗ Schwandte und von dem Berliner König⸗ lich ungariſchen Geſandten Sztojay begrüßt werden. Der Sonderzug trifft am Sonntag kurz nach 10 Uhr in Berlin ein, wo am Anhalter Bahn⸗ hof ein feierlicher Empfang ſtattfindet. Dien dementiert berüchte Wien, 19. November,(HB⸗Funk.) Das Landesverteidigungsminiſterium ver⸗ lautbart ein Kommuniqué, in dem erklärt wird, daß die im Auslande verbreiteten Gerüchte über Verhaftungen von Offizieren in Wiener Kaſernen wegen Hochverrats nicht den Tat⸗ ſachen entſprächen. —.— Tile Kolups Abenteuer Stickelberger⸗Uraẽnfführung in Freiburg „Heute ſeid ihr bei Tile Kolup zu Gaſt, dem Bettler. Ich hätt' auch ſagen können: Bei Tile Kolup, dem Barfüßer Oder bei Tile Kolup, dem Komödianten. Denn jahrelana zog ich mit anderen von Markt zu Markt und ſpielte Kaiſer und Könige, wilde Ritier, Biſchöfe und Hanswurſt. Und ich hätt' noch ſagen können: Bei Tile Kolup, der wei⸗ land Kaiſer Friedrichs vertrauter Diener war.“ So ſpielte ſich in Stickelbergers Komödie der alte Schelm ſelbſt vor, deſſen abenteuerliches Leben und Schickſal in die deutſche Geſchichte eingegangen iſt. Auf Grund ſeiner aroßen Aehnlichkeit mit Friedrich II. von Hohenſtau⸗ fen täuſchte er, 34 Jahre nach ſeinem Tod, die damalige Oeffentlichteit mit ſeinem waghal⸗ ſigen Gaukelſpiel, mehrte das Gerücht, Friedrich ſei gar nicht geſtorben, und fand als„wieder⸗ gekehrter Staufenkaiſer“ im Rheinland eine zahlreiche Anhängerſchaft, bis Rudolf von Habs⸗ der weſtdeutſchen Städte niederwarf, um den falſchen Friedrich ſchließlich nach zweijähriger „Herrſchaft“ dem Freitod zu überantworten. Als der Schweizer Erzähler beim Quellen⸗ ſtudium für einen hiſtoriſchen Roman dieſen Chronikſtoff fand und zu einem heiteren Büh⸗ nenſtück verarbeitete, da mußte der grelle Aus⸗ gang einem verſöhnlichen Abſchluß weichen. Denn kein geſchichtliches Drama, ein ideales Märchenſpiel in loſer Bilderfolge entſtand, ein Spiel von der Narrheit der Menſchen, die be⸗ rogen ſein wollen.„Mir ſcheint“, ſagte Tile Kolup, als er den Purpur wieder mit dem Bettlergewand vertauſchte,„mir ſcheint, die Narrheit habe drei Stufen: auf der erſten hält man ſich für geſcheit, auf der zweiten will man ein Narr ſein, auf der dritten erhebt man ſich über die anderen Narren— und über die ge⸗ ſcheiten Leute. Ich erſteige die dritte Stufe“. Der alte Landſtörzer hat ſich eine ganze „Bettlervhilolovbie“ zurechtgelegt, die er ſehr 399:160 Stimmen für chautemps Eine Aussprache ũüber Frankreicis Außenpolifik— Bekenninis zur Volksfront DNB Paris, 19. November. Die Kammer ſetzte am Freitagvormittag die Behandlung der politiſchen Anfragen fort. Zu⸗ nächſt erklärte der Kommuniſt Peri, ſeine Ge⸗ noſſen ſeien gegen jedes Eingreifen in ſpaniſche Angelegenheiten, doch ſei eine Unterſtützung Valencias erlaubt und keine Einmiſchung. Nachdem Peri in dieſem Singe weiterphanta⸗ ſiert hatte, verlangte er offizielle Oeffnung der Grenze. Danach ereiferte ſich der rechtsſtehende Abgeordnete Grat gegen die Deutſchen, die eine 18jährige franzöſiſche„Verzichtspolitit“ nicht zu würdigen wüßten(h. Außenminiſter Delbos ergriff zum Schluß des Vormittags das Wort und erklärte ein⸗ leitend, daß die Außenpolitik der Regierung ſich in die drei Worte„Verteidigung des Friedens“ zuſammenſaſſen laſſe. Sie ver⸗ lange, ſtark zu ſein. Der Friede laſſe ſich nicht durch Verzichtleiſtungen erkaufen. Die Regie⸗ rung habe, der Zuſtimmung des Landes gewiß, 50 Fahnen für die Rüſtungsanſtrengungen fortgeſetzt, die ſo⸗ lange nötig ſein würden, bis die Kontrolle und die Beſchränkung der Rüſtungen eingeführt ſei. Die Regierung habe trotzdem keinerlei Mög⸗ lichkeit der Verſöhnung und Verſtändigung ver⸗ nachläſſigt. Jer einem Geiſte der Gerechtigkeit ſei auch das währungspolitiſche Dreierabkommen unter⸗ zeichnet worden. Mit einem glühenden Frie⸗ denswunſch nehme die franzöſiſche Regierung an den Tagungen von Brüſſel und London teil. Die Regierung habe, fuhr der Miniſter fort, die doppelte Pflicht der Nichteinmiſchung einer⸗ ſeits und die Arbeit für den allgemeinen Frie⸗ den aardererſeits. Frankreich müſſe ſich inzwi⸗ ſchen an die vorhandenen Friedensgarantien halten. Das ſei der Grund für die Reiſe des Außeneniniſters nach Warſchau, Bukareſt und Prag. Der Außenminiſter erklärte, er ſei glück⸗ lich, daß dieſe Reiſe ihm die Gelegenheit bieten werde, die Uebereinſtimmung der Auffaſ⸗ ſungen Frankreichs und der Klei⸗ die Cuftwaffe Durch Generaloberst Göring feierlich übergeben DNB Berlin, 19. November. Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, General⸗ oberſt Göring, übergab am Freitagmittag im Fliegerhorſt Gatow an die Abordnungen der Luftwaffenverbände und die angetretene Truppe 50 Fahnen für verſchiedene Truppen⸗ teile der Flieger⸗, Flak⸗ und Nachrichtenabtei⸗ lungen von ſechs Luftkreiſen. Auf dem weiten Flugplatz des Fliegerhorſtes, unweit vor den Toren Berlins, waren je zwei Lehrgänge der Luftwaffen⸗Kriegsſchule Gatow und Wildpark⸗Werder ſowie das Wachbataillon der Luftwaffe angetreten. Schnurgerade ausge⸗ richtet ſtanden auf dem rechten Flügel die Fahr⸗ zeuge, während im Hintergrund fünf Kampf⸗ flugzeuge die Paradeaufſtellung abſchloſſen. Auf dem linken Flügel war faſt die geſamte Generalität der Luftwaffe verſammelt. Um 12.30 Uhr erſchien Generaloberſt Göring in Begleitung des Staatsſekretärs des Luft⸗ fahrtminiſteriums General der Flieger Milch und des Chefs des Generalſtabes der Luftwaffe General Stumpff. Nach der Entgegennahme der Meldung durch den Höheren Fliegerkom⸗ mandeur 2, General Grauert, ſchritt er die Fronten ab. Die Luftwaffe, die jüngſte deutſche Waffen⸗ gattung, ſo führte Generaloberſt Göring in ſeiner Anſprache aus, habe an dem Tage, an dem der Führer die letzten Feſſeln von Deutſch⸗ land abgeworfen habe, ſelbſtverſtändlich auf der alten Tradition der ruhmreichen Armee auf⸗ gebaut. Sinnbild ſoldatiſcher Tugend Das Sinnbild ſoldatiſcher Tugend und ſol⸗ datiſcher Begeiſterung ſei auch bei der jungen Luftwaffe die Fahne. Ihr die Treue zu halten, dokumentiere zugleich die Treue zum Führer, zu Volk und Reich. Die Fahne ſei das Zeichen einer ehernen Geſchloſſenheit. Der Soldat leiſte auf ſie den Eid, bekenne ſich damit zum Führer mmm—=.——.e und verpflichte ſich zum Gehorſam gegenüber den vom Führer eingeſetzten Vorgeſetzten. Ein Bruch des Eides gelte heute in Deutſchland als das größte Verbrechen am deutſchen Volk. Die Grundtugenden der Soldaten ſeien Treue, Tapferkeit, Gehorſam und Kamerad⸗ ſchaft. Tugenden, in denen eine gewaltige, unüberwindliche Kraft liege. Voll Dankbarkeit und Stolz werde die Luftwaffe auch die neuen Feldzeichen entfalten und immerdar bereit⸗ ſtehen, wenn der Führer zum Schutz der deut⸗ ſchen Nation aufruft. Mit innerer Verpflichtung und großer Dank⸗ barkeit gedachte abſchließend Generaloberſt Gö⸗ ring des Führers, der aus den Deutſchen wie⸗ der Soldaten gemacht habe, und ſchloß mit einem dreifachen„Sieg Heil“ auf den Führer, den Oberſten Beſehlshaber der Wehrmacht und das deutſche Volk. Dann weihte Generaloberſt Göring jede ein⸗ zelne Fahne und übergab ſie den Abordnungen der Verbände. Ein Vorbeimarſch der neuen Fahnen und des Wachbataillons der Luftwaffe vor Generaloberſt Göring beſchloß die Feier⸗ ſtunde. diche schleboe erhalten Zuchthausſtrafen in Ungarn DNB Budapeſt, 19. November. Der Budapeſter Strafgerichtshof verurteilte heute ſämtliche Mitglieder der jüdiſchen Va⸗ lutenſchmugglerbande, die in zwei mit doppel⸗ tem Boden verſehenen Koffern Valuten und Geldbeträge im Werte von über 200000 Pengö und ein Kilogramm reines Gold verſchieben wollten, zu Zuchthausſtrafen von 2 bis 29½ Jahren. Sämtliche Angeklagten wurden ſofort in Haft genommen. Die Geld⸗ und Valutawerte wur⸗ den vom Gericht beſchlagnahmt, während die Schieber⸗Muſterkoffer der Sammlung des Buda⸗ peſter Strafgerichtlichen Muſeums einverleibt wurden. ebenſo entſchieden ab, wie die koſtſpielige Re⸗ jormpolitik, die die Kommuniſten wünſchten. Chautemps teilte dann mit, daß wichtige Re⸗ formen, die die Beziehungen zwiſchen Kapital burg, der regierende Herrſcher, den Aufſtand freigiebig dem Publikum mitteilt. Seiner Weisheit letzter Schluß, mit der er das„laiſer⸗ liche Gold“ von ſich wirft, iſt die Erkenntnis, daß nur der wahre Bettler der wahre Kaiſer ſei. Nun dieſe„Wahrheiten“ wollen und ſollen nicht allzu gewichtig genommen werden; es ſind Ausſprüche eines Komödianten, deſſen romantiſch⸗rührendes Märchengeſchick uns in ein Traumland verſetzt und harmlos und be⸗ haglich unterhält. Stickelberger ſelber warnt vor aller Hineindeuterei.„Man nehme doch das Stück als das, was es iſt und ſein will: als eine heitere Angelegenheit, die von den Sorgen des Alltags ablenken möchte.“ Wie ein Märchenerzähler zeigt er ſein buntes Bilder⸗ buch vor uns auf, und Tile Kolups Abenteuer ziehen Seite für Seite an unſerem Auge vor⸗ über, bis plötzlich, ſchneller als wir gedacht, der Dichter den Buchdeckel ſchmunzelnd zuſchläat, als ſein„Held“ wieder am Ausgangspunkt angelanat iſt. Eben dieſe Bildbuchart der Komödie gab dem Spielleiter und dem Bühnenbildner die An⸗ regung zu einer reizenden Inſzenierung. Karl Peter Biltz und Toni Steinberger ließen die Voraänge ſich abſpielen vor einem richtigen großen Buch, deſſen aufgeſchlagene Seiten den jeweiligen Hintergrund in bunten Farben wiedergaben. Kindlich gemalt leuchtete da dem Zuſchauer der Wald, das mittelalter⸗ liche Köln, eine gemütliche Stube mit Butzen⸗ ſcheiben entgegen, ein paar Verſatzſtücke, bei geöffnetem Vorhana aufgeſtellt, zwei fahrbare Stockwerktürme, nach Belieben gedreht und verſchoben vollendeten, nebſt aufgehängter Mondſcheibe und Wolkenbank den drolligen Spielzeugkaſten(der zudem ein flottes Durch⸗ ſpielen der zwölf Bilder ermöglichte). Und in dieſem neckiſchen Rahmen nun be⸗ wegte ſich eine rieſige Zahl bunter Figuren, Bettler, Bürger, Ritter und Frauen, Bauern und Scholaren ia ſelbſt König Rudolf von Habsburg, auf ſein mächtiges Schwert ge⸗ ſtützt, war leibhaftig zu ſchauen. Einem alten Volksſpiel aleich erlebte Stickel⸗ bergers Bettlerkomödie ihre reichsdeutſche Ur⸗ aufführung, die im feſtlichen Rahmen der Alemanniſchen Kulturtaguna über die Bühne des Freiburger Großen Hauſes gina(im Baſ⸗ ler Stadttheater war das Stück bereits 1934 uraufgeführt worden). Der liebevollen Ein⸗ ſtudierung war in erſter Linie der hübſche Er⸗ folg zu verdanken, den Tile Kolup nun auch im reichsdeutſchen Alemannenland errang. Un⸗ möalich iſt es. auf alle 35 Rollen und deren Darſteller einzugehen, da ſie ihre kleineren und arößeren Aufaaben mit froher Laune anfaß⸗ ten und unter ſtraffen und einheitlich wirken⸗ den Reaie des Spielleiters Biltz eine wohlge⸗ lungene Enſemble⸗Leiſtung zuſtandebrachten. Die Titelrolle ſpielte Karl Vetter in ein⸗ bräaſamer Maske, eine Geſtalt, die den komö⸗ diantiſchen Fähiakeiten dieſes Darſtellers wei⸗ ten Raum ließ. Er hütete ſich geſchickt da⸗ vor, ſentimentale Züge in die Rolle hineinzu⸗ tragen, die ihr an ſich naheliegen, und verhin⸗ derte auf dieſe Weiſe eine Ueberakzentuierung der beſinnlichen Ausſprüche ſeines Bettler⸗ philoſophen. Aber auch die harmloſe Komik (beiſpielsweiſe der weinſeligen Volksrede des „Herrſchers“) wurde nicht übertrieben und fand deshalb fröhlichen Anklang bei der Mehr⸗ zahl der beifallsfreudigen Zuſchauer. Blumen und herzlicher Dank wurden neben den Dar⸗ ſtellern insbeſondere dem Schweizer Dichter zuteil, deſſen Anweſenheit zugleich der inneren Verbundenheit alemanniſcher Kultur ſichtbaren Ausdruck verlieh. Werner Winzer. „Kulturpolitik“ in der Tschechei Die weltberühmte Tanzſchule Klamt (Berlin), die auf den vorjährigen Olympiſchen Spielen internationale Erfolge erringen konnte und die ſich gegenwärtig 90 einer Gaſtſpiel⸗ reiſe durch Sudetendeutſchland befindet, erhielt in Komotau ohne Angabe von Gründen keine Arbeitsbewilligung, ſo daß ihr Auftreten unter⸗ bleiben mußte. Die Tanzſchule Klamt hat in ganz Europa, in Italien und in den nordiſchen Ländern, erfolgreiche Gaſtſpiele gegeben.„Das Komotauer Verbot“, ſo ſchreibt die ſudeten⸗ =—————————mnmunmmes nen Mächte hinſichtlich des Friedens zu prüfen. 5 Die Kusſprache geht weiter Nachdem der Abgeordnete der unabhängigen Linken, Chappedelaine, auf die Notwen⸗ digkeit einer entſchloſſenen franzöſiſchen Politik hingewieſen hatte, ergriff der rechtsgerichtete Abgeordnete Dommange das Wort und ga ſeiner Verwunderung darüber Ausdruck, daß d Verſchiebung eines Pulverwagens nach dem roten Spanien immer noch nicht aufgeklärt ſei. Auch in der Angelegenheit der Entführung des Generals Miller habe die Regierung keine Eile gezeigt, um eine Hausſuchung in einem d Sowjetbotſchaft gehörenden Hauſe vorzunehme Kammerpräſident Herriot verlas dann die von den Mehrheitsparteien und von der Oppo⸗ ſition eingebrachten Entſchließungen. In der Entſchließung der Mehrheitsparteien wird der Regierung das Vertrauen ausgeſprochen,„das Werk der wirtſchaftlichen Wiederaufrichtung und der Verteidigung der Intereſſen des Landes, der Republik und des Friedens fortzuſetzen“.— Die Entſchließung der Oppoſition fordert die Re⸗ gierung auf, den marxiſtiſchen Einflu auszuſchalten, die völlige Unabhängigkeit der öffentlichen Gewalt herzuſtellen und die Sicherheit des Landes ſowie den Frieden zu ge⸗ währleiſten. Der ehemalige Miniſterpräſident Flandin bemängelte, daß man in der augenblicklichen Kammerausſprache die für das Land lebens⸗ wichtigen Fragen nicht angeſchnitten habe. Schon im Dezember 1936 habe er den Außen⸗ miniſter aufgefordert, die Geſamtheit der inter⸗ nationalen Verpflichtungen Frankreichs noch einmal zu überprüfen. Flandin fragte den Außenminiſter, ob er keine Verſchiedenheit der Beſtrebungen zwiſchen Paris und London ins⸗ beſondere hinſichtlich der Spanienkriſe befürchte. Die franzöſiſch⸗engliſche Zuſammenarbeit müſſe die Grundlage der diplomatiſchen Verhandlun⸗ gen Frankreichs bleiben. Solidariſch mit Blum Miniſterpräſident Chautemps legte dann in einer mehr als einſtündigen Rede die Auffaſ⸗ ſung der Regierung zu den geäußerten Kritiken dar und betonte ſeine Solidarität mit Blum. Es ſei zur Zeit völlig unmöglich, eine andere Regierungsmehrheit zu bilden. Eine Kampf⸗ oder„Wankpolitik“, wie ſie von ein⸗ zelnen Rednern gefordert worden ſei, lehne er und Arbeit regeln, und daß die Unterrichts⸗ reform in Vorbereitung ſeien. Im übrigen halte ſich die Regierung ausſchließlich an das Programm der Volksfront. Die Re⸗ gierung werde mit Nachdruck gegen diejenigen vorgehen, die die Gaſtfreundſchaft Frankreichs mißbrauchten. Die Abſtimmung Bei der Vertrauensabſtimmung in der Kam⸗ mer erzielte die Regierung 399 gegen 160 Stim men. Die Volksfrontparteien einſchließlich der Kommuniſten haben für die Regierung ge⸗ ſtimmt. Damit wurde die Sitzung aufgehoben. Die nächſte Kammerſitzung findet am kommen ⸗ den Donnerstagnachmittag ſtatt. — deutſche Zeitung„Die Zeit“,„beweiſt wieder einmal, wie einſeitig man hierzulande auch in kulturellen Dingen vorzugehen pflegt. Während aus Moskau ganze Ausſtellungen, die mehr mit Tendenzpropaganda als mit Kultur zu tun haben, nach Prag wandern, während bolſchewi⸗ Rei⸗ In ſehr of gen über die Fragen und wandte ſich trag auf der Kreisleiter 1 Er kennze politik, die ſagt habe 1 Schädigunge dazu u. a. Damals n erzogen gem Nation zur nötigte. Die heute immer Reichsleiter nahmen un Sicherun⸗ Durchführun politiſches 7 ſind. Alle ſtets überwu Vorausſetzun ſtehen lernt nis heraus Nach dem H rung der Ei was an Bod⸗ zeugende Uel arbeit, die K geſchlagenen Obwohl di weſen ſeien, gebnis des V abermals gel Die 200 KdF-U in der italienis der Ankunft in Klavien Am Donnei ſtiſche Chöre tagelang in unſeren Städten auf⸗ 4 Pianiſt Wal treten können, wird einer international aner⸗ ſtadt vor. Na kannten Künſtlerſchar die Auftrittserlaubnis entzogen.“ 3 10 Auswärtiger Erfolg einer Mann⸗ neration der mehr und in Ifüngere Gen nmännlicher Re wer von der die große Tra heimer Künſtlerin. Die Mannheim Sopraniſtin Eliſabeth Brunner hat mit ie. 8 großem Erfolg in einem Lieder⸗ und Arien⸗ 3 abend beim Lyzeumklub in Dresden geſungen, So heißt es in einer Preſſebeſprechung:„Mit jedem Vertrag erſchloß ſich immer neues Er⸗ leben, das von einer edlen Stimme ausging. Die dargebotenen Lieder und Arien gaben einen weiten Spielraum frei, der nur der Kunſt einer großen Sängerin zu beglückender Befri digung ausgefüllt werden konnte.“ Weſel erhält ein neues Theate Nachdem es der Stadt Weſel gelungen iſt, die bei der Machtübernahme vorgefundene Schul⸗ denlaſt von einer Million Mark in den viet Jahren nationalſozialiſtiſcher Kommunalpoliti völlig abzutragen, ſo daß das Jahr 1937 keinen daß er nicht n Muſiker ſein n Bewältigung! Von Beetl nicht in der hö Er begann mi Nr. 1, der ſtil liebteren in oei zarte Töne ge zeichnung„aua art. Sie iſt, 0 aus dem ſeele der Wirbelwin dem Allegro m vertritt, und d Fehlbetrag ausweiſt, wurde in der letzten lunlion i zin Ratsherrenſitzung der Umbau des Cenmral, aufklingt. theaters zu einem modernen Theater beſchl undere ſen, da das Fehlen eines entſprechenden Thea⸗ ters in Weſel bisher als großer Mangel emp⸗ funden wurde. „Die Kulturtagung der Bayeri⸗ ſchen Oſtmark. Auf der Reichs⸗ kulturtagung der Bayeriſchen Oſtmark werd in-dur op. 1 Auch es haten Satzes, der m Allegretto des Auftakt zum S fehlen die dran äſi Beide Werke u. a. ſprechen: der Präſident der Reichsmuſik⸗ kammer, Profeſſor Dr. Peter Raabe, d euwe Präſident der Reichstheaterkammer, Dr. Rainer Schlöſſer und der Präſident der Reich ſchrifttumskammer, Staatsrat Hanns Johſt. Reflexe einer leuchten ließ, 4 dungen ſpann Auseinanderſe Kanz prächtig ovember 1937 ont Friedens zu unabhängigen uf die Notwen⸗ zöſiſchen Politil rechtsgerichtete Wort und gah usdruck, daß die jens nach dem t aufgeklärt ſei. Entführung des rung keine Eile in einem der ſe vorzunehmen. verlas dann die von der Oppo⸗ ingen. In der rteien wird der zeſprochen,„das aufrichtung und des Landes, der zuſetzen“.— Die fordert die Re⸗ ſen Einfluf Unabhängigkeit ſtellen und die Frieden zu ge⸗ ent Flandin augenblicklichen s Land lebens⸗ ſchnitten habe. er den Außen⸗ ntheit der inter⸗ rankreichs noch zin fragte den ſchiedenheit der nd London ins⸗ nkriſe befürchte. nenarbeit müſſe en Verhandlun⸗ legte dann in ede die Auffaſ⸗ ußerten Kritiken darität mit illig unmöglich, zu bilden, Eine ie ſie von ein⸗ en ſei, lehne er koſtſpielige Re⸗ ſten wünſchten. aß wichtige Re⸗ wiſchen Kapital die Unterrichts⸗ „ Im übrigen ſließlich an das ont. Die Re⸗ ſegen diejenigen haft Frankreichs ng in der Kam⸗ gegen 160 Stim⸗ inſchließlich der Regierung ge⸗ ung aufgehoben. ſet am kommen⸗ . — „beweiſt wieder zulande auch in pflegt. Während ngen, die mehr t Kultur zu tun hrend bolſchewi⸗ en Städten auf⸗ rnational aner⸗ iftrittserlaubnis einer Mann⸗ e Mannheimer iner hat mit er⸗ und Arien⸗ esden geſungen. ſprechung:„Mit imer neues Ex⸗ timme ausging. d Arien gaben er nur der Kunſt ückender Befrie⸗ tes Theater, zelungen iſt, die efundene Schul⸗ rk in den vier rommunalpolitik Fahr 1937 keinen in der letzten des Central⸗ Theater beſchloſ⸗ rechenden Theg⸗ er Mangel emp⸗ er Bayeri⸗ büner Reichs⸗ ſtmark werden der Reichsmuſik⸗ Raabe, der mer, Dr. Rainer nt der Reichs⸗ hanns Johſt. „Hakenkreuzbanner⸗ Samstag, 20. November 1937 Die sicherung der Dolksernährung in Sonthofen über die aktuellen Fragen der Ernäãhrung Reichsleiter Darré sprach DNB Sonthofen, 19. November. In ſehr offenen und weſentlichen Ausführun⸗ gen über die Grundſätze, Probleme und aktuelle Fragen und Erſcheinungen der Volksernährung wandte ſich Reichsleiter Darré in ſeinem Vor⸗ trag auf der Parteitagung in Sonthofen an die Kreisleiter und Gauamtsleiter. Er kennzeichnete die frühere falſche Agrar⸗ politik, die trotz günſtiger Gegebenheiten ver⸗ ſagt habe und im Kriege zu den ſchweren Schädigungen der Volkskraft führte und führte dazu u. a. folgendes aus: Damals war die Landwirtſchaft nicht dazu erzogen geweſen, das zu erzeugen, was die Nation zur Ernährung aus eigener Kraft be⸗ nötigte. Die Fehler von damals müſſen uns heute immer eine deutliche Lehre ſein, betonte Reichsleiter Darré und entwickelte die Maß⸗ nahmen und Erforderniſſe für die Sicherung der Ernährung, an deren Durchführung und Erfolg die Partei und ihr politiſches Führerkorps entſcheidend beteiligt ſind. Alle auftretenden Spannungen können ſtets überwunden werden, wenn das Volk die Vorausſetzungen unſerer Ernährungspolitik ver⸗ ſtehen lernt und aus Vertrauen und Verſtänd⸗ nis heraus zur tatkräftigen Mitarbeit findet. Nach dem Hinweis, daß allein durch Vermeh⸗ rung der Erträge wettgemacht werden koöͤnne, was an Boden fehlt, gab der Redner eine über⸗ zeugende Ueberſicht aus der geleiſteten Jahres⸗ arbeit, die Klarheit und Zielſtrebigkeit des ein⸗ geſchlagenen Weges erkennen ließ. Obwohl die Vorausſetzungen nicht günſtig ge⸗ weſen ſeien, hätte die Getreideernte das Er⸗ gebnis des Vorjahres wieder erreicht, und es ſei abermals gelungen, die Getreideverſorgung ſi⸗ cherzuſtellen. Durch die Entziehung des Brot⸗ getreides von der Verfütterung ſei darüber hinaus eine Erhöhung allein der Roggenbelie⸗ ferung um 400 000 Tonnen erreicht worden. Die Kartoffelrekordernte Und wenn man eine Kartoffelrekordernte er⸗ zielt hätte, die das überaus günſtige Ergebnis des Vorjahres um 6 Millionen Tonnen übertrifft, dann ſei auch dieſes Ergebnis kein Geſchenk des Himmels, ſondern nur durch ge⸗ meinſame harte Anſtrengung erreicht worden. Es beweiſe, daß der Bauer mit Verſtändnis der Parole der Mehrerzeugung gefolgt ſei, ver⸗ lange andererſeits aber auch in gleichem Maße, daß der Verbraucher dieſe Kartoffelmehrerzeu— gung mit einem Mehrverbrauch beant⸗ worte. Gerade für die Frauen läge hier eine hochverpflichtende Aufgabe. Auch der Kampf gegen den Verderb müſſe mit noch mehr Verſtändnis und größerer Ent⸗ ſchiedenheit von allen Volksgenoſſen geführt werden, um gerade die Brotverſorgung ſichern zu helfen. Uebergehend auf die Erörterung der Lenkung und der Anforderungen der Fleiſchverſorgung machte Reichsleiter Darré die Feſtſtellung, daß 66 v. H. des Verbrauchs heute allein in Schweinefleiſch beſtünden. Dieſe Tatſache er⸗ helle nachdrücklich die entſcheidende Bedeutung der Verbrauchslenkung, der allein es zu danken ſei, daß bis heute alle Komplikationen über⸗ wunden werden konnten. fjühnlein und Baldur von Schirach sprachen vor den Kreis- und Gauamisleitern in Sonthofen DNB Sonthofen, 19. November. Den Auftakt am vierten Vortragstag auf der Ordensburg Sonthofen bildete eine mit ſtarker Zuſtimmung aufgenommene Rede des Korps⸗ führers Hühnlein, der mit beſonderem Nach⸗ druck betonte, daß das Nationalſozialiſtiſche Kraftfahrkorps getreu ſeiner alten Kampf⸗ tradition, ſich ſtets in erſter Linie als politiſche Kampftruppe der Bewegung fühlt. Damit wandte er ſich ſehr deutlich gegen eine Auf⸗ faſſung, daß das NSä nur als eine techniſche Formation angeſehen werden müſſe. Ueberall ginge das Korps als politiſche Kampftruppe an die Probleme und Forderungen der Motoriſie⸗ KdF-Urlauber in Rom eingetroffen Die 200 KdF-Urlauber, die zur Feier des zweiten Jahrestages der Sanktionen nach Rom gekommen waren, wurden in der italienischen Hauptstadt herzlich empfangen. Unser Bild zeigt eine Abordnung der Werkscharen der DAF nach der Ankunft in Rom. ———————————————————————————————————————————————..——————————————————————————————————.————..————..——————————————————————————————————— Klavierabend Walter Bohle Am Donnerstagabend ſtellte ſich der junge Pianiſt Walter Bohle wieder ſeiner Vater⸗ ſtadt vor. Nachdem Alter und Tod in die Ge⸗ neration der repräſentativen großen Pianiſten mehr und mnehr Lücken reißen, nachdem eine jüngere Generation die Bewährungsprobe männlicher Reife beſtanden hat, ſchaut man aus, wer von der Jugend Hoffnung gibt, dereinſt die große Tradition fortzuführen. Zu jenen Hoffnungsvollen gehört auch Wal⸗ ter Bohle. Seine Vortragsfolge verriet ſchon, daß er nicht nur Klavierſpieler, ſondern daß er Muſiker ſein will, daß ihm über der techniſchen Bewältigung die beittigo ſteht. Von Beethoven bot er zwei Sonaten, die nicht in der höchſten Gunſt der Pianiſten ſtehen. Er begann mit der Es⸗dur-Sonate ov. 27, Nr. 1, der ſtilleren Schweſter der ungleich be⸗ liebteren in eis-moll. Sie iſt faſt durchweg auf zarte Töne geſtimmt und verrät mit der Be⸗ zeichnung„auasi una Fantasia“ die freiere Bau⸗ art. Sie iſt, genau beſehen, dreiſätzig, beſtehend aus dem ſeelenvollen, keuſchen Andante, in das der Wirbelwind des kurzen Allegro bricht, aus dem Allegro molto e vivace, das Scherzoſtelle vertritt, und dem großangelegten Allegro vivace, u dem das vorausgehende Adagio nur Intro⸗ huktion iſt, zumal es in deſſen Coda noch einmal aufklingt. Das andere Beethovenſche Werk, die Sonate in-dur op. 101, ſteht dem erſten geiſtig nahe. Auch es hat nur ein Rudiment des langſamen Satzes, der mit ſeiner Reminiſzenz an das Allegretto des erſten Satzes als fantaſiemäßiger Auftakt zum Schluß⸗Allegro wirkt, und auch ihm fehlen die dramatiſchen Kontraſte. Beide Werke wollen von innen her angeſtrahlt ein. Wie Walter Bohle in beiden Werken die Beethovenſche Janerlichkeit die zarten Reflexe einer geläuterten Seelenhaftigkeit auf⸗ leuchten ließ, wie er die Bogen edler Empfin⸗ dungen ſpannte, das zeugte von einer tiefen Auseinanderſetzung mit dem Geiſt der Werke. Manz prächtig erklangen jeweils die Schlußſäve, Weltbild(M) wobei er im Allegro der-dur⸗Sonate in dem ſchwungvoll und bravourös angefaßten Fugato den tiefen Sinn dieſer Fugeneinſchaltungen, die Beethoven in ſeinen letzten Sonaten ienmer häufiger verwendet, erleben ließ. Von Schubert wählte Bohle die nachgelaſ⸗ ſene Sonate in-moll. Er weckte damit Sehnſucht, wieder einmal das ſo unendlich reiche Sonatenwert Schuberts in einem geſchloſ⸗ ſenen Zytlus zu hören. Schubert mit ſeiner ge⸗ gen Beethoven meiſt viel undramatiſcheren Art der weitgeſpannten Durchführungen verlangt eine große Konzentrationsfähigkeit des Spie⸗ lers. Das erſte Allegro gab Bohle mit kräfti⸗ gem Schwung und doch voll Zartheit wieder. Im Adagio fiel das durchgeiſtigte Ausſpinnen der Coda auf und ian Schlußallegro raffte er die Breitläufigteit der Durchführungen mit ſicher geſtaltender Hand und legte damit das ihm innewohnende Formprinzip faßlich und be⸗ glückend klar. An den Schluß ſeines Programms hatte er Regers Variationen über ein Thema von Bach in h⸗moll op. 81. Ne⸗ ben ſeinen Telemann⸗Variationen gehört dieſes Variationswerk, deſſen Thema aus der Kan⸗ tate Nr. 128 ſtaanmt, zu den Gipfelwerken mo⸗ derner Klaviermuſik. Es iſt, als hätte das Thema in Reger aaigeſtaute harmoniſche Zünd⸗ maſſen zum Ausbruch gebracht, in deren Glut das Thema verzehrt und immer neu umgegoſ⸗ ſen herausgeſchleudert wird. Nur ſelten wird die Folge dieſer Entladungen von Ruhepauſen einer beſinnlicheren Haltung, eines Nachträu⸗ mens, einer tiefen Meditation unterbrochen. Und zum Schluß bringt eine gewaltige Fuge die letzte Bewältigung und den Ausgleich der Kräfte. Für den Pianiſten iſt das Werk ein Prüfſtein für alle Seiten der geiſtigen und techniſchen Be⸗ wältigung. Walter Bohle geſtaltete ſie mit lei⸗ denſchaftlichem Atem, blieb dem eminent ſchwe⸗ ren Wert techniſch nichts ſchuldig und bot mit der Schlußfuge ein überragendes Meiſterſtück reifer Ausdeutung bei klarſter formaler Dispo⸗ ſition. 3 2 Man darf Walter Bohle nach dieſen Leiſtun⸗ rung und der gleichzeitig von ihm verkörperten Weltanſchauung, ſo daß ſeine Leiſtungen ſtets eine Mehrung der Stärke der Partei bedeuteten. Bei einem Ueberblick über die beſonderen Ar⸗ beitsgebiete, über die motoriſche Jugendertüchti⸗ gung, den Verkehrserziehungsdienſt und die handwerkliche Ertüchtigung wies er dann die nationalſozialiſtiſchen Grundſätze nach, die dort zum Wohle der geſamten Nation gültig ſind. Der kämpferiſche Geiſt wäre dabei der treibende Faktor und für Bürokratie und Mechaniſierung gebe es keinen Raum. Brücken von Dolk zu Volk Den zweiten Vortrag des Tages hielt der Reichsjugendführer. Baldur von Schirach ſprach über die Beziehungen der Jugend des Dritten Reiches zu den Jugend⸗ organiſationen der uns umgebenden Welt. Die vom Reichsjugendführer durch Zahlen belegte Tatſache, daß zahlreiche Gruppen der Hitler— Jugend Gäſte des Auslandes geweſen ſind, könne als Beweis für die herzliche Zuſammen⸗ arbeit mit der Jugend vieler Völker gewertet werden. Aus einer anfangs verwehrten Gleich— berechtigung der HI in der internationalen Jugendarbeit werde heute im Gegenſatz hierzu die nationalſozialiſtiſche Jugendbewegung in der ganzen Welt wegen ihrer umfaſſenden Or⸗ ganiſation, ihres bedeutungsvollen Wirkens und ihrer ſportlichen Tätigkeit wegen anerkannt und geachtet. So ſei auch erfreulicherweiſe die irr⸗ tümliche Meinung im Schwinden, die Hitler⸗ Jugend würde im kriegeriſchen und militäri⸗ ſchen Geiſte erzogen. Unter Hinweis auf die Bautätigkeit der Hit⸗ ler⸗Jugend erklärte der Reichsjugendführer, daß in den deutſchen Jugendherbergen mehr Jugendliche übernachten als in den Jugend⸗ herbergen der Welt zuſammen. Freiheit des religiöſen Bekennmiſſes Reichsminiſter Kerrl ſprach auf Sonthofen Als letzter Redner des vierten Arbeitstags auf Burg Sonthofen ſprach SA-Obergruppen⸗ führer Reichsminiſter Kerrl in grundſätzli⸗ gen zu den jungen Pianiſten zählen, die nicht nur die techniſche Reife, ſondern auch eine gei⸗ ſtige Potenz, die ſich überall durchſetzt, zu einer bedeutenden pianiſtiſchen Laufbahn vorbe⸗ ſtiment. Die leider recht beſcheidene Zuhörerzahl gab ihrer Freude über die Leiſtungen begeiſter⸗ ten Ausdruck und ſpendete dem Spieler reichen Beifall. Fritz Bommas. Zeitschriften des Novembers Die Zeitſchrift iſt der Spiegel unſeres poli⸗ tiſchen, geiſtigen und wirtſchaftlichen Lebens. Was in breiter Ausführlichkeit oft nicht in der Tageszeitung erörtert werden kann, wird in der Zeitſchrift diskutiert und dargeſtellt. Der übliche Querſchnitt durch ein Dutzend deutſcher kultureller Zeitſchriften* uns wieder zeigen, welche Probleme jeweils in den Mittelpunkt gerückt werden. Da waren in dieſem Monat die Geburtstage oder Gedenktage Profeſſor Adolf Bartels und Gerhart Hauptmanns, die 75 Jahre alt wurden, und da war der 40. Todes⸗ tag H. W. Riehls. Dieſer Männer gedenken einige Zeitſchriften. Die„Bücherkunde“ gibt in einer umfaſſenden Betrachtung Wolf Braumüllers unter dem Titel„Arena des Mi⸗ lieus“ Klarſtellung und Einordnung des Natu⸗ ralismus, wie er heute geſehen werden ſollte. Ein anderer Beitrag befaßt ſich mit Adolf Bar⸗ tels als Begründer der völkiſchen Literatur⸗ wiſſenſchaft“. Ein Teil der Zeitſchrift ſteht im beſonderen Zeichen des Schrifttums über den deutſchen Oſten. In der„LLiteratur“ gedenkt G. Keferſtein Riehls als Mann des ſtändiſchen Aufbaus, Förderers der Familie und der Ar⸗ beit.— Hans Friedrich Blunck ſetzt ſich für das geſchriebene Wort gegenüber der allzuſtarken Betonung des geſprochenen Wortes lebhaft ein. „Die Neue Rundſchau“ bringt ein Son⸗ derheft für Gerhart Hauptmann, der aus einem im Jahre 1906 entſtandenen Fragment „Die Wiedertäufer“ einige Szenen abdruckt. Die Würdigungen des Schaffens Gerhart Hauptmanns ſind einſeitig. In den„Oſt deut⸗ chen, oft von ſtarkem Beifall unterbrochenen Ausführungen zur Kirchenfrage. Nach Entwicklung der philoſophiſchen Grund⸗ lage von Weltanſchauung und Religion ging der Redner unter Behandlung der in dieſem Zuſammenhang wichtigen Judenfrage auf die Probleme des Tages ein. Er ſchilderte hierbei die Kirche vergangener Zeiten, wie ſie die Be⸗ kenntniſſe lediglich dazu benutzte, ſie politiſchen Zwecken dienſtbar zu machen. Unter Hinweis auf das Parteiprogramm ſtellte Reichsminiſter Kerrl bei lebhafteſter Zuſtimmung aller anwe⸗ ſenden Kreis⸗ und Gauamtsleiter ausdrücklich die in jeder Beziehung notwendige und ge⸗ wahrte Freiheit für alle religiöſen Bekenntniſſe in Deutſchland feſt. Man werde es aber ebenſo entſchieden von den ver⸗ antwortlichen Stellen zu unterbinden wiſſen, daß ſich auch noch künftig die Kirche in Dinge einmiſcht, die ſie nichts angehen. Spaniſche Jugendführerinnen beſuchten Dr. Goebbels DNB Berlin, 19. Nov. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing heute mittag ſechs ſpaniſche Jugendführerinnen, die vom Staatschef der ſpaniſchen Regierung, General Franco, mit der Organiſation der Mädelarbeit in Nationalſpanien beauftragt wor⸗ den ſind und ſeit Anfang September d. J. zum Studium der nationalſozialiſtiſchen Jugend⸗ arbeit in Deutſchland weilen. Die Falangiſtin⸗ nen ſchilderten ihm eingehend die großen Ein⸗ drücke, die ſie bei ihrem Aufenthalt im Deutſch⸗ land Adolf Hitlers empfangen haben, und be⸗ richteten dann über ihr Tätigkeitsgebiet in Spanien. Nach einer herzlichen Unterhaltung ſprach ihnen der Miniſter ſeine beſten Wünſche für eine erfolgreiche Erfüllung ihrer Aufgaben beim Auf⸗ bau der ſpaniſchen Jugendorganiſationen aus. 130 Todesopfer auf den Philippinen Manila, 19. November.(HB⸗Funk.) Der geſtrige zweite Taifun auf den Philip⸗ pinen innerhalb dieſer Woche war der ver⸗ heerendſte ſeit 25 Jahren. Bisher wurden 130 Todesopfer feſtgeſtellt. Der Sachſchaden wird auf über vier Millionen Dollar geſchätzt. Die Verbindungen mit vielen von dem Taifun vO. Die amenwelt entzückst Du sehr Dorch deutschen 4 Rotsekt „Solitär“ ller heimgeſuchten Gebieten ſind noch unterbrochen. Aus dem Nordteil wird die Zerſtörung zahl⸗ reicher Wohnhäuſer und der Untergang vieler Fiſcherboote gemeldet. ſchen Monatsheften“ leſen wir von Berta Witt einen Aufſatz, der das Schaffen Hauptmanns mehr aus dem Landſchaftlichen herauszuheben verſucht. Hier leſen wir auch eine intereſſante Studie über C. M. Rebel, den Maler Stefan Georges von A. Jürgens, auch eine Erzählung, die dem Gedenken Walter Flex gilt, ſowie eine Erinnerung an Sudermann machen dieſes Novemberheft zu einer angeneh⸗ men Unterhaltung. Auch„Weſtermanns Monatshefte“ haben durch einen offenen Geburtstagsbrief Hellmuth Langenbuchers Pro⸗ feſſor A. Bartels in ehrender Weiſe gebacht. In dem Waul Rohrb fallen noch drei Aufſätze auf. Dr. Paul Rohrbach ſchreibt über„Kame⸗ run“ als deutſche Arbeit und Aufgabe, Dr. Koch ſtellt den Maler Franz Huber als einen Künſtler dar, der in die Ebene eines Timmermanns gehört, und Mario Heil de Brentani plaudert in einem netten Aufſatz über„Kaſpars buntes Reich“ und ſetzt ſich für das Kaſperletheater berechtigt ein. Zahlreiche weitere Beiträge vervollſtändigen die inter⸗ eſſanten Weſtermannſchen Monatshefte auch dieſes Mal. In der„Tat“ leſen wir einen auf⸗ ſchlußreichen Beitrag über„Ein gewiſſer ſchwankender Katholizismus“, der die weltpo⸗ litiſchen. Handlangerdienſte der vatikaniſchen Preſſe ins rechte Licht rückt, mit Tatſachen, ferner iſt auf den Beitrag K. K. Bremers „Frankreich links!“ hinzuweiſen, ſowie auf den Geſamtbericht Mettins über die„Shakeſpeare⸗ Woche in Bochum“. Im erſten Novemberheft von„Wille und Macht“ fanden wir zur „Woche des deutſchen Buches“ eine Reihe be⸗ achtlicher Aufſätze. Baldur v. Schirach ſchrieb das Geleitwort„Wir und das Buch“. In zwei Beiträgen Gerhard Krügers und Hans von der Gabelentz wird Martin Luthers gedacht als „Luther, der Deutſche“ und„Luthers Antlitz“. Julius Rodenberg ſchreibt in einem inter⸗ eſſanten Aufſatz über„Zur Weltgeſchichte der Schrift“. Das Heft iſt wiederum gut illuſtriert und zeigt die ſtarke Intenſität, mit der die deut⸗ ſche Jugend den kulturellen Fragen unſerer Zeit nachgeht. Heinz Grothe „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 20. November 192 der Weg eines engliſchen flebeiterführers Eine Rückschau auf die poliſische Laufhahn Ramsay NMacDonalds/ Von Dr. Johann v. Leers Vor wenigen Jahren kannte ihn noch alle Welt, aus allen Zeitungen ſprang dem Betrach⸗ ter das grauköpfige, ein wenig vornüberge⸗ neigte Geſicht Ramſay Mac Donalds mit dem ſtarken Kinn, den tiefliegenden nachdenk⸗ lichen blauen Augen entgegen. Am 10. Noveenber 1937 hat ihn der Tod heimgerufen, draußen auf der See, an Bord eines Schiffes auf der Reiſe nach Südamerita. Er war einer der letzten großen engliſchen Arbeiterführer— und wenn ein Wort auf das Leben dieſes alten Schotten zutrifft, ſo iſt das Wort von„Mühe und Arbeit“ geweſen. In den ſchottiſchen Hochlanden, am 12. Ot⸗ tober 1866 im winzigen Dörfchen Loſſiemouth wurde er in mehr als ärmlichen Verhältniſſen geboren. Seine Wiege ſtand wirklich im engen Haus, ſein Aufſtieg war mühſam und ſchwer— ein guter verſtändnisvoller Schulaeiſter ſtand am Anfang, der dem begabten Jungen einen Freiplatz auf einer Mittelſchule verſchaffte. James Ramſay MacDonalbd kam aus der Atmoſphäre jener tiefernſten, ganz auf Gewiſ⸗ ſenserforſchung abgeſtellten bibelfeſten Fröm⸗ migkeit Schottlands— wahrſcheinlich hat er ſtets in ſeinenn Herzen bis zuletzt einen kleinen Fleck bewahrt, wo er glaubte, daß man die Politik und die Lehren der Bergpredigt in Uebereinſtimmungen bringen könnte. Er gönnte ſich als junger Menſch kein Vergnügen, er lernte und arbeitete. Er ſchlug ſich in London als Adreſſenſchreiber und kleiner Angeſtellter in einem Warenhaus durch, legte durch nächtliches Studieren wohl ſchon damals den Grund ſei⸗ nes ſpäteren Augenleidens— ein Zufall machte einen radikalen Abgeordneten auf den charat⸗ terfeſten, fleißigen jungen Schotten aufmertſam. MacDonald diente dieſein Mann vier Jahre lang als Privatſekretär, machte ſich dann immer mehr unabhängig— und ging in die engliſche Labour Party, die Arbeiterpartei Englands, die von den engliſchen großen Gewertſchaften getragen iſt, die nur gelernte Arbeiter aufneh⸗ men. Sie kann darum nicht als eine eigentlich marxiſtiſche Partei angeſehen werden, ſondern vertrat damals— niemals ganz in ſich einheitlich — ſozialreformeriſche Gedanken aller Art und ſtand umter der Leitung des alten ſchottiſchen Bergmannes Kair Hardy, eines ſchweren, geraden, rauhen Mannes, mit dem Mae Donald manche nicht nur landsmannſchaftliche Berüh⸗ rungen hatte. Der junge Mac Donald verheiratete ſich und ergriff die politiſche Laufbahn. Der Burenkrieg wurde ſeine erſte Gewiſſensprobe, er gehörte der Fabian Soeiety an, einer recht gemäßigten Geſellſchaft für ſoziale Reform, der nicht nur Anhänger der Engliſchen Arbeiterpartei, ſon⸗ dern auch viele am ſozialen Leben intereſſierte Menſchen der verſchiedenſten Berufsſchichten an⸗ gehörten. Dieſe Geſellſchaft war mindeſtens nicht gegen den Burenkrieg— der junge Mac⸗ Donald aber rang mit ſeinem Gewiſſen, und dieſes ſagte ihm, daß England in dieſem Krieg Unrecht habe. So begann er als blutjunger Polititer den in den Augen anderer nur als hellen Wahnſinn zu bezeichnenden Verſuch, ſich der Kriegswelle entgegenzuwerfen., Gegen dieſe Welle aber konnte MacDonald nicht angehen. Bei der Parlamentswahl 1900 fiel er in ſeinem Wahlkreis mit Pauten und Trompeten durch. Aber er diente ſich hoch. Die Labour Party machte ſich immer ſelbſtändiger von den Libe⸗ ralen, in jenen Parlamentskämpfen Englands im letzten Jahrzehnt vor dem Weltkrieg, als es ſich darum handelte, das Oberhaus zu beſeiti⸗ gen, den breiten Maſſen Englands größeren Einfluß zu verſchaffen, ſtieg Mae Donald auf, der merkwürdig hausväterliche Ruhe und bibelfeſte Frömmigkeit mit humorigem Spott vereinigen konnte. Bergpredigt und sStaatskunſt Aber die Kernfrage ſeines politiſchen Daſeins, der Streit zwiſchen perſönlichein Gewiſſen und Intereſſe des Landes, zwiſchen Bergpredigt und Staatsmannskunſt, war nicht entſchieden. Er führte während des Weltkrieges zu dem ſchwerſten Konflikt ſeines Lebens. Mac Donald war von 1911—1914 Führer der Labour Party im Unterhaus. Da kam der Krieg— und in jener denkwürdigen Sitzung des Parlaments, die Englands Eintritt in den Welttrieg bedeu⸗ tete, hielt der Führer der engliſchen Arbeiter⸗ partei eine Rede, die nicht etwa im üblen Sinne pazifiſtiſch war, aber in der er mit erſchüttern⸗ der Wahrhaftigkeit, dabei nicht einmal geſchickt, darlegte, daß er ſeinem Gewiſſen nach nicht an⸗ ders könne, als an Englands gerechtem Grund zum Kriege zu zweifeln, daß er vielmehr auch weiterhin für eine Politik der Neutralität ſei. Er unterſtrich dieſe Haltung durch eine Schrift mit deen Titel:„Warum wir im Kriege ſind?“ mit dem bezeichnenden Untertitel:„Die Verant⸗ wortlichteit von Sir Edward Greh“, erkannte darin offen an, daß Deutſchland eingetreiſt ſei und ſich mit Recht als eingetreiſt habe fühlen müſſen, daß die britiſche Regierung bei der Darſtellung der Kriegsurſachen„Tatſachen un⸗ terdrückt“ habe, daß ſie die verſöhnlichen Vor⸗ ſchläge Deutſchlands, um Großbritannien neu⸗ tral zu halten, zurückgewieſen habe. Das alles begründete dieſer ſtarre Schotte in einem Augen⸗ blick, da England ſeiner Auffaſſung nach um die Exiſtenz rang, mit ſeinem Gewiſſen. Als er an die Front reiſen wollte, ließen die Behörden es nicht zu, er geriet immer mehr in Vereinſamung und wurde abgelehnt. Er machte auch grobe Fehler, Ja er hatte ſich in ſeiner Starrheit ſoweit verirrt, daß er die Kerenſti⸗Revolution in Rußland begrüßte, im Juni 1917 einen bombaſtiſchen Aufruf ver⸗ öffentlichte, der darauf hinauskaen, daß man in England dasſelbe machen müßte wie in Ruß⸗ land, nämlich den Krieg zu beendigen. Man muß allerdings dabei feſthalten— es war noch nicht die bolſchewiſtiſche, ſondern die ihr vorhergehende Revolution. Als nun für England der Weltkrieg gewon⸗ nen war, ſchien ſeine Rolle ausgeſpielt— bei den„Khaki⸗Wahlen“ 1918 fiel er wieder gegen ehrückende Mehrheit durch. Er ſchien poli⸗ tiſcherledigt zu ſein. Zum erſten Male Premierminiſter Aber er kam wieder. Der radikalſte Flügel, die„Unabhängige Labour Party“ im engliſchen Parlament, wurde früh von den Kommuniſten als Sprungbrett und„trojaniſches Pferd“ zu benutzen verſucht, Es war Macdonalds kleine Partei. Hier nun warf ſich derſelbe Schotte, der im Weltkrieg vielen Engländern als ein Vertreter durchaus angezweifelter nationaler Haltung gegolten hatte, der kommuniſtiſchen Welle entgegen. Es war wieder eine Forde⸗ rung ſeines Gewiſſens, die ihn zu dieſem Kampf trieb, und es gelang ihm, innerhalb der ge⸗ ſamten engliſchen Labour Party durchzuſetzen, daß dieſe den Kommunismus in jeder Form verwarf. So ſtieg er wieder auf, wurde 1922 in Schottland gewählt und im Januar 1924 zum erſten Male an der Spitze eines Kabinetts von Liberalen und Labour Premierminiſter von England. Was vor weni⸗ für möglich gehalten hätte, war eingetreten— ausgerechnet Mac Donald ſtand an der Spitze des Britiſchen Staates, ausgerechnet er! Aber moch größer war die Ueberraſchung, als er nicht nur die Stelle als Erſtminiſter und als Außenminiſter in ſeiner Hand vereinigte, ſondern als der ſo⸗ lange gefürchtete„Radikale“ feierlich ernſt alle alten Formen und Zeremonien, die mit einem ſolchen hohen Amt in England verbunden ſind, beibehielt. Wir ſollten ihm nicht vergeſſen, daß er den franzöſiſchen Ruhrein⸗ fall mißbilligte, daß er ſich ehrlich be⸗ mühte, eine Milderung der franzöſiſchen Ge⸗ waltmaßnahmen gegen das Deutſche Reich gen Jahren niemand durchzuſetzen. Er Feind der Deutſchen, ſo verkehrt er ſie gelegentlich auch in ſeinem Leben geſehen haben mag. Ein engliſch⸗deutſcher Handelsvertrag wurde ebenfalls von ihm gefördert— da ſtürzte er über das Verhälmis zu den Sowjets. Seine ſchwache Mehrheit, über die er im Parlament verfügte, machte ihn und ſeine Regierung ſtär⸗ ker abhängig von kleineren Gruppen der eige⸗ nen Anhängerſchaft, als ihm ſelber wünſchens⸗ wert erſcheinen konnte. Immer wieder hatte er abgelehnt, den Sowjets eine Anleihe, um die ſie ſich bemühten, zu geben— um ſo über⸗ raſchter war ganz England, als plötzlich ſehr weitgehende Kreditverträge mit den Sowjets abgeſchloſſen wurden, die auch noch zuſammen⸗ fielen mit Enthüllungen über bolſche⸗ war niemals ern wiſtiſche Propaganda in England ſelbſt. Damit brach die Mehrheit zuſammen, über die er verfügte, die nächſten Wahlen tru⸗ gen der Labour Party den Verluſt von nicht weniger als 40 Parlamentsſitzen ein. abſage an Moskau Für Mac Donald war dies die Gelegenheit ſich den moskaufreundlichen Elementen inner⸗ halb ſeiner Partei, die ihn als Erſtminiſter in dieſe Niederlage getrieben hatten, entgegen zu werfen, es wurde immer klarer, daß er ſich von den Linken, den„Unabhängigen“ in der Partei, trennte, die ſich um den nun wirklich durchaus marxiſtiſchen Maxton zu⸗ ſammenſchloſſen. 1929 brachte mit einem jener ſo häufigen Rückſchläge der engliſchen Politik den Konſer vativen eine vernichtende Niederlage Zum erſten Male kam die Labour Party als ab⸗ ſolut ſtärkſte Partei, ſtärker als alle anderen zuſammen, mit 288 Abgeordneten in das Unterhaus flles für das britiſche Weltreich MacDonald begann auf dem Gebiet der Außenpolitik, unterſtützt von Henderſon, und in der Finanzpolitik von dem alten, ge⸗ raden und ehrlichen Philipp Snowden, eine Politik, die wirklich die Schaffung internatio⸗ naler Zuſammenarbeit, wenn auch mit dem durchaus unzureichenden Mittel des Völker⸗ bundes, an das er glaubte, zum Ziel hatten. Im Innern aber ging der Kurs der Regierung immer mehr nach rechts. Der Sohn des ſchot⸗ tiſchen Bergarbeiters hatte auch die pazifiſti⸗ ſchen Ideale innerhalb des Britiſchen Reiches raſch aufgegeben— als man in Aegypten, in Indien glaubte, die Labour⸗Regierung als ſchwach anſehen zu dürfen und nationale Be⸗ freiungsverſuche machte, ſchlug Macr Donald unbekümmert um das Gezeter zahlreicher Par⸗ teifreunde mit der gepanzerten Fauſt der bri⸗ tiſchen Macht dazwiſchen. Als die Weltwirt⸗ ſchaftskriſe immer ſchlimmer wurde, Fabrik auf Fabrik verödete, die eigenen Parteifreunde mit ihren zum Teil ſchon ſtark marxiſtiſch be⸗ einflußten Gedankengängen ſich als völlig un⸗ geeignet erwieſen, die Notlage des Volkes zu ändern— da bildete Mac Donald mit ſeinen perſönlichen Freunden innerhalb der Labour Party, lauter alten verantwortungsvollen-Ar⸗ beiterführern, und den konſervativen Gegnern eine„nationale Regierung“. Macdonalds„nationale Regierung“ Die Wahlen von 1931 zeigten, daß das bri⸗ tiſche Volk ihn verſtand. Die Nationalen La⸗ bour⸗Leute und die Konſervativen bekamen zuſammen eine erhebliche Mehrheit— immer⸗ hin war innerhalb dieſer Gruppe der konſer⸗ 2356 Jahre am gleichen Sleck Feltsame Geschichfte um ein Schiff und einen Seemann Rom, 19. Nov.(Eig. Bericht.) Wie italieniſche Blätter berichten, iſt dieſer Tage in Genua mit dem Dampfker„Conte Grande“ nach 36jähriger Abweſenheit ein italie⸗ niſcher Seemann eingetroffen, der das für See⸗ leute ſicherlich nicht alltägliche Schickſal über ſich ergehen laſſen mußte, all dieſe Jahre über an Bord eines Schiffes zu leben, ohne ſich von der Stelle zu rühren. Das kam lo: Am 14. September 1901 lief, ebenfalls von Genua, der Segler„Maria Matre“ nach Süd⸗ amerika aus. Im November 1902 warf das Schiff in dem kleinen Hafenſtädtchen Payſandu am Rio Uruguay Anker. Es kam zu einem Pro⸗ zeß zwiſchen den Hafenbehörden und dem Schiffseigentümer, der gewiſſe Zölle auf die Schiffsladung, die er als willkürlich erachtete, nicht entrichten wollte. Das Gerichtsverfahren zog ſich in die Länge, und während der ganzen Zeit blieb die„Maria Madre“ im Hafen von Payſandu liegen. Mehr als die Hälfte der Schiffsbeſatzung ſtarb nach und nach, wie die Blätter behaupten, vor Heimweh. Der Reſt der Beſatzung wurde nach Italien zurückberufen. Nur unſer braver Angelo Viacava blieb als Wache an Bord des allmählich verfaulenden Schiffes, 36 Jahre lang hißte er Morgen für Morgen die italieniſche Flagge am Maſt und holte ſie bei Sonnenuntergang wieder ein.— Aber auch die längſten Prozeſſe gehen einmal zu Ende. Eines ſchönen Tages wurde die „Maria Madre“ öffentlich verſteigert. Zu dem ſchnöden Preiſe von etwa 10 000 Lire fand ſie einen Käufer. Der Erlös reichte nicht einmalaus, um die Prozeßkoſtenzu decken. Und der pflichttreue Angelo konnte jetzt endlich nach 36 Jahren in die Heimat zu⸗ rückkehren. neue Waſſe: Scheinwerferſlugzeuge Sensatfionelle Vorschläge eines französischen Generals London, 19. Nov.(Eig, Bericht.) „Internationale Aero⸗Preß“ beſchäftigt ſich mit einem bemerkenswerten Plan des franzö⸗ ſiſchen Generals Golovine zur Abwehr von Luftangriffen. Der General, der bereits ver⸗ ſchiedentliche aufſehenerregende Veröffentlichun⸗ gen über die Zukunft des Luftkrieges gemacht hat, geht von dem Gedanken aus, daß es zur Nachtzeit nahezu unmöglich ſei, angreifende Bombenflugzeuge mit Scheinwerfern zu ent⸗ decken, wenn ſie ſich auf einer geſchloſſenen Wolkendecke befinden. Die Bodenabwehr ſei machtlos, bis die Flugzeuge durch die Wolken⸗ decke geſtoßen ſeien. General Golovine ſchlägt nun vor, Spezialflugzeuge zu konſtruieren, deren Aufgabe darin beſtehen ſoll, mit ſtar⸗ ken Scheinwerfern die feindlichen Bomber anzuſtrahlen und auf dieſe Weiſe den eigenen Jagdflugzeu⸗ genihr Ziel zu beleuchten, Durch Ein ſatz derartiger Scheinwerferflugzeuge würden außerdem die feindlichen Piloten geblendet und es ihnen damit erſchwert, ihr Ziel auszuma⸗ chen. General Golovine erklärt, zweimotorige, durch Druckſchrauben angetriebene Tiefdecker mit Scheinwerfern auszurüſten, die vor die Motoren montiert werden ſollen. Als Schein⸗ werfer müſſe man Queckſilberlampen verwen⸗ den. In die Rumpfſpitzen könne man zwei Ma⸗ ſchinengewehre oder Geſchütze einbauen, deren Viſiereinrichtung gleichzeitig zum Richten der Scheinwerfer diene, ſo daß der Schütze im gleichen Augenblick feuern könne, in dem er das Ziel im Scheinwerfer habe. Ein Maſchinen⸗ gewehr müſſe außerdem mit Schußfeld nach hinten zur Verfügung ſtehen, um das Flugzeug gegen rückwärtige Angriffe zu ſichern. Da die Scheinwerfereinrichtung bedeutend leichter ſei als etwa eine Bombenlaſt, könne das„Schein⸗ werferflugzeug“ es an Gleitwermögen und Ge⸗ ichwindigkeit mit jedem modernen Bomben flugzeug aufnehmen. blieb bis zum Schluß ſeines Lebens der Mann vative Flügel ſo überwältigend ſtark, langſam ins Gedränge gerieten. Mit gegriffen, einer nationalen Aufrüſtung. Das Verſagen der Augenkraft, das qualvoll ſchwere Operationen nicht aufhalten konnten, ſeiner Amtspflichten immer unmöglicher. Er trat zu⸗ machte ihm ſchließlich die Erfüllung rück: Stanley Baldwin, der konſervative Parteiführer, wurde ſein Nachfolger, der halb⸗ blinde Mann zog ſich auf den Poſten des Lord⸗ Präſidenten des Kabinettsrates zurück— die zerbröckelte Doktorgrade einen Parlaments-⸗ das dankbare England auf den alten Arbeiter⸗ kleine nationale Labour⸗Gruppe langſam, Ehrungen des Alters, ſchottiſcher Univerſitäten, ſitz, mancherlei Auszeichnungen häufte führer. engliſche Erſcheinung geweſen. Vergleicht man bour Party Sir Stafford Cripps, der in einem durch⸗ aus moslauhörigen Sinn„Antifaſchismus“ in England betreibt, das ſind keine ebenbürtigen Nachfolger des„alten Schotten“. Ein aufrechter Mann MacdDonald hat in ſeinem Leben unzweifel⸗ haft Fehler gemacht, in dem ſchweren Kampf zwiſchen ſtaatsmänniſcher Notwendigkeit und perſönlichem Gewiſſen hat er oft genug und zweimal mit ſchwerſten Rückſchlägen für ſeine politiſche Geltung, ſich in den Mitteln ver⸗ griffen. Aber er hatte den Mut, bis an ſein Lebensalter zu lernen. Aus dem radikalen engliſchen Arbeiterführer mit ſtark revolutio⸗ nären Tendenzen wurde am Ende der Miniſter des Kabinetts der nationalen Einheit, der in den ſchlimmſten Zeiten der Weltwirtſchafts⸗ der als leitender kriſe England oben hielt, Mann ſeines Volkes bereit war, Irrtümer ſei⸗ ner Jugend abzuſchwören und trotzdem nicht einfach ein Ueberläufer zu den Konſervativen war, ſondern ein ſchwer mit ſich kämpfender keine„engliſche Mann, bei dem das Gebet Heuchelei“, ſondern eine echte Zufluchtnahme zu Gott vor Gewiſſensentſcheidungen war. Er 85 8 15 5—— 5— 5 5* f *+— Kösfliché Mitch dos der fot-Weiſen Dose. aus dem und großen Mühſalen. Die neue Zeit in Europa, die heraufzieht, zu dem neuen Deutſchland und dem neuen Italien fand er kein rechtes Verhältnis mehr, obne doch in das der engliſchen Linken war ihm bereits fremd— antifaſchiſtiſche Geheul einzuſtimmen. Er wollte„nationale Arbeiter⸗ politik“ in England machen— das war das Ergebnis eines mühſamen Lebens, das ihn aus der Armut in die tiefſten Tiefen der Ab⸗ lehnung durch faſt alle ſeine Landsleute und f des mächtigſten Mannes des Britiſchen Reiches geworfen hat. dann wieder auf die Stelle Ein im tiefſten einſamer Mann, allein mit ſich und ſeinem Gewiſſen. daß MacDonald und ſein perſönlicher Anhang Ernſt und Eifer arbeitete er gegen die ſchwere Er⸗ werbsloſigkeit an, von links und rechts an⸗ ja gab England den Anſatz zu —— Ramſay Maedonald iſt eine ſehr typiſch aeid ihn mit den unbedeutenden, hetzeriſchen und höchſt minderwertigen Nachfolgern, die er in⸗ nerhalb der Labour⸗Party gefunden hat, ſo überragt er ſie ganz erheblich, Ein aufgeregter Demagoge und Schreier, wie Ma⸗ jor Attlee, der heute in der engliſchen La⸗ im Unterhaus Hetzreden gegen Deutſchland hält, ein politiſcher Intrigant wie einfachen armen Bergmannshauſe, 4 3 ein Menſch der ſchottiſchen Armut, Lebenshärte Haken Er Wir Arb mat, haber Führern, u aber auch Sie haben haben ſie l zurück an werden win erinnern. Da iſt G Abſchiednel denn es w Bauſtelle, b zur weiten geduldig ar Wagen hin⸗ ten die Fr ontrolliere ſtuben und man ihr g Gretl zu 2 nämlich un mußte dahe ſchnauzer, z Hummel, ſich recht ba über ein fr war eigentl beſcherte er kleine Hund — drei muß ſie ängſtlich unſere Wolf hat fünf p— erſten Kindt Unſere R ſchrei, komm Hühnerhabie ſchöne Tann früher noch frei auf eine riß er ſich v den Lüften. Eichhörncher 4 Junge ſchen wurden. In zwei Welle und zwei 9 gewürfelte trägt und fr Und ſchlie ders ans He den auf Wa verkürzt. Zu auch noch ei mit einem g dieſe Tiere 1 zum Lager — ſchöne Er vember 1937 England it zuſammen, Wahlen tru⸗ luſt von nicht ein· Gelegenheit, nenten inner⸗ örſtminiſter in „entgegen zu daß er ſich bhängigen“ in um den nun Maxton zu⸗ ſo häufigen den Konſer⸗ rlage Zum arty als ab⸗ rker als alle geordneten in h d ſtark, daß icher Anhang Mit Ernſt e ſchwere Er⸗ id rechts an⸗ n Anſatz zu ſt ung. das qualvoll alten konnten, illung ſeiner „ Er trat zu⸗ konſervative ger, der halb⸗ ſten des Lord⸗ zurück— die zerbröckelte Doktorgrade Parlaments⸗ häufte das lten Arbeiter⸗ ſehr typiſch zergleicht man tzeriſchen und n, die er in⸗ nden hat, ſo zeblich, Ein ier, wie Ma⸗ engliſchen La⸗ zreden gegen Intrigant wie einem durch⸗ aſchismus“ in ebenbürtigen en unzweifel⸗ weren Kampf endigkeit und ft genug und gen für ſeine Mitteln ver⸗ , bis an ſein em radikalen ark revolutio⸗ e der Miniſter inheit, der in eltwirtſchafts⸗ als leitender Irrtümer ſei⸗ trotzdem nicht Konſervativen ch kämpfender ine„engliſche Zufluchtnahme ngen war. Er 'ns der Mann ———— gmannshauſe, t, Lebenshärte e heraufzieht, u dem neuen alien fand er ie doch in das liſchen Linken nale Arbeiter⸗ das war das ens, das ihn iefen der Ab⸗ indsleute und s mächtigſten geworfen hat. allein mit ſich „Hakenkreuzhbanner“ Groß-Mannheim Samstag, 20. November 1937 Eriunerungen Wir Arbeitsmänner ſind wieder in der Hei⸗ mat, haben Abſchied genommen von unſeren Führern, von der Bauſtelle und nicht zuletzt aber auch von unſeren treuen Tierkameraden. Sie haben mit uns ein halbes Jahr gelebt. Wir haben ſie liebgewonnen, und denken wir ſpäter zurück an unſere Zeit im Arbeitsdienſt, dann werden wir uns auch wieder an„unſere“ Tiere erinnern. Da iſt Gretl, unſer Lagerſchaf, das uns zum Abſchiednehmen an den Bahnhof begleitete, denn es war ja immer dabei, ſei es auf der Bauſtelle, bei Uebungen oder beim Sport. Gings zur weitentfernten Bauſtelle, ſo wartete Gretl geduldig am Kraftwagen, bis man ſie auf den Wagen hinaufnahm. Sie ſchritt oft beim Antre⸗ ten die Front ab, als wolle ſie die Richtung kontrollieren, beſuchte uns in unſeren Truppen⸗ ſtuben und war dankbar für jeden Biſſen, den man ihr gab. Nur in einer Beziehung gab Gretl zu Aergerniſſen Anlaß, ſie verwechſelte nämlich unſere Blumen mit dem Gras und mußte daher oft von Hummel, unſerem Ratten⸗ ſchnauzer, zurecht gewieſen werden. Hummel, den wir geſchenkt bekamen, hatte ſich recht bald an uns gewöhnt und war tags⸗ über ein fröhlicher, kleiner Kerl. Das heißt, er war eigentlich eine Dame, denn eines Nachts beſcherte er in der Wachtſtube dem Lager fünf kleine Hunde. Führt ſie jetzt zwei ihrer Kleinen — drei mußten wir töten— ſpazieren, dann iſt ſie ängſtlich darauf bedacht, daß ihr nicht Anka, unſere Wolfshündin, zu nahe kommt. Auch dieſe hat fünf prächtige Junge, die allerdings der erſten Kindheitszeit entwachſen ſind. Unſere Raubvögel erheben ein wüſtes Ge⸗ ſchrei, kommen die Hunde in ihre Nähe. Einen Hühnerhabicht und zwei Falken beherbergt der ſchöne Tannenholzkäfig. Zu ihnen geſellte ſich früher noch ein prachtvoller Mäuſebuſſard, der frei auf einer Stange ſaß. Eines Abends jedoch riß er ſich von der Leine los und entſchwand in den Lüften. In einem weiteren Käfig lebt ein Eichhörnchenpaar, das uns im Sommer zwei Junge ſchenkte, die auf der Wache aufgezogen wurden. In ihrer Geſellſchaft befinden ſich noch zwei Wellenſittiche, Lachtauben, eine Droſſel und zwei Meerſchweinchen. Somit eine bunt⸗ gewürfelte Geſellſchaft, die ſich aber gut ver⸗ trägt und friedlich aus einer Futterſchale frißt. Den Lagerplatz ſelbſt beleben unſere Tauben. Und ſchließlich war uns unſere Mieze beſon⸗ ders ans Herz gewachſen, ſie hat uns die Stun⸗ den auf Wache durch ihre Anweſenheit oftmals verkürzt. Zu dem allen hatten wir einige Zeit auch noch einen Raben, der aber eines Tages mit einem glänzenden Schlüſſel entwiſchte. Alle dieſe Tiere waren unſere Freunde, ſie gehörten zum Lager und damit zu uns. Erinnerungen, — ſchöne Erinnerungen! Alter Kolonialgeiſt im neuen Kolonialheim Erinnerungen an die deutſchen Kolonien/ Ein kleines Kolonialmuſeum innerhalb unſerer Mauern Von dem unermüdlichen Schaffensgeiſt und dem ſteten Arbeiten am kolonialen Gedanken in den Reihen ehemaliger Kolonialkämpfer und ⸗pioniere zeugt die erſt kürzlich vollzogene Ein⸗ weihung des Kolonialdenkmals am Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Die Arbeit der ehemaligen Kolonialleute beſchränkte ſich aber durchaus nicht nur auf die Erſtellung des Denkmals, das eine Erinnerungsſtütte und ein Mahnmal zu⸗ gleich ſein ſoll und das die Aufgabe hat, uns allezeit an die Bedeutung der Kolonialfrage zu erinnern. Unabläſſig beſchäftigt man ſich mit der Pflege des kolonialen Gedankens, wobei man aber durchaus nicht in alten Erinnerungen ſchwelgt, ondern poſitive Arbeit leiſtet. Der Ge⸗ anke, daß es dem Führer bald gelingen wird, die deutſchen Kolonien wieder unter deutſche Verwaltung ſtellen zu können, gibt Anſporn in jeder Hinſicht. In der Käfertaler Straße 33 haben ſich die Angehörigen der Kameradſchaft deutſcher Kolo⸗ nialtruppen ein Kolonialheim geſchaffen, das ſo recht den Rahmen für die Zuſammen⸗ künfte bildet. Nun iſt aber dieſes Heim inzwi⸗ Ein Blick in das Kolonialhelim der Mannheimer Kameradschaft deutscher Kolonĩaltruppen ſchen ein kleines Kolonialmuſe um gewor⸗ den, das Beachtung über den Kreis derer hin⸗ aus verdient, die ſich hier regelmäßig treffen. Gerne haben die ehemaligen Kolonialkämpfer aus ihrem Beſitz die einſt aus den Kolonien mitgebrachten Erinnerungsſtücke zur Verfü⸗ gung geſtellt, um den Raum entſprechend ge⸗ ſtalten zu können. Gar mancher trennte ſich von einem liebgewordenen Andenken, weil er das Bewußtſein hatte, daß es für die große Idee weſentlich beſſer iſt, den betreffenden Ge⸗ genſtand einem breiteren Kreis zugänglich zu machen, als ihn zu Hauſe einzuſchließen. Geweihe in großer Zahl Einen großen Platz nehmen in dem Kolonial⸗ heim die Geweihe ein, die über die eine Längswand verteilt ſind. Man muß es ſich ſchon von einem früheren Kolonialkämpfer er⸗ klären laſſen, welche Bewandtnis es mit den einzelnen Stücken hat, unter denen ſich recht koſt⸗ bare befinden. Es würde hier viel zu weit füh⸗ ren, die verſchiedenen Tiere 30 nennen, von denen dieſe Geweihe ſtammen, doch ſoll nur das geſagt werden, daß ſo ziemlich ſämtliche Bock⸗ arten, vom Geweih des edelſten afrikaniſchen Tieres, der Edel⸗Antilope, bis zu dem des kleinſten Blaubocks, vertreten ſind. Privataufnahme Rolle ſpielten. Zwiſchen den Geweihen hat man Erinnerungs⸗ ſtücke verſchiedenſter Art angebracht. Intereſſant ſind etliche Gewehre, die zwar nicht mehr als einen Muſeumswert haben, die aber einmal in Deutſch⸗Südweſtafrika eine bedeutſame Eine treffliche Ergänzung hierzu bilden die Speere, Pfeile und andere Jagdwaffen der Eingeborenen, die zum Teil aus einer Schenkung des früheren Gouverneurs Dr. Theodor Seitz ſtammen. Den größten Anteil unter den ausgeſtellten Gegenſtänden hat Deutſch⸗Südweſtafrika ge⸗ ſtellt, das auch mit Bildern aller Art ſtark vertreten iſt. Die Bilder geben zum Teil einen Ueberblick über die Landſchaft in deutſchen Kolonien, zum Teil ſind es Erinnerungsbilder perſönlicher Art. Zuſammen runden ſie aber den recht gün⸗ ſtigen Eindruck. Aber auch aus den übrigen deutſchen Kolo⸗ nien findet man Erinnerungsſtücke. So ſieht man u. a. eine aus Kiautſchau mitgebrachte chineſiſche Boxerfahne, dann wieder Münzen und Briefmarken aus deutſchen Schutzgebieten und was derlei Dinge mehr ſind. Wer ſteht noch abſeitsꝰ Mit eiſerner Energie treten die ehemaligen Kolonialkämpfer für den Kolonialgedanken ein. Zahlenmäßig bilden ſie keine allzu große Streitmacht— aber dafür iſt ihr Wille um ſo ſtärker. Nicht mit Unrecht halten dieſe Kolonial⸗ krieger Ausſchau nach den noch abſeits ſtehen⸗ den Kameraden, um ſie als Mitkämpfer in vor⸗ derſter Reihe für den Kolonialgedanken zu ge⸗ winnen. Ob es noch abſeits ſtehende frühere Kolonialkämpfer gibt? Ja, denn gar mancher Afrikaner, der nach Ableiſtung ſeiner Dienſtzeit in den Kolonien bei Ausbruch des Weltkrieges in Deutſchland war und während des Krieges an den europäiſchen Fronten kämpfte, hat noch nicht den Weg zu den Kolonialkriegern gefun⸗ den, die alle in ihren Reihen haben wollen, die einſt in den deutſchen Kolonien auf Vorpoſten für Deutſchland waren. Auf jeden einzelnen kommt es an! Vielleicht kann mancher in den Reihen der alten„Kolonialer“ mehr für Deutſchland leiſten als bei irgendeiner Regimentsvereinigung. 323 Pilzwanderungen. Da die Witterung noch einmal milden Charakter angenommen hat, ſind für den Sonntag noch zwei Pilzwande⸗ rungen vorgeſehen. Treffpunkt am Bahnhof Maxdorf um.45 Uhr. Mannheim Paradeplatz ab.08 Uhr.— Nachmittags⸗Pilzwanderung in Weinheim. Treffpunkt am Oberen Tor um 14 Uhr. Körbchen und Meſſer nicht vergeſſen! — Ll IIA III 4 nmiie, ——— 4⁰ 45 IAaaaaahaaaaaaaaaaaa . Heilte- omucitt Zuletæt Vor dem Abflug nach Saloniki fahren wir noch einmal in die Berge hinauf, in die kleinen Dörfer, wo jetzt auf den Tabakfeldern an den Abhängen nur noch die wenigen oberen Blãätter an den langen kahlen Pflanzenſtielen zu letzter Reinheit reifen. In einer der kleinen Straßen von Drama verweilen wir noch einen Augenblick und trin⸗ opulentes Abendeſſen leiſten, zum Schluß kommt doch die geliebte Zigarette. Laſſen Sie es heute abend einmal eine„SpATLESE“ ſein, — auf die das Sprichwort der Aberſchrift ſo zweifach paßt: „Das Beſte kommt zuletzt“ ken einen Mokka. Am RNebentiſch ſitzt ein junger Grieche, der ſich nach des Tages Arbeit ſeinen Kaffee gönnt und ſich behaglich genießend ſeine Ziga⸗ rette ſchmecken laͤßt. Unſer Fachexperte und Dolmetſcher unter⸗ hält ſich mit ihm, und als der junge Mann ſtrahlend, zufrieden lächelnd auf ſeine Ziga⸗ rette zeigt, frage ich: „Worüber freut er ſich denn ſo?“ „Das iſt das Schönſte am ganzen Tag', überſetzt man mir ſeine Antwort,„die Ziga⸗ rette am Abend nach der Arbeit,— denn es iſt ja immer ſo, das Beſte kommt zuletzt.—“ Wie richtig iſt dieſes Sprichwort, denke ich, das Beſte kommt zuletzt. Wie paßt dieſes Wort auf die„SPATLESE-. Die unteren Blätter ſind ſchon längſt ge⸗ pflückt, die mittleren„Hände“ ſind geerntet und nur die wenigen oberen Blätter habe ich eben noch auf den Feldern geſehen. Sie wer⸗ den zuletzt— am ſpäteſten— geerntet, wenn ſie unter dieſer herrlichen Sonne zu voller Keinheit gereift ſind;— denn das Beſte kommt zuletzt.— Machen Sie es anders als dieſer junge Grieche in Drama d 7¹5 4— Puwes Ciονπνοιν 1⁰ ShirIESEoh 10 1 4e, Ts S4e Z4 S e—04747———————— ι Dνι αοφνφνφνννιι̃-— A4.—+ 27 —. eee, de Und ob Sie ſich heute abend mit einem einfachen Abendbrot begnügen oder ſich ein SpATIESE in eebee „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 20. November Parkverbote— falſch ausgelegt Wo das Linksparken verboten iſt Zur Vermeidung von Verkehrsſtockungen und Erreichung einer Flüſſigkeit des Straßenver⸗ kehrs wurden vor wenigen Wochen neue Park⸗ verbote erlaſſen. Dieſe Parkverbote erſtreckten 0 auf die rechten Straßenſeiten der zu den anken Straßen auf jeweils wei Quadratlängen von den Planken weg. rfahrungsgemäß gab es gerade in dieſen Straßen durch das Parken von Fahrzeugen auf beiden Straßenſeiten erhebliche Stockungen. ieſe durchaus notwendigen Parkverbote werden neuerdings in ſtärkerem Maße falſch ausgelegt. Die Fahrzeuglenker, die auf der mit dem Parkverbot belegten Straßenſeite an⸗ kommen, ſind entſprechend den Verkehrsvor⸗ ſchriften verpflichtet, weiterzufahren und ihr en in eine Straße zu lenken, in der kein arkverbot beſteht. Bei den kurzen Quadraten der Innenſtadt kann es ſich jeweils nur um wenige Meter Umweg handeln, der bei einem Kraftwagen nicht ins Gewicht fällt. Nun lenken aber viele Fahrer ihre Wagen auf die linke Straßenſeite, um dort zu parken, ſo daß die Fahrzeuge gegen die Fahrtrichtung ſte⸗ en. Abgeſehen davon, Da ein ſolches Ver⸗ alten verkehrswidrig iſt, bringt es eine Er⸗ öhung der Verkehrsgefahren mit ſich. uß doch ein ſolches falſch parkendes Fahr⸗ eug jeweils beim Anfahren und beim Weiter⸗ die Fahrtrichtung des entgegenkommen⸗ en Verkehrsſtromes ſchneiden. Als dieſe links parkenden Fahrzeuge nur ver⸗ einzelt auftauchten, ſah die Polizei großzügig darüber hinweg. Nachdem aber jetzt das falſche Parken in den entſprechenden Straßen faſt ſchon zur Selbſtverſtändlichkeit geworden iſt, eibt nichts anderes übrig, als einzuſchreiten und den Fahrern klar zu machen, an welchen Stellen ſie ordnungsgemäß die Wa⸗ gen abzuſtellen haben.—i— Orgelfeierſtunden Arno Tandmanns in der Chriſtuskirche Mannheim Die Vortragsfolge der nächſten Orgelfeier⸗ ſtunde am kommenden Totenſonntag, 21. November, enthält hauptſächlich Werle neuerer Tonſetzer. Nach Rheinbergers einleiten⸗ dem-moll⸗Präludium folgen ernſte Geſänge von Reimann und die Paſſacaglia cis-moll des in München wirkenden Guſtav Geierhaas. Die ſich anſchließenden Geſänge von Brahms und— Chöre von Landmann halten die ernſte Grund⸗ ſtimmung des Abends feſt. Mit Max Regers -dur⸗Fantaſie klingt die Feier aus. Mitwir⸗ kende ſind: Konzertſängerin Gertrud Kranz⸗Ludwigshafen(Alt⸗Solo) und Mit⸗ glieder des Bach⸗Chores. Veranſtaltungen im Planelarium Sonntag, 21. Nov., 16 Uhr: Die Sterne des Südens(mit Vorführung des Stern⸗ projektors und Lichtbildern).— 17 Uhr: Vor⸗ führung des Sternprojektors. Montag, 22. Nov., 16 Uhr: Vorfücrung des Sternprojektors.— 20.15 Uhr: 2. Feier⸗ abendveranſtaltung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Dienstag, 23. Nov., 16 Uhr: Vorführung des Sternprojektors.— 20.15 Uhr: 2. Feier⸗ abendveranſtaltung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“(1. Wiederholung). 3 Mittwoch, 24. Nob., 16 Uhr: Vorführung des Sternprojektors.— 20.15 Uhr: 2. Feier⸗ abendveranſtaltung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“(2. Wiederholung).. Donnerstag, 25. Nov., 16 Uhr: Vorfüh⸗ rung des Sternprojektors.— 20.15 Uhr: 2. Feier⸗ abendweranſtaltung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“(3. Wiederholung). Freitag, 23. Nov., 16 Uhr: Vorführung des Sternprojektors.— 20.15 Uhr: 2. Feier⸗ abendveranſtaltung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“(4. Wiederholung). Samstag, 27. Nov., 20.15 Uhr: 2. Feier⸗ abendvevanſtaltung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“(5. Wiederholung). Sonntag, W. Nov., 16 Uhr: Sonnen im Weltenraum(mit Lichtbildern und Vor⸗ führung des Sternprojektors.— 17 Uhr: Vor⸗ führunng des Sternprojektors.— 20.15 Uhr: 2. Feierabendveranſtaltung der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“(6. Wiederholung). Beſichtigungen der Bilderſchau und der tech⸗ niſchen Einrichtungen mit Kurzvorführung des Sternprojektors an Werktagen von 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr(außer Samstagnachmittag). 60. Geburtstag. n Käthe Groß Wwe., Mannheim, Seckenheimer Straße 53, feiert Samstag, 20. November, ihren 60. Ge⸗ urtstag. Wir gratulieren. Arbeitsjubiläum. Heute, Samstag, feiert der Straßenwart Leo Blum, Mannheim⸗Feuden⸗ eim, Körnerſtr. 7, bei der Stadt Mannheim fin PHjähriges Arbeitsjubiläum. Dem Jubi⸗ r unſere beſten Glück⸗ und Segenswünſche. Dienſtjubiläum. Dieſer Tage feierte der Ver⸗ waltungsinſpektor Georg Wen de roth, wohnhaft Mannheim⸗Feudenheim, Scheffel⸗ ſtraße 14, beim Straßenbahnamt ſein 25jäh⸗ riges Dienſtjubiläum. Direktor Kipnaſe übermittelte ihm die Glückwünſche des Herrn Oberbürgermeiſters und dankte ihm für die treu eleiſteten Dienſte. Von ſeiten der Arbeits⸗ kameraden, die den Arbeitsplatz des Jubilars mit Blumen geſchmückt hatten, wurde Wende⸗ roth durch ein ſinniges Geſchenk geehrt. Auch wir gratulieren und wünſchen dem Jubilar für die Zukunft alles Gute. 4 Ein Mann, im vollen Sinne des Wortes, ... iſt, wer mit Derſtändnis auf ſeine Der⸗ gangenheit, d. h. die Entwicklung ſeiner Fähigkeiten zurückblickt und im Bewußt⸗ ſein ſeiner von ihm erkannten Beſtimmung in der Gegenwart tätig iſt und handelt. Dor allem nützt er aber auch dadurch, daß er bildet und erzieht. Richard Wagner Rihe der Wärme wie auch des R Knapp am Zuchthaus vorbei Ein Freiſpruch mangels Beweiſes/ Sitzung des Mannheimer Schöffengerichts Im Mannheimer Verſteigerungslokal wurde am 16. September morgens kurz vor 7 Uhr ein Diebſtahl ausgeführt. Der Täter hatte es auf wertvolle Silberſachen abgeſehen. Er ſtahl aus einem verſchloſſenen Schrank Sachwerte und verſtaute dieſelben in einem mitgeführten klei⸗ nen Sack und einer alten Aktenmappe. Das Mannheimer Schöffengericht bemühte ſich durch den Vorſitzenden, Amtsgerichtsrat Schmitt, dieſen beſonders ſchwierigen Fall aufzuklären und den Täter ſeiner gerechten Strafe zuzufüh⸗ ren. Der Indizienbeweis reichte aber nicht aus, zu einer Verurteilung des Angeklagten zu kom⸗ men. Zu verantworten hatte ſich der 32 Jahre alte Hafenarbeiter Emil H. aus Ludwigshafen. Ihm wird zur Laſt gelegt, daß er an jenem frag⸗ lichen Vormittag den Diebſtahl ausführte. Frau ., die von ihrem Schlafzimmerfenſter aus be⸗ obachtet hat, wie ein Mann mittels eines Schlüſſels ſich Zugang zu dem Magazin des Verſteigerungslokals verſchaffte, ſagte mit Be⸗ ſtimmtheit aus, daß dieſer Dieb der Angeklagte ſei, den ſie als den früheren Arbeiter wieder⸗ erkenne, der ſchon einmal bei der Gerichtsvoll⸗ zieherei tätig war. Sie ſchloß jeden Zweifel oder Irrtum aus. Der Angeſchuldigte berief ſich aber auf drei Entlaſtungszeugen, die auch vor dem Richter beſtätigt haben, daß der Angeklagte an jenem Vormittag daheim an⸗ etroffen wurde. Die Schwägerin will ſich des⸗ alb ſo genau daran erinnern, weil ſie am Abend vor der Tat in Waldhof im Kino war und bei ihrem Schwager, dem jetzigen Ange⸗ klagten, übernachtet hat. Allerdings irrie ſie in dem einen Punkt, daß nicht der Film aufge⸗ führt wurde, den ſie geſehen haben will. Was die Ehefrau des Beſchuldigten ausſagte, deckte ſich mit den Angaben einer Nachbarsfrau, die behauptete, H. am 16. September daheim ge⸗ ſehen zu haben. Zeugenausſagen ſtan⸗ den gegen Zeugenausſagen. Der In⸗ dizienbeweis war nicht ausreichend. Der Ehemann., der den Täter beim Ver⸗ laſſen des Magazins geſehen hatte, konnte nicht mit Beſtimmtheit ausſagen, daß es dieſer An⸗ geklagte war. Es wäre zweckdienlicher geweſen, die Eheleute S. hätten den verdächtigen Mann feſtgehalten, bis die von ihnen verſtändigte Po⸗ lizei den Dieb feſtgenommen hätte. Dann wäre der Fall ſofort geklärt worden. Hier—— ſich, daß zur Aufklärung einer Tat raſches Han⸗ deln notwendig iſt und ſtets die Polizei ſofort benachrichtigt werden muß. Jeder Volksgenoſſe ſollte ſich dazu bereit finden, mitzuhelfen, die Schuldigen zur Rechenſchaft zu ziehen. Der Vertreter der Anklagebehörde ſtützte ſich auf die Ausſage der Frau., die unter Eid bekundete, daß der Täter der Angeklagte ſei. Von den Angaben der Entlaſtungszeugen ſei nicht viel zu verwerten. Berückſichtigt man aber die Vorſtrafen des Angeklagten, der außer den Roheitsdelikten ſchon ſechsmal wegen Dieb⸗ fel) d. beſtraft wurde, ſo beſteht kaum ein Zwei⸗ el, daß er der Täter iſt. Seine Beſtrafung hat aus dieſen Gründen zu erfolgen. Eine 2½⸗ jährige Zuchthausſtrafe erſchien dem Staatsanwalt als eine gerechte Sühne für aus⸗ reichend. Das Schöffengericht fällte einen Frei⸗ ſpruch ausreichender Be⸗ weiſe. Der Gerichtsvorſitzende unterſtrich in ſeiner Urteilsbegründung, daß mit dieſem Frei⸗ ſpruch keineswegs die des Angeklagten erwieſen ſei. Das Gericht kam 10 der daß ſich die Zeugin S. möglicherweiſe in der Annahme geirrt haben könnte, daß der Angeſchuldigte der Täter war. Jedenfalls beſtehe nach wie vor der größte Ver⸗ dacht, daß der Angeklagte tafſächlich die Tat ausgeführt habe. Rückblick auf ſonnige Sommertage Was die Statiſtik erzählt/ Der Sommer 1957 war wärmer und regenärmer als 1956 Es iſt ja allerdings eine Zumutung, bei win⸗ terlich⸗naßkaltem Wetter und Temperaturen um den Gefrierpunkt herum über die Herrlichkeit warmer Sommertage ſchreiben zu müſſen. Aber Statiſtik für die Monate Juli bis September konnte in dieſen Tagen 5 vom Statiſtiſchen Amt fertiggeſtellt werden, ſo daß man nunmehr den genauen Ueberblick über den vergangenen Sommer hat. Jedenfalls ſteht einwandfrei feſt, daß der Sommer 1937 ſich weſentlich beſſer als ſeine Vorgänger angelaſſen hat,—4 egens. icht weniger als elf Tropentage, alſo Tage, an denen das Queckſilber den 30⸗Grad⸗ Strich überſti g wurden in den Monaten Juli, Auguſt und September feſtgeſtellt, und zwar vier im Juli, fünf im Auguſt und zwei im September. Das Jahr 1936 hatte im glei⸗ chen Zeitraum nur vier Tropentage aufzuwei⸗ ſen, von denen drei in den Juli und einer in den Auguſt fielen, während im September 1936 der 30⸗Grad⸗Strich überhaupt nicht mehr erreicht, ſondern mit 28,2 Grad der Höchſtwert ermittelt wurde. Die höchſte Temperatur des Vierteljahres brachte der 8. Auguſt mit 34,6 Grad. Im Vor⸗ jahre war es der 18. Juli mit 32,.5 Grad. Ueber den diesjährigen Höchſtſtand hinaus wurden in den letzten vierzig Jahren nur zweimal höhere Werte feſtgeſtellt, und zwar am 4. Auguſt 1905: 35,0 Grad und am 3. Auguſt 1921: 38,0 Grad. Aber nicht nur der Auguſt brachte ſolche hohe Werte, ſondern auch die übrigen Monate wie⸗ ſen recht beachtliche 4i len auf. Im Juli war mit 32,8 Grad der heißeſte Tag und im Sep⸗ tember mit 30,2 Grad. Hinſichtlich der tiefſten Temperatur wurde ebenfalls das Vorjahr überboten, denn im Sep⸗ tember 1936 erreichte das Queckſilber einmal mit 1,7 Grad nahezu den Gefrierpunkt, wäh⸗ rend in dieſem September der tiefſte Stand 5,7 Grad betrug. Daß unter dieſen Umſtänden die mittlere Tagestemperatur für alle drei Mo⸗ nate höher liegen mußte, iſt ſelbſtverſtändlich. So betrug die mittlere Tagestemperatur im Juli 20,2 Grad(19,0 Grad im Juli 1936), im Auguft 20,4 Grad(19,1 Grad im Auguſt 1936) und im September 16,2 Grad(16,0 Grad im September 1936). Ueber allzu vielen Regen konnte man ſich in den fraglichen drei Monaten ebenfalls nicht be⸗ klagen. Fiel doch in den drei Monaten zuſam⸗ men weniger Regen als im Juli 1936 allein. Die Geſamtniederſchlagshöhe betrug 106,8 mm S 271,2 mm im gleichen Zeitraum des ahres 1936. Davon entfielen auf den Juli 1937 42,6 mm(1936: 109,0), auf den Auguſt 32,8 mm(1936: 91,8) und auf den September 31,4 mm(1936: 70,4 mm). „Bei den wenigen Niederſchlägen führten auch die Flüſſe recht wenig Waſſer. Der Rhein blieb in den drei Monaten in ſeinem Höchſtſtand um 1,11 Meter hinter dem Höchſtſtand des Vorjah⸗ res und der Neckar ſogar um 1,32 Meter zurück. ——— „Bitte ſelbſt auf die Garderobe achten!“ Die hHaftpflicht bei abhanden gekommenen Gegenſtänden/ Wer erſetzt den Schaden Die weit verbreitete Meinung, daß der Wirt für das Abhandenkommen von Garderoben⸗ ſtücken, die der Gaſt innerhalb des Lokals auf einen Garderobenhaken hängt, oder neben ſich auf einen Stuhl legt, verantwortlich ſei, iſt irrig. Vielfach ſieht man in Lokalen Schil⸗ der angebracht, die das Ablegen von Gargero⸗ benſtücken auf Tiſchen und Stühlen verbieten — mancher Gaſt tut das gern, um ſeine Sachen in Sicht⸗ und Greifweite zu haben. Ein ſolches Verbot verpflichtet den Wirt nicht etwa zu be⸗ ſonderer Sorgfalt! Auch wenn in einem Lokal die üblichen Schilder„Für abhandenkommende Garderobe wird keine Haftung übernommen“, oder„Die verehrten Gäſte werden gebeten, ſelbſt auf ihre Garderobe zu achten“, fehlen, iſt durchaus keine Schadenerſatzpflicht des Wirtes herzuleiten. Solche Warnungs⸗ ſchilder haben lediglich den Zweck, in höflicher Weiſe auf eine nach dem Geſetz zweifelsfreie Rechtslage deutlich hinzuweiſen. Anders liegt es allerdings dann, wenn ein Lokalbeſitzer eine beſondere Kleiderab⸗ hage eingerichtet hat und ſeine Gäſte veran⸗ laßt, hier ihre Garderobe in Aufbewahrung zu geben, wobei es gleichgültig iſt, ob hierfür eine Aufbewahrungsgebühr bezahlt werden muß, oder nicht. Werden aus ſolcher Kleiderablage Garderobenſtücke entwendet oder durch die Auf⸗ ſichtsperſon aus Nachläſſigkeit vertauſcht, z. B. eine Garderobenfrau gibt, ohne ſich die Gar⸗ derobenmarke aushändigen zu laſſen, einem Sbpricht irs Mannheim Der Gauleiter des Gaues MHMagdeburg-Anhaält der NSbAp Spricht am Donnerstag, 25. November, 20.15 Uhr, in e ner m Nibelungensaal des Nosengarten 4 86 Z,,,, ——— V. M Erſte Vorboten des Weihnachtsfeſtes ſind die Wunſchzettet. Aber ſelbſt der, dem keine Wunſch⸗ zettel ins Haus flattern, wird ſich genau zu überlegen haben, was er kauft und was es koſten darf und... wie er alles beſtreiten ſoll. Wieviel leichter kann man da ſeine Ausgaben überſehen, wenn man ſeine Einkäufe rechtzeitig vornimmt und einen Teil der Geſchenke f0. jetzt einkauft. Da hat man die K us · gaben hinter ſich, und Kleinigkeiten kommen ohnehin noch mehr dazu, als man zunächſt an⸗ nimmt.— Darum kaufe ſchon jetzt, du er⸗ leichterſt dir das Schenken! Gaſt einen dieſem nicht gehörigen Mantel her⸗ aus, dann haftet der Wirt für den dem recht⸗ n entſtandenen Schaden, da er für das Verſchulden ſeiner Garderoben⸗ t. In den meiſten Lokalen oder Wirtſchaften ſind ſolche beſonderen Klei⸗ mäßigen Eigentümer frau Wiriſchgft hat. derablagen allerdings nicht vorhanden, daxum gilt für den Gaſt, der ſeine Garderobe mit in okal hineinnimmt und dort aufhängt: ein „Willſt Hut und Mantel du behal⸗ ten, laß ſelbſt die nötige Sorgfalt walten“. Eine beſondere Regelung ſieht das Geſetz für die Haftung von Hotelbeſitzern oder Penſions⸗ inhabern vor, d. h. ſolcher Wirte, die gewerbs⸗ mäßig Fremde zur Beherbergung aufnehmen. Dieſe ſind ohne weiteres auf Grund der Tat⸗ ſache, daß ſie einen Gaſt mit ſeinen eingebrach⸗ ten Sachen in ihren Betrieb aufgenommen haben, für Verluſt oder Beſchädigung dieſer Sachen verantwortlich. Gaſt auch ſchon dann ſeine Sachen, wenn er bei vorheriger Zimmerbeſtellung, die ihm vom Wirt beſtätigt iſt, ſein Gepäck am Bahnhof dem Hausburſchen des Hotels oder der Penſion übergibt. Hat ein Gaſt dagegen ſeine Ankunft ledig⸗ lich angekündigt, ohne daß ſich der Wirt weiter i0 Migeralwöszefdrohhancll Apothekęn uhꝗ Dtogenen vο Merge oder na Hauptniederlage Peter Rixius Mannheim. Fernruf 267 96 und 26797 Wielm Müller, Hafenstraße 11, Fernruf 216 12 und 216 36 dazu geäußert hat, oder werden Gepäckſtücke zunächſt im Hotel nur untergeſtellt, ſo ſind ſolche Sachen nicht„eingebracht“ und eine Haf⸗ tung des Wirtes kommt nicht in Frage. Geld und ſonſtigen Wertſachen iſt eine beſon⸗ dere Haftungsgrenze vorgeſehen. Hier hat der Wirt einen entſtandenen Verluſt oder Schaden nur bis zum Betrag von 1000 RM u erſetzen. Es ſei denn, Wertſachen beſonders in Aufbewahrung ge⸗ geben ſind oder er eine ſolche Aufbewahrung ausdrücklich abgelehnt hat. Wer etwa glaubt, wertvollen Schmuck oder größere Geldſummen 4 ruhig in ſeinem Hotelzimmer belaſſen zu kön⸗ nen, der handelt auf eigene Gefahr! Iſt in einem Hotel oder einer Penſion etwas von den Sachen eines Gaſtes entwendet oder beſchädigt worden, ſo muß dieſes unverzüglich dem Wirt mitgeteilt werden. Ein Verſchulden des Wirtes an dem Verluſt braucht nicht nach⸗ zu werden, ſondern lediglich die Tat⸗ ache, daß die entwendete oder beſchägdigte Sache von dem Gaſt bei der Aufnahme mit ein⸗ gebracht worden iſt. Eine Haftung des Wir⸗ tes ſcheidet nur dann aus, wenn der Schaden durch den Gaſt ſelbſt verſchuldet oder durch höhere Gewalt oder durch die Beſchaffenheit der Sachen entſtanden iſt. Ebenſo kann der Wirt ſeine Haftung auf Grund eines beſonderen Vertrags mit dem Gaſt ausſchließen, doch kommt dieſes praktiſch ſo gut wie niemals vor. Dagegen ſind die viel⸗ fach in Hotel⸗ und Penſionszimmern ange⸗ brachten Schilder, wonach der Wirt für die ——*— 0 Garderobenſtücke aften wolle, laut ausdrücklicher geſetzlicher Vorſchrift ohne jede rech fich kung. Trotz der einwandfreien Rechtslage empfiehlt es ſich aber vorſichtshalber in Schränke und ſeine Koffer ſorgfältig zu ver⸗ ſchließen. Wer doppelt vorſichtig handelt, be⸗ wahrt ſich vor Schaden, ſpart Zeit und meidet Aerger. E. M. Von der Volksbildungsſtätte Mannheim. Am Mittwoch, 24. d.., 20.15 Uhr, ſpricht in der Kunſthalle Prof. Ludwig Neſer, Heidelberg über„Geopolitik als Wiſſſenſchaft fianf hn e 13 ausbrüelich in, daß dieſer Vortrag ausnahmsweiſ in der Kunſthalle ſtattfindet. „Eingebracht“ hat der Bei daß ihm die nichet doch für jeden Reiſenden, ſeinem Hotelzimmer die ben. Noch eindeutiger nationalſozi Zu dieſer der Tier dingt nötig, len zur Tat fluſſen. Di⸗ werden zur ſeinen Schu weichlichung den Leiden bracht werd⸗ unſerer Mi denszua für hervor der? das Recht d haben das ſchen auf die und allein zu werden. 4 Teierſchutzged Block von H beeinflußt en Tiere einzut am Wehrlof, Es darfen das Tierſchu ſich nicht w Tiere. Mit getan, es m erfüllt werd Nachträgen, weitert wert eine unbezw kenntnis und da finden ſie zͤuſetzen. Unſere Ti. werk, wenn mit dafür zi Adolf Hitler greifend geh ihrem ſtarker Zw alle Welt ſtell winden wolle wehrloſen M verhelfen. Die die Forderun Machterareifu Am neuen mehr geben!“ Dieſer Ruf all gehört wo auch befolgt n des Führe die per Meeres, abe ſeiner Oberfl ſtes ſind die eine Wunſch⸗ h genau zu ind was es ſſtreiten ſoll. e Ausgaben fe rechizeitig ſchenke f0. rößten Aus⸗ ſen kommen zunächſt an⸗ etzt, du er · n Mantel her⸗ den dem recht⸗ nen Schaden, r Garderoben⸗ eiſten Lokalen onderen Klei⸗ anden, daxum derobe mit in ort aufhängt: du behal⸗ e Sorgfalt das Geſetz für der Penſions⸗ die gewerbs⸗ g aufnehmen. und der Tat⸗ en eingebrach⸗ aufgenommen digung dieſer tacht“ hat der „ wenn er bei ie ihm vom Bahnhof dem der Penſion r Wirt weiter 216 12 und 216 36 1 Gepückſtücke ellt, ſo ſind und eine Haf⸗ Frage. Bei ſt eine beſon⸗ Hier hat der oder Schaden 1000 RM daß ihm die vahrung ge⸗ lufbewahrung etwa glaubt, Geldſummen aſſen zu kön⸗ ihr! Zzenſion etwas itwendet oder unverzüglich n Verſchulden cht nicht nach⸗ glich die Tat⸗ beſchädigte ihme mit ein⸗ ing des Wir⸗ der Schaden t oder durch Beſchaffenheit Haftung auf gs mit dem eſes praktiſch ſind die viel⸗ nmern ange⸗ Wirt für die nſtücke nicht . geſetzlicher iche Wir⸗ n Rechtslage en Reiſenden, zimmer die iltig zu ver⸗ handelt, be⸗ t und meidet E. M. innheim. Am pricht in der Heidelberg, Fanab ausdrücklich snahmsweiſe die Forderung des Führers kurz all gehört worden, er muß aber „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 20. November 1937 flufruf an die Jugend zum Deutſchen Tierſchutztag In der Jugend liegt die Zukunft des Volkes, in ihrer Erziehung der moraliſche Wert desſel⸗ ben. Noch niemals wurde dieſer Standpunkt eindeutiger erkannt und gefördert als unter der nationalſozialiſtiſchen Regierung Deutſchlands Zu dieſer Erziehung der Jugend gehört auch der Tierſchutzgedanke. Es iſt unbe⸗ dingt nötig, die Jugend zu einem harten Wil⸗ len zur Tat für Wertvolles im Leben zu beein⸗ fluſſen. Dieſer harte Wille muß auch geweckt werden zur Hilſe für das wehrloſe Tier, für ſeinen Schutz! Man ſage nicht, es ſei Ver⸗ weichlichung der Jugend, wenn Mitleid mit den Leiden der Tiere in ihr zum Ausdruck ge⸗ bracht werden ſoll. Mitleid mit den Qualen unſerer Mitgeſchöpfe iſt kein weichlicher Lei⸗ denszug für unſere Jugend. Aus Mitleid geht hervor der Wille zur Hilfe, der Wille, auch für das Recht der Tiere einzutreten. Die Tiere haben das Recht, gemeinſam mit dem Men⸗ ſchen auf dieſer Erde zu leben und nicht einzig und allein als Ausbeutungsobjekt behandelt zu werden. Welchen Aufſchwung könnte der Tierſchutzgedanke z. B. erleben, wenn der ſtarke Block von HF und BDM von ſeinen Führern beeinflußt würde, einmütig für das Recht der Tiere einzutreten und Tierſchutz als Ehrenſache am Wehrloſen zu betrachten! Es darf nicht heißen, die Regierung habe ja das Tierſchutzgeſetz geſchaffen, da brauche man ſich nicht weiter zu ſorgen um das Los der Tiere. Mit dem Geſetz allein iſt es eben nicht getan, es muß nach jeder Richtung hin auch erfüllt werden und durch Forderungen von Nachträgen, die ſich aus der Praxis ergeben, er⸗ weitert werden. Die Jugend hat bekanntlich eine unbezwingbare Kraft in ſich und wo Er⸗ kenntnis und Wille erſt einmal vorhanden iſt, da finden ſich auch Wege, dieſen Willen durch⸗ zuſetzen. Unſere Tierſchutzbeſtrebungen bleiben Stück⸗ werk, wenn die Jugend nicht voll und ganz mit dafür zu haben iſt. Durch die Jugend Adolf Hitlers muß einmal dem Tier durch⸗ greifend geholfen werden, dieſe Fugend mit ihrem ſtarken Willen muß ſich fordernd vor Löhrich(MI) Zwei, die sich gut verstehen alle Welt ſtellen, ſie muß alle Hinderniſſe über⸗ winden wollen und ſich bereit erklären, unſerm wehrloſen Mitgeſchöpfen zu ihrem Recht zu verhelfen. Die Staatsjugend Deutſchlands möge rz nach der Machterareifung auch zu der ihrigen machen: „Im neuen Reich darf es keine Tierquälerei mehr geben!. Dieſer Ruf des Führers iſt leider nicht über⸗ gehört und auch befolgt werden, denn er iſt ein Befehl des Führers! ... die Perlen bleiben im Schlamme des Meeres, aber der Schaum brüſtet ſich auf ſeiner Oberfläche. Karl Jol. Weber. Sie dpielen am 3. Kammermusikabend am 29. November Konzertmeister Walter Kötscher(Cello) Proiĩessor Max von Pauer(Klavier) Etwas vom„Standesamt der Wirtſchaft“ 5250 Mannheimer Firmen ſind im Wirtſchaftsregiſter verzeichnet 1,6 Millionen Adreſſen ſind auf den etwa 8000 Seiten des fünfbändigen Reichs⸗Branchen⸗ Fernſprechbuches verzeichnet. Es iſt das ein⸗ zige Adreßbuch, das die Fernſprech⸗ anſchlüſſe aller Firmen, Gewerbe⸗ treibenden und freien Berufe des Reichsgebietes, nach Branchen ge⸗ ordnet, unter mindeſtens einer Branche enthält. Das Branchen⸗ und Wa⸗ renregiſter umfaßt etwa 30000 Branchen bzw. Warenbezeichnungen. So iſt dieſes Adreß⸗ buch im wahrſten Sinne des Wortes das „Standesamt der Wirtſchaft“, ein Le⸗ xikon der deutſchen Wirtſchaft, das für den Fernſprechverkehr, für Einkauf und Verkauf und für die Werbung unentbehrlich iſt. Und die Mannheimer Wirtſchaft im Reichs⸗ branchen⸗Fernſprechbuch 19372 Zwiſchen den Orten Magſchütz und Manow bei Köslin finden wir in dieſem dickleibigen Nachſchlagewerk den Namen„Mannheim“. Unter dieſem Namen ſind die vollen Poſtadreſſen und Fernſprechnum⸗ mern von 5230 Mannheimer Firmen, Erwerbsunternehmen und Angehörigen der freien Berufe verzeichnet. Der mit der vor⸗ liegenden 12. Ausgabe erfaßte Firmenkreis um⸗ faßt die im Handelsregiſter eingetragenen Fir⸗ men des deutſchen Reichsgebiets mit voller Poſtadreſſe und Fernſprechnummer, ferner in vielen Orten ſämtliche anderen Erwerbsunter⸗ nehmen und die Angehörigen der freien Berufe ebenfalls mit der vollen Poſtadreſſe. Außer im Fernſprechteil ſind dieſe Adreſſen auch im Branchenteil verzeichnet, und zwar ge⸗ ordnet nach Branchen, wobei bei den einzelnen Branchen wieder Unterteilungen nach Städten durchgeführt werden. Bei einem Durchblättern des Branchenteils ſtoßen wir alſo noch wieder⸗ holt auf den Namen„Mannheim“. So gibt das Reichs⸗Branchen⸗Fernſprechbuch einen inter⸗ eſſanten und ſehr aufſchlußreichen Querſchnitt durch das Mannheimer Wirtſchaftsleben. Das um einen Band erweiterte neue Reichs⸗ branchen⸗Fernſprechbuch entſpricht als einziges Adreßbuch der Forderung nach einer vollſtändi⸗ gen Veröffentlichung der Adreſſen jedes Ge⸗ ſchäftszweiges oder freien Berufes, nach Bran⸗ chen geordnet. Im Reichs⸗Branchen⸗Fernſprech⸗ buch ſtehen über 1,5 Millionen Adreſſen über⸗ ſichtlich branchenweiſe untereinander. Auf Indu⸗ ſtrie und Handel entfallen etwa eine Million Adreſſen, auf das Handwerk etwa 140 000 Adreſ⸗ ſen, auf die freien Berufe etwa 128 000, und auf die anderen Wirtſchaftsgruppen; etwa 110 000. Das Branchen⸗ und Warenregiſter um⸗ faßt etwa 30 000 Suchwörter, alſo ein voll⸗ ſtändiges alphabetiſches Verzeichnis aller nur denkbaren Waren⸗ und Spezialartikel. G. Wuam. Dürfen die Juden untervermieten? Es iſt notwendig, in dieſer Frage klare, rechtliche Derhältniſſe zu ſchaffen Es dürfte unbeſtritten ſein, daß der Sinn der Nürnberger Geſetzgebung ganz eindeutig dahin geht, daß das deutſche Volk den Juden in Deutſchland nur Gaſtrecht gewährt, und daß wir mit ihnen keinerlei Beziehungen mehr wünſchen, die irgendwie perſönlichen Charakter tragen. Nach germaniſcher Auffaſſung ergänzen die ungeſchriebenen Geſetze die geſchriebenen, und wo Sitte und Verkehrsgewohnheit im Denken des Volkes noch abſolut klar und eindeutig ſind, greift der Geſetzgeber überhaupt nicht ein. Dem⸗ gegenüber ſteht eine Rechtsauffaſſung, bei der alles das erlaubt iſt, was nicht im Geſetz ein⸗ deutig geregelt iſt. Dieſe Auffaſſung iſt in Deutſchland immerabgelehnt worden. Wenn zur Zeit der deutſche Geſetzgeber noch eine um⸗ fangreichere Tätigkeit ausüben muß, als ihm ſelber lieb iſt, dann deswegen, weil gerade die jüdiſche Invaſion auf dem deutſchen Rechtsge⸗ biet ſeit Mitte des vorigen Jahrhunderts das natürliche Denken des deutſchen Volkes auf rechtlichem Gebiet verfälſcht und zerſetzt hat und der heutige Umlern⸗ und Umdenkprozeß weit mehr Richtlinien benötigt, als das ſonſt der Fall wäre. Nun die Nutzanwendung auf einen Fall, der recht bald der Regelung bedarf, weil der Miß⸗ brauch ſehr weit zu gehen ſcheint. Es handelt ſich um die Untervermietung einzel⸗ ner Zimmer durch jüdiſche Woh⸗ nungsinhaber an ariſche Volksge⸗ noſſen. Wir greifen dieſen Fall nicht auf für die wohl nur noch ſehr wenigen Perſonen, die ſo wenig völkiſchen Inſtinkt beſitzen, daß ſie ſich bei einem Juden einmieten, ob⸗ Kraftfahrzeugen werden Kraftwagen müſſen 2 rote Schlußlichter führen. Auch an Anhängern müſſen die Schluß⸗ und Bremslichter angebracht werden, die für die ziehenden Kraftfahrzeuge vorgeſchrieben ſind. Zuſätzlich wird ein roter Rückſtrahler gefordert. Größe und Anbringung der Fahrtrichtungs⸗ anzeiger und der Rückſpiegel wird geregelt. wohl ſie wiſſen, daß es ſich um einen jüdiſchen Haushalt handelt, ſondern wir tun es für die ziemlich zahlreichen Fälle, bei denen der Wohnungſuchende nicht auf den erſten lickh erkennen kann, ob es ſich um einen Juden handelt oder nicht. Eine ganze Anzahl Juden haben ja leider ariſche Frauen. In der Regel vermietet dann die Frau an den Wohnungſuchenden das Zim⸗ mer. Der— und was noch ſchlimmer iſt— die ariſche Volksgenoſſin zieht dann zu und muß nach ein bis zwei Tagen, wenn der jüdiſche Hausherr auf der Bildfläche erſcheint erkennen, daß ſie im Baueines Judenſitzt. Nicht jeder iſt dann ſo robuſt gebaut, daß er dem ſauberen Ehepaar, das den Sachverhalt ver⸗ ſchwiegen hat, deraxt die Meinung ſagt, daß dieſes lieber in Zukunft darauf verzichtet, einem ariſchen Volksgenoſſen ihre Zimmer an⸗ zubieten, ſondern ſie packen dann ſtillſchweigend ihre Koffer, ſind oft rechtlich unerfahren genug, daß ſie auch noch die Miete für die Vertrags⸗ zeit auf den Tiſch legen, und verſchwinden ſang⸗ und klanglos aus der Wohnung. Da ſie meiſt nicht gleich ein Erſatzzimmer auftreiben können, bleibt ihnen oftmals nichts übrig, als für die Zwiſchenzeit auch noch höhere Gebühren für ein Hotelzimmer zu zahlen, ganz abgeſehen davon, daß die mit der Zimmerfuche verbrachte Zeit, die mit der Einmietung beim Juden endete, ebenfalls vergeudet war. Wir übertreiben hier nicht. Es kann akten⸗ kundig nachgewieſen werden, daß es wie in einem Taubenſchlagin fichanf ſchen Haushalten, die ſich auf das Zimmervermieten verlegen, zu⸗ geht, und daß es iſt, hier klare, rechtliche Verhäktniſſe in kaſuiſtiſcher Form zu ſchaffen, da den Juden nach ihrer Auffaſſung vom Geſetz nur durch eine wörtliche Regelung dieſes Fal⸗ les das Verſtändnis für unſere Rechtsauffaſ⸗ ſung beizubringen iſt. Es wird kein Jude darüber geifern können, daß hier ihm und ſeinen Raſſegenoſſen eine wirtſchaftliche Betätigung„unterbunden“ wird. Er braucht ſich ja keine ſo großen Wohnungen zu mieten, daß er auf das Untervermieten ange⸗ wieſen iſt. In der Regel wird das auch gar nicht der Fall ſein, denn den Juden geht es in eutſchland wirtſchaftlich recht gut. Hhygiene des Brokes Der Volksglaube weiß es: Man ſoll die An⸗ ſchnittfläche des Brotes nicht offen liegen laſſen! Dann wird es hart und ſchimmelig. Aus dem wertvollen Nahrungsmittel macht Unverſtand und Unachtſamkeit leicht entwerteten Abfall. Jede Frau weiß aber doch von ſich ſelbſt: Ein bißchen Pflege, ein bißchen nett ausſehen und ein bißchen aufpaſſen, amit alles ordentlich iſt, das tut oft Wunder! Warum alſo nicht auch das Brot ein bißchen gut behandeln? Ueberlegen, wenn man Brot einkauft!—5 ſches Brot ſchneidet ſich nicht gut, es liegt außer⸗ dem ſchwer im Magen und gibt Beſchwerden, die uns nicht angenehm ſind. Hat man doch einmal nicht aufgepaßt und zu friſches Brot Sa dann läßt man es an luftiger Stelle trocknen. Der Brotkaſten braucht auch ſonſt ſchimmelt das Brot. Schimmel iſt dem menſch⸗ lichen Magen aber nicht zuträglich. Iſt das Brot dagegen mal ein bißchen trocken geworden, dann nur nicht gleich fortwerfen. Trocken Brot macht bekanntlich die Wangen rot. Auch Brot braucht Pflege, aber es gibt auch Kraft und Geſundheit! Keine führerſcheinfreien Kraftfahrzeuge Ab 1. Oktober 1938 In der neuen Verordnung über die Zulaſ⸗ ſung zum Straßenverkehr wird beſtimmt: Jeder Führer eines Kraftfahrzeuges— auch der bisher ſogenannten führerſcheinfreien Klein⸗ krafträder u a.— muß künftig eine Prüfung über ſeine Kenntniſſe der Verkehrsvorſchriften machen. Dieſe Prüfung ſoll einfach ſein. Wer die Prüfung beſteht, erhält einen Führerſchein Klaſſe 4. Er gilt für Kraftfahrzeuge mit einem Hubraum bis zu 250 cem und ſolche mit nicht mehr als 20 Stdkm. Höchſtgeſchwindigkeit. Vom 1. Oktober 1938 an aibt es keine führerſchein⸗ freien Kraftfahrzeuge mehr. Die Vorſchriften über die Beleuchtung von teilweiſe geändert. Auleine MTsTL Mint hlie Niuulem dinu æi, utiſiitem, aber nicht jedes Feuer läßt sich schon im Keime ersticken. Oft sind kleine Brände die Ursache groſer Feuerschãden. Wie Le 10 10 Glcten 5 Mogade 775 7 37 7———— 444½% 5 777 5 — 114¼½½½% angenehm ist es dann, wenn wir wissen, d unsere Feuerversicherung hier einspringt. In schweren Fällen ist die Versicherung die Rettung aus großem Unglück. 9 292 2... 2 4 MA E, „Hakenkrenzbanner“ Samstag, 20. November 1937 Drei Erſtaufführungen im Nakional⸗- kheater Die kommende Woche bringt im National⸗ theater nicht weniger als drei Premieren: Im schauſpiel Ibſens„Stützen der Geſellſchaft“ am 25., in der Oper Norbert Schulzes„Schwarzer Peter“ am 24. und Beethovens„Fidelio“ am 28. November. Norbert Schultzes Märchenoper „Schwarzer Peter“, die vom Nationaltheater bereits vor der erfolgreichen Hamburger Urauf⸗ führung erworben wurde, erobert ſich jetzt raſch die deutſchen Bühnen und gilt als eines der reizvollſten Werke eines jungen deutſchen Kom⸗ ———◻ Die muſikaliſche Leitung der Mann⸗ eimer Erſtaufführung hat Ernſt Cremer, die ſzeniſche Helmuth Ebbs. Bühnenbilder: Fried⸗ rich Kalbfuß. Die Neuinſzenierung von Beethovens„Fi⸗ delio“ ſteht unter der muſikaliſchen Leitung von Generalmuſikdirektor Karl Elmendorff. In⸗ fzenierung Curt Becker⸗Huert. Bühnenbilder: Friedrich Kalbfuß. Mit Ibſens„Stützen der Geſellſchaft“, dem erſten gefellſchaftskritiſchen Werk des norwegi⸗ chen Dichters, ſeinem erſten Welterfolg, er⸗ cheint nach langer Pauſe eine Komödie wieder im Spielplan des Nationaltheaters, die heute in anderer und vielleicht tieferer Bedeutung aktuell iſt als ſie es bei ihrem erſten Erſcheinen war. Die Inſzenierung liegt in den Händen —— Rudolf Hammacher. Bühnenbilder: Ernſt ekker. 10 Jahre Bildkelegrafie Am 1. Dezember 1937 werden ſeit der Ein⸗ des Bildtelegrafendienſtes in Deutſch⸗ and zehn Jahre vergangen ſein. Aus der da⸗ mals eröffneten erſten deutſchen und euxopäi⸗ ſchen Bildtelegrafenverbindung zwiſchen Berlin und Wien iſt ein Netz entſtanden, das Nord⸗, Weſt⸗, Mittel⸗ und Südeuropa umſpannt und im Oſten Polen einſchließt. Bildtele rafiſche Verbindungen zwiſchen Berlin und Argenti⸗ nien, Riederländiſch Indien, Siam ſowie den Vereinigten Staaten von Amerika geſtatten eine, erheblichen Zeitgewinn ſichernde telegra⸗ fiſche Uebertragung von Bildern jeder Art, Zeichnungen, Dokumenten uſw. nach Ueberſee. Das deutſche Bildtelegrafennetz umfaßt jetzt ſieben öffentliche Bildſtellen in Berlin, Bres⸗ lau, Frankfurt a.., Hamburg Köln, Königs⸗ —10(Pr.) und München; die Einrichtun von Bildſtellen in Bremerhaven und Frrgen wird vorbereitet. Außerdem verfügt die Deut⸗ ſche Reichspoſt über eine größere Zahl beweg⸗ licher Bildtelegrafenſendec, die ſchnell an den Orten eingeſetzt werden können, wo Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung die Aufgabe von Bildtelegrammen erwarten laſſen. Mehrere ſol⸗ cher Bildſender ſind in das im vorigen Jahr entwickelte fahrbare Telegrafenamt eingebaut. ſich allmählich auch Sechs Aſoziale landen in Dachau Arbeitsſcheue und trunkſüchtige Elemente, denen man„unter die Arme greiftꝰ Weil ſie ſich weigerten, Arbeit anzunehmen oder dem Trunke ergeben waren, ihre Familien vernachläſſigten oder mißhandelten, wurden ſechs Männer aus Ludwigshafen in das Kon⸗ zentrationslager Dachau eingewieſen. Es ſind dies der verheiratete Karl Storck, welcher der Unterhaltspflicht gegenüber ſeiner Familie nicht nachkam und geregelter Arbeit aus dem Wege ging; Heinrich Wolfsturm, der mehrfach vor⸗ beſtraft iſt und nie länger als einen Tag an der ihm vom Arbeitsamt zugewieſenen Arbeits⸗ ſtätte verblieb. Ein beſonderer Fall iſt der des Gipſers Karl Mattern, der nicht nur arbeitsſcheu, ſondern auch als Trinker polizeibekannt iſt⸗ Seine Familie vernachläſſigte er vollkommen, ſo daß die öffentliche Fürſorge eingreifen mußte. Er verließ ſämtliche Arbeitsſtätten frei⸗ willig. Mit einer Beſſerung konnte bisher nicht gerechnet werden. Der ebenfalls nach Dachau verbrachte Oswald Arnold war ſchon als junger Menſch in einer Erziehungsanſtalt untergebracht. In Lud⸗ wigshaſen heiratete er 1936 und hat ſeitdem nicht weniger als neun Arbeitsplätze gehabt, die er ſämtlich aus freien Stücken aufgab. Er hat eine angeborene Scheu vor jeder geregelten Arbeit, die ihm auf ſeimer neuen Arbeitsſtelle im Konzentrationslager ſicherlich bald abgewöhnt wird. Der Tagner Adam Seel ſteht ſeit 1924 in öffentlicher Fürſorge. In der Zeit des paſſiven Widerſtandes ſabotierte er ſeine deutſchen Volksgenoſſen, indem er bei der franzöſiſchen Regiebahn Beſchäftigung nahm. Wanderſchaft, Gefängnis und Krankenhaus wechſelten bei ihm dauernd. Mit allen Mitteln haben die zu⸗ ſtändigen Stellen gerade bei Seel verſucht, ihn auf einen geordneten Weg zu bringen, was aber nicht möglich war. In letzter Zeit ergab ſich Seel auch noch dem Trunk, ſo daß ſeine Ueberweiſung nach Dachau nur noch die Folge ſein konnte. Seel iſt ebenfalls mehrſach vor⸗ beſtraft. Ein ganz beſonders kraſſer Fall liegt bei dem Korbmacher Johannes Bullinger, der in einem Wohnwagen hauſte, vor. Unterhalts⸗ vernachläſſigung, Arbeitsſcheu und Trunkſucht waren die Gründe ſeiner Ueberweiſung. Die Verhältniſſe in der Familie Bullinger, die aus den Eheleuten und 13 Kindern im Alter von zwei Monaten bis 23 Jahren beſteht, ſind kaum glaublich. Alle zuſammen hauſten in einem tleinen, menſchenunwürdigen Wohnwagen. Bullinger und ſeine Frau vertranken alles Geld und überließen die Kinder der öffentlichen Fürſorge. In ſittlicher Hinſicht ſind die Familienverhält⸗ niſſe in dieſem Falle kaum zu beſchreiben. Sämtliche ſechs Ueberwieſenen bleiben zu⸗ nächſt auf die Dauer eines Jahres in Dachau. Hausmuſik iſt Keimzelle der Muſit Ein Mozart gewidmetes Hausmuſikkonzert der Adolf⸗Hitler⸗Schule Mannheim Zu einer bedeutungsvollen muſikaliſchen Ver⸗ anſtaltung hatte die Adolf⸗Hitler⸗Schule(Ober⸗ ſchule für Fungen) im Rahmen des Feſtes der deutſchen Hausmuſik geladen. In ſeinen ein⸗ leitenden Worten durfte Direktor Hettich eine über alle Erwartungen aroße Zuhörerſchar be⸗ grüßen— eine Tatſache, die ſchönſter Lohn für die mühe⸗ und opfervollen Vorbereitungen, aber zualeich auch Anſporn bedeutet. Weiterhin richtete der Schulleiter an die Eltern und Freunde der Anſtalt einige Worte über Sinn und Bedeutung der deutſchen Hausmuſit. Zu ſeiner aroßen Freude durfte er feſtſtellen, daß unter der Jugend wieder die Liebe zur ſchönen Muſik Durchbruch ver⸗ ſchafft hat. Er ſchloß mit der Ermunteruna an die jüngeren Schüler, den Gedanken, den der Tag der deutſchen Hausmuſit in ſich ſchließe, und ſich der Ausübuna eines der vielſeitigen Inſtrumente zuzuwenden. Das prüchtig aufeinander eingeſpielte Schü⸗ lerorcheſter brachte ſodann das Menuett aus der Es-dur⸗Sinfonie von Mozart zur Auf⸗ führung, worauf Muſiklehrer Braxmeier das Wort zu einer kurzen bedeutunasvollen An⸗ ſprache nahm. Er ließ einen Blick auf die Mu⸗ ſit der Griechen und Germanen tun und be⸗ tonte insbeſondere den Wert der Muſik als Er⸗ ziehungsmittel eines Volkes. Ferner ſtreifte er die Blüte und den Niedergana in der deutſchen Muſik, die nach dem 16. Jahrhundert dem Volke entwurzelt worden iſt. Der neue kul⸗ turelle Geſtaltungswille des Dritten Reiches hat auch die große Bedeutung der Muſik in ihrer ganzen Tragweite wieder erkannt und fördert ſie in großzügiger und zielbewußter Weiſe. Aufgabe der Jugend wird es ſein, die Muſik als den Spiegel der Volksſeele zein zu halten vor ſeder Entartung. Der beſte Weg aber zu dieſem Ziel iſt die ſelbſtändige Aus⸗ übung. Wenn es auch der einzelne nicht in jeder Beziehuna zu einer Vollkommenheit bringen wird, ausſchlaggebend iſt immer nur der Geiſt, in dem muſiziert wird. Das geſamte muſikaliſche faßte Werke von W. A. Mozart. und Erfahruna hatte der Muſiklehrer die Zu⸗ ſammenſtellung vorgenommen und einſtudiert. Ein Sextaner bot in der Fantaſie in Cdut eingangs eine ſchöne Leiſtung, der ſich die ebenfalls von jüngeren Schülern geſpielte Fan⸗ 3 taſie in-moll und der 1. Satz aus der-dur⸗ Sonate ebenbürtig zur Seite ſtellten. Zwei iunge Violinſpieler legten in einem Spiegelkanon Proben ihrer Fertigkeit ab. Ein immer mehr aufkommendes Inſtrument kam mit der Blockflöte zu Wort; in einem Duett bzw. Menuett zeigten die Schüler ihre Schön⸗ heit. Ein Quartaner brachte zwei kleine Lie⸗ der zum Vortrag und fand damit herzlichen Anklang bei der Zuhörerſchaft. Eine ſeine Lei⸗ ſtung, die Frucht umſichtiger Vorbereitung, waren der Nachtigallenkanon, ſowie ein Stück auf der Konzertflöte. Kleinen Nachtmuſik, geſpielt von einem tadel⸗ los harmonierenden Streichquintett ließ die 4 Herzen aller Muſikfreunde höher ſchlagen, und nochmals erlebte man eindrucksvoll Mozart in der von einem Primaner beachtenswert vor⸗ getragenen Fantaſie in-moll. Herrlich erklang dann der 1. Satz aus dem Violinkonzert in-dur(Primaner Wanger), und zog alle Anweſenden in den Bann der Kraft der Muſik. Wiederum trat der Schüler⸗ chor mit einem Chor aus der Zauberflöte her⸗ vor, dann beendigte ein Gemeinſchaftslied in ſinnvoller Weiſe die Vortragsfolge. Das Publi⸗ kum ließ ſich durch die iungen Muſiker gerne Programm um⸗ 3 Mit Umſicht 4 —— Die Romanze aus der Nationaltheater: — akenkr San 4 Joh. Strauß. Planetarium: 22 vom WoHW be Hlughafen: 10— aleinkunſtonhne ſtätte, Uhr Gaſtſpiel Tanz: Palaſthot Friedri pharkreſtaurant. Städt. Schloßmi St. geöffnet. Sont Garniſonſtadt. Theatermuſeum, öffnet. Sonder 1 Sternwarte:—7 nhein⸗Nechar ⸗ 8 begeiſtern und kargte nicht mit Ausdruck des 4 Dankes und der Anerkennung. Es gab Beifall über Beifall. E. W. G. des poſtſcheckdienſtes im Oktober um 1797 Konten auf 1115 391 geſtiegen. Auf dieſen Konten wurden bei 78,8 Millionen Bu⸗ chungen 14514 Millionen RM. umgeſetzt; davon ſind 12 387 Millionen RM. oder 85,3 v. H. bar⸗ geldlos beglichen worden. GoltesdieniKnzeiger Evangeliſche Kirche Sonntag, den 21. November 1937 (Totenſonntag) Trinitatiskirche:.30 Uhr Frühgottesdienſt, Vitar Jaeger; 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Wwfarrer Speck: TI. 15 Uhr Kindergonesdienſt, Vitar Oaeger. Kontordientirche: 10 Uhr Hauptgottesbienſt, Pfarrer Dr. Schütz(Kirchenchor); 11.15 Uhr Kinder ottes⸗ dienſt, Vitar Stern; 16˙ Uhr Abendmuſit; Abend⸗ ottesdienſt fällt aus. Eirſuskirche: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dr. Weber(Kirchenchor, hl. Abendmahl); 11.30 Uhr Kindergoltesdienſt, Vitar Weiß; 18 Uhr Orgelfeier⸗ ſtunde(Totengedentſeier), Kirchenmuſikdirettor A. Landmann. Neuoſtheim: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, farrvikar Brenner; 11.30 Uhr Kindergottesdienſt, farrvikar Brenner. ſedenstirche: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfr. Bach; 13 Uhr kindergsktesdlenſt Vikar Bend nöer. r Hauptgottesdienſt, Pfarrer Sanein Röchench 35 Hhr Kindergottesdienſt, Uh lein(Kirchenchor); 11 Alar Echmit; 18 Hör Abendgottesdienſt, Vitar von Selgz: 10 Uyr Hauptgottesdienkt, Vikgr Schäfer; 11.15 UÜhr Kindergoͤttesdienſt, Vitar äfer. 4 auptgottesdienſt, Pfarrer Wh 14.49“ Wanbil 90. Adel⸗ 15 Uhr Kindergottes tenſt, V mann. indehaus Zellerſtraße 34:.30 Uhr Gottesdienſt, Aater Feſns 20 ibi Muſikal. Abendfeier(Sing⸗ kreis). uferſtehungstirche Mannheim⸗Nord:.30 Uhr Haupt⸗ Mikesglenſt, Vikar Herkmann(Kirchen or); 11.15 hr Kindergottesdienſt, Pfarrverwalter Bodemer. Städt. Krankenhaus: 10.30 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer Haas. intoniſſenhaus: 10.30 Uhr Gottesdienſt, Pfr. Scheel. Aipendir 10 Uhr Hanpigvitezwen, Vitar Rauz 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vik. Rau: 11.30 Uhr ed für die Knaben, Wfarrer RKammerer. Friedrichsfeld..30 Uhr Fadeigoitesdienſt Pfarrer Schönihal; 10.50 Uhr Kindergottesdienſt. Rfafrer Schönthal; 13 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Schů Käfertal. 9 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen, A chäfer; 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schäfer Gater 200· 11.15 Uühr Kindergottesdienſt, Pfarrer Schäfer; 20 Uhr Abendgottesdienſt, Vitaz Betz. Küfertdl⸗Süd: 10 Ubr Hauptgottesdienſt, Vikar Betz; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Betz. Neckarau:.45 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer. Kirchenchor); 10.45 Uhr KuſdfügslKinderg er 8 üdd'pfarrei, Pfr. Kühn; 11.30 Uhr. mere hr 505 20 Uhr „Muſtikal. lit. Totenfeier, Pfr. Gänger. Gemelndehaus Speyerer Straße 28; 10 Uhr Haupt⸗ gottesdiengt, dan—— er; 11 Uhr Kindergot⸗ tesdienſt arrvikar Müller. Rheinau lbr Hauptgottesdienſt, Pfr. Vath; 11 Uhr ſmoftdere h libl- oaltörgoiesdieng Pfarrer Vath; ngſtberg: 9. Uhr Ha 5 Wifgahthr aindergottesdienſt, Vikar Werner; 20 Uhr Abendgottesdienſt, Vitar Werner. .30 Uhr Hauhiggdleszienſtz Bartho⸗ Sandhofen: lomä; 11 Ubr Kindergottesdienſt: hr Gottes⸗ bienft auif dem Scharhoͤf, Pfr. Baitholomä; 20 Uhr Abendgottesdienſt. Sedenhe m:.30 fü r Hauptgottesdienſt, Vikar Stei⸗ gelmann; 10.45 Uhr inder eede Vikar Stei⸗ elmann; 13.00 Uhr Adr Wd ehre für Knaben, Vikar teigelmann; 19,30 Uhr Abendgottesdienſt, Pfarrer Fichtl. lusk Waldhof:.30 Uhr Hauptgottesdienſt, Wo——353.15 Uhr Kindergottesdienſt, Miſſionar Wenz. f 2.30 Ror Gdrehemiahre, Awete Münzel; 15 Uhr Haupigottesdienſt, Pfr. nzel; 10.30 Uhr enſt, Pfarrer Münzel. Wochengottesdienſte Trinitatiskixche; Dienluggt 20 Uhr, Abendgottesdienſt, Pfarrer Dr.— Konkordienürche: Donnerstag: 20 Uhr Gottesdienſt in der Kirche, Pfarrer Dr. Schütz. Neübſtheim: MreerSe. Mittwoch, 20 Uhr, Abendgottesdienſt, Pfarxer Dr. Weber.* bis Freitag, kirchliche Rüſtzeit um Advent, jeweils 20 Ne Friedenskirche? Montag U. Dienstag, 20 Uhr, Abend⸗ andacht; Mittwoch, 19.30 Uhr, Bibeiſtunde, Pfarrer Bibgi fdennersac bis Samstag, 20 ühr, Abend⸗ 0g Donnerstag, 20 Uhr, Bibelſtunde, ikar Schmitt. vuthertirche: Mittwoch, 20 Uhr, Abendgottesdienſt, Pfarrer Jundt. Melanchthonkirche: Mittwoch, 20 Uhr, Abendgottes⸗ dienſt, Pfarrer Heſß Auferſtehungstirche Mihm.⸗Nord; Dienstag, 20 Uhr, rauenabend, Vortrag von Frau Prof. Gerhard⸗ Wieblingen; Donnerstag, 20 Uhr, Gottesdienſt, Pfarrverwalter Bodemer. Feuüdenheim: Donnerstag, 20 Uhr, Bibelſtunde Schweſternhaus, Pfr. Kammerer. Käfertal! Dienstag, 20 Uhr, Frauenabend; Donners⸗ tag, 20 Uhr, Abendgottesdienſt. Bltax Metzger: reitag, 20 Uhr, Bibelſtunde, Pfarrer Schäfer. Käfertal⸗Süd: Mittwoch, 20 Uhr, Abendgottesdienſt, anfchließend Frauenabend, Vitar Mevger. Matkthäuskirche Reckarau: Donnerstag, 19.45 Uhr, Abendgottesdienſt, Vitar Kirſchbaum. Gemeindehaus Speyerer Straſte 5 Donnerstag, 20 Uhr, Abendgottesdienſt. Pfarrvikar Müller. Donnerstag, 20 Uhr, Bibelſtunde, Vikar —35 Gemeindehaus Pfingſtberg: Mittwoch, 20 Uhr, Bibel⸗ ikar Werner. 20 Uor, Frauenabend; Donners⸗ auh 2 r Abdoft M5 wanfüskirche Waldhof: Montag bis einſchl. Sonntag, 28. 11., Vortragswoche in der Kirche, Pfarrer Ohn⸗ im gemach. Evang.⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle, F 7, 29) 17 Uhr Predigt und hl. Abendmahl, Pfarrer Fritze; 16.30 Uhr Beichte. Vereinigte ev. Gemeinſchaften Evangel. Verein für Innere Miſſion A. B. Siiaſenne 15 Kuhe Stöckle): Sonntag, 15 Uhr, und Bonferslag, 20 ühr, Verſammlung.— K 2, 10 (Stadtmiſſ. W Sonntag. 20 Uhr, unp Donners⸗ tag, 20 Uhr, Verſammlung; Freitag, 20 Uhr, Bibel⸗ ſtunve f. jg. Männer.— Schwetzinger Str. 90„(Stadt⸗ miſſionar Wild): Sonntag, 15 Uhr, und Dienstag, 20 Uhr, Verſammlung.— Neckargu, Fiſcherſtraßſe 31 (Stadtmiſſionar Welk): Sonntag, 20. Uhr, und Diens⸗ tag, 20 Uhr, Verfammlung.— Rheinau, Dän. Tiſch: .. WI1 inliberg, renſand 42: Ale 14 „— n rg, Herrenſan e 4 üüh, Ve de— Bellenſtr. 52: Sonntag, 20 Uh Verfammlung.— Seckenheim, Kinderſchule: Donners⸗ tag, 20 Uhr, Verſammlung.— Sandhoſen ſchliie: Sonniag, 15 Uhr, und Mitttdoch, 20 Uyr, Ver, farimimngz— denge m, Unt, Kinveiſchule! Sonn ⸗ tag und Bienstäg, je 20 Uhr, Verſammlung. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche Haus„Friede“, K 4, 10 Sonntag: 16 Uhr bibliſche Rüſtſtunde für zunge Mädchen; 16 Uhr Aen üſtſtunde für au ün⸗ ner; 20 Uör Evangellſationsvortrag.— Mittwoch: 20 Uhr Sabe Rüſtſtunde füt, junge Mädchen; 30 Uhr Bibelbeſprechſtünde für Männer. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche, Mannheim ⸗ Reckarau, Rheingoldſtraſſe 41 Jeden Tag: 16 Uhr Bibelſtunde; jeden Abend: 20 Uhr Evangeliſationsvorträge. Landeskirchliche„Bethesda⸗Heim“ L. 1 Sonntag: 14 Uhr Kinderſtunde; 20 Uhr, Wortver Männerbibelſtunde kündigung.— Dienstag; 20 Uhr 18 e 0 3557 gzedeteſtunde⸗— Donnerstag r Uen nde. antril-Gd, Pürthemer Straße 32. Montag 20 Uhr Wortverkündi ung. Almenhof, Schiülerſchule. Montag: 20 Uhr Wort⸗ verkündigung. Pfingſtberg, Pfingſtbergſtraße 3. Dienstag: 20 Uhr een andhofen. Mittwoch: 20 Uhr Wortver⸗ Scharhof, kündigung. Neckarau, Kirchgartenſchule. Freitag: 20 Uhr Wort⸗ verkündigung. Landeskirchliche Gemeinſchaft der Liebenzeller Miſſion und Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhofſtraße 34 Sonntag: 20 Uhr Seerenge— Wi ge 29. Uhr 235— Dienstag: 20.15 U Bibelſtunde, Fahrlachſtraße 13(bei Dörr).— Mitt⸗ woch: 20 Uhr Bibelſtunde.— Samstag: 20.15 Uhr Gebetsſtunde. Mannheim⸗Feudenheim, Hof). Sonntag: 2 r Wortverkündigung.— Mitt⸗ woch: 20 e belſtunde. Mannheim⸗Waldhof⸗Gartenſtadt, Trommlerweg 33 (bei Gültling). Freitag: 20 Uhr Bibelſtunde. Manheim⸗Wallſtadt, Atzelbuckelſtr, 4. Sonntag und Donnerstag: jeweils 20 Uhr Bibelſtunde. Evangeliſche Freikirchen Methodiſtenkirche, Augartenſtraße 26 Sonntag:.45 Uhr Predigt, Harſch; 18 Uhr Pre⸗ digt, Meumann.— b: 20 Dör Bibelſtunde. Cvangeliſche Gemeinſchaft Mannheim, U 3,23 Sonntag:.30 Uhr Vierteljahresfeſt mit Vur endem hl. Abendmahl, ibrWked Richter; 10.45 Uhr onnkagsſchule; 15.30 Uhr Predigt, anſchließend hl. Abendmahl, Piediger Richter.— Mittwoch: 20 Uhr — Freitag: 17.15 Uhr Religionsunter⸗ richt. Römiſch⸗Katholiſche Kirche Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche), Honntag: 6 Uhr Früh⸗ meſſe;.45 Uhr hl. abe.30 Uhr ne mii Pre 30. ergottesdlenſt mik Predigt; 30 Uhr Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amtz 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt; 14 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. St.⸗Sebaſtianus⸗Kirche(Untere Pfarrei). Sonntag: 6 Uhr Frühmeſſe; 7 Uhr hl. Meſſe;.45 Uhr Sing⸗ meſſe mit 10.30 Uhr Kinder⸗ Lad hit 11.30 Uhr hl. Predigt; 4 Uhr Chriſtenlehre für die M Uhr Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt. rühmeſſe; 4* hl. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit redigt;.30 Uhr Predigt und, Amt, Uhr Kindergöttesdienſt' mit' Predigt; 14 Uhr Chriſten⸗ lehre für die Mäbchen; 14.30 Kür Andacht. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche, Sonntag: 6 Uhr Beichte, hi. Meſſe; Jufihr Ziibimener 8 ühr Eingmeſſe mit Wicdifß .15 Uhr Schüler dteigng mit Anſprache; 10 Uhr Predigt und Am r Singmeſſe mit 55 dchen. Sonntag: 7 11 digt, nach derfelben Chriſtenlehre für d Mädchen. viebfiniengpferieß onntaͤg:.30 Uhr Frü Ka 8 5 A e mit Predigt;.30 Uhr Predigt un hr S mit 9˙ t; 14 Uhr Chriſtenlehre für die dchen; 14.30 Uhr Andacht. Katholiſches Bürgerſpital, Sonntag: ümg—1* Sing⸗ meſſe mit Predigt; 10 Uhr Gymnaſiümsgottesdienſt. St. Joſef, Lindenhof, Sonntag: 6 Uhr hl. Meſſe; 700 ude hl. Me 9 45 Uhr Weringpez mit 45 digt? 9 Uhr Kindergottesdienſt: 10 Uhr 183 igt und Amt; 11 Uhr für die Mäbdchen; 11.30 Uhr Singmeſſe mit Predigt. St. Peter, Mannheim. Sonntag: 6 Uhr Frühmeſſe; Predigt: 7 Uhr hl. Meſſe; 8 Uhr Fatemf mi .30 Ubr Hochämt mit, Sd Uhr Singmeſſe anſchließend Chriſtenlehre für die t. Bonifatius, Sonntag: 6. Uhr Früh⸗ meffe; 7 Uhr' hi. Meffe; 8 Uhr Singmeſſe mit Pre⸗ 10.05 Uhr Miüdrehear mit Predigt; 10 Uyr Hochamt mit' Prepigt: J1.30 uhr eſnacheſfe mit Predigt; 14 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen; 18 Uhr muͤſikaliſche Andacht. Schwanenſtr. 30(Lokal im St. Nikolaus Remnze: Sonntag: 7 Uhr Whig effe;.30 Uhr Kindergottesdienſt mit redigt; 10 Uhr Hauptgottesdienſt'mit Wrzinge, anſchließend Chriſtenlehre gah die Mävchen; 14.30 Uhr Segens⸗ andacht; 19.30 Uhr Sonntagabendandacht. SrAen. Neckarau. Sonntag: 6 Uhr und 7 Uhr dr fen.15 Uhr Kangnd mit Predigt; 15 Uhr nil Grevier; für die Mädchen;.45 Abi 55 mi redigt; 11.15 Uhr ingmeſſe mit et. gnnfetuß; wplpof, Sogniggzbempnundru meſſe; Uhr Aapameii Aind gottesdienſtt um Michind fäüt aus; 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Kapelle der Apepenre Sonntag;.15 Uhr Amt mit Predigt; 11 Uhr Kinder mit Pre⸗ digt.— Donnerstag: 7 ühr Schülergottesdienſt. St. Eliſabeth(Gartenſtadt). Sonntag: 7 Uhr meſſen 18 5 Undacht.— Dienstäg und Freitag: .15 Uhr Schülergottesdienſt. St, Laurentius, Käfertal. Sonntag: 6 Uhr hl. Meſſez .30 Uhr Beichte;.15 Uhr Fi. Meſfedmit An⸗ ſprache; 9 Uhr Predigt und Amt; 11 Uhr Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt. St. Peter und Paul, Feudenheim. Sonntag:.30 Uhr Frühmeſfe;.30 Uhr Kommunion⸗Singmeſſe; 9,30 Uhr Weez regifaha. mit Ketgei 11 Uhr Schiler ienſt; 13.30 Uhr Chriſtenlehre für die Mäd⸗ en; 14 Uhr Andacht für die armen Seelen. St.⸗Bartholomäus⸗Kirche, Sandhofen. Sonntag: Rragtteibi 9 Uhr Hauptgottesdienſt; 11 Uhr Sch kergottesdienſt; 14 Uhr Chriſtenlehre i mädchen. St. Anton, Rheinan. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe. .30 Uhr Zolerzottesblenf mit Rrepfat A Uhr Hochamt mit Predigt; 19.30 Uhr Veſper. 5 Gedenheim. Sonntag, 7 Uhr Fruhmeſſe:.30 Uhr filivzractte Dieſſfenote Mnr Vaitesse 3 Wadacht.“ Chriſtenlehre für Jünglinge; 14 Uhr St. Thereſig vom Kinde Jeſu, Pfingſtberg. Sonntag: 6. bis.30 Uhr Beichte;.30 Uhr Frühmeſſe mit Predigt;.30 Uhr Amt mit Predigt. St. Hildegard, Käfertal. Sonntag:.30 Uhr Früh meſſe;.30 Uhr Hochamt. St. Paul, Almenhof. Sonntag; 7 Uhr Frühmeſſez .30 ühr Singmeffe mit Predigt; 11 Uhr Sinig⸗ meſſe mit Predigt; 14 Uhr Andaächt. Thereſien⸗Krankenhaus. Sonntag:.30 Uhr hl. Meſſeß 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. Ilvesheim. Sonntag:.30, Uhr Hauyptgottesdien mit Predigt; 13 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. Alt⸗Katholiſche Gemeinde Schloßkirche. Sonntag: 10 nyr hi. Meſſe in de ſcher Sprache mit Predigt. hr h ſſ ut Erlöſerkirche(Waldhof, Waldſtraße 117). Sonntag; 10 Uhr hl. Meſſe in deutſcher Sprache mit Wredigt Neuapoſtoliſche Kirche ursfefetept Girgias Wbge Gftenen 8 ag: r Gottesdienſt; 18. unſe Aendee 1 635 eim⸗Sandhofen(Zwerchgaſſe 16). 9 Uhr Gottesdienſt: 15 Uhr Gottesdienſt. 4 Mannheim⸗Neckarau(Gießenſtraße). Sonntag: 5 WRnaheim Frie b5 ichsfeld(v nheim⸗Friedr eld(Neudorfſtraße 68). Sonn⸗ Aafichbeln Leaea—8 Kloyp 10 5 5 05 m⸗Seckenheim(Kloppenheimer Straße Sonntag: 15.30 Uhr Gottesdienſt. W Sonſtige Gemeinſchaften Die Chriſtengemeinſchaft, L 2, 11 Bewegung zur religiöſen Erneuerung Sonntag; 10 Uhr ne mit Pre digt; 11 Uhr Sonntagsfeier für Kinder.— Mitt 9 Uhr Menſchenweihehandlung.—99 Sonntag: e Zahl der Woſtſchecklonten iſt im Ottober Fruh⸗. ——————— ————— SEtüdt. Kunſthalle Sonderſchau:? Mannheimer K Mannheimer Ku Uhr geöffnet. bende Front. 1 etndt. Schloſbnc Uhr Leſeſäle. Etüdt. Bucher⸗ un Buchausgabe. halle. Run für S neigsſender Sm .30 Frühkonze Morgen; 10.00 Mittagskonzert; konzert; 15.00 16.00 Die Woch lich ſein will, Woche; 19.00 Pfälzer Kunter 21.00 Tanzmuf haltungsmuſtk; — nach lan Ewigkeit Man Richa Die B in Bochu Für die dem Heimg: auf diesem wir Herrn reichen We Filiale Man, einen und K. ferner für d ten Gang: Sbenden. Mannhe er ſtreifte er der deutſchen undert dem 1 er neue kul⸗ 4 tten Reiches er Muſik in erkannt und 1 An. zielbewußter S 4——— n, die Muſt F ſeele rein LTETETZINT er beſte Weg ändige Aus⸗ Samstag, den 20. November lne nicht in NRNationaltheater:„Der Zigeunerbaron“. Operette von lkommenheit Foh. Strauß. Außer Miete— 20 Uhr. immer nur Pianetarium: 22 Uhr 2. Planetariumsabend für die vom WoHwW betreuten Volksgenoſſen. Flughafen: 10—18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Tee.— 20.30 3 Uhr Gaſtſpiel Schwabenhanſel und acht Attraktionen. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Fiughafengaſt⸗ gramm um⸗ Mit Umſicht hrer die Zu⸗ einſtudiert. ie in 5 Rennwieſengaſtſtätte, Wald⸗ der ſich die rtreſta ſpen Jus Ständige Darbietungen: lt 1 Stäüdt. Schloßmuſeum: 10—12.30 und 14.30—16 Uhr geöffnet. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und n in einem Harniſonſtadt. keit ab. Ein Theatermuſeum, E 7, 20: 10—13 und 15—17 Uhr ge⸗ rument kam öffnet. Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater. einem Duett eternwarte:—12 und 14—19 Uhr geöffnet. ihre Schön⸗ I Erädt. Kunſthaller 10—13 und 14—16 Uhr geöffnet. i kleine Lie⸗ Sonderſchau: Zeichnungen, Aquarelle und Plaſtik des it herzlichen Mannheimer Künftlers Joachim Lutz. ne ſeine Lei⸗ wmannheimer Kunſtverein, L 1, 1: 10—13 und 15—17 nn ubr geöffnet. ie ein Stück nöein⸗Rechar⸗ Hallen: Weltkriegsausſtelung: Die le⸗ nze aus der bende Front. 10—20 Uhr geöffnet. einem zadel, erhdt. Schloßvucherel: 11—13 uyr Ausleihe.——13 ett ließ 3 Ahr Leſeſäle. ſchlagen, un Stüdt, Bücher⸗ und Leſehalle: 10.30—12 und 16—19 Uhr ll Mozart in Buchausgabe.— 10.30—13 und 16.50—21 Uhr Leſe⸗ nswert vor⸗ aie at aus dem Rundfunk⸗Programm aag für Samstag, 20. November: Reichsſender Stuttgart:.00 Morgenlied, Gymnaſtit; .30 Frühkonzert;.00 Gymnaſtik;.30 Muſik am Morgen; 10.00„Canoſſa“; 11.30 Volksmuſtk; 12.00 Mittagskonzert; 13.00 Nachrichten; 13.15 Mittags⸗ konzert; 15.00„Heitere Klänge zum Wochenende“; 16.00 Die Woche ſchließt ihr lieben Leut', wer fröh⸗ lich ſein will, ſei es heut'; 18.00 Tonbericht der Woche; 19.00 Nachrichten; 19.15 Aus Mannheim: Pfälzer Kunterbunt; 20.00„Annahme verweigert“; 21.00 Tanzmuſik; 22.00 Nachrichten; 22.30 Unter⸗ haltungsmuſik; 24.00—.00 Nachtmuſik. der Schüler⸗ iberflöte her⸗ ſchaftslied in „Das Publi⸗ Nuſiker gerne. Ausdruck des gab Beifall E. W. G. im Ohtober t im Oktober eſtiegen. Auf üllionen Bu⸗ geſetzt; davon 5,3 v. H. bar⸗ Bonlalismus, das hann nichte anderes ſein, als eine Verpflichtung, nicht nur an das eigene Jch zu denken, ſondern vor ſich die größeren Hufgaben der Gemeinſchaft zu ſehen und innen gemäͤß zu handeln. (s Bührer übee das Winterhitfswerl) 7 Uhr Früh⸗ Anordnungen der NSDAP Kreisleitung der NSDAP Anordnungen der Kreisleitung Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung „Kampf der Gefahr“(Dezember⸗Auflage) liegt zum Abholen bereit. An die rückſtündigen Abrechnungen wird hiermit erinnert. An alle Stadtortsgruppen des Kreiſes Mannheim Die Ortsgruppen haben ſofort Plakate für die Kund⸗ gebung mit Gauleiter Jorvan auf dem Kreispropa⸗ gandaamt abzuholen. Kreispropagandaamt. Die Filmſtellenleiter und Filmreferenten der Partei und ihrer Gliederungen treten am Montag, 22. Nov., 20.25 Uhr, vor der Rhein. Ingenieurſchule Mannheim, N 6, in Uniform an. Kreispropagandaamt. Die Ortsgruppenpropagandaleiter haben am Mon⸗ tag, 22. Nov., 20.15 Uhr, eine wichtige Propaganda⸗ leitertagung in der„Harmonie“, p 2, 5/6. Kreispropagandaleiter. Ortsgruppen der NSDAꝰ Rheinau. 20. 11., 20.30 Uhr, im Saale des„Bad. Hof“ erweiterte Mitgliederverſammlung, bei der Pg. Becker ſprechen wird. An der Verſammlung haben alle Pol. Leiter, Pol.⸗Leiter⸗Anwärter, Hausleiter, Parteimitglieder, Parteianwärter, SdA, HF, BDM, DAß, NS⸗Frauenſchaft teilzunehmen. Die im Oktober ausgegebenen Einlaßkarten haben Gültigkeit. Neckarſtadt⸗Oſt. 21. 11. dritter SA⸗Sportabzeichen⸗ lehrgang. Antreten.50 Uhr vor der Uhlandſchule zur SA⸗Sportabzeichenverleihung. Dienſtanzug ſoweit vor⸗ handen. Neueichwald. 21. 11., 9 Uhr, treten die Blockhelfer der Zellen 1, 2, 3, 4 und 5 am Frauenſchaftsheim an. Vollzähliges Erſcheinen iſt unbedingte Pflicht. Humboldt. 20. 11., 15.30 Uhr, haben ſämtliche Pol. Leiter, Pol.⸗Leiter⸗Anwärter, Walter und Warte der Gliederungen vor der Geſchäftsſtelle, Langſtraße 39a, in Zivil anzutreten. Wohlgelegen. Am 21. 11.,.30 Uhr, Antreten ſümt⸗ licher Politiſchen Leiter und SA⸗Sportabzeichen⸗Kurs⸗ teilnehmer zur Verleihung des SA⸗Sportabzeichens vor der Geſchäftsſtelle. Dienſtanzug, Ziviliſten mit Armbinde. Erlenhof. 21. 11., 8 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter zum Pflichtpiſtolenſchießen. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Am 22. 11., 20 Uhr, Sitzung der Zellenleiter in der Geſchäftsſtelle. Platz des 30. Januar. Am 21. 11., 11 Uhr, läuft der Film„Fern dem Land der Ahnen“ in den„Al⸗ hambra“⸗Lichtſpielen. Die Karten vom vergangenen Sonntag haben hierzu Gültigkeit. Platz des 30. Jannar. Am 23. 11., 20.15 Uhr, Ver⸗ ſammlung der Politiſchen Leiter im Lokal Piſton, Seckenheimer Straße 98. Dienſtanzug. Liederbücher ſind mitzubringen. Erſcheinen Pflicht. Neckarſtadt⸗Oſt. Am 21. 11.,.50 Uhr, Antreten der Teilnehmer des dritten SA⸗Sportabzeichenkurſes ſowie ſämtlicher Politiſchen Leiter, die im Beſitze des SA⸗ Sportabzeichens ſind. Ilvesheim. Am 20. 11. um 20 Uhr findet im Gaſt⸗ haus„Zum Pflug“ eine öffentliche Verſammlung ſtatt, wo ein Redner aus München ſprechen wird. Mannheim, Rheinstraße 1 NS⸗Frauenſchaft Neckarau⸗Nord. 22. 11., 14 Uhr, Nähen bei Frau Mayfarth. Neckarau⸗Süd. 22. 11., 20 Uhr, Nähabend im „Volkschor“. Feudenheim. Die Tombolagegenſtände für den WcyW⸗Baſar müſſen am 22. 11., zwiſchen 14.30 und 17 Uhr in der Geſchäftsſtelle der NSdAp, Schiltzen⸗ haus, abgegeben werden. Almenhof. 23. 11., 20 Uhr, Heimabend(Singen im Gaſthaus„Zum alten Gaswerk“). Liederbücher mit⸗ bringen. Frauenwerk iſt eingeladen.“ Strohmarkt. 23. 11., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend im„Kinzinger Hof“. Frauenwerk iſt eingeladen. Rheintor. 23. 11., 20.15 Uhr, Pflichtheimadend im Geſellſchaftshans, F 3, 13. Ortsgruppen Rheinau, Neckarau⸗Rord und ⸗Eud, Sandhofen, Neneichwald u. Waldhof. 22. 11., 15 Uhr treffen ſich die Frauen vor den Rhein⸗Neckar⸗Hallen zum Beſuch der Ausſtellung„Lebende Front“, Rheintor. 22. 11., 20 Uhr, Nähabend in der„Arche Noah“. Anſchließend Beſprechung der Zellen⸗ und Blockwalterinnen. Kaſſenwalterinnen! Bis 25. 11. ſind die Loſe unbe⸗ dingt abzurechnen. Verſicherung der NeS⸗Frauenſchaft und des Frauen⸗ werks. Die Verſicherungsmarken ſind endgültig bis Ende des Monats mit der Beitragszahlung abzu⸗ rechnen. 99 Gefolgſchaft 29/171. Am 20. 11., 19.30 Uhr, tritt die Gefolgſchaft 29, Standort Seckenheim, in tadel⸗ loſem Dienſtanzug zur Teilnahme an einer Partei⸗ kundgebung am HZ⸗Heim Seckenheim an. Die Schar tritt um 19.45 Uhr am Schulhaus in Ilves⸗ eim an. Motor⸗Unterbann. Am 21. 11. tritt der geſamte Unterbann gefolgſchaftsweiſe in tadelloſer Uniform wie folgt an: Gef. 1(Werk Daimler⸗Benz) um 10 Uhr auf dem Exerzierplatz; Gef. U1(Eberle) um.30 Uhr vor der Wohlgelegenſchule, Kronprinzenſtraße. Gef. III (Hofmann) um 10 Uhr auf dem Exerzierplatz. Be⸗ urlaubungen jeglicher Art ſind für dieſen Dienſt auf⸗ gehoben. Erſcheinen mit Fahrzengen, ſoweit vorhan⸗ den, iſt Pflicht. Uniformappell. Streifendienſt⸗Gefolgſchaft 171. Der nüchſte Dienſt findet am 24. 11. ſtatt. Die Scharen 1 und 2 treten um 20.15 Uhr am Schlageterhaus an. Die Schar 3 tritt um 20.15 Uhr in der Lindenhofſchule an. Be⸗ urlaubungen ſind für dieſen Tag aufgehoben. Verwaltungsſtelle Bann 171. Die Geldverwalter der einzelnen Gefolgſchaften können am Sonntagvormittag zwiſchen 10 und 12 Uhr die nun eingetroffenen Aus⸗ weiſe von der Ausweisaktion abholen. Bei dieſer Gelegenheit werden auch die Eintrittskarten für das am Sonntag, 28. 11., ſtattfindende Hallenſportfeſt aus⸗ gegeben. BDM Gruppe 5/171 Oſtſtadt. Am 22. 11., 20 Uhr, Heim⸗ abend der Mädelſchaft Gretel Zimmermann und Friedl Full in der Beethovenſtraße 15. Beiträge mitbringen. Samstag, 20. November 1937 NSKR OV Abt. Seckenheim. 20. 11., 20 Uhr, Mitgliederver⸗ ſammlung im„Löwen“. Die Deutsche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannhelm, Rheinstr. 3 Propaganda Wir erinnern nochmals an die Abholung der Plakate auf der Kreiswaltung. Der Kreispropagandaleiter. Ortswaltungen Necarau⸗Nord und ⸗Süd. Für das Reichsleiſtungs⸗ ſchreiben, das für Neckarau, Rheinau und Altrip am 28. 11. ab 9 Uhr in der Kirchgartenſchule durchgeführt wird, werden noch am 22. 11. und 28. 11., 20—21 Uhr Anmeldungen in der Geſchäftsſtelle der DAß NReckarau, Luiſenſtraße 46, entgegengenommen. NSG„fraft durch Freude“ Kreisdienſtſtelle: Rheinſtraße 3 Feierabend Koð⸗Theatervorſtellung„Parkſtraße 13“ im Muſen⸗ ſaal am Dienstag, 23. 11., 20 Uhr. Eintritt.— RM. 3. Kammermuſikabend am 24. 11., 20.15 Uhr, in der „Harmonie“, p 2, 6. Es ſpielen Prof. Max v. Pauer (Klavier) und Konzertmeiſter Walter Kötſcher(Cello). Volksbildungswerk Die beiden Arbeitsgemeinſchaften„Wirtſchaftsfragen unſeres Gaues“(Oberregierungsrat Nickles),„Edda und ZIsländerſaga“(Dr. Hugo Zeller) beginnen am Mittwoch, 24. 11., 20.15 Uhr, in der Arbeitsſchule der DAF, L. 7, 1. Dauer: 6 Abende. Am Mittwoch, 24. 11., 20.15 Uhr, ſpricht in der Kunſthalle Profeſſor Ludwig RNeſer, Heidelberg, über „Geopolitik als Wiſſenſchaft“ mit Lichtbildern. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß dieſer Vor⸗ trag ausnahmsweiſe in der Kunſthalle ſtattkindet. Daken für den 20. November 1937 1497 Vasco de Gama umſegelt die Südſpitze Afrikas. 1602 Der Phyſiker Guſtav von Guericke in Magdeburg geboren(geſt. 1686). 1815 Zweiter Pariſer Friede zwiſchen Frank⸗ reich, Oeſterreich, Preußen, Rußland und England. 1858 Die ſchwediſche Schriftſtellerin Selma La⸗ ae auf Gut Morbacka(Värmland) ge⸗ oren. 1890 Das Reich übernimmt die Verwaltung von Deutſch⸗Oſtafrika. 1910 Der ruſſiſche Schriftſteller Graf Leo Tolſtoi in Aſtapowo geſtorben(geb. 1828). 1917 der Schlacht bei Cambrai(bis 7. Dezember). 2 3 mit redigt; 7 5 egens⸗ ag: 6 Uhr und int, Wiedi 43 Sun.45 Uhr ingmeſſe mit 7 Uhr Früh⸗ ottesdienſtt um Slält besonderer Anzeige! zottesdienſt mit .15 U 353 Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Rat- re⸗ 4 goilesblenft schluß gefallen, meinen lleben Mann, unseren guten Schwieger- 7 Uhr Fruh⸗ 5 und Fralagz Uhr hl. Meſſe; Meſf 4 mit An⸗ 1 Uhr Schüler⸗ intag:.30 Uhr r üler⸗⸗ e für die Wäd⸗ n SGeelen. Sonntag: 7 Uhr 3 ihe Sch hre für Jung⸗ ihr Frühmeſſe Wiepfgttd 10, 10 Ewigkeit abzurufen. hr Veſper. Richard-Wagner-Straße 74 neſſe;.30 Uhr uhn im Namen der Hinterbliebenen: Hlazentreus. wrſe Fräu MHartha Lindermann geb. Mätker hanner- * 1 0 .3z0 unr Früh Die Beisetzung findet am Dienstag, den 23. November 1937, Druckerei Ul rühmeſſe 11 Rördiſe sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Haox Lindermann nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 53% Jahren in die Mannheim, den 19. November 1937. in Bochum-Linden statt.- Von Beileidsbesuchen bitte abzusehen. wrnzreecuen aecnanen Gaamteinsvef Trauer- kaeien Trauer- briefe llefert schfellstens ) Uhyr hil. Meſſez auptgottesdienſt ür die Mädchen. meinde — Schützenverein Schwetzingen. Danlsagung Für die uns beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen in so überaus reichem Maße gezeigte Anteilnahme sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Bastian für seine Krankenbesuche und seine trostreichen Worte am Grabe. Ferner gilt unser ganz besonderer Danłk der Kranken- schwester Regina für ihre liebevolle, aufopfernde Pflege, weiter- hin für die Kranzspenden und ehrenden Nachrufe unserer Gefolg- schaften, sowie der Krieger- und Militärkameradschaft und dem rrau Häincien Dedter Fritz Dedier Harl Dedter geh. Welssbrodt Meſſe in deut Danlsagung 117), Sonntag: mit Predigt. dirche ige Rötterſtraße r Gottesdienſt; 16). Sonntag: 8 h. Sonntag: raße 68). Sonn-⸗ ner Straße 37). 3 sbenden. Mannheim. den 19. November 1937. haften L. 2, 11 euerung idlung mit Pre⸗ r.— Mittwoch und Hinder Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Heimgang unseres lieben Entschlafenen sagen wir auf diesem Wege innigen Dank. Besonders danken wir Herrn Stadtpfarrer Dr. Barner für seine trost- reichen Worte, der Direktion der Deutschen Bank, Filiale Mannheim, seinen Arbeitskameraden, den Ver- einen und Kameradschaften für das ehrende Gedenken. ferner für die zahlreiche Beteiligung auf seinem let:- ten Gang und für die vielen Kranz und Blumen- im Namen der trauernd Hinterbliebenen: frau luise Gleich geb. Scnenk guten Mutter, Frau Mütterverein von Danksagung Für die überaus große und wohltuende Teilnahme, die uns beim Heimgange meiner lieben Frau, unserer Emiliec Brandt n. zuteil wurde, sagen wir herzlichen Dank. Ein beson- deres„Vergelts Gott“ dem hochwürdigen Herrn Stadt—- pfarrer Schäfer, der Frauenkongregation und dem Herz-Jesu, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden. Mannnheim, den 19. November 1937. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Max Brandf und Kinder. druckſachen fiakenkreuzbanner dle angenehm auffellen, die s0 donz enders sind und für Sie wefben, ſnochten wir auch für Sſe anfertigen dutfen. Wit lefern rosch und so pteiswert wꝛie ondere auch. Deuckerei „Hakenkreuzbanner“ Blick übers Cand Samstag, 20. November 19 Letzte badiſche leldungen Das nächſte Mal Sicherungsverwahrung * Karlsruhe, 19. Nov. Der 30 Jahre alte geſchledene Hermann Haack aus Oberſtät⸗ ten im Taunus ſtand heute wegen Diebſtahl und Betrug im Rückfall vor der hieſigen Straf⸗ kammer. Er ſtand ſchon öfter wegen Zech⸗, Miet⸗ und Darlehensbetrügereien vor dem Strafrichter. Nach Verbüßung ſeiner letzten Strafe ſtahl er im Mai 1936 in Gondelsheim zwei Arbeitskameraden den Betraa von.50 Mark. Dann mietete er in Bretten ein Zim⸗ mer, ſpielte den kranken Mann und verſchwand nach drei Tagen unter Mitnahme von 40 Mk. und Hinterlaſſung der Mietſchuld. Durch eine Reihe von Zech⸗ und Darlehensbetrügereien hat er mehrere Leute von Gondelsheim und Hei⸗ delsheim um insgeſamt 30. Mark geſchädigt. Das Schöffengericht verurteilte ihn zu drei Jahren Gefängnis, die die Strafkammer in zwei Jahre umwandelte, wegen des ver⸗ hältnismäßig geringen Schadens Falls Haack dieſe letzte Gelegenheit zur Umkehr nicht be⸗ nützt und nochmals rückfällia wird, hat er mit —— und Sicherungsverwahrung zu rechnen. Zur Berufung Prof. Dr. Alkers Karlsruhe, 19. Nov. Der als Stadt⸗ baurat nach der Hauptſtadt der Beweguna be⸗ rufene Prof. Dr. Alker wurde beſonders be⸗ kannt durch den Bau der erſten großangelegten Feierſtätte„Heiligenberg“ bei Heidelberg und durch die Schaffung der Mahnmale für die er⸗ mordeten Nationalſozialiſten des Gaues Ba⸗ den. Von ihm ſtammen ferner zahlreiche Mo⸗ numentalbauten, darunter das Theater in Zittau. Seit 1935 iſt Prof. Dr. Alker ſtändiger Gutachter des Reichsbundes für Freilichtbüh⸗ nen und Volksſchauſpiele. Er gehörte ſchon vor der Machtübernahme der NSdaAp als Mit⸗ glied an und iſt Unterſturmführer der I wegen Anzeigeunterlaſſung beſtraft * Bruchſal, 19. Nov. Das Amtsgericht ver⸗ urteilte am Freitag im Schnellverfahren den Landwirt W. F. aus Kronau zu einer Gefäng⸗ nisſtraſe von zwei Wochen, weil er verſchwieg, daß in ſeinem Gehöft die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche ausgebrochen war. Geſteigerter Fremdenverkehr in Freiburg Freiburg i. Br., 19. Nov. Im vergangenen Sommerhalbjahr(April bis September) ſind in Freiburg 116 160 oder 3674 Fremde mehr ab⸗ geſtiegen als im Sommerhalbjahr 1936. Dem⸗ nach iſt eine Steigerung des Fremdenverkehrs um 3,3 Prozent zu verzeichnen, während der vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt errech⸗ nete Durchſchnitt der Zunahme für ganz Baden nur 22 Prozent beträgt. Mit 25 059 war die Zahl der Ausländer im Vergleich mit dem Somnierhalbjahr 1936 um 703 oder 2,7 Prozent geringer. Dabei iſt aber das Jahr der Olympiſchen Spiele in Berlin war, das an und für ſich ſehr viele Ausländer nach Berlin gezogen hat. Törrachs älteſter Einwohner * Lörrach, 19. Nov. Der weit über Lör⸗ rachs Grenzen hinaus belannte Hauptlehrer a. D. Johann Haa beging am Donnerstag in geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 92.Ge⸗ burtstag. Der Jubilar, der der älteſte Einwoh⸗ ner der Grenzſtadt iſt, war 42 Jahre als Erzie⸗ her an der Lörracher Volksſchule tätia. Die Schußwaffe in Kinderhand * Zörrach, 19. Nov. Der am Mittwoch von ſeinem Bruder angeſchoſſene Sohn Fritz des Landwirts Mattmüller aus Inzlingen iſt noch am aleichen Abend ſeinen erlittenen ſchwe⸗ ren Verletzungen erlegen. zu beachten, daß 1936 lleberführung der Toten in Doemſtadt Die Stadt in Trauer/ ufbahrung der Leichen im Mauſoleum (Eigener Dienſt des„Hakenkreuzbanner“) * Darmſtadt, 19. Nov. Freitagnachmittag um 15 Uhr begann unter dem Geläute ſämtlicher Kirchenglocken die Ueberführung der ſterblichen Reſte der Mitglieder der Großherzoglichen Fa⸗ milie vom Fürſtenzimmer des Hauptbahnhofs nach dem Mauſoleum auf der Roſen⸗ höhe. Ein kalter, grauer Novembertag. Von allen Gebäuden, öffentlichen und privaten, hin⸗ gen die Trauerflaggen regenſchwex in die Stra⸗ ßen, in denen trotz des herniederrieſelnden Re⸗ gens die Menſchen in acht⸗ bis zehnfachen Rei⸗ hen hintereinander ſtanden, um die Toten auf ihrer letzten Fahrt durch die Heimatſtadt zu grüßen. Auf dem mehr als drei Kilometer lan⸗ gen Weg, den der Zug nahm, war in der dich⸗ ten Menſchenmauer keine Lücke. Dumpfe Trommelwirbel eröffneten den Kon⸗ dukt. Dem Muſikkorps des Infanterieregiments 115 folgten Kranzträger des NS⸗Fliegerkorps und zwei Offiziere, die auf dunkelroten Kiſſen die Orden der letzten Großherzogin trugen. Darunter auch die ſächſiſche und preußiſche Ret⸗ tungsmedaille, die ſich die Verſtorbene als jun⸗ ges Mädchen durch eine mutige Tat errang. Den Särgen voraus ſchritten drei Geiſtliche. Beim Nahen der fünf Särge erhoben ſich die Hände zum letzten Gruß. Jeder Sarg war von der Großherzoglichen Hausflagge bedeckt und wurde von einem Vierergeſpann des Darmſtäd⸗ ter Kavallerieregiments gezogen. Auf dem Sarg des Erbgroßherzogs lagen Stahlhelm und De⸗ gen des Fliegerleutnants. Sturmmänner des NS⸗Fliegerkorps bildeten das Geleite am Sarg ihres toten Sturmbannführers. Sie geleiteten auch die übrigen Särge. Hinter dem letzten Sarg ſchritt allein, mit gequältem aber be⸗ herrſchtem Antlitz, barhaupt, Prinz Ludwig von Heſſen, der letzte männliche Hinterbliebene des vom Schickſal ſo hart betroffenen deutſchen Fürſtenhauſes. Es folgten in breiten Reihen die fürſtlichen Anverwandten, die Großherzogliche Familie, vielfach in Uniform, danach nebeneinander Staatsrat Reiner, als Vertreter des Reichs⸗ ſtatthalters und Gauleiters, der Diviſionskom⸗ mandeur General Ritter von Scho⸗ bert und Oberbürgermeiſter Wamboldt. Ferner die Kommandeure der drei Darmſtädter Regimenter und das ganze Offizierskorps. Ueberaus ſtark war die Beteiligung der Par⸗ tei und ihrer Gliederungen. Voran NS⸗Flie⸗ ger, dann jeweils ein Sturm der SA, des NS⸗ KK, über 200 Politiſche Leiter, Hitlerjugend, BDM, Arbeitsdienſt, NS⸗Studentenbund und Frauenſchaft. Eine kleine Abteilung von Verkehrsfliegern in blauen Uniformen fiel auf. In der erſten Reihe der Geiſtlichen ging Landesbiſchof Dr. Dietrich, das Rote Kreuz war mit ſeiner Landesleitung, mit einer Abteilung Sanitätern, dem Alicefrauenverein und mehreren hundert Helferinnen vertreten. Den über eine halbe Stunde langen Trauerzug beſchloſſen Beamte und Angeſtellte des Großherzoglichen Hauſes, Freunde des Hauſes, Unteroffiziere und Mann⸗ ſchaften der Traditionsregimenter und Fahnen⸗ abordnungen der alten Regimentsvereine. Nach der Aufbahrung der Särge, die in eng⸗ ſtem Kreis vor ſich ging, und die mit einer kurzen Andacht verbunden war, löſte ſich der Zug auf. Dienstagnachmittag um 15 Uhr fin⸗ det die Beiſetzung ſtatt. Weitere Beileidstelegramme ſind in Darm⸗ ſtadt eingelaufen von Reichsleiter Bouh⸗ ler, Kanzleichef des Führers, Reichsaußen⸗ miniſter von Neurath, Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg, dem Kommandeur des XII. Armeekorps, General der Artillerie, Kreß von Kreſſenſtein, dem Oberbefehlshaber des Heeres, General⸗ oberſt von Fritſch, dem König von Bulga⸗ rien, dem Kronprinz von Schweden, dem Prinz⸗ regenten Paul von Jugoſlawien, von dem Kö⸗ nig und der Königin von Dänemark, der Köni⸗ gin von Italien, der Königin von Rumänien u. a. Forellenbeſtand im Ceimbach wird ergänzt Wiesloch, 19. Nov.(Eig⸗Bericht.) Wäh⸗ rend im Unterlauf des Leimbaches infolge ver⸗ ſchiedener Umſtände, bei denen die zahlreichen Fabrikabwäſſer nicht die letzte Rolle ſpielen, die Fiſchzucht im Rückgang begriffen iſt, iſt man mit Erfolg darangegangen, im Oberlauf an eine Verjüngung und Ergänzung des Fo⸗ rellen⸗Fiſchbeſtandes heranzutreten. Unter richtiger Ueberlegung, daß Korrek⸗ tionen dem Forellenbeſtand abträglich ſind, hat man oberhalb Dielheims die zahlreichen Krüm⸗ mungen nicht nur erhalten, ſondern durch im Bachbett verſenkte Holzſchwellen künſtliche Waſ⸗ ſerfälle geſchaffen. Die Lebensbedingungen für ie Forelle ſind dadurch noch günſtiger gewor⸗ den als ſeither. Man kann wohl mit Recht erwarten, daß dem Leimbach ſeine Eigenſchaft als Forellenbach zum mindeſten im Oberlauf erhalten bleibt. Zuischen Neckar und Bergstraſe Ein Dorfabend in Edingen *Edingen, 19. Nov. Ebenſo wie der erſte Edinger Dorfabend im vorigen Jahr war auch der diesjährige außerordentlich gut beſucht, ſo daß nach Beginn kaum noch jemand Einlaß finden konnte. Nach einigen Vorträgen der Muſikkapelle Edingen und kurzen Begrüßungs⸗ worten von Ratſchreiber Sauer wickelte ſich ein Programm ab, in deſſen Mittelpunkt ein bevölkerungspolitiſcher Vortrag von Kreisamts⸗ leiter Dr. Lehmann ſtand. Der Redner ging aus von geſchi tlichen Tat⸗ ſachen aus der Beranbenh Edingens. Oft wurbe das kleine Fiſcherdorf vernichtet und die Einwohner verjagt, aber immer wieder iſt es aus Schutt und Aſche erſtanden. Beſiedelt war der Boden unſerer Heimat ſchon in der jüng eren Steinzeit, die völkiſche Tradition be⸗ ginnt jedoch erſt im 8. Jahrhundert. Der Drei⸗ igjährige Krieg und das Jahr der Pfalzzer⸗ lifrung, 1689, ließen wenig von Edingen übrig, dyych das Dorf iſt bald wieder neu aufgebaut worden. Seitdem ſind neun Geſchlechter ver⸗ gangen. Manche alte Edinger Familien haben ſich zerſtreut, ſind ausgewandert oder unter⸗ egangen, andere ſind gewachſen und zu An⸗ ehen gekommen. Von einem Elternpaar, das 1631 in Edingen lebte, wurde ein Stammbaum aufgeſtellt, nach dem heute 504 Ehepaare als Nachkommen jener Stammeltern leben. Der Redner ſchilderte noch die Vorteile und Ge⸗ fahren des Kinderreichtums. Die Vorteile ſind durch unſere heutige bevölkerungspolitiſche Auf⸗ klärung bekannt; kinderarme Völker ſind ſter⸗ bende Völker. Die Gefahren aber liegen auf dem Gebiet der Vererbung, es muß alſo die Fortpflanzung kranken verhindert werden. Eine großzügige Erb eſtandsaufnahm iſt im Gange, durch die mit Einſatz der DAx überall auf dieſem Gebiet gearbeitet wird. Im weiteren Verlauf des Abends ſah man Reigen der jungen Turnerinnen und Volks⸗ tänze der Dorfjugend, ſo einen nordiſchen Kreistanz aus Schweden, einen Paartanz aus der Steiermark und den deutſchböhmiſchen „Schnappſack“. Einige paſſende Lieder brachte das gut geſchulte Quintett der Brüder Gra⸗ binger zum Vortrag; auch die Geſangvereine „Frohſinn“ und.„Sängereinheit hatten ſich zur Verfügung geſtellt, damit der ſchöne Abend abwe ſlungsreich geſtaltet wer⸗ den konnte. Schließlich iſt neben der Muſik⸗ kapelle noch der Handharmonikaklub Edingen zu erwähnen, deſſen durchweg jugend⸗ liche Spieler mit ihren Volksweiſen verdienten Beifall ernteten. Mit dieſer vom Volksbil⸗ dungswerk der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ durchgeführten Veranſtaltung iſt Edin⸗ gen mancher der umliegenden Gemeinden mit gutem Beiſpiel vorangegangen. gus Ueckarhauſen 4* Parteiperſammlung. Eine Verſammlung der Mitalieder und Anwärter der NSDaAP, Ortsgruppe Neckarhauſen, findet heute Sams⸗ tag, 20 Uhr, im„Badiſchen Hof“ ſtatt. Es ſpricht Gauredner Pa. Bled ow(Konſtanz). Bevölkerungszunahme im Bezirk Wiesloch/ Meliorationsgelände brachte gute Ernte Eine andere, noch größere Aufbauarbeit iſt in der Kraichbachniederung geleiſtet wor⸗ den. Die 470 Hektar große Anbaufläche erbrachte dieſes Jahr ausgezeichnete Erxträge in Ge⸗ treide, noch mehr aber in Kartoffeln, Dickrüben, Körnermais. Auch in Bohnen,——50 Flachs und Hanf wurden Ergebniſſe erzielt, die die Zweckmäßigkeit des ganzen Unternehmens außer allen Zweifel ſtellen. Im übrigen iſt der Zweck⸗ verband für die Urbarmachung darauf, aus, durch ſeine Arbeit die Landnot nach Möglich⸗ keit zu beſeitigen. Dieſes Jahr werden wieder 122 Hektar in eme überge⸗ führt. Die in Frage kommenden Landwirte müſſen allerdings die. mitbringen, das Gelände in einer Weiſe zu bebauen, wie es den Anforderungen entſpricht. Dem zwei⸗ ellos vorhandenen Bedürfnis nach einer Jungvi 40 weide kommt der Zweckverband dadurch nach, daß im Laufe der kommenden Monate ein Teil des urbar gemachten Ge⸗ ländes als Jungviehweide angelegt und im April 1938 eröffnet wird. Die viehreichen Ge⸗ meinden Rot und St. Leon erhalten dadurch den notwendigen Weideganz für ihr Jungvieh. Was Wiesloch durch ſeine Heimſtätten⸗ eſellſchaft für den modernen Siedlungsbau ge⸗ eiſtet hat, ſeine Muſteranlage in der Rand⸗ und Arbeiterſiedlung Frauenweiler, das wurde bei der Tagung des Verbandes badiſcher Woh⸗ nungsunternehmer durch Ben⸗ der einer eingehenden Wür be und Be⸗ trachtung unterzogen. Durch die ewinnung von Neuland infolge der Umbruch⸗ und Me⸗ liorationsarbeiten in der Kraichbachniederung konnte auch der ſtarken Bevölkerung ein Gegen⸗ —— geſchaffen werden. Welche Bedeutung ieſer Tatſache zukommt, unterſtrich Landrat Schäfer, der die Entwicklung des Wieslocher Bezirks an—0 der Statiſtik darlegte. Inner⸗ halb 100 Jahren iſt die Bevölkerungsziffer des ezirks von 13 400 auf rund 32000 Einwohner eſtiegen, was einer Vermehrung um rund 00 Prozent entſpricht. Im Intereſſe eines ge⸗ funden Wohnens muß in der kommenden Zeit noch mancher Bauzuwachs eintreten. Im Ver⸗ lauf der Tagung— dann noch der Ver⸗ bandsführer Dr. Köhler über den Vier⸗ jahresplan und die Aufgaben der unternehmer. Die mit der Tagung verbundene wemfiene g der Randſiedlung Frauenmeiler vermittelte den Teilnehmern wertvolle Einblicke in eine vorbildliche Muſteranlage. Silveſterläuten aus Säckingen * Säckingen, 19. Nov. Die Fachleute vom Rundfunk kamen dieſer Tage nach Säckingen, um das Geläute der Glocken für den Rundfunk aufzunehmen. Wie zu erfahren war, wird das Läuten der Säckinger Glocken in der Neujahrs⸗ nacht durch den Rundfunt übertragen. fus den nachborgedieten 423 zwei Güterzüge zuſammengeſtoßen Zugführer getötet, drei Perſonen verletzt Mainz, 19. Nov. Die Preſſeſtelle der Reichs bahndirektion Mainz teilt mit: Am 19. Novem ber gegen 9 Uhr ſtießen im Bahnhof Mommen⸗ heim(Rheinheſſen) der Strecke Odenheim—u venheim die Güterzüge 8844 und 8843 zuſam men. Durch den Zuſammenſtoß wurde v allem der Packwagen des Güterzuges 8844 i Mitleidenſchaft gezogen. Der Zugführer dieſe Zuges wurde getötet, außerdem ſind noch dr weitere Bedienſtete verletzt worden. Der Ve kehr wird auf der geſperrten Strecke dur Reichsbahnomnibuſſe aufrechterhalten. Die U terſuchung des Unfalles iſt zur Zeit noch nicht abgeſchloſſen. von einem Laſtwagen überfahren * Lampertheim, 19. Nov. Beim Ueben ſchreiten der Straße wurde am Freitagvormi tag die 58jährige Frau Daum aus Lamper heim von einem Laſtwagen überfahren. Dur den Regenſchirm war ihr die Sicht genomme ſo daß ſie dem Laſtwagen in die Fahrbahn lie fileine Diernheimer ſochrichten * Viernheimer Kirchweih ohne Kerwetrube Wochenlang wurde hin und her geraten, wege der Kerwe, ſozuſagen den„Vernema ihr höchſte Feiertag, wege m Eſſe un' Trinke!“ Es i die letzte Kirchweih im ganzen Gebie net. D ſitzer darum bemühten, daß dieſe Kerwetag ſtattfinden würden, war ja leicht erklärli Aber ſie iſt leider nicht ſo genehmigt worde wie man die Vorſchläge gemacht hatte. das hat auch die ganze Bevölkerung eingeſehe Lieber weniger Freude, dafür verſchont von Seuche und Not! Nun, man ha: daher unter ſich gefeiert und es war überall Freude und Stim mung zu Hauſe. Die Gaſtſtätten hatten ſich den ⸗ noch vorgeſehen, es wurde auch überall geba ken. Nur die kleinen Kinder kamen um ih Freude auf dem Karuſſell, an Buden un Ständen. Das Geld haben ſie ſich alle verwahrt, denn man will zum Ausgleich rü ein Volksfeſt abhalten. Die Hauptſache ab war, daß die ganze Bevölkerung verſtande hatte, warum die Geſamtheit über den Inte eſſen einzelner zu ſtehen hat. * Der Tod überraſchte ihn am Biertiſch. An einem Abend dieſer Tage kamen einige Wa derer in eine hieſige Wirtſchaft, um vor ihr Heimfahrt nach Mannheim⸗Rheinau noch etwas lchem ſie ſich zu trinken. An dem Tiſch, an we zuſammenſetzten, legte auf einmal ein etwa 5 jähriger Mann ſeinen Kopf. Sie weckten ih beim Fortgehen. Da mußten ſie feſtſtellen, da in ihrem Wanderkamerad kein Leben meh war. Der ſchnell herbeigerufene Arzt konnte nu den durch Herzſchlag eingetretenen Tod feſ ſtellen. Land⸗Goltesdienſtanzeiger für Sonntag, 21. November. Kath. Gemeinde Ladenburg. Samstag 16. bis 18.00 und 19.30—21.00: Beichtgelegen Sonntag.15: Beichtgel.;.45: Austeilung hl. Komm.;.30: Fril mit Mon omm. d. Jungfr.;.30: Hauptgottesdienſt Patroziniumsfeier des Cäcilienvereins, darg Chriſtenlehre für die 5 13.00: Chr ſtenlehre für die Mädchen; 15.30: Kirchenmu kaliſche Andacht mit Predigt.— Dienstag ur Donnerstag.15: Schülergottesdienſt.— Mit woch 20.00: Komplet in der Krypta.— Fre tag.30: Gemeinſchaftsmeſſe in der Kryp Evang. Gemeinde Ladenburg..30: 9 Eriſenlehs 10.30: Kindergottesdienſt; 13. hriſtenlehre. Gvang. Gemeinde Neckarhauſen..30: Ha 10.30: Kindergottesdienſt; 1 hriſtenlehre. Kath. Gemeinde Edingen. Samstag 14. 17.00, 20.00: Beichtgel.— Sonnta i .30: Frühmeſſe mit M d. Jungfr.;.30: Hauptgottesdienſt; Chriſtenlehre; 19.30: Roſenkranz, auch allabend⸗ lich.— Dienstag und Donnerstag Schüler⸗ gottesdienſt. Hauptgottesdienſt; 13.00: Chriſtenlehre. Katholiſche Gemeinde Schriesheim⸗Altenba Samstag 14.00, 16.00, 18.00 und' 20.00: Beich⸗ elegenheit.— Sonntag.45 an Beichtgelege heit;.00: Austeilung d. hl. Komm.;.00: Go — mit Predigt in Altenbach;.30: Go tesdienft mit Predigt in Schriesheim; 18.005 Andacht. Evang. Gemeinde Schriesheim..45: Ch ſtenlehre für Knaben;.30. Predigtgottesdien Vikar Schlahbach; 11.00: Kindergottesdienſt. Kath. Gemeinde Ilvesheim. Samstag 140 17.00 und 20.00: Beichtgelegenheit.— Sonntag .00: Generalkommunion der Schulkinder; khre für die Mädche Predigt; 13.00: Chri lehre für die Mädchen; 16.30 Andacht in d Siedlungskapelle.— Mittwoch.45: B elegenheit und hl. Meſſe in der Siedlung apelle. Evang. Gemeinde Ilvesheim..30: Gotte dienſt; 10.30: Chriſtenlehre. Beikoſt und Diätnahrung für Säuglinge, Kleinkinder und werdende ſowie ſtillende Mütter, mit reiner Butter he geſtellt. Rolle 20 Pfg. in Apotheken und Drogerien. Koch⸗und Diätrezepte nebſt Probe auf Verlangen koſtenfrei Und rektor der Pr Regierungsrat werte Zahlen 1 Druck feſtgelegt⸗ Von der Erfi Gutenberg bis lionen, nach an gar 30 Millio Heute erſcheine ferner 80 000 5 gen. Der Geſ Bibliotheken e Allein über die 3 1900 nichten fentlicht, über Rapoleon Erſe hätte 70 000 Bä 450000 che Beſonders rei mediziniſche Lit die Bindehauten ſchienen. Die Ur gebiet gedächtni von Ariſtoteles galt, wird deutl tund 900 000 ve ſer, 300 Nelken Verbindungen muß heute, um eigentlich jährli leſen. Jede ſchöpferi ſetzung die Ker und vor allem die raſche Erfaſf ſchriften vor all ren gab es 400, liche Zeitſchriften angewandten W. Wiſſenſchaftler k nes Faches dur urz über den 2 ten berichtender Copyright 1936 by I. Fortſetzung „RNa, ich rief ol Das Mädchen ſa immer geganger n und ſage: He mand, der Sie ennt ſich... Hie r Mann aabem Evers drehte r nd las immeren M Intern „Und dann,“ fr „Na, Herr Pu luf kommen. U lit dem Lift. O Rer 1. Er blieb leder. Stellen ienertreppe. eim Weggeh'n! de gelaufen.( „Wiſſen Sie nie „Das kann ich „Blieb er lange „Nicht ſo ara l⸗ ünf Minuten kat Er kam direkt nae um herein, das ls fünf Minuten Ppel's Kinder⸗Kallzwiebach durch Opel⸗Zwieback, Leipzig⸗Süd. 8 vember 1937 wieten engeſtoßen nen verletzt elle der Reichs lm 19. Novem⸗ ihof Mommen⸗ Odenheim—Un⸗ d 8843 zuſam⸗ hß wurde vor rzuges 8844 in ugführer dieſes ſind noch drei den. Der Ver⸗ Strecke durch alten. Die Un⸗ Zeit noch nicht berfahren „Beim Ueber⸗ Freitagvormit⸗ aus Lampert⸗ rfahren. Durch icht genommen, Fahrbahn liej. cheichten ie Kerwetrubel. geraten, wegen Vernema ihr'n Trinke!“ Es iſt Gebiet, deshalb ergibe ergſtraße geſeg⸗ te und Saalbe⸗ ieſe Kerwetage eicht erklärlich, hmigt worden, ht hatte. Und ung eingeſehen. verſchont von daher unter ſich ude und Stim⸗ hatten ſich den⸗ überall gebak⸗ amen um ihre n Buden und halle verwahrt, im Frühjahr hauptſache aber ung verſtanden ber den Inter⸗ n Biertiſch. An 'n einige Wan⸗ „um vor ihrer nau noch etwas welchem ſie ſich al ein etwa bö⸗ zie weckten ihn feſtſtellen, daß Leben mehr Arzt konnte nur mnen Tod feſt⸗ nzeiger amber. Samstag 16.00 eichtgelegenheit, Austeilung der iſt mit Monats⸗ gottesdienſt mit vereins, darauf Ehne 0: Kirchenmuſi⸗ e; 13.00: —Dienstag und — Fih rypta.— Frei⸗ in der Krypta. „.30: Haupt⸗ 4 esdienſt; 13.00: en..30: Haupt⸗ esdienſt; 3 Samstag 1400, ien Beicht⸗ t Monatskomm. 'sdienſt; 13.00: „öauch allabend⸗ erstag Schüler⸗ enſonntag..15: rdergottesdienſt; heim⸗Altenbach, d 20.00: Beichi⸗ n Beichtgelegen⸗ mm.;.00: Got⸗ bach;.30: Got⸗ iesheim; 18.00: im..45: Chri⸗ digtgottesdienſt, rgottesdienſt. eit.— Sonntag chulkinder;.30 13.00: Chriſten⸗ Andacht in der .45: Beicht⸗ Siedlungs⸗ 1..30: Gottes⸗ iner Butter her⸗ angen koſtenfrei Von der Bibliotheken die Bindehautentzündung 3000 Arbeiten „Hakenkrenzpanner“ ——— Unterhaltung und Wiſſen Samstag, 20 Novewber 1937 Wieviel Bücher gibt es auf der Weltꝰ 70000 Bände über Napoleon/ Die Zeitung erste Quelle alles Neuen Auf der Hundertjahrfeier des Naturwiſſen⸗ ſchaftlichen Vereins Hamburg gab der General⸗ direktor der Preußiſchen Staatsbibliothek, Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Krüß, bemerkens⸗ werte Zahlen über den Umfang des heute im Druck feſtgelegten menſchlichen Wiſſens bekannt. Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg bis 1900 ſind mindeſtens 10 Mil⸗ lionen, nach anderer. Schätzungen vielleicht ſo⸗ gar 30 Millionen Bücher gedruckt Heute erſcheinen jährlich 200 000 neue Werke, worden. ferner 80 000 Zeitſchriften und 40 000 Zeitun⸗ gen. Der Geſamtkatalog von 100 deutſchen enthält 35 Millionen Bände. Allein über die Jungfrau von Orleans wurden bis 1900 nicht weniger als 12000 Arbeiten ver⸗ öffentlicht, über Goethe 20 000. Wer alles über Rapoleon Erſchienene durcharbeiten wollte, hätte 70 000 Bände zu leſen. 450000 chemiſche Verbindungen Beſonders reich an Veröffentlichungen iſt die mediziniſche Literatur. Bis 1895 ſind nur über er⸗ ſchienen. Die Unmöglichkeit, auch nur ein Teil⸗ gebiet gedächtnismäßig zu beherrſchen, wie es von Ariſtoteles bis Leibnitz noch als Ideal galt, wird deutlich an der Tatſache, daß heute kund 900 000 verſchiedene Tierarten, 4000 Grä⸗ er, 300 Nelkenſorten und 450 000 chemiſche Verbindungen bekannt ſind. Ein Chemiker muß heute, um auf dem laufenden zu bleiben, eigentlich jährlich 10 000 Seiten Fachliteratur leſen. Jede ſchöpferiſche Leiſtung hat zur Voraus⸗ ſetzung die Kenntnis des bereits Bekannten und vor allem der jüngſten Erkenntniſſe. Für die raſche Erfaſſung der letzteren ſind die Zeit⸗ ſchriften vor allem wichtig. Vor hundert Jah⸗ ren gab es 400, heute gibt es 6000 wiſſenſchaft⸗ liche Zeitſchriften, von denen die Mehrzahl den angewandten Wiſſenſchaften gewidmet iſt. Kein Wiſſenſchaftler kann alle Originalarbeiten ſei⸗ nes Faches durchleſen. Er iſt angewieſen auf lurz über den Inhalt zahlreicher neuer Arbei⸗ ten berichiender Zeitſchriften. So findet der Chemiker im Chemiſchen Zentralblatt eine ſchnelle Ueberſicht, da es laufend über den In⸗ halt von 3000 Zeitſchriften berichtet. Jährlich erſcheinen darin 80 000 derartige Kurzberichte. In den letzten 50 Jahren ſind in Deutſchland über 200 000 Dokiordiſſertationen erſchienen. Ordnung nach Form und Inhalt iſt, ſo betonte Generaldirektor Krüß, notwendig, um das an⸗ geſammelte Wiſſen überhaupt verwerten zu können. Dazu gehört auch, daß die Verfaſſer ſich um Klarheit und Kürze bemühen, damit die Bücherwelt nicht zu einem Irrgarten wird, in dem man nur durch Zufall eiwas findet. Die Zeitung hat Dauerwert Das Anſehen der deutſchen Wiſſenſchaft in der ganzen Welt iſt nicht zuletzt von der deut⸗ ſchen Leiſtung im wiſſenſchaftlichen Schrifttum begründet, dem kein anderes Land etwas Aehnliches an die Seite zu ſtellen habe. Die erſte Quelle alles Neuen iſt die Tageszeitung. Sie hat über den Tag hinaus als Quelle zur Zeitgeſchichte unbeſtrittenen Dauerwert. Ihre Erhaltung für ſpätere Zeiten iſt unbedingt not⸗ wendig, wenn auch die Aufbewahrung und Erhaltung der Zeitungsbände in den Bilio⸗ theken den damit Betrauten ſtets große Sorge bereitet. Ernst Burkhardt. Der Feldweg ,, von Walter Schweter Es gibt keinen Weg, der beſſer und eindring⸗ licher zu dir ſpricht von Mühe und Arbeit, von Lohn und Segen, als ſo ein alter, krummer Feldweg mit ſeinem guten Runzelgeſicht. Es gibt auch kaum etwas Schöneres draußen vor Dorf und Stadt, als ſo ein Weg, um den die Aehrenfelder wogen, die Wieſen blühen, die Obſtbäume ihre verlockenden Früchte zeigen, neben dem der Bach immer wieder ſein altes Sprüchlein herſagt, die Bachſtelze von Stein⸗ inſel zu Steininſel wippt, die Lerche über den Ackerſchollen ſingend ſchwebt, der Specht am morſchen Gartenpfoſten hämmert und der Bauer hinter dem Pfluge geht und den Krähen den Tiſch deckt. Iſt es nicht ein Segen, daß wir noch immer ſo alte, gute Feldwege haben, auf denen wir noch nicht hin und her raſen, wir zur heißen Sommerzeit in den aufgewirbelten Staub⸗ wolken noch nicht zu erſticken drohen, auf dem wir, von des Tages Unraſt ein wenig ver⸗ ſchnaufend, gemächlich hin und her gehen können? Der uns weder ein eiliges Fahrrad, noch einen Roller, noch einen Fußball zwiſchen die Beine werfen oder fahren läßt und dazu noch in den ſchönſten Hochwald führt? Wie eigenſinnig läuft doch ſo ein alter Feld⸗ weg heute noch zwiſchen ſeinen Aeckern und Wieſen und Gärten hin, ſo, wie wohl vor Hunderten von Jahren ſchon, als ſeine Stadt noch eine ganz kleine Siedelung war. Oft Welt geschoot, und qvus bergen des Monnheimer Links: der Romsdalijord. Mannheimer Maler sieht den Norden Viele unserer Volksgenossen sind qauch in diesem Sommer mit Kkdf noch Norden gefahren in das Lond der Fjorde und der schneelgen Berge. Sle haben die Schönheiten und die Herbheit dieser Helmgekehrten klong die Freude öber das eln- malige Erleben.— Wer könnte ober die Welt in ihrer eigenottigen farbenprocht unmittelborer v/iedetgeben als ein Maler? Die beiden Bilder, die wir hier zeigen, sind eine kleine Absv/ahl qus den Oelbildern von det Nordlondfohrt nach Spitz- Magecilenonbucht(Gràberploinj. haben die kleinen Gärten noch ihre verwitterten Zaunlatten, Zaunplanken und Bretter, und nicht, wie gern vor einer großen Stadt, Heringsbüchſendeckel oder verroſteten und zer⸗ riſſenen Maſchendraht als Umzäunung. Ja, an meinem Feldweg im Süden des Stadtbereichs ſtrecken ſich ein paar Bauerngärtchen noch ganz ſo behaglich in ihrem flachen Wieſental, wie zu der Zeit, da dort ein kleines Dorf noch den Lauf des Bächleins begleitet hat. Das iſt aber ſchon Jahrhunderte her, denn nach dem Dreißig⸗ jährigen Kriege verfielen die entvölkerten Mauern ſchnell und wurden nicht mehr auf⸗ gebaut. Neben dieſem Feldweg breitet ſich heute Gar⸗ ten an Garten vor und hinter den Kartoffel⸗ und Rübenäckern, Kornfeldern, Kleeſtücken und Obſtbaumreihen in beglückender Mannigfaltig⸗ keit. Und vor und hinter den Bauernwagen, die das Getreide, Heu, Grummet oder Rüben und Kartoffeln einfahren und den Dünger und das Saatkorn hinausbringen, gehen die Garten⸗ leute mit ihrem kleinen Obſt⸗ und Gemüſe⸗ ſegen, grüßen ſich noch unſtädtiſch vertraut und unterhalten ſich noch haſtlos über Wetter und Ungeziefer, wenn ſie ſich begegnen. An dem kleinen Bache zeigen uralte, ſchöne Weiden ihre ſilbergraue Blattſeite im Winde. Alte Holun⸗ derbüſche hängen über braunen Bretterhüttchen, und junge Kirſch⸗ und Zwetſchgenbäumchen, die ihr Sein den Vögeln verdanken, ſtehen an den den Erzöhlungen der Malers Georg Fath. Rechts: Spltzborgen, Gartenzäunen und wollen auch einmal Früchte tragen und ſie ihren kleinen zweibeinigen be⸗ ſiederten und unbefiederten Freunden geben. Auf und ab, hin und her läuft unſer guter Feldweg und läßt, ehe er an den Waldrand kommt, für diejenigen, die gern einmal weiter ins Land ſchauen wollen, einen kleineren Bru⸗ der ſeitwärts laufen zu dem begraſten Pfad des Heidehügels, auf dem im Herbſt die Stadtbuben ihre Drachen ſteigen und mit den Flugzeugen in Wettbewerb treten laſſen. Und nun iſt unſer Feldweg am ſchönen Wald⸗ rand, unter den breiten, hohen Buchenkronen, die ſich hier in der Felderfreiheit ungehemmt zu ganz ſeltener Schönheit entfalten konnten und beſonders in den erſten Frühlingstagen und in den letzten guten des Herbſtes, wenn ihr leuchtendes Grün und Gold und Rot und Braun in leichten Schwingungen den Feldrand begleitet, ein unvergeßliches Bild zeigen. Wer einmal an ſchönen Sommerabenden dort oben am Waldrand neben dem Feldweg geſeſſen hat im ſanften Rauſchen der Baumwipfel, im verträumten Lied der Buben und Mädchen, die das leiſe Verdämmern des Tages mit Klamp⸗ fen und ihren jungen Stimmen umſangen, und die ferne Bergkette und die Ebene in den Schat⸗ ten des Abends langſam untertauchen ſah und die Sterne ſich entzünden und die Glühkäfer durch das Laub der Buchen und das hohe Gras des Feldrandes geiſtern, er wird in der Fremde ewig Heimweh haben nach dieſem ſchönen Ort der Stadtnähe. Schauspieler in China — nicht standesgemäß! Wenn auch der ganze chineſiſche Oſten in Kriegsflammen ſteht, ſo ziehen doch im Weſten die Schauſpielertruppen durch das Land. Auch heute noch nimmt man dort Schauſpieler nicht gern zum Kriegsdienſt. Sie ſind(mit wenigen, ganz modernen Ausnahmen) noch genau ſo mißachtet wie vor Jahrhunderten. Ihre Kinder dürfen ſich nie mit dem Angehörigen einer höheren Geſellſchaftsklaſſe verheiraten. Sie dür⸗ fen auch im Zivildienſt kein Amt anvertraut be⸗ kommen. Lange Zeit war ihnen ſogar das Tra⸗ gen ſeidener Kleider verboten, und an Pelzen durften ſie nur Schaf⸗ oder Ziegenfelle wählen. In den Heiratsvorſchriften, die auch heute in China noch auf dem Lande gelten, ſteht als Hauptpunkt für den Vermittler die Pflicht, feſt⸗ zuſtellen, ob die Braut auch nicht von einem Lepra⸗Kranken, von einem Wahnſinnigen oder gar von einem— Schauſpieler abſtammt.. ..— ————+++3555 —————— ein Kostonĩenblołf fie/. M rirnindlromo N von fFrila nHoogeDo Copyricht 1936 by Prometheus Verlag Dr. Eichacker, Gröbenzell b. München. Fortſetzung „Na, ich rief oben bei der Frau Dubois an. das Mädchen ſagt: Herr Purcell iſt auf ſein immer gegangen. Ich läute das Gaſtzimmer an und ſage: Hallo, Herr Purcell, da iſt ſemand, der Sie ſprechen will, verſtanden? Er ennt ſich... Hier ſehen Sie ſelbſt, mein Herr, her Mann aab mir ſeine Karte.“ Evers drehte die Viſitenkarte hin und her Fund las immer wieder: Max Blume, Internat. Konzertagentur Samstag 1400„Und dann,“ fragte er atemlos. „Na, Herr Pureell ſaate: laſſen Sie ihn muf kommen. Und ich ſagte: geh'n Sie nur mit dem Lift. Oberſter Stock, Zimmer Num⸗ mer 1. Er blieb kurze Zeit oben, dann kam er Iwieder. Stellen Sie ſich vor, dort von der Dienertreppe. Er hatte ſich geirrt, verſtanden? heim Weggeh'n war er nach dem verkehrten Ende gelaufen. Er grüßte und ging fort.“ „Wiſſen Sie nicht, wohin er ging?“ „Das kann ich Ihnen nicht ſagen.“ „Blieb er lange oben?“ „Nicht ſo ara lange. Warten Sie mal. fünf Minuten kann es ſchon gedauert haben. Er kam direkt nach. Herrn Vincent Dubois lum herein, das war aut halb elf. ja. länger So es fünf Minuten iſt es nicht geweſen.“ den Nachdruck verboten.) Inſpektor Evers war platt, aber er ließ den General nichts merken. „So, Herr Vincent Dubois? Kam der auch nach Hauſe?“ „Gewiß, mein Herr, er ging ſofort zu ſeiner Frau hinauf.“ „Woher wiſſen Sie denn das?“ „Das ſagte das Dienſtmädchen, als es hier vopbeikam, wie ſie nach Haus ging.„Na,“ ſagte ſie,„da oben iſt dicke Luft, der Herr iſt da und die Gnädige auch, und Herr Purcell iſt ge⸗ rade mal nach oben...“ Aber ich ſag', ich alaub keinen Küchentratſch, jawohl, das ſag' ich. Was geht mich das an? Wiſſen Sie nun genug, mein Herr?“ „Warum... haben gelogen?“ Evers antwortete nicht. Er ſtürmte die Treppe hinauf zur zweiten Etage. Die Tür zur Wohnung der Dubois war nicht geſchloſ⸗ ſen. Vorſichtig drückte er ſie auf und ſah ſich ee. um. Er erblickte eine kleine Diele, die Küchen⸗ tür ſtand offen, ein kleiner Nehenraum, beide leer. Dann aging er zurück und klingelte. Es dauerte einige Zeit, ehe jemand kam. Endlich hörte man Tritte. Die Tür wurde ſpaltbreit geöffnet. Er erblickte das ſchöne, hochmütige Geſicht der prominenten Schauſpielerin.„Wer iſt da?“ fraate ſie verwirrt. Dann erkannte ſie flotten, jungen Inſpektor und lächelte. „Ich bin nicht angezogen,“ ſagte ſie, und zog Sie nach unten gehen. hinter ſich. Sie nach ſich noch mehr zurück, aber immerhin ſo, daß er einen ſchöngeformten weißen Arm und eine runde, verführeriſche Schulter ſehen konnte. „Ich kann doch nicht im Hausanzug a unten kommen? Herr Euperis hat mich au ſchon holen wollen. Warten Sie einen Augen⸗ blick, ich bin aleich fertig.“ „Frau Dubois,“ ſagte Evers ruhig,„ich wollte Sie gerne noch einmal ſprechen, bevor Ich tue das in Ihrem eigenſten Intereſſe.“ Sie ſah ihn forſchend an und öffnete zögernd die Tür. „Was wünſchen Sie?“ fragte ſie heiſer. Er trat einen Schritt vor und ſchloß die Tür „Ich möchte, daß Sie gleich, wenn unten kommen, dem Kommiſſar etwas anderes erzählen als mir.“ „Etwas anderes?“ Ja, die Wahrheit.“ Es blieb ſtill in der kleinen Diele. Die Frau war totenbleich geworden und ſah ihn mit ge⸗ hetztem Blick an. In dieſem Augenblick fehlte ihr jedes Wort und jede theatraliſche Gebärde. Sie atmete ſchwer. Evers betrachtete ſie kalt und ungerührt. Es kam der gequälten Frau ſo vor, als dröhne iedes ſeiner Worte wie ein Hammerſchlag. „Frau Dubois, warum.. haben Sie gelogen?“ Die Frau öffnete die Tür zum Wohnzim⸗ mer.„Bitte, treten Sie näher.“ Er ließ ſie vorher eintreten und warf im Hineingehen noch einen ſchnellen Blick rückwärts. Die leere Küche, der kleine Nebenraum, die Schranktür, alles war wie zuvor. ſich. Das Wohnzimmer war ebenfalls eer. Dann ſchloß er die Tür Sie waren allein. Er ſchaute ins Eß⸗ zimmer, auf dem Tiſch brannte ein Leuchter mit Kerzen. Es war für drei Perſonen ge⸗ deckt, aber die Speiſen waren nicht angerührt worden. waren gebraucht. Nur zwei von den drei Sektgläſern Bei einem Glas Sekt Als wenn es eine Selbſtverſtändlichkeit wäre, gina Evers durch die Zimmer. Er blieb vor ſeine Meinung. merken. an,„trinken wir mal auf Ihren Erfolg, Herr Inſpektor!“ haft. tik. Türen. praktiſch eingerichtet. nach halb offen ſteht, iſt wohl die Tür zum Schlaf⸗ zimmer?“ wirrt. laum zu mir, Herr Inſpektor?“ Aerger klangen jetzt aus dem Grunde tiefen Altſtimme. dem gedeckten Tiſch ſtehen. Auf dem Büfett prangte Orchideen. ein rieſigenr Strauß phantaſtiſcher Das letzte Geſchenk von dem armen Pur⸗ cell,“ ſagte Thereſe Dubois, die ſeinen Blicken gefolgt war. „Armer Kerl,“ ſagte Evers mitleidig und betrachtete dann wieder die drei Sektgläſer. Die Frau folgte nervös ſeinen Bewegungen. „Darf ich Ihnen vielleicht ein Glas Sekt an⸗ bieten?“ fragte ſie.„Es iſt ſchon ein Uhr, und Sie werden müde ſein. Es wird Sie aufmun⸗ tern für Ihre Arbeit.“ Evers wollte erſt danken, aber er änderte Mei g.„Gern, gnädige Frau,“ ſagte er,„ich bin wirklich ein bißchen müde, es wird mir gut tun.“ Sie goß das dritte Glas voll und eins der beiden anderen. Ihre Finger zitterten, aber ſie beherrſchte ſich ausgezeichnet. „Bitte ſehr,“ ſagte ſie und reichte ihm das Glas,„eigentlich müßte ich Ihnen ja böſe ſein, daß Sie mir vorwerfen, ich ſei eine Lügnerin.“ Sie ſetzte ſich kokett auf den Seſſelrand, ſchlug 1 die Beine übereinander, der Hausanzug rutſchte ihr von der Schulter, ſie ſchien es nicht zu „Proſt“, ſagte ſie und ſtieß mit ihm „Fabelhaft,“ dachte er,„eine tolle Frau.“ Er verbeugte ſich und trank ihr zu. „RNa, wo bleiben die Lügen?“ fragte ſie und verſuchte zu lachen. „Ja, wo bleiben die Lügen,“ ſagte er ernſt⸗ Aber dann änderte er plötzlich die Tak⸗ Er ſah ſich um. Das Zimmer hatte zwei „So eine moderne Wohnung iſt doch in Dieſe Tür geht wieder der Küche, nicht wahr? Und dieſe, die „Schlaf⸗ und Badezimmer,“ ſagte ſie ver⸗ „Aber deshalb kommen Sie doch wohl Unruhe und ihrer Fortſetzung ſolgi. „Haken reuzbanner“ Sport und Ipiel Samstag, 20. November 193½ „Mit dem KK-Gewehr muß man auf 50 Meter ein Zehn- pfennigstück treffen, wenn man eine Zwölf schießen will!“ Auf unserem Bild der Kleinkaliberscheibe ist im Ring 12 ein Zehnpfennigstück(Durchmesser 2 em) eingesetzt, das die in der kürzlich veröffentlichten Rekordliste unserer Schützen verzeichneten Leistungen veranschaulicht. W. Gehmann(Grötzingen) hat z. B. mit dem KK-Gewehr von 180 möglichen Ringen auf 50 Meter mit 15 Schuß 176 Kinge geschossen, was einer Leistung von 11 mal 12 und 4 mal 11 kingen entspricht. Von 15 Schuß also 11 mal den Groschen getroffen() und viermal haarscharf daneben.— Spörer hat mit Diopter-Visierung sogar 177 Ringe von 180 möglichen erreicht.(Gruhl— DRL-Pressedienst) Ehion fuhr 51,5 6lundenkftometer, Mit dem„Blitzſtrahl“ erfolgreich Der engliſche Rekordfahrer Capt. Eyſton ſetzte am Freitag mit ſeinem Ueberrennwagen, der den Namen„Blitzſtrahl“ führt, ſeine kürzlich abgebrochenen Rekordverſuche auf der Renn⸗ ſtrecke ain Großen Salzſee⸗ bei Bonneville in Amerika fort. Diesmal gelang das Vorhaben, Eyſton brachte den abſoluten Schnellig⸗ leits⸗Weltrekord für Automobile in ſeinen Beſitz und überſchritt gleichzeitig die 500⸗Stundenkilometer⸗Grenze. Mit fliegendem Start ſchraubte er die Rekord⸗ marke ſeines Landsanannes Campbell für den Kilometer von 444,444 auf 502,436 Stundenkilo⸗ meter und für die Meile von 484,619 auf 501,181 Stundenkilometer. Faſt unaufhörlich war in den letzten Tagen nach den abgebrochenen Rekordfahrten am Motor gearbeitet worden und am Freitag hatte ſich das Wetter ſo weit gebeſſert, daß G. Eyſton erneut auf die Rekordjagd gehen koate. Von Norden her wehte zwar ein leichter Wind, der die Geſchwindigkeiten etwas herabdrückte, aber dafür waren die Fahrten in ſüdlicher Richtung uan ſo ſchneller. Als abſolute Höchſtgeſchwindig⸗ keit wurden für einen Kilometer ſüdwärts 513,557 Stundenkilometer gemeſſen. Die ge⸗ nauen Meſſungen, die hier ebenfalls auf elektri⸗ ſchem Wege erfolgten, ergaben folgende Mittel: Hinfahrt Rückfahrt Durchſchnitt 491,798 513,557 502,436 Stdem. 491,396 511,336 501,181 Sudien. 1 Kilometer 1 Meile Cramm /Henkel, Meiſter von zapan Die beiden deutſchen Tennis⸗Spitzenſpieler Gottfried von Cramm und Heinrich Hentel, die in der vergangenen Spielzeit bereits die Titel von Frankreich, USA und Aegypten gewannen, wurden nun auch Japan⸗Meiſter ian Männer⸗ doppel. Im Endſpiel ſchlugen ſie die Vorjahrs⸗ meiſter Hamagiſhi⸗Muralami:10,:2, 11:15. •2,:4. Marieluiſe Horn holte die Meiſter⸗ ſchaft im Frauen⸗Einzel mit:2,:1 leicht ge⸗ gen die Japanerin Saſakura. Deutſchland ge⸗ —3 daanit in Tokio nicht weniger als vier itel. daiuch bei den Gchwimmern hermann Sommer weilte in Mannheim Nachdem erſt kürzlich Hanns Kefer in Mann⸗ heim war und den hieſigen Springern ſein reichhaltizes Wiſſen in Praxis und Theorie übermittelte, weilte nun auch Reichsſportlehrer Hermann So m m er hier, um ſich die Schwim⸗ mer und Schwimmerinnen des Kreiſes Mann⸗ hei vorzunehmen. Auch er fand ſtarkes Inter⸗ eſſe. In ſeiner leutſelig⸗kameradſchaftlichen Art erläuterte er unter praktiſchen Vorführungen vom Waſſer aus das Schul⸗ und Sportſchwian⸗ men. Er gab den Mannheimern einige neue Winke, die ſofort ausprobiert wurden. Begeiſtert wurde die Spezial⸗Gymnaſtik auf⸗ genomanen. Intereſſant war in erſter Linie das Wettkampftraining, das nun bei der Mann⸗ heimer Arbeitsgeaneinſchaft gepflegt werden dürfte, die ſich zwiſchenzeitlich in Kameradſchaft an die gründliche Verwirklichung des von ihr aufgeſtellten Programms gemacht hat. Kame⸗ rſd Sommer vergaß auch nicht das Waſſerball⸗ ſpiel. In vorbildlicher Kaaneradſchaft waren unſere jungen Landvereine von Ladenburg und Weinheim, ſowie die Kameraden des neuge⸗ gründeten Luftwaffen⸗Sportvereins dabei, die mit großem Eifer bei der Sache waren und ſich in die erſeheite Ausbildungsmöglichkeit ſtürzten. Eine allgemeine Ausſprache, in der Sommer u. a. auch aus ſeiner eigenen Kampfzeit mit echt Kölner Humor die Zuhörer feſſelte, be⸗ ſchloß den Lehrgang. K. Gbott in Kürze Dänemark und Frankreich tragen am 22. und 23. November in Kopenhagen einen Tennis⸗ Länderkampf aus. In Oslo treten vom 24. bis 26. November Norwegen und Monako gegen⸗ einander an. X C. D. Cordery, der durch die Ausbildung der deutſchen Olympia⸗Skuller bekannt gewordene engliſche Rudertrainer, wird im kommenden Jahr für die RG Wiking Leipzig tätig ſein. 2 30 Geländeläufe werden im Gau Bayern zu⸗ gunſten des Winterhilfswerkes von den Leicht⸗ athleten an allen größeren Orten des Gaues durchgeführt. Die meiſten bayeriſchen Kreiſe werden mit dieſen Veranſtaltungen am 5. De⸗ zember aufwarten. Juterefante Paarungen in der Vezirksklane poſitionskämpfe in der Weſtgruppe/ plankſtadt hat es nicht leicht „Der 14. November war ein glücklicher Tag für den Tabellenführer der Gruppe Weſt, Amicitia Viernheim. Während die Fe ſelbſt infolge der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche in Viernheim nicht ſpielen konnten, wurden ihre nächſten Konkurrenten wacker um die Punkte gebracht. Die Senſation des Tages war die glatte Niederlage der Feudenheimer in Heddesheim mit:3. Etwas überraſcht hat auch das Unentſchieden, mit dem ſich Wein⸗ heim zu Hauſe gegen Friedrichsfeld zufrieden geben mußte. Nun treffen am kommenden Sonntag Feu⸗ denheim und Weinheim aufeinander. Es eht dabei um den Tabellenplatz, den im Falle eines Sieges an ſich bringen würde. Bei einer derartig launiſchen Mannſchaft läßt ſich aber etwas Beſtimmtes nie vorausſagen. Auf jeden Fall hat Wein⸗ heim unbedingt ſeine Qualitäten und wird der Platzmannſchaft einen Kampf auf Biegen und Brechen liefern. Friedrichsfeld, das anſcheinend wieder im Kommen iſt, wird diesmal ſicherlich beide Punkte an ſich bringen. Der Gegner iſt Phö⸗ nix Mannheim, der erſt am letzten Sonn⸗ W5 gegen Hockenheim— dazu noch auf eigenem Platz— nicht zu ſiegen vermochte. Nur mit einer beſonderen Leiſtung könnte der Mann⸗ heimer Phönix den Friedrichsfelder Germanen die Punkte ſtreitig machen. Hockenheim, das mit dieſem Remis auf dem Phönixplatz ſo überraſcht hat, empfängt den Mannhei⸗ mer FC 08. Gewiß haben die Lindenhöfer entſchieden an Spielſtärke gewonnen, aber ob ſie ſo ſtark ſind, in Hockenheim, wo das Siegen ja ſchon immer eine ſchwierige Sache war, zu gewinnen, darf füglich bezweifelt werden. Mit einem Sieg käme Hockenheim vermutlich vom vorletzten Tabellenplatz weg. Es gibt indeſſen keinen Zweifel daran, daß nach dem Sieg über die Lindenhöfer der Mei⸗ fter erneut eine Niederlage in Kauf nehmen muß. Die Ilvesheimer haben von ihrer alten Spielſtärke bei weitem noch nicht ein ſo großes Maß zurückerlangt, um den tüchtigen Käfertalern auf deren eigenem Platz ernſthaft Paroli bieten zu können. Einige Ausſicht ha⸗ ben ſchon die Neuoſtheimer, die in Neulußheim antreten müſſen. Gewiß iſt Neulußheim zu Hauſe ein durchaus nicht leicht zu überwindender Gegner, aber die SpVg. 07 beſitzt ſchon das nötige Können, um wenigſtens einen Punkt kaſſieren zu können. In der Gruppe Oſt hat nun ſchon eine Masz Reihe von Verbandsſpielen wegen der aul⸗ und Klauenſeuche ausfallen müſſen. Auch am kommenden Sonntag können wegen der Seuche nicht alle terminmäßig angeſetzten Treffen durchgeführt werden. Es wird wohl bei drei Verbandsſpielen ſein Bewenden haben müſſen. Die führenden Wieslocher haben die Mannen des FC05 Heidelberg zum Geg⸗ ner. Viel Kummer dürften dieſe dem Meiſter indeſſen nicht bereiten. Mit einem glatten Sieg wird man auf der Gerbersruh beide Punkte verbuchen. Einen glatten Sieg wird wohl auch Union Heidelberg feiern können. Ep⸗ pelheim iſt ein ziemlich mäßiger Gegner ge⸗ worden und wird den Heidelbergern keinen allzu großen Widerſtand entgegenſetzen. Einen härteren Kampf aber mag es ſchon in Eber⸗ bach geben. Die ehrgeizigen Plankſta dter wollen ein gewichtiges Wort in der Meiſter⸗ ſchaftsfrage mitreden, und da werden ſie den Eberbachern auch auf ihrem eigenen Platz ganz ſchön einheizen. Man kann geſpannt ſein, ob Plankſtadt beide Punkte gewinnt. Das Programm für den 21. November lautet: Unterbaden⸗Weſt: Hockenheim— 08 Mannheim(Viel⸗Heidelsheim) Triedrichefeld— Phönix Mhm.(Moos⸗Karlsr.) SC Käfertal— Ilvesheim(M. Gaa⸗Plankſtadt) — 07 Mhm. n Feudenheim— 09 Weinheim(Lauer-Plankſt. Unterbaden⸗Oſt: Wiesloch— 05 Heidelberg Union Heidelbg.— Eppelheim(Sturm⸗Pforzh. Eberbach— Plankſtadt Gomefeneee ck. Hocker⸗Vokjchau TV 1846— MTGꝛ Germania Mannheim— Reichsbahn'hafen IGSo Frankfurt— VfR Mannheim Eichenſchildſpiel in Hannover: Niederſachſen gegen Baden. Dieſer Sonntag ſieht wieder alle Mannhei⸗ mer Vereine auf dem Spielplan. Das Lokal⸗ derby zwiſchen TV 46 und Mi auf dem Turnvereinsplatz im oberen Luiſenpark ſteht natürlich im Vordergrund des Intereſſes. So alt dieſe Begegnung ſchon iſt, man ſieht ihr im⸗ mer wieder mit neuer Spannung entgegen. MTG blieb bis jetzt ungeſchlagen und der Turnverein unterlag nur gegen den Südweſt⸗ meiſter Sachſenhaufen, der für jeden anderen Mannheimer Verein ebenfalls ein ſchwieriges Hindernis geweſen wäre. Die Ortsgegner wer⸗ den mit ſtärkſter Aufſtellung und allem Ehrgeiz das Spiel beſtreiten, das vorausſichtlich einen knappen Ausgang nehmen wird. Ob das zweite Spiel an den Rennwieſen zwiſchen Germania und Reichsbahn Ludwigshafen zuſtande kommen wird, iſt bis jetzt noch ungewiß, da in der Pfalz immer noch Spielverbot herrſcht. Der Vf R gaſtiert bei dem IG⸗Sport⸗ verein Frankfurt. Die Raſenſpieler ſollten ihrer Spielſtärke nach in der Mainſtadt zu einem Siege kommen. In Hannover areifen die badiſchen Frauen in die Eichenſchildzwiſchenrunde ein und treffen dort auf den Gau Niederſachſen. Die badiſche Elf, die bekanntlich im Vorjahr erſt im Endſpiel gegen Nordmark unterlag, 0 ſich nahezu auf dieſelben bewährten räfte. Die badiſche Mannſchaft ſetzt ſich aus Spielerinnen von Mannheim(TV 46, VfR, Germania) und der Schloßſchule Salem zu⸗ ſammen. S. Jeder.6portkamerad farb den Heldentod Zum erſten Male liegen durch die neue Be⸗ ſtandserhebung des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen Zahlen über die im Weltkrieg gefallenen Mitglieder der DRe⸗Vereine vor. 236 154 Gefallene ſtehen auf den Ehrentafeln der DRe⸗Vereine. Da zahlreiche Vereine der Vorkriegszeit heute nicht mehr beſtehen, dürfte dieſe Geſamtzahl der gefallenen Turner und Sportler noch höher ſein. Erſtmalig iſt daenit bekannt geworden, daß 12,2 v. H. der im Welt⸗ krieg gefallenen 1 941 949 deutſchen Soldaten nach der letzten Feſtſtellung des Zentralnach⸗ weisamtes für Kriegerverluſte Angehörige eines Turn⸗ und Sportvereins waren. Weiterhin wiſſen wir jetzt, daß 20 v.., das heißt, jeder 5. männliche Angehörige eines Turn⸗ und Sportvereins der Vorkriegszeit auf dem Felde der Ehre geblieben iſt. In den 16 DRe⸗Gauen hatte der Gau 6 (Mitte) mit 27042 die meiſten Verluſte. Danei folgen der Gau 5(Sachſen) mit 26 533, der Gau 16(Bayern) mit 21 511, der Gau 13(Südweſt) mit 20630, der Gau 8 Miederſachſen) mit 19 484, der Gau 15(Württemberg) mit 17312, der Gau 3(Brandenburg) mit 16017, der Gau (Weſtfalen) mit 15 902, der Gau 14(Ba⸗ den) mit 14 597, der Gau 10(Niederrhein) mit 12 858, der Gau 11(Mittelrhein) mit 11 027, der Gau 12(Heſſen) mit 10877, der Gau 7 (Nordmart) mit 8751, der Gau 4(Schleſien) mit 7955, der Gau 2 mit 3749 und ſchließlich der Gau 1(Oſtpreußen) mit 1909 ge⸗ fallenen Kaaneraden. Das iſt die namenloſe Ehrentafel des DRe, auf der für das heute lebende Geſchlecht der Turner und Sportler dieſe nüchternen Zahlen eine ewige Mahnung bedeuten. Die achte Runde Heuser— Andersson Bis„9“ muß der frühere schwedische Halbschwergewichts-Europameister John Andersson zu Boden, erhebt sich mit letzter Energie und gibt sich kurz darauf zeschlagen. Der Bonner Adoli Heuser(links) erkämpfte im Berliner Sport- palast einen eindrucksvollen.-.-Sieg. Weltbild(10 An die Krelsjachwarte! Unmittelbar vor Beginn der Vereinsführer beſprechung am kommenden Sonntag iſt eine kurze Beſprechung der Fachwarte der Vereins⸗ gruppen A und B erforderlich. Ich bitte daher alle Kreisfachwarte, bereits um.30 Uhr in der Turnhalle des TV 1846 pünktlich zu erſcheinen Heil Hitler! gez. Karl Müller, Kreisſportwart, HgBVereinskalender Turnverein Mannheim von 1846. Skiabteilung Im kleinen Turnſaal des Vereinshauſes, Samstag, 20.30 Uhr, Lichtbildervortrag„Stifahrten in Tirol““ — Wanderriegen: Sonntag,.30 Uhr, ab Ende ſtation Käfertal Monatswanderung.— Fechtab⸗ teilung: Säbel, Florett und Degen der Frauen⸗ und Männer⸗ mannſchaften.— Schwimmabteilung: Im Städt. Hallenbad, Donnnerstag, den 25. 11., 20.15 Uht II. Teil des Abſchwimmen für Jugend, Frauen und Männer.— Hauptturabteilung: Auswärts Unterſtufe Endkämpfe der Kreismeiſterſchaft, Sonntag, Die Kämpfe der Mittel⸗ ſtufe um die Bezirksmeiſterſchaft(Kreiſe 1, 2, 3 Seckenheim werden durch die bezirksamtlichen Ve Termin und Ort wird von der — Handballab⸗ teilung: Auf fremden Plätzen, Sonntag, in Leu⸗ 19.30 Uhr, in Neckarhauſen. fügungen verlegt. Kreisleitung bekannntgegeben. tershauſen, 13.45 Uhr, 2. Mannſchaft; 15 Uhr 1. Mann⸗ ſchaft: 11 Uhr auf dem Poſtſportvereinsplatz(Feuden⸗ heim) 1. Frauen gegen Poſtſportverein. Jugend⸗ und Privatmannſchaften ſind ſpielfrei.— Fuß ballab⸗ teilung: Auf eigenem Platze, Samstag, 14—16 Uhr allgemeines Training der Jungvolkmannſchaften.— Sonntag, 9 Uhr, Rot⸗Weiß⸗Mannſchaft gegen Kurpfaliz 13 Uhr Fritz⸗Hack⸗Mannſchaft gegen Alem. Rheinauz 15 Uhr 1. Mannſchaft gegen Alem. Rheinau.— Vor⸗ turnerſchaft: in der großen Turnhalle, Sams⸗ tag, 16 Uhr und Sonntag, 8/13 Uhr Kreisjugend⸗ tagung des Kreiſes 3(Mannheim). Verein für Raſenſpiele Mannheim. Brauereiplatz: Samstag, 15.30 Uhr, Liga gegen Jungliga(Trai⸗ ningsfpieh.— Herzogenriedpark: Sonntag,.15 Uhr, 3. Mannſchaft gegen TV 1846; 10.45 Uhr Willi⸗ Schmid gegen SpVg. 07.— Herzogenriedpark(Feld); Sonntag, 10.45 Uhr, Berlinghof gegen Vfes Neckarauz .15 Uhr Schmitt(„“) gegen 1898 Seckenheim.— Spiele auf fremden Plätzen: Samstag, 15 Uhr, Ber⸗ linghof⸗Mannſchaft gegen Poſtſportverein(Platz am Neckarplatt). Sonntag, 9 Uhr, Noll⸗Mannſchaft gegen SpVg. 07; 9 Uhr Geppert⸗Privatmannſchaft gegen Phönix Mannheim;.15 Uhr Ab gegen Vfe Neckarau .30 Uhr Steinkamp⸗Privatmann⸗ ſchaft gegen Poſt Mannheim(Platz am Neckarplatt).— Jdie die Wiedere (Altriper Fähre); Handball. Sonntag, Brauereiplatz: 10 Uhr Zweite Frauen gegen VfB Kurpfalz; 13.45 Uhr 2. Männer⸗ mannſchaft gegen TuSpV Oftersheim; 15 Uhr 1. Män⸗ nermannſchaft gegen TuSpV Oftersheim.— Insgeſamt 13 Spiele. SpVg. Mannheim⸗Sandhofen. Erſatzliga— Phöniy Grün⸗Weiß, 10 Uhr(hier): B⸗Jugend— Germanig Friedrichsfeld, 13.15 Uhr(hier), Pflichtſpiel; 1. Mann⸗ ſchaft— FC Freiburg, 14.30 Uhr(hier); Schwarz⸗ Weiß Privatmannſchaft— Eſtol, 10 Uhr(Platz des T9 Waldhof); Fungliga— FV Weinheim, 11 Uhr(dorth, Verbandsſpiel. Mannheimer Fußball⸗Club„Phönix“ 02. Samstag auf unſerem Platz: 15.45 Uhr: Alte Herren— Betriebs⸗ ſportgemeinſchaft Zellſtoff.— Sonntag auf unſerem Platz: 9 Uhr: Schwarz⸗Grün Privatmannſchaft— Vfſtz Privatmannſchaft; 9 Uhr: Jungliga— Betriebsſport⸗ gemeinſchaft Lanz: 10.30 Uhr: A 1. Jugend— S6. Mannheim⸗Käfertal; auswärts: 10 Uhr: Grün⸗Weiß Privatmannſchaft— Sandhofen; 10.30 Uhr: Hotg Privatmannſchaft— Vfs Mannheim⸗Neckarau; 125 Uhr: 2. Mannnſchaft— Germania Friedrichsfeld; 14.30 Uhr: 1. Mannſchaft— Germania Friedrichsfeld. Mannheimer Fußball⸗Club 1908. 1. Mannſchaft— 08 Hockenheim, 14.30 Uhr(dort); 2. Mannſchaft— 98 Hockenheim, 12.45 Uhr(dort); Eiſen— Goerig 08, 95 Uhr(Schäferwieſe); Friſeur— 07 Emnet, 10.30 Uhr (dort); Rot⸗Blau— Waldhof Brückl,.15 Uhr(dort); Gemiſchte Jugend— SC Käfertal, 11 Uhr(Schäfer⸗ wieſe). VfB Kurpfalz Neckarau. Samstag: 16 Uhr Spiele der Sport⸗Dienſt⸗Gruppe auf unſerem Platze.— Sonn⸗ tag: 1. und 2. Fußballmannſchaft Verbandsſpiele in Rohrhof. Beginn 12.45 Uhr und 14.30 Uhr. 3. Mann⸗ ſchaft Trainingsſpiel auf unſerem Platze,.30 Uht, Woll⸗Mannſchaft gegen TV 1846, dort, 9 Uhr. Jugend frei.— Handball: 1. und 2. Mannſchaft Ver⸗ bandsſpiel in Handſchuhsheim. Beginn 14.45 Uhr und 15 Uhr. Jungmannſchaft frei.— Frauenhandball: 1. Mannſchaft Pflichtſpiel gegen VfR, VfR⸗Plat, 10 Uhr. Sportverein Mannheim⸗Stadt E. V. Fußball: In Sulzbach, Sonntag, 14.30 Uhr, 1. gegen Tusph „e kenkre —.— U Auch ein Bei In den letzten ten bei der Be— Reichstagsabgeo die ſich ſonſt ar lgten, Es ware nete das F ſozialdemokratifc mußten ſich zun enſchleifer in 3 pon den Vertr Reichstag, daß ſi Wiag mit Ro borbrachten. So beiter auch den! aten zu ſachlich In Gaggenau Gaumeiſterſchaften in Sulzbach. Treffpunkt und Abfahrt: 12.15 Uhr OEch⸗ Bahnhof Feuerwache. Alle anderen Mannſchaften ſpiel⸗ frei.— Hallentraining: Jeden Dienstag Ks⸗ Turnhalle von 18.30—22 Uhr.— Schwimmen: Jeden Donnerstag Städt. Hallenbad von 21.30—23 Uhr, Mannheimer Turngeſellſchaft 1899 e. V. Sonntag Klubkampf gegen den TVM v. 1846 Mannheim auf dem TV⸗Platz. 3. Mannſchaften.30 Uhr; 2. Mann⸗ ſchaften.45 Uhr; 1. Mannſchaften 11 Uhr; 1. Jugend⸗ mannſchaften 15 Uhr und 1. Damen 14 Uhr.— Feden Mittwoch, ab 21.30 Uhr, Schwimmen im Städt. Hal⸗ lenbad und jeden Freitag, ab 19.30 Uhr, Turnen der Turnhalle des Adolf⸗Hitler⸗Gymnaſiums. Poſt⸗Sportverein Mannheim e. V. Fußball. Auf eigenem Platz: 1. Mannſchaft gegen Brühl 15 Uhrz 2. Mannſchaft gegen Brühl 13.30 Uhr; Reibold⸗ Mann⸗ ſchaft gegen VfR.30 Uhr.— 1. Handball⸗Frauen gegen TV 1846 11 Uhr. Betriebsſport Lanz. Samstag. 15 Uhr: Privatmannn⸗ ſchaft— Koc Lanz(am Waldweg Neckarau).— Sonn⸗ Ifalt der Iſchlei 10.30 Uhr: Schwarz⸗Weiß Privatmannſchaft— Kohlen Die Diamante⸗ elwas, was nur nge und Diam knüpfen ſich ichleiten für der Gelange unſerer . Teil de A der i n gelangt Schleife den Mortf komm Afrika dazu benu maniſchleiferei ſte licht getan, viell Induſtrie damals n Anſpruch nahr das die Geleger ſchleiferei auszub ſchule zur Ausbil er und entwickel kreien in ſeiner turnen der Kreiſe 1, 2 und 3; ferner in der kleinen Heute liegen d Turnhalle, Sonntag, 10 Uhr, Vereinsführer⸗ für uns jede roduktionsmögl as läge auch Anduſtrieland wi ſeinen Kolonien wenn es ſich um wie die Diamant hochwertige Arbe eiterve Schmuck, Dazu ab Teil der Diaman Rur ein geringer Ungwertigen, lei herwendbaren St ſon Südweſtafrik licht nur beſteh⸗ Deutſchland durch herſorgung ſichert ſende von deutſch hermag. Dazu ke pichtig iſt, unſer im ſo hochwertig lnd gefaßte Dian Aen. Das aber v die Einfuhr ir auch nach Wi Rien aus fremde wie z. B. Nickel. 3 in Ar um geringen Tei hen Bedarf arbe nit ihren Erzeug as natürlich eine duſtrie. Dabei hfatzgebiet für cher die Vereinig 18 Denn gerad en wir eine Er Röglichteiten beſon Die Gefahr, daß ehn ein ſen, beſteht nicht. edehnt und ſo re fiſchöpflich bezeich ich durchweg um ſnd überdies die iis die in den Bl Die Diamantve ſid neben ihrer g luch allgemein ſe inde im Reichst legten Südweſta is wertlos hinz: kolle 24 Jahre ne enie— unerwarte Iind zwar gerade i Kder dem Innere abei handelte es rt des Vorkomme bekannt war! Man muß ſich de bertloſen Teile kol pertlos zu betrac Aenſo wie vor dre hnoch gar nicht nſere Kolonien! ummenhang mit! enwärtig dam fiſchen Boden mi lang noch nicht en zu unterſuch tag. 14.30 Uhr: Lanz 1. Mannſchaft— Laudenbach (dort): 13 Uhr: Lanz 2. Mannſchaft— Laudenbach (dort); 9 Uhr: Lanz 3. Mannſchaft— Jungliga Phönix Mannheim(Phönixplatzm). Paddler⸗Gilde Mannheim. Sonntag: Handballpflicht⸗ ſpiel gegen Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft Oſt 9 Uhr auf ufer unterhalb der Hindenburgbrücke.— Friedrichsbrücke. Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein. Fußball. Sams⸗ ihten Jahren bere Ummen von Kupfe Rihe von neuen ſehr können wir Af Erfolg rechnen Hes Reichsgebietes euland für die tag. 3. Mannſchaft— Sandhofen Flak, 15.30 Uhr (Reichsbahnplatz).— Sonntag. 2. Mannſchaft— Reichsbahn Ludwigshafen 2. Mannſchaft, 10.30 Uhr (Reichsbahnplatz); 1. Mannſchaft— 07 Mannheim Privat, 9 Uhr(Reichsbahnplatzm). Verein für Körperpflege von 1886 E. V. Samstag, 20.30 Uhr, im„Zähringer Hof“, Schwetzinger Straße Nr. 103: Mannſchaftskampf der Ringer in der Liga⸗ Fech, kringe Rolle ſpiel klaſſe gegen Sportvereinigung 1884 Mannheim. aren dem Platz der Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft am Neckar⸗ luch nutzb M Sonntag: Pfalzwanderung. Abfahrt Mannheim.35 Uhr ah thenden Eingebo Mnaturgemäß beſe iſenerzvorkommer ſonſt aber intereſſi orenen nicht. E— r ihnen nachgeh ſeute noch ſehr g —Frauen und auf dem gro erglichen mit 2 hhlonien daher ar Kung von Mine November 1“ ke nkreuzbanner“ wietſchaſts- und Sozialpolitin Samstag, 20. November 1937 Diamanten Auch ein Beiſpiel für die„Wertloſigkeit“ von Kolonien In den letzten Jahren vor dem Kriege pfleg⸗ n bei der Beratung des Kolonialetats zwei „R———— das Wort zu ergreifen, die ſich ſonſt an keiner Kolonialdebatte betei⸗ lgten, Es waren dies der freiſinnige Abgeord⸗ hete das Fürſtentum Birkenfeld und der ſozioldemokratiſche Abgeordnete für Hanau, Sie Rüßten ſich zum Wort melden. Die Diaman⸗ lenſchleifer in Idar und in Hanau erwarteten den den Vertretern dieſer Wahlkreiſe im chstag, daß ſie ihre Wünſche wegen der Ver⸗ ung mit Rohdiamanten aus Südweſtafrika brachten. So nötigten die Belange der Ar⸗ varte! arte der Vereit Ich bitte daher Skiabteilung ushauſes, Sam ifahrten in Ti guchfünrung inder gewerblichen Wrischaftvereinheftloht Der Verworrenheit im Rechnungswesen der Wirtschaft wird enigegengearbeitet/ Erleichterung für die Statistiker Wie bereits in der Sitzung des Ausſchuſſes„Markt⸗ ordnung und Betriebswirtſchaft“ der Reichsgruppe In⸗ duſtrie am 12. Rovember bekanntgegeben wurde, ſind die vom Reichsausſchuß für Betriebswirtſchaft(RᷓB) beim Reichskuratorium für Wirtſchaftlichkeit ausge⸗ arbeiteten Grundſätze für Buchhaltungsrichtlinien in einem Erlaß des Reichswirtſchaftsminiſters und des Reichskommiſſars für die Preisbildung vom 11. No⸗ vember 1937 für die gewerbliche Wirtſchaft verbindlich erklärt worden. Damit iſt der Grundſtein zu einer Vereinheitlichung des geſamten Rechnungswefens der deutſchen Wirtſchaft gelegt worden, die in abſehbarer Zukunft auch den Vergleich der Betriebe und damit fung einer einheitlichen Terminologie im Rechnungs⸗ weſen. In einer angeſichts der großen Schwierigkeiten verhältnismäßig kurzen Zeit darf die erſte Aufgabe als gelöſt gelten. Die Grundſätze für Buch⸗ haltungsrichtlinien liegen vor. Der Er⸗ laß des Reichswirtſchaftsminiſters und des Reichs⸗ kommiſſars für die Preisbildung vom 11. November 1937 enthält: 1. Richtlinien zur Organiſation der Buchführung. 2. Einen Kontenrahmen und Beiſpiel eines Konten⸗ planes in dieſem Rahmen und 3. Erläuterungen zum Kontenrahmen und zum Kon⸗ tenplan. daߧ 131 des Aktiengeſetzes ſinngemäß auch für Nicht⸗ aktiengeſellſchaften angewendet wird. Weitergehende rechtliche Beſtimmungen ſind natürlich einzuhalten. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſind die betrieb⸗ lichen Ergebniſſe von den außerorbentlichen Erträgen zu trennen. Die Buchführung muß ferner eine leichte Nachprüfbarkeit im Sinne der vier Grundzwecke des Rechnungsweſens zulaſſen, nämlich: 1. Ermittlung der Beſtände(Vermögen und Schul⸗ den) und des Erfolges am Ende des Jahres. 2. Preisbildung, Koſtenüberwachung und Preis⸗ prüfung. 3. Ueberwachung der Betriebsgebarung. „.30 Uhr, ab er auch den kolonialfeindlichen Sozialdemo⸗ die Leiſtungsprüfung des einzelnen Betriebes geſtatten Die in dem Erlaß enthaltenen Grundſätze ſollen den 4. Dispoſition und Planung. ng.— Fecht en zu ſachlicher Stellungnahme! Die, Bildung des Reichsausſchuſſes für Be. Richtlinien der Gruppen der Oraaniſation der gewerb⸗ Aus dem Kontenrahmen und den Erläute⸗ mumeiſterſchaften hiebsmirkſchaft erwies ſich als eine Rotwendigkeit, da lichen Wirtſchaft zugrunde gelegt werden, die dieſe rungen zu dieſem geht hervor, daß grundſaätzlich alle 5 Die Diamanten von Südweſtafrika ſind nicht 3141 lwas, was nur Leute angeht, bie ſich Diamant⸗ n 25. 11., 20.15 ünge und Diamantſchmuck kaufen können. An nüpfen ſich vielmehr wichtige Lebensmög⸗ eiten für deutſche Arbeiter und bedeutende 3 Relange unſerer Wirtſchaft. Es war nur ein See ringer Teil der Diamantförderung von Süd⸗ irnaen e der in Idar und in Hanau zum Ort wird von d 3 gelangte. Man hätte daher die neu auf Handballal uen Markt kommende Förderung von Südweſt⸗ „Sonntag, in lfrila dazu benutzen können, die deutſche Dia⸗ gantiſchleiferei ſtark auszudehnen. Man hat das ücht etan, vielleicht, weil andere Zweige der duſtrie damals alle verfügbaren Akbeitskräfte in Anſpruch nahmen. Es war daher Antwerpen, has die Gelegenheit ergriff, ſeine Diamant⸗ chleiferei auszubauen. Es gründete eine Fach⸗ chule zur Ausbildung junger Leute als Schlei⸗ er und entwickelte neue hausinduſtrielle Schlei⸗ fereien in ſeiner Umgebung. heute liegen die Dinge ganz anders. Heute ſfür uns jede Erweiterung der Arbeits⸗ und Moduktionsmöglichkeiten von größtem Wert. Gas läge auch ſchließlich näher, als daß ein Aduſtrieland wie Deutſchland die Rohſtoffe aus einen Kolonien ſelbſt verarbeitet, noch dazu, penn es ſich um ſo hochwertige Arbeit handelt pie die Diamantſchleiferei! Und nicht minder hochwertige Arbeit knüpft ſich an dieſe in Ge⸗ lalt der Weiterverarbeitung der Diamanten zu 4 erein. Jugend⸗ — Fußball zamstag, 14—16 volkmannſchaften. haft gegen Kurpf en Alem. Rhei Rheinau.— V Turnhalle, Sam egen Vfs Reckarat 1898 Seckenheim. erſorgung ſichert, ſondern auch neue für Tau⸗ die Gefahr drohte, daß die Arbeit der einzelnen Or⸗ ganiſationen der gewerblichen Wirtſchaft, die auf Grund des Wirtſchaftlichkeitserlaſſes vom 12. Novem⸗ ber 1936 einſetzte, bei allem guten Willen doch wieder zu einer Zerſplitterung führte. Beiſpielsweiſe wäre nämlich, wenn die einzelnen Wirtſchaftsgruppen bzw. Fach⸗ und Untergruppen jeweils ihre eigenen Konten⸗ pläne unabhängig voneinander vereinheitlicht hätten, bei denſenigen Betrieben, welche mehreren Wirtſchafts⸗ gruppen bzw. Fach⸗ und Untergruppen angehören, doch wieder keine Einheitlichkeit und infolgedeſſen auch keine Vergleichbarkeit erreicht worden. Die zentrale Bearbeitung war alſo unumgänglich. Dem unter Vor⸗ ſitz des Leiters des Reichskuratoriums für Wirtſchaft⸗ lichkeit, Dr. Seebauer, ſtehenden Reichsausſchuß für Betriebswirtſchaft wurden drei Aufgaben als vor⸗ dringlich geſtellt: erſtens die Herausarbeitung von Richtlinien zur Organiſation der Buchführung im Rah⸗ men eines einheitlichen Kontenrahmens, zweitens Richtlinien für die Kalkulation und drittens die Schaf⸗ dem Reichswirtſchaftsminiſterium vorzulegen haben. Die Richtlinien zur Organiſation der Buchführung behandeln die Grundaufgaben des Rechnungsweſens, die Anforderungen an die Organi⸗ ſation der Buchführung und den Kontenrahmen als Grundlage der Selbſtkoſtenrechnung und Statiſtik. Grundſätzlich muß von einem geordneten Rech⸗ nungsweſen gefordert werden, daß es alle Ge⸗ ſchäftsvorfälle und die mit ihm verbundenen Mengen⸗ und Wertbewegungen lückenlos erfaßt und planmäßig ordnet. Klare Kontengliederung Die Anforderungen an die Organi⸗ ſation der Buchführung ſind in 17 Punkten niedergelegt, Die Buchführung muß danach Stand und Veränderung an Vermögen, am Kapital und an Schul⸗ den und die Aufwendungen, Leiſtungen und Erfolge erſaſſen. Für die Gliederung der Bilanz iſt erwünſcht, Wirtschafts- Qundschàu der Woche Gestelgerte Weltindustrieprodukmon/ Stelgerung des realen Reineinkommens/ Entwicklung der Beschäfſigungsstelgerung Die Weltinduſtrieproduktion hat in den letzten Jahren unzweifelhaft erhebliche 1933 bis zum zweiten Vierteljahr 1937 um nicht ganz 7 Prozent geſtiegen, waren aber Betriebe in Induſtrie, Handel und Handwerk die fol⸗ genden Kontenklaſſen einheitlich führen müſſen: Kontenklaſſe 0: Ruhende Konten bzw. Anlage⸗ und Kapitalkonten. Kontenklaſſe 1: Finanzkonten, d. h. Konten der kurz⸗ friſtigen Forderungen und Verbindlichkeiten. Kontenklaſſe 2: Abgrenzungskonten. Kontenklaſſe 3: Konten der Roh⸗, Hilfs⸗ und Be⸗ triebsſtoffe. Kontenklaſſe 8: Erlös bzw. Warenverkaufskonten. Kontenklaſſe 9: Abſchlußkonten. Die Klaſſen—7 dieſes Kontenrahmens ſind frei⸗ gelaſſen für die Konten der betrieblichen Abrechnung. In dieſen Klaſſen findet die Koſtenarten⸗, Koſten⸗ ſtellen⸗ und Koſtenträgerrechnung, d. h,. die einzel⸗ betriebliche Leiſtungserzeugung ihren Niederſchlag. Auf Grund dieſes einheitlichen Kontenplanes werden ſich auch die Kalkulationen ſowie die geſamte Betriebs⸗ ſtatiſtit auf einen gemeinſamen Nenner bringen laſſen, Eine ſichere Baſis Denkt man an die zur Zeit noch herrſchende Ver⸗ worrenheit im Rechnungsweſen der Wirtſchaft, ſo wird die grundlegende Vereinheitlichung, die mit dieſem Erlaß erreicht wird, in ihrer Bedeutung ohne weiteres klar. Jeder Statiſtiker wird es begrüßen, daß er in abſehbarer Zeit wirklich vergleichhare Angaben von jedem gewerblichen Betriebe Deutſchlands erhalten kann. Damit wird auch die Wirtſchaftsführung in den Stand geſetzt werden, ſich ein zuverläſſiges Bild vom Leiſtungsſtand der deutſchen Wirtſchaft zu machen und wird ihre Entſcheidungen damit auf einer viel ſichereren —— ————— ———————————— ——————— 3 5 Schmuck. Dazu aber dient bei weitem der größte Fortſchritte aufzuweiſen und nach den neueſten immer noch um 17 Prozent niedriger als im Baſis treffen können als ſie beiſpielsweiſe konfunktur⸗ n. Manu zeil der Diamantförderung von Südweſtafrika. indexmäßigen Unterſuchungen eine Entwick⸗ zweiten Vierteljahr 1928. Berückſichtigt man politiſche Schätzungen bisher boten. Ferner wird auch 4 atmannſchaft g lür ein geringer Teil von ihr beſteht aus ge⸗ lung genommen, die über diejenige der Jahre diefe Veränderungen der Lebenshaltungs⸗ dem wirtſchaftlichen Nachwuchs hiermit ein feſter Bo⸗ 4 gegen Vfe Necka Ungwextigen, lediglich für techniſche Zwecke vor der Wirtſchaftskriſe hinausgeht. Der Pro⸗ koſten, ſtellt man alſo das Reineinkommen in den gegeben. Das Studium der Wirtſchaftswiſſen⸗ 1 intamp⸗Pri kuwendbaren Steinen. Der Diamantreichtum duktionsindex der Weltinduftrie ſtieg im Zeit⸗ gleichbleihender Kaufkraft dar, ſo gelangt man hat jetzt einen 5— 4 am Neckarplatt lon Südweſtafrika iſt daher ein Beiſpiel dafür, raum von 1926 bis 1929 von 85 auf 100, da⸗ vom„Reineinkommen“ zum„xealen Reinein⸗. 0—5 3323 las: hie die Wiedergewinnung unſerer Kolonien gegen in der Zeit von 1932 bis Mitte 1937 pon kommen“ der Lohn⸗ und Gehaltsempfänger. Studiums in Zukunft identiſch ſein wird mit den tat⸗ lht nur beſtehende Arbeitsmöglichkeiten in 63 auf 104. Dabei hat es den Anſchein, als oh Das reale Reineinkommen hat im zweiten füchlichen Grundlagen der Buchhaltung in der prakti⸗ 4 —5— heutſchland durch Gewährleiſtung der Rohſtoff⸗ die Weltinduſtrieproduktion im Verlaufe des Vierteljahr 1937 ſeit dem zweiten Vierteljahr ſchen Wirtſchaft. Die Wirtſchaftsfremdheit des akade⸗ rn ſende von deutſchen Arbeitskräften zu ſchaffen hermag. Dazu kann auch, was nicht minder hichtig iſt, unſere Ausfuhr in fremde Länder m ſo hochwertige Erzeugniſſe wie geſchliffene d gefaßte Diamanten weſentlich erhöht wer⸗ en. Das aber verſchafft uns wieder Deviſen ür die Einfuhr von ſolchen Erzeugniſſen, die hir auch nach Wiedergewinnung unſerer Kolo⸗ erſten Halbjahres 1937 ihren Höhepunkt er⸗ reichte; denn während ſich der Index in der Zeit von Januar bis Mai dieſes Jahres von 101 auf 106 gehoben hat, iſt er bis zum Juli 1937 auf 104 zurückgegangen. An der Spitze dexjenigen Länder, deren wirtſchaftlicher Auf⸗ ſchwuüng in der Nächkriſenzeit am bedeutend⸗ ſten iſt, ſteht Deutſchland, bei dem die Höchſt⸗ leiſtung der Vorkriſenzeit bereits um 17 bis 1933 um 30 Prozent ſeit der gleichen Zeit des Jahres 1936 um nicht ganz 8 Prozent ge- nommen. Die Arbeiter, Angeſtellten und Be⸗ amten in ihrer Geſamtheit konnten im erſten Halbjahr 1937 der Menge nach rund 3 Prozent mehr kaufen als im erſten Halbjahr 1928; auch der Stand des Realeinkommens vom erſten Halbjahr 1920 iſt bereits leicht überſchritten. In gleiche Richtung weiſt übrigens die Tat⸗ miſch gebildeten Wirtſchaftlers, die heute noch ſo oft feſtgeſtellt werden muß, und die weder der Wirtſchaft noch der Wiſſenſchaft zum Vorteil gereichte, kann jeden⸗ falls dadurch überwunden werden. Angeſichts der Aus⸗ ſichten, die ſich für die Geſamtentwicklung der deutſchen Wirtſchaft daraus ergeben, erſcheinen die Schwierig⸗ keiten, die die Umſtellung auf die neuen Buchhaltungs⸗ grundſätze ohne Zweifel für das betriebliche Rech⸗ nungsweſen mit ſich bringen wird, bedeutungslos. Sie können überwunden werden, und ſie müſſen über⸗ Herren— Betriebs, lien aus fremden Ländern beziehen müſſen, 18 Prozent überſchritten wurde. Die Ermitt⸗ fache, daß der mengenmäßige Umſatz des Ein⸗ wunden werden, da nur ſo der Begriff der Volks⸗ nntag auf unf die z. B. Nickel, So gut, wie die Diamant⸗ lungen haben ergeben, daß Deutſchlands An⸗ zelhandels heute ſchon um eiwa 3 Prozent wirtſchaft als Gegenſatz zu dem bisherigen vagen Be ⸗ mannſchaft— reien in Amſterdam und Antwerpen nur teil an der Welkinduftrieproduktion von 8,9 höher iſt als 1929. griff der„Wirtſchaft“ verwirklicht werden kann. um geringen Teil für holländiſchen und belgi⸗ ſhen Bedarf arbeiten, vielmehr die ganze Welt 1. Jugend— ſit ihren Erzeugniſſen verſorgen, ſo gut kann 0 10305 Uhr: 3ult Ais natürlich eine vergrößerte deutſche Schleij⸗ eim⸗Reckarau; lhuſtrie. Dabei iſt wichtig, daß das Haupi⸗ nia Friedrichsfe hfatzgebiet für geſchliffene Diamanten von ania Friedrichsſel er die Vereinigten Staaten von Nordamerika 1. Mannſchaſt Denn gerade im Verkehr mit ihnen kön⸗ wir eine Erweiterung unſerer Ausfuhr⸗ — Goerig 08, chkeiten beſonders gut gebrauchen. Emnet, 10.30 Gefahr, daß die Diamanworkommen von . 1. mor(S0ff aeht ni eines Tages erſchöpft ſein kön⸗ en, beſteht nicht. Die Vorkommen ſind ſo aus⸗ kdehnt und ſo reich, daß ſie als praktiſch un⸗ dan ſchöpflich bezeichnet werden können. Da es Prozent im Jahre 1932 auf 11 Prozent im Jahre 1937 geſtiegen iſt, ſo daß Deutſchland unmittelbar hinter den Vereinigten Staaten den zweiten Platz in der Reihe der induſtriel⸗ len Erzeuger einnimmt. * Ein Ausdruck für die gebeſſerte Le⸗ benshaltung iſt das geſtiegene Reinein⸗ kommen erſt dann, wenn man die Preisver⸗ änderungen berückſichtigt, die inzwiſchen einge⸗ treten ſan Nach der Reichsmeßzahl ſind die Lebenshaltungskoſten vom zweiten Vierteljahr Von Mitte 1932 bis Mitte 1937 ſtieg die Zahl der beſchäftigten Arbeiter und Angeſtell⸗ ten um 6,3 Millionen, mithin um 47 Prozent. Dabei hat ſich nach den Angaben des Inſtituts für Konjunkturforſchung die Zahl der Arbeiter in Induſtrie und Handwerk um 88 Prozent, die Zahl der Angeſtellten um 26 Prozent, die Zahl der Arbeiter in Handel und Verkehr um 23 Prozent, die Zahl der Hausangeſtellten um 19 Prozent und die Zahl der Arbeiter in der Land⸗ und Forſtwirtſchaft um 10 Prozent er⸗ höht..*. Wir nehmen zur Kenninis: 9 Zur Erleichterung der Ueberſicht über das immer umfangreicher werdende Schrifttum der Technik und verwandter Gebiete hat der Deutſche Normenausſchuß ein Verzeichnis der wichtigſten Auskunftsſtellen, wie ſie bei vielen Verbänden und Inſtituten bereits beſtehen, herausgegeben. Das Verzeichnis enthält 250 Austunfts⸗ ſtellen, die nach der bekannten Dezimalklaſſifikation ſach⸗ lich geordnet ſind. Das im Beuth⸗Verlag erſchienene, zum Preiſe RM,.60 erhältliche Heft wird nicht nur dazu beitragen, den Fachliteratur Suchenden ſchneller ans Ziel zu führen, ſondern es wird auch mithelfen, unwirtſchaftliche Doppelveröffentlichungen zu vermei⸗ den. em Platze.— Si 4 durchwe 4 n ich g um Alluvialvorkommen handelt 1 30. i überdies die Gewinnungskoſten niedriger, le eutsc E— Otte, Zu der Frage, ob die Hervorhebung von Spitzen⸗ Platze,.30 Üht, is die in den Blaugrundminen. preiſen— d. h. der billigſten Preiſe— durch verſtärt⸗ Die Diamantvorkommen in Südweſtafrila id neben ihrer großen praktiſchen Bedeutung lich allgemein ſehr lehrreich. Die Kolonial⸗ ünde im Reichstag wie außerhalb desſelben die gröſite Reiseflotte der Welt Es iſt das nun ſchon bald ein gewohntes Bild ben, wie ſie der Vergnügungs⸗Seereiſeverkehr ten Druck in Werbeſchriften zuläſſig iſt, hat der Werbe⸗ rat der deutſchen Wirtſchaft dahingehend Stellung ge⸗ nommen, daß an ſich gegen den Fettdruck von Spitzen⸗ preiſen nichts einzuwenden iſt, wenn dadurch nicht eine Irreführung der Käufer herbeigeführt wird, Als eine en Südweſtafrika in Bauſch und Bogen für die Einwohner von Hamhurg und Bremer⸗ noch nie zu verzeichnen hatte. Bereits der ſolche Irrefuhrung iſt es beiſpieisweiſe anzuſehen, * ertlos hinzuſtellen. Da wurden— erſt haven: Sonderzüge rollen an, ein Strom von augenblicliche Koß⸗Seereiſever⸗——.—4— „ T. genen 21 Jahre nach der Erwerbung der Ko⸗ Menſchen bewegt ſich in Richtung auf die Lan⸗ kehr übertrifft die Vergnügungs⸗ hlie— unerwartet die Diamantfelder entdeckt, id zwar gerade im ärmſten Teil der Kolonie, Mannſchaften 3 n lah der dem Inneren vorgelagerten Küſtenwüſte. eden Dienstag dungsbrücken, und kurze Zeit darauf dampft eine ganze Flotte mit Arbeiterurlaubern in See. Tauſende und aber Tauſende von deutſchen ſeereiſen ſämtlicher engliſchen und deutſchen Reedereien um das Drei⸗ fache. Das allein ſind Rekordzahlen, wie ſie mittel zu betrachten, das Käufer in den Laden ziehen ſoll. — abei handelte es ſich überdies noch um ſchon +* 3 von 21.30— t des Vorkommens, die bis dahin auch völli äender umnd Meere lennenzulernen. Bei dem knappe Zahlenangaben. Der reguläre Vergnü⸗ W h ch 9 Anblick dieſer wir 4 ſtheln-Mainlsche Abendbörse 46 Mannhei an 3 üten. auch di im uns derjenigen, die no or einem Jahr er⸗ un ngland zuſaenmen jähr aſſa⸗ 30 uor 2 enialen Maumes als twirtlich klärten, daß doch nur ein verſchwindend geringer giere aufzuweiſen. Die Seeſahrten der deut⸗ Behauptet 11 Uhr; 1. Jug Das gilt heute noch Prozentſatz von Schaffenden in den Genuß ſolch ſchen Arbeiter und Angeſtellten konnten dagegen Die Abendbörſe nahm wohl auf allen Gebieten einen bertlos zu betrachten. benſo wie vor dreißig Jahren. Auch heute läßt hnoch gar nicht abſehen, welche Mineralſchätze n 14 Uhr.— I ien im Städt. 30 Uhr, Turnen herrlicher Reiſen kommen könnte. Denen wün⸗ ſchen wir, nur einmal bei der Ausfahrt der Kid F⸗Flotte dabei zu ſein und ſich den„kleinen ſchon ein JFahr nach der Gründung des Koſ⸗ Seereiſedienſtes, alſo im Jahre 1935, 133 000 Teilnehmer aufweiſen. 1936 waren es bereits ſehr ſtillen Verlauf, da der Auftragseingang aus dem Publikum ſeyr klein geblieben war. Indeſſen war die Haltung gegenüber der Geſchäftsſtille weiterhin wider⸗ W ſſere fkolonien bergen, Ramentlich im Zir Prozentſatz⸗ anzuſchausn. Vielleicht gebei ihnen 150 000 und im laufenden Jahre wird ſich dieſe fianvsſäbig und die Kurſe im großen und ganzen be⸗ an hana mit! ierjahres i—1745 K hauptet. Soweit Abweichungen eintraten, betrugen ſie . Jußball. Gan bechn inn hei⸗ dabei die Augen auf. Zahl durch die Winterſeereiſen wahrſcheinlich auf nur Bruchtelle eines Prozentes. Vereinzelt zeigte ſich en Brühl 15 ihr; Reibold⸗M l. Handball⸗Fraue üſchen Boden mit verfeinerten Verfahren auf lölang noch nicht erſchloſſene Mineralvorkom⸗ len zu unterſuchen, und wir haben in den hten Jahren bereits neue abbauwürdige Vor⸗ unmen von Kupfererz gefunden und eine ganze eihe von neuen Erdölvorkommen. Wieviel ehr können wir daher in unſeren Kolonien — Jungliga Ph UErfolg rechnen, die den ſechsfachen Umfang Reichsgebietes haben und noch größtenteils euland für die planmäßige Durchforſchung ich nutzbaren Mineralien bilden! Die hoch⸗ khenden Eingeborenen von Togo machen ſich naturgemäß beſchränktem Umfang die reichen Aſenerzvorkommen im nördlichen Togo zunutze, üſt aber intereſſierne Mineralſchätze den Ein⸗ in. Fußball. Sa borenen nicht. Es iſt ausſchließlich der Weiße % Flak, 15.30 Uht fer ihnen nachgeht. Deren Zahl iſt aber au iſcht, kute noch ſehr gering. Knapp 50 000 Weiße Uhr: Privatma Wir ſind aber auch gern bereit, Aufklärung darüber zu geben, daß die Lage in der deut⸗ ſchen Perſonenſchiffahrt ſo iſt, daß es heute be⸗ reits nicht mehrgenügenb Schiffe gibt, um die Platznachfrage von Koß zu aigi Jährlich müſſen Zehntauſende von Arbeitern und Angeſtellten zurüchſtehen, weil die verfüg⸗ baren Schiffe ſämtlicher deutſchen Reedereien bereits von Koß belegt ſind. Als im Jahre 1934 die erſten Koßß⸗Seereiſen ſtarteten, hat wohl niemand eine ſolche Entwicklung auch nur im entfernteſten geahnt. Um nun den Platz⸗ mangel auszugleichen, mußten in dieſem Jahre mehrere Schiffe auf Stapel gelegt werden, die ausſchließlich für Ko beſtimmt ſind. Außerdem verſucht man eine beſſere Ausnutzung der zur Verfügung ſtehenden Schiffe zu erreichen, in⸗ dem man erſtmalig einen ununter⸗ brochenen interſeereiſedienſt ein⸗ über 200 000 ſtellen.„Kraft durch Freude“ ver⸗ fügt zur Zeit über zehn Schiffe mit einem Faſ⸗ ſungsvermögen von 750 bis 1800 Paſſagiéeren pro Schiffseinheit. Davon ſind fünf bis ſechs ſtändig unterwegs und befördern Woche um Woche 5000 bis 6000 Urlauber. Wer die Lage der deutſchen Seeſchiffahrt noch vor pier Jahren kannte, wird wiſſen, welche volkswirtſchaftliche Bedeutung den K⸗Veran⸗ ſtaltungen ſomit zukoenmt. Dabei iſt es nun kei⸗ neswegs ſo, daß durch die enormen Paſſagier⸗ zahlen von Kiß der reguläre Vergnügungsſee⸗ reiſeverlehr leiden würde. Das Gegenteil iſt vielmehr eingetreten. Denn abgeſehen davon, daß die Teilnehmer von Koß für den regulären Seereiſevertehr ſowieſo nicht in Frage kommen würden, da ſie ſich ſolche Fahrten nicht leiſten können, iſt das Intereſſe an Seefahrten ſchlecht⸗ hin durch das Vorbild von Koß geweckt wor⸗ auf der ermäßigten Baſis etwas Kaufintereſſe. Verei⸗ nigte Stahl eröffneten mit unv. 114½, waren aber im Verlaufe/ Prozent höher geſucht. Zellſtoff Waldhof gewannen/ Prozent auf 14876.— Am Rentenmarkt war das Geſchäft ebenfalls klein. Kommunalumſchul⸗ dung unv. 9476, etwas höher geſucht wurden 4prozent. Rentenbankablöſungsſcheine mit 93/¼½—9376. Das Geſchäft erfuhr auch im Verlaufe keine Ausdeh⸗ nung. Den notierten Kurſen lag in den meiſten Fällen nur ſehr kleines Geſchäft zugrunde. Die Haltung war aber weiterhin behauptet. Mit Intereſſe verfolgt man die laufenden deutſch⸗engliſchen Unterhaltungen. Am Rentenmarkt notierten Oberheſſen⸗Provinz 1 Prozent höher mit 140 und Stadtanleihen bröckelten Pirmafen⸗ ſer ½ Prozent ab auf 98/½. Im übrigen war das Ge⸗ —15 auch hier bis zum Schluß der Abendbörſe ſehr ruhig. Getreſde —— gerichtet hat. Dieſe Winterreiſen werden aus⸗ ſchließlich in den Süden, alſo nach Ita⸗ lien und Madeira führen. Der Gedante der Winterſeereiſen iſt in die ſem Umfange für Europa völlig neu und wir. der deutſchen Schiffahrt einen Aufſchwung ge den. Die deutſche Seeſchiffahrt er⸗ fährt durch die Urlauberfahrten ſomit einen doppelten Aufſchwung und dürfte im Vergnügungs⸗Seereiſeverkehr bald 120 der Spitze aller ſeefahrenden Nationen ſtehen. Frauen und Kinder eingerechnet— leben eute auf dem großen deutſchen Kolonialraum! erglichen mit Deutſchland hat in unſeren klonien daher auch der Zufall bei der Ent⸗ ung von Mineralſchätzen bisher nur eine e Rolle ſpielen können. Rotterdamer Getreide Rotterdam, 19. Noy. Weizen(in Hfl,. per 100 Kilo): November.02½; Januar.12½ März .25; Mai.27½. Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kilo): November 109¼½; Januar 105½; März 106½; Mai 104¼½ Br. chwetzinger Straße inger in der Liga Mannheim. „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 20. November 1001 Jolenkreu; Sonntag- Ausgabe Heute i Unrff aaaaaaaaaanam Felilüͤß der Anæeigen-Annalime für die Sanntag-ũsgabe. Wir bitten alle, die noch eine Anzeige für die daufgeben möchten, hierêuf Nucksicht zu nehmen, denn nach 11 Uhr werden wir keine Anzeigen mehr annehmen können llalcenlereũæbanner · Inæeigenabteilung die Maul- und Klanenſeuche in NHeulußheim Nachdem im Stalle des Landwirts Heinrich Jung in Neulußheim, Wag⸗ häuſelerſt. 44, die Maul⸗ und Klauen⸗ feuche ausgebrochen iſt, werden fol⸗ gende Anordnungen getroffen: A. Sperrbezirk.. In der Gemeinde Neulußheim bil⸗ det der Ortsteil, der an der Wag⸗ häuſelerſtraße vom ſüdlichen Ortsein⸗ ang bis zu ihrer Kreuzung mit der Atlußheimerſtraße liegt, einen Sperr⸗ bezirk im Sinne der 161 ff. der ——————— zum Vieh⸗ euchengeſetz. B. Beobachtungsgebiet: Der übrige Teil des Ortes Neuluß⸗ heim und die Gemarkung Altlußheim bilden gemäߧ5 165 ff, der Ausfüh⸗ —— bacht engeſ as Beobachtungsgebiet. 13 3 0. 15⸗Ailometer⸗Umkrels: In den 15⸗Kilometer⸗Umkreis vom Seuchenort Neulußheim entfernt(8 168 er Ausführungsvorſcbriften. zum eichsviehſeuchengeſetz) fallen folgende Gemeinden: Schwetzingen, Plankſtadt, Keiſch, Oftersheim, Hockenheim, Rei⸗ lingen, Altlußheim und Brühl. D. Straßenſperrung: Der ſüdliche Teil der Waghäuſeler Straße wird von der Rheinſtraße bis Altlußheimer Straße geſperrt. Jeg⸗ licher Durchgangsverkeyr iſt verhoten. Die Umleitung erfolgt über Rheim⸗ ſtraße, Kornſtraße und Altlußheimer t Straße. 3 Die im„Hakenkreuzbanner“ vom 18. Oktober 1937 Nr. 484 und vom 4. November 1937 Nr. 513 bekannt⸗ gegebenen Anordnungen finden auch ür Seuchenfall entſprechende mwendung. Mannheim, den 18. November 1937. Bezirksamt Abt. V/õ3. die Man- und Klauenſence in Ichwehingen Nachdem im Stalle des Landwirts hilipp Wällner in Schwetzingen, tannheimer Straße 58 die Maul⸗ u. Klauenſeuche ausgebrochen iſt, finden die unterm 16. Ortober 1937 und 2. November 1937— abgedruckt im „Hakenkreuzbanner“ vom 18. Oktober 1937 Nr. 484 und vom 4. November 1937 Nr. 513— ergangenen Anord⸗ nungen auch für dieſen Seuchenfall entſprechende Anwendung. den 18. November 1937. ezirksamt Abt. V/63. handelsregiſtereinkrüge a) vom 8. November 1937: Neueintragung: Mannheimer Textilhaus Geſellſchaft mit beſchrünkter Haftung, Mannheim (Qu 1,), Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 25. Otiober/ 5. November 1937 errichtet. Gegenſtand des Unterneh⸗ mens iſt: Tätigung aller Arten von Geſchäften, die mit der Textilbranche mittelbar oder unmittelbar zuſammen⸗ hängen. Das Stammrapital beträgt 100 600 Reichsmark. Geſchäftsführer iſt Nikolaus Friedemann, Kaufmann, traußberg i. d. Mark. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch mindeſtens zwei Ge⸗ ſchäftsführer vertreten. Als nicht ein⸗ getragen wird veröffentlicht: Bekannt⸗ machuͤngen der Geſellſchaft erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. b) vom 10. November 1937: Veründerung: Ludwig Weyer, Mannheim(N 4). Jeder der perſönlich haftenden Geſell⸗ ſchafter Ludwig Wever und Kurt Weyer iſt jetzt ſelbſtändig vertretangs⸗ berechtigt, Carl Fiſchel, Mannheim. Die Pro⸗ kura des Albert Fiſchel und die Firma ſind erloſchen. Amtsgericht 76 3 b. Mannheim. handelsregiſtereinkrüge Neueintragungen: Auguſt Buſchmann, Mannheim (Banfkommiſſionsgeſchüft P 6, 11). Inhaber iſt Aloyſius Auguſt Buſch⸗ mann, Kaufmann, Mannheim, Werner Sohn, Ladenburg(Manu⸗ fakturwaren und Konfektion, Markt⸗ platz). Inhaber iſt Werner Sohn, Kaufmann, Ladenburg. Veränderungen: „Pennſylvania“ Mineralöl⸗ und Kraftſtoff⸗Vertrieb Gonnels mit be⸗ fchrünkter Haftung, Mannheim(Otto⸗ Beck⸗Straße 32—34). Franz Hellwig, Heidelberg⸗Schlierbach, Otto Schmidt, Mannheim und Karl Schwarz, Mann⸗ heim, iſt Geſamtprokura dexrart erteilt, Bas jeder von ihnen in Gemeinſchaft nit einem Geſchäftsführer oder mit einem anderen Prokuriſten zur Ver⸗ tretung der Geſellſchaft befugt iſt. Anton Lindhuber, Mannheim(Groß⸗ und Kleinhandel in Malerbedarfs⸗ artitein, Luifenring 62). Anton Lind⸗ huber Ehefrau Anna geb. Umbach, Mannheim, hat Einzelprokurg Paul Fleiſcher, Mannheim(Rhein⸗ willenſtraße 2/4). Die Firma iſt ge⸗ 4 Amtliche Bekanntmachungen. ändert in: Paul Fleiſcher, Zeitſchrif⸗ tenvertrieb. Deutſche Bank und Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft Filiale Mannheim, Mannheim, Zweigniederlaſſung der Firma Deut⸗ ſche Bank und Discontv⸗Geſellſchaft in Berlin. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Generalverſamm⸗ lung vom 6. Oktober 1937 geändert in § 1 Satz 1(Firma). Die Haupt⸗Firma lautet jetzt:„Deutſche Bank“ b) Die Firma der Zweigniederlaſſung iſt ge⸗ ändert in:„Deutſche Bank Filiale Mannheim“. Eintrag a) wurde durch das Gericht des Hauptſitzes in Nr. 240 des Deutſchen Reichsanzeigers vom 18. 10. 1937 bekanntgemacht. Möbelhaus Heinrich Mellinger, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Amtsgericht 76 3 b. Mannheim. handelsregiſtereintrag vom 16. November 1937 Veränderung: Deutſche Hochdruck⸗Economiſer⸗Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim(Tatterſallſtraße). Frau Aenne Martin geb. Martin in Mann⸗ heim iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Amtsgericht 76 3 b. Mannheim. Aufgebot. 1. Die Ehefrau des Kauf⸗ manns Oskar Simon, Elſe geb. Hirſch in Wiesbaden, Kaiſer⸗Friedrich⸗Ring Nr. 63, 2. die Ehefrau des Kauf⸗ manns Kurt Haas, Gertrud geb. Hirſch in Haifa(Paläſtina) P..B. 293 haben das Aufgebot folgender Ur⸗ kunde beantragt: Grundſchuldbrief über 5000.— GM, eingetragen im Grundbuch Mannheim, Band 22, Heft 31, Lagerbuch Nr. 4599, Stadt⸗ etter:§ 4, 21. Der Inhaber der Ur⸗ kunde wird aufgefordert, ſpäteſtens in dem auf Donnerstag, den 28. Juli 1938, vormittags 9 Uhr, vor dem un⸗ terzeichneten Gericht, 2. Stock, Zim⸗ mer Nr. 264 anberaumten Aufgebots⸗ termin ſeine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen; andernfalls wird die Urkunde für kraftlos erklärt werden. Mannheim, den 8. November 1937. Amtsgericht BG. 3. bekanntmachung Mit Rückſicht auf die Maul⸗ und Klauenſeuche erſuchen wir hiermit un⸗ ſere Pächter, ihre Martiniſchuldigkeiten (Pachtzins, Heu⸗ und Oehmdgras, Getreide) ſowie Holzgeldſchuldigkeiten nicht bar bei unſerer Kaſſe, ſondern auf Grund der überſandten Zahlkar⸗ ten beim örtlichen Poſtamt einzube⸗ zahlen. Geſuche wegen Stundung der Schul⸗ digkeiten ſind ſchriftlich einzureichen. Perſönliche Vorſprachen beim Domä⸗ nenamt ſind möglichſt zu unterlaſſen. Bad. Domänenamt Heidelberg. In dem Konkuxs über das Ver⸗ mögen der Frau Hedwig Heß Wwe. geb. Steincke in Mannheim, N2, 3, ſoll eine Abſchlagsverteilung erfolgen. Verfügbar ſind 31.68 RM. u berückſichtigen ſind 172,80 RM. bevor⸗ rechtigte und 32 588.85 RM. nicht⸗ bevorrechtigte Forderungen.— Das der zu berückſichtigenden Forderungen iſt auf der Geſchäftsſtelle des Amtsgerichts Mannheim Abt BG. 4 hinterlegt. Mannheim, den 19. November 1937 Der Konkursverwalter: Karl Lemcke, Mannheim, L 8, 6 Versteigerungen Heffentliche Verſteigerung Montag, den 22. November 1937, nachm. 2 Uhr, werde ich in C4, 12, egen bare Zahlung öffentlich ver⸗ teigern: Schreibtiſche, Rednerpulte, 1 Partie Stühle, Wandſofa, Bilderrahmen, Kronleuchter, 1 Harmonium, 1 Bo⸗ denbelag, 1 runden Tiſch, 4 gebr. Nähmaſchinen und ſonſtiges. Brandt, Gerichtsvollzieher. nypotneken RM. 200 000.— hypolhekengeld 1. u. 2. Stelle auch in Teilbeträgen, 4½.“ Zins, 98—99»% Auszahlung, Tilgungs⸗ zeit bis zu 50 Jahren, Bankkredite gegen Grundſchuld oder 3 ſicherheit durch(46 911 V peter M 9 Kl. Molistr. 12 Fernruf 402 39. Nettes Aamieäu für Weinhaus geſucht. Adreſſe u. 21 314“ im Verlag Weg. 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Hageneier): Kicherer; für Wirtſchaftspolitik und Handel: Wilhelm Ratzel: für Bewegung: Friedrich Karl Haas; für Kultur⸗ 'politik, Feuilleton und Beilagen; Helmut für Lokales: Hageneier; für Sport: Julius Etz; Geſtaltung der B⸗Aus⸗ gabe: e für die Bilder die Reſſortſchrift⸗ eiter: Ständiger Berliner Mitarbeiter: Dr. Johann v. Leers. Berliner Sagi SW 68. Ch — Nachdruck ſämtlicher Originalberichte verboten Sprechſtunden der Schriftleitung: tägli (außer Mittwoch, Samstag und Sonntag) Frühausgabe A Mhm. Abendausgabe A Mhm. Hauptſchriftleiter: für Fritz Haas: ußenpolitik: Dr. Wilhelm Kattermann Stellvertreter: Karl M. Hageneier.— Chef vom Dienſt. Zt. Wehrmacht).— t. Wehrmacht; Vertreter Verantwortlich für De. Wilhelm Schulz; für Karl M. ſämtliche in Mannheim. Berlin⸗Dahlem. Hans Graf Druck und Verlga: Geſchäftsführer: Ausgabe über über Reiſchach, Berlin arlottenſtraße 15 b. ch16 bis 17 uör Hakenkreuzbanner⸗Verlag und Druckerei.m..H. Direktor Kurt Schönwitz, Maunnheim. Sprechſtunden der Verlagsdirektion: 10.30 bis 12 Uhr (außer Samstag und Sonntag): Fernſprech⸗Nr. für Ver⸗ „laa und Schriftleitung: Sammel⸗N. 1 Für den Anzeigenteil verantw.: Wilh. 55 3 M. Schatz. Mhm. Zeit gelten folgende Preisliſten: be R. Mannheim Nr. 9, einheim Nr. 7, Ausgabe Schwetzingen Nr. 7. Die Anzeigen der Ausgaben 4 Morgen und Abend er⸗ ſcheinen gleichzeitig in der B. .. über 16 550 über 14 850 über 24100 Ausgabe A und B Mannheim... Frübausgabe A Schwetza. über AVbendausgabe à4 Schwetza. Ausgabe B Schwetzingen über 6 000 Ausgabe à und B Schwetzingen. —— abe 4 Weinheim über 600 Abendausgabe 4 Weinheim üher Ausgabe 6 Weinheim Ausgabe Aà und B Weinheim Geſamt⸗D.⸗A. Monat Ottober 1937 über 50 000 usgabe über 39 800 600 600 über 6 600 60⁰0 30⁰⁰ über 3 600 Stellengesuche JJ. Derſicherungs-Kaufmann flotter Stenotypiſt, an ſelbſt. Arbeit. gewöhnt, langj. Praxis m. Abitur, gut. Zeugniſſ. u. Referenzen, ſucht Stellung. Nr. 21 268“ an den Verlag d. 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November 1937, 20 Unr, im Söäle des„Frie drichsperk“ Hauptversammiung Ilinnmmannnnnaunm Tögesofrdnung: Neuwanl des Vereinsvorstandes Zutritt nur gegen Vorzeigen der Hitglledskerte. Der Vereinsleitef: Mans lungmack — 5 August Scherer Else Scherer geb. Köhler VERNMAHLITE Nannheim, 20. November 1937 106 lch gebe hiermit bekannt, daß ich meine Verlobung mit Herrn Eintritt: ——— NHannheim, àm Seho Sonntag 21. November von 19.50 bis 24.50 Unr 50 Pfg.- Militär 30 Pis. August Schwarzmeier, Fahrlachstr. II, aufgelöst habe. NMargarete Fuſ Prinz-Wilhelm Straße 20 Café Börse Verlängdertee e Konzer! Henelschrunkkofler u. Relse- scck- deimit ist men auch tür grole Relsen rlchtig aus- gerlstet. Des Fachgeschäft fUr gures Relsegepöäck hie- tet ln jeder prelslage des beste und berät Sle mit interesse. 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Mannbeimer Theater⸗Spielvlan füe die Boche vom.—29. Aobember Im Nationaltheater: Sonnta ag 21. Nov.: Nachmittags⸗Vorſtellung für die ulturgemeinde Abt. 43 bis 45, 50—56, 61, 101—102, 106, 111 bis 1. 420—423 451—452, 491—102, 501—502, Gipz F Nr. 815—817 und Gruppe B: Der Waffenſchmied“, Oper von Alb. 105din Anfang 14 Uhr, Ende 16.45 Uhr.— Abends: Miete Us und 2. Sondermiete H 4, und für die Mannheimer Kultur⸗ gemeinde, Abt. 159, 259, 359:„Cavalleria rusticana“, Oper von Pietro Mascagni; hierauf:„Der Bajazzo“, Oper von Leon⸗ cavallo. Eintauſch von Gutfcheinen auf⸗ gehoben. Anf. 20 Uhr, Ende etwa 22.45 Uhr. Montag, 22. Nov.: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schülermiete 2:„Hanneles Himmel⸗ fahrt“, Oper von Paul Graener; vorher: „Sinfonia breve“, von Paul Graener. Anf. 16 Uhr, Ende 17.30 Uhr.— Abends: Miete E 9 und 1. Sondermiete E 5, und für die Mannheimer Kulturgemeinde, Abt. 391 bis 393, 521—529:„Pygmalion“, Ko⸗ mödie von Bernard Shaw. Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 23. Nov.: Für die Mannheimer Kul⸗ turgemeinde, Abt. 127—141, 236—241, 354 bis 355, 381—383, Gruppe D Nr.—406 und Gruppe E freiwillig:„Der Zigeuner⸗ baron“, Operette von Johann Strauß. Anfang 30 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Mittwoch, 24. Nov.: Miete M 9 und 1. Sonder⸗ miete Mö; zum erſten Male:„Schwarzer Peter, eine Oper für kleine und große Leute, Muſik von Norbert Schultze. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Donnerstag, 25. Nov.: Miete D 8 und 2. Son⸗ dermiete D 4; in neuer Inſzenierung:„Die Stützen der Geſellſchaft“, Schauſpiel von Henrik Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.45 Uhr Freitag, 26. Nov.. Miete F 9 und 1. Sonder⸗ miete F 5 und für die Kulturgem. Mannheim Abt. 148—149:„Cavalleria rustica⸗ na“, Oper von Wietro Mascagni; hierauf: „Der Bajazzo“, Oper von Leoncavallo. Anfang 20 Uuhz, Ende 22.45 Uhr. Samstag, 27. Nov.: Miete G8 und 2. Sonder⸗ miete G 4 und für die Kulturgem. Mann⸗ heim Abt. 367—369:„Die Reiſe nach Paris“, Luſtſpiel von W. Erich Schäfer. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Sonntag, 28. Nov.: Nachm.⸗Vorſtellung, freier Verkauf:„Die Reiſe nach Paris“, Luſtſpiel von W. Erich Schäfer. 3 um 14.30 Uhr, Ende 16.45 Uhr.— Abends Miete Cgund 1. Sondermiete Cö und für die Kulturgem. Ludwigshafen Abt. 410—414 in neuer Inſzenierung:„Fidelio“, Oper von L. van Beethoven. Anfang 2⁰ Uhr, Ende etwa 22.45 Uhr. Montag, 29. Nov.: Miete A 9 und 1. Sonder⸗ miete A 5 und für die Kulturgemeinde Mhm. Abt. 261—265:„Der Hakim weiß es“, Komödie von Rolf Lauckner. Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten) Sonntag, 21. Nov.:„Parkſtraße 13“, Krimi⸗ nalſtück von Axel Jvers. Anfang 2⁰ Uhr, Ende 22.15 Uhr. Dienstag, 23. Nov.: Für die NSG„Kraft durch Freude“:„Parkſtraße 13“, Kriminalſtück von Axel Ivers. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Samstag, 27. Nov.: Mannheim Abt. 291, 327—341, 351—353, 391 bis 393, 553—560, 593—606, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr.—700: „Der Waffenſchmied“, Oper von Alb. Lortzing. Anf. 20 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr Sonntag, 28. Nov.:„Parkſtraße 13“, Krimi⸗ nalſtück von Axel JIvers. Anfang 2⁰ Uhr, Ende 22.15 Uhr. Für die Kulturgemeinde Im pfalzbau(Tudwigshafen): Donnerstag, 25. Nov., Für die Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 41—42, 46—49, 103 bis 105, 419, 431, 432—434, 438, 471—472, 905 bis 909 und Deutſche Jugendbühne Ludwigsh.: „Der Zigeunerbaron“, Operette von — Anfang 20 Uhr, Ende um 22.4 Aummmmnmnmnmmnmnnamnnnanmunammannammnnnmnnnnmnnnam Ausführung aller banł- möbigen Geschöfte Annahme von Spafgeldern Kdpitalenlagen 5 BENSEI. æ(O. SANK 0 7, 17 Mannheim- 0 7, 17 Fernsprecher 25051/52 und 25056 affanasaaaaasaaagsaaaauaaasaaaasaaaaager Vermögensvewoltung vVermietung von Schranłfòchern Devisen- und Aubenhandelberatunę (Doeclertertzer am Wassertufm Das Konditorei- Kaffee in devorzugter lege der Stadt Beheglicher, engenehmerAufentholt Die Konditorel der feinen Speꝛzlelſtàten. —— CAfe Plutz“Juz: Jeden Samsfag Derſängerung! 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November 125 UNtER kEUTICET FiNDROGBALA Atilla llõrbiger 4 oſ15 die welib *.00,.15. 6 ——— ScRl 50.:.00. 6 Hacht neute SemStꝰ a ben Wir erfullen den Wun ⁊eigeſ nocnhm. deſ u. morse Ae molbaskvt. erüntmte fropeꝛ · Nuſimm En EIm. 22. film, den d25— — 200, 425. 813.——* 5C ———*0( -Vorstellung n Sonm 45 1100 sch Tousendet u. groben gevuefiimi: — ENT TaVIO%ο mit ROB 58 Antenssnenso, nteg:.00.50 füt zugend! er iſi 74 Vieor Stael 4 7* .Corole Honn mn nnge von 55r. unvergeblieher-I2I W uenschicks 1 ein ereisnisvolleL dem groben Ziræu Naununs Hol* Macht Samstss U. mols neute— 350en3 11. un: Seinklenen oet gtobe lustspie gerſie noch ein Sch .50.25 Unt .10.50 Unt iche nicht zuselsssen msteg: 5·10 „Arlen srothets“ Stim det Tobis: Anneliese lilalig penlchoff 815 lucie flotlich. Fitꝰ lecn 4 18..20,.30 30.:.00..00..20..50 -Vorstellung en 5sonntꝰs um, den jedet mol sehen mochte! AuSUN Inachmittags.15 Unr nder: 30, 50, 70, 90 pig. 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St:. jüngeren Stein haft zu werder im Hackbau, do vorbereitet; da, die Viehzucht. Jagd für die 7 Rekonstruierte „November 100f * ng 147111 1 2 1 2 Die Jagd in urgeſchichtlicher Zeit heben O AF eignisse, die das magi einen Deutselenh rieges unsehliehn Während die Jagd— und dazu gehört auch ber Fiſchfang— heute für unſere Ernährung, beſonders im Zeichen des Vierjahresplanes wohl an Bedeutung gewinnt iſt ſie doch nicht mehr eine ſo unbedingte Lebensnotwendigkeit wie zu einer Zeit, wo der vorgeſchichtliche ler Pflanzen, derh te Ufa-Tonwoeche ndliche nicht zugelesseh LA51 lers und Jägers Zeitgenoſſe des zottigen Mam⸗ muts und flüchtiger Renntier⸗ und Wildpferd⸗ herden war. Die Ernährungsgrundlage iſt für uns die Landwirtſchaft, alſo Ackerbau nebſt IiGartenbau, und die Viehzucht. Die grund⸗ eeende Wandlung in der Wirtſchaft unſerer lle Stimmen ernde Musik r Künstlerliebe 22 ſheo Lingen omanowòwSsKk 0.20 Uhr Moria.30 Jahren 11 Treibjagd qauf Hirsche Wandgemälde von der Volltortaschlucht, Ostspanien orfahren vollzieht ſich im dritten Jahr⸗ buſend vor der Zeitwende im Verlaufe der füngeren Steinzeit. Der Menſch beginnt ſeß⸗ haft zu werden, Landflächen werden zunächſt im Hackbau, dann mittels Pflug zum Anbau vorbereitet; dazu komint im ſteigenden Maße die Viehzucht. Es iſt klar, daß dadurch die Jagd für die Fleiſchverſorgung an Bedeutung tazter ragl Libelle-K asse 4 3 4 * 1M zboklehtenésie no niele 1. isu llen plotzen 50 pl Menſch auf der Wirtſchaftsſtufe eines Samm⸗ verliert. Andererſeits lieferten aber noch in der jüngeren Steinzeit bis in die Bronzezeit hinein gewiſſe Jagdtiere das Rohmaterial für allerhand Waffen und Werkzeuge, die z. B. recht häufig aus Hirſchgeweih hergeſtellt wurden. So wie wir über die Geſchichte der Jagd und ihre Methoden im Mittelalter an Hand ſchriftlicher Quellen mehr oder weniger gut unterrichtet ſind, können wir uns ein nicht minder, ja zum Teil ſogar recht ausgezeich⸗ netes Bild machen von der Bedeutung der Jagd, die Art ihrer Ausübung im Wandel der vorgeſchichtlichen Jahrtauſende und die Man⸗ nigfaltigkeit des Jagdwildes. Durch die Hand des Spatenforſchers werden uralte, meiſt recht unſcheinbare Bodenurkunden aus der Tiefe ans Licht gezogen und dieſe erzählen dem Kun⸗ digen gerade aus den älteſten Tagen unſerer Vorzeit in eindringlicher Sprache vom gefähr⸗ lichen Kampf des Menſchen um Leben und Daſein. Die Anfänge der Jagd führen uns in unſerer Betrachtung Jahr⸗ hunderttauſende zurück, in den Beginn der Eis⸗ zeit(Diluvium), wo zum erſtenmal der Ur⸗ menſch an Hand von Bodenfunden für uns greifbar wird. In jener weltberühmt geworde⸗ nen Kiesgrube von Mauer bei Neckargemünd wurde 1907 der bis jetzt in Europa älteſte Menſchenreſt in Form eines primitiven Unter⸗ kiefers geborgen. Dieſer Heidelberger Menſch (Homo heidelbergensis) lebte während eines war⸗ men Abſchnittes am Anfang der Eiszeit, vor etwa 500 000 Jahren inmitten einer gewaltigen Tierwelt, die ihm neben aufgeſammelten Wur⸗ zeln, Beeren und dergleichen die lebensnotwen⸗ dige Nahrung liefern mußte. Bei den recht primimiven Waffen, wie Holzknüppel, Holz⸗ keulen und Holzſpeere mit im Feuer gehärteter Spitze, die für dieſe Zeit angenommen werden Rekonstrulerte bronzezeitliche Pfaohlboufen. Unterohldingen, Bodensee Foto: Hormuth Eine populär⸗wiſſenſchaftliche Abhandlung von Karl Hormuth, Mannheim Wisenischädel, Rheindiluvlum müſſen, war die Jagd eine recht beſchwerliche. Man kann ſich kaum vorſtellen, daß mit ſolch einfachen Waffen gegen den rieſigen Altelefan⸗ ten, gegen Nashorn, Flußpferd, Wildrind und flüchtiges Wild wie Wildpferd, Hirſch, Reh und anderes angegangen werden konnte. Und doch iſt die erfolgreiche Jagd auf dieſes Wild, insbeſondere auf die mächtigen Dickhäuter, für unſeren„Heidelberger“ nachgewieſen. Unter der großen Menge von allerhand Skelettreſten aus den Mauerer Sanden einer zum großen Teil längſt ausgeſtorbenen Tier⸗ welt, iſt nun bemerkenswert, daß die Jung⸗ tiere in einem auffallend hohen Hundertſatz von über 50 Prozent vertreten ſind. Dieſe Tatſache findet durch folgende Ueberlegung eine ein⸗ deutige Erklärung und zeigt zugleich die einzig mögliche Art einer erfolgreichen Jagd. Es iſt bekannt, daß die Tiere großer Ele⸗ fantenherden meiſt hintereinander etwa im Gänſemarſch auf ihrem Wechſel durchs Gelände ziehen. Dabei gehen an der Spitze des Zuges die weiblichen Tiere, von ihren Jungen um⸗ geben, dann folgen die männlichen und die alten Tiere. Wenn nun auf dem Wildwechſel Fallgruben angelegt waren, mußten faſt immer zuerſt die jungen Tiere in die Gruben ſtürzen und ſo dann eine leichte Beute des Jägers werden. Dieſe Art der Jagd mit Hilfe von ausgehobenen Gruben, die dann mit Aeſten, Laub und Erde bedeckt und ſo möglichſt unkenntlich gemacht wurden, begegnet in ſpäte⸗ ren Jahrtauſenden immer wieder. Auf die gleiche Weiſe verſorgten ſich auch die Horden des Neandertalers während der zweiten Hälfte der Eiszeit mit dem notwendigen Fleiſch. Zu den einfachen Waffen aus Holz kommen nun beſſere Geräte aus Feuerſtein hinzu. Spitze Feuerſteinklingen mögen, an einem Holzſchaft befeſtigt, eine wirkſame Jagdwaffe abgegeben haben. Mit⸗ tels haarſcharfer Feuerſteinmeſſer wume das Fell abgetrennt und das Beutetier zerlegt. Die bekannten Jagdſtellen der Neandertaler bei Weimar— Ehringsdorf— Taubach, heute umter einer mächtigen Lage von Kalktuff be⸗ graben, liefern neben den Geräten und Waffen aus Feuerſtein eine große Menge zerſchlagener und angebrannter Knochen der Beutetiere in⸗ mitten von Aſche und Holzkohlen ehemaliger Feuerſtellen. Auf dieſe Weiſe erfahren wir, daß Altelefant, Nashorn, Urrind, Bär, Hirſch, Reh uſw. recht häufig auf dem Speiſezettel des„Ehringsdorfers“ verzeichnet waren. In manchen Höhlen, vor allem im Fränki⸗ ſchen Jura, häufen ſich in mächtigen Schichten Hirschjagd mit Bogen und pfell Wondgemäfde von Aſpero, Ostsponien die Reſte von Hunderten von Höhlenbären, von alten, aber ganz beſonders von jungen Tieren bis zu den fauſtgroßen neugeborenen Bären⸗ babys herab. Die Knochen bilden dicht zu⸗ ſammengedrängt immer ein wirres Durchein⸗ ander. Ganz ſelten liegen die Reſte eines gan⸗ zen Tieres in natürlicher Lage beiſammen. Dieſe Bärenſchlachtfelder weiſen auf eine an⸗ dere Jagdmethode des Neandertalers. Ein direktes Angehen mit noch unvollkommenen den Felſen über der Höhle aus der Höhle Schädel zu Vier Horponen aus Hirschgeweih, drei Horpunen und zwel Speerspitzen aus Rengeweih. jongpoldolthikum Waffen gegen den rieſigen Höhlenbär war für den Menſchen ein Wagnis, deſſen Ausgang kaum zweifelhaft ſein konnte. Nachdem eine bewohnte Bärenhöhle aus⸗ gemacht war, ging die ganze Horde fleißig an die Arbeit. Frühmorgens wurde in Menge trockenes Holz vor dem Höhleneingang aufge⸗ ſtapelt, mit grünem Laub und Gras bedeckt und das Ganze angezündet. Durch die in die Höhle eindringen⸗ den Rauchſchwaden wurden die Tiere noch im Morgen⸗ ſchlaf überraſcht und erſtickt. Auf dieſem Wege konnten verhältnismäßig gefahrlos die begehrten Bärenfelle und Fleiſch gleich in größeren Mengen beſchafft werden. Mühſamer war es dann ſchon, wenn die Jäger in verborgen dem ahnungslos appenden Tier mit Felsblöcken den zertrümmern verſuchten. Bärenjagd war ſicher für manche Sippen eine Spezialität und nach glücklich verlaufener Jagd vergaß man auch nicht, dafür Opfer zu brin⸗ gen, indem Schädel und einzelne große Knochen in auffallender Form in Höhlenniſchen oder auf vorſpringenden Felsbänken in der Höhle auf⸗ geſtellt wurden. Andere Jagdſpezialiſten kennt man in den Neandertalern von La Micoque in Südweſtfrankreich, wo die Reſte von Tauſenden von Wildpferden zuſammen mit Fauſtkeilen, Schabern, Meſſern aus Feuerſtein und Ueber⸗ bleibſeln von Feuerſtellen viele Meter hohe Schichten bilden. Zu dieſer Großtierjagd kommt noch die Nie⸗ derjagd auf allerhand Kleinwild hinzu und ſicherlich ſind auch Fiſche aus dem benach⸗ barten Bach oder Fluß über dem lodernden Speet- und pfeilspifzen dqus feberstein(Solutréen).— Signolpfeife aus einem vom Renntier(Magdolèénlen) Feuer gebraten worden. Der Fiſchfang wird auf ziemlich einfache Weiſe vorſichgegangen ſein. In beſchränktem Umfang und bei eini⸗ ger Uebung iſt es möglich geweſen, größere Fiſche mit der bloßen Hand zu fangen. Er⸗ giebiger und lohnender war die Anlage einer Sperre aus Steinen oder aus einem Aſtverhau im Fluß. Gegen Ende der letzten Eiszeit, mit den Auftauchen neuer hochentwickelter Menſchen raſſen, erfahren auch die Jagdgeräte und da⸗ mit die Jagdmethoden eine weſentliche Ver⸗ beſſerung. Die Jäger der Aurignac⸗ und Cro⸗Magnon⸗Raſſe entwickeln wirkſame Fernwafſen wie Speere und Pfeile mit tadelloſen Spitzen aus Feuer⸗ Schädel eines Höhlenbären. Mähren ſtein oder aus ſpitz zugeſchliffenen Knochen⸗ und Geweihſproſſen. Der Speerwurf wird be⸗ ſonders wirkſam gemacht durch ein neues, ſehr praktiſches Gerät, die Speerſchleuder, ähnlich jener, wie ſie heute noch vom Auſtralier benützt wird. Sie waren aus Holz oder Rengeweih verfertigt; aus Rengeweih hergeſtellte Speer⸗ werfer wurden bei Ausgrabungen mehrere gefunden, reich verziert und geſchnitzt und mit Darſtellungen aus der damaligen Tierwelt ver⸗ ſehen. Nun kann auch das Wild erfolgreich angeſchlichen und aus größerer Entfernung durch Pfeilſchüſſe oder durch Speerwurf zur Strecke gebracht werden. Die alten Dickhäuter, Mammute und Nashörner ſind ſeltener gewor⸗ den. Hauptjagdwild bilden Renntier, Wildpferd und Bi⸗ ſon, die in großen Herden vereinigt durch die Steppe ziehen oder auf aus⸗ getretenem Wild⸗ wechſel ſich durch die Talaue zur Waſ⸗ ſerſtelle bewegen. Auch die Fallgru⸗ benjagd kommt in Anwendung. In einem wieder auf⸗ gedeckten Beiſpiel in Süwdweſtfrank⸗ reich wurden ſie quer über den Wild⸗ wechſel in doppelter Reihe und wechſel⸗ ſtändig angeordnet aus dem harten Kreidefels herausgehauen, eine wirkſame Wege⸗ ſperre, die ſicher manchem Wild, das hinab ins Tal zur Tränke ziehen wollte, zum Verhängnis wurde. Die Schleichjagd erfordert nicht nur große Gewandtheit, ſondern auch viel Erfah⸗ rung; heutige Naturvölker leiſten darin mit⸗ unter ganz Unglaubliches. Mit Liſt verſtand es der Renntierjäger, ſich ſeiner Umgebung an⸗ zupaſſen durch Beſchmieren des Körpers mit Erde oder durch Bedeckung mit Gras und Laub. Unter dem Fell eines harmloſen Tieres verſteckt, verſuchte er das Wild zu täuſchen. Aber auch Maſſenſchlächtereien in Form von rückſichtsloſer Treibjagd ſind uns durch Funde bezeugt. Aen Fuße des Felſens von Solutree unweit Lyon grub man eine über zwei Meter mächtige Schicht aus, die neben den Geräten aus Feuer⸗ ſteinen eigentlich nur aus einer feſten Knochen⸗ maſſe von Tauſenden von gejagten Wildpferden beſtand. Man kann ſich lebhaft ausmalen, wie mehrere Renntierjägerfamilien ſich gegen Abend zuſammen taten, uen eine ausgemachte Wild⸗ pferdeherde einzukreiſen und mit Feuerbränden in den Händen den Hang hinaufzutreiben. Die Beute lag ſchließlich am Fuß des Felſens als eine Maſſe toter und verwundeter Tiere, die viele Familien und Sippen auf lange Zeit mit Fleiſch verſorgen konnte. Nicht weniger intereſſant iſt die JFagodſtelle bei Predmoſt in Mähren, wo auf verhältnismäßia engem Raum in reichhaltigen Kulturſchichten eine Menge von Mammutknochen ausgegraben wurden. Viele Hunderte von jungen und alten Tieren mußten im Verlauf von Jahren dem Jagdeifer unſerer Eiszeit⸗ jäger zum Opfer fallen. Ne⸗ ben dem Fleiſch wurden auch die Knochen als Werkmate⸗ rial ſorgſam geſammelt und genau ſortiert aufgeſtapelt: Schulterblätter auf Schulter⸗ blätter, Oberſchenkel auf Oberſchenkel, und neben den Haufen von Mammutelfen⸗ bein wurden die Backenzäh⸗ ne aufgeſchichtet. Zur Großtierjagd tritt im hohen Maße Fiſchfang, die Jagd auf allerhand Klein⸗ Unterkiefer von einem Mammut. Rheindiluviom gen und Malereien an Höhlenwänden und del⸗ ken. Als Vorwurf dienen immer die nun ſchon geläufigen jagdbaren Tiere: Mammut, Raßs⸗ horn, Wildpferd, Wiſent, Renntier, Bär, Wild⸗ ſchwein, Hirſch und andere mehr. Sogar regel⸗ rechte Jagdſzenen ſund uns erhalten. Oft befin⸗ den ſich die ſchönſten Darſtellungen viele hun⸗ dert Meter vom Tageslicht entfernt tief in getier, ſeltener auch auf Vö⸗ gel. Die Fiſchfanggeräte ha⸗ ben ſich weſentlich verbeſſert. Neben Reuſen und einfachen Flußſperren ſpielt das Auf⸗ ſpeeren größerer Fiſche eine bedeutende Rolle. Harpunenſpitzen mit einer Reihe oder mit zwei Reihen Widerhaken, aus Rengeweih verfertigt, oft kunſtvoll geſchnitzt und verziert, gehören zu den häufigen Funden aus altſteinzeitlichen palaeolithiſchen Kulturſchichten. Ueberhaupt liefern die Wohnplätze der Renn⸗ tierjäger eine Menge ausgezeichneter Geräte und Waffen aus Feuerſtein, aus Knochen und Rengeweih. Bewundernswert ſind die gekerbten Pfeilſpitzen und Speerſpitzen in oft vollendeter Jorm eines Lorbeerblattes oder ſogar aus edle⸗ rem Geſtein hergeſtellt. Immer häufiger werden die Spitzen auch aus Knochen oder Rengeweih Jäger, einen Wisent beschlelehend Gtovierung gof Rennflerhorn(Laugefle basse, Dordogne) verfertigt und nicht zuletzt liefern Knochen⸗ und Geweihſtücke die Unterlagen für kunſtvolle Gra⸗ vuren und das Rohmaterial für Skulpturen, die heute noch unſere Bewunderung erregen. Das Ren als Hauptjagdtier iſt alſo nicht nur Fleiſch⸗ lieferant, ſondern ebenſo wichtig ſind die Kno⸗ chen und vor allem das müchtige Geweih als Rohmaterial für die Herſtellung von Waffen und Werkzeugen. Wie ſehr die Jagd den Renntierjäger auch zu Hauſe vor der Höhle oder unter dem Felsſchutz⸗ dach beſchäftigte, geht ſchon aus den bereits er⸗ wähnten wundervollen Kleinkunſtwerken hervor und noch viel mehr aus den Reliefs, Gravierun⸗ abgeſtimmt iſt. Gerädte und Waffen des Necndertalers und selner Vorfohren Vier Faustkeile, eine Handspitze, drel Fellschaber Geräte aus Rengewelh Dolch mit Griff in Fofm einer Hirschkuh.— Speefwerfer mit Tierdarstellungen.—„Kkommondostab“ mit Wildpferden(Dot- dogne, Sodwestfrankteich) Innern der Höhle. Manchmal ſind in den Tier⸗ leib ganz deutlich Speere eingezeichnet; ein un⸗ mittelbarer Hinweis auf die Jagd. Aber man hat noch etwas anderes gefunden, nämlich Pla⸗ ſtiken von Bär, Wiſent und Wildſchwein, aus Lehm geformt, ebenfalls tief im Höhleninnern, und dieſe⸗Tiere tragen, zum Teil heute noch deutlich erkennbar, Einſchußlöcher von Speeren. Jagdzauber und Magie müſſen eine große Rolle im Leben unſexex Eiszeitjäger ge⸗ „ſpielt haben. Man glaubte, durch das Speenen von Abbildern aus Von, die JFagd günſtig be⸗ einfluſſen zu können, das Tier ſozuſagen in ſeine Gewalt zu bringen, zu bezaubern. Magiſche Tänze in phantaſtiſcher Verkleidung haben dieſe geheimnisvollen Handlungen umrahmt. Selbſt die im Lehm abgedrückten nackten Fußſohlen tanzender Menſchen ſind in einer ſüd⸗ franzöſiſchen Höhle durch ei⸗ nen Glücksfall erhalten ge⸗ blieben. Wir ſehen ſo, wie ſchließlich am Ende der Eiszeit das ganze Sinnen und Trachten der Mammut⸗ und Renntierjäger nur noch auf Jagd und alles, was danit F Die Fiſcher und nufceteffeß der Racheiszeit. Seit vlelen Jabttaufenden ſchon baben 10 bie Gletſcher der Eiszeit nach dem hohen Ror⸗ den und ins Hochgebirge zutückgezogen. Rord⸗ deutſchland und die Oſtfeeränder ſind eisfrei geworden. Entlang der Oſtſee hat ſich eine Be⸗ völkerung niedergelaſſen, die in der Haupffache von Seemuſcheln, alſo von Auſtern, Foto: Zeuzhausmuseum muſchern, Mi Scholle und 2 haden ſich an. Fiorde, Buchte fallhaufen aus engehäuft. Die den täglich an wie bdieſe Abf zwiſchen Stein In dieſe etm nahrung komm wechſlung. Ii ſich vom Groß Hirſch, Reh un wird man dei dein Fuchs na Ba in d Das Klima den. Die frucht freien Lößböde einzelne Bauer geworden; die lage der Ernäh auf der Weide gegnet man b nun einen we ſes zur Verfüg Zahl der wilt Fahren größer nicht mehr die Sammler⸗ und Racheiszeit. Renntierjägers ten, überwieges ſteinzeitlichen! gehöfte nur die Knochen de tiere, um ſpät⸗ und mehr zuri ten; meiſt ma⸗ Haustierreſte lich zwei Drit mehr der erl Tierknochen au Maſſenhaft iadelloſer Er finden ſich die zeitüberreſte d maligen Pfah tenbewohn meiſten Knoche men auch hi⸗ Haustieren. Vo baren Wild ſi häufigſten der hirſch von be ſtärker wie d⸗ Fleiſch waren ſehr willkomen⸗ zu Dolchen, P verarbeitet; au Beilſchäfte, Bei Netznadeln um men Reh, Will liebe zu Anhe Meſſern verarb ſchönen Eckzähn an den Wurzeli als begehrensw getragen worde Haſe, dafür bet pPaoefershöh kin Mossengrol wänden und dDer⸗ mer die nun ſchon Mammut, Ras⸗ intier, Bär, Wild⸗ ſehr. Sogar regel⸗ halten. Oft befin⸗ ungen viele hun⸗ entfernt tief in Speefwerfer mit ildpferden(Dot- ſind in den Tier⸗ ezeichnet; ein un⸗ Jagd. Aber man den, nämlich Pla⸗ Wildſchwein, aus im Höhleninnern, men auch hier von Teil heute noch her von Speeren, gie müſſen eine Eiszeitjäger ge⸗ irch das, Speeren Jagd günſtig be⸗ ier ſozuſagen in lt zu bringen, zu Magiſche Tänze ſcher Verkleidung Beilſchäfte, Beilfaſſungen, Meſſergriffe, Hacken, geheimnisvollen tumrahmt. Selbſt hm abgedrückten zſohlen tanzender ind in einer ſüd⸗ Höhle durch ei⸗ fall erhalten ge⸗ ir ſehen ſo, wie am Ende der ind Trachten der r nur noch auf zuſammenhängt, iſcheteſſer t. ſchon habent ſſh dem hohen Ror⸗ ickgezogen. Norb⸗ ider ſind eisfrei hat ſich eine Be⸗ n der Haupfſüche eughausmuseum gegnet man buntſcheckigen Rinderherden, nun einen weſentlichen Teil des Fleiſchbedar⸗ baren Wild ſind am Auſtern, dern m ſcheln, Miesmuſcheln und von Hering, Scholle und Aal lebt. Im Laufe der Jahre aden ſich an ſolchen Wohnplätzen entlang der Morde, Buchten und Meeresarme rieſige Ab⸗ alhaufen aus Muſchel⸗ und Schneckenſchalen engehäuft. Die Leute haben immer wieder auf den täglich anwachſenden„Köktenmöddingern“, wie dieſe Abfallhauſen auch genannt werden, zwiſchen Steinen ihre Herdfeuer angezündet. In dieſe etwas einſeitige Muſchel⸗ und Fiſch⸗ nahrung kommt durch allerlei Wild etwas Ab⸗ wechſlung. In den Kökkenmöddingern finden ſch vom Großwild hauptſächlich Knochen von Hirſch, Reh und Wildſchwein. Wegen der Felle wird man den Seehund, der Fiſchotter und bdeen Fuchs nachgeſtellt haben. Wt. Rheindiluwium Bauern und Jäger inder Jungſteinzeit Das Klima iſt längſt ein gemäßigtes gewor⸗ den, Die fruchtbaren und von Natur aus wald⸗ freien Lößböden tragen kleine Dorfanlagen und einzelne Bauerngehöfte. Der Menſch iſt ſeßhaft geworden; die Landwirtſchaft wird die Grund⸗ lage der Ernährung. Felder werden bebaut und auf der Weide oder daheim im Viehpferch be⸗ die ſes zur Verfügung ſtellen. Obgleich die Art und Zahl der wildlebenden Tiere vor fünftauſend Jahren größer war als heute, ſpielt die Jagd nicht mehr die große Rolle wie zur Zeit des Sammler⸗ und Jägertums in der Eis⸗ und Kacheiszeit. Währernd die Küchenabfälle des Renntierjägers nur Ueberreſte von Wild enthal⸗ ten, überwiegen in den Abfallgruben der jung⸗ ſteinzeitlichen Bauern⸗ gehöfte nur anfangs die Knochen der Wild⸗ tiere, um ſpäter mehr und mehr zurückzutre⸗ ten; meiſt machen die Haustierreſte ſchließ⸗ lich zwei Drittel und mehr der erhaltenen Tierknochen aus. Maſſenhaft und in iadelloſer Erhaltung finden ſich die Mahl⸗ zeitüberreſte der ehe⸗ maligen Pfahlbau⸗ tenbewohner. Die meiſten Knochen ſtam⸗ Haustieren. Vom jagd⸗ häufigſten der Edel⸗ hirſch von beſonders kräftigem Wuchs und ſtärker wie der heutige Hirſch. Neben dem Fleiſch waren die Knochen und das Geweih ſehr willkommen. Die Knochen wurden gerne zu Dolchen, Pfriemen, Meſſern, Nadeln uſw. verarbeitet; aus dem Geweih verfertigte man Netznadeln und Schmuckanhänger. Dazu kom⸗ men Reh, Wildſchwein, deſſen Hauer mit Vor⸗ liebe zu Anhängern und ſcharfſchneidenden Meſſern verarbeitet wurden und der Bär. Die ſchönen Eckzähne des braunen Bären wurden an den Wurzeln durchbohrt und ſind mit Stolz als begehrenswerte Jagdtrophäe auf der Bruſt getragen worden. Auffallend ſelten iſt unſer Haſe, dafür begegnet man um ſo häufiger dem pofershöhle bel Velden in Mittelfronken(Grobung 127) kin Mossengrob von Hunderten von Höhlenbören und Wohnsfäfte des Necndertalers Geweih vom Riesenhirsch. Rheindiluvium Fuchs und dem Biber, der früher recht häufig Seen und Flüſſe belebte. Das königliche Wild war hier wie auch bei den Germanen der Ur⸗ ſtier und der Wiſent, von denen der Wiſent ja heute noch in einigen Exemplaren gehalten und gehegt wird. Jagdwaffen waren der Speer, insbeſondere . Bogenschütze Wondgemälde von der Volltortoschlucht, Ostsponien aber Bogen und Pfeil. Sauber zugeſchlagene Speer⸗ und Pfeilſpitzen und ſolche aus Knochen oder Hirſchgeweihſproſſen werden in den Pfahl⸗ bauten häufig gefunden. Auch der einfache Stabbogen aus Eibenholz iſt dank der konſer⸗ vierenden Lage unter Luftabſchluß durch Waſſer und Schlamm in einigen gut erhaltenen Exem⸗ plaren auf uns gekomenen. Natürlich waren die Pfahlbaubewohner auch fleißige Fiſcher. Hecht, Karpfen, Lachs und Weißfiſche haben der Haus⸗ frau den Küchenzettel bereichert. Fiſchereigeräte haben ſich in großer Zahl erhalten: Harpunen⸗ ſpitzen mit Widerhaken aus Hirſchgeweih, Stech⸗ haken und ſpäter auch Angelhalen in der Grund⸗ form, wie ſie heute noch geläufig iſt oder dop⸗ pelſeitig zugeſpitzte Knochenſtäbchen, die in der Mitte an der Angel⸗ ſchnur feſtgebunden waren. Weit ausgie⸗ biger war die Groß⸗ fiſcherei mit Sperr⸗ und Schleppnetz. Netz⸗ reſte mit Maſchen in jeder Größe, die Netz⸗ ſenker aus Stein oder Ton und ſogar die Netzſchwimmer aus Holz ſind vom See⸗ grund wieder herauf⸗ geholt worden. Der Hund, etwa mit unſerem Spitz⸗ hund zu vergleichen, begegnet uns ſchon in den Kökkenmöddin⸗ gern. Er findet ſich auf dem jungſteinzeit⸗ lichen Bauerngehöft und erſt recht auf den Pfahlbauten. In ſpä⸗ teren Jahrhunderten, während der Bronze⸗ zeit, treten neue Hun⸗ deraſſen auf, die al⸗ ten, jungſteinzeitlichen verſchwinden, immer aber iſt er von nun an der treue Begleiter des Menſchen zu Hau⸗ ſe und auf der Jagd. Leider fehlen aus dem Neolithikum und aus den folgenden zwei vorgeſchichtlichen Jahrtauſenden die na⸗ turaliſtiſchen Darſtel⸗ lungen von Jagd und Tierleben, wie ſie die Renntierjäger hinterlaſſen haben, vollſtändig. In das„goldene Zeitalter der Germanen“, in die jüngere Bronzezeit um 1000 v. Ztw., füh⸗ ren uns noch einmal die ſehr ſchwer deutbaren Ontje hatte das Kinn mit beiden Händen ge⸗ ſtützt, lag längelang im Gras, und ſein rechtes Bein plumpſte von Zeit zu Zeit in das kleine Waſſer, das müde und lautlos vorbeiſickerte. Alſo hatte er es doch gewußt, daß es etwas würde. Und nun ſollte gleich die Welt unter⸗ gehen. Ja, das war es— die Welt ging unter. Der Höllberg würde gleich ganz langſam in ſich verſinken und ein weites dunkles Loch übrig⸗ bleiben. JImmer größer und gewaltiger müßte Darſtellungen auf Felswänden in Südſchwe⸗ den. Darunter befindet ſich auch eine Jagdſzene: Der Jäger mit Speer bewaffnet, iſt von einer Meute von Jagdhunden begleitet, die allem Anſchein nach einen kapitalen Hirſch geſtellt haben. Eine grundlegende Aenderung in der Be⸗ deutung der Jagd für die Wirtſchaft des vorge⸗ ſchichtlichen Menſchen iſt ſeit der jüngeren Steinzeit nicht mehr eingetreten. Auch die Jagd⸗ waffen und Jagdmethoden ſind in der Bronze⸗ und Eiſenzeit im großen und ganzen die glei⸗ chen geblieben; an Stelle von Waffen und Werkzeugen aus Stein, Knochen und Geweih ſind ſolche zunächſt aus Bronze und vom 8. Jahrhundert v. Ztw. an aus Eiſen getreten. Die griechiſche Regierung ſchafft Uaturſchutzgebiete Die griechiſche Regierung hat ein Geſetz er⸗ laſſen, das die Schaffung von fünf National⸗ parks vorſieht. Sie ſollen an Stellen angelegt werden, die vom Fremdenverkehr bevorzugt werden. Der erſte dieſer Parks ſoll auf dem Olymp bei dem Kloſter Hagios Dionyſios in der Nähe von Litochoron, die übrigen am Par⸗ naß angelegt werden.— Neben dieſen fünf Na⸗ turſchutzgebieten auf dem griechiſchen Feſtland iſt für ſpäter noch die Errichtung von anderen Naturſchutzparks auf den Inſeln geplant. Jeder von ihnen wird einen durchſchnittlichen Flächen⸗ inhalt von 7000 Hektar haben. Aber mit dem erſten Donnerſchlag ſtand er wieder auf den Beinen. Ganz dicke, dunkle Wol⸗ ken rauchten über dem Höllberg— Blitze zuckten auf, und unaufhörlich rumpelte der Don⸗ ner über den Himmel. Als der Wind durch die Bäume flatterte, drehte er ſich nach allen Seiten um, und wupp— ſprang er an den abgebroche⸗ nen Aſt der alten Eiche. O ja, er wußte, wie man auf ſolche Bäume klettert. Als er oben auf dem Brett ſaß, das er ſich für ſeine Räuberzüge Felsen von Solutré bei Mäͤcon d. d. Scòne dieſes Loch werden und alles auffreſſen. Die ganze Erde würde es verſchlucken. Er ſprach auf einmal laut vor ſich hin, ſo hatte ihn dieſer gelbrote Himmel gepackt. „Jetzt wollte ich doch, ich wär ſo ein ſchwar⸗ zer Rabe, wenn ich auch die Bieſter nicht leiden kann. Ich würde hin und her über dem Höll⸗ berg fliegen und zuſehen, wie er langſam das Dorf und die Wälder frißt. Die Schule wird natürlich auch dran glauben müſſen.“— Patſch! Die nackten Füße fielen ins Waſſer, und beinah wäre der ganze Kerl hineingerutſcht. Funge, Junge, jetzt fängt's an. Und ſeine waſ⸗ ſerblauen Augen waren ganz groß vor Schreck. Mitten durch den glühenden Himmel war ein Blitz gefahren. Und was für ein Blitz— grell, zackig. Ontje hatte den Mund weit aufgemacht und ſtarrte auf den Berg. Gleich mußte es doch losgehen. Huch! Er flog in die Höhe; aber es waren nur die Füße im Waſſer, er hatte es erſt jetzt aemerkt. Er vergaß einen Augenblick den Höllberg, dreh⸗ te ſich um und ſpielte mit den Hän⸗ den im Waſſer, baute einen Stau⸗ ſee und grub eine irche hinein, daß das Waſſer einen Schwung bekam und ſich ſchnell da⸗ von machte. Wisent, von Spoeren durchbohrt Wondgemͤlde, Höhle von Nioux, Sodfronkrelch da angenagelt hatte, ſchob er das Kinn vor und pfiff durch die Zähne. So— jetzt würde er alles zuerſt ſehen. Und wenn alles andere ſchon untergegangen war, würde er noch da ſitzen. Beſtimmt, er würde der Allerletzte ſein. Rumm!! Wie ein Kanonenſchlag rollte der Donner. Ontje hatte einen Augenblick lang den Atem angehalten und mit Herzklopfen gewartet, was es nun geben würde. Es gab was— Hagell! Dicken, körnigen Hagel. Ontje verzog die Lippen und ſtieg voin Baum hinunter! Er verkroch ſich unter einem Strauch, ließ ſich auf den Bauch fallen und weinte. Ontje weinte laut und bitterlich. Hatte er feſt und ſicher geglaubt, nun ginge die Welt unter und es gab nur Hagel. Weiter nichts als ein Gewitter mit Hagel. Ein Grundhold, das iſt: ein für Grund und Boden hold ſein Müſſender, mithin: ein Höri⸗ ger des Kloſters Froenmberg hatte, laut Brief und Siegel, außer mancherlei Hand⸗ und Spann⸗ dienſten, die ihn oftmals nicht zur eigenen Ar⸗ beit kommen ließen, die Ablieferung eines Hah⸗ neß an die Mönche zu leiſten. Das Bäuerlein brachte daher alljährlich auf den Tag, zu Mariä Himmelfahrt, den Hörigkeitshahn, wel⸗ chen ſeine Frau ſchon wochenlang vorher beſon⸗ ders ſorgjam hatte füttern müſſen, nach oben in Das Kloſter. Einige Jahre hatte dieſe Grundholdſache ihren gleichmäßigen Verlauf gehabt, da ließ Meinardus, der oberſte Verwalter der Mönchs⸗ küche, das Bäuerlein zu ſich entbieten und be⸗ deutete ihm: Die alljährliche Küchenlieferung wäre naturgemäß keine Laſt für ihn, ſondern eine Ehre! Dadrüber ſei er ſich hoffentlich klar? „Hm—“ machte das Bäuerlein. Weil ihm ſolches, wie er ſoeben einſichtiger⸗ weiſe zugeſtanden hätte, klar ſei, wie er ſich als⸗ dann herausnehmen könne, zu Ehren des Hoch⸗ würdigen Prälaten einen Hahn, und obendreie meiſtens einen mageren, zu bringen? Das ſei doch nicht ſchicklich! „Mag wohl ſtimmen,“ ſagte das Bäuerlein. „Bis aufs mager.“ Davon, ob der Hahn immer fett geweſen wäre, wollten ſie alſo nicht mehr ſprechen. Je⸗ denfalls ſeien ſte über die Hauptſache mit ein⸗ ander einig. „Was muß ich denn bringen?“ wollte das Bäuerlein wiſſen. „Einen Kapaunen!“ gab der Mönch zur Ant⸗ wort.„Einen gutgemäſteten, ſetten Kapaunen!“ Das Bäuerlein kratzte ſich mit der Rechten hinter dem Ohr und ging. Daheim eröffnete es ſeiner Frau: Auf dem Kloſter hätten ſie eine alte Schrift entdeckt, darin geſchrieben wär, daß er alljährlich zu Mariä Himmelfahrt einen Ka⸗ vanunen oben bringen müſſe. Da wollten ſie man heilfroh ſein, daß ſie ſolange mit einem gewöhnlichen Hahn davongekommen wären. Der Grundhold brachte alſo hinfort alljährlich den Mönchen einen fetten Kapaunen. Nach drei Jahren wurde das Bäuerlein wie⸗ der zu Meinardus, dem Meiſter der Kloſter⸗ küche, defohlen. Der fragte ihn, wieviel Hohe Feſte das Kirchenſahr habe? „Bier,“ gab das Bäuerlein nach einigem Be⸗ ſinnen zur Antwort. „Nämlich?“ wollte der Mönch von ihm hören. „Weihnachten, Oſtern, Pfingſten und Mariä Himmelfahrt,“ zählte das Bäuerlein auf. Richtig. Vier hohe Zeiten habe das Jahr. Und damit alſo auch vier Ehrungsfriſten für die Grundholde des Kloſters. Da jedoch, was ihm ſchon einmal klar gemacht wäre, die Ab⸗ lieſerung des Kapaunen keine Laſt für ihn ſei, ſondern eine Ehre, wie er ſich alsdann unter⸗ ſtehen könne, jährlich nur einen dieſer ſettge⸗ machten Vögel nach oben herauf zu bringen ſtatt vier? „Hm——“ machte das Bämerlein. Alſo von jetzt an alljährlich vier Kapaunen in der Kloſterküche abliefern! Zu jedem der vier Hohen Feſte einen! Was aus der Natur der Sache klipp und klar hervorgehe. „Mag wohl ſtimmen,“ ſagte das Bäuerlein. „Aber wo ſollen wir armen Leut vier Kapau⸗ nen herkriegen?“ Mäſten! Nicht ſtehlen! lautete die Antwort. Das Bäuerlein kratzte ſich hinter den Ohren. Länger als das erſtemal. Und heftiger. Mit bei⸗ den Händen. Bald hinter dem linlen, bald hin⸗ ter dem rechten Ohr. Schließlich nickte es und ging. Zu Hauſe erklärte es ſeiner Frau: Sie müßte von jetzt an vier Kapaunen zum Kloſter hinaufſchicken. Die Mönche hätten die alte Grundſchrift noch einmal ganz genau durchge⸗ ſehen und gefunden, daß darin bei ſeiner Ab⸗ gabe 4 ſtänd, nicht 1. Die beiden Zahlen ſähen ſich ja ſehr ähnlich und könnten keicht mitein⸗ ander verwechſelt werden. Die Bäuerin wollte wiſſen: Ob ers ſelber ge⸗ ſehn hätt!? „Jawohl, flunkerte das Bäuerlein. Mit ſeinen eicenen Augen. 4 fländ da. Nicht 1. Wenn man genau zugucke, ſei gar kein Zweiſel möglich. Da nickte auch die Frau ünd meinte: Wenns wirklich in der alten Schrift ſo geſchrieben ſtänd, laſſe es ſich nicht ändern. Was von den Vätern ſchriftlich aufgeſetzt wär, müſſe für alle Zeit gelten. Wohin man ſonſt in der Welt käm? Nur ut, daß die Mönche die Zahl 4 wenigſtens ſo⸗ ange ſalſch geleſen hätten! Der Grundhold brachte alſo von jetzt an all⸗ jährlich vier fette Kapaunen, vor jedem der —— Feſte einen, zuen Kloſter Frommberg nauf. In der Mönchsküche aber ſand man unauſ⸗ hörlich an dem Kapaunen etwas auszuſetzen. Das einemal war er nicht groß genug— das anderemal unſauber geſchlachtet, Pfingſten war er zu jung— Weihnachten zu grobknochig. Vor allem aber: Was in Wirklichkeit ein fetter Ka⸗ paun ſei, wiſſe ſeine Frau offenbar überhaupt nicht. Als man eines Oſtervorabends beſonders lange und heftig in der Küche mit dem Ka⸗ paunenbringer heruangeſchimpft hatte, wurde er „zwecks weiterer Erörterung der Sachlage' zu Meinardus geſchickt. Das Bäuerlein machte ſich unterwegs auf ein naſſes Jahr gefaßt. Aber der Küchenmeiſter empfing den Ein⸗ überaus freundlich. Er habe ge⸗ hört, ſagte er, daß es draußen in der Küche wegen ber Kapaunen dauernd Anſtände gäbe. Deswegen wolle er ihm einen Vorſchlag zur Güte machen. Wie es ſei, wenn als alljährliche Grundholdabgabe— damit ihm ſelber die ewi⸗ gen ärgerlichen Ausſtellungen in der Küche und der Bäuerin das langweilige, läſtige Stopfen der Kapaunen erſpart bleibe— wie es ſei wenn von ihm fortan ein Kalb geliefert werde? „Hm———“ machte das Bäuerlein. Falls man es richtig überlege, fuhr der Mönch fort, ſei ein Kalb viel leichter fett zu kriegen als die gefräßigen flatterhaften Ka⸗ paunen, denen man keinen Strick um den Hals legen könne, damit das Freſſen 855 bei ihnen anſchlage, und daher ſtundenlang die Mehlſtöp⸗ ſel in den Rachen ſtecken müſſe, ſo daß eigent⸗ lich ein Kalb, ſobald man die geringere Mühe bei ſeinem Fettmachen abziehe, auch nicht mehr wert ſei als vier wirklich gute Kapaunen. „Stimmt nicht!, ſagte das Däuerlein. Und entſchuldigte ſich im nächſten Augenblick: Nur zerwandlung/ vo o n das Gleichviel⸗Wertſein habe es gemeint. Nicht das leichtere Fettkriegen des Kalbes. Das ſtimme wohl. Alſo fortan ein fettes Kalb ſtatt vier Kapau⸗ nen? 951 der Küchenmeiſter ebenſo beherzt wie behend zu. Nicht vergeſſen, daß dann nur ein Weg zum Kloſter hinauf und zum Dorf hinab nötig ſei. Einer ſtatt vier. ch die erſparte Bringezeit müſſe bei der Wertvergleichung in Anſatz gebracht werden Ein Kalb! Das Bäuerlein nickte und ging. Zu Hauſe teilte er ſeiner Frau ohne irgendwelche Begrün⸗ dung mit: Künftighin müſſen ſie Jahr für Jahr ein Kalb oben im Kloſter abliefern! Immer am Tage vor Mariä Himmelfahrt. Die Bäuerin war es zufrieden. So wurde ſie endlich des jährlich viermaligen Aergers ledig, daß ihr Kapaun nicht aut genug gemäſtet ſei. Denn das Kalbfettmachen war Sache des Man⸗ nes. Mochte der alſo ſehen, ob er imſtande war, die Mönche zufriedenzuſtellen. „Der Grundhold brachte von nun an alljährlich ein Fettkalb, das er ſelber gemäſtet hatte, zu dem Kloſter hinauf. Aber es erging dem Bäuerlein damit nicht beſſer als ſeiner Frau mit den Kapaunen. Kam es mit einem röten Kalb, wollte man ein Nur eine Puppe Bon Gertrud eomu Ueber mecklenburgiſches Land ſtrich der Wind. Er kam vom Meer her und warf graugrüne— jetzt grauſchwarze— Wellen ans Uſer. Für Augenblicke brach die Sonne durch und ließ das Waſſer fſern am Himmelsrand hellgrün auf⸗ ſchimmern. Draußen wurde ein Boot ungeſtüm hin und her geworfen, es kämpfte ſich heim⸗ wärts. An Land wurde die letzte Tagesarbeit verrichtet, ruhig und ohne Haſt. Na ja, es gab eben Sturm und Wellen und wenn die Stein⸗ fiſcher draußen waren, dann fuhren ſie eben zurück, weil in dem aufgewühlten Schlamm doch nichts zu ſehen war. Wer das aber voll Staunen mit offenen Sin⸗ nen, die nicht wach genug ſein konnten, in ſich aufnahm, das war ein Maler, ein Fremder hier. Er lag im hellen Sand, ſo nahe aan Waſ⸗ ſer, daß die Wogen kühn nach ihm ſprangen. Er nahm die gewaltige Schönheit in ſich auf Drei Gedichte von Armas Sten Fühler Herbſt Grau ſind die Tage und krank, Wenn die Blätter fallen. Wie tief wohl die Sonne ſchon ſank? Es iſt in allen! Wer jetzt geht, geht weit, Wenn die Himmel erblinden. Und iſt ohne Haus in der Zeit, Und wird auch keines mehr finden. 0 Wiegenlied Schlaf ein, mein kleines Bübchen. Der Mond hat alle Dächer weiß beſchneit. Die Uhr tickt leis im Stübchen, Es iſt ſchon höchſte Schlafenszeit. ühnchen, 83 und Ziege chlafen all. Verkrochen iſt die Maus. Und die Bleiſoldaten ruhn vom Kriege Bravp und tapfer aus. Alle dicken Pausback ſchlafen Jetzt im ganzen Land. Und Maria wiegt die braven Am ſterngeſtickten Wiegenband. Schlaf ein, mein kleines Bübchen. Der Mond geht hell ums Haus. Die Uhr tickt leis im Stübchen. Schlafe ein, ſchlafe ein, ſchlafe aus. Wiegenlied Schlafe, ſchlaf'. Ich bleibe wach, Bis Träume dich wiegen. Taktak klopft der Regen aufs Dach Aus ſilbernen Krügen. Still iſt alles, Katz und Maus. Kein Uehrlein will ticken. Ein Käfer nur krabbelt durchs Haus, Sieben Punkte auf dem Rücken. Schlafe, ſchlaf', Ich bin bei dir, Bis Träume dich wiegen. Taktak faffe der Regen die Tür. Morgen laſſen wir's Käferlein fliegen... ſchwarzes haben, und umgekehrt. Obwoh ihnen, wenn ſie im Reſektorium gebrat der Mönchstafel ſtanden, wahrlich nicht welche Farbe ihr Fell gehabt hatte. E das Bäuerlein mit einem Ochſenkalb, w man ein Kuhkalb, und umgekehrt. oce für das Gegeſſenwerden ſicherlich einerlei we was ſpäter im Leben aus dem Kalb geword wäre. Als das Bäuerlein alſo wieder zu dem ob ſten Küchenverwalter geführt worden war, ſcha Sieben 8 Meinardus und drohte ſchließlich: Wenn in noch einmal im Kloſter mit einer aus Haut unn wie eine F Knochen beſtehenden dünnbeinigen Ricke iis Volk ge ſcheine, ſtatt mit einem fleiſchigen Fettkalb, da den der Mi zu lieſern es verpflichtet ſei, dann bleibe m blieb unver eines zu tun übrig: Das Kälblein wieder m ab, wie die nach Hauſe nehmen und noch ein Viertelja Flieder bis an der Mutter trinken laſſen! Aſter.— A „Machts kurz!“ ſagif das Bäuerlein.„We gewachſen, ſoll ich von jetzt an bringen?“ eigenen We „Einen Ochſen!“ befahl der Mönch.„Ein Kampf verb ausgewachſenen gemäſteten Ochſen.“ worden, nich „Nein!“ gen Wandel „Dann ſag du doch, was du ſtatt des Ochſe Da ſtande auf den das Kloſter einen Anſpruch hat, jährli vor dem E bringen willſt!“ doch groß ir „Hm—“ machte der Bauer. innerung ne „Antwort! Was haben wir von dir fortal geweſen, de zu erwarten?“ GHeſetzbuch Das Bäuerlein ſchwieg und ging. 4 tark genug, em Kinde 1 Fortan brachte der Grundhold dem Kloſt Frommberg zu Mariä Himmelfahrt Jahr fit vom Vater Jahr einen—— Hahn. 0 f fene Renten auf denen war, daß 1 werde. Eine längſt vertre — wie hatte ſchwendet! Die fünf Erbe, der äl und nichts n umſtreiten u Dioch: ein beſetzt, noch der Bruſt, di Bügel, etwa und träumte von ſeiner reichen Aufgabe un einer herrlichen Zukunft. Langſam in die genwart zurückfindend, fiel ihm alles ein: D ahrt hierher, das Losreißen zu Hauſe und ei blondes Mädel hier, ſchnippiſch, kühl und übe legen. Die Tochter des Bürgermeiſters, und f kannten ſich ſeit kurzem. Tat ſie es aus Lang weile, aus Zuneigung oder uen ihre Macht erproben? Heute nachmittag wartete ſie 157 ih. am Fiſcherweiher. Ein Liebender ſtellt ſich ſche eine Stunde früher hin, dachte er; aber ihn hiel a etwas zurück. So junig, ſo am Anfang des 9 bens und der Kunſt— und Hängenbleiben Bei den kalten Augen?— Sie waren ſchön, Ein kleines Mädchen ſprang daher, barfu zerzauſt, in den Armen eine Puppe. Drauße ſahen ſie das Boot näher kommen, und 9d kleine Frauke ſollte gleich am Land ſtehen u allerlei helfen. Oh, ſie konnte ſchon manches m war ſtolz bdarauf und hätte es ſich nie nehm laſſen. Und nun hatte ſie in dieſem wichtigen ſam, wie ma zeit zu halte mit einem möge das n Dieſes Kleit genannt, we üppigen Ga gehütet wor ein Gang zi Augenblick die Puppe im Arm. Daß man eine zum Wein e WPuppe nicht einfach auf den Boden legen kan Kleid mit einſam und unbewacht, das iſt klar; daß ma gleichfarbige ſie aber auch nicht brauchen kann bei ſo wi Tropfen das tigen Dingen der Erwachſenen, wie ſie Frau Bereitſchaft jetzt vorhatte, das war ebenſo klar. Ein kurzez der, da ſie Ueberlegen, da ſieht ſie den Mann und legt mit der Schleppe einem ſelbſtverſtändlichen„Da“ die Puppe in ſich gedeutet ſeinen Schoß. Zu mehr Worten reichte es nich Sie mußte fort. Und es genügte wohl auch, un a das kann jeder verſtehen. dann wollte Und ſo hielt der Maler ganz plötzlich, wi hatte die Mi aus den Wolken gefallen, etwas im Arm, da Solche Ge er behüten mußte. In den Sand legen konn er die Puppe nicht— das war klar und mi nehmen auch nicht, denn er mußte ja zur Stell ſein, wenn die kleine Mutter wieder vorſpra der heimgeſr heute ſchaut Toten demü So blieb er, hielt die Puppe ein wenig unb mochte nur ſ holſen und batte Zeit, nochmals nachzudente mel Da ſab er im Geiſt ganz deutlich des Bürge ein oder in meiſters Tochter bei dieſer einfachſten und ſelb„Wer will verſtändlichſten Sache zuſehen und— ſpötti lächeln, ſehr unſein lächeln. älteſte Sohn anſchaute, w⸗ Das Ständchen von Renate Lotz Ein Viertelſtündchen von der kleinen Stadt entfernt lag das kleine, aber geräumige Wo⸗ chenendhaus eines reichen Kaufmannes. Schon oft hatte er ſich darin erholt und in der Ruhe feines Gärtchens und der Felder neue Kraft 874 öpft. Vielleicht aber war ihm eines Tages die Umgebung zu bekannt geworden, denn plötz⸗ lich hieß es, er wolle das kleine Anweſen ver⸗ mieten. Bald nach dem Gerede zog auch ein Mann mit ſeiner jungen Tochter ein. Es dauerte eine Zeit bis die beiden Gefellſchaft gefunden hatten. Elfriede hatte am ſchnellſten Kameradinnen und fühlte ſich ebenſo wie der Vater ſehr wohl in dem kleinen Kreiſe. Die jungen Männer ſahen das anziehende Mädchen ſehr gern, aber noch heiner hatte ge⸗ wagt, ſich ihm ganz zu nähern. Sie hatte ſo eine ſichere ſchweſterliche Art, verliebte Blicke und vorſichtige Andeutungen abzuwehren. So wohnten ſie ſchon ein Jahr da, und der Vater neckte oft ſeine Tochter, weil ſie ſich gar nicht um ihre frauliche Zukunft zu kümmern ſchien. Dann wurde ſie rot, verlegen und lachte ein bißchen. Es war nämlich ſo, daß ſie ſich zwiſchen zwei jungen Männern, guten Freunden, nicht ent⸗ ſcheiden konnte. Der eine weckte mehr ihr müt⸗ terlichliebendes Gefühl, der andere aber ein Ge⸗ —— der Aie duei 6e vor dem ihr noch ein wenig angte. Alle drei bezwangen Ungeduld und Un⸗ ewißheit und warteten ſehnſüchtig auf einen Kusweg. An einem ſchönen Sommertag verreiſte der Vater, um geſchäftliche Dinge zu erledigen, Er ließ Elfriede ungern allein, ſie aber hatte leine Furcht und freute ſich, Alleinherrſcherin zu ſein. Die beiden Freunde, Walter und Erich, er⸗ uhren durch eine Freundin von Elfriedens K einſein und ſchnell war der Plan zu einer Ueberraſchung fertig. Glfriede hatte noch eine Weile in den mond⸗ hellen Garten hinausgeſehen. Ihr Bett ſtand dicht neben dem Fenſter, ſo daß immer der e darin ſtand. Es dauerte nicht lange bis ſie feſt eingeſchlafen war. 5 Plötzlich wachte ſie auf, ſo deutlich hatte ſie geträumt, es kämen Einbrecher. Da hörte ſie auch Geflüſter unterm———= Sie erſchrak furchtbar und machte leiſe das weit offene Fen⸗ ſter bis auf einen Spalt zu. Während ſie aufgeregt überlegte, was ſie tun ollte, wurde draußen eine Geige Ai ann eine Flöte. Gleich darauf ertönte in der klaren Nachkluft ein fein geſpieltes,——*— Stückchen. Sie ahnte wohl, wer es war und lag erleichtert, ganz ſtill und glücklich. Dann ſang der eine, mit weicher, dunkler Stimme. Eine Weile Schweigen, dann— der andere. In freudigem Schreck fuhr ſie auf, ganz hell⸗ wach und empfänglich für dieſe helle, ſieghafte und kraftvolle Stimme. Sie preßte die Hand aufs Herz: wie es da drinnen auf einmal mit⸗ Gefühl in einem plötzlichen ſonnigen Glücks⸗ ſefühl. Wohl eine Stunde faſt dauerten das Spiel und der wechſelnde Geſang. Manchmal ſpürte Elfriede, wie beide ungeduldig nach ihrem Zim⸗ mer hinauf ſahen, das dem Freundeskrei ſo gut bekannt war. Aber kein Mädchenkopf zeigte ſich am Fenſter, es blieb alles ſtill Wieder hörte ſie Flüſtern, ein Abraten und ſie d0 f.„Ich tu's doch, ich will wiſſen, ob ie da iſt“. Sen er wollte in's Fenſter hinein ehen! chnell drückte ſie es feſt zu, glitt aus em Bett, zog die Steppdecke und das Ki ſen —— und kauerte ſich am Fußende auf den oden. Draußen ein Raſcheln, einen Augenblick war das Fenſter etwas verdunkelt. Zwei ſcharfe Au⸗ gen ſpähten in das Zimmer, das von blaſſem Mondlicht erfüllt war. Dann ſprang der Kühne von dem ſchmalen Sockel wieder in den Garten.· Eine enttäuſchte Stimme:„Du, ſie iſt gar nicht da, das Bett iſt unberührt.“ Dann die andre, ebenſo enttäuſcht:„Ich hab dir gleich geſagt, daß ſie beſtimmt bei einer Freundin ſchläft und nicht allein bleibt.“ Vorſichtig ſpähte ſie jetzt in den Garten hin⸗ aus; da gingen ſie mutlos und mußten zum zweiten Mal über den Zaun. Als ſie verſchwunden waren, lachte ſie hell, faſt ein bißchen ſchadenfroh und dachte:„Der ſo keck ins Zimmer geguckt hatte, war ſicher der mit der hehen Stimme.— An einem Sonntag waren Freundinnen und ———— in dem gaſtlichen Haüſe zu Spiel und ang. Zuletzt wandte ſich Elfriede ſchelmiſch an Walter und bat ihn, doch einmal ein Lied allein zu ſingen, vielleicht:„All mein Gedan⸗ ion, die zich Jaß, di id bei dir!“— Das war eins aus dem nächtlichen Ständchen, Er bekam einen roten Kopf wie ein 43. ter Bub, ſchob Erich beiſeite und trat dicht vor das lachende, errötende Mädchen:„Alſo waren Sie doch da!“ 105 a „Was iſt denn los... wo war ſie habt ihr denn“, riefſen die andern nſch Walter zog Elfriede mit ſich:„Entſchuldigt uns mal, ich habe mit dieſer hintefliſtigen jun⸗ gen Maid etwas dringend zu be 1* en. Verwunderte, ahnungsvolle Geſichter, Kichern und Lachen. Da ſagte Exich tapfer:„Ich kann euch ſagen, was los iſt. Oder nicht, ihr Zwei?“ Sie drehten ſich in der Türe noch einmal um, und ihre ſtrahlenden Geſichter verrieten jedem ihre Zuſammengehörigkeit. Ankaras erſte Rundfunkanſagerin Kemal Atatürk, der türkiſche Staatschef, hat Fräulein Emel Gazimihal nach London ge⸗ ſchickt, wo ſie in der dortigen Rundfunkſprecher⸗ ſchule einen Kurs mitmachen wird. Die dunkel⸗ äugige 25jährige junge Dame wird der erſte weibliche Rundfunkanſager der Tür⸗ kei ſein. Bekanntlich hat die neue Türkei der Frau jegliche Gleichberechtigung gegenüber dem Mann zuerkannt, und es gibt keinen Beruf, der gendfreund aus Pilſen zu Beſuch, der m Er wußte genug. Ibhm blieb nichts mehr, als Jeder woll die Puppe zurückzugeben und weiterzuwander Streit, freilic Und er winkte von fern dankbar und froh dem aufgerührten kleinen Mädchen nach, aber das ſah ihn nicht. Wortes. Es hatte ja ſeine Puppe. Laſſen wi Auch die z dem weiblichen Geſchlecht verſchloſſen iſt.? deſſen wurde das Amt des Rundfunkſprecher ri bisher ausſchließlich von Männern ausgeüb da ſich die Türkinnen als ſtimmlich nicht geei R net für dieſe Tätigkeit erwieſen, Erſt Fräuteln 5 einm⸗ Emel Gazimihal erfüllt die Anforderunge einer Rundfunkſprecherin, ſie wurde unter zahle Schwarm na reichen Bewerberinnen in Ankara ausgewihlt ffater verſch und erhielt den Titel„Mädchen mit der golde och ein Ro jern, vieleick nen Stimme“. Sie f perfekt Engliſch, Fran⸗ kommende H. 3101% und Deutſch, und wird auch in dieſe rei Sprachen— von ihrer Mutterſprache ab lendes Blatt geſehen— ihre Meldungen durch den eben erſt ſtummt. eröffneten Großſender von Ankara in den Aeihet“ dDen Hang ſchicken. kennt es an mehr noch a i der Blätter Ein Hahn bekämpft ſein Spiegelbild Fiotgen m Ein eigenartiger Prozeß, der eines Altlaub des humoriſtiſchen Untertons nicht entbehrt, wir NRoch harrt demnächſt in Prag ausgetragen werden. Ein hat noch nich Bauer in dem Dorfe Littau hatte einen 3 es kalt aus 8 auch an der einem funkelnagelneuen Auto angefahren kam* 4 Der Pilſener ſtellte den Wagen ohne Bedenken in den Hof des Bauern. Wer heſchreibt ab ſein Entſetzen, als er nach beendigtem Beſue den Wagen wieder beſteigen wollte und dabe feſtſtellen mußte, daß das ſchöne neue Aut ſchwere Kratzer aufwies und ganz mit Blu und Schmutz beſchmiert war. Der Uebeltäte war bald exmittelt: Es war ein kräftiger Hof hahn, der in dem ſpiegelnden Lack des Wa gens ſein Ebenbild erblickt hatte und mi wütenden Schnabel⸗ und Sporenſchlägen ſeinem vermeintlichen Rivalen den Garaus hatte machen wollen. Der kampfluſtige Hahn blu⸗ tete ſelbſt aus vielen Wunden und war nure fein neuer L mit großer Mühe von ſeinem„Opfer“ abzu⸗ ſcheln wie vo bringen. Der Bauer, dem der Hahn aehört iſt das feine Pie zwar gegen Haftpflicht verſichert, aber die Ver. aufgetan, erft ſicherungsgeſellſchaft beſtreitet, daß dieſer Fall als ein beſtin einbegriffen ſei und weigert ſich, für den Scha, das raſchere den aufzukommen, ſo daß der Geſchädigte jetz Oder durch die Geſellſchaft verklagt hat. men? Eine Eule ſchlafbefanger uche ſie ſich wirklich ſchon Ruf, ein he ſtrebend. Aber dann ſich breitenden — 4 ium gehrat hrlich nicht öt hatte. Er Ochſenkalb, kehrt. Obgleich ez rlich einerlei wat m Kalb geworden ſeder zu dem ober⸗ worden war, ſchalt ließlich. Wenn e iner aus Haut und ſeinigen Ricke en higen Fettkalb, das „dann bleibe mu ilblein wieder mi h ein Vierteljaht 5 „Bäuerlein.„Was er Mönch.„Einen Ochſen.“ u ſtatt des Ochſ e ſpruch hat, jährlich Sieben Jahre war ſie ſchon tot, ausgelöſcht wie eine Flamme, denn ſie hatte fünf Kinder ins Volk geboren, daß ſie fünfmal die Tugen⸗ den der Mutter weitergeben ſollten. Das Grab blieb unvergeſſen, die Blumen löſten einander ab, wie die Jahreszeiten ſie reifen ließen, vom Flieder bis zur Roſe, vom Wintergrün bis zur Aſter.— Aus den Kindern waren Menſchen gewachſen, Frauen und Männer, die alle den eigenen Weg ſuchten, vermählt und mit dem Kampf verbündet, ſelber Mütter und Väter ge⸗ worden, nicht anders, als es ſein muß im ewi⸗ gen Wandel des Lebendigen. Da ſtanden die fünf Geſchwiſter eines Tages vpor dem Erbe, das klein war in der Menge, doch groß in jener andern Fülle, die man Er⸗ innerung nennt. Die Mutter war früh Witwe geweſen, der Lebenstag hatte ihr ein hartes Geſetzbuch geſchrieben, alſo war man endlich 4—43 genug, ihren Schrank zu öffnen: Von je⸗ hhold dem Kloſt dem Kinde hatte ſie die erſten Schuhe verwahrt, nelfahrt Jahr ſit vom Vater den Sterbezettel, auch das zergrif⸗ fene Rentenbuch lag da mit vielen Blättchen, auf denen nach Pfennigen gerechnet worden war, daß die Not des Schickſals gebändigt werde. Eine Broſche noch, ein Bündel Briefe, längſt vertrocknete Blumen zwiſchen den Seiten — wie hatte das Vergangene ſeinen Sinn ver⸗ ſchwendet! Die fünf Geſchwiſter teilten das winzige Erbe, der älteſte Sohn gab jedem eine Reliquie, und nichts war mehr vorhanden, was man hätte umſtreiten wollen. Dioch: ein ſeidenes Kleid, koſtbar mit Spitzen beſetzt, noch koſtbarer mit gläſernen Tropſen an der Bruſt, die wie Tränen waren, hing auf dem Bügel, etwas nach Kampfer duftend, aber ohne Brüche im Stoff, ohne Schaden an den Säumen und Rändern. Wenn die Söhne und Töchter, da ein jeder das Kleid über die Hände rinnen ließ, behut⸗ ſam, wie man einen Brautſchleier vor der Hoch⸗ zeit zu halten pflegt, die Stille des Augenblicks mit einem herzlichen Gelächter erlöſten, dann möge das 8 ungnädig verſtanden werden: Dieſes Kleid hatte man immer Mutters Frack genannt, weil es als Kleinod der keineswegs üppigen Garderobe jahre⸗, ach, jahrzehntelang gehütet worden war. Ein Abend im Theater, ein Gang zum Arzt, vielleicht eine Einladung zum Wein einmal im Jahr: Immer mußte das Kleid mit ſeiner tiefblauen Seide und dem gleichfarbigen Tüll, ia, mit den Spitzen und Tropfen das wiederkehrende Gewand feſtlicher Bereitſchaft ſein. So wenigſtens hatten die Kin⸗ der, da ſie noch unmündig waren, den Sinn der Schleppe und des milde rauſchenden Stoffs ſich gedeutet: Wenn Mutter das Blauſeidene anzog, dann geſchah ein Glanz in der Welt, dann hielt man Abſtand vor dem Großartigen, dann wollte es nie regnen, denn der Himmel hatte die Mutter lieb! Solche Gedanken hatten die Seelen der Kin⸗ der heimgeſucht, als ſie noch winzig waren— heute ſchauten ſie in ſich, das Andenken der Toten demütig verklärend, denn die Mutter mochte nur ſorglos und feſtlich geſchienen haben, 5 hatte mehr zum Arzt gehen müſſen als zum ein oder ins teure Theater. „Wer will nun Mutters Frack!“ fragte der älteſte Sohn, und die Heiterkeit derer, die er anſchaute, war einer Stille gewichen. Jeder wollte. Niemand wollte. Das war ein Streit, freilich tat er ſich im Herzen kund, in der aufgerührten Seele, nicht im Schall eines Wortes. 3 „Laſſen wir das Kleid hängen—? Auch die zweite Frage fiel ohne Antwort in —— ir von dir ſortun d ging. d Schweter chen Aufgabe u ngſam in die Ge⸗ ym alles ein: Die zu Hauſe und ein ch, kühl und über⸗ ermeiſters, und ſie ſie es aus Lange⸗ uen ihre Macht zu wartete ſie 4 ihn ider ſtellt ſich ſchon er; aber ihn hielt n Anfang des de⸗ d Hängenbleiben! ie waren ſchön, ng daher, barfuß, Puppe. Draußen kommen, und die Land ſtehen und ſchon manches und s ſich nie nehmen dieſem wichtigen m. Daß man eine Boden legen kann, iſt klar; daß man kann bei ſo wich⸗ n, wie ſie Fraule o klar. Ein kurzes danin und legt mit a* Di zanz plötzlich, wie vas im Arm, das sand legen konnte utlich des Bürger⸗ fachſten und ſelbſt⸗ und— ſpöttiſch b nichts mehr, als weiterzuwandern. bar und froh dem das ſah ihn nicht. utters Kleid Eine Erzählung von Heinz Steguweit den Kreis der Erben, die nachdachten, wie man ohne Sünde bliebe vor dem Augenblick. Denn einer würde das Blauſeidene beherbergen müſ⸗ ſen. Und der es beherbergte, der würde ihm immer näher ſein als die andern. Da kam ein Geſpräch unter die Geſchwiſter, denn man erinnerte ſich, daß der Stoff, der alte, ſchwere, wahrhaft köſtliche Seide war, noch eine Spende ſein müſſe, die von vornehmen Leuten ſtammte. Und der würdige Klang, der dem Wort „Spende“ innewohnte, ließ die Töchter und Söhne auf den Einfall kommen, die Spende auch Spende bleiben zu loſſen. Das wäre nicht nur das, was man eine Löſuna der Frage zu nennen pflegte, das wäre auch nur recht ſo. „Ja, verſchenken wir das Kleid“, ſprach man, faſt war es ein Chor, und jeder fühlte die Bruſt freier, und das Atmen hatte wieder Tiefe. „Wem aber ſchenken wir das Kleid?“ fragte der älteſte Bruder, und wieder woflte man ſtocken, wieder wollte eine Furche in iede Stirn ſpringen: aber auch diesmal ſchien es, als habe das Andenken der Mutter die weiſe Antwort bereitgehalten:„Es ſoll wiederum eine Mutter mit fünf Kindern ſein“, wurde man ſich einig, und die Heiterkeit hatte wieder Raum. Alſo wurde das Kleid, ohne die Namen der Svpender preiszugeben, doch healeitet von einem gütia gefaßten Brief, einer Witih ins Haus ae⸗ ſchickt, um deren Armut und Würdigkeit man wußte. Und es war kein Zufall, ſondern aanz und gar in der Ordnuna, wenn die Geſchwiſter ſich einige Wochen ſpäter er:ählten, daß ihnen die neue Beſitzerin des Kleides zuwejlen begegnet ſei. Man wohnte ja in der Kleinſtadt, wo das Leben mit einem engeren Raum zufrieden iſt. Und da man. als Nachhar jeglichen Nachbars, ein kurzes Geſpräch nicht vermeiden durfte, Der Jäger Mählich ſchlief der Taa ein. Durch die weiche, glanzloſe Röte des Himenels ſtrichen Krähen und verſanken lautlos im Hochwald. Aus der Tür des Forſthauſes löſten ſich zwei dunkelgekleidete Frauen und lamen ſcheu und ängſtlich den birkengeſäumten Weg erab. In den Bilſchen rinasum flüſterten die Blät⸗ ter. Der kühle Atem des Waldes brachte Duft von feuchtem Laub und Harz. Vor den hellen Stämaen der Buchen lag das Forſthaus wie ein rieſiges, dunkles Tier. Da mammmtmmmamdaaaaasatmrizemwammmmd Gchöpferiſcher Menſch Ich möchte immer, immer wieder lauſchen, wenn deine Seele tief und tönend ſchwingt, umgibt uns auch des Weltenſtromes Rauſchen, ich hör ihr Lied, das ſüß darüber ſchwingt. In deine Augen muß ich ſtaunend ſchauen und kann nicht faſſen, daß dies Angeſicht ein Meer von längſtvertrauten, grauen, verballten Wolken auseinanderbricht. Und deine Hände, ſchlank und ohne Härte, ſie bergen eine ungeheure Kraft; ihr Wort iſt mehr als tändelnde Gebärde: iſt Ausdruck heilgen Willens Leidenſchaft. Elisabeth Maier-Mack. Erich Urbahn Das hHäuschen am Wege konnte es geſchehen, daß die Witib, das Rau⸗ ſchen der blauen Seide nicht ohne Stolz ver⸗ nehmen laſſend, ſagte, ſie habe Eile, ſie müſſe ins Theater, oder ſie ſei zum Wein geladen, ausnahmsweiſe— oder ſie habe einen wichtigen Gang zum Arzt zu tun. Darum das üppige Kleid, das ihren Kindern wie ein Glanz er⸗ ſcheine, vor deſſen Großartiakeit man Abſtand wahren müſſe. Ja, und das Wunderbare ſei, daß es noch nie vom Himmel gereanet habe, wenn... Hier rundet ſich die Geſchichte von Mutters Frack, Leiſe und nicht ohne Sinn eines Gleichniſſes. Nie hat die neue Erbin erfahren, wer vor ihr des aleichen Stolzes geweſen: es war nur denen, die es wußten, und denen ſie hin und wieder mit ihren fünf Kindern über den Weg kam, derageſtalt zumut, als kehre alles wieder und als wäre ihnen, den Spendern, et⸗ was widerfahren, was unausweichbar und ſo⸗ mit zu Gottes Wohlgefallen ſei. Von Alfred Bergien flackerte drinnen ein Licht auf und warf eine ſchmale, helle Lichtbahn aus dem ofſenen Fen⸗ ſter. Darinnen war der rieſige Schatten des Al⸗ ten und hob ſich ſchließlich über den Lichtkreis hinaus in das Dunkel, als wollte er dem Wald zuſchreiten. Der Alte aber ſaß vor dem ofſenen Fenſter in dem tiefen Lehnſtuhl. Er hatte den Kopf weit zurückgelegt und ſchien zu träumen. Erſt als ich dicht vor das Fenſter trat, ſah er mich an, ohne den Kopf zu bewegen.„Haben dich die Frauen geſchickt?“ fragte er. „Ich werde nicht ſtören,“ ſagte ich nur. Ueber ſein Geſicht huſchte ein leiſes, faſt ſchelmiſches Lächeln.„Wenn du dein Mitleid zu Hauſe ge⸗ laſſen haſt, magſt du bleiben,“ ſaate er und wies mit Der Hand hinter ſich in die Tiefe des Zim⸗ mers. Lange ſaßen wir ſo, wortlos. Dann ſchlug die Standuhr einmal. Die Kerzen waren niederge⸗ brannt und ihre Flammen leckten über den Kriſtallteller, auf dem das Wachs in krauſen Dolden laa. Draußen ſtanden die Sterne über hohen Ulenen. Ein Quellbächlein plauderte. Sonſt war es ganz ſtill geworden. Der Schritt Hdieſer Nacht war ruhig und leiſe wie das Ziehen der Rehe. ihr Blick ſcheu und fragend wie der eines Rehs. Da hob ſich der Alte ganz unvermittelt aus dem tiefen Lehnſtuhl und taſtete nach der Wand hinüber. Schwer war ſein Schritt und dennoch ſeltſam lautlos, wie er alten Jägern eigen iſt. Ich wußte, daß er Geſchichten lauſchte. Geſchich⸗ ten, die im Dämmer der Zeiten beginnen und enden. Die unvermittelt beginnen und unver⸗ mittelt enden, die rätſelhaft und ſcheu geſügt ſind und das Blut erregen. Denn ſchwer war dieſe Wand an Erinnerung, und ſchwer und von dunkler Buntheit iſt ihre Sprache. Zwiſchen bleichen Schädeln mit mächtigen Kronen, zwi⸗ ſchen riſſigen Bildern und feinfarbigen Gläſern ſtehen Zahlen und Wappen und Namen von Klang und Ruf. Lange ſtand er ſo; wortlos. Nur manchmal taſteten ſeine Hände über die Wand, und dann empfand ich es, wie ſein ſtarkes leidenſchaft⸗ liches Erinnern auch in mein Denken übergriff, wie ſich mir Bilder und Geſtalten formten, ganz unabhängig von meinen eigenen Denken und Erleben. Und immer klarer hob ſich aus dem bunten Wechſel der Bilder und Formen die ſchlanke Geſtalt eines Rehs, in deſſen ſchlanken, kühlen Linien Träume ſtiller, verſchwiegener Haine ruhten, verborgene Quellen unter ſchwei⸗ genden Bäumen und blühenden, abendſtillen Wieſen. Und plötzlich kaan mir die Vorſtellung, als ſei nur dies eine Bild in ihm lebendig, als wolle er es als Abſchluß und letzte Erinnerung mit ſich nehmen. Er ſchien mir ſchon entrückt, und wenn ſich das Leben noch in dem müden Kör⸗ per hielt, ſo war es nur um dieſen einen, letzten Wunſch. Als er wieder aus der Tiefe des dunklen Zimmers und jetzt unter das ſilberne Mond⸗ licht trat, war ſein Schritt ſchwer und ſchlep⸗ pend, und der Körper lag gebeugt, als zöge die Erde ihn an. Er ſah in die ſtille, nächtliche Landſchaft, die in fahlem Lichte lag. Und da ich ihen den Lehnſtuhl wieder unterſchob, ließ er ſich lang⸗ ſam zurückgleiten. „Wenn es mit mir zu Ende geht“, ſagte er nun,„ſo wünſche ich nur, daß es um die Stunde der Morgendämmerung iſt, wenn die Rehe drü⸗ ben am Waldraad äſen. Ihr Anblick würde mir den letzten Schritt um vieles angenehmer machen. Ihre Bewegungen ſind ſo ſtill, ſo be⸗ hutſam, und dennoch ſo göttlich mitleidlos. Und nur jetzt kein Mitleid. Gerade wenn es echt wäre, würde es binden und gäbe mir Schwere und Schwermut, und ließe jede erdgebundene Sehnſucht ungelöſcht.— Meinſt du, daß eieie Seele ſo belaſtet aufwärts fliegen kann?“ Mich traf die Frage aus der Tiefe des Lehn⸗ ſtuhls wie ein feierlicher Anruf. Und da ich keine Antwort wußte, folgte ich dem Blick des Alten und ſah zum Fenſter hinaus. Noch la⸗ gen die Wieſen und der Waldrand in ſchwei⸗ gendem Dunkel. Doch wurden die erſten, fer⸗ nen Regungen des Morgens fühlbar, dieſe lei⸗ ſen, kühlen Regungen, die dem Erwachen vor⸗ ausgehen; und vor den hellen Stämmen der Buchen glaubte ich die ziehenden Rehe zu er⸗ kennen.— Da ging ich ſtill und leiſe hinaus und zog die Tür behutſam ins Schloß. „Tſchechoflowakei“ mit Coder Tſchꝰ „Der Streit zwiſchen Sudetendeutſchtum und die Rechtſchreibung des Wortes„tſchechoflowa⸗ kiſch“ iſt in einen neuen Abſchnitt eingetreten. Bekanntlich hat die Regierung ſchon 1918 den amtlichen Stellen, die Schulen eingeſchloſſen, durch Verordnung die Schreibweiſe„eechoflo⸗ wakiſch“ aufgezwungen, wogegen die Deutſchen einwenden, daß ein mit einem Härchen ver⸗ ſehenes tſchechiſches„c“ im deutſchen Alphabet überhaupt nicht vorkommt und es ſich daher um einen Eingriff in deutſches Kulturerbe handelt. Insbeſondere wurde die tſchechiſche Schreihweiſe von den deutſchen Lehrern abge⸗ lehnt, die gezwungen ſind, ſie beim Unterricht in den Schulen zu gebrauchen. Nun dürften auf das Schulminiſterium die deutſchen Einwendungen doch Eindruck gemacht haben, denn es hat eine Kommiſſion des ſtaat⸗ lichen Schulbücherverlages berufen, die darüber zu entſcheiden hat, ob man im Deutſchen ztſchechoſlowakiſch“ mit e oder mit tſch ſchrei⸗ ben ſoll. Vielleicht billigt man endlich den Deutſchen dasſelbe zu, was für die Franzoſen ſeit Staatsgründung billig war, denn der franzöſiſche Name der Republik heißt ſeit je in den amtlichen tſchechoſlowakiſchen Texten „Tſchechoſlovaquie“. rſchloſſen iſt. In⸗ Rundfunkſprechers ännern ausgeübt, umlich nicht 5 ſen. Erſt Fräulein e Anforderungen wurde unter 10 nkara ausgewählt ſen mit der golde ekt Engliſch, Fran⸗ ird auch in dieſen Mutterſprache ab⸗ urch den eben erſt kara in den Aethet Noch einmal zirpt es, dann ſchwirren die letz⸗ ten Nachzügler der Schneemeiſen gleich Pfeilen mit kugeliger Spitze deen verſchwundenen Schwarm nach. Dann wird es ſtill in der ſchon inſter verſchloſſenen Wand der Eichen rings. Doch ein Rotkehlchen beginnt aufgeregt zu ze⸗ tern, vielleicht aus Einſprache gegen die kühl kommende Herbſtnacht, es flattert wie ein fal⸗ lendes Blatt zu Boden, verſchmilzt und ver⸗ ſtummt. Den Hang hinauf ſteht Eichenwald. Man er⸗ kennt es an dem lockeren Gefüge der Wipfel, , an ee 3 5* der Blätter und des Fallholzes. Und an de n Spiegelbild ſtändigen Aufſchlagen der reifen Eicheln im ozeß, der eines Altlaub des Bodens. ht entbehrt. wiid Noh harrt reglos der Bergwald. Die Nacht en werden. Ein hat noch nicht eingeſetzt, die kommt erſt, wenn hatte einen Jure es kalt aus den Gründen ſteigt und ein froſtiger Beſuch, der mit Hauch an den Wipfeln rührt. Aber ſchon wer⸗ angefahren kam den die Mäuſe wach. Zage beginnen ſie zu raſcheln, kurz, erſchreckt, verſtummen lauſchend und werden an einer anderen Stelle wieder rege. Eine Eule ſiept fragend. Leiſe, wie noch chlafbefangen tönt ihr dünnes Fauchen, als fuche ſie ſich erſt davon zu uberzeugen, ob es wirklich ſchon Nacht ſei. Hoch oben, ganz ſern im Himanel das feine Geſchwitſcher nächtlich wandernder Vögel. Dazwiſchen ein heiſerer Ruf, ein helles Flöten, eilig nach Süden ſtrebend. Aber dann iſt plötzlich das Gleichmaß der ſtill ſich breitenden Waldnacht unterbrochen, Noch iſt kein neuer Laut zu vernehmen, die Mäuſe ra⸗ ſcheln wie vorher, im Himmel oben iſt ſtändig das feine Piepen, dennoch hat ſich etwas Neues aufgetan, erſt wie eine Ahnung und doch ſchon als ein beſtimentes Kommen. Wurde es durch das raſchere Fauchen der Eule angelündigt? Oder durch ihr plötzlich einſetzendes Verſtum⸗ men? deendigtem Beſuch wollte und dabei höne neue Auto ganz mit Blut Der Uebeltäter ein kräftiger Hof⸗ n Lack des Wa⸗ hatte und mit ich, für den Scha⸗ r Geſchädigte jetzt Erntezeit im Walde/ von otto Aucher Doch ſchon iſt es da. Ein laeigſames ſchweres Raſcheln, das Knacken eines Zweiges unter ſchwerer Laſt verrät das Kommen eines großen Tieres. Ein Bär tappt heran. Den Schädel geſenkt, die Branten weich aufſetzend, mit ſchaukelndem Gang ſucht er den Boden ab, der voll von Eicheln liegt, koſtet da und dort eine und wendet ſich wieder weiter. So trottet er von Bauen zu Baum, und ohne Eile, weil er weiß, daß er nicht zu ſuchen braucht und doch finden wird, denn unerſchöpflich iſt der Wald im Reich⸗ tum des Herbſtes und alles, was er braucht bietet ihm der Segen ſeiner Erntetage, Endlich findet er eine mächtige Eiche, die ab⸗ gefondert für ſich im Walde ſteht, da ihre weit⸗ ausladende Krone keinem anderen Baum Rauen gewährt. Ihre Aeſte ſenken ſich ſchwer von Früchten und die ſind groß und nur wenig herh. Bedächtig erſteigt der Bär den Stamm. Seine Krallen tief in die zerſchrammte Borke, Schritt für Schritt zieht er ſich empor, nun hat er die Wipfelteilung erreicht, langſam ſchreitet er einen der dicken 4— entlang, bis er mitten im Gezweig iſt. Hier ſetzt er ſich feſt, langt mit den Vorderbranten die Eichelbüſche heran, ſchiebt ſie in das Maul und beginnt ohne Haſt zu freſſen. Und nun wird es wieder ruhig im Walde. Still rinnt die Nacht hin, manchmal nur unter⸗ brochen von einem Schüttern, dem Brechen eines Aſtes und dem Niederraſſeln einer Tracht Eicheln. Ungeſtört raſcheln die Mäuſe. Wieder quienen die Eulen ſchläfrig und eintönig, einmal ſchlägt eine auf den Boden nieder, das Altlaub lärmt, eine Maus pfeift erſchreckt und verſtummt für immer. Auf einmal unterbricht ſich der Bär und lauſcht. Eine Weile nur, dann hat er die Urſache des ſernen Geräuſches ausgemacht. Er brument ärgerlich und wechſelt höher hinauf. Und nun hört man es ſchon den Hang herab⸗ kommen. Ein Raſcheln und Scharren, polternd dann kommt es in breiter Front heran, als werde alles Unterholz brechend niedergetreten. Zwiſchen dem Getöſe ein tieſes, röchelndes Oeff, ff! zeigt an, daß es eine Rotte Sauen iſt, welche naht. Nun ſind ſie bei den Eichen ange⸗ langt. Wühlend mit den Gebrechen malmend machen ſie ſich über die Eicheln her, ſchmatzen und grunzen behaglich. Der Bär ſtört ſie nicht. Sie nehmen ihm nichts weg, ihr Tiſch iſt dort unten, ſeiner hier oben. Einen neuen Aſt zieht er heran. Da raſſeln wie⸗ der eine Menge Eicheln nieder. Die Leitſau fährt herum, windet mit hoch erhobenem Rüſ⸗ ſel, ein entſetztes Blaſen und mit einem Toſen, als brauſe ein Windbruch durch den Wald ſtürmen die Schwarzkittel davon. Mitternacht kommt und geht vorüber. Träge und unbewegt laſtet die Finſternis zwiſchen den Stämmen, die Eulen ſind verſtummt, auch die Mäuſe haben eine Ruhepauſe eingelegt. Nur ſelten noch bewegt ſich etwas dort oben, wo der Bär ſitzt, er iſt müde vomn Freſſen aber auch zu träge, um ſeinen Sitz zu verlaſſen. Erſt nach einer langen Zeit läßt er ſich am Stamm herunter. Auf dem Boden angelangt ſetzt er ſich auf die Keulen, lauſcht in die Nacht hinaus, ſcheuert ſich und döſt unſchlüſſig vor ſich hin. Es dauert lange bis er zu dem Ent⸗ ſchluß koment weiterzutrollen. Er weeidet ſich bergab. In eine Schlucht hin⸗ unterſteigend kommt er zum Bach, wo er trinkt, um dann ſchwerfällig jenſeits den Hang zu er⸗ klettern. Wie er den Höbenrücken erreicht hat, ſpürt er, daß vom Oſten ein neuer, friſcher Luftzug kommt. twas treibt ihn, dieſer Friſche entgegenzu⸗ wandern. Der Wald tritt bald zurück, ein Kahl⸗ rücken koenmt, mit Felſen durchſetzt, die ſich ferne zu ſteilem Gewänd aufbauen. Und hinter dem Gipfel dort wächſt ſchon ein Bleichen empor. Zwiſchen dem Geſtein und den Moosflecken wuchern Heidelbeerbüſche. Sie ſind noch voll der dunklen Früchte. Plötzlich iſt der Bär müde geworden. Die Morgenkühle befällt ihn mit trunkener Schläf⸗ rigkeit. Er läßt ſich ſchwer nieder und beginnt mechaniſch die Beeren zu äſen. Mit ſeinem zottigen Rücken, ſeiner klobigen Ruhe gleicht er einenn Felsblock, deſſen wenige Bewegungen in dem fahlen Grau unertennbar bleiben. So ver⸗ ſunken iſt er in ſeiner ſchläfrigen Trägheit, daß er nichts von ſeiner Umwelt merkt und nur halbwach aufſchaut, als dicht vor ihm ein Schar⸗ ren ertönt. Zwiſchen dem Geſtein vom Schreck gelähmt ein junger Gemsbock. Er enüßte nur vorſchellen um mit der Brante den Gemsbock niederzuſchlagen. Aber er tut es nicht. Nur erſtaunt iſt er, daß ſich der Gemsbock ihm ſo darbietet, wo ihm dwoch ſo gar nicht nach einer Beute verlangt. Darum ſchüttelt er miß⸗ billigend den Schädel, wie jetzt der Gemsbock entſetzt herumfährt und mit ſchrillem Pfiff die Morgenruhe ſtörend davonhetzt. Wozu der Schreck vor ihm, der ſatt und froh und fried⸗ fertig iſt? Iſt doch der Herbſt in den Bergen Ernte⸗ uand nicht Kampfzeit! Ihm und allen Tieren gewährt der Wald ſeinen Segen— wem ver⸗ langt es da nach Raub?. Deulſche Gedanken „Wenn der Menſch nicht weiß, wozu er hat das Leben eben keinen Zweck ür ihn.“ * „Die weſentlichen Menſchen ſind ſelten... aber ſie üben eine große Wirkung aus, und des⸗ halb bleiben ſie in der Erinnerung der Menſchen, auch wenn man ſie nicht ſieht.“ K „Eine der weſentlichſten Erſcheinungen beim Wachſen iſt, daß der Menſch ſich immer mehr auf das Wichtige beſchränkt.“ * „Der Edle hat Angſt um andere, der Gemeine um ſich ſelber.“ 3 * „Ein jeder große Menſch iſt einſam und unverſtanden.“ Paul Ernst. —..— Kerlöuf über⸗ S Theodor Hausmann und die Kammermuſik e Ein Beſuch bei dem Komponiſten in Heidelberg/ Von Dr. Helmut Andre⸗ „Kunſt ſoll auf das Innere der Menſchen wirken“, ſagte Theodor Hausmann in unſerem Geſpräch und bezeichnete mit dieſem funda⸗ mentalen und doch ſo einfachen Satz Haltung und Weſen als Muſiker. Das Neutönertum in ſeiner hypermodernen Art mathematiſcher Be⸗ rechnung, die rückſichtsloſe Verachtung des Wohlklangs, das geiſtreiche Experimentieren mit der Muſik lehnt Hausmann entſchieden und temperamentvoll ab. Er hat es nicht nötig, ſich vor einer geiſtigen Auseinanderſetzung zu ſcheuen, ihm iſt die Muſik mehr als Spiel, ihm iſt die menſchliche künſtleriſche Haltung, die Weltanſchauung das letzte, nicht der Effekt. Ein Mann, der Shakeſpeare-Sonette im Urtext lieſt und aus dieſen Urgründen künſtleriſcher und menſchlicher Erkenntniſſe ſeine Kraft ſchöpft, ein Mann der Kolbenheyers Weltbild und deſſen Weltſchau tief in ſich aufgenommen hat, ein Mann, der immer und immer wieder Goethe lieſt und in den„Wahlverwandtſchaf⸗ ten“ und in„Wilhelm Meiſter“ Schönheiten entdeckt, die den meiſten, die viel von Goethe und der deutſchen Dichtung reden, ewig ver⸗ borgen bleiben, ein ſolcher ringender und gei⸗ ſtig wendiger und kluger Künſtler hat es nicht nötig, ſich auf Haarſpaltereien um Stile und Richtungen einzulaſſen. Er bleibt zwar in der Stille und Einſamkeit, nur wenige ſeiner Werke ſind gedruckt. Aber er reißt ſich immer wieder aus dem zermürbenden Kampf um oas tägliche Brot hoch und ſchafft, wie das Geſetz in ihm befiehlt, weil er tief durchdrungen iſt von der Goetheſchen Wahrheit, daß die Kunſt ſich mit dem Schweren und Guten befaſſe. Hausmann iſt ein deutſcher Muſiker, der in der Stille wirkt und aus der Einſamkeit ſchafft. Er hat ein ſchweres Leben hinter ſich und ſeine Erfahrungen haben ihn miß⸗ trauiſch gemacht. Der ſchillernde Kunſtbetrieb der Nachkriegsjahre, da der Muſiker oben ſtand, der die Reklame und die Senſation auf ſeiner Seite hatte, hat ihn in die Einſamkeit ge⸗ trieben. Stunden ehrlicher Zwieſprache Wir kamen zu Theodor Hausmann, weil wir ſeine Celloſonate in Heidelberg hörten. Lud⸗ wig Hölſcher, der geniale junge Muſikprofeſſor, ſpielte es, Theodor Hausmann ſaß am Flügel. Es war im November 1935. Damals ſchrieben wir, ganz im Banne dieſes wunderſchönen Werkes ſtehend:„Der ausgeſprochen roman⸗ tiſche Charakter dieſer ſchönen Sonate erinnert an die Eichendorff⸗Verſe:„Schläft ein Lied in allen Dingen...“ Nicht ſubjektive Empfin⸗ dung ſteht hier allein, es iſt die künſtleriſche Ge⸗ ſtaltung der Welt, wie ſie ein„Ohrenmenſch“ aufnimmt. Formal macht Hausmann keine Experimente: Er bleibt in der überkommenen Sonatenform. Aber er bindet neue Gehalte hinein. Den beiden erſten Allegro⸗Sätzen, die wie Fragen in der Tonſfala ſich nach oben ſtei⸗ gern und abbrechen, folgt ein„Largo con ex- pressione“. Nicht nur das Cello, auch der Kla⸗ vierpart hat entſcheidenden Anteil an der faſt ſinfoniſch gebauten Durcharbeitung des Gan⸗ zen. Das Werk wurde begeiſtert aufgenom⸗ men. Das wundervolle Largo mußten die bei⸗ den Muſiker wiederholen.“ Dieſes Belenntnis des Muſibbetrachters mitten aus der Fülle der winterlichen Veranſtaltungen zeigt,— und des⸗ halb iſt es hier zitiert— wie unmittelbar die Hausmannſche Muſik auf die Seele wirkt. Nach zwei Jahren ſitze ich ihm gegenüber. Die Erinnerung an die Celloſonate und an dieſes und jenes Lied, das inzwiſchen erklang, trug ich im Herzen. Ihn ſelber kannte ich vom Po⸗ dium und von der Verſenkung in das aeliebte Schachſpiel, bei dem er Ablenkuna ſucht. Beide Male konnte ich ihn nicht ſtören. Jetzt aber beſuchte ich ihn in ſeiner gemütlichen kleinen Wohnung in der Weſtſtadt Heidelbergs und verbrachte ſo echte Stunden ehrlicher Zwie⸗ ſprache mit ihm, daß meine Ahnuna von dem inneren Reichtum dieſes Künſtlers beſtätigt wurde durch dieſe beglückende Begegnung. Hausmann iſt die Stille gewohnt. Er ſieht es nur mit zweifelndem Kopfſchütteln, wie er nun in das Licht der Oeffentlichkeit geſtellt wird. Aber er verſprach mir, es zuzulaſſen. Und an dieſem Verſprechen halte ich mich. Beruf und Berufung Immer wieder ereignet ſich im Leben der ſchaffenden Künſtler das mangelnde Verſtänd⸗ nis ihrer Berufung gegenüber. Die Geſchichte der Künſte ſollte den Späteren die Augen ge⸗ öffnet haben. Aber es ſcheint ein menſchliches Geſetz zu ſein, daß die Unwiſſenden den Wiſ⸗ ſenden und Ringenden Schwierigkeiten machen. Schwierigkeiten aber, an denen ſich der Künſt⸗ ler meiſt ſteigert. Theodor Hausmann iſt am 9. Dez. 1880 in Elberfeld geboren. In ſeinem elterlichen Haus hielt man viel von der Kunſt, nichts aber von dem Künſtler. Man hatte nichts dagegen, daß der 17jährige ſchon öffentlich als Pianiſt auf⸗ trat. Man war ſtolz auf den muſikaliſchen Sohn, der es ſoweit aebracht hatte. Aber als es darauf angekommen wäre, die Folgerungen zu ziehen, gab es mächtige Widerſtände. Mu⸗ ſiker? Rein, das kam keinesfalls in Frage. Das iſt doch kein Beruf. Hier öffnete ſich die bürgerliche Vorſtellungswelt von der Kunſt, die mehr ein Genußmittel iſt denn eine Lebens⸗ aufgabe. Muſiker gibt es in Biographien und Romanen. Im Leben aber aibt es Kaufleute. Praktiſches Denken miſchte ſich in die bürger⸗ Theodor hausmann liche Orthodoxie. Und dieſe weitverbreitete Anſchauung der Jahrhundertwende verſperrte dem muſikhungrigen Theodor Hausmann den unmittelbaren Zugang zur Muſik. Er wurde, der Tradition ſeiner Familie folgend, Kauf⸗ mann. Doch ſofort nach des Vaters Tod im Jahre 1913 ſtudierte Hausmann aus eigenen Mitteln Muſik. Er blieb Kaufmann dabei. Er übte ſeinen Beruf aus, um ſeiner Berufung dienen zu können. In Köln war zu dieſer Zeit Steinbach Direktor des Konſervatoriums. Der Regerſchüler Hermann Unger und Steinbach waren ſeine weſentlichſten Lehrer in Köln. Das Jahr 1914 unterbrach das kurz begonnene Studium. Bis 1918 war Hausmann an der Weſtfront. Nach dem Krieg galt es, erſt wie⸗ der wirtſchaftlichen Boden zu gewinnen. Ein Jahr Kaufmannsberuf mußte durchſtanden werden, bis er ſich im Jahre 1920 ganz der Muſik widmen konnte. 1921 bekam er als Einundvierzigjähriger ſeine erſte Anſtellung als Dirigent. Er wurde zweiter Kapellmei⸗ ſter am Heidelberger Stadttheater. Die Jahre 1922 his 1924 füllten ſeine Tätigkeit als erſter Kapellmeiſter am Remſcheider Theater aus. Hier gibt er das letzte aus ſich heraus. Fünfzehn Stunden ſteht er im Theater. Unter dem Druck der franzöſiſchen Beſatzung iſt die Ernährung in dieſen Jahren mehr als miſera⸗ bel. Der Kriea iſt nicht zu Ende. Wir erin⸗ nern uns noch dieſer ſchweren Kriſenjahre. Im Jahre 1924 klappte Hausmann zuſammen. Ein Nervenzuſammenbruch machte ſein Wei⸗ terarbeiten am Theater unmöglich. Ein gan⸗ zes Jahr mußte er völlig ausſetzen. Auf dieſe unruhigen und gehetzten Jahre, in denen er die Muſik gewann, aber im Muſik⸗ betrieb außer Atem gehetzt wurde, folgten ſie⸗ ben alückliche Fahre in ländlicher Zurückge⸗ zogenheit. In der Nähe Münchens ſiedelte ſich Theodor Hausmann an. Icking im Iſartal heißt das ſchöne Fleckchen Erde, wo er ſeine ſchönſten Stunden erlebte, Hier konnte er ſich ganz dem Schaffen widmen. Hier reiften ſeine Werke langſam heran. Hier ſchuf er die gei⸗ ſtigen und ſeeliſchen Grundlagen ſeiner ſchöp⸗ feriſchen Perſönlichkeit, die ſich heute entfaltet. Seit 1932 lebt Hausmann in Heidelberg. Er lebt nicht mitten im Muſikleben. Als Pri⸗ vatlehrer verdient er ſich ſein Brot. Und im übrigen ringt er mit ſeinem Werk, das lang⸗ ſam aber ſtetig anwächſt. Julius Weismann wurde ihm Anregung in der ausgehenden Kriegszeit, da er in Frei⸗ burg kurze Zeit war. In Heidelberg und ſpäter in Leipzig erfuhr er entſcheidende Anregungen von Hermann Grabner und wurde durch ihn von dem Regerſchen Formwillen beeindruckt. Glückhaft war auch ſeine Begegnung mit dem Münchener Profeſſor Foſeph Haas, deſſen rei⸗ ſpie ſich in Hausmanns Liedern piegelt. Hausmann in Heidelberg Hier galt es für ihn, einen Kreis von Schü⸗ lern zu bekommen, mit denen er wirklich arbei⸗ ten konnte. Das ge⸗ lang zunächſt auch. Aber heute wird es für ihn ſchwer. Er iſt gewöhnt, hohe Anforderun⸗ gen zu ſtellen, weil er als Grundlage eines geſunden Muſiklebens— und darin deckt ſich ſeine Ueberzeugung mit der des Präſi⸗ denten der Reichs⸗ muſikkammer Pro⸗ feſſor Peter Raabe — die gute Haus⸗ muſik erkannt hat. Aber Hausmann ringt mit jedem ſeiner Schule ſtellt. Er arbeitet mit ihm und iſt bereit, jedes Opfer zu bringen, wenn es darauf ankommt, eine Begabung zu fördern. S 5 e in Das Lied, wie es von Robert Schu⸗ mann und Johan⸗ nes Brahms emp⸗ funden und geſtal⸗ tet wurde, iſt für Theod. Hausmann Ausgangspunkt u. Mitte des Schaf⸗ fens. Rein zahlen⸗ mäßig iſt Haus⸗ mann über opus 30 nur knapp hinaus⸗ gekommen— bis jetzt. Aber nicht die ahl, ſondern der Gehalt entſcheidet. und die Werke, die vorliegen— viele ſind ungedruckt— ſind alle reif und endgültig. Wir geben hier, um den Eindruck von der Perſönlitheit nach der Seite des Werkes hin(die ja ſchließlich entſcheidend iſt) zu vervollſtändi⸗ gen, eine Ueberſchau. Sie kann nicht das Erleb⸗ nis der Werke als ſolche erſetzen. Aber ſie will aufmerkſam machen auf ſie, hinweiſen. „Vier Lieder“ für eine Singſtimme und Klavier(op. 10) nach Dichtungen von Hertha Federmann ſollen am Anfang ſtehen. Sie offen⸗ baren ſein kosmiſches Lebensgefühl, das in den Worten ſchon anklingt. Hier kann keine konſtruk⸗ tive Muſik deuten, nur eine Muſik von Gefühl, vom ſeeliſchen Erlebnis her iſt hier am Platz. Und wenn Hausmann die Sprache der muſika⸗ liſchen Romantik ſpricht, ſo iſt das keine Epi⸗ gonenmuſik, ſondern neu. Hausmann weiß, daß es ſchwer iſt, nach ſoviel klaſſiſcher und roman⸗ tiſcher Meiſterſchaft noch Neues zu ſchaffen, das Privataufnahme auf der gleichen Grundlage ſteht. Aber er glaubt Schüler, der ſich nicht an den Untergang der Melodie. Und neu iſt immer wieder, was ehrlich und echt erlebt iſt. Das erſte Lied heißt„Kreuzzug“ und ſchreitet in feierlich frommem Andante religioso dahin. Langſam und ſchwer gleitet der Fluß der Singmelodie. Die rhythmiſche Bewegung, das dynamiſche Treiben der Stimmung„kurz vor Tag“ wird in der Kla⸗ vierſtimme ausgedrückt— eine Art ſchöpferiſche Unruhe.— Das dritte Stück„Nocturno“ iſt ge⸗ ſpenſterhafte Stimmung in Muſik.„Träumend ans Land...“ ſo beginnt es⸗ Die Worte ſind in weitem, ruhig dahinſchwin⸗ gendem Bogen deklamiert. Unter dem Geglitzer der leicht wellenbewegten See(Diskant) ſchreitet eine kontrapunktiſch geführte Gegenmelodie im Das zweite heißt„Vor Tag“. ſinkt das Meer ans Baß. Das Ganze verhaucht wie eine Viſion in langſamer werdendem Pianiſſimo.—„Die Tat“ heißt das vierte Lied, das an das Dürerſche Blatt„Ritter, Tod und Teufel“ anknüpft. „Meine Tat iſt mein Ziel und mein Glück“ iſt der bekenntnishafte Schluß des ganzen Lieder⸗ kreiſes. Hier bekennt ſich Hausmann auch in ſei⸗ ner rein menſchlich⸗künſtleriſchen Haltung. Er iſt nicht lebensfremder und erdvergeſſener Ro⸗ mantiker, weil er den Stimmen der Mütter lauſcht, er greift eben über den rein reflektie⸗ renden Geiſt hinweg in den Bereich der Seele, rafft alle Kräfte, die der Seele und die des Gei⸗ ſtes zuſammen und ruft dann zur Tat auf, die ſein Ziel iſt und ſein Glück. Dieſe vier Lieder umfaſſen den fein Haus. mann. Von ihnen aus kann man ſeine anderen Werke, auch ſeine inſtrumentalen, erſt richtig verſtehen. Deshalb verweilten wir ſo ausführ⸗ lich bei ihnen. Die„Drei Lieder“(op. 27) nach Gedichten von Ernſt Karl Plachner ſchöpfen aus dem gleichen Geiſt und verraten die gleiche ſeeliſche Haltung. Sie ſind noch eindeutiger dem kosmiſchen Le⸗ bensgefühl geweiht, das dem deutſchen Natur⸗ gefühl ſo tief entſpricht. Im„Allgefühl“ weiß er ſich als Kind der Schöpfung vor dem All⸗ vater. In„Sterb' ich“ bekennt er ſih zu dem ewigen Leben, das in den Kreislauf der Natur eingebettet iſt. Und im„Spruch der Nacht“ ſpü⸗ ren wir die muſikaliſche Ausdeutung ſtark myſti⸗ ſcher Empfindungen, die an Meiſter Eckart er⸗ innern. „Hausmanns pädagogiſche Neigungen trieben ihn neben der„Schule der Treffſicherheit“ zu reizenden Kinderliedern und Klavierſtücken für die Jugend. Den Geiſt der Familie atmen die „Sechs Kinderlieder“(op. 17), die für Kinder⸗ chor oder eine Singſtimme und Klavier geſchrie⸗ ben ſind. Der duftige Klavierpart, der feine Hu⸗ mor, der ſchelmiſch, ſpitzig, leicht dahinplätſchert, die ſchlichten, innigen Weiſen kennzeichnen dieſe Lieder und rücken ſie in die Nähe der Schelmenlieder von Joſeph Haas, mit dem Hausmann ja in Berührung gekommen war. Man denkt etwa an die Haasſchen Wichtelmänn⸗ chen, wenn man die neuen Klavierſtücke betrach⸗ tet(op. 15). Ein Singen und Jubilieren ohne jalſches Pachos das dem Kinde fremd iſt ſtehk in den kleinen Stücken. Sie ſind techniſch erreich⸗ bar für den Lernenden, muſikaliſch aber an⸗ ſpruchsvoll— wie Schumanns„Kinderſzenen“, Von den Inſtrumentalwerken ſeien hier in der Hauptſache zwei kurz erläutert, die Violin⸗ ſonate und die Cello⸗Sonate. Violin⸗Sonate und Cello⸗Sonate Die„Sonate für Violine und Klavier“(op. 16) bleibt in dem klaſſiſchen Formmaß. Die Durchführung iſt mit reicher Phantaſie durch⸗ ſetzt und mit neuen melodiſchen und motiviſchen Einfällen geſpickt. Kleine ſelbſtändige Themen treten auf, wie bei dem ſpäten Schumann. Daß ſie ſich aber nicht verlieren, ſondern in das Ganze organiſch eingebunden ſind, lernte Haus⸗ mann vielleicht von der Geſchloſſenheit der Brahmsſchen Sonate. Violine und Klavier ſpie⸗ len die Rolle völlig gleichberechtigter Partner. Ein Adagio molto ſteht zwiſchen den beiden ra⸗ ſchen Sätzen, das mit dem Largo der Cello⸗ Sonate ſicherlich zu den ſchönſten muſikaliſchen Neuſchöpfungen der Gegenwart zählt. Die drei⸗ ſätzige Violinſonate ſchließt mit einem rondo⸗ artigen Allegro, in das ein langſamer Satz ein⸗ geſchoben iſt. „Auf die Celloſonate haben wir ſchon zu Be⸗ inn hingewieſen(op. 30). Dieſes Werk über⸗ fteigt die Maße der Sonate weit. Sie ſtößt in der Geſamtanlage ſchon ins Symphoniſche vor, ohne deshalb zu umfangreich zu werden. Das Allegro umfaßt alle Eigenſchaften Hausmanns, die wir hier ſchon angedeutet haben wie eine Summierung. Das Allegro molto(2. Satz) iſt ein ſcherzoartiges, heiter⸗geheimnisvolles Spiel der Kobolde. Der dritte Satz 3 das genannte Largo, das, wie die berühmten langſamen Sätze von Beethoven, nur einem deutſchen Gemüt ent⸗ wachſen konnte. Wieder ſchließt die Sonate rondoartig mit heftigen Tempoverſchiebungen. Das Werk iſt eines der ſtärkſten der geſamten deutſchen Celloliteratur und ſollte auch über den Kreis ſeiner heutigen Verehrer hinaus be⸗ kannt werden. Profeſſor Ludwig Hoelſcher iſt es gewidmet. Hausmann ſteht auf dem Stand⸗ punkt, daß die Welt der Melodie noch lange nicht erſchöpft ſei. Dieſe Sonate iſt der Beweis 123 ſeine Behauptung, ein durchſchlagender Be⸗ eis. Opus 32„Drei Stücke im Volkston für Vio⸗ loncello und Klavier“ ſind nach der Sonate eine Entſpannung. Sie geben dem Cello die Möglichkeit der Entfaltung der ganzen Blüh⸗ und Singekraft, ohne dabei allzu anſpruchsvol im Gehaltlichen zu werden. Die drei Stücke at⸗ men wieder den Geiſt Joſeph Haas' ohne dabei fe irgendeiner Phraſe auch nur Abklatſch zu ein. Theodor Hausmann iſt zwar nicht mehr der Jüngſte. Aber ſeine Schaffenskraft iſt ſtark wie nie. Er iſt muſikaliſch ein Spätling. Er konnte ſich erſt im reifen Mannesalter entfalten. Aber das gibt auch die Garantie, daß nur reife Werke ſeine Hand verlaſſen, die durch das feinſte Sieb 5 eigenen, ſchonungsloſen Kritik gegangen ind. So wie dieſer Aufſatz in das Schaffen Theo⸗ dor Hausmanns hineinleuchtet, ſo ſollte es doch möglich ſein, daß man ſich ſeiner mehr erinnert im Konzertſaal, im Rundfunk und wo au immer. Freilich darf man dabei ſeine Einſam⸗ keit nicht in Betrieb verwandeln wollen. Das will er nicht und würde es ſich ſofort verbitten. Aber auch der Künſtler iſt ein Menſch. Und der Menſch lebt nicht vom Geiſt allein.. Es gibt, ſagt man, für den Kammerdiener keinen Helden. Das kommt aber bloß da⸗ her, weil der held nur vom helden aner⸗ kannt werden kann. Der Kammerdiener wird aber wahrſcheinlich ſeinesgleichen zu ſchätzen wiſſen. Joh. Wolfgang von Goethe. „Wenn ich S was würden S „OIch denke ni „„Und was tu „Dann blicke fem „Schrecklich! Mann ſeine Fre „Furchtbar „Ja, davon ſt Unſer 7 nfolge ſta leider die erſt Schachecke ver dieſe Verzöger Problem ſungsturnier Arbeit! um die bad Zum zweit⸗ Schachklub die rungen. Wiede wurden die ging in Freib: Wir bemerke in der Dienste Das Schach dazu geeignet, ſtand zu förde kampf ſollte de dann, wenn m Am Samsta um die badiſch war von Freil 50jährigen Beſ die„Alia“, ſo Feſtbankett au. Nach der Ab wurde alles al Mannheimer den in keiner; Wir bringer Weiß: Hein: Mannhein es—c4, e/ —e6(hier v bau Scö und elodie. Und neu nd echt erlebt iſt ug“ und ſchre religioso dahin Langſam un ingmelodie. iamiſche Trei wird in der K Art ſchöpferiſch Nocturno“ iſt ge⸗ uſik.„Träume „ſo beginnt hig dahinſchw er dem Gegli Diskant) ſchre zegenmelodie im eeine Viſion in no.„Die Tatꝰ das Dürerſche ufel“ anknüp mein Glück“ i ganzen Lieder⸗ ann auch in ſei⸗ n Haltung. Er dvergeſſener Ro⸗ nen der Mütter h Gedichten von us dem gleichen eliſche Haltu kosmiſchen Le⸗ eutſchen Natu gungen trieben effſicherheit 1* avierſtücken für nilie atmen die —— Wi klavier geſchrie⸗ t, der fealne Hu⸗ dahinplätſchert, kennzeichne zas, mit dem ſekommen war. n Wichtelmänn⸗ erſtücke betrach⸗ zubilieren ohne echniſch errei liſch aber an⸗ „Kinderſzenen“. ſeien hier in ert, die Violin⸗ chlagender Be⸗ kston für Vio⸗ ch der Sonate dem Cello die Lanſhn Blüh⸗ anſpruchsvoll drei Stücke ate as', ohne dabei r Abklatſch zu licht mehr der ft iſt ſtark wie ing. Er konnte ntfalten. Aber ur reife Werke is feinſte Sieb ritik gegangen Schaffen Theo⸗ ſollte es doch mehr erinnert, und wo auch ſeine Einſam⸗ wollen. Das fort verbitten. enſch. Und der 1 immerdiener ber bloß da⸗ zelden aner⸗ immerdiener sgleichen zu 4 Goethe. Schachklub die badiſche rungen. Wiederum ein Bombenreſultat: 81½ ging in Freiburg vor ſich. in der Dienstag⸗Ausgabe folg um die badiſche Meiſterſe war von Freiburger Seite aus zur Feier 50jährigen Beſtehens— es handelt 11 nicht um die„Alia“, ſondern um den Scha Feſtbankett ausgeſchrieben Weiß: Heinrich, Wir lachen 90——— „wWenn ich Sie nun küſſen würde, Fräulein Frene, was würden Sie dann tun?“ „och denke niemals an eine Gefahr, bevor ſie da iſt!“ „„Und was tun Sie dann?“ „Dann blicke ich ihr ins Auge!“ fenn Mann ſeine Frau und ſich ſelbſt erſchoſſen hat!“ „Furchtbar... wen hat er denn zuerſt erſchoſſen?“ „Ja, davon ſteht nichts drin!“(Söndagsn.) eeeeen-e- herasusen— „Haben Sie ſolch eine Kühlerfigur?“ (Zeichnung: Siegert „Schrecklich! Hier ſteht in der Zeitung, daß ein Man erzählt ſich in Rußland„ von Das en Kommt alſo—— Schewestſchenko von ſei⸗ ner fünfmonatigen Inſpektionsreiſe zurück nach Moskau und berichtet: „Genoſſe Schul⸗Kommiſſar! Ich werde noch⸗ mals reiſen müſſen und bitte um Vollmachten. Wir werden den Lehrer abſetzen müſſen!“ „Toll, Genoſſe S n was ſind denn das für Verhäl n unſerem Bezirk Wologda? Kam doch bisher keine Klage!“ „Bitte! Ich fahre alſo da nach Solwytſche⸗ odsk, wo ſie immer noch an dem Regierungs⸗ aus bauen. Seit fünfeinhalb Jahren, Genoſſe. ſa, und prüfe die Schule. Komme gerade zurechi zur Geographieſtunde. Frage 10 auch ſelber einen der Schüler, nehme den Globus, und, na, frage alſo, ben Mol die Erdkugel oben und unten, an beiden Polen, abgeplattet ſei? Worauf mir der Junge, aus der Koſomolzen⸗Brigade, Genoſſe Schül⸗Kommiſſar, worauf mir der Junge alſo antwortet, daß er ganz beſtimmt den Globus nicht eingedellt hätte...“ ar s frech ſind dieſe Bürſchlein, 1„ „Ganz meine Meinung, ganz recht, aber, ja, der Lehrer iſt's da wieder. Frage alſo den Ge⸗ noſſen Lehrer von der Schule zu Solwytſche⸗ 28 ob er wenigſtens ſelber wiſſe, weshalb ie Erdkugel an den beiden Polen abgeplattet K— Und dieſer Lehrer ſchilttelt nachdenkli en Kopf und meint dann, das könne er au nicht ſagen: der Globus ſei ſo angekommen paff rkföefich ſei das auf dem ranspori er „Ja, und Genoſſe Schewestſchenko, was —.— du denn, warum der Genoſſe Lehrer enn. „Er war eben ſtrohdumm wie die anderen, Genoſſe Schul⸗KRommiſſar, und wußte nichts. Mochte ihm vor ſo vielen tapferen Komſomol⸗ zen aber nicht blamieren, blamiert ſich ohnehin bei uns ſchon alles. Berichtete aber im Be⸗ zirkskommiſſariat Welikij Uſtug über den Fall. „Nun ja, meinte der Genoſſe Bezirkskommiſ⸗ 15 ſar, du mußt nicht gleich ſo ſtreng mit den Leuten dort ins Gericht gehen. Die Schule iſt neu, wirklich neu. Und ſo ein Lehrer hat keine Schuld, er kann doch nicht alles wiſſen. Wir werden einfach den Globus bei der Fabrik umtauſchen.— Sagt der Genoſſe Bezirkskom⸗ miſſar über den Fall. Und nun, komme ich hierher zum Bericht nach Moskau.“ „Lieber, was können wir hier ſchon groß tun?“ Und der Genoſſe Schul⸗Kommiſſar ſpielte nachdenklich mit dem Telefon, das ſo⸗ wieſo nicht funktionierte..„Woznu willſt du gleich den Lehrer abſetzen? Wozu? Der nächſte iſt auch nicht beſſer. Und wozu, Ge⸗ noſſe, brauchſt du Vollmachten? Wir können ja von hier aus direkt veranlaſſen, daß der Leiter dieſer Globusfabrik gehörig verwarnt wird. Das wird ſchon genügen.“ Damit erhob ſich Genoſſe Schul⸗Kommiſſar und verabſchiedete den Inſpektor für die Be⸗ zirke Wologda Und allein im ruhigen Arbeitsraum dachte er nach, und fand die 8055 gar nicht ſo wich⸗ tig. Schön, mochte der Globus in der Schule von Solwytſchegodsk ein paar Dellen haben. Reklamierte man, kam ein neuer mit neuen Dellen vielleicht. Und den Genoſſen Fabrik⸗ leiter hatte man zum Feinde. 5 Wozu die Aufregung und die ganze Schrei⸗ erei? Genoſſe Schul⸗Kommiſſar den Akt Warf ſchegodsk ſogleich in den Papierkorb arf. Kleine Liebe zum Nebel Von Marga Winck Sehr viele Leute ſchimpfen immer mächtig, wenn das Wetter ſich anſchickt, trübe oder reg⸗ neriſch oder gar neblig zu werden. Puh——)h, Nebel! Aber ich kann die Meinung dieſer Leute nicht teilen, im Gegenteil, ich habe den Nebel ſchrecklich gerne. Je dicker, deſto lieber. Ich weiß natürlich auch, daß er unangenehme Eigen⸗ ſchaften hat, daß er z. B. eifrigſt beſtrebt iſt, die Dauerwellen und Ondulationen in Auflöſung zu bringen, daß er meiſtens naß und—— daß er wenig due icgigaift Das weiß ich alles, aber—— mich daran. Beſonders ſchön iſt er am Abend. Die Lichter ſchneiden ſcharf um⸗ renzte Lichtbahnen aus der milchig trüben aſſe, die Bogenlampen haben ſich in rieſige Lichttrichter verwandelt, Die Straße ſcheint ins Endloſe zu gehen und dort aus dem Ungewiſ⸗ har aus dem undurchvringlichen Grau tönt ge⸗ ämpft der Atem und der Pulsſchlag des Ver⸗ kehrs. Wenn man Rad fährt, befindet man ſich dauernd auf Entdeckungsreiſen. Aus der Ferne ält man es für ausgeſchloſſen, daß man ſich eil und verkehrsſicher in dem rätſelvollen unkel zurechtfindet, je mehr man ſich aber nähert, deſto mehr löſt ſich das Ungewiſſe auf. Dunkle Geſtalten huſchen vorbei, Lichtkegel brechen ſich Bahn, Sirenen und Hupen ertönen, das Ungewiſſe hat ſich als bekannte Verkehrs⸗ ſtraße entpuppt, hinter uns ſchlägt der Nebel wieder zuſammen. Natürlich iſt der Nebel hin⸗ derlich für die mehr oder minder reibungsloſe Abwickelung des Verkehrs. Man muß mächtig aufpaſſen, wenn man„Verkehrsteilnehmer“ iſt, aber das macht doch auch mal Spaß. Man fährt langſam— die anderen fahren manchmal auch langfam, bei Richtungsänderungen hält man Für tüchtige E Füllrätſel E E 1. Baum, ———— 2. Maß, E 3. Gigenſchaft, E E 4. deutſcher Dichter, 5. Fläche. E E Kreuzworträtſel * 15 * Waagerecht: 1. Schlachtort a. d. Sieben⸗ jährigen Krieg, 4. Herbſtblume, 7. Abſchieds⸗ gruß, 8. Artikel, 9. Gift, 12. afrikan. Strom, 14. ruſſ. Herrſcher, 15. Märchengeſtalt, 16. Haus⸗- tier, 18. männl. Vorname(Abkürzung), 19. al⸗ kohol. Getränk, 20. Raubfiſch, 21. handw. Ver⸗ einigung, 23. Muſikinſtrument, 26. Kampf⸗ und Kunſtflieger, 28. röm. Kaiſer, 29. franz.„Gut“, 30. europ. Hauptſtadt, 32. Verneinung, 33. chem. Zeichen, 34. franz.„Gold“, 35. franz. Feſtung, 36. Baumfrucht. Senkrecht: 1. Gefäß, 2. weibl. Vorname, 3. Pelztier, 4. Blutgefäß, 5. Nebenfluß der den Arm doppelt ſo weit als ſonſt von ſich man bewegt ihn ſogar erkennungshalber au und ab, wie ein Hampelmann am Schnürchen. Allmählich beſchlagen ſich Hut und Haar mit Nebelfeuchtigkeit und auf den Wimpern laſſen ſich winzige Nebeltröpſchen nieder. Die Ondu⸗ lation iſt zum Herrn, nun kann es ja gut wer⸗ den. Ich pilgere weiter, treffe Bekannte, höre mir das pflichtſchuldige über den Nebel und dieſes... Wetter an, dann gehe ich lachend weiter, mir macht das Wetter Spaß. Irgendein Turm ragt als unheildräuender Ko⸗ loß aus dem Grau und verſchwindet 883 wie⸗ der. Ein Auto ſchleicht hupend um die Ecke und jemand ruft ins Dunkel nach ſeinem Hund, der wahrſcheinlich dreibeinig am nächſten, unſicht⸗ baren Laternenpfahl ſteht.„Strolch, willſt du gleich daherkommen!“ Wenn der Hund ſchlau iſt, benutzt er die günſtige Gelegenheit, wenn nich. 4 ein Dackel iſt, kommt er ſowieſo nicht. Die weniger verkehrsreichen Straßen ſcheinen ſchon ganz der Ruhe zu pflegen. Die ſonſt ſo hell erleuchteten Fenſteraugen ſind unſichtbar oder ſehen verſchlafen aus. Am Stadtrande führt die Straße ein Stück über unbebautes Gelände. Rechts und links der Straße tauchen regelmäßig große Lichtpilze auf, dann verliert ie ſich im grauen, wattigen Dunkel und ich tehe mitten auf bekanntem Wege, im Neu⸗ and, auf Entdeckungsfahrt, und das iſt ſchön. Nüſſeknacker Weichſel, 6. Grünfläche, 10. Schwein, 11. rumän. Münze, 13. bilden, erwerben, 15. Südfrüchte, 17, bers 18. Ausſcheidung des menſchl. Körpers, 21. Holzgefäß, 22. männl. Vorname, 24. weibl. a dar 25. Raubtier, 27. oberital. Fluß, 30. afrik. Fürſt, 31. Pöbel. Was iſt das? Es beſteht aus zweimal Zweien und iſt doch eins— es iſt nicht rund und hat doch keine Ecke— es rührt ſich nicht und lebt doch— es hat durch Wärme Leben und Tod— es bildet verkleinert ganze Wälder— er aber ver⸗ mehrt es! Auflöſungen Auflöſung des Füllrätſels 1. Nashorn, 2. England, 3. Bananen, 4. Spa⸗ nien, 5. Rentner, 6. Antenne, 7. Nattern. Auflöſung der Skataufgabe Vorhand hat 5 Herz; Kreuz As, 7; Pik König, 9, 8. Er ſpielt Herz König aus, Mittelhand ſticht mit Pik As, Hinterhand muß die 10 be⸗ dienen— 25 Augen. 2. Stich: Karo König, Karo 10, Pik König-— 18 Augen. 3. Stich: Herz Dame, Pik Bube, Herz As-— 16 Augen. 4. Stich: Karo Dame, Kaxo As, Pik 9=. — 14 Augen. 25 und 18 und 16 und 14= 73. Beim Grand hätte Hinterhand 13 Augen in Pik edrückt; die Gegner hätten dann in Herz 16, in Kreuz 25 und in Pik 15 Augen bekommen; wenn die beiden Kreuz gedrückt werden, in Herz 16, in Pik 11 und 17 Augen. Auflöſung des Silben⸗Kreuzworträtſels Waagerecht; 1. Parabel, 2. Danger, 3. Caligula, 4. Napoleon, 5. Sadon, 6. Ili, 7. Leka, 8. Najade, 9. Pola, 10. Thema, 11. Kali, 12. Pate, 13. Albino, 14. Turban, 15. Elle, 16. Talar, 17. Tepetongo, 18. Rigolette.— Senkrecht: 1. Pali, 2. Danaide, 3. Canaille, 9. Politur, 12. Paſtete, 13. Allegorie, 15. Elton, 19. Raguſa, 20. Belladonna, 21. Napoli, 22. Erle, 23. Onſala, 24. Kathete, 25. Jakobi, 26. Notariat, 27. Ban⸗ kette, 28. Largo, 29. Kette, 30. Pera, 31. Lette. —— 9322—N 33. ———— 4 822 2 22 7 Unſer Problemlöfungskurnier Infolge ſtarken Stoffandrangs können wir leider die erſten Aufgaben erſt in der nächſten Schachecke veröffentlichen. Wir bitten deshalb dieſe Verzögerung entſchuldigen zu wollen. Probkemfreunde! Werbt für unſer Lö⸗ 4 ſungsturnier und dann ran an die genußreiche Arbeit! um die badiſche Vereinsmeiſterſchaft Zum zweiten Male hat der Mannheimer ereinsmeiſterſchaft er⸗ reiburger geſchlagen. Der Kampf f unſerem Bericht endes: Das Schach iſt ein ſchönes Kampfſpiel, ganz wurden die Wir bemerken ergänzend dazu geeignet, Ritterlichkeit und ſportlichen An⸗ fland zu fördern. Namentlich im Mannſchafts⸗ kampf follte das zum Ausdruck gelangen. Auch dann, wenn man— verloren h at. Am Samstagabend ſgaß der Vereinskampf chaft ſtatt. Am 10 r klub— ein Nach der Abſolvierung des Mannſchaftsſpiels wurde alles abgeſagt! Differenzen zwiſchen den Mannheimer und Freiburger Spielern beſtan⸗ den in keiner Weiſ e. Wir bringen eine Partie aus dem Kampfe: ri Schwarz: Pelzer, Mannheim Freiburg 1. c2—c4,—eß 2. Sb1—0ã, d7—dõ 3. 22—83, —eb(hier war die Möglichkeit zu dem Auf⸗ bau Scõ und Le7 gegeben) 4. d2—441 Sbs—d7 Am Schachbreii Offizielle Mitteilungen des Badischen Schachverbandes im GSB.(Bezirl Mannheim) 5. e2—e4 loder die„elaſtiſche“ Methode Sis nebſt L2) Sg8—f6 6. Sgi—e2, Sd7—b6(ſeltſam un Tempoverluſt) 7. Dd1—43, L8—e7 8. LfI—22, e7— es(verhütet wenigſtens die Aufrollung der Mitte, zu der Weiß im 8. Zug Gelegenheit hatte, nämlich mit 14½) 5. 41—415, Stö—d7. Schwarz verdirbt nun ſeine recht einge⸗ Stellung durch dieſe unentſchloſſenen Hin⸗ und Herzüge vollends. 10. Lel—es, a7—46 11. h2—n41 Natürlich ging auch Spiel auf Poſition, etwa mit a4 und falls as, ſo Sps! mit nachfolgendem t4. Der Textzug ſchiebt die Partie in ein Fahr⸗ waſſer taktiſcher Wendungen, die in Kürze einen Hexenkeſſel hervorrufen. 11..„ Tas—b8 12. LS2—ha, Sd7—16 13. Se2—g1 (ſolche Umgruppierungen kann ſich Weiß in ſei⸗ ner age erlauben. Geplant iſt—n3 und Nachrücken des Damenſpringers), Los—24 14. f2—f3, Lg4 cha 15. Sgi Kha, Sb6—d7 16. a2—4, Stö—h5 17. Sc3—e2, Sh5—16(wir ſind vergebens dageweſen!) 18. 33—24, Sd7—is(angeſichts des drohenden Sturms ſind dieſe gen notwendig. Schw. ſteht mehr als gedrückt) 19. Se2—33, Stö—d7 20. 84—35, 17—16(kommt nur den Weißen zugute) 21. Sg3— f5, kKes— 7 22. h4—h5. Linienöffnung für Figuren, dieſe Vorbedin⸗ ngriffs wird von Hein⸗ gung eines geſunden rich muſterhaft erfüllt. 22.., f64 5 23. h5—h6!(ſofortiges Rehmen auf a5, nach vorangegangenem Tauſch auf e7 2 erreicht weniger) 37—36 24. Sf5—37. Le7—16(will offenbar der unangenehmen Fort⸗ etzung Tai und Les: ausweichen. Nun erweiſt ich aber die Schwäche des Bas als verhängnis⸗ voll) 25. Sg7—e6! Dds—e7. Schrecklich wäre Seh:, deb:— Keõ:, Tdi De7 (Oe7ꝰ? Ddb à5) S35. uſw. 26. Tal—d1, Sfs X e6 27. deö:, Des: 28. Lg5:, Sd7—b6 29. Dda dõ, Ths—ds 30. Dd6—07, K7— g6 31. Lg5 f6, Des 16 32. Ke2, Sa4: 33. Shs—51 3 dieſen hübſchen Zug könnte Schw. an⸗ eben. 33.., Sa4 bz 34. Sgs ch7(ſchneller entſchied Dh7+ Kfis:, Se6ö-! Des:, Ds7 + Kes, h7) Df6—17 38. Tdi ceds, Tbse ds 36. De7 X ds, Kg8s* h7 37. Dds—ds, Df7 ds 38. e4 d5, Sp2—04 39. Tn1— el, Sc4—b6(b57 Tbs: nebſt dö) 40. Tos:, Sbö 41. Tbs: aufgegeben. Um die Schachwelkmeiſterſchaft Aljechins Glanzſieg in der 14. Partie (Anmerkungen ſtark gekürzt) Weiß: Aljechin Schwarz: Euwe 1. d2—d4, 838—16 2. c2—c4, e7—es 3. 33(der Sekundant Dr. Euwes hatte kurz vor dieſer Partie eine Neuerung nach der bisher im Wett⸗ kampf gepflogenen Zugfolge 3. Scs, Ib4 4. Deꝛ, ds 5. cds:, Das: gaont laß daher wendet ſi Aljechins Schiff einem anderen Gewäſſer 15 d7—d5 4. Sta, dö(auf es würde die Tarraſch⸗ Verteidigung, nach co eine wenig problematiſche S entſtehen, beides kann Euwe, der Siege dringend nötig hat, nicht gebrauchen) 5. Dd1—a4--, Sbd7 6. De4:, c5 7. Lg2, Sb6 8. Dda, edd: 9.—01 Le7(Les? ſo Shdz nebſt Sbz) 10. Sdd:,—0 11. Scs, eb(nachteilig, wie Aljechin nachweiſt) 12. Sts, Lb4(Dds:7 Se7- und dann erſt eds:) 13. Do2, Los:(um durch mehrfachen Tauſch dem drohenden Angriff zu begegnen) 14. bes:, Lis: 15. Dis:, De7 16. Lh6!(Beginn einer Reihe einfallsreicher Wendungen), Sba7! 17. Dg5f?(Logiſcher war Lez. Aljechin ſpielt aber pſychologiſches Schach. Er errang ſeine ſchön⸗ ſten Siege über Euwe mit taktiſchen Ueber⸗ raſchungen.) Ses 18. Tabl. ſhanern(Siehe Diagramm) 18..., Sd7—cb. Die Kritiker glauben, daß hier Sbs die dangz, ſtellung Des, Lho beſſer ausgenutzt hätte, z. B. Sbö, a4! Tbs, as Sc4. Dg4 Khs, Loi Stö, Dis Sab: mit Bauern mehr. Wir ſehen nur, daß anſchlie⸗ ßend— alſo nach Saß:— folgen kann L251 Sa7, Le4 86, Li6-- mit ſtarkem Angriff. — Schwarz: Euwe(am 18. Zug) 0 de 1 9 n I ann 74 418 41 en,,, 1 —◻ 5 „ GWW—0— , 2 , zn, MZn 2 à4— 0 e 1 g h Weiß: Aljechin 19. Dg4, Tads 20. L35, Tdo 21. Do4(in groß⸗ artigem Stellungskrieg baut Aljechin ſeine Fi⸗ ſchlief auf), bö 22. f41 T36 23. Tbdl, e4(Euwe chließt ab, die Erſtarrung kommt aber Aljechin Eigwe und erſt das Endſpiel!) 24. Ln4, böl(auch uwe, wenn in Gefahr, liebt taktiſche Züge. Nach Obs: ſoll Sdö und Sis folgen, was ſofort an Das ſcheitern würde.) 25. Db4! a5 26, Das, f5 (nun hätte Sdo keinen Zweck, weil Weiß nicht mit der Dame zu ziehen braucht, alſo Td5 mög⸗ lich iſt) 27. Las, Da7 28. Khi, Tas 29. Tds!(nun werden die Bauernſchwächen bemerkbar) Ses 30. Tfdi, De2: 37. Db3-, Khs 38. Te4:, Ddz 39. Op1! (droht Te7) Des: 40. Dei!(wenn aber jetzt Te7, ſo kann is erfolgen, weil Schwarz die Diagonale c3—27 beherrſcht) be1:? Selbſtmord. Aber auch nach Des ſtand Schwarz ſchlecht. 41. Tel:, Sdé 42. I6(mit beſter Technik führt Aljechin das Endſpiel), Tos 43. Teo, Tb1— 44. Kg2, Tb2 45. Kh3, Sis 46. Ti6:, Se7 47. Leâ, Kgꝰ 48. Tes, Kf7 40. Thö, Ta2: 50. Th7-—, Kf6 51. Th6, Ki7 52. Tab aufgegeben. — Miduung vord-Vordmest, II. Frühnebel am nächſten Morgen; eine heim⸗ liche kühle Stille zunächſt über unſerer Fahrt, bis wieder die Sonne ſiegt und uns die letzten Bilder des einzigartigen Rheintales mit Licht und Wärme erfüllt. Und hinter Koblenz geben uns die Erpeler Lay und das Siebengebirge nochmals ein Bild des romantiſchen Rheinta⸗ les wie ein letztes Erinnern an den gewaltigen Durchbruch zwiſchen Nahe und Moſel⸗Lahn. Das anächtige Köln, ein Stadtbild von Stolz nand einprägſamer Kraft, gleitet vorüber. Am flachen Uſer erſcheinen Fabriken um Fabriten; hier beginnt der Weg ins ſchaffende Herz Deutſchlands. Und das Bild der Düſſeldorfer Ausſtellung wird uns gleichſam Symbol. Im Land der Hochöfen Duisburg iſt erreicht.„Alles umſteigen“ lau⸗ tet die Parole. In der Turmherberge Hoen⸗ bergs, der„Stadt im Grünen“ und doch auch Stadt der Zechen, finden wir, wie im letzten Jahr, beſte Unterkunft. Unvergeßlich bleibt je⸗ dem der Blick von der Turmhöhe hinüber über den Rhein gen Duisburg⸗Ruhrort, wo die Glu⸗ ten der Hochöfen und Beſſemer Birnen die ge⸗ waltige nächtige Sinfonie von Kohle und Eiſen brauſen und flackern laſſen. Ein Kameradſchafts⸗ abend wird zum Abſchied von Deutſchlaeid. Aen nächſten Tag— nach ausgezeichneter Be⸗ wirtung durch die Reederei— beſteigen wir einen neuen, größeren Kohlenkahn, der einem Schleppzug nach Holland angeſchloſſen wird. Das Land der Zechen und Stahlwerke und Induſt⸗ rie⸗Häfen ſchwiendet langſam unſeren Blicken. Der Niederrhein mit ſeiner herben Ruhe um⸗ gibt uns, Wieſen und Pappelſtraßen ſind das Bild einer ernſten, ſtillen Schönheit, die un⸗ merklich ins Weite führt und eine wehmütige Feierlichleit, zugleich aber eine ſtrenge Größe atmet. Die Grenze iſt erreicht. Bei Lobith gehe ich mit dein Schiffer an Land, um die Paß⸗ und Deviſen⸗ und Zoll⸗Kontrolle zu regeln. Von deutſcher wie von holländiſcher Seite zuvorkom⸗ mende gute Behandlung. Die Kameraden kön⸗ nen an Bord bleibem; alles kommt ſchnell in Ordnung. Der kleine holländiſche Grenzort, ſeine Läden und ſeine Matroſen⸗Kneipen geben den Charakter ruhig behäbigen holländiſchen Lebens. Holland iſt erreicht Der erſte Abend im fremden Land. Wir ſin⸗ gen auf deen Kahn unſere deutſchen Lieder, fra⸗ gem wohl nach den Tagen, die vor uns liegen, nach unſeren Begegnungen in Holland, Eng⸗ land, Frankreich, und denken doch auch ein we⸗ nig an unſere Heimat zurück, von der eben auch ein Deutſcher pboller Fern⸗Sehnſucht nie los⸗ kommt, die ſein ſtillſtes, aber wahrhaftiges Glück bleibt. Der nächſte Tag zeigt uns Holland vom Rheine aus. Viele Flußarme und Kanäle, ru⸗ hige Städte und ſaubere Dörfer, die ſchmalen older kleinen Häuſer, die vielen Haustüren, be⸗ weiſen uns, daß der Holländer ſein eigenes Heim ſehr ſchätzt. Die blobigen, kantigen Kirch⸗ türme mit den kleinen Helmen, da und dort Schiffswerften, Schleuſenbrücken, die an das herühmte Bild van Goghs erinnern— das alles zeugt von dem ruhigen Fluß des Lebens Die ewig hungrigen in dieſem Lande, deſſen Menſchen eine derbe, geruhſame, geſunde und tüchtige Art entwickeln. Der Dampfer entwickelt dicke Rauchwolken. Und plötzlich merken wir, daß wir an Oberkör⸗ per und Beinen nicht nur braun von der Sonne, ſondern auch ſchwarz von Ruß ſind. So kann man alſo wirklich keinen Eindruck ſchinden, von geſunder bronzener Hautfarbe iſt da nicht mehr zu reden.— Ein Bad? Wie ſoll man zum fahrenden Schiff zurückkommen? Schnell iſt der Fall gelöſt. Ein kräftiges Seil unter die Arme durchgelnüpft— und dann ins Waſſer. Donnerwetter, das reißt gewaltig mit, aber es macht Vergnügen, Macht es auch ſauber? So ganz langt es nicht. Alſo dann mit Eianern und Perſil unid ſchwarzer Seife und kräftig ge⸗ ſchrubbert. Eine mitleidige Kameraden⸗Seele wird das ſchon nicht zu knapp beſorgen. Das Bad am Freitagnachmittag verläuft zur Zufriedenheit. Bald wird es lebhafter auf dem Strom, bald taucht der Hafen auf, Rotterdam iſt erreicht. Mit einer Daanpf⸗Pinaſſe werden wir abgeholt. Nicht leicht fällt uns der Abſchied von Schiffer und Matroſen. In dder Jugend⸗ herberge von Rotterdam werden wir gut aufge⸗ nommen. Sehr ſauber und geräumig ſind die holländiſchen Jugendherbergen. Viel interna⸗ tionaler Verkehr herrſcht hier, aber zugleich auch gute Kameradſchaft. Ein Tag in Rotterdam Rotterdam iſt eine Stadt der Krahnen und Schiffe, der Silos und Kohlenbunker, Rotter⸗ dam iſt Welthafen. Was liegt näher, als eine Hafenrundfahrt zu unternehmen, zu der uns die Bergland in Wales knelandlanrt buglstner Hterzunge Foto: K. Fr. Köhler(4) Reederei bereitwilligſt ein Boot zur Verfügung ſtellt. Groß und ſweiträumig ſind die Anlagen; trotz des Sonnabends herrſcht noch guter Ver⸗ kehr: Frachtſchiffe und auch einige Perſonen⸗ Dampfer, Häfen für Binnenſchiffahrt und die offene See. Deutſche und franzöſiſche und eng⸗ liſche Schiffe, Italiener und Sowjetruſſen und Japaner— hier alles einträchtig beieinander. Von den deutſchen Schiffen werden wir mit „Heil Hitler“ begrüßt, von Italienern mit dem Faſchiſten⸗Gruß, bei den Sowjet⸗Ruſſen ballen auch einige die Fauſt. Alte Kähne beweiſen ſich noch als erſtaunlich zäh; neue moderne Dampfer ſind ſchon wieder im Bau. Gewaltige Docks nehenen Schiffe zum Ausbeſſern und überholen auf. Eine große Geſchäftigkeit hervſcht hier. Wie muß das erſt in den erſten 5 bis 6 Tagen der Woche, in denen Hochbetrieb iſt, ſich hier regen und bewegen. Die Rotterdamer Innenſtadt hat hohe ſchmale Ziegel⸗ und Kliaker⸗Häuſer, auch manchen in⸗ tereſſanten modernen Bau, einige ſehr ſchöne An⸗ lagen, und— ein eigenartiges lebhaftes Markt⸗ Treiben, wo man vom Käſe bis zum Kaninchen alles erſtehen kann. Natürlich bedarf der Hafen, in dem Menſchen aller Nationalitäten und Far⸗ ben ſich treffen, auch eines ausgedehnten, ge⸗ Städtchen in Wales Erlnnerungen von Muns H. Needer waren wir mit Vielen, vor allem mit den Her⸗ Spätnachmittag: Unſer Schleppzug in holland Matroſen werden hier ſicherlich jegliche mißmu⸗ tige Laune— aber auch all ihr Geld los. Die zu, um anzulocken. Nun: uns geht das wenig an. Wir ſind auch am letzten Abend in Hol⸗ dern und Engländern zuſaenmen. Und Lieder geben guten Klang zu rechter Kameradſchaftlich⸗ innerungsreich. Von Meer zu Meer 3 Abſchied von Rotterdam. Ein letztes Lied im Veriag u. Schr Garten der Jugendherberge. In kurzer Zeit banner“ Ausg geld. Ausgabe lohn; durch di ſchickt Vergnügungs⸗Viertels. die Lolkale laſſen von der Straße oft guten Einblick land in der Jugendherberge mit jungen Hollän⸗ keit— Kurz war die Zeit— aber ſchön und er⸗ Da? Trägerlohn; d Iſt die Zeitung bergseltern, gut Freund geworden. Aber wer auf Großfahrt geht, kennt kein langes Verwei⸗ len; viele Geſichter und viele Stimmen prägen Sonnta— ſich ihen ein, manche behält er lange im Gedücht⸗ 9* nis; eine vergißt er nie. Durch die Straßen—— mmeee, der großen holländiſchen Hafen⸗ und Handels⸗ ſtadt geht es zum Bahnhof,— wie üblich ſind wir ſchwer bepackt Der große Brotſack wird nach wie vor von 2 Kameraden getragen, doch den mächtigen Marmelade⸗Eimer haben wir zürüc⸗ gelaſſen— er hatte treu und gut 6 Tage lang 22 hungrige Mägen verſorgt. Nun wird er wohl in einer Ecke vom Sonnenglanz der Rheinfahrt und lukulliſchen Genüſſen träumen. Im Zuge nach Vliſſingen treffen wir engli⸗ ſche Pfädfinder, die von Jaanboree kommen. In kurzer Zeit iſt Kontakt gefunden; und bald hat mancher von uns irgendein Abzeichen, irgend⸗ ein kleines Andenken ergattert, mit dem er nun ſtolz unter den Kameraden einherſtolziert, an⸗ dererſeits freuen ſich die Engländer über die geſchmackvollen und ſinnvollen Abzeichen großer deutſcher Feſttage und manch reizvolles Winter⸗ hilfsabzeichen. An Bord geht es in Vliſſingen raſch und vol Erwartung. Jeder ſtolziert kühn über Deck, mit der ſiegesgewiſſen Miene: mir kann keinerl Mit der Er quartiers“ ſin wird, das Kri zu einer„Obe zuſammengefe unter der Leit itendes Orgar Hauptquartier ſetzt werden. das Kaiſerlich Dauer des Kr hebt an zuſtä einigung der⸗ unter dem Ko führung dieſe⸗ Dauer ſicherzi Die Agentu lichen Hauptq⸗ werden wird, Die Abteilung maru Hara im Kriegsmin rine“ von Ko dem Leiter der ſterium, gefüh Strat Auch nicht die See. Nun, man ſoll das Schiff nicht vor dem Fahren loben und das Meer nicht früher, als die Küſten entſchwunden ſind! Immerhin war zunächſt alles in Ordnung. Wir.—. 5 und fanden liebenswür⸗ EP. E dige Bekannſchaft. Doch ſchließlich zog ſich der eine oder andere zurück, eiwa um ſich auszu⸗ Nach einer ruhen für die komenende lange Bahnfahrt nach Liverpool? Ja, ja, wenn man wie„Kurtle“ Streitkräfte ar der hungrigſte iſt, muß man auch Verſtändnis Schanghai wie für den Hunger des Meeres haben. Man brü⸗ ten die Orte 7 tet dumpf vor ſich hin, lächelt verzweiſelt, wenn ſ farre chineſiſch ein Kamerad, freundlich und überaus gütig ſich Schanghai, v wandoem Wean elnmendern wiardiee wandert. ht, ſpri 4 ebaut wander an ruht, ſpringt zuweilen auch ausgebaut wo zum Schiffsrand, macht einige tiefe ehrfürchtige Verbeugungen vor der Majeſtät des Meeres und zieht ſich wieder zu innerlichen wehmüti⸗ gen Betrachtungen zurück, freut ſich aber ſchließ⸗ lich doch, daß die Fahrt ja nicht ganz bis Schott⸗ (Fortſetzung folgt) land hinaufgeht. Fahnen ber Oberbefehls Göring. während nen an die Luftv bei Berlin