muar 1938 ere 3 Fernruf 217 05 anuar 1938 ospekt unverb. iden jederzeit nuar 1938 ghaus“ U 1 ebeel⸗ noch einige lorzeit iof ee zerlichen tisch 2I.§n. näbigunge wesentliche ist küchen- 10 Minuten spart die „Brennstoff. kg 37 3 kg 50 3 kg 37 4 NMEIM 0 u. 259 15 ————— vis 25. NfI. roße 17 2578 7 Sehen in per Stiick gehn d. post) nlossen 9 ruynenung:—— ei germ.— er. as„Hatent ¹ 32 ergen: Geiamtauſage: Die lꝛgeſpau. Milimeterzene 19 ½ Die ageipan. Milimeterzen⸗ dannet? Aus— er richem 900 M. lmie m n. Be— ie 18——— 220 318.. 50 W1 2+ extteit 60 Wi. Mannbeimer Ausgabe: Die 12 geſ alt. Milltmeterzetle 10 A Die. Minimererzeiie im Texiten 45 P Schwetzinger und 1——* Saabe · 93—— 5 Trägerohyn; durch die 35 3 5 155*——— — Ausgabe 005 erſch. wocht 1.70 Am⸗ Lelnt bühi z geld 355 Nino om om Kricheinen iauch d 40 Sema S0 118 keih knſbr.—— Abend⸗Kusgabe A 8. Jchrgang MANNHEIM ommer? ——— F 1550. d.———25123 fläenter, Mönsbifn aeffnuege er ehnenvr Miennsein. — katen 2 fi inz en 75 breun 5 bafen a ertaasor annheim——— 2 Der Kantor an der Leipziger Thomas-Kirche, qo auch Joh. Seb. Bach wirkte, Karl Straube, feiert Donnerstag, 6. Januar 1958 heute seinen 65. Geburtstag.(Scheri-I) Millionendeixng an der Bank von Engand Ein jahrelang gehütetes Heheimnis Wurde zet in Aumiexdam enkhauk Kronprinz Michael lehrt um/ London möchte Goga belehren Empiang für den Oberbefehlshaber der argentinischen Luftwaffe im Haus der Flieger Am Mittwochnachmittag fand für den zur Zeit in der Reichshauptstadt weilenden Oberbefehlshäber der argen- tinischen Luftwaffe, General Armando Verdaguer (-Mitte), ein Empfang im Haus der Flieger statt. Rechts von General Verdaguer der Chef des Generalstabes, Ge- neralleutnant Stumpff, und links hinter ihm der argen- tinische Militärattaché in Berlin, Oberst Espindola. Amſterdam, 6. Jan.(Eig. Bericht.) Aus den nachgelaſſenen Papieren eines ge⸗ wiſſen John Harvard iſt heute ein vor Jahrzehnten zum Nachteil der Bank von Eng⸗ land begangener Millionenſchwindel bekannt⸗ geworden, der bisher ſtreng geheim ge⸗ halten wurde, um den Ruf der Bank von Eng⸗ land nicht zu beeinträchtigen. Aus Amerika, ſo berichtete die„Tijd“, er⸗ ſchienen ſeiner Zeit vierinternationale Schwerverbrecher, um Europa mit ge⸗ fälſchten Kreditbriefen unſicher zu machen. fluf 2 Wechſeln fehlt das Ddatum. John Harvard war 29 Jahre alt, hatte Papiere auf den Namen George Macdon⸗ nel und war eben aus einem amerikaniſchen Strafgefängnis entlaſſen worden. Seine Helfer waren George Bidwell' und Auſtin Bild well, zwei Brüder, die ſich zuvor in Braſilien herumgetrieben hatten. Vierter im Bunde war Jack Hoyes. Zunächſt„arbeite⸗ ten“ die vier einzeln in London, Paris, Brüſ⸗ ſel und Amſterdam. Eines forderte George Macdonnel ſeine drei Spießgeſellen telegrafiſch auf, ſofort nach London zu kommen. Er häbe eine intereſſante Entdeckung gemacht, bei der es ſich um folgendes handelte: der Trick der vier fjochſtapler Die meiſten Londoner Banken kontrollierten die Wechſel ihrer guten Kunden nicht, ſondern bezahlten ſie ohne weiteres. Dieſe Gepflogen⸗ heit machten die vier Hochſtapler zur Grund⸗ lage ihres Planes. Macdonneltrat alsrei⸗ cher Kaufmann auf, der ſich Warren nannte und angeblich große Transaktionen mit ausländiſchen Geſchäftsfreunden abzuwickeln hatte. Alle Wechſel, die hereinkamen, wurden prompt eingelöſt. Warren verfügte bald über den Kredit, den er benötigte. Man bezahlte ihm ohne weiteres die Wechſel, die er anbot, ohne die Unterſchriften zu prüfen. So„arbei⸗ tete“ Warren drei Monate lang immer wieder mit dem gleichen Gelde. Dann holte die Bande zum großen Schlage Die Weltausstellung wird abgebrochen Entgegen den Wünschen der Regierung Chautemps hat das französische Parlament beschlossen, die pariser Weltaus- stelluns nicht weiterzuführen. Mit dem Abbruch ist daher bereits besonnen worden. Man sieht im Vordergrund die Schutthaufen vom Abbruch des enslischen Pavillons., Im Hintergrund das Deutsche Haus, an dem auch bereits die »Gerüste für den Abbruch errichtet wurden. Scherl-Bilderdienst-(2) aus. Es gelang ihr, in wenigen Tagen ge⸗ fälſchte Wechſel in Höhe von über 100000 Pfund Sterling bei der Bank von England in Geld umzuſetzen. Ein Nachläſſigkeitsfehler wurde der Bande jedoch zum Verhängnis. Auf zwei der gefälſchten Wech⸗ ſel hatten ſie vergeſſen, das Datum einzuſetzen. Der Kaſſierer ſandte die beiden Wechſel arglos den Ausſtellerfirmen zu, worauf die Bombe platzte. Als Macdonnel ſeinen Freund Jack Noyes zwiſchen zwei Polizeibeamten erblickte, wußte er, was die Stunde geſchlagen hatte. Er verlor keine Minute und verſchwand. George Bidwell begab ſich zunächſt nach Pa⸗ ris und dann nach Neuyork. Als ſein Dampfer am Pier in Neuyork anlegte, wurde der flüch⸗ tige Hochſtapler von einem ganzen Re⸗ giment von Detektiven in Empfang genommen. Zwei Tage ſpäter gelang es Bidwell, aus einem Fenſter des zweiten Stock⸗ werks des Polizeibüros zu entkommen. Vier Wochen ſpäter verhaftete man die beiden Brü⸗ der Bidwell in Havanna. Macdonnel hatte ſeine Flucht beſſer vorbereitet. Mit einem Betrage von 7000 Pfund Sterling beſtach er einen Po⸗ lizeibeamten, der ihn über den Stand der Fahn⸗ dung unterrichtete. Auch ihn ereilte jedoch ſein Schickſal, ſo daß ſchon nach wenigen Monaten die vier Verbrecher ſich vor einem engliſchen Der englisehe Verkehrsminister auf Schiern Der englische Minister für das Verkehrswesen, Leslie Bur- gin, mit seiner jüngsten Tochter auf Winterurlaub in Davos. Weltbild(V1) Gericht zu verantworten hatten. Das Urteil lau⸗ tete auf lebenslängliche Gefängnisſtrafe. Nach zwanzig Jahren wurden die Verbrecher jedoch begnadigt. Das fronprinzenſchiff in Sicherheit Nach Rumänien zurückgekehrt Bukareſt, 6. Jan.(HB⸗Funk.) Kronprinz Michael von Rumänien iſt Donnerstag früh wieder in Konſtanza einge⸗ troffen und hat ſich ſofort nach Bukareſt zurückbegeben. Das rumäniſche Torpedo⸗ boot„Principeſſa Maria“ hat ſich mit Mühe durch die ſchweren Stürme auf dem Schwarzen Meer hindurchgekämpft, aber die Fahrtroute nach Athen nicht einhalten können. Wie ver⸗ lautet, wird Kronprinz Michael nunmehr auf dem Landwege nach Athen reiſen, um an den Hochzeitsfeierlichkeiten teilzunehmen. Eheſcheidungshochflut in England Das neue Scheiĩidungsgesetz in Kraft/ Die Kirche gab nach (ODrahtbeichftunsereseligengen Vertreters) G. T. London, 6. Januar. Seitdem ab 1. Januar das neue eng⸗ liſche Eheſcheidungsrecht in Kraft ge⸗ ſetzt wurde, werden die Gerichte von Tauſenden von Scheidungsſuchenden in Anſpruch genom⸗ men. Auffallend iſt, daß die Scheidungsgeſuche faſt ausnahmslos von den ärmeren Krei⸗ ſen der Bevölkerung geſtellt werden. Dies hat ſeinen Grund darin, daß die Schei⸗ dung brüchig gewordener Ehen bisher ein Vor⸗ recht der oberen Klaſſen war, da es ein Armen ⸗ recht in England in nur beſchränktem Umfange gab und die Anwaltsgebühren für eine Ehe⸗ ſcheidung Hunderte von engliſchen Pfunden be⸗ trugen, deren Koſten oft noch erhöht wurden, ſo⸗ bald eine der beiden Parteien Schwierigkeiten machte. Aus dieſem Grunde war die Zahl der Ehe⸗ ſcheidungen in England, verglichen mit andern europäiſchen Ländern, verhältnismäßig gering. Den Minderbemittelten blieb nur ein Ausweg „Hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 6. Januar 1938 aus einer unhaltbar gewordenen Ehe, und zwar die Trennung, die bisher von jedem Polizei⸗ gericht ausgeſprochen werden konnte, aber auch nur dann, wen die Notwendigkeit einer ſolchen Maßnahme als unbedingt zwingend nachge⸗ wieſen werden konnte. Das neue Eheſcheidungsrecht, das mit dem alten Zuſtand aufräumt, verdankt ſeinen Ur⸗ ſprung, dem erſt 1935 ins Parlament gewählten Vertreter der Univerſität Oxford, A. P. Her⸗ bert, der im Sommer des letzten Jahres dem Unterhaus ſeinen Geſetzentwurf vorlegte, der am 13. Juli mit geringfügigen Aenderungen von beiden Häuſern genehmigt wurde. Vorbildlich iſt das neue Eheſcheidungs⸗ recht allerdings immer noch nicht und bleibt in mancher Geſetzgebung hinter der Ge⸗ lesgzbung anderer Länder zurück. So gibt es z. B. nicht die Möglichkeit, beide Ehepartner als 3 u erklären. Neben Ehebruch ſieht das neue eſetz als Scheidungsgrund böswilli⸗ es Verlaſſen, tätliche Mißhandlung und un⸗ heilbaren Wahnſinn vor. Vergebens hatte einer der hervorragendſten Aerzte Englands, Lord Dawſon, auf die Laſter des Alkoholismus und der hinge⸗ wieſen. Trotzdem wird aber in dem neuen Ehe⸗ ſcheidungsgeſetz die Trunkſucht nicht berückſich⸗ tigt. Bas—2 Projekt des Abgeordneten Herbert enthielt die Beſtimmung, daß eine Ehe erſt fünf Jahre nach der Heirat getrennt werden könne; ein völlig neuer Geſichtspunkt, der dar⸗ fl jugendliche Menſchen vor über⸗ eilten Schritten zu bewahren. Die fortſchritt⸗ liche Preſſe erblickte aber darin eine faſt reak⸗ tionäre Maßnahme, und es iſt bezeichnend, daß es das konſervative Oberhaus war, das nach langen Debatten die Wartezeit von fünf Jahren auf drei Jahre herabſetzte. In beſonderen Fällen ſoll ſogar der Richter befugt ſein, ſie noch weiter zu reduzieren. Man weiß in Ene land ſehr wohl, daß, mit Ausnahme ſtreng katholi⸗ ſcher Länder wie z. B. Italien oder das vor⸗ revolutionäre Spanien, die ziviliſierten Staaten in ihrer Ehegeſetzgebung viel liberaleren Grund⸗ fätzen folgen, als ſie ſie ſonſt in ihrer Recht⸗ ſprechune handhaben. In der Preſſe kommt auch jetzt, nachdem das neue Eheſcheidungsgeſetz in Kraft iſt, immer häufiger zum us⸗ druck, daß viele Engländer es lieber geſehen hätten, wenn man dieſe„Schranke“ in das neue Geſetz überhaupt nicht aufgenommen hätte, da nach der neuen Rechtſprechung ſm Falle der Untreue auch der unſchuldige Teil Jahre hin⸗ durch gehindert iſt, eine neue Verbindung einzu⸗ gehen. Im allgemeinen bildet das neue Eheſchei⸗ dungsgeſetz einen entſchiedenen Fort⸗ ſchritt, der übrigens nicht der Regierungs⸗ initiative, ſondern der Initiative eines einzel⸗ nen Abgeordneten zu verdanken iſt, der ſelbſt die anglikaniſche Kirche, die bisher an dem ſtarren Beſtehen auf Unlösbarkeit der Ehe feſt⸗ hielt, von ſeinem Reformprojekt überzeugen konnte. Jopan erwartet von China. eine aufrichtige Friedensbekundung Tokio, 6. Januar.(HB⸗Funk.) Ein Kommuniqué, das heute nach langen Konferenzen zwiſchen dem japaniſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Fürſt Konoe, dem Kriegs⸗, dem Marine⸗ und dem Außenminiſter ausgegeben wurde, beſagt, daß Japan von der chineſiſchen Regierung eine aufrichtige und entſchloſſene Bekundung zum Frieden erwarte. Die zö⸗ gernde und bedingte Friedensbereitſchaft reiche für die Einleitung von Verhandlungen nicht aus. Japan werde, falls China einen Beweis ſeines aufrichtigen Friedenswillens nicht geben werde, die militäriſchen Operationen ſo lange fortſetzen, bis die Voraus ⸗ fetzung füreinen dauernden und end⸗ gültigen Frieden im Fernen Oſten gege · ben ſei. Dies ſei der feſte Entſchluß der ja⸗ paniſchen Regierung. DOas sowr/jetrussĩsche NMordregime im Lichie der Karikatur zact aaule nosaro BUcuaro cost ra Stalin duldet niemanden neben sich!— Hier ist das Mordresime in Sowletrußland von der russischen Emigranten- zeitung„Wosroshdenile“ in Paris auf eine trefiende, wenn auch recht harmlose zceichnerische Formel gebracht werden: Tagung des Obersten Rates— wohin man sieht, man sieht lauter Stalins. Ein abgeſagtes Opern-Baſtſpiel Anna Maksakow/a ins herũditigie Gpll- Geſãnqnis eingeliefert Moskau, 6. Januar. Zuſammen mit ihrem Mann, dem von Sta⸗ lin zurückbeorderten ſowjetruſſiſchen Botſchafter in Warſchau, iſt nunmehr auch Anna Mak⸗ ſakowa, die bekannteſte Opernſängerin Rußlands, die in den nächſten Tagen in Paris ein Gaſtſpiel geben ſollte, in das berüchtigte GpPu⸗Gefängnis Lubyanka eingeliefert wor⸗ den. Anna Makſakowa, deren Theaterabenden auch der Sowjetdiktator Stalin früher häufig bei⸗ wohnte, als er noch den Mut beſaß, in der Oeffentlichkeit zu erſcheinen, iſt die Gattin des ruſſiſchen Botſchafters in Warſchau, Jac⸗ ques Davtian. Der Botſchafter, einer von der„alten Bolſchewiſtengarde“, wurde bekannt⸗ lich vor kurzem auf Stalins Geheiß aus War⸗ ſchau nach Moskau zurückbeordert, während ruſſiſche Geheimagenten eine überraſchende Durchfuchung der Botſchaftsräume in Warſchau vornahmen. Davtian war unvorſichtig genug; dieſer Aufforderung Folge zu leiſten. Die an⸗ geblichen Informationen, die man ihm geben wollte, beſtanden darin, daß man ihn in Mos⸗ kau verhaftete und in das Gefängnis Lubyanka einlieferte, wo er nun einem der ſattſam bekannten Hochverratsprozeſſe entgegen⸗ ſieht und vermutlich kein beſſeres Los finden wird als alle übrigen einſtigen Mitkämpfer Sialins. Anna Makſakowa, die Opernſängerin, hatte ſchon vor dieſem Zwiſchenfall um die Erlaub⸗ nis nachgeſucht, in Paris ein Gaſtſpiel geben zu dürfen, was ihr von der GPu, die auch für ſolche Fragen zuſtändig iſt, geſtattet wurde. Aber eben, als ſie abreiſen wollte, wurde die Künſtlerin in ihrer Wohnung verha ftet und Wo er ſchon lang hingehörte Al Capones„Adjudant“ nach Warſchau, 6. Jan.(HB⸗Funk.) Vor einigen Monaten war bekanntlich in Warſchau der Jude S ycowſki, der als „Kidd Tiger“ in der nordamerikaniſchen Unterwelt zeitweiſe als„Adjutant Al Capones“ eine Reihe von Verbrechen verübt hat, aufge; taucht. Die polniſche Polizei ſchob aber den jüdiſchen Verbrecher ſchleunigſt über die Grenze nach Rumänien ab. Wie die polniſche Preſſe jetzt berichtet, hat Sycowſti in Barcelona offene Arme gefunden, nachdem er vorher vergeblich in Rumänien, Frankreich und dann in Andorra verſucht hatte, das Niederlaſſungsrecht zu er⸗ halten. Ueberall hatte man ihn aber ebenſo ſchnell wieder über die Grenze befördert. Fabeikerploſion in Ceningrad Anſchlieſend Maſſenverhaftungen durch die GPu DNB London, 6. Januar. Wie der„Daily Expreß“ aus Warſchau meldet, ſind bei einer Exploſion in einem Le⸗ ningrader Rüſtungswerk fünf Perſonen getötet und weitere 18 verwundet worden. langer lrrfahrt in Rotspanien Ein für ein neues Kriegsſchiff der Sowjets be ⸗ ſtimmter Motor flog beim Ausprobieren in die Luft. Unmittelbar nach der Exploſion beſetzte Gpu das Werk und verhaftete 34 Werksange⸗ hörige unter dem Vorwurf der Sabotage. Die GpPu behauptet nach dieſer Quelle, daß die Exploſion durch Dynamit herbeigeführt worden ſei, das man in die Fabrik eingeſchmuggelt habe. das knde eines broßſchiebers Jud Barmat im Gefängnis geſtorben Brüſſel, 6. Januar.(HB⸗Funk.) Der berüchtigte jüdiſche Schieber Julius Barmat iſt am Donnerstagvormittag im Brüſſeler Gefängnis geſtorben. Dieſe Nachricht hat in Brüſſel Aufſehen er⸗ regt, da der Prozeß gegen den Millionenbe⸗ trüger nach ſeiner kürzlichen Auslieferung von Holland erneut vor der Brüſſeler Strafkam⸗ mer aufgerollt werden ſollte. Der Jude Barmat war bekanntlich u. a. der Bilanz⸗ fälſchung und des betrügeriſchen Bankrotts an⸗ geklagt, und ſeine Affäre war beſonders durch die Millionenſchwindeleien, in die auch die Bel⸗ giſche Nationalbank hineingezogen worden war, bekannt geworden. gleichfalls in das Lubyanka⸗Gefängnis, in dem ſich bereits ihr Gatte befindet, eingeliefert. Man beſchuldigt ſie, ſie habe ihrem Diplomaten⸗ Gemahl bei ſeiner hochverräteriſchen Tätigkeit Vorſchub geleiſtet. Die Einwen⸗ dungen der Sängerin, ſie ſei in den letzten Monaten unabläſſig auf der Bühne tätig ge⸗ weſen und habe ihren Mann ein halbes Jahr nicht mehr geſehen, wurden nicht einmal zur Kenntnis genommen, geſchweige denn auf ihre Richtigkeit hin unterſucht. Man zerbricht ſich in Moskau wenig. den Kopf darüber, was die franzöſiſchen Freunde zu ſolchen Vorgängen ſagen. Man bat ganz einfach, die Plakate, die das Gaſtſpiel der Anna Malſalowa anzeigen, mit dem Zuſatz zu über⸗ kleben:„Konzert fällt aus— Eintritts⸗ karten werden zurückgenommen“. In Rußland finden die Hinrichtungen ſtatt, wie in Paris die Konzerte, bald erſchießt man ein Dutzend Aerzte, die angeblich Sabotage treiben, bald einen berühmten Flieger, bald das Perſonal eines Eiſenbahnzuges. Das Volk nimmt ſolche Vorfälle zur Kenntnis, wie man anderswo Er⸗ nennungen und Ordensverleihungen erfährt. Zeder Ruſſe befindet ſich heutzutage gleichſam auf einem„Gaſtſpiel“, deſſen Beendigung von einer Handbewegung Stalins abhängt, einer Handbewegung, die das Opfer dem Exekutions⸗ kommando überantwortet. knglilcher Scheitt in zukareſt „Aus Intereſſe am Minderheiten⸗Schutzvertrag“ London, 6. Jan.(Eig. Bericht.) Nachdem der franzöſiſche Geſandte in Bukareſt bereits geſtern Auftrag erhalten hat, bei der neuen rumäniſchen Regierung vorſtellig zu werden, hat nun auch die engliſche Re⸗ gierung ihren Geſandten in ähnlichem Sinne angewieſen. Sein Auftrag geht nach der amt⸗ lichen Erklärung dahin, die rumäniſche Regie⸗ rung in„freundſchaftlichſter Weiſe“ daran zu erinnern, daß England ſtets„großes Intereſſe an dem im Dezember 1919 in Paris unterzeich⸗ neten Minderheiten⸗Schutzvertrag“ gehabt habe. Obwohl nicht einzuſehen iſt, in welchen Maß⸗ nahmen des Kabinetts Goga England etwa eine Verletzung dieſes Minderheiten⸗Schutzver⸗ trages erblicken könnte, erſcheint es um ſo ſelt⸗ ſamer, daß dieſer diplomatiſche Schritt entgegen der ſonſt üblichen Praxis auch noch amtlich der Oeffentlichkeit bekanntgegeben wird. Die Entwicklung des neuen Kurſes in Ru⸗ mänien findet übrigens in London außerordent⸗ lich lebhafte Aufmerkſamkeit, wobei— wie nicht anders zu erwarten— die antijüdiſchen Ver⸗ ordnungen wenig Verſtändnis finden. Man wird auch nicht fehl gehen in der Vermutung, daß der an der nächſten Sitzung der Genfer Liga teilnehmende neue rumäniſche Außenmini⸗ ſter von franzöſiſcher und engliſcher Seite man⸗ chen Preſſionsmanövern ausgeſetzt ſein wird. Große Erfolge verſpricht man ſich aber anſchei⸗ nend davon in London ſelbſt nicht. Frau kudendorſſz Dank DNB München, 6. Januar. Frau Mathilde Ludendorff in Tutzing ver⸗ öffentlicht folgende Dankſagung: „Für die überreiche Fülle von Beweiſen war⸗ mer Anteilnahme an dem allzu frühen Hinſchei⸗ den meines lieben Mannes, des Feldherrn Erich Ludendorff, die aus In⸗ und Auslande vei mir eintreſſen, ſage ich auf dieſe ieſem Wege meinen aufrichtigen Dank... um Teruel wird weiter gekämpſft Queipo de Llano ũber die nationale Einkreisungsbev/ egung DNB Sevilla, 6. Januar. General Queipo de Llano hat in der letzten Nacht in einer Unterredung im Zuſammenhang mit der Unklarheit, die infolge der bolſche⸗ wi ſt i ſchen Lügenmeldungen beſonders im Auslande über das Schickſal Teruels herrſche feſtgeſtellt, daß e in Teil der Sta dt den Nationalen gehöre, während im anderen Teil der Stadt ſich noch einige bol ⸗ ſchewiſtiſche Widerſtandsneſter befän · den. Wegen der geographiſchen Lage und wegen der Enge der Straßen ſeien die Kämpfe im Innern der Stadt äußerſt ſchwierig. Im übri⸗ gen entſcheide ſich das Schickſal nicht im Stadt⸗ kern, ſondern auf den Teruel umgebenden Schlachtfeldern. Hier gewännen die Nationalen ſtändig an Boden. Die Lage der Bolſchewiſten in der Stadt werde durch die Einkrei; ſungsbewegung der außerhalb der Stadt operierenden nationalen Truppen täglich kri⸗ tiſcher. Im neueſten nationalſpaniſchen Heeresbericht heißt es, daß die nationalen Truppen an der Teruelfront ihre Operationen erf olgreich fortgeſetzt und den feindlichen Wider⸗ ſtand gebrochen hätten. Unter hohen Ver⸗ luſten des Gegners ſeien mehrere wichtige Stellungen beſetzt worden. Nationale Jagdflug⸗ zeuge hätten fünf bolſchewiſtiſche Beobachtungs⸗ flieger und drei Jagdflugzeuge abſchießen können. Einer weiteren Meldung von der Teruelfront zufolge haben bolſchewiſtiſche Gefangene erneut beſtätigt, daß auf der bolſchewiſtiſchen Seite die Ausländer in der Mehrheit ſeien und daß der bolſchewiſtiſche„General⸗ ſtab“ in der Hauptſache aus Franzoſen beſtehe. In Rumänien ſchneit's noch heftig Und weiter ſtrenger Froſt Bukareſt, 6. Januar.(HB⸗Funk.) Die ſtrenge Kälte in Rumänien hält an. In Bukareſt wurden heute Nacht 16 Grad gemeſſen, in Jaſſy 25 und weiter nöwlich ſogar 30 Grad. Die im Donau⸗Delta auf einer Inſel gelegene Stadt Valcov iſt ſeit vier Tagen von der Außenwelt abgeſchnitten. Auch die ſtarken Schneefälle wollen nicht nachlaſſen. Bu⸗ kareſt hat jetzt den ſeit 1917 ſchneereichſten Winter. belgrad meldet minus brad Strenge Kälte auch in Jugoſlawien DNB Belgrad, 6. Januar. In ganz Jugoſlawien herrſcht ungewöhnliche Kälte. So iſt die Adria⸗Bucht an den ſoge⸗ nannten ſieben Kaſtellen bei Split mit einer über 2 Zentimeter dicken Eisſchicht bedeckt. In Belgrad wurden 20 Grad unter Null gemeſſen. Im Ruhrgebiet jetzt Lauwener und ſogar Regen DNB Eſſen, 6. Januar. RNach dem plötzlichen Kälteeinbruch iſt im Ruhrgebiet und im übrigen Weſtdeuiſch⸗ land über Nacht eine ebenſo plötzliche Erwär⸗ mung eingetreten. Milder Weſtwind brachte Tauwetter und am Donnerstagvormittag teil⸗ weiſe auch Regen, ſo daß der Schnee ſchnell ſchmilzt. Im Hochſauerland herrſcht noch Froſt mit Schneefall. die Deinzeſſin von Braunſchweig auf griechiſchem Boden eingetroffen DNB Athen, 6. Januar Prinzeſſin Friederike Luiſe von Braunſchweig, die Braut des Kronprinzen Paul von Griechen⸗ land, traf am Mittwoch um 23 Uhr auf griechi⸗ ſchem Boden ein. Sie wurde auf dem Grenz⸗ bahnhof Eidomeni von dem Kronprin⸗ zen herzlich begrüßt, der ihr einen prächtigen Blumenſtrauß überreichte. Das Brautpaar ſetzte dann ſeine Reiſe nach Athen fort, wo es am Donnerstagnachmittag eintref⸗ fen wird. Die griechiſche Preſſe veröffentlicht zahlreiche bebilderie Lebensbeſchreibungen über die Braut und berichtet eingehend über die Vorbereitun⸗ gen zur Hochzeit. Die Blätter begrüßen die Prinzeſſin äußerſt herzlich und weiſen bei die⸗ ſer Gelegenheit auf die große Zuneigung des griechiſchen Volkes zu ſeinem Herrſcheyhaus hin. den „Hak Was —— ahrha Es wa Bruch alles ſo entfernt abgehal Schneeg tags ei ſchicker ſporadif mutiget ſtürmen Die Weg zu weil im die—ſe nicht ra Ganze? Schneep Einm wegen d käufer i einem ſt ſcheinun einen B man nu Hüllen tãätigt w Trotz ſprechen arktbe Auch me kommen fehlten. Neue Vers In England neuen Sich signale. Mi rer Kontakt der Lokom Kontaktschi Glocke, di Signal aufn wird es übe die Maschit Aufnahme 1. hier um e handele. D berichtersta einmal Schulr Wie in und Fach auf Grun für Wiſſe ihre Räut Störung los zu 7 zur Ve: reitſchaft Bereitſtell zweckdienl erleichtert. lugma glückt. 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Das nach Athen ag eintref⸗ zahlreiche die Braut orbereitun⸗ grüßen die en bei die⸗ igung des exhaus hin. den 50 „Hakenkreuzbanner“ broß-Mannheim Donnerstag, 6. Januar 1938 Mmarkt, ganz klein geſchrieben Was ſich am Donnerstagfrüh auf dem Wo⸗ chenmarkt den Hausfrauen darbot, verdiente wahrhaftig nicht die Bezeichnung Wochenmarkt. Es war nichts anderes als ein winziger Bruchteil eines Marktes! Dabei hatte man alles ſo ſchön vorbereitet und den alten Schnee entfernt, damit die Geſchäfte ohne Stockungen abgehalten werden konnten. Bei dem ſtarken S en das in der Frühe des Donners⸗ tags einſetzte, zogen es die meiſten Marktbe⸗ ſchicker aber vor, zu Hauſe zu bleiben. Nur ganz ſporadiſch wurde ein Marktſtand aufgebaut und mutig trotzten dann die Markthändler dem an⸗ ſtürmenden Schnee. Die Hausfrauen mußten mühſam ſich ihren Weg zwiſchen den Bankreihen hindurchbahnen, weil immer neue Schneemaſſen herabwirbelten, die—ſelbſt wenn man es gewollt hätte— gar nicht raſch genug wegzuſchaffen geweſen wären. Ganze Bankreihen ſtanden leer, auf denen das Schneepolſter von Stunde zu Stunde wuchs. Einmal wegen der Kälte und zum anderen wegen des wirbelnden Schnees hatten die Ver⸗ käufer ihre Waren ſorgſam zugedeckt. Die bei einem ſolchen Wetter auch nur ſpärlich in Er⸗ ſcheinung tretenden Hausfrauen durften jeweils einen Blickck in die Körbe werfen, von denen man nur dann für kurze Zeit die ſchützenden Hüllen wegnahm, wenn wirklich ein Kauf ge⸗ tätigt wurde. Trotz der außerordentlich ſchwachen Marktbe⸗ e fehlte es jedoch an nichts, denn die ent⸗ ſprechende Auswahl war von den wenigen Marktbeſchickern doch e die Amilfe worden. Auch mengenmäßig reichte die Anlieferung voll⸗ — aus, weil ja die Käufer faſt ganz en. Neue Versuche zur Sicherung gegen das Ueberfahren von Eisenbahnsignalen in England macht man gegenwärtig Versuche mit einer neuen Sicherung gegen das Ueberfahren der Eisenbahn- signale. Mitten zwischen den Schienen wurde ein besonde- rer Kontakt angebracht, über die eine Abnehmevorrichtung der Lokomotive gleitet. Beim Uebergleiten über dieser Kontaktschiene ertönt im Führerstand der Lokomotive eine Glocke, die den Lokomotivführer auf das bevorstehende Signal aufmerksam macht. Ist das Signal geschlossen und wird es überfahren, so wird durch den Kontakt automatisch die Maschine zum Stillstehen gebracht. Diese originelle Aufnahme läßt im ersten Augenblick vermuten, daß es sich hier um eine Vorrichtung gegen Eisenbahnselbstmörder handele. Das ist jedoch nicht der Fall, sondern der Bild- berichterstatter hatte sich bemüht, die neue Einrichtung einmal aus der Froschperspektive aufzunehmen. Scherl-Bilderdienst(M) Schulräume für den Berufswettkampf Wie in den Vorjahren werden die Berufs⸗ und Fachſchulen in allen Gauen Deutſchlands auf Grund eines Erlaſſes des Reichsminiſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung ihre Räume und Einrichtungen, ſoweit es ohne Störung des Unterrichts möglich iſt, ko ſt en⸗ los zur Durchführung des kommen⸗ Reichsberufswettkampfes zur Verfügung ſtellen. Durch die Be⸗ reitſchaft der Berufs⸗ und Fachſchulen wird die Bereitſtellung geeigneter Wettkampfräume und zweckdienlichen Materials um ein Vielfaches erleichtert. Sremnhen Willi Düſter tödlich verun⸗ glückt. Unter den Opfern des Flugzeug⸗ unglückes in Frankfurt a.., das das Strecken⸗ flugzeug„Charles Haar“ betraf, befindet ſich auch der Flugmaſchiniſt Willi Düſter aus Mannheim⸗Feudenheim, der Frau und Kinder hinterläßt. Dichter vermitteln zwiſchen den Völkern Alfonſe de Chãteaubriant ſprach in Mannheim über das Thema„Deutſchland— Frankreich“ Die Dichter ſind die beſten Vorbereiter der Verſtändigung. Zu dieſer Erkenntnis kam jeder, der dem Vortrag lauſchte, den der franzöſiſche Dichter Alfonſe de Chäteaubriant am Mittwoch⸗ abend in Mannheim hielt. Die Beſtrebungen der Deutſch⸗Franzöſiſchen Geſellſchaft und des Bundes zur Pflege perſön⸗ licher Freundſchaften mit Ausländern— die dieſen Abend veranſtalteten— haben von ſeiten führender deutſcher Politiker ſchon ſeit Jahren tatkräftige Förderung erfahren.— Es gehört zum Weſen wahrhaft nationaler Staaten, daß ſie auch Verſtändnis für die Eigenarten der anderen Nationen haben. Die Dichter aber— die poetiſchen Naturen, wie Chateaubriant ſich ausdrückte— begreifen am erſten den wahren Wert und Charakter der anderen. Zu den poe⸗ tiſchen Naturen in dieſem Sinne zählt Chateau⸗ briant vor allem die Führer der von innen her⸗ aus erneuerten europäiſchen Staaten Deutſch⸗ land und Italien, Hitler und Muſſolini. „Ihre Kunſt der Staatsführung entſpringe aus einer hohen poetiſchen Intuition. Das gleiche, was ein anderer Franzoſe nach einem Beſuch bei Muſſolini geſagt habe:„Begeiſtert habe ich Muſſolini verlaſſen; ich bin ſtark und ruhig“, könne er nach ſeinem Beſuch beim Führer in Berchtesgaden ſagen. Bezeichnend dafür, wie Chaäteaubriant das große Problem auffaßt, iſt, daß er zu dem Wort „Verſtändigung“ bemerkte, es habe ihm nie ge⸗ fallen. Er ſpricht dafür vom gegenſeitigen Ver⸗ ſtehen. Dieſes gegenſeitige Verſtehen habe ſchon von jeher in den Werken der großen Dichter, angefangen von Racine und Lamartine bis Viktor Hugo ſeinen ſchönſten Ausdruck ge⸗ funden. Dieſe Bereitſchaft zum Verſtehen zeige ſich nicht minder bei den großen Dichtern der deutſchen Klaſſik, aber auch in vielen Büchern moderner deutſcher Schriftſteller, die aus ihrer Aufgeſchloſſenheit für das franzöſiſche Weſen heraus, ſchöne und eindrucksvolle Schilderungen des franzöſiſchen Menſchen und der franzöſiſchen Landſchaft gegeben haben. Er nannte Sie⸗ burg und Ernſt Curtius. Aus dem Buche Diſtelbachs zitierte er einen Abſchnitt, der ein typiſches franzöſiſches Landſchaftsbild ſchil⸗ dert. Wir müſſen Frankreich mit ſeinen Frucht⸗ feldern, ſeiner lieblichen Landſchaft und ſeinen ſtillen Städten mit den Kathedralen kennen und nicht nur Paris, wenn wir dieſes Land ganz begreifen wollen. Wie ein feiner Dunſtſchleier liegt es ſtets über der franzöſiſchen Landſchaft, und dieſer Schleier, der über allem liegt, iſt ſymboliſch für das Weſen des Franzoſen, in dem ſich Offenheit und Zurückhal⸗ tung paaren. Chateaubriant iſt in erſter Linie Dichter und ſo ſucht er in reizvoller Weiſe den Weg des Verſtehens über eine feine Schilderung der deutſchen und der franzöſiſchen Landſchaft, aus der heraus das Weſen der Menſchen wächſt. Er ſchilderte zwei Städte, eine kleine ſüddeut⸗ ſche Stadt mit Erkern und Türmen, eine Stadt Dürers und Holbeins, wie er ſagte, und eine kleine weiße Stadt an der Loire. Dann zitierte er wieder eine Schilderung des Lebens in der franzöſiſchen Familie und be⸗ merkte, daß ſich das wahre Frankreich nicht dort zeigt, wo die Automobile raſen. Dieſe vergleichende Schilderung des fran⸗ zöſiſchen und des deutſchen Menſchen aus der Landſchaft heraus bildete auch die Grundlage der Vorträge des Dichters in Frankreich. Er Das ſind Männer ohne Haltung bom Kauf bei Juden durch Beamte und Angeſtellte/ Eine grundſätzliche Entſcheidung Im Amtsblatt des Reichsjuſtizminiſteriums nimmt Kammergerichtsrat Friedrich vom Reichsjuſtizminiſterium grundſätzlich zu einer Entſcheidung des Reichsarbeitsgerichts über den Kauf bei Juden durch Beamte oder Ange⸗ ſtellte Stellung. Die Entſcheidung beſagt, daß der Beamte und Angeſtellte im öffentlichen Dienſt ſich bei ſeiner dienſtlichen und außerdienſtlichen Führung an die Grundſätze der NSDaAw halten muß. Dieſe Grundſätze aber verbietenes, aus jüdi⸗ ſchen Geſchäften Waren zu bezie⸗ hen. Das Reichsarbeitsgericht weiſt auf die Möglichkeit hin, daß derienige, der als Beam⸗ ter oder Angeſtellter gegen dieſe Grundſätze ver⸗ ſtößt oder entſprechende Handlungen ſeiner Ehe⸗ frau duldet, dienſtſtrafrechtlich zur Verantwortung agezogen werden kann. Der Referent erklärt, daß die Bedeu⸗ tuna dieſer Entſcheidung weit über den Einzel⸗ fall hinausgehe. Es wäre aut, wenn dieſe Sätze nicht nur Eingana in die Erläuterungsbücher zum Deutſchen Beamtengeſetz fänden, ſondern darüber hinaus Gemeingut aller Deut⸗ ſchen würden. Wenn dies noch nicht der Fall ſei, ſo beruhe das zum Teil auf dem mangeln⸗ den Verſtändnis, mit dem einige Scheingründe gegen das Verbot des Kaufs in jüdiſchen Ge⸗ ſchäften angeführt würden. Einer dieſer Gründe beſtehe in der Fürſorge der Angeſtellten in jüdiſchen Geſchäften. Wenn man dieſe Begründung als berechtigt anerken⸗ nen würde, müßte man darauf verzichten, die Erwartuna zu haben, daß im Laufe der Zeit immer mehr jüdiſche Geſchäfte in deutſche Hände übergingen; ſowie die Rentabilität eines jüdiſchen Geſchäfts ernſthaft zurückgehe, werde es für den jüdiſchen Inhaber wertlos, er werde ſich nach einem deutſchen Nachfolger um⸗ ſehen, und für die deutſchen Angeſtellten ſei wieder geſorgt. Auch der Hinweis auf die vor⸗ teilhaftere Kaufgelegenheit gehe fehl, da auch in jüdiſchen Geſchäften nichts verſchenkt werden könne. Schließlich könne auch die Entſchuldigung nicht anerkannt werden, daß man das Geſchäft nicht als jüdiſches erkannt habe. Hier jorderten Staat und Partei, daß man ſich im Zweifelsfall erkundigt. Der Referent betont, daß auch der Grundſſatz, daß der Beamte für die Käufe ſeiner Ehefrau in jüdiſchen Geſchäf⸗ ten einſtehen müſſe, reſtloſe Billigung verdiene. Befreiung von der Vergnügungsſteuer Wann braucht man keine zu zahlen?/ Eine wichtige amtliche Klarſtellung In letzter Zeit hat ſich für die Handhabung der Vergnügungsſteuer eine Reihe von Zwei⸗ felsfragen ergeben, die der Klärung bedürfen. Zur Sicherung eines einheitlichen Vorgehens bei der Steuererhebung ſtellt der Reichsinnen⸗ miniſter im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ finanzminiſter daher folgende Grundſätze feſt, nach denen in Zukunft verfahren werden ſoll. Hinſichtlich der Veranſtaltung zugun⸗ ſten des Winterhilfswerks gelten die bisherigen Anweiſungen. Die Befreiung von der Vergnügungsſteuer kann auch auf ſolche Veranſtaltungen ausgedehnt werden, die aus Anlaß des nationalen Feiertages des deutſchen Volkes vorgeſehen ſind, die aber nachweisbar lediglich wegen der Schwierigkeiten der Raumbeſchaffung oder aus betriebstechni⸗ ſchen Gründen nicht am 1. Mai ſtattfinden können, ſondern auf den 29. oder 30. April vor⸗ verlegt bzw. auf den.,., 4. oder 5. Mai ver⸗ ſchoben werden müſſen. Wenn ein beſonderer Mangel an geeigneten Räumen und Ausflugsſtätten für die Durchfüh⸗ rung der Betriebsfeiern vorhanden iſt, kann die Befreiung von der Vergnügungsſteuer auch noch auf ſolche Veranſtaltungen ausgedehnt werden, die auf den 28. April vorverlegt oder bis zum 8. Mai verſchoben werden müſſen. Einzelne Unternehmungen und Wirtſchafts⸗ verbände pflegen Werbefilmvorträge zu veran⸗ ſtalten, die bei freiem Eintritt ſtattfinden. So⸗ weit dieſe Filme rein belehrenden, werbenden Inhalt haben, tragen ſie nicht den Charakter von Vergnügungen und unterliegen nicht der Vergnügungsſteuer. Sobald jedoch ein Werbe⸗ film eine Spielhandlung aufweiſt und gleichzeitig der Unterhaltung der Zuſchauer dient, unterliegt er der Vergnügungsſteuer⸗ pflicht. Vorführungen von Lautſprecherwagen ſind in⸗ ſoweit nicht als Vergnügungen anzuſehen, als ſie nur der Werbung und nicht der Un⸗ terhaltung dienen. Die Einſchaltung einzel⸗ ner Schallplattenvorführungen zwiſchen die Werbevorträge wird jedoch der Lautſprecherwer⸗ bung im allgemeinen noch nicht den Charakter einer Vergnügung verleihen. Eine Vergnügungs⸗ ſteuerpflicht iſt daher auch in derartigen Fällen nicht gegeben. verriet uns, daß ſich der Franzoſe noch nie ſoviel mit Deutſchland beſchäftigt habe wie in den letzten Jahren, in denen ſeine Schilderun⸗ gen der Verhältniſſe des neuen Deutſchland mit großer Aufmerkſamkeit aufgenommen wor⸗ den ſeien. Oft habe er aus dem Kreiſe ſeiner Zuhörer heraus Dank und Anerkennung dafür daß er ihnen Deutſchland nahegebracht habe. Chateaubriant ſchloß mit einem Hinweis auf das Wort des Führers, daß man beſtrebt ſein ſolle, ſich gegenſeitig zu achten und gegenſeitig zu bewundern. Der Vortrag, der anſchließend von Herrn Saarbach überſetzt wurde, fand ſtarken Bei⸗ fall der im überfüllten Saal der Handelskam⸗ mer verſammelten Zuhörer. Die einleitenden Worte hatte der Vorſitzende der Deutſch⸗Franzöſiſchen Geſellſchaft in Baden, Regierungsdirektor Dr. von Duſch, geſpro⸗ chen. Er wies darauf hin, daß erſt das Werk des Führers den 5535 für das aufrichtige Ver⸗ ſtehen den Völker geebnet habe. Heute, da man ohne Hemmungen und offenen Blickes einander gegenüberſtehe, könne man das erkennen und würdigen, was das Weſen des anderen aus⸗ macht. Und aus dieſem Erkennen heraus könne man vielleicht auch manches voneinander ler⸗ nen. In der Vergangenheit habe es manche deutſch⸗franzöſiſche Begegnung am Oberrhein gegeben, die ſchmerzliche Erinnerungen auslöſe. Gerade deshalb ſei dieſes Gebiet am Oberrhein vielleicht auch die Stätte, an der die Verſtändi⸗ gungsidee den günſtigſten Boden finde. Herr von Duſch erinnerte in dieſem Zuſammenhang daran, daß das franzöſiſche Künſtlertum auch ſchon in vergangenen Jahrhunderten den Weg über die Grenze fand., ſo wirkten drei fran⸗ zöſiſche Architekten am Bau des Mannheimer Schloſſes mit. Herzlichen Beifall fanden die Dankesworte an den Dichter. Dem Vortrag wohnten neben Oberbürger⸗ meiſter Renninger als Vertreter der ein⸗ ladenden Stadtverwaltung führende Vertreter der Partei. der Wehrmacht und der Wirtſchaft bei. Als Vertreter des franzöſiſchen Vizekonſu⸗ lates war Herr Imbert anweſend. K. M. H. Sonderpoſtämker zum Tag der Briefmarke Anläßlich des Tages der Briefmarke hat die Deutſche Reichspoſt bekanntlich eine arößere An⸗ zahl Sonderpoſtämter eingerichtet, und zwar für den 7. bis., 15., 16., 22., 23., 29. und 30. Januar in Hamburg, für den 8. und 9. Januar in Frankfurt a.., Halle a. d. Saale, Regensburg, Seeſtadt Roſtock, Görlitz, für den 8. bis 10. Januar in Breslau, Guben, Sorau, nichit meli alum llliederericennen wie neu werden lhre slten .2E wenn sie dieselben zu Guido Pfeifer,(e1, 1 2 Uum NHodernisleten geben. Gorontiert erstklasSsigef Sitz, modernste Linie, schnellste Liefelzeit! luido Pfeĩtfer.(.1 für den 9. Januar in Berlin(Gartenſaal Zoo⸗ logiſcher Garten), Bremen, Chemnitz, Deſſau, Erfurt, Frankfurt a. d.., Friedberg(Heſfen), Leipzig, Mannheim und München. „Sämtliche Sonderpoſtämter führen Sonder⸗ ſlempel. Alle Einzelheiten über die Veranſtalter, die Dauer der Veranſtaltungen, die Abgabe von —Poſtwertzeichen uſw., über die Inſchriften der Sonderſtempel und Anträge auf Gefälligkeits⸗ ſtempel enthält das Amtsblatt des Reichspoſt⸗ mimiſteriums. Vom Planetarium. Der Vortrag des Herrn Profeſſor Dr. Feuerſtein in der Reihe„Materie, Strahlung, Leben“ am heutigen Donnersabend fällt aus. Der neue Termin wird noch bekannt⸗ gegeben. Eigentümer geſucht. Beim Fundbüro des Polizeipräſidiums befindet ſich ein Kiſtchen mit Traubenzucker und ein Ballen mit Tabak, deren Eigentümer noch unbekannt ſind. unsere Minder-, Mädchen- U. Knaben-Schunhe sind in Qualitãt und ausfuhrung vorzuüglich und sehr preiswert H 1, 8-Breite Straße IANNHEIII HI, 8- Breite Stroße „Hakenkreuzbanner⸗ —— 3 ** vug uvers tond Donnerstag, 6. Januar 1938 Dies und das boezeichnetes Jweimarkſtück verriet den dieb Ein überführter„Erbſchleicher“/ Die„kameradſchaftliche“ Derlobung Die feſtgefrorenen Klatſchbaſen. Nach Berich⸗ ten Nürnberger Zeitungen herrſcht in der Stadt Schwabach lebhafte Heiterkeit über das Er⸗ lebnis einer Anzahl von Klatſchbaſen. Am Ortsbrunnen fanden ſich drei Hausfrauen ein, um Waſſer zu holen. Während das Waſſer aus den Röhren floß, hub eine der drei Frauen ein Geſpräch an und beendete ihren Redefluß trotz der herrſchenden Kälte nicht eher, als bis alle drei Frauen und dazu ihre Eimer am Bo⸗ den regelrecht feſtgefroren waren. Den drei redebefliſſenen Hausfrauen verblieb ſchließlich keine andere Möglichkeit um mach Hauſe zu kommen, als aus den Holzpantoffeln zu ſchlüpfen und auf den Strümpfen heim zu lau⸗ fen, dabei die angefrorenen Pantoffeln und Eimer im Stiche laſſend. ** Der Glotterbad⸗Kutſcher fährt 50 Jahre das „Wägele“. Ein ſeltenes Arbeitsjubiläum konnte am Neujahrstag im Kurhaus des Sa⸗ natoriums Glotterbad gefeiert werden. Ulrich Scharbach war vor 50 Jahren, am 1. Januar 1888 als Kutſcher ins Glotterbad ge⸗ kommen und hat lange Jahre in ſeinem Lan⸗ dauer die Kurgäſte vom Bahnhof in Freiburg und Denzlingen abgeholt und mit ihnen auch Spazierfahrten im lieblichen Glottertal ge⸗ macht, bis er eines Tages durch ein Automobil abgelöſt wurde. Aber auch dann blieb ſeine Arbeitskraft nicht brach liegen; mit ſeinem „Wägele“ holt er ſeit vielen Jahren die Milch von den einzelnen Höfen des Sanatoriums herbei und arbeitet darüber hinaus in der Landwirtſchaft mit. Dem 72 Jahre alten Ar⸗ beitsjubilar wurden zahlreiche Ehrungen zu⸗ teil. Aus der Reichskanzlei traf eine Ehren⸗ urkunde des Führers und Reichskanzlers ein. Im Saal des Kurhauſes Glotterbad feierte dann die Betriebsgemeinſchaft das Feſt ihres Arbeitskameraden. Ulrich Scharbach hat aber nicht lange gefeiert, am 2. Januar nahm er das 51. Arbeitsjahr in Angriff und führte die Milch auf ſeinem Wägele durch das verſchneite Glottertal. Großfeuer bei BBC Saarbrücken Saarbrücken, 6. Jan. Am Mittwoch ge⸗ gen 20 Uhr iſt in der Maſchinenfabrik Brown, Boveri in Saarbrücken aus noch nicht aufge⸗ klärter Urſache ein Feuer entſtanden, und zwar im erſten Stockwerk des Mittelbaues, wo große Vorräte lagern. Von dort aus verbreitete es ſich in das darüberliegende Stockwerk, wo eine große Menge Maſchinen vernichtet wurde. Die Berufsfeuerwehr war ſofort zur Stelle. Die ungeheure Rauchentwicklung erſchwerte die Löſcharbeiten außerordentlich. Die Feuerwehr · leute mußten mit Gasmasken vorgehen und lei⸗ ſteten bei der Bekämpfung des Brandes von außen und von innen Außerordentliches. Poli⸗ zeipräſident Schmeicher hat ſich ſelbſt an die Brandſtätte begeben. Gegen 22 Uhr war die Hauptarbeit getan und die Gewalt des Feuers gebrochen. Der Sachſchaden iſt bedentend. Men⸗ ſchenleben ſind nicht zu beklagen. Bei der Bekümpfung des Brandes waren auch Löſchzüge der Werkfeuerwehren der Burbacher Hütte, der Fabriken Dingler& Karcher, Gerhard æ& Sehmer und andere beteiligt. im. Karlsruhe, 6. Jan.(Eig. Bericht) Die nachfolgende Geſchichte ſpielt in Baden⸗ Baden und endete auf der Anklagebank vor der 5. Strafkammer in Karlsruhe. Eines ſchönen Tages erſchien in Baden⸗Baden der Hilfsarbei⸗ ter Georg E. Er ſtammte vom Bodenſee, hatte dort eine Erbſchaft gemacht und war mit dem Gelde in die Bäderſtadt gereiſt, um mit ſeinen ihm leicht zugefallenen„Betriebsmitteln“ das Glück am Spieltiſch zu verſuchen. Er mietete ſich bei einer 38jährigen Dame ein, bei der auch der 67jährige Hermann V. aus Rotterdam wohnte, der übrigens mit der Ver⸗ mieterin, wie er ſagte,„kameradſchaftlich ver⸗ lobt“ war. Obwohl letzterer nur 68 Mk. Rente bezog, zog es ihn hin und wieder an den Spiel⸗ tiſch. Er war auch mal mit 400 Mk., die er von ihr bekommen hatte, nach Zoppot gefahren, um der Spielgöttin zu opfern. Es ſprach ſich natürlich herum, daß., der lachende Erbe, der allerdings geiſtig etwas weniger bemittelt war, eine ganz anſtändige Summe Papiergeldes in ſeinem Koffer verwahrte. Eines ſchönen Tages mußte E. feſtellen, daß ihm 150 Mark fehlten. Ein Unbekannter mußte ſie aus ſeinem in ſeinem Zimmer ſtehen⸗ den Koffer entwendet haben. Er ging zur Slahlgerüſte auf dem Weltflughafen Die neue Halle für das Luftſchiff„L5 150“ zur Hälfte fertig Die Montage der zweiten 300 Meter langen neuen Halle für das im Bau be⸗ findliche Luftſchiff „L3 130“ ſchreitet rüſtig fort. Die Höhe der Halle, von der bereits mehr als die Hälfte fertiggeſtellt iſt, beträgt 60 Meter, Die endgültige Fer⸗ tigſtellung der neuen Halle wird zu Mai erwartet. Wenn auch äußerlich, bis auf die Länge von der erſten Halle kaum verſchie⸗ den, ſo weicht ſie dennoch in manchen Einzelheiten von ihrer älteren Nach⸗ barin ab. Als„Bau⸗ halle“ erhält ſie die zuſätzliche Aufgabe, die Luftſchiffe zu Ueberholungen, Re⸗ paraturen und dergl. aufzunehmen. Aus dieſem Grunde ſind ihre Wände in Back⸗ ſtein gehalten, was ſie ſtabiler und wär⸗ mer macht. Auch der Hallenboden wird nicht betoniert, ſon⸗ dern mit Holz aus⸗ gelegt. Die mit Eter⸗ nitwänden bekleidete Halle I1 dagegen wird in erſter Linie als „Rüſthalle“ den fahr⸗ bereiten und ſich zur Ausreiſe rüſtenden Schiffen dienen. Die Ausrichtung beider Hallen zueinander beruht auf einem beſonderen Sy⸗ ſtem, das ſpäter einmal die Grundlage eines großen Hallenkomplexes ſein wird. Im Schnitt⸗ punkt der verlängerten Längsachſen der Rüſt⸗ und Bauhallen iſt eine brehbare Schleuſenhalle geplant, die künftig das Einbringen der Luft⸗ Die neue Halle für Luftschift„LZ 130“ Weltbild(M) ſchiffe bei jeder Windrichtung gewährleiſtet und ihre Ueberführung in jeder der beiden Stand⸗ hallen ermöglichen wird. Die Verwendung von Helium und die im Frühjahr zu erwartende Wiederaufnahme des Luftſchiffverkehrs mit „LZ 130“ hat die Errichtung verſchiedener neuer Anlagen erforderlich gemacht. Kriminalpolizei und zeigte den Diebſtahl an. Der Täter ließ ſich jedoch nicht ermitteln. Aber der Kriminalbeamte riet ihm, eine Falle zu ſtellen, um zu ſehen, ob man damit den Lang⸗ finger ſchnappen könnte. Mit Speck fängt man Mäuſe— und ſo legte E. über das zweite nicht benutzte Bett ſeines Zimmers ſeine Hoſe und davor auf den Boden— wie wenn es zufällig aus der Taſche gefallen wäre, ein Zweimarkſtück. Dieſes Zweimarkſtück war mit einem Zeichen verſehen. Während der Abweſenheit des Be⸗ wohners verſchwand das deutlich ſichtbar ge⸗ weſene Geldſtück aus dem Zimmer. Die Kri⸗ minalpolizei nahm eine Durchſuchung vor. Die Vermieterin proteſtierte und beſchwerte ſich hef⸗ tig, und auch der Mitbewohner und Kamerad⸗ ſchaftsbräutigam V. mußte ſich eine Durch⸗ ſuchung gefallen laſſen— und ſiehe da: in ſeiner Taſche fand man das gezeichnete Zweimarkſtück. Da half alles Leugnen nichts! Man hatte den Täter. Ob er auch die vorher vermißten 150 Mk. an ſich genommen hatte, ließ ſich nicht feſtſtellen, aber das Zweimarkſtück war einwandfrei in ſeinem Gewahrſam. Er verſuchte es zwar mit der Ausrede, er habe die 2 Mark als bereit⸗ gelegtes Trinkgeld betrachtet. V. erhielt wegen Diebſtahls drei Wochen Gefängnis. Im Einſpracheverfahren vor dem Amtsgericht Baden⸗Baden wurden an Stelle von 10 Tagen Gefängnis 100 Mark Geld⸗ ſtrafe ausgeſprochen, die durch die Unter⸗ fuchungshaft als verbüßt gelten. Der Angeklagte focht das Urteil an, ſo daß ſich die Strafkammer mit der Sache zu befaſſen hatte. In der Berufungsverhandlung öffnete die als Zeugin erſchienene Vermieterin und Kamerad⸗ ſchaftsbraut derart die Schleußen ihrer Beredt⸗ ſamkeit für V. und gegen die Behörden, daß es dem Vorſitzenden zu viel wurde und er ſie wegen Ungebühr aus dem Saal entfernen ließ. Noch während ſie den Saal verließ, konnte ſie ſich nicht beruhigen:„Ich muß dabei ſein und alles hören. Wenn er mir ſtirbt!“ So gefährlich wie ihre Befürchtung war indes die Sache nicht. Auch der Spielaberglaube kam zu ſeinem Recht. Am Geburtstag der Mutter wurde die „kameradſchaftliche“ Verlobung gefeiert. 21 Spielmarken hatte V. in der Taſche bei ſeiner Feſtnahme, weil am 21. der Geburtstag ſeiner Mutter war. Der Kriminalbeamte, der V. über⸗ führte, teilte mit, daß der Erbſchaftsſpieler in⸗ zwiſchen völlig verkracht iſt und die Bäderſtadt weniger zuverſichtlich wieder verlaſſen hat. Der Schluß der Geſchichte iſt kurz: Die Be⸗ rufung des Angeklagten V. wurde verworfen. Das Berufungsgericht hatte auch keinen Zwei⸗ len er das gezeichnete Zweimarkſtück geſtoh⸗ en hat. Es ging ihm nicht ſchnell genug Karlsruhe, 6. Jan. Am Dienstag ereig⸗ nete ſich auf der Reichsſtraße Nr. 3 Brüchſal Karlsruhe in der Nähe der Abdeckerei Durlach ein Verkehrsunfall. Der Fahrer eines erſonenkraftwagens, der trotz der vereiſten traßendecke mit übermäßiger uhr, bremſte wegen des Anfahrens eines aſt⸗ raftwagens ſeinen Wagen plötzlich ab. Der Wagen geriet ins Gleiten, ſtieß mit dem Laſt⸗ kraftwagen zuſammen und ſtürzte die Straßen⸗ böſchung hinab. Der Laſtkraftwagenführer ver⸗ lor durch den Zuſammenſtoß die Herrſchaft über ſeinen Wagen und fuhr ebenfalls in den Stra⸗ ßengraben. Der Führer des. wagens zog ſich ſtarke Schnittwunden am Kopfe zu und mußte in das Krankenhaus verbracht werden. Ein Inſaſſe des Perſonenkraftwagens erlitt ebenfalls Schnittwunden am. Der ahrer des Laſtkraftwagens kam mit leichten rellungen davon. Die Fahrzeuge mußten ab⸗ geſchleppt werden. Der Sachſchaden beträgt 3000 bis 4000 RM. Hab acht— Kitsch Betrachtung zu einem wichtigen Thema Eine keine, eine ſehr ländliche Stadt irgend⸗ wo in der Pfalz; die Häuſer blicken brav in die Sonntagsnachmittagsſtimmung einer win⸗ dungsreichen a ſe; auf dem buckligen fümilicher ſich ein Meßrummel eingeniſtet, mit ſämtlichem Zubehör: Stand an Stand und einer bunter als der andere; Karuſſells; Luftballons und unalte Schlager, die ſentimentale Erinne⸗ rungen erwecken. Zwiſchen allem das Getüm⸗ mel junger Leute, die ein rotbackiges Selbſtbe⸗ wußtſein zur Schau tragen. Ich war vorurteilslos genug, mich auf rei⸗ ende Ueberraſchungen gefaßt zu machen; ich achte an die irchndeihfefte in den kleinen thü⸗ ringiſchen Städten, mit ihren„Töpfermärkten“, wo ſich die Frauen ihren häuslichen Zierrat er⸗ ſtehen; kleine Kunſtwerke eines ländlichen Kunſthandwenks, das mit Können, Liebe und viel Phantaſie. wird und von noch unverdorbenem Geſchmack zeugt. Jedoch— hier gab es Dinge anderer Art, auch eine Ausleſe; und ich habe mich ſchließ⸗ lich, von ſoviel deprimierenden Eindrücken er⸗ ſchöpft, an einen Stand mit heißen Würſten zu⸗ vonbaflen n der(wie man gleich ſehen wird) von allem noch das Beſte war. Von Stand zu Stand, die dicht nebeneinander auf ihren beiden Seiten die lange Straße ſäum⸗ ten, ergoß ſich eine Flut von lanz, og ſich eine Kette geſchmackloſer Dinge in arbe und Form, wie ich es nie für möglich ge⸗ halten hätte. Indes, die Leute davor ſchienen entzückt, und namentlich darunter die Frauen, an deren Schmuckbedürfnis Rim* au ge⸗ wandt hatte. Denn es gab Ringe, Ketten, Arm⸗ bänder und Broſchen, armſelige Sachen, deren Steine einen falſchen Schimmer hatten; alles nur vorgetäuſcht, das„Silber“, das„Gold“; weenn man ſie in der Hand wog, dann waren ſie plötzlich ein paar Stücke Blech. Grob das gehämmerte Muſter auf den Broſchen, ſo lieb⸗ os gemacht, und mangelhaft. Und ohne jede Spur einer geſchickten Imitation, die man noch eher verzeihen könnte. Die Leute aber griffen arglos in den Geldbeutel und ſchleppten freude⸗ ſtrahlend dieſe Koſtbarkeiten davon. Es gab nicht nur Schmuck, auch Zierrat fürs aus, der freilich ganz dazu angetan war, das aus zu verunzieren. So etwa Decken und zorhänge, wie ſie die Hausfrau ſchützend vor die Geräte in der Küche hängt. Früher hat man ſich ſolche Tücher ſelbſt geſtickt, ſehr ſorgfältig und kunſtvoll und ſie vielleicht noch mit irgend⸗ einem kernigen Spruch verſehen. Nichts von alledem beſagter Meſſe. Die Kreuzſtich⸗ muſter dürftig und ſchlecht gearbeitet, miſerable äußerſt geſchmack⸗ oſe Blumengewinde, die ſich etwa um folgen⸗ den poetiſchen Erguß winden:„Wenn ſich der Eltern Augen ſchließen, ihr mattes Licht im Tode bricht, dann iſt das ſchönſte Band zerriſ⸗ ſen, denn Elternliebe vergißt man nicht“. Und zu weiterer Erbauung weinerlich⸗ſentimentaler Gemüter ſchwebte darüber hin ein gar herziges Knäblein mit Engelsflügelchen. In durchaus ebenbürtiger Weiſe die Kiſſenbezüge. Auf ſchwarzem Samt etwa folgendes Bild: Mond am Nachthimmel; bunte Bäume und Sträucher ragen wie Geſpenſterarme; eine ſilberübergoſ⸗ ene Lichtung und in ihr, inmitten dem allem, tößt ein kapitaler ehnender ſeinen Sehnſuchts⸗ chrei aus; und alles, auf daß der Familien⸗ vater ſein müdes Haupt darauf bette. Etwas wie ein Wandgehänge empfiehlt klu⸗ en und törichten Jungfrauen„Verzage nicht in unkler Stunde“. Da es etwas außer Mode ge⸗ kommen iſt, ein Nachtgebet zu murmeln, werfe man doch ein Auge auf ſolch weiſe Ermahnung und laſſe ſich eine pflichtſchuldige Gänſehaut vor der dunklen Allmacht den Rük⸗ ken hinabrieſeln. Das burſchikoſe„Mei Rua will i hom!“ auf einem anderen Sofakiſſen wirkte da in einer Unbekümmertheit um 5575 künſtleriſchen Effekt wie eine Oaſe in der ſte. Wo anders gab es Geſchirr. Eine chineſiſche Kanne, über die ein Fabeltier von fettem Dra⸗ chen hinkroch; es ſperrte ſeinen Rachen auf, nicht um Feuer, ſondern um gegebenenfalls Kaffee zu ſpeien. Auch dieſes Stück wurde von 79 Kunſtbefliſſenen würdelos miteingeſam⸗ melt. Um ſich eines noch allenthalben exiſtierenden ſchlechten Geſchmacks zu vergewiſſern, braucht man freilich nicht erſt in jene kleine Stadt in der Pfalz zu gehen... Ein paar Beiſpiele ſoll⸗ ten genannt werden, wie ſie der Zufall beſcherte. Damit, daß man die Dinge beim rechten Na⸗ men nennt, daß man dadurch viel Gleichgültig⸗ keit und Bequemlichkeit den Kampf anſagt (denn oft W der Mangel an Geſchmack nur auf ihnen), iſt wohl etwas, aber noch nicht viel getan. Denn es iſt unmöglich, ein„Re⸗ ſh des guten Geſchmacks“ zu geben, nach dem ich ein jeder richten kann wie nach einer An⸗ weiſung fürs—— Kochen! Und was iſt damit geſagt: daß die Dinge, die uns ſelbſt und die unſere Umgebung ſchmücken, verſchönern, Ausdruck unſeres Inneren ſein ſol⸗ len, wenn gerade in dieſer inneren Welt Phan⸗ taſieloſigkeit, Unſicherheit des künſtleriſchen Empfindens und Urteilsunfähigkeit ee ſind? Da bleibt natürlich nichts, als wahllos zu „wählen“, als ſich urteilslos an allem, was glit⸗ zert und glänzt und an Farbe und Form ſich lich nie aufdrängt, zu erfreuen; da bleibt wirk⸗ li nichts als nachzuahmen. Auf dem ſinnvollen Nachahmen dagegen beruht zum f en Teil der gute Geſchmack, die Verbind⸗ ichkeit von Menſch zu Menſch, die Gemein⸗ ſchaftskultur. Sich gegenſeitige Anregung zu ge⸗ ben, dieſe Vorbilder auf ſeine Weiſe nachzu⸗ ahmen, ſie auf eigenwilligere Art abzuwandeln — das ſind die Brücken gegenſeitigen Ver⸗ ſtehens und der gegenſeitigen Achtung. Um es an einem Beiſpiel klarzumachen: Eine Frau will ſich einen Teppich kaufen; in den Schaufenſtern ff ſie ſich die teuren Stücke betrachtet, ihre perſiſchen und chineſiſchen Mu⸗ ter; ganz beſonders aber hat ihr die kühne rbzuſammenſtellung imponiert; und alſo auft ſie für ihr weniges Geld einen 1 Mppich billigeren, dafür aber um ſo bunteren Teppi 0 mit grellen ſchreienden Farben. Daß ſein und Grün in gar keiner Weiſe zu der hellblauen Tapete und den blaugemuſterten Vorhängen ihres Wohnzimmers paßt, bemerkt ſie vielleicht gea nicht oder erſt, wenn es zu ſpät iſt. Zu den raunen Möbeln hätte ein etwa in hell⸗ und dunkelbraun gemuſterter Teppich viel beſſer ge⸗ paßt, überlegt ſie ſich dann vielleicht; und wirk⸗ lich, die Verkäuferin hatte ihr einen ſolchen ge⸗ zeigt. Jedoch, der war ihr zu„einfach“ geweſen, und ſeine zaghaften Roſatöne hatten ihr ſo gar keinen Eindruck gemacht. Sie hat ſinnlos etwas Teures, Koſtbares nachge⸗ ahmt und damit nur eine geſchmackloſe Wir⸗ kung erzielt. st. Tagung der Geologischen Vereinigung Die Geologiſche Vereinigung, E.., die in Frankfurt ihren—— hat und ſeit 28 Jahren, meiſt unter ſtarker Beteiligung des Auslandes, ihre Jahresverſammlungen abhält, tagt am 8. und 9. Januar in den Räumen des Sencken⸗ bergiſchen Muſeums. Die wiſſenſchaftliche Sit⸗ ung, die ſich mit dem Thema Sedimente eſchäftigt, beginnt am 8. Januar. Der öffent⸗ liche Teil der Veranſtaltung— beginnend am 9. Januar— Fre nach der erſtmaligen Vor⸗ führung eines Films über Gebirgsbil⸗ dung den erſten öffentlichen Bericht des For⸗ ſchungsreiſenden Prof. Dr. Carl Troll aus Berlin über die verunglückte Nanga⸗Parbat⸗ Expedition und über ſeine Eindrücke in Abeſ⸗ ſinien, von wo er erſt vor zwei Monaten zurück⸗ gekehrt iſt. Die Urenkelin Wielands geſtor⸗ ben. In Weimar ſtarb im Alter von 84 Jah⸗ ren die letzte Urenkelin des Dichters Chriſtoph Martin ieland, Frau Eliſabeth Hecht⸗ Pencer, eine Schweſter des im Vorjahre verſtorbenen Geheimrates Pencer(München). Im Nachlaß der Verſtorbenen, die mit dem ——+ Hecht in Stettin verheiratet war und — deſſen Tode im Jahre 1908 ihren Wohnſitz nach Weimar verlegte, befinden ſich viele inter⸗ fheinf Erinnerungen an Wieland, die wahr⸗ ſcheinlich dem Wieland⸗Muſeum in Biberach an der Riß(Württemberg) und dem Kirms⸗ Krakow⸗Haus in Weimar überwieſen werden. Im 7 Eine Teiln kunstlauf b Meistersch⸗ die? In die 2Ro, di. 75jährige läumsjal Kranznie einsgrün eingeleit Im G des 75jä ſportführ oration in unſer deutſchen der Frül Zuſamm u einen auptſtad werden Vaterlan der Leil Bund, d übungen. möge na ken auch ſtreiter ſcher Lei DA Der D hat beſti Jugendli ſammenge ſchloſſen ordnung Zuſamm der Here tigen Na weltanſck ſieht. Da boten, ei geformte ſich bew hervorra die Ehre zu feſtig aeeeeee (E Auf ei Boxen n Gaues& den wie darauf h gebunger zeitig de Kampfbe die öffer einführer In de allein du rungen 1 fen, Sch es ſeit je pulären chon oft geführt wortliche dacht ſin erechtere beſtimmr auch die den an 1 ſallens 2 allensku wird. J jektive A Anlaß, i ſubjektiv der groß Engländ Bei de rung de den grof nete Erf damiten nuar 1938 ebſtahl an. tteln. Aber Falle zu den Lang⸗ fängt man zweite nicht »Hoſe und es zufällig eimarkſtück. m Zeichen it des Be⸗ ichtbar ge⸗ Die Kri⸗ g vor. Die rte ſich hef⸗ Kamerad⸗ ne Durch⸗ : in ſeiner eimarkſtück. hatte den en 150 Mk. t feſtſtellen, andfrei in zwar mit als bereit⸗ Wochen ahren vor vurden an Mark Geld⸗ ie Unter⸗ Angeklagte rafkammer iete die als Kamerad⸗ er Beredt⸗ örden, daß und er ſie ernen ließ. konnte ſie i ſein und gefährlich dache nicht. zu ſeinem wurde die n. 1 bei ſeiner ztag ſeiner r V. über⸗ ſpieler in⸗ Bäderſtadt n hat. : Die Be⸗ verworfen. nen Zwei⸗ ück geſtoh⸗ nug ztag ereig⸗ Bruüchſal— ei Durlach hrer eines vereiſten windigkeit zines Laſt⸗ ab. Der dem Laſt⸗ »Straßen⸗ ührer ver⸗ ſchaft über den Stra⸗ ſonenkraft⸗ am Kopfe verbracht aftwagens Der it leichten iußten ab⸗ eträgt 3000 ſt. Zu den ell⸗ und eſſer ge⸗ und wirk⸗ ſolchen ge⸗ geweſen, Roſatöne macht. Sie s nachge⸗ kloſe Wir⸗ St. einigung ., die in 8 Jahren, luslandes, tagt am Sencken⸗ tliche Sit⸗ himente der öffent⸗ nnend am igen Vor⸗ rgsbil⸗ des For⸗ roll aus ſa⸗Parbat⸗ in Abeſ⸗ ten zurück⸗ geſtor⸗ n 84 Jah⸗ Chriſtoph Hecht⸗ Vorjahre München). mit dem t war und Wohnſitz iele inter⸗ die wahr⸗ Biberach n Kirms⸗ nwerden. „Hakenkreuzbanner⸗ spoet und sSpiel Donnerstag, 6. Januar 1938 Weltbild(M) Im Training für dle Europameisterschaiten Eine Teilnehmerin an den Europameisterschaften im Eis- kunstlauf beim Training auf der Eisbahn in St. Moritz. Die Meisterschaften finden dort am 20. Jan. statt. Weldb.(M) Deuhfchlands gröpter Dus⸗Verein die Berliner Turnerſchaft 75 Jahre alt In dieſem Jahre kann der größte Verein des DaRs, die Berliner Turnerſchaft⸗Korp., auf ſein 75jähriges Beſtehen zurückblicken. Das Jubi⸗ läumsjahr wurde am Neujahrstag mit einer Kranzniederlegung an den Gräbern der Ver⸗ einsgründer auf dem Luiſenſtädtiſchen Friedhof eingeleitet. Im Geleitwort zu der Feſtſchrift aus Anlaß des 75jährigen Beſtehens ſchreibt der Reichs⸗ ſportführer:„Die Berliner Turnerſchaft, Kor⸗ poration hat ſeit ihrem Gründungstage bis in unſere Gegenwart hinein die Fahne der deutſchen Leibesübungen hochgetragen. Wie in der Frühzeit des Vereins durch die einheitliche Zuſammenfaſſung vieler Splitter und Teilchen u einem Ganzen eine Idee in der Reichs⸗ hauptſtadt erfolgreich vertreten und gefördert werden konnte, 0 haben wir auch im großen Vaterlande im Reiche Adolf Hitlers alle Kräfte der Leibesübungen zu einem einheitlichen Bund, dem Deutſchen Reichsbund für Leibes⸗ übungen, vereint. Die Berliner Turnerſchaft möge nach einem 75jährigen erfolgreichen Wir⸗ ken auch für die Zukunft ein vorbildlicher Mit⸗ ſtreiter für die geſchichtlichen Aufgaben deut⸗ ſcher Leibesübungen ſein. DML⸗zugend geſchlohen in der 93 Der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen hat beſtimmt, daß ab 1. Januar 1938 ſämtliche Jugendlichen der in ſeiner Organiſation zu⸗ ſammengefaßten Vereine und Verbände ge⸗ ſchloſſen der H̊J angehören müſſen. Dieſe An⸗ ordnung ergab ſich zwangsläufig aus der engen Zuſammenarbeit zwiſchen DRs und Hz, die in der Heranbildung eines ſportlich leiſtungstüch⸗ tigen Nachwuchſes, der zugleich eine einheitliche weltanſchauliche Ausrichtung erfährt, ihr Ziel ſieht. Damit iſt eine weitere Gewähr dafür ge⸗ boten, einen geiſtig, ſeeliſch und körperlich feſt⸗ geformten Sportnachwuchs heranzubilden, der ſich bewußt iſt, das ſportliche Leiſtungen ein hervorragendes Mittel ſind, das Anſehen und die Ehre unſeres Volkes bei anderen Nationen zu feſtigen. De. Skick Gciemheer füie Vrestau 1958 Sieben verſchiedene Mehrkämpfe der Turner in Breslau Auf ausdrücklichen 8 Preu und Reichskanzlers hat der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern Dr. Frick die Schirmherr⸗ Seht über das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt reslau 1938 übernommen. Damit wird die überragende Bedeutung die⸗ ſes Feſtes aller Deutſchen erneut unterſtrichen. Das Fachamt Turnen hat für das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau ſieben ver⸗ ſchiedene Mehrkämpfe ausgeſchriehen, für die insgeſamt 7032 Teilnehmer zugelaſſen werden. An der Spitze ſteht der die Deutſche Meiſterſchaft. Dieſer gemiſchte Mehrkampf beſteht aus je einer Pflicht⸗ und Kürübung am Reck, Barren, Seitpferd und und drei volkstümlichen Uebungen: 100⸗Meter⸗Lauf, Steinſtoß und Weithochſprung. Für dieſen einzigen Meiſterſchaftskampf ſind 1728 Bewerber teilnahmeberechtigt, ſoweit ſie bei den Ausſcheidungskämpfen 148 Punkte er⸗ reicht haben. Zum erſten Male ausgeſchrieben wurde ein Zehnkampf der Klaſſe 1(Jahrgänge 1919 und älter), der in erſter Linie unſerem Nach⸗ wuchs vorbehalten iſt. Er ſetzt ſich aus Pflicht und Kür am Reck und am Barren, einer Pflicht⸗ übung am Seitpferd, einem Pferdkürſprung, einer Kürfreiübung ſowie 100⸗Meter⸗Lauf, Ku⸗ gelſtoß und Weitſprung für die rund 2000 Teil⸗ nehmer zuſammen. Ein reiner Gerätwettkampf iſt der Zieanwe für die gleiche Klaſſe von 18 Jahren aufwärts. Er enthält Pflicht⸗ und Kürübungen am Reck, Barren, Seitpferd, Langpferd, an den Ringen und in den Frei⸗ übungen. Zugelaſſen ſind 768 Turner. An vier verſchiedenen Mehrkämpfen können ſich die Altersturner aller Jahresklaſſen beteili⸗ gen. Der gemiſchte n iſt den 33⸗ bis 39jährigen in Stärke von 1152 Teilneh⸗ mern offen. Der Neunkampf der Aelte⸗ ren wird in drei Klaſſen, für die Jahrgänge 1899 bis 1894, 1883 bis 1889 und 1888 und noch älter ausgetragen, In jeder Klaſſe können 462, insgeſamt alſo 1386 Neunkämpfer teilnehmen. Darüber hinaus werden vom Fachamt Tur⸗ nen am 28. Juli in Breslau noch volkstüm⸗ liche Dreikämpfe für Männer und Frauen veranſtaltet, an dem ſich die Sporttreibenden aller Fachgebiete beteiligen können. Als Maſſen⸗ kampf iſt der Hauptkampf der Männer mit ſei⸗ nen 10 800 Teilnehmern gedacht. den Frauen vorbehalten iſt ein Dreikampf, beſtehend aus 100⸗Meter⸗Lauf, Weitſprung und Kugelſtoß. Wer wagt es, Anen Eteger zu nennen? ofk und ofs, die alten Rivalen im Stadion/ Waldhof und Sandhofen auswärts Mit einer kleinen Enttäuſchung hat für Fuß⸗ ball⸗Mannheim das neue Jahr begonnen. Ge⸗ wiß hat am erſten Tage des Jahres 1938 Sand⸗ hofen mit einem deutlichen Sieg den nicht un⸗ gefährlichen Außenſeiter im Ringen um die Meiſterſchaft, Phönx Karlsruhe, zur Strecke ge⸗ bracht und auch die Raſenſpieler die Freibur⸗ ger aus dem engeren Wettbewerb geworfen, da⸗ für aber hat der Meiſter in Mühlburg einen Punkt laſſen müſſen, und Neckarau ſtrenate ſich vergebens an, den führenden Pforzheimern eine Schlappe beizubringen. Damit aber iſt die Gefahr, daß die badiſche Gauligameiſterſchaft 1938 nicht wieder nach Mannheim fallen wird, auf das höchſte geſtiegen. Als erſter Anwärter hat der 1. F C Pforzheim zu gelten, der mit dem alänzenden Torverhältnis von 34:11 mit fünf Punkten vor Vfn Mannheim und ſechs Punkten vor Waldhof die Spitze behaup⸗ tet. Rechnet man nach Verluſtpunkten, dann be⸗ trägt allerdinas der Abſtand für den VfR nur einen Punkt und für Waldhof zwei Punkte. Da aber Pforzheim unſeren beiden Meiſterſchafts⸗ kandidaten noch auf Mannheimer Boden gegen⸗ übertreten muß, ſo iſt Punktekrie Niederlagen erleiden, denn ſonſt iſt die Meiſter⸗ ſchaftsfrage wohl endgültig zugunſten der Pforzheimer entſchieden. Darüber dürfte man ſich in beiden Lagern der Mannheimer Vereine wohl klar ſein. Insbeſondere die Raſenſpieler müſſen ſich ge⸗ waltia zuſammenreißen, ſoll nicht am Sonntag ſchon der Meiſterſchaftstraum ausgeträumt ſein. Gegen Pforzheim hatten die Neckarauer anſcheinend die Schießſtiefel vergeſſen, ob ſie dieſe auch gegen den alten Lokalrivalen vergeſ⸗ ſen werden, ſteht dahin. Jedenfalls aber wird die Neckarauer Angriffsreihe, die flüſſig und iyſtemvoll zu kombinieren verſteht, der Hinter⸗ mannſchaft des VfR alles abverlangen. Ande⸗ rerſeits werden aber auch Wenzelburger und ſeine Kameraden in der Abwehr ihre liebe Not haben mit Langenbein, der anſchei⸗ nend auch wieder im Kommen iſt, und ſie wer⸗ den auch den ſchußgewaltigen Lutz ſoraſam im für Mannheim der ktetrieg noch lange nicht verloren. Aller⸗ dings dürfen VfR und Waldhof keine weitere —— Auge behalten müſſen. Es wird ohne Zweifel ein ganz großer Kampf werden, der hinter kei⸗ nem der bisherigen Großkämpfe im Mannhei⸗ mer Stadion zurückſtehen wird. Alles in allem muß man die Gegner als gleichwertia bezeich⸗ nen. Der Glücklichere allein wird Sieger ſein. Vielleicht aber gibt es auch keinen Sieger und man teilt ſich brüderlich in die Punkte. Während die Raſenſpieler wenigſtens noch auf vertrautem Boden ihren ſchweren Kampf durchfechten können, gehen die Waldhöfer auf fremdem Platz einem auch nicht leichten Spiel um die Punkte entgegen. Im Brötzinger Tal hat ſich Waldhof noch immer ſehr ſchwer getan. Wenn auch zur Zeit Germania Brötzin⸗ gen als weniger ſtark bezeichnet werden kann, ſo tun Siffling und ſeine Freunde doch gut daran, von der erſten Minute an mit vollem r auf Sieg zu ſpielen. Es ſteht ſchließlich für Waldhof zu viel auf dem Spiel, als daß man ſich auch nur die geringſte Nachläſſigkeit geſtatten könnte. Dieſelbe Mahnung kann auch die SpVg. Sandhofen beherzigen, die in Kehl anzu⸗ treten hat. Für Sandhofen ſteht zwar nicht viel zur Debatte, deſto mehr aber für die Kehler, ie nach ihrem erſten Sieg zu Hauſe über Bröt⸗ zingen Morgenluft wittern und ſich der Hoff⸗ nung hingeben, ihre zahlreichen Heimſpiele ſamt und ſonders zu gewinnen und dadurch doch noch dem Abſtieg entrinnen zu können. Sandhofen gege alſo auch einem harten Kampf entgegen, eſſen Verluſt ein kleiner Schönheitsfehler in dem recht guten Rekord der Elf bedeuten würde. Die Mühlburger, die gegen Waldhof eine ſo gute Partie geliefert haben, werden ſicherli auch den Freiburgern zu ſchaffen machen. O es allerdings gelingt, die kampfesfrohen Frei⸗ burger, die unbedingt iſch0 guten behaupten wollen, zu ſchlagen, muß erſt no abgewartet werden. Es ſpielen am 9. Januar: VfR Mannheim— Vfe Neckarau Germania Brötzingen— SV Waldhof VfB Mühlburg— Freiburger FC FV Kehl— SpVg. Sandhofen. Eck. 142 Wagen nach Monte Carlo Aus den entlegenſten Städten Europas ſtar⸗ ten vom 25. Januar an 142 Wagen mit Fah⸗ rern und Fahrerinnen aus 21 Nationen zur 17. Internationalen Sternfahrt nach Monte Carlo. Unter ihnen befinden ſich acht deutſche Starter, deutſche Wagen ſteuern noch zahl⸗ reiche Ausländer. Von den 121 Gemeldeten machten 21 von dem Recht Gebrauch, zwei Startorte anzugeben, um dann erſt nach den letzten Wettermeldungen den günſtigeren Platz auszuwählen. Der beliebteſte Startort war Athen; hier neh⸗ men 44 Wagen über Wien, München, Ulm, Straßburg den ettbewerb auf, ihre Strecke iſt 3800 Km. lang. Palermo bildet den Ausgangspunkt für 32 Wagen zur 4091 Km. langen Fahrt über Rom, Wien, München, Ulm, Straßburg. Hier ſtartet auch der überwiegende Teil der Deutſchen, die ſechs Mannſchaften Häberle⸗Glöckler(Hano⸗ mag), v. Hanſtein⸗Graf Sn enguind: P. Müller(DaW), Noll⸗Hahn(Opel), Klinke⸗ Schlöske(BMW) und Hermann(BMW). Der ſiebente Deutſche, v. Hantelmann(Adler), macht ſich in Stavanger über Oslo, Hamburg, Han⸗ nover, Brüſſel auf die 3520 Km. lange Reiſe Weite Startorte ſind Tallinn, Bukareſt, John 'Groats, Umea und Amſterdam. Fahlen vom ialteniſchen Rennlport Der auch in Deutſchland beſtens bekannte Paolo Caprioli hat mit der Rekordzahl von 146 Siegen das Rennjahr beendet und zum elften Male das Championat der italieniſchen Flachrennjockeys gewonnen. Die nächſten in der Liſte der erfolgreichen Ita⸗ liens ſind S. Pacifici mit 125, P. Gubellini mit 114 und E. Camici mit 100 Siegen. Die Rangfolge der erfolgreichen Beſitzer führt der Stall Teſio⸗Inciſa mit einer Gewinnſumme von 1 595 350 Lire an vor dem ebenfalls in Deutſchland bekannten Stall del Soldo mit 914 200 Lire. Das erfolgreichſte Rennpferd war der vor einiger Zeit nach Paris als Deckhengſt verkaufte Donatello II, der bei neun Starts acht Siege davontrug und 869 950 Lire zuſam⸗ mengaloppierte. Amerina, die Dritte aus dem Großen Preis der Reichs hauptſtadt, brachte es auf 404 500 Lire, während der in ſieben Rennen ungeſchlagene Zweijährige Nearco 222800 Lire gewann. Lintexipor.⸗Veitexbexicht vom 6. Januar 1938: Südlicher Schwarzwald: Feldberg(Schw.), Sportgelände; Heiter,— 9 Grad, 35 em Schnee, Pulverſchnee, Sport ſehr gut. Belchen, Wiedenereck: Bewölkt,— 12 und— 10 Grad, 45 em Schnee, Neuſchnee 5 em, Pulverſchnee; 30 em Schnee, Pulverſchnee, Sport ſehr gut. Kandel: Heiter,— 9 Grad, 45 em Schnee, Neuſchnee 5 em, Pulverſchnee, Spoxt ſehr 23 S cpee 3 ig 8 rad, m nee, Pulverſchnee, S' r gut. Turner, Breitnau: Heiter,— 1 Grad, 92 em nee, Pulverſchnee, Sport ſehr gut. 43—* Grad, 40 em nee, Pulverſchnee ort ſehr gut. Höchenſchwand: Bewölkt,— 10 Grad, 40 em Schnee, Vulverſchnee, Schi, Rodel ſehr gut. Bürental(Feldberg), Saig; Altglashütten⸗Falkau: ——2◻— 9 Grad, 30 em Schnee, Pulverſchnee, r gut. Himerzarten, Titiſee, Neuſtavt(Schwarzwald): Be⸗ wölkt, 10 Grad, 25 em Schnee, Sport ſehr gut. Nördlicher Schwarzwald: Sand, Breitenbrunnen, Bühlerhöhe: Bewölkt,— 9 Gr. 30 und 35 em Schnee, Pulverſchnee, L9. Eis ſ. gut Kaltenbronn, Hohloh: Bewölkt,— 9 Gurad, em Schnee, Pulverſchnee, Schi gut. Dobel, Herrenalb; Bewölkt,— 8 Grad, 20 em Schnee, Pulverſchnee, Schi, Rodel gut. Odenwald: Kue(Eberbach)(Heidelb.): Star⸗ er Schneefall,— 10 Grad, 10 em nee, Pulver⸗ ſchnee, Schi, Rodel gut. publikumsſkandale und Gportgeſetze aufſehenerregender Vorſchlag eines Gaufachwartes im Bozen (ElgenerBeflchfdes HB) Frankfurt a.., 6. Januar. Auf einer Tagung der Gaufachwarte im Boxen machte kürzlich der Gaufachwart des Gaues Südweſt einen ebenſo aufſehenerregen⸗ den wie überzeugenden Vorſchlag. Er wies darauf hin, daß man viele Mißfallenskund⸗ gebungen des Publikums vermeiden und gleich⸗ zeitig den Zuſchauer zu einer objektiveren Kampfbeurteilung erziehen könnte, wenn man die öffentliche Punktwertung bei Boxkämpfen einführen würde. In den Sportarten, in denen Siege nicht allein durch klare, ſichtbare Entſcheidungen er⸗ rungen werden, wie z. B. beim Eis⸗Kunſtlau⸗ fen, Schi⸗Springen, Ringen und Boxen, gibt es ſeit jeher Fehlurteile, die gerade bei den po⸗ pulären Diſziplinen des Ringens und Boxens chon oft zu häßlichen Szenen und Skandalen geführt haben. Es iſt klar, daß die Verant⸗ wortlichen dieſer Sportarten ſtändig darauf be⸗ dacht ſind, in der Bewertung der Leiſtungen erechtere und immer vollkommenere Wertungs⸗ S zu ſchaffen. Aber eines ſteht feſt: auch die idealſten Wertungsbeſtimmungen wer⸗ den an der Tatſache nichts ändern daß es bei folchen Veranſtaltungen immer wieder zu Miß⸗ en der Zuſchauer kommen wird. Menſchliche Unvollkommenheit und ſub⸗ jektive Auffaſſung eines Kampfes ſind oft der Anlaß, irgend ein Urteil auszuſprechen, das— fubjektiv und objektiv richtig— den Anſichten der großen Maſſe aber nicht entſpricht. Engländer urteilen anders als Amerikaner Bei den Ringern hat man mit der Einfüh⸗ rung der ſogenannten Führungspunkte neben den großen und kleinen Wertungen ausgezeich⸗ nete Erfahrungen gemacht wenn natürlich auch damit noch kein Idealzuſtand erreicht iſt. Bei den Boxern iſt man in Deutſchland und inter⸗ national vor Jahren von der„Viertel⸗Punkt⸗ Wertung“ übergegangen zu der„20⸗Punkte⸗ Wertung“ und hat damit Teilerfolge er⸗ zielt, ber doch liegen ſchon bei dieſen Kampf⸗ ſports die Bedingungen ſo verſchieden, daß in einigen Ländern trotz der Allgemeingültigkeit der internationalen Wertungsbeſtimmungen gegenſätzliche Auffaſſungen über den Ausgang eines Boxkampfes entſtehen können. Um nur auf ein Beiſpiel hinzuweiſen: der engliſche Punktrichter wird immer den Boxer bevor⸗ ugen, der die„Engliſche Schule“, alſo das oxen mit der linken Geraden als Hauptwaffe, im Kampf demonſtriert. Der Amerikaner wird mehr die Härte und das Draufgänger⸗ tum anerkennen obwohl beide Arten durch Zu⸗ hilfenahme der ſogenannten Hilfspunkte nüch⸗ tern und klar bewertet werden können. Völkiſche Eigenart und ſportliche Tradition ſpielen in 0 Fällen zweifellos eine ent⸗ ſcheidende Rolle, ohne daß der Punktrichter des betreffenden Landes bewußt einen Kämpfer be⸗ nachteiligen will. Der Angreifer wird meiſtens überſchätzt Von größtem Wert wäre es daher, wenn man dem Publikum einen Einblick in den Verlauf des Kampfes geben könnte, denn die meiſten Mißfallenskundgebungen der Zuſchauer ſind gar nicht auf ein objektiv falſches Urteil zurückzu⸗ führen, ſondern meiſt auf ſubjektive Auffaſſung des Kampfes, den man mit dem Gefühl anders bewertet als mit den nackten und klaren Mit⸗ teln der jeweils genau notierten Hilfs⸗ und Wertungspunkte. Auch dafür ein Beiſpiel: Eir Boxer läßt ſich von einem Angreifer drei Run⸗ den lang„treiben“, verlegt ſich nur auf Konter⸗ ſchläge, von denen er in jeder Runde je fün' bei dem Gegner landet, während der Angrei fende durch die Verteidigungstaktik ſeines Geg ners zu keinem Treffer kommt, oder in jeder Runde nur einmal. Damit hätte der verteidi⸗ gende und„flüchtende“ Boxer in jeder Runde 5 Hilfspunkte, der Angreifer nur je einen oder, wenn man ihm den noch mit je zwei Hilfspunkten(Höchſtzahl) bewerten wollte, je Runde drei Hilfspunkte. Da nun der zum Sie⸗ ger erklärt werden kann, der die meiſten Hilfs⸗ punkte hat, müßte der verteidigende Boxer Sie⸗ ger werden. Den Zuſchauern hat natürlich der ſtändig angreifende und ſeine Chance ſuchende 5 gewonnen, der Mann, der„den Kampf machte“. Die„dritte Runde“ täuſcht oft Man ſieht den Unterſchied zwiſchen Wer⸗ tungsbeſtimmung und Gefühl, welch letzteres —— den objektiven Richter nicht maßgebend ſein arf. Inwieweit die Beſtimmungen dem Ge⸗ rechtigkeitsſinn entſprechen, das ſteht auf einem andern Blatt; und daß man beſtrebt iſt, immer mehr ſich dem Idealzuſtand zu nähern, das be⸗ weiſt die Tatſache, daß eine Regelkommiſſion der„Fiba“, der internationalen Boxvereinigung, gerade jetzt wieder Reformvorſchläge ausgearbei⸗ tet, an denen auch Deutſchland maßgebend be⸗ teiligt iſt. Vorläufig haben wir uns mit dem abzufinden, was im Boxſport geſchriebenes Ge⸗ ſetz iſt. Nicht wenige Skandale um den Boxring aber auch der Unaufmerkſamkeit der Zu⸗ ſchauer, die bei einem Kämpfer z. B. nur eine große dritte Runde ſehen, aber dabei ver⸗ geſſen haben, daß derſelbe Boxer in den beiden erſten Runden auf der„Verliererſtraße war und vielleicht ſo ſtark, daß dieſe dritte Runde nicht mehr ausreichte, den Vorſprung des Gegners einzuholen. Dieſe Möglichkeiten könnten die öffentliche Punktverteilung ausſchalten. Kein Widerſpruch zu den internationalen Be⸗ timmungen Das Punkten in der Oeffentlichkeit wird wie alle bahnbrechenden Neuerungen— einen Sturm erregen, aber es wird wohl ein Sturm im Waſſerglas bleiben. Denn die Vorteile die. ſes Vorſchlages ſind nicht gering einzuſchätzen! Mag dieſer Vorſchlag auf den erſten Blick einem Mißtrauensvotum gegenüber den Punktrichtern leichkommen, ſo wird ſich davon aber nur der Hunenn getroffen fühlen können, der ſeiner Sache nicht ſicher iſt. Der wirklich gut und ob⸗ jektiv amtierende Kampfrichter wird dieſe Neu⸗ erung begrüßen. Dabei iſt natürlich nicht ge⸗ dacht, daß nun jeder einzelne Hilfspunkt irgend⸗ wie den Zuſchauern optiſch oder akuſtiſch kennt⸗ lich gemacht wird, ſondern nach jeder Runde ſoll an einem Transparent die Wertung der be⸗ treffenden Runde angezeigt werden. Dadurch hat der Kämpfer bzw. ſein Sekundant die Mög⸗ lichkeit, ſich demgemäß für die nächſten Runden einzuſtellen. Auf der anderen Seite erhält aber auch das Publikum von Runde zu Runde den wirklichen Stand des Kampfes und kann ſich ſchließlich das Endurteil gleichſam von ſelbſt ableſen. Es werden dadurch zweifellos eine ganze Menge verſchiedener Meinungen in einer einheitlichen Führung zu einer objektiven Be⸗ urteilung gebracht— alſo auch eine Maßnahme von erzieheriſchen Wert. Dieſe Neuerung ſtände natürlich mit den inter⸗ nationalen Beſtimmungen nicht im Gegenſatz, denn dieſe beziehen ſich ja nur auf die Wertung ſelbſt, nicht auf die Form der Bekanntmachung der Wertung. Aber wir ſind überzeugt, daß dieſe Neueinführung auch in anderen Ländern, wenn nicht gleich Nachahmung, ſo doch zum wohlwollende Beachtung finden würde. 6onja und das Vallett der 100 Sonja Henie hat jetzt ihre ſeit längerem an⸗ gekündigte große Eislauftournee durch Amerika angetreten. Sie wird begleitet von einem rund 100 Köpfe ſtarken Eisbalett. Um die großen Entfernungen in USA ſchnell und bequem über⸗ winden zu können hat die Norwegerin ein Ge⸗ ſchwader von nn n mit— 3 von Hollywood nach Chi⸗ cago gereiſt iſt. Die Maſchinen ſind mit Re⸗ für Sonja und ihre Truppe ver⸗ ehen. ulverſchnee, „Hakenkreuzbanner“ diäe bunte seite Donnerstag, 6. Januar 1938 Schreckensmomente des Berufs- im Traum Der lodbringende Flug des Pilolen- Die Hausſrau iräumt vom verbronnten Kkuchen Gibt es„Berufsträume“, Träume, die irgendwie mit der Tätigkeit zuſammenhängen, die man im Alltaa ausübt? Das Inſtitut für Pſychiſche Forſchung in London hat ſich ein⸗ gehend mit dieſer Frage beſchäftigt und iſt da⸗ bei zu intereſſanten Ergebniſſen gekommen. Dr. J. D. S. Allan hat in jahrelangen Unter⸗ ſuchungen Material geſammelt und gefunden, daß der ſogenannte„Berufstraum“ im Leben der meiſten Menſchen eine große Rolle ſpielt. Beſonders häufig kommt er bei Leuten vor, die einen verantwortungsvollen und nervenan⸗ ſpannenden Beruf ausüben. Bei ihnen tritt im Traum der Fall ein, der in der Wirklich⸗ keit nicht eintreten darf: daß ſie bei ihrer Ar⸗ beit verſagen oder daß die Maſchine be⸗ ziehungsweiſe das Gerät, mit dem ſie umgehen, nicht richtig funktioniert. Von mehr als 50 befragten britiſchen Flug⸗ zeugpiloten bekannte die Mehrzahl, daß ſie von Zeit zu Zeit von dem berüchtigten„Flieger⸗ traum“ befallen werde, der faſt ſtets die glei⸗ chen Bilder zeigt. 30 Piloten erklärten über⸗ einſtimmend, ſchon einmal oder mehrmals den folgenden Traum gehabt zu haben: man ſitzt alleine am Steuer einer kleinen Maſchine und bemerkt plötzlich, daß man eine endloſe Straße der Großſtadt entlang fliegt und zwar unter⸗ halb derelektriſchen Straßenbahn⸗ leitungen. Es gibt aus dieſer furchtbaren Lage keinen Ausweg, denn der Raum zu bei⸗ den Seiten der Straßenbahndrähte iſt zu knapp, um herauszufliegen. Man kann ſich knappy noch über den Fahrzeugen auf der Straße halten. Die Straße hört nicht auf, und aus den erſten Stockwerken der Häuſer ſchauen erſchrockene Menſchen. Dabei beſteht die Gefahr, daß jeden Augenblick eine Straßenbahn was zum ſicheren Abſturz führen muß. Das Seilreißt— der Sattelrutſcht Ein weiterer ſehr verbreiteter Fliegertraum iſt es, daß man auf dem Flugfeld ſtartet, um ſich über die naheſtehenden Häuſer in die Luft zu erheben. Aber je näher man den Häuſern kommt, um ſo höher werden ſie, ſie wachſen empor, ſchneller noch, als die Maſchine zu ſteigen vermag. Zum Umkehren iſt es zu ſpät, ein Zuſammenſtoß wird unvermeidlich. Dieſer Traum erinnert an einen nächtlichen Albdruck, von dem häufig Lokomotivpfüh⸗ rer heimgeſucht werden. Sie ſehen auf raſen⸗ der Fahrt ein auf Halt ſtehendes Signal. So⸗ fort betätigen ſie die Bremſen, aber die Ma⸗ ſchine raſt mit unverminderter Kraft weiter. Die Bremſe verſagt einfach, trotz aller verzweifelter Bemühungen iſt der Zug nicht zum Stehen zu bringen und fährt gerade⸗ wegs in das auf den Gleiſen ſtehende Hinder⸗ nis hinein. Kaum einer der Männer, die Tag ihr Pferd im Endkampf nicht mehr unterſtüt⸗ zen können. Es iſt ein häufiger Traum bei Seeleu⸗ ten, daß ſie ſich in einem ſinkenden Schiff be⸗ finden, aber die Kabinentüre nicht öffnen kön⸗ nen und darum keine Möglichkeit finden, ſich zu retten. Ein anderer Seemannstraum iſt daß ſich ein Schiffbrüchiger in einem kleinen Boot auf hoher See befindet. Rings um ihn fahren große Dampfer ihres Weges, aber nie⸗ mand bemerkt den mit den Wellen Ringenden, niemand hört ſeine Hilferufe, der Bedauerns⸗ werte kann trotz aller Bemühungen nicht ſchreien, es iſt, als ſei ihm die Kehle zuge⸗ ſchnürt. Einen ganz eigenartigen Traum ha⸗ ben nach Dr. Allans Unterſuchungen Feuer⸗ wehrleute. Während der Löſcharbeiten taucht am oberſten Fenſter eines brennenden Hauſes plötzlich ein Menſchenkopf auf. Sofort ſetzt man eine Leiter an, um den Bedrohten zu retten. Aber wenn man, ſich durch Rauch⸗ ſchwaden kämpfend, oben angelangt iſt, iſt die Perſon verſchwunden, um erſt dann wieder hilferufend aufzutauchen, wenn man die end⸗ loſe Leiter wieder heruntergeklettert iſt. Nächtliche Examenangſt 333 Faſt jeder Menſch hat in irgendeiner Form „Berufsträume“, auch ſolche Leute, die einen recht alltäglichen und ungefährlichen Beruf ausüben. Stenotypiſtinnen träumen zum Bei⸗ ſpiel gerne, daß ſie mitten im Diktat nicht mehr weiter können, es iſt, als ſträube ſich der Bleiſtift, ſeine Arbeit zu verrichten. Ein an⸗ derer derartiger„Angſttraum“ iſt, daß die Schreibmaſchine nicht anſchlägt, das Pa⸗ pier bleibt weiß und unbeſchrieben, obgleich man unaufhörlich tippt. Eine bekannte Er⸗ ſcheinung ſind die„Examenträume“. Der Führerſcheinkandidat findet plötzlich den Brems⸗ hebel des Wagens nicht mehr, die Schauſpiel⸗ ſchülerin bleibt mitten im Monolog der„Jung⸗ frau von Orleans“ ſtecken, der Kandidat der Medizin bringt die Antwort auf eine Frage nicht hervor, obwohl er ſie ganz genau kennt und hundertmal memoriert hat. Auch Hausfrauen haben„Berufs⸗ träume“. Sie waſchen Vorhänge, die ſtatt weiß zu werden, immer noch mehr Flecken bekom⸗ men. Sie backen einen Kuchen, der, allen Ge⸗ ſetzen des Kochens zum Trotz, ſchon wenige Minuten, nachdem er im Backrohr iſt, ſchwarz zu werden beginnt und anbrennt. So ſetzt ſich mitunter auch noch im Traume das Berufs⸗ leben fort und man erlebt ſchlafend Schrek⸗ kensmomente, vor denen man in Wirklichkeit in den meiſten Fällen bewahn eibt. Der Ruhm kam in dĩie Zudihauszelle Gangster wurde hekannier Schriftsteller/ Seit kurzem iſt auf dem amerikaniſchen Büchermarkt ein Name aufgetaucht, der ſehr ſchnell bekannt wurde. Der Schriftſteller, deſſen Bücher ſo viel Aufſehen erregten, heißt Jim Rolph. Man hat dieſen Namen bereits vor fünf Jahren in einem ganz anderen Zuſam⸗ menhang gehört. Jim Rolph war nämlich einer der„Leibgardiſten“, mit denen ſich der einſt ſo berüchtigte Gangſterführer Al Ca⸗ pone zu umgeben pflegte. Mit ihm zuſammen wurde auch ſeine Leibwache verhaftet, die durchweg aus gefährlichen Banditen beſtand. Jim Rolph wanderte ebenſo ins Gefängnis wie ſein„Chef“ und ſeine Kollegen; er wurde zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Jim Rolph konnte, als er das Joliſt⸗Gefäng⸗ nis in Chikago betrat, weder leſen noch ſchrei⸗ ben. Er erwirkte ſich die Erlaubnis, an einem Fernkurs für Analphabeten teilnehmen zu dür⸗ fen und ſtudierte eifrig in der Gefängniszelle ſeine Lektionen. Erſtaunlich ſchnell eignete er ſich die notwendigen Kenntniſſe an und— be⸗ gann ſich ſchriftſtelkeriſch zu betätigen. Fertigmachen zum Auftritt Ein Schnappschuß aus der Garderobe junger englischer Tanzgirls. Im letzten Moment muß noch Puder aufgelegt, hier noch mit dem Faden ein Riß repariert werden, und eine Tasse Kaffee sibt Mut gegen Lampenfeber. Scherl-Bild(M) für Tag mit angeſpannter Aufmerkſamkeit am Führerſtand einer Schnellzugslokomotive ſtehen, hat einen derartigen„Berufstraum“ in dieſer oder ähnlicher Form noch nicht gehabt. Ein bekannter engliſcher Alpiniſt, der ſich wiederholt an gefahrvollen Expeditionen betei⸗ ligte, verſicherte, daß er mindeſtens einmal im Monat denſelben Traum habe: er ſieht ſich an einem Seil hängen, das von einer ſcharfen Felskante durchgewetzt wird. Nirgendwo findet er einen Halt, denn er ſchwebt an einer völlig glatten Wand. So muß er untätig war⸗ ten, bis er in die Tiefe ſtürzt. Andere Berg⸗ ſteiger beſtätigen, daß ſie von ähnlichen Träu⸗ men heimgeſucht wurden. Sehr häufia träum⸗ ten ſie auch, daß ſie, nur wenige Meter vom Gipfel eines Bergrieſen entfernt, nicht mehr weiter kamen. Sie rutſchten wieder zurück, das letzte Stückchen Weg war einfach unbezwinabar. Hier aleichen ſie ein wenig den Autofahrern, die träumen, daß in der letzten Kurve der Rennſtrecke, unmittelbar vor dem Ziel, die Steuerung des Wagens verſagt, oder den Fockeis, die im Traum entweder am letzten Hindernis, vor dem ſicheren Sieg ſtehend, zu Fall kommen oder denen wenige Meter vor dem Zielpfoſten der Sattel rutſcht, ſo daß ſie Man ließ ihn, da er unzweifelhaft eine ganz beſondere ſchriftſtelleriſche Begabung figten an der Wochenzeitung, die für die Sträflinge her⸗ geſtellt wird, mitarbeiten; ſchließlich verfaßte er ſogar eine Autobiographie. Nachdem ein Neuyorker Verlag die Exlaubnis der Behörden dazu erwirkt hatte, veröffentlichte er dieſes Werk eines Spießgeſellen Al Capones. Es kam in den Aufzeichnungen Jim Rolphs ſo recht zum Ausdruck, wie wenig rentabel und ausſichtsreich es in der heutigen Zeit iſt, ſich dem Gangſterberuf zu widmen. Der Autor wies in ſeinen„Selbſtbekenntniſſen“, wie er das Buch nannte, nach, daß der amerikaniſche Gangſter, mochte er eine Zeitlang noch ſo er⸗ folgreich geweſen ſein, meiſt mit unfehlbarer Sicherheit zur Strecke gebracht und ſei⸗ ner verdienten Strafe zugeführt wurde, von Dillinger bis Al Capone, von„Baby Face. Doody bis Hauptmann. Er bezeichnete die Laufbahn eines Gangſters als die ſchlechteſte und„unrentabelſte“ unter allen Betätigungen, abgeſehen von den moraliſchen Erwägungen. —* dieſe Tendenz machte die„Selbſt⸗ bekenntniſſe“ Jim Rolphs intereſſant, denn der Verfaſſer, der die Gangſterwelt der Vereinigten Staaten beſſer kennt, als der gewiegteſte Kri⸗ minaliſt, hielt ſich von reumütigen Phraſen Die. Büdier von Al Capones Spießgesellen völlig frei und beſchränkte ſich auf eine rein ſachliche Beweisführung. Dazu kam, daß die Autobiographie des Verurteilten außergewöhn⸗ lich gut und ſpannend geſchrieben war, ſo daß man es zunächſt gar nicht glauben wollte, daß dieſes Buch der Feder eines Zuchthäuslers ent⸗ ſtammte, der wenige Jahre vorher noch nicht einmal leſen und ſchreiben konnte. Die „Selbſtbekenntniſſe“ wurden ein großer Er⸗ folg, der ſchließlich auch bei den Juſtizbehör⸗ den Aufſehen erregte. So entſchloß man ſich, nachdem Jim Rolph viereinhalb Jahre ſeiner Strafe verbüßt hatte ihn unter Berückſichtigung ſeines erſtaunlichen Talents zu begnadigen und freizulaſſen. Seiner geſchickten Feder hat Jim Rolph ſeine Freiheit zu verdanken— eine Tatſache, die freilich nur jenſeits des großen Teiches möglich iſt. Seine Leſer bereiteten ihm einen boheifler⸗ ten Empfang. Der ehemalige Gangſter hatte mit ſeinen„Selbſtbekenntniſſen“ ſo viel ver⸗ bient, daß er ſich ein behagliches Heim einrich⸗ ten konnte, in dem er nun nur noch der Schrift⸗ ſtellerei lebt. Schon iſt ein zweites Buch von ihm erſchienen:„Das verpfuſchte Leben“. Auch hier handelt es ſich um einen Roman aus der Unterwelt Chikagos. Der Name Jim Rolph wurde bekannt, jedermann wollte die Aufzeich⸗ nungen eines Saulus, der zum Paulus wurde, leſen, und nun hat man den einſtigen Leib⸗ wächter Al Capones ſogar nach London ein⸗ geladen, wo man ebenfalls ein Buch von ihm herausbringen will. Der Schi-Lift In vielen internationalen Wintersportplätzen, und neuer- dings auch in Deutschland, sind Anlagen geschaffen wor⸗ den, die den Schiläufer auf bequemste Art und Weise zu den schönsten Ausgangspunkten für Schußfahrten bringen. Wie man sieht, ist nicht einmal mehr nötig, die Bretter abzuschnallen, bevor man sich dem Schi-Lift anvertraut. The Times, Zander-M Der Kaid bietel Wein an Das merkwürdigſte und aben⸗ teuerlichſte Weihnachtserlebnis in Marokko hatte ohne Zweifel ein Engländer H. C. Ralph, der für eine franzöſiſche Firma Marokko und vor allem die ſüdlichen Grenzgebiete bereiſte. Seine Route war recht einſam. Nur ganz ſelten ſtieß er auf eine Kamelkarawane. Aber am 10. Abend ſeiner Wü tenfahrt wurde er von einigen Ara⸗ bern geſtellt, die, wie er erkannte, offenbar zum Stamme der Tuaregs gehörten. Nun ſind die Tuaregs in der Einſamkeit nicht gerade die angenehmſten Weggenoſſen. Der Engländer wurde durchſucht, aller Wertgegenſtände be⸗ raubt, in das Tuareglager geſchleppt und dem Kaid vorgeführt. Erſt jetzt begann der Fremde in fließendem Arabiſch zu ſprechen. Der Kaid war darüber ſo erſtaunt, daß er dem Engländer nicht nur das Geld und alle ge⸗ raubten Waren zurückreichen ließ, ſondern ihn außerdem noch zum Eſſen einlud. Mr. Ralph gab ſich alle Mühe, dem Kaid die Bedeutung des Weihnachtsfeſtes und der Neujahrsfeier klarzumachen. Das glückte ihm offenbar vor⸗ züglich. Der Kaid begriff, daß der Engländer in dieſer letzten Woche des Jahres einige Feſte zu feiern habe und ließ aus einem Bergverſteck eine Flaſche Wein hervorholen, die offenbar vor vielen Jahrzehnten einmal einer Expedition geraubt worden war. Der Kaid ſelbſt trank frei⸗ lich entſprechend ſeiner Religion nur Waſſer, aber er beſtand darauf, daß ſein Gaſt den Wein austrank, ehe er ihm mit einer Leibwache auf die Handelsſtraße zurückbringen ließ, wo Ralph gefangen worden war. Tiefseefiere in 2500 Mefer Höhe „Armfüßler“ auf dem Steinernen Meer/ Hrzeugen gigentiscier Erxdbhewegungen enideckł Der bekannte Alpiniſt und Inſektenforſcher Hermann Benedicter aus Bad Reichenhall hat kürzlich auf einem Gipfel des Steinernen Meeres im Berchtesgadener Land in 2500 Meter Höhe verſteinerte Armfüßler entdeckt. Bei dieſen muſchelartigen Foſſilien handelt es ſich um Tiefſeebewohner, die einſt in großer Zahl den Meeresboden bevölkerten. Die Natur hat immer wieder mit Ueber⸗ raſchungen aufzuwarten. Im idylliſchen Alb⸗ vorland an der Reichsautobahn München— Stuttgart, über dem einſt das Jurameer ſeine Wellen ſchlug, ruhen ſeit vielen Millionen Jah⸗ ren Reptilien, Seelilien, Ammons⸗ Ichthyoſaurier und andere Vorzeitunge⸗ heuer im Schiefergeſtein. Es iſt begreiflich, wenn das Meer im Flachland ſeine Spuren zurückgelaſſen hat. Wie aber kommen Tief⸗ ſeebewohner in die Hochalpen? „Man ſieht es dem acht Pfund ſchweren, grau⸗ rötlichen Kalkſteinbrocken, den der Inſektenfor⸗ ſcher Hermann Benedicter vom Gipfel des Breithorns am Steinernen Meer mit heimge⸗ bracht hat, nicht an, welch intereſſanter Vergan⸗ genheit er ſich rühmen kann. Obwohl dieſe ganze Hochgebirgspartie heute noch tatſächlich en Eindruck einer plötzlich zu Stein erſtarrten Fundet macht, iſt man doch überraſcht, den und bei näherer Unterſuchung mit einer gan⸗ en Anzahl Muſcheln beſät zu finden. Es andelt ſich' dabei um ſogenannte Brachiopoden oder Armfüßler, die der Gruppe der Rhyncho⸗ nellen angehören, von denen es ſe W noch über 600 verſchiedene Arten gibt. Dieſe Muſcheln be⸗ ſitzen zwei Schalen, deren Ränder zahnförmig ineinandergreifen. Während die Rückenklappe keine erwähnenswerten Beſonderheiten aufweiſt, hat die Bauchſchale ein rundes„Fenſter“, durch das ein kurzer, ſtielförmiger„Fuß“ geht, mit dem ſich die Muſchel an beſtimmten Punkten des Meeresboden feſthalten konnte. Ihre Nah⸗ rung erbeutete das Tierchen aus dem ſtrömen⸗ den Waſſer unter Zuhilfenahme einioer„Arme“, die an einem kalkigen Spiralgerüſt im Innern des merkwürdigen Weichtieres befeſtigt waren. Zweifellos ein intereſſanter Tiefſeebewohner, der da, heute verſteinert, ſeinem eigentlichen Element entriſſen und bis zu 2500 Meter Höhe in die Regionen der Lawinen und Schneeſtürme emvorgetragen wurde. Dabei findet man Armfüßler nicht nur am Steinernen Meer, ſondern auch am Untersberg, Watzmann, Hochſtaufen und Lattengebirge, kur⸗ zum in den geſamten Kalkalpen, in vereinzelten Exemplaren. Wie im Albvorland ſind dort außerdem gelegentlich Ammonshörner, See⸗ lilien und Herzmuſcheln, ja, ſogar vexſteinerte Fiſchüberreſte zu entdecken, die vor Jahrmil⸗ lionen im Meeresboden verſanken und darin bis zum heuten Tage erhalten blieben. Man muß ſich die geologiſche Vergangenheit der Gegend in die Erinnerung zurückrufen, um dieſes„Wunder“ verſtehen zu können. Gleich den meiſten übrigen großen Gebirgszügen der Erde ſind auch die Alpen ein Faltengebirge, feten Erdtrufe aus dem Zuſammenſchub der 1 rdkruſte. Dieſe Bewegung muß gigan⸗ tiſch geweſen ſein, wie die übereinandergelager⸗ ten Geſteinsdecken zeigen, die einſt weiter ſüd⸗ lich im Gebiet des Mittelmeeres gebildet und von Süden nach Norden übereinandergeſchoben wurden. Im Verlauf der gewaltigen geologi⸗ ſchen Umwälzungen wurden die Waſſermaſſen, die einſt ungeheure Flächen bedeckten, abge⸗ drängt und der Meresboden wuchs während der Kreide⸗ und Tertiärzeit bis zur Höhe der heu⸗ tigen Kalkalpen empor. Mi“ den Geſteinsmaſſen aber ſind auch die Tiefſeebewohner in„gehobene Stellungen“ gelangt, in denen man ſie nach der Struktur des Hochgebirges nicht vermutet. Boxen als Schulfach Wie Deutſchland, iſt auch Italien eifrig be⸗ ſtrebt, bei der Erziehung ſeiner Jugend den Körper und ſeine nicht zu kurz kom⸗ men zu laſſen. Im kommenden Schuljahr ſollen nun in den Mittelſchulen Boxen und Rugby als Pflichtfach eingeführt werden. * „Mein armer Freund, wie ſiehſt du denn aus? ⁰0 darf dich doch wohl nach Hauſe be⸗ gleiten?“ „Um Gotteswillen, nein! Da komme ich ja gerade her!“(Mare Aurelio) „Haker Industt Kapitalhe Rüti ſetzt i herab dure Aktien von Kraft⸗ u ohV geneh Maßnahme, 23 510 RM. Union D Auberlen& ſchaft Stut erſten Kam Stuttgart d fahrens zu früheren A ſellſchaft au meinſamen richt Stuttg ſtellt worde Landesve für das Jal Reichskanzle verſchwunde im Jahre 1 Arbeiterpar beitsloſe in nung dieſer auch die de Rentenverſi⸗ treten, Die Ausgaben nicht mehr unterbrocher lidenverſiche geſamt an 1145 Mill.? iſt an die mäßig betei zu verzeicht glichen, ſon Einer vora 1938 von ru validen⸗ u 23,5 Mill. gaben für f etwa 3 Mil von ca. 10 werden, da ſchen Verſie — für ſpät der Landes ihrer Grun! 1936 rund 71 Mill. R ſchen tritt, merkt— im mehren. An Landesverſi ausſichtlich laufenden 1 verfügt. Sie lungsgeſellſe gegen entſp geben. Daß des zweiten Rentenverſie tragen wird V0 Am Jah an Zinszal B. werden dere für di ſchätzungsw Ende 1937 Summe fin Konten vo wünſchte V gehoben, ſe Anders f Hypotheken iſt die Kuf die an die verzinsliche bis 110 M resſchluß d Rechnet mo Jahresbegi Die vom für die ne Mill. Reie kommt dieſ nung iſt b Fre Effel Festverzinsl. 30% Dt Reichs Int. Dt. Reich Baden Freist. Bayern Staat Anl.-Abl. d. Dt. Schutzgel Augsburs Sta Heidelbg. Ge Ludwigsh. v. Mannhm. Gol Mannheim vo Pirmasens St Mhm. Ablös. Hess.Ld.Liqu B. Kom. Gole do. Goldanl do. Goldanl Bay. Hyp. We Frkf. Hyp. G Frankf. Liaqu. Erkf. Goldpf. Erki. Goldpt Mein. Hyp. Mein. Hyp. I. Pfälz. Hyp.( Pfälz. Liau. Pfälz. Hvp. G. Rhein. Hyp.G do..9 do. 12-1 do. Liau do. Gadk Südd. Bodor. Großkraftv/k Lind. Akt.-O Rhein-Main-! 1G-Farbenine Industrie- Accumulator Adt Gebr. Aschaffbg. Z. Bayr. Motor. Berl. Licht u. Brauerei Kle Brown Bove Coment He und neuer- laffen wor- Weise zu en bringen. die Bretter anvertraut. ö„ Zander-M + aben⸗ ko hatte alph, der und vor te. Seine lten ſtieß 0. Abend gen Ara⸗ ibar zum ſind die rade die ngländer inde be⸗ und dem Fremde „ daß er d alle ge⸗ dern ihn r. 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Die oc genehmigte den Jahresabſchluß für 1936 mit der Maßnahme, daß der ausgewieſene Verluſt in Höhe von 23 510 RM. auf neue Rechnung vorgetragen wird. union Deutſche Verlagsgeſellſchaft Stuttgart, Beck, Auberlen& Co. Die Union Deutſche Verlagsgeſell⸗ ſchaft Stuttgart, Beck, Auberle& Co., hat bei der erſten Kammer für Handelsſachen des Landgerichts Stuttgart den Antrag auf Einleitung des Spruchver⸗ fahrens zur Feſtſetzung der Abfindung der aus der früheren Attiengeſellſchaft Union Deutſche Verlagsge⸗ fellſchaft ausgeſchiedenen Aktionäre geſtellt. Zum ge⸗ meinſamen Vertreter dieſer Aktionäre iſt vom Landge⸗ richt Stuttgart Rechtsanwalt Dr. Keller⸗Stuttgart be⸗ ſtellt worden. Landesverſicherungsanſtalt Baden— Haushaltsplan für das Jahr 1938. Durch die Politik des Führers und Reichskanzlers iſt die Arbeitsloſigkeit in Deutſchland verſchwunden. Bei Uebernahme der Regierungsgeſchäfte im Jahre 1933 durch die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei waren bekanntlich über 6 Millionen Ar⸗ beitsloſe in Deutſchland zu zählen. Als Folgeerſchei⸗ nung dieſer wirtſchaftlichen Wende in Deutſchland hat auch die deutſche Sozialverſicherung, insbeſondere die Rentenverſicherung, den Weg einer Geſundung ange⸗ treten. Die Beitragseinnahmen, die im Jahre 1933 die Ausgaben für Renten, Heilmaßnahmen uſw. längſt nicht mehr gedeckt haben, ſind ſeit dem Jahre 1934 un⸗ unterbrochen im Steigen begriffen. Die deutſche Inva⸗ lidenverſicherung hat vereinnahmt im Jahre 1936 ins⸗ geſamt an Beiträgen 1044 Mill. RM., im Jahre 1937 1145 Mill. RM. Die Landesverſicherungsanſtalt Baden iſt an dieſen ſteigenden Beitragseinnahmen anteil⸗ mäßig beteiligt. Die vom Jahre 1930 bis 1933 ſtändig zu verzeichnenden Fehlbeträge ſind nicht nur ausge⸗ glichen, ſondern haben ſich in Ueberſchüſſe verwandelt. Einer vorausſichtlichen Beitragseinnahme im Jahre 1938 von rund 36 Mill. RM. ſtehen Ausgaben für In⸗ validen⸗ und Hinterbliebenenrenten im Betrag von 23,5 Mill. RM. gegenüber. Hinzu kommen an Aus⸗ gaben für freiwillige Leiſtungen, Heilmaßnahmen uſw. etwa 3 Mill. RM. Der vorausſichtliche Reinüberſchuß von ca. 10 Mill. RM. muß dem Vermögen zugeführt werden, damit die Rentenzahlungen ſämtlichen badi⸗ ſchen Verſicherten— auch der ganz jung Verſicherten — für ſpätere Zeiten garantiert ſind. Das Vermögen der Landesverſicherungsanſtalt Baden hat einſchließlich ihrer Grundſtücke und Gebäude, Heilſtätten uſw. Ende 1936 rund 60 Mill. RM. betragen. Ende 1937 rund 71 Mill. RM. Wenn Unvorhergeſehenes nicht dazwi⸗ ſchen tritt, wird ſich dieſes Vermögen— wie eben be⸗ merkt— im Jahre 1938 um weitere 10 Mill. RM. ver⸗ mehren. An Zinſen für ausgeliehene Darlehen wird die Landesverſicherungsanſtalt Baden im Jahre 1938 vor⸗ ausſichtlich ca. 3,5 Mill. RM. einnehmen. Ueber die laufenden Ueberſchüſſe iſt auch im Jahre 1938 bereiis verfügt. Sie werden als Darlehen an Verſicherte, Sied⸗ lungsgeſellſchaften, Wohnungsunternehmungen uſw. gegen entſprechende Verzinſung und Tilgung hinge⸗ geben. Daß hierbei dem Intereſſe der Durchführung des zweiten Vierjahresplanes, ſoweit die Träger der Rentenverſicherung hierbei beteiligt ſind, Rechnung ge⸗ tragen wird, bedarf keiner beſonderen Erwähnung. Von der Kuponschere zur Reichsanleihe Am Jahresſchluß werden ſtändig erhebliche Beträge an Zinszahlungen fällig. Bei den Kreditinſtituten z. B. wenden die Zinſen für die Einlagekonten, insbeſon⸗ dere für die Sparkonten, gutgeſchrieben. So beträgt ſchätzungsweiſe die Zinsgutſchrift bei den Sparkaſſen Ende 1937 rund 460 Mill. Reichsmark. Dieſe gewaltige Summe findet allgemein durch die Gutſchrift auf den Konten von vornherein eine volkswirtſchaftlich er⸗ wünſchte Verwendung, da die Beträge meiſt nicht ab⸗ gehoben, ſondern den Konten belaſſen werden. Anders ſteht es dagegen mit den Zinſen für private Hypotheken, Effektenzinſen uſw. Seit Ende Dezember iſt die Kuponſchere wieder in Tätigkeit getreten, um die an dieſem Tage fälligen Zinsabſchnitte der ſeſt⸗ verzinslichen Wertpapiere abzutrennen. Auf etwa 100 bis 110 Millionen Reichsmark belaufen ſich am Jah⸗ resſchluß die Kupons, die zur Einlöſung gelangen. Rechnet man die anderen Zinszahlungen für Hypothe⸗ ken uſw. hinzu, ſo kommt man auf mehrere hun⸗ dert Millionen Reichsmarfk, die jetzt zum Fahresbeginn neue Anlage ſuchen. Die vom 3. bis 18. Januar lauſende Zeichnungsfriſt für die neue Folge der Reichsanleihe, die mit 750 Mill. Reichsmark zur Zeichnung aufgelegt wurde, kommt dieſem Anlagebedürfnis entgegen. Anleihezeich⸗ nung iſt bekanntlich billiger als Kauf an der Börſe. Berliner Börse Wenn auch nach den feſten Börſen der Vortage nicht von einem ausgeſprochenen Tendenzwechſel die Rede ſein kann— nach wie vor iſt Anlagebedarf ſowohl am Aktien⸗ als auch am Rentenmarkt nicht zu verkennen — ſo war doch ein Stillſtand in der Auf⸗ wärtsbewegung im variablen Verkehr zu be⸗ obachten, der einesteils durch die Ausführung abgeän⸗ derter Verkauflimite und zum anderen durch größere Auswandererabgaben bedingt wurde. Da der vorlie⸗ gende Bedarf nicht immer in der Lage war, das her⸗ auskommende Material aufzunehmen, überwogen zu den erſten Kurſen meiſt Rückgänge; allerdings zeigten ſich im Verlauf wieder Rückkaufstendenzen. Die An⸗ fangsnotierungen lagen mit wenigen Ausnahmen nur geringe Prozentbruchteile unter dem geſtrigen Schluß. Das galt auch für den Montanmarkt, an dem nur Rheinſtahl einen kräftigen Rückgang von 2¼ Pro⸗ zent erlitten, und zwar auf ein Angebot von 15 000 Mark. Braunkohlenwerte blieben meiſt ge⸗ ſtrichen, Kaliaktien kamen mit Ausnahme von Wintershall(minus 1 Prozent) auf geſtriger Baſis zur Notiz. In derchemiſchen Gruppe konnten Far⸗ ben einen Anfangsverluſt von/ Prozent ſchon in der erſten Viertelſtunde auf ½ Prozent vermindern(163). Goldſchmidt, die zunächſt 1·¼ Prozent niedriger lagen, erholten ſich ebenfalls ſehr bald um ½ Prozent. Che⸗ miſche von Heyden wurden bei kleinem Bedarf?/ Pro⸗ zent höher bewertet. Verſorgungswerte gingen um ½ bis ½ Prozent zurück, nur Lieferungen plus ½ Prozent. Größere Einbußen verzeichneten die in den letzten Tagen beſonders feſten Maſchinenbau⸗ werte, ſo Schubert& Salzer(minus 1¼), Demag (minus 1½ und Orenſtein(minus 1¼ Prozent). Ferner ſind von Kabel⸗ und Drahtwerten Felten mit minus 1½, von Bauwerten Holzmann mit minus 1½ und von Textilaktien Bemberg mit einer gleich großen Einbuße zu erwähnen. Weitere Befeſti⸗ gungen erzielten bei den Gummi⸗ und Lino⸗ keumaktien Harburger Gummi mit plus 1, Deut⸗ ſche Linoleum mit plus/ und von Schiffahrtsaktien Nordlloyd mit plus ½ Prozent. Im variablen Rentenverkehr blieben Reichs⸗ altbeſitz mit 129.90 unperändert. Die Umſchuldungsan⸗ leihe ſetzte ihren Anſtieg erneut um 5 Pfennig auf 95.05 fort, wobei größere Beträge den Beſitzer wechſelten. Am Geldmarkt erforderte Blanko Tagesgeld un⸗ verändert 3 bis 3¼ Prozent. Von Valuten errechnete ſich das Pfund mit 12,42, der Dollar mit 2,484 und der Franken mit 8,43½. Gegen Börſenſchluß, der nur noch wenige Notierungen brachte, blieben die Kurſe meiſt aut gehalten. Deutſche Waffen konnten gegen erſte Notiz um ½ Prozent anziehen, Farben wurden mit unverändert 163 gehandelt. Gut erholt waren Rhein⸗ 33 die von ihrem Anfangsverluſt 1½ Prozent auf⸗ olten. Nachbörslich wurden kaum Umſätze getätigt. Bei der amtlichen Berliner Deviſen⸗ notierung wurde der Dollar mit 2,485(2,483), der Gulden mit 138,25(138,31), der Schweizer Fran⸗ ken mit 57,50(57,48) und das Pfund und der fran⸗ zöſiſche Franken mit unverändert 12,425 bzw. 8,435 feſtgeſetzt. Reichsſchuldbuchforderungen: Ausg. 1: 1938er 99.62—100.37, 1939er 99.87—100.62, 1940er 99.75—100.50, 1942er 99.25—100, 1943er 99—99.75, 1948er 98.87—99.62. Ausg. II: 1939er 99.87—100.62. Wiederaufbauanleihe: 1944/45er 82.62—83.37, 1946/ —— 4proz. Umſchuld.⸗Verb. 94,675— Rheln-Malnlsche Mittagbörse Leicht abgeſchwücht Die Nachfrage aus dem Publikum iſt erheblich klei⸗ ner geworden, Inſfolgedeſſen erfolgten heute auf dem erhöͤhten Stand vielfach kleine Abgaben und Gewinn⸗ mitnahmen, ſo daß die Aktienmärkte durchdehend leichte Alctien schwankend, Renten freundlich Abſchwächungen aufwieſen, wobei ſich aber das An⸗ gebot und auch die Rückgänge in verhältnismäßig engen Grenzen hielten. Die Grundtendenz war weiter⸗ hin freundlich und nach den erſten Notierungen er⸗ gaben ſich teilweiſe kleine Erhöhungen. Die Umſätze find allerdings ſtärker zuſammengeſchrumpft. Von Montanwerten waren Klöckner mit 120½(122) und Deutſche Erdöl mit 145½¼(146¼) mehr rückläufig, im übrigen betrugen die Verluſte /½—94 Prozent; Hoeſch im Verlaufe 118 nach 117/½(118½). Maſchinenaktien ſchwächten ſich bis ½ Prozent, Demag jedoch 1/¼ Prozent ab. Eßlinger weiter erhöht auf 123½(123). Chemiſche Werte gingen ½ Prozent zurück, Elektro⸗ werte ließen bis 1 Prozent nach. Im gleichen Aus⸗ maß ermäßigt waren AG. für Verkehr, Aſchaffenburger Zellſtoff und Zellſtoff Waldhof, Kunſtſeide Bemberg gaben 1¼ Prozent nach auf 141½. Gut behauptet lagen Reichsbank mit 209½, Hapag mit 81(80%) und Feldmühle Papier mit 140¼—140(140). Am Rentenmarkt war das Geſchäft bei feſter Grund⸗ tendenz klein. Reichsaltbeſitz unverändert 129.80, Kom⸗ munalumſchuldung auf dem erhöhten Abendbörſen⸗ ſtand von 95.10 vollbehauptet. Für Goldpfandbriefe und Kommunalobligationen verblieb größere Nach⸗ frage. Einige preußiſche Inſtitute notierten—/ Prozent höher; die übrigen blieben unverändert, eben⸗ ſo Liquidationspfandbriefe, höher jedoch Pfälziſche mit 102(1014). Von Induſtrieobligationen wurden 11,6 Mill, Reichsmark 5proz. Gebr. Stumm von 1936 mit 102% eingeführt Guletzt im Freiverkehr 102/). Stadtanleihen lagen ſtill, auch Staatspapiere haum verändert. In der zweiten Börſenſtunde war das Geſchüft „ſehr ruhig und die Kurſe unter kleinen Schwankungen auf dem Anfangsſtand behauptet. Einzelne Montan⸗ papiere notierten—½ Prozent höher. Weiter er⸗ mäßigt waren Rütgerswerke mit 152 nach 153 und Daimler mit 140 nach 140½. Die ſpäter notierten Werte kamen—1 Prozent, Rheinſtahl jedoch 19 Prozent ſchwächer zur Notiz. Andererſeits erhöhten ſich Nordd. Lloyd mit 82½¼ um 1¼ Prozent. Fein⸗ mech. Jetter notierten nach Pauſe der geſtrigen Schät⸗ zung entſprechend mit 105/(99½¼ am 3. Jan. 38). Am Einheitsmarkt lagen einige Spezialwerte feſt, fer⸗ ner zogen Bankaktien an, beſonders Deutſche Bank auf 126/%(126½4). Der Freiverkehr lag ruhig bei faſt unveränderten Kurſen. Man nannte u. a. Dingler 85—86, Wayß u. Freytag 150—151. Tagesunverändert 2/ Prozent. Metalle Berliner Metallnotierungen Berlin, 6. Jan.(RM. für 100 Kilo); Elektrolyt⸗ kupfer(wirebars) prompt, eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 57; Standardkupfer, lfd. Monat 51.25; Ori⸗ ginalhüttenweichblei 20 nom.; Standardblei lfd. Monat 20 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 19.25 nom.; Standardzink lfd. Monat 19.25 nom.; Originalhüttenaluminium, 9—99 Prozent, in Blöcken 133; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 137. Feinſilber 38.00—41.00. Märkte Mannheimer Ferkelmarkt Zufuhr: 70 Ferkel und 28 Läufer. Preiſe: Ferkel bis 6 Wochen 15—18, über 6 Wochen 19—25, Läufer 26—36 RM. Verlauf:: mittel. 130 Jaumwolle Notierungen der Bremer Baumwollterminbörſe Bremen, 6. Jan. Amtlich. Januar 900 Abr.: März 960 Brief, 959 Geld, 960 bezahlt, 960 Abr.; Mai 981 Brief, 980 Geld, 981 bezahlt, 981 Abr.; Juli 1004 Brief, 1998 Geld, 1001 Abr.; Oktober 1026 Brief, 1024 Geld, 1024 bezahlt, 1026 Abr.; Dezember 1035 Brief, 1034 Geld, 1035 Abr.— Tendenz: ſehr ſtetig. Schon aus dieſem Grunde ſollte im eigenen Intereſſe die Zeichnungsfriſt ausgenutzt werden. Wie bei allen vorherigen Reichsanleihezeichnungen, iſt auch diesmal der Zinsſatz von 4½ v. H. und der Ausgabekurs von 98.75 RM. für nominell 100 RM. beibehalten. Nur die Laufzeit iſt entſprechend der gebeſſerten Kapital⸗ marktlage auf 18 Jahre verlängetr worden. Die effek⸗ tive Verzinſung unter Berückſichtigung des Ausgabe⸗ kurſes und der Laufzeit ſtellt ſich damit auf 4,61 v.., eine hohe Vergütung für den Zeichner in Anbetracht der unbedingten Sicherheit des Papiers! Seit September 1935, als die erſte öfſentliche Zeich⸗ nung für Reichsanleihen erfolgte, iſt die Laufzeit all⸗ mählich von 10 auf 18 Jahre verlängert worden. Bei gleichgebliebenem Emiſſtonsturs und Zinsſatz iſt da⸗ durch die Effektivverzinſung von 4,68 auf 4,61 zurück⸗ gegangen. Dieſe Auswirkung eines immer leiſtungs⸗ fähigeren Kapitalmarktes dürfte ſich auch bei ſpäteren Folgen neuer Reichsanleiheausgaben in dieſem Jahr (worauf ſchon die Bezeichnung„Erſte Folge“ für die jetzige Emiſſion hindeutet) fortſetzen. In welcher Form das Reich ſich dieſe Entwicklung nutzbar machen wird, ſteht noch dahin. Es kann aber jedem, der Mittel zur Verfügung hat, im eigenen Intereſſe nur geraten werden, jetzt Anleihe durch Zeichnung zu erwerben. Der Zeichnungsbetrag kann wiederum in Raten ent⸗ richtet werden: 40 v. H. bis 21. Januar; je 20 v. H. bis 10. bzw. 24. Februar und 8. März. Die Zeich⸗ nungsfriſt aber geht, wie geſagt, nur bis zum 18. Januar! e Wichtige Kurzmeldungen Knochen nicht fortwerfen! Gewiß iſt den Hausfrauen ſchon klar geworden, daß auch die Knochen wertvolle Stoffe enthalten, die wei⸗ terverarbeitet mithelfen, die Rohſtofflücke zu ſchließen. Häufig wird an die vielen„Kleinigkeiten“ im Haus⸗ halt nur nicht immer gedacht. Aus 100 Kilogramm Knochen gewinnt man etwa 8 Kilogramm Knochenfett, 10 Kilogramm nicht entleimtes, 60 Kilogramm entleim⸗ tes Knochenmehl ſowie 28 Kilogramm Leim und Gela⸗ tine, Setzt man den jährlichen Anfall an Knochen mit 300 000 Tonnen ein, ergibt ſich eine ſtattliche Menge zuſätzlicher und zugleich wertvoller Stoffe. Daran ſoll die Hausfrau immer denken! Altpapier iſt wertvoll Die vielen Sammelaktionen haben den Begriff für wertvolle Stoffe langſam erhärtet. Es iſt ein Irrtum zu glauben, nur Deutſchland ſammele ſein Altpapier. In viel ſtärkerem Maße tun dies die rohſtoffreichen Länder wie Amerika, das 50 v.., England, das 55 vom Hundert, ſeines erzeugten Papiers wieder ſam⸗ melt. Italien hat ſogar bis zu 70 v. H. ſeiner Papier⸗ herſtellung der Wiederverarbeitung zuführen können. Und wir in Deutſchland bisher nur 18 v. H. oder rund 700 000 Tonnen der jährlichen Erzeugung. Eine Steigerung auf 1 Mill. Tonnen würde einer Deviſen⸗ erſparnis von 20 Mill. Reichsmark gleichkommen. Großes Intereſſe für die zweite Magneſium⸗ tagung Die in Berlin im November vorigen JFahres mit großem Erfolge durchgeführte Magneſiumtagung, für die zahlreiche Anmeldungen nicht mehr berüchkſichtigt werden konnten, wird vom 11. bis 13. Januar in Fvankfurt a. M. wiederholt. Auch für die zweite Tagung, die gemeinſam mit einer Magneſiumausſtel⸗ lunig im Städt. Saalbau zu Frankfurt a. M. ſtattfin⸗ det, liegen bereits ſo viel Anmeldungen vor, daß den Betrieben und Ingenieuren, die Tagung und Ausſtel⸗ lung beſuchen wollen, empfohlen werden muß, möglichſt raſch die Anmeldung beim Verein Deutſcher In⸗ genieure, Berlin NW 7, Hermann⸗Göring⸗Str. 27, vorzunehmen. Auf dieſer zweiten Tagung werden die Erfahrungen der erſten Magneſiumtagung berückſich⸗ tigt werden und einzelne Vorträge bereits einen Fort⸗ ſchritt gegenüber den damals dargelegten Erkenntniſſen bringen. Ferner werden in der Ausſtellung einzelne Teilgebiete ergänzt dargeſtellt, ſo vor allem das wich⸗ tige Gebiet der Bearbeitung der Magneſiumlegierun⸗ gen und in gewiſſem Umfange auch das des Ober⸗ flächenſchutzes und der ſtoffverbindenden Arbeiten. Eine weitere Wiederholung der Magneſiumtagung in dieſer Form iſt nicht vorgeſehen, ſo daß den deutſchen Ingenieuren der Beſuch der zweiten Veranſtaltung dringend nahegelegt werden muß. Wie wird das Wetter? Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt Die Großwetterlage befindet ſich in einer Umgeſtaltu n9 Von Nordweſt vordrin⸗ gende mildere Luft bringt in den„Küſten⸗ ebieten bereits Tauwetter und Regenfälle. Die ilderung wird ſich nach Süden und zu⸗ nächſt erſt als Froſtmilderung bemerkbar ma⸗ chen. Im weiteren Verlauf iſt über das Wo⸗ chenende hinaus jedoch auch bei uns Tau⸗ wetter zu erwarten. Die Ausſichten für ſonſt wechſelnd bewölkt, nur geringe ſchlagsneigung, zunächſt noch Froſt. . und für Samstag: Bei n Nieder⸗ ſchlagsneigung Temperaturen bis nahe an die Rull⸗Grad⸗Grenze anſteigend. reitag: Vielfach neblig Nieder⸗ Rheinwaosserstend 5. 1. 28 f 6. 1. 38 Waldshoh 170 167 Rheinfelden 163 162 Bfnhdenn 45 45 152 149 Moxdu 80⁴4 30³ Mannhelm 169 168 Kkaob. 0 0 L 0 0 96 96 Köln 0 0 0 0 0 0 0 0 71 67 Neckorwasserstenei 5. 1. 38 J 6. 1. 38 Mannhelmn 168 167 3. 1.1% 6,1. 5. 1. 6. 1. 31 5. 14 6. A* paimier-Benz.... 141,— 132 78 Ver. Dt. Oele.... 186,— 188,.—] Belchspanh. z 210,.— 29,0 Hachethal Praht, 149,50 149,50 VerlSlagest. Blbert.„s Fse Versleher.-Antier Frankfurter Beimiche Erdoi. 14— 145,—] Westeregeſn.: 113— 114] Ahein. ivvottz.-Bant 156,.— 186.50f flamburz Mekro. 152550 192,30] Ver. Stabfvorte, 118,28 115,30 Aachen-Mhnch Effektenbörse Deutsche Linoleumw. 165,50 166,— Zellst. Waldh. Stamm 152.— 101,25] verkehrs-Aktlen Harburger Gummi. 188,— 188,— Ver. Oitramarigkabt. 94˙37 93,12—— 269,75 265,— Dt. Steinzeuse Field— Bank-Aktien AG. Verkehrswesen 135,62 134,87 Hardener Berebau. 176,.— 175,— Fosel Telegr.-Dr. 104,— Alllanz Leben 222.— 223,50 Festverzinsl. Werte 5. 1. 6. 1. J Hurlacher Hol. 107.— 107%.— Badische Bank..—., 118,— Allz. Kok. u. Kraitw. 188,75—„ Hedwieshütte.:— WManderer-Werke. 169.50 189,— 3% Dt Reichsani..27 10460 103,59. Fiepbe Wertenſr. 11,— 145—] Baver. Mvo Wechsef 303,J3 fz kibd. Släar. Boisech. 50/%2 99,67] koesch. Eis z. Stani 119,25 118,3 Westd. Kaufhot 10. 0,— 8,—J Kolonlal-Pablere 4 jchsanl. 30 107.50 107,25 Ei. Licht& Kraft. 145,— 5 Commerz. Privatbk. 115,25 119,50 Hbd.-Südam. Dofsch.— 127,.— Holzmann Philipo. 157,50 156,37 Westeregeln Alkalt 114.— 115,— V. 1927 990 99.50 Enzinger Umen— 55. Bank 48.25 126.75 Norddeutscherl. lovd 83,— 63,— Hotelbetrieb.. 96,— 95,75 Wt. Drahtind, Hamm 128,75 128,50 Ot.-Ostafrika... 185,— 137.— —— 1927 38,5 99,75] Feör. Fahr AG.. 163,37 164˙5 Beszger 113,75] Südd. Eisenbahn. 76.—— immob.-Ges.. 75,50 75,75] Wisner Metall... 102,25 103,59 Neu-Guinen.„.„e Ani.-Abi.Di. Rch. 129,67 129,75 16 Farhenindustrie. Frankft. Hyp.-Bank 124,— 124,50 K junghans Gebr... 127,25 126,20] Zeliston Waldhot, 153,75 151.75 f Otavl Min. o. Eisenb. 29,87/ 29,50 in 143·25 1430 bialg. Hvvoth.-Bant 108,25 19e.35 Eflektenkurse an en „26 99,50 99,5 i Reichsbank.. 209,— 209,50 Accumulatoren- Fhbr.— a emie„„*. Keaierbr Goſe v. 27 ber d Fieneneren 3h2 i0%0ß] Abein Hvvoch.⸗Bait 156.— i156,0] Aſen Fay kes. 123, 123,—] ieskherwerks 1513 12175 Berllner Devlsenkurse Tuasiesh, v, 20 s, 530 g330f Srolferaft Ahm...—— Vvertehre-uen. Ager⸗Veiztöö 113·80 141, C. K. Knort: 5 Mannnm. Gold, 25 93»30 96/50] Srün'& Bnninser.—— fBad40. 4. Rheinsch. 125˙28 125 Aunsburg- Kurnvere 181, 138,59f Konsw. u, Chem, kb 161,.— 158-J5 deld Briel I Geid I Briel Mannheim Lon f7 26 96. 0 Ganfwerke Füssen.—„— bi. Reichsb. Va... 129,25 120,37 F. fiolore 152.50 150,25] Kolimar& jourdan. 109,— 106,75 pirmasens Stadt.26 96,d0 98,50 Bered 176.— 174,87 B. Motoren(BMW)— 1 ra Januat Anna Mum. Ablös. Altbes. 134,.— 134,— 154.50 154˙50 Verslcher.-Aktlen Bavetr. Spieselslas**. 141.— Fean Met 1* 8 2 n Hess.I.. Jan, R..24 151,70 181,75 koſfzmang Püll..„ 158,.—— Aiiaaz Leben.. 23 Fzo ZERengetier 14.— 141.— Pagmever& Co.. 127.— 122,50 Lesvot.(Alen. Raito) 1f3. Fig. 12,210 12,40 12,210 f 12,149 B. Kom.*5* 42. flos Berzban— 101.— Fad. Kezeeugenages. 4780 31,50 205.— 205,—] fich. anz Manndeim 173,50 177,0——+1 424110 324420 22110 24450 . v. 30. 99,.— Se aine— 1 raunk. u. Br u. Hyv. Wechs. Gof 1 1 remer Vulkan. 1/½7 5 5 ulgarien a) ewa Frkir oͤoldhvv. 10355 103·0 113/62 115 Berliner Börse Sronsis Vafbanm. 4555**2— eeee 13— 115.30 Banis5 iee. 10 Saggen 700 25700 25•000 25700 * rown Boverl„ 7 anzig an2zig„„ ulden 5 5 Fe. Goicoiovi vin 105,, ldirr Fiertseae 142 15 KossE“Ee Awene Beoderze jzz 55 fß faff Fißftele.— Faner 5 zöpei. i6 144 i60 617 200 4„ O 7. 5— 34 5 4 7 Eitt. Loldoir. lan. 108½ 10i7 Fabnrefleildrog“.. 244,— 211.— 33 pi. Reehaani, 27 i16r,90 10f,59f Heintes Zens:.: 140.50 12½57[ Jaset. Bueten Won 3. 108.— Fartanc(neizwe v100 Fnarun. 5450 ,809 5,0 300 Mein. Hvo. Liau. 102.20 Konsctvenfbr- Braun— 3/ 4% d0. J0. V. 1034 38,0 8,1— Bene... 148.— 146.950 Marimilianshütte.. 189,80„ Fraahreleh Garieh 0100 Frinez 347%“443 3427 443 5. N„„ eee 4337 3. Solävfd. 101.— 101.—] Eahmever ün, 2 125.75 Bt. Anl.-Ausl. Altbes. 129,90 129,75 Pt. Atiant. Telegr. 128•50 12 N—1— 100,.— 161,1² Grlechenland(Athen) 100Drachm. 2,358] 2,35/ 2,353].355 Pfälz. Eiau,. · 191.75 108,— fiei Maon Minſendr. 115,.— 115,.—] Di- Sehuizsehiete s„— Zentzen SoagEas. 28,0 149·50] Oecnstem& Kobpei 1187 117/12 flaurge(amsterd. u. Kotf ſobd. 138,11011•480J.15.4103830 pfaiz. tivv. Goldkorn, 99,50 99,50.ag ieh izmabie. 150.— 150, Piandbriel Deutzene Frabt 138.3 15.20] Leihseder⸗Warzohe 35/40 20,—f frimigzerzoe z019 ſile 14 38,330 184318/.550 vee ege F e *.„„*—— 3„3„„LAd.- T„—* 4 3 3* 00,.— Metallreselischaft 146,50 42 0 Anst..-R. 19.. 100,— 199,—— ein 173.—— hein. Praunkohlen— 126˙50 Ianan(Totſo 1. Kopeß er 7²„125.726 19)43 d8. i„ü 5* 127— 121.— 5% do. do. F. 21. 99.75 99,75] Harener Metall. ros r Fhein. Elektr..— 148•25 Zusoslew,(Belg. N Zagr.) iohin. 5,%9:%J0 3˙3 5,756 do- Gdkom.-in 95,25 1948% 30 60. komn. 93— 69,25] BPfcfirben Sa 135.— 1783 Felgsscienaph 1 en bfit 43,40] 43205 4 100 7200 -Liqu. 102,12 102,12* E. Lleferungen n n. ran ettland(Rigah. ats 49,200 J 49,100 49,2 Stoflr ri 105.— 103,—] Pialz Prebhefe Sarit 33 160,—f a% pr. Citba. 121.— 5 Riebeck Montan AG. 13275 37 Litauen(Kowno/ Kkaunas) 100 Lit. 41,540 42,02. 41,40 42,520 Eind. Akt.-Obl. v. 26 105,.—— Rhein. Braunkohle 127 3 Gapt. 1978... 109,— 100,— Fi. Licht und Kratt 145, 4 Rütgerswerke. 157, Norwegen(Oslo).. 100 Kronen J 62,370 62,490 62,370 62,490 Fhein-Main-Donau23 102,— 132·3 12½70 12550 do. Kom. H 90,.— 99.— farhemadriene 8 3————— Sazas T e 19180 21077—— 3 7— 43.750 —„ v. 28 13, 62 131,12 7 9 arbenlindusttie 16. chtleben AG. n(Warschau/ Pos. oty 1 —— een i Feſemiai Papier 165•77 133•25 Sa4 8 1875 1875 Renzaſe, ibasr 100 161 11.275 1i.285 li,275 li.255 strie· 7 den 2„ 7 umänien a— 2255 5 n Sennnn* I 1337 Sebwechen(Stoclh. 3883 100 Kr. ½ 45090 3,500 27590 Adt Gebtrt. 74.— Sehlinek 1 35˙ Bayer. Hvop. Wechsel 105.— 10 15 Germ. Portl.-Cement 116,50 117, Schulth. Patzenhofer 97,50 207•7 Schweiz(Zär., Bas., Bern) 100 Fr. 97,420 97,540 57,440•560 Xschafib. Teilstofi. 14.— 144,50 Sehuckert ef.. 175.25 178,.—] Commerz. Prlvalbk. 119,25 118,50 Cerresbeim Cias. 149, 128,75 Stemenz& Haleke 108˙50 13333] Soanlen(adr a. Hapc.) 100pes. 14,50 14.510 14,430% 4,510 Bayr. Motor.-Werke 151,— 151— Sehrertz, Stogehev 120•57* 57 Bank 3. Bisconté 126,25 126,75] Cesfüref.Loewe. 148787 146,, Stoehr Kammaarn 1839.50 138,0] Tsehechoslomahei(Frag) 100 Kr, 5,70%„„„106% 724 Berl. Licht v. Kraft 165,25 165,— Seilind. Molh Mpm.—0—öe Goläͤdiskontbank 100,— 100,— Gofaschmiq Fu. 143,50 142,28 Stoſberger Zinihötte„36.25 96,25 füchel(Istanbul) 1 kürk. Plung 1,375 1,58,.575.562 Brauefei Kleinieiy 110,— 110,50] Siemene Helshe. 50— ſbt Oebersee Bank 128,75 129,25] Gritzner-Kayser 50,50 19,50 Südd Zucker.. 222.— 221,70 Ungarn(Budapesft Fengo]—— 4 Brown Boveri Müm.—— Sinner. Granwinkel 3 bresdner Bank., 113,75 113,5 Cruschwitz Tertn 125,9 125,2 Thür. Gasges.. 142,— 143,— Urusuay(Montevig.) 1 G0ld. Peso 5349 1,887] 1,339] 1,841 Cement Heldelborn— 1065, 75 Südd. Zucker 00 222,.—— Meininger Hyp.⸗Bk. 124,75 121,.—1 Guano-Werke. 119,75 121,.— 1 Voer. Dt. Nickelwerke 169,— 170, 1 Ver. St.v. Amerlka Gewy.) IDoll. 1 2,481 1 2,165 2,487 „Hakenkreuzbanner⸗ mliß vVerna macht Karriere Die Durchſchnittsamerikanerin/ Eine von Hunderttauſend wird publikumsliebling „Man kann auch ſein Glück machen, wenn man ein Durchſchnittsmenſch iſt. Miß Verna Long aus Neuyork iſt die„Durchſchnittlichſte aller Amerikanerinnen“. Sie wurde in einem großen Wettbewerb als das typiſche berufstätige Mäd⸗ chen der Vereinigten Staaten auserwählt, ſie hat ein Durchſchnittsgeſicht und trägt die Klei⸗ der, die jedes amerikaniſche„Buſineß-Girl“ Licht und Heizung, für Wäſche, Kinokarten und Ferienreiſen, ſowie für Kleiber und Schuhe ausgab, und wieviele Kleider ſie beſitzt.(Neu⸗ gierigen ſei es verraten: ein Abendkleid, zwei Nachmittagskleider, zwei Bürokleider, einen Rock, zwei Pullover, zwei Bluſen, vier Paar Schuhe und vier Hüte, zwei für den Sommer und zwei für den Winter. Genau ſo ſieht der ſchnittsmädchen ihre Strümpfe trug, durfte eines durchſchlagenden Erfolges ſicher ſein. Ueberdies erhielt Verna Tauſende von Brie⸗ fen, man lud ſie hier und dort ein, man er⸗ nannte ſie zur Präſidentin von Jungmädchen⸗ Vereinen, man machte ihr ſogar die verlockend⸗ ſten Heiratsanträge. Wohlhabende Män⸗ ner erklärten, ſie hätten es ſich ſchon lange ge⸗ wünſcht, eine durchſchnittliche Amerikanerin, die weder fnobiſtiſch noch geziert ſei, zu heiraten. Sie würden Verna dem ſchönſten Filmſtar vor⸗ ziehen. So iſt die kleine durchſchnittliche Miß Verna plötzlich ein Publikumsliebling geworden, Behauſuna ein. An der Tür ſeiner Holzhütte befeſtigte er einen Zettel mit der Aufſchrift: „Ich habe mich ſchlafen gelegt und werde erſt am 1. April wieder aufſtehen. Ich will den Winter wie ein Bär verſchlafen, weil mir ſchlechte Menſchen das Geld, das ſie mir ſchul⸗ dia ſind, nicht ausbezahlen.“ Eine Woche ſpü⸗ ter las ein Vorübergehender die ſonderbare Be⸗ konntmachung. Er verſtändigte die Polizei, die in die Hütte eindrang und den Winterſchläfer aufweckte. Trotz ſeines Sträubens wurde Gavrilovitſch mit Gewalt aus der Hütte ent⸗ fernt und in eine Klinik zur Unterſuchung ſei⸗ nes Geiſteszuſtandes gebracht. Donnerstag, 6. Januar 1938„ —— D trägt. Sie hatte ein Durchſchnittseinkommen, Garderobenſchmuck der Durchſchnittsamerika⸗ der nicht mehr 25 Dollar pro Woche, ſondern 15—— 0 5 Gücheitt nerin aus!) 0 Aw 05 der in 10 geirat in hj pnoſe nd Zeitungen entſprachen dem Dur ni 325 R wiſchen Bühnenlaufbahn, Filmkarriere un lrat in ebenſo wie ihre Lebensweiſe, ihr Schlafzimmer,—0 war 55— 45 Wi andere Girl kwürdi lbhat ſich das 15 Geſchmack hinſichtlich der Filmſchauſpieler, merhſchni ichen in daer minloe Diah wollte in Reupork ſeufzt:„Ach, wäre doch ich die durch⸗ Mit einem mhrtimten faf„bnt ſich de ihre Vorliebe für Eisereme und Morgengym⸗ das junge Mädehen, dae in allen Diggen ben. ſchnittlichſte Amerianerin geworden!“ Gericht in Los Angeles zu befaſſen. Ein Fräs⸗ naſtik und ihre Freude am Tanzen. normalen amerikaniſchen Buſineß⸗Girl ent⸗ lein Eda Marcele hatte einen belannten Hunderttauſend itaniſche Mädchen ſind ſich an Verng muen— 2 1 5 underttauſend amerikaniſche Mädchen ſind ſich an Verna Long und machten ihr verlockende ill ei oſigkeit zu heilen verſprach. Dieſes Verſprechen erlaa u, genau wie Verna Long, die als Mannequin in Angebote. Das war doch einmal etwas an⸗ Er will— Winterſchlaf halten erfüllte er auch, und zwar ſehr gründlich. Als R einem Modeſalon in der Fifth Avenue arbeitete deres! Kein Star, keine Tänzerin, keine Sän⸗ Der Maurermeiſter Gavrilovitſch aus Belgrad nämlich Miß Eda nach zehn Tagen aus einem fein. Ausg und wöchentlich 25 Dollar verdiente. Aber als gerin, keine preisgekrönte Schönheit; und den⸗ haderte mit der Welt. Er hatte den ganzen hypnotiſchen Schlaf oder beſſer geſagt, Tranoe⸗ ohn; dure man ſie 5„typiſchen Amerikanerin“„wählte“, noch eine Senſation, die das Publikum anziehen Sommer über viel Arbeit gehabt, aber ſeine zuſtand, erwachte, erfuhr ſie, daß ſich mittler⸗ Iſt die Zei fing auch ſchon ihre Karriere an. Man würde. Sogar der Film begann ſich für Kunden waren ihm faſt 20 000 Dinar ſchuldig weile allerlei merkwürdige Dinge ereignet hat⸗ 3 üh⸗ beſchrieb Verna in allen Zeitungen als ein nied⸗ Verna zu intereſſieren. Würde nicht jedes ame⸗ geblieben. So ſtand er jetzt, da die Bauzeit zu ten. Sie war nämlich, freilich ohne es zu wiſ⸗ ruh- liches und durchſchnittlich intelligentes 22jähri⸗ rikaniſche Mädchen ein Stück anſehen wollen, Ende gegangen war, ohne Geld da. Er war ſen, die Ghefrau des Hynotiſeurs geworden,„—eeee ges Mädchen mit dunklen Haaren, grauen Augen,.69 Meter groß und 108 Pfund ſchwer. Man vergaß nicht, in allen Einzelheiten anzu⸗ führen, wie Verna ihr wöchentliches Einkom⸗ men, das Durchſchnittseinkommen jeder Neu⸗ yorker Sekretärin oder Verkäuferin oder Vor⸗ führdame, anwandte, was ſie für Miete, Gas, in dem die„Durchſchnittsamerikanerin“ die Hauptrolle ſpielt? Und Verna wußte nicht, wie ihr geſchah. Sie das„ordinary Businel-Girl“, wurde plötzlich von allen Seiten begehrt und erhielt zahlloſe Angebote für Film, Theater, Kabarett und Reklame. Denn eine Firma, die von ſich behaupten konnte, daß Amerikas Durch⸗ ganz verzweifelt, als er ſeine Frau und ſeine drei Kinder darben ſah, und da verfiel er in ſeiner Bedränanis auf einen ſonderbaren Aus⸗ weg. Auf einem einſamen Platz vor den To⸗ ren Belgrads erbaute er ſich ſelbſt eine kleine Holzhütte, verſorgte ſich mit einem großen Vor⸗ rat an Brot und zog dann in dieſe primitive und damit noch nicht genug, hatte ſie ihr Mann auch ſchon wieder verlaſſen, nicht ohne ihr gan⸗ zes Geld und ohne ihren geſamten Schmuck mit ſich zu nehmen. Nähere Angaben kann die be⸗ dauernswerte Ehefrau wider Willen nicht machen, da die Hochzeit augenſcheinlich in der Hypnoſe vollzogen worden war. Berlin⸗Dahlem. 14 Berliner ech eugf Hans Graf Reiſchach, BerlinfeIIIAXIZA SwW. 68, Charlottenſtraße 15 b. — Nachdruck ſämtlicher Originalberichte verboten.— Sprechſtunden der Schriftleitung: täglich von 16—17 Uhrſg (außer Mittwoch, Samstag und Sonntag) i Lusswneiden] Dx. Oetker-Back-Beratungen 3 Schlafzimmer f 5 Gerät Kuchen ffer mit Siemens-Geräten Ae. 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