tnar 1938 ———— ). Kilometer damit konnte icht werden.“ das deutſche „Reichsauto⸗ n Jahrgangs 6. Januar berſichtskarte Feneralmajor as Rennjahr en war. Der eiſtungen im der folgende hon dem ver⸗ den von der zemäldes von im General⸗ ſſegruppe im ichbebilderten des großen reichbebilder⸗ heit und Pla⸗ tſchen Oſtſee⸗ eſiſches Süd⸗ 2 —1 ken af- fꝗ2er acher bis Ur Waäahl lomplett bis 650.— 560. 635. 670. N. 730.—• 870. 1200. lüchen n preisen leh Unaus 7, 9 dendienst iturwerkstätte — Uhllung 0 7, 17(Nähe rt üf 1 Fe⸗ eten. Anzu⸗ r.(59 781 V )., Hch.⸗Lanz⸗ rzelſtr. 1, part. er de, zu 100/ vermieten. an d.——— itte küute uav/. eurſalon rieverkauf gün⸗ n. Zuſchriften in den Verlag. suche chhalter ührung u. An⸗ ichern, Sieuer⸗ ageweiſe, Ang. n Verkaz d. B B. 4 Verlag u. Schriftleitung;——— 3 13.— —— 3 3 pie Woft— e zeinichi. 12 60 6 geld. Ausgabe erſch. wöchtl. l. Bezugspreif lohn; dur die 1. 70 Ah⸗ inſchl. 4928 oſtze Inn die Zeitung Am biſcheinen 14 böh, han beipinb A e A .⸗Sammel⸗Nr. 35421. Das,, : Frei Haus monaii..20 RM. u. 50 oſt eitungsgebühr) zuzügl. 5 f. Beſtell ⸗ lei n e.70 45 423 e uz ., heftedt 10 1 Kn Unſpr⸗ auf Enti ſtellgeld diaung. 8. Jahrgoang MANNHEIM A n im Textteil 60 Minimeterzeile im— 45 Pf. meterzeile 4 füllungsort: nzeigen: Die 12geſpalt. 15 A5. Die 4geſpalt. Millimeterzeile Pf. Mannheimer Ausgabe: Die Die 4ge— wetzinger und Weinheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Mimi⸗ Die 4geſpaltene Millimeterzeile im Textteil 18 Pf. Zahlungs⸗ und Er⸗ annheim. Ausſchließlicher Gerichtsſtand: 12geſpalt. Millimeterzeile 10 kannheim. Poſtſcheckkonto: Ludwi bafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannheim.— Einzelverkaufspreis 10 Pfennig⸗ Nummer 16 er Nationaiwreiswäger Dilpelm Silchnek Aupfängt den Wilkommengrus der Helmat Dienskag, 11. Januar 1938 Eine Kaiſer⸗Konferenz in Tokio faßt entſcheidende Veſchlüſſe Freudige Begrüßung an Bord (Orahtbericht unseres nach Genoqd emsondten Vo-Sonderberichterstotters) der politiſche Tag O Der polniſche Außenminiſter Beck hat ein paar deutliche Worte über die künftige War⸗ ſchauer Außenpolitik geſagt. Dieſe Rede hat in den Pariſer politiſchen Kreiſen eine erhebliche Enttäuſchung bereitet. Man wußte zwar, daß Beck der Genfer Inſtitution ſchon lange äußerſt ſkeptiſch gegenüberſtand, hatte aber trotzdem ſo ſcharfe Formulierungen nicht erwartet. Bemerkenswert iſt in dieſem Zuſammenhang, daß der Pariſer polniſche Bot⸗ ſchafter ſelbſt für die Verbreitung des richtigen Redetextes ſorgte, um„Mißverſtändniſſe“ und tendenziöſe Ueberſetzungen zu verhindern. Obwohl man zunächſt zu den Erklärungen Becks noch nicht Stellung nimmt, iſt der ſchlech⸗ ten Stimmung des Quai'Orſay zu entneh⸗ men, daß durch dieſe Rede der von dem fran⸗ zöſiſchen Generalſekretär der Genfer Entente vorbereitete engliſch⸗franzöſiſche Plan durch⸗ kreuzt wurde. Dieſer Plan beabſichtigte eine gemeinſame Erklärung der engliſchen und fran⸗ zöſiſchen Regierung, in der ſie ſich zur Aufrecht⸗ erhaltung der Genfer Grundſätze bekennen. Die erhöhte Wirkung eines derartigen Verfahrens iſt durch die Rede Becks zu einem großen Teil hinfällig geworden. Man wird nun geſpannt ſein können, wie die engliſch⸗franzöſiſche Ini⸗ tiative zugunſten der Genfer Liga ſchließlich ausſehen wird. Genua, 10. Januar. In einer ſchlichten Begrüßung wurde der Aſienforſcher Dr. Filchner am Montagvor⸗ mittag im Hafen von Genua empfangen, als er nach nahezu vierjähriger Abweſenheit zum erſten Male wieder europäiſchen Boden betrat. Es mag dem ſtillen und beſcheidenen Forſcher merkwürdig vorgekommen ſein, als er ſchon am erſten Tag in Neapel bei ſeinem kurzen Aufent⸗ halt von den zahlreichen deutſchen und italieni⸗ ſchen Journaliſten umringt und ausgefragt wurde und als ihn im Hafen von Genua wie⸗ der Journaliſten aus Deutſchland und Italien in großer Zahl erwarteten, um von ihm über ſeinen vierjährigen Aufenthalt in Aſien etwas zu hören. Seit Dr. Filchner vom Führer den Nationalpreis für Kunſt und Wiſſenſchaft auf dem Parteitag 1937 zugeteilt erhielt, ſteht er im Mittelpunkt des öffentlichen Intereſſes. Als der Oſtaſiendampfer„Victoria“ am Montagvormittag gegen 10.30 Uhr langſam an die Anlegeſtelle herangezogen wurde, da ſtand neue Peunkſteaßen in Rom VMussolini trifft Vorbereitungen für den Führerbhesuch DNB Rom, 10. Januar. Für den feierlichen Empfang des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler anläßlich ſeines Gegenbeſuches in der italieniſchen Hauptſtadt ſind bereits große Vorbereitungen im Gange. So hat man mit dem Bau eines neuen groß⸗ Vom japanlschen Vormarsch Faganische Truppen beim Ueberqueren einer jahrhundertealten Brücke bei Peking Weltbild(M) angelegten Bahnhofs an Stelle der alten Sta⸗ zione Oſtienſe im Süden der Stadt begonnen, der anläßlich der Ankunft des Führers im Frühjahr in feierlicher Weiſe ſeiner Beſtim⸗ mung übergeben wird. Gleichermaßen groß⸗ artig wird der 20000 Quadratmeter große Bahnhofsvorplatz ausgebaut und ausgeſtattet werden, von dem aus eine neue 40 Meter breite Allee als Verbindungsſtraße zur Via Triumphalis angelegt wird. Dieſe neue Prunkſtraße mündet an der alten Stadt⸗ mauer bei der Porta San Paoolo, dem beſt⸗ erhaltenen und ſchönſten Tor Roms, und der Ceſtius⸗Pyramide in die große Triumphſtraße, die an den gewaltigen Zeugen der Glanzzeit des antiken Rom, ſo den Thermen des Cara⸗ calla, dem Circus maximus— wo der Obelisk von Axum als Sinnbild des Sieges über Abeſſinien Aufſtellung gefunden hat— dem Conſtantin⸗Bogen und dem Coloſſeum vorbei⸗ führt. Von hier aus folgt als direkte Verbin⸗ dung zum Herzen der italieniſchen Hauptſtadt die von Muſſolini errichtete Vian del Im⸗ pero, die, flankiert vom Forum Romanum, den Kaiſerſoren und dem Forum des faſchiſti⸗ ſchen. Imperiums ſowie dem Nationaldenkmal „Vittoriano“ auf der Piazza Venezia endet. Eine glanzvolle Einweihung Mit dieſen Erweiterungsbauten wird, wie „Giornale'JItalia“ betont, Millionen der in Rom zuſammenſtrömenden Italiener die Mög⸗ lichkeit gegeben werden, dem Führer der be⸗ freundeten Nation mit größter Herzlichkeit und flammender Begeiſterung entgegenzujubeln. Die Tatſache, daß dieſe neue Triumphſtraße durch den Beſuch des Führers ihre glanzvolle Ein⸗ weihung finden wird, ſei als eine beſondere Ehrung für den Führer und ſein Volk gedacht, das den Duce während ſeiner denkwürdigen Reiſe durch Deutſchland mit ſo viel Herzlich⸗ keit und Begeiſterung aufgenommen habe. Dr. Wilhelm Filc hner Preèsse-Bild-Zentrale Dr. Filchner in Begleitung ſeiner Tochter Erika, die ihm bis nach Indien entgegengefahren war, an Deck. Das war ein Winken und ein Grüßen und man ſah es dem Forſcher an, wie ſehr er ſich über dieſen Empfang beim Betreten euro⸗ päiſchen Bodens freute. Generalkonſul Geheim⸗ rat Mayr, mit dem wir uns an Bord der „Victoria“ begaben, hieß Dr. Filchner im Na⸗ men der Reichsregierung und des deutſchen Volkes bei ſeiner Rückkehr nach Deutſchland in Genua herzlich willkommen und überreichte der glückſtrahlenden Tochter als erſten Gruß der Heimat einen Roſenſtrauß. Ortsgruppenleiter Dr. Wanner überbrachte die Willkommen⸗ grüße der deutſchen Kolonie und der Orts⸗ gruppe Genua der NSDAP. Und ſchließlich waren noch die auf einer Studienreiſe durch Italien in Genua weilenden Amtswalter der Reichsbetriebsgemeinſchaft Eiſen und Metalle der Deutſchen Arbeitsfront zum Empfang des Nationalpreisträgers in den Hafen gekommen, wo für die Reichsbetriebsgemeinſchaft Pg. Jä⸗ zoſch die Grüße überbrachte. Ein Tag Ruhepauſe in Lugano Wir ſaßen nach der Ankunft mit Dr. Filchner und dem deutſchen Generalkonſul an Bord des Schiffes zuſammen, während draußen mächtige Kranen das zahlreiche Gepäck des Forſchers aus dem Schiffsvauch heraushoben und ſeine Toch⸗ ter ſich eifrig als Reiſemarſchall betätigte. Vor dem Forſcher lag ein Stapel von Poſt, darunter auch ein Programm ſeiner Ankunft in Deutſch⸗ land und die geplanten Veranſtaltungen. Dr. Filchner hat eine ausführliche Liſte der vorge⸗ ſehenen Empfangsfeierlichkeiten in Berlin er⸗ halten. Einem Empfang durch die Stadt Berlin, „Hakenkreuzbanner“ folgt am 14. Januar ein Empfang bei Dr. Ley, und, was den Forſcher ganz beſonders freute, am 30. Januar die Ueberreichung des National⸗ preiſes durch die Reichsregievung. Dr. Filchner hat bereits am Montagnachmittag Genua wie⸗ der verlaſſen, um ſich einen Tag in Lugano zu erholen, wo es, wie er lächelnd meinte, hof⸗ fentlich keine Ausfrage gibt. Am Dienstagnach⸗ mittag wird er von Lugano über Baſel, Karls⸗ ruhe, Frankfurt nach Berlin fahren. Dienstag nacht wird er in Baſel eintreffen und in den frühen Morgenſtunden des Mittwochs zum erſten Male wieder deutſchen Bo⸗ den betreten, Koffer wertvollſtes Expeditionsmaterial Als Filchners Gepäck am Montagnachmittag am Bahnhof in Genua verladen wurde, da gab es ſelbſt in der an berühmte Weltreiſende ge⸗ wöhnten Hafenſtadt einiges Aufſehen. Die Kof⸗ fer türmten ſich zu Bergen und ſchließlich „ſchleppten, die Gepäckträger einige alte abge⸗ nutzte Koffer herbei.„Dieſe zwei Koffer ſind 5 5 38 5 Nationalpreisträger Dr. Wilhelm Filch⸗ ner empfing unſeren nach Genua entſandten Vo⸗Sonderberichterſtatter zu einer Unterredung an Bord des Schiffes„Victoria“, wobei er Einzelheiten über ſeine abenteuerlichen Fahr⸗ ten durch Zentralaſien erzählte. Man könnte dem Aſienforſcher ſtundenlang zuhören, wenn er von ſeinen Abenteuern auf feiner Expedition durch Zentralaſien berichtet, die ihn für vier Jahre der Heimat ſernhielten. Der breitſchultrige, hochgewachſene Mann ſitzt uns im Geſellſchaftsraum des italieniſchen Dampfers„Victoria“ gegenüber und bereit⸗ willig gibt er in ſeinem Münchener Dialekt Auskunft auf alle an ihn geſtellten Fragen. Dr. Filchner war monatelang auf dieſer Expedition verſchollen, da er in einem räuberiſchen Tunganenſtaat gefangen⸗ gehalten wurde. Faſt vier Jahre keine Zeitung geleſen Von den Vorgängen draußen in der Welt hat Dr. Filchner erſt Kenntnis erhalten, als er im Oktober letzten Jahres nach Indien kam. Faſt vier Jahre hatte der Forſcher keine Zeitung mehr geleſen.„Als ich in der Hauptſtadt des räuberiſchen Tunganen⸗ ſtaates im Gefängnis ſaß“, ſo erklärt uns Dr. Filchner im Verlauf der faſt einſtündigen Un⸗ „terredung,„da hatte ich meine drahtloſe Sta⸗ tion ſo eingebaut, daß ich manchmal ſüd⸗ amerikaniſche und ſpaniſche Sen⸗ der hören konnte. Eines Tages hörte ich auch eine Meldung von den Kämpfen in Spa⸗ nien und da wußte ich gar nicht, was in Europa eigentlich los iſt. Uebrigens, muß ich ſagen“, ſo erzählte lächelnd Dr. Filchner, daß der Aufenthalt im Gefängnis auch ſeine Vor⸗ teile hatte. Es gab dort kein Telefon und keine Ausſprachen und ich konnte daher in aller Ruhe meine wiſſenſchaftlichen Arbeiten aus⸗ werten und weiterführen.“ In den Händen der chineſiſchen Räuber Sehr eingehend ſchilderte uns Dr. Filchner, wie er bei ſeinem Uebertritt von Zentralchina nach Chineſiſch⸗Turkeſtan in dem räuberiſchen Tunganenſtaat feſtgenommen und ſieben Mo⸗ Sachsenspiegel und Vorgeschichtsforschung In immer ſtärkerem Maße werden die Bil⸗ derhandſchriften des durch Eike von Rep⸗ kow entſtandenen„Sachſenſpiegels,, des großen deutſchen mittelalterlichen echts⸗ werks, auch zur Stützung der Erforſchung der deutſchen Vor⸗ und Frühzeit herangezogen. Die Landesanſtalt für Volkheitskunde in Halle hat jetzt die Ausgrabung einer heute völlig im Waldgebiet gelegenen Siedlung aus dem 11. und 12. Jahrhundert zu einem vorläufigen Abſchluß gebracht. Neben reichen Funden an Töpferwaren ſind beſonders die Eiſenfunde in⸗ tereſſant und wichtig. Sie geben einen reichen Aufſchluß über die Form der Geräte des Mit⸗ ielalters. Von manchen Malereien und Zeich⸗ nungen, beſonders aus den Bilderhandſchriften des Sachſenſpiegels, ſind uns viele Kultur⸗ egenſtände' des Mittelalters bekannt. Die Eiſenſunde von Hohenrode bei Grillenburg im Südharz— dort liegt dieſe frühgeſchichtliche Siedlung— ergänzen dieſe Bilder auf das glücklichſte und ſind ſo der beſte Beweis dafür, wie ſehr Bodenfunde die Kulturgeſchichte be⸗ fruchten können. Beſonders eindringlich iſt z. B. der Fund eines Spate nſchuhes, wie er in manchen Zeichnungen des Sachſenſpiegels vorkommt: auf das aus Holz gearbeitete Spa⸗ tenblatt iſt eine eiſerne Schneide aufgeſetzt. Auch die Sichelfunde, die uns ebenſo wie der Spaten zeigen, daß die Bewohner der Unter⸗ Zatepwape zu damaliger Zeit Acker⸗ bauer waren, finden ihre klaren Entſprechun⸗ en im Sachſenſpiegel. Die W des Sach⸗ enſpiegels 925 in größerer und kleinerer Form in Saluffe e mehrfach gefunden worden, eben⸗ ſo Schlüſſel, Pferdeausrüſtungen, Gürtel, Ge⸗ fäße und anderes mehr. So hat ſich gerade in dieſem Fall eine aus⸗ gezeichnete Möglichbeit ergeben, den Sachſen⸗ ſpiegel und ſeine Zeichnungen zur Ergänzung der Vorgeſchichte heranzuziehen, um durch die Bodenfunde die Bilder des Sachſenſpiegels zu Endlich nach mein wertvollſtes Gepäck“, erklärte uns Dr. Filchner, den wir zum Zug nach Lugano beglei⸗ teten. Ich kann ſie nicht abſchließen und des⸗ halb muß ich ſie bei mir behalten, da ſie mein ganzes kartographiſches und meteorologiſches Material enthalten.„Etwas reichlich Gepäck“, meint er bedenklich, aber hoffentlich nimmt man daran keinen Anſtoß.„Ich muß mich jetzt erſt wieder an europäiſche Verhältniſſe gewöhnen, denn Deviſenvorſchriften und Derartiges iſt mir unbekannt. Aber man wird mich hoffentlich nicht gleich einſperren“. Wir unterhalten uns noch mit Dr. Filchner am Zugabteil über ſeine bevorſtehende Ankunft in Deutſchland und da merkte man es dem Forſcher an, wie ſehr er ſich über die Rückkehr in das neue Deutſchland freute, von deſſen Aufſchwung er draußen in der abgeſchiedenen Welt in Zentralaſien immer nur wenig hörte. Ein kräftiger Händedruck mit dem Forſcher und dann entführte ihn der Zug, während wir ihm grüßend nachblicken und der Forſcher und ſeine Tochter am Fenſter ſtehend die Grüße freudig erwidern. Filchner erzählt von Jentralaſien Eine Unterredung unseres Ssonderberichterstafiers in Genua nate gefangengehalten wurde.„Dieſe Kerle haben mich,“ ſo plauderte der Forſcher weiter, „in eine Fall gelockt. Man hat mir Tribünen errichtet und mich überall in dem Räuberſtgat feſtlich empfangen und bewirtet. Man hat mir die beſten Delikateſſen vorgeſetzt, aber als wir in der Hauptſtadt des Räuberſtaates ankamen, da war die erſte Frage des chine⸗ ſiſchen Räuberhauptmanns:„Haben Sie ein Viſum für mein Gebiet?“. Als ich dies verneinte, da nahm man mich mit meinen Begleitern gefangen, warf uns ins Ge⸗ fängnis und behandelte uns in der gemeinſten Weiſe. Sehr wahrſcheinlich“, ſo meinte Dr. Filchner,„haben die Räuber meine Meßappa⸗ rate als Maſchinengewehre angeſehen und da ich täglich Meſſungen mit meinen Meßappara⸗ ten vornahm, kam ich den Räubern verdächtig vor. Mit meiner drahtloſen Station konnte ich jedoch auch im Gefängnis weiterarbeiten. monatelanger Gefangenſchaft führten die Schritte des engliſchen Konſuls zum Erfolg und innerhalb von zwei Stunden ſollte ich plötzlich das Gebiet der Stadt verlaſſen. Die Behörde bewilligte ſchließlich noch eine Nacht für die Vorbereitung des langen Marſches über das Himalajagebivge. pforzheimer Edelſteine als Zahlungsmittel Mit Geld war Dr. Filchner bei ſeiner For⸗ ſchungsexpedition durch Zentralaſien nicht be⸗ ſonders reich geſegnet. Da hat ihm die Pforz⸗ heimer Schmuchwareninduſtrie einen ſehr wert⸗ vollen Dienſt erwieſen, indem ſie ihm bei ſei⸗ ner Ausreiſe Schmuckwaren und Edelſteine zur Verfügung ſtellte.„Der Pforzheimer Schmuck⸗ wareinduſtrie bin ich zu großem Dank ver⸗ pflichtet, denn dieſe Schmuckwaren haben mir über mächtige Schwierigkeiten hinweggeholfen, da ich ſie als Zahlungsmittel benutzen konnte.“ Dr. Filchner fuhr fort:„Die Mongolen zum Beiſpiel ſind ganz vernarrt geweſen in die Pforzheimer Schmuckwaren. Aber auch bei den anderen Stämmen der von mir berührten Ge⸗ biete ſtanden die Schmuckwaren hoch im Kurs und haben mir ausgezeichnete Dienſte geleiſtet.“ Dr. Filchner mußte nach ſeiner Freilaſſung durch die chineſiſchen Räuber einen Marſch auf ergänzen und auf dieſe Weiſe unſere Kennt⸗ niffe der Kulturgeſchichte des deutſchen Volkes wertvoll zu bereichern. Die Unterſuchung der mittelalterlichen Sied⸗ lung Hohenrode im Südharz hat nach ver⸗ ſchiedenen Richtungen hin neue Aufſchlüſſe ge⸗ geben. Zunächſt konnte, wie wir von Dr. Grimm, dem Leiter der Ausgrabungen, er⸗ fuhren, durch ein vorzügliches Beiſpiel der große Vorgang der inneren Koloniſation des Mittelalters, dem das deutſche Volk einen be⸗ trächtlichen Teil ſeiner heutigen Anbaufläche verdankt, klarer erkannt werden. Dann bilden die gewonnenen Haus⸗ und Gehöftanlagen eine wichtige Stufe in der bisher noch ziemlich un⸗ bekannten Entwicklungsgeſchichte des mittel⸗ deutſchen Hauſes und damit in der Geſchichte des deutſchen Hauſes im allgemeinen. Zum Schluß konnten mit Hilfe der Bodenfunde die Bilder, die uns der Sachſenſpiegel liefert, er⸗ gänzt und belebt und ſo der Kulturgeſchichte neues wertvolles Kenntnismaterial vermittelt werden. Die Auswertung der bisherigen For⸗ ſchungsergebniſſe iſt im Gange. Nach Abſchluß wird eine ausführliche Verbffentlichung folgen. Die Heranziehung des Sachſenſpiegels zu die⸗ ſen frühzeitlichen Forſchungen hat dieſe jeden⸗ falls, das ſteht feſt, ausnehmend gefördert. Zum zehnten Male Ausrichtung der Albrecht-Dürer-Stiftung Die von der Stadt der Reichsparteitage er⸗ richtete Deutſche Albrecht⸗Dürer⸗Stiftung, die der Förderung deutſcher bildender Künſtler dient, wird am 6. April 1938, dem 410. Todes⸗ tage Albrecht Dürers, zum zehnte n. Male ausgerichtet. Zur Erfüllung des Stiftungs⸗ zweckes können aus dem Jahreserträgnis der Stiftung an hervorragend begabte Maler und Graphiker zur Förderung ihrer künſtleriſchen Entwicklung, wie z. B. zum Beſuch von Schu⸗ len, für Studienreiſen, zur Weſowſe Gipen⸗ Werkſtoffen und Arbeitsgeräten, ſowie Stipen⸗ dien gewährt werden. Weiter können zur Aus⸗ führung bedeutſamer Werke auf Grund vor⸗ vielfältigen inneren Lebens. Die f veutsche Matrosen in Pompell Während des Aufenthaltes des Panzerschiffes„ Deutschland“ in Neapel besuchte die Besatzung auf einem Landausflug die Ausgrabungsstätten von Pompell. der ſogenannten„Todesſtraße⸗ über das Hi⸗ malajagebirge ausführen. Dieſer Weg war ein einziger Kampf mit den Ele⸗ menten. Durch wegloſe Gebirgsgegenden, die bis zur Höhe von über 5000 Meter an⸗ ſtiegen, hatte er mit den größten Strapazen zu kämpfen. Der Forſcher meinte in ſeiner Be⸗ ſcheidenheit, daß dieſer Marſch nicht ſo anſtren⸗ gend geweſen ſei, aber das Unangenehme war, wie er erzählt, die Meuterei ſeiner Be⸗ gleitmannſchaften.„Der Beſitzer der Eſel, die unſer Gepäck auf dieſem Marſch tru⸗ gen, hatte es auf unſere Sachen abgeſehen. Er wollte uns erſchlagen und ausrauben. Mehr⸗ mals hatte er auf unſerem Marſch meinen Be⸗ gleiter mit dem Meſſer angegriffen und ſchließ⸗ lich ſtreckte ich ihn durch einen Niederſchlag zu Boden. Seine Kumpanen ſtanden ebenfalls ſchon angriffsbereit, als ſie aber ſahen, wie der Eſelbeſitzer niedergeſchlagen wurde, da ga⸗ die Jiele der Er Auf die Frage, ob Dr. Filchner mit den Er⸗ gebniſſen ſeiner Forſchungsexpedition zufrieden fei, erklärte er uns:„Nach Abſchluß meiner Forſchungsexpedition durch Zentralaſien kann ich ſagen, daß ich genau das erreicht habe, was ich wollte. Ich habe mich täglich ſieben Stunden mit meinen erdmagneti⸗ ſchen Meſſungen beſchäftigt und habe dabei ſo⸗ gar mehr erreicht, als ich wollte. Aber vor zwei Jahren wird es nicht möglich ſein, das endgültige Urteil über das Ergebnis abzu⸗ geben. Viel Material iſt ſchon in Deutſchland in Arbeit. Ich habe bisher unbekannte Strecken kartographiſch erfaßt. Damit iſt die erd⸗ magnetiſche Erkundung Zentral⸗ aſiens erfolgreich durchgeführt. Filchners Zukunftspläne Schließlich unterhielten wir uns noch über die Zukunftspläne Dr. Filchners. Er erklärte Fi.e Entwürfe feer geleiſtet werden. ie Stiftung kann ferner einzelne ausgezeich⸗ nete Kunſtwerke hervorragend begabter Künſt⸗ ler erwerben oder ſich an der Erwerbung be⸗ teiligen. Schließlich können auch Preiſe be⸗ ſtimmt werden zur Ermöglichung der Durch⸗ führung großer figürlicher Bildvorhaben, die die Eignung des Künſtlers für Wandmalereien, Moſaiken uſw. in Bauten des Reiches, der Gliederungen der NSDaApP, des Heeres, der Induſtrie u. a. erweiſen können. Bewerbungen um Leiſtungen aus der Stiftung müſſen bis zum 1. März 1938 dem Vorſitzenden des Ku⸗ ratoriums, Oberbürgermeiſter Willy Liebel, Nürnberg, Norishalle, vorliegen. Merkblätter mit den zu beachtenden Vorſchriften ſind koſten⸗ los bei der Verwaltung der Kunſtſammlungen bäluch der Reichsparteitage Nürnberg er⸗ ältlich. Hormone, Vitamine und Fermente Auf der Jahreshauptverſammlung des Ver⸗ eins deutſcher Chemiker in Halle ſprach der Leiter der Deutſchen Akademie der Naturfor⸗ — in Halle, Profeſſor Dr. Abderhalden, über die neueſten Forſchungen auf dem Gebiet des Stoffwechſels. Der bekannte Forſcher er⸗ blickt den Hauptfortſchritt der gegenwärtigen Stoffwechſelforſchung in der zunehmenden Ver⸗ feinerung unſerer Kenntniſſe vom Zuſammen⸗ ſpiel der Hormone, Vitamine und Fermente bei den Auf⸗ und Abbauvorgängen des innerleib⸗ lichen Lebens. Dieſes Zuſammenſpiel ſei von einer derartigen Feinheit und Labilität, daß der Arzt niemals Aib durch Verſtandeseingriffe, d. h. durch künſtliche Ein⸗ ſpritzung von Hormonen, dieſe leiſe und leiſeſte Innenregulation des Stoffwechſels nachahmen zu können. Die künſtlichen Zuführen ſeien meiſt millionenfach zu ſtark und riefen dadurch immer neue Gegenſpieler auf e ſhwer 5 were, ſte nur in gewiſſen Grenzen zu bewältigende Auf⸗ des Therapeuten ſei es, im richtigen ugenblick die richtigen Hormone in richtiger Doſierung einzuführen. Weltbild(M) ben ſie den Verſuch, uns auszuräubern, auf. In Leh erreichte Dr. Filchner bekannilich Ende September die Nachricht von der Ver⸗ leihung des Nationalpreiſes. Er hatte keine Ahnung davon, was der während ſeiner Ab⸗ weſenheit in Deutſchland vom Führer geſchaf⸗ fene Nationalpreis bedeutete. Das engliſche Reuterbüro hatte ihm die Höhe des Preiſes in Sterling mitgeteilt, aber Dr. Filchner kannte ſich abſolut nicht aus und ſo hörte er zum erſten Male über die Bedeutung des National⸗ preiſes von dem deutſchen Generalkonſul in Kalkutta, Graf Podewils, der ihm mit ſeinem Sohn und ſeiner Tochter in einem mehrtägigen beſchwerlichen Ritt auf dem Weg von Leh nach Srinagar entgegengekommen war und ihm Telegramme von Dr. Goebbels und Mini⸗ ſter von Neurath überreichte. pedition erreicht uns daraufhin:„Ich bin geſundheitlich nicht auf der Höhe, da ich mir bei einem Sturz vom Reittier Verletzungen zuzog. Nach Röntgenauf⸗ nahmen in Indien ſitzen Knochenſplitter im Genick, ſo daß ich den Kopf nur nach links drehen kann. Eine Operationeiſt die vor⸗ dringlichſte Sache in der Heimat. Für eine län⸗ gere und größere Expedition komme ich wohl nicht mehr in Frage. Ich freue mich“, ſo er⸗ klärte Dr. Filchner zum Schluß,„daß ich für mein Vaterland etwas tun konnte. Ich wünſche nur, daß ich mich auch in der Zukunft in den Dienſt Deutſchlands ſtellen kann. Vielleicht reiſe ich im Herbſt nach Indien, um dort die Aus⸗ wertung meiner Meſſungen zu vollenden“. Während wir noch bei Dr. Filchner ſitzen, häuf⸗ ten ſich die Briefe und Telegramme aus Deutſch⸗ land.„Aber jetzt muß ich eigentlich auch einmal meine Poſt durchſehen“, meint er und verab⸗ ſchiedet ſich von uns mit einem freundlichen „Auf Wiederſehen in Deutſchland!“ Schaffung von Wappenbüchern Neben dem„Siebmacher“, dem bekannten großen deutſchen Wappenwerk, erſcheint jetzt, von Fachmännern bearbeitet, eine neue„Bü⸗ cherei deutſcher Wappen und Haus⸗ marken in Städten und Landſchaf⸗ ten“. Die Bände ſind landſchaftlich geordnet und umfaſſen das ganze deutſche Volks⸗ und Sprachgebiet. Erſchienen ſind in dieſer Reihe bisher Band 1: Mühlhauſen in Thüringen und Band 2: Schleſien. In Vorbereitung ſind zu⸗ nächſt folgende landſchaftliche Bände: Allgäu, Bodenſee und Hochrheingebiet, Braunſchweig, rankfurt a.., Halberſladt, Heſſen, Leipzig, Oberlauſitz, Quedlinburg, Schaumburg, Stolp in Pommern und Wernigerode. Das Werk wird von dem bekannten ſippen⸗ und w penkund⸗ lichen Verlag C. A. Starke in Görlitz heraus⸗ gegeben. Franz Kranewitter 7 In ſeinem Heimatort Naſſe in Ti⸗ rol iſt am 4. Januar der Tiroler Dichter und Dramatiker Franz Kranewitter im 78. Lebensjahr einer Lungenentzündung erlegen. Der Dichter iſt im Deutſchen Reich durch ſeine Tragödie„Andreas Hofer“ und durch den Ein⸗ alterzyklus„Die ſieben Todſünden“, die wie⸗ derholt in München mit großem Erfolg aufge⸗ führt wurden, bekanntgeworden. —.ſſ——— 75 Jahre Verein Dresden. Der Literariſche Verein zu Dres⸗ den kann man Tagen auf ein 75jähriges Beſtehen zurückblicken. Um die Förderung jun⸗ ger Dichtkunſt hat er ſich im Laufe ſeines Be⸗ ſtehens Verdienſte erworben. Schaffung eines niederdeutſchen Liederbuches. Aus Mitteln des Hambur⸗ Sibef Staates werden 2000 Mark für die chaffung eines niederdeutſchen Liederbuches bereitgeſtellt, das die geſamte einſchlägige zeit⸗ nahe Literatur umfaſſen ſoll. —◻◻ι ak Se Rum gegenü „Jouri Juden ſind u Begrür waffne Goge in Run und w die Ju mend, ſpäter raeli derten Juden Maßſto habe m der gr ſei ein Rumär einige mus 2 ſchen Schutz Als Ukrain den in dert. einer 2 lich un nien n den ur mach J leum⸗ Goge unbere⸗ 500 000 wenn 1 von 14 ſprach möge? Ruhe l Wir Vorgär niſterpe verſäur Gogas Adreſſe Rumän den Ei Disrael die au⸗ Land 1 leihen, damals hinweg rumäni ihnen! raſſenm Der die an ſichern. unzwei die Ge derung bei den eine ei um ein ſchmug Wer traut i den, de Minder den ſin und we wendu damit. Bei d überſtel dürfte, hat unt heiten Unruhe Manda ſtellt n und tro „Minde bisher Befried gemacht legenhe nien m afrika 1 krieges fiel. K ſorgten mütig! 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Rumäniens neuer Miniſterpräſident hat gegenüber einem Korreſpondenten des Pariſer „Journal“ Erklärungen abgegeben, die in der Judenfrage von wünſchenswerter Deultlichkeit ſind und für die Haltung Rumäniens eine Begründung geben, die wohl alle Hetzer ent⸗ waffnen wird. Goga erklärte dem„Journal“⸗Vertreter u.., in Rumänien ſei die Judenfrage ein völkiſches und wirtſchaftliches Problem. Seit 1830 hätten die Juden, aus dem Ghetto von Polen kom⸗ mend, die Moldau und Walachei überfüllt und ſpäter ſei Rumänien durch den Einfluß Dis⸗ raelis getzwungen worden, den eingewan⸗ derten Juden Bürgerrechte zu gewähren. Die Juden aber hätten die Bauern im größten Maßſtab ausgenutzt. Der Zuſtrom von Juden habe weiterhin ununterbrochen angehalten. Bei der großen Offenſive Bruſſilows in Galizien ſei eine Welle von Iſraeliten nach Rumänien gekommen. Als Admiral Horthy einige Jahre ſpäter Ungarn vom Bolſchewis⸗ mus Bela Khuns befreite, hatten die ungari⸗ ſchen Juden ebenfalls um den rumäniſchen Schutz erſucht. Als ſich Polen und Rumänien in der Ukraine bekämpften, ſeien die ukrainiſchen Ju⸗ den in Maſſen nach Beſſarabien gewan⸗ dert. Alle dieſe Iſraeliten hätten nur nach einer Durchreiſeerlaubnis gefragt, aber ſchließ⸗ lich und endlich hätten ſie ſich alle in Rumä⸗ nien niedergelaſſen. Dazu aber müſſe man noch den ununterbrochenen Zuzug einzelner Juden mach Rumänien wegen des Getreide⸗, Petro⸗ leum⸗ und Holzreichtums des Landes erwähnen. Goga bezifferte die Zahl der auf dieſe Weiſe unberechtigt ins Land gekommenen Juden auf 500 000. Das iſt eine erſtaunlich hohe Zahl, wenn man die Geſamtbevölkerung Rumäniens von 14 Millionen in Betracht zieht. Zum Schluß ſprach Goga die berechtigte Bitte aus, man möge Rumänien in ſeinem eigenen Haus in Ruhe laſſen. Wir wiſſen ſehr wohl, auf welche politiſchen Vorgänge ſich dieſe Bitte des rumäniſchen Mi⸗ niſterpräſidenten bezieht. Wir wollen auch nicht verſäumen zu unterſtreichen, daß die Erklärung Gogas eine ſehr deutliche Mahnung an die Adreſſe Englands iſt. Denn die Erklärung, daß Rumänien im verfloſſenen Jahrhundert durch den Einfluß des engliſchen Premierminiſters Disraeli gezwungen worden ſei, den Juden, die aus dem Ghetto von Polen kommend, das Land überſchwemmten, Bürgerrechte zu ver⸗ leihen, beſagt genug. Man ſieht, daß es ſchon damals ein ſeltſames, über ganze Kontinente hinwegreichendes engliſches Intereſſe an den rumäniſchen Juden gab; es kommt hinzu, daß ihnen der damalige engliſche Miniſterpräſident raſſenmäßig verbunden war. Der engliſch⸗franzöſiſche Schritt iſt erfolgt, um die angeblichen Rechte einer Minderheit zu ſichern. Aus den rumäniſchen Erklärungen geht unzweideutig hervor— und ſie werden durch die Geſchichte der jüdiſchen Ein⸗ und Umwan⸗ derung in jeder Beziehung geſtützt— daß es ſich bei den betroffenen Juden in keiner Weiſe um eine eingeſeſſene Minderheit handelt, ſondern um eine auf durchaus illegalen Wegen einge⸗ ſchmuggelte Schichtvon Paraſiten. Wer mit dem jüdiſchen Volkscharakter ver⸗ traut iſt, wind es von vornherein abſurd fin⸗ den, daß auf das Judentum der Begriff der Minderheit angewendet werden ſoll. Die Ju⸗ den ſind nirgendwo in Europa bodenſtändig und wer das Minderheitenrecht für ſie in An⸗ wendung bringen will, entwertet dieſes Recht damit. Bei dieſer Gelegenheit drängt ſich eine Gegen⸗ überſtellung auf, die es einigermaßen klarſtellen dürfte, wer hier eigentlich das Recht zur Kritik hat und wer ſich zum Verteidiger der Minder⸗ heiten aufwerfen darf: In Paläſtina hören die Unruhen nicht auf, ſeitdem dieſes Gebiet zum Mandat erklärt und unter engliſchen Schutz ge⸗ ſtellt wurde. Tagtäglich platzen die Bomben und trotzdem ſchon Jahre auf die Löſung dieſer „Minderheitenfrage“ verwandt wurden, wird bisher noch immer vergeblich der Verſuch der Befriedung durch Erhängen, Verbannen uſw. gemacht. Nur ganz nebenbei ſei bei dieſer Ge⸗ legenheit auch daran erinnert, wie Großbritan⸗ nien mit der Minderheit der Buren in Süd⸗ afrika verfuhr, als ſie im Verlauf des Buren⸗ krieges zum größten Teil in engliſche Hände fiel. Konzentrationslager der ſchlimmſten Art ſorgten dafür, daß dieſe Minderheit nicht über⸗ mütig wurde. Wie es heißt, hat ſich auch Frankreich an dem Proteſtſchritt in Bukareſt beteiligt und deshalb dürfte es nur recht und billig ſein, wenn man auch an ſeine Adreſſe einen kleinen Hinweis richtet, der ſogar einen ſehr aktuellen Hinter⸗ grund hat.— Die franzöſiſche Kolonialverwal⸗ tung in Nordafrika hat offenbar auch nicht das Talent gehabt, Spannungen, die ſich aus dem Nebeneinanderleben verſchiedener Raſſen und Völker ergeben, zu überbrücken. Es iſt zu blu⸗ tigen Zuſammenſtößen gekommen und erſt der Einſatz von Truppen vermochte eine etwas ober⸗ flächliche Befriedung herbeizuführen. Mit ſol⸗ chen Mitteln werden keine Kolonialprobleme und erſt recht keine Minderheitenfragen gelöſt. Wer ſelbſt nicht in der Lage iſt, dieſe Fragen vorbildlich zu meiſtern, der hat kein Recht, ſich dort einzumiſchen, wo es ſich nicht einmal um Minderheiten, ſondern um ein zugewandertes Ghettovolk handelt. Karl M. Hageneier. Bors weretiete wuneimndmer Ein sclisam-lusliges Abenieuer des Lrohßen Heimkenrers Wilhelm Filchners Buchk über sein abentenerliches Forscherleben in China und Tibet „Om mani padme hum' ist in einer vorbildlichen, einfachen und zu Herzen gehenden Sprache geschrieben. Es ist erschütternd zu lesen, wie sich der Forscher unter der Last schwerer wissenschajftlicher Instrumente, schliehlich gebrochenen Lei- hes, durch die riesigen innerasiatischen Einöden schleppt, aber nie den Mut verliert. Wir entnehmen dem Werk die Schilderung eines brenzligen, infolge der Geistes- gegenwart Vilchners jedoch glüchlich verlauſenen Erlebnisses im Innersten des„ver— hotenen Landes“ Tibet. Man glaubte allgemein, wir ſeien Waffen⸗ ſchmuggler und verwechſelte uns offenbar mit einer anderen, von Norden gemeldeten Kara⸗ wane, die auf dem Marſche nach Lhaſſa ſein ſollte. Am andern Morgen machten wir dem Füh⸗ rer der Kommiſſion unſeren Gegenbeſuch und nahmen die vom Amban ausgeſtellten Päſſe mit. Wir hofften, der Daren werde erlauben, Wilhelm Filchner im fiefsten Elend Aus: Wilhelm Filchner, Kumbum Dschamba Ling“. daß Jack mit den Tibetern nach Nga⸗tſchu⸗ka vorausreite, um von dort aus mit den engli⸗ ſchen Behörden via Lhaſſa Fühlung zu nehmen. Es war dies nur ein Plan, mit dem wir das Terrain ſondieren wollten. Der Daren empfing uns ſehr kühl, faſt beleidigend. Er blieb ruhig ſitzen und ſprach mit ſeiner Umgebung weiter; er ſtrafte uns gewiſſermaßen mit Verachtung. Wir ſetzten uns gelaſſen am Eingang des Zel⸗ tes zu Boden und warteten der Dinge, die da kommen ſollten. Lange mochten wir da geſeſſen haben, als endlich einer unſerer Tibeter, unſer Dolmetſch, den Daren daran erinnerte, daß wir gekommen ſeien, um von ihm zu hören, was er beſchloſſen habe. Statt einer Antwort intereſſierte er ſich viel⸗ mehr für Jacks fotografiſchen Apparat, lehnte es aber ab, ſich fotografieren zu laſſen. Schließ⸗ lich legten wir dem Gewaltigen unſere Päſſe vor, die er mit ſpöttiſchen Bemerkungen zurück⸗ gab. Während der ganzen Zeit ſaß der Daren auf einem dicken Teppich und bohrte mit einem kleinen ſilbernen Stäbchen, das er an einem Kettchen an der Bruſt hängen hatte, in ſeinen Zähnen herum. Ganz plötzlich fragte er unſern Dolmetſch nach unſerer Nationalität und dem Zweck unſerer Tibetreiſe und machte ihm hef⸗ tige Vorwürfe, daß er uns überhaupt nach Ti⸗ bet gebracht habe. Zum Schluß der Ukas: Die Fremden dürfen nicht weiter⸗ reiſen! Unſer Dolmetſch, ein ſonſt kühner Mann, war von der Haltung des Daren ſo ein⸗ geſchüchtert, daß er faſt die Sprache verlor. Nach längerer Debatte erklärte der Daren, daß einer unſerer tibetiſchen Diener, der den Vertreter des Dalai⸗Käama in Nga⸗iſchu⸗ka perſönlich kenne, ihm unſern Brief überreichen dürfe. Dieſer Bote ſolle andertags mit ihm zurückreiſen; das Pferd werde ihm geſtellt. Wenigſtens ein Hoffnungsſchimmer! Aber gleich kam die Duſche:„Ich will das Gepäck der Fremden ſehen!“ ſagte er beinahe grob zu un⸗ ſerem Dolmetſch. Wir gingen gemeinſam zu unſerem Lager, mieden aber unſere Zelte, da⸗ mit die Tibeter nicht ſagen konnten, wir hätten noch ſchnell etwas verborgen. Vor dem Zelt wurde eine Decke ausge⸗ breitet; die Unterſuchung be⸗ gann. Ich zitterte für meine Inſtrumente. Obgleich mir der Daren am geſtrigen Tage höf⸗ lich begegnet war, ſanken meine Erwartungen heute weit unter den Nullpunkt: der Daren würde pflichtgemäß meine Inſtru⸗ mente zerſtören müſſen. An erſter Stelle galt das Intereſſe den bei⸗ den Filmkiſten, die als„Munitionskiſten“ ver⸗ dächtig waren. Sie wurden geöffnet. Was ent⸗ hielten ſie? Wäſche, Seife, Bleiſtifte, Notizbücher uſw. Die Kommiſſion ſchien angenehm ent⸗ täuſcht zu ſein. In der zweiten Kiſte fanden ſich zwei kleine Päckchen Jagdpatronen, deren eine der Daren erhielt. Dann wurwden die andern großen Kiſten herbeigeſchleppt und ausgepackt. Stets der gleiche harmloſe Inhalt.»Die Span⸗ nung wich, als die Bücherkiſten geöffnet waren, deren eine ins Tibetiſche überſetzte Bibeln ent⸗ hielt, die von den Miſſionaren zeitweiſe unter die Eingeborenen verteilt wurden. Nun kamen unſere Schußwaffen an die Reihe. Ihnen wurde allſeits großes Intereſſe zuteil. Ich beſaß nur ein kläglich ſchießendes, vorſint⸗ flutliches, ruſſiſches Gewehr, das ſelbſt von den Tibetern belächelt wurde. Aber jede einzelne Waffe wurde genau notiert. Die Sachprüfung In„Intersuchungshaft“ Alte Tibeterin Umschlagbild zu dem bekannten Buch, Om mani padme hum“ ſchien beendet. Um ſo eingehender beſchäftigte man ſich aber nun mit mir.„Was iſt in der großen Kiſte? Ich öffnete ſie mit Herzklopfen; denn ſie enthielt die höchſten Wertobjekte, meine magnetiſchen Apparate. Nun würde ſich mein Schickſal erfüllen. Im letzten Augenblick kam mir eine glückliche Idee, In meinem Inſtru⸗ mentenkaſten waren ſeitlich verſchiedene kleine ſchwarze Käſtchen eingebaut, die allerlei Hilfs⸗ inſtrumente und Reſerveteile enthielten, auch runde Meſſingſchachteln mit Pinnennadeln, Vergrößerungsglas, Thermometer uſw. Auf dieſe nebenſächlichen Dinge lenkte ich die Auf⸗ merkſamkeit der Kommiſſion. Und ich hatte das Richtige getroffen. Aller Augen hingen daran, beſonders das Vergrößerungsglas wurde das Ziel höchſten Intereſſes. Ich gab einige Erklä⸗ rungen ab, ſagte, daß jeder die Hautporen, Fingernägel, das Haar, auch andere Dinge, kleine Lebeweſen, Grashalme, Steine und der⸗ gleichen ganz genau ſtark vergrößert erkennen könne. Der Erfolg dieſes Spielzeugs war über Erwarten groß. Jetzt war alles andere vergeſ⸗ ſen; man konnte ſich nicht genugtun in der Be⸗ geiſterung über das„Wunderglas“. Ich packte unterdeſſen meinen Apparat in aller Ruhe wie⸗ der ein und holte ſchnell meine Apotheke herbei, von der ich wußte, daß ſie ein noch größeres Staunen hervorrufen würde. Ich zeigte den Leuten die Tuben, die mit Borſalbe für aufge⸗ ſprungene Hände und Lippen gefüllt waren. Jeder wollte Borſalbe haben. Ich gab, was ich geben konnte, und bald hatte ſich die ganze Ge⸗ ſellſchaft Geſicht und Hände damit beſchmiert. Die Borſalbe hatte meine Inſtrumente und mich gerettet. Sie wurde der Clou des Abends. Man ſprach nur noch von dem Geſichtsfett und dem Vergrößerungsglas. Die Abgesqndten aus Ngo- tscho· æd kommen zum Verhör Aus: Wilhelm Filchner,„Om mani padme hum“. ——— 3 1 bie Untersuchungskommission mit ihrem Oberhaup-(Mitte) Aus: Wilhelm Filchner,„, Om mani padme hum“, Aus; Wihelm Fllchner,, Om mani padme hum“, ———————————————————————————————————————————————— ———— ———*.—* 4 „Hakenkreuzbanner⸗ Dienstag, 11. Januar 1938 faiſer-fionferenz in Tokio Entscheidende Beschlũsse werden gefaßt EP Tokio, 10. Jan.(Eig. Bericht) Die Konferenz unter dem Vorſitz des Mikado iſt nun ſchon für Dienstag einberufen worden, um die über das Wochenende vom Kabinett ge⸗ faßten Beſchlüſſe, darunter wahrſcheinlich auch die Kriegserklärung an China, zu beſtätigen. Eine ſolche Kaiſerliche Konferenz iſt einſel⸗ tenes und damit äußerſt wichtiges Ereig⸗ nis für Japan. In den letzten 70 Jahren ha⸗ ben bisher nur drei ſolcher Konferenzen ſtatt⸗ gefunden, und zwar eine während des erſten chineſiſch⸗japaniſchen Krieges im Jahre 1884, eine während des ruſſiſch⸗japaniſchen Krieges im Jahre 1904 und die dritte während des Welt⸗ krieges. An der morgigen Sitzung werden u. a. auch der Chef des Generalſtabes, Fürſt Kamin, der Chef des Admiralſtabes, Admiral Togo, ſowie der Oberſtkommandierende ſämtlicher ja⸗ paniſcher Streitkräfte, Fürſt Fuſchmi, teil⸗ nehmen. Von dem Kabinett werden die Wehr⸗ miniſter, der Miniſterpräſident, der Außenmini⸗ ſter, der Finanzminiſter und der Innenminiſter hinzugezogen. Im Anſchluß an die Sitzung wird eine grundlegende japaniſche Erklärung zur Lage erwartet. Miniſter⸗ präſident Konoje begab ſich am Montagnachmit⸗ tag zum Kaiſer, um ihm über die Beſchlüſſe des Kabinetts Bericht zu erſtatten. Ueber die von der Regierung geplanten und in der Dienstagſitzung zu beſtätigenden Maß⸗ nahmen wird gemeldet, daß dabei auch die Aushebung friſcher Reſerven und ihre ſofortige Entſendung an die Front vor⸗ geſehen ſei. Ueber die neuen von Japan an Tſchiang⸗ kaiſchek übermittelten und von dieſem zurück⸗ gewieſenen Friedensbedingungen verlautet, daß ſie acht Punkte enthalten. Die Hauptpunkte ſollen vorſehen: Chinas Anſchluß an den Antikomintern⸗ Pakt, die Anerkennung Mandſchukuos und der Unabhängigkeit der Inneren Mongolei, die Ver⸗ ringerung der chineſiſchen Streitkräfte ſowie die Stationierung japaniſcher Beſatzungstruppen in China. Zur Vorbereitung der Dienstagſitzung trat das Kabinett in den Abendſtunden noch einmal zuſammen. Chamberlain greift ein Beilegung der Zwiſchenfälle in Fernoſt? London, 11. Jan.(Eig. Bericht.) Premierminiſter Chamberlain, der den auf Urlaub befindlichen Außenminiſter Eden vertritt, kehrte geſtern nach London zurück, um ſofort im Foreign Office Beſprechungen über die Lage aufzunehmen. Unter anderem empfing Chamberlain den in London eingetroffenen bisherigen engliſchen Botſchafter in China, Sir Knatchbull⸗Huggeſen und verabſchie⸗ dete deſſen Nachfolger. Wie man in unterrich⸗ teten Kreiſen hört, will der Premierminiſter die jüngſten Zwiſchenfälle in Schanghai ohne viel Aufhebens behandeln. Dieſe Tatſache wird verſtändlich, nachdem die urſprünglichen Alarm⸗ meldungen der engliſchen Preſſe inzwiſchen er⸗ heblich berichtigt werden mußten. In fiürze In den frühen Morgenſtunden des Montags wurden in der Nähe des Bahnhofs Bad Reh⸗ burg(Hannover) zwei junge Seeleute in dem Augenblick als ſie eine Gaſtſtätte verließen, von einer Kraftdroſchke erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß ſie noch an der Unglücksſtelle ſtarben. Der Fahrer des Wagens entfernte ſich, ohne ſich um die Ueberfahrenen zu kümmern. * Wie die Agentur Domei meldet, wurde am Montag um 11 Uhr in Schanghai erneut eine Bombe geſchleudert. Auf der Brenan⸗Road, auf der italieniſche, japaniſche und engliſche Sol⸗ daten patrouillieren, wurde gegen eine italieni⸗ ſche Militärpatrouille eine Bombe geworfen, die jedoch glücklicherweiſe niemand verletzte. —* In Weſtengland, Wales und Teilen von Ir⸗ land kam es am Montag zu ſtarken Schneefäl⸗ len. Sie nahmen teilweiſe ſolche Ausmaße an, daß der Verkehr ſchwer behindert wurde. „eue Formen der politik“ DNB Warſchau, 10. Januar. Im Auswärtigen Ausſchuß des Sejm ſprach heute wormittag der polniſche Außenminiſter Beck. Er charakteriſierte die Periode der letzten Jähre als einen Zeitabſchnitt grundſätzlicher Veränderungen in der internationalen Politik, gekennzeichnet durch die Erſchütterung der bisherigen Methoden. Der Mi⸗ niſter fuhr dann u. a. fort: Das Bild der-unmittelbaren polniſchen An⸗ gelegenheiten iſt erfreulicher, dank dem Um⸗ ſtand, daß die uns intereſſierenden Probleme unabhängig von Konjunkturen erwogen wer⸗ den. Man hat uns ſogar eine zu große Vorliebe für Zweiſeitigkeit zum Vorwurf gemacht. Unſere nachbarlichen Be⸗ ziehungen, deren weſentlichſte Beſtandteile die Nichtangriffspakte mit Sowjetrußland und dem Deutſchen Reich ſind, ſind unabhängig von jeder internationalen Inſtitution und Prozedur und behalten ihren unveränderten Wert. Görings traditioneller Beſuch Ohne unſere Rolle allzu begrenzt aufzufaſ⸗ ſen, ſo fuhr er fort, bemühen wir uns, unſere freundſchaftlichen Verſtändigungen zu befeſti⸗ gen und zu entwickeln. Und ſo hatten wir im vergangenen Jahr den ſchon traditionel⸗ len Beſuch des Miniſterpräſidenten Deutsche Kolonlalpionlere und ihr Werk Deutsche Kultivierungsarbeit auf afrikanischem Boden. Hart und anstrengend ist das Leben der Farmer, und in mühevoller Kleinarbeit wird der Boden bearbeitet. Dieses Bild aus Dabago in Deutsch-Ostafrika gibt einen Begriff von der schweren Arbeit des Getreidebaues. Zwölt Tiere werden benötigt, um dem Pflug die Kraft zur Bewälti- zung des schweren Bodens zu verleihen. Große Rutarkie-undgebung in Rom Nussolini verfeilt Auszeichnungen in Gegenwart Darrés EP Rom, 10. Januar.(Eig. Bericht.) Am Sonntagvormittag fand in dem dicht ge⸗ füllten Teatro Argentina die Prämiierung der Sieger der Getreideſchlacht in Italien ſtatt, die von Muſſolini perſönlich vor⸗ genommen wurde. Die Veranſtaltung gewann durch die Anweſenheit des Reichsbauernführers Miniſter Darré und ſeines Staatsſekretürs Backe, ſowie des deutſchen Botſchafters be⸗ ſondere Bedeutung. Dieſe Bedentung wurde auch von Muſſolini, an deſſen Seite die deut⸗ ſchen Gäſte Platz genommen hatten, in ſeiner Begrüßungsanſprache hervorgehoben. Der Duce wies in ſeiner Anſprache darauf hin, daß auch auf dem Gebiet der Landwirtſchaft eine Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen den beiden befreundeten Ländern von Nutzen ſei. Eingehend auf die italieniſchen Verhältniſſe führte der Duce kurz aus, daß die Ernte des Jahres 1937 außerordentlich gut geweſen ſei. Trotzdem aber müſſe man auch auf weniger gute Ernten vorbereitet ſein, und um Vorräte anzuſammeln, müſſe die Maisbeimiſchung bei⸗ behalten werden. Die Preiſe für das Getreide dürften nicht ſo hoch ſein, daß ſie den Verbrauch ſchädigten, und nicht ſo tief, daß ſie ſich nach⸗ teilig auf die Landwirtſchaft auswirkten. Es ſei gelungen, hier einen Ausgleich zu finden, und die erforderliche Preisdiſziplin ſei dank der Faſchiſtiſchen Partei und der faſchiſtiſchen Kor⸗ porationen eingehalten worden.. Der italieniſche Landwirtſchaftsminiſter Roſ⸗ ſoni ergänzte dieſe Ausführungen in dem Sinne, daß es nicht auf die Höhe der Preiſe, ſondern auf deren Beſtändig⸗ keit ankomme, und verzeichnete mit Befrie⸗ digung, daß es möglich geweſen ſei, Italien von den internationalen Schwankungen des Ge⸗ treidemarktes unabhängig zu machen. Die Ausführungen Muſſolinis und des Landwirtſchaftsminiſters wurden von der Zu⸗ hörerſchaft mit ſtürmiſchem Beifall aufgenom⸗ men, die auch die Sympathie⸗Kundgebungen für die deutſchen Gäſte mit herzlichen Ovatio⸗ nen begleitete und ihnen ſowohl bei ihrem Er⸗ ſcheinen als auch am Ende der Kundgebung lebhaften Beifall zollten. Darré beſuchte das pontiniſche Gebiet Reichsminiſter Darré beſuchte am Montag unter Führung des italieniſchen Landwirt⸗ ſchaftsminiſters Roſſoni das pontiniſche Ur⸗ barmachungs⸗ und Siedlungsgebiet. An der Fahrt nahmen Staatsſekretär Backe und Mi⸗ niſterialdirektor Walter, von italieniſcher Seite Staatsſekretär Taſſinari und zahl⸗ reiche hohe Beamte des Miniſteriums teil. Zu⸗ nächſt wurden Trockenlegungsarbeiten und Pumpwerke beſichtigt, dann wurde die Verwal⸗ tungsorganiſation der Stadt Sabaudia ſtudiert. Ueberall wurden kurze Vorträge gehalten. Eine Fahrt kreuz und quer durch das Gebiet führte durch beſiedeltes, noch brachliegendes und nicht zugeteiltes Land. Einen überaus herzlichen Empfang bereitete dem Reichsbauernführer das Zentrum des Ge⸗ biets und der Sitz der Provinzverwaltung, die Stadt Littoria, wo ein längerer Aufenthalt erfolgte. Tauſende von Siedlern hatten ſich dort eingefunden und begrüßten die deutſchen Gäſte mit lebhaften Heilrufen auf den Führer. Ein Vorbeimarſch der Organiſationen, in deſ⸗ ſen Verlauf dem Miniſter verſchiedene Geſchenke überreicht wurden, bot ein lebhaftes Bild, be⸗ ſonders auch durch die teilnehmenden Trachten⸗ gruppen. Ueber die kürzlich eingeweihte Stadt Aprilia ging die Fahrt nach Anzio, wo ein Eſſen alle Teilnehmer zu einem Gedankenaus⸗ tauſch vereinte. Reichsminiſter Darré ſprach während der Fahrt verſchiedentlich ſeine An⸗ erkennung über die vom Faſchismus auf dieſem Gebiet geleiſtete großartige Arbeit aus. 2 * Presse-Hoffimann, Zander-M Göring, deſſen perſönlicher Kontakt mit un⸗ ſerem Lande ein weſentliches Element für ein beſſeres gegenſeitiges Verſtändnis zwiſchen un⸗ ſeren benachbarten Ländern iſt. Indem wir noch den Austauſch der Mei⸗ nungen in Genf und in London— anläßlich der Krönung— erwähnen, können wir feſt⸗ ſtellen, daß der Meinungsaustauſch und die Zuſammenarbeit mit anderen Staaten ſich nicht verringert haben. Das internationale Leben hat nicht ſo ſehr in ſeinem Inhalt, als in ſei⸗ nen Formen eine Abſchwächung erfahren. Die Minderheitenregelung Zu unmittelbaren polniſchen Angelegenheiten zurückkehrend, möchte ich hier gewiſſe wichtige Ergebniſſe erwähnen, welche erzielt wurden dank dem Umſtand, daß, wenn es um uns geht, wir auch nicht vor der Suche nach neuen For⸗ men zurückweichen. Und ſo haben wir, im ein⸗ verſtändlichen Streben mit der deutſchen Reichs⸗ regierung zur Feſtigung unſeres, auf den * Sir Robert Vansittart eneue diplomatlsche Hauptberater der hritischen Regierung Weltbild(MI) NMinister Beck ũber Holens Außenpolitiłæ Grundſatz guter Nachbarſchaft geſtützten Ver⸗ hältniſſes, zur Löſung eines der weſentlichſten Elemente auf dieſem Gebiete gegriffen, näm⸗ lich zum Problem der Behandlung der nationalen Minderheiten zu beiden Seiten der Grenze. Wir hatten' kein früheres Syſtem zur Verfügung, das die Le⸗ bensprobe ſchon beſtanden hätte. Da wir jedoch über das Ziel klar waren, welches wir erreichen wollen, haben wir in der Deklaration vom 5. November 1937 einen neuen Weg gefunden, der nach meiner Ueber⸗ zeugung eine vernünftige Art und Weiſe bil⸗ det, einerſeits die innere Geſchloſſenheit eines jeden der Staaten zu gewährleiſten, anderer⸗ ſeits geeignet iſt, gute Bedingungen zu ſchaffen für das Zuſammenleben einer beträchtlichen ſeiner nationalen Kultur anhängenden Volks⸗ gruppe, mit dem Staatsvolk eines jeden der beiden Länder. Die Dölkerbundskriſe Die Kriſe des internationalen Lebens, ſo er⸗ klärte der Miniſter weiter, ſteht vor allem mit dem Völkerbund in Zuſammenhang. Unmög⸗ lich war ein Zuſtand, bei welchem das Statut einer auf Univerſalität berechneten Inſtitution bloß von einigen Staaten zur Anwendung ge⸗ bracht wird. Darin liegt die Quelle der Völkerbundskriſe, die ſich durch den Austritt einiger Staaten von erſtrangiger Be⸗ deutung noch vertieft hat. Der Völkerbund darf ſich nicht in einen Block umgeſtalten, der gegen andere Blöcke gerichtet wäre. Miniſter Beck ſtellte feſt, daß der Austritt Italiens und die Erklärung Deutſchlands in einigen Kreiſen der internationalen Meinung auf die leichte Schulter genommen würden. Beck trat ſolchen Anſchauungen entgegen, ebenſo der Tendenz, den Völkerbund als ein Werkzeug gegen die totalitären Staaten aufzufaſſen. Wir achten das Recht eines jeden, ſich zu Hauſe ſeinen eigenen Anſchauungen gemäß einzurich⸗ ten, ſofern er nicht andere, und insbeſondere uns ſelbſt, nach ſeiner Faſſon umzumodeln ſucht. Immer häufiger hören wir wieder von Plä⸗ nen und Ideen eines Wiederaufbaues der inter⸗ nationalen wirtſchaftlichen und finanziellen Beziehungen. Eine Schwächung des Völkerbundes muß das Gefühl geſteigerter individueller Verant⸗ wortlichkeit der Regierungen hervorrufen. Da⸗ her verfolgt Polen mit lebhaftem Intereſſe die Verſuche zur Anknüpfung von Geſprä⸗ chen zwiſchen den einzelnen Haupt⸗ ſt ädten. Deutſch-italieniſche bereinbaeung über den Arbeitseinſatz italieniſcher Arbeiter DNB Berlin, 10. Januar. In der Zeit vom 21. bis 28. Juli 1937 haben in Rom zwiſchen Vertretern der deutſchen und der italieniſchen Regierung Verhandlungen über Fragen des Arbeitseinſatzes ſtattgefunden. Die Verhandlungen wurden im Geiſt der engen freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern geführt. Ihr Ergebnis ſind Vereinbarungen, auf Grund deren Deutſch⸗ —9—.45 m AO. v. oο.= u.—2 land eine größere Anzahl italieniſcher landwirtſchaftlicher Arbeiter und Wanderarbeiter verwenden wird. Ueber die Fragen der Sozialverſicherung und der Ueber⸗ weiſung von Lohnerſparniſſen, die ſich aus der Beſchäftigung italieniſcher landwirtſchaftlicher Arbeiter und Wanderarbeiter in Deutſchland ergeben, ſind in Fortſetzung der obigen Ver⸗ handlungen am 3. Dezember 1937 in Berlin weitere Vereinbarungen beſchloſſen worden, 95 die auch dieſe Fragen geklärt worden ſind. Die Vereinbarungen ſollen mit möglichſter Beſchleunigung durch Notenwechſel in Kraft ge⸗ ſetzt werden. „Hal ⁊ Wer oder Schier ſchwin ſchreit Hinden raſend kunde, Abgru Nun, Landſt doch w Einfül räder erhal umfan Phyſit bindur Verkeh kungsv Das lichſt l teil, d oder m Die ne wie vo der kr. dale g und al den Le len in gänglie lich ge Rückſtr Vollksg wertvo gemein des Da Raſck in den dige O Froſtpe munmel des Ta mal an Luft ſi Hietet. ſo gu Stellen ſammen aber ſo behinde Lern In( gen he Verfüg. Länder allgeme von 20 Berufs ſchulbei vom E Beitrag mo Am l theater die Wi Die m direktor führun gegnt tag, 15. nenbil nächſte erſtaufg ter Tſc nuar ſt Retti Kurs Donner tiſchen Ae Die ordnun rung Danach Staats nen W Deutſch geänt ausreic liegt je u. a. m I1 lunger Lrcb 51 behörde gehört ümderu deres! 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Und im Film kommt dann ein raſender Expreß und hält— in letzter Se⸗ kunde, Großaufnahme!— vor dem gähnenden Abgrund. Rettung, Dankbarkeit, happy end! Nun, ſo romantiſch geht es auf deutſchen Landſtraßen allerdings nicht gerade zu. Und doch wird der Nachtverkehr durch die allgemeine Einführung des neuen Rückſtrahlers für Fahr⸗ räder eine neue eigenartige Note erhalten, eines Rückſtrahlers, der aus umfangreichen und ſorgfältigen Verſuchen der Phyſikaliſch⸗Techniſchen Reichsanſtalt in Ver⸗ bindung mit den gewiegten Praktikern der Verkehrspolizei als beſte und verblüffend wir⸗ kungsvolle Löſung hervorgegangen iſt. Das rote Katzenauge, das am Fahrrad mög⸗ lichſt bald erſetzt werden ſoll, hat den Nach⸗ teil, daß es unbeweglich und durch Mäntel oder mitgeführtes Gepäck leicht zu verdecken iſt. Die neuen Rückſtrahler nun tanzen, von vorn wie von hinten weithin ſichtbar, im Rhythmus der kreiſenden Treter— früher unſchön Pe⸗ dale genannt— in lebhafter Bewegung auf und ab. Ein heller, gelber Schein ſtrahlt aus den Leuchtgläuſern zurück, die an zwei Stel⸗ len in jedem Treter eingebaut und bequem zu⸗ gänglich ſowie leicht erſetzbar ſind. Bei erheb⸗ lich geſteigerter Leuchtwirkung bleibt der neue Rückſtrahler billigg und damit für jeden Volksgenoſſen erſchwingbar. Er iſt ein wertvolles Geſchenk des Erfinders an die All⸗ gemeinheit, dazu beſtimmt, der Sicherung des Verkehrs zu dienen.—sS. Das Eis in den häfen verſchwindet Raſcher als erwartet, verſchwindet das Eis in den Hafenanlagen Mannheims. Das ſtän⸗ dige Offenhalten der Fahrrinnen während der Froſtperiode durch den Eisbrecher wirkt ſich nunmehr ſehr aut aus. Unter der Einwirkung des Tauwetters wird das Eis raſch„faul“, zu⸗ mal an den aufgebrochenen Stellen der warmen Luft ſich eine beſonders gute Angriffsfläche bietet. Im allgemeinen ſind die Hafenanlagen ſo gut wie eisfrei. Lediglich an einigen Stellen ballen ſich noch— meiſt vom Wind zu⸗ ſammengetrieben— Eisſchollen zuſammen, die aber ſo brüchig ſind, daß ſie die Schiffahrt nicht behindern können. Lernmittelbeitrag in Berufsfachſchulen In Ergänzung ſeiner bisherigen Anordnun⸗ gen hat der Reichserziehungsminiſter durch Verfügung an die Unterrichtsverwaltungen der Länder beſtimmt, daß in den Berufsfachſchulen allgemein ein vierteljährlicher Lernmittelbeitrag von 20 Reichspfennig zu erheben iſt. Soweit in Berufsfachſchulen bisher noch der erhöhte Fach⸗ ſchulbeitrag bezahlt wurde, tritt an ſeine Stelle vom Ende des Semeſters an der niedrigere Beitrag. Mozart⸗Morgenfeier am 16. Januar Am kommenden Sonntag findet im National⸗ theater die 3. Morgenfeier dieſer Spielzeit ſtatt, die Wolfgang Amadeus Mozart gewidmet iſt. Die muſikaliſche Leitung hat Generalmuſik⸗ direktor Karl Elmendorff.— Die Urauf⸗ führung von Sigmund Graffs Komödie„Be⸗ gegnung mit Ulrike“ findet am Sams⸗ ftag, 15. Januar, unter der Leitung von Inten⸗ dant Friedrich Brandenburg ſtatt. Die Büh⸗ nenbilder entwirft Friedrich Kalbfuß.— Die nächſte Wiederholung der mit großem Erfolg erſtaufgeführten Oper„Mazeppa“ von Pe⸗ ter Tſchaikowsky findet am Freitag, 14. Ja⸗ nuar ſtatt. Rettungsſchwimmer an die Front! Der neue Kurs für Rettungsſchwimmen beginnt am Donnerstag, 13. Januar, 21.30 Uhr, im Städ⸗ tiſchen Hallenbad. Der Altmaterialhändler wird erwartet.. Neuregelung der Altmaterialſammlung/ Behebung von Mißſtänden/ Pflichten von händler und Hausfrau Jede Hausfrau hat wohl in den letzten zwei Jahren ein gerüttelt Maß an Erfahrungen mit der Rohproduktenſammlung gemacht. Viel hilfs⸗ bereiter Eifer wurde enttäuſcht, und die Kla⸗ nen über das ungenügende Funk⸗ tionieren der Altmaterialerfaſ⸗ ſung riſſen nicht ab. Erfreuliche Ausnahmen werden ja in ſolchen Fällen nicht gerechnet, wie z. B. das ausgezeichnete Ergebnis der von den Schulen durchgeführten Knochenſammlung. Die Hausfrau will aber alles loswerden, zu deſſen Sammlung ſie aufgefordert wurde. Und das mit Recht, denn die vielen Wohnungen, die über wenig Nebengelaß verfügen, ſind für die täg⸗ lich wachſenden Papierballen uſw. keine geeig⸗ neten Lagerräume. All dieſen berechtigten Klagen wird nun in Kürze abgeholfen. Der Reichskommiſſar für die Altmaterialverwertung hat in Zuſammenarbeit mit dem Reichswirtſchaftsminiſterium den Händlern und Sammlern des Rohpro⸗ duktengewerbes jetzt Pflichtſam⸗ melbezirke zugewieſen, in denen ſie regelmäßig mindeſtens einmal im Monat jede einzelne Haushaltung aufzuſuchen haben. Gegen unliebſame Erſcheinungen Bei dieſer Gelegenheit ſind auch eine Reihe weiterer unliebſamer Erſcheinungen abgeſtellt worden, die ſich beim Rohproduk⸗ tenhandel eingeſchlichen hatten. So wird in Zu⸗ kunft verhindert werden, daß gerade auf dem Lande die Produktenhändler ihre Tagesfahrten allzu weit ausdehnen können, um nur wert⸗ volles Altmaterial mitzunehmen und die weni⸗ ger wertvollen Abfallsſtoffe den Haushaltungen zurückzulaſſen. Ferner iſt der Reichskommiſſar der Unſitte entgegengetreten, daß werwvoller Alt⸗ und durch wertloſes Spielzeug für Kinder abgegolten wird. Das Material muß Eine Sache, die zün dend einſchlug Rund um den heiteren Abend für junge und alte Soldaten Der Bund der Waffenringe, Unter⸗ gruppe Mannheim, erlebte am Sonntagabend in den Räumen des„Friedrichspark“ einen— wie man ſo ſagt— Bombenbetrieb. Faſt alle waren ſie gekommen, die ehemaligen Angehöri⸗ gen der Gebirgsartillerie, der Kavallerie, Nach⸗ richtentruppen, Pioniere und auch die Infante⸗ rie hat nicht gefehlt. Schon um fünf Uhr am Nachmittag wurde mit militäriſcher Pünktlichkeit bei faſt überfülltem Saal begonnen. Das wohldiſzi⸗ plinierte, prächtig aufeinander eingeſpielte Mu⸗ ſikkorps Batl. 33 unter Leitung von Muſikmei⸗ Becker ſchmetterte zündende Melo⸗ dien in den geräumigen Saal und bald began⸗ nen ſich Humor und gute Laune unvertilgbar einzuniſten. Erheblichen Anteil daran hatte Herr Offenbach vom Nationaltheater als künſt⸗ leriſcher Leiter des Abends, und in Zuſammen⸗ wirkung mit ſeinem Berufskameraden Marx vom Nationaltheater. Ihre gemeinſame Anſage hatte den Vorzug, mitunter auch Neues zu bringen und damit ge⸗ waltig einzuſchlagen. Das übrige ausgedehnte Programm des Abends wurde von geſchulten Kräften beſtritten. Starken Anklang fand namentlich H. Krauſe vom Nationaltheater, der entzückende Lieder zur Laute ſang. Mit dem Hobellied, dem Schäfer⸗ liedchen aus der Rokolozeit, einem Handwerker⸗ lied, das ſehr gefiel, auch Mundartlieder und anderen leitete er die bunte und frohe Vor⸗ tragsfolge ein, nachdem Kamerad Winter einen Prolog verleſen und Kamerad Schle⸗ gel, der Ortsgruppenführer, in ſeinen Begrü⸗ ßungsworten betont hatte, daß zum erſten Male alle Kameraden in Gemeinſchaft zu einem Abend zuſammengekommen wären. Worte von echter Soldatenkameradſchaft, vom Bewußtſein der Zu⸗ ſammengehörigkeit nicht nur für dieſen Abend, ſondern in allen Dingen, die Vaterland und Volk bewegen, erfaßten die Atmoſphäre ſtim⸗ mungstreu. In die Willkommensgrüße bezog Kamerad Schlegel namentlich die Vertreter der Partei, der Wehrmacht, der Stadt, des Stabes der Gruppe Kurpfalz und Abordnungen des Lan⸗ desverbandes und anderer Kameradſchaften. Den weiteren Verlauf des Abends leitete als⸗ dann der ehemal. Militärmuſiker Kronauer mit ſeiner ſtrammen Jugendkapelle ehemaliger Kavalleriſten durch eine Konzertpolka, Solo für zwei Trompeten(die beiden kleinen Finke) ein. Es würde zu weit führen, wollte man jede ein⸗ zelne Darbietung aufzählen, in die ſich mit ſo großem Erfolg die neben den bereits Erwähn⸗ ten das Quartett der Pionier⸗Kameradſchaft, Frl. Becker, Frl. Kraft(Tanzeinlagen), die Geſchwiſter Preiſch, die„Fröhlich Pfalz“ und die Riege des TV 1846 teilten. Der anſchlie⸗ ßende Tanz ſah die Kameraden mit ihren Da⸗ men noch bis in die Nacht hinein geſellig bei⸗ ſammen. u. Schaufenſter als Künder der Leiſtung Aufruf an den deutſchen Einzelhandel zum Schaufenſterwettbewerb Der kommende Reichsberufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen ſtellt die im Einzelhandel Tätigen vor eine beſondere Aufgabe. Zum erſtenmal rufen wir alle Arbeitskameraden und Arbeitskameradinnen im deutſchen Einzel⸗ handel zum Schaufenſterwettbewerb in der Zeit vom 13.—20. Februar 1938 auf. In dieſem Wettbewerb kommt es mehr denn je darauf an, alle Schaufenſter in den Dienſt der wirtſchaftspolitiſchen Zielſetzung unſerer Zeit zu ſtel⸗ len. Es gilt, die Millionen Verbraucher ſo Aenderung von Vor⸗ und Familiennamen Eine Ueuordnung der Beſtimmungen durch den Keichsinnenminiſter Die Reichsregierung hat ein Geſetz zur Neu⸗ ordnung der Beſtimmungen über die Aende⸗ rung von Familiennamen beſchloſſen. Danach kann der Familienname eines deutſchen Staatsangehörigen oder Staatenloſen, der ſei⸗ nen Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Deutſchen Reich hat, auf eigenen Antrag geändert werden. Der Antrag muß jedoch ausreichend begründet ſein. Die Entſcheidung liegt jeweils bei den zuſtändigen Amtsſtellen, u. a. werden auch die zuſtändigen Ortspolizei⸗ 9 Kilo-Dose ————————— IInger zpinat. 58% Dellerie.Scheiben 72 Frrchbohnen z 653 lelpriger Alenel 85 STEN hinter der Hauptpost Ruf 23624 behörden und ſolche Perſonen zu dem Antrag gehört werden, deren Rechte durch die Namens⸗ ünderung berührt werden. Soweit nicht bei der Entſcheidung etwas an⸗ deres eſtimmn wird, gilt de Aenderung des Familiennamens auch für die unter elterlicher Gewalt ſtehenden Kinder. Der muß ſchriftlich oder zu Protokoll bei der unteren Verwaltungsbehörde in dem Bezirk geſtellt werden, in dem der Antragſteller ſeinen Wohnſitz oder bei Fehlen eines Wohnſitzes ſei⸗ nen Aufenthalt hat. Das Geſetz beſtimmt ferner, daß eine Na⸗ mensänderung, die vor dem 30. Januar 1933 enehmigt worden iſt, bis zum 31. Dezem⸗ er 1940 widerrufen werden kann, wenn dieſe Namensänderung nicht als erwünſe cht an⸗ zuſehen iſt. Durch einen derartigen Widerruf verlieren dann auch diejenigen den Namen, die das Recht zur Führung des Namens von den betreffenden Perſonen ableiteten. Sie dürfen nur noch den Namen führen, der ihnen und ihren Vorfahren vor der Namensänderung zu⸗ Der Reichsminiſter des Innern wird ſerner ermächtigt, Vorſchriften über die Füh⸗ rung von Vornamen zu erlaſſen und lann von Amts wegen die Aenderung von Wornamen, die dieſen Vorſchriften nicht entſprechen, veranlaſſen. In einer Durchführungsverordnung zu dem Geſetz wird für die Aenderung oder Feſtſtellung des Familiennamens eine Gebühr von ö bis zu 2000 Reichsmark und für die Aenderung eines Vornamens eine ſolche von 5 bis 500 Reichsmark feſtgeſetzt. Von der Erhebung die⸗ ſer Gebühr kann abgeſehen werden, wenn es nach Lage des Einzelfalles erſcheint, insbeſondere wenn der Antragſtellermit⸗ tellos iſt. ſchnell und eindringlich wie möglich von der Leiſtung der deutſchen Produktion zu über⸗ zeugen, vorhandene Vorurteile zu beſeitigen und den Abſatz deutſcher Erzeugniſſe durch eine ſinnvolle Lenkung des Bedarfs ſicherzuſtellen. Nichts kann dieſe Aufgabe beſſer erfüllen, als ein nach dieſen Leitgedanken geſtaltetes Schau⸗ fenſter. Das Schaufenſter iſt aber auch Künder der Kultur und der Leiſtungsfähig⸗ keit der deutſchen Nation. Seine Ge⸗ ſtaltung muß daher geſchmackvoll, wahr und vor allem ſchöpferiſch ſein! Wir rufen Betriebsführer und Gefolgſchafts⸗ mitglieder des deutſchen Einzelhandels zu die⸗ ſem Leiſtungskampfe auf! In der Woche des Wettbewerbs müſſen alle Schaufenſter im Deutſchen Reich unter der einheitlichen Parole „Wir künden deutſche Leiſtung“ ſte⸗ hen. Der ſdeutſche Ginzelhandel war ſtets bemüht, ſeinen volkswirtſchaftlichen Verpflichtungen nachzukommen. Wir vertrauen darauf, daß er ſeine Leiſtungsfähigkeit und ſeinen Willen zur Mitarbeit auch in dem Schaufenſterwettbewerb erneut unter Beweis ſtellen wird. Heil Hitler! Der Leiter des Deutſchen Einzelhandels in der Deutſchen Arbeitsfront: gez.: Feit. Der Leiter des Berufswettkampfes aller Schaffenden: gez.: Axmann. Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel: gez.: Hayler. *. Anmeldeformulare ſind erhältlich: Kreis⸗ dienſtſtelle„Der Deutſche Handel“, Mann⸗ heim, L 15, 15, und den Betriebsobmännern. Veranſtaltungen im Planetarium Dienstag, 11. Januar: 16 Uhr: Vorfüh⸗ rung des Sternprojektors. 20 Uhr: 4. Planeta⸗ riumsabend für die vom Winterhilfswerk be⸗ treuten Volksgenoſſen(Wiederholung). Mittwoch, 12. Januar: 16 Uhr: Vorfüh⸗ rung des Sternprojektors. 20.15 Uhr: Sonder⸗ vortrag von Prof. höchten Linke, Frankfurt: Die Eroberung der höchſten Luftſchichten. Die phyſikaliſchen Vorgänge in der Stratoſphäre. in Zukunft bezahlt werden und der Händler darf Jugendliche bis zu 16 Jahren nicht mehr jich Heranſchaffung von Altmaterial gegen Zu⸗ icherung des Erhalts von Spielzeug oder an⸗ deren Waren auffordern. Die Pflichtſammelbezirke werden zur Zeit eingerichtet, ſo daß in Kürze mit dem Funk⸗ tionieren dieſer Maßnahmen zu rechnen iſt. Um jeden Schlendrian für die Zukunft zu verhin⸗ dern, wird die regelmäßige Abſamm⸗ lung von Beauftrag⸗ ten der Partei und ihrer Gliede⸗ rungen kontrolliert und Händler oder Sammler, die ihrer Sammelpflicht nicht nach⸗ kommen, der Beſtrafung zugeführt werden. In Wiederholungsfällen kann gegebenenfalls die Unterſagung des Gewerbes erfolgen. Regelmäßige Abholung gewährleiſtet Dieſe Strafen, die die Händler bei Pflicht⸗ verletzungen zu gewärtigen haben, zeigen nun aber auch, welche Verantwortung den Haus⸗ haltungen, insbeſondere den Hausfrauen, für das Funktionieren der lebenswichtigen Roh⸗ produktenſammlung übertragen iſt. Jede volks⸗ wirtſchaftlich denkende Hausfrau wird ihrerſeits alles tun, um die regelmäßige Abholung auch zu ermöglichen, ſelbſt wenn ſie in der Vergan⸗ genheit noch ſo oft enttäuſcht worden iſt. Es wird ſich nicht nur für jeden Händler emp⸗ fehlen, die Abholtermine bekanntzu⸗ geben und einzuhalten, ſondern auch jeder Haushalt wird gut daran tun, ſich beim zu⸗ ſtändigen Händler einmal perſön⸗ lich zu erkundigen, wann die Abholung des Altmaterials erfolgt. Die Hausfrau kann ſich bei dieſer Gelegenheit auch ruhig nach den Preiſen erkundigen, die die Sammler für die einzelnen Abfallſtoffe, Flaſchen uſw. zu bezah⸗ len haben. Man richtet ſich im Haushalt be⸗ kanntlich auch auf das friſtgemäße Erſcheinen anderer Perſonen, z. B. der Kaſſierer vom Gas⸗ oder Elektrizitätswerk oder beſtimmter Le⸗ bensmittellieferanten uſw. ein, warum ſoll das nicht beim Rohproduktenhändler möglich ſein? Die Aufgabe der hausfrau Und dann ſollten die Hausfrauen noch ein weiteres bedenken: Der Mangel an Arbeits⸗ kräften in der deutſchen Wirtſchaft wird immer größer, ſo daß Gewerbe, wie der Rohproduk⸗ tenhandel, immer größere Schwierigkeiten haben werden, die nötige Zahl von Sammlern zu finden. Wenn in Zukunft durch Läſſigkeit der Haushaltungen dieſe Sammler einen gro⸗ ßen Teil des Tages nutzlos herumlaufen und deshalb auch zu keiner angemeſſenen Entloh⸗ nung ihrer mühevollen Arbeit kommen können, ſo werden bald viele Arbeitskräfte aus dieſem Beruf abwandern. Daß wir die Rieſenmengen an Altmaterial, deren Wert in die Hunderte Millionen geht, in Zukunft aber nicht verkommen laſſen, das kann ſich jeder bei dem Zwang zur Deviſen⸗ erſparnis an fünf Fingern abzählen. Funktioniert die jetzt erfolgte Regelung auch noch nicht, ſo wird man mit einſchneiden⸗ den Maßnahmen rechnen müſſen. Es liegt daber im Intereſſe jeder einzelnen Haus⸗ frau, daß ſie von ſich aus das Zuſammenwirken zwiſchen dem Altmaterialſammler und dem Haushalt fördert. Die Beauftragten der Par⸗ tei werden ihr dabei helfen. Tut das jede 4 d. indert den W goch schoheſ verh Sie teioigt grunduch, Tube 0— 5 kleine Tube 2 Hausfrau, dann kommt die deutſche Volks⸗ wirtſchaft zu großen Rohſtoffmengen, die für den einzelnen Haushalt zunächſt zwar nur Pfennigbeträge darſtellen, ſich aber hinterher für die Volksgeſamtheit und damit für jeden einzelnen in Produktion und Verbrauch nur zu gut bezahlt machen. Josei Weinkeber, Wien liest in einem Dichterabend am 12. Januar in der„Harmonie“ in Mannheim aus eigenen Werken. Aufn.: Jlsebild, Wien „Hakenkreuzbanner“ Dienstag, 11. Januar 1938 „Die blonde Sklavin“ Eine Nachtvorſtellung in der„Schauburg“ Die wiſſenſchaftliche Keuligen nach Ver⸗ gleichsmöglichkeiten an heutigen Menſchen in ezug auf übereinſtimmende Merkmale mit dem als primitivſte Menſchenraſſe bekannten Neandertal⸗Menſchen führte den berühmten engliſchen Anthropologen und Ethnologen Dr. Wittington bekanntlich auch an die auſtraliſche Nordküſte in der Timorſee. Aus einer Reihe werwoller und ſeltener Filmaufnahmen von jener gefahrvollen Northern Australia Expedition wird hier auch eine deutſchſprachige Filmgroß⸗ rxeportage gezeigt, die den Beſucher feſſelt und ihn in ihren Bann zieht. Allein ſchon aus dieſem Grunde iſt jedoch der in typiſch⸗jüdi⸗ ſcher Weiſe auf eine gewiſſe Lüſternheit des Nachtvorſtellungs⸗Beſucherkreiſes ſpekulierende Titel zu verwerfen, der dazu noch im Gegen⸗ ſatz zum Inhalt ſteht. Der Filmſtreifen an ſich iſt ob ſeines Themas und der Bildeindrücke aus dem expeditionalen Aufgabengebiet als anerkennenswerter Erfolg durchaus zu begrüßen. In aufſchlußreichen Streiflichtern wurde von der Kamera die„Mär⸗ chenwelt“ der Südſeeinſeln und des Pazifiſchen Ozeans auf Hawaii, Bali, den Fidji⸗Inſeln, Neuſeeland und anderwärts eingefangen. In Szenen von der auſtraliſchen Feſtlandsküſte und aus dem Buſch tief im Innern begegnet man jahrtauſendealt anmutenden Menſchenraſſen und ebenſolcher Fauna, über denen die Zeit zu haben ſcheint. Die Verfolgung der Spuren führte die Expedition über eine Reihe vorgelagerter Inſeln ſchließlich ans Ziel: Hier an der Nordküſte in der Timorſee ſtieß ſie inmitten einer mit den Merkmalen des Ne⸗ andertal⸗Menſchen übereinſtimmenden Urraſſe ur größten Verwunderung auf eine weiße Fen der kaukaſiſchen Raſſe, die Frau eines ehemaligen Kapitäns. Als einzige Ueberlebende einer Schiffskata⸗ trophe an jener entlegenen Küſte lebt ſie heute reiwillig an Stelle der ihr verſunkenen Welt as Leben als Frau und Mutter innerhalb einer tief unter ihr ſtehenden Raſſe. Dieſe bewegende Filmreportage iſt ſchlicht otografiert und geſchickt von vortragenden orten begleitet. Im übrigen beeinträchtigen einige tontechniſche Lücken die Vorführung dieſer etwas altersſchwachen Kopie. Hanns German Neu. 70 Jahre alt. Bei erſtaunlich geiſtiger Friſche kann am 11. Januar Frau Luiſe Sans Wwe., Beilſtraße 22, eine geborene Mannheimerin, ihren 70. Geburtstag—5915 Wir wünſchen der Jubilarin einen recht ſchönen Lebensabend. Silberne Hochzeit. Schloſſermerſter Fritz Meyer und Frau Anna, geb. Meyer, wohn⸗ haft in L. 4, 8, feiern morgen, Dienstag, 11. Ja⸗ nuar, ihre ſilberne Hochzeit in beſter Geſund⸗ heit. Wir gratulieren. 75. Geburtstag. Frau Margarethe Stohr eb. Kohl, Witwe, Gontardſtraße 42, feiert heute n geiſtiger Friſche ihren 75. Geburtstag. Wir gratulieren. Im Silberkranz. Der Kaufmann Georg Euler, 6 6, 17, feiert am Dienstag mit ſei⸗ ner Ehefrau Eliſabeth geb. Klefenz das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Wir gratulieren. Daten für den 11. Januar 1938 1797 Der Maler Karl Rottmann in Handſchuhs⸗ heim geboren(geſt. 1850). Johanna Ball-Bradfisch bdie schule für Gesellschaftstanz Schulhofstraße 4(am Rosengarten) Heute Rursbeginn 5 Tgien4510 Ch 1860 Der Volkswirt Guſtav Ruhland in Heſſen⸗ tal, Speſſart, geboren(geſt. 1914). 1871 Der Koloniſator und Verlagsbuchhändler Hermann Meyer in Hildburghauſen ge⸗ boren(geſt. 1932). 1882 Der Naturforſcher Theodor Schwann, Be⸗ ründer der Zellenlehre, in Köln geſtorben geb. 1810). 1923 Widerrechtlicher Einfall der Franzoſen und Belgier ins Ruhrgebiet. 1923 Der ehemalige König Konſtantin von Grie⸗ chenland in Fermg geſtorben(geb. 1868). Weltbild(M) „Mir macht das Regenwetter nichts aus 3 Keine„Trockenlegung“ Deutſchlands aber Kampf dem Alkoholmißbrauch/ Eine grundſätzliche Stellungnahme Zur Aufklärung von Miſwerſtändniſſen nimmt Gauamtsleiter Dr. med. Erich Bruns⸗Han⸗ nover, Abteilungsleiter im Hauptamt für Volks⸗ geſundheit der NSDaAP, mit grundſätzlichen Ausführungen zur Alkohol⸗ und Niko ⸗ tinfrage Stellung. Vom Standpunkt der Volksgeſundheit, ſo ſagte er, lehnen wir den Genuß alkoholiſcher Getränke und von Tabak nicht grundſätz⸗ lich ab, aber wir ſehen die Gefahren, die mit dieſen Genüſſen verbunden ſind. Wir be⸗ jahen das Leben und wünſchen, daß die Men⸗ ſchen das Schöne, das dieſe Erde bietet, genie⸗ ßen. Jeder Genuß iſt aber letzten Endes nur ſolange wirklich ein Genuß, ſolange darin Maß gehalten wird. Wird der Genuß unmäßig, ſo wird er zu einer Gefahr nicht nur für den Ge⸗ nießenden, ſondern auch für ſeine Umgebung und die Allgemeinheit. 300 000 Trinker und Alkoholgefährdete, die zuſammen mit ihren Familien eine auf die Dauer unerträgliche Belaſtung für die deutſche Volksgeſundheit und Volkswirtſchaft darſtellen, reden eine deutliche Sprache. Selbſtverſtändlich hat der Alkoholmißbrauch auch eine verminderte Leiſtungskraft zur Folge. Erziehuna der Jugend und Aufklärung des ganzen Volkes über dieſe Fragen ſeien da⸗ her notwendig. In dieſer Hinſicht leiſte die Reichsſtelle gegen den Alkoholmißbrauch(Deut⸗ ſcher Verein gegen den Alkoholmißbrauch) nach den Weiſungen des Hauptamts für Volksge⸗ ſundheit ihre Arbeit. Der Präſident des Reichsgeſundheitsamts, Profeſſor Dr. Reiter, habe auf der kürzlichen Reichstagung gegen den Alkoholmißbrauch es unter anderem als Selbſtverſtändlichkeit bezeichnet, daß Jugendliche bis zum 16. Lebens⸗ jahr und werdende und ſtillende Mütter ſich des Alkohol⸗ und Ta⸗ bakgenuſſes enthalten und daß fer⸗ ner während einer beſonders verantwortlichen Tätigkeit, wie es z. B. die Führung von Fahrzeugen ſei, der Alkohol gemieden werde. Im übrigen müſſe es jedem Menſchen frei⸗ geſtellt ſein, wie er ſich zum Alkoholgenuß in den Grenzen der Mäßigkeit einſtellen wolle. Von einer„Trockenlegung“ Deutſch⸗ lands oder einer allgemeinen Abſtinenzpropa⸗ ganda könne und ſolle keine Rede ſein. Nicht der Alkohol an ſich, ſondern der Alkoholmiß⸗ brauch werde bekämpft. Die Anſchauuna, daß für Erweiſung der Männlichkeit der Humpen und die Zigarre oder die Zigaretten gehörten, habe heute keine Geltung mehr. Es ſei nicht unmännlich, nicht zu trinken und nicht zu rau⸗ chen, ſondern gerade dazu ſeien Selbſtzucht und Energie, alſo männliche Tugenden, erforderlich. Wenn der Vater auf Nachtſchicht iſt.. Eine leichtfertige Mutter/ bier Monate Gefängnis wegen Kuppelei Ein kaum 17jähriges Mädchen hatte einen Freund,»den ſie als ihren Verlobten betrach⸗ tete, wenn auch die Sache nicht ganz bomben⸗ ſicher war, wie ſich ſpäter zeigen ſollte. Jeden⸗ falls nahm der junge Mann tatkräftigen Vor⸗ ſchuß auf die erſt in nebelhafter Ferne win⸗ kende Ehe, auch als noch keine Verlobung be⸗ ſtand. Die Mutter des Mädchens war leicht⸗ ſinnig genug, ihrer Tochter das Zuſammen⸗ ſein mit dem Freund in ihrer Wohnung zu geſtatten; ſie dnückte nicht nur eines, ſondern beide Augen zu. Von Ende 1933 bis Ende 1935 dauerte der Verkehr. Die Mutter beſchränkte ſich nicht auf die Duldung, ſondern unterſtützte noch die Inti⸗ mitäten, indem ſie die Zuſammenkünfte der jungen Leute vor dem Vater verheim⸗ lichte. Wenn der-gute Papa Nachtſchicht hatte, wurde der Liebhaber der Tochter darauf aufmerlſam gemacht. Eines häßlichen Tages ging aber leider die Verlobung aus dem Leim, Käfertals Bevölkerung in Tuchfühlung man„zerkriegte“ ſich, und der Kavalier war ſo freundlich, ſeine verfloſſene Schwiegermutter in spe wegen Kuppelei anzuzeigen. Die Frau hatte ſich geſtern vor der Straf⸗ lammer Mannheim zu verantworten. Es ließ ſich nicht viel aus der Geſchichte heraus⸗ holen. Fortgeſetzte ſchwere Kuppelei iſt nun ein⸗ mal ein Verbrechen, das geſünht werden muß, zumal noch der erſchwerende Umſtand dazu kam, daß in dem gleichen Zimmer, in dem die Schäferſtündchen ſtattfanden, auch der vierzehn⸗ jährige Sohn der Familie ſchlief, deſſen ſitt⸗ liche Gefährdung mithin gegeben war. Das Urteil lautete für Frau Paulina St. unter Zubilligung mildernder Umſtände auf eine Gefängnisſtrafe von vier Mo⸗ naten, ein Monat der Unterſuchungshaft wird angerechnet, der Haftbefehl bleibt aufrecht⸗ erhalten. Das Gericht blieb unter dem Antrag des Staatsanwalts, der ſechs Monate Gefäng⸗ nis verlangt hatte, weil die Angeklagte nicht vorbeſtraft iſt und ſonſt als tüchtige Frau gilt. Das erſte große Winterfeſt war ein voller Erfolg/ Stimmung herrſchte überall Eigentlich ſind die Käfertaler zu bedauern, weil ſie über keinen Saal verfügen, der entſpre⸗ chend groß iſt, wenn einmal etwas ganz aroßes geſchehen ſoll. Das zeigte ſich jetzt wieder, als man zugunſten des Winterhilfswerks das er ſte Käfertaler Winterfeſt veranſtaltete— Schon Tage zuvor gab es leine Eintrittskarten mehr, weil nur eine beſchränkte Anzahl von Plätzen in der Turnhalle der Käfertaler Tur⸗ nerſchaft zur Verfügung ſtehen. Aber man wußte ſich zu helfen, und wenn es auch ſehr eng zuging, ſo beeinträchtigte dies in keiner Weiſe das Feſt— im Gegenteil, man konnte feſtſtellen, daß durch die enge Tuchfühlung das Stimmungsbarometer ſehr raſch in die Höhe ging. Rückhaltlos muß man zugeben, daß ſich die Käfertaler mächtig angeſtrengt haben. Pa. Ernſt Buſch wußte ſehr geſchickt unter Verwendung vielen Dekorationsmaterials die Turnhalle zu einem gemütlichen, farbenfrohen Saal umzuge⸗ ſtalten, Verkaufsſtände entſtanden, und auf der Galerie richtete man ein Kaffee ein, das nicht nur gemütlich war, ſondern von dem aus man auch einen Ueberblick über das Gewoge im Saal hatte. Ortsgruppenleiter Pa. Leitermann und WoW⸗Ortsbeauftragter Hammer eröffneten mit Anſprachen das erſte Käfertaler Winterfeſt, das zum Auftakt einen bunten Abend brachte. Man mußte ſtaunen, welches Aufgebot von Künſtlern die Käfertaler auf die Bühne brach⸗ ten. Künſtler, die ſich ehrenamtlich in den Dienſt des Winterhilfswerks ſtellten: Opernſänger Hugo Voiſin, Schauſpieler Karl Neu⸗ mann⸗Hoditz, Opernſänger Könker, Lucie Schumacher(Sopran), Ernſt Schleich (Tenor), Kapellmeiſter Bruckhauſen, die Humoriſten Bertram und Hollerbach, und der Zauberkünſtler Otto Scheifele. Dazu kam die 1. Riege der Turnerſchaft Käfertal und das Ballett der Turnerſchaft Käſertal. Die Muſik ſtellte die Kreiskapelle der Politiſchen Leiter, die auch ſpäter zum Tanz aufſpielte. Es bleibt noch zu erwähnen, daß nicht nur die Männer von der Flak als zu Käfertal ge⸗ hörend ſehr zahlreich erſchienen waren, ſondern daß die Flak⸗Abteilung auch offiziell durch Major Thöne vertreten war. Bei der ausgezeichneten Stimmung lichteten ſich die Reihen erſt in der vierten Morgen⸗ ſtunde. Am Sonntagmittag gab es einen fro⸗ hen Kindernachmittag mit allerlei Darbietungen, und ſchließlich bildete am Abend eine Tanz⸗ unterhaltung mit luſtigen Einlagen den Aus⸗ klana des Käfertaler Winterfeſtes, das nach dem erfolgreichen Verlauf zu einer ſtändi⸗ gen Einrichtung werden ſoll. Anordnungen der N SbDar Kreisleitung der NSDAP Mannheim, Rheinstraße 1 Ortsgruppen der NSDAP Lindenhof. 13.., 20.30 Uhr, Hausleiterbeſprechung im„Rheinpark“. NS⸗Frauenſchaft Achtung, Ortsfrauenſchaftsleiterinnen der Landorts⸗ Mannheim. 11.., 15 Uhr, Beſprechung in Neckarau⸗Nord. 12.., 20 Uhr, Heimabend im Ge⸗ meindehaus. Reſtloſes Erſcheinen der Zellen⸗ und Blockfrauenleiterinnen dringend erwünſcht. Wohlgelegen. Die Hefte„Deutſche Hauswirtſchaft“ können in de Siegſtraße 23 abgeholt werden. Friedrichspark. Die Beerdigung von Frau Maria Hermann findet heute, Dienstag, 15.30 Uhr, ſtatt. Die Frauen treffen ſich vor der Leichenhalle. Humboldt. 12.., 20 Uhr, Amtswalterinnen⸗Be⸗ ſprechung in der Alphornſtraße 17. Die Zellenfrauen⸗ leiterinnen ſind für vollzähliges Erſcheinen ihrer Block⸗ frauenleiterinnen verantwortlich. Deutſches Eck. 12.., 20 Uhr, Pflichtheimabend in den Germaniaſälen, s 6. Frauenwerksmitglieder ſind eingeladen.— Sprechſtunden der Neß ſind jeden Dienstag und Freitag von 19 bis 20 Uhr. Sprech⸗ ſtunden der Ortsfrauenſchaftsleiterin donnerstags von 19 bis 20 Uhr in der Geſchäftsſtelle 1T 5, 12. Erlenhof. 11.., 20 Uhr, Arbeitsbeſprechung bei Teifel, Alle Mitarbeiterinnen müſſen erſcheinen. Plankenhof. Die Nähnachmittage finden wieder regelmäßig dienstags und mittwochs von 15 bis 17 Uhr ſtatt. Feudenheim. 12.., 20.15 Uhr Heimabend im Heim. Neckarau⸗Süd. 12.., 20 Uhr, Singprobe im „Volkschor“. Edingen. 12.., 20 Uhr, Heimabend im Schulhaus., Jugendgruppe Erlenhof. 11.., 20 Uhr, Heimabend in der Zeppelinſtraße 36 bei Dietz. Die Deutsche Arbeitsfiront Krelswaltung Mannhelm, Rheinstr. 3 Organiſation Die Meldung über die Abänderung der NSBo⸗ Fahnen ſind ſofort auf der Kreiswaltung einzureichen. Die noch nicht geänderten Fahnen müſſen ſofort zur Aenderung weitergeleitet werden. Propaganda Verſammlung des Amtes für Technik. Die Karten für obige Verſammlung, worin Reichshauptſtellenleiter Pg. E. Maier über die Nachwuchsfragen im tech⸗ niſchen Berufsſtand ſprechen wird, ſind bis Montag, 17. Jan., auf der Kreiswaltung, Zimmer 18, abzu⸗ rechnen. Abteilung Propaganda. Berufserziehungswerk der DAß Arbeitsgemeinſchaft für Betriebsführung. Die obige Arbeitsgemeinſchaft findet am kommenden Dienstag, 11. Jan., um 20.15 Uhr im Kaſinoſaal, R 1, 1, ſtatt. Es ſpricht Gauberufswalter Pa. Wel ſch, Karlsruhe, über„Die Aufgaben der Gefolgſchaft im Leiſtungs⸗ kampf“. Kreisjugendwaltung Am Freitag, 14. Jan., 18 Uhr, findet eine wichtige Beſprechung der Ortsjugendwalter des Stadtgebietes Mannheim ſtatt. Ortswaltungen Friedrichspark. Die Betriebsobleute ſprechen heute unbedingt auf der Ortswaltung, b 5, 11, vor. Wich⸗ tiges Material iſt abzuholen. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Am 12. Jan.(Mittwoch) findet im Reſtaurant„Kranz“(A. Hack), Seckenheimer Straße eine ſehr wichtige Betriebsobmännerbeſprechung ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen ſämtlicher Betriebsobmänner iſt Pflicht. Neckarau. Am Freitag, 14. Jan., ſpricht im Ge⸗ meindehaus in Neckarau Dipl.⸗Ing. Heinrich Geſell, Schriftleiter, Berlin, über„Deutſche Roh⸗ und Werk⸗ ſtoffe aus deutſcher Arbeit“, mit praktiſchen Beiſpielen und Lichtbildern. Ferner Filmvorführung: Silberner Segen des Meeres. . RraftunFreude Abt. Reiſen, Wandern, Urlaub Sonderzug nach Stuttgart am kommen⸗ den Sonntag, 16. Januar. Abfahrt ab Mannheim Hbf. .19 Uhr mit Halten auf der Hin⸗ und Rückfahrt in Neckarau, Rheinau⸗Hafen, Schwetzingen, Hockenheim, Neulußheim, Ludwigsburg an.52 Uhr, Stuttgart an 10.12 Uhr. Rückfahrt Stuttgart ab 20.50 Uhr, Lud⸗ wigsburg ab 21.11 Uhr, Mannheim an 23.37 Uhr. Fahrkarten zu.10 RM. ſind noch bei den bekannten Vorverkaufsſtellen erhältlich. Da die Nachfrage ſehr ſtark iſt, empfiehlt ſich ſofortige Kartenbeſchaffung. Zum Winterſport in den Schwarzwald am kommen⸗ den Sonntag, 16. Jannar, mit Omnibus nach dem Ruheſtein. Abfahrt ab Paradeplatz.30 Uhr. Karten zu.— RM. ſind erhältlich nur bei Geſchäfts⸗ ſtelle 1, P 4,—5, Zimmer 11, und Omnibusgeſell⸗ ſchaft Klingler, 0 6, 5. Sonntag, 16. Jan., Nachmittagswanderung in die Umgebung Mannheims. Treffpunkt 15 Uhr Adolf⸗ Hitler⸗Brücke(Neckarſtadtſeite). Achtung, Winterurlauber! Winterurlaubsfahrten werden noch in ſehr großer Anzahl mit Omnibus und Bahn durchgeführt und zwar nach dem Schwarzwald, Allgäu, Walſertal, Oberbayern und Berlin. Beſorgen Sie ſich koſtenlos das reichhaltige Winterurlaubspro⸗ gramm bei den Geſchäftsſtellen und Ortswarten. Ausverkaufte Fahrt: Oß 1015 vom 30. Jan. bis 14. Febr. 1938 Hallthurm. Abt. Feierabend Gaſtſpielreiſe der Deutſchen Variete-Bühne Groaſſer. 11. 1. 38: Waldhof,„Brückl“; 12. 1. 38: Weinheim, „Pfälzer Hof“; 13. 1. 38: Edingen, Schloßwirtſchaft; 141.38: Schriesheim,„Zur Pfalz“; 15. 1. 38: Hok⸗ kenheim,„Roſe“. Karten jeweils bei der zuſtändigen Kd⸗Geſchäftsſtelle. Abt. Volksbildungswerk Dichterleſung. Am Mittwoch, 12. Jan., 20.15 Uhr, lieſt der Dichter Joſef Weinheber, Wien, in der „Harmonie“, b 2, 6, aus eigenen Werken. Eintritt für Mitglieder der MaͤG und Inhaber der Hörerkarte 80 Pf.; für Nichtmitglieder.10 RM. Karten in den Geſchäftsſtellen der NSG„Kraft durch Freude“, Zigar⸗ renkiosk Tatterſall, Völk. Buchhandlung und in den Muſikhäuſern Heckel, Pfeiffer und Kretzſchmann. Vortrag:„Oſtpreufßen und Polen“. Ueber dieſes Thema ſpricht mit Lichtbildern am Freitaz, 14. Jan., 20.15 Uhr, in der Aula der ehem. Handelshochſchule, A 4, 1, Dr. Helmut Frank, Karlsruhe. Die Ver⸗ anſtaltung wird in Gemeinſchaft mit der Verwaltungs⸗ akademie durchgeführt. Für Inhaber der Hörerkarte der Volksbildungsſtätte und der Verwaltungsakademie iſt der Eintritt frei, Gaſthörer zahlen 20 Pf. Eintritt. Karten an der Abendkaſſe. Fotokreis für Fortgeſchrittene. Die Arbeit wird am Mittwoch, 12. Januar, 20.15 Uhr, in der Peſtalozzi⸗ ſchule 4(Handarbeitsſaal) weitergeführt. Der Arbeits⸗ kreis für Anfänger wird am Mittwoch, 19. Januar, weitergeführt. Arbeitskreis für Handweben. Fortſetzung dieſes Ar⸗ beitskreiſes am Donnerstag, 13. Jan., 20.15 Uhr, in der Peſtalozziſchule. Amt Kulturgemeinde Am Dienstag, 18. Jan., ſpielt im 4. Kammermuſik⸗ abend in der„Harmonie“, D 2, 6, um 20.15 Uhr, das Ouartetto di Koma italieniſche Kammermuſik. Auf dem Programm ſtehen Werke von Boecherini, Verdi und Reſpighi. Preiſe: Mitglieder der MaG.60,.90, .10,—.50 RM. Nichtmitglieder.—,.30,.50, —.70 RM. Achtung, Briefmarkenſammler! Die Verſammlung und der Tauſchabend der Deut⸗ ſchen Sammlergemeinſchaft wird auf den 19. Januar verlegt. Das Erſcheinen aller Mitglieder iſt Pflicht. Der Tauſchabend am 19. Januar im„Haus der Deut⸗ ſchen Arbeit“, p 4,—5, beginnt um 20 Uhr. Es wird der Beitrag für das Jahr 1938 feſtgelegt, ebenſo wer⸗ den Neuanmeldungen entgegengenommen. Rundfunk⸗Programm für Dienstag, 11. Januar: Reichsſender Stuttgart:.00 Morgenlied, Gymnaſtik; .30 Frühtonzert;.00 Gymnaſtik;.30 Muſik am Morgen; 10.00„Der deutſche Michel, ein Held des Volkes; 11.30 Volksmuſik; 12.00 Mittagskonzert; 13.00 Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14.00 Muſikaliſche Kurzweil; 16.00 Muſik am Nachmittag; 18.00 Von modiſchen und anderen Dingen; 18.30 Griff ins Heute; 19.15»Ernſt und heiter; 20.05 Tauſend Worte Liebe; 21.00 Abendkonzert; 22.00 Nachrichten; 22.15 Politiſche Zeitungsſchau des drahtloſen Dienſtes; 22.35 Tanz und Unterhaltung; 24.00—.00 Nacht⸗ muſit. Deutſchlandſender:.00 Glockenſpiel, Morgenruf;.90 Frühkonzert;.00 Nachrichten; 10.00 Mit Schneeſchuh und Schlitten durch die Berge; 10.30 Fröhlicher Kin⸗ dergarten; 11.15 Seewetterbericht; 11.30 Dreißig bunte Minuten; 12.00 Muſik zum Mittag; 13.50 Neueſte Nachrichten; 14.00 Allerlei von zwei bis drei; 15.00 Wetter, Börſe und Marktbericht; 15.15 Operet⸗ tenmelodien; 15.45 Meine Bücherei; 16.00 Muſit am Nachmittag; 18.00 Soliſtenmuſik; 18.55 Die Ahnen⸗ tafel; 19.00 Kernſpruch, Wetter und Kurznachrichten; 19.10... und jetzt iſt Feierabend; 20.00 Blasmuſik; 21.00 Deutſchlandecho; Politiſche Zeitungsſchau des drahtloſen Dienſtes; 21.15 Deutſcher Kalender; Ja⸗ nuar; 22.00 Wetter⸗, Tages⸗ und Sportnachrichten; anſchließend Deutſchlandecho; 22.30 Eine kleine Nacht⸗ muſit; 23.00—24.00 Hans Buſch ſpielt. Der? Ka Herbſt gangen. beitsdie Arbeits des Ja beits Land. werden. 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Bauernſiedlung Schindelberg Zwiſchen dem Katzbach⸗ und dem Angelbach⸗ tal im ſogenannten Kraichgau liegt eine Hoch⸗ fläche,„Schindelberg“, auf der die drei Gemarkungen zuſammenſtoßen. Hier lag in den früheren Jahrhunderten der Ort„Eberhards⸗ weiler“, der im 30jährigen Krieg verſchwand. Schon ſeit Jahrzehnten tragen ſich die Bauern jener Gegend mit dem Gedanken, am Schindel⸗ berg unweit des Kurhauſes Schindelberg zu ſiedeln, da die Bodenflächen die denkbar günſtigſten ſind. Der größte Teil der von der Badiſchen Landesſiedlung vorgeſehenen Sied⸗ lungsfläche iſt bisher in dürftiger und extenſiver Weiſe als Ackerland genutzt und der Reſt ſchlag⸗ reifer Wald im Eigentum der drei Gemeinden. Die Ackerflächen gehören in meiſt kleinen Par⸗ zellen von 7 bis 15 Ar 1600 einzelnen Beſitzern und zeigen das typiſche Bild der badiſchen Be⸗ ſitzzerſplitterung. Die Durchführung der Siedlung umfaßt vor allem zwei Aufgaben, einmal die Erwerbung des dafür in Frage kommenden Grund und Bo⸗ dens und zum anderen die Erſtellung der er⸗ forderlichen Gebäude, ſowie die geeignete Auf⸗ teilung der geſamten Fläche auf die einzelnen Siedlerſtellen. 1600 Einzelparzellen Die in Frage kommende Gemeindewaldfläche wird von den drei Gemeinden zur Verfügung geſtellt und durch den Reichsarbeitsdienſt ge⸗ rodet und ausgeſtockt. Die 1600 Einzel⸗ parzellen werden von den jetzigen Beſitzern abgetreten und im Rahmen einer Feldberei⸗ nigung gegen Allmendgelände ausgetauſcht. Die Feldbereinigungsarbeiten ſind mit Feld⸗ wegbauten und Entwäſſerungen verbunden, die vom Arbeitsdienſt ebenfalls ausgeführt werden. Ferner iſt der Bau einer Straße von Oeſtringen nach Odenheim vorgeſehen, die das Siedlungs⸗ gelände in ſeiner ganzen Längenausdehnung ohne nenenswerte Steigung in weſtöſtlicher Richtung durchſchneidet. Der Arbeitsdienſt wird ferner mithelfen beim Aushub der Baugruben für die Siedlungsgebäude und beim Bau der Waſſerverſorgung für die Siedlung. „25 bis 30 Siedlerſtellen“ ſollen neu errichtet werden, ſo daß auf dem Schindelberg ein neues Dorf von 150 bis 200 Einwohnern entſtehen wird. Ein neues Arbeitsdienſtbarackenlager bei Odenheim iſt bereits im Aufbau, ein zweites Lager unmittelbar beim Kurhaus Schindelberg wird im Frühjahr 1938 errichtet werden und eine dritte Abteilung bei Michelfeld iſt geplant. Entwäſſerung der Schutterniederung Im Anſchluß an den„Bau des Schutterent⸗ laſtungskanals“, der mit einer Länge von ſieben Kilometer von Lahr⸗Dinglingen nach dem Rhein zu verläuft, und der vom Arbeits⸗ dienſt in den Jahren 1934 und 1935 gebaut wurde ſoll die„Entwäſſerung der Schutternie⸗ derung“ nunmehr zur Durchführung kommen. Das vordringlichſte und wichtigſte Unternehmen war ſ. Zt. der Kanalbau, denn er befreite einen großen, dicht bevölkerten und ſehr fruchtbaren Landſtrich mit insgeſamt 16 Gemeinden von den ſehr ſchädlichen Hochwaſſergefahren. Das Gelände im Unditzgebiet leidet ſtark unter Vernäſſung, verurſacht dadurch, daß die Schutter, der bisherige Vorfluter der„Unditz“, viel zu hoch liegt, um eine genügend tiefe Vor⸗ flutmöglichkeit gewähren zu können. Daher ſoll nach dem Entwurf des Badiſchen Kultur⸗ und Waſſerbauamtes Offenburg die Unditz nicht mehr in die Schutter eingeleitet, ſondern im Zuge des„Schütterlelaufes“ nach einem Alt⸗ rheinarm bei Eckartsweier abgeführt werden. Für die Durchführung dieſer beiden Bau⸗ abſchnitte zur Entwäſſerung der Schutterniede⸗ rung iſt der Einſatz von vier Arbeitsdienſt⸗ abteilungen vorgeſehen, und zwar die beiden vorhandenen Abteilungen in Lahr-Dinglingen und in Offenburg und zwei neue zur Zeit im Aufbau befindliche Abteilungen in Dunden⸗ heim und Schutterzell. Entwäſſerungen im Hotzenwald Im Raume der Gemeinden Oberhof, Nieder⸗ hof, Hämmer, Schachen und Albbruck im ſüd⸗ lichen Teil des Hotzenwaldes, iſt eine weitere Arbeitsdienſtabteilung vorgeſehen. Das Ge⸗ ſamtunternehmen umfaßt 41 Gemeinden mit rund 1380 Hektar entwäſſerungsbe⸗ dürftiger Fläche und erſtreckt ſich auf Im neuen Jahr wird elne noch gröbere Tahl junger Deutscher in den Lagern des Arbeltsdlenstes einzlehen, um dle neuen Landeskulturvorhaben durchzuführen. Dadurch wird es alsdann möglich, die Unditz ziemlich tief in das Gelände einzuſchneiden, ſo daß der Waſſerſpiegel im geſamten Unditzgebiet die für eine gedeihliche Vegetation erforderliche Abſenkung erfahren kann. Durch dieſes Arbeitsvorhaben können 3000 bis 4000 Hektar vernäßte Wieſenflächen in be⸗ ſtes Wieſenland verwandelt werden. Etwa 800 Hektar Wieſenflächen der Gemeinden Schutterwald, Müllen, Dun⸗ denheim, Hofweier und Niederſchopfheim ſind zur Zeit noch beſonders vernäßt und verſumpft, denn die ſie durchziehenden Entwäſſerungen be⸗ ſitzen eine unzulängliche Vorflut, da ſie an Stellen, an welchen der Waſſerſpiegel hoch liegt, in die Schutter einmünden. Dies trifft insbeſondere auf den„Tieflachgraben“ zu, der durch den Bau eines neuen 6,5 Kilometer lan⸗ gen Kanals erſetzt werden ſoll, der das ganze hier in Betracht kommende vernäßte Wieſen⸗ gebiet durchziehen und in das Unterwaſſer der Kittersburger Mühle in die Schutter einmün⸗ den wird. Zwischen Neckar und Bergstraſfe Tadenburger Uachrichten * Das Wochenende ſtand auch bei uns im Zeichen des Sudelwetters, zu dem der tauende Schnee und einige Regenſchauer ihren Beitrag lieferten. Die Optimiſten, die geglaubt hatten, am Sonntag nochmals mit den Bretteln in den Odenwald zu können, ſahen ſich in ihren Hoff⸗ nungen getäuſcht und zogen einen zünftigen Budenzauber vor. Auf den Straßen vereinigte ſich der übriggebliebene Schneematſch mit dem Regenwaſſer zu jener unangenehmen Maſſe, die die Eigenſchaft hat, auch in das dichteſte Schuh⸗ werk einzudringen. Eine ganze Reihe von Haus⸗ beſitzern hat in vorbildlicher Weiſe die Straße vor ihren Anweſen rechtzeitig getrocknet, die meiſten aber warten, bis der Schmutz von ſelbſt verſchwindet. Die Stadt hat das ihrige getan und wenigſtens die Fahrbahn der Hauptſtraße und der Adolf⸗Hitler⸗Straße ſäubern laſſen. Nun ſind die Winterfreuden der Jugend vor⸗ läufig vorüber; die Ladenburger Buben und Mädel können ſich nicht beklagen, daß ihre Ferien nicht genügend mit Schneeballſchlachten und Schlittenfahren ausgefüllt geweſen ſeien. Die Eisdecke auf dem Neckar hat ſich inzwiſchen auch aufgelöſt, wenigſtens ſoweit die Fahrrinne für die Schiffahrt in Betracht kommet; hier ſind die letzten Schollen im Laufe des Montags abgeſchwommen, während ſich auf der Neckar⸗ —— Seite noch dünnes Eis über dem Schilf hält. * Ein Tanzabend der Tanzſchule Johanna Ball⸗Bradfiſch fand am Samstag im Saale des Bahnhof⸗Hotels ſtatt. Bei ſehr gutem Beſuch entwickelte ſich ſogleich nach der Eröffnung durch die übliche Polonaiſe eine fröhliche Geſelligkeit, die durch einige Tanzſpiele noch eine heitere Note erhielt. Die Kapelle Schuhmacher ſorgte für Abwechſlung und vergaß auch nicht, daß die älteren Semeſter zu ihrem Recht kommen woll⸗ ten. Künſtleriſche Einlagen boten zwei junge Tänzerinnen des Mannheimer Nationaltheater⸗ Balletts; Annelieſe Waelde errang mit einem Spitzentanz verdienten— Ida Meyer wußte einen grotesken Matroſen⸗ tanz nett auszudeuten, und beide zuſammen tanzten ſchließlich eine raſſige Tarantella. Die Leiterin der Tanzſchule konnte im Laufe des Abend den Dank ihrer Schüler in Form eines hübſchen Geſchenks entgegenehmen. * Vom Roten Kreuz. Der Ortsmännerverein Ladenburg des Deutſchen Roten Kreuzes hielt am Sonntagabend in der„Roſe“ einen Kame⸗ zugunſten der Sanitätskolonne ab. Edingen berichtet * Standesregiſter im Dezember. Gebur⸗ ten: 3. Franz Karl, des Schreiners Franz Heinrich Bode und Elſa Herta geb. Som⸗ merfeld; 11. Werner— Sohn des Kreis⸗ baumwarts Joſef Wilhelm Röckel und Bar⸗ bara geb. Hochlenert; 9. Karl Klaus, Sohn des Schloſſers Guſtav Jäger und Katharina Zer Müller.— Eheſchließungen: 11.(in Hei⸗ delberg) Karl Wilhelm Ding, Möbelſchreiner und Sofie Frieda Ihrig; 18. Auguſt Wilhelm Behringer, Elektroſchweißer und Helene Luiſe Schramm, Verkäuferin.— Sterbefälle: (alle in Heidelberg): 8. Anna Eliſabeth Stahl geb. Weidner, 75 Jahre; 9. Valentin Ding, chloſfer, 61 Jahre; 13. Alfred Jofef Standen⸗ — 1 Jahr; Johanna Gerda Fiſcher, 12 ahre. Archivbild Bachregulierungen zur Vorflutbeſchaffung, Drä⸗ nungen und Grabenentwäſſerungen. Dieſe Ar⸗ beiten ſind im Rahmen des zweiten Vier⸗ jahresplanes dringend notwendig, da ein Großteil des landwirtſchaftlich genutzten Ge⸗ ländes ſo ſtark vernäßt iſt, daß es nur geringe und zudem minderwertige Erträge liefert. Bei der an ſich zu kleinen Hofgröße reicht unter dieſen Umſtänden die Ackernahrung nicht aus, ſo daß immer mehr bäuerliche Bevölkerung in die Fabriken abwandert. Durch Verwandlung des vorhandenen an ſich guten aber vernäßten Bodens in hochwertiges Kulturland kann die⸗ ſem Uebelſtand abgeholfen werden. Das Ba⸗ diſche Kultur⸗ und Waſſerbauamt Waldshut hat deshalb die Entwäſſerung eines erſten Bauab⸗ ſchnittes ausgearbeitet, wofür der Arbeitsdienſt im Frühjahr 1938 mit vorläufig einer Abtei⸗ lung eingeſetzt werden ſoll. Der geplante Einſatz von neuen Arbeits⸗ dienſtabteilungen im Bereich des Arbeits⸗ gaues XXVII Baden im Jahre 1938 zeigt, daß der Arbeitsdienſt ſeinem Ziele dient: deutſches Bauernland in ſeinen Erträgen zu ſteigern oder neues Bauernland aufzuſchließen, um, wie der Reichsarbeitsführer Konſtantin Hierl ein⸗ mal ſagte:„im Frieden bei richtigem Einſatz des Arbeitsdienſtes innerhalb unſerer Grenzen neue Provinzen und damit neuen Lebensraum zu gewinnen“. Tetzte badiſche meldungen Don der Straßenbahn überfahren Karlsruhe, 10. Jan. Die 36 Jahre alte Frau des Schuhmachermeiſters Gottlieb Schnei⸗ der wurde beim Ueberſchreiten der Daxlander Straße von einem Wagen der elektriſchen Stra⸗ ßenbahn erfaßt und überfahren. Die Verun⸗ glückte war ſofort tot. Nach den bisherigen Erhebungen liegt Selbſtverſchulden vor. Wintergewitter über dem Kraichgau „Bruchſal, 10. Jan. Am Sonntag entlud ſich zwiſchen 18 und 19 Uhr über dem Kraich⸗ gaugebiet ein Wintergewitter, das von ſehr heftigem Sturm begleitet war. Dabei ſchlug der Blitz in die Umſpannſtation in Oberöwis⸗ heim und ſetzte die elektriſche Einrichtung in Brand, ſo daß für die Gemeinden des Katz⸗ bachtales und der Umgebung eine mehrſtündige Stromunterbrechung eintrat. Hausbrand durch Fahrläſſigkeit * Immenſtaad bei Meersburg, 10. Jan. Durch Fahrläſſigkeit beim Auftauen einer Waſ⸗ ſerleitung mit einem Lötkolben wurde das An⸗ weſen der Frau Roſina Hafen in Brand ge⸗ ſteckt. Schon nach wenigen Minuten ſtand das ganze Haus in Flammen. Dem Einſatz der Feuerwehr war es zu verdanken, daß die Nach⸗ barhäuſer, die dicht neben dem Brandherd ſtanden, vom Feuer verſchont blieben. Der Schaden iſt beträchtlich. fileine Diernheimer ſacheichten Ein vollbeſetztes Haus. Die zweite Auf⸗ fünes“ des bekannten Odenwälder Heimat⸗ ſtückes„'Müllers Liſſl von Michelbach“ brachte am Sonntag wieder in den Freiſchützſälen ein Riatskellerſant 1 Ebenſo war auch der Ratskellerſaal bei der Aufführung des Sing⸗ ſpiels„Dreimal verlobt“ durch den hieſigen Männergeſangverein bis auf den letzten Platz gefüllt, während die Fünfzigjährigen ihre tra⸗ ditionelle Feier in dem Saal des„Karpfen“ durchführten, die ebenfalls bei vollem Haus in der ſchönſten Weiſe verlief. „ Aus dem GeCeVau. Die Große Carne⸗ — Viernheim geht in das elfte Jahr des Beſtehens, weshalb die diesjährige Volkskarnevalszeit eine beſondere Ausſchmük⸗ kung erhält. Als Auftakt zur erſten großen Fremdenſitzung am 23. Januar,.11 Uhr, im Ratskeller, wird ſchon in den nächſten Tagen, wie im Vorjahre, eine beſondere Fasnachts⸗ wobei beſonders aktueller iernheimer Humor zu Worte kommt. Die Viernheimer Fasnacht wird wieder in dieſem Jahr in beſonderer Art gefeiert werden. die Coſung heißt: Dorſoerſchönerung Durch freiwilligen Einſatz ſoll das Ziel in Baden erreicht werden * Karlsruhe, 10. Jan. Am Freitag trafen ſich im kleinen Rathausſaal in Karlsruhe die Vertreter verſchiedener Gliederungen und Aem⸗ ter der Partei, des Staates, der Gemeinden „und der Wirtſchaft ſowie des Landesvereins Badiſche Heimat, die zuſammen die Gauarbeits · gemeinſchaft für die Dorſverſchönerungsaktion bilden werden, zu einer vorbereitenden Sitzung. Pg. Hafen, der Gauwart der NSG„Kraft durch Freude“, die Trägerin dieſer Aktion iſt, begrüßte die Erſchienenen und betonte, daß die Aufgaben, die die Dorſverſchönerungsaktion ſtellt, zahlreich und vielgeſtaltig feken Sie könn⸗ ten daher von einer Organiſation allein nicht erfüllt werden, 05 ſie auch teilweiſe in das Aufgabengebiet der vertretenen Aemter und Be⸗ hörden falle. Die Gauarbeitsgemeinſchaft ſoll daher in kameradſchaftlicher Zuſammenarbeit, durch Vorſchläge und Austauſch etwa ſchon ge⸗ machter Erfahrungen, Einſchaltung fachlich ge⸗ eigneter Kräfte uſw. mitzuhelfen, die Dörfer unſerer Heimat wieder ſchöner zu machen, da⸗ mit auch ihr äußeres Bild der Verpflichtung ge⸗ recht wird, die uns unſere landſchaftlich ſo herr⸗ liche Heimat wieder ſchöner zu machen, damit auch ihr äußeres Bild der Verpflichtung gerecht wird, die uns unſere landſchaftliche ſo herrliche Heimat auferlegt. Das Ziel der Dorfyerſchönerungsaktion ſoll in erſter Linie in freiwilligem Einſatz der Dorf⸗ gemeinſchaft ereicht werden. Man hat daher auch auf ins einzelne gehende Anweiſungen verzichtet und lediglich einige allgemeine Richt⸗ lnien gegeben. Damit hat man der Vielzahl unſerer landſchaftlichen Beſonderheiten auch am beſten Rechnung getragen. Denn was dieſe all⸗ gemeinen Richtlinien fordern— Beſeitigung häßlicher Reklameſchilder, Schaffung von Vor⸗ gärten und Dorfangern, einer Dorfbücherei und eines Dorfraumes, würde Geſtaltung der bäuer⸗ lichen Gaſthäuſer— das 15 im Schwarzwald ebenſo angebracht wie beiſpielsweiſe in der Rheinebene, im Kraichgau oder am Bodenſee, Der Spielraum, in dem jedes Dorf ſeiner Eigenart Rechnung tragen kann, iſt alſo nicht im geringſten eingeſchränkt. Die Dorfverſchönerungsaktion will jedoch nicht nur das äußere Bild unſerer Landgemeinden verſchönern. Denſelben Wert legt die NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ auf die Ver⸗ beſſerung der ganzen Lebens⸗ und Kulturver⸗ hältniſſe im Dorf. Die Verbeſſerung der hygie⸗ niſchen Verhältniſſe des Bauern und Landarbei⸗ ters, der Bau neuer und einwandfreier Woh⸗ ungen, das ſind Aufgaben, die ein Schlaglicht auf die Bedeutung der Dorſverſchönerungsak⸗ tion für das ganze Volk werfen. Damit tauchen Probleme auf, an deren Löſung zum Teil ſchon earbeitet wird und die 155 gemeinſam gemei⸗ 05 werden ſollen. Mit der Gauarbeitsgemein⸗ chaft iſt die Einrichtung geſchaffen, die alle be⸗ teiligten an dieſe Arbeit heran⸗ und ihnen die Möglichkeit gibt, nicht nur urch geeignete Vorſchläg mitzuhelfen, ſondern den Gedanken der Dorfverſchönerung hinaus aufs letzte Dorf zu tragen. An dieſer Tätigkeit der Gauarbeitsgemeinſchaft aber werden die Stellen draußen, die an der Front des täglichen Kleinkriegs gegen Voreingenommenheit, Beſſer⸗ wiſſen, Bequemlichkeit und Drückebergertum ſtehen, die Gewißheit ſchöpfen, daß ſich der Gau und das Reich um ſie kümmern und Anteil neh⸗ men an ihrer Aufgabe. In der ſich anſchließenden Ausſprache wurden die erſten Anregungen gegeben und bisherige Erfahrungen ausgetauſcht. Auch von erſten Er⸗ folgen der im Sommer letzten Jahres' begon⸗ nenen Aktion, deren Hauptziel zunächſt natür⸗ lich die Beſeitigung vorhandener Häßlichkeiten war, konnte ſchon berichtet werden. Der Vertre⸗ ter der Bauabteilung des Miniſterium des In⸗ nern begrüßte die Bildung der Gauarbeitsge⸗ meinſchaft und betonte, daß die NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ mit ihren Beſtre⸗ ——— 5 ſeines kommen, das zur gegenſeitigen Hilfeleiſtu immer bereit ſein werde. . 3 . 13 3 . — ———————— ————— 3—— 3——— 8 ———— — „Hakenkreuzbanner“ die deutſche drau Dienstag, 11. Januar 1938 Volkskunſt die am Webſtuhl entſteht Wo die ſtarken Stoffe enkſtehen/ Beſuche in Webereien rund um Mannheim Die Zeit, da jede Frau und jedes junge Mäd⸗ chen und— als der Erbauer des Webſtuhls— auch jeder Mann wußten, was„Kette“ und „Schuß“, was„Schäfte“ und„Schütze“ und „Schären“ und„Aufbäumen“ zu bedeuten hat, iſt in Deutſchland vorüber. Und es ſcheint, daß auch für die nächſte Zukunft nur eine beſchränkte Zahl Eingeweihter um die Kunſt dieſes Hand⸗ werks wiſſen ſollte. Im Norden Deutſchlands freilich, in Holſtein, in Oldenburg und anders⸗ wo, wo Klima und Boden die Schafzucht be⸗ günſtigen, und ein langer Winter die Menſchen in beſinnlicher Abgeſchloſſenheit hält wie auf den Halligen etwa, da ſtehen noch allerorts in den Bauernſtuben die Webſtühle. Kein Zufall iſt es, daß Deutſchlands bekannteſte Handwebe⸗ rin Hablick⸗Lindemann, aus dem Nor⸗ den ſtammt; ſie iſt eine Bauerntochter, die ihre große, ſchon fabrikmäßig betriebene Handweberei in Itzehoe aus kleinſtem Beginn heraufent⸗ wickelt hat. Seit ein paar Jahren hat man nun auch in Süddeutſchland Liebe und Verſtändnis für handgewebte Stoffe und Dinge entdeckt,— verſtreut erſt nur und in kleineren Kreiſen. Wer läßt ſich den Stoff zu Anzug, Mantel, Koſtüm in einer Handweberei herſtellen? Sind das nicht teure Beſonderheiten, die ſich nicht„rentieren“? Und die man ſich deshalb nicht leiſten kann? Nun, ſo mancher Bauer aus der Pfalz ſcheint anderer Anſicht zu ſein. Wenn der Städter zur Handweberin geht, um ſich nach eigener Angabe in Muſter und Farbe einen beſonders aparten, „modiſchen“ Stoff mit der begehrten„perſön⸗ lichen“ Note weben zu laſſen(wobei er zugleich dankbar deſſen große Haltbarkeit anerkennt), ſo kauft ſich der Bauer den handgewebten Stoff gerade wegen ſeiner Unverwüſtlich⸗ keit. Er will ſeinen Mantel vielleicht zwanzig Jahre lang tragen. Und er will dazu keine grellen Farben, ſondern ſchlichte, freundliche, helle und würdige dunkle Farben, wie ſie die Naturwolle ſelbſt in mannigfachen Schattierun⸗ gen auſweiſt, und wie ſie ſo namentlich in Norddeutſchland ungefärbt verwebt wird. Hilde Hoffmann hat dieſe natürlichſte Art der Verarbeitung mitſamt ihrem Halligen⸗Web⸗ ſtuhl von Kiel mithergebracht, als ſie in ihre Heimat, nach Wachenheim an der Wein⸗ ſtraß e, zurückgekehrt iſt. Dies war vor etwa acht Jahren, als man in dieſer Gegend und überhaupt im Süden noch kaum von Handwebe⸗ rei wußte. Um ſich des beſten und feſteſten Materials zu verſichern, und um die gewünſch⸗ ten Farben zu wählen, war ſie in Norddeutſch⸗ land ſelbſt auf die Höfe und Güter gefahren, um die Wolle am Schaf ſelbſt auszuſuchen. Heute läßt ſie ſich die ungewaſchene Wolle von den Hirten der Herden ſchicken, wäſcht ſie, ſortiert, ſucht aus und ſchickt die Wolle zum Verſpinnen wiederum nach Norddeutſchland, in irgendeine Handſpinnerei, wie ſie dort überall zu finden ſind, und wo ſie ohne Zuſatzfäden verſponnen wird. Auch gemiſchte Wolle verwendet ſie;— 15 Prozent Zellwolle mit reiner Wolle vermiſcht ergibt einen, nach ihrer fachmänniſchen Aus⸗ ſage, durchaus ebenbürtigen Stoff. Daß ſich die Pfälzer Bauern ſo eindeutig für ihre Stoffe, Jacken, Reiſe⸗ und Sofadecken und Tiſchdecken(für ſchöne Tiſchdecken ſchwärmen ſie, aus Sofakiſſen machen ſie ſich weniger) erwärmt haben, mag als Zeichen eines gehobenen eigenſtändiſchen Bewußtſeins gel⸗ ten; ein Erbhofbauer in der Dürkheimer Ge⸗ gend habe ſich auf einen Vortrag hin eine Bauernſtube ſchreinern laſſen mit altpfälziſchen Stühlen.(Die Pfalz als kulturelles Durch⸗ gangsland, zu allen Zeiten allen möglichen Ein⸗ 2 auf lhrem Herd spart Kohlen, —— flüſſen geöffnet, hat es nicht leicht, ihren„Stil“ zu finden!) Dazu habe er ſich eigens Hand⸗ webereien beſtellt; auch altes Zinn krame man wieder hervor. Das Ziel, den Geſchmack zu bilden, auf Eigenſtändiges hinzuweiſen, ſchöp⸗ feriſche Quellen freizulegen, hatte auch die in Kaiſerslautern ſeinerzeit eröffnete Ausſtellung der Handwerkskammer,„Hausfrau und Hand⸗ werk“ verfolgt; und mit ähnlicher Abſicht wohl hat in dieſem Jahr vor Weihnachten gegen alle fonſtige Gepflogenheit der Kunſtverein in Kai⸗ ſerslautern auch die angewandte Kunft zu Wort kommen laſſen. Und es mag vielleicht der beſte Weg ſein, das Volk auf dem Weg eines ſchöngeſtalteten All⸗ tags zum Verſtändnis der darſtellenden Kunſt hinzuführen. Freilich, noch viel bleibt zu tun für einen ſolchen vom ſicheren Geſchmack jedes einzelnen getragenen und künſtleriſch lebendigen Alltags, wie er allein einer Kulturnation würdig er⸗ ſcheinen muß. Vielleicht haben Norweger und Schwe⸗ den ſich nur deshalb eine ſo hohe Geſchmacks⸗ kultur gewahrt, weil ſie ſich die Herſtellung der ſchmückenden Behänge, Teppiche, Kleider, Dek⸗ ken nie veſtlos von der Maſchine aus der Hand nehmen ließen. In Skandinavien kann eigent⸗ lich jeder weben. Die Frauen weben und auch die Männer; und nicht bloß der bäuerliche Menſch, auch die Leute in den Städten. In jedem Haus ſteht ein Webſtuhl, der an den langen nordiſchen Winterabenden nicht zur Ruhe kommt. Sei es nun, daß aus Freude an der Sache, ſich ſelbſt zum Schmuck gewebt wird, oder ſchon mehr als Heimarbeit, deren wirt⸗ ſchaftliche Sicherung der in Norwegen beſtehende „Hausfleißverein“ übernommen hat.(In Oslo gibt es ein Warenhaus, wo nur Handgewebtes verkauft wird; desgleichen in Stockholm.) In einem wirſtchaftlich notleidenden Holzfäller⸗ gebiet in Oſtnorwegen brachte die Handweberei neuen Verdienſt und neuen Wohlſtand: eine Schottin hat dort die Holzfäller Webſtühle bauen und ihre Frauen weben gelehrt, und ſo iſt aus kleinem Anfang eine ganze Induſtrie entſtanden. Die Handweberei in Norwegen iſt ein Stück Volkskultur; die ornamentale Begabung des Nordländers, die dem Deutſchen mangelt, ſeine künſtleriſche Sicherheit, ſeine immer Neues ſchaffende Phantaſie(die ſich nicht ängſtlich um den Geſchmack des Nachbarn kümmert) bringen die wunderſchönſten Dinge hervor. Valeska Sinding⸗Larſen, die aus Norwegen wie⸗ der nach hier zurückgekehrt iſt, vermittelt dieſe Eindrücke; ihre Webarbeiten, Kleider, Decken, Stoffe kennzeichnet die norwegiſche Eigenart in Muſter und Farbe. Sie läßt ſich Wolle, Baum⸗ wolle, Leinen nach eigener Angabe färben, da ſie die typiſch norwegiſchen Farben— eigen⸗ artig gedämpfte und doch kräftige Farben in unzähligen Abſtufungen— anders nicht bekom⸗ men kann. In Norwegen hat man die pflan⸗ zengefärbte, hauptſächlich die mit Renntiermoos gefärbte Wolle. Noch eine dritte Handweberei haben wir beſucht: Lina Kinzlers Werkſtätte in Neckarau.„Werkſtätte“ iſt nicht das rechte Wort für dieſes farbenfreudige und ſehr gepflegte Atelierzimmer, das ſich die Kunſthandwerkerin aus einem unanſehnlichen Manſardenraum zu⸗ rechtgemacht hat; da iſt alles ſelbſtgemacht: die Vorhänge ſind auf dem Webſtuhl gewebt, der— ein Flachwebſtuhl— die Hauptſache iſt in dieſem Raum, die Möbelbezüge, die Kiſſen, die dicke Sofadecke. Eine Menge Muſter für Anzug⸗, Mantel⸗, Koſtümſtoffe liegen zur Auswahl da. Hier verbindet ſich ein phantaſievoll ſtädtiſcher Geſchmack mit der mühevollen Sorgfalt und Ge⸗ nauigkeit, die die Arbeit am Webſtuhl erfordert. E. Staffin. Die Handweberin bei der Arbeit Archivbild Wer will wiſſen, wo ſein Geld bleibt? Eine Statiſtik, die wirklich jeden intereſſiert „Wo bleibt mein Geld? Mit dieſer ewigen Frage ſchütt' ich den Reſt meiner Börſe aus“, klagt mit Humor der»Dichter, und mancher Hausfrau wird es vielleicht nicht beſſer gehen. Wenn auch ihr Haushaltsbuch einigen Aufſchluß geben mag, ſo genau, daß die verſchiedenen Ausgaben genau aufgeteilt und dieſe einheitlich für alle 18 Millionen deutſchen Haushalte er⸗ mittelt werden könnten, iſt es wiederum doch nicht. Zum größten Teil verfügt die Hausfrau ja nur über das Wirtſchaftsgeld, das haupt⸗ fächlich der Deckung des täglichen Bedarfes dient. Und von dieſem Wirtſchaftsgeld wandert wieder ein Teil auf Grund der erhobenen Ver⸗ brauchsſteuern und Zölle in den Staatsſäckel, ſo daß die Frage nach dem Verbleib des Einkom⸗ mens auf dieſem Wege nicht recht klar zu be⸗ antworten iſt. Hier hat nun das Statiſtiſche Reichsamt mit ſeiner neueſten Veröffentlichung über Ver⸗ brauch und Einkommen in der Steuerwirtſchaft(Einzelſchriften Nr. 35. Verlag für Sozialpolitik, Berlin SW. 68, 10 Reichsmart) eine ſowohl für den einzelnen Haushalt als auch für die Volkswirtſchaft in⸗ ſtruktive Zuſammenſtellung herausgebracht. Darin ſind nicht nur das tatſächliche Ausmaß der Beſteuerung, insbeſondere auch der Ver⸗ brauchsbeſteuerung, ſondern auch die Ver⸗ brauchsentwicklung ſowie die Wechſelwirkungen von Verbrauch, Einkommen und Beſteuerung vielfältig dargelegt. Angeſichts der vielen Ta⸗ bellen und der wiſſenſchaftlichen Sprache mag mancher ſich an dieſe Lektüre nicht recht heran⸗ trauen. Aber die Mühe der Vertiefung lohnt, denn ſie erſchließt außerordentlich wertvolle Er⸗ kenntniſſe. Da wird z. B. gezeigt, wieviel Steuern, geſondert nach Einkommen⸗, Umſatz⸗, Verbrauchsſteuer uſw., ſeit 1913 erhoben worden ſind, welche Verbrauchsſteuern von altersher be⸗ ſtehen oder neu hinzugekommen ſind, wie hoch die Zollſätze für die einzelnen Einfuhrwaren ſind und wie ſich ſchließlich der Verbrauch unter dem Einfluß aller dieſer Abgaben im einzelnen entwickelt hat. Damit aber nicht genug. Es wird auch die Entwicklung der Einkommen und ihrer Beſteuerung und Belaſtung durch die So⸗ zialabgaben bis ins einzelne genau dargeſtellt. Von den geſamten 13 Milliarden Steuer⸗ und Zolleinnahmen entfielen z. B. im Jahre 1935 über 2 Milliarden auf die Umſatzſteuer, über 2,5 Milliarden auf die Verbrauchsſteuern und etwa 1,3 Milliarden auf Zölle. Dieſe Zollerträge ſind dann wieder aufgeteilt nach den verſchiede⸗ nen Einfuhrwaren. Und dann iſt endlich die Zollbelaſtung der einzelnen Fertigwaren ausge⸗ rechnet, ſo daß man genau ſehen kann, welcher Teil des gezahlten Preiſes den Zoll⸗ und Steuer⸗ anteil ausmacht. Wer weiß ſchon, daß von den etwa zwanzig verſchiedenen Verbrauchsſteuern faſt 45 Prozent der Erträge allein auf Tabak und Alkohol entfallen, daß dagegen auf die Ver⸗ brauchsſteuern für Fleiſch, Fett, Zucker nur etwa je 10 Prozent kommen? Mit das intereſſanteſte Kapitel für den ein⸗ zelnen Leſer iſt natürlich das über die Inan⸗ ſpruchnahme der Arbeitereinkommen durch Steuer⸗ und Sozialbeiträge. Die weitaus höchſte Belaſtung mit über RM. 900.— im Jahre hat hier der Ledige mit Jahreseinkommen über RM. 4000.— zu zahlen, während der das gleiche Einkommen beziehende Verheiratete mit etwa RM. 500.— nur gut die Hälfte aufzubringen hat. Bei den Angeſtellteneinkommen iſt die Be⸗ laſtungsquote der Ledigen noch größer. Wo bleibt nun das Jahreseinkommen im ein⸗ zelnen? Auch auf dieſe Frage gibt die Arbeit des Statiſtiſchen Reichsamtes eine erſchöpfende Auskunft, indem ſie die Haushaltsausgaben in die verſchiedenen Ausgabearten auflöſt. So ver⸗ teilen ſich z. B. die Jahreseinkommen der Fa⸗ milien mit RM. 2400.— und RM. 4200.— je nach der Kinderzahl wie olgt: 5 Ehepaar ohne Ehepaar mit Kinder mit 2 Kindern mit Ausgaben für 2400 4200 2400 4200 RM. RM. RM. RM. Nahrungs⸗ u. Genußmittel 34,0““ 24,2% 39,1“% 29,29 Bekleidung u. Wäſche. 9,5% 11,1% 9,2/% 13,07% Wohnung 13,5% 13,0“ 13,5% 13,0% Heizung u. Beleuchtung. 3,4% 3,2 3,4% 3,60 Sonſtiger Privatbedarf. 13,6% 25,7% 12,8% 22,9% Abgaben vom Einkommen 20,6“ 18,5 16,8“ 13,977 Abgaben vom Verbrauch. 5,4% 4,3% 5,2%% 4,40 Aus dieſer aufſchlußreichen Tabelle iſt vor allem intereſſant, daß das höhere Einkommen einen geringeren Ernährungs⸗ und höheren Be⸗ kleidungsanteil hat, daß die Wohnungskoſten ziemlich gleich ſchwer wiegen, daß die Ver⸗ brauchsabgaben die niederen Einkommen ſtärker belaſten, bei höheren Einkommen der ſonſtige Privatbedarf faſt um das Doppelte höher ſein kann, z. B. auch faſt das Doppelte des Woh⸗ nungsaufwandes erreicht, und daß ſchließlich die direkte Einkommensbelaſtung durch Steuern und Abgaben die niederen Einkommen auch der Kinderehen ſtärker trifft. Den weitaus größten Teil aller direkten Einkommensabgaben bilden die Sozialbeiträge. Beim kinderloſen Haushalt mit RM. 2400.— Jahreseinkommen ſtellen ſie ſich auf RM. 238.68 oder 38,3 Prozent; beim Haushalt mit 2 Kindern auf 45,2 Prozent. Beim Einkommen von RM. 4200.— wiegt der Anteil der Soziallaſt mit 22,4 Prozent bzw. 27,9 Pro⸗ zent weſentlich leichter. Dieſe und viele andere Verhältniszahlen der Einkommensbelaſtung laſſen ſich aus der Arbeit des Statiſtiſchen Reichsamtes gui erſehen. Sie iſt deshalb eine Erkenntnisquelle, die nicht nur die Beachtung intereſſierter Statiſtiker, ſondern eines jeden Volksgenoſſen, insbeſondere der Frauen verdient. Dr. P. Baumert. Worte zur Ehe Ehelich zu werden, iſt kein Scherz oder Kin⸗ derſpiel. Luther. Mein Vater hieß mich zu ihm in den Wagen ſteigen und brachte mich nach Wien. komme in ein Haus, wo eine Menge allerlieb⸗ ſter Frauen waren; verheiratet oder zum Hei⸗ raten: das wußte ich nicht. Ich kam an die Seite der allerjüngſten... Acht Tage darauf heiratete ich. Ich war 20, meine kleine Frau 15 Jahre. Wir hatten kein Wort miteinander geſprochen. So tat ich den Schritt, der als der ernſteſte im Leben gilt. Ein paar Wochen lang war ſie mir amüſant, nachher gleichgültig. (Aus den Memoiren des Prinzen von Ligne) Wer durch kein ander Urſach me Denn durch Gelds willen greift zur Eh' Der hat viel Zanks, Leid, Hader, Weh. Sebaſtian Brant(Narrenſchiff, um 1500) Das Heiraten kommt mir vor wie'ne Zucker⸗ bohne, ſchmeckt anfangs ſüßlich, und die Leute meinen denn: es werde ewig ſo fortgehen. Aber das bißchen Zucker iſt bald abgeleckt, und dann kommt inwendig bei den meiſten'n Stück Rha⸗ barber, und daran laſſen ſie's Maul hängen. Bei dir ſoll's nicht ſo ſein! Du ſollſt, wenn du mit dem Zucker fertig biſt, eine wohlſchmeckende kräftige Wurzel finden, die dir dein Lebelang wohltut. Matthias Claudius. Was ſol eynem bauren eyn zart megdlin? Ihm gehört eyn ſtarcke bäurin ſo ihm butiter und käs machet.(Alter Spruch) Wenn Leute ſich lieben, dann bleiben ſie jung füreinander. Paul Ernſt. Unſer Wochenkũchenzettel Dienstag: Eintopf: Gulaſch mit Gelbe⸗ rüben und Kartoffeln; abends: Apfel⸗ pfannkuchen, Tee. Mittwoch: Erbswurſtſuppe, Schupfnudeln, Dürrobſt;— abends: Dicke Kartoffelſuppe mit Leberwurſt. Donnerstag: Lauchſuppe, Spinat, Rinds⸗ braten, Salzkartoffeln;— abends: Gebak⸗ kene Schupfnudeln und Salat. Freitag: Bohnenſuppe, Fiſch im roten Rock, Salzkartoffeln;— abends: Zwiebelfleiſch und Kartoffeln. Samstag: Nudelſuppe, Rindfleiſch mit Meerrettich und Kartoffeln;— abends: Bückinge, gedämpft, und Kartoffeln. Sonntags: Klößchenſuppe, Kalbsbraten, Schwarzwurzeln, Kartoffeln;— abends: Kartoffelſalat, heiße Wurſt, Tee. Montag: Geröſtete Grießſuppe, Fiſchgulaſch, Salzkartoffeln;— abends: Weißer Käſe, Schalenkartoffeln. Eintopfgericht: Wirſing, Kartoffeln und leiſchklöße.— Zutaten: 375 Gramm Ge⸗ acktes(halb uund halb), 1 kleine Semmel, 1 Ei, Das bunte Lädchen in der Kunststrähbe N 5, 10 ist richtig für lunotgewerbliclie Belaleidung Line Reichlinę Salz, Zwiebeln, Paprika, 1 Eßlöffel Butter, 1 Kilo geputzter Wirſing, 500 Gramm Kartoffeln, Salz, Liter Waſſer. Von dem Gehackten bereitet man mit der ein⸗ geweichten Semmel, Ei, Salz, Zwiebel und Pa⸗ prika Fleiſchklöße. In einen Topf verſtreicht man die Butter, legt Kohl, Klöße und Kartof⸗ feln ein, dazwifchen Salz und gieße Liter Waſſer darüber. Auf Stufe 3 bis zum Kochen, auf Stufe 1 weiter kochen 25 bis 30 Minuten, 15 Minuten ſtromlos. Etwas Modisches Durch die abstechende Farbe der Aermel und Schulter- passe wird dieser echt sportliche Joumper lustig und originell, wie er sich für die Winterlandschaft geziemt. Eine schwach gradierte Ouerstreifung leitet von der hellen Passe zum dunklen Jumperteil über. Der Reißverschluß des Kragens schließt mit zweifarbigen QOQuasten. Dazu trägt man passende Mütze und Socken. Scherl-Bilderdienst-M *— * Es iſten wärtige J guten Ab minder ri dern nu werden ke ſeinen Re kretär, vol während denke an d politik, di kommen i Kriſen uſr war eine mus und! trat man⸗ bzw. Engl nachgegebe Kaiſer ein gab man i der Furch Reiche un! ſein konnt die ſogen Krieg. Si mit, daß,! heit, man tik entſchle den mußt, Marokko⸗ ſo wäre n deutete kei Hatte mar durchgefoch Der K Wäre de in Englar alſo nicht Namen r habe keine litik ſeine lagen gan trieben wi und es iſt tigung, w er habe d hätten es ſer Wilhel uſw. ſelbſt folge erzie Politik E Und doch Einfluß ar Der Ve von der g iſt ganz u ihm gefäh⸗ waren, ve menbrüche lich kein? die alte L laſſen, der einen ſtar war auch ſtark ſcheir und vor. ſchied, der und Wort Romaner 6. 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Er griff fort⸗ während ſelbſt in die Außenpolitik ein, man denke an die Krüger⸗Depeſche, an ſeine Oſtaſien⸗ politik, die dem Reiche ſo teuer zu ſtehen ge⸗ kommen iſt, an die Marokko-Politik mit ihren Kriſen uſw. Nie war Stetigkeit vorhanden. Es war eine Politik des kaiſerlichen Impreſſionis⸗ mus und der Neuraſthenie. Mit großen Worten trat man auf und bluffte, aber wenn Frankreich bzw. England ſich nicht bluffen ließen, ſo wurde nachgegeben, der„Kurs“ umgeworfen, weil der Kaiſer einen Krieg nicht wollte. In Frankreich gab man ihm deshalb den Beinamen:„Wilhelm der Furchtſame“, was der Achtung vor dem Reiche und ſeiner Politik nicht eben zuträglich ſein konnte. Kein Menſch in Deutſchland, auch die ſogenannten Schwarzſeher nicht, wollte Krieg. Sie wollten aber und hatten Recht da⸗ mit, daß, wenn, wie in der Marokko⸗Angelegen⸗ heit, man ſich einmal zu einer beſtimmten Poli⸗ tik entſchloſſen hatte, ſie auch durchgeführt wer⸗ den mußte. Hätte man z. B. jene ſogenannte Marokko⸗Politik überhaupt nicht eingeſchlagen, ſo wäre nichts auszuſetzen geweſen, denn ſie be⸗ deutete kein weſentliches deutſches Intereſſe. Hatte man ſie aber angefangen, ſo mußte ſie durchgefochten werden. Der Kaiſer war allein verant⸗ wortlich Wäre der Kaiſer verfaſſungsmäßig, etwa wie in England der König, geſtellt geweſen, hätte alſo nicht er, ſondern das Kabinett in ſeinem Namen regiert, ſo könnte geſagt werden, er habe keine Veranwwortlichkeit für die Außenpo⸗ lütit ſeines Reiches gehabt. Aber die Sachen lagen ganz anders und die Politik, welche be⸗ trieben wurde, iſt des Kaiſers Politik geweſen, und es iſt keine Entſchuldigung oder Rechtfer⸗ tigung, wenn der Kaiſer ſagt und ſagen läßt: er habe das Richtige gewollt, ſeine Miniſter hätten es aber falſch oder nicht ausgeführt. Kai⸗ fer Wilhelm wählte ja ſeine Kanzler, Miniſter uſw. ſelbſt aus.— Beiläufig: wie gewaltige Er⸗ folge erzielte die mit Takt betriebene zielklare Politik Edwards VII., des gehaßten Onkels! Und doch war dieſer verfaſſungsmäßig ohne Einfluß auf die Politik. Der Verfaſſer des Buches ſpricht fortgeſetzt von der gewaltigen Tatkraft des Kaiſers. Das iſt ganz unrichtig: ſobald ernſthafte und gar ihm gefährlich ſcheinende Hinderniſſe vorhanden waren, verſagte die Tatkraft, nervöſe Zuſam⸗ menbrüche traten an die Stelle. Das kann natür⸗ lich kein Vorwurf ſein, aber es geht nicht an, die alte Legende wieder aufgefriſcht werden zu laſſen, der Kaiſer wäre das geweſen, was man einen ſtarken Mann nennt. In dieſem Sinne war auch charakteriſtiſch ſeine Vorliebe für die ſtark ſcheinende Poſe in der Haltung, in Geſten und vor allem in den Worten. Dieſer Unter⸗ ſchied, der Gegenſatz zwiſchen Taten, Erfolgen und Worten krat von Jahr zu Jahr offener Roman von Wolfgang Schreckenbach Die Stedinger hervor und unglücklicher. Die„imponierende“ Poſe war, wie ſo oft bei ſolchen Veranlagungen, die Schutzfarbe für das Fehlen der Kraft. Auch hier iſt kein Vorwurf zu machen, aber die Feſt⸗ ſtellung nötig, daß er weder die Kraft⸗noch die Ausdauer beſaß, noch die Menſchenkenntnis, welche ſeine, gewiß ſchwierige, Aufgabe von ihm DAS HELDENLED EINES BAUE NVOLXCES Copyrisht by Verlag L. Staackmann, Leipzig 6. Fortſetzung Aber war es denn überhaupt nötig? Zum Teufel, was für Geſpenſter malte denn Detmar an die Wand? Noch lebte man ja aar nicht in Fehde mit dem Erzbiſchof, und ſchließlich konnte ebenſogut Tammo recht behalten mit ſeiner Sorgloſigkeit! Jetzt ritten die Reiter über die Ochtum. Dumpf dröhnte die hölzerne Brücke unter den Hufen der Pferde. Drüben begegnete ihnen ein Trupp fahren⸗ den Volkes. Es trieb ſich damals auf den Land⸗ traßen allerlei fragwürdiges Geſindel umher, as, wo es möglich war, raubte und plünderte und ſich wohl auch hier und da zu einem Beute⸗ zug anwerben ließ oder zu einer Kreuzfahrt, wo es ſeiner Sünden ledig werden uno deſto ungeſtörter plündern konnte. Darum machten ſie die Schwerter bloß, denn ſie hatten einen ſtraffen Beutel voll Geld mit, den ſie dem Erz⸗ biſchof geben wollten. Die Leute ſahen in⸗ deſſen kaum nach ihnen hin und ließen ſie un⸗ behelligt vorüberziehen. Bei Wilke Steding, einem Oheim Bolkos, der in der Jugend nach Bremen gezogen und dort Kaufherr geworden war, ließen ſie die Pferde und gingen hinüber in die erzbiſchöfliche Burg. Der Erzbiſchof empfina ſie inmitten von Ver⸗ tretern der Kleriſei und Ritterſchaft, mit denen er Rates pfleate. Kalte, feindſelige Geſichter fahen den Bauern entgegen. Da waren die von Stotel und die von Bexhövede, die von See⸗ hauſen, die von Werſebe und die von Hoyva, louter Geſchlechter, mit denen die Stedinger einſtmals die Schwerter gekreuzt hatten. Die Bauern neigten ſich. Dann ſtanden ſie erhobenen Hauptes, einer Anrede gewärtig. Sie blieb jedoch aus. Starr und ſtumm ſtand der Erzbiſchof ihnen gegenüber und muſterte ſie. Seine ſchmalen Lippen lagen dicht aufein⸗ ander, und die dunkeln Augen in dem hageren, bleichen Geſicht ſprühten. Er reichte ihnen nicht die beringte Hand zum Kuſſe hin. „Ihr habt meinem Boten ara mitgeſpielt, ihr Bauern von Stedingen!“ ſagte er endlich mit ſchneidͤnder Stimme.„Er liegt im Spital und pflegt ſeiner Wunden.“ „Das iſt uns leid“, entgegnete Bolko von Bardenfleth;„aber es geſchah nur, weil der Mönch ungereimtes Zeug redete und uns zum Zorn reizte. Indeſſen bringen wir Euch dieſes, denn wir wiſſen, was wir Gott ſchuldig ſind, und wollen nicht, daß Ihr uns zürnt, Es iſt mehr, als wir Euch für einen erſchlagenen Mann zahlen müßten!“ Der Erzbiſchof griff nicht nach dem Beutel, den Bolko ihm hinhielt, ſondern winkte Herrn Bernhard von Seehauſen, dem Theſaurar des Stifts, ihn in Empfana zu nehmen. Der wog ihn wohlgefällig in den Händen. „Die Bauern ſind reich geworden an dem Gut, das ſie der Kirche entzogen haben“, murmelte er. „Run“, rief der Erzbiſchof höhniſch,„wenn ihr ſo aut wißt, was ihr Gott ſchuldig ſeid, ſo werdet ihr ſeiner heiligen Kirche die Zinſe und Zehnten, die eure Väter ihr gezahlt haben, nicht länger weigern!“ „Davon wiſſen wir nichts“, entgegnete Bolko ruhig.„Wenn unſere Väter ſolches getan ha⸗ ben, ſo iſt das aus der Gewohnheit gekommen „Das ist schöner als Französisch, Fräulein Lehrerin!“ forderte.— Das Schlimme war einerſeits, daß das Ausland die Schwäche des Kerns bald er⸗ kannte, dabei des Kaiſers große Worte, als Be⸗ weiſe für ſeine Kriegsluſt und Eroberungsluſt zu erfolgreicher Agitation gegen Deutſchland ausbeutete. Andererſeits hielt der größte Teil der deutſchen Bevölkerung den Kaiſer wirklich Aufn.: PBZ lange vor unſerer Zeit.“ Der Erzbiſchof ſah ihn lauernd an.„Habt ihr darüber Brief und Siegel?“ Bolko blickte ihm frei ins Geſicht.„Bei uns und unſeren Vätern galt von jeher das ge⸗ ſprochene Wort!“ „Das gilt bei mir nichts!“ rief der Erzbiſchof nach kurzem Beſinnen.„Wenn ich dem ge⸗ ſprochenen Wort vertrauen wollte, wie ſollte ich da wiſſen, was hier rechtens war vor meiner Zeit, und wie ſollte es mein Nachfolger wiſſen nach min!“ Bolko ſchwieg einen Augenblick.„Wenn Ihr den kleinen Zehnten meint, Herr“, ſagte er dann,„darüber ließe ſich reden. Gäben wir Euch aber den großen Zehnten, wie der Mönch forderte, ſo wären wir ja in Wahrheit nur noch Euere Knechte und nicht mehr wie bisher freie Bauern!“ „Euer Land gehört meiner Kirche! König Heinrich hat es ihr einſtmals geſchenkt; deſſ. hab ich Urkund und Siegel!“ rief Erzbiſchof Gerhard ſcharf.„Ihr habt es nur zu Lehen. Ich aber bin der Herr und kann Zins und Zehnten fordern, wie es mir richtig ſcheint!“ „Das könnt Ihr nicht, Herr Erzbiſchof!“ rief Tammo von Suntorp.„Dawider ſteht Gottes heiliges Recht!“ „Will denn der Stedinger Bauer etwas Be⸗ ſonderes ſein?“ brummte der dicke Domproypſt Heinrich von Bexhövede und lief vor Aerger blaurot an. Bolko hatte es wohl gehört.„Das redet Ihr, Herr Heinrich von Bexhövede, weil Ihr ſelbſt ein Dienſtmann ſeid“, entgegnete er ruhig. „Schon Eure Väter waren Dienſtleute. Wir Stedinger aber ſind von je freie Bauern ge⸗ weſen.“ Detmar tom Dieke aber rief:„Erzbiſchof Gerhard, ich bin der Aelteſten einer im Ste⸗ dingerlande! Aber mein Lebtag habe ich nichts von dieſen Zinſen und Zehnten gehört! Unſere Väter haben ſie Euch nicht geleiſtet, und des⸗ halb bitten wir Euch: Fanget um dieſer Sache willen keinen Streit mit uns an, ſondern tut, was vor Gott Recht iſt, und laſſet uns unſern Acker in Frieden beſtellen!“ lange Zeit für ſtark, und ſo wurde ſpäter die Enttäuſchung um ſo bitterer und grauſamer. Die deutſche Flotte möchte ich nicht uner⸗ wähnt laſſen, weil ein Vorwurf aus Verſchwei⸗ gen gemacht werden könnte. Er fand hier den richtigen Mann leicht, weil Tirpitz ſchon vor ſeiner Berufung der geniale Geiſt und die trei⸗ bende Kraft der Marine war, und ſeine Leiſtung hoch überragend war. Die unüberwindliche Kraft, Zähigkeit und Geſchicklichkeit dieſes Man⸗ es hat durchgehalten, aber gerade der Kaiſer in ſeiner angeborenen Neigung zum Wechſeln des Standpunktes und der Meinung hat dem Ad⸗ miral zeitweilig größere Schwierigkeiten ge⸗ macht, als der Reichstag. Der Verfaſſer des Buches erzählt z.., wie der Kaiſer im Jahre 1904 dem Zaren mitteilte, er hätte in der Mo⸗ natsſchrift„Marinerundſchau“ des Reichsmari⸗ neamtes einen Artikel geſchrieben, der den Pan⸗ zerkreuzer an Stelle des Linienſchiffes ſetzen wollte. Die Sache ſtimmt: der Kaiſer hatte den Staatsſekretär gezwungen, den Aufſatz in die Zeitſchrift aufzunehmen, welcher im ſchroffen Gegenſatz zu der amtlichen Marinebaupolitik ſtand. Da der Kaiſer den Aufſatz nur mit einem L. gezeichnet hatte, bot ich dem redigierenden Offizier einen Gegenaufſatz an, der denn auch mit Wiſſen von Tirpitz im nächſten Heft er⸗ ſchien und den heftigen Unwillen des Kaiſers erregte.— Der Krieg kam, und der Kaiſer wollte die Flotte nicht einſetzen. Tirpitz erbot ſich, ſie zu führen, aber der Kaiſer meinte, mit Bethmann und ſeinem Adjutanten: man dürfe England nicht mehr reizen; mitten im Kriege! Man wollte die Flotte auch„ſparen“! Doch wir kön⸗ nen auf Einzelheiten nicht eingehen. Zeit der Scheinblüte Die innere Lage in Deutſchland hatte ſich während der Regierung des Kaiſers dauernd verſchlechtert. Kanzler und Miniſter kamen und gingen, der Demokrat Richter ſpottete im Reichs⸗ tag: ſie wären wie das Gras,„das heute blühet und morgen in den Ofen geworfen wird“. Wirt⸗ ſchaftlich gedieh das Deutſche Reich wie noch nie zuvor, wie geſagt auf der Grundlage der Bis⸗ marckſchen Politik, aber, und das hob in ſeinen Denkwürdigkeiten nach dem Kriege ſogar Beth⸗ mann⸗Hollweg beſonders hervor, herrſchte über⸗ all in allen Schichten und Parteien, eine gä⸗ rende Unzufriedenheit. Führung vermißte man und klare Linien, Mut und Zielbewußtheit. Die ſoziale Frage ſpitzte ſich weniger wirt⸗ ſchaftlich als politiſch immer bedrohlicher zu. Die Sozialdemokratie wuchs unaufhörlich an Macht und Zuverſichtlichkeit. Und wie die bel⸗ giſchen Geſandten⸗Berichte während des Krieges enthüllten, wurde im Ausland, hauptſächlich in Frankreich und England, jede neue Stärkung der SPoD mit hoher Genugtuung begrüßt. In Deutſchland drückte die„ſozialdemokratiſche Ge⸗ fahr“ dumpf und lähmend auf alle bürgerlichen Schichten. Ab und zu wurde ein Wort des Kai⸗ ſers bekannt mit ſcharfen Gewaltdrohungen, aber dieſe machten keinen Eindruck mehr, weder im einen Sinne noch im anderen, waren aber für die SPD ausgezeichnete Agitationsmittel. Man ſchloß die Augen und tröſtete ſich: mit der Zeit würde die SPd ſich ſicher„mauſern“ und „vernünftig werden“, ſobald ſie ihre Verantwortung begriffe. Und ſchließlich bleibe ja immer noch„das Militär“. Das Anſehen der Monarchie ging abwärts, vor allem das des Kaiſers und der Landesfürſten, die ihrerſeits mit dem Kaiſer nicht zufrieden waren. Der par⸗ lamentariſche Gedanke nahm an Stärke zu. (Schluß folgt) „Kühn redet der Bauer!“ rief Rudolf von Stotel, und ein leiſes Gemurmel durchlief die Reihe der Domherrn. „Ungehorſam aber iſt gleich Götzendienſt!“ ſagte mit Nachdruck Herr Berthold, der Prior des ſchwarzen Kloſters der heiligen Katha⸗ rina.„So lehrt uns die heilige Schrift.“ Die Bauern blickten umher. Sie ſahen in lauter haßerfüllte Geſichter. Umwillkürlich fuhr Tammo von Huntorps Hand zum Schwerte. „Es iſt eine Schande, daß der Bauer ein Schwert trägt!“ ſchrie Bernhard von Seehauſen. Bolko von Bardenfleth reckte ſich empor. „Ich alaube wohl, daß Euch das nicht lieb iſt, Bernhand von Seehauſen“, höhnte er, „denn Ihr habt ſeine Schärfe gekoſtet damals, als wir Eures Vaters Burg brachen!“ „Aber hütet Euch!“ fuhr er fort, und ſeine Stimme wuchs gewaltig.„Hütet Euch, Bern⸗ hard von Seehauſen! Sonſt könnte es ſein, daß Ihr ſie abermals ſchmecken müßtet!“ „Hund!“ brauſte der Domherr auf. Es ſah aus, als wollte er ſich auf Bolko ſtürzen. Aber der Erzbiſchof gebot Schweigen. „Genug, ihr Herren!“ ſaate er.„Was ſoll der unnütze Streit? Euch, ihr Bauern von Ste⸗ dingen, gebe ich Bedenkzeit bis zum Frühjahr, dann will ich meine Forderung abermals vor euch erheben in der Landgemeinde. Nützet dieſe Friſt wohl und laßt euch geſagt ſein: Es geht nicht an, daß der Bauer der Marſch etwas vor⸗ aushabe vor dem Bauer der Geeſt! Das Bei⸗ ſpiel, das wir in Dithmarſchen gegeben haben, möge euch zeigen, daß ich ungehorſame Unter⸗ tanen zu ſtrafen weiß! Und nun aeht! Möge Gott eure Herzen erleuchten!“ Sechſtes Kapitel Schweigend hatten die Bauern die erzbiſchöf⸗ liche Burg verlaſſen, und ſchweigend ritten ſie heimwärts. Erſt als die Ochtum hinter ihnen lag, löſten ſich ihre Zungen, und ſie be⸗ aannen zu reden, von gleichgültigen Dingen, wie der Bauer zu tun pfleat. wenn ihm das Herz beſonders ſchwer iſt. (Fortſetzung folgt.) 3 5 5 ——— „Hakenkreuzbanner“ Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik Dienstag, 11. Januar 1938 Wer ist der Kluge Mann⸗ der Hamsterer oder der Sparer? „Ein Clown findet 5 Mark im Sande der Manege. Er geht damit zu dem Reitknecht, dem er 10 Mark ſchuldet, und gibt ihm die 5 Mark, ſo daß er die Hälfte ſeiner Schulden bezahlt hat. Der Reitknecht ſchuldet ſeinerſeits dem Stall⸗ meiſter 10 Mark und macht es ebenſo. Der Stallmeiſter gibt die 5 Mark wieder weiter an den Zirkusdirekwor, von dem er 10 Mark Vor⸗ ſchuß erhalten hat, und der Zirkusdirektor, der dem Clown noch 5 Mark Lohn ſchuldet, gibt ſie ſchließlich dieſem, worauf der Clown die reſt⸗ lichen 5 Mark Schulden an den Reitknecht zu⸗ rückzahlt, dieſer an den Stallmeiſter und der Stallmeiſter an den Direktor. So ſind durch die 5 Mark, die der Clown gefunden hat, vier Men⸗ ſchen alle ihre Schulden losgeworden.“ Dieſe Anekdote konnte man in der Weih⸗ nachtsnummer einer unſerer großen illuſtrierten Zeitungen leſen, und zwar in der„Witzecke“. Es iſt aber gar kein Witz, ſondern im Gegenteil eine höchſt nachdenkliche Geſchichte. Beſagt ſie doch nichts anderes, als daß ein ganzer Komplex von gegenſeitigen Verſchuldungen gelöſt werden kann, wenn nur ein Schuldner mit der Rückzah⸗ lung ſeiner Schulden den Anfang macht. Nun hat der Clown die 5 Mark, die den Anſtoß zu der Entſchuldung gaben, allerdings„gefunden“. Aber kann nicht jeder dieſe erſten 5 Mark„fin⸗ den“, nämlich in ſeinem Sparbuch? Die klugen Leute werden wieder lachen. Wie ſoll ein Mann, der verſchuldet iſt, in ſeinem Sparbuch etwas „finden“. Er wird in den meiſten Fällen ja gar keins beſitzen. Er kann ja gar nicht ſparen! Und das gerade iſt der große Irrtum. Der große Irrtum nämlich über den wirklichen Sinn des„Sparens“. Sparen heißt nämlich nicht, nur das auf die hohe Kante legen, was einem nach Beſtreitung aller gewohnten Ausgaben vom Einkommen„übrigbleibt“, ſondern ſparen heißt, nach Möglichkeiten ſuchen, ob in den gewohnten Ausgaben nicht doch hier und da ein Poſten ge⸗ funden werden kann, der ſich ganz und gar ſtrei⸗ chen oder doch wenigſtens herabſetzen läßt. Wer ſo ſucht, wird bald, wie der Clown des Witzes, die erſten 5 Mark zur Abtragung ſeiner Schul⸗ den gefunden haben. Und wenn viele Menſchen ſo handeln in unſerem Volke, dann wird das Gebirge der Verſchuldung, das heute noch als ein weſentlicher Faktor der Verteuerung auf un⸗ ſerem Wirtſchaftsleben laſtet, gar ſchnell ins Wanken geraten. Auch von der volkswirtſchaft⸗ lich ſo notwendigen„Verbilligung“ gilt das alte Wort der Tatkraft und des Selbſtvertrauens: „Hilf dir ſelbſt, ſo hilft dir Gott.“ Vorläufig ſcheint ſich allerdings die Mehr⸗ zahl der deutſchen Menſchen noch mehr auf den lieben Gott verlaſſen zu wollen als auf die eigene Kraft. Vorläufig hofft man noch wie der Clown des Witzes, auf den Zufall, der einen etwas„finden“ läßt, ſtatt danach zu ſuchen, wo man etwas erſparen kann. Das bewies auch das Weihnachtsgeſchenk wieder. Man brauchte nur die Inſerate der Abzahlungsgeſchäfte in den Zeitungen zu verfolgen und nur einen Tag vor Weihnachten einen Blick in ein Großgeſchäft die⸗ ſer Branche zu tun, um zu ſehen, wie auch heute noch die Menſchen maſſenweiſe in dieſe Läden ſtrömten, um auf Borg, auf„Stottern“ zu kau⸗ fen. Was? Nun, Weihnachtsgeſchenke, alſo in der Hauptſache doch wohl Dinge, die keineswegs unbedingt notwendig ſind, ſondern die man nur kaufte, weil es„ſo üblich iſt“, weil man doch nicht„mit leeren Händen daſtehen kann“ und was dergleichen Redewendungen mehr ſind, die zur Begründung eines falſchen Geltungsbedürf⸗ niſſes gern angeführt werden. Vielfach mag da⸗ bei auch noch eine gewiſſe Knappheitspſychoſe mitgeſprochen haben. Darauf weiſt beiſpielsweiſe die Tatſache hin, daß es in einem der größten Warenhäuſer Berlins drei Tage vor dem Feſt keine Bettwäſche mehr gab. Iſt etwa Bettwäſche knapp in Deutſchland? Das wird keiner zu be⸗ wagen, der die Rohſtoffverſorgung un⸗ erer Textilwirtſchaft kennt. Daß die Bettwäſche „ausging“, iſt lediglich darauf zurückzuführen, daß die betreffende Firma den„Bedarf“ unter⸗ ſchätzt und ſich nicht rechtzeitig entſprechend ein⸗ gedeckt hatte. Der Bedarf war alſo übernormal groß, ein Zeichen dafür, daß eben„über den Bedarf“ gekauft wurde, um ein häßlicheres Wort dafür zu vermeiden, das heute eigentlich längſt überwunden ſein ſollte, weil es ein Zei⸗ chen des Mißtrauens zu Volk und Führer iſt. Jawohl, wer heute noch„hamſtert“, um das Wort nun doch auszuſprechen, beweiſt damit, daß er kein Vertrauen zu der Arbeit ſeines Vol⸗ kes und den Verſicherungen der Führung des deutſchen Volkes hat. Er handelt damit diſziplinlos und er handelt weitens dumm. Denn er wirkt mit ſeinem per⸗ jönlichen Verhalten dem Ziel gerade entgegen, das die Wirtſchaftsführung mit allen Kräften anſtrebt, dem Ziel der allgemeinen Verbilligung. Oder iſt es etwa nicht dumm, wenn jemand heute größere Mengen von Waren kauft, und womöglich noch auf Teilzahlung, die viel⸗ eicht ſchon im nächſten Jahre um 5 oder 10.H. billiger ſein werden? Darf er ſich wundern, wenn der Kaufmann, dem man die Waren aus der Hand reißt, keine Anſtrengungen macht, um den Preis zu ſenken oder die Qualität zu ver⸗ beſſern? Das aber iſt der Wille der Wirtſchafts⸗ führung. Dafür bürgen die zahlreichen Preis⸗ ſenkungen beiſpielsweiſe für Uhren, Marken⸗ waren der Ernährungswitrſchaft, wie Magai, Knorr uſw., vor Weihnachten, für Erzeugniſſe aus Kakao erſt letzthin wieder, für Textilwaren uſw., wobei letztere bezeichnend ſind, daß auch geſunkene Weltmarktpreiſ heute ſofort dem Verbraucher wieder zugute kommen. Zellwolle ift von.38 RM im Sommer 1934 auf.45 RM im Herbſt 1937 geſunken, Buna von—6 RM im Jahre 1936 auf etwa 3 RM. 1937. Auch Alu⸗ minium iſt billiger geworden, kurz, auf vielen Gebieten liegen praktiſche Ergebniſſe der Ver⸗ billigung bereits vor. Ihre Wirkung wird ſich bald allgemein bemerkbar machen. 05 Zu dem Aufſchlag für Teilzahlung kommt für den„Hamſterer“ von heute alſo noch die ihm entgehende Warenverbilligung. Würde er ſtatt deſſen ſparen, ſei es nun bei einer Sparkaſſe, Bank oder durch Erwerb von Reichs⸗ anleihe, ſo würde er im nächſten Jahr nicht nur bar, d. h. billiger, kaufen können, ſondern er würde infolge der niedrigeren Preiſe auch noch mehr Ware für ſein Geld erhalten. Nicht der „Hamſterer“ iſt alſo der kluge Mann, ſondern derjenige, der ſpart, und zwar im richtigen Sinn. Das aber kann jeder. Setzt ſich dieſe Er⸗ kenntnis im breiten Umfange durch, dann iſt die Zeit nicht mehr fern, wo jeder Deutſche wie⸗ der„Vermögen“ beſitzt, wo das Sparbuch wieder eine Selbſtverſtändlichkeit in jeder Familie iſt, und wo nicht nur der Reiche, ſondern auch der Arbeiter und Angeſtellte Reichsanleihe zeichnen kann als die beſte Anlage ſeines Vermögens. 1I Milliorde Mœrk mehr Ausfuhr 6 n fiſhonen KM. Teichnung: Kurzhauer paris immer noch das Mekka der Mode? Für wen arbeitet Paris heute noch? Französische Exportziffern und unliebsame Ueberraschungen Daß Paris als Modezentrum nur noch ein krampfhaftes Daſein führt, wiſſen wir ſeit einigen Jahren. Die großen Häuſer haben eine Sanierung nach der anderen nötig, einſt welt⸗ berühmte Namen ſchieden aus der Reihe der bekannten Pariſer Modehäuſer aus, alles in allem eine fortwährende Pleite auf der ganzen Linie, die auch wohl kaum durch die Pariſer Weltausſtellung 1938 irgend etwas an ihrer Schärfe verloren haben dürfte. Dieſe Enwick⸗ lung mit„Konjunkturverläufen“ in Verbindung bringen zu wollen, wäre abwegig und kurz⸗ ſichtig, denn heute dürfte nun woßl ſchon jeder begriffen haben, daß die eigentlichen Gründe in' den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Strukturwandlungen zu ſuchen ſind, die die Welt im Gefolge des ſogenannten Friedens⸗ vertrages ſeit 1919 durchmacht. Dieſer Vertrag hat die Welt ſehr arm werden laſſen, auch die, in deren Heimat das Gold immer noch den Berg hinaufläuft. Die Zeiten ſind vorbei, in denen Töchter und Frauen einer breiten Schicht finanziell beſtens fundierter Bürger kaum an⸗ dere Sorgen hatten, als ſich zu überlegen, wel⸗ ches Kleid zu der Tagesſtunde ge⸗ hört. Mit ganz wenigen Ausnahmen gibt es heute in keinem Lande der Welt mehr eine Be⸗ völkerungsſchicht, die deshalb auf die ausge⸗ klügelte Eleganz eines Pariſer Modehauſes an⸗ gewieſen wäre. Es iſt heute für die Frauen wichtiger geworden, zu wiſſen, wie ſie ſach⸗ gemäß, gut und nett für die Arbeit angezogen ſind, die den größten Teil ihres Tages in An⸗ ſpruch nimmt, und wie ſie zu erſchwinglichen Preiſen neben dem Tageskleid ſich ein anſpre⸗ chendes Abendkleid zulegen, das die elegante Note zwar nicht vermiſſen laſſen ſoll, deſſen ganzer Stil jedoch ſo iſt, daß es für„mehrere“ Gelegenheiten paßt. Hinzu kam für Paris ſelbſtverſtändlich die Auswirkung der Deviſennöte, von denen faſt alle Länder der Erde in den letzten vier Jahren befallen wurden. Aber ſelbſt, wenn dieſe De⸗ viſennöte in einem kürzeren oder längeren Zeit⸗ raum einmal beſeitigt ſein werden, wird Paris ſeine ehemalige Stellung im Modeſchaffen der Welt nie mehr zurückgewinnen, denn wo es noch nicht entwickelt war, iſt inzwiſchen auch das nationale Modeſchaffen in den einzelnen Ländern vorangekommen, und wir ſehen als eine erfreuliche Folge der Pleite der Pariſer Salons, daß ſich in recht zahlreichen Zentren außerhalb der franzöſiſchen Grenzen ein gedie⸗ enes Modeſchaffen ausbildet, nicht zuletzt in eutſchland. Deutſchland war ja von jeher der große Gegenſpieler Frankreichs im Modeſchaf⸗ fen, und zwar deswegen, weil wir im Export eine überragende Stellung beim ſogenannten „Konſumkleid“ beſaßen, während Frankreich ſich weitgehend auf die Schaffung von Modell⸗ kleidern eingeſtellt hatte. Es iſt nun einmal intereſſant, am Bild der Statiſtik die heutige Bedeutung Frankreichs auf dem Gebiet der Bekleidungsherſtellung zu er⸗ meſſen. Mengenmäßig begann für Frankreich 1931 der große Sturz in der Ausfuhr der Be⸗ kleidungs⸗ und Textilfertigwaren. 192 ſtellt mit 1 486 825 dz den Höhepunkt dar, 1930 ſind es nur noch 1 161 452 dz, 1931 935 409 dz und 1932 724 000 dz. Dieſe Menge konnte bis zum Vor⸗ jahre aufrechterhalten werden. Was den erziel⸗ ten Erlös anbetrifft, ſo iſt 1932 noch nicht der ereicht, ſondern erſt im Jahre 1935, im Jahre 1937 iſt ſchon wieder ein langſames Anſteigen der Erlöſe feſtzuſtellen. Die letzte end⸗ gültige Ziffer, die vorliegt, betrifft das Jahr 1936. Hier wurden lumgerechnet in Millionen Reichsmark) für 705 440 d⸗ Textilfertigwaren 248,3 Millionen RM erzielt. Deutſchland konnte in der gleichen Zeit(1936) 670 655 dz Beklei⸗ dung und Textilfertigwaren ausführen und er⸗ gieſe dafür 369,2 Millionen Reichsmark. Schon denn ſie zeigt, daß Deutſchland für eine um rund 35 000 dz geringere Menge über 120 Mil⸗ lionen RM mehr erzielen konnte. Jedenfalls er⸗ gibt ſich prima vista, daß Frankreich heute über keine umfangreiche Qualitätsausfuhr mehr ver⸗ fügen kann, und das ſtimmt auch und wird be⸗ legt durch eine Aufgliedenung der Bekleidungs⸗ und Textilfertigwarenausfuhr, die vom Kon⸗ junkturforſchungsinſtitut im erſten Wochenbe⸗ richt das Jahres 1938 veröffentlicht wird. Anteil der Abnehmergruppen an der franzöſiſchen Ausfuhr an Textilfertigwaren und Bekleidung(in v..) Ausfuhrwerte Ausfuhrmengen ieſe 135 müßte einigermaßen ſtutzig machen, Jahr Gewebe und Gewirke Bekleidung:) Gewebe und Gewirke Bekleidung:) Frz. Fremde Frz. Fremde Frz. Fremde Frz. Fremde Beſitzungen Länder Beſitzungen Länder Beſitzungen Länder Beſitzungen Länder 31,3 68,7 28,2 71,8 58,0 42,0 76,1 23.9 41,1 58,9 37,9 62,1 67,1 32,9 85,0 15,0 47,0 53,0 43,7 56,3 74,.0 26,0 87,1 12,9 50,9 49,1 31.5 68,5 77,4 22,6 88,4 11,6 1936 57,0 43,0 44,2 55,8 81,3 18,7 871 12,9 55,8 44,2 40,2 59,8 81,4 18,6 83,6 16,4 Mannheimer Getreidegrofimarkt Weizen: 75/77 Kilo, Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenheit. exkl. Sack, Preisgebiet W 14 per 1. Jan. bis 31. März 1938 RM. 20.80, W 15 20.90, W 16 21.00, W 17 21.10, W 19 21.40, W 20 21.60, Ausgl. plus 40 Pf.; Qualitätszuſchläge für 1 Kilo über Durch⸗ ſchnitt.15 per 100 Kilo, ür 2 Kilo.30, für 3 Kilo .40 per 100 Kilo, Abſchläge je Kilo 20 Pf. Roggen: 69/71 Kilo Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenheit exkl. Sack, Preisgebiet R 14, per 1. Dez. 1937 bis 31. März 1938 RM. 19.10, R 15 19.20, R 18 19.60, R 19 19.80, Ausgl. plus 40 Pf. Qualitätszuſchläge für 1 Kilo über Durchſchn..07½ per 100 Kilo, für 2 Kilo .15, für 3 Kilo.22½ per 100 Kilo. Futtergerſte: 59/0 Kilo, Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenheit exkl. Sack, Preisgebiet G7, per Jan. 1938 RM. 17.00, G 8 17.30, G9 17.50, G 11 17.80, Ausgleich plus 40 Pf. Induſtriegerſte: Zuläſſiger Preisaufſchlag bis zu RM..00 per 100 Kilo ab Erzeugerſtation. Brau⸗ gerſte: Frei Erzeugerſtation je nach Preisgebiet RM. 20/22 die 100 Kilo. Raps, inl. ab Station RM. 32.00, Mais mit Sack—. Futterhafer: 46/49 Kilo, Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenheit exkl. Sack, Preisgebiet H 11, per Jan. 1938 RM. 16.50, H 14 17.00, H 17 17.30, Ausgleich plus 40 Pf. In⸗ duſtrie hafer: Zuläſſiger Preisaufſchlag bis zu RM..00 per 100 Kilo. Mühlennachprodukte: Weizenkleie, ab 15. 9. 1936, Preisgeb. W 14 RM. 10.60, W 15 10.65, W 16 10.70, W 17 10.75, W 19 10.90, W 20 11.00, Weizenvollkleie plus 50 Pf., Roggenkleie, ab 15. 8. 1936, Preisgebiet R14 RM. 10.10, R 15 10.15, R 18 10.45, R 19 10.50, Roggenvollkleie plus RM..00, Ausgleich plus 30 Pf., dazu 5 Pf. Vermittlergebühr. Gerſtenfuttermehl: Preisgebiet G7, per Jan. 1938 RM. 18.70, G8 19.00, G9 19.20, G 11 19.50, Weizenfuttermehl 13.50, Biertreber, ab Fabrik, Höchſt⸗ preis 14.00, Malzkeime 13.40, Ausgleich plus 30 Pf.— Zu⸗ und Abſchläge auf Grund der reichgeſetzl. Rege⸗ lung. Feine und Ausſtichware 70 Pf. bis RM..50 per 100 Kilo höher. Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen, prompt, Feſtpreis ab Fabrik, Januar RM. 15.80, Sojaſchrot, prompt 15.50, Rapskuchen, inl. 13.70, do. ausl. 14.20, Rapskuchenſchrot 13.70, Palm⸗ kuchen 13.90, Kokoskuchen 14.70, Seſamkuchen 15.00, Leinkuchen 16.30, Trockenſchnitzel, Fabrikpreis, loſe, Januar 1938 RM.34, Rohmelaſſe.06, Steffenſchnit⸗ zel 10.54, Zuckerſchnitzel, vollw. 11.54, Ausgleich plus 35 Pf. Rauhfutter. Heu: Wieſenheu, loſes, gut, geſund, trocken.50—.00, Luzernekleeheu, loſes, gut, geſund, trocken.00—.20. Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei verladen Vollbahnſtation. Für Preſſung von Heu darf ein Zuſchlag von 40 Pf. für je 100 Kilo er⸗ hoben werden. In den genannten Höchſtpreiſen ſind die Gewinnſpanne und alle Speſen des Handels ent⸗ halten. Die Koſten für Fracht ab Verladeſtation und für Deckenmiete dürfen nur in Höhe der tatſächlich ent⸗ ſtandenen Koſten in Rechnung geſtellt werden. Für Stadtanlieferung durch den Empfangsverteiler darf ein Zuſchlag von höchſtens 50 Pf. für je 100 Kilo erhoben werden. Stroh: Großhandelspreiſe ab bad. Verladeſtation: Roggen⸗ und Weizen⸗ ſtroh, loſe oder bindfadengepreßt.20—.60, Roggen⸗ und Weizenſtroh, drahtgepreßt.60—.00, Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, bindfadengepreßt.00—.40, Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, drahtgepr..40—.80, Futterſtroh(Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, gebunden).50—.90. Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei verladen Vollbahnſtation. Für Stadt⸗ anlieferung durch den Empfangsverteiler darf ein Zu⸗ ſchlag von höchſtens 50 Pf. je 100 Kilo erhoben wer⸗ den. Spelzſpreu, ab Station des Erzeugers oder ab Gerbmühle.70—3 00.— Mehlnotierungen. Weizenmehl: Preisgebiet Baden 14, Type 812 aus Inlandsweizen Januar 1938 RM. 29.40, do. 15 29.40, do. 16 29.40, do. 17 29.40, do. 19 29.75, do. 20 29.75, Pfalz⸗Saar 19 29.75, do. 20 29.75. Roggen⸗ mehl und Maismehlab Mühle: ab 15. 3. 37: Preisgebiet Baden 14 22.70, do. 15 22.80, do. 18 23.35, do. 19 23.60, Pfalz⸗Saar 18 23.30, do. 19 23.50 RM. Maismehl nach Bedingungen der RfG.— Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Auslandswei⸗ zen Aufſchlag RM..50 per 100 Kilo; bei 20 Prozent Beimiſchung von deutſchem anerkannten Kleberweizen Aufſchlag RM..25 je 100 Kilo.— Zuzüglich 50 Pf. Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordn. der WV. Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wo der Roggen⸗ und Weizenmühlen bzw. der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. Wie ſich aus dieſer Tabelle 5 konnte Frankreich ſeine Ausfuhr an Textilwaren und Bekleidung mengenmäßig ſeit 1932 nur dadurch aufrechterhalten, daß es eine ſehr ſtarke Ver⸗ lagerung der Ausfuhr von fremden Ländern in die eigenen Beſitzungen vornahm. Bei Gewebe und Gewirken ſinkt die Ausfuhr in fremde Länder ſeit 1932 von 42 v. H. auf 18,6 v. H. im Jahre 1937 und bei der Bekleidung in der glei⸗ chen Zeit von 23,9 auf 16,4 v. H. Die gegen⸗ läufige Entwicklung zeigt die Ausfuhr nach den franzöſiſchen Beſitzungen. Was hier mengen⸗ mäßig wettgemacht wird, wird aber hinſichtlich der Erlöſe nicht aufgeholt. In dem Bericht des Konjunkturforſchungsinſtituts heißt es hierzu, daß dieſe Exporte nach den Kolonien Frank⸗ reichs wertmäßig eine geringere Rolle ſpielen, denn dieſe Gebiete nehmen— ihrer wirtſchaft⸗ lichen und ſozialen Struktur entſprechend— im weſentlichen billige Stapelwaren und zu einem überraſchend großen Teil gebrauchte Waren auf! Es liegt uns Deutſchen nicht, ſich über den, dem es ſchlecht geht, luſtig zu machen, jeder Le⸗ ſer wird aber zugeben, daß dieſe Situation an⸗ geſichts des großen„Getues“ und der Wichtig⸗ macherei, die Paris als angebliches„Mekka der Mode“ auch heute noch betreibt, zu ironiſchen Bemerkungen direkt herausreizt. Ein Neger iſt für uns ein ehrenwerter Mann, aber deshalb noch lange nicht der Prototyp einer Kulturnation. Große Teile der franzöſi⸗ ſchen Preſſe betonen ſeit langem, daß ſie auf dem gegenteiligen Standpunkt ſtehen. Sollte fieh mit dem Kleiderexport im Zuſammenhang ehen? 1) Lingerie, vétements, articles confectionées.—) Erſte zehn Monate. Industrie- und Wirtschaftsmeldungen RWes⸗Stromabſatz erneut um 17,8 Proz. geſteigert. In der HV. wurde der bekannte Abſchluß für 1936/37 vorgelegt und einſtimmig die Verteilung einer Divi⸗ dende von wieder 6 Prozent beſchloſſen. Neu in den AR. gewählt wurden Oberbürgermeiſter Dillgardt, Eſ⸗ ſen, und Oberbürgermeiſter Dr. Otto, Düſſeldorf. Der Beirat wurde durch Zuwahl ergänzt.— Wie der Vor⸗ ſtand mitteilte, hat das RWeE. im erſten Halbjahr des laufenden Geſchäftsjahres 3,073 Mrd. kWh ins Netz ge⸗ ſchickt gegenüber 2,614 Mrd. kWh. in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Abſatzzunahme beträgt alſo 17,8 Prozent. Wenn das Unternehmen, wie zu erwarten ſtehe, mit dem gleichen Zugang im zweiten Halbjahr zu rechnen habe, würde der Zuwachs insgeſamt etwa 920 Mill. kWh. betragen. Dieſe große Leiſtung habe das RWe bisher noch durch reſtloſe Ausſchöpfung ſeiner Reſerven in der Verbundwirtſchaft leiſten kön⸗ nen. Eine weitere Abſatzſteigerung ſei nur durch Er⸗ ſtellung weiterer Leiſtung in neuen Anlagen möglich, deren Errichtung zum Teil jetzt geſichert ſei. Quadratſeilfabrik, Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung i.., Mannheim⸗Neckarau. Durch Geſellſchafter⸗ beſchluß vom 27. Dezember 1937 iſt die Geſellſchaft auf Grund des Geſetzes vom 5. Juli 1934 über die Um⸗ wandlung von Kapitalgeſellſchaften in der Weiſe um⸗ gewandelt worden, daß ihr geſamtes Vermögen ohne eine weitere Liquidation übertragen wurde auf ihre alleinige Geſellſchafterin„Aktiengeſellſchaft für Seil⸗ induſtrie“ in Mannheim. flheln-Malnlsche Abendbörse Still Da der Auftragseingang auch für die Abendbörſe klein blieb, entwickelte ſich bei Beginn nur wenig Ge⸗ ſchäft. Bei unverändert freundlicher Grundtendenz hörte man zunächſt wenig veränderte Kurſe gegenüber dem Berliner Schluß. Auch an den Rentenmärkten war die Haltung nahezu unverändert. Kommunal⸗Um⸗ ſchuldung wurden mit 95.15 bis 95.20 genannt, zu Umſätzen kam es vorläufig aber nicht. Obwohl auch im Verlaufe das Geſchäft ſich nicht be⸗ leben konnte, da der Ordereingang keine Ausdehnung erfahren hatte, blieb die Grundtendenz feſt und es zeigte ſich eher Nachfrage. Die Kurſe kamen in den meiſten Fällen nom. und wenig verändert zur Notiz, weiter feſt von lokalen Werten Scheideanſtalt mit 255 (253), ferner erhöhten ſich Bank für Brauinduſtrie auf den Berliner Kurs von 135(133). Am Rentenmarkt fanden auch im Verlaufe nur in Kommunal⸗Umſchuldung kleine Umſätze zu 95.15 und zu 95.20 ſtatt. Während im übrigen die Kurſe nom. lagen. Getrelde Rotterdamer Getreide Rotterdam, 10. Jan. Weizen(in Hfl. per 100 Kilo): Januar.37½; März.47½; Mai.52½; Juli.55. Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kilo): Januar 119/½; März 116; Mai 111; Juli 108½¼. Frankfurter Produktenbörſe vom 10. Jan. 1938 Allez unveränbert. * „Hakenkr Unterricht i. Rluvier, zith Mandol., Gitar Klavierharmoni erteilt ſchnellför Frdr. Nullmey Muſirfehre 3, 3. (24 365“ Zugelaufen Schöner, Araugeligert Kalet zugelaufen. Abzi Spelzenſtr. 0 Fernruf 511 29 (57 258 V) ist am Me benslahr Man Nach unser lie héute im Man Die 2 Uhr. a lar 1938 hr Zhauer bt, konnte varen und ur dadurch tarke Ver⸗ zändern in ei Gewebe in fremde 6 v. H. im n der glei⸗ die gegen⸗ r nach den r mengen⸗ hinſichtlich Zericht des es hierzu, Frank⸗ ſpielen, wüfchaft hend— im zu einem Zaren auf! über den, „jeder Le⸗ nation an⸗ r Wichtig⸗ Mekka der ironiſchen ter Mann, Prototyß r franzöſi⸗ aß ſie auf n. Sollte nmenhang onées.—) z. geſteigert. für 1936 /37 einer Divi⸗ Neu in den illgardt, Eſ⸗ ſeldorf. Der zie der Vor⸗ halbjahr des ins Netz ge⸗ gleichen Zeit zt alſo 17,8 zu erwarten en Halbjahr ſgeſamt etwa iſtung habe usſchöpfung leiſten kön⸗ r durch Er⸗ ſen möglich, ſei. änkter Haf⸗ eſellſchafter⸗ ellſchaft auf ſer die Um⸗ Weiſe um⸗ mögen ohne de auf ihre t für Seil⸗ jörse Abendbörſe wenig Ge⸗ rundtendenz e gegenüber ntenmärkten munal⸗Um⸗ zenannt, zu ich nicht be⸗ lusdehnung feſt und es nen in den zur Notiz, alt mit 255 nduſtrie auf ufe nur in 95.15 und Kurſe nom. n Hfl. per Nai.52½; ): Januar Jan. 1938 „Hakenkreuzbanner“ Dienstag, 11. Januar 1938 e Au Aall. ſſrirt 5f leee Woibi. Mrrrat erteilt ſchnellförd.: Frdr. Nullmeyerſgebr. Hinterlader, Muſikl eh rer, Temöo od. Goliatt C3, 3. 300.—400 kg Trageſ Beſchäftigung gefuch t. Angebote (24 365“ Offtfene Stellen Pekj. Büolexinnen ſowie jüng. weibl. Hilfskräfke ſofort in Dauerſtellung geſucht. perſert in Stenographi Ma⸗ in; lolenschreiben, ür heibagsweife] Düſch. 6g. Gebharöt, K 7, 36 (57 504 V) mit Zeugnisabſchriften u. 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Frau f. guten Freitags v.—16 44, 134 310˙⁰% Gcors Deinnard Waagmeister ist am Montagvormittag nach kurzem, schwerem Leiden im 72. Le- benslahr sanft in die Ewigkeit hinübergegangen. Mannheim(Waldhofstr. 25), den 11. Januar 1938. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Marie Reinhard geb. Schmitt. Die Beerdigung findet am Mittwoch, 12. Jan., 3 Uhr. von der hiesigen Leichenhalle aus statt. nachmittags um e 2. Stock. Tagesfrau od.⸗müdchen, tücht., freundl., geſund u. zuverl., in fl. Haus⸗ halt Waldparn. ORra maäann 1. Febr. od. ſpät. gegen hohen Lohn geſucht. Angeb. heute im 75. Lebenslahr plötzlich in die Ewigkeit abgerufen. ünt, Nr. 24 430.S Mannheim(Waldhofstr. 195), den 9. Januar 1938. Iodesanzeige Nach langem, mit zroßer Geduld ertragenem Leiden wurde unser lieber Vater. Schwiegervater. Grohvater. Bruder und Onkel an d. Verlag d. B. Unabhängige füngere Irau od. Mädchen Eis! Uör——— Adreſſe zu erfr. u. . Die trauernden Hinterbllebenen. ündet am Mntwoch, 12. Jan. 1938. nachmittags Außlirleckot statt. Die Beerdigu 2 Uhr, auf dem im Verlag Todesanzeige Nach langem, schwerem Leiden ist unser Großvater, Bruder und Onkel, Herr GUSI Härino am Sonntag durch den Tod erlöst worden. Mannheim, den 10. Januar 1938 U 6, 8 Die traucrnden MHinterbliebenen Die Beerdigung findet am Mittwochnachmittag ½18 Uhr auf dem Hauptfriedhof statt. 2 4 Hofoxk halb⸗ lugsmüdchen eſucht. D iũ a 16 Fräulein oder Unabh. Frau w. maſchinenſchrb. u. etwas nähen., für Laden 5 u. 5 d. Verlaa d. B — Halenano geſucht. Müllers Bahncafé, Tatterſallſtraße 2. Vorzuſtell. zwiſch. 11 und 12 Uhr. Ustellengesuche mit sämtlichen Arbeitsgebieten vertr., sucht sich per 1. April 1938 kötl. aucn früner Zu verändern. Angebote u. Nr. 59 622vs an d. Verlag 4 Früulein, 18 Fahre, ſucht Lehrſtelle Als berkünfetin Zuſchr. u. 59 831 VS an d. Verlag. zuche für meinen Jungen llufm. Lehrſtele hat an Oſtern 38 Oberſekundareife. 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Hageneier; für Sport: Jnlius Etz; Geſtaltung der B⸗Ausgabe: Wilhelm RMatzel; für die Bil⸗ der die Reſſortſchrifkleiter; ſämtliche in Mannheim. Ständiger Berliner Mitarbeiter: Dr. Johann von Leers, Berlin⸗Dahlem. Berliner Haus Graf Reiſchach, Berlin SW. 68. Charlottenſtraße 15 b. — Nachdruck ſämtlicher Oriainalberichte verboten. Sprechſtunden der Schriftleſtung: täglich von 16.—17 Uhr (außer Mittwoch, Samstag und Sonntag) „Druck und Verlgg: Hatentreuzbanner⸗Verlag und Druckerei.m. b. d. Geſchäftsführer: Direktor Kurt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlagsdirektion; 10.30 bis 12 Uhr taußer Samstag und Sonntag): Fernſprech⸗Nr, für Verlag und Schriftleitung: Sammel⸗Nr. 354 21. Für den Anzeigenteil verantw.: Wilh. M. Schan, Mannh Zur Zeit gelten folgende Preisliſten: Geſamtausgabe Nr. 2, Ausgabe Mannbeim Nr. 19, Ausgabe Weinheim Nr. 8. Ausggbe Schwetzingen Nr. 8. Bie Anzeigen der Ausgaben 4 Morgen und Abend er⸗ ſcheinen gleichzeitig in der Ausgabe B rühausgabe 4 Mhm. über 16 609 bendausgabe àA Mhm. über 14609 usgabe B Mhm. über 24200 Ausgabe àA und B Mannheim Aöendanggab A Schw. über 600 24 442“ an Verlag bendausgabe 4 Schw. über 609 Ausgabe B über%%. Geldverkehr Ausgabe A und B Schwetzingen über 6 600 Frühausgabe 4A Wym.. über 609—— Abendausgabe A Wbm. über 6909 1 Ausgabe 6 Whm. über.000— Ausgabe A und B Weinheim über 3 600 Geſamtzdel, Monat Dezember 487uger, n 3 vielſeit. im Haus⸗ über 39 800fweſen.“ Zuſchr. u. — VDA Volksbund für das Deutschtum im Ausland B Mittwoch, den 12. 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