anuar 1938„—( nen ee Am Mitt⸗ Erneſt und ittelbar am nhauſen ge⸗ Ein Dienſt⸗ of ging, be⸗ e Flammen Dach ſchlu⸗ mit Feuer⸗ Auch ſtand bereits in Feuerwehr äter herbei⸗ idt konnten miegebäude die Grund⸗ te aus dem il der Woh⸗ acht werden. tM und der randurſache ng birt Auguſt Mittwoch in inem Stalle uche erſt 30 acht hatte. Tage vor .Bei der t herauszu⸗ nicht ſofort lrichter ver⸗ fahrläſſiger Maul⸗ und n zehn Ta⸗ atratzen roße— 703 riecrich Kaer ur F1, 9 ligste Preise! lestandsdarleh. Gegt. 1884 e Mod., Saba, 5 Biaupunkt ———— 10 Monate.— Uünler ——— 4 rnruf 5 ch Inserate LUichtigl banner“ Ausgabe 4 erſcheint wöchtl. 12mal. Be 6 Trägerlohn; durch die 5.20 RM. leinſchi. 63, —— Ausgabe B erſch. wöchtl. 7mal. K. 4928 U 3 ohn; durch die Poſt.70 RM.(einſchl. Jü die Zeitung am Erſcheinen(auch d. böh Zewalz verhind., Früh⸗Ausgabe A Verlag u, Schriftleitung; 3 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das, 2— e: Frei Haus monati..20 N oſtzeitungsgebühr) ügl. 72 Beſtell⸗ aus mogaft. 20 25143 oſtze—*— Zgebũhr) ——— tellgel beifeht e auf— 8. Jahrgeng MANNHEIN —* eigen: Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 15 Pi. Die 4geſ 0 Mannheimer—— 12ge Schwetzinger 5 Die Ageſpaltene Millimeterzeile im Te icher Gericht hafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannheim. extteil 60 Pf. Minimeterzeile im Textteil 45 Pf. meterzeile 4 füllungsort: annhe eim. usſchließl NMummer 24 Die alt. Millimeterzeile 1 it 3 12 tte Mannhe eim. oſtſ 101— ud — 1,r 5 2 a. Samskag, 15. Januar 1938 Jugoflawiens Miniftervräfident fft geſtern bend auf deutſchem voden eingetkvfen Rach Chautemps Rücktritt ſoll Bonnet das Kabinett bilden fjerzliche Begrüßung an der brenze Der politiſche Tag O Wir wollen es auch an dieſer Stelle noch⸗ mals unterſtreichen, daß dem Beſuch des jugoſlawiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten ganz beſondere Bedeutung zukommt. Wir wiſſen es auch in ſeiner Bedeutung zu würdi⸗ gen, daß ein Aufgebot der bedeutendſten Preſſe⸗ männer Südflawiens dem führenden Politiker des Landes das Geleit gibt. Der Preſſechef der iugoſlawiſchen Regierung iſt dem Miniſter⸗ präſidenten, der in der Nacht zum Freitag ſeine angekündigte Deutſchlandreiſe angetreten hat, bereits vorausgefahren und war auf einem Be⸗ grüßungsabend anweſend, den ihm geſtern abend Dr. Dietrich im Namen der Reichsregie⸗ rung bereitete. Dr. Dietrich unterſtrich in ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache die Rolle, die die Preſſe bei der Schaffung der Verbindungen zwiſchen den Völ⸗ kern ſpielt. Er betonte auch die Tatſache, die an dieſer Stelle immer wieder hervorgehoben ſei, daß es in den Beziehungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und Jugoſlawien nicht nur nichts Trennendes gibt, ſondern daß es darüber hinaus vieles gibt, was geeignet iſt, die beiden Völker einander näherzubringen. Erinnert ſei dabei nur an die hervorragenden ſoldatiſchen Eigenſchaften, die es dem ſerbiſchen Heere ermöglichten, trotzdem es den Boden des Mutterlandes verlaſſen mußte, mit ungebrochener ſeeliſcher Kraft durch⸗ zuhalten. Wir haben die Serben als ritterliche Gegner kennen und ſchätzen gelernt und wiſſen von ihrer ſtaatenbeldenden völkiſchen Kraft, die es ihnen ermöglichte, aus jahrhundertelanger Tür⸗ kenherrſchaft zu völkiſcher Neugeburt uner⸗ hörte Kräfte zu gewinnen. Modernislerung der ägvptischen Armee Auf Grund des englisch-ägyptischen Vertrages wird die ägyptische Armee stark vergrößert und modernisiert.— Aegyptische Soldaten mit Gasmasken bei den Artillerie- Manövern. Weltbild(l) Annaberg(Kr. Ratibor), 14. Jan. HB⸗Funk.) Der jugoſlawiſche Miniſterpräſident Dr. Mi⸗ lan Stojadinowitſch, der am Donnerstagabend mit ſeiner Begleitung, dem Kabinettschef Dr. Protitſch und dem Attache im Außenmini⸗ ſterium, Dr. Azabaghitſch, Belgrad zu ſei⸗ nem Staatsbeſuch in Deutſchland verlaſſen hatte, paſſierte am Freitagabend die Grenze des Deutſchen Reiches. Auf der kleinen Grenzſtation Annaberg, an der Dreiländerecke, wo Deutſchland, Polen und die Tſchechoſlowakei aneinandergrenzen, wurde der hohe Gaſt von dem jugoſlawiſchen Geſand⸗ ten in Berlin, Cincar Markowitſch, und dem deutſchen Ehrendienſt, dem Chef des Pro⸗ tokolls im Auswärtigen Amt, Geſandten von Bülow⸗Schwante, dem Chef des Mini⸗ ſteramtes des Generaloberſten Göring, Oberſt Bodenſchatz, dem Vortragenden Legations⸗ rat im Auswärtigen Amt, Boltze, und einem ⸗Begleitkommando unter der Führung des ⸗Standartenführers Brantenaar erwar⸗ tet. Gegen 20 Uhr traf der Salonwagen mit dem Miniſterpräſidenten, der bis zur tſchechoſlowa⸗ kiſchen Grenzſtation Oderberg einem fahrplan⸗ mäßigen D⸗Zug angehängt war und dort von dem deutſchen Sonderzug abgeholt wurde, in Annaberg ein. Im Salonwagen des Zuges wurde dem jugoſlawiſchen Miniſterpräſidenten der deutſche Ehrendienſt vorgeſtellt. Geſandter von Bülow⸗Schwante hieß Dr. Stojadinowitſch auf deutſchem Boden herzlich willkommen. In Erwartung der Beſpeechungen Dr. Stojadinowitſch dankte mit herzlichen Worten für die Begrüßung. Man ſah ihm, dem Freund der deutſchen Nation, den erfolgreichen Staatsmann und Politiker, der die vielfültigen Beziehungen zwiſchen Jugoſlawien und Deutſch⸗ land vertieft und gefeſtigt hat, die Freude an, die ihm der herzliche Empfang bereitete. Dr. Stojadinowitſch gab dieſer Empfindung einem Preſſevertreter in deutſcher Sprache mit den Worten Ausdruck:„Ich bin ſehr glücklich, in Deutſchland zu ſein. Ich hoffe, ſchöne Tage in Berlin zu verleben. Ich freue mich ſehr, mit den führenden Männern Deutſchlands zu ſpre⸗ chen.“ Sichtliche Freude bereitete Dr. Stojadino⸗ witſch auch die Ueberreichung deutſcher Zeitun⸗ gen als erſter Ausdruck der herzlichen Begrü⸗ ßung, die den jugoſlawiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten in Deutſchland erwartet. Nach kürzerem Aufenthalt ſetzte ſich um 21.45 Uhr der Sonderzug zur Fahrt nach Berlin in Bewegung, wo der hohe Gaſt am Samstagfrüh eintreffen wird. Zum Staatsbesueh Stoſladinowitschs weitbiio( So herzlich wurde Reichsaußenminister von Neurath im Sommer vorigen Jahres in Jugoslawien besrüßt. Rechts neben ihm Ministerpräsident Dr. Stoijadinowitsch, der den Besuch des Reichsaußenministers jetzt- erwidert. Weltbild(M) Nach dem Rücktritt Chautemps Unser Bild zeigt den zurückgetretenen Ministerpräsidenten mit Mitgliedern seines Kabinetts beim Verlassen des Elysées nach einer Besprechung beim Präsidenten der Republik. Von links: Chautemps, Léon Blum, Dormoy. Bonnet(der zur Zeit den Auftrag zur Kabinettsbildung hat) und Sarraut. Dolens flußenminiſter beim Führer DN Berlin, 14. Januar. Der Führer und Reichskanzler empfing am Freitag den auf der Durchreiſe in Berlin an⸗ weſenden polniſchen Außenminiſter Beck, der vom polniſchen Botſchafter in Berlin Lipſki begleitet war, zu einer längeren Unterhaltung, an der auch Reichsminiſter des Auswärtigen Freiherr von Neurath teilnahm. die benfer Tacung verſchoben U Genf, 14 Januar. Auf Antrag der franzöſiſchen und der eng⸗ liſchen Regierung hat der Generalſekretär der Genfer Liga die 100. Tagung, die am 17. Ja ⸗ nuar beginnen ſollte, auf Mittwoch, 25. Januar, verſchoben. Die Verſchiebung wird mit„unvorhergeſehe⸗ nen Umſtänden“ begründet, womit die franzö⸗ ſiſche Regierungskriſe gemeint iſt, die die eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Vorbeſprechungen zur Rats⸗ ſagung bis auf weiteres unterbrochen hat. Die Nichteinhaltung des Termins wird hier als eine Rückſichtsloſigkeit gegenüber den ver⸗ ichiedenen Außenminiſtern empfunden, die teils ſchon in Genf eingetroffen, teils auf der Reiſe hierher begriffen ſind. „Hakenkreuzbanner“ nonnet verſucht ſein Slück Lebrun auf der Sucie nach dem neuen plinisſerprãsidenten A Paris, 15. Jan.(Eig. Bericht.) Die Empfänge beim Präſidenten der Repu⸗ blik zur Löſung der Regierungskriſe, haben in der hergebrachten Weiſe am Freitagvormittag begonnen. Lebrun hat, nachdem er die üb⸗ lichen Beſprechungen mit den Vorſitzenden von Kammer und Senat gehabt hat, den zurückge⸗ tretenen Miniſterpräſidenten Chautemps empfangen, mit dem er eineinhalb Stunden lang, bis 13 Uhr, verhandelte. Als Chautemps das Elyſée verließ, erklärte er, daß der Präſi ⸗ dent der Republik ihm den Auftrag zur Neu⸗ bildung des Kabinetts übertragen wollte, doch lägen die Zwiſchenfälle, die die Regierungskriſe herbeigeführt hätten, noch zu kurz zurück; er fühe deshalb keine günſtige Möglichkeit zur Neu⸗ bildung einer Regierung und habe die Bildung eines neuen Kabinetts abgelehnt. In den ſpäten Nachmittagsſtunden des Frei⸗ tags wurde Daladier vom Staatspräſidenten empfangen. Der bisherige Kriegsminiſter er⸗ klärte nach der Unterredung, daß man ihm die Kabinettsbildung angetragen habe. Er habe für das Vertrauen gedankt, habe aber gleichzeitig mitgeteilt, daß die Wichtigkeit der Aufgaben, die er im Kriegsminiſterium übernommen habe, ihn daran hinderten, die Führung eines neuen Kabinetts zu übernehmen. Dann berief Lebrun Sarraut zu ſich, mit dem er, wie verlautet, eine allgemeine Ausſprache über die Möglichkeit einer Kabinettsbildung hatte. Es war offenbar eine Folge dieſes Geſprächs, daß George Bonnet kurz nach 19 Uhr zum Elyſéepalaſt gerufen wurde. Der bisherige Fi⸗ nanzminiſter hat den Auftrag zur Bildung eines Kabinetts, den ihm der Präſident der Re⸗ publik angetragen hat, grundſätzlich angenom⸗ men und hat am Freitagabend um 22 Uhr die Fühlung mit ſeinen politiſchen Freunden auf⸗ genommen. Er wird am Samstag gegen Mittag dem Präſidenten der Republik ſeine endgültige Antwort geben. In politiſchen Kreiſen werden die Ausſichten des Finanzminiſters inſofern zurückhaltend be⸗ urteilt, als dieſer ſich durch verſchiedene Wäh⸗ rungs⸗ und Finanzmaßnahmen zahlreiche Geg⸗ ner in marxiſtiſchen Kreiſen geſchaf⸗ fen hat. keklärung Dr. Schuſchniggs über die Budapeſter Konferenz DNB Wien, 15. Januar. Zu der gemeinſamen Erklärung der drei Staaten der Römiſchen Protokolle, die nach Schluß der Budapeſter Beſprechungen aus⸗ gegeben wurde, veröffentlicht die Politiſche Korreſpondenz Aeußerungen des Bundeskanz⸗ lers Dr. Schuſchnigg. Darin heißt es u..: „Seit Abſchluß der Römiſchen Protokolle hat ſich verſchiedenes ereignet, was Fernſtehenden die Frage nahelegen konnte, ob der Rompakt nicht allmählich durch den Gang der Ereigniſſe überholt wurde. Der Fortbeſtand der Protokolle— und zwar nicht nur in ihrer Faſſade, ſondern auch ihrem Inhalt nach— erſcheint am Ende der Budapeſter Beſprechun⸗ gen als eine unerſchütterliche Tat⸗ ſache. Die italieniſche Politik enger Freund⸗ ——————————————————————————————————————————————————————————————— Der Erbauer des Reichssportfeldes sprach in der Kunsthalle Vor außerordentlich ſtark erſchienener Zuhö⸗ rerſchaft ſprach am Donnerstagabend in der Kunſthalle Prof. Werner March(Berlin) über „Das Reichsſportfeld und ſeine künſtleriſche Ausgeſtaltung. Mit dieſem Vortrag iſt die zweite Vortragsreihe der Kunſthalle„Kunſt und Gemeinſchaft“ eröffnet. Das Reichsſportfeld mit dem olympiſchen Stadion, dem Maifeld, der Reichsakademie für Leibesübungen, der Dietrich⸗Eckart⸗Bühne, ſei⸗ nen unzähligen ſonſtigen Anlagen, hat in ſei⸗ ner Art und Vielgeſtaltung etwas Ueberwälti⸗ gendes. 1½ Kilometer lang, 800 Meter breit iſt die Anlage des Feldes, und alſo in ſeiner Ge⸗ ſonſt bit nur durch Flugzeug oder Film, aber onſt bildlich—.— mehr zu erfaſſen. Es iſt eins der größten Bauwunder unſerer Zeit: ein⸗ mal in ſeiner Meiſterung techniſcher, äußerer Forderungen(reibungsloſer Verkehrsablauf ungeheurer Menſchenmaſſen) und zum anderen in ſeiner Meiſterung der aus der Idee ſolchen Werks ſich erhebenden Forderung. Der Führer ab dieſem letzten Umſtand gültigen Ausdruck: Ein Werk war zu ſchaffen von höherer Deu⸗ tung der Kunſtform, das zuchtvolles, nicht plump monumentales Denkmal ſein ſollte für das kommende Geſchlecht, zugleich zeitgültiges Bekenntnis unſerer Epoche zur gottgebenen Kraft des Leibes. Die drei Leitgedanken des mit ſolcher Bau⸗ aufgabe betrauten Architekten ſind die ſportge⸗ rechte Anlage, gute Sicht für die Zuſchauer, die Regelung des Verkehrs. Es hat die Bewun⸗ derung aller erregt, daß es bei den Olympiſchen Spielen im vorigen Jahr tatſächlich keine Ver⸗ kehrsſtockung gab: Klar, in großer die Erwar⸗ tung ſteigernder Linie verlaufen die Zubringer⸗ ſtraßen; dem Reichsſportfeld liegt ein gewal⸗ tiges Achſenkreuz zugrunde, in deſſen Mitte, von Oſt nach Weſt geſtreckt das Sta⸗ dion und anſchließend das Maifeld liegt.(Dia⸗ gonaler Lage dazu gliedert ſich die Reichsakade⸗ ſchaft mit Deutſchland, die ſogenannte Tat⸗ ſachenpolitik, ſteht im vollen Einklang mit dieſer Tatſache. Das öſterreichiſch⸗deutſche Abkommen vom 11. Juli 1936, das gleichfalls iſoliert betrachtet wurde, iſt eine erfreuliche und zweckentſprechende Ergänzung des Rompaktes. Es wird gut ſein, zu erinnern, daß Oeſterreich ſich ſeit je als deutſcher Staat dekla⸗ riert hat, auch längſt bevor die Achſenpolitik in Sicht kam, und daß es bei jeder Gelegenheit betonte, es wäre unter keinen Umſtänden be⸗ reit, eine Politik zu machen, die eine Spitze gegen Deutſchland habe. Dieſe Auffaſſung fand in Rom und Budapeſt volles Verſtändnis. Sie kam aber auch in allen anderen zwiſchenſtaat⸗ lichen Beſprechungen, die von Oeſterreich ge⸗ führt wurden, eindeutig zum Ausdruck.“ die Strandung der„preußen“ uEisenbahner siegien p. Stettin, 15. Jan.(Eig. Bericht.) Die Strandung des Fährſchiffes„Preußen“, das bekanntlich im Sturm bei Stubbenkammer auf Grund lief und erſt nach Ueberwindung zahlreicher Schwierigkeiten wieder befreit wer⸗ den konnte, bildete jetzt den Gegenſtand einer Verhandlung vor dem Seeamt Stralſund in Saßnitz. Nach längerer Beratung fällte das Seeamt folgenden Spruch:„Die Strandung der „Preußen“ auf dem Teufelsgrund bei Stubben⸗ kammer wurde durch unſichtiges Wetter bei orkanartigem Sturm und durch ſtarke Strö⸗ mung hervorgerufen. Die Strandung hätte bei vorſichtiger Navigation vermieden werden kön⸗ Füährschiff„Preußen“ im Troekendocek Das kürzlich im Sturm bei Stubbenkammer aufgelaufene Fährschift wurde bei den Oderwerken in Stettin eingedockt. Auf dem Bild sieht man das versenkte Dock. Eben treten die Pumpen in Tätigkeit, um das Dock und damit das Schiff zu heben. Weltbild M. Zentrale der„Rolen Hilfe“ ausgehoben DNB Rio de Janeiro, 14. Januar. Die Zentrale der kommuniſtiſchen„Ro⸗ ten Hilfe für Braſilien“, die in einer Buchhand⸗ lung in Rio de Janeiro untergebracht war und von hier aus ihre Wühlereien im ganzen Land betrieb, iſt jetzt ausgehoben worden. Bis⸗ her wurden acht Perſonen, die als poli⸗ tiſche Verſchwörer bekannt ſind, feſtgenom⸗ men. Die polizeilichen Ermittlungen dauern noch an. Inzwiſchen wurde ein Regierungsausſchuß mie für Leibesübungen mit ihren verſchiedenen Anlagen.) Es herrſchte bei den Spielen— bei Zuſchau⸗ ern, bei den Sportlern, eine letzten Endes faſt religiöſe Begeiſterung, wie ſie aus dem gemein⸗ ſamen Erlebnis ungeheuerer Menſchenmaſſen herauszuwachſen pflegt, wie ſie aber zu dieſem Ausmaß erſt die Bauanlage des Reichsſportfel⸗ des ſelbſt geſteigert und geweckt hat. Und dies erſcheint als das Weſentliche an dieſer Schöpfung aus Stein und Eiſenbeton, die Stimmung und innere Bereitſchaft der aber Tauſende einzufangen und ſie gewaltig geſteigert und Gleichgültige mitreißend wieder zurückzu⸗ geben. Wer ſolches zu bauen lehrt, erweiſt ſich als ein Beherrſcher der Seelen. Welche leben⸗ dige Wechſelbeziehung allein im gewaltigen Oval von Aufmarſchfeld und Stadion: von der Weite des Feldes hin in den engerumgrenzten Raum des Stadions, darin ſich die Konzentra⸗ tion auf das Geſchehen zu engſtem gemeinſam Erlebnis zufammenballt. „Prof. March zeigte intereſſante Lichtbilder, die die geſamte Anlage in Aufbau und Glie⸗ derung und auch ſeeliſcher Wirkung anſchaulich machte. St. Das Neujahrskarmen der Halloren Das diesjährige Neujahrskarmen, das die Salzwirker⸗Bruderſchaft zu Halle im Thale, die ſogenannten„Halloren“, dem Führer und Reichskanzler beim diesjährigen Neujahrsemp⸗ fang überreichten und das auch diesmal wieder von Dr. Freydank verfaßt iſt, hat folgenden Wortlaut: Als Glück und Sorgfalt einſt im„Thale“ ſtanden, Wie weißes Salz erblüht dem Tannengrunde Und Halles Ruhm man ſang in allen Landen, Da war es eine freudenreiche Stunde Weil Theorie und Praxis ſich verbanden. Drum preiſen dankbar wir mit hellem Munde Die altersgraue ew'ge Wiſſenſchaft, Vereinigt mit der jungen Technik Kraft Genau f0 heute, da des Führers Worte Des Vaterlandes Wirtſchaft friſch beleben, aus Vertretern verſchiedener Miniſterien ge⸗ bildet, der eine Anzahl neuer Geſetze über die Ausweiſung läſtiger Elemente vorbereiten ſoll. —————— Das amerikaniſche Marineminiſterium gab am Freitag bekannt, daß ſich drei amerikaniſche Kreuzer nach der Teilnahmeſan der 150⸗ Jahr⸗Feier Auſtraliens auf Einladung der britiſchen Regierung nach Singapur begeben werden, um an der Eröffnung der neuen Marineſtation am 14. Februar teil⸗ zunehmen. Und ſchaffen neue Kraft⸗ und Segenshorte, Die kühn befreien arbeitſames Streben Von fremdem Zwange, daß an jedem Orte Sich ſchaffensfreudig ſtarke Arme heben: Denn wo vereinigt Kraft und Klugheit walten, Da wird ſich ſtets ein großes Werk geſtalten. Drum laßt uns mutig in die Zukunft ſchauen, Die Eure Pläne ſiegreich wird vollenden, Und alle freudig, Gott, dem Herrn vertrauen Und ſchaffensfroh mit nimmermüden Händen Als treue Helfer mit am Werke bauen. Dann blüht Euch der Erfolg an allen Enden Und Eure kühne Tat, ſie muß gelingen, Die deutſche Wirtſchaftsfreiheit zu erringen. Adalbert-Stifter-Feier in Prag Zur 70. Wiederkehr des Todestages Adalbert Stifters veranſtaltete der Bund der Deut⸗ ſchen am 23. Januar im Deutſchen Haus in Prag eine große Gedenkfeier, die das neue deut⸗ ſche Stifter-Bild in den Ausführungen hervor⸗ ragender Stifter⸗Forſcher darlegen ſoll. Als Vortragende wurden Ernſt Bertram(Köln) und Adolf von Grolmann(Karlsruhe) ge⸗ wonnen. Grolmann wird im Rahmen eines Feſtvortrages über„Die ſeeliſche Geſtalt des deutſchen Menſchen in Adalbert Stifters Werk und Menſchenanſchauung“ ſprechen.— Am 28. Januar, dem Todestage Stifters, werden alle Brtsgrüppen der ſudetendeutſchen Erziehungs⸗ und Volkstumsverbände Stifter⸗Gedenkfeiern abhalten bzw. im Rahmen ihrer Arbeit des Dichters gedenken. In Oberplan, dem Geburts⸗ ort Stifters, iſt eine große Feier vorgeſehen, in feht. Mittelpunkt eine Rede Hans Watzliks eht. Tagung der Musikerzieher „Die Berliner Staatliche Hochſchule für Mu⸗ ſikerziehung führt mit Unterſtützung des Reichs⸗ erziehungsminiſteriums und des NSsLehrer⸗ bundes vom 23. bis 29. Januar eine Arbeits⸗ tagung für Muſikerzieher der Höheren, der übher den Naufiker“ nen. Inſofern trifft die Schiffsleitung ein Ver⸗ ſchulden an dem Unfall. Die nach dem Unfall eingeleiteten Maßnahmen waren zweckentſpre⸗ 4 chend und von Erfolg gekrönt“. Der Reichslommiſſar Fregattentapitün a. D. von Puttkamer beanſtandete in ſeinem Plädoyer, daß die„Vreußen“ entgegen der Seeſtraßenordnung bei dem unſichtigen Wetter ihre regelmäßige Fahrt weitergelaufen ſei. Bei der Schiffsführung habe leider der Eiſen⸗ bahner über den Nautiker geſiegt. Man habe auch nicht die in dieſem Bezirk reich⸗ lich zur Verfügung ſtehenden Hilfsmittel zur Orientierung benutzt. Der ſtarke Oſt⸗Nordoſt⸗ Wind habe die„Preußen“ immer weiter weſt⸗ wärts getrieben. Gleichzeitig habe auch ein ſtarker Gegenſtrom eingeſetzt. Außerdem habe das Maſchinenperſonal von ſich aus die Fahrt vergrößert, um eine Verſpätung einzuho⸗ len. Eiſenbahntechniſch ſei das Verhalten der Führung einwandfrei, aber durchaus nicht nau⸗ tiſch. Der Reichskommiſſar gab daher die An⸗ regung, auch bei den Eiſenbahnfährſchiffen die Vorſchriften, wie ſie auf anderen Schiffen gel⸗ ten, einzuführen. Gegen den Schiffsführer be⸗ antrage er eine Rüge. Was die Beſatzung ausſagte Vor der Verkündung des Urteils wurden neun Beſatzungsmitglieder vernommen, die in der Unglücksnacht auf der„Preußen“ an ver⸗ antwortlicher Stelle Dienſt taten. Beſonders eingehend geſtaltet ſich die Vernehmung des 1. Steuermanns Hermann Schulz, der die „Preußen“ in Vertretung des beurlaubten Ka⸗ pitäns geführt hatte. Schulz, der bereits 30 Jahre Fährdienſt Saßnitz—Trelleborg verſieht, gab noch einmal eine ausführliche Schilderung der Fahrt und der von ihm vorgenommenen Manöver. Er hat um 21.30 Uhr 20 Seemeilen nach der Trelleborg⸗Boje die Kommandobrücke verlaſſen und die Führung des Schiffes dem 2. Steuermann übertragen. Als der Wind aber orkanartig auf Stärke 11 anwuchs, kam er nach zwei Stunden wieder an Deck und traf ſofort alle erforderlichen Maßnahmen. Die Nebel⸗ poſten wurden bezogen und Nebelſignale gege⸗ ben. Nach den Peilungen mit dem Echolot wur⸗ den Tiefen von 23 bis 26 Metern feſtgeſtellt. Daher glaubte der Steuermann, annehmen zu können, guten Abſtand von der Küſte zu haben. — Dagegen will er weder die Unterwaſſer⸗ 2 3 2 3— 2 13 Wnate och den Luftſchallſender von Stubben⸗ In Braſilien wird durchgegriſſen Standört des Schiffes nicht feſt⸗ ſtellen können. Der Funkpeiler von Stub⸗ benkammer ſei zwar zu hören geweſen, aber ſo ungenau, daß er ſich nicht habe nach ihm rich⸗ ten können. Das Schiff ſei mit einer Fahrt von 13 Seemeilen gelaufen. Gleich bei der erſten Grundberührung habe er Rückdampfbefehl ge⸗ geben. Das Schiff ſei aber durch den orkan⸗ artigen Nordoſtwind weiter an die Küſte geworfen worden. Schulz führte die Stran“ dung auf den orkanartigen Sturm, das Ver⸗ ſagen der Orientierungsapparate und die ſtarke Strömung zurück. Die Ausſagen der übrigen Mitglieder des Beſatzungsperſonals ſtimmten mit den Anga⸗ ben des Steuermannes überein. Mittel⸗ und Volksſchulen durch, die allgemei⸗ nen muſikerzieheriſchen Zielen und Arbeitswe⸗ gen dienen ſoll. Das Programm umfaßt in erſter Linie Grup⸗ penübungen, die ſich mit intereſſanten Themen aus der Muſikkunde für Höhere, Mittel⸗ und Volksſchulen, mit zeitgenöſſiſchem Tonſatz, cho⸗ riſchem Singen und Stimmpflege und mit der Gehörſchulung im Liedgeſang beſchäftigen. Da⸗ neben werden die Gebiete der Feierabendgeſtal⸗ tung, der Blasmuſik, des Brauchtums und Volksliedes ausführlich behandelt. Mit der Tagung iſt die Muſikwoche 1938 der Staatlichen Hochſchule für Muſikerziehung ver⸗ bunden, die mannigfaltige Inſtrumental⸗ und Geſangsaufführungen bringen wird. Wie vererbt sich der Charakter? Warum erben von fünf Kindern nur der älteſte Sohn und zwei Töchter die Anlagen des Großvaters? Können wir über die zu er⸗ wartende charakterliche Eigenart von Kindern Vorausſagen machen, wenn wir den Charakter der Eltern kennen? Die Januarfolge von „Weſtermanns Monatshefte“ enthält einen Bei⸗ trag von Bernhard Schultze⸗Naumbura„Wie vererbt ſich der Charakter“?, in dem der Erb⸗ gang der Charaktereigenſchaften auf ihre Grundelemente zurückgeführt wird. Dadurch finden wir die Erklärung, daß z. B. manche charakterlichen Eigenſchaften nur bei männ⸗ lichen Perſonen auftreten, ſich aber ſtets über die Tochter weitervererben. Die im vorigen Jahrhundert ſehr verbreitete Anſchauung, daß alle Menſchen von Natur aus gleich ſeien, daß die menſchliche Seele einem unbeſchriebenen Blatte aleiche, das durch die Erziehungs⸗ und Umwelteinflüſſe erſt zum Charakter geformt werde, dieſe Anſchauung hat ſich gegenüber den Erkenntniſſen der modernen Wiſſenſchaft nicht mehr halten können. hat den Nachweis erbracht, daß die charakter⸗ lichen Anlagen genau ſo der Vererbung unter⸗ liegen wie die körperlichen Eigenſchaften. Samstag, 15. Januar 1938 Die Wiſſenſchaft Es iſt ett Dölkern. D bis zum W Der krweck ſhitſch, war der und Lo die überhav haben nicht Dichter anc marck, erkte und aufſtre in jeder W. hochintereſſ die Periode bindungen marck-Reick zuſtrebende Jugol Un ſich n Nufgabe ge und Preuße Heiche zuſa zwiſchenlöſt reichiſche D zäh weiter. Das Bisr geiſtig leber wiederaufzt „Nibelunge großdeutſch öſterreich-u Damit al dern durch lan zu Seir Das krge Seite Fr liche und t aufgegeben burg den 6 zum ſon Deutſche burgiſche N zuerhalten. im U Es iſt he würe, ſchor Staat aufz men, im ül eigenen Wi es weder i deutſchen f Sieg des J. ſlawismus, man hatte nicht rechtz Das kro nicht no kern, den! hatten, nän Unsere der jugos cleis ers- in Belgro jadino ten seine sport in mar 1938 n“ ig ein Ver⸗ dem Unfall veckentſpre⸗ phitän a. D. in ſeinem gegen der zen Wetter en ſei. Bei r Eiſen⸗ geſiegt. ſezirk reich⸗ mittel zur ſt⸗Nordoſt⸗ eiter weſt⸗ auch ein Außerdem ch aus die g einzuho⸗ halten der nicht nau⸗ die An⸗ ſchiffen die hiffen gel⸗ führer be⸗ s wurden en, die in 1“ an ver⸗ Beſonders mung des „ der die ubten Ka⸗ bereits 30 g verſieht, childerung nommenen Seemeilen andobrücke hiffes dem Wind aber im er nach traf ſofort die Nebel⸗ nale gege⸗ holot wur⸗ feſtgeſtellt. iehmen zu zu haben. iterwaſſer⸗ Stubben⸗ ine vereiſt aten den cht feſt⸗ von Stub⸗ eſen, aber ihm rich⸗ Fahrt von der erſten befehl ge⸗ zen orkan⸗ iſe Küſte die Stran⸗ das Ver⸗ die ſtarke lieder des ſen Anga⸗ allgemei⸗ Arbeitswe⸗ ie Grup⸗ n Themen ittel⸗ und nſatz, cho⸗ id mit der tigen. Da⸗ hendgeſtal⸗ ums und e 1938 der hung ver⸗ ntal⸗ und kter 7 nur der Anlagen die zu er⸗ Kindern Charakter olge von inen Bei⸗ urga„Wie der Erb⸗ auf ihre Dadurch 3. manche ei männ⸗ ſtets über n vorigen tung, daß ſeien, daß chriebenen ings⸗ und geformt gegenüber iſſenſchaft iſſenſchaft charakter⸗ ng unter⸗ ten. —————— ——————————— ————————— Samstag, 15. Januar 1938 Es iſt etwas merkwürdiges um die ſeeliſchen Beziehungen von Dölkern. Das ſerbiſche und das deutſche Doln hatten bis zum Weltkrieg eigentlich nur enge und herzliche Beziehungen. Der krwecker der ſerbiſchen Sprache und Citeratur, Duß farad⸗ ſhitſch, war ein guter Bekannter Soethes. Die alten ſerbiſchen Cie⸗ der und Dolksballaden, die wohl die ſchönſten fjeldenlieder darſtellen die überhaupt in kuropa noch lebendig im Mund des Dolkes leben, haben nicht nur fierder, ſondern auch andere zahlreiche deutſche Dichter angeregt. kinſichtige deutſche Staatsmänner, gerade Bis- marck, erkannten, daß es ſich hier um ein ausnehmend tüchtiges und aufſtrebendes Dolk handelte, deſſen Freundſchaft zu gewinnen in ſeder Weiſe wünſchenswert war. f. von Reiswit hat in ſeinem nochintereſſanten uellenwerk„Belgrad-Berlin, Berlin-Belgrad“ für die Periode von 1866 bis 1871 gezeigt, wie mannigfach dieſe Ver⸗ bindungen Preußens als der fiernmacht des ſich aufbauenden Bis- marck-Reiches und Serbiens als des fernſtaates der einer kinheit zuſtrebenden lüdſlawiſchen Stämme war. Jugoſlowiens große flufgabe An ſich war beiden Staatsweſen von der Geſchichte eine ähnliche Rufgabe geſtellt: Serbien wollte alle ſüdſlawiſchen Stämme einigen, und Preußens Rufgabe war es, alle Deutſchen in einem einheitlichen Reiche zuſammenzufaſſen. Preußen blieb in dieſer fufgabe bei der zwiſchenlöſung des kleindeutſchen Reiches ſtechen, das das öſter⸗ reichiſche Deutſchtum draußen ließ. Zerbien verfolgte ſeine Hufgabe zäh weiter. Das Bismarckſche Reich war unter dem alten fianzler ſelber noch geiſtig lebendig genug, eines Tages die vertagte großdeutſche Frage wiederaufzurollen. fls Bismarck abging, lebte man ſich in eine „Nibelungentreue“ zur habsburgiſchen Monarchie hinein, ſchwor den großdeutſchen edanken ab, ſa, hatte ihn vergeſſen und ſtünte die öſterreich-ungariſche Geſamtmonarchie. Damit aber erſt geriet man— nicht aus eigenem Intereſſe, ſon- dern durch das Intereſſe des klerikalen fiabsburgs— in Gegen⸗ lan zu Serbien und zum ſüdſlawiſchen kinheitsſtreben. Das krgebnis war tragiſch. man hatte Zerbien auf die Sekte Frankreichs gedrängt, und da dieſes zähe, männ⸗ liche und tapfere Volk den Traum der ſüdſlawiſchen Einheit nicht aufgegeben hatte, ſondern ihn zäh zu verwirklichen verſuchte, fjabs- burg den fiampf auf Tod und Ceben angeſagt hatte, ſo kam es zum fonflißt des Weltkrieges. Deutſche Soldaten mußten marſchieren, um die überlebte habs⸗ burgiſche Monarchie gegen den ſüdſlawiſchen kinheitswillen aufrecht- zuerhalten. Im Weltkrieg unſee begner Es iſt heute müßig, ſich zu fragen, ob es nicht richtig geweſen wäre, ſchon im vorigen Jahrhundert den unmöglichen fjabsburger Staat aufzuteilen, die deutſchen Cande ins Deutſche Reich zu neh⸗ men, im übrigen aber die dortigen Dölker ſich politiſch nach ihrem eigenen Willen organiſieren zu laſſen. fjätte man es getan, ſo hätte es weder im Weſtkrieg den Widerſinn eines firieges zwiſchen dem deutſchen faiſer und dem ruſſiſchen zaren, deſſen krgebnis nur ein Sieg des Judentums ſein konnte, noch einen politiſchen aktiven Pan- flawismus, noch einen firieg zwiſchen uns und den Serben gegeben. man hatte dieſe Rufteilung der großen fiabsburger Jeſuiterei leider nicht rechtzeitig durchgeführt. Das krgebnis war der Weltkrieg, war ein geſchichtlich nicht notwendiger zuſammenſtoß zwiſchen zwei Döl⸗ kern, den Serben und uns, die beide faktiſch die gleichen Intereſſen hatten, nämlich die Dereinigung ihrer ZItammesbrüder in einem unsere Bilder zeigen oben linls dos Reglerungsvlertel der jugoslowischen Hauptstudt B SOIg r d d und rechts oben das Srst im lahre 1855 fertiggestelſte Parlamentsgebhäucde in Belgrad. Iin der Mitte eline neue Auinahme von Dr. 8 1 0 · jadinowitsch, den wir auch auf dem Bild unten inmit- jen seiner drel Töchter uncd mit zwel Freunden beim Schi. sport in 81. Morin erkennen. Presse-Bild-Zentrale Reich. Der großdeutſche und der großſüdſlawiſche Gedanke ſtörten ſich gar nicht— aber, wenn Süd⸗ ſlawien werden ſollte, mußte fjabsburg fallen. Es war unſer Derhängnis, daß wir durch ein Bündnis an die krhaltung des habsburgiſchen Staates ge⸗ bunden waren, ſtatt dorauf ausgehen zu können, das Deutſchtum aus ſeinen Trümmern herauszu- holen. kin tapferes Dolk firiege pflegen ſonſt vielfach lange Perioden der Derbitterung zu hinterlaſſen. Das iſt in dem Waffengang zwiſchen uns und den Serben nicht der Fall geweſen. Wir haben viele tapfere Gegner gehabt, mit denen es eine khre war, die filinge zu kreuzen— aber wir haben keinen ſo tapferen ge⸗ habt wie dieſe ſerbiſche rmee, die ſeden Fußbreit ihres CTandes verteidigte, die bis zur leiten Patrone focht, deren eingeſchloſ⸗ ſene Abteilungen ſich auch in hoffnungsloſer Cage zu kapitulieren weigerten mit der ſtolzen Untwort, daß in ihrem Militärreglement Beſtimmungen über die Waffenſtreckung einer ſerbiſchen Truppe nicht ent⸗ halten ſeien, die ſchließlich, verhungert, abgeriſſen — mehr einem Jug von Heſpenſtern als Menſchen gleichend— mit erhobenen Fahnen und bis zum Schluß fechtend über die albaniſchen Berge das Cand verließen. Und wir hatten Reſpekt vor der aus⸗ ſichtslofen fühnheit jener ſerbiſchen fomitadſchi⸗ Banden, vor dem mut des„Junak“, des Banden- kriegers, der auch nach der Beſiegung ſeiner regu- lären rmee noch im Tande Widerſtand leiſtete. Deulſchlands Freund Der normale deutſche Soldat war in den ßampf gegen die Serben gegangen mit dem Gefühl, die Bluttat an dem krzherzog Franz Ferdinand rächen zu müſſen. Er kam aus dem ßampfe mit dem Re⸗ — ——————— ——————— — —————— ———————————— ———— ———.— —— — „Hakenkreuzbanner⸗ Samstag, 15. Januar 1938 ſpekt für einen tapferen Gegner und mit der kr- kenntnis, daß dort drüben für ein hohes Ideal, für die kinheit ganz nahe verwandter Bruderſtämme gekämpft wurde. Und er fragte ſich, ob es wirklich richtig war, die Thronanſprüche eines faiſer flarl gegenüber einem ſolchen Dolke zu verteidigen. Schon während des Feldzuges war es typiſch, wie die deutſchen Truppen überall Dergeltungsaktionen ungariſcher fjeereskörper gegen die Serben verhin⸗ derten. Hach dem Weltkrieg erſt kam die wicklich einzig bedeutſame Frage zwiſchen uns und den Süͤd⸗ llawen, die Grenzziehung an der Dolkstumsgrenze, zum fustrag. Bald aber zeigte es ſich, daß nach dem Wegfall fiabsburgs aus der gegenſeitigen fchtung im Welt⸗ kriege und aus der natürlichen alten geiſtigen Ver⸗ bindung ſich die Fäden zu Züdllawien wiederengerknüpften. Mochte Südſlawien auch in den erſten Jahren noch ſtark im franzöͤſiſchen Fahrwaſſer laufen, ſo löſte ſchon fönig Rlexander, der am 9. Oktober 1934 ermordet wurde, vorſichtig die Bindungen an Frankreich und begann, eine eigene Politiß zu treiben. Das Jentralproblem des Candes war dabei der fusgleich zwiſchen den ortho- doxen Serben und den römiſch-katholiſchen froaten und Slowenen, der ſich nicht ohne Schwierigkeiten bewerkſtelligen ließ. Rußenpolitiſch aber kam Südſlawien immer mehr in eine Cinie, die ſich mit den deutſchen Intereſſen berührte. Es hatte die nerkennung der Sowſets ſtets abgelehnt und eine antibolſchewiſtiſche politiß getrieben, Es ging auf die ſchon 1934 von fönig Boris von Bulgarien angeregte fnnähe⸗ rung verſtändnisvoll ein, die am 31. Dezember 1935 dadurch gekrönt wurde, daß ſich Südſlawien und Bulgarien durch einen Pakt„ewiger Freundſchaft“ miteinander verbanden. Dadurch hörte der Balkan auf, als Brandherd kuropas zu gelten, und zwei ſehr nahe verwandte Dölker fanden ſich zuſammen. Die bis dahin außerordentlich ſchwierigen Derhält⸗ niſle zwiſchen Süͤdſlawien und Italien wurden etap- penweiſe geklärt, und als am 5. Dezember 1937 der füdſlawiſche Miniſterpräſident UDr. 3stoſadino⸗ witſch nach Rom reiſte, kam es hier zum fb⸗ ſchluß eines italieniſch-jugoſlawiſchen Freundſchafts⸗ paktes und fjandelsabkommens. Rls vom 7. bĩs 9. Juni 1937 der deutſche Rußenminiſter Freiherr von neurath in Belgrad war, ergab ſich ein herzliches kinverſtändnis, von dem die Belgrader jeitung„Dreme“(eit) damals ſchrieb:„Der Be⸗ fuch Neuraths bedeutet für Zuͤdſlawien die 6 rund⸗ ſteinlegung einer Politiß, die den Frieden der Welt ſchünt und kuropa vor einer krſchütterung bewahrt. po⸗ litiſch gehen Südſlawien und Deutſchland nicht mehr verſchiedene Wege. Die Politik der beiden Cänder dient dem Frieden. Südſlawien hat mit Deutſchland keinerlei Bündnis, aber es befindet ſich auch in kei⸗ nerlei Bündnis, das gegen Deutſchland gerichtet iſt. „Südllawiens fjaltung iſt begründet nicht durch das Verſtändnis, das Deutſchland für die wirtſchaſtlichen Bedürfniſſe Südſlawiens gezeigt hat, ſondern auch durch das Derſtändnis, das in früheren Jeiten von Deutſchland gezeigt wurde——— Deutſchland hat bei der erſten Gelegenheit Südſlawien die fjände ge⸗ reicht, und es hat eine Politik der friedlichen zufammenarbeit begonnen, gegen welche niemand einen kinwand erheben kann.“ Wenn heute Süuͤdſlawiens Miniſterpräſident auf Staatsbeſuch in das Deutſche Reich kommt, ſo begrüßen wir ihn als den Dertreter einer uns nahe befreundeten, aber auch wegen ihrer küchtigkeit, Tapferkeit und Ceiſtung mit Recht bewunderten Na- tion, die ein echtes klement des Friedens und der Rbwehr der bolſchewiſtiſchen Fefahr in kuropa dar⸗ ſtellt. Dr. Johann von Leers. Sigmund Graff Von Walter Erich Schäfer Anläßlich der Uranfführung von Graffs„Be⸗ gegnung mit Ulrike“. Von Sigmund Graff kenne ich die Schau⸗ ſpiele„Die endloſe Straße“,„Die vier Muske⸗ tiere“,„Die Heimkehr des Matthias Bruck“, Hier ſind Gemſen zu ſehen“ und„Die einſame at“. Auf dieſe Arbeiten gründet ſich der fol⸗ gende kleine Verſuch über den Dichter. Jedes der genannten Werke foſe in anderer und eigener Richtung.„Die endloſe Straße“ iſt ein Frontſtück,„Die vier Musketiere“ ein lockeres Heimkehrer⸗Volksſtück, der„Matthias Bruck“ wendet das Motiv ins Tragiſche, Menſchliche und Dichteriſche. Kuch ſind Gemſen zu ſehen“ iſt der erſte Verſuch einer Kollektiv⸗Komödie und„Die einſame Tat“ ein Stück aus der Geſchichte des werdenden r Aber bei aller Verſchiedenheit des 1 leibt der Ausgangspunkt derſelbe: Wirk⸗ ichkeit, vom Stoff aus geſehen, vom Dichter aus: Natürlichkeit. Sigmund Graff iſt Realiſt, und damit unter⸗ ſcheidet er ſich grundſätzlich von allen weſent⸗ lichen Mitſtrebenden. Die heutige ſchaffende Dramatiker⸗Generation: Hanns Johſt, E. W. Moeller und Friedrich Forſter wie Hans Reh⸗ berg und Curt Langenbeck ſind Nichtrealiſten ja Antirealiſten. Das erklärt zu einem eit en unerhörten einzigartigen Sigmund Graffs. Denn zu allen Zeiten un unter allen Ismen haben die Schauſpieler am liebſten das Natürliche—0 und die Zu⸗ chauer das Natürliche geſehen. Und es iſt gut o. Auch für den 1— Kämpfer um neue Formen gibt es kein beſſeres Korrektiv. —Die andere, tiefere Urſache des großen Er⸗ Kraf aber iſt eine un raft, die ſich beim Realiſten unſcheinbarer als beim Künſtler des unmittelbaren Ausdrucks eigt(und deshalb oft verkannt wird), die aber nicht weniger ſtark— ja, ſtärker ſein muß, wenn ſie die ſchweren Dinge im Raum be⸗ die preſſe · Schrittmacherin der Politik Begrũßung des jugoslawiischen Pressechefs durdi Dr. Dietri// Vorarbeif der Journalisien es ſei für die jugoſlawiſchen Gäſte eine hohe Ehre, in ſo herzlicher Weiſe von der deutſchen DNB Berlin, 14. Januar. Der Preſſechef der jugoſlawiſchen Regierung Dr. Koſta Lukovic, der bereits am Donners⸗ tagabend in Berlin eingetrofſen iſt, ſtattete am Freitagvormittag Reichspreſſechef Dr. Dietrich einen Beſuch ab, der Gelegenheit zu einer län⸗ geren Ausſprache über gemeinſamen Fragen der Preſſe gab. 7* Im Anſchluß daran fand zu Ehren des ju⸗ goſlawiſchen Preſſechefs Dr. Koſta Lukovic im Hotel Kaiſerhof ein Frühſtück ſtatt, zu dem der Reichspreſſechef die zur Zeit in Berlin weilen⸗ den jugoſlawiſchen Hauptſchriftleiter ſowie einige führende Vertreter der deutſchen Preſſe geladen hatte. Dr. Dietrich begrüßte die jugoſlawiſchen Gäſte mit einer Anſprache, in der er Bewunde⸗ rung für die Aufbauarbeit zum Ausdruck brachte, die das jugoſlawiſche Volk zu einem macht⸗ vollen und unabhängigen Faktor 350 europäiſchen Politik emporgeführt abe. In liebenswürdiger und herzlicher Weiſe wandte ſich Dr. Dietrich an ſeine Gäſte von der jugoſlawiſchen Preſſe und hob das Ereignis des Journaliſtenbeſuches am Vor⸗ abend der Zuſammenkunft der Staatsmänner hervor. Es ſei ein gutes Vorzeichen, daß die Journaliſten dem politi⸗ ſchen Führer ihres Landes vorausgeeilt ſeien, daß die Preſſe beider Staaten ſich in Berlin bereits zuſammengefunden und journaliſtiſche Vorarbeit geleiſtet habe, bevor die Staatsmän⸗ ner ihr politiſches Geſpräch aufnehmen. die Trügerin der flufklürung Denn die Preſſe als das Sprachrohr der Völ · ker ſei nun einmal eine Schrittmacherin der Politik. Sie ſei die„¾Trägerin der Auf⸗ klärung, die notwendig ſei, damit zwei Völker über alle ſie bewegende Fragen ohne Vorurteile und ohne Schwierigkeiten ſich unterhalten kön · nen“. Die Preſſe ſei die„Schöpferin der Atmo⸗ ſphäre, in der ſich wirkliche und dauerhafte Be · mühungen um ein gegenſeitiges Verſtändnis und damit um den allgemeinen Frieden erſt entwickeln können“. Dr. Dietrich wies auf die große Bedeutung hin, die der Preſſe durch ſolche Aufgaben zu⸗ kommen, und auf die hohe Verantwortung, die ſie deshalb trage. Dr. Dietrich erklärte zum Schluß ſeiner mit lebhaftem Intereſſe aufge⸗ nommenen Ausführungen:„Es erfüllt uns als deutſche Journaliſten mit beſonderer Freude und Genugtuung, daß wir uns in dieſem Be⸗ ſtreben mit der Preſſe Jugoſlawiens in ſo weitgehendem Maße begegnen. Zum Abſchluß ſeines Trinkſpruches erhob Dr. Dietrich ſein Glas auf das Wohl des jugofla⸗ wiſchen Königs, des jugoſlawiſchen Volkes und ſeiner Preſſe. Dr. Cukhovic dankt In ſeiner Erwiderung betonte der Preſſechef der jugoflawiſchen Regierung Dr. Lukovic, Prüsident Mosciekl empfing das Diplòmatische Korps Der Präsident der polnischen Republik(im Vordergrund rechts) dankt für die Neulahrsglückwünsche. Ge- genüber dem Prüsidenten(als Zweiter von links) Marschall Rydz-Smigly. In der vorderen Reihe ganz rechts der deutsche Botschafter von Moltke. wegen ſoll und nicht nur die Gedanken, die leicht beieinander wohnen. Immer wieder bei Graff ſen G fD1 inmitten eines ſcheinbar ab⸗ ſſchtsloſen Geſprächs Augenblicke, in denen er mit zwei, drei Worten unmittelbar ins Herz dringt und wo ſich das Schönſte ereignet, was uns die Bühne geben kann: Stille. Stille im Spielraum und Stille, atemloſe Stille im—— ſchauerraum. Niemand wird, in der endloſen Straße, die kleine Erzählung des Feldwebels vom toten Leutnant und den Ratten vergeſſen. Oder den Augenblick, wo einer der vier Mus⸗ ketiere auf der Laute den Namen eines Kame⸗ raden mit einem Kreuz dahinter findet. Solche Momente Hichtet wie nichtsſagend vor der Kraft eines Dichters Literaturwertungen wie Realismus ſind(die man freilich als Bau⸗ gerüſte nicht entbehren kann). Denn mit der platten Realität— wie Paul Ernſt geſagt hat — haben ja ſolche Wendungen nichts als das Aeußerliche des Wortbildes zu tun. Die At⸗ moſphäre, die Zone, die um ein ſolches Wort herumliegt, entrückt es der Wirklichkeit und taucht es in die unwirklichen Ströme hinein, die unter dem Boden des Lebens. ließen und die aufrauſchen zu laſſen das Ziel jedes echten Dichters ſein muß. Des behutſamen wie des gewaltſamen. Des Realiſten wie des Ex⸗ preſſioniſten. „Aber nicht nur in ſolchen Momenten beweiſt ſich das Dichtertum von Graff. Der ausgezeich⸗ nete Bau ſeiner Stücke und die Sicherheit der Verwendung realiſtiſcher Bauſtoffe zeigt eine Formkraft, die dem„platten“ Realiſten nicht er⸗ reichbar iſt. Gerhart Hauptmann etwa hat erſt mit dem„Fuhrmann Henſchel“ ein realiſtiſches Bühnenwerk von der Ausgeglichenheit des „Matthias Bruck“ geſchaffen, und damals(1898) 5 er ſorſchukz— 1f— ichtung geſchult. Graff erweiſt ſich hier eben do al der Vertreter einer ſin eren, im weſentlichen unrealiſtiſchen Generation. Und wem es die Bühnenſtücke ſelbſt nicht verraten, dem können es ſeine klugen theoretiſchen Aeuße⸗ rungen ſagen, die zum Einſichtsvollſten ge hören, was über das Weſen des Dramas un? des Theaters ſeit langem geſchrieben wurde. Weltbild M. „Aber die Sprache der Werke ſelbſt iſt eigent⸗ lich laut genug. Ich weiß nicht, ob wir in der dramatiſchen Literatur viele bedeutendere, ſtär⸗ ker S Szenen haben als den Schluß der „Endloſen Straße“, wo die lockeren Auftritte des Frontſtücks zu der dichteriſchen Viſion der Kompanie zuſammengefaßt werden, die ohne Begeiſterung in männlicher Kameradſchaft und ruhiger Pflichterfüllung in den Tod hinein⸗ marſchiert. Und ich weiß nicht, wie viele Werke ſich an Sicherheit der dichteriſchen Form mit „Matthias Bruck“ meſſen können, der in man⸗ chem Aeußerlichen an den beſten Schönherr er⸗ trifft und ihn doch im Menſchlichen weit über⸗ rifft. ch, möchte hier keine Wert⸗Hierarchie der Graffſchen Stücke aufſtellen. Aber von mir aus darf ich ſagen: Dieſe zwei ſind mir ſeine lieb⸗ ſten:„Die endloſe Straße“, das vielleicht erſte und ſicher beſte aller deutſchen Kriegsſtücke, das mit Hintze geſchrieben wurde, und ie„Heimkehr des Matthias Bruck“, eine Dich⸗ tung, die dem bis zum Ekel abgenutzten Thema des Heimkehrers erſtaunlich neue Töne abge⸗ winnt und die vielleicht das reinſte Kunſtwerk iſt, das Graff geſchrieben hat. Dieſe Werke werden lange in den deutſchen Spielplänen und in den deutſchen Herzen leben. Ich hoffe: immer. Sigmund Graff— der Realiſt unſerer Gene⸗ ration. Ohne die üblichen Mängel des Natura⸗ liſten: Die Unfähigkeit zu bauen, zu formen, zu enden. Und mit aller Beglückung des echten Realiſten, mit der Fähigkeit, Menſchen und Dinge lebendig, wahrhaftig vor uns erſtehen zu laſſen. Sigmund Graff: ein großer theatra⸗ liſcher Könner. Und mehr noch: ein Dichter. Willy Birgel als Hamlet im Düſſeldorfer Schauſpielhaus Kaum eine andere Geſtalt der Bühnen⸗ literatur gibt einem Darſteller ſolche Mög⸗ lichkeiten der Verwandlung wie der„Hamlet“ Shakeſpeares. Sie iſt ſchon vom Charakter her ſo wenig ſchulmäßia feſtgelegt, daß die Per⸗ ſönlichkeit des Schauſpielers in gewiſſem Sinne 4e Preſſe empfangen zu werden, die durch ihre pflichtbewußte Arbeit zu einem mächtigen Fak⸗ tor des neuen Deutſchlands geworden ſei.„Es iſt für mich eine beſondere Freude“, erklärte Dr. Lukovic,„an der Spitze der deutſchen Preſſe eine Perſönlichkeit zu begrüßen, die an dem Kampf für das neue Deutſchland in der nächſten Nähe des Führers ſelbſt teilgenommen hat. „Ich überbringe Ihnen,“ ſchloß Dr. Lukovie, die Grüße unſerer jungen Nation, die im Namen eines jungen Königs von einem vom Patriotis⸗ mus beſeelten Fürſten geführt wird und die ſich um einen kühnen Staatsmann ſchart. Wir begrüßen das neue Deutſchland, das ſich ſeine eigene Seele erkämpft hat, wir begrüßen den großen Führer, der das deutſche Volk in ſeinem Geiſte führt. Unſer einziger Wunſch iſt der Friede im Lande und der Friede an den Grenzen. Für die Aufrechterhaltung der Freund⸗ ſchaft und des Friedens hat die Preſſe eine große Aufgabe zu erfüllen. Der freundſchaftliche Empfang, den wir hier fanden, iſt eine Bürg⸗ ſchaft dafür, daß ſich unſere freundſchaftlichen Beziehungen noch immer ſtärker entwickeln wer ⸗ den. Wenn wir über dieſe Tage berichten, wer⸗ den wir ausführlich zu ſchildern wiſſen, wie ſtark wir den Rhythmus der Erneuerung und der Arbeit, der in Deutſchland pulſiert, verſpürt haben.“ Dr. Lukovic erhob ſein Glas zum Wohle des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler, des deutſchen Volkes und der deutſchen Preſſe. kin nüchtlicher fiotelbrand DNB Bad Landeck, 14. Januar. Ein folgenſchweres Brandunglück ereignete ſich in der Nacht zum Freitag hier in der Ho⸗ telpenſion„Georgenquelle“. Um.30 Uhr brach aus bisher noch ungeklärter Urſache in den unteren, dem Winterbetrieb dienenden Gaſt⸗ räumen ein Feuer aus, das ſich ſchnell aus⸗ breitete. Während ſich das Pächterehepaar Ka⸗ loch und das Perſonal retten konnten, erlitt ein am Vortage geborenes Kindden Tod infolge Rauchvergiftung. Das gleiche Schickſal ereilte den einzigen Gaſt, den 57 Jahre alten Bezirksſchornſteinfeger Johann Palluch aus Oppeln. SFrn n Die Landecker Feuerwehr war in ihrer Ar⸗ beit ſtark behindert. Mehrere Feuerwehrmän⸗ ner trugen teils ſchwere, teils leichte Rauchver⸗ giftungen davon. Der engliſche Außenminiſter Gden, der zur Erholung an der Riviera weilt, kehrt über⸗ raſchend nach London zurück, um den Miniſter⸗ präſidenten aufzuſuchen und ſich über die Lage zu unterrichten. * Der britiſche Verkehrsminiſter Dr. Leslie Burgin hat am Freitag um 13.58 Uhr mit dem ſahwienmäpigen FD⸗Zug vom Bahnhof Friedrichſtraße aus mit ſeiner Gattin die Rück⸗ reiſe nach London angetreten. den Schlüſſel zur Deutung beſitzt. In der Düſſeldorfer Neuinſzenierung des General⸗ intendanten Profeſſor Otto Krauß verkörper⸗ ten nacheinander Guſtaf Gründgens und Willy Birgel die Titelrolle. Ließ Gründgens) gei⸗ ſtige und geiſtvolle Virtnoſität ein von komö⸗ viantiſchen Ueberſchwang beſtimmtes Hamlet⸗ Bild aufblitzen, in dem ſich die Fülle der Ge⸗ ſichte zu einem faſzinierenden Eindruck ver⸗ dichteten, ſo legte Birgel die Geſtalt im Dies⸗ ſeits feſt. Er hat oft etwas vom Machia⸗ velli⸗Typus an ſich, ſo ſachlich hart, kühl und durchdringend erledigt er ſeine Gegner. Dieſer Dänenprinz fühlt nirgends ſeine Ohnmacht, auch wenn er ſich hinter intellektuellen Spie⸗ lereien verſteckt. Er trägt ſeinen tragiſchen Konflikt, die Vereinſamung, als etwas Unver⸗ änderliches mit einer echt männlichen Gefühls⸗ verhaltenheit. Im Sprachlichen hält Birgel ein raſantes Tempo durch, deſſen Sachlichkeit nur einmal, in der großen Auseinanderſetzung mit der Mutter, durch ein faſt Schillerſches Pathos unterbrochen wird. Stürmiſcher Bei⸗ fall rief Willy Birgel, der trotz Film einer un⸗ ſerer größten Charakterſpieler geblieben iſt, immer wieder vor den Vorhang. Frie drich W. Herzos. Italieniſcher Preis für das beſte Buch gegen Kommunismus. Der Stän⸗ dige Ausſchuß für die„San⸗Remo⸗Preiſe für Literatur und Kunſt“ hat, wie verlautet, mit Genehmigung Muſſolinis beſchloſſen, einen un⸗ teilbaren Preis von 50 000 Lire für das beſte kritiſche Werk gegen Theorie und Praxis des Kommunismus auszuſetzen. An dieſem Wett⸗ bewerb können ſich auch ausländiſche Autoren beteiligen. Die Wettbewerbsteilnehmer müſſen bis ſpäteſtens 28. Februar das in Frage kom⸗ mende Werk in ſechs Exemplaren dem„Comi⸗ tato permanente premi San Remo“ in San Remo eingeſandt haben. Nach Ablauf dieſes Termins wird kein Werk mehr zur Teilnahme angenommen. Die Preisverteilung wird im Rahmen einer nationalen Feier in San Remo vorgenommen. „Bake: Das Kuf In der Gau Bar lung f Handwer ſellen uni ſo oft, w Ich fr Handw lung zur richte ich ſprichwör durch Ke Zunftabz vom Han der einm dem Ha lung z helfen. Landes Das Am S Handwer ganiſatio Ortsgruf werkerſch den, ſow Beruf Am S turm un meiſter Bezirksin (Mannhe kergrupp Anläßl Mannhei bietun Parabdep 12—13 1 Waſſertu bund M bis 13 1 abteilun heim ſin Marktple platz. Zu de Mannhe „„ Ueber 20. 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Darüber hinaus richte ich die Bitte an unſere Volksgenoſſen, die ſprichwörtlich bekannte badiſche Opferbereitſchaft durch Kauf der ſchönen Intarſienarbeiten— Zunftabzeichen des Handwerks darſtellend, die vom Handwerk ſelbſt hergeſtellt wurden— wie · der einmal zu beweiſen und gemeinſam mit dem Handwerk der Gauſtraßenſamm⸗ lung zu einem vollen Erfolg zu ver⸗ helfen. Heil Hitler! (gez.): Roth, MdR Landeshandwerksmeiſter und Präſident der Badiſchen Handwerkskammer Das Programm des Sonntags Am Sonntag ſammelt das Mannheimer Handwerk für das Winterhilfswerk. Die Or⸗ ganiſation der Sammlung erfolgt durch die Ortsgruppen der NSV und die Kreishand⸗ werkerſchaft Mannheim. Die Handwerker wer⸗ den, ſoweit es die Witterung erlaubt, in ihrer Berufskleidung ſammeln. Am Sonntagvormittag ſammeln am Waſſer⸗ turm und am Paradeplatz Landeshandwerks⸗ meiſter Pg. Robert Roth(Liedolsheim) und Bezirksinnungsmeiſter Pg. Emil W eſch (Mannheim). Beide ſind von einer Handwer⸗ kergruppe in Berufskleidung umgeben. Anläßlich der Sammlung veranſtaltet das Mannheimer Handwerk muſikaliſche Dar⸗ bietungen. Von 11—12 Uhr findet am Paradeplatz ein Standkonzert ſtatt und von 12—13 Uhr folgt Fortſetzung desſelben am Waſſerturm. Von 11—12 Uhr ſingt der Silcher⸗ bund Mannheim am Waſſerturm und von 12 bis 13 Uhr auf dem Meßplatz. Die Geſangs⸗ abteilung der Fleiſcher⸗Innung Mann⸗ heim ſingt zwiſchen 11 und 13 Uhr auf dem Marktplatz, im Schloßhof und auf dem Parade⸗ platz. Zu den Veranſtaltungen iſt die Bevölkerung Mannheims eingeladen. „Das unbekannte Spanien“ Ueber dieſes Thema ſpricht am Donnerstag, 20. Januar, in der„Harmonie“, Kurt Hiel⸗ ſcheir(Berlin) in einem Lichtbildervor⸗ trag.—5 er iſt ein unerxeichter Künder fremden Volkstums. Seine Lichtbildervorträge ſind dem Beſucher ſtets ein Erlebnis. Nicht nur ein Erlebnis des Auges da an der einzig⸗ artigen Lichtklarheit und Motipſchönheit der Aufnahmen dieſes Magiers der Schwarzweiß⸗ kunſt ſeine Freude hat. Sie dürften in künſt⸗ leriſcher und fotografiſcher Hinſicht bis heute unerreicht daſtehen. Wie kaum ein zweiter ver⸗ ſteht es Hielſcher, ſeine Zuhörer die Sonderart fremder Länder nacherleben zu laſſen. In ſeine Betrachtungen über Land und Bevölkerung flicht er ungezwungen Epiſoden und Anekdoten ein, die die Eigenart blitzartig aufhellen, ohne dabei je oberflächlich zu werden. Das Uationaltheater am Wochenende Sigmund Graff kann der heutigen Urauf⸗ führung ſeiner Komödie„Begegnung mit ülrike“ zu 3 5 Bebauern nicht beiwoh⸗ nen, hat aber ſeinen Beſuch für die am Mon⸗ tag, 17. Januar, ſtattfindende erſte Wieder⸗ holung feſt zugeſagt.— Morgen, Sonntag, findet im Nationaltheater die 3. Morgen⸗ feier ſtatt, die eine Reihe ſelten geſpielter Werke Mozarts zur Aufführung bringt. Die muſikaliſche Leitung hat Karl Elmendorff. Als Soliſten wirken mit: Die Damen Gelly, Heiken und die Herren Heinrich Hölzlin, Kob⸗ litz, Kergl, Korn, Hoeniſch, Köhn und das Or⸗ cheſter. Beginn: 11.30 Uhr. Nachmittags wird das Weihnachtsmärchen 1ch Mondfahrt“ von Gert von Baſſewitz in der Inſzenierung von Hans Becker und unter der muſilaliſchen Leitung von Eugen Heſſe wieder⸗ holt. Beginn 14.30 Uhr. 19.30 Uhr„Aäda“, Oper von Verdi. Muſikaliſche Leitung: Elmen⸗ dorff. Regie: Friedrich Brandenburg. „Peterchens Seit 50 Jahren Heimat für Heimatloſe von der„Herberge zur heimat“ zum Reichswandererheim/ Eine Erinnerung zur Jubiläumsfeier am Sonntag Die heute als„Keichswanderheim“ bekannte„Herberge zur Heimat“ in U 5, 12, kann in dieſem Jahre auf ein 50jähri⸗ ges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß findet am Sonntag, den 16. Januar, äim Reichswandererheim ein Feſtakt ſtatt, bei dem man dieſes Jubiläums gedenkt. Feſtſchrift zum Jubiläum Wie wir aus einer anläßlich dieſes Jubiläums erſchienenen t entnehmen, gehen die Anfänge der„Herbergen zur eimat“ auf die Mitte des vorigen Jahrhunderts zurück. Man wollte den wandernden Handwerksgeſellen ſaubere und billige Unterkunft und Verpfle⸗ gung bieten, vor allem aber den anſäſſigen un⸗ verheirateten Geſellen ein Heim ſchaffen, da⸗ mit ſie nicht mehr auf die„Brandweinherber⸗ gen“ und ihren ſchlechten moraliſchen Einfluß angewieſen waren. In den erſten 20 d des Herbergsweſens wurden in Deutſchland etwa 80 Herbergen errichtet. Ein ſtärkerer Aufſchwung ſetzte dann in den 8ber Jah⸗ ren ein. So wurden in den 4 8 1883 bis 1890 nicht weniger als 205 neue Herbergen ins Leben gerufen. 4 In die Reihe der Neugründungen der 8Sber Jahre gehört auch die Mannheimer„Her⸗ berge zur Heimat“, für die nach den ge⸗ troffenen Erhebungen über die Möglichkeit und die Notwendigkeit einer ſolchen Herberge am 4. November 1885 eine konſtituierende Ver⸗ ſammlung im„Goldenen Stern“ zuſammentrat. Hier wurden die Statuten des künftigen Ver⸗ eins entworfen und von den ſich meiſt aus Fa⸗ brikanten und Geſchäftsleuten zuſammenſetzen⸗ den Gründern gutgeheißen. Um die Gründung in Gang zu bringen, ſchloſſen ſich die Vorſtands⸗ mitglieder zu einer Finanz⸗ und Baukommiſ⸗ ſion zuſammen, die ſich gezwungen ſah, den Rahmen des projektierten Unternehmens enger zu faſſen. Sammlungen ergeben einen Fonds von etwa 30 000 Mark, ſo daß zu Beginn des Jahres 1886 das Unternehmen als geſichert betrachtet werden konnte. Die Unterhandlungen mit der Stadtverwal⸗ tung zwecks Ueberlaſſung eines geeigneten Bau⸗ platzes, führten zu dem Ergebnis, daß das 700 Quadratmeter große Grundſtück U 5, 12 dem Verein„Herberge zur Heimat“ zum Preis von 10 500 Mark zugeſprochen wurde. Mit dem Bau begann man alsbald, ſo daß Ende des n 1887 das Werk fertiggeſtellt und am 2. Januar 1888 die„Herberge zur Heimat“ in einer ſchlichten Feier eröffnet werden konnte. Raſche Kufwärtsentwicklung Der Neubau umfaßte im erſten Obergeſchoß die Wandererſchlafſäle mit zuſammen etwa 30 Betten, während das zweite Obergeſchoß mit zehn zweibettigen Zimmern für ortsanſäſſige ledige Handwerker vorbehalten blieb. Im Erd⸗ geſchoß wurden die Aufenthalts⸗ und Wirt⸗ ſchaftsräume, wie auch die Wohnung der Haus⸗ eltern untergebracht. Die Entwicklung nach Er⸗ öffnung des Heimes war außeror dentlich günſtig, ſo daß bereits im erſten Jahre eine Erweiterung um 15 Betten norwendig wurde, da man täglich Unterkunftsſuchende abweiſen mußte. Die Preiſe wurden ſo geregelt, daß die Uebernachtung in einem zweibettigen Zimmer 50 Pfennig, im Saal 30 Pfennig und auf dem Speicher, wo weitere Betten ſtanden, 20 Pfen⸗ nig, koſtete. er Wirtſchaftsbetrieb ergab bei der ſtarken Benutzung des Heimes einen jährlich wachſenden Ueberſchuß, ſo daß bereits im Jahre 1892 eine hinreichende Reſerve vorhanden war, die eine Abzahlung der für den Bau gegebenen Darlehen möglich machte. Im Jahre 1896 konnte man zur Beſchaffung weſentlich beſſerer Wohn⸗ verhältniſſe für die Hauseltern an den Ausbau des Hinterhauſes denken und auch im Vorder⸗ bau weitere Verbeſſerungen vornehmen. Während des Krieges war die Herberge Lazarett Welchen Aufſchwung die„Herberge zur Hei⸗ mat“ genommen hat, geht aus der Anzahl der belegten Betten hervor, die im Jahre 1888 15 194 betragen hatte, um die Jahrhundertwende die Dreißigkauſendergrenze und im Jahre 1913 den Höchſtſtand von 36 113 erreichte. Bei Ausbruch des Weltkrieges wurde die „Herberge zur Heimat“ ſofort dem Roten Kreuz zur Bafügun geſtellt, das am 33. Auguſt 1914 darin das„Vereinslazarett Herberge zur Heimat“ mit 80 Betten eröffnete und dis zum 8. Dezember 1918 durchführte. Dieſes Vereinslazarett diente vor allem der Aufnahme Augenkranker. Nach Schließung des Vereinslazaretts über⸗ ließ man das Haus weiter dem Roten Kreuz, da es als Flüchtlingsheim benötigt wurde. Meiſt kamen die Flüchtlinge aus den beſetzten Gebieten, aus Elfaß⸗Lothringen, dem Die ſieben Schwaben aus Zigarettenſilber was kunſtfertige hände alles zuwege bringen können/ Ein kleines Beiſpiel Erſt hat es dieſer Teufelskerl, der junge Mannheimer Bildhauer Franz Herren mit altem Zeitungspapier verſucht— und die ſeinerzeit in unſerer Stadt ausgeſtellten, ori⸗ ginellen Plaſtiken, figürlich meiſterhaft darge⸗ ſtellt und in reizenden, vielfältigen Kom⸗ poſitionen fanden den berechtigten Beifall des Beſchauers. Das gab auch ſo manchen kleine⸗ ren und größeren Baſtlern wertvolle Anregun⸗ gen,— viele verſuchten zu Hauſe mal ſelbſt, aus altem Zeitungspapier ähnliches zu ge⸗ ſtalten. Und da kam man eigentlich erſt ſo richtig drauf, daß die Geſchichte abſolut nicht ſo ein⸗ fach iſt, wie es im erſten Augenblick durch die Primitivität des zu verwendeten„Rohmate⸗ rials“ ſcheint. Man„verknüppelt“ ſich förm⸗ lich die Finger,— dreht, biegt, wendet und formt— und hat ſchließlich am Ende ein gräu⸗ liches Monſtrum zuſammengebracht, das man mit dem beſten Willen nicht mehr als„Figur“ bezeichnen kann und leiſe weinend beiſeite legt. Inzwiſchen iſt aber Franz Herren ſchon ein Stückchen weiter geſchritten,— iſt ſozuſagen „vornehmer“ geworden. Er formt jetzt nicht mehr aus alten Zeitungsblättern ſeine Pla⸗ ſtiken, ſondern,— wie er uns verraten hat und beweiskräftig dokumentieren konnte— er nimmt neuerdings das Silberpapier aus den Zigarettenſchachteln, von Schokoladetafeln uſw. und ſchöpft daraus Dinge, die ſich wahrhaftig ſehen laſſen können. Wirklich ſehr hübſch iſt die von ihm geſchaf⸗ fene Gruppe der berühmten ſieben Schwaben, die in wirklich ſehr origineller Weiſe die humorgewürzte Geſchichte von den tapferen Helden im Kampfe mit einem— Haſen ver⸗ ſinnbildlicht. Unſer Bild auf dieſer Seite zeigt dieſe zartgeformte, glitzernde und ſchillernde Plaſtik in miniature, die ihrem Schöpfer und ſeiner kunſtfertigen Hand ein recht gutes Zeug⸗ nis ausſtellt. Wer machts nach? Es iſt ja nur aus ganz altem Silberpapier— aus Zigaret⸗ tenſchachtelnn Ruhrgebiet und der Pfalz, die vom 1. Februar 1919 bis zum 1. März 1921 ſolange Unterkunft fanden, bis ſie mit dem Nötigen verſehen, in andere Gegenden Deutſchlands gebracht wenden konnten, Erſt im Jahre 1922 wurde die Her⸗ berge ihrer eigentlichen Beſtimmung als Wan⸗ dererheim wieder zugeführt. Ueẽregelung der Wanderergeſetzgebung Die erſten drei Jahre nach der Wiedereröff⸗ nung übertrafen ſogar das Rekordjahr 1913 hin⸗ ſichtlich der Uebernachtungsziffer. Jeweils über 45000 Uebernachtungen, im Jahre 193 ſogar 47 717, erfolgten jährlich in der„Herberge zur Heimat“, bis dann die Jahre 1932 und 1933 ein jähes Abfallen der Ziffer brachten. Die Schlie⸗ ßung des Städtiſchen Obdachloſenaſyls im Jahre 1933 hatte wieder eine etwas ſtärkere Be⸗ lebung des Verkehrs in der„Herberge zur Hei⸗ mat“ zur Folge, da das Städtiſche Fürſorge⸗ ——— nunmehr alle Obdachloſen an dieſe über⸗ ies. Das Jahr 1935 brachte dann eine grund⸗ legende Umgeſtaltung des Wande⸗ rerweſens, die auch auf die„Herbergen zur — nicht ohne Folgen bleiben konnte. Das eer der wandernden Arbeitsloſen, der berufs⸗ mäßigen Bettler und Landſtreicher iſt—— von der Landſtraße verſchwunden, die Menſchen ſind wieder in den Arbeitsprozeß eingeſchaltet. Die aſozialen Elemente, die früher einen großen Teil der Wandernden geſtellt hatten, ſind heute in der Minderzahl. Die neue Beſtimmung Neben den wenigen, für die das Arbeitsamt noch beine Stelle finden konnte, ſind es vor al⸗ len Dingen die„Zünftigen“, die heute wieder durch die deutſchen Lande ziehen, junge Handwerker, die nach Ablegung der Geſel⸗ lenprüfung ihren Wanderſchein erhalten aben und nun wie einſt in der Blütezeit des unftweſens auf die Walz gehen. Dieſer großen Umſchichtung des Wanderer⸗ weſens ſuchte der Hausvorſtand im Jahre 1936 Voter und Sohn Ein stolzes Erbe MUCrradition. 4⁰ Latſieus llüller ltoille/ Ar. ebenfalls Rechnung zu tragen. In die Säle des erſten Obergeſchoſſes wurden Schlafkojen eingebaut, dexen jede, mit Bett, Tiſch und Schrank ein kleines abgeſchloſſenes Zimmer bil⸗ det. Die Waſchräume wurden den Erforder⸗ niſſen der Zeit entſprechend hergerichtet und im Erdgeſchoß ſteht ein kleines freundliches Neben⸗ zimmer denjenigen zur Verfügung, die ſich nicht 18 Lärm und Rauch des Saales aufhalten wol⸗ en. Auf Veranlaſſung der Deutſchen Arbeitsfront und des Kreishandwerksmeiſters wurde im Jahre 1937 das Haus in„Reichswander⸗ heim“ umbenannt. HEHE Großtankstelle MANNHEIH Luisenring/ Hafenstraße Wagenpflese dem klopffesten Markenbenzin allsemeine Oel-Handeis- Ges. m. b. M. verkeufsstelle: Frankfurt/ Main, Neue Helnzer Sttebe 66—68 fkerntut 21457 vertreter: Otto Bender, Mannheim, C 3, 12 fernrut 2487- Heidelberg, Gabelacker 11 ferni 34⁰6 HAcnEN Aucn SiE EIXEN VvERSUCH HIT. dem hochwertigen Markengemisch REKORDINM- REKORDAI. OELHAG-AlTO- u. INDUSTRIEOILEN Oele, die Sie in jeder Hinsicht zaufriedenstellenl Oele, die nicht enttäuschen! HEHAE Großteankstelle HEIDELBERG Ecke Römer- und Bergheimer Straße Wagenpflege — I —— „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 15. Januar 1938 kin zarter Frühlingsgruß War er nicht viel zu voreilig, jener hauch zarte Schmetterling,— ein ſchillerndes fauenauge übrigens—, der ſich da durch den warmen Föhnwind, der durch unſere Straßen fegt, durch ein offenes Fenſter treiben ließ ünd auf der Schreibtiſchplatte eines„erſchröcklich“ erſtaunten Mannemers landete? Wir möchten es faſt ganz beſtimmt anneh⸗ men, denn daß dieſes unnatürliche, wachs⸗ weiche„Winterwetter“ lange anhält, glaubt doch außer dieſem kleinen geflügelten Früh⸗ lingsboten, der übrigens zur Zeit als Gaſt in unſerer Schriftleitung weilt, keiner unter uns. Was aber dann, kleiner Schmetterling,— wenn die Kälte wieder einſetzt? Befahrbare Alpenſtraßen Heſterreich. Mit Ketten befahrbar: Aflenzer Seeberg, Arltal, Brenner, Fernpaß, Ilelsberg, Kreuzberg, Lueg, Packſattel, Phyrn, Reſchen⸗Scheideck, Semmering, Schober, Thurn. Sämtliche übrigen öſterreichiſchen Alpenpäſſe ſind geſchloſſen. Schweiz. Mit Ketten befahrbar: Brünig, Julier, Lenzerheide, Maloja, Morgins, Moſſes, Ofen, Wolfgang. Sämtliche übrigen Schweizer Alpenpäſſe ſind geſchloſſen. Italien. Ohne Ketten befahrbar: Andalo, Fugazze.— Mit Ketten befahr⸗ bar: Aprica, Cimabanche, Karer, Mauria, Mendel, S. Angelo, Tonale, Tre Croci. Sämt⸗ liche übrigen italieniſchen Alpenpäſſe ſind ge⸗ ſchloſſen. Fahrplanänderung Mannheim—Bad Dürkheim Auf Wunſch der Fahrgäſte treten bei der mhzt⸗ſrneahn Manüheim-Ludwigshafen —Bad 1 55 ab Samstag, 15. Foar 7 Fahrplanänderungen ein: Ab Bad Dürkheim: die Züge 5 und 7 verkehren fünf Minuten früher; Zug 71 ljetzt auch an Sams⸗ tagen) zehn Minuten früher. Nach Bad Dürkheim: Neuer 15 142 nur ſamstags 13.15 Uhr ab Anilinfabrik; Zug 16 famstags Mannheim ab 13.13 Uhr. Regimentstreffen der 249er Am 28., 29. und 30. Mai 1938 begeht das badiſche Reſ. Inf.Rgt. 249, das während des ganzen Krieges im Oſten und Weſten kämpfte, in Achern(Baden) ſein zweites großes Re⸗ gimentstreffen. Bei dieſer Gelegenheit wird erſtmalig die große, in Buchform erſchienene Regimentsgeſchichte zur Ausgabe kommen. Alle ehemaligen 249er werden hiermit aufge⸗ fordert, an dieſem Treffen des Regiments teilzunehmen und ihre Meldung an die Ge⸗ ſchäftsführung Mannheim, O 4, 10(Ka⸗ merad Englert) einzuſchicken. Kein Jungarbeiter außerhalh den Reihen der Bewegung. Auf einer Arbeitstagung bezeich⸗ nete Amtsleiter Kurth vom Jugendamt der DAß als vordringlichſte Aktion für 1938 die Erfaſſung der im Berufsleben ſtehenden un⸗ organiſierten Jugend. Wenn ſie auch heute ſchon unter gewiſſer Betreuung der DAß ſtehe, ſo müſſe doch erreicht werden, daß kein deutſcher Jungarbeiter außerhalb der Reihen der Bewe⸗ hung ſteht. Jungmädelgruppenführerin Doris Roebig*. Doris Roebig, Jungmädelgruppenführerin der Gruppe 37/171. Mannheim⸗Lindenhof, wurde ganz plötzlich und unerwartet ihren Kamera⸗ dinnen durch den Tod entriſſen. Sie wurde am 14. Dezember 1921 in Mannheim geboren, beſuchte zuletzt als Oberſekundanerin die Lieſe⸗ lotte⸗Schule und brachte verſchiedene Auszeich⸗ nungen heim. Kurz vor Vollendung des 14. Le⸗ bensjahres ſchon beſtand ſie die Prüfung als Lebensrettungs⸗Schwimmerin. Mit großer Liebe und Begeiſterung widmete ſich Doris Roebig ihren Aufgaben als Jungmädelgrup⸗ penführerin im Jungmädeluntergau Mann⸗ heim 171 70. Geburtstag. Heute Samstag feiert der Werkmeiſter i. R. Martin Broſe, Mannheim⸗ Neckarau, Schulſtraße 104, ſeinen 70. Geburts⸗ tag. Wir aratulieren. 78. Geburtstag. Frau Marie Gaßner geb. Wanner vom Muckenſturmerhof bei Viernheim feiert am Sonntag in voller Rüſtigkeit ihren 78. Geburtstag. Wir gratulieren. 79. Geburtstag. Am Samstag, 15. Januar, vollendet der in Mannheim und Umgebung aut bekannte, im Ruheſtand lebende berittene Gen⸗ darmeriekommiſſär Karl Bundſchuh in kör⸗ perlicher und geiſtiger Friſche ſein 79. Lebens⸗ mächt das Zennen Beachten Sie bitte unsete Auslege! Hut-Weber, I 1, 6 Ves jahr. Dem Jubilar unſere herzlichſten Glück⸗ wünſche. 80. Geburtstag. Frau Marie Kromer, Witwe, Dammſtraße 17, bei Haymann, feiert am Sonntag, 16. Januar, ihren 80. Geburtstag. Wir gratulieren der Jubilarin herzlichſt und wünſchen ihr noch einen frohen und zufriede⸗ nen Lebensabend. Dienſtiubiläum. Auf eine 25jährige Tätigkeit bei dem Giuliniwerk in Ludwigshafen⸗Mun⸗ denheim konnte dieſer Tage der kaufmänniſche Angeſtellte Karl Neu zurückblicken. Aus die⸗ ſem Anlaß hatten ſich die Gefolgſchaftsmitglie⸗ der zu einer Feier zuſammengefunden, bei der durch eine Anſprache des Betriebsleiters die Verdienſte des Jubilares gewürdigt wurden. 1,5 Millionen Frauen berufstätig flus der arbeit des Frauenamtes der Deutſchen Arbeitsfront im Jahre 1957 Ueber den Arbeitseinſatz der Frau im Jahre 1937 legt das Frauenamt der DAß einen Be⸗ richt vor. Danach ſind von den insgeſamt 11,5 Millionen Frauen, die im Berufs⸗ und Erwerbsleben ſtehen, 4,7 Millionen— d. h. jede zweite bis dritte— verheiratet. Während bei den Arbeiterinnen ein Drittel aller Frauen ver⸗ heiratet iſt, ſind nur 7 Prozent aller weiblichen Angeſtellten verheiratet. Daraus wird erſichtlich, daß die Frau im all⸗ gemeinen nach ihrer Heirat, und nach⸗ dem es die wirtſchaftlichen Verhältniſſe geſtat⸗ ten, aus der Erwerbsarbeit aus⸗ ſcheidet. Um der Frau im Betriebe den Schutz zu ſichern, der ihr als Mutter der Nation zukommt, hat das Frauenamt eine ſtändige Ueberwachung des Frauen⸗Arbeits⸗ einſatzes in die Wege geleitet. Darin wird neben der gerechten Entlohnung die laufende Erweiterung des Frauenbetriebsſchutzes gefor⸗ dert. In den Richtlinien, die für die national⸗ ſozialiſtiſchen Muſterbetriebe erlaſſen wurden, ſteht insbeſondere die Betreuungspflicht für die werdende Mutter im Vorder⸗ grund. Daneben hat es ſich das Frauenamt zur Aufgabe gemacht, in beſonderem Maße die Menſchenführung im Betrieb zu unterſtützen. Zu dieſem Zweck wurden Werkfrauen⸗ gruppen aufgeſtellt und ein Ausbau der ſo⸗ zialen Betriebsarbeit vorgenommen. Die bis⸗ her aufgeſtellten 600 Werkfrauengruppen umfaſ⸗ ſen etwa 21 000 Mitglieder. Im vergangenen Jahre ſtanden 550 Frauen in der ſozialen Betriebsarbeit. Wie ſchon früher, ſo ſtellten ſich auch im vergangenen Jahr Mit⸗ glieder der NS⸗Frauenſchaft und Studentinnen in ſelbſtloſer Weiſe den Betrieben zur Verfü⸗ gung, um weiblichen Gefolgſchaftsmitgliedern zuſätzliche Urlaubstage zu verſchaffen. Bis zur Mitte dieſes Jahres konnten 45 000 zuſätz⸗ liche Urlaubstage für 2650 Mütter er⸗ wirkt werden. Im ganzen Reiche ſtehen den Ar⸗ beitskameradinnen 3550 Beratungsſtellen mit Rat und Tat zur Verkügung. Die Prüfung für Klaſſe 4 Die neuen Beſtimmungen ſehen auch Sammelprüfungen vor In der Dienſtanweiſung zur Durchführung der Straßenverkehrs⸗Zulaſſungs⸗Ordnung ſind auch Beſtimmungen über die neu eingeführte Prüfung auf Erteilung des Füh⸗ rerſcheins nach Klaſſe 4 enthalten: Prüfungen von Bewerbern um den. ſchein Klaſfe 4 ſind egeamif durch im Ver⸗ kehrsdienſt erfahrene Beamte der Poli⸗ zei⸗Behörden abzunehmen. Die Veranſtal⸗ tung von Sammelprüfungen kann zweck⸗ mäßig ſein. In ländlichen Bezirken können die Wrüfun en den Gendarmeriebeamten, be⸗ onders au armerie-Bereitſchaften, Beamten der motoriſierten Gen⸗ übertragen werden. Die offizielle Bezeichnung der Parkplätze erfolgt bekannt⸗ lich durch eine weiße, rotumränderte Scheibe mit einem „'“, In diesem Falle konnte man von der Anbringung elnes ordnungsmähßigen Parkschildes absehen, weil sich der Park- platz innerhalb eines Mannheimer Industriegeländes befin- det. Um alle Zweifel auszuschalten, sei erwähnt, daß es sich bei dem elektrischen Pfierd um eine elektrisch be⸗ triebene Zugmaschine handelt, die in ihrem Aussehen aller- dings keine Aehnlichkeit mit einem Pferd hat, sondern nur die Arbeiten eines Pferdes verrichtet. Aufnahme: jütte * Von der Befugnis zur Uebertragung auf nicht⸗ amtliche Stellen iſt nur nach Anvelfungen e⸗ brauch zu machen, die noch ergehen werden. Beim Gegenſtand der Prüfung iſt zu beach⸗ ten, daß gelegentlich der Prüfung auch Fragen eſtellt werden können, die ſich auf die Gegen⸗ fünde der ſonſtigen Ermittlungen beziehen, die den Polizei⸗ ſen vorgeſchrieben ſind. Außer der Prüfung auf Kenntnis der Ver⸗ kehrsvorſchriften kann alſo bei dieſer Gelegen⸗ heit auch die körperliche oder geiſt i ge Eignung des zum Führen von Kraftfahrzeugen nachgeprüft werden. Da⸗ bei können an den Prüfling auch ge⸗ richtet werden, wie er ſich in einer beſtimmten Verkehrslage verhalten würde, z. B. bei plötz⸗ lichem ſtarken Gefälle auf der Straße, bei Schleudern des Fahrzeugs, in unüberſichtlichen Kurven u. a..; ſolche über die W er Kenntnis von Verkehrsvorf riften hinausge⸗ ende Fragen können zur Prüfung der geiſtigen ignung nelles Auffaſſungsvermögen und Entſchlußf gkeit) dienen. Ergeben ſich Beden⸗ ken gegen die kör herfs oder—1. Eignung 0 auch bei 5 rerſcheinen der Klaſſe 4 die ei ni eines amts⸗ oder fachärztlichen Zeuaniſſes oder des Gutachtens eines amtlich anerkannten Sachverſtändigen zu fordern. Als Sinn der Se von Bewerbern um den Führerſchein der Klaſſe 4 iſt zu beachten, daß die Prüflinge durch den Zwang der Prü⸗ 24 veranlaßt werden ſollen, ſich mit den erkehrsvorſchriften vertraut ſſe machen. In der Prüfung iſt durch wenige Fragin in Stichproben zu exmitteln, ob der rüfling ſich mit den Vorſchriften vertraut ge⸗ 113 f dät, die für die Verkehrsſicherheit wich⸗ g ſind. Schnee⸗Lawinen⸗Gefahr! Am 19. Januar, 22.15 Uhr, bringt der Reichs⸗ —3 Stuttgart unter dieſem Titel eine ehr beachtenswerte Sendung. Die neueſte Numer der Fen W n Stuttgart bringt aus dieſem—1 eine Reihe Bilder, die dieſe M. ver⸗ anſchaulichen. Aber nicht nur dieſe Sendung, ſondern das ganze neue Wochenprogramm wird durch viele Bilder in dieſer Funk⸗zgeit⸗ ſchrift uns nahe gebracht. Auf den umfang⸗ reichen Programmteil ſei beſonders verwieſen. Die Programme aller deutſchen Sender und die Programme von über 50 Auslandsſendern be⸗ friedigen jeden verwöhnten Rundfunkhörer. Anordnungen der NSDAFP Kreisleitung der NSDAP Mannheim, Rheinstrafe 1 Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung „Kampf der Gefahr“, Februaraufſage, liegt zum Ab⸗ holen bereit. Ortsgruppen der NSDAP Humboldt. 17.., 20 Uhr, im Lokal„Zum Komet', Langſtraße 14, Zellenleiterſttzung. Wegen dringender Beſprechung iſt Erſcheinen Pflicht. Almenhof. Am Montag, 17.., 20.15 Uhr, im Schlachthofreſtaurant, Seckenheimer Anlage, erweiterte Mitgliederverſammlung, an der außer den Parteige⸗ noſſen auch die Parteianwärter, die Walter und Warte der NSV und DAß und die Walterinnen der NS⸗ Frauenſchaft teilzunehmen haben. Ilvesheim. Am Montag, 17.., 20 Uhr, im Partei⸗ heim Beſprechung der Politiſchen Leiter. Erſcheinen eines jeden unbedingte Pflicht. Neckarau⸗Süd. Am 17.., 20.30 Uhr, Mitgliederver⸗ ſammlung im„Filmpalaſt“, Friedrichſtraße. Es ſpricht Pg. Müller, Weinheim, über das Thema:„Ausrich⸗ tung der Parteigenoſſen für das kommende Kampf⸗ jahr“. Pflicht für Pg., SA und die Mitglieder der Gliederungen und Formationen. Dienſtanzug. NS⸗Frauenſchaft Neckarau⸗Süd. 17.., 20.30 Uhr, Mitgliederver⸗ ſammlung im Filmpalaſt Friedrichſtraße. Es ſpricht Pg. Müller, Weinheim. Thema:„Ausrichtung der Parteigenoſſen für das kommende Kampfjahr“. Er⸗ ſcheinen iſt für alle Frauen Pflicht. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 17.., 16 Uhr, Stab⸗ und Zellen⸗ frauenleiterinnen⸗Beſprechung in der Geſchäftsſtelle. Jungbuſch. 17.., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend in der„Liedertafel“, K 2. Frauenwerk und Jugendgruppe ſind eingeladen. Waſſerturm. 17.., 20.15 Uhr, Heimabend im „Mannheimer Hof“. Almenhof. 17. 1. An der Mitgliederverſammlung müſſen ſämtliche Amtswalterinnen, auch ſämtliche Zel⸗ len⸗ und Blockfrauenleiterinnen teilnehmen. 20 Uhr im Schlachthofreſtaurant. Neckarſtadt⸗Oſt. 17.., 20 Uhr, Singprobe bei Bode, Käfertaler Straße 33. Erſcheinen iſt Pflicht. Feudenheim. Sprechſtunden der Ortsfrauenſchafts⸗ leiterin nur noch freitags von 18—20 Uhr in der Ge⸗ ſchäftsſtelle der NSDaAp, Hauptſtraße 48(Haushaſ⸗ tungsgeſchäft Schwöbel). Dieſe Zeit iſt unbedingt ein⸗ zuhalten. H Jugendfilmſtunde. Jede Gefolgſchaft und jedes Fähn⸗ lein meldet bis ſpäteſtens Donnerstag, 20. Jan., wie⸗ viele Kameraden an der Jugendfilmſtunde am 23. 1. teilnehmen. Der Geldverwalter der Einheit oder deſſen Stellvertreter ſammelt auf dem Antreteplatz vor dem Beſuch der Veranſtaltung von jedem Kameraden 20 Pf. ein. Einheiten, die bis Donnerstagabend die oben genannte Meldung nicht gemacht haben, werden vom Kinobeſuch ausgeſchloſſen. * TB⸗Nachrichtengefolgſchaft 171. Dienſtplan für die Woche vom 16. bis 22. Jannar: 16. 1. Unterführer⸗ dienſt, Schar⸗ und Rottenführer Antreten 9 Uhr vor dem Heim M 6. Beiträge mitbringen. 17..: Schar⸗ abend der Schar 1; Antreten 19.55 Uhr vor dem Heim („Pergola“). 18..: Scharabend der Schar 3; An⸗ treten 19.55 Uhr vor dem Heim(„Pergola“). 19..: Scharabend der Schar 2; Antreten 19.55 Uhr vor dem Heim(„Pergola“). 20..: Gefolgſchaftsdienſt; An⸗ treten 19.45 Uhr vor dem Heim(„Pergola“). 10 Pf. mitbringen zur Kundgebung im Roſengarten„Technik und Jugend“. Marine⸗Hitlerſugend 171. Der nächſte Dienſt findet am 19.., 19.45 Uhr, ſtatt. Ort: Marktplatz Stadt. Hierzu haben die Kameraden der Werft und Motoren⸗ werke zu erſcheinen. Sämtliche Beurlaubungen ſind aufgehoben. BDM M⸗Gruppe Rheintor. 18.1. Gruppenappell, 19.30 Uhr, Eliſabethſchule. Sportzeug iſt mitzubringen. Gruppe 11/171 Humboldt. Die Fahrt nach Hand⸗ ſchuhsheim am 15./16. Januar fällt aus und wird auf ./6. Februar verlegt. .⸗Gruppe 26/171 Almenhof. Ab Montag, 17.., finden die Heimabende wieder regelmäßig ſtatt. Der Heimabend der Mädelſchaft Lamberti findet am 17. und der der Mädelſchaft Schmidt am 18., beide im Heim Streuberſtraße 40, ſtatt. Erſte⸗Hilfe⸗Kurs Dr. Klor. Montag, 17.., pünktlich 20 Uhr in N 2, 4. 11/171 Humboldt. Wiederholung der Lieder für die Singſchar am 21. 1. in der Leſehalle. Gruppe 13/171. 17.., 20 Uhr, Gruppenappell in der Uhlandſchule. Gruppe 14/171. Montag, 17.., Dienſtbeginn. BDM⸗ und IM⸗Untergau 171(Sport) Handball. Für alle gemeldeten Mädel am 16.., Stadion,.15 Uhr. Mitzubringen: Sport⸗ und Uebungszeug. Sportwartinnen. Am 17. 1. für IM und BDM ——* in der-Schule von 19.30—21 Uhr. Erſcheinen Pflicht. Lebensrettungskurs. Beginn des Kurſes für alle ge⸗ meldeten Mädel 6. 2.(nicht 30..). Antreten.40 Uhr U⸗-Schulplatz. Mitzubringen einmalig 60 Rpf. Schikurs. Für Anfänger und Fortgeſchrittene vom .—11. 2. bei Oberſtaufen im Allgäu. Nur für Fort⸗ geſchrittene 16.—25. 2. Ofterſchwang im Allgäu(Nähe Eck⸗Alpe). Auskunft und Anmeldung für beide Kurſe auf dem Untergau(N 2, 4. Tel. 288 19) bis 22. 1. IM⸗Führerinnen. Die Fächer auf dem Untergau ſind abzuholen. Jungmäüdeluntergau 171. Alle IM⸗Gruppenführerin⸗ nen um 11.20 Uhr am Samstag vor der Leichenhalle. Trauerflor. IM⸗Gruppe 37/171 Lindenhof. Alle Jungmädel der IM⸗Gruppe am Samstag, 15.., um 10.45 Uhr in tadelloſer Kluft mit Trauerflor vor dem Haupteingang des Friedhofes. IM⸗Ring 8/171 Lindenhof. Alle Führerinnen des IM⸗Ringes um 10.45 Uhr in tadelloſer Kluft mit Trauerflor vor dem Haupteingang des Friedhofes. Die Deutsche aArbeitsiront Die Sprechſtunden der Kreiswaltung mit ihren ſämt⸗ Kreiswaltung Mannneim, Rheinstr. 3 lichen Abteilungen ſind wie folgt: Vormittags: von 10—12 Uhr, Nachmittags: von—6 Uhr, Mittwoch⸗ und Samstagnachmittags ſind keine Sprechſtunden. Propaganda Verſammlung des Amtes für Technik am 20. Jan. im Roſengarten. Die Plakate für obige Verſammlung ſind im Laufe des Samstagvormittags auf der Kreis⸗ waltung abzuholen. Abt. Propaganda. 2 *. n, Kraftone breude Abteilung Mannheimer Kulturgemeinde Am Donnerstag, 20. Jan., findet in der„Harmonie“ um 20.15 Uhr ein Lichtbildervortrag über„Das un⸗ bekannte Spanien“ von Kurt Hielſcher, Berlin, ſtatt. Preiſe:.20,—.80,—.50,—.30 RM. in den Koß⸗Vorverkaufsſtellen. Am Freitag, 21. Jan., findet im Ribelungenſaal die 3. Muſikaliſche Feierſtunde ſtatt. Generalmuſikdtrektor Prof. Hermann Abendroth dirigiert das National⸗ theaterorcheſter. Preiſe: Numerierter Platz.— RM., unnumerierter Platz.— RM. Karten in allen Kdß⸗ Vorverkaufsſtellen. A, Sport für jedermann Samstag, den 15. Januar Reichsſportabzeichen. Offener Kurſus für Frauen und Männer: 15—16.30 Uhr Stadion, Feld i1, bei ſchlechter Witterung Gymnaſtithalle.— Schwimmen. Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20—21.30 Uhr Städt. Hallen⸗ bad, Halle 1.— Betriebsſportkurſe: 20—21.30 Uhr Städt. Hallenbad, Halle 11: Hch. Lanz AG. 20—21.30 Uhr Städt. Hallenbad, Halle III: Hommelwerke Mann⸗ heim⸗Käfertal.— Reiten. Offener Kurſus für Frauen und Männer: 18—19 Uhr Reithalle,, Städt. Schlacht⸗ und Viehhof. Sonntag, den 16. Januar Offener Kurſus für Frauen und Männer:.30—11 Uhr Stadion, Feld it, bei ſchlechter Witterung Gymnaſtikhalle.— Allgem. Körperſchule. Betriebsſportkurſus;.30—11 Uhr Stadion, Gymnaſtik⸗ halle: Gebr. Braun. .A hib nuch du zum Winterhilfswern 1957%½58 „Haker 90. Nationalth. Abends Sichtſpielth Alham — Pala Capit Roſengarte Wehrmae Große Kar Herrenſit Roſengarte Wiener Städt. Sch Sonde Garniſor Theatermu ſchau: Sternwart Städt. Kut Mannheim Sonde Stüdt. Sch ſäle: 9— Stüdt. Vo bis 19.30 21 Uhr. Stüdt. Ha bäder. Flughafen Reichsſend .30 Fr Morgenz 12.00 M tagskonz ſteinlegu ſchenpro bericht 1 Badner Freude, Wochene rette, Fi Deutſchlan .00 No Fröhlich nuten. 1 richten. Wetter, Tonfilm 16.00 R 18.45 S und Ku Scala. 22.18%½% ſtenlehr Herz⸗Jeſu Uhr Fr mit Pr Kindere lehre fi Heilig⸗Ge 7 Uhr .15 U Uhr P. Predigt linge; Liebfraue Frühme Predigt 14 Uhr Andacht Katholiſch Singme tesdienf munior recitate 13.80 Weihne St. Bar Sonn tesdien ſtenleh nuar 1938 Uhr vor dem sdienſt; An⸗ “). 10 Pf. rten„Technik Dienſt findet ind Motoren⸗ übungen ſind A, 19.30 Uhr, n nach Hand⸗ und wird auf ontag, 17.., g ſtatt. Der ndet am 17. ., beide im ., pünktlich ieder für die penappell in beginn. port) am 16.—., Sport⸗ und und BDM r. Erſcheinen für alle ge⸗ ten.40 Uhr pf hrittene vom ir für Fort⸗ Ugäu(Nähe beide Kurſe n Untergau penführerin⸗ Leichenhalle. igmädel der .45 Uhr in aupteingang rinnen des Kluft mit edhofes. che 'Ont heinstr. 3 ihren ſämt⸗ ſind m 20. Jan. rſammlung der Kreis⸗ paganda. ude re eee neinde „Harmonie“ „Das un⸗ r, Berlin, M. in den genſaal die Uſikdirektor National⸗ .— RM., allen Adỹð⸗ frauen und et ſchlechter ffene Kurſe dt. Hallen⸗ 21.30 Uhr 20—21.30 rke Mann⸗ ür Frauen .Schlacht⸗ rauen und i ſchlechter rperſchule. Bymnaſtik⸗ „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 15. Januar 1938 00as ist fioute(os? Mit fremden Federn geſchmückt.. Eine diebiſche Elſter auf Beutezügen/ Uochmals glimpflich weggekommen Samstag, 15. Januar 1938 Nationaltheater: Nachmittags„Peterchens Mondfahrt“. Abends Uraufführung:„Begegnung mit Ulrike“. Lichtſpieltheahter: Univerſum:„Gaſparone“.— Alhambra und Schauburg:„Mutterlied“. — Palaſt und Gloria:„Fanny Elßler“.— Capitol und Scala:„Geächtet“. Roſengarten: Soldatentreffen der alten und jungen Wehrmacht im Nibelungenſaal(Kyffhäuſerbund). Große Karnevalsgeſellſchaft„Lindenhof“: Damen⸗ und Herrenſitzung im Reſtaurant„Luzenberg“.“ Roſengarten(Muſenſaal): Revue des Theaters der Wiener Spielzeugſchachtel:„Alles für's Herz“. Ständige Darbietungen: Stüdt. Schloßmuſeum: 10—12.30 und 14.30—16 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſon. Theatermuſeum: 10—13 und 15—17 Uhr. Sonder⸗ ſchau: Schwetzingen und ſein Theater. Sternwarte: 10—12 und 14—16 Uhr. Städt. Kunſthalle: 10—13 und 14—16 Uhr. Mannheimer Kunſtverein: 10—13 und 14—16 Uhr. Sonderausſtellung: Arnold Balw. Stüdt. Schloßbücherei: Ausleihe: 11—13 Uhr.— Leſe⸗ ſäle:—13 Uhr. Stüdt. Volksbücherei: Ausleihe: 10.30—12.30 und 16 bis 19.30 Uhr.— Leſeſaal: 10.30—13 und 16.30 bis 21 Uhr. Städt. Hallenbad: Schwimm⸗, Wannen⸗ und Spezial⸗ bäder. 10—20 Uhr. Flughafen: 10—18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Rundfunk⸗-Programm für Samstag, den 15. Januar Reichsſender Stuttgart:.00 Morgenlied, Gymnaſtik. .30 Frühkonzert..00 Gymnaſtik..30 Fröhliche Morgenmuſik. 10.00 Theoderich. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Nachrichten. 13.15 Mit⸗ tagskonzert. 14.00 Tanzende Taſten. 15.00 Grund⸗ ſteinlegung für die Adolf⸗Hitler⸗Schulen. 15.30 Zwi⸗ ſchenprogramm. 16.00 Wie es euch gefällt. 18.00 Ton⸗ bericht der Woche. 19.15 Drum grüß ich dich mein Badner Land. 20.00 Der Schiſport macht faſt jedem Freude, drum treiben ihn gar viele Leute. 21.00 Wochenendausklang. 22.00 Nachrichten. 22.35 Ope⸗ rette, Film, Kabarett und Tanz. 24.00 Nachtmuſik. Deutſchlandſender:.00 Morgenruf..90 Morgenmuſik. .00 Nachrichten. 10.00 Weſtfäliſche Legende, 10.30 Fröhlicher Kindergarten, 11.30 Dreißig bunte Mi⸗ nuten. 12.00 Muſik am Mittag. 13.50 Neueſte Nach⸗ richten. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei. 15.00 Wetter, Börſe, Marktbericht. 15,.10 Neue Tanz⸗ und Tonfilmmelodien; dazwiſchen: Programmhinweiſe. 16.00 Rundfunkkaruſſell. 18.00 Zur Unterhaltung. 18.45 Sport der Woche. 19.00 Kernſpruch, Wetter⸗ und Kurznachrichten. 21.00 Uebertragung aus der Scala. 22.00 Wetter⸗, Tages⸗ und Sportnachrichten. 22.15„Madame Butterfly“. Was da am Freitag vor dem Schöffen⸗ gericht zur Aburteilung gelangte, war be⸗ reits eine Zwiſchenaktmuſik. Die Ouvertüre liegt vier Jahre zurück, Seither hat dieſe die⸗ biſche Elſter jedoch ſchan mehrere Beute züge unternommen, die ihr jeweils einige mehr oder weniger geringfügige Strafen eintrugen. Man läuft natürlich nicht in anderer Leute Kleider herum, ſelbſt wenn ſie auch gerade paſ⸗ ſen ſollten. Außerdem iſt es auch eine ziemlich peinliche Angelegenheit, fremder Leute Unter⸗ wäſche anzulegen. So empfindet wenigſtens der geſunde Menſchenverſtand. Die 27jährige ehemalige Kellnerin Ida W. aus Mannheim hatte eine andere Anſicht darüber an den Tag gelegt. Einer Vermieterin, wo ſie einige Wo⸗ chen wohnte, klaute ſie Stück um Stück an Klei⸗ dungs⸗ und auch Wäſcheſtücken aus ihrem Schrank, trug ſie bis zum Verſchleiß, legte auch hin und wieder eines davon nach Gebrauch zu⸗ rück; meiſt aber wechſelte ſie den Aufbewah⸗ rungsort der Stücke von dem Schrank ihrer Wirtin nach dem eigenen. Sie machte 2„in Not gehandelt f haben“, weil ſie gerade aus dem Gefängnis (geradewegs von der Verbüßung einer Ge⸗ fängnisſtrafe wegen Diebſtahls!) gekommen war und ihr„Bräutigam“ alle ihre eigenen Sachen„verſchlenkert“ gehabt hätte. Das Ge⸗ richt vermochte ſich aber 91 ſpe nicht ihrer vor⸗ gebrachten Abſicht, die Kleider nach Gebrauch wieder zurückzugeben, anzuſchließen; unter der Beute befand ſich nämlich auch ein Herren⸗ anzug. Darin hat man ſie allerdings nicht herumlaufen ſehen; ihn hatte ſie vielmehr für insgeſamt acht Reichsmark auf dem Leihhaus verfetzt. Teilweiſe hatte ſie allerdings auch den Verſuch unternommen gehabt, dieſen Anzug wieder auszulöſen. Jedenfalls konnte das Gericht hier nicht gut vorübergehenden unbefugten Gebrauch fremden Eigentums annehmen. Es war vielmehr über⸗ zeugt, es mit Diebſtahlstaten zu tun zu haben, wobei das Verwerfliche darin zu erblicken iſt, daß ſie gerade aus der Strafhaft entlaſſen war und von neuemihre Langfinger dehnte. Auch andere Manöver der Angeklagten, wie ſie aus den Akten erſichtlich 45Jei ihr gewiß nicht das beſte Zeugnis aus. richt in eine ſiebenmonatige Gefäng⸗ nisſtra 0 wegen Diebſtahls im Rückfalle und rechnete ihr zwei Monate der Unterſuchungs⸗ haft auf die Strafe an. o nahm ſie das Ge⸗ —e— Ein erbaulicher Planetariumsabend Es iſt ein beſonderes Verdienſt der Leitung des Planetariums, daß ſie die Unterhaltungs⸗ abende für die vom Winterhilfswerk betreuten ins Leben rief. Sieht man den bis zum letzten Platz Saal und die rohen, erwartungsvollen, Geſichter der Be⸗ fucher, da kommt dem ſtillen Beobachter das chöne Wort von Roſegger in den Sinn:„Auf dem Wege zum Licht laffet keinen zurück! 45 ret jeden mit euch, der vergeſſen vom Glück!“ Den allerwenigſten unter ihnen wäre es ſonſt möglich, eine ſchöne Filmvorführung zu beſuchen, oder gute muſikallſche Darbietungen W hören, wie dies am Samstag der letzten oche und dieſen Dienstag der Fall war. In uneigennütziger Weiſe hatten ſich der bekannte Mannheimer Baßbariton Auiß See⸗ n 5 fried, deſſen Stimme man leider en letz⸗ ten Jahren' ſehr in den Konzertſälen vermißte, und Freimut Seefried— alſo Vater und Sohn— zur Verfügung geſtellt. Wir hörten Lieder von Tonn(Epi⸗ phanias; und Loewe(Tom der Reimer, Odins Meeresritt, Prinz Eugen) und die Arie des„Waffenſchmied“ von Lortzing. Der be⸗ gabte junge Seefried war ſeinem Vater ein einfühlender Begleiter. Seine zwei Flötenſoli (Serenade von Haydn und Menuett von Mo⸗ zart), die eine gute Beherrſchung des ſchwie⸗ bigen Inſtrumentes zeigten, haben ſehr gefal⸗ len. Reicher Beifall dankte den Künſtlern, dle ſich ſo vorbildlich in den Dienſt der guten Bache geſtellt hatten. Der Großfilm der Ufa„Unter heißem Himmel“ bildete den zweiten Teil des genuß⸗ reichen Abends. B. der Mensch soll immer so handeln, daß die Gesſnnung, aus der er handelt, zum Gesetz for alle gelten könnte. Hölderlin. Die Wetterlage Mit der Ausbildung eines kräftigen ſtatio⸗ nären Wirbels in dem Raume Island—Eng⸗ land ſetzte am Ende der vergangenen Woche eine Zufuhr milder Meeresluftmaſſen nach dem Kontinent ein und leitete dort zunächſt in, den Riederungen Tauwetter ein. Da in Höhen⸗ lagen oberhalb 600 Meter die Niederſchläge eee noch als Schnee fielen, ſetzte ſich das auwetter in den höheren Mittelgebirgslagen erſt am Mittwoch entſcheidend durch, obwohl durch das Wetterflugzeng bereits am Sonntag in Höhen bis zu 1200 Metern poſitive Tempe⸗ ratuxen beobachtet worden waren. Unter ſtür⸗ miſchen Winden brachte im Laufe des Mitt⸗ woch ein Vorſtoß ſubtropiſcher Warmluft eine weitere für die Jahreszeit ungewöhnliche Erwärmung, bei der es in den Niederungen zu Temperaturen bis plus 12 Grad Celſius kam. Da der Wirbel über England, der die augen⸗ blickliche Weſtluftzufuhr bei uns bedingt, nur geringe Verlagerüngstendenz zeigt, wird die an den raſchen Wechſel kühlerer und milderer Meeresluftmaſſen gebundene unbeſtändige An anhalten, dabei wird aller⸗ dings allmählich die Zufuhr kühlerer Meeres⸗ luft überwiegen und bei nachlaſſenden Nieder⸗ ſchlägen zunächſt im Gebirge wieder Abküh⸗ iung bringen. In den Niederungen bleibt es vorausſichtlich zunächſt noch ver⸗ hältnismäßig milbd. Datken für den 15. Januar 1938 1180 Heinrich der Löwe wird durch Friedrich S ſeiner Lehen für verluſtig erblärt. ne 1622(getauft) Der franzöſiſche Luſtſpieldichter Moliere(eigentlich Jean Baptiſte Poque⸗ lin) in Paris(geſt. 1673). 1791 Der Dichter Franz Grillparzer in Wien geb.(geſt. 1872). 1793 Der Genre⸗ und Bildnismaler Ferdinand Waldmüller in Wien geb.(geſt. 1865). 1858 Der italieniſche Maler Giovanni Segan⸗ tini in Arco geb.(geſt. 1899). 1871(bis 17.) Schlacht an der Liſaine. 1909 Der Dichter Ernſt von Wildenbruch in Berlin geſt.(geb. 1845). 1931 Gründungstag der NSBdO. 1933 Der Wahlſieg der RSDAp in Lippe be⸗ weiſt ihre ungebrochene Kraft und führ! zur Machtübernahme durch den National⸗ ſozialismus am 30. Januar 1933. 1937 Namensgebung der„Adolf⸗Hitler⸗ Schulen“. Sotlesdienſt⸗anzeiger Römiſch⸗Katholiſche Kirche Obere Pfarrei(Feſuitenkirche). Honntag: 6 Uhr Frühmeſſe; 6,45 Uhr hl. Meſſe;.30 Uhr Singmeſſe mit Predigt;“.30 Uhr Kindergottesdienſt mit Pre⸗ digt;.30 Uhr Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag: 6 Uhr Frühmeſſe; 7 Uhr hl. Meſſe;.45 Uhr Sing⸗ meſſe mit Predigt; 9 Uhr Pfarrgottesdienſt mit Predigt und Amt; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt; 11.30 Uhr hl. Meſſe mit Predigt; 14 Uhr Chri⸗ ſtenlehre für die Mädchen. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag:.00 Uhr Frühmeſſe; 7 Uhr hl. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt;.30 Uhr Predigt mit Amt; 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt; 12 Uhr Chriſten⸗ lehre für die Fünglinge; 14.30 Uhr And. m. Seg. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag: 6 Uhr hl. Meſſe; 7 Uhr Frühmeſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt; .15 Uhr Schülergottesdienſt mit Anſprache; 10 Uhr Predigt mit Amt; 11.15 Uhr Singmeſſe mit Predigt, nach derſelben Chriſtenlehre für die Jüng⸗ linge; 14.30 Uhr Andacht mit Segen. Liebfrauenpfarrei Mannheim. Sonntag:.30 Uhr Frühmeſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt;.30 Uhr Predigt und Amt; 11 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 14 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen; 14.30 Uhr Andacht. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag:.30 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 10 Uhr Gymnaſiumsgot⸗ tesdienſt. St. Joſef, Lindenhof. Sonntag: 6 Uhr hl. Meſſe; 7 Uhr hl. Meſſe;.45 Uhr Betſingmeſſe; 9 Uhr Kindergottesdienſt; 10 Uhr Predigt und Amt; 11 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen; 11.30 Uhr Singmeſſe mit Predigt. St. Peter, Mannheim. Sonntag: 6 Uhr hl. Meſſe; 7 Uhr Frühmeſſe mit Gemeinſchaftskommunion der Männer; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt;.30 Uhr Hochamt mit Previgt; 11 Uhr Singmeſſe mit Pre⸗ vigt, anſchließend Chriſtenlehre für die Mädchen. St. Bonifatins, Mannheim. Sonntag: 6 Uhr Frühmeſſe; 7 Uhr hl. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt;.05 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt; 10 Uhr Hochamt mit Predigt; 11.30 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 14 Uhr Chriſtenlehre für die Mädch. St. Nikolaus, Mannheim. Sonnntag: 7 Uhr Frühmeſſe;.30 Uhr Kindergottesdienſt mit Pre⸗ digt; 10 Uhr Hauptgottesdienſt mit Predigt, anſchl. Chriſtenlehre für die Mädchen; 14.30 Uhr Veſper. St. Jakobuspfarrei, Mannheim⸗Reckarau. Sonntag: 6 und 7 Uhr hl. Meſſen;.15 Uhr Singmeſſe mit Predigt;.15 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen; .45 Uhr Hochamt mit Predigt; 11.15 Uhr Sing⸗ meſſe mit Predigt; 18 Uhr Andacht. St. Franziskus, Mannheim⸗Waldhof. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt; .30 Uhr Hauptgottesdienſt mit Predigt; 10.30 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen; 11 Uhr Kindergot⸗ tesdienſt mit Predigt. Kapelle der Spiehelfabrit. Sonntag:.15 Uhr Amt mit Predigt; 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Pre⸗ digt.— Donnerstag.15 Uhr Schülergottesd. St. Gliſabeth(Gartenſtadt). Sonntag: 10 Uhr Hauptgottesdienſt mit Predigt; 11 Uhr Chriſten⸗ lehre für die Mädchen; 18 Uhr Andacht. St. Laurentius, Mannheim⸗Küfertal. Sonntag: 6 Uhr hl. Meſſe;.15 Uhr hl. Meſſe; 9 Uhr Pre⸗ digt mit Amt; 11 Uhr Schülergottesdtenſt mit Pre⸗ digt; 13.30 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. St. Peter und Paul, Mannheim⸗Feudenheim.— Sonntag:.30 Uhr Frühmeſſe;.30 Uhr Kom⸗ munion⸗Singmeſſe(Jungmänner);.30 Uhr Miſſa recitata mit Choral; 11 Uhr Schülergottesdienſt; 13.30 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen; 14 Uhr Weihnachtsandacht. St. Bartholomäustirche, Mannheim⸗Sandhofen.— Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe; 9 Uhr Hauptgot⸗ tesdienſt; 11 Uhr Schülergottesdienſt; 14 Uhr Chri⸗ ſtenlehre für die Jungmädchen und Andacht. St. Antonius, Mannheim⸗Rheinau. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe;.30 Uhr Schülergottesdienſt mit Predigt;.30 Uhr Chriſtenlehre; 10.10 Uhr Amt mit Predigt. Mannheim⸗Seckenheim. Sonntag: 7 Uhr Früh⸗ meſſe;.30 Uhr Militärgottesdienſt;.40 Uhr Hauptgottesdienſt, Chriſtenlehre für die Jünglinge; 14 Uhr Veſper. St. Bonifatius, Mannheim⸗Friedrichsfeld. Sonn⸗ ta:.30 Uhr Frühmeſſe mit Predigt;.30 Uhr 3 Amt, Chriſtenlehre; 13.30 Uhr Weihnachts⸗ veſper. St. Thereſia vom Kinde Jeſu, Pfingſtberg. Sonn⸗ tag.30 Uhr Frühmeffe, Predigt;.30 Uhr Amt mit Predigt; Chriſtenlehre; 15 Uhr Wallfahrtsan⸗ dacht mit Predigt; 19 Uhr Abendandacht. St. Paul, Almenhof. Sonntag: 7 Uhr liturgiſche Gemeinſchaftsmeſſe;.30 Uhr Singmeſſe mit Pre⸗ digt; 11 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 14 Uhr Weih⸗ nachtsandacht. 5 St. Hilvegard, Mannhelm⸗Käfertal Sonntag:.30 Frühmeſſe mit Predigt;.30 Uhr Hochamt mit Predigt, anſchl. Chriſtenlehre; 14.30 Uhr Andacht. Thereſienkrankenhaus. Sonntag:.30 Uhr hl. Meſſe; Singmeſſe mit Predigt. Ilvesheim. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe;.30 Uhr Hauptgottesdienſt mit Predigt, anſchließend Chri⸗ ſtenlehre für die Fünglinge.7 16 Uhr Andacht in der Bruder⸗Konrads⸗Kapelle. Alt⸗Katholiſche Gemeinde Schloßkirche: Sonntag: 10 Uhr hl. Meſſe in deutſcher Sprache mit Predigt. Erlöferkirche(Waldhof, Waldſtraße 117): Sonntag: 10, Uhr bl. Meſſe in deutſcher Sprache mit Predigt (Mitwirkung des Kirchenchors). Evangeliſche Kirche Trinitatiskirche,.30 Uhr Frügottesdienſt, Vikar Lie. Schwab; 10 Uhr Hauptgottesdien, Pfarrer Dr. 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar aeger. Neckarſpitze: 10 Uhr Gottesdienſt, Vikar Lie. Schwab; 11 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Lie, Schwab. Konkordienkirche: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Bürck; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Walter. Chriſtustirche: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Mayer; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Hauck; 18 Uhr Abendgottesdienſt, Vikar Schmitt. Neuoſtheim. 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Vik. Schmitt; 11.30 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Schmitt. Friedenskirche: 10 Uhr Hauptgonttesdienſt, Pfarrer Zahn; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Bender; 18 Uhr Abendgottesdienſt, Vikar Bender. Johanniskirche: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Emlein; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Herr⸗ mann; 18 Uhr Abendgottesdienſt, Vikar Feilitzſch. Lutherkirche: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfr. Jundt; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikax Schüſer. Gemeinvehaus Eggenſtraße 6: 9 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer Heſſig; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Pfr. Heſſig; 18 Uhr Abendgottesdienſt, Vik. Kaufmann. Gemeindehaus Zellerſtraße:.30 Uhr Hauptgottes⸗ dienſt, Vikar Kaufmann. Auferſtehungstirche Mannheim⸗Nord:.30 Uhr Ein⸗ führung von Pfarrer Bodemer durch Dekan Joeſt, Predigt Pfarrer Bodemer; 11.15 Uhr Kindergot⸗ tesdienſt, Pfarrer Bodemer. Städtiſchen Krankenhaus: 10.30 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer Haas. Diatoniſſenhaus: 10.30 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer Scheel. Feudenheim: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfaxxer Kam⸗ mererf 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Rau; 11.30 Uhr Chriſtenlehre für Mädchen; Pfarrer Kammerer. Friedrichsfelp:.30 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schönthal; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt, Pfarrer Schönthal; 13 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Schönthal. Käfertal: 9 Uhr Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Betz; 10 Uhr Hauptgottesdienſt Vikar Betz; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Betz; 20 Uhr Abend⸗ gottesdienſt, Vikar Metzger. Käüfertal⸗Süv: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Metz⸗ ger; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Metzger. Neckaranu:.45 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kühn; 10.45 Uhr Kindergottesdienſt der Nordpfarrei Pfar⸗ rer Gänger; 11.30 Uhr Kindergottesdienſt der Süd⸗ pfarrei, Pfarrer Kühn. Gemeindehaus Speyererſtraße: 10 Uhr Hauptgottes⸗ dienſt, Pfarr⸗Vikar Müller; 11 Uhr Kindergottes⸗ dienſt, Pfarr⸗Vikar Müller. Rheinau: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Werner; 11 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Werner. Pfingſtberg: 9 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Werner; 10 Uhr Kindergottesdienſt. Sandhofen:.30 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Bar⸗ tholomä; 11 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Herren⸗ —3 20 Uhr Abendgottesdienſt, Vikar Herren⸗ necht. Seckenheim:.30 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Stei⸗ gelmann; 10.45 Uhr Militärgottesdienſt, Standort⸗ vitar Dr. Heidland; 10.45 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Steigelmann; 13 Uhr Chriſtenlehre für Kna⸗ ben, Vikar Steigelmann; 19.30 Uhr Abendgottes⸗ dienſt, Vikar Fichtl. Paulustirche Waldhof:.30 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Ohngemach; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt, Vitar Zug; 18 Uhr Abendgottesdienſt, Vikar Zug. Waldſchule Gartenſtadt:.30 Uhr Frühgottesdienſt, Pfarrer Clormann. Wallſtadt: 9 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Münzel;.30 Uhr Haußtgottesdienſt, Pfarrer Münzel, 10.30 Uhr Uhr Kindergottesdienſt, Pfarrer Münzel. Militärgottesdienſte Seckenheim: 10.45 Uhr Standortvikar Dr. Heidland. Wochengottesvienſte Trinitatiskirche: Dienstag, 20 Uhr, Abendgottesdienſt, Pfarrer Speck. Konkordienkirche: Montag bis Mittwoch, 20.15 Uhr, Abendandacht in M 1, 6Ga, Donnerstag, 20 Uhr, Abendgottesdienſt in R 3, 3, Pfarrer Bürck; Frei⸗ tag, 20.15 Uhr, Abendandacht in M 1, Ga. Chriſtuskirche: Mittwoch, 20 Uhr, Abendgottesdienſt, Pfarrer Mayer. Friedenskirche: Montag u. Dienstag, 20 Ubhr, Abend⸗ andacht; Mittwoch, 10.30 Uhr, Bibelſtunde, Pfarrer Bahn; Donnerstat bis Samstag, 20 Uhr, Abend⸗ andacht. gohannistirche: Donnerstag, 20 Uhr, Bibelſtunde. Vikar Schmitt. Lutherkirche: Mittwoch, 20 Uhr, Abendgottesdienſt, Pfarrer Simon. Melanchthontirche: Mittwoch, 20 Uhr, Abendgottes⸗ dienſt, Vikar Adelmann. Siedlung Rord, Auferſtehungskirche: Dienstag, 20 Uhr, Frauenävend Donnerstag, 20 Uhr, Abend⸗ gottesdienſt, Pfarrer Bodemer. Feudenheim: Donnerstag, 20 Uhr, Bibelſtunde im Schweſternhaus, Pfarrer Kammerer. Frievrichsſeld: Donnerstag, 20 Uhr, Abendgottes⸗ dienſt, Pfarrer Schönthal. Küſertal: Dienstag, 20 Uhr, Frauenabend, Pfarrer Schäfer; Donnerstag, 20 Uhr, Abendgottesdienſt, Vikar Betz; Freitag, 20 Uhr, Bibelſtunde, Pfarrer Schäfer. Küſertal⸗Süv: Mittwoch, 20 Uhr Abendagottesdienſt, anſchließend Frauenabend, Vikar Betz, Matthäuskirche Recaran: Donnerstag 19.45 Uhr Abendgottesdienſt, Pfarrer Gänger. Gemeindehaus Speyererſtraße: Donnerstag, 20 Uhr, Abendgottesdienſt, Pfarrvikar Müller. Rheinau: Donnerstag, 20 Uhr, Bibelſtunde, Vikar Werner. Gemeindehaus Pfingſtberg: Mittwoch, 20 Uhr, Bibel⸗ ſtunde, Vikar Werner. Sandhofen: Montag, 20 Uhr, Jungmütterabend. Pauluskirche Waldhof: Mittwoch, 19.30 Uhr, Abend⸗ gottesdienſt, Pfarrer Clormann. Wallſtadt: Donnerstag, 20 Uhr, Abendgottesdienſt, Pfarrer Münzel. Vereinigte ev. Gemeinſchaften Evangel. Verein für Innere Miſſton.B. Stamiyhſtraßße 15 Ghr Stöckle): Sonntag, 15 Uhr, und Donnerstag, 20 Uhr, Verſammlung.— K 2, 10 (Stadtmiff. Keidel): Sonntag, 20 Uhr, und Donners⸗ tag, 20 Uhr, Verſammlung; Freitag, 20 Uhr, Bibel⸗ ftünde für jg. Männer.— Schwetzinger Str. 90(Stadt⸗ mifſionar Wild): Sonntag, 15 Uhr, und Dienstag 20 Uhr, Verfaminlung.— Nechgrau, Fiſcherſtraße 31 (Stadtmiſf, Weit): Sonntag, 20 Uhr, und Viens⸗ iag, 20 Uhr, Verſammlung.— Rheinau, Dän. Tiſch: Sonntag, 15 Uhr, und Mittwoch, 20 Uhr, Verſamm⸗ iung.— Pfingſtberg, Herrenfand 42: Alle 14 Tage Donnerstag, 20 Uht, Verfammlung.— Lindenhof, Bellenſtr. 52: Sonntag, 20 Uhr, u. Freitag, 20 Uhr, Verſammlung.— SGeckenheim, Kinderſchule: Donners⸗ tag, 20 Uhr San— Sandhoſen, Kinder⸗ ſchüte: Sonntag, 10 Uhr, und Mitfwoch, 20 Uyr, Ver⸗ envenheim, Unt. Kinderſchule: Sonn⸗ tag und Dienstag, je 20 Uhr, Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft der Liebenzeller Miſſion und Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhofſtraße 34 Sonntag, 20 Uhr, Wortverkündung, Montag, 20 Uhr, Frauenbibelſtunde; Dienstag, 20.15 Uhr, Bibel⸗ ſtunde, Fahrlachſtraße 13, bei Dörr; Mittwoch, 20 Uhr, Bibelſtunde; Samstag, 20.15 Uhr, Gebetsſtunde. n Schwanenſtraſte 30(Lokat im Hof), Sonntag: 20 Uhr Wortverkündigung; Mitt⸗ woch, 20 Uhr Frauenbibelſtunde. Mannheim⸗Waldhof⸗Gartenſtadt, Trommlerweg 33 bei Gültling: Freitag, 20 Uhr Bibelſtunde. Mannheim⸗Wallſtadt, Atzelbuckelſtraße 4. Sonntag: 20 Uhr und Donnerstag, 20 Uhr, Bibelſtunde. Evangeliſche Freikirchen Methodiſtenkirche, Augartenſtraße 26 Sonntag,.45 Uhr, Predigt, Prediger Neumannz 18 Uhr Miſſtonsfeierſtunde.— Donnerstag, 20 Uhr, Bibelſtunde und Chorübung. Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mannheim, Max⸗Joſef⸗Straße 12 Sonntag 9 Uhr Gebetsgemeinſchaft(Einleitung z. Gemeindetag):.30 Uhr Gottesdienſt, Prediger Wür⸗ fel und Abendmahl; 11 Uhr Kindergottesdienſt,— Dienstag, 16 Uhr, Frauenrüſtſtunde.— Mittwoch, 20 Uhr, Bibel⸗ und Gebetsſtunde.— Freitag, 20 Uhr, Zugendrüſtſtunde. Evangeliſche Gemeinſchaft Mannheim, v 3, 23 Sonntag:.30 Uhr Predigt ör er Sautter; 16 Uhr Wiedif„— Mittwoch: 30 Uhr Blbelſtünde.— Freitag: 471 hr Religtonsunterricht. Sonſtige Gemeinſchaften Die Chriſtengemeinſchaft, L 2, 11 Bewegung zur religiöſen Erneuerung Sonntag, 16. Jannar, 10 Uhr, Menſchenweihehand⸗ lung mit Predigt.— Mittwoch, 19. Januar, 9 Uhr: Menſchenweihehandlung. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche Haus„Friede“, K 4, 10 Sonntag, 14 Uhr, Kindergottesdienſt; 16 Uhr Bi⸗ belrüſtſtunde für junge Männer; 16 Uhr Bibelrüſt⸗ ſtunde für junge Mädchen; 20 Uhr Evangeliſations⸗ vortrag für jedermann.— Mittwoch, 20 Uhr, Bibel⸗ ſprechſtunde für Männer; 20 Uhr Bibelſprechſtunde für junge Mädchen.— Donnerstag, 16 Uhr, Bibel⸗ ſtunde für Frauen; 20 Uhr Bibelſtunde für das Blaue ———— Freitag, 15—18 Uhr, Bibelnachmittag für naben. dhemeinſche innerhalb der Kirche Mannheim · eckarau, Rheingoldſtraße 41 Sonntag, 14 Uhr, Kindergottesdienſt; 20 Uhr Evan⸗ geliſationsvortrag.— Montag, 20 Uhr, Bibelrüſt⸗ ſtunde für junge Mädchen.— Donnerstag, 20 Uhr, Bibelſtunde für das Blaue Kreuz.— Freitag, 20 Uhr, Bibelſtunde für jedermann. Freireligiöſe Landesgemeinde Baden Körperſchaft des öffentlichen Rechts Gemeinde Mannheim Sonntagsfeier, Prediger Dr. Karl Weiß, vorm. 10 Uhr, im Caſinoſaal. „Hakenkreuzbanner“ flus der Bewegung Samstag, 15. Januar 1938 Bei den Adolf-Hitler-Schülerm in onthofen Einblick in den praktischen Lehrbetrieb/ Zur Grundsteinlegung am 15. Januar 1938 Heute, Samstag, 15. Januar, werden an zehn Orten in zehn verſchiedenen Gauen des Rei⸗ ches die Grundſteinlegungen für die zu Oſtern 1937 geſchaffenen Adolf⸗Hitler⸗ Schulen ſein. Von jeder organiſch ſich langſam aufbauenden Schule beſteht bisher eine Klaſſe mit 30 Jungen. Alle zehn Schulen mit alſo 30 Schülern ſind aus räumlichen und auch aus Zweckmäßigkeitsgründen auf der Ordensburg Sonthofen im Allgäu untergebracht, wo wir ihnen einen Beſuch abſtatteten. „Achtung!“ ruft der Pimpf vom Dienſt. 30 Jungen im braunen Hemd und blauen Pullover, Schihoſen und Schiſchuhen fliegen hoch von ihren Stühlen, nehmen Haltung an. „Adolf⸗Hitler⸗Schule Kurmarkmit 30 Jungen angetreten!“ meldet der 12jährige Blondkopf dem Hitlerjugend⸗Bann⸗ führer, der nach kurzem Gruß ſofort mit dem Volkskundeunterricht beginnt. Gerade wird der Verſailler Friedensvertrag in einer dieſem Alter entſprechenden Form behandelt. Lebhaft geht es zu beim Unterricht der Jahr⸗ gänge 1924 und 1925. Der Klaſſenraum iſt ſo einfach wie möglich gehalten, iſt hell und licht. An Stelle der ſteifen Schulbänke, die die Jun⸗ gen zu einer gezwungenen Haltung bringen würden, ſtehen Stühle und Tiſche da, an denen bequem und ordentlich gearbeitet werden kann. Alles iſt einfach und natürlich, wie es die Jun⸗ gen auch werden ſollen. Gleiche Bedingungen für jeden Wir haben tagelang mit den Jungen gemein⸗ ſam gelebt, am Unterricht teilgenommen, zu⸗ ſammen gegeſſen, an der Werkbank geſchafft und ſind mit den Schiern durch die Bergwelt des Allgäu gefahren. Nur ein Urteil: Ganz prächtige Pimpfe unter richtiger Führung. Was ſind das eigentlich für Jungen? Wer finanziert dieſe neuartige Erziehungsmethode? Wer unterrichtet und erzieht? Die Buben wurden jeweils von Gaulei⸗ tung und Gebietsführung nach dem Grundſatz beſonderer körperlicher umd geiſtiger Fähigkeit aus gewählt. Stand und Rang der Eltern ſpielten keine Rolle. Auch war die Parteizugehörigkeit des Vaters keines⸗ wegs Bedingung. Ein Blick in die Statiſtik zeigt uns den Beruf der Väter dieſer 300 Pimpfe: 6 v. H. haben keinen Vater mehr, 3 v. H. Offiziere, 5 v. H. Bauern, 11 v. H. Ar⸗ beiter und Landarbeiter, 21 v. H. Handwerker, 21 v. H. kleine Angeſtellte, 12 v. H. Beamte, 12 v. H. Handel und Wirtſchaft, 9 v. H. ſonſtige. Für alle Bedürfniſſe geſorgt Nicht einen Pfennig benötigt der Junge für ſeine Ausbildung und ſeinen Aufenthalt auf der Burg. Die Schule kleidet ihn von Kopf bis Fuß neu ein. Alles, vom Taſchen⸗ tuch bis zum HJ⸗Ausgehanzug, wird geſtellt. Acht Kameraden haben einen Schlafraum. Die geſamte ausreichende und ſehr geſunde Ver⸗ pflegung mit Obſt koſtet nichts. Sämtliches Lehrmaterial von der Feder bis zum großen Atlas wird geliefert. Sogar ein Paar gute Schier und ein Fahrrad ſtehen den Adolf⸗ Hitler⸗Schülern zur Verfügung. Außerdem gibt es je Tag 10 Pfennig Taſchengeld. Kein gewöhnlicher Internatsbetrieb, ſondern eine ſozialiſtiſche Gemeinſchaft be⸗ ſtimmt das Geſicht der Schule. Wiſſenſchaft⸗ liche Fächer herrſchen im Unterricht durchaus vor und gerade hier wird— eben weil man mit einer Ausleſe von Jungen des Reiches arbeiten kann— viel verlangt und ſchnell vor⸗ gegangen. Jungenführer ſtatt„pauker“ Die Erzieher, die alle eine ſtaatlich⸗ päd⸗ agogiſche Vorbildung haben, ſind ebenfalls nach ſtrengen, harten Geſichtspunk⸗ ten ausgeſucht. Sie ſollen den Jungen in allen Dingen des Schullebens und privaten Lebens Vorbilder ſein. Es ſind keine liberaliſtiſchen Vorbilder mit abwegigem Ehr⸗ geiz, aus den Jungen Miniatur⸗Gelehrte zu machen, ſie ſind aus den Formationen der Par⸗ tei hervorgegangen, wiſſen um die Notwendig⸗ keit einer politiſchen Erziehung und ſind in erſter Linie Jugendführer. Da die Adolf⸗Hitler⸗Schulen Formationen der HJ ſind, beſteht ſelbſtverſtändlich auch das in der HI übliche Verhältnis zwiſchen Füh⸗ rer und Mannſchaft. Die Erzieher ge⸗ hören zum Führerkorps der HF. Im Schuldienſt wie auch beim Sport und ſpäter herrſcht zwiſchen Lehrer und Schüler, HI⸗Führer und Pimpf, das kamerad⸗ ſchaftliche Du. Die Autorität lei⸗ det durchaus nicht darunter. Ausleſe nur nach Leiſtung und Charakter Wer durch dieſe lebendige Schule ging, dieſe Wiege künftiger politiſcher Offiziere, wo Le⸗ bensbejahung und Charakter herrſchen, der ſpürt durch den lebhaften Betrieb, durch das Singen und Klingen im ganzen Haus hin⸗ durch etwas von der Kraft des organiſch Ge⸗ wordenen und des dauernd ſich nach aufwärts ſich Entwickelnden. Hier haben Erzieher aus der H§ die Brücke zum Herzen der Jungen geſchlagen. Es erzieht nicht das Wort, ſondern die dahinterſtehende Kraft. Man weiß auch, daß wiſſenſchaftliches Rüſtzeug durch keine noch ſo gut gemeinten„idealen“ Gedankengänge erſetzt werden kann. Für vielſeitigkeit iſt geſorgt Neben dem üblichen Schuldienſt wird immer zweimal wöchentlich unter einem anerkannten Meiſter Werkarbeit durchgeführt. Man ſchnitzt, modelliert, ſchreinert, macht Schloſſer⸗ arbeiten u. a. Allmählich baut man hier die ſchon vorhandenen Einrichtungen ſo aus, daß der als Abiturient die Schule verlaſſende Schü⸗ ler auch im Schloſſer⸗ oder Tiſchlerhandwerk die Geſellenprüfung— ſofern Können und Neigung des Schülers es zulaſſen— ablegen kann.— Den Muſikunterricht vermitteln beſonders hier⸗ für vorhandene Muſiklehrer in den Nachmit⸗ tagsſtunden. Der jeden Samstag eingefügte zweiſtündige Unterricht„Blickin die We lt“, auf den ſich alle Jungen ſchon lange vorher freuen, wird an Hand der täglich vorliegenden nationalſozialiſti⸗ ſchen Tageszeitungen und Zeitſchriften durchge⸗ führt, womit den Jungen auch ein tages⸗ Zur Grundsteinlegung von zehn Adoli-Hitler-Schulen Der Entwurf zur Adolf-Hitler-Schule des Gaues Franken auf dem Hesselberg. Baurat Schulte-Frohlinde. Für diese Schule wird zusammen mit neun weiteren Adolf-Hitler-Schulen am Samstag der Grundstein gelegt. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley geschaffen von Architekt Mittelpunkt der Grundsteinlegungsfeiern ist Waldbröl(Köln-Aachen). und der Reichsjugendführer nehmen an ihr teil Weltbild M. politiſches Verſtändnis, ihrem Hori⸗ zont angepaßt, vermittelt werden kann. Grenz⸗ landfahrten in den Oſten, große Fahrten mit Rad und zu Fuß ergänzen die Kenntnis Deutſchlands und ſeiner politiſchen Lage. Es gibt Filmabende und Feierſtunden„Sportfeſte und geiſtige Leiſtungswettbewerbe, im Laufe deren wieder für eine dauernde Ausleſe geſorgt, wird. Zweimal in der Woche iſt nachmittags für alle Pimpfe Jungvolkdienſt auf dem Lande. Der Dienſt wird draußen in den Landformationen des Allgäu durchgeführt. Bis zu zehn Kilometer fahren die Adolf⸗Hitler⸗ Schüler mit ihren Rädern zum Appell. Von 14 bis 17 Uhr iſt dort Dienſt. Anſchließend geht jeder Schüler mit einem Kameraden mit, hilft auf dem Hof oder in der Werkſtatt von deſſen Eltern, ißt zuſammen mit ihnen Abendbrot und meldet ſich um 20 Uhr wieder auf der Burg. Der Sonntag iſt dienſtfrei. Auch geſundheitlich kann nichts paſſieren, denn allmonatlich unterſuchen ein Burgarzt und ein Zahnarzt die Jungen. NS⸗ Schweſtern ſtehen auch ſonſt noch zu ärztlichen Hilfeleiſtungen ſtändig zur Verfügung. Reiche Erfahrungen Seit Oktober 1937 ſteht die Adolf⸗Hitler⸗ Schule. Man hat trotz dieſer kurzen Zeit Erfah⸗ rungen geſammelt, Verbeſſerungen geſchaffen und wird ſtändig daran arbeiten, dieſes groß⸗ angelegte Erziehungswerk des nationalſoziali⸗ ſtiſchen Deutſchland bis zur Grenze des Mög⸗ lichen zu vervollkommnen. Mit einem großen verſtorbenen nationalſozialiſtiſchen Erzieher kann der verantwortliche Schulleiter der Schul⸗ zellen der zehn Adolf⸗Hitler⸗Schulen, Bannfüh⸗ rer Klauke, ſagen: Wir haben das große ſtrömende Leben des täglichen Kämpfens, Lei⸗ dens und Opferns des deutſchen Volkes mitten in die Schulſtube hineingeſtellt und laſſen das Kind die Sorgen und Leiden des deutſchen Vol⸗ kes miterleben. Das Kind ſoll das ganze Leben unſerer Zeit ſpüren. Als Söhne von Holzfällern, Wächtern, Offi⸗ zieren, Wirtſchaftlern, Werkzeugſchloſſern, An⸗ geſtellten, Aerzten, Bäckermeiſtern, Landleuten, Erbhofbauern, Geometern, Munitionsarbeitern kamen ſie herein in die Adolf⸗Hitler⸗Schule und ziehen als ſportgeſtählte Kämpfer, verſehen mit den Waffen und dem Rüſtzeug deutſcher Wiſſen⸗ ſchaft als Nationalſozialiſten mit dem Blick auf die Notwendigkeiten des Alltags der Heimat durch die weiten Tore der Schule nach ſechs Jahren wieder hinaus ins Leben an den Platz des ſteten Einſatzes. Gert Sochs. Tehn Hauptpflichten des Parteigenossen Gauleiter Robert Wagner sprach bei der Verpflichtung der Parteianwärter in der Karlsruher Festhalle Die Karlsruher Feſthalle, die traditionelle Verſammlungsſtätte der Karlsruher National · ſozialiſten, erlebte dieſer Tage eine denkwür⸗ dige Feierſtunde: die feierliche Verpflich⸗ tung des Karlsruher Parteinachwuchſes. Es war das erſtemal im Gau Baden, daß die Par⸗ teianwärter in dieſem Rahmen in die Kampf⸗ gemeinſchaft der Partei aufgenommen wurden. Ihren richtunggebenden Charakter erhielt die Kundgebung mit der Rede des Gauleiters, der in ſcharfumriſſener Form zehn Haupt⸗ pflichten des Nationalſozialiſten kennzeichnete. Der feſtlich geſchmückte Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die führenden Männer des Gauſtabes, darunter der ſtellvertretende Gaulei⸗ ter Röhn, waren anweſend. Kreisleiter Worch nahm die feierliche Verpflichtung der Partei⸗ anwärter vor, in dem er die Eidesformel vor⸗ ſprach, die Satz für Satz von den Parteianwär⸗ terun ſtehend und mit erhobenem Arm nachge⸗ ſprochen⸗ wurde. Dann ſprach der Gauleiter Robert Wag⸗ ner. Er ſtellte die Tugenden vor Augen, durch die die Partei großgeworden iſt: die Treue zum Führer, die Einſatzbereitſchaft für die Idee, die Unduldſamkeit je⸗ der gegneriſchen oder feindſeligen Anſchauung gegenüber und die Ka⸗ meradſchaft der Partei. Daraus ergeben ſich die zehn Haupt⸗ Flit der Januar-Folge des Schulungsbriefes beginnt ein neuer kampfabschnitt Der Schulungsbrief, der von dem Reichsorga⸗ niſationsleiter der NSDAp herausgegeben wird, iſt in ſeinen erſten vier Jahrgängen im ⸗ mer mehr zu einem geſchichtlichen und kulturgeſchichtlichen Standart⸗ werk geworden, in dem das geſchichtliche Wer⸗ den des deutſchen Volkes klar, allgemeinver⸗ ſtändlich und weltanſchaulich zuverläſſig darge⸗ ſtellt iſt. Wenn der Schulungsbrief in den letz⸗ ten zwei Jahren ſeine Auflagenzahl ſchon wie⸗ der verdoppeln konnte und nunmehr in einer Auflage von 2½ Millionen erſcheint, ſo iſt die⸗ ſes ſtolze Ergebnis ein überzeugender Lei⸗ ſtungserfolg. Die Entwicklungsgeſchichte des deutſchen Volkes iſt in den erſten vier Jahrgängen mit der Darſtellung des Weltkrieges zu einem ge⸗ wiſſen Abſchluß gelangt. Die beiden erſten Fol⸗ gen des fünften Jahrganges tragen die Wid⸗ mung Deutſchland. Im Kernpunkt des Januar⸗Heftes ſteht der hervorragende Aufſatz von Dr. E. Meynen, dem belannten Verfaſſer des Buches„Deutſchland und Deut⸗ ſches Reich“ über das Thema„Deutſchland“. Meynen ſetzt in dieſer Arbeit die grundlegen⸗ den Unterſchiede der Begriffe„Deutſchland“ und „Deutſches Reich“ auseinander. Er legt dar, wie das Wort„Deutſchland“ nicht durch Geſet⸗ zes⸗ oder Verwaltungsmaßnahmen eingeführt worden iſt, ſondern als ureigenſter Ausdruck des Volkswerdens aus dieſem heraus entſtanden iſt. In großen Linien wird die Entwick⸗ lung dieſes völkiſchen Begriffes durch die Jahrhunderte verfolgt. Dem gegen⸗ über iſt„Deutſches Reich“ ein ſtaatsrechtlich⸗ geographiſcher Begriff.„Deutſchland und Deut⸗ ſches Reich“ ſind nicht gleicher Inhalt in zwei Worten, aber ſie ſind nicht voneinander zu trennen. Deutſchland iſt der Mutter⸗ boden unſeres Seins, die ewige Idee unſeres Volkes,— das Reich ſeine politiſche Geſamtordnung, die ſtaatliche Stärke und Wehr. Das Reich iſt Form, Deutſchland Vorausſetzung und Inhalt. In einem Aufſatz„Das leiſten und leiſteten Söhne unſerers Volkes“ bringt Wilhelm Rumpf eine zuſammengedrängte Ueberſicht der Leiſtungen unſeres Volkes auf den Gebie⸗ ten der Forſchung, der Kultur, der Induſtrie, der Wehr, der Koloniſation. Werwolle Bildbeigaben und intereſſante Text⸗ zeichnungen erläutern die Auſſätze des Schu⸗ lungsbriefes. Gauſchulungsamt Baden der NSDalp. pflichten des Parteigenoſſen die der Gauleiter wie folgt formuliert: 1. Der Führer ſei dein Vorbild. Die Treue zu ihm ſei deine heiligſte Tugend. Der Wille des Führers ſei dir Befehl. Ueber Entſcheidungen des Führers gibt es keine Dis⸗ kuſſion. 2. Den Unterführern der Partei ſchul⸗ deſt du Gehorſam. Sie ſind die Beauftragten des Führers. 3. Die Partei braucht aktive Kämpfer, Soldaten ihrer Idee und Politik, keine paſ⸗ liven Mitglie der. Dein Leben behört hin⸗ fort der Parkei. Die Partei ſei deine ſeeliſche und geiſtige Heimat. 4. Der Nationalſozialismus vermittelt dir allein die Wahrheit über das Leben. Kä mpfe für dieſe„Wahrheit. Gehe lieber unter, aber gebe die Wahrheit des Nationalſozialis⸗ mus nicht auf. Trag ſtets auch dein Abzeichen, das Symbol unſeres gemeinſamen Kampfes. 5. Der Gegner hat nie recht. Wenn er recht hätte wäre er Nationalſozialiſt. Dulde da⸗ her keine Feindſchaft zum Nationa ſozialismus. Widerlege den Gegner und überzeuge ihn. Auch Gegner unter religiöſem Deckmantel irren, wenn ſie den Nationalſozialismus oder die national⸗ ſozialiſtiſche Politik angreifen. Gerade ſie haben kein Recht zur Kritik. Sie haben tauſendmal geirrt und an Seele und Geiſt unſeres Volkes tauſendmal geſündigt. Sie ſind mitſchuldig am Elend der deutſchen Vergangenheit. 6. Dein Parteigenoſſe ſei dein Kame⸗ rad! Die Kameradſchaft in der Partei iſt das Vorbild für die werdende Gemeinſchaft unſeres Volkes. Dein Kameradſchaftsgeiſt entſcheidet daher über den Zuſammenhalt und die Kraft deines Volkes. 7. Sorge dich um deinen Volksgenoſſe n, ſei ihm Freund, Berater und Helfer. Verlaſſe ihn nicht in der Not. 8. Bedenke ſtets, daß du als Angehöriger des Führerordens deines Volkes und als Soldat des Führers nicht mehr Rechte, ſondern mehr Pflichten zu übernehmen haſt. 9. Sei in deiner Lebens altung dem Volksgenoſſen Vorbild, wie dein Führer dir Vorbild iſt. Volk und Welt beurteilen die Par⸗ tei nach ihrem Willensträger. Du entſcheideſt alſo Lebenshaltung über dieſes Ur⸗ teil von Volk und Welt. 10. Die Alte Garde des ſei dir Beiſp iel für deine Pflicht in der Partei. Sei treu, wie ſie treu war, kämpfe, wie ſie ge⸗ kämpft hat, und opfere, wie ſie geopfert hat. Der wiederholt ſtarke Beifall und die Lieder der Nation beſiegelten den Treuſchwur der alten und neuen Parteigenoſſen. — Sport Aus 2 Pfo üben w Strafe, 50 RM kalten! umher ſem Zu unden ihm ber mußten B * G Dipl.⸗L. rer de⸗ fand au ſüddeut waren um die Unter ſich der dem vo berühm ein ein ten ſich ſen niei ſitzender im Auf Vertrete temberg reiverbe für Sül den der „ W licher§ verletzt nachmit Anweſe jealichen ſtille— Dachbot decke be Wil * We Wildſch. daß die die Bor Tage ge lingen e wicht vi flt Wor Großha Juden nis, 500 Ehrenre den Ein zu 80 P he Hepl! weſenhe chen), d Städtiſe methode teilung denvertr der Kne eingefun darauf ſeinem lichem 2 ünſtige raße b Zu * Vor des Ane bung, di in Lader bedeutun Karlsru Mannhe legenhei rad Kur führte u wenigen ſich auch und daß ſport nie gen, ſon wurde. Sportfiſ lorgfälti berechtig rufsfiſch ten deir Sportka. einsführ Studien muar 1938 hrem Hori⸗ ann. Grenz⸗ Fahrten mit e Kenntnis Lage. 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Die 12 badiſchen kbeitsdienſtmänner, die auf zwei Monate zur Stabswache nach Berlin einberufen wurden, um in der Reichsleitung des RAd als Wache zu dienen, ſind nun zurückgekehrt und erzählen begeiſtert von ihrer Tätigkeit in der Reichs⸗ hauptſtadt. Der Dienſt war abwechſlungsreich und brachte neben der Ueberwachung des Zivil⸗ verkehrs und der nächtlichen Kontrollgänge durch ſämtliche Räume der Reichsleitung ein über den anderen Tag eine Freiwache mit Sport und Unterricht. Aus Jurcht vor Strafe— Füße erfroren Pforzheim, 14. Jan. Selbſtmord ver⸗ üben wollte ein junger Mann aus Fiurcht vor Strafe, weil er ſeiner Arbeitgeberin annähernd RM. unterſchlagen hatte. Er irrte in den kalten Nächten bei Schnee und Eis im Walde umher und erfror ſich hierbei die Füße. In die⸗ em Zuſtande wurde der junge Menſch aufge⸗ unden und dem Krankenhaus zugeführt, wo ihm bereits einige Zehen abgenommen werden mußten. Beiſetzung von pg. Kurt Ciebich * Gutach, 14. Jan. Die Beiſetzung des Dipl.⸗Landwirts Kurt Liebich, Geſchäftsfüh⸗ rer des badiſchen Milchwirtſchaftsverbandes, fand auf dem hieſigen Friedhof ſtatt. Aus allen ſüddeutſchen Gauen und auch aus dem Elſaß waren Vertreter von Verbänden gekommen, um dieſem Mann die letzte Ehre zu erweiſen. Unter Vorantritt der Trachtenkapelle bewegte ſich der Trauerzug durch den Ort und hielt vor dem vom Vater des Verſtorbenen geſchaffenen berühmten Kriegerdenkmal, wo der Geſangver⸗ ein ein Scheidelied vortrug. Am Grabe häuf⸗ ten ſich die Kränze, die unter ehrenden Nachru⸗ ſen niedergelegt wurden von Pg. Rudolph, Vor⸗ ſitzender des Milchwirtſchaftsverbandes Baden im Auftrag des Landesverbandes, ſowie von Vertretern der Milchwirtſchaftsverbände Würt⸗ temberg, Bayern und Saar⸗Pfalz, des Molke⸗. reiverbandes Elſaß, der Milchforſchungsanſtalt für Süddeutſchland und der Landesgruppe Ba⸗ den der deutſchen Diplomlandwirte. Der Kamin brach zuſammen Waldshut, 14. Jan. Ein nicht alltäg⸗ licher Fall, bei dem glücklicherweiſe niemand verletzt wurde, ereignete ſich am Donnerstag⸗ nachmittag in Dettighofen. Der Kamin auf dem Anweſen eines Landwirts brach plötzlich ohne jeglichen Anlaß— es herrſchte gerade Wind⸗ ſtille— in ſich zuſammen und ſtürzte auf den Dachboden, wo er im Fallen noch eine Zimmer⸗ decke beſchädigte. Wildſchweinen wird zu Leibe gerückt * Waldshut, 14. Jan. Die Schäden durch Wildſchweine ſind teilweiſe ſehr erheblich, ſo daß die Jagdaufſeher alles unternehmen, um die Borſtentiere unſchädlich zu machen. Dieſer Tage gelang es einem Jagdaufſeher in Stüh⸗ lingen ein Wildſchwein zu erlegen, das ein Ge⸗ wicht von eineinhalb Zentnern hatte. flus den nachbargebieten Jüdiſcher Wucherer beſtraft Worms, 14. Jan. Wegen Wuchers im Großhandel erkannte das Gericht gegen den Juden Oskar Frank auf vier Monate Gefäng⸗ nis, 500 RM. Geldſtraſe und Aberkennung der Ehrenrechte für ein Jahr. Der Jude hatte auf den Einkaufspreis ſeiner Waren Aufſchläge bis zu 80 Prozent gerechnet! Heppenheim wird Kneipp-Kurort Heppenheim a d.., 14. Jan. In An⸗ weſenheit von Geheimrat Plaßmann(Mün⸗ chen), der die Feſtanſprache hielt, wurde im Städtiſchen Krankenhaus die nach der Heil⸗ methode des Pfarrers Kneipp eingerichtete Ab⸗ teilung ihrer Beſtimmung übergeben, Behör⸗ denvertreter, Ratsherren, Aerzte und Anhänger der Kneipp⸗Bewegung hatten ſich zu der Feier eingefunden, wobei Bürgermeiſter Dr. Köhler darauf hinwies, daß gerade Heppenheim mit ſeinem Reichtum an geſundem Waſſer, herr⸗ lichem Wald und friſchem Obſt eine beſonders ünſtige Lage als Kneipp⸗Kurort an der Berg⸗ raße beſitzt. Die Badener ſind ein ſchreibfreudiges Dolk 238 Millionen Briefſendungen in einem Jahre/ Bilanz der Reichspoſt in Baden Karlsruhe, 14. Jan. Der erhebliche wirt⸗ ſchaftliche Aufſchwung im politiſch erfolgreichen Jahre 1937, dem fünften Jahre nationalſozia⸗ liſtiſcher Aufbauarbeit, brachte der Deutſchen Reichspoſt in Baden in allen Dienſtzweigen eine weitere Belehung. In den nachſtehenden ſtatiſtiſchen uſw. Angaben iſt die Entwicklung der einzelnen Dienſtzweige nicht nur mit den Ergebniſſen des Vorjahres, ſondern auch mit dem Stand zu Beginn des erſten Vierjahres⸗ plans verglichen worden, ſoweit gleichartige Angaben aus dieſer Zeit vorliegen. Es wurde mehr geſchrieben An Briefſendungen ſind nahezu 238 Millionen Stück eingeliefert und befördert wor⸗ den. Das bedeutet gegen das Vorjahr eine Steigerung um 7,2 v. H. Dieſe Zahlen umfaſſen nicht die ungezählten Millionen Sendungen, die im Durchgang durch den Bezirk Karlsruhe befördert wurden. Die Zahl der 1937 einge⸗ lieferten Paket⸗ und Wertſendungen belief ſich auf rund 12 Millionen Stück, ſie liegt um 1,5 v. H. über dem Ergebnis des Vorjahrs. An Poſtanweiſungen und Zahlkar⸗ ten wurden im Berichtsjahr 13,5 Millionen Stück über 728,7 Millionen RM aufgeliefert. Gegenüber dem Vorjahr betrug die Einliefe⸗ rung mengenmäßig weniger 1,8 v., dem Betrage nach mehr 0,5 v. H. Im Poſtſcheck⸗ däienſt wurden beim Poſtſcheckamt Karlsruhe umgeſetzt: 1937: 5,2 Milliarden RM bei 32,7 Millionen Buchungen, 1936: 4,6 Milliarden RM bei 31,2 Millionen Buchungen, 1932: 3,7 Mil⸗ liarden RM bei 26,2 Millionen Buchungen. Danach war die Steigerung im Jahre 1937 gegenüber dem Vorjahr bei den Buchungen 4,9 v. H. und bei den verbuchten Beträgen 11,4 v. ., gegenüber 1932 jedoch 24,8 v. H. bei den Buchungen und 39,7 v. H. beim Geſamtumſatz. Seit Ende 1932 hat die Zahl der Poſtſcheck⸗ konten um 2137 zugenommen; Ende 1937 wa⸗ ren 47177 Konten vorhanden. Mit Flugpoſt befördert Der Luftpoſtverkehr hat ſich zu einem wichtigen Betriebszweig entwickelt. Zum Luft⸗ Die Tage der alten Schlüsbrücke sind zezühlt.. Arehivbild Die Rheinbrücke im ſilbergrauen flnſtrich Eiſenbahn⸗, Radfahrer⸗ und Jußgängerver kehr wird am 20. Januar freigegeben * Speyer, 14. Jan. Die Arbeiten an der neuen Rheinbrücke bei Speyer ſind ſoweit ge⸗ diehen, daß nunmehr am 20. Januar der Ver⸗ kehr für Fußgünger und Radfahrer freigegeben werden kann. Von dieſem Tage an wird auch der Zugverkehr über das neue Bauwerk geleitet. Damit hat die alte Rheinfähre dieſem Verkehr zum letzten Male gedient und die neue Brücke, die in elegantem Schwung von einem Ufer zum anderen führt, wird mit Leichtigkeit allen An⸗ forderungen genügen. Es ſind ſchon Jahrzehnte vergangen, ſeitdem die erſten Wünſche laut wurden, eine neue Rheinbrücke bei Speyer zu bauen. Von Jahr zu Jahr wurde die Fahrt durch den verdichteten Verkehr ſchwieriger. Stundenlang mußte man oftmals warten, bis der Verkehr auf der pri⸗ mitiven Brücke möglich war. Der Brückenbau⸗ verein vom Jahre 1912, dem alle beteiligten Städte angehörten, hatte ſchon Pläne vorgelegt, aber ſelbſt nach dem Weltkrieg konnte der Wunſch nicht erfüllt werden. Dazu kam noch, daß man auch in Maxau den Bau einer Brücke forderte. Auch Mannheim forderte eine Er⸗ Zwischen Neckar und Bergstraſße Ladenburger Nachrichten *Vom Angelſport. Die Hauptverſammlung des Angelſportvereins Ladenburg und Umge⸗ bung, die im neuen Vereinslokal„Zum Hirſch“ in Ladenburg ſtattfand, war dadurch beſonders bedeutungsvoll, daß Gauführer Owart aus Karlsruhe und Bezirksführer Seubert aus Mannheim anweſend waren. Bei dieſer Ge⸗ legenheit wurde der neue Vereinsführer Kon⸗ rad Kuntz vom Gauführer verpflichtet. Dieſer führte u. a. aus, daß der Angelſport eine der wenigen Sportarten iſt, bei deren Ausübung ſich auch ein materieller Gewinn erzielen läßt, und daß dies der Grund iſt, weshalb der Angel⸗ ſport nicht dem Reichsverband für Leibesübun⸗ gen, ſondern dem Reichsnährſtand angeſchloſſen wurde. Es iſt daher wichtig, daß von den Sportfiſchern die vorgeſchriebene Fangſtatiſtik ſorgfältig geführt wird, um ſo die Daſeins⸗ berechtigung der Sportangler neben den Be⸗ rufsfiſchern zu kennzeichnen. Zum Schluß dank⸗ ten der Gauführer, der Bezirksführer und Sportkamerad Schwarz dem ſcheidenden Ver⸗ einsführer Kraatz, der dann noch über ſeine Studien auf dem Gebiet der Fiſchbiologie ſprach. Die Verſammluna hätte in Anbetracht der Bedeutung beſſer beſucht ſein können. Die nächſte Verſammlung findet am erſten Sonntag im Februar ſtatt. * Flachsſtroh⸗Abnahme. Wie die Orts⸗ bauernſchaft Ladenburg mitteilt, wird das reſtliche Flachsſtroh heute, Freitag, ab 10 Uhr, am Güterbahnhof Ladenburg abgenommen. Eine weitere Abnahme findet nicht mehr ſtatt. * Der Athletik⸗Sportverein hält heute Sams⸗ tagabend im Saal„Zur Roſe“ ſein Winterver⸗ gnügen ab. Im gleichen Lokal findet am näch⸗ ſten Sonntag die Generalverſammlung ſtatt. 1 Ziegenbock⸗Verſteigerung. Die Stadtge⸗ meinde verſteigert heute um 11 Uhr im Rat⸗ haus zwei abgängige Ziegenböcke, Edingen berichtet * Seinen 84. Geburtstag feiert heute Sams⸗ tag der Invalidenrentner Friedrich Helmſtädter, Adolf⸗Hitler⸗Straße. Der Jubilar erfreut ſich guter Geſundheit, die wir ihm auch für die Zu⸗ kunft wünſchen. weiterung ſeiner Brücke. Aber die Schwierig⸗ keiten haben ſich noch verdichtet. Auf der einen Seite war die Uneinigkeit, während unſer Nach⸗ bar, Frankreich, durch die Rheinlandkommiſſion ſeine Forderungen aufſtellte und die Pläne zur Genehmigung verlangte. Trotz allen Schwierig⸗ keiten hatte man ſich bewogen, im Jahre 1929 die Genehmigung der Pläne zu erteilen. In der Syſtemzeit allerdings konnten ſich die beteiligten Länder über die Finanzierung nicht einigen, lediglich über die Baukoſten der Er⸗ weiterung der Brücke Mannheim— Ludwigs⸗ hafen hatte man eine Löſung gefunden, ſo daß Jahr um Jahr verging. Und mit einem Schlage waren die Fragen gelöſt: Nach der Machtergrei⸗ fung im Jahre 1933 war die Finanzie⸗ rung ſichergeſtellt, ſo daß ſchon im Herbſt 1933 der erſte Spatenſtich zur Speyrer Brücke getan werden konnte. Das gewaltige Werk ſteht: 6000 Tonnen Stahl wurden gebraucht, 200 000 Tagewerke wurde an der Bauſtelle geleiſtet, 200 000 Tage⸗ werke außerhalb der Bauſtelle. Die Geſamt⸗ koſten: 8Millionen Reichsmark! Wenn der Teileröffnung in der kommenden Woche die feierliche Ginweihung Mitte März erfolgen wird, iſt nicht nur der Wunſch vieler Volksgenoſſen erfüllt, ſondern auch die werden voll Stolz auf den ſchmucken Bau ſchauen, die jahrelang gekämpft haben, daß dieſer Wunſch in Erfüllung ging.—8. fileine diernheimer ſacheichten * WhwW.Veranſtaltung. Zugunſten des Winterhilfswerks wird durch die NS⸗Kriegs⸗ nn das Heimatſtück„s' Müllers Liſſl von ichelboch zum dritten Male am heutigen Samstag abend im Saale des „Freiſchütz“ wiederholt. * Rücknang der Maul⸗ und Klauenſeuche. In den letzten Tagen iſt ein weſentlicher Rückgang der Maul⸗ und Klauenſeuche zu verzeichnen. Von den verſeuchten 44 Gehöften ſind nunmehr 26 für ſeuchenfrei erklärt worden, ſo daß alſo nur noch in 18 Höfen die Seuche beſteht. Drei Stück Großvieh und ein Kalb ſind bisher der Seuche zum Opfer gefallen. * Zuſammenkunft der SͤäA⸗Sportabzeichen⸗ träger. Die Träger des SA⸗Sportabzeichens ſind zu einer Zuſammenkunft am Samstag um 20.30 Uhr in den Saal des Gaſthauſes„Frei⸗ ſchütz“ eingeladen. poſtnetz gehörten im Sommer 1937 3 Orte, im Wintek(Oktober bis März) 2 Orte des Be⸗ zirks. Zu den wichtigen Nachtflügen ab Frank⸗ furt(Main) und Stuttgart waren günſtige Anſchlußverbindungen mit der Eiſenbahn vor⸗ handen. Der ſeit Jahren beobachtete Rückgang bei den übermittelten Telegrammen, eine durch Ausbreitung des Teilnehmer⸗Fernſchreib⸗ dienſtes und die Abwanderung der Telegramme zum Fernſprecher verurſachte Erſcheinung, wurde im Jahre 1936(Folge der Olympiade) unterbrochen. Im Jahre 1937 iſt die Zahl wie⸗ der um 2,7 v. H. zurückgegangen. Der Fern⸗ ſprechverkehr zeigt bei 68,2 Millionen Ortsgeſprächen eine Steigerung um 3,8 v. H. und bei den Ferngeſprächen um 6,1 v. H. bei einer Zunahme der Sprechſtellen um 4,1 v. H. Der Sprechverkehr mit dem Auslande wurde erweitert. Das amtliche Fernſprechbuch, das bisher nach dem Stande vom 1. April eines jeden Jahres gedruckt worden iſt und jeweils Ende Juli zur Ausgabe kam, wird künftig nach dem Stande vom Ende Oktober gedruckt und gelangt im Monat März zur Ausgabe. Das nächſte Amtliche Fernſprechbuch erſcheint vor⸗ ausſichtlich im Monat März 1938. Zur Be⸗ wältigung des geſteigerten Fernſprechverkehrs wurden zahlreiche neue Leitungen in Betrieb genommen; ferner wurden zahlreiche techniſche Neuerungen und Verbeſſerungen getroffen. Baden hat 276 859 Rundfunkhörer Die Zahl der Rundfunkteilnehmer hat weiter zugenommen. Die Steigerung gegenüber 1936 beläuft ſich auf 9,8 v..; Ende 1937 be⸗ trug die Zahl der Teilnehmer 276 859, darunter befinden ſich 17684 gebührenfreie Anlagen. Die Rundfunkempfangsverhältniſſe im ſüdweſtdeut⸗ ſchen Gleichwellennetz wurden durch Einbau einer neuen Gleichwellenſteuerun»eim Rund⸗ funkſender Freiburg i. Br. weſentlich verbeſ⸗ ſert. Es wurden 263 Schwarzhörerfälle zur Anzeige gebracht. Davon mußten 54 Fälle der Staatsanwaltſchaft zur Einleitung eines Straf⸗ verfahrens übergeben werden. Ausgeſprochen wurden Geldſtrafen von 5 bis 50 RM oder entſprechende Gefängnisſtrafen. 12 056 Beamte Der Geſamtperſonalbeſtand des Be⸗ zirks iſt entſprechend den geſteigerten Anfor⸗ derungen bei allen Dienſtzweigen um 319 Köpfe auf 12 036 Beamte, Angeſtellte und Arbeiter aller Gruppen geſtiegen. 121 bevorzugt unter⸗ tzubringende alte Nationalſozialiſten ſind mit Vorrang als Beamte übernommen worden. Für das Perſonal iſt eine Reihe von Verbeſſerun⸗ gen zu verzeichnen, die im Geiſte nationalſozia⸗ liſtiſchen Aufbauarbeit beſonders den wirt⸗ ſchaftlich ſchwächergeſtellten Angehörigen zuteil wurden. U. a. wurden rund 100 Poſtkinder zu Heilkuren in Solbäder und an die See ent⸗ ſandt. Daneben wurde in zahlreichen Fällen die Durchführung von Kindererholungskuren durch Gewährung von Unterſtützungen erleich⸗ tert. Der Bezirksausſchuß Karlsruhe der Stif⸗ tung Poſttöchterhort hat zur Linderung der Not an Waiſen 11 580 RM verteilt. Land-Goltesdienſtanzeiger für Sonntag, 16. Januar — Gemeinde Ladenburg. Samstag 16 bis 18 und 19.30— 21 Uhr Beicht.— Sonntag(2. S. n. Eph.):.15 Uhr Beicht,.45 Uhr Aus⸗ teilung d. hl. Komm.,.30 Uhr Frühgottesdienſt mit Monatskommunion der Jungfrauen,.30 Uhr Hauptgottesdienſt, darauf Chriſtenlehre für die Jünglinge, 13 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen, 13.30 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht.— Dienstag und Donnerstag.15 Uhr Schüler⸗ gottesdienſt.— Freitag.30 Uhr Gemeinſchafts⸗ in der Krypta. angeliſche Gemeinde Ladenburg. 55 Hauptgottesdienſt, 10.30 Uhr Kindergottesdienſt, 13 Uhr Chriſtenlehre. Evangeliſche Gemeinde Neckarhauſen..30 Uhr Hauptgottesdienſt, 10.30 Uhr Kindergottesdienſt, 13 Uhr Chriſtenlehre. Kath. Gemeinde Edingen. Samstag von 14, 17 und 20 Uhr an Beicht.— Sonntag: 7 Uhr Beicht,.30 Uhr Frühmeſſe mit Monatskomm. der Jungfrauen,.30 Uhr Hauptgottesdienſt, 13 Uhr Chriſtenlehre, 19.30 Uhr Rofenkranz.— Dienstag und Donnerstag Schülergottesdienſt. — Mittwoch 6 Uhr Gemeinſchaftsmeſſe. Katholiſche Gemeinde Schriesheim⸗Altenbach. Samstag 14, 16, 18 und 20 Uhr Beicht.— Sonn⸗ tag:.45 Uhr an Beicht, 7 Uhr Austeilung der hl. Komm.,.30 Uhr Gottesdienſt mit Predigt in Schriesheim, 10 Uhr Gottesdienſt mit Pre⸗ digt in Altenbach, 18 Uhr Andacht. Evangeliſche Gemeinde Schriesheim..30 Uhr Predigt, Vikar Schlabach, 10.45 Kindergottes⸗ dienſt.— Mittwoch 20 Uhr Bibelſtunde.— Freitag 20 Uhr Frauenabend. Kath. Gemeinde Ilvesheim. Samstag 14, 17 und 20 Uhr Beicht.— Sonntag 7 Uhr Früh⸗ •* mit Generalkommunion der Jungfrauen, .30 Uhr e mit Predigt, anſchl. Chriſtenlehre für die Jünglinge, 13.30 Uhr Corp.⸗Chr.⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen, 16 Uhr Andacht in der Siedlungskapelle.— Mitt⸗ woch.45 Uhr Beicht und hl. Meſſe in der Sied⸗ lungskapelle. Evang. Gemeinde Edingen..15 Uhr Haupt⸗ gottesdienſt; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt; 13 Uhr Chriſtenlehre; 15 Uhr Verſammluna der Deutſchen Chriſten im„Lamm“.— Donnerstag, 20. Fanuar, 20 Uhr, Wochengottesdienſt im Nähſaal. „Hakenkreuzbanner“ Unterhaltung und Wiſſen Die erste Kleinsiedlung der Welt Vor über 400 Jahren entstand die Fuggerei in Augsburg/ Eine Stadt in der Stadt Die Stadt Augsburg, deren Geſchichte der Name Fugger beſonders hellen Glanz ver⸗ leiht, darf den Ruhm für ſich in Anſpruch neh⸗ men, ſeit über 400 Jahren in ihren Mauern die erſte Kleinſiedlung der Welt zu beſitzen. Un⸗ vergänglich wird darin der hohe Gemeinſchafts⸗ ſinn fortleben, den Jakob Fugger durch die Gründung dieſer Fuggerei bezeugte. Mit ihr hat ſich der Augsburger Kaufherr das reinſte und unbeſtrittenſte Gedenken in der Geſchichte Nicht umſonſt ſteht in einer alten hronik über ihn zu leſen:„Es iſt eine Zierde 2 des großen deutſchen Landes und beſon⸗ ders der Stadt Augsburg“. Weit ſeinem Jahr⸗ hundert voraus, ſchuf er mit dieſer Kleinſtadt mitten im Herzen der eigentlichen Stadt eine ſo wertvolle Löſung der Wohnungsfrage, daß ſie auch heute noch vollſte Achtung verdient. Altes Tor beſchließt ein Stück Mittelalter Wenn man von der Maximilianſtraße, einer der ſchönſten Renaiſſanceſtraßen Deutſchlands, am Rathaus und Perlachturm in die Jakober⸗ traße in Augsburg einbiegt, ſtößt man etwa in alber Höhe auf ein merhwürdiges Tor, das eine mittelalterliche Stadt abzuſchließen ſcheint. Ein kurzer Blick auf die angebrachte Inſchrift, das Wappen und die Jahreszahl, belehren dar⸗ über, daß man ſich hier am Eingang der geſuch⸗ ten Kleinſiedelung, der Fuggerei, befindet. Gleichzeitig gibt aber die Inſchrift auch einen Beweis jener edlen Geſinnung, mit der Jakob Fugger im Gedenken an ſeine verſtorbenen Brüder Ulrich und Georg die verpflichtende Verantwortung des Reichtums ganz im Sinne unſeres heutigen Staatsgedankens auffaßte. Die Vertel fot des 1519 abgefaßten lateiniſchen Textes hat folgenden Wortlaut: „Die Brüder Ulrich, Georg und Jakob Fug⸗ ger aus Augsburg, durchdrungen von der Ueberzeugung, daß ſie dem Wohl der Stadt zu dienen haben und ihr gewaltiges Vermögen in erſter Linie der Güte Gottes danken, haben frommen Sinnes und zur freigebigen Nachah⸗ mung 106 Wohnungen mit Bau und Einrich⸗ tung für diejenigen ihrer Mitbürger, die recht⸗ ftele. aber von Armut heimgeſucht ſind, ge⸗ tiftet“. Nur ein Goldgulden im Jahr Am 6. Juni 1516 waren die Vorarbeiten ſo⸗ weit gediehen, daß auf dem 9914 Quadratmeter großen Grundſtück mit dem Bau begonnen wer⸗ den konnte. Zuvor aber traf Jakob Fugger mit dem Rat der Stadt Augsburg noch ein bedeut⸗ ſames Abkommen. Darnach ſollten die Bewoh⸗ ner der Fuggerei ſo lange keine Hausſteuer zu bezahlen brauchen, als der Hauszins für jede zu errichtende Wohnung jährlich einen Goldgul⸗ den nicht überſteige. Das ſind nach unſerem Geld 1,71 Reichsmark. Da nun die genannte Verordnung noch immer in Kraft iſt, bezahlt man demnach auch heute noch dieſe„Summe“ als Jahresmiete für eine der freundlichen Woh⸗ nungen in der Fuggerei. Die Baukoſten beliefen ſich auf 15 000 Gold⸗ aulden. Außerdem ſtiftete Jakob Fugger zur Erhaltung ſeiner Kleinſiedlung weitere 10 000 Goldgulden, die verzinslich angelegt wurden und mit dem von den Inwohnern zu leiſtenden Mietzins verwendet werden. Das Geld wurde tatſächlich auch in Bodenwerten, vor allem in ausgedehnten Waldungen, derart ſichergeſtellt, daß es Jahrhunderte und auch die Inflation überdauerte und nach wie vor ungeſchmälert vorhanden iſt. Jakob Fugger, deſſen Tod im Jahre 1548 aufrichtig bedauert wurde, hat die Vollendung ſeines ſchönſten Werkes noch er⸗ leben dürfen. Das kleine Städtchen mit ſeinen Die Stedinger Roman von Wolfgang Schreckenbach 53 Häuſern, ſeinen ſechs geade laufenden Stra⸗ ßen, ſeiner mittelalterlichen Mauer, ſeinen Türmen und Toren aber bildet auch heute noch ein Anziehungspunkt für die ungezählten Be⸗ ſucher aus aller Welt. Alles atmet Natürlichkeit und Genügſamkeit Wenn man bei der Beſichtigung auch das Innere betritt, dann leuchten überall Freude und Zufriedenheit aus den Augen der Leute, die hier Wohnung gefunden haben. Jedes Häuschen hat zwei Haustüren. Die eine führt in die Wohnung des Erdgeſchoſ⸗ ſes, die andere in jene des erſten Stockwerkes. Blumen zieren die Fenſterreihen und wilder Wein rankt ſich vielfach zu beiden Seiten des Eingangs empor. Die ganze Luft atmet Ge⸗ nügſamkeit, Ordnungsliebe und Sinn für Häus⸗ lichkeit, wenn gleich die aſe auch nur aus ſchlichten Nutzbauten ohne alle gewollte Schön⸗ heitsabſicht errichtet wurde. Aber gerade dieſe bewußte Natürlichkeit verleiht der kleinen Sied⸗ lung jenen anheimelnden Reiz, den ſie ſeit ihrer Gründung bis auf den heutigen Tag bei⸗ behalten hat. In der Mitte der Straßenkreu⸗ ung, gewiſſermaßen im Herz der Siedlung, tößt man auf einen maleriſchen Brunnen, in deſſen plätſcherndem Waſſer rotwangige Kin⸗ der ein munteres Spiel treiben. Beſonders angenehm mutet vor allem auch die verſchie⸗ denartige Behandlung der Haustüren an, die unregelmäßige Folge der Fenſter und die male⸗ riſchen, gotiſchen Treppengiebel. Im Hintergrund des reizvollen Bildes erhe⸗ ben ſich über den Toren und Mauern derſfFug⸗ 70 das monumentale Rathaus und der Per⸗ achturm von Augsburg, deren grüne Patina märchenhaft aufleuchtet. Weißhaarige Frauen und Männer ſitzen hinter den hellen Fenſter⸗ ſcheiben. Ihr ſtummes Lächeln ſcheint ein Gruß zu ſein an jene andere Welt, die draußen be⸗ ginnt, wo ihr Städtchen mit Mauern begrenzt wird, und deren Pulsſchlag nur ganz ſchwach zu ihnen hereindringt. Augsburg, Rathaus und Perlachturm DAS HFLDENLlED EINFES BAUENNVOLKES Copyright by Verlag L. Staackmann, Leipzig —— 10. Fortſetzung Als Bolko bei grauendem Morgen ſein Pferd nach Bardenfleth hinüberlenkte, ſah er, wie ein Reiter von Barſchlüte her eilig dem Hollinghof zuſtrebte. Es fuhr ihm durch den Sinn, daß Nome den ganzen Abend nicht da⸗ heim geweſen war. Nun liebte er ja den Mann, der ſein Schwa⸗ ger werden ſollte, nicht gerade und ſah es nicht ungern, wenn jener ihm aus dem Wege ging. Hämiſch hatte er ihn nach ſeiner Erwählung zum oberſten Deichgrafen begrüßt, und hämiſch war Nome immer geweſen, ſchon von früheſter Kindheit an. Es ließ ſich kaum verſtehen, daß er und Imke auf einem Aſt gewachſen waren. Dennoch tat Bolko der Gedanke, dieſer Reiter könne Nome ſein, ſeltſam weh. In Barſchlüte wohnte bei ihrem Bruder Addo eine junge Witwe, Hemke Gerrits, die überall in ſchlechtem Rufe ſtand. Bei der Ge⸗ burt ihres jüngſten Kindes waren ſchon aller⸗ lei üble Gerüchte in Umlauf geweſen, und als kurz danach ihr Mann erſchlagen auf dem Felde gefunden wurde, hatte man ſie gar des Gattenmordes angeklagt. Nun hatte ſie ſich ja von dieſem Verdacht durch Eideshelfer reinigen lönnen, denn ihre Geſippten waren zahlreich und hingen wie die Kletten zuſammen, aber das Getuſchel wollte nicht aufhören, und immer neue Gerüchte kamen auf, die Hemke Gerrits großer Liederlichkeit ziehen. Auch Nome war in dieſem Zuſammenhang öfter erwähnt wor⸗ den, aber Bolko hatte derlei Gedanken immer weit von ſich getan. Heute durchfuhr es⸗ ihn, es könne doch etwas an der Geſchichte ſein. Verächtlich war ihm der Mann, der in den Nächten zu ſolchen Frauen ſchlich, während er ſelber ernſtem Männerwerk nachging. Schande ſchien ihm ein ſolcher über ſein Geſchlecht zu bringen, und Bolko beſchloß, mit Nome zu reden, um ſeiner Schweſter Imke willen. Daheim wartete in der Howand Jürke Lübbs auf ihn mit einem Dominikaner. Der wies ihm ſein zerriſſenes Gewand und die zerſchundenen Hände und klagte auf Gewalttat gegen Siade Arps, den Bauern von Barſchlüte. Bolko ver⸗ ſprach ihm gerechtes Gericht, und auch Jürke Lübbs ſuchte den Tobenden zu beſchwichtigen. Dabei aber hatte er ein ganz zufriedenes Ge⸗ ſicht, als wären ihm die Schmerzen des Mön⸗ ches nicht unlieb. Nur ſchwer war der Mann zu beruhigen, und Bolko atmete auf, als jener endlich mit dem Prieſter ſein Haus verließ. Am Nachmit⸗ tage aber ritt er ſelber nach Warfleth hinauf zu Detmar tom Dieke. Kurz hinter Bardenfleth wurde der Deich⸗ graf angerufen. Es war Nome Holling, der des Weges dahergeſprengt kam. Er hatte von einem Warflether Verwandten einen Kamp erworben, den Detmar tom Dieke ihm abkaufen wollte. So hatten ſie den gleichen Weg. Während ſie miteinander ſprachen, gedachte Bolko der Begegnung dieſes Morgens. Aber ſchon nach den erſten Worten lachte Nome ihm ſpöttiſch ins Geſicht. „Ich denke, dies geht den Deichgrafen wenig an“, ſagte er kurz. „Den Deichgrafen wohl“, entgegnete Bolko; aber dann hatten ſie keine Gelegenheit mehr, Aufn.: Mayer, Augsburg darüber zu reden, denn nun holten ſie einen Warflether Bauern ein, der mit dem Wagen vom Markt aus Bremen kam. Groß ſei der Zorn des Erzbiſchofs, wußte er zu erzählen, Lieber wolle er ganz Stedingen mit Stumpf und Stiel ausrotten, als abermals auf Zins und verzichten, habe Herr Gerhard geſagt. „Die Leute ſchwatzen viel“, ſagte Bolko leicht⸗ hin. Dann aber fuhr er, ernſter werdend, fort: „Nun wird es wohl aut ſein, wenn wir im nächſten Sommer den Steinsgraben befeſtigen.“ Der Bauer blickte ihn verwundert an.„Das muß wohl überlegt werden“, ſagte er zögernd und kratzte ſich hinterm Ohr.„Wir werden ſo ſchon unſeve Not haben mit den Deichen.“ „Ich denke auch, ſo gefährlich wird es nicht ſein“, pflichtete ihm Nome bei und hatte wie⸗ der den hämiſchen Zug im Geſicht. Da merkte der Deichgraf, daß er nun öfter mit den Bauern hiervon reden mußte, damit ſie am Tage der Landgemeinde wüßten, um was es ging. Nome Hollinas Handel mit Detmar tom Dieke war bald im reinen. Vor Bolko als Zeugen wurde der Acker verkauft. Dennoch blieb Nome, der Aufforderung des Hausvaters folgend, und ſah Meike Detmars zu, die bei dem Geſpräch der Männer die Spindel auf⸗ und niedergehen ließ. Das Mädchen gefiel ihm wohl. Auch fand er, daß ſie eine verſtändige Art zu antworten hatte, wenn ſie gefragt wurde. Sonſt war ſie freilich meiſt ſtill und lauſchte auf die Reden der Männer. Meike Detmars war ſchön. Das goldhelle Haar lag wohlgeordnet in einem ſchweren Kranz um ihre ſchmalen Schläfen, und das Ge⸗ ſicht war wohlgebildet. Ihre Bewegungen wa⸗ ren ruhig und ſicher, und die Augen hielt ſie in guter Zucht. Kein Untätlein war auf ihrem Gewand, und ſauber wie ſich ſelbſt hielt ſie das Haus, dem ſie vorſtand. Nome mußte an Hemke Gerrits denken, die kecke Augen bekam, wenn ſie mit Männern redete, und bei der immer das Unterſte zuoberſt Archivbild Augsburg: In der Fuggerei Literatur Schiebelhuth nahm am erſten Oktober eine größere Wohnung. Schiebelhuth konnte das. Die Geſchäfte gingen gut.„Na, wiſſen Sie, 's war höchſte Zeit, ſich ſtandesgemäß herzu⸗ richten. Die armſeligen vier Zimmer.“ So armſelig waren ſie ja nun gerade nicht. Aber Schiebelhuth liebte zu übertreiben, zumal es die Veränderung recht vorteilhaft unterſtrich. Ein eigenes Herrenzimmer, wie lange hatte er es entbehren müſſen! Der maſſive Schreib⸗ tiſch. Die Ledergarnitur. Gott ja, es war ein ganz brauchbares Arbeitszimmer.„Arbeits⸗ zimmer“ nannte er es, obwohl es nichts zu arbeiten gab. Denn Schiebelhuth hatte ein gut⸗ gehendes Stoffe⸗en⸗gros⸗Geſchäft, und alles, was zu erledigen war, wurde im Kontor er⸗ ledigt. Aber klang es nicht ſchön, bitte, klang es nicht ſchön. Arbeitszimmer, dieſes Glanz⸗ ſtück von Herrenſalon? Schiebelhuth fühlte ſich ganz behaglich. Und doch, wenn er manchmal ſo ſaß, irgend etwas fehlte. Es war ſo, als wenn er böſe angeſtarrt wurde. Die nackte Wand, aha! Da liegt der Hund begraben. Er beſprach ſich mit ſeiner Gattin. Ein hübſches Bild vielleicht? Eine Couch? „Im Arbeitszimmer?!“ brauſte Schiebel⸗ huth auf. Er ſchüttelte ſein ernſtes Sorgengeſicht. Er ſtand auf, zog die Weſte glatt, gab ſeiner Frau einen Klaps auf die Hand und ſagte:„Laß man Marie.“ Am nächſten Vormittag ging Schiebelhuth wohin? Zum Buchhändler, jawohl. Die leere Wand, unge— Pardon! Nicht gelehrt ſah ſie aus. Ein bißchen Bildung fehlte im Zimmer. Das war's! Der Buchhändler ſtapelte mit viel geſalbten Worten Bücher auf den Tiſch. „Nein, nein, nein!“ unterbrach ihn der ent⸗ ſetzte Schiebelhuth.„Wozu die Umſtände! Zwanzig Quadratmeter genügen. Von allem ein bißchen, ſo was Philoſophiſches auch, und die Klaſſiker, zum Beiſpiel, wie heißt er doch, Schopenhauer, nicht wahr? Ja, vergeß ich nie, Schopenhauer, Gaſſenhauer. Na ja, und denn ſo, na, Sie wiſſen ſchon. Und bitte alles ein bißchen dunkel. Nicht ſo grelle Farben.'s muß 'n bißchen harmonieren. Na, wer'ns ſchon machen, wie? Morjen!“ Marta Wolter. lag. Eine beſſere Hausfrau würde Meike Det⸗ mars werden. Aber Nome ſah auch, wie ihr das Blut kam und aing, wenn Bolkos Augen auf ihr lagen, und wie ſie den Blick niederſchlug, wenn er ſie anſprach. Da haßte er den Mann, der ſo ver⸗ ——— redete, während dieſes Mädchen an ihn achte. „Die Sache mit dem Mönch hielt Detmar für nicht ſo gefährlich. „Ich war ſelber in Barſchlüte“, ſagte er, „und habe mit Siade Arps geredet und mit ſeinem Knecht, der dabei war. Danach iſt der Mönch ſelber ſchuld. Siades Vater war tod⸗ krank. Als ich dort war, war er ſchon geſtorben; als aber der Mönch kam, lebte er noch. Der Bauer bat den Mann, hereinzukommen und die Beichte des Sterbenden zu hören, damit er nicht in ſeinen Sünden ſtürbe, denn es war kein Prieſter in der Nähe. Da iſt der Mönch gekommen und hat die Beichte gehört, aber freiſprechen, hat er geſagt, könne er ihn nur, wenn der Sohn verſpräche, dem Erzbiſchof Zins und Zehnten zu zahlen, und das hat Siade ſo ſehr gereizt. daß er zuletzt nicht mehr wußte, was er tat.“ Bolkos Augen blitzten.„Der Mönch hat Gott geläſtert“, rief er.„Dennoch zweifle ich nicht, daß ſie es drehen werden, wie ſie es brauchen! Wenn aber die Sache ſich ſo verhält, dann hat ſie Zeit bis auf die Landgemeinde!“ Wider ſeine Gewohnheit ſchwieg Nome Holling zu der Beratung der Männer, und Bolko ſah, wie ſein Blick an Meike Detmars hing.„Du ſollteſt dir eine Hausfrau ſuchen“, riet er, während ſie heimwärts ritten.„Dein Vater iſt alt. Er wartet wohl nur darauf.“ „Damit hat es noch Zeit“, erwiderte Nome. Aber er beſchloß, nun nicht mehr nach Bar⸗ ſchlüte zu reiten. Das tat er denn auch in der nächſten Zeit. Dafür aber fand er nun oft einen Vorwand, den Diekhof aufzuſuchen, und dann wußte er es immer ſo einzurichten, daß er eine Weile mit Meike allein war. (Fortſetzung folgt.) Samstag, 15. Januar 1938 Pfü hafen a. Rl Reichsmark bekannten ebenſo die des Geſellſ fende Geſch im Hinblich ſtellte Gro bis jetzt ein Bierbran Mannheim. und die 50. nehmigte d die 1,395 2 eigene) 5( Dividende. mäß zurück wählt wurf das laufen ſchäftsberick rung bis je 7 We Ohne Ge 2. Ziehur In der k 4 Gei 385987 In der he 2 Gen 2 Gen 4 Gen 322441 342042 38130 D G — — * 2 — SSAeANa Die Güddeutſc findet von Di Stellvertrete Helmuth Wi muth Wüſt; Wirtſchaftsp wegung: Se ton und Be Fritz Haas; Julius Etz; ür die Bilt tändiger B Berliner Se — Nachdru Sprechſtunde (auße Hakenkre Direkte Sprechſtunde (außer San Verlag Für den Anz Zu— Geſamtausge Ausgabe We Die Anzeige ſche Frühausgabe Abendausgal Ausgabe B Ausgabe/ rühausgab bendausga Ausgabe B Ausgabe/ rühausgab Abendausga Ausgabe h Ausgabe/ Geſamt⸗D tar 1938 Archivbild ber eine unte das. ſſen Sie, iß herzu⸗ ex.“ So ht. Aber zumal es rſtrich. nge hatte Schreib⸗ war ein „Arbeits⸗ nichts zu ein gut⸗ d alles, ontor er⸗ tte, klang s Glanz⸗ ich. Und id etwas ingeſtarrt liegt der it ſeiner ? Eine Schiebel⸗ icht. 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Die Ausſichten für das lau⸗ fende Geſchäftsjahr werden günſtig beurteilt, beſonders im Hinblick auf die nach Erwerb eines Patentes er⸗ ſtellte Großverſuchsanlage für Holzverzuckerung, die bis jetzt ein zufriedenſtellendes Ergebnis zeitigte. Bierbrauerei Durlacher Hof A6, vorm. Hagen Mannheim. Die, HV, in der 1 087 500 RM. Stamm⸗ und die 5000 RM. Vorzugsaktien vertreten waren, ge⸗ nehmigte den Abſchluß für 1936/37. Danach erhalten die 1,395 Mill. RM. Stammaktien(davon 3600 RM. eigene) 5(4) Prozent, die Vorzugsaktien wieder 8 9/% Dividende. Der geſamte Auſſichtsrat trat ſatzüngsge⸗ mäß zurück und wurde wiedergewählt; neu hinzuge⸗ wählt wurde Kaufmann G. F. Dall(Hamburg). Ueber das laufende Geſchäſtsjahr wurde, wie ſchon im Ge⸗ ſchäftsbericht erwähnt, mitgeteilt, daß die Abſatzſteige⸗ rung bis jetzt weiter angehalten habe. Der Inlandsabſatz des Süddeutſchen Zementverban⸗ des 1937 um rund 10 v. H. erhöht. Im Zuge der leb⸗ hafteren Bautätigkeit im vergangenen Jahr 1937 hat, wie ſchon berichtet, die deutſche Zementinduſtrie eine Verſanderhöhung zu erzielen vermocht, die einſtweilen eine Steigerung gegen das Vorjahr um etwas über 5 v. H. vermuten läßt. Der Süddeutſche Zementver⸗ band, der durch zwiſchenverbandliche Abmachungen über eine Schlüſſelzuteilung von 24,12 v. H. des Ge⸗ ſamtverbandes verfügt und innerhalb dieſes Schlüſ⸗ ſels den zwiſchenverbandlichen Ausgleich vornimmt, hat einen beſonders lebhaften Umſatz im letzten Jahr in Baden und in der Pfalz ſowie in den Gebieten München und Nürnberg zu verzeichnen gehabt. Der Ge⸗ ſamtverbrauch in Süddeutſchland dürfte ſich auf rund 3 Mill. To. geſtellt haben, alſo auf etwa 10 v. H. mehr als im Jahre 1936. Der Abſatz der ſyndizierten Werke ſtellt ſich, wie wir erfahren, dabei auf rund 2,8 Mill. Tonnen gegenüber rund 2,5 Mill. To. im Jahre zuvor. Er liegt alſo etwas über 10 v. H. über dem Inlands⸗ verſand des an ſich recht guten Jahres 1936. Die Kon⸗ tingentausnutzung der Werke, die ſich nur auf den Verlauf im Inland erſtreckt und gleich wie in Nord⸗ deutſchland auf dem Verſand aufgebaut iſt, beträgt rund 98 v. H. Die erwähnten Ziffern betreffen das Inlandsgeſchäft der im Süddeutſchen Verband zuſam⸗ mengeſchloſſenen Werke. Daneben hat ſich auch der An⸗ teil des Südens am geſamten deutſchen Zementexport wiederum günſtig entwickelt. Für das Jahr 1938 rech⸗ net man in Süddeutſchland mit etwa dem gleichen Er⸗ gebnis wie in dem wieder befriedigend abgelaufenen Zementjahr 1937. Leichter Anſtieg des Stickſtoffabſatzes im Dezember. Der Abſatz der Stickſtoffdüngemittel zeigt im Monat Dezember 1937 einen leichten Anſtieg gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres. Dieſer erſte Erfolg des Aufrufs zum Frühbezug zeigt, daß die Abnehmerſchaft der gegebenen Lage Verſtändnis entgegenbringt. Der Geſamtabſatz in den Monaten Juli/ Tezember hat ſich gegenüber demjenigen der gleichen Zeitſpanne des ver⸗ gangenen Düngejahres entſprechend erhöht. Getrelde Rotterdamer Getreide Rotterdam, 14. Jan. Weizen(in Hfl. per 100 Kilo): Januar.50; März.57½ Br.; Mai.55; Juli.57½. Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo): Fanuar 117; März 116½¼; Mai 111½¼; Juli 109¼. fhein-Mainlsche Abendbörse Ruhig Die Abendbörſe hatte nur ein ruhiges Geſchäft, da die Beteiligung der Kundſchaft klein war, während der Berufshandel im Hinblick auf den Wochenſchluß etwas Zurückhaltung bekundete. Die Stimmung war aber nicht unfreundlich und die Kurſe am Aktienmarkt konv⸗ ten ſich auf dem etwas erholten Mittagsſchlußſtand überwiegend gut behaupten oder wichen nur um Bruchteile eines Prozentes ab. IG⸗Farben ſchwankten vei kleinem Eſchäft zwiſchen 162/—16276 und lagen damit ½, Prozent über dem Schlußkurſe, erreichten aber nicht den hohen Nachbörſenſtand in Berlin von 163. Auch an den übrigen Marktgebieten zeigte ſich überwiegend leichte Nachfrage. Indeſſen waren die Notierungen vorwiegend nom. Im Freiverkehr ver⸗ blieb Nachfrage nach Burbach Kali zu 69—70 und für Wintershall zu 135/½—½, zu nennenswerten Umſätzen kam es aber nicht. An den Rentenmärkten war die Geſchäftstätigkeit ſehr klein und Kurſe wurden kaum notiert. Im Frei⸗ verkehr nannte man Kommunalumſchuldung mit 95.15. Wer hat gewonnen? Gewinnauszug 4. Klaſſe 50. Preußiſch⸗Güddeutſche (276. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf. gezogene Rummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II 2. Ziehungstag 13. Januar 1938 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 4 Gewinne zu 10000 RM. 1. 327387 2 Gewinne zu 5000 RM. 4 Gewinne zu 2000 RM. 125872 197334 12 Gewinne zu 1000 RM. 3628 17102 38792 96161 350421 372500 22 Gewinne zu 800 RM. 17135 61848 122487 151959 166879. 190996 244264 308128 370632 371733 375027 8 Gewinne zu 500 R 3184 16421 27128 36596 46463 78561 708592 128102 180707 195808 2090168 203887 206364 209869 239435 247642 249301 301715 329639 333976 335392 363481 3762⁴⁵ 397883 162 Gewinne zu 400 RM. 9927 18964———3 39067 56603 58690 60198 64924 65046 724³⁵ ———— 0 155583 138647 157986 158720 167755 176693 195417 195497 220299 223390 222384 265056 306480 334659 363084 395967 398156 398954 338513 363957 365576 371725 22 — In der heutigen Rachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 100000 RM. 161777 2 Gewinne zu 50000 RM. 337831 4 Gewinne zu 5000 RM. 301665 375545 6 Gewinne zu 3000 RM. 27751 36554 37 37³⁰ zu 2000 RM. 60194 86524 15 Fiang u 1000 RM. 56625 123358 136212 150783 77775 258861 22 Gew u 800 RM. 6889 71120 75532 106530 120687 183954 208356 240153 243871 310941 362521 60 Gewinne zu 500 RM. 32589 36087 38127 63959 69930 71825 78024 909983 947 111151 118191 120875 132842 149204 167540 195938 203435 210185 213707 217673 220750 225983 245276 258882 261390 310060 324437 349674 364200 395805 174 Gewinne zu 400 RM. 2103 6547 7895 9283 10167 11644 34675 38480 40687 28233 38 5 1 90035 90198 94560 96898 976835 W. 1127101228188 128944 130310 140085 141332 144537 145048 153669 153645 1 32350 172208 183766 194117 195968 199523 200867 211457 213757 216359 250965 251973 255625 281474 294036 302152 309069 31 315523 6460 329856 339599 338432 345954 361036 368734 372469 38130 Die Ziehung der 5. Klaſſe der 50. Preußiſch⸗ Güddeutſchen(276. Preußiſchen) Klaſſen-Lotterie findet vom 8. Februar bis 14. März 1938 ſtatt. 390929 J. Mangold Inh. Heh. Schreiner Spezial-Unternehmen lür Sandstrahlentrostung, Handentrostung, Rostschutzanstriche, Metalli- sierungen, Heißspritzverfahren und Gerüstbau Speyerer Straße 123 Fernspr. 222 60 Stellengesuche Suche ausbaufähigen, neuen Wirkungskreis als Werbeleiter in Induſtrieunternehmen. und Praxis. Ideenreicher Arbeiter, 26 Jahre alt, in ungekündigter Stellung. Angebote erbeten un⸗ ter Nr. 24 632“S an den Verlag dieſes Blattes. Erfahrung Junge, flotte dedienung ſuchl Selle od. Kn u. 1 an d. Veriaa d. geſehene deut hieſigen gen und gute weiſen können, — Lülhluſel verloren. Abzugeb. ſicherungsgeſellſchaft für den zirk einen tüchtig. Goh Direrkionsvertrag mit ehalt, Speſen u. proviſion. Bei ſpätere Teilnahme an ſionseinrichtung möglich. 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Hageneier.— Chef vom Dienſt: Helmuth Wüſt.— Veräntwortlich für S muth Wüſt; für Außenpolitik: Karl Wirtſchaftspolitik und Handel: Will 5 Ratzel: wegung: Friedrich Karl Haas: für ton und Beilagen: Helmut Schulz: Fritz Haas; für Lökales: Julius Etz; Geſtaltung der B⸗Ausgabe: Wilhelm Ratzel; ür die Bilder die Reſſortſchriftleiter; ſämtl. in Mannh. Ständiger Berliner Mitarbeiter: Dr. Johann von Leers. Berlin⸗Dahlem. für Be⸗ für den Heimatteil: Berliner Hans Graf n Berlin SW 68, Cha rlottenſtraße 15 b — Nachdruck ſämtlicher Originalberichte verboten.— Sprechſtunden der Schriftleitung: täglich von 16—17 Uhr (außer Mittwoch, Samstag und Sonntag) Druck und Verlga: Hakenkreuzbanner⸗Verlag und Drückerel G. m. b. H. Geſchäftsführer: Direktor Kurt S chüörnn witz, Mannheim. Sprechſtunden der Verla 3direktion: 10.30 bis 12 15 (außer Samstag und Fernſprech⸗Nr. Verlag und Schriftleitung: Sammel⸗Nr. 354 21. Für den Anzeigenteil verantw.: Wilh. 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Drei⸗Städte⸗chter in Berlin Der alljährlich von Berlin, Wien und Budapeſt ausgetragene Achterkampf kommt in dieſem Jahre in der deutſchen Reichshaupt⸗ ſtadt zur Entſcheidung. Das große Achter⸗ rennen der drei Städte wird im Rahmen der großen Berliner Regatta am 26. Juni auf der olympiſchen Strecke in Grünau veranſtaltet. urxner im denſte des Woyw Acht große Veranſtaltungen ragen aus dem Programm der deutſchen Gerätturner hervor, die ſie im Monat Februar mit zahlreichen Ver⸗ anſtaltungen in den Dienſt des WHW ſtellen. Die erſten Großereigniſſe finden am 5. Fe⸗ bruar in Ulm und Kiel ſtatt. 24 Stunden ſpä⸗ ter ſind Würzburg, Dresden, Cottbus und Schwerin Schauplatz beſonderer Veranſtaltun⸗ gen. Eine Nationalriege ſtellt ſich dann noch am 12. Februar in Elbing und 13. Februar in Danzig vor. 15 Uallonen in Garmich Von Tag zu Tag faſt erhöht ſich die Zahl der in Garmiſch⸗Partenkirchen auf der inter⸗ nationalen Winterſportwoche vertretenen Na⸗ tionen und iſt nunmehr auf 15 angeſtiegen. Die letzte Meldung ging von Frankreich ein, das für die Abfahrts⸗ und Torlaufrennen Welt⸗ meiſter Emile Allais und G. Seigneur nannte. Es werden alſo, dem augenblicklichen Stand des Meldungseingangs entſprechend, folgende 15 Nationen in Garmiſch⸗Partenkirchen vertre⸗ ten—.— Oeſterreich, Polen, Italien, Ungarn, England, USA, Japan, Jugoſlawien, Kanada, Norwegen, Schweden, Schweiz, Tſchechoſlowakei (HDW), Frankreich und Deutſchland. Die Glyumpia-Bobbahn fertig Nach einer neuerlichen Meldung aus Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen iſt nun auch die Olympia⸗ Bobbahn fertiggeſtellt, doch wird ſie wegen des warmen Wetters zum Trainingsbetrieb noch nicht freigegeben, damit ſie für die Weltmeiſter⸗ ſchaften in beſtem Zuſtand zur Verfügung ſteht. Muk Toclauf am Seldverg Die milde Witterung der letzten Tage hat auf die Schneeverhältniſſe im Schwarzwald ungün⸗ ſtig eingewirkt. Die Schneedecke der Abfahrts⸗ ſtrecke, die für die Schwarzwaldmeiſterſchaft am 15. und 16. Januar vorgeſehen war, iſt lücken“ haft geworden, ſo daß der vorgeſehene Ab⸗ fahrtslauf am Sonntagnachmittag nicht durch⸗ geführt werden kann. Dafür wird am Sams⸗ tagnachmittag im Schi⸗Stadion Schwarzwald im Fehlerloch ein Ausſcheidungstorlauf ſtatt⸗ finden. Der Torlauf am Sonntag wird auf alle Fälle durchgeführt werden. Nach der nun offiziell vorliegenden Startliſte wird der Titelverteidiger Bruno Koch(Schi⸗ zunft Feldberg) nicht am Start ſein, ſo daß in der Klaſſe 1 lediglich Dr. Stober(Schizunft Feldberg) und Harro Cranz(Schizunft Frei⸗ burg) an der Meiſterſchaft teilnehmen. Süddeutſche Bobmeiſterſchaften verlegt Die für Sonntag vorgeſehenen ſüddeutſchen Bobmeiſterſchaften auf der Olympiabobbahn in Garmiſch⸗Partenkirchen mußten des Tauwet⸗ ters wegen auf ſpätere Zeit verlegt werden. Aus dem gleichen Grunde verfiel auch die mär⸗ kiſche Schiſtaffelmeiſterſchaft in Freienwalde an der Oder einer Abſage. Usad-Bobfahrer bereits unterwegs Die Bobmannſchaft der Vereinigten Staaten von Nordamerika, die das Sternenbanner auf den Bobwettrennen der Internationalen Win⸗ terſportwoche und der Viererbobmeiſterſchaft in Garmiſch⸗Partenkirchen vertreten wird, ſtartete ihre Ueberfahrt zum alten Kontinent am Frei⸗ tag mit der„Europa“. Die Mannſchaft wird am 21. Januar in Bremerhaven feſtlich in Emp⸗ fang genommen werden. Gun Schmidt Sprungrichter in Lahti Die FIS hat für die Schiweltmeiſterſchaften im Februar in Lahti(Finnland) folgende Sprungrichter beſtimmt: Sonderſprunglauf: Guy Schmidt(Deutſchland), Armas Palamaa (Finnland), Ture Akerlund(Schweden), und als Erſatz Karl Jarolimek(Tſchechoſlowakei). Kombinationsſprunglauf: Nrjoe Kaloniemo (Finnland), Harald Roemcke(Norwegen), ranz Martin(Oeſterreich) und als Erſatz ven Niſſing(Schweden). Döen Bora iſt Klane Europas beſter Mittelſtreckenſchwimmer Björn Borg entwickelt ſich immer mehr zu einem großen„Allround⸗Schwimmer“. Erſt vor weni⸗ gen Wochen legte er die 200⸗Meter⸗Bruſt in :45,8 zurück und nun durchſchwamm er die 100⸗Meter⸗Rücken in:09,0 und die 100⸗ Meter⸗Freiſtil in der kaum glaublichen Zeit von 58,0 Sekunden. Bedenkt man, daß der erſt 18jährige, rieſige Schwede über 200⸗ und 400⸗ Meter⸗Freiſtil für:14 und:52 gut iſt, ſo be⸗ kommt man ein Bild von ſeiner erſtaunlichen Vielſeitigkeit. Nach Dr. Barany, Cſik und Abay⸗Nemes iſt der junge Köröſi Ungarns vierter Schwim⸗ mer, der über 100⸗Meter⸗Freiſtil unter einer inute blieb. Köröſi benötigte für dieſe Streckt 3 Schwimmfeſt des Muüc Budapeſt 59,6 Se unden. Auftralien jucht ſeine Tennismeiffer Die beſten Tennisſpieler der Welt treffen ſich in Adelaide Auſtraliens Tennis⸗Meiſterſchaften vom 21. bis 31. Januar in Adelaide werden durch die Anweſenheit der deutſchen Spitzenſpieler Gottfried von Cramm und Heinrich Hen⸗ kel, ſowie der Amerikaner Donald Budge und Gene Mako zum größten tennisſport⸗ lichen Ereignis, das das gewiß ſchon verwöhnte Ausſtralien bisher erlebte. Nicht weniger als fünf der beſten zehn Tennisſpieler der Welt nehmen an den Titelkämpfen teil. Im End⸗ ſpiel des Männereinzels erwartet man nach ihrem bisherigen Abſchneiden von Cramm und Budge, oder an Stelle des Amerikaners den jungen Auſtralier John Bromwich. Gute Ausſichten gibt man ferner dem Auſtralier Jack Crawford, Adrian Quiſt und Vivian MeGrath, und auch Henner Henkel und Gene Mako dürften recht weit kommen. Außerordentlich gut beſetzt iſt das Doppel mit von Cramm⸗Henkel, Mako⸗Budge, Craw⸗ ford⸗MeGrath und Bromwich⸗Quiſt, wobei in der auſtraliſchen Sportpreſſe dem letzten Paar die beſten Ausſichten zugeſprochen werden. Ueuernennungen im Fachamt Tennis Im Einvernehmen mit dem Reichsſport⸗ führer hat der Reichsfachamtsleiter für Tennis, Erich Schönborn(Berlin), den Landeshaupt⸗ mann der Provinz Sachſen Otto zu ſeinem Stellvertreter berufen. Otto gehört ſeit länge⸗ rer Zeit dem Führerrat des Fachamtes Ten⸗ nis an. Von der Reichstvoenfchnle der 95 in Freiburg planmäßige körperliche Ertüchtigungsarbeit durch Lehrgänge Die Lehrtätigkeit an der Reichsſportſchule III der HJ in Freiburg i. Br. ſetzt mit den erſten Monaten des neuen Jahres recht rege und ver⸗ heißungsvoll ein. In fünf zwei bis drei Wo⸗ chen dauernden Lehrgängen werden vor allem die Sportwarte und HI⸗Jugendwarte einge⸗ ſind ſportlich ausgebildet. Teilnahmeberechtigt ind außerdem HS⸗Mitglieder, die geeignet und bereit ſind, das Amt eines Jugendfachwartes zu übernehmen. Die Lehrgänge beginnen am 16. Januar mit einem Boxlehrgang, der bis 22. Januar dauert. Vom 13. bis 26. Februar findet ein Lehrgang im Schilauf ſtatt. Allge⸗ meine Sportlehrgänge finden vom 23. Januar bis 12. Februar, 6. März bis 26. März und 27. März bis 16. April ſtatt. Der Gaujugendwart des Das und Leiter der Abteilung Körperliche Erziehung der Gebiets⸗ führung Baden, Unterbannführer Lörcher, hat mit dieſer Lehrgangszuſammenſtellung be⸗ wieſen, daß er die S eines ſport⸗ lich hochbefähigten Nachwuchſes beſonders för⸗ dern will. Die Vielgeſtaltigkeit des Aufgaben⸗ gebietes macht eine geſonderte Ausbildungs⸗ tätigkeit dringend erforderlich. Dieſe Maßnah⸗ men werden in unſerem badiſchen Gaugebiet mit Eifer getroffen, ſo daß der Gau Baden in dieſem Jahr bei den Jugendkämpfen, beſonders den NS⸗Kampfſpielen in Nürnberg, beſſer ge⸗ rüſtet ſein wird. Zeſtennadel ſür Bans Vüke Das Fachamt Leichtathletik hat dem Unter⸗ offizier Hans Büdge vom J. R. 35 für eine ſehr gute Leiſtung im Weitſprung(7,25 Meter) die Veſtennadel verliehen. Bütke kommt von der Turnerſchaft Käfertal und iſt während ſei⸗ ner Dienſtzeit in Tübingen Mitglied der TG Tübingen. Diesmal ohne Schlittschuhe Aber vielleicht gehört auch diese Beschäftigung des deutschen Weltmeisterpaares im Eiskunstlaufen, Herber- Baier, mit zum Trainingsprogramm für die kommende Weltmeisterschaft in St. Moritz. Weltbild(M) Das der Gpoet am Wochenende bringt Großes Meiſterſchaftsprogramm im Jußball/ Boxländerkampf Deutſchland gegen Schweden/ Winterſportveranſtaltungen„en masse“/ hallenſportfeſt in Hannover Das Sportprogramm des bevorſtehenden Wo⸗ chenendes hat ſeine Höhepunkte in einigen in⸗ ternationalen Veranſtaltungen, dann aber auch in den Fußball⸗ und Handball⸗Punkteſpielen, die bekanntlich am vergangenen Samstag und Sonntag eine unfreiwillige Ruhepauſe erfuh⸗ ren. Im Fußball ſtehen von den ſüddeutſchen Gauligavereinen nur vier Mannſchaften nicht im Kampf. Die wichtigſten Treffen des Sonn⸗ tags ſind im Gau Baden: SpVg. Sandhofen — SV Walbdhof, 1. FC Pforzheim— Freibur⸗ ger FC, Phönix Karlsruhe— VfR Mannheim, FV Kehl— Vfe Neckarau. Im Handball ſetzen mit Ausnahme des Gaues Württemberg ſämtliche ſüddeutſchen Gaue die Meiſterſchaftsſpiele fort. Es ſpielen im Gau Baden: Tgde. Ketſch— TWSecken⸗ heim, TSV Oftersheim— VfR Mannheim, TV Rot— TSoNußloch, Freiburger FC— TV Hockenheim, SV Waldhof— TV 62 Wein⸗ heim. In der Stuttgarter Stadthalle wird am Sonntag ein nationales Hallenturnier veran⸗ ſtaltet, das ſo gute Mannſchaften wie den SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, Po⸗ lizei Frankfurt, Poſt München und Rgſ. Rödelheim im Wettbewerb ſieht.— Aus dem Reich verdient als wichtigſte Veran⸗ ſtaltung neben den Meiſterſchaftsſpielen das Gautreffen Niederſachſen— Nordmark in Han⸗ nover erwähnt zu werden. Im Ringen werden in allen ſüddeutſchen Gauen die Meiſterſchaftskämpfe im Mann⸗ ſchaftsringen fortgeſetzt. Im Boxſport leiten Deutſchland und Schweden das Jahr 1938 mit einem Länder⸗ kampf in Stockholm ein. Die deutſche Na⸗ tionalſtaffel ſteht zum 51. Male in einem Län⸗ derkampf und wird die Bilanz der deutſch⸗ ſchwediſchen Länderkämpfe bei einem Sieg und einer Niederlage vorausſichtlich zu ihren Gun⸗ ſten geſtalten. „Der Radſport am Wochenende beſchränkt ſich auf einige wenige Veranſtaltungen. In Deutſchland veranſtalten nur Münſter und Köln. Während die Halle Münſterland mit einem Dreiſtunden⸗Mannſchaftsrennen für Be⸗ rufsfahrer aufwartet, bringt die Rheinlenidhalle Amateurrennen. Der Winter ſport weiſt naturgemäß das umfangreichſte Programm auf. Eislauf⸗Veran⸗ ſtaltungen werden in Darmſtadt, Wangen und Davos ſowie Dortmund abgewickelt. Bei den Schiſportlern ſind Gaumeiſterſchaftskämpfe an der Tagesordnung. Auf dem Feldberg werden die Schwarzwaldmeiſterſchaften im Torlauf durchgeführt, in Schlierſee wird der zweite Teil der Münchner Meiſterſchaften abgewickelt. In Garmiſch⸗Partenkirchen wird ein Rieſentorlauf ausgetragen und in Mittenwald wird ein Lang⸗ und Sprunglauf zur Abwicklung Von den Veranſtaltungen der Bob⸗ und Rodelſport⸗ ler ſeien die Deutſchen Rodelmeiſterſchaften in Krummhübel, die Junioren⸗Bobmeiſterſchaften in Oberhof, die Süddeutſchen Bobmeiſterſchaf⸗ ten in Garmiſch und die Schleſiſchen Rodelmei⸗ ſterſchaften in Krummhübel genannt. Im Schwimmen wird in Frankfurt a. M. das 5. Reichsoffene Frauenfeſt durchgeführt. Aus allen Teilen des Reiches haben die beſten Vertreterinnen ihre Meldungen abgegeben, u. a. Martha Genenger⸗Engfeld Traute Engelmann, Trude Wollſchläger und Ruth Halbguth. Ins⸗ geſamt wurden 170 Einzel⸗ und 85 Staffelmel⸗ dungen abgegeben. hollands Schwimmerinnen im Weſten Die erſten internationalen Schwimmfeſte im neuen Jahr werden am 5. und 6. Februar in Bochum und Duisburg abgehalten. Die ge⸗ ſamte weſtdeutſche Spitzenklaſſe wird an dieſen Veranſtaltungen teilnehmen und dabei auf erſt⸗ klaſſige internationale Gegnerſchaft ſtoßen. So trifft Weſtdeutſchlands Waſſerballſieben an bei⸗ den Tagen auf Belgiens Nationalmannſchaft, die unter dem Namen„Dauphins de Belgique“ ſtartet. Die Schwimmwettbewerbe werden u. a. auch von den tüchtigen holländiſchen„Meisjes“ beſtritten. Weltrekordlerin Jopie Waalberg und Doortje Heeſelaar ſtarten über 200⸗Meter⸗Bruſt, Riet van Veen über 100⸗Meter⸗Freiſtil und Olympiaſiegerin Nida Senff und Cor Kint über 100⸗Meter⸗Rücken. Außerdem beteiligt ſich die 4mal 200⸗Meter⸗Freiſtilſtaffel von„Het? Amſterdam an den Schwimmfeſten. Iguro wieder in Garmiſch Am Spezial⸗Sprunglauf der 2. Internatio⸗ nalen Winterſportwoche in Gariniſch⸗Parten⸗ kirchen wird ſich der bekannte japaniſche Sprin⸗ ger Maſai Iguro beteiligen, der bei den 4. Olympiſchen Winterſpielen 1936 den ſiebten Platz belegte. In der Kombination geht der Japaner Tomitſo Kikuchi an den Start, für den Abfahrts⸗ und Torlauf ſind Katſu Fuji⸗ vama, Shin Tſugy und Saburo Shugawara gemeldet. HBVereinskalender Verein für Raſenſpiele E. V. Spiele am Sonntag auf dem Brauereiplatz: 3. Mannſchaft— Noll⸗Mann⸗ ſchaft, 9 Uhr. Ab— Vfe Neckarau, 10.15 Uhr.— Spiele am Sonntag auf dem Herzogenriedpark: Erſte Handballjugend— VfB Kurpfalz Neckarau,.30 Uhr. ſchaft, 9 Uhr. Ab— Vls Neckarau, 10.15 Uhr.— Spiele am Sonntag auf fremden Plätzen, Fußball: Liga— Phönix Karlsruhe 14.30 Uhr. Erſatzliga— Phönix Karlsruhe, 12.45 Uhr. Schmid⸗Mannſchaft— Badiſche Preſſe in Karlsruhe, Phönixplatz. Willi⸗ Schmitt⸗Mannſchaft— Alemannia Flvesheim,.15 Uhr. Geppert⸗Mannſchaft— SV Waldhof,.15 Uhr.— Spiele am Sonntag auf fremden Plätzen, Hand⸗ ball: Liga— TSV Oftersheim, 15 Uhr. Erſatz⸗ liega— TSo Oftersheim, 13.45 Uhr.— Achtung, VfRler und Anhänger. Zum Spiel VfR— Phönir Karlsruhe fahren Omnibuſſe. Billige Fahrgelegenheit. — Insgeſamt werden von 17 VfR⸗Mannſchaften Wett⸗ ſpiele beſtritten. Sportverein Mannheim⸗Waldhof 07. Sonntag, 16..: Fußball⸗Ksiga— SpVg. Sandhofen, dort, 14.30 Uhr, Verbandsſpiel. Erſatz⸗Liga— SpVg. Sandhofen, dort, 12.45 Uhr, Verbandsſpiel. Alb.⸗Brückl⸗Ged.— VfR Geppert, hier,.15 Uhr, Verbandsſpiel. 4 1⸗Jugend— SpVg. Arheilgen/ Darmſtadt, dort. 2. Gem. Jugend— SpVg. Mannheim⸗Wallſtadt, dort, 10.30 Uhr. B2⸗ Jugend— SpVg. Mannheim⸗Wallſtadt, dort,.30 Uhr. Handball: 1. Handball— TV 62 Weinheim, 11 Uhr, Waldhofplatz, Verbandsſpiel. 2. Handball— Weinheim,.45 Uhr, Waldhofplatz, Verbands⸗ ſpiel. Spyg. Mannheim⸗Sandhofen. Schwarz⸗Weiß— BSG Eſtol, 10 Uhr(hier); 2. Mannſchaft— SV Waldhof, 12.45 Uhr(hier); 1. Mannſchaft— SV Waldhof, 14.30 Uhr(hier).— Ab Sonntag, 23. Ja⸗ nuar, beginnen wieder die Rückſpiele der Jugend⸗ mannſchaften. Mannheimer Fußball⸗Club Phönix 02. Samstag auf unſerem Platz: 15.30 Uhr AhH— Reichsbahn⸗Turn⸗ u. Sportverein Ludwigshafen.— Sonntag auf unſerem Platz: 9 Uhr Kohlen⸗Privatmannſchaft— MFC. 08. 10.30 Uhr Schwarzweiß Privatmannſchaft— FVg. Seckenheim. 12.45 Uhr 2. Mannſchaft— FV. Fortuna Heddesheim. 14.30 Uhr 1. Mannſchaft— FV Fortuna Heddesheim. 9 Uhr Jungliga— MFC 08. 10.30 Uhr Bank⸗ Privatmannſchaft— Sportverein Mhm.⸗Stadt. Auswärts: 9 Uhr A⸗Jugend— Vfs Mhm.⸗Neckarau. 9 Uhr Grünweiß Privatmannſchaft— Vfe Mhm.⸗ Neckarau. 9 Uhr Schwarzgrün Privatmannſchaft— MFC 08.— Sonntag, den 23. Januar, empfangen wir den Mannheimer Fußball⸗Club 08 zum Rückſpiel auf unſerem Platz. Spielvereinigung 07. Samstag: Ah— Städt. Kran⸗ kenhaus, 07⸗Platz, 15.15 Uhr.— Sonntag: 1. Mann⸗ ſchaft— Käfertal, 07⸗Platz, 14.30 Uhr. 2. Mann⸗ ſchaft— Käfertal, 07⸗Platz, 12.45 Uhr. Jungliga— Vfe Neckarau, 10.30 Uhr, Altriper Fähre. Schwarz⸗ gelb⸗Mannſchaft— 08, 10.30 Uhr, Stadion. Rheingold⸗ Mannſchaft— Fritz⸗Hack⸗Mannſchaft,.15 Uhr, TV⸗ 1846⸗Platz. Emnet⸗Mannſchaft— TV 1846, 07⸗Platz, 9 Uhr. DNB⸗Mannſchaft— Reichsbahn, 07⸗Platz, 10.30 Uhr. MFC 08. 1. Mannſchaft— Feudenheim, 14.30 Uhr, (Schäferwieſe): 2. Mannſchaft— Feudenheim, 12.45 Uhr(Schäferwieſe); Eiſen— Phönix Kohlen, 9 Uhr (dort); Friſeur— 07 Schwarz⸗Gelb, 10.30 Uhr(Sta⸗ dion Feld); Goerig— Phönix Jungliga, 9 Uhr (dort); Rot⸗Blau— Phönix Schwarz⸗Grün, 9 Uhr (Stadion Feld). VfB Kurpfalz E. V. Neckarau. 16. Januar: 1. und 2. Fußballmannſchaft Verbandsſpiele gegen Rohrhof auf unſerem Platz. Beginn 14.30 Uhr und 12.45 Uhr. — Handball: 1. und 2. Mannſchaft Verbands⸗ ſpiele in Kronau. Gemeinſame Abfahrt der beiden Mannſchaften am Rangierbahnhof 12.21 Uhr. Frauen⸗ Elf Freundſchaftsſpiel gegen Liſelotteſchule auf unſe⸗ rem Platz, 10.30 Uhr. Reichsbahn⸗Turn⸗ u. Sportverein Mannheim. Fuß⸗ ballabteilung: Reichsbahn 1— 07 Mannheim Privat., 10 Uhr, dort. Reichsbahn II— Alemannia Rheinau II, 10 Uhr, dort. Handballabteilung: Reichsbahn 1— Weinheim I, hier, 15 Uhr. Reichs⸗ bahn II— Weinheim II, hier, 13.45 Uhr. Sportverein Mannheim⸗Stadt e. VB. Fuß ball: Sonntag, 16.., Pflichtſpiel Stadt 1— Gartenſtadt J, 14.30 Uhr, dort. Stadt II— Gartenſtadt II, 12.45 Uhr, dort. Treffpunkt: Gartenſtadt⸗Haltepunkt. Sonntag, 16.., Phönixplatz, 10.30 Uhr, Stadt III— Phönix „Bank“ Privat. Pflichtſpiel: Stadion, Feld III, 9 Uhr Stadt⸗Jugend— Lanz⸗Jugend. Hallentraining: Jeden Dienstag in der K⸗6⸗Turnhalle von 18.30—22 Uhr. Schwimmen: Jeden Donnerstag im Städt. Hallenbad von 21.30—23 Uhr. Poſt⸗Sportverein Mannheim e. V. Sonntag, Hanbd⸗ ball: 2. Mannſchaft— Vfe Neckarau,.45 Uhr. 1. Mannſchaft— Tgde. St. Leon, 11 Uhr.— Frauen: TV 1846— Poſt 1. Mannſchaft, 10 Uhr.— Fuß⸗ ball: 2. Mannſchaft— Reilingen, 12.45 Uhr. 1. Mannſchaft— Reilingen 1. Mannſchaft, 14.30 Uhr. Fußballverein 1903 Ladenburg. Sonntag auf dem Städt. Sportplatz Verbandsſpiel der 1. und 2. Mann⸗ ſchaft gegen SpVg Fortuna Edingen. 1. Mannſchaft 14.30 Uhr; 2. Mannſchaft 12.45 Uhr. Heinrich Lanz Ac. Sonntag: 2. Mannſchaft— Weinheim, 12.45 Uhr, dort. 1. Mannſchaft— Wein⸗ heim, 14.30 Uhr, dort. Jugend— Stadt(Ver'ands⸗ ſpiel), 9 Uhr, Stadion 3. Mannſchaft— 07(Pflicht⸗ ſpiel), 10.30 Uhr, Stadion.— Das Training findet in der Dieſterwegſchule wie folgt ſtatt, dienstags Jugend, mittwochs aktive Senioren und Uebungsgemeinſchaft, donnerstags Damen, ſamstags 8 Uhr Schwimmen im Hallenbad. Samstag, 15. Januar 1938 infolge de 1 Zwe Spä dunkel: Ein Tonfilm pedition nac Leitung des schers Dr. V Kämpfe dur Ein F wilde V. bDie Expedit Kan eine die einzige dieser entleg Nehmen Sie nungsvollen unerhörten I ten Urwälde keines M Veranstal Palmbrãu-Bi Klosterglock Teestube, O Silberner Be Drei Hasen, Gaststätte B Bier-N ——— ooee Das Ko in bevorz Behoglicher D der fe ——— dehe H1.“ Clfe Jed Ver. Eherh. der gepri MANNHET fernruf Selt 37 Jah Höchstleistun Schädlingsbel hekannt. Die gesc Abenc für Theâter nuar 1938 Weſten mmfeſte im Februar in n. Die ge⸗ d an dieſen bei auf erſt⸗ ſtoßen. So ben an bei⸗ mannſchaft, e Belgique“ verden u. a. „Meisjes“ zalberg und Reter⸗Bruſt, freiſtil und Cor Kint '2eteiligt ſich on„Het“ ch Internatio⸗ ſch⸗Parten⸗ ſche Sprin⸗ r bei den den ſiebten n geht der Start, für zatſu Fuji⸗ Shugawara der am Sonntag Noll⸗Mann⸗ 15 Uhr.— dpark: Erſte t,.30 Uhr. Fuß ball: Erſatzliga— Nannſchaft— Aatz. Willi⸗ m,.15 Uhr. nhnhn n, Hand⸗ hr. Erſatz⸗ — Achtung, R— Phönix rgelegenheit. haften Wett⸗ itag, 16..: 14.30 Uhr, bhofen, dort, Ged.— VfR 1⸗Jugend— Jugend— Uhr 52⸗. rt,.30 Uhr. Weinheim, Handball— „Verbands⸗ rz⸗Weiß— haft— SV aft— SV ag, 23. Ja⸗ er Jugend⸗ zamstag auf hn⸗Turn⸗ u. zuf unſerem -MFcC 08. uft— FVg. V. Fortuna 5V Fortuna 10.30 Uhr Mhm.⸗Stadt. .⸗Neckarau. öfL Mhm.⸗ annſchaft— empfangen m Rückſpiel tädt. Kran⸗ : 1. Mann⸗ 2. Mann⸗ Fungliga— Schwarʒ⸗ Rheingold⸗ Uhr, TV⸗ 5, 07⸗Platz, „ O7⸗Platz, 14.30 Uhr, heim, 12.45 hlen, 9 Uhr Uhr(Sta⸗ iga, 9 Uhr ün, 9 Uhr tar: 1. und en Rohrhof 12.45 Uhr. Verbands⸗ der beiden ſr. Frauen⸗ mauf unſe⸗ ſeim. Fu ß⸗ Mannheim Alemannia teilung: r. Reichs⸗ uß ball: rtenſtadt I, 12.45 Uhr, Sonntag, I— Phönix III, 9 Uhr haining: 18.30—22 im Städt. ig, Hand⸗ .45 Uhr. — Frauen: — Fuß⸗ .45 Uhr. 14.30 Uhr. g auf dem 2. Mann⸗ Mannſchaft innſchaft— ft— Wein⸗ Verands⸗ 7(Fflicht⸗ g findet in s Jugend, meinſchaft, immen im 5 * inkolge des gronen Erfolges Samstag, 15. Januar 1938 Hakenkreuzbanner⸗ THEATER/KINO/ KONZERIT ScHAUBURC nochmals: Heute SZamstagg morgen Sonntag Zwei besondere Spät unr 1 0 vorstenungen 1 abands —., — 8 4 * N N N. 253 B Die blonde Ein Erlebnis im dunkelsten Australlen Ein Tonfilm von der großen Ex- pedition nach Australien unterß Leitung des weltberühmten For- schers Dr. Wittington. Monatelange Kämpie durch den austral. Busch. Ein Paradies für wilde Völker und Tiere Die Expedition entdeckt bei einem) Kannibalenstamm 5 eine weiße Frau die einzige Ueberlebende eines an dieser entlegenen Küste versunkenen Schiffes. LNehmen Sie teil an diesen span- nunssvollen Abenteuern, an dieser unerhörten Reise in die unerforsch- ten Urwälder Australiens, die sonst keines Menschen Auge sieht. Veranstalter: Friedrich vVoß CAIZox N ACM 3 Letzte Wiederholung 1 Die Weltsensation aus 19371 Broadwav- Mmelodie Mehr als ein Lustspiell Mehr als eine Revue! Mehnr als eine Operettelh Uchtspiel- Mifiller s 1S MONTAG Gustav Knuth- Carsta Löck Heimweh! Ein spannender Großfilm 10⁴⁵ EEINMA — MAunmnEim LICHTSPIELE wecxARZU bas moderne ITheetet im duden der Stadt SUFEpMIAI UNIVERXSUN Die Hohnsteiner puppenspiele 2 neue Tonfilme Die gestohlenen Hühner des Herzogs von Kunterbunt Kasper kauft der Oma ein Haus Albert Matterstock- Attila Hörbiger Ein Zrtustiim wie., Tüxä- Beginn: 6 00.30, Sonntags.30 Unr Sonntag nachm..00 Uhr Große lugend-Vortellung eonkerbüat e — Amtl. Bekanntmachungen deffenkliche Erinnerung! Zur Zahlung an die Stadtkaſ ſeſſſſ Mannheim werden fällig ſpäte⸗ ftens am: Jan. 1938: 15.: die Gemeinde⸗ und Kreisſteuer, 4, Viertel der Vorauszahlungen Dienstag, 18. Jan. Mittwoch. 19. Jan. Donnerstag.20. lan nur nachm. .00 Unr für 1937 aus Grundvermögen: .. Helion ſuobiert? ſee bnm 1. 10 Rinderspacher N 2. 7 Hunststr. O 7, 4 Heidelbergerstt. 20.: die Gemeindebierſteuer für De⸗ im neiprogramm: zember 1937; 937 4 5 Eine tolle Fuchsjagd(Tonſilm) 20.: fürſſ Sindbad der See————— 5 Kinderlleder(Tonfilm)- Ali BSaba 20.:. n werdendeſſ und die Rüuber(Farbton)-Laus- bubenstreiche(Lachschlag.)- Das 20.: die auf Grund von Stundungen 110 Bopdeneihen f. bis 0 in tapfere Schneiderlein(Farbton) ällig erdenden euerzahlun⸗ gen und Säumniszuſchläge:— 22——* 21.: das Schulgeld der Höheren Han⸗ Vorspiel: delsſchulen für das 5. Sechſtel 1937/38. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Hotel., Zur Krone“ Auerbach a. d. B. Sonntag, 16. Januar 1938 von 4 Uhr TANZ2 bis 1 Uhr Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des —— mit dem Ablauf des Fälligkeits⸗ ages ein einmaliger Zuſchlag(Säum⸗ mszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückftändigen Steuerbetrags verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit feen Koſten verbundene Zwangsvoll⸗ Unvergeſiliene Stunden für groſ und kiein Kinder: 30, 50, 70, 90 Pig. Etwachsene: 50, 70, 80 Pig.,.10 reckung zu erwarten. Eine beſondere iahnung jedes einzelnen Säumigen herfolgt nicht. Stadtkaſſe. Klosterglocke, Tattersallstraße 9 Teestube, O 6, 9 Silberner Becher, Kepplerstr. 14 Drei Hasen, Eichelsheimerstr. 4 Gaststätte Bleistift, T 2, 21 Vater ——— 3————————— Palmbrãu-Bierstube, Kaiserring 321 Rosengarten, U 6, 19 Braustübl, B 2, 10 Grüsser, D 5, 6 Königsburg, T 6, 33 Bavaria, K 3, 4 Bier-Nie derlage Mannheim: Collinisir. 45— Fernruf 444 94 ———————————————————————————————————— ⏑ 8— —— ιII“T— Das deutsche Edelbier seitf 1835 Palmbräu-Automat, K1, 4 Gasthaus Friedtichsbrücke, U1,15 Loreley, G7, 31 Kyffhäuser, Seckenheimer Sir. Jahn, T 4a, 1[Lägerheim, Meßplatz 8 Gaststätte Wilſi 1 Gastst. Linde, Emil-Heckel-Str. 22 Versende laufend Holst. Dauerwurst nur Quolität, Sorten ob 4 plunc-paket. EN. l. 80 hier i. Holst, 1fanene Spiecenabri walanort f Schinken-Koffmann, Meumünster“ s Lindenburg, Bellenstraße 36 Gaststätte Scheider, H 4, 22 Aeußerst haltbare Anz 1-Stoffe -Metercoupon: Mk. 20.— 25.— 30.— Nachnahme spesenfrei! Muster gratis! W. Haardt, Stuttgart 14, Königstr. 82 * ————— ooeeosventfor, amm Wassefturm Das Konditorei- Kaffee in bevorzugtet lege der Stadt — Behoglicher, angenehmefAufenthelt Die Konditorel der feinen Speziolitòten. —————— ſchokatee H 1, 2 K 1. 9 Cllfe Plutz:? Jeden Jamsfag Ver ſäüngernung! Eberkardt Flever der geprüfte Kammerjäger MANNMTAEIA, eollinistrase 10 fernruf 25318 Selt 37 Jlahren ſüt Höchstleistungen in det Schädlingsbekümplune Die geschmackvolle für Theater u. Gesellschäft von hekannt. Cold-Pfeil „——— Ledew/aren Woaſter Steingrobe 6, 3 Planken Mannheimer Chealer⸗Spielplan füe die Woche vom 16. bis 24. Jan. 1938 Im Nationaltheater: Sonntag, 16. Januar: Vormittagsveranſtaltung 3. Morgenfeier: W. A. ſikaliſche Leitung Karl Elmendorff. Anfang 11.30 Uhr, Ende etwa 13 Uh Vorſtellg.:„Peterchens Mondfahrt“, ein Märchenſpiel von Gerdt von Baſſewitz. Anfang 14.30 Uhr, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete C 13 u. 1. Sondermiete C7:„Aida“, Oper von Verdi. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Montag, 17. Januar: Miete 4A 13 und 1. Son⸗ dermiete A 7 und für die NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“, Mannheimer Kultur⸗ gemeinde Abt. 261—263: 9 mit Ulrike“, Komödie v. Sigmund Graff. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Dienstag, 18. Januar: Nachm.⸗Vorſtellung;— Schülermiete B:„Ein Maskenball“, Oper von Verdi. Anfang 14.30 Uhr, Ende 17.15 Uhr.— Abends: Miete B 13 und 1. Sondermiete B7 und für die NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“: Mannheimer Kulturgem. Abt. 264—266; zum letzten Mal: Re iſe nach Paris“, Luſtſpiel von Walter Erich Schäfer. Anfang 20 Uhr, Ende „Die 22.15 Uhr. Mittwoch, 19. Januar: Nachmittags⸗Vorſtellung; „Peterchens Mondfahrt“, ein Mär⸗ chenſpiel von Gerdt v. Baſſewitz. Anfang 15 Uhr, Ende 17.30 Uhr.— Abends: Miete M 14 und 2. Sondermiete M7:„Die Fledermaus“, Operette v. Joh. Strauß. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 23 Uhr. Donnerstag, 20. Jannar: Nachmittags⸗Vorſtell., Schülermiete A:„Die Stützen der Ge⸗ aft“, Komödie von Henrik Ibſen. Anfang 15 Uhr, Ende 17.30 Uhr.— Abends: für die NS⸗Gemeinſch.„Kraft durch Freude“ Kulturgem. Ludwigshafen Abt. 46—49, 407 bis 409, 420—423, 432—434, 438, 451—452, ſellſch 471—472, 491—492, 501—502, Gr. F Nr. 815 bis 817 und Gr. B:„Fidelio“, Oper von Beethoven. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr. Freitag, 21. Januar: Nachm.⸗Vorſtellung, Schü⸗ lermiete C:„Der Reiter“, Schauſpiel von Heinrich Zerkaulen. Anfang 15 Uhr, Ende 17.45 Uhr.— Abends: Miete F 14 und 2. Sondermiete F 7 und für die NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“: Mann⸗ heimer Kulturgem. Abt. 160, 260 und Lud⸗ wigshafener Kulturgem. Abt. 50, 106:„Der Reiter“, Schauſpiel von Heinrich Zerkau⸗ len. Anfang 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Samstag, 22. Januar: Nachmittags⸗Vorſtellung „Peterchens Mondfahrt“, ein Mär⸗ chenſpiel von Gerdt v. Baſſewitz. Anfang 14.30 Uhr, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete G 13 und 1. Sondermiete G 7 und für die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“: Mannh. Kulturgem. Abt. 233—235:„Ma⸗ zeppa“, Oper von Peter Tſchaikowsky. An⸗ fang 19.30 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Sonntag, 23. Januar: Nachmittags⸗Vorſtellung „Peterchens Mondfahrt“, ein Mär⸗ chenſpiel von Gerdt v. Baſſewitz. Anfang 14.30 Uhr, Ende 17 Uhr. Abends: Miete H 13 und 1. Sondermiete H 7 und für die NSG.„Kraft durch Freude“: Mhm. Kulturgem. Abt. 367—369:„Ein Mas⸗ kenball“, Oper von Verdi. Anfang um 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Montag, 24. Januar: Nachmittags⸗Vorſtellung: Schülermiete A:„Der Reiter“, Schau⸗ ſpiel von Heinrich Zerkaulen. Anfanag 15 Uhr Ende 17.45 Uhr.— Abends: Miete E14 und 2. Sondermiete E 7 und für die NSG. „Kraft durch Freude“: Kulturgem. Ludwigs⸗ hafen Abteilg. 111—112:„Der Reiter“ Schauſpiel von Heinrich Zerkaulen. Anfang 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Mozart, mu⸗ r.— Nachmitt.⸗ „Begegnung — Aaaanaamaaaaananaanaaanasanae Ausführung aller banł- mößigen Geschöfte Annahme on Sporgeldern Kopitalanlàgen ff Vermögensverw/altung BENSEI. æ(O. BAMK 7, 17• Mannheim- 0 7, 17 fernsprecher 25051/52 und 23056 Vermietungę von Schranłfdchern Devlsen- und Aubenhendelberatunę Afaaaaaaaasmaaaaaaaaaaaaaasaaar zyqt- NMorstellung Samstag, 15, U. Sonntag, 16. an. Tiewells 23.00 Uhr Gustav Fröhlich Lida Baarova Ein spannender Ufa-Film, der mocierne Probleme zwischen Mann und Frau behandelt und in einer a ufwühlenden Geschehnisfolge zeigt, wie durch das Berufsleben des Mannes die Liebe der Frau zer- brechen und die glücklichste Ehe gefährdet werden kann. Vorverkauf tügl. an d. Theaterkasse Fütr Jugendliche nicht zugelassen rA-pAIAsT UNIVERSUNM —SVEI Mrbin 71.30 Uhr vorm. durch Aslens Wüsten Ein grandioser, packender Fiimi Die größte Expedition des weltberühm- ten Forschers Sven Hedin durch bisher unerforschte Gebiete Zentral-Asiens. Ein Film voller atemraubender und dramatischer Erlebnisse Kleine Matinee⸗Preise von RM-,60 bis.50. Jugendliche zahlen halbe Preise. Votverkauf täglich an der Theaterkasse. Wörf-palAsT UNIVERSUNZ 5 Annabell und Lydia Wieser AeHNTUNGI Ein Bomben-program Max Wendeler 3 Welsch's ooaten-rruppe losef Gräf der Kunstpfeifer vom Rundfunk Truppe Roloff os Tranpons-Art Lale Wilke echteste Kaharettvortragskunst Herwina in ihrem wundervollen Trapez-Akt 53085 „Prosit der komische Musikant Donnerstag, 20. Januar, nechmittags 4,11 Uhr Erster Kräppel-Kaffee des ,Feuerio“- Kräppel-Gedeck einschl. Einttitt ENVH 1. 20 beste Ansagerklasse, in Mann- heim bekannt und beliebt Jack Step-Akrobatik im Tempo Deutschlands große Tanzkünstlerin AeMKTUNGI 4 ———— — Garantiert Zĩehung Wohlfahrts- lofterie 25000 10000 5000 Gesami-Gewinne 10 634 HEUTE Kamevals-Einzug (I0 U Tanz-Stimmung- Humor Herrliche Dekorätion los 50„, Doppl..— porto und Liste 25 5 Stürmer Mannheim, 07, postsch. 8l Karlsruhe Lest das Ih Se ————————— V5. 9 0 25090 Asthma, Bronchitis. Zur A..-Krankenkasse zugelassen. Leiden der Stimme u. der Luftwege beeeeee Fernrut 44316 PREU BERTA Zw/leK pau-Martin-Ufer 21 Durch Atem- u. Stimmbildung: Beseitigung chron, Heiserkeit, Stimmschwäche, Auch für Kinder— Aerz tliche Kontrolle Neue erfelgrelene wege! 4 „Hakenkreuzbannerr Samskag, 15. Januar 1938 THEATER/ KI USER HEUTIGES flIKIpROGRATATA! 2ERNEUE Ein Fiim, der G1IGTII-EITM zum Herzen — EIN spricht! NEUER Neben dem großen Werr weltberühmten Tenor WEIL BSENIANMHNʒO EREETGAI SI1GIl Spielen: mufteriſed. Wir zeigen diesen neuen Gigli-Film zu gleicher Zeit in unseren beiden Iheatern! Vorvethauf für die letzten Vorstellungen(.50 Uht) en der Tageskesse und unter Ferntuf 255 02 anfangszeiten: Sa,:.00.30.30.30 50.:.00.00.10.20 AIAABRA⸗ ScHAUEURE 5 7, 23 fernruf 239 02 K 1, 5 fernruf 24088 klbxxxac ſestaurant DdrmstädterHof Iiniiniinnianunmnmimmmiiiiri F uhrender Moninger-Spezlalausschank am Flatze IIIIIAAA n schönster Löge amn Bismorckplatz, dem Endpunkt der 0. E. G. Der bellebte und preis werte Treffpunkt der Mannheimer Benchten Lie nuch mie Verenüeunes- Inzeisen auf der vorletzten Leite! eute i Unr Haaaauanaunagannasan fur die Sonntag-Aůũsgabe! Wir bitten alle, die noch eine Anzeige für die Sonntag · Ausgebe aufgeben möchten, hierauf ꝑNucłksicht zu nehmen, denn nach 11 Uhr werden wWir keine Anzeigen mehr annehmen können Münchener,—— 5 E Paar 55 Pig. Hint c Sstemmer,— Gold. Lamm E 2,14 Nähe Paradeplatz Heufe Schlachifesi wozu höflichst einladet J. NMeumann Wollen Sie Oualitätsmatratzen kau- fen und doch viel Geld sparen, dann besuchen Sie mich in meiner Werk- stätte u. lassen sich unverb. beraten. Ständ. Lager v. mind. 100 Matratzen! MATRATZEM-BURK Ludwigshafen Hagenstraße 19, Schlachthoistr. Der Pfalz größtes Fachseschäft. das nur Matratzen herstellt und an Pri- vate zu günstigsten Preisen liefert. VeflangenSie Preisliste. laHabanera u. Gasparone Wir sahen diese Filme und waren begeistert von den mitreißenden Melodien. Ein paar Anfangstakte können wir noch summen, den vollen Genuß aber gibt uns die Schallplatte mit ihrer lebensnahen Wiedergabe. Für Mk..50 schon sind die beliebten Schlagerlieder und Noten bei uns zu haben. AUSIK-ScHWas 9 2, 7 neben Harmonie 4 National-Theater Mannhelm Samstag, den 15. Januar 1938 Vorſtellung Nr. 168. Nachm.⸗Vorſtell. Peieechens Mondfabkt Ein öaſdeeſe in 7 Bildern von Gerdt von Baſſewitz.— Muſik von Clemens Echmaiſuich Anf. 15 Uhr W etwa 17.30 Uhr Samstag, den 15. Januar 1938 Ein glanzvoller Ufa-Großfiim noch der gleichnamigen Operette von Cafl Hillöcker mit Marika Rökk, lohannes Heesters, Edith Schollwer, Oskar Simà, Leo Vorſtellung Nr. 169. Miete h Nr. 13.fSfezak, Rud. platte, Heinz Schorlemmer. Elꝛa Wagner. Urs. Herking 1. Sondermiete E Nr. 7. Uraufführung: Degegnung mit Alkike Komödie in ſieben Bildern von Sigmund Graff. Anfang 20 Uhr. Ende etwa 22.30 Uhr Nusik und musikelische Bestbeitung: Peter Kreuder SPIEIIEITUNG:- 6GEORGIA(COBVI Humor und Spönnuns, Zomoöntik und Tempersment, liebeslust und Liebesleid, kurz ölles, wes des Nenschen Herz nur erheitern, bewegen und ertegen könn, spiegelt Sich in dem fròöhlichen und konfliktreichen Geschehen dieser beglückenden Ufa-Opefrettel Loliwexliges Brot nahrhaft, leicht verdaulich und ſtuhlregelnd finden Sie in dem bekannten Kreuznacher Vollkornbrot, welches mit den natürlichenKreuznacher Quell⸗ ſalzen gewürzt iſt. Es iſt kaum teurer, aber wirklich beſſer! Stets friſch in allen Reform⸗ häuſern. Vorprogramm:„Der Bienehstset“- Ufa Kulturfilim und Ufs-Tonw /oche §.:.00.45.30 Unr 50.:.00.45.00.30 Unr Für qugendliche unter 14 Johren nicht zugeléssenl G Urfa- phTASI V E R S UMN tõren Sie! Jekitfenkelm und das Helhling-Sextett-Zürich(ichweiz) Im grogen Handharmonla-Konzert zm 23. lanuar 1936, 13.30 Uhr, im Rosengarten Mannheim Eintrittskarten, einschließlich der städt. Einlaßgebühr 50 Pf. erhalten Sie in den Vorverkaufsstellen: Ver- kehrsverein Mannheim, Plankenhof; Musikhaus Planken. E. Kretschmann, Mannheim; Musikhaus Heckel, Mann-. heim, Kunststraße; Musikhaus Schwab, Mannh., D 4. 7; in Ludwigshafen: Musikh. J. V. Blatz. Bismarckstr. 75. Eine ergreifende und begeisternde liebesfromönze dsus vefrhlungenen Tagen von Wien und sSchönbrunn LILIANM HARVE/ leüte Samotag Kappenabend —„. im 4,. 0 7, 27 sesenüber Universum Fernisprechef 2767 WIIIT BIRGEI Rolf Moebius, Haul Moffmann E. Karchow, liselotte Schaak werden sie begeistern! fiedrichspar SFAMZ 8 Unr Eintritt 50 pig.- ilitär 30 Pig. Eine Frauengestalt erhölt vieder leben und Wirklichleit, die als„Btanzendes Märchen“ inre Zeitgenossen berückte AuseW/ Ahltes Vorprogramm! Für Jugend zuselêssen! ragnen;.00.10.20 30 ab 2 unr in beiden Theatern die letzten Tagel 10RIA halast Seckenh.Stt. Café Börse:a Verländeruned Konmzert plAsT und I7 Stimmungsvoll dekorierte Rãume. meater Hreite Str. 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Str. ar 1938 1t nach lhe fahft: 12.00 uf 21420 Seit einiger Zeit wurde in den wenigen Intarſiawerk⸗ ſtätten Badens eifrig gearbeitet. Es galt hier, Winterhilfs⸗ abzeichen für die Gau⸗Straßenſammlung des Monats Januar herzuſtellen. Obwohl es in Baden nur ſieben Intarſiawerkſtätten gibt, von denen ſich drei in Heidelberg und vier in Karlsruhe befinden, ging das Handwerk im Laufe der letzten Jahr⸗ zehnte immer mehr und mehr zurück. Durch die Herſtellung dieſer Abzeichen hatten nunmehr auch dieſe Betriebe wieder für einige Monate Arbeit. Bei den Abzeichen handelt es ſich um kleine Wappen, die die Symbole der einzelnen Berufe tragen. Leider iſt die Herſtellung einer Intarſia nur wenigen bekannt; denn man kann ſehr oft die Beobachtung machen, daß Leute, die ſolche Arbeiten in Muſeen oder Ausſtellun⸗ gen ſehen, glauben, daß das Ornament aufgedruckt, gemalt oder gar nach Art der Abziehbilder aufgeklebt worden ſei. Im 16. Jahrhundert kam die Kunſt des Intarſiaſchneidens von Italien nach Deutſchland, wo ſie vor allem in den Städten Nürnberg und Augsburg ausgeübt wurde. Einer der beſten und bekannteſten Meiſter Deutſchlands, von dem auch noch Werke vorhanden ſind, war David Röntgen aus Neuwied am Rhein. In der Mitte des 17. Jahrhunderts (Barockzeit) ging das Handwerk der Intarſiaſchneider in Deutſchland ſtark zurück, ſo daß ſich zahlreiche deutſche Meiſter gezwungen ſahen, nach Frankreich auszuwandern, wo man ihre Kunſt mit„Marqueterie“ bezeichnete. Anfangs des 19. Jahrhundert verdrängten die in Mode kommenden Lackmöbel die Intarſia immer mehr. Die Herſtellung de Winterhilfsabzeichens erfordert genau dieſelbe Arbeit und Technik einer anderen Einlegearbeit; und erfordert etwa 40 verſchiedene Arbeitsvorgänge bis zu ſeiner Vollendung. 3 Grundbedingung für eine ſaubere Arbeit iſt eine einwand⸗ die Zusommensezung der Einzelteile 4 7 —— —— Folge 3—S Dom Derden des Ohd⸗ O/ flbzeichens des baues Baden freie genaue Zeichnung. Als Material verwendet man Fur⸗ nier, das iſt dünnes geſpaltenes oder geſägtes Holz von 0,7 bis 1,5 Millimeter Dicke. Von dieſem Furnier werden ver⸗ ſchiedene Holzarten und Farben(bis zu 12 Stück) aufeinan⸗ Bild Mitte: Vorbereitung zum Schneiden Bild oben: Die feitigen Abzeichen dergelegt und zuſammengeſtiftet. Auf dieſes Päckchen wird oben eine Zeichnung aufgeklebt. Während früher das Aus⸗ ſchneiden der Einzelteile mit dem Meſſer erfolgte, werden die Teile heute mit feinen Laubſägemaſchinen, zum Teil jedoch auch noch mit der Hand, geſchnitten. Alsdann folgt die eigentliche Einlegearbeit, das Ein⸗ paſſen der ausgeſägten Teile und kleinen Stücke aus dem hellen Furnierholz in die entſprechenden Stellen der dunk⸗ len Hölzer und umgekehrt. Es iſt di⸗s eine Arbeit, die eine ruhige Hand und Geduld erfordert. Die obere Seite der zuſammengeſetzten Arbeit wird nunmehr mit Papier beklebt, um die Teilſtücke zuſammenzuhalten. Nach verſchiedenen Zwiſchenbehandlungen folgt zum Schluß das Aufleimen und Mattieren und zuletzt das Schneiden der äußeren Form. Ganz zum Schluß kommt dann noch das Aufkleben der Na⸗ del und das Verpacken. Intarſien in anderen Ausführungen, wie ſie zum Beiſpiel für Tiſchplatten, Schrankfüllungen uſw. hergeſtellt werden, beſtehen aus 50 bis 100 und noch mehr Einzelteilen, je nach Art und Größe der Zeichnung. Werner Wolf. 44 4 Das Avusschneiden mit der Maschine Aufn.: Werner Wolf(4 ——————————————————————— ———————— Gesicite im Parłk Skizze von Mario Heil de Brantani Dort drüben, wo die rote und weiße Mauer der Menſchenhäuſer jäh abbricht, liegt der Park, und da ich juſt vom Fieber geneſen bin, habe ich einen Spaziergang unter ſeinen hohen Bäumen gemacht. Ich habe die Lungen die freie Luft in durſtigen Zügen einatmen und die ſtickige Enge der Krankenſtube vergeſſen geheißen. Ich habe auch den Augen geheißen, ſie mögen das köſt⸗ liche Gemälde des winterlichen Tages genießen. Aber ich ſah lauter Geſichte. Ich ſaß auf einer hölzernen Bank, die im Sommerregen ihre bunte Farbe verloren hatte und blickte den gelben Sandweg zu dem kleinen Teich hinunter. In dieſem Augenblicke bogen zwei Männer aus dem dichten Buſchwerk zur Linken in den Weg ein, und dieſe Männer ſcho⸗ ben einen dunklen, grob zuſammengefügten Karren vor ſich hin. Sie taten dies mit einer gewiſſen Feierlichkeit, Schritt vor Schritt und ohne miteinander zu plaudern, ſo ſchien mir. Als ſie näher kamen, bemerkte ich, daß ſie gelbes und rotes und auch ſolches Laub eingeſammelt hatten, das nach den ausgezackten Rändern zu noch lebendig iſt, ſo, als hätte es ein Mutwilli⸗ ger gerade vom Zweige geriſſen, und deſſen Herzen doch längſt geſtorben ſind; denn es raſchelt dürr, wenn die Hand darüber hinfährt. So ſchoben die beiden Feierlichen den Toten⸗ karren der Natur dicht an meiner Bank vorüber und ſahen gar nicht einmal auf dabei, wie ſich das bei Begräbniſſen ſchlechthin ſo geziemt. Hernach kamen zwei alte Frauen von beiden Seiten des Weges daher, ſo, daß ſie ſich gerade vor meiner Bank begegneten. Die Aeltere, gleichwohl Rüſtigere, hob den dürren Stock ein wenig in die Höhe, ſchlug wie im Spiele einige Male auf das Raſchellaub, plapperte etwas da⸗ her, was ſie mit kindiſchem Lachen begleitete, und ging mit ſelbſtzufriedenem Kopfnicken ihres Weges weiter. Die andere, die ſolchermaßen angeſprochen ward, richtete fragend ihren ge⸗ brechlichen Leib hoch, ſank aber, da ſie mit der Wirrſal des Geplappers nicht fertig wurde, ſo⸗ gleich wieder in ſich zuſammen und humpelte wortlos und verdrießlich davon. Es war eine trübe Stimmung; ſo beſchloß ich für mich, lieber wieder nach Hauſe zu gehen, da mir die Geſichte des ſterbenden Jahres übel ankamen in meinem durſtigen Verlangen, wie⸗ der geſund zu werden. Raſcher als ich gekom⸗ men, ſchritt ich über den knirſchenden Sand dem Tore zu. Dort, an dem geöffneten ſchmiede⸗ eiſernen Flügel, in dem ſich die altmodiſch ver⸗ ſchnörkelten Arabesken um Elfenköpfe winden, ſtand die Gebrechliche. Sie hatte ſich hoch aufge⸗ richtet und ſprach auf eine junge Frau ein, die einen weinenden Jungen an der Hand führte. Ich hörte im Vorübergehen, wie ſie nach dem Namen des Kindes fragte, das ein zerbrochenes Spielzeug in der Hand hielt und ſich über ſein Mißgeſchick nicht zu tröſten vermochte; gleich, ob der alte Rücken es aüch ſchmerzend vermerkte, beugte ſich die Alte mehrfach zu ihm nieder, und es war, als habe das faltige, ſchon dem Tode hingewandte Antlitz mit einem Male wieder zu leben begonnen. Drüben am anderen Ende des gelben Weges, ſchritt die Rüſtige, kopfſchüttelnd ſchlug ſie auf die toten Blätter ein, deutlich tönte ihr irres Kichern herüber, ſo klar war die winterliche Luft. Mir aber ſchien, als ſei ſie, die Rüſtige, ſdie kein gichtiger Rücken plagte, in Wahrheit längſt geſtorben. Helle und dunkle Geſichte hat der Winter. Er iſt prall von lauten und leiſen Gleichniſſen, und es kommt gewiß nur auf dich an und auf dein Herz, ob du in der Beſinnung all deſſen zu leben oder zu ſterben anhebſt. Seit das Dorf ſtand war ſo etwas noch nicht dageweſen. Der Sepp war nach Amerika ab⸗ ereiſt, ohne ein Sterbenswörtchen verlauten zu aſſen. Ohne Lebewohl war er gegangen, ob⸗ gleich er über vierzig Jahre im Orte gelebt hatte und mit jedem auf gutem Fuße ſtand. Geſtern in aller Frühe war er mit ſeinem Kof⸗ fer den Richtweg entlang geeilt, der zur Bahn führt. Frau Schwatz, die Wäſcherin, hatte gerade die Fenſterläden geöffnet, als er hinter der Fichtenhecke verſchwand. Frau Schwatz erzählte es der Bäuerin, wo ſie die Milch holte. Die Bäuerin erzählte es der Kramerin, und da die Ladenglocke der Kramerin fleißig bimmelte, wußte es bald das ganze Dorf. „Jedes Jahr“, ſagte der Moosbauer,„hat uns der Sepp beim Kornſchneiden geholjen! 2 daß er nun fort iſt, er war eine gute raft! „Man kann es ihm nicht verdenken“, ent⸗ Der verlorene Sohn Dachſtüberl liegt noch viel Kram, den er hat liegen laſſen.“ „Morgen“ ſagte der Lohnfuhrwerker Kahle, „hätt ich wieder nach ihm geſchickt. Es gibt Ziegel und Schleifholz zu fahren, und der Sepp konnte mit meinen Gäulen umgehen wie außer mir keiner. Letzten Herbſt, als der Wolkenbruch niederging, fuhr er mit ſechzig Zentnern, bis an die Achſen im reißenden Waſſer, den Klamm⸗ bacher Hohlweg herunter, wie wenn das ein Jux wäre.“ „Uns“, erzählte der Rentner, der im Land⸗ haus am See wohnte und auf einen Schoppen eingekehrt war,„uns hat er immer den Teppich geklopft und das Winterholz kleingemacht. Er war ein anſtelliger Burſche, der Sepp. Wir haben ihn ſtets gern gehabt.“ Hier miſchte ſich der Gemeindeſchreiber hinein, der eine Vorlage abgegeben hatte und ſtehend zuhörte.„Der Sepp“, ſagte er,„hat ſich amtlich Unſterbliches Ceben von Joſef Weinheber Der Rampfgewohnte wird ein Cächeln kinden und fallen. O unſterbliche Gebärde! Der Mlarmor ſteigt aus ſtrengen kelſenſchründen Und Götter wandern leiblich aut der Erde. Der Hirt, kein irdiſcher, kührt ſeine herde zum Quell. Und Hleer, tiefblau, mit Wog und Winden rauſcht ferne auf. Vor lohen Himmelsgründen im Abend graſen weiße Wolkenpterde. Du ſchönes Ceben! reich erküllt in Schmerzen und ſtark im Traum und in der Treue feſt: Früh neigt zu ſterben, wen die Götter lieben.“ Doch ſtirbt nicht, wer ſich keiner Zeit verſchrieben: nicht, oer den Stern in Ehrkurcht walten läßt: Der Weiſe mit dem adeligen herzen ———————————————————————————————————————————————————————————————————————————— gegnete die Bäuerin.„Wenn ſo ein Junggeſelle in die Jahre kommt, will er wiſſen, wo er da⸗ heim iſt. Die Gevatterin ſagte, ſein Bruder, der ſchon vor dem Kriege nach Amerika aus⸗ wanderte, habe ihm die Schiffskarte beſorgt und einen ruhigen Lebensabend angeboten.“ „Wir hätten ihn auch nicht verhungern laſſen“, meinte der Bauer,„und daß er ohne ein Ab⸗ ſchiedswort davonlief, war nicht ſchön von ihm.“ In der Schenke„Zum ſilbernen Pflug“, wo der Sepp die Dachkammer bewohnt hatte, wurde der Wirt eifrig befragt.„Nix“, verſicherte er, „gar nix hat er zu mir geſagt, der ſcheinheilige Patron. Am Zahltag hat er ſein Schlafgeld be⸗ zahlt, und am Morgen war die Haustür auf⸗ geriegelt und der Vogel ausgeflogen. Wär nicht nötig geweſen, daß er wie einer, der was auf dem Kerbholz hat, davonſchleicht. War ſonſt immer ein ehrlicher Kerl, der Sepp. Oben im nicht abgemeldet bei uns. Das kann ihm übel aufſtoßen, denn die Papiere müſſen heutzutage in Ordnung ſein!“ „Geh, ſei ſtad“, winkte der Schmied ab,„ihr mit euren Papieren. Erſtens braucht man in Amerika keine Papiere, und zweitens kann ſich der Sepp die Papiere nachſchicken laſſen, wenn er ſie wirklich braucht.— Heda, Wirt, ſchenk ein, noch eine Maß, der Sepp ſoll leben!“ Später kam noch der Förſter und ſetzte ſich zum Lehrer und Tierarzt an den Ofentiſch. Als er erfuhr, daß der Sepp ausgerückt ſei, tippte er ſich an die Stirn:„Ah“, rief,„do liegt der Haſe im Pfeffer! Jetzt verſtehe ich auch, warum unſere Stütze verheulte Augen hat, und warum der Sepp in letzter Zeit ſo häufig am Forſt⸗ haus vorbeiſtrich!“ „Der Sepp“, ſagte der alte Lehrer, der im Ruheſtand lebte,„iſt bei mir zur Schule ge⸗ Humoreske von Gerl Lynch gangen, und ich kenne ihn durch und durch. Er war keiner der Erſten, aber an Aufrichtigkeit und gutem Willen übertraf er alle!“ „Mir“, erzählte der Tierarzt,„hat er einmal einen unvergeßlichen Dienſt geleiſtet. Es war während des Krieges an der galiziſchen Front. Ich kam leicht verwundet, aber von Hunger und Blutverluſt ſehr geſchwächt, aus dem Graben zurück und ſuchte nach dem Verbandsplatz. Da pflanzte ſich plötzlich einer vor mich hin, ſtand ſtramm und ſchrie:„Herr Leutnant, Leberknödel gefällig?' Es war der Sepp. Wir lagen bei ver⸗ ſchiedenen Truppenteilen, aber er hatte mich auf den erſten Blick erkannt. Er war damals bei der Gulaſchkanone und hatte die Leberknödel eigenhändig gemacht. Na, ihr könnt euch denken daß ich nicht nein ſagte. Zwölf Stück hab' i vertilgt! So herrlich wie jene Leberknödel hat mir in meinem ganzen Leben nichts geſchmeckt, weder vorher, noch nachher.“ Gegen Mitternacht, als die letzten Gäſte ge⸗ gangen waren, legte der Wirt die Eiſenſtange vor das Haustor und begab ſich hinauf, wo ſeine Frau ſchon ſchlief. Er lag noch nicht lange im Bett, da wurde die Glocke gezogen, und eine Stimme rief:„Hias, mach auf, ich in' 55. Der Wirt griff ſich an die Naſe, daß er nicht träumte. Dann ſprang er barfüßig zum Fenſter und riß es auf. Tatſächlich, unten ſtand quietſch⸗ vergnügm der Sepp und ſchwenkte ſeinen verbeul⸗ ten Filz. „Du??“ ſchrie der Wirt, daß ſeine Frau er⸗ ſchreckt aus dem Schlafe fuhr,„was willſt denn du hier? Biſt doch fort nach Amerika!?“ Der Sepp hielt es für einen Scherz und ſagte: „Es iſt ſpäter geworden, als ich wollte.“ Der Wirt ſchlüpfte in die Hoſe, lief hinunter und öffnete.„Na“, ſagte er, indem er mit der Fauſt droht,„kannſt dich auf was gefaßt ma⸗ chen! Fährſt nach Amerika und ſagſt nicht gix und nicht gax!“ „Nicht, daß ich wüßte“, erwiderte der Sepp — ob ſeine Naſe nahe an das Geſicht des irtes. „Nix da“, verſetzte dieſer, brauchſt mir nicht in das Maul riechen, bin völlig nüchtern. Red, was iſt? Haſt das Schiff verpaßt in Hamburg?“ „Ich?“ Der Sepp zuckte die Achſeln und guckte den Wirt verſtändnislos an.„Ich ging geſtern früh zum Marktflecken hinüber und hab' mei⸗ nen Koffer zum Sattler gebracht, daß er ihn richtet. Und weil der Satiler grad' Polſtergras 150 5 und Hilfe brauchte, bin ich halt dortge⸗ blieben.“ Der Wirt gab einen Laut von ſich, als ob ihm etwas in die unrechte Kehle geraten ſei. Dann legte er die gefalteten Hände über den Bauch, und der Bauch begann zu ſchüttern und u jchwabbeln, bis es dem Frörmend viel und das Gelächter dröhnend herausbrach, während der Sepp verdrießlich in ſeine Man⸗ ſarde hinaufſtieg und ſich auf das Ohr legte. Am anderen Tage, als die Sache bekannt ge⸗ worden war, bekam der Sepp von vielen Sei⸗ ten Zigarren, Trinkgelder und Arbeit angebo⸗ ten, daß er ganz verſtört wurde. Am Abend ſchicte ſogar der Bürgermeiſter nach ihm. „Sepp“, ſagte er indem er ihm auf die Schul⸗ ter klopfte,„da es mit deiner Amerikafahrt nun doch nichts geworden iſt, und weil der Ge⸗ meindeſchreiber ſchon lange einer Hilfe bedarf, ſo haben wir uns entſchloſſen, einen eigenen Gemeindediener mit feſtem Gehalt anzuſtellen. Wie wäre es denn mit dir, he?“ Und er hielt ihm die Rechte hin. Und der Sepp ſchlug ein und drückte ſo herz⸗ haft zu, daß es knackte. Hanna und der Vorarbeiter Eine Erzählunq von Heinrich Zerkaulen Um dieſe kleine Geſchichte wahrheitsgetreu zu beginnen: ſie waren ſich ſchon eine Hand voll Jahre tagaus, tagein begegnet, Hanna und der Vorarbeiter Franz. Und trotzdem hatte keiner den andern bis heute geſehen. Wie es ſo geht im Leben. Das Schickſal iſt ein abſonderlicher Kauz, will meiſtens anders, als die Menſchen wollen, und bleibt dennoch ihr Freund. Wie ſonſt hätte ſich die Sache mit Hanna zu⸗ tragen können? Das war nun einmal ſo unter den Menſchen in jener Häuſerzeile vor der Stadt: ganze Generationen gehörten dem nah gelegenen Werk. Sie waren geboren dafür und ſtarben dafür. Auch Hanna. Frühling und Som⸗ mer kamen, Herbſt und wieder Winter. Das Werk allein ſtand. Ihm tat die Sonne nichts, noch der Schnee, der Menſchen Tränen nicht noch ihre Sorgen. Eine zweite ſteinerne Welt, ſo lag das Werk mit ſeinen tauſend Fenſter⸗ augen, die immer gleich und ausdruckslos, un⸗ gerührt ins Leere zu ſtarren ſchienen. Bis eines Tages— nein, es war über Nacht geſchehen, über Nacht waren die Blumenkäſten ins Werk gekommen. An zierlichen Ketten hin⸗ gen ſie von den Decken der Arbeitsſäle, grünes Blattgewirr, nicht nur für Frühling und Som⸗ mer beſtimmt, auch für den Herbft und den lan⸗ gen Winter. Man ſah es den grünen Ranken an, wie ſie die jungen Triebe über die Käſten hinwegſtreckten, Umſchau zu halten, ſich ein⸗ zurichten. Eine ſeltſame Unruhe gab es an dieſem Morgen im Werk, die ſich auf Menſch und Ma⸗ ſchine gleichermaßen übertrug. War es Abſicht, 4* daß für den gleichen Tag das erſte Werk⸗Kon⸗ zert angeſetzt war? Da ſpielten ſie Wagner und Mozart, auch einen Walzer von Joh. Strauß. Ein Walzer im Werk! Die Männer und Frauen ſaßen da, wo es gerade hinpaßte, auf Stangen und Kiſten. Und über ihnen wippten gleich⸗ ſam im Takt der Muſik die neuen Blumenkäſten an ihren zierlichen Ketten von der Decke herab. Hielten ſie nicht geheime Zwieſprache mitein⸗ ander, die Maſchinen und Noten, die Blumen und Menſchen? War nicht ein Wunder ge⸗ ſchehen über Nacht, daß die älteren Arbeiter ihr Werk nicht wiedererkannten? Griff es nicht auch Hanna wie mit Händen an? Ja— die Muſik—, das kam nicht alle Tage vor. Aber die Blumenkäſten, die würden blei⸗ ben, morgen und übermorgen, jeden Tag. Hanna war noch jung im Werk, erſt eine Hand voll Jahre. Sie wußte das alles nicht recht einzu⸗ ordnen, was das anſcheinend quer in ihrem Leben ſtand. Ihre Mutter hatte hier den Vater kennengelernt. Der Name des im Kriege ge⸗ fallenen Bruders ſtand eingehämmert auf der bronzenen Tafel am Eingang zu den Hallen. Das Werk hatte nach jedem, der neu angekom⸗ men war, ſeine Arme ausgeſtreckt. Ob man ſich wehren wollte dagegen oder nicht— einmal gingen ſie alle aus jener Häuſerzeile vor der Stadt den gleichen Weg durch den gleichen Ein⸗ gang hinein in das, was man Leben und Ar⸗ beit nannte. Wie Hanna hatte hineingehen müſſen. Es ge⸗ ſchah mit einer ehernen Geſetzmäßigkeit. Keine Ausnahme wurde geduldet. Es war eine Welt außerhalb der Welt. Man ſtellte ſich wie unter ein Geſetz. Es hatte keinen Zweck, dagegen an⸗ gehen zu wollen, Hanna wußte es. Hanna trug eine dumpfe Abwehr in ſich, ohne ſie mit Namen nennen zu können. Und nun wippten auf ein⸗ mal ihr zu Häupten Blumenkäſten an zierlichen Ketten von der Decke herab im Takte der Muſik zu einem Walzer von Strauß. Abwehr? Erſt nach einer Weile merkte Hanna, daß der Vorarbeiter Franz neben ihr ein Geſpräch be⸗ gonnen hatte. Der Zufall hatte gewollt, daß für die Dauer des Konzertes beide nebenein⸗ ander ſaßen. Er wußte nur, daß ſie auf den Namen Hanna hörte— was konnte man mehr voneinander wiſſen, wenn ſolch ein Werk ſeine gut vierhundert Arbeiter zählte? Auf einmal alſo ſagte der Vorarbeiter Franz zu dem Mädchen, es war leiſe geſprochen, wie in Gedanken:„Jetzt hat es uns wirklich. Und mit Haut und Haaren.“ „Was hat uns?“ „Das Werk—“, ſprach langſam der Vorarbei⸗ ter Franz. „Die Muſik?“ fragte Hanna. „Nein— die Blumen“, antwortete der Mann. „Die Käſten da ſind wie zu Hauſe. Müſſen ge⸗ goſſen werden— alle Tage.— Wie zu Hauſe.“ Daß es ſo etwas gab! Hanna ſah ihn zum erſtenmal in ihrem Leben, den Vorarbeiter Franz, obwohl er ihr ſeit Jahren kein Unbe⸗ kannter mehr war. Einer blätterte ſein Herz auf, daß man darin leſen konnte wie in einem Buch. Hanna blickte auf. Der Vorarbeiter Franz unterhielt ſich gar nicht mit ihr, Er ſprach zu den Blumen. Der Walzer war längſt zu Ende, der Dank des Werkes der Kapelle war ausgeſprochen. Die Inſtrumente wurden eingepackt, die Werkpauſe war beendet. Mit dem etwas ſchwankenden gemein hat, waren ſie zum ewigen Einerlei dieſes winzigen Handgriffes zurückgekehrt, den Hanna ſo gut wie der Vorarbeiter Franz, ein jeder auf ſeine Weiſe, zu verrichten hatte. Oder war der Walzer doch nicht zu Ende? Man konnte das nicht mehr auseinander halten, ob Blumen oder Noten. Ja— wenn Hanna ehrlich ſein wollte: ihre Gedanken, gewohnt bei der Arbeit den ewigen Kreislauf zu gehen, ſchweiften ab. Die Gedanken konnten ſchon im Takt denken, wenn ſie wollten. Im Takt eines Walzers von Franz Strauß. Hieß er Franz, der Strauß? Aber das Lied ſelbſt, das war von ihm, ganz gewiß:„Wie zu Hauſe— wie zu Hauſe...“ Das Lied hatte den Fabrikſaal verwandelt. Oder waren es die Blumen geweſen? Vielleicht beides zuſammen? Jedenfalls wich ſeit jenem Tage der dumpfe Druck, der ſonſt Hannas Den⸗ ken wie eine Wolke umhüllen konnte. Es gab Blumen in der Fabrik und das eingebildete Geſumm ungezählter Noten. Man braucht nicht eigens zu vermerken, was im weiteren Verlauf dieſer kleinen Geſchichte — ſoweit ſie Hanna und den Vorarbeiter Franz betrifft— noch geſchehen iſt. Es wurde aber beim nächſten Betriebsappell ein ſogenannter Pflanzendienſt eingerichtet. Da gab es aus⸗ ſchließlich Freiwillige, die ſich hierzu meldeten. Und unter ihnen befand ſich Hanna. Das Werk war ein anderes Zuhauſe gewor⸗ den. Das Werk mit den Blumenkäſten. Die Blumen, die jeden Tag begoſſen ſein wollten. Hannas Blumen nickten ſchon bald mit üppi⸗ gem Gerank. Sie wußte, wenn man Blumen gießt, dann ſoll man es mit einem fröhlichen Geſicht tun, ſonſt nützt es den Blumen nichts. Eine Meinung, wie geſagt, der ſich der Vor⸗ arbeiter Franz ohne Bedenken längſt angeſchloſ⸗ Gang, den der Arbeiter oft mit den Seemann⸗ ſen hatte. 2 * Voo¹ Es war die erſten ten, daß erſten Ma biete, von nur aus E gen eine lange nad blieb das ſich damit faſſen, pfl— und befeſt ſpruchte de als Kolon ten tun. loylov, di zunächſt u mußten ra Schar der geborenen erzielten di Wirkung, 1 nicht weite Dies lag las feſte Königre auseinande Es waor Zum erfſt im Jahre Cao angel Erfolg zu mit dem freundſe trean ſich bald ſo Erzeugniſſe päer den! wuchs ihre 1570 wurde durch einer völlig zer gebot portu wiederherſt⸗ Salvado ropäiſche§ Afrikas get Gründung Im Süd das Königr gieſen Ngo ſind die Be Denn nachde Handelsleu Jahre 1575 Paolo D Loanda tere Erober geſtaltete f brachte den ſtändigen: Paolo Dia, und gründe Benguel mals von d die Beſatzur Niederlage Erbauung ella, jene. Sklavenhan reske ert Lynch nd durch. Er at er einmal tet. Es war iſchen Front. Hunger und dem Graben ndsplatz. 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Ein Marſch ins Innere war jedoch 2 1/ mal 9 »om Aüstenfort zur Moſonie ich hin, ſtand 15 Land in Afrigà Der Widerstand einer Königin Außer den Jagga leiſtete auch die im oberen Angola herrſchende Königin Jinga erbitterten Widerſtand. Hinzu kam— noch, daß ſie ſich mit den portugieſenfeindlichen Holländern verbün⸗ dete, denen es gelang, Loanda zu beſetzen und die Portugieſen zu vertreiben. Es war dies zur Zeit der ſpaniſch⸗holländiſchen Kriege, bei denen ſich die Portugieſen auf europäiſchem Boden den Spaniern angeſchloſſen hatten. Erſt nach Abwicklung der europäiſchen Angelegen⸗ heiten gelang es im Jahre 1648, die Holländer aus Loanda zu vertreiben und nun die Er⸗ oberung des Landes erneut vorzunehmen. Nun loyloy, die Frau eines Eingeborenen-Häuptlings vom Dongoena-Stamm aus Caleueque, im südlichen Angola ¶Pressefoto) zunächſt unmöglich. Erſte, vereinzelte Verſuche mußten raſch aufgegeben werden. Die kleine Schar der Koloniſten war den kriegeriſchen Ein⸗ geborenen in keiner Weiſe gewachſen. Wohl erzielten die Feuerwaffen eine große moraliſche Wirkung, die Macht der Weißen jedoch reichte nicht weiter als ihre Kugeln. Dies lag daran, daß im Inneren Ango⸗ las feſte Staatsgefüge beſtanden, mächtige Königreiche, mit denen ſich die Pioniere auseinanderſetzen mußten. Es wor im Jahre 1482. Zum erſten Male wurde die Küſte Angolas im Jahre 1482 von dem Portugieſen Die go Cao angelaufen, und es war ſchon als großer Erfolg zu verzeichnen, daß es ihm gelang, mit dem König der Mani Kongo in freundſchaftliche Verbindung zu treten. Die Handelsbeziehungen geſtalteten ſich bald ſo rege, daß Sprache und Kultur, die Erzeugniſſe und der Gottesglaube der Euro⸗ päer den Weg ins Innere fanden. Damit wuchs ihre Macht und ihr Einfluß. Im Jahre 1570 wurde jedoch das Reich des Mani Kongo durch einen Einfall der kriegeriſchen Bajacca völlig zertrümmert. Nur ein ſtarkes Auf⸗ gebot portugieſiſcher Truppen konnte das Reich wiederherſtellen. Dabei wurde das heutige San Salvador gegründet, von dem aus der eu⸗ ropäiſche Handel und die Kultur ins Innere Afrikas getragen wurde, vor allem durch die Gründung zahlreicher Miſſionsſtationen. Im Süden dieſes Staates Kongo ſchloß ſich das Königreich der Bongo an, von den Portu⸗ gieſen Ngola- Angola genannt. Zu dieſem ſind die Beziehungen Portugals etwas jünger. Denn nachdem ſich ſchon an der Küſte einige Handelsleute feſtgeſetzt hatten, wurde erſt im Jahre 1575 ein Gouverneur, der Portugieſe Paolo Diaz, entſandt. Er gründete zunächſt Loanda und begann von hier aus die wei⸗ tere Eroberung des Landes. Die Durchführung geſtaltete ſich jedoch äußerſt ſchwierig und brachte den Portugieſen große Verluſte. In ſtändigen und mühſeligen Märſchen drang Paolo Diaz bis zum Benguella-Hochland vor und gründete dort im Jahre 1587 das Fort Benguella. Allerdings wurde dies noch⸗ mals von den kriegeriſchen Jagga zerſtört und die Beſatzung niedergemetzelt; doch wurde dieſe Niederlage bald wieder ausgeglichen durch die Erbauung von S. Filippe de Bengu⸗ ella, jener Stadt, die vor allem durch den Sklavenhandel zu großer Blüte gelangte. ergab ſich auch die Königin Jinga in einem ehrenvollen Frieden. Damit war die Erſchließung des Landes für die nächſte Zeit abgeſchloſſen. Zwar gründete man noch das ſüdlich von Benguella am Fuße eines Hochlandes gelegene Moſſamedes, aber die Erhaltung des gewonnenen Raumes bereitete ſo große Schwierigkeiten, daß es nicht giland Marimba-Konzert bei einem Eingeborenen-Konzert in Angola. Angola in dieser Form anzutreffen gelang, in das ſogenannte Huila⸗Hochland vor⸗ zudringen. Deulsche Forscher halfen Eine grundlegende Wandlung brachte hier die Expedition Livingſtones, die 1854 vom oberen Sambeſi her über das Dilola-⸗See⸗Bek⸗ ken nach der Weſtküſte, Loanda, vordrang: Erſt jetzt wurde das Land in ſeiner ganzen Größe erkannt, wurde kartographiert, Geologie, Fauna und Flora unterſucht,— eine Arbeit, bei der neben vielen anderen die bekannten deutſchen Forſcher Baſtian, von Barth und Pogge tätig ſind. Die eigentliche Erſchließung des Landes hatte begonnen. Mit den Nachrichten über dieſe Kenntniſſe kamen verſtändlicherweiſe neue Siedler— vor allem Portugieſen— und im Jahre 1857 auch 29 Deutſche ins Land. Dieſe konnten ſich jedoch durch den ſchwachen militäriſchen Schutz dex ſtändigen Angriffe der kriegeriſchen Eingeborenen nur ſchlecht erweh⸗ ren, ſo daß ſie bis auf wenige Reſte verſchwun⸗ den ſind. Beſſer gelang es einem großen Bu⸗ ren⸗Treck, der 1880 von Südafrika über die Ka⸗ lahari⸗Wüſte nach Südoſt⸗Angola kam, ſich durchzuſetzen. Heute leben in Angola, das etwa%mal ſo groß wie Deutſchland iſt, etwa 15 000 Weiße, denen allein die ſchwierige Aufgabe der Ver⸗ waltung und wirtſchaftlichen Auswertung ob⸗ liegt. Von einer flachen, ſandigen Küſte ſteigt das Land mehr oder weniger plötzlich zur Hochfläche Innerafrikas auf, um ſich dann allmählich nach Oſten zum Kaſſai⸗ und Sambeſi⸗Becken zu ſenken. Das in einzelne Flächen zerſpaltene Hochland mit ſeinen weſtlichen Steilrändern (Serra), an denen nach Silber gegraben wird, erhebt ſich in ſeinen höchſten Gipfeln bis zu 2620 Meter(Moco) und 2370 Meter(Leviti). Es bildet die Waſſerſcheide längs der Küſte und trennt im Norden die kleineren Küſtenflüſſe Das Instrument ist nur noch sehr selten in Pressefoto) von den Gewäſſern des Inlands, die ſich durch den Kuango zum Kongo ergießen. Im Südoſten des Landes umfaſſen die Gren⸗ zen noch einen Teil des Sambeſi⸗ und Kalahari⸗ Beckens, damit den Oberlauf einiger Zuflüſſe des Sambeſi ſowie des Kubango, der im ab⸗ flußloſen Innern endet(Ngamiſee). Von wirt⸗ ſchaftlich größter Bedeutung iſt jedoch neben dem ſüdlichen Grenzfluß Kunene der Ku⸗ anza, der im Herzen Angolas entſpringt. Der Kuanza durchbricht das Hochland, und zwar zu⸗ nächſt in nördlicher Richtung, um ſich dann ſcharf weſtwärts zur Küſte zu wenden. Sein Unterlauf iſt bis Dondo für kleinere Dampfer, auf 200 Kilometer mit flachen Booten ſchiffbar. Die Dflanzenwell Der Größe des Landes entſpricht die Viel⸗ fältigkeit der Pflanzenwelt. Der Norden trägt ausgeſprochen tropiſchen Cha⸗ rakter, das Wachstum iſt üppiger und reicher als im Süden. Im Landſchaftsbild folgt auf den Küſtenſtreifen mit ſeinen offenen Savannen, mit Palmen und Affenbrotbäumen ein dichter Waldgürtel, der den Weſtrand der Hochfläche ſäumt. Im Innern herrſcht wieder die Sa⸗ vanne. Stoßen wir längs der Küſte auf dem Hochland vor, ſo finden wir zwar ſüdlich des Kuanza in den weſtlichen Gebieten noch Kokos⸗ palmen und Kaffeeſträucher ſowie dichtere Wäl⸗ der im Hochland von Benguella. Schrittweiſe ärmer wird jedoch die Pflanzenwelt nach Sü⸗ den und Oſten, wo ſich die Hochebene zum Becken des Sambeſi und der Kalahari ſenkt. Die Wälder lichten ſich, laufen in Savannen aus, die gegen die Grenzen immer eintöniger werden. Nur die Flüſſe ſind noch von dichten, manchmal undurchdringlichen Grüngürteln ge⸗ ſäumt. Von Elefanten bis zu Bienen Hier in den Savannen des Südens und Oſtens längs des Kunene und des Kubango ——— 8 01 ven Men 3 *—— —— —*—— Aniianiien .—. Zn, n——— ohh e — —— 6 i ee ini— Z, 33 4 ite, . . lman Au,—355 i* * ae 3 13* 5 e, 5 3 — 4 8 ,———— 33 ee 3.mhe*—— 45 Bien- en Aubhrale enn —— Blinitz —AInnn llen A W in 8 „„ Amnannen An . ron — S re 1* 4 So stellte man sich im 17. Jahrhundert Angola vor. Die Orte an der Küste sind richtig angegeben, während die Flußläufe und die Lage der Orte im Innern der Wirkliehkeit nicht entsprech en. Man vergleiche 2. B. das Kongo-Flubsystem mit einer heutigen Karte! HB-Bildarchiv (SPressefoto) Webervögel-Nester auf elner Oelpalme in Angola finden ſich die meiſten jagdbaren Tiere. Man trifft auf zahlreiche Antilopenarten, auf Giraffen und das Nashorn, ihnen folgt das Raubwild. Elefanten finden ſich in Angola außer in dieſen Diſtrikten heute nur noch ſüd⸗ lich der Mündung des Kuanga und im Kongo⸗ becken. Ebenſo ſind, von den Pavianen abge⸗ ſehen, Affen ſelten im Vergleich zu anderen Gebieten. Dagegen iſt die Vogelwelt um ſo mannigfaltiger. Ebenſo zahlreich ſind die Repti⸗ lien(beſonders Schlangen) und die Inſekten aller Art. Bienen ſind ſo häufig, daß Angola einen verhältnismäßig bedeutenden Wachs⸗ export aufweiſen kann. Die klimatiſchen Verhältniſſe ſind im unmittelbaren Hinterland der Küſte zu⸗ nächſt nicht ſehr günſtig. Hitze und Feuchtigkeit herrſchen vor. Dies beſſert ſich erſt im Innern. Dafür werden andererſeits die Weſtwinde am Rand der Hochfläche abgefangen, ſo daß die Ge⸗ biete des Inlands unter der Unregelmäßigkeit der Regenfälle leiden. Die Regenzeit dauert von Oktober bis Mai, doch ſind die Nieder⸗ ſchlagsmengen gegen Ende dieſer Periode ſchon beträchtlich gering. diedlungsgebiel im Hochland Das Klima des erſten Küſtenſtreifens wird von der kalten Benguellaſtrömung beeinflußt. Da die Regenfälle erſt tiefer im Land nieder⸗ gehen, iſt dieſer Streifen verhältnismäßig kühl und trocken. Er iſt neben dem Hochland für einen längeren Aufenthalt von Europäern be⸗ ſonders geeignet. Weniger günſtig ſteht es in dieſer Beziehung mit dem Norden und Nord⸗ oſten des Landes, dem von Angolas Grenzen umfaßten Teil des Sambeſi⸗Kalahari⸗Beckens und den Niederungen längs der Flüſſe. Dort kommen Malaria und Schlafkrankheit vor. Als beſtes Siedlungsgebiet dürfte das innere Hoch⸗ land zwiſchen Huambo, Bihe und Bailundo anzuſprechen ſein. Lusiige Neise ein Gud aus AngO Von Anna Zſessig-Guitila Die Tragſtangen der Sänfte ruhen auf den Schultern der Neger. Zwei gehen vorne, zwei hinten. Dazwiſchen ſitze ich auf dieſem herr⸗ lichen ſchwebenden Klubſeſſel und ſehe die Welt aus einer neuen Perſpektive— aus der des Nur⸗Genießenden— während andere für mich ſchwitzen. Und wie ſie ſchwitzen! Das Waſſer läuft von den glänzenden ſchwarzen Schultern herab. Aber ſie lachen und reden dabei viel in ihrer klangſchönen Bantu⸗Sprache. Mit meiſter⸗ hafter Geſchicklichkeit balancieren ſie mich über Felsſtücke, um Kurven, ſteile Flußböſchungen hinab und hinauf— ich brauche nicht zu be⸗ fürchten, daß ich ins Waſſer falle, wenn's auch manchmal ſo ausſieht. Wie die Affen ziehen ſie ſich an überhängenden Lianen oder Baum⸗ wurzeln empor und ſtemmen dabei ihre nackten harten Füße, die eben noch das ſteinige Fluß⸗ bett durchwatet haben, feſt ins Erdreich.. Ich merke oben auf meinem Thronſeſſel kaum eine Erſchütterung. Iſt aber der Weg eben, dann geſchieht etwas ſehr Komiſches:„Juun—“, pfeift der Vorder⸗ mann, und die anderen nehmen den Ruf auf, ſchreien frenetiſch:„Jun— juju— juuun.“ Worauf alle Mann ſich in Trab ſetzen. Ta⸗tapp, ta⸗tapp, ta⸗tapp ſchlagen die breiten harten Sohlen den Buſchpfad. Das Gras rauſcht auf, das Knallen und Krachen der Brände auf den Bergen wird ferner und verſinkt. Das Gras ragt hier ſo hoch, daß es ſelbſt jetzt noch, trotz meiner„gehobenen Poſition“, manchmal mein Geſicht ſtreift. Doch kann ich die Landſchaft beſ⸗ ſer überſehen als am Morgen, da ich zu Fuß Ein weißer Eissommer Von Max Douthendey Ein weißer kissommer kom gof die Welt, Der einen Tag lang nor hält Und bber Nacht wieder zusommenfällt; Eine Sommerwelt stelt ous zerbrechlichem Reif. Die blendende pracht, die schweigend fogt, Kein Lied laut onzuròbhren woagt. Kkein Vogelsang dein Ohr ooffavt, Dein foß, der sich regt, kommt sich geisfef- haft vor. gcum schaut bei Baum weiß, uvnbewegt. doch dein Blot immer gern an den Sommef glovubt, lst die gonze Welt auch eisergrobt und eisbelovubł. h 2 Einer der ersten Kupferstiche, die in Europa das Leben der in Angola(Südafrika) lebenden Naturvölker zeisten: Kämpiende Jagsa HB-Bildarchiv hier durch Grasmeer ging. Die Sonne, die ſich ſchon ein wenig den weſtlichen Bergen zuneigt, ſchüttet noch den vollen Reichtum ihrer Strah⸗ len auf die Erde hinab. Aber den Himmel kann man nun anſchauen, er brennt nicht mehr, er blendet kaum noch das Auge, wie's in der Weißglut des Mittags war. Er iſt licht, hell und hoch, faſt ſchon träumeriſch dem Abend zugewandt. Ganz fein heben ſich die Gras⸗ ſpitzen von dieſem ſchönen Himmel ab, die Bäume breiten ſich aus, und die blauen Stufen der Berge blinken wie von edlem Stein ge⸗ ſchnitten. Der Vordermann iſt allem Anſchein nach die wichtigſte Perſönlichkeit— außer mir!— bei dieſer Karawane. Das heißt— ich wage es doch nicht, mich überhaupt mitzuzählen und, viel weniger noch, eine Perſönlichkeit zu ſein. Laſt bin ich hier, nichts als Laſt. Jedem be⸗ liebigen Warenballen gleichzuſetzen. Du wiegſt dein Teil— damit baſta. Damit iſt einfach alles ausgeſtanden. Ja, der Vordermann: er trägt ein Stroh⸗ hütchen, das fliegt ihm manchmal vom Kopfe. Die Hintermänner ſtrengen ſich gewaltig an, es wiederzukriegen. Ich muß helfen, es nach vorne durchzugeben. Die Kommandos gehen 7 weiter: Kurve, Stein, bergauf, bergab— und dazwiſchen Wechſeln von einer Schulter auf die andere. Und nun gar drücken ſie die Stangen auf den Kopf, nachdem ſie ſich ein Polſter von Gras darunter geſchoben haben— worauf ich gute zwanzig Zentimeter emporgerückt bin. Viere lang durch den Buſch— von mir aus könnte es wirklich noch Stunden dauern. Es iſt ſchade, daß der Kraftwagen dieſe Art der Be⸗ förderung immer mehr verdrängt. Was bedeu⸗ tet„Zeit ſparen“ in Afrika, wo man doch Zeit hat? Hört man vom Gefährt aus die Gräſer miteinander flüſtern, ſieht man je, wie herrlich das Bild der Landſchaft iſt, fühlt man ſich je⸗ mals ſo fröhlich und unbeſchwert wie hier auf den Schultern der Neger? Ein Tänzerpaar aus Angola.— In dlesen seltsamen Vermummungen besucht es die Dörier der Eingeborenen als Geister der Verstorbenen Der Falſe/ ¶Eressefoto) Jagderinnerung aus der Mnubenseit von Gunnar Gunnarsson Jeden Morgen in der Dämmerung brachen wir auf— Pall, Adalſteinn, Edvard und ich. Wenn es ſchußhell war, hatten wir den Berg erreicht, Fell, der ſich ſteil und breit über die Schneebogen der Heide hob, ein weißer, von dunklen Felsgürteln umgürteter Koloß. Uns wurde jedem ein Abſatz zugeteilt, und dann machten wir uns auf den Weg weſtwärts, die Südſeite entlang, wo ſich in der Regel die Schneehühner aufhielten. In Wind und Schnee⸗ geſtöber konnte es ſchwer ſein, ſie zu finden. Dann ließen ſie ſich verſchneien und krochen unter der weißen, wärmenden Decke zuſammen. Ich ging froh und ruhig dahin, ſelbſt wenn ich keine fand, bis ich begann, die anderen ſchießen zu hören. Dann kam der Wetteifer in mir auf, dann war keine Zeit mehr, ſich ſeinen Gedanken hinzugeben oder das wechſelnde Licht über der Einöde zu betrachten— jeder Schuß, der fiel, verkündete mir, daß ich wahrſcheinlich auch heute das kleinſte Bündel nach Hauſe tragen würde. Es hatte ſich nämlich gezeigt, daß Edvard und ich doch aufpaſſen mußten, wenn wir auch größer als Alli waren: er war „ein Teufelskerl“, wenn es galt, die weißen Vögel zu finden, ein Teufelskerl, wenn es galt, ſich an ſie anzuſchleichen, und dazu kannte er wohl aus Erfahrung ihre Zufluchtsſtellen. Sein Bündel war nicht immer das kleinſte, das war das meine in der Regel. Edvard warf mir vor, daß ich im Gehen ſchliefe. Nun, ſchlafen tat ich nicht. Aber ich war zeitweiſe recht abweſend. Eines Tages hätte ich jedoch faſt einen Triumph erlebt, und den brauchte ich. Ein Falke kam über meinem Kopfe dahergeglitten, ab⸗ wärts— ich die Büchſe an die Backe, ſchieße. Er ſchlägt plötzlich mit den Flügeln, als ſei er gegen eine unſichtbare Wand geſtoßen, über⸗ ſchlägt ſich ein paarmal in der Luft, ſtürzt, aber über den Felsrand, wo Pall geht. Ich laufe, ſo ſchnell ich kann, zum Abſatz, um, wenn möglich, zu ſehen, wo er hinfällt, komme aber zu ſpät. Da hier und da ein Stein aus dem Schnee hervorguckt, iſt es nicht leicht, ihn zu finden, wenn Pall ihn nicht fallen geſehen hat. Ich ſehe Pall drunten gehen und rufe ihm zu, ob er nicht einen Falken aus der Luft hat ſtür⸗ zen ſehen. Wann? Eben jetzt! Nein, das hat er nicht. Ich klettere zu ihm hinunter, und wir beginnen jetzt zu ſuchen. Pall hat einen Fal⸗ ken zwiſchen ſeinen Schneehühnern, der ſieht aus, als ſei er noch warm, aber er ſucht eifrig und angeregt, ſo daß es ja vielleicht nicht der meine iſt. Pall nimmt an, daß ich den Fallen nur verwundet habe— ein Vogel kann ja gut aus dem Flug geraten, herumwirbeln und doch wieder auf die Flügel kommen„Flug ge⸗ winnen“. Ich ſuche allmählich nur noch des Scheins wegen, nur, damit Pall nichts von meinem immer ſtärker werdenden Verdacht merkt. Aber Pall fährt fort zu ſuchen, fährt fort, ſich zu wundern und Möglichkeiten auf⸗ zuſtellen. Ich habe ihm längſt verziehen. So viele Schneehühner, wie es nur ſein ſollte, hätte er gernend großzügig für mich aufgeleſen, deſſen bin ich ſicher. Aber ein Falke iſt ein Falke. Dieſer achtſame Vogel fällt ſelten vor einem ganz gewöhnlichen Schuß. Pall nahm ſeinen aus dem Schneehuhnbündel— wollte ich ſehen, wie fein er getroffen war!... Merkwürdig üb⸗ rigens, daß auch ich beinahe einen Falken er⸗ legt hatte. So am ſelben Tage.. Eine Schande war es, daß ich die Augen nicht beſſer auf⸗ gemacht hatte. Ich lächelte ihn an, denn keiner hielt die Augen in dem Maße offen wie Pall auf Fell, die kleinen, ſcharfſichtigen, ewig ſuchenden Augen. Pall war ſchon gut vom Froſt gerötet, wurde aber auf einmal noch röter, und ich beeilte mich, mein Lächeln wiedergutzumachen, es zu erklären. Pall nahm es für bare Münze. Wir gingen jetzt miteinander und taten das weiter, indem wir abwechſelnd ſchoſſen und uns die Zeit mit Geſchichten und heiterem Plau⸗ dern verkürzten. Da geſchieht weder Schlimmeres noch Beſ⸗ ſeres, als daß ein neuer Falke angeflogen kommt. „Schieß du!“ flüſtert Pall edelmütig, ganz zu⸗ ſammengeduckt vor Spannung. Ich die Büchſe an die Backe, fehle— ich habe nie ſchießen können, wenn jemand mir zuſteht. Im ſelben Augenblick war Pall mit ſeinem Schuß da. Und er traf. Ja, er traf! Und nicht allein dieſen Falken traf er, ſondern hiermit hatte er ſich auf einmal beide Falken erſchoſſen. Alle ſeine Gezwungenheit war wie fortgebla⸗ ſen. Den Reſt des Tages über erzählte er keine Geſchichten: er prahlte, prahlte ſchamlos, ganz ſchamlos. Sein Sieg über mich hatte ihn be⸗ rauſcht, ihn beſeſſen gemacht. Gleichzeitig hatte er mich viel lieber gewonnen als früher, das war ganz deutlich. Seine Sympathie umſtrahlte mich wie eine Sonne, und er wollte ſogar meine Schneehühner tragen, was ich ihm jedoch nicht erlaubte. Aber bei der Heimkehr klopfte er mir mit eigenen Händen Schnee ab. ſind ſei breitet. Reger: eſſierten Muſizie wo er Aufnah anders eingebil — Still Freib tet, im erworbe Mein uns der am 26. Zoologe geboren Elternh ſterter 5 des Ha⸗ lius ga Wenn en gar nich chen fün von de nehm ei ſchen E ſonate er aus gen ein für den ſich in kam We berger wies ſe wicklun er ſich ſind es Vierzeh gadin, lich iſt ergeben dann be Dieſer Liſzts, Sprache proviſa enthalt zumeiſt den Ke ſchäftsn akadem der äu dann L Dam⸗ in Mün Auguſt Karl B muſikal iſt es dieſer? ben die ganz„, Rege nicht, o kannt r iſt nur, nicht m ſtern ha wurde Das Liederh wieder Bierban toskani ſchließli Verſen Grund den“), mit Ver Maria über C Aus B nicht de maßgeb war ei Lieder gabe. 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Und wie glückhafter war hier Max Reger: Nicht die großen Kulturzentren inter⸗ eſſierten ihn, ſeine beſondere Vorliebe galt dem Muſizieren in kleinen und kleinſten Städten, wo er ſich freuen konnte an der naturhaften Aufnahmefähigkeit eines Volkes, das ſo ganz anders geartet iſt, als das ſnobiſtiſch verſeuchte, eingebildete Konzertpublikum der großen Städte. — Still und ruhig lebt dieſer Meiſter in ſeinem Freiburg, wo es nach Wald und Wein duf⸗ tet, im Stillen hat er ſich auch ſeine Freunde erworben. Mein Namensvetter Friedrich Wilhelm gibt uns den Lebensabriß: Julius Weismann wurde am 26. Dezember 1879 als Sohn des berühmten Zoologen Auguſt Weismann in Freiburg i. Br. geboren. Von früher Kindheit an hörte er im Elternhauſe gute Muſik. Der Vater, ein begei⸗ ſterter Klavierſpieler, pflegte mit den Freunden des Hauſes viel Kammermuſik. Der kleine Ju⸗ lius galt damals als durchaus unmuſikaliſch. Wenn muſiziert wurde, ſo reagierte er entweder gar nicht oder er lief davon, ein typiſches Zei⸗ chen für das Erwachen der Kinderſeele, die die von den Tönen ausgelöſten Gefühle unange⸗ nehm empfand. Den erſten bleibenden muſikali⸗ ſchen Eindruck empfing er von Mozarts Violin⸗ ſonate in-moll. Mit dreizehn Jahren wurde er aus der Schule genommen, da ihm die Fol⸗ gen eines Hitzſchlages die phyſiſche Ausdauer für den Schulunterricht raubten. Schon regten ſich in ihm ſchöpferiſche Kräfte. Ein Jahr lang kam Weismann in die oberſte Klaſſe von Rhein⸗ berger nach München. Regelmäßigen Unterricht wies ſeine von dieſer Zeit etwas abwegige Ent⸗ wicklung nicht mehr auf. In der Natur fühlte er ſich wohl. Die Berge waren ſeine Welt und ſind es bis auf den heutigen Tag geblieben. Vierzehnjährig durchſtreifte er allein das En⸗ gadin, das ſeine geiſtige Heimat wurde. Alljähr⸗ lich iſt er im Sommer dort, nur dem Schaffen ergeben. Bis zum 16. Lebensjahre hatte er dann bei dem Pianiſten Dimmler Unterricht. Dieſer ausgezeichnete Muſiker, ein Schüler Liſzts, lehrte Weismann, daß die Muſik eine Sprache ſei und erweckte ſeine Liebe zur Im⸗ proviſation. Es folgte ein mehrjähriger Auf⸗ enthalt in Lauſanne, wo die erſten ſeiner Werke, zumeiſt Klavierſonaten, entſtanden. Berlin ſtieß den Komponiſten ab, die Stadt in ihrer ge⸗ ſchäftsmäßigen Haſt, der Lehrbetrieb in ſeiner akademiſchen Trockenheit. Den Schlußſtein zu der äußeren muſikaliſchen Ausbildung legte dann Ludwig Thuille in München. Damals waren in dieſem Kreiſe um Thuille in München neben Weismann Felix vom Rath, Auguſt Reuß, Rudolf Siegel, Ernſt Boehe, Karl Bleyle, Fritz Neff und Richard Mors, muſikaliſche Talente ohne Zweifel; aber ebenſo iſt es zweifellos, daß die Begabung mancher dieſer Talente ſtark überſchätzt wurde. Und ne⸗ ben dieſer„Münchner Schule“ war ſchon die ganz„ungebärdige“ Perſönlichkeit eines Max Reger in die Erſcheinung geireten. Ich weiß nicht, ob und wie Weismann auch mit ihm be⸗ kannt wurde, wie er ſich zu ihm ſtellte. Sicher iſt nur, daß auch dieſe Münchner Schule für ihn nicht mehr bedeutete als das Erlernen und Mei⸗ ſtern handwerklichen Könnens. Er ging fort und wurde ſein Eigener. Das Lied hat es ihm ſchon früh angetan. Liederhefte tragen die Opuszahlen—7. Immer wieder kommt er darauf zurück. Er beginnt mit Bierbaum und Stieler, er berauſcht ſich an den toskaniſchen Liedern von Gregorovius, er geht ſchließlich in ſeinem Opus 81 den ſchwermütigen Verſen eines Walter Calé muſikaliſch auf den Grund(„Undine“,„Wir ſind am Bach geſtan⸗ den“), er beſchließt vorläufig ſein Liedſchaffen mit Verſen aus dem„Stundenbuch“ von Rainer Maria Rilkes. Soweit kam er auf dem Umwege über C. F. Meyer, Uhland, Greif, Eichendorff. Aus Beſtem hat er Beſtes ausgewählt, aber nicht das Literariſche iſt letzten Endes für ihn maßgebend, das Lied muſikaliſch zu geſtalten, war einzig ſein Sinn. Die Begleitung dieſer Lieder ſind für den Pianiſten dankbarſte Auf⸗ gabe. Wenig gibt er dem Chor; aber ſeine„Wan⸗ derlieder“ verraten feinſtes Verſtändnis für die klanglichen Möglichkeiten des Männerchors und nur böswilliger Unverſtand ſo vieler Chorkeiter hält dieſes Werk vom Konzertſaal zurück, Wei⸗ ter und mächtiger ſteht ſeine Kantate„Macht hoch die Tür“ da. Die Liebe zum Klavier Seine Liebe galt ſchon früh und immer wie⸗ der dem Klavier. Hier iſt er ſo ganz er jelbſt, der Romantiker, als den man ihn ſo ismann, der Muſiker⸗Poet/ mav Julius Weismann gerne bezeichnet, ſo im Sinne Nietzſches:„Der Romantiker iſt ein Künſtler, der von ſich und ſeiner Welt wegblickt.“ Er liebt hier die kleine Form in den„Impromptus“, in den kleinen Walzern, in der Sonatine, op. 68, er läßt ſich von Stimmen und Stimmungen der Heimat leiten in den beiden Heften„Aus meinem Gar⸗ ten“ und„Aus den Bergen“, die Variationen⸗ form hat es ihm angetan, ſo wenn er z. B. „einen Spaziergang durch alle Tonarten macht,“ er gibt Meiſterliches in ſeinen beiden größeren Sonaten, er behandelt in ſeinem Klavierkonzert das Klavier„wie eine geliebte Frau, der man Gelegenheit gibt, alle ihre Reize und Fähigkei⸗ ten zu entfalten, und das Orcheſter läßt ge⸗ währen oder gibt, in mannigfachem Glanze ſtrahlend.“ Er bindet ſein Inſtrument, das er ſelbſt mei⸗ ſterlich beherrſcht, mit anderen Inſtrumenten. Er ſchreibt ſchon im Jahre 1907 ein Klavier⸗ trio, ein Werk, das viel geſpielt wird; ja, er ſelbſt glaubt, daß er mit dieſem Werk„erſt eigentlich angefangen habe, zu komponieren“. Sonaten für Klavier und Violine erſtehen, er ſetzt ſich mit den wechſelſeitigen Klangwirkun⸗ gen von Klavier und Holzbläſern auseinander, zuletzt in ſeiner Kammermuſik für Flöte, Brat⸗ ſche und Klavier. Der ſymphoniſchen Muſik bleibt er lange fern; aber op. 56 bedeutet nicht Vorarbeit, iſt vielmehr ſchon Fertiges in der Form und Zu⸗ kunftweiſendes im Klang. Erſt in der jüngſten Zeit, in den Jahren des Umbruchs, entſtehen ſeine beiden Sinfonietten, ſeine Serenade für kleines Orcheſter, ſeine„Sinfonia brevis“, Archivbild Werke, die ſpiegelblank ſind und feinſtens ab⸗ geſtimmt. Durch einen Reichsauftrag beſtimmt (NS⸗Kulturgemeinde), ſchenkt er uns die Muſik zu Shakeſpeares„Sommernachtstraum“; kein anderer hätte die Aufgabe beſſer löſen können. Die Opern Weismanns Strindberg hat es ihm angetan. So entſtehen ſeine Opern. Zuerſt leiht er dem köſtlichen Märchenſpiel„Schwanenweiß“ den Zau⸗ ber ſeiner Muſik(1923), er ſingt das Leid der Menſchheit im„Traumſpiel“, aber nicht ohne den herbeſten Peſſimismus des Dichters zu mildern, ja er geht ſogar in der„Geſpen⸗ ſterſonate“ dem Dämoniſchen des nordiſchen Menſchenverächters nach, Er formt den Text des Büchnerſchen Dramas„Leonce und Lena“ für ſich um, läßt Phantaſtiſches und Traumhaf⸗ tes einer trockenen, kalten Ironiſierung entge⸗ gentreten und gibt dem Text eine muſikaliſche Formung, die vornehm iſt in des Wortes beſter Bedeutung. Und die deutſchen Theater? Heißt es nicht irgendwo: Ehrt eure deutſchen Meiſter? Hier iſt reichſte Gelegenheit ge⸗ boten. Ich habe mich einmal gefragt: warum ſteckt in dem erſten Trompetenthema der dritten Brucknerſymphonie mehr Alpenluft als in der ganzen Aufmachung der Straußſchen Alpen⸗ ſymphonie? Weil der eine die Ehrfurcht hat und der andere die Geſchicklichkeit. So wurde es mir klar, bei Bruckner das Wunder einer tätigen Ruhe, man fühlt, hier kreiſt im kleinſten Raume die Welt, wir werden aus uns ſelber herausgehoben, eine Katharſis tritt ein. Bei Strauß, als dem letzten Subjektiven, ein ruhe⸗ loſes Suchen und Verſuchen, ſtatt der Katharſis ein dumpfes Staunen. Und ſo wie Bruckner iſt Weismann einer, iſt einer für ſich. So war er in ſeiner Jugend, ſo war er in ſeinen Lehr⸗ und Wanderjahren. Er zählte nie zu dem Heer von erfolgſtrebiger Mittelmäßigkeit, von gefliſ⸗ ſentlicher Abſonderlichkeit, von falſcher und ech⸗ ter Modernität. Und hätte er ſonſt kein Ver⸗ dienſt— er blieb ſich ireu auch in den Zeiten tiefſter muſikaliſcher Verirrung und Verwir⸗ rung, ein Kernhafter und Geſunder mitten in all der Hyſterie, ein Natürlicher unter all der Künſtlichkeit, ein Aufrichtiger neben all der Ver⸗ logenheit. Wir hatten einſt Max Reger; der aber war zu groß für ſeine Zeit. Wir haben heute Julius Weismann. Gehen wir zu ihm und zu ſeinem Werk. Die arme Frau Holle Von Fanny Prechter Frau Holle hat heute Großreinemachen, Es freu'n ſich die Menſchen, die Kinder lachen. Die Schneeflocken ſchweben in wirbelndem Tanz, Es eilen die Lieſe, der Peter, der Hans, Es laufen der Kurt und die Erika, Der Sepp und der Paul und die Giſela; Sie laufen nach Hauſe mit fröhlichen Schritten: „Heraus aus der Kammer, du hölzerner Schlitten.“ Zwei Fuß liegt der Schnee auf der ſchimmern⸗ Bahn, Sie ſauſen hinunter, ſie ſteigen hinan. Da plumps, drei Leutchen im Schneeberg ſitzen, Die Wangen glühn und die Augen blitzen. Der Sepp und der Hanſel, die bauen zu zweit Einen rieſigen Schneemann, die tüchtigen Leut'. Und drüben, da ſauſt's⸗durch die Lüfte mit Macht, Im Gang tobt die richtige Schneeballſchlacht. Das krabbelt, das jauchzt, das rodelt und rennt Im weißen, im weicheſten Element. Das kleine Gretelein nur blieb zu Haus, Es blickt in die tanzenden Flocken hinaus; Voller Mitleid ſein zärtliches Herzchen ſchlägt, Es geht zu der Mutti hinüber und frägt: „Die Schneeflocken draußen, die ſind doch, nicht wahr, Frau Holles Bettfedern?“ Und Mutti ſagt:„Ja“. „Die himmliſchen Federn, ſo zierlich und nett, Sie fallen heraus aus Frau Holles Bett.“ Das Gretelein, es iſt darob ganz entſetzt, Erſt kommen die Tränen, dann ſtammelt's zuletzt: „Wenn alle die Federn nun werden zu Schnee, Dann friert doch die arme Frau Holle, o je! So kalt iſt's, ach Mutti, erlaube es mir, Ich geb ihr mein Bettchen und ſchlafe bei dir.“ Hitler⸗Arlauber⸗Kameradſchaften/ von aun eroi Eine Herrenreiſegeſellſchaft? Es wurde viel falſch hin und her geraten, obwohl es Tage vorher in der Zeituna ſtand.„Man“ hatte wohl ſo etwas von„Hitler⸗Urlaub“ geleſen, in der Ueberſchrift wenigſtens, aber ich bitt euch, „man“ hat doch gerade genug zu tun, wenn man heute wenigſtens die Ueberſchriften aller Aufſätze„möglichſt“ überfliegt.. Alſo die Jugend platzte— wie immer— zu⸗ erſt mit der Neuigkeit auf die Gaſſen:„Wir haben eine„Hitler⸗Urlauber⸗Kameradſchaft“! Was heißt hier„Hitler⸗Urlauber⸗Kamerad⸗ ſchaft“? Was iſt das nun ſchon wieder? Iſt es nicht genug, mit dem„Hitler⸗Freiplatz“? Auch wieder ſo'ne neue„Schöpfung“! Jawohl, beides iſt nicht dasſelbe, doch beide wollen ein und dasſelbe: Wenig bemittelten Volksgenoſſen einen koſtenloſen Ferienaufent⸗ halt ermöglichen. Der Unterſchied zwiſchen Hitler⸗Freiplatz und Hitler⸗Urlauber⸗Kamerad⸗ ſchaft liegt nun darin, daß bei jenem Einzel⸗ aufenthalt, bei dieſem eine Ferienverbringung in Gemeinſchaft mit anderen Kameraden in Frage kommt, denn auch Freizeit und Erholung dürfen eine Gemeinſchaftsangelegenheit ſein. Es müſſen natürlich auch Freiplätze geſpendet werden. Kann der eine einem Hitler⸗Urxlauber⸗ Kamerad nur Nachtlager gewähren, geht er zu einem anderen, der vielleicht kein Bett frei hat. zur Koſt. Die Gemeinde tut etwas dazu(ſiehe im Haushaltplan bereitgeſtellte Mittel für ſolche Zwecke!), und die NSV iſt auch noch da. Spenden kommen hinzu, und ſchon finder man. daß es eigentlich ein Kinderſpiel iſt, eine Hit⸗ ler⸗Urlauber⸗Kameradſchaft für 14 Tage aufzu⸗ nehmen. Aufnehmen heißt aber nicht nur, Freiplätze gewähren. Die Gaſtgebergemein⸗ ſchaft hat die Urlaubergemeinſchaft wie einen lieben alten Freund zu behandeln, dem man alles Schöne zeigt, mit dem man Erlebniſſe austauſcht, den man über ſeine Heimat, Arbeit und Lebenserfahrungen berichten läßt und dem man dann von ſich ſelbſt erzählt Die Kameraden einer ſolchen Hitler-Urlau⸗ ber⸗Kameradſchaft kommen oft aus allen Gauen in einem Ort zuſammen. Sie kennen ſich alſo vorher nicht. Bunt zuſammengewürfelt in Alter, Beruf, Glaubensrichtung, Stammeszuge⸗ hörigkeit uſw., ſtehen ſie ſich dann zunächſt ein⸗ mal alle zuſammen fremd gegenüber. Und dann iſt es ſo ſchön, wenn dieſes erſte Fremd⸗ ſein ſchon in den nächſten Stunden vergeht So ſtehen ſich an dieſem erſten Tage des gemein⸗ ſamen Urlaubes der Holzfäller aus dem Bav⸗ riſchen Wald, der oſtfrieſiſche Fiſcher, der Köl⸗ ſche Jung, der ſaarländiſche Grubenarbeiter, der erzgebirgiſche Strumpfwirker, der Göttin⸗ ger Student, der Lauſitzer Steinbruchsarbeiter, der Thüringer Glasbläſer, der Lüneburger Im⸗ ker gegenüber. Dem einen hat das Leben das Haar agebleicht. Dem anderen hat es die jun⸗ gen Muskeln geſtählt. Der eine kommt aus der Schreibſtube. Der eine, wohl der jüngſte unter ihnen, iſt am lebhafteſten und ganz in ſeinem Fahrwaſſer, wenn junge Mädchen dabei ſind Wohl wohnen und eſſen die Urlauber⸗Kame⸗ raden jeder wo anders. Doch ſonſt kommen ſie— wenn was„los“ iſt— zum Kamerad⸗ ſchaftsführer, um gemeinſam auszufahren, zu wandern, zu ſchwimmen, faulenzen oder rudern zu gehen oder um gemeinſam ein Licht⸗ oder Bühnenſpiel zu beſuchen. Es aibt natürlich koſtenloſe Eintrittskarten, koſtenloſe Fahr⸗ ſcheine. Kameraden aus dem Ort führen, be⸗ raten. Die Kameradſchaft führt auch eine „Chronik“, in der jeder Urlauber ein beſonderes Erlebnis berichtet. In dieſen Tagen des Sorglosſeins und Frohſinns iſt alles im ganzen Erholungsort für das Wohl ſeiner Urlauber beſorgt. Der Empfana iſt herzlich und freundſchaftlich. Be⸗ haalich und gaſtlich iſt alles zurecht gemacht. Freundſchaften ſind bald geſchloſſen— die Ju⸗ gend begann natürlich damit zuerſt—, und aus ausgedehnten Wanderungen und Fahrten lernen ſie deutſches Land kennen. So können die Urlauber⸗Kameraden völlig ungezwungen und aller Sorgen ledia in die ſchönen Herbſt⸗ oder Wintertage hineinleben. Ihr Ferienauf⸗ enthalt wird ihnen zu einem Erlebnis, das im⸗ mer in ihrer Erinneruna bleibt. Heute nun war eine dreißigköpfige Hitler⸗ Urlauber⸗Kameradſchaft bei uns zu Gaſte. Sicherlich iſt der eine oder andere von dieſen dreißig in einigen Jahren als Hitler⸗Urlauber⸗ Kamerad in Danzig, in einem Lauſitzer Leine⸗ weberdorf oder ſonſtwo wiederzufinden. Sollte es nicht möglich ſein, daß beiſpielsweiſe im Jahre 1940 die Stadt Lüneburg— um wahl⸗ los einen Ort zu nennen— in Regensbura die Anſchriften der dreißig Kameraden anfordert. die 1937 dort eine Hitler⸗Urlauber⸗Kamerad⸗ ſchaft bildeten und die ſie nun nach drei Jahren geſchloſſen nach Lüneburg haben möchte? Wäre es nicht wundervoll, wenn ſich dieſe aus allen deutſchen Gauen nach Jahren anderswo wieder einmal Mann für Mann als Urlauber zuſam⸗ menfänden? Derartige dreißig Kameraden gibt es noch ſehr viele! Holt ſie euch! Ladet ſie zu euch ein! Ihr werdet doch ebenſo beglückt ſein, als hättet ihr zu Weihnachten einem Armen eine Ladung Kohlen vors Haus oder das Geld für die nächſte Monatsmiete geſchickt! Und noch etwas: Es muß nicht immer die NSv ſein, die den Anſtoß zu ſolcher Gemein⸗ ſchaftstat geben muß! Bauernhochzeit 4 Was die Schmollburſchen 0 und Schmollmaidle treiben 4 Wenn im Mai das ganze Unterelſäſſer Land ein einziger Blütengarten iſt, getaucht in Sonne und tauſend Farben, wenn die Natur ſich in frohem verſchwenderiſchem Blühen auf die Zeit der Reife vorbereitet, dann feiert der Menſch dieſes geſegneten Fleckchens Erde das hohe Feſt ſeines Lebens. Es iſt wirklich ein Feſt, oder noch beſſer, eine feſtliche Zeit und hat mit dem Begriff Hochzeit, die wir Städter zu ſehen gewohnt ſind und die ſich zwiſchen Standesamt und Abfahrt zur Hochzeitsreiſe möglichſt raſch und mit möglichſt wenig Um⸗ ſtänden abwickeln ſoll, nichts gemein als die Tatſache, daß ſich hier wir dort zwei Menſchen fürs Leben verbinden. Aber der Bauer iſt ſchwerlebiger und weniger beweglich und ſeine Entſchlüſſe reifen nur langſam. Darum muß ſich auch nach althergebrachter Sitte der ent⸗ ſcheidende und vielleicht einſchneidendſte Schritt ſeines Lebens in langen und möglichſt um⸗ ſtändlichen Zeremonien vollziehen und alle, die Wenn alle Gäſte geladen ſind, und das ſind oft bis zu hundert Familien, beginnen die eigentlichen Vorbereitungen auf das große Er⸗ eignis. Die Magenfrage, d. h. die Bewirtung der zahlreichen Gäſte, iſt dabei das hauptſäch⸗ lich zu löſende Problem, für das eine Köchin angeſtellt wird. Und die wird ſchon fertig da⸗ mit, denn ſie hat ſchon bei vielen Hochzeiten das Küchenregiment geführt und wandert ſo von einem Hof zum andern, überall wo's bei großen Feſten was zu kochen gibt. Und ſogar die Hausfrau hat in ihrem eigenen Reich nichts mehr zu ſagen; was ſie aber ſowieſo nicht tut, weil nämlich eine Hofbäuerin, die nur für ihre Leute zu kochen gewohnt iſt, ſich niemals zu⸗ trauen wird, eine Geſellſchaft von über 100 Perſonen abzufüttern. Dafür hat ſie anderes zu tun. Sie muß überall ſein und ihre Augen überall haben und nebenbei noch aufpaſſen, daß die Schmollmaidle nicht zu ſehr mit den Schmollburſchen ſchäkern, vor dem Hochzeitshaus erw/arten die jungen Mädchen das Broutpoor zum Kirchgong zu ihm gehören, und das iſt die große Ver⸗ wandtſchaft und Bekanntſchaft, alſo das halbe Dorf, ſollen daran teilhaben. So dauert eine ſolche Hochzeit eben acht Tage und nicht nur einen und alle helfen bei den großen Vorberei⸗ tungen mit. Die beginnen an einem Freitag— die Hochzeit ſtets an einem Dienstag— da⸗ mit, daß die„Schmollburſchen“ von Haus zu Haus und Dorf zu Dorf ziehen, um die Gäſte einzuladen. Schmollburſchen und Schmollmaidle heißen alle ledigen Burſchen und Mädchen, die unter Leitung des Brautführers und der Braut⸗ jungfern an der Hochzeit teilnehmen. So zie⸗ hen alſo die Burſchen an einem Sonntag, denn da iſt der Bauer beſtimmt zu Hauſe anzutref⸗ fen, los und ſagen ihren Spruch vielleicht ſo, vielleicht auch anders:„Ehr⸗ und tugendſamer lieber Freund, Ihr möcht wohl wiſſen, was das will bedeuten, daß ich und mein Kamerad Eure Türſchwelle tun überſchreiten. Es iſt nicht meinetwegen oder von wegen meines Ka⸗ meraden, ſondern es iſt wegen unſeren Herrn Vetters Hochzeiter und ſeiner vielgeliebten Jungfrau Hochzeiterin, die ſich, wie Ihr wiſſet, die Ehe verſprochen haben, der ehr⸗- und tu⸗ gendſame Junggeſell A. mit der ehr⸗ und tu⸗ gendſamen Hochzeiterin B. Dieſe laſſen nun durch uns, als ihre Ausgeſandte oder Boten, Euch zur Teilnahme an der Hochzeit einladen. Alſo laden wir denn zum erſten den Herrn Hausvater, zum zweiten die Frau Hausmutter, zum dritten Sohn und Tochter, Knecht und Magd, groß und klein, keins ſoll ausgeſchloſſen ſein, wir haben ſie nicht alle lernen kennen, drum können wir nicht alle mit Namen nennen, auf den zweiten Dienstag im nächſten Monat um 10 Uhr vormittags im Hochzeitshaus zu erſcheinen.“ Sie müſſen ſchon trinkfeſt ſein, un⸗ ſere Schmollburſchen, denn überall, wo ſie ihr Sprüchlein aufſagen, bekommen ſie ein„Schöpp⸗ le“ vorgeſetzt und vielleicht noch eine Bratwurſt oder ein„Ripple“ dazu und das heißt es tap⸗ fer durchhalten. anſtatt zu helfen, wo man ſie braucht, denn dazu ſind ſie ja da. Ueberhaupt die ganze Ver⸗ wandtſchaft und Bekanntſchaft hat ſich zur Ver⸗ fügung geſtellt und es herrſcht eine rege Ge⸗ ſchäftigkeit im ganzen Hof. Nun iſt es bald ſo weit. Alles iſt vorbereitet. In Küche und Keller ſtehen die Speiſen und Weine, die zahlloſen Kuchen und Torten, die Würſte und Schinken, die runden duftenden Brote und das helle ſchäumende Bier bereit und warten auf ihr baldiges Begräbnis. Die Schmollmaidle haben von der ganzen Nachbar⸗ ſchaft das nötige Geſchirr zuſammengetragen, wobei ſie von den Schmollburſchen begleitet wurden. Aus welchem einleuchtenden Grund — Der Voter des Bröbtigoams eigentlich? Wohl wegen der ſchweren Körbe, oder... na, was ſich liebt, das ſchmollt ja be⸗ kanntlich miteinander, das ſoll ſehr reizvoll ſein und obendrein iſt die Jugend berufen, dafür zu ſorgen, daß die alten Hochzeitsbräuche nicht einroſten, und daß es bald wieder irgendwo ein Feſt zu feiern gibt. Alſo, doch ein triftiger Grund für die kleinen Umwege beim Geſchirr⸗ tragen! Und nun iſt das Feſt gerüſtet, das Feſt kann beginnen! Der Hochzeitstag iſt ſtrahlend ſchön. Die Sonne zaubert Millionen Diamanten in den Tau der Nacht, der auf Gras und Blatt noch liegt. Die erſten wilden Roſen verſchwenden ihren Duft und ein kühler Hauch ſtreichelt dar⸗ über hin. Die Hochzeitsgäſte haben frohe Ge⸗ ſichter, wie ſie jetzt vor dem Haus verſammelt ſind in ihren ſchönen Feſttagstrachten und auf das Brautpaar warten. Da kommen ſie auch ſchon. Beide in feierlichem Schwarz, dem nur die weiße Stickerei auf dem Halstuch der Braut und der Rosmarinzweig, den ſie als Glücks⸗ bringer in der Hand hält, ein wenig Schmuck verleihen. Ernſt und würdig ſind ihre Geſich⸗ ter, gemeſſen ihre Haltung und ihre Bewegun⸗ gen und von rechtem Bauernſtolz. Der Bräu⸗ tigam eröffnet mit den beiden Hochzeitsvätern den Zug. Es folgen die Trauzeugen und die Männer, dann kommt die Braut, am Arm des Brautführers, denen ſich die Schmollburſchen mit ihren Mädchen anſchließen. Den Schluß bilden Frauen und Kinder. Es iſt ein recht ſtattlicher Zug, der ſich durch die lange Dorf⸗ ſtraße zur Kirche bewegt und manche Nachbarin Aufn.: Hans Retzlaff(3) ſchaut verſtohlen hinterm Vorhang mit kritiſchen oder auch neidiſchen Blicken. Nach der kirchlichen Trauung,— die Zivil⸗ trauung iſt bereits am Abend zuvor geſchehen — führt das jungvermählte Paar den langen Zug zum Hochzeitshaus zurück und nimmt dort die Willkommensgrüße und Glückwünſche der Brauteltern und der einzelnen Gäſte entgegen Alle Zeremonien ſind nun erfüllt. Der Hoch zeitsſchmaus kann beginnen, der Höhepunkt des Feſtes und damit die Ueberleitung zum fröh⸗ lichen und ausgelaſſenen Treiben der Jugend. Allerdings müſſen ſich auch hier die Gemüter erſt langſam mit Hilfe des nun reichlich flie⸗ ßenden Alkohols erwärmen. Dazu wird viel, ſehr viel ſogar, gegeſſen. Wer ſchon einmal eine ſolche Bauernhochzeit mitgemacht hat, wird davon wiſſen, welch unglaubliche Mengen der verſchiedenſten Dinge ein Magen vertragen kann. Von der dampfenden Suppe mit den nahrhaften Knödeln bis zum Nachtiſch mit Ku⸗ chen und Torten iſt ein langer und beſchwer⸗ licher Weg. Aber es wird geſchafft. Und auch die, die am Feſt nicht teilhaben können, werden nicht vergeſſen. Die Schmollburſchen und Maidle ziehen mit Weinkrügen und Eßkörben durchs Dorf und jeder, der vorbeikommt, darf vom Wein trinken und die Armen erhalten einen guten Happen von der Hochzeitstafel. Eine ſchöne Sitte des bäuerlichen Gemeinſchaftsge⸗ fühls. Nach dieſem Rundgang verteilen ſich die Gäſte in Gruppen auf die einzelnen Wirts⸗ häuſer, wo auf Koſten des Bräutigams Wein in Strömen fließt. Zur Abendtafel ſind alle wieder im Hochzeitshaus verſammelt. Doch lange hält man's nicht mehr aus. Nachdem die anonymen Briefe unter allge⸗ meinem Gelächter verleſen ſind, die die Schmoll⸗ burſchen den Schmollmaidlen geſchrieben haben oder auch umgekehrt, nachdem man dem Braut⸗ paar einen Liebesthermometer oder auch einen Storch mit Zwillingen als ſinniges Geſchenk überreicht hat, geht's zum Tanz in die Dorf⸗ wirtſchaft. Schon locken von weither die Klänge der kleinen Kapelle und der Brautführer eröff⸗ net mit der Hochzeiterin den Tanz. So dauert die ausgelaſſene Fröhlichkeit bis in den hellen Morgen. Aber die Hochzeit iſt noch nicht zu Ende— es kommt das Abklingen des Feſtes, das lang⸗ ſame Zurückgleiten in den gewohnten Gang des alltäglichen Lebens. Die guten Dinge, deren es noch viele gibt, werden noch verzehrt, es wird aufgeräumt, wobei wieder alle mithelfen und erſt am 7. und 8. Tag verlaſſen die letzten Gäſte den Hof. Ein wichtiges Ereignis im Leben des Dor⸗ fes, eine hohe Zeit iſt vorbei. * Unterlage zu dieſem Artikel war das Buch: „Bauernhochzeit im Elfaß“ von Hans Retzlaff, im Verlag Grenze und Ausland, Berlin W. 30. er „Wie ſie Löcher in! „Aber 3 und da we Jetzt lan Wir be dungen u Wir hoff loren gin Eine v blemfreur Die Aufg einzunehn das letztj wäre. Ob und Vie tonen wo en Eint opfzerbr nend nich tete. Schr ſubjektive⸗ Empfar K. Bl., W Mangel etzlaff(3) kritiſchen ie Zivil⸗ geſchehen n langen nmt dort nſche der entgegen der Hoch hunkt des um fröh⸗ Jugend. Gemüter hlich flie⸗ zird viel, meinmal acht hat, »Mengen vertragen mit den mit Ku⸗ beſchwer⸗ Und auch ,F werden id Maidle in durchs darf vom ten einen ſel. Eine ſchaftsge⸗ n ſich die n Wirts⸗ ms Wein ſind alle lt. Doch ter allge⸗ »Schmoll⸗ hen haben m Braut⸗ uch einen Geſchenk die Dorf⸗ ie Klänge ſrer eröff⸗ So dauert den hellen Ende— das lang⸗ ſen Gang nge, deren rzehrt, es mithelfen die letzten des Dor⸗ lsSner. ſas Buch: zon Hans Ausland, *„Liebſt du mich wirklich, Waldemar?“ „Ja, mein Engel, ich ſchwöre es dir bei deinen koſigen Wangen und bei deinen goldenen Locken!“ „Um Gottes Willen, ſchwöre keinen Meineid!“ (Zeichnung: Rheinen) „Wie ſiehſt du denn aus, Fritzchen, du haſt ja lauter Löcher in deinem Kittel!“ „Aber Mutti, wir haben Kaufmannsladen geſpielt und da war ich der Schweizer Käſe!“ ZJetzt kann beim Abwaſchen nichts mehr kaputt gehen! Zeichnung: Bergſtröm) Beim Spielen auf der Landungsbrücke fiel Charly, der Sohn von Miſter Pennyboy aus Glasgow(Schottland), ins Meer. Sogleich ſprang ein Matroſe ihm nach und rettete den kleinen Schotten⸗Jungen unter Gefahr des eige⸗ nen Lebens. Völlig erſchöpft und faſt bewußtlos bringt er ihn ans Ufer. Eine halbe Stunde ſpäter weilt der Vater, Miſter Pennyboy aus Glasgow(Schottland), an ſeiner Seite: „Sind Sie der Mann, der meinen Charly aus dem Waſſer gerettet hat?“ „Jawohl!“ antwortete der Matroſe und will allen weiteren Dank beſcheiden abwehren... „Very well!“ ſagte der Schotte,„aber wo iſt ſeine Mütze?“ * Und Herr Pömmchen berichtet dem Freund: „Den ganzen Tag läuft meine Frau herum und klagt über ihren Rheumatismus!“ „Ja, und tuſt du denn nichts dagegen?“ „Doch, ich hab' mir ſchon Watte in die Ohren geſtopft“.. * Die Tochter des einen Filmſtars in Holly⸗ wood:„Na, wie gefällt dir denn euer neuer Papa?“ Die Tochter des anderen Filmſtars in Holly⸗ wood:„O, der ſcheint wirklich ſehr nett zu ſein!“ Die Tochter des einen Filmſtars in Holly⸗ wood:„Nicht wahr, der iſt wirklich nett. Ich kenn ihn, wir haben ihn im vorigen Jahr auch mal gehabt“.. ** Auf dem Podium des Konzertſaals kreiſcht eine Sängerin empor bis zum dreigeſtrichenen C, während der Kapellmeiſter neben ihr aufgeregt mit dem Taktſtock fuchtelt. „Mama!“ fragt Heinz⸗Chriſtian auf dem Platz am Ende des Saales,„Mama, warum haut denn der Mann die Frau?“ „Aber, Heinz⸗Chriſtian, er haut ſie doch nicht, das iſt doch der Dirigent, der gibt mit dem Stock doch den Takt an“. „Aber wenn er ſie nicht haut, Mama, warum ſchreit ſie denn ſo ſchrecklich?“ * Böbbel fährt mit dem Schnelldampfer nach Südamerika. Böbbel iſt zum erſtenmal auf See. Und gerade auf dieſer Reiſe ſtirbt ein Paſſagier und ſoll auf dem Meeresgrund beſtattet werden. Um den Toten zu verſenken, werden ſchwere Kohlenſtücke in den Sack geſteckt. Böbbel ſteht nachdenklich an der Reeling, ſieht zu und ſchweigt. Endlich ſagt er, noch ganz ergriffen: „Daß manche Leute in die Hölle kommen, das wußt' ich wohl. Daß ſie aber die Kohlen ſelbſt mitbringen müſſen— davon hatte ich doch keine Ahnung“. — Auch das iſt Neuyork, in Manhattan. Auf dem 30. Stockwerk des neuen Hochhauſes arbeiten Fred und Jim. Eben bog ein Krankenauto mit lautem Signal unten um die Ecke. Fred ſchaut in die Tiefe hinunter: „Alle Achtung! Vor zwei Minuten erſt iſt mir der Hammer aus der Hand gefallen. * „Angeklagter, Sie ſind vorbeſtraft?“ „Jawohl! Ein einziges Mal! Vor fünfzehn Jahren wurde ich zu einer Gefängnisſtrafe ver⸗ urteilt. Seither nie wieder“. „Und was haben Sie in der Zwiſchenzeit ge⸗ tan?“ „Eben im Gefängnis geſeſſen, Herr Richter!“ * Kedewind läßt ſich raſieren. In einem neuen Laden, von einem neuen Geſellen. Kedewind verfolgte ängſtlich die blutigen Taten des Raſiermeſſers. Schließlich ſtöhnt er: „Meiſter, heh, geben Sie mir doch ſchnell ein Glas Waſſer!“ „Nanu? Haben Sie ſich etwa verſchluckt?“ Kedewind:„Nein, nein! Ich will nur ſehen, ob mein Hals noch dicht hält“.. Hans Erman. Er boxte ſich auf den präſidentenſtuhl Daß man ſich mitunter auch mit dem kräfti⸗ gen Schlag ſeiner Fäuſte zu Amt und Würden „empowoxen“ kann, beweiſt der ehemalige Schwergewichtsweltmeiſter Gene Tunney, der bekanntlich im Jahre 1926 Jack Dempſey den Titel abnehmen konnte. Nun iſt der Box⸗ Für tüchtige Silbenrätſel Aus den Silben: be— bub— da— di— di— di— di— do— e— e— e— en— fer— feu — ii— in— ips— laa— land— laus— li— maul— nand— ne— ne— nus— of— ra— ra — ra— rau— sar— soh— te— ter— u— um— un— vos— wich— wurk— zier ſind 16 Wörter zu bilden, deren erſte und letzte Buch⸗ ſtaben, jeweils von oben nach unten geleſen, ein Zitat aus Fauſt 1 ergeben. Die Wörter bedeuten: 1. männl. Vorname, 2. chem. Grundſtoff, 3. Schlinggewächs, 4. Pla⸗ net, 5. Kurort in der Schweiz, 6. kl. Pelztier, 7. militär. Rang, 8. kl. Fiſch, 9. Stadt in Schle⸗ ſien, 10. dän. Inſel, 11. Flachland, 12. Stadt in England, 13. gek. Mädchenname, 14. frech⸗fröh⸗ licher Junge, 15. Ausleſe, 16. Land in Aſien. E. H. Silben⸗Kreuzwortrütſel 44 75 2 ſi5, 20 3— 6 22. 2 27 e5 2⁰⁵ 7ο e7 75. 7² 7³ 7e. 2⁵ 7⁵ 7⁵ Waagerecht: 1. Griechiſche Mondgöttin, 2. Verlhaufs⸗ und Speiſeraum in Kaſernen und abriken, 3. Stadt in Frankreich, 4. Vulkani⸗ ſcher Schutt, 5. Nadelholz, 6. Kleine Antillen⸗ inſel, 7. Weiblicher Perſonenname, 8. Berg⸗ ————————————— meiſter ſoeben zum Präſidenten der Mor⸗ ris Induſtrial Bank gewählt worden. Damit nimmt eine Karriere, die mit ſtarken Fäuſten beqmn, eine alanzvolle Fortſetzung. Tunney iſt bereits in der Zeit, da er noch den Borhand⸗ ſchuh trug, Millionär geworden. Seine beiden Kämpfe gegen Dempſey brachten ihm allein vier Millionen Dollar. Als er abtrat, heiratete er auch noch eine Millionenerbin und fand ſo Eingang in die maßgebenden Finanzkreiſe, eine Tatſache, der er wohl in erſter Linie ſeine nun⸗ mehr erfolgte Ernennuna zum Bankpräſidenten verdankt. Im übrigen hat der Boxweltmeiſter auch ſchon die Literatur„befruchtet“. Bernhard Shaws Roman„Caſhel Byron“ iſt ein Schlüſſelroman, der mit veränderten 555 den Boxer Gene Tunney zum Helden at. Die eitle Großmama Gre mama kam mit neugeſchnittenem Bubi⸗ —0 vom Friſeur und zeigte ſich der kleinen rila. „Findeſt du nicht, daß deine Oma jetzt gar nicht 73 wie eine alte Frau ausſieht?“ fragte ſie eitel. „Ja“, war die unerwartete Antwort,„jetzt ſiehſt du aus wie ein alter Mann!“ (De Maasbode) Nüſſeknacker nymphe, 9. Stadt in Frankreich, 10. Schnitt⸗ linie, 11. Britiſche Inſelgruppe, 12. Wieſen⸗ blume, 13. Ehrende Treue, 14. Kleine Sunda⸗ inſel, 15. See in Tirol, 16. Vorfahren der heu⸗ tigen Griechen,— Senkrecht: 1. Muſik⸗ eichen im Pſalter, 4. Küſtenſumpf, 7. Oper von erdi, 17. Weiblicher Perſonenname, 18. Schwarzbraune Farbe, 19. Elfenkönigin, 20. Zuſammenhang, 21. Stadt auf den Philippinen, 22. Fluß in Kanada, 23. Wagenſchuppen, 24. Lange Ausſprache, 25. Koſewort, 28. Weiblicher Perſonenname, 27. Menſchenfreſſer, 28. Weib⸗ licher Penſonenname. Löſungen Auflöſung der Doppelpyramide 1. Muenfier 2. e 8 ufler 4. Sturm 23 um 6. Mut 7. Unm 8. U 9. Ur 10 Run 14. Neurath 15. Treuhan d Auflöſung des Silben⸗Kreuzwort⸗Rätſels Waagerecht: 1. Omega, 2. Santo, 3. Elſa, 4. Lanner, 5. Daniel, 6. Kakao, 7. Viole, 8. Ranzen, 9. Lina, 10. Beige, 11. Otter, 12. Mit⸗ leid, 13. Motto, 14. Butike, 15. Marlene, 16. Meerbuſen, 17. Firnis, 18. Anger, 19. Kato, 20. Santander.— Senkrecht: 1. Oſaka, 2. San⸗ dale, 9. Liter, 10. Beileid, 11. Ottomar, 12. Mit⸗ telmeer, 14. Buſento, 21. Galan, 22. Toni, 23. Nervi, 24. Eldena, 25. Orange, 26. Oper, 27. Patti, 28., Kefir, 29. Leander, 30. Neger, 31. Buka, 32. Niſſan. Auflöſung des Gleichklangs: raſen— Raſen. Unſer Löſungskurnier Wir beſtätigen die bisher erhaltenen Einſen⸗ dungen und bitten gegebenenfalls zu mahnen. Wir hoffen zwar nicht, daß eine Sendung ver⸗ loren ging. Eine vorläufige Ueberſicht: Die meiſten Pro⸗ blemfreunde haben die Aufgaben richtig gelöſt. Die Aufgabe 10 ſcheint eine Favoritenſtellung einzunehmen! Manche Einſender ſtellen feſt, daß das letztjährige Turnier etwas leichter geweſen wäre. Obwohl wir in erſter Linie Schönheit und Vielſeitigkeit des Kunſtſchachs be⸗ tonen wollten, haben wir nachträglich den glei⸗ en Eindruck! Aufgabe 2 und 4 machte viel opfzerbrechen, während Nr. 1 und 9 anſchei⸗ nend nicht die erwarteten Schwierigkeiten berei⸗ tete. Schwierigkeit iſt eben in hohem Maße ein ſubjektiver Begriff. Empfangsbeſtätigungen: Mannheim(O. Ba., K. Bl., W. En., Dr.., H.., L. Re., M. St.), Mannheim⸗Luzenberg(L. Ke.), Mannheim⸗Nek⸗ karau(K. St., H. Ki.), Mannheim⸗Neu⸗Eichwald (K..), Mannheim⸗Seckenheim(K.., C. Gl., O..), Mannheim⸗Waldhof(K..), Göttingen (H..), Ludwigshafen a. Rh.(A. Be. A. Chr., „.), Schwetzingen(Th..), Viernheim Wir danken allen Einſendern für ihr durch die große Mühewaltung gezeigtes Intereſſe am poetiſchen Schach. In der nächſten Schachecke folgen die Löſun⸗ gen und Angabe der Preisträger. Aus dem Weihnachkskurnier von hHhaſtings Mangel an Kampfgeiſt, wenn die Sieger un⸗ Am Schachbreil Offizielle Mitteilungen des Badischen Schachverbandes im GSgB. Bezirk Mannheim tereinander ſpielten! Keres machte eine Aus⸗ nahme: er kennt den Begriff Kampfremiſe! Tabelle Namen 1283 6970 Pi. Reſhevſki(USA)— ½ ½ ½ ½ 1 1 1 1 1 71. Alexander(Engl.) ½— ½ ½ ½ 1½ 1 1 1 6½½.-3. Keres(Eſtland) ½ ½— ½ ½ 1 1½ 1 1 6½.3. Fine(USa) 72 ½ 17½— ½ 1½ ½ 1 1 Flohr(Tſchechoſl.) ½ ½ ½ ½— 0 1 1 1 1 Mikenas(Litauen) 0 0 0 0 1— 1 1 1 1 Tylor(England) 0 0½ ½ 0 0½— 1½ Faierhurſt(Engl.) 0 0 0 0 0 0½ 0— ½ A. Thomas(Engl.) 0 0 0 0 0 0 0½ ½— * 6 6 5 SirThomas(Engl.) 0½ 0½ 0 0— ½ ½ 1 3 3 1 1 Weiß: Fairhurſt Schwarz: Keres 1. d2— d 4. e7— e6 2. Sg1— fz3, S38— f6 3. c2.— c4. Sf6— e4. Die ſogenannte Döry⸗Verteidigung, nach dem Wiener Schachmäzen Baron L. Döry benannt. Ihr Wert ſteht noch nicht ganz feſt. In einem Thematurnier des letzten Jahres, das Keres ge⸗ wann, machte man allerdings keine guten Er⸗ fahrungen. 4. e 2— e 3, b7— b6 5. Lf1— dz3, Lf8— b4 6. Sb1— b2, LcS—b7 7. a 2— a3, Lb4X d2 S8. St3K d2111—15. Ungünſtig, wie der engliſche Meiſter dartut. Richtig war S d2. Offenbar wollte Keres mit dem Feuer ſpielen, in der Hoffnung, daß der Gegner im Verfolgen ſeines Vorteils ſtrauchelt! 9. Sdꝛ xe4!(ſchwächer war LNe4 wegen fe:, Dg40—0 und SXe4 würde an h5 ſcheitern)...., f5 xe4 10. D d1—h5r., Kes—fs(erzwungen: g62 De5!) 11. Le2, d7— d6 12.—0, Sb8— d7 13. 12—13, Sd7— f6 14. f 3 K e 4, Lb7 Xe4 15. D h5— h 4. d6— d5. Auf Lb7 folgt e 4 und der andere Läufer er⸗ ſcheint auf der Bildfläche! 16. LC 1— d2, Kf8—f7 17. c 4 X d5, e 6 X d 5 18. Ta 1— 1, Ths—es 19.Le 2— h5 Nicht folgerichtig! Dn4— f4! gehört hier zu Tel wie ein Stiefel zum andern. Wie ſoll 7 c7 eigentlich decken? Te7, ſo Lb4T d7 g 41 19..., Le4— g 6 20. Lh5 X g6T, h7 X& g6. ,,— is 4 n Alſo der Braten roch ihm ſo verlockend? In der Tatſcheint alles in Ordnung zu ſein. Df6: wird mit TfI1 beſtraft und nach gf6:, Dh7— Kf8. To7: kann Schw. ſofort aufgeben. Es ſcheint aber leider nur ſo! 21.. Kf7—281 Eine teufliche Parade. Falls T f4 ſo g 51 22. Toi—e6, gT&I16 23.Dh4— hö6. Und wieder iſt der Stein auf f6 gefeit: T16:7 ſo Te 6. Der unglückliche Fairhurſt bedauerte wohl hier lebhaft, daß er die Gelegenheit gegen Weltmeiſterſchaftskandidaten in Vorteil zu ge⸗ langen, im 19. Zuge verſäumt habe, einem Glanze zuliebe, der ſich, wie ſo oft im Schach, als Talmi enttarnt hatte. 23..., Dds—e7 24. Dh6G& g6, De7— g7 25. Dg6— f5(das Endſpiel nach D& g7 Kg7:, To7r wollte W. nicht riskieren, denn Los mit Turmtauſch folgt auf dem Fuße. Die Qualität hat Gewinnausſichten. Trotzdem iſt auch Weiß nicht ohne Remisausſichten.) 25.., Dg7— g5 26. D5f5— f3, Tas— es 2. Ld2 c1. Kg8— g7 28. g2— g3,. Tes— e4 (ein paſſiver Le1) 29. Kg1— f2, Kg7— g6 30. Ki2— e, Da5— 15 31. 913 Tes— e8 32 Ke2— di, Dis 33. Kd1— e2, fhe d4 34 3 — e2r 35. Dg2 Xe2, Dg4 Xe27 36. Kc2 —e3 Des-Zaſkesz- 38. TCGNKC7, DhIX&h2 + 39. K42 4 DIZ N3 rae 41. LC 1— d2, f6— f5 42. Weiß gibt auf. * Ein Kurzſieg Weiß: Sir Thomas Schwarz: A. Thomas 1. e 2— e 4. e7— e5 2. Sg1— f3, 828— 16(Ruſſiſch), 3. S f3 xe5, d7— d6, 4. Se — f 3. Sf6 X e4 5. d2— d4, d6—d 5 6. Lf — dz, Les g4 7. 0-„f7 5 — C4, Sbs—es 9 Sb1— cs 10. g2 X f31 Sc6 X dãd. Der ſchw. Aufbau verträgt nicht den mit Lf3: eingeleiteten offenen Charakter. Der letzte Zug wird kräftig widerlegt. 11. f3 Ke 4, d5 x e4 12. L. d 3* e 4(Weiß ſchreitet damit zum Angriff) f5 xKe4 13. Tf1 — eI. Sd4— e6 14. Dd1— g4, Kes— f7 15. 8c% Kn— E Le7— fö(um Le5 zuvorzukommen) 17. Ta1 — dI. h7— h5. (Denn nach D d7 geſchieht am einfachſten S 6: gf6:, Dd5 T K g8, Td3) 18. Dg4— f5, g7 — 4 67 19. Se4— g57 aufgegeben. 1 1 4 I —————————————————————— —————————— ———— —— ————————————— — ———— 3 5— — ———————— ——————————————————— ———— —————————— — 5——————— —— — I Meine Heimat iſt ſchön— mit ihren Aeckern und Heiden— mit ihren Wäldern und Seen — umſäumt von blauem Meer und weißem Sand. Tauſendfach iſt ihr Antlitz, und man zeichnet es nicht aus, aber in den Menſchen hat es ein deutliches Gepräge gefunden. Viele kommen fremd und mit harten Augen in dies Land und vergeſſen, daß das Herz ſehen muß. Viele auch haben verlernt, zu ſehen und ſich des Geſehenen aus Herzensgrund zu freuen. Auf einem Hügel liegt ein kleines Dorf. Bis der Kirchturm vorkommt, iſt es eine Weile Weg. Es iſt dies der Samstagweg für die Dörfler, der Weg zur Stadt und Markt, dann und wann einmal auch ein Reiſeweg, zu den Töchtern und Söhnen hin. „Auf des Hügels Spitze, dem Friedhof gegen⸗ über, ſteht ein Bauernhof, am Tor eine Linde. Sie iſt das Erſte, ſie war am Anfang, war Schutz vor Ungewitter und ein Wohnort guter Geiſter. Es ſchlägt ſie niemand ab, als könnten die Toten darüber erwachen. Das Zweite iſt der Hund, ein braver, zot⸗ tiger Köter, als er jung war, mit Tollen hinter Kühen und Schafen her, jetzt, im Alter, an der Kette. So iſt das. Das Dritte iſt Heta, ein junges Mädchen. Sie iſt hübſch und braucht keinen braunen und roten Schminktopf. Sie iſt— wie ſie iſt. Das weite, grüne Licht und der Morgen- und Abend⸗ tau haben ſie ſo gemacht. Es iſt kein Knecht da und keine Magd. Der Vater iſt der Knecht, ſie ſelber die Magd. Da⸗ bei ſind ihre Glieder rank und geſchmeidig ge⸗ worden, ſo daß ſie im Lauf auf des Pferdes Rücken ſpringt und Sattel und Zaum nicht nötig hat. Das hat ſie nicht gelernt. Das iſt in ſie hineingewachſen. Der Vater ſpricht wenig. Er iſt viel krank. Da muß er mit Schweigen die Kraft wieder einſparen. Wenn er nicht mehr an die Arbeit kann, legt er ſich gewiß zum Sterben. Es muß gepflügt werden und geſät und gemäht. Kein Halm, der nicht wichtig und angeſehen wäre. Hinter dem Pflug geht das Mädchen. Ihr roter Rock weht über dem Feld. Das iſt wie ein altes Bild einer Zeit, in der Frauen ſich eins fühl⸗ ten mit der demütig bereiten Erde, von der ſie ihres Weſens Art erlernten. Das vierte iſt die Frau. Die Mutter, müßte ich ſagen. Sie iſt überall dort, wo jemand fehlt. Ein ſchönes, ſtarkes Geſicht hat ſie, eine große, wohlgeformte Naſe und einen verſchloſſenen Mund. Sie ſpricht mit den Augen, die tief⸗ blau und feucht ſind wie der See im Land. Oft, wenn ein Kleines mich aufgeſcheucht, wurde ich unter dieſen Augen ſtill, in denen hundert ge⸗ zwungene Laſten klares Licht geworden ſind. Vor ihnen wurde alles groß oder klein. Im Haus drinnen gibt es große Taſſen mit viel Gold und Silber. Das hat ſich nicht abge⸗ nutzt. Es ſind Feiertagstaſſen geblieben, aus denen man Schluck für Schluck den Sonntag trinkt. Das Alltagsgeſchirr ſah ich nicht. Es werden irdene Schüſſeln und Krüge ſein. Man macht nicht viel Aufhebens davon. Sie eſſen in der Stille,— oft auf dem Feld. Oben und unten wohnen Mieterinnen, jede in einem Zimmer. Es iſt wie ein Aſyl. Im Giebel ſteckt die„Bahnmeiſterin“. Der Mann iſt an dreißig Jahre tot. Bahndammwärter war er. Sie ſagt, er war der beſte aller Menſchen. Die Rente, die er hinterließ, reicht für ſie zum Leben, aber ich ſah ſie nie müßig. Ich habe ſie nicht gefragt, wieviel Kinder ſie gehabt, aber wenn ſie über den Hof zur Pumpe geht und das Waſſer heraufholt und ſich breithüftig biegt und ſtämmig ihre Laſt trägt, meine ich, ein Dutzend müßte es ſein. Ich war in ihrer Stube: helle, geſtärkte Gar⸗ dinen— ein Tiſch mit fröhlich kariertem Tuch — eine große, weißſchwarze, blanke Katze, die ſich am Wirkrock reibt, ſolange die Bahnmei⸗ Teuſe von eĩnem fiof /rn ſterin ſpricht,— und ein Stuhl am Fenſter— mit Blumentöpfen davor, ein Fußſchemel darunter, daneben das ewige Strickzeug. Ich war oft dort und habe nach dieſem und jenem gefragt. Ja und nein, meinte ſie und hatte ein 8 das über die ganze Welt zu reichen ein. Wenn ich wieder ging, faßte ich das Gelän⸗ der, ſo kärglich kam ich mir vor neben dieſer tief in ſich ſo ſtarken Frau. Sie hat viermal einen Schlaganfall gehabt, und ihr Mund iſt ſchief-gezogen, aber ſie wird nicht häßlich. Sie liegt ihre Zeit und ſchleppt ſich dann zur Pumpe, bis es wieder glatt geht. Helfen darf keiner. Wozu, ſagt ſie, es geht von allein. Unten wohnt ein bleiches Geſchöpf, eine Land⸗ lehrerin, eine wandelnde Krankheit jeden Mor⸗ gen um acht und jeden Mittag um eins. Sie iſt ein Stadtmenſch, aber ſchon hat ſie die Weis⸗ heit ihrer Umgebung gelernt; daß das Krank⸗ ſein allenfalls zum Tode, zum Leben aber nicht taugen will. In ihren runden, wäſſrigen Au⸗ gen hat ſich darum lauter Willen geballt. Eine kleine, klimprige Laute mit bunten Bändern, die jedoch herzlich ſpielen kann, hilft über die Zeit. Das Fenſter iſt von Weinlaub faſt zuge⸗ deckt. Es macht ſie noch blaſſer, aber ſie lächelt. Ehrlich gemeinte Freundlichkeiten ſpielen in fa⸗ den dünnen Fältchen rings um die Augen. „Sie iſt elend“, ſagen die andern, das be⸗ deutet: ſie wird keiner von uns. Auch die alte Stumpfen iſt ein Stadtmenſch, aber aus anderem Holz. Sie iſt einmal Erzie⸗ herin bei weiß Gott was für feinen Leuten ge⸗ weſen. Sie geht in die neunzig, und wenn ſie über den Hof kommt, jagt ſie einem das Gru⸗ ſeln ein. Es läuft ein leibhaftig ſpindeldürres Gerippe über den Hof, aber ſie läuft immer. ————— Girehe Fkizze Wenn man ſo nah ſteht, daß man das Muſter ihres ſchwarzen Filigranhäubchens verfolgen kann, das den blanken Schädel zudeckt, meint man, ſtatt der Haut ſei Pergament über das reife Gebein gezogen. Auf die ſpitze Naſe mit meſſerdünnem Rücken drückt eine große, mo⸗ derne Hornbrille, unter der ein Paar unheim⸗ lich bewegliche und kluge Augen leuchten. Ich habe noch nie vordem ſolch einen Menſchen ge⸗ ſehen. Huſch, iſt ſie auf ſchwarzen, dünnhäuti⸗ gen Schuhen und zwei kraus, zwei glatt ge⸗ ſtrickten Ringelſtrümpfen über den Hof— und verſchwunden. Man denke, neunzig Jahre! Sie macht Handarbeiten und verſchenkt ſie. Das ganze Dorf iſt ihr befreundet, nur, wenn jemand die Pilze mit der Wurzel herausreißt, wird ſie vollgeladen gallig. Ich kann mich nicht genug wundern, woher ſie ſolch arge Lebenskraft nimmt. Immer, wenn ich wiederkomme, meine ich, nun müßte ſie tot ſein, aber ſie iſt nach wie vor.„Das macht die Landluft“, ſagt ſie, und ihr vollendet ſchönes Gebiß klappt vergnügt, wie Puppenaugen. Von den gräflichen Kindern er⸗ zählt ſie oft, daß das weiße Feſchü an ihrem Stehkragen bebt.„Ich bin aus oſtpreußiſchem Schrot und Korn und trinke die gute Luft hier eimerweiſe, dabei bin ich ein Landmenſch ge⸗ worden.“ Das ſagt ſie oft, und manchmal muß ich denken, daß viele den Tod nicht ſo wichtig nähmen, wenn ſie die alte Stumpfen lachen ſehen könnten. Zuweilen kommt die Frau Störchin auf den Hof, mit pfirſichglattem Geſicht, auch ſchon über ſechzig, aber ſtramm und froh im Dienſt.„Es iſt eine Luſt“, ſagt ſie, wenn ſie mit der Taſche kommt und von einem wieder kugelrunden Kindchen zu erzählen weiß. Das ſind alles ihre Kinder. Zur Rellung auſs NMeer Einmal habe ich ſie beſucht, Der Wald ſpf zu den Fenſtern herein, und jedesmal, wenn ie Türe aufging, ſtrömte Harz⸗ und Kiefern⸗ luft mit. Das Bett fiel mir auf, ein breites, einſchläfriges Himmelbett, aber ſo ſauber unter ſchlohweißem Leinen, daß man es mit Freude anſehen mußte.„Wenn mal eins krank zur Welt kommt“, ſagte die Störchin,„nehme ich es her, hier wird es geſund“, und der Mann, der vor lauter Gepflegi-Werden ſelber wie ein eben gebadetes Kleinod ausſah, ſtrahlte ſie aus him⸗ melblauen Augen an.„Ich hab einen guten Mann“, lobte die Frau. Ich auf ihr mit Waſſer feſt an den Kopf geklebtes Haar und ſah auch alles andere ringsum, dachte dabei an meine Tag für Tag gewickelten Locken und an vieles andere, das mir auf einmal ſo überflüſ⸗ ſig erſchien, vor dieſen beiden, guten, ſich von Herzen liebenden Leuten. Ich darf den Totengräber nicht vergeſſen. Er kommt auch dann und wann auf den Hof. Mit ihm beratſchlagen die Alten, denn ſie ſehen es ihrem Leibe an, wenn ſie reif geworden. Sie wünſchen ſich Efeu oder Fetthenne oder rote Bigonien, und er muß ihnen ſein Wort geben, daß er ſie gut pflegen wird. Eine Tannenhecke beſtellen ſie um das Grab, damit die Vögel darin ſingen. Der Totengräber hat einen mit Schnupftabak gepuderten Bart. Stundenlang ackert er und denkt für die anderen die Breite und Tiefe des Todes ab. Da braucht er die Stärkung. Man ſpricht nicht ungern mit ihm, er hat eine fried⸗ liche Art. Ich muß immer auf ſeine Hände ſe⸗ hen, die ſo viel bergen müſſen. Es ſind Acker⸗ hände— mit viel Schwielen. Gute Hände. Sie haben alle gute Hände, von denen ich ſprach, und es iſt ein herrlicher kleiner Bauern⸗ hof und ein wunderſchönes, ſtilles Dorf, und immer, wenn ich wieder gut und ſtark und ein⸗ fach werden und den Glauben an der Menſchen ewige Berufung beſtätigt finden will, gehe ich dorthin. Archivbild Aus dem Bezirk Mannheim Schachklub„Anderſſen“ Neckarau meldet: Im Winterturnier führt K. Schuhmacher knapp vor Sotta. Dieſem gelang in einer an ſich bereits — Stellung eine reizende Schlußwen⸗ dung: Schwarz: Kurmann a b 2 d— f g h —— 8,— . s „n emin l.————, 6, 4 4 „ ir ,, H— „z 350 2, ,, , a b 4 8 Weiß: Sotta Mit welchem Zuge gewinnt Weiß ſofort? Die Stellung iſt nicht frei von einer Verfüh⸗ rung!(Löſung in 14 Tagen!) * Unſer Bitte um Einſendung geeigneten loka⸗ len Stoffes, ſei es ein Originalproblem, eine Partie oder ein Bericht über Vereinsereigniſſe, wiederholen wir hiermit und ſind ſo vermeſſen, zu glauben, daß es im Intereſſe. der Schachvereine ſelbſt liegt, in der Schach⸗ ecke zu Wort zu kommen! Eröffnungstheoreliſches Wenige Schachfreunde wiſſen, daß die ſechſte Partie des Weltmeiſterſchaftskampfes am mei⸗ ſten zum Siege Aljechins beigetragen hat. Ja⸗ wohl, die Entſcheidung fiel im weſentlichen in einem frühen Stadium des Wettkampfes.— Euwe wurde durch eine geniale Neuerung Alje⸗ chins derart beeindruckt, daß er drei Partien hintereinander auf ziemlich kataſtrophale Weiſe verlor und vermochte den Nachteil nicht mehr wettzumachen. Neuerungen haben ja immer den Vorteil der Ueberraſchung für ſich. Zum mindeſten ver⸗ braucht der Gegner bei der Erwägung des Ge⸗ genzuges viel Bedenkzeit. Selten werden Neue⸗ rungen am Brett widerlegt, wenn möglich, dann erſt während einer häuslichen Analyſe. Nach den bekannten Zügen 1. d2—d4, d7—d5; 2.—c4. c7—c6; 3. Sb1—e3. d5cg4. ſpielte Aljechin 4. e2—e4. alſo ein Gedanke, der bisher mit e7—es hinreichend bekämpft wurde. In der Tat zog Euwe... e7— e5, denn nach des: würde DPd!:, Sdl:b5 ungefähres Gleich⸗ gewicht erzeugen. Die Antwort 5. LfIXNc4. es d; 6. Sgl—f3! brachte indes die Bewertung auf eine völlig neue Baſis. Euwe hatte das Pech, nach längerer Ueberlegung mit 6...., b7—b5: 7. Sca&b5!(falls cb5:, ſo Ld5) in eine Verluſtſtellung hineinzugeraten Was wäre geſchehen, wenn er mit 6...., da4*c3 das Opfer angenommen hätte? Eine ſkürzlich geſpielte Partie Pokorny—Kühn in Prag gibt den notwendigen Aufſchluß. Dort geſchah nach 6...„, d4xcs erwartungs⸗ 7. Lc4&f7- KesS—e7; 8. DdI—b3, Sg8 —16. (ſiehe Diagramm III) Sehr nahe liegt jetzt die Feſſelung mit 9. Le! —95. Wir werden ſpäter zeigen, daß merkwür⸗ nur 9. Si3—g5! den Angriff weiter⸗ treibt. Pokorny ſetzke jedoch mit 9. Le1—25 fort. Daß nun n7—h6; 10. Sfz—eß die Qualität verliert, erſcheint ſelbſtverſtändlich. Kühn bewies aber. daß er trotzdem nach 10... D48—h611 11. Seß —3g6—, Ke7& dS; 12. LZ5 K 16, g7 Kiõ; 13. Sg6 hs, DbGE&h3: 14. Li7 Kh3, c3“ h2 nicht nur den weißen Angriff vollkommen überwunden hatte, ſondern ſein Freibauer b2 ſtärker als die Qua⸗ Stellung nach dem 8. Zuge von Schwarz. 0 0 d , 9 7 ,,,, „,,, , 4 7, ,. 4 b e lität war! Das lehrte die Folge: 15. Tal—hi. Lis—a3; 16. Sh8—17—, Kds—e7, 17. Si7 chö, 27— a5; 18. Sh6—g8—, Ke7—is(man glaubt im⸗ mer noch an einen weißen Vorteil!), 19. Sgs“ 16, a5—a4. 20. Lb3—c2(Lg82 Kg71). Les—eb, 21. h2—h4(Schw. war und iſt ſchneller), Leö xa2 22. h4—h5. Las3—b4+; 23. Kel—e2, Lb4—cz; 24. Sf6—h7(der Springer hat kein Hinter⸗ land!), Ki8—88; 25. Ke2—d3, Le3—h8(dagegen finden die ſchw. Jagdhunde immer noch einen Schlupfwinkel); 26.—eß, Laꝛ Kbl: 27. Le2 bi. KgS&h7; 28. Kds—e3, Kh7—hö; 29. f2—i4. Sbs—d7; 30. Kc3 K h2(die Freibauern komman⸗ dieren das Geſchehen. Am Schluß taucht noch⸗ mals ein ſchw. b⸗Bauer auf und der entſcheidet die mehr als originelle Partie): 30..., Ta8—i8. 31. g2— g3. Ti18— 38,. 32. Lb1— g6. Sd7— i8. 33. Kh2—a3, Sis“g6, 34. h5 g6—, Khö Xg6, 35. Ka3 xadl. Kg6—15. 36. Thi—h7, LhS—27: 37. Ka4—aß5, hb7—b5: 38. Ka5ß—0h6. h5— b4; 39. Kh6& o, b4— bz; 40. Ib7— hl. ba— bꝰ ſchon wiederl), 41. Tü1—b1, Tns—58; 42. Keo —ds, Lg7—is; 43. Kd5—c4, Lis—a3(ebenfalls Wiederholung, aber unter anderen Begleit⸗ erſcheinungen); 44. KeA—e3, Ki5—g4; 45. Kc3 —e2, Kg4—g3; 46. eß—eb, Kga Xid; 47. eõ—e7, Ki4—15; 48. Tb1—fI1, Kis—e6; 49. IiI—el—. Keõ—-d7; 50. esD, Ibses; 51. Ie1—d1, Kd7—e7: 52. Kc2—b3, Tes—e8! und Schw. gab auf. Ka3:7 ſo Tel. Doch kehren wir von dieſer wetrvollen Lei⸗ ſtung zurück zu der Diagrammſtellung. Statt 9. Lei—25 verſuchen wir nun gewitzigt 9. S13—351 Die Drohung Les nebſt Df7. Kdö, Lf4— uſw. zwingt Schw. zu Sicherungsmaßnah⸗ men. 9...„ ch?: bereitet die meiſten Schwie⸗ rigkeiten. Hierauf kommt Weiß nur durch 10. Dhsc2(Lb2:? Da5r) Dd8—07(verhindert Des-): 11. Db2—b3! in Vorteil. Sowohl Las3- als auch Lg8, immer im Hintergrund das fürch⸗ terliche Eingreifen des weißen Turmes, iſt ge⸗ eignet, die ſchw. Aufſtellung über den Haufen zu werfen. Beides zugleich kann nicht mehr ver⸗ mieden werden. Intereſſant iſt auch(ſtatt eh2:): 9..., Ddõ; 10. bes:, hö: 11. Las3, c5: 12. Dc4. b6: 13. Lg8S! Das von Aljechin im ſechſten Zug einer„be⸗ reits abgetanen“ Variante aufgerollte Thema wird der Theorie und Praxis eine Menge An⸗ regungen gehen. Wir haben hereits eine Probe davon erlebt, welch originelle und vielſeitige Möalichkeiten dabei das Licht der Schachwelt erblicken können! V. Tietz 7 Der Schöpfer und Organiſator der bekannten u a. Karlsbader Schachturniere(1907, 11, 23, und 29) ruht von einem tatenreichen Leben aus. 78 Jahre alt verſtarb Tietz, der in der Spiel⸗ praxis durch ſein elegantes Spiel hervortrat, in ſeiner Heimatſtadt Karlsbad Sinnſpruch Schach iſt für den gehetzten Gegenwartsmen⸗ ſchen der ruhende Pol in der Erſcheinungen Flucht, iſt eine Etayve zu der Verinnerlichung. Beſchäftigen mit Schach bedentet Abkehr vom Alltäglichen, Groben, Unpoetiſchen. E. Ramin. Verlag u. vanner“ A Trägenohr deld.—* dur S Iſt⸗Mte Zei Sonnke 5 her 4 Auf die lungen 1 „Daily T nen des ſtrebender des Lon haben, de größte ſchäfti ſoll Japa nage von 1937 auf gleichen 7 Weiter aus guter ßere Anz haben, di Londoner Höchſttom Falls d die Japar nem Erge des Blatt der Lonk einer 9 Tonnageg Kreuzer h deutet da ſich auf G Flottenba dem Ged Inspekte Commendato sollni zum Deutschlaud Landesgruppe