lärz 1958 mer Mmer USw. Ma2u den preisen üche erzeugen. Cunden erne be⸗ bringen wirklich tigen Sie ch unser 5 Löger Han im. F 2, 40 ndsdoarlehen eeeeee len tann Lugerarb. ſeſucht. (Aückgeb.) idchens tü⸗ en geſuaßt 1. April, ——4 1, fi für Verwal⸗ ld geſucht, Verlag erb. ., ehrlich. lllen nachmittaas geſucht. ſe zu erfr. u. im Verlag ————— ten: memmanimnn.— abe ich eine usgeſtattete ger. Bad, ige u. ſchön f 1. April Zaugeſchäft henſtr.52 (11 579“ ſla heizung, mit Garage, auf t. Angebote den Verlag. — 1 dell, in ta⸗ egen Kaſſe hen Sams⸗ 10—16 Uhr llerſtr.1b (4554 V) Käufe ch lhnen 1 kieine ermitteln ——————— —————— heilm uf 287 95 ſesamtkosten lahnfüllungen eietungstarifs ) .50 N1 .00 N ch dãs er Vororte 5 Berlag u. Schriftleitung: Damnet⸗ Ausgabe 8 er cheint wöchtl. 1 geld. Ausgabe Weilch mbe e usgabe Be ohn; Bird die Poſt 1,70 Am⸗ einſchl. 2mal, Bezugspreiſe 0 Früh⸗Ausgabe A Mannheim, R 3, 14/15. Fernſ 354 21. Das, aus monatl : Frei Haus monatl. 2,20 R ie Po 5 RM. Leinſchl. 66,48 Pf. Woſt 313 S uzügl.7 Beſtell⸗ Awbe mal. 63 re 0 K. 4 35 5 0 Iſt die Zeitung am Erſcheinen lauch d. hoh. Gewali) belbind. Träger⸗ 42 Pf. Beftellgeld. 1geeh nſpr. auf Entſchädigung. beſtebt kein 8. Jahrgang MANNHEIM ——— 8 zbanner Anzetrgen: Die 12 im Lextteik 60 Pf. meterzeile 4 Pf. füllungsort Mannheim. ausſchlietzlicher Gerichtsſtand: hafen a. Rh. 4960. Verlaasort Mannheim.— Einzelverkaufspreis 10 W Samstag, 5. März 1938 h Nummer 107 eſpalt. N lgeſpent 15 Pf. Die 4ge Mannheimer Ausgabe: Millimeterzeile im S 45 Pf. Schwetzinger— Die ageſpaltene Millimeterzeile im 18 alt. ſpalt. Millimeterzeile 1 4geſpalt. einheimer 3 Die Jge ait Milli⸗ Zahlungs⸗ und Er⸗ Ludwigs · Die 1 5 annheim. Poſtſcheckkonto: ennig. Hodza bexzucht, dem üprer zu antworten „Große“ Rede des tichechijſchen Miniſterpräſidenten über die Beziehungen Berlin-Prag/ Mit einigen Drohungen und etwas Gäbelraſſeln/ Voller Friedensſehnſucht unter dem Gchutze Frankreichs und der Gowjetunion Gründſtelntegung zur Hümakadente/Moskan meldet nur noch Gelaudnnt die„Reichsmuſiktage 1838“ vom 22. bis 29. Mai in Düſſeldorf DNB Berlin, 4. März. Die„Reichsmuſiktage 1938“ finden vom 22. bis 29. Mai in Düſſeldorf unter der Schirmherr⸗ ſchaft des Reichsminiſters für Volksaufklürung und Progapanda Dr. Goebbels ſtatt. Dr. Gritzbach wurde ſmliniſterialdirektor Der Chef des Stabsamtes Göring Berlin, 4. März.(HB⸗Funk) Der Führer und Reichskanzler hat den Chef des Stabsamtes des Miniſterpräſidenten Gene⸗ ralfeldmarſchall Göring, Miniſterialdirigent Dr. Erich Gritzbach, zum Miniſterialdirektor er⸗ nannt. Skudent fildebrand befreit Aus den Händen chineſiſcher Räuber DNB Peking, 4. März. Der deutſche Student Hildebrand, der kürzlich in der Nähe von Peking bei geologiſchen Studien von Banditen entführt worden war, konnte am Freitag von einer Abteilung des chineſiſchen Friedens⸗ und Selbſtſchutzkorps be⸗ freit werden. Die etwa 30 Mann ſtarke Abteilung griff weſt⸗ lich von Miaofengſhan die Räuberbande, die 130 Mann zählte, überraſchend an. Dabei wur⸗ den viele Banditen und auchihr An⸗ führer getötet. Die übrigen flüchteten unter Zurücklaſſung ihres Gefangenen. Hilde⸗ brand iſt geſund und wohlauf und wird am Samstag von ſeinen Rettern nach Peking zu⸗ rückgeleitet werden. Bombenanſchlag in Schanghai Auf eine chineſiſche Knabenſchule EP Schanghai, 4. März. In Schanghai wurde am Freitag ein neuer Bombenanſchlag verübt. Gegen eine chineſiſche Knabenſchule in der franzöſiſchen Nie⸗ derlaſſung wurde eine Bombe geſchleudert. Dabei wurden vier chineſiſche Arbeiter verletzt, während von den Kindern, die ſich zur Stunde des Anſchlags in einem anderen Gebäude be⸗ fanden, keines verletzt wurde. Der Attentäter konnte trotz der ſofort eingeleiteten polizeilichen Unterſuchung nicht feſtgeſtellt werden. Orkanartiges Unwetter * an der oberen Adria DNB Belgrad, 4. März. An der oberen Adria tobt ein orkanartiges Unwetter. Die Schiffe treffen mit großer Ver⸗ ſpätung in den Häfen ein. Der kleine Seeverkehr mußte eingeſtellt werden. Aus den Dinariſchen Alpen werden ſtarke Schneefälle gemeldet, die teilweiſe den Zugverkehr unterbrachen. Was tat die Tſchechei, um dem dudeten- deutſchtum eine wahre fjeimat zu geben? 5 Prag, 4. März(5B⸗Funk) Der tſchechoſlowakiſche Miniſterpräſident Hodza legte am Freitag im Prager Abgeord⸗ netenhaus und im Senat die Auffaſſung der tſchechoſlowakiſchen Regierung zur internatio⸗ nalen Lage dar. Der Miniſterpräſident wies einleitend auf die in den Beziehungen zwiſchen den Völkern und Staaten beſtehende Beunruhigung hin. Er glaube jedoch, daß bei gutem Willen ein Aus⸗ weg zu finden ſei. Der Miniſterpräſident be⸗ tonte dann die traditionell gewordene Zu⸗ ſammenarbeit der Tſchechofſowakei mit Frankreich. Der Vertrag der franzöſiſchen Republik mit Sowjetrußland und mit der Tſchechoſlowakei habe ſich als„Inſtrument der Friedenspolitik“ bewährt(1) Mit dem Ge⸗ fühl der Genugtuung nehme die Prager Regie⸗ rung die letzte Erklärung des engliſchen Mini⸗ ſterpräſidenten zur Kenntnis. Der Miniſter⸗ präſident ſtellte weiter das gute Verhältnis des Staates zu den Ländern im Donauraum feſt. Sodann kam der tſchechiſche Miniſterpräſident auf das Verhältnis zum Deutſchen 5 Reich zu ſprechen, dem der ganze übrige Teil ſeiner Rede gewidmet war. Dabei verwies Miniſterpräſident Dr. Hodza zunächſt auf den zwiſchen den beiderſeitigen diplomatiſchen Inſtanzen ſtattfindenden Mei ⸗ nungsaustauſch, der das Ziel habe, daß die Organe der Oeffentlichkeit, insbeſondere der Journaliſtik, auf beiden Seiten Angriffe ver⸗ meiden und Objektivität als den höch⸗ ſten Stolz der Preſſe bewahren. Mit Erfolg ſeien auch Verhandlungen wirtſchaft⸗ licher Natur mit dem Deutſchen Reich beendet worden.„Und wir zweifeln nicht“— ſo ſagte der Miniſterpräſident wörtlich Meinungsaustauſch auch über weitere Fragen im Geiſte gegenſeitigen Verſtändniſſes geführt werden wird.“ Der tſchechiſche Miniſterpräſident kam dann kurz auf eine der letzten Reden des General⸗ feldmarſchalls Göring zu ſprechen und fuhr fort: „Der Reichskanzer hat in ſeinen Fortselłzung aut Selte 2 Japan feiert den Tag des Kaiserreiches Links: Schrein in Tokio.— Rechts: mit Fahnen geschmücktes Tankmodell, während der Kundgebung. Japanische Kinder in Samurai-Rüstungen bei der großen Parade vor dem Vasukuni- Japanische Pfadfinder tragen als Symbol ihres Wehrwillens ein Zwei Aufnahmen von der Feier des 50. Geburtstages der Verfassung, der zusammen mit dem Tag des Kaiserreiches be⸗ gangen wurde. Weltbild(M) —,„daß der Dammbruch in Belgien 300 Hektar überſchwemmt DNB Brüſſel, 4. März. Am Albert⸗Kanal in der Nähe von Vierſel hat ſich heute ein Dammbruch ereignet, bei dem 300 Hektar der umliegenden Gebiete unter Waſ⸗ ſer geſetzt wurden. Der Damm iſt in einer Länge von 50 Meter zerſtört. Die Kanalſchiff⸗ fahrt zwiſchen Antwerpen und Lüttich mußte eingeſtellt werden. Mehrere Transportkähne wurden von den Fluten, die ſich durch die Breſche ergoſſen, mitgeriſſen und richteten ſchwe⸗ ren Schaden an Kulturen und Feldern an. Die Bewohner von Vierſel und Umgebung ergrif⸗ ſen im erſten Schrecken die Flucht. Das Waſſer ſteht bis zu einer Höhe von 1½ Meter in den Häuſern von Vierſel. Der Schaden wird auf mehrere Millionen Franken geſchätzt. Budenkos krinnerungsbuch erſcheint in einem deutſchen Verlag DNB Berlin, 4. März. Die neue, furchtbare Terrorwelle in der Sow⸗ jetunion lenkt erneut die Aufmerkſamkeit auf die Flucht des ehemaligen Sowjetgeſchäftsträ⸗ gers in Rumänien, Budenko. Budenko hat bekanntlich die Abſicht geäußert, ſeine Erinnerungen zu veröffentlichen. Nun⸗ mehr erfährt man durch ein Interview, das der ehemalige rote Diplomat der Zeitſchrift „Contra⸗Komintern“ gab, daß ſeine Broſchüre in Deutſchland im Nibelungen⸗Verlag(Berlin) erſcheinen wird, der zugleich auch die Rechte für die deutſchſprachige Ausgabe des zweiten, um⸗ faſſenden Erinnerungnsbandes erworben hat. Es iſt zu erwarten, daß dieſer Bericht eines erſt ganz kürzlich dem roten„Paradies“ entron⸗ nenen hohen bolſchgwiſtiſchen Beamten gerade im Hinblick auf die laufenden Moskauer Ter⸗ rorprozeſſe über Hintergründe und Methoden der roten Zwangsherrſchaft wichtigſte Auf⸗ ſchlüſſe geben wird. Blatternepidemie in fiongkong EP Hongkong, 4. März. Die hier wütende Blattern⸗Epidemie hat nun⸗ mehr 450 Todesopfer gefordert. Die Zahl der ärztlich feſtgeſtellten Fälle(einſchließlich der Todesfälle) beläuft ſich jetzt auf 1028. Der öpü-Terror in Barcelona Wieder zahlreiche Verhaftungen San Sebaſtian, 4. März(HB⸗Funk) In Barcelona verhaftete die Polizei heute mehrere Perſonen, die Hochrufe auf die Ange⸗ klagten des Moskauer Theaterprozeſſes aus⸗ brachten. Die Verhafteten ſollen wegen„ſtaats⸗ feindlicher Betätigung“ vom Spionageſonderge⸗ richt al eurteilt werden. — ————————————————[——0——— Qm—— ܹU—⁴ädn— AÆk+ſw—jñ—̃—23——³4• ͤ—24—•—ĩ——— ————————— — —————— ——— ——————————— „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 5. März 1958 die„große“ nede dr. ſiodzas nmunmummummummmmimnmrmmnrnmnrimirmninnrnirmmiuunmunmonnsnmmmmnrimnmanumminmimn forsenung von Selie 1 Ausführungen am 20. Februar auf die 10 Millionen Deutſchen außerhalb der deutſchen Grenzen hingewieſen. Er hat ferner erklärt, daß zu den Intereſſen des Deutſchen Reiches auch der Schutz der Bürger deutſcher Nationalität anderer Staaten gehöre, die aus eigener Kraft nicht imſtande ſeien, ſich innerhalb ihrer eigenen Grenzen das Recht auf allgemein menſchliche, politiſche und weltan⸗ ſchauliche Freiheit zu ſichern. Nach unſerem Urteil— ſagte Dr. Hodza wei⸗ ter—, braucht man dieſe Erklärung des deut ⸗ ſchen Reichskanzlers nicht auf die Tſche⸗ choſlowakei zu beziehen, deswegen nicht, weil man von den deutſchen Bürgern unſerer Republik nicht ſagen kann, daß ſie aus eigener Kraft nicht imſtande wären, ſich das vorgenannte Recht zu ſichern(). Es könnte jedoch die Anſchauung entſtehen, daß der Reichs⸗ kanzler an den Schutz der Deutſchen auch in der Tſchechoſlowakei denke. Ein in dieſem Sinne formulierter Standpunkt wäre ein Eingriff in die inneren Angelegenheiten der Tſechchoſlowa; kei. Es wäre ein ſehr ſchlechter Dienſt an der weiteren Entwicklung der Angelegenheiten in Mitteleuropa und an den Beziehungen zwiſchen der Tſchechoſlowakei und dem Deutſchen Reich, wenn wir hier nicht ſehr klar ſagen würden, daß die Tſchechoſlowakei niemals und unterkeinen Umſtänden einen Ein⸗ griff in ihre innerpolitiſchen An⸗ gelegenheiten zulaſſen kann. Die tſchechoſlowakiſche Regierung läßt daher nie · manden im Zweifel darüber, daß die Bevöl · kerung dieſes Staates ſämtliche Attribute ihrer ſtaatlichen Selbſtändigkeit mit allen ihren Kräf · ten, falls ſie berührt würden, verteidigen würde. Starke Worte des Herrn Hodza Wir ſuchen den Frieden— ſo erklärte Dr. Hodza weiter. Die heutige Lage Europas zwingt uns aber zu ſagen, daß— ſollte uns das Schickſal einmal vor die Notwendigkeit der Verteidigung ſtellen, die Tſchechoſlowakei ſich wehren, wehren, wehren wird, bis in die letzten Folgen, geſtützt auf ihre geſamte techniſche und ſittliche Reife. Wir ſind uns heute alle gegenſeitig Klarheit ſchuldig. Eine klare Straße bedeutet guten Willen, Loyali⸗ tät und Frieden. Die Heimat der ſeit altersher hier anſäſſigen deutſchen Bevölkerung liegt im tſchechoflowaki⸗ ſchen Staat. Es iſt daher die Aufgabe einzig und ausſchließlich dieſes Staates, ſein Ver⸗ hältnis zu dieſer Bevölkerung ſo zu regeln, daß dieſe ſelbſt die ewige Wahrheit fühlt und erlebt, daß ihre ewige Heimat in der Tſchecho⸗ ſowakei iſt. Eine überflüſſige Belehrung Der deutſche Reichskanzler hat erklärt, daß es bei gutem Willen—— iſt, einen Weg des Ausgleiches und der Beruhigung zu finden. Mit dieſer Anſicht des Reichskanzlers— ſagte Hodza— ſtimme ich voll überein. Europa er⸗ wartet mit Recht von den Männern in Mittel⸗ europa, daß ſie durch die Regelung des zwi⸗ ſchenſtaatlichen deutſch⸗tſchechoſlowakiſchen Pro⸗ blems unter dem Geſichtswinkel der europäi⸗ ſchen Zuſammenwirkung Geſchichte machen. Zwiſchen dem Deutſchen Reich und der Tſche⸗ choſlowakei beſtehen mehr Barrieren pſychologi⸗ ſchen als politiſchen Charakters. Unſer Volk, ſelbſt von nationalem Fühlen erfüllt, hat Ver⸗ ſtändnis für das nationale Gefühl jedes ande⸗ ren. Es iſt erforderlich, daß auch die Bevölke⸗ rung des Deutſchen Reiches Verſtändnis dafür habe(), was nach langen Jahrzehnten und Jahrhunderten des alten habsburgiſchen Regimes die Seele der Beoölkerung der Tſche⸗ choflowakei beſtürmt. Wir haben uns 1000 Jahre lang nicht gefürchtet, wir bekommen auch heute keine Angſt, weil wir uns ſicher ſind der Einheit der Herzen und der Vernunft aller Tſchechoſlowaken ſowie des Zuſammenwirkens mit jenem Teil Europas(gemeint ſind hier wahrſcheinlich Paris und Moskau!), der wie wir(oh armer Hodzal) keine gewaltſame Ein⸗ griffe, ſondern Ruhe und Frieden wünſcht.“ fjier iſt gleich eine klare deutſche fintwort Herr Hodza hat wohl ver gessen, daß schledie Ninderheiſenpolitik den Frieden gefährdefl Berlin, 4. März.(HB⸗Funk.) Die„Deutſche diplomatiſch⸗politiſche Kor⸗ reſpondenz“ nimmt zu der Rede des tſchecho⸗ ſlowatiſchen Miniſterpräſidenten Hodza im Prager Abgeordnetenhaus am Freitag, wie folgt, Stellung: „Daß Miniſterpräſident Hodza Wert darauf gelegt hat, die Stellung der Tſchechoſlowatei inmitten des heutigen europäiſchen Geſchehens zu klären und von jeder Unzweideutigkeit frei⸗ zumachen, erſcheint angeſichts der Entwicklung, die die europäiſchen Dinge zwangsläufig ge⸗ nommen haben, durchaus logiſch und natür⸗ lich, Ebenſo war es durchaus Sache eines ver⸗ antwortlichen Staatsmannes, neben den gün⸗ ſtigen Aſpekten, die ſich für die Zukunft ſeines Landes bieten, auch jene Momente aufzuzeigen, die ihan für die Zukunft des tſchechoflowaki⸗ ſchen Staatsweſens bedenklich oder gar be⸗ drohlich erſcheinen. Die Minderheitenpolitik vor dem Kriege Der Kernpunkt dieſer Bedenken erſchien Herrn Hodza offenbar das Intereſſe zu ſein, das heute von den maßgebenden Stellen des Deutſchen Reiches an dem Schickſal der deutſchen Volksgenoſſen in aller Welt— und nicht zuletzt derer in der Tſchechoſlowatei— genommen wird. Es wirkt faſt verwunderlich, daß dieſes Intereſſe anſcheinend dem tſchechoſlowatiſchen Miniſter⸗ präſidenten auffällig oder gar unberechtigt er⸗ ſcheint. Denn es wird kaum einen tſchechiſchen Staatsmann geben, der es leugnen möchte, daß die ſchlechte Behandlung der natio⸗ nalen Minderheiten— eine Verfeh⸗ lueig, bei der ſich wohl keine Seite der Krieg⸗ führenden als über jeden Vorwurf erhaben bezeichnen darf— nicht in weitem Maße zu jenen Spannungen geführt hätte, die dem Weltkrieg vorausgingen. Daß eine leichtfer⸗ tige Nichtbeachtung dieſer Gebote wahrer Schulung für den Gaskrieg Menſchlichkeit auch heute noch zu bedenklichen Störungen führen muß, wird daher ein tſche⸗ chiſcher Staatsmann jetzt ebenſowenio leug⸗ nen können. Das Leben deutſcher Minderhei⸗ ten anders einzuſchätzen als das anderer Völ⸗ terſchaften und ſomit dean deutſchen Intereſſe weniger Beachtung zuertennen als anderen Na⸗ tionen, iſt aber abwegig. Eine notwendige Feſtſtellung Es muß alſo dürchaus als ein Verdienſt der deutſchen Staatsführung aner⸗ tannt werden, im Sinne der Wahrung und Förderung des europäiſchen Friedens auf etwaige Gefahren hinzuweiſen, vie ſich aus e kner Frem bherrſchaft— in einer Form, daß ſie als ſolche empfunden werden muß— gegenüber dem deut ⸗ ſchen Voltstum außerhalb der Reichsgrenze ergeben könnten. Dies feſtzuſtellen hat mit„Einmiſchung“ als ſolcher ebenſowenig etwas zu tun wie die ge⸗ nerelle Feſtſtellung, daß eine ſchlechte Minder⸗ heitenpolitit in bedenklicher Weiſe auf die zwi⸗ ſchenſtaatlichen Verhältniſſe einwirken muft, Unter welchen Bedingungen und Voraus⸗ ſetzungen gerade der tſchechoſlowakiſche Staat nach dem Kriege geſchaffen worden iſt, dürfte allmählich bekannt ſein. Nach den ausdrück⸗ lichen Verſicherungen ſeiner Gründer ſollte die Gleichberechtihung aller Nationalitäten in die⸗ ſem Staat geſichert ſein. Es lag nicht zuletzt im Intereſſe derjenigen, die Verſtändnis für das eigene Nationalgefühl gefordert hatten, die Erfüllung ihrer Zuſagen und Verpflich⸗ tungen in loyalſter und weitherzigſter Form zu ſichern und zu verhindern, daß die verſchie⸗ denen, zahlenmäßig ſtarken Voltsgruppen im neuen Staat ſich nicht in eine Lage verſetzt fühlten, die der gleicht, über welche ſich die Tſchechen in der Habsbur⸗ ger Zeit bedrückt erklärten. berſprechen, die nicht eingelöſt wurden Auf tſchechiſcher Seite ſcheint man das, was in dieſem Staat heute geſchieht, als nahezu be⸗ friedigend zu halten. Man denkt dabei vielleicht an die demokratiſche Verfaſſung, die jedem das Stimmrecht gibt, die aber gleichzeitig jede Ma · joriſierung legaliſtert, Weil man es nicht am eigenen Leibe verſpürt, überſieht manof ⸗ fenbarjene Schädigungamfremden Volkskörper, die, was das Deutſchtum an⸗ belangt, z. B. in der Tätigkeit der Tſchechiſie · rungsvereine, in gewiſſen Auswirkungen des Staatsverteidigungsgeſetzes und in der Tatſache begründet liegt, daß bis heute auf dem Gebiet des Sudetendeutſchtums Weltbild() In Edgewood(USA) wurde eine Schule in Betrieb genommen, in der Offlziere der amerika- nischen Armee für den Gaskries ausgebildet werden. Hier füllen Offiziere eine Mörserbatterie mit 60 Piund schweren Gasgeschossen, die über 1000 Meter weit geschleudert werden. nicht die eigenen Volksgenoſſen ſchalten und walten durften. Dieſe Zuſtände haben aber zur Folge gehabt, daß ſich das Deutſchtum faſt in allen Landesteilen nicht, wie der tſchechoſlowakiſche Miniſterprüäſi dent dies offenbar wünſcht, heimatlich auf eige · nem Grund und Boden fühlen konnte. Solche Zuſtände zu ändern und damit zwi⸗ ſchenſtaatliche Spannungen zu mindern, das iſt allerdings Sache der tſchechoflowakiſchen Staats⸗ führung! Es iſt nicht erſt ſeit heute, daß man in Prag auf alle dieſe gerade auch auf pfycho⸗ logiſchem Gebiet liegenden Schäden aufmerkſam gemacht worden iſt und dies auch nicht allein von deutſcher Seite her, ſondern auch von ande⸗ ren europäiſchen Großmächten als Friedens⸗ freunden. Der tſchechoſlowakiſche Miniſterpräſident hat mit Recht erkannt, daß die gegenwärtige Lage Europas eine zum Ziel führende Aktion er⸗ heiſcht, gerade an dem Punkt, wo der Ausgleich, und die Beruhigung im oberſten Intereſie des Friedens gelegen ſind. möge die Iſchechei ihr Gleichgewicht finden! Niemand wünſcht mehr als das deutſche Volk, daß die wahrlich nicht ſchwer zu erkennenden Zeichen der Zeit auch befolgt werden, daßß der tſchechoſlowakiſche Staat von ſich aus ein Gleichge⸗ wicht finden möge, das nicht als Aus⸗ gleich für die Unterdrückung anderer Vollsgrup ⸗ pen die Unterſtützung fremder Müchte und viel · leicht noch die Stürke der eigenen Bajonette ſucht, ſondern im eigenen Staat den Frieden ſchafft. Das deutſche Volk hat gewiß Achtung vor je⸗ der Nation, die für die Wahrung ihrer Rechte und ihrer Freiheit eintritt, Es hält es aber für ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Achtung in gleicher Weiſe denjenigen Volksgruppen bezeugt wiro, die das Diktat der Friedensverträge dazu ver⸗ urteilt hat, ihren Schickſalsweg zuſammen mit anderen Völkern zu gehen. Hier der deut⸗ ſchen KRation eine Abdankung zuzu⸗ muten, wäre aber ein ebenſo unſin⸗ niges wie unnatürliches Verlangen.“ dee noleltoclie Tag Der deutſche Film hat in dieſen Tagen Großalarm beſohlen. Er will alle künſt⸗ leriſchen Truppen, die das geiſtige Deutſch⸗ land beſitzt, an die Front werfen. Ja, ſchon haben einzelne mutige Pioniere um die Lö⸗ ſung gerungen. Es ſind nur wenige ge⸗ weſen, die im Filmſchaffen nicht nur eine lohnende Beſchäftigung ſahen, ſondern ein Neuland, deſſen Boden auf weiten Flächen noch ungenutzt war. Immer wieder ſtießen ſie auf ſogenannte geſchäftliche Erwägungen der Wirtſchaftler, die den künſtleriſchen Film nach ihrer Erfahrung als ein ab und zu notwendiges Aushängeſchild, im übrigen aber als eine ſchwere Belaſtung für den Etat empfanden. Dieſe Drohung mit dem Rechenſchieber des Erfolgs hatte viele Mutige wieder eingeſchüchtert. Die mei⸗ ſten von ihnen ergaben ſich reſignierend ihrem Schickſal und verſuchten die Laſt die⸗ ſes ſcheinbar unabänderlichen Kompromiſſes durch ſaubere Kleinarbeit erträglicher zu machen. Gewiß kann man nicht ſagen, daß das alles unverzeihliche Sünden der Filmindu⸗ ſtrie geweſen wären. Auch ſie hat nicht bös⸗ artig gehandelt, ſondern im guten Glauben, der die einwandfreien Vergleichsziffern der Kaſſenerfolge vergangener Jahre nachdrück⸗ lich gerechtfertigt ſchien. Und ſie muß ſchließ⸗ lich auch leben. Aber man hatte einen an⸗ deren Faktor der Erfolgsbilanz überſehen: die andlung des Publikums. Dieſes wanderte langſam aber ſicher zu den wertvolleren Dokumenten des zeitgenöſſi⸗ ſchen Filmſchaffens ab und ſtellte auch bei kleinen Filmen ſeine Anſprüche. Es offen⸗ barte plötzlich ein feines Gefühl für wahre menſchliche Werte. Es wollte wirkliche s Leben und keine abgeklungenen Schablo⸗ nen, Dieſe Entwicklung haben einzelne Filme beſtätigt. Sie wurden ein Kaſſenerfolg, wie ihn ſelbſt die ausgebooteten Haſardeure der Berliner Friedrichſtraße zu ihrer Zeit unſeli⸗ gen Angedenkens ſich nicht erträumt hatten. der Ruf des Films:„Dichter an die Front“ das Signal zu einem Vormarſch der künſtleriſchen Linie auf ihrer ganzen Breite geworden. Gewiß fallen Genies, wie die vorhandenen ſoll man ſuchen und ſie für folgſchaft zu leiſten. Immer noch ſtehen viele fruchtbare Kräfte abſeits und immer noch der tönenden Leinwand. giſſeure der Bühne ſind gerade in der jüng⸗ ſten Zeit für bedeutſame Aufgaben des zügige Aktion zur Förderung des Nachwuch⸗ ſes hat man ſoeben mit der Gründung der deutſchen Filmakademie ein⸗ geleitet. So iſt der Film auf dem Wege, eine mora⸗ liſche Anſtalt zu werden im Sinne der Schillerſchen Forderungen für die Bühne. Das deutſche Volk wird ihm dankbar ſein, wenn er das große Ziel erreicht. Denn es deln ſehen, in denen ſich der ewige Kampf ter Ferne. Aber es gilt ſchon jetzt, den Bau⸗ platz in ſeinen ganzen gewaltigen Maßen wächſt der Menſch mit ſeinen höheren Zwecken.“ AllIlIIIʒʒIunIIiIuripiiniIzzItzzizsIIzzrirzzinktzizrkizirizizzitzzvviIIIVziZzzzitizzirzizzzizrvzirizziiizkiirzzizitzzazirzziiriziwirzzizirrrrermrrzzvrrrzrvrxrzzvviirzizsarszaziizzizkrrzrvzikzizziirzzziiizizirrzzrzirrzzzvirzirrirrirzzszarvrirmvvziziiztiizzizemizizirzzzzxrrzeserzzezzzikrzzzriiksszrsrzizzsziiizistizszziiizzrtirrssrzrzzrrrkzzzxzrzzziliiizserzrizsiz:. Die Stellung der Oberbefehlshaber des Heeres und der Kriegsmarine Berlin, 4. März.(Eig. Bericht) Der Führer und Reichskanzler hat in einem Erlaß über die Stellung der Oberbe⸗ fehlshaber des Heeres und der Kriegsmarine beſtimmt: „Der Oberbefehlshaber des Heeres, General⸗ oberſt von Brauchitſch, ſteht ebenſo wie bisher ſchon der Oberbefehlshaber der Kriegs⸗ marine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, den Reichsminiſtern im Range gleich. Die Oberbefehlshaber des Heeres und der Kriegsmarine nehmen nach meiner Anordnung an den Sitzungen des Reichskabinetts teil.“ die engliſch-iriſche flusſprache Auch die Einigungsfrage wurde berührt DN London, 4. März. Wie in gut unterrichteten Kreiſen verlautet, dürften ſich die engliſch⸗iriſchen Beſprechungen, die urſprünglich am Samstag beendet werden ſollten, noch bis in die nächſte Woche hinziehen. Entgegen den bisherigen Behaup⸗ tungen wird jetzt zugegeben, daß außer Han⸗ delsfragen auch Verteidigungs⸗ und Finanzfra⸗ gen ſowie die iriſche Einigungsfrage bei den Beſprechungen dieſer Woche häufig berührt worden ſind. Das alles kann kein Zufall ſein. Und ſo iſt Dr. Goebbels ſagte, nicht vom Himmel. Aber eine Sache intereſſieren, die ihnen bisher noch nicht würdig genug erſchien, um ihr Ge⸗ verſchließen ſich unſere beſten Komponiſten In vielen Fällen iſt ſchon ein Einbruch in die alten Vorurteile gelungen. Begabte Re⸗ Films gewonnen worden. Und eine groß. will auch auf der Leinwand Menſchen han⸗ des Lebens ſchlicht und einfach offenbart. Die Erfüllung dieſer Aufgabe liegt noch in wei⸗ abzuſtecken. Der Wille vermag viel, und es wird ſich das Dichterwort beſtätigen:„Es zilIllIIImIneee? „haken An der Le telligen sic ger auf de Die LC * 0 Nach einge die über ein britiſche Perth, am rück. Wie de „Daily Teleg Perth die machen, un Abkommen m tig zu haben. lung des For der bis vor in Rom gew ten und ihn Ciano unterſt vom engliſche Optimiſtiſche Man glaub Kreiſen Lond— ſpaniſchen ſchwierigere? land betrach den Verhandl gegenüber It ſchen Lebe in keiner? ſichtigt. 2 oberung Abeſſ ſtandteil des bilden wird, f graph“— als Abſichten Eng Die hauptſe derung— f in der Liqu Krieges u kungen durck land nicht be gen über ſeine führen. Aber England nötig ſchen Mittelme engliſchen. De werte Ausdel mens vom Ja flußenm Dre Drahtberich Am Sonntag ſter Beck zu ei ſuch in Rom ei daß der polniſe und Graf Ciat wird. In politiſcher ſen, daß das und Rom keine den politiſchen alſo keinerl gen zu erwa Außenminiſte ner Gattin, von bienſki, dem Di Potocki, ſowie z Zuſaenmenſetzur Tagen künſt⸗ heutſch⸗ ſchon die Lö⸗ ge ge⸗ ir eine rn ein Flächen ſtießen zungen Film ind zu brigen n Etat de m hatte ie mei⸗ üerend aſt die⸗ miſſes jer zu iß das mindu⸗ ht bös⸗ auben, rn der hdrück⸗ ſchließ⸗ en an⸗ rſehen: kums. zu den zenöſſi⸗ uch bei offen⸗ wahre iche s chablo⸗ Filme lg, wie ure der unſeli⸗ hatten. d ſo iſt n die marſch ganzen es, wie l. Aber ſie für bisher ihr Ge⸗ n viele er noch oniſten ruch in bte Re⸗ r jüng· en des e groß · chwuch⸗ dung iſe ein⸗ e mora⸗ ne der Bühne. ir ſein, enn es 'n han⸗ Kampf art. Die in wei⸗ n Bau⸗ Maßen und es n:„Es höheren aber richt) hat in Oberbe⸗ marine zeneral⸗ iſo wie Kriegs⸗ er, den gleich. ind der rdnung il.“ he ührt März. rlautet, hungen, werden Woche Behaup⸗ r Han⸗ ianzfra⸗ bei den berührt Samstag, 5. März 1938 „hakenkreuzbanner“ Vor der Eröfinung der Leipziger Frühiahrsmesse An der Lelpziger Frühiahrsmesse, die Reichswirtschaftsminister Funk am 6. März eröffnet, be- telligen sich bisher 820 Firmen aus 32 Staaten. Unser Bild zeigt einen modernen Riesenbag- ger auf der Baumesse, Weltbild(MM) Die berſtändigung Rom-Condon Lord Perth kehrt heute mit weitgehenden Ver- handlungsvollmachten auf seinen Hosten zurũck (Orohtberlchf des sföndigen londoner HB-Vertrefters) F. B. London, 5. März. Nach eingehenden Beſprechungen in London, die über eine Woche gedauert haben, kehrt der britiſche Botſchafter in Rom, Lord Perth, am Samstag wieder nach Rom zu⸗ rück. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph“ zu melden weiß, will Lord Perth die größten Anſtrengungen machen, um ſpäteſtens bis Ende April ein Abkommen mit Italien zur Unterzeichnung fer⸗ tig zu haben. Der Chef der Südeuropa⸗Abtei⸗ lung des Foreign Office, Maurice Ingram, der bis vor wenigen Monaten Botſchaftsrat in Rom geweſen iſt, wird Lord Perth beglei⸗ ten und ihn bei den Verhandlungen mit Graf Ciano unterſtützen. Lord Perth wurde geſtern vom engliſchen König in Audienz empfangen. Optimiſtiſche engliſche Stimmen Man glaubt in den maßgebenden politiſchen Kreiſen Londons nicht, daß mit Ausnahme der ſpaniſchen Frage in den Verhandlungen ſchwierigere Fragen auftauchen werden. Eng⸗ land betrachtet als ſeinen Hauptbeitrag zu den Verhandlungen die erneute Verſicherung gegenüber Italien, daß es die italieni⸗ ſchen Lebensrechte im Mittelmeer in keiner Weiſe zu bedrohen beab⸗ ſichtigt. Die De⸗jure⸗Anerkennung der Er⸗ oberung Abeſſiniens, die zweifellos einen Be⸗ ſtandteil des engliſch⸗italieniſchen Abkommens bilden wird, ſoll— ſo erklärt der„Daily Tele⸗ graph“— als eine Beſtätigung der ehrlichen Abſichten Englands im Mittelmeer gelten. Die hauptſächlichſte engliſche Gegenfor⸗ derung— ſo fährt das Blatt fort— beſtehe in der Liquidierung des ſpaniſchen Krieges und deſſen europäiſchen Auswir⸗ kungen durch Italien. Dagegen ſei Eng⸗ land nicht bereit, irgendwelche Verhandlun⸗ gen über ſeine Befeſtigungen im Mittelmeer zu führen. Aber es ſei unter Umſtänden für England nötig anzuerkennen, daß die italieni⸗ ſchen Mittelmeerintereſſen größer ſeien als die engliſchen. Das würde dann eine bemerkens⸗ werte Ausdehnung des Gentlemnan⸗Abkom⸗ mens vom Januar 1937 bedeuten. flußenminiſter beck in Rom Dreitügiger Staatsbeſuch Drahtbericht unseres römischen Vertreters) v. M. Rom 5. März. Am Sonntag wird der polniſche Außenmini⸗ ſter Beck zu einem dreitägigen offiziellen Be⸗ ſuch in Rom eintreffen. Es iſt das erſte mal, daß der polniſche Außenminiſter mit Muſſolini und Graf Ciano perſönlich Fühlung nehmen wird. In politiſchen Kreiſen wird darauf hingewie⸗ ſen, daß das Verhältnis zwiſchen Warſchau und Rom keinerlei Klärungen bedürfe und von den politiſchen Beſprechungen Becks in Rom alſo keinerlei weitere Abmachun⸗ gen zu erwarten ſeien. Außenminiſter Beck wird begleitet von ſei⸗ ner Gattin, von ſeinem Kabinettschef Graf Lu⸗ bienſki, dem Direktor der Weſtabteilung, Graf Potocki, ſowie zwei Legationsſekretären. In der Zuſammenſetzung dieſer Begleitung kommt die große Bedeutung zum Ausdruck, die Beck offenbar dem politiſchen Teil ſeiner Rom⸗Ge⸗ ſpräche beimißt. Oflß-Schriſtleiter in Nalien offiziell empfangen DNB Berlin, 4. März Im Rahmen des Funktionäraustauſchel zwiſchen der Deutſchen Arbeitsfront und dem italieniſchen Induſtriearbeiterverband weilt zur Zeit eine Abordnung des Preſſeamtes der DAß unter Führung von Reichsamtsleiter Biallas in Italien, um die Einrichtungen des Faſchismus beſonders auf ſozialpolitiſchem lennn das Korporationsſyſtem kennenzu⸗ lernen. Zur Anerkennung Mandschukuos dureh das Deutsche Neich/ ro, Les. In der großen Rede am 20. Februar ſagte der Führer:„Deutſchland wird Mandſchukuo aner⸗ kennen. Wenn ich mich zu dieſem Schritt ent⸗ ſchließe, dann geſchieht es, um auch hier einen endgültigen Strich zu ziehen zwiſchen einer Politik phantaſtiſcher Unverſtändlichkeiten und einer ſolchen der nüchternen Reſpektierung rea⸗ ler Tatſachen“. In den Zeitungen von Mandſchukuo wurde jetzt dieſe Meldung ganz groß aufgemacht, und es verlautet, daß Mandſchukuo als ſelbſtändiger Staat dem Antikomintern⸗Abkommen beitreten wird. Da erſcheint es richtig, einmal zurückzuſchauen auf die Entwicklung unſerer Beziehungen zu dieſem neuen Staatsweſen. Als die japaniſchen Beſchwerden über die im⸗ mer zahlreicher gewordenen chineſiſchen Ver⸗ tragsverletzungen zum Einmarſch japaniſcher Truppen und zur relativ raſchen Vertreibung der chineſiſchen Heere aus den alten Provinzen Mukden, Kirin und Heilungkiang führten und dieſe mit dem 18. September 1931 begonnenen Kämpfe bis zum Beginn des Jahres 1932 die faktiſche Herrſchaft Chinas über die Manoſchu⸗ rei beendeten, wurde am 1. März 1932 die Mandſchurei als ſelbſtändiger Staat konſtituiert, am 15. September 1932 von Japan anerkannt, zugleich ein Ab⸗ kommen zwiſchen Japan, vertreten durch den Botſchafter Muto, und Manſchukuo, vertreten durch den Staatsminiſter Cheng, geſchloſſen, das Japan ſeine alten Rechte in dieſem Gebiet ſicherte, ein gemeinſames Vorgehen in den Fra⸗ gen der nationalen Verteidigung und damit die Stationierung japaniſcher Truppen in Man⸗ dſchukuo vorſah und Japan verpflichtete, jede Bedrohung der Unverſehrtheit Mandſchukuos abzuwehren. Mit dieſer Anerkennung Mandſchukuos durch Japan war für Japan der neue Staat vorhan⸗ den. Die Völkerbundsmächte aber weigerten ſich, ihn anzuerkennen, und vor allem China beſtritt Manoſchukuos rechtliche Exiſtenz. Es ergab ſich alſo die Lage, daß ein Staat für den einen da war und für die anderen nicht da war. Am 1. März 1934 wurde die Staatsform Mandſchukuos umgebildet, die Republik durch die Monarchie erſetzt und der letzte Mandſchu⸗Kaiſer von China, der 1911 als Kind geſtürzte Pu⸗yi, mit dem ſakralen Titel Kwang⸗the zum Kaiſer von Mandſchukuo erhoben, außerdem aber die innere Organiſa⸗ „Deutsche und Engländer im völkerreich von morgen“ Ueber dieses Thema sprach in Berlin im Rah men einer vom Deutschen Komitee der Akade- mie für die Rechte der Völker veranstalteten Vortragsreihe das englische Mitglied der Aka- Aemie, Herbert Foster-Anderson vom Königl. Britischen Institut für Internationale An- xelegenheiten. Rechts neben dem Vortragenden der Präsident der Akademie, Dr. Dr. H. Keller, und der südafrikanische Gesandte Dr. Gie. Weltbild(M) tion des Staats in dem Geſetz über die Organi⸗ ſation der Regierung Mandſchukuos vom 1. Juli 1937 abgeſchloſſen. Ein Jahr vorher, durch Staatsvertrag vom 10. Juli 1936, verzichtete Japan auf die exterri⸗ torialen Rechte ſeiner Staatsangehörigen und auf Verwaltungsrechte in der Eiſenbahnzone, die es bis dahin hatte. ꝓVonchineſiſcher Seite iſt der neue Staat bis heute nicht anerkannt. Andererſeits beſteht er unzweifelhaft. Die letz⸗ ten chineſiſchen Kampfverbände ſind nun auf dem Boden von Mandſchukuo niedergerungen. Die ſüdlich an den neuen Staat anſchließenden chineſiſchen Provinzen befinden ſich in der Hand Japans. Die Möglichkeit oder Wahrſchein⸗ lichkeit, daß China ſeine Anſprüche auf die frü⸗ DRP 609166 heren mandſchuriſchen Provinzen noch einmal verwirklichen könnte, ſind als minimal zu be⸗ zeichnen. Es hat faktiſch dieſe Gebiete in der Tat eingebüßt. Man könnte auf ſeine Stellung die Worte des Dichters Fontane anwenden: „Was führt ihr noch voll eitlen Dranges Ein leeres Wortgefecht ums Recht? Ich ſag, ein kurz Schwert und ein langes, Ich ſag, ein ſtark Herz und ein banges, Die ſchaffen Unrecht, ach, und Recht.“ Auch China kann es anderen Staaten nicht verübeln, wenn dieſe ſchließlich aus den gegebe⸗ nen, nun einmal vorhandenen Verhältniſſen die Schlußfolgerung ziehen und den als recht⸗ mäßigen Beſitzer anerkennen, der es nach den Geſetzen des Krieges nun einmal geworden iſt. So wurde am 1. Juni 1936 zwiſchen der Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung und den entſprechenden mandſchuriſchen Stellen ein Handelsabkommen obgeſchloſſen, das die Einfuhr von jährlich 100 Millionen Nüan (entſprechend dem japaniſchen Nen) manoſchu⸗ riſche Waren nach Deutſchland vorſah. 75 Prozent dieſer Summe werden vom Deut⸗ ſchen Reich in Bardeviſen bezahlt, die reſtlichen 25 Prozent auf ein Reichsmarkkonto gutgeſchrie⸗ ben und den mandſchuriſchen Stellen zum Ein⸗ kauf deutſcher Waren zur Verfügung geſtellt. Unſere Handelsbilanz zu Mandſchukuo iſt paſſiv. Das liegt daran, daß Mandſchukuo, das gewaltige Land von 1,3 Millionen Quadrat⸗ kilometer,— ſo groß wie Deutſchland, Frank⸗ reich, Belgien, Holland, Schweiz, Oeſterreich und Ungarn zuſammen— mit ſeiner Bevölke⸗ rung von etwa 33 Millionen Menſchen der Hauptproduzent der Sojabohne iſt. Es iſt ein Land ungeheuerer landwirtſchaftlicher Möglichkeiten. Von 30,87 Millionen Hektar ſind erſt 13,80 Millionen Hektar unter Kultur. Ne⸗ ben der Sojabohne, deren Anbaufläche vor zwei Jahren 3,4 Millionen Hektar betrug und die als Nahrungsmittel, Oelſpender und wahrſcheinlich jetzt auch als Geſpinſtfaſer eine hohe Bedeutung hat, werden eine ganze Anzahl anderer land⸗ wirtſchaftlicher Produkte angebaut,. Auf 21,8 Prozent der angebauten Fläche ſteht Kaoli⸗ Die zroßzügigen Vorbereitungen in Rom für den festlichen Empfang Adolf Hitlers In ganz Italien herrscht großer Jubel über die Bekanntgabe des Reisetermin s des Führers. Nach der amtlichen Mitteilung wird der Fünrer 8 Tage in Italien weilen und während seines Aufenthalts in Rom in der Residenz des Königs von Italien, dem OQuirinal, den unser Bild rechts zeigt, Wohnung nehmen. In Rom selbst sind umfangreiche Vorbereitungen für eine festliche Ausgestaltung der Stadt im Gange. So wird ein neuer Bahnhof errichtet und bei der Ankunft des Führers eingeweiht. Ferner baut man eine neue Via triumphalis, die an der alten Stadtmauer bei der Porto San Paolo, dem besterhaltenen und schönsten Tor Roms, phalis an der Porto San Paolo. mündet. Unser linkes Bild zeigt die Bauarbeiten für die Via trium- (Scherl-Bilderdienst-.) ————————————————— — — 44 3 ————————— —— — — —— „hakenkreuzbanner“ Zamstag, 5. März 1958 ang, die heimiſche Hirſe, die als Nahrungsmit⸗ tel und Viehfutter verwandt wird, deren Stroh als Dachbedeckung, Feuerung und zum Matten⸗ flechten verwandt wird. Der Maisanbau ſetzt ſich auch durch. Im Süden werden etwa 200 000 Hektar Reis gebaut und die Ausfuhr von Bohnen, Erdnüſſen und Erbſen wird von immer größerer Bedeutung. Eine Pflanze der »Zukunft ſcheint die Perilla⸗Pflanze wer⸗ den zu wollen; es gibt weiße Perilla mit 37 Prozent und die hochwertige ſchwarze Perilla mit 47 Prozent Oelgehalt. Mit Eifer wird fer⸗ ner der Anbau von Baumwolle und Hanf vor⸗ angetrieben. Man würde aber irren, wenn man Man⸗ dſchukuo nur für ein Land der reinen Ackerbau⸗ wirtſchaft und Viehzucht halten würde. In einem ſehr guten Buch„Mandſchukuo“(Führer durch die manoſchuriſche Wirtſchaft, Oſt⸗Europa⸗ Verlag Königsberg) weiſt der Handelskommiſſar für Mandſchukuo in Berlin, Exz. Dr. Hiyoſhi Kato, darauf hin, daß Mandſchukuo allein 21 942 000 Hektar Waldfläche beſitzt. Unter die⸗ ſen Wäldern iſt eine ganze Menge durchaus wertvoller, wenn auch forſtlich bisher noch kaum bewirtſchafteter, aber holzreicher Forſten. Mandſchukuo iſt vor allem ſchon heute ein Gebiet großer Erdſchätze. Wieviel es in Wirklichkeit haben wird, läßt ſich erſt ſagen, wenn noch genauere Bodenunterſuchungen durchgeführt ſind. Seine Erdſchätze werden von Sachverſtändigen folgendermaßen veranſchlagt: Kohlen„ 4 804 000 000 Meter⸗Tonnen Eiſen,„„ 1 226 400 000 Meter⸗Tonnen Gold. 3 700 Meter⸗Tonnen Oelſchiefer. 5 400 000 000 Meter⸗Tonnen Magneſit. 384 000 000 Meter⸗Tonnen Daneben gibt es Kupfer, Silber, Blei, Platin, Zink, Antimon, Nickel. Es ſcheint, als ob Man⸗ dſchukuo für die Rohſtoffverſorgung der Welt noch eine erhebliche Rolle ſpielen wird. Ledig⸗ lich Erdöl ſcheint das Land nicht zu beſitzen, ſondern nur ziemlich reichhaltigen Oelſchiefer. Aber auch hier iſt das letzte Wort durchaus noch nicht geſprochen. Je mehr in Mandſchukuo der Aufbau vorangeht, um ſo ſtärker werden auch die Handels⸗ und Wirtſchaftsbeziehungen werden. Auf deutſcher Seite iſt gelegentlich in der Wirt⸗ ſchaft über allzugroße Bürokratiſierung und Er⸗ ſchwerung des Abſatzes für den deutſchen Aus⸗ landskaufmann in dieſem Gebiet geklagt wor⸗ den. Das iſt an ſich leider zutreffend geweſen, ſollte aber auch nicht überſchätzt werden. Ein ſo neuer Behördenapparat wie derjenige Man⸗ oſchukuos muß ſich erſt einſpielen. Aber auch hier hört man ganz allgemein, daß die Schwierigkeiten langſam weichen. Jedenfalls ſollte die deutſche Wirtſchaft ſich dadurch nicht verdrießen laſſen, denn der neue Staat im Fer⸗ nen Oſten mit ſeiner engen Anlehnung an das uns engbefreundete Japan ſtellt ein Abſatzge⸗ biet für die deutſche Wirtſchaft dar, der immer noch genug Verdienſtmöglichkeiten dort bleiben und ſich zahlreiche neue eröffnen können. Natürlich müſſen wir mit der Tatſache rech⸗ nen, daß die Induſtrie Japans ja auch den Löwenanteil an der politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Erſchließung mit großen Opfern er⸗ kämpft hat, dort die Vorhand hat. Aber doch bleibt für europäiſchen Abſatz ein brei⸗ tes Feldoffen, und wir können hoffen, daß wir als die erſte Großmacht, die den neuen Staat anerkannt hat, auch beſonders bei den Lieferungen bevorzugt werden und infolgedeſſen 54 Handelsbeziehungen ſich immer enger ge⸗ talten. Friedrich Schnack Zu ſeinem 50. Geburtstag Daß Dichten Dienen iſt an den eigenen tiefen Träumen und hellen und an der alliebenden Mutter Natur, kann man ganz und ergriffen begreifen im Lebenswerk des nunmehr fünfzigjährigen Friedrich Schnack. Sein Name iſt nicht durch laute Alltagserfolge berühmt ge⸗ worden. Keine Preiſe haben ſein Werk in das beſondere Scheinwerferlicht der öffentlichen Be⸗ achtung gerückt. Sein Lebensweg und ſein Werk ſind der gleichen Stille und ihrer oft ſo viel tie⸗ feren Wirkſamkeit verhaftet, wie das Weſen ſei⸗ nes Dichtertums, zu dem wir uns hier bekennen wollen. Aus ſeiner fränkiſchen Heimat iſt dieſem Dichtertum alles innere und äußere Geſetz 45 floſſen. In ihrer Landſchaft, in ihren Menſchen, in ihren Blumen und Wäldern und Gärten und Tieren ſuchte und fand Friedrich Schnack die größere Welt, die hinter den kleinen Dingen der Heimat zwiſchen Traum und Wirklichkeit zittert und ſie erhöht. u den ſchönſten Erinnerungen an Bücher⸗ erlebniſſe meiner Jugend gehört Friedrich Schnacks Roman„Beatus und Sabine“ (wie alle Romane Schnacks im Inſel⸗Verlag Leipzig Es iſt die ganz und gar undramatiſche, durch keine epiſchen Geſetze ge⸗ bändigte Erzählung einer Kinderliebe, die in die erſten Bereiche des Ernſtes und der Tragit aufſteigt mit dem Tod des jungen Beatus. Dieſe kindliche Liebe, eingehüllt in die Heiterkeit des Frühlings und der Landſchaft, iſt ein vollende⸗ ier Hochgeſang auf die Einheit menſchlicher Reife und Wachstum mit der Natur. Die Zart⸗ heit der Sprache, die Lieblichkeit der geſchauten Bilder, die Tiefe der Gleichniſſe und die Ver⸗ zauberung durch ein überſtrömend inniges Welt⸗ und Naturgefühl geben ſchon dieſem Roman ſeine beſondere Note. Man vergißt ihn nicht mehr. Und wenn Friedrich Schnack dann in weiteren Romanen„Sebaſtian im Ur⸗ ein Markſtein im deutſchen Filmſchaffen Dr. Goebbels legie den Grundstein Zzur Deutschen Filmakademie DNB Berlin, 4. März. Der Schirmherr des deutſchen Films, Reichs ⸗ miniſter Dr. Goebbels, nahm am Freitag⸗ nachmittag im feſtlichen Rahmen die Grund⸗ ſteinlegung der Deutſchen Filmakade ⸗ mie in der Ufa⸗Stadt Babelsberg vor. Dem feierlichen Akt, der den Auftakt zu einer neuen Epoche des deutſchen filmkünſtleriſchen Schaf fens darſtellte, wohnten zahlreiche hohe Vertre⸗ ter von Partei und Staat und alle mafigeb⸗ lichen Perſönlichkeiten des deutſchen Films bei. Eine Stätte, die ſonſt der aktiven Filmarbeit dient, die große Aufnahmehalle der Ufa⸗Stadt Babelsberg, war für die Grundſteinlegung be⸗ ſonders feſtlich hergerichtet worden. Unter der großen Zahl der Ehrengäſte ſah man u. a. die Reichsleiter Stabschef Lutze, Bouhler, und Dr. Dietrich, Reichsminiſter Kerrl, die Gauleiter Sauckel und Bohle, die Staats⸗ ſekretäre Hanke und Muhs, Generalmajor Seyf⸗ fert, General Daluege, Generalleutnant Chri⸗ ſtianſen, die y⸗Obergruppenführer Sepp Diet⸗ rich und Krüger, SA⸗Obergruppenführer von Jagow, den Stellvertretenden Gauleiter Göt⸗ litzer ſowie Staatsminiſter a. D. Eſſer. An der Spitze der anweſenden deutſchen Filmſchaffenden ſah man den Präſidenten der Reichsfilmkammer, Profeſſor Dr. Lehnich, den Leiter der Abteilung„Film“ im Reichs⸗ propagandaminiſterium, Leichtenſtern, und mit ihnen all die Perſönlichkeiten aus Filmwirt⸗ ſchaft und Filmtechnik, Filmregie und Film⸗ darſtellung, die am Aufſtieg und der Entwick⸗ lung des deutſchen Films der letzten fünf Jahre maßgebend beteiligt waren. Reichsminiſter Dr. Goebbels wurde bei ſei⸗ ner Ankunft in der Ufa⸗Stadt Babelsberg herz⸗ lich begrüßt. Die in der Feſthalle verſammel⸗ ten Filmſchaffenden grüßten den Schirmherrn des deutſchen Films mit erhobener Rechten. Darauf ergriff der Generaldirektor der Uni⸗ verfum⸗Film⸗Aktiengeſellſchaft, Ludwig Klitzſch, das Wort. Nach Begrüßungs⸗ und Dankeswor⸗ ten an Dr. Goebbels verlas er folgendes Do⸗ kument, das dann in den Grundſtein des Akademiegebäudes eingeſchloſſen wurde: „Am 4. März 1938, im ſechſten Jahre des nationalſozialiſtiſchen Reiches unter der Füh⸗ rung Adolf Hitlers, legte der Schirmherr der deutſchen Filmtunſt, Reichsminiſter Joſeyh Goebbels, dieſen Grundſtein zum Bau der Deutſchen Filmakademie. An dieſer Stütte ſoll nach Zeiten der politi⸗ ſchen Zerſplitterung und des moraliſchen Ver⸗ falls die deutſche Filmkunſt ihren geiſtigen Mit⸗ telpunkt finden. Forſchung und Lehre werden von hier aus den Filmſchaffenden der gegenwär⸗ tigen wie künftigen Generationen die Grund⸗ ſätze und Regeln wahrhaft künſtleriſchen Wir⸗ tens auf allen Gebieten des Films vermitteln. ⸗ So wird auch dieſes Haus dereinſt davon zeu⸗ gen, daß nationalſozialiſtiſcher Geſtaltungswille dem deutſchen Kunſtſchaffen zum Wegbereiter in eine glückliche und ſegensreiche Zukunft wurde.“ Rach einer Anſprache des Präſidenten Dr. Lehnich trat Reichsminiſter Dr. Goebbels an den Grundſtein heran, um mit den ſymboliſchen drei Hammerſchlägen die Grundſtein⸗ legung der Deutſchen Filmakademie vorzuneh⸗ men. der knglandbeſuch Rönig Carols beginnt am 22. Mürz bN London, 4. März. König Carol von Rumänien trifft zu ſeinem angetündigten Staatsbeſuch am. März in London ein und wird England am W. Mürz wieder verlaſſen. polens allgemeine Wehrpflicht Ein neues Geselz/ Die DN Warſchau, 4. März. Im Sejm wurde geſtern in zweiter und dritter Leſung das neue Geſetz über die allgemeine Wehrpflicht einſtimmig angenommen. In dem Geſetz wird die Bedeutung beſonders unterſtrichen, die dem Militärdienſt auch für die ſtaatsbürgerliche Erziehung zukommt. Das Geſetz ſieht außer dem normalen Mili⸗ Abendstimmung um die Autoausstellung Die erleuchtete Masurenhalle in der Messestadt am Kaiserdamm, dem Schauplatz der Inter- nationalen Automobil- und Motorradausstellung in Berlin. wald“ und„Die Orgel des Himmels“ dieſe Jugendliebe ausweitet zu einem Lebens⸗ ſchickſal, dann verläßt er doch auch in dieſen beiden Romanen ſommerlichen Hochgeſangs und herbſtlicher Beſcheidung und Wehmut nicht den blühenden Garten jener Kinderliebe und jener Heimat, in dem alle Geſetze menſchlichen Da⸗ ſeins ruhen und ſich erfüllen. Erſt im vergange⸗ nen Jahr hat der Dichter dieſe drei Romane unter dem Titel„Die brennende Liebe“ zu einem großen in ſich geſchloſſenem Roman⸗ werk zuſammengefaßt. Die ländliche Garten⸗ blume, die dem Roman den Titel gegeben A wird uns zum Gleichnis des dichteriſchen Wil⸗ lens und Fühlens Friedrich Schnacks, die in der Harmonie von Landſchaft, Natur und menſch⸗ lichem Schickſal ihre höchſte Krönung ſehen. Daß uns daraus ein wahrhaft köſtliches, beglückendes Lebensgefühl der Bejahung in die Herzen fließt, iſt eine der großen Beſtätigungen für echte dich⸗ teriſche Kraft und Wahrheit. Schnacks große Stärke liegt in dieſer Lebensbejahung, mit der er das bitterſte Schickſal und die größte Not in einem größeren Sinn deutet, mit der er dem Bitteren das höhere, feſtlichere Gefühl überwin⸗ dender Allverbundenheit entgegenſetzt, wie etwa in ſeinem wunderbaren Roman„Dererfro⸗ rene Engel“, der uns in die Landſchaft des Königſees und feiner Gebirgswelt führt. Aus dem Geſagten wird uns auch klar, warum Schnack eine Reihe prüchtiger ge⸗ ſchrieben hatte, Kinderbücher ſowohl als Deuter der kindlichen Welt, wie auch für Kinder ſelbſt beſtimmt. Wir erwähnen nur ſeine bezaubernde Erzählung„Klick aus dem Spielzeug⸗ laden“. Dieſes kunterbunte, köſtliche Bild ans der ſüchſiſchen Stadt um Glück und Unglück eines kleinen Jungen, der ſein Los verloren hat, das einen Fm Silhe gewonnen hat, das der Junge dann mit Hilfe der halben Stadt wieder findet. Friedrich Schnack iſt neben ſeiner dichteriſchen Arbeit ein leidenſchaftlicher Blumenliebhaber, ein Kenner von Schmetterlingen und ſonſtigem Weltbild(M) Getier, Botaniker und Zoologe in einem, kein phantaſieloſer Syſtematiker aber, ſondern ein Deuter und Liebender, der über Sage, Märchen und Herkunft ebenſo Auskunft geben kann, wie über Blätterzahl, Staubfäden und Farben⸗ wandel. Von dieſem Geiſte und dieſer Liebe erfüllt iſt ſein jüngſtes Buch„SOIybille und die Feld⸗ blumen“. Von Freiburg im Breisgau aus wandert er mit dem jungen Mädchen Sybille zu allen Jahreszeiten hinaus in die Wälder und Wieſen des Schwarzwaldes und der Rheinebene um die Blumen der Heimat in ihren Gezeiten und ihrem Wachstum in ihrem Schickſal und ihrer Geſeng Geſtalt kennenzulernen und ihrem Gefang zu lauſchen. Und ſo entſteht die Dichtung über eine deutſche Blumenkunde, wie man ſie ſchöner, einfacher und inniger wohl nir⸗ gends aufgezeichnet findet. Aehnlich iſt auch ſein Buch„Das Leben der Schmetter⸗ linge“, in dem er einen großen Hymnus auf die Welt und Schönheit der Schmetterlinge —+ dichteriſche Sprachgewalt mit tiefem Wif⸗ en verbindend. Daneben entſtanden viele Märchen und Er⸗ ählungen, alle überhaupt von jener lyriſchen, ſaſt franziskaniſchen Stimmung, die alle großen und kleinen Werke Schnacks erfüllt, Märchen für Große und Kleine, Erzählungen aus der fernen Welt des Urwalds, Bekenntnis zu den geheimen Kräften der Natur und des Lebens und zur be⸗ rauſchenden Fülle der großen Welt. Friedrich Schnack iſt ein Dichter der Stille. Menſch und Werk ſchaffen in dieſer Stille und wirken in ihr. Die kleine Gemeinde aber, die ſeinen Träumen lauſcht, wird ihn immer lieben als einen Verkünder jener Welt, die immer noch im Geſchrei des Alltags und der mordenden Ge⸗ walt der Maſchinen und der jagenden Zeit, in guten Stunden der Einſamkeit einzieht in unſer Herz als letzte Stärkung, die aus der Erde und ihren vielfältigen Wundern und Gleichniſſen kommt. Von Kurt Ziesel Dienstpflicht der Frauen tärdienſt, den Hilfsdienſt und die Erſatzdienſt⸗ pflicht vor. Zum militäriſchen Hilfsdienſt ſol⸗ len die Frauen herangezogen werden, die ſich freiwillig hierfür melden. Dieſe unterliegen nach vorangegangener militäriſcher Schulung, genau ſo wie die Männer, zwiſchen ihrem 19. und 45. Lebensjahr den Beſtimmungen der militäriſchen Dienſtpflicht. Der Hilfsdienſt be⸗ zieht ſich bereits auf das Sanitäts⸗ Verbin⸗ dungs⸗ ſowie das Gas⸗ und Luftſchutzweſen. Die Erſatzdienſtpflicht iſt für alle diejenigen verpflichtend, die aus körperlichen oder anderen Gründen ihrer militäriſchen normalen Dienſt⸗ pflicht gar nicht oder nur teilweiſe nachgekom⸗ men ſind. Sie ſieht die Leiſtung von gemein⸗ nützigen Arbeiten, z. B. in der Form des Wege⸗ baues, in der Art von Arbeitsdienſt unter mili⸗ täriſcher Aufſicht und Leitung vor. In Rürze Am Freitag gab's im Moskauer Schrek⸗ kensprozeß wieder eine große Anzahl von„G e⸗ ſtänbniſſen“. Es lohnt nicht, der Lügenflut dieſer erzwungenen Reue⸗Erklärungen zermürb⸗ ter Angeklagter im einzelnen Raum zu geben. —— Der Moskauer Schauprozeß wird in der Bukareſter Preſſe als ein Hohn auf die Menſchheit gekennzeichnet. *. Die ſozialdemokratiſchen Blätter Schwedens, die ſonſt die Zuſtände Sowjetrußlands nicht ge⸗ nug verherrlichen konnten, zeigen ſich über den neuen Moskauer Blutprozeß ſehr entrüſtet. — Der Miniſterpräſident der Südafrika⸗ niſchen Union, General Hertzog, kündigte am Freitag Neuwahlen zum 18. Mai an. Das ſüdafrikaniſche Parlament wird am 11. April aufgelöſt. „Alja und der Deutsche“ Kluck⸗Urnufführung in Halle Zum Abſchluß der Gaukulturwoche Halle⸗ Merſeburg wurde im Stadttheater Halle Wal⸗ ter Gotifried Kluckes neues Schauſpiel „Alja und der Deutſche“ uraufgeführt. Es geht in dieſem dramatiſchen Gedicht um das Vater⸗Sohn⸗Problem, ſo, wie es in vielen Friedrich⸗Dramen in Angriff genommen wurde und wie es hier in der Schilderung des Ver⸗ hältniſſes zwiſchen Heinrich 1. und ſeinem Sohn Otto eine wirkſame und neue feßen ſch erfährt. Vertreter zweier Welten, nuſchen ſie die beiden am Anfang des dramatiſchen Ge⸗ ſchehens gegenüber: hier der unverbildete, kraftvolle, an die ehernen Geſetze von Blut und Raſfe unbeirrbar glaubende Bauernkönig Hein⸗ rich, dort der einer Frau fremden Blutes ver⸗ fallene und von päpſtlicher Macht umſtrickte junge Otto. Wie beide nach ſchweren äußeren und inneren Kämpfen langſam zueinander fin⸗ den, wie der Jüngere die überkommenen und den Beſtand des Reiches bedingenden Geſetze ſeines Volkes zu achten und zu befolgen lernt, das zu zeigen, hat ſich der Dichter Klucke zur Aufgabe geſtellt. Ein weiter Weg iſt es von den dramatiſch geballten Szenen von der Pfalz in Quedlinburg über die Schlachtfelder von Riade und an der däniſchen Grenze bis hin zu jener ergreifenden Szene am Schluß des Dramas, wo im Park der Pfalz zu Memleben der geläuterte Otto von ſeinem Vater und Kö⸗ nig als würdiger Nachfolger eingeſetzt wird. Wirkungsvoll wechſeln wuchtige, dramatiſch ge⸗ ladene Szenen ab mit zarten lyriſchen Zwi⸗ ſchenſpielen, die das Drama davor bewahren, im Gedanklichen und Prinzipiellen zu erſtarren. Die Uraufführung in 1 5 wurde unter Lei⸗ tung von Intendant Willy Dietrich ein ſtar⸗ ker Erfolg. Dietmar Schmidt. Konzentration der Kräftel Die Zerſtreuung iſt der Tod aller Größe. Ftledtich Schlegel. Krei Wir unte Gegenſätze und ſeinen fliegen. Der faft etwas B lonialvolk,! von Paläſti Wetter zuer beiſpiel ital herablaſſend wenn man f ein ſolches tätigkeit ſei, Man fühl noch gerne d Jahrhundert waren. Und ſehen, daß mehr- genügt ten, daß au in den dunt Oſtens nich glauben. 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März 1038 Kreuz und quer durch den Südosten Von Kurt Ziese 12. Fortſetzung Wir unterhalten uns und kommen auf die Gegenſätze und Spannungen in dieſem Meer und ſeinen Küſten zu ſprechen, das wir über⸗ fliegen. Der Hochmut dieſes Engländers hat faſt etwas Beluſtigendes. Die Italiener als Ko⸗ lonialvolk, darüber lächelt er. Und wenn man von Paläſtina ſpricht, dann beginnt er vom Wetter zu reden. Von Rhodos, dieſem Muſter⸗ beiſpiel italieniſcher Kolonialpolitik, redet er herablaſſend als von einem„Schauſtück“. Und wenn man fragt, wo denn wenigſtens auch nur ein ſolches„Schauſtück“ engliſcher Kolonial⸗ tätigkeit ſei, iſt er empört. Man fühlt, daß dieſe Engländer auch heute noch gerne die Götter ſein möchten, die ſie ſeit Jahrhunderten bei den Völkern des Empires waren. Und man begreift nicht, daß ſie nicht ſehen, daß dieſer Nimbus heute allein nicht mehr⸗ genügt, um Achtung und Ruhe zu erhal⸗ ten, daß auch die beherrſchten Kolonialvölker in den dunkelſten Winkeln des Orients und Oſtens nicht mehr ganz an dieſe Götter glauben. Ueber Italiens Kolonialpolitik und ihrem „Schauſtück“ Rhodos ſtehen die Zeichen der Ar⸗ beit, der Moral, des Fleißes und der Sauber⸗ keit. Was die menſchheitsbeglückende Ziviliſa⸗ tion der großen weſtlichen Demokratien aus Syrien und Paläſtina gemacht hat, und was das junge römiſche Imperium in Rhodos ge⸗ leiſtet hat, das kann in den Gegenſätzen zwi⸗ ſchen Ausbeutung, Selbſtſucht, modernen„Kul⸗ turregungen“ und aufbauender Arbeit, das Bild zweier Ideen und Welten beſſer und überzeu⸗ gender offenbaren als alle Propaganda und de⸗ mokratiſche Reden. Die Krieger und die Kunſt Drei Tage lang bin ich durch dieſes Rhodos, die größte Inſel des Dodekanes, dieſes Klein⸗ aſien vorgelagerten Inſelarchipels, gewandert, durch Städte und Dörfer, in dem einſamen Land, in großen Buchen⸗ und Olivenwäldern auf den ſanften Höhenrücken der Inſel. Sie ha⸗ ben auch Glück die Italiener. Es iſt ſicher im ganzen Rund des Mittelmeeres das ſchönſte Stückchen Erde. Das Klima iſt mild und ohne Gegenſätze, die Vegetation iſt üppig und von einer unſagbar reichen Vielfalt der Farben. Alles, was der Süden an Pflanzen und Blu⸗ men, an Bäumen und Sträuchern hervorbringt, iſt hier verſammelt. Palmen, Pinien, Zedern, Buchen⸗, Nadelwälder, Oliven, Roſen, alles iſt hier. Und es fehlt auch die Geſchichte und Tra⸗ dition nicht. Rhodos war ſchon im Mittelalter Brückenkopf Europas nach Vorderaſien. Die Kreuzzüge haben hier ihren großen Stützpunkt gehabt, es war ihr letztes Bollwerk gegen die anſtürmenden aſiatiſchen Völker, bevor ſie ſich nach Malta zurückzogen. Und die Jahrzehnte, die die Johanniter hier verbracht haben, ſind in Stein und Bildwerk verewigt. Die ſchönſten mittelalterlichen Befeſtigungsanlagen, auch heute noch ein Wunderwerk ſtrategiſcher Kunſt umſchließen die Hauptſtadt. Die gewaltigen Steinquadern, aus denen die Ritterhäuſer, die Häuſer der deutſchen, franzöſiſchen, der eng⸗ liſchen Zunge errichtet wurden, die Kapellen und Waffenkammern, ſie haben alle faſt gar nicht unter Zerſtörung von Menſchenhand und Wetter gelitten. Was im Verfallen war, haben die Italiener in den letzten Jahren reſtauriert, mit einer Vollkommenheit des Geſchmackes, die wir an jeder Säule und jedem Erker bewun⸗ dern können. Etwas Beglückendes wird uns auf dieſer Inſel bewieſen. Die Johanniter kamen einmal hierher; kriegeriſche, harte Män⸗ ner, die ein Leben lang das Schwert nicht zur lm Schnittpunkt „Wir haben ſie nicht gezwungen,“ erzählt mir ein italieniſcher Beamter lächelnd.„Wir haben ſie nur gegeneinander ausgeſpielt. Als es hieß, die Türken ſind die ſchmutzigſten, haben Grie⸗ chen und Juden angefangen zu ſcheuern und zu fegen und die Türken wollten das nun wie⸗ der nicht auf ſich ſitzen laſſen.“ Und wie ſich die Inſelbewohner in dieſem neuen Lebensſtil wohlfühlen, beſtätigen mir kleine Geſpräche in den alten Kaufläden, wo man alle orientaliſchen Süßigkeiten und Sächel⸗ chen noch bekommt, die oft im Orient ſelbſt ſchon nicht mehr zu haben ſind. Kultur, Sitten, Religion, Sprache haben die Italiener ihnen gelaſſen. Die Bewohner der geſamten Inſelwelt, es ſind 13 große und etwa 40 kleinere zum großen Teil unbewohnte, ſetzen ſich zu 90 Prozent aus Griechen zuſammen. Es gibt noch irredentiſti⸗ ſche Zentralen, die den Griechen Hoffnungen auf eine Rückkehr nach Griechenland machen. Aber dieſe Zentralen ſitzen in London, Paris, Seite legen konnten. Aber ſie haben eine der ſchönſten und geſchloſſenſten Renaiſſanceſtädte der Welt erbaut. Sie haben gewaltige militä⸗ riſch vorbildliche Befeſtigungsanlagen errichtet, die ein Jahrhundert lang als uneinnehmbar galten, aber ſie haben jeden Erker und Winkel benützt, um dieſe Stadt mit Blumen und Bild⸗ werken zu ſchmücken. Sie haben ein Para⸗ dies der Blumen geſchaffen, das heute noch die ganze Inſel in eine Wolke von Duft und Farben hüllt. Und eine reiche Natur hat dieſe Blumen zu ſüdlicher Prachtentfaltung ge⸗ bracht, daß uns die zärtlichen Köpfchen der Ge⸗ ranien und dieſe ganze, gelbe, blaue, rote, bunte Welt in üppigen Rieſenformen entgegen⸗ tritt. Der Krieger und die Blumen: Die Kunſt und der Kampf! Die heroiſche Haltung eines Geſchlechtes ſpiegelt ſich hier in den Schöpfun⸗ gen ihrer Bauten und Bildwerke. Es gibt kaum ein größeres Beiſpiel und bezwingenderes Gleichnis für dieſes Geſetz als das Erlebnis Rhodos. Auch heute! Neben den alten Vierteln der Stadt Rhodos in der Nordſpitze der Inſel, in denen zu gleichen Teilen Griechen, Türken und Juden wohnen, haben die Italiener in weni⸗ über die hügelaufwärts gebreitete Stadt gegen den Bergrücken zu hinauf wandert oder über die alten Mauern einen Rundgang macht, über⸗ ſieht man bei aller Freude über die Großartig⸗ keit der Landſchaft nicht, daß die ſchwarzen Berge Kleinaſiens zum Greifen nahe vor uns liegen. Wenige Kilometer ſind es nur. Es muß ſchon ein böſes Wetter ſein, wenn ſie hinter Wolken und Nebel verſchwinden ſollen. Die Griechen wiederum ſehen nicht ein, warum dieſe faſt rein griechiſchen Inſeln außerhalb ihres Staates liegen, und doch, ſo beängſtigend nahe Abenelliches Zwischenspi Am Abend ſchaukeln Lampions vor der Caſa de fascio, dem Rhodeſer Parteihaus der italie⸗ niſchen Kolonie. Etwa dreihundert Italiener bummeln hier erwartungsvoll auf und ab. Er⸗ regtes Stimmengewirr hängt in der Luft. Von dem hell erleuchteten Hauſe her klingen aus einem Lautſprecher Märſche. Preußiſche Märſche! Ein ſeltſamer Gegenſatz zu dieſem ſüdlichen Nachthimmel, zu dieſer gelben Mondampel, die Hakenkreuzfahne auf deutschem Schiff im Piräus-Hafen von Athen. gen Jahren einen neuen Stadtteil geſchaffen: Villenkolonien, Theater, Muſeen, Hotels, Kaf⸗ feehäuſer und den mächtigen Gouverneurpalaſt unten am Meerufer. Dieſe Stadt haben die Italiener nach venezianiſchem Vorbild gebaut. Der Gouverneurpalaſt iſt ein kleiner Dogen⸗ palaſt von St. Marcus. Man könnte ſich nichts vorſtellen, was auf dieſem Rhodos ſich ſchöner, harmoniſcher und künſtleriſcher der alten Stadt, der Lamdſchaft und dem tiefen, azurblauen Meer und Himmel einfügt. Ueber allen Wegen und Plätzen breiten ſich weiße Steinplatten. Sie glänzen vor Sauberkeit. In den alten Ba⸗ ſaren iſt zu jeder Tageszeit alles blank und ſaubergefegt und ohne eine Spur jenes unver⸗ meidlichen Geruches alter Stadtviertel vom Balkan bis nach Vorderaſien. Seltſam wie eine Hand voll Italiener dies vollbracht haben: Aus einem verlotterten, ſchmutzigen, ziviliſations⸗ feindlichen Inſelvolk eine ſolche ſaubere Ge⸗ meinde zu machen. der Weltmächte Athen und Ankara. Sie ſchöpfen ihre morali⸗ ſchen und finanziellen Mitteln wohl weniger aus patriotiſchen, als aus machtpolitiſchen Quellen. Denn Rhodos iſt ein unange⸗ nehmer Punkt im öſtlichen Mittel⸗ meer. Die Italiener ſind ſchweigſam, wenn man nach den militäriſchen Dingen der Inſel⸗ welt fragt. Einige Inſeln werden von Schiffen überhaupt nicht angelaufen und auf unſerem Weiterflug über das Aegäiſche Meer nach Athen machen wir einen kleinen Umweg in ſüdlicher Richtung. Außerdem ſteigen wir grundlos bei klarſtem und ruhigen Wetter auf über 1000 Me⸗ ter hoch über das Meer. Im Abeſſinienfeldzug hat ſich Rhodos als Zwiſchenſtation und als Stützpunkt für Kriegsſchiffe und Flugzeuge als ſehr wertvoll erwieſen. Die Engländer finden, daß dieſes Rhodos bedenklich nahe bei Cypern liegt und außerdem die Dardanellen verſperrt. Die Türken haben nicht vergeſſen, daß die Ita⸗ liener nach dem Kriege von Rhodos aus in Anatolien eingedrungen ſind, und wenn man Aufn.: Kurt Ziesel(2) hinter den Feſtungsmauern zwiſchen den großen Sternen hängt. Am Hafen, der dieſe breite Straße begrenzt, gluckſen die Wellen gegen die hohen Ufermauern und alte Schifferboote liegen Reihe an Reihe mit aufgerollten Segeln vor uns. Nun hört die Muſik auf und die dreihundert Menſchen ſtrömen haſtig und ſchweigend, zu einer dichten Mauer zuſammengeballt, vor das Haus. Ein italieniſcher Anſager redet ein paar Worte. Ein Murmeln und Atmen geht durch die Menge. Dann iſt es wieder ſtill. Und dann eine Stimme. Sie kommt von weit her. Mehr als 3000 Kilometer beträgt die Entfernung zwi⸗ ſchen dem Maifeld in Berlin und dem Abend⸗ himmel auf Rhodos. Und dieſe Stimme berich⸗ tet von der Ankunft des Führers und des Duce auf dem Maifeld. Neben mir hängen ein paar Italiener an meinen Lippen. Sie verſtehen nicht Deutſch und ſo mache ich auf Franzöſiſch den Dolmetſcher. Der Führer und der Duce ſpre⸗ chen. Sie geraten außer Rand und Band, dieſe Italiener, als ſie ihren Duce hören und man be⸗ kommt eine Ahnung, wie dieſes Volk an dieſem Manne hängt. Die Italiener ſind ſehr glücklich, daß ein Volk an ihrer Seite ſteht in ihrem Kampf und ihrer Arbeit um Lebensraum. Hier auf Rhodos begreift man, was der mächtig ge⸗ wordene Freund im Norden für Italien be⸗ deutet. Hier wo die Kräfte der Weltpolitik ſo heftig aufeinanderprallen. An dem alten Wahrzeichen von Rhodos, dem Hirſch und dem neuen, der römiſchen Wölfin mit den beiden Knaben Romulus und Remus, die in ſchimmernder Bronze die Hafeneinfahrt von Rhodos ſchmücken, vorbei, zieht ein Motor⸗ boot das große Waſſerflugzeug aufs offene Meer. Ein bißchen Waſſer ſpritzt an die Fenſter der Kabine, dann ſind wir ſchon über dem weißen Strand und den Wäldern der Rhode⸗ ſiſchen Bergrücken. Fünf Uhr morgens iſt es. Kaum kann uns die Sonne folgen, die hinter uns aus dem Meer emporſteigt, ſo ſchnell jagen wir über die Inſelwelt Griechenlands in die Arme Attikas. Urweltlich heben ſich dieſe vulkaniſchen Felſenkoloſſe in unüberſehbaren Reihen aus dem ſchwarzen Waſſer. der Inſelwelt des Aegäiſchen Meeres, einen Riegel gegen Oſten bilden, der im Süden faſt Kreta berührt. Türken, Griechen und Engländer aber ſpüren allenthalben neben den Kanonen und Flugzeugen, auch etwas anderes: etwas vielleicht viel Gefährlicheres und Tiefergehen⸗ des: Die Kraft einer wirklichen Kultur und Leiſtung. Ich habe bis nach Damaskus und Kleinaſien und ebenſo am ganzen Balkan von dieſem Rho⸗ dos reden gehört, als von einer Inſel der Se⸗ ligen. Allein in dieſem Jahre waren über 60 000 Aegypter im Frühjahr und Sommer zur Es⸗ holung auf Rhodos. Die Italiener haben ihre beſten Leute hingeſchickt, raſſiſch, moraliſch und geiſtig. Es iſt eine kleine Eutetruppe kolonialen Würkens. Und wenn Jahr für Jahr ſolche Scha⸗ ren von Menſchen aus dem Nahen Orient und dem nördlichen Südoſten dieſes Rhodos durch⸗ wandern, dann kommt zur Bewunderung die Achtung und der Weg zu einer politiſchen Neu⸗ orientierung iſt dann nicht mehr weit. Dieſe Italiener wollen nicht nur ausbeuten und ver⸗ dienen, ſondern ſie wollen auch arbeiten und uns die guten Seiten der Ziviliſation bringen, erkennen die Völker des Oſtens. Dieſe Erfah⸗ rung mit dem Abendland iſt neu und ſie wirkt für ſie überzeugender als der Nimbus der Göt⸗ ter und die Parolen von Menſchenrecht und Kultur. Flug nach Attika Leiſe, wie eine ferne Melodie, hören wir über uns die Motoren. Nachdem wir den italieni⸗ ſchen Machtbereich verlaſſen haben, gehen wir tiefer. Die Schaumkronen der Wellen leuchten zu uns herauf. Aus dem Dämmerlicht der frühen Morgenſtunde löſt ſich immer feſtlicher und heller der Tag. Weiße Tempelſäulen auf den ſpitzen Hügeln der Inſeln glänzen unter uns in der Morgenſonne. Würfelige Häuſer⸗ reihen in verwunſchenen Hafenbuchten. Schmale, braune Straßen, die über bewaldete Höhen⸗ rücken und durch rote Weingärten ziehen. Aus dem dumpfen Schwarz ſchwillt die Farbe des Meeres immer leuchtender und reiner zu einem Blau an, dem gegenüber der Himmel nur ein blaſſer Abglanz iſt. Nun ſind wir nahe über dem Meer. Im Nordoſten verſinkt Anatolien. Segelboote und eine weiße Jacht ziehen zwi⸗ ſchen ſchmalen Waſſerſtraßen an Inſeln vor⸗ über. Eine nach der anderen dieſer Inſeln zieht unter uns hinweg. Das Flugzeug klettert an ihren Höhen empor und läßt ſich auf der ande⸗ ren Seite wieder ſanft ſchaukelnd nahe zum Meer hinunter. Dann kommt die Spitze der Halbinſel Attika. Der Tempel auf Sunion grüßt uns auf ihrer Spitze als erſtes Wahrzeichen Hellas und bei noch ziehenden Morgennebeln über der Bucht von Athen ſetzen wir auf das gluckſende, aufſchäumende Waſſer des Flughafens von Phaleron. Der Kampf eines jungen Volkes „Sehen Sie“, erzählt mir der italieniſche Pilot, während wir auf die Zoll⸗ und Paßrevi⸗ ſion warten, die mit aufreizender Langſamkeit vor ſich geht,„wir Italiener haben eines voraus⸗ Wir fangen an! Die ganzen Mächte, die um dieſes öſtliche Mittelmeer raufen, Franzoſen, Engländer, Türken, ſie ſchleppen an ihrer kolo⸗ nialen Geſchichte und ihren jahrzehntealten Me⸗ thoden herum. Sie haben ſelbſt Begriffe ihrer kolonialen Tätigkeit in der ganzen Welt erzeugt, die heute keineswegs mehr opportun ſind, die ſie aber ſo feſt in das Bewußtſein der be⸗ herrſchten Völker eingeimpft haben, daß ſie ſie Blich vom Aphaia-Tempel auf der Insel Apina nicht mehr entfernen können. Wir aber fangen an. Wir wollen nicht nur Macht und Oel und militäriſche Stützpunkte, wir wollen Arbeit. Wir wollen Raum für unſer arbeitſames, nach Er⸗ folgen, Leiſtung, Kolonaliſierung hungriges Volk. Wir wollen dort, wo wir koloniſieren den unverwiſchbaren Stempel römiſchen Geiſtes, römiſcher Kultur und Ziviliſation aufdrücken. (Forrſetzung folgt.) „hakenkreuzbanner“ Blick übers Cand e Samstag, 5. März 1938 Tetzte badiſche meldungen Reviſion der Cützelſachſener Brandſtifter verworfen Mannheim, 4. Mürz. Die im Brand⸗ ſtifterprozeß Baier und Genoſſen aus Lützel⸗ ſachſen beim Reichsgericht eingelegte Reviſion iſt als unzuläßlich und unbegründet verworfen worden. Die Urteile des Mannheimer Schwur⸗ gerichts ſind ſomit rechtskrüftig geworden. Ein Betrüger feſtgenommen Bruchſal, 4. März. Die Kriminalpolizei nahen den SWjährigen Ernſt Rieſch feſt, der ſich als Vertreter einer Stuttgarter Wäſche⸗ firma ausgegeben und für dieſe Beſtellungen entgegengenommen hatte. Die Beſtellſcheine gab er jedoch nicht weiter, unſd die Anzahlun⸗ gen verbrauchte er für ſich. Der Gauner wird bereits auch wegen Heiratsſchwindels von den Staatsanwaltſchaften in München und Stutt⸗ gart geſucht. Freiballonflug des NSYl für Whw h Farlsruhe, 4. März. Der Freiballon „Baden⸗Pfalz“ der Gruppe Südweſt des NS⸗ Fc ſteigt am Samstagnachmittag zu einem Flug auf, der der Werbung für das Winter⸗ hilfswert dient. Bereits in der Morgenfrühe gegen vier Uhr wird der Ballon mit Gas ge⸗ füllt. An dem Flug nimmt eine vier Mann ſtarte Beſatzung teil. Sollte der Wind ſich nicht ändern, ſo wird die vorausſichtliche Flugrich⸗ tung Südweſt ſein. Gefängnis für fahrläſſige Tötung Karlsruhe, 4. März. Wegen fahrläſſiger Tötung hatte ſich vor der 4. Großen Strafkam⸗ mer der 41jährige verheiratete Robert We⸗ ber aus Karlsruhe zu verantworten. Der Angeklagte ſtieß am 14. November gegen fünf Uhr früh, ſtark unter Alkoholeinwir⸗ kung ſtehend, in ſeinem Perſonenkraftwagen mit dem Kraftradfahrer Heinrich Roth aus Karlsruhe zuſammen, der tödlich verletzt wurde. Das Gericht erkannte wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung auf eine Gefängnisſtrafe von acht Mo⸗ naten. Den Bruſtkorb eingedrückt „Wörth a. Rh., 4. März. Auf einer Bau⸗ ſtelle in Neuburg a. Rh. erlitt der Zljährige Fa⸗ brikarbeiter Franz Iſemann lII einen töd⸗ lichen Unfall. Iſemann war mit ſeinen Kame⸗ raden mit Umkippen von Rollwagen beſchäf⸗ tigt. Ein Wagen ſchlug beim Auskippen um, wobei Iſemann von den Erdmaſſen begraben und ihm der Bruſtkorb eingedrückt wurde. Seine Arbeitskameraden konnten ihn nur noch als Leiche bergen. Iſemann hinterläßt Frau und drei kleine Kinder. von Tokomotive erfaßt und getötet * Furtwangen, 4. März. Am Bahn⸗ übergang des Schönenbacher Bahnhofes wurde der 21 Jahre alte Mechaniker Joſef Lehmann aus Schönenbach von der Lokomotive eines Zuges erfaßt und getötet. Die ärztliche Unter⸗ ſuchung ergab, daß ihm der Bruſtkorb einge⸗ drückt und beide Beine gebrochen waren. Ein Verſchulden des Zugperſonals liegt nicht vor. Zwei Bauernhöfe abgebrannt „ Ewattingen, 4. März. Am Freitag⸗ morgen gegen vier Uhr wurde die Bevölkerung von Ewattingen durch Feueralarm aus dem Schlafe geſchreckt. Die beiden Bauernhäfe Baumgärtner und Schmitt, die zuſammen⸗ gebaut ſind, ſtanden in hellen Flammen. Die Feuerlöſchpolizei aus Ewattingen und aus dem benachbarten Bonndorf war bald zur Stelle, doch konnten die Brandgeſchädigten nur noch das nackte Leben retten. Auch das Vieh konnte glücklicherweiſe noch gerettet werden. Drei Schweine verbrannten. 15 Perſonen wur⸗ den obdachlos. Die Brandurſache iſt noch nicht bekannt. Jungbauern haben den Vinter ausgenutzt Die Landwirtſchaftsſchule Ladenburg tritt in ihr 70. Arbeitsjahr ein * Ladenburg, 4. März. Wiederum iſt die Schulung landwirtſchaftlichen Nachwuchſes an der hieſigen Kreiswinterſchule abgeſchloſſen; für die Schüler und Schülerinnen, denen in den letzten Monaten viel praktiſches Wiſſen vermit⸗ telt wurde, findet heute, Samstagvormittag, die Schlußprüfung ſtatt. 78 Schüler und 18 Schü⸗ lerinnen beſuchten im Winterhalbjahr 1937/8 die Schule, davon 43 Schüler im erſten Kurs und 35 Schüler im zweiten Kurs. Für die Jungbäuerinnen wurde ein beſonderer Kurs durchgeführt. Die meiſten Schüler kamen naturgemäß aus den Gemeinden des Bezirks Mannheim, ein kleiner Teil auch aus im Bezirk Heidelberg gelegenen Nachbarorten. Wie ſehr die Eltern auf die fachliche Ausbildung ihrer Söhne und Töchter bedacht ſind, geht daraus hervor, daß ſchon vor Schulſchluß ſo viele Anmeldungen für das nächſte Schuljahr vorliegen, daß nicht alle berückſichtigt werden können. Mit dem Jungbäuerinnenkurs wurde ein Lehrgang für Mütterſchulung verbunden. Im übrigen wurden wie in früheren Jahren im Rahmen des Unterrichts einige Spezialvor⸗ träge gehalten; außerdem kam eine Reihe wert⸗ voller Lehrfilme zur Vorführung. Ein Reit⸗ und Fahrlehrer der Landesbauernſchaft Baden hat die Schüler im Fahren und Vorführen von Pferden unterwieſen. Der erſte Kurs unter⸗ nahm einen Lehrausflug zur Milchzen⸗ trale und zur Maſchinenfabrik Lanz in Mannheim, der zweite Kurs beſichtigte eben⸗ falls die Milchzentrale, ferner eine Brauerei. und eine Tabakfabrik in Heidelberg, die Hufbeſchlagſchule in Mannheim, das Großkraftwerk Rheinau und das Wehrtraftwerk Ladenburg. Die Jungbäuerinnen beſuchten die Mülchzentrale, eine Geflügelzuchtanſtalt und eine Teigwarenfabrik. Bäuerliche und land⸗ wirtſchaftliche Muſterbetriebe konnten wegen der ſtarken Verbreitung der Maul- und Klauen⸗ ſeuche nicht beſichtigt werden. Zur Ergänzung des obſtbaulichen Unterrichts fanden an meh⸗ reren Nachmittagen Uebungen im Schneiden und Pflegen der Obſtbäume ſtatt. Abteilungs⸗ leiter II E, Dr. Franz, von der Landesbauern⸗ ſchaft hielt Ende Februar einen Vortrag über die Ausbildung und Zukunft der bäuerlichen und landwirtſchaftlichen Berufe unter Berück⸗ ſichtigung der Lage und Weiterentwicklung der Landwirtſchaft. Der Kreis Mannheim hat der Schule auch im vergangenen Jahr wieder in großzügiger Weiſe die erforderlichen Mittel zur Verfü⸗ gung geſtellt; Lehrmittelſammlung und Bü⸗ cherei konnten demgemäß in der üblichen Weiſe ergänzt und erneuert werden. So hatte der Lehrkörper der Landwirtſchaftsſchule Gelegen⸗ heit, wieder zahlreichen Jungbauern und Jung⸗ bäuerinnen eine Fülle praktiſchen Wiſſens mit⸗ zugeben, deſſen Einſatz gerade in unſerer Zeit unerläßlich iſt. Wallstadt und sein Wasserturm beherrschen das Blickfeld an Mannheims östlicher Stadtgrenze Fpiegel der Schickſale Pfoezneims Die Teier des 6ojährigen Jubiläums der Kunſtgewerbeſchule „ Pforzheim, 4. März. In einer für Pforzheim kritiſchen Zeit wurde ſie ins Leben gerufen. Ihr Schickſal iſt auf das engſte ver⸗ knüpft mit dem der Stadt und ihrer Schmuck⸗ wareninduſtrie. So einzigartig wie dieſe iſt auch Weil das neiſen bildet wirtſchaftskundliche Studienfahrten des Gaues Baden der Dl? Karlsruhe, 4. März. Die Deutſche Ar⸗ beitsfront, Gau Baden, veröffentlicht ſoeben ihren Fahrtenplan für die im Jahre 1938 zur Durchführung gelangenden wirtſchaftskund⸗ lichen Studienfahrten. In den wenigen Jahren ſeit— die⸗ ſes neuen Mittels der heruflichen Ausbildung hat man ſeinen Wert richtig erkannt. Berufs⸗ er kann ſich, will ſie wirklich leiſtungs⸗ ähige Menſchen heranbilden, nicht darauf be⸗ chränken, nur Fachwiſſen oder Handfertigkeiten in Lehr⸗ und Uebungsgemeinſchaften zu ver⸗ mitteln. Die wirtſchaftskundlichen Studienfahr⸗ ten krönen alle Berufserziehungsarbeit, indem ſie den Teilnehmern durch eſuch fremder Ar⸗ beitsſtätten den Blick weiten für die großen— ſammenhänge innerhalb unſeres badiſchen Wirtſchaftsgebietes und darüber hinaus die Möglichkeit bieten, Betriebe anderer Gaue ken⸗ nenzulernen. Dabei wird auch unterwegs den Schönheiten der. ebührende Begch⸗ tun gehgz hn Stunden froher Kameradſchaft werden das ihre dazu beitragen, daß jede Fahrt zu einem vollen Erfolg fllr die Teilnehmer wird. Fjür jede Berufsgruppe ſieht das Fahrtenpro⸗ gramm eine Zaßrt vor. Beſondere Beachtung verdienen die Fahrten zu den bei uns in Baden Terne vertretenen Induſtrien wie extil, Chemie ſowie Stein und Erde. Insgeſamt 5 es 241 Fahrten, die innerhalb des Gaues Baden zur 2 urchführung gelangen und vier Fahrten, die in die Nachbargaue füh⸗ ren. Ausgangs⸗ und Sammelpunkt iſt in den meiſten Fällen Karlsruhe oder Mannheim. Außer den Studienfahrten innerhalb des —— werden auch ſolche ins Ausland durch⸗ geführt. Für dieſes Jahr wurde das Auslands⸗ programm bedeutend erweitert. Fahrten gehen in ſüdoftenro äiſche Länder, ferner nach Ita⸗ lien, Finnland, England, Schweden und Däne⸗ mark. Gerade bei dieſen Fahrten geht es um ernſte Studienarbeit. n den wirtſchaftskundlichen Studienfahrten können ſich alle Volksgenoſſen beteiligen, die Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront ſind. Wer an einer Fahrt fafcha will, ſollte zu⸗ vor die Lehrgemeinſchaften des Am⸗ tes für Berufserziehung und Be⸗ triebsführung beſucht haben, da die erſt dann einen richtigen Erfolg ver⸗ prechen. Ausknüfte erteilen die Dienſtſtellen der Deutſchen Arbeitsfront im Gau Baden, die auch Anmeldungen entgegennehmen. die Schule. Sie ſtellt die denkbar glücklichſte Verbindung zwiſchen dem Schaffen des Künſt⸗ lers und der praktiſchen Wirtſchaft dar. Faſt alle Leiter der weltbekannten Pforzheimer Fir⸗ men ſind aus ihr hervorgegangen. Ihr jetziger Leiter iſt gleichfalls ein Mann der Praxis, der früher ſelbſt einen Betrieb leitete. Zu der Feier in der Schule, einem der ſtatt⸗ lichſten und ſchönſten Gebäude Pforzheims, hat⸗ ten ſich alle maßgebenden Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens eingefunden. Der kommiſſa⸗ riſche Direktor Frank wies in ſeiner Begrü⸗ ßungsanſprache auf die engen Beziehungen der Schule mit der Stadt hin. Ihre Entwicklung ſpiegele das Auf und Ab in der Schmuckwaren⸗ induſtrie wider. Immer wenn die Räder in der Induſtrie ſtillzuſtehen drohten, ſeien in der Schule Männer hervorgetreten, die entſchei⸗ 770 Impulſe zu neuem Aufſtieg gegeben hätten. Miniſterialdirektor Frank betonte das ſtarke Intereſſe der badiſchen Unterrichtsverwaltung an der mauen Pforzheim. Entſpre⸗ chend ihrer überörtlichen Bedeutung ſei die ur⸗ ſprünglich als ſtädtiſche Anſtalt gegründete Schule ſchon nach zehn Jahren in eine ſtaat⸗ ſiche umgewandelt worden. Unter den deutſchen Unterrichtsanſtalten bilde ſie eine einmalige Erſcheinung. Zu ihrem Weſen gehören das rich⸗ tige Maß zwiſchen allgemeiner Bildung und ſpezialiſierender Berufsausbildung. Oberbürgermeiſter Kürz ſtellte feſt, aus der Schule ſei unendlich viel Segen für den einzel⸗ nen wie für die örtliche Gemeinſchaft gefloſ⸗ ſen. Er ſprach in begeiſterten Worten von der hohen Miſſion des künſtleriſchen Schaffens, die an diefer Schule in ſo hervorragender Weiſe erfüllt wurde. Handelskammerpräſident Barth verband mit ſeinen Glückwünſchen die Feſtſtel⸗ lung, daß Pforzheims Schmuckwareninduſtrie groß geworden ſei, weil ſie ſich ſelbſt ihren eige⸗ nen Stil gegeben habe. die Kunſt⸗ gewerbeſchule weſentlichen Anteil. Der Vertreter der DAß, Gründler, ſtellte der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie das 155 nis aus, daß ſie in ihrem Bereich alle räfte habe, um zu einer neuen Rangordnung der Leiſtung zu gelangen. Die Pforzheimer Schule biete die beſten Voraus⸗ bagitiſche für eine enge Verbindung mit dem fa chen Leben. Die jungen Menſchen an ihr eien berufen, einer neuen Kunſigeſinnung und Geſchmacksbildung zum Durchbruch zu verhelfen. In längerer Rede gab dann Direktor Frank einen Rückblick auf die Entwicklung der Schule. Er ſchilderte, wie das Pforzheimer Kunſtge⸗ werbe im ſchine um die Mitte des vorigen Jahrhunderts einen künſtleriſchen Tiefſtand erlebte, der ihm auf der Weltausſtellung in Philadelphia im Jahr 1876 die Kritik„billig und ſchlecht“ ein⸗ trug. In der Zeit der tiefſten in der die Arbeiterzahl von 7840 auf zurückging, riefen weitſichtige Männer nacheinander den Kunſt⸗ und Kunſtgewerbeverein und die Kunſt⸗ gewerbeſchule ins Leben. Es habe ſich damals ſchon die bekannte Pforzheimer Fähigkeit er⸗ wieſen, aus einer Notzeit zu lernen und neuen Fortſchritt vorzubereiten. Von da an ſei es ſtän⸗ dig aufwärts gegangen, bis Krieg und Nach⸗ kriegszeit den neuen ſchweren Rü ſchlag brach⸗ ten. Der Aufſtieg ſeit 1933 habe gezeigt, 125 der Deutſche nur der rechten Führung bedarf, um das Höchſte zu leiſten. Die Krönung des wunderbaren Aufſchwungs bedeute der Erfolg auf der Weltausſtellung 1937 in Paris. Noch nie habe Deutſchland auf einer Weltausſtellung ſo gut abgeſchnitten. Die Geſundung in Pforz⸗ heim habe auch gelehrt, daß die Vorausſetzun⸗ gen für wirtſchafgi Erfolge die kulturellen Leiſtungen eines Volkes ſeien. fileine Diernheimer ſtacheichten * Kriegsopfer tagen. Am kommenden Sonn⸗ tagmittag findet im Saale des„Freiſchütz“ der Generalmitgliederappell der nationalſozia⸗ liſtiſchen Kriegsopfer⸗Verſorgung Viernheim ſtatt, wobei Kamerad Pfaffenhauſen aus Darmſtadt über die verſchiedenen Fragen der Frontkämpfer ſprechen wird. Es erfolgt bei dieſem Appell gleichzeitig der Jahresabſchluß für die im vergangenen Jahre geleiſteten Ar⸗ beiten. * Die Seuche iſt erloſchen. Man kann jetzt endlich nach vielmonatlicher Dauer davon ſprechen, daß die auch über unſeren Ort ge⸗ koenmene Maul⸗ und Klauenſeuche ſo gut wie erloſchen iſt, dank der durch Bürgermeiſterei und Polizei ergriffenen beſonderen Vorſichts⸗ maßnahmen. Intereſſant war dabei, jeweils auf einer im Polizeiamt aufgehängten Tafel die Ausbreitung und das Erlöſchen ſder Seu⸗ chenherde in den verſchiedenen Ortsteilen an Hand der verſchiedenfarbig aufgeſteckten Na⸗ deln erſehen zu können, worauf bei jedem neu⸗ aufgetretenen Fall ſofort erkannt werden Konnte, wer betroſſen war, Es konnte ſogar genau die Perſon feſtgeſtent werven, die z. B von der Adolf⸗Hitle den Blauehut faſt täglich gegangen war und hierdurch der Verbreiter der Seuche wurde. Land⸗Goltesdienſtanzeiger für Sonntag, 6. Mürz Kath. Gemeinde Ladenburg. Samsta 16—18 und 19.30—21 Beichtgelegenheit.— Sonntag (1. Faſtenſonntag).15 Beichtgelegenheit, .45 Austeilung der hl. Kommunion,.30 Früh⸗ gottesdienſt mit Monatskommunion der Schul⸗ kinder,.30 Hauptgottesdienſt, darauf Chriſten⸗ lehre für die Jünglinge; 13 Chriſtenlehre für die Mädchen; 20 Faſtenpredigt mit Segensan⸗ dacht.— Dienstag.15 Schülergottesdienſt.— Donnerstag—13 Ewige Anbetung.— Freitag .30 Gemeinſchaftsmeſſe in der Krypta. Evang. Gemeinde Ladenburg..30 Haupigot⸗ tesdienſt(Einführung der neuen Kirchenge⸗ meinderäte), 10.45 Kindergottesdienſt, 13 Chri⸗ ſtenlehre. Atlkath. Gemeinde Ladenburg. Sonntag 14 Veſper mit Predigt. Evang. Gemeinde RNeckarhauſen..30 Haupt⸗ gotesdienſt, 10.45 Kindergottesdienſt, 13 Chri⸗ ſtenlehre. Kath. Gemeinde Edingen. Samstag von 14 17, 20 an Beicht.— Sonntag 7 Beicht,.30 Frühmeſſe mit Oſterkommunion der Frauen und Mütter,.30 Hauptgottesdienſt, 13 Chri⸗ ſtenlehre, 19.30 Roſenkranz.— Dienstag und M Wucaro Eriv 5 edein e die Ges Volede. Or ———— venonskole pebe 43 —— Kobo Freitag Schülergottesdienſt.— Mittwoch 6 Ge⸗ meinſchaftsmeſſe, 19.30 Complet. Evang. Gemeinde Edingen..15 Hauptgot⸗ tesdienſt, 10.30 Kindergottesdienſt, 13 Chriſten⸗ lehre, 20 Gemeindeabend im Saale der Schloß⸗ wirtſchaft.— Donnerstag 20 Wochengoites⸗ dienſt, anſchließend Sitzung des Kirchenge⸗ meindeausſchuſſes. Kath. Gemeinde Schriesheim⸗Altenbach.— Samstag 14, 16, 18 und 20 Beichtgelegenheit. Sonntag.45 an Beicht, 7 Austeilung der hl. Kommunion; 8 Gottesdienſt mit Predigt und gemeinſamer hl. Kommunion in Altenbach:.30 Gottesdienſt mit Predigt in Schriesheim, 18 Andacht. Evang. Gemeinde Schriesheim..45 Chri⸗ ſtenlehre(Mädchen),.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Kaufmann; 11 11 Got⸗ tesdienſt im Altersheim, Vikar Schlabach. Kath. Gemeinde Ilvesheim. Samstag 14, 17 und 20 Beichtgelegenheit.— Sonntag 7 Früh⸗ meſſe mit Generalkommunion der Männer und Jünglinge,.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt, 13 Chriſtenlehre für die Mädchen, 13.30 Kreuz⸗ wegandacht, 16 Andacht in der Siedlungska⸗ pelle.—.45 Beichtgelegenheit und hl. Meſſe in der Siedlungskapelle. eitalter des Siegeslaufes der Ma⸗ Der G Zu eine die in Ma liener geſt Freitag i Gauleiter tion Dr. Leben 9 In übe beiden mi „Casa'lt: des Abentd der oberer linis über nigsfahne Italiens nerträger faſchiſtiſch Anbetrach infolge ar ners ſehr darf der gut bezeic Jahlreich Im Ra grüßte de Vizekonſu Redner d Landsleu deutſchen der NS2 der Kreis und weit ſchluß hi⸗ den von auf den ausgebra⸗ Vizekor das Wor⸗ landsorg übrigens Werdegan gilt und iſt, über im Ausl⸗ Nach e benen ite zio entw voller u italieniſ ſolini, d ſtem In Jvon u. a. fol Ein ein 5„Muf Aufſtieg ſeine H Der Be in der irz 1938 ie Kunſt⸗ r, ſtellte trie das eich alle er neuen ſen. 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Stag 14, 17 ag 7 Früh⸗ ränner und lit Predigt, .30 Kreuz⸗ iedlungska⸗ enheit und „Hakenkreuzbanner“ Sroß-Mannheim Samstag, 5. März 1958 So wurde der Stuautsmann Mussolini Der Gauleiter der faschistischen Auslandsorganisation, Dr. ſvon de Begnac, spraci in Mannnheim Zu einem recht eindrucksvollen Erlebnis für die in Mannheim und Umgebung lebenden Ita⸗ liener geſtaltete ſich dieſer Vortragsabend am Freitag in der„Casa dltalia“, wobei der Gauleiter der faſchiſtiſchen Auslandsorganiſa⸗ tion Dr. Ivon de Begnac über„Das Leben Muſſolinis“ ſprach. In überaus würdiger Form hatte man die beiden miteinander verbundenen Räume in der „Casa'ltalia“— ganz der tieferen Bedeutung des Abends entſprechend— ausgeſchmückt. Von der oberen Stirnwand grüßte das Bild Muſſo⸗ linis über der weitgeſpannten italieniſchen Kö⸗ nigsfahne. Neben dem ebenfalls in den Farben Italiens gehaltenen Rednerpult hatte ein Ban⸗ nerträger mit dem leuchtenden Symbol des faſchiſtiſchen Staates Aufſtellung genommen. In Anbetracht der Tatſache, daß der Vortragsabend infolge anderweitiger Verpflichtungen des Red⸗ ners ſehr plötzlich anberaumt werden mußte, darf der Beſuch dieſer Veranſtaltung als ſehr gut bezeichnet werden. Zahlreiche Ehrengäſte der lsdap Im Rahmen ſeiner einführenden Worte be⸗ grüßte der Leiter der Faſcio di Mannheim, Vizekonſul Romeo Spinielli, neben dem Redner des Abends und ſeinen anweſenden Landsleuten mit beſonderer Herzlichkeit ſeine deutſchen Gäſte, unter denen ſich als Vertreter der NSDaAp, Kreisleiter Pg. Schneider, der Kreisobmann der DAß, Pg. Schnerr, und weitere Teilnehmer befanden. Im An⸗ ſchluß hieran erhoben ſich ſämtliche Anweſen⸗ den von den Plätzen, um gemeinſam in den auf den italieniſchen König und auf den Duce ausgebrachten Gruß einzuſtimmen. Vizekonſul Romeo Spinielli übertrug dann das Wort dem Gauleiter der faſchiſtiſchen Aus⸗ landsorganiſation, Dr. Ivon de Begnae, der übrigens als einer der beſten Kenner des Werdeganges des italieniſchen Regierungschefs gilt und deshalb wie kaum ein anderer berufen iſt, über dieſes Thema zu ſeinen Volksgenoſſen im Auslande zu ſprechen. Nach einem ſtillen Gedenken für den verſtor⸗ benen italieniſchen Dichter Gabriele'Annun⸗ zio entwarf dann der Redner in temperament⸗ Privataufnahme Dr. Ivon de Begnac voller und feſſelnder Weiſe ein Bild des großen italieniſchen Staatsmannes und Menſchen Muſ⸗ ſolini, dem die aufmerkſamen Hörer mit ſtärk⸗ ſtem Intereſſe folgten. Ivon de Begnac führte in ſeiner Anſprache u. a. folgendes aus: Ein einſamer Kämpfer „Muſſolinis ſchweren und ſchickſalsreichen Aufſtieg kann man nur verſtehen, wenn man ſeine Herkunft und ſeine Jugend kennt. Der Beginn ſeiner politiſchen Laufbahn liegt in der Berührun'g mit der Arbeiter⸗ ſchaft, ſeine politiſche Lehrzeit ſchließt mit dem 24. Mai 1915, dem Anfang des äußeren Kampfes ſeiner Revolution. Schon von Jugend an war Muſſolini ein einſamer Menſch. In Gualtieri am Po wurde er Volksſchullehrer, doch hielt er es nicht lange aus beim Unterricht der Dorfjugend und bei der Korrektur der Schulhefte. Er ſuchte wie Hunderttauſende ſeiner Landsleute das Glück in der Fremde und wanderte nach der Schweiz aus. Unterwegs, in der Eiſenbahn, lieſt er in einer Mailänder Zeitung, daß ſein Vater we⸗ gen Teilnahme an ſozialiſtiſchen Demonſtratio⸗ nen verhaftet worden iſt. Mit dieſer ſchmerz⸗ lichen Kunde im Bewußtſein und ohne zu wiſ⸗ ſen, wovon er leben ſoll, überſchritt Muſſolini die Grenze des Vaterlandes. Er ſchrieb in Lauſanne für das kleine Wochenblatt„Avvenire del Lavoratore“(„Zukunft des Arbeiters“). In Montreux kam er mit ruſſiſchen Revolu⸗ tionären in Fühlung, wodurch die Schweizer Polizei auf ihn aufmerkſam wurde. Er wurde einige Zeit im Luzerner Gefängnis feſtgehalten. Von der Schweiz ging er nach Frankreich und ſprach zu ſeinen Landsleuten in Savoyen, Annecy und Anne⸗ maſſe. Seine Gedanken klären und feſtigen ſich. Das Bewußtſein des Führertums ſteigt in ihm auf. In der Fremde, bei den Auslands⸗ italienern, lernte er das Volkstum ſeiner Na⸗ tion vielleicht beſſer kennen, als er es in der Heimat gekonnt hätte. Aus Frankreich kehrte er wieder in die Schweiz zurück, wo er ſeine ſozialiſtiſche Propaganda fortſetzte. Die Poli⸗ zei war ihm bald wieder auf den Ferſen und verwies ihn 1904 des Landes. Er kehrte nach Italien zurück, um in den Jahren 1905 und 1906 beim 11. Berſaglieri⸗Regt. in Verona und — ſeiner Militärpflicht Genüge zu lei⸗ ten. Das Ringen um den Sozialismus Nach Beendigung ſeiner Militärzeit kehrte Muſſolini 1907 in ſein Heimatdorf zurück. Durch ſeine franzöſiſchen Sprachſtudien wird er ſtark von den franzöſiſchen Sozialiſten, vor allem von George Sorel, beeinflußt. Neben die⸗ ſen Stmudien übertrug er auch aus dem Deut⸗ ſchen die Werke von Kautsky und Marx und Muſeumsſtücke ſollen nicht verſtauben! Unſer Zeughausmuſeum iſt für jede Zuwendung dankbar Da der Umbau des Zeughauſes raſche Fort⸗ ſchritte macht, nimmt mehr und mehr auch die Geſtaltung des neuen Zeughaus⸗ muſeums ſelbſt greifbare Formen an. Es wird Abteilungen für Länderkunde und Ent⸗ deckungsgeſchichte, Raſſenkunde, urzeitliche, völ⸗ kerkundliche und volkskundliche Kulturgeſchichte, Kolonialgeſchichte und ſchließlich Waffen⸗ und Heeresgeſchichte enthalten. Mehrfach wurden neuerdings dem Muſeum von auswärtigen Freunden auch ſchon bedeu⸗ tende, für die Durchführung dieſes Programms wertvolle Zuwendungen gemacht, ſo von zwei bekannten Schiffahrtslinien Schiffs⸗ modelle, von einem Berliner Privatſammler exotiſche Waffen und Gebrauchsgeräte und von anderer Seite ſchöne völker⸗ und länderkund⸗ liche Fotografien. Ferner wurde eine große Sammlung völkerkundlicher Gegenſtände, orien⸗ taliſcher Waffen, Teppiche, Möbel und Kunſt⸗ werke als Geſchenk der Erben des verſtorbenen Kommerzienrats Carl Boſch in Berlin dem Zeughausmuſeum überwieſen. Die Direktion nimmt dies zum Anlaß, nun auch an die Bevölkerung von Mannheim mit der Bitte um freundliche Unterſtützung der ge⸗ meinnützigen Arbeit des Inſtituts heran⸗ zutreten. Sehr häufig finden ſich in Wohn⸗ und Abſtellräumen, in Koffern und Schränken vie⸗ lerlei Gegenſtände, die den Beſitzern oftmals nur noch zur Laſt liegen. Da ſind exotiſche Ge⸗ räte und Kunſtgegenſtände, Andenken von Welt⸗ reiſen oder vom Aufenthalt in den Kolonien, da ſind alte Jagdwaffen, Kriegswaffen, Uni⸗ formſtücke oder Trophäen, Erinnerungen an die Militärzeit oder an den Weltkrieg; weiterhin Trachtenteile, altes bäuerliches oder handwerk⸗ liches Gerät, alte Karten oder Atlanten, ſodann Bilder und Fotografien, die in das Arbeitsge⸗ biet des Muſeums fallen. Für all dies wäre das Zeughausmuſeum ſehr dankbar. Während dieſe Dinge ſonſt vielfach verſtau⸗ ben oder verfallen, wird vieles hier ſorgfaͤltig bearbeitet und erhalten und trägt, ſpäter zur Ausſtellung gebracht, den Namen des Spenders und Sammlers. Auch beſchã⸗ digte Stücke werden angenommen. Das Mu⸗ ſeum läßt natürlich die ihm zugedachten Zu⸗ wendungen jederzeit gerne abholen. Erbeten iſt bei dieſen Zuweiſungen möglichſt die Angabe des Namens des Stifters und einſtigen Be⸗ ſitzers und gegebenenfalls auch die Zeit und Art des Erwerbs. Eine fernmündliche Benachrichtigung(Rat⸗ hauszentrale Nr. 340 51, Klinke Nr. 597) oder eine Karte an das Zeughausmuſeum der Stadt Mannheim, C 5, genügt.— Für Beſucher ſei nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß ſich die Kanzlei des Muſeums wegen des Zeug⸗ hausumbaues zur Zeit im Hauſe C 4, 12, am Zeughausplatz befindet. ſetzte ſich mit der marxiſtiſchen Ideologie aus⸗ einander. Im März 1908 ging Muſſolini wieder nach Norden. In dem kleinen Orte Oneglia hatte man ihm den Poſten eines Lehrers der fran⸗ zöſiſchen Sprache angeboten. Daneben wurde ihm auch die Leitung eines kleinen ſozialiſti⸗ ſchen Blattes„La Lima“ übertragen, das er faſt ganz allein mit Beiträgen füllte, in denen er ſeine eigenen Gedanken über den Sozialis⸗ mus zum Ausdruck brachte. Bald erwirkten ſeine Gegner, Klerikale und Kon⸗ fervative, eine Polizeiverfügung, durch die Muſſolini aus Oneglia ausgewieſen wurde. Am 2. Juli 1908 kehrte er abermals in ſeine Heimat zurück. Zu Hauſe vergrub Muſſolini ſich wieder in ſeine Bücher, las vor allem Werke philoſophiſchen Inhalts und machte ſich mit Nietzſches Gedankengängen bekannt. Anfang 1909 ging er ein zweites Mal ins Auslan d. Von der Arbeitskammer bzw. dem Arbeiterſekretariat der ſozialiſtiſchen Partei Oeſterreichs wurde er nach Trient berufen, wo er neben ſeiner Tätigkeit für dieſe Parteiſtelle auch die Schriftleitung des von ihr herausgege⸗ benen Wochenblattes„'Avvenire del Lavora⸗ tor“ übernehmen ſollte. Aus Geſterreich ausgewieſen Acht Monate lang kämpfte Muſſolini für den Sozialismus in ſeinem kleinen Wo⸗ chenblatt, das vom März bis Dezember 1909 nicht weniger als elfmal von der öſterreichiſchen Polizei beſchlagnahmt wurde. Muſſolini arbei⸗ tete aber auch noch in der von dem Irredenti⸗ ſten Ceſare Battiſti herausgegebenen Tageszei⸗ tung„Il Popolo“. Am 2. Auguſt ernannte Battiſti Muſſolini zum Chefredakteur ſeines Blattes und übertrug ihm die eigentliche Lei⸗ tung. Die öſterreichiſchen Behörden führten Muſſolini anfangs September ins Gefängnis von Rovereto, von wo ihn der Statthalter aus Oeſterreich ausweiſen ließ. 1909 kam Muſſolini nach Forli, übernahm am 1. Januar 1910 die Führung der ſozialiſtiſchen Organiſation von Forli und ließ die evſte Nummer der Zeitung„Lotta di Claſſe“ erſchei⸗ nen. Der Klaſſenkampf, dem Muſſolinis Blatt durch Titel und Inhalt dienen ſollte, war für ihn aber nicht der Sozialismus marxiſtiſcher Prägung, ſondern die Verbindung der indivi⸗ duellen mit der kollektiven Ueberzeugung, die erxreicht werden muß, wenn die Geſamtheit nicht Schaden leiden ſoll. Ueber den Klaſſenkampf hinaus wollte Muſſolini auch den einzelnen geiſtigerziehen, damit er fähig wird, die 305 zu leiten und ſie zur Nation zu geſtal⸗ en In Kundgebungen und Verſamm⸗ lungen nahm Muſſolini mit ſolchem Erfolg Stellung zu den aktuellen Fragen der Innen⸗ und Außenpolitik, daß er bei einer Tagung der Parteileitung in Rom, an der er teilnahm, Anfang November zum Direktor des ſozialiſti⸗ ſchen Hauptorgans, des Mailänder„Avanti“, berufen wurde. Mit dieſer Berufung begann der italieniſche Sozialismus revolutionär und proletariſch zu werden. Die Jahne der neuen Bewegung Durch den Krieg ſah er die Möglichkeit der ſozialen Revolution gegeben, die er durch die Teilnahme am Kriege zu verwirklichen zu kön⸗ nen glaubte. Dieſe Einſtellung führte Mitte Oktober zu Auseinanderſetzungen mit der Parteileitung, deren Folge es war, daß Muſſolini am 19. Oktober ſein Amt als Chefredakteur des„Avanti“ niederlegte. Sofort ſchuf ſich Muſſolini ein eigenes Organ, das am 15. November nach mühſeliger Vorbe⸗ reitung unter dem Titel„Il Popolo'Jta⸗ lia“ ins Leben trat und die Fahne einer neuen Bewegung werden ſollte, die unter dem Namen aſchismus“ nach wenigen Jahren gan Italien erfaßte und durch den Marſch 44 Rom die Staatsmacht ergriff. Monatelang kämpfte Muſſolini ſeinen Kampf. Am 24. No⸗ 71— 1W chtof Sozialiſten, die ihn aus der Partei ausſchloſſen:„Ihr haßt mi heute, weil ihr mich noch lobt.“ Vier Jahre nach dem Kriege war Muſſolinis Anhängerſchaft wieder Minorität geworden. Der rote Marxismus überflutete ganz Italien und drohte es zu erſticken. Bei den Wahlen zur Kammer im November 1919 zogen die Sozia⸗ liſten mit 196 Abgeordneten als ſtärkſte Partei in das römiſche Parlament ein. Muſſolini und ſeine Anhänger brachten nur 4000 Stimmen auf, ſo daß kein Faſchiſt in die Kammer gewählt wurde. In neuem unermüdlichen Kampf und durch den Opfermut der Schwarzhemden, die ihr Leben gegen die roten Sturmſcharen aufs Spiel ſetzten, gelang es, das italieniſche Volk wieder zu Größe und Heldentum zu erziehen. Am 28. Oktober 1922 vollendete der Marſch auf Rom dieſes ſchwere und entſagungsvolle Werk, indem der König dem nationalen Revolutionär Muſſolini die Geſchicke Italiens anvertraute. * „Nach der Rede, die bei allen Beteiligten einen außerordentlich ſtarken Eindruck hinter⸗ ließ, ſtimmten die anweſenden Auslandsitalie⸗ ner im Kreiſe Mannheim begeiſtert in die Hym⸗ nen ihrer Nation ein. „hakenkreuzbanner“ Samstag, 5. März 1958 38000 Jungen und Fadel brauchen Heime Kreisleiter Schneider und Bannführer Merz sprachen zu den Bürgermeistern des Kreises Mennheim „Das Heim iſt eine Vorausſetzung für die Gemeinſchaftsarbeit der Hitler⸗Jugend.“ Baldur von Schirach. In einer Verſammlung der Bürgermeiſter des Kreiſes Mannheim ſprach am Freitag⸗ nachmittag der Führer des HJ⸗Bannes 171, Bannführer Merz, über die Heimbau⸗ aktion der Hitlerjugend. Er erinnerte unter Hinweis auf die nunmehr fünfjährige Aufbauarbeit der Hitlerjugend daran, wie es bei der Machtübernahme um die deutſche Ju⸗ gend beſtellt war. Die damals zahlenmäßig noch kleine Jugendgefolgſchaft Adolf Hitlers ſtand 1933 faſt tauſend verſchiedenartigen Ju⸗ gendbünden gegenüber. Wührend in dieſen fünf Jahren die Hitlerjugend zur größten Zu⸗ gendorganiſation der Welt herange⸗ wachſen iſt, ergaben ſich für den inneren Aus⸗ bau dieſer gewaltigen Gemeinſchaft wichtige Aufgaben, zum erſten die Heranbildung geeig⸗ neter Jugendführer und ⸗führerinnen, und dann die Beſchaffung von Unterkünften. 38 O00 Jungen und Mädel erfaßt Im Kreis Mannheim gehören zur Zeit rund 38 000 Jungen und Mädel der Hitler⸗ jugend an; nach Einführung des Jugenddienſt⸗ geſetzes werden es 10 000 mehr ſein. Für dieſe in 1200 Dienſteinheiten zuſammengefaßte Zahl ſtehen im genannten Gebiet ganze 110 Räume zur Verfügung, einſchließlich nur zeitweiſe be⸗ nutzter Schulräume. Innerhalb der Stadt beſitzen neun Gefolgſchaften der HJ keinerlei Dienſträume, vier können ihren Dienſt wegen Raummangels nur im Freien durchſüh⸗ ren. Soweit im Stadtgebiet überhaupt Räume vorhanden ſind, verteilen ſie ſich auf 32 Ge⸗ bäude. Keines dieſer 32 Heime iſt für die Zwecke der HJgebaut, und nur in we⸗ nigen Fällen hat eine zweckentſprechende Um⸗ geſtaltung ſtattgefunden. Im Stadtgebiet befin⸗ den ſich 4 Heime in Schulgebäuden, im Land⸗ bezirk 12; ehemalige Wohnungen werden in der Stadt 7 benutzt, außerhalb 3. In Mannheim konnten auch drei frühere Ju⸗ gendheime übernommen werden. Ferner dienen hier ſieben Fabrikräume— in den Landorten zwei— dem Heimdienſt der Jugend, außerdem vier(zwei) Keller und Waſchküchen, einige Wirtſchaften und Nebenzimmer, und ſchließlich wurden fünf(drei) Stallungen hergerichtet. Für BDM und Jungvolk, deren Einheiten etwa die zehnfache Zahl ausmachen, liegen die Ver⸗ hältniſſe noch weſentlich ſchlechter. Nach ange⸗ ſtellten Ermittlungen laſſen 20 der angegebenen Unterkünfte einen geordneten Dienſtbetrieb nicht zu, davon fünf in den Landorten. Ein Teil iſt überhaupt untragbar, ein anderer Teil bedarf wenigſtens dringend einer Ver⸗ beſſerung. heimfrage noch lange nicht gelöſt Ende 1936 hat die Heimbau⸗Aktion der Hit⸗ lerjugend begonnen. Seitdem wurde in Mann⸗ heim ein Heim in Angriff genommen, wüh⸗ rend in den Landorten lediglich 8 Heime geplant ſind. Wenn man ſich vorſtellt, daß die weltanſchauliche Schulung der Jugend hauptſächlich in Form von Heimabenden durch⸗ geführt werden ſoll, ſo kann man begreifen, wie außerordentlich wichtig die Schaffung geeigne⸗ ter Unterkünfte iſt. Gerade in den dichtbevölker⸗ ten Stadtteilen Mannheims iſt die Heim⸗ frage noch nicht gelöſt. Von den Landgemeinden kann ſichnur Hok⸗ kenheim eines ſchönen Jungvolk⸗ Heims erfreuen, aber Schwetzingen, Brühl, Oftersheim, Ilvesheim, Heddesheim und die Orte an der Bergſtraße haben nichts dergleichen aufzuweiſen. Zwar ſtehen Schul⸗ räume zur Verfügung, aber da fehlt es dann nicht an Unzulänglichkeiten, und Beſchwerden von Schulleitern und Lehrern ſind an der Ta⸗ gesordnung. Ein Blick auf die konfeſſionellen Ju⸗ gendverbände zeigt, daß dieſen genügend Räume zur Verfügung ſtehen, gut eingerichtete, heizbare und großenteils ſogar mit Büchereien ausgeſtattete Säle und Zimmer in Pfarr⸗ und Gemeindehäuſern, während die Staatsjugend unzureichend untergebracht iſt. Dazu kommt, daß da, wo die Heimfrage beſſer gelöſt iſt, eine weitaus beſſere Dienſtbeteiligung feſtgeſtellt werden kann. In ſchöne, ſaubere Heime kommen die Jungen und Mädel gerne; wo das nicht der Fall iſt, zeigen auch die Eltern eine nicht unbe⸗ rechtigte Zurückhaltung. Der Bannführer fügte ſeinen offenen Worten über die Frage der Heimbeſchaffung noch die Aufforderung hinzu, Gelder für die Jugend⸗ pflege zur Verfügung zu ſtellen, damit die Staatsjugend den ihr geſtellten Aufgaben ge⸗ recht werden kann. Hockenheim iſt vorbildlich Kreisleiter Schneider unterſtützte die Wünſche des Bannführers und führte als Bei⸗ ſpiel die vorbildliche Gemeinſchafts⸗ Das Hockenheimer Jungvolkheim ist vorbildlich für den ganzen Kreis Mannheim arbeitin Hockenheim an. Er erſuchte die Bürgermeiſter, alles einzuſetzen, damit der Wunſch des Führers nach Heimen für die Staatsjugend noch in dieſem Jahre in Erfül⸗ lung gehe. Es werden keine Prachtbauten er⸗ wartet, ſondern es genügt, wenn ein gewiſſer Ausgleich zwiſchen Wunſch und Möglichkeit er⸗ zielt wird. Unſere Jugend gibt ſichmit ein⸗ fachen, ſchönen Heimen zufrieden, die ſchlicht und ſauber ſind und den Charak⸗ ter der neuen Zeit tragen, den wir als nationalſozialiſtiſchen Geiſt an unſere Jugend weitergeben wollen. Soweit die Kreisleitung im Stande iſt, bei Beſeitigung von Schwiecig⸗ keiten zu helfen, wird ſie es tun; ebenſo wird die Staatsbehörde ihren Einfluß geltend ma⸗ chen, damit überall dem Wunſch nach Schaffung geſunder Dienſtheime Rechnung getragen wind Archivbild und auch die Einſetzung von Jugendpflegegel⸗ dern in die Haushaltspläne erfolgt. In dieſem Sinne ſprach ſich auch Landrat Veſenbeckh aus, der anerkannte, daß in ſo mancher Gemeinde der magere Geldbeutel der Erfüllung berechtigter Forderungen im Wege ſteht, daß aber alles getan wird, um Wider⸗ ſtände zu überwinden und eine Form zu fin⸗ den, die es möglich macht, das Ziel zu errei⸗ chen. Wie das im einzelnen Fall geſchieht, wird Sache der Gemeinden ſein. So wie dieſer Bürgermeiſterverſammlung die Frage der Heimbeſchaffung in engerem Kreiſe vorgetragen wurde, ſo wird die Jugend auch ihrerſeits an die Oeffentlichkeit treten, indem ſie durch Aufmärſche und Kundge⸗ bungen für die Erſtellung von Hei⸗ men wirbt, und zwar geſchieht das in Stadt Wird der Krankenhauspark kleiner? Um die verkehrsverbeſſerung an der Adolf⸗Hitler⸗Brücke Die Werkehrsver⸗ hältniſſe am nordſei⸗ tigen Brückenkopf der Adolf⸗Hitler⸗Brücke ließen von allem An⸗ fang an ſehr viel zu wünſchen übrig. Wäh⸗ rend man am ſtadt⸗ ſeitigen Brückenkopf ſehr viel zur Erhö⸗ hung der Verkehrs⸗ ſicherheit tat und die Schienen der Heidel⸗ berger Linie der OGES in einer Unterführung unter der Brückenfahr⸗ bahn hindurchführte, wurde auf der gegen⸗ überliegenden Seite eine Straßenkreuzung geſchaffen, die in ſtei⸗ gendem Maße ihre Unzulänglichkeit be⸗ weiſt. Vor allem ſind es die offenliegenden Kreuzungen der Stra⸗ ßenbahngleiſe, der Fahrbahnen und der Gehwege, ſo daß beim Ueberqueren der Stra⸗ ßen alle Verkehrsteil⸗ nehmer miteinander in Berührung kom⸗ men. Die vielen ſich an dieſer Stelle er⸗ eigneten Unfälle ſind ein deutlicher Beweis für die Mängel, die dieſer Straßenkreu⸗ zung anhaften. Geplant und geneh⸗ migt wurde vor eini⸗ ger Zeit eine Fußgän⸗ gerunterführung im Zuge des Adolf⸗Hitler⸗ Ufers unter der Adolf⸗ Brücke hindurch. Dief kann mit verhältnismäßig geringen Koſten aus⸗ . werden, da ja nur ein Fußweg unter er Brücke hindurch angelegt werden muß. Den⸗ noch wird vieles gebeſſert, weil die Fußgänger im der Nord—Süd⸗Richtung nicht mehr die Fahubahn überqueren brauchen. Wenn man be⸗ Tückſichtigt, wie ſtark das Adolf⸗Hitler⸗Ufer von Fußgängern— vor allem Krankenhausbeſuchern — begangen wird, dann kann man ermeſſen, Entlaſtung eine ſolche Unterführung ringt. Nun iſt ein weiterer Plan in Bearbeitung, und zwar plant man die Abſchnei dung der nördlichen Ecke des Kranken⸗ hausparkes. Man erwägt im Zuſammen⸗ bleibtꝰ Ein Eckhäuschen der Einzäunung des Krankenhauses am Brücken⸗ kopf der Adolf-Hitler-Brücke. Ob es an dieser Stelle wohl erhalten Aufn.: Jütte hang mit der Verbreiterung der Friedrichs⸗ brücke eine Aenderung der Linienführung der Straßenbahn, wobei es notwendig wäre, von der Käfertaler Strecke in der Kronprinzen⸗ ſtraße auf die Feudenheimer Linie zu kommen. Die Anlegung einer ſolchen Kurve würde be⸗ deuten, daß die nördliche Ecke des Krankenhaus⸗ parkes„abraſiert“ und das Eckhäuschen zurück⸗ herlegt werden müßte. Noch ſind die Pläne nicht endgültig gereift. Es darf aber angenommen werden, daß recht hald etwas geſchieht, was die Verkehrsverhält⸗ beſf 25 dieſem beſonderen Gefahrenpunkt ver⸗ eſſert. und Land heute, Samstag, durch das Jung⸗ volk und am morgigen Sonntag durch die Hitlerjugend. Mögen dieſe Beſtrebungen von Erfolg begleitet ſein und dazu führen, daß in kürzeſter Zeit auch der jüngſte Pimpf ſeinen Heimdienſt in einem ſchönen, würdig ausgeſtat⸗ teten Raum verſehen kann. W. n. Appell an alle! Der Führer ſpricht:„Wer ſein Volk liebt, beweiſt es einzig durch ſein Opfer, das er für ſein Volk zu bringen bereit iſt.“ Am 5. und 6. März werden im ganzen Reiche die unermüdlichen Helfer mit den Sammelbüch⸗ ſen des Winterhilfswerkes durch die Straßen wandern. Wieder ruft das Winterhilfswerk zum Opfer im Kampf gegen Hunger und Kälte. Wieder geht der Appell an alle Volks⸗ genoſſen, ſich opfernd in die Reihen der Volksgemeinſchaft zu ſtellen. Wir wiſſen, daß jeder Volksgenoſſe ein Abzeichen nehmen wird. Die Sammelmannſchaften ſtellt die SA, SS, NSKK, NS§K, NSKOv, Roͤ und der Kyff⸗ häuſerbund. Außerdem werden Standkonzerte veranſtaltet und das NSKK wird Werbefahrten durchführen. Darum Volksgenoſſen: Heraus auf die Straße! Truxa bei adỹ am Sonntag im Nibelungenſaal Anläßlich des großen Varietefeſtſpielabends mit Truxa, der zur Wirklichkeit gewordenen Filmgeſtalt, iſt Gelegenheit gegeben, eine Reihe hervorragender Artiſten, die ſich Weltgeltung erarbeitet und erſpielt haben, zu hören und zu ſehen. Das ganze Programm wird von Oscar Albrecht angeſagt, dem ausgezeichneten Plau⸗ derer und Humoriſten,— ein Meiſter ſeines Faches und ein Freudebringer einziger Art.— muſikaliſche Leitung des Programmes liegt in den Händen von Alf Thönniſſen. Im ganzen: Ein Weltſtadtprogramm von höchſtem Niveau, das die Erwartungen nicht enttäuſchen wird. Sonderzug zum Länderſpiel in nürnberg Für die Fußballfreunde iſt nunmehr das Länderſpiel Deutſchland— Un⸗ garn in den Vordergrund des Intereſſes ge⸗ rückt. Vielfachen Anregungen folgend, wird nun zu dem am 20. März ſtattfindenden Län⸗ derſpiel ein Geſellſchafts⸗ Sonder⸗ zug nach Nürnberg gefahren, der Mann⸗ heim in der Frühe des Sonntags um 5 Uhr In den Anlagen ist man gegenwärtig damit be- schäftigt, die Hecken zu schneiden, um ihnen die Form zu geben, die entscheidend für Aus- sehen in den kommenden Monaten sein wird. Aufn.: Jütte verläßt, in Heidelberg um.23 Uhr weiter⸗ fährt und Nürnberg um 11.08 Uhr erreicht. Die Rückfahrt ab Nürnberg erfolgt nach 19 Uhr, die Ankunft in Mannheim etwa um.30 Uhr. Es verbleiben ſomit vor dem Spiel wie auch nach dem Spiel je über drei Stunden zur freien Verfügung. Für die Teilnehener an dem Sonderzug ſind Eintrittskarten bereitgeſtellt, die gleichzeitig mit der Fahrkarte gelöſt wer⸗ den können. Vorrätig ſind numerierte Tri⸗ bünenplätze, numerierte Sitzplätze, Stehplätze (Mitte) und Stehplätze(Südkurve). Die Teil⸗ Uperkinger ver⸗ alteten Leiden hilft oft: — Adelheid-Quelle Das groſie deutsche Nierenwasser prospelto kostonlos von der Mineralbrunnen As Bad Oberkingen nahme an dem Sonderzug iſt auch ohne Lö⸗ ſung einer Eintrittskarte zum Nürnberger Stadion möglich. Vom Planetarium. Am Montag, 7. März, 20.15 Uhr, ſpricht Profeſſor S. Fröhner im 7. Experimentalvortrag der Reihe„Einführung Feld⸗ Elektrizitätslehre“ über„Das elektriſche e 110 a In Anor len e die d Beru nung Schu chung eine tern wend ſie zu zufüh In Aufbe Vollks ſchule ſchule neben Grun und derer gen 2 den( terpri prüfu Ein Zu das 2 hen, ſt a d eines fahrti in det gabur ſchein So ſchaft Bildu Dabe laſſur Dienſ wärti reife Techn aber tiſche weiſt dem gen, guter ſchlof Reife ausre Die: Bis Leh Ausb genie Die ſchied Mutt dem dem gegen ihrer lichen ſchaft Amts reicht für d Liebh Zeug Die den f und ſtellte ſchen ſich i ſie in ausko ſtand zum Anſin malic mahn dann hatte ſtänd einer und z 1958 —— Jung⸗ irch die ꝛbungen en, daß f ſeinen tsgeſtat⸗ W. n. lk liebt, er für Reiche nelbüch⸗ Straßen lfswerk d Kälte. olks⸗ hen der en, daß n wird. A, SS, r Kyff⸗ konzerte fahrten eraus labends ordenen e Reihe geltung und zu Osoar Plau⸗ ſeines liegt in ganzen: Niveau, vird. nberg yr das Un⸗ ſſes ge⸗ „ wird n Län⸗ ner⸗ Mann⸗ 5 Uhr 2— 60 e Lö⸗ berger März, er im hrung triſche „hakenkreuzbanner“ Samstag, 5. märz 1938 Ingenieuranwärter dringend benötigt Die Reform der kechniſchen Erziehung/ Auf der Suche nach neuen Wegen für den Nachwuchs In Zukunft ſoll nach einer kürzlich erlaſſenen Anordnung in der 6. Klaſſe der Höheren Schu⸗ len eine Berufsberatung einſetzen, durch die die Jugend eindringlich auf die techniſchen Berufe hingewieſen wird. Statiſtiſche Berech⸗ nungen weiſen indeſſen nach, daß die Höhere Schule in Zukunft ſelbſt bei ſtärkerer Beanſpru⸗ chung allein nicht mehr in der Lage ſein wird, eine ausreichende Zahl von Ingenieuranwär⸗ tern zur Verfügung zu ſtellen. Es wird not⸗ wendig ſein, auf andere Kräfte zurückzugreifen, ſie zu fördern und den techniſchen Berufen zu⸗ zuführen. In den Hamburger Gewerbeſchulen beſtehen Aufbauklaffen, die zur Vorbereitung begabter Volksſchüler für den Beſuch der Ingenieur⸗ ſchulen dienen ſollen. An verſchiedenen Berufs⸗ ſchulen ſind Abendlehrgänge eingerichtet, die neben dem Elementarwiſſen die techniſchen Grundbegriffe in Phyſik, Mathematik, Chemie und techniſchem Zeichnen vermitteln. An an⸗ derer Stelle verſucht man es mit ſechsſemeſtri⸗ gen Vorbereitungskurſen, die in den Abendſtun⸗ den laufen und nach Ablegung der Facharbei⸗ terprüfung beſucht werden; nach einer Abſchluß⸗ prüfung wird die Fachſchulreife zuerkannt. Ein ſchönes Dorbild Zu einem bemerkenswerten Vorſtoß hat ſich das Reichsluftfahrtminiſterium veranlaßt geſe⸗ hen, das auf der Ingenieurſchule in Darm⸗ ſtadet junge Facharbeiter, ohne Anforderung eines beſtimmten Bildungsnachweiſes, zu Luft⸗ Ran ausbildet. Die Ausleſe wird in den Betrieben unter Berückſichtigung der Be⸗ gabungen, die im Reichsberufswettkampf in Er⸗ ſcheinung getreten ſind, vorgenommen. So wird die Wucht der techniſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Entwicklung mancher überholten ildungsberechtigung den Untergang bereiten. Dabei iſt der Hinweis intereſſant, daß die Zu⸗ laſſung zum gehobenen mittleren techniſchen Dienſt in der öffentlichen Verwaltung gegen⸗ wärtig noch den Bewerbern mit Oberſekunda⸗ reife vorbehalten bleibt, die Abſolventen einer Techniſchen Fachſchule mit Volksſchulbildung aber ausgeſchloſſen ſind. Die ſoziale und prak⸗ tiſche Fragwürdigkeit einer ſolchen Schranke er⸗ weiſt ſich von ſelbſt; es läßt ſich ſchwerlich mit dem Grundſatz der Leiſtung in Einklang brin⸗ gen, daß dieſe Laufbahn dem Volksſchüler mit guter Abſchlußnote auf der Ingenieurſchule ver⸗ ſchloſſen bleibt, während ſie dem mit mittlerer Reife ausgeſtatteten Fachſchüler auch bei nur ausreichenden Noten offenſteht. Die neue Ingenieurſchule Bisher war der Höheren Techniſchen Lehranſtalt, einer„Fachſchule“ alſo, die Ausbildung der ſogenannten„praktiſchen“ In⸗ genieuren anvertraut, die gegenüber den Hoch⸗ ſchulingenieuren eine breitere praktiſche Grund⸗ lage und ein an den Bedürfniſſen der Betriebs⸗ praxis ausgerichtetes Studium hinter ſich brin⸗ gen. In gewiſſer Weiſe wohnt dem Fachſchul⸗ weſen ein revolutionärer Bildungs⸗ charakter inne, da in dieſen Studienſtätten erſtmalig eine ſigen gefunden wurde, um tüch⸗ tigen und fleißigen Menſchen außerhalb der Hochſchulen den Aufſtieg in leitende Stel⸗ lungen zu ermöglichen. So zeigen ſich denn die Beſtrebungen, die Eigenart dieſer Ausbildung zu wahren und den 1 Techniſchen Lehranſtalten, die man in Zukunft als Ingenieurſchulen bezeichnet wiſ⸗ ſen will, vielfach noch vorhandene Uneinheit⸗ lichkeiten und Unzulänglichkeiten zu neh⸗ men.— Als olge der verſchiede⸗ nen Trägerſchaften der Ingenieurſchulen— Ge⸗ meinden, Länder, teils private oder ſtaatliche Anſtalten— ergab ſich, daß bisher hinſichtlich des Lehrkörpers, der Lehrplangeſtaltung und der techniſchen Unterrichtseinrichtungen einheit⸗ liche Vorausſetzungen vielfach fehlten. Verſuche, dieſe Uneinheitlichkeiten zu überwinden, haben nicht reſtlos zu dem erſtrebten Ziel geführt, eine abweichende Bewertung der verſchiedenen Schulen und damit ihrer Abſolventen zu beſei⸗ tigen. Bedenkliche Wirkungen hatte vor allem der Zuſtand, daß an verſchiedenen, Anſtalten eine abweichende Studiendauer zu finden war, was bereits auf uneinheitliche Lehr⸗ plan⸗ und Unterrichtsgeſtaltung hin⸗ deutete. von der Fachſchule zur Hochſchule Die heute beſtehenden ten von der Fachſchule zur Hochſchule ſind durch Zuſatzprüfungen empfindlich erſchwert und nur auf Sonderfälle abgeſtellt. Demgegenüber wird nach einem einheitlichen Weg über die Ingenieurſchule zur Hochſchule eſucht. Zur praktiſchen Erprobung läuft an der echniſchen Hochſchule in München ein Lehr⸗ gang ausgewählter Abſolventen von Ingenieur⸗ ſchulen, die ohne Reifeprüfung zur Techniſchen Hochſchule zugelaſſen werden ſollen, um dort nach vier Semeſtern eine vollwertige Diplom⸗ prüfung abzulegen. 45 Dieſer Verſuch wird zweifellos die Stärken und Schwächen eines ſolchen Vorgehens zeigen. Soweit ſolchen Beſtrebungen gegenüber Zurück⸗ haltung geübt wird, geſchieht es in dem Wunſch, der Ingenieurſchule ihren eigengeſetzli⸗ chen und vollwertigen Bildungs⸗ ang zu bewahren. Die geſuchte Löſung wird ſich alſo zwiſchen zwei Polen bewegen müſſen: den Notwendigkeiten der wiſſenſchaftlichen Fort⸗ entwicklung auf der Hochſchule gerecht zu wer⸗ den, ohne dabei die in ſich geſchloſſene Eigen⸗ art der Ingenieurſchule zur Durchgangs⸗ oder Vorſtufe der Hochſchule herabzumindern. G. E. Wirklich nur eine kleine Spielerei? bom Sinn des Briefmarkenſammelns/ Eine ſehr lehrreiche Freizeitbeſchäftigung Es wird viele Voltsgenoſſen geben, die ſich ſchon einmal die Frage vorgelegt haben: Wa⸗ rum ſammelt man eigentlich Briefmarken? Viele werden es für reine Spielerei halten und glau⸗ ben, durch ein mitleidiges Lächeln dieſes Thema für ſich erledigen zu können. Briefmarkenſam⸗ meln im beſonderen wie überhaupt das Sam⸗ meln im allgemeinen iſt aber weit mehr als eine Spielerei. Es kann über die Grenzen des Normalen hinausgehend zu einer Leidenſchaft werden, welche in Uebertreibungen ihren Aus⸗ druck findet, die ſelbſtverſtändlich abzulehnen ſind. In erſter Linie iſt wohl gerade das Brief⸗ markenſammeln eine Freizeitbeſchäftigung, die einen ſinnvollen Zweck hat und die ſtändig der inneren Bereicherung, der geiſtigen Beweglich⸗ keit und der Vergrößerung des Weltbildes— das jeder Menſch in ſich formt— dient. Aus der Erkenntnis heraus, daß die Brief⸗ marke ein wertvolles Erziehungsmittel iſt und gleichzeitig ein Mittel zur geiſtigen Bereiche⸗ rung darſtellt, wurde von ſeiten der NSG. Den Liebhaber zum Meineid verleitet Gefährliches Spiel mit dem Feuer/ Eine ſeltſame Heujahrsgratulation Die 1911 zu Schriesheim geborene, ge⸗ ſchiedene Katharina Acker iſt eine ſchlechte Mutter. Ihr leichtfertiges Weſen kam ſchon in dem Eheſcheidungsprozeß zum Ausdruck. Außer⸗ dem iſt ſie bereits zweimal wegen Vergehens gegen 8 218 vorbeſtraft. Diesmal hatte eines ihrer zahlreichen Verhältniſſe zu einem unehe⸗ lichen Kind geführt. Zur Feſtſtellung der Vater⸗ ſchaft hatte das Bezirksjugendgericht beim Amtsgericht Klage gegen einen Metzger einge⸗ reicht. Dieſem war anſcheinend bekannt, daß für die fragliche Zeit auch noch ein weiterer Liebhaber heranzuziehen war, der denn auch als Zeuge geladen wurde. Die Angeklagte verſuchte nun, dieſen Zeugen, den ſie auf dem Wege zwiſchen Schriesheim und Ladenburg mit dem Rad einholte und ſtellte, zu der Ausſage zu verleiten, daß zwi⸗ ſchen ihnen nichts vorgefallen ſei. Er könne ſich in jeder Hinſicht auf ſie verlaſſen, drängte ſie in ihn. Es würde alſo keinesfalls etwas her⸗ auskommen. Seine anfänglichen Bedenken ver⸗ ſtand ſie zu zerſtreuen, ſo daß dieſer Zeuge zum fraglichen Termin nun tatſächlich ihrem Anſinnen geanäß ausſagte. Erſt auf noch⸗ malige nachdrückliche Vorhaltungen und Er⸗ mahnungen des Gerichts hin gab der Zeuge dann der Wahrheit die Ehre. Für dieſe Verleitung zum Meineid hatte das Gericht begreiflicherweiſe kein Ver⸗ ſtändnis. So kam die Große Strafkammer zu einer Verurteilung in Höhe von einem Jahr und vier Monaten Zuchthaus abzüglich ſieben Wochen Unterſuchungshaft; außerdem wurden der Verurteilten die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Jür ein Jahr ins Zuchthaus Sie wohnten zuſammen auf einem Stockwerk, der 1893 in Mannheim geborene verheiratete Arthur Hettel und die Familie L. Am 2. Ja⸗ nuar d. J. verſpürte der Angeklagte anſcheinend das Bedürfnis, ſeinen Nachbarn das neue Jahr anzuwünſchen. Dabei wäre ja eigentlich nichts auszuſetzen geweſen, im Gegenteil, dieſe recht ſchöne Sitte iſt immerhin ein Zeichen der Höf⸗ lichkeit. So läßt ſich dieſe Handlungsweiſe bei dem Angeklagten in dieſem Falle aber nicht be⸗ werten. Es gilt bei ihm zu bexückſichtigen, daß er immerhin 17 Vorſtrafen aufzuweiſen hat— in der Hauptſache Eigentumsdelikte. Hettel trat alſo in die Wohnung ein und ſchien bereits darüber unterrichtet geweſen zu ſein, daß der Ehemann der Zeugin nicht an⸗ weſend war. Er wünſchte ein gutes neues Jahr und ließ ſich— wie das ühlich iſt— in ein Ge⸗ D33 mit ihr ein. Nicht üblich dagegen iſt es, aß man dann eine allein in ihrer Wohnung weilende Frau zu einem Glaſe Wein einläd, das die Zeugin denn auch ablehnte. Im weiie⸗ ren Verlauf ſeines Aufenthaltes in der Woh⸗ nung der Zeugin verſuchte er auch— ſie zu vergewaltigen. Daß er ſich ſchuldig fühlte, geht ſchon allein aus ſeinem ſpäteren Verhalten her⸗ vor. Er ſuchte nämlich nochmals auf und bot ihr für ihr S 5 eine Geldſumme an. Hierfür erkannte die Große Strafkammer an⸗ tragsgemäß auf eine Zuchthausſtrafe vonleinem Jahr, abzüglich ſechs Wochen Unterſuchungshaft. „Kraft durch Freude“ die„Deutſche Sammler⸗ Gemeinſchaft“ gegründet. Sie hat ſich die Auf⸗ gabe geſtellt, alle Sammelfreunde zuſammen⸗ zuſchließen und zwar in der Form der Ge⸗ meinſchaft— einer Gemeinſchaft, die ſich bewußt vom Vereinsbetrieb unter⸗ ſcheidet. Dieſe Deutſche Sammler⸗Gemeinſchaft ſieht in der Briefmarke weniger ein wirtſchaftliches Objekt, mit dem man ſpekulieren und durch das man Werte anhäufen kann, ſondern ſie betrach⸗ tet die Briefmarke als ein Mittel, den Men⸗ ſchen innerlich zu bereichern. Denn was kann die Briefmarke dem Sammler alles geben! Sie öffnet ihm die Augen für das geo⸗ grafiſche, für das politiſche, für das kulturelle und für das geiſtige Geſchehen der Vergangen⸗ heit und unſerer Tage. Sie vermittelt ihm ge⸗ ſchichtliche Kenntniſſe; er hört von Ländern und Menſchen, die er bisher nicht kannte, und die Eigenart und Eigentümlichkeiten anderer Völ⸗ ker erſchließen ſich ihm. Sein Geſichtskreis er⸗ weitert ſich durch immerwährende Belehrung, und er ſieht bald, um es kurz zu ſagen, die Welt mit anderen Augen an. Und aus dieſer Auffaſſung heraus wird in der„Deutſchen Sammler⸗Gemeinſchaft“ geſam⸗ melt. Das ſchließt natürlich nicht aus, daß ſich die erfahrenſten Sammler innerhalb der DSG auch der wiſſenſchaftlichen Philatelie widmen. Jeder deutſche Volksgenoſſe kann Mitglied der„Deutſchen Sammler⸗ Gemeinſchaft“ werden. Der Monats⸗ beitrag beträgt 20 Rpf. für Erwachſene; Ju⸗ gendliche ſind beitragsfrei. Da Volksgenoſſen, die kein Einkommen haben, ebenfalls beitrags⸗ frei geführt werden, iſt jedem die Möglich⸗ teit gegeben, Mitglied der DSG zu werden. Als fachliches Organ und als Sprachrohr der„Deutſchen Sammler⸗Gemeinſchaft“ wird von hier die Zeitſchrift„Der deutſche Samm⸗ ler“ herausgegeben. Hervorragend ausgeſtattet, reich bebildert und mit ausgezeichneten Artikeln verſehen, wird dieſe Zeitſchrift dem Sammler ein ſtändiger Helfer ſein.„Der deutſche Samm⸗ ler“ erſcheint im Verlag Volk und Reich, Ber⸗ lin., Potsdaener Straße 18, und iſt für den geringen Preis von vierteljährlich 50 Rpf. bei jeder Poſtanſtalt zu beſtellen. Alle Sammler und alle diejenigen, die es noch werden wollen, werden gebeten, ihre An⸗ ſchrift den Kreisdienſtſtellen der NSG„Kraft durch Freude“ bzw. der Hauptleitung der Deutſchen Sammler⸗Gemeinſchaft der NSG „Kraft durch Freude“, Berlin W 30, Motzſtr. 46, anzugeben. Schulgedenken an das Eiſerne Kreuz Der Reichserziehungsminiſter hat angeordnet, daß am 10. März in allen Schulen während des Unterrichts der Wiederkehr des Stiftungs⸗ tages des Eiſernen Kreuzes gedacht wird. Heute Wiederholung der Studienaufführung „Die Zauberflöte“. Heute, 19.30 Uhr, findet im Neuen Theater die Wiederholung der Studien⸗ aufführung der Städtiſchen Hochſchule für Mu⸗ ſik und Theater mit W. A. Mozarts großer Oper„Die Zauberflöte“ ſtatt. Reſtliche Karten ſind an der Abendkaſſe erhältlich. Ja, der Frühling! Wer wollte es noch leugnen, daß der Früh⸗ ling mit aller Macht ſeinen Einzug hält? Genau vor einer Woche waren noch in den Außenbezirken der Stadt die Straßenränder mit hohen, vereiſten Schneebergen überdeckt und auf allen im Schatten liegenden Flächen be⸗ hauptete ſich der Schnee. Erſt der Regen am Sonntagmorgen und die nachfolgende Wärme machten dem Schnee reſtlos den Garaus. Nun ſchaut ſeit zwei Tagen wieder warm die Sonne vom blauen Himmel herab— von Ta zu Tag mehr an Wärme gewinnend. Plötzli fühlt man ſich mitten in den Frühling ver⸗ ſetzt— vergißt ganz den Winter, der vor we⸗ nigen Tagen noch regierte. An allen Bäumen und Sträuchern ſieht man die Knoſpen ſchwel⸗ len und ſelbſt das Gras auf den Wieſen er⸗ ſcheint viel grüner als zuvor. Es kann ſich nur um wenige Tage noch handeln, bis weite Raſen⸗ flächen der Schmuckanlagen unſerer Stadt von Krokusblüten überſät ſind! Ueberall ſieht man die zwiſchen den grünen Blättern emporſchie⸗ ßenden Knoſpen, die ſich aanz vereinzelt bereits entfaltet haben. Vor allem kann man dieſes Blühen in den Vorgärten entdecken, wo ſich auch ſchon die Schneeglöckchen zu voller Pracht entfalten. Kein Wunder, daß dieſe wirklich frühlings⸗ hafte Wärme ins Freie lockt. Die Bänke in den Anlagen und Parks ſind ſchon dicht beſetzt, be⸗ ſonders dort, wo dieſe Bänke in der Sonne ſtehen. Aber auch in den Schattenlagen iſt es ſchon recht warm geworden— mehr als 15 Grad zeigte dort das Thermometer an. Alſo ein recht vielverſprechender Früh⸗ lingsauftakt! Sonderausſtellung der Kunſthalle „Vorbildliches Handwerksgut der Vergangen⸗ heit“ Am Sonntag, 6. März, 11.30 Uhr wird in der Kunſthalle eine Ausſtellung„Vorbildliches Handwerksgut der Vergangenheit“ eröffnet. Prof, Dexel⸗Berlin, der Verfaſſer des bekann⸗ ten Buches„Unbekanntes Handwerksgut“, wird in einem einführenden Vortrag die Grundge⸗ danken der Ausſtellung erläutern. Es handelt ſich bei dieſer Schau um eine Auswahl von ſchlichten, formſchönen Gebrauchs⸗ dingen der letzten Jahrhunderte, die einen echten, unverfälſchten Niederſchlag des natürlichen Formempfindens darſtellen. Heute, wo im Werden einer neuen Volksgemeinſchaft der Sinn für echtes Volksgut und eine ſchlichte Geſtaltung im täglichen Leben wieder lebendig geworden iſt, kann dieſes lange gering geachtete Handwerksgut unſeren Kunſthandwerkern und der Kunſtinduſtrie vielfältige Anregun⸗ gen vermitteln. Die Ausſtellung vereinigt Stücke aus der Sammlung Dexel, Berlin, dem Schloßmuſeum Mannheim, dem Landesge⸗ werbemuſeum Stuttgart, dem Bad. Landes⸗ muſeum Karlsruhe und Mannheimer Privat⸗ beſitz. Der Eintritt iſt frei. Betriebsverſtärkungen der Oekõ während des Schriesheimer Matheiſemarktes Die OEcG wird auch in dieſem Jahr aus An⸗ laß des Mathaiſemarktes in Schriesheim dem geſteigerten Verkehr an den beiden Haupttagen Sonntag, 6. und Dienstag, 8. März) durch Betriebsverſtärkungen ſowohl zwi⸗ ſchen Mannheim als auch Heidelberg und Wein⸗ heim—Schriesheim Rechnung tragen.— Am Dienstag verkehren die letzten Wagen ab Schriesheim nach Mannheim, Weinheim und Heidelberg um 1 Uhr nachts.— Sonntagskarten ſind auch am 8. März erhältlich. Lehrwanderung durch den Waldpark Am morgigen Sonntag findet eine Lehr⸗ wanderung des Deutſchen Volksbildungs⸗ werkes durch den Waldpark ſtatt. Die Teilneh⸗ mer treffen ſich um 9 Uhr an der Endſtation Waldpark der Straßenbahn. Die unbelaubten Bäume und Sträucher geſtatten in der jetzigen Jahreszeit ausgezeichnet die Beobachtung unſerer einheimiſchen Vögel. Die erſten Zugvögel ſind bereits zurückgekehrt. Auch die verſchiedenen Knoſpenbilder der wichtigſten Baumarten können beobachtet werden. Wer ein Fernglas hat, bringe es mit. 70. Geburtstag. Johann Gg. Schüßler, Waldhofſtraße 13a, feiert heute in voller Rü⸗ ſtigkeit ſeinen 70. Geburtstag. Wir gratulieren. 78. Geburtstag. Frau Eliſabeth Roland Wwe., Seckenheimerſtaße 56, feiert heute in gei⸗ ſtiger und körperlicher Friſche ihren 78. Ge⸗ burtstag. Wir gratulieren. 84. Geburtstag. Heute, Samstag, feiert Wil⸗ — Wagner, Mannheim⸗Rheinau, Relais⸗ traße 57, in körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 84. Geburtstag. Dem Jubilar unſere herzlichen Glückwünſche. 40jähriges Ehejubiläum. Chriſtoph Lerch, Mannheim⸗Neckarau, Pfingſtweidſtraße 7, feiert heute mit ſeiner Ehefrau Eva, geb. Lenz, das 40jährige Ehejubiläum. Wir gratulieren. H 1, 8- Breite Straße IANNHEIII Unsere fãqlichen Neu-Eingãnge in allen Ableilungen sind hervorragend in Qualität und sehr preiswertl H 1, 8- Breite Siraße ———————————————— —————— „hakenkreuzbanner“ Oas iot Heute(os 2 Samstag, 5. März: Nationaltheater:„Ein Maskenball“. K Opernſchule: Wiederholung der„Zau⸗ erflöte“. Trinitatiskirche: Abenmuſik. Es ſingt Paula Schneider⸗ Heidelberg. Ständige Darbietungen: Stüdt. Schloſmuſeum: 10—12.30 und 14.30—16 Uhr Prunkräume in Neuordnung. Dheatermuſeum: 10—13 und 15—17 Uhr Sonder⸗ ſchau: Schwetzingen und ſein Theater. Sternwarte: 10—12 und 14—16 Uhr. Stüdtiſche Kunſthalle: 10—13 und 15—17 Uhr.— Leſeſaal: 10—13 und 15—17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein: 10—13 und 14—16 Uhr Ausſtellung: Schinnerer, Gött, v. Houwald. Stüdtiſche Schloßbücherei: Ausleihe: 11—13 Uhr. Leſeſäle:—13 Uhr.— Sonderausſtel⸗ lung: Alt⸗Japan und das Abendland. Stüdtiſche Volksbücherei: Ausleihe: 10.30—12 und Raß⸗ Uhr.— Leſeſaal: 10.30—13 und 16.30 bis . Rundfunk⸗Programm für Samstag, 5. März Reichsſender Stuttgart:.00 Morgenlied, Gymnaſtik; .30 Frühkonzert;.00 Gymnaſtik;.30 Fröhliche Morgenmuſik; 10.00„Mongolen reiten“; 11.35 Volks⸗ muſit; 12.00 Mittagskonzert; 13.00 Zeitangabe, Nach⸗ richten; 13.15 Mittagskonzert; 14.00 Eine Stund', ſchön und bunt; 15.00 Heitere Klänge zum Wochen⸗ ende; 16.00 Wie es euch gefällt; 18.00 Tonbericht der Woche; 19.00 Nachrichten; 19.15 Darf ich Ihnen Strauß vorſtellen?; 20.00„Der Nächſte bitte!“; 21.00 Tanzmuſik; 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik; 24.00—.00 Nachtkonzert. Deutſchlandſender:.00 Glockenſpiel, Morgenruf;.30 Frühtonzert;.00 Nachrichten; 10.00„Mongolen rei⸗ ten“; 10.30 Fröhlicher Kindergarten; 11.30 Dreißig bunte Minuten; 12.00 Muſik; dazwiſchen: Zeitzeichen, Glückwünſche und neueſte Nachrichten; 14.00 Allerlei von zwei bis drei; 15.00 Wetter⸗, Börſen⸗ und Marktbericht; 15.15 Zur Unterhaltung; 16.00 Muſik am Nachmittag; 18.00 Bunte muſikaliſche Kurzweil; 18.30 FIS⸗Rennen 1938; 18.45 Die Heimbeſchaffung der Hi; 19.00 Kernſpruch, Wetter⸗ und Kurznach⸗ richten; 19.10... und jetzt iſt Feierabend; 20.00 Unſer luſtiges Wochenende; 22.00 Tages⸗, Wetter⸗ und Sportnachrichten; 22.20 Holmenkollen 1938; 22.30 Eine kleine Nachtmuſik; 22.45 Seewetterbericht; 23.00—24.00 Zu Tanz und Unterhaltung. Frühlingsfeſt in Feudenheim Vom heutigen Samstag bis zum Dienstag, 9. März, findet auf dem Kirchweihplatz hinter der Feudenheimſchule in Feudenheim ein gro⸗ zes Frühlings⸗ und Volksfeſt ſlatt, das in ſtattlicher Zahl die mannigfachſten Ver⸗ nügungen bieten' wird. Karuſſells, Schießbu⸗ den, Spielgeſchäfte und Verkaufsbuden alker Art geben den Rahmen für dieſes Frühlings⸗ feſt, das ausſchließlich von den in Mannheim an⸗ ſäſſigen Schauſtellern beſchickt wird. Die Erlaubnis für dieſes Feſt wurde den ambulanten Gewerbetreibenden in erſter Linie deswegen erteilt, weil ſie durch die mit der Maul⸗ und Klauenſeuche verbundenen Sperrun⸗ gen und Einſchränkungen in den letzten Mo⸗ naten ſtilliegen mußten und ſchwere Einbußen erlitten. Dieſe Veranſtaltung ſoll nun ein klein wenig den Ausgleich ſchaffen, der notwendig iſt, wenn die Schauſteller exiſtenzfähig bleiben wollen. Für den Samstag und Sonntag er⸗ wartet man Hochbetrieb— beſonders wenn das Wetter ſich ſo günſtig wie in den vergange⸗ nen Tagen anläßt. Am Montag iſt ein Kin⸗ allerlei Ueberraſchungen vorge⸗ ſehen. Ohne allzu viel zu verraten, wollen wir doch ſagen, daß es bei dieſem Kinderfeſt Frei⸗ fahrten und andere Dinge gibt. Den Abſchluß bildet dann am Dienstagabend nach Ein⸗ bruch der Dunkelheit ein Feuerwerk. Un⸗ nötig zu erwähnen, daß dieſes Feſt nicht allein für die Feudenheimer beſtimmt iſt, ſondern daß man aus allen Teilen der Stadt die Volksge⸗ noſſen erwartet. Vogelſchutz vor Katzen Jeder Gartenbeſitzer iſt ein Freund der Sing⸗ vögel, die ſeine zuverläſſigſten Gefährten im Kampf gegen die Schädlinge im Garten ſind. Viele Gartenbeſitzer bringen deshalb Niſtkäſten und ſonſtige Niſtgelegenheiten für die gefieder⸗ ten Freunde an. Aber ſehr oft läßt die Pflege dieſer Vogelwohnungen zu wünſchen übrig. Manche befürchten, dadurch die Vögel zu ſtören. Das iſt aber keineswegs der Fall, wenn das Reinigen der Niſtkäſten zur richtigen Zeit durch⸗ geführt wird. Jedes Jahr ſollte einmal im Herbſt oder Winter eine Reinigung erfolgen, um dabei auch die Feinde der Vögel, wie Hor⸗ niſſen u. ä. zu beſeitigen. Neben dieſen kleinen Feinden macht die Katze, die andererſeits in Haus und Scheune ein nützlicher Helfer des Menſchen bei der Schädlingsbekämpfung iſt, dem Vogelliebhaber mancherlei Sorgen und Aerger. Aber ſchließlich kann man die Vögel liicht vor den Katzen ſchützen. Es gibt verſchiedene Möglichkeiten, die Katze am Vogelfang zu hindern. Man braucht dazu nicht viel Geld auszugeben. Um die Katze daran zu hindern, die Vogelneſter auf den Bäumen zu erreichen, genügt es ſchon, wenn man um den Stamm einen rauhen Kranz von Ruten oder Reiſig, die an einem Bindfaden oder Draht be⸗ feſtigt ſind, in etwa zwei Meter Höhe anbringt, damit die Katzen ſie nicht vom Erdboden aus berſpringen können. Durch die am Stamm herabhängenden Ruten oder das Reiſig wird der Katze das Erklettern des Baumes unmög⸗ lich gemacht. Ebenſo einfach iſt die Umkleidung des Stammes mit Blech, etwa aus einem alten Schmierſeifen⸗ oder Pflaumenmuseimer, aus dem der Boden entfernt wurde. Andere Gartenbeſitzer haben an einem Bind⸗ faden einen Kranz von Weinflaſchen an den Stamm gehängt. Auch dieſe Maßnahme iſt eine gute Abwehr für die Brutzeit. Schließlich gibt es auch Blech⸗ oder Drahtgürtel zu kaufen, die den gleichen Zweck erfüllen. Spritzig— witzig— humorvoll Das neue„Sibelle“ programm iſt wieder einmal recht unterhaltſam Prachtvolle Leistungen zeigen diese beiden Künstler in der„Libelle“ Wer da glaubt, daß die„Libelle“ nach den Faſchingsſtürmen einmal ganz gemächlich und ohne aufregende Dinge ein wenig„ſtillhalten“ würde, der hat ſich verrechnet. Die Direktion hat mit dem neuen Programm ſpritzige, witzige und teilweiſe einmalige Sachen gebracht, die manches bisher Dageweſene weit in den Schat⸗ ten ſtellen. Eine— oder ſagen wir einmal— diſe bewußte ſchwache Stelle, ſie wird ver⸗ gebens geſucht, ſo gut ſind die Vertreter und Vertreterinnen einer wirklich guten Kabarett⸗ und Varietékunſt ausgewählt. Und wenn ſich Julius Kienzle, der Anſager des Programms, vor der letzten Nummer vom Publikum verab⸗ ſchiedet, dann hat man ein paar Stunden Un⸗ terhaltung hinter ſich, deren Ende man be⸗ dauert. Julius Kienzle ſcheint anfangs etwas ledern und trocken. Aber dieſer Mann hat es fauſt⸗ dick hinter den Ohren und weiß ſein Publikum von der richtigen Seite zu nehmen. Was trot⸗ ken erſcheint, iſt geſunder, manchmal auch hand⸗ greiflicher Humor. Und Witz ohne jene recht überflüſſigen Zutaten einer faulen Anbiede⸗ rung. Paul'dun iſt ein Unikum auf dem Fahrrad. Wenn ein gewöhnlicher Sterblicher verſuchen wollte, auch nur einmal ſo von einem Fahrrad zu ſtürzen wie er, der würde alle Knochen brechen.'dun bricht ſich keine Kno⸗ chen. Bei ihm iſt das Stürzen Trick und da⸗ mit Beſtandteil ſeiner Nummer als Trunken⸗ bold auf dem Fahrrad. Dahinter ſteckt viel Können. Muſik verkehrt herum Mit zwei Originaltricks voller Konzentration und wirklich gekonnter Balance-Technik warten Montez und Ina auf. Auf dem Kopf ſtehend ſpielt Montez nicht nur Xylophon. Wie dieſes, dienen ihm eine Reihe Gläſer, die mit Waſſer abgeſtimmt ſind, als Muſikinſtrument. Eingeleitet wird dieſe einmalige Darbietung und Leiſtung mit einigen auch nicht leichten Ba⸗ lancen auf einer Rollwippe. Neuartig iſt die Jonglierkunſt von Elvira. Sie hat dabei im wahrſten Sinne des Wortes den Bogen raus, wenn ſie die Federkraft der Bälle durch das Jonglieren nach unten ausnützt. So ganz nebenbei ſteppt ſie und weiß auch ſonſt ihr Temperament einzuſetzen, ſo daß ihre Nummer der beſonderen Note auch in dieſer Hinſicht nicht entbehrt. Privataufnahme Trikſon iſt in Mannheim ſchon kein Unbe⸗ kannter mehr. Dieſer junge Künſtler verſteht mit Spielkarten, Kugeln und Münzen verblüf⸗ fend geſchickt und ſchnell zu manipulieren, ſo daß ſeine Darbietung der Illuſion der Zauberei ſehr nahekommt. Er macht dies alles mit einer ruhigen Eleganz, die jeden beſticht. Kein Wun⸗ der, wenn er dabei auch bei ſeinem jetzigen Auftreten ſich weitere Freunde in Mannheim erwerben wird. Das Fach der Vortragskunſt vertritt Gre⸗ tel Martin. Sie ſingt mit ſilberheller Stimme einmal ein Chanſon und dann irgend⸗ ein zartes Liedchen. Schließlich ſtellt ſie ihre mimiſche Begabung mit ihrer Parodie„Frauen⸗ kongreß“ unter Beweis. Sie macht das recht geſchickt und unterhaltſam. Weitere Großleiſtungen Als zweite Muſikal⸗Nummer hat man Mia und Cyrio verpflichtet. Beide wiſſen auf der Bühne Humor und Ernſt, richtigen Kla⸗ enauk und wirkliches Können ſo zu miſchen, ſdaß ihre Nummer eine prachtvolle Lei⸗ ſtung darſtellt. Mia hat alles Zeug eines richtigen Rackers in ſich, entpuppt ſich aber während des Ablaufs der Nummer als die Be⸗ ſitzerin einer ganz reſpektablen und modula⸗ tionsfähigen Geſangsſtimme. Was ſie ſingt hat Kultur. Der männliche Partner dagegen iſt ein Meiſter des Vibraphons und Marimba⸗ Kylophons. Gewiſſermaßen zur Einführung ſpielt er auch noch Banjo, wobei er von ſeiner Partnerin begleitet wird. Zwei ebenfalls in der Leiſtung großforma⸗ tige Artiſten ſtellen ſich in den beiden Radio⸗ Boys vor. Was ſie zeigen iſt Balancekunſt in allerhöchſter Vollendung. Sie haben ſich einen beſonderen Kopf⸗auf⸗Kopf⸗Trick ausge⸗ knobelt und verwenden dabei als Zwiſchenlage einen ſpielennden Radioapparat. Den Beſchluß dieſes erſtklaſſigen März⸗Pro⸗ grammes macht Rivello mit ſeinen Puppen. Er feiert mit ſeiner einzigartigen Bauchrede⸗ kunſt Triumphe. Wenn er mit ſeiner Puppe von Tiſch zu Tiſch geht und da und dort ſeine Scherze macht, dann gibt es ein Lachen ohne Ende. Die neue Kapelle Eddy Glaubitz zeigt ſich gut eingeſpielt und ergänzt das ſehenswerte Programm. Wilhelm Ratzel. Anordnungen dler NSDAP Kreisleitung der NSDAP Mannheim, Rheinstraße 1 Ortsgruppen der NSDAP Humboldt. Am 6.., ab 8 Uhr, auf den Schieß⸗ ſtänden der Schützengeſellſchaft Feudenheim, Neckar⸗ platte, Pflichtſchießen der Politiſchen Leiter und An⸗ wärter der Zellen 1/11. Neckarau⸗Nord. 7.., 20.30 Uhr, findet im Ge⸗ meindehaus, Rheingoldſtraße, eine Großkundgebung ſtatt, bei welcher Reichsſtoßtruppredner Pg. Walter Franke aus Bremen über das Thema:„Die Stär⸗ kung der Nation“ ſprechen wird. Neckarau⸗Nord. 6.., 8 Uhr, Antreten der Pol. Leiter und Peè⸗Anwärter, der Walter der DAß und NS zur Schulung vor der Geſchäftsſtelle in der Luiſenſtraße. Anzug: Dienſtbluſe, Nichtuniformierte mit Armbinde. Neckarſpitze. 6.., 8 Uhr, Schulung der Politiſchen Leiter im Ballhaus. Teilnahme Pflicht für Politiſche Leiter und Anwärter ſowie Walter und Warte der Gliederungen. Anzug: Dienſtbluſe; Nichtuniformierte mit Armbinde. Neckarſpitze. 10.., 20 Uhr, öffentliche Kundgebung im großen Saal des Wartburg⸗Hoſpiz, F 4, 8. Es ſpricht Stoßtruppredner Pg. Carſten(Hamburg) über: „Die Stärkung der Nation“. Teilnahme iſt Pflicht für alle Parteigenoſſen, Parteianwärter und Blockhelfer ſowie für Angehörige der Gliederungen und angeſchloſ⸗ ſenen Verbände. Neckarſtadt⸗Oſt. 6.., 9 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter und Anwärter vor der Uhlandſchule. Platz des 30. Januar. 6.., 8 Uhr, treten alle Poli⸗ tiſchen Leiter und Anwärter, Walter und Warte der DA und NSwW ebei der Uhr an der Peſtalozziſchule an zum Schulungsvormittag.(.30 Uhr Schlachthof⸗ reſtaurant.) Erſcheinen Pflicht. Uniform: Bluſe; Zivil mit Armbinde. Rheinau. Samstag und Sonntag, 5. und 6.., ver⸗ anſtaltet die Ortsgruppe zuſammen mit der NↄS⸗ Frauenſchaft zugunſten des WHW ein den Räumen des SA⸗Sportplatzes einen Baſar. Reichhaltiges Pro⸗ gramm, große Tombola, Tanz. Eintritt für jeden Tag 10 Pf. Beginn: Samstag 20 Uhr, Sonntag 16 Uhr. Die geſamte Bevölkerung Rheinaus iſt dazu ein⸗ geladen. Waſſerturm. 6..,.15 Uhr, Antreten der Pol. Lei⸗ ter, Walter und Warte der Gliederungen vor dem Rennwieſen⸗Reſtaurant. Schulung der Pol., Leiter. Zur Teilnahme ſind nicht nur verpflichtet der Hoheits⸗ träger, Block⸗ und Zellenleiter, ſondern auch die Wal⸗ ter und Warte der Gliederungen. Dienſtanzug, Zivil mit Armbinde. NS⸗Frauenſchaft Rheinau. Am 5. 3. ab 20 Uhr und am 6. 3. ab 15 Uhr findet am Sportplatz der NSDaApP ein Baſar zu⸗ gunſten des WHW ſtatt. Alle Ortsgruppen der NS⸗ Frauenſchaft ſind eingeladen. Plankenhof. 7.., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend im Haus der Deutſchen Arbeit, p 4, 4/5. Alle Frauen⸗ ſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder ſind eingeladen. Waldhof. 7.., 20 Uhr, Stab⸗, Zellen⸗ und Block⸗ frauenleiterinnenbeſprechung bei Brückl. Neckarau⸗Nord. 7.., 20.30 Uhr, nehmen ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder an der Großkundgebung der NSDaAp im Gemeindehaus teil. Humboldt. 7.., 19.30 Uhr, findet ein Fiſchkochkurs in L 12, 6 ſtatt. Pünktliches Erſcheinen iſt Pflicht. HI und BDM Mittwoch, 9.., 20.15 Uhr, in der„Harmonie“, Dichterabend der Kulturgemeinde. Er win Witt⸗ ſtock lieſt aus eigenen Werken! Für Angehörige der HI, des BDM und für Schüler iſt ein Ausnahme⸗ preis von 30 Pf. angeſetzt. Karten können beim Kreis⸗ amt„Kraft durch Freude“, Rheinſtraße 3, Zimmer 27, abgeholt werden. Die Deutsche Arbeitsfiront Kreiswaltung Mannnhelm. Rheinstr. 3 Berufserziehungswerk der DAð Am Samstag, 5. März, 20 Uhr, in O 1, 10, Saal 1, Vortrag mit Lichtbildern über:„Die Entwicklung des Kraftfahrzeuges in den letzten 40 Jahren“. Alle In⸗ tereſſenten ſind zu dieſer Veranſtaltung eingeladen. Am Montag, 7. März, beginnt um 20.30 Uhr in L 7, 1 ein neuer Lehrgang in Engliſch für Anfänger. Anmeldungen hierzu können noch in C1, 10, Zimmer Nr. 12, abgegeben werden. Ortswaltungen Wohlgelegen. Am Montag, 7. März, 20 Uhr, Dienſt⸗ appell ſämtlicher Betriebsobleute, Stellvertreter und KdF7⸗Warte, Stab der Ortsgruppe, Straßenzellen⸗ und Blockwalter vor der Geſchäftsſtelle, Käfertaler Straße Nr. 162. Uniform oder Zivil mit Armbinde. KraftooFreude Abteilung: Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung, Fahrzeiten! O 1036 ins Walſertal, Oð Nr. 1037 Bleckſteinhaus, OF 1038a nach Mittenwald, OF 1039 nach Hallthurm: Abfahrt heute, Samstag, 18.30 Uhr, ab Waſſerturm(ſpäteſtens 18.15 Uhr an⸗ weſend ſein). Schi bündeln und mit Anhängeadreſſe verſehen.— OF 1040 und OF 1040a nach Todtnau⸗ berg: Abfahrt morgen, Sonntag, früh.30 Uhr ab Waſſerturm(ſpäteſtens.15 Uhr anweſend ſein). Die Zufahrtkoſten von.50 RM. für Zufahrt Mannheim— Karlsruhe und zurück ſind direkt an den Fahrer zu bezahlen. Sonderzug nach Karlsruhe. Abfahrt morgen, Sonn⸗ tag, ab.20 Uhr, Neckarau ab.26 Uhr, Rheinau⸗ hafen ab.31 Uhr, Schwetzingen ab.42 Uhr, Hocken⸗ heim ab.52 Uhr, Karlsruhe an.32 Uhr. Rückfahrt Karlsruhe ab 21.10 Uhr, mit Halten wie oben, Mann⸗ heim an 22.21 Uhr. Omnibusfahrt zum Winterſport auf den Ruheſtein. Abfahrt morgen, Sonntag,.30 Uhr ab Paradeplatz. Karten zu.— RM. bei der Omnibusgeſellſchaft Klingler, 0 6, 5. Tagesſchikurs 80 Pf. Nachmittagswanderung morgen, Sonntag. Treff⸗ punkt: Endſtation der Straßenbahn in Käfertal, 15 Uhr. Karlſtern— Gartenſtadt— Kuhbuckel—Herzogen⸗ riedpark— Adolf⸗Hitler⸗Brücke. Wanderung am Sonntag, 13. März: Edenkoben— Ruine Scharfeneck— Ruine Meiſterſel— Landauer Hütte— Edenkoben. Wanderzeit 6 bis 7 Stunden. Abfahrt Ludwigshafen ab.54 Uhr, Rückfahrt Eden⸗ koben ab 20 Uhr. Verbilligte Fahrkarten zu.80 RM. nur im Vorverkauf bei den Geſchäftsſtellen bis ein⸗ ſchließlich Freitag, 11. März. Dieſe Wanderung wird von Freunden und Kennern der ſchönen Pfalz beſon⸗ ders begrüßt werden. Sonntag, 20. März: Sonderzug nach Saarbrücken. Fahrpreis nur.20 RM.(Wanderungen, Stadtfüh⸗ rungen, Nachmittagstanz). Die Karten treffen in den nächſten Tagen ein. Abtlg. Kulturgemeinde Fünfte muſikaliſche Feierſtunde am Freitag, 11.., 20.15 Uhr, im Nibelungenſaal des Roſengartens. Es ſpielt das Saarpfalz⸗Orcheſter unter Leitung von Ge⸗ neralmuſikdirektor Prof. Ernſt Boehe; als Soliſt iſt Siegfried Borries, 1. Konzertmeiſter der Berliner Philharmonie, verpflichtet. Preiſe:.— RM. für un⸗ nummerierten Sitzplatz,.— RM. für numerierten Sitzplatz. Vorverkauf: Kdß⸗Betriebswarte und ⸗Ge⸗ ſchäftsſtellen Plankenhof, P 6, Langſtraße 39a, ferner Völkiſche Buchhandlung, Zigarrenkiosk Schleicher am Tatterſall, Muſikalienhandlungen Heckel, Pfeiffer, Kretzſchmann. Abtlg. Feierabend Sonntag, 6. März, 20.15 Uhr, im Nibelungenſaal, „Varieté-Feſtſpielabend“ mit Truxa und einem weite⸗ ren vollendeten Artiſten⸗Programm. Preiſe: Reichs⸗ mark 2,70, 2,00 und 1,00 bei den Vorverkaufsſtellen Plankenhof, P 6; Langſtraße 39a; Völkiſche Buch⸗ handlung; Zigarrenkiosk Schleicher am Tatterſall; Zi⸗ garrenhaus Köhler, Meerfeldſtraße; Buchhandlung Göppinger, Neckarau, Fiſcherſtraße; Friſeur Volk, Seckenheim, Hauptſtraße; Mannheim⸗Gartenſtadt: Freyaplatz 12; ermäßigte Koß⸗Preiſe: Reichsmark 1,50, 1,20, 0,70 bei den Orts⸗ und Betriebswarten. Volksgenoſſen, die in kleineren Betrieben beſchäftigt ſind, können ermäßigte Karten bei den Ortswarten ihres Wohngebietes erhalten. Abteilung: Volksbildungswerk Am Sonntag, 6. März, 9 Uhr, wird unter Leitung von Fritz Sachs die erſte Lehrwanderung in den Waldpark durchgeführt. Beobachtet werden: Knoſpen der Bäume und Sträucher, Vogelarten. Treffpunkt: Endſtation Waldpark. Karten zu 10 Pf. zu Beginn der Wanderung und bei der KoF⸗Geſchäftsſtelle im Plankenhof. Fünfter Dichterabend am Mittwoch, 9. März, um 20.15 Uhr in der„Harmonie“, D 2, 6. Es lieſt Erwin Wittſtock aus eigenen Werken. Preiſe: Mitglieder der MͤG und Inhaber der Hörerkarte 80 Pf., Nicht⸗ mitglieder.10 RM. Vorverkauf: Kdỹ⸗Betriebswarte und ⸗Geſchäftsſtellen Plantenhof, p 6, Langſtraße 39a, ferner Völkiſche Buchhandlung, Buchhandlung Ben⸗ der, Zigarrenkiosk Tatterſall, Muſikalienhanhlungen Heckel, Pfeiffer, Kretzſchmann. Mannheimer Volkschor Montag, 7. März, 19.30—21 Uhr: Preme für Männer. Mittwoch, 9. März, 20—21.30 Uhr: Probe für Frauen. Laienorcheſter. Nächſte Probe am Montag, 7. März. Briefmarkenſammler Tauſchabend am Mittwoch, 9. März, 20 Uhr, im Haus der Deutſchen Arbeit, p 4, 4/5. Die inzwiſchen ausgegebenen Aufnahmeerklärungen ſind an dieſem Tag zwecks Erlangung der Mitgliedskarte abzugeben. Der bargeldloſe Tauſchverkehr innerhalb des Gaues Baden iſt inzwiſchen organiſiert, ſo daß Einlieferungen angenommen werden können. Sportamt Mannheim Wellenbad. Am Sonntag, 6. März, iſt wieder Kdð⸗ Wellenbad im Städt. Hallenbad von 12—13 Uhr, Die Gebühren von 40 Pf. für einen Schrank und 50 Pf. für eine Zelle ermöglichen auch dem minderbemittelten Volksgenoſſen die Freude eines Wellenbades. Vor⸗ merkkarten können heute ſchon von den Lehrkräften in den KdF⸗Schwimmkurſen im Städt. Hallenbad be⸗ zogen werden. Sport für jedermann Samstag, 5. Mürz: Allgemeine Körperſchule. Betriebsſportkurſe: 14.30—16 Uhr, Stadion, Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank; 15—16.30 Uhr, Stadion(Feld), Penn⸗ ſylvania.— Reichsſportabzeichen. Offener Kurs für Frauen und Männer: 15—16.30 Uhr, Stadion(Feld), bei ſchlechter Witterung, Gymnaſtik⸗ halle.— Schwimmen. Offener Kurs für Frauen und Männer: 20—21.30 Uhr, Städti⸗ ſches Hallenbad(Halle).— Betriebsſport⸗ kurſe: 20—21.30 Uhr, Städtiſches Hallenbad(Halle ), Heinrich Lanz AG; 20—21.30 Uhr, Städtiſches Hallenbad(Halle), Hommelwerke Mannheim-Käfen⸗ tal.— Reiten. Ausreiten in den Waldpark. Samstag, 5. März 1958 „BHal Weh des We hat, de cheiden die wi men. ralism „Wehr neben neueru wichtig innerſt Fülle wiſche ſes mi eines L ſer Au Wirtſch lich. E wenn des nie ſtehend bleibt 1 ahlun eviſer Kontrol Höhe d Dies iſt der De Bei und De malen betracht Folgen wirtſche wirtſche kannt.“ bau de⸗ talen“! halten ſtandtei dende eines L Wehrw Produk zung ur Lebens: Struktu tig ſein. Möglich zu erlat liche S lichen 7 nur gef Durchfü genannt Gena Deviſen eſtellten ſich die bewirtſe Wirtſche Ausglei Wehrwi ſchen N ſtaltung Betrieb⸗ ſchen ei ſchaftun einem nämlich wehrwir tung de Sie kan der Wel niſches genehm zur Gen fihe Die Ab freundliche durchweg letzten Ei ſchluß. So etwa 115. halten. Et Deutſcher Am Re tem Ausi 96,10 umg 98⁵ͤÄ gena Anlagebed Rotte 100 Kilo) tember 6,“ März 1031 Amtl. P. Berli Tendenz ſe 51.25 Geld 20.25 nom cher: Mär, 1958 Uhr in fänger. Zimmer Dienſt⸗ er und en⸗ und Straße ae euh¹ι b al, Oð nwald, mstag, ihr an⸗ adreſſe dinau⸗ ihr ab ). Die heim— ſrer zu Sonn⸗ heinau⸗ Hocken⸗ ickfahrt Mann⸗ heſtein. deplatz. llſchaft Treff⸗ al, 15 zogen⸗ ben— ndauer unden. Eden⸗ ) RM. s ein⸗ wird beſon⸗ rücken. idtfüh⸗ in den 4. 3. iS. Es n Ge⸗ liſt iſt rliner ir un⸗ ierten ⸗Ge⸗ ferner er am feiffer, nſaal, weite⸗ teichs⸗ ſtellen Buch⸗ ; Zi⸗ dlung Volk, ſtadt: smark n. äftigt harten itung tden oſpen unkt: eginn le im „ um Frwin lieder Nicht⸗ warte Z3da, Ben⸗ ingen für Probe März. r,„F im iſchen ieſem eben. zaues ingen Kdỹ⸗ „Die ) Pf. telten Vor⸗ en in be⸗ „Hakenkreuzbanner“ wirtſchafts⸗ und 5ozialpolitik Samstag, 5. März 1958 Wehrwirtschaft und Devisenbewirtschaftung Wehrwirtſchaft beruht auf den Erfahrungen des Weltkrieges, der in ſeiner„Totalität“ gezeigt hat, daß die wirtſchaftlichen Kräfte kriegsent⸗ cheidende Bedeutung gewonnen haben, und daß die wirtſchaftlichen Kräfte den Sieg mitbeſtim⸗ men. Sie erfordert eine gegenüber dem Libe⸗ ralismus veränderte Weltanſchauung von der „Wehrgeſtaltung eines Volkes“ und wird ſomit neben einer Er faltemez ja, vielfach ſogar Er⸗ neuerung der Volkswirtſchaftslehre zu einem wichtigen Glied der „Die Deviſenbewirtſchaf innerſten Weſen nach nichts anderes als eine Fülle ſtaatlicher Maßnahmen im binnen⸗ und wiſchenländiſchen Zahlungsverkehr eines Lan⸗ es mit dem einzigen Ziel, die Zahlungsbilanz eines Landes ins Gleichgewicht zu bringen. Die⸗ ſer Ausgleich iſt in Zeiten eines ungehinderten Wirtſchaftsablaufes ohne Schwierigkeiten mög⸗ lich. Er ſtößt aber dann auf Schwierigkeiten, wenn die Zahiungsverpflichtungen eines Lan⸗ des nicht mehr durch ſämtliche zur Verfügung ſtehenden Deviſen gedeckt werden können. Heute bleibt bei vielen Volkswirtſchaften mit pafſiver Der nur der künſtliche Weg über die eviſenbewirtſchaftung, d. h. unter ſtaatlicher Kontrolle dürfen Auslandszahlungen nur in der Höhe der Deviſeneingänge zugelaſſen werden. Dies iſt die Entſtehung und zugleich das Weſen der eiſen Bei einer Unterſuchung der Wehrwirtſchaft und Deviſenbewirtſchaftung gemeinſamer Merk⸗ malen fällt ſofort ins Auge, daß beide, hiſtoriſch betrachtet, Geſchöpfe des Weltkrieges und ſeiner Folgen ſind; denn ſowohl der Begriff„Wehr⸗ wirtſchaft“ wie auch der Begriff„Deviſenbe⸗ wirtſchaftung“ waren in der Vorkriegszeit unbe⸗ kannt. Sie verdanken ihre Entſtehung dem Aus⸗ bau des Kriegsbegriffes zum Begriff des„to⸗ talen“ Krieges durch den Weltkrieg. Beide ent⸗ halten ferner als weſentlichen techniſchen Be⸗ ſtandteil die Planung. Da die kriegsentſchei⸗ dende Bedeutung der wirtſchaftlichen Kräfte eines Landes eine weſentliche Erkenntnis der Wehrwirtſchaft iſt, ſo kann für ſie die Höhe der Produktion eines Landes, ihre Zuſammenſet⸗ zung und ihre innere Verbundenheit, ſowie ihre Lebensnotwendigkeit und die ganze ſonſtige Struktur des Wirtſchaftslebens nicht gleichgül⸗ tig ſein. Um hier eine Ueberſicht und zugleich die Möglichkeit zur wehrwirtſchaftlichen Geſtaltung zu erlangen, iſt es daher notwendig, eine ſtaat⸗ liche Stelle zu ſchaffen, bei der alle diesbezüg⸗ lichen Fäden zuſammenlaufen. Das kann aber nur geſchehen vermittels der Aufſtellung und Durchführung von Plänen, welche den oben genannten Anforderungen genügen, Genau die gleiche Planung iſt aber bei einer Deviſenbewirtſchaftung nötig, wenn ſie die ihr eſtellten Aufgaben erfullen ſoll. Aber während ich die Planungsarbeiten bei einer Deviſen⸗ bewirtſchaftung nur auf die zwiſchenſtaatlichen Wirtſchaftsbeziehungen eines Landes und ihren Ausgleich erſtrecken, ſchließen diejenigen der Wehrwirtſchaft daneben noch die binnenländi⸗ ſchen Wirtſchaftsverflechtungen, ſowie die Ge⸗ ſtaltung der einzelnen Gewerbe, weige, Betriebe, Betriebsgruppen und der in ihr tätigen Men⸗ ſchen ein. Es wird ſomit die Deviſenbewirt⸗ ſcaftung durch das Mittel der Planung zu einem Teilgebiet der Wehrwirtſchaft ſelbſt, nämlich zu dem hauptſächlichſten Mittel der wehrwirtſchaftlichen Betrachtung und Geſtal⸗ tung der Auslandsbeziehungen eines Landes. Sie kann als die dem Ausland zugekehrte Seite der Wehrwirtſchaft angeſehen werden. Ihr tech⸗ niſches Rüſtzeug: Zahlungs⸗ und Verrech⸗ nungsabkommen, Kompenſationen und Aus⸗ länderſonderkonten für Inlandszahlungen(As⸗ KI), Rohſtoffkreditgeſchäfte, Kontrollmittel des Kapital⸗ und Dienſtleiſtungsverkehrs mit dem Ausland uſw. werden ſomit wichtigſte Hilfs⸗ mittel des Wehrwirtſchaftlers, dem durch die Deviſenbewirtſchaftung tiefe Einblicke in die Geſtaltung der zwiſchenländiſchen Wirtſchafts⸗ beziehungen eines Landes, ſowie ihre Beurtei⸗ lung im Kriegsfalle ermöglicht werden. Planung aber haben Wehrwirtſchaft und Deviſenbewirtſchaftung faſt allen Einzelwirt⸗ ſchaften Leaume voraus. Sie befähigt beide, in ihrem Rahmen wirtſchaftliche Tätigkeiten, die vielſach zunächſt allen überlieferten Vorſtel⸗ lungen zuwiderlaufen, in die Lebensbedingun⸗ gen einzugliedern, unter denen eine Volksge⸗ meinſchaft im Frieden wie im Krieg leben und arbeiten muß. Daß dieſe Lebensbedingungen in vielem anders ausſehen, als dem einzelnen an⸗ genehm iſt, haben Weltkrieg und Gegenwart zur Genüge bewieſen. Dr. Hans Klanke fheln-Malnlsche Abendbörse Etwas freundlicher Die Abendbörſe zeigte auch für Aktien eine etwas freundlichere Haltung. Die Mittagsſchlußkurſe waren durchweg gefragt. Montanwerte in Nachwirkung des letzten Eiſenmarktberichtes noch etwas über Mittags⸗ ſchluß. So Vereinigte Stahlwerke 113½(112•). Hoeſch etwa 115. IG Farben Induſtrie lagen ſehr gut ge⸗ halten. Etwa ½ Prozent unter Mittagshöhe notierten Deutſcher Eiſenhandel. Großbankaktien unverändert. Am Rentenmarkt beſtand Nachfrage in unveränder⸗ tem Ausmaße nach Kommunalumſchuldung, die mit 96,10 umgingen. Die neue Prabag⸗Anleihe wurde mit 98˙/ͤ genannt. Die Abendbörſe ſchloß freundlich, da ſich Anlagebedarf bemerkbar machte. Getrelde Rotterdamer Getreide Rotterdam, 4. März, Weizen(in Hfl. per 100 Kilo): März 7,02½, Mai 7,15, Juli 7,00, Sep⸗ tember 6,70.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo): März 103½, Mai 103½, Juli 103½, September 104¼½. Getrelde Amtl. Preisfeſtſetzung für Kupfer, Blei u. Zink Berlin, 4. März.(RM. per 100 Kilo.) Kupfer, Tendenz ſchwächer: März mit Auguſt 51.25 nom. Brief, 51.25 Geld. Blei, Tendenz ſtetig: März mit Auguſt 20.25 nom. Brief, 20.25 Geld. Zink, Tendenz ſchwä⸗ cher: März mit Auguſt 19 nom. Brief, 19 Geld. tung dagegen iſt ihrem Der Erde werden ihre innersten Geheimnisse entrissen Die Durchforschung des deutschen Bodens zſseitigte nach den neuen Methoden große Erfolge Entſprechend dem vom Führer wiederhol: erklärten Willen, zur S der deutſchen Produktion unſere i ſchätze weit⸗ gehend feachaf en, iſt im vorigen Jahre die Geſellſchaft für praktiſche Lagerſtätten⸗ forſchung mit dem Sitz in Berlin gegründer worden. Mit einem kleineren, aber fachlich⸗ wiſſenſchaftlich wohlausgerüſteten Stab von Mitarbeitern hat ſie ihre umfangreichen Auf⸗ gaben in An nſt genommen. Eine Reihe von erprobten wiſſenſchaftlichen Hilfsmethoden biete: ihr eine wertvolle Unterſtützung. ſind faſt ausſchließlich deutſche Erfindungen und Erfah⸗ rungen, die dabei angewandt werden. In ihrem Ergebnis bringen ſie eine bedeutend größere Sicherheit in den praktiſchen Feſtſtellungen. Sie bewahren vor manchen verlorenen Geldaus⸗ gaben; dabei erfordern ſie ſelbſt nur verhält⸗ nismäßig beſcheidene Aufwendungen, vor allem, wenn die erzielten nachweislichen Erfolge zu⸗ ——— ſelegt werden. Wenn heute feſtſteht, daß ie Ausſichten auf eine f51 ungeahnte Auswei⸗ tung der deutſchen Erzförderung ſchon binnen weniger Jahre in die Tat umgewandelt wer⸗ den ſollen, ſo können die deutſchen ger(for⸗ liſchen Methoden und Arbeiten bei der Erfor⸗ chung unſeres Bodens Anſpruch darauf er⸗ eben, den Weg hierzu vorbereitet zu haben. ei ſchon bekannten Erzvorkommen iſt mit ihrer Hilfe ermittelt worden, daß ihre Ausdehnung und Gewinnmöglichkeiten weit über die bis⸗ herigen Erwartungen hinausgehen. Daneben judenfreie Bekleidungsindustrie Große Adefa-Tagung in Berlin (Bericht unſerer Berliner Schriftleitung) Die Adefa, die neben der Zentrale, deren Sitz Berlin iſt, Ortsgruppen in Berlin, Breslau, Stettin und Aſchaffenburg unterhält, veranſtai⸗ tet am Mittwoch, 9. März 1938, 20 Uhr, im Kaiſerſaal des„Rheingold“, Berlin, eine Ta⸗ ger P an der außer den ariſchen Fabrikanten der Bekleidungsinduſtrie der ariſche Einzelhan⸗ del aus Berlin und dem Reich teilnimmt. Es ſprechen auf dieſer Tagung der ſtellvertretende Gauleiter Görlitzer und Gauwirtſchaftsberater Otto Jung. — Es muß immer wieder feſtgeſtellt werden, daß ein großer Teil der Oeffentlichkeit wenig mehr als den Namen der„Adefa“ kennt. Um Weſen und Aufgaben der Adefa zu begreiſen, muß man ſich vor Augen halten, daß eine Gruppe deut⸗ ſcher Unternehmer ohne irgendwelche Hilfe⸗ leiſtung amtlicher Stellen im Sinne der Nürn⸗ berger Geſetze ſich Raum ſchafft für deutſche Lei⸗ ſtungen, daß weiterhin dieſe Gruppe auch auf der Ebene ihres geſchäftlichen Handelns natio⸗ nalſozialiſtiſche Grundſätze verwirklicht, und daß ſchließlich ſich dieſer Raum immer ſtärter vergrößert, und immer mehr ſich dieſem Raum im gleichen Geiſte anſchließen. Heute ſind es bereits 600 deutſche Fabrikanten der Damen⸗ und Herrenoberbekleidung und einiger arwerwandter Wirtſchaftszweige, die in der Adefa zuſammengeſchloſſen ſind und die gemäß den Beſchlüſſen vom 15. November 1937 jeden Geſchäftsverkehr mit Juden ablehnen. „Die Mitglieder der„Adefa“, denen außer einer großen Anzahl kleiner und mittlerer Be⸗ triebe au roße Unternehmungen wie Rams⸗ low, Emil Köſter AG., Deutſche Kleiderwerke, Vordemfelde Stettin und Aſchaffenburg ge⸗ hören, repräſentieren heute bereits eine Jah⸗ resproduktion von faſt 250 Millionen RM. Die Enwicklung und das Wachstum der „Adefa“⸗Betriebe erhält auch dadurch eine nach⸗ haltende Förderung, daß die Erzeugniſſe der Adefa“ nicht nur wie bisher innerhalb des Kleidungsſtückes mit einem Einnäh⸗Etikett, ondern vom 1. April 1938 äußerlich ne nhänge⸗Etikett, durch„das Zeichen für Ware aus ariſchen Hand“ gekennzeichnet werden. Jeder Volksgenoſſe ſoll wiſſen, was er kauft und ſchon im aufenſter des Einzelhandels ſoll das Pu⸗ blikum den Urſprung der Ware erkennen kön⸗ nen.„Das Zeichen für Ware aus ariſcher Hand“ bedeutet, daß dieſelbe vom Weber und Wirker über den Bekleidungsfabrikanten bis zum Ein⸗ nur durch ariſche Hände gegangen iſt. ie Bedeutung der Maßnahmen der Adefa 910 aus S nüchternen Zahlen hervor, ie die Verjudung der Bekleidungsinduſtrie de⸗ monſtrieren. Die Herrenoberbekleidungs⸗, Kopf⸗ bekleidungs⸗ und Ausſtattungsinduſtrie iſt vis heute noch zu 35 Prozent in jüdiſchen Händen, die Herren⸗ und memebſcheind ärie bis zu 40 Prozent jüdiſch, die Pelzverwertungsindu⸗ ſtrie zirka 55 Prozent jüdiſch und die Damen⸗ oberbekleidungsinduſtrie zu 70 Prozent in jü⸗ diſchen Händen. 500 lehrünge für die Volkswagenfabrik Eine Ausbildungsstätte entsteht/ Jugendliche aus Notstandsgebieten werden ausgebildet (Eigener Bericht) Während in Fallersleben die moderne und große Anlage der Volkswagen⸗Fabrik entſteht, wird im Stadtgebiet Braunſchweig noch ein Vorwerk errichtet, das die Ausbildung der Ge⸗ folgſchaft für Fallersleben übernimmt. Der Bau ſoll ſo beſchleunigt werden, daß noch im Herbſt dieſes Jahres mit ſeiner 0 gerechnet werden kann. Im ganzen ſollen Lehrlinge für das Volkswagenwerk geſtellt wer⸗ den, davon 250 ſchon in den erſten Sommermo⸗ naten dieſes Jahres. Das Arbeitsamt Braunſchweig ſteht ſchon ſeit längerer Zeit mit den verſchiedenſten Arbeits⸗ ämtern in anderen Gauen in engſter Verbin⸗ dung, um aus ſogenannten Ueberſchaßgebieten Lehrlinge heranzuholen. Es gibt in Deutſchland noch Gebiete, wo zahlloſe kinderreiche Familien wohnen, deren Söhne keine Möglichkeit ſehen, in der engeren Heimat eine Lehrſtelle zu finden. An der Waſſerkante, im Rheingau und anderen Bezirken iſt die Möglichkeit zu einenr Umſied⸗ lung noch gegeben. Außerdem iſt auch an die Heranholung von Jugendlichen aus Notſtands⸗ gebieten gedacht. Dieſe Umſiedlung iſt möglich, weil das Volks⸗ wagenwerk allen ſeinen Lehrlingen freie Unter⸗ kunft und Verpflegung gewährt. Die Jungen, die nach Braunſchweig kommen, werden nun im Vorwerk in modernen Lehrlingsheimen wohnen, die mit allen notwendigen Einrichtungen einer geſunden Lehrlingserziehung verſehen werden. Ausgedehnte Sportanlagen und eine Turnhalle ſollen für die körperliche Erziehung ſorgen. Den Eltern werden aus der Lehrzeit ihrer Söhne ſo gut wie keine Unkoſten erſtehen. Als Anlaufwert für Fallersleben hat das Vorwerk Braunſchweig neben der muſtergülti⸗ gen Lehrlingserziehung noch andere, ſehr we⸗ fentliche Aufgaben. An der Hamburger Straße werden planmäßig Maſchinenarbeiter in den modernſten Werkſtätten zu Fach⸗ und Spezial⸗ arbeitern umgeſchult werden, die ſpäter nach ihrer gründlichen Ausbildung in Fallersleben voll einſatzfähig ſein werden. Das Vorwerk hwird alſo die Aufgabe haben, durch eine groß⸗ zügige Umſchulung und Heranbildung von Spe⸗ zialkräften dem fühlbaren Facharbeitermangel wirbſam zu begegnen. Darüber hinaus ſoll das Braunſchweiger Werk als Arbeitsplatzausleſe⸗ ſtätte dafür ſorgen,daß in Fallersleben der richtige Mann an der richtigen Stelle ſchafft. Wichtig für die Besucher der Leipziger Frühiahrsmesse Im Jutereſſe der ungeſtörten Abwicklung des Ge⸗ ſchäftsverklehrs werden, wie das Leipziger Meßamt mitteilt, Tageskarten an den drei erſten Meſſetagen in Leipzig nicht mehr ausgegeben. Die Geltungsdauer der Tageskarten beginnt erſt am Mittwoch, 9. März. Die Meßabzeichen gelten wie bisher für die ganze Dauer der Meſſe(.—14. März). Für ihren Verkauf hat das Leipziger Meßamt im Inland rund 600 Ver⸗ lkaufsſtellen eingerichtet; dieſe werden von den Ver⸗ trauensſtellen und den Ehrenamtlichen Vertretungen des Leipziger Meßamts, den Geſchäftsſtellen des Nord⸗ deutſchen Lloyd, durch Schiffahrts⸗ und Luftfahrtsge⸗ ſellſchaften, von den Handelskammern, Wirtſchafts⸗ gruppen und Verbänden verwaltet. Die Wirtſchaftsgruppe Groß⸗, Ein⸗ und Ausfuhr⸗ handel unterhält auch auf der diesjährigen Frühjahrs⸗ meſſe eine Importberatungsſtelle im Ring⸗Meßhaus, Tröndlinring 9. Im Rahmen des„Meſſedienſtes“, der in der Katha⸗ rinenſtraße 10/12 während der Meſſe zur Auskunſts⸗ erteilung zur Verfügung ſteht, ſind die Vertreter ver⸗ ſchiedener Ueberwachungsſtellen anweſend, die bei Ge⸗ ſchäftsverhandlungen mit ausländiſchen Firmen heran⸗ gezogen werden können. ſind ganz neue Erzgebiete und in bekannten Erz⸗ ebieten wieder ganz neue Lagerſtätten aufge⸗ unden worden. Dies alles in verhältnismäßig kurzer Zeit und mit Vorausberechnungen, die durch die ausgeführten Bohrungen in ſehr be⸗ friedigender Regelmäßigkeit beſtätigt wurden. Wir wiſſen jetzt zum Beiſpiel, daß die nord⸗ deutſche Tiefebene in Zukunft ein ſehr wich⸗ tiges Gebiet für die deutſche Erzförderung ſein wird eine Erkenntnis, die erſt der methodiſchen Unterſuchung nach den neuen Verfahren zu ver⸗ danken iſt. Damit iſt nun alſo außer den frühe⸗ ren Gewinnungsſtellen ein großes neues Ab⸗ baugebiet erſchloſſen. Von der Erkenntnis ſei⸗ ner endgültigen Bedeutung werden auch die Entſchlüſſe für die Nutzbarmachung abhängen. In dieſer Hinſicht ſcheint es nicht ausgeſchloſſen, daß die norddeutſche Tiefebene gegenüber der ſüddeutſchen Erzzone ſogar eine überragende Stellung einnehmen wird. Die geophyſikaliſche Bodenerforſchung zieht Rückſchlliſſe aus den Eigenſchaften der Erde und den Vorgängen, die ſich in ihr abſpielen. Teils genügen dabei die ſchon vorhandenen na⸗ türlichen Eigenſchaften der Erdſchichten; teils aber müſſen ſie erſt durch künſtliche Eingriffe ſichtbar gemacht werden, um ſie mit genügender Klarheit zu erkennen und dann auch für eine praktiſche Ausnutzung ausreichend 4335 zu meſſen. So ging das ſeismiſche Verfahren von den Erſchütterungen und Aufzeichnungen aus, die bei natürlichen Erdbeben gemacht wurden. Die benutzten Seismographen beſtehen aus den empfindlichſten Inſtrumenten, mit denen die Ausbreitung der elaſtiſchen Wellen im Erdkör⸗ per auf Karten feſtgehalten wird. Will man dieſes Verfahren planmäßig anwenden, ſo be⸗ hilft man ſich damit, verſchieden ſtarke Sprengungen künſtliche Erdbeben in den zu un⸗ terſuchenden Gebieten hervorzurufen. In den oberen Schichten der Erde treten hierbei die ſo⸗ genannten elaſtiſchen Wellen auf, die ſich nach allen Richtungen gleichförmig ausbreiten. Tref⸗ fen dieſe Wellen in der Tiefe auf eine härtere und darum beſſer leitende Schicht, ſo leitet dieſe die Wellen ſchneller fort als die obere Schicht. Trotz eines größeren Weges haben ſie eine klei⸗ nere Laufzeit, Die Aufzeichnungen auf der Lauf⸗ zeittafel ermöglichen dem geſchulten und erfah⸗ renen Beobachter, die Tiefe einer Schicht zu be⸗ ſtimmen; ferner können aus der Größe der Wel⸗ lengeſchwindigkeit Rückſchlüſſe darauf gezogen werden, welche Materialarten in der betref⸗ fenden Schicht anzutreffen ſind. Bei mehreren Schichten kann nach den ermittelten Laufzeiten ſogar die Tiefe jeder einzelnen Schicht berechnet werden. Handelt es ſich um Erforſchung von Lager⸗ ſtätten, die nur in größerer Tiefe vermutet werden, ſo kann ein ähnlich arbeitendes Ver⸗ »fahren auch hier zu ausreichenden Beſtimmun⸗ gen gelangen; ſie gehen von den Wirkungen aus, die der Sprengherd und ſeine Wellen an den Schichtgrenzen im Untergrund hervor⸗ rufen. Man kann ſagen: die elaſtiſchen Wellen durchſtrahlen den Erdkörper wie Röntgenſtrah⸗ len den menſchlichen Körper; ſo machen ſie uns den Aufbau des Erdinnern erkennbar. Neben den ſeismiſchen Verfahren gibt es eine Reihe von elektriſchen Unterſuchungsmethoden; auch ſie brauchen eine künſtliche Energiequelle. Alle Verfahren beruhen jedoch darauf, daß die Leitfähigkeit verſchiedener Geſteinsarten des, Untergrundes ſtark voneinander abweicht. Viel⸗ fach arbeitet die Bodenforſchung gleichzeitig nach mehreren Verfahren, um ſichere Ergebniſſe zu verbürgen und in ihrer Auswertung keinen ehlſchlag zu erleiden. NK Wirtschafts-Nundschau der Woche Weltere Tunchme der Eiseneneugung/ Verstärkte Treibstofigewinnung cus Braunkohle Stelgerung des Blerverbrauchs/ Stahlverein schlleßt cb Nach dem in„Stahl und Eiſen“ erſchienenen Bericht hat im Inland der Bedarf an Eiſen nicht nachgelaſſen. Die Anforderungen waren dringend, beſonders in Qualitätsware. Die Verſorgungslage war im allgemeinen nicht mehr ganz ſo geſpannt wie in den vergangenen Monaten. Die Erzeugung iſt in weiterer Zu⸗ nahme begriffen. Von Dezember 1937 auf Ja⸗ nuar 1938 hat ſie ſich arbeitstäglich bei Roh⸗ eiſen um 2,7 vH., bei Rohſtahl um 6,9 vhH. und bei Walzzeug um 4,2 vhH. erhöht. Damit iſt die bisher höchſte Erzeugung von November 1937 im Januar 1938 übertroffen worden. Be⸗ merkenswert iſt in dieſem Zuſammenhang, daß infolge des ſtarken Abfalls der amerikaniſchen Stahlerzeugung die deutſche Rohſtahlgewin⸗ nung zum erſten Male an der Spitze aller Län⸗ der der Welt ſtand. Das Auslandsgeſchäft lag weiterhin ruhig. —* Die deutſche Treibſtoffgewinnung aus Braun⸗ kohle ſoll in der nächſten ſem. kräftig weiter⸗ getrieben werden. Zu dieſem Zweck legt die Braunkohle⸗Benzin⸗AG, Berlin, als erſten Ab⸗ ſchnitt einer Anleihe von 120 Millionen RM einen Teilbetrag von 40 Millionen RM vom 2. bis 5. März zur Zeichnung auf. Die An⸗ leihe iſt mit 4½ Prozent verzinslich. Aus dem Erlös der Anleihe wird die Braunkohle⸗ Benzin⸗AG, kurz Brabag genannt, ihre bereits arbeitenden Werke in Mitteldeutſchland erwei⸗ tern. Die Anlagen ſind ſo eingerichtet, daß ſie auf Benzin und durch bereits vorgeſehene Er⸗ weiterungsbauten auch teilweiſe auf Dieſelöl, Schmierſtoffe und Paraffin arbeiten können. Die Rohſtoffbaſis für die Mehrzahl der Hy⸗ drieranlagen ſind Braunkohlen⸗Schwelteer und Grudekoks, im übrigen Braunkohlenbriketts und Rohkohle. Die Erzeugung der Brabag ſtellte ſich 1937 auf rund 320 000 Tonnen. * Nach Mitteilungen des Statiſtiſchen Reichs⸗ amtes ſind von Oktober bis Dezember 1937 in Deutſchland rund 9,74 Millionen Hektoliter Bier ſteuerfrei abgelaſſen und verſteuert bzw. ver⸗ braucht worden. Rechnet man zu dieſer Menge diejenige, die von Januar bis September 1937 verbraucht worden iſt, ſo kann feſtgeſtellt wer⸗ den, daß der Bierverbrauch im ganzen Jahr 1937 rund 40,9 Millionen Hektoliter betragen hat. Das ſind 1,24 Millionen Hektoliter mehr als im Vorjahr, und rund 7,7 Hektoliter mehr als im Jahre 1933. Dieſe Tatſache iſt zweifel⸗ los auf die veränderten Wirtſchaftsverhältniſſe zurückzuführen. Die nationalſozialiſtiſche Wirt⸗ ſchaftspolitik hat nicht nur ſieben Millionen Arbeitsloſe im Laufe der fünf 55 wieder in den Arbeitsprozeß eingegliedert, ſondern ſie hat den ſchaffenden Volksgenoſſen die Möglich⸗ keit verſchafft, auch noch einen beſcheidenen Teil ihres Arbeitsverhältniſſes für Genußmit⸗ tel anzulegen. * Die Vereinigte Stahlwerke AG Düſſeldorf, das größte deutſche Montanunternehmen, er⸗ höht, wie zu erwarten war, für das am 30. Sep⸗ tember 1937 beendete Geſchäftsjahr die Divi⸗ dende und verteilt 5(i. V. 4½) Prozent. Es wurde ein Reingewinn von 27(22,.0) Mill. RM erzielt, der ſich durch Hinzurechnung des Ge⸗ winnvortrages auf 50,8(48,3) Mill. RM er⸗ höht. An ſich wäre die Verteilung auch einer etwas höheren Dividende durchaus tragbar ge⸗ weſen. Wenn die Verwaltung es bei 5 Pro⸗ zent belaſſen hat, ſo dürfte dieſer Entſchluß denſelben Erwägungen entſprechen, die auch die übrigen Montankonzerne zu einer vorſich⸗ tigen Dividendenpolitik veranlaßt haben, näm⸗ lich die Befolgung einer vorſorglichen Finanz⸗ politik zur Erfüllung der der Induſtrie ge⸗ 7• nationalwirtſchaftlichen Aufgaben. Aus er Höhe der Abſchreibungen(133,2 Mill. gegen 1243, Mill. RM) läßt ſich ſchließen, daß die Geſellſchaft beſtrebt iſt, ihre Betriebe auch wei⸗ ter aus eigener Kraft zu finanzieren. Dr. F. wuchs. „hakenkreuzbanner“ Unterhaltung und Miſſen Samstag, 5. März 1938 „Vom Aberglauben“ Von Karel Plicka Kürzlich wurde in Berlin der Degeto⸗Film „Die Erde ſingt“ uraufgeſührt und mit außerordentlichem Beifall aufgenommen. Es be⸗ ſtätigte ſich auch beim Berliner Publikum die große Wirkung, die von dieſem auf der Biennale in Venedig preisgekrönten ſinfoniſchen Filmwerk von der Heimat der Slowaken, ihrem Volkstum, ihren Bräuchen und ihren Liedern ausgeht. Karel Plicka, Kameramann und Regiſſeur zu⸗ gleich, ſchuf dieſen Film in einem Zeitraum von mehr als drei Jahren. Intereſſante Einzelheiten von dieſer Arbeit ſchildert der nachfolgende Artikel. Ich mußte die Aufnghmen alle ſelbſt drehen und nebenher auch noch dies und das ſelbſt machen. Von der Aufgabe eines Trägers, die mir zur Zeit, da alle Leute auf den Feldern zu arbeiten hatten, oftmals zugefallen iſt, bis zur Regie⸗ und Kamera⸗Arbeit, ja ſogar bis zur Verwaltung der Reiſe⸗Kaſſe gibt es eine Reihe von Einzelheiten, von denen das Ge⸗ lingen der Arbeit abhängt. Aber vielleicht das Schwerſte von allem iſt das Gewinnen des Volkes. Aus der Zeit der ſozialen Härten vor dem Kriege und der Steuer⸗Vorſchreibungen in der Nachkriegszeit beſteht unter dem Volk Mißtrauen gegen die „Herren“. In einem Dorf bei Zvolen, wo ich luſtige Szenen gefilmt habe, fragten mich die Burſchen ängſtlich, ob„daraus nicht etwa neue Steuern entſtehen können“, falls die Herren auf den Bildern ſehen, wie luſtig das hieſige Volk iſt. In Gegenden, wo der„gazda“ (Bauer) zu Hauſe eine geheime Spiritusbren⸗ nerei hat, oder zeitweiſe gerne wildern geht, iſt eine mißtrauiſche Frage ſchon eher gerecht⸗ fertigt:„Herr, werden dieſe Bildchen nicht zum Gericht gehen?“ Die größten Schwierigkeiten verurſachte aber der Aberglaube. Eine Frau aus der Um⸗ gebung von Spis hat einmal irgendwo mun⸗ keln gehört. daß es Maſchinen geben ſoll, welche aus den Menſchen die Schönheit herausziehen — iſt das hier auch eine ſolche Maſchine? Oder da ſchreit irgend ein Huncut plötzlich auf: „Menſchen Gottes, flieht, ſie wollen euch hopp nehmen!“ Und die Menſchen laufen ausein⸗ ander und verbergen ſich. Derart verloren gegangene Poſitionen werden nur ſchwer wie⸗ der erobert. Das ſind allerdings— wenigſtens in der Erinnerung!— noch ganz luſtige Augenblicke; aber manchmal kommt es auch zu ernſteren Mißverſtändniſſen, wie bei den Aufnahmen in deir Spießka Magura. In den Dörfern hatte ſich die Mär verbreitet, daß Menſchen,„die in die Maſchine gelangen“, nicht ſterben können; man wird ſie zwar in der Erde beſtatten, aber ſie bleiben trotzdem am Leben. Ewig werden ſie durch die Welt irren, hüpfen,„Komödie machen“ und niemals Ruhe haben. Dieſe Aus⸗ ſichten haben auch den Mutigſten Angſt einge⸗ jagt. Das war ein ſchwerer Fall! Nachdem wir aber in der Schenke ein wenig getrunken —5 vergaß man bald die überſinnliche Ich wundere mich übrigens gar nicht, daß rings um meine Arbeit Aberglaube und Furcht Schon die Kamera allein mit ihren vier Objektiven, die dem Lauf eines Maſchinen⸗ gewehrs gleichen, und dann die vielen, vielen Kurbeln, Zifferblätter und ſonſtigen ſeltſamen Dinge! Aber der Höhepunkt vor allem war, als mein zufälliger Helfer Maciek Zvrtolka ein⸗ mal unvermutet Blenden(das ſind bekanntlich die großen Stanniolſpiegel zum Aufhellen der dunklen Teile des gefilmten Gegenſtandes) gegen die Sonne richtete. Wir hatten ſie ſorg⸗ fältig bis zum letzten Augenblick verborgen ge⸗ halten, um die Leute nicht vorzeitig ſcheu zu machen. Die Szene iſt vorbereitet. Ein altes Mütterchen iſt ſchon im Blickfeld der Kamera. Da hebt Maciek die Blenden und beſpiegelt die Frau mit dem aufgefangenen Sonnenlicht. Das Mütterchen kreiſcht auf:„Ach Gott— was für ein mächtiger Blitz! Wie er in die Augen ſchlägt! Kann er dem Menſchen nicht ſchaden?“ Es bleibt nichts anderes übrig, als jemand von der Familie zu rufen— ringsum ſtehen einige unter den Zuſchauern— damit er ſich ſelbſt durch den Blick in die Kamera über⸗ zeugen kann, was für„furchtbar ſchöne Bilder die Maſchine macht“.—„He, Alte, du ſtehſt ja auf dem Kopf!“ grölt der Mann, der die Alte hätte beruhigen ſollen.„Auf dem Kopf?“ Die Alte lacht und lacht Ich rufe die Frau zur Kamera, damit ſie ſich ſelbſt überzeugen lann; ſtatt ihr ſtelle ich eine andere Frau vor die Kamera. Gewiß ſteht ſie auf dem Kopf, aber die Röcke ſind in Ordnung! Die Alte atmet beruhigt auf, ſchon iſt ſie wieder vor der Kamera und endlich können wir filmen. So haben wir drei Jahre lang an dem Film„Die Erde ſingt“ gearbeitet, Weltbild(M) Das neue Große Siegel von England Slowakische Kinder vor der Kamera— wie sie Karel Plicka in seinem erlebnisstarken symphonischen Filmwerk„Die Erde singt“ zauberhaft eingefangen hat. Bauernarbeit Nur in ſeltenen, geſegneten Feierabendſtun⸗ den der Beſinnung, bei einem ſonntäglichen Gang durch die Felder, bei feſtlichen Anläſſen, ſteigt es vielleicht einmal aus der Tiefe der Seele herauf wie das Waſſer eines angebohrten Brunnens, und dann ſtehen die letzten, größten und tiefſten Dinge lebendig vor dem Sinnen⸗ den da: Bauernarbeit— Bauernleben mit ſei⸗ nem hohen Glück des Wachſens und Werdens und ſeiner wunderſamen Naturverborgenheit, mit ſeinem göttlichen Auftrag und ſeiner hohen völkiſchen Bedeutung und Verpflichtung, das bäuerliche Blut rein zu erhalten und ſich aus dem unveräußerlichen, ja heiligen Boden zu ernähren. Dieſes an der Schönheit der Natur, an der Hoheit der gottgegebenen Arbeit und an der königlichen Freiheit des Bauerntums entzün⸗ dete Glücksgefühl hebt aus dem gewöhnlichen Fluß und Gang der Zeit in einen höheren Tag hinein, da man gleichſam einmal über ſich hin⸗ auswächſt und ſich in ſeinem Volke erlebt. Solche Tage ſind ſelten. Wir ſtehen alle miteinander ehrfürchtig im Schauer der Jahrhunderte, um die heutigen Träger der zu ehrenden alteingeſeſſenen Bau⸗ erngeſchlechter. Schwer und hart iſt überall und immer die Arbeit, in der man ſteht Tag für Tag, Jahr für Jahr, in Sonne und Regen, Froſt und Hitze. Eng angebunden in ſtrenger Fron des Bodens überall iſt das Bauernleben, unter der launigen Herrſchaft des Wetters, bei Erfolg und Mißerfolg, unter blauem Himmel und unter grauem Himmel. Mit aufgehender Sonne, aufhellendem Wetter, ſteigendem Jahr voll Hoffnung und Zuverſicht— bei verhange⸗ nem Himmel, triefendem Regen, klebrigem Ackergrund oft voll Mißlaune, Ueberdruß und rn Aufn.: Degeto-Kulturfilm -Bauernleben Schwere, Dumpfheit im Herzen, Bleigewicht an den Füßen. Und doch: die ſich ballenden Schollen an den Sohlen, die Blicke auf die anvertrauten Fel⸗ der, die Gedanken an Haus und Hof und Weib und Kinder, und dazu ein gewiſſes Etwas, drinnen im Herzen, uraltes Vätererbe, ein Un⸗ ſagbares und Geheimnisvolles aus der urtiefen Vermählung Blut und Boden geboren, das alles ſchafft jene unerſchütterliche Ruhe und Gelaſſenheit, jenen unzerſtörbaren Gleichmut und Behauptungswillen, der mit feſten Füßen im Tag ſteht, die Quelle der ungemeinen Spannkraft, die das Bauernleben durch die Un⸗ vollkommenheiten des Jahres trägt. * Wer dieſe Worte lieſt, wird auch gern den großen, in Stuttgart bei Silberburg verlegten Roman Hans Reyhings„Der Klauſen⸗ hof“ leſen, dem ſie entnommen ſind und der wundervoll und wahrhaftig ein ganzes Bauern⸗ hofſchickſal unſerer letzten Jahrzehnte geſtaltet, von einer Dichterſeele beſchwingt und von einem feſt in der Heimaterde Verwurzelten liebend gehalten. Hans Reyhing Hebbel⸗Feſtwochein Hamburg. Das Staatliche Schauſpielhaus Hamburg veranſtaltet anläßlich des 125. Geburtstages von Friedrich Hebbel, vom 14. bis 19. März, eine Hebbel⸗ Feſtwoche, in deren Rahmen die hervorragend⸗ ſten Werke des Dichters, und zwar das Trauer⸗ ſpiel„Maria Magdalena“, das auch am 18. März in Weſſelburen, der Geburtsſtadt Hebbels, von Hamburger Künſtlern geſpielt wird,„Gyges und ſein Ring“ ſowie„Herodes und Mariamne“ zur Aufführung gelangen. eeeeeerereeene— Eine Lausbũüberei in der Kleinstadt/ von Heinrich Spoerl 14. Fortſetzung Dennoch erfüllte Schnauz ſeine Pflicht. Von Rechts wegen hatte er nicht nötig, ſeinen ſelbſt⸗ fabrizierten Heidelbeerwein mitzubringen und ſeine Schüler davon koſten zu laſſen. Aber er wollte ihnen zeigen, daß Chemie nicht ohne praktiſche Bedeutung iſt. Auch erhoffte er einen Zuwachs an Autorität, wenn ſich die Schüler davon überzeugten, daß er nicht nur prächtig zu unterrichten, ſondern auch einen Heidelbeer⸗ wein herzuſtellen imſtande ſei— einen Heidel⸗ beerwein, der von einem unverſchnittenen Bur⸗ gunder ſchwer zu unterſcheiden iſt. Wenigſtens nach Anſicht des Herrn Profeſſor Crey. Inzwiſchen war der große Augenblick gekom⸗ men. Die Primaner marſchierten im Gänſe⸗ ſchritt am Katheder vorbei und empfingen ihren Probeſchluck. Dann gingen ſie in die Bänke zurück. Aber eine gewiſſe Unruhe blieb, ein merkwürdi⸗ ges Raunen und Tuſcheln, weit über das üb⸗ liche Maß hinaus, und nichts Gutes verheißend. Auch der Schnauz wurde unruhig. „Pfeiffer, Sie gäben nicht-acht. Wederholen Sie: Was verſtäht man onter alkoholiſcher Gä⸗ rung?“ Pfeiffer erhob ſich. Jetzt mußte es losgehen. „Alſo die alkoholiſche Gärung— oder viel⸗ mehr die Gärung des Alkohols— ſie erzeugt Alkohol— das heißt alſo, der Alkohol erzeugt Gärung— ſogenannte alkoholiſche Gärung—“ „Pfeiffer, Sie faſeln.“ Copytieht by broste-Verleg und DruckerefK., Düsseldorf mnegaunboroln „Der gärende Alkohol fängt an zu faſeln— fängt an in faſelnde Gärung überzugehen— und ſo entſteht Heidelbeerfuſel— Heidelbeer⸗ faſel—“ „Was iſt los met Ehnen?“ „Nichts, Herr Profeſſor. Und wenn dann der Heidelbeerfuſel beziehungsweiſe Alkohol— oder vielmehr der Heidelbeerkohl— ich meine: der gärende Altheidelbeerkol—“ „Eſt Ehnen nicht wohl?— Oh, dann ſätzen Sie ſech. Hoſemann, fahren Sie fort.“ Und Huſemann mit todernſtem Geſicht: „Man kakakann den Wein mit A⸗a———A⸗a —ich kokokomme nicht auf das Wort.“ „Seit wann ſtottern Sä?“ „Ich ſtſtottottere doch gagarnicht. Aaaber mir dreht ſich——alles vor den Au—au—augen.“ „Oh, Hoſemann, gähen Sä doch mal an die freſche Loft.“ Luck hat den Finger gehoben. „Ich verſtähe das gar nicht. Lock, wollen Sä mal fortfahren?“ Luck ſteht auf, macht den Mund auf und zu, würgt und bringt keine Silbe über die Lippen. „Lock, iſt Ehnen denn auch öbel?“ „Sehr——“ Profeſſor Crey iſt faſſungslos. Er betupft ſich mit ſeinem großen Taſchentuch noch häufiger als ſonſt die Stirn und wird zuſehends bleicher. „Eſt ſonſt noch wem öbel?“ Der ganzen Klaſſe iſt öbel. Man ſieht es ihnen an. Die einen können nicht mehr gerade ſtehen, die andern lallen oder ſtöhnen oder grinſen blöde in die Luft. Die Dilettanten be⸗ gnügen ſich damit, den Kopf vornüber aufs Pult fallen zu laſſen. Rudi Knebel aber liefert ein Meiſterſtück. Er torkelt auf den Profeſſor zu, fällt ihm um den Hals und johlt:„Der Wein— hupp— iſt fa⸗ mos. Mein liebes Schnäuzchen— hupp— den ſaufen wir dir aus!“ Jetzt iſt die Klaſſe nicht mehr zu halten. Ein fünfzehnſtimmiges Plärren und Johlen, Grun⸗ zen und Brüllen ſetzt ein. Und fünfzehn Jun⸗ gens torkeln und kugeln übereinander und durcheinander, daß man nicht mehr weiß, was oben und unten iſt. Dem Profeſſor läuft es eiskalt über den Rücken. Was war mit dem Heidelbeerwein? Sollte ſich infolge wilder Gärung vielleicht Me⸗ thyl⸗Alkohol gebildet haben? Oder ein ſonſtiges Gift? Drohende Formeln kreiſen in ſeinem Hirn, überſchlagen ſich und zerfallen. In die⸗ ſen wenigen Minuten büßt er für die ſpärlichen Sünden ſeines ſechsundvierzigjährigen Lebens. Hans Pfeiffer konnte es kaum noch mit an⸗ ſehen und ſchloß die Augen. Aber da hat ſich Profeſſor Crey mit ſeiner letzten Energie zu⸗ ſammengerappelt und trifft die erforderlichen Anordnungen. Die ganze Klaſſe ſoll ſich ſofort an die friſche Luft begeben, ſo leiſe und unauf⸗ fällig wie möglich, Nicht auf den Schulhof, ſon⸗ dern auf die Straße, vielleicht etwas um die Ecke herum, und dann ſollen ſie tief atmen und ganz /ruhig bleiben. Oder ſich irgendwo eine ſtarke Taſſe Kaffee geben laſſen.— Zu dieſem Behufe erhielt Hans Pfeiffer, der am wenigſten angegriffen ſchien, ein Fünfmarkſtück. Und mit bewegten Worten bat er ſeine lieben Primaner, ſich recht gut zu erholen und nach der Pauſe, in der Stunde beim Herrn Direktor, ſich nichts merken zu laſſen. Die Klaſſe gelobte es feierlichſt und torkelte davon. Auf der Straße, um die Ecke herum, wurde zunächſt der Betriebsfonds von fünf Mark durch freiwillige Spenden auf elf Mark fünfundſieb⸗ zig vergrößert. Dieſe Summe reichte aus, um einen zwar etwas eiligen, aber intenſiven Früh⸗ ſchoppen zu veranſtalten. Und es iſt gar nicht ausgeſchloſſen, daß bei einigen der Mitwirten⸗ den der gefälſchte Schwips bis zu einem gewiſ⸗ ſen Grade durch einen echten erſetzt wurde. Als nach der Pauſe Direktor Knauer in die Oberprima einmarſchierte, umfing ihn Toten⸗ ſtille. Eine Weile dachte er, er habe ſich ver⸗ laufen. Vor ſeinen Augen entrollte ſich ein Bild menſchlichen Jammers. Da hingen ſeine ſtämmigen Primaner wie die Mehlſäcke zwi⸗ ſchen den Bänken. Einige ſchienen zu ſchlafen, andere glotzten ihn ſtumpfſinnig an oder grinſten läppiſch vor ſich hin. Und keiner war aufgeſtanden. Keiner rührte ſich. Knauer vergegenwärtigte ſich mit Schrecken, daß in Indien durchſchnittlich 315 490 Menſchen an Cholera, 228 033 an Peſt, und rund fünf Millionen an Fieber(Malaria, Influenza und Typhus) hinweggerafft werden. „Huſemann, was iſt los?“ „Tralala.“ „Um Himmels willen— habt ihr was Schlechtes gegeſſen?“ „Dideldum.“ „Im Gegenteil.“ „Wir haben was Gutes getrunken, Herr Di⸗ rektor. Hali und Hallo!“ „Jawohl, Herr Direktor, wir haben was— wir haben was— wir haben was getru—unken!“ „Als gute Deutſche haben wir— hupp— guten deutſchen Wein— hupp— getrunken.“ „Herr Direktor, darf ich mal raus?“ „Meinetwegen.— Aber trotzdem will ich wiſ⸗ ſen, wer euch den Wein gegeben hat.“ „Herr Direktor, darf ich mal raus?“ „Jawohl— alſo wer euch den Wein gegeben hat?“ „Den haben wir bei Profeſſox Crey trinten müſſen. Oh, mir iſt ſo ſchlecht. Darf ich raus?“ Allen war ſo ſchlecht. Alle wollten raus. Ackermann, der mit den vielen Ehrenämtern, muß Herrn Profeſſor Crey holen. (Fortſetzung folgt.) * Die beſt Frankfu Im 8ʃ gart), S Urt) di⸗ nend ven ndwet en Vere Sihmpi mpio man Se Kampf f an Wint In In eit augenbli ſtreckenlä . ſiibt⸗ itäts⸗Ha Meile ei wurde. beim JIs anerkann ten Eng von:06, Eine An⸗ dings nie ams 41 Weltrekoi deui Die de ührung slo ein, wird die 3 0 10 erz, Fi 17 Ki meter: Spez Hans 91 berger. Die Ze zum 17⸗ʃ Uhr: Sf Monta Dauerlau — Finnla Jlalleni Auf der ſchaften it tionalmar enthalt. D terſpielen kannten L haben am raden das wo ſie rüßte.( es und vervollſtär die bis So Billat Bei de in der fr Entſcheidu n dem en Mei in der dri und zwar 446:500, d. ſen Ferra bert— 3 den Ausſe Gchl. England wenn nick Jahr äuße in USA: Verfügung viera ſozu In Monte zoſen Bol⸗ Klaſſe):4 kal unterl Bouſſus/ B Bei leick konnten ar Genua wie einem neu Mylius au Stärboote, mit zehn J In der 6⸗1 „Sleipnir“ ehinderm belegte ſch. nerin„Mi Blaw“. In Vierte. arken Irfilm gewicht an den n Fel⸗ Weib Etwas, in Un⸗ irtiefen „ das ze und ichmut Füßen meinen zie Un⸗ rn den rlegten uſen⸗ nd der zauern⸗ eſtaltet, dvon rzelten hing g. Das nſtaltet iedrich hebbel⸗ agend⸗ ſrauer⸗ im 18. ebbels, „Gyges zamne“ Früh⸗ r nicht virken⸗ gewiſ⸗ rde. in die Toten⸗ ch ver⸗ ich ein ſeine e zwi⸗ hlafen, oſ er er war hrecken, enſchen d fünf za und r was rr Di⸗ vas— inken!“ upp— unken.“ ch wiſ⸗ egeben trinken raus?“ 18. imtern, Igt.), Fport und ſpiel Dakenkreuzbanner⸗ Kankjurtee Halenfportfef Grofartige Beſetzung, auch Neckermann iſt dabei nis urter ortfeſt, das am Samstag, 12. März, in der Fefthälle“ abge⸗ wickelt wird, iſt zu erfehen, daß die Veranſtal⸗ tung eine Beſetzung erfahren hat, wie ſie nicht beſſer hätte ſein können. Den größten Raum in der insgeſamt 21„Nummern“ umfaſſenden Wettkampf⸗ und Vo ihwenh oige nehmen die leichtathletiſchen Wetibewerbe ein. Im f über 60, 70 und 80 Meter gehen mit Borchmeyer(Stuttgart), Neckermann(Mannheim), Leichum(Ber⸗ lin), Hornberger r metz(Stuttgart) und Köſter(Mannheim) unſere führenden Kurzſtreckenläufer an den Start. Im Kugelſtoßen ſtartet neben Olympia⸗ ſieger Hans öllkte(Berlin) auch unſer Speerwurf⸗Olympiaſieger Gerh. Stöck(Char⸗ lottenburg) und als dritter 15⸗Meter⸗Mann kommt der Düſſeldorfer Poliziſt Trippe hinzu. Die beſten einheimiſchen Kräfte, voran der Frankfurter Simon, vervollſtändigen das Feld. Im 800⸗Meter⸗Lauf ſind Deſſecker(Stutt⸗ gart), Schmidt(Dumach) und Holbein(Frank⸗ urt) die bekannteſten Teilnehmer. Sehr ſpan⸗ nend verſprechen die Staffel⸗, Frauen⸗ und Ju⸗ —+ ewerbe zu werden, die ausſchließlich en Vereinen Groß⸗Frankfurts vorbehalten ſind. — Im Gewichtheben ſtartet, wie hn gemeldet, Qlympiaſieger ger, im Radball wird man reiber⸗Blerſch und 23 e⸗Haaſe im Kampf ſehen und Frankfurts beſte Turner, vor⸗ an Winter, beſtreiten einen Vierkampf. Inmee wieder Eunningham In einer phantaſtiſchen Form befindet ſich augenblicklich Amerikas meiſterhafter Mittel⸗ ſtreckenläufer Glenn Cunningham. In nover im Staate Newhampſhire der USA eteiligte Ing Cunningham an einem Univer⸗ ſilnts⸗Ha enſportfeſt und lief dabei über eine Meile eine Zeit, die bisher noch nicht erreicht wurde. Er übertraf die vor wenigen Tagen beim JAAßF⸗Kongreß in Paris erſt amtlich anerkannte n des ausgezeichne⸗ ten E Sydney arles Wooderſon von:06,4 Minuten um glatte zwei Sekunden. Eine Anerkennung als Weltrekord kommt aller⸗ dings nicht in me⸗ dagegen werden Cunning⸗ ams:04,4 Minuten in Amerika als„Hallen⸗ Weltrekord“ geführt. Deuſchlands nmigebot jur Holmenkol Die deutſche Holmenkol⸗Mannſchaft iſt unter von Guſtav Räther in Slo e en, Wie jetzt endgültig fe feg wird die Mannſchaft folgendermaßen eingeſetzt: ombination: Willi Bogner, Chriſtl Mifg Rös Wagner, Burk. 17Kilometer Speziat und 50 Kito⸗ meter: Herbert Leupold. Spezial⸗Sprunglauf: Paul Kraus, ans Narr, Joſef Weiler und Franz Haſel⸗ erger. ie Zeitfolge: Samstag: 10 Uhr: Start zum 17 Kilometer⸗Langlauf: Sonntagt: 13 Uhr: Springen auf der Holmenkolſchanze; ontag:.30 Uhr: Sart zum 50⸗Kilometer⸗ Dauerlauf; 15 Uhr: Länderſpringen Norwegen — Finnland auf der Holmenkolſchanze. Fialleniche Gaſte beim Reichsſporhührer Auf der Rückreiſe von den Schi⸗Weltmeiſter⸗ ſchaften in Finnland nahm die italieniſche Na⸗ tionalmannſchaft in Berlin einen kurzen Auf⸗ enthalt. Die beiden von den Olympiſchen Win⸗ terſpielen und der Winterſportwoche her be⸗ kannten Langläufer Demetz und Gerardi haben am Freitag zuſammen mit ihren Kame⸗ raden das Haus des Deutſchen Sports beſucht, wo ſie der Reichsſportführer herzlichſt be⸗ rüßte. Eine Beſichtigung des Reichsſportfel⸗ es und Fahrten in die Umgebung Berlins vervollſtändigen das Programm der Italiener, die bis Sonntag in der Reichshauptſtadt weilen. Fbachim oder Klbert Billard⸗Weltmeiſterſchaft in Marſeille Bei der Amateur⸗Billard⸗Weltmeiſterſchaft in der freien Partie in Marſeille liegt die Entſcheidung über den Gewinn des Titels zwi⸗ n dem Franzoſen Albert und dem deut⸗ en Meiſter Joachim. Der Berliner erlitt in der dritten Endrunde ſeine erſte Niederlage, und zwar durch den Franzoſen Cote mit 446:500, dagegen W04 2 lbert den Portugie⸗ ſen Ferraz mit 500:435. Die Begegnung Al⸗ bert— Joachim in der vierten Ründe wird den Ausſchlag geben. bhlechte Ausncten jür engtand Englands Davispokal⸗Ausſichten dürften, wenn nicht ein Wunder eintritt, in dieſem Jahr äußerſt gering ſein. Hare befindet ſich in USA und wird für die Spiele kaum zur Verfügung ſtehen, und Auſtin eilt an der Ri⸗ viera ſozuſagen von Niederlage zu Niederlage. In Monte Carlo wurde er jetzt von dem Fran⸗ oſen Bolelli(nicht einmal Frankreichs beſte laſſe):4, 5 ſſgen und im Butler⸗Po⸗ kal unterlag Auſtin/ Hughes den Franzoſen Bouſſus/ Brugnon:4,:6,:1,:6,:6. Gegelxegatta vor Senna Bei leichtem Wind, aber ſonnigem Wetter konnten am Donnerstag die Segelfahrten vor Genua wieder erheblich gefördert werden. Mit einem neuen ſchönen Erfolg des Hamburgers Mylius auf„Paka“ endete das Rennen der Starboote, der dem ganzen Felde und mit zehn Minuten Vorſprung das Ziel paſſierte, In der 6⸗m⸗R⸗Klaſſe führte die Marinejacht „Sleipnir“ längere Zeit, fiel dann aber durch Behinderung eines Achtmeier⸗Bootes zurück und belegte ſchließlich hinter der ſiegreichen Italie⸗ nerin„Miranda“ und der ſchwediſchen„Fagel “ꝗ In der 8S-m⸗R⸗Klaſſe wurde„Germania“ Vierte. Mit fiegenden Möten-daad nac dem weßen val Eichenſchild⸗Endſpiel der Hocken⸗Jrauen in hannover Der Gichenſchild⸗-Wettbewerb unſerer Hockey⸗ Reſchin kann noch nicht auf eine ebenſo lange Geſchichte zurückblicken wie ſein Gegenſtück bei den Männern, der Wettbewerb um den Silber⸗ ſchild. Und dennoch erfreut ſich der Kampf um den Eichenſchild der Gauauswahlmannſchaften der Frauen einer ſteigenden Beliebtheit. In Hannover wird am kommenden Sonntag das dritte Endſpiel um den„Schild“ ausgetra⸗ gen, der zweimalige Gewinner des Wander⸗ reiſes, der Gau Nordmark muß diesmal zu⸗ ehen, wenn die Frauen aus Brandenburg und Niederſachſen den glücklichen Sieger ermitteln. Die Berlinerinnen gehen diesmal mit den größten Ausſichten in den Kampf, nachdem ſie in der Vorſchlußrunde den Titel⸗ verteidigenr Nordmark ausgeſchaltet haben. i dürfte den Gäſten aus Berlin ſehr zu empfehlen ſein, den Gegner nicht zu unter⸗ ſchätzen. Die Mannſchaften ſpielen in dieſen Aufſtellungen: Riederſachſen: Stecher K Vo⸗ el, Meyer(beide Hannover); Harms, Janfon beide Hannover), Rammlinger(Bremen); Siemer, Fiedler, Rohde, Saeger, Becker(fämt⸗ lich Hannover). Brandenburg: Kennin(Charlotten⸗ burg); Bömelburg, Fritſch(beide Berlin): Thien, Kobe, Kohlſchuter(alle Berlin); Veit, Drews, Keller, Mauritz, Heegard(alle Berlin). heh vor der Meiſterſchaft? Das zweite Spiel zur— Hockey⸗Mei⸗ ſterſchaft wird am kommenden Sonntag in Heidelberg auf dem Platz an der verlängerten öſtlichen Kurfürſtenſtraße 44 dem Titel⸗ verteidiger HC Heidelberg und Mannheim ausgetragen. Durch ihren:0⸗ Sieg über TV 46 Mannheim haben es die Heidelberger 2— etwas leichter, ſie gehen zu⸗ faſenf unbeſchwerter in den Kampf als die Raſenſpieler, die lange plen haben. Das Spiel der Mannheimer iſt vielleicht nicht ganz ſo flüſſig wie das dem HCEß, wenn aber die Hintermannſchaft von vornherein mit Sicher⸗ heit und Umſicht arbeitet, dann wird der Sturm auch beim—557 einige Verwirrung anſtiften können. Jedenfalls wird man in Heidelberg ein ſpannendes und äußerſt abwechſlungsrei⸗ ches Spiel erleben. Der Ausgang wird ſehr knapp ſein. Khlblün veriert ſeinen Titel durch Tiefſchag Mißgeſchich des Deutſchen/ heinz Tazek heißt der jetzige Europameiſter Heinz Lazek, der neue Europameister im Schwergewichtshoxen Einen völlig unbefriedigenden Ausgang nahm am Freitagabend der Kampf im Ber⸗ liner Sportpalaſt die Europameiſterſchaft im Schwergewichtsboxen zwiſchen Arno Kölblin (Plauen) und Heinz Lazek(Wien). Der deutſche und Europameiſter war gegen ſeinen an Gewicht und Größe unterlegenen Gegner von Anfang an klar im Vorteil. Er be⸗ gann auch die zweite Runde in ausgezeichnetem Stil, als ihm plötzlich in der Nähe der Ecke des Gegners ein ſchwerer Tiefſchlag unter⸗ lief. Lazek ging mit ſchmerzverzerrtem Geſicht zu Boden und vermochte ſich auch nach der an⸗ beraumten Kampfpauſe vor einer Minute nicht wieder zu ſtellen. RNach Anſicht des Arztes war der Wiener nicht mehr kampffühig. Der belgiſche Ringrich⸗ ter Van der Steppen mußte alſo den Beſtin⸗ mungen gemäß Köblin disqualifizie⸗ reen; dadurch kam Lazek ganz unerwartet zu dem Titel eines Europameiſters. Hoffentlich wird durch eine neu angeſetzte Begegnung das wahre Stärkeverhältnis zwiſchen Kölblin und Lazek einwandfrei geklärt. noden Rahmenkämpfen hatte es Jupp Beſſelmann mit dem Prager Müller zu tun, den er über acht Runden knapp aber verdient nach Punkten ſchlug. In dem andern Kampf zweier Schwergewichte unterlag Klein K ebenfalls nach Punkten Romus en). Elofpurt ben der ſlodenhtcen Fupbar⸗Saunga Bis auf Südweſt endlich wieder größeres programm/ Nürnberg braucht noch einen punkt So oft ſind die Termine in den verſchiedenen ſüddeutſchen Gauen noch nicht umgeſtoßen worden wie in dieſer Saiſon, die an Reich⸗ haltigkeit bisher nichts zu wünſchen übrig ließ und auch noch eine Reihe von Groß⸗Ereigniſſen mit dem Länderkampf gegen England in Ber⸗ lin und der Weltmeiſterſchaft als Höhepunkte bringt. Die Gaumeiſter ſollen am 13. März er⸗ mittelt ſein; bisher iſt aber erſt der 1. FC ——-+ als ſicherer Meiſter anzuſehen, ſehr wahrſcheinlich wird es in Baden der 1. F C Bauen dioe ſein, während man in den auen Südweſt und Württemberg mit einigen e operieren muß. Die Entſcheidung egt einmal zwiſchen Eintracht Frankfurt un Boruſſia Neunkirchen, die nun infolge der An⸗ ſetzung des Endſpieles um den Reichsbund⸗ pokal zwiſchen Südweſt und Nordmark auch am kommenden Sonntag ihre Auseinanderſet⸗ zung noch nicht durchführen können, und das anderemal zwiſchen den beiden Stuttgarter Rivalen Kickers und VfB, die ſich am 13. März gegenüberſtehen. Die Abſtiegsfrage iſt praktiſch eigentlich nur in Baden geklärt, wo Germania Btötzingen und FeKehl die ausſcheidenden Vereine ſind. Kehl hat allerdings noch eine hauchdünne Chance, ſich noch zu retten, muß dann aber alle vier Spiele noch gewinnen und VfB Mühlburg darf keinen Punkt mehr erringen! In Süd⸗ weſt iſt die größte Wahrſcheinlichkeit, daß der mit ſeinen Spielen bereits fertige 1. FC Kai⸗ ſerslautern und Opel Rüſſelsheim, alſo die bei⸗ den Neulinge, den Weg zurückgehen, den ſie ge⸗ kommen ſind. Aber Fi Ari endgültig iſt hier noch nichts.— In Württemberg ſte⸗ hen VfR Schwenningen und der Ulmer V 94 der Ausgangstür am nächſten, aber auch Sport⸗ freunde Eßlingen und FV Zuffenhauſen könn⸗ ten unter Umſtänden noch die Leidtragenden ſein.— In Bayern wird ſich Schwaben Augsburg wohl damit abfinden müſſen, wieder in die Bezirksklaſſe Einzug zu halten, nachdem Wacker München ſich am letzten Wochenende durch den wertvollen Sieg über BC Augsburg vom letzten auf den achten Platz vorarbeitete. VfB Ingolſtadt wird wohl der Begleiter von Schwaben Augsburg ſein. er Spielplan für den 6. März lautet: Gau Süpweſt Bor. Neunkirchen— Fa 03 Pirmaſens(211) Das Spiel ſollte bereits am vergangenen Sonntag ſtattfinden, mußte jedoch infolge Ab⸗ ſtellung eines Pirmaſenſer Spielers für Wies⸗ baden verlegt werden. Pirmaſens benötigt na⸗ türlich alle Kräfte in ſeinen weiteren Spielen um die E Kenn Bei Voruffia iſt die Mitwirkung von Welſch aus den bekannten Gründen noch fraglich. Die⸗ ſer ausgezeichnete Verteidiger iſt ſo leicht nicht ausreichend zu erſetzen, ſo daß die Boruſſen ohne 31 tatſächlich gegen die kampfkräftige Pirmaſenſer Elf in Schwierigkeiten kommen könnten. Schon in der erſten Begegnung hat ſich ja gezeigt, wie ſchwer gegen Pirmaſens zu gewinnen if. Gau Württemberg Union Böckingen— VfB Stuttgart..(:5) VfR Schwenningen— 1. SSV Ulm(:5) Ulmer FV 94— Fo Zuffenhauſen(:2) Die einſtmals lange Zeit führende Union Böckingen könnte den Stuttgarter Kickers wert⸗ volle Schrittmacherdienſte leiſten. Aber bei dem ſpieleriſchen Rückgang der Böckinger iſt kaum damit 5 rechnen, daß der VfB Stuttgart in die Falle gehen wird. Zwar waren die Lei⸗ ſtungen des Meiſters im letzten Freundſchafts⸗ ſpiel gegen TSV Münſter nicht überzeugend, aber im Punktekampf wird man doch eine ganz andere VfB⸗Elf ſehen, die ſogar einen ſicheren Sieg landen ſollte. Die Kickers tragen übrigens in Straßburg gegen Raeing ihre Generalprobe aus für den entſcheidenden Kampf am 13. März. VfR Schwenningen wird alles daranſetzen, gegen 1. SSV lllm zu gewinnen, wie auch im Kampf Ulm 94 gegen Zuffenhauſen heftig gekämpft werden wird, um dem drohenden Ab⸗ ſtieg zu entgehen. Gau Bayern Bayern München— 1. FC Nürnberg(011) Schwaben— Wacker München(:2) 05 Schweinfurt— VfB Ingolſtadt..(:0) BC Augsburg— 1860 München..(:1) Der 1. FC Nürnberg ſollte ſich in München gegen die„Bayern“ den noch fehlenden einen Punkt holen und damit ſeine Meiſterſchaft be⸗ ſtätigen. 1860 München' könnte ſich in Augsburg den zweiten Platz wiederholen. Bedeutend mehr ſteht in der anderen Augsburger Begeg⸗ nung zwiſchen„Schwaben“ und Wacker Mün⸗ chen auf dem Spiel. Hier bietet ſich der Leh⸗ ner⸗Elf im letzten Treffen noch einmal eine Chance, ſich unter Umſtänden noch zu retten. Der völlig aus dem Leim geratene FC 05 Schweinfürt ſollte immerhin in der Lage ſein, VfB Ingolſtadt hinter ſich zu laſſen. 7 in der Gauliga. Samstag, 5. März 1039 Arno Kölblin,, der Unglücksrabe HBVereinskalender Verein für Raſenſpiele. Fußball. Brauereiplatz. Samstag. Entſcheidungsſpiele des Deutſchen Jung⸗ volkes. 14.45 Uhr: Fühnlein 20— Fähnlein 28; 15.45 Uhr: Fähnlein 22— Fähnlein 53: 17 Uhr: VfR Alte⸗ Herren⸗Mannſchaft— TSG 1861 Ludwigshafen.— Sonntag, 10.30 Uhr: VfR Erſatzliga— Vſ Mühl⸗ burg;.45 Uhr: VfR Jufgliga— Phönix Mannheim; Stadion: 15 Uhr: VfR Liga— VfB Mühlburg; Her⸗ zogenriebpark: 9 Uhr: VfR A 2. Jugend— Alemannia Rheinau A 1. Jugend; 10.30 Uhr: VfR Geppert— VfR Willi Schmid Privatmannſchaft; Planetariums⸗ platz:.45 Uhr: VfR 3. Mannſchaft— MF6 08 Eiſen Privatmannſchaft; 10.30 Uhr: VfR Noll— Schmid(HB) Privatmannſchaft; Vorwärtsplatz: 9 Uhr: VfR B 1. Jugend— VfR 5 2. Jugend; 10.15 Uhr: VfR komb. Jugend— SpVg. 07; Spiele auf fremden Plätzen: 9 Uhr: VfR Berlinghof— Phönix Mann⸗ heim Grün⸗Weiß Privat; 10 Uhr: VfR Steinkamp— SpVg. Sandhofen Schwarz⸗Weiß.— Handball. Sonn⸗ tag. Spiele auf eigenen Plätzen. Herzogenriedpark: 9 Uhr: VfR 1. Handballſugend— Poſt Mannheim; 10.15 Uhr: VfR 3(FFch)⸗Mannſchaft— Acc Mann⸗ heim 1. Mannſchaft: Spiele auf fremden Plätzen: 10 Uhr: VfR 2. Männer— TV 1846 2. Männer; 11 Uhr: VfR 1. Männer— TV 1846 1. Männer; 14 Uhr: VfR 2. Frauen— TB Germania Mannheim 2. Frauen. VfL Mannheim⸗Neckarau. Samstag. Alte⸗Herren⸗ Mannſchaft— Waldhof, 17 Uhr(dort).,— Sonntag. Liga— Soꝰ Waldhof, 13.30 Uhr(Stadion): Erſatzliga — Waldhof,.30 Uhr(dort); Jungliga— Seckenheim, 11 Uhr(dort); Babelotzty— 07 Privat, 9 Uhr(Al⸗ triper Fähre):; 1. Privatmannſchaft— Blau⸗Weiß Friedrichsfeld, 10.30 Uhr(Altriper Fähre).— Hand⸗ ball. Sonntag. 1. Mannſchaft— TV Rheinau, 10.30 Uhr(Waldweg): Frauen— Poſtſportverein Mann⸗ heim,.30 Uhr(Waldweg). Mannheimer Zußball⸗Club Phönix 02. Samstag auf unſerem Platz: 14.30 Uhr Fußballdienſtgruppen des Jungvolks.— Auswärts: 16.30 Uhr AH⸗Mannſchaft gegen AhH⸗Mannſchaft 03 Ludwigshafen.— Sonntag auf unſerem Platz: 9 Uhr Grünweiß-Privat gegen VfR Mannheim(Berlinghoff⸗Privat). 10.30 Uhr A⸗ Jugend gegen Vfè Neckarau. Feld 2: 9 Uhr Kohlen⸗ Privat gegen FVg. Seckenheim. 10.30 Uhr Schwarz⸗ grün⸗Privat gegen Alemannia Flvesheim.— Aus⸗ wärts:.45 Uhr Fungliga gegen Vfn Mannheim. .15 Uhr Schwarzweiß⸗Privat gegen Betriebsſportgem. Lanz. 12.45 Uhr 2. Mannſchaft gegen Seckenheim. 14.30 Uhr 1. Mannſchaft gegen FVg. Seckenheim. 15.360 Uhr Bank⸗Privat gegen FSV Frankfurt/ Main. — Montag, 7. März, auf unſerem Platz: 15.30 Uhr Hota⸗Privat gegen Hota⸗Privat Frankfurt/ Main.— Mittwoch, 9. März, auf unſerem Platz: 16 Uhr Hota⸗ Privat gegen DAß⸗Berufserziehung Schifferſchule. SpVg. 07 Mannheim. Samstag. Sportdienſtgruppen 15 Uhr(07⸗Platz); Alte⸗Herren⸗Mannſchaft— Giulini, 16.30 Uhr(07⸗Platz).— Sonntag. 1. Mannſchaft— Neulußheim, 14.30 Uhr(07⸗Platz); 2. Mannſchaft— Neulußheim, 12.45 Uhr(07⸗Platz); Jungliga— Ilves⸗ heim, 11 Uhr(07⸗Platz); Rheingold— 08 Goerig, Verbandsſpiel,.30 Uhr(Stadion); Schwarz⸗Gelb (Hanbuch)— Emnet,.15 Uhr(07⸗Platz); DNB— Vfe Babelotzki, 9 Uhr(Altriper Fähre). VfB„Kurpfalz“ Mannheim⸗Neckarau. Sonntag. Fußballabteilung. 1. und., ſowie Jugendmannſchaft frei, Woll⸗Mannſchaft auf unſerem Platze gegen Reichs⸗ bahn 2. Mannſchaft. Beginn 9 Uhr.— Handballabtei⸗ lung. Infolge Ausſcheidens von Kronau beide Se⸗ niorenmannſchaften ebenfalls frei. Jugend H Sonn⸗ tag, Dienstag und Donnerstag in den Turnhallen der Germaniaſchule ab 19.30 Uhr Training. Mittwoch Schwimmabend im Städtiſchen Hallenbad. Mannheimer Turnerbund„Germania.“ Sonntag. Hockey. Klubkampf gegen TB Bruchſal. Es ſpielen auf dem Germaniaplatz um.30 Uhr die 2. Mannſchaften, um.45 Uhr die 1 Mannſchaften und um 11 Uhr die Frauen. Die Zugend ſpielt um 14.30 Uhr gegen TV 46 Mannheim auf dem TV⸗Platz.— Handball. Die Frauen ſpielen um 14 Uhr auf dem Germaniaplatz gegen VfR 2. Mannſchaft. Sport⸗Club 1910 Mannheim⸗Käfertal. l. Mannſchaft— VfTugR Feudenheim. Mannheimer Kanu⸗Geſ. 1922 e. V. Mittwoch, 9. März, 20.30 Uhr, Mitgliederverſammlung im Bootshaus.— Freitag, 20 Uhr, Badeabend in der großen Halle des Städt. Hallenbades.— Sonntag, 13. März, 12.30 Uhr, Eintopfeſſen im Bootshaus. Poſt⸗Sportverein Mannheim e. V. Sonntag Hand⸗ ball: Poſt 1. Mannſchaft gegen TV Handſchuhsheim um 15 Uhr. Poſt 2. Mannſchaft gegen TV Handſchuhs⸗ heim um 13.45 Uhr. Frauen: Poſt 2. Mannſchaft gegen TG Ketſch um 11 Uhr. Vfe Neckarau gegen Poſt 1. Mannſchaft um.30 Uhr, dort, Sportverein Mannheim⸗Stadt e. V. Fußball: Sonntag, 10 Uhr, Stadion, Feld 1. Stadt 1. gegen SA Mannheim. Alle anderen Monnſchaften ſpielfrei. — Hallentraining: Jeden Dienstag in der -6⸗Turnhalle von 19—22 Uhr.— Schwimmen: Jeden Donnerstag im Städt. Hallenbad von 21.30 bis 23 Uhr. Ring⸗ und Stemmklub„Eiche“ Sandhofen. Sams⸗ lag, den 5.., 20.30 Uhr, findet in der Turnhalle in Sandhofen der Rücktampf ſtatt zwiſchen dem Deutſchen Meiſter Siegfried Ludwigshafen und Eiche Sandhofen. AEcG⸗Betriebsſportgemeinſchaft Wettkampfge⸗ meinſchaft Handball: Spiel am Sonntag gegen VfgR Mannheim um 10.15 Uhr, Platz im Her⸗ zogenriedpark.— Uebungsgemeinſchaft:z Montag, 18.30 Uhr, Uebungsabend in der Peſtalozzi⸗ ſchulie; Mittwoch, 18.30 Uhr, Schwimmen im Städt. Hallenbad, Halle III. Sonntag. Scherl-Bilderdienst(2) 73 4 5 3 Hakenkreuzbanner“ Samstag, 5. März 1958 Fi iman 1% M. t. von nb 35 21 140 Pfd. Dühng mit gater Biaur, Wenonl „ mit guter Figur.— n 65 vorſtellen—5 Uhr nachm. Reich 3 Baden, Mannheim, E 7, 25, Ruf 276 33.(4472 V) Linnere Menotwpiain evtl. auch Anfängerin, für Verwal⸗ tungsbüro möglichſt bald geſucht. Zuſchr. u. 11 459“ an Verlag erb. Suche ehrliches Ibjähr. Halb⸗ lagsmädchen Zu erfr. u. 11511“ im Verlaa d. Bl. Junges, fauberes Muachen rau für 3 bis 13˙4 age in der Woche z. Servier. geſucht. Adreſſeſ 142 erfragen u. Nr. 76V im Verlag. Unabhäng. ſaubere rau, die bürgerl. t Gr. Merzelſtr, 27, 3. 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Nachrui Nach längerer Krankheit verschied unerwartet in seinem 3ö. Lebensiahr unser Arbeitskamerad, Herr durch unermüdlichen Fleiß aus. Wini Kaufmann Während der Zugehörigkeit zu unserem Hause zeichnete er sich Wir bedauern sehr den Verlust dieses allseits beliebten Arbeitskameraden und werden ihm stets ein treues Gedenken bewahren. Mannheim, 4. März 1938. Führer und Gefolgschaft der dlemens-öohuckertwerke.5. Tweigniedemassung Mannneim. Danlisagung Für all das Gute, während seines Krankenlagers erwiesen wurde, und für die zahlreichen Blumen- und Kranzspenden, für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei seinem Hinscheiden sagen wir innigen Dank. das unserem lieben Vater Mannheim(U4, 29), den 5. März 1938. Frau Babetfie MHüller wwe. und Hinder Sowie 103 3 Kus wal Au (nur zweimal 48 1 zim. U. Rüche von jung. Ehepaar ſofort od. 1. 4. 38 zu mieten 14853 Zuſchr. u. 14* 7an d. Welten d. B. Junges Ehepaar ſucht zum 1. April oder ſpüter Amer l uce Preisangebote u. Nr. 3999 H gn d. 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Sechſtel 1937/38; 10.: die bis dahin fällig werdende Vergnügungsſteuer: 10.: die auf Grund von Stundungen und Forderungszetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlun⸗ gen und Säumniszuſchläge. An dieſe wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht recht⸗ zeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vor⸗ ſchriften des Steuerſäumnisgeſetzes mit dem Ablauf des ein einmaliger Zuſchlag ſchlag) in Höhe von 2 v. des ri ftändigen Steuerbetrages Fenvirtt Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvoll⸗ ſtrechung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. handelsregiſter Amtsgericht Mannheim. (Für die Angaben in 0 keine Gewähr!) Abt. FG 3b. Mannheim, den 2. März 1988. Neueintragung B 146 Dr. Ernſt Silten, Kienlen mit beſchränkter Haftung, Mannheim Mhm.⸗Waldhof, Sandhoferſtr. 112/124) er Geſellſchaftsvertrag iſt am 14. Fe⸗ bruar 1938 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Fortführung des Bisher von Herrn Dr. Ernſt Silten zu Berlin unter der Firma Dr. Ernſt Silten Fabrik chemiſch⸗pharmazeuti⸗ ſcher Präparate betriebenen Handels⸗ geſchäftes, welches die Herſtellung und den Vertrieb chemiſch⸗pharmazeutiſcher Artikel zum Gegenſtand hat. Die Ge⸗ ſellſchaft kann auch andere Fabritatio⸗ nen und Handelsgeſchäfte in Chemika⸗ lien betreiben. Das Stammrkapital be⸗ trägt 75 000.— RM. Paul Fritzſching, Direktor, Mannheim⸗Feudenheim, ift Geſchäftsführer. Sind mehrere Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt, ſo zeichnen je zwei von ihnen die Geſellſchaft ge⸗ meinſam oder einer von ihnen zuſam⸗ men mit einem Prokuriſten. Die an der Gründung beteiligten Geſellſchaf⸗ 7,ter haben das bisher unter der Fir⸗ ma Dr. Ernſt Silten Fabrik chemiſch⸗ pharmac. Präparate in Berlin betrie⸗ bene Handelsgeſchäft für—3—— der Geſellſchaft von Dr. Ernſt Silten in Berlin käuflich mit dem Recht der Fortführung der Firma, jedoch unter Ausſchluß der Au enſtände und Ver⸗ i erworben. ränderungen: A 374 Lubwig Leiner, Mannheim (Metalle, Kaiſerring 34). Güntber —— in Mannheim hat Einzelpro⸗ 4375 Aug. Baiſch& Sohn, Mann⸗ (Faſerſtoff⸗ Roßbaar⸗ urichterei, Mhm.⸗Rheinau, Rohrhoferſtraße 32 Diplom⸗Kaufmann Theodor Baiſch i Mannheim iſt als weiterer perſönlich baftge Geſellſchafter eingetreten. Friedrich Straßburger 95 ien(Vorſicherungen, D 2, Kurt Straßburger iſt als perfönliz Geſellſchafter ausgeſchieden. 4 377 Robert Feibelmann& Co., Mannheim(Weinhandlung, L 7,). Die offene Handelsgeſellſ aft iſt auf⸗ gelöſt. Abwickler ſind die beiden Ge⸗ fellſchaftenr Robert Feibelmann und Ludwig Kohlmann, beide Kaufleute in Mannheim. Jeder iſt ſelb⸗ ſtädg 378 Gebr. Graeff, Mhrannheim (Güterbeſtäterei, Spedition u. Lage⸗ rung, Qu 3, 15). Das Geſchäft ging mit Aktiven, Paſſiven und ſamt der ——— über auf den Kaufmann Paul raeff in Mannheim, deſſen Prokura nunmehr iſt. oich en: A 92 Michgel Gobc Neckarhauſen. Die Firma iſt erloſchen. Filichr Banmmächmgen werden, die gleichzeitig ihre Güllerrechtstegiſtereintrag vom 3. März 1938: Jakob Weisſchu, Amtsgehilfe in Männheim, und Thekla geb. Frohn. Der Mann hat das der Frau gemäß § 1357 BGB. zuſtehende Recht, inner⸗ halb ihres häuslichen Wirkungskreiſes die Geſchäfte des Mannes für ihn zu beſorgen und ihn zu vertreten, aus⸗ geſchloſſen. „Amtsgericht 5. 3 b. Mannheim. ueberlandvertehr auf der Streco Lützelſachſen—Mannheim. Georg Peter Münd in Lützelſach⸗ ſen erhielt mit ſofortiger Wirkung die Genehmigung, wöchentlich zweimal, und zwar jeweils Donnerstags und Samstags, Ueberlandverkehr auf der Strecke ützelſachſen— Mannheim zu betreiben. Es dürfen jedoch* Be⸗ wohner von Lützelſachſen beft——— arkt⸗ waren nach dem Markt in Mannheim oder von dieſem zurück⸗ ehren Der Jußed wird für die einfache „Fahrt—3 5 RM. für die Perſon feſtgeſetz Als Halteſtelen werden beſtimmt: in Lützelſachſen: Bahnhofſtraße 5: in—meem Großmarkt und Haupt⸗ ma Die. Abfahrt hat jeweils ſpäteſtens eine Stunde vor Beginn und die Rückfahrt ſpäteſtens Stunde nach Beendigung der Marktes zu erfolgen. Die 1 e und Beförderungsbedin⸗ gungen können beim Bezirksamt Mannheim eingeſehen werden. Mannheim, den W. Februar 1938. Bezirksamt— Abt. v/58. dekannkmachung! Herr Friedrich Gölz, Mannheim⸗ Feudenheim, Scharnhorſtſtraße 6, hat den Verluſt des von der Städt. Spar⸗ kaſſe Mannheim auf den Namen ſei⸗ nes minderjährigen Sohnes Willi Gölz ausgeſtellten Sparbuches Nr. 8 482 anher angezeiat 14 deſſen Kraflozettiarung beantrag Wir bringen dieſen Antrac mit dem Anfügen zur öffentlichen daß gemäß 5 14 des Geſetzes vom 18. Juni 1899 die Kraftloserklärung des genannten Sparbuchs erfolgen würde, wenn dasſelbe nicht innerhalb eines Monats, vom Erſcheinen dieſer Be⸗ fanntmachung an gerechnet, von fei⸗ nem derzeitigen. Inhaber unter Gel⸗ tendmachung ſeiner Rechte bei uns vorgeleat wird. Mannheim, den 3. März 1938. Städt. Sparkaſſe Mannheim. Lg. rigkrankenasse Hannheim Zahlungsaufforderung. Die Beiträge zur 3 3234883 und Arbeitsloſenverſicherun f r den Monat Februar 1938 ſing ür Arbeitgeber, welche die Beiträge elbſt errechnen, zur Zahlung fällig. Die Herren Arbeitgeber werden hiermit aufgefordert, die Beitrags⸗ Magen innerhalb eimer Friſt von ür alle ühri⸗ gen Arbeitgeb—— ſind die Beiträge innerhalb agen nach Zuſtellung der von der à0 e ausgeſtellten Bei⸗ tragsrechnung einzuzahlen. Bei Zah⸗ werden Verzugszuſchläge und Ver erhoben, auch erfolgt ohne weitere Mahnung die Anordnuna der Zwanasvollſtreckung. Mannheim, den 5. März 1938. Der Vollſtreckungsbeamte. Oftersheim Die Gemeinde Oftersheim verſtei⸗ gert am Montag, den 7. März, vor⸗ mittags 10 Uhr, im Gemeindehaus, Mannheimer Str. 42, ca. 400 fm Nutz⸗ holz. Steigerungsliebhaber ſind ein⸗ geladen. Der Bürgermeiſter: Rehm. Bitte, lessen Sie slch Familien⸗ „auch Machrufe · von prvsten werden zum ermöbigten Grundptreis berechnet: 7 Pfennig pro mm fur Ausgebe Nonn- heim, Auflsge über 40000 kxemplere 8 Pfennig pro mm für Gesemt- Aus- gobe, Aufloge über 52000 kxemplere Husteranzeigen in versch. Gröben vorlegen fjakenkreuzbanner NHennheims führendes Anzeigenblett flnzeigen dn unserem Scholter * „haken Stoft Helde Direkt Samstag, Vorſt Miete A Nr. 1 Ell Opex in 3 Ak M. Piave. Mi Anſang 19.30.1 Wt. Hechech Sams im Neu Wiedetholun⸗ I 5 Große O von Der Karten 2 UR K0 ſe und in g papier- kberhe der gepri ANMNrete Fernruf Seit 37 3an Höchstleistun, Schädtingsbek hekannt. GAs-U IMSTAl RE. 3 1938 rag ehilfe in frohn. u gemäß t, inner⸗ askreiſes r ihn zu en, aus⸗ nheim. r Strede —5 ützelſach⸗ kung die zweimal, aas und einfache Perſon eſtimmt: ßze 5: d Haupt⸗ päteſtens und die de nach erfolgen. gsbedin⸗ zirksamt 1938. 8. hes Nr. deſſen mit dem enntnis, vom 18. ung des t würde, lb eines eſer Be⸗ von ſei⸗ ter Gel⸗ bei uns 1938. heim. „„——— Muneim „Bakenkreuzbanner“ —————ifFernsprecher WalopaneResfaurant am Stem 222⁰ deden Sẽmstsg von ½9 bis 12 und Sonntog von 44 bis 12 Unr 1 4 2 Konzert und persönlich anw-esend und 5onntog, G. Nörz, ist Prinz Karneval Bert l. von Modesfen mit seiner prinzessin Lucia l. mit ſhnen in den Himmel hinein. tänzt Ber jeder Witterung! Eks spielt Lucig ſamier vom dundfuni · kintritt freit S0 der Arzt und so denken auch moderne Frauen, die wissen 4% Korperfbll schlafl. viderstandslos und alt macht. 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März 1938 IlsEllE weder ein 3 Dombenprogramm Julius Kienzle nvonfenent töglich.50 Uhr 8 für Honnheim vollstöndię neue Varieté-Attraktionen paul ⁊cdun/ Montez u. Ins Trikson/ Gretel NMartin/ Elvira Radio Boys/ NMya u. cyrio Rivello/ Eddy Glaubitz und seine Solisten Mneute 16 Unt: frenz-Varieté Horgen 16 Uhr: 4 Meyer, C3, 45 Familien-Vorstellung * * * * ** 5 5 11-12 und 45 Uhr.— Gewissenhafte V lür Abitur und alle anderen Schul Prospekt frei— FRenruft 23921 Direktion: Dr. G. Sessler unel Dr. E. Meekmann tit t 5 25 Mannheim tat Senw/arz., 10 Sexta bis Prima und Abendschule. Auigabenüberwachung. Jederzeitige Umschulung. Nachholkurse. Aufnahme in Sexta und sümtl. anderen Klassen täglich von otbereftung prüfungen. Mo derne Verkaufsstelle fü— Woerkstätte f. LTXON Plissee aller Art Dekatur Modezeitschriften Rezierstlier Schnittmuster n inh. E. GOEDE Sti ckerei Spitzen einkurbeln Stoffknöpfe usw. Mannheim, Qu 3, 21 Fernsprecher 22490 MNational-Theater MWMannnelm Samstag, den 5. März 1938: —Vorſtellung Nr. 237 Miete A Nr. 16 2. Sonverm. A Rr. 8 Ein Maskenbon Opex in 3 Akten, 5 Bildern, von F. Ein frohes Vochenende, Nafurneinhaus Hennin OGer Kallsfadi d. d. Weinstr. Jeden Samsiag guie Vniergaliung Schlaf⸗ Ammer gebraucht 1 Schrank mit Spiegel 2 Heiten, 2 Hachitische Waschkommode mi: Spiegel, 2 Röste nu⸗ 110. Aäkahn n 3, 10 Anfang 8 Unr Fnedrichsmark Einintt 30 pfg.- klitst 30 pig. Samstag, den 5. MHärz und Sonntag, den 6. März TANZ M. Piave. Muſik pon Giuſeppe Verdi. Anfang 19.Za uhe. Ende gegen 2215.) Samstag, 3. März im Neuen Theater, 19.30 Wiederholung der Studienaufführung: Lelaubeniste Große Oper in zwel Akten von W. A. Mozart Der Kartenverkauf hat begonnen Z2 URKONFIRMATION ſesangbücher und Geschenke in großer Auswanhl papier-Bauer bchokatee ſie“ von nens Ge gen 22 Uhr Dienstag, 8. Herharit Hever der geprüfte Kammerjüger AMrte, eoflinistraſte 10 Fernruf 25318— Selt 37 lahren für 85 Höchstleistungen in der Schädtingsbekämplung hekannt. er, ſtell.: für die NS. (Heinrich Lanz AG. baron“, Operette von Johann Strauß. An⸗ ang 14 Uhr, Ende 16.45 Uhr.— Abends: iete G 16 und 2. Sondermiete Cs und für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgem. Mannheim Abt. 351—353, 589—590: Muſika⸗ liſcher Komödien⸗Abend:„Tanzphanta⸗ ulius Weismann; eimnis“, Oper in 1 Akt von 3 Ermanno Wolf⸗Ferrari; Ballett von Igor Strawinsky. Anfang um 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. Montag, 7, März: Nachmittags⸗Vorſtellung: 3. Vorſtellung für die Volksſchulen:„Wik⸗ helm Tell“, von Schiller. Anfang 14 Uhr, Ende 16.30 Uhr.— Abends: Für die NSG Kraft durch Freude, Kulturgem. Mhm. Abt. 119, 121—144, 159, 259, 354—355, Gr. D Nr.—400, Gr. E Nr. 601—900: Muſikali⸗ ſcher Komödienabend:„Ta n à ph antaſie“ mn Fent 0 SBeheimnis“, Oper in t von Erm. 54 1. 2 2 K 1. 95 Wolj⸗ errari;„Petruſchka“, Ballett von Igor Strawinsky. Anfang 20 Uhr, Ende ge⸗ Nachmittags⸗Vorſtellung Schülermiete B 6:„Schwarzer Peter“, eine Oper für große und kleine Leute, Muſit von Norbert Schultze. Ende 16.45 Uhr.— Abends: Miete G 17, und 1. Sondermiete G 9, und für die NSG „Kraft durch Freude“: Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen Abt. 521—523:„Ri nicht Rächer“, Trauerſpiel von Lope de Vega, Ueberſetzung und Nachdichtung Hans Schlegel. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Mittwoch, 9. März: Miete B 18 und 2. Sonder⸗ miete B 9:„Verſprich mir nichts“, Komödie von Charlotte Rißmann. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Donnerstag, 10. März: Miete D 18 und 2. Son⸗ dermiete D gund für die NSG„Kraft durch Freude“: Kulturgemeinde Ludwigshaf. Abt. 501—502, 905.—909:„Der Barbier von Sevilla“, Komiſche Oper von G. Roſſini. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.15 Uhr. März: WL ErL er Mäͤnnbeimer Chealer⸗Gpielpiar für die Woche bom 6. bis 14. Müͤez Im Uationaltheater: Sonntag, 6. März: Vormittags⸗Veranſtaltung: 5. Morgenfeier: Friedrich Hebbel (zum 125. Geburtstag des Dichters). Anf. 11.30 Uhr, Ende 13 Uhr.— Nachm.⸗Vor⸗ 35 5 durch Freude Freitag, 11. Mürz: Miete F 19 und 1. Sonder⸗ miete F 10:„ I mit Ulrike“, Komödie von Sigmund Graff. Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 flor. Samstag, 12. März: Nachm.⸗Vorſtellung: 4. Vor⸗ ſtellung für die Volksſchulen Mannheim: „Wilhelm Tell“, von Schiller. Anfang 14 Uhr, Ende 16.30 Uhr.— Abends: Miete E 17 und 1. Sondermiete F 9, neu einſtu⸗ diert:„Die Zauberflöte“, Oper von W. A. Mozart. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Sonntag, 13. März: Miete H 17 und 1. Sonder⸗ miete H 9, z. Heldengedenktag:„Fidelio“ Oper von Beethoven. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr. Montag, 14. März: Miete A 17 und 1. Sonder⸗ miete A 9:„Richter— nicht Rächer“ Trauerſpiel von Lope de Vega, Ueberſetzung und Nachdichtung Hans Schlegel. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Im NUeuen Theater im Roſengarten: Sonntag, 6. März: Vorſtellung für Erwerbsloſe „Der goldene Kranz“, Volksſtück von Jochen Huth. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Freitag, 11. März: Für die NSG„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim Abtlg. 242—244, 327—344, 364—366. Gruppe D Nr. —400, Gruppe E freiwillig Nr.—700: „Cavalleria ruſticana“, Oper von Pietro Mascagni; hierauf:„Der Ba⸗ fazzo“, Oper von Leoncavallo. Anfang 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. er Zigeuner⸗ „Suſan⸗ „Petruſchka“, „Suſannens Anfang 14.00 Uhr, Sonntag, 13. März: Vorſtellung für Erwerbs⸗ loſe:„Kichter— nicht Rächer“, Trauer⸗ ſpiel von Lope de Vega, Ueberſetzung und Nachdichtung Hans Schlegel. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. In Ludwigshafen— Ufa⸗palaſt im pfalzbau: Donnerstag, 10. März: Für die NSc„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshaf. Abt.—5, 21—27, 34—35, 46—49, 50—56, 101—105, 111—112, 405—406, 416—419, 420 bis 429, 432—434, 438. 451—452, 620—627: „Richter— nicht Rächer“, Trauerſpiel von Lope de Vega, Ueberſetzung und Nach⸗ dichtung Hans Schlegel. Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. chter— Tichige ſmeien empfiehlt ſich in u. außer dem Hauſe, auch Knabenſachen und Flickenn.— It.A. Gaimannſf b 1. 2.Slock d. formvollendet- ste. jetzt von .AAhar Neckarvorlandstr. Nr.23(Nh. Luisen- ring-Holzstraße). Fernspr. 224 43. Besteingerichtete Spezial-Reparat.- Werkstatt. Neue Dldht-Berröste sow). Reparaturen. Umarbeiten. Ver⸗ stärkungen, Neu⸗ bespannen je den Modells zu billig. Preisen. Heltmann Drahtmatr.-Fahrik nur Waldhofstr. 18 Fernruf Nr. 520 65. Größte Rep.-Anst. hier und Umgeb. TerMnA8“ tait Sachsmotor sofort lieſerhar. Kleine Anzahlung, Rest monat ich. Donpler 1 2, 8 GAs-u. WAssER- INSTALLATIOMEN REPARATUREN elpisrg 10 Rosengortehn, FON 4203, An —— —— ——— — — —— — — —— — — — —52 —— Abfuhrunę aller benł- möbigen Geschöfte noͤhme von Sporgeldern Kapitalꝭnlagen auhhgannaasanaamaamamaamsasanaaa BENSEI. æ(O. 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Hageneier.— Chef vom Dienſt: Helmuth Wüſt.— Verantwortlich a Hel⸗ muth Wüſt; für Außenpolitik: Karl Hageneier; für Wirtſchaftspolitit und Handel: Wilhelm Ratzel; für Be⸗ wegung: Friedrich Karl Haas: für Kulturpvolitik, Feuille⸗ ton und Unterhaltung; Helmut Schulz; für den Heimat⸗ teil: Fritz Sport: Julius Haas: für Lokales: Frievrich Karl Haas: für Etz; Geſtaltung der B⸗Ausgabe: Wilhelm Ratzel; für Beilagen: Dr. Hermann Knoll u, Carl Lauer; die Bilder die Reſſortſchriſtleiter; ſämtl,. in Mannh. tändiger Berliner Mitarbeiter: Dr. Zohann von Leers, Berlin⸗Dahlem. Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin SW 68, Charlottenſtraße 15 b. —Nachdruck ſämtlichex Oriainalberichte verboten.— Sprechſtunden der Schriftlemtung: täalich von 16—17 uhr (außer Mittwoch, Samstag und Sonntag) Druck und Verlag: Hatentreuzbanner⸗Verlag und Druckerel.m. b.. Geſchäftsführer: Direktor Kurt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlagsdtirektion: 10.30 bis 12 Uhr laußer Samstag und onntag): Fernſprech⸗Nr. für Verlag und Schtiftleitung: Sammel⸗Nr. 354 2i. Für den Anzeigenteil verantw.: Wilh. M. Schatz, Mannh. Zur Zeit gelten folgende Preisliſten: Geſamtausgabe Rr. 2, Ausgabe Mannheim Nr. 10, Ausgabe Weinheim Nr. 8 Ausgabe Schwetzingen Nr. 8. Die Anzeigen der Ausgaben 4 Morgen und Abend er⸗ »ſcheinen aleichzeitta in der Ausgabe 5. Frühausgabe A Mhm. Abendausgabe 4 Mhm. Ausgabe B Mhm Ausgabe à und B Mannheim Frübausgabe à Schw.. über 600 Abendausgabe 4 Schw.. über 600 Ausgabe 6 Schw. Ausgabe A und B Schwetzingen Ausgabe B über 16 700 Hüber 14 600 über 25 700 über 41 350 Hüber 6 350 über 6 950 Frübausgabe 4A Whm. über 600 Abendausgahe 4 Whm. über 600 Wom. über 3100. Ausgabe A und B Weinheim über 3 700 Geſamt⸗Dal. Monat Zannar 1938 über 5200 —*2 ————— — f — „hakenkreuzbanner“ Samstag, 5. März 1958 AInaMsnA Freivorstellungen anläflich des Film-Volkstages in unteren rheatern e Wir pielen morgen Sonntag: ScHAUsUNG Meerfelestraũe Nummer 36 ScAl Mädchenjahre einer Königin Wenn wir alle Engel wären EGLNE Beginn um 1 Unr mittags Beginn 11 Unr vormittags Eintritt gegen krwerb der„Fiim · fibel“ zum Hreise von 10 pfg. an den Kkase%n erhönlen neginn 11 Unr vormittags Märkische Film Gmbli. Qi oGwaln Raiſualiug loſlul uius gußßnimmbvolla Jaiud! Höngt es mit dem uũbefraschenden Ableben ihres Hannes zusammenꝰ Ist es eine tragische Liebesòfföfe? Niemendweib Bestimmtes-- bis süf einel Und die schweist. ber Film eines großen Gesellschàfts- Skandals um eine kapriziöse Fràul in Albrecht Schoenhals- Sabine peters u. Hans Leibelt · Eriła v. Thellmann- Erich Fie dler prltæ Odemar · Paul Westermeier · Ernst Waldov/ Musik: Peter Kreuder um Vorprostemm: „Miauus Moban“ 22233 ſu. Ein 05 der mit bezubemden Schòõpfunsen ur jede Jahreszeit u. Gelegenheit aufo/artet Anfengszeiten: Somsteg:.55.00.15.55 Sonnteg:.50.00.25 ALHAMBRA p 7, 23. Planken Wie erwartet- einSemation:- Erkolg! ber gufsehenerregende Ffilm: Roman eines Schwindlers mit dem groben frenzòõichen Schòuspielet SaSCHA GUITRV Ein Film, der faszinlerendes Leben ist, ein Leben, das eines Schwindlers, eines Spielers mit all seinen Affüren„Wagnissen GRETA GARB0O Liui Niumaliglail in dea Mall das dilub! nach„Das Schweigen im Walde“ zeigt die Uta ihren neuen, nach einer Ganghoker· novelle geſtalteten Oſtermayr-kilm mit Hanſi Knoteck⸗Viktor Staal Hermine Ziegler cud wig Schmid⸗Wildy Hans Richter Anny Seitz Spielleitung: Hans Deppe vorher: Wir bieten Schach der Weltmacht Baumwolle, Ufa-Kulturkilm-Ufa-Tonwoche und der von uns aufgenommene ger o ßi e Sonder film 5 ler die Kamelien- weneeeeeeeeeeeehe el ee 70 dame eeebas han. i mit ihrem neuen Partner Robert Tayler AllliLkfkLLLLiILtILLIzWI1 „Mannheimer lubiläums- Karneval 1938“ Dieſen Sonderkilm ſehen Sie nur in unſer. Theater Sa,:.00.45.30 50.:.00.435.00.30 kür Zugendliche zugelaſſenl! UFA-PALA5T UXIVERS UN iinanmumummunmmmnmrmnimnnninninmmnnkmnnnmnnirnmmiminmsmmsmätutsnäsnüsminisnif Illki ſullllllIlI Der einzige Garbo-Eilm, der in dieser Spielzeit erscheint! Wir zeigen diesen Filn zu gleicher Zeit in zuei Theatern! Seginn Scala: Beginn Gapitol: Samstag und Sonntag .00.15.30-.15.20.30 ScalA⸗ CApITOI Meerfeldstraße Meßplatz Die Komiker unel Triumphenl Ein Mensch, dem Karten und Frauen zum Verhüngnis wurden! bie deutsche Fossunę beòtbeitete: Werner fincł Sprecher: Ffrit⁊ Ode mor AeMTUNGI Des grohen krfolges wegen zeigen wir dieses eilnmolige gsfrohe Film-Werk auch in 2 Machtuvorstellungen neute Samitagu. momen Sonntag ahdi.iĩ Unr IIILILIIL Heuie Samsiag Morgen Sonniag ——— abends 11 Uhr Miknemunfg Hier offenbart sich die un- endliche Liebe einer Frau fu hnaus Sonder-Veranstaltung vom Lspezial-Filmhaus Hornberg, Berlin NACHT.vnenung jdꝛe — kinmalig Marta Eggerih Liebeneiner Slezak- Wüst ⸗ Eichheim CARMEN „es liegt mir so im Blut schön wie der junge Frünling dusti Huber, Gusti Wolk, Hans Moser, mneo Lingen, bagny Servaes, Anton küthofer, Tibor v. Halmay Stunde Ein bezaubernd lustiger und natürlicher Film. bie Geschichte einer jungen Liebe Ein Terra-Kunstfilm MAnnneEI necrAnA⁰ Das moderne Iheetet᷑ im Suden det᷑ Stodt ber sensationelle Grolertoig! Kitty Jantren- lu lans- bustav Diess „Ler Tser von Eschnapur“ Beginn.00,.30 Sonntag.30 sonntag naehm. 2 Uhr: Große lugend-Vorstellung Harry Piel in. „ber oschungel ruft“ Wer erst einmal die Tastatur gedrückt. Töne zum Singen und Schwingen gebracht, den Helion ſrobiert? Teamnitan:Gann:.20 Rinderspacher N 2, 7 Hunststr. O 7, 4 Heidelbergerstt. ie aaaaasaananm Benchten Sie uuch die Vergnügungs-Anzeigen Huf der vorletzten Seite Huaaaaaaaanaaanana gibt sie nicht mehr frei— die volkstümliche Harmonika. Wollen Sie's nicht auch versuchen? ., Sie linden sicher eine, die Ihnen gefällt bei Husnhaus Schoab Gegr. 1902 U.7 iaus d. Harmonle) der phentꝭstische Eichæfd-Eichberg· film der Tobis voller Abenteuer und Sensòtionen. HAUPTDAESTELLEN: die bezeuberde Tonzerin La Jana als NHohereni v. Eschnepur Kitty Jantzen Gustav Diessl- H. Golling- Ineo lingen Wunderland Indien- sein geheimnisvoller Dschungel, seine Tempel und Paläste bilden den märchenhalten Schauplatz eines abenteuerlichen Gesckehens. m Vorprogt.: Mein Regiment“- Wochenschau 3USENDNICHT ZUGFLASSENI Tüglich.00.10.20. 50. ab.00 Uhr NHorgen 5onntas Ffilm ·Volkstas Wir brinsen folsendes prostemm: im Palast: im Gloria: den Tobis-Fiim den Tobis-Film „Die lulika“„Ave Maria“ beęinn in beiden Theatem vormittoęs 11 Uhr Misf- Gioni meater Breite Stt. palast Seckenh. Str. temZustandbillig Bechstein- Flügel in ausgezeichne⸗ zu verkaufen. Heckel Kunststr. O.10 W. campert C0.12. Tel222223 gonder- dyõͤt- 4 Porokellung Nur Samstag, den 5. MHärz, und 5onntag, den 6. Hürz lewells 23 Uhr 3 der große sensationelle Lauhtier Lenfim ſar Lana30 Dieser auhßergewöhnliche Jagd- und Expeditionsülm entrollt noch niemals zuvor gezeigte Bilder aus dem geheimnisvollen Dschungel Indiens Amzude ves. billig L. emn. A7,3 Ruf 288 73 Eine Jagd auf einen wilden Elefanten Ueber die Sitten und Gebräuche der Bewohner Indiens gibt dieser Film in Bild und Ton Aufschluß Lorenz Hagenbeck spricht im Tonfilm! Flügel (Bechſtein) Piano, ausgezeich⸗ wert zu verkaufen. J. Schmitt, net erhalt., preis⸗ L 3, 3b. Pianol. (11 496“% Den Schluß aber bildet das Haupterlebnis: Die groge Tigeriagd in ihrer atemraubenden Realistik! Vorverkauf tägl. an der Theaterkasse UA- PAIAST UNIVERSUN Es bleibt dabel-— nöch wie vor die rechte emutliclilceit in der „HUrtkE 2. Tanzo elnilo Ituͤndeleel N 7, 8 Fernsprecher 230 06 linsere Frůlii allrotanælcuroe beginnen am 38. Mörz 1938 Gefl. Anmeldungsen erbeten. cafe WEIIER erstKl. Kiüinsfler-Konzert Pollzeistunden-Verlängerung X 4 IA HIA 111 7 —◻ 2 IIIIl ———17 Iiyy, — S — Eine Ung Ein Sch heiter pror die ſchönen Die Stre wagen; da galoppierte der Wagen ſchleudert. Himmi. anand!“ fli mit einem Krach!! Da /lag d tönten.. Ein dicke Mädchen ar pelte mit d kräftigen V Das Pfer es vorne be „Schinder viech... u Die Geſe mit geraffte die Herren „Is wos ... der He Mädel blud ... er muf ben.. Si Ich kann ke gehen.“ So „Bidde de „ Faſch!“ Ein junge ſtand gefaß neben den dem Volke und ſtrich d .Der dick Hände ware linke Fuß w Der Arzt Kopf. „Leichte K Obſchierfung Schwellung malen wie d Sie wern U Dem Mäd das Handerl eſſigſaure To Noch gut a Um Gotte⸗ Menge hine ſah es ſo au fernt wäre e; „Was is? Der Kamme Ihnen, was mit'n Ferdi „Nichts. Damen... ein Hoar.. Schreckensb Hofoper nebe Herren und des Peitſchen war und ihn teilnehmender den Mitglied Rettung ſeine „Ich ſchteh ranin Nituſch zu meinem K ... es woar W n einher... ich einen halben Wogn zerſchm Illllmne 5 Lllllmfr lt noch J Bilder llen nen n bräuche t dieser ufschlub eck im! t das jagd ealistik terkasse A51 ——————————— eene eeeeeen ee ergstr. 3 uisenring) Srung 8 W L —I 2l m WI W 4 einahe Eine Unglücksgeſchichte von euowig Thoma Ein Schrei des Entſetzens gellte durch die heiter promenierende Geſellſchaft, die in Iſchl die ſchönen Herbſttage genoß. Die Straße herunter raſte ein Einſpänner⸗ wagen; das Pferd war ſcheu geworden und galoppierte mit wild flatternder Mähne einher; der Wagen wurde rechts geſchleudert, links ge⸗ ſchleudert. Da, ein Prellſtein Himmi... Herrgotts... ramaſuri.. über⸗ anand!“ fluchte der Kutſcher, deſſen Steyrerhut mit einem mächtigen Gemsbart geziert war. Krach!! Da lag der Wagen... gellende Schreie er⸗ tönten.. Ein dicker Mann lag im Straßenſtaube, ein Mädchen aus dem Volke lag neben ihm, zap⸗ pelte mit den Beinen und zeigte ihre runden, kräftigen Waden. Das Pferd ſtand zitternd, der Kutſcher hielt es vorne beim Kopfe und fluchte. „Schindermiſtviech... öllöndiges... Raben⸗ viech... miſerablichtes!“ Die Geſellſchaft lief hinzu... die Damen mit gerafften Röcken.. bleich... aufgeregt. die Herren mit ernſten, düſteren Mienen. „Is wos baſſiert? Ich bidd Ihnen! Aber jo .„ der Herr ſoll beide Arme... das oarme Mädel bluddet... der Herr is bludüberſtrömt er muß beide Unterſchenkel gebrochen ha⸗ ben... Sind ſie dod?... Einen Oarzt! Ich kann kein Blut ſehen— ich werd brechen gehen.“ So ſchrie es durcheinander. „Bidde den Oarzt vorzulaſſen... Herr Dokta „ Ein junger Arzt aus Wien, V. Bezirk ſtand gefaßt und der Situation gewachſen neben den Verunglückten. Das Mädchen aus dem Volke war ſchon wieder auf den Beinen und ſtrich den Rock über die Waden herunter. —„ Der dicke Mann erhob ſich langſamer, ſeine Hände waren aufgeſchürft und bluteten... Der linke Fuß war verſtaucht. 4 Arzt ſtrich ihm mit der Hand über den opf. „Leichte Kantuſi an.. die Hand? Bidde Obſchierfung der Epidermis... Der Fuß? Schwellung... aber die Knochen der proxi⸗ malen wie der diſtalen Reihe ſind unverletzt.. Sie wern Umſchläge machen Dem Mäderl fehlte nichts... oder doch das Handerl... ein bißchen abgeſchürft.. eſſigſaure Tonerde. Noch gut abgegangen! Um Gottes Wülln! Wann das Pferd in die Menge hineingeraſt wäre! Einen Augenblick ſah es ſo aus. Zehn Meter weiter davon ent⸗ fernt wäre es kaum zu vermeiden geweſen. „Was is?... doch ein ernſterer Unfall. Der Kammerſänger Guſchelbauer! Ich bidd Ihnen, was is mit'n Guſchelbauer? Was is mit'n Ferdi?“ „Nichts... nichts... beruhigen ſich die Damen... Gott ſei Dank... nichts! Aber um ein Hoar Schreckensbleich ſtand der beliebte Tenor der Hofoper neben dem Prellſtein, umringt von Herren und Damen, und wies auf ein Stück des Peitſchenſtieles, das vor ihm niedergefallen war und ihn geſtreift hatte. Er erzählte den teilnehmenden, ihn mit Ausrufen unterbrechen⸗ den Mitgliedern der Geſellſchaft die glückliche Rettung ſeines Lebens. „Ich ſchteh da... und ſag grad zu der Ba⸗ ranin Nituſcheck... wann ich nur übermurgn zu meinem Konzert au fait bin... i waß net ... es woar, als wann mir was vorgangen wär... in dieſem Mamente raſt das Pferd einher... ich ſchteh hinter dieſem Prellſtein.. einen halben Mäter weiter furn.„. und der Wogn zerſchmättert mich...“ ALTE MUHLE AN BODENSEE (aulnahns PBZ) ———————————————————— — ————————————— ———————— — —————————————————————— „Um Gattes wülln! Ferdi! Herr Kammer⸗ ſänger...!“ „Wann ich Ihnen ſag... einen halbn Mä⸗ ter... dreißig Sandimäter weiter furn und der Wogn begrabt mich unter ſeinen Trim⸗ mern!“ „Aber.. warum..?“ „Ich bidd Ihnen, ich denk doch an nig. ich denk an goar nix von der Wölt! Ich ſchteh einfach da... mit der Baranin Nituſcheck und der Kanteß Mizzy Styrum... mir bladern zuſammen... in dieſem Aagenblick raſt der Wogn ums Eck, die Schaſſee herunter, hier an den Schtan... an den Pröllſchtan... der Peit⸗ ſchenſchtühl ſchtraaft mich... wanns an eiſer⸗ ner Gegenſtand geweſen ſein möchte... wär das Schienbein entzwei...“ Ein unterdrückter Schrei. „Aber das wär noch das mindeſte...“, fuhr Guſchelbauer fort, den die Teilnahme ermun⸗ terte.„Ich ſag... dreißig Sandimäter weiter furn und ich bin zerquätſcht... eine Leiche.. So ſpült der Zufall mit dem Menſchenleben!“ „Es is Leichtſinn!“ „Oba bidde, Frau Kommerzialrätin was haaßt Leichtſinn? Wann ich promenier und es fallt mir a Ziegelſchtan aufn Kobf. is das Leichtſinn?“ „Es iſt doch Leichtſinn. Sie gehören nicht an Orte, wo Ihnen nur das geringſte widerfahren kann... Sie ſind das uns ſchuldig, wann Sie gegen ſich ſelbſt gleichgieltig ſein woh en „Oba bidde...“ Ein hochgewachſener Herr mit weißem Barte drängte ſich aufgeregt durch die Menge. „Ferdibuberl!“ rief er ſchon auf einige — Entfernung...„ich höre, du biſt ver⸗ „Ich? Ober nicht im geringſten... das haaßt, dieſer Peitſchenſchtühl hat mich ge⸗ ſtraaft...“ „Nicht verletzt? Wirklich nicht?“, rief der ele⸗ gante Greis, in dem mon den Grafen Spraun erkannte...„Alsdann dem Höchſten ſei Dank! brachte Baron Schreydolph die Hiobs⸗ poth „Beruhige dich... lieber Spraun... das⸗ mal is es noch gnädig abgegangen...“ „Aber du wirſt mit deinem unverantwort⸗ lichen Leichtſinn und Jugendmute noch...“ „Richt woahr... leichtſinnig!“ rief die Kom⸗ merzialrätin triumphierend.„Ich habe ihm das Leſen Sie ihm die Leviten, Herr Graf!“ „Ober gerne, Gnädigſte! Ferdibuberl, ich werde dir klarmachen, was du uns ſchuldeſt...“ Umringt von Freunden und Freundinnen, die auf ihn einſprachen, entfernte ſich der Kam⸗ merſänger Guſchelbauer. Die Stimmen entfernten ſich.. „Dreißig Sandimäter... weiter furn ich bin eine Leiche..“ „Es iſt unverantwortlich...“ „Ferdibuberl....“ Aus dem nächſten Hauſe kam der Arzt heraus und ſah beſtürzt, daß niemand mehr da war. Und er hatte doch melden wollen, daß der Verunglückte ſeinen Fuß ſchon wieder ganz gut bewegen könne. Welcher Verunglückte? Nun, der Mann, der aus dem Wagen fiel und. Ich bidde, wer ſpricht davon? Haben Sie gehört, daß Ferdi Guſchelbauer um ein Hoar unter den Hufen des Pferdes ſein Leben verloren hätte? Das Publikum war erſchiddert. Graf Spraun weinte. Wird Guſchel⸗ bauer das Konzert abſag'n? Aber nein, er wird trotz wum ſingen... Tſchau! Ich werd's der Preſſe mölden gehn.. Wenn der Körig Kommf. Wenn Leutnant Lagerlöf mit ſeinen kleinen Töchterchen durch den Garten oder draußen durch die Felder wanderte, pflegten ſie ſich oft auszumalen, wie es ſein würde, falls der König einmal nach Marbacka kommen ſollte. Das war zu der Zeit, als der König auf dem Wege nach Norwegen mehrmals im Jahre im Wagen durch Värmland zu fahren pflegte, da mußte er immer irgendwo einkehren, um zu eſſen und zu ſchlafen. Meiſtens tat er das beim Bezirkshauptmann in Karlſtadt, aber es war für ihn auch nichts Außergewöhnliches, die gro⸗ ßen Herrenhöfe, die bequem lagen und ihn auf⸗ nehmen konnten, hin und wieder mit ſeinem Beſuch zu beehren. Nun war zwar nicht die allergeringſte Aus⸗ ſicht vorhanden, daß der König in einem ſo klei⸗ nen und unbekannten Hofe wie Marbacka, der auch noch zum Ueberfluß weit von der großen Landſtraße ablag, einkehren würde. Aber das hinderte den Leutnant und ſeine kleinen Mäd⸗ Splel mit dem löWen chen in keiner Weiſe. Vielleicht wäre es gar nicht ſo luſtig geweſen, dieſe Luftſchlöſſer zu bauen, wenn Ausſicht auf ihre Verwirklichung vorhanden geweſen wäre. So hatten ſie nur Freude davon, ſich auszu⸗ denken, wie ſie eine Ehrenpforte errichten und Blumen vor des Königs Wagen ſtreuen wollten, wenn er angefahren käme. Die kleinen Mädchen berieten, ob ſie, wenn der König käme, wohl weiße Kleidchen erhielten, und der Leutnant ver⸗ ſprach ihnen in freigebigſter Weiſe, Maja Rad, die vornehmſte Räherin in Oſt⸗Aemtervik, ſollte ihnen für dieſe Feierlichkeit neue weiße Kleid⸗ chen machen dürfen. Der Leutnant und die Kinder malten es ſich aus, wie der König, wenn er auf Marbacka zu⸗ gefahren käme, ſchnell die Augen mit der Hand beſchatten würde, gleichſam um beſſer ſehen zu können. „Ja, was ſeh' ich denn da?“ würde der König ſagen.„Was iſt das für ein großes weißes chenſtall! Von dieſer Mädchen geradezu begeiſtert. Haus dort auf der Wieſe? Haben ſie denn in dieſer Gemeinde zwei Kirchen?“ „Nein, Majeſtät,“ würde Leutnant Lagerlöf antworten, denn er würde dem König gerade gegenüber in deſſen Wagen auf dem Rückſitz mit angefahren kommen,„dies weiße Haus iſt keine Kirche, ſondern es iſt mein Hof.“ Dann würde der König den Leutnant mit großen Augen anſehen und ſagen:„Du biſt ein Tauſendſaſa, Erik Guſtav, daß du ſolch einen Hof gebaut haſt“, Wie man den König und ſein ganzes Gefolge in dem kleinen einſtöckigen Haus auf Marbacka unterbringen würde, das war eine nahezu un⸗ lösbare Frage. Aber der Leutnant hatte ja ſchon oft davon geſprochen, auf das Haus ein Stockwerk aufzuſetzen, und ſo meinten ſie, wenn dies nur getan ſei, dann hätte es keine weitere Schwierigkeit, den König zu empfangen. Ein wenig eng würde es ja wohl auf jeden Fall werden. Herr und Frau Leutnant Lagerlöf müßten wohl die Nacht auf dem Heuboden Abufn.: PBZ. ſchlafen, und die Kinder kämen in den Kanin⸗ chenſtall. Das wäre rieſig luſtig, das mit dem Kanin⸗ dee waren die kleinen Und wenn der König von Barbacka abfuhr, dann würde er Frau Lagerlöf eine goldne Broſche verehren, und Mamſell Loviſa ein gold⸗ nes Armband und der alten Haushälterin eine große ſilberne Schalnadel. Aber ehe der König in ſeinen Wagen ſtieg, um weiterzufahren, würde er dem Leutnant die Hand ſchütteln und ſagen:„Dank und Ehre ſollſt du haben, Erit Guſtav Lagerlöf. Es iſt kein großer Teil meines Reiches, den du beſitzeſt, aber ich ſehe, daß er bei dir in guten Hän⸗ den iſt.“ Und über dieſes Wort würde der Leutnant ſich freuen bis ans Ende ſeiner Tage. Vielleicht war es wirklich ſchade, daß der Be⸗ ſuch des Königs ſich nicht verwirklichen konnte, Aus meiner Kindheiſ Von Selma Lagerlöf aber er war ja ganz unmöglich, ehe der Ober⸗ ſtock gebaut war. Und wahrhaftig, einmal glaubte der Leutnant tatſächlich ſo weit mit allen andern Arbeiten fertig zu ſein, daß er anfangen konnte, das Wohnhaus umzubauen. Ganz abgeſehen von dem Beſuch des Königs wohnten ſie äußerſt eng in dem kleinen einſtöckigen Haus aus der alten Zeit, und er wollte es gern durch einen Aufbau vergrößern. Im Jahre, bevor das Dach abgenommen wer⸗ den ſollte, hatte der Leutnant ein paar bau⸗ kundige Arbeiter nach Marbacka kommen laſſen, die den Dachſtuhl fertig machten, ſo daß das Dach ſo raſch wie möglich aufgeſetzt und gedeckt werden konnte. Sie waren gerade damit fertig geworden, als Leutnant Lagerlöf die Nachricht vom Tode ſei⸗ nes Schwiegervaters erhielt. Das war ein großer Schmerz und außerdem ein ſchwerer Schlag, denn der Leutnant wußte wohl, daß er mit dem Schwiegervater ſeine beſte Stütze verloren hatte. Von jetzt an war er ein⸗ zig und allein auf ſich ſelbſt angewieſen. Nun mußte er von ſeinem Erbe ſeine Schulden be⸗ zahlen. Seine Söhne waren herangewachſen und ſollten bald nach Upſala. Da hielt er es für das Klügſte, den Umbau einige Jahre zu verſchieben. Aber aufgeſchoben iſt häufig aufgehoben. Es kamen immer neue Hinderniſſe, die ſich dem Bau entgegenſtellten. In einem Jahre wurde der Leutnant krank, im andern mußte er einem ſeiner Schwäger beiſpringen, der bisher ein reicher Mann geweſen war und nun regelmäßig unterſtützt werden mußte. Während der Leut⸗ nant auf ſeinem Hof gearbeitet und alles in Ordnung gebracht hatte, waren die Jahre dahin⸗ gegangen, faſt ohne daß er es gewahr geworden war. Er war nun in den Fünfzigern, und der einſtige Schaffensdrang war vielleicht etwas ge⸗ dämpft. Aber er ſtand nicht leichten Herzens von dem Plane ab, Marbacka umzubauen. Das hätte ſeine ganze Arbeit krönen ſollen. Sein ganzes Leben lang hatte er davon geträumt, ein rich⸗ tiges Herrenhaus auf ſeinem geliebten Heimat⸗ hof erſtehen zu ſehen. Die großen Stapel mit dem fertigen Dachſtuhlgebälk lagen jahrelang auf dem hinteren Hof. Aber der Leutnant ver⸗ mied es, ſie anzuſehen. Er wendete das Geſicht ab, wenn er daran vorbei mußte. Seine kleinen Töchterchen waren ſo ſehr ver⸗ gnügt geweſen, als er anfing, den Dachſtuhl herrichten zu laſſen, und zwar nicht allein wegen des königlichen Beſuchs. Weit wichtiger als die⸗ ſer war die Ausſicht, ein Beſuchszimmer zu be⸗ kommen, in dem man tanzen konnte, und ein Haus mit zwei Stockwerken, das geradeſo ſtatt⸗ lich ausſah wie das des Hüttenbeſitzers Wall⸗ roth auf Gardsjö oder das des Ingenieur No⸗ reen auf Heereſtad. Es beunruhigte ſie, zu ſehen, daß der Bau von Jahr zu Jahr verſchoben wurde, und end⸗ lich faßte eine von ihnen Mut und fragte den Vater, wann er denn anfange, den Dachſtuhl aufzurichten. „Das wird wohl niemals geſchehen, meine Kinder“, ſagte der Leutnant, und dabei zuckte es in ſeinem Geſicht, und ſeine Stimme zitterte, als ob ihm das Weinen naheſtände. Aber er beherrſchte ſich gleich wieder.„Das macht aber nichts,“ ſetzte er ſcherzend hinzu,„man baut ja jetzt in Norwegen eine Eiſenbahn. Da wird der König keine Nachtherberge mehr begehren, weder in Marbacka noch auf einem andern Herrenhofe in Värmland—.“ ————————— Sneeenef eee neeeeeeue⸗ Das Beitstaftl Von julius Kreis Dem Maler Ulrich hatte ein langes Leben alles gebracht, was es nach dem Glauben der Leute einem Künſtler geben kann: Erfolg, Ruhm, Reichtum, Ehren... Seine Bilder hingen als koſtbarer Beſitz in den Sammlungen. Das Glück war— nach langen harten Kampfjahren— dem einfachen, ſtillen Mann nachgelaufen und hatte an einen, dem ein ſchlichter Sinn gar nicht ſo danach ſtand, ſeine Fülle verſchwendet. Er war Profeſſor, Geheimrat und Ehrendoktor gewor⸗ den. In allen Schaufenſtern ſah man Verviel⸗ fältigungen ſeiner Werke von der Poſtkarte bis zum Quadratmeterdruck und längſt ſchon ver⸗ fuchten emſige Epigönchen das, was bei ſeiner Kunſt Blut und Seele war, mit verſchmitzter Geſchäftstüchtigkeit nachzukitſchen. Der Maler Ulrich hatte ſein ganzes Leben lang aus Her⸗ zensgrund geſchafft, voll Feuer und Liebe zum Werk, und trotz Ruhm und Erfolg war ſein Schaffen, losgelöſt von Tag und Markt, ein ehrliches Stück ſeines Selbſt geweſen. Run war er müde geworden. Er ſilberte in die Siebzig hinein und lebte jetzt fern von aller Welt in einem kleinen grünumbuſchten Haus in einem ſtillen BVergdorf bei ſeiner Toch⸗ ter und ſeinen Enkeln, beſchnitt die Roſenſtöcke, ging den Raupen nach und ſah den Immen zu. Er band der kleinen Lieſel die Zopfſchleife und ſtand dem Maxl bei den Schulaufgaben bei, und das kleine Reſthockerl, das Reſerl, durfte mit ſeinem weißen Bart ſpielen. Des Abends half er der Mutter die ſpielmüden Kinder mit Liſt und Scherz und Schabernack zu Bett bringen und freute ſich an dem roſig überhauchten Schlaf der Kleinen. Die Mutter bettete das Reſerl ins kleine Neſt * und ſtrich die Decke glatt. Dabei ging ihre Hand von ungefähr über das kleine Bettſtattl, und ſie ſchüttelte ein wenig unzufrieden den Kopf.„Ein bißl mitgenommen ſieht das Bett⸗ ſtattt aus,“ ſagte ſie.„Das könnt wieder einmal das Streichen vertragen. Ich muß doch in den nächſten Tagen den Malerwaſtl kommen laſſen.“ Der Großvater wandte den Kopf. Er ſah das kleine Neſt vom Reſerl prüfend an. „Weißt was, Bertl,“ ſagte er zu ſeiner Toch⸗ ter,„das ſtreich ich dir! Das richt ich her auf den Glanz! Das muß nur nobel ausſehen!“ Ganz begeiſtert war der Alte. „Aber Vater! Du— und Bettſtattl an⸗ ſtreichen!!“ Aber der Großvater wurde warm.„Aber frei⸗ lich, Bertl! Gleich morgen fang ich damit an! Laß nur die Vevi in der Früh beim Kramer die Farb holen.“ Ganz liebevoll gingen ſeine Augen über die Kanten und Linien des Bettſtattls und die feine Hand führte ſchon, den Flächen nach⸗ gehend, in Gedanken den Pinſel. „Das machen wir,“ ſagte er nochmals.„Ei freilich, das ſoll mir eine liebe Arbeit ſein!“ Am anderen Morgen ſaß er ſchon früh im Malerkittel vor dem Bettſtattl, und der breite Pinſel ging voll Sorgfalt, Liebe und handwerk⸗ licher Kenntnis in die Fugen und Winkel des kleinen Möbels und dazu rauchte der Alte ſei⸗ nen Knaſter oder pfiff ſtillvergnügt vor ſi hin, ſo wie er's immer beim beſten, froheſten Schaf⸗ jen an der Staffelei gehalten hatte. Bis in den Mittag hinein ſaß er am Bett⸗ ſtattl, vergaß aufs Eſſen und mit ihm die Enkel⸗ linder, die jauchzend um den Großvater waren und immer wieder rieſen, ſie hätten gar nicht gewußt, daß der Großpapa ſo ſchön malen könnt, und der Maxl ſchwor bei Stein und Bein, nichts anderes als ein Maler zu werden und Beitſtattl anzuſtreichen. Immerzu Bett⸗ ſtattln, und der Großvater müßt's ihn lernen. Als er fertig war, da ging er voll Liebe um ſein Werk herum und alle mußten kommen und ſehen: die Tochter, die Kindsmagd, die Köchin und der alte Hansl. Und alle waren des Lobes voll. Und der Alte freute ſich über dieſes Lob mehr als über manchen Orden von einſt. Nachmittags kamen Freunde aus der Stadt! Künſtler, Gelehrte und ein abgrundtief geſchei⸗ ter Profeſſor, der über Bilder ſchrieb. Man ſaß in der Laube beim Kaffee und der Kunſtprofeſſor konnte die Rede nicht mehr länger halten, er zergliederte und verglich und unterſuchte den Warallelismus der Palette zwiſchen den Früh⸗ bildern unſeres Meiſters und ſeinem Werk in der Dresdener Galerie: Dämmernde Welt, und fand mit viel Geiſt und Wort die Linien zur neuen Kunſt heraus, legte ſie klar und ent⸗ wirrte verborgene Fäden.. es praſſelte nur ſo von„ismen“ und„ungen“— indes der alte Maler mit ſeinen großen, grauen Augen in den Garten ſah und damit einer brummelnden Weſpe von Blume zu Blume folgte. Und auf ihr Brummeln hörte er viel lieber als auf das Plätſchern des Kunſtprofeſſors. „Und an welchem Werk, verehrter Meiſter, haben Sie wohl am liebſten gearbeitet, was dünkt Sie ſelbſt aus Ihrem Schaffen in den letzten Jahren die Vollendung Ihrer Kunſt?“ Der alte Meiſter lächelte fein,— es war wie Verlegenheit und leiſe Ablehnung, was um Augen und Mund ging, als der Gaſt ihm mit der Kunſtſuade ſo dicht auf die Haut rückte. Seine Hand machte eine unbewußte Abwehr⸗ bewegung, als wollte er das Reden um ſein Werk von ſich weiſen wie einen läſtigen Mücken⸗ ſchwarm. Er ſagte in ſeiner ſtillen, ein wenig müden, gelaſſenen Art und nicht ſehr bewegt von Frage und Antwort:„Mein lieber Pro⸗ feſſor, ich weiß es ſelbſt nicht.—— Es iſt wohl wie mit Kindern. Man hängt an allen gleicher⸗ maßen. Zorn und Liebe, Bitterkeit und Freude, Hoffnung und Enttäuſchung iſt dabei. Manches geht weg und wird fremd, man kennt es nim⸗ mer, verſteht das einsè oder andere nicht mehr, es gehört der Welt, der Fremde, gehört den vielen... gehört irgend einem, indes der Vater...“ Der Maler brach die Rede ab und ſah wieder in den abendlichen Garten. Es wurde kühl, man ging ins Haus und zeigte den Gäſten Bau und Anlage des Land⸗ ſitzes, denn es war am Nachmittag einmal von Landhäuſern und ihrer zweckvollſten Bauart die Rede geweſen. Man kam auch ins Kinderzimmer. Dort ſtand das kleine Bettſtattl, weißfarbig glänzend und es duftete noch von friſcher Farbe im Raum. Der alte Maler ging darauf zu, beſah ſeine Arbeit nochmals, wie verſtohlen, mit liebevoller Zufriedenheit, und als ſich die Gäſte ſchon zur Tür wandten, um wieder auf den Gang zu tre⸗ ten, da ſtand der Alte immer noch vor ſeinem Tagwerk. Der Kunſtprofeſſor wandte ſich um und wollte etwas fragen. Da wies der Maler lächelnd auf das Bettſtattl und ſagte zu ihm:„Sehn', Herr Profeſſor, mein letztes Werk!“ „.. W— wie meinen? Sie ſelbſt...?“ Der Kunſtprofeſſor bekam große, runde, hilf⸗ loſe Augen:„Belieben zu ſcherzen! Großartig! Großartiger Scherz!“ „Ja,“ fagte der Maler und in ſeiner Stimme war ein kleiner, faſt unmerkbarer Bruch... „Mein letztes Werk und eins von den glück⸗ lichſten...“ „——— Finden Sie nicht, Herr Kollege,“ ſagte der Kunſtgelehrte auf der Heimfahrt,„fin⸗ den Sie nicht, der Meiſter wird jetzt alt,— alt — und merkwürdig—— manchmal ſehr merk⸗ würdig... Alſo das mit dem Bettſtattl..“ 1618—16 böhmis 161: Frie könig“, krons c 1620: Er Berg b rischen 1622/23: Pfolz, Feste R 1623—165 sisch-d dringer Der Frie ser im stitwtior Selte c läßt. 1630—162 schw/ed Schw/ec Braunge lern und Freilich, e⸗ . Geſchimpf, In der rei Krieges bi gend finde Märſchen! Beute, voll und voll: und es hat man kann zu ſein z ſcheint offe und düſter. Im glär der Herzoe Schärpen 3 Der juge erfüllt von Zuverſicht. „Wie de laſſen?— neiſ 4 Ober⸗ utnant rbeiten e, das n von rſt eng ralten lufbau n wer⸗ r bau⸗ laſſen, iß das gedeckt en, als de ſei⸗ zerdem wußte ie beſte er ein⸗ Nun den be⸗ vachſen er es ihre zu en. Es ch dem wurde einem ſer ein lmäßig r Leut⸗ lles in dahin⸗ worden ind der vas ge⸗ on dem s hätte ganzes in rich⸗ heimat⸗ pel mit hrelang int ver⸗ Geſicht hr ver⸗ achſtuhl wegen als die⸗ r zu be⸗ und ein ſo ſlatt⸗ 3 Wall⸗ eur No⸗ er Bau nd end⸗ gte den achſtuhl meine i zuckte zitterte, Aber er cht aber baut ja vird der n, weder rrenhofe Freude, Manches es nim⸗ ht mehr, jört den des der h wieder ius und s Land⸗ mal von zuart die ort ſtand ſend und taum. ſah ſeine ebevoller chon zur g zu tre⸗ r ſeinem id wollte ſelnd auf 5ehn', * nde, hilf⸗ roßartig! Stimme en glück⸗ Kollege,“ hrt,„fin⸗ lt,— alt hr merk⸗ „„ h Einige Daten aus der Goschlchte des Drelßlg- jöhrigen Krleges 1618—1623: Der erste Teil, der sogenonnte böhmisch-pfälzische Krieg. 1612: Friedrich V. von der Pfolz, der„Winmter⸗ kõnig“, nimmt die böhmische Königs- krone an. 1620: Er wird in der Schlocht om Weißen Berg bei prag von kaiserlichen und boay- rischen Troppen vernichtend geschlagen. 1622/25: Siegreicher Ffeldzug Tillys in der pfalz, wobei er am 4. November 1622 die Feste Monnheim erobert. 1623—1630: Der zweite Teil, der niedersäch- sisch-dänische Krieg. Tilly und Wallenstein dringen siegreich bis an die Ostsee vor. Der Friede scheint nahe. Do erläßt der Koi- ser im März 1629 das verhängnisvolle Re- stitotions-Edikt, das gof protestontischer Selte den Widerstand erneut ovofffſommen läßt. 1630—1635: Der dritte Teil, der sogenqonnte schw/edische Krieg. König Gustov Adolt von Schwyeden greift in den deutschen Bruder- zwist ein und londet am 4. Juli 1630 mit sei- nem Heer cof deutschem Boden. 1651: Erstürmung Magdeburgs durch Tilly, wobei die mächfige Hondelsstadt dourch taus düsterer Zeiß/uchr Verscholden der schwedischen Bescotzung einem forchtboren Brond zum Opfer fällt. im selben Johr siegt Gustov Adolf öber Tilly bei Breitenfeld. —— — —— Durch das in ſatter Sommer⸗ pracht ſtehende Land rumpelt und klirrt der Heereszug. Der Auguſt iſt voll flimmern⸗ der Hitze in dieſem Jahre des Heils oder beſſer des Unheils 1634. In den weißen Staub, der als dichte Wolke unentwegt über den ſtolpernden Kolonnen ſchwebt, den trappelnden und wippenden Reiterkompanien, den ſchweren, ächzenden Ge⸗ ſchützen und Troßwagen, miſcht ſich ſcharfer Dunſt von Schweiß, von Pferdeleibern und von Le⸗ der. Braungebrannte Söldner fluchen unter Kol⸗ lern und Sturmhauben, daß es eine Art hat. Freilich, es iſt ein zufriedener Ton mit bei dem —————— Kolser Ferdinond ll. Geſchimpf, es iſt ſo ernſt nicht gemeint heute! In der reichen, von den Schrecken des großen Krieges bisher noch wenig heimgeſuchten Ge⸗ gend findet ſich unſchwer Troſt nach heißen Märſchen! Die Dörfer alleſamt ſind voll guter Beute, voll Bier und Moſt, voll Geräuchertem und voll duftigem Brot; es hat fette Ochſen und es hat auch glatte Mädchen. In Summa, man kann zufrieden ſein. Es iſt ſchön, Soldat zu ſein zu ſolchen Zeiten. Die ganze Welt ſcheint offen und alle Not unzähliger trauriger und düſterer Tage iſt ſchnell vergeſſen. Im glänzenden Kreis hoher Offiziere reitet der Herzog von Weimar. Harniſche leuchten, Schärpen prunken, Federbüſche nicken. Der jugendliche Heerführer lacht und iſt ganz erfüllt von drängender Tatenluſt und heiterer Zuverſicht. „Wie denn? Nördlingen den Kaiſerlichen laſſen?— Wären billige Lorbeeren für Erz⸗ herzog Fedinands Majeſtät, zu willkommene für den Herrn Grafen Gallas, der für den un⸗ erfahrenen Habsburger die große kaiſerliche Ar⸗ mada führt, die man nach des Friedländers Ende mühſam genug zuſammengebracht hat!“ Seit ein paar Tagen ſteht dieſe Armee nun vor Nördlingen, das ihren Vormarſch nach Württemberg und dem Rhein wider Erwarten mit ſeinem Widerſtand aufhält und das zu überrennen ihr bis jetzt nicht gelungen iſt, trotz der nur wenig umfangreichen modernen Schan⸗ zen, die die Reichsſtadt beſitzt, der nur kleinen ſchwediſch⸗weimariſchen Beſatzung und der zum Teil recht zagen Bürger. „Nun, man wird alſo dieſer braven, prote⸗ ſtantiſch und gut ſchwediſch geſinnten Stadt Hilfe bringen. In zwei Tagen ſchon wird man den Kaiſerlichen gegenüberſtehen. Es wird ſich zeigen: Man wird den Herren die Gelüſte auf Nördlingen und auf 5 Schwaben gründlich austreiben.“ Die Offiziere des Stabes ſind ſicht⸗ bar angeſteckt von der Fülle des guten Mutes, den der Herzog Bernhard da um ſich breitet. Nur der Herr Marſchall natürlich, der Horn, der ſchwediſche Sauertopf, ſchüttelt mißbilligend den Kopf und ſtreicht ſich unruhig den Knebelbart. Er möchte am liebſten Nördlingen Nördlingen ſein laſſen. Er möchte lie⸗ ber nicht ſo nahe an den Feind heran. Man ſoll nicht mit dem Feuer ſpielen! Man könnte bei dieſem herrlichen trockenen Wetter in Eilmärſchen nach Franken ziehen, nach Böhmen! Würde ſo ohne Riſiko die Kaiſerlichen aus Schwaben hinwegmanövrieren!„Das iſt noch immer eine bewährte Methode geweſen und hätte die ſelige Majeſtät, der König Guſtav Adolf, ſie befolgt und nicht ſo ſtürmiſch immerzu Schlacht um Schlacht geſucht— wer weiß, er wäre noch unter uns und es wär anders beſtellt um unſ're Sache!“ „Hm', bewährt! dieſes Herummonöv⸗ rieren bewährt!— So bewährt, daß nun ſchon ſechzehn Jahre lang das deutſche Reich in Kriegsnot ſchmachtet und kein Entſcheid, kein Aufhören all des Jammers abzuſehen iſt, Herr Marſchall!— Ein Ende muß man machen, ein Ende!“ Außerdem hab' ich's den Nördlingern feſt verſprochen, ſie zu entſetzen, das halt ich! Auch ſoll⸗ ten wir an den Herzog Schlocht im 30jöhrlgen Krleg Bruder mir nicht übel! Aber, glaub er mir, ich kann das Unglück nimmer mit anſehen. Jetzt iſt die Zeit! Die Kaiſerlichen ſind ſchwä⸗ cher als wir denken! Wohl, die paar bayriſchen Regimenter noch aus des alten Tilly Schule ſind gut, auch die wallenſteiniſchen zum Teil. Das andere aber iſt neu geworbenes Volk, Re⸗ kruten; und was von den Kroaten zu halten iſt, das wiſſen wir ja alle! „Nun, was den Herzog von Württemberg betrifft mein Freund“, knurrt der Marſchall Horn,„ſa wird ſich's für ihn gleich bleiben, ob er die Kaiſerlichen im Land hat oder unſere Leute. Sie freſſen, ſaufen, huren und brennen einer wie der andere. Die unſeren ſind auch keine Lämmer und dem Bauern iſt's, denk ich, einerlei, wer ihm die Jauche in das Maul gießt, die Tochter ſchändet, die Kuh auf⸗ frißt und den roten Hahn auf's Dach ſetzt und ob ſie lutheriſch fluchen. dabei oder papſtiſch!“ „Leider, Herr Bru⸗ der, es iſt nur zu wahr, was Ihr da ſagt, wenn es auch vornehmlich die Land⸗ fremden ſind, hüben wie drüben, die dieſen ewigen Krieg ſo furcht⸗ bar machen— und das heimatloſe Geſindel vom Troß, die Mit⸗ läufer, die Marode⸗ brüder. Wollt' Gott, —— a. Cr—— — TeuHAμφ νν i1] —————— *—— 5 1632: April. Soldatentod Tillys bei der Ver- teidigung des lechübergongs gegen Gu- staV Adolf; erste große Artillerieschlacht der Geschichfe. September: Schlocht vor Nörnberg zwii- schen Gustav Adolf und Wallenstein; aus- gesprochene Stellungskömpfe. November. Gustav Adolfs Tod in der Schlocht bei lötzen. 1654: februcor. Ermordung Wollensteins in Eger. September. Entscheidender Sieg der kaiser- lichen Truppen öber die schwedisch-fraonzõö- sische Armee bei Nördlingen. 1655—1648: Der vierte Teil des Krieges ent- wickelt sich mehr und mehr zu einem natio- nalen Verteidigungskrieg gegen Schweden und Fronzosen. 1659: Tod Herzog Bernhords von Weimar. 1645: Großer Sieg der koiserlichen Truppen unter Johonn von Werth und Generol Mercy öber die Fronzosen bei ſofflingen. 1648: 24. Oktober. Nach johrelongen Ver⸗ hondlungen wird zu Mönsfer in Westfalen der Friede geschlossen. 5 feſtigte Hauptlager errichten, Nördlingen zu werden die Feldſtellungen entſtehen. Bis über⸗ morgen dürfte man ſoweit ſein, wird man dem Gegner wohlverwahrt gegenüberſitzen und ab⸗ warten könnenn. Dieſen Abend nahm der Generalſtab der ſchwediſchen Armee in Lauchheim Quartier. Den folgenden Tag, den 13. Auguſt 1634, zog man in Bopfingen ein. Noch am Abend ſchlug der Großteil der Truppen oberhalb des Städt⸗ chens auf der Fläche des Härdtfeldes Lager. Vorpoſten beziehen Stellung bis gegen das Dorf Utzmenningen zu. Hier und rings umher ſchon im Anblick Nördlingens, krachen jetzt täg⸗ lich die Schüſſe ſcharmutzierender Truppen. Einmal dringt ein ſchwediſches Streifkorps das alles wär' vorbei und Friede wär' in Deutſchland und ich könnt' in Ruhe mei⸗ nem Frankenland als Landesvater vorſtehen! Hoff' es kommt dazu! Wenn wir nur jetzt die Kaiſerlichen ſtellen und ſchlagen!“ „Ja, wenn Euer Liebden, wenn———! Nur glaub' ich, Ihr ſeht zu ſchön, Ihr unter⸗ ſchätzt das Heer bei Nördlingen———. Ihr vergeßt, daß das große ſpaniſche Hilfsheer un⸗ ter dem Kardinal⸗Infanten unterwegs iſt! Und überhaupt———!1 Ich halt' nicht viel vom Schlagen jetzt, aber——— darüber werden wir ja noch zu reden haben.“—— Der Feldzeugmeiſter wird dieſen Abend noch die Pläne für die neuen Stellungen vor⸗ legen. Oberhalb Bopfingen wird man das be⸗ von Württemberg den⸗ ken, möcht' ihm erſparen, daß der Habsburger über ihn kommt! Er iſt immer ein braver Bun⸗ desgenoſſe geweſen und die 6000 Mann Suk⸗ kurs, die er uns ange⸗ kündigt hat, werden in 4 bis 5 Tagen zu uns ſtoßen. Wenn's auch nur Landſturm iſt—'s ſind wackre Kerle, die ſchwä⸗ biſchen Bauern.“ Der Herzog iſt hitzig geworden. Dann, ver⸗ ſöhnend den ſchwedi⸗ ſchen Mitfeldherrn am Arm rührend, lächelt er. „Nehm' es der Herr Die Reichsstodt Nördlingen i. Schwoben (NJach dem berühmten Stich von Nördlingen, 1645 angefertigt) überraſchend durch die Sperrkette der Kroaten und gelangt bis in die eingeſchloſſene Stadt, wo man trotz Beſchießung und heftigem Stür⸗ men, trotz Seuchen und anderen Mißhelligkeiten nun neuen Mut faßt. —— Die Bürger des ſtillen Städtchens Bopfingen ſchlichen ſcheu zwiſchen ihren Häuſern herum. Sie wagten kaum mehr, laut zu reden. Im Rathaus ſaß das Hauptquartier der ſchwediſchen Armee; der Herr Herzog von Wei⸗ mar, der Marſchall Horn und der franzöſiſche Marſchall Grammont, dazu zahlloſe hohe Offi⸗ ziere und Herren, Damen und Dienerſchaft. In ——————————————————————————————————————————————————————— —————— —— 3 ———————————————————— —————————————————————— allen Häuſern lag Einquartierung bis unters Dach, in allen Ställen ſtampften fremde Roſſe. Die Wachen ließen einen kaum durchs eigene Haustor und dazu war Tag und Nacht ein Höl⸗ lenlärm. Kuriere und Stafetten jagten durch die Gaſſen; Bagagewagen rumpelten; Fluchen und Kommandieren, Geſchrei und Hundegekläff allenthalben! Dazu grollte und knatterte es von Nördlingen her tagaus, tagein wie ein fernes Gewitter und zu jeder Stunde ſchleppten ſie Bleſſierte durchs untere Tor herein ins Spital, wo die Feldſchere ſchafften und wo es ausſah, als wie in einer Fleiſcherwerkſtatt. Allerorten bankettierten Offiziere bis in den hellen Morgen hinein, und im Rathaus ſaßen in allen Stuben die Stabsſchreiber und ſtampf⸗ ten die Furiere aus und ein. Der Schultheiß von Bopfingen raufte ſich die grauen Haare. Er war verſchüchtert wie ein Stück gehetztes Wild. Sogar des Nachts holten ihn die Ordonnanzen aus der Schlafſtube: „Schaff' er dies und ſorg' er um jenes!“. Dann wieder kamen die wimmernden Bürger: dem war die letzte Kuh entführt, jenem die Truhe mit dem Staat der Hausfrau erbrochen. Da hatten ſie eine ganze Familie auf den Heuboden geſchickt und ſich ſelber in die Betten gelegt und dort war gar die Magd plötzlich verſchwunden —— kein Menſch wußte, was ihr geſchehen.— Und das ſind nun die Soldaten des Herzogs Bernhard, der als ein freundlicher und guter Herr gilt und dem ſie ſcharfe Zucht nachſagen! Ein Glück, daß wenigſtens die Generalität ſel⸗ ber im Ort liegt, leicht mochte es ſonſt noch ſchlimmer ſein! Wie erſt würden wohl die be⸗ rüchtigten Kroaten hauſen! Es war gar nicht zum Ausdenkn. Der 25. Auguſt! Die Luft flimmert vor Hitze. Im kühlen Ratszimmer glühen die Köpfe des Kriegsrats. Sie ſind hart aneinandergeraten, der Herzog und der Marſchall Horn. Der Tiroler Wein, der geſtern von Ulm kam, hat die Gemü⸗ ter ſtreitbar gemacht. Der Herzog iſt des nutz⸗ loſen Geplänkelks müde.„Jetzt ſitzt man ſich ſchon tagelang in feſten Stellungen gegenüber, balgt ſich in allen Dörfern der Umgebung und ſchnappt ſich gegenſeitig die Beute weg! Und die Nördlinger melden durch ihre geheimen Boten, daß es täglich ſchlechter um ſie ſteht. Wir haben Verſtärkungen erhalten, die Truppen ſind kampfluſtig, ſind in den meiſten Plänkeleien die Sieger! Es iſt jetzt die große Gelegenheit, wir wollen angreifen, plötzlich energiſch! Wir wer⸗ den die ganze katholiſche Armada überrennen, Bayern, die ganze Donaulinie wird unſer ſein! Der Kaiſer muß nachgeben! Es wird endlich Schluß ſein mit all dem Blutvergießen!“ Der Marſchall Horn wehrte ab—— Der Her⸗ zog ſei zu ungeſtüm. Rechne er nicht mit der ſpaniſchen Hilfsarmee, die geſtern drüben im kaiſerlichen Lager eingetroffen ſei. 35 000 Mann ſtark ſei nun der Gegner, treffliche Truppen ſeien es zumeiſt, Artillerie dabei in Menge! Was bedeuten da die 6000 ſchlecht bewaffneten Belogerung im 30jährigen Krieg württembergiſchen Milizen, die man endlich als Verſtärkung erhalten, kaum 25000 Mann ſtark ſei man jetzt! Feldſtellungen angreifen ſei eine böſe Sache, nehme leicht ein ſchlimmes Endel Nein, er, der Marſchall Horn, ſei dafür, ruhig wie bisher die Stellungen zu halten und die Kaiſer⸗ lichen beim Requirieren und Fouragieren zu ſchädigen. Wie habe die Affäre vor Nürnberg geendet vor zwei Jahren! Damals habe der ſelige König abziehen müſſen, trotzdem er weit ſtärker geweſen als der Wallenſtein! Warum? Weil der Friedländer wie eine Schnecke ſich hinter ſeinen Lagerſchanzen verkrochen habe. Kein Angriff konnte ihn herauslocken, keiner konnte ihm ſchaden:„Den Unſeren aber ſchadete die große Zahl der Menſchen und vor Hunger, Mangel und Seuchen getrieben, mußte die Ar⸗ mee ſchleunigſt aus der ausgeſogenen Gegend auf und davon!“ Wir gehen ſicher, wenn wir das nun ebenſo mit den Kaiſerlichen machen! Sie ſind der Zahl nach die Stärkeren, ſie wer⸗ den am erſten Mangel leiden und dann müſſen ſie abziehen!“ „Und Ihr, Herr Marſchall, ſeid ein Zauderer und Haſenfuß!“ Wie ein Schlag wirkt das Wort. Die Generale fahren hoch, ſchweigen betreten. Der Herzog gießt ein Glas Tiroler hinunter. Er iſt maßlos erregt. Der kühle Horn ſteht auf.„Alſo denn, Herr Herzog, ſo gehe es nach Eurer Meinung! Mög' es gut gehen! Ich wollte warnen vor allzu gro⸗ Nach einem Bild von Bessing ßem Draufgängertum. Nun es anders entſchie⸗ den iſt— bin ich dabei!“ „* Der 26. Auguſt 1634! Hinter Büſchen und auf Bäumen ducken ſich die kroatiſchen Späher und Vorpoſten. Iſt es möglich? Seit Tag marſchieren auf der Heer⸗ ſtraße, die von Bopfingen gegen Neresheim zu durch die waldige Hochfläche des Härdtfeldes zieht, endloſe Kolonnen. In geſchloſſener Marſchformation die Fußregimenter; Reiter⸗ kompanien dazwiſchen. Dann Troß und Ge⸗ ſchütze, lange Züge, in Staub gehüllt. Dragoner ſtreifen ſeitlich der Straße, Schutzpikets ſichern die Wege. Der Schwede zieht ab! Es iſt kein Zweifel! Als durch Meldereiter die Kunde im kaiſer⸗ lichen Hauptquartier zu Reimlingen anlangt, klatſcht Ferdinand von Oeſterreich, der junge Generaliſſimus vor Freude in die Hände. Er ſaß eben mit dem Herrn Pater Cajetan vom Orden Jeſu in lebhaftem philoſophiſchen Ge⸗ ſpräch. Und Pater Cajetan deutete erfreut an, ten Don Fernando— umgehend und unver⸗ züglich— zur Beſprechung! „Ja geh', was iſt denn in den Gallas gefah⸗ ren, was hat er denn? Jetzt, wo der Schwed' auf und davon iſt?“, maulte der nette junge Herzog. Hingegen war der ſpaniſche Ferdinand eigent⸗ lich gar nicht ungehalten, ſehnte er ſich doch ſchon lange danach, endlich einmal als Feld⸗ herr im Kriegsrat amtieren zu dürfen! Daraus wurde freilich nicht viel. Denn Gal⸗ las, merkwürdig kurz und beſtimmt, teilte den Herren einfach mit, daß er die Armada alar⸗ mieren werde, daß alle Vorbereitungen für einen großen Kampf getrofſen würden und daß es gut ſei, wenn man in den kommenden Din⸗ gen ihm freie Hand laſſe!.. Danach jagen noch mehr Ordonnanzen, es wimmelt in allen Quartieren, die Trommeln rollen auf den Sammelplätzen, die Kompanien treten an, die bayeriſchen, öſterreichiſchen, ſäch⸗ ſiſchen, die italieniſchen und ſpaniſchen Schüt⸗ zen und Pikeniere! In Haufen laufen die kxekbflon dorch Erschleßen Bilder aus der berühmten Folge von Radierung en, die der Lothringer Maler und Kupferstecher Jacques Callot(1594—1635) unter dem Namen„Les misèrers et malheures de la guerre“ her- ausgab, und die neben den literarischen Werken Grimmelshausens zu den erschütterndsten Dokumenten jener Zeit gehören. daß die zahlloſen Gebete um einen großen ſieg⸗ reichen Erfolg ſeiner Majeſtät ſichtbarlich in Er⸗ füllung zu gehen ſchienen!... Ihre Hoheit der Kardinal⸗Infant, der Herr Vetter und Namensvetter hatte die Abſicht ge⸗ habt, heute einen kleinen Jagdritt zu tun. Auch er war hochbeglückt und pries die Gnade des Himmels, die da den Weg zum Sieg der kaiſer⸗ lichen Sache deutlich öffne. General Gallas allerdings, der ſchwitzend und Befehle erteilend in der Kanzlei ſaß und ſeinen vom geſtrigen Gelage bedenklich ſchweren Kopf verfluchte, kniff nur das eine Auge zu und 5 angeſtrengt überlegend ſeinen Schnurr⸗ art. Abziehen? Die Schweden? Der Herzog von Weimar? Der Graf Matthias Gallas, Generalſtabschef der kaiſerlichen Armee, ein Säufer und Wüſtling, von vielen wegen ſei⸗ ner mehr wie zwei⸗ felhaften Rolle in der Affäre gegen Wallenſtein ver⸗ achtet, von vielen auch als Heerfüh⸗ rer angefeindet, war ſicherlich kein militäriſches Genie vom Schlage des großen Schweden⸗ königs, des wacke⸗ ren Tilly oder des Friedländers. Auch mit dem Herzog Bernhard mochte man ihn kaum ver⸗ gleichen. Aber er hatte doch zuweilen eine gute Stunde und oftmals auch Glück. Und das muß ihm an dieſem 26. April 1634 wohl beſonders hold geweſen ſein. Der bierſchwere Kopf des Herrn Generals war ſehr plötzlich klar und ebenſo plötzlich pfiff ein ſcharfer Wind durch die Kanzlei und durch die Stäbe, durch das Lager und die ganze kaiſerliche Armee. Befehle ſchwirrten, Pferde wurden geſattelt, Ordonnanzen jagten. Der Herr Graf Gallas bittet die beiden hohen Oberkommandierenden, Ihre Majeſtät den Herrn Erzherzog Ferdinand, König von Böhmen und von Ungarn und Ihre Königliche Hoheit, den Herrn Cardinal⸗Infan⸗ ungariſchen und kroatiſchen Hilfsvölker! Die Reiterregimenter ſatteln! In den Stellungen oben am Rand der Härdtfeldhöhen regt es ſich. Munitionskarren fahren hinauf, verſtärkte Wa⸗ chen treten ins Gewehr. Reſerven ſetzen ſich in Marſch. Um 4 Uhr des Nachmittags iſt dann mit einem Male alles ſo wie es der General Gal⸗ las in ſeiner lichten Stunde geahnt hat!. Der ſchwediſche Abzug war ein Manöver. Die Kampftruppen des Gegners ſind überraſchend von der Rückzugsſtraße abgeſchwenkt. Sie ſind in breiter Front und trotz des waldigen Geländes 8 raſch herangekommen und nun vor den Stellungen am Höhenrand er⸗ ſchienen. Plötzlich ſieht man dort oben ſchwärzlichen Pulverdampf ſich ausbreiten, dumpfer Donner grollt, lange Salven knattern. Die Schlacht iſt da. Und ſie nimmt raſch an Umfang zu. Nicht lang, da ſteigen die Pulverwolken die Hänge herunter, der Feind dringt vor, überall im Zentrum und auf dem rechten Flügel. Nur links, wo hinter feſten Verhauen ſchon die alarmierten Regimenter einge⸗ rückt ſind, ſteht das Gefecht. Am Spätnachmittag kämpfen ſie ſchon in der Rießebene ſelbſt, nicht mehr weit von der Zer⸗ nierungslinie vor Nördlingen. Es ſieht gefährlich aus. Den fürſtlichen Oberkommandieren⸗ den wird es ungemütlich. Gegen Abend übertragen ſie dem Gallas das alleinige Oberkommando. Das iſt vernünftig. Iſt vor allem ſicherer. Soll er's allein aus⸗ Und es geht ſchief. Es iſt gar kein Zweifel. Noch im Dunkeln geht jetzt auch im linken Flügel Stellung um Stellung verloren. Die ganze Kette der Vorhügel des Härdtfelds, der gut befeſtigte Lachberg, dann auch der von ſpa⸗ niſchen Elitetruppen zäh vertei⸗ digte Häfelberg fallen in die Hände der ſchneidig vorgehenden weimariſch⸗ſchwediſchen Regimen⸗ ter. Als um Mitternacht der Kampf ſchließlich zum Stehen kommt, haben die Schweden einen beacht⸗ lichen Erfolg zu buchen. Sie haben die ganze kaiſerliche Truppenwerbung Stellung zurückgedrängt, haben den größten Teil der feindlichen Schanzwerke eingenom⸗ men und ſtehen nahe am Lager des Gegners. Rur der letzte, höchſte, der die kaiſerliche Linie darſtellenden Höhenzüge, die baſtionartig auf⸗ ragende, die ganze Gegend beherrſchende kahle Kuppe des Allbuchs iſt noch in Händen der Kaiſerlichen. Hat man auch dieſe, ſo iſt deren Lage unhaltbar, die ganze Front iſt dann auf⸗ gerollt, das große kaiſerliche Lager, das ſich um die Orte Reimlingen und Herckheim, dicht hinter dem Allbuch ausbreitet, iſt bedroht. Ein entſcheidender Sieg iſt ſicher. In der Kutſche des Herzogs Bernhardp iſt letzter Kriegsrat. Auch Horn iſt erfreut von dem Erfolg. Man wird alſo morgen in aller Frühe, ſobald die Sonne aufgeht, einen letzten raſchen, wuchtigen Sturm auf die Allbuchkuppe anſetzen, wird ſie nehmen— unbedingt. Es müſſen alle Mittel darangeſetzt werden. Dieſer kahle Berg iſt der Schlüſſel zu unabſehbaren Dingen. Die Befehle gehen aus. Hinter den am Abend eroberten Verhauen des Häſelbergs ſammeln ſich auserleſene Truppen. Immer neue Kom⸗ panien rücken raſſelnd und klirrend im Schein des' Vollmonds nach dem Häſelberg. Ein freier Sattel liegt zwiſchen ihnen und dem Allbuch. Ueber ihn hin, den ſanft anſteigenden Hang hinauf, wird in ein paar Stunden der Sieges⸗ lauf gehen. Es iſt ſtill geworden über dem weiten Schlachtfeld. Nur vereinzelt zerreißt da und dort ein Schuß die Ruhe. Wo Lagerfeuer brennen ſteht ein rötlicher Schein in dem Silberweiß der Mondnacht. Jetzt hört man oben vom Allbuch her Ge⸗ räuſch von ſchaufeln und ſchanzen, immer hef⸗ tiger, immer lauter, haſtiger klingt und klirrt es. Stimmen ſchallen herüber. Natürlich, ſie werden einige Gräben aufwerfen. Es wiw ſie nicht viel nützen! Sollen ſie nur Schanzen bauen da oben! Man wird fertig werden damit! Zuverſichtlich ſchauen ſie hinauf zu der Wöl⸗ bung des feindlichen Bergs, die ſchwediſchen Offiziere und Soldaten. Ahnen ſie, daß hier ihr Schickſal, das Schickſal des 30jährigen Krie⸗ ges, das Schickſal Deutſchlands, Europas ſich entſcheiden wird? Gallas, der verſoffene Gallas, iſt wie von Stahl dieſe Nacht. Klar, unerbittlich klar ſieht er die Lage der Schlacht. Er weiß, um was es morgen früh gehen wird, weiß, was davon abhängt, ob das Allbuch, dieſer unſcheinbare Bergrücken, morgen in ſeiner oder der Schwe⸗ den Hand iſt. Und Gallas arbeitet. Er ſteht breitbeinig in ſeiner Kanzlei im Schloß ſeine Befehle ſind kurz und beſtimmt. Offiziere, Trompeter, Meldereiter kommen und gehen, im flackernden Licht der Laternen und Fackeln. Klapp, klapp nehmen ſie Habachtſtellung, den Hut im rechten Arm, die Linke feſt um den Degengriff gekrallt.... Fußregiment Graf Götz ſofort zur Verſtär⸗ kung auf das Allbuch abrücken! Regiment von Elter ſchließt an! Regiment Merey unverzüg⸗ Erzherzog Ferdinond, Kõnig von Ungarn, der spötere Kdiser ferdinond ill. lich ſich fertig machen, Schanzzeug mitnehmen! Sämtliche Geſchütze dieſer Regimenter auf den Berg! Befehl an die Munitionskolonnen, mit ſämtlichen Geſpannen ſchußfertige Munition für Geſchütze und Musketiere auf den Berg! Was an Handgranaten vorhanden iſt, auf den Berg! 5 Kavallerieregimenter auf den hinteren Hang als Reſervel Oben auf dem Allbuch ſchanzen ſie. Die In⸗ genieuroffiziere rennen hin und her. Am Rand der Kuppe, an die 200 Schritte breit, entſteht eine Linie hoher Wälle. 100 Schritt doahinter, auf dem Rücken ſelbſt, ein zweiter Kranz von Schanzen. Schulter an Schulter ſchaufeln und hacken ſie, Musketiere, Pikeniere, Dragoner, Leute von den Geſchützen. Pfähle ſchleppen ſie heran, bauen Stufen ein für die Schützen, legen Minen vor den Wall, ſchwitzen, fluchen, ſcherzen grimmig. (Fortſetzung folgt.), — — — Gegen Baron W zu bringe Pferd me Unheils 1 die Baue ſchmunzel Neigung und die Getiers b ſtaunenen als beſche Feſtmark Tochter it in einer 1 eng und ſ ſtolze Roſ nur eine trauertenn nen Fahr liehenen 9 nun hatte Roß freut Es läßt ſes hochhe klommenh war es de Gaſt vom Schweſter, Metzenthi land ein ſagen, gef nentritt ſchweigen war er u Anwandlu er mit ein ter ſich ur fiel und d ſenden Ei er mit lee ſten, glat ſchmack an auf jede A Peitſchenn haglich nie Beſchaulich kein ander geduldig e brauchen,! verſchwend Für gewö ſein Lager ein Gefüh nach höchf nunmehr Mit die Tier erſchi hauſe von bungslos zens ergri von ſeiner Gaſte entg Thyra 9 lich und w was war armen, der der ſo rei gehen ſich ſüße Edit! hatte, wie einen anſe reite Wor gewiſſenha verwirrend gen zu v Rindledert ſchmiegten über den ten Polſter decke, Schir von Ohlen kam ſie ſel ganze Atm und Parfü ſam. Rolar Zuſpruch a tritts in ein Das hatte von Pflaſt tückiſche K. voll Waſſen Ge⸗ hef⸗ klirrt h, ſie o ſie anzen erden Wöl⸗ iſchen hier Krie⸗ ſich von ſieht was havon nbare chwe⸗ ſteht ſeine ziere, jehen, ickeln. den den rſtär⸗ von rz üg⸗ men! den mit n für Was Berg! Hang In⸗ Rand tſteht inter, von mund oner, en ſie legen erzen gt.) — ———————— 23 Eine irönlidie Erzänlung von Honrad pesie Gegen Abend kam der Pfarrer Hobohm zum Baron Warnstorff, um ihm das Pferd Roland zu bringen. Der gute Baron nämlich hatte kein Pferd mehr im Stalle; er hatte, im Jahre des Unheils 193, ſeine Ländereien ausverkauft an die Bauern von Warnstorff. Der freundlich ſchmunzelnde Genießer, der von jeher weniger Reigung für die Landwirtſchaft als für die Jagd und die gaſtronomiſche Verwertung erjagten Getiers bewieſen hatte, fand ſich zu ſeinem Er⸗ ſtaunen nach dem Verebben der Inflationswelle als beſcheidenen Rentner auf dem Strande der Feſtmark wieder... Nun ſaß er mit Frau und Tochter in ſeinem alten Herrenhauſe, das ſich in einer weiten, feierlichen Umarmung um ein eng und ſtill gewordenes Leben ſchloß. Nein— ſtolze Roſſe gab es nicht mehr auf Warnstorff, nur eine alte Kutſche von verblichener Pracht trauerte noch in der Remiſe, um für die ſelte⸗ nen Fahrten in die Kreisſtadt mit einem ge⸗ liehenen Pferde beſpannt zu werden. Für heute nun hatte der Ortspfarrer ſein neugekauftes Roß freundlich zur Verfügung geſtellt. Es läßt ſich nicht leugnen, daß der Baron die⸗ ſes hochherzige Angebot mit einer leichten Be⸗ klommenheit entgegennahm. Denn einerſeits war es der Zweck der Fahrt, einen verwöhnten Gaſt vom Bahnhof abzuholen, des Barons Schweſter, die verwitwete Frau Senatspräſident Metzenthin aus Berlin, andererſeits war Ro⸗ land ein Roß von ausgeprägter, um nicht zu ſagen, gefährlicher Eigenart. Er hatte den Hah⸗ nentritt und war auf einem Auge blind. Zu ſchweigen von ſeiner ungebührlichen Magerkeit war er unberechenbarer Launen und tückiſcher Anwandlungen fähig. Es konnte geſchehen, daß er mit einer Ladung von vielen Zentnern hin⸗ ter ſich urplötzlich in einen wilden Galopp ver⸗ fiel und durch keine Zügelgewalt in ſeinem ra⸗ ſenden Eifer zu hemmen war. Es kam vor, daß er mit leerem Wagen und auf der gemächlich⸗ ſten, glatteſten Straße unverſehens den Ge⸗ ſchmack an ſeinem Beruf verlor, ſtillſtand und auf jede Art gütigen Zuſpruchs durch Wort und Peitſche nur dadurch reagierte, daß er ſich be⸗ haglich niederlegte und eine Weile in tatenloſer Beſchaulichkeit verharrte. Es blieb ſeinem Herrn kein anderer Weg, als das Ende dieſer Sieſta geduldig abzuwarten, denn die Peitſche zu ge⸗ brauchen, das erwies ſich immer mehr als Kraft⸗ verſchwendung und ſinnloſe Materialabnützung. Für gewöhnlich jedoch pflegte das brave Tier ſein Lager nicht unmäßig lange auszudehnen, ein Gefühl für Billigkeit und Anſtand ließ es nach höchſtens zehn Minuten ſich erheben und nunmehr willig ſeiner Pflicht genügen.. Mit dieſem charaktervollen, aber ſchwierigen Tier erſchien nun der Pfarrer vor dem Herren⸗ hauſe von Warnstorff. Das Anſchirren ging rei⸗ bungslos vonſtatten und leidlich leichten Her⸗ zens ergriff der Baron die Zügel, um, begleitet von ſeiner Tochter Edith, der Stadt und dem Gaſte entgegenzufahren. Thyra Metzenthin traf auf die Minute pünkt⸗ lich und wohlgelaunt im Städtchen ein. Ach— was war ſie glücklich, ihr„Alterchen“ zu um⸗ armen, den lieben, behaglich lächelnden Bruder, der ſo reizend auf ihre Empfindungen einzu⸗ gehen ſich mühte. Ach— und da war auch die ſüße Edith... Nein, wie ſie ſich entwickecklt hatte, wieviel reifer, ſanfter und inniger ſie einen anſah... Thyras höchſt anerkennensbe⸗ reite Worte hinderten ſie nicht, nebenbei ſehr gewiſſenhaft und umſichtig ihr Gepäck und die verwirrende Fülle ihrer Reiſeutenſilien im Wa⸗ gen zu verſtauen. Da knarrten und ächzten Rindledertaſchen, Krokodilleder⸗Köfferchen, da ſchmiegten ſich wildlederne Reiſekiſſen milde über den Mottenfraß von Alterchens verblaß⸗ ten Polſterſitzen. Mantel, Cape, Fußſack, Reiſe⸗ decke, Schirme, reichte Kumlehn, der Dienſtmann von Ohlenſon, herauf auf den Wagen. Endlich kam ſie ſelber. Und nun erſt verbreitete ſie die ganze Atmoſphäre von Sicherheit, Wohlbehagen und Parfüm über ihre Lieben. Man fuhr lang⸗ ſam. Roland war durch keinen noch ſo zärtlichen Zuſpruch aus der Gemeſſenheit ſeines Hahnen⸗ tritts in einen beſcheidenen Trab aufzuſcheuchen. Das hatte ſeine Vorzüge. Denn die Katzenköpfe von Pflaſterſteinen ſenkten ſich oft genug in tückiſche Kuhlen, man fuhr durch tiefe Löcher voll Waſſer und Jauche, die aus den Höfen der Ackerbürger freundlich auf die Straße hinaus⸗ drang. Aber Tante Thyra ſtörte das nicht. „Ach Gott..“ meinte ſie,„was für eine Wohl⸗ tat ſind doch dieſe Spuren einer gewachſenen Knorrigkeit des Daſeins! Ihr ahnt ja gar nicht, wie viel lebendiger dieſes holprige Berg und Tal zu mir ſpricht als der glatte Aſphalt Ber⸗ lins. Nein, wenn alles ſo reibungslos und ent⸗ ſeelt vor ſich geht wie eine Autofahrt in Ber⸗ lin— es iſt gar nicht ſchön, es iſt langweilig. Und die Seele ſchleift ſich ſchließlich ebenſo glatt wie die Straßen, auf denen man ſich bewegen muß. Nicht wahr Arnold? Sieh doch nur, dort wächſt das Gras zwiſchen den netten Steinen, das Leben drängt ſich munter durch eure dünne Ziviliſationsſchicht hindurch...“ Hier unterbrach Tante Thyra ihre bedeut⸗ ſamen Ausführungen, denn Roland erlag ohne jede ſichtbare Veranlaſſung einer jähen Aufwal⸗ lung ſeines latenten Feuers, er verfiel in einen ſtürmiſchen Galopp und riß den Wagen über die Katzenköpfe, daß Tante mit einem Aufſchrei vornüber fiel. Ihre ſchwere Reiſehandtaſche rutſchte ihr vom Schoß und polterte dumpf zu Boden. Der Baron biß mannhaft die Zähne aufeinander und zog nach Leibeskräften am Zü⸗ gel. Alle drei Wageninſaſſen ſchwiegen und warteten— warteten bange, bis es Roland ge⸗ fiel, zu ſeinem Hahnentritt zurückzukehren. Tante Thyra brachte ein mild⸗überlegenes Lä⸗ cheln zuſtande, gefaßt griff ſie den Faden ihrer gehaltwollen Rede wieder auf:„Und doch, mein Edithchen, iſt wahre Kultur hier viel eher zu finden als in dem Ziviliſationszentrum Berlin — trotz allem! Weißt du, Liebling, es iſt näm⸗ lich noch ein gewaltiger Unterſchied zwiſchen Zi⸗ viliſation und Kultur. Ich habe euch ein Buch mitgebracht, das dieſen Unterſchied behandelt. Habt ihr ſchon davon gehört?“ Aber weder Alterchen noch Edith hatten et⸗ was vom Untergang des Abendlandes gehört. Kleinlaut gaben ſie das zu, erklärten ſich jedoch demütig bereit, das Buch kennenzulernen, es heute abend noch zu leſen. Die Tante lächelte gütig:„Das dürfte wohl ein bißchen viel ver⸗ ſprochen ſein. Das Buch beſteht nämlich aus zwei dicken Bänden, jeder hat ſechshundert Sei⸗ ten. Aber wißt ihr was? Wir können es ja zu⸗ ſammen leſen. Ich leite euch an.“ Vater und Tochter ſenkten die Köpfe und ſchwiegen. „Das wären alſo zwölfhundert Seiten, nicht wahr...?“ murmelte Alterchen nach einer Weile. „Na ja...“ pflichtete ihm Edith bei,„wenn jeder Band ſechshundert Seiten hat, ſoll wohl ſoviel herauskommen...“ „Wir könnten ſchließlich einige Kapitel über⸗ ſchlagen,“ tröſtete die gute Tante,„ich infor⸗ miere euch dann über das Wichtigſte.“ Vater und Tochter atmeten auf und blickten ſchon wieder ein bißchen mutiger in ihre kärg⸗ lich ziviliſierte Welt. Dieſes zaghaft erwachte Behagen ſchien nun auch auf Roland überzu⸗ greifen, er hielt wohl die Zeit für gekommen, ein wenig auszurufen. Man hatte die Stadt ſchon verlaſſen, und vom Rande der Landſtraße lächelte dem treuen Roß ein üppiger Gras⸗ büſchel entgegen. Es wandte ſich zur Seite, neigte den Kopf, knabberte, ſpürte die ſtärkeren Lockungen der Erde und ließ ſich gemächlich nie⸗ der, ohne durch die Schreckensſchreie der gnä⸗ digen Frau im mindeſten beirrt zu werden. Al⸗ terchen fluchte, verſuchte es mit der Peitſche, reden. Sie kletterte vom Wagen, beugte ſich zu Roland hernieder, murmelte Worte verſtändi⸗ gen Zuſpruchs, krault ihn hinterm Ohr.“ „Ach, reicht mir doch ebenmal meine Hand⸗ taſche herunter, ich will ihm ein Stückchen Zuk⸗ ker geben.“ Man tat wie ſie befohlen, man reichte ihr die Taſche, die ſchwer war vom Gewicht ihrer Reiſe⸗ lektüre, jener zwei Bände zu je ſechshundert Seiten, Roland bekam Zucker, und in der Tat, Thyra erreichte, was zu erreichen war: Roland ſprang mit kühnem Entſchluß auf die Beine, griff aus und raſte in vollem Galopp davon, ohne ſich um ſeine ſchreiende Wohltäterin zu kümmern. Bald war der Wagen ihren verzwei⸗ felten Blicken gänzlich entſchwunden. Nach einer Weile unſchlüſſigen Zauderns machte ſie ſich ſeufzend auf den Weg nach Warnstorff, in einer leiſen Anwandlung von Sehnſucht nach den langweiligen, aber beque⸗ men Autofahrten auf dem Boden einer entſeel⸗ ten Großſtadtziviliſation. „So kehren wir heim,“ begehrte ihre Seele Mit diesem choroktervollen Tier erschilen der pPforrer vor dem Herfenhause von Warnstorff ſah jedoch bald ein, daß man ſich abermals in Geduld ſchicken müſſe und begann ſeiner Schwe⸗ ſter das Abſonderliche dieſes Tieres zu erklären. In wenigen Minuten, ſo wette er, werde Ro⸗ land ſich aus freien Stücken erheben. Man war⸗ tete ſchweigend und geduldig fünfzehn Minuten lang, bis endlich Thyras freundliche Ueber⸗ legenheit ein vernünftiges Einſchreiten ankün⸗ digte. Das ſei ſo etwas hin mit dem Abwarten, ſie werde dem Pferde jetzt einmal tüchtig zu⸗ Slein-Streichcr-Zimmer in Nürnbers Zur Erinnerung an die berühmte Wiener Inſtrumentenbauerfamilie Stein⸗Streicher hat ſich das Muſikhiſtoriſche Muſeum Neupert in Nürnberg einen neuen Raum angegliedert. Ein aus dem Jahre 1785 ſtammender Flügel iſt noch aus den Händen des Begründers des Hauſes, des 1728 geborenen Augsburger Klavierbauers Joh. Andreas Stein, hervorgegangen. Er war Schü⸗ ler des Straßburger Klavierbauers Silber⸗ mann, deſſen„deutſche“ Mechanik er weſentlich vervollkommnete. Die Steinſchen Inſtrumente fanden den ungeteilten Beifall Wolfgang Ama⸗ deus Mozarts, wie ein fakſimilierter Brief⸗des Meiſters bezeugt. Er rühmt darin nicht nur die Qualität der Steinſchen Erzeugniſſe, ſondern auch die ideale Hingabe des Meiſters an ſeinen Beruf als Inſtrumentenbauer. Steins 1769 zu Augsburg geborene Tochter Nanette ſetzte das Werk des Vaters fort. Nach⸗ dem ſie den Pianiſten Andreas Streicher, den intimſten Jugendfreund Friedrich Schillers, ge⸗ heiratet hatte, ſiedelte ſie 1794 nach Wien über und gründete dort mit ihrem Bruder Ludwig zuſammen die Firma„Geſchwiſter Stein“. Durch ihre hervorragende Begabung für den Klavierbau wurde Nanette auf ihrem Gebiet zur Mithelferin Beethovens an ſeinen unſterb⸗ lichen Werken. Das Muſeum Neupert beſitzt zwei von den aus Nanettes Werkſtatt hervorge⸗ gangenen Erzeugniſſen. Ein Inſtrument aus dem Jahre 1814 zeigt als Beſonderheit einen damals häufig als Modeeigentümlichkeit ange⸗ brachten Einbau einer Pauke. Das zweite, ein Flügel, iſt durch ſeinen überraſchend prachtvol⸗ len Klang eines der am beſten erhaltenen In⸗ ſtrumente der Beethovenzeit. Auch Nanettes 1796 geborener Sohn Johann Baptiſt erbte das Talent. Er war der Erfinder der ſogenannten oberſchlägigen Mechanik(bei der die Hämmer von oben auf die Seiten ſchlagen im Gegenſatz zu der ſonſtigen Anſchlagsweiſe von unten) und unter ſeiner Leitung erreichte die Firma den Höhepunkt. Auch von ihm beſitzt das Mu⸗ ſeum zwei Inſtrumente. Rolond griff aus und roste in vollem Galopp dovon auf.„Wir Entwurzelten und Enterbten. Unſere tiefe Liebe zum herben Urwuchs der Erde wird durch ihre Tücke belohnt und unſere entwöhnten Füße müſſen ihre Qual auskoſten...“ Wie Zentnergewichte laſteten zwei ſchwere Bücher in ihrer Taſche, und es war ihr kein Troſt mehr, den Untergang des Abendlandes ins Haus ihrer Väter zu ſchleppen, in das bis dato noch keine Kunde von ihm gedrungen war. Laurel aui freiersiusen Wer hätte gedacht, daß Stan Laurel, die drollige kleinere Hälfte des berühmten ameri⸗ kaniſchen Filmkomikerpaares Laurel und Hardy, in ſeinem Privatleben alles andere iſt, als der ſchüchterne Angſthaſe, als den wir ihn auf der Leinwand ſehen. Man nennt ihn vielmehr in ſeinem Privatleben ſcherzhaft den„Hein⸗ rich VIII. von Hollywood“, denn er hat ſich ſo⸗ eben von ſeiner fünften Ehefrau ſcheiden laſ⸗ ſen, um zum ſechſten Mee zu heiraten. Und alle fünf Exgattinen haben ſich bitter darüber beklagt, daß Stan Laurel ein Caſanova ſei, der ſich entweder als Schürzenjäger oder als lau⸗ nenhafter Haustyvann betätige. Niemand würde ihm auf Grund ſeiner Rollen, die er ſpiele, ſolche Schandtaten zutrauen, aber man müſſe ihn einmal geheiratet haben, um zu erkennen, wie ſehr ſich das Berufsleben vom Privatleben unterſcheiden könne. Laurels fünfte Frau, die ruſſiſche Sängerin Vere Jvanova Shuvalova, mußte ihren Gatten gar wegen böswilligen Verlaſſens vor Gericht zitieren, wobei ſie er⸗ klärte, daß Laurel, wenn er in der Epoche Hein⸗ richs VIII. gelebt hätte, ſicherlich all ſeine Ehe⸗ frauen hätte köpfen laſſen. Teichnung: Edzar John(2) * 5 —3———————äev..——————————(—————————————————— .—.———— ———————=——— ———— ——— ——————————— —————— Freunde, ich habe eine Reiſe durch Deutſch⸗ land gemacht an einem Gbend. Eine Reiſe, die ſo lockend iſt, daß ſie zu jeder freien Stunde wiederholt ſein möchte. Eine Keiſe durch deutſche Geſchichte, deutſche Kultur und deutſchen Lebensraum. Eine Reiſe, die vom Deutſchtum auf der ganzen Welt be⸗ richtet. Karten in vielfältiger und ſorg⸗ ſamer Guswahl geben den Weg an. hun⸗ derte von Übbildungen erleſener Zuſammen⸗ ſtellung berichten von all jenen Köſtlichkei⸗ ten, auf die wir Deutſche mit Kecht ſtolz ſein dürfen. Es iſt eine Reiſe, die beglückt und belehrt, ohne daß jemals der Zeige⸗ finger erhoben wird, ohne daß man ſich an eine beſtimmte Stunde, an eine beſtimmte Landſchaft halten müßte. Hier lädt dieſes zum Derweilen ein und jenes. Man iſt nicht an die Jahreszeit gebunden, an gutes oder ſchlechtes Wetter, nicht an den Urbeits⸗ tag oder an die Ferienzeit, man kann un⸗ beſehen„ausſteigen“, zu welcher Minute man will. Es iſt die Reiſe, die man unter⸗ nimmt mit dem„Buch vom deutſchen Volks⸗ tum“, erſchienen im Derlage F. A. Brock⸗ haus, Ceipzig“. Während rings in deutſchen Landen das Wunderwerk der Keichsautobahn erſteht, während wie aus dem Boden geſtampft eine tüchtige Wehrmacht gleich einer eiſer⸗ nen Mauer rund um das Keich die Wache hält, den Frieden zu ſichern, während Mil⸗ lionen unſerer Dolksgenoſſen mit weltge⸗ ſchichtlichem Opfermut wieder eingegliedert werden in den Grbeitsvorgang, während all dies geſchieht, da konnte man leicht hier und dort auf den Gedanken kommen, als müſſe in einem Dolk ſolcher Tatkraft und ſolchen Tebenswillens der Sinn für die kulturellen Dinge ein wenig zurückbleiben, als wäre es kaum faßlich, daß ſolches mit den praktiſchen Erforderniſſen heißglühen⸗ der Gegenwart Schritt halten könnte. Mit dieſem Werk aber, dem„Buch vom deut⸗ ſchen Dolkstum“, iſt überraſchend der Gegenbeweis angetreten. Es ſei hier nicht eine kleine hymne geſungen ohne Glauben — Uheßtaler Bauerngruppe in Feſttracht(ordmähren) an den Widerhall, ohne Derantwortung für das Echo. Freunde, ſeht euch den Reiſe⸗ weg an! Wir wollen uns doch jenes Führerwortes entſinnen vom 17. Mai 1955, das da kund⸗ Werk. Gusgehend vom deutſchen Volk und ſeinen Stämmen werden die einzelnen Gaue unſeres Daterlandes in ihrer Wechſelwir⸗ kung auf das Weſen der Geſchichte in ihrer organiſchen Derbundenheit betrachtet. Dom Bauernhäuſer in piringsdorf(im nördlichen Burgenland) gab:„Unter Uationalſozialismus iſt ein Prinzip, das uns als Weltanſchauung grundſätzlich verpflichtet. Indem wir in grenzenloſer Liebe und Treue an unſerem eigenen Dbolkstum hängen, reſpektieren wir die nationalen Rechte auch der anderen Dölker aus dieſer ſelben Ge⸗ ſinnung heraus und möchten aus tiefinnerſtem herzen mit ihnen in Frieden und Freundſchaft leben. Wir ken⸗ nen daher auch nicht den Be⸗ griff des„Germaniſierens“. Die geiſtige Mentalität der vergangenen Jahrhunderte, aus der heraus man glaubte, aus Polen und Franzoſen Deutſche machen zu können, iſt uns genau ſo fremd, wie wir uns leidenſchaftlich gegen jeden umgekehrten Derſuch wenden.“ An dieſe Worte hat man zu denken, wenn man von der„politiſchen Gbſicht“ dieſes Standardwerkes ſpre⸗ chen möchte. Sie iſt nämlich nicht vorhanden. Es ſei denn, daß man darunter verſtände das Wirken deutſcher Kul⸗ tur, deutſchen Geiſtes, deut⸗ ſcher Wiſſenſchaft, deutſchen Glaubens in der Welt ſchlechthin. Es iſt aber auch nicht ſo, daß die Welt und uns im Gugenblick noch feindlich geſinnte mächte denken möchten, mit Gendarmen und Kerkern das Gemeinſchaftsbewußtſein des deutſchen Dolkes mit Leichtigkeit ab⸗ droſſeln zu können. Daß dieſes Gemein⸗ ſchaftsbewußtſein aus Geſchichte, Blut und Erde kommt, das beweiſt wieder einmal überraſchend das vorliegende großzügige — ärgentinien, Miſtones, Alto parana: Erſte Unterkunft deutſcher Siedler Menſchen wird ausgegangen, um dann hin⸗ zuführen auf ſein haus, ſeinen Wohnrat, auf ſeinen Schmuck, auf ſeine Grbeitsweiſe, auf ſeinen Feiertag. der Urbeitsvorgang eines, der in Alt⸗Cauſcha Weihnachtsglöck⸗ chen bläſt, erſteht gerade ſo lebendig wie der eines Kriſtallſchleifers aus der Joſephi⸗ nenhütte bei Schreiberhau. Wir ſehen den Fiſcher aus Inſe am Kuriſchen Haff ebenſo wie den preußiſchen Bauern beim Senſen⸗ dengeln. Wir ſtellen Dergleiche an zwiſchen der Tracht rheiniſcher Küfer im Erntedank⸗ feſtzug von Aßmannshauſen und der ſelbſt⸗ bewußten Tracht einer fränkiſchen Frau aus dem Wiſentgau. Der Weber in Uieder⸗ Bauern betrachtet oder bei den Koloniſten in Südrußland— immer iſt es der gleiche deutſche Menſch, der, um mit Kant zu ſpre⸗ chen, an den beſtirnten himmel über ſich glaubt und an das moraliſche Geſetz in ſich ſelber. Aber nicht genug damit, dieſes Werk geht weiter: es reicht von der Steinzeit über die Bronzezeit. Es erzählt von Gold⸗ arbeiten vorgeſchichtlicher Eiſenzeit, von Hhelmen und Schwertern aus alemanniſchen Gräbern während der Dölkerwanderung. Es berichtet vom Gufſtieg Preußens in Kartenmaterial, in Stichen und von Per⸗ ſönlichkeiten bis zum Zuſammenbruch des Reiches. Erſchütternd, wie der Kampf um Dolk und MKeich in unſerer Gegenwart ein⸗ ſetzt, wie letzte deutſche Truppen ihre Fah⸗ nen vor dem Denkmal Kaiſer Wilhelms I. in Danzig ſenken, wie die Batterie Schla- geter vor Riga in Feuerſtellung geht, wie die Separatiſten im Rheinland dem Gache⸗ ner Rathaus ihren furchtbaren Stempel aufdrücken, wie der greiſe Jeldmarſchall von Hindenburg am Cage von potsdam die Proklamation unſeres Führers wie ein Bekenntnis empfängt, wie, um in die letz⸗ Ziehi nichi die Fahne in den Staub der Siraſte Sprecht nicht in Worten, die der Föhrer, zum Sinnbild prägend, uns geschenkt. Zieht nicht die Fahne in den Staub der Stroße, die Fœahne, die wir einstens dorch die Londe trogen trotz der Gefahren, trotz des dummen lachens. Sie wird uns heilig dorch das Opfer und den Sieg. Laßt sie cls Ziel evch dienen und nicht als lnholt-tõnenden Geschw/ Gtzes. Tut eure pflicht zunächst in Haus und Werkstatt, und eine neue Ffohne mit dem olten Zeichen ersteht von selbst, die ihr in Deuischlonds Zukunft tragen dörft. Hans Duffner. ten Tage unſerer Zeit einzumünden, die Fahnen der Bewegung und des Keiches durch Saarbrückens feſtlich geſchmückte Doralpenſee: Walenſee mit Churfirſten modau im Odenwald tut ſeine Pflicht am werke der Uation wie der Töpfer in Erbach. Und all das kann man im Bild ſtudieren und im Wort, in den Zahlen der Wirtſchaft und im Erlebnis künſtleriſcher Geſtaltung. Der Begriff vom raſſiſchen Deutſchen zeigt ſich in einer Frau von der Inſel Föhr eben⸗ ſogut wie in dem ſprechenden Geſicht des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen, es leuchtet von der kühnen ſStirn des model⸗ lierten Reites aus dem Bamberger Dom, es ſtrahlt aus den gläubigen Augen eines jungen Mädchens aus dem Schwarzwald. Und daneben kann man die hHauptmerk⸗ male der im deutſchen Dolk vertretenen Raſſen auch in der ſeeliſchen haltung und dem Lebenstempo, der kulturſchöpferiſchen Teiſtungsfähigkeit ableſen, an Körper- größe, Augenfarbe, Typus. Gch, ihr Freunde, die Reiſe iſt weit und reicht noch über die ganze Welt hin. Sie reicht bis in alle Sprachen der Dölker, bis in das Kaukaſusgebiet, bis nach Kapſtadt und den Karolinen. Und ob man die Land⸗ ſchaft und die mit ihr notwendig verbun⸗ dene Tandbearbeitung bei den Schweizer Straßen einziehen in altes und wiederge⸗ wonnenes Heimatland. üch, ihr Freunde, es iſt nicht möglich, von dieſem Werk zu ſprechen, ohne immer wieder abzugleiten in Ciebe und Begeiſte⸗ rung um unſer Dolk! Wir wollen daran er- kennen, daß nur wenige unſerer Reichs- deutſchen ſich darüber im klaren ſind, daß nur etwa zwei Drittel der Deutſchen im Reiche ſelbſt leben! Und von dieſem Ge⸗ ſichtspunkt aus laßt uns immer wieder ge⸗ meinſam die Reiſe machen an hand des herrlichen Werkes in Schule und Eltern⸗ haus, in jeder Bibliothek, im heim des Arbeitsdienſtes und in den Kaſernen der Wehrmacht, auf daß wir uns immer mehr gegenſeitig kennenlernen, um dann um ſo zäher und gläubiger zuſammenzuſtehen auf Tod und Leben. Es lebe Deutſchland! Heinrich Zerkaulen. *„Das Buch vom deutſchen Volkstum“. Mit 136 bunten Karten, 1065 Abbildungen und 17 Ueberſichten auf 436 Seiten Querformat 25,50 32 em. Preis in Ganzleinen 20 Mark. Bilder aus dem„Buch vom deutſchen Volkstum“() kin Buch vom geſamten deutſchen Dolk Herrenf „Siehst du, ni er sein, und d —— Selbsthi 7 „Du haſt alſo „Ja, Onkel!“ „Hat ſich dein daß du fortgingf „Nein, er wu Um die 2 Der Ruf der zehnten ins W lich! Sie ſcher Philidor, einer In neuerer Z liche Ausnahm kämpfe, deren reiche gegeben wen, Germane Frankreich, ein führend, ſchnei kämpfe geben! Seit 1937 ſe bereiten! Caſte kämpfer, ſcheint mann Montiee Südamerika, b junge Meiſterg der letzten Sche Lande einen e verſchaffte, gen knapp hinter de Caſtaldi erra ſchaft von Ital Mit einem Vo er in Savona v Rielle, Staddi, dann erſt Roſſe Die Namensau lien eine junge Weiß: Neſtle 1. d2—d4, S. Damenindiſch); —c5; 5. c2— —— 1—— * ———n nn —— —— tit 17 * 41 Herrenfahrer Münchhausen erzählt: „Siehst du, nicht zehn Zentimeter kürzer dürfte er sein, und dir war der Wagen immer zu lang!“ Zeichn. von M. Bürger(ScherlM) Selbsthilie eines verkannten Genies Zelchn. von Will-Halle(Scherl-M) „Du haſt alſo deine letzte Stellung aufgegeben?“ „Ja, Onkel!“ „Hat ſich dein Chef nicht gewundert, als er hörte, daß du fortgingſt?“ „Nein, er wußte es ſchon vorher!“ (Pages Gaies) Er“ hafte mel wieder Redi. Dr. Robert Kellermann, ſeines Zeichens Tier⸗ arzt im ſchönen Kreisſtädtchen Mariendorf, war ſchlechter Laune. Wie das kam, iſt bald erzählt: Hatte der in ſeine junge Frau bis über beide Ohren verliebte Doktor ſich von den erſten ſauer erſparten Groſchen ein kleines, niedliches„Benzinroß“ erſtanden, deſſen letzte Rate juſt den Weg zum Lieferanten angetreten hatte. Da— mußte dieſes dreimal vermale⸗ deite Feſt dazwiſchen kommen, auf dem Frau Gerti für fünfzig deutſche Reichspfennige ein Los zog, das ausgerechnet den Hauptgewinn — eine ſchmucke Limouſine erbrachte! Groß war der Jubel an dem großen Tiſch der Kellermanns, der bald für die vielen Gra⸗ tulanten zu klein war. Glücklichen die Hand, ein jeder wollte aber auch auf„gute“ Fahrt anſtoßen. Nur ſchwer konnte ſich Dr. Kellermann am anderen Morgen der Vorgänge des Ballabends entſinnen. Richtig: er hatte dem Oberkellner Franz einen Gutſchein über 100 Reichsmark und dazu einen kleinen Taler extra gegeben, doch wo waren die beiden Wagen geblieben? Frau Gerti wußte Rat und erinnerte diskret, daß die beiden Wertobjekte auf dem Parkplatz zurückgeblieben ſeien, alldieweil der Eigen⸗ tümer und ſtolze Beſitzer des guten Weins ein wenig zu viel getankt hatte. Am Frühſtückstiſch geſchah denn weiter das, was unvermeidlich ſchien: Frau Gerti erörterte die juriſtiſche Seite der ganzen Angelegenheit und kam folgerichtig zu dem für ſie recht er⸗ freulichen Ergebnis, daß ſie allein die recht⸗ mäßige Eigentümerin des neuen und natürlich „viel beſſeren“ Wagens ſei. Sie ſchlug vor, das gewonnene Fahrzeug ſelbſtredend zu be⸗ halten, auch wäre es von Nutzen, wenn ſie nun⸗ mehr fahren lerne. Aber da traf ſie Keller⸗ manns höchſt verwundbare Stelle.„Fahren⸗ lernen kommt gar nicht in Frage“, begehrte er auf,„und dann habe ich im übrigen auch vor den Wagen zu verkaufen, das Geld können wir bitter nötig gebrauchen! Damit baſta!“ Sprachs und entſchwand in ſein Arbeitszimmer. Schon anderen Tags ergab ſich aber Dr. Kel⸗ lermann, der ſtets vor Frauentränen gefliſſent⸗ lich kapitulierte, in ſein Schickſal mit dem Hin⸗ weis:„Wenn du Unfug bei dem Fahren an—⸗ ſtellſt, dann iſt es aber ein für allemal mit dem Autoſport vorbei und der zweite Wagen wird verkauft!“— Schön, man werde ja ſehen, wer in einigen Wochen beſſer fahren könne, meinte Frau Gerti ſelbſtbewußt und ſchob beglückt zur erſten Fahrſtunde. Wenige Wochen ſpäter. Frau Gerti Keller⸗ mann war im Beſitz ihres Führerſcheins und ließ nun keine Gelegenheit vorbeigehen, um ſich am Steuer ihres Wagens zu zeigen. Es war ja auch zu ſchön, bis dann eines Diens⸗ tagnachmittags das Verhängnis nahte. Dr. Kellermann ſtand an dieſem Kataſtro⸗ phentage im Operationszimmer und war ge⸗ rade dabei, einem Dackel einen ſchweren Split. ter aus dem Ballen des linken Hinterbeins zu entfernen. Frau Geheimrat Bruſten, die ſtolze Beſitzerin beſagten krummbeinigen Hundeviehs, war eigens von weither gekommen, um dieſen „ſchweren Fall“ von dem beliebten Arzt be⸗ heben zu laſſen. Und während der Doktor mit ſeinem Aſſiſtenten ſich um den zitternden, ge⸗ heimrätlichen Köter mühte, erzählte die Gnä⸗ dige in ihrer ſchwatzſüchtigen Art, was ſich bei ihrem Anmarſch etwa vor einer Stunde auf dem Marktplatz ereignet habe:„Setzte doch da ein Fräulein, das offenbar noch nicht lange Ein jeder drückte den⸗ fahren kann, ihren Wagen ſo ungeſchickt zu⸗ rück, daß ſie einen mit Gemüſe beladenen Handkarren glatt umwarf und das ganze Grünzeug über das Pflaſter kollerte. Und das Tollſte,„erhitzte ſich die Geheimrätin“, ſtatt daß dieſe alberne Gans ſich um den Schaden küm⸗ merte, ſetzte ſie ſich auf den Rinnſtein und heulte drauflos.“ Dem Doktor wurde es ſchwach beim Anhören dieſer„neueſten Nachrichten“ und eine dunkle, insgeheim gehegte Ahnung erfüllte ſich, als er beim Abendbrot in das verweinte Geſicht ſeiner kleinen Frau ſah. „Mir ſcheint“, meinte Dr. Robert Keller⸗ mann lächelnd,„du warſt heute...“ „Hör auf“, ſchluchzt Gerti los,„du kannſt ja den Wagen verkaufen, du haſt ja mal wieder recht behalten.“ Ob Gerti und Robert Kellermann ſich wohl nochmals drängen werden, wenn es gilt, den Hauptgewinn einer Tombola zu erkämpfen? Wer weiß Menſchen ſind oft ſonderbar. —2 36 000„Schäfer“ hewerben sich um eine Erhscheft Als vor Jahren in Philadelphia die Witwe eines Bankiers unter Hinterlaſſung von 20 Millionen Dollars, aber ohne Teſtament ſtarb, war das ameritaniſche Nachlaßgericht zuerſt ratlos, denn die Verſtorbene hatte in Amerika nicht die entfernteſten Verwandten beſeſſen. Man ſtellte jedoch feſt, daß ihr Vater Chriſto⸗ phor Schäfer im Jahre 1830 aus dem Kurheſ⸗ ſiſchen getommen war, wo er 1808 das Licht der Welt erblickt hatte. Alſo erließ das Nachlaßgericht eine öffentliche Aufforderung an die Abkömmlinge etwaiger Geſchwiſter jenes Chriſtophor Schäfer, ſich zu melden. Mit dem zweifelhaften Erfolg, daß ſich nicht weniger als 36 000 Träger des nicht gerade ſeltenen Namens„Schäfer“ meldeten und Erbanſprüche erhoben. Aber nur die wenigſten konnten auch nur einen Schatten von verwandtſchaftlicher Beziehung nachweiſen. Nach langwierigen Nachforſchungen ermittelte man ſchließlich, daß der nach Amerika ausgewan⸗ derte Chriſtophor Schäfer einen Bruder hatte, der im Jahre 1837 nach Hainfeld im heute jugoſlawiſchen Banat auswanderte. Seine Nachkommen leben heute in beſcheidenen Ver⸗ hältniſſen teils in der Gegend von Peter⸗ wardein(Jugoſlawien), teils in Budapeſt und teils in Timiſoara(Temesvar; heute Ru⸗ mänien). Wie günſtig die Ausſichten dieſer Erbberech⸗ tigten beurteilt werden, geht auch daraus her⸗ vor, daß ſich in Belgrad ein eigenes Konſor⸗ tiuen wohlhabender Leute gebildet hat, um den Erbberechtigten die nötigen Geldmittel zur Beſchaffung der Abſtammueigsurkunden und zur Reiſe nach Philadelphia zur Verfügung zu ſtellen. Für lũüchliqe Nũsseknacker Rätſel Ob in Leinen oder Leder, Ja, die„Eins“ ſchätzt wohl ein jeder.— „Zwei⸗Drei“ iſt von Goethes Freund Rur die Hälfte— wie mir ſcheint! ZzEins⸗Zwei⸗Drei“, ſag, wenn du's weißt, Wie alsdann die Baumfrucht heißt! Kreuzworträtſel E 4— ————— —— — —.— Waagerecht: 1. Jagdruf, 7. Spitze eines Truppenkörpers, 8. Befehl, 11. Kloſtervorſteher, 12. Gebäck, 13. Nebenfluß der Aller, 15. Ton⸗ ſtufe, 16. Mädchenname, 20. Gartenunkraut, 22. Artikel, 24. germ. Göttin, 26. brit Admiral (1758—1805), 28. griech. Naturgott, 29. Männer⸗ name, 30. Ernte, 31. griech. Mondgöttin. Senkrecht: 1. griech Göttin, 2. phryg. Gott, 3. franz. Artikel, 4. norweg. Romanſchriftſteller, 5. Mädchenname, 6. flüſſiges Fett, 7. ehemalige deutſche Münze, 9. franz.: Freund, 10. ſächſ. Ausdruck für Napf, 12. Geſtalt aus„Wallen⸗ ſtein“, 14. griech. Göttin, 17. Beſtandteil des 1 Tees, 18. Schlingpflanze, 19. Blutbahn, 21. bel⸗ iſche Stadt, 23. Flüßchen in Thüringen, 25. Teil des Geſichts, 26. Nebenfluß der Donau, 27. engl.: eins, 30. wie 3. ſenkrecht. E. H. Auflöſungen Auflöſung des Kreuzworträtſels Waagerecht: 1. Saba, 5. Elfe, 9. Erato, 11. Ili, 12. Kader, 13. Bob, 14. Aſe, 15. Per⸗ ſeus, 17, Tal, 19. Uri, 20. Ebene, 24. Ems, 25. Satin, 26. Raab, 27. Ralf.— Senkrecht: 1. Sekt, 2. Ara, 3. Bad, 4. Ate, 6. Libau, 7. Floß, 8. Eibe, 10. Oreſtes, 15. Parma, 16. Eliſe, 17. Tuer, 18. Senf, 21. Bar, 23. Eta, 23. Nil. Auflöſung: Ein bißchen Geographie 1. Inn, 2. Dniepr, 3. Aller, 4. Havel, 5. Oder, 6. Fulda, 7. 8 8. Ohio, 9. Rhein, 10. Iſere, 11. Donau, 12. Alle.— Idaho, Florida. Auflöſung der Skataufgabe Vorhand hat Kreuz und Herz Buben; Kreuz König, Dame, 7; Herz As König, Dame; Kars König, Dame; bei ſolchem Blatt ſpielt man einen Karo aus, weil ja in den anderen Blär⸗ tern mindeſtens je ein Stich verloren ehen könnte. Mittelhand hat ſämtliche Pik 1 die drei Neunen der anderen Farben, er würde Pik ohne Vier gewinnen, da die Trümpfe nur 8 Augen ergeben und nur einmal As und 10 zuſammenfallen können, das gäbe nur 59 Augen, der Nullouvert wird unfaßbar, weil Herz und Karo 7 liegen. Gang des Spiels: 1. Stich! Karo Dame, 9, As⸗ 14 Augen; 2. Stich: Kreuz As, 7, 9 11 Augen; 3. Stich: Kreuz 10, Dame, Herz 913 Augen; 4. Stich: Karo 10, König, Pik 7⸗ 14 Augen. Spielt Hinterhand nun einen Buben oder die Kreuz 8, ſo bekommt er auf jeden Fall noch 13 Augen in Herz⸗65 Augen. um die Meiſterſchaft von Italien Der Ruf der Romanen iſt in den letzten Jahr⸗ zehnten ins Wanken geraten. Im Schach näm⸗ lich! Sie ſchenkten einſt der Schachwelt einen Philidor, einen Labourdonnais, einen Morphy. In neuerer Zeit bildet Capablanca die rühm⸗ liche Ausnahme. Die internationalen Länder⸗ kämpfe, deren es in dem letzten Jahrzehnt zahl⸗ reiche gegeben hat, ſehen Nordamerikaner, Sla⸗ wen, Germanen im Vordergrund. Italien und Frankreich, einſt ruhmvoll die Schachwelt voran⸗ führend, ſchneiden ungünſtig ab. Und Einzel⸗ kämpfe geben kein beſſeres Bild. Seit 1937 ſcheint ſich eine Wendung vorzu⸗ bereiten! Caſtaldi, Italiens 21jähriger Vor⸗ kämpfer, ſcheint das zu halten, was ſein Lands⸗ mann Montieelli einſt verſprochen hatte In Südamerika, beſonders in Argentinien, iſt eine junge Meiſtergeneration herangewachſen, die in der letzten Schacholympiade zu Stockholm ihrem Lande einen achtunggebietenden dritten Platz verſchaffte, gemeinſam mit den ſtarken Polen, knapp hinter dem Europameiſter Ungarn. Caſtaldi errang im Turnier um die Meiſter⸗ ſchaft von Italien einen neuen großen Erfolg. Mit einem Vorſprung von 2) Punkten ſiegte er in Savona vor Sacconi, Marotti, Napolitano, Rielle, Staddi, Zanni, Matteuci, Neſtler und dann erſt Roſſelli, der langjährige Vorkämpfer. Die Namensaufzählung zeigt, daß auch in Ita⸗ lien eine junge Schachgeneration im Werden iſt. Aus dem Turnier Weiß: Neſtler Schwarz: Caſtaldi 1. dz2—dd, Sg8—f6; 2. 381—f3, b7—b6(alſo Damenindiſch); 3. 32—33, LoS—b7; 4. LII—82, —c5; 5. c2—c. AIm Schachbreii Offizlelle Mitteilungen des Badischen Schachverbandes im GSB. Bezirk Mannheim Wenig geeignet, das Problem der Partie, Streitigmachen der wichtigen Felder e4 und ds, zu löfen. Ueblich iſt mit Recht-0 nebſt c4. Tauſcht Schw. auf d4, ſo ruhig Sda. 5...., Dds—08; 6.—0, g7—g6; 7. Tfi—el, LfiS—g7; 8. SblI—dẽ?, c5& d4; 9. cd& dãd, Si6—e4; 10. Dd1—b3,—0; 11. Db3—da, d7—d5õ; 12. b2 —94. Schwarz hat ſeine Ziele, dagegen muß Weiß bereits mit Entwicklungszügen zweifelhafter Art aufwarten. Mit b4 will Weiß dem ſtörenden La6 vorbeugen, ſchwächt aber dafür das Feld os. 12.... SbS—c6; 13. a2—a3; DcS—f51 Es gilt dem Punkte f2, Weiß überſieht die Drohung. 14. Sd2—f17 Scõöxd4! 15. Sf1—es. Weiß findet noch die beſte Ausrede. Er gibt die Qualität und tritt dafür die Herrſchaft in der Brettmitte an. Freilich, Schwarz iſt voll⸗ ſtändig entwickelt und wird die Qualität all⸗ mählich zur Geltung bringen. 15...., Sd4cf3-+; 16. e2&Kf3, Df5—d7; 17. f3 Red. Lg7 Xal; 18. e4& d5. La1—fõ; 19. Dd3—e4. Ti8—dSs; 20. Te1—d1, Tas—cs; 21. Lg2—13, TeS—czã! Auf bequemſte Weiſe wird das weiße Gegen⸗ ſpiel unterbunden. Es droht nunmehr Lg5. 22. h2—h4. Dd7—c7(Schwarz gewinnt ſeine Handlungsfreiheit zurück und man ſieht jetzt, daß das Zentrum durchaus nicht ſo feſt ſteht, wie es den Anſchein hatte. 23. LeI—d2(Lb27 ſo Tes:l) Tes xa3. Siehe Diagramm Nach To1 würde einfach Tat folgen. Weiß entſchließt ſich daher zu einem geiſtreichen Ver⸗ ſuch, die verfahrene Lage zu beſchwören. 24. d5—d6!? Tdsxd!(Ueberläßt dem Geg⸗ ner eine zweite Figur für den Turm): 25. De4 *b7, De7&b7: 26. Lfa Xx b7, Ta3—-dã; 27. Se3—c4. Tdö—d7; 28. Lb7—c6, Td7—d4! An der Feſſelung geht Weiß zugrunde. Falſch wäre der indifferente Zug 28..., Tds geweſen. Weiß ſtellt mit 29. Kfi, Les: 30. Ke2, IT3 da; 31. Lbö! entweder die Figur ſicher oder, falls Schwarz nun 31..., IL.b4: bäuerliche Aequiva⸗ lente ſucht, wird mit 32. Lh4:! die Feſſelung ge⸗ waltſam gelöſt und nach 32..., Tdit: 33. Le7:, TSd4: 34. Lf6ö ein origineller Tanz der drei Figuren mit den zwei Türmen anheben. Die c d e f 9 b n Iini. E A 7 , 5 in 8 2 a b d e Folge 34..., Td5; 35. Loö, TSd5; 36. Le4, Td7; 37. Leö ergibt eine eigenartige Remisſtellung durch ſtändige Angriffe auf den an ſeinen Kolle⸗ gen gebundenen Turm. Eine hochintereſſante Variante. Was alles ein Tempo ausmacht! 29. Lc6—b5, a7—a5!(Wie ſo oft, wenn es Refe mehr weitergehen will, bringt eine kleine Reſerve den Ausſchlag. Der a⸗Bauer läuftl); Kg1—fl, Tda3—bz; —— — ◻ 30. b4a5, böxa5; 31. 32, Lhb5ö-a. Zwei Unglücksläufer! Der eine kann über⸗ haupt nicht ziehen und der andere hängt am Springer wie eine Uhr an der Kette, er muß den a⸗Bauer vorlaſſen. 32.., a5—a4; 33. Kil—e2, a4—a3; 34. Sc4—a5, Ib3—b2; 35. Sa5—c4, Tb2—b8! 36. Sc4—e3 (Sa3:? ſo Ta4) a3—42; 37. Se3—02. —552 ſich alles um den Bauern dreht und be⸗ wegt! 37..., Td4—a4; 38. La6—d3, TbS—b1; 39. Ld2 —el, a2—alD: 40. Scꝛ2 Xxal, Tbixal; 41. Lei —h6, Ta4—a2-; 42,. Tdi—d2, TazXxd2-; 43. KeZxd2 und Weiß gab nach einigen Zü⸗ gen auf. Bezirk Mannheim Morgen, Sonntagfrüh, wird die zweite Runde in den Mannſchaftskämpfen ausgetragen. Nochmals die Paarungen: -Klaſſe: Feudenheim— Waldhof, Mannheimer Schachklub— Pfingſtberg;-Klaſſe: in der erſten Gruppe Käfertal— Viernheim, Mann⸗ heim II— Weinheim, in der zweiten Gruppe Pfingſtberg II— Seckenheim, Waldhof 11— Friedrichsfeld. Mitte März beginnt das Schweizer Syſtemturnier des Mannheimer Schach⸗ klubs zu Ehren des Altmeiſters Gudehus der bald ſeinen 70. Geburtstag feiert. Drei Gruppen, darunter eine Gäſtegruppe. Anmel⸗ dungen an die Vereinsleitung im Klublokal Café Merkur! * „Lehrkurſe für Anfänger finden noch im März im Kaffee Merkur, N 3, 12, ſtatt! Stkädkekampf Mannheim— Lud⸗ wigshafen Am Sonntag, den 13. Maaß ab 14 Uhr, fin⸗ det in Ludwigshafen der traditionelle Maſſen⸗ kampf ſtatt. Zahlreiche Meldungen beweiſen jetzt ſchon, daß das Intereſſe an dieſem lokalen Großereignis bedeutend iſt. Teilnehmer werden noch weiter geſucht. Es ſoll eine Rekordzahl auf beiden Seiten erreicht werden! —[—[—————[—ƷœƷů———ẽ—————— ———————— —— 3 —— 5•—— 3 V5 —————— ———————— 3— ——————————————————————————————— 5 Zwei Weihen kreiſten im Morgenblau, im nie⸗ mals ſichtbaren Flügelſchlag ſchwebten die bei⸗ den Vögel. Geheimnisvoll lockend lagen im Norden die Wälder, das Grün wurde zum dunk⸗ len Buſch der Walbdgebirge. Die zwei Soldaten ſchauten zu den Vögeln. Erich und Tilk, die Schützen. Die Gewehre lagen auf der Böſchung des Baches, der zu ihren Füßen perlend um die moosbegrünten Felſen glitt. Birken, Weiden ſtanden in den Windungen und das graugrüne Tuch der Uniformen hob ſich vor den roten Beeren der Ebereſchen, es war traumvoller Morgen. Und die ſchwediſchen Soldaten, die hier im Gebirge zur Uebung lagen, ſchwiegen. Die Weihen waren fort, im wilden Wald mochten ſie abgeblieben ſein. Tilk erinnerte ſich des Auftrags, dumpf und hart ſprach er aus ſeinem Bauernmund, fragte Erich, ob er etwas ſehe. Der ſchüttelte den helmbewehrten Kopf. Der feuchte Lehm drang durch die Knie, das Tuch pappte am Fleiſch, es war ihnen nicht bequem, hier zu liegen und auf den Gegner zu warten. Seit der nebligen Frühe lagen ſie ſchon und es ſollte noch zweimal rund um den Kreis der Uhr gehen, bevor ſie abgelöſt würden. Es war nichts zu ſehen. Der Wind rauſchte in den zitternden Blättern der Birken. Erich ſchaute zu den Haſen, die im Vorfeld ſpielten. „Man könnte rauchen—“ Und wenn es auch verboten war, ſie rauchten im Aermelaufſchlag, junge ſchwediſche Burſchen, Tilk erzählte von Britt, dem Mädchen auf Solknaes, dem Hof in Jämtland. Seine hellen Augen wurden tiefblau im Sprechen und die Strähne ſeines weißblon⸗ den Haares, die dienſtwidrig unter dem Helm glänzte, wurde leuchtend wie Korn im Sommer⸗ feld. Erich aß von den Beeren, er kroch am Hang entlang. Bis er erſtarrte. Ein Pferd trappelte.„Verdammt.“ Die Pfeifen rutſchten in die Taſchen, mit einem Sprung war Erich am Gewehr. Tilk richtete ſich halbauf und ſchaute zurück, hinter dem Hügel ſah er den Kopf des Falben, der Kornett.„Was will er?“ Im Waſſer patſchte es, der Kornett kam ge⸗ bückt herangeſprungen. Er warf ſich neben die Männer, lachte, ein frohes Bubengeſicht, ein Geſicht wie ein junger Pferdekopf, zart bald, braun gebrannt mit großen rötlichbraunen Augen. Tilk ſah den Kornett, ſchon ſo oft hatte er ihn geſehen, aber noch nie ſchien er ihm ſo jung, wie ein Bub. Er war klein und ſchlank, er ſchien, wenn er in der Kaſerne zwiſchen den rieſigen Bauernjungen ſtand, bald wie ein Mäd⸗ chen. Vielleicht liebten ihn die Bauernburſchen deswegen ſo ſehr, vielleicht war es, weil er beim Lachen ſo gern die weißen Zähne zeigte. Ver⸗ dammt, er war ein feiner Kerl. Nun lag er, keuchend vom raſchen Lauf, am Hang. „Meine Herren, hier riecht es nach Rauch— aber ich habe nichts gerochen. Iſt was ge⸗ weſen?“ Die beiden verneinten, ſie lächelten, ihre Geſichter waren rot angelaufen, war doch ein toller Kerl, der Kornett. Nun lag er bei ihnen, im Bach, die Füße ſtanden im Waſſer, die Spitzen hielten den Knabenkörper und der Kornett Axel Torhäven aus Malmö, gerade zwanzig Jahre alt— vor vier Tagen hatten ſie ihn völlig fertig und duhn aus dem Kaſino nach Hauſe geſchleppt, ſo hatte er den Geburtstag gefeiert— eben dieſer Kornett ſchaute mit dem Glas über den Rand der Gräſer, die hell, im feſten Grün des Sommers leuchteten. Den Geg⸗ ner ſuchte der Kornett und die Blumen fand er, die roten und die blauen Spielereien der Bienen und Vögel. Die Sonne ſtieg. Brannte. Wie Feuer auf die Helme, die heiß wurden, wie Stahl auf dem Waſſer ziſchen muß. Die Hügel wurden immer klarer, heller, far⸗ biger. Tilk trank aus der Flaſche und hielt ſie dann dem Kornett unter die Naſe, der lachte und trank aus der wenig ſauberen Flaſche. „Beim nächſten Appell!“— damit gab er die Flaſche zurück. Ein wenig ſpäter ſtand er auf, hieß die Sol⸗ daten liegen bleiben— wenn es blaſen würde, zur Kompanie zurück, ſo gab er den Befehl. Tilk und Erich hörten das Pferd, den Falben. Dann döſten ſie vor ſich hin. Die Sonne überſchritt die Mittagshöhe— der Gegner kam nicht, war ihm wohl zu heiß. Tilk dachte an ſeinen Kornett, den jungen Kerl, den ſie ſo ſehr liebten. Seit wenig Wochen war er bei ihnen, in der Kom⸗ panie, war wohl vorher auf der Kriegsſchule ge⸗ weſen. Ein toller Kerl— aber wenn Tilk es recht bedachte, er war gar nicht ſo toll. Er war nur ſehr, ſehr jung. Sein Vater mußte wohl viel Geld haben, denn er und die anderen Kor⸗ netts auch, ſie hatten tadelloſe Uniformen, hatten Pferde, obwohl ſie noch gar keine brauchten, außer wenn ſie einmal vertretungsweiſe Kom⸗ panieführer waren. Tilk ſuchte ſich einen Reim zu machen— ſo ein Kornett, war auf der hohen Schule, auf einmal waren ſie dann Offiziere— er kannte die Herren. Aber er war ein freier Bauer, zu Haus war er auch ein Herr. Tilk begriff, daß es bei den Soldaten ſo ſein müſſe, als er es Erich erzählte, gab der ihm recht. Der Kornett— ſo ein junger Kerl und ſchon ein Herr. Wenn ſie in der Kaſerne exerzierten, war er verdammt ſcharf und ließ nichts durchgehen, er jagte ſie oft durcheinander, bei Appellen war er ſcharf wie ein alter Wachtmeiſter mit zwanzig Dienſtjahren. Da lachte er dann ſo vor ſich hin und verkündete die Strafe, als wenn es eine Kleinigkeit ſei, Freizeit zu opfern. Aber man konnte ihm nicht gram ſein. Auf dem Marſch neulich, als es ſo heiß war, da hatte der Kornett zwei Torniſter getragen und abends beim Tan⸗ zen war er vorne dran und hatte das blonde Fräulein herumgeſchwenkt und hatte wild mit ihr getanzt. Der Kornett war ein feiner Kerl, er war für die Männer immer da und wenn es galt Mann zu ſein, wenn es ſchwer wurde im Dienſt, auf den Märſchen, immer war er für ſie, immer half er und immer war er— eben der Kornett. Erich ſtieß Tilk, der eingeſchlafen war— die Trompete— die Uebung war aus. Sie beide liefen mit müden, ſchweren Füßen dem Walde zu. Sie trafen die Kompanie, dann marſchierten ſie heim. Der letzte Zeuge des gestrengen Herrn Winter Der Kornett ließ den Falben nachführen und marſchierte vorauf. Mit federndem Schritt, bar⸗ häuptig, wie ſie nun alle, ſang er mit ihnen die Lieder, bis ſie in die Kaſerne kamen. Die Sol⸗ daten waren begeiſtert— warum, das hätten ſie auch nicht ſagen können, ſie waren es eben in der friſchen frageloſen Lebensart ihrer Her⸗ zen. Der Kornett gab ihnen Zigaretten, wenn er zu ihnen auf die Stuben kam, er ſprach min ihnen über die Sorgen und er ſchoß, wie der Teufel. Er war der beſte Schütze der Kompanie — verdammt, brummten ſie. Verdammt, ſagten ſie zu allem, was ihnen ge⸗ fiel oder nicht in den Kram paßte— Bis die Geſchichte mit dem Marſch geſchah. Als die Konpanie morgens fertig ſtand, zum Ausrücken auf den großen Marſch, da kam der Kornett aus dem Kaſino. Sie mußten auf ihn warten bis er umgezogen war. Es rieſelte ein wenig. Aber es war kein richtiger Regen. Sie hatten keine Luſt und ihre ſchwediſchen Dick⸗ ſchädel wollten nicht, ſie wollten einfach nicht. Sie waren völliger, eiſiger Widerſtand und ſie wußten, heute mußte es noch krachen, donnern, es mußte. Es mußte einfach. Der Kornett kam und ſetzte ſich auf den Fal⸗ ben. Himmeldonnerwetter, der kann doch auch laufen, wenn wir uns mit dem Kram hier abaſten müſſen. Sie marſchierten, Tilk und Erich hinter ein⸗ ander, ſie alle, die Kompanie. Sie marſchierten zehn, zwölf, achtzehn, zweiundzwanzig Kilo⸗ meter. Da hielten ſie zum erſtenmal. Sie koch⸗ ten vor Wut, ſie alle. War das noch ihr Kor⸗ —————— —————— *— 3 5* 3 4* nett? Das war er nicht mehr, das war nicht mehr der junge, frohe Kamerad— ſie hätten ihn ſo gern noch geliebt. Sie lagen am Fels, am Berg. In harten Büſchen lagen ſie, ſie hatten ſich hingeworfen, wo ſie waren— ſie waren ſo müde. Der Kornett lag und ſchlief. In den Büſchen war das Gezweig grün, blanke Blättchen, wie poliert vom Regen, ſchim⸗ merten im Schwarzgrün. Aus den feuchten Blüten ſtrömte der Duft— die Männer at⸗ meten ihn und ſpürten ihn nicht. Tilk lag— hier war Ausruhen, hier war Stille— er hörte das Stöhnen der Kameraden, die ſo erſchöpft waren. Mein Gott, warum hat der Kornett das getan. Er wird es nie wieder gutmachen kön⸗ Aufn.: PBZ nen. Er hat die Herzen verloren. Tilk ſah einen kleinen, flinken Salamander— er pfiff leiſe, da blieb der ſtehen. Komm, ich will dir ſchon nichts tun. Komm, du kleiner Salaman⸗ der, mein Kornett hat mir ſo ſehr das Herz zum ſchmerzen gebracht, komm doch, ich tu dir nichts. Und Tilk hielt das feuchte, kühle Tier in den Händen, ſah das Herz ſchlagen— und Tilk war doch ſo müde. Grüner Wald, du biſt ſo ſchön naß— und Tilk ließ den Salamander ſpringen, der raſchelte im Gras und Gezweig und war fort. Der Soldat legte die Hand auf Erichs Schul⸗ ter:„Du— ich bin fertig“. Der Hals war ſo trocken, von einem Blatt ſaugte er die Feuchte. Die Füße ſchmerzten, als ſie weiter marſchier⸗ ten. Der Kornett ſaß ſchlafend auf dem Pferd. Früher hatten ſie ihn geliebt. Britt hatte einmal zu Tilk geſagt:„Ich hab ſo wenig Angſt wie ein Soldat“. Daran dachte Tilk jetzt im Marſchieren. Die Füße ſetzten ſich Schritt vor Schritt, ſie marſchierten endlos. Und nach dem 36. Kilometer hielten ſie wieder. Zwanzig Minuten. Und keiner ſprach ein Wort. Als ſie 53 hinter ſich hatten, waren ſie wie im Traum und der Kornett ſaß noch immer auf ſeinem Falben, der auch ſchon dann und wann ſtolperte. Als ſie 57 Kilometer hatten, da waren es noch zwölf zu marſchieren. Da befahl der Kornett ſingen. Und keiner ſang. Da ſang er allein auf ſeinem Gaul. Er ſang die wandlung eines Offiziers Von Joachim Fischer allein, er ſang, weil ſie nicht ſingen wollten. Verdammt. Und ſie ließen ihn ſingen. Sie ließen ihn ſingen bis er heiſer wurde und ſtill wieder auf dem Falben ſaß. Der Himmel war flockig, die leichte Wolken⸗ decke, die unter ihm hing, ſchwamm vor dem Winde fort. Die Straße war naß, ſchwarz und ſchillerte. Die Füße trotteten im Gleichſchritt. Und der Kornett war heiſer. Der Kornett Axel Torhäven hatte es auf⸗ gegeben. Da waren es noch ſieben Kilometer— da begann Tilk zu ſingen. Zornig, grenzenlos ver⸗ loren im Herzen, weil er den Kornett die Liebe ſeiner Soldaten vor einer Laune verſchenkt hatte. Eifer der Gedanken und Gefühle raubt die Zeit und die Liebe— Tilk ſang. Die an⸗ deren Männer ſangen, hart und zornig, wie Bauern ſein können. Dem Scheine nach loſen wir mit dem Teufel, ſelbſt wenn es ſchon ver⸗ lorenes Spiel iſt. Laß ihn doch auf dem Falben ſitzen— wir ſind 69 Kilometer marſchiert. Und 42 ſollten wir nur machen. Die anderen haſt du dazu getrabt, du— Kornett! Sie waren keine Meuterer, dazu waren ſie zu treu und dazu war es auch zu gering, ver⸗ dammt. Aber, Kornett— wir liebten dich, weil du jung geweſen biſt, weil wir glaubten, du kennſt unſere Herzen, Kornett. Du kennſt uns nicht, Kornett Axel Torhäven— du biſt zu jung, Kornett. Sie ſangen— ſie ſangen zu ſich ſelbſt und von dem Herzen fort, das ſie ſo ſehr geliebt — das ſich ſelbſt aufgegeben hatte. Der Kornett Axel Torhäven ſpürte den Zorn und gab ſeine Jugend auf. Tilk ſang und mit ihm der rauhe Haufen wohl ausgerichteter Soldaten. Die Wolken, die ſeit der Frühe gen Oſten wanderten, drängten nach Süden ab, wanderten mit den Soldaten und halfen im abendlichen Zug dem Heimmarſch der Männer. Die waren zornig, wie Schiffer im Sturm. Die Sonne fällt hinter die Wolken— die Nacht kommt und es iſt ſchwarzes Dunkel, als ſie in die Kaſerne kommen. Gerade ſaß der Kornett auf dem Fal⸗ ben, aufrecht und er lächelte. Aber es ſah nie⸗ mand im ſchwarzen Wind der Nacht. Unſägliche Befreiung, freudige Spannung— noch ein paar Schritte. Sie hielten und ſtanden— die Sohlen glühten, ſie waren müde. Aber es war ver⸗ ratenes Glück. Weh und ſchmerzlich ſchauten ſie auf den Kornett. Er ſtand nun vor der Front, im Licht der hellen Lampe und ſah über ſie hin. „Ich weiß,“ begann er,„daß ihr heute ſehr böfe geworden ſeid. Es war heute hart und ſchwer, ſo ſchwer wie noch nie und was ihr für böſen Willen hieltet, war Befehl. Ich weiß um euren Zorn— er ſtört mich nicht. Vergeßt die Wut und haltet die Leiſtung— ihr ſeid Kerle — ſo wünſche ich mir meine Soldaten. Ich be⸗ wundere euren Mut, eure Ausdauer— ihr ſeid Soldaten, wie ſie ſein ſollen.“ Sieghafte Wärme klang aus den Worten— vor ihnen zerfiel der Zorn. Nichts wies ſie zurück. So klar wie das Licht war der Mann wieder vor ihnen. Der Kornett lächelte, gut und hell— ihm ſelbſt hatte das Herz gebrannt. Und als ſie in den Stuben ſtanden, die Ge⸗ wehre und Torniſter verſtauten, da war es ihnen, als wenn ſie neu ſehen würden, neu glauben. Das gute Wort des Mannes iſt wie eine Offenbarung. Tilk trat an das Fenſter— balſamiſche Luft der Nacht, ſie glitt herein und ſtreichelte die müden Schläfen der Männer. Und als ſie lagen im geballten Schlaf, da träumten ſie hin zu den guten Worten, die ſie befreit, beglückt hatten. Es war einer jener olympiſchen Tage, die immer vergeſſen ſind, als wären ſie niemals geweſen und die immer und immer in uns leben, uns ein Geſicht geben und ſich nie aus dem Herzen leugnen. Und es war nur ein Kornett. Die glückliche Hand der schönen Vera Heute ſind der Proſpektor Harry Smith und ſeine Tochter Vera, ein bildſchönes Mädchen von 14 Jahren, die berühmteſten und bekannte⸗ ſten Perſönlichkeiten in Zentral⸗Auſtralien. Denn Harry Smith iſt nach⸗einem kurzen Aus⸗ flug von nur vier Tagen mit Gold im Werte von 1000 Pfund Sterling zurückgekehrt. Er hat dieſes Gold durch die glückliche Hand ſeiner Tochter im ſogenannten Moonlight Rockhole entdeckt. Dies Felſenloch liegt 45 Meilen von Tennant Creek entfernt. Schon früher waren Proſpektoren durch jenes Felſengebiet gezogen. Aber niemand war auf den Gedanken gekom⸗ men, hier nach Gold zu graben. Vera Smith erzählt, daß ſie am Abend vor jenem ereignisreichen Tag, als man zuerſt auf das Gold ſtieß, um Regen gebetet habe. Man brauchte Waſſer, um eine Erdprobe auszuwa⸗ ſchen. Noch in der gleichen Nacht ging ein ſchwerer Sturzregen nieder. Man konnte Waſ⸗ ſer genug auffangen, um am nächſten Tag.5 Unzen Gold an der Oberfläche des Bodens ab⸗ zuwaſchen. Dann begann man mit ſyſtemati⸗ ſcher Arbeit und erntete in drei weiteren Tagen 53 Unzen des koſtbaren Metalls. Haouptschriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann; verontwortlich for Gestoltung und Gesomiinholt der Beiloge„Deutsches leben: Helmut Scholz; beide in Mannheim. — 3 —— — Der Sams: den ge Stalin der ei gleich Stalin diene, er wen ger au den, di laſſen, liniſten nie un den mi ſem P. 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