schau den 1. Mai n über die durch Rom ee e ſium Filmlustspiel ImKkunst mit VOLKER L. LAN D E LUDERS DAUDERT CK- WALTER ETL THEIMER IAEFFERS HUPPERTZ IZ R. FRIEDL er geschmledet 50.00.15.30 Seckenh. Str. is-Boek Verlag u. Schriftleitung: Mann R 3, 14/15. Fernſpr. —34—.—— 0 3 12mal. Be A erſcheint w Trägerlohn; durch die Poſt 2,20 ohn; dur 2 5 0 Ift die Zeitung am Erſcheinen Lauch Eod. Gem 5 K4 Sonnkags⸗Ausgabe Sammel⸗Nr. 354 21, Das, Hakenkreuz⸗ mal. Bezugspreiſe: Fre M. u. 50 Pf. (einſchl. 66,4 0 Poſtzettungsgebühr) Jah. 72 Bf. Beſtel⸗ eiſe: Frei Hau M mon ſtzeitungsgebühr) zuzügl. 42 Pf. Beftellgeld. rhind., beit A K 8. Jahrgeng i Haus mongü..20 Rüht. atl..70. U. 30 Pf. Träger⸗ eht kein nſpr. auf Entſchädigung. MANNHEIM im Textteil 60 Pf. Mannheimer Au Millimeterzeile im Textteil 45 Pf. E füllungsort Mannheim. a/ Nr. 210 8/Nr. 125 Anzeilgen: Geſamtauflage: Die 7 ſpalt. Millimeterzeile 15 Pf. Die 493 Minimeterzeile abe: Die 12geſpält. Millimeterzeile 10 Wf.“ Die 4geſpalt, etzinger und Weinheimer— Die 12geſpalt. Milli⸗ meterzeile 4 Pf. Di W Millimeterzeile im Textteil 18 Pf.— usſchließlicher Gerichtsſtand: bafen a. Rh. 4960. Verlaasort Mannbeim.— Einzelverkaufspreis 10 chfenn Mannheim, 8. Mai 1938 Zahlungs⸗ und Er⸗ mnheim. Poſtſcheckkonto:—— . Trotz Aegen- Rom in feitlicher Ctimmung de Al⸗ ind berrtsmanbver wurden auſ Conniag verſchoben Kommunisten verhindern französische passagier-Schiffe am Auslaufen Ein engliſch⸗franzöſiſches Memorandum in Prag überreicht Beſichtigungen in Rom Am Abend Gala-Diner im Palazzo Venezia (Drahtberlcht onseres römischenVertreters) Dr. v. L. Rom, 7. Mal Als am vierten Tag des Staatsbeſuches des Führers in Italien die erſten Wagenkolonnen in aller Herrgottsfrühe den Weg von Rom über die römiſche Campagna nach Weſten gegen Civitavecchia einſchlugen, ſchlugen die Fahnen der feſtlichen Stadt im ſchweren Regenwind. Das Wetter, das noch in Neapel die Flotten⸗ ſchau ſo einzigartig geſtaltete, iſt umgeſchlagen. Langſam fällt der Regen über den weiten Raum. Die tiefliegenden Wolken und die ſchweren Bodennebel nehmen alle Sicht für die Zuſchauer, ſo daß die Vorführungen abgeſagt werden mußten, da ſelbſt von Land aus keine Sicht möglich war und überdies die ſchweren Regenfälle die Zuſchauer erheblich durchnäßten. Die Fahrt geht zurück in die feſtliche Stadt, die trotz des Regens nichts von ihrer feſtlichen Laune eingebüßt hat, da der Führer in ihren Mauern weilt. Rom bietet in dieſen Tagen den Anblick, als ob die Stadt nicht 1,1 Millio⸗ nen Einwohner habe, ſondern an fünf Mil⸗ lionen. In endloſen Ketten flutet der Verkehr durch die mit Hakenkreuzen und Trikoloren feſtlich ge⸗ ſtalteten Straßen. Eine große Menſchenmenge hinter den Abſperrungen erwartet bereits vor dem Königsſchloß, dem Quirinal, die Auffahrt des Führers, dem ſie ſtürmiſch zujubelt. Deutſch⸗ land hat gerade in dieſen Tagen, da der Füh⸗ rer in Rom weilt, ſich das Herz des italſeni⸗ ſchen Volkes völlig erobert, in jener prächtigen Kameradſchaft des Zuſammenlebens, wie ſie ſich in hohem Maße beſonders in Neapel zeigte, wo die Bevölkerung dem Führer in ihrem ſüd⸗ ländiſchen Temperament einen begeiſterten Empfang bereitete. Noch ſpricht die ganze Stadt von dem großen Ereignis der geſtrigen Parade vor dem Führer und welchen Eindruck die im römiſchen Paradeſchritt marſchierenden Trup⸗ pen des Imperiums auf den Führer gemacht haben. Die Bevölkerung erzählt ſich, daß der Führer ganz beſonders den Eindruck gelobt habe, den die italieniſche Jugend in ihrer voll⸗ endeten Diſziplin auf ihn gemacht habe. Durch die Straßen der Ewigen Stadt klingt der Marſchtritt der Truppen. Nachdem die Tage, die ganz unter dem Ein⸗ druck der Waffenſtärke Italiens ſtanden, vorbei ſind, wendet ſich das allgemeine Intereſſe der italieniſchen Bevölkerung nun der Perle Ita⸗ liens, Florenz, zu. Mit der Frage, wel⸗ chen Eindruck dieſe Stadt der italieniſchen Kunſt in ihrer herrlichen Geſchloſſenheit der Renaiſſance auf den Führer, den Schöpfer der neuen deutſchen Kunſt im Dritten Reich machen wird, werden die meiſten Geſpräche be⸗ gonnen. Herzliches Einvernehmen Die Herzlichkeit, mit der die deutſchen Gäſte in der ewigen Stadt betreut werden, übertrifft alle Erwartungen. Der Eindruck, den der Füh⸗ rer von den Kundgebungen, wie auch von den herrlichen italieniſchen Städten Rom und Nea⸗ pel bisher hatte, muß außerordentlich ſtark ge⸗ weſen ſein. Der Beobachter hat den Eindruck des herzlichen Einvernehmens zwiſchen dem Führer und dem Duere, die während der Kundgebungen ſo häufig zu⸗ ſammen geſprochen und die Darbietungen be⸗ (Fortsetzung govuf Seite 2) Das Meer der Entscheidungen Mannheim, 7. Mai. Wir wiſſen, daß bei den lächerlichen Prophe⸗ ten, die ſich um die Verlagerung der Achſe Rom—Berlin bemühen, der Wunſch der Vater des Gedankens iſt. Es war ja auch allzu be⸗ quem, europäiſche Vorherrſchaftspolitik zu be⸗ treiben mit einer Front gewaltiger Mächte, die ein vereinſamtes— weil entwaffnetes— Deutſchland ſich gegenüberſah. Es hat ſich ſeit jenen unſeligen Tagen eini⸗ ges in Europa gewandelt und politiſche Unan⸗ ſtändigkeit iſt ſo belohnt worden, wie ſie es ver⸗ dient. Italiens mächtige Flotte, die, was in Mit geschultertem Spaten marschierte die Arbeiterlegion am Tag der grohen Parade in Rom an der Ehrentribüne vorüber. Weltbild(M) allen Berichten betont wird, den Beweis er⸗ bracht hat, daß ſie von außerordentlicher Lei⸗ ſtungsfähigkeit und Schlagkraft iſt, iſt einigen Mächten ein Dorn im Auge. Sie bangen um ihre überſeeiſchen Verbindungen, die nun ein⸗ mal, da die Welt nicht anders erſchaffen wor⸗ den iſt, durch das Mittelmeer führen. Die Tatſache, daß die Machtſphären hier eng aneinander grenzen, und daß die politiſchen Kraftwege ſich oftmals überſchneiden, hat dazu geführt, daß das Mittelländiſche Meer ſchon im klaſſiſchen Altertum den Beinamen erhielt„Das Meer der Entſcheidungen“. Konflikte, die hier entſtehen, müſſen irgendwie geklärt oder ausge⸗ tragen werden, ſonſt entſtehen unerträgliche Spannungen, ſo, wie wir ſie in der Zeit um den abeſſiniſchen Konflikt erlebten. Inzwiſchen hat politiſche Klugheit zur Klärung der Situa⸗ tion geführt. In den Berichten der engliſchen Blätter kommt vor allem ein auffallendes Intereſſe für die große Flottenparade im Golf von Neapel zum Ausdruck. Es fehlt nicht an Vergleichen mit der Krönungsſchau von Spithead, bei der bekannt⸗ lich anläßlich der Krönung des engliſchen Kö⸗ nigs etwa 160 Einheiten vertreten waren.„Für Adolf Hitler hat Muſſolini 200 Schiffe aufge⸗ bracht“, das iſt der Vergleich, den man am Frei⸗ tag in faſt jedem engliſchen Blatt wörtlich oder zwiſchen den Zeilen leſen konnte. Die Preſſe⸗ vertreter der engliſchen Seefahrernation müſſen zugeben, daß die Leiſtungsfähigkeit der italieni⸗ ſchen Flotte hervorragend iſt. Ward Price, der Sonderberichterſtatter der„Daily Mail“, betont mit Nachdruck, die Manöver der Unter⸗ ſeeboote ſeien Glanzleiſtungen geweſen. Wenn das von engliſcher Seite zugegeben wird, kann man wohl daran glauben. Ein Ur⸗ teil von unintereſſierter Seite iſt vielleicht noch wertvoller. Deshalb ſei hier erwähnt, daß die „Neuyork Times“ ſchreibt, nie zuvor ſei für einen fremden Staatsmann eine derartige Flottenſchau veranſtaltet worden. Sie habe die Stellung Italiens als Seemacht erſten Ran⸗ ges einwandfrei bewieſen und ſei nach Anſicht aller Marineſachverſtändigen die größte und eindrucksvollſte ſeit dem Welt⸗ krieg geweſen. Die„Neuyork Herald Tri⸗ bune“ ſagt, die Italiener hätten ſich im Verlauf der Manöver bei der Durchführung ſchwierigſter Bewegungen ſelbſt über⸗ troffen. Wir ſehen, daß das Ausland anerkennen muß, daß noch niemals für einen Staatsmann eine ſolche freundſchaftliche Demonſtra⸗ tion ſtattgefunden hat. Man möge ſich alſo die Kombinationen um die Achſe Rom—Berlin ſchenken. Wir können es aber auch deutlicher ſagen: Wir teilen unter Freunden die Erde nicht in Intereſſenſphären ein, bei denen es heißt, dieſer Teil bleibt mir vorbehalten und jener dir. Des einen Nöte ſind des anderen Nöte und des einen Sorgen ſind des anderen Sorgen. Das hat Muſſolini immer wieder bewieſen, wenn er die deutſchen Kolo⸗ nialforderungen unterſtützte. Und wenn irgend⸗ welche kleine Geiſter darauf ſpekulieren, daß eine gemeinſame Grenze ein Gefahrenpunkt ſei, ——— — ſtigkeit der »Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 8. Mai 1958 dann ſei ihnen geſagt, daß hier eben alles an⸗ ders iſt, als man unter den ſogenannten„nor⸗ malen Verhältniſſen“ erwartet. Unſere Freund⸗ ſchaft mit Italien iſt feſter und ſtärker gewor⸗ den, gerade deshalb, weil wir jetzt eine gemein⸗ ſame Grenze haben. Aus einer großen Vergangenheit ſchöpfen wir gemeinſam die Kräfte zu einer unentwegten und zielbewußten Arbeit. In der klaren Luft des klaſſiſchen Altertums erreichten Künſte und Wiſſenſchaften einen hohen Stand. Auf Grie⸗ chenlands und Roms Kultur ging die Blüte des Mittelalters in Italien und Deutſchland zurück. Dieſes Geiſtesgut nordiſcher Völker war die Grundlage, auf der die Humaniſten aufbauten und nach ihnen die moderne wiſſenſchaftliche Methodik, die in keinem Land der Welt zu ſo hoher Blüte gelangte wie in Deutſchland. Uns kettet nicht zuletzt die Gemeinſamleit des politiſchen Schickſals aneinander. So, wie man der Mitte Europas die politiſche Einheit miß⸗ gönnte, ſo auch dem Lande, das durch ſeine geo⸗ graphiſche Lage zum Beherrſcher des Mittel⸗ meeres vorausbeſtimmt war. Nur die Beſinnung auf die eigene Kraft konnte hier wie dort die Rettung bringen. Das eigentliche Deutſchland— Großdeutſch⸗ land— hat die Großtat des Führers in dieſen Tagen vollendet, während Italien ſeine poli⸗ tiſche Einheit erſt wieder gewinnen konnte in langwierigen Kämpfen, deren letzte Etappen gegen das alte Oeſterreich und den Kirchenſtaat gingen. Ganz Deutſchland feiert dieſe Tage mit und es iſt im Geiſte bei ſeinem Führer, der als der Repräſentant ſeines Volkes bei den Freunden im Süden weilt..8 Aber auch andere Nationen nehmen ieil an dieſen feſtlichen Tagen und verſtehen ſie. So ſchreibt das ungariſche Regierungsblatt„Füg⸗ getlenſeg“ in ſeinem Leitartikel unter der Ueber⸗ ſchrift„Händedruck in Rom“:„In der Ewigen Stadt wird der Triumph des Nationalſozialis⸗ mus gefeiert. Die beiden Führer des 20. Jahr⸗ hunderts legen Zeugnis davon ab, daß zwiſchen Nationen, die ihre Einheit wiedergefunden ha⸗ ben und die moderne Weltanſchauung vertreten, es keine Gegenſätze geben kann. Je ſtärker der Nationalismus in ihrer Seele wurzelt, um ſo mehr können ſie ihre gegenſeitigen In⸗ tereſſen achten und den wahren Friedensgedan⸗ ken verkünden. Ungarn betrachtet den römiſchen Händedruck als das Feſt des modernen und nun in ganz Europa triumphierenden mationaliſti⸗ ſchen Gedankens, und iſt feſt davon überzeugt, daß die Zuſammenarbeit der ſtarken Völker die⸗ ſer Welt den wahren Frieden verſchaf⸗ fen wird.“ 95 3 Wir freuen uns, daß wir auch hier das Ver⸗ ſtändnis gefunden haben, auf das eine ehrlich ſtrebende Nation Anſpruch erheben darf. Wenn es jemals eines Beweiſes für die Fe⸗ Achſe Rom⸗ Berlin, für die Tiefe der freundſchaftlichen Gefühle zwiſchen den bei⸗ den Völkern nördlich und ſüdlich der Alpen bedurfte, dann iſt er in dieſen Tagen des feſt⸗ lichen Führerempfanges erbracht worden. Die⸗ ſer Beſuch hat nicht ſtattgefunden weil das, was in kritiſchen Stunden ſchon einmal ſeine Probe au Imitteln iſt die Lage ſo, daß der Anſchluß an das nächſte Wirtſchaftsjahr auf jeden Fall geſichert iſt. Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat dabei eindeutig gezeigt, daß die Sorge um Aeigene Futtermittel zu den eindringlichſten Auf⸗ gaben der landwirtſchaftlichen Betriebsführer gehört. Es iſt erfreulich, feſtzuſtellen, daß in beſtanden hat, noch einmal unterſtrichen werden mußte, ſondern weil die enge Freundſchaft der Völker danach drängte, ihrem ehrlichen Gefühl in jubelnder Freude Ausdruck zu geben. Karl M. Hageneler. ——— Anläßlich der Feſtſitzung der ſudetendeutſchen Parlamentarier am Geburtstag Konxrad Hen⸗ leins, teilte der Organiſationsleiter der Partei mit, daß die Sudetendeutſche Partei heute bereits über eine Million Mitglieder zähle. rungen des Rom in ſeſtlicher 5timmung nnmmumnnmmimmnnimmmnnzsimimnnnnmziunamnsinimnnmnliiiimimsniiiiminniiniuimiiiiisritiummiiiiiiitint: Fortsetzung von Selte 1 wundert haben, oder freundlich lachend gegen⸗ ſeitig auf ſich deuteten, wenn die Menge in be⸗ geiſterte Huldigungen für die großen Führer der beiden Nationen ausbrach. Noch erwartet Rom die grandioſe Kund⸗ gebung im Stadion Muſſolini am Sonntag⸗ abend, jenes gewaltige Feuerwerk, das die alte römiſche Tigerbrücke Ponte Molle„in Flammen ſetzen“ ſoll. Der Führer wird dieſes herrliche und einmalige Bild— handelt es ſich doch um das größte Feuerwerk, das die Ewige Stadt jemals im Laufe ihrer langen Geſchichte ſah— von dem herrlichen Schloß an den immergrünen Hängen des Monte Mario er⸗ „blicken und dabei noch einmal die ganze Stadt in ihrer feſtlichen Beleuchtung überſchauen können. Die Luftwaffe zeigt ſich am Sonntag Wie im Laufe des Vormittags noch bekannt wurde, wird die große Veranſtaltung der italieniſchen Luftwaffe, wie auch die entſcheidende Phaſe der von der Infanterie ge⸗ planten Durchbruchsſchlacht bei Santa Mari⸗ Palazzo Venezia ſein, nella am Sonntagvormittag zur ſelben Zeit ſtattfinden, ſo daß die großen Vorberei⸗ tungen, die zu dieſen Uebungen getroffen wur⸗ den, doch noch gekrönt werden durch den Be⸗ ſuch des Führers, der ſich jetzt nach den gran⸗ dioſen Kundgebungen der italieniſchen Flotte und der Streitkräfte des Imperiums bei der Parade in Rom von der Diſziplin und der hervorragenden Ausrüſtung der Arma Saz⸗ zurra, Italiens Wehr zur Luft, überzeugen können wird. Eine der feſtlichſten Gelegenheiten aber wird am Samstagabend die große Auffahrt des Führers zum Regierungsplatz wo das große Gala⸗Diner ſtattfindet, das in den herrlichen Räumen des Palaſtes, dieſem Kleinod der Renaiſſance, der Duce ſeinem Gaſt gibt. Der Führer wird die Flucht der Säle durchſchrei⸗ ten, die herrlichen mittelalterlichen Stücke be⸗ trachten, darunter Kleinode deutſcher Waffen⸗ kunſt, die von deutſchen Meiſtern in Nürnberg, der Stadt der Reichsparteitage, geſchaffen wurden. die cage derkenührungswirtſchaſt Von der Tagung des Reichsnãhrstandes in Breslau DNB Breslau, 7. Mai. In den Räumen der Landesbauernſchaft „Schleſien verſammelten ſich am Freitag unter Vorſitz des Reichshauptabteilungsleiters III des Reichsnährſtandes, Wilhelm Küper, die für die ernährungswirtſchaftliche Marktordnung verantwortlichen Männer aus allen Gauen des Reiches zu einer Arbeitstagung, Die Vorſitzen⸗ ven der Hauptvereinigungen und die Landes⸗ hauptabteilungsleiter III der Landesbauern ⸗ ſchaften erſtatteten Bericht über die ernährungs⸗ wirtſchaftliche Geſamtlage innerhalb ihrer ver⸗ ſchiedenen Aufgabengebiete. Aus allen Berich⸗ ten war zu erkennen, daß auch im vergangenen Jahre die landwirtſchaftliche Marktordnung weſentliche Fortſchritte gemacht hatte. Beſonders gufſchlußreich waren die Aus füh⸗ Vorjahre weſentlich verbeſſert werden, ſo daß die ausreichende Browerſorgung des Volkes außer jedem Zweifel ſteht. Auch bei den Futter⸗ wallen Teilen Deutſchlands eine grundſätzliche Umſtellung bei Fütterung und Maſt auf wirt⸗ ſchaftseigene Futtermittel ſtattfindet. Die Ausführungen des Vorſitzenden der Hauptvereinigung der Kartoffelwirtſchaft erga⸗ „Kostbarkeiten des Kupferstichkabinetts“ Eine unschätzbare Kunstsammlung der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht Die Städtiſche Kunſthalle in Mann⸗ heim eröffnet in zwei Räumen eine Schau: „Koſtbarkeiten des Kupferſtichkabinetts“, die mit einem gewaltigen Reichtum an unvergäng⸗ lichen Kunſtwerken aus verſchiedenen Nationen bekanntmacht. Es iſt ein Querſchnitt durch die ſtaatliche Sammlung, durch ein Kabinett alſo, das insgeſamt 23 000 Blätter umfaßt. Darunter ſind alle graphiſchen Techniken vertreten, die von den Künſtlern vom frühen 15. bis in das rühe 19. Jahrhundert hinein angewandt wur⸗ en. Dieſe für das 18. typiſche Sammlung wurde 1810 durch Karl Fried⸗ rich für 52800 Gulden an Geheimrat A. von Klei'n als Erſatz für die nach München abge⸗ wanderte fürſtliche Kupferſtichſammlung erwor⸗ ben, Die Blätter gingen dann im Jahre 1922 in die Verwaltung der Städtiſchen Kunſthalle Mannheim als untrennbare Dauer⸗ leihgabe des badiſchen Staates über. Die Werke waren bisher der Oeffentlich⸗ keit nicht zugänglich und ſollen ihr jetzt in weiteſtem Ausmaß erſchloſſen werden. Die erſte Ausſtellung umfaßt von den 23 000 Blättern 300 der beſten von Meiſtern aus verſchiedenſten Nationen. Es wird damit ein ſchöner und tiefer Einblick in die Kunſt der Graphik im Verlauf von vielen Jahrhunderten egeben. Die Originale, die in einem vorzüg⸗ ichen Zuſtand erhalten ſind, beſitzen einen un⸗ ſchätzbaren Wert und vermögen in ihrex Ge⸗ ſamtheit ganz in die Welt ihrer Schöpfer zu verfetzen. Die Sammlung iſt hiſtoriſch ge⸗ ordnet. Deutſchland und die Niederländer ſind dabei am reichſten vertreten, daneben hängen aber auch wertvolle Werke bekannter Graphiker aus Holland, Italien, Frankreich und England. In erſter Linie fallen die drei berühmten Kupferſtiche von Albrecht Dürer:„Melan⸗ cholie“,„Hieronymus im Gehäus“ und„Ritker, Tod und Teufel“ ins Auge. Daneben hängen wertvolle Holzſchnitte von Hans Baldu 39 Grien, Lucas Cra⸗ nach d. Ae., ferner Kupferſtiche von Martin Schongauer, Altdorfer, Dürer und Cranach. Eine der früheſten deutſchen Lithographien überhaupt itt die inter⸗ eſſante„Pflanzenſtudie“ von Mathias Koch, 1803 entſtanden, daneben Radierungen der bei⸗ den Dichter Maler Müller und Salomon Geßner. Unter den Holländern aus dem 17. Jahr⸗ hundert ragt Rembrandt mit einer Anzahl von Werken heraus. Bei den Niederlän⸗ dern finden wir Lucas van Leiden, Golt⸗ zius, Jan van de Velde, van Goyen, Te⸗ nier's, Jan Fyt, Adrian van de Velde, Berghem und Potter. Bei den Italie⸗ nern des 16./17. Jahrhunderts iſt Ra i⸗ mondi zu nennen und„Das Skelett“ des Agoſtino de Muſi, genannt Veneziano. Bei den ſpäteren Italienern fallen Werke von Ri⸗ bera, Tiepolo und Piraneſi auf. Callot, Claude Lorrakn, Caſpar Pouſ⸗ ſin, Janinet und Denon ſind Vertreter der franzöſiſchen Graphik; von den zahlenmäßig geringer, aber durch ihren beſonderen Wert her⸗ vorragend vertretenen Engländern ſeien Hogarth und Fragonard genannt. Die Ausſtellung bleibt ungefähr vier Wochen geöffnet und dürfte in dieſer Zeit einer der bun im kulturellen Leben der Stadt Mannheim ſein. H. Sch. Musiker der deutschen Ostmark Kammermuſik⸗Abend der Städtiſchen Hochſchule Gerade jetzt, da das Land Oeſterreich den Weg heim ins Reich gefunden hat, iſt es inter⸗ eſſant, einen Ueberblick über ſein heutiges Mu⸗ ſikſchaffen zu nehmen. Es waren geläufige und faſt unbekannte Namen unter den 5 Tonſetzern Vorſitzenden der Hauptvereinigung der deutſchen Getreidewirtſchaft über die augen⸗ blickliche Lage beim Brotgetreide und bei den Futtermitteln. Dank der vorſorglichen Po⸗ litik des Reichsnährſtandes konnte die Verſor⸗ gungslage beim Brotgetreide gegenüber dem ben, daß die Unterbringung der Rekordernte 1937 als geſichert angeſehen werden kann und in die Kanäle geleitet iſt, die der Reichsnähr⸗ ſtand vorgeſehen hatte. Am Abend empfing der Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Breslau, Dr. Fried rich, die aus Anlaß der Reichstagung in Breslau wei⸗ lenden Gäſte aus allen Gauen des Reiches im Remter des Rathauſes. Frankreichs offene Sobologe Schließung der Pyrenäengrenze verweigert f. b. London, 7. Mai(Eig. Drahtbericht) Der franzöſiſche Botſchafter in London hatte am Freitag eine außergewöhnlich lange Unter⸗ redung mit dem Vorſitzenden des Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuſſes, Lord Plymouth. Es handelte ſich dabei um die Frage einer Wiederherſtellung der Land⸗ und Seekontrolle in Spanien. Corbin teilte —— Zwiſchen krank und geſund gibt es einen Zuſtand der Schwäche und Er⸗ ſchöpfung, der keine rechte Lebensfreude auf⸗ kommen läßt. Appetitloſigkeit, blaſſes Ausſehen und Ermüdbarkeit ſind die deutlichen Merkmale. Erwachſene und Kinder ſollten bei dieſen Er⸗ ſcheinungen Bioferrin nehmen, welches eine vor⸗ zügliche Wirkung auf den Allgemeinzuſtand hat. Bioferin enthält ſämtl. Nährſtoffe des Blutes. offenbar mit, daß die franzöſiſche Regierung im Augenblick nicht in der Lage ſei, den For⸗ derungen von anderen Mitgliedern des Aus⸗ ſchuſſes nach ſofortiger Wiedereinfüh ung der Kontrolle an der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Grenze zu entſprechen. flutounfall des jugollawiſchen Rultusminiſterz DNB Belgrad, 7. Mai. Der jugoſlawiſche Kultusminiſter Maga⸗ rachewitſch erlitt Freitagabend in der Nähe des ſyrmiſchen Städtchens Schid einen Auto⸗ unfall. Er wurde am Kopf und an den Armen ſchwer verletzt. Sein Wagen wurde voll⸗ ſtändig zertrümmert. Der Miniſter wurde in ein Belgrader Sanatorium gebracht. Wieder eine bolſchewiſtiſche Schlapye Sloßirupps der lnfernalionalen Brigade völlig aufgerieben DNB Salamanka, 7. Mai. Wie der nationalſpaniſche Heeresbericht mel⸗ det, befinden ſich die Truppen des Generals Franco im Küſtenabſchnitt der Caſtellon⸗Front in weiteremfortgeſetzten Vordringen. Es gelang, die Niederlage der Bolſchewiſten vom Donnerstag am Freitag in günſtiger Weiſe auszunützen und ein weiteres feindliches Ba⸗ taillon völlig aufzureiben. Im Abſchnitt Morella eroberten die nationalen Truppen Cin⸗ torres und ſtießen einige Kilometer darüber hinaus vor. Der Frontberichterſtatter des nationalſpani⸗ ſchen Hauptquartiers berichtet über die Verneh⸗ mung von gefangenen ausländiſchen Anführern der Bolſchewiſten, von denen einer ſich als Chef der Information der Brigade„Guarner“ be⸗ zeichnete. Nach ſeinen Angaben umfaßt dieſe Brigade 9000 Mann und iſt auch die bedeu⸗ tendſte der internationalen bolſchewiſtiſchen Einheiten. Wie der Rote zugab, waren die Ver⸗ luſte dieſer Internationalen Brigaden während des Abends. Hermann Grabner(aus Graz) iſt in die Reihe der angeſehenſten Komponiſten unſerer Tage gerückt, ſeine Chorlieder aber ha⸗ ben ihn auch volkstümlich gemacht. Von ihm kamen vier Lieder mit Klavier nach Dichtungen von Karl Ernſt Knodt zur Aufführung, aber ſeine Lieder kommen aus ſtarkem muſikantiſchem Empfinden. Gertrud Ferchel(Klaſſe König⸗ Boanatſch) gab die Lieder mit ſchönem Einfüh⸗ lungsvermögen wieder. Arthur Voos(Klaſſe Oehler) war ihr ein zurückhaltender, fein nach⸗ geſtaltender Begleiter. Von dem ebenfalls aus Graz ſtammenden Roderich von Mojſiſovices ſpielte Wolf⸗ gang Münch(Klaſſe Laugs)„Bilder aus der Steiermark“ op. 52, fünf kleine Stücke für Kla⸗ vier. Es ſind ſtimmungsvolle, kleine Bilder, die mit geſundem muſikaliſchem Empfinden geſtal⸗ tet ſind und Vorliebe für romantiſche Vorwürfe verraten. Sie ſtellen ziemlich hohe Anforderun⸗ gen, und Münch konnte an ihnen ſeine ausge⸗ zeichnete pianiſtiſche Begabung ſchön unter Be⸗ weis ſtellen.— Ein dritter Grazer war Her⸗ mann Kundigraber. Er ſchuf mit ſeinen Variationen und Doppelfuge über das Volks⸗ lied„Es waren zwei Königskinder“ op. 11 ein ſchönes Werk. Mit Bewunderung ſteht man vor einer Fülle muſikaliſcher Einfälle, die aus dem ergiebigen Thema gewonnen werden, und vor einer geradezu umverſalen kontrapunktiſchen Fertigkeit. Wilhelm Heckmann(Klaſſe Laugs) wurde ihm in allen weſentlichen Punkten ge⸗ recht, er beherrſchte das Werk nicht nur tech⸗ niſch einwandfrei, ſondern darüber hinaus auch zu wirkungsvoller muſtkaliſcher Ausgeſtaltung. Seine Leiſtung verdient hohe Beachtung. Weſentlich anders gibt ſich Ernſt Geute⸗ brück in ſeinen drei Liedern für hohe Stimme mit Begleitung des Streichquartetts. Dichtun⸗ gen Dehmels von ſtark empfundener Lyrik und weichem Myſtizismus liegen den Komponiſten zugrunde. Ueber aller modernen Harmoniſierung bleibt die klangliche Schönheit ſtreng gewahrt, es ſind faſt ausgeſponnene Fantaſien, über de⸗ nen die Singſtimme in melodiſcher Deklamation den Text des Dichters bringt. Maria Corbe der letzten Gefechte ſehr hoch. Der gefangene Informationschef erklärt dieſe Tatſache mit der ausſchließlichen Verwendung dieſer Verbände als Stoßtrupps, denen die Hauptlaſt des Kamp⸗ fes aufgebürdet werde. Verſchiedene Abteilun⸗ gen ſeien völlig vernichtet. Die Sowjetruſſen würden hauptſächlich in den techniſchen Ver⸗ bänden, wie Panzerabwehr und Flak, eingeſetzt. Im ganzen leiteten fünf Sowjetgene⸗ rale die militäriſchen Operationen an den ver⸗ ſchiedenen Frontabſchnitten. Wie er weiter be⸗ hauptet, befindet ſich der Sowjetgeneral Pozas unter der Anklage fahrläſſiger Handlungsweiſe angeſichts derartiger ſchwerer Niederlagen. Seine Erſchießung ſei wahrſcheinlich.— Der Gefangene beſtätigt, daß auch in letzter Zeit wieder bedeutende Sendungen von Kriegsma⸗ terial aus Frankreich eingetroffen ſind. In einem Fabrikationsraum des Bitterfelder Werkes der JG⸗Farbeninduſtrie Ac6. ereignete ſich am Freitag kurz nach 13 Uhr eine Exploſion. Der Werksfeuerwehr gelang es in kurzer Zeit, das hierbei entſtandene Feuer zu löſchen. konnte an dieſen Liedern ihre ſchöne große Stimme und ihre bereits weit fortgeſchrittene Geſangkultur in beſtem Lichte zeigen. Die Be⸗ gleitung führten Wilhelm Strubel(Klaſſe Baranſki), Helmut Burkl(Klaſſe Kerglh), Wolf⸗ gang Münch(Klaſſe Baranſki) und Friedrich Bohm(Klaſſe Carl Müller) in ſchönem Zu⸗ ſammenſpiel, das Carl Müller ſorgfältig ein⸗ ſtudiert hatte, aus.— Eine echte Muſikanten⸗ begabung erkannte man wieder in Egon Kor⸗ nauth, der aus dem mähriſchen Olmütz ſlammt und in Wien lebt. Sein Klavier⸗Trio -moll op. 27(in einenn Satz) iſt von reſtloſer künſtleriſcher Geſchloſſenheit, reiche Erfindung und großes Können führen vereint zu einer Ausdruckskraft, die dem ſtarken Empfinden des Künſtlers gerecht zu werden vermag. Auch dieſes Trio ſtellte an die Ausführenden hohe Anforderungen, und ihre Bewältigung be⸗ deutet nicht nur eine beachtliche Arbeitsleiſtung in der von Carl Müller beſorgten Einſtudie⸗ rung, ſondern ſie bewies auch die Muſikalität der drei Beteiligten. Techniſch und muſikaliſch ſicher führte Richard Ellinger(Klaſſe Laugs) am Klavier. Hermine Baum(Klaſſe Kergl) und Erika Krenz(Klaſſe Carl Müller) führ⸗ ten tonſchön und mit virtuoſer Fertigkeit ihre Aufgaben aus. Das Werk hinterließ auf die Zuhörer einen ſtarken Eindruck. Dr. Carl J. Brinkmann. erobert wieder Bühne 1 5 m. Der Dichter Ma Am ſteht im Begriff, erneut die deutſche Bühne und den Film zu erobern. Sein Bühnenwerk„Jugend“, das jahrzehntelang auf ſämtlichen deutſchen Bühnen geſpielt wurde, iſt jetzt verfilmt wor⸗ den und läuft gegenwärtig mit großem Erfolg in den deutſchen Lichtſpieltheatern. Geplant wird auch die Verfilmung von ma Halbes „Strom“. Als nächſte Premiere im Deutſchen Theater Berlin wird Heinz Hilpert des Dich⸗ ters„Erntefeſt“ herausbringen. Wie es heißt werden noch weitere Werke Max Halbes au das Programm der Bühnen des Reiches und der Filmgeſellſchaften geſetzt werden. Eine ei Vorder und dei sche K. Eine 51 vour“ 1 Boote 1 Salutier Durch gebuig — 1 1038 Blenlrenibenner⸗ Sonntag, 8. Mai 1938 lage 4„ 3 eigert 4 ericht) 4 n hatte e Unter⸗ leo dler einer 4 und in teilte— und Er⸗ 1 ude auf⸗ lusſehen kerkmale. 4 ſeſen Er⸗— eine vor⸗ tand hat. 4 3 Blutes. 1 2 Zaradęe Die Ehrentribüne während der großen Truppenparade Unsere Aufnahme zeigt in der Mitte den Kaiser und König Victor Emanuel mit seiner Gemahlin Elena. Links der Führer und der Dues. Rechts von dem Kaiserpaar Reichsminister Lammers und General Keitel. Hinter dem Kaiser erkennt man Reichsminister Dr. Goebbels und Reichsminister Rudolf Heß sowie Reichsführer Himmler. Zu beiden Seiten der Tribüne sind die beiden Söhne der Prinzessin Mafalda, der Gemahlin des Prinzen Philipp von Hessen, in der Uniform des Jungvolkes.(Scherl-Bilderdienst— Hofimann-M) egierung hen For⸗ es Aus⸗ ung der Grenze en . Mai. Maga⸗ der Nähe n Auto⸗ Armen rde voll⸗ zurde in ge jeben efangene mit der Zerbände s Kamp⸗ lbteilun⸗ jetruſſen jen Ver⸗ ingeſetzt. tgene⸗ den ver⸗ eiter be⸗ il Pozas ngsweiſe derlagen. — Der zter Zeit riegsma⸗ ſind. Italiens Macht zur See Eine eindrucksvolle Aufnahme von den italienischen Flottenmanövern im Golf von Neapel. Im Vordergrund das Schlachtschiff„Conti di Cavour“, auf dem sich der Führer mit dem König und dem Duce befanden, dahinter das Schlachtschiff„Guilio Cesare“ und weiterhin italieni- sche Kreuzer in Schlachtlinie.(Scherl-Bilderdienst— Hoffmann-M) Adolf Hitler bei den größten Flottenmanövern der Seegeschichte Am Donnerstag wohnte der Führer als Gast des Königs und Kaisers Victor Emanuel und des Duce Mussolini den großen italienischen Flottenmanövern bei. Unser Bild zeigt Adolf Hitler in angeregter Unterhaltung mit dem Duce und dem Außenminister Graf Ciano an Bord des Flaggschiffes„Conte di Cavour“ während der Manöver.(Atlantik-M) terfelder ie AG. Uhr eine elang es ie Feuer —— ie große ſchrittene Die Be⸗ (Klaſſe ), Wolf⸗ Eine Flugbootstaffel hat durch Rauchraketen einen-Bootangriff auf das Admiralsschiff„Ca- Friedrich vourꝰ“ mit dem Führer an Bord signalisiert. Rauchfahnen liegen über dem Wasser als die U- nem Zu⸗ Boote nach dem Abfeuern der Torpedos aufgetaucht sind und dem König und dem Führer tig ein⸗ saluteren. Weltbild(M) ſikanten⸗ n Kor⸗ Olmütz hier⸗Trio reſtloſer rfindung zu einer nden des ührenden gung be⸗ Sleiſtung zinſtudie⸗ Uſikalität uſikaliſch e Laugs) e Kergl) er) Führ⸗ keit ihre auf die Die große Parade der italienischen Wehrmacht vor dem Führer Im Passo Romano paradierten die Einheiten der italienischen Wehrmacht an der Tribüne vor- über, von der aus der König und Kaiser, der Führer und der Duce den Vorbeimarsch ab- nahmen. Weltbild(M) mann. Bühne ſteht im und den Jugend“, deutſchen mt wor⸗ n Erfolg Geplant Halbes deutſchen — zeig 600 000 Faschisten marschierten in Neapel vor dem Führer auf lbes au Durch die fahnengeschmückten Straßen Neapels rückten die großen Kolonnen zu der Kund. Italienische Torpedoboote während der Parade vor dem Flaggschiff„, Conte di Cavour“. ches und gebuig vor dem Königspalast an.(scherl-Bilderdienst— Hoffmann-M) 4 Gcherl-Bilderdienst— flofimann-M) „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 8. Mai 19⁵8 menſchen in brennender Bar Mit Leitern aus den Flammen gerettet Düſſeldorf, 6. Mai(Eig. Bericht) In einer Bar in Wuppertal brach ein Großfeuer aus, das raſend ſchnell um ſich griff und jeden Ausweg aus dem Raum ver⸗ ſperrte. Die Rettung der bedrohten 17 Men⸗ ſchen, unter denen ſich viele Artiſten befanden, geſtaltete ſich infolge einer außergewöhnlichen Rauchentwicklung überaus ſchwierig. Schließ⸗ lich gelang es aber doch, alle bedrohten Perſo⸗ nen über Leitern zu retten. Die Bar brannte vollſtändig aus. Während des Brandes entſtand auch große Gefahr für die Nachbarhäuſer, die man ſofort räumen mußte. Der Sachſchaden iſt erheblich. Man vermutet, daß der Brand durch einen brennend weggeworfenen Ziga⸗ rettenſtummel enſtanden iſt. an Jeeland ſoll ins befüngnis Rexiſten haben Anklage erhoben DNB Brüſſel, 7. Mai. Die Rexiſtiſche Partei hat dem Kammerpräſi⸗ denten eine Entſchließung überreicht, in der die gerichtliche Anklageerhebung gegen den früheren Miniſterpräſidenten van Zeeland und ſeinen Finanzminiſter de Man gefordert wird. Dieſe Entſchließung wird damit begründet, daß van Zeeland und de Man während ihrer Amtszeit ihre Vollmachten mißbraucht und dem Land falſche Verſprechungen über die wirt⸗ ſchaftliche und finanzielle Lage gemacht hätten. Sie werden ferner beſchuldigt, die wahre Lage der Belgiſchen Nationalbank und des öffent⸗ lichen Poſtſcheckguthabens vor dem Volke ver⸗ heimlicht zu haben. Als Strafe wird von den Rexiſten Gefängnis im Ausmaß von acht Tagen beantragt. memorandum in Prag überreicht Englisch- franzõsischer Schritt/ Enigegenkommende Lõsung der Ninderheitenfrage geforderſ rohtbericht unseres sfändigen pPrager Verfrefers) T. G. Prag, 7. Mai. Am Samstag iſt in Prag der angekündigte Schritt Englands und Frankreichs erfolgt. Der engliſche und franzöſiſche Geſandte haben bei dem am Samstagfrüh von der Tagung der Kleinen Entente aus Siania zurückgekehrten Außenminiſter Dr. Krofta vorgeſprochen, um ihm auf Grund ihrer Ermittlungen die Rat⸗ ſchläge zu unterbreiten, auf die ſich London und Paris bereits bei den Londoner Beſprechungen hinſichtlich der tſchechiſchen Frage geeinigt ha⸗ ben. Die Geſandten haben der tſchechiſchen Re⸗ gierung ein„aice memoire“ übergeben und ihr den Wunſch übermittelt, daß Prag in der deutliche worte an prag England hringt fũr die Tschechen keine Opfer De London, 7. Mai. Der bekannte engliſche Publiziſt und frühere Labour⸗Miniſter Noel Buxton ſetzt ſich in einer Zuſchrift an die„Times“ für eine Aner⸗ kennung des Selbſtbeſtimmungsrechtes der Su⸗ detendeutſchen ein. Die Selbſtbeſtimmung, ſo ſagt er einleitend, könne man nicht auf der einen Seite zugunſten der Unabhängigkeit der Tſchechen anrufen und zuungunſten der Sudetendeutſchen ablehnen. Das einzige praktiſche Mittel, den Tſchechen eine ſtändige Unabhängigkeit zu ſichern, ſei, den Su⸗ detendeutſchen die Möglichkeit zu geben, ihr eigenes Schickſal zu beſtimmen. Die Berechti⸗ gung des ſudetendeutſchen Anſpruches könne Das Ergebnis von Sinaia Keine Hilfsstellung der Kleinen Enlente jür Prag Vonunseren Zudoapesfer Verftreter) v. M. Budapeſt, 7. Mai. In dem allgemeinen Kommuniqué, das die diesjührige Frühjahrskonferenz der Kleinen En⸗ tente in Sinaia der Oeffentlichkeit übergab, befindet ſich neben der althergebrachten Formel, daß ſich die Staaten der Kleinen Entente grund⸗ fützlich einih ſeien und die Bemühungen zur Mitarbeit an dem Werke der Verſtändigung und der Befriedung forigeſetzt würden, dieſes Mal ein ſehr deutlicher Hinweis auf den Wunſch einer Verſtäündigung der Kleinen Entente mit Ungarn. Offenſichtlich traten in Sinaia hinter der un⸗ gariſchen Frage alle anderen Probleme zurück. Da aber die Frage einer Verſtändigung mit Ungarn unlöslich mit dem Minder⸗ heitenproblem verknüpft iſt, ſtand zwangsläufig hiermit auch die tſchecho⸗ſlowa⸗ kiſche Frage im Vordergrund. Wie nicht an⸗ ders zu erwarten war, hat Belgrad auch in Sinaia konſequent die Politik verfolgt, die es Prag gegenüber mit der Abſage feſtlegte, an einer von der Tſchechoflowakei befürworteten Sonderkonferenz der Kleinen Entente gegen den Anſchluß und ſeine Folgen teilzunehenen. In der ungariſchen, rumäniſchen und jugoſlawi⸗ ſchen Preſſe ſtimmen alle Berichte darüber über⸗ ein, daß der jugoſlawiſche Miniſterpräſtdent Stojadinowitſch in ſehr entſchiedener Form gegen den Verſuch Kroftas, in der ſude⸗ tendeutſchen Frage die Unterſtützung der Klei⸗ nen Entente zugunſten der Tſchechoflowakei zu erreichen, Stellung genommen hat. Rumänien hat dieſe Stellungnahme Jugofla⸗ wiens ſtillſchweigend auch für ſich anerkannt. Dieſe klare Stellungnahme wendet ſich nicht nur gegen alle Verſuche, die Kleine Entente als ſolche zur Rückendeckung der Prager Politik einſpannen zu laſſen. Sie gewinnt darüber hinaus auch im beſonderen Maße für die künf⸗ tige Entwicklung der Staaten der Kleinen En⸗ tente zu Ungarn beſondere Bedeutung. Zwei⸗ fellos ſpielte Prag mit dem Hintergedanken, ſeine beiden Partner im Kleinverband gerade hinſichtlich Ungarn zu binden, als es verſuchte, die Kleine Entente zu bewegen, die Minderhei⸗ tenprobleme im Rahmen dieſes Verbandes ein⸗ heitlich zu behandeln. Sowohl Belgrad wie Bu⸗ lareſt haben erkannt, was dies für das Zu⸗ ſtandekommen einer ſolchen Verſtändigung mit Ungarn überhaupt bedeutet und den Vorſchlag einer gemeinſamen Behandlung der Minder⸗ heitenfrage abgelehnt. Natur und Völker auf der Leinwand Aus dem deutschen Kultur-Filmschaffen/ Neue interessante Filmstreifen Innerhalb des deutſchen Filmlebens kommt dem Kulturfilm eine ſtetig ſteigende Be⸗ deutung zu. Die deutſche Filmproduktion bringt innerhalb eines Jahres etwa 175 Spiel⸗ filme heraus. Da jedem Spielfilm*5 inner⸗ halb des Programms der Lichtſpie häuſer ein eigener Kulturfilm zugewieſen wird, muß die Herſtellung von Kulturfilmen jährlich etwa die gleiche Zahl umfaſſen wie die Spielfilmproduk⸗ tion. Die Ufa, bei der kürzlich die Kulturfilmpro⸗ duktion aller deutſchen Filmgeſellſchaften ein⸗ heitlich zuſammengefaßt wurde, führte vor einem kleinen Kreis die neueſten Kultur⸗ filme vor, die demnächſt in den Lichtſpielhäu⸗ ſern eingeſetzt werden. Der Film„Wenn die Sonne ſinkt“ entdeckt die ſchönſten Gegen⸗ den des alten Zarenreiches. Der Don⸗Koſaken⸗ Chor ſingt unter Serga Jaroff abendliche Lie⸗ der, zu denen das Bild einen Einblick in die Buntheit des altruſſiſchen Volkstums gibt Der Filmſtreifen führt auch in die Heimat der Don⸗Koſaken. Ein anderes Bild läßt uns eine mohammedaniſche im Kaukaſus mit⸗ erleben, bei der ein mohammedaniſches Gebet von im Chorgeſang vorgetragen wird. er geſteigerte Geſang eht endlich in einen feurigen Tanz über. Be⸗ fonders ſtimmungsvoll iſt eine Szene am Dorf⸗ brunnen, um den ukrainiſche Bauern und Bäu⸗ erinnen in ihren Trachten lagern und Volkslie⸗ der in die anbrechende Dämmerung ſingen. Ein zweiter muſikaliſcher Kurzfilm er chließt die Heimat des„Freiſchütz“. Eine Reiſe der Kamera durch das Iſergebirge begleiten die Klänge aus Carl Maria von Webers be⸗ rühmter Oper. Der Deutſcheſte aller Muſiker wanderte im Jahre 1840 in den Wäldern Böh⸗ mens, in den Triften, Auen und Schluchten des Iſergebirges und ſchuf im Angeſicht dieſer Natur die erſte deutſche Volksoper. Nach Ri⸗ chard Wagners Worten iſt„der Wald, die Hauptperſon im Freiſchütz“ und ſo bringt und rauſcht durch Webers Muſik der ld des Iſer⸗ gebirges. Aus dieſer romantiſchen Landſchaft erhebt ſich die Barokkirche von indorf, ein Werk des berühmten Meiſters Fiſcher von Erlach. Die rauhe Wirklichkeit dagegen, den Kampf eines Volkes um ſeine wirtſchaftliche Unabhän⸗ gigkeit und Ernährungsfreiheit zeigt ein inter⸗ eſſanter Kulturfilm unter dem Titel„Salz⸗ ewinnungin Japan“. Der Film ſchil⸗ ert, daß auch Japan unter der Knappheit der Rohſtoffe leidet und ihr aus eigener Kraft fi begegnen verſucht. Das Land benötigt zähr⸗ ich über 2% Millionen Tonnen Salz. Salz⸗ bergwerke, Salzquellen, wie überhaupt nen⸗ nenswerte Salzorkommen ſind aber in Japan gar nicht vorhanden. So gewinnt Japan in mühevoller Arbeit jährlich 1½ Millionen Ton⸗ nen Salz auf dem Meer. Wie die Gewinnung des Kochſalzes in Japan im einzelnen vor ſich geht, wie Nebenprodukte erſchloſſen und viel⸗ ſeitig verwendet werden, wie das anfallende Kali zur Düngung, wie Salze zum Einſatz des japaniſchen Luftſchutzes gebraucht werden, und wie endlich Japan aus dem Meerwaſſer Leicht⸗ metall⸗Magneſium zur Herſtellung von leichten Metallegierungen gewinnt, beweiſt dieſer Film in eingehender und eindrucksvoller Form. Eine Kamerajagd auf die gefiederten Strand⸗ gäſte an der Oſtſee ergab einen weiteren inter⸗ eſſanten Kulturfilm. Mit den beſten techniſchen Hilfsmitteln gelang es, in der freien Natur bekannte und weniger bekannte ſeltene Vogelarten zu belauſchen, die an den Kü⸗ ſten der Oſtſee vorkommen. Einigen Szenen aus dem Familienleben der Sturmmöven und Lachmöven ſchließt ſich eine Schilderung vom Leben der Kormorane an, einer Vogelart, die beſonders an der Kreideküſte von Rügen hauſt. von denen kaum geleugnet werden, die auf dem Standpunkt ſtehen, daß das Selbſtbeſtimmungs⸗ recht der Völker zu Recht als eines der„Kriegs⸗ ziele“ der Alliierten herausgeſtellt worden ſei und die ſich auch heute noch zu dieſem Grund⸗ ſatz bekennen. Denjenigen, die in England glaubten, daß eine Trennung von deutſchem und tſchechiſchem Gebiet in der Tſchechoſlowakei nur ſchwer durchzuführen wäre, weiſt Noel Buxton nach, daß die Sudetendeutſchen in feſt ge⸗ ſchloſſenen deutſchen Siedlungen leben, ſo daß ſich unſchwer eine Grenze ziehen laſſe, die den deutſchen vom tſchechiſchen Sied⸗ lungsraum trennt, ohne neue Minderheiten zu ſchaffen. „Selbſtbeſtimmung“, ſo ſchließt Noel Buxton, „kann nur bedeuten, daß man den Wünſchen der Majorität, und in dieſem Fall iſt es— auf beiden Seiten— eine überwältigende Majori⸗ tät, Raum gibt. Das britiſche Volk würde kaum bereit ſein, zugunſten der Tſchechen Opfer zu bringen, wenn ſich aus der Weigerung der tſchechiſchen Republik, eine Regelung dieſer Fragen zu erwägen, tatſächlich Feindſeligkeiten ergeben ſollten.“ Frage der ſudetendeutſchen Forderung güöftes Entgegenkommen zeigen möge. Die tſchechiſchen Miniſter beraten ſeit eini⸗ gen Tagen über die Einzelheiten des geplimten Nationalitätenſtatuts. Ihre Arbeiten gefalten ſich äußerſt ſchwierig, da zwiſchen den einzelnen tſechiſchen Parteien bezüglich des ſudetendeut⸗ ſchen Problems weitgehen de Meinungs⸗ verſchiedenheiten beſtehen, die ſich bis auf die Sitzungen des Kabinetts ausdchnen. Die Regierung hat das ſeit Anfang Aprl be⸗ ſtehende Verſammlungs⸗ und Kundgebnngs⸗ verbot mit ſofortiger Wirkung wieder eufge⸗ hoben, um eine ordnungsgemäße Durchfülrung des Wahlkampfes bei den bevorſtehender Ge⸗ meindewahlen zu gewährleiſten. Jahresverſammluna des Deutſchen ſmuſfeums Feſtlicher Begrüßungsabend DN München, 7. Mai. Den ſtimmungsvollen Auftakt zu der vom 6. bis 8. Mai ſtattfindenden Jahresverſammlung des Deutſchen Muſeums gab nach altem Brauch der große Begrüßungsabend im Feſt⸗ ſaal des Deutſchen Muſeums in der Haußtſtadt der Bewegung. In reichem Blumen⸗ und Flag⸗ genſchmuck prangte der Saal, an ſich ſchon einer der ſchönſten Deutſchlands. Allen Gäſten entbot Oberbürgermeiſter Fi eh⸗ ler den Willkommensgruß der Hauptſtadt der Bewegung. Sein beſonderer Dank galt den Männern der Automobilinduſtrie ſowie Dr. Todt mit ſeinen Mitarbeitern. Die Entwicklung des Muſeums, ſo kündigte der Oberbürgermei⸗ ſter an, ſei noch lange nicht abgeſchloſſen. So werde ein neuer Bau für die Technik der Neu⸗ 1 in Zuſammenhang mit dem Muſeun ent⸗ ehen. Reichsminiſter Dr. Dorpmüller ſprach als Vorſitzender des Vorſtandsrates des Deut⸗ ſchen Muſeums der Stadt den Dank dafür aus, daß ſie allezeit eine ſchützende und offen Hand für das Muſeum habe. drei Ozeanrieſen„trockengelegt Die Sireikbhewegung in Le Hlavre/ Noci keine Einigung Vonunsefer parlserschfiffleitono) h. w. Paris, 7. Mai. Trotz aller Bemühungen des Miniſters der Handelsmarine iſt es am Freitag nicht gelun⸗ gen, den Konflikt, der im Hafen Le Havres ausgebrochen iſt, zu beenden. Er hat bis jetzt drei Amerikadampfer ſtillgelegt, den„Cham⸗ plain“,„Colombe“ und die„Air de France“. Die Paſſagiere haben ſich gezwungen geſehen, wieder an Land zu gehen und ſich dort Notquartiere zu beſchaffen. Einzelne haben, wie die Blätter melden, noch auf einem ame⸗ rikaniſchen Schiff Kabinen bekommen. Andere ſind nach Cherbourg gereiſt, um dort die „Deutſchland“ zu benutzen. Die Kapitäne der Schiffe wandten ſich bei Der Schopfſäger, ein ſeltener Vogel, wurde mit der Linſe bei einem poſſierlichen Liebes⸗ ſpiel beobachtet. Einer der intereſſanteſten Vögel der Oſtſeeküſte iſt auch der wenig be⸗ kannte Kampfläufer. Der Film zeigt die origi⸗ nellen Tanzſpiele der Männchen, die dieſe wäh⸗ rend der Balzzeit treiben, und denen das Tier ſeinen Namen verdankt. Auf dem Meeres⸗ grund führen endlich einige ſehenswerte farbige Kulturfilme, die kürzlich im Mittelmeer in der Nähe von Neapel gedreht wurden. Hier kamen Aufnahmen zuſtande, wie ſie bisher noch niemals geglückt ſind und die den Menſchen einen Einblick in die Tiefen der watur geben, zu deren Erkenntnis er ſonſt kaum gelangen könnte. Guth-Bender— Brosmer-Abend Gedichte und Vertonungen Der Harmonie⸗Saal hatte am Freitagabend einen kleineren Hörerkreis verſammelt, der den Dichtungen des heute 70jährigen Giulio Guth⸗ Bender und den Vertonungen ſeiner Lieder durch Alfred Erwin Brosmer beiwohnte. Was wir an dieſem Abend hörten, waren einige recht gefällige Proben; was ſie ausdrück⸗ ten, war in eine plaudernde Versform(na⸗ mentlich Sonette) 4 Guth⸗Benders Ge⸗ dichte widmeten ſich ſeinen Erlebniſſen um die Natur, die Frau, den Freund unp um kleinere Lebensbeobachtungen, die teils in beſinnlicher Betrachtung, teils in gewürzter Sprache zu Verſen wurden. Ihr geiſtiger In⸗ halt ragt allerdings kaum in die heutige Zeit hinein, für die der Begriff Erlebnis etwas iſt, das ein junges Leben— nicht nur plaudernde Verſe— zu formen, zu ſchmieden, imſtande iſt. Dieſem tieferen Sinn dichteriſcher Urkraft be⸗ gegneten wir bei Guth⸗Bender kaum. Von den Miwirkenden, die für dieſen Abend gewonnen wurden, fand in vorderſter Linie Al⸗ fred Erwin Brosmer Beachtung, deſſen Ver⸗ tonungen Guth⸗Benderſcher Lieder im großen ganzen recht und gekonnt waren. Auch ſeine Muſik liebt den verweilenden Plauderton und trifft daher in dieſer Linie auf Gleichklang mit 2 den Beſprechungen vor allem gegen das Auf⸗ treten und die Machenſchaften der marziſti⸗ ſchen Gewerkſchaftsſetretäre, die ohne Erlaubnis an Bord kämen und die Be⸗ ſatzungen auſwiegelten. Ein ſolcher Fall bil⸗ det auch die Urſache der Vorkommniſſe auf der „Champlain“, wo ein Gewertſchaftsſekretär ohne Erlaubnis im Speiſeſaal eine Verſamm⸗ lung veranſtaltete, auf der er das Perſonal zum Ungehorſam aufforderte und gegen den Kapi⸗ tän des Schiffes ausfällig wurde. Das„Petit Journal“ ſchreibt, daß der Streik auf den franzöſiſchen Ueberſeeſchiffen nicht ge⸗ rade geeignet ſei, die Reiſenden zum Benutzen der franzöſiſchen Linien zu ermutigen. dem Textmaterial. Immerhin verſtand er es, die Gedankengänge muſikaliſch zu vergeiſtigen. Das ſprach aus ſeiner Muſik beſonders an. Ina Gerheim von den Städtiſchen Bühnen Frei⸗ burg i. Br. erfreute mit einer namentlch im 283 geradezu wunderſchönen Altſtimne von eucht⸗ und Tragkraft. Ihr Timbre weiſt dabei vorwiegend in den MPittellagen eine reizvolle Klangfärbung auf. Ihr Vortrag iſt geyflegt. Richard Sengeleitner, ebenfalls vom Frei⸗ burger Theater, zeichnete ſich ebenfalls durch reife Vortragsweiſe aus, während ſein barito⸗ nal klingender Tenor mitunter ein wenig zaſale Färbung erleidet. Als Rezitator war der Lektor Werner für Sprechkunſt an der Univeſität Freiburg gewonnen worden. Seine Vourags⸗ kunſt wirkte oftmals ein wenig ſchabhüiert, mitunter aber vermochte auch dieſe ältere Schule uns reife Vortragskunſt zu vermitteln. Den Beteiligten ward des öfteren reicher Bei⸗ fall geſpendet. Hanns German leu. ——— Das Grab entdeckt? Ueber die Lage des Grabe Sickin⸗ gens, deſſen Denkmal in der katholiſchen Kirche In Landſtuhl feſet war bisher nichtz be⸗ nnt. Der Ueberlieferung nach ſollte eren der ehemaligen Marienkirche beigeſetzt und dann — in die katholiſche Kirche überführt wor⸗ en ſein. Jetzt will man daran gehen, dieſe Frage ſoweit als möglich zu klären, und zwar hat die bayeriſche Regierung nach der Zirver⸗ ſü elſche d von entſprechenden Mitteli das Hiſtoriſche Muſeum der Pfalz in Speye mit der Durchführung der erforderlichen Arbeiten beauftragt. So konnte bereits vor dem Hoch⸗ altar eine durch eine ſchwere Steinplatt ver⸗ ſchloſſene Gruft entdeckt werden, die aus dem 18. Jahrhundert ſtammt. Hier ſteht ieben einem gut erhaltenen Kupferſarg, der die Leiche des 1795 beigeſetzten Grafen Wihelm von Sickingen enthält, auch eine zerfellene Holzkiſte mit den Gebeinen mehrerer Perſonen, unter denen ſich auch die Franz von Sickingens befinden ſollen. Ob das zutreffend iſt, wirden erſt die weiteren wiſſenſchaftlichen Nahfor⸗ ſchungen ergeben. G. „Mei och ni 115 und He ſchwirt den at den der richti di richtig daß es oder cu Menſce Leber leiden wager, ſcheinin oder ſn heit 15 eit ſn. Stänie, genr den Lie ſich win näher, ſchirm 1 beherjch worun Wein überzut Aber di Etageti⸗ „Sie hre iſt er fü geht na nicht u der Dek Aepfel a gibt Ni wird, in Wem heißen daß ſi mit dim eſtellt u appellir beutel d Auf er Naclle erneer erfäht eeee en-- n. ai 958 eeeeeee ht rdert giößtes ſeit eini⸗ zeplanten geſalten einzelnen etendeut⸗ inungs⸗ ſic) bis sdehnen. Aprl be⸗ gebungs⸗ ir cufge⸗ hfülrung ider Ge⸗ ſchen 7. Mai. r vom 6. immilung ich altem im Feſt⸗ auptſtadt nd Flag⸗ ſich ſchon r Fieh⸗ tſtadt der galt den owie Dr. twicklung irgermei⸗ ſſen. So der Neu⸗ eum ent⸗ r ſprach es Deut⸗ afür aus, en Hand *—. gt jung das Auf⸗ ir ziſti⸗ re, die die Be⸗ Fall bil⸗ auf der tsſtkretär zerſamm⸗ onal zum en Kapi⸗ er Streik nicht ge⸗ Benutzen ——— d er es, geiſtigen. al. Ina ien Frei⸗ ntlich im mne von eiſt dabei reizvolle geyflegt. om Frei⸗ lis durch n barito⸗ ig ꝛaſale er Zektor niverſität Vonrags⸗ ablhoniert, re Schule icher Bei⸗ n Ne u. tdꝛckt? n Sickin⸗ en Lirche lichtz be⸗ eren der nd dann ihrt wor⸗ ſen, dieſe ind zwar Zirver⸗ tteli das ſeye mit Arheiten em Hoch⸗ attt ver⸗ aus dem ht ieben der die Wihelm zerfellene herſonen, ickirgens „ weirden Nahfor⸗ „hakenkreuzbanner“ Geoß-Mannheim Sonntag, 8. Mai 1958 Ooer„ waſire gagoOD „Meine Damen und Herren, ſo etwas war och zie da.. das hat die Welt noch nie ge⸗ ehen.. die Stadt kann ſich glücklich ſchätzen, aß ich hierher gekommen bin... meine Damen und Herren, treten Sie ruhig näher...!“ So ſchwirt und ſchallt es uns entgegen, wenn wir etzt arf unſerem Meſſebummel an den Stän⸗ den der„wahren Jakobs“ vorbeikommen. Ge⸗ rade dieſe Stände geben der Meſſe erſt das richtig Gepräge. Es iſt ſehr verwunderlich, daß es in unſerer Stadt, zur Zeit der Meſſe, oder cuch wenn ſie vorüber iſt, überhaupt noch Menſchen gibt, die krank ſind, die an Lunge, Leber oder Nieren, an Händen oder Füßen leiden daß es noch Herren gibt, die es jemals wager, auf der Bildfläche des Seins zu er⸗ ſcheinnn, mit einem ſchiefgerutſchten Binder oder änem„Jammerknötchen“, denn die Helfer aus alen dieſen Nöten, die Erretter der Menſch⸗ heit ſnd da. Den meiſten Zulauf haben die Stänje, bei denen es um„die Geſundheit“ genr„Und wenn Sie mir folgen, dann wer⸗ den Cie nie mehr krank ſein...!“ Wenn man ſich vm außen einem ſolchen Menſchenknäuel näher, das ſcheinbar nur von einem Rieſen⸗ ſchirm und einer alles übertönenden Stimme beherſcht wird, dann weiß man ſehr oft nicht, worun es eigentlich geht. „„Wein man dann von der Einzigartigkeit überzugt iſt, geht man weiter, zum Rächſten. Aber dort hat ſich der Intereſſenpunkt eine Etagetiefer verlagert, es geht um den Binder. „Sie brauchen ihn nur einmal zu binden, dann iſt er fürs ganze Leben gebunden...“ Wieder geht nan weiter. Auch die Hausfrau kommt nicht u kurz. Die neueſten Errungenſchaften der Dehnik legen ſich ihr zu Füßen. Inſtru⸗ mente die gleichzeitig für Kartoffeln, Eier, Aepfel und Tomaten verwendet werden. Es gibt Nittel, damit der Herd nicht mehr fleckig wird, ind die Strümpfe nie mehr Löcher haben. Wem das kein Fortſchritt iſt! Es wurde ver⸗ heißen man könne Herrenhemden waſchen, ohne daß ſi ausgezogen würden, der Träger wird mit dim Mittel übergoſſen und an die Luft ,. ſo geht es weiter. Ueberall noch nie Dagemſenes, überall wird an unſere Vernunft appellkrt, und wenn ſie ſich mit unſerem Geld⸗ beutel deckt, dann wird auch gekauft. Wenn man ſch dann die Beine in den Bauch geſtan⸗ den ha, geht man zur Vergnügungsmeſſe und fährt karuſſell, oder ſieht ſich die Liliputaner an, oer trinkt ein Glas Bier. Und beim nächſten Meſſebummel wird man wieder beim „wahrn Jakob“ ſtehen. M. W. Mannheim aus der Vogelperspektive Ein Flug über unsere Heimat ist ein unvergeßliches Erlebnis/ Mit der Rundflugmaschine unterwegs Luftfahrt iſt ſchön. Wer noch nicht droben war überm Häuſermeer der Großſtädte oder über Wäldern, Feldern und Seen, für den iſt ein Rundflug, wie er je⸗ derzeit vom Flughafen Mannheim aus un⸗ ternommen werden kann, ein Erlebnis. Unver⸗ geßliches Erleben aber wird ein Flug denen ſein, die ihre Heimat von oben überſchauen können. Die Welt von oben trägt ein anderes Geſicht, als die der Erdenmenſchen. Vor uns liegen die Ver⸗ waltungsgebäude und Flughallen des Flugha⸗ fens Mannheim. Die Rundflugmaſchine, ein ge⸗ ſchloſſenes Sportka⸗ binen⸗Flugzeug, ſteht zum Start bereit. Denn ein Flug über Mannheim⸗Ludwigshafen und Umgebung ſoll eben beginnen mit Menſchen, die dem Gefühl des All⸗ tags entrückt ſein wollen. Sie wollen dem Verkettet⸗ ſein mit Erdenſchwere und Alltagslaft für Minuten entfliehen. Bremsklötze weg! Und ſofort beginnt unſere Maſchine zu rol⸗ len. Schneller und immer ſchneller raſt ſie über das Flugfeld, bis ſie einem Höhenſteueraus⸗ Auf em Rennplatz wurden am Freitag die letzten Vorbereitungen für die Renntage getroffen. Nacllem die Tribünen einen Neuanstrich erfahren haben, wurden nun auch noch Anzeigetafeln erneert. Selbst der Platz vor den Tribünen— auf dem die große Modeschau gezeigt wird— erfäht durch Einwalzen noch eine Festigung. Aufn.: Hans Jütte Blick vom Flugzeug aufi Mannheim. Im Mittelpunkt das Wahrzeichen der Rhein-Neckar-Stadt, der Wasserturm (Hansa-Luftbild G. m. b.., Archiv Badisch-Pfälzische Flugbetrieb A.., Mannheim. Nachdruck verboten. Freigege- ben vom R. L. M. Nr. 5628.) ſchlag gehorchend ſanft der Mutter Erde entrückt wird. Ins Reich der Lüfte! Unter dem Vogel entflieht die Erde und das Bild der Landſchaft verſinkt. Unſer Motor kämpft und ſtampft ſich nimmer müde durch das Luftmeer und ringt lachend Meter um Meter dem trüge⸗ riſchen Elemet ab. Still wird es ringsum. Nur am Kopf der Maſchine donnert immer im Takt raſender Umdrehung der Motor. Er ſingt das Lied vom Siege der Technik über Er⸗ denſchwere und Erdgebundenheit. Vom Flugplatz iſt nichts mehr zu ſehen, vor ueis in der Tiefe liegen die Großſtädte Mann⸗ heim und Ludwigshafen, unter uns zie⸗ hen ſich, ſcharf geſchnitten, die Straßen durchs grüne Gelände. Tief unten ſtehen graue und gelbe Siedlungsblöcke kindlich zueinandergeord⸗ net, links davor liegt von Bäumen mit dichten Kugelkronen umgrenzt, die Auguſta⸗Anlage. Ueber den blauen Neckar ſpannt ſich zartſpantig eine Brücke, ein winziges Auto bewegt ſich eben langſam darüber hinweg. Ueber der Stadt und deun Rheinhafen ſchweben Dunſtwolken grau⸗ blau und leicht, das Waſſer flimmert im Abendſonnenſchein mit einer alten, ſchwefligen und roſtroten Glut, wie feuriger Schlamm. Unvergeßliche Minuten Im fernen Dunſt ſchwimmen die Pfälzer Berge und die Silhouette des Domes von Speyer ſendet uns einen Gruß. Ge⸗ gen Oſten erblickt man eine leuchtende Mauer. Dort reihen Berge an Berge haarſcharf ſich vom tiefblauen Himmel abhebend, es ſind die Berge des Odenwaldes. Stunden weihe⸗ voller Andacht übertrifft um vieles die Land⸗ ſchaftsbilder der Künſtler. So läßt uns erſt der beim Fliegen von oben geſchaute Farbenzauber in Berg und Trift die erhabene Idee der Un⸗ endlichkeit ergreifen. Faſt unmerklich dreht ſich das Bild unter uns. Der zartkonſtruierte Brücken⸗ bogen über dem Rhein, die Anlagen mit den Kugelbäumchen, die kindlich geordneten Siedlungsbauten kommen zurück, und in der Tiefe dehnt ſich weit, von Straßen durchſchnit⸗ ten, das grüne Flachland. Auf den Straßen be⸗ wegen ſich hier und da winzige Gefährte lang⸗ ſam vor und zurück, blauſchattige Waldquadrate und einzelne Häuschen ſind unter uns. Hand⸗ groß breitet ſich da unten das Flugfeld. Wir alle er wachen aus der Verſunkenheit des Erlebens. Alles wächſt uns jetzt förm⸗ lich entgegen: Bäume, Gebäude und Lande⸗ kreuz. Und endlich ſitzt die Maſchine auf, ſanft, erdenſicher und kraftverhalten. Ein ſchöner Traum Still der Motor, ſtumm der Propeller. Wir blicken ſehnſüchtig noch einmal hinauf, dort⸗ hin, woher wir kamen. Nun zurück in die Stadt! DO- Vitamin Zwiebacknahrung schiltzt Dich und Dein Kind! Kalk-Truubenzucker Zwieback ist knochen · und bluibildend l lager: Arthur Bopp, Mannheim, Augartenstr. 76 Tel. 437 24 Hier tobt, raſt, fährt, donnert es voll Geſchwin⸗ digkeit und Gewalt. Ja, aber es fliegt doch nicht! Immer rutſcht und rauſcht das über Pflaſter oder auf Schienen— erdgebunden! Frei, wirtlich frei biſt du nur da oben! Ent⸗ rückt den Feſſeln der Erde. Heinz Kah. „hakenkreuzbanner“ Sonntag, 8. Mai 958 — Und mieder locken in der Rhein- Nechur-Siudi die M Die Messefreuden haben jetzt begonnen! An Auswahl mangelt es wirklich nicht, denn die Budenstadt auf dem Megplatz ist wieder mit aller- lel Attraktionen beschickt. Die jugend kann aber nicht nur sich an Schaustellungen ergöt sind. Zuekerbollen gibt es neben anderen Süßigkeiten in großer Zahl— und schließlich Die ollerletzten maimarktloſe Die Losverkäufer entfalten in den letzten Ta⸗ gen eine beſonders rührige Tätigkeit.„Die letzten Maimarktloſe“— das iſt ihr Schlagwort, das auch volle Berechtigung hat. Denn es ſind ja nicht nur die letzten Loſe, die zum Verkauf ſtehen, ſondern es iſt auch aller⸗ höchſte Zeit für den Erwerb eines ſolchen Glücksſcheines. Findet doch bereits am kommen⸗ den Dienstag die Ziehung ſtatt! Unſere Maimarktlotterie gehört bekanntlich ſeit über 70 Jahren zum Maimarkt wie Meſſe⸗ zauber und Rennen. Wie die Mannemer Buwe un Mädle ſich auf ihre Meſſebollen freuen, ſo erfreuen ſich die„Großen ihres Mai⸗ marktloſes. Als Haupttreffer winkt wieder, wie wir hören, eine Mercedes⸗Benz⸗Li⸗ mouſine im Werte von 3750 RM; dann Wenn die flugen pPlatz nimmer taugen geh' zu Rau thaus Brililen-ſieferant aller Rrankenkafſen folgen Fohlen, Motorrad und Geldgewinne. Insgeſamt werden 1980 Gewinne im Be⸗ trage von 10 300 Reichsmark verloſt. Wer alſo bald glücklicher Beſitzer eines eleganten Kraft⸗ wagens oder Motorrades bzw. des entſprechen⸗ den Geldbetrages dafür ſein will, der verſäume nicht, ſich jetzt ſein Maimarktlos zu erſtehen. Nur noch wenige Tage wirds dauern, dann wird das Glücksrad wieder rollen, um die Ge⸗ winner zu ermitteln. Der Reinertrag der Lot⸗ terie dient bekanntlich zur Hebung der nord⸗ badiſchen Pferdezucht, zu welchem Zwecke der Reichsnährſtand, Landesbauernſchaft Baden die hieſige Einrichtung der Hengſthaltung unter⸗ hält. Wer alſo Maimarktloſe kauft, erwirbt damit nicht nur die Anwartſchaft auf einen ſchönen Gewinn, ſondern unterſtützt damit gleichzeitig eine gemeinnützige Sache, der ge⸗ Annahme-Läden in Mannheim: G 2, 12, S 4. 1. C2, 5. L 14, 7 Kronprinzenstr. 56. Mittelstr. 36. Beilstr. I. Schwetzinger Straße 134. Uindenhof: Eichelsheimerstr. 37. Telefon⸗- Sammelnummer 200 87. Ludwigshafen a. Kh.: Prinztegen⸗ tenstraße 14, Schillerstraße 2. Mundenheimer Strahe 262. Friesenheim: Ruthenstraße 2. rade heute wieder beſondere Bedeutung zu⸗ kommt. Darum: Kein Mannheimer ohne Mai⸗ marktlos! Lorekko⸗Gedächknisfeier der 110er Am Sonntagvormittag gedenkt die Kamerad⸗ ſchaft ehemaliger 110er Grenadiere ihrer gefal⸗ lenen Kameraden. Um 11.00 Uhr findet am Uber⸗Denkmal am Friedrichsring eine ſchlichte Zoretto⸗Feier ſtatt, zu der die Bevölke⸗ rung herzlich eingeladen iſt. Skandkonzerk in Käferkal Am 8. Mai, 11.15 Uhr bis 12.15 Uhr, ſpielt das neuaufgeſtellte Muſikkorps des Flakrgts. 1/49 das 1. Standkonzert auf dem Kirchplatz der Katholiſchen Kirche in Käfertal. Leitung Muſik⸗ meiſter⸗Anwärter Nicol. Die Spielfolge ſieht vor: Jagdgeſchwader Richthofen(Marſch) von F. Husadel, Leichte Kavallerie(Ouvertüre) von Fr. v. Suppé, An der ſchönen blauen Do⸗ nau(Walzer) von Joh. Strauß, Flieger⸗Eska⸗ paden von Braſe, Hurra, die Muſik kommt (Marſchpotpourri) von Zimmer und Deutſch⸗ lands Ruhm, ein Marſch von Schröder. zen, Karussell fahren und was derlei Dinge mehr ist ein Luftballon auch nicht zu verachten. Denkt an unſere Kriegsblinden Arbeit erleichtert ihnen ihr herbes Tos/ Gebt ihnen Aufträge Wohl jeder Volksgenoſſe der Herz und Ge⸗ müt beſitzt, hat ſchon einmal darüber nachge⸗ dacht wie unſagbar ſchwer das Los derer iſt, die ſtändig in Finſternis leben müſſen, die niemals mehr den Glanz der Sonne ſchauen können, weil ihnen das Augenlicht genommen iſt. Doch weit tragiſcher iſt es noch, wenn es ſich um Kriegsblinde handelt, um Mäͤn⸗ ner, die als kraftvolle Kümpfer hinauszogen und im Dienſte für ihr Vaterland blind wur⸗ den. Allen Deutſchen muß es darum Ehrenpflicht ſein, daran mitzuhelfen, daß dieſen bedauerns⸗ werten Volksgenoſſen das Leben wenigſtens einigermaßen erträglich geſtaltet wird. Wie⸗ viele von ihnen wurden ſchon von der Ver⸗ zweiflung gepackt und ſie machten ihrem Leben, das ihnen nunmehr ſchal und wertlos erſchien, ein Ende! Wenn wir, die wir das Blühen und Gedeihen der Natur bewundern können, die wir uns am herrlichen Sonnenſchein und an der nächtlichen Sternenpracht erfreuen, uns an allen Schönheiten der Welt zu ergötzen ver⸗ mögen uns nur einmal ernſtlich in das Seelen⸗ leben eines Kriegsblinden verſetzen und uns vorſtellen, wie ſchrecklich es iſt, ſtändig von dunkler Nacht umgeben zu ſein, dann muß es uns leicht ſein, dieſen Aermſten der Armen zu helfen, mitzuwirken an der Lin⸗ derung ihres ſchweren Leides. Man ſage nicht: die Krigesblinden bekommen ja eine Rente. Wer ſo urteilt, beweiſt ein nur oberflächliches Denken. Was nützt dir, lieber Volksgenoſſe, Eſſen, Trinken und Kleidung, wenn du bis an dein Lebensende untätig im Dunkeln leben mußt! Du würdeſt ein ſolches Leben beſtimmt nicht lange ertragen können. Und auch der Kriegsblinde kann das nicht, darum braucht er Ablenkung! Wir können ihnen dieſe verſchaffen, indem wir ihnen Beſchäfti⸗ gung geben, denn Arbeit hilft den Kriegsblin⸗ den wenigſtens einigermaßen über ihr Unglück hinweg, läßt ſie die furchtbare Schwere ihres Schickfals ein wenig vergeſſen. Arbeit iſt ganz beſonders für die Kriegsblinden Lebenszweck! Darum müſſen wir denen, die durch den Krieg ihres Augenlichtes und damit auch ihres Lebensglückes beraubt wurden, Arbeit geben indem wir Waren kaufen, die von den Kriegs⸗ blinden hergeſtellt werden. Handelt es ſich doch um Waren, die jeder Menſch täglich benötigt. Ganz beſonders aber auch die Behörden und die induſtriellen und Handelbetriebe ſollten ver⸗ anlaſſen, daß der Bedarf an ſolchen Artikeln nur durch Kriegsblindenarbeit gedeckt wird. Darum: denkt an unſere badiſchen Kriegsblin⸗ den! Gewiß iſt jeder Blinde unſeres Mitlei⸗ des wert, doch hat der Kriegsblinde unbedingt Anſpruch auf ganz beſondere Achtung und Bevorzugung, denn er verlor ſein Augenlicht im Dienſte für unſer ge⸗ liebtes Vaterland und damit opferte er all ſeine Wünſche und Zukunftshoffnungen für uns, für jeden Deutſchen! Es iſt nun allerdings nicht alles Kriegsblin⸗ denware was als ſolche angeprieſen wird. Ein⸗ zig berechtigt die Erzeugniſſe unſerer badi⸗ ſchen Kriegsblinden zu verkaufen iſt die „Selbſthilfe badiſch⸗württembergiſcher Kriegs⸗ blinder, E.., in Stuttgart“, durch die alle badiſchen Kriegsblinden betreut werden. Wer den Kriegsblinden Arbeit gibt, gibt ihnen Licht! Blinde Künſtler konzertieren Die Konzertgemeinſchaft deutſcher blinder Künſtler veranſtaltet am W. Mai 1938, 20 Uhr, im Muſenſaal in Mannheim einen ihrer be⸗ liebten und gern beſuchten Abende. Ausfüh⸗ rende ſind: Wilhelm Ortner(Klavier): Maria Kujawa(Sopran); Lieſel Bernhard(Klavier⸗ begleitung). Das Programm bringt u. a. Chromatiſche Fantaſie und Fuge von Bach, ſowie Werke von Mozart, Brahms, Chopin un Liszt; ferner Lieder von Haydn, Liszt, Reger, Strauß, Pfitzner und Jahn⸗Schulze. Die Künſtler dürften von früheren Konzerten in Mannheim noch in beſter Erinnerung ſein, ſo daß auch ihrem diesmaligen Auftreten ein voller Auf8 beſchieden ſein wird. Der Kar⸗ tenverkauf, der mit Genehmigung des Badi⸗ ſchen Miniſteriums des Innern durch Werbung von Haus zu Haus ſtattfindet, hat bereits be⸗ gonnen. ſürchenſpiele in Cadenbueg Die NSG„Kraft durch Freude“, Ortsgmppe Ladenburg, veranſtaltet am kommanden Mittwochnachmittag 14.30 Uhr in der Städt. Turnhalle einen großen Märchenna chmit⸗ ta g. Für dieſen fröhlichen Nachmittag habin be⸗ reits Kaſperle, Großmutti und die belinnte Deutſche Märchenbühne Manrheim ihre Mitwirkung degeBz Die Karten ſird in da des BDM und Jungvols er⸗ ältlich. Duell Schwarzamſel gegen Katze Ein Leſer ſchreibt uns:„Am 5. 5. 38, mor⸗ gens nach 7 Uhr, war in Käfertal⸗Süd, in der Ruppertsbergerſtraße folgendes ungewöhiliche Bild zu ſehen. Auf dem öſtlichen Gehweg die⸗ ſer Straße waren eine Katze und eine Schyarz⸗ amſel hintereinander geraten Die Amſel ſchlug mit ihren Flügeln unter klutem Geſchrei wild um ſich, was die Katze zumReiß⸗ ausnehmen veranlatzte. Hierauf verfolge die Amſel fliegend die Katze, bis dieſe nach etwa 30 bis 35 Meter in einem Garten verſchoand. Der Vorfall wurde noch von einer in dieſer Straße wohnenden Frau beobachtet. Gewß ein mutiger Vogel und ein ſeltenes Vorkonnnis. „Die Badestube“ Zin Holzschnitt von Albrecht Dürer. Meister der Graphik in der Städtischen Kunsth harkeiten des Kupferstichkabinetts“ wird an di auf unseren Vorbericht an anderer Stelle des„Hakenkreuzbanner“ BW Das Original ist neben vielen anderen Bildern om alle Mannheim ausgestellt. esem Sonntas, 8 Mai, eröffnet. Wir verwesen Die Schau„bst- Aufn.: Städt. Kunstlalle 5 1 Stũdtiſches in Neuor Theatermuſ ſchau: Stũdtiſches kunde): z Sternwarte Planetariun Palmenhau Stüdtiſche 11—13 Ul Mannheime Ausſtellur Stüdtiſche e Städtiſche 2 Städtiſche 9 Stüdtiſches nen⸗ und Flughafen: 2 Reichsſender ſtand, Be Morgenfei muſik; 11. konzert; 1 Bal Auskun tagsmuſik; Kaffeeſtun ſchaften 1. Frühling vom Endſ 20.00 Bur Unterhaltu Deutſchlandſ Wetter; a muſik; 10. 11.00 Enri Weltkinoor Schmied 1 15.30 Klei meiſterſcha Schwediſch des deutſc 19.00 Kern liſche Kurz haltung; 2 Ein Ecktü Lauerschen 1i 958 eeee Igmppe imenden Städt. chmit⸗ abin be⸗ bekinnte anrheim ſird in bolis er⸗ tze 8, mor⸗ „ in der öhrliche veg die⸗ öchvarz⸗ ——— n Die lutem mReiß⸗ lge die ich etwa ſchoand. n dieſer wß ein ömnnis. n om „Est- Wesen IsStlalle „hakenkreuzbanner“ Sonntag, 8. Mai 1958 Ocs ist heute(o2 Sonntag, 8. Mai: Stüdtiſches Schloßmuſeum: 11—17 Uhr: Prunkräume in Neuordnung. Theatermuſeum: 10—13 und 15—17 Uhr. Sonder⸗ ſchau: Schwetzingen und ſein Theater. Städtiſches Zeughausmuſeum(Muſeum für Völter⸗ kunde): zur Zeit im Umbau begriffen. Sternwarte: 10—12 und 14—16 Uhr. Planetarium: geſchloſſen. Palmenhaus:.30—17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: 11—13.30 Uhr.— Leſeſaal: 11—13 Uhr.— Koſtbarkeiten des Kupferſtichkabinetts. Mannheimer Kunſtperein: 11—13 und 14—16 Uhr. Ausſtellung Mannheimer Maler in Vorbereitung. Städtiſche Schloßbücheeri: geſchloſſen. Städtiſche Volksbücherei: geſchloſſen. Städtiſche Muſikbücherei: geſchloſſen. Städtiſches Hallenbad:—12 Uhr: Schwimm⸗, Wan⸗ nen⸗ und Spezialbäder. Flughafen: 10—18 Uhr: Rundflüge über Mannheim. Rundfunk⸗Programm Sonntag, 8. Mai: Reichsſender Stuttgart:.00 Frühkonzert;.00 Waſſer⸗ ſtand, Bauer hör zu!;.00 Morgenmuſit; 10.00 Morgenfeier der Hitlerjugend; 10.30 Virtuoſe Orgel⸗ muſik; 11.00 Frohe Sonntagsklänge; 12.00 Mittags⸗ konzert; 13.00 Kleines Kapetil der Zeit; 13.15 Mit⸗ 22 in schöner, herrlicher VLage, mit Blick auf die Bergstraße. 300—500 qm gioß, zum Preis v..80 an Auskunft: Bürgerme isteramt Ilvesheim tagsmuſik; 14.00 Kaſperlſtunde; 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde; 15.40 Deutſche Gepäckmarſchmeiſter⸗ ſchaften 1938; 16.00 Nachmittagsmuſik; 18.00 Neuer Frühling am Schwäbiſchen Meer; 19.00 Hörbericht vom Endſpiel um die Deutſche Rugby⸗Meiſterſchaft; 20.00 Bunte Abendmuſik; 22.00 Nachrichten; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik; 24.00 Nachtkonzert. Deutſchlandſender:.00 Bremer Hafenkonzert;.00 Wetter; anſchließend: Zwiſchenmuſik;.00 Morgen⸗ muſik; 10.00 Eine Morgenfeier; 10.35 Violinkonzert; 11.00 Enrico Caruſo ſingt; 11.30 Fantaſien auf der Weltkinoorgel; 12.00 Mittagskonzert; 14.00„Der Schmied von Jüterbog“; 14.30 Schöne Melodien; 15.30 Kleines Zwiſchenſpiel; 15.40 Deutſche Gepäck⸗ meiſterſchaften 1938; 16.00 Nachmittagskonzert; 17.30 Schwediſche Reiſe; 18.00 Großkundgebung zum Tag des deutſchen Handwerks; 18.15 In froher Laune; 19.00 Kernſpruch, Nachrichten, Wetter; 19.10 Muſika⸗ liſche Kurzweil; 20.00 Blasmuſik; 22.00 Zur Unter⸗ haltung; 24.00—.00 Nachtmuſik. 75 Ein Ecktürmchen an der alten Mauer im Lauerschen Garten. Auin.: W. M. Schatz Wenn man eine Abendſchule beſucht Etwas über Bedeutung und Aufgabengebiete dieſer Einrichtung Durch eine Reihe von Erlaſſen wurde die äußere und innere Umgeſtaltung des höheren Schulweſens vollzogen und iſt in ein feſtes Sta⸗ dium getreten. Zu den beſonderen pädagogiſchen Aufgaben, die im ſtaatlichen Intereſſe liegen und den Umſtänden entſprechend den Privat⸗ ſchulen vorbehalten ſind, gehört die ſogenannte Abendſchule. Da über die Bedeutung der Abendſchule im allgemeinen wenig bekannt iſt, ſei hier über ſchuliſche Vorbildung, Dauer der Vorbereitung einiges geſagt: Die Abendſchule iſt aus der Not⸗ Menſchen herausgewachſen, jungen ſtrebſamen Menſchen, die bereits im Berufsleben ſtehen oder Wehrmachtsangehörige ſind, Gelegenheit zu geben, ſich die Berechtigung zu einem beſſe⸗ ren Vorwärtskommen zu ermöglichen. Das Ziel der Abendſchule iſt die Aneignung von Kenntniſſen, die dem Bildungsgrad eines höheren Schülers mit abgeſchloſſenen fünf Klaſ⸗ ſen und dem eines Abiturienten entſprechen. Als Vorbildung für den ſogenannten Einjäh⸗ rigen⸗Abendkurs iſt der erfolgreiche Be⸗ ſuch von 8 Volksſchulklaſſen erforder⸗ lich. In den Abitukurs findet Aufnahme, wer das Zeugnis der mittleren Reife einer ſtaat⸗ lichen oder privaten Schule beſitzt, oder den Ein⸗ jährigen-Abendkurs mit Erfolg abgeſchloſſen hat. „Die Abendkurſe beginnen zu Anfang eines jeden Schuljahres; im Bedarfsfalle auch im Herbſt. Der Einjährige⸗Abendkurs wird je nach Begabung, Einſatz des Schülers und Zeit, die dem einzelnen zur Verfügung ſteht, nach 1- bis hjährigen Beſuch abgeſchloſſen. Die Vor⸗ bereitung für den Abiturkurs erſtreckt ſich auf mindeſtens 1 bis 1½ Jahre. Der Lehrplan um⸗ faßt alle Unterrichtsfächer, die zur Prüfung benötigt werden, alſo der Oberſchule. Die Prüfung zur Erlangung des Zeugniſſes, das zur Verſetzung nach der Oberſtufe führt, und die Reifeprüfung werden an einer ſtaatlichen höheren Schule abgelegt. Ge⸗ gebenenfalls können die Abendſchüler auch mit einem Abſchlußzeugnis die Anſtalt verlaſſen.— Das Schulgeld iſt von den Privatſchulen den beſonderen Verhältniſſen angepaßt, niedrig ge⸗ halten und gibt auch dem minder bemittelten, ſtrebſamen Menſchen die Möglichkeit, ſich auf dieſem Wege eine höhere Schulbildung anzu⸗ eignen. 74. Geburtstag. Joſef Becker, Mannheim, S 4, 13, feiert am Montag, 9. Mai, ſeinen 74. Geburtstag. Wir gratulieren. 75. Geburtstag. Am Montag, 9. Mai, feiert Frau Wilhelmina Lanzendorfer Witwe, Mannheim, Augartenſtr. 87, ihren 75. Geburts⸗ tag. Der Jubilarin unſere herzlichſten Glück⸗ wünſche. 78. Geburtstag. Seinen 78. Geburtstag feiert am Sonntag, 8. Mai, Georg Endreß, Mann⸗ heim, Lindenhofſtr. 33. Wir gratulieren und wünſchen dem Jubilar einen geſunden und zu⸗ friedenen Lebensabend. Silberne Hochzeit. Oberpoſtſchaffner Johann Körner, Mannheim, Lenauſtr. 16, feiert am Sonntag, 8. Mai, mit ſeiner Ehefrau geb. Meh⸗ ling, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Wir gra⸗ tulieren dem Jubelpaar im Silberkranz. Silberne Hochzeit. Das Seß der ſilbernen Hochzeit feiern am Sonntag Otto Kinder⸗ vater und ſeine Ehefrau Luiſe geb. Jaeck, Mannheim⸗Feudenheim, Eberbacher Straße 70. Wir gratulieren. Kameraden der ehm. Trainabteilung 14 nebſt Kriegsformationen! Am 21. und 22. Mai 1938 findet eine Wiederſehensfeier in Dur⸗ lhach ſtatt, zu der alle Kameraden nebſt Fami⸗ lienangehörigen eingeladen ſind. Anmeldung und Auskunft bei Kam. M. Roſzak, Mannheim, Brahmsſtraße 7. Anordnungen der NSDAFP Kreisleitung der NSDAP Mannheim, Rheinstraße 1 NS⸗Frauenſchaft Waldpark. 9.., 16.30 Uhr, Singen in der Dieſter⸗ wegſchule. Schlachthof. 10.., 20.15 Uhr, Heimabend im Re⸗ ſtabrant„Zur Zukunft“, Schwetzinger Straße 175. Neckarau⸗Süd. Jeden Montag Nähen von 14—16 Uhr und von 19.30 Uhr ab in der Friedrichſtraße 58. Käfertal⸗Nord. 9.., 20 Uhr, Markenausgabe im Heim. 20.30 Uhr wichtige Beſprechung aller Zellen⸗ frauenſchaftsleiterinnen. Friedrichsfeld. 9.., 20 Uhr, Heimabend im„Adler“. Liederbücher mitbringen. 30. Januar. 9.., 20 Uhr, Pflichtheimabend bei Hack, Seckenheimer Straße 56, für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder. Liederbücher, Bleiſtift und Pa⸗ pier mitbringen. Achtung! Ortsfrauenſchaftsleiterinnen. 9.., 15 Uhr, Beſprechung in 1. 9, 7. Achtung! Abteilungsleiterinnen für Propaganda. 9.., 17 Uhr, Kartenausgabe in L 9, 7. HJ Gefolgſchaft 9/171. Die Gefolgſchaft 9/171 veranſtaltet am 8.., 20 Uhr, im evangeliſchen Gemeindehaus in Neckarau einen Elternabend. Eintritt 30 Pfennig. Saal⸗ oöffnung 19.15 Uhr. Achtung! Werbung für den H93⸗Muſif⸗ z u g. Kameraden, die ein Blasinſtrument ſpielen und Luſt haben, dem Muſikzug beizutreten, geben ſofort ihre Anſchrift der Kulturſtelle des Bannes 171 be⸗ kannt. Es können auch Kameraden aufgenommen wer⸗ den, die dem Ha⸗pflichtigen Alter entwachſen ſind. Dieſe Aufforverung gilt auch für die Meldung des Bannorcheſters. Streifengefolgſchaft 171. Die ganze Geſolgſchaft mit Sz3Z tritt am 9. 5. um 19 Uhr in Zivil mit Sport (Fußballſchuhe) im Stadion an. Kameraden, die bis 19 Uhr arbeiten, können nachkommen, müſſen aber bis ſpäteſtens 20 Uhr im Stadion anweſend ſein. BDM Gruppe 9/171 Schwetzingerſtadt 2. 9.., 20 Uhr, kommen alle Mädelſchaftsführerinnen zur Beſprechung nach G 2, 4. Gruppe 8/171 Schwetzingerſtadt 1. 10. 5. Heimabend der Schaften Link, Meißner, Kiefer. Gruppe 26/171 Almenhof. 10. 5. Heimabend der Schaften Lamberty(Lichtbildſaal), Schmidt(Streuber⸗ ſtraße 40), Weiß(Frühſtücksraum). BDM⸗Sport Jungmädel⸗ und BꝰDM⸗Gruppenſportwartinnen. 9.., 19.30 Uhr, Turnen in der U⸗Schule. Erſcheinen Pflicht. . Rraft.nhreude Abteilung: Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung! Zu folgenden Sonderzügen ſind heute Sonntag am Hauptbahnhof, Schalter 13, noch Karten erhültlich: Nach Wildbad(mit Wanderungen und Nachmittags⸗ tanz). Abfahrt.15 Uhr; Rückkunft Mannheim an 23.13 Uhr. Preis 3 Reichsmark. Nach Dahn(mit Wanderungen). Abfahrt.38 Uhr; Rückkunft Mannheim an 23.08 Uhr. Preis 2,40 Reichs⸗ mark. Nach Frankfurt a. M.(mit Stadtführungen). Ab⸗ fahrt.40 Uhr; Rücklunft Mannheim an 23.26 Uhr. Preis 2,20 Reichsmark. Die Polizei meldet In eine Marſchkolonne gefahren Am Freitagabend fuhr ein Autoſchloſſerlehr⸗ ling auf der Seckenheimer⸗Anlage beim Schlacht⸗ hof mit einem Kraftrad in eine marſchie ⸗ rende Kolonne. Hierbei wurden acht Marſchteilnehmer leicht verletzt. Nach den bis jetzt gemachten Erhebungen trifft die Schuld den Kraftradfahrer, weil er mit großer Geſchwindigkeit fuhr. Außer⸗ dem war er nichtim Beſitze eines Füh⸗ rerſcheines. Das Kraftrad wurde ſicher⸗ heſtellt. Wegen ſieben weiteren Verkehrsunfällen, die durch Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften verurſacht wurden, wurden zwei Perſonen er⸗ heblich verletzt und ſechs Kraftfahrzeuge und ein Straßenbahnwagen beſchädigt. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßen⸗Verkehrsordnung wurden 53 Perſonen gebührenpflich⸗ tigverwarnt und an ſieben Kraftfahrzeug⸗ halter rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Die weißen Schiffe fahren wieder! Sonntag, 8. Mai, nimmt die Köln⸗Düſſel⸗ dorfer Rheindampferſchiffahrt ihre regel⸗ mäßigen Fahrten ab Mannheim wie⸗ der auf. Der diesjährige Sommerfahrplan bringt eine Vermehrung der Abfahrten ab hier. Rheinwärts hat man Gelegenheit nach Worms, Mainz, Rüdesheim, Bingen, Aßmannshauſen, Bacharach, rheinaufwärts nach Speyer, Ger⸗ mersheim, Karlsruhe und zurück zu fahren. Neben dieſen Ausflugsfahrten werden auch noch die beliebten Lokalfahrten nach Worms und Speyer ausgeführt. Es ſei noch auf die Abendfahrten hingewieſen, welche ſonntags und donnerstags von 19.45 Uhr bis 22.00 Uhr ausgeführt werden. Man hat überdies an be⸗ ſtimmten Tagen bei Löſung eines einfachen Fahrſcheines die Berechtigung zur freien Rückfahrt. Neben dieſen Fahrten werden ſolche zum Mittelrhein zu verbilligten Preiſen ausgeführt.— Wie in den früheren Jahren, ſo kann man auch jetzt wieder mit den wahlweiſe gültigen Reichsbahnſonntagsrückfahrkarten(hin Schiff, zurück Bahn) nach Mainz, Rüdesheim, Bingen, Aßmannshauſen und Koblenz fahren. Neben dem bereits bekannten Motorſchiff „Beethoven“ werden am Oberrhein das neuere Motorſchiff„Graf Zeppelin“ und das in dieſem Jahre in Dienſt geſtellte Motorſchiff„Königin Emma“ den Verkehr verſehen. Der fahrplanmäßige Schiffsverkehr auf der Strecke Mainz—Köln iſt bereits in vollem Gange. Die Kabinenſchiffe bis Rotterdam und zurück fahren täglich zu Pauſchalpreiſen ohne Deviſen ab Mannheim. Alles Nähere iſt aus den ausführlichen Fahrplanheften, welche über⸗ all koſtenlos erhältlich ſind, erſichtlich. Es ſind noch Karten zu haben Die NSG„Kraft durch Freude“, Kreis Mann⸗ heim teilt mit, daß zu den morgen, Sonntag, ſtartenden Sonderzügen nach Wildbad(Schwarz⸗ wald), Dahn(pfälziſches Felſen⸗ und Burgen⸗ ——— Wenn Väsche— Speek Mönnhein, CI. 7— pöföcdeplfotz eeeedede lgee arur ABa land) und Frankfurt Karten vor Abgang der Züge am Hauptbahnhof, Schalter 13, noch er⸗ hältlich ſind. b ie Ford-Moce den robusfen unc spersemen 5/34 S Eifei, den Kreſi. vollen wellerpiohien-8 uncl die bewöhrten Lssfsgen * ——— „hakenkreuzbanner“ Blick übers Cand Sonntag, 8. Mai 1958 Gei Meiſter Seek in der Feierleitergaß' kleine Bilder der Vergangenheit aus einer kleinen Sktadt/ Ein Beſuch in Ladenburg * Mannheim, 7. Mai. In jeder Gemein⸗ ſchaft von Menſchen, in der Großſtadt wie im kleinſten Dorf, gibt es ſeltſame Käuze, die ſich von ihrer Umwelt abheben, mit Abſicht oder un⸗ bewußt. Oberflüchliche Beobachter nennen ſie Originale, und weil mit dieſem Sammelbegriff allzuoft bedauernswerte Erbkranke und ſonſtige mit dem Verſtand zu kurz Gekommene umfaßt werden, haftet ihm etwas von Geringſchätzung und läüchelndem Bedauern an. Das iſt aber, wie geſagt, ſehr oberflüchlich geſehen; denn Men⸗ ſchen mit originellen Einfällen oder irgend⸗ einem ſchrulligen Steckenpferd ſind oft wertvolle Mitglieder der Volksgeeminſchaft, in ihrem Be⸗ ruf nützlich und voller Herzensgüte. Das Wort vom„füßen Kern in rauher Schale“ darf hier füglich angewendet werden. Beſuch der„Roſe“ Nach ſolcher Vorrede begeben wir uns, einer⸗ ſeits mit Füllfederhalter und Notizbuch, ande⸗ rerſeits mit Zeichenkohle und Papierblock be⸗ waffnet auf die Jagd nach nichtalltäglichen Zeitgenoſſen. Wir ſind nicht ſo bequem, ein⸗ fach in den Spiegel zu ſehen und auszurufen: „Da ſind ſie!“ Mitnichten. Sondern wir fah⸗ ren an einem ſchönen Maientag hinaus„aufs Land“, ſagen wir mal, nach Ladenburg, ſtellen uns auf den Marktplatz, und der ſchon etwas bekanntere Hereingeplackte ſagt zum Fremdling:„Hier ſind wir in dem Weſpen⸗ neſt“, Nun könnten wir gleich den älteſten Bauer, den Betze Andres aufſuchen, und uns ſeine Schauergeſchichten anhören, oder im Gar⸗ ten des Bürgermeiſters von der Kirchgaß das Grab Pippins des Kleinen beſichtigen. Aber leichtſinnig wie wir ſind, tragen wir zunächſt zur Hebung des Wirtſchaftslebens bei und fan⸗ gen damit bei der nächſtliegenden der 33 La⸗ denburger Wirtſchaften an. In der„Roſe“ laſſen wir uns nieder. Nun begab es ſich aber, daß unſer Mitarbeiter das Plätſchern von Das ist der„Seele Kunerad“ Schweißtropfen hörte, und ſiehe da, auf dem Dach des Hinterhauſes der„Roſe“ ſaß der Seele Kunerad und flickte einen kleinen Schaden.“ „Kumm runner“, rief ich,„mir wolle eich mole umn ihr ſollt was verzehle vunn de alde Römer“. „Ich bin noch net ferdich“, kams von oben, „geht eweil zu meim Unkel in die Feierleiter⸗ gaß. Bis ihr dort ferdich ſeid, trink ich eener uff eich“. Als noch Gellaternen brannten Geſagt, getan. Wir ſtiefelten über den„hiſto⸗ riſchen Marktplatz unſerer altehrwürdigen Va⸗ terſtadt“, wie es immer ſo ſchön im Blättchen Das ist der 93jährige Meister See, der heute no ch. rüstig schustert. heißt. In einem alten Bauerhaus an der Feuerleitergaß wohnt der Schuhmacher Seel, ein würdiger Handwerksmeiſter, dem man ſeine 93 Jahre nicht anſieht. Das Großvaterkäppchen auf dem Kopf, ſitzt er auf ſeinem Arbeitsplatz und hämmert ſich gerade ein Stück Leder zu⸗ recht. Dieſer rüſtige Greis im bibliſchen Alter übt alſo noch ſeinen Beruf aus, wohl als älte⸗ ſter ſeiner Zunft im ganzen Reich. Er hat bei ſeinem Vater gelernt und ſein Bruder war auch Schuhmacher. Im Jahr 1866 hat er ſich frei⸗ geſpielt; die Militärdienſtpflichtigen mußten damals Loſe ziehen, und weil man ſie nicht alle brauchte, kamen diejenigen, die beſtimmte Nuenmern zogen, frei. Dann ging der junge Das war damals „Als ich ums Jahr 1880 als zehnjähriger Ladebercher Bu in fröhlichem Spiel, wie es mein Vater und Großvater in ihres Lebens Maienzeit getan, auf dem Marktlatz tollte und mit meinen jugendlichen Freunden laut und bisweilen noch lauter jubilierte, da geſchah es, daß ſich ganz plötzlich, ſacht und leiſe eines der oberen Fenſter des Aberleſchen Hauſes öffnete, eine breitſchultrige, ehrwürdige Geſtalt mit ſchneeweißem Haar und gütigem Geſicht er⸗ ſchien, die eine lange, zinnerne Spritze, die ſonſt anderen, hinterliſtigen Zwecken diente, hand⸗ habte und gutgezielte Waſſerſtrahlen auf uns allzu lautes Pfälzer Jungvolk zur Abkühlung ſpritzte. Während wir, vom unerwarteten Guß überraſcht, nach allen Seiten auseinanderſtoben, ſtand, milde lächelnd, mit dem Ausdruck inne⸗ rer Freude und Zufriedenheit, die leere Spritze in der Hand, im Fenſterrahmen der letzte La⸗ denburger Kämpfer aus den deutſchen Frei⸗ heitskriegen von 1813, der noch den Rückzug der großen Napoleonſchen Armee im todbringenden Winter von Moskau und den Uebergang über die Bereſina mitgemacht hatte.“ Handwerker auf Wanderſchaft, nicht weit und nicht lange, denn am ſchönſten wars doch da⸗ heim. Es muß ein gemütliches Kleinſtadtleben geweſen ſein vor 40—oder 50 Jahren. Am Marktplatz ſtanden auf hohen Pfoſten die Oel⸗ laternen. Das Waſſer holte man am Brunnen. Und vom Neckar her hörte man das Raſſeln des Kettenſchleppers, das ebenſo wie das Zeichn. E. John Pfeifen der Lokomotive an der Brücke von der neuen Zeit kündete. Wieviele Nägel mag in all den Jahrzehnten Meiſter Seel in derbe Bauernſchuhe und dickbeſohlte Kinderſtiefel ge⸗ hämmert haben. Damals ſaß er noch hinter der Schuſterkugel, die das dürftige Licht einer Oelfunzel oder einer Kerze vervielfältigte. Da ſteht, während die Zeichenkohle über das Pa⸗ pier huſcht und der alte Seel mit ſpärlichen Worten aus ſeinem langen Leben erzählt, ſo ein kleiner Stiefel auf dem Arbeitstiſch; er mag einem zehnjährigen Buben gehören, einem von denen, die uns Heinrich Schaefer in ſeinem Ladenburger Heimatbuch ſo anſchaulich ſchil⸗ dert: Anno 1880... Und ſo ein kleiner Bubenſtiefel von 1938 ſteht nun an dem Platz, wo ſchon vor 50 und mehr Jahren gleiche ſtanden. Generationen von Ladenburger Buben haben ihre zerriſſenen Stiefel zum Schuhmacher Seel gebracht. Er hat die Sohlen erneuert und das Oberleder zu⸗ ſammengeflickt, er ſah die Buben größer wer⸗ den und heranwachſen, ſah deren Buben wie⸗ der kommen mit ihren durchlöcherten Stiefeln, ſah die Aelteren ins Grab ſinken und die Jün⸗ geren in der Väter Spuren wandeln. Gene⸗ rationen! Wieder kommen die Zehnjährigen; ſie, deren Väter und Großväter in die kleine Stube traten, kommen mit den gleichen Sorgen zum 93jährigen Meiſter Seel. Wir nehmen Abſchied, begleitet von freund⸗ lichen Worten des Alten, der uns auf die Straße geleitet und auf den Hinweis, daß man bei dem ſchönen Wetter jetzt wohl vors Haus ſitzen könne, es gefalle ihm beſſer, ſpazieren zu gehen. Kunrad hat ſeine Leidenſchaften Mit leiſem Bangen kehren wir zur„Roſe“ zurück, denn hier wollte uns ja der Neffe jenes Alten erwarten und„auf uns trinken“. Nun, er hat es mit Maß getan. Fünf kühle Bierlein ſind keine Schlemmerei in einer langen Stunde. Bald iſt auch dieſe Arbeit getan. Der Seele Kunerad braucht ſich nicht in Poſitur zu ſetzen, um den Zeichner zu feſſeln. Dann aber gehts noch hinaus in die Winkel und Gaſſen Alt⸗ Ladenburgs, wo ſich der Baumeiſter Seel aus⸗ kennt wie in ſeiner Hoſentaſche; ja, er weiß ſogar, was unter dem Boden iſt. Seine Lei⸗ denſchaft ſind die Ausgrabungen, und welch ein Triumph, wenn er den gelehrten Herren vorher ſagte, was ſie nachher ausbuddeln wer⸗ den. Dieſer einfache Mann lebt ganz bei Ge⸗ ſchichte ſeiner Heimat. Darüber hat er aber, was ſich viele ſeines Standes zum Vorbild nehmen köginten, nicht die Erforſchung ſeiner eigenen Sippe vergeſſen, die er auf einem gro⸗ zßen Stammbaum bis 1550 feſtgehalten hat. Landwirte und Hofbeſitzer, Handwerker und Weinbauern, Soldaten und Schultheißen wa⸗ ren die Seel in ihrer Stammheimat bei Darm⸗ ſtadt. Anno 1784 kam der Wollenſpinner und Bürger Friedrich Bernhard Seel als Spinn⸗ lehrer an das katholiſche Waiſenhaus nach Ladenburg und wurde der Stamanvater der Ladenburger Seel, zu denen auch der alte Schuhmacher Joſeph Seel gehört. Die gute, alte Zeit... Wer wollte zweifeln, daß ſie wirklich ihre guten Seiten hatte! Was das Gemüt anbelangt, ganz beſtimmt. Davon hat ſich ſogar einiges in unſere Zeit herüber⸗ gerettet. Eine Probe davon ſei zum Schluß erzählt. „16 pfund Fleiſch“ Ein Ladenburger von Eigenart und Selbſt⸗ bewußtſein kam eines Tages, ich weiß nicht mehr, war es vor oder nach dem Frühſchoppen, zu ſeinem Freund, dem Metzger, in den La⸗ den und hieß ihn, 16 Pfund Fleiſch abzuſchnei⸗ den. Jener zögerte begreiflicherweiſe, indem er die Frage aufwarf, was mit dem vielen Fleiſch geſchehen ſolle, denn weder Kindstaufe noch Hochzeit waren in Sicht.„Willſcht du die ſechs⸗ zeh Pund abſchneide odder net?“— Der Metz⸗ ger will es mit dem Freund nicht ver⸗ ——— Guf gelaun ** möchte jede Frau sein, Aber wie oft quöſt Mücligreit, Migröne u. Nervenschwäche. Daà hilft sicher derben und ſchneidet wirklich den Gah n ab. „Siegſcht“, lächelte der andere,„ſo viel hebb ich in de letzte acht Woche abgenumme, des hebb ich blos emol an aam Schtick ſehe wolle!“ W. N. Ein Idyll aus dem Dorfe Oetighleim: Der Brun- nen auf dem Rathausplatz. Aufn.: Dörr Stofigeschiäfi Das bekannie Spezial- —— EEIL XXNHE P 7, 24 O Heidelberger Siruſte isi jeizi in arischen Besiiz übergegaungen In.: Paul Groß —— 2 3 4 0 gei Wochen nen Ber Neckar ſe mit dem oder lan ganze Za Landſchaf den. Bla die Berge hat begon tagsſtund wunderbe das Ufer geln. Drauße hof, wo 1 Straßen Autobahn Schaffen. pelheimer und Pflu Stunden nutzbar g Aufforder delberg in ſtellt; bra⸗ lich zum ERHALT Weinnei 13 herrl.. Zentralhei kaufen. m. gr. pa: Haufves Eimzelh aller Bran liebhaber. Weber e 2 d.., —————— L pen, J pen, —— Einfriedigi 2 gr. ſtabi anſchluß, zentraler L W Platz ſelb lände, bill unter Nr. 24 lai 1958 teffe jenes “. Nun, e Bierlein en Stunde. Der Seele r zu ſetzen, aber gehts zaſſen Alt⸗ Seel aus⸗ er weiß Seine Lei⸗ und welch ſen Herren ddeln wer⸗ nz bei Ge⸗ t er aber, n Vorbild ing ſeiner ꝛeinem gro⸗ alten hat. erker und ſeißen wa⸗ bei Darm⸗ inner und ls Spinn⸗ haus nach ivater der der alte e zweifeln, itte! Was it. Davon it herüber⸗ m Schluß nid Selbſt⸗ weiß nicht ihſchoppen, den La⸗ abzuſchnei⸗ „ indem er len Fleiſch taufe noch die ſechs⸗ Der Metz⸗ nicht ver⸗ Aber wie röne u. tsicher — appen ab. viel hebb e, des hebb he wolle!“ W. N. Der Brun- vufn.: Dörr »— MNM „Bakenkreuzbanner⸗ kin paddelbootnoeſo auf dem ſleckar Wochenbrief aus heidelberg/ Das Rundfunkinſtitut wird errichtet »Heidelberg, 7. Mai. Wer in den letzten Wochen noch ſo mächtig auf die nebelverhange⸗ nen Berge, auf den Regentropfentanz auf dem Neckar ſchimpfte,— jetzt iſt er wieder verſöhnt mit dem Schickſal, das ihn ganz gleich, ob kurz oder lang nach Heidelberg geführt hat. Der ganze Zauber dieſer, in eine paradieſiſch ſchöne Landſchaft gebetteten Stadt, iſt lebendig gewor⸗ den. Blau ſpannt ſich der Maienhimmel über die Berge. Der Paddelbootkorſo auf dem Neckar hat begonnen. Hell glitzern Segel um die Mit⸗ tagsſtunden über dem Waſſer, in dem ſich die wunderbar dicht belaubten Kaſtanienbäume, die das Ufer in erhabenem Stolz umſäumen, ſpie⸗ geln. —— Draußen, kurz hinter dem Wieblinger Bahn⸗ hof, wo die beiden nach Mannheim führenden Straßen eine Art Inſel bilden, dort nahe der Autobahn, war in dieſer Woche ein emſiges Schaffen. An einem Nachmittag hatten ſich Ep⸗ pelheimer und Wieblinger Bauern mit Egge und Pflug eingefunden, und hatten in ein paar Stunden das ganze noch brachliegende Land nutzbar gemacht. Gerne hatten ſie ſich auf eine Aufforderung der NSV⸗Kreisgmtsleitung Hei⸗ delberg in den Dienſt des ſchönen Werkes ge⸗ ſtellt; brachliegendes Land für die NSV(näm⸗ lich zum Anbau von Futtermais für die NSV⸗ Schweinezucht) in fruchtbare Erde zu verwan⸗ deln. 3,8 Hektar Land, das die Stadt Heidel⸗ berg zur Verfügung ſtellte, wurden ſo gewon⸗ nen. Und der NSV bleiben dabei nur die Ko⸗ ſten des Saatgutes. Ein vorbildliches Gemein⸗ ſchaftswerk leiſteten hier die ſich freiwillig ein⸗ Bauern von Wieblingen und Eppel⸗ eim. —— In dieſer Woche hat auch die Verwaltungs⸗ akademie ihre Sommerarbeit wiederaufgenom⸗ men. Ein großer Hörerkreis lauſchte dem erſten Vortrag von Regierungsrat Prof. Dr. Panzer über„Oeſterreichs Fans mt Die Volksbil⸗ dungsſtätte hat ebenfalls mit zahlreichen Kur⸗ ſen ihre Sommerarbeit in Angriff genommen, nachdem die Winterarbeit einen wirklich großen Erfolg zu verzeichnen hatte. Denn gegen das Winterhalbjahr 1936/37 mit 85 Veranſtaltungen mit 3818 Beſuchern, hat das vergangene Win⸗ Veſuchern mit ſeinen 137 Veranſtaltungen eine Beſucherzahl von 7745 erreicht, und damit er⸗ wieſen, daß die Heidelberger immer lerneifriger werden. * Mit Genugtuung und Freude vernahm Hei⸗ delberg die Kunde, daß das an einer füddeut⸗ ſchen Univerſität geplante Rundfunkinſtitut nun in Heidelberg, wo ſeit jeher ein brennendes Intereſſe für die Erforſchung der modernen Propagandainſtrumente beſteht, Wirklichkeit werden ſoll. Auf einem Vortragsabend der „Deutſchen 3 für Politik“ in Berlin Fräft Reichsamtsleiter Hans Kriegler, der räſident der Reichsrundfunkkammer, im Rah⸗ men eines Vortrages über dieſes neu zu errich⸗ tende Inſtitut, deſſen klar umriſſenes Pro⸗ 1 er entwickelte. Danach wird die Aufgabe ieſes der Univerſität angegliederten Rund⸗ funkinſtituts, das der Heranbildung der Rund⸗ funkſchaffenden dient, die rein wiſſenſchaftlich⸗ äſthetiſche Beſchäftigung mit dem Rundfunk⸗ weſen ſein, während der Rundfunkakademie die Schulung der Rundfunkpraktiker auf rundfunk⸗ wiſſenſchaftlicher Grundlage vorbehalten bleibt. —* Einen Bombenerfolg ſicherte ſich das Heidel⸗ berger Stadttheater mit der Erſtaufführung der ſchmiſſigen Kollo⸗Operette„Marietta“, die in der Inſzenierung von Intendant Kurt Erlich in einer zündenden, charmanten Weiſe über die Bretter ging. Vor allem verdient neben den Leiſtungen der Operettenkräfte auch das Ballett des Stadttheaters, das mit reizenden Tänzen aufwartet, Anerkennung, denn es erbrachte wie⸗ derum den Beweis ſeiner glänzenden Fähig⸗ keiten. * Und über all dem ſtrahlt Heidelbergs einzig ſchöner Mai, der aus allen Winkeln ruft und lockt. Lyscho. Aukobusfahrt nach den Schlacht. feldern von Verdun Die Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn A. G. unternimmt in der Zeit vom 19.—20. Juni 1938 wieder eine Schlachtfelderfahrt nach den ehemaligen Kampfgebieten von Verdun. Sonntag, 8. Mai 1958 Das Arbrgroenenn ſieht den Beſu Bezonvaux, Manns, der Höhe, ferner den Beſu rennes, Montfaucon, Romagne⸗ſur⸗ nel uſw. vor. Die eulles, Dannevoux, Conſenvoye, Romagne⸗ſous⸗les⸗Cötes, Azannes I und II. Das Intereſſe dürfte in Kreiſen der ehemali⸗ gen Frontkämpfer und Kriegshinterbliebenen für die Fahrt erheblich groß werden. — deviſenmäßiger Hinſicht iſt die Reiſe ge⸗ ſichert. Anmeldungen müſſen wegen Erledigung be⸗ ſtimmter Formalitäten umgehend bei der Hei⸗ delberger Straßen⸗ und Bergbahn A. G. er⸗ folgen. Reiſeteilnehmern, die das Grab eines gefalle⸗ nen Angehörigen beſuchen wollen und die ge⸗ naue Grablage noch nicht kennen, wird empfoh⸗ len, ſich wegen einer Grabauskunft an die zu⸗ ſtändige Ortsgruppe des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge zu wenden. Aus Ueckarhauſen * Frühlingsfeſt des Männergeſangvereins. Am Sonntag, 8. Mai, 20 Uhr, findet im ge⸗ ſchmückten Saale des„Badiſchen Hofes“ das „Erſte große Frühlingsfeſt“ ſtatt. Ein abwechf⸗ lungsreiches Programm wird geboten. IillAltiitizvitizttzztizittztiattizzzzzttzzitzzztzktizztiztstzLiEIizztizzztzztiztzezzirztzzzziszztzztzzszizvizzizwtVvtz. von rnes, der Ornesſchlucht(Vaux⸗ Kreuzhöhe!), Höhe 378, der Gebeinhalle des Forts Douaumont, des Forts Vaux, des Toten von Va⸗ ontfa Cu⸗ deutſchen Heldenfriedhöfe, die beſucht werden ſind: Hautecourt, Cheppy, Nantillois, „La Madeleine“, Romagne⸗ſous⸗Moneon, Bri⸗ Damvillers, kchte Franbfurter 0 ERfHIHIC I.EN S oESCH)IE Riteigen füe die Montag⸗orühausgabe müssen bis spötestens sonntag hachmittsgs 2 Uhr àufgegeben sein .S. PATRIXLTVLSATL Haaaaaaawa Wir verkaufen im Alleinauftrag Hilthenn. I Wütemver 110 ha, 55% über 60jähr. Beſtände, 77 Laubholz, 23% Nadelhölzer(Fichten und Forchen), jährl. Einſchlag 570 fm. Verhandlungsbaſis ca Hl. Auous. Klkkaus Zuber à l. Abt. Wald⸗ u. Gütervermittl. SGtuttgartl, Poſtfach 179 Haus mit Wirkſchaft 15. Fachlente u verkaufen. Anfragen unter r. 300.720 V an den Verlag d. B. in guter Stadt⸗ Weinneim! Einfam.-Maus in herrl., ſonn. 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Maßgebend dabei iſt die Erkenntnis, daß die großen natio⸗ nalpolitiſchen und kultürellen Aufgaben des Handwerks nur auf einer geſunden wirtſchaft⸗ lichen Grundlage geleiſtet werden können. Die im Handwerk ſchlummernden fachlichen Kräfte müſſen alſo zuſammengefaßt werden, um ſie zu geſchloſſener Wirkung zu bringen. Dem Hand⸗ werk muß ein angemeſſener Anteil am allgemei⸗ nen Wirtſchaftsvolumen geſichert werden. Im Zuge dieſer Aufgabenſtellung entſtanden die ver⸗ ſchiedenen wirtſchaftlichen Einrichtungen, die ſeit 1933 etnwickelt und ausgebaut worden ſind.— Dieſe Einrichtungen müſſen den jeweiligen Ver⸗ hältniſſen angepaßt ſein. Ein Glied dieſer Kette ſtellen die Bauträgergeſellſchaf⸗ ten dar. Es beſtehen zur Zeit 14 ten des Handwerks, und zwar in Breslau, Waldenburg Königsberg i. Pr., Stettin, Halle⸗S., Magdeburg, Weimar, Frankfurt⸗M., Dortmund, Trier, Düſſeldorf, Mannhe im, Kaiſerslautern, München. Hiervon arbeiten elf in Form von Aktien⸗ geſellſchaften, zwei in Form von Gmbh. und eine(Königsberg) als eGmbh. Die drei letzt⸗ genannten Geſellſchaften beſtanden ſchon kurze Zeit, als der Reichsſtand des Deutſchen Hand⸗ werts, vornehmlich um eine Kapitalverzettelung und damit eine Zerſplitterung der Kräfte zu vermeiden, eingriff und die Gründung von Knmägerzefenhrpaften zentral in die Hand nahm. In dieſem Zuſammenhang wurden ein⸗ heitliche Aerz geldzenen Weng geſchaffen, die den beſonders gelagerten Verhältniſſen im Handwerk Rechnung tragen. Die Stellung dieſer Geſellſchaften wird da⸗ durch noch beſonders betont, daß der Reichs⸗ handwerksmeiſter durch Vorzugsaktien, deren Berechtigung gerade in der neueſten Zeit von drücklich anerkannt wurde, in der Lage iſt, die Beſetzung des Aufſichtsrates und des Vorſtands in dem von ihm gewünſchten Sinne vorzuneh⸗ men. Weiter kann ſich der Reichshandwerksmei⸗ ſter, der durch einen Beauftragten in ſämtlichen Aufſichtsräten vertreten iſt, jederzeit Einblick in die Bücher der Geſellſchaften verſchaffen und an allen Aufſichtsratsſitzungen teilnehmen bzw. ſich vertreten laſſen. Im Auftrag des Reichshand⸗ werksmeiſters iſt der jeweilige Landeshand⸗ werksmeiſter Aufſichtsratsvorſitzender, ſo daß für die Einhaltung handwerkspolitiſcher Grund⸗ ſätze einwandfrei Gewähr geboten iſt. Bei der Bauträger AG. des bayeriſchen Handwerks iſt kürzlich eine weſentliche Erweiterung dadurch eingetreten, als das Württembergiſche Handwerk unter Führung ſeines Landeshandwerksmeiſters beſchloſſen hat, dieſer Geſellſchaft unter erheb⸗ licher Kapitalbeteiligung beizutreten. Die Geſell⸗ ſchaft wird demzufolge ihren Namen in„Bau⸗ träger AG. des bayeriſchen und württembergi⸗ ſchen Handwerks“ ändern und ihr Tätigkeitsge⸗ biet weſentlich ausdehnen. Insgeſamt haben dieſe Geſellſchaften bis zum 31. Dezember 1937 rund 3340 Wohnungen mit einem Bau⸗ und Bodenwert von rund 33 Mill. RM. fertiggeſtellt. Im Bau und in Bearbeitung befinden ſich rund 4000 Wohnungen mit einem Bau⸗ und Bodenwert von rund 33 Mill. RM.; ferner liegen Aufträge vor auf weitere 2000 Wohnungen mit rund 15 Mill. RM. Bau⸗ und Bodenwert. Insgeſamt ſind alſo rund 9250 Wohnungen mit einem Bau⸗ und Bodenwert von rund 80 Mill. RM. fertiggeſtellt bzw. in Be⸗ arbeitung. Dieſe Zahlen gewinnen dadurch beſondere Bedeutung, daß von den 14 Geſellſchaften 11 ihre Tätigkeit überhaupt erſt Ende 1936 bzw. Anfang 1937 aufgenommen haben. Es iſt alſo in einem außerordentlich kurzen Zeitraum ein ganz erhebliches Ar⸗ beitsvolumen bewältigt worden. Von den intereſſanten Angaben, die auf der Tagung von den einzelnen Geſellſchaften ge⸗ macht wurden, ſollen folgende erwähnt werden: Die bayriſche Gefellſchaft hat ein Bauprogramm von nicht weniger als rund 800 Wohnungen mit einem Bau⸗ und Bodenwert von über 7 Mill. RM. in Bearbeitung. Die Handwerksbau AG. Thüringen iſt bei der in Weimar in Durchfüh⸗ rung befindlichen Altſtadtſanierung und bei den dort zu erſtellenden Parteibauten in erheblichem Umfange eingeſchaltet und hat rund 1000 Woh⸗ nungen mit einem Bau⸗ und Bodenwert von rund 9 Mill. RM. in Bearbeitung bzw. teil⸗ weiſe ſchon fertiggeſtellt. Die in Königsberg an⸗ ſäſſige„Oſtpreußenbau“ Oſtpreußiſche Handwer⸗ ker⸗Baugenoſſenſchaft mbH. hat allein für Wehr⸗ machtsangehörige 1140 Wohnungen erſtellt mit einem Bau⸗ und Bodenwert von 12,5 Mill. RM. die ſämtlich ſchon bezogen ſind. Auch die Ent⸗ wicklung der in Stettin anſäſſigen Handwerker⸗ baugeſellſchaft Pommern mbh. iſt eine günſtige geworden; rund 700 Wohnungen mit einem Bau⸗ und Bodenwert von rund 7 Mill. RM. ſind bereits fertiggeſtellt und vermietet. Es würde zu weit führen, auf die übrigen Ge⸗ ſellſchaften noch näher einzugehen, doch kann feſtgeſtellt werden, daß ſämtliche Geſellſchaften ſin in erfreulicher Aufwärtsentwicklung be⸗ inden. Hierüber geben auch die über die Entwicklung der Kapitalverhältniſſe gemachten Angaben Auf⸗ ſchluß. Das Anfang 1937 auf rund 2 Mill. RM. ſich beziffernde Geſamtgeſellſchaftskapital der Geſellſchaften hat im Zuge der Ausdehnung des Geſchäftsumfanges auf insgeſamt 6 Mill. RM. erhöht werden müſſen. Die Tatſache, daß eine große Anzahl von Woh⸗ nungen erſtellt und weitere im Bau befindlich ſind, darf nicht zu der Auffaſſung führen, als ſei es alleinige Aufgabe dieſer Geſellſchaften, nur Wohnungen zu bauen; ihre Hauptaufgabe liegt darin, daß ſie Eckpfeiler ſind einer handwerk⸗ lichen Baupolitik, bei der auch das Problem der Arbeitspelärbunä eine weſentliche Rolle ſpielt. Es iſt bekannt, daß im öffentlichen Auftrags⸗ weſen noch manches zu tun iſt, und der Reichs⸗ ſtand des Deutſchen Handwerks hält ſeine Selbſthilfeeinrichtungen, alſo auch die Bauträgergeſellſchaften, für berufen, bei der Vergebung von Arbeiten ſo zu verfahren, daß eine Geſundung des Bauhandwerks endlich er⸗ reicht wird, d. h. daß das Problem der Bau⸗ vergebung, der gerechte Preis für die gerechte Leiſtung, immer wieder und in jeder nur mög⸗ lichen Form vorwärtsgetrieben wird. Auch an der Entwicklung der Bauträgergeſell⸗ ſchaften kann feſtgeſtellt werden, daß ſich die wirtſchaftlichen Einrichtungen des Handwerks durchgeſetzt, daß ſie ſich zu einer unumgänglichen Notwendigkeit herausge⸗ bildet haben, und daß ſie vor allem von den einzelnen Handwerkern ſelbſt immer mehr und mehr anerkannt werden. Dieſe Selbſthilfe⸗ einrichtungen ſind alſo Hilfsmit⸗ tel, die auch in den nächſten Fahren noch ganz erhebliche Aufgaben zu erfüllen haben, wobei ſie auf den Erfahrungen, die inzwiſchen gefammelt ſind, werden aufbauen können. Der gigantiſche Plan der Umgeſtaltung Berlins dürfte die Voll⸗ beſchäftigung der Baubetriebe Berlins und ſei⸗ ner weiteren Umgebung ſichern. Dazu kommen noch die großen Bauvorhaben in München, in Hamburg und Nürnberg und in vielen anderen Groß⸗ und Mittelſtädten, die Baupläne der Par⸗ tei, der öffentlichen Verwaltungen uſw. Für alle dieſe Aufgaben ſtehen die Bauträgergeſell⸗ ſchaften bereit, um dem Handwerk ſeinen ange⸗ meſſenen Anteil zu ſichern. Denn das Handwerk kann und will nicht mehr abwarten, bis es herangeholt wird, um als Subunternehmer in irgendeiner Form eingeſchaltet zu werden, ſon⸗ dern das Handwerk nimmt für ſich das Recht in Anſpruch, miteinzugreifen und eine unmittel⸗ bare Beteiligung bzw. einen etnſprechenden An⸗ teil zu erhalten. Die des Handwerks werden auch in den kommenden Jahren die ihnen zu ſtellenden Aufgaben nicht als Selbſt⸗ zweck betrachten, ſondern ſie werden ſie als ihnen geſtellte handwerkspolitiſche Aufgaben erfüllen. Sie arbeiten alle im wahrſten Sinn gemeinnützig, denn Sinn und 3— für ſie iſt es lediglich, das Handwerk zu ördern. den hierzu zuſtändigen Reichsminiſterien aus⸗ 0 45. K. un- und Verkäufe Rypotheken von Geschäften. 0 beldverkehr pachtgesuche us. Bausparbriefe — Föhſ löen killan-Haus, 2, fhöne, 5weifamilen- Einamilren⸗ Dchatts-Woangau dur uedcge, Bauplähe haus 9 ächſt Peet äußerſt aünſtia 4 f⁵ flte apitavamage füroh Wilz, nzahk, 10 Mile, 1 aangeste, Mſz, ügglun 1 berkaüfen. Rin Garten rings⸗ r Küche mit Bad u. in Zhriesheim 6 Geſchüftswohnhaus F. Hornung, b 7, 6 Anehs 3 Bar⸗ Moderes vei: Kiofett, Garage. mit größer, Oyſt k. dftücks*Kuf 213 97 Geschäits hã d sonsti n Verlüngerte Hafen⸗Igarten zu berkauf. 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Nr. es Dagtiteez iee Giiz delswechſel nach§ 16, Abſ. 2 —+ 555 etzes über bas Redt⸗ Vorſchußwechſel 52 635.— inzug er aliene Wechſel und 95 dolument 3„ 23947.68 359 244.97 4. Wertpapiere: a)——◻ hen und Schatzanweiſungen des Reiches und der Länder 31 033.45 b) Mar Kaehunt erhviene fandbrieſe und ähnl.) 5 175.— c) ohifige Hertpabiere.980.50. 42˙188.95 Ke n der Geſamtſumme enthalten: RM. 36 208.45 n die die Reichsbank beleihen darf. 5. Bankguthabe mi V— Fäniakeit bis 5 3 Monaten: a) Bihi Zentralkredit⸗ 588•77 b) bel fonſtigen Kreditinſtitüten. 29.520.99 31 209.76 18 Geſamtſumme von RM 31 209.76 iſt 1 A73 fl(Noſtroguthaben). „Schuldner in e echnung 873 159.69 4. Kenze ⸗Darlehen 81 160.14 auernde Welienirgen einſchl. dei zur Beteili⸗ 9. U ng beſt. Wertpapiere 15 523.— rundſtücke und Gebüude: a) unbebaute Grundſtücke 7 501.— b) bebautes n Gaiit· gebäude C 4, 9bp).„ 490.0200.— 47 501.— 10. Betriebs⸗ und Geſchaftsausſtattung 1.— Bilanzſumme 1531239.11 „In den Aktiven ſind enthalten: 3 Forderungen— ds⸗ und Aufſichtsrats⸗ —————(§334d Abf. 4 des oſſem afts⸗Geſ.) 19 874.15 b) Forderungen an Miigliede 884 563.33 e) rückſtändige 33 05 feſie Hypoihekendarlehen 1 091.90 d) nach 5 atz 2 des nb Faeletes as Kredfuweien WAnda 8 und 2. 63 024.— Paſſiva RM. 1. Gläuhiger: a) aufgenommene Gelder und Kredite(Noſtro⸗ verp endhens en) aa) uhenngeleugen Zen alkreditinſtituten 214 443.— bb) bei ſonſtigen Stellen 1 240.— ec) noch ni fällige Juraſſo⸗ Verpflichtungen.„ 306 540.— b) ſonſtige Gläubiger 822 998.37 Von der Summe b Fr en: aa) RM 438 624.38 au jederzeit fällige Gelder bb) RM 132 150.99 auf feſte Gelder und Gel⸗ der auf Kündigung 2. Spareinlagen: 0 mit geſetzlicher Werenfarlr„194 526.70 mit beſonders vereinbarter Kün⸗ digungsfriſt e 349 046.20 3. Geſchäftsguthaben: a) der verbleibenden Mitglieder. 185 324•38 b) der ausſcheidenden Mitglieder 2524 194 645.65 4. Reſerven nach§ 11 des Reichsgeſetzes We5 115 Kreditweſen 50 715.— 3 Sonperrildlage 0 705.— 6. Rückſtellungen 0 5 800.— Aucſtellung für ſoziale Zwecke 2000.— 3 Wertberichtigungspoſten 57 830.66 Vorerhobene Zinſen. 0 3 408.17 19. Reingewinn: Gewinnvortrag 3 330. 1 546.41 Gewinn 1937 32333355 24 090.06 Bilanzſumme 15312334 11. Verbindlichteiten aus Bürgſchafte 18 245.— 12. nn en aus mgiſfpegh . 1 376 987.85 echſel 13. In——+ Pafſiven ſind enthalten: a) nach 5 b) Geß Keewizeinchuin Abſ. über das Midümeſen affiva 1 des eisangebote u. den Kaulm. Beruf 5—1 Verlag. Verschiedenes Lalenenneisaichtangen. finden stets Kàufe: Prologe. Hochzeits- u. Vereinszei- durch HB.· Anzeige. tungen usv).- Fernsprecher 513 43. (5011•)—————— Hauptſchriftleiter: ngentin näch'§ 16 des Reichs⸗ reditweſen( 4 1 geſetzes über aſſiva 3 Stellvertreter: Dr. Wilhelm Kattermann(3. Zt. Italien) Karl M. Hageneier.— Chef vom Dienſt: Wüſt.— Verantwortlich für nnenpolitik: Hel⸗ 3 mut üſt; für Außenpolitik: Karl nen gen 1 Handel: Wilheim Ratzel; für Be⸗ wegung: Friedrich Karl Haas; für Kulturpolitit, ſeuille⸗ ton und Unterhaltung; Helmut Schulz; für den Heimat⸗ teil: Fritz Haas; für Lokales: Friedrich Karl Haas; für Sport Julius Etz; Geſtaltung der B⸗Ausgabe: Withelm Ratzel; für Beilagen: Dr. Hermann Knoll u. Carl Lauer; „Hageneier; für bſatz 2 d kapital( es (Paſſiva 3 Aufwendungen und). bb) Haftſummenzuſchlag. e) Aöſas Za Eigenkapital nach an) Aun Eigen⸗ 245 369.65 23.608.18 Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung 1172 044.57 82² 998.37 318 968.83 2 * HMannheim, 0 3, 1 Verlag ds. Bl. nam Geſamt⸗DA. Monat April 1938 über 32 l00 Hammer Kinkel eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht ür die Bilder die Reſſortſchriftleiter; ſämtl. in Mannh. 1. Ausgaben für Zinſen und Proviſionen⸗ 70 779.67 Siändfger Berliner Miarbet itez: Dr. Johann von L0510 3. Aefnge und ſachliche Rieke 59 337.22 Berlin⸗Dahlem.— Berliner Schriftleitung: Hang Graf 4 eſetzliche ſoziale Abgaben— 2697.— Reiſchach, Berlin Sw. 68, Charlottenſtr. 15 5.— Sprech⸗ 3 Fuiveffi 4967.02 ſtunden der Schriftleitung: täglich von 16—17 Uhr Laußer 3 1 an Tanfeninaße hen ee Mittwoch. Samstag und Sonntach. 7. Abſchreibung auf kurzl. ri hafiscnter 1106.— — Nachdruck ſämtlicher Originalberichte verboten.— 8. Sonſtige Aüfwendungen 4 943.23 — 9. Reingewinn: Druck und Verlag: Gewinnvortrag aus dem Voriabr 1546.41 Hakenkreuzbanner⸗Verlag und Druckerei Gmbö. Gewinn 1937 22 543.65 24 090.06 Geſchäftsführer: 123.46222. Direktor Kurt Schönwitz, Mannheim. Erträge RM. 1. Einnahmen aus Zinſen und e. 3 169 610.72 Sprechſtunden der Verlagsdirektion: 10.30 bis 12 Uhr auher und Siftienne prech⸗Rr. 1 293.30 erlag und Schriftleitung: Sammel⸗ 354 21.— Für—* Außerorbentliche Ertrüge 3 141.36 J den Anzeigenteil verantw.: Wilhelm M. Schatz, mafnh 5. Gewinnvortrag aus den iahrr 1546.41 Zur Zeit geltzn Preisliſten: eaemaaeez Ar.. ignah wengen Mo- Aus- 1. gabe Weinheim Nr. usgabe etzingen Nr— 0 Die Anzeigen der Ausgaben 4A und er⸗ Mitgliederbewegung: ſcheinen gleichzeitig in der Ausgabe B. 1 Zheder oelchgemene rühausgabe A Mhm. über 16 500 Anfang 5 305 6 000.— A Mhm.—4 14 400 3 98 4: 49 000.— Ausgabe 5B Mhm. über 22.200. 3335 59 5 25 500.— Fangass 1 und 3 Mannhein* über 41 350 Ende 1 37 635 665 332 500 rühausgabe- Die Geſchäftsguthaben haben ſich im Geſchäftsjahr vermeh 0 47 4 Schw. 155 43 Zisſge Pfllchteimzablungen auf Geſchalt Zunkeil 1983. 79 — 3 er 10 38—5 n erhöht i— Usgabe u i 5 e des einzelnen Ge ante„ 4 hitaszeez—5* 500 W 30 öhe der Haftſumme je Geſchäftsanteil. agabe Whm. 14 338 Mannheim, den 12. April 1938. usgabe m. er Ausgabe A und B Weinheim über 3 700 Mannheimer Gewerbebank 7 prakt. Arzt verzogen nach Fernruf?5028 *◻⏑— DOr. med. 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Mittelstraße 26 In tiefer Trauer: Familie Heinrici Trauiwein nebst Angenörigen Die Beerdigung fand in aller Stille statt. ſund lingen und Schwetzin Schuhn-vutanizemung Schuhmaçhermeister 2,1, Schwetzinger Str.g4/154, Rut 40095 längt und weitet lhre zu kurzen und zu engen Schuhe paſrecht Hut-ðçSänger T 3, 8 am Hallenbad 90 in grober Damen· auswahl Ferner empfehle ich mich im fteinigen, fassonieren und färben von Damen- und Herren-Hüten die Maul⸗ und Klauenſeuche in Altlußheim 2 dem in Altlußheim die Maul⸗ Auglanenfeuche erneut ausgebro⸗ chen iſt, werden folgende Anordnun⸗ gen getroffen: A) Sperrbezirk:—— D öft des Landwirts Ru K ö 91 8 utinbbeim, Mühlſtraße, in dem die Seuche ausgebrochen iſt, wird zum Sperrbezirk im Sinne der 55 161 ff. ABzVSc. erklärt. B) Feitenn er übrige Teil der Gemeinde bil⸗ 3 emäߧ§ 165 ff. AVzVSG. das Beobachtungsgebiet. C) 15⸗Km.⸗Umkreis: 2 den 15⸗Km.⸗Umkreis vom Seu⸗ ——— Altlußheim entfernt(5 168 N83W 2) fallen folgende Gemein⸗ den: Brühl, Hockenheim, Ketſch, Neu⸗ lußbeim, Oftersbeim, Plantſtadt, Rei⸗ Hefeglichen Be eſe ⸗ den Rathäu⸗ Die maßgebenden timmungen liegen au — zur Einſicht auf. Mannheim, den 6. Mai 1938. Bezirksamt Abt. v/63. Arbeitsvergebung Für unſere Wohnhaushauten an der Untermühlauſtraße ſollen im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden: a) die äußeren Verputzarbeiten; h) die Erſtellung der Gerüſte. Die—— en liegen auf un⸗ ſerem Baubüro Untermühlauſtr. 124 — Einſicht auf; dort wird auch näh. uskunft erteilt. Die Angebote ſind Zufſchriſtn und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis ſpäteſtens Freitag, den 13. Mai d.., vorm. 9 Uhr, in unſeren Geſchäftsräumen K 7, Zimmer 301, einzureichen. Gemeinnützige Baugeſellſchaft Mannheim m. b. H. Herrenkleigang Teilzahlung— Bequeme Raten. Die Etage für Herrenkleidung Mannheim, 53.10 im Hause Thomasbriu Hlntliche Bekannimachungen Küchenlieferungen Die Küchenbedürfniſſe für die Beob.⸗ Abtlg. 33 Mhm.⸗Käfertal werden für i ber 1938 vertraßlich vergeben, und zwar: Los 1: Kolonialwaren einſchließl. Speiſezutatn, Weizenmehl, Weizen⸗ grieß, Zucker. Los 2: Putzmittel. Los 3: Kafſeezuſatz. Kafeeerſatz. Los 4: Eierteigwaren(Erzeugniſſe, die mindeſtens den Anforderüngen im 81 Abſ. 2, Nr. 1a der Teig⸗ warenverordnung entſprechen müſſen). Los 5: Obſt und Gemüſekonſerven aller Art, die den Normativbeſtim⸗ mungen der Hauptvereinigung der Deutſchen Gartenbauwirtſchaft ent⸗ ſprechen. Los 6: Suppenwürze, Preis nach Kilogramm, in Flaſchen von 20 bis 30 kg, kochfertige Suppen. Los 7:———— Qualität. Los 8: Tee verſchiedener Arten, hauptſächlich deutſcher Tee. Los 9: Molkereierzeugniſſe, Eier. (Butter, Stangenkäſe und Eier zu amtlichen Wochenmarktpreiſen der An⸗ eenbend von Mannheim mit entſprechendem Abgebot. Iſt nur eine Notierung angegeben, ſo' gilt dieſe.) Los 10; Friſche Gemüſe aller Art, Preis nach Kilogramm. Los 11: Backwaren, Preis nach Stückzahl und Gewicht. Los 12: Salatöl, gute Qualität, 2Losf13 80 ppeleſſig. Weineſſig, aut os 13: Doppeleſſig, Weineſſig, gute Qualität, Senf, Sauerkraut. Los 14: Kartoffeln, gelbfleiſchige. Preisangabe für gute Ware, ein Kilo bzw. Stückzahl mit Gewichts⸗ ungabe, ſoweit vorſtehend beim Los nicht angegeben. Jeder Bieter darf nur ein Los ein⸗ geben. die Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezem⸗ 2¹ Bemuſterte Angebote ſind verſiegelt nur durch die Poſt mit der deutlichen Aufſchrift(Angebot und Muſter jedoch getrennt) an nachſtehende Anſchrift ſo einzuſenden, daß ſie bis ſpäteſtens . 5. 1938, 18 Uhr, eingegangen ſind, und zwar an: Küchenverwaltung Beobachtungs⸗ Abteilung 33 Mannheim⸗Küfertal, Nach dieſem Zeitpunkt eingehende Angebote bleiben grundſätzlich un⸗ berückſichtigt. Lieferungs⸗ und Vertragsbedingun⸗ gen können bei der Küchenverwaltun vom 9. bis 14. 5. 1938 in der Zei von—11 Uhr eingeſehen werden. Die Oeffnung der Angebote erfolgt am 23. Mai 1938, 8 Uhr vormittags. Bieter werden bei der Oeffnung nicht zugelaſſen. Zuſchlagsfriſt bis 1. Juni 1938. Bis zu dieſem Zeitpunkt bleibt der Bieter an ſein—— gebunden. Der Vertrag iſt—*3 chloſſen, ſobald der Zuſchlag erteilt iſt, auch wenn ſpäter urkundliche Feſtlegung vorge⸗ ehen iſt. Angebote ſind nicht berück⸗ ichtigt, wenn bis zum Tage des Ab⸗ laufes der Zuſchlagsfriſt eine Mittel⸗ lung nicht erfolgt iſt. Die Vergebung unterliegt als Ver⸗ gebung einer öffentlichen Stelle den Beſtimmungen der Verordnung zur Ergänzung der Verordnung über Preisbildung und gegen Verteuerung der Bedarfsdechung vom 29. März 935(RGBl. I Seite 488/89). roben und Muſter werden auf Koften der Bewerber zurückgeſandt, wenn dies im Angebot oder inner⸗ halb fünf Werktagen nach Ablehnung des Angebotes verlangt wird. Nicht abgeholte Proben und Mu⸗ ſter werden alsdann im Küchenbe⸗ trieb verbraucht. Mannheim, den 6. Mai 1938. Beobachtungs⸗Abteilung 33. Kitte leuflich zcreider del allen Anzeigen Manuskripten. Sle verhlndern da durch unliebsam Derlamatianen Achtung Wer entfernt Tü⸗ Narben zu hinter⸗ laſſen? Angeb. u. 5156“% Der führt mit? Suche f. eine Reiſe nüchdalmalien vom.—28. Juni Reifegeführten evi. mit Auto. Koſten⸗ verteilung. Ange⸗ bote u. Nr. 5142“ an d. Verlag d. B. Frau Brauer lerei, K 4. 2. Fernſprech. 200 75. Wer repariert Spreenh- apparate Plattenſpieler, ſümtl. Fabrikate. Zuſchriften u. Nr. 5188“ an den Ver⸗ lag dieſes Blattes erbeten.— in beſten Jahren, ſuchen auf d. Weg 2 lebensfr. Damen kennenzulern. zw. gemeinſamer Ausflüge. Zuſchriften, Diskr. zugeſichert, u. Nr. 301 293 V an den Verlag ds. Bl. Kind wird tagsüber in liebevolle Pflone genommen. ſchriften u. 5124“ towierungen, ohne an Verlag. Cärdinensnan- Lnen giermeister, Herr Arbeitskamerad. Ehre seinem Andenken. Nadhrui Am 3. Mai 1938 verschied nach schwerer Operation der beim Bahnhof Mannheim Rbf. beschäftigte Ran- Hexmann Schreckennerser aus Neckarhausen im 58. Lebensiahr. Der Verstorbene stand seit 1896 im Eisenbahndienst und war stets ein pflichtbewußter, vorbildlicher Beamter Deutsthe lelensbahn Reichsbanndirektion Marisrune. und treuer Hobert Unser aller Sonnenschein, unser liebes, herziges Dieferle wurde von Gott dem Allmächtigen nach kurzem Erdendasein in die Ewigkeit abgerufen. Neckarau(Germaniastr. 11), den 6. Mai 1938. In tie fem Schhmerz: Die Beerdigung fand in aller Stille statt. dcheuer und Frau Hilde geb. Schumacher Leichenhalle aus statt. Am Freitag, 6. Mai 1938, ist mein lieber Mann. unser treu- sorgender Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr Adolf Heimrich Mreis nach langlährigem Kriegsleiden durch einen Herzschlag, im Alter von 53 Jahren, von uns geschieden. Mannheim(K 4.), den 6. Mai 1938. Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Kainarina Hreis u. Hinder Die Beerdigung findet am Montag. 12.30 Uhr. von der hiesigen an d. Verlaa d. B. fſ0 Trauer⸗ karten Trauer- briefe ſiefert schnellstens Hakenkrous- hanner- Druckerei Unerwartet wurde in der Nacht vom Freitag auf Samstag nach längerem Krankenlager unser lieber Vater, Großvater und Urgroßvater, Herr Kari Edsart im Alter von 75 Jahren in die Ewigkeit abberufen. Mannheim, Saarbrücken, Stuttgart, Karlsruhe, den 7. Mai 1938. Die irauernden Hinterbliebenen Die Feuerbestattung findet am Montag, den 9. Mai, vorm..30 Uhr, im hiesigen Krematorium statt. Todesanzeige — Mann nuf eine der Abſz buchbind berger L gleich d binderzu drei Jah Reſidenz Seit d binderzu hinaus( zer Nam ſeither Buchbind einige de 1730 beg mer Mei und Los den vier ſellen ve Weber, 2 Frz. S. ſtück„Der 150jährig bildet. Das 3 namentli- Die we turarbeit werk in d Arbeitsge Mannhei bleibt, ſi rungsarb an liebe⸗ nötig iſt, nerlei Ve Koſten ſte meiſt ſelte deraufgeft mals müſ völlig los Bünde zer gefleckt un bedarf oft beit, die f Beſuch in Wir ha Handwerk —— verſie— er deutli Muſter jedo f nde Anſchrif bis ſpäteſtens eingegangen obachtungs⸗ im⸗Küfertal. ikt eingehende ndſätzlich un⸗ ragsbedingun⸗ ſenverwaltun s in der Zei zen werden. gebote erfolgt r vormittags. 10— tunik 1eibt bot gebunden. loſſen, ſobald auch— egung vorge⸗ d nicht berüä⸗ Tage des Ab⸗ t eine Mittel⸗ liegt als Ver⸗ en Stelle den ordnung zur rdnung über 29. März 88/0). werden auf zurückgeſandt, t oder inner⸗ ich Ablehnung t wird. zen und Mu⸗ im Küchenbe⸗ tai 1938. ilung 33. ————— nder hiesigen „Hakenkreuzbanne Sonntag, 8. mai 1038 Alle Jücher erhalten neue Gewänder Mannheimer Spedialhandwerkskunſt In der Buchbindereĩ der Gchloß⸗Bibliothek Mannheims Buchbinder⸗ Handwerkskunſt ſieht auf eine alte und ſtolze Tradition zurück. Mit der Abſplitterung der beiden Mannheimer Hof⸗ buchbinder Lörinck und Weber von der Heidel⸗ berger Landzunft im Jahre 1723 erfolgte zu⸗ gleich die Gründung der Mannheimer Buch⸗ binderzunft unter Kurfürſt Carl Philipp, der drei Jahre zuvor in Mannheim als Haupt⸗ und Reſidenzſtadt der Kurpfalz eingezogen war. Seit dieſer Zeit ward Mannheims Buch⸗ binderzunft weit über die Grenzen der Gegend hinaus bekannt und geachtet. ſeither die Tradition unſerer Mannheimer Buchbinder⸗Handwerkskunſt. Nennen wir nur einige der berühmteſten Namen, wie ſie in dem 1730 begonnenen Einſchreibbuch der Mannhei⸗ mer Meiſter(von hinter gleichzeitig Einſchreib⸗ und Losſprechbuch der Lehrjungen), ſowie in den vier Einſchreibbüchern der reiſenden Ge⸗ ſellen verewigt ſind: Th. A. Lörinck, J. St. Weber, A. Ph. Baurmeiſter, Frz. Landenberger, Frz. S. Voll und Frz. Menger, deſſen Meiſter⸗ ſtück„Der Nibelungen Noth“ den Abſchluß einer 150jährigen Mannheimer Zunftentwicklung bildet. » Das Mannheimer Schloßmuſeum und namentlich die Mannheimer Schloßbibliothek Eine Reihe ſtol⸗ zer Namen von Buchbindermeiſtern beleuchten mit ihrem beſtbekannten Reichtum an wert⸗ vollen hiſtoriſchen Werken, beſitzt eine große Anzahl ſolcher Stücke, die zugleich auch Pracht⸗ leiſtungen der edlen Buchbinder⸗-Handwerkskunſt darſtellen. daß derartige Schätze einer beſonderen Pflege bedürfen. Schließlich ſind es zumeiſt wertvolle Leder⸗(mitunter auch Pergament⸗) Einbände, die durch jahre⸗, jahrzehnte⸗, wenn nicht gar jahrhundertelange Nichtbenützung leicht aus⸗ trocknen und hart und brüchig werden. Eine regelmäßige, jährlich einmalige und ſorgfältige Pflege wirkt ſolcher Beſchädigung entgegen. Ueber dieſe rein pflegeriſchen Maßnahmen hinaus aber fällt eine ſtets wiederkehrende und ebenſo regelmäßige Arbeit an Reſtaurierung an.“ Bücher verſchleißen natürlich wie alle anderen Dinge mit zunehmendem Gebrauch, ja ſie gehen leicht„aus dem Leim“. Bedauerlicherweiſe gibt es auch Entleiher, die es nicht laſſen können, handſchriftliche Randanmerkungen und andere völlig unangebrachte Bekritzelungen in Büchern vorzunehmen, die den anderen Leſer kaum intereſſieren und barüber hinaus dem Buch⸗ inhalt auch keinerlei Bereicherung beſcheren. Man müßte ſich in ſolchen Gewohnheiten end⸗ lich doch einmal dazu durchringen, dazu nur eigene Bücher herhalten zu laſſen. Gute, alte Handwerüsfunſt Die weitaus größte Mehrzahl ſolcher Repara⸗ turarbeiten fällt dem hieſigen Buchbinderhand⸗ werk in der Innung zu. Was aber aus dieſem Arbeitsgebiet der eigenen Buchbinderei der Mannheimer Schloßbibliothek vorbehalten bleibt, ſind jene ausgeſprochenen Reſtaurie⸗ rungsarbeiten, für die ein derartiger Aufwand an liebe⸗ und mühevoller, zeitraubender Arbeit nötig iſt, daß ſolche fachlichen Leiſtungen in kei⸗ nerlei Verhältnis mehr 10 den aufzuwendenden Koſten ſtehen würden. Da wird alsdann der meiſt ſeltene und wertvolle Einband gelöſt, wie⸗ deraufgefriſcht und das Werk umgebunden. Oft⸗ mals müſſen die einzelnen verſchiedenen Blätter völlig losgelöſt, das Buch in ſeine einzelnen Bünde zerlegt und auseinandergenommen, aus⸗ gefleckt und ausgeflickt werden. Und das alles bedarf oft einer rechten Luſt und Liebe zur Ar⸗ beit, die fachlichen Idealismus verlangt. Beſuch in der Schloß-Buchbinderei Wir haben Meiſter Otto Zuck in ſeinem Handwerksraum inmitten ſeiner Handwerks⸗ 8 zeuge, Apparate und Maſchinen aufgeſucht und ihm ein Weilchen zugeſehen. Meiſter Zuck ſtehen drei Lehrlinge zur Verfügung, mit denen er zu⸗ ſammen an der Heftlade, den Stockpreſſen, der Papierſchneidemaſchine, der Pappſchere, der Vergolderpreſſe und der dazugehörigen Einrich⸗ tung zur Vergoldung mit den Setzkäſten und dem Schriftkaſten(einer Art Winkelhaken)— je nach der Art der gerade auszuführenden Arbeit — wirkt. Meiſter Zuck, nun ſchon etwa zehn Jahre hier tätig, verſteht ſich nicht nur auf das Handwerkliche ſeines Berufes, ſondern darüber hinaus auch auf die Dinge, die dabei ein ge⸗ wiſſes künſtleriſches Empfinden ver⸗ langen. Die notwendige Erfahrung Dazu ſind ihm recht beachtliche Kenntniſſe und Erfahrungen fachlich⸗kunſthiſtoriſcher Natur dienlich. So iſt beiſpielsweiſe zu ſeiner Arbeit eine geläufige Kenntnis der verſchiedenen Buch⸗ einbandſtile notwendig, wobei zu berückſichtigen gilt, daß der Bucheinbandkenner oder-orſcher Es iſt ohne weiteres verſtändlich, Meister Zuck an der Heftlade beim Heften eines Buches das ganze Gebiet in zwölf Unterabteilungen gliedert. Sie umſchließen demgemäß zum einen die Grundzüge der Technik, dann an Stilepochen das Buch im Altertum, den kirchlichen Pracht⸗ band des frühen Mittelalters(bis 13. Jahr⸗ hundert), den Prachtband des ſpäten Mittel⸗ alters(14. und 15. Jahrhundert), den mittel⸗ alterlichen Lederſchnittband, den Ledereinband mit Blindpreſſung aus eben jener Epoche, den orientaliſchen Einband, den Renaiſſanceband Im Lesesaal der Bibliothek— Stunden der Erbauung, Belehrung und Unterhaltung. Zeichnung: Edgar John(2) in Italien und Frankreich, jenen in Deutſch⸗ land, England und Skandinavien, außerdem den Einband des Barock⸗, Rokoko⸗, Zopfzeitalters (17. und 18. Jahrhundert), ſchließlich den Buch⸗ einband im 19. Jahrhundert und den der Neu⸗ zeit. Dielſeitige usbildung der Lehrlinge Da die in der Schloß⸗Buchbinderei zur Aus⸗ führung kommenden Arbeiten, die in der Haupt⸗ ſache alſo aus Reſtaurierungen beſtehen, alle einſchlägig vorkommenden Arbeiten des Buch⸗ binderhandwerks umfaſſen, iſt für eine gute Ausbildung des Fachnachwuchſes beſtens Sorge getragen. Denn ſolche Reſtaurierungen ſchließen alle Arbeitsgänge ein, die auch die Neuanferti⸗ gung aufweiſt. Darüber hinaus aber fallen eben doch noch zuſätzliche Arbeiten an, die nicht all⸗ täglicher Natur ſind. So iſt es denn erfreulich, daß die augenblicklich zur Erlernung des Hand⸗ werks in der Schloßbibliotheks⸗Buchbinderei be⸗ ſchäftigten Lehrlinge bei dem diesjährigen Reichsberufswettkampf innerhalb des Kreiſes tadellos abgeſchnitten haben, namentlich im Fachlich⸗Praktiſchen. Selbſt in den Feinheiten der Berufsliebhabereien haben ſie Gelegenheit, ſich einzulernen. Unſere Schloß⸗Bibliothek iſt eben eine reich⸗ haltige Bücherſammlung, der eine hohe Bedeu⸗ tung zukommt. Sie„im Schuß“ zu halten(wie man ſo zu ſagen pflegt), iſt daher auch eine um fangreiche Aufgabe. Sie wird aber dank guter Kräfte und dank einer gehörigen Portion be⸗ ruflichen Idealismus' gelöſt, ſo daß dieſer große Mannheimer Bücherſchatz ſeinen hohen Wert gewahrt erhält im Dienſte für uns Ws, die wir uns ſeiner bedienen. Kusſtellung„Altmannheimer Buchbinderkunſt“ In dieſem Zuſammenhang ſei auch darauf hingewieſen, daß der Leiter der Mannheimer Schloß⸗Bibliothek, Dr. Herbert Stuben⸗ rauch, im Zuſammenwirken mit dem Leiter der Städtiſchen Kunſthalle eine Ausſt ellu ng Altmannheimer Buchbinderkunſt aus dem 18. Jahrhundert geplant hat, die der Tra⸗ dition dieſes Mannheimer Handwerkszweiges den rechten Rahmen geben ſoll. In ihr werden eine Fülle wertvoller Bucheinbände aus den Beſtänden der Schloßbibliothek zur Schau ge⸗ ſtellt werden, während die Kunſthalle den Teil der Schau übernehmen wivrd, der die heutige Zeit umfaßt. Auf dieſe Ausſtellung wird man denn auch geſpannt ſein dürfen. HGN „Hakenkreuzbanner“ Sport und Spiel Sonntag, 8. mai 1058 eifir Lig der Mamhelmer marRemmmn Großzer Sport in Ausſicht/ Saarbefreiungspreis im Mittelpunkl Am Sonntag beginnt nun die große Inter⸗ nationale Rennwoche von Mannheim. Die Mannheimer Rennbahn ſteht für einige Tage im Mittelpunkt des Turfintereſſes. Mit der Austragung des Saarbefreiungspreiſes am Sonntag, mit der Badenia am Dienstag und mit dem Preis der Stadt Mannheim im dar⸗ auffolgenden ſtehen wertvolle Rennen zur Entſcheidung. Wir brauchen nur Namen wie Ebro, Sonnenfalter, Marienfels, Lampa⸗ dius und Origenes, die im Saarbefreiungs⸗ preis ſtarten, und von den Hindernispferden Unic, Seni, Melnitz, Jambus, Stahlhelm, Schwerthieb, Walthari, Eiſack, Handſchar und Volmar zu nennen, um darzutun, daß es ſich in der Tat um einige Renntage von Format handelt, die man im Süden leider nur ſelten zu ſehen bekommt. Und nun zu den einzelnen Rennen, die um 15 Uhr beginnen! 1. Begrüßungs⸗Rennen(Entfernung 1800 Meter): Rodrigo verfügt von den teilneh⸗ menden Pferden die beſten Leiſtungen, ſofern er nach ſeinem Niederbruch in Frankfurt wieder in Kondition iſt. Glanzzeit lief zuletzt recht ent⸗ täuſchend, ſie wird formgemäß von Fidibus ge⸗ halten. Das gegebene Pferd iſt aber Winter⸗ ſturm, der ſich in Frankfurt recht achtbar zeigte. — 45 3 übrigen iſt nur eine Ueberraſchung zu erwarten. 2. Preis der deutſchen Weinſtraße (Entfernung 1450 Meter): Da Nikolaus letzthin verſagte, könnte es für ochmeiſter abermals reichen, nachdem der Wallach in Krefeld ein ähnlichen Ausgleich überlegen gewann. Immer⸗ dein iſt ebenfalls gut im Gange und könnte hier 1 Sieg wiederholen. Die nützliche Bekaffine iſt zweifelhafte Starterin. Altvater und Gra⸗ cias müſſen formgemäß in zweite Reihe geſtellt werden, eher wäre mit Max zu rechnen, der ſchon gegen beſſere Pferde ſiegreich war. Hoch⸗ meiſter vor Immerdein und Nikolaus wäre un⸗ ſere Meinung. 3. Neunkirchen⸗Jagdrennen(3000 Meter): Unter einem guten Reiter müßte Gan⸗ gani hier erſte Anwartſchaft haben.*5 ſchlagen ind vorwiegend Chemielehrer, Johannes M und Patroklus, falls dieſer hier heraus kommt. Weltmeiſter gibt fal Jahresdebut, während Kritikaſter ſich ebenfalls erſtmalig in dieſer Sai⸗ ſon über Sprünge verſucht. Maharon kann herz⸗ lich wenig. Sollte Fünfkampf in letzter Minute werden, ſo wäre er das gegebene Pferd. 2000 Meter): Marienfels, Palaſtherold, Son⸗ nenfalter und Origenes haben dieſe wertvolle Prüfung, die mit einem Ehrenpreis und 10 000 Mark ausgeſtattet iſt, in den vorhergehenden Jahren beſtritten, von denen der ehemalige Föttgener im Jahre 1936 ſiegreich blieb. Der Sechsjährige hat von ſeinem Können noch nichts eingebüßt, obwohl ihm nach verſchiedenen eh⸗ renvollen Plätzen im Vorjahre nur ein Sieg in Dortmund beſchieden war. In dieſer Saiſon zeigte er ſich bei zwei Verſüchen von beſter Seite. Nach einem guten dritten Platz im Köl⸗ ner Frühjahrs⸗Ausgleich konnte Marienfels kürzlich in Dortmund gegen Elanus die Ober⸗ hand behalten. Sonnenfalter, der ebenfalls nur auf weſtdeutſchen Bahnen ausgenutzt wird, konnte ſeinen erſten Start in Krefeld zu einem Siege geſtalten, und ließ im Oſter⸗Ausgleich u, a. Palaſtherold und Audens, die ſich hier wiedervorfinden, weit hinter ſich. Der ſieben⸗ jährige Hengſt, der wie Marienfels aus der ücht des Herrn Mülhens ſtammt, findet hier eine paffende Strecke vor, und wird unter den vorderen Pferden zu finden ſein. Von den Ber⸗ liner Abgeſandten geht Ebro unter Höchſtge⸗ wicht ins Rennen. Auch dieſer Hengſt konnte ſein Jahresdebut zu einem Siege geſtalten, Der Sleander⸗Sohn wind für alle eine ſcharfe Klinge ſchlagen, von denen aber Origenes und ſein ehe⸗ maliger Stallgefährte für einen Sieg kam in Frage kommen. Eher wäre an den leichtgewich⸗ teten Lampadius zu denken, der mit einem gu⸗ ten Reiter allen das Nachſehen geben kann. Wir glauben an einen neuen Sieg von Ebro und 4. Saarbefreiungspreis(Entfernung erwarten Sonnenfalter ſowie Marienfels auf den nächſten Plätzen 5. Preis der Induſtrie(Entfernung 3400 Meter): Für Ramadan ſpricht ſein Kölner Sieg über Herero und Agnus. Ordensritter und Pollux endeten in jenem Rennen unter den Unplacierten. Gut im Gange iſt Mark Aurel, auch Frieſenhof war bei ſeinen diesjährigen Verſuchen ſtets im Gelde. Wir geben Ramadan unſere Stimme, der 55 hauptſächlich gegen Mark Aurel und Frieſenhof durchzuſetzen ha⸗ ben ſollte. 6. Roſengarten⸗Rennen(1600 Meter): Die Form weiſt auf Sagrpfälzer hin, der in Dortmund und München ſiegte und zudem zwei zweite Plätze belegte. Trotz ſeines Höchſige⸗ wichtes ſollte der Pfälzer keinen Bezwinger finden. Von den anderen müßten Grollezu und Pommernherzog am weiteſten kommen. 7. Saarbrücken⸗Jagdrennen(3700 Meter): In ſeinen beiden letzten Rennen iſt in fiart aufſteigender Form gelaufen, er elegte in ähnlichen Ausgleichen die zweiten Plätze. Antiochus und Punktina ließ er letzthin leicht hinter ſich, Ein ſcharfer Gegner für Finor wird aber Segelflug ſein, der nach aufſteigender Form ſein letztes Rennen in Dortmund ge⸗ wann, Falls Patroklus erſt hier ſtartet, hätte er eine beſſere Chanee. 8. Waldhof⸗Rennen(1200 Meter) Graf Tucky, der ſeine beiden diesjährigen Rennen leicht gewann, wird mit allem Gewicht für alle einen ſchwer zu ſchlagenden Gegner abgeben. Kann Bellona an ihre Frühjahrsform anknüp⸗ ſen, verdient ſie ſtärkſte Beachtung, ebenfalls Von dem Reſt nennen wir noch Guer⸗ nika. —— Unſere Vorherſage für den erſten Renntag: 1. Begrüßungs⸗Flachrennen:(Winterſturm)— Rodrigo— Fidibus. 2. Preis der deutſchen Weinſtraße: Hochmeiſter — Immerdein— Nikolaus. 3. Neunkirchen⸗Jagdrennen:(Fünfkampf)— Gangani— Chemielehrer— Stall v. Metztſch 4. Saarbefreiungspreis: Ebro— Sonnenfalter — Marienfels. 5, Preis der Induſtrie: Ramadan— Mark Au⸗ rel— Frieſenhof. 6. Roſengarten⸗Rennen: Saarpfälzer— Grolle⸗ zu— Pommernherzog. 7. Saarbrücken⸗Jagdrennen: Fingor— Segel⸗ flug— Gunda. 8. Waldhof⸗Rennen: Graf Tucky— Bellona— Spirula. Eder-Cheitpioxibis In einem gropen Gefecht Uach 12 harten Runden trennten ſich die Meiſter unentſchieden Der recht ſchwache Beſuch beim internationa⸗ len Kampfabend im Berliner Sportpalaſt am Freitgg ließ erkennen, daß die Winterzeit eine gewiſſe Ueberſättigung für Berufsboxveranſtal⸗ tungen gebracht hat. In der Einleitung hatte der Berliner einz Sendel in ſeinem erſten Kampf als Berufsboxer der Schwergewichts⸗ klaſſe wenig Mühe, den Zwickauer Karl Lam⸗ bertz in der zweiten Runde ſo fertig zu ma⸗ chen, daß der Ring richter den Kampf nach dem fünften Niederſchlag zugunſten Sendels ab⸗ hrach. Genau ſo lange dauerte die Auseinander⸗ fetzung zwiſchen dem ſchlagſtarken Halbſchwer⸗ Jean Kreitz(Aachen) und Valengo Pinto. Der Deutſche Schwergewichts⸗Europameiſter Heinz La zeſt(Wien) hatte es mit dem bejahr⸗ ten Franzoſen Alf Sauvage doch nicht ſo leicht, wie man es erwartet hatte. Bis zur vier⸗ ten Runde ſah es bei weitem nicht nach einem eniſcheidenden Siege des Wieners aus. Sau⸗ vage ſetzte ſich tapfer zur Wehr und lag bis da⸗ hin mindeſtens gleichauf. Eine ſchon in der zwei⸗ ten Runde bei Lazek herbeigeführte Verletzung über dem linken Auge veranlaßte den Ringrich⸗ ier in der vierten Runde, den Kampf zu ſtoppen und den Arzt zu befragen. Dieſer war für Be⸗ endigung des Kampfes, doch der Verbandsdele⸗ gierte beſtand auf einer nochmaligen Unter⸗ ſuchung mit dem Erfolg, daß der Kampf fortge⸗ fetzt werden mußte. In der fünften Runde kam dann das für Lazek glückliche Ende. Ein ſchwe⸗ rer rechter Haken traf Sauvage genau am Kinn und ſchickte ihn über die Zeit auf die Bretter. Der Hauptkampf des Abends Entſchloſſen und energiſcher als bei der erſten Begegnung boxte Eder in ſeinem ſchweren Kampf gegen den ausgezeichneten griechiſchen Meiſter aller Klaſſen. Chriſtoforidis, jünger als Eder, aber 5 Kilogramm ſchwerer, war weitaus ſchneller auf den Beinen und im Schlag. Er bewies, daß er von der JBu vollkommen be⸗ rechtigt als Herausforderer des franzöſiſchen Europameiſters im Mittelgewicht, Tenet, aner⸗ kannt wurde und daß ſein Sieg über Eder im Januar dieſes Jahres keine Zufallsleiſtung war. Eder wußte, was für ihn auf dem Spiele ſtand. Er boxe offenſiver, ſchneller und konzen⸗ trierter als im erſten Kampf und zermürbte ſeinen harten Gegner mit wuchtigen Körper⸗ gnorika fordert den Müetrit' von Byeian Klare Abkehr der„National Bozing Aſſociation of America von NUeunork Die Stimmung im amerikaniſchen Borſport gegen die Boxkommiſſion des Staates Neu⸗ nork und ihren Präſidenten General Phelan wächſt immer mehr. Seit der unſportlichen Hal⸗ tung dieſes Verbandes, der alle auf dem Welt⸗ kongreß in Rom gefaßten Beſchlüſſe als ein⸗ ziger der bedeutenden Boxverbände nicht aner⸗ kennt und ſeine Unabhängigkeit unter allen Umſtänden wahren will, fordert man in USA immer dringlicher den Rücktritt von he⸗ lan. Die größte Neuyorker Boxſport⸗Zeitſ rift „The Ring“ erklärt offen, daß eine Zuſam⸗ menarbeit im internationalen Boxſport ſo lange unmöglich wäre, wie Mr. Phelan ſein Amt innehabe. Sie wolle von ſich aus aber alles daran ſetzen, die nötige Vorarbeit zu leiſten, damit ſich auch in Neuyork eine ſportliche Hal⸗ tung durchſetzen könne. Noch eindeutiger iſt die Abkehr der Natio⸗ nal Boxing Aſſociation of Ame⸗ rica, der die Verbände faſt aller übrigen USA⸗Staaten angehören und deren Präſident Foſter nach ſeiner Rückkehr aus Rom er⸗ klärte:„Iſt bin überraſcht über die Haltung des Generals Phelan und bedauere die Hinterhäl⸗ tigkeit der Boxkommiſſion des Staates Neuyork. Die Stellung der NBA bleibt davon unberührt. Wir halten uns ſtreng an die Abkommen von Rom, die allein eine erfolgreiche Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen den Boxverbänden der Welt ermöglichen. Die NBA hält ihr Wort. Wir ſtehen nunmehr mit der JBu und der Britiſh Boxing Board of Control in einer Front, und dieſer Dreibund bedeutet eine ſtarke Macht.“ fechſie mit denen er vor allem in der dritten, echſten und ſiebten Runde ſchön durchkam. Der Grieche gab ihm aber nichts nach. Ex lieferte einen großen Kampf. Blitzſchnell flog ſeine Linke als Schwinger geſchlagen Eder an den Kopf; wuchtig und verbiſſen gab er aus allen Lagen in den ſchweren Schlagwechſeln zurück. Es war ein wirklich großer Kampf zweier aus⸗ gen Danze Boxer, in dem Eder nach 12 Run⸗ en dank ſeiner großen Schlaghärte geringe Vorteile hatte, die aber ſchließlich nicht zum Siege ausreichten. „Eine techniſch gute Leiſtung zeigte der Ber⸗ liner Leichtgewichtler Richard Stegemann im Schlußkampf des Abends gegen den Fran⸗ oſen Alf Thomas. Stegemann lag hoch nach Punkten in Führung, als der kleine tapfere Franzoſe in der ſechtien Runde wegen eines Wadenkrampfes aufgeben mußte. In die Kinger⸗ meltertan ofdun Jeudenheim— Kb 95 Stuttgart Unter ſchlechten Vorausſetzungen fuhren die Feudenheimer damals zum erſten Gang nach Stuttgart und die glatte Niederlage bei dem zweiten deutſchen Meiſter blieb auch nicht aus. er Rückkampf wird ſicher ſehr ſpannend ver⸗ laufen, da beide Vereine mit allen verfügbaren Kräften antreten werden. Die badiſchen Gau⸗ ſieger Brunner, Lauth, Benzinger und Schmitt u. a. auf Feudenheimer Seite und die Stutt⸗ ——5 Herbert(dritter Olympiaſieger), Lunken⸗ eimer(Gauſieger), Weidner(deutſcher Exmei⸗ ſter), Fink(zweiter deutſcher Meiſter), Hilgert (dritter deutſcher Meiſter), Rager und Köpf (beide Gauſieger) werden dem ſicherlich zahl⸗ reich vertretenen Publikum hervorragende Lei⸗ tungen bieten. Die Begegnung findet auf dem Hatze des VfTuR Feudenheim ſtatt und be⸗ ginnt Sonntag, 15 Uhr. gallcmanns ſhwerer Elur' Maſchine flog gegen Brückenpfoſten Eigener Bericht des„HB“) Hamburg, 7. Mai Auch der zweite und letzte Trainingstag zum Internationalen Hamburger Stadtparkrennen brachte bei trockenem Wetter und vor rund 10 000 Zuſchauern Hochbetrieb auf der ſechs Kilometer langen Rundenſtrecke. Hatte es ſchon am Donnerstag einige Stürze gegeben, bei denen aber die Fahrer unverletzt blieben, ſo tarf am Freitag den Spitzenfahrer des NSli⸗ Stalles, H. Fleiſchmann, ein böſes Miß⸗ geſchick. Fleiſchmann blieb mit dem Rahmen⸗ unterteil der Maſchine in der Kurve am Wald⸗ ring, die einige Bodenwellen beſitzt, hängen und überſchlug ſich zweimal. Die Maſchine flog gegen den Pfoſten einer Brücke. Der ſchwere Sturz, der kataſtrophal ausſah, iſt noch einiger⸗ maßen glimpflich abgelaufen. Fleiſchmann zog ſich einen Knöchelbruch zu und iſt damit nicht nur für Sonntag, ſondern vorausſichtlich für zwei Monate außer Gefecht geſetzt. Beim weiteren Training, das wieder bis ſpät abends dauerte, gelang es Gall auf BMwW, in der 500⸗cem⸗Klaſſe den abſoluten Rundenrekord auf 137,8 Stundenkilometer zu verbeſſern. Sein Stallkamerad Meier fuhr eine Runde mit 133,9 und von den Privatfah⸗ rern war Feiſthammer⸗München auf Rudge der Schnellſte. In der Klaſſe bis 350 cem zeigte Wünſche auf DaW mit 127,6 eine neue Beſt⸗ Let für dieſe Klaſſe. Melllors⸗England auf elocette 5 es auf 123,4 und ebenſo ſchnell waren auch Winkler auf DaW, Rührſchneck auf Northon und Thomas⸗England auf A8S. Unter den Sportfahrern der Zwei⸗Liter⸗Klaſſe, war wieder Uli Richter⸗Lochhauſen auf BMW beſter Mann mit nahezu 121 Km/ Std. In der 1,5⸗Liter⸗Klaſſe der Sportwagen fuhr der ein⸗ ge Hillegart auf HRG 115,6 und in der laſſe bis 1100 erreichte Vollmer⸗Köln auf Ne⸗ ander 102,5 Stundenkilometer. England mit Ted drake Einer der berühmteſten engliſchen Fußball⸗ ſpieler, Arſenals großer Mittelſtürmer Ted rake, wurde in die engliſche Mannſ aft ein⸗ gereiht, die Mitte Mai eine Feſtlandreiſe unter⸗ nimmt und am 14. Mai im Berliner Olympia⸗ ſtadion gegen Deutſchland das erſte Spiel aus⸗ trägt. Der Stürmer Hall von Tottenham Hot⸗ An iſt verletzt, ſo daß nun die Wahl auf rake fiel. Drake war ob ſeiner gewaltigen Schußkraft der gefürchtetſte Stürmer von Ar⸗ ſenal London, der dort als Mittelſtürmer zu Weltruhm kam. Vorerſt gilt er allerdings nur als Erſatzmann, aber dennoch erſcheint es uns nicht ausgeſchlofſen, daß er am 14. Mai in Ber⸗ lin gegen Deutſchland eingeſetzt wird. Ueue Veſtleiſtung L. Bofmanns Eine neue Segelflug⸗Beſtleiſtung wurde von dem NSi⸗Sturmführer Ludwig Hofmann von der Segelflugſchule Trebbin mit einem Be⸗ gleiter in einem„Kranich“⸗Doppelſitzer von Trebbin aus aufgeſtellt. Der Mannheimer ſtar⸗ tete am Donnerstag um 10.42 Uhr und lan⸗ dete um 17.45 Uhr nach Zurücklegung einer Strecke von rund 400 Kilometer in Deblin bei Tiſchnowitz nördlich von Brünn in der Tſche⸗ choſlowakei. Damit hat er die bisherige Beſtleiſtung im doppelſitzigen Segelflugzeug bei weitem unter⸗ boten. Die bisherige Beſtleiſtung wurde auf⸗ geſtellt von Vergens und Kühne von Trebbin — Breslau mit 255 Kilometer am 25. Juli Mnlerdadens Vorer ſchlagen mitkelbaden 13:3 Im Zuge der Auswahl für die Aufſtellung der Gaumannſchaft zum Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau————— ſich am— abend im„Zähringer Löwen“ die Boxerſtaffe von Unterhaden und Mittelbaden gegenüber. In allen Kämpfen wurden anſprechende Lei⸗ ſtungen gezeigt, insbeſondere der Kampf im Leichtgewicht Müller(Karlsruhe) gegen Piotrowſki(Mannheim) zeigte alle techni⸗ ſ00 Feinheiten. Die zahlreich erſchienenen Zu⸗ ſchauer mußten allerdings auf einige inter⸗ eſſante Kämpfe verzichten. So konnten Grieſel (Durlach) und Stätter(Mannheim) wegen Krankheit nicht antreten und Matthes(Raſtatt) konnte aus dienſtlichen Gründen nicht erſchei⸗ nen. Scheid(Ludwigshafen) als Ringrichter leitete die Kämpfe einwandfrei. Ergebniſſe: Fliegengewicht: Hipp(K)— Hiltl(). 10 hat einen guten Start und kann mehrere opfhaken gut anbringen. In der Mittelrunde liegt jedoch Hipp ſtets im Angriff und wird knapper Punktſieger.— Bantam gewicht: Reuther(K)— Geisler(). Reuther iſt der techniſch beffere Boxer und landet einen hohen Punktſieg.— Federgewicht: Bürk(K)— Hoffmann(). Bürk bringt allein 12 Pfund Uebergewicht auf die Dies erſchwert den Angriff von Hoffmann ſehr und der Mann⸗ eimerx wird in der Schlußrunde durch linke Aufwärtshaken überlegen. Es reicht aber nur zuzeinem Unentſchieden.— Leichtgewicht: Müller(K)— Piotrowſki(). Piotrowſki dik⸗ tiert den ganzen Kampf und wird hoher Punkt⸗ ſieger. Die außergewöhnliche Härte von Müller im Nehmen rettet ihn vor dem Niederſchlag.— Weltergewicht: Horth(K)— Mühlum (). Die erſte Runde iſt ausgeglichen. In der 2. Runde liegt M. im Angriff, muß aber einige wirkſame linke Stoppſtöße hinnehmen. In der Schlußrunde folgt ein harter Schlagwechſel und M. läßt hier eiwas nach. Der knappe Punktſieg iſt für Mühlum ſehr ſchmeichelhaft.— Im Mittelgewicht gehen die Punkte an Unter⸗ baden, da Matthes aus dienſtlichen Gründen nicht am Start erſcheint.— Halbſchwerge⸗ wicht; Süß(K)— Tref(). Weiß iſt gut disponiert und landet Treffer aus allen Lagen. In der Schlußrunde kommt Süß durch ſeine überaus kräftigen Schläge etwas auf und Weiß muß ſich mit einem Unentſchieden zufrieden eben.— Im Schwergewicht fallen die Punkte an Unterbaden, da Grieſel(Durlach) wegen' plötzlicher Erkrankung nicht antreten kann.— In den Einlagekämpfen ſiegt Wegſchei⸗ der(Vfg 1886 Mannheim) gegen Kahrmann (Karlsruhe) nach Punkten und Treber(VfR Mannheim) wird Punktſieger über Koch(Vft 1886 Mannheim). ds. sonntas, den 8. und Hontss, den 9. Mef fffffianamnmnmaannnnnnnnnnnannanananas. vsses vense wefne un eroge sbelsekerte Winzer-Genossenschaft am Markt Winzer-Vereinigung am Südeingang Tönz, stimmouns ——————— „Bank ee— Ne Ein F. Herr Eickhoffe verdient ſteht es iſt aus. hat lang dienen. hoff ha danach: Frauenz Die G aus in volle G Rubens, volle St ja Geld, zahlt ja ſollen fr Unter Burſche ger auf in ihren nen Kle der Stir no Ban⸗ Da wird dem die riſſen.( und ſchn Die Mu den fren ſtill. Im S der Soh drohend. 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Man hat lange genug gehungert, jetzt will man ver⸗ dienen. Wer Geld hat, hat Freunde, und Eick⸗ hoff hat Geld. Die Freunde ſind allerdings danach: Schmarotzer, Nichtstuer, gewagte Frauenzimmer in hypermodernen Kleidern. Die Geſellſchaft nimmt ſich ein wenig ſeltſam aus in den alten feierlichen Räumen. Wert⸗ volle Gemälde hängen an den Wänden: ein Rubens, ein paar Bilder von Marée und wert⸗ volle Stiche aus Alt⸗Elberfeld. Aber man hat ja Geld, man kann es ſich ja leiſten, man be⸗ zahlt ja ſeine Miete. Die früheren Beſitzer ſollen froh ſein, daß ſie was zum Leben haben. Unter dem Rubens ſitzt ein intellektueller Burſche und hämmert einen irrſinnigen Schla⸗ ger auf dem Sn 95 herunter. Und die Frauen in ihren kurzen Röcken und weitausgeſchnitte⸗ nen Kleidern tanzen und ſingen mit kreiſchen⸗ der Stimme den Schlager mit:„Ves, we have no Bananas, Bananas we have not to day!“ Da wird plötzlich die Tür zum weißen Saal, in dem die betrunkene Geſellſchaft tanzt, aufge⸗ riſſen. Ein junger Mann ſtürmt in den Saal und ſchmettert krachend die Tür hinter ſich zu. Die Muſik ſetzt aus, alle ſehen zur Tür auf fremden Mann. Es wird mucksmäuschen⸗ ti ſtill. Im Saal ſteht zornbebend Richard Hellwerth, der Sohn des Hauſes. Sein Blick iſt unheil⸗ drohend. Er ſucht den Hausherrn. Richard Hellwerth iſt an dieſem Abend nach fünfjähri⸗ ger Abweſenheit aus Japan zurückgekehrt. Vier Jahr war er dort interniert. Nun iſt er wie⸗ der zu Hauſe. Aber die Heimat hat ſich ſchreck⸗ lich verändert. Der Vater iſt tot. Die Firma ſo gut wie bankrott. Die alte brave Haushälterin hat den erſten Stock der Villa vermieten müſ⸗ ſen, um das Haus zu halten. Durch den Lärm von oben hat Hellwerth von den neuen Mie⸗ tern gehört. Sein Blick geht über die Gäſte hin. Aus dem alten koſtbaren Schrank mit eingelegter flandriſcher Arbeit hat die Geſell⸗ ſchaft eine Art Hausbar gemacht. Mit ein paar Schritten iſt Hellwerth bei dem Schrank, fegt mit einer einzigen Handbewegung die Gläſer zu Boden und brüllt:„Das iſt kein Bartiſch. Das iſt ein antiker Schrank und ſeit 200 Jah⸗ ren in unſerer Familie“. Die Gäſte ſchauen erſtaunt und erſchrocken von dem jungen Mann zu Liſſy Eickhoff, der Gaſtgeberin des Abends. Und Liſſy fühlt ſich nun verpflichtet, den Gäſten eine große Szene zu bieten. Höhniſch weiſt ſie auf ein paar ſte⸗ hengebliebene Flaſchen und ſagt ironiſch: „Mein Herr, Sie haben noch etwas vergeſſen“. Die Geſellſchaft amüſiert ſich königlich über den Zwiſchenfall. Liſſy fordert nun den jungen Mann auf, die Wohnung zu verlaſſen. Aber Hellwerth ſchneidet ihr das Wort ab und kün⸗ digt den Eickhoffs die Wohnung. Hellwerth hat ſich gehen laſſen. Er braucht die Miete. Sie alle leben davon. Die Fabrik bringt kein Geld. Da macht er am nächſten Tag den bitteren Weg und bittet den alten Eickhoff zu bleiben. Der iſt nicht kleinlich und ſagt Ja. Liſſy hat noch in der Nacht ſtunden⸗ lang an dem Schrank gearbeitet und ihn wie⸗ der richtig ſauber bekommen. Zu Hellwerth aber iſt ſie noch kratzbürſtiger wie am erſten end. In der Fabrik iſt ein Raum an einen jun⸗ gen verrückten Erfinder vermietet worden. Er läßt niemand in ſein Heiligtum. Er arbeitet an der Erfindung des künſtlichen Seidenfadens. Als Hellwerth ihn aufſucht und mit ihm ſpricht, wirft ihn die Aufregung um. Der Mann iſt völlig unterernährt. Hellwerth nimmt ihn zu ſich und pflegt— geſund. Dr. Breuer, der Er⸗ finder, weiht ſchließlich Hellwerth in ſeine Pläne ein. Hellwerth erkennt die große Bedeu⸗ tung der Erfindung und beſchließt, ſein Werk auf Kunſtſeide umzuſtellen. Um das erſte Geld zu bekommen, verkauft er den alten Familien⸗ 901 den Schieber und Geſchäftemacher Eick⸗ off. Aber die Erfolge bleiben aus. Die Kunſt⸗ ſeide wird verlacht, niemand kauft ſie. Da greift Liſſy ein. Sie trennt ſich von dem Vater, wird Hellwerths Mitarbeiterin und Frau und kommt auf den Gedanken, nicht Kunſtſeide, ſondern verarbeitete Kunſtſeide zu verkaufen; Kleider, Strümpfe, Wäſche uſw. Noch einmal droht alles verloren zu gehen, als nämlich nach Jah⸗ ren der alte Eickhoff zurückkehrt und die Aktien⸗ mehrheit der Hellwerth AG erwirbt und die Fabrik ſchließen läßt. Die Arbeiter aber halten zu Hellwerth, ſie organiſieren einen umgekehr⸗ ten Streik, ſie bleiben Tag und Nacht in der Fabrik, arbeiten in drei Schichten und vertei⸗ digen das Werk mit Händen und Zähnen. Eick⸗ hoff verliert den Kampf. Seine Aktien fallen. Er muß Hellwerth das Feld räumen. Die Kunſtſeide hat geſiegt. Dieſer intereſſante Filmſtoff geht in den Grundzügen auf den bekannten Roman von Eberhard Frowein„Mein eigenes propres Geld“ zurück. Frowein hat auch mit dem Re⸗ giſſeur R. A. Stemmle zuſammen das Dreh⸗ buch geſchrieben. Stemmle hat als Kamera⸗ mann den ausgezeichneten Weihmayr zur Seite. Auch die Beſetzung des Filmes iſt inter⸗ eſſant. Willy Fritſch wird den jungen Hell⸗ werth ſpielen und damit wieder einmal Gele⸗ genheit haben, mehr als der übliche Liebhaber zu ſein. Fritſch macht ſeine neue Rolle viel Freude und er erzählt uns in kurzen Worten auch den Inhalt des Films. Er war eben in der Szene mit der betrunkenen Geſellſchaft ſo bei der Sache, daß er etwas zu temperament⸗ voll die Gläſer vom Tiſch fegte und ſich ein wenig an dem Glas geſchnitten hat. Wir ſprechen von dem preisgekrönten Olym⸗ pia⸗Film und es iſt intereſſant, auch einmal die die bunte eite Wie kommt der Krebs ins Hemd von Harry Piel? Sogar Willi Schur staunt. Eine heitere Szene aus dem neuen Harry-Piel-Film der Terra„Der unmögliche Herr Pitt“. Meinung eines Filmſchauſpielers zu dieſem großartigen Werk zu hören. Auf Willy Fritſch Roen die wunderbaren Aufnahmen von den Geſichtern der Olympiakämpfer im Augenblick der höchſten Anſtrengung, der Freude oder der Enttäuſchung den ſtärkſten Eindruck gemacht. „Sehen Sie, das war wirklich erlebt, das war echt, und die Kamera hat das eingefangen. Zu ſolcher Echtheit des Ausdrucks können wir ja niemals kommen. Das Menſchengeſicht in Freude und Leid, in Lachen und Weinen un⸗ beobachtet ſehen und ſtudieren zu können iſt für uns Schauſpieler, die wir uns bemühen, Schmerz und Freude darzuſtellen, nachzuleben, zu geſtalten, vielleicht das Erſchütterndſte und wohl auch Lehrreichſte an dieſem Film. Es macht beſcheiden und zeigt wieder einmal, daß Foto: Ariel-Terra doch immer nur das wirkliche Leben unſer Vorbild bleibt, dem wir nachſtreben müſſen, um echt und wahr zu ſein.“ Die Partnerin von Willy Foiulch wird hier Käte von Nagy ſein, die damit nach lang⸗ ieie Abweſenheit wieder im deutſchen Film pielt. Die zweite weibliche Hauptrolle iſt die treue alte Haushälterin, die von Stella Da⸗ vi d, der bekannten Dresdener Schauſpielerin, geſpielt wird. Den Erfinder Dr. Breuer wird Staatsſchauſpieler Bernhard Minetti ſpie⸗ len. Den Prokuriſten und den Werkmeiſter der Firma Hellwerth ſpielen Erich Ponto und Willy Schur. Die Induſtrieaufnahmen zu dieſem Film werden in den großen Spinnereien in Elber⸗ feld gedreht werden. Bert Hauser. Friseuire, die ihr Glũck madien Durch die Brennschere zum Wenn man von berühmt gewordenen Friſen⸗ ren ſpricht, darf man vor allem Francois Haby nicht vergeſſen, der ſeinerzeit als 14jähriger Junge aus in eines der erſten Haar⸗ formergeſchäfte der Reichshauptſtadt in die Lehre kam. Eines Tages ſah der ſtrebſame Ver⸗ ſchönerungskünſtler, der ſich inzwiſchen ſelbſtän⸗ dig gemacht hatte, in einem„ill den Mädchen beim Einbrennen von Rüſchen in Kleider mittels Brennſcheren zu. Er verſchaffte ſes ſelbſt ein ſolches Inſtrument und ließ es für eine Zwecke umarbeiten. Dazu erfand er eine ſorgſam durchdachte Bartbinde, die das Werk einen mächtigen Schnurrbart mit beiderfeits ſteil emporgezwiebelten Enden, erſt dauerhaft und unzerſtörbar machte. Bald war ſein Laden ein Trefſpunkt der ge⸗ ſamten„vornehmen Welt“. Kaiſer und Könige riſſen ſich um ſeine Gunſt— Haby wurde ſpäter ſogar Leibfriſeur Wilhelms II.— und Hoch⸗ Nlillionõr geworden/ Edie Perlen als Verschõnerungs-Honorare adel, Großinduſtrie, Hochfinanz und Kunſt ga⸗ ben ſich in ſeinem Friſieurſalon ein tägliches Stelldichein. Sogar Zax Nikolaus bemühte ſich, den geſchickten der mit ſeiner Bart⸗ tracht der Vorkriegszeit ihr martialiſches Ge⸗ präge gab, für ſeinen Hof zu gewinnen. Doch der weltberühmte Friſeur, der ſtets auf ſein Deutſchtum ſtolz war, ſchlug alle derartigen An⸗ gebote aus. Erſt in der Nachkriegszeit, als der kurzge⸗ ſtutzte„engliſche Schnurrbart“ aufkam, geriet Habys Barttracht allmählich in Vergeſſenheit und wird heute nur noch von einigen alten Her⸗ ren getragen. Ein Maurer die „Pudelfriſur“ Auf ſeinem märchenhaften Schloß im Depar⸗ tement('Eure ſtarb vor einiger fur im Alter von 85 Jahren der ehemalige Friſeur Francois Marcel, deſſen Lebensweg gleichfalls wie ein Gala-Abend in der fürstlichen Residenz. Eine Szene aus dem Ufa-Film„Heimat, Aufn.: Ufa-Froelich-Film Sen Roman anmutet. Mareel kam mit 15 Jahren zu einem Maurer in die Lehre, konnte jedoch dieſes mit Rückſicht auf ſeine ſchwächliche Konſtitution nicht lange ausüben. Er wurde daher Friſeur und erfand eine Brennſchere, mit deren Hilfe es ihm ge⸗ lang, den Haaren der von ihm'behandelten Da⸗ men eine ganz neue, anmutige Wellenform zu eben. Zuerſt wollte man zwar von der„Pu⸗ elfriſur“, wie Marcels ſh Schöpfung ge⸗ nannt wurde, nichts wiſſen. Als aber dann im Winter 1872 eine gefeierte Schauſpielerin in einer großen Revue mit dieſer Haartracht auf der Bühne erſchien, war das Glück des jungen Haarkünſtlers gemacht. Ganz Paris wollte for⸗ tan„maroeelliert“ werden. Der kluge Franzoſe verſtand es, die Konjunk⸗ tur weidlich auszunutzen und konnte ſich ſchon im Jahre 1890 als Millionär zur Ruhe ſetzen. Seine Brennſcheren klapperten nun auf der ganzen Welt und brachten ihm fortlaufend eine hohe Rente ein. In ſeiner Abſchiedsrede wandte ſich Marcel mit folgenden eindrucksvollen Wor⸗ ten an die Pariſerinnen, die zu ſeinen größten Verehrerinnen zählten:„Ihr braucht mich jetzt nicht mehr, denn meine Ondulationswelle iſt auch bis in das letzte afrikaniſche Dorf gedrun⸗ gen, und Tauſende von Kollegen in allen Erd⸗ teilen haben die Kunſt erlernt, ſie zu legen. Tauſend Dollar füreine Bedienung „In ſeiner Heimatſtadt San Franzisko traf im vergangenen Jahr zu vorübergehendem Auf⸗ enthalt der Leibfriſeur des Oberhäuptlings auf Tanahiki, einer weltabgeſchiedenen Inſel im Stillen Ozean, ein. Franklin Wayne war im Sommer 1934 durch einen ſeltenen Glückszufall nach dem romantiſchen Eiland in der Südſee verſchlagen worden und wurde da mit großen Ehren empfangen. Der Oberhäuptling gab ihm gleich einen Vertrag auf fünf Jahre, wonach Wayne verpflichtet war, täglich den Häuptling zu raſieren und außerdem ſämtliche„Hofdamen in Fragen der Haartracht und Schönheitspflege beraten. Der amerikaniſche Figaro erhielt ierfür nicht etwa einige Bananen oder Kokos⸗ nüſſe, ſondern— echte Perlen, von denen manche Stück für Stück ihre tauſend Dollar wert waren. Schließlich verfiel der erfindungsreiche Fri⸗ ſeur auf den Gedanken, eine Berufskollegin zur rau zu nehmen, die mit Genehmigung des bberhäuptlings den„Damenſolon“ auf Tana⸗ hiki zu betreuen hatte. Wayns ſelbſt aber wid⸗ mete ſich in Zukunft außer der täglichen Raſur ſeines hohen Gönners und ſeinen Vanilleplan⸗ tagen nur noch der Erfindung neuer Haartrach⸗ ten und Tätowiermuſter, für die die vornehmen Männer und Jünglinge des Inſelparadieſes be⸗ ſonderes Intereſſe zeigten. Die Ausſteuer für ſeine Frau— ein ganzes Wohnhaus mit allem der Südſee angepaßten Komfort— ließ der Verſchönerungskünſtler eigens aus San Fran⸗ zisko kommen. Er will die Inſel nicht eher für immer verlaſſen, als bis er vielfacher Millionär iſt, was bei einem Bedienungshonorar von tau⸗ ſend Dollar für eine einzige Haarfriſur kein un⸗ lösbares Problem ſein dürfte. Der Oberhäupt⸗ ling und ſein„Hofſtaat“ aber werden ihren Leibfriſeur kaum zobger laſſen, bevor ſich ein gleichwertiger Nachfolger für ihn —— ſib-Brieſkaſten Sonntag. 8. Mai 19⁵³8 ———— Sieg um eine Halslänge In Führung liegt das rechte Pferd— um Kopf und Hals zurück das linke. Mannheim selbst. Militãriſches Chr. B. Ein Zeitpunkt, zu dem eine Einberufung zwecks Ableiſtung einer militäriſchen Uebung erfolgen kann, ſteht nicht feſt. Mit der Einberufung kann ge⸗ rechnet werden, doch muß dieſe abgewartet werden, —3 daß nicht, eine Freiwilligmeldung er⸗ olgt. M. Sch. Waldhof. Das Wehrbezirkskommando iſt in dieſem Falle nicht zuſtändig Wenn der Mann nicht mehr arbeitet und nicht für ſeine Familie ſorgt, dann muß ſich Ihre Tochter an das zuſtändige Fürſorgeamt — Die Anſchrift Heeresarchiv Stuttgart ge⸗ nügt. A. G. Schwetzingen. Ihre Frage kann mit„Ja“ beantwortet werden, vorausgeſetzt, daß es ſich um 350 Perſonenaufnahme(im Ausgehanzug) andelt. K. B. Ihre Streitfrage eignet ſich in keiner Weiſe für eine Behandlung an dieſer Stelle. Berufsfragen S. St. H. Ueber die Laufbahn eines Förſters, eines Forſtwartes uſw. unterrichtet Sie gerne das Miniſte⸗ rium der Finanzen und der Wirtſchaft, Forſtabteilung in Karlsruhe, Schloßplatz 3. M. K. Wenn Ihr Sohn, von dem Sie ſagen, daß er begabt iſt, die Ingenieurlaufbahn einſchlagen will, ſo wenden Sie ſich wegen der Gewährung von Sti⸗ pendien beziehungsweiſe Unterſtützungen oder Erzie⸗ hungsbeihilfen an den ſtellvertretenden Direktor der Rheiniſchen Ingenieurſchule in Mannheim, Diplom⸗ Ingenieur Heuſer. Sprechſtunden vorläufig täglich von 9 bis 10.30 Uhr, mittwochs von 15 bis 18 Uhr und ſamstags von 9 bis 12 Uhr. Vorherige ſchriftliche oper telefoniſche Anmeldung iſt zu empfehlen. Int übricen weiſen wir darauf bin, daß Sie bei dem für Sie zu⸗ ſtändigen Finanzamt einen Antrag auf Gewährung einer Kinderbeihilſe ſtellen können, da Sie Vater von vier Kindern ſind. W. W. 96. Ein Abiturient, der Chemiker werden will, muß mindeſtens zehn Semeſter ſtudieren. Ueber die Höhe der Semeſter⸗ bzw. Studiengelder unterrich⸗ tet Sie gerne das Sekretariat der Univerſität Heidel⸗ berg. Dieſe Stelle bzw. die Studentenſchaft wird Sie auch beraten, ob eine Ableiſtung der Arbeitsdienſt⸗ bzw. Militärdienſtzeit vor Beginn des Studiums emp⸗ fehlenswert iſt. Unterhaltsfragen 9. F. Lavenburg. Sie können zur Unterſtützung grundſätzlich herangezogen werden, da die einſchlägigen geſetzlichen Beſtimmungen dies vorſehen. Nikolaus. Der Fall iſt inſofern nicht ganz klar, als aus Ihrer Darſtellung nicht erſichtlich iſt, ob der Vater freiwillig oder auf Grund eines Urteils die Unter⸗ haltsrente für ſeinen Sohn zahlt. Jedenfalls lann in⸗ ſofern ſoviel geſagt werden, daß, wenn der Betrag von 35 Reichsmark mit Rückſicht darauf gezahlt wird, daß der Sohn keinen Verdienſt hat, dieſer Betrag dann entſprechend herabgeſetzt werden kann. Weswegen ein Vormund vorliegendenfſalls vom Vormundſchafts⸗ gericht beſtellt worden iſt, iſt rechtlich nicht ganz klar. Zur weiteren Klärung des Falles wenden Sie ſich am beſten an die NS⸗Rechtsberatungsſtelle im Schloß Dienstag und Donnerstag von 3 bis ). 1 J. E. Nach den Beſtimmungen des BGB ſind die Eltern gegenüber ihren leiblichen Kindern zum Unter⸗ halt verpflichtet. Allgemein maßgebend iſt§ 1601 BGs, der wie folgt lautet:„Verwandte in gerader Linie ſind verpflichtet, einander Unterhalt zu gewäh⸗ ren“, Demgemäß ſind Sie rechtlich nicht verpflichtet, Ihrer Stieftochter Unterhalt zu gewähren. Ob Sie dagegen etwa moraliſch dazu verpflichtet ſind, ſo müſſen Sie ſich dieſe Frage ſelbſt beantworten. Kinderbeihilfen J. Wenn Sie drei Kinder im Alter von unter 14 Jahren haben, dann haben Sie Anſpruch auf eine laufende Kinderbeihilfe, vorausgeſetzt, daß Sie Arbeit⸗ nehmer ſind, jährlich nicht mehr als 8000 Reichsmark verdienen und nicht bei einer Behörde als Ange⸗ ſtellter oder Beamter tätig ſind. Ein Antrag auf Ge⸗ währung der Kinderbeihilfe iſt bei dem für Sie zu⸗ ſtändigen Finanzamt zu ſtellen. Gehaltsfragen R. M. Ohne Kenntnis der für Sie in Frage kom⸗ menden Beſoldungsordnung läßt ſich Ihre Frage nicht beantworten. Die Beſoldungsordnung liegt bei den Hauptkaſſen und Perſonalſtellen auf. Dort iſt Ihnen auf Verlangen jederzeit Einſicht zu gewähren. Im übrigen können Sie bei der Ihrer Dienſtſtelle vorge⸗ ſetzten Behörde anfragen, ob das Geſetz vom De zem⸗ ber 1936 rückwirkende Kraft hat und ob Ihnen eine Nachzahlung zu gewähren iſt. Rentenfragen G. In Ihrem Falle iſt vorläufig mit einer Er⸗ höhung der Rente nicht zu rechnen. Einen Antrag auf Erhöhung zu ſtellen, wird als vollkommen zwecklos bezeichnet. 5 Wir haben gewettet M. B. 13. Schreibt ſich Dienstags, Mittwochs uſw. groß oder klein? Dieſer Frage liegt eine Wette zu Grunde.— Antwort: Die richtige Schreibweiſe lautet: dienstags, mittwochs uſw. Sehr oft siehst diese Kampfszene du. Selten nahe heute— in llauolrerr und ſnieter fragen an 11. Der Käufer Ihres elterlichen Hauſes kann erſt auf Räumung wegen Eigenbedarfes klagen, wenn er das Haus ein Jahr lang in Beſitz hat. Nach dieſem Zeitpunkt kann damit gerechnet werden, daß er mit ſeiner Klage auf Räumung durchdringt. Er wird Ihnen dann allerdings Zeit laſſen müſſen, bis Sie (nach Ablauf einer angemeſſenen Friſt ſelbſtverſtänd⸗ lich) eine paſſende Wohnung gefunden haben und Ihnen auch eine Umzugsentſchädigung vergüten müſſen. Wir empfehlen eine gütliche Einigung. Sie benachrichtigen den Hauseigentümer zweckmäßig da⸗ von, daß Sie bereit ſind, die Wohnung ſofort zu räumen, wenn Sie eine paſſende Wohnung geſunden haben, vorausgeſetzt, daß er Ihnen eine angemeſſene Umzugsentſchädigung gewährt. Kinderreiche. Sie haben uns nicht mitgeteilt, ob Sie einen Mietvertrag geſchloſſen und darin bezüglich der Herrichtung der Wohnung eine Vereinbarung getrofſen haben. Unabhängig davon können Sie auf Herrichtung der Wohnung klagen, da nach den Beſtimmungen des Bürgerlichen Geſetzbuches Wohnräume nach Ablauf von fünf Jahren als verwohnt gelten. Ludwigshafen 8. Sie können rechtswirkſam die Woh⸗ nung kündigen. Es bedarf nicht der Genehmigung ſei⸗ tens Ihrer Frau. Wenn ſie den Mietvertrag nach deſ⸗ ſen Ausſfertigung mitunterſchrieben hat, ſo iſt dies unerheblich. Wenn Sie nach der von Ihnen ausge⸗ ſprochenen Kündigung die Wohnung nicht verlaſſen würden, ſo könnte Ihr Hauseigentümer ohne weiteres auf Räumung klagen. Kündigungszeit. Mit dem neuen Runderlaß wur⸗ den weder der Einheitsmietvertrag noch ſonſt vertrag⸗ liche Beſtimmungen aufgehoben. Es trat lediglich hin⸗ ſichtlich der vierteljährlichen Kündigungszeit inſofern eine Lockerung ein, als nunmehr nicht mehr zum Quartal gekündigt werden braucht. Wenn Sie zum 1. September ausziehen wollen, dann müſſen Sie ſpä⸗ teſtens am 1. Juni gekündigt haben. Im übrigen muß ſelbſtverſtändlich gekündigt werden. H. Ihre Frage läßt ſich ohne Kenntnis Ihres Ver⸗ trages nicht beantworten. Wenn von Ihnen viertel⸗ jährliche Kündigung vereinbart wurde, dann ſind Sie an dieſe Beſtimmung auch gebunden. Sie können aber Ihren Hauseigentümer bitten, er möge die viertel⸗ jährtiche Kündigungsfriſt in eine monatliche umwan⸗ deln. Allerdings iſt der Hausherr dazu nicht ver⸗ pflichtet. K. H. Wenn eine vertragliche Bezahlung des Ueber⸗ waſſergeldes vereinbart wurde, dann kann der Haus⸗ herr unter den geſchilderten Umſtänden das Woſſergeld nacherheben. Der Hausherr kann auch die Koſten für die Reinigung der Kanaliſation auf die Miete um⸗ legen, wenn Ihr Vertrag eine diesbezügliche Beſtim⸗ mung enthält. Sie können übrigens vom Hauseigen⸗ tümer verlangen, daß er Ihnen Einſicht in die Rech⸗ nungen des Waſſerwerkes gewährt. Das Waſſerwerk muß jederzeit den Nachweis führen, ob und in welcher Höhe Waffermehrverbrauch innerhalb einer beſtimmten Zeit entſtanden iſt. Wenn eine Einrichtung nicht in Ordnung, ſo können Sie für den evtl. dadurch entſtan⸗ denen Schaden nicht in Anſpruch genommen werden. Wir empfehlen eine Vorſprache bei den Städtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerken in K. S. S. 1000. Wie ſchon oft an dieſer Stelle zu leſen war, unterliegen auch Neubauwohnungen dem Mieter⸗ ſchutz. Es kann Ihnen daher auch nicht ohne weiteres gekündigt werden. Der neue Hauseigentümer kann auf Räumung wegen Eigenbedarf klagen. Seine Klage allerdings wird wohl Erfolg haben. Dagegen wird er Ihnen vermutlich die Umzugskoſten vergüten müſſen. Wir empfehlen daher eine gütliche Einigung mit dem neuen Hauseigentümer, mit dem Ziel auf Gewährung einer Umzugsvergütung. Mietſicherung. Wenn bei der in Frage kommenden Bau⸗ und Siedlungsgeſellſchaft es am 18. Oktober 1936 üblich war, von einem Mieter für die von ihm bewohnten Räume die Hinterlegung eines größeren Betrages als Mietſicherung zu fordern, dann verſtößt die Weiterzahlung der noch zu zahlenden monatlichen Raten nicht gegen die Beſtimmungen des Runderlaſſes 184/37 des Beauftragten des Vierjahresplanes. War die Hinterlegung der Mietſicherung zum vorgenannten Termin bei dieſer Geſellſchaft üblich, dann können Sie jetzt weder den bisher eingezahlten Betrag zurück⸗ fordern, noch iſt der Vermieter zur Rückzahlung ver⸗ pflichtet. Einen Abdruck des beſagten Runderlaſſes er⸗ halten Sie wahrſcheinlich bei der Preisbildungsſtelle beim Oberbürgermeiſter der Stadt Mannheim, Altes Rathaus in F 1. Der„König der Gemüse“ hat's ihnen angetan Der eine möcht die Spargel auf einmal alle sich passend einverleiben, der andere läßt sich da- durch im Nu den Appetit vertreiben, der dritte aber spitzt das Mündchen wunderfein— senkt schweigend die köstlichen Stangen ein. annlieimer lunterbunt H. L. Wo liegen die Erozet⸗Inſeln? Welchem Staat gehören dieſe?— Antwort: Es iſt eine Gruppe kleiner ſubantarktiſcher vulkaniſcher franzöſiſcher Inſeln im Südindiſchen Ozean. 1901 lief das deutſche Süd⸗ polarſchiff„Gauß“ die Crozet⸗Inſeln an. Neuerdings werden dieſe häufig von Robbenfängern beſucht. H. L. Die gewünſchten Anſchriften lauten: Stellver⸗ treter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, Mün⸗ chen, Braunes Haus.— Reichsminiſter Dr. Joſef Goebbels, Berlin WiS, Wilhelmplatz 3. R. K. Wieviel Deutſche leben in Prag?— Ant⸗ wort: Nach der uns zuletzt bekanntgewordenen Zählung hat Prag rund 848 000 Einwohner, davon ſind etwa 50 000 Deutſche. H. Sie richten Ihre Frage zuſtändigkeitshalber an die Kreisleitung der NSDAp in Mannheim, Rhein⸗ ſtraße 1 bzw. an die SA⸗Gruppe Kurpfalz in Mann⸗ heim, Otto⸗Beck⸗Straße 27 H. L. Sie können nach Reinigungsmitteln für eine graugewordene Marmorplatte bei einer Drogerie nach⸗ fragen, deren Anſchriften Sie jeweils aus dem Anzei⸗ genteil des„HB“ erſehen können. Zu prüfen bleibt die Frage, ob Sie nicht gut daran tun, wenn Sie ſich an einen Fachmann wenden. G. D. Wie hoch iſt der Melibokus bei Bensheim und wie hoch der Königſtuhl bei Heidelberg? Ich be⸗ haupte, der Königſtuhl höher iſt.— Antwort: Der Mäfbokus(Malchen) iſt 517 Meter, der König⸗ ſtuhl 566 Meter hoch. Ihre Behauptung iſt demzu⸗ folge richtig. Arier. Wenn Sie erfahren wollen, ob der Mitin⸗ haber der uns genannten Firma ein Arier iſt, dann fragen Sie dieſerhalb zuftändigkeitshalber bei der Kreiswirtſchaftsberatung der NSDaAß in Mannheim, Rheinſtraße 1, an. J. A. Neulufheim. Die Anſchrift der von Ihnen gefragten Eiſenwerke lautet: Burger Eiſenwerke G. m. b. H. in Burg(Dillkreis). X93. Sie richten Ihre Frage, ob es ſich bei der genannten Firma um ein ariſches Unternehmen han⸗ delt, zuſtändigkeitshalber an den Gauwirtſchaftsbe⸗ rater der RSDAp, Carlo Otte in Hamburg, Alſter⸗ ufer 27. Etü. Ihre Frage nach der ariſchen Abſtammung einer Familie richten Sie in dieſem Falle an die NSDalp, Kreis 1 in Berlin⸗Charlottenburg 9, an der Heerſtraße 27. Im übrigen gibt es nachſtehende Orts⸗ gruppen: Charlottenburg⸗Lützow, Ch.⸗Mitte und Ch.⸗ Nord. H. Fr. Bereits vor einem Jahre wurde eine gleich⸗ lautende Frage geklärt. Die Kopfſtellung des Adlers auf dem Hoheitszeichen iſt richtig. A. B. 1922. Es iſt richtig, daß die Verwaltungsbe⸗ hörde mit Zuſtimmung des geſetzlichen Vertreters einem Jungen unter 16 Jahren das Führen einer 200⸗cem.⸗Maſchine ausnahmsweiſe geſtatten kann. Es bedarf dazu einer Einwilligungserklärung des Vaters als geſetzlichem Vertreter. Ein diesbezüglicher Antrag iſt auf dem Polizeipräſidium, Abteilung B, Zimmer 45 zu ſtellen. Gehört der Junge der Motor⸗HJ an, ſo kann die vorgeſchriebene Erlaubnis über dieſe Stelle erlangt werden. Im übrigen weiſen wir darauf hin, daß in dieſem Falle ab 1. Oktober 1938 der Führer⸗ ſchein der Klaſſe IV erforderlich iſt. J. St. H. 97. Sie können in Ihrer Angelegenheit eine grundſätzliche Entſcheidung des Miniſters des In⸗ nern herbeiführen. Sollte dieſe aber bereits in ab⸗ lehnendem Sinne erſolgt ſein, dann iſt ein Antrag auf Zurücknahme oder Aenderung der Entſcheidung als dollkommen zwecklos zu betrachten. Es ſteht Ihnen frei, ſich in dieſer Angelegenheit an das Polizeipräſi⸗ dium in L 6, 1, Abteilung E(Zimmer 37) zu wenden. Die in der zweiten Hälfte dieſer Woche ſo überaus zahlreich eingelaufenen An⸗ fragen geben uns beranlaſſung, bereits Anfang nächſter Woche eine weitere Seite mit unſeren Antworten zu veröffentlichen. Die Schriftleitung. W. H. Wie im„HB“ unterm 4. Mai ausführlich zu leſen, hat der Gauleiter in Karlsruhe eine Ausmuſte⸗ rung für die Ordensburgen vorgenommen. Es iſt eine weitere Ausmuſterung vorgeſehen, die im Laufe des Monats Mai durchgeführt werden ſoll. Wir empfehlen Ihnen, ſich in dieſer Angelegenheit ſofort an die zu⸗ ftändige Ortsgruppe der NSDaAp oder direkt an die Kreisleitung, Rheinſtraße 1, zu wenden. H. G. 150. Die genannten Werke beſitzen in Mann⸗ heim, Kepplerſtraße 37, eine Verkaufsſtelle. Sie er⸗ halten bei dieſer Stelle ſicherlich die gewünſchte Aus⸗ kunft. O. W. Ein Arier, der mit einer Nichtarierin— es iſt dabei ganz gleichgültig, ob dieſe getauft iſt— ver⸗ heiratet iſt, darf grundſätzlich die Hakenkreuzflagge nicht hiſſen.— Zuſtändig iſt die Kreisleitung der NSDaAwq in Mannheim, Rheinſtraße 1. H. J. Sie können Schmuck auf ſeine Echtheit hin ſelbſtverſtändlich bei einem Geſchäft der uns genannten Art prüſen laſſen. Es kommt dabei natürlich auch auf den Zweck der Prüfung an. H. J. Briefmarken haben im allgemeinen ja Kata⸗ logwert, der jederzeit zu erfahren iſt. Wenn Sie Briefmarken verkaufen wollen, dann wenden Sie ſich ruhig an eine der Briefmarkenhandlungen, deren An⸗ ſchrift Sie unter anderem auch aus dem Anzeigenteil des„HB“ erſehen können. OpO. Wie iſt die Anſchrift des Raſſepolitiſchen Amtes der RSDAp— Antwort: Amtsleiter Dr. med. Walter Groß, Berlin W 8, Wilhelmſtraße 63. L. Sch. Für die Strecke Ladenburg Rathaus—Ilves⸗ heim—Seckenheim—Riedbahnbrücke—Kaſerne gibt es keine amtliche Entfernungsangabe. Auf der Karie ge⸗ meſſen, läßt ſich die Strecke mit eiwas über 10 Kilo⸗ meter errechnen.— Die Strecke Ladenburg—Neckarhau⸗ ſen—Friedrichsfeld—Schwetzingen iſt etwa um 2 Kilo⸗ meter länger. ahnennachweis W. B. Der Reichsangehörige, der von zwei voll⸗ lüdiſchen Großeltern abſtammt, der nie der jüdiſchen Religionsgemeinſchaft angehört hat und nie mit einem —— verheiratet war, gilt als Miſchling erſten rades. Eine Urlaubsfrage Chr. B. Ich bin 27 Jahre alt und ſeit über einem Jahr als Ausläufer beſchäftigt. Habe ich Urlaub zu beanſpruchen und wieviel Tage?— Antwort: Nach einem Jahr Tätigkeit haben Sie ſechs Urlaubstage zu beanſpruchen. Fragen eines Uachbarn J. F. in O. Ohne genaue Kenntnis der Verhält⸗ niſſe laſſen ſich Ihre Fragen nicht beantworten. Es iſt ſehr leicht möglich, daß in Ihrem Falle gewiſſe dina⸗ liche Rechte, zum Beiſpiel ein Fenſterrecht, beſtehen. Bezüglich des Abwaſſers dürfte Ihrer Schilderung zufolge eine ordnungsgemäße Ableitung erforderlich ſein. Wir empfehlen Ihnen, ſich in dieſer Angelegen⸗ heit an das Bezirksamt in Mannheim, Abteilung II, Zimmer 54, zu wenden, das nach einer eingehenden Inaugenſcheinnahme entſcheiden wird. Darlehen A. K. Ihre Frage geht über den üblichen Rahmen hinaus. Sie richten dieſe zweckmäßig direkt an die Reichsbanthauptſtelle in Mannheim, M 7, 3/6, die Ihnen darüber genaueſte Auskunft geben lkann. Beitragsrückſtand J. St. Sie ſind, wie uns von zuſtändiger Seite mit⸗ geteilt wird, als Eltern verpflichtet, den geforderten Beitragsrückſtand zu bezahlen und haften hierfür'n jedem Falle. Nach Frankreich oder Italien H. J. Sie haben nicht angegeben, ob Sie Ihre Reiſe im Austauſch nach Frankreich oder Italien unter⸗ nehmen wollen, und auch nicht Ihr Alter angegeben. Wenn Sie unter 18 Jahren alt ſind, dann wenden Sie ſich an die HF, Bann 171, Abteilung Grenz⸗ und Auslandsſtelle im Schlageterhaus in M 4a. Sind Sie über 18 Jahre alt, dann wenden Sie ſich in dieſer Angelegenheit an Diplom⸗Volkswirt Denz in Stutt⸗ gart⸗O., Kernerſtraße 28. Sportliches Ree 70. Wenn Sie ſich in der Leichtathletik betätigen wollen, dann wenden Sie ſich mit Ihrer Frage am beſten an den Kreisfachwart für Leichtathletik, Wilhelm Kehl, Mannheim, Riedfeldſtraße 35. rac den Landwirt, Obot- u. Aeingüctner Schutz gegen Kartoffelverluſte? A. F. in S. Ich habe mehrſach gehört und auch ge⸗ leſen, daß bis Ausgangs April bei eingemieteten oder eingetellerten Kartoffeln große Verluſte entſtehen. Kön⸗ nen Sie mir mitteilen, wie hoch dieſe Verluſte ſind? Noch mehr wäre ich dankbar, wenn Sie mir ein Mittel nennen können, mit dem dieſen Verluſten wirkſam be⸗ gegnet werden kann?— Antwort: Nach neueren Unterſuchungen verlieren ſachgemäß eingekellerte oder eingemietete Kartoffeln bis Ausgangs April bereits 16,4 Prozent„bei ſchlechter Kellerung ſogar bis zu 23 Prozent. Dieſe Verluſte zwingen geradezu zur Ein⸗ ſäuerung, zumal bei ihr laum Venluſte entſtehen. Auch der Futterwert und die Verdaulichleit werden durch die Gärung nicht beeinträchtigt. Das Waſchen der Kartoffeln vor dem Einſäuern iſt allerdings ebenſo unerläßlich wie ein gutes Durchdämpfen. Ein Ueber⸗ dämpfen, ſo daß es Brei gibt, iſt dagegen ſtreng zu vermeiden. Als Notbehelf zur Einſäunerung der jetzt noch vorhandenen großen Kartoffelbeſtände dienen die Erdgruben, oder alte Standen, Krautfäſſer, alte Moſt⸗ fäſſer uſw. Die Ergdruben hebt man im Hof oder in der Nähe desſelben aus. Wichtig iſt vor allem, daß die Kartoffeln gut gedämpft werden und noch heiß in die Behälter gelangen. Die behelfsmäßige Ein⸗ fäuerungsgrube ſoll in langgeſtreckter, ſchma⸗ ler, rechteckiger Form ausgehoben werden und nicht tiefer als 1,50 Meter ſein. Sticht man den täglichen Bedarf ſenkrecht ab, ſo braucht die ſchützende Lehm⸗ decke jeweils nur ſoweit entfernt werden, als man Futter entnimmt. Ferner geſtattet die langgeſtreckte, ſchmale Form das Auflegen eines ſattelartigen Schutz⸗ daches, das gegen Schnee, Regen und Sonne ge⸗ nügend Schutz bietet. In einen Kubikmeter Erdgrube gehen etwa 10 bis 11 Doppelzentner eingeſäuerte Kar⸗ toffeln. Länger wie 5 Meter ſoll man die Erdgruben nicht anlegen. Um eine Verunreinigung der gedämpf⸗ ten Kartoffeln mit Erde zu vermeiden, kann man auf den Fußboden eine nengen Lattenroſt legen. Weiter iſt es vorteilhaft, etwa zwei bis drei Löcher in die Sohle mit einem Pfahleiſen je Quadratmeter von 15 bis 20 Zentimeter Tieſe zu ſtoßen, damit das Kondenz⸗ und Fruchtwaſſer abziehen kann. Die Wände können mit Dachpappe oder alten aufgetrennten Säcken aus⸗ gekleidet werden. Die gedämpften Kartoffeln müſſen feſt in den Boden eingeſtampft werden. Auf die oberſte Schicht, mit dem Grubenrand abſchließend, iſt eine Schicht Haſer⸗ oder Weizenſpren und dann eine 10 Zentimeter dicke Lehmdecke zu bringen, die feſtgetreten werden muß. Nach wenigen Tagen ſetzen ſich die Kar⸗ toffeln und die Lehmdecke muß ausgebeſſert werden, ſobald ſie Riſſe aufweiſt. Ueber das ganze iſt das Schutzdach zu ſtellen. So können die Kartoffeln mo⸗ natelang lagern. Eine einmal angebrochene Grube mu⸗ fortlaufend abgefüttert werden. Eine Zuchtfrage H. L. Sie laſſen ſich in der uns genannten Ange⸗ legenheit zweckmäßig bei einem Kleintierzuchtverein beraten. Man wird Ihnen gerne mit Antwort dienen. Die Anſchriſten erſehen Sie aus dem Adreßbuch der Stadt Mannheim. Auskünfte nach bestem Wissen, jedoch onne Gewäh: Bãc lnst El.- Man lnnu Herre 1 Innur Mannl Putam hauer Steins lai 1038 r Woche ien An- bereits re Seite ntlichen. ung. führlich zu Ausmuſte⸗ Es iſt eine Laufe des empfehlen an die zu⸗ ekt an die in Mann⸗ e. Sie er⸗ iſchte Aus⸗ erin— es iſt— ver⸗ kreuzflagge eitung der chtheit hin genannten h auch auf 1ja Kata⸗ Wenn Sie n Sie ſich deren An⸗ nzeigenteil epolitiſchen sleiter Dr. raße 63. us—Ilves⸗ gibt es Karte ge⸗ r 10 Kilo⸗ Neckarhau⸗ im 2 Kilo⸗ zwei voll⸗ r jüdiſchen mit einem ing erſten über einem Urlaub zu ort: Nach ubstage zu r Verhält⸗ rten. Es iſt wiſſe ding⸗ t, beſtehen. Schilderung erforderlich Angelegen⸗ hteilung II, eingehenden n Rahmen ekt an die 36, die lann. Seite mit⸗ geforderten hierfür'n Ihre Reiſe lien unter⸗ angegeben. nn wenden Grenz⸗ und „Sind Sie h in dieſer in Stutt⸗ tik betätigen Frage am ik, Wilhelm tner Sonne ge⸗ r Erdgrube äuerte Kar⸗ Erdgruben er gedämpf⸗ un man auf gen. Weiter zcher in die eter von 15 as Kondenz⸗ inde können Säcken aus⸗ feln müſſen die oberſte nd, iſt eine inn eine 10 feſtgetreten ſich die Kar⸗ ſert werden, nze iſt das rtoffeln mo⸗ Grube mu⸗“ nnten Ange⸗ erzuchtverein vort dienen. hreßbuch der nne Gewäh: — „ Bäckerinnung Mannheim · saugewerksinnung Mannheim- Slidhauer- und Stenmetzhandwerks· lnnung Mannheim— Bisn installa:eur- und Kupferschmiede · lnnung Mannhe m 5 bachdeckerinnung Mannheim Damenschneid arinnung Mannneim Drechs erinnung Mannheim Ei. Innung Mannheim-Weinheim Fleischerinnung Mannheim Friseurinnung Mannheim · Gipser- uncl Stulkate ur · Iinnung · Glas- uncei än Mannheim · Glaserinnung Mannheim Golc- und Silberschmiede lnnung Mannheim · Graveur- und Galvaniseur- lnnung Mannheim · Hafne- und Ofensetzer- 1 f— 3 3 2 2 4 nnung Mannheim · Herrenschneiderinnung Mannheim · Kaminfegerinnung Mannheim Konditoreninnung Mannheim · Korbmacher- und Stuhlflechter- lnnung 4 2 andwerkerzeichen Mechaniker- Uhrmacher- Innung Innung 55 + Baugewerbe Vs Innung Schlosser- 7 e 2 Innung—— — Drechsler- 8— Innung Maler-Innung W Schmiede- Uhrmacher- Innung Innung Graveur- und nnung Galvaniseur- Innung —— Jahrhundertelange Lichtreklame 5 ms. Trodition, verbunden mit den , M kefahrungen der ſleuzeit und dem uner⸗ ae sinne.- fllüdlichen flufbauwillen des Dritten Reiches, haben das ſandwerß zu einer unvergleichlichen Blüte gefünet. Jeder einzelne handwerker ſlelnt bei r— neuanſchoffungen, beränderungen und fepaea-—— kuren auch Die ſeine dienſte zue berfügung. kr will Derte ſchaffen und damit dir Steinsetzer- Pflästerer- und und der Dolksgemeinſchaft Blechner-, Inst.- und dienen. Kupierschmiede-Innung Wäscher und Plätter Innung Zimmerer- Straßenbauer- Innung Innung Cipser und Fleischer- St Töpfer- und Innung Olensetzer-Innung 8 Bildhauer und Fee 3 nnung Juweller-, Gold- und Karosseriebau Silberschmiede-Innung Dachdecker- Innung Kraftiahrzeug- — Innung 1F 10 Bäcker-———— Innung* Friseur- Putzmacher- Innung Innung 4 Sattler- und Tapezier- Innung lnnung des Kraftfahrzeughandwerks Mannheim Kutor- und Kũbler- lnnung Mannheim Kürschner-, Mützen- uncd Handschuhmacher- Iinnung Mannheim · Malerinnung Mannheim Mechanikerinnung Mannheim Optiker- und Feinmechaniker- Iinnung Mannheim · Photographeninnung Mannheim Putzmacherinnung Mannheim · Sattler- unc Tapezier-lnnung Mannheim · Schilderhersteller- und Schildermaler-lnnung · Mannheim-Schlosser- und Maschinan- hauer-lnnung Mannheim · Schmĩedeinnung Mannheim · Schreiner- Boots · und Modellbauer- innung Mannheim · Schuhmacher- und Gerber · lnnung Mannheim Steinsetzer-, Pflästerer- und Stragenbauer- lnnung MannheimWeinheim · Stellmacher- und Karosseriebauer- innung Mannheim en Mannheim Wäscher- und Plütter- lnnung Mannheim · Wäscheschneider-, Rorsettmacher- und Sticker· innung Mannheim · Zimmererinnung Mannheim „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 8. mai 1038 Kleine Wirtschaftsecke Unverändert gutet ũeschäftsgang am deutſchen Eiſenmarkt SW Nach„Stahl und Eiſen“ ſetzte ſich im April am deutſchen Inlandsmarkt der ſtetige Geſchäftsgang der letzten Monate innerhalb der eiſenſchaffenden Indu⸗ ſtrie fort. Die Geſchäfte konnten ſich ruhig abwickeln. Der Verſand der Werke bewegte ſich etwa in dem gleichen zufriedenſtellenden Rahmen wie in den Vor⸗ wochen. Die Anforderungen der Lagerkundſchaft hielten ſich auf der gewohnten Höhe. Auf dem Auslandsmarkt ſetzte ſich die leichte Ge⸗ kchäftsbelebung, die ſich im März bei einigen Eiſen⸗ erzeugniſſen bemerkbar machte, fort. Zunächſt begnügte ſich die Kundſchaft noch damit, nur die ſofort not⸗ wendigen Mengen zu kaufen. Da aber die Lagervor⸗ räte mit jedem Tag abnahmen, wuchſen im April auf den meiſten Märkten die Aufträge. Mengenmüßig konnte allerdings das Geſchäft noch nicht befriedigen Die Preisgebarung auf den Auslandsmärkten hat ſich weiter gebeſſert.— Vom Erzgeſchäft iſt nichts beſon⸗ deres zu berichten. Bei Halbzeug⸗, Stab⸗ und Form⸗ ſtahl war die Geſchäftslage wie in den vergangenen Monaten unverändert gut. In Grob⸗ und Mittel⸗ blechen brachten alle Zweige der inländiſchen Weiter⸗ verarbeitung reichliche Abrufe. Die Verhältniſſe auf dem Inlandsmarkt für Handels⸗ und Qualitätsfein⸗ bleche haben ſich nicht nennenswert verſchoben. In verzinkten und verbleiten Blechen hielt ſich der Umſatz auf der bisherigen Höhe.— Das Stahlröhrengeſchüft hielt ſeinen bisherigen Umfang.— Wenngleich von einem Nachlaſſen des Inlandsgeſchäftes bei Bandſtahl im allgemeinen nicht geſprochen werden kann, ſo haben doch die erheblichen Beſchränkungen der Mengen für den privaten Bedarf in der letzten Zeit zu einer Ver⸗ minderung der Abruſe geführt. Das Auslandsgeſchäft war wieder ausgeſprochen ruhig. Nach Walzdraht hielt die etwas beſſere Nachfrage auf allen Ueberſeegebieten an. Bei den Drahterzeugniſſen war der Auftragsein⸗ gang nach wie vor gut. Die Beſchäftigung in Rad⸗ fätzen und deren Teilen hat wiederum eine leichte Beſſerung erfahren. Der Auftragseingang war beſfrie⸗ digend und auch die Nachfrage vom Inland und vom Ausland verhältnismäßig lebhaft. Für Gießereierzeugniſſe war der Auftragseingang, zufammengeſetzt aus kleineren und mittleren Objelten, nur von verhältnismäßig geringem Umfang. Auf dem Auslandsmarkt kamen verſchiedene größere Aufträge zum Abſchluß. Der Maſchinengußmarkt war unver⸗ ändert gut. Auch das Stahlgußgeſchäft blieb lebhaft. Entſpannte Papierverſorgung Sw Nach dem Lagebericht der Wirtſchaftsgruppe Papier⸗, Pappen⸗, Zellſtoff⸗ und Holzſtoff⸗Erzeugung für April 1938 trat durch Rückgang in der Papier⸗ ausfuhr im April bei der Mehrzahl der Papierſorten eine weitere Entſpannung der Verſorgungslage im Inland ein. Der Abſatz in der Pappeninduſtrie, ins⸗ beſondere in Handpappenſorten, hat ſich etwas ver⸗ mindert. In der Holzſtoffinduſtrie konnte die infolge des etwas zurückgegangenen Betriebswaſſers vermin⸗ derte Erzeugung reſtlos abgeſetzt werden. April⸗Ausweis der Deutſchen Golvdiskontbank Sw Wie bereits vor einigen Tagen gemeldet werden konnte, iſt der Umlauf an Solawechſeln der Deutſchen Golddiskontbank gegen Ende April im Zuſammenhang mit den Voreinzahlungen auf die neue Reichsanleihe erheblich zurückgegangen. Der ſoeben veröffentlichte Monatsausweis des Inſtituts für den 30. April be⸗ ziffert die Verpflichtungen aus Solawechſeln am Stich⸗ tag auf 540,24 Mill. RM. gegenüber 767,20 Mill. RM. Ende März dieſes Jahres. Dieſer Rückgang wird dies⸗ mal zum Teil bereits durch die Zunahme anderer Paſſivpoſten kompenſiert, und zwar haben ſich die Gläubiger auf 896,26(807,98) und das Konto Sonſtige Paſſiva auf 109,82(97,82) Mill. RM. erhöht. Die hauptſächlichſten Veränderungen auf der Aktivſeite wei⸗ ſen Wechſel mit einer Verminderung auf 1517,38 (1593,89) und Schatzwechſel und unverzinsliche Schatz⸗ anweiſungen des Reichs und der Länder mit einer ſolchen auf 26,57(69,52) Mill. RM. auf. Die übrigen Poſttionen zeigen am Stichtag folgenden Stand: Kaſſe 47,65(47,69), Guthaben bei der Reichsbank und auf Poſtſcheckkonto 3,32(1,62), eigene Wertpapiere 299,38 (295,90), kurzfällige Forderungen unzweifelhafter Boni⸗ tät und Liquidität gegen Kreditinſtitute 23,32(29,78), Schuldner 107,12(113,02) und dauernde Beteiligungen unverändert 7,38 Mill. RM. Industrie- und Wirtschaftsmeldungen Sw Landesbank für Haus⸗ und Grundbeſitz echmbp. Aus dem Geſchäftsbericht dieſer gewerblichen Kredit⸗ genoſſenſchaft für das Jahr 1937 geht hervor, daß die beſtändige weitere Aufwärtsentwicklung der deutſchen Wirtſchaft im vergangenen Jahr ſich auch auf ihre Ge⸗ ſchäftslage günſtig ausgewirkt hat. Die Umſätze auf einer Seite des Hauptbuches konnten auf 53.10(44.73) Mill. RM. geſteigert werden. An neuen Krediten wur⸗ den im Berichtsjahr den Mitgliedern 800 000 RM. zur Verfügung geſtellt, von welchen allerdings ein erheb⸗ licher Teil, insbeſondere ſoweit es ſich um Vorſchüſſe auf öffentliche Aufträge an das Handwerk handelte, wieder zurückbezahlt wurde. Stark belebt hat ſich im Gegenſatz zu den Vorjahren das Wechſelgeſchäft. Der ausgewieſene Beſtand beträgt 191 318.91 RM. gegen⸗ über 36 511.50 RM. im Vorfahr. Der betriebsfremde Grundbeſitz wurde durch Verkauf von vier Objekten weiter vermindert. Die Spareinlagen im Neugeſchäft haben ſich um 200 000 RM. erhöht. Dem Reſervefonds⸗ Konto wurden aus dem Rationaliſierungsfonds 150 000 Reichsmark zugewieſen. Der Reingewinn beträgt einſchließlich des Gewinn⸗ vortrages aus dem Vorjahre 10 492.26 RM. und ſoll vorbehaltlich der Zuſtimmung der Generalverſammlung wie folgt verwendet werden: Zuweiſung an die geſetz⸗ liche Reſerve 3895 RM., Sonderrückſtellung für Steuern 3000 RM., Vortrag auf neue Rechnung 3597.26 RM. Wirtschaftsaufstieg im Messespiegel Eine aufschlußreiche Schrift des Werberats der deutschen Wirtschaft Die Leipziger e 1938 iſt be⸗ kanntlich zum erſten Male wieder als Reichs⸗ meſſe worden. Die Verleihung der Bezeichnung„Reichsmeſſeſtadt“ iſt ein Mark⸗ ſtein in der 700jährigen Geſchichte der Leipziger Meſſe, der den Werberat der deutſchen Wirt⸗ ſchaft veranlaßt hat, in einer von ihm heraus⸗ gegebenen aufſchlußreichen Schrift unter dem Titel„Ergebnis der Leipziger Frühjahrsmeſſe einige grundſätzliche Fragen zu erör⸗ ern. Die Broſchüre geht davon aus, daß die Leip⸗ ziger Meſſe eine Einrichtung iſt, an der die Wirtſchaft aller deutſchen Gaue teilnimmt. Die deutſche Induſtrie ſtellt f5 jeder Leipziger Meſſe immer wieder ihre Leiſtungen unter Beweis. In einer Zeit, in der einheitliche Lenkun alles wirtſchaftliche Geſchehen beherrſcht, muß das Angebot der Meſſe ein Spiegelbild vom geſam⸗ ten Leiſtungswillen des Volkes ſein. Technik und Chemie entwickeln neue Werkſtoffe und ſchaffen Grundlagen 4 ihre wirtſchaftliche Be⸗ arbeitung. Der Werberat hebt vor allem her⸗ vor, daß die Reichsmeſſe in Leipzig eine Stel⸗ lung erhält, wie ſie keine andere Meſſe ein⸗ nimmt. Während die meiſten internationalen Meſſen des Auslandes in ihrem Wirkungskreis auf wenige Länder beſchränkt bleiben und die übrigen deutſchen Meſſen außenwirtſchaftlich regionale Aufgaben zu erfüllen haben, iſt die Leipziger Meſſe die einzige, deren Einflußge⸗ biet die ganze Welt iſt. In den weiteren Kapiteln ruft die Broſchüre nochmals einige wichtige Daten ins Gedächtnis zurück. Die er Frühjahrsmeſſe 1938 als eine Meſſe des J war von 9512 Ausſtel⸗ lern beſucht. Die Zahl der Ausſteller und Ein⸗ käufer erreichte eine fiie wie ſie während der letzten Jahre nicht bber werden konnte. Die bisher höchſte Zahl der geſchäftlichen Be⸗ ſucher, die zur Frühjahrsmeſſe 1937 mit 263 136 gezählt wurde, iſt zur diesjährigen Frühjahrs⸗ meſſe um 41 653, das ſind 15,8 v.., über/ rof⸗ — worden. Die Geſamtzahl der geſchäftlichen eſucher beträgt 304 789. Dem erweiterten An⸗ gebot und der ſtärkeren zur Früh⸗ jahrsmeſſe 1938 entſprach auch der geſchäftliche Erfolg. Der von den deutſchen Ausſtellern zur Frühjahrsmeſſe erzielte Umſatz bezifferte ſich auf rund 543 Millionen Reichsmark, das ſind faſt 10 v. H. mehr als zur Frühjahrsmeſſe 1937, zu der der geſchätzte Umſatz 495 Mill. RM. aus⸗ machte. Im Vergleich zur Frühjahrsmeſſe 1934 366 der Meſſeumſatz um 262 Prozent er⸗ öht. Der mit dem Auslande erzielte Umſatz der Leipziger Frühjahrsmeſſe 1938 bezifferte ſich auf 174 Millionen RM. Einen wie ſinnfälligen Ausdruck aber auch der ſtarke deutſche Binnenmarkt zur diesjähri⸗ en Frühjahrsmeſſe im Geſchäft mit der In⸗ landskundſchaft fand, geht aus einigen ſehr intereſſanten Ziffern hervor. So entfallen auf das Inlandsgeſchäft der Muſtermeſſe vom Ge⸗ etwa 131 Mill. RM. und auf as hiah Aeſſe ſabngs zur diesjährigen Frühjahrsmeſſe ätzungs⸗ weiſe 238 Mil RM. Ein beſonderes Kapitel der Schrift, geht in einem eingehenderen Rückblick auf Oeſterreichs Verbundenheit mit der Leipziger Meſſe ein. Es wird hervorgehoben, daß ſich bis in die frühe Geſchichte der Leipziger Meſſe enge wirtſchaft⸗ liche Beziehungen zwiſchen dieſem Markt und der alten Oſtmark feſtſtellen laſſen. Der Wiener Kaufmann habe faſt immer das Leipziger Meſſegeſchäft beeinflußt. Mit dem Niedergang der öſterreichiſchen Wirtſ 170 in den letzten Jahren verringerte ſich auch die Zahl der öſter⸗ reichiſchen Ausſteller auf der Leipziger Meſſe, die zur Herbſtmeſſe 1934 mit 37 ihren Tiefſtand erreichte. Der Wirtſchaftsaufſchwung des Drit⸗ ten Reiches und die Bedeutung der Leipziger Meſſe für die usfuhr ließ aber tat⸗ öſterreichiſche Firmen in den Jahren 1936 bis 1938 wieder in ſtärkerem Umfange an der Leipziger Meſſe teilnehmen. Auch die Zahl der Einkäufer aus Oeſterreich erreichte auf der Frühjahrsmeſſe einen Stand von 2813. Sie wäre ſicherlich noch größer geweſen, wie es in dem vom Werberat herausgegebenen Bericht heißt, wenn nicht ein politiſcher Druck ſeitens des vergangenen Regimes ausgeübt worden wäre. Für die Zukunft ſei zu erwarten, daß ſich die Wirtſchaft unſeres Landes Oeſterreich im gleichen Maße wie die der übrigen Gaue uneingeſchränkt an der beteiligt, ſo daß die Ausſtellerzahl ſich binnen kurzem ver⸗ doppelt und die Zahl der Einkäufer ein Mehr⸗ faches der bisherigen erreichen wird. Gollesdient-Anzeiger Evangeliſche Kirche Sonntag, den 8. Mai 1938 Trinitatiskirche..30 Uhr Frühgottesdienſt, Vikar Jae⸗ ger; 10 Uhr Gemeinde⸗ und Militärgottesdienſt(Lo⸗ rettogedächtnisfeier), Standortgeiſtlicher Dr. Heid⸗ land; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Jaeger; 11.15 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Kiefer und Pfar⸗ rer Dr. Engelhardt. Zungbuſchpfarrei. 11.20 Uhr Chriſtenlehre für männl. Jugend, Pfarrer Speck; 12 Uhr Chriſtenlehre für weibl. Jugend, Pfarrer Speck. Konkordienkirche,.30 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Bürck; 10.45 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Walter; 10.45 Uhr Chriſtenlehre in K 3, 3, Pfarrer Bürck; 11 Uhr Chriſtenlehre in M1, 6a, Pfarrer Dr. Schütz. Chriſtuskirche. 8 Uhr Frühgottesdienſt, Vikar Hilmer; 10˙ Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Mayer; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Hilmer; 11.15 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Mayer, Pfarrer Dr. Weber. Neuoſtheim. 10.00 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrvikar Betzel; 11.00 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrvikar Betzel; 11.30 Uhr Kindergottesdienſt, Pfarrvikar Betzel. Friedenskirche..30 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Bach; 10.45 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Bender; 10.45 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Bach und Pfarrer Zahn. Johanniskirche..30 Uhr Frühgottesdienſt, Vikar Schmitt; 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Em⸗ lein; 11.15 Uhr Chriſtenlehre für männl. u. weibl. Jugend, Dekan Joeſt; 11.00 Uhr Chriſtenlehre für männl. Jugend, Pfarrer Emlein; 11.45 Uhr Chri⸗ ſtenlehre für weibl. Jugend, Pfarrer Emlein; 11.15 Uhr Kindergottesdienft, Vikar von Feilitzſch. Lutherkirche..30 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Jundt; 10.45 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Schä⸗ fer; 10.45 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Jundt, Pfar⸗ rer Walter, Pfarrer Simon. Gemeindehaus Eggenſtraßſe 6..00 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer Walter. Melanchthonkirche..00 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Hahn; 10.00 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Adel⸗ mann; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Adel⸗ mann. Gemeindehaus Zellerſtraße 34..30 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer Hahn; 11.15 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Heſſig. Auferſtehungskirche, Mannheim⸗Nord..30 Uhr Haupt⸗ gottesdienſt, Pfarrer Bodemer; 10.45 Uhr Chriſten⸗ lehre, Pfarrer Bodemer; 11.15 Uhr Kindergottes⸗ dienſt, Pfarrer Bodemer. Stüdt. Krankenhaus. 10.30 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer Haas(Stadtpoſaunenchor), bei gutem Wetter im Freien. Diakoniſſenhaus. 10.30 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer Fritze. Feudenheim..30 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Rau; 10.45 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Rau; 11 Uhr Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Kammerer. Friedrichsfeld..30 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schönthal; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt, Pfarrer Schönthal; 13 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Schönthal. Käfertal. 9 Uhr Chriſtenlehre für Knaben, Vitar Betz: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schäfer; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Pfarrer Schäfer; 20 Uhr Abendgottesdienſt, Vikar Metzger. Käfertal⸗Süd. 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Metz⸗ ger; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Metzger. Reckarau..45 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Gänger und Pfarrer Kühn;.30 Uhr Hauptgottesdienſt, farrer Kühn; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt der üdpfarrei, Pfarrer Kühn; 11.15 Uhr Kindergot⸗ tesdienſt der Nordpfarrei, Pfarrer Gänger. Gemeindehaus Speyerer Straße. 9 Ubr Chriſtenlehre, Pfarrvikar Müller; 10.00 Ubr Hauptgottesdienſt, Pfarrvikar Müller; 11.00 Uhr Kindergottesdienſt, Pfarrvikar Müller. Rheinau. 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Miſſionar Velte; 11 Uhr Chriſtenlehre für Knaben, Miſſionar Velte; 11.30 Uhr Kindergottesdienſt, Miſſtonar Velte. Pfingſtberg..00 Uhr Hauptgottesdienſt, Miſſionar Velte; Kindergottesdienſt ſiehe Rheinau. Sandhofen..30 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Bartholomä; 11 Uhr Chriſtenlehre; 11.30 Uhr Kin⸗ dergottesdienſt. Seckenheim..30 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Stei⸗ gelmann; 10.45 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Stei⸗ gelmann; 13 Uhr Chriſtenlehre für Mädchen, Vikar Steigelmann. Waldhof, Paulustirche..30 Uhr Chriſtenlehre für beide Pfarreien, Pfarrer Ohngemach und Pfarrer Clormann;.30 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Ohngemach; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt, Vik. Zug. Wallſtadt. 9 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Münzel;.30 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Münzel; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt, Pfarrer Münzel. Militürgottesdienſt Trinitatiskiche: 10 Uhr Lorettogedächtnisfeier, Stand⸗ ortgeiſtlicher Dr. Heidland. Wochengottesdienſte Trinitatiskirche. Dienstag: 20 Uhr, Pfarrer Speck. Konkordienkirche: Mittwoch:.15 Uhr Morgenandacht in der Kirche; Donnerstag: 20 Uhr Abendgottes⸗ dienſt in der Kirche, Pfarrer Bürck; Samstag: 20.30 Uhr Wochenſchlußandacht in der Kirche. Neuoſtheim. Mittwoch: 20 Uhr Frauenabend. Friedenskirche. Montag b. Samstag:.20 Uhr Mor⸗ genandacht. Johanniskirche. Donnerstag: 20 Uhr Bibelſtunde, Vikar Herrmann. Lutherkirche. Mittwoch: 20 Uhr Abendgottesdienſt, Vikar Schäfer. Feudenheim. Donnerstag:.15 Uhr Morgenandacht, Vikar Rau. Käfertal. Freitag: 20 Uhr Bibelſtunde, Pfarrer Schäfer. Neckarau. Mittwoch:.15 Uhr Schülergottesdienſt, Pfarrer Kühn. Sandhofen. Montag: 20 Uhr Frauenabend; Don⸗ nerstag: 20 Uhr Bibelſtunde. Waldhof. Mittwoch: 20 Uhr Bibelleſe im Konfirman⸗ denſaal, Pfarrer Ohngemach. Evang.⸗luth. Gemeinde Diakoniſſenhaustapelle, E 7, 29. Sonntag, den 8. Mai, 10.30 Uhr Predigt, Pfarrer Fritze. Vereinigte ev. Gemeinſchaften Gemeinſchaft innerhalb der Kirche Haus„Friede“, K 4, 10 Sonntag: 14 Uhr Kindergottesdienſt, 16 Uhr Bibel⸗ ſtunde für Mädchen, 20 Uhr Wortvertündigung.— Mittwoch: 20 Uhr Bibelſtunde für Männer, 20 Uhr Be für Mädchen.— 16 Uhr Bibelſtunde für Frauen, 20 Uhr Bibelſtunde des Blauen Kreuzes. Gemeinſchaft innerhalb der irue Mannheim · Neckarau, Rheingoldſtraße 41 Sonntag: 14 Uhr Kindergottesdienſt, 20 Uhr Wort⸗ verkündigüng.— Ach 20 20 Uhr Bibelſtunde für Mädchen.— Mittwoch: 20 Uhr Blibelſtunde.— Don⸗ nerstag: 20 Uhr Bibelſtunde des Blauen Kreuzes. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗Heim“ L 11, 4 Sonntag: 14 Uhr Kinderſtunde; 20 Uhr Wortver⸗ kündigung.— Mittwoch: 20 Uhr Gebetsſtunde.— Donnerstag: 16 Uhr Frauen⸗Bibelſtunde. Käfertal⸗Süd, Dürkheimer Str. 32. Montag: 8 Uhr n Almenhof, Schillerſchule. Montag: 20 Uhr Wort⸗ wah Pfingſ ene andhofen. Mittwoch: 20 Uhr Wortver⸗ kündigung. Neckarau, Kirchgartenſchule. Freitag: 20 Uhr Wort⸗ verkündigung. Evangeliſche Freikirchen Methodiſtenkirche, Augartenſtraße 26 Sonntag:.45 Uhr Predigt, Prediger Neumann.— Donnerstäg: 20 Uhr Bibelfthrive. 3 berg, Pfingſtbergſtraße 3. Dienstag: 20 Uhr Kirchliche Nachrichten der evangeliſchen Ge⸗ meinde gläubig getaufter Chriſten(Baptiſten), Mannheim, Max⸗Joſef⸗Straße 12 Sonntag:.30 Uhr Gottesdienſt. Prediger: Reploeg. Abendmahl; 11 uUhr Kindergottesdienſt; 20 Uhr Got⸗ tesdienſt. Prediger: Reploeg.— Mittwoch: 20 Uhr Bibel⸗ und Gebetſtunde. Landeskirchliche Gemeinſchaft und Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhofſtr. 34 Sonntag: 20 Uhr Wortverkündigung.— Montag: 20 Uhr Frauenbibelſtunde.— Dienstag: 20.15 Uhr Bibelſtunde(Fahrlachſtraße 13).— Mittwoch: 20 Uhr Bibelſtunde.— Samstag: 20.15 Uhr Gebetsſtunde. Mannheim⸗Feudenheim, Schwanenſtraße 30(Lokal im Hof). Sonntag; 20 Uhr Wortverkündigung, und Mittwoch: 20 Uhr Frauenbibelſtunde. Mannheim⸗Waldhof⸗Gartenſtadt, Trommlerweg 33 (bei Gültling). Freitag: 20 Uhr Bibelſtunde. Mannheim⸗Wallſtadt, Atzelbuckelſtraße 4. Sonntag, 20 Uhr, und Dienstag, 20 Uhr, Bibelſtunde. Sonſtige Gemeinſchaften Die Chriſtengemeinſchaft, I. 2, 11 Bewegung zur religiöſen Erneuerung Sonntag, 8. Mai: 10 Uhr Menſchenweihehandlung mit Predigt.— Mittwoch, 11. Mai: 9 Uhr Menſchen⸗ weihehandlung. Freireligiöſe Landesgemeinde Baden, Körperſchaft des öffentlichen Rechts Gemeinde Mannheim löſe Sonntagsfeier. Prediger Dr. Karl faal 3 onntag, 8. Mai, vorm. 10 Uhr, im Caſino⸗ aal, Römiſch⸗Katholiſche Kirche Vom 7. bis 14. Mai 1938 Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche). Sonntag: 6 Uhr Frühmeſſe;.45 Uhr hl. Meſſe;.30 Uhr Sing⸗ meſſe mit Predigt;.30 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Uhr Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt; 14 Uhr Chriſtenlehre für die Fünglinge. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag: 6 Uhr Frühmeſſe; 7 Uhr hl. Meſſe;.45 Uhr Sing⸗ meſſe mit Predigt; 9 Uhr Pfarrgottesdienſt mit Predigt und Amt: 10.30 Uhr Kindergottesdienſt; 11.30 Uhr hl. Meſſe mit Predigt; 12 Uhr Chriſten⸗ lehre für die Fünglinge; 19.30 Uhr Maiandacht mit Predigt. Herz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag: 6 Uhr Frühmeſſe; 7 Uhr hl. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt;.30 Uhr Predigt und Amt; 11 Uhr Kin⸗ dergottesdienſt mit Predigt; 14 Uhr Chriſtenlehre für Mädchen; 19 Uhr Maiandacht mit Predigt und Segen. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag: 5 Uhr hl. Meſſe; 6 Uhr hl. Meſſe; 7 Uhr Frühmeſſe; 8 Uhr Sing⸗ meſſe mit Predigt;.15 Uhr Schülergottesdienſt; 10 Uhr Predigt und Hochamt; 11.15 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 19.30 Uhr Maiandacht mit Predigt. Liebfrauenpfarrei Mannheim. Sonntag:.30 Uhr Frühmeſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt;.30 Uhr Predigt und Amt; 11 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 14.30 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen; 19.30 Uhr Maiandacht mit Predigt. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag:.30 Uhr mit Predigt; 10 Uhr Gymnaſtumsgottes⸗ ienſt. St. Joſeph, Lindenhof. Sonntag: 6 Uhr hl. Meſſe; 7 Uhr hl. Meſſe;.45 Uhr Betſingmeſſe mit Pre⸗ digt; 9 Uhr Kindergottesdienſt; 10 Uhr Feſtgottes⸗ dienſt mit Predigt, feierl. levit. Hochamt, Tedeum und Segen; 11.45 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 19 Uhr Maiandacht. St. Peter, Mannheim. Sonntag: 6 Uhr hl. Meſſe; 7 Uhr hl. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt; .30 Uhr Hochamt mit Predigt; 11 Uhr Singmeſſe mit Predigt, anſchließend Chriſtenlehre f. d. Jüngl.; 19.30 Uhr Maiandacht mit Predigt. St. Bonifatius, Mannheim. Sonntag: 6 Uhr Früh⸗ meſſe; 7 Uhr hl. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Pre⸗ digt;.05 Uhr Kindergottesdienſt m. Pred.; 10 Uhr Hochamt mit Predigt; 11.30 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 14 Uhr Chriſtenlehre für die JFünglinge; 19.30 Uhr Maiandacht mit Predigt. St. Nikolaus, Mannheim. Sonntag: 6 Uhr hl. Meſſe; 7 Uhr Frühmeſſe;.30 Uhr Kindergottes⸗ dienſt mit Predigt; 10 Uhr Hauptgottesdienſt mit Predigt und Hochamt, anſchl. Chriſtenlehre für die ——◻— 19.30 Uhr Maiandacht mit Predigt und St. Jakobuskirche, Mannheim⸗Neckarau. Sonntag: hl. Meſſen um 6 und.45 Uhr; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 9 Uhr Chriſtenlehre für die Knaben; .30 Uhr Amt mit Predigt; 11 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 19.30 Uhr Maiandacht. St. Franziskus, Mannh.⸗Waldhof. Sonntag: 6 Uhr Frühmeſſe;.30 Uhr Singmeſſe mit Predigt;.30 Uhr Hauptgottesdienſt m. Predigt; 10.30 Uhr Chri⸗ ſtenlehre für die Jünglinge; 11 Uhr Kindergottes⸗ dienſt mit Predigt; 20 Uhr Maiandacht m. Predigt. Kapelle der Spiegelfabrit. Sonntag:.15 Uhr Amt mit Predigt; 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Pred. St. Eliſabeth(Gartenſtapt). Sonntag: 7 Uhr Früh⸗ meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 10 Uhr Haupt⸗ gottesdienſt; 11 Uhr Chriſtenlehre für die Jüng⸗ linge; 19.30 Uhr Maiandacht und Predigt. St. Laurentius, Mannh.⸗Käfertal. Sonntag:.00 Uhr Frühmeſſe;.15 Uhr Komm.⸗Meſſe mit Pred.; 9, Uhr Amt mit Predigt; 11 Uhr Schülergottes⸗ Sür Chriſtenlehre für 3 r Andacht; i 27 5 ſrei. ht; 20 Uhr Maiandacht „Peter und Paul, Mannheim⸗Feudenheim. Sonn⸗ tag:.30 Uhr Frühmeſſe;.30 Uhr Singmeſſe; .30 Uhr Hauptgottesdienſt; 11 Uhr Schülergottes⸗ dienſt; 11.45 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge; 14 Uhr Oſterveſper; 20 Uhr Maiandacht mit Pred. St. Bartholomäuskirche, Mannh.⸗Sandhofen: Sonn⸗ tag: 7 Uhr Frühmeſſe; 9 Uhr Hauptgottesdienſt; 11 Uhr Schülergottesdienſt; 14 Uhr Andacht; 19.30 Uhr Maiandacht mit Predigt. St. Antonius, Mannheim⸗Rheinau. Sonntag:.00 Uhr Frühmeſſe;.30 Uhr Schülergottesdienſt mit Predigt; 10.10 Uhr Amt mit Predigt; 19.30 Uhr Maiandacht mit Predigt und Segen. Mannheim⸗Seckenheim. Sonntag: 7 Uhr Früh⸗ meſſe;.30 Uhr Kindergottesdienſt;.40 Uhr Haupt⸗ gottesdienſt, anſchl. Chriſtenlehre für Mädchen; 14 Uhr Veſper; 19.30 Uhr Maiandacht. Sonntag:.30 Uhr Pre⸗ „Amt, riſtenlehre; i„ Luich hre; 20 Uhr Predigt, Mai t. Thereſia vom Kinde Jeſu, Pfingſtberg. Sonn⸗ t a g:.30 Uhr Frühmeſſe mit Previgt⸗.30 Uhr Amt mit Predigt; 19.30 Uhr Maiandacht m. Pred. St. Paul, Almenhof. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe: .30 Uhr Singmeſſe mit Predigt;.30 Uhr Chri⸗ ſtenlehre; 11 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 19.30 Uhr Maiandacht mit Predigt und Segen. St. Hildegard, Mannheim⸗Küfertal. Sonntag:.00 Uhr Frühmeſſe: 9 Uhr Hochamt mit Predigt, an⸗ ſchließend Chriſtenlehre; 19.30 Uhr Maiandacht. Thereſienkrankengaus. Sonntag:.30 Uhr hi. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Pred.— Maiandacht: Sonntag, Dienstag, Donnerstag je 20.30 Uhr. Ilvesheim. S onntag: 7 Uhr Frühmeſſe;.30 Uhr Hauptgottesdienſt mit Predigt; 13.30 Uhr Segens⸗ in der Br. Konrads⸗ Siedlung);. r Maia i ⸗ —— hr Maiandacht mit Pre Militärgottesdienſt Jeſuitenkirche. Sonntag:.30 u ⸗Ge⸗ dächtnisgottesdienſt. Wen Alt⸗Katholiſche Gemeinde Schloßti 335 152 den 8. Mai oßkirche:.30 Uhr hl. Meſſe i mit Predigt. ſſe in deutſcher Sprache Erlöſerkirche(Waldhof, Waldſtraße 117): 9. hl. Meſſe in deutſcher Sprache mit Prebias 30 Uhr Mum II a2*—— W 22 0 II I A4 A◻l II + Im Bette? ſchen de pelnd, vor de wollte. Mit e getraut um ein Aufſicht Hier Draußen Gleich d Peder e ſchnapp: hatte z1 „Eine draußen Der Drang nahmen dachtſan „Könt erreicher „Unm müſſen gleich ſe „Na, uns vo— Die chen we die Ret kurzer wegung 1 1058 263 136 ihjahrs⸗ iber/ rof⸗ äftlichen ten An⸗ r Früh⸗ häftliche lern zur erte ſich das ſind ſſe 1937, M. aus⸗ eſſe 1934 zent er⸗ Umſatz ezifferte ſer auch iesjähri⸗ der In⸗ en ſehr llen auf om Ge⸗ und auf sgütern ätzungs⸗ geht in terreichs ein. Es ie frühe irtſchaft⸗ irkt und Wiener eipziger dergang letzten er öſter⸗ r Meſſe, iefſtand es Drit⸗ tung der iber tat⸗ Jahren ange an die Zahl auf der 13. Sie ie es in Bericht ſeitens worden ten, daß ſterreich n Gaue iligt, ſo em ver⸗ n Mehr⸗ Singmeſſe „Jüngl.; ihr Früh⸗ mit Pre⸗ 10 Uhr neſſe mit ünglinge; Uhr hl. dergottes⸗ ienſt mit e für die edigt und nutag: Zingmeſſe Knaben; meſſe mit d: 6 Uhr igt;.30 ihr Chri⸗ dergottes⸗ Predigt. Uhr Amt nit Pred. ihr Früh⸗ hr Haupt⸗ ie Füng⸗ aig:.00 it Pred.; lergottes⸗ lehre für aiandacht Sonn⸗ ingmeſſe; lergottes⸗ ünglinge; nit Pred. Sonn⸗ tesdienſt; ht; 19.30 a g:.00 ienſt mit .30 Uhr hr Früh⸗ hr Haupt⸗ dchen; 14 Uhr Pre⸗ igt, Mai⸗ Sonn⸗ rühmeffe; ihr Chri⸗ t; 19.30 a g:.00 digt, an⸗ dacht. Uhr hi. niandacht: Ihr. .30 Uhr Segens⸗ Konrads⸗ mit Pre⸗ hretto⸗Ge⸗ nde r Sprache .30 Uhr f. 20 l. II HIl lll ————————————— — —. N. —— Folge 18a S waren Frauen dabei/ Im Morgengrauen kam der Strandwärter Bette Peder vom Meer heraufgelaufen, zwi⸗ ſchen den Dünen auf ſeinen kurzen Beinen trip⸗ pelnd, als ob er die großen Schaumköpfe, die vor der Strömung herwirbelten, einholen wollte. Mit einem Sprung, den er ſich ſonſt nicht zu⸗ getraut hätte, flog er über einen breiten Graben, um einen Umweg zum Hof zu ſparen, wo der Aufſichtsbeamte für das Rettungsweſen wohnte. Hier ſaß man gerade beim Morgenkaffee, als Draußen ein jagendes Getrampel zu hören war. Gleich darauf wurde die Tür aufgeriſſen. Bette Peder erſchien. Er ſtand einen Augenblick und ſchnappte nach Luft, bis er endlich die Kraft hatte zu erzählen: „Eine Strandung— ein Dampfer— er ſteht draußen beim Riff.“ Der Aufſichtsbeamte kannte Bette Peders Drang zur dramatiſchen Uebertreibung und mahm noch einen Löffel voll Grütze, ehe er be⸗ dachtſam fragte: „Können wir ihn mit deen Raketenapparat erreichen?“ „Unmöglich, der iſt zu weit draußen, Wir müſſen das Boot klarmachen, und das muß gleich ſein, es gilt Leben oder Tod.“ „Na, da iſt's wohl am beſten, wir erheben uns von der Bank.“ Die Morgenmahlzeit mußte ſofort abgebro⸗ chen werden, die Leute wurden fortgeſchickt, uen die Rettungsmannſchaften anzuwerben. Nach kurzer Zeit war das ganze Fiſcherlager in Be⸗ wegung. Von einigen der Häuſer ſah man Bette Peder bei ſeinem Lauf vom Meer und beeilte ſich daher, etwas Eſſen zu bekommen, weil man ſich gut ausrechnen konnte, daß es einige unruhige Stunden geben würde. Die Fiſcher kamen noch mit Schlaf in den Augen und mit Kaffeetropfen im Bart angelau⸗ ſen, die zunächſt wohnenden Bauern brachten auch ihre Pferde mit. Die beiden Flügeltüren des Rettungsſchup⸗ pens waren bereits gähnend weit aufgeſchla⸗ gen. Das große Boot wurde auf Rädern her⸗ ausgezogen. Sechs Paar Pferde wurden vor⸗ geſpannt, und dann kämpfte man ſich mühſelig zum Meer, durch einen ſandigen Hohlweg, wo der Sturm beſonders ſtark drückte und den Sand zu peitſchenden Wolken aufhob, daß Men⸗ ſchen und Tiere die Köpfe ſenken mußten, um wie Blinde vorwärts zu torkeln. Ein Teil der Jugend war ſchon am Strande und empfing die Rettungsmannſchaften mit Kopfſchütteln und warnenden Rufen: „Da iſt nichts zu machen!“ So ſah es auch aus. Der Dampfer war auf eines der gefährlichſten Riffe aufgelaufen. Dort hhatte er die Möglichkeit, ſich noch ziemlich lange zu halten, aber dort war es ebenſo ſchwierig, dden Schiffbrüchigen zu Hilfe zu kommen, denn gerade an dieſer Stelle gab es ſtarke Strömun⸗ gen. Außerdem war das Meer an dieſem Mor⸗ gen ſtärker in Aufruhr, als nach der Windſtärte zu erwarten war. Eine Schaumwelle folgte raſch der anderen. Der Rumpf des Dampfers war immer über⸗ ſchwemmt, und nur die Kommandobrücke ragte aus den Waſſermaſſen empor. Hier war auch die Beſatzung verſaanmelt. Soweit man erken⸗ nen konnte, waren es ungefähr zehn Menſchen neid ein ums andere Mal ſah man ſie mit einem Hut oder einem Stück Zeug winken, ein Zeichen, daß ſie Hilfe brauchten. Aber ſie würden wohl gezwungen ſein, länger da draußen zu warten, als ihnen angenehm. Die Rettungsmannſchaften ſchauten ſich zwei⸗ felnd an. Niemand ſagte ſeine Meinung. Jeder wußte, was der andere dachte, und ſollte ſchon etwas geſagt werden, ſo war das Sache des Aufſichtsbeaamnten. Aber auch der hatte am meiſten Luſt zu ſchwei⸗ gen. Erſt nachdem er eine Zeitlang dageſtanden und den Dampfer immer wieder betrachtet hatte, wandte er ſich zögernd an den Führer des Rettungsbootes: „Na, Jens Ryle, was ſagſt du zu dieſer Ge⸗ ſchichte?“ „Wir müſſen wohl wenigſtens einen Verſuch machen“, ſagte dieſer, ſo kleinlaut, daß die Worte voen Sturm faſt verſchluckt wurden. Aber der Auſſichtsbeamke begriff und fragte ernſt: „Soll ich ſtatt deiner mit hinausgehen?“ „Nein“, kam es ſcharf und deutlich aus Jens Ryles Mund. Vor einem halben Jahr erſt war er Witwer geworden, es wäre ſchlimm für die Kinder, wenn ſie auch den Vater verlieren müßten, aber ſeinen Platz am Ruder des Rettungsbootes verließ er nicht, ſo lange er nur einen Arm rühren konnte. Er zeigte nur mit einer kurzen Handbewegung auf das Meer, das genügte für SDier imn den Weneii Auinahme: Bittner Von Erik Bertelsen die Mannſchaft, die Rettungsgurte umzuhängen, ohne Haſt, aber auch ohne Trödelei. Die Geſichter zeugten davon, daß man an dem guten Ausgang dieſes Rettungswerkes zwei⸗ felte, aber man wollte weder Furcht noch Un⸗ willen zeigen. Mehr als zwei Jahre war es ſchon her, daß man Gelegenheit hatte, Menſchen mit dem Ret⸗ tungsboot zu bergen, und ab und zu ſprach man noch mit Neid von den guten alten Zeiten, wo man beinahe in jedem Winter von den Schiffen, die am Riff ſtrandeten, Verdienſt hatte. Das wäre gerade richtig, jetzt zu verſagen, wo ſich Gelegenheit bot, Kraft und Mannesmut zu zeigen. Das Boot wurde ins Meer geſchoben, es gab Fiſcher genug, die, ohne Angſt vor naſſem Zeug, helfen wollten es zu Waſſer zu bringen. Jens Ryle ſtand entſchloſſen mit der Hand am Ruder da. Die Rücken vor ihm beugten ſich, die Ruder wurden eingelegt, und das Boot ſchnellte vorwärts. Der erſte Brecher krümmte ſich vor dem Steven und ſandte eine kalte Duſche ins Boot. Das ſalzige Naß ſchmeckte bekannt und erfriſchend. Man war ſchon früher auf See, man fühlte ſich zu Hauſe, ſelbſt wenn die Brandung auch reichlich ſtürmiſch war. Jetzt galt es nur, die Kräfte gemeinſam auszunützen. Jens Ryle ſtand, die Stirn vorwärts gepreßt, in Richtung der Ruderſchläge und wiederholte jedesmal, wenn er einen beſonders kräftigen Schlag wünſchte, den Ruf: „Hau— ruck!“ Jetzt kam die Sonne für einen Augenblick hervor. Ab und zu brach ein warmes Strah⸗ lenbündel durch die Wolken; wenn ihr Licht den Dampfer traf, konnte man deutlicher als ſonſt die Geſtrandeten da draußen ſehen. Seit das Rettungsboot auf dem Wege zum Dampfer war, winkten ſie dort nicht mehr. Sie fühlten ſich anſcheinend ſchon ſicher in dem Ge⸗ danken, gut geborgen zu ſein; aber die vielen Menſchen, die ſich nach und nach am Strande einfanden, waren nicht ſo hoffnungsvoll. Jedesmal, wenn das Rettungsboot für Augenblicke im Wellental verſchwunden war und wieder zum Vorſchein kam, um ſich ſteil gegen die drohenden Schaumkämme emporzu⸗ heben, blickten die vielen Menſchen am Strande in ſtummer Erwartung auf den einen Punkt, an dem es wieder auftauchen mußte: würde es wieder hochkommen, oder würde es zurück⸗ geſchlagen werden, vielleicht mit dem Kiel nach oben? Nach einer halben Stunde angeſtrengten Ru⸗ derns hatte das Boot zwei Drittel der Strecke zurückgelegt. Doch jetzt konnte man nicht mehr ſehen, daß es vorwärts kam, das hatten die meiſten Menſchen auch erwartet. Im letzten Stück war der Seegang ſo ſtark, daß die Kräfte der Ruderer erlahmten. Plötzlich ſchrie Bette Peder auf: „Jetzt drehen ſie!“ Und er hatte ſich nicht geirrt. Als das Ret⸗ tungsboor wieder auftauchte, zeigte der Steven gegen Land, und dann ging es in fliegender Fahrt mit den Wellen, ſo daß es nur wenige Minuten dauerte, bis der Kiel gegen den Strand des Ufers ſcheuerte. Die Rettungsmannſchaften ließen nach dieſer Tour die Ohren hängen. Sie hatten ihre Kräfte bis zum letzten angeſpannt, aber die Ausdauer des Sturmes war größer als die ihre. So mußten ſie warten und hoffen, bis das Wetter ſich beſſern würde und ſie mit fri⸗ Herr Jakob ten Holt in Oldenzaal hatte ein⸗ mal der Welt, wenn man ſeinen Worten Glau⸗ war er ein Mann um die Fünfzig, ſpindeldürr und leidend, und lebte von aeie und ſelbſtgezogenem Gemüſe. Von ſeiner einſtigen Mannesherrlichkeit war eigentlich nur der ge⸗ waltige Schnauzbart und die leidige Gewohn⸗ ſioß übrig geblieben, grimmige Flüche auszu⸗ toßen. Seine Kinder verprügelte, die Zicklein aber hütete der alte Raunzer, er hütete ſie draußen vor der kleinen Stadt auf einem Stück ben ſchenken will, Furcht Aber nun Pachtland. Vor ſeiner Hütte erhob ſich ein ma⸗ leriſcher Haufen ſeltſamſten Gerümpels, deſſen Glanzſtück eine ausgediente Matratze war. Obendrauf aber ſaß das Hühnervolk, legte dann und wann ein Ei in die ſchadhaften Stellen der Matratze und freute ſich der ſchönen Ausſicht. Wenn ten Holts in der Hütte verſammelt waren, wurde nicht gerade geflüſtert. Eines ——— Abends jedoch trat ein Ereignis ein, as die angeregte Familie mit einem Schlage verſtummen ließ: durch die knarrende Tür ſprang ein gar poſſierliches Dachshündchen, ein hurtiges, langohriges, krummbeiniges Vieh mit liſtigen Augen, das ſofort den kürzeſten Weg zum Ziegenmilch⸗Topf einſchlug. Einen Augenblick ſchwieg alles, um die Anſprache des Familienoberhauptes abzuwarten, das verlegen grinſend in der Tür erſchien: „Er wollte mich einfach nich von die Seite“, brummte Jakob ten Holt in ſeinen Schnauzbart und trat, ganz gegen ſeine Gewohnheit, von einem Fuß auf den andern. Mutter ten Holt wagte zu ſeufzen::„Na, aber Vater!“ „Nich von die Seite!“ klang es drohender zurück.„Verſtanden?!“ Die kleine Geſellſchaft ſtimmte ein wildes Halloh an.„Wie ſoll's denn heißen?“ rief es durcheinander. iſt ein feiner Name!“ „Lieber Harry!“„Nein, Minka— Minka!“ ſchrien andere, und ſie rieten aufgeregt und ſchied: hin und her, bis Vater polternd ent⸗ ſchied: „Lumpi!— und damit baſta!!“ Lumpi entließ einen kleinen, luſtigen Nieſer, daß die Ziegenmilchtropfen nach allen Seiten ſprühten. Als alle lachten, unternahm er einen flemt Abſpü und entleerte dabei eine Schüſ⸗ el mit Abſpülwaſſer, wobei Vater ten Holts rieſige Filzpantoffeln arg in Mitleiden chaft ezogen wurden. Wie hätte der Grimme ſonſt koslamentiert— doch heute verzieh er jede Un⸗ tat, und als wolle das unglaublich wendige Dackelweſen die Feſttagsſtimmung weidlich aus⸗ koſten, hüpfte es behend erſt 0 einen Stuhl und dann auf den Abendbrottiſch, warf das Hinterteil plötzlich ruckartig in die Höhe und ſtieß dabei die Kaffeekanne um. 3 Am anderen Morgen trat Lumpi ſeinen Außendienſt an: er preſchte fuchswild den Hüh⸗ nern nach, mußte von Klas aus der Matratze befreit werden und jagte dann die behaglich weidenden Zicklein in die Flucht, wobei ſeine ſcharfen Hundezähne es beſonders auf die da⸗ vongaloppierenden Ziegenbeine abgeſehen hat⸗ ten. Und Jakob ten Holt ſtand auf der Ziegen⸗ weide und lachte und japſte röchelnd nach Luft. Wenn ihn ſeine kleine Frau in reſpektvoller Entfernung ſo ſah und hörte, war ihr gar nicht wohl zumute. Sie ſah es viel lieber, wenn ſich Vater mit ſeinem nachbarlichen Freund, dem „Schnutenkratzer“ Baſtenak, zankte und prü⸗ gelte. Lumpi gedieh, Lumpi ward von Tag zu Tag rundlicher, die Kinder hatten ihren Spaß und liebten das quicke, unberechenbare Tier, und Mutter ten Holts ohnehin beſcheidene Küchen⸗ einrichtung war um einige unentbehrliche Stücke vermindert worden— als eines Spät⸗ nachmittags, der Herr des Hauſes lag gerade laut ſchnarchend auf dem wiel zu kurzen Sofa ausgeſtreckt, die bekümmerte Mutter mit dem Umpi-/ Oldenzaaler Lokalblatt erſchien. Sie ſchob es dem Schnarcher ehrfürchtig unter die Raſe, zauſte ihn ängſtlich am Ohr und wies mit dem Zeigefinger auf den Inſeratenteil:„Vater— Vater— komm zu dir— ſie ſuchen ſchon den Köter— du haſt ihn doch nich entwendet, Vater...?“ Mit einem ſchweren Seufzer fuhr Jakob ten Holt empor,— zwei üchlgen Schneide⸗ Bum blinkten bedrohlich. Die Kinder atmeten aum. Ein Brummer ſchwebte über den Dämp⸗ fen der Krautſuppe. „Er is mich doch immer nachjelaufen, der Lumpi“, ſagte er ruhig in die Stille. Dabei kniff er das linke Auge zu und las das Inſerat:„Zwanzig Gulden Belohnung für den Nachweis des Täters, der meinen el Julche unter Anwendung von Gewalt entführt hat. Balletje, Polizeileutnant.“ Als er bei dem Wort Polizeileutnant ange⸗ langt war, verfiel er ſichtlich. Mutter ten Holt hob ſtumm flehend die Hände zu ihrem Manne auf:„Vater— uns lannſt du's doch ſagen...“ Aber da ließ er ſchon die Fauſt auf den wack⸗ ligen Tiſch niederſauſen und deckte das ankla⸗ gende Inſerat mit einer Flut erleſener Schimpf⸗ worte zu:„Entführt! Ich ein Entführer! Wie kommt dieſer Milchbart von Balletje mich denn vor?! Vorm Hungertod hat ich den Teckel da Eine Hundeoeſchᷣichᷣte von PDerner Schumann errettet!“ Fauchend und raunzend umſchritt er ſein Reviek, und Lumpi ſchlich verängſtigt zum Speiſeſchrank, wo die offen ſtand. Er erfreute ſich eines unergründlichen Appetits. „Was ſoll denn nun bloß werden?“ wagte Mutter ten Holt noch einmal leiſe anzutippen, als der Ergrimmte wieder eingetreten war. „Die Kinder hängen doch ſo an Lumpi— ach, ann. „Dann wird er eben in die Pfanne gehauen“, brummelte der 5 ſchie in einer zyniſchen Entſchloſſenheit. Und ſchielte zu Lumpi hin, der neben dem Herd ſeinen Wür⸗ elzucker kaute.„Er hat ja ganz ſchön Fett an⸗ geſetzt.“ Da aber brach, was ten Holt ja gerade be⸗ zweckt hatte, unter den jüngeren Familienmit⸗ ein Entrüſtungsſturm los: Nein und reimal nein, lieber wollten ſie Lumpi ſo lange in der Spielkiſte verborgen halten, bis Balletjes Zorn verraucht war. Und ſie jam⸗ merten und heulten und Mutter ten Holts Trä⸗ während ſie rührte, in die Kraut⸗ ſuppe. 7 Derweilen wurde ihr Ernährer immer—— und verdroſſener, wie ein krankes Pferd hockte er in der Ecke und—5 ab und zu, was der Familie noch unſympathiſcher war als die Prü⸗ gel, die er ſonſt auszuteilen pflegte. Endlich Beim steirischen Waldbauernbuben von Walter Schweter Keinen rechten Feſttag gab es für uns För⸗ ſterbuben ohne daß wieder ein neues Buch Pe⸗ ter Roſeggers in unſern Händen war, und dann ſchrieb er mir ein paarmal und immer wollte ich ihn beſuchen und nie hatte ich Geld für die große Reiſe in die Steiermark.— Und dann ſtand ich ergriffen vor dem ſchlichten braunen Holzkreuz unter dem mein liebſter Freund ruht und hinter dem, wie ſtille Wächter, ſeine geliebten Heimatberge ſtehen. In St. Kathrein am Hauenſtein war ich und in den Hochwaldungen des Heugrabens und des Teufelſteines, wo der Urgroßvater einſt, von Wölfen bedroht, auf der Tanne ſaß, wo es hingeht nach Fiſchbach und Birkfeld und es, wie Roſegger ſagte, keine Stunde des Tages gab, die er hier nicht unterwegs geweſen wäre. Auch auf der Zeller Straße wanderte ich, auf der er einſt vor den Mariazell⸗Wallfahrern der „Bettelbub“ war, nach Spital und nach Mürz⸗ zuſchlag, wo der Waldbub zum erſtenmal auf dem Dampfwagen ſaß. Vor mir dehnen ſich jetzt die Wälder, die nach Kindberg gehen, nach Langenwang und Bruck an der Mur, wo er das„Haſenöl“ holen ging und die„Chriſttagsfreude“, gen Krieglach, wo die Eltern ruhen und er nun ſelber ausruht vom langen Kampfe um deutſches Land und deutſches Volk. Als ich vor dem Abſchiednehmen noch einmal im Haufe des Steinbauers war und mir von dem Freunde hatte manches noch erzählen laſ⸗ ſen, tritt ein müder Mann in die Tür, läßt die Augen in der Wirtsſtube hin und her gehen und wendet ſich dann mit leiſen Worten an den Steinbauer. „Ja, Sepp“, höre ich den nun ſagen,„da bleibt nichts übrig, als dein biſſel Zeug zuſam⸗ mentun in eine Kiſte und jemand zum Auf⸗ heben geben, bis du wieder heimkommſt!“ „Und mein Madel und der Bub?“ „Ja, die wird wohl ein Almbauer nehmen, bis ihr wieder geſund ſeid!“ Jetzt höre ich, daß der Alte, ein armer Holz⸗ knecht, für lange Zeit ins Krankenhaus muß, weil er kaum mehr gehen und nicht mehr arbei⸗ ten kann wegen ſeiner gichtigen Knochen. Sein durchlöchertes Häuſel muß er aufgeben und ſein bißchen Hab und Gut in eine Kiſte tun, damit es nicht geſtohlen werde und die jüngſten Kinder, die keine Mutter mehr haben, fortgeben, damit ſie nicht verhungern. Es iſt mir, als erlebe ich eine Roſeggerge⸗ ſchichte aus ſeiner einſt ſo armen Heimat ſelber und möchte reich ſein, um dem bekümmerten Manne zu helfen. Wie bitterſchwer geht er doch vom lieben Daheim, von ſeinen Bergen hinab ins Ungewiſſe, von ſeiner erbärmlichen und doch ſo heimelig geweſenen Hütte am Mat⸗ tenhang, von ſeinen noch ſo vaterbedürftigen Kindern aufs Krankenlager, vielleicht zum Sterben! Ueber den Semmering bin ich dann nach Wien gefahren, längs des Weges, auf dem der kleine Peter einſt den Kaiſer Joſef ſuchen ging und nicht fand.— O, wäre Peter Roſegger noch da, der ein Nationalſozialiſt war, ohne es zu wiſſen, er, der hartnäckige, unerſchrockene Kämpfer um Bauernerde und Bauernehre, um alles Deutſche, der Kämpfer gegen allen Konfeſſions⸗ und Herrendünkel, der treue Beſchützer jeglichen Le⸗ bens draußen in Feld und Wald, der unermüd⸗ liche Gottſucher, der Gottfinder und Gott⸗ künder! Wie würde er jetzt mitjubeln in dieſer herr⸗ lichen unvergleichlichen deutſchen Volksfrühling. wie noch keiner war! Und nie bräuchte der Sepp mehr bangen um Heim und Kind! erhob er 1 ſpie in Bogen acker⸗ wärts und ſchlich ſich ſtumm davon, um in der „Goldenen Ente“ bei einem Genever Kräfte für die Entſcheidung zu ſammeln. Unterdeſſen brachen im Schoß der Familie, die nichts Gutes ahnte, für Lumpi 1— Stunden an. Er hoppelte über Tiſch und Herd und Sofa ſo übermütig, als gälte es, den zur Neige gehenden Aufenthalt in dem hunde⸗ freundlichen Hauſe nach——— zu nützen. Und dann fraß er ſeine Henkersmahlzeit in Ge⸗ —— einer Knoblauchwurſt, die ſich em Grunde der extra fetten Krautſuppe ſi ringelte. Immer wieder wurde ihm unter Schluchzen und Tränen und Liebkoſun⸗ en, bis er erſchöpft von der ungewohnten Völ⸗ erei ſeinen prallen Hundeleib ſchnaufend in eine Ecke ſchleppte, wo ihn Klas fürſorglich mit Vaters flanellenem Bauchwärmer zudeckte. Dann brachte Mutter ten Holt die Kinder zu Bett, die das ſchlafende Tier mit in ihre Träume nahmen. Manchmal rief es noch leiſe: „Lumpi! Lumpi!“, was mit einem energiſchen „Pßt! Geſchlafen jetzt!“ beantwortet wurde— doch die kleinen Dackelbeinchen regten ſich nicht mehr. Als der Hausherr, dem der Genever die Erleuchtung geſchenkt zu haben ſchien, gegen Mitternacht daheim erſchien, vorſichtig wie ein Einbrecher, mußte er Lumpi, erſt, den die unge⸗ wohnte Störung ſichtlich verdroß, lange an den breiten Schlappohren ziehen, ehe er das ſchnau⸗ fende und nieſende Tier an die Leine legen und mit ihm das Haus verlaſſen konnte. So trotteten ſie durch die Nacht, immer quer⸗ ——3 der Mann war anzuſehen wie ein Ge⸗ penſt und führte halblaute Selbſigeſpräche, in denen die Worte Ich gebe dir jetzt in Pang⸗ ſion, mein Hundeken“ wie das gleiche Thema in einer Fuge ſtändig wiederkehrten. Schade, daß das mürriſch dahinzuckelnde Dackelchen, das bei dem ungewohnten Nachtmarſch nun ganz außer Atem kam, den Sinn der tiefgründigen Verheißung nicht verſtand. Vielleicht, wer weiß, kam ihm eine dumpfe Ahnung ſeines Hunde⸗ ſchickſals, als ſie vor einem Anweſen hielten, aus dem Gebell erſcholl und ſein Herr und Meiſter ſich auf den Knien niederließ, um unter dem Bretterzaun ein Loch zu graben, durch das er Lumpi in den Hundezwinger ſchob. Mit pfiffigem Augenblinzeln trat Jakob ten Holt tags darauf dem Wehgeſchrei ſeiner Fa⸗ milie entgegen. Er tat überaus geheimnisvoll, wie ein Mann, der viel mehr weiß als die an⸗ deren. Wußte er auch, denn wer ahnte daß übermorgen ſchon eine große Hundeverſteige⸗ rung angezeigt war, aus der er den ſcheinbar verſtoßenen Teckel— wenn auch ein wenig ma⸗ gerer— als nunmehr rechtmäßiger Beſitzer im Triumph zurückführen und auf alle Freuden⸗ tränen und Fragen nur eines erwidern würde: „Köpfchen muß man haben, Kinners. Lumpi iſt unſer— und damit baſta!“ Wackhtmeister Peter: „litt ins orgenroi“ Ein Reiterleben in den Freiheitskriegen. Her⸗ ausgegeben von Wilhelm Kohlhaas. 179 Seiten mit 8 Bildern von C. M. von Faber du Faur. Verlag J. Engelhorns Nachf. in Stuttgart. Kar⸗ toniert.50 RM., Leinen.80 RM. Die Erzählung des jungen ſchwäbiſchen Rei⸗ ters Benedikt Peter iſt ein ſelten packender Er⸗ lebnisbericht aus der Zeit tiefſter deutſcher Er⸗ niedrigung, des ruſſiſchen Feldzuges und der beginnenden Morgenröte deutſcher Freiheit. Dieſer kerndeutſche Wachtmeiſter redet eine un⸗ verbildet volkstümliche und kräftig friſche Sprache. Unbeſtechlich iſt ſein Urteil, mannhaft und klar. Mutig und kämpferiſch ſeine Haltung. Vorbildlich ſeine Kameradſchaftlichkeit. Und da⸗ neben beſitzt er einen derb ſoldatiſchen Humor. Im Mittekpunkt des Buches ſteht der Bericht über den ruſſiſchen Feldzug, dann folgt eine Schilderung der Völkerſchlacht bei Leipzig und des daran anſchließenden Feldzuges nach Frank⸗ reich. Die Erinnerungen Peters umſchließen jene zehn Jahre zu Beginn des 19. Jahrhunderts, die Deutſchland aus tiefſter Erniedrigung wie⸗ der zur Freiheit führten. Carl Lauer. Es waren Frauen dabei linmmammmmumtimmuunmmiunzrimmirsrinirmmnninriiimnrrimnirrmmiirimmiriimmiitiimmtirtinĩsirtutssswiünsittuusizimn fortse ung von Seite 1 ſchen Kräften aufs neue das Wagnis verſuchen konnten. Aber leider war das eine Hoffnung, die durch einen Blick auf die Wolken und auf das Meer zunichte gemacht wurde; es beſtand eher noch die Möglichleit, daß der Sturm zu⸗ mahm. Draußen am Dampfer wurde wieder gewinkt, und die Leute am Ufer redeten davon, daß die Enttäuſchung da draußen nun wohl noch größer ſei. Die Stellung draußen konnte auch noch kritiſcher werden, wenn der Dampfer ſich noch tiefer in den Sand hineinbohrte. Wenn bis zum Mittag nicht Hilfe kam, würden die Flu⸗ ten das Waſſer noch ſteigen laſſen. „Dann braucht nur ein ordentlicher Brecher zu kommen, und das Oberteil wird vom Rumpf geriſſen“, ſagte ein alter Fiſcher und ſandte eine Portion Spucke direkt gegen den Wind, ſo daß er die Reſte noch ſelbſt ins Geſicht be⸗ kam. „Puha!— Aber warum ſind ſie denn nicht um das Riff herumgeſteuert, die Schafsköpfe.“ „Sie hatten beſtimmt Maſchinenſchaden und wurden herangetrieben“, meinte der Aufſichts⸗ beamte,„ſonſt glaube ich nicht, daß ſie ſo überliegen würden. Es iſt nur merkwürdig, daß wir keinen Signalſchuß von ihnen hörten.“ „Sie haben vielleicht ſchon das meiſte wäh⸗ rend der Nacht verſchoſſen“, ſagte Bette Peder. Mehr als eine Stunde ging dahin, ohne daß ſich etwas änderte. Die Geſtrandeten auf dem Dampfer winkten weiter. Die vielen Menſchen am Ufer aber blieben geduldig ſtehen und ſchauten voll Mitleid zu dem hilfloſen Fahr⸗ zeug, das ab und zu in den Schaumwellen ganz zu verſchwinden ſchien. Niemand konnte die Rettungsmannſchaften zu einem neuen Verſuch bewegen, das würde nur den Tod für ſie bedeuten. Man wollte aber auch nicht die fremden Seeleute dem un⸗ barmherzigen Meer preisgeben. Während man noch immer ſtand und wartete, übertönte ein lauter Ruf den Sturm: „Es ſind Frauen dabei!“ Und nun konnten die meiſten auch deutlich ſehen, daß ſich wirklich Geſtalten in wehenden Röcken die ſchmale Treppe hinaufbewegten, die zu einer kleinen Plattform auf der Kommando⸗ brücke des Dampfers führte. Der Aufſichtsbeamte und Jens Ryle ſahen ſich gegenſeitig raſch an und laſen dieſelben Gedanken in ihren Augen: daß Männer, die ihr Brot auf See verdienen, den Tod dort fin⸗ den, dabei iſt nichts zu machen, wenn es nicht anders ſein kann. Aber Frauen— ſie hatten Recht auf größeres Mitgefühl. Jens Ryle wandte ſich langſam zu ſeinen Leuten: „Ob wir's noch einmal verſuchen ſollen?“ Sie anworteten alle mit einem kurzen Nik⸗ ken und gingen zum Boot. Dann wurde es zum zweiten Male ins Waſ⸗ ſer geſchoben. Ehe noch die Ruder richtig in Schwung waren, gingen einige wilde Phan⸗ taſien durch Jens Ryles Kopf: die zwei Frauen waren vielleicht Frau und Tochter des Kapi⸗ 3 s täns, und was die Tochter betraf— ja, es war nicht unmöglich, daß ſie für die Rettung beſon⸗ ders dankbar ſein würde; Jens Ryle war auch nicht dazu geſchaffen, alle ſeine Tage als Wit⸗ wer zu verbringen. Das waren natürlich eigen⸗ artige Gedanken gerade jetzt, wo er dem Tode ins Auge ſehen mußte, aber ſie halfen ſeinen Mut erhöhen. Er machte ſeine Stimme beſon⸗ ders hart und klar, als er rief: „Hau— ruck!“ Wie beim erſten Mal ging es auch jetzt lang⸗ ſam vorwärts. Jede einzelne Welle bedeutete eine beſondere Gefahr, und man mußte einer jeden mit allergrößter Vorſicht und Anſpannung aller Kräfte begegnen. Es dauerte auch nicht lange, ſo zeigten ſich die erſten Zeichen von Müdigkeit, aber Jens Ryle ließ ſeiner Mannſchaft keine Zeit dazu, den Glauben an ſich ſelbſt zu verlieren. Er ermunterte ſie unausgeſetzt mit Worten wie: „So iſt's gut— jetzt geht es— wir ſchaffen es— immer weiter ſo— nur immer ran.“ Wenn es richtig bedrohlich ausſah, zwang er ihre Ausdauer und Stetigleit herbei mit ſei⸗ nem:„Hau— ruck!“ Diesmal waren die Anſtrengungen von Er⸗ folg gekrönt. Nach einer Stunde ſchärfſten Ru⸗ derns lag man beim Dampfer und bekam durch eine Leine Verbindung mit ihm. Ein Schiffs⸗ junge ſprang gleich ins Rettungsboot. Das durfte er auch, dann aber rief Jens Ryle: „Die Frauen zuerſt!“ Eine Geſtalt in feinem Geſellſchaftskleid kam durch die Luft geſauſt und wurde von ſtarken Armen aufgefangen, aber es war eine ſchwere Geſtalt, und die Fiſcher machten große Augen, als ſie ein wetterhartes Geſicht mit borſtigen 4 4 Wangen ſahen. Es war ein Matroſe, der ein Kleid über ſein eigenes Zeug gezogen hatte; dasſelbe war beim zweiten der Fall. Zu neu⸗ gierigen Fragen war aber keine Zeit. Einer nach dem anderen ſprang ſo vom Dampfer ins Rettungsboot. Als der letzte in Sicherheit war, legten ſie ab. Der Steven wurde landwärts gedreht, und die Fiſcher zogen an den Riemen, als ob ſie niemals Müdigkeit gekannt hätten. Erſt als die Rettungsmann⸗ ſchaft und die Schiffbrüchigen ſich am Strande befanden, ſagte Jens Ryle gleichſam enttäuſcht: „Die zwei Kerle haben, glaube ich, eine etwas eigenartige Uniform.“ „Ja“, ſagte der Kapitän des Dampfers,„ich kaufte im Ausland ein paar Kleider für meine Frau, jetzt zog ich eben auf dieſe Weiſe Nutzen daraus. Ich glaubte, daß wir mehr Ausſicht auf Rettung haben würden, wenn ihr an Land ſehen würdet, daß Frauen dabei ſind.“ „Na“, brummte Jens Ryle,„wir wären auf jeden Fall gekommen, aber es hätte vielleicht etwas länger gedauert.“ Aber ſelbſt wenn er auch einer Art Enttäu⸗ ſchung ausgeſetzt war, ſo war er doch zufrie⸗ den und auch ſtolz, ſowohl über ſich ſelbſt: als auch über ſeine Kameraden; es ſchien ihm auch, als ob einige der jungen Frauen am Strande ihn mit einer gewiſſen Bewunderung anſahen. (Aus dem Däniſchen überſetzt von Fred J. Domes) Die beste Stactsverfossung und Staotsform ist dlejenige, die mit natbrlichster Sicherheit die besten Köpfe der Volksgemeinschoff zu föhrender Bedevuſong und zöw leltendem kin- floß bringt. Adolf Hitlet. innerr fer der Urkun tens, ſchichte tern ſt Beſe Funde gen acker⸗ im in der er Kräfte Familie, i feſtliche und Herd „den zur i hunde⸗ zu nützen. eit in Ge⸗ t, die auf ſuppe ſich iache—— ziebkoſun⸗ nten Völ⸗ ufend in rglich mit zudeckte. kinder zu in ihre ioch leiſe: nergiſchen wurde— ſich nicht never die en, gegen wie ein die unge⸗ ze an den is ſchnau⸗ legen und mer quer⸗ e ein Ge⸗ präche, in in Pang⸗ ſe Thema Schade, lchen, das iun ganz zründigen ver weiß, s Hunde⸗ hielten, herr und um unter durch das Jakob ten iner Fa⸗ mnisvoll, s die an⸗ znte, daß verſteige⸗ ſcheinbar henig ma⸗ eſitzer im Freuden⸗ n würde: Lumpi iſt gen. Her⸗ 79 Seiten du Faur. zart. Kar⸗ chen Rei⸗ nder Er⸗ iſcher Er⸗ und der Freiheit. eine un⸗ friſche mannhaft Haltung. Und da⸗ Humor. r Bericht olgt eine pzig und ch Frank⸗ eßen jene hunderts, ung wie⸗ a Uer. „der ein en hatte; Zu neu⸗ ſo vom letzte in en wurde zogen an Müdigkeit igsmann⸗ Strande nttäuſcht: ine etwas fers, ich ür meine ſe Nutzen Ausſicht an Land jären auf vielleicht Enttäu⸗ ch zufrie⸗ ſelbſt als ihm auch, Strande anſahen. Domes) dotsform ichetheit choft ⁊u dem Ein- itler. usänlaß des Geburtstages Ulrich von Huttens, der vor 450 Jahren auf der 07% Steckelburg in der Uähe des freund⸗ Müchen Städtchens Schlüchtern im Kin⸗ —Ozigtal das Licht der Welt erblickte, hat der Gau heſſen-NUaſſau eine Ausſtellung der Oeffentlichkeit übergeben, die jedem Beſucher ein umfaſſendes Bild von dem Wirken des gro- ßen Mannes vermittelt. Das Zuſtandekommen dieſer lebendigen und überſichtlichen Schau iſt in erſter Linie Gauleiter Reichsſtatthal⸗ ter Jakob Sprenger zu danken, der nicht nur durch die Uebernahme des Protektorates die beſondere Bedeutung dieſer Gusſtellung unter⸗ ſtrich, ſondern auf deſſen Mitiative hin, auch wertvollſtes und reichhaltigſtes Material beige- bracht wurde. Die in der„Ueuen Dolksſchule“ in Schlüchtern untergebrachte Schau, deren Gusgeſtaltung Wil- helm Praeſent und Erich Bauer in Zuſammen— arbeit mit sStudierenden der Frankfurter Stä⸗ delſchule und Gngehörigen des USd-Studenten⸗ bundes durchführten, läßt uns im Dorraum ſchon bewundernd vor einem Modell der Steckel- burg haltmachen. Ueben dieſer Darſtellung fin⸗ den wir Szenenbilder des hutten-Spiels von Erich Bauer, das alljährlich und an einer Reihe von Sonntagen im Sommer auf der Burg zur Gufführung gelangt. Die anſchließenden Räume bergen dann vornehmlich koſtbare Er⸗ innerungsſtücke an den unentwegten Dorkämp— fer der deutſchen Einheit. Hier leſen wir ſeltene Urkunden und Briefe mit dem Uamenszug hut⸗ tens, hier können wir auch die lückenloſe Ge⸗ ſchichte des huttengeſchlechtes im Kreiſe Schlüch- tern ſtudieren. Beſondere Rufmerkſamkeit erfordern die Funde, die man bei den letzten Grabungen auf Bild lins: Portröätböste Ffronz von Sickingens von Hermonn Kohmichel, Siegen.— Bild rechts: Der denkwördige Stein öber einem fenster der Steckelburg, der den Nomen Ulrich von Hoftens trägt und die Jahreszahl 1709. porträtböste Ulrich von Hottens von Hermonn kohmichel, Siegen Eine interessante Ausstellung in Schlüchtern — mat 4 „* 4 der Steckelburg gemacht hat: Eine Truhe, Blei⸗ und Gewehrkugeln, Trinkgefäße, ein Pulverhorn und vieles andere mehr. Erſtdrucke und Origi- nalſchriften führen uns noch näher in den Le⸗ benskreis des Mannes ein, deſſen heiße Ciebe zu ſeinem Daterlande und deſſen Bemühen um ein einiges Deutſchland faſt aus jeder Zeile ſprechen. Schließlich läßt ein noch gut erhaltener CLageplan erkennen, wie einſt die Steckelburg, auf der hut⸗ ten geboren wurde, ausſah. Dieſe Ueberfülle von Dokumenten wird präch⸗ tig ergänzt durch ebenſo aufſchlußreiches Mate⸗ rial, das uns das Wirken ſeiner Zeitgenoſſen näherbringt. Franzvon Sickingen, Konrad Celtis, huldreich Zwingli, cobanus heſſe, Willibald Pirckheimer und manche andere ſind vertreten und Gemälde Tukas Cra- nachs ſtellen uns ſeine Mitſtreiter Melanch⸗ ton, Cuther, den herzog von Würt⸗ temberg und den TCandgraf Philipp von heſſen vor. In anderen Räumen treffen wir auf weitere große Perſönlichkeiten, die zu der Candſchaft in engſtem Derhältnis ſtehen. Da ſind die Bilder der Brüder Jakob und Wil⸗ helm Grimm, da ſind die Uamen der hervor⸗ ragenden Schüler des alten Schlüchterner Gym⸗ naſiums petrus Cotichius ſecundus, Johann petrus Cotichius in unzähligen und ſeltenen Sammelſtücken verewigt. Man kann dieſe hervorragende Ausſtellung, die noch durch eine angegliederte Heimatſchau mit Erzeugniſſen der Töpferei erweitert wurde, Stunden und aber Stunden durchſtreifen. Sie iſt ein Erlebnis und ſie erfüllt uns mit Dankbar⸗ keit gegen den Uationalſozialismus, der dafür Sorge trug, daß Ullrich von hHutten nicht ver⸗ geſſen blieb.-pt- Bild lins: Eine Trohe Sickingens.— Bild rechts: Jahthonderteolt ist die Töpferkunst, die im Schlöchterner Llande gebbt wird, vor ollem ovuch heute noch im benochborten Marjoß. Eine Abswahl Töpferafbeiten qus Marjoß in der Heſmotabteilung der Ausstellung. Aufn.: Adolph Mever, Frankfurt(5) Die Geſchichte der Uhren iſt etwa 1000 Jahre alt. Aus Aeußerungen mancher Schriftſteller iſt zu erſehen, daß man die Kunſt des Meſſens der Zeit im 11. Jahrhundert begonnen hat. In weſteuropäiſchen Klöſtern ſollen zu Beginn des 13. Jahrhunderts die erſten Uhren anzutreffen geweſen ſein, und um 1250 gab es in Italien auf einigen Kirchtürmen die erſten Räderuhren, welche die Stunden anſchlugen. Es iſt bezeich⸗ nend, daß die älteſten Inſtrumente dieſer Art für den öffentlichen Dienſt beſtimmt waren In Deutſchland wurde die erſte Kirchturmuhr 1395 zu Speyer in Benützung gegeben, Augs⸗ burg folgte mit einer ſolchen 1398. Beide Werke wurden im Ausland angefertigt. Es waren Stundenuhren, an den Minutenzeiger wurde erſt ſpäter gedacht. Während man in jener Zeit den 24⸗Stunden⸗Tag ſchlagen ließ, wurde nach der Reformation die ſogenannte halbe Uhr einge⸗ führt, d. h. ſie ſchlug jetzt zweimal im Tage von 1 bis 12. Uhren für den Privatgebrauch wur⸗ den allgemein erſt kurz vor dem Dreißigjährigen Kriege eingeführt und damals nur einzeln her⸗ geſtellt; zunächſt waren es die Wanduhren, erſt ſpäter die Taſchenuhren, die anfänglich eirund geweſen ſind, ſpäter hatten ſie Zwiebelform, wo⸗ durch ſich der Ulkname„Zwiebel“ für dieſes nützliche Ding bis heute erhalten hat. Die erſte Schwarzwälder Wanduhr, beſtehend aus einem ganz hölzernen Werk, wurde nach einem aus Böhmen in den Schwarzwald ge⸗ kommenen Muſter angefertigt von dem Schrei⸗ ner Lorenz Frei im Spirzen, Gemarkung St. Märgen. Faſt gleichzeitig fertigte Jakob Kreuz aus Waldau(im Amt Neuſtadt im Schw. gelegen), dem die böhmiſche Uhr auch zu Geſicht gekommen war, eine Nachahmung an, und da die Nachfrage bald ſtieg, lieferte die Familie Kreuz in den 60er Jahren des 17. Jahrhunderts eine größere Anzahl ſolcher Uhren mit nur drei Rädern und einem Zeiger an verſchiedene Käu⸗ fer. Drei Jahrzehnte nachher hat im Stockwald bei dem damals noch württembergiſchen St. Georgen ein Kübelmacher mit Namen Simon Henninger auch ſolche Uhren verfertigt. Auch die bekannte Uhrenfabrikation in der franzöſiſchen Schweiz, deren Mittelpunkt La Chaux de fonds geworden iſt, bietet um dieſelbe Zeit in ihrer Entſtehungsgeſchichte ähnliche An⸗ fänge wie die Schwarzwälder Uhrenmacherei, da ein in La Chaux de fonds anſäſſiger Pferde⸗ händler um 1695 von einer Auslandsreiſe eine Taſchenuhr heimbrachte, die bei der in karger Gegend lebenden Bevölkerung alsbald Nach⸗ ahmer gefunden hat. Im Schwarzwalde wurde aber das Uhren⸗ machen damals nicht allgemein. Es war der Spaniſche Erbfolgekrieg(1701—1714) ausgebro⸗ chen und gewaltige Truppenmaſſen, kaiſerliche und franzöſiſche, hielten den Schwarzwald ab⸗ wechſelnd beſetzt. Da war in der Uhrmacherei ein Stillſtand eingetreten. Doch nach dem Ut⸗ rechter und dem Raſtatter Frieden regten ſich wieder neue Uhrenverfertiger, welche mit den einfachſten Werkzeugen ſolche Inſtrumente her⸗ ſtellten, beſtehend aus drei Rädern, Steingewicht und Vorwerk. Eine Waage oder Balance gab die Bewegung; eine Spiralfeder, welche der Uhr die Gleichmäßigkeit des Gehens verleiht, gab es damals noch nicht. Die wichtigſten Pio⸗ niere dieſer Erneuerung waren Simon Dilger aus Schollach und Franz Ketterer aus Schön⸗ wald. Beide zeigten ihre Kunſt verſchiedenen Helfern, und ſo wurden da und dort Uhren ver⸗ fertigt, und dies entwickelte ſich bald zum Ge⸗ werbe, beſonders als 1740 die Pendeluhr be⸗ kannt und im Schwarzwald nachgeahmt wurde. Der ſchon genannte Schönwalder Franz Ketterer hatte 1722 eine Uhr verfertigt, an der ein be⸗ weglicher Vogel angebracht war, welcher mit dem Kuckucksrufe die Stunden ankündigte Er gilt damit als der Erfinder der heute noch ſich im Schwunge befindlichen Kuckucksuhren. Mitt⸗ lerweile war man dazu übergegangen, das höl⸗ zerne Werk durch ein metallenes zu erſetzen. Es wurde jetzt auch die Fabrikation von Taſchen⸗ uhren betrieben, und 1750 verfertigte Mathias Hummel aus Waldau eine Taſchenuhr ganz aus Buchsbaumholz, doch kam im Schwarzwalde die gewerbsmäßige Herſtellung von Taſchenuhren erſt hundert Jahre ſpäter auf. In jener Zeit kam auch in der Uhrenherſtellung eine Arbeits⸗ teilung auf, indem es Werkfertiger und Geſtell⸗ macher gab, ſpäter trat noch der Schild⸗ oder Zifferblattmaler hinzu, und die Ausſtattung der Uhren mit Malerei und Schnitzwerk geſtaltete ſich immer reichhaltiger. Auch an den Schlagwerken ſind nach und nach Veränderungen und Verbeſſerungen aufgekom⸗ men. Die erſten Schlagwerkmacher Dilger und Ketterer benützten Glöcklein von Glas, welche ihnen die Knobelswalder Glashütte(bei Hinter⸗ ſtraß, Amt Neuſtadt) geliefert hat. Später ver⸗ wendete ein Sohn des Dilger zu den Schlagwer⸗ ken Metallglöcklein., die er zu Solothurn zieten ließ. Andere Uhrmacher bezegan ihre Glöckchen von Metallgießern zu Nürnberg. Doch ſchon um 1750 gründete Paul Kreuz auf dem Hohlen Gra⸗ ben bei Waldan eine eigene Metallgießerei und hat dann die auswärtigen Glöckleinlieſeranten aus dem Felde geſchlagen, da er ſeine Gießer ·i zu großer Vollendung ausgebaut hat Bald nach diefer Glockengießerei wurden in Neuſtadt und in Gütenbach Gießereien errichtet, welche ſich mit der Herſtellung von Metallrädern für die Uhren⸗ werte befaßten Die Kompoſition für Glocken beſtand aus drei Teilen Kupfer und einem Teil engliſches Zinn, für Uhrenräder aus einem Teil Dargestellt von Kupfer und einem Teil Zink. Um 1800 wurde die jährliche Produktion an Rädern und Zim⸗ meruhrenglocken im ganzen Schwarzwald auf 1900 Zentner angeſchlagen. Zehn Jahre ſpäter als die ebengenannte Jahreszahl kamen in den Schlagwerken die Tonfedern ſtatt der Glocken auf. Die Entwicklungsgeſchichte des Handels mit Uhren hat eine eigenartige Charakteriſtik da⸗ durch, daß ſich die Uhrmacher vor die Notwen⸗ digkeit geſtellt ſahen, ihre verfertigten Waren entweder ſelbſt auf den Tragkorb zu nehmen, um ſie in der Ebene drunten und im Schwa⸗ benland zu verkaufen, oder einen aus ihrer Mitte auszuwählen, der den Verkauf gegen ak⸗ kordierten Lohn übernimmt. Aehnlich hatten es ſchon die Glas⸗ und Strohhuthändler gemacht. Einer der erſten Schwarzwälder Uhrenhändler war Jakob Winterhalder aus Gütenbach, der ſchon 1720 mit Uhrkrätzen auf dem Rücken bis ins Sächſiſche hinein reiſte. Ums Jahr 1740 etablierte ſich der erſte Stapelplatz für die Uhren⸗ verſendung in Magkraut bei Eiſenach. Hierher wurden von den Schwarzwälder Herſtellungs⸗ plätzen die Uhren zuſammengetragen, in Kiſten verpackt und mit Frachtfuhrwerksverkehr dahin verſandt, wo ſie die Händler oder deren Unter⸗ händler, die ſogenannten„Uhrenknechte“, haben wollten. An Ort und Stelle packten dann die Uhrenhändler die des Transportes wegen aus⸗ einandergenommenen Uhren aus, ſetzten ſie zu⸗ ſammen und beluden damit ihre Tragkörbe. Sie Hans Brandeck durchſtreiften damit Städte und Dörfer, beſuch⸗ ten die Märkte, wo ſie, einen Pack Uhren auf dem Rücken und eine im Arm, an die Glöcklein ſchlagend, ihre Ware feilboten. Die erſten Pio⸗ niere des Uhrenhandels nach dem Ausland gin⸗ gen nach Frankreich. Bald aber reiſten die Uh⸗ renhändler auch nach England, und es folgten als Abſatzgebiete Polen und das große Ruß⸗ land, dann Italien, Spanien und Portugal; ſo⸗ gar in der Türkei und in Aegypten ſind Stapel⸗ plätze errichtet worden, zuletzt auch in Amerika. Die Herſtellungsmenge hatte ſich um 1800 der⸗ artig geſteigert, daß ſich beiſpielsweiſe in der Herrſchaft Triberg, die rund 9000 Einwohner zählte, ungefähr zehn Prozent derſelben von der Uhrenmacherei ernährten. Inzwiſchen hatten ſich im Schwarzwalde grö⸗ ßere Herſtellungsplätze gebildet, und zu Haupt⸗ plätzen des Uhrenhandels hatten ſich Triberg, Furtwangen, Neuſtadt und Lenzkirch enwickelt. Mit der Zeit iſt die Herſtellung von Kunſt⸗ uhren allgemeiner geworden, und Uhren mit dem Kuckucksruf oder dem Wachtelſchlag waren weit verbreitet; bald hat auch die Fabrikation von Spieluhren eingeſetzt, welche zur Angabe der Zeit jeweils ein ganzes Muſikſtück hören ließen. Der Vater dieſer Spieluhren war Mar⸗ tin Bleſſing von Unterkirnach bei Villingen, er hat auch die Herſtellung von Muſikwerken ohne Uhren angefangen, aus denen ſich die Orche⸗ ſtrions entwickelten, die noch vor dem Weltkrieg in vielen Reſtaurants zu hören waren. Lestllchle der Kehworzvflier Obrenmatherzunst Gegen die Mitte des 19. Jahrhunderts iſt ein Rückſtand in der Uhreninduſtrie eingetreten.— Deshalb war die Großherzogliche Regierung dar⸗ auf bedacht, dieſem für den ganzen Schwarz⸗ wald ſo bedeutſamen Induſtriezweig wieder aufzuhelfen. Es wurde als eine der ergriffenen Maßnahmen im Jahre 1849 zu Furtwangen eine Uhrmacherſchule gegründet, das erſte und längere Zeit einzige Unternehmen dieſer Art in Deutſchland. Tatſächlich trat gegen 1860 wieder ein Aufſchwung der Schwarzwälder Uhrenindu⸗ ſtrie ein, ſo daß 1861 beſchäftigt waren: Meiſter oder auf eigene Rechnung arbeitende Perſonen 1822, Gehilfen und Hilfsarbeiter 2591, zuſam⸗ men alſo 4423 Verdienſtnehmer. Nachdem auch die Taſchenuhrenmacherei in Großbetrieben ein⸗ geführt war, entſtand nach dem Deutſch⸗Franzö⸗ ſchen Kriege eine zweite Induſtrieblütezeit, die bis zum Ausbruch des Weltkrieges anhielt. In dieſer Zeit ſind neue Uhrenzentren entſtanden: Villingen, Schramberg(durch das großgewor⸗ dene Junghansſche Unternehmen) und Schwen⸗ ningen. Der Abſatz der auf dem Schwarzwalde verfertigten Uhren erſtreckte ſich bis 1914 auf alle Weltteile. Leider hat dieſer Induſtriezweig durch die Umwälzungen des Weltkrieges beachtliche Abſatzgebiete verloren. Doch iſt zu hoffen, daß es der Schwarzwälder Präziſionsarbeit und der rührigen Umſicht der Unternehmer wieder gelin⸗ gen wird, wenigſtens einen Teil des Verlorenen wieder zurückzuholen. Die beſten Anſätze dazu ſind da. Buden, Aas Klassische Land der Ralendereeschichtenerzünler Bilder von Jörg Wickram, Grimmelshausen, Hebel, Gött, Kromer Von Frunꝛ Hiriler Bereits W. H. Riehl widmete den deutſchen Volkstalendern in ſeinen„Kulturſtudien aus drei Jahrhunderten“ eine liebe Betrachtung. Die Bedeutung der Kalender für das Volks⸗ leben ergibt ſich ſchon daraus, daß ſie bis in unſer Jahrhundert hinein, faſt das einzige Li⸗ teraturerzeugnis waren, das in die Hände des Volles und beſonders der ländlichen Bevölle⸗ rung gelacigte. Sehr früh erkannte man darum in ihnen ein äußerſt wichtiges Bildungsmittel, dem man bald auch eine gewiſſe Aufenerkſamteit ſchenkte. Als beſonderes Mittel der wirkſamen volkstümlichen Belehrung und Erbauung hatte ſich ſchon von altersher die Erzählung(als Bei⸗ ſpiel, Gleichnis, Fabel) bewährt, und ſo bringen ſchon die früheſten Kalender allerlei Geſchichten, die der Unterhaltung und Belehrung dienen. Es iſt auffallend, aber kein Zufall, daß ſehr viele der Kaleadergeſchichtenerzähler, und ge⸗ rade darunter die Meiſter dieſer Kunſt, im Ba⸗ diſchen wohnten und zwar vorwiegend Ale⸗ mannen waren. Baden iſt das Land der klaſſi⸗ ſchen Kalendergeſchichtenerzähler, und in der Emporentwicklung dieſer volkstümlichen Schauer⸗ mär zur dichteriſch geſtalteten, gehaltvollen Ka⸗ lendergeſchichte ſpielen die Namen badiſcher Dichter einie ſo bevorzugte Rolle, daß die Frage, warum gerade in unſerem Gau die epiſche Kleinkunſt, die volkstümliche Kurzgeſchichte ſo reich erblühte, eine Berechtigung hat. Dabei wird ohne weiteres klar, daß das Alemannen⸗ tum eine beſonders fruchtbare Grundlage für die echte Kalendergeſchichte ſein konnte, da im Schrifttum dieſes deutſchen Stammes das Volkstümliche von Jörg Wickram über Hebel, Gotthelf, Gottfried Keller bis zu Hansjakob und Buſſe ſtets eine bevorzugte Stelle einnahm. Weiterhin iſt von Bedeutung, daß durch den Kalendermann Johann Peter Hebel mit ſeinen Geſchichten des Rheinländiſchen Hausfreunds ein leuchtendes Vorbild gegeben war, das in unſerem Land berufene Erzähler zu ſeignier Nach⸗ folge aufrief, freilich auch zu mancher oberfläch⸗ lichen Nachahmung anregte. Es iſt ſomit kein Zufall, wenn gerade in Baden ſich die Verlage namhafter altberühmter und weitverbreiteter Kalender finden. Als den Urahn aller alemanniſchen Kurzge⸗ ſchichtenerzähler kann man Jörg Wickram bezeichnen, der in ſeinem 1557 erſchienenen Roll⸗ wagenbüchlein eine Fülle echt voltstümlicher Ge⸗ ſchichten in einer ganz„unliterariſchen“ dem Mund des Volkes abgelauſchten Sprache darbot. Es gab ſich als ein Unterhaltungsbuch aus, das den Leſern in Reiſewägen, Schiffen, Scherhäu⸗ ſern und Badſtuben die Zeit verkürzen ſollte. Der Verfaſſer war Stadtſchreiber in dem Städt⸗ chen Burkheien am Kaiſerſtuhl; er ſchrieb ſeine Geſchichten freilich nicht für einen Kalender. ſondern ſchuf in ſeinem Schwankbuch(wie auch in ſeinem mehr kalenderähnlichen„Losbuch“) die eigene Form eines in alle Schichten dringen⸗ den unterhaltenden und gehaltvollen Volts⸗ buches, aus dem manche Stoffe von ſpäteren Kalendererzählern(wie z. B. von Hebel die Ge⸗ ſchichte von den Silberlöffeln) verwertet wurden. Als erſter berühmter„badiſcher“ Kalender⸗ mann begegnet uns hierauf Hans Jakob Chri⸗ ſtoffel von Grimmelshauſen der Dichter des Simpliziſſienus. Er gab einen„Ewig⸗wäy⸗ renden Calender“ heraus, der im Jahre 1670 erſchien, aber für jedes Jahr Gültigteit batte da er die Wochentage und die beweglichen Feſte außer acht ließ. Außer allerhand Betrachtungen über aſtronomiſche und aſtrologiſche Dinge über das Wetter, Krankheiten uſw. brachte dieſer Ka⸗ leaider eine große Anzahl ernſter und heiterer oft ſehr derber und ſtets ſehr lebensſaftiger Ge⸗ ſchichten, deren Vortrag und Ton manchmal ſchon auf Hebel hindeutet, der ja auch im Rhein⸗ ländiſchen Hausfreund an dieſe Tradition an⸗ knüpft. Schon Grimmelshauſen hatte ſeine Freude daran, von ſeltſamen Naturereigniſſen: Erdbeben, Feuer⸗, Blut⸗, Milch⸗ und Stein⸗ regen, Ueberſchwemmungen, Feuersbrünſten und dergleichen Dingen zu berichten. Jan Uebri⸗ gen behandelten ſeine Geſchichten Betrügereien, derbe, freche Späße und Streiche, wie man ſie äbelich früher bei Wickram und bei Hebel findet. Grimmelshauſen iſt nun freilich kein geborener Badener, er ſtammt aus dem Heſſiſchen, hat aber dann, als ihn das Schickſal in die Ortenau verſchlug, ſich in dieſer zweiten Heimat tief in die Landſchaft und das Volkstum eingelebt, wie man ſchon aus dem Sienpliziſſimus(Bd. 6, 1. Kap.) erſehen kann, wo er von dem hohen Schloß „Geroltzeck“ ſagt, es habe zwiſchen ſeinen be⸗ nachbarten Bergen das Anſehen„wie der König in einem aufgeſetzten Kegelſpiel“. Im 18. Jahrhundert gaben die Kalender⸗ ſchreiber die Vorliebe für das Seltſame und Wunderbare, das ſich bei Grimmelshauſen noch ſtark bemerkbar macht, auf; es war eine Folge der Auftlärung. An Stelle der derben, im Volks⸗ tuan verwurzelten Anetdote trat die mehr„lite⸗ rariſch“ wirkende hiſtoriſche Aneldote, wobei, wie Dr. Hellmut Kohlbecker nachwies, viele Ka⸗ lenderſchreiber aus einem Anetdotenwert von Friedrich Nicolai, dem„Vademeeum für luſtige Leute“ ſchöpften. In den moraliſchen Erzäh⸗ lungen werden Beſcheidenheit, Genügſamkeit, Zufriedenheit als die Haupttugenden hingeſtellt, Erſt Hebel gab ſolch plumpes Moraliſieren auf und ſchuf in ſeinen Schelmengeſchichten vom Zundelfrieder und ſeinen Geſellen ein Beiſpiel urwüchſiger Geſtaltung, aus der jeder ſchlichte Leſer eine geſunde ethiſche Einſtellung ſpürte. Die Bedeutung der Hebelſchen Kalenderge⸗ ſchichte, ihr dichteriſcher, volkserzieheriſcher Wert kann hier nicht gebührend gewürdigt werden. Es genüge, darauf hinzuweiſen, daß Wilhelm Schä⸗ fer, ſich mit ſeinen Aneldoten als Schüler He⸗ bels bekannte und ſeinen Meiſter als großen Dichter feierte. In ſeinen Kalendergeſchichten habe Hebel das Bedeutende einfach geſagt, in „geſprochener“ nicht geſchriebener Sprache, er habe ſtets auf ein Ziel los erzählt und durch volkstümliche Geſtaltung, die auch dem anſpruchs⸗ vollen Leſer viel gibt, die Kluft überwunden, die ienmer noch die„gebildeten“ Schichten un⸗ ſeres Voltes von den übrigen trennt. In der Tat kann man an ſolchen einzigartigen Geichich⸗ ten wie z. B.„Kannitverſtan“,„Der geheilte Patient“ oder„Der Schneider von Penſa“ das Wunder erleben, daß ſie den ſchlichteſten Leſer ebenſo beglücken wie den, der alle ihre inneren und ſprachlichen Feinheiten zu koſten vermag. Wie ſehr man aber den Dichter mißverſtand, ihn einfach nur als ſich zum Volk„herablaſſenden“ Kalendermann anſah, der ſeinen Leſern eingän⸗ gigen Leſeſtoff bieten wollte, beweiſen die fla⸗ chen Nachahmer des großen Erzählers, die den Zirtelſchmied, den Zundelfrieder und andere volkstümliche Geſtalten Hebels in ſchwächlichen Geſchichten immer wieder aufleben ließen. Diele Hebelepigonen glaubten, mit ihren vertraulichen Anreden des„Heneigten Leſers“ und dadurch, daß der Schreiber ſich hinter dem„Kalender⸗ mann“ oder dem„Hausfreund“ verborgen hielt, den richtigen Kalenderton getroffen zu haben. Der Wert einer volkstümlichen Erzählung läßt ſich an ihrem Ton nicht meſſen: es geht hier um die Fragen der Geſinnung und um die Kunſt der Geſtaltung! Das mag man an den wirklich berufenen Ka⸗ lendererzählern ertennen, die in Baden nach Hebel ihre Kunſt in den Dienſt der Volkstalen⸗ der ſtellen. Albert Bürklin(1816—1890), ſchuf für den Lahrer Hintenden Boten eine Reihe von Ge⸗ ſchichten, die dem Kalender viele neue Leſer ge⸗ wannen, heute aber trotz des ſatiriſchen Ein⸗ ſchlags kleinbürgerlich anmuten. Daß Theodor Storan Bürtlin ſchätzte, bezieht ſich auf die friſche Art, in der Hieſer die Menſchen ſeiner Geſchich⸗ ten geſtaltete. Eine gemütvolle Munterkeit ha⸗ ben die Geſchichten Hermine Villingers (1849—1917), die auch für den Hintenden ſchrieb, eine Geſchichte wie den humorvollen„Eskimo“ oder die in der Feldbergluft ſpielende von„Leo⸗ degar, dem Hirtenknaben“, der die Bürſten⸗ macherei in Todtnau begründete, lieſt man heute noch gerne. Daß Emil Gött(1864—1908) unter die Kalendererzähler ging, entſprang einem tiefen dichteriſchen Bedürfnis und nicht wie Roman Wörner es vermutet, der Notwen⸗ digleit, damit Geld zu verdienen. Eine Ge⸗ ſchichte wie die„Wallfahrt“ iſt aus einer ſo in⸗ neren Verbundenheit mit dem Volksleben und ſeinem Humor entſprungen, daß man dabei die Luſt ſpürt, die dem Dichter die Feder führte. Bekanntlich hat ſchon Maria Urſula Gött, die Mutter des Dichters, ſich als Erzählerin für den Kalender betätigt, wobei ihr beſonders das Er⸗ zieheriſche lag. Emil Frommel(1829—1896) hatte wie ſo viele Pfarrer, wie Hermann Al⸗ brecht(1835—1906), Adolf Schmitthen⸗ uner(1854—1907) und Karl Heſſelbacher (geb. 1871) eine volkstümlich⸗dichteriſche Beru⸗ fung, die zur Kalendergeſchichte führte. Eine be⸗ ſondere bis in die Sprache hinein ſich auswir⸗ kende ſtarke Eigenart offenbarte Alban Stolz (1808—1883) in ſeinen Kalendergeſchichten im „Kalender für Zeit und Ewigkeit“ die echte Frömanigkeit, ſcharfe Beobachtungsgabe und Sinn für Humor und Witz verraten. Aciders geartet, mehr auf die plaſtiſche, hu⸗ morvolle Geſtaltung heimatlicher Typen ſind die Kalendergeſchichten Heinrich Würtenber⸗ gers eingeſtellt. Paul Koerber(geb. 1876) ſteht ihm hierin ebenbürtig zur Seite; auch er verwendet gern die alemanniſche Mundart. Dem Humorvollen zugewendet und als echte Mund⸗ artdichter, beides aber nicht ausſchließlich in ihren Geſchichten verwendend, finden wir auch Karl Berner(ogeb. 1863) und Auguſt Gan⸗ ther(geb. 1862) in Kalendern als gute Erzäh⸗ ler. Heinrich Ernſt Kromer(geb. 1869) ſtrebt in ſeinen ernſten und heiteren Kalendergeſchich⸗ ten nach Geſchloſſenheit der Form und hält da⸗ bei ſich auch ſprachlich an einem eigenen von der Ueberlieferung beeinflußten Kalenderſtil. Neben deen epiſchen Wert ſeiner Romane hat Hermann Eris Buſſe(geb. 1891) auch der kurzen volks⸗ tümlichen Erzählung ſeine Feder oeliehen wo⸗ bei er einen gewiſſen, echt badiſchen Lokaltyp in ſeinen Kintzinger Geſchichten ſchuf. Schon ein Blick über die genannten, der Ge⸗ genwart angehörenden Kalendererzähler des badiſchen Kulturgebiets, die nur in beſchränkter Anzahl hier angeführt werden konnten, läßt er⸗ kennen, daß die Kalendergeſchichte ſich ſeit Hebel lebendig fortentwickelt hat, daß ſie keineswegs eine überlebte altväteriſche Erzählform iſt. Der Begriff der Volkstümlichkeit hat heute einen neuen umfaſſenderen Sinn als ehedem, und ſo hat auch die Kalendergeſchichte neue, größere Aufgaben erhalten. Im Rahmen der im badi⸗ ſchen Gaugebiet erblühten eigenſtändigen Kul⸗ tur darf ſie als eine der erfreulichſten und „fruchtbarſten Beſonderheiten gelten. In ein 5 und Elbe chem Jah großem V nem Kom hatte ein für ein? Pferd ang eine Frag ſchon ſehe gerichtet, ſchen Waf die Türe während 1 Wohl w nicht, wie außer ach friedlich n offen, ſo, gab der daran alle nehmen di bis ſie un mußte der Gaſtſtube Am and im Stall, Wirt war vor mißtre langte kur und Zeche zu beſitzen, legte die H nem Stall, Der Fre Bart und und ſchrie, ſagte, hier los, käme löſen. Ha! ſein! Er g ſich aber di gutes Geſch Am ande zurück, zahl erhalten, ve Stall. Das Sie gerie Richter un Pfand zuri zahlt habe. ein Betrüge worden. Er hundert Ta zählen muß ten und Be weinte er,! Mit dieſe bei der St war Bürge daß er mit verträgliche: Daß er ſe Land verſtr nicht zur U wendigkeit auf einem dann wieder genfrühe ar verwunderte mehr als ei ſein Verdiet der erkenne DE. Als ich ar inmitten w. Weideflächen kennen. 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Er war bei ſei⸗ nem Kommen im beſten Gaſthof eingekehrt und hatte ein gutes Zimmer und einen Stallplatz für ein Pferd beſtellt. Da er ohne jegliches Pferd angekommen war, hatte er dem Wirt auf eine Frage antworten müſſen, der Wirt werde ſchon ſehen. Es genüge, daß der Stallplatz her⸗ gerichtet, ſehr guter Hafer und ein Eimer fri⸗ ſchen Waſſers bereitgeſtellt würden. Nur möge die Türe zum Stall ein wenig geöffnet bleiben, während der Nacht. Wohl war der Wirt mißtrauiſch, wußte aber nicht, wie er die Anordnungen des Fremſien außer acht laſſen könnte, und da die Zeiten friedlich waren, blieb die Stalltüre ein wenig offen, ſo, wie es befohlen war. In der Nacht gab der ärmlich gekleidete Gaſt ein Gelage, daran allerlei Knechte und lockere Geſellen teil⸗ nehmen durften, ſie tranken vom beſten Wein, bis ſie unter die Tiſche ſanken. Den Fremdling mußte der Wirt nach Mitternacht hinauf in die Gaſiſtube tragen. Am anderen Morgen ſtand ein feuriges Roß im Stall, ein blühender Grauſchimmel, und der Wirt war verwundert. Mehr als am Abend zu⸗ vor mißtraute er nun dem Fremden und ver⸗ langte kurzhin das Geld für Stube, Stallplatz und Zeche. Als der Gaſt beteuerte, kein Geld zu beſitzen, wies ihn der Wirt vor die Türe und legte die Hand auf das Pferd: es bleibe in ſei⸗ nem Stall, als Pfand. Der Fremde, ein kleiner Mann mit rotem Bart und liſtigen Augen, erzürnte ſich maßlos und ſchrie, beſänftigte ſich aber ſehr ſchnell und ſagte, hier werde Macht zu Recht, er ſei hilf⸗ los, käme aber bald zurück, das Pferd auszu⸗ löſen. Ha! lachte der Wirt,— mir ſoll es recht ſein! Er glaubte dem Armen kein Wort, rieb ſich aber die Hände und wußte nur, daß er ein gutes Geſchäft gemacht hatte. Am anderen Morgen jedoch kam der Fremde zurück, zahlte alles und verlangte ſein Pferd zu erhalten, verärgert ging der Wirt mit ihm gum Stall. Das ſchöne Tier war verſchwunden. Sie gerieten in Streit, der Fremde lief zum Richter und bewies, daß er ſein Pferd als Pfand zurüchgelaſſen, ſeine Zeche nun aber be⸗ zahlt habe. Er beſchuldigte den Wirt, dieſer ſei ein Betrüger, das Pferd ſei heimlich vevſchachert worden. Er erreichte, daß der Wirt ihm zwei⸗ hundert Taler als Entſchädigung in die Hand zählen mußte, der Fall war ſo einfach, kein Bit⸗ ten und Beteuern half dem Wirt. Zum Schluß weinte er, vor Zorn. Mit dieſem Geld erwarb der Fremde ſogleich bei der Stadtmauer ein winziges Haus und war Bürger der Stadt. Es ſtellte ſich heraus, daß er mit Pferden Handel trieb, er galt als verträglicher Mann. Daß er ſeine Geſchäfte nur mit den rings im Land verſtreuten Roßtäuſchern hatte, geriet ihm nicht zur Unehre, ſondern galt als eine Not⸗ wendigkeit ſeines Gewerbes. Man ſah ihn oft auf einem kräftig genährten Grauſchimmel, dann wiederum auf einem Rappen, in der Mor⸗ genfrühe aus der Stadt reiten, und niemand verwunderte ſich, daß er in ſeinem Stall nie mehr als ein einziges Pferd ſtehen hatte. Daß ſein Verdienſt nämlich gut war, konnte ein je⸗ der erkennen: er erweiterte das kleine Haus, baute ein Stockwerk dazu und ließ es mit einem ſchön geſchwungenen Dach verſehen. Er kleidete ſich fortan in die Tracht der Wohlhabenden, ja, er gewann eine Stimme im Rat, und er hatte einen Platz am Stammtiſch der Vornehmſten. Er war ſehr umgänglich. Wie aber kam es, daß keiner je die Pferde ſah, mit denen er handelte? Auf dieſe Frage erwiderte er mit ſchlauem Zwinkern der Augen: es ſchlage ſeinem Vermögen beſſer an, wenn er die Pferde, die er erwarb und weiterverhan⸗ delte, nicht erſt im eigenen Stall mit gutem Hafer füttern müſſe, ſondern dieſes Geſchäft ſei⸗ nen Kunden, den Verkäufern wie den Abneh⸗ mern, überlaſſe. Aus dieſer einleuchtenden Er⸗ kläruna erkannten ſie, daß ihr Mitbürger ein gewitzter Mann war. Als er eines Abends von einer ſeiner Ueber⸗ landreiſen zurückkehrte, nicht zu Pferd, ſondern müſde auf Schuſters Rappen, empfing ihn vor ſeinem Haus einer der fremden Roßtäuſcher mit böſen Worten und begehrte zu erfahren, wie es möalich ſei, daß— ebenſo wie im Vor⸗ jahr ein Rappe— geſtern ein Schimmel ver⸗ ſchwunden ſei, den er, der Täuſcher, erſt am Tag zuvor von dem Händler erworben habe.„Ihr müßt euch irren, ich verkaufte euch ein ſtallfrom⸗ mes Pferd,“ erwiderte der Händler,—„viel⸗ leicht iſt es nur ein wenig zur Weide gelaufen, freiwillig verlaſſen wird es euch niemals. Ihr müßtet es jetzt ſchon vorfinden, wenn ihr zu Hauſe wäret!“ Der Roßtämſcher aber war nicht beruhigt, er zeterte hin und her, verlangte Er⸗ ſatz des Schadens und wich dem Händler nicht von der Seite. Es wurde Nacht, da ging die Stalltüre auf, und munter trabte ein Pferd zur Krippe. Es war ein Grauſchimmel.„Dies iſt mein Pferd,“ ſchrie der Roßtäuſcher,—„kein anderes als dieſes habe ich vorgeſtern von euch gekauft,“ er nannte die Kaufſumme und be⸗ ſtand darauf, daß der Händler mit eben dieſem Pferd zu ihm geritten ſei.„Jetzt habt ihr euch in eurer eigenen Schlinge gefangen,“ lachte der Händler,—„denn ich bin wie ihr ſelbſt ſagtet, mit einem Schimmel zu euch gekommen, dieſes Pferd aber iſt ein Grauſchimmel. Daß ich euch einen Schimmel verkaufte, weiß ich gut, dieſer Grauſchimmel aber iſt mein eigenes Pferd, und ietzt geht dorthin, woher ihr gekommen ſeid!“ Da wußte der Täuſcher nichts mehr zu ſagen. Der Händler ſetzte ſein munteres Leben fort, ritt morgens aus der Stadt und kam nach Ta⸗ gen zu Fuß zurück, wenn die Gaſſen abendſtill und leer waren, und ſein Reichtum vergrößerte ſich zuſehends. Bis eines Abends nicht ein Roßtäuſcher, ſon⸗ dern ihrer zwölf den Händler erwarteten, und dieſe zwölf Täuſcher wurden von jenem einen angeführt, der ſchon einmal allein dieſen Weg zur Stadt genommen hatte. Sie wußten freilich O, HEIMAT!/, a n. Er, der bei den Seinen der ewige Wanderer hieß, war nach Jahren abenteuerlicher Fahr⸗ ten wieder in die Heimat gekommen. Als er auf dem ſtillen Dorfbahnhof anlangte, erlebte er es, daß weite Reiſen nur reich machen, in⸗ dem die Seele, des Reichtums vielgepriefener Anſichtskartenlandſchaften überdrüſſig, die Ar⸗ mut des Kindheitslandes plötzlich zu lobpreiſen beginnt. So begegnete der Heimkehrende auf dem Wege zum Gutshaus, der auf einer ganz ge⸗ wöhnlichen Landſtraße den Bahndamm entlang an ganz gewöhnlichen Hecken querfeldein führt, immer wieder dem weichen, gütigen Abend⸗ winde. Einem heimlich beſeligenden Ruch der Wieſenraine. Einem letzten Sonnenſtrahl. In all dieſem aber lebte das Rieſige, aus ewiger Zartheit erdrückend und beflügelnd zu⸗ gleich gefügt, das wir mit dem Namen Gottes umſtammeln. Die Gelaſſenheit des Knaben überkam den Vierzigjährigen; und es war wieder, als hätte er noch nichts von der„großen Welt“ geſehen, nur dieſe Ebene, in der ein paar Dörfer ihren Abendfrieden hatten, Felder und Wieſen ſich mit einem köſtlich langweilenden Einerlei ab⸗ löſten und ſernab ein einziger Kirchtum auf⸗ ſtand als etwas ſehr Wichtiges und Erhabenes. Die Nacht war ganz ſein. Der Mond ſtieg über das Haus. Er hatte endlich wieder das Heimatgeſicht. Alle Stern⸗ forſcherweisheit reicht nicht hin an dies Ge⸗ fühl, daß der Mond der Heimat ein anderer iſt als der über Paris und über den Meeren. Er iſt ſo nah. Nicht viel weiter als dreimal ſo hoch wie die Tanne. Nun neigt er ſich noch näher. Er ſchaut in dein Fenſter. Nicht dich⸗ teriſch gedacht; er ſchaut wirklich ein: Nun, Herr Nachbar, heimgekehrt? Ja, Nachbar Mond. Er lächelt. Er lächelt wirklich wie in einem Anderſenmärchen. Der Wanderer ging zu Bett. Traumlos ſchlief er. Denn er brauchte die Träume nicht, um ſich für Enttäuſchungen zu entſchädigen. Er lebte. Die Stunden ſangen. So wurde Morgen, koſtbar und wunſchlos beſchwingt. Die Hähne krähten. Es tropft der Tau. Du hörſt es. Durch das gleiche Tor der Büſche, das ſchon den Weg über die Felder vor Jahrzehnten freigab, betrat er den altbekannten Rain, an dem die ſüße Weiſe der Feldblumen noch die gleiche war wie ehedem. Als er an dem Hügel kam, der ſeiner Jun⸗ genträume Thron war, von dem er in jene weite Welt hinaus ſah, die ihm nun ſo eng geworden war wie die Heimat ewigweit— da erkannte er noch ganz ſacht angedeutet Spuren eines verſchütteten Höhlenganges, den er ein⸗ mal während der großen Ferien gebaut hatte als Trutzburg ſeines Traumkönigreiches. Er grub die Hände in die Erdnarben hinein wie in eine Wunde, in der zu wühlen es wohl und wehe zugleich tut. Und er weinte dabei Tränen, die ihn ertra⸗ gen ließen, was kaum zu faſſen war: ſoviel Glück hatte ſich in ihm angeſammelt, daß er nur eines fühlen konnte, um es ganz zu be⸗ greifen: Trauer, ſein Leben abſeits verlärmt zu haben anſtatt heilig und heiter in der Hei⸗ mat zu bleiben bis zu einem Ende, das ihm ein Grab gab von dieſer Erde. alle das gleiche zu berichten, und als der Händ⸗ ler dann vor ihnen ſtand, ſchrien ſie ſchrecklich auf ihn ein, das Haus hallte wider. Der alſo Ueberraſchte gab ſich große Mühe, ſie von ihren läſterlichen Beſchuldigungen abzubringen und ſie zu vertreiben, aber ſie gingen nicht, ſie blie⸗ ben, nach vorgefaßtem Plan. Mitten in ihr Lärmen hinein ſprengte fröhlich wiehernd ein Pferd, das auf der linken Seite Grauſchimmel, auf der rechten aber ein Rappe war. Und nun mißlang den Täuſchern der Plan, den Händler zu ſtrafen, da ſie einander in die Haare gerieten und jeder das Pferd als ſein rechtliches Eigen⸗ tum mit ſich fortführen wollte. Einer, deſſen Hände noch ſwanz von Farbe waren, geberdete ſich wie beſeſſen. Ein anderer ſchrie:„Aber es war doch ein Apfelſchimmel“, wieder ein an⸗ derer:„ein Fuchs iſt es“, und noch einer be⸗ hauptete, er habe nur mit einem Gelbfuchs zu tun gehabt, und es war ſeltſam, wie viele Far⸗ ben das Pferd nun haben oder gehabt haben ſollte, da es doch ſchon— entgegen aller Ueblich⸗ Körperhälften keit— zwei verſchiedenfarbige aufwies. Vom Lärmgeſchrei wurden die Stadtwächter herbeigelockt, ſie brachten die Tobenden, alle zwölf an der Zahl, mitſamt dem Händler vor den Richter, der noch nicht ſchlafen gegangen war. Auf dem Weg dorthin hatte auch der Wirt ſich eingefunden und ebenſo wie alle andern behauptet, das Pferd ſei ſein und keines andern Eigentum. Denn er hatte den Verluſt von zwei⸗ hundert Talern, die er für ein Pferd hatte be⸗ zahlen müſſen, das ihm niemals gehört hatte, in allen dieſen Jahren nicht verwinden können. Der Richter hörte dem Streiten eine Weile zu. Ein jeder ſchrie, daß ihm das Pferd gehöre, ein jeder beteuerte, es ehrlich bezahlt zu haben, auch der Wirt ſchonte ſeine Stimme nicht. „Nein“, rief endlich der Richter,—„keinem von euch allen darf das Pferd gehören, es mag für dieſe Nacht in den Ställen der Stadt unter⸗ gebracht werden. Denn ein Schimmel, den ihr kauftet, kann nicht ein Rappe ſein, ein Fuchs oder ein andersfarbiges Pferd, das im Stall des Händlers ſteht. Ihr ſeid alle betrogene Schwindler. Und Schwindler verdienen Strafe: das Pferd mag nun doch dem Wirt gehören, der fälſchlich zweihundert Taler zahlte. Auch er ge⸗ dachte zu betrügen, weil er gehofft hatte, der arme Gaſt käme nie wieder, das Pfandpferd auszulöſen. Deshalb erhält er nun ein altes Pferd, das er vor langer Zeit als ein junges bezahlte. Und es ſoll ihm morgen, im vollen Licht der Sonne, mit guter Bewachung zuge⸗ führt werden. Ihr aber, Roßtäuſcher, könnt nach Hauſe gehen, für euch iſt ſchon alles geſagt.“ Zu dem Händler gewendet entſchied der Richter mit einem vergnüglichen Schunzeln, daß der Schwindler, der Schwindler beſchwindelt habe, mit einem Lachen davonkommen möge. Günther Schwab: das Buch vom Fäger. Im Tieck⸗Verlag, Ber⸗ lin⸗Wien. Wer die Natur in ihrer Mannigfaltigkeit liebt und mit ihr verbunden iſt, der wird gern zu dem neuen Buch Günther Schwabs greifen. Wenn es im Untertitel„Das Buch vom Jäger“ genannt wird, ſo iſt es doch mehr als das. Be⸗ Ba weiß der Dichter von der Natur und ieren zu ſchreiben; wirklichkeitsnah und von Herzen. Es iſt ein reines Werk voll ſtarken Er⸗ lebens, aber auch voll von Poeſie. Ein guter Beobachter und Angen Jäger hat die reizenden Erzählungen geſchrieben. Allein ſchon aus dieſem Grund iſt es leſenswert. Frit z2 Haas. Die Stärke der Staoten beroht ovuf den gro- hen Männern, die ihnen zur rechten Stunde geboren werden. Frledrich der Große. DER BETTELHOE/, 1oe Als ich auf Barken war, einem großen Hof inmitten weiter Wälder und unüberſehbarer Weideflächen, lernte ich den Siedler Arndt kennen. Sein Hof liegt ganz auf der Ebene. Die Winde heulen Tag und Nacht um das Haus, wenn es Herbſt iſt. Im Winter ſegen ſie den Schnee von den Fluren vor ſeine Tür. Aber im Frühling und im Sommer iſt es herr⸗ licher dort als ſonſtwo. Arndt kam oft nach Barken, er hatte Elsbeth hier, ein liebes Mädchen, das er nun ſchon den ganzen Sommer beſuchte. Jetzt kam der Herbſt, die Ernte war vorüber, und einige Kräfte des Hofes waren überflüſſig und konnten gehen. Elsbeth ſagte eines Abends zu mir:„Du fährſt wohl wieder in die Stadt zum Winter?“— „Ja.“—„Dann können wir ja zuſaenmen fah⸗ ren“, fuhr ſie fort.—„Du willſt wirklich in die Stadt?“—„Natürlich, für immer.“—„So. Und was wird Arndt dazu ſagen? Weiß er es ſchon?“—„Es iſt mir gleichgültig, was er ſagt.“—„Du ſollſt nicht töricht ſein, Elsbeth“, entgegnete ich.„Er meint es ernſt mit dir.“— „Unſinn! Ich bin noch viel zu jung für ihn. Und übrigens will ich nicht mein Leben auf einem einſamen Hof verbringen. Ja, wenn er ein wenig mehr hätte. Aber auf einen Bettelhof gehe ich nicht.“ Ich war ſprachlos.„Was, einen Bettelhof hat Arndt? Die Gebäude ſind neu, das Land iſt fruchtbarer als auf Barken, im Stall ſteht ein Pferd und eine Kuh— zum Teufel, was biſt du denn, daß ſein Hof dir nicht gut genug iſt!“ Sie lachte über meine Aufregung und ging davon. Am nächſten Abend kam Arndt, aber Elsbeth war am Tage abgereiſt. Er glaubte es an⸗ fangs nicht und begann ſie zu ſuchen. Zum Schluß kam er in mein Zimmer, ſetzte ſich auf einen Stuhl und ſchwieg.—„Sie iſt wohl ohne Abſchied gegangen?“ fragte ich, erhielt aber keine Antwort.„Sie hat deinen Hof ein Bet⸗ telanweſen genannt“, fuhr ich fort, weil ich ihm zeigen wollte, daß es ſich nicht lohnte, länger an dieſes Mädchen zu denken.„So? Rein, das glaube ich nicht“, ſagte er jetzt und ſah mich an,„ſie wird ſchon zurückkommen.“„Nein, ſie hat ihre ſämtlichen Sachen mitgenommen.“— „So.“ Er ſtand auf und wollte gehen. Ich be⸗ gleitete ihn noch ein Stückchen Wegs. Plötzlich fragte er:„Wie hat ſie meinen Hof genannt?“ —„Einen Bettelhof.“—„Das hat ſie geſagt?“ —„Ja.“— Er reichte mir die Hand nud ging langſam, geſenkten Kopfes fort. Im Winter traf ich Elsbeth in der Stadt. Ihr Geſicht hatte die bräunliche Farbe ver⸗ loren, ihre Hände waren zarter und gepflegter, ſonſt hatte ſie ſich nicht verändert. Wie es ihr denn in der Stadt gehe?, fragte ich. Sie zuckte mit den Schultern.„Es iſt ja ſchön hier, aber man müßte viel Geld verdienen. Die Schön⸗ heit iſt für uns nur zum Anſchauen. Man müßte ein Geſchäft haben.“—„Ja, aber einmal haſt du doch geglaubt, das Geld liege hier auf der Straße, nicht? Einmal haſt du doch davon ge⸗ träumt, eine Dame oder was weiß ich zu wer⸗ den.“—„ Ja“, erwiderte ſie,„es iſt wohl alles anders, als man denkt.“ Es wurde Frühling. Der März war da, und eines Tages klopfte Elsbeth an meine Tür. „Gehſt du dieſen Sommer wieder nach Barken?“ erkundigte ſie ſich—„Warum? Ja, zur Ernte beſtimmt.“—„Nicht früher?“—„Ich weiß nicht. Man braucht wohl früher keine Leute auf Barken.“—„Haſt du ſchon angefragt? Ich würde mit dir kommen.“ Ich war überraſcht. Sie wollte alſo wieder dorthin.„Der Sommer iſt ſchöner draußen“, ſagte ſie.„Ich habe oft an die ſchönen, ſtillen Nächte auf Barken denken müſſen, als wir un⸗ ter der Dämmerung tanzten.“ Wir fuhren an einem Maimorgen. Klar und windſtill war der Tag, die Felder grünten, und in den Weidegärten graſte ſchon das Vieh. Auf Barken hatte ſich nichts verändert. Auch Arndt lebte noch ſo wie früher, nur daß ſeine Schwe⸗ ſter jetzt bei ihm wohnte. Ich hatte eine Neuig⸗ keit für ihn und ſagte:„Elsbeth will dich noch heute abend beſuchen.“—„Iſt ſie wieder hier?“ —„Ja, und ich bin überzeugt, ſie will ſich mit dir verſöhnen.“—„Ich werde das Weib mit dem Hund vom Hofe treiben!“ ſchrie er plötzlich. „Sie ſoll nur kommen! Ich werde ihr zeigen, was ein Bettelhof iſt. Uebrigens habe ich jetzt zwei Pferde“, fuhr er ſcheinbar ruhig fort. aber ich ſah doch, daß er ſeine Erregung verbergen wollte„Sie war eben noch jung und unerfah⸗ ren“, ſagte ich.„Du ſollteſt nicht grob zu ihr werden, wenn ſie ihre Torheit eingeſehen hat und wieder alles gautmachen will.“—„Ich habe keinen Bettelhof“, knirſchte er mit verbiſſenem Zorn. Elsbetb kam am Abend. Zögernd reichte ſie allen die Hand und lächelte. Der Bauer wollte die Hand nicht ſehen, er ſagte zu mir:„Ja, jetzt habe ich mir ein zweites Pferd gekauft. Ich zeige es dir nachher. Erſt wollen wir eſſen.“ Seine Schweſter bat auch Elsbeth zu Tiſch, aber ſie dankte, Sie ſtand am Herd gelehnt und wollte Arndt allein ſprechen,„Sprich doch“, ant⸗ wortete er.„Ich bin doch allein.“ Aber Els⸗ beth ſenkte den Kopf und ſchwieg.„Ja“, fuhr er fort,„in dieſem Sommer habe ich nun zwei Pferde und bin alſo von anderen unabhängig.“ —„wWillſt du dich beſtimmt nicht an unſeren Tiſch ſetzen, Elsbeth?“ wandte ſich die Schwe⸗ ſter um. Elsbeth ſtand und ſchwieg. Arndt grinſte und löffelte ſeine Suppe. Plöͤtz⸗ lich begann er wieder von ſeinem neuen Pferd zu ſprechen. Noch immer war Elsbeth für ihn nicht da. Nun hatte aber das Mädchen genug gelitten. Ich ſah ſeine Schweſter an, und wir erhoben uns und wollten die beiden allein laſ⸗ ſen. Da wurde er wieder zornig und rief:„Ihr bleibt hier, zum Teufel! Wenn ſie etwas von mir haben will, ſoll ſie doch ſprechen. Was ſteht ſie nun da und ſteht den Boden an!“—„Reg' dich nicht auf“, ſagte ich.„Du ſiehſt doch, daß es ihr leid tut.“—„Wer regt ſich auf! Aber gewiſſe Leute, die ſagen, ich beſitze einen Bettel⸗ hof, können froh ſein, wenn ich nicht die Peitſche nehme!“ Das Mädchen nahm die Hände gegen das Geſicht und ging in die Nacht hinaus, Arndt zündete haſtig die Laterne an und folgte ihr. Wir hörten, wie er draußen ihren Namen rief. Dann blieb alles ſtill. Nach einer Weile trat ich durch die Tür und ſah Licht im Stall. Ich lauſchte und vernahm ſeine Stimme. Er ſprach von ſeinen zwei Pfer⸗ den, und jemand mußte ihm wohl zuhören. Alſo ging ich allein nach Barken zurück. Ehrung des Dichters Gerrit En⸗ gelte. In dieſem Herbſt jährt ſich zum 20. Male der Todestag des Hannoverſchen Dich⸗ ters Gerrit Engelle, der bei Cambrai verwun⸗ det wurde und in einem engliſchen Lazarett im Alter von 28 Jahren ſtarb. Nachdem erſt kürz⸗ lich in Hannover eine Straße nach ihm benannt wurde, ſoll jetzt an ſeinem Geburtshaus eine Gedenktafel eingeweiht werden. Die Hanno⸗ verſchen Heimatfreunde(Heimatbund Nieder⸗ ſachſens) haben ferner Vorbereitungen getrof⸗ fen, um Gerrit Engelke ähnlich wie vor einigen Jahren Hermann Löns in beſonderer Weiſe zu ehren. Geplant wird u. a. eine Gedächtnis⸗ ausſtellung. Der Wind über den Feldern“ — ——— Holger und Bjarni, zwei junge Fiſcher im Norden, lebten in einer Freundſchaft, die ſo vollkommen war, daß ſich ſchon der Volksmund, wollte er ein Beiſpiel für innige Verbundenheit anwenden, ihrer Namen bediente und, wie wir in ſolchem Falle noch das klaſſiſche Bild von Kaſtor und Pollux zu gebrauchen pflegen, allen geläufig von Holger und Bjarni ſprach. Es umſchwebte die beiden ein ſchon faſt mythiſcher Glanz. Wie ein Auge, ein Ohr nicht denkbar iſt, ſo wurden ſie erſt zuſammen ein Ganzes, und wie nür durch die Zweiheit der Sinnesorgane das Leben des Menſchen räumlich erfaßbar wird, ſo brauchten ſie einander, um in Vollkommenheit an den Freuden und Leiden dieſes Daſeins teil⸗ zuhaben. Nie umwölkte eine Sorge nur das eine Auge, aber auch niemals lachte eines allein, und im Sturm und Wetter, Froſt und Eis hatte jeder ſchon für den anderen ſein Leben einge⸗ ſetzt. Nun geſchah es, daß ſie Gefallen an einem Mädchen fanden, an einem wettergebräunten mit blinkenden Zähnen, und daß auch die Schöne, Herdis genannt, ihre Neigung erwiderte. Sie liebten beide eine Frau; ſo mußte es ſein, daß aus ihrer Jünglingsſehnſucht das gleiche Bild aufſtieg, und was der eine nicht an ihrer Schönheit entdeckte, das fand der andere, und beide prieſen und rühmten gegenſeitig ihre Wahl. So rein und ohne Zweifel waren ihre Empfindungen, daß ſie an keine Zukunft dach⸗ ten, die eine Entſcheidung von ihnen fordern könnte, die Gegenwart war voll unfaßbarem Glück und hatte den Herzſchlag der Ewigkeit. Auch Herdis, die Angebetete, empfand keine Zwieſpältigkeit. Blickte ſie in Holgers Geſicht, mußte ſie raſch Bjarni anſchauen, um in dem einen die Liebe des andren beſtätigt zu finden. In Stunden der Einſamkeit mochte ſie ſich wohl prüfen, ob die Sehnſucht mehr zu Holger oder zu Bjarni zog, aber wenn ſie beide von ihrem Fiſchfang heimkamen und ihre Geſchenke mit⸗ brachten, dann entſchwebte die leiſeſte Frage; und ſtrich ſie zum Danke Bjarni ſeinen blonden Haarſchopf aus der Stirne, mußte ſie ſchon mit der Linken Holgers Kopf ſtreicheln. Das rote Halstuch, das jener mitgebracht hatte, war es ſchöner als das blaue, das dieſer ihr gab? Im Jubel des Herzens legte ſie ſich beide um den Hals und fand nichts Abſonderliches daran, daß ſie rot und blau zu gleicher Zeit trug. Der Herbſt kam, und früh vereiſte das Meer Mit dem Schlitten fuhren Holger und Bjarnt auf Seehundjagd hinaus. Aber während ſie draußen in der weißen Einöde fette Beute mach⸗ ten und ſich in der Freude über ihren reichen Erfolg immer ferner vom Feſtlande locken lie⸗ ßen, ſchlug das Wetter um, und zu ſpät hörten ſie das Donnern des Eiſes. Als ſie eilig heim⸗ kehren wollten, ſtießen ſie auf eine breite Rinne, drin das Meer ſchon ſeine Wellen trieb, und ob⸗ Das ist der Frũhlin olger und Barni. lic Freunde Von Gerhard Unde wohl ſie mit ihrem beladenen Schlitten raſch in andere Richtung davonjagten, um noch irgend⸗ wo die rettende Brücke ans feſte Land zu fin⸗ 33 erreichten ſie nirgends mehr die ſichere Decke. Der Wogengang entführte die abgelöſte Eis⸗ ſcholle immer weiter hinaus aufs offene Meer. Was ihrer wartete, das wußten die beiden Noch ſchrien ſie heißer um Hilfe, aber der fal⸗ lende Nebel ſtellte Wände rund um, nur durch ein Wunder konnten ſie dem Verderben entkom⸗ men. Erſchöpft ſaßen ſie auf dem Schlitten, und als es ſie fröſtelte, ſchlugen ſie ſich warm, um 83 dem Tode, der von fernher heranſchleichen wollte, möglichſt lange den Weg zu verſperren. Dann ließen ſie wieder ihre Gedanken wandern und trafen ſich ſchweigend vor dem gleichen Bilde. Ob Herdis wohl fühlte, in welcher Not ſie waren? Und die Not wurde größer. Das Eis brach unter dem Schlitten, der mit ſeiner ſchweren Laſt darunter ſank, und kaum konnten ſich Hol⸗ ger und Bjarni aus dem Waſſer auf die Scholle retten, jeder auf einen anderen Teil der gebor⸗ ſtenen großen. Das Meer litt es nicht, daß ſie beieinander blieben, getrennt waren die Freunde, denen alles gemeinſam war, nur nicht der Tod, er wollte ſie einzeln fordern. Schon erreichten ſie ſich nicht mehr im Rufe, nicht hör⸗ ten ſie mehr, daß ſie gleichzeitig noch einmal den einen Namen in die Nacht ſchickten. Dann ver⸗ nahm das Ohr nur noch das Spülen der Wogen und die ſeltſamen Stim⸗ men, die Angſt und Not einem Bedrängten vor⸗ täuſchen. Als der Tag mit ſchwa⸗ chem Scheine kam, waren ſie weit auseinander ge⸗ trieben. Beide hatten noch in verzweifeltem Kampfe ihr Leben verteidigen kön⸗ nen, und was kaum mög⸗ lich ſchien, geſchah: Als es aufklarte, wurde Hol⸗ ger von einem Dampfer geſichtet und gerettet, der an die Heimatküſte fuhr, und Stunden ſpäter nahm ein anderer Dampfer den zu Tode erſchöpften Bjarni auf. Dieſes Schiff aber hatte Kurs nach Süden. Als ihnen das Leben völ⸗ lig wiedergegeben war, wähnte einer den andren am Meeresgrunde und tiefe Trauer zog in ihre Seelen. Bjarni, der tage⸗ lang mit dem Dampfer fahren mußte, ehe er in den Hafen des fremden Landes kam, konnte es nicht über ſich bringen, die nächſte Gelegenheit zur Heimkehr zu nutzen. Die Klage in ſeinem Her⸗ zen war zu groß. Sollte er in der verwaiſten Hei⸗ mat ſeinem Geſchäfte nach⸗ gehen und überall ſehen, was ihm entriſſen war? S0 Dann wollte er doch lie⸗ ber in der Fremde bleiben und ihr ſeinen Schmerz anvertrauen. Aehnliche Empfindungen bewegten Holger. Schweigſam ging er umher und mied auch Her⸗ dis. Aber nachdem ihm die Trauer das Bild des Freundes verklärt und es ſich ihm als reine Flamme vermählt hatte, trat er vor die Frau und nahm ihre Hand, und beide ließen den Bund heiligen von dem totgewähnten Freunde. Nach Jahren kehrte Bjarni von Heimweh ge⸗ trieben zurück. Die Wunde war vernarbt und hatte nur eine Spur hinterlaſſen, wo er ſich zu innigem Gedenken an ſeinen Freund ſam⸗ meln konnte. So glaubte er, den alten Tag in der Heimat wieder aufnehmen zu können. Aber als er in ſeinem Dorfe anlangte und vernahm, was ſich ereignet hatte, erhob ſich in ihm die ein großer Schirm! Leidenſchaft des Mannes und ſtreifte die Träu⸗ merjahre des Jünglings von ihm ab. Holger hatte ſich allein genommen, was nicht einem einzelnen, nur ihnen beiden zuſammen gehörte. Das war eine Tat des Blutes, und dieſe ver⸗ langte blutige Entſcheidung. Bjarni kam, Holger zur Entſcheidung auf Tod und Leben abzuholen. Herdis wußte nichts davon, ſo hatten ſie es verabredet. Als ſie ſich ſchweigend begrüßten und Holger ſich darauf, umblickte, um noch einmal Hütte, Garten und Zaun, ſinnend zwiſchen hüben und drüben, auf⸗ zunehmen, kam ihnen ein Kind nachgelaufen, ein dreijähriger Knabe, und rief in der Sprache ihres Landes ängſtlich:„Papa, Papa! Und da es die beiden Männer vor ſich ſah, die ſich ſo glichen, umklammerte es die Knie Bjarnis als die ſeines Vaters und verlangte aufgehoben zu werden. Bjarni, betroffen von dieſem kindlichen Sturme, nahm den Knaben auf den Arm, und als das warme Händchen in ſeine Haare griff, ſich feſtzuhalten, die Augen in höchſter Seligkeit leuchteten und glückhafte Laute aus dem kleinen Munde purzelten, da zerſchmolz der eiſerne Panzer, den er um ſeine Bruſt gelegt hatte, er fühlte einen Strom des Lebens, der ihn über ſich ſelbſt hinaustrug, und gab ſich ihm willig hin. Sollte er dieſem Weſen, das in rätſelhaf⸗ ter Täuſchung ihn als Vater angeſprochen hatte, ſeinen wirklichen Vater nehmen? Er löſte die kleinen Finger aus ſeinem Haare, reichte dem Freunde ſeinen Sohn, gab ihm zum Ab⸗ ſchied die Hand und ging ſeine Straße. Aufn.: Leo Heib Zur 3 „Aſche gänglichke erſter Ste alle chem Teer, Bla dinblaſen Aſche als Braſi eine iſt e die ander natürliche iſt, beſond ten das u Cigar rette. 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Braſil: Es gibt zwei Sorten Braſil, die eine iſt ein leinwandbindiges Dreivierteltuch, die andere ein reifer Tabak, der durch ſeine natürliche dunkle Bräune in den⸗Ruf geraten iſt, beſonders ſchwer zu ſein. Kenner beſtrei⸗ ten das und loben ſeine beſondere Würze. Cigarrito: ſpaniſches Wort für Ziga⸗ rette. Die Zigarette iſt ein Genußmittel, ein kleiner von dünnem Papier umhüllter Zylin⸗ der von getrockneten, beſonders feinfädig ge⸗ ſchnittenen Blättern aus Tabak. Obwohl ſie „verzehrt“ wird, gilt ſie bei Zoll⸗ und Steuer⸗ behörden nicht als Nahrungs⸗, ſondern als Ge⸗ nußmittel. Die Herkunft der Zigarette iſt dunkel wie die alles Böſen. Sie ſoll ſich aus den maisblattumhüllten Tabakröllchen der In⸗ dianer entwickelt haben. Deckblatt: Gewiſſermaßen das Kleid der Zigarre, das ihre ſtabförmig gewickelten Blät⸗ ter verhüllt. Es gibt Raucher, die die Qualität einer Zigarre nach der Tönung des Deckblattes einſchätzen. Um ihren Anſprüchen entgegenzu⸗ kommen, hat ſich eine wahrhafte„Kosmetik“ für das Deckblatt entwickelt. Die Arten ſeiner Puderung ſind ſo mannigfaltig und raffiniert, daß ſelbſt die Schönheitskünſte der Frauen im Vergleich mit ihnen beſcheiden in den Hinter⸗ grund treten müſſen. Die Heimat der koſtbarſten Deckblätter iſt Havanna und Sumatra. Einlage: iſt das, was in einer Zigarre unter dem Deckblatt zuſammengepreßt, bzw.— gerollt wird, alſo die Seele des Ganzen. Fehlfarbe: Nur für Kenner! Zigarren⸗ raucher, denen der„Teint“ einer Zigarre gleichgültig iſt, ſparen durch den Kauf von Fehlfarben ein Vermögen und bezahlen für den Genuß nur die Hälfte. Glimmſtengel: nannte Goethe die Zi⸗ garre, die ihm ein Greuel war. Kein wahrhaft gebildeter Mann mit höheren Intereſſen und edleren Regungen würde je Tabak rauchen, denn, ſo ſagte der Dichter:„Das Rauchen macht 2 es macht unfähig zu Dichten und Den⸗ en.“ Havanna: Siehe Deckblatt. Inhalieren: Das Einatmen von Rauch glimmender narkotiſcher Pflanzen gehört zu den älteſten Laſtern der Menſchheit. Durch das Einſaugen von Außenluft durch den Zylinder der Zigarre, Zigarette oder Pfeife bietet der Menſch den Schleimhäuten des Mundes und der Lunge künſtlich erzeugten Rauch, der bei mäßigem Genuß das Lebensgefühl ſteigert, im anderen Falle ſeine Widerſtandskraft und damit die Geſundheit untergräbt. Jakob I. von England war ein erbitterter Rauchgegner. Im Jahre 1603 gab er eine lateiniſche Schrift über den Mißbrauch des Tabaks heraus, in der er dieſes„ſcheußliche Tun“ für den Niedergang der Sitten verant⸗ wortlich machte. Kautabak: Zu Schnecken gedreht, in Stein⸗ töpfen gelagert und als„Delikateſſe“ gerühmt, gehört der Kautabak zu den unentbehrlichen Re⸗ quiſiten des ollen ehrlichen Seemannes aller Länder und Zonen. Was dem Amerikaner ſein Kaugummi, iſt dem Mitteleuropäer ſein Prim! Lunte: Iſt in der Raucherſprache eine Zi⸗ garre, die ſchlecht„zieht“, dafür aber um ſo heftiger gualmt. Murad IV., Sultan der Türken, war ein wilder Haſſer der Rauchſitte. Als im Jahre 1633 Konſtantinopel einem furchtbaren Brand zum Opfer fiel, nahm er dieſes Unglück zum Vorwand, um das Rauchen auszurotten. Wer bei der Uebertretung ſeines Verbots gefaßt wurde, verlor ſeinen Kopf durch das Schwert. Es war alles umſonſt. Nicot: Der franzöſiſche Geſandte am por⸗ tugieſiſchen Hof, ſoll im Jahre 1560 die Tabak⸗ pflanze nach eingeführt haben. Ihm zu Ehren erhielt ſie den Namen„Nicotiana“, und der Teufel, der in ihr ſitzt, heißt nach dem⸗ ſelben Jean Nicot: Nicotin. Orient: Heimat erleſener Zigaretten, die durch ihr parfümiertes Aroma und aromati⸗ ſches Parfüm berühmt ſind. Pfeife: Kein Geringerer, als Hoffmann von Fallersleben, der Dichter des Deutſchland⸗ liedes, hat das Hohelied der Pfeife geſungen: „Drum komm' es wie es kommen mag: Nur immer frohen Mut! Ein Pfeifchen Portorico Iſt gegen alles gut!“ Qualm iſt die Atmoſphäre, ohne die ein Raucher nicht leben kann. Der Nichtraucher liebt ſie nicht, iſt aber noch nicht an ihr er⸗ ſtickt. Raucherabteil: iſt eine ſegensreiche Einrichtung der Eiſenbahnverwaltung aller Kulturländer. In ihnen iſt der Raucher ſicher vor der Empfindſamkeit aller derer, die in Ja⸗ kob I. und Murad IV. ihre Schutzheiligen ver⸗ ehren. Spaniol: hieß der erſte Schnupftabak aus der erſten Schnupftabakfabrik der Welt in Se⸗ villa. Er war einmal ein berühmter Export⸗ artikel. Ob Carmen auch geſchnupft hat, iſt leider nicht mehr nachweisbar. Tabak: In Mittelamerika entdeckt, zuerſt als Zierpflanze betrachtet, dann als Heilmit⸗ tel gegen Zahnſchmerzen, Kolik und Gicht ver⸗ wandt, heute in jeglicher Geſtalt genußfähig. Der Dicht Charles Kingsley pries ihn einſt als„des Einſamen beſten Gefährten, den Freund des Junggeſellen, des Hungrigen Nah⸗ rung, des Traurigen Herzerquickung, eines wachen Mannes Schlaf, eines Frierenden Feuer und Wärme.“ Urne— auch ein Aſchenbehälter. Virginia iſt eine langgezogene Zigarre, deren Mundſtück ein mit Tabak umwickelter Strohhalm iſt. Der ſchweizeriſche Ort Briſſago beliefert die halbe Welt mit dieſen im Volks⸗ mund„Sargnägel“ genannten Giftnudeln, die nur von kräftigen Naturen ungeſtraft, d. h. ohne ſichtbare Folgen, verdaut werden können. Schwarzer Kaffee, Kirſchwaſſer und eine Briſſago ſind der übliche Nachtiſch des„urchi⸗ gen“ Schweizers. Wilſon: Selbſtverſtändlich handelt es ſich nicht um den amerikaniſchen Expräſidenten mit ſeinen 14 Punkten, ſondern um ſeinen Na⸗ mensvetter Sir Henry Allan Wilſon, den Prä⸗ ſidenten der engliſchen Antiraucherliga. Als er Ein ycear OOitze aμ tᷓαιlien/ In Italien ſind die Frauen genau ſo eitel wie anderswo. Vor den Richtertiſch wurde die Zeu⸗ gin gerufen: „Ihr Name?“ „Diuditta Menobotto“. „Alter?“ „76 Jahre“. „Verheiratet?“ „Noch nicht“.. * Die Frauen haben auch noch andere Eigen⸗ ſchaften, und die Männer fügen ſich darein, ſo gut ſie können. Francesco zog ſich gexade ſeinen hellen Sommeranzug an, als Emilia wütend losfauchte: „Francesco! Geſtehe! Was bedeutet dieſes ſchwarze Haar auf deiner Jacke?!?“ Francesco iſt längſt ſchon mürbe geworden: „Liebling, es bedeutet nichts anderes, als daß die Jacke nicht mehr abgebürſtet wurde, ſeit du deine Haare blond gefärbt haſt“.. * Uebrigens, Abeſſinien ſpielt auch im Reiſever⸗ kehr ſchon eine bedeutende Rolle. Wer's kann, macht einen Winterausflug ins Land Aethio⸗ pien. Und Sinore Manico, in Firma Manico und Rodda, Turin, der konnte. Vierzehn Tage ſpäter kam ein Telegramm: „Manico Jagd Tod Unfall. Erbitten Verfü⸗ gung“. * kürzlich in einer Verſammlung für ſeine Sache eiferte, ſtellte er u. a. die Behauptung auf, daß jede gerauchte Zigarre das menſchliche Leben um drei Tage und jede Zigarette um eine Woche verkürzen. Da meldete ſich als Zwiſchenrufer ein Arzt zu Wort mit der Frage, ob dieſe Theſe zuverläſſig ſei, was Wilſon ſehr energiſch bejahte. Darauf erhob ſich der Arzt noch ein⸗ mal, verbeugte ſich feierlich vor der Verſamm⸗ lung und verkündete mit lauter Stimme, daß er ein noch nie dageweſenes Phänomen ſei, denn nach des Präſidenten eben aufgeſtellter Statiſtik ſei er bereits ſeit 286 Jahren tot. Dies ſei jedenfalls das klare Ergebnis ſeiner Rech⸗ nung über den Tabakkonſum ſeines bisherigen Erdendaſeins. X—: Anfangsbuchſtaben von balkaniſchen Tabakſorten. Näheres vermelden die Proſpekte. Zigarre: Sie zu rauchen, galt noch zu Beginn des vorigen Jahrhunderts als unge⸗ bildet und unanſtändig. Der Dichter Holtei hat ſogar ernſthaft behauptet, daß die Zigarrenrau⸗ cher einen rohen und vulgären Ton in die Salons geſchleppt hätten. Holtei iſt rechzeitig geſtorben. Was hätte er erſt geſagt, wenn er die Frauen beim Zigarettenrauchen erblickt hätte. Da wäre ſeine ganze Poeſie wahrſchein⸗ lich in lauter blauen Dunſt aufgegangen. Erging Antwort:„Leiche ſofort Turin“. 1 aus Addis Abeba:„Heute abgeht ilpferd“. Telegramm aus Turin:„Drahtung unver⸗ ſtändlich. Erwarten Leiche Manico dringend.“ Telegramm aus Addis Abeba:„Manico in Nilpferd“. —* Aus Aethiopien erzählt man ſich überhaupt die ſchönſten Geſchichten. Kam da einer der Am⸗ haren zu dem italieniſchen Anwalt, der ſich in Dauah niedergelaſſen hatte. „Biſt du prima Avvocato?“ „Ich glaube doch ſchon!“ antwortet der An⸗ walt, der in Dauah auch gleichzeitig die Auf⸗ gabe eines öffentlichen Notars zu erfüllen hatte. „Wohl, und wieviel würdeſt du koſten laſſen Verteidigung, wenn ein Amhare ſchlägt anderen Amharen tot und will kommen frei?“ „Na— freikommen??— Ja, die Verteidi⸗ gung eines Mörders? Sagen wir, viertauſend Lire kann ſo was koſten. Und freikommen, wie geſagt?“— „Danke, Herr!“ Nach einem Monat kam der Amhare wieder: „Erledigt, Herr. Da ſind viertauſend Lire“... 1* Und Jacopo Vernerda, auf ein Jahr zum Dienſt in Afrika abkommandiert geweſen, er⸗ zählt von der abeſſiniſchen Hitze. Gdes ſuᷣ- Hhi Swereſihell Von Heinz Rühmänn Alſo, was möchten Sie gerne wiſſen? Wie bitte? Sie wollen wiſſen, ob ich einen neuen Film drehe? Jawohl ich drehe, ich drehe! Meine Firma wollte mir zu Hauſe ſogar eine Drehtür einbauen laſſen, damit ich nicht aus der Uebung komme. Aber ich habe mich dafür bedankt. Es dreht ſich ſowieſo ſchon alles bei mir! Es tut mir leid, daß ich Ihnen nicht die ungeſchminkte Wahrheit ſagen kann, aber ich kriege die Schminke von meinem edlen Antlitz überhaupt nicht mehr herunter. Ich bin total durchgedreht! Sehne mich nach einer Inſel, wo ich ausſpannen kann. In der Sonne liegen, Fliegen fangen, Maulaffen feilhalten! Wo ich eine freundliche Aufnahme finde, aber um Himmelswillen keine Großaufnahme. Fragen Sie mich bitte nicht nach der Hand⸗ lung meines letzten Films! Geſtatten Sie, daß ich um den heißen Brei krieche! Das einzige, was ich Ihnen ſagen kann, iſt, daß wir ein Ding gedreht haben..„ wie ſoll ich mich aus⸗ drücken? Ein Ding mit'nem Pfiff, wie der Berliner ſagt. Dienſt am Kunden! Alles für Ihr Zwerchfell! Das Ding heißt:„Fünf Millio⸗ nen ſuchen einen Erben!“ Hübſcher Titel, wie? Finden Sie das nicht ulkig? Verſtehe, wenn ein Erbe fünf Millionen ſucht, aber umge⸗ kehrt?! Iſt Ihnen das ſchon einmal paſſiert? Haben Sie das ſchon einmal erlebt, daß Sie von fünf Millionen geſucht wurden? Hoffe, daß mich die fünf Millionen finden Werde ihnen einen freundlichen Empfang bereiten! Willkommen daheim! Hübſches Taſchengeld wie? Könnte man endlich ſeinen alten Hut wenden laſſen und das Seidenhemd in die Wäſche geben! Habe noch nie eine ſo ſchwere Rolle geſpielt! Habe ſchon, wie Sie wiſſen, im Film alle mög⸗ lichen Zicke gemacht, bin auf der Rennbahn hin⸗ ter Motoren gefahren, bin Pferderennen ge⸗ ritten, bin mit Löwen zuſammen im Käfig ge⸗ weſen, aber ſowas von Anſtrengung wie dies⸗ mal! So was von Arbeit und Mühe! Es iſt das erſte Mal, daß ich im Film in einem Ka⸗ barett auftrete. Tags verkaufe ich Staubſauger und nachts trete ich in dem Kabarett auf. Ich ſage Ihnen, Raſtelli würde ſich im Grabe um⸗ drehen, wenn er wüßte! Ich ſteppe zum erſten Mal in meinem Leben! Ich bin ein Sohn der Steppe geworden. Meine Deviſe iſt: Steppen ohne zu ſtoppen. Wer ſteppt fündigt nicht! Klappern, klappern! Sie müſſen mit den Ab⸗ ſätzen klappern! Morgens klappern, mittags klappern, abends klappern! Da ſollen Sie mal ſehen, Herrſchaften, wie ſich die Poren öffnen, wie das Blut durch die Adern rieſelt, wie der Kalk türmt! Sie kommen ſich ſo jung und knuſprig vor wie Caſanova. Beſonders wenn man irgendwo hineingetreten iſt, ſind die ſtep⸗ penden Bewegungen von enormer Wichtigkeit! Sollen mal ſehen, wie raſch Sie das runter haben!. Alſo klappern, klappern, klappern! Und nach dem Klappern in die Klappe! Ich komme mir ſchon vor wie ein Klapperſtorch Habe ſogar nachts geſteppt! Daher der Ausdruck Stepp⸗ decke. Eines dürfen Sie nicht vergeſſen: beim Steppen müſſen Sie ein Lied ſingen. Wiſſen Sie, ſo ein Lied für die Frauen. Und immer wieder Charme, Charme, Charme! Am gan⸗ zen Körper müſſen Sie Charme haben! Die Damen müſſen von einer Gänſehaut überron⸗ nen werden! Sie ſollen mal ſehen, wie die des Nachts Schlafpulver nehmen müſſen, da⸗ mit ſie die Augendeckel zukriegen! Ich habe da in dem Film„Fünf Millionen ſuchen einen Erben“ einen Schlager. Man ſoll den Schlager nicht vor dem Applaus loben. Ich mochte Ihnen als erfahrener Humoriſt das eine mit auf den Weg geben: laſſen Sie nie was ſinken, vor allem den Mut nicht! Schauen Sie fröhlichen Auges in die Zukunft, bis Sie die Genickſtarre bekommen! Köpfchen hoch. Ihr Lieben! Sie wiſſen doch, was Wil⸗ helm Buſch geſagt hat: Wer Sorgen hat, hat er geſagt, hat auch Likör! Es lebe die Fidelitas! In dieſem Sinne will ich mich von Ihnen ver⸗ abſchieden. Oas Eiserne Nreuz Von Hanns Marfin Els fer Das Reiſen war vor hundert und mehr Jah⸗ ren, als es noch keine Eiſenbahnen gab, oft ein mißliche Sache. Es gab darum oft Streit zwiſchen den Reiſenden und den Poſtillonen, beſonders wenn Eile geboten war und abge⸗ triebene Pferde und ſchlechte Straßen Ver⸗ zögerungen hervorriefen. So erregte ſich ein⸗ mal auch ein vornehmer Herr, der ſogar Extra⸗ poſt genommen hatte, heftig darüber, daß die Fahrt gar nicht vorangehen wollte. Er be⸗ ſchimpfte den Poſtillon immer wieder. „Ich kann nicht ſchneller fahren“, erwiderte der,„der Weg iſt zu ſchlecht.“ „Du willſt nur nicht“, ſchrie der wütende Fahrgaſt.„Die Peitſche verdienſt du und nicht die Pferde.“ Da dreht der Poſtillon ſich um, blickte den Herrn ſcharf an und wies auf das Eiſerne Kreuz an ſeiner Bruſt. Der Fahrgaſt ſagte kein Wort mehr. König Friedrich Wilhelm III., der das Eiſerne Kreuz vor 125 Jahren für hervor⸗ ragende Taten der Offiziere und Mannſchaften im Befreiungskriege geſtiftet hatte, hörte von dieſer Geſchichte.„Recht ſo!“ rief er aus. „Grad ſo hab ichs gewollt. Jedermann ſoll vor ſeinen Mitmenſchen Achtung haben. Das Eiſerne Kreuz ſoll die Vornehmen, die Höher⸗ geſtellten dazu bringen, Ehre und Achtung auch dem Einfachſten zu erweiſen. Denn jeder tapfere Mann kann dies Kreuz haben!“ Von Hens Erman „Und iſt es wirklich ſo furchtbar geweſen?“ fragen die Treunde,„wirklich ſo heiß?“ „Heiß? Ihr macht euch keine Vorſtellung“, erläutert Jacopo,„wir mußten den Hühnern Eis zu freſſen geben, damit ſie keine gekochten Eier legten!“ * Selbſtverſtändlich gibt es auch farbige Trup⸗ pen. Und wenn ſie ſich im Kampf bewähren, in zivilen Dingen ſind ſie nicht ganz ſo zuverläſſig und überhaupt mit den Sitten Europas weni⸗ ger vertraut. Rieſiges Aufſehen erregte da ein junger Ne⸗ ger, der auf der Strada Foria in Neapel ſplit⸗ ternackt einherſpazierte. Die Polizei mußte den Burſchen feſtnehmen, ſie brachte ihn zur Wache. Es zeigte ſich, daß er Soldat war, und er wurde ſogleich der zuſtändigen Militärbehörde über⸗ geben. Auf die Frage, warum um Himmelswillen er vollkommen nackigt durch Neapel ſpaziere, er⸗ klärte er, dazu Erlaubnis zu haben „Erlaubnis!?“ Und der ſplitternackte Neger griff hinters Ohr, holte ein Papierröllchen hervor. Darauf mit Stempel und Unterſchrift des Regi⸗ ments: „Der Kamelreiter Lauro Tſchatſcharidu iſt für den, heutigen Tag beurlaubt und berechtigt, Zivilkleidung zu tragen“.. * Und noch eine Geſchichte, In der Schule, wäh⸗ rend des Religionsunterrichtes, ſpricht auch der Herr Pfarrer über das Land in Afrika: Da gibt es tauſend und aber Tauſend Qua⸗ dratkilometer mit vielen Dörfern, wo auch nicht eine einzige Schule iſt, wie ihr ſie hier habt. All das muß noch in rechte Ordnung kommen, und alle müſſen wir dabei helfen. Und du, Ange⸗ lica, wenn du nun viel Geld geſpart hätteſt? Was würdeſt du tun?“ „Angelia, mit frohen Augen:„Ich würde mir eine Fahrkarte nach Aethiopien kaufen!“ * Trotzdem— Italien iſt ein ganz katholiſches Land, und fromm gehorcht man ſeiner Kirchen⸗ pflicht. Auch die in ganz Florenz wegen ihrer übertriebenen Eleganz bekannte Schauſpielerin Celeſta Cargione, nicht mehr ſo ganz jung, geht regelmäßig zur Beichte. Und ſie war das letzte Mal außerordentlich zerknirſcht.. „Haſt du noch etwas auf dem Herzen?“ fragte der Geiſtliche. Ach, Ehrwürden, ich habe noch die Sünde der Eitelkeit auf mich geladen. Jeden Abend ſtand Schönh Spiegel und bewunderte meine Schönheit“. Der Prieſter ſchaute ihr nachdenklich ins et⸗ was verbrauchte Geſicht: „Beruhige dich, meine Tochter“, ſagte er dann, „das war keine Sünde, das war ein Irrtum“., Und dann gibt's auch in Italien wie anders⸗ wo die jungen eleganten Mädchen mit gewagten Kleidern. Signorina Carlotta wollte mit ihren Freundinnen nach Libyen reiſen, zum großen Ball des Gouverneurs. Und weil Libyen gerade eine kleine Fieberepidemie hatte, ſollte Signo⸗ rina Carlotta geimpft werden, natürlich ſo, daß ſelbſt im ausgeſchnittenſten Abendkleid davon nichts zu bemerken wäre... Der Arzt meinte, am zweckmäßigſten zöge Signorina Carlotta doch probeweiſe das große Abendkleidchen einmal an. Und ſteht dann bedächtig. Und denkt nach: „Ich glaube, Teuerſte, Sie müſſen die Lymphe ſchlucken“.. * Die Geſchichte mit dem britiſchen Flugzeug und Neapel kennen Sie? Er hatte ſein Flugzeug erade über den Golf von Neapel gebracht, da 2 er ſeine Paſſagiere: „Sie erinnern ſich doch des Zitates„Neapel ſehen und dann ſterben?!“ „Gewiß!“ riefen die Fahrgäſte einſtimmig. „Iſt gut, ſagte der Flugzeugführer,„ſchauen Sie alle genau hin. Eben hat ſich die linke Trag⸗ fläche gelöſtꝰ„„„ ODe-. STehbꝛunnen Pon ftjaemcm yut⁰ Waſſerleitung iſt eine techniſche Errungen⸗ ſchaft und eine ſo unentbehrliche, daß heute kein noch ſo abgeſchiedenes Dorf ihrer entraten möchte. Aber es geht mit ihr wie mit ſo vie⸗ len Dingen, ohne die der Zeitgenoſſe nicht mehr vermeint leben zu können, ſie iſt auf Koſten von Gütern hochgekommen, deren Untergang einen ſchon ſchmerzen darf. Wenn ich bedenke, daß die Waſſerleitung die alten Lauf⸗ und Zieh⸗ brunnen auf dem Gewiſſen hat, möchte ich am liebſten auf die große Errungenſchaft verzich⸗ ten. Auch dem Ziehbrunnen., von dem ich hier erzählen will, wird eines Tages einen Waſſer⸗ leitung dazu verhelfen, daß er als überflüſſig zugeworfen wird und daß mit ihm eine kleine Welt der Wunder zu Grunde geht. Der Brunn. der Soot, liegt bei einem uralten Bauernhauſe und dieſes wieder in einem Winkel von Nieder⸗ ſachſen, mit gehörigem Abſtande von zwei Kleinbahnen und weit weg von der nächſten Autoſtraße. Der Soot iſt ſo alt wie die Siedlung neben ihm, und wann der erſte Heidbauer hier die Findelſteine zum Sockel ſeines Hauſes zuſam⸗ mengeleſen hat, das meldet keine Chronik, weil damals noch kein Menſch im Lande war, der Chroniken ſchreiben konnte. Zwar ſteht auf der Kopfſchwelle der Miſſendör, der großen Ein⸗ fahrt auf die Haustenne, in tiefgeſchnitzter und rotausgemalter Schrift, daß Johann Klamer Brinkwart und ſeine Ehefrau Anna Engel Siekmann dieſes Haus mit Gottes Hilfe und unter Leitung des Zimmermeiſters Jochen Drinkuth im Jahre des Herrn 1783 erbaut haben, aber neben dem Schafſtall hat der gegen⸗ wärtige Hofbeſitzer, ein Urenkel jenes Johann Klamer, viel Brandſchutt und ein paar Kupfer⸗ ſtücke aus dem 17. Jahrhundert ausgebuddelt, als er ſeinen Obſtgarten vergrößerte, und am obern Rande des kleinen Beeketales, das hun⸗ dert Schritte vorm Hofe vorüberzieht, hat des Bauern Knecht eine bronzene Gewandſpange hinterm Pflug aufgeleſen, von der jener ge⸗ lehrte Gaſt des Bauernpaſtors behauptete, ſie ſei von ihrem Träger mindeſtens tauſend Jahre vor der Geburt des Herrn verloren worden. Laß dir es einmal nahe gehn, Mitmenſch: Zu dieſem Brunnen ſind nicht ſeit Jahrhun⸗ derten, ſondern Jahrtauſenden, Tag für Tag die Mägde und Frauen des Hofes geſchritten, die ſchweren Holzeimer in den Händen, haben die Schwucke heruntergeholt, den langen Wipp⸗ baum, haben das Schöpffaß in den Waſſer⸗ ſpiegel hineingeſtoßen, haben es an der Zieh⸗ ſtange wieder hochgeſchwungen, Hand über Hand faſſend, und dann die gefüllten Eimer weggeſchleppt. Ein kurzer Plattengang aus kleinen zerpell⸗ ten Findlingen führt von der Hauseinfahrt auf den Brunnen zu, und das iſt gut, denn der Boden wird beim Waſſertragen naß geſchwabbt. Hart am Soot ſteht ein ſtarker Block, rötlicher Granit aus Dolarne in Schweden, vom Eis der Eiszeit hierher verbracht. Kniehoch iſt er aufgerichtet und oben abgeflacht; da ſtellen die Mägde ihren Eimer auf. Nebenan ſteht der Holzkaſten, der den Pütt umfriedet. Eichen⸗ planken, zwei Zoll dichk und mausgrau vor Alter. Beuge dich über den Rand! Noch ge⸗ wahrſt du nicht viel, denn dein tagegewohntes Auge vermag dem Dämmerlicht drunten noch nichts von all dem abzugewinnen, was vom Rande bis zum Spiegel lebt und weſt. Selbſt wie tief es hinabgeht, könnteſt du ſo leicht nicht ſagen. Der vergessene Namen/ Ich habe einen Bekannten, der mit zwölf Jahren in der Deutſchſtunde den Tellmonolog vortrug, mit vierzehn Jahren die Hauptrolle eines Märchenſtückes ſpielte, mit fünfzehn Jah⸗ ren, infolge allzu ſtarker Hingabe an die Kunſt und der damit verbundenen Vernachläſſigung ſeiner Schulaufgaben, aus der Schule flog, mit ſechzehn Jahren aus einer kaufmänniſchen Lehre entlaſſen wurde, und der, nachdem er mit acht⸗ zehn Jahren im Beſitze einer herrlichen Künſt⸗ lermähne war, im Alter von zwanzig Jahren an einem Schmierentheater landete. Doch der Traum Alfred Möllers, das iſt der Name die⸗ ſes vom Unglück verfolgten Mannes, ging auch hier nicht in Erfüllung, denn anſtatt die Rollen der jugendlichen Liebhaber mit ſeinem Herzblut beleben zu dürfen, mußte er für die ganze Künſtlerſchaft der Truppe Kartoffeln ſchälen be⸗ ziehungsweiſe der Frau Direktor für ſonſtige Handlangerdienſte zur Seite ſtehen. Seine künſt⸗ leriſche Tätigkeit beſtand einzig im Auf⸗ und Abbauen der Kuliſſen ſowie in der Sorge um die Garderoben und Requiſiten. Als er nun tatſächlich auf ſeine Vorhaltungen hin vom Di⸗ rektor eine kleine Rolle in einem Trauerſpiel bekam, überſteigerte er ſich, vom Drange ſein Beſtes zu geben beſeelt, derart, daß er einen ausgeſprochenen Heiterkeitserfolg erzielte und ſchließlich ausgepfiffen wurde. Die Quittung für dieſes Debüt war ſeine ſofortige Entlaſ⸗ ſung. Da ſich nun niemand die Mühe machen wollte ſein großes Schauſpielertalent zu ent⸗ decken, begrub er, indem er ſein Mißgeſchick dem Unvermögen der Menſchen in künſtleriſchen Dingen zuſchrieb, ſeine Hoffnungen und friſtete Vielleicht liegt das kleine Spiegelrund, das blaue Auge dort unter dir in Mitten der Erde wie Wodans Auge in Mimirs Brun⸗ nen am Fuße der Welteſche, bodenlos tief. Doch das ſchwindelnde Gefühl, das dich ergriff, wie du dich über den Brunnen beugteſt, ſchwin⸗ det ſchon. Du ſiehſt, dicht unter dir in der Höhe deiner Sohlen beginnt die runde Stein⸗ faſſung. Seltſame Pflanzengeſtalten drängen zwiſchen ihren Fugen heraus und hängen in die Lichtung des Schachtes hinab, der ſpar⸗ ſpamen Helle hier innen ſo viel abzufangen, wieviel ſie nur können. Ein Tropfen löſt ſich wie du hinabſchauſt, auf halbem Wege irgend⸗ wo, ſchlägt auf, und der blaue Spiegel wan⸗ delt ſich wie ein Spiel ſanftbewegter Ringe. Sie stachen in See Du unterſcheideſt deutlich, wo die Ringe an die ſchwarze Steinwand anlaufen, und ſchät⸗ zeſt den eben noch bodenloſen Abgrund auf drei, vier Klafter unter dir. Da weicht das leiſe Grauen, womit dir der zauberiſche Spie⸗ gel Bruſt und Augen gebannt hatte und dein Blick wird frei für die beſcheidenen Bewohner des Schachtes. Zu oberſt auf dem Steinkreuz, in den Ecken des Kaſtenvierecks, wurzeln zwei kleine Sträu— cher einander gegenüber, der eine viel üppiger im Laub als der andere. Das kommt daher. daß der eine, eine Weide, auf der Nordſeite ſteht und alſo das Licht und die Wärme der Mittagsſonne eine Weile genießt, während Archivbild Eine tragikomische Gesckiclite von Kurt Merkel von jenem Zeitpunkt an ein kärgliches Leben als Feſtredner und Coupletſänger. Als er nun eines Tages ſein Schickſal und die unbegreifliche menſchliche Laxheit gegenüber den Jüngern Apolls verfluchend über eine Straßenkreuzung ging, hielt plötzlich vor ihm ein feſtlich geſchmücktes Hochzeitsauto und her⸗ aus winkte im Schmucke des neugebackenen Ehe⸗ mannes mit freudeſtrahlendem Geſicht ein früherer Schulkamerad, der einſt mit ihm in derſelben Religionsklaſſe war. Ihre Schul⸗ freundſchaft datierte von einer gemeinſam abge⸗ ſeſſenen Arreſtſtrafe, weil ſie zuſammen damals dem Religionslehrer ein Stück übelriechenden Stangenkäſe unter das Pult genagelt hatten und der Tat überführt worden waren.„Menſch! Alfred! Möllerchen! wie geht es dir denn altes Haus!“ rief ganz in Glück gebadet der ehe⸗ malige Freund und ſchüttelte enthuſiaſtiſch Al⸗ freds Hände. Und nun ereignete ſich bei Möller das, was jedem Menſchen bei ſolch einer un⸗ vorhergeſehenen Wiederſehensfeier vorkommen kann: er konnte ſich unmöglich an den Namen ſeines ehemaligen Freundes beſinnen. Darum erwiderte er unter Umgehung der Namens⸗ nennung, daß es ihm leidlich gut ginge, denn welcher Menſch ſagt, es gehe ihm ſchlecht, wenn er ſieht, daß es ſeinem Freund gut geht.— Da nun durch das mitten in der Wegkreuzung ſte⸗ hende Hochzeitsauto eine Verkehrsſtörung zu entſtehen drohte, lud der Schulfreund Alfred, nachdem er ihm ſeine junge Frau vorgeſtellt hatte, zum Mitfahren, und nachdem ſie einige Jugendſtreiche beſprochen hatten, zum Abend⸗ eſſen im Hotel Atlantik ein. Alfred Möller, der ſich ſolchermaßen in den Genuß eines Abend⸗ eſſens, eines wirklichen Soupers mit Wein und ſo, kommen ſah, taute bei dieſem Gedanken der⸗ art auf, daß er ſich, unter Berufung auf ſeine ſchauſpieleriſchen Erfolge, zur Haltung der Feſt⸗ rede erbot. Der Freund ſowie deſſen Frau dank⸗ ten Alfred beglückt, daß ein ſolch großer Schau⸗ ſpieler die Feſtrede halten wolle, ſolange bis ſie am Hotel angekommen waren. Im Hineingehen wollte ſich Alfred auf die Feſtrede präparieren, als ihm ſiedendheiß einfiel, daß zu einer Feſt⸗ rede auch eine Namensnennung gehört. Seinen Freund konnte er, nachdem ihn dieſer mit den ſchönſten Koſenamen bedacht hatte aus angebo⸗ renem Taktgefühl, nicht fragen, denn es würde dieſem beſtimmt weh getan haben, daß ſein Freund, den er ſo gut im Gedächtnis behalten, nicht einmal mehr ſeinen Namen gewußt hatte. Im Feſtſaal angekommen, blieb ihm daher nichts anderes übrig, als eifrig herumzuhören, ob er vielleicht den Namen ſeines Freundes er⸗ fahren könne, und ſein Glück ſchien vollkommen zu werden, als er zufällig den Namen Schmid nennen hörte. Schmid!, das war er. Guſtav Schmid. Endlich hatte man ſich zu Tiſch geſetzt, der goldgelbe Wein war ſerviert, die Ober kamen mit dampfenden Platten und Alfreds armer Magen ſchien ſich beim Anblick und dem Geruch der Speiſen überſchlagen zu wollen. Nachdem er unbemerkt ſeinen Gürtel drei Löcher nach vorn geſchnallt hatte, erhob er ſich entſchloſſen, um ſeinem Freunde eine Feſtrede zu halten, die dieſem ſowie ſich ſelbſt zur höchſten Ehre ge⸗ reichen ſollte. Er begann in ſchön geſetzten Wor⸗ ten den Liebreiz der jungen Frau ſowie die Charakterſtärke ſeines Freundes zu preiſen und ſchloß mit den bewegten Worten, daß für ſolch ſein Gegenüber, eine Stachelbeere, das Ank⸗ litz der Sonne nie erblickt. Neben der Weide hat ſich am ſonnigſten Plätzchen noch eine Staude des Beinwells eingeniſtet und läutet mit ihren veilchenblauen Blüten über den Ab⸗ grund. ſen auf dem Steinkranz des Pütts. Weiter abwärts in den Steinfugen kriecht der Engel⸗ ſüß um den ganzen Schacht herum und reckt ſeine Blätter in die freie Luft zur Seite. Die alten hangen braun und ſchlaff am Gewände kopfunter hinab, wo kein Wind ſie losreißt und zerſchleißt und wo kein Wurm ſie zum Ver⸗ modern ins Erdreich zerrt. Irgend einmal zer⸗ fallen ſie doch zu Staub und ſinken in das Waſſer da unten, während die jungen Blätter des Stocks noch ihre lederzähe Blattſpreite ins Halblicht des Schachtes hinabhängen. Zwiſchen den Blättern des Farns wuchert das Moos in dicken goldgrünen Polſtern, bärtig und ewig naß, und tiefer hinab, wo es ſelbſt dem Farn zu düſter wird, bleibt das Moos allein übrig. Du erkennſt es freilich nur, wenn ein ge⸗ ſpiegelter Lichtfleck aus der Tiefe wieder her⸗ aufläuft und über die Brunnenwände hin⸗ huſcht. An den Fuſſeln der Moosbärte hängt das Waſſer in Perlen und glitzert auf im ver⸗ lorenen Strahl, der vorüberwandert. Wenn eine der Perlen hinabfällt und aufſchlägt, füllt der Schall den ganzen ſchweigenden Schacht, und der Spiegel drunten krauſt ſich wie das Geſicht eines Mädchens beim erſten Kuß. Der Spiegel im Brunnen iſt die Scheide zwiſchen Diesſeits und Jenſeits, zwiſchen der Erde und dem Nichtmehr⸗ oder nochnicht⸗ irdiſchen. Wer von dort ſtammt oder dort hinüber⸗ gedrungen iſt, der weiß mehr als andere Men⸗ ſchen und hat Dinge erfahren, die ungläubig klingen: die ewiggrüne Wieſe und den reden⸗ den Baum, die Wölfin, die an ihren Zitzen das Menſchenkindlein ſäugt, und die Schlange, die mit dem Goldkrönchen ſpielt. Auch dem Schachte mit dem Moos und dem Engelſüß ge⸗ biert ſich das Märchen, und mit dem letzten Ziehbrunnen in der Heide wird das letzte Märchen verſchüttet werden. Kein Froſchprinz reicht dann die goldne Kugel wieder herauf, die der Prinzeſſin in den Soot geſprungen iſt, und keine Prinzeſſin ſpielt mehr am Rande des Sootes. Neben dem Holzkaſten reckt ſich die Schwucke. Am Kopf eines derben Pfoſtens dreht ſich der mächtige Wipp¾haum um ſeinen knarrenden Zapfen. Am oberen dünnen Ende hängt die Stange mit dem Eimerhaken, den die ſchöpfende Magd in die Tiefe ſtößt. Die Stange iſt blank wie gebohnt da, wo täglich die Hände der Frauen anpacken. Mit dem Bügel klirrend und raſch taucht der Schöpfeimer hinab, plät⸗ ſchernd wälzt er ſich im Waſſer, und ſchwer träufelnd hebt er ſich wieder ins Licht in die Hände der Magd, die ihn auf den Kaſtenrand ſetzt. Nun trinke! Das Waſſer iſt kühl wie die Tiefe der Erde und ſchmeckt— denn es rinnt durch lauteren Sand zu— ſo rein und ſtark wie kein Waſſer in der friedloſen Stadt. Wenn du es im rechten Geiſte trinkſt, ſo wird deine Seele hell von ſeiner Helle und erſchaut, wär's auch nur für einen Augenblick, die gütige Gottheit ſelber. Du gehſt ſtill und erquickt deinen Weg weiter, aber ehe die Hecke an der Koppel beginnt und dir die Ausſicht nimmt, blickſt du noch einmal nach dem Soote zurück Da ſitzt am Rande des Kaſtens der Hausrotſchwanz, der am Stall⸗ giebel niſtet und nippt einen Tropfen, der auf dem Holze haften geblieben iſt, und in der ſin⸗ kenden Sonne tanzt gerade über dem Ab⸗ grunde die Säule der Mücken um ihr eigenes Liedchen. eine liebliche Frau nur ſein Schulfreund Guſtav Schmid der richtige Mann ſein könne. Soeben wollte er zur Bekräftigung ſein Weinglas heben, als im Feſtſaal ein Tumult losbrach, und er ſich plötzlich ſchweben fühlte. Ehe er begreifen konnte, was geſchehen war, befand er ſich mehr liegend als ſitzend auf der Eingangstreppe des Hotels Atlantik. Vor ſich ſah er zwei Männer im Smoking in wildem Ringkampf und als ein Lichtſtrahl auf ihre Geſichter fiel, hob ſich plötz⸗ lich vor ſeinem Gedächtnis ein Schleier und mit ungeheurer Prägnanz wußte er, daß ſein heu⸗ tiger Gaſtgeber Heinz Keller hieß, während der augenblicklich mit ihm Ringende, Guſtav Schmid war. Beide waren einſt mit ihm in derſelben Religionsklaſſe, und beide waren früher gute Freunde. Wie er dann noch aus dem Gerede der aufgeregten Umſtehenden erfuhr, war Schmid der große Nebenbuhler Kellers, und letzterer hatte erſteren in unfairer Weiſe aus dem Wett⸗ bewerb um die Frau des Herzens ausgeſchloſ⸗ ſen. Trotzdem unterhielten beide nach außenhin eine Freundſchaft, bei der aber jeder die Ge⸗ legenheit abwartete, um dem anderen eine aus⸗ wiſchen zu können. Auf dieſe Art erklärte es ſich auch, daß unter den Hochzeitsgaſten der Name Schmid fiel.— Da die Aufregung unter den Gäſten immer mehr ſtieg, und einige ſich ſchon in die Haare geraten waren, alarmierte der Hotelbeſitzer das Ueberfallkommando, das bald die Ruhe wiederhergeſtellt hatte. Möller war inzwiſchen aufgeſtanden und ſtarrte ſehnſüchtig zu den beleuchteten Fenſtern des Hotels empor. Nachdem er ſich darüber klar war, daß er nichts mehr zu erwarten hatte, ſchnallte er ſeinen Gürtel um ſechs Löcher zurück und ging ſchweren Herzens ſein verlorenes Pa⸗ radies beklagend nach Hauſe. riaoptschriftleiter: Ot. Wilhelm Koftreftmoann, verontwortlich für Gestaliung ond Gesomiinholi de- Beilage„Deutsches Leben“: Helmot Schoulz, beide in Monnheim. Sonſt gedeiht nur ein Streiſchen Ra⸗ in beſter ferner i mit Anfal gchöne 3⸗3 f 1, Juli zu K 4, 20, E 3 Jimer Keller, Gar Ebiagen, bchöne 42 mit Bad, E 2 Tr. hoch guf 1. Augt Zuſ iiſten Iststabt 4 Zimm., D u. all. Zube Verſ., ſof. Näh. 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Die 5 Hauptgestalten Elly Berger, Beamtentochter des Romaus: Eliriede von Köthen, Direktionssekretärin Karina Hanisch, Direktorstochter Lotte Köstlin, Prokuristentochter Erwin Linden, Buchhalter 6 0 bviese 3 leichten Preisfragen sollen Sie beim Lesen des Romans erraten. Nr. 1 Welches Mädchen heiratet der Mann? preixfrage Nr. 2 Ist Romanverfasser ein Mann oder eine Frauꝰ Nr. 3 Welchen Titel würden Sie Ilhrem eigenen Lebensroman geben 52 Preise à 15 M. erhält, wer Preisfrage Nr. 1 und 2 richtig löst. 11 Preise à 20 M. erhält, wer Preisfrage Nr. 3 am besten löst und 50 Trostpreise à 3 M. winken Ihnen verheißungsvoll zu.- jeder Teilnehmer kann also bis au RM 35.— gewinnen. Notleren Zie Dieser interessante Lebensroman wird in zwei broschierten Teilen getrennt ausgegeben zum Gesamtpreis von 80 Pig. Der erste Teil muß vom 6. bis 12. Mai in den untenstehenden Verkaufsstellen abseholt sein. Der Termin für die Abholung des zweiten Romantefles wird im ersten Romanteil bekannt⸗ gegeben. 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Mai 1938 erhältlich durch die Haupt- geschüftsstelle des Landesverbandes badischer Rinderzüchter, Karls- ruhe, Belertheimer Allee Nr. 16.(300623vV. C 900/38). — —— 5 8 NIII v + 4 4 NIANNHEINM AN 5 ** E N Dτ⏑ N KE. N Efröffnung sonntag, den 8. Mei 1938 Iie aatae Affha a Die Kolonislschàdu, die jeder VolkSsgenossè sehen muſß! Eintrittspreise: Erwachsene 40 Pfg., Uniformierte und kinder 20 Pig. ſold.lamm E 2, 14 Nähe Paradeplatz HMHeut e samstag National-Theater Mannhelm 5 Sonntag, den 8. Mai 1938: Vorſtellung Nr. 309. Nachm.⸗Vorſtell. NSG„Kraft durch Freude“ Für NS⸗Kriegsopferverſorgung Die gledekmans Operette in drei Akten von Meilhac und Hal alev Muſik von Johann Strauß Anfang 14 Uhr. Ende 16.45 Uhr. Sonntag, den 8. Mai 1938: Vorſtellung Nr. 310. Miete A Nr. 23 1. Sondermiete A Nr. 12 der Figeunerbaron Opexette in drei Akten. Nach einer Erzählung M. Jokais v. S Schnitzer Muſik von Jobann Strauß. Anfang 20 Uhr. Ende 22.45 Uhr. EDI Mannheim Sonntag, den 8. Mai 1938: Vorſtellung Nr. 63 Skijchee Bind ausganada Schwank von Hans Müller⸗Nürnberg. Muſik von Herbert Walter. Anfang 20 Uhr Ende 22 Uhr Hautkranheiten hoffnungs- los? Mintura Vondervecke wurde fachärztlich erprobt. indem wir nachweisb. unt. ärztl. Kontrolle auch bei schweren Fällen Eriols hatten. Lesen Sie. was Geheilte sagen. Erhältlich in allen Apotheken. Verlangen Sie Prospekt. Alleiniger Hersteller und Erfinder: R. v. d. Becke. Essen 40. Grusonstraße I. Ma min he lim. N2, 6 Kunststraße Füchse/ pelzcopes/ Jocken/ peletots/ Höntel Besuchen Sle unser bewäöhftes lloyd-Reisebure imneuen Gewände. aus der Reihe der C Boꝛzlen/ fegeheus/ CorlbeUr/ weidnerxWeiss Köthe Holecek/ felkamp/ Eichefd Kunze - alle gleich aufmerksam u. leistunssfänis alln in dir Muflſlacſ Unser geschultes Personòl erw/aftet Sie. Bei uns sind Sie gut betreut. 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Rüdesh./ ABßm..80 RM. und*) 13.00 Uhr Bacharach.30 RM. hin Schiff, zurück Bahn Mainz.40, Rüdesh.-Aßm..80, Kobl..- M. 14.25 Uhr Speyer.20 RM., Germersheim.10 RM. 19.45 Uhr Worms.10 RM Abendfahrt bis 22 Uhr. .25 Uhr Speyer-80. Germersh..40, Karlsruhe.10 RM. .00 Uhr Speyer—80 RM.*)ͤah Ende Mai 14.25 Uhr Worms.10 RM. ca. Oppenheim.50 RM. Donnersiags:.25 Uhr Worms—70 RM. 14.25 Uhr Speyer.20 RM. Germersheim.10 RM. 19.45 Unr Worms.10 RM Abendfahrt bis 22 Uhr. .00 Uhr Worms-Mainz-Wiesb.⸗Rüdesh./ Ahm.-Bacharach 1. 10.30.80.30 RM. Diensiags: Mittwochis: Freliugs: Mit Zwischenstationen. Preise für Hin- und Rückfahrt. Kinder—14 Jahre zahlen halbe Preise. Gruppen 2z. T. schon ab 8 Pers. Ermähig. Fahrpla d jj karseheise: Rol. Hünmer& Cs. Krenzorier. Blumentöpfe(Sonnta alle Größen 19. 20. unt 1938 Monta 3 3 Autobus-Gesellschaftsteise.neuen, bequem. Fernreisewag. 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