Juli 1938 ner⸗ treu zäff. — 72.— 82 52.•— e Strale 8, mit Sen ac 1..— meldunę — Eintritts- preis ohne ert 104½ eftchen mit arten 80½ rr-Fösser en fremde h ihren ten lnhölt. imer hot's geht in's nversum ————— — nneim ruf 287 95 ie lesamtkosten I Tahnfüllungen SLeistungstariis 19 I.50- p..00 f urch das der Vororte S — 2 2 EMHIEEIIME RSIR.48⸗ in Verlag u. Schriftleitung: Mannhet ——— Ausgabe 4 erſcheint wuöcht l. 12mal. 88285 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das„Hakenkreuz · .Aial⸗ 8 Frei Haus m M 0 onatl. 2,20„ u. 50 Pf. a; d 1 t 2,20 RM. Leinſchl. 66,48 Pf. Poſtzeitungsgebühr) zuzügk, 72 Pf. Beſtell⸗ — ch. 1525 7mal. e: Frei aus monaft,.30 Ah. A. 30 8 ohn; neime Poſt 1,70 RM..38 Pf. lpinb. eehn ſinſhe. 11 Vi Gäbieand- Iſt die Zeitung am Ericheinen Lauch b. böb. Gewalh berhinh- beſtebt kein Unſpr, auf Entſchädigung Früh⸗Ausgabe A 3 der duce an der dreſchmaſchine (Drahtberichfunsefes römlschen Vertfefefs) Dx.V. L. Rom, 2. Juli. Muſſolini wird am Montag, 4. Zuli, mit der Weizenernte in den trockengelegten Gebieten der ehemaligen Pontiniſchen Sümpfe beginnen. Wie all die Jahre zuvor, wird der Duce auch diesmal wieder an der Dreſchmaſchine tätig ſein, und zwar auf vier Bauernhöfen der vier neu gewonnenen Gebieten Littoria, Pon⸗ tinia, Sabaudia und Aprilia. An dem Beginn der Ernte nehmen ſämtliche hohen Führer der Faſchiſtiſchen Partei teil. Die Ge⸗ treideernte in Italien wird 1938 das gute Ge⸗ treidejahr von 1937 noch übertreffen, da man mit 80 Millionen Doppelzentnern bereits eine hundertprozentige Steigerung gegenüber den 40 Millionen Doppelzentnern des Jahres 1922 erreichte und damit den Sieg in der Weizen⸗ ſchlacht ſichern will. Schwerer Schlag für Italiens Feinde Für die italienfeindlichen Kreiſe in London und Poris bedeutet die gute italieniſche Ernte einen ſchweren Schlag. Seit Wochen ſchon war Italien die Zielſcheibe einer gehäſſſigen! Lügenkampagne in London und Paris, wo die ur⸗ ſprünglich ſchlechten Ernteaus⸗ ſichten in Italien mit Freude be⸗ arüßt wurden und zu den unſinnigſten po⸗ litiſchen Folgerungen benutzt wurden. So hieß es, daß der Hunger des italieniſchen Vol⸗ kes die faſchiſtiſche Regierung zur Verwirkli⸗ chung und zur ſchleunigen Ratifizierung des engliſch⸗franzöſiſchen Abtommens vom 16. April 1938 treibe, um die britiſche Anleihe zu erhalten. Damit aber müſſe Italien ſeine bisherige 8. Jahrgeing MANNHEI M ſens Geteridoeomte-einéchag len die Heher und Lüaner Ein ſchwerer Gewitterſturm über München Anzeigen: Geſamtauflage: Die 12 im Textteil 60 Pf. Mannheimer Au Millimeterzeile im Textteil 45 Uungsort Außenpolitik aufgeben und Spanien den Roten überlaſſen. Am gehäſſigſten zeigten ſich in ihrer Schadenfreude franzöſiſche Zeitungen, in der Erwartung, daß das italieniſche Volk in dieſem Jahre Hunger leiden müſſe. Während ſich aber in Italien die anfänglich ungünſtigen Ernteausſichten immer mehr beſſerten und nun von zahlreichen italieniſchen Provinzen eine Ernte geliefert wird wie nie zuvor, ſteht Frankreich jetzt nach den letzten Veröffent⸗ lichungen der Akademie der franzöſiſchen Land⸗ wirte vor einer mittelmäßigen bis ſchlechten Ernte.„Giornale'Italia“ ſagt dazu:„Wir ſehen davon ab, für politiſche Regime die Attribute Gottes in Anſpruch zu nehmen und ſind nicht eingebildet genug, weder für den Faſchismus noch die Demokratien Sonne und Regen, Dürre und Wind in An⸗ ſpruch zu nehmen“. zandſchakverhandlungen abgeſchloſſen Weitgehende militãrische Zusammenarbeit lestgelegt DNB Paris, 1. Juli. Der franzöſiſche Außenminiſter Georges Bon⸗ net empfing am Freitagvormittag den türki⸗ ſchen Botſchafter in Paris. Die franzöſiſch⸗türkiſchen Verhandlungen, Der Weg der roten Mordbrenner Die vor den Truppen Francos geflüchtete 43. Division hinterließ dieses Trümmerfeld. Nach- dem die Roten wie die Wilden im Dorf Ainsa gehaust hatten, sprengten sie bei ihrem Rückzug auch noch die vor dem Dorf gelegene Brücke. Weltbild(M) die nunmehr zum Abſchluß gebracht wurden, führten 1. zum Abſchluß eines Freund⸗ ſchaftsvertrages zwiſchen den beiden Ländern, 2. zum Abſchluß eines Mili⸗ tärabkommens, das die gemeinſame Ga⸗ rantie Frankreichs und der Türkei für die äußere und innere Sicherheit des Sandſchaks von Alexandrette auf der Grundlage der Pari⸗ tät zwiſchen beiden Staaten ſicherſtellt, 3 zum Abſchluß eines Protokolls über die Anwendung des Abkommens, das insbeſondere die gleiche franzöſiſche und türkiſche Stärke der Truppen feſtſetzt, die fortan im Sand⸗ ſchak ſtationiert werden ſollen, 4. zu einer Er⸗ klärung über die franzöſiſch⸗tür⸗ kiſche militäriſche Zuſammenar⸗ beit, die insheſondere die Grenzfragen und die Frage der guten Nachbarſchaft zwiſchen der Türkei und dem franzöſiſchen Mandatsgebiet feſtſetzt. Die Erklärung hat den Zweck, zwi⸗ ſchen der Türkei, Sprien und der franzöſiſchen Mandatsmacht einem Status auo zum Abſchluß eines Vertrages zu ſchaffen. Die Beſtimmun⸗ gen dieſer Erklärung haben ſechs Monate Gül⸗ tigkeit und können um weitere ſechs Monate verlängert werden. Dieder 3 5ödD-Bürgermeiſter gewählt bN Warnsdorf, 1. Juli. Die Bürgermeiſterwahlen, die am Mittwoch und Donnerstag in den ſudetendeutſchen Städ⸗ ten Teplitz, Deutſch⸗Gabel und Schluckenau ſtattfanden, beſtätigen den ein ⸗ deutigen Sieg der Sudetendeutſchen Partei. Nicht nur die drei gewählten Bürgermeiſter, ſondern auch ihre Stellvertreter und der größte Teil der Stadträte ſind Angehörige der Sdp. tteil 1 4 Usſchließlicher Gerichtsſtand: Mannbeim Wofuchclonto— aten a. Rh. 4960. Kasazen ndeanmt— Einzelverkaufspreis 16 wienn 4. Samstag, 2. Juli 1938 fer fiel. alt. Millimeterzeile 15 Pf. Die 4 Mini elle abe: Die and Rein Millimeterzeile 1 15 Pf. Schvetinger und inheimer* Die Li⸗ meterzeile 4 1 Diẽ 4 Millimeterzeile im Te 8 Pf.— Er⸗ Mannheim. lungs · und 2 Seyß-Inquart gegen die Greuelmärchen über Oesterreieh Auf der Großkundgebung in der Kasseler Stadthalle rechnete Reichsstatthalter Dr. Seyß⸗ Inquart scharf mit den Verbreitern der Greuel- märchen ab. Unser Bild: Dr. Seyß-Inquart wird vor, der Kundgebung von einem BDM- Mädel begrüßt, das ihm eine Schwälmer Puppe als Geschenk überreicht. Weltbild(M) Reichshilfe für die Steiermark Fünf Millionen RM für Hochwaſſerſchäden DNB Berlin, 1. Juli. Durch die großen Waſſereinbrüche in der Steiermark iſt ſchwerer Schaden an öffentlichen Verkehrswegen und Einrichtungen und vielfach auch an privatem Beſitz entſtanden. Eine An⸗ zahl Volksgenoſſen wurde in Notlage verſetzt. Für die Betroffenen ſoll raſche Hilfe einſetzen. Der Reichsminiſter der Finanzen hat fünf Millionen RM zur Verfügung geſtellt, um die Wiederherſtellung beginnen zu künnen. Vom Reichsminiſter des Innern ſollen ſchnellſtens die Richtlinien erlaſſen werden, wie die Ver⸗ wendung dieſer Beträge geſchehen foll. Dieſe wirkſame Hilfe des Reiches wird die Wieder⸗ herſtellung weſentlich fördern und neue Teile der Bevölkerung in Arbeit und Verdienſt ſetzen. Im Zuſammenwirken aller ſollen die Folgen der Naturereigniſſe bald beſeitigt werden. Nach ihm wurde die 7. U. Boot-Flottille benannt In Kiel wurde mit der Indienststellung des U- Bootes„U 45“ die 7.-Boot-Flottille gebildet, zu der nach ihrer Fertigstellung sechs mittlere -Boote gehören werden. Sie trägt den Na- men Bernd Wegeners, des Kommandanten von „U27“, der am 19. August 1915 der englischen -Boot-Falle„Baralong“ im Atlantik zum Op- (Scherl-Bilde:dienst-M —— „Dakenkreuzbanner“ Samstag, 2. Juli 1038 Jchwerer 5turm über münchen Zwei Todesopfer München, 1. Juli.(HB⸗Funk.) Ein ſchwerer Gewitterſturm, der am Freitag⸗ nachmittag über München wütete, hat zwei Todesopfer gefordert. Regenböen riſſen an der Ingolſtädter Landſtraße ein Gerüſt um, wobei zwei Arbeiter abſtürzten und tödlich verletzt wurden. Ein dritter Arbeiter kam mit leichteren Prellungen davon. Die Münchener Hauptfeuerwache wurde wäh⸗ rend des Unwetters 19mal alarmiert, um Waſ⸗ ſer aus Kellern zu pumpen oder Straßenüber⸗ ſchwemmungen zu beſeitigen. Im Norden Mün⸗ chens hat der Sturm mehrfach Bäume ent⸗ wurzelt. ſleue Unwelter über Dolen Fünf Perſonen durch Blitzſchlag getötet Warſchau, 1. Juli.(HB⸗Funk.) Einzelne Gebiete in Oſt⸗ und Südpolen wur⸗ den heute erneut von einem ſchweren Unwetter heimgeſucht. In Poleſien wurden Felder in einer Geſamtfläche von mehr als 30 Hektar durch Hagelſchlag völlig vernichtet. Fünf Perſonen wurden durch Blitzſchlag getötet und ſechs wei⸗ tere ſchwer verletzt. fjöchſttonnage für öroßkompfſchiffe auf 45 000 Tonnen feſtgeſetzt DNB London, 1. Juli. Der Marineminiſter gab im Unterhaus den Abſchluß eines Uebereinkommens zwiſchen Großbritannien, Frankreich und den Vereinig⸗ ten Staaten in Ergänzung des Flottenvertrages von 1936 bekannt. Danach wird die Höchſtton⸗ nage für Großkampfſchiffe von 35 000 auf 45 000 Tonnen heraufgeſetzt, während als Höchſtkaliber für ſchwere Geſchütze 40,6 Zentimeter beibe⸗ halten werden ſollen. Duff Cooper ſtellte feſt, daß das neue Abkommen das Ergebnis der Erörterungen über die Anwendung der Gleit⸗ klauſel zwiſchen den drei Staaten ſei, wobei er erwähnte, daß ein entſprechendes Ergän⸗ zungsabkommen auch mit Deutſchland ab⸗ geſchloſſen worden ſei. Uororbeiten für den Reichsparteitag DNB Nürnberg, 1. Juli. Die Organiſatlonsleitung für die Reichspar⸗ teitage nahm am Freitag— wie Nen meldet — ihre Arbeiten für den Reichsparteitag 1938 auf. Den ſeierlichen Auftakt bildete ein Emp⸗ fang, den der Frankenführer, Gauleiter Strei⸗ cher, mittags im Sitzungsſaal des neuen Gau⸗ hauſes dem Reichsorganiſationsleiter und ſei⸗ nen Mitarbeitern gab. Dr. Robert Ley, vea dem Frantenführer herzlich begrüßt, hob in einer kurzen Anſprache die in den vergangenen Jahren bewährte gute Zuſammenarbeit hervor. Gauleiter Streicher unterſtrich die Bedeutung der Arbeiten, die der Organiſationsſtab bis zu den großen Tagen im September zu leiſten habe. Am Nachmittag trat die Organiſationsleitung zu ihrer erſten traditionellen Arbeitsſitzung zu⸗ ſammeei. Wahnwitzige Pläne Barcelonas Die Bolschew/isten heabsichtigen Kriegserklãrung an Deuischland und ltalien Vonunserer Porliser Schriffleitung) h. W. Paris, den 1. Juli 1938. Die Londoner Feſtſtellungen eines geplanten ſowjetſpaniſchen Luftangriffes auf Italien wer⸗ den durch die Enthüllungen des Pariſer „Gringoire“ in vollem Umfange beſtätigt, der ſogar behauptet, das erſte derartige Bom⸗ bardement ſei ſpäteſtens für den 10. Juli vor⸗ geſehen. Der geſamte Plan ſei von einem Komi⸗ tee in Barcelona ausgeheckt worden, das unter maßgebender Beteiligung ſowjetruſſiſcher Bera⸗ ter tagte. Auf Wunſch des Sonderbeauftragten Stalins, Mironow, hätten drei kommuniſti⸗ ſche Mitglieder die Kriegserklärung an Italien und Deutſchland(1) verlangt, nämlich als ein⸗ ziges Mittel, die„demokratiſchen“ Staaten, be⸗ ſonders Frankreich, in den gewünſchten allge⸗ meinen Konflikt hineinzuziehen. Schließlich ſei der Weg des Bombardements gewählt worden. Mironow habe bereits die Sowjetgeſchwader in Rotſpanien beſichtigt. Sie beſtänden aus 75 leichten, 25 ſchweren Bombenflugzeugen, 100 Jagdflugzeugen und 15 Waſſerflugzeugen. 15 000 Bomben ſowjetruſſiſcher Herkunft ſeien gelie⸗ fert. Der von Negrin und del Vayo angenom⸗ mene Plan ſehe vor, als erſte Ziele Genua, Mailand und Turin, in der zweiten Serie Nea⸗ pel und Rom anzugreifen. Das Blatt ſchließt ſeine„Enthüllungen über den neuen Verſuch Moskaus und Barcelonas, uns in den Krieg zu zerren“, mit der Feſtſtellung: Gewiß hätten Frankreich und England an Barcelona ernſte Warnungen gerichtet, aber man dürfe nicht ver⸗ geſſen, daß der Fünferausſchuß, in dem ſich auch drei ſowjetruſſiſche Vertreter befänden, die eigentliche Außenpolitik Sowjetſpaniens beſtimme. Ein Befehl des Agenten der Komintern oder des Sowjetmilitärattaches in Barcelona genüge, um dieſen Ausſchuß arbeiten zu laſſen. 5amuelſohn eiß ſchleunigſt aus Er hatte als Gpll-Chef Angst vor der Reinigungsakionꝰ DBN Tokio, 1. Juli. Wie ſoeben aus Hſinking gemeldet wird, über⸗ ſchritt der GPu⸗Chef für den Fernen Oſten, Heinrich Samoilovich(Samuelſohn) Ljuſchkow auf der Flucht aus Sowjetruß⸗ land am Donnerstagmorgen die Oſtgrenze Mandſchukuos und wurde von der Grenzpolizei bei Huntſchun ſüdweſtlich von Pladiwoſtok, wo erſt kürzlich der Chef des fernöſtlichen Politi⸗ ſchen Büros, Riſchtow, übertrat, verhaftet. Wie hierzu weiter gemeldet wird, bemerkte die manoſchuriſche Grenzwache bei Huntſchun in der Morgendämmerung des Donnerstag eine Perſon, die ſich ängſtlich der Grenze näherte und beim Anruf der Wachen zunächſt zwei Re⸗ volver wegwarf, um ſodann mit erhobenen Händen das Zeichen zur Uebergabe zu machen. Die Unterſuchung ergab zur allgemeinen Ver⸗ wunderung, daß⸗es ſich um den GPu⸗Chef die deutſchen feiern in Romotau Auto in die Innere Mongolei geflüchtet für den Fernen Oſten, Samoilovich Ljuſchkow, handelte. Im Augenblick werden die Gründe zur Flucht noch unterſucht. Samoilovich, der aus Odeſſa ſtammt, ſpielte ſchon bei der bolſchewiſtiſchen Revolution im Jahre 1917 eine wichtige Rolle. Bei ſeiner Verhaftung trug er nicht weniger als drei Ausweiſe der Sowjetunion mit ſich. Er ſelbſt ſagte aus, daß er ſich wegen der in der Sowjetunion unternommenen„Reinigungs⸗ aktion“ bedroht gefühlt habe. Wahrſcheinlich in Zuſammenhang mit der Flucht wurden an der Oſtgrenze Mandſchukuos zahlreiche Sowjetpatrouillen beobachtet. Kurz vorher ſind nämlich in dem ſelben Abſchnitt ſchon zwei ſowjetruſſiſche Grenzſoldaten nach Mandſchukuo geflüchtet. Wie man erſt jetzt weiter erfährt, iſt auch der Chef einer ſowjetruſſiſchen Artillerie⸗Abteilung, Franzewitſch, aus der Außenmongolei im NMachtvole Kundqgebung des Sudelendeuischtums Komotau, 1. Juli.(HB⸗Funk.) Die alte Deutſchherrnſtadt Komotau, die ihr deutſches Erbe ſtolz bewahrte, feiert in ihren Mauern vom 1. bis 4. Juli das Feſt aller Deut⸗ ſchen, das der Bund der Deutſchen all⸗ jährlich veranſtaltet und das im Laufe der Jahre zur mächtigen Kundgebung des geſamten Sudetendeutſchtums wurde. In der feſtlich ge⸗ ſchmückten Stadt wehen zahlloſe Fahnen. Die Die Festspiele in der Mozart-Stadt Von der,, Salzburg iſt eine Stadt ſteingewordener Ge⸗ ſchichte. Alt ſind die Beziehungen Salzburgs, wo Haydn begraben und ozart geboren wurde. Auch der Feſtſpielgedanke beſitzt Tra⸗ dition. Schon Richard Wagner träumte von einem, den Meiſterwerken des geſamten deut⸗ ſchen Kunſtſchaffens gewidmetem Feſtſpielhaus in Salzburg, bevor ihn Bayerns König nach Vayreuth berief. Aber erſt 1917 wurde hier die Feſtſpielgemeinde gegründet und das Jahr 1920 ſah die erſten Feſtſpiele. Die Aufführun⸗ en fanden im umgebauten, alten Hofmarſtall der Fiinilgzels aus dem 17. Jahrhundert, im ehemaligen Reichsturnierhof(Felſenreitſchule), vor dem Dom und im Stadttheater ſtatt. Die Feſtſpiele der Syſtemzeit waren mehr oder weniger eine Erwerbsunternehmung und im Auguſt traf ſich in Salzburg das interna⸗ tionale Judentum, beſonders jene jüdiſche Clique, die mit der Kunſt ihre Geſchäfte— 5 Die Theate waren ein großes, geſellſchaft⸗ liches Theater, 135 Akteure die Beſucher ſelbſt ſtellten, und ſonſt eine Kunſtbörſe. Den Salzburgern hatte man die Rolle der Statiſten bei der Auffahrt der ausländiſchen Luxusauto⸗ mobile zugewieſen. Der berühmteſte Mann die⸗ ſes materialiſtiſchen Theaters war der Jude Reinhardt. Reinhardt machte den Schauſpieler zur Marionette, aus Knaben Mädchen und aus Mädchen Männer, ſeine Regie diente nicht dem Geiſt, ſondern der Materie. Afictſigzez ſtaf⸗ — man zu Revuen aus, mit Ex taſen der eleuchtung, Talmi⸗Kuliſſen und aufdring⸗ lichen Koſtümen. Für Reinhardt war die Zivi⸗ lifation der Bühnentechnik das Wichtigſte. Er Genuß nicht dem Geiſt und dem Wort, nur dem Genuß. Die Stadt rüſtet nun für die Feſtſpiele 1938, vie ſich vom 23. Juli bis zum 31. Auguſt hin⸗ ziehen. Nach dem Umbau hat das neue Feſt⸗ fpielhaus ſeine Front gegen die Feſtung Kunstbörse“ zur Weihestätte/ Der Geist Reinhardts für immer verban- t zu faſt um die Hälfte verlängert. Bühne und Zuſchauerraum ſind gleichſam umgedreht, die bisberige Bühne wurde in den neuen Zu⸗ ſchauerraum mit einbezogen. Die Größe der Bühne gleicht jener des Wiener Operntheaters und iſt mit den modernſten Einrichtungen ver⸗ ſehen. Der Zuſchauerraum iſt rechteckig und umfaßt faſt 2000 Plätze. In zwei Stockwerkean ſind die Ränge untergebracht, die Schmalwand gegenüber der Bühne weiſt drei Logen auf, die Mittelloge iſt die Führerloge mit vierzig Plät⸗ zen. Hier iſt ein Empfangsrxaum vorgelagert mit Schmuckportalen aus dunkelrotem Marmor. Die Felſenreitſchule dient wieder als Freilicht⸗ bühne, die auch bei ſchlechtem Wetter ſpielbar iſt durch große Zeltplane, die den ganzen Platz überdachen kann. Die Bühne unter dem Felſen beſteht aus drei ſtarren, plaſtiſchen Architektur⸗ kuliſſen für die Aufführung des„Egmont“. Das Schauſpiel bringt außer dem bereits er⸗ wähnten„Egmont“ mit Beethovenſcher Muſit auch Kleiſts„Amphitryon“. Dieſe Komödie, eine Nackdichtung des Luſtſpieles von Moliere, wird im Hofe der Erzabtei St. Peter aufge⸗ führt. Als Aufführungsrahmen iſt der roman⸗ tiſche und hiſtoriſche Platz neu. Um das Jahr 700 wurde das Stift vom hl. Rupert gegründet und bildet den Grundſtein zum heutigen Salz⸗ burg. Wie bei der Naturbühne der Felſenreit⸗ ſchule ſteilt ſich im zweiten Hof der Abtei die Felswand des Mönchsberges im Hintergrund der Szene empor. Hier ſind ſtienmungsvolle Einbauten geplant. Die Spielleitung hat Erich Engel. Die Feſtſpiele werden mit den„Mei⸗ ſterſingern“ unter der Stabführung Wil⸗ helm Furtwänglers eröffnet. Insgeſamt gelangen ſieben Opern zur Aufführung.„Fal⸗ ſta ff“,„Don Giovanni“ und„Figaro“ mit ita⸗ lieniſchem Text. Nach„Tannhäuſer“ und„Don Giovanni“ unter Karl Böhm folgen„ZFidelio“ (Hans Knappertsbuſch),„Der Roſen⸗ Bürger dieſer volkstreuen Stadt wollen der Welt beweiſen, daß das Sudetendeutſchtum eines Sinnes und eines Willens iſt, die unter Konrad Henleins Führung errungene Einheit für alle Zeiten zu erhalten. Bei ſeinem Einzug begrüßten Jubel und Fanfaren vom Stadtrund den Bundesführer Gottfried Wehrenfennig. Im Feſtſaal des Rat⸗ hauſes hieß dann der Bürgermeiſter den Bun⸗ kavalier“(Karl Böhme),„Figaro“(Hans Knap⸗ pertsbuſch) und„Falſtaff“ unter Leitung von Vittorio Guy. Ferner ſind ſechs Domkonzerte, mehrere Orcheſterkonzerte und zwei Kammer⸗ konzerte im Mozarteum vorgeſehen. 5 Bei den mitwirkenden Opernkräften fiadet man Marie Cebotari, Alfred Jerger, Hilde Konetzni, Fritz Krenn, Virgilio Lazzari, Joſef v. Manowarda, Ezio Pinza, Eliſabeth Rethberg, Maria Rei⸗ ning, Eſzther Rethy, Helge Roswaenge, Gertrud Rünger, Gino de Signori, Alex⸗ ander Sved, Set Svanholm, Mita Va⸗ fari und Erich Zimmermann. Darſteller der Schauſpiele ſind u. a. Ewald Balſer, Paul Dahlke, Eliſabeth Flickenſchildt, Bruno Hübner, Werner Krauß, Theodor Loos, Angela Salloker, Albie Skoda, Erhard Siedel, Otto Wernicke. Deutsche Kuturforschung richtunoweisend In Frankfurt a. M. wurde vor kurzem der 40. Geburtstag des Kuliurmorphologiſchen Inſti⸗ tuts der Johann⸗Wolfgang⸗Goethe⸗Univerſität gefeiert. Dieſes Jubiläum fiel zuſammen mit dem 65. Geburtstag des bekannten Forſchers Geheimrat Profeſſor Leo Frobenius. An den verſchiedenen Veranſtaltungen, in denen die Arbeit des Inſtituts edune wird, nehmen Ver⸗ treter der Wiſſenſchaft und des Geiſteslebens aus aller Welt teil 1 Der Grundakkord der zahlreichen Glück⸗ wunſchreden, Telegramme und Anſprachen, die von den Vertretern vieler Länder am Mittwoch⸗ vormittag beim Feſtakt im neuen Saal des Völ⸗ lermuſeums gehalten wurden, war. daß die deutſche Kulturmorphologie für das wiſſen⸗ ſchaftliche Denken dieſer Diſziplin für alle Na⸗ tionen nicht nur anregend ſondern richtung⸗ weiſend geweſen ſei. Der deutſchen Kultur⸗ morphologie verdanke Italien nach den Worten des Grafen Caporiacco die Kenntnis ſeiner Ko⸗ lonien, Die Grüße des Internationalen Vorge⸗ ſchichtlichen Komitees und die der holländiſchen Der nolitioche Jag Die Anſtrengungen der Schweiz, ſich end⸗ gültig von den Feſſeln fremder Bevormun⸗ dung durch Verpflichtungen aus den Sat⸗ zungen der Genfer Liga zu löſen, fanden durch Deutſchland und Italien eine gerechte Würdigung und die erneute Verpflichtung zur grundſätzlichen Anerkennung der ſchweizeriſchen Neutralität. Wie notwendig dieſe Entwicklung angeſichts des unverantwortlichen Treibens gewiſſer Hetzer bei der Genfer Entente war, hat nicht nur der Abeſſinien⸗Krieg, ſondern auch der Spanienkonflikt bewieſen. Leider iſt trotz dieſer Neutralität heute noch auf Schweizer Boden eine gemein⸗ gefährliche jüdiſche Hetze dadurch möglich, daß ſie vom Sitz der Gen⸗ fer Entente aus betrieben wird. Der„jüdiſche Weltkongreß“ mit Sitz in Genf hat nunmehr die erſte Nummer des Organs dieſer jüdiſchen Weltorganiſation„Corre⸗ ſpondance Juive“ herausgegeben. Sie ſoll über das jüdiſche Leben und die Bezie⸗ hungen des Judentums zu den anderen Na⸗ tionen berichten, beſonders aber internatio⸗ nale Kreiſe, Vereinigungen, Politiker, Di⸗ plomaten und vor⸗allem natürlich die Preſſe beeinfluſſen. Der Zweck dieſer Giftküche wird aber durch folgende Anpreiſung offenbar: Die Korreſpondenz bietet in aktuellen Arti⸗ keln„Informationen über die Lage der Juden in Oeſterreich, Ungarn und Rumänien und die antiſemitiſche Propaganda in Deutſchland“ an. Das Weltjudentum erdreiſtet ſich alſo, von neutralem Schweizer Boden aus Propaganda zu machen und gleichzeitig gegen die ihm unſympathiſchen Staaten zu hetzen. Angeblich haben die Schweizer Behörden gegen dieſes Treiben keine Handhabe, ſie berufen ſich auf ihre demokratiſche Verfaſſung, die ein Einſchrei⸗ ten verbietet. Nichtsdeſtoweniger konnten ſie ſelbſt gegen den Schweizer Franz Burri in Luzern vorgehen, der eine Korreſpondenz gegen Juden, Marxiſten und Freimaurer herausgab. Wenn man alſo gegen einen Schweizer Bürger Handhaben fand, dürfte es nicht ſchwer fallen, auch gegen landfrem⸗ des jüdiſches Geſindel vorzugehen. Dies entſpräche ebenfalls einer tatſächlichen Neutralität, ſowie darüber hinaus einem Grundſatz, der gleiches Recht für alle gelten laſſen würde. iilun innzurziurziuvinrzakzvrzzvkzrrizzziziizaszzizizziiviziizvaziaiiviziativirvnnzrizerirvirzviizrirziizimmvitiiizaiziinꝛs iizzizzizzziiziizviziitzzizzsizziiziizviszinzvazzaiizaszizziszzilziafvikszsizziizizzszzzizzizziisizsszsstzsstestzeszszikzitzstv — AilllllAInInIiIziatwvtiazzkzszzazzzztzvzvzzzzzzzvztizztvviztzzttzttAizzZ“ % n in ſ nog zin nomß, desfilhrer willomimen. emnen venruz im Bund der. Deutſchen, das g deutſchtum. famte Süͤdeten⸗ Der Bundesführer erklärte, daß er zurückdenke an die Zeit vor 19 Jahren, als der Bund der Deutſchen in dieſer Stadt ebenfalls ſein Feſt feierte. Da lag tiefe Niedergeſchlagenheit über dem Sudetendeutſchtum. Heute blicke es voller Freude in die Zukunft. Der Bund der Deutſchen ſehe ſein Ziel erreicht durch die Verwirklichung des Sudetendeutſchen Verbandes, der alle in ſich ſchließen werde. Am Nachmittag fand die feierliche Eröffnung der Bundesausſtellung ſtatt, die den Beſuchern anſchaulich das Wachſen und vielfache Wirken des Bundes und die ſudetendeutſche Volksbil⸗ dung vor Augen führt. ——————————————— Wiſſenſchaft überbrachte Prof. Fiſcher⸗Utrecht, der däniſchen Wiſſenſchaft Prof. Thomſon⸗Ko⸗ penhagen, der nationalſpaniſchen Regierung Prof. Santa Olalla⸗Burgos, der Ungarn Prof. Kerenyi und Dr. von Bartha und der ſchweize⸗ riſchen Wiſſenſchaft Prof. Meuli⸗Baſel.— Vom Führer und Reichskanzler war ein Grußtele⸗ gramm eingegangen. Ein Vertreter des Ober⸗ bürgermeiſters der Stadt Frankfurt a. M. über⸗ reichte Frobenius die Goethe⸗Plakette der Stadt Frankfurt a. M. Im Anſchluß an den Feſtakt wurde im Völkermuſeum eine Ausſtellung er⸗ öffnet, die zum erſten Male die Ergebniſſe der Expedition nach Ceram und nach Südweſt⸗ Neuguinea zeigt. Eine Sonderſchau beſchäftigt ſich mit Felsbildern, die am Südrand des Mac Cluer⸗Golfes gefunden worden ſind. Deutsch-brasilianisches Aerztetreffen Gegenwärtig weilen 35 der bedeutendſten Vertreter der mewiziniſchen Wiſſenſchaft Bra⸗ ſiliens in Deutſchland, die an dem von der deutſch⸗ibero⸗amerikaniſchen Aerzteakademie ver⸗ anſtalteten deutſch⸗braſilianiſchen mediziniſchen Wanderkongreß teilnehmen. Die Gäſte, die ſich bis zum 20. Juli im Reich aufhalten werden, beſuchen nacheinander Berlin, Bad Nauheim, Marburg, Gießen, Frankfurt a.., München ueid Königsberg, wo ſowohl führende Män⸗ ner der deutſchen Medizin als auch der braſi⸗ lianiſchen Aerzteſchaft über den Stand der mediziniſchen Forſchungen berichten werden. In Berlin werden die ſüdamerikaniſchen Gäſte im Sbero⸗amerikaniſchen im Beiſein des braſilianiſchen Bot⸗ ſchafters und zahlreicher Vertreter von Staat, Partei und Wiſſenſchaft feierlich begrüßt. Thilo von Trotha in Lübeck beige⸗ ſetzt. In aller Stille fand in Lübeck die Bei⸗ ſetzung der Urne mit den ſterblichen Ueberreſten des jungen Schriftſtellers und Dramatikers Thilo von Trotha ſtatt, der bekanntlich nach der Uraufführung ſeines Schauſpiels„Gudrun“ in Schleswig auf der Heimfahrt nach Berlin tödlich verunglückte. Inſtitut hesterr Vor dem und Kamer ter Dr. Ra des Schichſ die ſich un liſten den Schuſchnigg ner Wille 1 deutſche Oe wahren, di ſeine Scher nahe herau Idealismus einer politi zwiſchen De geſehen hätt Nach dem Nach eige ien die Fü ſozialiſten h einer Mind tive geſtellt, alle in der machte die ſchwerer. E⸗ reibendes R 1935. Verſt orm an d ewegung Kärnten gel 1935 ſtander Gauen in gabes Zu Gruppe auf häuſer des herauskamer wieder an, ſprang ein Breſche. In der Schl Da kam e⸗ ten politiſche unpolitiſcher und Zweck 1 ſtanden wur einem legal⸗ ſpätere Mac Horſtena: tiſchen Aktio wieder im 7 die Zuſam Inquart. litiſche Führ eine Schlüſſe wurde er St⸗ Nationalen! Kraft der B und man ke ſchlacht vorb. Langſam dẽ Die außen ſtiger. Schuf wöhniſch. E wirkungen u pen müſſe, u nicht ausgeli entſcheidende die Beſpre den. 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Vor dem Führerkorps des Gaues Salzburg und Kameraden der Wehrmacht ſprach Gaulei · ier Dr. Rainer über die dramatiſchen Stunden des Schichſalskampfes der deutſchen Oſtmark, die ſich unter der Führung der Nationalſozia⸗ liſten den verbrecheriſchen Anſchlägen des Schuſchnigg⸗Syſtems entwand. Nur entſchloſſe⸗ ner Wille und unerhörte Diſziplin konnten das deutſche Oeſterreich vor einer Kataſtrophe be⸗ wahren, die der Rumpfſtaat der Dollfüßler durch ſeine Schergen Zernatto und Schmitz bei⸗ nahe heraufbeſchworen hätte. Die Kraft des Sdealismus ſiegte über den ohnmächtigen Haß einer politiſchen Clique, die den Bruderkrieg zwiſchen Deutſchen lieber als die Verbrüderung geſehen hütte. 85 Nach dem 25. Juli 1934 ſchien alles verloren. Nach eigenen politiſchen Entſcheidungen muß⸗ ien die Führer der öſterreichiſchen National⸗ ſozialiſten handeln. Der Staat, diktatoriſch von einer Minderheit vegiert, ganz auf die Exeku⸗ tive geſtellt, deſſen weſentlichen Einrichtungen alle in der Hand von Günſtlingen waren, machte die Arbeit ſchwer und das Leben noch ſchwerer. Es waren trübe Monate und ein auf⸗ reibendes Ringen in dieſer Zeit von 1934 bis 1935. Verſucht mußte werden, in politiſcher orm an den Feind heranzukommen und die ewegung kompromißlos zu erhalten. In Kärnten gelang der Aufbau und im Sommer 1935 ſtanden wir auch ſchon mit den übrigen Gauen in Verbindung. Immer wieder gabes Zwäſchenfälle, wenn wieder eine Gruppe aufflog und in die Kerker und Zucht⸗ häuſer des Syſtems wanderten. Alle aber, die herauskamen aus den Gefängniſſen, traten wieder an, für alle die eingekerkert wurden, ſprang ein anderer Nationalſozialiſt in die Breſche. In der Schlüſſelſtellung Da kam es zum 11. Juli 1936, einer unerhör⸗ ten politiſchen Tat. Ein neuer, allerdings ſehr unpolitiſcher Weg wurde gewieſen, deſſen Sinn und Zweck nicht von allen ohne weiteres ver⸗ ſtanden wurde. Der 11. Juli 1936 wurde zu einem legalen Stütpunkt im Kampf um die ſpätere Machtergreifung. Miniſter Glaiſe⸗ Horſtenau ſtellte ſich an die Spitze der poli⸗ tiſchen Aktion. Im Frühjahr 1935 und dann wieder im Frühling des Jahres 1936 begann die Zuſammenarbeit mit Dr. Seyß⸗ Inquart. Er war dazu beſtimmt, in die po⸗ litiſche Führung zu kommen und konnte bald eine Schlüſſelſtellung erringen. Im Juli 1937 wurde er Staatsrat und mit der Befriedung der Nationalen betraut. Ende des Jahres war die Kraft der Bewegung bereits ſtark konzentriext und man konnte ſich auf die Entſcheidungs⸗ ſchlacht vorbereiten. Langſam dämmert es bei Schuſchnigg Die außenpolitiſche Lage wurde immer gün⸗ ſtiger. Schuſchnigg wurde um dieſe Zeit arg⸗ wöhniſch. Es dämmerte ihm, daß er die Aus⸗ wirkungen und Folgerungen des 11. Juli ſtop⸗ pen müſſe, wenn er dem Nationalſozialismus nicht ausgeliefert ſein wolle. Bevor er noch entſcheidende Entſchlüſſe faſſen konnte, kamen die Beſprechungen von Berchtesga⸗ den. Sie brachten der Bewegung in Oeſter⸗ reich einen unerhörten Aufſchwung, deſſen wuch⸗ tige, von hinreißender Begeiſterung getragene Dynamik alle Dämme zu zerreißen drohte. Der Aufſtand der Steirer, die ſchlagartigen Demon⸗ ſtrationen in Salzburg, Linz und Innsbruck wirkten wie die aus einem Bette ſtrömenden Fluten eines Hochwaſſer führenden Fluſſes. Die Nationalſozialiſten behielten einen klaren Kopf und ſahen auf Diſziplin. Aichingers„Einfall“— Volksabſtimmung Schuſchnigg ſpekulierte vergebens darauf, die Bewegung durch provozierte Ausſchreitungen ins Unrecht ſetzen zu können. Am 8. März abends entſchied ſich Schuſchnigg für die Volksabſtimmung, die ihm der Vorſitzende des Bundeswirtſchaftsrats, Aichinger, zugeflüſtert hatte. Zernatto, Schmitz, Reither, Pertner bereite⸗ ten ſchon alle Kniffe, Fälſchungen und Beeinfluſſungen dafür vor. Die „Rechtsgrundlage“ wurde feſtge⸗ legt und vereinbart, Glaiſe⸗Hor⸗ ſtenau und Seyß⸗Inquart erſt ſpä⸗ ter davon in Kenntnis zu ſetzen. Eine Sekretärin des berüchtigten Zernatto, eine brave und mutige Nationalſ ozialiſtin, unter⸗ richtete die Partei auf dem ſchnellſten ihr mög⸗ lichen Wege über Schuſchniggs Vorhaben. Es ſtand auf Biegen und Brechen Seyß⸗Inquart, Klausner, Globotſchnigg und Dr. Rainer berieten nun die Lage und trafen alle notwendigen Maßnahmen. Schuſchnigg mußte fallen. Er hatte abgewirtſchaftet. Sein teufliſcher Anſchlag war ein Verrat an allen früheren Abmachungen. Glaiſe⸗Horſtenau, der ſich an der Saar aufhielt, konnte man Nachricht zukommen laſſen. Schuſchnigg mußte man den Standpunkt der Nationalſozialiſten klar machen. Erſtens ſtellt dieſe Volksabſtimmung in der ge⸗ planten Art ihrer Durchführung einen Bruch der Maiverfaſſung von 1934 dar, ſie war ohne verfaſſungsmäßige Grundlage ausgeſchrieben, und zweitens einen Bruch des Vertrages von Berchtesgaden. Dies wurde Schuſchnigg ſchrift⸗ lich bekanntgegeben. partei bleibt hart Es gab nur drei Möglichkeiten: 1. Schuſch⸗ nigg ſagt die Volksabſtimmung ab. Die Partei ruft auf zu rieſigen Freudenkundgebungen. 2. Die Regierung tritt zurück. Dann würden die Demonſtrationen geſteigert bis zum Geheiß, die Macht zu ergreiſen. 3. Kampf. Befehl: Han⸗ (Elgener Berichf des„Hakenkreuzbonner“) deln und Durchſetzen. Freitag, morgens, be⸗ gaben ſich der inzwiſchen in Wien eingetrof⸗ fene Glaiſe⸗Horſtenau und Seyß⸗Inquart zu Schuſchnigg, um ihn aufzufordern, die Volks⸗ abſtimmung unverzüglich abzuſetzen und bin⸗ nen drei Wochen ordnungsgemäße und verfaſ⸗ ſungsrechtliche Wahlen auszuſchreiben. Schuſch⸗ nigg gab ausweichende Antworten. Daraufhin ſtellte die Führung der Bewegung in Oeſter⸗ reich dem Bundeskanzler ein Ultimatum, das bis 14 Uhr nachmittags befriſtet war. Schuſch⸗ nigg ſetzte für 14 Uhr einen Miniſterrat an. Die Lage war ſehr kritiſch, es ging um Krieg und Frieden. Im Falle einer Ablehnung des Ultimatums und einem Losſchlagens Schmitz's mußte man das Schlimmſte befürchten. Glaiſe⸗ Horſtenau, Seyß⸗Inquart, Klausner, Dr. Rai⸗ ner und die anderen Führer konnten jeden Augenblick verhaftet oder an die Wand geſtellt werden. Ein Gewitter zieht sich zusammen Aber die Partei hatte auch mit ſolchen Mög⸗ lichkeiten gerechnet. Die Partei verlegte deshalb SA, SS und politiſchen Befehlsſtab außerhalb des Stadtkerns. Zehn Minuten vor 15 Uhr ſagte Schuſchnigg die Volks⸗ abſtimmung unter der Bedingung ab, daß die Ruhe und Ordnung er⸗ halten blieben, geſtützt auf die Exe⸗ kutive. Die Partei aber ging weiter und verlangte den Rücktritt Schuſch⸗ niggs. Es verhandelte Seyß⸗Inquart mit Schuſchnigg unter vier Augen. Schuſchnigg demiſſionierte, Seyß⸗Inquart erließ im Ein⸗ vernehmen mit der Partei eine Verfügung, daß die SA und SS zur Erhaltung der Ruhe der kanzleramt zu zernieren. Auch HJ und BDM demonſtrierten. In den Straßen wehten be⸗ reits die Hakenkreuzfahnen. 40 Mann erhielten den Befehl, das Bundeskanzleramt zu beſetzen. Unter den von Rinner geführten SS⸗Männern waren zwei Drittel bereits am 25. Juli 1934 im Bundeskanzleramt geweſen. Die Führung gab um.30 Uhr den Befehl heraus, alle öffent⸗ lichen Aemter durch die NSDaAp zu überneh⸗ men. Als um 9 Uhr Dr. Rainer wieder ins Bundeskanzleramt kam, war dieſes inzwiſchen in Kriegszuſtand verſetzt worden. Durch ein Hintertürchen betrat er das Amt und mußte über Maſchünengewehre und offene Munitionskiſten klettern, um in den hi⸗ Relchsminister Darré weiht die neue Rurtalsperre ein Reichsminister Darré während seiner Rede zur Einweihung der Rurtalsperre Schwam⸗ menauel, die im Anschluß an die Reichswasserwirtschaftstagung in Aachen erfolgte. Die neue Talsperre, für die in vieriähriger Bauzeit mit einem Kostenaufwand von 15 Millionen RM ein 20 Kilometer langes Staubecken im Rurtal errichtet wurde, ist die drittgrößte in Deutschland. Exekutive beigegeben werden. Die Partei for⸗ derte nun die Bildung einer neuen Regierung unter Seyß⸗Inquart, die Garantie dafür bie⸗ tet, daß die Abmachungen zwiſchen den beiden deutſchen Staaten eingehalten werden. Es war 5 Uhr nachmittags. Die Forderung wurde mit 19.30 Uhr befriſtet. Sollte dieſen berechtigten Wünſchen nicht Rechnung getragen werden: ab 20 Uhr freie Hand. Schuſchnigg war überwun⸗ den. Die verfaſſungsmäßige Gewalt lag nun bei Miklas. Dr. Rainer und Globotſchnigg begaben ſich in das Bundeskanzler⸗ amt. Miklas weigerte ſich, einen nationalſozialiſtiſchen Bundes⸗ kanzler zu ernennen. Er wollte Dr. Ender als Bundeskanzler. Das hätte den Bür⸗ gerkrieg noch vor Mitternacht bedeutet. Nun ſprach Glaiſe⸗Horſtenau mit Miklas. Es gehe um Krieg und Frieden. Miklas blieb hart⸗ näckig bei ſeiner Weigerung, auch als Guido Schmid lange und eindringlich auf ihn ein⸗ ſprach. Um ½8 Uhr ſagte er:„Ich appel⸗ liere an die Welt, ich kann keinen Nationalſozialiſten zum Bundes⸗ kanzler ernennen. Gott helfe mir.“ Ueber Munitionskiſten zur Macht Mit den politiſchen Mitteln war man am Ende. Nun mußte die Bewegung antreten. Dr. Rainer verließ das Bundeskanzleramt und gab die Befehle. 6000 Mann SA und und 800 Mann SS wurden in Marſch geſetzt, um das Bundes⸗ Weltbild(M) ſtoriſchen Saal zu gelangen. Der Aufſtand der Bewegung begann nun bereits zu wirken. Sie marſchierte, die Straßen des Landes waren er⸗ obert. guch die letzte Liſt mißglückte Um 21.30 Uhr baten Schuſchnigg und Miklas, das Gebäude verlaſſen zu dürfen. Es wurde ihnen unterſagt, denn 1934 hatten ſie, da ſie draußen waren, die Gegenaktion eingeleitet. Die Verhandlungen mit Miklas zogen ſich weiter hin. Um 22 Uhr war bereits der Sender Wien in der Hand der Bewegung, das Gebäude der Vaterländiſchen Front, das Haus des Gewerk⸗ ſchaftsbundes uſw. Die Regierungsübernahme ſollte legal vollzogen werden. Inzwiſchen mar⸗ ſchierte die Bewegung. SA und SS in Zivil umſäumte das Bundeskanzleramt. Ein SA⸗ Mann erkletterte das Gebäude und hißte eine Hakenkreuzfahne. Fackelzüge zogen durch die Straßen Wiens und der Provinzhauptſtädte. Um 23 Uhr anerkannte Miklas die De⸗ miſſion Schuſchniggs und betraute Seyß⸗Inquart mit der vorläufigen Führung der Regierung. Die vorläu⸗ ſige Bundesregierung war gebildet. Die Pro⸗ klamation an die Bevölkerung und an die Be⸗ wegung war fertig, die Machtübernahme in der Provinz zu Ende geführt. Nach Mitternacht unterſchrieb Miklas die neue Regierung. Die Macht war legal in unſere Hand übergegangen. Als erſter traf noch die — — Für Verdienste im Kraitiahrsport Der Führer und Reichskanzler hat als äußeres Zeichen der Anerkennung für hervorragende Leistungen und den opfermutigen Einsatz der Männer des deutschen Kraftfahrsports dieses Motorsportabzeichen geschaffen. Es wird in Gold, Silber und Eisen alljährlich am Tag der Nationalen Erhebung verliehen.(Schirner-M) Nacht Reichsführer jy Himmler in Wien ein. Zu ſeiner Begrüßung war bereits ein Sturm SA geſtellt. Am nächſten Tag kamen die deut⸗ ſchen Flieger, die deutſchen Truppen marſchier⸗ ten über die Grenzen. Der Führer traf in Linz ein, die abgetrennte Kompagnie Oeſterreich war — zu ihrem Regiment Deutſchland ge⸗ toßen. Der deutſche Standpunkt gewahrt Die deutſch⸗engliſchen Wirtſchaftsverhand⸗ lungen abgeſchloſſen Berlin, 1. Juli(HB⸗Funk) Wie wir hören, ſind die deutſch⸗engliſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsverhandlungen zum Abſchluß gekommen. Hierbei iſt der deutſche Standpunkt hinſichtlich der Rechtsnachfolge in die öſterreichiſchen Bundesanleihen gewahrt worden. Die Garantieverpflichtung der eng⸗ liſchen Regierung wird aus zuſätzlichen Export⸗ erlöſen erfüllt werden. Hinſichtlich der Zinſen der Dawes⸗ und Noung⸗Anleihe und der Pri⸗ vatentſchuldung treten weſentliche Ermäßigun⸗ In fiürze Im 1000jährigen Quedlinburg, das aus An⸗ laß der Wiederkehr des Todestages des erſten Königs der Deutſchen, Heinrich., feſtlichen Schmuck angelegt hatte, verkündete am Freitag im Rahmen der von den Schutzſtaffeln getra⸗ genen und eingerichteten König⸗Heinrich⸗Ge⸗ denkfeier der Reichsführer zj Heinrich Himmler im hiſtoriſchen Rathausſaal die König⸗Hein⸗ rich⸗I.⸗Stiftung. Dieſe Stiftung hat den Zweck, die Tat Heinrichs I. für längere Zeit wieder le⸗ bendig zu machen, ſein Auftreten in der deut⸗ ſchen Geſchichte und ſeine Leiſtungen als Staatsmann wiſſenſchaftlich zu erforſchen und zu Erinnerungszwecken zu erhalten und damit dem deutſchen Volke die Möglichkeit zu geben, die Stätten aufzuſuchen. * Auf der Fahrt zum zweiten DDAC⸗Reichs⸗ treffen, das vom 2. bis 4. Juli in Königsberg ſtattfindet, trafen 250 Fahrzeuge mit 500 Fah⸗ rern und Begleitern in Danzig ein. * Am 2. und 3. Juli wird zum zweiten Male ſeit Beſtehen des NS⸗Fliegerkorps der Küſten⸗ flug zur Durchführung gelangen, bei dem in⸗ nerhalb von zwei Tagen eine Flugſtrecke von 1200 Kilometer zurückzulegen iſt. — Auf Anordnug des Reichsminiſters der Luft⸗ fahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Ge⸗ neralfeldmarſchall Göring, wird eine Küſtenauf⸗ klärungsſtaffel einen Flug nach Eſtland durch⸗ führen und ſich vom 1. bis 5. Juli zu einem Freundſchaftsbeſuch in Reval aufhalten. Der Verband wird von dem Flugſicherungsſchiff „Hans Rolshoven“ begleitet. * Der ungariſche Miniſterrpäſident Imredy und Außenminiſter von Kanya begeben ſich in der zweiten Julihälfte zu einem offiziellen Be⸗ ſuch nach Rom. 1* Wie der„Matin“ meldet, werden die großen franzöſiſchen Herbſtmanöver, denen die aus⸗ ländiſchen Militärattaches ſowie die Preſſe bei⸗ wohnen werden, in der zweiten Auguſthälfte im Gebiet von Grenoble—Briancon ſtattfinden. * Am Freitagnachmittag fand beim Präſiden⸗ ten der tſchecho⸗ſlowakiſchen Republik eine Be⸗ ratung des politiſchen Kabinetts ſtatt. Den Gegenſtand der Beratungen bildeten die Vor⸗ bereitungsarbeiten für die in Angelegenheiten der Nationalitätenprobleme ſpäter geplanten Vorlagen für die Nationalverſammlung. * Bei Crajova in Rumänien ereignete ſich während einer militäriſchen Uebung eine Ex⸗ ploſion. Eine Sprengſtoffladung, die bei einer Abwehrübung verwendet wurde, explodierte vorzeitig. Vier Soldaten, darunter ein Leut⸗ nant, wurden getötet. Mehrere andere Sol⸗ daten wurden verletzt. „Hakenkreuzbanner“ Blick übers Cand Samstag, 2. Juli 1958 28 Mann betreuten u000 filometer Vegebezeichnungen Jur 56. Hauptverſammlung des Odenwaldklubs am 2. und 3. Juli in Schwetzingen Der Odenwaldklub, der große Wander⸗ und Heimatbund zwiſchen Rhein, Main und Nek⸗ kar, deſſen Ortsgruppen im Süden bis Bruch⸗ ſal und im Oſten bis Wimpfen und Wertheim reichen, rüſtet in dieſen Tagen zu ſeiner jähr⸗ lichen großen gemeinſamen Veranſtaltung, der Hauptverſammlung. Er ruft heuer ſeine Getreuen zum 56. Male zu froher Jah⸗ restagung und zwar nach der Rokokoſtadt Schwetzingen. Aus dieſem Anlaß er⸗ ſcheint in der neueſten Nummer der Vereins⸗ zeitſchrift„Unter der Dorflinde im Oden⸗ wald“ der Jahresbericht des geſchäfts⸗ führenden Vorſtandes über das abgelaufene Jahr, der wiederum ein lehrreiches Bild über die Arbeit dieſes gemeinnützigen Verbandes gibt. Der Odenwaldklub umfaßt zur Zeit 122 Ortsgruppen mit über 10 000 Mitgliedern an 119 Orten, die in 20 Bezirke eingeteilt ſind, außerdem 22 körperſchaftliche Mitglieder. Er war auch im vergangenen Jahr bemüht, Sam⸗ melbecken aller Heimat⸗ und Naturfreunde zu werden und in ſtiller Arbeit, wie ſeit 56 Jah⸗ ren, für die Allgemeinheit zu arbeiten und in ſeinen Reihen wahre Volksgemeinſchaft über alle trennende Schranken hinweg zu pflegen. Der OWaͤ umfaßt dabei Mitglieder in Heſſen und Baden, in Bayern, Preußen und Würt⸗ temberg. Seine Führung hatte auch im Be⸗ richtsjahr Regierungsdirektor Dr. Werner⸗ Breslau, dem ein Hauptvorſtand von 9 Mitgliedern und ein Hauptausſchuß von 16. Mitgliedern zur Seite ſtanden; die Ge⸗ * erfolgte ſelbſt von Darmſtadt au Ein Wegebezeichnungsausſchuß von 28 Mit⸗ gliedern unter der Führung von Miniſterialrat Guntrum betreute die 4000 Kilometer farbiger Wegbezeichnungen, die ſich in 24 Haupt⸗ und 70 Nebenlinien nach wohl⸗ durchdachtem Plan durch das ganze Gebirge und die weſtlich und nördlich vorgelagerten Ebenen ziehen. Auch im abgelaufenen Jahre Wanderer die Vorteile dieſer egelinien dankbar empfunden. Die Weg⸗ bezeichnungskarte des Klubs erſchien im Jahre 1937 in 17. Auflage im Verlage Ra⸗ venſtein⸗Frankfurt. 44 ooo durch die Heimat geführt Die Hauptbetätigung der Ortsgruppen ſelbſt iſt das bewußte Heimatwandern, durch das die Mitglieder zum Erleben der Heimat und zu feſtbegründeter Vaterlandsliebe erzogen werden. 116 Ortsgruppen von 122 führten einen feſten Wanderplan durch, mit zuſammen 1466 Wanderungen bei einer Durchſchnittsbeteiligung von 29 Perſonen je Wanderung(1936: 20); die höchſte Durchſchnittsbeteiligung in einer Orts⸗ gruppe betrug dabei 340. Ueber 44000 Men⸗ ſchen wurden durch dieſe planmäßigen Wan derungen in die Heimat geführt. 10 Bezirks⸗ ſternwanderungen ſchlugen die Brücken von Ortsgruppe zu Ortsgruppe, die großen Reichswandertreffen an den Himmel⸗ fahrtstagen 1937 und 1938 in Worms und Grünſtadt vereinigten die Odenwaldwanderer mit denen aus der Pfalz. Die glanzvolle Hauptverſammlung zu Babenhauſen und der Deutſche Wandertag in Mayen(Eifel) bildeten weitere Höhepunkte des Vereinslebens und vereinigten jeweils Tau⸗ ſeiide von heimatbegeiſterten Menſchen. Ausgezeichnete Wanderer 2775 Mitglieder erwarben ſich die Wander⸗ auszeichnung, 139 Mitglieder erhielten das Ab⸗ zeichen für Bjährige, 14 für 40jährige Mitglied⸗ ſchaft und 17 den Ehrenbrief des Reichsverban⸗ des der deutſchen Gebirgs⸗ und Wandervereine für 50jährige Mitgliedſchaft. Das Ehrenzeichen für treue Klubarbeit in Silber erhielten 48 Wanderkameraden, die Werbenadeln in Gold 13, die in Silber 45. Der Spitzenwanderer Kiemlen⸗Mannheim erhielt die 43. Wanderaus⸗ zeichnung. Nahezu 1,7 Millionen Perſonen⸗Kilometer wurden bei Anfahrt und Rückkehr von den Planwanderungen mit öffentlichen Verkehrs⸗ mitteln(Reichsbahn, Reichspoſt uſw.) zurück⸗ gelegt.— 79 Wanderfeſte gaben Gelegenheit zur Pflege heimiſchen Brauchtums(Volkslied, Volkstanz), zahlreiche Vorträge vertieften den Heimatgedanken und führten die Wander⸗ und Heimatfreunde in die Schönheiten anderer Wandergebiete ein. Eine Reihe von Geſangs⸗ und Klampfergruppen verſchönten Feſte und Feiern.— Die Vereinszeitſchrift„Unter der Dorflinde“ erſchien unter Prof. Kiſſingers Schriftleitung im 24. Jahrgang, das Mannhei⸗ mer„Friſchauf“ unter der von Julius Münch im 17. Jahre. Einen beſonderen Stolz des OWaͤ bilden ſeine Bauten: 11 Türme, 3 bewohnbare Klubhäuſer, 48 Schutzhütten und ⸗tempel, 13 Raſtplätze, 33 Quellen und Brunnen, 5 Ehren⸗ male, über 1300 Bänke ſind im Beſitz des Klubs und ſeiner Ortsgruppen und wurden auch im abgelaufenen Jahre in gutem Zuſtand erholten. Wieviel Wanderer haben ſich dieſer Einrichtun⸗ gen gefreut, ohne ſich Rechenſchaft darüber ab⸗ zulegen, wer ſie geſchaffen und betreut! 4000 kommen nach Schwetzingen Die Jahreshauptverſammlung in Schwetzingen am 2. und 3. Juli wird im übrigen ein flarkes Bekenntnis zum deutſchen Wandergedanken und den Hochzielen deutſchen Wanderertums darſtellen. 4 Verwaltungs⸗ ſonderzüge der Reichsbahn und zahlreiche Großkraftwagen werden die Teilnehmer nach der Feſtſtadt bringen. Im Umktreis von 150 An der Moschee im Schlolgarten ffeule Schwetzinger 5ommernachtskeſt Der park im magiſchen Schein der Lampions/ Künſtleriſche Darbietungen Das Schwetzinger Sommernachtfeſt hat noch immer eine beſondere Anziehungskraft auf die weitere Umgebung ausgeübt. Jedes Jahr treffen Tauſende von Fremden ein, uen den Zaubergarten Karl Theodors im magiſchen Schein der Vielzahl an Lampions und Lämp⸗ Zwischen Neckar und Bergstrae Edingen berichtet * 27 Turner und Turnerinnen von Edingen ahren zum Deutſchen Turnfeſt in Breslau, arunter 13, die ſich an den Wettkämpfen betei⸗ ligen, und die auch am morgigen Sonntag an dem Probetreffen in Mannheim teilnehmen. * Die neue Turnhalle iſt ſoweit fertiggeſtellt, daß ihre Einweihung auf den 21. Auguſt feſt⸗ gelegt werden konnte. *„Haus der Nationalſozialiſten“. Das Par⸗ teihaus zeigt ſich ſeit einigen agen in neuem Gewande. Nachdem die Innenräume würdig ausgeſtaltet waren, wurde auch die Straßenſeite verſchönert. Ueber die ganze Breite läuft in großen, ſilbernen Buchſtaben die leuchtende In⸗ chrift„Haus der Nationalſozialiſten“. Außer⸗ em erhielt jedes 3 Pen hübſchen Blumen⸗ ſchmuck von farbigen Petunien. Das Straßen⸗ bild, das bereits durch die Anlage des Rathaus⸗ latzes vorteilhaft umgeſtaltet worden war, er⸗ uhr dadurch eine weitere Verſchönerung. * Filmvorführung. Am Sonntag, den 3. Juil, 10.30 Uhr wird durch die Gaufilmſtelle in den Alhambra⸗Lichtſpielen der ſpannende „Fern dem Land der Ahnen“ vorgeführt. n dieſem Tonfilm erleben wir den Kampf deutſcher Siedler gegen die Gewalten der Na⸗ tur und die Gefahren des Urwaldes, aber auch gegen Anſchläge verhetzter Menſchen. Drüben in Südamerika, in Argentinien und Braſilien, gründeten ſich deutſche Auswanderer als Pio⸗ niere des Deutſchtums in harter, zäher Arbeit eine Exiſtenz; ihre ſeeliſche Verbindung mit der Heimat läßt ſie Unmenſchliches ertragen und leiſten. Wer ſeine Treue zu ihnen bekunden will, beſuche dieſen Film. Der Eintrittspreis 20 Pig für Erwachſene 40 Pfg., für Kinder fg. NUeẽĩnes aus Schriesheim * Zur Zehnjahresfeier der Ortsgruppe for⸗ dert das Bürgermeiſteramt die Einwohner⸗ ſchaft auf, die Häuſer zu beflaggen und mit fri⸗ ſchem Grün zu ſchmücken, das im Schulhof er⸗ hältlich iſt. * Die Spatwerke Schriesheim haben die waſ⸗ ſerpolizeiliche Verleihung des Rechtes zur Er⸗ richtung einer Stau⸗ und ſowie zur Einleitung von Abwaſſer aus der Waſchanlage des Spatwerkes in den Kanzelbach beantragt. Auf die diesbezügliche Bekanntmachung wird hingewieſen. * Im Dienſte des Verkehrs. Die Landſtraße zwiſchen Schriesheim und Ladenburg zeichnet ſich durch einige„ſcharfe“ Kurven aus, die die ganze Aufmerkſamkeit der Fahrer erfordern. Um dieſe Kurven auch bei Dunkelheit kenntlich u machen, werden ſie beiderſeits durch weiße fähle mit einem ſchwarzen Querſtreifen be⸗ zeichnet. Bei Schriesheim A48 dieſe Warnzei⸗ chen bereits errichtet, gegen Ladenburg hin wer⸗ den ſie in dieſen Tagen angebracht. chen bewundern zu können. In dieſem Jahr fällt damit noch die 56. Hauptverſammlung des Odenwaldklubs zuſammen, zu der gegen 4000 Wanderer erwartet werden. Vier Sonderzüge werden die Mitglieder des OWaͤ nach der Spargelſtadt bringen, zwei weitere treffen aus dem Saarland ein. So iſt an dieſem Wochen⸗ ende mit einem Maſſenbeſuch zu rechnen. Seit Tagen haben Stadtverwaltung und Verkehrs⸗ verein alle Vorbereitungen getroffen, um den Gäſten den Aufenthalt in unſerer„Stadt der frohen Feſte“ ſo angenehm wie möglich zu ge⸗ ſtalten. In dieſem Jahr wird das Sommernachtfeſt eine beſondere Wirkung erhalten. Tau⸗ ſende und aber tauſende Beleuchtungskörper werden den Park in magiſches Licht tauchen und ihm jenen feenhaften Zauber verleihen, der uns in die Märchenwelt von Tauſendundeiner Nacht entrückt. Lampions werden ſich wie far⸗ benbunte Tupfen entlang dem Mittelweg des Gartenparterres hinziehen und überall, in den Laubengängen, Seitenwegen und Niſchen her⸗ vorleuchten. Auch das Schloß ſelbſt wird in ro⸗ tes Licht getaucht ſein. Heitere Tanzmuſik wird aus den Zirkelſälen ertönen, während vor und im neuen Rokokokaffee ſich ergiebige Erfri⸗ ſchungsgelegenheit bieten wird. Auch diesmal werden wieder künſtleriſche Dar⸗ bietungen das Feſt verſchönern. In ihrem Mit⸗ telpunkt ſteht eine Sondervorführung im Hofe der Moſchee, die von der altruſſi⸗ ſchen Tanzſchau„Natalia Michay⸗ lowa“ und den„Luſtigen Fünf“ beſtritten wird. Der Rahmen, den der illuminierte Mo⸗ ſcheehof dazu abgeben wird, wird die Wirkung der Vorführungen noch ſteigern. So ſind alle Vorbereitungen getroffen, uen das Schwetzinger Sommernachtfeſt für alle Beſucher zu einem Feſt der Lebensfreude und der Erholung zu geſtalten.— Kilometer werden bereits am 2. Juli von o Uhr Sonntagskarten ausgegeben. Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen zu ſchließen, kann mit einer Beteiligung von 4000 Wanderfreunden gerechnet werden, und alle Teilnehmer werden befriedigt die Feſtſtadt verlaſſen, neugeſtärkt in ihrer Treue zur deut⸗ 557 Wanderſache und zum Odenwald⸗ klub, deſſen Arbeit nichts ſein will als Dienſt an Volk und Vaterland. Dr. Götz. lleues aus Tampeetheim * Lampertheim, 1. Juli. Lampertheiem hegt und pfleget ſein Storchenpaar mit beſonde⸗ rer Liebe. Erſt in dieſem Winter wurde das durch Sturm heruntergeworſene Storchenneſt in der Römerſtraße beim Kinderheim mit gu⸗ tem Fundament neu aufgebaut. Das Storchen⸗ paar nahm gern Quartier und begann auch bald ſein Brutgeſchäft, das zwei muntere Störchlein zeitigte. Der geſtrige Sturm machte nun den Kindern Adebars ſchwer zu ſchaffen, als ſie gerade geſtern ihre erſten Flugverſuche machen wollten. Der eine davon wurde zu Bo⸗ den geworfen und mußte ſich menſchliche Hilfe gefallen laſſen. Bis zum Donnerstagmorgen wurde er ſorglich gepflegt, dann nahm ein junger Anwohner den Storch und verbrachte ihn unter u Lebensgefahr ins hochgelegene Eltern⸗ neſt. Brand in Königshofen Königshofen(Bauland), 1. Juli. Hier ereignete ſich in der Kirchgaſſe ein Brand im Haufe Adolf Schwab. Dem raſchen Eingreifen der hieſigen Feuerwehr und der Mithilfe der Einwohner iſt es zu verdanken, daß das Feuer teine größere Ausdehnung annehmen konnte. Die DTauberbiſchofsheimer, Laudaer und Kö⸗ nigsheimer Wehren halſen mit ihren Motor⸗ ſpritzen. Die Möbel ſind zum größten Teil ver⸗ brannt. Die Brandurſache iſt noch nicht geklärt. Dies und das * Für den Fuchs gehalten und erſchoſſen. Im ſtillen Techelsdorf in Schleswig⸗Hol⸗ ſtein ereignete ſich ein tragiſcher Verwechſlungs⸗ fall. Ein Jagdpächter aus Kiel befand ſich auf dem abendlichen Pirſchgang und hatte im Zwielicht den Körper eines 17jährigen Jungen, der ſich ein Taſchentuch um den Kopf gebunden hatte, für einen Fuchs gehalten. Er gab auf kurze Entfernung einen Schrotſchuß ab, der den Knaben ſo ſchwer an der Schulter verletzte, daß er bald nach der Einlieferung in das Kranken⸗ haus ſtarb. . * Dreitauſend Jahre alte Armringe gefunden. In der Gemarkung Brechelshof⸗Brem⸗ berg iſt ein vorgeſchichtlicher Fund geborgen worden, der ſchon wegen des völlig unverſehr⸗ ten Zuſtandes der Fundſtücke ſtarke Beachtung verdient. Beim Durchfahren eines Kartoffel⸗ ackers ſtieß ein Ackerkuiſcher auf drei Armringe vorgeſchichtlicher Zeit, denen das ſofort benach⸗ richtigte Landesamt für vorgeſchichtliche Funde ein Alter von 3000 bis 3500 Jahren zuſpricht. Es handelt ſich um einen ſog.„Hortfund“ aus der mittleren Bronzezeit. Die Ringe haben durchweg einen Zentimeter Stärke, einen Durchmeſſer von 9/5 und einen Umfang von 34 Zentimetern. Sie zeichnen ſich durch ein ſchö⸗ nes, regelmäßiges Rillenmuſter aus. Man wird hier im Herbſt eine gründliche Grabung nach weiteren vorgeſchichtlichen Bodenſchätzen vornehmen. Land⸗-Goltesdienſtanzeiger Kath. Gemeinde Ladenburg. Samstag: 16—18 Uhr und 19.30—21 Uhr Beichtgelegenheit.— Sonntag(4. So. n. Pf.): 6 Uhr Beichtgelegenheit;.30 Uhr Austeilung der hl. Kommunion; 7 Uhr Frühgottesdienſt mit Mo⸗ natskommunion der Schulkinder;.30 Uhr Hauptgot⸗ tesdienſt, darauf Chriſtenlehre für die Jünglinge; 13 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen; 20 Uhr An⸗ dacht.— Dienstag und Donnerstag:.15 Uhr Schüler⸗ gottesdienſt.— Freitag:.15 Uhr Gemeinſchaftsmeſſe in der Krypta. Evang. Gemeinde Ladenburg..30 Uhr Hauptgottes⸗ dienſt; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt; 13 Uhr Chriſten⸗ lehre. Altrath. Gemeinde Ladenburg. 14 Uhr Gottesdienſt (Vikar Körber, Pforzheim. Evang. Gemeinde Neckarhauſen. 9 Uhr Hauptgottes⸗ dienſt; 10 Uhr Kindergottesdienſt; 13 Uhr Chriſten⸗ lehre. Evang. Gemeinde Edingen..15 Uhr Hauptgottes⸗ dienſt; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt; 13 Uhr Chriſten⸗ lehre Kath. Gemeinde Schriesheim⸗Altenbach. Samstag: 14, 16, 18 und 20 Uhr Beichtgelegenheit.— Sonntag: .45 Uhr an Beicht; 7 Uhr Austeilung der hl. Kom⸗ munion; 8 Uhr Gottesdienſt mit Predigt und gemein⸗ ſamer hl. Kommunion in Altenbach;.30 Uhr Gottes⸗ dienſt mit Predigt in Schriesheim; 20 Uhr Andacht. Evang. Gemeinde Schriesheim..30 Uhr Chriſten⸗ lehre für Knaben;.30 Uhr Predigt(Vikar Schlabach); 11 Uhr Kindergottesdienſt.— Mittwoch: 20.45 Uhr Bibelſtunde. Obſtgroßmarkt Weinheim Erdbeeren A pro Kilo 54—64, B 40—52, Him⸗ beeren 76—84, Johannisbeeren 54, Stachel⸗ beeren 34—50 Pfennig. Anfuhr 150 Doppelzent⸗ ner. Nächſte Verſteigerung Sonntag, 14 Uhr. leute abendꝰ IIIIItkAAasWLvLIIVizzzzZiwIIIittt Zum Sommernachtfest nach Schwetzingen 53 Schloſkaffee beim Rokokotheater Schwelzingen jt heute wöhrend des sSommernòchtfeste: 8 öfin et und ladet zum Besuch ein 8 christ. Baumann, Konditormeiste- „Hal Es g aus. Tage u nen de⸗ überſch ſüß un ſich ſell und— geradez merſon jeder v dem Z Tage n Könie Schale türkiſche durch ſ. gefühl ſenteppi gaukeln, ſteine z im Mor früh„ ticken b Juli! Die He den me die Mäl pige Gr Margar Glockenl fleiſchfar duftende ſproßte im Koſe gen Sck Dürren Juli! an der! Sẽ k Der 2 chor aus am Mo Mannhe veranſta Nibelun ßendem Sänger währten ugo N deutſchl⸗ eine ged bringen. radſchaft einer 2 13. Juli Ske 2 Am S Uhr ver⸗ 110 unte ein Stan Vortrags Lehnhart in Wien Silber“, — C er“, Pot Heilde“, ſchaftsfla Alei Im Ei miniſter machts derung r Wehrmac lung bed rung zu werden k die Beſtin verändert. Feſtzeiten gefahren. Hinweis eine Werb geſellſchaf unſere Le „——————— vor uli 1958 Juli von ſteldungen Feſtſtadt zur deut⸗ nwald⸗ in will rland. .Göt2. Am npertheim t beſonde⸗ hurde das orchentieſt n mit gu⸗ Storchen⸗ anei auch muntere m machte t ſchaffen. ugverſuche de zu Bo⸗ liche Hilfe agmorgen ein junger ihn unter ſe Eltern⸗ juli. 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Juli, das iſt ein überſchwenglicher Ton. Da blüht das Herz, iſt ſüß und ſchwer und ſchwingt ſich hinaus über ſich ſelbſt. Juli gewährt, ſchenkt, verſchwendet und— verpflichtet. Man iſt es dem Juli geradezu ſchuldig, ſich zu ſonnen in der Som⸗ merſonne grenzerloſer Faulheit. Im Juli iſt jeder verpflichtet, Luftſchlöſſer zu bauen und dem Zug der Wolken wenigſtens einmal am Tage nachzuhängen. Königlich iſt das Weſen des Juli. Ueber die Schale des Tages ſpannt er eine Glocke aus türkiſcher Bläue. Ein Strom des Lebens geht durch ſeine Tage. Heiß lodert unſer Lebens⸗ gefühl auf, wenn wir draußen auf dem Wie⸗ ſenteppich liegen, wo blauer Himmel, Falter⸗ gaukeln, Vogelſtimmen und freie Zeit die Bau⸗ ſteine zuſammenfügen für die„Schlöſſer, die im Monde liegen“ und in denen immer viel zu früh„des Dienſtes ewig gleichgeſtellte Uhr“ zu ticken beginnt. Juli! Die Luft iſt erfüllt vom Duft des Heus. Die Heuernte iſt noch in vollem Gange. Auf den meiſten Wieſenfluren hat die Senſe und die Mähmaſchine ſchon ihre Arbeit getan. Uep⸗ pige Gräſer aller Art, weiß⸗ und goldgeſternte Margariten, gelbe Hahnenfuß⸗Arten, blaue Glockenblumen, roter, gelber und weißer Klee, fleiſchfarbige Nelken, würziger Kümmel, ſtark duftender Thymian und alles, was eben noch ſproßte und blühte und ſich im Sonnenbad und im Koſen des Windes ſchaukelte, liegt in lan⸗ gen Schwaden am Boden, zum Welken und Dürren bereit. Juli! Das iſt der reifſte Monat, der Mittag an der Blumenuhr des Jahres. F. Sänger aus der Steiermark kommen nach Mannheim Der Männergeſangverein und der Frauen⸗ chor aus Leoben in der Steiermark kommen am Montag, 11. Juli, kurz vor 17 Uhr in Mannheim an. Am Abend des gleichen Tages veranſtalten die Gäſte aus der Oſtmark im Nibelungenſaal ein Feſtkonzert mit anſchlie⸗ ßendem Kameradſchaftsabend. Die Leobener Sänger und Sängerinnen, die unter der be⸗ währten Führung von Chorleiter Profeſſor Seat Mickſch ſtehen und von ihrer letzten eutſchlandreiſe her bekannt ſind, werden eine gediegene und reichhaltige Vortragsfolge bringen. Am 12. Juli ſind die Sängerkame⸗ radſchaften Gäſte der Stadt Mannheim. Nach einer Beſichtigung Heidelbergs erfolgt am 13. Juli die Weiterreiſe. Standkonzerk der Wehrmacht Das Muſikkorps II/Z.R. 110 ſpielt Am Soaintag, den 3 Juli, von 11.30 bis 12.30 Uhr veranſtaltet das Muſikkorps des II./F. R. 110 unter Leitung von Feldwebel Kirchner ein Standkonzert am Waſſerturm mit folgender Vortragsfolge:„Die Ehrenwache“, Marſch von Lehnhardt,„Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien“, Ouvertüre von Suppé,„Gold und Silber“, Walzer von Leéhar,„Glühwürmchen⸗ idyll“, Charakterſtück von Lincke,„Soldatenlie⸗ der“, Potpourri von Hannemann,„Grün iſt die Heide“, Lied von Blume und„Die Freund⸗ ſchaftsflagge“, Marſch von Blon. Kleine und große Sonderzüge für die Wehrmacht Im Einvernehmen mit dem Reichsverkehrs⸗ miniſter ſind die Beſtimmungen des Wehr⸗ machtstarifes über die dienſtliche Beför⸗ derung von reinen Perſonentransporten der Wehrmacht neu geregelt worden. Die Neurege⸗ lung bedeutet eine weitgehende Locke⸗ rung zugunſten der Truppe. Neu eingeführt werden kleine Wehrmachts⸗Perſonen⸗ Sonderzüge. Sie kommen in Frage für reine Perſonentransporte auf Entfernungen bis zu 200 Kilometer, wenn der Zweck der Reiſe mit fahrplanmäßigen Zügen nicht oder nur mit beſonderen Erſchwerungen erreicht werden kann. Weiter werden große Wehrmachts⸗Per⸗ ſonen⸗Sonderzüge neu eingeführt, die für reine Perſonentransporte auf alle Entfernungen vor⸗ eſehen ſind. Daneben bleiben die bisherigen Kilitärzüge beſtehen. Ebenſo bleiben die Beſtimmungen für den Urlauberverkehr un⸗ verändert. Hier werden wie bisher zu den Feſtzeiten beſondere Urlauberzüge nach Bedarf gefahren. Hinweis. Unſerer heutigen Ausgabe liegt eine Werbeſchrift der Hubertus⸗Sprudel⸗Aktien⸗ geſellſchaft, Hönningen a. Rh. bei. Wir bitten unſere Leſer um Beachtung. Keine Gnade fiir Verkehissuünder Vhon Hubert Berkenkump, Leiier des Anies für Gnadensuchen in der Kanzlei des Führers Mit Eindringlichkeit und der gebotenen Deutlichkeit hat die Staatsführung in dieſen Tagen zu dem aktuellen Zeitproblem, den Ver⸗ kehrsunfällen, Stellung genommen. Die vor⸗ bildlichen geſetzlichen Verkehrsbeſtimmungen und die durchgreifenden Anordnungen und er⸗ zieheriſchen Maßnahmen des Reichsführers 3 und Chefs der deutſchen Polizei, die Auf⸗ klärungsarbeit der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung, insbeſondere auch die anerkennenswerte Arbeit des Verkehrserziehungsdienſtes des NSK haben nicht vermocht, die Verkehrs⸗ unfälle auf ein erträgliches Maß zurückzufüh⸗ ren. 8000 Tote und 160 000 Verletzte jährlich ſprechen eine beredte Sprache. Mit Recht wird ſich auch mancher Volks⸗ genoſſe angeſichts dieſer Unfallziffern gefragt haben, wohin dieſe Entwicklung führen möge, wenn erſt in abſehbarer Zeit durch die Pro⸗ Der Verkehrserzlehungsdienst des NSK K hatte in den letzten Tagen„alle Hände voll zu tun“, um der Aufklärungsarbeit der natlonalsozialistischen volks- und Staatsführung zum Eriolg zu verhelfen. Aufnahmen: Artur Pfiau(3) Drei Tage Feſtfreude auf dem Almenhof Sommerfeſt der Ortsgruppe der Usdap/ Ein reichhaltiges programm Was dem Sommerfeſt der Ortsgruppe Almenhof der NSDaApP von vornherein ein beſonderes Gepräge gibt, iſt der gärtne⸗ riſch reizvolle Feſtplatz. Wer vor den Toren der Stadt gern ſpazieren geht und auf⸗ merkſam die Gegend beſchaut, dem iſt das ſicher ſchon aufgefallen. Der Feſtplatz liegt inmitten des emporſtrebenden Stadtteils Almenhof— zwiſchen Waldpark und Neckarau—, iſt leicht mit der Straßenbahn zu erreichen und heißt „Flandern-Platz“. Die Ortsgruppe Almenhof hat ſich aber nicht darauf beſchränkt, für ihr am., 3. und 4. Juli ſtattfindendes Sommerfeſt nur einen ſchönen Feſtplatz zu wählen. Mit viel Verſtändnis für die Wünſche der Beſucher, die am Feierabend und Sonntag gern lachen und froh ſind, wurde ein heiteres Programm zuſammenge⸗ ſtellt. Ein paar Namen mögen dies beweiſen: Joſef Offenbach vom Nationaltheater, Mangold⸗Neckarau, die Tanzgruppe Sau⸗ ter und viele andere wirken bei dieſem Som⸗ merfeſt mit. Am heutigen Samstag wird das Feſt durch die Werkſchar eröffnet. Jungvolk und Jung⸗ mädel zeigen ihre Spiele, ein Sommerragszug, Trachtentänze, Kinderreigen, Handharmonika⸗ vorträge und ein herrliches Feuerwerk rollen in bunter Folge ab. Kurz, alles, was ein Volksfeſt froh und luſtig macht, was groß und klein erfreut und den Beſuchern das Herz aufſchließt, was ſie erquickt und ergötzt iſt in dem Programm des Sommerfeſtes der Orts⸗ gruppe Almenhof mit eingeſchloſſen. Die Tanz⸗ luſtigen kommen ebenſo zu ihrem Recht wie jene, die lieber zuſchauen oder zuhören. Wer ſein Spielglück beim Zipfel packen will, hat dazu bei der mit vielen Preiſen reichlich aus⸗ geſtatteten Verloſung reichlich Gelegenheit und wer gerne akrobatiſche Uebungen ſieht, der kommt ebenfalls auf ſeine Koſten. An allen drei Tagen iſt ein auserleſenes Programm zuſammengeſtellt worden. Für Frohſinn und Stimmung iſt beſtens geſorgt. Aber wer dennoch ſelber einen Schuß davon mitbringen will, iſt herzlich willkom⸗ men. Wer keinen Vorrat davon hat, kann ſich beim Sommerfeſt im Almenhof davon ſo⸗ viel holen, wie er nur braucht. duktion des Volkswagens eine rieſige Steigerung des Kraftwagenverkehrs eingetreten iſt. Es erübrigen ſich jegliche Erörterungen darüber, daß hier einſchneidende Maßnahmen getroffen werden müſſen, ſoll nicht bei dem dichten Straßennetz in Deutſchland das Ver⸗ kehrsweſen geradezu kataſtrophale Auswirkun⸗ gen annehmen. Aus dieſer Erkenntnis heraus und weil feſt⸗ ſteht, daß in der Mehrzahl aller Fälle die Ur⸗ ſachen des Unfalls nicht ein unabwendbares Ereignis oder das Verſagen des Fahrzeuges, ſondern der Verkehrsſünder ſelbſt iſt, haben die maßgeblichen Behörden und Dienſtſtellen der Diſziplinloſigkeit im Verkehr ſchärfſten Kampf angeſagt. Durch die Auf⸗ klärungswoche zur Verkehrsunfallverhütung iſt allen Verkehrsteilnehmern noch einmal Ge⸗ legenheit gegeben worden, ſich mit den Ver⸗ kehrsregeln vertraut zu machen und die Aus⸗ wirkungen unrichtigen Verhaltens auf der Straße in der Praxis zu beobachten. Nachdem Reichsminiſter Dr. Goebbels in ſeiner Rede vom 24. Juni d. J. angekündigt hat, daß jeden, der in Zukunft die Gebote eines geordneten Verkehrslebens mißachtet, die volle Schärfe des Geſetzes treffen wird, werden die deutſchen Gerichte bei Ab⸗ urteilung von Verkehrsſündern daran zu den⸗ ken haben, daß Rückſichtsloſigkeit gehgenüber der Verkehrsgemeinſchaft gleich iſt der Rückſichts⸗ loſigkeit gegenüber der Volksgemeinſchaft. Dieſem Geſichtspunkt wird ſich auch die Gnadenpraxis nicht verſchließen dürfen. Es iſt ſomit in Zukunft ausgeſchloſſen, daß nachträglich im Gnadenwege für Verkehrsver⸗ gehen verhängte empfindliche Strafen wieder abgemildert werden. Leider beſteht noch ge⸗ nügend Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß das Verkehrsdelikt durchaus ein Vepgehen im allgemeinen ſtrafrechtlichen Sinne bedeutet. Mit der Auffaſſung, daß die Verurſachung eines Verkehrsunfalles nur ein perſönliches Mißgeſchick ſei, muß endgültig gebrochen werden. Eine ernſte Mahnung muß an dieſer Stelle für die Angehörigen der Bewe⸗ gung ausgeſprochen werden, die ſich zur Er⸗ füllung ihrer vielſeitigen Aufgaben natur⸗ gemäß des Kraftwagens als modernen Ver⸗ kehrsmittel auf Dienſtreiſen bedienen müſſen. Von ihnen wird erwartet, daß ſie ſich ihrer hohen Verpflichtung bewußt ſind, den anderen Volksgenoſſen mit gutem Bei⸗ ſpiel voranzugehen. Entziehen ſie ſich dem dringenden Appell des Führers und ſei⸗ ner Beauftragten an die Verkehrsdiſziplin, ſo haben ſie damit zu rechnen, daß noch ſo große Verdienſte um die nationalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung bei der Strafzumeſſung nur beſchränkt oder gar nicht mildernd berückſichtigt werden. Durch äußerſte Zurückhaltung in der Befürwortung von Gnadengeſuchen von Angehörigen der Bewegung, die wegen eines Verkehrsvergehens verurteilt worden ſind, wird das Amt III(Gnadenſachen) der Kanzlei des Führers der NSDaAp dazu beitragen, daß in erſter Linie in den Reihen der Bewegung und hier insbeſondere bei Führern und Amts⸗ trägern die Gebote des Straßenverkehrs volle Beachtung finden. Sommerſchlußverkäufe 1938 Am 2. Juli beginnen die Sommerſchluß⸗ verkäufe für 1938. Sie ſind zur Räumung der Läger von modeempfindlichen Waren be⸗ ſtimmt. Die Liſte derjenigen Waren des Textilfachgebietes, die Modeſchwankungen wenig oder gar nicht ausgeſetzt und daher auch in dieſem Halbjahr wieder von den Schlußver⸗ käufen ausgenommen ſind, wird in einer ſo⸗ eben im Deutſchen Reichsanzeiger und Preu⸗ ßiſchen Staatsanzeiger veröffenklichten Anord⸗ gele des Reichswirtſchaftsminiſters bekannt⸗ gegeben. Zulaſſung zur Ausbildung für den mittleren Dienſt an wiſſenſchaftlichen Bibliotheken. Be⸗ werber aus dem ganzen Reichsgebiet können bis zum 15. Juli d. J. Anträge auf S zur Ausbildung für den mittleren Dienſt an wiſſenſchaftlichen„Bibliotheken zum 1. Oktober d. J. nach den bisherigen preußiſchen, bayeri⸗ ſchen und ſächſiſchen Ordnungen an die bisher 125 Ausbildung zugelaſſenen Bibliotheken richten. 1. —— 16 4 116 vom 2. bĩs 4. Juliĩ auf dem Flandern-Platz ge 5 4 Alrsenbsof (an der Autostraſe nach Neckarau), Haltestelle Niederfeldstr. der Straßenbahn, Linie 16, 7 u. 17 — Eröffnung Samstag, 2. Juli, 16 Unhr Hauntbetrieb Sonntag, 3. Iuli, 16 Uhr Eintritt 10 Pfa. ——IIEZEL XEINZE EEL LLE EQALLIT CAEEEESAELEN Montag abend 10 Uhr: Großes Feuerwerk Ueberraschungen 0 rraententänze 6 Gesang Kinderbelustigungen 6 Verlosung krühkenzert Sonntag, 3. Iuli, 11 Unr FEertsetzung Montag, 4. Juli, 18 Unr DAF.-Ortswaltung Amenhof —— „Bakenkreuzbanner“ Samstag, 2. Juli 1958 0— ist feute los? Ein Schienenweg feiert Jubiläum Samstag, 2. Juli: EStädt Schloßmuſenm: 10—13, 15—17 Uhr Prunkräume und Stadtgeſchichtliche Sammlungen in Neuordnung. Thent rmuyſenm, h 7, 20: 10—13 und 15—17 Uhr Sonderſchau: Adele-Sandrock-Gedächtnisausſtellung. Städt. Zeughansmuſeum(Muſeum für Völkerkunde und Urgeſchichte): z. Zt im Umlau begriffen. Sternwarte: 10—12 und 14—16 Uhr. Städt Kunſthalle: 10—13 und 15—17 Uhr. Leſeſaal: Grafiſche Sammlung und Kupferſtichkabinett. Mannheimer Kunſtverein: 10—13 und 15—17 Uhr Karl Truppe, Graz und Eugen Wo ff, Filſeck, Ge⸗ dächtnisausſtellung. Städt. Schloßbücherei: Ausleihe 11—13 Uhr.— Leſe⸗ ſaal:—13 Uhr Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächt⸗ nisausſtellung. Stidt Volksbücherei: Ausleihe: 10.30— 12 Uhr und 16—19 Uhr.— Leſeſaal: 10.30—13 und 16.30— 21 Uhr. Nationa'theater:„Wenn Liebe befiehlt“. Operette von Snaga. Beginn 20 Uhr. Rundfunk⸗Proaramm Samstag, 2. Juli: Reichsſender Stuttgart:.45 Morgenlied, Gymnaſtik; 6 15 Wiederholung der zweiten Abendnachrichten; .30 Frühkonzert;.00 Nachrichten:.00 Gymnaſtik; .30 Werkonzert; 10.00 Otto Weddigens groſie Stunde; 11.30 Volksmuſik und Bauern'a ender: 12.%0 Mittagston fert; 13.00 Nachrichten: 13.15 Mittags⸗ konzert; 14.00 Bunte Volksmuſik; 15.00 Heitere Klänge zum Wochenende; 16.00 Der frohe Samstag⸗ nachmittag des Reichsſenders Köln; 18.00 Tonbericht der Woche; 19.00 Nachrichten; 19.15 Zur Unterhal⸗ tung; 20.00 Schaut her ich bins: 21.30 Tanzmuftk; 22.30 Wir tanzen in den Sonntag; 24.00—.00 Nachtkonzert. Dentſchlandſender:.00 Glock nſpiet und Wetter; 5 5 Der Tag beginnt;.00 Morgenruf, Nachrichten;.3 Frühmuſik;.00 Nachrichten; 10.00 Otto Weddigens große Stunde; 10.30 Fröh icher Kind raarten; 11.15 Seewetterbnericht; 11.30 Dreißig bunte Minu ſen; 12.00 Muſik zum Mittag; 12.55 Zeitzeichen; 13.00 Glückwünſche; 13.45 Neueſte Nachrichten; 14.00 Eine kleine Melodie; 14.15 Buntes Wechenende; 16.00 Der frohe Samstagnachmittag des Reichsſenders Köln; 18.00 Muſilaliſche Kurzw il; 18.45 Amateurboxlän⸗ derkampf Deutſchland— Eng'and; 22.45 Seewetter⸗ bericht; 23.00 Wir tanzen in den Sonntag; 24.00 bis 570 Nachtmunk zur Unterha tung;.55—.06 Zeit⸗ zeichen. Daten für den 2. Juli 1938 936 König Heinrich., Herzog von Sachſen, Gründer des Erſten Reiches, zu Memleben eſt.(geb. 876). 1714 Der Tondichter Chriſtoph Willibald Ritter von Gluck in Grasbach in der Oberpfalz eb.(geſt. 1787). 1724 Der Dichter Friedrich Gottlieb Klopſtock in Quedlinburg geb.(geſt. 1803). 1823 Der Baumeiſter Julius Raſchdorff in Pleß geb.(geſt. 1914). 1843 Samuel Hahnemann, Begründer der Ho⸗ möopathie in Paris geb.(geb. 1755). 1877 Der Dichter Hermann Heſſe in Kalw geb. Gepäckmarſch für das Reichsſportabzeichen Am Sonntag, den 3. Juli gibt das Sport⸗ amt Gelegenheit, die Gruppe 5 für das Reichs⸗ portabzeichen im Gepäckmarſch zu erfüllen. rauen und Mädel wird die Prüfung im 25⸗ ilometer⸗Gehen(ohne Gepäck) für das Reichsſport⸗ bezw. an ab⸗ genommen. Treffpunkt im Stadion am Eingang früh 6 Uhr. Daſelbſt Prü⸗ fung des 35 Pfund ſchweren Gepäcks(Torniſter oder Ruckſack) der männlichen Teilnehmer. Als Anzug iſt zugelaſſen: Uniform, Wander⸗ und Straßenanzug mit langer Hoſe, Breeches oder Knickerbocker und Schnür⸗ oder Marſch⸗ ſtiefel. Kniefreie Leichtathletikhoſe, Trainings⸗ anzug, Turnſchuhe ſind verboten; desgleichen Halb⸗ und Geherſchuhe jeglicher Art. Sofort nach„Prüfung des Gepäcks uſw. erfolgt der Abmarſch vom Stadion nach Seckenheim, über die Brücke nach Ilvesheim, Ladenburg über die Brücke nach Neckarhauſen, Friedichsfeld, Secken⸗ heim, über die Brücke nach Ilvesheim, Feu⸗ denheim, über die Riedbahnbrücke zum Stadion zurück. Das Urkundenheft bzw. Leiſtungs⸗ heft iſt mitzubringen. 80. Geburtstag. Am 2. Juli feiert Frau Emilie Stelzenmüller geb. Böhres, G4, 17, in körperlicher und geiſtiger Friſche ihren 80. Geburtstag. Wir gratulieren. 83. Geburtstag, Ludwig Leitzig, Kleinfeld⸗ traße 13, feiert heute Samstag bei beſter Ge⸗ undheit und Rüſtigkeit ſeinen 83. Geburtstag. ir gratulieren. Geſchäftsjubiläum. Friedrich Köppel, In⸗ aber der bisherigen Elektro⸗Inſtallationsfirma öppel& Weiß jetzt Köppel& Sohn, U) 1, 22, eierte—— 25jähriges Geſchäftsjubiläum. nſeren herzlichen Glückwunſch. warum biß Du noch nicht miioned der Dor hundert Jahren Baubeginn der Eiſenbahn Mannheim—heidelberg Im Monat Juli 1938 ſind ehhhundert Jahre, daß der Beginn der Erdarbeiten für die Bahn⸗ ſtrecke Mannheim— Heidelberg angekündigt wurde. Die eigentlichen Arbeiten kamen aber erſt im Herbſt 1838 in Fluß. Die Schienenliefe⸗ rung wurde im Dezember ausgeſchrieben. Der Schienenweg ſollte eine möglichſt grad⸗ linige Verbindung zwiſchen Mannheim und Heidelberg herſtellen. Dagegen wurde der Wunſch laut, die Strecke entweder durch eine ſüdliche Ausbiegung über Schwet⸗ zingen, oder durch eine nördliche über Seckenheim und Wieblingen zu füh⸗ ren. Da jedoch der Umweg über Schwetzingen aus verſchiedenen Gründen nicht angängig war und Seckenheim und Wieblingen von der Bahn eine Beeinträchtigung der Land⸗ wirtſchaft befürchteten, entſchied man ſich für die direkte Linie, da auch Neckarau Schwierigkeiten machte. Man erwartete durch die Barrieren eine Sperre der Landſtraßen und meinte dadurch in der Landwirtſchaft gehindert zu ſein. Auch wurde die Beſorgnis geäußert, daß durch die von der Eiſenbahn erzeugte Luft⸗ bewegung und durch den Rauch der Lokomoti⸗ ven die Feldfrüchte, insbeſondere die Reben, beeinträchtigt werden könnten. Selbſt für eine damals auftretende Kartoffelkrankheit machte man die Bahn verantwortlich. Im Dezember 1839 war der Bahndamm von Heidelberg aus beinahe auf zwei Wegſtunden fertiggeſtellt und das Geleiſe ver⸗ legt. Im Januar 1840 war man mit dem Durchſtich der Friedrichsfelder Düne beſchäftigt. Im Frühjahr 1840 wurden die Arbeiten auf der Strecke FriedrichsfeldMannheim fertig⸗ geſtellt. Am 15. April 1840 kam die erſte Loko⸗ motive,„Der Greif“, mittels Schiff aus Man⸗ cheſter an. Mitte Juni erreichte die Erdauffül⸗ lung des Bahnkörpers den hieſigen Bahnhof. Das Bahnhofsgebäude wurde nach dem Plan des Architekten Friedrich Eiſenlohr, Pro⸗ feſſor am Polytechnikum in Karlsruhe, und der Bahnbau von dem ſpäteren Erbauer der Rheinbrücke, Oberbaurat Franz Keller, aus⸗ geführt. Am 12. September 1840 wurde die Linie Mannheim—Heidelberg ohne beſondere Feier und da es gerade Samstag war, auch nur unter geringer Beteiligung der Fahrluſti⸗ gen heröffnet. Dagegen war am darauffolgen⸗ den Sonntag die Beteiligung um ſo größer, ſind doch an dieſem Tage nicht weniger als 3000 Paſſagiere befördert worden. Mit dieſer Strecke wurde die erſte Bahn eröffnet, die Staatseigentum war. Die Bedeutung der Eiſenbahn erblickte man damals weit mehr in der Perſonen⸗ als in der Güterbeförderung, in welcher Anſchauung ſich erſt allmählich ein Wandel vollzogen hat M. Käãmp'er aus der Ostmarłk in Mannheim Der Hitler-Urlauber-Zug ist in Mannheim eingetroffen. Vor dem Hauptbahnhof wurden die Kameraden aus der Ostmark durch Kreisleiter Schneider und Kreisamtsleiter Eckert (in SA-Uniform) begrüht. Aufn.: Julius Schmidt Anordnunungen der NSDIP Kreisleitung der NSDAr Ortsgruppen der NSDAP Das Kreispiſtolenſchießen der Politiſchen Leiter am 2. Juli beginnt um 15 uhr auf dem SA⸗Kampffeld (Sellweide). Es wird ortsgruppenweiſe beim Schieß⸗ ſtand angetreten. Ausweis mit Schießmarke iſt un⸗ bedingt erforderlich. Kreisorganiſationsamt. 30. Januar. Die uniformierten Politiſchen Leiter treten am 3..,.45 Uhr, am Adolf⸗Hitler⸗Ufer in der Nähe der Feuerwache zum Marſch nach Schriesheim an(Zehnjahresfeier). Mittageſſen wird gegeben. Rückfahrt mit OEG. 45 Pf. Fahrgeld beim Antreten abliefern. Lindenhof. Am 3. 7. Antreten ſämtlicher Politiſcher Leiter um 6 Uhr vor dem Ortsgruppenheim zur Teil⸗ nahme an der Zehnjahresfeier der Ortsgruppe Schries⸗ heim. Waldpark. Sämtliche uniformierten Poljtiſchen Lei⸗ ter treten am 3..,.15 Uhr, vor dem Ortsgrup⸗ penheim an zur Teilnahme an der Zehnjahresfeier der NSDApP Schriesheim. 45 Pf. Fahrgeld ſind bereit⸗ zuhalten. In Schriesheim erfolgt freie Verpflegung. Seckenheim. Am 3..,.30 Uhr, treten ſämtliche Politiſchen Leiter in Uniform an den Planken an zur Teilnahme an der Zehnjahresfeier der Orts⸗ gruppe Schriesheim Neckarau⸗Nord. Zwecks Teilnahme an der Zehn⸗ jahresfeier der Ortsgruppe Schriesheim treten ſämt⸗ liche uniformierten Politiſchen Leiter und PL.⸗Anwär⸗ ter am 3..,.20 Uhr an der Straßenbahnhalteſtelle Mannheim, Rheinstraße 1 Neckarau⸗Süd. Zur Teilnahme an der Zehnjahres⸗ feier der Ortsgruppe Schriesheim treten die unifor⸗ mierten Politiſchen Leiter und Pe.⸗Anwärter am 3..,.30 Uhr, auf dem Marktplatz in Neckarau an. Feudenheim⸗Oſt. Zur Zehnjahresfeier der Orts⸗ gruppe Schriesheim am 3..,.30 Uhr, treten ſämt⸗ liche Politiſchen Leiter(Bluſe) Ilvesheimer Straße (Autobahn Waſſerwerk) zum Abmarſch an. Die Marſchteilnehmer werden in Schriesheim verpflegt. Rückfahrt erfolgt mit der OEG. Fahrpreis 45 Pf. Ilvesheim. Am 4.., 20 Uhr, Beſprechung der Politiſchen Leiter im Parteiheim. Schlachthof. Am 3..,.40 Uhr, Antreten ſämt⸗ licher uniformierter Pol. Leiter, Walter und Warte der DAß ſowie der NSV zum Ausmarſch nach Schriesheim. Treffpunkt pünktlich.40 Uhr vor der Ortskrankenkaſſe. Wohlgelegen. 3..,.45 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter an der Wohlgelegenſchule, Ecke Kronprin⸗ zen⸗ und Käfertaler Straße. Strohmarkt. 3..,.45 Uhr, Antreten aller Pol. Leiter am U⸗Schulplatz vor dem Städt. Hallenbad. Dienſtbluſe. NS⸗Frauenſchaft Käfertal⸗Rord. 4.., 20 Uhr, Markenausgabe im Heim, Mannheimer Straße 2. Achtung! Abteilungsleiterinnen für Preſſe! 4.., 20 Uhr, wichtige Beſprechung in L 9, 7. Bei Verhin⸗ derung muß die Ortsfrauenſchaftsleiterin erſcheinen. Achtung! Ortsfrauenſchaftsleiterinnen! Vom 1. 7. bis 31. 8. dürfen keine Heimabende ſtattfinden. Jungbuſch! Die bereits ſchon angemahnten Diapo⸗ ſitive müſſen jetzt unverzüglich bei uns abgeliefert werden. BDM Mädelgruppe 7/171 Linvenhof 2. Am 4.., 20 Uhr, tritt die Schar 1(Schaften Göller, Kramer, Schrempp) auf dem Gontardplatz zum Heimabend an.— Am 5. ., 20 Uhr, tritt die Schar 2(Schaft Künzig, Zeh) und die Schar 3(Schaft Strack, Wittmann, Boch) auf dem Gontardplatz zum Heimabend an. 4 Die Deutsche *— arbeitsiront Kreiswaltung Mannheim. Rheinstr. 3 Abteilung Propaganda. Die überſandten Formulare für den Monatsbericht Juni 1938 ſind bis Montag, den 4. Juli 1938 einzureichen. Der Kreispropagandawalter. Betr. Leiſtungsbericht Monat Juni. Der Leiſtungs⸗ bericht für den Monat Juni iſt, wie bereits bekannt⸗ gegeben, bis 5. Juli an mich einzureichen. Ich weiſe nochmals darauf hin, daß bei Erſtellung des Lei⸗ ſtungsberichtes unbedingt mein Rundſchreiben Nr. 27/38 genaueſtens zu beachten iſt. Der Organiſationswalter. Berufserziehungswerk der DAß Am 4.., 20.30 Uhr, beginnt in L 7, 1, ein neuer Lehrgang für Durchſchreibebuchführung. Anmeldungen hierzu werden noch in C1, 10, angenommen. Zu dem demnächſt beginenden Lehrgang für Ma⸗ ſchinenſchreiben für Fortgeſchrittene, der jeweils mon⸗ tags und donnerstags von 20.30—22 Uhr ſtattfindet, werden heute ſchon Anmeldungen angenommen. Der Lehrgang Kurzſchrift, Stufe 2, der dienstags und freitags von 19—20.30 Uhr ſtattfindet, kann noch von einigen Teilnehmern beſucht werden. Anmel⸗ dungen ſind baldmöglichſt nach C 1, 10, zu richten. Amt für Volksgeſundheit Fachgruppe Geſundheit. Am 5.., 20 Uhr, Städt. Krankenhaus, Verſammlungsſaal Vortrag: Pflege des Fußes. Redner: Gaufachſchaftswalter Pg. Witt, Karls⸗ ruhe. Es iſt Pflicht aller Maſſierer und Fußpfleger, an dieſem Abend pünktlich zu erſcheinen. Ortswaltungen Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Am 4.., 20 Uhr, findet im Reſtaurant„Kranz“, Seckenheimer Straße, ein Schu⸗ lungsabend für den Stab⸗, Straßen⸗, Zellen⸗ und Blockobmänner der Ortswaltung ſtatt. Die Kreis⸗ referentin Pgn. Hagner wird über Hausgehilfinnen ein Referat halten. Rheintor. Die Geſchäftsräume der Ortswaltung befinden ſich ab 1. 7. in E 7, 24, im Hof links. Sprech⸗ ſtunden von montags bis freitags jeweils von 20 bis 21 Uhr. Edingen. Am 2.., 20.30 Uhr, findet im Gaſthaus zum Lamm eine Sitzung für ſämtliche DAF⸗Walter ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht. . RraftonenFreude Achtung Fahrzeiten! Uß 29 vom.—13. Juli nach dem Allgäu(Sont⸗ hofen und Umgebung). Abfahrt ab Mannheim Höf. morgen Sonntag,.40 Uhr. uß 30 vom.—7. Juli nach dem Allgäu(Isny und Umgebung). Abfahrt ab Mannheim Höbf..25 Uhr, morgen, Sonntag. Sonderzug nach Neckargemünd. Abfahrt ab Mann⸗ heim, morgen, Sonntag,.37 Uhr. Zu dieſem Son⸗ derzug ſind noch Karten zu 90 Pf. erhältlich. Nach⸗ mittagstanz im Kaiſerhof und in der Weißen Roſe. Eintritt in das Strandbad 10 Pf., gegen Vorzeigen der Sonderzugskarten. Dampferfahrt nach Worms. Abfahrt ab Einſteige⸗ ſtelle der Köln⸗Düſſeldorfer, morgen, Sonntag, 13 Uhr. Zu dieſer Fahrt ſind noch Karten zu 90 Pf. erhältlich. Achtung! Wie bereits geſtern bekanntgegeben, mußte die Fahrt nach Forbach— Raumünzach auf einen ſpäteren, noch nicht feſtſtehenden Zeitpunkt verſchoben werden. Es wird gebeten, bereits gelöſte Fahrkarten ſofort zurückzugeben. Sonderfahrt nach München zum Tag der Deutſchen Kunſt. Abfahrt in der Nacht vom./9. Juli. Rück⸗ fahrt ab München am 11. Juli nachmittags. Preis 15.— RM., enthaltend: ganze Fahrt, zwei Ueber⸗ nachtungen mit Frühſtück, Beſichtigung des Feſtzuges „2000 Jahre deutſche Kultur“ und Eintritt zum großen Künſtlerfeſt. Anmeldungen ſofort erbeten. Wanderer! Es können nur noch für folgende Fe⸗ rienwanderungen Anmeldungen angenommen werden. Zur Wanderung: vom 17.—27. 7. Bodenſee, vom 17.—23. 7. nach Thüringen, vom 28. 7.— 4. 8. nach dem Allgäu, vom 30. 7.— 3. 8. Bodenſee, vom .—11. 8. Oberbayern, vom.—12. 8. Schwarzwald, vom 13.—18. 8. Taunus, vom 13.—18. 8. Rhein, vom 28. 8. bis 3. 9. Bodenſee. Volksgenoſſe, deine Urlaubsreiſe mit Koß. Zu einer größeren Anzahl Urlaubsreiſen werden noch Anmel⸗ dungen angenommen. Erkundigen Sie ſich bitte bei den Geſchäftsſtellen. Sportamt Die Lehrgänge der Sportleiter⸗Anwärter finden zu den bekannten Zeiten(Lehrgang 1 von 10 bis 12 und Lehrgänge Uund in von—10 Uhr) im Stadion, Feld] ſtatt. Die Umkleidung erfolgt Gymnaſtikhalle des Stadions. Reichsſportabzeichenkurs verlegt. Die vom Sport⸗ amt jeweils ſamstags von 15.30—17 Uhr und ſonn⸗ tags von—10.30 Uhr auf dem Stadion, Feld 11. durchgeführten Kurſe für das Reichsſportabzeichen werden, da am 2. und 3. Suli auf dem Stadion das Kreisfeſt des DRe durchgeführt wird, für dieſe beiden ausnahmsweiſe in der ————— 8 Samstag, den 2. ull- Sonntag, den 3. Juli- Montag, den 4. Juli veroanstòſtet füf das Gebiet der MSDAP. Grf⸗Gruppe NMeu-Hickhwald in Ver- hömdι mι MdF. u. dem Deulschen Siedlerbemd festplatz im Park beim ichützenheus Diana Waldhot- Gartenstadt. Zu erreichen dus der Stadt mit Strobenbonn Linie 3 u. Omnibus Gortenstedt, 2 fin. von der Helſtestelle Waldpiorte. letzter Omnibus ab Gòrtenstadt nachts 12.15 Uhr Us.-Volkhewehlfahrt!„Neckarau, Bahnhof“ an. Abfahrt.30 Uhr. Dienſt⸗ Achtung! Ortsfrauenſchaftsleiterinnen der Ortsgrupy: Tage auf den Herzogenriedplatz um die gleiche Zeit anzug. pen Deutſches Eck, Feudenheim, Friedrichsfeld und verlegt. ———————————— ie v Omiber⸗Wrin ougershrün- inmer en oennß ES „Bake! De Der P noch zwei Weſthimn ſo nahe dem Hori wird · Da im Feldf Jupite beobn 25 eobachtet Saturn nacht, am ganze Na nach ihm der Mars Um der Sternſ ſchwarr Sternſchn. Der S melsquad: des Pegaf weitere S der Andr Spiral⸗ als ſchwa⸗ Mannbe Sonntag, 3 miete C eune trauß. Montag, 4. miete pE villa“ fang 15 Miete E für die gemeind „Mein Luſtſpiel 20 Uhr, Dienstag, k miete E Volksſtü 20 Uhr, Mittwoch, 6 miete M Freude“ bis 266 von Fra um 22.4 Donnerstag dermiete durch Fr⸗ 573, 581 Käthch ſpiel vo— Uhr, En' Freitag, 8. miete A ſpiel von Ende 17 und 1. S „Kraft d hafen Al i. Anfang Samstag, 9. miete A Freude“: 261—263, von He 1958„hakenkreuzbanner“ Samstag, 2. Juli 19358 ö i ü e tſchwimmen kann, ſo Diapo⸗ D St i i M t J li Löwe bereits am Unterge en ſind. Hoch über deutſche Volksgenoſſe Bruſ liefert uns zeigen ſich Schwan, Leier, Herkules und iſt es doch erſtrebenswert, auch in andere — er ernh mme m ona u Drache. Der Große Bär oder Himmelswagen Schwimmarten, wie Kraulen, Rückenſchwim⸗ 3 2 ſtrebt rückwärts auf den Nordweſthorizont zu. men uſw., in das Springen oder in das Gebiet 20 Uyr, Der berühmte Spiralnebel iſt mit freiem Auge erkennbar Faß W ie 0 8 255 den Rettungsſchwimmens eingeführt zu wer⸗ hremppj und Drehen ſteht über dem Nordpunkt in etwa den. 5 ug zu Semenunterzengiden Meltentnset, enva bernielgsar unjeren Miich.„fernd dutz der neda, Kafſiopeia Anp pod⸗ Lommt deshalo zu den Schwimmkurſen der „Ze i 55 4 oſten ſteigen Andromeda, Kaſſiopeia und, vor⸗ 5%„die wi tt⸗ 33 J gen A, NSG„Kraft durch Freude“, die wie folgt ſta oc) auf Weſthimmel ſchmücken, Merkur befindet ſich ſtraßenſyſtem. Im Südoſten ſtehen Steinbock erſt noch tief am Horizont, Perſeus herauf 3 ſo nahe bei der Sonne und nur wenig über und Waſſermann, im Süden Schütze und Stor⸗ wogegen der Fuhrmänn in nur geringer Höhe finden⸗ dem Horizont, daß er nicht zu beobachten ſein pion. Ueber dieſen, gegen den Scheitelpunkt zu, im Norden entlang wandert. Sein heller Haupt⸗ Städt. Hallenbad Mannheim: wird Dagegen kann der mit vier hellen, ſchon leuchtet Atair, der Hauptſtern des Adlers; ſtern Kapella, iſt auch im Norden noch über Samstags 20—21.30 Uhr, Halle 1. he im Feldſtecher erkennbaren Monden gezierte mehrere ſchwache Sterne ſiellen den Schlangen⸗ dem Horizont, geht alſo nie ſo tief hinab, daß Jupit s ab 23 U ät à S gortzont, 9 llo nie mab, Mannheim Rheinbad Arnold: Jupiter anfangs a ihr, ſpäter ſchon träger mit der Schlange dar. Bootes, mit der er unſichtbar wird. Ein ſchöner Anblick iſt das. chül d Schülerin⸗ nt keobache mekel. Epenio ighernggſchentate ſich jon zeen Weſen in, nn Fungfran und delg, Band der Mikchſtrafe, das ſich jez von nen, mffhoochs 330—11 Uhn Frauen wup wläb⸗ Lobachtet werden. Ebenſo iſt der ringgeſchmückte ſi on gegen Weſten zu, wo Jungfrau und Sü 7 e.— 0 istr. 3 S 5 urn Wehen 5 mongis, fent di⸗ geg 9 üden über den Zenit nach Norden hinzieht. chen. nacht, am Ende des Monats ab 23 Uhr, die Ladenburg Schwimmbad: Dienstags lanpten 4 ganze Nacht hindurch zu ſehen. Eine Stunde 0 und freita 1 Schü gs 17—18.30 Uhr Schüler und Schü⸗ barbgong. ſcheint üranus. Unſchibar beibt Lernt Schwimmen bei Kraft durch Freude“ lerinnen, 18—21 Uhr Männer und Frauen. aaee 11— 25. des Monats etwa treten die 5 WeinheimHorſt⸗Weſſel⸗Bad: Mitt⸗ diene eheee Keatetzen mene nurfe bes sportantes mannfeim/ bie, nne· methebe en Vst 5n n M 315 ERrafepen ai piefe bgeit 1 anbalter 5 Gelegenheit, das Schwimmen zu erlernen, iſt Die nunmehr ſchon altbewährte,neue“ Frauen. lbietet A Juli durch das Sportamt Mannheim genug geboten. Methode des Schwimmunterrichts j 3 en Nr. Der Sternhimmel bietet Anfang Juli um Ich. Schwetzingen Schwimmbad: Mon 23 Uhr, Ende Juli ſchon um 21 Uhr folgenden Es gibt keine Entſchuldigungen und keine Aus⸗ ohne Gerät(d. h. ohne Angel) ermöglicht tags und donnerstags: 17—18.30 Uhr, Schüler 4 alter. blick: Om Oſten erhebt ſich das gro im⸗ rede, nachdem der nationalſozialiſtiſche Staat auch die Ausbildung in der Gemeinſchaft und Mrori der Anblick: Om Oſten erhebt f große Hir— 315 und Schülerinnen, 18.30—20 Uhr, Männer und melsquadrat, gebildet von den drei Sternen durch die NSG„Kraft durch Freude“ dafür gibt zudem den Lernenden viel größeres Selbſt⸗ Frauen. des Pegaſus und einem der Andromeda, deren ſorgt, daß die Koſten für den Unterricht nur bewußtſein im Waſſer als der Einzelunterricht fas neuen weitere.Sterne nach Nordoſten hinweiſen In 30 Pfennig für 1½ Stunden betragen, ein⸗ an der Stange. Die Schwimmkurſe für Fort⸗ Schriesheim Waldſchwimmbad: dungen der Andromeda befindet ſich der berühmte ſchließlich Eintritt in die Schwimmiehrſtätte, geſchrittene ſollen jedem Gelegenheit geben, ſich Mittwochs 19—20.30 Uhr, Frauen und Män⸗ ir Ma⸗ Spiralnebel, der ſchon mit freiem Auge der ſonſt allein ſchon für 1½ Stunden 30 bis im Schwimmen weiterbilden zu können. Wenn ner, ſonntags 10—11.30 Uhr, Frauen und Män⸗ 3 mon⸗ als ſchwaches Lichtwölkchen zu erkennen iſt. Er 50 Pfennig koſtet. es ſchon eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, daß jeder ner. tfindet, bekannkmachung 13 Amti. Bekanntmachungen Kartoffelkä i Ann Dienstag dezz Z. und, Mit⸗der önsrneer wungebelgthaten woch den 6. Juli 1938, werden ſe⸗ſeine verſtärkte Abwehrtätigreit not⸗ weils von—13 und 14—18 Uhr imſwendig. Ich ordne daher an, daß Städt Saale des„Geſellſchaftshauſes“ inſſämtliche Kartoffel⸗ und Tomaten⸗ Mannheim. 1 3, 13a, die Fundſachenſpflanzer am Sonntag, den 3. Juli ege des der Städt. Strahenbahn, Mannheim⸗ſi938, vormittags 9 Übi, am Rathaus Karls⸗ Ludwigshafen, der OEcß und Rhein⸗zur Suche anzutreten haben. Ein pfleger, Haardtbahn, ferner der Städt. Kran⸗Vertreter des Kartoffelläferabwehr⸗ kenanſtalten. des Städt. Hallenbadesſdienſtes wird dazu erſcheinen. Im und der Roſengartenverwaltung aus Verhinderungsfalle hat der Pflanzer der Zeit vom 1. Januar 1938 bisſeinen erwachſenen Vertreter zur Suche öffentlich meiſt⸗Tzu entſenden. det im„Nichtteilnah trafun. Lan, Stwapenbahnhapert nahme hat Beſtrafung zur Kreis⸗ Neckarhauſen, den 30. Juni 1938. lfinnen Der Bürgermeiſter. —— Eberhardt Meyer 20 bis der geprüfte kammerjãger mitnel ſnen 2 althans KaNNEι, coimnistrane 10 chok tee 224 e Sanen nein ·,ꝗ aber den gerkhumigen Sereees he schonen Schrankk ofter, in dem 1 SchãdiinesbekAmpf — fHeinzelmann— H 1. 2» K 1. 9 kleider oder Anzlige nicnt ver- — 66 knauticht werdlen · dat in riehiigl de„Orchidee bann ittReiten angenehm der bodeanꝛug oN%ο WMANDERZEIT (Sont⸗ 0 LEONHAR O m Höf. 1 Heinzelmànn— SeL-AIAZIge Meanchelembinatienen Vf (Jsny 32 f6 saseotoeme n, aus(Sportsscco und Tennishose) ..25„Slip M 3 4 38.— 48.— 58.— 638.— 28.— 35.— 48.— 58.— Lor⸗ die hodehose Tatbücher praMEMnof be Nach⸗ Lebardlze-AInzüge Irachtenlanker Roſe. 1 imn PARADEPIATZ2 kE1 1 in vlelen Farben, rzeigen 5 o 0 1 3 3 u 3 zu jeder Vorstel · epenfied wargebates Hauptprelislagen: 4 ſung des National- 65.— 73.— 78.— 85.—.50 10.50 15.— 19.— nſteige⸗ 0 0 0 0 13 Uhr. Tnheaters in der 5 zältlich. Aure——2+ EZIeleinen-Saccos inen Il. 1 11 4 2 S e f auptpreislagen: 5 ſchoben Lluen SDον Qfoeę—5 40 15 — M 7, 10 ◻. 30.— 43.— 36.- 66.-.30 10.30 18—:- 4 fiahenkreuzbanner Derlag u. Drucherei õmbfj. Mannhe Duchhandlung 47577776 5 4————— 575 Rück Probenummer · koſtenfreil p 4, 12 NVI. 9. 20 2 3090 Ueber⸗ ſtzuges t zum 4 n. ſiebrauchte dene Mannbeimee Theater⸗Spielplan füe die Woche vom z. Iuli bis u. Zuli ERARKsS(HAMDI adiowppnnute en. 2 „ vom Im Nationaltheater:—— f975 Anfang 19.30 Uhr, Ende etwa verden angeboten Das deutsehe Ffachgeschlft 8% R Sonntag, 3. Juli: Miete C 28 und 2. Sonder⸗ 05 ond gekauft aureh] rur gute Herren- und Knabenkleidung „ vom itag, 3. 9. 5 Sonntag, 10. Juli: Miete B 29 und 1. Sonder⸗ Zwald, miete C 14, zum letzten Male:„Der Zi⸗ miete E 15 unb für die NSG.„Kraft durch nnnn NANNHEEN F 1, 1 sfeite strage Rhein, eunerbaron. Ovperette von Johann Freude“: Kulturgem. Mannheim Abt. 544 5 trauß. Anfang 20 Uhr, énde 22.45 Uhr. bis 547:„Mazeppa“, Oper von Peter n einer Montag, 4. Juli: Nachm.⸗Vorſtellung, Schüler⸗ Tſchaikowsiy. Anfang 19.30 Uhr, Ende nach lie bei miete B 3:„Der Barbier von Se⸗ 22.30 Uhr. villa“, komiſche Oper von G. Roſſini. AUn⸗] Montag, 11. Juli: Miete C 29 und 1. Sonder⸗ Mie 4* 8—315 b—5 05 Fieid 15 0 für 3——5 91 1400 iete und 2. Sonder Freude“: Kulturgem. Mannheim g. 7 für———2———————. bis 400; zum letzten Male:„Rich 3555 5 Aclenicic-Lofpher un gemeinde Mannheim, Abt. 130—132, 584—5— nicht Rächer“, Trauerſpiel von Lope de nt dos Wochenend etst zuf fechten tdion. Mein Sohn, der Herr Miniſter“, Vega, Ueberſetzung und Nachdichtung Hans INST ebe ee L ss—— Anfang um Schlegel. Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.15 U. REPARATUREN Gold⸗- pfeil Uhr, 10 Yr. 5 Sport⸗ Dienslag, 5. Juliz Miete 5 20 und 1. Sonder- Im euen Gheater im Koſengarten: PRINZ WIHEINMSTR. 10 kremen meer mrnn ſonn⸗ miete E 15:„Der Gwiſſenswurm“, Dienstag, 5. Juli: Für die RSéh„Kraft durch oegenöbe d. Fosepgaften⸗ ledem/sren aind clor Gefone cies feld u, Volksſtück von Ludwig Anzengruber. Anfang Freude“: Kulturgemeinde Mannheim Abtlg. TEIEFONWA426037 Wolter Steingrobe zeichen 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. 139—141, 145—147, 342—358, 364—366. 381 os, 3 Planken Schſeebis, ſdiheit ihrs 33853 Miltwoch, 6. Julie Miete.29 und 1. Sonder. bis zeh. 521.553, 531596 Gruppe) n1— fvor Ve, ruehchen 9f5 e Zeit miete M 15 und für die NSG.„Kraft durch bis 400, Gruppe ß freiwillig Nr.—900:— innen das, Thaiysis- Edelſélb- Freude“: Kulturgem. Mannheim Abt. 265„Der Zarewitſch“, Operette von Franz 3 4 mingen jede, Ziasehnen fde, bis 266:„Der Zarewitſch“, Operette Lehar. Anfang 20 Uhr. Ende 22.45 Uhr. 288 Verkauftsselle fü,— andd Ken — 1 von Franz Lehär. Anfang um 20 Uhr, Ende[Samstag, 9. Juli: Für die RSG.„Kraft durch Werkstätte fi LV 0 Brüst, dlagen, Leib und flütjen. 1 um 22.45 Uhr. Freude“: Kulturgem. Mannheim Abt. 245 b. F geratung und Druceſchriften frei. j Donnerstag, 7. Juli: Miete G 29 und 1. Son⸗ 347.271, 301—308, 320, 327341, Gruppe p Dekatur Modezeitschriften 1 Aull⸗ Inn: ie NSG.„Kraft Nr.—400, Gruppe E freiwillig Nr.—900: 0 77. +7 durch Fr 5 2 Kult— d0n— im' Abt Wenn Liebe befiehlt“, Operette von Schnittmuster 4 urch Freude“: Kulturgem. Mannheim 55 ohls sum — 573, 581—586, 599; neu infzeniert:„Das Anfang 20 Uhr, Ende um Inh. E. GOEDE Nannneim, 0 2, 2 hin benu gHilbionn, GSchan.„„ d fü Stiekerei 1 3. 21 lam Paradeplatzj Fernruf 26237 ſpiel von Heinrich v. Kleiſt. Anfang 19.30 Sonntag, 10. Juli: Freier Verkauf und für die S annnheim, Qu., E ühr, Ende etwa 22.30 Uhr. NSG, Kraft durch Freude“: Kulturgemeinde Sf. F Heidelberg e 3 95 Schüler⸗ Mannheim. Abt 121—129, 160. 260, 281 bis Hauptstrafe 61, Fernruf 4683 5 eee rn un. u⸗ von Ludwig Thoma. Anfang um 20 Uhr, 3 n Ee und 1. Sondermiete f1 15 und für die N6.— Ufa⸗ ᷓñAufanruns oller bant- Vermogensyem/oltung S eeen eBEMSEI. à cO. e afen—43²:„Der Ho m zbau:— efmletunę von— räter“, Schauſpiel von Curt Langenbeck. Donnerstaa, 7. Juli: Für die NSG.„Kraft Annanme BANK Schranktòchern—. 7 Anfang 20 Uhr, Ende 21.45 Uhr. durch Freude“: Kulturgem. Ludwigshafen von Spomeldern— Samstag, 9. uni fd 3 3 n— 0 7, 17. Mannheim 0 7, 17 bevisen- und— miete A 15 und für die NSG.„Kraft dur bis 429. 491—492. 525 und Deutſche J—S2 Kopitolenlogen Aubenhendelberatung Freude“: Kulturgem. 994 5 5 Liebe*— fernsptecher 25051/52 und 25056 8— —263, 524—529, 539:„Das Käthchen i e“,ꝗOperette von Joſeph Snaga. An⸗ Affagaaammmomrs „HBakenkreuzbanner“ Sport und Spiel Samstag, 2. Juli 1938 BZyort-&eſio Mannheim, 2. Juli. Seit Mitte dieſer Woche läuft in Mannheim das Kreisprobetreffen der Vereine und Mit⸗ glieder des Deutſchen Reichsbundes für Leibes⸗ übungen. Sämtliche Sportarten, die im DRe vereinigt ſind kommen zu Wort in Breslau, beim erſten großen Deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ feſt, der großen Heerſchau aller Leibesübung treibenden in Deutſchland, der größten, die wir je erlebt haben. Die ungeheuren Ausmaße der Veranſtaltun⸗ gen in Breslau verlangen ſelbſtverſtändlich auch eine gewiſſe Vorübung in kleineren Verbänden. Der Kreis Mannheim unterzieht ſich mit dem Kreisprobetreffen dieſer Vorübung und muß deshalb den größten Wert darauf legen, daß ſich alle, die das Glück haben mit nach Breslau zu fahren, dieſer kleinen Prüfung unterziehen. Vom einzelnen Teilnehmer und der einzelnen Teilnehmerin hängt das gute Gelingen des Fe⸗ ſtes der 400 000 im Schleſierland ab. Das Kreis⸗ probetreffen bringt Ausſchnitte der in Breslau zur Vorführung gelangenden Uebungen und bildet ſomit den Auftakt zum Großereignis 7 das in knapp drei Wochen die geſamte eutſche Sportjugend in ſich vereinigt. 3 Es ſind nur wenige Tage mehr als zehn Jahre, daß der Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sport⸗ verein Mannheim das Licht der Welt erblickte. Es war zwar kein ſehr verheißungsvoller Auf⸗ takt, die Gründungsverſammlung im Jahre 1928, zu welcher von 3000 Eiſenbahnern Mann⸗ nur 35 erſchienen. Doch das ſtörte die änner in ihrem Tun nicht. Sie gingen trotz⸗ dem ans Werk und hatten auch bald den Er⸗ folg für ſich, wozu in erſter Linie das große Verſtändnis der Reichsbahnverwaltung beitrug. Heute kann der Vereinsführer Albrecht, der ſeit 1930 an der Spitze der Reichsbahnſportler ſoget 1000 Mitglieder betreuen und mit Stolz agen, daß der Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sport⸗ verein Mannheim den Sport auf breiteſter Grundlage betreibt. Es gibt kaum eine volks⸗ tümliche Sportart, die im RrSw nicht eine * hätte. Turnen, Handball, Fußball, ießen, Kegeln, Schwimmen, Waſſerſport, Schwerathletik, Schifahren, Wandern und Bas⸗ ketball werden von den Eiſenbahnern betrieben. Wohl hatten es die„Schienenmänner“ in man⸗ cher Hinſicht leichter als andere Sportvereine, doch ohne eine große und begeiſterte Mitglied⸗ ſchaft wären ſolche Erfolge unmöglich geweſen und die unzähligen Stunden freiwilligen Ar⸗ beitsdienſtes bei der Erſtellung vereinseigener Anlagen und die Summe ehrenamtlicher Tätig⸗ keit in der Verwaltung der Abteilungen und des Hauptvereins haben erſt den ſchönen End⸗ erfolg ausgemacht. Und dazu beglückwünſchen wir unſeren Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein nach zehnjährigem Beſtehen in erſter Linie. * „Auch an dieſem Wochenende ſtehen wieder Mannheimer Sportler im Brennpunkt des Ge⸗ ſchehens. Es ſind unſere Ruderer, die auf erſt⸗ klaſſigen Regatten an den Start gehen. Eich⸗ horn/ Strauß treffen heute in Duisburg auf ſtärkſte Gegnerſchaft. Kein Geringerer als die Deutſchen Meiſter im Zweier o. St. aus Hannover kreuzen mit den Mannheimer Olym⸗ piaſiegern die Riemen. Acht Tage ſpäter wird es übrigens noch intereſſanter werden, wenn auf dem Baldeneyſee Eckſtein/ Stelzer vom Ruderklub am Wannſee gegen unſer Paar Anrechte geltend machen wollen. In Zürich trifft Amicitia im Achter auf den — Zürich, den Seeklub und viel⸗ eicht den ſchärfſten Gegner, den Achter von Cannottieri Milano. In den Vierer⸗Rennen ſtarten ungefähr die Gegner. Im Zweier o. St. haben es Gaber/ Waßmann voraus⸗ ſichtlich nur mit Schaffhauſen zu tun. Hoffen wir, daß uns der Draht am Sonn⸗ tagabend aus beiden Richtungen nur Gutes meldet. E. Krasprobelreßen im Esadion Zeitkalender für heutige Veranſtaltungen Samstag, 18.00 Uhr. Stadion: Deut⸗ ſche Vereinsmeiſterſchaft, Sonderkl. und Kl. A 19.00 Uhr: Männer⸗Handballſpiel Mannheim— Ludwigshafen(Stadion). 21.30 Uhr: Neckar(zwiſchen Riedbahn⸗ und Adolf⸗Hitler⸗Brücke): Lampionauf⸗ fahrt der Ruderer und Kanuten. An alle Mannſchaftsführer der Stadionteil⸗ nehmer! Jeder Verein wird erſucht, durch einen Vertrauensmann am Sonntagmorgen bzw. Sonntagnachmittag am Stadionſchalter die Teilnehmerkarten in Empfang zu nehmen. Programm zum Gtuttgarter Borkampftag Nunmehr ſteht das geſamte Programm des Stuttgarter Berufsboxabends feſt, nach⸗ dem auch für die drei Stuttgarter Boxer Tafelmaier, Rothenberger und Gurray die Gegner verpflichtet wurden. Das Rahmenprogramm beſtreiten die drei Stuttgarter Boxer und zwar im Mittel⸗ gewicht Tafelmaier auf den Berliner Bruch, im Leichtgewicht kämpft Rothenberger gegen den Berliner Leopold und im Halbſchwer⸗ gewicht ſteht Gurrav dem Münchener Echmiot gegenüber. Die vier Hauptkämpfe bringen im Schwergewicht die Begegnungen Reuſel—Lazek(Wien) Hower(Köln)— Romus(Wien) und als Ausſcheidungskämpfe zur Deutſchen Meiſterſchaft im Leichtgewicht die Hegegnungen Bielsky—Blaho (Wien) und Eſſer(Köln)— (Berlin). tegemann Habyan /henkel beneellen das Elohpier Donald Budge erledigte Auſtin leicht und wurde wieder Wimbledon⸗Meiſter Bei regendrohendem Himmel, der ſpäter auch ſeine Schleuſen öffnete, begannen am Freitag die Spiele des vorletzten Tages bei den Internatio⸗ nalen Tennismeiſterſchaften von England auf den Raſenplätzen in Wimbledon. Unter den zahlreichen Zuſchauern bemerkte man auch Kö⸗ nigin Mary. Während auf dem Hauptplatz die Titelvertei⸗ diger im Frauen⸗Doppel Frau Mathien/ Vorke ihr Vorſchlußrundentreffen gegen Andrus/Hen⸗ rotin nach hartem Kampfe mit:6,:3,:4 zum Siege geſtalteten und damit erneut in das End⸗ ſpiel zogen, qualifizierten ſich auf Platz 1 im gemiſchten Doppel Fabyan/ Henkel, das amerikaniſch-⸗deutſche Paar. für das Endſpiel. James/Ruſſell wurden in drei Sätzen:3,:6, :3 geſchlagen. Henkel hatte an dieſem Tage wieder ſeine beſte Form gefunden, ſein harter Aufſchlag und ſeine harten Treibſchläge bereite⸗ ten den Gegnern viele Schwierigkeiten. Die Amerikanerin Fabyan war am Netz ausgezeich⸗ net und unterſtützte Henkel ſehr gut. Im letzten Satz hielten die Zweikämpfe Henkels mit dem Argentinier Ruſſell die Zuſchauer in Span⸗ nung, es wurde viel geſchmettert. Henkels beſſe⸗ res Flugballſpiel war ſchließlich ausſchlagge⸗ bend. Frauen⸗Doppel: Auf dem Hauptplatz fiel unterdeſſen die erſte Entſcheidung. Der lange Ameritaner Donald Budge wiederholte ſeine' großartige Vorjah⸗ resleiſtung, die Wimbledon-Meiſterſchaft, gleich⸗ bedeuteend mit der Weltmeiſterſchaft, ohne Satz⸗ verluſt zu gewinnen. Bunny Auſtin, wieder einmal Englands letzte Hoffnung, war mit ſei⸗ nen 32 Jahren dem rund zehn Jahre jünge⸗ ren rotſchopfigen Kalifornier natüreich nie ge⸗ wachſen. Mit geradezu verblüffender Leichtig⸗ keit verteidigte Budge in drei Sätzen:1,:0, :4 ſeinen Meiſtertitel. Im dritten Satz riß ſich Auſtin mächtig zu ſammen, beim:3⸗Stande machte ein Platzregen dem Spiel für einige Zeit ein Ende. Nach Wiederbeginn hatte Budge ſchnell die beiden zum Siege notwendigen Spiele gewonnen, ehe der Engländer überhaupt wieder„warm“ geworden war. Die Ergebniſſe: Männer⸗Einzel: Endſpiel: Donald Budge (USA)— H. W. Auſtin(England):1,:0,:3. — Gemiſchtes Doppel: Vorſchlußrunde: Fa⸗ byan/ Henkel— James /Ruſſell:3,:6,:3.— Vorſchlußrunde: Mathien/ Norke— Andrus/Henrotin:6,:3,:4. Mel⸗öronten⸗Kamof der Leichtalfteten polen, Dänemark und die Schweiz ſind un ſere Gegner Für die am 9. und 10. Juli zum Austrag kommenden Länderkämpfe in der Leichtathletik ſtehen alle deutſchen Mannſchaften feſt. Unſere Gegner ſind an dieſen Tagen Polen, Dänemark und die Schweiz, Schwierigkeiten für die Aus⸗ wahl zu dieſem Drei⸗Fronten⸗Kampf ergaben ſich nur durch die gleichzeitig ſtattfindenden Wehrmachtmeiſterſchaften in Düſſeldorf, an denen ſo hervorragende Kräfte wie der Rekord⸗ mann Linnhoff; Blask, Leichum, Höl⸗ ling, Schelle, Brandſcheid, Gerdes, Martens, Blazejezak, v. Stülpnagel uſw. teilnehmen und die ſelbſtwerſtändlich für die zum erſten Male in einem außerordentlich großen Rahmen zur Durchführung kommenden Titelkämpfe der Wehrmacht freigeſtellt wurden. Dennoch iſt für alle drei Ländertreffen das deutſche Aufgebot ſtark genug ausgefallen. Der Länderkampf gegen polen Schauplatz der zweiten Begegnung iſt das Horſt⸗Weſſel⸗Stadion in Königsberg. Die 7 Leichtathleten haben durch ihren ein⸗ drucksvollen Sieg vor wenigen Wochen in War⸗ ſchau über Frankreich eine ausgezeichnete Kampfſtärke bewieſen. Um den im Vorjahre mit 96:72 Punkten erſtrittenen Erfolg wieder⸗ F zu können, iſt die deutſche Mannſchaft für önigsberg in allen Uebungen mit den zur Verfügung ſtehenden beſten Einzelkönnern be⸗ ſetzt werden. Es treten an: 100 Meter: Borchmeyer(Stuttgart), Grämer(Er⸗ furt); 200 Meter: Fiſcher(Berlin), Gillmeiſter(Stolp); 400 Meter: Dr. Bues(Berlin), Rinck(Berlin); 800 Meter: Harbig(Dresden), Mertens(Wittenberg); 1500 Meter: Mehlhoſe(Berlin), Böttcher(Witten⸗ berg); 5000 Meter: Syring(Wittenberg), Eberhardt Berlin); 10 000 Meter: Muſchit(Wien), Gebhardt (Dresden); 110 Meter Hürden: Wegner(Berlin); Glaw(Berlin); 400 Meter Hürden: Darr(Gothah), Mayr(München);%100 Meter: Borchmeyer, Gill⸗ meiſter, Fiſcher, Grämer(Erſatz: Mellerowicz;%400 Meter: Dr. Bues, Rinck, Rößler, Sumſer(Stuttgart); Hochſprung: Häusler(Breslau), Schrell(Berlin); Weitſprung: Asmuß(Leipzig), Biebach(Halle); Drei⸗ ſprung: Kotratſchek(Wien), Wollner; Stabhoch: Hart⸗ mann, Haunzwickel; Kugel: Wöllke, Cramer(Nürn⸗ berg); Diskus: Schröder, Hilbrecht; Speer: Büſſe, Böder(beide Berlin); Hammer: Lutz(Dortmund), Storch(Fulda). Gegen die Schweiz ſtarten Der 17. Länderkampf Deutſchland— Schweiz wird am 10. Juli in Frankfurt am Main an einem Tag abgewickelt. Für die Eidgenoſſen dient dieſe Begegnung als beſondere Vorberei⸗ tung für die Pariſer Europameiſterſchaften. Die nachſtehende deutſche Mannſchaft wird für die Schweizer Athleten einen guten und ſtarken Gegner abgeben, an dem das vorhandene Können überprüft werden kann. 100 Meter: Scheuring(Ottenau), Kerſch(Frankfurt am Main); 200 Meter: Kreher(Dresden), Necker⸗ mann(Mannheim) oder Hornberger; 400 Me⸗ ter: Robens(Nürnberg), Klupſch(Jena); 800 Meter: Deſſecker(Stuttgart), Schmidt(Durlach); 1500 Meter: Strößenreuther(Nürnberg), Dompert(Stuttgart); 5000 Meter: Eberlein(München), Berg(Köln); 110 Meter Hürden: Kumpmann(Köln), Beſchetznik (Berlin); 400 Meter Hürden: Stöckle(Stuttgart), Klix (Berlin); 4100 Meter: Kerſch, Hornberger, Necker⸗ mann, Scheuring;«400 Meter: Robens, Helm (Köln), Kiſters(Düſſeldorf), Helmle(Frankfurt); Hoch⸗ ſprung: Haag(Göppingen), Gehmert(Düſſeldorf); Weitſprung: Long(Leipzig), Storz(Stuttgart); Stab⸗ hoch: Sutter,(Freiburg), Müller(Kuchen); Kugel: Stöck(Berlin), Lampert(München); Diskus: Kronen⸗ berg(München); Lampert(München); Speer: Stöck (Berlin), Bohrmann(Frankfurt a..); Hammer: Hein(Hamburg), Wolf(Karlsruhe). Zum zweiten Male gegen Dänemark Gleichfalls am 10. Juli ſteht in Hannover der zweite deutſch⸗däniſche Länderkampf zur Entſcheidung an. Das deutſche⸗ beſteht vornehmlich aus norddeutſchen Athleten. Es lautet: 33 100 Meter: Schein, Rohrſſen, Fehring(alle Ham⸗ burg); 400 Meter: Runge, Dahlmann, Rohrſſen(alle Hamburg); 800 Meter: Traue(Hannover), Jauch (Hildesheim), Schumacher(Oſterode); 1500 Meter: Körting(Hamburg), Kröger(Kiel), Timm(Bremen); 5000 Meter: Warnemünde(Kiel), Maikartt(Ham⸗ burg), Raff(Oberhauſen); 110 Meter Hürden: Rath (Hamburg), F. Müller(Kiel), Graßhoff(Halle); Schwedenſtaffel: Rohrſſen, Fehring, Schein, Müller (Erſatz: Urſin); Hochſprung: Langhoff(Roſtoch), Fehl⸗ haber(Wilhelmshaven); Weitſprung: F. Müller (Kiel), Hagemann(Wismar); Stabhoch: Ohle(Stadt⸗ oldendorf), Dautenheimer(Braunſchweig): Kugel: Sievert(Hamburg), Flickenbuſch(Wilhelmshaven); Diskus: Sievert(Hamburg), Bövers(Braunſchweig). Eſe feten gegen Bolland an In Rotterdam gelangt am 10. Juli der zweite Leichtathletit⸗Länderkampf zwiſchen Hollands und Deutſchlands Frauen zur Austragung. Für dieſe Begegnung iſt das deutſche Aufgebot ſchon zuſammengeſtellt worden. Es lautet: 100 Meter: Krauß(Dresden), Kohl Frank⸗ furt a..); 200 Meter: Krauß, Voigt(Ber⸗ lin); 80 Meter Hürden: Dempe(Weimar), Wienacker(Duisburg); Hochſprung: Rat⸗ jen(Bremen), Hagemann(Hamburg); Weit⸗ ſprung: Voß(Berlin), Hagemann; Kugel Hier werden sich die Hauptkämpfe des Deutschen Turn- und Sportiestes abspielen Blick in das Hermann-Göring-Stadion in Breslau, das während des Deutschen Turn- und Sport— festes 1938 der Schauplatz großartiger Kämpfe und Zusammenkünfte sein wird.(Schirner-M) Christian Kautz, der neue Mann der Auto- Union Beim Rennen um den Grohßen Preis von Frankreich am kommenden Sonntag in Reims gibt der Rennfahrer Christian Kautz sein De⸗ but bei der Auto-Union und steuert einen der neuen Rennwagen. Weltbild-Gliese(M) und Diskus: Weſſel(Iſerlohn), Kirchhoff Speer: Matthes(Berlin), Kahle Hamburg); 4mal 100⸗Meter: Krauß, Kohl, Voigt, Dempe. Fivalen der Lunlwane Für den im Rahmen der Wehrmacht⸗Meiſter⸗ ſchaften in Düſſeldorf am 7. Juli ſtattfindenden Fußballkampf gegen die Kriegsmarine hat die Luftwaffe folgende Elf aufgeboten: Tor: Gemünden(VfR Mannheim); Ver⸗ teidigung; Bornemann(Schalke 04)— Krüger(Weſtfalia Herne); Läuferreihe: Jacobs(Hannover 96)— Lauſcher(Sülz 07)— Manthey(Deſſau 05)) Angriff: Petry (Hamborn 97)— Harung(1. FC 93 Hanau)— Plückthun(Eſſener TV Schwarzweiß)— Plän⸗ kers(Hildesheim 06)— Günther(Duisburg 48/99). Der Sieger trifft im Enoſpiel auf die Elf des Heeres. Kommende Audek⸗Regatlen Ein ſchönes Jubiläumsgeſchenk hat Etuf Eſſen mit dem ausgezeichneten Meldeergeb⸗ nis zur 30. Internationalen Eſſener Ruder⸗ regatta am 9. und 10. Juli auf dem Baldeney⸗ ſee erhalten. Insgeſamt ſind von 52 Vereinen 169 Boote mit 922 Ruderern und Steuerleuten genannt worden. Die Reihe der deutſchen Län⸗ derkämpfe im Achter wird hier gegen Hol⸗ land und Belgien fortgeſetzt. Nicht die gewohnte ſtarke Beteiligung hat mit 47 Vereinen, 142 Booten und 770 Ruderern die 53. Internationale Hamburger Rubderregatta an den gleichen Tagen erhalten. Der Ber⸗ liner RC wird diesmal nicht auf der Alſter, ſondern mit Genehmigung des Fachamtes in Eſſen ſtarten. „Große Wiener“ Oie noch nie Der Nennungsſchluß zur„Großen Wiener“ Ruderregatta am 9. und 10. Juli hat alle Er⸗ wartungen übertroffen. Von Königsberg bis Mainz und Köln, von Angermünde bis Kla⸗ genfurt kommen die Vereine, um bei der erſten Großdeutſchen Regatta unſerer Oſtmark die Kräfte zu meſſen. Außerordentlich gut beſchickt ſind die erſtklaſſigen Senior⸗Rennen. So treffen im Einer Haſenöhrl, Dr. Weſthoff, Seedorf; im Doppelzweier Kaidel/ v. Opel, Füth/ Pirſch zuſammen. Militärakademie für Leibesübungen Das Zentralinſtitut für Leibesübungen in Warſchau wird auf Beſchluß des Schul⸗Aus⸗ ſchuſſes des Sejm in eine Militärakademie um⸗ ewandelt. Sie wird die Bezeichnung„Joſef⸗ Za für Leibesübungen“ er⸗ alten. Das Inſtitut, das ſich inmitten des Bielany⸗ Parks bei Warſchau befindet, wurde im Jahre 1929 vom Staat errichtet. Es iſt die einzige Schule dieſer Art in Polen und war im letzten Studienjahr von 250 Hörern beſucht. Auch nach der Erhebung zur Akademie ſoll das Inſtitut vor allem Sportlehrer für Schulen und Ju⸗ gendverbände erziehen, wenngleich ſich auch das Kriegsminiſterium den maßgeblichen Einfluß auf die Unterrichtsgeſtaltung geſichert hat. In den vergangenen Jahren haben an dem In⸗ ſtitut auch ausländiſche Sportler unterrichtet, ſo der deutſche Boxer Schmidt. HBVereinskalender Poſt⸗Sportverein Mannheim. Leichtathletik. Sams⸗ tag, 17.30 und Sonntag, 14 Uhr, Deutſche Vereins⸗ meiſterſchaften beim erſten Kreisprobetreffen im Sta⸗ dion. Jugend: Treffpunkt für die Beteiligten am Kreisprobetreffen Sonntag, 14 Uhr, Stadion.— Schützen: Drittes Badiſches Poſt⸗Vergleichsſchießen im neuen Schützenhaus der Schützengeſellſchaft 1744 Mann⸗ heim, Feudenheimer Landſtraße, am Samstag, 2. Juli, von 13 bis 20 Uhr, und Sonntag, 3. Juli, von 6 bis 17 Uhr. Mannheimer Turngeſellſchaft v. 1899. DVM⸗Kampf im Stadion am Samstag und Sonntag. Samstag: 18 Uhr für Männer. Sonntag: 14 Uhr für Männer und Frauen ſowie Jugend(Staffelläufe).— Jugend⸗ Klubkampf in Frankenthal: Samstag gegen den dorti⸗ gen VfR. Trefſpunkt der Mannſchaft um 16.15 Uhr am Bahnhof Ludwigshafen. Abfahrt 16.31 Uhr. Schi⸗Zunft Mannheim. Montag Gymnaſtik und Vor⸗ bereitung zum Reichsſportabzeichen ab 7 Uhr auf dem Sportplatz„Germania“ bei der Rennwieſe. Mittwoch, .30 Uhr, Gymnaſtit auf dem Sportplatz Almenhof, Robert⸗Blum⸗Straße. f weiter Ji noch m dings und K W windu ausſcho wohl 1 Die heiten von run Schädl lionen 9 Unkrä Millione Gemüſeb dern, erl menge, 1 entſpricht krankh falls 10 v Schädline rung von den Kar der beſor Abbaukra der die Knollen h der Ernt der Schal etwa 5 v. zen, daß i des Som je Garten Werte de⸗ Ernten ge 2 Mrd. 9 Beſonde auf höchſt zenſorten. läſſig un Widerſtan der Ertrag einigen. Kufkläru So müf Großgrund Jahr hind Anpflanzu Nötige geſ miilſe 31 Geſetzes zi turpflanzer Verordnun O bſt bã u die Mail krautve: ſchnges u chutzes wir ſenſ utzdie enſchaftlich desanſtalt: Wirken erf und die nö ganiſatoriſe tand, der Pflanze und danach ausgebildet legen, die ⸗ unter Hinz legentlichem und Krankh⸗ können. E auch von de des Weinba bei wendet Bäuerin un die Schädli im Garten kennen. Die Chemie So zahlre ſind, ſo auch die Mi Bodenbearbe pſlege, Anba zweckmäßige ſch ſehr ent chiedenſten Streuen, Ver Köder, Abſch wandt. Den Ackerſenf, M geht man m oder es wird Kalkſtaub be Rote Spinner fel gegen Me Johannisbeer ſpinſtmotte, S Obſtbau benr Berührungsgi das ſowohl in mitteln verw zuſammen mi teln werden brühe⸗ Obſtb brühe, blei⸗ 1 ſewandt. Di en kleinen au Farben Schering 2 wecke und in rauchsfertige her. Sie verb von wertvolle lich zur Herſtel u a. benötig 350 Tonnen 3 li 1938 ——————— Auto- eis von Reims ein De- nen der e(0 kirchhoff 5 5 e Meiſter⸗ ndenden hat die Krauß, uisburg auf die l Etuf ſeergeb⸗ Ruder⸗ ldeney⸗ ereinen rleuten en Län⸗ Hol⸗ hat mit ern die regatta Ber⸗ Alſter. ites in PPirſ en zen in l⸗Aus⸗ ie um⸗ „Joſef⸗ 1“ er⸗ ielany⸗ Jahre einzige letzten ch nach nſtitut 7 ich da influß at. In n In⸗ htet, ſo r Sams⸗ zereins⸗ m Sta⸗ en am on.— ßen im Mann⸗ 2. Juli, n 6 bis ⸗Kampf mstag: Männer zugend⸗ dorti⸗ ihr am id Vor⸗ uf dem ittwoch, nenhoi⸗ „Hakenkreuzbanner⸗ Wietſchaſts⸗ und 50zialpolitik Samstag, 2. Juli 190588 Für 2 Milliarden fiM weniger in den Kochtopf Feinde der Gärten und Aecker richten großen Schaden an/ Millionenaufwand flir Bekömpfungsmittel In dieſen Monaten entſcheidet es ſich, wie die Ernte ausfallen wird, die uns für ein weiteres Jahr mit Nahrung verſorgen ſoll. Nun hängt faſt alles vom Wetter ab. Es kann noch manche hoffnungsvolle Entwicklung hemmen, es kann auch reichſten Segen bringen. Aller⸗ dings kann nicht der Sommer gut machen, was das Frühjahr verdarb, wie das beim Stein⸗ und Kernobſt in großem Umfange der Fall war. Wenn auch gute Bodenkultur und rechte Pflege den Pflanzen viel Kraft zur Ueber⸗ windung der Wetterunbill geben kann, ſo kann menſchliche Mühe doch dieſe Gefahren nicht ausſchalten. Aber neben den Wetterſchäden bedrohen Feinde aller Art, die der Menſch ſehr wohl vernichten kann, unſere heranreifende Nahrung. Die verſchiedenſten Pflanzenkrank⸗ heiten verurſachen jährlich einen Schaden von rund 860 Millionen RM. Tieriſche Schädlinge vernichten Werte von 620 Mil⸗ lionen RM. Und ſchließlich verringern die Unkräuter unſere Ernten um 600 bis 700 Millionen RM. Hierzu einige Beiſpiele: Der Gemüſebau, in den Gärten und auf den Fel⸗ dern, erleidet Ausfälle von 10 v. H. der Ernte⸗ menge, was einem Werte von 35 Mill. RM entſpricht. Im Obſtbau bewirken die Pilz⸗ krankheiten Ernteminderungen von eben⸗ falls 10 v. H.(Wert 35 Mill. RM, die tieriſchen Schädlinge, vor allem die Obſtmaden, Minde⸗ rung von 20 v. H.(Wert 18 Mill. RM). Bei den Kartoffeln ſchätzt man den Schaden, der beſonders verurſacht wird durch die ſog. Abbaukrankheiten und den Pilz Phytophtora, der die Krautfäule und die Braunfäule der Knollen hervorruft, auf ebenfalls etwa 10 v. H. der Erntemenge. Beim Getreidebau iſt der Schaden geringer. Immerhin beträgt er etwa 5 v. H. der Ernte. Sachverſtändige ſchät⸗ zen, daß in den deutſchen Hausgärten während des Sommers Schäden in Höhe von 60 RM je Garten entſtehen. Man ſieht daraus, welche Werte der Vernichtung anheimfallen, ehe die ſind. Es ſind zuſammen rund rd. RM. Beſonders empfindlich und anfällig ſind die auf höchſte Ertragsleiſtung gezüchteten Pflan⸗ zenſorten. Die Pflanzenzüchter ſind unab⸗ läſſig und mit guten Erfolgen bemüht, die Widerſtandsfähigkeit der Urſprungsforten mit der Ertragsfähigkeit der Hochzüchtungen zu ver⸗ 2 einigen. Kufklärung der Bäuerin und Siedlerfrau So müſſen der Bauer wie der Gärtner, der Großgrundbeſitzer wie der Kleinſiedler das Jahr hindurch bemüht bleiben, die Saaten und Anpflanzungen zu ſchützen. Damit überall das Nötige geſchieht, erläßt der Reichsernährungs⸗ miſifes zu gegebenen Zeiten auf Grund des Geſetzes zum Schutze landwirtſchaftlicher Kul⸗ turpflanzen vom 5. März 1937 entſprechende Verordnungen, z. B. über das Spritzen'der Obſthäume, über das Abraupen, über die Maikäferbekämpfung, die Un⸗ krautvertilgung u. a. m. Für die Durch⸗ ſchnges und Ueberwachung des 144 chutzes wird der beſonders eingerichtete Pflan⸗ ſenſ utzdienſt immer weiter ausgebaut. Wif⸗ enſchaftlich wird er von der Biologiſchen Lan⸗ desanſtalt geführt, die alle Schädlinge und ihr Wirken erforſcht, die Bekämpfungsmittel prüft und die nötige Aufklärung veranlaßt. Die or⸗ ganiſatoriſche Leitung liegt beim Reichsnähr⸗ tand, der bei allen andesbauernſchaften Pflanzenſ utzämter eingerichtet hat und danach ſtrebt, ein möglichſt dichtes Netz von ausgebildeten Perſonen ‚über das Reich zu legen, die aufklärend tätig ſind und die auch unter Hinzuziehung von Hilfskräften bei ge⸗ legentlichem farken Auftreten von Schädlingen und Krankheiten größere Abwehraktionen leiten können. Eingehende Aufklärungsarbeit wird auch von den Organiſationen des Gartenbaues, des Weinbaues, der Kleinſiedler geleiſtet. Da⸗ bei wendet man ſich in erſter Linie an die Bäuerin und an die Hausfrau und lehrt ſie, die Schädlinge in ihrem eigenſten Bereiche, — Garten und in der Vorratskammer zu er⸗ ennen. Die Chemie liefert Bekämpfungsmittel So zahlreich und vielgeſtaltig die Feinde ſind, ſo und verſchiedenartig ſind auch die Mittel zu ihrer Bekämpfung. Beſte Bodenbearbeitung und ſorgfältige Pflanzen⸗ pſlege, Anbau widerſtandsfähiger Sorten und zweckmäßige Fruchtfolge wirken den Schädlin⸗ en ſehr entgegen. Daneben werden die ver⸗ ſchleden ſen Mittel durch Spritzen. Stäuben, Streuen, Vergaſen, Beizen des Saatgutes, als Köder, Abſchreck⸗ und Abtötungsmittel ange⸗ wandt. Den Ackerunkräutern wie Ackerſenf, Melde, Wicken, Kornblumen ufw. geht man mit Kainit und Kalkſtaub zu Leibe oder es wird Eiſenvitriol geſpritzt. Tabak⸗ und Kalkſtaub bewähren ſich gegen Erdflöhe und Rote Spinnen an Gemüſe und Gurken, Schwe⸗ fel gegen Mehltau der Reben, der Stachel⸗ und Johannisbeeren und der Roſen. Gegen Ge⸗ ſpinſtmotte, Schildläuſe, Raupen und Pilze im Obſtbau benutzt man verſchiedene Fraß⸗ und Berührungsgifte, die meiſt Arſen enthalten, das ſowohl in Spritzmitteln wie in Beſtäubngs⸗ mitteln verwandt wird. Daneben oder auch mit Arſen oder mit anderen Mit⸗ teln werden Nikotinleifenlöſung, Kupferkalk⸗ brühe⸗ Obſtbaumkarbolineum, Schwefelkalk⸗ brühe, blei⸗ und queckſilberhaltige Mittel an⸗ Die chemiſche Induſtrie neben vie⸗ en kleinen auch die großen Firmen wie IG⸗ Farben(Bayer⸗Präparate) und Schering A G, ſtellt für die verſchiedenſten Roich und in den verſchiedenſten Formen ge⸗ rauchsfertige oder leicht anzuwendende Mittel her. Sie verbrauch, dabei anſehnliche Mengen von wertvollen Rohſtoffen So werden jähr⸗ lich zur Herſtellung der wichtigſten Chemikalien u a, benötigt: 4000 Tonnen reines Kupfer, 350 Tonnen Blei, 60 bis 70 Tonnen Queck⸗ Hederich, * ſilber, 400 Tonnen Rizinusöl für Raupenleim, für rund 300 000 RM Thallöl, ein Oel aus einem ausländiſchen Holz, und ausländiſche Harze. Daneben natürlich große Mengen von Stoffen, die aus überwiegend deutſchen Roh⸗ ſtoffen gewonnen werden wie Kalk, Holzaſche, Teerſtoffe. Der Verkauf dieſer Mittel erfolgt faſt aus⸗ ſchließlich durch den Facheinzelhandel. Obwohl die chemiſche Induſtrie in dieſem Frühjahr Preisermäßigungen hat eintreten laſſen — bis zu 7 v. H. bei Beizmitteln—, ſind die Präparate für den Verbraucher doch verhält⸗ nismäßig teuer. Wenn ſie im wünſchenswerten Umfang angewandt werden, dann ſtellen ſie eine erhebliche Belaſtung der einzelnen Be⸗ triebe dar. Der Reichsnährſtand beziffert die jährlichen Ausgaben der Landwirtſchaft für Mittel zur Schädlingsbekämpfung auf min⸗ deſtens rund 30 Mill. RM, während die che⸗ miſche Induſtrie nur rund 18 Mill. RM an⸗ gibt. Wie hoch der Verbrauch in den Klein⸗ gärten der Siedler iſt, läßt— nicht feſtſtellen. r wird auch ſchon einen erheblichen Betrag erreichen. Was das Reich gibt Die Mittel, die vom Reich und den Län⸗ dern laufend für den oob⸗AM. ah ausge⸗ worfen werden— 600 000 RM jährlich— reichen für einen weiteren Ausbau nicht aus. Auch der Organiſationsbeitrag der chemiſchen Induſtrie in Höhe von 90000 RM fällt nicht ſehr ins Gewicht. Hinzu kommen freilich die Beihilfen des Reiches für die Anſchaffung von Beizapparaten, Spritzen u. a. m. Auch für be⸗ londere Aktionen ſtellt das Reich Mittel zur Verfügung. So z. B. in dieſem Jahr für die Maikäferbekämpfung 100 000 RM, für die Un⸗ krautbekämpfung 300000 RM. Die ſtändigen Abwehrmaßnahmen gegen den Kartoffel⸗ käfer an der deutſchen Weſtgrenze gehen ganz za Laſten des Reiches. Wenn es auch wohl aum gelingen wird, die Schädlinge und Krank⸗ heiten ganz auszurotten, ſo iſt es doch wohl möglich, ihre Schäden auf ein erträgliches Maß zu verringern. Exportförderung- Aufgabe der nordbad. Wirischaft Belra'ssitzung der lndustrie- und Handelskammer Mannhem Am Montag, 27. Juni 1938, fand unter Anweſenheit des Badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſters, Mi⸗ niſterpräſident Staatsrat Pg. Köhler, die konſti⸗ tuierende Sitzung des Beirats der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim ſtatt. In dieſer Sitzung wurde durch den Badiſchen Miniſterpräſidenten der neue Prüſident der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim, Rechtsanwalt Heinrich Goebels, Mit⸗ inhaber der Firma Huth& Co., Mannheim, in ſein Amt eingeführt. Außer den Mitgliedern des Beirates hatten ſich zu der Einführung des Präſidenten auch die Vertreter der Partei eingeſunden, unter anderem der Mannheimen Kreisleiter, Pg. Schneider, und der Kreisobmann der DAß, Pg. Scherr, Mannheim. Nach der Eröffnung der Sitzung durch Präſident Goebels begrüßte Miniſterpräſident Köhler den neuen Präſidenten der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mann⸗ heim. Er wies in ſeiner Begrüßungsanſprache darauf hin, daß Präſident Goebels das Vertrauen aller Stel⸗ len der Partei und des Staates genieße, die bei der Berufung in dieſes Amt mitzuwirken haben; er ver⸗ ſicherte Herrn Präſidenten Goebels insbeſondere auch ſeines Vertrauens und gab dem Wunſche Ausdruck, er möge dieſes Amt ebenſo erfolgreich führen, wie dies ſein Vorgänger, Präſident Dr. Reuther, dem er den Dank der Regierung für ſeine Amtsführung be⸗ reits anläßlich der letzten Beiratsſitzung zum Ausdruck gebracht hatte, unter ſchwierigen Verhält⸗ niſſen getan hat. Exportaufgaben Nordbadens In grundſätzlichen Ausführungen wies Miniſter⸗ präſident Köhler anſchließend auf zwei beſondere Auf⸗ gaben hin, die der wirtſchaftlichen Führung des nord⸗ badiſchen Bezirks obliegen, Aufgaben, die einesterls aus der Grenzlandlage des Bezirks ſich ergeben und andererſeits mit der Frage der Förderung des deutſchen Außenhandels zuſammenhängen. Auf das letzte Problem beſonders eingehend, hob Mi⸗ niſterpräſident Köhler hervor, daß gerade für Baden und insbeſondere auch für Nordbaden mit ſeiner viel⸗ geſtaltigen, exportorientierten Induſtrie, deren Geſamt⸗ umſatz zu einem Drittel auf Exportumſatz entfällt, die nachdrückliche Förderung der wirt⸗ ſchaftlichen Beziehungen zum Aus⸗ lande von beſonderer Wichtigkeit iſt. Jeder Kauf⸗ mann und insbeſondere jeder Induſtrielle müſſe ſich ſtets vor Augen halten, daß er auf dieſem Gebiet ſein Beſtes zu leiſten habe. Wenn er die hier geſtellten ſchweren Aufgaben erfülle, dann komme er dem be⸗ ſonderen Wunſche des Führers und ſeiner Mitarbeiter auf wirtſchaftlichem Gebiet nach. Zuſammenfaſſend betonte Miniſterpräſident Köhler, daß alle wirtſchaftlichen Probleme, die uns zur Lö⸗ ſung geſtellt ſind, nur dann befriedigend geſtaltet wer⸗ den können, wenn die Vorausſetzungen in einem von vollſtem Verſtändnis getragenen Zuſammenwirken aller Inſtanzen, insbeſondere auch in enger Zuſammenarbeit mit der Deutſchen Arbeitsfront gegeben ſind. Nach⸗ dem Miniſterpräſident Köhler den Präſidenten Goebels nochmals ſeines Vertrauens verſichert hatte, gab er ihm die beſten Wünſche für ſeine Amtsführung mit auf den W eg. Präſident Goebels dankte dem Miniſterpräſidenten; er verſicherte, daß er ſich mit allen Kräften bemühen werde, ſich der ihm geſtellten Aufgabe und des ihm übertragenen Amtes würdig zu erweiſen. Er betonte dabei, daß er von ſeinem Amtsvorgänger, Präſident Dr. Reuther, die Kammer in ausgezeichneter Verfaſſung übernommen habe. Gegen Störungsverſuche In grundlegenden Worten ging Präſident Goebels anſchließend auf die beſonderen Aufgaben ein, die innerhalb des Bezirks erwachſen, den die Kammer be⸗ treut; er hob dabei hauptſächlich zwei Probleme her⸗ vor: Zunächſt unterſtrich er die ſchwierige Lage, die ſich für den Bezirk aus der Tatſache des Grenzland⸗ raumes ergebe. Im Zuſammenhang damit wies er ferner eindringlich auf die Aufgaben hin, die auf ver⸗ kehrspolitiſchem Gebiet liegen. Er betonte, daß es Sache der Induſtrie, und Handelskammern am Rhein ſei, beſonders darauf zu achten, daß die wirtſchaftlichen Beziehungen des Rheins und des Oberrheins inner⸗ halb Deutſchlands und vor allem im Rahmen des deutſchen Außenhandels nicht zugunſten anderer Ge⸗ biete geſtört würden, da gerade dieſe Beziehungen zur Durchführung der ſchweren Aufgaben, die dem weſt⸗ lichen Grenzgebiet erwachſen, unbedingt benötigt wer⸗ den. Präſident Goebels beſprach in ſeiner Rede des weiteren Probleme des Einzelhandels ſo⸗ wie die Aufgaben, die ſich auf dem Gebiet der Aus⸗ fuhr für die Wirtſchaft des Bezirks ergeben. Er unter⸗ ſtrich nachdrücklich die Ausführungen des Herrn Mini⸗ ſterpräſtdenten. Im Anſchluß an die Worte des Miniſterpräſidenten Köhler betonte Präſident Goebels, daß er ſelbſt das größte Gewicht auf eine gute und erſprießliche Zu⸗ ſammenarbeit mit den Regierungsſtellen und ſämt⸗ lichen Parteidienſtſtellen, insbeſondere auch mit der Deutſchen Arbeitsfront, legt, daß er dabei aber auch eine Zuſammenarbeit mit der Wehrmacht und der Preſſe anſtrebt. Die Ausführungen des Miniſterpräſidenten Köhler und des Präſidenten Goebels wurden mit großem Bei⸗ fall aufgenommen. Anſchließend hielt Erſter Bergrat 2 andſchü tz⸗ Karlsruhe einen Vortrag über den„Badiſchen Bergbau im Aufvau der Wirtſchaft“. Die Anweſenden dankten dem Vortragenden für ſeine außerordent ich inter⸗ eſſanten Ausführungen, die werwolle Einblicke in den badiſchen Bergbau vermittelten, durch herzlichen Bei⸗ fall. Präſident Goebels ſchloß die Verſammlung mit dem Dank an den Führer. Bemannung von Wasserfahrzeugen Heue Vorschriften auf deutschen Binnenwasserstraßen rd. Berlin, 1. Juli.(Drahtbericht unſerer Ber⸗ liner Schriftleitung.) Wie das Fachamt„Energie⸗Ver⸗ kehr⸗vVerwaltung“ der Deutſchen Arbeitsfront mitteilt, beabſichtigt der Verkehrsminiſter, mit Rückſicht auf die Verſchiedenheit der in den Schiffahrtspolizeiverord⸗ nungen für die einzelnen Waſſerſtraßen enthaltenen Beſtimmungen über die Mindeſtbemannung der Fahr⸗ zeuge und Flöße gleichmäßige Worſchriften herauszugeben. Die bisherigen Vorſchriften weiſen ſo⸗ wohl in Bezug auf Abgrenzung der einzelnen Fahr⸗ zeuge nach Tragfähigkeit und ſonſtigen Merkmalen— Pferdekräfte der Maſchinen, Heizfläche der Dampfkeſſel uſw., bei Flößen nach Länge, Flächeninhalt oder Raumgehalt— als auch hinſichtlich der Bemannung ſelbſt weſentliche Unterſchiede auf. Das Reichsverkehrsminiſterium hat einen Entwurf einer Polizeiverordnung über die Mindeſtbemannung der Fahrzeuge und Flöße auf deutſchen Binnenwaſſer⸗ ſtraßen ausgearbeitet. Der Geltungsbereich dieſer Ver⸗ ordnung ſoll ſich auf ſämtliche dem allgemeinen Verkehr dienenden deutſchen Binnenwaſſerſtraßen(Reichswaſſer⸗ ſtraßen) mit Ausnahme der Stromgebiete des Rheins und der Donau erſtrecken. Meue Zechen in Westfalen Gruben arbeiten mit Hochdruck Dortmund, 1. Jult.(Eigener Bericht.) Im Zeichen des gewaltigen Wirtſchaftsauſſchwungs wurden in Weſtfalen nicht nur ſämtliche früher ſtilgelegten Gruben wieder in Betrieb genommen, ſondern überall ſchießen neue Fördertürme empor. Auf der Zeche Guſt av Adolf der Gelſenkirchener Bergwerks⸗AG. iſt die Förderung jetzt auf⸗ genommen worden. Bei Marl beginnen die rhei⸗ niſchen Stahlwerke mit dem Bau der Doppelanlage. In Heſſen bei Hamm täuft die Gewerkſchaft Sachſen einen neuen Schacht ab und in Oberaden bei Lünen entſteht ebenfalls ein neues Bergwerk. Das ſind nur Werke, die in Weſtſalen neu erſtehen. Aber auch in den übrigen Kohlenrevieren des Reiches wird durch den Neubau von Anlagen dem zunehmen⸗ den Bedarf an Kohle Rechnung getragen. Koh'e iſt heute unſer wichtigſter Rohſtoff. Seine Bedeutung hat noch gewonnen durch die Heimkehr Oeſterreichs in das Reich. Die gewaltigen Eiſenwerke der Oſtmark brau⸗ chen Kohlen in großen Mengen. Die möglichſt ſchneile Fertigſtellung des Rhein⸗Main⸗Donau⸗Kanals ermög⸗ licht dieſen Werken nicht nur einen billigen Bezug, ſondern ſichert dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtrie⸗ gebiet auch einen großen Abſatzmarkt auf lange Sicht. Reichsdeutſche Beförderungsſteuer in Oeſterreich DNB Berlin, 1. Juli. Am 1. Juli 1938 tritt die reichsdeutſche Beförderungsſteuer in Oeſterreich in Kraft Mit dem gleichen Zeitpunkt werden die öſter⸗ reichiſchen Eiſenbahnverkehrsſteuern und die öſterreich'⸗ ſche Kraftwagenverkehrsſtener außer Kraft geſetzt. Für die Benutzung der Reichsbahn tritt die ſteuerliche Ver⸗ änderung nicht in die Erſcheinung Eine Erhöhuna der ſteuerlichen Belaſtung im gewerbsmäßigen Kraftfahr⸗ zeugverkehr wird durch die Einführung der an ſich höheren reichsdeutſchen Beförderungsſteuer an Stelle der öſterreichiſchen Kraftwagenverkehrsſteuer nicht her⸗ vorgerufen. In einem gleichzeitig mit der Verordnung ergangenen Erlaß an die Oberfinanzpräſidenten hat der Reichsminiſter der Finanzen die Beförderungs⸗ ſteuer für Beförderungen durch öſterreichiſche Verkehrs⸗ unternehmen innerhalb des Landes Oeſterreich vor⸗ läufig auf die Steuerſätze der ehemaligen öſterreichi⸗ ſchen Kraftwagenverkehrsſteuer ermäßigt. Iſt jedoch der reichsdeutſche Beförderungsſteuerſatz im Einzelfall ge⸗ ringer als der entſprechende öſterreichiſche Steuerſatz, ſo wird die Steuer nach dem reichsdeutſchen Beförde⸗ rungsſteuerſatz berechnet. Sportgeräte aus Großbetrieben Es wird heute immer mehr Sport getrieben und dieſe neuen Sportler brauchen Fußbälle, Tennisſchlü⸗ ger, Speere und Kugeln. Mit dem ſteigenden Bedarf vergrößert ſich auch die Sportartikelinduſtrie. 1932 gab es nur 232 Betriebe mit mehr als fünf Perſonen, die insgeſamt etwa 4882 Arbeiter und Arbeiterinnen be⸗ ſchäftigten. 1936 waren es ſchon 256 Betriebe mit 8654 Beſchäftigten. Dabei haben beſonders die großen Be⸗ triebe zugenommen. Insgeſamt iſt nämlich die Zahl der Betriebe mit mehr als 5 Perſonen von 1932 bis 1936 um 15 Prozent geſtiegen, die Zahl der Betriebe mit mehr als 50 Perſonen hat jedoch um faſt 70 Prozent zugenommen. Die Werbung für den Volks⸗ ſport, den Betriebsſport und den Sport in der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ wird auch der Sportartitelinduſtrie noch mehr Abſatz bringen. Das unbekannte Korbmacherhandwerk Das Korbmacherhandwerk hat in unſerer Volkswirt⸗ ſchaft eine viel größere Bedeutung, als gemeinhin be⸗ kannt iſt. Es gibt in Deutſchland rund 1100 Betriebe, in denen ungefähr 23 000 Perſonen beſchäftigt werden. Sie erzielen einen umſatz von etwa 100 Millionen Reichsmark jährlich. Das Rohmaterial, die Korbweide, beziehen die Handwerker nur aus Deutſchland. 1937 waren faſt 9200 Hektar mit Korbweiden angebaut. Neben Korbmöbeln für Haus und Garten, den Körben für die Hausfrau, flechten die Korbmacher auch Korb⸗ waren für die Induſtrie, zum Beiſpiel als Ver⸗ packungsmaterial in der Glasinduſtrie. Bäckereien und Wäſchereien benutzen gleichfalls den Weidenkorb. Eine beſondere Bedeutung haben die Körbe auch in der Landwirtſchaft, insbeſondere bei den Obſtbauern, die zum Teil beſondere Pflücktörbe und Transportkörbe benutzen. 3 Meldungen aus der industrie Sw Ss der Heinrich Lanz Ac, Mannheim. In der oHV der Heinrich Lanz Ac, Mannheim, waren 4 728 000 RM. As vertreten. Zum Jahresabſchluß 1937 wies der AR⸗Vorſitzer, Dr. Sippell(Berlin) darauf hin, daß das Unternehmen durch verſtärkte Maſchinen⸗ lieferung zu einem gewiſſen Ausgleich des Mangels an landwirtſchaftlichen Arbeitskräften beigetragen habe. Es ſei gelungen, den Abſatz nach dem Ausland nicht nur im bisherigen Umfange aufrecht zu erhalten, ſon⸗ dern weiter zu erhöhen. Trotz der Abſatzerſchwerungen auf dem Weltmarkt ſei zu hoffen, daß der Anteil der Ausfuhr gehalten werden könne. Die Höhe der Bilanz⸗ ſumme, der Verbindlichkeiten ſowie des Umlaufver⸗ mögens ſpiegelten die Geſchäftsausweitung wider. Die HV genehmigte einſtimmig die Vorſchläge der Verwal⸗ tung, Aus einem Reingewinn von 1 060 095 RM. ge⸗ langt wiederum eine Sprozentige Dividende zur Aus⸗ ſchüttung. Der Auſſichtsrat ſetzt ſich auf Grund der Neuwahl aus folgenden Herren zuſammen: Dr. jur. Karl Ernſt Sippell(Vorſtandsmitglied der Deutſchen Bank, Berlin, Dipl.⸗Ing. e. h. Ernft Röchling, Paris; R. Beſemfelder, Direktor der Süddeutſchen Zucker AG, Waghäuſel, Dr. Ernſt Buſemann, Vorſitzer des Vor⸗ ſtands der Deutſchen Gold⸗ und' Silberſcheideanſtalt vorm. Roeßler, Frankfurt a.., Philipp Frank, Bank⸗ direktor, Mannheim, Kommerzienrat Dr. Carl Sahr, Bankdirektor, Mannheim, Kommerzienrat Dr. Hermann Röchling, Völtlingen, Max H. Schmid, Vorſitzer des Vorſtands der Zellſtofffabrit Waldhof, Berlin, Wil⸗ helm Werhahn, Kaufmann, Neuß a. Rh., Dr. Werner Kleinherne, Magdeburg. Sw Schütte⸗Lanz Holzwerke Ac, Mannheim⸗Rheinau. — Ausfuhrſteigerung um 22 Prozent. Die Geſellſchaft, die ſich mit der Fabrikation von Sperrholzplatten be⸗ ſonders für den Fahrzeugbau befaßt, weiſt für 1937 einen Jahresertrag von 1,50 Mill. RM. aus(i. V. 2,13 Mill. bei 0,60 Mill. Sonſtigem Aufwand). Dazu kommen Zinſen von rd. 34 200(23 900) und ao, Er⸗ träge von 131 000(10 000) RM. Ihnen ſtehen gegen⸗ über Löhne und Gehälter mit 0,95(0,93), ſoziale Auf⸗ wendungen mit 0,10(0,10), Abſchreibungen mit 0,29 (0,25) und Steuern mit 0,24(0,18) Mill. RM. Ein⸗ ſchließlich Vortrag beträgt der Reingewinn rd. 160 000 (162 000) RM. Hieraus wird eine Dividende von wie⸗ der 10 Prozent auf das AK von 450 000 RM. ausge⸗ ſchüttet. Der Verlauf des Geſchäftsjahres war beſtimmt durch die Schwierigkeiten der Beſchaffung und die Steige⸗ rung der Preiſe des Rohholzes. Die produzierten Mengen konnten bei dem großen Bedarf der holzver⸗ apbeitenden Induſtrie leicht abgeſetzt werden. Dabei gelang es, die Ausfuhr um insgeſamt 22 Proz. gegen⸗ über dem Vorjahr zu ſteigern. Sw Süddeutſche Zucker AG, Mannheim.— Wieder 10 Prozent Dividende.— Die Gruppe Flegenheimer ausgeſchaltet. In der heutigen Sitzung des Aufſichts⸗ rats der Süddeutſchen Zucker AG, Mannheim, wurde die Bilanz mit Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 1937/8 genehmigt und beſchloſſen, die HV am 209. Auguſt 1938 abzuhalten. Es wird die bisherige Divi⸗ dende vorgeſchlagen, d. h. 10 Prozent, wovon 2 Pro⸗ zent an den Anleiheſtock gehen. Außerdem kommen aus dem alten Anleiheſtock 4,84 RM. auf je 100 RM. Aktienkapital zur Auszahlung. Es wurde in der Sitzung mitgeteilt, daß auch der Reſt der bisherigen Flegenheimerſchen Beteiligung Mitte Dezember 1937 vollſtändig abgegeben wurde und in Verbindung damit auch Herr Albert Flegenheimer aus dem Aufſichtsrat ausgeſchieden iſt. Ebenfalls wurde bekanntgegeben, daß Kommerzienrat Dr. h. c. Theodor Frank ſein Amt als Aufſichtsratsmitglied niedergelegt hat. Hiermit ſind auch die letzten nichtariſchen Einflüſſe bei der Geſellſchaft ausgeſchaltet Die Firma A. u. J. Flegenheimer beſaß zuletzt nur —— einige hunderttauſend Reichsmark Sübdzucker⸗ lltien. Rhein-Mainische Abendbörse Die Abendbörſe war außerordentlich ſtill. Gegen⸗ über dem Mittagsſchluß, der uneinheitlich lag, war kaum eine Veränderung in der Grundhaltung feſt zu⸗ ſtellen. Es lagen Schwankungen nach oben und unten im Ausmaß von—½ v. H. vor. So waren ſchwächer Mannesmann, Berger, Daimler, Hoeſch, aber feſter Adlerwerte, Linoleum, Demag und Metallgeſellſchaft. ZG⸗Farben wurden mit 156—1561/ genannt. Renten ſehr ſtil, Kommunalumſchuldung 95.90. Die Abend⸗ börſe ſchloß ruhig. Baumwolle Bremen, 1. Jufi. Juli 990 Brief, 982 Geld: Oktober 1016 Brief, 1014 Geld; De zember 1023 Brief, 1023 Geld; Januar 1031 Brief, 1030 Geld; März 10432 Brief, 1041 Geld: Mai 1048 Brief, 1046 Geld.— Tendenz: ruhig, ſtetig. 1 „hakenkreuzbanner“ Unterhaltung und Wiſſen Samstag, 2. Juli 1958 Deutsche Seelenkunde und deutsche Erneuerung Zur Tagung der deutschen Gesellschaft für Psychologie/ Von Professor Erich Jaensch Die 16. Tagung der Deutſchen Geſellſchaft für Pſychologie, die unter dem Protektorat des Gauleiters und Reichswalters Staatsminiſter Fritz Wächtler vom 1. bis 4. Juli in Bay⸗ reuth ſtattfindet, wird das Hauptthema„Cha⸗ rakter und Erziehung“ behandeln. Die lange Fremdherrſchaft und ſyſtematiſche Unter⸗ drückung arteigener Anſätze in den Weltanſchau⸗ ungsfächern beeinflußte aufs ſtärkſte auch das Gebiet der Erziehung. Es ſoll nun der Verſuch gemacht werden, echte deutſche Seelenkunde vor der Erzieherſchaft herauszuſtellen. Das Haus der Deutſchen Erziehung iſt gleich⸗ ſam ein Symbol dafür, daß Erziehung dem nationalſozialiſtiſchen Staat als eine heilige Angelegenheit gilt. Im Umkreis dieſer geweih⸗ ten Stätte kann nur Weſentliches zu Worte kommen. Hat die deutſche Pſychologie etwas Derarti⸗ ges zu ſagen? Noch immer bezweifeln es manche, unter dem Eindruck der jüngſten Ver⸗ gangenheit. Der breiteren Oeffentlichkeit ſteht etwa vor Augen, daß gewiſſe Richtungen der Pſychoanalyſe zu einer geradlinigen Fortſet⸗ zung des Weltbildes von Karl Marx geworden waren, daß die Lehre des jüdiſchen Pſychoana⸗ lytikers Alfred Adler in dem nun wieder heim⸗ gekehrten Oeſterreich eine Zeitlang faſt als amtliche„Staatsphiloſophie galt. Zahlreiche Volksgenoſſen erinnern ſich daran, daß eine pſy⸗ chologiſch zergliederte Gattung ſogenannter „Dichtung“ im Krankhaften förmlich ſchwelgte und es zur Norm erhob. In der pſychologiſchen Wiſſenſchaft war ebenſo wie in der Literatur die Neigung verbreitet, den Blick für alle menſchlichen Niveau⸗ und Rangunterſchiede auf⸗ zuheben. In exaktem„ſtreng wiſſenſchaftlichem“ Gewand auftretende und darum der Oeffent⸗ lichkeit unangreifbar ſcheinende Aeußerungen des Kulturboſchewismus waren manche dieſer Pſychologenſchulen, die bei uns in Deutſchland damals das Feld behaupteten. Nun haben ſie im Ausland ihre Hochburgen bezogen, von wo ſie ihre der Oeffentlichkeit unſichtbaren, aber machtvollen Geſchütze gerichtet halten, als ge⸗ tarnte Geiſtesinſtrumente zerſetzender Weltan⸗ ſchauungen. Alles dies wurde von wenigen klar erkannt, aber von vielen gefühlt und geahnt. Mancher Deutſche verbindet darum noch jetzt mit dem Begriff„Pſychologie“ eine Vorſtellung von Be⸗ ſtrebungen, die ſich zu den Zielen unſerer Be⸗ wegung gegenſätzlich verhalten. Und wie viele Erwachſene von heute ſind einmal als Jugend⸗ liche mittels der jüdiſchen Intelligenz⸗ teſts von William Stern geprüft worden, die vielfach einen beinahe amtlichen Charakter an⸗ genommen hatten. Mancher der ſo Geprüften mochte inſtinktmäßig fühlen, daß dieſe Form der Menſchenauswahl notwendig dazu führen mußte, immer wieder einen artfremden Intelli⸗ genztypus auf den höheren Bildungsweg zu bringen. Die Intelligenzlehre des jüdiſchen Pſychologen Stern war wirklich„völkiſche Wiſ⸗ ſenſchaft“, betrieben und praktiſch angewandt auf Koſten unſeres, aber nicht im Sinne unſeres Volkes. Steht nach alledem die Pſychologie nicht im Gegenſatz zu dem, was wir nun anſtreben? So denken unter dem Eindruck der vorherrſchenden Bilder der Vergangenheit zweifellos noch heute viele Volksgenoſſen. Sie begehen einen der verhängnisvollſten Irr⸗ tümer. Wir antworten ihnen mit der Frage: Sollen wir etwa deshalb, weil die Politik der letzten Jahrzehnte ſchlecht war, nun alle Poli⸗ tik aufgeben und unpolitiſch werden? Im Ge⸗ genteil! Ueberall da, wo früher die größten Verfehlungen begangen wurden, liegen heute gerade die größten Aufgaben. Niedergelaſſen und ausgewirkt hat ſich jenes verfehlte Syſtem nicht in peripheren, gleichgültigen Randzonen des Lebens, ſondern in deſſen zentralen Ge⸗ bieten, von wo aus das ganze Daſein zu er⸗ faſſen war. Das zentralſte Lebensgebiet war die Politik, und daher auch damals das Gebiet der größten Verfehlungen. „Es geht um die Wahrheit“, ſo kennzeich⸗ nete der Naturforſcher Ph. Lenard die natio⸗ nalſozialiſtiſche Bewegung in der härteſten Kampfzeit von 1932 und gab damit den Män⸗ nern der Wiſſenſchaft das Panier in die Hand. Am ſtärkſten verdeckt gehalten wurde dit Wahr⸗ heit im Bereich der menſchlichen und völkiſchen Dinge, dank eines Syſtems, das die Wahrheit auf dieſem Gebiet zu fürchten hatte. Schon in den Jahren vor der Machtergreifung liefen parallel mit dem politiſchen Kampf geiſtige Kämpfe um die Wahrheit auch auf unſerem Felde. Wie der Vergangenheit eine einſeitig orientierte oder irrtümliche Pſychologie als Hauptſtützpunkt ihrer Verirrungen diente, ſo hilft nun die deutſche Pſychologie auf wiſſen⸗ ſchaftlichem Gebiet mit, die von unſerer Zeit und unſerer Bewegung vertretene Wahr⸗ heit zum Siege zu führen. Der Grund zur modernen Pſychologie wurde durch Naturforſcher gelegt(Helmholtz, Fechner, Wundt u..). Das bedeutet nicht, daß ſie das Slot angaß von ſich ausſchließt. Wohl aber folgte aus dieſer Entwicklung, daß die enge Beziehung von Leib, Seele und Geiſt, zwiſchen Kilianskirche in Höxter Schmucke hochgiebelige Bürgerhäuser geben noch Zeugnis ab von der Schönheit dieser Hanse- stadt, die im 15. und 16. Jahrhundert ihre größte Blüte erlebte. Aufnahme: Landesfremdenverkehrsverband Weserbergland Selix Riemkasien noclimidt suclit das groſie Abenteuer Copyright by August Scherl Nachfolget, Berlin SW 68 21. Fortſetzung Geſtändniſſe in der Abſchiedsſtunde „Guten Morgen!“ brüllte er faſt, als er nahe bei ihr war. Sie wurde über und über rot. Im gleichen Augenblick rief ſie ein paar Worte in den Laden hinein, und ſofort kam ein alter Mann hervor, der vor dem Herrn Kleinſchmidt zitterig die Kappe zog. Er ſei der Onkel, ſagte er in einem gerade noch erahnbaren Deutſch, dieſes junge Mädchen ſei ſeine Nichte, und er in ihrem Namen, im Namen ſeiner Nichte, wolle bitten, ob Exzellenz ihr wohl die Bitte erfüllen möchte, eine kleine Bitte nur, eine Freundlichkeit für ein junges Mädchen, ein ganz kleines Autogramm nur. Ganz klein ge⸗ nügt ſchon. Seine Nichte, als ein Mäsdchen, habe es nie gewagt, aber er, als der Onkel, er wage es und bitte ergebenſt.. Ein Autogramm! „Wenn Exzellenz die ganz große Güte haben wollen!“ Ein Autogramm! Jetzt kam auch ſie noch, die erglühende Schön⸗ heit. Sie verneigte ſich und ließ kein Auge von ihm. Er konnte nicht verſtehen, was ſie in der Inſelſprache zu ihm redete, aber er ſah den Notizblock und die dargehaltene Füllfeder. Er glotzte auf ſie hin, auf die Feder, auf den Onkel, der bereits wartete, und ſo, mit einer Gebärde des größten Zornes, ſchmetterte er feinen Namen aufs Papier, grüßte und ſchritt davon. Er war ſo außer ſich, und jeder Stein hier herum ſchien ihn höhnen zu wollen. Er gedachte im Hotel wie ein brüllender Löwe aufzutauchen, Paß und Rechnung zu verlangen und mit dem Jungen zuſammen heute noch nach Dubrovnik zu fahren. Aber es war zu ſpät. Ueber der Horizontlinie erſchien draußen auf dem Meere der weiße, blitzende Rumpf des„Presdo⸗Undſoweiter“, und Herr Klein⸗ ſchmidt erkannte im erſten Berechnen, daß er Koffer, Paß und Rechnung bis zur Abfahrt nicht mehr herbeiſchaffen konnte. Außerdem kam hinter der Schifferkapelle jetzt der Junge hervor und winkte. Sie hatten ſich verab⸗ redet, hier am Landungsplatz Abſchied zu nehmen. Herr Rotter ſah nach einer nichtgeſchlafenen Nacht aus, aber auch Herr Kleinſchmidt ſah nicht gut aus. Und vom Hotel kam der Haus⸗ diener mit dem Rotterſchen Koffſer. Er kam langſam durch die Hitze über den Platz. „Und hoffentlich mit dem Paß“, hoffte Rot⸗ ter.„Er hat mir geſchworen, den Paß nicht zu vergeſſen.“ „Ich möchte am liebſten heute ſchon mit⸗ fahren“, ſagte Kleinſchmidt und ſah auf den Dampfer, der immer näher herankam in ſei⸗ ner weißen Herrlichkeit.„Ich fahre morgen um die gleiche Stunde. Wenn Sie nett ſein wollen. Herr Rotter, erwarten Sie mich in Dubrovnik an der Landungsbrücke.“ „Das wäre ja herrlich!“ rief der Junge und hatte trotz dem großen Liebeskummer einen Freudenglanz im Geſicht.„Wir ſind nun bisher fo lange zuſammen geweſen...“ „Und das war das Beſte an der ganzen Reiſe“, ſagte Kleinſchmidt grimmig. „Aber warum haben Sie dann nicht geſtern gleich—?“ „Weil ich“, ſagte Herr Kleinſchmidt,„genau wie Sie ebenfalls meine gewiſſen delikaten Angelegenheiten auf der Inſel hatte.„Sie werden hoffentlich nie etwas davon gemerkt haben. Oder wie?“ „Ich habe nie etwas gemerkt“, ſprach Rotter und ſtaunte ihn an. „Um ſo beſſer. Nämlich wenn man ſchon— das laſſen Sie ſich geſagt ſein, Herr Rotter—, dann legt ein Gentleman den Hauptwert auf die Diskretion.“ Der Dampfer„Preſto“ kam jetzt im Ernſt heran. Die Troſſen wurden ausgeworfen, die Landungsbrücke mit ihren hohen Rädern wurde herangerollt, herumgeſchwungen und hochgerich⸗ tet. Herr Rotter ging die Brücke hinauf, Herr Kleinſchmidt blieb unten ſtehen und winkte und winkte. Er war ſehr taurig. Nur der Gedanke, daß er morgen um dieſe Zeit ebenfalls fahren würde, hob ihn noch. „Karopoulos“, ſchrie plötzlich von oben der Junge, hoch vom Schiff,„der Paß, der Paß!“ „Ah, der Paß“, ſchrie der Hausdiener, aber er war keineswegs niedergeſchmettert, ſondern fuhr triumphierend mit der Hand in die Jacken⸗ taſche und reichte den Paß einem Matroſen zu, der Matroſe reichte ihn einem anderen Ma⸗ troſen, der Paß wanderte, und endlich gelangte der Paß in die Hand des jungen Herrn Rotter, der ſich vor Schrecken ſchon ans Herz greifen wollte. Der Dampfer glitt ab. Zwiſchen Kai und Schiff tat ſich weiter und weiter das Meer auf, und Rotter, der gute Rotter, legte beide Hände zum Schalltrichter zuſammen, um noch einmal zu rufen, was er zehnmal ſchon geſagt hatte:„Sehen Sie zu, daß Sie Loni ſprechen können!“ „Ja, ja“, ſchrie Kleinſchmidt zurück,„jawohl, jawohl!“ Und morgen mittag um die gleiche Zeit, dachte er, fahre ich auch. — denen das 19. Jahrhundert vielfach eine un⸗ überbrückbare Kluft aufrichtete, in der Pſycho⸗ logie von Anfang an eine Selbſwerſtändlichkeit war. Das trug und trägt ihr noch heute viel Gegnerſchaft ein, ſteht aber gerade im Einklang mit den von unſerer Bewegung vertretenen An⸗ ſchauungen. Daß dies mit Materialismus nichts zu tun hat, zeigt die moderne Seelen⸗ forſchung mit größter Deutlichkeit. Vor allem war es eine notwendige Folge dieſes Ausgangspunktes, daß die Pſychologie ihre Forſchungen entweder geradezu nach natur⸗ wiſſenſchaftlicher Methode oder doch im Kontakt mit der Naturwiſſenſchaft durchführt. Die be⸗ ſondere Stärke naturwiſſenſchaftlicher Forſchung liegt darin, daß die Ergebniſſe überall nach⸗ prüfbar ſind. Als ein auf naturwiſſenſchaft⸗ licher Grundlage ruhendes Fach hat auch die Pſychologie dieſe Eigenſchaft der Nachprüfbar⸗ keit. Sie iſt aber zugleich, da ſie vom Menſch⸗ lich⸗Seeliſchen handelt, ein Weltanſchau⸗ ungsfach. Unter den Weltanſchauungsfächern nimmt ſie eine einzigartige Sonderſtellung ein dank ihrer objektiven und durchgängigen, eben von ihrer naturwiſſenſchaftlichen Grundlage herrührenden Nachprüfbarkeit. Wir führen un⸗ ſere Unterſuchungen ſo durch, daß wir unſere Befunde vor einem jeden, auch einem unſerem Volke feindlichen Fachforum mit der ruhigen Zuverſicht ausbreiten können:„Ueberzeugt euch ſelbſt, prüfet nach!“ Darum propagieren wir auch keine beſtimmte„Richtung“.— Auch unſere Bayreuther Tagung wird ſich davon fernhal⸗ ten—. Die Wahrheit muß ſich ſelbſt durchſet⸗ zen. Widerſtände können ihre Anerkennung ver⸗ zögern. Aber ſchließlich muß ſie auf unſerem Gebiet, ähnlich wie auf naturwiſſenſchaftlichem, durchdringen. Die Stimme unſeres Faches muß daher auch im Ausland beachtet werden. Sie wird um ſo bereitwilliger gehört, als die moderne Pſychologie von Deutſchland ausging und von hier aus ihren Siegeszug zu allen Kulturvölkern antrat. Darum iſt die wiſſen⸗ ſchaftliche Pſychologie heute eine der ſtärkſten Kampftruppen einer Bewegung zur Wahr⸗ heit. Weltreich in der Krise In der letzten Zeit hat ſich eine politiſche Li⸗ teratur entwickelt, die man nuk begrüßen kann. Es ſind die Schriften, die ſich bemühen, ak⸗ tuelle außenpolitiſche Fragen grundſätzlich und doch wieder volkstümlich anzufaſſen. So iſt z. B. die Literatur, die die Ausſichten oder die innere Struktur des britiſchen Weltreiches be⸗ handelt, auf Grund der Entwicklung im Zuſam⸗ menhang mit dem Abeſſinienkrieg ziemlich um⸗ fangreich.— Jetzt liegen wieder zwei Schrif⸗ ten vor, die faſt den gleichen Titel tragen:„Ge⸗ fahrenzonen britiſcher Weltpolitik“ von Wolf von Dewall(im Erich⸗Sicker⸗Ver⸗ lag, Berlin⸗Schildow, RM.20) und„Gefah⸗ renzonen des britiſchen Weltreiches“ von Wal⸗ ter Schneefuß(Wilhelm Goldmann⸗ Verlag in Leipzig, RM.50). Trotz dieſer ſtarken äußerlichen Uebereinſtimmung weiſen die Schriften doch weſentliche Unterſchiede auf. Wolf und Dewall packt die Frage im Stil und Programm als Zeitungsmann an unter we⸗ ſentlicher Herausſtellung des Aktuellen. Die Situation im Mittelmeer und im Pazifik iſt faſt ausſchließlich ſein Thema. Walter Schnee⸗ fuß geht mehr ins einzelne und führt die hiſto⸗ riſche Entwicklung an, die zum Verſtändnis mancher Situationen fraglos ſehr nützlich iſt. Beide Schriften haben anſchauliche Kartenſkiz⸗ zen im Text. Karl M, Hageneier. ieeeeeenenenemeeeneee megsheenenhen eereneeeenmemcet denniheun untiernrchennnmdihrekninorerannelenzᷣragweehen aeme i Die ſtolze Uauſikaa Am Abend aß er, es war unvermeidlich; neben ihm ſaßen die Oeſterreicher, und hinter dem Rebſtamm ſaß die Serbenfrau und wollte lächeln. Oh, wohl, er lächelte ebenfalls, aber es tat weh wie ein Meſſerſchnitt. Er haßte das Licht, das ihn nicht in Ruhe ließ, und haßte Paul, der ſchon wieder die Suppe empfahl. Er haßte alles. Als er am Abend ſpät von einem letzten Rundgang—. ſaß in der Weinlaube war⸗ tend und allein Nauſikaa. Sie trug das weiße ſah, um ſo mehr brannte ihn der Schmerz. Endlich ſprach er:„Das wiſſen Sie ſelbſt. Außerdem lieben Sie ihn gar nicht“, ſagte er. „Was Sie lieben, iſt die Jugend, die der Junge hat.“ Und ſie, ſehr grauſam und voll bewußt, ſah ihn nur noch finſterer an aus ihren Augen, die ſie durchaus nicht niederſchlug. Und nun wollte er ſie kränken und treffen, um auch ſich einmal zu rächen. „Sie ind vierundzwanzig Wohln alt“, ſagte er,„Sie haben den Jungen wohlwiſſend voll⸗ gegoſſen mit Gift und Leid“. Hier war es, als lächele ſie, aber nur wenig, und plötzlich war er nicht mehr gram darum. Verſtand er das etwa nicht? Sie hatte an dem Jungen gefunden, was er für ſich auf dieſer Inſel ebenfalls geſucht hatte. Er fand es aber ſchön und gerecht, daß der Junge jetzt weit fort draußen ſchwamm. Es gibt nur Träume und Wünſche, aber Erfüllungen gibt es nicht. „Trinken Sie ein Glas mit?“ „Nein, danke“, ſagte ſie,„ich muß hinein. Guten Abend!“ Schon war ſie gegangen. rief er ihr nach, und der Zorn packte ihn. „Und zu denken“, knirſchte er,„daß Sie für mich das waren, was der Junge Ihnen war.“ Dieſe Dummheit ſagte er. Ein Narr war er, ſich nicht beherrſchen zu können. (Fortſetzung folgt.), „Hatet * A, Sho Klette Trac Irach Shoe Polo Shoe Spor Shoe Touri Alu.. Trinkl lan Schle Zeltt Zelte Har⸗ Ihern mar. Kartet Falit Eß-Be Joen Rucks. Zrotl Feldſl Znoe urnhe Dem Warenk. Beamtenbank Sie Preisliste) Familien geh. — Meir mutter hat he Ruhe Ma! Jean Uner mein li. L im Alte Man Die erwiese li 1958 ————— ine un⸗ Pſycho⸗ dlichkeit aute viel Einklang nen An⸗ is mus Seelen⸗ e Folge ychologie h natur⸗ Kontakt Die be⸗ orſchung ul nach⸗ enſchaft⸗ auch die prüfbar⸗ Menſch⸗ ſchau⸗ sfächern ung ein en, eben undlage zren un⸗ r unſere unſerem ruhigen ugt euch ren wir h unſere fernhal⸗ durchſet⸗ ung ver⸗ unſerem ftlichem, Faches werden. als die ausging zu allen wiſſen⸗ ſtärkſten Wahr⸗ iſche Li⸗ en kann. hen, ak⸗ lich und So iſt oder die ches be⸗ Zuſam⸗ lich um⸗ Schrif⸗ n:„Ge⸗ n Wolf ⸗Ver⸗ „Gefah⸗ 'n Wal⸗ mann⸗ z dieſer weiſen ede auf. ztil und ter we⸗ „Die zifik iſt Schnee⸗ ie hiſto⸗ tändnis zlich iſt. rtenſkiz⸗ eier. eeee neidlich; hinter dwollte 3, aber ißte das d haßte fahl. 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Schwester und Schwiegermutter, Hagdalena Moderu geb. Fath hat heute nach langem, schwerem Leiden die ewige Intiefem Schmerz: Jakob Modery und Kinder. Familie Heisner Familie Wilh. Baumgärtner Familie Fath. Die Beerdigung findet am Montag, 4. Juli, um 13 Uhr, auf-dem Hauptfriedhof Mannheim statt. Mannheim, Francfort(Illinois), den 1. Juli 1938. Familie Eberle im Alter von 44 Jahren. Nachruf Unerwartet rasch verstarb infolge eines Unfalles mein lieber Mann, unser guter Vater, Herr Ludwigs Inomas Mannheim Parkring 23), den 2. Juli 1938. Die trauernden Hinterbliebenen: Wanda Thomas und Kinder. Die Beisetzung fand in aller Stille statt. Für die erwiesene Anteilnahme sei allen herzlichst gedankt. mit Bad, in Vor⸗ feld o. Seckenheim z unt. Nr. 141 729 VhH Verlag ds. Bl. enlatstellen Jung. Mann ſucht 100 Dohnung ve, Lope, 51. od. 1. 10. zu verm. Zuguft zu Krhel Anzuſed. 11—17 U. 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JFuni 1938 unter Anpaſſung an die Vor⸗ ſchriften des Aktiengeſetzes vom 30. Januar 1987 geändert und neugefaßt nach dem halt der eingereichten Niederſchrift, auf welche Bezug ge⸗ nommen wird. Gegenſtand des Un⸗ ternehmens iſt jetzt: Betrieb der nor⸗ malſpurigen Nebenbahn von Station Mannheim⸗Waldhof nach Mannheim⸗ Sandhofen und etwaiger weiterer Anſchlüſſe, ſowie Erwerb der dafür jeweils nötigen Grundſtücke. B 182 maein Aktiengeſell⸗ ſchaft, Mannheim(Werfthallenſtr). oſef, Dummeldinger iſt als Vor⸗ tandsmitglied ausgeſchieden. Die Prokuxen von Franz Vogt und Jo⸗ hannes, Renker ſind erloſchen. mit 5. Nähmaſchine N We(8 Eiſengeſellſchaft r,—), Wil Heß iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Der bisherige ſtellvertr. Geſchäftsführer Otto Heſſe, Kaufmann in annheim, wurde zum ordentlichen Geſchäftsführer be⸗ tellt. Luſtra⸗Glanzplattenfabrit Hans He⸗ berer, Kommänditgeſellſchaft. Mann⸗ eim(Neckarauer Straße 136). Ein tommanditiſt iſt ausgeſchieden, zwei Kommanditiſten ſind eingetreten. 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Leers, Berlin⸗Dahlem. — Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Ber⸗ lin SW. 68. Chgrlottenſtr. 82.— Sprechſtunden der Schriftleitung: 13 von 16—17 Uhr(außer Mitt⸗ woch, Samstag und Sonntag).— Nachdruck ſämtlicher Originalberichte verboten. Druck und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag und Druckerei Gmbo. Geſchäftsführer: Direktor Kurt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlagsdirektion: 10.30—12 Uhr (außer Samstag und Sonntag).— Fernſprech⸗Nr. für Verlag und Schriftleitung: Sammel⸗Nr. 354 21. Für den Anzeigenteil verantw.: Wilh. M. Schatz, Mhm. Zur Zeit gelten folgende Preisliſten: Geſamtausgabe Nr. 3, Ausgabe Mannheim Nr. 11. Ausgabe Weinheim Nr. 9, Ausgabe Schwetzingen Nr. 9.— Die Anzeigen der Ausgaben 4 Morgen und Abend erſcheinen gleich⸗ zeitig in der Ausgabe B. 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Da dachte der Franzl: „Schon wieder fürs Hannerl?“ Und er ſchlupſte hinaus, ſchlich unter das niedrige Brett des of⸗ fenen Fenſters, paßte auf, bis die Mutter hin⸗ ausging, ein ganz Schlauer, ſtellte ſich dann auf die Zehlein und langte ſich den Topf herunter. Nun war aber die Mutter eben hinausgegan⸗ gen, erblickte jetzt ihr Söhnlein, machte ein paar flinke Schritte, nahm den Milchtopf in die Rechte und das Söhnlein in die Linke, ſtellte den Topf aufs Fenſter, legte das Söhnlein übers Knie und ſchwang den Arm der Gerech⸗ tigkeit mit der daran befindlichen ſtrafenden Hand. Franzl ſchluchzte wie eine Zigeunergeige. „Grein' nur, die anderen werden dafür la⸗ chen, wenn ſie heimkommen!“ ſagte die Mutter. Der Bub ſchluchzte heftig wie noch nie, und nicht einmal deshalb, weil die anderen lachen ſollten; darüber machte er ſich jetzt gar keine Gedanken. Die Mutter hatte auch keine harte Hand, beileibe nicht; neulich hatte ſie verneh⸗ men laſſen, das Schlagen täte ihr mehr weh als den Kindern, und der Franzl hatte ihr auf die Hände geſchaut, weil er noch nicht das Herz ver⸗ ſtehen und aus den Augen leſen konnte. Die Mutter ſchlug ja auch den Franzl öfters, und er weinte ſonſt nie mehr, als gerade notwendig war, um die Mutter vom Schmerz zu überzeu⸗ gen, damit ſie wieder von ihrer Hantierung ab⸗ ließ. Sie ſchlug auch nicht bloß den Franzl al⸗ lein; bei ſechs Kindern muß man oft einen ge⸗ ſchwinden Griff haben, daß wieder Ordnung in die Welt kommt. Und trotz allem ſchluchzte diesmal der Franzl wie— man kann ſchon gar nicht mehr ſagen, wie! Der Weiſe ſpricht:„Es iſt ja alles anders!“ Beim kleinen Franzl war es ebenfalls an⸗ ders, als ſeine Mutter dachte. Er glaubte, die Mutter hätte ihn gar nicht mehr gern oder nur mehr ganz wenig, und wollte das jetzt bei je⸗ dem Hieb verſpürt haben. Er erinnerte ſich ietzt alles deſſen, was er dunkel als den Neid der Geſchwiſter empfunden hatte, der Ge⸗ ſchwiſter, die ihn immer neckten, wenn er als der Kleinſte ſeinen Platz auf dem Mutterſchoß aus⸗ nutzte. Jetzt ging es ihm auch ſo wie zuvor dem Otto und der Fani und dem Mani. Huuuh! Denn ſeit Oſtern lag die kleine Schweſter in der Wiege, die nun nicht mehr als dem Franzl ſeine Wiege auf dem Boden faulenzte, ſondern fleißig hetſchte und quietſchte und oft genug auch vom Franzl geſchwenkt werden mußte. Dieſe Schweſter hatte der Storch gebracht, ein merkwürdiger Vogel, der ſonſt nirgends zu ſehen war. Auf einmal war es da, wie wenn ſo ein kleiner Zigeuner dageblieben wäre. Nun —.4 Von Wilhelm Pleyer ja, ein biſſel anders war es ja, aber gar ſo gern hätten es nicht alle haben brauchen. Auch die Roſl, die doch ſo viel mit den Windeln herumtun mußte, zärtelte immerzu über der Wiege und gab ſich nicht mehr ſo viel mit dem Franzl ab. Und die Mutter ſagte oft„'ſamm⸗ ſcharrerl“ zu dem kleinen Hannerl, als wenn es wirklich ein kleiner verrunzelter Dalken vom allerletzten Teig wär, und meinte das auch ganz zärtlich und liebtuend. Wenn ſie das„Hanei“ an der Bruſt hielt, drückte der Franzl oft ſein Weißköpfl an die andere Bruſt, und das„Geh, alberner Bub!“ am vergangenen Tag hatte ihn wie ein Prügelhieb getroffen. Darum alſo ſchluchzte der kleine Franzl ſo zahnbrecheriſch und herzzerreißend. Die Mut⸗ ter ſollte es hören; er trollte ihr in die Küche nach. „Jetzt hörſt gleich auf oder ich geb dir Ur⸗ Sie küßte ihn, trug ihn zu der Wiege und ſagte voller Liebe, mehr zu ſich ſelber:„Ich hab euch alle gern, mein! und wie! Und das Kleinſte, das Würmel, das hab ich immer am liebſten, weil's noch lauter Blut vom eigenen Herzen iſt...“ Dann trug ſie ihn hinaus vor den ernſten Wald und unter den blauen Himmel; ſie blickte umher, als ſuchte ſie was. Und dann ſagte ſie bei einem Kirſchbaum:„Horch ſchön auf, du biſt mein geſcheiter Bub, ich ſag dir was: Weißt noch, wie die Kirſchbäume ſchneeweiß geblüht haben? Da hat der Wind geweht, und die Bienlein haben um die Blüh geſummt und von den winzigen Wedeln den goldenen Stäub auf ein winziges Knöſpel geſchüttet. Und da hat das winzige Knöſpel angefangen zu wach⸗ ſen und iſt immer größer geworden, immer grö⸗ ßer, und wie die Wedeln und weißen Blühblät⸗ „Der Hein spielt so schön auf dem Schifferklovier..“ Auin.: Irene Gavda ſach zum Winſeln!“ drohte die Mutter. Da ver⸗ ſtummte ſein Jammer, aber er blickte ſchier un⸗ heimlich aus den dunkelgrauen Augen, die jetzt ſtarr und beſtürmend auf die Mutter warteten. Die bebte vor ihrem Kinde. Dann ging quellend die Erkenntnis in ihrem Herzen auf und ſie kam mit beiden Armen. An ihrem Halſe rief er es hinaus, da es kein anderes hören konnte—:„Mutter du biſt mir jetzt nimmer gut!“ ter braun geworden und abgefallen ſind, hat man ſchon geſehen, daß da eine Kirſche wächſt. Jetzt ſind die Kirſchen noch grün, aber wie der warme Wind geht und die Sonne glänzt, wer⸗ den ſie nach und nach gelb und rot, und aus den Kernen keimt es nachher wiederum grün wie aus deinen Bohnen, und es wachſen neue Kirch⸗ bäume und die blühen wieder und tragen wie⸗ der Kirſchen. Der es ſo wachſen und blühen läßt, das iſt der liebe Gott, der iſt überall. Und die Menſchen läßt er gerade ſo wachſen. Die Mutter trägt zuerſt alle ihre Kinder als winzige Knöſpeln unter ihrem Herzen. Und wenn der Vater recht gut zu der Mutter iſt, dann fängt ſo ein Knöſpel an zu wachſen, aber ganz langſam, ſchier ein ganzes Jahr lang dauert es, bis das Kind ſo groß iſt, wie das Hannerl zu Oſtern war. Und die ganze Zeit trinkt das Kind das Herzblut von der Mutter. Und wenn das Kind ſo groß iſt, daß es die Mutter nimmer in ihrem Leib wärmen und nähren braucht, dann löſt es ſich von ihrem Herzen los und kommt heraus in die große Welt, aber unterwegs muß es der Mutter ſo weh tun, daß ſie vor Schmerzen ſchreit. So muß die Mutter Leid für die Freude geben, damit ſie das Kind recht, recht lieb haben kann, denn Leid macht erſt die rechte Liebe.. Und ſo iſt das Kleinſte der Mutter immer das Liebſte, weil es gerade vom Herzen kommen iſt; und weil es noch ſo ein armes Würmel iſt, muß es die Mutter und müſſen es alle wiegen und pflegen und gern haben,— das iſt dann der Sonnenſchein dafür, daß das Würmel wächſt und groß und rot und ſchön wird, ſo groß und friſch, wie du ſchon bald biſt, mein Franzerl!“ Und ſie küßte ihn. Weil ſie ihn küßte und er ihr Herz ſo warm klopfen ſpürte, verſtand er faſt alles, was die Mutter ſagte. Sie trug ihn wieder zur Wiege und redete zärtlich:„Schau Franzl, das kleine herzige Ding, mußt auch recht gut zu ihm ſein, daß es auch von dir aus groß und ſchön und gut wird!“ Der Bub ſtand an der Wiege des winzigen Schweſterleins, hörte es atmen und einen lei⸗ ſen Quaker tun und dann ſchmätzelnd an dem Beutlein mit ſüßem Brei lutſchen, mit den roſa Fingerlein wie nach Wärme, Licht und Liebe ſpürend. Er bog ſich hin und rührte mit den Lippen daran, und da ſtrömte es in ihn her⸗ über und er fühlte ſein Herz groß werden und ſich füllen von einem neuen Glück: Lieb haben, ein anderes ſo lieb haben, daß man Freude hat von allem, was das andere genießt. Ja, er wird ſich immer freuen, wenn die Mutter oder die Rosl das Hannerl herzt und abſchmätzelt, weil er dem Hannerl ſelber ſo gut iſt. Das drängte in dem kleinen Herzen hin und her wie das Leben in einer aufbrechenden Knoſpe. Und ein kleiner Stern leuchtete über dem kleinen Hegerfranzl, ſpielte ein paarmal ins Gelbe hinüber und blühte und blieb in goldenem Leuchten. Die Mutter aber blickte vom Herd auf den Kleinen hin, in dem ſchon auflebte, was das Daſein ſchön, elend und reich macht; ſie dachte an ihre brennende Jugend und betete aus Her⸗ zensgrund zu dem, der über allem Leben waltet. Ueber den Wald herüber klang, frohlockend vos Sonne, die Segenglocke. „Franzl, wenn du ſchön brav biſt, ſag' ich den anderen nichts vom Milchtopf.“ Der Franzl hielt die eine Hand vors Geſicht, lächelte durch die Finger und vor Verlegenheit kroch ihm die Zunge heraus. Nachher legte er die Hände hinten ineinander und ſchritt bei Hannerls Wiege auf und ab, wie eine Schild⸗ wache. Hoppe mit dem, geraden Strich Eine Erzählung von Alfred Gehner Ein langer Sonntag iſt um. Hoppe, der Re⸗ paraturſchloſſer vom Dienſt, hat ein Tagewerk verrichtet, das trotz Oel und Schmier eine durch⸗ aus ſonntägliche Erſcheinung zum Gegenſtande hatte, eine fabrikneue Lokomotive nämlich, ſo neu, daß die Laufräder noch zinnoberrot, die Flanken noch grün, das Geſtänge noch blank und die Armaturen noch mit Holzwolle um⸗ wickelt ſind. Hoppe mußte das neue Ding für den nächſten Tag betriebsfertig machen; er hat Gewinde gewaſchen, Kurbeln und Hebel gängig gemacht, alles nochmal nachgeſehen, hat dann den bunten Koloß unter Dampf geſetzt, hat un⸗ geduldig das Anſteigen des Druckmeſſers ver⸗ folgt, bis er endlich, während ihm vor freudiger Spannung das Herz klopfte, am Regulator rücken konnte und ſich das eiſerne Wunder von der Stelle bewegte. So iſt er denn in allen Gangarten ſpazieren gefahren, iſt über die hohe Straßenbrücke, dem Hauptgeleiſe folgend, bis an den fernen Berg gedampft, hat wie ein klei⸗ ner Junge mit der neuen Lokomotive geſpielt und ausgiebig die Pfeife dazu erſchallen laſſen. Aber abends iſt Hoppe verärgert. Er ſteht in ſeiner Werkbude am Schraubſtock und befeilt ein handbreites Eiſenſtück; tut weiter nichts, als eine ſpiegelglatte Fläche zu feilen. Unauf⸗ hörlich führt er das feingeſchuppte Werkzeug mit leichtem, ebnendem Strich über das einge⸗ ſpannte Stück Eiſen, aber immer wieder iſt ihm die blanke Fläche nicht gut genug, nicht voll⸗ kommen winklig und eben. Er feilt, um zu feilen, müht ſich mit endloſer Geduld, er übt die große Schloſſerkunſt, er feilt den geraden Strich. E- feilt, um ſeinen Aerger zu vergeſſen, näm⸗ lich barüber, zaß er heute abend nicht ausgehen kann, denn ſein Kollege, der ihn ablöſen ſollte, iſt wohl pünktlich, aber ſingend und den Hut im Nacken aus der Stadt heimgekehrt und kann in dieſem Zuſtand unmöglich den Nachtdienſt verſehen. Hoppe feilt und feilt. Kurz vor neun Uhr ſpannt er das Eiſenſtück aus, wirft es in die Ecke und fährt mit der Sonntagslokomotive Ihr tschen Brũder O glaubt nicht, doß wir feige sind und guf die Kknie gezwungen, well wir in dieser schweren Zeit uns noch nicht freigerungen. Ffern ist der Föhrer, uvnd wir sind entrechtet und verraten. Wir gehen einsom unsern Weg ols Kämpfer und Soldoten— das Herz zerqvält in Leid und Not, zu hartem los erkoren, for jeder eisern seine Pflicht, dem Fahnentuch verschworen. Sogt nicht, doß wir zu träge sind, die Freiheit zu etrwerben. Wir leben Deutschland so wie iht, und roft die Stunde, werden wir auch föt dies Deutschlond sterben. auf die hohe Gleisbrücke. Unten auf der Straße pendelt wartend ein Mädchen auf und ab. Hoppe wirft kleine Kohlenſtücke hinunter, lang anhaltend zieht er die Dampfpfeife, bis das Mädchen endlich zu ihm herauf ſchaut und ihn erkennt.„Kann nicht abkommen heute,“ brüllt er hinunter,„— ausgeſchloſſen, habe Dienſt!“ Das Mädchen antwortet etwas, aber Hoppe ver⸗ ſteht hier oben nichts. Er winkt nochmal, dann fährt er weiter in der Richtung, in der die Dampfſteuerung eben ſteht, fährt langſam vor⸗ an, immer weiter.. Die gute Maſchine iſt ihm ein Troſt, wie ſie ſo gleichmäßig pulſiert. Nichts Nervöſes iſt in ihrem Takt und Atem. Sie rollt die Steigung hinauf, als wäre es nichts, die tauſend Zentner, die ſie wiegt, bergan zu bewegen. Hier auf der langen Geraden könnte er das Ventil einmal ganz aufziehn, könnte den Dampfbullen einmal mit aller Kraft losrennen laſſen. Aber Hoppe tut es nicht, er hat keine Luſt, er läßt die ſechs⸗ hundert Ps gehen und begnügt ſich, mit Maßen über die lange Bahn zu ziehen, deren Schienen im Scheinwerferlicht weithin aufblinken und fließend unter ihm vergehen. Nicht mehr weit von der Kurve entfernt, mit der das Gleis im ſtumpfen Winkel abbiegt, dorthinten auf dem dunklen Fahrdamm ſieht Hoppe etwas, das ſich bewegt. Genau iſt es nicht zu erkennen; er kann nicht glauben, daß etwa ein Zug es ſei, denn dann müßte er doch die Lichter ſehen. Zudem fahren ſonntags überhaupt keine Züge und außerdem bewegen ſie ſich bei weitem nicht ſo ſchnell wie das, was er da ankommen ſieht. Dennoch iſt es ein Zug, Hoppe hört bereits das Rollen. Auf der Abbauſtelle hat ſich ein ganzer Leerzug losgezerrt, iſt ins Rollen ge⸗ Die Frau und der Meißel Von Joachim von der Goltz Zu dem Meiſter von Naumburg, der nicht nur der größte Bildhauer ſeiner Zeit, ſondern auch ein Freund und Tröſter der Menſchen war, trat eines Tages, als er in der Bauhütte ſtand und arbeitete, eine Frau, die faßte ſeine Hände an und ſprach:„Herr du biſt ſchuld, wenn ich Böſes tu!“—„Wie kann das ſein,“ erwiderte der Meiſter,„da ich dich nicht von Angeſicht kenne?“—„Wiſſe,“ ſprach die Frau,„ich heiße Schwanhild und war in den Armen meines Gemahls die glücklichſte Frau. Da fiel es ihm ein, das Kreuz zu nehmen, er zog im Gefolg des Herzogs nach dem Heiligen Land. Drei Jahre iſt es nun ſchon her, daß ich allein auf der Burg hauſe, denn um der Treue gegen mei⸗ nen liebſten Herrn willen mied ich jeglichen Um⸗ gang. Das währte, bis vor etlichen Tagen Herr Siegfried, Erzbiſchof von Mainz, in dieſe Stadt gereiſt kam. Er kam, wie man ſagt, um deine Statue der Uta zu betrachten, welche du für unſeren Dom gemacht haſt. Als ich von des Biſchofs Ankunft hörte, begab ich mich zum erſtenmal ſeit meines Eheſchatzes Fernſein in die Stadt, denn ich hoffte von dem Kreuzheer zu erfahren. Ich ging aber in den Dom, und als ich deine Statue der Uta erſah, ward ich gerührt und blieb lange davor ſtehen. Dabei geſchah es, daß ein Ritter aus dem Gefolg des Biſchofs ſich in mich verliebte, und ich in ihn. Darum, ſag ſelbſt, ob du nicht ſchuld biſt, wenn ich Böſes tue?“—„Frau,“ ſagte der Meiſter, „das iſt ſchwer zu entſcheiden.“—„Nichtwahr,“ ſagte die Frau ſchnell,„es iſt ſchwer zu ſagen, ob ich damit Böſes tue?“ Da lächelte der Meiſter, und weil grad vor der Tür zwei Knaben ihr Spiel trieben, rief er dieſelben an und ſprach:„Ihr Jungens, drüben in dem Dom liegt auf einem Block ein Meißel, den brauch ich, und wer von euch am ſchnellſten läuft und mir den Meißel bringt, kriegt einen Kreuzer.“— Als die Knaben fort⸗ geſprungen waren, wandte er ſich an die Frau und fragte ſie:„Haſt du ihn noch lieb?“— Die Frau, ohne ſich zu beſinnen, antwortete:„Ja, das hab ich.“— Da ſah er ihr in die Augen, und die Frau faßte Herz und ſprach:„Was fang ich an und was tun mit dieſem Leibe, der wie Feuer brennt und mir ſo arge Not macht, daß er mir faſt zuwider iſt? Denn ſo ich mich dem Ritter hingebe, und mit ſeiner Hilf das Feuer, welches er entzündet hat, löſche— was wird aus mir und wie ſoll ich beſtehen vor meinem liebſten Herrn, wann er zurückkehrt?“ Als die Frau dies geſagt hatte, kam der eine der Knaben über den Platz angeſprungen und ſchwang ſchon von weitem ſeine Fauſt. Der Meiſter empfing das Inſtrument, lobte den Knaben und gab ihm einen Kreuzer, und wäh⸗ rend der kleine Sieger jauchzend davonſprang, wog er das Eiſen in der Hand und blies es ab. Darauf trat er an die Statue, die am nächſten war, ergriff einen Hammer und begann zu ſchlagen.—„Herr,“ ſprach die Frau nach einer Weile,„du gabſt mir ein Gleichnis, merk auf, wie ich es deute. Der Meißel iſt mein Leib, deſſen ſich der Ritter gern bemächtigen würd', und ſo ich mich ſeinem Verlangen und dem meinigen hingebe, wird mir geſchehen wie dem Eiſen in der Hand des Knaben. Denn wie der ungeſtüme Knab nur um der Ehr und des Kreuzerleins willen nach dem Eiſen gerannt iſt, ſo iſt es auch die Natur der Leidenſchaft, daß ſie den Leib zu ihrer Luſt gebraucht und ſein nicht achtet. Daher auch mein Leib, nachdem er der Luſt des Ritters gedient, gar nit verſehrt iſt, ſondern ein Hauch bläſt es fort, und ohne Tadel kehrt er in die Hand meines Herrn, wel⸗ chem er angehört, zurück. Hab ich recht ge⸗ deutet?“— So ſprach die Frau und lachte wie eine ver⸗ liebte Taube. Doch der Meiſter ſprach:„Des Meißels Herr iſt der Hammer, der ihn ſchlägt, Was aber die beiden zuſammentreibt und ſie bewegt, ſo daß es einen Klang und ein rechtes Bild gibt, iſt ein Weſen, vor dem iſt unſere Treu und Untreu ein Wandel wie von Tag und Nacht.“— So ſprach der Meiſter und ſchwang den Hammer. Die Frau aber ging beſchämt ihrer Wege. raten, jagt bereits die Förderſtrecke hinunter, und zwar auf demjenigen der beiden Geleiſe, auf dem Hoppe mit ſeiner Maſchine liegt. „Abſpringen und davonſtürzen!“ denkt er im erſten Schreck. Aber nur der Schreck ſpringt ab. Hoppe ſelbſt könnte nun erſt recht abſpringen, aber er kann es doch nicht, jedenfalls tut er es nicht; er tut etwas ganz anderes, ja er hat be⸗ reits, ohne zu überlegen, etwas ganz anderes getan: er hat umgeſteuert und die Maſchine fährt nun aus Leibeskräften rückwärts, ſie nimmt Reißaus vor der Kataſtrophe. Sie iſt keine D⸗Zug⸗, ſondern eine Güterloko⸗ motive, der entfeſſelte Zug iſt erheblich ſchnel⸗ ler. Zunehmends wird der Abſtand kleiner; lauter, wilder wird das Rollen, ſchlingernd und gefährlich wackelnd raſt der Wagenſtrom hinter der flüchtenden Lokomotive her, kommt immer näher, iſt ſchon da und ſtößt ſie an. Die Feuer⸗ tür fliegt auf, Kohlen ſtürzen zwiſchen Hoppes Beine, Hoppe glaubt, mit ſeiner gerammten Maſchine durch die Luft zu torkeln, aber es iſt diesmal noch gut gegangen, die Maſchine iſt zurückgeprallt, iſt nicht entgleiſt, aber auch dem Zug hat es nichts getan, er iſt ſchon wieder da, rennt ſchon wieder gegen die Maſchine an, die zwar wiederum einen Luftſprung zu machen ſcheint, aber an Geſchwindigkeit gewonnen hat, wie andererſeits der raſende Gegner infolge der wiederholten Naſenſtüber von ſeiner Wucht etwas einbüßte. Damit faßt Hoppe auch ſchon den Entſchluß zum Sieg; er will verſuchen, die ſchier unwiderſtehlichen Energien, mit denen die blinde Wagenmaſſe ſich angeladen hat, auf⸗ zufangen und allmählich abzuwürgen. Der Zug raſt, ſeine ſchweren Eiſenglieder donnern im Dunkel, Hoppe gibt Gegendampf, es hilft nichts, gibt vollen Gegendampf, ſo daß das Maſchinen⸗ geläuf vorwärts dreht, ſchleift, ſich fängt und wieder ſchleift. An jedem Schienenſtoß kann die Maſchine herausfliegen, kann das Unglück geſchehen, kann ſich ein Berg, ein Schrotthaufen aus Wagenkäſten und ⸗achſen über ihr auftür⸗ men. Weiter geht das Treiben und Wehren, es raſt bereits über die Straßenbrücke und nähert ſich ſchon bedrohlich dem Ende, dem Ende des Schienenſtranges. Wie ein Stier, der überwältigt werden ſoll, bockt und ſtemmt ſich die maſſige Maſchine, im⸗ mer noch getrieben mit aller Kraft gegen die Vernichtung. Das Tempo läßt nach, die Gewalt des Anſturmes löſt ſich auf, es wird ſtiller, ruhig wird das Rollen, der Ausbrecher hat ſich fügen müſſen. Hoppe kann jetzt mit ihm machen, was er will, er zieht die Bremſe, der Zug ſteht. Hoppe ſteigt aus. Ich habe den Hoppe gut gekannt. Wieſo das Mädchen dazu kam ſich in ihn zu verlieben, iſt mir nicht ganz klar, denn er war häßlich und außerdem langweilig; man konnte gar nicht mit ihm reden. Es iſt ihm aber nachzuſagen, daß er ein vortrefflicher Schloſſer war, ſo ſehr ein Schloſſer, daß es ihm wohl nicht ſonderlich er⸗ ſchienen wäre, wenn er eines Morgens beim Wachwerden Hände aus Eiſen, ſtatt aus Fleiſch und Knochen gehabt hätte. Seine Pfoten ſahen ohnehin wie Schraubſtöcke aus, und überhaupt war der ganze Kerl eine Art menſchlicher Werk⸗ zeugmaſchine, oder ein lebendiges Syſtem aus Hebeln, Zangen oder Schraubenſchlüſſeln, je nach Beanſpruchung, und war dieſerart mit al⸗ len techniſchen Dingen leibhaftig verwachſen, wie er es ja in dieſem Falle als Maſchiniſt be⸗ wies. Er roch dauernd nach Stauferfett oder Petroleum, und ſein Geſicht glühte, aus Zorn oder Eifer, wenn er, wie oft, am Schraubſtock ſtand und den geraden Strich, nämlich das Fein⸗ gefühl der werkenden Hand ſchweigend übte, eine ſehr unſcheinbare Sache, unſcheinbar wie Hoppe felbſt und wie ſo viele ſeinesgleichen. Die Rneinlandschaft- vom Dampfer aus gesehen Sckönheiten eines von der Natur verschwenderisc bedachten Landet Wer kennt nicht die vielen, ſchmucken, weißen Dampfboote, die Jahr für Jahr, vom zeitigen Frühjahr bis zum ſpäten Herbſt, den Rhein bevölkern und die dem reiſenden Publikum das Erlebnis einer geruhſamen und abwechſlungs⸗ reichen Fahrt durch eine reizvolle Landſchaft in ſo köſtlicher Form vermitteln? Wer ſeine Schritte zu Deutſchlands gewaltigem und ſchickſals⸗ reichem Strom lenkt, wird ſich dem Zauber einer Dampferfahrt nur ſchwer entziehen können und das Geſchaute als unauslöſchliche Erinne⸗ rung mit in den grauen Alltag nehmen. Dabei kann man wahllos an einem der vielen Anlege⸗ plätze des Nieder⸗, Mittel⸗ oder Oberrheins an Bord gehen und ein Stück ſtromauf⸗ oder ab⸗ wärts fahren, ohne auch nur einmal von den ſich bietenden Eindrücken enttäuſcht zu werden, am reizvollſten iſt jedoch immer die Fahrt von Mainz oder Köln aus. So wählen wir denn einmal als Ausgangs⸗ punkt unſerer Reiſe das„goldene Mainz“, jene hiſtoriſch und kunſtgeſchichtlich ſo bedeutſame Stadt. Zu einer ſelbſt für paſſionierte Lang⸗ ſchläfer noch erträglichen Stunde am frühen Morgen und bei ſtrahlendem Frühlingswetter „(auch das gehört dazul) macht unſer Schnell⸗ dampfer von der Brücke los. Noch einen Ab⸗ ſchiedsgruß, dann entſchwindet allmählich das imponierende und gewaltige Stadtbild unſeren Augen, ruhig und majeſtätiſch zieht das Schiff ſeinen Weg. Vorbei an der Mainmündung, vorbei an Biebrich, in dem im Jahre 1862 Richard Wagner Zuflucht ſuchte und wo, Die Meiſterſinger von Nürnberg“ begonnen wurden, kommen wir nach Erbach, deſſen Vorzüge Hein⸗ rich von Kleiſt und auch ein Goethe ſchon zu preiſen wußten und ein wenig ſpäter nach Durchfahren der weitgeſpannten Hindenburg⸗ brücke nach Rüdesheim. Wenn wir hier am Fuße des Niederwalddenkmals an der Lande⸗ brücke des weinfrohen Städtchens feſtmachen, haben wir den oft bis zur Breite eines Sees ſich ausdehnenden Rheinſtrom verlaſſen und ſteuern dann von Bingen aus der Felſenſtrecke mit ihren zahlloſen Stromengen und Untiefen, die der Schiffahrt denkbar ſchwieriges Manöv⸗ rieren auferlegt, zu. Aber der Fahrgaſt an Bord des Dampfers ahnt wenig von dieſen tückiſchen Gefahren und gibt ſich ganz den Wundern des romantiſchen Landſchaftsbildes hin, das beide Ufer für ihn bereithalten. Bewährte, im Dienſt ergraute Steuerleute und Lotſen führen unſer Schiff mit ſicherer Hand durch das„Binger Loch“ mit dem Mäuſeturm, Burgen und Weinberge ſowie die jedem Rheinwanderer bekannten Orte Aßmannshauſen, Lorch, Bacharach, Caub mit der Pfalz und Oberweſel grüßen herüber. Da entſteht Bewegung unter den Fahrgäſten: Wir nähern uns der Lorelei! Den Wiſſensdurſtigen weiß der freundliche und auskunftsbereite In⸗ ſpektor des Dampfers die Sage von dem zwölf⸗ faches Echo ſpendenden Felſen zu erzählen, die Clemens Brentano in einer ſeiner frühen Balladen ſchildert. In ſeinem Rheinmärchen hauſt Frau Lurelei, die Zauberin, die ſich zuletzt vom Felſen in den Strom ſtürzt, mit ihrem Vater Wiederhall im Rhein in einem Waſſer⸗ ſchloß und hütet den Nibelungenhort. Friedrich Silchers melancholiſch ſchleppende Melodie hat dieſe Sage zu einer mitunter etwas be⸗ ängſtigenden Volkstümlichkeit gebracht. St. Goar, St. Goarshauſen, Salzig, Braubach mit der althiſtoriſchen Marksburg, Boppard, Rhens, Ober⸗ und Niederlahnſtein ziehen, um⸗ rahmt von vielen Weinbergen, vorüber, und um die Mittagsſtunde haben wir Koblenz, die Moſelmündung und das„Deutſche Eck“ erreicht. Haben wir bislang dem Landſchaftsbild erhöhte Aufmerkſamkeit geſchenkt, ſo verdient nun auch das vielfältige Leben an Bord einmal eine kurze Betrachtung. Das ſei vorweg bemerkt: Stim⸗ mung iſt hier eine jener natürlichen Selbſtver⸗ ſtändlichkeiten, ohne die nun einmal eine Rhein⸗ fahrt undenkbar iſt. Und ſo iſt es auch: das prächtige Sonnenwetter, die lachende Schönheit des Landes und nicht zuletzt der auf allen Schif⸗ fen vorzufindende köſtliche Tropfen Rheinweins haben die Gemüter beſchwingt. Aus allen Ecken und Enden des Dampfers klingen frohe Lieder auf, dort ſchunkelt eine von Hochſtimmung er⸗ faßte Geſellſchaft zu den flotten Weiſen des „Schifferklaviers“, hier wird auf ein glückliches „Du und du“ angeſtoßen und der Alltag verſinkt immer mehr in ſeliger Vergangenheit! Das iſt recht ſo und das gehört nun einmal zum Aus⸗ ſpannen. Von Koblenz, jener vom Schickſal oft heim⸗ geſuchten Stadt, verlaſſen wir die„Felſenſtrecke“ und halten auf das maleriſche Land der„Sieben Berge“ zu. Engers, Neuwied, Andernach, Leu⸗ tersdorf, Rheinbrohl, Sinzig, Linz, Erpel, Unkel, Remagen, Rolandseck, Honnef bringen uns nach Königswinter, jenem in aller Welt ſo beliebten Ausflugspunkt, der das Tor zu einem ergiebigen Abſtecher in das Siebengebirge mit dem„Dra⸗ chenfels“ und dem„Petersberg“ iſt. Und dann machen wir in Bonn Station, der berühmten Univerſitäts⸗ und Muſikſtadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten. Aber nach einigen Augen⸗ blicken fahren wir ſchon wieder weiter— und wenn wir im altehrwürdigen Köln vor Anker gehen und uns das trauliche Bild der alten Hanſeſtadt grüßt, dann liegt hinter uns das Erlebnis einer Fahrt, die man ſchwer in ihren Einzelheiten beſchreiben kann. Aber man muß dieſe Fahrt über Deutſchlands Schickſalsſtrom einmal unternommen haben, um den ganzen Reichtum dieſer ſtolzen Landſchaft begreifen zu können. H. P. Die fliegende Wäscherin Vermutlich werden die junge Kanadierin May Rice alle ihre Berufskolleginnen auf der Welt beneiden. Miß Rice iſt wohl die einzige Ver⸗ treterin des Waſchfrauenberufes, die ſich rüh⸗ men kann, ein eigenes Flugzeug zu be⸗ ſitzen. Das liegt freilich in erſter Linie daran, daß der Kreis ihrer Stammkunden ſo groß iſt, daß ſie ihr Penſum gar nicht bewältigen könnte, wenn ſie ihre Geſchäftsreiſen nicht auf dem Luft⸗ wege ausführen würde. Die Kunden von Miß Rice ſind die Farmer, Jäger, Goldgräber und Goldwäſcher der kanadiſchen Weſtprovinzen Saskatchewan und Alberta. Ihre Lager, meiſt nur aus primitiven Blockhütten beſtehend, lie⸗ gen oft hundert Meilen voneinander entfernt, und die Straßen, die durch die Wildnis führen, ſind ſchlecht und unwegſam. Der Athabaskaſee, wo die„fliegende Waſchfrau“ häufig zu tun hat, liegt beiſpielsweiſe 400 Kilometer von der näch⸗ ſten Bahnſtation entfernt. Die Männer, die hier nach Goldkörnern ſuchen oder dem Wild nach⸗ ſtellen, ſind zumeiſt ohne Frauen. Aber auch ſie brauchen von Zeit zu Zeit ein ſau⸗ beres Hemd, und ſo wird Miß Rice bei ihren regelmäßigen Beſuchen mit großer Freude be⸗ grüßt. Mit ſicherer Hand ſteuert ſie ihr kleines Sportflugzeug, und gleich nach der Landung be⸗ ginnt die große Wäſche. So ein Waſchtag bringt der fliegenden Waſchfrau nach ihren eigenen An⸗ gaben etwa 20 Dollars ein, und ſo kann man ſich vorſtellen, daß Miß Rice mit ihrem Beruf recht zufrieden iſt. Jal ſchena doch 1 nes L ſtadt, neunh Es Vollm ihm aus die E türme Markt ein ſchern! ins B Frie liche ſtillen umfrie Verga Fehde tert 1 zwar Sage Toren genrev jährig Krieg, aber d in ihr Jetzt Bürge ſtern, klänge Abend nende und wie m platz ſieht n gen T vagen. Da der, w Stund⸗ an de ſieht d mals: gen P. 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Die Huſſiten zwar ſtanden einſt nur der Sage nach vor Naumburgs Toren; die Wirren der Ge⸗ genrevolution, der Dreißig⸗ jähriges, der Siebenjährige Krieg, die Kriege Napoleons aber drangen höchſt wirklich in ihre Mauern hinein. Jetzt lehnen geruhſame Bürger in euleuchteten Fen⸗ ſtern, aus denen die Aether⸗ klänge der Radiomuſik den Abend durchtönen. Begeg⸗ nende geben einem geduldig und eingehend Auskunft, wie man Dom und Markt⸗ platz erreiche, und endlich ſieht man die vier gewalti⸗ gen Türme in den Himmel ragen. Da ſteht man nun wie⸗ der, wie in einer nächtlichen Stunde vor dreißig Jahren, an der Domfreiheit und ſieht dasſelbe Bild wie da⸗ mals: den ſtillen geräumi⸗ gen Platz, der eine geiſtliche Welt vom irdiſchen Getriebe ſcheidet; das Standbild Ekkehards II., den Eingang zum Domhof, die Neben⸗ kapellen, die Kurien. Man ſteht vor einem Bauwerk himmelſtürmender deutſcher Schaffenskraft, an dem Bau⸗ meiſter und Werkleute jahr⸗ hundertelang ſchufen; dem ſeit Generationen kunſter⸗ griffene Menſchen aus In⸗ land und Ausland entgegen⸗ ſtrömen, weil es in ſeinem Innern„ſteingewordne Wun⸗ der“ birgt. Man ſieht dasſelbe Bild wie ehedem, aber man ſieht es mit anderen Augen. Es war damals eine Vollmond⸗ nacht wie heute, man ſtand im Kreiſe von übermütigen Weggenoſſen, die eben noch im„Schwarzen Roß“ oder im„Goldenen Löwen“ un⸗ geſtüme Zechkumpane waren. Man ging, lärmend und ſingend, durch die Straßen einer idylliſchen Stadt, um die Hitze des jugendlichen Blutes abzukühlen; die Augen wanderten an erleuchteten Fenſtern entlang, beſeelt nur von dem Wunſch, neu⸗ gierigen Mädchenblicken zu begegnen. Was war einem damals die grandioſe Wucht eines ſteinernen Werkes, um deſſen Türme der Mond ſei⸗ nen melancholiſchen Bogen zog? Wie war man jung; wie war man blind. Man lebte in einem Zeitalter, das überſättigt und genießeriſch von einem Jahr ins andere ſtieg. Man ſtand auf Fundamenten, die der Ewigkeit mit Quadern härter als Granit zu trotzen ſchienen. Man war umgeben von einer Welt, die ſorglos ſich der Gewalt des Schick⸗ ſals überlegen dünkte. War es denn Wachheit, Bereitſchaft der Gefahren, in der Europas Menſchheit am Anfang dieſes Säkulums ſich ihren Geſchäften wie Gelüſten ergab? Nein, es war ein traumhaftes Gleiten durch geſicherte Tage. Man träumte den Traum vom ewigen Frieden, und wenn irgendwo in der Welt der Schlag von Geſchützen dumpfrollend den Aether in Bewegung ſetzte, ſo geſchah es noch ferner als„hinten weit in der Türkei“: an den Ge⸗ ſtaden eines fremden Ozeans, wo Rußland und Japan zuſammenſtießen... Da liegt nun der Marktplatz vor meinen Augen, den ich ein Menſchenalter hindurch als liebliches Kleinſtadtidyll in der Erinnerung trug. Damals ging man noch über holpriges Kopfſteinpflaſter, und Lindenbäume faßten ſein Rechteck mit grünen Wänden ein. Der alte Brunnen in der Ecke erfüllte mit ſeinem melo⸗ diſchen Geplätſcher die Stille der nächtlichen Stunde. Die erſte„Elektriſche“ fuhr damals burch die Stadt.— Heute ſind die Linden ebenſo verſchwunden wie das bucklige Pflaſter, viele Privatautos halten vor dem Ratskeller, Hakenkreuzflaggen wehen, Symbole einer neuen Zeit, an den Ecken des Platzes ſind Verkehrsampeln,„Schild⸗ kröten“, in den Boden eingelaſſen, und ſelbſt am Brunnen, deſſen Strahl man nur nieder⸗ plätſchern hört, wenn man dicht neben dem Becken ſteht, zeigt ein roter Pfeil die Richtung der Fahrzeuge an. Hitlerjungen, Mädel vom BDM, kommen angeregt aus einer Verſamm⸗ lung, die Geſchäftsſtraßen, die auf dem Platz einmünden, ſind hell erleuchtet, und nur die Wenzelskirche mit ihrem 74 Meter hohen Turm ragt ſtumm und mächtig wie damals über das„Schlößchen“ hinweg. Nein, die gute, alte, ſtille Zeit iſt auch von dieſem einſt romantiſchen Marktplatz gewichen, und kein Dichter, wie der Prinz von Schönaich⸗ Carolath, würde heute noch beim Anblick ſolcher Häuſer die Verſe ſchreiben: „Mondſchein und Giebeldächer in einer deutſchen Stadt— Ich weiß nicht, warum der Anblick mich ſtets ergriffen hat.“ Die Romantik der Vergangenheit hat ſich vor dem friſchen, flotten Rhythmus einer neuen Zeit aus dem Staube gemacht. Hört, wie die Jugend dieſer Tage ihre ſchmiſſigen Weiſen ſingt! Ein freundlicher Schaffner, mit deſſen Stra⸗ ßenbahn ich zum Hotel zurückfahre, opfert mir ſeine Pauſe von ſieben Minuten, indem er mir eine Wanderroute über Köſen nach Apolda dik⸗ tiert. Sein Geburtsjahr und das der erſten Elektriſchen fallen zuſammen, wie er lachend erzählt. Nädel bei der Londhilfe Diederſehen mit Maumburg Mit dem Gedanken an die zwölf Meiſterwerke eines Unbekannten, die ich morgen wiederſehen werde, verſinke ich in einen tiefen traumloſen Schlaf. Ein ganz feiner Regen rieſelt vom Himmel, als ich dem Dom entgegenpilgere, vor deſſen Por⸗ tal eine Gruppe junger Mädchen mit ihrem Leh⸗ rer ſteht. Wie Tau ſetzt ſich der Regen auf den unbedeckten Haaren nieder, ſie ſind ſchweigſam, die jungen Damen, ihre Augen hängen an⸗ dachtsvoll am Munde ihres klugen Begleiters, der ſie mit leiſen Worten auf das kommende Erlebnis vorbereitet. Eine ältere Frau führt uns zuerſt in die dunkle Krypta, den älteſten Teil des Doms, wo ſie überall auf Sockeln und Geſimſen Kerzen entzündet. Ihre Stimme hallt monoton durch den Raum, den eine ſeltſame, myſtiſche Stim⸗ mung erfüllt. Dann aber löſe ich mich von der Gruppe und durchſtreife einſam die mächtigen Gewölbe, durch deren bunte Glasfenſter eigen⸗ tümliches Zwielicht fällt. Da hängt hoch überm Altar ein äußerſt realiſtiſcher Chriſtus mit ſchmerzlich herabgezogenem Unterkiefer und einer großen Wunde mitten im Leib. Da ſteht der junge Diakon mit ſeinem lockigen Kopf, dem kindlichen Geſicht, den frommen Augen und dem winzigen Munde. Die Hände umfaſſen das Bi⸗ belpult, aber die kleinen Finger hat er im Lauf der Jahrhunderte verloren. Steil ragen die vielgeſtaltigen Säulen in verſchwebende Höhen, mit immer wechſelnden Ornamenten, wie auch das Blattwerk der Kapitelle einen unerſchöpfli⸗ chen Formenreichtum verrät. Ich ſteige auf die Kanzel, wo der amtierende Pfarrer durch Pol⸗ ſter und Felle gegen die ſteinerne Kälte geſchützt wird. Nachdenk'ich und behutſam blöttere ich Von Erich K. Schmidt in alten Bibeln, die vor Jahrhunderten mit klaren Lettern und köſtlichen Initialen gedruckt wurden. Aber allmählich treibt es mich dem Weſtchor entgegen, wo auf hohem Laufgang die zwölf Wunderwerke deutſcher Plaſtik ſeit ſiebenhun⸗ dert Jahren in erhabener Stille thronen. Man durchſchreitet die Oeffnung des Lettners, über deſſen Eingang der Gekreuzigte hängt, und ſteht eine Weile mit ſtillem Staunen unter den Steinreliefs, die Chriſti Leidensgeſchichte darſtellen; man bewundert auch hier die Vielfalt des Blattwerks, der Ranken und Girlanden, zau⸗ berhaft lebendig dem ſprö⸗ den Geſtein entmeißelt. Und dann ſieht man ſie wieder, die weltbekannten Geſtalten, die dem Gedächt⸗ nis faſt entſchwunden wa⸗ ren, nach dreißig Jahren ſieht man ſie wieder und ſieht ſie wie neu. War man damals nur blind, weil man jung war? Und hier, im Dom zu Naumburg an der Saala, erkennen wir klar und ein⸗ deutig das Geſicht des Deut⸗ ſchen, wie im Nibelungen⸗ liede, wie im Bamberger Reiter; wir ſehen deutſche Charaktere und Tempera⸗ mente von endgültiger Prä⸗ gung, wir ſehen das ewige deutſche Antlitz, das ein na⸗ menloſer Meiſter ſchuf in jener Frühzeit deutſcher Kul⸗ tur, da die Minneſänger das Loblied der deutſchen Frauen ſangen: Walther von der Vogelweide, Hart⸗ mann von der Aue und mancher andere noch. Sie waren gefährdet, dieſe Monumente deutſcher Eigen⸗ art, wie der deutſche Menſch nach dem Kriege überhaupt: Frankreich wollte ſie, als Er⸗ ſatz für die Zerſtörungen an der Kathedrale zu Reims, in ſeinen Beſitz bringen. Aber wie deutſches Weſen unvergänglich iſt, wenn es artgetreu ſeiner Muttererde, auch in der Fremde, verhaf⸗ tet bleibt, ſo waren dieſe Plaſtiken unentführbar, weil ſie deutſchem Geſtein ent⸗ meißelt und ihm unlösbar verbunden ſind. Wie ſeit ſieben Jahrhun⸗ derten, werden dieſe Stand⸗ bilder des deutſchen Men⸗ ſchen auch weiterhin im Dom Herzen Deutſchlands, bis dereinſt in Jahrtauſenden der Dom und ſein koſtbarer Inhalt wie alles Irdiſche zu Staub geworden ſind. So⸗ lange aber wird Wilhelm von Camburg ſein träume⸗ riſches Antlitz mit den lan⸗ gen Locken nachdenklich auf die Schultern neigen. Wird Sizzo von Käfernburg mit gefalteten Brauen finſter und argwöhniſch auf Widerſacher blicken und Graf Dietmar hinterm Schild, das Schwert in der Hand, hellen Blickes und wachſam gegen alle Feinde ſchauen. Solange wird Reglindis, offen und herzhaft, Generationen von Deutſchen lächelnd entgegenblicken, ſo lange wird Frau Uta, keuſch und hoheitsvoll, die träume⸗ riſchen Augen in die Ferne richten! Lange noch ging ich, nach dem Beſuch des Doms, durch die Straßen Naumburgs, und mein Blick wanderte über die alten Hausmarken der Bürgerhäuſer, die alle Kataſtrophen früherer Jahrhunderte überdauert haben. Ich ſtand vor dem Marientor, das 1456 erbaut wurde und, mit ſeinem Spitzhut, als letzte Reliquie der al⸗ ten Burgmauer übrig blieb; vor dem Rathaus mit ſeinen ſpätgotiſchen Erkerbauten; vor alten geſchmiedeten Portalen, zie, unter Inſchriften, die Hauseingänge zieren. „Wieviel Geſchichte, wieviel hiſtoriſche Perſön⸗ lichkeiten durchzogen dieſe Stadt: Luther machte hier Raſt auf der Fahrt nach Worms. Karl V. betrat ihre Mauern. Guſtav Adolf kehrte hier ein, ehe er bei Lützen fiel. Friedrich der Große und ſeine bekannteſten Generäle, Friedrich Wil⸗ helm III. und die Königin Luife, ihr Wider⸗ ſacher Napoleon— alle haben in Naumburg geweilt. Es iſt wahrhaftig eine von den Städ⸗ ten, die viel deutſches Schickſal geſehen haben. Am ſpäten Abend erſt, als ich zum Bahnhof eile, durchbricht die Sonne endlich die dichten Wolkenmaſſen. Die Domtürme ragen ins ſchei⸗ dende Licht empor, während ſich auf die Giebel⸗ häuſer ſchon die erſten Schatten ſenten. Aufn.: Bittner zu Naumburg ſtehen, im —— AIE GASSEN/ IdAI — 1 HARTNMNANN Die gewundenen Gaſſen der alten Städtchen — auf den Plänen können ſie mit geheimer Sprache zu uns reden wie die Jahresringe der GBäume; Jahrhunderte, Geſchichte, vorüber⸗ gerolltes Ereignis ſind in ihren Zügen aufge⸗ zeichnet. Der erſte Straßenring, der ſich außen um den Mauerring legte, der Ring eines Jahr⸗ hunderts, das nicht nur Stadtwall⸗Tore, ſon⸗ bdern Tore der Erde und des Welthimmels aufriß, rundet ſich am deutlichſten auch als Schickſalsring vor unſeren Augen auf dem WPapier des Plans. Wenn wir aber durch die Gaſſen gehen, ſo ſtellen ſie die Jahrhunderte ſelbſt vor uns hin. In die Anmut ihrer Biegungen, in das Wun⸗ der ihrer alten und noch lebendig dienenden Schönheit, mit der ſie unſere Blicke entzücken, klingen doch die Stimmen der Geſchichte ein. Da ſchwebt nicht nur der Zauber alter Giebel im fanften Rauch, ſteht nicht nur das kräftige Gegitter holzbraunen Fachwerks, zierliches Treppengeländer, liebliche Erker, biedere Meſ⸗ ſinggriffe an geſchnitzten Türen, da ſpricht aus den ſchönen Kuliſſen einer märchenhaften und doch lebenswirklichen Bühne auch Geſchehnis um Geſchehnis ſelbſt uns an, das einſt dieſe kleine Stadt betraf, ſchrecklich oder ſegensreich, zerſtöreriſch oder bekräftigend. Daß die Geſchichte in ſo zeugenhaften Zei⸗ chen zu uns redet und auch im vielleicht ge⸗ ringen Ereignis eines abſeitigen Städtchens doch auf große, durch Deutſchland rollende Jahrhunderttaten hinweiſt, dies eben gehört zum Glück des ſchauenden Schlenderns in den alten Gaſſen. Dort das Wappen einer ein⸗ ſtigen Bistumsſtadt, wie kommt es, ſo weit abgelegen, hier an das ſchmale, frühere Rat⸗ haus? Es erzählt von einſtiger Herrſchaft, von ſpäterer Auflehnung und vielerlei Zwiſt um Beſitz und Macht. Ein Gemäuer, nicht nur ein verfallenes, auch eine an die ältere anſetzende jüngere Wand von Speicher oder Turm kann einen ganzen Kriegsbericht geben. Inſchrift und Zunftzeichen, Krane in geſtuften Giebeln und Zinnen mitten in häuslichen Dächern, ſie alle geben Rechenſchaft, und uns, die wir nur in die Gaſſen der alten kleinen Städte ſchauen wollen, flüſtern ſie vieles zu von der Ge⸗ ſchichte dieſer ihrer kleinen Stadt, der des Landes um ſie her, der ganz Deutſchlands, ja — wenn wir in Zeichen nur recht leſen— auch vom Geſchehen Europas und vielleicht der Weltgeſchichte. Das wahre Teilhaben an der Welt beginnt beim Zugehören zum Allernächſten. Wer ſein Schickſal nicht aus den Verbundenheiten löſt, wird auch ſein eigenes Schickſal haben. Die alten Gaſſen in ihren alten Städtchen zeigen es im Namen an. Es iſt einerlei, welche wir durchſuchen; Deutſchlands Reichtum an be⸗ wahrten Jahrhundertſpuren iſt groß. Der Menſch nimmt die frohen Ereigniſſe, ſelbſt die ungewöhnlichen, eher mit in den ver⸗ gefßlichen Alltag hinein, als die bitteren. So haben— auch in den Namen der alten Gaſſen — Schrecken und Nöte öfter ihr Zeichen hinter⸗ laſſen.(Der ereignisloſe ſchöne Alltag freilich überwiegt im ganzen mit ſeinem Namen nach Handwerk und Handel und Nachbarſchaft.) Da iſt, am Rande eines fröhlichen Städt⸗ leins, das von einer üppigen Barockkirche über⸗ ragt wird, das„Totengäßlein“. Vielleicht weil der Name in die heitere Anmut des Ortes zwiſchen Weinhang und Wald, zwiſchen ſingen⸗ den Brunnen und blühenden Oleandertöpfer nicht paſſen will, trägt die Gaſſe ein anderes Namensſchild. Die alte Bezeichnung aber lebt noch, zumal bei den älteren Leuten. Was iſt's damit? Noch härter hätte ſie auch Peſtgaſſe heißen können. Denn wir hören dazu: Von der Peſt des Jahres 1635 wurden hier nur die Bewohner dieſes Gäßchens befallen. Abgeſperrt und bewacht, ſchloß es ſich als Un⸗ glücksreich über den Menſchen in dieſen zwan⸗ zig Häuſern. Durch das Tor, deſſen aufgemal⸗ tes ſchwarzes Kreuz davon noch Kunde gab, wurden ſtill und eilig die Toten auf den Peſt⸗ friedhof getragen. Er iſt längſt überbaut; das ſchwarze Erinnerungszeichen nicht nur, ſondern das ganze Tor iſt ſeit etwa 100 Jahren ver⸗ ſchwunden. Aber im Namen„Totengäßlein“ lebt noch heute das Gedächtnis an ein Schick⸗ Unsere Fahne ist das Leid Unser Fähnrich ist gefallen, Unsre Fahne ist zerfetzt, Die der erste von vuns allen Unserm Weg vorongesetzt. Trommle, wilder Trommelbube! Unsre Aecker scofen Blot, Hunger in der letzten Hube, Trommelbube, trommle got! Rof“ die Männer, die nicht klogen, DOie die steilen Stroßen gehn, Und die pflicht im Nocken trogen Und das Licht im Dunkeln sehn. Unser Fähnrich ist gefallen, Unsre Fohne ist das Leid, gis der lLetzte von uns allen Frel wird oder stirbt im Eidl Aus„Das Lied der Getreuen“. Mit freundlicher Genehmigung des Verlages Philipp Reclam iun. Leipalg. ſal, das nach unerforſchlichem Geſetz gerade dieſe Handvoll Häuſer befiel. Und da iſt anderwärts die„Franzoſengaſſe“. Auch ſie weiß vom Sterben. Bei dem Fran⸗ zoſeneinfall im Oktober 1645 wurden auf die⸗ ſem Wege der Stadtſchreiber mit fünf anderen Bürgern hinausgeführt und auf dem Hügel vor der Stadt erſchoſſen.— Ein und ein halbes Jahrhundert ſpäter, und wieder hauſen die Franzoſen in der Stadt. Sie wiſſen es wohl nicht, denn ſonſt hätten ſie es gewiß vermieden, daß ſie durch die gleiche Gaſſe wiederum ein Häuflein von ihnen zum Tode verurteilte Männer führen, die im nächſten Dorfe erſchoſſen werden. Aber die Nachlebenden wußten es noch, ob auch 150 Jahre vergingen von der einen Vergewaltigung und bitteren Abſchieds⸗ ſtunde bis zur anderen. Es gibt aber auch Namen, die lieber den Troſt nach dem Verhängnis, als dieſes ſelbſt feſthielten. Da iſt die„Schenkengaſſe“, die ihren Namen von einem ſeltſamen Geſchenk herleiten ſoll, von einer Gabe oder vielmehr von der Befreiung aus einem Tribut, die uns heute ſelbſtverſtändlich ſcheinen will: Ende des 16. Jahrhunderts iſt die Häuſer⸗ reihe dieſer Gaſſe niedergebrannt. Die Bewoh⸗ ner verloren ihr geringes Hab und Gut, und der Verluſt verarmte ſie ſo, daß ihnen Hilfen auch für langfriſtigen Wiederaufbau, gegeben werden mußte. Das„Geſchenk“ für dieſe Gaſſe war der Verzicht des Lehnsherrn auf ein Recht. Auf das Recht des„Beſthaupts“, das darin beſtand, daß er beim Tode des Lehnsmanns das Beſte aus dem Nachlaß— einſt das beſte Haupt aus Herde und Stall— fordern konnte. Was für lange Gedankenreihen, nach vor⸗ wärts und rückwärts, wollen ſich ketten aus dieſem einen Wort! Ja, ſelbſt wenn dieſer Sinn ſpäter erſt in einen anderen Namens⸗ urſprung der„Schenkengaſſe“ hineingedeutet wäre, würde ſie nicht minder Zeugnis ablegen von der Bedeukung, die einſt einem Ereignis, läufer Ordnung offenkundig beigemeſſen wurde. Denn das legendäre Hineindeuten ſagt aus und manchmal ſogar mehr von dem, was einer neuen Rechtsentfaltung oder dem Vor⸗ einer umgeſtaltenden geſellſchaftlichen ebenſoviel als Wert und Grund und Wunſch die Vor⸗ eltern erfüllte, als die nur vermerkende hiſto⸗ riſche Beſtandsaufnahme. Und ſo iſt es auch mit den zahlloſen unver⸗ hüllt legendären und reizenden Geſchichten, die zu den Namen erzählt werden für die Ring⸗ leinsgaſſe oder den Engelmarkt, für die Maien⸗, Kinder⸗, Botengaſſe oder wie ſie ſonſt heißen mögen im Süden wie im Norden Deutſch⸗ lands. Dieſe Deutungen der ſchönen oder befremd⸗ lichen Namen freilich muß der Gaſt der kleinen Städte ſich erzählen laſſen. Dann wird er die Wanderung in ihre jahrhundertbunten Schick⸗ ſale beginnen, die ihn beglücken und bewegen wird. Er wird aus den Gäßchen weiterwan⸗ dern durch Jahreszahlen und ⸗bilder hindurch, in immer dichter ſich füllende Gedankenträume hinein, mit denen er die Vergangenheit er⸗ ſchaut über dem ganzen Städtchen, über dem kleinen Land und endlich überm ganzen Raum unſeres Volkes. Das Glũdæ scheirt von fremden Balkonen Balkons und Loggien, auch Wintergärten ſind im Sommer ſehr gefährlich. Im Winter ſind ſie gar nicht gefährlich. Im Winter laſſen ſie uns vollkommen kalt. Und es ſind übrigens gar nicht die Balkons, die Loggien und die Wintergärten, die ſo gefährlich ſind, ſondern es ſind— wie immer— die Gedanken, die leidigen, dummen Gedanken. Denn nicht an den Dingen leidet der Menſch, ſondern an den Gedanken, die er ſich über die Dinge macht. Dieſe Balkons im Sommer...! Aber es muß gegen Abend ſein, wenn der Himmel bläulich und grünlich in ſehr blaſſer Farbe droben hin⸗ Von Felix Rie mkasten gebreitet ſteht, wenn dünne, feine Sternlein füßlich abgeſtimmt in den zarten Wolkenzügen glimmen, und wenn die Luft nur noch leiſe weht, ein Hauch nur von allergelindeſter, traum⸗ hafter Luft, ſo erquickend gelinde und ſchmerz⸗ los, daß ſie uns die Bruſt ſehnſüchtig weit macht. Ueber die Straße geht man nun. Vor den Häuſern ruhen in ſchwärzlichen Maſſen die dunklen Gebüſche der Vorgärten, die Fenſter glühen auf und das Licht darin verſchwimmt matt hinter den Gardinen. Dann kommt die Stunde der Balkons, der Loggien und der Win⸗ Ein Sonntag am Wasser (Archivbild) Fabeln und Anekdoten Ein Marmorſtein von ſchöner Größe und Farbe lag am Hang oberhalb der Straße, die mit Schotter ausgelegt wurde. Neugierig hatte der Marmorſtein den Pflaſterarbeiten zuge⸗ ſehen, und es ham ihm der Wunſch, ſich hinab⸗ fallen zu laſſen. „Was tue ich hier oben? Ich will hinunter zu meinen Geſchwiſtern!“ Und, nachdem er ſich hatte hinabfallen laſſen, blieb er zwiſchen dem Schotter der Straße lie⸗ gen. Gleich kamen die Räder der Wagen, die Hufe der Pferde; ſie kehrten ihn um, dieſer zer⸗ rieb ihn, jener beſchmutzte ihn. Und manches Mal hob ſich der Stein, wenn er allzu ſehr un⸗ ter Tritten und Stößen gelitten hatte, und ſchaute hinauf zu ſeinem früheren Platz des einſamen und ruhigen Friedens.. So merke es ſich jeder, der aus einſamem beſchaulichen Leben ſich in die Stadt, zwiſchen die Leute voll unendlicher Uebel wünſcht. (Leonardo da Vinci, 1452—1519.) Ein Füchslein entdeckte einen Garten mit rei⸗ fenden Weinſtöcken. Doch der einzige Durchlaß im Zaun war ſo klein, daß der Fuchs nicht hin⸗ durchſchlüpfen konnte. Er faſtete alſo drei Ta ge lang, bis er mager genug wurde, um durch das Loch ſich in den Garten zu ſtehlen. Hier war ein herrliches Daſein, und unſer Fuchs ſchlemmte und praßte ſo ſehr, daß er vor Beleibtheit nun nicht wieder durch das Loch zurück konnte ins Freie. Und deshalb faſtete er drei Tage, bis er ſo mager war wie zuvor und aus dem Garten entkam.. Außerhalb des Gartens philoſophierte der Fuchs:„Es war ein prächtiger Garten mit koſt⸗ baren Früchten und Beeren. Doch— welchen Nutzen hat dies alles, da ich ſo mager wie zu⸗ vor?“ Und die Fabel lehrt, daß nicht anders als die⸗ ſer Garten auch die Erde. Nackt geht der Menſch aus der Welt, wie er in ſie gekommen. (Arabien.) Schlagfertig Der engliſche Prediger Swift ſaß einſt zu⸗ ſammen mit einem Advokaten zu Tiſch. Der Rechtsgelehrte wollte den Prediger gern ein wenig foppen und ſtellte ihm die Frage: „Was meinen Sie: wer wird gewinnen, wenn ein Geiſtlicher und der Teufel einen Streit zuſammen haben?“ Swift, der die Abſicht ſeines Tiſchnachbarn wohl durchſchaute, erwiderte mit freundlichem Lächeln: „Zweifellos der Teufel.“ „Und warum meinen Sie das?“ fragte der andere. „Nun,“ ſagte Swift,„er hat ja alle Advoka⸗ ten auf ſeiner Seite.“ R. H. * Amerika iſt beſtrebt, ſeinen Strafgefangenen das Leben ſo angenehm wie nöglich zu machen: In Sing⸗Sing gibt's eine Fußballvereini⸗ gung, Chikagos Zuchthaus hat eine Privat⸗ Bühne, im Gefängnis von Boſton darf jeder Inſaſſe nach Herzensluſt Muſik treiben. Und im Staatsgefängnis von Los Angeles werden die Gefangenen jetzt mit Pyjamas und täglich friſcher Leibwäſche verſehen. „Täglich friſche Wäſche“, ſo heißt es in der Begründung,„gibt dem Gefangenen eine Vor⸗ ſtellung von ordentlichem Leben...“ Mag ſchon ſein. Vielleicht! Aber noch wichtiger als ein ſauberer Schlaf⸗ anzug iſt eine„weiße Weſte“. tergärten. Kleine Lämpchen glühen darin und im Scheine der Lampe ſitzen in dieſer Abend⸗ ſchwüle Menſchen friedvoll daheim. Das far⸗ bige Licht wirft ruhige, maßvolle Kreiſe von Helligkeit aus. Das Grün der Gewächſe hat fahlen, unwirklichen Glanz. Die Frauen tragen nur einen Traum von heller Kleidung über dem blühenden Fleiſch, die Männer ſitzen be⸗ quem in Hemdärmeln. Und ein paar verlorene Töne und zuweilen auch etliche ſtarke Takte von Muſik ſchwimmen von da drinnen hinaus auf die Straße, in der du wanderſt. Was haſt du zu wandern da draußen im Su⸗ chenden, im Unſteten, im Lärmenden und Be⸗ gehrenden? Wohin gehſt du? Was willſt du? Jawohl, du willſt etwas, du biſt noch auf dem Wege. Dieſe aber, da drinnen, im bunten Licht, die ſuchen nicht mehr, die wollen nichts, die haben ſchon Sitz und Heimat und genießen Frieden mit jedem Atemzug, den ihr beruhig⸗ ter, geborgener Körper tut. Soviel Traum und Ruhe gießt das milde Licht auf ſie, ſo ver⸗ klärt und zeitlos ſteht der heilige, ſpäte Abend um dieſe Geborgenheit her, daß du dich ab⸗ zehrſt in dem neidvollen Gedanken: da alſo, bei denen, da ſäßen die Heiterkeit und der Frieden ſegnend mit zu Gaſte, das volle, ruhige, ſtillmachende Glück. Plötzlich iſt alles ein Gleichnis geworden. Man iſt der müde, heiße, hadernde Wanderer, der immer noch ferne iſt, immer noch ſich hin⸗ ſchleppen muß auf brennenden Sohlen, auf harter Straße, während ringsumher lauter Glückliche lagern und raſten, die beſſer zu wan⸗ dern gewußt haben als er, und die nun die Raſt genießen als eine reife, ſüße, ſchwere, gute Frucht in einer Nacht, die ſeliges Ende des Tages iſt, eine bunte, lichtgeſegnete Nacht voll köſtlichem Atem und voll Hauch, durchduftet, mühelos, ſchwerelos und unendlich abſeits von der Straße, auf der die Mühen liegen. Grauſam lächelt dieſe Schönheit der ſanft erleuchteten Balkons auf den Wandernden hinaus, der noch nicht angelangt iſt. So malen uns unſere Gedanken die abend⸗ lichen, zart im weichen Lichte liegenden Bal⸗ kons aus... Und wir weigern uns in ſolchen quälenden Stunden die vernünftige Einſicht anzunehmen, daß auch hinter dieſen Bal⸗ kons wahrſcheinlich Menſchen ſitzen, deren See⸗ len der großen Stunde ganz verſchloſſen ſind von der harten Schicht eines ungeduldigen, un⸗ heiligen, ſehr alltäglichen Denkens, Begehrens und Zehrens, ſo daß durchaus nichts von unſerem Traume in ihnen lebt, und daß alſo die größere Hälfte unſeres Neides fehlgeht. Nur eben: uns iſt nicht lächerlich zumute! Wir ſehen nicht ein, wir klammern uns nur immer an unſere Sehnſucht, ſelbſt wenn ſie uns Leiden ſchafft. Ueberall ſuchen wir gerne ein Schöneres, Höheres. Und überall vermuten wir gern, daß der Nachbar es bereits beſäße, und alſo gäbe es das. Und ſo laſſen wir nicht nach, es ebenfalls gewinnen zu wollen. Wir machen es, vermöge unſerer ganz und gar irrenden Sehnſucht, genau ſo wie jene drei Brüder, die nach dem Tode des Vaters ſofort den ganzen ererbten Weinberg umwühlten und darin gru⸗ ben und gruben. Es ſollte ein Schatz im Wein⸗ berg verborgen liegen. Es war gar keiner da. Und dennoch war es gut geweſen, daß ſie ſo fleißig gegraben hatten. Die Ernte brachte ihnen einen Schatz an guten Trauben. Eine Sehnſucht, ſelbſt wenn ſie irrt, kann nie umſonſt ſein. Sie ſchenkt uns Hoffnungen und gibt uns Plan und Tat und läßt uns immer bereit ſein. Vielleicht richten wir unſere Loggien, Balkons und Wintergärten nur darum ſo liebevoll her, weil wir ſie— von draußen her und bei anderen— ſo himmliſch ſchön gz⸗ ſehen haben, damals, als wir unluſtig und un⸗ ruhig und wunſchvoll noch wanderten. Und nun ſind wir ſelber da. Wir ſind ſertig eingerichtet. Das Glück könnte nun kommen. Es iſt doch jetzt Abend und alles iſt bereit. Aber es kommt nicht. Nur die draußen gehen, die denken, es wäre jetzt gerade bei denen da drinnen. Es ſind deutſchen brücken, u alter Erin Deutſchen Vaterland Schlaget Reiſetagebr ſchichtliches zu nähern nun ein wurde. In mein leſe ich alſc Wenn e⸗ Gründe ha welche nich Erinnerung dieſe alltäg eindrucksvo von den ält ſobald nur lich hier de heiten zu e eine Art vi tervererbten des Jahre freundlicher verleihen. dennoch iſt eher den D zugeneigten mer verneh. als ein mel geſang zitt erſten Augi ein Hirngeſ. ihre alte Z. 2 Das fahle Flußtal in Schwere au der Flüchtli ſaßen ſie au die dampfer welch' traur ten. Denn fuhren nur Ferne hinte Kanonenſchu dieſen unhe war nichts z lende Sauſe eine Höhe Fluſſes, an nach Pirna „Faſſet fri kann nichtem unſeren Beſt wird man a wiß, der Sch Soldatenhor ſchließlich di phat Eure Doch— Got Laubegaſt.“ Doktor Löl ein Mann in mögenslage geiſterung ih Schauſpielere Europa erfül deſten Verge heimgefallen Aufnahme un den Hartgepr ignis, Vor⸗ tlichen Denn ſoviel „ was Vor⸗ hiſto⸗ unver⸗ n, die Ring⸗ kaien⸗, heißen eutſch⸗ fremd⸗ leinen er die Schick⸗ wegen rwan⸗ durch, räume t er⸗ r dem Raum I n und lbend⸗ s far⸗ e von ſe hat tragen über en be⸗ lorene Takte jinaus m Su⸗ id Be⸗ ſt du? if dem hunten nichts, nießen ruhig⸗ Traum ſo ver⸗ Abend ch ab⸗ alſo, id der ruhige, honden. nderer, ch hin⸗ n, auf lauter twan⸗ un die e, gute de des ht voll duftet, ts von ſanft ernden abend⸗ n Bal⸗ ſolchen Einſicht Bal⸗ n See⸗ n ſind en, un⸗ t, kann nungen ßt uns unſere darum hraußen hön gz⸗ ind un⸗ nd nun erichtet. och jetzt s wäre —— 6 hat Eure Es ſind nun zehn Jahre her, da kam ich, im beutſchen Weſten wandernd, auch nach Saar⸗ brücken, und in dieſen Tagen, da ich die Gewalt alter Erinnerungen ſammle, die mich mit dem Deutſchen Reiche verbinden, das nun auch mein Vaterland geworden iſt, leſe ich in meinem schlageerhaus in Schönou Reiſetagebuch einen Abſchnitt, der auf ein ge⸗ ſchichtliches Ereignis verweiſen möchte, dem ſich zu nähern mein Wunſch war, lange bevor es ii Kapitel geſamtdeutſcher Geſchichte wurde. In meinem Reiſetagebuch des Jahres 1928 leſe ich alſo: Wenn es auch ſeine tieferen und tiefſten Gründe hat, man muß ſich dennoch wundern, welche nicht umzubringende Gewalt eine große Erinnerung beſitzt. In Saarbrücken kann man dieſe alltägliche Weisheit auf eine beſonders eindrucksvolle Probe ſtellen. Jeder junge Menſch, von den älteren gar nicht zu reden, weiß einem, ſobald nur ſein Geſchlecht um jene Zeit wirk⸗ lich hier daheim war, eine Reihe von Einzel⸗ heiten zu erzählen, die, nirgends aufgezeichnet, eine Art von unveräußerlichem und treu wei⸗ tervererbtem Familiengut, der großen Geſchichte des Jahres 1870 einen geſchmeidigeren, ja freundlichen, um nicht zu ſagen lächelnden Zug verleihen. Man möchte es nicht glauben, und dennoch iſt es wahr, daß unter der bewegten, eher den Dingen von morgen als von geſtern zugeneigten Gegenwart dieſer Stadt noch im⸗ mer vernehmlich die Vergangenheit, wenn auch als ein mehr und minder entſchwindender Ab⸗ geſang zittert, daß ein letzter Widerhall der erſten Auguſtſchlacht von 1870 nicht etwa nur ein Hirngeſpinſt abſterbender Veteranen iſt, die ihre alte Zeit in den geliebten Medaillen und Kreuzen bewahren, ſondern daß man von ganz jungen Leuten die Frage hören kann:„Und auf die Spicherer Höhen wollen Sie nicht...?“ Jeder, der ſich die Ehrfurcht vor großer Ver⸗ gangenheit bewahrt hat, wird über die weite, Aufn.: PBZ. gelangen trachten. Auf dieſem unendlich rieſigen Feld ohne Baum, auf dem für den bedrohten Menſchen eine ſeichte Mulde, eine winzige Bo⸗ denfalte ſchon ein Geſchenk Gottes bedeutet, über dem ſich der Himmel wie ein rieſiger Glas⸗ ſturz wölbt, kann man ungefähr ahnen, wie es den Soldaten am tropiſchen Auguſtanfang 1870 zu Mute geweſen ſein muß, als ſie gegen den Roten Berg ſtürmten, und dann begreift man auch, was es heißt, hier unter einer unbarm⸗ herzigen Sonne die Augen einer ganzen Welt auf ſich gerichtet zu wiſſen. Es muß ein furchtbares Raſen in Sonnen⸗ brand und Pulverdampf geweſen ſein, eine töd⸗ holprige Ebene bis an den Roten Berg hin zu 5 1 4 1 55 33 liche Jagd dieſe ſteilen, todſpeienden Hänge hinan. Man ſchämt ſich wahrhaftig, wenn man im ſummenden Wagen die Kehren emporglei⸗ tet, wo jeder Zentimeter Höhe einen Deutſchen und einen Franzoſen koſtete; denn faſt hundert Meter ragt der Berg über die Ebene empor, und rund zehntauſend warf der blutige Tag von Spichern auf jeder Seite in das Grab. Die vielen morſchen und erneuerten Kreuze auf der Höhe— das bebaute Feld hat ſich allenthalben nach ihnen gerichtet, ſo daß die Gräber vom Pflug verſchonte Inſeln wurden— ſind unver⸗ lierbare Zeugniſſe geworden. Was tun nun in der Nähe der Toten, in einer ländlichen Einſamkeit, die dem friedlichen Bauer gehört und die lange ein Ziel der Wall⸗ fahrt nachdenklicher Menſchen von hüben und drüben bleiben wird, die paar erbeuteten Ka⸗ nonen, die ihre Rohre drohend nach der Rich⸗ tung drehen, wo Deutſchland liegt? Es iſt eine überflüſſige, eine muſeale Gebärde, es iſt eine Torheit von jedenfalls kleiner Urſache und wahrſcheinlich großer Wirkung, ſo daß Frank⸗ veich wohl daran täte, jenen überſpannten Kopf, der den törichten Gedanken zu dieſer törichten Geſte an der Grenze ausbrütete, ein wenig aus⸗ kühlen zu laſſen. Und dieſem einen möge dann der andere zugeſellt werden, der die Adler auf den Denkmälern der deutſchen Regimenter ent⸗ fernen ließ. Bei ſolchen ſcheinbar lächerlich ge⸗ ringen Uebergriffen kleiner, allzu eifriger Gei⸗ ſter, von denen die fernen Großen oft gar nicht wiſſen, die dann aber die Summe der Dumm⸗ heiten von allzu Eifrigen zu verantworten ha⸗ ben, beginnen Mißverſtändniſſe und Haß zwi⸗ ſchen Völkern. Es iſt zum Traurigwerden, daß die unzähligen Kreuze im Giffertwalde zwei Geſchlechter hindurch für jene eine vergebliche Mahnung waren, die jetzt unter dem Vorwande, Beuteſtücken einen beſonders ſinnreichen Platz anzuweiſen, eine durchſichtige, dauernde De⸗ monſtration verſuchen. Roter Berg, Spicherer Höhen, Giffertwald ſind ſonſt eine ſo wunderbar friedliche Grenze, völlig jenen überlaſſen, die erinnert ſein wollen. Es wird hier wahrſcheinlich jedem Beſucher ähnlich ergehen: Hinter dem dichten Gebüſch an einem Denkmal tritt ein alter Mann von ärmlicher Sauberkeit hervor. Denn dünnbehaar⸗ ten Greiſenkopf entblößt, fragt er:„Sind Sie hier fremd?“ Und ohne eine Antwort abzuwar⸗ ten, beginnt er, in die weite Gegend zu unſeren Füßen weiſend, ein memoriertes Kapitel der Kriegsgeſchichte vorzutragen, in allen Einzel⸗ heiten getreu, im geſamten ſachlich, ohne Lei⸗ denſchaft, ohne eigene Meinung, als wäre er be⸗ rufen, den Beſuchern dieſer Höhen Anfang, Tofenw/dche Wilhelm Tronk. Die Sterne drovßen flommen, Die Nocht ist groß und klar. Wir röcken uns zusammen Zu einer stillen Schor. Doneben in der Kkammer Llegt einer fot und Kolt. Die Uhr schlägt wie ein Hommer, Dann ist die Stonde alt. Die Nacht wird mbd und möder, Die Augen werden schwer. Es senken sich die Lider Und niemond redet mehr. Die Stunde steht am Scume Des Unbekoannten stomm. Und heimlich geht im Raume Des ſoten Ssele um. Das Erlebnis auf flen Spicherer Höhen Von dosef Friedrich Perkonig Verlauf und Ende jener erſten Schlacht des Jahres 1870 zu erklären. Regimentsnummern, Namen von Generalen und Orten, Abſchnitte des Kampfes ſind einem Gedächtnis überlaſſen, das nun ſchon längſt nachtwandleriſch ſicher die Geſchichte jenes Auguſttages wiedergibt. Später höre ich, daß der kleine, zerbrechliche Greis ſeit vierzig Jahren Deutſchen und Franzoſen, manchmal auch gleichzeitig, die beiden Sprachen Satz für Satz vorſichtig vermengend, Sieg und Niederlage erklärt, indem er ſich unbeſtechlich an den Gefechtsbericht hält. So wie er die beiden Sprachen gleich gut ſpricht, läßt er ſeine auf dieſen einen Tag beſchränkte, aber erſtaunlich reiche Wiſſenſchaft mit Franes und Mark gleich gern bezahlen. Er denkt nicht daran, einem auch nur eine einzige Einzelheit zu ſchenken: Hier zog ſich da⸗ mals die ſchöne, alte Pappelallee empor, und hier war der Steinbruch, der das Grab der un⸗ zähligen Pferde wurde. Dort hatten die Fran⸗ zoſen ſoundſoviele ſchwere Geſchütze eingebaut und dort verblutete dieſes und jenes deutſche Regiment in immer erneutem Anſturm auf die Schützengräben in der Lehne. Manche der rie⸗ ſigen Maſſengräber auf dem Roten Berge ſind in den letzten Monaten geöffnet worden, je zwölf Skelette kamen gemeinſam in einen Sarg. Faſt alle Schädel hatten das Kugelloch in der Stirn oder im Scheitel; dann waren es totſicher die Gebeine deutſcher Soldaten, die bei dem Sturm auf den ſteilen Hang ja faſt nur den Kopf als Ziel darboten. Sie werden nun in den Ehrenfriedhof drunten im Tale gebettet ſein. Bis herauf ſieht man die wohlgeordneten, aus⸗ gerichteten Reihen der toten Bataillone. Niemals in ihrem Soldatenleben mögen ihre Linien ſo ſchnurgerad geweſen ſein. Sind zehn Frances ein für den Alten unge⸗ wöhnlicher Lohn oder entzündete er ſich an ſei⸗ nem eigenen Bericht, er will nun auch noch die Standorte und Handlungen der niederen Kom⸗ manden erklären— er ſcheint tauſende immer bereiter Namen an Drähten zu haben— er möchte mich in das kleine Privatmuſeum füh⸗ ren, das in dem Reſtaurant„Cote de Spiche⸗ ren“ angehäuft iſt. Als ich den Hüter der Ver⸗ gangenheit nun ſanft zu verabſchieden trachte, nimmt er mir noch das Verſprechen ab, an dem Ehrenmal nicht achtlos vorüberzufahren. Dort ſei die Schulzen Kathrin zu Grabe gelegt, die den vor Hitze und Durſt ſchmachtenden Solda⸗ ten furchtlos Waſſer in die vorderſte Kampf⸗ linie brachte. Es ſteht auf freiem Felde, hart an der Straße, die in das Lothringiſche Land führt, dahin, wo an der Grenze die Förderanlagen von Gruben⸗ ſchächten mit feinen Strichen in den hellen Ho⸗ rizont gezeichnet ſind, wo die Rauchfahnen aus Schloten und Hüttenwerken in den Himmel wehen, eine einſame Birke über einem gepfleg⸗ ten Soldatengrab. Es iſt weitum das einzige Uebevbleibſel einer ein halbes Jahrhundert al⸗ ten Trauer. Dort treffe ich einen hohlwangigen Arbeiter raſtend, rußig von der Schicht kom⸗ mend.„Sie waren droben?“ fragt er mich im Laufe des Geſprächs, und ſein Kopf zeigt gegen die Spicherer Höhen.„Sind brave Burſchen ge⸗ weſen, unſere Soldaten,“ ergänzt er ſich ſelbſt. Kein geſunder Menſch, aber auch kein geſun⸗ des Volk kann ſeine große Vergangenheit un⸗ geſchehen haben wollen, es gibt einen Stolz und eine Würde, die zeitlos ſind. Der Tod der Neuberin Das fahle Licht des Herbſtabends tauchte das Flußtal in eine bleierne Dämmerung, deren Schwere auf allem laſtete, was der unſtete Blick der Flüchtlinge traf. Wie verängſtigte Vögel ſaßen ſie auf dem knarrenden Wagen und auch die dampfenden Pferde ſchienen zu wiſſen, welch' traurige Fracht ſie heute befördern muß⸗ ten. Denn ſie hielten ihre Köpfe geſenkt und fuhren nur unruhig empor, wenn aus der Ferne hinter ihnen der ſchwere Schlag eines Kanonenſchuſſes die Luft erzittern ließ. Außer dieſen unheimlichen Geräuſchen des Krieges war nichts zu hören als das an⸗ und abſchwel⸗ lende Sauſen des Waldes, der ſich linker Hand eine Höhe hinaufzog, und das Rauſchen des Fluſſes, an dem die Landſtraße von Dresden nach Pirna entlangführte. „Faſſet friſchen Mut, Madame Neuberin! Es kann nicht mehr lange währen und wir werden unſeren Beſtimmungsort erreicht haben. Dann wird man allerlei für Euch tun können. Ge⸗ wiß, der Schrecken war zu groß: Erſt die wüſten Soldatenhorden, dann das Bombardement und ſchließlich die Brandgranate ins Haus. Das Geſundheit allzuſehr erſchüttert. Doch— Gottlob! Dort blinken die Lichter von Laubegaſt.“ Doktor Löber— ſo hieß der Sprecher— war ein Mann in den mittleren Jahren, deſſen Ver⸗ mögenslage es erlaubt und deſſen Kunſtbe⸗ geiſterung ihn verpflichtet hatten, das greiſe Schauſpielerehepaar Neuber, deſſen Ruhm einſt Europa erfüllt hatte, das aber ſpäter der ſchnö⸗ deſten Vergeſſenheit und der bitterſten Not an⸗ heimgefallen war, in ſeinem Haus in Dresden Aufnahme und Unterhalt zu gewähren. Es fiel den Hartgeprüften, denen einſt Könige und Für⸗ Erzählt von Dr. Eisenbarth ſten Bewunderung und klingenden Lohn ge⸗ zollt hatten, nicht leicht, in ungewollter Untätig⸗ keit dies Gnadenbrot zu eſſen. Der jammer⸗ volle Zuſtand zehrte dann auch bald die letzten Kräfte des alten Schauſpieldirektors auf. Und nun befand ſich ſeine Witwe mit ihren Betreu⸗ ern auf der Flucht vor den Kriegswirren, in die gang Mitteldeutſchland um 1760 getaucht war. Caroline Neuber hüllte ſich tiefer in das Tuch, an dem der Wind zerrte. Sie ahnte, daß ſie ihrem Tode entgegenging. Nicht die jüngſt er⸗ lebten Schrecken in der belagerten Stadt hatten ihre bedenkliche Schwäche herbeigeführt. Hier irrte der gute Doktor Löber. Die Krankheit hätte auch ohne äußere Veranlaſſung eingeſetzt und das Ende angezeigt, das erwünſchte Ende wohl. Frau, man wurde allgemein gefeiert. Daß das Abſcheiden jetzt ſo in aller Stille, ſo unter Aus⸗ ſchluß der geſamten Oeffentlichkeit vor ſich ge⸗ hen ſollte— dafür wurde man jetzt aber von wenigen geliebt. Ihre Dresdener Begleiter würden ihr ſicherlich den letzten Beiſtand leiſten und ihr die Augen zudrücken, wenn alles vor⸗ über war. Ach die Guten, Treuen—“ „Seid ſtill, Kinder, ſie ſchläft!“— Nein, ſie ſchlief nicht, die Schwerkranke. Sie war wieder jung, ſie erlebte das Vergangene zum zweiten Male, während der Flüchtlingswagen ſeinem Ziel entgegenpolterte und vor der aufſteigenden. Nacht und den erſten blitzenden Sternen die Natur ruhiger und ruhiger wurde. So rauſchten die Bäume auch in jener Nacht vorm Vaterhaus. Damals leuchtete in der Ferne aber nicht die ſtille Fackel des Todes— das brauſende Leben winkte Erfüllung. Das „Gewiß, man war einſt eine berühmte Leben, dem ſich Caroline anvertrauen wollte— durch die heimliche Flucht vor dem eigenen Va⸗ ter, der zwiſchen ihr und allem ſtand, was ihr teuer war: Vor ihrer Kunſt und vor dem ge⸗ liebten Mann. Gewiß, der Vater meinte es in ſeiner Art gut. Aber hatte er ihr nicht die heißgeliebten Komödienbücher verboten, die ſie ſo leicht auswendig lernte, um ſie im geheimen einem unſichtbaren Publikum leidenſchaftlich vorzuſpielen. Hatte er nicht auch den Beſuch der Komödiantenbude, wo ſie von einer nie ge⸗ ahnten Woge der Begeiſterung erfaßt worden war, ſtrikte unterſagt. Und nicht genug damit: Hatte ihr eigener Vater ihr nicht den Tod ange⸗ droht, wenn ſie es noch einmal wagen würde, ſich mit jenem hergelaufenen Geſichteſchneider zu treffen, der um die Hand Carolinens anzu⸗ halten die Frechheit beſaß. In Wirklichkeit war der ſo Verunglimpfte aber ein äußerſt achtbarer Schauſpieldirektor, der das Herz Carolinens er⸗ obert hatte und dieſe zu Glück und Ruhm füh⸗ ren wollte. Nun gut! Caroline mußte zwiſchen Vater und Geliebten wählen. Sie entſchied ſich für den Liebſten, weil er ſie der erſehnten Kunſt zuführen ſollte. Jetzt ſaß ſie reiſefertig in ihrem Mädchen⸗ ſtübchen. Es war ſo ruhig, daß ſie den Atem der Geſchwiſter im Nebenzimmer hörte. Im Gebälk knackte es ahnungsvoll. Vor der Tür rauſchte der Brunnen. Es war ſchwer, Abſchied zu nehmen. Traurig öffnete ſie das Fenſter. Doch die Sterne winkten verheißend: Sie ſchwang ſich über die Brüſtung und ſprang in das ſilberne Dunkel der Sommernacht.— Sie fand ſich wieder im ſtrahlenden Licht. Was hinter ihr lag, war alles vergeſſen. Mit großen, königlichen Gebärden ſchritt ſie wieder in den dunkeln Raum, aus dem weiß die Antlitze der Zuſchauer zu ihr emporgewendet waren. Ihre tönende Rede beherrſchte aller Herzen, ihre Leidenſchaft riß alle Dämme ein. Nach einer verhaltenen Atempauſe donnerte ſie jetzt die Schlußverſe. Da brandet der Beifall los, unendlich beglückend.— „Und wer iſt denn die kranke Frau bei Euch?“ Die träumende Greiſin ſchreckt empor. Wo iſt ſie? Auf der Bühne? Nein, ſie findet ſich ſchnell zurecht. Der Wagen iſt in Laubegaſt bei den Quartiersleuten angekommen und der Hausherr hat ſich eben nach ihr erkundigt. Wer iſt ſie?„Ich bin Komödiantin!“„Dann tut es mir leid Herr Doktor! Euch nehme ich mit Freuden auf. Aber eine Komödiantin wird menge chriſtliche Türſchwelle nicht überſchrei⸗ ten!“ Die Schwerkranke lächelt unter Tränen.„Das iſt der Beifall der Welt“. Sie ſieht von höhe⸗ rer Warte hinein ins Getriebe. Willenlos läßt ſie alles mit ſich geſchehen. Beim alten Möhle, einem Taglöhner mietet man eine Kammer und verbringt die leiſe Be⸗ tende dorthin. Sie verlangt, ganz allein zu blei⸗ ben. Am Samstag, den 30. November 1760 ſtarb ſie ohne Beiſtand. Als der gute Möhle das Zimmerchen betrat, hatte ſie den Kopf zum Fenſter gewendet, das einen tröſtlichen Blick auf die Pillnitzer Weinberge bot. Das Auge war groß geöffnet, um den Mund lag ein Lächeln. Sie hatte ihren Frieden. Möhle rief ſeine Kinder, daß ſie die Toten⸗ wacht hielten. Er nahm der Leiche Maß und zimmerte eigenhändig den Sarg—„weil ja doch niemand mehr für das alte Luderſch ſorgt.“ Der Pfarrer verweigerte die Beerdigung und den Friedhofsſchlüſſel. Da lud der alte Möhle den Sarg auf ſeinen Schubkarren und hob ihn an der Friedhofmauer über eine niedrige Stelle. Auf den Hügel ſteckte er ein rohgezimmertes Kreuz. Als er heimfuhr, fiel der erſte Schnee. Heuernfie-Iag Eine häuerliche Skizze von Hermann Sfahl Korn, ein ſchimmerndes Fell, vom Licht durch⸗ wärmt, und ich ſehe das Atmen der Erde; das Korn wogt. Im Süden ſteht der Wind. Die Felder klettern zur Höhe hinauf, ſchwarze Tannen ſtellen ſich ihnen dort oben entgegen wie Nadeln, ſie heften die ſchwere Erde an das endloſe Blau des Himmels. Aus der Talmulde ſteigen die Wege empor, ſie klettern unter den Büſchen der Feldroſen hindurch. Ich ſehe das ferne Dorf, von ſei⸗ nen Dächern rinnt das Licht wie von Spiegeln, ſie ſind zu klein, es zu halten. Ein leiſer Schleierglanz wolkt dort zwiſchen den Höhen, die Stille. Ich ſpreche von meinem Land, dem Weſterwald. Weizen und Hafer wetteiferten mit dem Korn em Wuchs. Kürzer war der Haferhalm, aber in ſeinem Grün floß das reinſte Licht, das Licht der Frühe, jene Stille. Im Mittag trugen die Wieſen das reife Gras wie einen läſtigen Pelz. Reglos ſtanden die Halme, der Wind war verſtummt. Die Sonne ſtürzte ihre Strahlen ſenkrecht in die Felder. Im Schatten des Schlehenbuſches ſtand eine Amſel. Sie flog auf. zum Dorf hin. Danach war wieder die Stille zu hören. Weit her, vom Rhein, kam die Landſtraße ge⸗ gangen. Sie ſuchte Kühlung, Raſt: durch das Bergtannentor lief ſie jäh zum Tal, in das Dorf hinab. Aber das Dorf hatte nur wenig Schat⸗ ten. Vor des Wagenbauers Haus ſteht die Ulme, ſte bewacht den Brunnen. Sie beide ſind tief aus der Erde herausgewachſen, nie verſiegt ihnen die Kühle, das Waſſer. Unter der Ulme birgt die Landſtraße ſich gern. Sie ſitzt neben dem Steintrog, er hät eine grüne Mooskappe. Sie reden miteinander.„So in die Welt zu koenmen, wie du!, ſagt der Brunnen. „Hätte ich immer deine Kühle“, antwortet die Straße. „Auch wir., hier, ſind in der Welt“, ſagt die Ulme gelaſſen. Sie kennt alle Gedanken des Brunnens. Die Straße mußte weiter, ſie ſprang in das Licht zurück. Ein paar Schritte lang ſchmerzten ihre Augen, das Licht ſtach wie Lanzen von den Fachwerkmauern der Häuſer, den weißen, zu Oſtern erſt waren ſie neu gekalkt worden. Aber in den Feldern wird es beſſer, dachte die Straße, dort ſtehen Bäume. Zuweilen geſchah auch, daß die Tannen eine Schattenwolke feſthielten. Um die Mittagasſtunde meiden auch die Hüh⸗ ner das Licht. Sie liegen mit geſpreitzten Flü⸗ geln hinter dem Scheuertor. Nur der Hahn geht umher, er iſt ſchlechter Laune, er zerhackt das Geflecht einer Spinne. Wie ausgedörrt ſind doch die Neſter der Schwalben, unter den Giebeln! Ich ſah auch, wie zwei Tauben zum Brun⸗ nenrand flogen, ſie tranken von dem grünen Waſſer. Sie tranken beſeligt, lautlos, und ihr Widerbild zerrann auf dem Brunnengrund in glitzernde Ringe. Sie gehören dem Lehrer, dieſe Tauben. Er wollte ſie vernichten laſſen.„Ernſt Lißtreut, du mußt mir die Tauben wegſchießen, ſie freſſen das Geſäte und die jungen Pflanzen“. Neun ſtarke Tauben kamen vom Schlag ge⸗ flogen, ſie rauſchten wie große Schiffe, über den rauchſchwarzen Backhausgiebel eilten ſie hin⸗ über zur Tannenhecke. „Die Tauben?“ fohrt zum Wochenende „Ja“, ſagte der Lehrer.„Oder kannſt du ſie nicht treffen?“ „Meine Hand iſt ja ſo unſicher“, erwiderte Ernſt, er lachte. Der Lehrer iſt noch fremd in dieſen Höhen, er wird noch vieles zu lernen haben. Ich weiß, daß niemand, ich meine: niemand hier im Dorf, ihm zu Gefallen die Tauben ſchießen wird. Der Brunnen legt das Konterfei der beiden blauen Tauben in ſeine grüne Moostaſche. Eine kleine Schlange bewacht dieſe Taſche, manchmal funkeln ihre Augen aus der Tiefe empor. Aber nicht jedem Menſchen iſt es gegeben, das zu ſe⸗ hen. Ich zeigte es dem Lehrer.„Sehen Sie?“ fragte ich ihn. Anſtatt lang in die Tiefe zu blicken, hob er den Kopf in das Grün des Baumes hinauf. „Es iſt das Licht. Es fällt durch den Baum zuen Brunnen hinab.“ Sein Geſicht trug das kühle Grün, und ich ſah, daß er nicht alt werden wird. „Es iſt gut“, ſagte ich. Er ſah mich fragend an. Ich nickte ihm zu. Er war ganz verwirrt. Mit den Kindern iſt er noch ſtreng. Abends, manchmal, weinen ſie: ſie kommen vom Acker, ihre Hände ſind erdig und taub. mit dieſen Händen ſollen ſie einen Aufſatz ſchreiben, und mit ihrem kleinen Kopf, auf dem ſeit Mittag die Sonne laſtete, ſollen ſie ſchreiben: Die Ent⸗ ſtehung der Erde. Sie weinen dann. Es iſt ſchwer, auch für den Lehrer. Er kommt aus der Ebene, aus einer großen Stadt. Die Felder ſind allein, ich meine: ohne uns. Wir ſitzen in der Küche und eſſen. Mit der linken Hand verjagen wir die Fliegen, ſie ſind toll vor Hitze. Wir ſpüren jetzt den leiſeſten Atemzug des Windes, er ſchauert uns über den Leib. Es läutet auf der Gaſſe.„Die Wieſen ien Krönleinsgrund können gemäht werden.“ Martin ſagt:„Wir ſiand mit dem Donnerſtück noch nicht ſo weit“. „Die Rüben müſſen behäufelt werden“, erin⸗ nert die alte Henriette. „Zuerſt muß das Heu ab“, ſagt des Mathis Frau. Sie hat recht. Mathis ging über den Hang, ſo langſam, als müßte er ſich in ein Grab begeben, wohl dort, wo der Friedhof ſich aufſchrägt mit ſeinen Summkäfern über dem blauen Unkrautgeblüh, Alle Toten des Dorfes liegen mit dem Kopf zur Höhe hinauf, ein wenig ſchräg alſo, und ſie haben einen guten Ausblick zum Dorf hinab. Mathis mähte ſein letztes Stück, oben auf dem Dorntritt. Karl, Ferdinand, Heinrich, Chriſtjan, Otto und Hugo, die beiden Söhne Chriſtjans, mähten auf ihren Stücken. Die Frauen zerrten das Gemähte auseinander, und die Kleinen ſtanden bei den Kühen, die Brems⸗ fliegen zu verjagen. Die Hitze ſang hell und glimmend, wie zornige Schnaken. Mathis ging talwärts zum Krönleinsgrund. Johann ſtreckt ſich auf, ſtützt ſich an die Senſe und ruft Mathis nach:„Ob es da ſchon trot⸗ ken iſt?“ „Wie Pulver.“ „Was?“, fragt Fine, des Johann Frau.„Ich ſagte, ob es da ſchon trocken iſt, und er ſagte, wie Pulver.“ Er iſt heiſer von der brennend⸗ trockenen Luft. Alle mähen. In manchem Jahr ſah man das Heu nicht ſo gut. Wenn es nur trocken bleibt... Wir werden verkaufen können. Auguſt zeigt mir ſeine Senſe, es iſt keine lostige Fahrt quf dem Erntev/ ogen „verbürgte“, aber ſie hat Geld gekoſtet. koanmt nur darauf an, daß er ſie richtig an⸗ ſchärft, eben das iſt es. Bei neuen Senſen weiß man noch nicht, wie ſie behandelt wer⸗ den wollen. Nur weiter. Hoch über uns wölbt ſich der Hang, eine hohe Woge, die Erde wogt. Die Tannen ſind dunk⸗ ler als ſchwarz, faſt purpurrot, wenn man gegen die Sonne blickt. Aber es iſt eine Täu⸗ ſchung, es iſt das Blut. Im vorigen Jahr, oder war es noch früher, hat Jochus an die⸗ ſer Stelle des Abhanges plötzlich ein Tor er⸗ blickt. Er hat die Senſe weggeworſen, die Arme erhoben. Sie haben das bemerkt.„Was haſt du, Jochus?“ „Gold!“ Und lacht und ſchluchzt. Ich war nicht zugegen, aber er iſt geraden Weges in das Tor hineingelaufen. Sie ſagen, daß in der Nacht ein Regen kam, und am Morgen wa⸗ ren zwei Wagenſpuren vor ſeinem Hof zu ſehen im Gras, wie von Gummirädern. Er iſt mit ſeinen achtundſiebzig Jahren noch ein guter Mäher geweſen. Mit den Wagen iſt das eigentümlich. Sie kommen leer den Hang herauf und knattern wie Fahnentuch, ſie werden beladen und fah⸗ ren ſchwer und ſchwanken, mit einem Poltern, Aufn.: Korb. Lechnet Aufs.: Bittner mit einem Mahlen, zum Dorf hinab. Und ſo ein jedes Fahr. Das iſt ganz eigentümlich. Der Mittag wird immer größer, und wir wollen an nichts denken. Es wird auch nur wenig geſprochen. Am eheſten ſchmerzt es im Nacken. Gemächlich freſſen die Kühe, neben den Wagendeichſeln. Wir ſind, ja wahrhaftig, wir ſind wie die Roſinen in einem großen Kuchen, den die Sonne backt, aus Staub und Erde und dem letzten Sickern der Quelle, und mit dem vol⸗ len Geruch des Heues. Die Luft rollt, eine glühende Kugel, von den Hängen her über das Dorf hin. Es iſt völlig windſtill, wir hören das Schreien eines Säug⸗ lings aus der Tiefe herauf. Alle hören es. Ja, denken wir, die Häuſer haben es gut, die Giebel ſtecken ihre Naſe in den Schatten, in den Schatten der Tannen. Da iſt doch noch ein wenig Kühle. Ich muß einenal verſchnaufen. Ich will Mine und Franz ein wenig beäugen, da iſt doch etwas im Gang...„Mine“, höre ich Franz ſagen, er wiſcht ſich mit dem Handrücken über die Stirn,—„Mine?“ Sie lacht. Sie lacht nur ſpärlich, ganz leiſe, ich höre es aber. Und da er nun wieder mit der Senſe einſchlägt in das Gras, ruft ſie:„Es wird ein Gewitter kommen, gegen Abend, oder in der Nacht, ich ſpüre das.“ Er mäht, aber er muß es gehört haben. Ich freue mich. Eine kleine Wolke hat ſich verhängt in den Tannen, dort auf der ſüdlichen Höhe. Wir mähen ſchnell, es hätte geſtern ſein ſollen, heute abend könnten wir laden und einfahren. Die Sonne dreht ſich langſam, weißglühend, um ihre Achſe. Der Mittag ſinkt. Sie iſt weiß, dieſe Wolke, und ſie wächſt. Sie verdunkelt den Himmel. Alle Mäher ſtrecken ſich auf, ſie ſpüren das ſofort, es iſt eine bren⸗ nende Kühle. In den Schläfen wabert die Hitze, ſie ſtößt innen gegen die Stirnwand, wie eine diche brummende Hummel. Man hat den Mund voll von der ſcharfen trockenen Würze des Heues. Die Wolke wird fett und grau. Sie frißt ſich ſatt an ihren eigenen weißen Rändern, ſie wird prall und kleiner. Nur gehen alle heim, nur hier und da muß noch einer fertig mähen. Der Wind iſt aufgewacht, er ſchreit und rennt zur Höhe hinauf, er ſtürzt ſich gegen die Tannen, die mannsdicken Stämme ſchwanten. Nun iſt Schatten! Die Wagen rumpeln in das Dorf ein. Die Felder verſtummen. Aber der Wind beginnt, auf ihnen zu muſizieren, er bläſt wie auf einer Harmonika, und ſo klingt es auch: füllig, ſonor. Die letzten Wagen ſtreifen ihre Laſt durch die ieöfſneten Scheuertore, da fällt der erſte Trop⸗ fen. Fern rollt ein Gewitter auf einer höl⸗ zernen Plankenbrücke umher, es ermüdet bald. Der Regen bleibt nicht, gottlob, er weicht vor der Nacht, die herniederſteigt. Aber die Erde gat ibre Adern, die Bäche, gefüllt. Früh um halb vier Uhr ſehen die Männer rus den Fenſtern. Der Morgen wird klar ſein, das Licht wächſt aleichmäßia herauf. Es mäht ſich gut, wenn das Gras noch feucht iſt... Wir gingen am Brunnen vorbei, er echliel noch, und die Ulene hütete ihn. Zu Vo einem g zwei Fra „Nun“, das etwa ken und den?“ „Gewif Darauf Meſſer u Dann ga zurück un für ſich. Der Be en dieſe onnte ab ſteller nie um eine g Die bei tenelle un Geiſt und wie das einen übe fen ſie led leckere Sp chen gewü Einmal, einmal be Der Weln große Sel in dieſer die beiden einigen. tertunke, d ſie jedoch ſeinem Ge Fontene Arbeit und Die Gedeck Geinſchmec Viele inter dieſem Som Stunden. An In Lodz deutſchlands einem Bad Elſter l einmal den ſiegte knapp Deutſchlandm 5 Punkt geteilt mit! das ſoeben ve (Holland), an res, Spielma von Eliskaſe wonnen. Elis Weltmeiſterſck liches theoret gediegene Spi —5 ahr ſtändig ihn von Turi und ihm meiſterklaſſe 1 neuer Kampf: fen Bogoljubt ninger, Heinie — enſtarke le Preuße( 73 nachfol, als Weißen ir leider zuweile Paul Schmidt tes iſt. 4 Aufg.: Bittner b. Und ſo ümlich. und wir auch nur erzt es im neben den id wie die 3 den die 3 mund dem t dem vol⸗ 14 el, von den s iſt völlig 4 ines Säug⸗ hören es. es gut, die ten, in den noch ein Ich will zen, da iſt höre ich Handrücken ganz leiſe, wieder mit ift ſie:„Es lbend, oder mäht, aber mich. ngt in den döhe. Wir ollen, heute ihren. Die ühend, um wächſt. Sie her ſtrecken eine bren⸗ wabert die twand. wie an hat den nen Würze ie frißt ſich rn, ſie wird nd da muß chreit und h gegen die ſchwanten. umpeln in men. Aber tſizieren, er ſo klingt es ſt durch die erſte Trop⸗ einer höl⸗ nüdet bald. weicht vor r die Erde ie Männer d klar ſein, Es mäht „er echliel dieſem Sommer nur einigemal zu ruhigeren Stunden. Anſonſten heißt es reiſen und kämpfen. Zu Voltaire kam eines Tages ein Bauer mit einem großen Bündel Spargeln, für das er zwei Franken verlangte. „Nun“, ſagte Voltaire,„für einen Mann iſt das etwas zu viel. Ich gebe Euch einen Fran⸗ — 1 nehme die Hälfte. Seid Ihr's zufrie⸗ den?“ „Gewiß“, nickte der Bauer. Darauf ging Voltaire in die Küche, holte ein Meſſer und ſchnitt die Spargel quer durch. Dann gab er dem Bauer die unteren Hälften zurück und behielt die Stücke mit den Köpfen für ſich. Der Bauer erhob ſofort heftigen Proteſt ge⸗ en dieſe philoſophiſche Art von Teilung, onnte aber gegen den zungenfertigen Schrift⸗ ſteller nicht aufkommen und mußte ſchließlich, um eine gute Lehre reicher, von dannen ziehen. ** Die beiden franzöſiſchen Philoſophen Fon⸗ tenelle und Dubos zeichneten ſich nicht nur durch Geiſt und Gelehrſamkeit aus; ſie beſaßen auch, wie das in Frankreich nicht gerade felten iſt, einen überaus feinen Gaumen. Oftmals tra⸗ fen ſie lediglich zu dem Zweck zuſammen, eine leckere Speiſe, mit allerlei epikuriſchen Geſprä⸗ chen gewürzt, andachtsvoll zu genießen. Einmal, im Vorfrühling, ſaßen ſie wieder einmal beiſammen in Fontenelles Wohnung. Der Weltweiſe hatte Spargel aufgetrieben, eine große Seltenheit und eine erleſene Delikateſſe in dieſer Jahreszeit. Aber lange konnten ſich die beiden Männer nicht über die Zubereitung einigen. Dubos wollte den Spargel mit But⸗ tertunke, Fontelle als Salat. Schließlich kamen ſie jedoch überein, daß jedem das Gericht nach ſeinem Geſchmack bereitet werden ſollte. Fontenelles Koch machte ſich ſogleich an die Arbeit und ſetzte den Spargel zum Kochen auf. Die Gedecke wurden aufgetragen und die beiden Feinſchmecker nahmen Platz. Sei es nun aus Freude über die bevorſtehen⸗ den Genüſſe oder aus einem anderen Grund, plötzlich wurde Fontenelle von einem ſchweren Schlaganfall betroffen. Einer der Diener be⸗ mühte ſich ſogleich um ihn und brachte ihn in ſein Schlafzimmer. Dubos aber hatte kaum den erſten Schreck überwunden, als er auch ſchon hinunter nach der Küche lief. „Hallo“, rief er dem Koch zu,„nun allen Spargel mit Buttertunke.“ * In einem Münchner Gaſthof ſaß ein Berli⸗ ner in friedlicher Nachbarſchaft mit einem Ein⸗ heimiſchen. Es war gerade zur Zeit des Spargels, und der Berliner hatte ſich denn auch eine große Portion dieſes köſtlichen Gemüſes beſtellt. Der Münchner ſah aufmerkſam mit zu, wie der Berliner die langen dicken Stangen mit der Gabel aufpikte und ſie der Länge nach in den Mund ſchob. Verwundert ſchüttelte er den Kopf und meinte: „Dös nümmt mi jetzt wunder, daß ös Ber⸗ liner dö Spargel genau ſo eſſet, wia mir aa.“ „Da is doch niſcht zu wundern“, erwiderte der Berliner,„wat ham Sie denn jeglaubt, wie wir die Sparjel eſſen?“ Der Münchner nahm erſt einen kräftigen Schluck aus ſeinem Maßkrug und ſchmunzelte dann: „Quer natierli, ös habt's doch dö großen Goſchen.“ Die Empfehlung Alexander Dumas, der berühmte franzöſiſche Romancier, war äußerſt großzügig im Ausſtel⸗ len von Empfehlungsbriefen. So hatte er auch 4 Sp arqe-Geschichfen 4 Erzählt von oben fibit 3 einmal einen Mann an einen Bekannten in der Provinz empfohlen. 3 Einige Zeit ſpäter kam der Bekannte empört zu Dumas und wetterte: „Sie haben mir ja da einen ſchönen Burſchen empfohlen. Kommt zu mir, pumpt mich um 500 Franken an und ſtiehlt mir noch dazu meine goldene Taſchenuhr.“ Dumas ſah ſeinen Bekannten faſſungslos an. „Was“, rief er dann aus,„Ihnen auch?“ Wunder über Wunder ilhelm von Humboldt ſprach einmal mit —3— über des Menſchen. „In Grönland“, ſagte der Bekannte,„werden die Menſchen häufig mehr als hundert Jahre alt. Und doch gibt es dort keinen einzigen Arzt. Iſt das nicht wunderbar?“ „Hm“, meinte da Humboldt,„hier in Berlin gibt es mehr als tauſend Aerzte und doch kommt es gelegentlich vor, daß jemand hundert Jahre alt wird. Iſt das nicht weit wunder⸗ barer?“ R. H. Kein lnteresse Bei Friedrich dem Großen beklagte ſich einſt die Frau eines Gutsbeſitzers, daß ſie von ihrem Gatten ſo ſchlecht behandelt werde. Friedrich ſchüttelte bedauernd den Kopf und ſagte: „Das geht mich nichts an.“ Wütend über dieſe Antwort rief die Dame: „Aber er ſchimpft auch über Euer Majeſtät. Friedrich ſah ſie ſtreng an und meinte mit erhobener Stimme: Für fũchiqe Nũsseknacker Kreuzworträtſel Waagrecht: 1. deutſche Nordſeeinſel, 2. Heilpflanze, 3. Randgebirge des Pamir, 4. rö⸗ miſcher Kaiſer, 5. Luftbemegung,. Naturgeiſt, 7. börſentechniſcher Begriff, 8d. Gärungsgetränk, 9. arabiſcher Volksſtamm, 10. weiblicher Vor⸗ name(Kurzform), 11. Edelroſe, 12. durchſich⸗ tiges Gewebe, 13. Schiffsabteilung. 4 Senkrecht: 1. Neigung, 8. türkiſcher Titel, 14. Antilopenart, 15. Weinort in Italien, 16. Raumlehre, 17. däniſche Inſel im Großen Belt, 18. männlicher Vorname, 19. Poſſenreißer, 20. Bian⸗ Gründerin Karthagos, 21. italieni⸗ ſche Münzeinheit, 22. Titelheld einer Dichtung Hartmanns von der Aue, 23. Nebenfluß des Neckars, 24. Vogelweibchen, B. nordiſcher Mö⸗ wenvogel. — Kleine Tragödie zwiſchen den Wohnwagen „Du Lauſebengel!!— Ich werde es dir ſchon ab⸗ gewöhnen, über deinen Vater zu lachen!“ Zeichnuns von B. Daneke(Scherl-M) Iſt das nicht praktiſch? Wie Herr Rundlich ſich ſelbſt in den Mantel hilft Zeichnung von Gretl. Sponholz(Scherl-M) „Das geht Sie nichts an.“ R. H. 7*0⁷ 15 16 17 18 19 20 2 7 7 5 7 27 22 9 2 8— Wien— e, IX. F ei, XI. Aachen— Deutſchöſterreich. Pik oder Herz König ⸗ men— 60 Augen. Die Verwandlung Ich ſtand in Warnemünde Auf„ihr“ mit meinem Hund, Da 4 ſich geſchwinde Ein„I“ dazwiſchen— und Ich nahm das Wort getroſt Und ſagte lachend: Proſt! Auflöſungen Auflöſung:„Glückliche Reiſe!“ I. Dresden— de, II. Breslau— u, III. Frank⸗ furt— t, IV, Königsberg— 3, V. München ch, VI. Köln— ö, VII. Stettin— ſt, VIII. reiburg— rr, X. Berlin— e, XII. Hamburg— h.— Auflöſung der Skataufgabe Wenn Mittelhand 6 Pik mit dem Kreuz oder dem Pik Buben hat, daneben Kreuz König und 9755 König, Dame, ſo entwickelt ſich das Bub 6 A nig, Herz Bube ⸗— u König, As, Kreuz oder Pik en; 3. Stich: Pik 10, gendermaßen: 1. Stich: Kreuz 7, Kö⸗ en; 2. Stich: Karo ube ⸗— 17 Au⸗ Pik oder Kreuz Bube, ik As-— 23 Augen; 4. Stich: Karo 10, 8, — 14 Augen, zuſam⸗ kampfreicher Sommer Viele internationale Schachgrößen kommen in In Lodz ſiegte Pire, während Eliskaſes, Deutſchlands rühmreichſter Jungmeiſter, nur zu einem Bad E einmal den jungen ſiegte knapp vor Elis —1 Platz kam. Aber Lodz Hons und ſter kam. Dort—— Bogoljubow noch 4 nnsbrucker nieder und Deutſchlandmeiſter Kieninger landete mit einem 0 geteilt mit dem Sudetendeutſchen Gilgh. Und das ſoeben vollendete Großtreffen in Noordwijk (Holland), an wel res, Spielmann, von Eliskaſes in imponierendem Stile wonnen. Eliskaſes rückte damit in die Reihe der Weltmeiſterſchaftsaſpiranten vor. Sein gründ⸗ liches theoretiſ —5 pielkunſt und nicht alben Punkt Abſtand auf dem 4. und 5. Platz em Bogoljubow, Euwe, Ke⸗ ire uſw. teilnahmen, wurde ge⸗ es Wiſſen, ſeine nimmermüde ene Spielführung, ſeine weltbekannte End⸗ 1 Jahr ſtändig ſich verſtärkender Wagemut haben ihn von Turnier jn und ihm meiſterkla 4 neuer Kampf: Bad Harzburg. Dort kämp⸗ urnier vorwärtsgebracht um Triumph über erklärte Groß⸗ ffe verholfen. Und ſchon wieder ein fen Bogoljubow, Eliskaſes, Pire, Richter, Kie⸗ lgen. Aber Schmidt wollte en„Iſolani“ ſpielen. 8. ed dã, dõcc 9. Lds c4, b7—b6 10. Dd1—e2, Les—b7 11 Lel—25, Sbs—d7 12. Tal—cl, Tis—es 13. Sf3—eß. „Schwarz ſteht nun beengt. nicht ſchwach, ſ gar keinen Druck auszuhalten hat und er ſowohl wichtige Stütze des Springers als auch Sperrer feindlicher Steine iſt. Um ſo mehr iſt die Erfin⸗ dungsgabe des erſt 22jährigen Deutſcheſtländers u bewundern, der um en Kampf wiederum offenzuhalten verſteht. 13...., Tas—C8 14. Le4—b5. Wenn Weiß vorwärtskommen will, hat er nur dies. zuletzt ein freilich erſt f Am Schachbreſt Offizielle Mitteilungen des Badischen Schachverbances im GSB. Bezirl Mannheim 1. d2—dd, Sg88—16 2.—c4, e7—e6 3. Sbl—cs, Lis—b4 4. e2—es. Die unbefangenſte Reaktion auf die Neu⸗ indiſche Verteidigung. Vielleicht iſt es die beſte Behandlung im Verein mit der Entwicklung des Springers nach i3. 4....,—0 5. LII—d3, d7—d5 6. Sg1—13, c7—c5 7.—0, cõ& dd. Es war natürlich nicht notwendig, die Span⸗ auch einmal gegen afſes und Engels. Der 15 in der Bauernmitte aufzulöſen, bö konnte Der Iſolani 44 iſt ondern vielmehr ſtark, weil er en Preis der Qualität wiederum Matt] Dbs:, etö: Des:) Les-d4 17. Lg5 Nf6l dd, Tes—38(macht noch alles, was 20. Tdâ e d8, Tescds 21. Dhã x 22, ib ce5 23. TiI—el, TæSX 22 24. KgI*g2, Tds—d2 25. Tel—c7. um die Erhaltung min auf der Farbe des Läufers ſich einſtmals ver⸗ wandeln könnte. Das Endſpielkünſtler Eliskaſes trotz aller Gegenwehr OW—— W WW— o0o0 Sm. 4805 nmn 0 Die Widerlegung des fein erfundenen ſchwar⸗ zen Opferſpiels. 17...., g7XKf6 18. De2—g4— Kgs—hS 19 Tdic zu machen iſt) Dg4—n3, Lb7XKg2 22. Bei dem Endſpiel handelt es ſich für Weiß eſtens des a⸗Bauern, der Problem wird von dem * Feudenheims S 4 Waldhof Das ebnis, 12½:5 eimer. Das Vorgabeturnier des klubs iſt in vollem Gange und manche Ueberraſchungen +5 tru as die„Koriphäen“ vorgeben mußten. Das Bezirksſ endete mit:3 denergebniſſe ſtehen noch aus! Seckenheim 4 beſſer zur Wehr ſetzte, 10:0. Die verantwortungsbewußte Vereinslei⸗ tung von mit benach Die erbitterte Aus dem Bezirk Mannheim Der Mannheimer Schachklub, der Baden in den 8 Deutſch 45 fenin Frankfurt 9. Lehrturnier für men eines Thematurniers ſollen die Eröff⸗ nungen praktiſch er Montagabend im K en Vereinsm eiſterſchafts⸗ a. M. vom 13. bis uguſt zu vertreten hat, rüſtet zu einem Spieler jeder Stärke. Im Rah⸗ robt werden. Beginn am ublokal. ims üler weilten in 1575 Rückſpiel und gewannen 11½:5½. orſpiel ns len mit dem Er⸗ „ ebenfalls an die Feuden⸗ Feudenheimer Schach⸗ at bereits ebracht. Die Haupt⸗ daran das ſchwarze Bäuerlein 17, den anderen Teilnehmern iel Mannheim Iu— Waldhof u ür Mannheim lIl. Andere Run⸗ Aus dem Bezirk Mannheim Friedrichsfeld, das als das Ergebnis beſaat riedrichsfeld plant Uebungsſpiele arten Schachvereinen. Bad Harzburg trot 4 achſchla at bisher dem br(Siehe Diagramm) Schmidts ebenſo genau wie pikant gelöſt. Deutſchlandmei ier 1 3 25 91 Erfolg riefenftac ktiandize Anen elrg der 25 Tdazebe 26. a2.a4 27. Terxif, ez—es gebracht. Er ſchlug Eliskafes! Zur Zeit be⸗ in Are 26,.—is, eshel2 20. Tis5ce, Tb2—b4 30. Ti.—, er vor Bogoljubow, Petrow, Pire, und Preuße(Magdeburg). Rur, durch ſein aufmerkſames Spiel vermag 18⸗—bs, Ka7— Eliskafes uſw. die Fü f8 Khs—57 31. Tis—as, 27—5 32 Tas-bs, Kg7 uſw. die Führung. Die nachfolgende Partie zeigt uns Eliskaſes Eliskaſes einen furchtbaren Angriff abzuwenden. f6 33 Tbscbö, Tb4—b2-— 34. Kg2—33, Tb?—bs- als Weißen im Lampf gegen den iſchen Reiſter 15. da ces(und nicht Los xes wegen Les:, des: 35. Ke3—f4, Tba-h3 306. Lb5—d7, Kfö—e7 37. Ld7 Brieft ſt leider zuweilen eſtländiſchen Meiſter Das! 13 Ldâ. E, Kht Ses:, und nicht Weiß, ſondern es, Thsdchs 38. Les—bs, H7.—h5 30. ITbö—b5, Th2— aſten Paul Schmidt, der Sohn eines deutſchen Arz⸗ Schwarz iſt mit Materialgewinn bedacht) Lb4& ns 40. Kf4—25, Ke7—d6 41. Lb3Z—i7, hö—h4 42. J. M. in Wolfratshauſen: Sie haben leider tes iſt. c3 16. Tol—dil(falls Tes:, ſo Dd5, fs ſes droht Kf4—24, Ths—a3 43. Li7—bs, aufgegeben. die weſentlichen Varianten überſehen. 7 Kleine Seeſahri zum rotenfels Schmucdłcasten Helgoland- mitften im deutschen Fleer/ Von Corl Louer Es mögen der Reize und Zauber noch ſo viele ſein, die auf den Beſucher wirken, der erſtmals nach dem ſchönen Hamburg kommt, und doch ſchwingt immer wieder dort der Name Helgo⸗ land durch unſere Gedanken. Die kleine Inſel draußen, mitten im deutſchen Meer, ſie lockt unwiderſtehlich, pocht in unſere Wunſchwelt. Und iſt man gar ſchon in Hamburg— denn man tau! Haben die kleinen Abſtecher nach Blankeneſe, St. Pauli, Stellingen, Bergedorf und Friedrichsruh ſchon viel Abwechſlung ge⸗ bracht und allerlei Schönes und Intereſſantes geboten, ſo ſoll jetzt die kleine Fahrt zum roten Fels die Krönung der Reiſe nach dem Norden bringen. Am nächſten Morgen, ſchon in aller Frühe, wird den Landungsbrücken zugeſtrebt. Dort herrſcht reges Leben, auch im Elbtunnel, der ein Meiſterwerk deutſcher Technik iſt. Da liegt auch ſchon das Schnellſchiff„Cobra“, das uns durch die lange Unterelbe hinausbringen ſoll nach Helgoland, das dank der Arbeit des Ko⸗ lonialpioniers am 10. Auguſt 1890 im Tauſche mit England an Deutſchland fiel. Schon wer⸗ den die Laufſtege eingezogen. Es kann losgehen. Der Himmel iſt leicht trüb, die Luft etwas friſch. Die Unterelbe treibt kleine Wellen. Mitten durch dieſe furcht die„Cobra“ ihre Bahn. Alles iſt— mit wenig Ausnahmen— auf Deck verſammelt. Die Blicke ſind auf die Millionenſtadt Hamburg gerichtet, die von den Türmen Michael, Petri und Nicolai und vom Bismarck wuchtig⸗ſchön überragt wird. Lang⸗ ſam entſchwindet die Stadt. Unterelb Wir begegnen oder fahren an zahl⸗ —— belebt loſen Schiffen vorüber. Es ſind Schiffe ver verſchiedenſten Arten, angefangen vom größeren Handelsſchiff bis her⸗ unter zu den Fiſchkuttern, Fiſcherewern und kleinſten Motorbooten. Zur Linken grüßen aus den ſtattlichen Werften die Schornſteine von großen Handels⸗ und Perſonendampfern. Setzt bannt das reizend gelegene Blankeneſe und der Süllberg, die unſerem Blick langſam entgleiten. Ruhig bricht die„Cobra“ ſich Bahn. Zunächſt beherrſcht die Frage, ob die Fahrt Be⸗ gegnungen mit Ozeanrieſen bringen wird, das Intereſſe. Inzwiſchen wird bereits Glückſtadt paſſiert. Eine Weile ſpäter ſucht das Auge zur Rechten den Nord⸗Oſtſee⸗Kanal, der von Bruns⸗ büttel auf einer 98,6 Kilometer langen Strecke nach Holtenau an der Kieler Förde führt. Unter⸗ deſſen kommt die Kanaleinfahrt in Sicht. Bald iſt auch ſie nicht mehr zu ſehen. Das Schiff nimmt jetzt Richtung auf das Seebad Cuxhaven, das den Barometer für alle Helgolandfahrer birgt. Es„verrät“ die vorausſichtliche Wind⸗ ſtärke,„orakelt“ ruhige oder ſchaukelnde Fahrt. Trotz des nicht allzu günſtigen Wetters haben wir Glück, denn zwei ganz herausgeſteckte „Arme“ verkünden Windſtärke 4(ein„Arm“ halb ausgeſtreckt bedeutet eine Windſtärke, ganz aber gleich zwei Windſtärken). Dort zeigt ſich der rieſige Amerikakai, das Sprungbrett nach drüben. vorbei an den Nach einem————— 901 es nun dem lockenden Zie Feuerſchiffen entgegen. Vorbei geht es an Kugelbake und Neuwerk. Breiter und breiter wird die Elbe. Es ſind jetzt nur noch knapp zwei Stunden zu fahren. Mit einmal kommt Bewegung unter die Fahrtteilnehmer. Das erſte Feuerſchiff iſt entdeckt, bald meldet ſich auch ſchon das zweite, und eine kurze Weile nachher tut ſich entgegengeſetzt, zur Linken, das Feuer⸗ ſchiff 1auf. Nun geht es hinaus auf die offene See, die jetzt den Rhythmus der Fahrt beſtimmt. Vorne am Bug brechen ſich Wellen, die eine kleine Stampferei bringen. Nur wenige ſind es, die daraufhin beſonderes Intereſſe für das Schiffsinnere zeigen. Sie haben wenig Sinn für das fröhliche Spiel kleiner Wellen. Während dem 3 folgen uns ermüdlich Möwen in hellen Scharen. Sie beehren uns kreiſchend mit ihrem ein⸗ tönigen Lied um das liebe Futter, das ſie meiſt ſchon im Fluge erhaſchen. Immer und immer wieder zeigen ſich Fiſchkutter und Fiſcherewer in großer Zahl, nur ſelten grüßt aus der Ferne ein Dampfer. Die Inſel— 3 75—— in Sicht auf. Der launig⸗fröhliche Win kommt in Sicht zwingt viele, die Kopfbedeckung an den ihr gebührenden Ort zu bringen, zum Schutze des ach ſooo peinlich gerade gezogenen Helgoland ſehr zur Zierde. Der kurze Streifzug geht dann weiter. Bei der Poſt ſtößt man auf das reichhaltige Nordſeemuſeum, dem das Heimatmuſeum angegliedert iſt, deſſen Erd⸗ geſchoß endlich noch das Vogelzugsmuſeum und die Schauſammlungen der Vogelwarte be⸗ herbergt. Im Hafen, in dem emſiges Leben herrſcht, überraſcht eine ſchmucke Anlage. Auf feſten Molenkronen führen kerzengerade Wege hinaus, in die See. Unaufhörlich wechſelt auf dieſem Rundgang das Bild. Dort ragt maje⸗ ſtätiſch der Mönch aus der See, der ſeit Jahr⸗ hunderten der Brandung der Nordſee machtvoll bie Sodspltze von Helgolond— Rechis die„longe Anno“ Scheitels. Einige wenige dagegen laſſen ſich be⸗ haglich und unbeirrbar die Haare zerzauſen. Die angeſtrengten Bemühungen, in der Ferne den roten Fels zu entdecken, ſind bald von Er⸗ folg gekrönt. Wir kommen immer näher. Helgo⸗ land ſtellt ſich uns vor. Bald ſchon iſt die Reede erreicht. Alles iſt zur Ausbootung bereit. Und nun über die Treppe hinunter in ein von Helgoländer Hand ſicher geſteuertes Motorboot, das im Nu ans nahe Land hinüberbringt. Ein maleriſch beſtechendes Bild tut ſich auf. Im Vordergrund der Hafen, in dem ſich Segel munter im Winde blähen. Dahinter grüßen die ſchmucken Häuſer vom Unterland, rechts das Kurhaus mit Strandpromenade und Muſik⸗ pavillon. Breit ſteilt im Hintergrund die rote Felswand hoch zum nahen Oberland, deſſen kleines Häuſermeer gerade von den Strahlen der Spätſonne überflutet wird. Links zeigt ſich ſattes Grün, daneben Signalſtation und Leucht⸗ turm. Nach dieſem kleinen Schwelgen der Augen gilt es, zuerſt die wohnliche Bleibe zu finden. Es iſt ſo weit. Jetzt aber nichts wie hinaus auf kleinen Entdeckungsgang. 1 Zuerſt geht es zur Landungs⸗ à brücke. Ringsum ſchweifen die *Blicke. Gegenüber kehren ge⸗ rade von der Düne ſtark gebräunt die letzten Badeluſtigen zurück. Die erſt nach der Machtüber⸗ nahme geſchaffene Promenade lädt zum Folgen ein. Sie führt rund ums Kurhaus, das Aquarium, die ſtaatliche Biologiſche Anſtalt bis zum Fels und an dieſem entlang nahe bis an die Oſtklippe. Dieſer Spaziergang gereicht helgolond von der Dbne aus gesehen lUnks die Hafenonlogen, doneben dos schmocke Unterſond.— In der Höhe größt dos Oberlond mit Signolstonon »Schiffen kommen. trutzt. Es iſt kühl. Der Wind bläſt friſch. Drum geht es zurück. Ein Grog bringt wohlige Wärme, zwei ſollen es noch beſſer tun. Urenz und quer Nahe der Oſtklippe ſteigt man hinauf und wird oben durchs Oberland von einem Wirrſal bunter Gäßchen empfangen, aus denen man nach etwas Mühe zum breiten Weſtküſtenweg durchfindet, der vorbei an dem Lummenfelſen hinführt zur Nordſpitze— der langen Anna. Sie ragt höher auf als der kleinere gedrungenere Mönch. Hier, an dieſem Ort der Stille zeigt ſich rings um uns herum das weite Meer. In der Nacht bannt dieſes gewaltige Blickfeld beſonders zum Ver⸗ weilen. Unaufhörlich blinken viele Feuer zum nächtlichen Himmel auf. Dazwiſchen tauchen ſchwach die Lichter, die von weit draußen von In dieſem zauberhaften Schauſpiel der Natur ſchwingt die Melodie der kleinen Wellen auf. Die Nordſee ſummt ein Ruhelied zum endloſen Himmel. In feſtlich beſinnlicher Stimmung geht es heimwärts. Am nächſten Morgen lockt die Düne, locken ſalzige Fluten zum erfriſchenden Bad. Wieder geht es hinauf ins Oberland. Gleich nach der Rückkehr von den Badefreuden. Diesmal vor⸗ über an der Vogelwarte, die hier oben in einem ſtattlichen Gebäude wiſſenſchaftliche Sammlun⸗ gen, Laboratorium, Bücherei uſw. vereinigt. Dahinter ſchließt der Fang⸗ und Beringungs⸗ garten an. Ueber den ſchmalen Oſtklippenweg erreicht man wieder die reizvolle Nordſpitze. Ein beſchaulich ſchöner Ort, der es ſchon vielen Tauſenden angetan hat. Eitel Treude Man eilt am Vormittag zur 0 Dii Brücke, um möglichſt gleich ins auf der Důne erſte Boot zu kommen, das hin⸗ überfährt zum Steg auf der Dühne. Manchmal treibt das Boot kleine Wellen, manchmal reitet es die Wogen auf und ab von und zur Inſel. Die Düne umfängt einen zunächſt mit Stille. Je nach Wille oder Laune tummelt man ſich dann in den Fluten, macht das muntere Spiel der Wogen mit, aalt ſich behäbig in der Sonne, tut einen Gang rings um die Düne, beteiligt ſich an den Freiübungen oder pflegt Unterhal⸗ tung, oder ſorgt für Kurzweil. Mitten unter frohen Menſchen erlebt man ſo herrliche Stun⸗ den köſtlicher Entſpannung und Erholung. Nach Tagen ſchönen Erlebens gilt es Abſchied zu nehmen von dem deutſchen Schmuckkaſten in der Nordſee, Abſchied von den bärtigen, braun⸗ gebrannten, einſilbigen aber treuen Helgo⸗ ländern, deren Händen man ſich jederzeit be⸗ denkenlos anvertrauen konnte. Es iſt bereits eingebootet. Auf der Reling ſtehend, gleiten die Blicke hinüber ins Unter⸗ land, hinauf zum Oberland, ſeitlich zur Düne. Das Erleben der ganzen Tage wird noch einmal lebendig, während die Inſel unſerem Blickfeld entſchwindet. Die„Königin Luiſe“ ſchwimmt auf offener See wieder der Elbe zu. Auf Deck, in den Gängen, in den Geſellſchafts⸗ und Unter⸗ haltungsräumen tauſchen frohe Menſchen ihre Erlebniſſe und Erinnerungen aus. Während die Abendſonne ihre letzten Strahlen ſpendet, ver⸗ rinnt die letzte Stunde der Fahrt in aufgeſchloſ⸗ ſener Plauderei. Noch einmal nimmt das gewaltige Leben und Treiben der Unterelbe uns gefangen. Schon nähern wir uns Hamburg, ſchon werden die Landungsbrücken ſichtbar. Bevor wir das Schiff,. das uns in ruhiger Fahrt zurückgebracht hat, verlaſſen, überſchauen wir noch einmal die im⸗ poſante Hanſeſtadt, wie ſie ſich beim Einbruch der Dämmerung bietet. Zur Rechten hat das ſtolze Segelſchulſchiff der Marine⸗H§„Hein Godenwind ⸗ feſtgemacht, dem eine uneinge⸗ ſchränkte Bewunderung gilt. Eine intereſſante und ſchöne Fahrt iſt abge⸗ ſchloſſen, erlebenswerte Tage liegen zurück. Stets lebendig aber bleibt die Erinnerung an Helgoland, den Schmuckkaſten mitten im deut⸗ ſchen Meer. Wenn Daviane„blau“ dind Die Paviane ſind wieder einmal übermütig und beinahe leichtſinnig geworden in Südafrika. Sie räumen nicht nur die Obſtbäume ab, ſon⸗ dern machen ſich auch einen Spaß daraus, einem ganzen Hühnerhof im Laufe von 10 Minuten den Hals umzudrehen. Nicht umſonſt hat die Re⸗ gierung von Südafrika für jeden erfolgreichen Schuß auf einen Pavian einen Preis von 10 Schilling ausgeſetzt. Kürzlich aber hatte ein Beſitzer eines Wein⸗ berges in der Kap⸗Provinz ein merkwürdiges Erlebnis. Er hatte abends ein paar Weinfäſſer aus einer Kelleranlage herausgerollt. Sie ſollten am nächſten Tag gereinigt werden. In dieſen Fäſſern befanden ſich noch kleinere Reſte ſehr ſtarken Weines. Als der Farmer morgens in ſeinem Weinberg erſchien, entdeckte er dort 200 Paviane, die ſinnlos betrunken in dem Berg herumtorkelten, fröhlich grölten, ſich überkugel⸗ ten und keinerlei Neigung und Fähigkeit ent⸗ wickelten, ihm zu entfliehen, als er ſich mit einem kräftigen Knüppel in der Hand näherte. Am Mittag des gleichen Tages kaſſierte der Farmer zweihundert Mal 10 Schilling ein. Leichter war nie eine Pavianjagd geweſen. Ausboofung auf der Reede von Helgolend Rechis im Hintergrund die Dbne mit ihrem pröchtigen Bodestrond Aufn.: F. Schensky. Helgoland(3) Hovupiachrifneltet: Ot, WIlhelm Ka1tSH ον̃ verontwortllch tor Sestoltwong und Sescaminholt det Belloge„Deuisches leben“: Helmut 5 8hulz; belde in Monnnelm. 2 Der Ka zember 1“ Th. G. M zen des ſein Wor Herbſt de dem Graf aus dem ein Politi für die (die Exiſt er endgül ßen Dem ſhington Kampf du Jedoch Wohllaut den ſtahll lone. Sch Ende des