uli 1938 en war. dem nachten Sams⸗ icht der hat er imstag⸗ und ſie Stenn⸗ Hin⸗ 1 Mor⸗ an die n ſollte Nach h ſchon edanken zoſt auf Nädchen zen ſich ausge⸗ einige telldich⸗ hr, zur Da ſie ſeinem e unter⸗ tten ſie ausge⸗ em Lo⸗ zu dem en Wa⸗ ornfeld nn von in den od zur 3 Mäd⸗ em kür⸗ n Holz zugibt, n. Die ie Ob⸗ ngaben ch fort⸗ de noch ng und or und ſich um chãfte gesuche, ufe us/ hien⸗ dlung ingeführt, in n grö⸗ SiadtSüd⸗ l. preisw. kaufen.— . Nr. VoS and. ds. Bl. —— —— banner“ Ausgabe A er Trägerlohn; durch die Poſt 2,20 RM. leinſchl. 70,80 ohn; durch die Poſt 1,70 RM.(einſchl Jf1 die Zeitung am Erſcheinen(auch d. Früh⸗Ausgabe A .. Poſtzeitungs eld. Ausgabe B erſch. wöchtl. 7mal.—5 Spreiſe: rei Haus monatl Verlag u.— Mannheim, 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das cheint wöchtl.12mal. Bezugspreiſe: W. Frei Haus monatl. 2,20 RM. u Kat.30 u. 3 72 P 8 30 P . We 90 Pf. Poſtzeitungsgebühr) zuzügl, 42 Pf. Beſiell eld. öh. Gewaͤlt) verhind., beſteht kein Anſpk. auf Gliich— ädigung. 8. Jahrgeing MANNHEIM S — — zbanner Anzeigen: Geſamtauflage: Die 12geſpalt.—3 15 Pf. Die Ageſpalt. im Textteil 60 Pf. ——— im Textteil meterzeile 4 Pf. füllungsort Mannheim. 5. Pf. Nummer 336 ——— Schwetzinger und Weinheimer Die 4ge eſpoliekke Millimeterzeile im 18 Pf. Usſchließlicher Gerichtsſtand: hafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannheim.— Einzelverkaufspre Die 12geſpalt. Millimeterzeile 10 Pf. e 4geſpalt. Ausgave: Die Izgefpalt. illi⸗ Zahlungs⸗ und Er⸗ annheim. Woſtſcheckkontd: Ludwigs⸗ is 10 Pfennig. Samskag, 23. Juli 1938 aunanot er,haanamenfbeif anonenhrrnhehen deatgch ermmmanneneme Dier deuthche vothcafter in Lndon war bel Miniſterprafident Chamberlain Lorc Halikmx beruniete frunzösische Heissporne in der Tschechen-Frage Poleus Plan von einem Dritten Europa“gegen die fjoffnung auf Einſicht in Prag (Drahtberichtunseres londoner Vertreters) f. b. London, 23. Juli. Der deutſche Botſchafter in London hat am Freitagnachmittag eine längere Unterhaltung mit Chamberlain gehabt, der in engliſchen po⸗ litiſchen Kreiſen großſe Bedeutung bei ⸗ gemeſſen wird. Das Londoner Abendblatt „Evening Standard“ glaubt berichten zu können, daß von Dirkſen die Anregungen und Vorſchläge Chamberlains zur gegenwärti⸗ gen internationalen Lage und zur Verbeſſerung der deutſch⸗engliſchen Beziehungen empfangen hat. Die engliſche Preſſe zeigt über die Ausſichten der Prager Verhandlungen einen auffallenden und offenbar inſpirierten Zweckoptimismus. Man glaubt, oder gibt mindeſtens vor zu glau⸗ ben, daß die Mahnung der Weſtmächte an Prag, bis an die äußerſte Grenze des Möglichen zu gehen, Erfolg haben werde und erklärt weiter, Lord Halifax habe ſich bemüht, die Franzoſen von der hyſteriſchen Furcht abzubringen, daß die Deutſchen jeden Augenblick in die Tſchecho⸗ Slowakei einmarſchieren könnten. Die Einla⸗ dung des Chefs der franzöſiſchen Luftwaffe durch Generalfeldmarſchall Göring zu einem Beſuch nach Deutſchland wird in dieſem Zuſammen⸗ hang ebenfalls als ein Zeichen der Beſſerung gewertet und lebhaft begrüßt. * Ein Teil der Gründe der in den letzten Ta⸗ gen immer mehr zum Durchbruch kommenden Beſtrebung zu einer deutſch⸗engilſchen Füh⸗ lungnahme zu gelangen, wird wohl in einer gewiſſen engliſchen Sorge liegen, daß Deutſch⸗ land durch den Königsbeſuch in Paris ſich nicht irgendwie von England vor die Bruſt geſtoßen fühlt. Man hat gerade in engliſchen Kreiſen des öfteren mit Nachdruck betont, daß dieſer Beſuch keine feindſelige Haltung gegen dritte Mächte darſtellt. Wir erinnern uns, daß auch beim Abſchluß des franzöſiſch⸗engliſchen Bünd⸗ niſſes im Frühjahr es gerade die engliſche Preſſe war, die immer wieder darauf hinwies, daß der alte und nunmehr wieder erneute Bund durchaus nicht gegen eine dritte Macht gerichtet iſt. Der beſchwörende Ton dieſer Kommentare ließ damals erkennen, daß man ſich hauptſächlich an Deutſchland wenden wollte. Wir freuen uns über dieſes Intereſſe, müſſen aber gleichzeitig feſtſtellen, daß wir den ſo ſtark zur Schau getragenen Optimismus der eng⸗ liſchen Preſſe im Hinblick auf die tſchechiſche Nachgiebigkeit nicht teilen können. Die Haltung Prags in den letzten Wochen vernichtet jede noch ſo ſchwächlich aufkeimende Hoffnung auf eine anſtändige Löſung des Streitfalls von Seiten der Tſcheſchen aus im Keim. Das schwere Erdbeben vernichtete ihr Heim Die griechische Provinz Attika wurde von einem heftigen Erdbeben heimgesucht. Rund 20 V. H. der Häuser wurden völlig zerstört, 40 v. H. sind nicht mehr bewohnbar. Unser Bild ist in einem Dorf in der Nähe Athens aufgenommen und zeigt Einwohner des Ortes auf den Trümmern ihres Hauses. 4 Weltbild(M) Feststadt Breslau ist für große Tage gerüstet Das Strahenbild der schlesischen Hauptstadt hat sich mit würdigem Schmuck auf den Beginn des Deutschen Turn- und Sportfestes eingestellt.— schmucken Tracht freuen sich auf ihre Mitwirkung am„Tag der Jugend“. Links: Zwei junge Friesinnen in ihrer Schirner(M) bGeneral Ruſſo am niederrhein Der oflizielle Abschluß seiner Deuischlandreise (Eigener Drohtberichf des„Hokenkreuzbonnetr“) 5 hil. Düſſeldorf, 22. Juli. Der Generalſtabschef der Faſchiſtiſchen Miliz, General Ruſſo, beſuchte am Freitag in Be⸗ gleitung von Stabschef Lutze das SA⸗Ausbil⸗ dungslager Fichtenhain. Anſchließend begab ſich der hohe italieniſche Beſuch nach einem kur⸗ zen Aufenthalt in Krefeld nach Düſſeldorf, der Gartenſtadt am Rhein. Hier grüßte das Ge⸗ ſchwader„Horſt Weſſel“ mit ausgezeich⸗ neten Vorführungen den General, deſſen Deutſchland⸗Beſuch darauf mit einem Feſtemp⸗ fang im alten Schloß zu Benrath ſeinen offiziellen Abſchluß fand. Die Grenzſtadt Krefeld hatte zum Empfang ihr ſchönſtes Feſtgewand angelegt. Alle Be⸗ triebe der Seidenſtadt, die durch regen ge⸗ ſchäftlichen und wirtſchaftlichen Austauſch in beſonders engen Beziehungen mit Italien ſteht, hatten ihren Gefolgſchaften Gelegenheit gegeben, der Begrüßung des Generalſtabschefs beiwohnen zu könnenn. Im SA⸗Ausbildungs⸗ lager Fichtenhain herrſchte ſeit den frühen Morgenſtunden ein reges Leben. Der Sturm⸗ bann IV der Standarte„Feldherrnhalle“ war bei der SA⸗mäßigen Ausbildung, die der ita⸗ lieniſche Gaſt beſonders in Augenſchein neh⸗ men wollte. Bei ſeiner Ankunft im Lager ſchüt⸗ telte General Ruſſo den zu ſeiner Begrüßung erſchienenen Männern die Hand und ließ ſich dann in Begleitung des Stabschefs Lutze die Ausbildung des Sturmbannes IV der Stan⸗ darte„Feldherrnhalle“ zeigen, für deren Arbeit er anerkennende Worte fand. General Ruſſo beſichtigte dann noch ſehr ein⸗ gehennd die Einrichtungen der SA⸗Gruppen⸗ ſchule und nahm zum Schluß einen ſchneidigen Vorbeignarſch des Sturmes ab. Der Führer begab ſich nach fiel DNB Kiel, 22. Juli. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht traf am Freitagvormittag zu einem kurzen Beſuch bei der Kriegsmarine in Kiel ein, wo er von der Bevölkerung begeiſtert begrüßt wurde und ſich auf dem Aviſo„Grille“ ein⸗ ſchiffte. „Hakenfreuzbanner“ Samstag, 25. Juli 1958 polens großer Traum das ,dritte kuropa“ Die Aufgabe, die sich Oherst Beck siellte/ Von Josef Berdolt, Warschau Warſchau, 22. Juli. Oberſt Beck, der trotz ſeiner Jugend dem Dienſtalter nach wohl der älteſte Außenminiſter Europas iſt, darf gleichzeitig auch als einer der beweglichſten Diplomaten bezeichnet werden. Sein Reiſekoffer bleibt ſtets gepackt. Vor weni⸗ gen Tagen erſt kehrte er aus Riga zurück, und ſchon kündigt er eine neue Reiſe an, diesmal nach Oslo. Kurz vor dem Rigaer Beſuch weilte er in Reval und vor Reval in Stockholm. wird, ſo iſt das außerhalb der Sowjetunion ohne weiteres verſtändlich. Dieſe Staaten wol⸗ len, brauchen und fordern nichts anderes als Stabilität. In Warſchau beſonders glaubt man ſie erreichen zu können auf der Grundlage der Freundſchaft und⸗des freundſchaft⸗ lichen Gedankenaustauſches. Oberſt Beck hat für ſeine Oſtſee⸗Miſſion den Begriff der„Atmoſphäre“ geprägt, die entſtehen müſſe, um kriegeriſche Auseinanderſetzungen unter den prall der Sowjets mit Europa den Untergang dieſes Erdteils und vor allem des Staatengür⸗ tels jenes„Dritten Europa“ bedeutete. Aus dieſem Bewußtſein müſſe die klare Erkenntnis und die Verpflichtung eiſerner Neutralität ge⸗ zogen werden, einer Neutralität jedoch, die ſich gegen jeden kleinſten ſowjetruſſiſchen Schritt weſtwärts mit aller Entſchiedenheit zur Wehr ſetzen müſſe. Den ſkandinaviſchen Ländern gegenüber hat der nolitioclhie Iag Der ſüdſflawiſche Miniſterpräſident, Mi⸗ lan Stojadinowitſch, der am heuti⸗ gen 23. Juli ſeinen 50. Geburtstag feiert, hat ein großes Stück Geſchichte des jungen jugoſlawiſchen Staates geſchrieben. Seiner Initiative und ſeinen ſtaatsmänniſchen Fä⸗ higkeiten iſt es zu verdanken, daß die jugo⸗ flawiſche Politik ſowohl nach innen als auch nach außen im Laufe der letzten drei Jahre jene Entwicklung genommen hat, die das Land zu einem ſtarken Faktor im Donau⸗ und Balkanvaum machte.— Als Stojadino⸗ witſch als Vertrauensmann des Prinzregen⸗ Eine kleine Rekordleiſtung und zwar in einer Iſſee⸗Anliegern. unmöglich zu machen. Eine man in Warſchau den Eindruck, daß dort die ten Paul Ende 1935 mit dem Miniſterprä⸗— Zeit, in der die geſpannten Blicke der politiſchen„Atmoſphäre,, die dicht genne iſt und fart ge. Notwendigkeit jener, Atmoſphäne, noch nicht in ſidenkenpoſten betraut wurde, ſtand Jugoſla⸗ Ma Weltöffentlichkeit von ganz anderen Gegenden ung empfunden wird, um den aus dem Fin⸗ ihrer ganzen Bedeutung begriffen wurde, weil wien im Zeichen einer ſchweren innerpoliti⸗ deuiſch angezogen wurden und werden. Vollkommene nilchen m eerbuſen vordringenden ſowjetruſſi⸗ ſie durch ihr Halbinſeldaſein und durch ihre ſchen Kriſe, die nicht zuletzt durch den fei⸗ doch, g Unabhängigkeit und Verfolgung nur der un⸗ ſchen Ausdehnungswillen zu dämpfen. Nichtbeteiligung am Weltkrieg und den gen Königsmord in Mavpſeille herorgerufen 1 Aufen mittelbaren eigenen Intereſſen die Idee vom„Dritten Europa“ Nachkriegsverwicklungen dem politiſchen Ernſt wurde. Die innerpolitiſche Spannung unter Straß *—— etwas entrückt zu ſein ſcheinen. Darum ſucht man den Serben, Kroaten und den anderen 1 deutſch kennzeichnen die Warſchauer Außenpolitik der an, letzten fünf Jahre. Das wird auch hier— auf kurze Zeitſpanne und kleinem Raum— vor⸗ demonſtriert. Die Oſtſee iſt in Warſchau als polniſches Intereſſengebiet erſten Ranges be⸗ zeichnet worden. Alſo wirkt hier die polniſche Diplomatie ſtetig und ſyſtematiſch, ohne ſich durch die mannigfachen Verſuche in andere, an⸗ geblich brennende Sphären hineinziehen zu laſ⸗ ſen. Genau an jenen Maitagen, da man in ver⸗ ſchiedenen europäiſchen Hauptſtädten den deut⸗ ſchen Ueberfall auf die Tſchecho⸗Slowakei ver⸗ kündete, begab ſich Oberſt Beck ſeelenruhig nach Stockholm. Man fabelt von Uebenabſichten Was ſucht Polen in der Oſtſee? Die einfachſte und banalſte Antwort, die man in Weſteuropa gern gibt, behauptet, Polen wolle alle Oſtſee⸗Staaten, außer Deutſchland und' die Sowjetunion, zu einem Konzern zuſammen⸗ ſchließen, um ſich gegen einen etwaigen An⸗ griff zur See verteidigen zu können. Da in den Köpfen, denen eine derartige Paktomanie eigen iſt, die Sowjetunion als wahrer Friedensengel gilt, ſo würde dieſer angeblich von Warſchau erſtrebte Oſtſee⸗Pakt in erſter Linie gegen Im Grunde handelt es ſich um die gleiche Abſicht, die in Warſchau ſchon einmal als die Bildung eines„Dritten Europa“ bezeichnet wurde, womit der Nord⸗Süd⸗Streifen oſteuro⸗ päiſcher Staaten entlang der Sowjetgrenze ge⸗ meint iſt. In allen dieſen Staaten, von Nor⸗ wegen bis zur Türkei, müſſe das Bewußtſein erwachen, ſo wurde geſagt, daß der Zuſammen⸗ auch dorthin Verbindungen. Die ſkandinaviſchen Länder in dieſe„Atmoſphäre“ unbedingt einzu⸗ beziehen erſcheint in Warſchau notwendig, weil man hier den ſowjetruſſiſchen Flottenbau in der Oſtſee beobachtet und deshalb weiß, daß Mos⸗ kau Unternehmungen plant, denen gegenüber alle Flotten des zariſtiſchen Rußland nur Kin⸗ derſpielzeuge waren. fiönig beorgs flbſchied von Paeis Abs perrungsdienst— ʒeine wandernde Naginoilinie“ (brohtberieht onsefer porfisef Schriffleltung) h. W. Paris, 23. Juli Am Freitagnachmittag, um 15.25 Uhr, hat das Königspaar in Calais— bis zum Schiff von Außenminiſter Bonnet begleitet— den fran⸗ zöſiſchen Boden verlaſſen. Die Einweihung des Denkmals für die auſtraliſchen Kriegsgefallenen im Somme⸗Gebiet gab dem König und dem König. Er habe beſonders die Art gelobt, wie ihm morgens ſein Schinken geröſtet worden ſei. Nach der Abreiſe der engliſchen Beſucher wird auch etwas freier über die Abſperrungsmaß⸗ nahmen geſprochen, von denen trotz aller Ge⸗ nugtuung über die Vermeidung von Zwiſchen⸗ fällen feſtgeſtellt wird, daß ſie zu weit ge⸗ gangen ſeien. Der„Paris Soir“ ſpricht von einem„Monſtre⸗Ordnungsdienſt“, der einer Stämmen Jugoflawiens waren in der Tat nach dem Tode Alexanders ſo groß, daß zeit⸗ weiſe die Einheit des Staates ſehr gefährdet ſchien. Stojadinowitſch erkannte im Gegen⸗ ſatz zu ſeinem Vorgänger Jeftitſch die ungeheuere Gefahr, die ſeinem Lande drohte. Es gelang ihm nach Ueberwindung zahlrei⸗ cher Schwierigkeiten, durch die Zuſammen⸗ ſieht Gott, „unſre liche d gibt, einer Abet im G Juden viel C ſchaft geſſen, kunft. Juden klaſſe, aber a der j hübſch Vorma Haſt ſi Intere bumm— Whitec Reihe beinah Roſenl W Lh alo Wrüſdenten der Republit nochmals Gelegenheit„wandelnden Maginotlinie“ nahe zäme.— jaw 1 gen zum Austauſch von Anſprachen, die vorwiegend Der engliſche Kriegsminiſter Hore Be⸗ ten vo Deutſchland mobiliſieren zu wollen, nachdem der Erinnerung an den Weltkrieg gewivmet lisha hatte in Amien die ange ündſahn mo⸗ Fant 5 terredung mit Generalſtabschef Gamelin, der Ministerpräsident Stojadinowitsch ſich na Polen 1934 mit dem gleichen Deutſchland einen waren. in Paris bereits mit ſeinem engliſchen Fach⸗ Platz i Nichtangriffspakt geſchloſſen hat. Als Vorwand König Georg ſandte an den Kriegsminiſter kollegen Gort Beſprechungen techniſcher Art faſſung der altſerbiſchen Radikalen, der ſlo⸗ Beſuch für dieſen angeblichen Plan wird auf den Wie⸗ Daladier ein Anerkennungstelegramm für gehabt hatte. In intereſſierten Kreiſen wird weniſchen und mohamedaniſchen Gruppen in gut da deraufbau der deutſchen Flotte hingewieſen. die Parade in Verſailles und an den Luftfahrt⸗ ſogar eine Zuſammenkunft Daladier⸗Hore der Jugoſlawiſchen Radikalen Partei, das fahren! Dieſer reichlich primitiven Auffaſſung treten miniſter Guy Lachambre eine Botſchaft, in Beliſha angekündigt. politiſche Leben in Jugoflawien wieder in Ein Oberſt Beck und ſeine Organe mit aller der er ſein Bedauern darüber ausdrückte, daß ruhige und normale Bahnen zu lenten. Sein tel wir Entſchiebenheit entgegen. Die Schaf⸗ fung eines Kollektivſyſtems, ſo wird immer⸗ wieder mit Nachdruck betont, würde der Auf⸗ faſſung der polniſchen Außenpolitik grundſätz⸗ lich vollkommen widerſprechen. Gerade Polen habe immer wieder auf die Gefährlichkeit kol⸗ lektiver Automatik hingewieſen und das Ver⸗ hängnisvolle der Genfer Statuten aufgedeckt. moskau ürgert ſich über Kop Moskau verſucht, dieſe klare Auskunft zu ver⸗ dächtigen. Die Sowjets behaupten, ernſtlich be⸗ unruhigt zu ſein, nicht nur wegen der ſichtbaren polniſchen Aktivität in der Oſtſee, ſondern mehr noch wegen der guten Beziehungen, die der polniſche Generalſtab zu den Generalſtäben der baltiſchen Staaten unterhält. So wurde die kürzliche Reiſe des polniſchen Generalſtabschefs Stachiewicz nach Riga, Reval und Helſinki in Moskau ſehr übel vermerkt, und mehr noch der faſt gleichzeitige Aufenthalt des Komman⸗ danten der polniſchen Grenzſchutztruppen „KOc“ ebenfalls in Helſinki. Denn die ausge⸗ zeichnete militäriſche Schöpfung der„KOq'“ iſt im Laufe der Jahre das mächtige Werkzeug Polens geworden, das der jahrelangen Un⸗ ſicherheit an der Sowjetgrenze ein Ende berei⸗ tet hat. Der Beſuch des„KOP“-Kommandan⸗ die Luftparade am Donnerstag nicht habe ſtatt⸗ finden können wegen ungünſtiger Witterungs⸗ verhältniſſe. Er beglückwünſchte die Teilneh⸗ mer an dem Vorbeiflug, der am Nachmittag als Erſatz noch ſtattfand und von dem er den größ⸗ ten Teil habe wahrnehmen können. Der Flug über das Schloß fand nämlich infolge eines Mißverſtändniſſes genau gleichzeitig mit demreligiöſen Konzert in der Kapelle ſtatt.— Die Pariſer Preſſe veröffentlicht zahlreiche Aeußerungen der königlichen Beſucher. Der Kö⸗ nig habe z. B. zum Präſidenten Lebrun geſagt, zum erſten Male in ſeinem Leben empfinde er (in Paris) ſoviel Spaß an ſeinem Beruf als Dos fön'gspoar wieder daheim Ep London, 22. Juli. Das engliſche Königspaar iſt am Freitag⸗ abend von ſeinem viertägigen Staatsbe⸗ ſuch in Frankreich wieder nach London zurück⸗ gekehrt. Die Jacht„Enchantreß“, begleitet von neun Zerſtörern und 18 Flugzeugen, lief kurz nach 19 Uhr in Dover ein und wurde mit dem Könſgsſalut empfangen. Die franzöſiſchen Kriegsſchiſſe, die die königliche Jacht von Ca⸗ lais aus begleitet hatten, waren an der Grenze der engliſchen Hoheitsgewäſſer zurückgeblieben. In Dover wurde das Königspaar von Vertre⸗ tern der Behörden und der Wehrmacht begrüßt. ein nieſenfeuer in Württemberg Kunstw/ ollfahrik hrennt inrhellen Flammen/ 250 o0 RIAISchaden DNB Stuttgart, 22. Juli. Ein Großalarm rief in der Nacht zum Frei⸗ tag die Feuerwehr der württembergiſchen Stadt Aalen nach dem Gelände einer großen Kunſt⸗ Jahre erreichten Höchſtpunkt. Beide Seilmann⸗ ſchaften dürften hier in der Nähe wohl für die Nacht zum Samstag das Biwak aufſchlagen. 100 000 Francs Tohnogelder geroubt Haupwerdienſt liegt jedoch zweifellos auf außenpolitiſchem Gebiet. Als er das Au⸗ ßenminiſterium übernahm, war das Ver⸗ hältnis Jugoſlawiens zu ſeinen Nachbar⸗ ſtaaten durch teilweiſe ſehr ſchwere Bela⸗ ſtungen getrübt. Mit Italien waren die Be⸗ ziehungen äußerſt geſpannt, ebenfalls drohte auch das Verhältnis zu Bulgarien zu einem offenen Konflikt zu führen. Auch die Be⸗ ziehungen zu Ungarn waren ſehr geſpannt. Da entſchloß ſich Stojadinowitſch, neue Wege zu gehen, indem er ſich in erſter Linie von dem kollektiven franzöſiſchen Bündnisſyſtem diſtanzierte und die Politik der gegenſeiti⸗ gen Abmachungen, alſo der direkten Verſtän⸗ digung, einſchlug. Die Ergebniſſe dieſer di⸗ rekten Verſtändigung fanden zunächſt ihren Ausdruck in dem bulgariſch⸗jugoſlawiſchen Freundſchaftsvertrag und dann in den be⸗ rühmten Oſterverträgen mit Italien vom Frühjahr 1937. Dieſe Oſterverträge zogen unter die Zeitſpanne der latenten Konflikte zwiſchen Rom und Belgrad den erlöſenden Schlußſtrich. Auch zu Ungarn verſtand Sto⸗ jadinowitſch normale Beziehungen anzubah⸗ nen und die Grundlage zu einem weiteren Ausbau zu ſchaffen. Entſcheidend jedoch für den außenpolitiſchen Kurs Jugoſlawiens unter Stojadinowitſch iſt die Freundſchaft Dieſ⸗ der Pi Propac Was h tiefen der ber Pſycho⸗ übergeſ Schwe ten in Helſinki läßt den Schluß zu, daß ein nütz⸗ 1 f a inowit licher 5 für Mostau e bxiz Paris, 22. Juli. zum nationalſozialiiſtſchen Deutſchland. Von Nachder lenaustauſch zwiſchen den ſinniſchen uno polni⸗ Deue. wiebe rochen war. Die Flammen beoen In einer Marſeiller Vorſtadt überfielen a m allem Anfang an bezeichnete es der jugoſla⸗ wird n ſchen Grenzſchutzorganen ſtattfand. ten ſich in den mit Kunſtwolle und Lumpen ⸗ hellichten Tage fünf maskierte und be⸗ wiſche Miniſterpräſident als eine der weſent⸗ Ich ha Moskau verſucht, die polniſche Oſtſee⸗Aktivität ballen gefüllten Räumen mit Windeseile aus den lichſten Aufgaben der jugoſlawiſchen Staats⸗ Werke waffnete Banditen drei Angeſtellte eines Unter⸗ führung, das Verhältnis zu Deutſchland„ſo Nur propagandiſtiſch wirkungsvoll unter einen Hut zu praktizieren. So wird mit lauter Stimme in den Aether gebrüllt, Polen organiſiere einen Angriff gegen die Sowjetunion. Da aber nie⸗ mand dieſen großen Plan Polen allein zu⸗ trauen würde, ſo wird in den dunklen Hinter⸗ grund Moskaus„ſchwarzer Mann“ geſtellt, bei deſſen Nennung Moskau Furcht und Schrecken einzuflößen glaubt: Adolf Hitler. Polen iſt der„Handlanger Deutſchlands“— ſo wird ausgeführt, und Oberſt Beck der„Reiſende Hitlers“, der die baltiſchen Staaten als deut⸗ ſches Aufmarſchgeländegegen Mos⸗ kau vorbereiten ſoll. Dieſer blühende Unſinn wird von Moskau ausgeſtreut, nicht nur um die eigene Rüſtungsaktion im Finniſchen Meerbuſen aufs neue anzufeuern und demago⸗ giſch zu begründen, ſondern auch um in den Baltenſtaaten Mißtrauen gegen Polen zu ſäen und damit die Aktion des polniſchen Außen⸗ miniſters zu erſchweren. Denn dieſe iſt ja auch in der Tat nicht pro Moskau orientiert. Polen und die Baltenſtaaten mit Finnland tragen das ſchwere Los, Sowjetnachbarn zu ſein und haben ſich überdies von dem Koloß, der ſie auch heute noch an ſich ziehen möchte, vor zwanzig Jahren erſt losgeriſſen. Wenn alſo in Warſchau von der Gemeinſamkeit der Empfindungen, Anſichten und Ziele geſprochen und hatten auch bald den Mittelbau ergriffen. Gemeinſam mit den Feuerwehren von Unter⸗ kochen und Ellwangen ging man mit 25 Schlauchleitungen dem raſenden Element zu Leibe. An der Bekämpfung des Brandes be⸗ teiligten ſich in hervorragendem Maße auch die Soldaten der Wehrkreis⸗Remonteſchule, der Reichsarbeitsdienſt Abtsgmünd und die Tech⸗ niſche Nothilfe. Nach zweiſtündiger harter Ar⸗ beit war die Gefahr für den bedrohten Oſt⸗ flügel gebannt. Der Schaden wird auf minde⸗ ſtens 250 000 Reichsmark geſchätzt. fin der kiger⸗Nordwand Beide Seilſchaften ſind wohlauf O. L. Grindelwald, 22. Juli Die am Freitagfrüh gegen 1 Uhr von Alpig⸗ len zum Einſtieg in die Eiger⸗Nordwand auf⸗ gebrochene Münchener Seilſchaft Föng und Heckmeier hat am 11.30 Uhr die am Don⸗ nerstagabend geſtartete Partie Harrer und Kaſpareck oberhalb des zweiten Schneefel⸗ des eingeholt. Um 13 Uhr nebelte ſich die Nord⸗ wand ein. Nur um 15 Uhr war eine kurze Beobachtung möglich. Man ſah beide Seilſchaf⸗ ten zuſammen im Aufſtieg nach dem im letzten nehmens für öffentliche Arbeiten, die in einer Bank die Wochenlohngelder abgehoben hatten. Die Ueberfallenen mußten das Geldpaket im Wert von 100 000 Franken den Räubern über⸗ laſſen, die in einem bereitſtehenden Kraftwagen eilends das Weite ſuchten. In fürze Der Beſchluß der Regierung von Bolivien, den atläßlich der am Donnerstag erfolgten Un⸗ terzeichnung des Abkommens mit Para⸗ guay geplanten Feiertag im Gegenſatz zu den übrigen Staaten Südamerikas nicht zu be⸗ gehen, wird damit begründet, daß das Abtom⸗ men ein ſchmerzliches Opfer Boliviens für den Frieden Amerikas darſtelle und kein Anlaß zu Freudenfeiern gegeben ſei. Wie tſchechiſche Blätter melden, iſt der Re⸗ gierung der Vorſchlag gemacht worden, daß Ar⸗ beitsloſe, die eine Unterſtützung erhalten, dieſe Unterſtützung zwangsweiſe abarbeiten ſollen. Man hofft dadurch die raſchere Fertigſtellung der neugeplanten Verteidigungs⸗ bauten ien Grecizgebiet zu erreichen. MimmnunnininmunniiIiitiimnniirtiiminnnniviimmunnniirtimiinniiimimvnliinuuuuniiiriimiuniiiiitimiiuniiiimimuiliiritummunriiimiunuiiiiitiiiintiimimiiliiitimiunijivtiimiiiiiriitinnniiiiiiiunnivrrimmiiiiiiiinminnniiiiiiiiiniiiiviiuniiniiiivininliisirvtimunrvrrtiimniiniiminniiꝛritiimiIiiririimmllivrttunmntiitmniniiriimminuiiꝛkiimiuniiiiiitimiuniiiriuimuuuiiiviiimniniiitiruim: gut als möglich zu geſtalten“. Stojadino⸗ witſch hat auch aus dieſer Erkenntnis die praktiſche Schlußfolgerung gezogen, indem er als einer der erſten Staatsmänner ſich zu der Rückkehr Oeſterreichs ins Reich bekannte. mimunmnnmmnmmmrnnmnmnmnmnnmntinnsmmnunmuunmmusnnmnmmmnm Loansburu will im Südoſten„miſchen“ DNB Sofia, 22. Juli. Nach einer Meldung der bulgariſchen Zeitung „Sora“ aus London wird der Labourabgeord⸗ nete Lansbury am 17. Auguſt zu einem dreitägigen Beſuch in Sofia eintreffen, um an⸗ ſchließend auch Bukareſt, Belgrad und Budapeſt zu beſuchen. Lansbury will, wie er dem Korreſpondenten der„Sora“ erklärt hat, in inoffiziellen Beſpre⸗ chungen mit den zuſtändigen Staatsmännern ſeinen bekannten Plan einer wirtſchaft⸗ lichen Verſtändigung und engeren Zu⸗ ſammenarbeit der europäiſchen Völker erörtern. Der römiſche Vertreter der jüdiſchen Tele⸗ graphen⸗Agentur, Eduard Kleinlerer, iſt aus Italien ausgewieſen worden. Er muß binnen acht Tagen das Land verlaſſen. nt, Mi⸗ m heuti⸗ ig feiert, s jungen Seiner chen Fä⸗ die jugo⸗ als auch ei Jahre die das Donau⸗ tojadino⸗ inzregen⸗ niſterprä⸗ Jugofla⸗ nerpoliti⸗ den fei⸗ örgerufen nng unter anderen der Tat daß zeit⸗ gefährdet n Gegen⸗ tſch die he drohte. zahlrei⸗ ſammen⸗ sch der flo⸗ uppen in rtei, das vieder in ken. Sein llos auf das Au⸗ has Ver⸗ Nachbar⸗ re Bela⸗ i die Be⸗ ls drohte zu einem die Be⸗ geſpannt. eue Wege zinie von nisſyſtem egenſeiti⸗ Verſtän⸗ dieſer di⸗ chſt ihren lawi ſchen den be⸗ ien vom ge zogen Komflikte rlöſenden and Sto⸗ anzubah⸗ weiteren edoch für ſlawiens undſchaft and. Von jugoſla⸗ r weſent⸗ n Staats⸗ hland„ſo tojadino⸗ ntnis die n, indem er ſich zu bekannte. lüſchenꝰ 2. Juli. Zeitung rabgeord⸗ zu einem „ um an⸗ Budapeſt hondenten n Beſpre⸗ zmännern tſchaft⸗ jeren Zu⸗ erörtern. en Tele⸗ iſt au s Er muß 4 ———— Fffi e, iiſe — +3* S 9. A —————————————— Sff——— 0 444 fii 11 47 . 1 4 5 4 I e W F 110 4 0 0 1 iff 4 „Unsere Laite“ in England K VII Man hört in England heutzutage mehr deutſch als einem lieb iſt. Wie freut man ſich doch, gerade in den erſten Tagen eines England⸗ Aufenthaltes, wenn man plötzlich auf der Straße, im Bus oder in der Untergrundbahn deutſche Laute hört, und wie tief enttäuſcht iſt man, wenn man ſich nach dem Sprecher um⸗ ſieht und eine jüdiſche Fratze entdeckt. Bei Gott, es iſt eine ganz hübſche Anzahl von „unſre Lait“ in England. Und das Fürchter⸗ liche dabei iſt, daß es noch immer Engländer gibt, die dieſe Menſchen für Deutſche mit einer anderen Religion halten. Aber man erwacht auch dort drüben. Daß im Grunde ſeiner Seele der Engländer den Juden nicht mag, iſt bekannt. Der Jude muß viel Geld haben, bis man ihn in die Geſell⸗ ſchaft aufnimmt Dann allerdings iſt alles ver⸗ geſſen, die Naſe, die-Beine und die Her⸗ kunft. Vorläufig ſind es freilich nur wenige Juden, die den ganz hohen Stand, die Adels⸗ klaſſe, erreicht haben. Zu Geld kommen ſie aber alle. Nach dem Kriege hat ſich die Zahl der jüdiſchen Emporkömmlinge ſchon recht hübſch vermehrt, und im Augenblick ſcheint der Vormarſch Zions in England in echt jüdiſcher Haſt ſich zu vollziehen. Es gibt kaum etwas Intereſſanteres als ein Sonntag⸗Vormittag⸗ bummel durch das Londoner Eaſtend, durch die Whitechapel⸗ und Induſtrial Road. In langer Reihe rechts und links der Straße befinden ſich beinahe nur Judenläden. Die Lewiſohn und Roſenbaum, die Rubinſtein und Veilchenduft — jawohl, lauter deutſch-jüdiſche Namen leuch⸗ ten von den Firmenſchildern! Und durch die Straßen ſchiebt ſich ein Ghetto⸗Volk, daß man ſich nach Warſchau oder ſonſt einen verjudeten Platz im Oſten verſetzt fühlt. Wehe, wenn der Beſucher als Deutſcher erkannt wird! Er tut gut Haran, ſich umgehend auf einen vorüber⸗ fahrenden Bus zu ſchwingen. Ein koſcheres Metzgergeſchäft in dieſem Vier⸗ tel wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Die „What about Si Dieſes Mißtrauen ſucht natürlich ein Teil der Preſſe täglich durch friſch aufgepulverte Propaganda für das Judentum zu zerſtreuen. Was haben die engliſchen Zeitungen für einen tiefen Kotau gemacht, als Siegmund Freud, der berüchtigte Erfinder, der noch berüchtigteren Pſychoanalyſe jetzt von Wien nach London übergeſiedelt iſt. „Ihr jagt eure berühmteſten Wiſſenſchaftler weg“, ſo haben ſie es mir dutzendmal geſagt. „Wiſſenſchaftler? Kennen Sie die Werke von Siegmund Freud?“ „Nein, die Werke gerade nicht, aber ſeine Idee, dieſe— wie heißt es doch— Pſycho⸗ analyſe.“ Ich wurde jedesmal unangenehm.„So, und was iſt denn das, dieſe Pſychoanalyſe?“ Und dann mußte ich feſtſtellen, daß in neun von zehn Fällen„Her Kenner“ gar keine Ahnung hatte, was Freud„erfunden“ hatte. Und wenn ich ihm dann nur einige Grundzüge ſeiner Idee auseinanderſetzte, dann meinte er zuerſt, das wäre doch eigentlich eine Schweinerei. Und dann nach einigem Nachdenken, mit einem ſtillen Grinſen,„es wird wohl nicht ſo ſein, wie Sie ſagen.“— Ich habe es jedem ſelbſt überlaſſen, Freuds Werke zu leſen. Nur ſo weiter, ihr Juden in England! Da Auslage ſah folgendermaßen aus: Hinter einer trüben Schaufenſterſcheibe lagen auf einem kleinen Tiſchchen, das vor Schmutz ſtarrte, die Fleiſchwaren des Juden. Nicht etwa auf einer Platte, o nein, auf Stücken fleckigen Zeitungs⸗ papiers war eine„duftende“ rot⸗graue Maſſe garniert, an der ſich ein Heer Fliegen gütlich tat. Und im Hintergrunde des Ladens ſaß hinter einer ebenſo ſchmutzigen Theke die voll⸗ buſige Beſitzerin, angetan mit einem kaftan⸗, artigen Umhang, der beſtimmt ſeit drei Jahren nicht mehr gewaſchen worden war und hatte ſich, gedankenverloren, den Zeigefinger bis zum zweiten Glied in die Naſe geſteckt. Diese„armen“ Juden Na ja, entgegnet man mir, das ſind ja dieſe armen Juden. Richtig! Im Augenblick ſind ſie arm. Aber in drei Jahren wird das Geſchäft⸗ chen vielleicht vergrößert und in zehn Jahren hat man ſchon einen ſchönen Laden in der Oxford⸗Street. Und dann iſt es bis zur Villa in Hampſtad oder Golders⸗Green nicht mehr weit. Wie geſagt, man kann ja überall Glück haben— wie die Geſchichte zeigt— und aus einem Siggi Veilchenduft wird ein Lord So⸗ undſo. Das merkt natürlich der Engländer auch. Und darum ſieht er mit ſo tiefem Miß⸗ trauen auf die Juden, die von Deutſchland und Oeſterreich jetzt nach dem United Kingdom kommen. Mit dieſem Mißtrauen jedoch iſt ein gewiſſes Mitleid gepaart, das der Engländer eben immer für den Unterlegenen hat. Darum auch die ſcharfe Einſtellung der engliſchen Oef⸗ fentlichkeit gegen die Haltung des Dritten Rei⸗ ches den Juden gegenüber. Als Deutſcher muß man ſich immer wieder mit dieſem Problem dort drüben auseinanderſetzen. Alle Gegen⸗ argumente werden gebracht und zum Schluß das eine, vielleicht gewichtigſte:„Verdammt, ihr ſchmeißt ſie raus und wir müſſen ſie nehmen!“ egmund Freudꝰ“ erlebt ihr euer deutſches Schickſal vielleicht in eurem neuen Lande noch einmal. Man hört heute ſchon hin und wieder zum Thema Juden⸗ frage die Bemerkung, wir müßten mal einen Hitler haben. Vorläufig aber haben nicht nur die Englän⸗ der, ſondern auch wir uns mit ihnen und ihrer Tätigkeit drüben abzufinden. Ihre Hetzarbeit wurde ja bereits einer genauen Betrachtung unterzogen. Nur noch einen kurzen Blick auf die tiefe Wirkung, die ihr teufliches Mühen auslöſen kann, an einem einzigen Beiſpiel be⸗ trachtet. Dunkle Tage im Märꝛ Als die deutſchen Truppen in Oeſterreich ein⸗ zogen, ſtand natürlich ganz England Kopf. So etwas mitten im Frieden! Aber man fand es zunächſt ſogar begreiflich, der Ruf Volk will zu Volk wurde verſtanden, über die Art des deut⸗ ſchen Vorgehens allerdings konnte man ſich nicht beruhigen. In dieſer Beunruhigung aber ſah Juda die große Chance, den Haß zu ſäen, der mit Windeseile aufging. Man ſtellte in den Gazetten die alte öſterreichiſche Herrlichkeit heraus, man predigte überall, in den Geſell⸗ ſchaften und Straßen vom Untergang eines ſtolzen Reiches, den der„Nazismus“ verſchul⸗ det habe, ja man erweckte bewußt den Eindruck, als ob hier eine große ſelbſtſtändige Nation, Reges Leben in den Docks. Der anständige Handelsmann aber hat heute bereits zu kämp— fen gegen die unlautere Konkurrenz der emigrierten Neuankömmlinge. Ug fiil 44 47 1—1 100 4 ne 1 15%%½% 4% 45 f 1 R42774 1i W 0 144 f N 10 1 11 f 4 J 4410 5 10 19 Samstag, 23. Juli 1938 9 4 ſ — 5 15% Die britische Reichsausstellung in Glasgow zeist den weltumspannenden Handel des Empire. Kein Wunder, daß sich das Judentum so sehr durch England angezogen fühlt. die mit Deutſchland nichts zu tun habe, aufge⸗ freſſen worden ſei. Das kann man dort leicht tun, wo ein erſchütternd großer Prozentſatz der Bevölkevung ſich gar keine Gedanken über die geografiſche oder volkstümliche Lage in Europa macht.„Welche Sprache ſie in Wien ſprechen? — Natürlich öſterreichiſch!“— Wie oft habe ich dieſe Antwort auf meine Frage bekommen. „Wien?— das liegt da irgendwo auf dem Kontinent, da hat doch der Strauß Walzer ge⸗ ſpielt, ach ja, die alten ſchönen Zeiten!“— Ja, derartig dürftige Kenntniſſe laſſen ſich leicht umfälſchen, bis der Glaube entſteht, daß eine alte Kulturnation„untergegangen“ iſt. Drei Tage dauerte es nur, und da begann in England der Haß gegen alles Deutſche aufzu⸗ lodern, brennend heiß und lohend. Es kamen für uns alle die Stunden, da man plötzlich al⸗ lein in der Hotelhalle ſaß, da man unſeren Gruß nicht mehr enwiderte und ſich nicht ge⸗ nierte, in unſerer Gegenwart von den dam- ned Germans zu ſprechen, der fürchterliche Augenblick, in dem man es erleben mußte, daß irgendeine Kreatur von Portier vor einem aus⸗ ſpuckt. Es kam die Stunde, da in uns Deut⸗ ſchen der Trotz aufflammte, als wir in einer Londoner Halle zum erſten Mal bei einem Tanzabend mit den Volksgenoſſen aus der Oſt⸗ mark zuſammenſaßen und draußen die brüllen⸗ den Demonſtrationszüge randalierten und ein großes Polizeiaufgebot unſere Veranſtaltung zu ſchützen hatte. Und Juda ſchwang die Peitſche! Hei, wie der Haß loderte! Hei, wie man deutſchen Vertretern die Türe vor der Naſe zuwarf und ſeine Beſtellungen rückgängig machte! Aber es kam auch der Augenblick, da am Pier von Tilbury mitten auf der Themſe wie ein Gebet das„Deutſchland, Deutſchland über alles“ aufklang, als der„Wilhelm Guſtloff“ uns zur Wahl holte, für einen Tag heraus aus aller Anfeindung in die Heimat holte. Als un⸗ ſere Augen von den an Land aufgeſtellten Wahlplakaten:„Deutſche ſtimmt mit Nein!“ hinaufflogen zu den Decks des herrlichen Schiffs, wo ſie grüßend herunterwinkten und weiter hin⸗ auf zur ſtolz im Winde wehenden Hakenkreuz⸗ flagge. Das iſt unſer Deutſchlandl! Und während der Mund lachte, und die Hand winkte, rollten ſo manchem, der ſeit Jahrzehn⸗ ten draußen auf Vorpoſten ſteht, die Tränen die Wangen herunter. 0 Mochten ſie in den Judenblättern am näch⸗ ſten Tage ſchreiben, wir hätten uns in einen hyſteriſchen Patriotismus hineingeſteigert, uns konnten ſie nicht treffen. In der Eſſe des Haſ⸗ ſes wurde der deutſche Stahl noch härter. Und dann kam wieder der Tag, da endlich die Einſicht des Engländers ſich durchſetzte, ſie ſich Bahn brach durch die angefachte Lohe des Haſſes. Und da tanzten bereits auf unſerem Maiball wieder die engliſchen Gäſte zu den Hier herrscht der Reichtum. Das Haus eines vornehmen Reitclubs in Whitley(Südengland) Sämtl. Aufn. Dr. W. Kicherer Klängen der iriſchen Gardekapelle, die für uns aufſpielte. Verwandtes Blut und politiſche Klugheit ſiegten über die Kriegshetze Judas, damals und hoffentlich auch heute, morgen und alle Tage wieder. ortſetzung folgt.) „hakenkreuzbanner“ Samstag, 25. Juli 1958 Um 19 Uhr: fjans Sachs vor Tripolis. Wie Spielscharen der H] dem deuischen Arbeiter auf den Kdf-Schiffen Freude bereiten Zwiſchen dem Amt Reiſen, Wandern und Uaub der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ und der Reichsjugendführung wurde eine Vereinbarung getroffen, wonach für die Urlauberfahrten der Koß⸗Schiffe ein ſtändiger Einſatz von Spielſcharen der HJ erfolgt. Was die Hitler⸗Jugend ſich bisher an kul⸗ turellen Werten erarbeitet hat, ſoll nun auf Grund der obengenannten Vereinbarung allen ſchaffenden Deutſchen in den Stunden ihrer Freizeit und Erholung dienſtbar gemacht wer⸗ den. Die Lieder, Spiele und Dichtungen der jungen Generation ſollen neben dem wertvollen Kulturgut der deutſchen Vergangenheit in künſt⸗ leriſch hochwertiger Form durch die Spiel⸗ ſcharen der HI dem unverbildeten Gemüt des deutſchen Arbeiters erſchloſſen werden, nicht allein als bloße Darbietung, ſondern auch durch lebendige Anteilnahme und Mitwirkung z. Büin den offenen Liederſingen oder in Feier⸗ ſtunden, die immer wieder durch das gemein⸗ ſame Lied die Erlebnisgemeinſchaft feſtigen. Freizeit⸗Beiſpiel auf„Wilhelm Guſtloff“ Wie reich und vielfältig die Einſatzmöglich⸗ keiten der HI⸗Spielſcharen auf den Kdßỹ⸗ Schiffen ſein können, bewies die große Mit⸗ telmeerfahrt des„Wilhelm Guſtloff“ vom 30. Juni bis 14. Juli, die wiederum andert⸗ halb tauſend ſchaffender deutſcher Menſchen nach Italien und über Sizilien nach Portugal führte und ihnen in der ſtrahlenden Sonne des Mittelländiſchen Meeres wundervolle Tage der Erholung und Stärkung an Leib und Seele ſchenkte. Eine beſonders freudige Ueberra⸗ ſchung für alle Fahrtteilnehmer bedeutete das Eintreffen des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley an Bord des„Wilhelm Guſtloff“, der in Neapel als Urlauber unter ſeine Ar⸗ beiter ging und mit ihnen gemeinſam die Fahrt bis Hamburg mitmachte. Die Freizeitgeſtaltung an Bord wurde von bekannten Künſtlern aus Berlin, wie Ellen undn Hannele Franck, Willi Liebe vom Deut⸗ ſchen Opernhaus, Viktoria Weichmann vom Theater des Volkes, der Bordkapelle unter Lei⸗ tung von G. A. Weißenborn, dem Stuttgarter Marionettentheater Georg Deininger, den Dichtern und Schriftſtellern Veit Bürkle und Gottfried Rothacker, ganz beſonders aber durch die vielſeitige Mitwirkung der Stutt⸗ garter Rundfunkſpielſchar der Reichsjugendführung beſtritten. Ernſt und heiter Die Arbeit dieſer Spielſchar auf der Mittel⸗ meerfahrt des„Wilhelm Guſtloff“ mag als ein Beiſpiel dafür gelten, in welcher Weiſe die HJ aktiven Anteil an der Geſtaltung der Frei⸗ zeit des deutſchen Arbeiters nimmt und damit einen weſentlichen Beitrag zur Verwirklichung des großen Gedankens„Kraft durch Freude“ leiſtet. Die einzelnen Veranſtaltungen dieſer Spielſchar ließen erkennen, daß die Stunden der Freizeit nicht allein und um jeden Preis einer fröhlichen und heiteren Unterhaltung zu dienen brauchen, ſondern auch der beſinnlichen, ernſthaften Erbauung und der Hingabe an die große deutſche Kunſt. Denn die Fahrten der Koßß⸗Schiffe erfüllen auch eine erzieheriſche Auf⸗ gabe an der Volksgemeinſchaft, indem ſie den einzelnen Volksgenoſſen in ſeinem Glauben an den Führer und die nationalſozialiſtiſche Idee und in ſeinem Stolz auf ſein Volk und ſein Reich feſtigen. Die Zuſammenſetzung der Rundfunkſpiel⸗ ſchar 2 Stuttgart der Reichsjugendführung war folgende: 20 Jungen und 20 Mädel waren aus der ſonſt über 200 Mitglieder zählenden Rund⸗ funkſpielſchar für die Teilnahme an der Fahrt mit„Wilhelm Guſtloff“ ausgeſucht worden. Dieſe 40 beſtanden aus einem Chor, einem Or⸗ cheſter mit Streichern und Holzbläſern; ferner aus Laienſpielern und Sprechern. Für die Fahrt waren Werke alter Meiſter für Streich⸗ orcheſter und Bläſer für mehrſtimmigen Chor, darunter mehrere vierſtimmige Madrigale, fer⸗ ner Werke klaſſiſcher und vorklaſſiſcher Meiſter, zahlreiche geſellige Lieder und Muſiken und Lieder unſerer Zeit vorgeſehen. Aus der Reihe der Veranſtaltungen an Bord des„Wilhelm Guſtloff“ ſeien folgende be⸗ ſonders erwähnt: Dichterſtunden mit Veit Bürkle, der aus ſeinem mit dem ſchwäbi⸗ ſchen Dichterpreis ausgezeichneten Roman„Bis zur Heimkehr im Sommer“ las, und mit Gott⸗ fried Rothacker, der neben Sprüchen und Gedichten zwei Geſchichten aus dem Leben und Kampf des deutſchen Volkstums im Südoſten brachte. Die Dichterſtunden mit Veit Bürkle wurden von Volksliedern und Bauerntänzen Schwere Geschütze dröhnen an der englischen Ostküste Den enslischen Manövern an der Ostküste, an denen Heer, Marine und Luftwaffe beteiligt sind, liegt die Annahme von feindlichen See- und Luftstreitkräften zugrunde, die von der Nordsee her kommen. Insbesondere silt es, die Tnemsemündung zu verteidigen. Unser Bild: Artillerie einer Küstenbeiestigung beschießt an greifende Flotteneinheiten. Weltbild(M) mit dem Beil gegen die nebenbunlerin Biutige Eiferz udustat in Berlin/ Ehefrou ũberfali 44 jahrige Winve Berlin, 22. Juli.(Eig. Meld. Eine blutige Eiferſuchtstat ſpielte ſich im Ber⸗ liner Nordoſten ab, wo eine 41jährige Ehefrau die Geliebte ihres Mannes, eine 44jähr. Witwe, in ihre Wohnung lockte und miteinem Beil über ſie herfiel. Nach einem erbitterten Kampf konnte die Ueberfallene Nachbarn zur Hilfe rufen, und die Feſtnahme der eiferſüch⸗ tigen Täterin veranlaſſen. Die Ehefrau hatte, wie inzwiſchen feſtgeſtellt wurde, in letzter Zeit mehrere anonyme Briefe erhalten, in denen man ihr mitteilte, daß ihr Mann mit einer 44jährigen Witwe in intime Beziehungen getreten ſei. In der Furcht, ihren Mann zu verlieren, entſchloß ſich die Ehefrau Die deutschen Städte und ihre Theater 70 Millionen Mark für 115 Bühnen— Besuch und Besucherorganisationen Nach der Weimarer Venfaſſung war die Kunſtpflege eine Sache der Länder. Wo es ging, drückten ſich die Städte um eigene Kulturbei⸗ träge, ſo daß ſelbſt nationalpolitiſch bedeutſame Theater wie Koblenz, Guben, Hamborn, Rem⸗ ſcheid, Brandenburg, Minden, Tilſit, Oppeln und Ratibor, um nur einige anzuführen, ge⸗ ſchloſſen werden mußten. Heute gibt es dagegen Einf Zweifel mehr über„Zuſtändigkeiten“. Der inſatz eine Selbſtwerſtändlichkeit. Die große Linie der Kulturpolitik legt das Reich feſt, ihne Durch⸗ führung bleibt den Gemeinden überlaſſen. Der Deutſche Gemeindetag veröffentlichte dieſer Tage eine Theater⸗ und Orcheſterſtatiſtik, die ein eindrucksvolles Bild von dieſer Kulmrarbeit der Städte vermittelt. Danach betrug der Geſamtaufwand der J9 dtiſchen Theater im eigentlichen Anfangs⸗ ahr des neuen Theaterweſens 58 Millionen Mank und im letzten Jahre bereits 70 Millio⸗ nen Mark. Er iſt alſo in drei Jahren um 20,7 v. H. geſteigert worden. In dieſer Ziffer ſind übrigens alle Reichs⸗, Staats⸗ und Privatthea⸗ ter, weil ſie in der Regel ohne ſtädtiſchen Zu⸗ ſchuß arbeiten, und ferner alle Theater der Ge⸗ meinden unter 50000 Einwohnern nicht mit⸗ gerechnet. Für Berlin iſt beiſpielsweiſe nur das —70 Schiller⸗Dheater inbegriffen. Die Zahl er unter ſtädtiſchem Einfluß geführten Theater beträgt jetzt 115, iſt alſo vom Jahre 1931 um 8 Dheater geſtiegen. Intereſſant iſt, daß von allen deutſchen Theatern kaum die Hälfte unter Regie geführt wird, denn die amt⸗ ichen Ziffern der Reichstheaterkammer beſagen, daß es in Deutſchland(die Oſtmark nicht mit⸗ gerechnet) über 200 geſchloſſene feſtſtehende Theater und etwa 30 Wanderbühnen gibt. Die Gemeinden bekommen jedoch von Jahr zu Jahr mehr Einfluß— insbeſondere auf die bisher der Gemeinden in der Kunſtpflege iſt als Privattheater geführten Bühnen. Durch die Heimkehr der Oſtmark werden außer etwa 4 bis 5 Wiener Bühnen, die ſtädtiſch geführten Thea⸗ ter in Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz und Salzburg hinzukommen. 115 ſtädtiſche Theater hatten alſo einen Ge⸗ ſamtaufwand von 70 Millionen Mark. Davon wurden 53,6 Millionen für Gagen, Gehälter und Löhne verwendet. Die Spielleiter und Soliſten der drei Kunſtgattungen erhielten von dieſem Betrage 14,1 Millionen und die Orcheſter 12,8 Millionen Mark. Für das techniſche Perſonal wurden 10,4 Millionen, für das Chorperſonal 4 Millionen und für die Verwaltung 2,8 Mil⸗ lionen aufgewendet, d. h. Bühnenleiter und Verwaltung erhalten 5,2 v. H. des Geſamtetats. — Für Neubauten und bauliche Erweiterungen wurden 11,8 Millionen Mark aufgewendet im Jahre 1934, heute dagegen die große Summe von 17 Millionen Mark. Sehr intereſſant ſind die Zahlen, die die in Betracht gezogenen ſtädtiſchen Theater über ihre Einnahmen während des letzten Jahres veröffentlichen. In drei Jahren ſind die Ein⸗ nahmen von 20,9 auf 23,8 Millionen Reichsmark geſtiegen. Alſo haben die 115 Gemeinden ihre Theater mit 46,3 Millionen bezuſchußt, das be⸗ deutet ſeit 1934 eine Steigerung der Zuſchüſſe um 8,8 Millionen Mark. Für Beſucherorgani⸗ ſationen haben die Städte ferner 2,3 Millionen Mark gegeben. Dieſe Beſucherorganiſationen haben ihre Einnahmen von 1,9 Millionen auf 3 Millionen Mark geſteigert. Die Einnahmen der Theater aus geſchloſſenen Vorſtellungen be⸗ trugen etwa 1 v. H. mehr als im Jahre 1934. Dafür gingen den Theatern die Abonnements⸗ einnahmen von 6,2 auf 5,6 Millionen, alſo um 8 v. H. zurück. Die Kaſſe aus dem Tagesver⸗ kauf ſtieg von 8,9 auf 10 Millionen bei den in ihrer Erregung zu einer Gewalttat. Sie ſuchte die Nebenbuhlerin auf und überredete ſie, ſie in ihrer eigenen Wohnung zu beſuchen. Als die Witwe nichtsahnend dort erſchienen war, ergriff die Eiferſüchtige plötzlich ein Beil und ſchlug in ſinnloſer Wut auf die Nebenbuhlerin ein. Die Ueberfallene, die ſich kräftig zur Wehr ſetzte, trug glücklicherweiſe nur einige leichtere Verlet⸗ zungen davon. Es gelang ihr, aus der Woh⸗ nung zu flüchten und durch laute Hilferufe die Nachbarn im Hauſe zu alarmieren. Die Witwe, die ſtark blutete, konnte nach Anlegung eines Notverbandes der Rettungsſtelle nach Hauſe ent⸗ laſſen werden. Die Täterin, die in Haft genom⸗ men wurde, wird ſich wegen verſuchten Totſchla⸗ ges vor Gericht zu verantworten haben. ſtiegen nahezu um 40 v. H. ſeit 1934. Im ganzen darf man ſagen, daß die Ein⸗ nahmen der Theater langſam geſteigert werden. Man muß hierbei in Betracht ziehen, daß die Eintrittspreiſe der Theater, insbeſondere auch durch die Einſchaltung der Beſucherorganiſatio⸗ nen, im allgemeinen geſenkt wurden. Geſamt⸗ einnahmen von 1934 mit denen von 1937 ver⸗ glichen, vermitteln alſo keinen Hinweis auf die Beſuchsziffer. Es wird immer das Beſtreben bleiben müſſen, Publikum zu gewinnen und dann dieſes Publikum auch zu veranlaſſen, Opfer zu bringen. Noch immer iſt die Kunſt weder eine Luxusangelegenheit noch die ſchlechte Sache für Profite und private Geſchäfte ge⸗ weſen, ihre Grundlage ſind allein die Opfer der Geſamtheit. Man denke bei der Ueberprüfung dieſer Zahlen daran, daß im Jahre 1929 bei⸗ ſpielsweiſe die„preußiſche Regierung“ Braun die Schließung vieler ſtädtiſcher Theater ge⸗ radezu auf dem Auſſichtswege zu erzwingen ſuchte, um ihr„Sparprogramm“ durchzuſetzen. Damals werlor auch die Reichshauptſtadt ihre eigenen Bühnen. Heute iſt die Kulturpflege der Gemeinden eine Selbſtverſtändlichkeit. H. K.— J. Kiepuras Theaterpläne gescheitert Jan Kiepura hatte die Abſicht, die War⸗ ſchauer Oper in der nächſten Spielzeit zu über⸗ nehmen. So ſehr die Oeffentlichkeit dieſe Abſicht begrüßt und große Hoffnungen für die Zukunft der Warſchauer Bühne gehegt hatte, ſo ſehr ſind auch dieſe Hoffnungen nun ge⸗ täuſcht worden. Kiepuras Abſicht war mit gro⸗ ßen Forderungen an den Staat verbunden. In Geſprächen mit dem Finanzminiſter Kwiat⸗ kowſti und dem Kultusminiſter Swientoslaſki ſowie Außenminiſter Beck ergab ſich, daß der polniſche Sänger, der neben ſeinem ihm unbe⸗ dingt Sen n gen großen ſängeriſchen Kön⸗ nen aber auch ein tüchtiger Geſchäftsmann iſt, den Plan um die Neugeſtaltung der Warſchauer Oper nur verwirklichen kann, wenn ihm als Minimum zwei Millionen Zloty Jah⸗ Theatern, die Konzerteinnahmen der Städte der Rundfunkſpielſchar umrahmt. Die Dichter⸗ ſtunden mit Gottfried Rothacker wurden zu wahren Feierſtunden, in deren Mittelpunkt der volksdeutſche Gedanke ſtand. Anläßlich einer Zuſammenkunft der Urlau⸗ ber aus einzelnen deutſchen Landſchaften ge⸗ ſtaltete die Rundfunkſpielſchar den Süd⸗ deutſchen Abend. Beſonders eindrucks⸗ voll war eine ſonntägliche Stunde geſelliger Muſik, die die Rundfuntſpielſchar gemeinſam mit Ellen und Hannele Franck durchführte. Diente dieſe mehr der guten Unterhaltung, ſo wurde eine Feierſtunde unter dem Motto „Das Lied der Getreuen“ zu einem ſtar⸗ ken politiſchen Erlebnis, in deſſen Mittelpunkt der Kampf der öſterreichiſchen Hitler⸗Jugend für den Führer und Großdeutſchland ſtand. Gedichte des mit dem Staatspreis ausgezeich⸗ neten Bändchens„Das Lied der Getreuen“ wechſelten ab mit werwoller Muſik und neuen Liedern der HFJ. Als Abſchluß dieſer Stunde erklang, von allen gemeinſam geſungen, die Hymne„Deutſchland, heiliges Wort“. Sogar hans Sachs Außer den programmäßigen Veranſtaltungen verſammelte die Rundfunkſpielſchar wiederholt die Urlauber zu offenen Liederſingen. An ihren frohen Geſichtern konnte man erkennen, daß ſich die Jungen und Mädel der Hitler⸗Jugend tat⸗ ſächlich in die Herzen aller Fahrtteilnehmer hineingeſungen hatten. An einem ſchönen Unter⸗ haltungsabend, welcher der Entdeckung unbe⸗ kannter Künſtler an Bord diente, war die Rundfunkſpielſchar mit einigen ihrer beſten Soliſten vertreten, unter ihnen Sänger und Geigenſpieler. Die Laienſpielgruppe führte außerdem den„Krämerkorb“ von Hans Sachs auf. Aber ſelbſt bei den kleinen Anläſ⸗ ſen wußte die Spielſchar eine ſchöne und ge⸗ fällige Note in den alltäglichen Ablauf des Lebens an Bord hineinzutragen. So ver⸗ ſchönte ſie hin und wieder durch ein⸗ oder mehr⸗ ſtimmige Lieder die Mahlzeiten, ſo rief ſie bis⸗ weilen auf dem Sonnendeck die Urlauber zu einem fröhlichen Tänzchen zuſammen. Oft⸗ mals hörte man aus den Reihen der Urlauber wie auch zum Abſchluß der Fahrt von der Schiffsleitung Worte herzlichen Dankes und ſtaunender Anerkennung über die Leiſtungen und den unermüdlichen Einſatz der HJ⸗Spiel⸗ ſchar. Nunmehr werden die Spielſcharen der Hit⸗ ler⸗Jugend auf allen großen Fahrten dabei ſein und durch Singen und Spielen die herzliche Kameradſchaft zwiſchen Jugend und Arbeiterſchaft feſtigen. Der Einſatz dieſer Spielſcharen iſt eine geſtalteriſche Aufgabe an der Lebensgemeinſchaft an Bord. Nicht nur die Urlauber, ſondern auch die Jungen und Mü⸗ del der Hitler⸗Jugend verſpüren immer wie⸗ der eine ſeeliſche Bereicherung und einen ſchönen Erfolg, der ſich aus dieſer kamerad⸗ ſchaftlichen Zuſammenarbeit ergibt. Gleichzei⸗ tig werden dieſe Fahrten eine Bewährungs⸗ probe für die kulturelle Leiſtungsfähigkeit der Hitler⸗Jugend ſein. So wie es bisher ſchon in den Werkfeiern der HI der Fall war, ſo ſol⸗ len ſich auch auf den KoF⸗Fahrten die jungen ſchöpferiſchen und kulturvermittelnden Kräfte der Hitler⸗Jugend bewähren. Rieſige Regenfälle verurſachten be⸗ deutenden Schaden in ganz Nordchina. Zahl⸗ reiche Verbindungsmöglichkeiten wurden unter⸗ brochen und das Gebiet zwiſchen Tientſin und Peking überſchwemmt. Am Nangtingho wer⸗ den Deichbrüche erwartet. Das Waſſer des Hoangho ſteigt ſchnell. reszuſchuß gewährt werden. Wenn man be⸗ rückſichtigt, daß die Oper bisher nur den ſech⸗ ſten Teil dieſes Zuſchuſſes benötigt hat, ſo kann man verſtehen, daß der polniſche Staat nicht ge⸗ willt iſt, den Forderungen Kiepuras zu ent⸗ ſprechen, ſo— damit der Kiepura⸗Plan als geſcheitert angeſehen werden kann. Neben dem Jahreszuſchuß forderte Kiepura außerdem einen Umbau der Warſchauer Oper, die auf minde⸗ ſtens 3000 Sitzplätze erweitert werden ſollte. Der polniſche Sänger erklärte ſchließlich noch, nicht mehr als zwei Monate im Jahr für den Aufenthalt in Polen opfern zu wollen. Da der Staat auf alle dieſe Vorſchläge Kiepuras nicht einging, dürfte die Zukunft der Warſchauer Oper nach wie vor unſicher ſein. Schuricht leitet die holländiſche Muſikſaiſon. Generalmuſikdirektor Carl Schuricht leitet jetzt die große holländiſche Muſikſaiſon in als zwanzig Konzerten. Neben den Standardwerken der deutſchen Kon⸗ bringt er in dieſem Sommer u. a. erke von Abeniz, de Falla, Kodaly und Bartok (Muſik für Saiteninſtrumente), Badings, Debuſſy, Marcel Poot, Florent, Strawinſky(Divertimento und Scherzo fanta⸗ ſtique)? Walton, Elgar, Harty und Faure zur Aufführung. Uraufführungen in den Münch⸗ ner Kammerſpielen. Die unter der künſtleriſchen Leitung von Direktor Otto alckenberg ſtehenden Münchner Kammer⸗ piele werden in der kommenden Spielzeit 23 Werke zur Uraufführung bringen:„Der ngel mit dem Saitenſpiel“, Komödie von dem bayeriſchen Dramatiker Alois Johannes Lippl, und„König und Gott“, eine Tragödie um Philipp von Spanien, von Artur Mül⸗ ler, Als E taufführungen ſind vorgeſehen: „Wrinzeſſin umpudding“, eine Komödie um Heinrich VIII. von dem ſo unerwartet aus dem Leben geriſſenen jungen Dichter der Bewegung Thilo von Trotha,„Der Thron zwiſchen Erdteilen“ von Hans Gobſch ſowie das dramatiſche Werk von Richard Bil⸗ inger. Hundsſt rius, de angeſehe fällt mit kreiszeie Tierwel allerdin, noch ein dere Bel widmete großes? D 6 aber au⸗ den hell den alte eine göt Kult ve aus in Hundsta ſchöpfen genheit tage im mãählich man in ſterns d. Griechen Künder Vom erregern Furcht v ich. 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Die meiſten Hitzerekorde von mehr als 38 Grad fie⸗ len bisher in den Zeitraum dieſer vier Wochen, wenn natürlich auch ähnliche Temperaturen ſchon vorher einmal gemeſſen worden ſind. Ihren Namen führen die Hundstage von dem Hundsſtern, dem im Süden hellſtrahlenden Si⸗ vius, der als der Bringer der wärmſten Tage angeſehen wird. Der Aufgang des Hundsſterns fällt mit dem Eintritt der Sonne in das Tier⸗ kreiszeichen des Löwen, des Beherrſchers der Tierwelt der heißen 3 zuſammen. Heute allerdings bildet die Zeit der Hundstage nur noch einen Kalender⸗Begriff, dem keine beſon⸗ dere Bedeutung mehr zukommt. Früher jedoch widmete man dem Anfang dieſer Periode ein großes Feſt. Der Begriff der Hundstage iſt aus dem hel⸗ leniſchen Altertum von uns übernommen wor⸗ den, wo ſich die Griechen in Anlehnung an die aſtronomiſche Begebenheit die Hundstage ſchu⸗ fen, die von den Römern dies caniculares ge⸗ nannt wurden. Canicula,„Hündchen“, daneben aber auch Canis,„Hund“, nannten die Römer den hellſten aher Fixſterne, den Sirius. Bei den alten Aegyptern erfuhr der Sirius ſogar eine göttliche Verehrung. Der geſamte Sirius⸗ Kult verbreitete ſich ſpäter erſt von Aegypten aus in andere Länder. Die Geſchichte der Hundstage, die wir an dieſer Stelle nicht er⸗ ſchöpfen können, reicht in eine ferne Vergan⸗ genheit zurück. Kein Wunder, wenn die Hunds⸗ tage im Leben und Aberglauben der Völker all⸗ mählich große Bedeutung bekamen. Während man in Aegypten den Frühaufgang des Hunds⸗ ſterns durch religiöſe Feſte feierte, wurde er in Griechenland weil man in ihm den Künder von vielen Krankheiten ſah. Vom Standpunkt der heutigen Medizin muß man natürlich über ſolchen Aberglauben lächeln. Für damalige Zeiten jedoch, wo man noch nichts von Bakterienforſchung und Krankheits⸗ erregern wußte, iſt der Aberglaube und die vor dem Hundsſtern durchaus verſtänd⸗ ich. Die Hundstage haben für uns heutzutage keine beſondere Bedeutung mehr. Man betrach⸗ tet ſie eben nur als den Höhepunkt der ſom⸗ merlichen Hitzeperiode und ärgert ſich in dieſer —5— höchſtens noch über das Auftreten der undstagfliege, die Menſchen und Tiere peinigt. Sonderzug zum Nürburgring „Der Nürburgring, eine der größten und idealſten Rennſtrecken der Welt, wird am Sonn⸗ tag wieder der Schauplatz großer motorſport⸗ licher Kämpfe ſein. Der KdF⸗Sonderzug zum Rennen auf dem Nürburgring ſtartet am 24. Juli ab Mann⸗ heim 50..26 Uhr, ab Käfertal.36 Uhr, ab Waldhof.43 Uhr, Lampertheim ab.58 Uhr, in Adenau an.28 Uhr. Die Rückfahrt erfolgt am 24. Juli Adenau ab 22.30 Uhr, Mannheim Hhf. an.51 Uhr. Teilnehmerpreis beträgt.10 RM. einſchl. Zutritt zum Wald⸗ platz. Beſorgen Sie ſich rechtzeitig Karten, es ſind nur noch wenige vorhanden. KdF⸗Ver⸗ kaufsſtellen: Plankenhof, Langſtraße 39a Völ⸗ kiſche Buchhandlun 4, Zigarrenkiosk Schlei⸗ 15 Tatterſall und Sporthaus Ruſch + Standkonzerk am Waſſerkurm Am Sonntag, 24. Juli, von 11.30 bis 12.30 Uhr veranſtaltet der Muſikzug der SA⸗ Standarte 171, unter Leitung von** rer Oberſturmführer Homann⸗Webau, am Waſ⸗ ſerturm ein Standkonzert mit folgendem Pro⸗ gramm: Vorſpiel zu„Die Folkunger“ Kretſch⸗ mer;„Hochzeit der Winde“, Walzer, Hall; Me⸗ lodien aus„Madame Butterfly“ Puceini; Re⸗ ſignationen, Homann⸗Webau: Muſſinanmarſch, Carl; San⸗Sebaſtian⸗Marſch, Zimmer. Führerſchein in zwölf Stunden Schnellkurſe für Kraftfahrer Mit dem Inkrafttreten der Zulaſſungsord⸗ nung für den Straßenverkehr vom 13. Novem⸗ ber 1937 iſt bekanntlich auch die Führerſchein⸗ pflicht für Kleinkraftfahrräder und bislan 4 rerſcheinfreie Kraftfahrzeuge mit nicht mehr als 20 Kilometer Geſchwindigkeit je Stunde einge⸗ führt worden. Das Fachamt Energie— Verkehr— Verwal⸗ tung der DAß hat es nunmehr unternommen, in allen Gauen durch Schnellkurſe allen von dieſer Verordnung betroffenen Volksgenoſſen 572 77 —————————— Uberkinger 572277777737727777ʃ717T7777TT7727+227 ver⸗ alteten Adelheid-Quell ———————————————— pProspefcte kostenlos von der Mineralbrunnen àA0 Bad Oberkingen Gelegenheit zu geben, in Sonderlehrgängen die theoretiſche und praktiſche Ausbildung über die wichtigſten Verkehrsvorſchriften zu erhalten. In Zuſammenarbeit mit dem NSK, das für dieſe Kurſe ſeine bewährten Kräfte als Lehrer zur Verfügung ſtellt, ſind Kurzlehrgänge von zen“ bis zwölfſtündgier Dauer eingeführt wor⸗ en, in denen der Vorbereitungsunterricht zum Erwerb des Führerſcheins unter äußerſt günſtigen Vorausſetzungen erteilt wird. Die Prüfung in den Kurſen wird auf Grund der Anordnung des Korpsführers durch die dafür zuſtändigen NSKK⸗Kräfte vorgenom⸗ men. Auch die Fahrlehrer ſind in dieſe groß⸗ zügigen Schulungsmaßnahmen mit eingeſchal⸗ tet. Sie ſtellen ſich uneigennützig für die theo⸗ retiſche Unterweiſung der Kursteilnehmer zur Verfügung. iecrwestreit- mit der hohen Obrigleit Auc dieses Jahr ieiern unsere Landgemeinden und die Vororie inre„Herwe“ Die Feſtzeiten des Jahreslaufes ergeben ſich aus dem Blühen und Reifen in der Natur und aus dem damit zuſammenhängenden ſtreng ge⸗ regelten Ablauf des bäuerlichen Tagewerks. Der Bauer betont in ſeinen Feſten ſinnfällig die entſcheidenden Abſchnitte und Merktage im Jahreslauf, und wenn irgendwo, ſo gilt hier der Grundſatz„Saure Wochen, frohe Feſte“. So iſt es in dieſem Ablauf des Ge⸗ ſchehens eine Selbſtverſtändlichkeit, daß auf die Erntezeit, die dem Bauern die anſtengendſte Arbeit des Jahres bringt, als Abſchluß ein Hauptfeſt des bäuerlichen Jahres folgt. Es iſt das uralte Erntefeſt, mit dem die Kirche ſpäter in kluger Anpaſſung das Feſt der Kirchweihe verband, und ſo iſt die„Kerwe“ in unſeren Dörfern bis auf den heutigen Tag als Abſchluß der Ernte das große Feſt bäuer⸗ licher Gemeinſchaft geblieben. Durch die Ver⸗ bindung dieſes Jahreslauffeſtes mit einem kirch⸗ lichen Feiertag hat jedes Dorf ſeinen beſonderen durch die Ueberlieferung feſtgelegten„Kerwe⸗ tag“ Aus einem Aktenſtück des Karlsruher Gene⸗ rallandesarchivs, das die Abhaltung der Kirch⸗ weihen und Erntefeſte behandelt, erfahren wir, an welchen Tagen die Gemeinden des Bezirks Schwetzingen vor rund hundert Jahren ihre„Kerwen“ feierten. Zur Terminfeſtſetzung dienten Bauernmerktage wie Lau⸗ rentius, Michaelis, Martini uſw. So feierten als erſte in dieſer Reihenfolge Friedrichs⸗ fel d am an Laurentiustag(14. Aug.) Sonntag nach Bartholomäus⸗ Edingen am tag(28. Auguſt), Neckarau und Secken⸗ eim am Sonntag nach Mariä Himmelfahrt oder am 3. Auguſtſonntag ihre Kirchweihfeſte, es folgten Hockenheim und Brühl am Sonntag nach Michaelis(29. September), Of⸗ tersheim und Plankſtadt am Sonntag nach Gallustag(16. Oktober), Reilingen am Sonntag nach Wendelinstag(23. Oktober) und den Abſchluß bildeten dann Altluß⸗ heim, das am Sonntag nach Allerheiligen Kerwe feierte, ſowie Keitſch und Neuluß⸗ heim am Sonntag nach Martini(12. Novem⸗ ber). Eine Ausnahme machte Schwetzin⸗ gen, das urſprünglich keinen Kerwe⸗ ſonntag 9 Mar ſondern dieſes Feſt am Dienstag nach Martini mit dem herkömmlichen „Geſpinſelmarkt“ ver⸗ and. „Nun verlegte im Jahre 1840 die Kirche die kirchliche Feier dieſes Tages einheitlich in allen Gemeinden auf den 3. Oktoberſonntag, und die Staatsbehörden in Baden verſuchten alsbald, die Zuſammenlegung eih dieſen Tag auch für die weltlichen Kirchweihfeiern durchzuſetzen, ohne— zu ahnen, welche erbitterten Aus⸗ einanderſetzungen ſie mit dieſem Eingriff in bäuerliches Herkommen und Brauchtum her⸗ aufbeſchworen. Zunächſt wollte man bei der Regierung des Unterrheinkreiſes zu dieſem wecke es mit Verhandlungen und gütlichem uſpruch bei den einzelnen Gemeinden verſu⸗ en, obwohl das Bezirksamt Schwetzingen ſo⸗ gleich erklärte, daß man auf dieſe Weiſe nichts erreichen werde und deshalb eine amtliche Ver⸗ fügung werde erlaſſen müſſen. Und richtig, von den 13 Gemeinden des Amtsbezirks fanden ſich auch nur drei, nämlich Ketſch, Neulußheim und Plankſtadt zu einer freiwilligen Verlegung ihrer Kerwe auf den dritten Oktoberſonntag Diesem Kupferstich von Klauber(1782) ist zu entnehmen, wie der Schloßhof ohne Rasen und ohne Büsche und Bäume wirkt. Schlobßmuseum Mannheim 130 Jahre Mannheimer Schloßgarten Kleine Rückerinnerungen an ſeine Entſtehungszeit/ Seine natürlichen Reize Mit der Anlage des jetzigen Mannheimer Schloßgartens wurde im Jahre 1808 begonnen und die Fertigſtellung nach Arbeit beendet. Der Garten entſtand auf dem durch Schleifung der Feſtungswerke freigewor⸗ denen Gelände in einem Ausmaß von 189 Mor⸗ gen. Es war dies der zweite Schloßgarten, der an die Stelle des zierlichen Gartens aus der Kurfürſtenzeit trat, deſſen ſtreng geometriſche Wege und abgezirkelten Beete franzöſiſchen Stils in drei Baſtionen der Feſtung einge⸗ zwängt waren. Im Gegenſatz dazu wurde der neue, weit größere Garten mit gewundenen Wegen, unregelmäßigen Baumgruppen und weiten Wieſenflächen im Stil des die Freiheit der Natur nachahmenden engliſchen Land⸗ ſchaftsgartens angelegt. Er gewann dadurch eine naturwüchſige Schönheit, die man in dieſer Eigenart an⸗ derwärts nicht ſo leicht wiederfinden dürfte. Gerade die Unwillkürlichkeit, mit welcher hier die mächtigſten in⸗ und üniſſen ſchön Bäume großartige und in den Umriſſen ſchöne Grup⸗ pen bilden, wie dieſe aus dem Unterholz gigan⸗ tiſch emporragen und wie der Garten mit dem ſich daran anſchließenden, gleichfalls an bedeu⸗ tenden Baumgruppen reichen Waldpark verei⸗ nigt, das ſpricht ſeinen an beſonderen Reizen reichen Charakter aus. Ueberall begegnet man mächtigen Gruppen von Eſchen, Ulmen, kana⸗ diſchen Pappeln, Ahornbäumen und herrlichen Exemplaren von Blutbuchen. Ein großer Reiz erhält der Garten auch durch den rauſchenden Rhein, der mit ſeinem ſmaragdgrünen, hell⸗ leuchtenden Spiegel durch die Zweige der Büſche und Bäume glitzert und am Rheindamm die maleriſchſten Flußlandſchaften zeigt. Der Schwetzinger Gartendirektor Zeyher war der gartenkünſtleriſche Leiter und die Groß⸗ herzogin Stephanie die nachdrückliche Förderin des Werkes, das bei den Mannheimern immer noch als ſehr beliebte Gartenanlage gilt. Aqua⸗ relle des Malers Karg, die im Schloßmuſeum ausgeſtellt ſind, zeigen den Schloßgarten in ſei⸗ ner Entſtehungszeit. Kleinere Erhebungen, wie der Gockelsberg und die inzwiſchen beſeitigten Baſtionsreſte an der Rheinbrückenauffahrt, er⸗ innern noch an die Feſtungszeit. Das Prin⸗ eſſengärtchen erhielt ſeinen Namen von den Töchtern der Großherzogin Stephanie und das Spalier der weit über hundertjährigen Kaſta⸗ nienbäume des Ballhausgartens trug früher die„gefühlvolle“ Bezeichnung„Seufzerallee“, Zum Schluß dieſer kurzen Erinnerung mag noch angefügt werden, was J. G. Rieger in ſei⸗ ner im Jahre 1824 erſchienenen Beſchreibung der Stadt Mannheim über unſeren Schloßgarten, der damals erſt in der Entwicklung ſtand, zu ſagen hatte: „Ernſt blicken die Ruinen des leerge⸗ brannten Schloßflügels über die dichte Kaſtanienalle, überall eröffnen ſich entzückende Ausblicke nach dem Rhein und dem Gebirge, Bäume und Stauden aus allen Zonen und Ländern der Erde ſind hier zu herrlichen Grup⸗ pen Rebtleſer. Doch an ſchönen Sommerabenden erhält dieſer Park erſt vollendete Schönheit, wenn er mit Luſtwandelnden erfüllt iſt und un⸗ ter den ſchattigen Kaſtanienbäumen die Regi⸗ mentsmuſik der hieſigen Infanterie Mozarts herrliche Symphonien ſpielt oder die Dragoner, von Pauken begleitet, begeiſternde Stücke her⸗ unterſchmettern, daß ſich im Arm jede Muskel ſpannt und das Herz zum Kampf ſich ſtärkt“. bereit, während alle anderen ihre alten Ter⸗ mine behalten wollten. Schließlich verfügte dann die Regierung am 16. Auguſt 1849 endlich doch, daß die Kirch⸗ weihfeiern aller Gemeinden einheitlich am Oktoberſonntag abzuhalten 35 Mit dieſer amtlichen Regelung waren aber die betroffenen Gemeinden keineswegs zufrieden, und die Er⸗ bitterung über dieſen ſcharfen Eingriff in altes Brauchtum war groß und anhal⸗ tend. Doch man wußte ſich in den Gemeinden des Kreiſes Schwetzingen zu helfen. Als die Her⸗ ren von der Regierung des Unterrheinkreiſes am 16. Auguſt 1850 ihr Mannheimer Journal laſen, trauten ſie ihren Augen nicht. Da luden allen amtlichen Erlaſſen zum Trotz die Nek⸗ karauer und Seckenheimer Wirte die Bevölkerung zum Erntefeſt mit Tanz⸗ muſik auf den 18. Auguſt, den alten Ker⸗ wetermin ein! Die„getarnte“ Kerwe Auf eine entrüſtete Anfrage beim ger Bezirksamt, wie dergleichen möglich ſei, gab dieſes unſchuldsvoll zur Antwort, es ſei ihm gar nicht bekannt geweſen, daß der 18. Auguſt der alte Kerwetag für Neckarau und Seckenheim ſei, und das Feſt habe au ar nichts mit Kirchweih zu tun. Es handle ſich dabei vielmehr um das althergebrachte Ernte⸗ feſt oder ſog.„Erntebraten“, und die Tanzer⸗ laubnis ſei im übrigen von dem königlich⸗preu⸗ ßiſchen Polizeidiſtriktsbefehlshaber,— der in der Zeit nach der 48er Revolution dafür zuſtän⸗ dig war—, anſtandslos gegeben worden. Alle dieſe Begründungen hinderten aber nicht, daß das Schwetzinger Bezirksamt von der Regie⸗ rung des Unterrheinkreiſes einen gehörigen Rüffel bekam,„denn das Amt muß wiſſen, an welchen Tagen fag in den einzelnen Orten die Kirchweihen gehalten wurden“. Der Streit unter der Decke um die über⸗ lieferten Kerwetermine ruhte aber nicht und wurde beſonders von den Wirten immer wieder geſchürt. Als heitere Epiſode ſei erwähnt, daß 1856 ein Scribent Egery aus Ladenburg ſich das zunutze machte, in allen Gemeinden des Amtsbezirks Schwetzingen herumging, um vor⸗ nehmlich bei Wirten Unterſchriften unter eine Bittſchrift um die alten Kerwetage, aber auch Geld 17 ſammeln, bis das Bezirksamt eingriff und dieſe„einſeitige Wirthsſpecu⸗ lation“ wie auch Egery's Sammelleidenſchaft abſtellte. Mehr Erfolg hatten im gleichen Jahre Muſikanten aus den Amtsbezirken Sins⸗ heim und Neckarbiſchofsheim, die ſich um Wie⸗ derherſtellung der alten Termine mit einer Bittſchrift an die badiſche II. Kammer wand⸗ ten, die ſie befürwortend an das Großherzog⸗ liche Staatsminiſterium weiterreichte. Darauf⸗ hin wurden die Gemeinden in dieſer Angele⸗ genheit zum Bericht aufgefordert. Ohne Tanz— heine rechte Kerwe „Dabei ſchilderte dann die Gemeinde Fried⸗ richsfeld u. a. die Nachteile der Kerwe:„An dieſen beiden Kirchweihtagen wurde aber von manchen armen Familien ſo viel aufgewendet an Back⸗ und anderen Eßwaren, ohne der Aus⸗ gaben zu gedenken die an beiden Kirchweih⸗ tagen noch erfolgen mußten, daß viele der hie⸗ ſigen Familien nach der Kirchweihe darben mußten“. Das Bezirksamt Schwetzingen fragte auch ſelbſt bei den Gemeinden an, ob ſie ihre alten Kerwetermine wieder einzuführen wünſch⸗ ten. Alle Gemeinden begrüßten freudig dieſe Gelegenheit, nur Ketſch und Neulußheim woll⸗ ten bei dem zwangsweiſe eingeführten 3. Ok⸗ toberſonntag für ſich bleiben und zwar nur aus dem einfachen Grunde, weil ihr ehemaliger Kerwezeitpunkt nun mit dem ebangeliſchen Buß⸗ und Bettag zuſammengefallen wäre, an dem Tanzverbot herrſchte,— und ohne Tanz keine wahre Kerwe! Lieber wollten ſis ſich mit der im Oktober gegenüber dem No⸗ vember umfangreicheren Bauernarbeit während ihres Feſtes abfinden. So war der ſtaatliche Verſuch einer allerorts gleichzeitigen Kirchweihe am 3. Oktoberſonn⸗ tag bereits nach knapp acht Jahren an der bäuerlichen Ueberlieferung und auch an dem hartnäckigen Widerſtand der Wirte geſcheitert, Auch heute iſt die Kerwe in den Landgemein⸗ den unſerer Gegend ein frohes Feſt Dr. Treutlein. Sommernachmittag im stillen Dori Archivbild „hakenkreuzbanner“ Samstag, 25. Juli 19⁵³ OOas ist heute(os2 Samstag, 23. Juli Städt. Schloßmuſeum: 10—13 Uhr und 15—17 Uhr Prunkräume und Stadtgeſchichtliche Sammlungen in Neuordnung. Theatermuſeum: 10—13 und 15—17 Uhr Sonder⸗ ſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗Ausſtellung. Städt. Zeughausmuſeum(Muſeum für Völkerkunde und Urgeſchichte): Zur Zeit im Umbau begriffen. Sternwarte: 10—12 und 14—16 Uhr. Städt. Kunſthalle: 10—13 und 15—17 Uhr; Leſeſaal 10—13, 15—17 und 19.30—21.30 Uhr Graphiſche Sammlung und Kupferſtichkabinett. Mannheimer Kunſtverein: 10—13 und 15—17 Uhr Ausſtellung: Fritz Hülsmann(München) und Carl Schneiders(Berlin). Stäüdt. Schloßbücherei: Ausleihe 11—13 Uhr; Leſe⸗ ſäle—13 Uhr Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächt⸗ nisausſtellung. Städt. Volksbücherei: Ausleihe 10.30—12 und 16 bis 19 Uhr; Leſeſaal: 10.30—13 und 16.30—21 Uhr. Städt. Hallenbad: 10—20 Uhr. Hafenrundfahrten: 10, 11, 15, 16, 17 Uhr ab Fried⸗ richsbrücke und Fahrten nach Worms. Omnibus⸗Ausflugsfahrten: Tägl. 14 Uhr ab Parade⸗ platz. Flughafen: Täglich Rundflüge. Rundfunk-Programm Samstag, 23. Juli Reichsſender Stuttgart:.45 Morgenlied, Gymnaſtik; .15 Wiederholung der zweiten Abendnachrichten; .30 Frühkonzert;.00 Gymnaſtik;.30 Fröhliche Morgenmuſik; 11.30 Uhr Volksmuſik und Bauern⸗ kalender; 12.00 Mittagskonzert; 13.00 Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14.00 Bunte Volksmuſik; 15.00 Unſere Heimat; 16.00 Vom Frohſinn bis zum Uebermut; 18.00 Tonbericht der Woche; 19.00 Zur Unterhaltung; 19.30 Breslau, Symbol des Oſtens; 20.00 Nachrichten; 20.10 Mit Sonnenbrand und Mückenſtich quält die Sonne dich und mich; 21.15 Rhythmus! Rhythmus!; 22.00 Nachrichten; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik; 24.00 bis .00 Nachtkonzert. Deutſchlandſender:.00 Glockenſpiel, Wetter;.05 Der Tag beginnt;.00 Nachrichten;.30 Früh⸗ muſik;.00 Nachrichten; 10.30 Fröhlicher Kinder⸗ garten; 11.15 Seewetterbericht; 11.30 Dreißig bunte Minuten; 12.00 Muſik zum Mittag; 12.55 Zeitzeichen; 13.00 Glückwünſche; 13.45 Neueſte Nachrichten; 14.00 Eine kleine Melodie; 14.15 Mu⸗ ſikaliſche Kurzweil; 15.00 Wetter⸗, Markt⸗ und Bör⸗ ſenberichte; 15.15 Buntes zum Wochenende; 16.00 Vom Frohſinn bis zum Uebermut; 18.00 Muſi⸗ kaliſche Kurzweil; 18.45 Sport der Woche; 19.00 Sang und Klang; 19.30 Breslau, Symbol des Oſtens; 20.00 Nachrichten; 20.10 Liebesfreud und Liebesleid; 22.00 Nachrichten; 22.30 Eine kleine Nachtmuſik; 22.45 Seewetterbericht; 23.00 Tanz⸗ muſik; 24.00—.00 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik; .55—.06 Zeit. Vom Mannheimer Schachleben Götz führt im Sommerturnier Die Partien des Mannheimer Sommertur⸗ niers beginnen alle mit der gleichen Eröff⸗ nung. Das wird der theoretiſchen Ausbil⸗ dung der in dieſem Sommer allerdings leider nicht ſo zahlreichen Aktiviſten zugute kommen. Götz gewann in der zweiten Runde gegen Schnepf ueid erledigte in der dritten Runde nach intereſſantem Kampfe auch Mühl, ſo daß er mit drei Zählern die Spitze inne hat Beck gewann in der zweiten Runde zwar gegen Lützenbürger, befindet ſich aber wie Schnepf. der nun gegen Lützelbürger in Vorteil blieb und Mühl, der in der dritten Runde mit Götz nicht fertig wurde, im Mitteltreffen. Dieſe Spieler haben bei einer unbeendeten Partie einen Zähler. In der Gruppe B gelangte Laufer durch Siege über Frau Beger und Müller an die Spitze mit drei Punkten, gefolgt von Müller mit zwei, uſw. In der C⸗Gruppe war Engel bisher der beſte Mann, er gewann nach⸗ einander gegen Lay und Geiger. Auch er hat nun drei Zähler aufzuweiſen. Ihm am näch⸗ ſten kommen Bollinger(ſiegte gegen Breutner) und Schmeckenbecher(gew. gegen Wollmann) mit je zwei Punkten. Am Montagabend wird im Kaffee Merkur die vierte Runde ausgetragen. * Deutſche Vereinsmeiſterſchaft in Frankfurt Der Mannheimer Schachklub iſt in den am 13. bis 15. Auguſt vor ſich gehenden Kämpfen um die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft mitbeteiligt. Er vertritt die badiſchen Schachvereine. Vermutlich wird die Auf⸗ ſtellung Heinrich, Dr. Lauterbach, Dr. Ruchti, Beck, Dr. Meyer, Müller, Leonhardt, Weinacht (oder Götz, Dr. Schandalik oder Mühl) unſere Stadt vertreten. Mögen dieſe wackeren Käm⸗ pen Mannheien gegen die routinierten rheini⸗ ſchen und öſterreichiſchen Vereine würdig vertreten! Ehejubiläum. Der Gärtner Jakob Lud wig, Mannheim, Langſtraße 26, feiert am Sams⸗ tag, 23. Juli, mit ſeiner Ehefrau Eliſabeth geb. Stephan, ſein 40jähriges Ehejubiläum. Dem Jubelpaar unſere herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche und noch manches Jahr auf ihrem gemeinſamen Lebensweg. Daten für den 23. Juli 1938 1824 Der Philoſoph Kuno Fiſcher in Sande⸗ walde geboren(geſt. 1907). 1896 Untergang des Kanonenbootes„Iltis“ im Wirbelſturm von Schantung(China). 1914—— Oeſterreich⸗Ungarns an Ser⸗ ien. 1933 Der Admiral Ludwig v. Schroeder,„Der Löwe von Flandern“, in Berlin geſtorben (geb. 1854). Es iſt ganz klar, daß das Gusmaß der Rü⸗ ſtung für eine Derteidigung beſtimmt wird von dem Gusmaß der Gefahren, die ein Tand bedrohen. Darüber zu urteilen, iſt jedes Dolk ſelbſt zuſtändig, und zwar allein uſtändig. zuf 9 Adolf Hitler. Anerhörte Erpreſſermethoden „Unterſchreiben Sie, oder ich werde den Mann brotlos machen“ Mit unerhörten Werbemethoden eines rede⸗ gewandten Verſicherungsvertreters hatte ſich heute die Strafabteilung des Amtsgerichts Karlsruhe zu befaſſen. Der wegen Erpreſſung auf der Anklagebank ſitzende 39 Jahre alte Chriſtian K. aus Mannheim war als Ver⸗ treter einer Verſicherungszeitſchrift am Abend des 19. Mai in die Wohnung eines Arbeiters in Forchheim gekommen, um deſſen Tochter in eine Unfall⸗ und Sterbeverſicherung aufzuneh⸗ men. Ein Unfall, den Roſa K. erlitten hatte, gab ihm Veranlaſſung, die Leute aufzuſuchen. Er traf die Eheleute K. und deren verheiratete Tochter an. Er begann wie üblich mit Darlegungen über die Vorzüge ſeiner Verſicherung und zeigte auch eine Verſicherungspolice vor, dabei auf die be⸗ ſonderen Vorzüge dieſer Unfallverſicherung hinweiſend. Zunächſt verhandelte er mit dem Schwiegerſohn, bis dieſer die Küche verließ. Darauf wanidte er ſich an die älteren Leute und erkundigte ſich nach dem Geburtsdatum der beiden Töchter. Er trug dieſe nebſt dem Wohn⸗ ort in die Verſicherungspolice ein, als wenn es ſchon ſicher ſei, daß er den Vertrag abſchließen werde. Als Wilhelm K. wieder zurück in die Küche kaan und zu ſeinem Schwiegervater ſagte, er ſolle die Police durchleſen, bevor er ſie unter⸗ ſchreibe, gab dies dem Angellagten Veranlaſ⸗ ſung, ſich zu erregen und zu drohen, er werde ihm auf die Backen ſchlagen und zum Fenſter hinauswerfen. Weiter drohte er ihm, er werde ihn bei der Arbeitsfront melden und zu ſei⸗ nem Betriebsführer gehen und ihn wegen angeblich unſozialen Verhaltens brotlos machen. Dieſe Drohungen rieſen große Aufregung hervor und die Tochter begann zu weinen. In⸗ zwiſchen kam die Tochter Roſa K. Auch dieſe hat der Angeklagte,— nachdem ſie erklärte, ſie werde die Verſicherung nicht abſchließen, weil ſie das Geld zur Zeit für den Zahnarzt brauche — angefahren mit den Worten:„Sie ha⸗ ben überhaupt nichts zu ſagen.“ Dann hat er noch einmal die Drohung ausgeſprochen: „Herr., entweder unterſchreiben Sie oder der Mann iſt morgen brot⸗ los!“ Unter dem Druck dieſer Drohungen hat der Zeuge dann die Police unterſchrieben. Das Gericht hielt angeſichts des unerhör⸗ tern Verhaltens des Angeklagten eine emp⸗ findliche Beſtrafung für angebracht und verurteilte ihn wegen Erpreſſung zu drei Mo⸗ naten Gefängnis. Es liege, heißt es in den Ur⸗ teilsgründen, im Intereſſe des Standes der Verſicherungsvertreter, dieſen vor ſolchen Ele⸗ menten zu ſchützen. Der Angeklagte ſei in eine fremde Wohnung gekommen und habe ſich an⸗ gemaßt, dem Schwiegerſohn des Hauſes in die⸗ ſer Weiſe gegenüberzutreten. Zu dem Woh⸗ nungsinhaber ſagte er, er ſchlage ihm auf die Backen. Er hatte zu ſolchem Verhalten keine Veranlaſſung. Es war nicht ſo, daß K. gegen das Unterzeichnen geweſen wäre, er hat nur geraten, den Vertrag vor dem Unterſchreiben durchzuleſen. Der Angeklagte fühlte ſich durch dieſe vernünftige ſelbſtverſtändliche Aeußerung derart in ſeinem Geſchäft bedroht, daß er dieſe Aeußerungen tat. Er wollte den Vertrag un⸗ bedingt abſchließen, um ſich 11 Mark Proviſion zu verdienen. Kriegsopfer beſuchten die Nibelungenſtadt Hameradenbeſuch der Uslb-Ortsgruppe Mannheim⸗Friedrichsfeld Die Nationalſozialiſtiſche Kriegsopferverſor⸗ ders Ortsgruppe Worms, hatte Kameraden er Ortsgruppe Mannheim⸗Friedrichsfeld 5 Beſuch. Daß ſich die Gäſte in den Mauern un rer alten Stadt wohlgefühlt, das ſei vorwegge⸗ nommen. Als die Wagen der Gäſte auf dem Markt⸗ platz eintrafen, wurden ſie von den Kameraden der Wormſer Ortsgruppe und der SA in Emp⸗ fang genommen. Von hier aus ging der Marſch zum Ehrenmal der 118er, wo der Vertreter der Gaudienſtſtelle Baden, Pg. Klopfer(Karls⸗ ruhe), mit ehrenden Worten des Gedenkens an die Gefallenen des großen Krieges und der nationalſozialiſtiſchen Erhebung den von Kame⸗ raden der HJ getragenen großen grünen Kranz mit Blumen in der Farbe des„gelben Regi⸗ ments“ und roter Hakenkreuzſchleife für die NSKOV⸗Ortsgruppe Mannheim⸗Friedrichs⸗ feld niederlegte. Nas folgte unter ſachkundiger Leitung die Be⸗ ſichtigung der hauptſächlichſten Sehenswürdig⸗ keiten der Stadt, ſowie ein Beſuch der Kreis⸗ ausſtellung der NSDAp im Hz⸗Heim unter Dm von Kreispropagandaleiter Pg. Grünewald. Im großen Saal der„Zwölf Apoſtel“ fand man ſich anſchließend kameradſchaftlich zuſam⸗ men, wo für die Ortsgruppe Worms der NS⸗ KOvV, wie auch für die Kreisleitung der NS⸗ DAp und die Stadtverwaltung Kam. Pg. Kempf allen Anweſenden herzliche Begrü⸗ widmete. Die Mitglieder der NS⸗ rauenſchaft der Ortsgruppe Mannheim⸗Fried⸗ richsfeld und die Kreisfrauenſchaftsführerin von Worms, Pgn. Wägner, mit ihren Ka⸗ meradinnen hatten dafür Sorge getragen, daß ein blumengeſchmückter Kaffeetiſch bereitſtand. Worte des Dankes mit entſprechenden Ge⸗ ſchenk⸗Gaben(Erzeugniſſen der Friedrichsfelder Steingutinduſtrie) für alle, die am guten Ge⸗ lingen Teil hatten, überbrachte Pg. Kahr⸗ mann. Die Grüße der Gaudienſtſtelle Karls⸗ ruhe ließ Pg. Klopfer ausklingen in den Sieg⸗ Heil⸗Gruß an den Führer und die Lieder der Nation. Der gemütliche Teil des Nachmittags wurde von bewährten Wormſer Kräften be⸗ tritten. ſpielte Rhein⸗ und Soldatenlieder und ärſche ſpielte eine Abteilung des Muſik⸗ uges der SA⸗Standarte 118 unter eitung von Oberſturmführer Hans Föhrig, mit anſprechenden Geſangsſolis wartete a Jakob Lortz(am Klavier Frau Walter) auf. Mit großem Beifall wurden bedacht die froh⸗ und leichtbeſchwingten Darbietungen der Tanz⸗ ſchule Luitpold Markert, Marſch⸗, Step⸗, Walzer⸗ und Matroſentänze, bei denen Zugaben widerholt ſtürmiſch verlangt wurden. In vorge⸗ rückter Abendſtunde ſchieden die Kameraden von der Nibelungenſtadt im Bewußtſein froh verlebter Stunden. Gs. Wege zu beruflichem Vorwärtskommen Die wirtſchaftskundlichen Studienfahrten der Dü— eine wertvolle Einrichtung Aus der Arbeit in den Berufserziehungs⸗ werken der— Arbeitsfront hat ſich die orm der irtſchaftskundlichen Studienfahrten enwickelt. Sie geben den ſchaffenden Deutſchen einen lebendigen Ueberblick über deutſche Wirtſchaftsgebiete, ver⸗ mitteln ihnen die Kenntnis der wirtſchaftlichen und betrieblichen Zuſammenhänge und zeigen die Aufgaben im deutſchen Wirtſchaftsraum. Darüber hinaus führt die Deutſche Arbeits⸗ front aber auch Wirtſchaftskundliche Studien⸗ ſcen ins Ausland durch, um ſo dem deut⸗ chen Arbeitsmenſchen auch über die Arbeit, Sitten und Gebräuche anderer Länder Auf⸗ ſchluß zu geben. Der nachſtehende Plan zeigt die fſoch im Laufe dieſes Jahres ſtattfindenden Auslandsfahrten: Rumänien 3. 8.— 21. 8. 38 RM 295.— all⸗ gemein, Holland 6. 8.— 13. 8. 38 RM 95.— all⸗ gemein, Italien 21. 8.— 3. 9. 38 240.— RM Stein und Erde, Jugoſlawien W. 8.— 13. 9. 38 RM 306.— allgemein, Südoſteuropa 11. 9. bis 29. 9. 38 RM 310.— Groß⸗ und Außen⸗ Ungarn 16. 9.— 30. 9. 38 RM 195.— und Genuß, Italien 4. 9.— 18. 9. 38 RM 240.— Textil und Bekleidung, Nord⸗ amerika 13. 10.— 4. 11. 38 RM 655.— allge⸗ mein. Der Sonderdruck für jede Fahrt iſt gegen Einſendung von RM—.12 in Marken bei der DAß Amt für Berufserziehung und Beimebs⸗ führung, Abt. Vb, mhalich die Telto⸗ wer⸗Damm 87—91, erhältlich. Die Gau⸗ und Reichsfa i ſind auf der Kreis⸗ dienſtſtelle in C1, 10 erhältlich. Dieſe Wirtſchaftskundlichen Studienfahrten der DAß dienen aber nicht nur der Vermitt⸗ lung des reinen Berufswiſſens, ſondern die Fahrten ſind ſo aufgebaut, daß neben den Be⸗ triebsbeſichtigungen genügend Zeit verbleibt, die Schönheiten der Landſchaft zu erleben und auch Stunden froher Geſelligkeit im Kreiſe der Kameraden zu verbringen. Wenn dann Be⸗ triebsführer und Gefolgſchaftsmann nach Ta⸗ gen gemeinſamen Erlebens, erfüllt von den Eindrücken, die ihnen die Wirtſchaftskundlichen Studienfahrten vermitteln, zurückkehren an ihren Arbeitsplatz, dann wird eine Arbeits⸗ kameradſchaft entſtanden ſein, deren ſchönſtes Ergebnis gemeinſame Leiſtung zum Wohle des ganzen Volkes iſt. Roſa Huſzka in Budapeſt Während der vergangenen Spielzeit hat das Mitglied des Nationaltheaters, Roſa Huſzka, mehrere Male an der kgl. Oper in Budapeſt, der Hauptſtadt ihres Heimatlandes, mit gro⸗ ßem Erfolg gaſtiert. Auch für die kommende Spielzeit wurde ſie wieder für eine Reihe Gaſt⸗ ſpiele verpflichtet. Beſonders gerühmt wurden in der Budapeſter Preſſe ihre Evfolge in Ver⸗ dis„Ein Maskenball“, in der ſie die Rolle der Amelia, die ſie bekanntlich auch am Natio⸗ naltheater geſungen hat, ſang. So heißt es: „Ihr heißes, dramatiſches Temperament, ihr großartiger Geſangsinſtinkt, das glückliche Strömen ihres Singens und der Reichtum ihrer Phantaſie haben eine ideale Amelia Ver⸗ dis dargeſtellt.“ Vor allem aber auch als Wag⸗ nerſängerin hatte ſie große Erfolge. Ihre Brünnhilde in„Siegfried“ iſt auch uns noch in guter Erinnerung. Auch in der Wal⸗ küre konnte ſie ſich in Budapeſt erfolgreich durchſetzen. Von den weiteren Gaſtſpielen in Budapeſt ſind das als Santuzza in„Caval⸗ leria ruſticana“, in einer Rolle, in der wir ſie ebenfalls geſehen haben, und als Eliſa⸗ beth im„Tannhäuſer“ hervorzuheben. Veranſtaltungen im Planekarium Sonntag, 24. Juli, 16 Uhr: Eine Reiſe durch den Weltenraum(mit Lichtbildern und Vor⸗ führung des Sternprojektors); 17 Uhr: Vor⸗ fü rung des Sternprojektors. ontag, 25. Juli, Dienstag, 26. Juli, Mitt⸗ woch, 27. Juli, Donnerstag, 28. Juli, Freitag, 29. Juli, jeweils 16 Uhr: Vorführung des Sternprojektors. Anordnuugen der NSDAP Ortsgruppen der NSDApP Feudenheim⸗Oſt. Pg., die länger als zwei Jahre Parteimitglied ſind und noch kein Mitgliedsbuch be⸗ ſitzen, werden aufgefordert, ſofort Anträge auf Aus⸗ ſtellung von Mitgliedsbüchern unter Vorlage der roten Ausweiskarten, fämtlicher Beitragswertmarken und zwei Lichtbildern in der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe Feudenheim⸗Oſt, Hauptſtraße 48, während der Ge⸗ ſchäftsſtunden, montags und freitaas von 20—21 Uhr, zu ſtellen. Seckenheim. 24.., 8 Uhr, treten ſämtliche Pol. Leiter, Walter und Warte der DAF und NSV vor der Geſchäftsſtelle an. Ilvesheim. 24..,.45 Uhr, treten ſämtliche Pol. Leiter, Walter und Warte der DAF und NSV vor dem Parteiheim zum Sport an. NS⸗Frauenſchaft Neckarau⸗Süd. Die Frauen, die am Ausflug nach Schriesheim teilnehmen, treffen ſich am 24..,.30 Uhr, am Rangierbahnhof. Abf. des Zuges.45 Uhr. 83 Stamm 4/17 1. Der Stamm tritt am 23.., 13.45 Uhr, auf dem Meſplatz zur Beerdigung des Kam. Schütz in Sommeruniform an. Motorgefolgſchaft 5/171 Neckarſtadt. Alle Kameraden, die früher in der Gefolgſchaft 18/171 waren, treten am Samstag, 23.., 14.15 Uhr, vor dem Haupteingang des Friedhofs in Sommeruniform an.(Beerdigung des Kam. Schütz.) Fliegerſtamm 171, Fliegergefolgſchaft 1, 2 und 3. Die Kameradſchaftsführer der früheren Gefolgſchaf⸗ ten 1 und 2 rechnen die Beiträge für Juli und Auguſt bis 30. 7. ab. Für Gefolgſchaft 1 bei Geldverwalter Köhl und für Gefolgſchaft 2 bei Geldverwalter Fröber. Fliegergefolgſchaft 1. 23.., 20 Uhr, vor dem Heim zum Kameradſchaftsabend antreten. Im Brotbeutel ſind Taſſe und Untertaſſe mitzubringen. Die Kuchen ſind bis ſpäteſtens Samstag 15 Uhr an folgenden Sammelſtellen(ohne Rückſicht auf die Scharen) ab⸗ zuliefern: Schwetzingerſtadt, Oſtſtadt: Werner Walter, Seckenheimer Str. 60; Seckenheim: Anton Walz, Hauptſtraße 7; Friedrichsfeld: Otto Bollack, Geb⸗ weilerſtraße 7; Rheinau: Friedrich Schlüſſel, Stengel⸗ hofſtraße 61; Neckarau, Almenhof: Harro Szudrowicz, Wingertſtraße 72; Lindenhof: Heinz Steidel, Wald⸗ parkdamm 9; Neuoſtheim: Heim, Harrlachweg 33. Kuchen, die bis zu dieſer Zeit nicht fertig ſind, müſſen bis ſpäteſtens 18.30 Uhr im Heim ſein. Marine⸗Hitlerjugend. 26.., 20 Uhr, ſind die Füh⸗ rer und Geldverwalter der Marine⸗Gefolgſchaften 1 bis 7 im Stammbüro, Neuoſtheim, Feuerbachſtraße 7. Mitzubringen ſind: Tätigkeitsbericht und Stärkemel⸗ dung(Juli) ſowie Dienſtmeldebogen(Auguſt). Ent⸗ ſchuldigungen können wegen der Dringlichkeit der An⸗ gelegenheit nicht angenommen werden. BDM 13/171 Neckarſtadt⸗Oſt 1. 26.., 20 Uhr, Antreten in Uniform vor dem Haupteingang des Städtiſchen Krankenhauſes zum Geſundheitsappell. Sport mit Turnſchuhen mitbringen. Nichtturnerinnen treten eben⸗ falls an. 11/171 Humboldt. 25.., 19.45 Uhr, tritt die ganze Gruppe in Dienſtkleidung auf dem Meßplatz zum Ge⸗ ſundheitsappell an. Sportzeug und Turnſchuhe ſind mitzubringen. 2 Betr. Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe 1938/ 3 9. Die Werbung für den Lei⸗ ſtungskampf bei den Groß⸗ und Kleinbetrieben hat unverzüglich zu erfolgen. Der Kreispropagandawalter. Krafteaßreude Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung! Großwanderfahrt nach Ottenhöfen am Sonntag, 24. Juli. Die Fahrt kann aus bahntech⸗ niſchen Gründen nicht durchgeführt werden und fällt ſomit aus. Achtung, Motorſportler! Sonntag, 24. Juli, Son⸗ derzug zum Autorennen um den Groſten Preis von Deutſchland auf dem Nürburgring. Teilnehmerpreis .10 RM. einſchl. Zutrittskarte zum Waldplatz. Hin⸗ fahrt am 24. 7. Mannheim Hbf. ab.26 Uhr, Käfer⸗ tal ab.36 Uhr, Waldhof ab.43 Uhr, Lampertheim ab.58 Uhr, Adenau an.28 Uhr. Rückkunft am 25. 7. Mannheim an.51 Uhr mit Halt in Lam⸗ pertheim, Waldhof und Käfertal. Teilnehmerkarten müſſen ſofort bei den Geſchäftsſtellen abgeholt wer⸗ den, da ſtarke Nachfrage beſteht. Achtung! Am Sonntag, 24. Juli, Nachmittags⸗ Dampferfahrt auf dem Rhein nach Worms. Teil⸗ nehmerpreis 90 Pf. Abfahrt 13.00 Uhr ab Einſteige⸗ ſtelle der Köln⸗Düſſeldorfer Schiffahrtsgeſellſchaft(hin⸗ ter der Rheinluſt). Auf dem Schiff werden Ausweis⸗ karten, die zur Teilnahme an einer zweieinhalbſtün⸗ digen Beſichtigung von Worms berechtigen, zum Preiſe von 50 Pf. ausgegeben. Beſorgen Sie ſich rechtzeitig eine Teilnehmerkarte bei den Geſchäfts⸗ ſtellen im Plankenhof, Langſtraße 39a, ſowie in der Völkiſchen Buchhandlung. An der Einſteigeſtelle ſind ebenfalls noch Karten erhältlich. Achtung, Koß⸗Wanderer! Am Sonntag, 24. Juli, Wanderung nach Bad Dürkheim— Schloßruine Lim⸗ burg(Raſt)— Drei Eichen— Weißer Stein— Forſt⸗ haus Rotſteig(Einkehrmöglichkeit)— Wachenheimer Tal— Wachenburg— Bad Dürkheim. Abfahrt.00 Uhr an der Halteſtelle Colliniſtraße. Fahrkarten, Preis.10 RM., dort am Verkaufshäuschen löſen. Heimfahrt beliebig. Radwanderung am Sonntag, 24. Juli, nach Worms — Grünſtadt— Herxheim— Frankenthal— Lud⸗ wigshafen— Mannheim. Abfahrt.30 Uhr am Waſſerturm. Rad inſtandſetzen, Fahrradlampe nicht vergeſſen. Achtung! Abfahrtszeit der Uß 39/38 vom 24. Juli bis 6. Auguſt nach Oberbayern. Abfahrt am 24. Juli Mannheim Hbf. ab.50 Uhr, Schwetzingen ab .06 Uhr. Achtung! Urlauber von der Uß 25/38, Unterbrin⸗ gungsort Geiſach. Die Teilnehmer an dieſer Fahrt trefſen ſich am Samstag, 23. Juli, 20 Uhr, in p 4, 5 (Haus der Arbeit), im Nebenzimmer zwecks Bilder⸗ austauſch. Die Deutsche Arbeitsfiront Kreiswaltung Mannhelm, Rheinstr. 3 Mannheimer Volkschor Nächſte Proben(ſeweils 20 Uhr) in der„Lieder⸗ tafel“, K 2: Montag, 25.., Probe für Männer; Mitt⸗ woch, 27.., Probe für Frauen; Freitag, 29.., Ge⸗ ſamtprobe. —— 3 ——— 5—————— Gewa NRIxA 3 he orh. Gebhard I füt Ausfü abſchri dl. tüchti kein Fir r. 1 Tüch Eell fi unt. Nr im Ver Ehrliches 1. müd geſ. 14. 11 —(37 uli 1958 —————— SDAP zwei Jahre edsbuch be⸗ e auf Aus⸗ je der roten iarken und Ortsgruppe id der Ge⸗ —21 Uhr, ntliche Pol. NSV vor ntliche Pol. NSV vor usflug nach 4..,.30 .45 Uhr. am 23.., digung des tarſt adt. chaft 18/ 171 5 Uhr, vor meruniform „2 und 3. Gefolgſchaf⸗ und Auguſt ldverwalter ilter Fröber. r dem Heim Brotbeutel Die Kuchen n folgenden ſcharen) ab⸗ ner Walter, iton Walz, ollack, Geb⸗ el, Stengel⸗ Szudrowicz, idel, Wald⸗ lachweg 33. ſind, müſſen nd die Füh⸗ lgſchaften 1 hachſtraße 7. Stärkemel⸗ tguſt). Ent⸗ keit der An⸗ yr, Antreten Städtiſchen Sport mit treten eben⸗ tt die ganze atz zum Ge⸗ iſchuhe ſind che ont heinstr. 3 eutſchen ür den Lei⸗ trieben hat dawalter. ude nhöfen am s bahntech⸗ n und fällt Juli, Son⸗ Preis von nehmerpreis dplatz. Hin⸗ Uhr, Käfer⸗ ampertheim ückkunft am lt in Lam⸗ ehmerkarten geholt wer⸗ achmittags⸗ rms. Teil⸗ b Einſteige⸗ lſchaft(hin⸗ Ausweis⸗ einhalbſtün⸗ tigen, zum n Sie ſich Geſchäfts⸗ wie in der geſtelle ſind „ 24. Juli, ruine Lim⸗ n— Forſt⸗ achenheimer bfahrt.00 Fahrkarten, ſchen löſen. ach Worms al— Lud⸗ Uhr am ampe nicht m 24. Juli m 24. Juli tzingen ab Unterbrin⸗ eſer Fahrt „in p 4, 5 cks Bilder⸗ er„Lieder⸗ iner; Mitt⸗ 29.., Ge⸗ „hakenkreuzbanner“ Blick übers Cand Samstag, 25. Juli 1938 Die Dorſſchule muß Ouelle bäuerlicher firaſt ſein Neuzeikliche Ausgeſtaltung unſerer deukſchen Landſchulen/ Nährſtand und Lehrſtand arbeiten Hhand in Hand Wie der NS⸗Lehrerbund mitteilt, wird nach den Sommerferien eine Gemeinſchaftsarbeit von DS und Reichsnährſtand mit einer Ar⸗ beitstagung ihren proktiſchen Anfang nehmen, die ſich die neuzeitliche Ausgeſtaltung unſerer deutſchen Landſchulen zum Ziele geſetzt hat. Worum es dabei geht, wird im„Deutſchen Erzieher“ näher entwickelt. Reichsbauernfüh⸗ rer, Reichsminiſter Darré, weiſt darauf hin, daß zur Gemeinſchaft des Dorfes auch der Leh⸗ rer gehört, der die Grundlage ſchafft, daß aus der Landiugend tüchtige Bauern, Landiwirte und Landarbeiter werden, die mit ihrem Her⸗ 1 dem Lande verwurzelt bleiben. Der Gau⸗ eiter und Reichswalter des NSLB, Wächt⸗ ler, erklärt, die des Landvolkes ſei mit der Reichswaltung des NSLᷓB in Verbin⸗ dung getreten, um in gemeinſamer Arbeit und die Schulen des deutſchen Landes mit enen Werten und Kräften 2 erfüllen, die uns ie Vorſehung gab. Das Landvolk wolle, daß ſein Na uchs in ſeinem wertvollſten Teile bei der Berufswahl nicht mehr dem Lande den Rücken kehrt. Seine Söhne und Töchter ſoll⸗ ten in der Schule ihres Dorfes alles fandit was für die Lebensaufgaben des land⸗ — 5 Menſchen wichtig und notwendig ſei. Der Reichsreferent für Landſchulfragen in der Fachſchaft 4 des NSLB, Pg. Sommer, entwik⸗ elt en Richttinte über die bereits feſtgelegten großen Richtlinien der Die chule ſolle eine Quelle bäuerlicher, dörflicher Kraft und Kultur ſein und berückſichtigen, daß die nes be⸗ reits in der Schule beginnt. Es iſt eine ſtän⸗ dige Zuſammenarbeit der führenden Männer des Nährſtandes und des NSey in den regio⸗ nalen Bereichen Aunt vor allem eine ge⸗ enſeitige paſſive und aktive Teilnahme an den gungen. „Im Einvernehmen mit der Reichswaltung und unter Mitarbeit des NSeB wird der Nährſtand eine Reihe von Leſearbeitsheften herausgeben, die in kindesgemäßer Form alle Aufgabengebiete des Nährſtandes als Unter⸗ richtseinheiten behandeln, und zwar im Zu⸗ ſammenhang des Bauerntums, der Landarbei⸗ terfrage und der Volksernährung. Wertvolle Bilder werden die Materie anſchaulich machen. Vom geſunden Bauerntum über das Thema Muſterhof und Erzeugungsſchlacht werden dieſe neuen Unterrichtsquellen bis zu den Ma⸗ ſchinen und Geräten, der Schädlingsbe⸗ kämpfung und Flurbereinigung fortgeführt. Werwolle Bilder ſtehen als Ergänzung bereit. Nicht zuletzt wird die körperliche Ertüchtigun der Landjugend als weſentlich empfunden. Da Landvolk wird durch Bereitſtellung von Sportplätzen, Sportgeräten und Schwimmanlagen die Entſtehung dörfli⸗ cher Sportgemeinſchaften fördern. Der Raupenfraß im diernheimer Dald Die NUatur hat ſelbſt einen Vernichtungsfeldzug eingeleitet Etwas über drei Wochen freſſen nun die Raupen des Schwammſpinners in den Laub⸗ holzbeſtänden des Viernheimer Waldes. Erſt jetzt läßt ſich das Bild der Zerſtörung in vol⸗ lem Umfang ermeſſen. Ein troſtloſer Anblick bieten die vor kurzer Zeit noch im vollen Grün⸗ ſchmuck geſtandenen, aber nun vollkommen kahl gefreſſenen Buchen und Eichen. Weit über 400 Morgen Wald ſind mehr oder weniger mit Raupen verſeucht. Ueberall haben ſich neue Herde ausgebreitet, bis an die Waldränder vor Viernheim ſind die ungeheuer gefräßigen Schwammſpinnerraupen vorgedrungen. Tage⸗ lang wurde fieberhaft an der Eingrenzung der Fraßherde gearbeitet, ſodaß nun in der letzten Woche Fangkolonnen die in Maſſen unter Leimringen ſitzenden Raupen abtöten konnten. Wenn auch durch die nun eingeſetzte Verpup⸗ pung der Raupen ein zu ſpürendes Nachlaſſen des Fraßes feſtzuſtellen iſt, ſo beſteht im Augenblick doch immer noch Gefahr für weitere Beſtände. Intereſſante Feſtſtellungen konnten bei einem Rundgang mit Prof. Mer⸗ ker, Gießen, gemacht werden. Die Natur hat ſelbſt einen großangelegten Vernichtungsfeld⸗ zug gegen die Raifenheer begonnen. Die Zwischen Neckar und Bergstraſße Ladenburger Uachrichten * Erwerbsloſe helfen bei der Ernte. Eine verſchwindend kleine Zahl Ladenburger Volls⸗ genoſſen iſt übrig geblieben, die bis jetzt noch keine dauernde Erwerbsmöglichkeit finden konn⸗ ten; aber dieſe wenigen ſollen nun bei der Ein⸗ bringung der Getreideernte in der Landwirt⸗ ſchaft mit Hand anlegen. Diejenigen Bauern und Landwirte, die eine ſolche zuſätzliche Hilfs⸗ kraft für ihren Haushalt oder ihren Betrieb benötigen, fordern dieſe umgehend im Rathaus, Zimmer 5, in den Vormittagsſtunden an. Dar⸗ aufhin wird das Fürſorgeamt die angeforder⸗ ten Hilfskräfte zuweiſen. Die zugewieſenen Leute ſollen mit ſolchen Arbeiten beſchäftigt werden, die ihnen unter Berückſichtigung ihrer bisherigen Tätigkeit und ihres Geſundheitszu⸗ ſtandes zugemutet werden können. Bei einiger⸗ maßen gutem Willen der Hilfskräfte und der Landwirte werden beide Teile zufriedengeſtellt ſein. Den Leuten, die den ganzen Tag arbeiten ſollen, iſt außer der Verpflegung eine Ver⸗ gütung von mindeſtens 1,50 Reichsmark je Ar⸗ beitstag in bar oder in Naturalien von glei⸗ chem Wert zu gewähren. Dieſe Anordnung wurde gemeinſam vom Bürgermeiſteramt La⸗ denburg, dem Arbeitsamt Mannheim und der Ortsbauernſchaft Ladenburg getroffen. * Altkatholiſcher Gottesdienſt. Sonntag..30 Uhr Amt mit Predigt. * Katholiſcher Gottesdienſt. Sonntag(7. So. n. Pf.)..00 Beichtgelegenheit,.30 Austeilung der Kommunion,.00 Frühgottesdienſt,.30 Hauptgottesdienſt, 13.00 Jugendlehre, 20.00 Amt. Edingen berichtet * Karten zu den Reichsfeſtſpielen in Heidel⸗ berg werden auch in dieſem Jahr wieder durch die DAß⸗Dienſtſtelle im Haus der National⸗ ſozialiſten mittwochs 20 Uhr ausgegeben, an anderen Tagen bei Karl Stein, Hauptſtraße 77. Dort liegt auch der Spielplan auf. Die Ein⸗ trittspreiſe ſind wieder ermäßigt, ebenſo iſt die Fahrt nach Heidelberg bedeutend verbilligt. Es iſt ratſam, ſich frühzeitig für beſtimmte Auffüh⸗ — 5 zu entſcheiden und ſofort die Karten zu eſtellen. * Turner fahren nach Breslau. Vom Turn⸗ verein Edingen fahren am Sonntag um 17 Uhr ab Heidelberg 22 Turner zum Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt nach Breslau. * Der Kartoffelkäfer iſt da. Auch auf Edinger Gemarkung hat ſich nun der Kartoffelkäfer ein⸗ geſtellt, ſo daß größte Aufmerkſamkeit geboten iſt; jedes weitere Auftreten des Schädlings iſt ſofort beim Bürgermeiſteramt zu melden. * Katholiſcher Gottesdienſt. Sonntag. 7 Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion der Schul⸗ kinder, 9 Uhr Hauptgottesdienſt, 13 Uhr Chri⸗ ſtenlehre, 13.30 Uhr Andacht um Segen für die Feldfrüchte. Raupen ſind ſtark mit araſiten befallen. Laufkäfer, Puppenräuber, Tachinen und auch einige Vögel, die dieſe haarigen Raupen nicht verſchmähen, räumen unter dem Gewürm flei⸗ ßig auf. Trotzdem werden ſich die Be⸗ kämpfungsmaßnahmen des Forſtamts Viern⸗ heim bis in den Spätſommer hinziehen, da nach dem Verpuppen der Raupen ein Maſſen⸗ flug der——5 zu erwarten iſt. Glücklicherweiſe iſt der angerichtete Kahlfraß⸗ ſchaden von etwa 30 Hektar, im allgemeinen nicht ſo ausſchlaggebend wie im Anfang be⸗ fürchtet wurde. Die Bäume erleiden zwar für dieſes Jahr einen Wachstumsverluſt, erſt eine nochmalige Wiederholung des Fraßes könnte ſchwere Folgen haben. Alles Schädl wird noch r um den gefräßigen ädlingen den araus zu machen, die in ſelten erlebter Mil⸗ lionenzahl in die einſt f5 prächtig ſtehenden Laubwälder eingefallen ſind. Mehr denn je ſind alle Kräfte angeſpannt, koſtbares deutſches —3 herrlichen Wald, zu ſchützen und zu erhalten. Die Nibelungenſiedlung wird größer Viernheims jüngſter Ortsteil hat in den letzten Monaten weiteren Zuwachs bekommen. Im Frühjahr begannen die Arbeiten zu zwan⸗ zig Neubauten, die jetzt im Rohbau fertigge⸗ ſtellt ſind. Man iſt bei ihrer Erſtellung von den ſeitherigen Bauplänen abgegangen und hat den Wohnraum um zwei Zimmer erweitert. Noch vor Herbſt können die zwanzig Siedlerfamilien ihre ſchmucken Häuſer längs der Kriemhild⸗ ſtraße beziehen.— In knapp zwei Jahren iſt die Nibelungenſiedlung zu einem der ſchönſten Großmarkthalle in Bühl Viernheimer Ortsteile geworden. Um die blitz⸗ ſauberen Häuſer ziehen ſich die im vollen Grün⸗ ſchmuck prangenden Gärten. Eine geſunde, frohe wächſt hier in Licht, Luft und Sonne eran. Letzte badiſche meldungen Der Unglücksſchütze ermittelt Karlsruhe, 22. Juli. Wie die Kriminal⸗ polizeiſtelle Karlsruhe mitteilt, iſt der Täter, der den Rottenführer Theodor Kaſper aus Bilfingen tödlich getroffen hat, jetzt ermittelt worden. Es handelt ſich um einen 16jährigen Lehrling aus Eutingen. Der Täter iſt ge⸗ ſtändig. Nähere Einzelheiten über die Tatum⸗ ſtände fehlen noch. Kindestod auf der Straße Bruchſal, 22. Juli. Mittwochnachmittag fuhr ein Kraftradfahrer von Neuenbürg über Odenheim nach Zeutern. In Odenheim ſpielten Kinder auf der Straße. Sie machten zunächſt dem Kraftradfahrer Platz. Im letzten Augen⸗ blick ſprang jedoch das zweijährige Kind Edwin Lett vor das Kraftrad. Dabei wurde ihm vom Nummernſchild buchſtäblich der Schädel geſpal⸗ ten, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Die Gen⸗ darmerie ſtellte feſt, daß den Kraftradfahrer keine Schuld trifft. Im Tunnel tot aufgefunden Triberg, 22. Juli. Im großen Haldetun⸗ nel bei Triberg wurde am Donnerstagnachmit⸗ tag die Leiche eines Mannes aufgefunden, der vom Zug überfahren worden war. Der Mann wurde als der 65 Jahre alte verheiratete Land⸗ wirt Bernhard Dieterle aus Schonach erkannt. Es liegt zweifellos Selbſttötung vor, doch iſt noch nicht klar, was den in geordneten Verhältniſſen lebenden Mann in den Tod ge⸗ trieben hat. Kuto über die Böſchung geſtürzt * Neuſtadt, 22. Juli. Auf der Straße von Hüfingen nach Töggingen geriet ein mit zwei Perſonen beſetzter Kraftwagen ins Schleudern. Er ſtürzte über die Böſchung, wobei die In⸗ ſaſſen unter dem Wagen eingeklemmt wurden und erſt nach längerer Zeit— die Straße war zur Zeit des Unfalls ziemlich verkehrsfrei— mit ziemlichen Verletzungen befreit werden konnten. Privataufnahme OHHene Stellen Gewandtes, im Kochen erfahrenes]Jüngere, tüchtige Rlädchen„Bubſran bei hoh. Lohn geſucht. Zweitmädch.f. Donnerstag un vorh. Wä außer Haus. FraufFreitag geſucht Gehhakd, 1 Wef uſchr, u. 13 210“ Finge Vellärferin-—— Tages⸗ lio nbnmnheſh r müdchen AIſchriften u. 13 173. an d. Verlag.geſucht. Vorzu⸗ A. Abüt 11 Uhr. 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Auch das Wort Thie bedeutet Aehn⸗ liches: ein Verſammlungs⸗ oder Beluſtigungs⸗ platz mit einer Eiche oder Linde. Im Thürin⸗ giſchen iſt die Benennung„Mal“, in Schleſien „Aue“ oft gebräuchlich. Meiſt war der Platz mit Sandſteinplatten umfriedet. Ein Stein⸗ tiſch ſtand bei der Linde. Hier wurde in frühe⸗ ren Zeiten Gericht gehalten, hier fanden Dorf⸗ beratungen, aber auch Hochzeits⸗ und Kirmes⸗ tänze ſtatt. In Gr.⸗Twülpſtedt z. B. mußte jedes neuvermählte Paar dort einen Hochzeits⸗ tanz tanzen.— Die Familiennamen Anger⸗ mann, Brinkmann, Thiemann, Mal(Mähl)⸗ mann gehen wohl meiſt auf Ahnen zurück, die Anwohner dieſes Platzes waren. Schon im Mittelalter ſingt der Dichter Neid⸗ hart von Reuenthal:„Uf dem anger hebent ſich die tenze“ und Heinrich von Ofterdingen (Tännhäuſer) ruft:„Mit mir ſult ir komen uf den anger, da man die jungen mit ſcharen ſieht zu ſigen...“(ſigen- hinabſtrömen). Daher iſt bis auf den heutigen Tag im Eichsfelde der Name Spellhop, Spielhof für den Anger üblich.— Seit Jahrhunderten, wahrſcheinlich ſeit zwei bis drei Jahrtauſenden iſt der Dorf⸗ anger die fröhliche und die ernſte Stätte der deutſchen Dorfgemeinſchaft geweſen. Hier tagte der Dorf⸗Thing und zwar der gebotene oder regelmäßige an beſtimmte Zeiten gebundene— es fanden deren drei im Jahre ſtatt(„aller gu⸗ ten Thinge drei)— und die außerordentlichen. Hier ſpielte, tanzte und ſang das Landvolk, be⸗ ſonders die Dorfjugend, bei manchen feſtlichen Anläſſen.— Beliebt waren von jeher Reigen und Volkstänze, zu deſſen verbreitetſten Formen der Kreis gehört. Die hübſcheſten der Spiele ſind geradezu kleine Aufführungen, wie die:„Es wollt ein Jäger früh aufſtehn...“ Oft verſinnbildlicht der Kreis einen Garten, in dem ein Mädchen weint. Oder der Reigen iſt ein geſungenes Wechſelgeſpräch, wie das bekannte zwiſchen Heinrich und der dummen Lieſe.— Viele dieſer Reigen, Spiele und Volkstänze ſind uralt und von Geſchlecht zu Geſchlecht überliefert. Die Worte ſind daher in manchen Fällen nicht mehr ganz verſtändlich, wie manche Auszählverſe beim Haſch⸗ oder Kriegenſpielen, etwa:„Dahinten auf dem Berge ein, zwei, drei— da ſitzen kleine Zwerge eins, zwei, drei“. Der Anger iſt alſo eng mit der Dorfgeſchichte verbunden. Heute in der Zeit völkiſcher Wie⸗ dergeburt verſtehen wir es kaum, daß in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts in⸗ folge der Verkoppelung ein Dorfanger nach dem anderen verſchwand und mit dem Anger alte Ueberlieferungen, Spiele, Bräuche. In Oſt⸗ deutſchland wurden 1856 die„Auen“ den Guts⸗ herrn„zurückgegeben“. Im übrigen Deutſchland verſchwand der Anger faſt überall infolge der Verkoppelung. In einem Bericht aus der Um⸗ gegend von Kl. Freden(bei Kreienſen) hieß es damals, einige Jahre nach der Verkoppelung: „Die Alten in der Gemeinde Kl. Freden hiel⸗ ten einſt ihre Feſte und Verſammlungen auf dem ſogenannten Pfingſtanger ab. Durch die Verkoppelung iſt der Platz vollſtändig ver⸗ ſchwunden und in Ackerland umgewandelt“. Der Gewinn einiger Morgen Land galt mehr als die Dorfgemeinſchaft!„In den ſechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts“, ſo heißt es in Thü⸗ ringer Berichten,„da tanzte und ſang die Ju⸗ gend an jedem Sonntag auf einer Wieſe... in Ringelreihen: Bunt, bunt, Kleiderbunt und O, wie ſchön iſts im Freien... Als dann die Zer⸗ legung der Flur den Spielplatz nahm, ſchwan⸗ den auch die herkömmlichen Spiele“.— Von Bockenem(Hildesheim) wird einige Jahrzehnte darauf berichtet:„Unſere Dörfer mögen mehrere tauſend Morgen Ländereien haben, ich glaube, bei keinem iſt ein Platz vorhanden, der die Ju⸗ gend locken könnte, ſich im fröhlichen Spiel zu tummeln. Und es mögen in ihnen die prächtig⸗ ſten Häuſer und— faſt hätte ich geſagt— wahr⸗ haft fürſtliche Ställe für die Schafe, Schweine und Ochſen ſtehen, für die Jugend iſt kein an⸗ derer Raum vorhanden als die Wirtsſtube“.— Freilich— ſolche Berichte blieben nur beſchrie⸗ benes Papier! Es ging abwärts mit den Dorf⸗ ſtten. „Wie viel hat ſich hier gewandelt! Und wie⸗ der können wir ſingen:„Uf dem anger hebent ſich die tenze...“.“ Reichsfestspiele Heidelberg Fita Benkhoff und Gustav Knuth(-Mitte) als Katharina und Petrucchio in einer Szene aus Sha- kespeares„Der Widerspenstigen Zähmung“ bei der Aufführung im Heidelberger Schloßhof. Weltbild-M. Leyer und Schwert/ von wilneim schäter Es war ein junger Dichter in Wien, Karl Theodor Körner geheißen, faſt noch ein Fant, aber in ſeiner Kindheit hatte Schiller, der Freund ſeines Vaters in Dresden, dem Kna⸗ ben die Locken geſtreichelt. Wie nun die Wolken in Deutſchland zu wehen begannen, daraus ſich das Ungewitter über Napoleon ballte, ließ Theodor Körner die ſchöne Braut und den jungen Ruhm in Wien hinter ſich, zu den preußiſchen Waffen zu eilen, obwohl er ein ſächſiſcher Untertan war. Die ſchwarze Freiſchar der Lützower Jäger und Reiter nahm iha mit den anderen Jüng⸗ lingen auf, die nicht zur Aranee konnten, und ihre Eigenluſt ſuchten, das Vaterland zu be⸗ freien. Sie führten den kleinen Krieg zwiſchen den Kanonen der Großen und hätten mit ihren Waffen allein dem Korſen kaum Schaden ge⸗ tan; aber der Ruhm der ſchwarzen Freiſchar umflatterte den Mächtigen, wie die Raben den Buſſard.— Und der faſt noch ein Fant war und ein Füll⸗ horn leichter Gedichte, ſang der Schar ſeine Lieder, darin die Jünglingsluſt am Reiten, Klirren und Siegen brauſte; darin ſich der Frie⸗ den wegwarf in den Krieg und der Tand in den Tod; darin das Schwert der Zweck der Hand wurde und die Kugel ihre Tücke verlor. Bei Kitzen verwundet und, kaum geſund, ſchon wieder im Feld, ſank Theodor Körner bei Gadebuſch zu früh in den Tod, mehr als die herrliche Hoffnung des Sieges zu erleben; und die Freunde begruben ihn da unter der Eiche. Aber die Lieder blieben und wurden nach Frankreich hinein geſungen: Leyer und Schwert hieß das kleine Buch, darin ſie geſammelt ſtanden, den Namen des Dichters in alle deut⸗ ſchen Herzen zu tragen. Denn nun war die Wendung geſchehen: nicht mehr geworbene Söldner hatten den Krieg geführt; das Volk war aufgeſtanden, die Landwehr hatte den Sieg über die frem⸗ den Bedrücker errungen. Nach einem Fahrtauſend war das Schwert⸗ recht des freien Mannes wieder zur Geltung gekommen, und Theodor Körner hatte denn alten Schwertrecht die neuen Lieder geſungen. „Bremsklötze weg!“ Das Lebensbuch eines deutſchen Fliegers, zu⸗ gleich ein richtiges Zeitbuch. Ein Dokument des Mutes und der Einſatzbereitſchaft. Beeindruckt von der Natürlichkeit und Offenherzigkeit der Darſtellung verfolgt man geſpannt die Schilde⸗ rung Hermann Köhls über ſeine eigenwillige Entwicklung, ſeine Arbeit und ſein Erleben. Ganz ob man ſelbſt mit dabei wäre, erlebt man hinter knatternden Maſchinengewehren atem⸗ raubende Luftkämpfe und die Rettung bringen⸗ den Sturzflüge in höchſter Gefahr. Man nimme teil an kühnen Nachtflügen in Großbombern, die bis über Paris führen. Gebannt und voll Bange durchlebt man die Tage der Gefangen⸗ nahme und der Flucht, die den mit dem„Pour le mérite“ ausgezeichneten deutſchen Fliegerof⸗ fizier mitten durch Feindesland führt. Das erſtmalige Weltereignis des Ozeanfluges von Oſt nach Weſt und ſein Gelingen, die Stun⸗ den der Ungewißheit in der einmotorigen„Bre⸗ men“ über den Wellen des Atlantik, das alles beſchreibt Hermann Köhl in ſeinem im Ver⸗ lagshaus Bong und Co, Berlin⸗Charlottenburg, erſchienenen Werk(34.—38. Tauſend)„Brems⸗ klötze weg!“— 2W Seiten mit Bildern und Skizzen, Preis geb..80 RM, broſch..50 RM — mit einer lebensechten, kraftvollen Schilde⸗ rung. Sie iſt der deutſchen Jugend und einer heranwachſenden neuen Fliegergeneration ge⸗ widmet. Ein Buch, das man voll bejahen kann. Gllaen „Wilde Männer“ tanzten in Oberstdorf In Oberſtdorf im Schwäbiſchen Allgäu iſt jetzt wieder nach fünfjähriger Pauſe der„Wilde Mändle⸗Tanz“ aufgeführt worden. Dieſer eigenartige Kulttanz ſtellt den einzigen heute noch erhaltenen Reſt des uralten, früher in ganz Deutſchland, in Frankreich, England und ſla⸗ wiſchen Ländern verbreiteten Glaubens an die „wilden Männer“ dar. Offenbar handelt es ſich um eine noch in größter Urſprünglichkeit erhal⸗ tene Ueberlieferung eines germaniſchen Huldi⸗ gungstanzes vor dem Donnergott Thor; denn ähnlich wie Thor dargeſtellt wurde, treten auch die„Wilden Mändle“ auf, als Greiſe mit gro⸗ ßem Bart und einer Krone mit Strahlenſpitzen. Man kennt die Bilder der Wilden Männer, die einſt als Verkörperungen der ewigen Zeugungs⸗ kraft der Erde und der Menſchen galten, von ihrer weitverbreiteten Verwendung als Schild⸗ halter auf Wappen und Münzen und auch auf mittelalterlichen Darſtellungen von Liebespaa⸗ ren und auf alten Brauttruhen begegnet man ihnen. Die Kleidung der Tänzer ſind aus einer Flechte, dem„Tannenbart“ gefertigt, der nur in hochgelegenen Bergwäldern zu finden iſt. Der Tanz ſelbſt beſteht aus 17 verſchiedenen Tanz⸗ bildern, bei denen Kränze, Bildtafeln, Keulen und Becher als Requiſiten dienen und die Tän⸗ zer ſich in ſeltſamen Sprüngen zu einer alt⸗ überlieferten eigenartigen Muſik bewegen. ——— Das Mädchen von EIN ROMAN VvoNKURT KRISFPIEN 2. Fortſetzung Dann machte er ſich daran, die Straße noch⸗ mals ſorgfältig nach irgend welchen Spuren oder Zeichen abzuſuchen, fand aber nichts. Nur zögernd und mit Widerſtreben gab er die Suche auf, und auf dem Weg zum Bahnhof quälten ihn ohne Unterlaß die wildeſten Gedanken. Plötzlich blieb er ſtehen und ſagte laut:„Ich kenne ſie! Ich kenn' ſie ja!“ Natürlich kannte er das Mädchen, wenn auch nicht perſönlich. Aber er mußte dieſen großen, grauen Augen beſtimmt mal begegnet ſein! Auf der Straße? In Geſellſchaft? Im Film, vielleicht———2? Denn ſie war eine Schön⸗ heit! Eine Schönheit von beſonderem Reiz. Schauſpielerin vielleicht? Ich muß ſie wiederfinden, dachte er. Wo hab ich ſie wohl ſchon geſehen? Ich muß ſie wiederfinden! So tief war Reimers in ſeinen Gedanken ver⸗ ſunken, daß ihn beim Ueberqueren der Straße ein Auto beinahe umgefahren hätte. Ein lau⸗ tes Warnſignal, der Schrei:„Attentie———!“ ließen ihn buchſtäblich erſt im letzten Augen⸗ blick den rettenden Sprung zur Seite tun. Für Sekunden ſah Reimers im Wageninneren die ernſten Geſichter von Männern in Uniform und in Zivil, bevor die Dunkelheit alles verſchluckte. Ein Polizeiauto...! Verrückte Nacht! Reimers nahm den Hut vom Kopf, ließ ſich die heiße Copyright by Franckh'sche Verlags- handlung. Stuttgart Stirne vom Regen kühlen. Dann ſchritt er ra⸗ ſcher aus, bis er den Bahnhof vor ſich ſah. II. Wieder in Berlin, ſchloß ſich um Reimers gleich am erſten Tage der gewohnte Pflichten⸗ kreis, doch er war nur äußerlich dabei. Was er auch tat, es tauchten ienmer wieder vor ihm die beiden großen, grauen Augen auf, begleitet von den Fragen, auf die er keine Antwort wußte. Vor allem: woher kannte er das Mädchen? Wo konnte er ihr ſchon begegnet ſein? Sie hatte ein Geſicht, das man nicht ohne weiteres ver⸗ gaß. Aber wie er ſein Gehirn auch quälte, das Gedächtnis gab nichts her. Wie ſollte er denn hinter dies Geheimnis kommen, wenn er das Mädchen nicht mehr fand! War ſie davonge⸗ laufen, weil ſie die Polizei zu fürchten hatte, oder hatte(was in Reimers Augen noch bedeu⸗ tend ſchlimmer warl) ein Verfolger ſie eingeholt und weggeſchleppt? Und das Blut an ihrem Aermel, das Blut. Reimers verlor ſich in den abenteuerlichſten Vermutungen und malte ſich die ſonderbarſten Möglichkeiten aus, aber Zeichenkartons und Leinwand blieben dabei leider leer. Er war ver⸗ ſtimmt, er rauchte eine Zigarette nach der an⸗ deren und vergaß ſogar zu pfeifen. Endlich kaen er zu dem Schluß, daß es am beſten wäre, ſich die ganze Sache aus dem Kopf zu ſchlagen, denn ſeine Arbeit litt zu ſehr darunter. Aber als er am nächſten Morgen die Zeitung aufſchlug, fiel ſein Blick auf eine Ueberſchrift:„Juwelen⸗ raub in Haarlem“, und haſtig las er weiter, daß in dem Hotel„Prinz Hendrik“ ein Amſterda⸗ mer Diamantenhändler überfallen worden war. Er hatte einen Schlag auf den Hinterkopf er⸗ halten und lag mit einem Schädelbruch im Kramkenhaus. Aus der von ihm mitgeführten Kaſſette fehlten Steine von beträchtlichem Wert. „Der Zuſtand des Verletzten iſt bedenklich, von den Tätern fehlt jede Spur“, ſchloß der Be⸗ richt. Reimers warf die Zeitung auf den Tiſch und ging ein paarmal auf und ab, um ſich ein biß⸗ chen Luft zu machen. Darnach las er in aller Ruhe die Meldung noch einmal. Das Datum ſtimmte. Es war dieſelbe Nacht, in der er die Begegnung mit dem Mädchen hatte. Sonder⸗ bar! Er rieb ſich gedankenvoll das Kinn und nahm dann ſeinen Spaziergang wieder auf. „Von den Tätern fehlt noch jede Spur“, da⸗ rin lag offenbar ein kleiner Widerſpruch. Wenn man ſchon wußte, daß es ſich um mehr denn einen Täter handelte, mußte es doch irgend⸗ welche Spuren geben, die zu dieſer Meinung führten. In Reimers ſtieg ein jäher Aerger hoch. Nun, und—? Und was in aller Welt ging ihn die ganze Sache an?! Hatte er nicht geſtern erſt beſchloſſen, den ganzen Vorfall zu vergeſſen, und ſchon wies dieſe Zeitungsmeldung ihn von neuem darauf hin. Ja, vielleicht war es jetzt ſogar ſeine Pflicht, ſeine Beobachtungen der Polizei mitzuteilen! Er ging hinüber in ſein Atelier, ſah auf die angefangenen und auf die leeren Blätter und fluchte recht vernehenlich. Darüber wiederum erſchrak er ſo, daß er zu Hut und Mantel griff und ſchnell das Haus verließ. Ich will doch ſehen, dachte er, ob ich nicht einen Auftrag beim Verlag bekommen kann. Das wird mich dann auf andere Gedanken bringen! Der Buchverlag, für den er manchmal Um⸗ ſchläge und Illuſtrationen zu machen hatte, lag im Innern der Stadt. Reimers nahm einen Autobus. Allmählich brachte ihm der gewohnte Betrieb der Straße ſeine Ruhe wieder. Er ließ ſich auf den grüngerippten Polſtern des Wagens ſchaukeln und einſchläfern wie ein aufgeregtes Kind, das wieder in den Armen ſeiner Mutter liegt. Es war freilich eine Stiefmutter: Paul Reimers eigentliche Heicnat war nicht Berlin. Er war vor Jahren aus einer kleinen Stadt ge⸗ kommen, die ſo enge Gäßchen hatte, daß die Bewohner der gegenüberliegenden Häuſer ſich die Häade hätten reichen können, wenn ſie nur den Mut beſeſſen hätten, ſich ein wenig vorzu⸗ beugen. Und auf dem runden Marktplatz ſcharr⸗ ten Hühner um eine vielverſchlungene Marien⸗ ſäule. Aber das war lange her! Seit dem Tode ſeiner Eltern hatte Reimers den kleinen Ort nur noch ſelten geſehen. Er lebte in Berlin, weil er hier für ſeine Arbeit mehr Möglichkeiten ſah. Er war vertraut mit dieſer großen Stadt, er liebte ſie. Er liebte auch die Menſchen, die hier von Kind auf hinter Häuſermauern leben muß⸗ ten, deren Schickſale ſich ſtießen, ſich überſchlugen und durcheinanderwirbelten auf engem Raum, die aber ihr gutes Herz und ihren ſchnellen Witz darum noch lange nicht verloren hatten. „Uhlandſtraße!“ rief der Schaffner, und Rei⸗ mers verließ den Autobus. Er mußte hier umſteigen. Die Strecke war ihen geläufig. Während er geduldig an der Halteſtelle auf und ab ging, überflog ſein Blick die Straße und die Häuſer, blieb gleichgültig an den Schaufenſtern hängen und las gedanken⸗ los die Firmenſchilder an den Türen:„Dr. Egerle& Dr. Kromann, Rechtsanwälte.“— J. F. Bauer, Import, Export“—„Helios AG“. — Halb itm einem Hausflur hing ein Kaſten, in dem ein Fotograf durch kleine Proben ſeine Kunſt anbot.(Fortſetzung folgt.), gen für Breslau geſchäft⸗ der Bis Wochen denn di Unterbr Breslau zug, die Vereine amtman oefahren der Bal Standqu treffen. Badens Es iſt ſterialra zu eine nmeben d als Füh viel Arl gen des dens Ge führer a am Ster konnten tag gera ruher F Bresl- Badens übungen Worten Idealisn Süd weſtt allen Ga fernt m fahren, 1 leicht ihr ßen Erle Breslau Dieſes wird, ſo die gewa erziehune heute no⸗ nale Auf Leibesüb man ihn kommen. Größe u zeigen, m ben. Un das Deu Breslau Die Ein des Reickh Breslau kommen. tages Hi Sportfeld dean gan ſeits der allen Län tage von finden. 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Ein Bild der ungeheuren Arbeit aller Kreiſe des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübun⸗ gen für das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau erhält man bei einem Beſuch der Gau⸗ geſchäftsſtelle des Gaues Baden des DRe in der Bismarckſtraße 51a in Karlsruhe. Seit Wochen wird hier mit Hochdruck gearbeitet, denn die Organiſation der Sonderzüge, die Unterbringung der badiſchen Teilnehmer in Breslau, die Teilnahme der Badener am Feſt⸗ zug, die gemeinſamen Uebungen der badiſchen Vereine muß bis ins Kleinſte klappen. Gau⸗ amtmann Groth iſt bereits nach Breslau ab⸗ gefahren, um dort noch einmal vor Eintreffen der Badener die letzten Vorbereitungen im Standquartier an der Peripherie der Stadt zu treffen. Badens Gauſportführer beim Sternflug Es iſt ſchwer, Badens Sportführer Mini⸗ ſterialrat Kraft in den Tagen vor Breslau zu einer Unterredung zu bekommen, denn neben der beruflichen Inanſpruchnahme hat er als Führer der badiſchen Turner und Sportler viel Arbeit mit den Breslauer Vorbereitun⸗ gen des Gaues Baden. Außerdem nimmt Ba⸗ dens Gauſportführer als NSFK⸗Standarten⸗ führer am Steuer eines Sportflugzeuges aktiv am Sternflug des NS⸗Fliegerkorps teil. Wir konnten uns mit Miniſterialrat Kraft am Frei⸗ tag gerade noch vor ſeinem Start vom Karls⸗ ruher Flugplatz über die Bedeutung des Breslauer Feſtes und die Teilnahme Badens an dieſem größten Feſt der Leibes⸗ übungen unterhalten, wobei er zunächſt mit Worten des höchſten Lobes den Opfermut und Idealismus der Turner und Sportler in der Südweſtmark hervorhob, die am weiteſten von allen Gauen des Reiches von der Feſtſtadt ent⸗ fernt mit ihren Sparpfennigen nach Breslau fahren, um dann auf viele Jahre hinaus, viel⸗ leicht ihr ganzes Leben lang von dieſem gro⸗ ßen Erlebnis zu zehren. Breslau zeigt die Größe und Kraft des DRo Dieſes Breslauer„Feſt der Leibesübungen“ wird, ſo erklärte uns Badens Gauſportführer, die gewaltigſte Großveranſtaltung der Leibes⸗ erziehung des Dritten Reiches ſein. Wenn es heute noch Menſchen geben ſollte, die die natio⸗ nale Aufgabe des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen noch nicht erkennen, ſo kann man ihnen nur empfehlen, nach Breslau zu kommen. Dieſes Breslauer Feſt wird die Größe und Kraft des DRe in einem Ausmaß zeigen, wie wir es bisher noch nicht erlebt ha⸗ ben. Unterſtützt von Staat und Partei wird das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt 1938 in Breslau zu einem wahren Volksfeſt werden. Die Einheit und Geſchloſſenheit der Vereine des Reichsbundes für Leibesübungen wird in Breslau beſonders eindrucksvoll zur Geltung kommen. Und wenn am Nachmittag des Schluß⸗ tages Hunderttauſende im Hermann⸗Göring⸗ Sportfeld aufmarſchieren, die Kameraden aus deen ganzen Reich, die Kameraden von jen⸗ ſeits der Grenzen und die Kameraden aus allen Ländern der Welt, dann werden die Feſt⸗ tage von Breslau ihre großartigſte Krönung finden. Für Millionen deutſcher Turner und Sportler werden dieſe Tage erneut Anſporn für die aufopfernde Arbeit der Zukunft ſein, bamit das vom Führer geſteckte Ziel, ein gro⸗ ßes Volk in Leibesübungen zu ſchaffen, erreicht wird. Baden im Feſtzug Der Gau Baden wird mit 64 Reichsbundfah⸗ nen, rund 90 Traditionsfahnen und 2100 Män⸗ nern und Frauen an dem großen Feſtzug be⸗ teiligt ſein. Es nehmen daran Badener aus dem ganzen Lande, vom Bodenſee bis zum Taubergrund teil, darunter Trachtengruppen. aus dem Schwarzwald, die die Vielgeſtaltig⸗ keit des Volkstums im Badnerland darſtel⸗ len. Baden wird in den drei Marſchſäulen der 150 000 ſicherlich recht wirkungsvoll zur Gel⸗ tung kommen und ſo unſere Heimat würdig vertreten. Badens Beſte werden im Kampfe ſtehen Nie hat Deutſchland ein ähnliches Feſt der Leibesübungen erlebt, bei dem alle Diſzipli⸗ nen mit ihren Beſten vertreten waren.„Ba⸗ den wird in Breslau ſeine beſten Kämpfer und Kämpferinnen zur Stelle haben“, erklärte uns Miniſterialrat Kraft zum Abſchluß unſerer Unterredung. Es wird nicht leicht ſein, Siege zu erringen, denn Tauſende der Beſten treffen ſich hier im friedlichen Kampfe. Badens Ver⸗ eine treten wohlvorbereitet in den Kampf. Wir haben in Breslau nicht nur Hunderte von Einzelkämpfern aus den verſchiedenſten Gebie⸗ ten, ſondern beiſpielsweiſe im Fußball und Handball die beſten Gaumannſchaften. Noch immer haben ſich Badener im Kampfe um den höchſten ſportlichen Lorbeer durchgeſetzt. Und auch diesmal hoffen wir, daß zahlreiche Kämp⸗ fer als Breslau⸗Sieger nach der Heienat zurück⸗ kehren können. In der Vielheit der Wett⸗ kämpfe und turneriſch⸗ſportlichen Ereigniſſe wird Breslau zugleich auch das geſchloſſenſte Feſt ſein, das Feſt einer einzigen großen Ge⸗ meinſchaft des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen, das neue Kraft für erfolgreiche Arbeit in den kommenden Jahren im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Leibeserziehung gibt. Lo0% Schüten in Vrestau An den Schießwettbewerben des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes in Breslau nehmen rund 4000 Schützen aus dem ganzen Reich teil. Zahlenmäßig am ſtärkſten vertreten ſind Schle⸗ ſien mit 750, Sachſen mit 700, Berlin⸗ Brandenburg mit 450 Schützen. Mit der Durchführung der Wettbewerbe, die für Mit⸗ glieder des DRe und alle Auslandsdeutſchen offen ſind, iſt der Deutſche Schützenverband im DRse beauftragt. dem Schießwerder die Wettbewerbe mit dem Wehrmanngewehr auf 175 Meter ſtatt, während im Stadion mit dem Scheibengewehr auf 150 Meter geſchoſſen wird. Die ſtärkſte Beteiligung weiſen die Wettbewerbe mit der Kleinkaliber⸗ büchſe auf 50 Meter auf, die in militäriſcher und beliebiger Anſchlagſorm vom 27. bis 29. Juli im Stadion und um Schießwerder ausgetragen werden. Mit der Scheibenpiſtole wird auf 50 Meter vom 27. bis 30. im Schieß⸗ werder, mit der gebrauchsmäßigen Piſtole, einem beliebigen Mehrlader, an den gleichen Am 30. Juli Tagen im Stadion aihe endlich ſchießen die Deutſche Nationalmann⸗ ſchaft und 2) Mitglieder der Nachwuchslehr⸗ gänge des Deutſchen Schützenverbandes im Schießwerder, im Stadion mit Scheibenpiſtole auf 50 Meter und mit Kleinkaliberbüchſe nach den internationalen Bedingungen. Henkel und v. Metara gewannen ihre Gpiele am erſten Tag des Davispokalkampfes Deutſchland— Frankreich Es waren nicht die günſtigſten Vorau tzun⸗ en, unter denen am 47 die beiden erſten inzelſpiele des Davispokal⸗Vorſchlußrunden⸗ kampfes der zwiſchen Deutſchland und Frankreich in Berlin in Angriff genom⸗ men wurden. Es hatte in den letzten Tagen ſchen geregnet, und noch am Freitagvormittag chien es ungewiß, ob am Nachmittag geſpielt würde. Man war daher erſtaunt, als bei dem unbeſtändigen regneriſchen Wetter noch faſt 5000 S zur Hundekehle herausgekommen aren. henkel ſiegt nach ſchwerſtem Kampf Im Eröffnungsſpiel des Tages hatte Heinrich Henkel größte Mühe, den prächtig ſpielenden Franzoſen Pponne Pétra:6,:1, 11:9,:2 zu ſchlagen. Es war kein ſchönes Spiel, aber ein um ſo ſchwereres Ringen. Die Ausloſung wollte es, daß Henkel und Pétra im erſten Treffen zuſammenkamen, und das war vielleicht gut. Gleich in den erſten Spielen ent⸗ brannte ein heftiger Kampf. Der Franzoſe zog :0 in Front und gab die Führung auch nicht wieder ab. Mit:4 übernahm Petra die Satz⸗ führung. Henkels Rückhand war ſehr ſchwach. Ein völlig anderes Bild ſah man im zweiten Satz. Henkel ſtellte ſich geſchickt auf ſeinen Geg⸗ ner ein, ihm gelangen gute Schläge, die an ſeine Wern erinnerten.:1 gewann er ſicher. Eine Vorentſcheidung brachte der überaus dramatiſche dritte Satz, der mit einem wilden Flugballduell begann, in dem Petra ſchließlich den Kürzeren zog. Nach einer:1⸗ und.2⸗ Sülaane kam der Deutſche erneut aus dem chlag, wurde nervös, bat die Zuſchauer um Ruhe und verlor drei Spiele hintereinander. Jetzt bewies er aber, daß er zu kämpfen ver⸗ ſteht. Vorſichtig führte er den Kampf, ſchaffte das:5 und damit ein wieder offenes Spiel. An die Nerven beider Kämpfer riß dieſe harte Auseinanderſetzung, nur ſo war es zu ver⸗ ſtehen, daß bis zum 19. Spiel jeder ſeinen Aufſchlag verlor. Pétra wurde allmählich müde. Henkel erkannte dieſe Lage, führte 10:9, er gewann nun ſeinen Aufſchlag und endlich 11:9 den Satz. Die deutſchen Hoffnungen aber das große Rätſelraten um Henkel war noch nicht elöſt. In der Pauſe arbeiteten beide Mann⸗ chaftsführer an ihren Schützlingen. Henkel wußte um ſeine große Chance. Entſchloſſen begann er den Franzoſen auszuſpielen, gewann Spiel um Spiel, wenn auch erſt nach langem Ballwechſel. Metaxa, die große Ueberraſchung Das Selbſtvertrauen hatte ſich im deutſchen Lager nach dem Siege von Henkel geſteigert. Unbekümmert und 55 von allen Hemmungen nahm von Metaxa ſeinen Kampf gegen Deſtre⸗ mau, Frankreichs große Hoffnung, auf. Mit einer Form, wie Berlin den Wiener noch nicht geſehen hatte, überraſchte Metaxa Zuſchauer und Gegner. Man bekam ein techniſch ſchönes, typiſches Grundlinienſpiel zu ſehen, nur ab und zu unterbrochen von den Netzangriffen des Franzoſen. Dieſes Spiel war nach dem vor⸗ aufgegangenen harten Ringen eine Augenweide. „Thur de drance“ 1o guk wie engcheden Der Italiener Bartali führt Man darf wohl annehmen, daß die Frank⸗ reich⸗nundfahrt mit der 14. Etappe von Digne nach Briançgon über 210 Km. endgültig entſchie⸗ den worden iſt. Der Italiener Gino Bartali, der erneut ſeine großen Qualitäten als Berg⸗ ſteiger offenbarte, ſicherte ſich endgültig das gelbe Trikot und führt in der Geſamtwertung mit 18 Minuten Vorſprung vor dem ausgezeich⸗ net fahrenden Luxemburger Matthias Clemens und dem Belgier Verwaecke, der diesmal nicht ganz an ſeinen ſüdländiſchen Rivalen heran⸗ reichte und auch durch drei Reifenſchäden viel Boden verlor, Pech für den Belgier, der be⸗ reits 1935 und 1936 auf dem dritten Platz en⸗ dete und nun auch wohl diesmal wieder im Schatten eines anderen auf einen Ehrenplatz kommen wird. Bartali verdankt ſein hervorragendes Ab⸗ ſchneiden ſeinen Bergſteigerfähigkeiten. Allein auf dieſer Etappe wurden ihm fünf Minuten mit 18 Minuten Dorſprung für die Erſterreichung der Paßhöhen gutge⸗ und weiter für den Etappenſieg, zu enen noch ſieben Minuten Gutſchriften aus den bisherigen„Tour“⸗Etappen kamen, ſo daß der Italiener bereits 13 zuſätzliche Minuten zu verzeichnen hat. An dieſem Tage waren allein drei Gipfel von mehr als 2000 Meter Höhe bei ſommerlicher Hitze zu überwinden. — Deutſchen ſpielten auf dieſer Etappe keine Rolle. Die Ergebniſſe: 14. Etappe: Digne—Briangon. 210 Kilometer. 1. Bartali:49:07 Stunden; 2. Vicini:54:23; 3. M. Clemens:55:45; 4. Servadei:00:25; 5. Mollo (gleiche Zeit); 6. Martano:04:08; 7. Gallien:05:20; 8. Coſſon(gleiche Zeit); 9. Lowie:06:29; 10. Ver⸗ waecke(gleiche Zeit); 11. Egli:07:14. Geſamt: 1. Bartali 93:56:22; 2. M. Clemens 94:14:07; 3. Verwaecke 94:17:52; 4. Vicini 94:20:09; 5. Coſſon 94:25:18; 6. Viſſers 94:31:44; 7. Gianello 94:32:46; 8. A. Magne 94:37:29; 9. Goasmat; 10. Diſſeaux. Das der Spokt am Wochenende bringt Großer preis von deutſchland auf dem Nürburgring/ Davispokalkampf Deutſchland — Frankreich/ Meiſterſchaften der deutſchen Kanuten Ein Ereignis überſtrahlt am kommenden Wochenende alle anderen ſportlichen Veranſtal⸗ tungen: der Auftakt zum Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau. Selbſt der Große Preis von Deutſchland auf dem Nürburgring und der Davispokalkampf—— Frankreich in Berlin werden neben dieſem„Feſt aller Deut⸗ ſchen“ an Beachtung verlieren. Der Fußball, der„König“ unter den Kampfſpielen macht den Beginn bei den Breslauer Turnieren. Am Sonntag werden die erſten Vorrundenſpiele zum Turnier der Fußball⸗Gaumannſchaften ausgetragen, allerdings noch nicht in Breslau ſelbſt, ſondern in den verſchiedenſten Städten der näheren Umgebung der ſchleſiſchen Haupt⸗ ſtadt.— Im Motorſport iſt das überragende Ereignis der Große Preis von Deutſchland auf dem Nürburgring, der wieder eine ganz glänzende Beſetzung gefunden hat und wohl zum erſten Male in dieſem Jahre ein erbittertes Ringen um den. Sieg bringen wird. Man iſt hier beſonders auf„come back“ der Meiſterfahrer Hans Stuck und Nuvo⸗ lari geſpannt, die auf den neuen Auto⸗Union⸗ Rennwagen dem Mercedes⸗Benz⸗Stall ſchwer zu ſchaffen machen werden. Ein weiterer Lauf zur Europameiſterſchaft der Motorradfahrer wird mit dem Großen Preis von Frankreich in Nizza durchgeführt. Mit Sorge ſchaut die deutſche Tennisſport⸗ am Wochenende nach Berlin, wo eutſchlands Tennis in dem Davispokalkampf gegen Frankreich vor einer ſehr ſchweren Prüfung ſteht. Wenn un⸗ ſere Spitzenſpieler, vor allem Henner Henkel, bis dahin nicht ihre ſchlechte Form überwun⸗ den haben, dann iſt dieſer Kampf für uns aus⸗ ſichtsreich. Die zweite Davispokalbegegnung ſteigt in Brüſſel zwiſchen Belgien und Jugo⸗ ſlawien. Internationale Turniere gibt es in Düſſeldorf und München.— Im Waſſerſport bringt das Wochenende neben den Ruderregat⸗ ten ze Ems, Würzburg und Mannheim als bedeutendſte Veranſtaltung die Deutſchen Kanu⸗Meiſterſchaften in Eſſen, die erſtmals auch die Kanuten der Oſtmark am Start ſehen. In Kiel wird am Samstag die Europameiſter⸗ ſchaft der Starboote zu Ende geführt und auf dem Starnbergerſee gibt es am Samstag und 30 Internationale Motorboot⸗Rennen.— 5 Schwimmen iſt das Programm des Sonntags nicht ſehr um⸗ fangreich. In Hamburg findet der Waſſerball⸗ Länderkampf Deutſchland—Belgien ſtatt, Würt⸗ temberg führt in Heubach bei Gmünd ſeine Gaumeiſterſchaften durch und der Gau Nieder⸗ In der Zeit vom 27. bis 30. Juli finden auf Neuer deutscher Rekord im Dreisprung Bei dem mit großem Erfolg durchgeführten Internationalen Abendsportfest in Berlin, er- zielte Kotratschek-Wien mit 15,28 Meter einen neuen deutschen Rekord im Dreisprung. (Scherl-Bilderdienst-.) rhein trifft in einem Auswahlkampf in Ober⸗ auſen auf die Vertretung Luxemburgs.— n der Leichtathletik treffen Wien und Budapeſt in der Hauptſtadt der deutſchen Oſtmark in einem Städtekampf zuſammen. Die Amerikaner gehen in Bollnäs (Schweden) ein zweites Mal an den Start und in Kopenhagen treffen die beiden nordiſchen Staaten Dänemark und Norwegen in einem Länderkampf zuſammen. In Deutſchland und beſonders in Süddeutſchland gibt es daneben noch zahlreiche Klubkämpfe. Ein großes Ereignis bringt uns dagegen der Pferdeſport mit der Internationalen Münchener Renn⸗ woche, die am Sonntag in München⸗Riem ge⸗ ſtartet wird und ſich bis zum 2. Auguſt hin⸗ zieht. In Bad Wörishofen wird außerdem ein Reitturnier durchgeführt und Rennen werden zu Karlshorſt, Düſſeldorf und Bad Kreuznach veranſtaltet.— Still iſt es diesmal im Boxen, wo es kein einziges größeres Ereignis gibt. Der einzige Kampf in Süddeutſchland iſt die Begegnung zwiſchen Nürnberg und Augsburg im Rahmen des bayeriſchen Städteturniers der Amateure. Aubolart wae Tagesſchnelſer Am dritten Trainingstag der oroßen Renn⸗ wagen auf dem Nürburgring wurden die Zu⸗ ſchauer enttäuſcht, denn die Fahrten mußten vorzeitig abgebrochen werden, da eine 6 Meter lange Oelſpur, die Fairinas Wagen nach einem Bruch der Oelleitung hinterlaſſen hatte, Gefahr für die ſchnellen Wagen bedeutete. Stuck und B rauchitſch waren auch ſchon ſtark gerutſcht. Mit 10:03,3 Minuten und 136 Km.⸗Std. war diesmal Tazio Nuvolari auf Auto⸗Union Tagesbeſter und ſtellte ſich damit als ein über⸗ aus gefährlicher Gegner für die Mercedes⸗ Benz⸗Fahrer heraus. Das Untertürkheimer Werk hatte diesmal drei Trainingswagen auf der Bahn, auch Haſſe und Müller waren wieder dabei. Sehr viel Glück hatte der Un⸗ gar Graf Feſtetics, deſſen Wagen an einem Abhang auf dem Kopf ſtand. Der Fahrer kam unverletzt davon, doch die Maſchine wurde arg mitgenommen. Relcs⸗Gch epwettkämnfe der Eñ In Zella⸗Mehlis begannen am Freitag in Anweſenheit des Stabsführers der OSAß, Obergruppenführer Herzog, die Reichswett⸗ kämpfe der SA im Schießen. Zum Mannſchafts⸗ Leiſtungsſchießen traten 21 Mannſchaften zu je 1 Mann an. Mit dem Kleinkalibergewehr und der gebrauchsmäßigen Piſtole ſiegte die Gruppe Bayeriſche Oſtmark mit 1936 Ringen 5 Sachſen und Hochland.— Die Ergebniſſe aren: 1. Bayeriſche Oſtmark 1936 Ringe(Kleinkaliber 1126, Piſtole 810); 2. Sachſen 1923(1081, 842); 3. Hoch⸗ land 1890(1060, 830); 4. Südweſt 1887; 5. Oſtland 1876; 6. Heſſen 1862; 7. Niederrhein 1860; 8. Mitte 1859; 9. Oſtmark 1847; 10. Weſtfalen 1817 Ringe. Tenntskinbd„Waldpark“ Abt. d. MöC 08 Vergangenen Sonntag war die I. Turnier⸗ mannſchaft in n zum Rückſpiel gegen die Tennisgeſellſchaft„Wolfsberg“ und ſiegte überlegen mit 14:7 Punkten. Bemerkenswert iſt, daß der Tennisklub Wald⸗ park gleichzeitig einen Vereinsausflug nach der Goldſtadt machte und ſo den Mitgliedern eine ſehr angenehme Abwechſlung bot. An dem Ausflug nahmen 45 Mitglieder teil. Die große Gaſtfreundlichkeit der Tennisgeſellſchaft„Wolfs⸗ berg“ ſoll bei dieſer Gelegenheit befonders er⸗ wähnt werden. HB-Vereinskalender Schi⸗Zunft Mannheim. Sonntag, 24. Juli, Fuß⸗ wanderung Worms. Treffpunkt.15 Uhr, E 1. Mon⸗ tag: Gymnaſtik und Vorbereitung zum Reichsſport⸗ abzeichen ab 7 Uhr auf dem Sportplatz„Germania“ bei der Rennwieſe. Mittwoch:.30 Uhr Gymnaſtik a. d. Sportplatz Almenhof, Ropert⸗Blum⸗Straße. Poſt⸗Sportverein Mannheim. Leichtathletit. Treff⸗ punkt der Breslau⸗Fahrer Sonntag, 16.30 Uhr, Haupit⸗ bahnhof. Abfahrt mit Sonderzug 17.04 Uhr, Teil⸗ nahme am Landſportfeſt in Brühl. Treffpunkt: Sonn⸗ tag, 8 Uhr, Gaſthaus„Zum Adler“ in Brühl, Be⸗ teiligung der Aktiven und Jugendleichtathleten. „Hakenkreuzbanner⸗ wirtſchafts- und sozialpolitin Bauernfleiß- der dem Verbraucher Zzugute kommt Eigenverbrauch und Markteistung im Spiegel der Zahlen/ Eins Veröffentlichung des Reichsnährstandes NWöo Zur Erzeugung von Nahrungsmitteln ſteht für jeden Deutſchen nur eine landwirtſchaft⸗ liche Nutzfläche von 0,43 Hektar zur Verfügung. Ein Vergleich mit unſeren Nachbarn zeigt deutlich, wie ungünſtig in dieſer Hinſicht unſere Lage iſt. In Dänemark entfallen auf den Kopf der Bevölkerung 0,64 Hektar landwirtſchaftliche Nutzflüche, in Frankreich 0,83, in Polen 0,80, in Schweden ebenfalls 0,80, in der Tſchecho⸗Slowakei 0,57, in Ungarn 0,87 Hektar. Bei uns kommt noch verſchärfend hinzu, daß wir heute viel mehr Erwachſene haben als vor dem Kriege. Die verkleinerte Nutzfläche ſoll nun Nahrungsmittel für viel mehr Menſchen hergeben, denn wir wollen und können ja nicht beliebige Mengen aus dem Auslande hereinholen. Die Auf⸗ gabe der planvollen Ernährungswirtſchaft, wie ſie durch den Reichsnährſtand und ſeine Markt⸗ ordnung betrieben wird, iſt es alſo, die deutſche Erzeugung dem Bedarf anzupaſſen, die Ernte⸗ mengen richtig zu verteilen und die fehlenden Mengen aus dem Ausland heranzubringen. Jahlen helfen lenken Der Nahrungsbedarf des Volkes läßt ſich ziemlich genau feſtſtellen, auch die Erntemengen werden regelmäßig ſtatiſtiſch erfaßt. Aus dieſen Ziffern läßt ſich dann leicht der Unterſchied, der durch Einfuhr gedeckt werden muß, errechnen. Solche Zahlen g2 es bisher jedoch nur für das ganze Reichsgebiet, aber nicht für die einzelnen nach Bodenart, Klima, Beſitzverteilung ſo ver⸗ ſchiedenen Gegenden des Reiches. Für die derbe und man kann ſagen grobe, Steuerung der Ernährungswirtſchaft erſchienen dieſe um⸗ faſſenden Zahlen als ausreichend. Für den wei⸗ teren Ausbau der Verſorgungswirtſchaft iſt es aber notwendig, genau zu wiſſen, wie es im einzelnen Erzeugungsgebiet ausſieht, was die verſchiedenen landwirtſchaftlichen Betriebsfor⸗ men für die Marktverſorgung und den Eigen⸗ verbrauch leiſten. Erſt wenn hierüber brauch⸗ bare Zahlen vorliegen, kann die notwen⸗ dige, feinere Steuerung der Erzeu⸗ gung und der Ernteverteilung erfol⸗ gen. Solche Unterlagen hat der Reichsnährſtand uns zuſammengeſtellt und in der Schrift: Ei⸗ genverbrauch und Marktleiſtung der deutſchen andwirtſchaft von Dr. H. L. Frfan und Dr. K. Badberg durch den Reichsnährſtands⸗Verlag der Oeffentlichkeit übergeben. Darin wird der Eigenverbrauch und die Marktleiſtung der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft nach Erzeugniſſen, Be⸗ triebsgrößen und Wirtſchaftsgebieten ſtatiſtiſch aufgegliedert. Großbetrieb liefert Getreide Die ungemeine Vielgeſtaltigkeit der Land⸗ ſchaften und die großen Unterſchiedlichkeiten in der Bodengüte und in den Größen der land⸗ wirtſchaftlichen Betriebe ſpiegelt ſich lebendig in dieſem nüchternen Zahlenwerk wider. Die Reichsbilanz über den Anteil der Größenklaſſen an der Marktverſorgung zeigt, daß Getreide zu einem Drittel von den Großbe⸗ trieben mit über 100 Hektar Nutz⸗ fläche geliefert wird, zur Hälfte von den Betriebenzwiſchen 5und 50 Hektar und zu über einem Zehntel von den Betrieben mit Größen zwi⸗ ſchen 50 und 100 Hektar. Die kleinſten Be⸗ triebe unter 5 Hektar ſind nur unbedeutend an der Verſorgung des Volkes mit Getreide betei⸗ ligt. In den kleinen Betrieben liegt dagegen das Schwergewicht der Kartoffelverſorgung. Die Betriebe bis zu 20 Hektar Nutzfläche beſtreiten über zwei Fünftel der Marktlieferungen. Aller⸗ dings ſind darin auch die nichtlandwirtſchaft⸗ lichen Kaxtoffelerzeuger, alſo die nebenberuf⸗ lichen Anbauer wie Kleinſiedler, Gartenbeſitzer uſw., die mehr Kartoffeln erzeugen als ſie ſelbſt verbrauchen, eingeſchloſſen. Die Großbetriebe mit über 100 Hektar ſind an den Kartoffelliefe⸗ rungen mit drei Zehnteln beteiligt, während ſie wiederum faſt die Hälfte der deutſchen Zucker⸗ rübenlieferungen aufweiſen. Bei den übrigen Größenklaſſen ſchwankt der Anteil an den Zuk⸗ kerrübenlieferungen zwiſchen einem Fünfund⸗ zwanzigſtel und einem Fünftel. Bauer als Diehlieferant Tiere und tieriſche Erzeugniſſe, alſo Rinder, Kälber, Milch und Schweine werden überwie⸗ 1432 von den Betrieben bis zu 20 Hektar ge⸗ iefert. Ihre Anteile betragen zwiſchen der Raſfe und drei Vierteln. Aus der Größen⸗ klaſſe von 20 bis 50 Hektar kommen ein Sechſtel bis zu einem Viertel, den Reſt liefern die Be⸗ triebe über 50 Hektar. Die Viehwirt⸗ ſchaft als arbeitsintenſive Ver⸗ edelungswirtſchaftiſt überallſtark an den kleineren Familienbetrieb gebunden. Eine Ausnahme machen allein die Schafe, die auf die großen Flächen ange⸗ wieſen ſind. Sie werden zu zwei Dritteln von den Großbetrieben gezogen. Da wir verhält⸗ nismäßig wenig Schaff eiſch eſſen, dieſe Erzeugung nur eine geringe Rolle. Die größte viehwirtſchaftliche Leiſtung liegt in den ausge⸗ ſprochenen Bauernbetrieben. Ihr An⸗ teil an der Marktverſorgung beträgt bei Rin⸗ dern, bei Kälbern, bei Schweinen und bei der Milch über zwei Fünftel. Bei einem Vergleich der Flächenanteile mit den Marktverſorgungs⸗ anteilen ergibt ſich, daß dieſe bäuerlichen Be⸗ triebe weniger Feldfrüchte erzeugen und liefern, als ihrem Flächenanteil entſpricht, während ſie mit ihren Leiſtungen in der Viehwirtſchaft weit über den auf die Fläche bezogenen Anteil hin⸗ ausreichen. Ein Diertel wird ſelbſt verbraucht Der Wert der jetzt ſtatiſtiſch genau erfaßten Erzeugungsleiſtung wird mit 9,6 Mil⸗ liarden RM angegeben, wovon 3,1 Mrd. RM auf die Ackererzeugniſſe und 6,5 Mrd. RM auf die Erzeugniſſe der Viehwirtſchaft entfallen. Die Geſamterzeugung der Land⸗ wirtſchaft hat einen Wert von rund 12 Milliarden. Demnach erſtreckt ſich die Unterſuchung nur auf ſtark drei Viertel der Er⸗ zeugung. Das iſt aber für die rechte Beurtei⸗ lung durchaus ausreichend, zumal die zehn wichtigſten Erzeugniſſe erfaßt ſind. Von den erwähnten 9,6 Mrd. RM werden über drei Viertel an den Verbraucher geliefert, während nur ein knappes Viertel von der Landwirtſchaft ſelbſt verbraucht wird. Je kleiner die Betriebe, umſo größer iſt der Anteil des Selbſtwerbrau⸗ ches, was ſich leicht aus der größeren Menſchen⸗ zahl und auch daraus erklärt, daß in den klei⸗ neren und mittleren Betrieben beſonders viele Erzeugniſſe vor dem Selbſtverbrauch nicht den Umweg über den Markt oder die Verarbeitung nehmen. Während die kleinſten Betriebe bis 5 Hektar Nutzfläche faſt genau ſoviel ſelbſt ver⸗ brauchen wie ſie an den Markt abgeben, werden mit ſteigender Betriebsgröße ſchließlich nur noch ein Fünfzehntel im Betriebe ſelbſtwerbraucht und alles andere dem allgemeinen Verbrauch zugeführt. Es kann aus dieſen Angaben nicht der Schluß für oder gegen den volkswirtſchaftlichen Wert der einen oder anderen oder der einen oder anderen? gezogen werden. Jede Gegend, ja jeder Betrieb arbei⸗ tet und erzeugt unter Umſtänden, die von der Natur gegeben und die nur in gewiſſem Um⸗ fange zu ändern ſind. Hier handelt es ſich nur darum, dieſe Bedingtheiten aufzuklären, um aus ihrer Kenntnis heraus die rechten Maß⸗ nahmen im Intereſſe des Volksganzen treffen zu können. Ernte— Höhepunkt der Erzeugungsschlacht Aus Bauernfleiß und dem Segen der Natur wird das Brot des Volkes. Archivbild Die Umsatzsteuerfreiheit für Haus- unc Lohngewerbetreihende WPD. Die Beſtimmungen über die Steuer⸗ freiheit von Hausgewerbetreibenden ſind durch einen neuen Erlaß des Reichsminiſters der Finanzen vom 11. Juli(S 4161— 90 III) auf eine völlig neue Grundlage geſtellt worden. Der Reichsminiſter der Finanzen hat dieſFinanz⸗ behörden erſucht, bei der Anwendung der Be⸗ freiungsvorſchriften in folgender Weiſe zu ver⸗ fahren: Hausgewerbetreibende, deren Geſamtumſatz 0 000 RM. im Jahre nicht überſteigt, ſind mit den Umſätzen, die ſie als Hausgewerbetreibende bewirken, nur inſoweit zur Umſatzſteuer heran⸗ zuziehen, als dieſe Umſätze im Kalenderjahr 12000 RM. überſteigen. Die Regelung gilt für ſolche Hausgewerbetreibende, die überwiegend mit beſtimmten Unternehmern in feſten Ge⸗ ſchäftsbeziehungen ſtehen. Sie gilt nur für die Umſätze, die ſie an dieſe Unternehmer bewirken. Der neue Erlaß bringt in folgenden Punkten eine weſentliche Verbeſſerung gegenüber dem alten Rechtszuſtand: 1. Früher gab es keine feſten Vorausſetzun⸗ gen für die Steuerfreiheit von Hausgewerbe⸗ treibenden. Maßgebend war die nach den allge⸗ meinen Merkmalen zu beſtimmende beſondere Schutzbedürftigkeit des einzelnen Hausgewerbe— treibenden. Durch die Feſtlegung beſtimmter Zahlen wird ein Zuſtand der Rechtsunſicher⸗ heit beſeitigt. 2. Früher waren nur die kleinſten Hausge⸗ werbetreibenden ſteuerfrei, während die mitt⸗ leren Betriebe in voller Höhe zur Umſatzſteuer herangezogen wurden. Nach den neuen Beſtim⸗ mungen iſt für die mittleren Betriebe, die einen Umſatz von 12000 bis 40000 RM. im Jahre aufweiſen, ſtets ein Teilbetrag von 12000 RM. ſteuerfrei. Anordnungen des Getreidewirtschaftsverhandes Baden SW Der Getreidewirtſchaftsverband hat unterm 20. Juli die Anordnungen Nr. 57 bis 60 erlaſſen, die in Nr. 170 der„Landware“ veröffentlicht werden. An⸗ ordnung Nr. 57 beſagt, daß von den bisher erlaſſenen Bekanntmachungen und Anordnungen des Getreide⸗ wirtſchaftsverbandes Baden folgende Anordnungen weiterhin in Kraft bleiben: Nr. 27 vom 4. Juni 1935 betr. Ordnung des Brotmarktes, Nr. 42 vom 28. Juli 1936 betr. Mehlpreisſpannen, Nr. 43 vom 14. Auguſt 1936 betr. Feſtſetzung der durchſchnittlichen Beſchaffen⸗ heit und der Qualitätszu⸗ und ⸗abſchräge für Dinkel, Nr. 51 vom 18. Mai 1937 betr. Beſtands⸗ und Ver⸗ arbeitungsmeldung für Mehl, Nr. 52 vom 16. Juni 1937 betr. Freigabe von Weizenabfallſtärke zu Futter⸗ zwecken, Nr. 54 vom 5. Juli 1937 betr. Ablieferung von Getreide(Kontingentsbriefe) und Nr. 56 vom 28. Juni 1938 betr. Regelung der Erzeugung und des Abſatzes von Grünkern. Nach Anordnung Nr. 58 betr. Mahlerzeugniſſe aus Weizen bei Verarbeitung von Kernen(aus Dinkel, Spelz, Emer und Einkorn) dürfen zu Mehlerzeug⸗ niſſen aus Weizen verwendet werden: aà) inländiſcher Weichweizen mit einer Beimiſchung von höchſtens 10 Prozent Kernen(von Dinkel, Spelz, Emer, Einkorn), b) inländiſcher Weichweizen mit einer Beimiſchung von 20 Prozent Kernen(von Dinkel, Spelz, Emer, Ein⸗ korn). Der Preis für Weizenmehl mit einer Bei⸗ miſchung von 20 Prozent Kernen erhöht ſich um 1,25 Reichsmark je 100 Kilo. Anordnung Nr. 59 betr. Herſtellung von Gemenge⸗ mehl in der Handelsmüllerei beſagt, daß Gemenge⸗ mehl nur aus Menggetreide hergeſtellt werden darf. Das Gemenge muß aus gemiſchter Saat geerntet ſein. DTas Vermiſchen von Gemengemehl mit Roggen⸗ und Weizenmehl zum Zwecke der Weiterveräußerung iſt unſtatthaft. Gemengemehl in der Handelsmüllerei darf nur mit Zuſtimmung der HWV eder deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft hergeſtellt werden. Die ſchon früher erteilten Genehmigungen bleiben bis auf weiteres beſtehen. In der Handelsmüllerei darf Ge⸗ mengemehl nur in der Type 950(Roggengemenge⸗ mehl) hergeſtellt werden. Das zur Verarbeitung kom⸗ mende Menggetreide muß einem Miſchungsverhältnis von 60 Prozent Roggen und 40 Prozent Weizen ent⸗ ſprechen. Das angelieferte Menagetreide iſt auf das oben feſtgeſetzte Miſchungsverhältnis aufzumiſchen. Samstag, 23. Juli 1958 Der Preis für Gemengemehl Type 950 iſt um 2 Reichsmark je 100 Kilo höher als der Preis der Baſis⸗ type 997. Anordnung Nr. 60 bringt eine Aenderung der An⸗ ordnung Nr. 49 betr. Mahl⸗ und Schrotlöhne für die Lohn⸗ und Umtauſchmüllerei in der Faſſung vom 1. Mai 1937. Danach betragen die Mahl⸗ und Schrot⸗ löhne für die Lohn⸗ und Umtauſchmüllerei 1. bei Ver⸗ arbeitung von Roggen zu Mehl a) bei Barlohn 2,50 Reichsmark für 100 Kilo, b) bei Naturallohn 14 Pro⸗ zent der angelieferten Menge. Auszuliefern ſind 68 Prozent Roggenmehl Type 997— 27 Prozent Roggen⸗ kleie. 2. Bei der Verarbeitung von Roggen zu Back⸗ ſchrot a) bei Barlohn 1,50 Reichsmark für 100 Kilo, b) bei Naturallohn 8 Prozent der angelieferten Menge. Auszuliefern ſind 97 Prozent Roggenbackſchrot Type 1800. 3. Bei der Verarbeitung von Weizen zu Mehl a) bei Barlohn 2,50 Reichsmark für 100 Kilo, b) bei Naturallohn 12 Prozent der angelieferten Menge. Deutsche Zellwolle, ein Ausfuhrartikel NWD Die Zellwollfabriken haben eine Zellwoll⸗ Exportgemeinſchaft GmbhH gegründet, die, wie ſchon der Name ſagt, ſich der Förderung der Zellwollausfuhr annehmen ſoll. Die Zellwolle iſt durch ihre vielſeitigen Verwenduggsmöglichkeiten und ihre guten Eigenſchaf⸗ ten immer mehr zu einem Welthandelsgut geworden., das in der ganzen Welt verlangt wird. Nicht nur Deutſchland und Italien ſtellen heute Zellwolle her, auch andere Länder wie Japan, England und Amerika haben Zellwollfabriken gebaut, und von 1936 auf 1937 iſt die Weltausſuhr von Zellwolle von 190 000 Dz. auf 340 000 Dz. geſtiegen. Nachdem jetzt die Erzeugung in den deutſchen Zellwollfabriken richtig angelaufen iſt, führen auch wir immer mehr Zellwolle, und zwar vor allem umgekrempelte und ungekämmte Zellwolle, aber auch buntgewebte und bedruckte Zellwollgewebe aus. In den erſten fünf Monaten dieſes Jahres konnten be⸗ reits faſt 4200 Dz. Zellwolle an das Ausland verkauft werden, für die wir 615 000 RM. erhielten. Im ganzen vorigen Jahr haben wir nur rund 2700 Dz. ausge⸗ führt. Noch viel ſtärker geſtiegen iſt die deutſche Ausfuhr von bedruckten Zellwollgeweben, die uns vor allem die nordiſchen Staaten abkaufen. Sie iſt in den erſten fünf Monaten 1938 mit über 3000 Dz., für die wir über 1,8 Mill. RM. erlöſten, bereits 18mal ſo groß wie im ganzen vorigen Jahr. Auch das deutſche rohe Zellwollgarn hat ſich neue Freunde in der Welt er⸗ obert. Bei einer Ausfuhr von etwa 900 Dz. wurde es dreimal ſoviel begehrt wie im vorigen Jahr. Geſtiegen iſt ferner unſere Ausfuhr an zellwollenen Trikot⸗ und Netzwaren, gefärbten Geweben und gefärbten Garnen und an gekrempelter und gekämmter Zellwolle. Die neue Zellwollexportgemeinſchaft wird durch ihre Werbung für die Erzeugniſſe deutſcher Zellwollbetriebe dafür ſor⸗ gen, daß ein Wettbewerb der einzelnen Unternehmen untereinander im Ausland vermieden wird. Die Zell⸗ wolle kann damit auch bei uns zu einem Ausfuhrartikel werden, der, wie Nachrichten aus Auſtralien erkennen laſſen, von den Wollerzeugern dort bereits gefürchtet wird. fhein-Mainische Abendbörse Knapp behauptet Die Abendbörſe war ohne Anregung und nahm im allgemeinen einen ſehr ruhigen Verlauf, da wieder verbreitete Zurückhaltung herrſchte. Auf Teilgebieten lag etwas Angebot vor, ſo daß die Kursentwicklung zwar nicht ganz einheitlich, überwiegend aber um Bruchteile eines Prozentes ſchwächer war. Insbe⸗ ſondere kam am Montanmarkt kleines Angebot heraus, dem ſich nur auf ermäßigter Baſis etwas Nachfrage entgegenſtellte. Hoeſch ermäßigten ſich auf 109/ (110½), Vereinigte Stahl auf 105(105½), Mannes⸗ mann auf 109½(110½) und Erdöl auf 128(128¼). IG Farben lagen mit 150%¼ um ½ Prozent niedriger, gegenüber dem Frankfurter Schluß aber behauptet. Im übrigen erfolgten die Notierungen zumeiſt nominell. Der Rentenmarkt lag überaus ſtill. Man nannte 4⸗ prozentige Rentenbank⸗Ablöſung mit 93 und Kommu⸗ nalumſchuldung mit 95, 85. Betreide Getreidenotierungen in Rotterdam Rotterdam, 22. Juli, Weizen(in Hfl. ver 100 Kilo): Juli 5,95, September 5,27½, November 5,30 Geld, Fanuar 5,35.— Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo): Juli-104, September 106, November 106/½, Januar 106¼. Metalle Amtl. Preisfeſtſetzung für Kupfer, Blei u. Zink Berlin, 22. Juli. RM für 100 Kilo. Kupfer: Juli, Auguſt, September, Oktober, November, De⸗ zember 51,75 n. Brief, 51,75 Geld; Tendenz: feſter.— Blei: Juli, Auguſt, September, Oktober, November, Dezember 19,25 n. Brief, 19,25 Geld; Tendenz: ſtetig. — Zink: Juli, Auguſt, September, Oktober, No⸗ vember, Dezember 18,50 n. Brief, 18,50 Geld; Ten⸗ denz: ſtetig. Arbeilsrecdit in Fruge und Antivort Die Kündigung des Vertrauensmannes bei Liquidation dak Anfrage: H. M. in G. Ich bin als kauf⸗ männiſcher Angeſtellter in einem Großhandelsunter— nehmen tätig. Seit 1935 gehöre ich dem Vertrauensrat an. Das Unternehmen befindet ſich ſeit dem 1. Juni dieſes Jahres in Liquidation, die bis zum Ende des Jahres beendet ſein ſoll. Das Geſchäft ſoll ſpäteſtens am 31. Dezember dieſes Jahres endgültig geſchloſſen werden. Sämtliche 35 Gefolgſchaftsmitglieder ſind da⸗ her am 1. Juli gelündigt worden. Ich bin der Mei⸗ nung, daß ich als Vertrauensmann ohne Zuſtimmung des Reichstreuhänders der Arbeit nicht gekündigt wer⸗ den kann. Wie iſt die Rechtshlage?— Antwort: Ihre Kündigung konnte erfolgen, Grundſätzlich iſt zwar davon auszugehen, daß die Kündigung eines Ver⸗ trauensmannes unzuläſſig iſt(§ 14 des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit). Daraus folgt, daß eine derartige Willenserklärung des Betriebsführers keine rechtliche Wirlung hat. Die Kündigung eines Ver⸗ trauensmannes könnte erſt dann ausgeſprochen wer⸗ den, wenn das Amt in ſeiner Perſon erloſchen wäre, ſei es, daß er von dem Reichstreuhänder der Arbeit wegen ſachlicher oder perſönlicher Ungeeignetheit abbe⸗ ruſen oder der Betrieb nicht mehr vertrauensratspflich⸗ tig wäre. Dieſer Grundſatz gilt ausnahmsweiſe nicht im Falle der Betriebsſtillegung. Abgeſehen davon, daß bei einer Liquidation mit dem Ziele der Geſchäfts⸗ ſchließung die Gefolgſchaftsſtärke ſich in der Regel all⸗ mählich verringern wird, ſo daß im Laufe der Zeit endgültig weniger als 20 Gefolgſchaftsmitglieder tätig ſein werden, ſo daß das Amt automatiſch erliſcht, iſt auch die Kündigung des Vertrauensmannes zuläſſig, wenn ſie wegen der notwendig gewordenen Aufgabe des Betriebes und für den Zeitpunkt der Schließung er⸗ folgt. Wenn alſo der Betrieb mit Ablauf des Jahres geſchloſſen werden ſoll, konnten Sie auch zu dieſem Zeitpunkt gekündigt werden. Dies träfe nur dann nicht zu, wenn etwa der Betrieb nur verkauft und von dem Käufer fortgeführt werden ſollte; denn der Wechſel in der Perſon des Betriebsführers würde ohne Ein⸗ fluß auf das Amt des Vertrauensmannes bleiben. Die Zuſtimmung des Reichstreuhänders der Arbeit iſt zur Kündigung nicht erforderlich. Unberührt bleiben ſelbſt⸗ verſtändlich die Vorſchriften des§ 20 AOc und Kün⸗ digungsfriſten. Der Betriebsführer iſt alſo verpflichtet, bei Entlaſſung von mehr als 9 Gefolgſchaftsmitglie⸗ dern Anzeige beim Reichstreuhänder der Arbeit zu er⸗ ſtatten, da vor Ablauf der Sperrfriſt die Kündigung nicht rechtswirkſam wird. Andererſeits müſſen auch die Kündigungsfriſten gewahrt bleiben. Bei Beachtung dieſer Tatſachen dürften Sie einen Anſpruch über den 31. Dezember 1938 nicht haben. Entlohnung im Filmtheater dak Anfrage: K. Sch. in Berlin N. Ich bin in einem Berliner Filmtheater als Vorführer beſchäftigt. Mein Wochenlohn beträgt 40 Reichsmark, nach der Tarifordnung. Der Betriebsführer zahlt mir jedoch nur 36 Reichsmark mit der Begründung, daß ich we⸗ niger als 41 Stunden im Betriebe wöchentlich tätig ſei. Tatſächlich beträgt meine Arbeitszeit nur 38 Stun⸗ den, da ich einen freien Tag, an dem ſonſt 6 Stunden geſpielt wird, habe. Iſt der Lohnabzug gerechtfertigt? — Antwort: Ihre Entlohnung richtet ſich nach§ 8 der Tarifordnung für die Filmtheater in Berlin vom 28. Mai 1938. Danach iſt der Wochenlohn in Betrieben mit regelmäßiger Spielzeit von 41 bis 48 Stunden wö⸗ chentlich unverkürzt zu zahlen. Aus der Tatſache, daß Sie 38 Stunden tätig ſind und außerdem noch einen freien Tag, an dem 6 Stunden geſpielt wird, haben, iſt zu entnehmen, daß das Theater eine Spielzeit von 44 Stunden in der Woche hat, Da nach 5 8 der Tarif⸗ ordnung für die Entlohnung nicht die tatſächliche Ar⸗ beitszeit des einzelnen Gefolgſchaftsmitgliedes, ſon⸗ dern grundſätzlich zunächſt die Geſamtſpielzeit maß⸗ gebend und ein Lohnabzug von 10 Prozent nur bei regelmäßiger Spielzeit von weniger als 41 Stunden —*+ iſt, haben Sie alſo Anſpruch auf 40 Reichs⸗ mark. 4 2 3 2 * * Neue Trübne. I lhre n Mann Obere C lhre V ſer Juli 1958 0 iſt um 2 is der Baſis⸗ ung der An⸗ löhne für die Faſſung vom mund Schrot⸗ i 1. bei Ver⸗ Barlohn 2,50 lohn 14 Pro⸗ fern ſind 68 zent Roggen⸗ gen zu Back⸗ für 100 Kilo, ferten Menge. ickſchrot Type zen zu Mehl Kilo, b) bei Menge. mrartikel ine Zellwoll⸗ e, wie ſchon Uwollausfuhr re vielſeitigen n Eigenſchaf⸗ ut geworden, Nicht nur zellwolle her, und Amerika 936 auf 1937 ) 000 Dz. auf Erzeugung in igelaufen iſt, ind zwar vor ellwolle, aber lgewebe aus. 5 konnten be⸗ land verkauft t. Im ganzen ) Dz. ausge⸗ die deutſche die uns vor zie iſt in den Dz., für die Smal ſo groß deutſche rohe der Welt er⸗ Dz. wurde es hr. Geſtiegen Trikot⸗ und bten Garnen )le. Die neue hre Werbung be dafür ſor⸗ Unternehmen rd. Die Zell⸗ usfuhrartikel lien erkennen its gefürchtet ubörse nd nahm im da wieder Teilgebieten Sentwicklung id aber um var. Insbe⸗ ſebot heraus, s Nachfrage auf 109½¼ 2) Mannes⸗ 128(128/4). nt niedriger, hauptet. Im iſt nominell. n nannte 4⸗ ind Kommu⸗ 4 dam (in Hfl. ver „ November bfl. per Laſt „q November lei u. Zink Kuüpfen ſember, De⸗ 1z: feſter.— „November, idenz: ſtetig. ktober, No⸗ Geld; Ten⸗ bOrl e ohne Ein⸗ bleiben. Die rbeit iſt zur leiben ſelbſt⸗ G und Kün⸗ verpflichtet, haftsmitglie⸗ lrbeit zu er⸗ Kündigung ſſen auch die Beachtung ich über den r Ich bin in r beſchäftigt. k, nach der mir jedoch daß ich we⸗ entlich tätig ur 38 Stun⸗ 6 Stunden rechtfertigt? ich nach§ 8 Berlin vom n Betrieben zdtunden wö⸗ atſache, daß noch einen d, haben, iſt lzeit von 44 der Tarif⸗ ſächliche Ar⸗ liedes, ſon⸗ elzeit maß⸗ ent nur bei 41 Stunden 40 Reichs⸗ Samstag, 23. Juli 1938 „HBakenkreuzbanner“ 6 Stött Kerten! Die glückliche Geburt einer gesunden Tochter zeigen in danlebarer Freude on — Obering. Hans Cantzler u. Frau Ihea geb. Scholz 4 Neuostheim 21. Juli 1958 K2 Trübnerstr. 21 luisenheim 4015 lhre Vermöhlung geben bekannt uzüce bes. billig Lenmmi. H7.3 Ruf 288 73 4 Sud. Aszeszor Dr. Fritz Jessel Marianne Jessel geb. reb: Mannheim Obere Clignelstr. 15-17 C 23. Juli 1938 NMalage (Spanlen) Erstklassige Volle- And Launen- Kleppaecken eigener Herstel- lung liefert besonders billig Osar Stumpt Iglasterhausen Verlangen Sie 3 Angebot lhre Vermählung geben bekonnt Emil Mariin Schwab Handelsschul Sofie Schw/ab geh. Sſiegeler Nosboch Nannheim-Woldhof Wertheim Langer Schlog 62 23. Juli 1938 C 3 Nadhrui Der Tod entriß uns am Donnerstag unerwartet un- seren lieben Arbeitskameraden Konrad Iipponer Wir verlieren in ihm einen ehrlichen und fleißigen Mitarbeiter und werden wir ihm ein ehrendes Anden- ken bewahren. Mannheim, den 23. Juli 1938. Letriebsfünrer und Sefoloschaft der Betriebs⸗ Lemeinschaft Joh. Waldhert, Noparatebau Die Beerdigung fündet heute nachmittags um 3 Unr von der Leichenhalle aus statt. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen. unseren lieben Vater. Grobvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Georsg Gerlach Oher-Aufseher 1. N. im Alter von 68 Jahren zu sich zu nehmen. Bammental, Mannheim(Oehmdstr.), Chemnitz, 21. Juli 1938. Die trauernden Hinterbllebenen: Hari Gerlac und Ffrau Friiz Gerladù und Fgau nebsft Enkel u. Geschwisfern Die Beerdigung findet am Montag. 25. Juli. nachmittags 2 Uhr. auf dem städtischen Friedhof Mannheim statt. Nach kurzem, schwerem Leiden verschied am Donnerstag meine unvergeßliche, herzensgute, treusorgende Gattin, Mutter, Schwieger⸗ mutter, Oma. Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Mina Suffer Gch. Engert im Alter von 56 Jahren. Mannheim(Mönchwörthstraße 32), den 22. Juli 1938. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Ludwig Suner Hinder, Enhelhinder und verwandie Die Beerdigung fndet am Montag. 25. Juli, nachmittags.30 Uhr. von der Leichenhalle in Mannheim aus statt. Iodesanzeige Unsere liebe Mutter, Großmutter. Schwiegermutter und Tante, Frau §uüsanna Hundsdori woe. ist uns nach langem. schwerem Leiden im Alter von 63 Jahren duerh den Tod genommen worden. Mhm.-Käfertal(Wasserwerkstr. 228), 22. Juli 1938 Die trauernden Hinterbliebenen: Familien Emil Hundsdori Emil Blanchard Bruno Hoffmann. Die Beerdigung findet Montag, 25. Juli 1938, nachm. um 3 Uhr, auf dem Friedhof in Käfertal statt. mit einem Proluriſten Die Prokura von iiten iſt erhöht, [Mannheim hat Geſamtprokura derart, daß er gemeinſam mit einem anderen oeim(Thal . 0 2 5 olonialwaren⸗Großhandlung Rhein⸗ Irich Kopp. g gelöſt. Alleininhaber iſt nunmehr der Baumeiſter Karl Watzel in Mannheim [ſtändig vertretungsberechtigt. [Sermann Mannheim(s 5, 5). D a ten 5— Art und verwandten Erzeugniſ⸗ Werke, [beſtellt. Karl Keller, Mannheim⸗Rhein⸗ 55 führer zur Vertretung der Geſellſchaft * fim Montag wollen die Käufer in Jheem Laden ſehen! Die Mannheimer fjausfrauen werden die Sonntags⸗ ausgabe des„fjakenkreuzbanner“ genau durch⸗ ſtudieren, ſie werden dann dort kaufen, wo die günſtigſten üngebote einen vorteilhaften kinkauf verſprechen. Deshalb iſt es notwendig, das Inſerat für den Zommerſchlußverkauf heute noch zu beſtellen. fjakenkreuzbanner ANZEIGEN- ABTEILUING Heute s. met8. 23. 3ull, 14. ooUnr Hillige mnibus-Sonderfahrt Ab paradeplatz2 Gimmeldinęen— Hildebrandseck— Weinstrabe.. Fföhrpreis Nr... Morgen Sonntag, 24. Jull, 14.00 Unr ODENWALD-RUNDFAHRAT Weschnitz—Tromm— Ulfenbech-Neckar- tal»% 0O Fahfpreis N..80 Kartenverkeuf: Hannh. Omnibusges., O 6, 5, Fernruf 21420 Salon Motorboot„Lohenerin“ führt am Sonntag u/ orms 2 Unr nach— 3 Stunden Aufenthalt. Einsteigestelle nur Frie drichsbrücke (Neckat) Etwachs..— Kinder 50 Pig. Adter's Hatenrundfahrten tägl. 10, 11, 15, 16, 17 Unr Die Fargte uind gegen ſede Witie- rung voliständig geschützt. Schüler-, Formationen, Beiriebs- u. Gesellschafts- lahrten billigst./ Auskunft Ruf 23377 Gerälumige, möblierte Zimmer sind immer be⸗- gehrt. Dureh eine werden auch Ihre Wünsche erfüllt. Nlit N. S. Die neuen Radia-heräte 7778 /39 sind eingetrohsen Cari Fr. Gord R 3, 2 femruf 262 10 LImlic TacmnimacünCn handelstegiſter (Für die Angaben in 0 keine Gewähr) Mannheim, den 20. Juli 9138. Neueintragungen: A 1288 Willy Peter Doſtmann, Mannheim(Holzbau und Holzhandel Frieſenheimerſtr. 21). Inhaber ift Willy Peter Doſtmann, Architekt, Mannheim. A 1289 F. 103 Schveys& Co., Gum⸗ mi⸗ und Aſbeſtwaren, Mannheim⸗ Friedrichsfeld. 5 Handelsgeſell⸗ ſchaft ſeit April 1938. Perſönlich haf⸗ tende Geſellſchafter ſind: Alfred ge⸗ nannt Fred Joachim Schoeps, Kauf⸗ mann annheim⸗Friedrichsfſeld und 51155 Jung, Kaufmann, Mannheim⸗ riedrichsfeld. Veränderungen: A 849 Süddeutſcher Eiſenhandel faae 25& Co., Mannheim(Hafen⸗ ſtraße 21). Karl Häupler, Kaufmann in München, iſt als perſönlich haften⸗ der Geſellſchafter eingetreten. Ein Kommanditiſt iſt eingetreten. Die Kommanditeinlage eines Kommandi⸗ tiſten iſt ermäßigt. Zwei Komman⸗ ditiſten ſind ausgeſchieden. Der per⸗ ſönlich haftende ſellſchafter Katl Häupler iſt allein zur der Geſellſchaft berechtigt. Der perſönlich haftende Geſellſchafter Walter Hoff⸗ mann iſt berechtigt, die Geſellſchaft in Gemeinſchaft mit einem anderen per⸗ ſönlich haftenden Geſellſchafter oder zu vextreten. einrich Allebrand iſt erloſchen. Die Firma iſt geändert in: Süddeutſcher Eiſenhandel Hoff⸗ mann.& Co. Kom.⸗Geſ. A 174 Benſel& Co., (Bankgeſchäft 0 7, 17). Die Kom⸗ manditeinlage von zwei Kommandi⸗ Friedrich Haag in Prokuriſten vertretungs⸗ und zeich⸗ nungsberechtigt iſt. A 197 Karoline Oberländer, Mann⸗ ſia⸗Hygiene⸗Reformhaus, 323 ie Firmeninhaberin iſt letzt die Ehefrau des Kaufmanns Adolf Binder in Mannheim. Kaufmann Adolf Binder in Mannheim hat Ein⸗ zelprokura. 4 66 Kopp ek Detzner, Mannheim goldſtraße 50). Die offene Handelsge⸗ ſellſchaft iſt aufgelöſt. Georg Fried⸗ 1 aufmann in Mannheim, iſt nunmehr Alleininhaber. 907 Adam Watzel& Sohn, Mann⸗ —(Baugeſchaft, Colliniſtraße 27). ie offene Handelsgeſellſchaft iſt auf⸗ A 191 Heinrich Hausmann, Mann⸗ heim(abtelseeiaft 6˙7,), Die offene Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt. Liquidatoren ſind die perſönlich haf⸗ tenden Geſellſchafter Heinrich Haus⸗ mann, Fritz Hausmann und Paul Hausmann. Jeder Liquidator iſt felb⸗ B 187 Rheiniſche Papiermanufaktur Krebs, Alktiengeſellſchaft, urch Beſchluß der Hauptverſammlung vom 29. Juni 1938 iſt die Satzung in Anpaffung an das Aktiengeſetz geändert uͤnd neuge⸗ faßt nach dem Inhalt der eingereich⸗ Niederſchrift, auf welche Bezug genommen wird. Der Gegenſtand des Unternehmens iſt jetzt teilweiſe geän⸗ dert: Vertrieb von Papierfabrikaten en. B 164 Anthraeit⸗ Kohlen⸗ und Koks⸗ Geſellſchaft mit beſchränkter nan erſeburg iſt nicht mehr— ſchäftsführer. Die Direktoren Dietrich Droſte, Mannheim, Franz Bettag, Mannheim, und Dr. Ernſt Gebhard, Mannbeim, ſind zu Geſchäftsführern au, hat derart Prokura, daß er ge⸗ meinſchaftlich mit einem Geſchäfts⸗ Amtsgericht Mannheim F6 3bſB B 64 Deutſche Bank Filiale Mann⸗ heim, Mannheim(B 4,), Zweig⸗ niederlaſſung der firma Deutſche ank in Berlin. Zu Prokuriſten unter Beſchränkung auf den Geſchäftsbetrieb der Zweigniederlaſſung annheim ſind beſtellt; Alfred Kieſe in Mann⸗ eim und Theodor Veltum in Mann⸗ eim. Jeder vertritt in Gemeinſchaft mit einem Vorſtandsmitglied oder mit einem Prokuriſten. Die auf den Be⸗ trieb der Zweigniederlaſſung Mann⸗ eim für Adam Gleich beſchränkte rokura iſt erloſchen. Durch Beſchluß der Hauptverſammlung vom 6. April 1938 iſt die Satzung geändert hinſicht⸗ lich des Vorſtandes, des Auſſichtsrats der Haupwerſammlung und ſonſt in Anpaſſung an das neue Aktienrecht und völlig neugefaßt nach Maßgabe der eingereichten Niederſchrift. Die gleiche beim Gericht des Hauptſitzes erfolgte Eintragung Nr. 126 peröffentlicht. E 234 Belvet, Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim(5 7, 1) Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 29. uni 1 iſt die Geſellſchaft auf rund des Geſetzes vom 5. Juli 193⸗4 über die Umwandlung von Kapital⸗ geſellſchaften in der Weiſe umgewan⸗ delt worden, daß ihr geſamtes Ver⸗ mögen unter Ausſchluß der Liquida⸗ tion übertragen wurde auf ihren al⸗ leinigen Geſellſchafter Leopold Kahn, Kaufmann, Mannheim, der das Ge⸗ ſchäft unter ſeiner bereits im Han⸗ delsregiſter Mannheim eingetragenen Firma Leopold Kahn weiterführt. Als nicht eingetragen wird ver⸗ öffentlicht: Gläubigern der Geſellſchaft, welche ſich binnen ſechs Monaten ſeit dieſer Beranntmachung zu dieſem Zweck melden, iſt Sicherheit zu leiſten, ſoweit ſte nicht ein Recht auf Befrie⸗ digung haben. Erloſchen: .782 Max Nathan, Mannheim— (Mittelſtraße 86). Die Firma iſt er⸗ loſchen. A 11 Alfred Frey, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. A 1201 Salomon Luſtmann, Mann⸗ heim(F 5,), Die Firma iſt erloſchen. 5 0 wurde im Deut⸗ ſchen Reichsanzeiger Nr. 121 und in doch das Kleid ſchlanke trinken. Es ßig genoſſen nend und iſt, u haben in B 3/2 p§ Bmu- 12 Liu. Dpel⸗ „Gejällt ir das? „Rein, zu mager.“— „Aber Arthur, ich meine ke Linie? Gut, läßt man ſich gefallen. Aber über⸗ Zeinlan, ſollten mal eme zeitlang regel⸗ mäßig ein gutes dunkles Bier und zwar am beſten Bürgerbräu Rektar ſchmeckend, mäßig alko⸗ holhaltig, es wirkt mä⸗ meinen nervenentſpan⸗ Abend getrunken, geeig · net den—* fördern. ürgerbräu⸗ aftſtätten, Bierhand⸗ lungen und zahlreichen Lebensmittel ge Auiomarkt ſiu ineisiemiasse Lim.r, II. Fiat- Limous. Atürig Alle Wagen preiswert zu verlauf. Schwetzinger Straße 144. Neu-Deutschland nach Worms Sonntas, 24%, Juli, hin u. zurück Mk. 1. 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Auszug aus den VUeberschriften des Inhalts: Wozu dient das Konkordat? — Der Papst kann Staats- gesetze aufheben.— Oester- reich darf nicht in Ruhe leben. — Die Staatskommissare des — Papstes. Völkische Buchhandiung befugt iſt. Automarkt Dpel 13. Linous. Atür, gut gepflegt, in ta⸗ delloſem Zuſtand, zu verkaufen. Adreſſe zu erfr. u. 13 118“ im Verlag DMW oder BMu-Huto in tadelloſ. Zuſt., 10—2 Vi zu kaufen geſucht. Angb. v. Baujahr, Klm. u. äuß. Preis erb. u. 109 555VcS an d. Verlag d. B. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilh. Kattermann Stellvertreter: Karl M. Hageneier ein Urlaub).— Chef vom Dienſt: Helmuth Wüſt.— Verantwortlich für Innenpolitit: Helmuth Ariſch für Außenpolitik Dr. Wilhelm Kicherer; für Wirtſchaftspolitik und Handel: Wilhelm Ratzel; für Bewegung: Friedrich Karl Haas(in Urlaub: Vertreter: Helmuth Wüſt): für Kulturpolitik, Feuilleton und Unterhaltung: Heimut Schulz; für den Veimatteil: Fritz Hags(in Urlaub: Vertreter: Franz Stütz); für Lokales: Friedr, Karl Haas(.3t. Helmuth Wuſt); für Sport: Jülius Et; Geſtaltung der B⸗Aus⸗ gabe: Wilhelm Ratzel; für Beilagen: Dr. Hermann Knoll ein Urlaub) und Carl Lauer; für die Bilder die Reſſortſchriftleiter, ſämtl, in Mannheim.— Ständiger Berliner Mitarbeiter: Prof. Dr. Ahane von Leers Berlin⸗Dahlem.— Berliner Schriflleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin SW 68, Charlottenſtraße 82— Sprechſtunden der Schriftleitung: täglich von 16—17 Uhr(außer Mittwoch, Samstag und Sonntag).— Nachdruck fämtlicher Originalberichte verboten. Druck und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗BVerlag und Druckerei Gmbg. Geſchäftsführer: Direktor Kurt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlagsdirektion: 10.30—12 nor laußer Samstag und Sonntag).— Fernſprech⸗Rr. lür Verlga und Schriftleitung? Sammel⸗Nr. 354 21. Für den Anzeigenteil verantw.? Wilh. M. Schatz, Mhm. Zur Zeit gelten folgende Preisliſten: Geſamtausgabeé Ar. 3 Ausgabe Mannbeim Nr. 11. Ausgabe Weinheim Nr. 9, Ausgabe Schwetzingen Nr. 9.— Die Anzeigen der Ausgaben A Morgen und Abend erſcheinen aleich⸗ zeitia in der Ausgabe B. Frübausgabe 4 Mhm.,„ uber 16 500 Abendausgabe 4 Möm. über 14 400 Ausgabe 6 Mhm.„über 23200 Ausgabe A und B Mannheim über 41 350 Frühausgabe 4 Schw. über Abendausgabe 4 Schw. über 600 Ausaabe B Schw. über 6 350 Ausgabe A und B Schwetzingen über 15 00 usgabe m. Ausgabe B Whm. über.200 Ausgabe A und B Weinheim über 3 70 Geſamt⸗DA. Monat Juni 1938 über 42 U00 Die erxgreitende liebeshagödie Zzweier Achtzehnjähriger! nach dem bekannten Bühnensilũck von Nox Halbe IIInuMIneennn Haupfdarsfeller: Eugen Klöpfer- Werner Hinz Kristina Söderbaum- Hermann Braun Was zagen unzere BZBeucher zu diesem Film? es Waren Stunden. die unvergeßlich zind Letæte Jage Samstag:.50.20.20.30 Unr .00.00.10.25 Unr Sonntag: AIHAASRA LISEILLE Lachen am laufenden Band über. die Orig. Pickardt Comp. in ihrer tollen Burleske WITII NUcK Saͤgt en 1 Eintritt 50 u. 50 pfennig- Getrönke ab 62 Pfennig Ballkaus Hannheim, am Schlob 5onntag 24. Iuli 1938 abends.50 Uhr K Nilitär 30 Pfg. Eintritt: 50 Pfg. Restaurant— Kaffeenaus— Pension echareemünũ— r stuben“ zum Kurgarten Schöne Fremdenzim. m. fl. w. u. k. Wass. la Küche u. Keller Sonntags Kaffeekonzert. Abends Tanz. Parkplatz. Tel. 256 Frie drĩichspark Samstag 8 Uhr und 5onntag.50 Uhr aàbends TANZ Eintritt RN-.50- Hihitär Rrl-. 30 Mittagessen preĩiswert und gut EIMTAEITT FREI1 Sonntagnachmittags- Konzert! Ein spannender Kriminalsioſf in einem neuen Tobis- Film ganz großen Formais Illxim frad Camilla Horn als Vera Dalmafoff, die raflinierie Hellerin dieser abgeieimi 6G ln welteren Haupfrollen: Paul Klinger- Karl Martell Karl Günther- Franz Araz dorf Ein dramalisch bewegier, abenleuerlicher Fllm, der sich im Rahmen des mondänen Gesell- schaftslebens in Paris und NMonte Corlo abspielt Erstautfünruna heute Samstag Neueste Deulig-Lonwoche und Kulturfilm: „ln der Felsenwildnis des Elbsands ieingebirgesꝰ .00.25.15.30 Unr .00.05.15 38.30 Uhr Samstag: Sonntag: SchAUSU˙ —4 café-Restaurant Zeughau 5 94 15 am Zeughausplatz Fernruf 22023 9 Gemiltliches Familien-Café Samstag u. Sonntag VERIAXANGERUNG Samstag, 23. Juli 1938 wie der die lustige Mondschein- Lamper-Fahrt nach Vonns Musik e Ianz e Restaurationsbetrieb Abfahrt 20.30 Uhr Rückkunft 24 Uhr. Fahrpreis: Hin und zurück RM 1. 40 Einsteigestelle bei der„Köln-Düssel- dorfer“, kurz unterhalb der Rheinbrücke · Die Fahrt findet bei jeder Witterung statt. Regensichere Sitzgelegenheit. Karten bei Mannh. Reisebüro-Plankenhof..d. Einsteigest. Magda Schneider Wolf AlbachRetty in dem lustigen, musi— kalis chen Großfilm: Flühngsunt Anmnanunannnummmmmmannnnnnanmmm nach Mofiven der belieblen Opereffe von Josef Strauß ln weiteren Haupltrollen: Hilde von Stol2, fudolf Platie Hubertv. Meyerinck Fritz Odemar ln helden Theatern: Beginn Scala: 82..00.10.20 Unr 80..00.10.20 Unr Beginn Capliol: Sa..15.20.30 Uhr 80..00.00.20.30 ScAIA⸗ CApITOI Meßplai2 NMeerieldstr. 36 Ein menschlich stark fes- film von hohem Niveaul lutta Freybe, ingeborg v. Kusserow/, Rans Leibelt Hermann Braun. Koppenhöfer. Herbert Hübner, paul Ctto u. a. Mousik: HANS EBENT Spielleitung: beter paul unuer UFA-wocHENSCHAU UFA-KULTURFILM Wo..00.30.30.30 Uhr So..00.00.15.30 Uhr Für Jugendliche zugelassen UüpAiAr Das Schicksal der schönen Cornelia Contarini Dreiklang d- palast 2⁰ 5— Glor— 50 ab 2 ar .00 5. 0 Echte Lebensnähe, Spannung und ein Schuß Sensation sind die Elemente dieses „künstlerisch wertvollen“ Spitzenfilmes! BEEINA MAAMEIM LICHTSPpIELE rEcνυν A Dos modeme ITheeter im Sũden der Stadt Bis einsechl. Mentagl Ein Ula- Filmwerk mit ganz großer Besetzung Brigitte Horney. M. Wieman u. a. in: Inna Favetti Wo:.30 u..30 Uhr-So: ab.30 Unr Sonntag nachm..00 Uhr unsere belieble Jugendvorstellg. ———= ApITOI. Heute Samstag Nacht-vorstellung 1.45 letzte Wie derholung Magda Schneider · Jvan Petrovich peier Bosse · Oskur Sima · Poininer ffäleniabe-fiaeneiſ Von Liebe und freier Mutterschaft! Uchispiel- haus üſler s1sS MoNTAG: Jenny Jugo— bustav Fröhlich Oie hleine und die groſse Liebe Werht alle fürs „ Durlaclret wlof“ die sehenswerte Gaststätte ſur fecler man Mannheim P6 anden PFlanken Im Plankenkeller Bier vem Fas!l Restaurant Bierkeller Münzstube Automat 4 5. china-Dolb⸗ ein vlelberüchtigtes Hafenmädchen aus dem gro- Ben Seemanns- und Piraten- film, kämpft, geschossen und ge-⸗ in dem geliebt., ge⸗ foltert wird: gold nceſi Singceyore Ein Sens at ions film nach Strich und Faden, mit Zün- dern gespiekt, fesselnd in jeder Einzelheit. Ein Abenteurerfllm, der Ihnen den Atem rauben wird! Nur heute Samstag und morgen Sonntag Sodafantàne 1 11— Angenehmer, K ühleir Aufenth/al im herrlich gelegenen Bircenauer ral- Große Sportplätze- Modernste Sprungturmanlage Sonntag 700 Un Nldesheim E71.80 .25 Uhr Speyer- 11.45 Uhr Worms- 13.00 Uhr b. Kobl.- 14.25 Uhr Speyer- 19.45 Uhr Worms Abfahrt, Auskunft: Köln-Düsseldorfer unter der Rheinbriucke reehts Zwei besondere ScHNUBURC K 1, 5, Breite Straße Der Vorverkauf hat begonnen! Jugendliche nicht zugelassen! Sonderprogramm: Friedrich Voss, Dresden-A. Ruf 20240 sa sturmbann 111/171 Dohin hente abend: Beöchten Sie unsere Vergnuügunęsònzeigen! Zesuaclit ammkeirner Tierpark .das MaldrestaU,]]Uan Karlslern Töslich geöffnet! Herrlich im Kòfertaler Wald Neu alle alen Fiere aller Lenderl Neu ——————— —— —nfm Bis derts g züglich den. Si dervoll⸗ ches St dieſe B erſchwi handge dreihur Mit kam ein gann, i Bilder und die Papier man au Holz. E werden Holztaf ben ſoll Beliebe Abdruck denen ſteckte, k Da bi die gri Gensfle 1400 in in Str glücklich Schriftz einzuſch Druck a nachher anderen Da bein nen Let er ſpäte über. I. kein gel zen Buc Im 8 nach M Verſuche weihte Johann Schöffer Geheim fer erkar teilhafte: zu gieß ſchneider mit der gedruckte teiniſche endet. 2000 Gu derte die dazu nic Fauſt ih und erhi Gerätſche berg ſchi ſtarb 146 geſſener Die er Methode die Men ſtaunen. Geſchrieb greifen,! ng und ein ente dieses zenfilmes! iilm nach mit Zün- selnd in elt. n ird! stag und nntag ere traße degonnen! lgelassen! n: den-A. Ibend? ie unsere anzeigen! — EZean Ragsbe ah, e — — —————— ——————— ————— 77 5— —4 ——— . ◻——.— *.——— 9——————— 7* 0 22—————.—— 15—— ————— ————— Jahrgang Folge 289 2— — ten Schöpfer und Erfinder ninter dem Papier Eine Galerie großer deutscher Männer/ Von Josef Kamp Gutenberg zählige Blätter auf einmal und ſo ähnlich her⸗ zuſtellen ſeien. Manche glaubten ſogar an Zau⸗ Bis zum Anfang des vierzehnten Jahrhun⸗ berei. Mehrere Jahre blieb die Kunſt ſelbſt ein derts gab es nur geſchriebene Bücher, die vor⸗ tiefes Geheimnis. züglich von den Kloſtermönchen angefertigt wur⸗ Bis im Jahre 1462 das Kurfürſtentum Mainz den. Sie brachten es darin nicht ſelten zu wun⸗ in kriegeriſche Handlungen verwickelt und die dervollen Leiſtungen, wovon noch heute man⸗ Stadt Mainz ſelbſt erobert wurde. Hierbei fie⸗ ches Stück in den Muſeen Zeugnis gibt. Allein len auch Fuſts Werkſtätten dem plündernden dieſe Bücher hatten einen Fehler, ſie waren un⸗ Feind zum Opfer. Die Geſellen flohen in alle erſchwinglich teuer, und eine einzige handgeſchriebene Bibel konnte wohl dreihundert Taler koſten. Mit dem vierzehnten Jahrhundert kam eine neue Methode auf. Man be⸗ gann, in hölzerne Täfelchen allerlei Bilder und Sprüche zu ſchneiden und dieſe dann auf Pergament oder Papier abzudrucken. Bald ſchnitt man auf dieſe Weiſe ganze Seiten in Holz. Sollte nun ein Buch gedruckt werden, ſo gebrauchte man ſo viel Holztafeln, als das Buch Seiten ha⸗ ben ſollte. Das Buch ließ ſich ſo nach Belieben vervielfältigen. Nach dem Abdruck aber hatten die Tafeln, in denen ſo viel Mühe und Arbeit ſteckte, keinen Wert mehr. Da brachte ein deutſcher Edelmann die große Umwälzung. Johannes Gensfleiſch zum Gutenberg, der um 1400 in Mainz geboren wurde und in Straßburg lebte, kam auf den glücklichen Gedanken, lieber einzelne Schriftzeichen in buchene Stäbchen einzuſchneiden und dieſe für den Druck aneinander zu reihen, um ſie nachher wieder ablegen und für jeden anderen Druck verwenden zu können. Da beim erſten Verſuch die hölzer⸗ nen Lettern aber zerſprangen, ging er ſpäter zu bleiernen und zinnernen über. In Straßburg jedoch kam noch kein gelungener Abdruck eines gan⸗ zen Buches zuſtande. Im Jahre 1445 kehrte Gutenberg nach Mainz zurück und ſetzte ſeine Verſuche fort. Einige Jahre ſpäter weihte er den reichen Goldſchmied Johann Fuſt und den Pfarrer Peter Schöffer aus Germersheim in ſeine Geheimniſſe ein. Der Pfarrer Schöf⸗ fer erkannte bald, daß es viel vor⸗ teilhafter ſei, die Buchſtaben einzeln zu gießen, ſtatt ſie mühevoll zu ſchneiden, und von nun an ging es mit der Kunſt raſch voran. Als erſtes gedrucktes Buch wurde 1456 eine la⸗ teiniſche Bibel in drei Bänden voll⸗ endet. Doch der Erfinder Gutenberg ſollte nicht lange Freude haben an ſeinem Werk. Sein Teilhaber Fuſt, der ihm 2000 Gulden vorgeſtreckt hatte, for⸗ derte dieſe zurück. Als Gutenberg ſich dazu nicht in der Lage ſah, machte Fauſt ihm kurzerhand den Prozeß und erhielt ſämtliche Schriften und Gerätſchaften zugeſprochen. Guten⸗ berg ſchied als Teilhaber aus. Er ſtarb 1467 zu Mainz, ein armer, ver⸗ geſſener Mann. Luther Die erſten nach Gutenbergs neuer Methode hergeſtellten Werke ſetzten die Menſchheit in beiſpielloſes Er⸗ ſtaunen. Man hielt das Gedruckte für Geſchriebenes und konnte nicht be⸗ greifen, wie in ſo kurzer Zeit ſo un⸗ Wier ist der Siorkere 2 Winde und ſuchten ſich nach und nach ſelbſtän⸗ dig zu machen. So ward das Geheimnis all⸗ mählich verraten, und ehe das Jahrhundert zu Ende ging, hatte ſich die wichtige Erfindung über ganz Deutſchland verbreitet. Und doch blieb der gemeine Nutzen von Gu⸗ tenbergs ſchwarzer Kunſt dem größten Volks⸗ teil vorerſt noch unerſchloſſen. Wohl kamen auch ſchon da die erſten Bibelüberſetzungen heraus, verſchiedene in hochdeutſcher und einige in plattdeutſcher Mundart. Allein das Latein als Kirchenſprache blieb auch als Schriftſprache vor⸗ herrſchend, und dem gemeinen Volk, ſoweit es des Leſens und Schreibens mächtig, war mit dem Gedruckten in den ſeltenſten Fällen beizu⸗ kommen. Dazu bedurfte es erſt eines Mannes wie Martin Luther, der als Schöpfer und Bahn⸗ brecher der deutſchen Sprache in der erſten Hälfte des ſechzehnten Jahr⸗ hunderts zu wirken begann. Das deutſche Kirchenlied blühte unter ihm auf wie ein mächtiger, grünender Baum. Nachdem der Kaiſer im Jahre 152¹ über ihn die Reichsacht ver⸗ hängte und er ſich verborgen halten mußte, begann er auf der Wartburg ſeine große deutſche Bibelüberſet⸗ zung, die 1534 vollendet wurde. Es mag wohl manchem übertrieben er⸗ ſcheinen, wenn Luther von ſich be⸗ hauptete, er habe„die Bibel zuerſt unter der Bank hervorgezogen“, es ſteckt aber doch gewiß Wahrheit da⸗ rin, und durch ihn erſt fand Guten⸗ bergs Erfindung die Möglichkeit, breit und tief in das Voll vorzu⸗ ſtoßen. Damit diente dieſe junge Kunſt zugleich in unvorſtellbarem — Luthers reformatoriſchem erk. Schöffer Durch Gutenbergs Erfindung wurde es möglich, viele Arten Bü⸗ cher in beliebig hohen Auflagen ſchnell und zu einem wohlfeilen Preiſe herzuſtellen. Die Folge da⸗ von war, daß der Papierverbrauch in einem bisher nicht gekannten Maße ſtieg. Papier aber gewann man, wie ſchon in uralter Zeit, aus den Ab⸗ —0 von Leinen und üblichen Stof⸗ en. Infolge des immer ſtärker werden⸗ den Papierbedarfs, trat nun man⸗ cherorts ein Mangel an ſolchen Ab⸗ fällen auf. So war es auch im Jahre 1760 zu Regensburg. Die Papiermüller ka⸗ men in Not. Sie vermochten nicht mehr genügend Papier zu liefern, weil ihnen der Rohſtoff fehlte. Das brachte den evangeliſchen Pfarrer Schäffer auf ernſthafte Ge⸗ danken. Die Ratloſigkeit der Papier⸗ müller ließ ihn nicht los. Als er eines Tages in ſeinem Gar⸗ ten ſaß und ein Weſpenneſt beobach⸗ tete, fiel ihm auf, daß die Wände des Neſtes papierähnlichen Charak⸗ ter auſwieſen. Nun ließ ihn das Problem nicht mehr zur Ruhe kom⸗ men, er ſuchte den geheimnisvollen Bauſtoff des Neſtes zu ergründen. Einige Zeit ſpäter ſaß er zu Hauſe am offenen Fenſter. Da ließ ſich eine Weſpe auf dem Fenſterbrett nieder nend machte ſich dort zu ſchaffen. Schäffer beobachtete ſie genau. Er entdeckte in der Weſpe einen kleinen Papiermüller, denn ſie löſte aus der verwitterten Fenſterbank Faſer auf Faſer, zerkaute und mengte dieſe ſo⸗ Auin.: Leo Helß, Heidelberz; lange mit Speichel, bis das Holz in eine breiige Maſſe verwandelt war, öpfer und Erfinder hinter dem Papier kllinimummummmimmiiniimiinmnmmimmiMrimimimmiimumnmmimmuntimimmiukinmimiiizitumiiiiiimnuliirinmunnimuirrtimmirkrunlririinlikimmmmuiiriumuniiiimunriimmuniminmunrrimmniirsimniirrimuriiimiuiijtiimutiiiitimisiiriimiĩsirtimiiizktitiüüsisvimiissititiuntistiumsisssttiuutitittt fortseung von Selte 1 Das beſagte dem beobachtenden Pfarrer genug. Er ſetzte ſich mit den ratloſen Papiermüllern in Verbindung, um ihnen ſein errungenes Wiſ⸗ ſen mitzuteilen. Allein, wie es noch wohl jedem Erfinder zunächſt erging: man ſchalt ihn einen Narren und ließ ihn dafür laufen. Gekränkt und beleidigt verſuchte Pfarrer Schäffer ſich nun ſelbſt an ſeiner Entdeckung. Er gab die letzten Taler dafür her, richtete in ſeinen Stuben eine Art Papiermühle auf und dingte gegen Lohn einen Papiermachergeſellen. Dann begannen ſie ihre Verſuche mit Sägemehl und Hobelſpänen, und nach langen Mühen konnte Schäffer den überklugen Papiermüllern eines Tages ein aus Holz hergeſtelltes brauch⸗ bares Papier vorlegen. Dennoch entging auch dieſem Erfinder der Lohn all ſeiner Mühen. Er ſtarb im Jahre 1790, und mit ihm wurde ſein Werk vergeſſen. Sechzehn lange Jahre mußten vergehen, ehe ein anderer, von gleichen Gedankengängen ge⸗ leitet, zum Erfolg damit kam. Der Webermei⸗ ſter Keller aus Sachſen, ein Mann, dem Schäf⸗ fers Verſuche ganz fremd geblieben waren, ſah eines Tages ſeinen ſpielenden Kindern zu. Sie unterhielten ſich damit, aus Kirſchkernen Ketten zu machen. Dieſerhalb wurden die Kirſchkerne in ein weiches Brett gedrückt und dann mit einem rauhen Stein bearbeitet. Vater Keller hatte dasſelbe Spiel oft genug betrieben, und er ſah ſich, während er ſeinen Kindern zuſchaute, noch deutlich als Junge in gleicher Beſchäftigung auf der Treppenſtufe des Hauſes ſitzen. Er erinnerte ſich, daß er das Brett häufig mit Waſſer vorher angefeuchtet hatte, um die Kirſchkerne tiefer eindrücken zu können. Beim Schaben mit dem Stein hatte ſich alsdann das Holz, abgeſchliffen und mit dem Waſſer vermiſcht, in eine breiige, milchige Flüßigkeit verwandelt. Das brachte ihn nun plötzlich auf einen Gedanken. Er wiederholte die ſchon früher unternommenen Verſuche, kam den damaligen Fehlern auf die Spur und konnte endlich das erſte Holzpapier einwandfrei zeigen. Der Prediger Schäffer war mit ſeiner Ent⸗ deckung zu früh gekommen, Keller wurde durch ſie zum gefeierten Mann, während man jenen vergeſſen hatte. Gabelsberger Im Jahre 1792 war in München der Inſtru⸗ mentenmacher Gabelsberger geſtorben und hatte ſeine Frau mit vier Kindern in ärmlichen Ver⸗ hältniſſen zurückgelaſſen. Frau Gabelsberger mußte ſehen, wie ſie durchkam, und ſo wurde beſchloſſen, den Sohn Franz zum Großvater nach Haag im Ober⸗ bayeriſchen in die Lehre zu ſchicken. Er ſollte das Sattlerhandwerk erlernen. Dem Franzl. ſagte die Arbeit wenig zu, ſein Sinnen und Trachten galt mehr den Büchern, und obendrein war er ein ſchwächlicher Junge. Vorerſt aber ſaß er bei ſeinem Großvater feſt. Da der Franzl gut ſingen konnte, nahm ihn der Lehrer und Chorregent Plinkhardt in ſeinen Kirchenchor auf. Als er einſt bei einer großen Kirchenfeier mitwirkte, wurde er von den Klo⸗ ſterherren von Attel„entdeckt“. Sie nahmen ſich ſeiner an und führten ihn der Kloſterſchule der Benediktiner in Ottobeuren zu. Hier fiel der kleine Franzl durch ſeine wun⸗ derbare Handſchrift bald auf. Dieſe Handſchrift war ſo klar und kunſtvoll, als ſei ſie geſtochen und nicht mit der Hand geſchrieben. Doch das Leben in der Kloſterſchule währte nicht lange. Im Jahre 1803 wurden die Klöſter in Bayern ſäkulariſiert, und der Franzl mußte gehen und wandern. Er nahm ſeinen Weg nach München und fand dort durch fördernde Gönner Aufnahme auf dem Gymnaſium. Auch dieſe Zeit ging vorüber, weil die Mittel verſiegten, und ſo mußte der Zwanzigjährige ſehen, wie er ſelbſt ſein Brot verdienen konnte. Er fand 1809 eine beſchei⸗ dene Stelle als Schreiber bei der Königlichen Kreisregierung in München. Da er durch ſeine Handſchrift immer wieder auffiel, kam er ſchließlich auf den Einfall, Schreibtafeln als Muſtervorlagen herauszu⸗ geben. Sie wurden lithographiert und kamen in manchen Gegenden Deutſchlands in den Schulen zur Verwendung. Allein einen klingen⸗ den Lohn erntete Gabelsberger nicht damit, er mußte ſich mit wenigen Gulden begnügen, ob⸗ wohl dieſe Tafeln in mehr denn hunderttauſend Exemplaren verbreitet wurden. Inzwiſchen jedoch war Gabelsberger Kanzliſt im bayeriſchen Miniſterium geworden. Alles wäre gute geweſen. Doch kam der junge Stre⸗ ber in arge Verlegenheit. Er mußte Diktate auf⸗ nehmen, und ſein Vorgeſetzter, der Herr Mini⸗ ſterialrat diktierte beängſtigend ſchnell. Gabels⸗ berger kam nicht mit, er war es gewohnt, pein⸗ lich ſauber und ſchön zu ſchreiben. Das geht natürlich nur, wenn man die Feder hübſch langſam und vorſichtig führt. So kam es faſt täglich zu unliebſamen Zurechtweiſungen, und eines Tages hieß es:„Gabelsberger, ſo geht das nicht weiter. Eure geſtochene Handſchrift in Ehren, aber meine koſtbare Zeit kann ich ihr zuliebe nicht opfern. Er muß ſchneller aufneh⸗ men oder ſeinen Platz einem anderen räumen!“ Run war guter Rat teuer. Es mußte ein Ausweg gefunden werden. Gabelsberger ſetzte ſich zu Hauſe hin und be⸗ gann ſich im Schnellſchreiben zu üben. Dabei ſtieß er ſich bald an Worte, die ſich häufig und immer wiederholten und viel Zeit in Anſpruch nahmen. Es kam ihm der Gedanke, wenn man dieſe Worte abkürzen oder durch Zeichen erſetzen würde, ſei ſchon ein großer Vorſprung gewon⸗ nen. Dann ging er weiter und überlegte, ob man nicht gleich einzelne Buchſtaben raum⸗ und zeiterfparend abändern könne. So ſaß er Abend für Abend und ſuchte nach ſinnvollen und leicht ſchreibbaren Abkürzungen und Zeichen, die er immer wieder ſchrieb und ſich feſt einprägte. Bald hatte Gabelsberger die Hemmungen überwunden, er konnte ſeinen Vorgeſetzten zu⸗ frieden ſtellen. Freilich, ſeine Freunde und Kollegen, denen er über ſeine Erfindung ſprach, ſchüttelten den Kopf. Die Kurz⸗ oder Schnellſchrift mochte für ihn ſelbſt ein Notbehelf ſein, weiterhin jedoch glaubte man ihr keine Bedeutung beimeſſen zu dürfen. Gabelsberger aber ließ ſich nicht täuſchen. Er arbeitete zähe und emſig an ſeiner Erfindung, und er ſah endlich ſeine Mühen belohnt. Im Jahre 1818 trat in Bayern der Landtag zuſam⸗ men. Es war eigens ein berühmter Schnell⸗ ſchreiber aus Dresden beſtellt worden, der die öffentlichen Reden aufnehmen ſollte. Gabelsberger aber war als erſter und ein⸗ ziger Stenograf vertreten. Und ſiehe! Nach Schluß der Tagung ſtellte ſich heraus, daß Gabelsbergers Niederſchriften bis auf den letzten Satz und Zwiſchenruf richtig feſtgehalten waren, während des Schnellſchrei⸗ bers Reinſchrift viele Ungenauigkeiten und Ver⸗ drehungen enthielt. Später machte der Miniſter Fürſt Waller⸗ ſtein Gabelsberger zu ſeinem Sekretär. Der Staatsmann ſtellte hohe Anforderungen an ihn. Oft mußte er mehreren Schreibern zugleich ver⸗ ſchiedene Texte aus den Stenogrammen in die Feder diktieren. Gabelsberger konnte es, er hatte die letzten Schwierigkeiten überwunden. Ja, er brachte es mit ſeiner Schnellſchrift fertig, Man kam über die Schnellpreſſe zur Rota⸗ tionsmaſchine und gelangte dahin, daß ein end⸗ loſes Papierband, von der Rolle laufend, ver⸗ ſchiedene Zylinderpaare durchquerte, auf denen die gegoſſenen Druckplatten befeſtigt waren. Heute ſind Maſchinen in Betrieb, die bis zu 100 000 Zeitungen in der Stunde aufgeſchnitten und gefalzt, abgezählt und zum Austragen fer⸗ tig, liefern. Ja, es beſteht die Möglichkeit, Zei⸗ tungen im Umfang bis zu 96 Seiten in einem einzigen Durchlauf zu drucken. Friedrich König fand ſpäter ſeinen Weg nach Deutſchland zurück. Er wurde mit ſeinem Ar⸗ beitskollegen Andreas F. Bauer der Gründer der erſten Schnellpreſſenfabrik König und Bauer in Oberzell bei Würzburg. Mittenhofer Im Jahre 1822 wurde dem Tiſchler Mitten⸗ hofer in dem kleinen Dorfe Partſchins bei Me⸗ ran in Tirol ein Sohn geboren, der in der Taufe den Namen Peter erhielt. Fortuna hatte den alten Mittenhofer, wie das bei einem einfachen Tiſchler nicht anders zu erwarten iſt, mit zeitlichen Gütern nur kärglich bedacht. Was lag darum näher, daß auch der Sohn Peter, als er herangewachſen war, des Vaters Handwerk ergreifen ſollte. Peter Mittenhofer jedoch nahm das Leben von der leichten Seite, er bereitete dem Vater allerhand Kummer. Ueberall war er ein tüch⸗ tiger Kerl, nur nicht daheim in der Werkſtatt. Viele Pläne gingen ihm durch den Kopf, und nach Meinung der Nachbarn waren es recht verrückte Pläne. Oder war es nicht verrückt, eine Maſchine bauen zu wollen, auf der ein Blinder ſchreiben konnte? Peter Mittenhofer wollte ſo eine Maſchine bauen. Er hatte es ſich in den Kopf geſetzt, und er führte wahrhaftig ſein Vorhaben durch. Im Jahre 1864 trat er mit einem Apparat ans Licht, der es einem Blinden möglich machte, durch völlig im Dunkeln Anſagen und Verordnungen bloßes Andrücken eines Fingers, Papier zu „. Und ſor Morn elnen Blumengruß von der ferlenwlese entgegenzunehmen. Um nicht mit den Zeilen durcheinander zu geraten, hatte er ſich für die⸗ ſen Zweck ein eigenes Linienſyſtem erdacht. Später wurde ihm nahe gelegt, ſeine Erfin⸗ dung der Allgemeinheit zugute kommen zu laſ⸗ ſen und ein Lehrbuch herauszugeben. Er folgte dieſem Rat, doch fand ſich kein Verleger bereit, das Buch aus eigenen Mitteln zu drucken. Ga⸗ belsberger wagte es auf eigene Koſten und kam obendrein noch in Schulden. Er hat wenig Freude daran gefunden. Ein Schlaganfall machte im Jahre 1849 ſei⸗ nem Leben ein Ende. König Die erſte Vorrichtung zum Drucken war ſchon im Jahre 1439 erfunden worden. Und wie es im Weſen der Technik liegt, daß ſich aus dem Primitiven heraus jeder einzelne Vorgang langſam entwickelt und vollkommener geſtaltet, ſo war auch das alte Druckverfahren denkbar einfach und vorſtellhaft. Es wurden zwei Plat⸗ ten aufeinander gepreßt, von denen die eine die Druckform, die andere den Papierbogen hielt. Der Druck erfolgte alſo direkt und auf einmal, und dazu war ein hoher Aufwand von Kräften nötig. Da erfand im Jahre 1812 ein Mann namens König die Zylinderdruckpreſſe. Friedrich König, 1774 in Eisleben geboren, war als Buchdrucker nach England gekommen. Er hatte lange darüber nachgegrübelt, wie dem Flachdruckſyſtem vorteilhaft beizukommen ſei. Schließlich ſagte er ſich, daß, wenn der zum Druck vorgeſehene Papierbogen auf einen Zy⸗ linder geſpannt und in abrollender Bewegung gegen die Druckform gepreßt würde, nur mehr der halbe Kraftaufwand erforderlich ſei. Denn logiſcherweiſe erfolgte der Druck dann nicht auf einmal, ſondern allmählich. Damit hatte König die Schnellpreſſe erfunden. Scherl-Bilderdlenst(K) beſchreiben. Freilich ging es mit dem Schrei⸗ ben noch langſam, und die Typen beſtanden auch nur aus ſpitzen Nadeln, denn die Maſchine war ja für Blinde gedacht. Nun aber hatte den Peter Mittenhofer das Erfinderfieber gründlich gepackt. Von ſelbſt lag für ihn der Gedanke nahe, als nächſten Ver⸗ ſuch eine Maſchine mit normalen Buchſtaben zuſammenzubaſteln. Tage und Nächte hielt ihn das Werk in Spannung. Als er es fertig hatte, ſtand vor ihm die erſte wirkliche Schreibma⸗ ſchine auf dem Tiſch. Die Typen färbten ſich ſelbſtändig ſchwarz, die Zeilen liefen regel⸗ mäßig fort, das Papier ſchob ſich an einer Rolle vor den Buchſtaben her, und nach jedem Wort fiel durch Anſchlag eine Klappe, die ſtellte den nötigen Zwiſchenraum her. Eine regelrechte Maſchine zum Schreiben, von der Peter Mit⸗ tenhofer ſchon lange geträumt! Er packte ſein großes Werk in den Koffer, reiſte nach Wien und ging keinen anderen als Kaiſer Joſef in einem Majeſtätsgeſuch um eine Beihilfe an. Der Monarch ließ ſich herbei, dem Erfinder das Modell aus Gutmütigkeit gegen 150 Gulden abzukaufen, und es wanderte in die Modell⸗ ſammlung des Wiener Polytechniſchen Inſti⸗ tuts, wo es in einer Ecke allmählich verſtaubte. Vom Peter Mittenhofer hörte man nichts mehr, er ſtarb in Jahre 1893 in ſeinem Heimat⸗ ort Partſchins als unbeachteter Zimmermann. Seine Idee hingegen wurde angeblich durch Carlos Glidden, der den Apparat als Student am Wiener Polytechniſchen Inſtitut kennen ge⸗ lernt hatte, nach Amerika getragen, und von hier aus wanderten dann vom Jahre 1873 an die erſten Schreibmaſchinen in die Welt. Stephan Am 9. Oktober 1874 wurde in Bern in der Schweiz ein höchſt bedeutſames Abkommen ge⸗ troffen. Es fanden ſich die geſamten Kultur⸗ länder der Welt zuſammen, um ſich zu einer all⸗ umfaſſenden Verkehrsorganiſation zu verſchmel⸗ zen. Der Weltpoſtverein kam zuſtande, eine Or⸗ ganiſation, ſo gewaltig, wie ſie die Erde je vor⸗ her geſehen hat. Der eigentliche Gründer war ein Deutſcher, Generalpoſtdirektor Heinrich Stephan. Dieſer Mann war eines einfachen Handwer⸗ kers Sohn, und ehe die Laufbahn ihn aufwärts trieb, hatte er lange unbeachtet als kleiner Be⸗ amte ſein Leben gefriſtet. Als er noch Poſtrat in Göttingen war, hatte er tagtäglich viele Beſchwerden entgegenzuneh⸗ men und gewiſſerhaft zu prüfen. Das erforderte viel Mühe und Arbeit, denn das Poſtweſen ſteckte noch in den Anfangsſchuhen und der Amtsſchimmel ging noch einen geruhigen Trab. So waren der Beſchwerden ohne Zahl, und weil auch der Bürger noch gemächlich dahin⸗ lebte, nahm er ſich für ſeine Beſchwerden recht weitausholend Zeit. Er ſetzte ſich hin und ſchrieb einen langen, womöglich doppelbogigen Brief an den Poſtrat in Göttingen. Stephan nahm es mit den Beſchwerden ernſt, wenn auch in einem etwas anderen Sinne, als man hätte erwarten ſollen. Er überlegte bei ſich, wie die braven Meckerer am beſten dahin zu bringen ſeien, ſich kurz und bündig zu faſſen. So kam er auf den Einfall, eine einfache Karte in den Verkehr zu bringen. Er ſetzte ſich mit dem Göttinger Drucker Lange in Verbindung, dieſer druckte eine An⸗ zahl Karten, und Stephan legte ſie ſtolz ſeiner oberen Behörde vor. Natürlich war dieſe ganz anderer Meinung als der Göttinger Poſtrat. Sie ließ ſich nicht überzeugen, daß mit wenigen Worten das Gleiche geſagt werden könne. Ja, ſie befürchtete ſogar einen geldlichen Nachteil der Poſt dabei, denn natürlich ſollte ſo eine —5 billiger befördert werden als ein richtiger rief. Stephan kam mit ſeiner Karte nicht durch. Eines Tages aber erſtaunte der Drucker Lange nicht wenig, als von der öſterreichiſchen Poſtverwaltung in Wien bei ihm eine Beſtel⸗ lung auf Stephans Karte einlief. Man hatte in Wien von dieſen Karten gehört und gleich, weit⸗ ausſchauender als in Berlin, deren Bedeutung erkannt. Die preußiſche Poſtbehörde hatte denn auch bald allen Grund, mit neidiſchen Augen auf die öſterreichiſche Schweſterbehörde zu blicken. Die Poſtkarte nahm im Siegeslauf ihren Weg, und bald ſetzten ſich einige fortſchrittlich denkende höhere Beamte offen und nachdrücklich für den Poſtrat in Göttingen ein. Schließlich holte man Stephan nach Berlin, und eines Tages ſah er ſich zum leitenden Mann der Poſt des Norddeutſchen Bundes ernannt. Nun kam ein ganz anderer Wind in das preußiſche Poſtweſen. Der alte Schlendrian hörte auf, und wenn heute unſere Deutſche Reichspoſt den Ruhm für ſich beanſpruchen kann, als vorbildliches und techniſch vollkom⸗ menes Inſtrument in der Welt zu gelten, ſo geht die Urſache auf Stephan zurück. Er wurde dafür 1885 geadelt. Reis Es war den Profeſſoren Gauß und Weber in Göttingen im Jahre 1833 gelungen, einen elektriſchen Apparat zu erſinnen, durch den ſie ſich unter Bedienung eines Taſters auf räum⸗ lich weite Entfernungen verſtändigen konnten. Sie waren damit dem Fernſchreiber auf die Spur gekommen. Was lag näher, als daß ſich nun Leute be⸗ mühten, eine Anlage zu erfinden, die auch die mündliche Verſtändigung über größere räum⸗ liche Entfernungen möglich machten. Eine von dieſen Leuten war auch der Lehrer Johann Philipp Reis. Er lebte in Friedrichs⸗ dorf bei Homburg, und man wußte von ihm, daß er ſich mit allerhand Experimenten abgab, von denen die Friedrichsdorfer durchaus nichts hielten. Es war im Jahre 1860, als Reis eines Ta⸗ ges wieder in ſeinem Hofe mit allerhand Ge⸗ räten herumhantierte. Ein Gehilfe ſtand ihm zur Seite, und ſie ſpannten Drähte zwiſchen Haus⸗ und Scheunenwand hin und her. Manchmal ſah ein Nachbar mitleidig lächelnd aus dem Fenſter und ſchüttelte den Kopf. Dieſe Schulmeiſter! Was ſie immer für Spirrewitz⸗ chen im Kopf haben! Reis kümmerte ſich nicht um die Spötter. Er ſah mit fiebernder Spannung den nächſten Mi⸗ nuten entgegen. Es konnte ja nicht ſein, daß ſeine Erwartungen ihn täuſchten, er handelte nach elementaren Geſetzen, und die blieben ewig beharrlich. Nun war Reis vor einen unförmigen, vier⸗ eckigen Kaſten getreten. Weit entfernt ſtand ſein Gehilfe vor einem ähnlichen Geſtell. Dann kam der große, bedeutende Augenblick. Und Reis ſah all ſeine Mühen belohnt. Die Verſtändigung glückte, die menſchliche Stimme durchflog den Draht, der Friedrichsdorfer Schullehrer hatte den Fernſprecher erfunden. Wohl machten Verbeſſerungen, die der Ame⸗ rikaner Bell im Jahre 1876 erfand, den Appa⸗ rat für den allgemeinen Gebrauch erſt geeignet. Doch gebührt dem Deutſchen Reis ungeſchmü⸗ lert der Ruhm, den erſten Fernſprecher erſon⸗ nen zu haben. Johann Philipp Reis ſtarb in Friedrichsdorf im Jahre 1874. 4 Alexa Forſche⸗ kennen eine de⸗ wer da⸗ ditionst: durch i' wer ber mälern nur zu Kleinod Kapuzin laſſung ſtantin 6. Jahr Hände l manen Aufſtieg weiteres ſchluß e als es Oeſterre Geſchick kamen i hler erbl werbe in beutung Wohlſtan ßen weni nen kunſt zahl präc halten ſir vorrufen. verwieſen deren Ba weiter de begonnen durchgefü Noch vi ſcheint, d burg mit iſt, daß Deutſchlat deus Mo der Welt der einſtig Kapellmei intereſſan. 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Die Stimme chsdorfer inden. ſer Ame⸗ 'n Appa⸗ geeignet. ggeſchmä⸗ er erſon⸗ richsdorf Blick in die alten, verträumten Gässchen fim 23. Juli nehmen die diesfüheigen großen fluffünrungen ihren flnfang Alexander von Humboldt, der große deutſche Forſcher, der wie kaum ein anderer die Welt kennen lernte, bezeichnete Salzburg einmal als eine der drei ſchönſten Städte der Erde. Und wer das Glück hat, in den Mauern dieſer tra⸗ ditionsreichen Kunſtſtadt zu weilen, wer einmal durch ihre ſtill⸗verträumten Gäßchen wandert, wer bewundernd vor den zahlloſen Baudenk⸗ mälern haltmacht, der wird dieſen Ausſpruch nur zu gut verſtehen und auch er wird dieſes Kleinod an den Ufern der Salzach ſchnell in ſein Herz ſchließen. Salzburg erleben, heißt — es liebgewinnen! Salzburgs Geſchichte geht bis in das Jahr 450 zurück, bis in eine Zeit, da ſich auf dem Boden, auf dem ſich heute die Stadt zwiſchen den trutzigen Felswänden des Mönchs⸗ und Kapuzinerberges erhebt, die römiſche Nieder⸗ laſſung Juvavum befand, die ſeit Kaiſer Kon⸗ ſtantin zur Präfektur Illyricum gehörte. Im 6. Jahrhundert fiel das Land dann in die Hände der Bayern, die ſich neben den Ro⸗ manen dort anſieldeten. Kampf und Stürme, Aufſtieg und Niedergang kennzeichneten ſein weiteres Schickſal, das ſeinen vorläufigen Ab⸗ ſchluß erſt mit dem 1. Mai 1816 finden ſollte, als es nach langwierigen Verhandlungen zu Oeſterreich kam. So wechſelvoll aber auch das Geſchick über Salzburgs Leben waltete, ſo ſehr kamen im Laufe der Zeiten Handel und Ge⸗ 9 Salzburg: Getreidegosse 9, hler erblickte W. A. Mozort das Licht der Welt werbe in Schwung, die Erſchließung und Aus⸗ beutung der umliegenden Bergwerke hatten Wohlſtand und Reichtum im Gefolge und lie⸗ ßen wenig materielle Sorgen aufkommen. Sei⸗ nen kunſtſinnigen Fürſten verdankt es eine Un⸗ zahl prächtiger Bauten, die auch heute noch er⸗ halten ſind und die unſere Bewunderung her⸗ vorrufen. Nur auf einige ſei an dieſer Stelle verwieſen: Die Reſidenz und der Marſtall, deren Bau Erzbiſchof Wolf Dietrich veranlaßte, weiter der unter Erzbiſchof Markus Sittikus begonnene Dom ſowie die von Paris Lodron durchgeführte Stadtbefeſtigung. Noch vieles könnte man anfügen, allein uns ſcheint, daß das Allerſchönſte, auf das Salz⸗ burg mit Stolz blicken kann, doch die Tatſache iſt, daß hier, im Hauſe Getreidegaſſe Nr. 9, Deutſchlands großer Muſiker Wolfgang Ama⸗ deus Mozart am 27. Januar 1756 das Licht der Welt erblickte. Im dritten Stockwerk, in der einſtigen Wohnung des fürſterzbiſchöflichen Kapellmeiſters Leopold Mozart, iſt heute das intereſſante Mozart⸗Muſeum untergebracht. Konzertflügel, Spinett, Familienporträts, Ori⸗ ginalbilder, Inſtrumente, Briefe, Handſchrif⸗ ten, Urkunden und Geſchenke führen beſtens in den Lebenskreis der Familie ein, wöhrend eine Ausſtellung im zweiten Stock„Mozart auf dem Theater“ veranſchaulicht, mit welcher Liebe 2*e und Sorgfalt des großen Meiſters Werke in unſerer Zeit lebendig gehalten werden. Schon zu Zeiten der Familie Mozart ſtand in Salzburg die Muſik⸗ und Theaterkultur in hoher Blüte, von ihr wurden Leopold Mozart, ſein großer Sohn Wolfgang, ſowie Joſeph Haydns Bruder Michael und deſſen Schüler Carl Maria von Weber glücklich be⸗ einflußt. Aber auch ſpäter tat man alles, um das kulturelle Leben der tra⸗ ditionsreichen Stadt in Fluß zu hal⸗ ten und ihm wieder neue Impulſe zu geben. Bereits im Jahre 1842, als das Mozart⸗Denkmal enthüllt wurde, faßte man auch ſchon den Entſchluß zur regelmäßigen Abhaltung von Feſtſpielen. Später, bei der Hundert⸗ jahrfeier des„Don Giovanni“ im Jahre 1887, wurde dieſe Anregung erneut aufgegriffen, aber ſie kam dann erſt 1926 zur Verwirklichung. Man baute den zu Beginn des 17. Jahrhunderts von Erzbiſchof Wolf Dietrich errichteten Hofmar⸗ ſtalll dem Mitte des 17. Jahrhunderts Erz⸗ biſchof Guidobald Thun eine in den Felſen des Mönchsbergs eingebaute offene und eine gedeckte Winterreitſchule anfügte, um zu dem heutigen Salzburg: Festspielhaus Solzburg vom Fahrstuhl des Mönchsbergs aus gesehen Saualzburg, die Feſtſpiolſtadt ruſt Salzburg: Von der Sqalzoch aus gesehen Feſtſpielhaus. Aber die Erfahrungen der letzten Jahre machten in dieſem Jahre einen neuerlichen Umbau erfor⸗ derlich, deſſen Zweck es vor allen Din⸗ gen war, den Zuſchauerraum zu ver⸗ größern und eine Bühne zu ſchaffen, die allen Anforderungen der modernen Aufn.: Verfasser(8) Technik genügt. In monatelanger Arbeit iſt inzwiſchen alles ſoweit gerichtet worden, daß mit einem pünktlichen Beginn der diesjährigen Spiele am 23. Juli gerechnet werden kann. Dieſer Tag wird gerade für Salzburg ein beſonderer Feſttag werden. Iſt es doch das erſtemal, daß die Feſtſpiele unter dem glück⸗ haften Zeichen der Wiedervereinigung mit dem Reich und unter der Leitung des Großdeutſchen Reiches ſtehen. Mit dieſem Tage wird auch im Salzburger Feſtſpielhaus zum erſten Male deutſche Kunſt von deutſchen Künſtlern geboten werden. Im Jahre vorher waren noch Max Reinhardt und Bruno Walter⸗Schle⸗ ſinger die„geiſtigen Väter“ der Spiele. Salz⸗ burg wurde überſchwemmt von Juden und Jüdinnen, die noch obendrein die Frechheit beſaßen, ſich in der landesüblichen Tracht auf Straßen und Plätzen zu präſentieren. Auch unter dieſes bittere Kapitel iſt nun endgültig Blick ouf Kapuziner- und Goisberg bel Salz burg Salzburg: Universitätsplatz 14. Röckseite des Mozorthauses der Schlußſtrich gezogen, in der Oſtmark werden keine raſſefremden Elemente mehr die„Mä⸗ zene“ der Kunſt ſpielen. Es wird auch nicht mehr vorkommen, daß beiſpielsweiſe zur Er⸗ haltung des Mozarthauſes ausgerechnet„Gön⸗ ner“ jüdiſcher Abſtammung Kapital zur Ver⸗ fügung ſtellen. Das ließ einmal eine Regie⸗ rung zu, die verantwortlich für die kulturellen Güter der Nation ſein ſollte! Vorbei iſt dieſer böſe Spuk, vorbei ſind die Zeiten, da der deutſche Menſch es vorzog, den Spielen in Salzburg fernzubleiben. In dieſem Jahre iſt nationalſozialiſtiſcher Geiſt in das Feſtſpielhaus der altehrwürdigen Stadt einge⸗ zogen und von dieſem Geiſt iſt auch das Pro⸗ gramm erfüllt. Die Dirigenten Wilhelm Furt⸗ wängler, Hans Knappertsbuſch, Karl Böbm werden„Die Meiſterſinger von Nürnberg“, „Tannhäuſer“,„Don Giovanni“ und„Die Hoch⸗ zeit des Figaro“(in italieniſcher Sprache), „Fidelio“ und den„Roſenkavalier“ leiten, Guiſeppe Verdis Falſtaff“ wird unter der Stabführung des italieniſchen Kapellmeiſters Vittorio Gui ſtehen. Neben vielen Konzerten. die ſowohl den ſoliſtiſchen wie auch den chori⸗ ſchen Leiſtungen weiteſten Raum geben, wer⸗ den im Schauſpiel Goethes„Egmont“ und Kleiſts„Amphitryon“ neueinſtudiert und unter der Regie von Heinz Hilpert und Erich Engel entſtehen. Aus dieſem kurzen Auszug aus dem Pro⸗ gramm aber erſieht man ſchon, welch großes künſtleriſches Erlebnis Salzburg in dieſem Jahre vermitteln wird. Die Beſten unſerer Künſtler werden den Ruf der Feſtſpielſtadt aufs neue begründen, ſie werden die vorzüglichſten Vertreter einer wieder geneſenen, deutſchen Muſik⸗ und Theaterkultur ſein. So ruft denn das deutſche Salzburg wieder zu deutſchen Feſtſpielen. Sein Ruf wird im In⸗ und Auslande nicht unerhört verhallen. Salzburg: Sigmundsplotz —————————— 5—— 5 — Da, wo der ſehr ſteinige und holprige, von vielen Geſchlechtern ausgetretene Bergpfad aus dem Moſeltal zu meinem Heimatdorf hinan⸗ führt und nach einem letzten ſteilen Anſtieg end⸗ lich aus dem Walde in die Felder hinausbiegt, ſtand ſeit meinen Kindertagen unſer alter hoher Birnbaum am windgeſchützten Hang. Es war ein Baum, an Schönheit und an Gaben reich wie kein andrer. Und dieſer Birnbaum hat für mich ſogar eine wirkliche Geſchichte, ein dunkles, tragiſches Schickſal, das ſich in meinen Gedan⸗ ken noch heute ſchaurig hinter ihm erhebt. Man ſah den Birnbaum ſogleich, wenn man von der Moſel aufſteigend aus dem hohen Bu⸗ chenwalde heraustrat, ja, man konnte ihn gar nicht überſehn, denn er ragte einſam aus der ſonſt kahlen Feldbreite. Keine drei Schritte vom Wege ſtand er, ſo, als ſei er eigens hierher gepflanzt, um dem Wandrer, wenn er müde oder durſtig den Berg hinaufſtieg, zur Raſt einzuladen und ihm Schatten und Früchte zu ſpenden. Wie ein ſanfter, gütiger Dorfgreis hob er ſich dort am Rande unſeres Ackers. Und jedesmal, wenn ich aus der Fremde heimkeh⸗ rend den Bergpfad hinanſtieg und ſeiner anſich⸗ tig wurde, überlief mich eine Welle heimatlicher Wärme und Freude, wie beim Anblick eines altvertrauten, lebendigen Weſens, das zu unſe⸗ rer Familie gehörig daſtand, um mich zu er⸗ warten und willkommen zu heißen. Meiſt hielt auch ich dann nach dem mühſamen Aufſtieg un⸗ ter ihm meine erſte Raſt und wenn er gar ſeine reifen, ſaftigen Butterbirnen bot, ſo ließ ich ſie mir munden. Aber ſelbſt zur Winterszeit, wenn die hohe Pyramide ſeiner ſtarken Aeſte in Froſt und Schnee erglänzte und ſich ſtarr und kahl aus der winterlichen Oede der Felder erhob, war ſein Anblick freundlich und tröſtlich. Er bildete auch zu ſolcher Zeit noch den Schmuck dieſer veröde⸗ ten Felder; und faſt ſchien es ſo, als ſei der ganze Hang nur als Untergrund für ihn ge⸗ ſchaffen, daß er ſeinen mächtigen Stamm, ſein breites Geäſt und ſeine herrliche Krone daraus in den Himmel erhöbe. Aber ſchon im März kam wieder Leben in den ſonnigen, windgeſchützten Hang. Die Pflü⸗ ger fuhren dann vom Dorfe herab in die Aecker, und die Lerchen ſtiegen wieder hoch. Um dieſe Zeit pflegte auch der Vater oder der Knecht an unſerem Birnbaum den Stamm zu ſäubern, dürre Aeſte abzuſchneiden und über den Wur⸗ zeln das Erdreich zu lockern. Wir Kinder wa⸗ ren gern dabei, wenn ſolches geſchah. Man zün⸗ dete mit dem dürren Geäſt ein luſtiges Feuer an, die Pflüger kamen heran, ſtopften ihre Pfei⸗ ſen oder veſperten unter unſerem Baum. Der Specht lachte wieder im nahen Walde. Die Ler⸗ chen ſangen über uns, die Stimmen der Bauern ſchallten über den Hang, und die Gäule wieher⸗ ten einander zu von Feld zu Feld. Wenn aber im Mai der Frühling aus ſeiner Krone erblühte, wenn das Summen der Bienen wie leiſes Wogen der Orgel aus ſeinem feſt⸗ lichen Gezweig herabklang, dann blieben wohl ſelbſt die Hauſierer und Handelsleute, die des Weges kamen, bei ihm ſtehn, ſtaunten ob der Pracht ſeines Anblicks und nahmen einen Hauch der Freude mit auf ihren Anſtieg zum Dorf. Doch den Höhepunkt ſeiner Geltung fand un⸗ ſer Birnbaum zu Anfang Auguſt, wenn ſeine Früchte reiften. Man nannte ſie Laurentius⸗ birnen; denn in dieſe Zeit fällt das Lauren⸗ tiusfeſt, das Kirchweihfeſt unſeres Pfarrdorfs. Und eben dieſes Feſt und der daran anſchlie⸗ ßende Jahrmarkt wurde ſeinen ſüßen locken⸗ den Früchten allemal zum Verhängnis. In hel⸗ len Scharen zogen an dieſen Tagen Kirmes⸗ gäſte, Bettler, Muſibanten, Marktleute und Viehhändler von der Moſel herauf. Und wenn dieſe Fremden dann nach heißem, mühſamem Anſtieg endlich dort aus dem Walde ins Freie traten, ſtand unſer freundlicher Birnbaum juſt vor ihren Augen; mit buttergelben reifen Früch⸗ ten ſtand er übervoll geladen, winkte den Her⸗ aufkeuchenden lächelnd zu und wehrte keinem, der ſich an ſeinem Reichtum labte. Dieſe Gäſte aber fanden das ganz in der Ordnung. Feierte man doch Kirmes und Jahrmarkt im Kirchſpiel, wo jeder Bauer ein offenes Haus hielt, wo mit Speiſen und Trank keiner kargte! Warum ſollte der Birnbaum weniger gaſtfrei ſein? Und ſie nahmen, was ſie erreichen konnten, ließen ſich dann am Wege auf der ſchönen weichen Ra⸗ ſenbank nieder, ruhten ſich von dem heißen An⸗ ſtieg eine gute Weile aus, ſaßen nach Herzens⸗ luſt und füllten ſich zuletzt noch, um weiterem Hunger und Durſt zu begegnen, gründlich die Taſchen. Ach, es iſt nie viel von den ſüßen Lauren⸗ tiusbirnen übrig geblieben, wenn Kirmes und Jahrmarkt vorüber war. Wohl hätte der Vater hier eingreifen, hätte den Feldſchütz aufſtellen und die Uebeltäter faſſen können; aber er liebte es nicht, mit Polizei und Gericht vorzugehn. Er ſah den immer wiederkehrenden Diebſtahl als ein notwendiges Uebel an, das nicht abzuſtellen war, und fügte ſich darein. Nur einmal, als dieſe ungebetenen Gäſte auch noch das hochſte⸗ hende Korn unter dem Birnbaum weithin nie⸗ dergetreten hatten, geriet er in großen Zorn: Klah aufermann Nicht Immer konn die Sonne scheinen, Fährt man gofs weite Meer hincus, Mag schon der Himmel auch mol welnen, Geht nour der heit're Sinn nicht qus. DER BINNBAILIINI/ Erzũhlung von Jakob Kneip „Entweder wir legen ihnen das Handwerk, oder der Baum wird niedergehauen“, rief er. Doch es blieb dann alles beim alten. Unſer Birnbaum blühte weiter in den Frühling, prangte den Sommer mit ſchönen Früchten und ließ Gutes und Böſes wie Sonne, Wind und Wetter über ſich ergehen. Aber dann trat einmal an einem grauen Wintertag Kriſcher, der Dorfpoliziſt, in unſere Stube, als wir gerade beim Mittageſſen ſaßen und bat meinen Vater, der ſeit Jahren Ge⸗ meindevorſteher war, auf ein paar Worte in den Flur. Wir hörten darauf, wie die beiden im Hausflur aufgeregt miteinander ſprachen, und dann tat der Vater wieder die Stubentür auf und winkte auch den Großvater, der mit am Tiſch ſaß: er möchte hinauskommen. Nach einer Weile trat der Vater wieder herein und nahm ſeine Mütze vom Haken. Er warf der Mutter einen bedeutungsvollen Blick zu. Dann kam er heran und ſprach mit ihr flüſternd ein paar Worte. All das waren für uns Kinder rätſelhafte Vorgänge, hinter denen wir dunkle, ſchreckliche Geſchehniſſe ahnten. Wir ſaßen ſtumm vor unſeren Tellern und unſere Augen gingen fragend in die Runde. Bald darauf ſahen wir vom Tiſche aus, wie der Vater in großer Eile mit Kriſcher auf un⸗ ſerem Leiterwagen nach der Trift hinabfuhr. Aus dem Geſpräch, das die Mutter dann mit Großvater führte, hörten wir endlich heraus, was geſchehen war und was die beiden Män⸗ ner dort ſo eilig in den Berg hinabführte: Ein (Scherl-Bilderdienst-.) Kleine— dein Herz broucht nicht zu klopfen, Hat auch das Wetter seine Sparr'n, Es spinnt im Spiel der Regentropfen Kklaboutermann sein Seemannsgarn. C. Kucklick von lomor S chreyer Welßt do noch, wie der Kkuckuck rlef vom Wald aus dem zcubergronen Boum vom schw)anleen Wiptel? Und wir lauschten, selne Lockrufe zählend. Welßt do, wir gingen helmlich Hond in Hond in den Zouberwold und Zelt und Welt vet- goßenꝛ Und wir blieben jung und suchten immer uns. Wieder toft der Kkuckuck ous dem Zauberboum Und ich sinke in den Traum und suche dich. Rofst do mich7 Sochst du mich? Weißt 3 22* noch. fremder Mann hatte ſich an unſerem Birnbaum am Kameswald erhängt. Man wollte ihn mit dem Wagen ins Dorf hinaufholen. Und nun ſpähten wir mit Herzklopfen in die Trift hinab, bis wir den Vater mit dem Poli⸗ ziſten wieder heraufkommen ſahen. Sie gingen hinter dem Leiterwagen. Wir ſahen durch die Sproſſen der Leitern, daß dort irgend etwas im Wagen lag, das mit einer Zeltbahn bedeckt war. Langſam bog der Wagen in die Korngaſſe ein und fuhr nach dem Rathaus hinab. Aber da hielt uns Kinder nichts mehr im Hauſe. Heim⸗ lich ſchlichen wir uns hinter dem Wagen ins Dorf hinab und kamen noch eben früh genug, um den Augenblick wahrzunehmen, wo der Tote vom Wagen geſchoben und in das Sprit⸗ zenhaus getragen wurde. Die Decke verſchob ſich dabei und ich konnte ein unheimlich verzerrtes Geſicht erkennen. Die mageren Züge waren blau angelaufen, von grauem Bart umrahmt, und ein wirrer grauer Haarſchopf hing über die Stirn. Es hat mich durch meine Knabenzeit lange verfolgt, dies Schreckensantlitz des Erhängten; ich habe manche Stunde der Angſt auf nächt⸗ lichen Gängen durch dies Geſicht erlebt. Am Abend wurde der Tote nach der nahen Kreisſtadt gebracht. Aber das Geheimnis bil⸗ dete dann noch lange den Geſprächsſtoff in un⸗ ſerem Hauſe, in der Schule und im ganzen Dorfe. Oft lockte es mich danach, zu unſerem Birnbaum hinabzugehen und mir an Ort und Stelle all das Grauſige auszumalen. Doch ich wagte es nicht. Als aber in dieſem Frühjahr unſer Acker am Kameswalde beſtellt werden ſollte, lud der Va⸗ ter Axt und Säge auf den Wagen; und als der Großvater, der dabei ſtand, ihn fragend anſah, meinte er: „Wir können auch gleich den Birnbaum um⸗ hauen. Er hat uns all die Jahre genug Aerger gebracht; man müßte ja bei jeder Birne, die man davon ißt, an den armen Teufel denken, der ſich daran aufgehängt hat.“ Und dies war das Ende unſeres lieben Birn⸗ baums am Kameswald. Bibelfest Ein Lanogeiſtlicher hatte an Friedrich den Großen ein Geſuch gerichtet, in dem er bat, der König möge der Kirchengemeinde befehlen, dem Pfarrer ein Pferd zu halten. Die zu ſeinem Bezirk gehörenden Dörfer lägen nämlich ſo weit auseinander, daß er ſie zu Fuß nicht alle be⸗ ſuchen könne. Friedrich der Große las das Geſuch aufmerk⸗ ſam durch, dann ſchrieb er darunter: „In der Bibel ſteht geſchrieben: Gehet hin in alle Welt... alſo hat auch Er zu 9354 Eine Heimkehr Skizze von Walter Reinders So geht das nicht weiter! denkt das kleine Fräulein mit dem blauen Jumper und dem hellblonden Wuſchelkopf. Seit ſechs Tagen ſteht er nun am Bug über die Reling gebeugt und ſieht verſonnen in das Meer. Sie fährt mit der Puderquaſte über die Naſe, klatſcht die Kabinen⸗ tür hinter ſich zu und ſteigt aus ſchattigem Schacht in die zitternde Helligkeit. Sie ſind im Biscayagolf. Der Himmel iſt eine tönende blaue Glocke. Das Fräulein ſchlendert über das Deck—: da ſteht er; da ſteht er wie jeden Morgen. Den rechten Ellbogen hat er auf die Geländerſtange gelegt, die linke Hand ſteckt in der Taſche der weißen Flanellhoſe. Der Kopf iſt leicht vorn⸗ übergeneigt, auf die Wellen gerichtet, Eine Locke ſeines blonden Haares fällt über die Stirn. Die Augen ſind nicht zu ſehen. Sein Mund iſt zu einem kleinen Lächeln gelockert. Das Fräulein geht vorüber. Kehrt zurück. Lehnt ſich in ſeiner Nähe— nicht ohne Seiten⸗ blick— über die Reling und ſchaut ins Meer. Er ſieht ſie nicht. Sie ſeufzte. Er hört ſie nicht. Oder doch? Nach einer Weile geht er ein paar Schritte nach vorne und bleibt erneut ſtehen. So macht er es ſeit ſieben Tagen. Eine Falte legt ſich zwiſchen die Brauen des Fräuleins. Sie wendet ſich um und ſchlendert aufs neue über Deck, Da kommt Herr von Detten. „Guten Morgen, meine Gnädigſte, haben Sie wohl geſchlafen?“ 5 Und ſie verlieren ſich im Schwarm der Paſſa⸗ giere. Sie fahren im Kanal. ** „Kennen Sie den Schweigſamen?“ fragt das Fräulein einen Holländer. „Nein“, erwidert der.„Er iſt ſo ſchwermütig. —— doch voller Haltung. Ein Deutſcher offen⸗ „Gewiß“, ſagt das Fräulein.„Ich habe von Athen bis hierher kein Wort mit ihm geſpro⸗ chen.“ Und ſie meint, daß es für ſie etwas Be⸗ ſonderes ſei. „Wieſo“, feixt von Detten. Sie errötet. 3 „Uebrigens“, hilft von Detten darüber hin⸗ weg,„wenn es Sie intereſſiert: geſtern, im Dämmern, ſchlenderte ich zufällig über Deck und kam, ohne es zu wollen, in ſeine Nähe. Da ſtand er und betrachtete ein Ding, ein Bild of⸗ fenbar, er hielt es in der hohlen Hand. Seine Lippen bewegten ſich. Es ſah aus, als ob er betete. Als er meinen Schritt hörte, blickte er geſtört auf und ließ das Ding oder Bild in ſeiner Taſche verſchwinden...“ „Ach“, ſagt das Fräulein,„ach ſo—“; und legt eine neue Platte auf. * Als die ärztliche Unterſuchung vorbei iſt, ſieht man ihn nicht mehr. Er iſt in ſeiner Kabine. Er hat gepackt. Nun geht er auf und ab. Und im⸗ mer wieder auf und ab. Und immer wieder auf und ab. Da ſchrillt die Glocke. Er ſtürmt an Deck und ſteht am Laufſteg. Er tritt von einem Fuß auf den anderen. Nun machen ſie die Taue los. Die Winde knirſcht. Der Offizier gibt ſeine Kommandos kurz und knarrend. Von Land her hört man Rufe. Er blickt nicht hinüber. Die Muſikkapelle ſetzt ein: Deutſchland, Deutſchland, über alles.. Tücherſchwenken an Land. Er blickt nicht hin⸗ über. Nun, da der Laufſteg liegt, flutet alles, —— vorher ihm an Eile nachkam, an ihm vor⸗ Er löſt ſich nur langſam, geht wie im Traum, ſieht die Menge nicht. Geht durch ſie wie durch ein Bad. Und das Branden der Stimmen iſt wie das An⸗ und Abfluten⸗der Wogen. Wohin geht er? 5 Sie ſteht hinter einem Kran. Abſeits, wo keine Menſchen ſind. Er findet ſie wie eine vertraute Tür. Wie er auf ſie zuſchreitet, drückt ſie ſich feſt an die Wand des Krans. Als er den Koffer hingeſtellt und die Mütze abgenommen hat, reicht er ihr beide Hände hin. Sie ſieht nur: ſeine Augen ſind blau. Er erkennt: ja, ihre Au⸗ gen ſind noch braun, immer noch, ja.. . Maria...“, er erſchrickt vor ſeiner Hei⸗ ſerkeit. Da haſten ſie in die Stadt. Und haſten wieder hinaus. Sie ſchreiten durch ein dünnesGehölz. Es iſt weit im Frühling. Und der Duft iſt mächtig und ſchweigend. Der Fluß macht einen weiten Bo⸗ gen, und ſeine ſilbrige Fläche ſchimmert durch die Zweige. Das Gras iſt grün; die Himmels⸗ ſchlüſſel machen gelbe Tupfen darin. In allem iſt ein leiſe ſingendes Quellen. Vor allem in den Bäumen. Es iſt, als höre man das Mur⸗ meln der Säfte in den Wurzeln, ihr Perlen in den Stämmen und ihr Verwehen in den Wip⸗ feln. Er fühlt ihren Schritt neben ſich. Stärker als der Duft des Frühlings iſt der Duft ihres Haa⸗ res. Manchmal ſieht er ſie an. Und dann blickt ſie geradeaus, als ob ſie es nicht bemerkte. Sie hat den Mund ſo ſelig halb geöffnet. Betet ſie nicht leiſe ſeinen Namen?— Sie ſitzen im Gras. Er wendet ihr ein we⸗ nig den Rücken zu und ſieht in das Land voller Sonne. Da wagt ſie es, mit der Hand über ſein Haar zu ſtreicheln. Aber da iſt es vorbei. Er wendet ſich um, faßt ſie um Hals und Schultern, preßt ſie an ſich mit Gewalt und überflutet ihr Geſicht mit Küſ⸗ ſen. Und ſie ſchlägt die Augen auf, voller Angſt, voll begehrender Erwartung und ſeufzt einmal ſchwer und lang. O Süße, o Trunkenheit— o Weibl Sie regt ſich nicht. Sie atmet nicht. Sie hält die Augen geſchloſſen.„Maria“, flüſtert er mit bebenden Lippen,„Maria.“ Sie regt ſich nicht. Er küßt ſie erneut. Ihre Lippen erwidern nicht. Maria... Mein Gott, ſollte.. Maria..„ er reibt ihre Hände. Er horcht ihr am Herzen. Er hört nichts. Schlägt es ſo leiſe? Er wartet. Seine Pulſe hämmern bis dins Gehirn hinauf. Er hat keine Gedanken: Nur: Maria, Maria, Maria... Ihre Hand, die er hält, beginnt zu erkalten. Er berührt mit dem Mund ihre Lippen:— kühl. Schrei: Maria—! Schluchzen:... Ma⸗ria— . Der Arzt ſagt:„Aber ſo reden Sie doch! Iſt ſie gefallen?“ Der Arzt ſagt:„Aber Sie müſſen mir nun helfen.“ Der Arzt ſagt:„Sie muß doch ſehr unglück⸗ lich gefallen ſein.“ Der Arzt ſagt:„Nun heben Sie mal den Kopf.“ Und faßt ihm unter das Kinn wie einem Kinde. Aber das ſind nicht Augen, worein er blickt. Das iſt klarer Stein. Und dahinter liegt Wüſte. Liegt Steppe. Weit, unendlich weit... Der Arzt ſagt:„Sie müſſen ſich ein wenig hinlegen.“ Und hebt ihn auf das Lederſofa. . Der Arzt ſchreibt in ſein Tagebuch: Ob die Wunde den Tod eines Menſchen be⸗ dingt, oder der Schmerz der Seele:— wer kann das ſagen? Ob aber das höchſte Glück nicht zugleich tief⸗ ſter Schmerz, und der tiefſte Schmerz nicht zu⸗ gleich höchſtes Glück iſt? Liebe und Tod:— ſie ſind wie Blüte und Frucht! —————— ——— Als e da war gleich ei Run in, einzige, ſich geno ben von ließ den offen ha ausgreife ſchauen, ven, dafi Luftſch heit zuri an Abw jung unt wie mit rung au Was* noch jun Da führt nem Wa Tages di die ziehe einem ü Aus Kin geworden meraden, Heute 1 durch die ligen— Willen n Heute w Maſt, vor Heute br der guten ten auch gählte un im Ruckſ Alſo ha ſchutz ger noch zu j ſie, die w bes, der i Mariann und Wun die Tuch war eing Es gab einige ar Verſamm ein Manr dellen, de zu blicken mandslan der ſchlei aufgerufe Alarm d fahri.— War es erklang? voll Jahr tig zuſcha ob es ihn nicht weh Zogen ni die auf 3 will ein g deren zu Der Me Tafeln u anſchließer ſind inzw den umlie Gemäuer Fort ähne ſebung. ärlich m gänzlich a daran gehe len und de einer Län oberen Ran menden O An( Die dire durch das erhellte Kr wirkungen Eindruck ſtehen. 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Was war das für eine Zeit, als Marianne noch jung war, damals im furchtbaren Krieg. Da führte kein Weg vorbei an ſorglos verta⸗ nem Wartenkönnen. Hart hielt der Griff des Tages die ohnmächtige Sehnſucht feſt. Wer in die ziehenden Wolken ſchaute, der wurde von einem überrannt, dem die Gaſſe näher lag. Aus Kindern waren ohne Uebergang Männer geworden und Frauen, die nichts mehr vom Ka⸗ meraden, doch alles vom Gegner wußten. Heute war es anders. Heute zogen ſie ſingend durch die Straßen, ihrer Fahne nach, der hei⸗ ligen— die Buben und Mädchen. Einem Willen nach und einem Ziel: Deutſchland. Heute wußten ſie wieder von Wandern und MRaft, von Fahrten über Land und zu Schiff. Heute brauchte einer nimmer allein zu ſtehen, der guten Willens war. Freilich— ſie ſchlepp⸗ ten auch noch kein Leben mit ſich, das 35 Jahre zählte und mehr Enttäuſchung, denn Erfüllung im Ruckſack barg. Alſo hatte ſich Marianne freiwillig zum Luft⸗ ſchutz gemeldet. Dazu war ſie weder zu alt noch zu jung. Da brauchte man Menſchen wie ſie, die wußten um den Ernſt eines Augenblik⸗ bes, der über Tod und Leben entſcheiden kann. Marianne hielt nicht mehr abſeits im Willen und Wunſch um Vorder⸗ und Nebenmann, um die Tuchfühlung im Geiſt und in der Tat, ſie war eingegliedert einer großen Gemeinſamkeit. Es gab viel alte Leute um Marianne her und einige auch ihrer eigenen Art in der erſten Verſammlung, die ſie beſuchte. Da vorne ſtand ein Mann vor den bunten Tafeln und den Mo⸗ dellen, der ſchien über ſeine Zuhörer himweg zu blicken in ein unbekanntes Land, ein Nie⸗ mandsland, das lange verſunken blieb und wie⸗ der ſchleierlos ſich enthüllte, wenn da Namen aufgerufen wurden, die einſt wie ein tödlicher Alarm durch die Gräben raſten:„Fliegerge⸗ fahr!“—„Blaukreuz!“— Gelbkreuz!“ War es nicht geſtern erſt, daß der Warnruf erklang? Konnte ein Menſch über zwei Hände voll Jahren vergeſſen, wie er damals ohnmäch⸗ tig zuſchauen mußte und nur abwarten konnte, ob es ihn traf oder nicht? Wollten ſie ſich denn nicht wehren und wappnen für die Zukunft? Zogen nicht genug Wolken am Himmel auf, die auf Wetter und Sturm deuteten? Heute will ein ganzes Volk bereit ſein, einer dem an⸗ beren zu helfen. Steht einer noch abſeits? Der Mann da vorne, der ſo ſprach und ſeine Tafeln und Modelle erläuterte, er blickte kei⸗ nem dabei in die Augen. Er ſchien vielmehr mit jenen zu reden, die noch nicht gekommen. Auf daß ſie ihn hören möchten. Auf daß ſie die Gefahr erkennten und von der Abwehr wüßten, ehe die Unerbittlichkeit ſie anfaſſe. Es müſſe geworben werden, Tag für Tag, immer⸗ fort, in allen Häuſern. Sie müßten aufge⸗ weckt werden, die Genügſamen und ewig Geſt⸗ rigen, die Säumigen und Bequemen, die Beſ⸗ ſerwiſſer und die Uebelwoller:„Fliegergefahr!“ zi hl⸗—„Gelbkreuz!“—„Freiwillige vor!“ Marianne meldete ſich freiwillig, und der Mann trug ihren Namen in eine Liſte ein. Marianne war dabei ſeltſam abwegig in ihren Gedanken. Sie dachte nämlich— Doch nein, das tut nichts zur Sache. Das hing auch in keiner Weiſe mit dem Luftſchutz zuſammen. Es berührte nur ſie allein und das Leben von 35 Jahren. Und alſo konnte Ma⸗ riannes Miſſion unbeſchadet ihrer ſeltſamen Abwegigkeit beginnen. Es galt, einen ganzen Häuſerblock abzulau⸗ fen: Laienhelfer, Brandwarte, Hauswarte wa⸗ ren zu ſuchen. Und es ließ ſich feſtſtellen, daß Venſtand, Einſehen, Begriffsvermögen und Herz des Menſchen bisweilen noch härter ſein kön⸗ nen, denn die härteſte Mauer. In dem einen Haus ging es vier Stiegen hinauf und hinun⸗ ter, in dem anderen ſechs. Hier wollte das erſte Stockwerk nicht mittun, weil das zweite bockte, dort ſpielte das zweite Stockwerk das erſte aus. Es gab nicht eine Welt auf der Welt, in jedem Haus gab es zehn und zwanzig Welten. Doch ſiehe da— es kamen dennoch die Laien⸗ Die Belastungsprobe im Luftschutz helfer, die Brandwarte, die Hauswarte. Ma⸗ rianne brachte ſie zuſammen. Sie machte nicht einmal den gleichen Weg, ſondern zehnmal. Wenn ſie tagsüber gearbeitet, zog ſie abends „auf Wanderſchaft“, wie ſie ſagte. Die Mutter widerſprach. Die Mutter kannte ihre hausge⸗ wohnte Tochter nicht mehr wieder. Marianne war luftſchutzwahnſinnig geworden. Hatte denn die Mutter vergeſſen, daß ſie neu⸗ lich ihrer Tochter mit leiſer Sorge ins Ge⸗ wiſſen geredet? Aber nein, das tut nichts zur Sache. Das hing auch in keiner Weiſe mit dem Luftſchutz zuſammen. Es berührte nur Marianne und ihre Mutter allein. Nur in dieſem einzigen Haus, da wollte es nicht gehen. Da hatte es Krach unter den Mie⸗ tern gegeben, daß einer des anderen Feind ſich dünkte. Marianne läutete im erſten Stockwerk, es öffnete ſich ein Guckloch. Nein— man habe ſchon gegeben. Aber Marianne lachte:„Ich will ja gar nichts, gnädige Frau.“ O— wie bitte? Gnädige Frau? Es ſaß. Warum ſollte Marianne nicht„gnädige Frau“ ſagen dürfen, wenn es dem Luftſchutz nützen konnte? Da fiel alſo die erſte Breſche, und die neue Laien⸗ helferin freundete ſich dem Luftſchutz an. Es gab ſogar eine Taſſe Kaffee zur Feier. Nun ja— der Herr Gemahl ſei tagsüber im Ge⸗ ſchäft, was ſolle man denn anfangen mit ſeiner Zeit?„Luftſchutz“, ſagte Marianne. Und es war keine Redensart. Eine neue Welt tat ſich auf. „Wiſſen Sie, Leute wie Sie, die ſollte man zu ſo etwas herumſchicken. Da tut man ja auch mit. Da muß man es ja tun. Da hat Ausgrabung widerlegt Geschichtsquellen Die Marschen schon seit Urzeiten bewohnt Die Teilnehmer der 3. Jahrestagung der nord⸗ und weſtdeutſchen Arbeitsgemeinſchaft im Reichsbund für deutſche Vorgeſchichte, die ge⸗ genwärtig in Hamburg ſtattfindet, beſuchten eine aufſchlußreiche Grabung bei Einswar⸗ den an der Weſef,, die eindeutig beweiſt, daß die Marſchen ſchon ſeit Urzeiten bewohnt ſind. Die durch den Reichsarbeitsdienſt freige⸗ legten Hausüberreſte widerlegen überzeugend alle Geſchichtsquellen, die von einer weit ſpäte⸗ ren Beſiedlung berichten. Die Küſte ſank in den Jahr⸗ hunderten Seit langem ſtellt man Unterſuchungen an über den Zeitpunkt der erſten Beſiedlung der Marſchen. Dabei wurde nicht nur bei Ezinge in den Niederlanden, ſondern auch bei Ho⸗ dorf in der Nähe von Itzehoe feſtgeſtellt, daß die erſten Siedlungen ungeſchützt durch Deiche oder Wurten zum mindeſten etwa 500 Jahre vor unſerer Zeitrechnung angelegt wor⸗ den ſind. Heute würden dieſe Siedlungen bei jeder Flut vom Waſſer überſpült, es iſt alſo anzunehmen, daß ſich entweder die Küſte erheb⸗ lich geſenkt hat— wie es der Oldenburger For⸗ Die Kuppelhalle im Galgenberg„Forti“ Itzehoes unterirdische Weihestätte/ 12 Gräber aus der Bronzezeit freigelegt Am Stadtrand von Itzehoe geht ein einzigarti⸗ ges, intereſſantes Bauwerk ſeiner Vollendung entgegen: die unterirdiſche Kuppelhalle im Galgen⸗ berg, einem bronzezeitlichen Grabhügel, den die Vorgeſchichtswiſſenſchaft auf Grund des Ergeb⸗ niſſes der 1937 hler begonnenen und vor etwa zwei Monaten abgeſchloſſenen Ausgrabungen als einen der bedeutendſten Grabhügel des geſamten nordi⸗ ſchen Kulturkreiſes bezeichnet. Die Uebergabe der unterirdiſchen Kuppel erfolgt während der vom 20. bis 28. Auguſt ſtattfindenden Feſtwoche anläßlich der 700⸗Jahrfeier der Stadt Itzehoe. Der Bau des Weiheraumes in Itzehoe iſt in den letzten Wochen und Tagen außerordent⸗ lich ſchnell fortgeſchritten. Nicht nur die äußere Wandung der großen Kuppel, ſondern auch das anſchließende Tonnengewölbe und der Zugang ſind inzwiſchen geſchloſſen worden. Hoch über den umliegenden Dächern ragt das glatte, graue Gemäuer als ſeltenes Gebilde, beinahe einem Fort ähnelnd, aus den Sandhügeln ſeiner Um⸗ ebung. Der einſtige Galgenberg, ein runder, ärlich mit Gras bewachſener Buckel, iſt faſt gänzlich abgetragen worden. Man wird jetzt daran gehen, ihn in alter Form wiederherzuſtel⸗ len und den Bau der 9 Meter hohen Kuppel in einer Länge von etwa 40 Meter bis an den oberen Rand der zur Zeit kaminartig ſich auftür⸗ menden Oberlichter heran zu überſchütten. An Steinkiſtengräbern und Baumſarg Die direkt auf ebenen Boden aufgeſetzte und durch das von oben einfallende Licht eigenartig erhellte Kuppel verſpricht überraſchende Raum⸗ wirkungen. Der Beſucher wird tatſächlich den Eindruck haben, im Innern eines Hügels zu ſtehen. Es iſt außerdem in Ausſicht genommen, ſpäter durch Prof. Wilhelm Peterſen rings⸗ um an der Wand der Kuppelhalle einen Fries, die Darſtellung einer germaniſchen Grablegung, malen zu laſſen. Der bekannte Künſtler hat be⸗ xeits entſprechende Entwürfe eingereicht. In der Kuppel wird man künftig an eine Reihe von in gleicher Ebene aufge undenen Steinkiſtengräbern herantreten können, die wie bei ihrer Ausgrabung von kultiſchen Steinkrei⸗ ſen umgeben ſein werden. Im 55 Meter lan⸗ gen Tonnengewölbe findet die Nachbildung eines germaniſchen Baumſarges Aufſtellung. Draußen ſoll ſich dann an den Hügel ein großer Aufmarſchplatz für die nationalſozialiſtiſchen Formationen anſchließen. Die Zugangsſtraßen werden entſprechend umgeſtaltet. Koſtbare Funde unter Bronze⸗ Patina Insgeſamt barg der Galgenberg 12 Gräber. Man förderte aus ihnen zahlreiche wert⸗ volle Funde zutage. In den beiden letz⸗ ten, erſt in dieſem Frühjahr geöffneten entdeckte man neben einem kleinen Becher, einem Bronzedolch und einer ſeinerzeit aus Süd⸗ deutſchland eingeführten bronzenen Nadel Reſte von Gewändern, die etwa 3 500 Jahre alt ſein mögen. Sie blieben unter der Patina der Bronze gut erhalten und dürften ähnlich wie die Kleider der niederſächſiſchen Moorleichen, wichtige Schlüſſe auf Webetechnik und Kultur⸗ ſtand des bronzezeitlichen Menſchen in Schles⸗ wig⸗Holſtein zulaſſen. Erbbegräbnis einer germaniſchen Bauernſippe Da Königsgräber in der Gegend von Ztzehoe nicht vorkommen, muß angenommen werden, daß man in dem Hügel die Erbbegräbnis⸗ ſtätte eines germaniſchen Bauern⸗ geſchlechts wor ſich hat. Wahrſcheinlich ſprachen die Aelteſten dieſer Sippe, nachdem der Hügel bereits durch die Beſtattungen zu einer geweihten Stätte geworden war, hier nach ihren Geſetzen Recht. Die ſpätere Verwendung der markanten Erhöhung im Mittelalter als Richtplatz der klöſterlichen„Jurisdiktion“ von Itzehohe und die Benennung„Galgenberg“, die nun entſprechend dem Charakter des Grabhü⸗ gels als Weiheſtätte fortfällt, werden jedenfalls damit zuſammenhängen. 33 Vorgeschichtliche Siedlung jreigelegt ſcher Schütte behauptet— oder aber daß eine Veränderung der Waſſerverhältniſſe durch die Eindeichung erfolgte. Für die Küſtenſenkung ſpricht neben vielem anderen auch die Tatſache, daß die vorzeitlichen Siedlungen in gewiſſen Zeitabſtänden mit einer Erdaufſchüttung ver⸗ ſehen wurden, um ſich der anſteigenden Flut zu wehren; es wurden alſo Wurten angelegt, bevor man etwa im Jahre 1000 nach der Zeit⸗ rechnung zur Eindeichung ſchritt. Blick auf die Speiſetafel der Worzeit Eine ſolche Wurt wurde nun auch bei Eins⸗ warden an der Weſer, gegenüber von Bremen⸗ haven⸗Weſermünde durch den Reichsarbeits⸗ bienſt, Abteilung„Deichgraf Anton von Mün⸗ nich“ abgetragen. Dabei fanden ſich, nachdem die vielen ſpäteren Aufhöhungen der Dorfwurt ent⸗ fernt waren, zu ebener Erde verſchiedene Haus⸗ überreſte, aus denen ſich einwandfrei ein drei⸗ ſchiffiges Hallenhaus erkennen läßt. In den Seitenſchiffen haben ſich Viehboxen befunden. Nach den Knochenreſten zu urteilen, gab es Rin⸗ ber, Ziegen, Schafe und Hunde. Aber auch das Pferd war nicht unbekannt; denn davon wurde ein großer Skelettreſt geborgen. Viele Fiſch⸗ ſchuppen, vielleicht vom Hering, Schellfiſch und die knöchernen Teile des Störs laſſen einen wei⸗ teren Schluß auf die Speiſetafel jener Zeit zu. Rheiniſcher Baſalt im norddeut⸗ ſchen Haus Selbſtverſtändlich wurden auch in allen Kul⸗ turſchichten viele Tonſcherben gefunden. In der älteſten Siedlung unter anderem Spinnwirbel, tönerne Webegewichte und der Ueberreſt einer Feuerkieke. Schließlich auch Gerätſchaften aus Horn und Knochen und ein Teil eines zerbro⸗ chenen Mahlſteines. Es iſt aus rheini⸗ ſchem Baſalt; daraus muß man ſchließen, daß in der Zeit, als die Siedlung bewohnt war— und das muß beſtimmt von 50 vor bis 50 nach der Zeitrechnung der Fall geweſen ſein — ein Handelsverkehr zum Südweſten Deutſch⸗ lands beſtand. Die Grabung iſt noch nicht beendet, ſo daß unter Umſtänden noch aufſchlußreiche Funde gemacht werden könnten, die die bisheri⸗ gen Ergebniſſe ergänzen. Jedenfalls iſt jetzt an drei verſchiedenen Stellen des niederdeutſchen Marſchgebietes einwandfrei nachgewieſen, daß die Marſchen bereits lange vor der Zeitwende bewohnt waren, ſo daß ſich manche Geſchichts⸗ quellen, die erſt eine viel ſpätere Beſiedlung be⸗ haupten, als unzutreffend erwieſen haben. Kürze— Würꝛe Der Fabeldichter Magnus Lichtwer, der um das Jahr 1726 zu Halberſtadt das Gymnaſium beſuchte, legte ſchon in früher Jugend häufig Beweiſe ſeiner dichteriſchen Begabung ab. Eines Tages war in der Religionsſtunde die Geſchichte von Kain und Abel durchgenommen worden, und die Schüler hatten nun die Auf⸗ gabe, das Gehörte in Versform zu bringen. Schon nach ein paar Minuten meldete ſich als erſter der kleine Lichtwer: „Ich bin fertig, Herr Lehrer.“ „Na, dann lies mal vor“, verlangte der Lehrer. Und mit vor Stolz geſchwellter Bruſt las der Junge: „Der böſe Kain erſchlug den frommen Abel— Da kam der liebe Gott und ſchlug ihm auf den Schnabel.“ Eine frohe Erzͤnlung Von H. Zerkaulen 38 doch mit einem gebildeten Menſchen zu tun! „Meinen Sie— gnädige Frau?“ Und Ma⸗ rianne ſchmunzelte:„Ich glaube jedoch, daß im Ernſtfall die Fliegerbombe keinen Unterſchied macht zwiſchen gebildeten und ungebildeten Leuten, wie Sie ſagen. So hoch von oben her läßt ſich nämlich kein Firmenſchild entziffern.“ Aber gut war die Taſſe Kaffee geweſen. Und ANVN BRINNEN Von Fronz Tuomler Wie ich long mich an dem Brunnen möhe, Tropfen sommle in die leere Schole, Hab begonnen in der dunklen Frbhe, boch die Nocht kehrt mir zum andern Mole. Mädchen kommt und ruft mich ihren Knaben, Mutter größt mich mit dem eignen Blut. laßt mich nur die Schächte tiefer groben, Well im tiefern Grund die Ovelle roht. jetzt höher hinauf in dem Haus, dieſem Boll⸗ werk an Widerſtänden und kleinlichen Beden⸗ ken. Hier zum Beiſpiel befand ſich eine Woh⸗ nungstür, an der überhaupt kein Firmenſchild ſichtbar war. Dafür hatte die Tür auch kein Guckloch. Eine Frau öffnete und hieß Marianne unerwartet freundlich eintreten. Es war eine Wohnküche, in der man ſaß, und die Tür zum Nebenzimmer war nur angelehnt. Alſo vom Luftſchutz komme das Fräulein. Ja, der Luft⸗ ſchutz ſei ſchon ein Kreuz. Und wie hieße das Fräulein? Ach— Marianne? So— ſo. Alſo Marianne. Ja, es ſei verwunderlich, was das Fräulein Marianne aus dieſer undankbaren Sache in ſolch kurzer Zeit gemacht habe. Nicht zu glauben. Und das alles nur dem Luftſchutz zuliebe? „Schon“— ließ ſich nach einem winzigen Zö⸗ gern Marianne vernehmen. „Alſo nicht nur dem Luftſchutz zuliebe?“ „Doch— und eigentlich wieder nicht. Aber es tut wirklich nichts zur Sache.“ „In Ihrem Falle ſcheint es ſehr viel bedeu⸗ tet zu haben, Fräulein Marianne.“ Eine ordentliche und ſaubere Wohnküche be⸗ ſaßen die Menſchen, die hier lebten. Durch die weißen Vorhänge am Fenſter hin taſtete ſich das Gold der Abendſonne, legte einen Schein von rotem Licht um das weiße Haar und das gütige Geſicht der alten Frau, die vor Ma⸗ rianne ſaß und ſie prüfend anſchaute. Einſt⸗ mals würde man vielleicht auch in ſolch einer Wohnküche ſitzen. Gut wäre es, wenn man dann die gleichen Augen hätte wie dieſe Frau. Es wäre ſchon ein Gewinn des Lebens. Ma⸗ rianne zog unaufgefordert die Mütze vom Haar und ſtrich die kaſtanienbraune Welle zurück. „Es war nämlich noch eine Belaſtungsprobe dabei“, ſagte Marianne einfach. „Wie meinen Sie?“ „Ja, wenn man ſo allein iſt— immer allein, und das Leben geht an einem vorbei— ich meine, man kann leicht verbittert werden. Es iſt ſo. Meine Mutter hat neulich gemeint, ich würde unfreundlich zu den Menſchen, manch⸗ mal richtig grob. Ja— und da hab ich das erproben wollen—“ „Im Luftſchutz—“ „Im Luftſchutz, ja. Ich will keine alte Jung⸗ fer werden. Nein— nein! Da hab ich mich an die Kandare genommen, um feſtzuſtellen, ob ich ſchon ſo grob bin und unfreundlich zu den Menſchen, daß ich ſie nicht einmal mitreißen kann für eine Sache, an die ich ſelber glaube, weil ſie groß iſt und über den Tag lebt—“ Marianne brach im Satz ab. Die Türe zum Nebenzimmer, die nur angelehnt war, hatte ſich wie von ſelber geöffnet. „Sprechen Sie ruhig weiter, Fräulein Ma⸗ rianne“, ſagte der Mann, der mitten im Tür⸗ rahmen verhielt.„Ich habe meiner Mutter längſt von Ihnen erzählt. Schon damals, da ich Sie als erſte in meine Liſte eintrug. Ich kenne meinen Häuſerblock genau. Allerhand, was Sie geſchaffen haben. Die Gruppe ſteht—“ Die Gruppe ſteht. Doch es muß noch mehr und noch anderes geſprochen worden ſein an jenem Abend zwiſchen den drei Menſchen in der ordentlichen und ſauberen Wohnküche. Etwa vom Leben eines Mannes, der jung und gläubig hinausgezogen war, ſtürmend im Sieg. Der hernach manche Belaſtungsprobe hatte durchhalten müſſen im Leben, ernſthaftere, als die Mariannes— weiß der Teufel! Etwa vom Leben einer Mutter, die auch ſtillhalten mußte unter den Keulenſchlägen jenes unbekannten Nenners, Schickſal geheißen. Die aber jetzt ruhig zuhörte, was ihr großer Junge dem gro⸗ ßen Mädchen mit Namen Marianne zu erzäh⸗ len hatte. Man war anſcheinend nicht zu einem Ende gekommen an dieſem Abend, denn der Mann begleitete Marianne nach Hauſe und ließ ſich auch weiterhin mit ihr blicken, bis ſchließlich der ganze Block Beſcheid wußte. Bei der nächſten Verſammlung jedenfalls wiſperten ein paar ältere Jungfräulein unter⸗ einander, es gebe ja die verſchiedenſten Wege, an einen Mann zu kommen. Dieſe zum Bei⸗ ſpiel— und ſie deuteten auf Marianne— hätte es gar über den Luftſchutz fertig gebracht. Marianne jedoch, wenn ſie es vernommen, würde gelacht haben und hätte in ihrer ſchönen, freien Art dazu geſagt:„Gewiß, meine Da⸗ men. Ganz gewiß. Auch Ihnen ſteht der er⸗ probte Weg noch offen. Es käme höchſtens auf die Belaſtungsprobe an!“ ——— —————————————————————— )er Apolloialier vVon Rudoli Kreutzer Als ich noch ein Knabe war und in die un⸗ teren Klaſſen der Lateinſchule ging, wohnte in der Sendlingerßraße in einem ſchönen und vor⸗ nehmen Hauſe der Herr Rackl, der Finanzrat Erwin Rackl, ein ſtattlicher, freundlicher Mann in mittleren Jahren, mit einem blonden, we⸗ henden Vollbart und funkelnden Brillengläſern. Ich kam oft in ſein Haus, denn er war ein Freund meines Vaters und ich hatte zuweilen eine Beſtellung auszurichten oder etwas zu ihm zu bringen, aber auch wenn ich nichts auszu⸗ richten oder zu bringen hatte, ging ich gern in ſein Haus und erfand leicht irgend einen Vor⸗ wand, denn die ſchöne und noch ſehr junge Frau Rackl hatte immer, wenn ich kam, ein klei⸗ nes Geſchenk, eine kleine Freude für mich be⸗ reit. Es war dies aber nicht etwa der einzige Grund für meine häufigen Beſuche, ſondern es gab im Hauſe Rackl eine Koſtbarkeit, einen Schatz, wie es mich dünkte, eine Schmetterlings⸗ ſammlung, die ich nicht oft genug ſehen und beſtaunen konnte und vor der meine eigene be⸗ ſcheidene Sammlung allen Glanz verlor. Da ſtacken in einem großen hölzernen Kaſten unter dem blitzenden Glasdeckel, ſtarr und reg⸗ los, mit vorgeſtreckten Fühlern, die vielen Fal⸗ ter, die ſchmalen Leiber von feinen, kaum ſicht⸗ baren Nadeln wie von hauchdünnen, ſilbernen Lanzen durchbohrt und breiteten die tote Pracht ihrer ſamtenen, goldgeſchmückten Flügel wie ſchöne Sinnbilder des Vergänglichen vor mei⸗ nem ſtaunenden Blick, die ſcheuen, lautloſen Gäſte der Sommerwieſen, die unbegreiflichen Farben und Wunder meiner Knabenträume: Admirale, bund und leuchtend wie die Flaggen der Schiffe auf dem Meere, Kaiſermäntel, koſt⸗ bar und prächtig wie Brokat, Perlmutterfalter mit Flügeln, die ſchimmerten wie von Juwelen, ſchwermütige Trauermäntel und luſtig blitzende Bläulinge. Einer aber war unter ihnen, ein ſcheuer und fremder Gaſt, ein Niegeſehener auf den Fluren der Heimat, der aus den einſamen Höhen der Berge kam und der den Namen eines Gottes trug, ein Apollofalter, und ich wurde nicht müde, den Fremdling immer wieder an⸗ zuſchauen, der mir ſchöner und lichter dünkte, als alle die Farbenwunder, die ihn umgaben. Da ſpannten ſich aus dem flaumigen Samt ſeines Leibes die glaszarten, zerbrechlichen Flü⸗ gel und es war, als ginge leiſe noch der Atem über ſie hinweg und bewegte zitternd die blut⸗ dunklen, rubinroten Kreiſe, die wie purpurne Monde an den Flügelrändern funkelten und mitten durch den kühlen, ſilbrigen Glanz der ſchöngerundeten Schwingen lief geheimnisvoll gläſern das unfaßbar zarte Geäſt der Adern, ein unausdenkbares, traumhaftes Gewirr von hauchdünnen Linien und Figuren, die einander taſtend ſuchten, ſich ineinander verſchlangen und wieder auseinander ſtrebten. Oft ſaß ich, über den hölzernen Kaſten gebeugt, reglos mit froh erſchrockenem Atem und immer, wenn ich auf das gebreitete Flügelpaar des Apollofalters blickte, ſo ſchien es mir, wie eine aufgetane, ſtille Frage an meine Seele, auf die ich keine Ant⸗ wort wußte, wie ein ſichtbares Gleichnis eines unſagbar Schönen und Beglückenden, das wie ein Geheimnis in das ewige Leben der Schöp⸗ fung verwoben war und von dem ich ſchau⸗ dernd ahnte, daß es ferne und noch unerkannt, auch in meiner Seele wohne. Einmal, an einem ſchulfreien Nachmittag, war ich wieder im Hauſe des Finanzrates. Ich ſaß, wie immer, über den Schmetterlingskaſten gebeugt, verſunken im Anblicke des ſchönen Fal⸗ ters und plötzlich ſtand Frau Rackl neben mir und indem ſie mir die Hand leicht auf die Schulter legte, fragte ſie mich, ob ſie mir viel⸗ leicht den Apollofalter ſchenken ſollte. Ich blickte verwundert und faſt erſchrocken in das ſtille, gütige Geſicht, das ſich zu mir nieder⸗ beugte und wagte nicht zu antworten. Da ging Frau Rackl aus dem Zimmer und als ſie nach einer Weile zurückkam, da hatte ſie eine ſchmale Schachtel in den Händen, auf deren Boden ſie ein kleines Korkplättchen befeſtigt hatte. Dann hob ſie den gläſernen Deckel des Kaſtens aus den Angeln und mir war, als hätte ſie mit einem Zauberſchlüſſel das Tor zu einem Geheimniſſe geöffnet, ich ſah ihre ſchönen, ſchmalen Hände behutſam nach dem Falter greifen und ihn aus dem bunten Kranze der übrigen Schmetterlinge löſen und dann war er plötzlich aus dem Kaſten und in den feinen behutſamen Händen der Frau Rackl, er blitzte und funkelte im hellen Lichte der Sonne, das durch das offene Fenſter fiel und es war, als rege er leiſe die ſcheuen, vorgeſtreckten Fühler, aber das war nur in meiner Einbildung oder weil mein banger Atem ſie bewegte. Auf ein⸗ mal aber hielt ich die kleine Schachtel in den Händen, in die Frau Rackl den Falter geſteckt hatte und ich würgte einen ſtammelnden Dank hervor und lief ohne Gruß aus dem Zimmer, lief die Treppe hinab ins Freie, lief auch auf der Straße noch weiter, um raſch mit meinem Schatze nach Hauſe zu kommen. Als ich jedoch in die nächſte Straße einbog, da ſtand an der Ecke der Karl Haider, ein gro⸗ ber und ungeſchlachter Junge, der mit mir in die Volksſchule gegangen war und mit dem ich manche Knabenrauferei zu beſtehen gehabt hatte. Ich tat, als hätte ich ihn nicht geſehen und verfuchte, an ihm vorbeizukommen, aber er hatte mir ſchon den Weg verſtellt und begehrte zu wiſſen, was ich in der Schachtel hätte, die ich ſo behutſam trage. Ob ich denn immer noch mit Maikäfern ſpiele, fragte er mich höhniſch, da ich die Schachtel zu verbergen ſuchte, und er wollte doch ſehen, was ich da Koſtbares nach Hauſe trüge und dabei griff er nach der Schach⸗ tel und verſuchte, mir ſie zu entreißen. Ein ohnmächtiger Zorn ergriff mich und zugleich eine heiße Angſt um den Beſitz des Falters und plötzlich hob ich die freie Hand und ſchlug mit der Fauſt mitten in das Geſicht meines Pei⸗ nigers und dann lagen wir am Boden und wälzten uns im Kampfe und als die Rauferei zu Ende war und ich verſchmutzt und verſtaubt aufſtand, da lag die kleine Schachtel zerdrückt und zerbeult am Boden und ich griff raſch nach ihr und lief mit keuchendem Atem davon und wagte nicht, ſie zu öffnen und hineinzuſehen und betete im ſtillen, daß ein Wunder ge⸗ ſchehen und der Apollofalter unverſehrt ſein möchte und glaubte doch nicht mehr daran und hatte doch keine Hoffnung mehr. Als ich dann endlich zu Hauſe war, ſchlich ich ſtill in mein Zimmer und öffnete, indes mein Herz an ban⸗ gen Schlägen pochte, die Schachtel und da lag der Apollofalter, der ſchöne Fremling mit dem Götternamen, der lichteſte und zarteſte ſeiner Brüder, mit zerbrochenen Flügeln und wie kleine blitzende Scherben von Glas lagen ver⸗ ſtreut die Reſte ſeiner Schwingen umher und ich griff nach dem größten der funkelnden Stücke und betrachtete es lange mit tränen⸗ erfüllten Augen und als ich es bekümmert wieder zu den anderen legte, da ſah ich, daß mir an den Fingern ein feiner, goldener Staub zurückgeblieben war, wie von dem offe⸗ nen Blütenkelche einer Blume. Dies iſt nun ſchon lange her und wenn ich zurückdenke, ſo hat es in meinem Leben ſeither noch manches Zarte und Schöne gegeben, an das ſich gerne meine Seele verloren hätte und das mir dann doch wieder unter den Händen zerbrach. Manchmal aber will mir ſcheinen, als fei jenes frühe Erlebnis des Knaben mir im⸗ mer nahe geblieben und als müßte ein ferner Glanz, ein leiſer Nachhall davon für immer in meinem Leben bleiben und wenn mir je in den Sorgen und Wünſchen und Zielen, die mich fortan umgaben, ein ſchöner und lichter Traum verblaßte, ein holdes Bild zerfiel, ſo brauchte ich nur zurückzudenken an jenes Erlebnis aus der Knabenzeit, da mir zum erſten Male in meinem Leben das Wiſſen von der Vergäng⸗ lichkeit alles Schönen, von den zerbrochenen Flügeln eines Apollofalters zugekommen war, von deren holdem Glanz mir nur mehr, wie eine letzte und koſtbare Erinnerung, ein feiner goldener Staub an den Fingern zurückgeblieben war. 3 fesnage in Salzburg Ausblick vom Glockenspielturm qovf die Hohensqlzburg eſchichite aus Montenegro Erzählt von Gerhard Gesemann In einem Kampfe der Bjelopavlitſchi und der Türken von Spuſch auf dem Kleinkopfe wurde Hajdar Zukitſch verwundet, ein Türke aus Spuſch. Auch wenn man erzählte, daß ihn Stanko Ruſhin angeſchoſſen habe, ein Held der Köhlung, Köhlung! Doch am Strande, wo der köhlen Wellen Schaum entgegenspröht, Konnst do tollen, kannst du spielen Heiße Tage, heiße Nächte, Sonne brennt auf Haut und Hot. Sommer pocht quf seine Rechte, lo den Stroßen sengt die Glut. Scherl-Bilderdienst(&K) Bis der heiße Iag verglöht. H. W. C. Bjelopavlitſchi, der manche andere Türken er⸗ ſchlagen und des Kopfes beraubt hat und deſ⸗ ſen Name auch nach ſeinem Tode unter dem ſerbiſchen wie türkiſchen Volk unvergeſſen iſt — wenn alſo auch die Mannſchaft ſagte, daß Stanko ihn verwundet habe, ſo kann man doch nicht genau wiſſen, ob ihn gerade dieſer ver⸗ wundet hat, weil viele Flinten geſchoſſen haben, wie gewöhnlich in einem Kampfe— jedenfalls weiß man, daß Stanko hinging, ihn zu ſehen und ihm zur Wunde zu gratulieren. Und das war ſo: Als man den Kampf abge⸗ brochen hatte, zogen Türken und die Bjelopav⸗ litſchi nach Hauſe. Als aber Stanko erfuhr, daß ſein Freund Hadjar verwundet war, hatte er keine Ruhe, ſich vom Kampfe zu Hauſe zu er⸗ holen, ſondern nahm einen Widder auf die Schultern und wanderte über das Gebiet der Bjelopavlitſchi nach Spuſch und mitten zwi⸗ ſchen den türkiſchen Häuſern und Wachen in die Stadt, klopfte an Hajdars Tür, und als ſie ſich auftat, rief Stanko:„Guten Abend!“ Hajdar nahm ſich nicht die Zeit, wie die übri⸗ gen Hausbewohner, zu antworten:„Das Glück ſei dir hold!“, ſondern ſagte im Liegen:„War⸗ um biſt du gekommen, Stanko, verrückter Kerl? »Gott der Mächtige ſoll dich beſtrafen!“ Stanko ſagte:„Ich bin gekommen, dir zur Wunde zu gratulieren und zu ſehen, ob du von der Wunde ſterben wirſt. Und da man erzählt, daß ich dich verwundet habe, ſo will ich dich auch heilen und meinen Hammel abhäuten und ſeine Haut auf deine Wünde legen.“ Sagte Hajdar:„Oh, du verrückter Stanko, weißt du nicht, daß du mir die Wunden ver⸗ giften und meine Ehre beſudeln wirſt, wenn dich die Türken totſchlagen auf dem Wege zu mir? Damit erſchlägſt du meine Ehre und die meines Hauſes. Und wenn du mich heute ver⸗ wundet haſt, ſo ſoll dir das vor Gott und den Menſchen vergeben ſein, aber das, womit du mich töteſt, wenn du heute ſterben mußt, das ſei dir nicht vergeben, ſondern ein Fluch vor Gott und Menſchen, und zum Fluche möge dir werden das Brot der Freundſchaft, das wir zuſammen gegeſſen haben! Du weißt, Stanko, was du den Türken für Unheil angetan haſt. Sie würden lieber dich töten als zehn andere Gebirgler, und jetzt haſt du deinen Kopf her⸗ gebracht, daß ſie ihn dir mit Leichtigkeit ab⸗ nehmen und auf der Burg von Spuſch auf⸗ ſtecken!“ Stanko:„Hab keine Angſt, Türke, mich fängt man nicht ſo leicht. Wenn ſie mir den Weg ab⸗ ſchneiden, den ich gekommen bin, dann ſpring ich in die Seta, ſchwimm hinüber und ent⸗ komme.“ Das waren keine leeren Worte, ſon⸗ dern Stanko ſchlachtete und enthäutete den Hammel und belegte die Wunden Hajdars mit der Haut und ſagte:„Leb wohl, Hajdar, es ſei dir vergeben, und auch mir vergib, wenn mich die Türken in dieſer Nacht töten. Tun ſie das nicht, und wirſt du geſund, dann ſehn wir uns wieder. Jetzt leb wohl!“ Stanko wrang mit geſpannter Flinte aus dem Hauſe und gelangte durch die Stadt und die türkiſche Bevölkerung bei Nacht und Nebel nach Hauſe. Wie er durch die Türken hin⸗ durchgekommen iſt, das wiſſen auch andere. Direktor ſeinem dankend z zur Stadt 3 ſtärkt, naß Plötlich, 1 des Bürge ſeine Sekr öffnete die marie fol nahm neb ZIhnen,“ n den— me „Das tu bemerkte 9 Weile fuh merlicht 1 flammten wollte Sie lein Schw Sie ſehen „Doch. L „Woran Liebeskum ſie von de: Erſtaunen, 3 war. Er p wehte der unbewußt eine ſtille Rinnſtein Mit unſere nn. in Ka Das Mei ſchaftsturni und Nebent türlich noch verſammlur 20.30 Uhr, in den Sch Das PI achfreun Ebenſo ſi Näheres üb Frankfurt einsmeiſterſ Ein⸗ kel, welcher Es fehlt nic im Gegenſa ſcher Ruhe orten auf! ch pünktlich 4 wieder. Die 3 der ſtille M Eines Ta Stühle knack Da wendet Schweigſam Brett und nun recht? mit Intereſſ Da komm. 37o Türken er⸗ t und deſ⸗ unter dem rgeſſen iſt ſagte, daß man doch dieſer ver⸗ ſſen haben, jedenfalls zu ſehen impf abge⸗ Bjelopav⸗ rfuhr, daß „ hatte er uſe zu er⸗ r auf die Gebiet der itten zwi⸗ Wachen in ind als ſie nd!“ e die übri⸗ „Das Glück ſen:„War⸗ ckter Kerl? 14¹ n, dir zur ob du von an erzählt, ill ich dich jäuten und er Stanko, unden ver⸗ irſt, wenn i Wege zu re und die heute ver⸗ tt und den womit du mußt, das Fluch vor e möge dir „ das wir zt, Stanko, getan haſt. ehn andere Kopf her⸗ tigkeit ab⸗ hpuſch auf⸗ mich fängt 'n Weg ab⸗ ann ſpring »und ent⸗ Vorte, ſon⸗ iutete den ajdars mit jdar, es ſei wenn mich un ſie das in wir uns Flinte aus Stadt und und Nebel ürken hin⸗ andere. Direktor Lüdicke winkte dem Portier, der vor ſeinem Wagen das Fabriktor geöffnet hatte, dankend zu. Langſam fuhr er die gerade Straße zur Stadt entlang. Der Regen hatte ſich ver⸗ ſtärkt, naß glänzte der Aſphalt. Lüdecke bremſte plötzlich, denn unter einem Baum am Rande des Bürgerſteiges hatte er Annemarie Schwarz, ſeine Sekretärin, entdeckt. Er hielt vor ihr und öffnete die Tür:„Bitte ſteigen Sie ein!“ Anne⸗ marie folgte ſchnell dieſer Aufforderung und nahm neben ihm Platz.„Das iſt zu nett von ZIhnen,“ meinte ſie,„ich wäre ſchön naß gewor⸗ den— mein Schirm hängt natürlich zu Hauſe.“ „Das tun Schirme immer, wenn es regnet,“ bemerkte Lüdecke tiefſinnig und gab Gas. Eine Weile fuhren ſie ſchweigend durch die im Däm⸗ merlicht liegende Stadt. Die erſten Lampen flammten auf. Unvermittelt ſagte Lüdecke:„Ich wollte Sie ſchon immer einmal fragen, Fräu⸗ lein Schwarz, ob Sie ſich nicht wohl fühlen. Sie ſehen in der letzten Zeit ſo blaß aus.“ „Doch. Ich fühle mich ganz wohl.“ „Woran liegt es denn ſonſt? Haben Sie etwa Liebeskummer?“ fragte Lüdecke neckend. Als er ſie von der Seite anſah, bemerkte er zu ſeinem Erſtaunen, daß Annemarie blutrot geworden war. Er pfiff leiſe durch die Zähne. Aha, daher wehte der Wind, mit ſeinem Scherz hatte er unbewußt das Richtige getroffen. Als ſie durch eine ſtille Seitenſtraße kamen, hielt er an dem Rinnſtein des Gehweges. Beide blieben ſitzen. „Sehen Sie mich einmal an!“ befahl Lüdecke. Sie tat es und ſah in zwei gütige Augen hinter Brillengläſern in einem Altherrngeſicht. „Fräulein Schwarz,“ fuhr Lüdecke fort,„wir arbeiten jetzt, glaube ich, etwas über zwei Jahre zuſammen. Bin ich in dieſer Zeit nicht immer wie ein Vater zu Ihnen geweſen?“ „Ja, Sie ſind immer ſehr freundlich zu mir geweſen.“ „Und— haben Sie Vertrauen zu mir?“ „Großes.“ „Wollen Sie, mir dann nicht erzählen, was Sie bedrückt? Ich weiß, mit den Eltern will oder kann man nicht alles ſprechen. Ich bin ein alter Mann, der vieles geſehen und vieles ver⸗ ſlehen gelernt hat. Vielleicht kann ich Ihnen helfen.“ Annemarie ſah ſtarr auf den Anlaſſerknopf. Leiſe ſagte ſie:„Ich bin heimlich verlobt, wir wollen gern heiraten, aber mein Verlobter wagt nicht, davon ſeinem Vater etwas zu ſagen. eil... weil ich nur ein armes Mädchen bin.“ Lüdecke legte ſeine Hand auf die ihre.„Klei⸗ nes,“ meinte er,„es würde mir ja ſehr leid tun, Sie zu verlieren, ich habe mich ſehr an Sie ge⸗ wöhnt. Wenn Sie aber die Möglichkeit haben, ſich zu verheiraten, gut zu verheiraten, iſt es ſelbſtverſtändlich, daß Sie es tun. Ihren Ver⸗ lobten verſtehe ich aber nicht,“ er erhob empört ſeine Stimme,„wenn ich als junger Mann ein Mädchen lieb habe, dann bringe ich auch den — DAS WRIOBVNIS/ von cert ann Mut auf, es meinem Vater zu ſagen.— Iſt er dann ſo vermögend?“ „Sehr. Sein Vater hat ein großes Werk und wünſcht, daß ſein Sohn nur eine Frau mit Geld nimmt, damit der Betrieb ſaniert werden kann.“ „Na, ganz egal. Deswegen halte ich doch zu einem Mädel, das mich gern hat. Wenn nicht mit, dann ohne Willen der Eltern, wenn es nicht anders geht.— Oh, wenn ich dem jungen Herrn mal ins Gewiſſen reden könnte!“ „Das können Sie, Herr Lüdecke.“ „Ja, kenne ich ihn denn?“ „Aber ja, er iſt doch...“ „Ach ſo!“ Lüdecke ging ein Licht auf, irgend einer ſeiner Angeſtellten. Er ließ ſie im Geiſt Revue paſſieren, konnte ſich aber nicht denken, wer es ſein könnte. War ja aber egal, den Jungen wollte er ſich morgen ſchon vorknöpfen. Vergnügt ſchaltete er den Motor ein. Dann wandte er ſich an Annemarie:„Ich habe Ihnen verſprochen, ich will Ihnen helfen und ich werde Ihnen helfen.“ Ein froher Blick bedankte ihn. „Ich bin Ihnen ja ſo ſchrecklich dankbar!“ Raſch waren ſie bei Annemaries Wohnung angelangt. Annemarie ſtieg aus. Doch bevor ſie ſich verabſchiedete, fiel es Lüdecke ein, daß er noch immer nicht den Namen des bewußten jungen Mannes kannte und fragte:„Nun, und wer iſt der Glückliche?“ Harmlos antwortete Annemarie:„Ihr Sohn, Herr Lüdecke!“ Fur füchtiqe Nũsseknacker Geographiſches Silbenrätſel Aus den Silben: an— ban— ben— brus— chen— de— den— e— el— en— en— feh — frei— ga— gi— glück— kir— le— li— lo— marn— neun— os— ror— ros— schach — see— stadt— u— wal— zi ſind 12 Wörter zu bilden, deren Anfangsbuchſtaben von oben nach unten, und deren Endbuchſtaben von unten nach oben geleſen, ein Sprichwort ergeben. (eh ⸗ 1 Buchſtabe.) Die Wörter bedeuten: 1. ſüdamerikan. Ge⸗ birge, 2. Strom in Kamerun, 3. brandenburg. ——— Mit unſeren jüngſten Rundfunkſprechern auf Erlebnisjagd: Kleine Enttäuſchung beim„Walfiſchfang in der Oſtſee“ M. Wollin(Scherl⸗M.) „Da kommen wir ja gerade richtig!“ Das Mädel mit dem Lockenſchopf Setzt durſtig an den Taſſenkopf. „„. nun erzählen Sie doch, Käpt'n, wie...“ Ein kleines Mädchen mit gutem Geſchmack Hier ſieht man, wie der Inhalt ſchmeckt, Und wie das kleine Mädchen ſchleckt. „Seht Jungen— das iſt der Ausreißer!“ Erſtaunen zeigt ſich im Geſicht. ——— genug war's nicht! (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) 1 Badeort, 4. Schweizer Badeort am Bodenſee, 5. Berg im Kaukaſus, 6. polniſche Provinz, 7. See in Oeſterreich, 8. Stadt im Saargebiet, 9. Oſtſee⸗Inſel, 10. europäiſche Hauptſtadt, 11. Inſel im Aegäiſchen Meer, 12. Stadt in Schles⸗ wig⸗Holſtein. E. H Skataufgabe Mittelhand paßt, Hinterhand reizt über 40, Vorhand paßt nun auch, denn er wagt Hand⸗ Pir nicht wegen der Schwächen; ſeine Karte: zik Bube, Kreuz As, König, Pik As, 10, Köni Herz As, König, Karo As, König. Hinterhan nimmt nun den Skat und— legt ihn wieder fort. Ja, wenn Vorhand den bekommen hätte! Der Spieler erklärt nun Null ouvert, Vor⸗ hand fängt von unten an und ſpielt das Karo As vor, Mittelhand gibt die Dame, Hinterhand die 9 und legt dann auf: Kreuz 8, Pik 7, 8, 9, Herz 7, 8, 9, Karo 7, 8. Iſt dieſer Null zu faſſen? Was hat Hinterhand im Skat gefunden? Gleichklang Der Artur bringt verliebt Der Gattin, was der Markt ergibt; Ex ruft:„Komm klein, Groß!“ ſchon an der Tür, „Sieh nur die ſchönen klein Groß hier!“ ———.— Löfungen Auflöſung des Kreuzworträtſels Waagerecht: 2. Amt, 4. Arſen, 6. Bretter, 8. no, 9. See, 11. Nara, 13. Amen, 15. Bad, 16. Duden, 19. Tau, 20. Hel, 22. rar, 23. Mob, 24. Lob, 26. Pan, 27. Tag, 29. Ton, 30. Reval, 32. Rat.— Senkrech't: 1. Amſterdam, 2. Ares, 3. Tete, 4. Ar, 5. ne, 6. Bor, 7. Rom, 8. Nadel, 10. Beton, 11. 12. a.., 13. an, 14. Nab, 17. Ur, 18. er, 21. Lot, 23. Män, 25. Bar, 26. Pol, 28. Ger, 29. Tat, 31. Var. 2 Auflöſung des Einſetzrätſels 1. Met, 2. Ode, 3. Bar, 4. Ton, 5. Lei, 6. Oel, 7. Van, 8. Ale, 9. Oſt, 10. Ria, 11. fer, 12. Gas, 13.Heu, 14.Erg, 15. med., 16. ſen., 17. Spa, 18. Ren, 19. See, 20. Ras.— Spalte A: Hin⸗ denburg.— Quer⸗ reihen: 1. Me⸗ thode, 2. Bariton, 3. Leinoel, 4. Van⸗ dale, 5. Oſteria, 6. erngas, 7. Heu⸗ erg, 8. Meduſen, 9. Sparren, 10. See⸗ gras. Tagung des Badiſchen Schach⸗ verbandes im GSB. in Karlsruhe vom 21. bis 28. Auguſt Das Meiſterturnier umfaßt 12, das Meiſter⸗ ſchaftsturnier 16 Teilnehmer. Auch das Haupt⸗ und Nebenturnier wird ſtark, zahlenmäßig na⸗ türlich noch ſtärker, beſchickt werden. Die Haupt⸗ verſammlung findet am Freitag, 26. mußean ab 20.30 Uhr, ſtatt.— Sämtliche Veranſtaltungen in den Schrempp⸗Printz⸗Gaſtſtätten. Das Programm hoffen wir unſeren achfreunden baldigſt unterbreiten zu können. Ebenſo ſind wir wohl bald in der Lage, Näheres über die vom 13. bis 15. Auguſt in Frankfurt g. M. ſtattfindenden deutſchen Ver⸗ einsmeiſterſchaften bekanntzugeben. Schachhumor Ein⸗ es Kaffeehaus, ein ſtiller Win⸗ kel, welcher täglich einige Schachfreunde anlockt. Es fehlt nicht der Kiebitz. Beſonders einer, der im Gegenſatz zu ſeiner„Gilde“ mit ſympathi⸗ ſcher Ruhe den guten und ſauſchan Holztrans⸗ orten auf dem Schachbrett zuſchaut. Er findet ch pünktlich ein und geht zu gewohnter Stunde wieder. Die Spieler fühlen ſich verlaſſen, wenn der ſtille Mann mal abweſend iſt. Eines Tages gibt es einen lebhaften Disput. Stühle knacken, Augen blitzen, gerötete Geſichter. Da wendet ſich der hitzigſte Disputant zu dem Schweigſamen, der mit Kennermiene nur das Brett und die Figuren betrachtet.„Wer hat nun recht? Sie verfolgen unſer Spiel ſtändig mit Intereſſe. Wir bitten Sie um Ihr Urteil!“ Da kommt die überraſchende Antwort:„Wiſ⸗ AIm Schachbreii Offizielle Mitteilungen des Badischen Schachverbandes im GSgB. Bezirk Mannheim ſen Sie, ich verſteh' ja nichts von dem Spiel, bei Ihnen iſt's nur ſo ſchön ruhig!“ Noch boshafter lautet der Schluß nach einer anderen Lesart:„Bei Ihnen kann ich gut ſitzen. Da kommt der Ober nicht und ich brauche nichts zu beſtellen!“ Unſer Aufgabenkeil Freiherr v. Wardener, Graz I. SE ,,, , AEE. as ——— C — C— , 4 h 0 0 Matt in zwei Zügen Weiß: Kel, Dfi, Lhi, Th4, Sc7, d5, Bds, f4, h5. Schwarz: Kis, Sg2, Bo2, 23, h2. (975-14.— zt in.) Eine kleine, aber fein komponierte Aufgabe es bekannten Grazer Meiſters. Löſungen W. May, Mannheim⸗Waldhof. Weiß: Kb2, Dhö, Ta5, bö, Lbi, Sas, dz, Be4; Schwarz: Kd4, Dh7, Tds, f7, Le5, il, Se4, g4, Bad4.— 3ß in 2. 1. Tb6—b3! Ein hübſcher Schlüſſel mit einer unauffälligen Mattdrohung, nämlich Sc2zz. Außer Sg4—es, das mit Deszt beantwortet wird, hat Schwarz nur Abzüge des Se4 zur Verfügung. Nun folgt auf faſt jeden Abzug ein anderes Matt, ein ſog. Springerrad mit Ablenkungen und Verſtel⸗ lungen bzw. Blocks. Hervorheben möchten wir die Matts nach 1..., Sc5, 1...., Sdö und 1...., Stö, aber auch 1...„, Sd2: 2. Dbözt gefällt gut. Nicht leicht zu konſtruieren! Wers nicht glaubt, verſuche mal ſelbſt eine derartige Kompoſition. Nachtrag: J. Mayr, Viernheim, löſte die Aufgabe von K. A. L. Kubbel, deren Auflöſung wir vor 14 Tagen brachten. * Zum Löſen von Schachaufgaben gehört etwas Zeit, Denkfähigkeit und Sinn für das verbor⸗ gene Schöne. Wer aber einmal ſich in der Ent⸗ rätſelung eines Problems verſucht hat oder wenigſtens eine Löſungsangabe aufmerkſam verfolgte, wird finden, daß der Aufwand an Zeit und Mühe ſich lohnte! Eine eigene Welt voller Schönheiten und Genüſſe und dennoch erfüllt von Kampf und Erfolg. Leider beſchäf⸗ tigt ſich nur ein geringer Prozentſatz der Schach⸗ liebhaber mit dem Löſen oder mit erkenntnis⸗ mäßiger Durchdringung des herrlichen Gebietes des Kunſtſchachs. Wo aber treffen ſich Wille zum Sieg, Schönheit und Fantaſie idealer? Von verſäumken Gelegenheiten Wo Sen da auch Mißerfolg, und dem energiſchen blickſicheren Erfaſſen der Chance ſteht das Verſehen und Verſäumnis gegenüber. Das iſt nun einmal auf allen Gebieten des Lebens ſo und das Schach macht wahrlich keine Ausnahme. Und der größte Meiſter iſt nicht gefeit gegen eine„Vergrämung des Gehirns“ und der Trübung des Auges. Im Weltmeiſterſchaftskampf zwiſchen Aljechin und Euwe liefen beide Spieler an einer Möglichkeit vorbei, die dem Holländer auf ein⸗ fache Weiſe das Genick gebrochen hätte. Weder Aljechin, der weitſchauende und fantaſievolle Rechner, fand den„Kurzſchluß“, noch Euwe ver⸗ ihn, bis ſchließlich die Gelegenheit vor⸗ ei, verſäumt, war. Was des einen Leid, iſt des anderen Freud'! Der Schachfreund bringt von jeher dem De⸗ monſtrieren ſolcher verſfäumten Gelegenheiten Intereſſe entgegen, ſei es aus einer Art Scha⸗ denfreude, welche ihn ermuntert im eigenen Tun, ſei es, weil ihm Sinn für heiteres Spiel 3 lehrreiche Situationen nicht abzuſprechen 11 I. Aus dem Thematurnier des Mannheimer Schachklubs Schwarz: Götz(Am Zuge) ee, 41 6 33 4 3* . e — Weiß: Schnepf Schwarz nun mit 1...., Tds: 2. Db4:, Sd5(droht jetzt erſt Tat, was ſofort an St6- 4— ————— —— ‚(W ‚⏑—0oο%— W — Der Blinde im wandel der Zaten Schlut) Direktor Lüdecke winkte dem Portier, der vor nommen hatten, um im heiligen Lande, in Kleinaſien, in Aegypten für ihre Weltanſchau⸗ ung gegen die ſogenannten Ungläubigen zu ſtreiten, kehrten blind heim, geblendet vom Feinde oder mehr noch der Sehkraft beraubt durch damals unheilbare Augenkrankheiten. So ſollen beim Kreuzzug des heiligen Ludwig von Frankreich in Aegypten 300 Kreuzritter auf einmal blind geworden ſein. Für ſie errichtete man in Paris das Spital der Quinze⸗Vingt, und in vielen Städten Italiens, Deutſchlands und Spaniens folgte man dieſem Vorgehen,— auch dann, wenn es ſich nicht mehr um Kriegs⸗ blinde, ſondern um Früherblindete handelte. Dieſe Einrichtungen waren zumeiſt kirchlicher Art und ſuchten den Blinden nicht zu heilen oder zu beſchäftigen, ſondern ihn mit der Hoff⸗ nung aufs Jenſeits und dem Lichtglanz der ewigen Glückſeligkeit zu tröſten. 0 Erſt die Renaiſſance— die vermeintliche Wiedergeburt der Kultur der alten Welt grie⸗ chiſchen und römiſchen Geiſtes, überwand die Askeſe und das klöſterliche Ideal allmählich. Das Kulturbewußtſein der Neuzeit erwachte: das Diesſeits ward mächtig auf Erden, das Ich der Perſönlichkeit begann ſich ſelbſt zu emp⸗ finden. Es war eine Erneuerung des Lebens, das die mittelalterliche Gebundenheit abſtreifte, das Diesſeits höher bewertete und ſeeliſche Freude an der Fülle des Daſeins gewann. Schlummernde Kräfte wurden wach; ein Menſchheitsfrühling ſchien nach langem Win⸗ terſchlaf anzubrechen; Religion, Politik, Philo⸗ ſophie, Poeſie und Muſik nahmen andere For⸗ men an und ſtanden wie göttliche Geſchenke vor den ſchöner und heller gewordenen Sin⸗ nen der abendländiſchen Menſchen. Sollte da nicht auch für die Blinden eine neue Zeit ge⸗ kommen ſein? Die Sehnſucht der Forſcher und Erfinder entdeckte neue Welten,— den See⸗ weg nach Indien, Amerika; ſie ſchuf neue Waf⸗ fen durch die Erfindung des Schießpulvers und ein weites geiſtiges Reich durch die Schaffung der Buchdruckerkunſt; ein Paracelſus erſetzte den Aberglauben in der Medizin durch die Wirkſamkeit chemiſcher Stoffe. Sollte die Neu⸗ zeit, in der die Geſchichte ſich zum erſtenmal den geſamten Erdball zum Betätigungsfeld machte, welche den Lauf der Geſtirne in der Anſchauung der Menſchheit auf den Kopf ſtellte, ſoziale Erhebungen ankündigte und die Reli⸗ gionsſorm reformierte,— ſollte dieſe neue Zeit nicht auch den Blinden vom Objekt der Wohl⸗ tätigkeit und Fürſorge zum Menſchen unter Menſchen werden laſſen, der eine Seele hat wie die andern, nicht nur dazu beſtimmt, Mitleid zu erregen, ſondern dem Leben zu dienen, be⸗ reit, auf das Vorrecht des Almoſenempfanges zu verzichten und die Freude der Pflichten zu tragen, die einſt Ulrich von Hutten den Jubel⸗ ſchrei entriß:„Es iſt eine Luſt, zu leben!“? „Leider war es nicht ſo. Die Renaiſſance war gleichbedeutend mit dem Jungſein einer Welt, und die Jugend nähert ſich in gewiſſem Sinne ſtets wieder der Natur und iſt— wie die Na⸗ tur— grauſam. Die Erfindung der Buch⸗ druckerkunſt hatte zur Folge, daß die Blinden, die früher häufig mit Gaublern und fahrendem von Dr. Alexander Beuſt, Schweizingen Volk umherzogen, um als Barden oder auch nur als Bänkelſänger Kunſt und Neuigkeiten zu bewahren und zu verbreiten, von niemand mehr im Ernſt gehört wurden. Man begann zu leſen, was früher einzig das Ohr vermit⸗ telte, und nur die ſich belebende Tonkunſt gab einzelnen Nichtſehenden Gelegenheit, in die Reihen der Humaniſten und Künſtler zu treten: Francesco Landino in Florenz, Conrad Pau⸗ mann in Nürnberg, Francesco Salinas aus Burgos in Spanien, Arnold Schlick in Heidel⸗ berg u. a.— Die Jugend des erſtarkenden Weltbewußtſeins verzehrte ſich in Leidenſchaf⸗ ten, wehrte ſich gegen die Mächte der Finſter⸗ nis, welche nicht auf ihr mittelalterliches Recht verzichten mochten: Bauernkriege und Reli⸗ gionsfehden nahmen die Aufmerkſamkeit der Laien und Geiſtlichen in Anſpruch, bis der entſetzliche, zur ſinnloſen Wut aufſchauernde Dreißigjährige Krieg die Blüte der Neuzeit brach und insbeſondere die deutſche Welt ſchein⸗ bar entkräftet, entwölkert liegen ließ,— eine Welt, in der der Blinde ein Elender unter Elenden war, ein Gegeißelter unter Beraub⸗ ten und Enterbten. Doch Völker ſterben nicht, wenn ſie ſich nicht aufgeben und zum Sklaven machen. Wohl ge⸗ wann in der Folgezeit die abſolute Herrſchaft der Fürſten an Boden; aber zugleich erwachte nach den Schrecken der Zerſtörung in der ſich neu gebärenden Welt das Nationalgefühl: das heißt das Bewußtſein, daß die Menſchen von gleicher Stammesart zuſammengehören und eine Einheit bilden. Es ſtellte ſich heraus, daß der große Krieg keine Zerſetzung, ſondern die Pubertät, das Reifen der neuzeitlichen Jugend war, und daß der Geiſt des Abendlandes nun nach jener Aufklärung verlange, die auch dem Blinden das Tor zur menſchlichen Gemeinſchaft auftun ſollte. Dinge, die bisher dem Vorurteil und Autoritätsglauben unterlagen, wurden phi⸗ loſophiſch und kritiſch beleuchtet. Man fragte nach dem Sinn des Menſchen und der Welt, und dies Fragen rief ungekannte Wiſſenſchaften auf den Plan, führte zu Forderungen und weckte Verſtändnis für alles Vorhandene. Wiſ⸗ ſen und Kunſt ward faſt zur Ware, die Zivili⸗ ſation, die Verbürgerlichung und ſchließlich die Idee des Weltbürgertums erhoben ihre Stim⸗ men; an die Stelle der chriſtlichen Nächſtenliebe V. — Kleines peradles in der Sonne Kotzen und Tavuben können sich auch gut vertrogen (Scherl-Bilderdienst-.) trat die rational gerichtete Philanthropie. Phi⸗ lanthropen, das iſt Menſchenfreunde, waren es, denen das Los der Blinden als Straßen⸗ muſikanten und Bettlergeſtalten Anlaß wurde, darüber nachzudenken, ob nicht auch im Nicht⸗ ſehenden der Funke der Kraft wohne, die das Schwerſte überwindet und die Luſt entflammt, — Luſt, die„ja“ ſagt zum Leben und ſeiner Gemeinſchaft. Sie wollten die Blinden ein⸗ gliedern in die menſchliche Geſellſchaft, ver⸗ ſuchten, ſie mit Arbeiten zu beſchäftigen, die der Sehkraft nicht bedürfen, und erſannen Hilfs⸗ mittel, welche das Auge wenigſtens teilweiſe erſetzen ſollten. Valentin Haüy in Paris, Jo⸗ hann Wilhelm Klein in Wien, Zeune in Ber⸗ lin gründeten die erſten Blindenunterrichts⸗ anſtalten und lehrten ihre Schützlinge den Se⸗ gen der Arbeit. Nicht die gewaltige Erſchütte⸗ rung der franzöſiſchen Revolution und der napoleoniſchen Kriege, nicht die politiſche Reak⸗ tion in der erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts hielten dieſe Entwicklung auf. Aus den Rei⸗ hen der Blinden ſelbſt wuchs einer ihrer größ⸗ ten Helfer: der blinde Louis Braille, der die noch heute gebräuchliche Blindenſchrift und die taſtbaren Muſiknoten erſann. Die Zeit des Liberalismus brach an. Es lag in ſeiner Eigenart, daß er alles duldete und förderte: er ließ das Böſe wachſen, das dem hernſchenden Bürgertum als Kommunismus und Marxismus den Boden entzog,— und das Gute, das ſich in unſerm Falle immer mehr auf ſich ſelbſt beſann. Aus der philantropi⸗ ſchen Fürſorge für die Lichtloſen entſproßte allmählich in erſtarkender Kraft die Blinden⸗ ſelbſthilfe, die zwar der Mithilfe der Vollſin⸗ nigen nicht entraten will, aber mit eigenem Ueberlegen und bewußter Erkenntnis nach den Zielen greift, die in Arbeitsertüchtigung, Ar⸗ beitsbeſchaffung, Selbſtändigkeit, Eingliederung ins menſchliche Leben beſtehen, und die in der Organiſation des Reichsdeutſchen Blindenver⸗ bandes einen äußeren Rahmen gefunden haben. Noch allerdings war die letzte Hoffnung der Blinden nicht erfüllt. Sie bewegte ihn, wenn er daran glaubt, daß die ihm verbliebene Ar⸗ beitskraft dem Volk dient, die ihn eingliedert ins Ganze, die aufgerufen werden kann und muß in der Gemeinſchaft aller Schaffenden, ſich bewährt in der Zeit der Not, wenn die Voll⸗ ſinnigen ſich zur Verteidigung des Friedens rüſten.. Wir ſtehen in der Gegenwart. Das Dritte Reich hat die Nachkriegszeit abgelöſt; eine Zei⸗ tenwende iſt angebrochen. Das Ich der Renaiſ⸗ ſance und des Individualismus hat dem Wir einer deutſchen Volkheit weichen müſſen, und in dieſem Volk finden auch die Blinden ihren Platz. Mit Recht kämpft der neue Staat gegen die Vererbung des Blindſein. Indes: Blinde wird es ſtets geben, Opfer der Arbeit und des Zufalls. Dem geſunden Blinden iſt heute die Möglichkeit gegeben, nicht nur zu arbeiten, ſondern durch ſeine Arbeit zum Volksganzen zu gehören. Er ſteht als ſchaffender deutſcher Menſch mit in Reih und Glied und iſt willens, mit ganzer Kraft, mit voller Hingabe ſeinem Volk und Vaterland zu dienen. ſcheitern würde) entſcheiden können. Das war ihm aber„zu wenig“, weshalb er auch nicht 1...„ Tdàe4? zog. Zu ſeinem Glück, denn Weiß antwortet dann ſehr hübſch 2. Lds-e4! Dis xe4(falls Dba:? ſo 137— Khs, Th7 matt!l) 3. f3, Dd4 4. T37 Khs 5. T734 mit Läufer⸗ gewinn. Vielmehr probierte es Schwarz in der Partie mit 1.... Sb6—d5. Anſcheinend vernichtend. Er überſah jedoch dabei eine Möglichkeit, welche es Weiß geſtattet hätte, die Feſſelung zu ſpren⸗ gen und auf Gewinn zu ſpielen. Nämlich 2. Se⸗ —4dö!!(droht Lh7 mit Damengewinn, warum geht aber der Springer ausgerechnet nach dö?) Tdâ ed? 3. Dba*d3 DiZ&ds 4. TzzKTI Kes —n8 5. SbK7- nebſt Matt auf 38. Will ſich Schwarz aber dagegen wehren mit.... 27—36, ſo folgt eine neue Auflage: 3. Leb:! Dbs.: 4. L7——+ nebſt Matt auf 381 Freilich kann ſich Schwarz retten mit...., Dis Kg2--1 3. Tg2:, Lbä4cdoõ und beſitzt für die geopferte Dame Turm, Springer und drei Bauern! Weiß ſpielte aber nicht. Sbö, welches ihm— praktiſch— Gewinnausſichten gegeben hätte, ſondern 2. Se4 Xiõ--? Dis& 16 3. IS2 X S7 Diõ x2/) und Schwarz ſiegte ſchließlich acht Züge danach. Il. Um die pfälziſche Vereinsmeiſterſchaft Schwarz: Beiſel, Speyer (Siehe Diagramm 20 Weiß: Reiſch, Oppau(Am Zuge) Eine kurioſe Kampflage: Die drei ſchweren Figuren findet man nicht oft ſo einträchtig bei⸗ ammen. Weiß konnte hier ſofort was ja angeſichts einer ſolchen Entfaltung gegen eine nur dürftig geſchützte Königſtellung nicht weiter verwunderlich iſt. Mit dem Prachtzug 1. T45—4711 iſt es aus! Weder 1..., Kd7: 2. ITf7— noch die Deckung mit Lis 2. Tis--1 uſw. genügt auch nur für den Augenblick. Selbſt 1..., 5b6-— 2. Ka2 ändert nichts, Schwarz kann aufgeben. Reiſch aber ließ ſich durch eine andere, im übrigen originelle Idee blenden und ver⸗ längerte den Krieg! Es geſchah in der Diagrammſtellung 1. De4— a4(um nach pg6—c6? mit 2. Lh5- Scb 3. De4- ein wirklich ſeltenes Dreilinienmatt zu geben, denn Schwarz kann mit Les den Orkan nicht dämmen, weil der Sss gefeſſelt iſt. Schwarz zog ib zn deisg n F innz1i 5.—— 5˙ 5 u- 5 3. 2 5 E ie ieeg n aber beſſer 1...., Se7—e6 und es ging weiter mit 2. Taß5—ds, Lis 3. Teß. Le7 4. Ld7-— Kis 5. Di4— Kg7 6. Leé: und Weiß gewann ſchließ⸗ lich auch. „Wunder“ im Schach Zu dem Endſpiel Keres— Eliskaſes Im internation. Meiſterturnier zu Noord⸗ wyik ſchien der geniale Weltmeiſterſchafts⸗ anwärter Keres dem nachmaligen Sieger Elis⸗ kaſes ein Turmendſpiel„abknöpfen“ zu wol⸗ len. Schließlich entſtanden zwei verbundene Freibauern, die dem vorgerückten Freibauern des Tirolers den Rang ablaufen mußten. Elis⸗ kaſes ſchien verloren, ſeine guten Ausſichten auf den Turnierſieg waren offenbar dahin. Schwarz: Eliskaſes 4a o C 2 n . „. .,, 7. b 9 n Weiß: Keres Keres ſchlug denn auch den Bauern weg, um mit den beiden verbundenen Freibauern gegen den Turm— der König kommt zu ſpät!— zu entſcheiden. 1. Tf7 K2, Taz K12 2. a26—27. Wegen b5-—bö ſiehe ſpäter. 2...„ If2—a2 3. b5—b6(um mit b6—b7 Ta7:, bsl) auf einfache Weiſe zu gewinnen) Kd4—cs! Nun erleben wir(ähnlich unter A) Wendun⸗ gen, die in der Geſchichte turniermäßig aus⸗ getragener Endſpiele noch nicht da waren! Weiß vermag merkwürdigerweiſe die Matt⸗ drohung nicht abzuſchütteln, bringt jedoch ſo⸗ wohl in unſerem Hauptſpiel wie auch in der mit A gekennzeichneten Nebenvariante beide Bauern auf die ſiebente Reihe. Weiter kommen ſie nicht mehr! 4. Kei—b1(auf der anderen Seite würde der ſchwarze König dauernd unter Mattdrohung — — opponieren) Ta2—a6! 5. b6—b7, Ta6—b6— 6. Kbl —el(EKal bringt nur Wiederholung), Ib6—h6! Hier einigten ſich die Spieler bereits auf remis. Erfolglos iſt die Fortſetzung 7. Kdi, Kds 8. Kel, Kes 9. Kfi, Kfi3 10. Kgi1(der b7⸗Bauer verſtellt leider die Zukunftsdame auf a8!), TZg6 11. Kh2, Th6- 12. Kgi, Tg6 13. Kfi, Tn6 und der Tanz geht von vorne los. A4 2. b5—b6(ſtatt 2. a6—a7), Kd4—c3 3. KciI—dI, Kcz-—d3 4. Kdi—el, Kds—es! 5. bö—b7(dagegen würde a26—a7 zu der erſtangegebenen Variante hinführen), Tt2—h21 6. Kel—i1, Ke3—13 7. Kii— zl, Th2—h8! Die ſchwarzen Züge ſehen eine Zeitlang— und das in beiden Varianten— wie von Verzweif⸗ lung diktiert aus, bis man ſchließlich ihren tiefen Sinn erkennt. Es iſt unglaublich, was ſich Schwarz alles herausnehmen kann! 8. a6—a7, ThS—38-— 9. Kg1—fi, TZ8S—hS 10. KfI —el. Wenn Weiß nicht die Züge wiederholen will, muß er zurückwandern. Jetzt aber tut ſich die eigentliche Pointe auf. 10..., Kf3—es 11. Kei—di, Ke3—d3 12. KdI—el, Kd3s—c3 13. Kc1—b1(denn nach bs darf der ſchw. König natürlich nicht), Tus—h1+— 14. Kbi—22, ThI—2+ 15. Ka2—43, Thz—hIl Dasſelbe auf der a⸗Linie, immer die Matt⸗ drohung. 16. Ka3—a4, Kc3—04 17. Ka4—a5, Kc4—c5. Halt! Keinen Schritt weiter, ſonſt biſt du matt, auch in dieſer noch ſchöneren Variante ſtört der einlaufsbereite Bb7. Der weiße König muß wieder zurück, die Partie iſt remis! So was gibt's noch in unſerer„verflachen⸗ den“ Zeit! Pfälziſche Dereinsmeiſterſchaft Die Pfälz. Vereinsmeiſterſchaft fand kürzlich in Ludwigshafen ſtatt. Schachver⸗ einigung Ludwigshafen behauptet ihren Titel mit 22½ Pkt., gefolgt von Kaiſerslautern mit 19, Pirmaſens 9½, Speyer 9 Punkten. Houpischrifilelter: DOr. Wilbhelm Kattetmonn; veroniworilich for Gestoltung und Gesomtinholt det Beilage„DOeutsches leben“: Helmut S chulz; belde in Monnhelm. Verlag banner. Trägerl frt At W. ge vor ſtehen ſollen und di⸗ Er erz Juli 18 „Der einem Augen ſpricht: Volkenn Regime. länger! fängaiſſ können tum hir den, de rade ree meinſte nichten“ Er hi Männer willt, di Heimat geſpann ſammen „In ſtattfind — er ſeh einen fr „die S2 ein paa Spuk v den Be werden Land m Seine ſammelt ten: M Orto pPlo