Wrkirche -aria bekommen. Haria ſeb. Flachs 58 —— Eintritt oder ſifirma geſucht zlin) turiermaſchine Lagerbuchführ. ignisabſchrift., Behaltsanſprü⸗ 5 des früheſten 5 unter um⸗ 3 den Verlag. 5 5 Mimiimiunminmmuff — 1 Moſhnaen bungen erbitten imler.d. striehafen ruf 50055- 50057 Aörig. Jeder⸗ handwagen ſo wie Ahrradanhg bzugeben. Rauſch, ronprinzenſtr. 26 (90 999 V) öͤchweine⸗ futter ufend abzugeben. nfragen unter ernruf 242 86 (90 971 V) apolmatratzen olange Vorxat), — 57.50 ünſt. Gelegenh.J, Vollmatratzen ztl. .50% an, See⸗ asmatratzen, ztl. .75. an, eiſerne ettſtellen. weiß, .75/ an, Röſte, chonerdecken(Re⸗ zraturen), Ehe⸗ Spezialgeſch. L geſch etzger, edenheimerſtr. 23 Zurüggenomm. Wonnun Sonlafzimm. em br. in tadell. Zuſtand 205. 1 Hüche 1 Büfett, An⸗ richte, 1 Tiſch 2 Stühl 1 80 1W. heis LA. ich. Baumannsto. Beiwi Fernruf 278 38. (53•743 V) 2 pfelswefte denbeleg, sſeht ſt. aus und ist ꝛicht ssuber 20 halten. Grobe Ausy/ ahl fühet Dtraße 40 Verlag u. Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 35421. Das„Hakenkreuz⸗ fi. J mal, Beiugspreſſe: Frei Haus monalt..20. u. 50 J banner“ Ausgabe 4 erſcheint w Trägerlohn; durch die Poſt 2,20 RM.(einſchl. 70,8 geld. Ausgabe B erſch. wöchtl. l. B iſe: ſohn; durch 55 Leinſ 435090 W. l. 5 t. Iſt die Zeitung am Ericheinen(auch.550 Gewaͤlt) perh Früh⸗Ausgabe A RM. u. f. Poſtzeitungsgebühr) zuzügl. 5 e 1 30 3 Kaäger gebühr) zu 4 Beſtellgeld. nd., beſteht kein An*& liſchldigung k. u. 50 Pf Träger⸗ pr. auf Entſchädigung. 8. Jahrgeng MANNHEIM A im Textteil 60 Pf meterzeile 4 Pf. füllungsort Mannheim. Nummer 360 LLIIALLILII. nzeirgen: Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 15 Pf. Die 1% Millimeterzeile 42— 60 Pf. Mgnunheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 19 Pf Millimeterzeile im Textteil 45 Pf. Schwetzinger und Die A4geſpaltene Millimeterzeile usſchließlicher Gerichteſt hafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannbeim.— Einzelverkaufspreis 10 Pfenn . Die 4geſpalt. einheimer Ausgabe: Die— Milli⸗ im—. 18 Pf.— Zahlungs⸗ und Er⸗ and: annheim. Poſtſcheckkonto: un g. Samskag, 6. Auguſt 1938 3000 franöbfiſche reiwiinge Ai dem Weg nach Cowietipanien Roch immer leine tſchechiſche demobiliſierung kine„ſeltene“ Liſte Drahtbericht unseres römischen Vertreters) v. L. Rom, 5. Auguſt. Nach italieniſchen Meldungen wurden von der ſowjetſpaniſchen„Botſchaft“ in Paris 360 Ma⸗ ſchinengewehre und 60 Tankabwehrgeſchütze auf⸗ gekauft und am 28. Juli nach Barcelona ge⸗ liefert. Weiter paſſierten zwei Waggons mit Kriegsmaterial aus Irlikon Frankreich mit dem Ziel Barcelona. Am 25. Juli reiſten über 100 aus Sowjetrußland kommende Kommuniſten aus Paris nach Barcelona ab. Nach einem Ueber⸗ einkommen zwiſchen Chautemps und Barce⸗ lona werden 550 000 Doppelzentner Ge⸗ treide aus den Beſtänden der franzöſiſchen Militärintendantur im Auguſt nach Sowjet⸗ ſpanien geliefert. Auf Erſuchen Barcelonas hat Miniſter Chautemps ferner eingewilligt, daßß am 5. Auguſt 8000 kommuniſtiſche Freiwillige aus Frankreich und Belgien über die Pyrenäen⸗Grenze nach Barcelona transportiert werden. Die römiſche„¼Tribuna“ proteſtiert aufs ſchärfſte gegen den erneuten Bruch der Nichteinmiſchung durch Frankreich Luise Ullrich geht in den Urwald von Peru Die deutsche Filmschauspielerin kurz vor ihrem Abflug nach London, von wo aus sie sich nach Südamerika einschiffen wird. Die Reise, über die die Filmschauspielerin ein Buch schreiben will, führt sie nach Argentinien, Chiele und Peru. Weltbild(M) und wendet ſich gegen das„Syſtem der Lüge und des Betruges, das immer die Politik der Volksfront gegenüber dem Krieg in Spanien charakteriſiert hat“. In Madrid traf der franzöſiſche marxiſtiſche Abgeordnete Jean Ziromſki zum„Studium der militäriſchen Lage“ ein. In einer Unter⸗ redung mit dem bolſchewiſtiſchen Häuptling er⸗ klärte er, daß die franzöſiſchen Marxiſten ener⸗ giſcher denn je eine etwaige Nichtein⸗ miſchungspolitik der franzöſiſchen Regierung vereiteln werden. Roiſpaniſche Offenſive ſtockt Schlechte Organiſation macht ſich fühlbar DNB Bilbao, 5. Auguſt. Im Laufe des Freitags iſt es an der Ebro⸗ Front zu keinen neuen Angriffen der Sowjet⸗ ſpanier gekommen, da ſich die ſchweren Verluſte von den vortägigen Kämpfen ſtärker bemerkbar machten, als man es zunächſt angenommen hatte. Wiederum gelang es den nationalen Flie⸗ gern, die Stellungen der ſpaniſchen Bolſchewi⸗ ſten mit Bomben erfolgreich zu be⸗ legen. Als Ziele hatte man diesmal ferner die rotſpaniſchen Ausladeräume und Nach⸗ ſchubſtationen ausgewählt, die durch die erfolg⸗ reiche Tätigkeit der Flieger teilweiſe empfind⸗ lich geſtört oder vernichtet wurden. Ueberläufer berichten, daß verſchiedene rote Truppenteile an der Ebro⸗Front ohne irgend⸗ eine Verbindung mit der Kampfleitung an der Front liegen. So ereignet es ſich, daß ſtändig ſchwere Verluſte durch die eigene ſowjet⸗ ſpaniſche Artillerie hervorgerufen wer⸗ den. In dieſen Tagen wurde auf dieſe Weiſe eine rotſpaniſche Formation in Stärke eines Bataillons vernichtet. Exploſion auf italieniſchem freuzer 15 Besalzungsmitglieder getföiet, 20 Verletzie (orohtberichtunseres römischen Verftreters) v. L. Rom, 5. Auguſt. An Bord des italieniſchen Aufklärers „QOuarto“(2900 Tonnen) ereignete ſich bei Polenta an der Südweſtküſte von Mallorca ein ſchweres Exploſionsunglück, bei dem 15 Be⸗ ſatzungsmitglieder getötet und 20 verletzt wur⸗ den. Das Unglück iſt nach italieniſchen Berich⸗ ten auf eine Exploſion eines Rohres der Keſſel zurückzuführen. Die Opfer des Exploſionsun⸗ glückes ſind faſt ſämtlich Heizer. Bei dem Transport der Verletzten war die Strecke von Polenta nach Malaga zu überwin⸗ den, wobei Legionäre Hilfe leiſteten. Der Auf⸗ klärer„Quarto“ befindet ſich ſchon ſeit längerer Zeit zum Schutze der italieniſchen Intereſſen in ſpaniſchen Gewäſſern. Es handelt ſich bei dem Schiff um die älteſte Einheit der italieni⸗ ſchen leichten Kreuzer. Er lief im Jahre 1911 in Venedig vom Stapel und wurde wiederholt während des Weltkrieges in der Adria einge⸗ ſetzt. Nach der„Tribuna“ hätten die Auswir⸗ kungen der Exploſion noch größere Ausmaße angenommen, wenn nicht die Beſatzung eine vorbildliche Haltung gezeigt hätte. Derartige Unglücksfälle können ſich immer wieder einmal ereignen. Die gegenwärtige Exploſion an Bord des„Qaurto“ ſtellt jedoch eine der ſchwerſten Unfälle der italieniſchen Kriegsmarine nach dem Weltkrieg dar. Die großen Aufgaben während des abeſſiniſchen Feldzuges wurden ohne jeden Zwiſchenfall von der italieniſchen Flotte gelöſt. Nur im Jahre 1925 war die Adria der Schau⸗ platz eines ſchweren Unglücks, wobei die bei⸗ den italieniſchen U⸗Boote„S 14“ und„Velirio“ zuſammenſtießen und mit der Beſatzung unter⸗ gingen. Kapitän Schlimbach wieder aui zrober Fahrt Der Hamburger Sportsegler, Kapitän Schlim- bach, der durch seine Alleinfahrt über den Ozean bekannt ist, hat sich auf seinem neuen Boot„Störtebeker IV“ auf neue Fahrt begeben. Sein Ziel ist votläufig Port of Spain auf der westindischen Insel Trinidad. Weltbild(M) Deutſcher§alut für Duff Cooper DNB Kiel, 5. Aug. Der Erſte Lord der engliſchen Admiralität, Duff Cooper, iſt am Freitagnachmittag um 16 Uhr in Kiel⸗Holtenau auf der Admiralsjacht „Enchantreß“ eingetroffen, wo er von dem Feſtungskommandanten Konteradmiral Me⸗ wis und dem engliſchen Marineattache Trou⸗ bridge begrüßt wurde. Die britiſche Jacht feuerte bei ihrer Ankunft Salut, der von deut⸗ ſcher Seite erwidert wurde. Duff Cooper wird bis Sonntagvormittag in Kiel bleiben. beneral fiamilton beim Führer DNB Berchtesgaden, 5. Auguſt. Der Führer empfing am Freitag im Berghof auf dem Oberſalzberg bei Berchtesgaden den zur Zeit mit einer britiſchen Frontkämpferab · ordnung in Deutſchland weilenden General Sir Jan Hamilton. Englischer Frontkämpierbesuch in Deutschland Die unter Leitung des 85jährigen bekannten enslischen Generals Sir Jan Hamilton in Deutsch- land weilenden 40 englischen Frontkämpfer trafen zu einem Besuch in der Reichshauptstadt ein. In Begleitung der Vertreter des Reichskriegerbundes,-Oberführer Major a. D. von Jena und Landesgebietsführer Ost,-Oberführer Generalmajor a. D. Müller, schreitet General Sir Jan Hamilton die Front der Ehrenkompanis des Reichskriegerbundes ab. Wäeltbild(M) „hakenkreuzbanner“ Lehrer brüllten Jouhaux nieder EP Paris, 5. Auguſt. Auf dem Kongreß der franzöſiſchen Lehrer in Nantes kam es am Freitagvormittag zu ſehr bezeichnenden Zwiſchenfällen, als der General⸗ ſekretär des franzöſiſchen Gewerkſchaftsbundes, Leon Jouhauz, das Wort ergreifen wollte. Schon beim Beſteigen der Rednertribüne wurde Jouhaux aus dem Saal und von der Zuſchauertribüne mit Schimpfworten begrüßt. Die Kundgebungen hatten einen ausgeſprochen antibolſchewiſtiſchen Charakter und beſtätigten die bereits in den bisherigen Sit⸗ zungen des Lehrerkongreſſes hervorgetretene antikommuniſtiſche Stimmung. Die Kundgeber warfen dem Gewerkſchaftsſekretär ſein kriegs⸗ hetzeriſches Verhalten im ſpaniſchen Konflikt und in der tſchecho⸗ſlowakiſchen Frage vor. Ohne Zweifel wollten ſie damit auch den im Gewerkſchaftsbund maßgebenden kommuniſti⸗ ſchen Einfluß bloßſtellen. U. a. wurde Jouhaux aus der Verſammlung heraus aufgefordert, ſelbſtden Torniſter auf den Rücken zu nehmen, anſtatt aus dem ſicheren Hinter⸗ halt kriegshetzeriſche Reden zu halten. Eine Reihe von Kundgebern auf der Zu⸗ ſchauertribüne wurde aus dem Saal gewieſen. Trotzdem hielten die Kundgebungen gegen Jou⸗ haux an, der ſich kaum Gehör verſchaffen konnte. Schließlich mußte die Sitzung unterbrochen werden. Da die Kundgebungen gegen den Ge⸗ werkſchaftsführer kein Ende nahmen, wurde ſchließlich der Saal geräumt. In ſtürze Die amerikaniſchen Kriegsſchiffe und Flug⸗ zeuge ſtellten am Freitag ihre Suche nach dem ſeit einer Woche verſchollenen Großflugboot „Hawai⸗Clipper“ ein. Die 15 Mann des Clipper⸗Flugzeuges werden verloren gegeben. * Im franzöſiſchen Geſetzblatt wurde eine Ver⸗ ordnung veröffentlicht, derzufolge es küerftig den franzöſiſchen Diplomaten und Beamten des Quai'Orſay verboten wird, ohne vorherige Erlaubnis des Außenmigiſters eine Ehe einzugehen. Eheſchließungen mit Auslän⸗ derinnen werden nur noch in den ſeltenſten Ausnahmefällen zugelaſſen werden. — Die am Nordufer des Jangtſekiang durch die Ueberflutung geſchaffene Lage hat ſich ſeit Donnerstagmorgen bedeutend ver⸗ ſchlechtert. Infolge des Waſſerdruckes haben ſich die bisherigen Deichdurchbrüche vergrößert, ſo daß der Waſſerſtrom ſich am Freitag in drei Richtungen über das Land ergoß. * Die mit der in Paris erfolgten Verhaf⸗ tung des Neuyorker Groß⸗Rab⸗ biners Iſaak Leifer begonnene Suchaktion der paläſtinenſiſchen Polizeibehörden nach Rauſch⸗ giftſchmugglern und ⸗Händlern hat nunmehr ganz Paläſtina erfaßt und zur Aufdeckung eines europäiſche, aſiatiſche und amerikaniſche Länder umfaſſenden Schmugglerringes geführt. * Die Zivilbehörden von Adria⸗ nopel kündigten der Bevölkerung an, daß demnächſt die Truppen der neuen Garniſon ein⸗ rücken werden, nachdem durch das Abkommen von Saloniki die Entmilitariſierung der alten Garniſonſtadt und Feſtung Adrianopel aufge⸗ hoben wurde. Die Bevölkerung, die mit Be⸗ geiſterung dieſe Mitteilung aufnahm, trifft eilige Vorbereitungen zum Empfang der Trup⸗ pen. Der Aehrenstrauſ von Gerhard Uhde. Es war im vorigen Jahre um die Erntezeit. Ich lebte in einem ſüddeutſchen Städtchen, deſ⸗ en Bewohner neben ihrem Berufe zumeiſt noch eine Parzelle Ackerlandes bewirtſchafteten und als Ertrag Gemüſe und Kartoffeln und wo das Stückchen Feld anſehnlicher war, auch et⸗ was Getreide ernteten. Meine Manſarden⸗ wohnung lag in einem engen Gäßchen mitten⸗ drin zwiſchen den Häuſern ſolcher Siedler, und ich freute mich, als Städter derart an dem ländlichen Leben teilhaben zu können. Denn öfters erhaſchte mein Ohr den Laut des Den⸗ gen 3 das langſame Rollen eines heimkehren⸗ en Ackerwagens und wenn ich abends heim⸗ ging und an dem Kuhſtalle des Nachbarhauſes vorbeikam und die malmenden Tiere hörte, dann fühlte ich in mir Dankbarkeit an das Le⸗ ben wie eine gereifte Empfindung aus Kind⸗ heitstagen, und der Abendfrieden zog vollends in mich ein. Auch meine Wirtin verſorgte ein Stückchen Ackerland vor der Stadt. Da ſie Blumen über alles liebte, hatte ſie dort auch ein Fleckchen mit mancherlei Arten bepflanzt, und oft ſtan⸗ den am Morgen oder Abend friſche Blumen auf meinem Tiſche. Sie wußte, daß i ihre Liebe teilte, und eines Tages, als ſie wohl um Blumen verlegen war, brachte ſie mix einen Strauß Aehren. Braungebrannt, ein Kopftuch umgeſchlagen, hielt ſie ihn mir ſtrahlend ent⸗ gegen und machte darauf aufmerkſam, daß darin alle Sorten Getreide zuſammengebunden wa⸗ ren: Roggen, Weizen, Dinkel, Emmer, Hafer und Gerſte.„Den hängen wir hier in die Wand“, ſagte ſie, nachdem ich mich bedankt „damit das Brot nicht ausgeht im näch⸗ ten Jahr“. Sie ging ſogleich wieder an ihre Arbeit, und ich verharrte eine Weile in freudiger Betrach⸗ tung. Vergangene Jahre leuchteten an dieſem Aehrengebinde auf, da ich ſelbſt auf dem Felde mit der Senſe ſtand oder die lange Gabel in der Hand und das Korn unſerer Heimat in die paris will moskau bremſen Franłlreici will keine neuen Abenteuer in Fernost (Drohtbefichf unsefes Warschobef Korfespondenten) J. B. Warſchau, 5. Auguſt. Der japaniſche Vorſchlag, der die Zurück⸗ ziehung der Truppen aus dem mandſchuriſch⸗ ſowjetruſſiſchen Grenzgebiet und die freund⸗ ſchaftliche Beilegung des Konfliktes durch eine paritätiſche japaniſch⸗ſowjetruſſiſche Grenzbil · dungskommiſſion fordert, iſt von Moskau mit zyniſcher Unverſchämtheit behandelt worden. Ein TASS⸗Kommunique gibt bekannt, daß die Neufeſtſetzung der Grenze überhaupt nicht in Frage käme; die Grenze ſei in der ſagenhaf⸗ ten Karte von 1886 feſtgelegt. Der Zurückziehung der Truppen und der Bildung einer paritäti⸗ ſchen Kommiſſion könne zwar zugeſtimmt wer⸗ den, aber nur zur Ziehung der Grenzmarkie⸗ rungslinie auf Grund der Karte von 1886. Dieſe Grenze müſſe von Japan unter allen Umſtän⸗ den garantiert werden. Eine Grenzreviſion ſei ausgeſchloſſen. Ferner iſt aus Moskau noch zu hören, im Kreml wurde der japaniſche Vorſchlag als Kapitulation beurteilt, wodurch dem Außen⸗ kommiſſariat Litwinow⸗Finkelſtein mächtig der Kamm geſchwollen ſei. Die ablehnende Haltung des Kreml habe die franzöſiſche Diplo⸗ matie ſtark beſorgt gemacht, denn ſie fordere dringend, daß Moskau im Fernen Oſten ſich nicht mit Abenteuern belaſte. Paris wünſche ſo⸗ gar den Abſchluß eines ſowjetruſſiſch⸗japani⸗ ſchen Nichtangriffspaktes auf zehn Jahre, weil Paris um ſeinen Bundesgenoſſen bangt. Fer⸗ ner wird erneut der Gegenſatz Blücher— Litwi⸗ now⸗Finkelſtein beſtätigt. In der Antwort an Japan habe Litwinow⸗Finkelſtein eine Zwi⸗ ſchenhaltung eingenommen zwiſchen der Aben⸗ teuerluſt Blüchers und der franzöſiſchen Forde⸗ rung, den Kampf gegen Japan beizulegen. kin Rückzieher Blums rd. Paris, 5. Auguſt. Die Bemerkung Leon Blums am Don⸗ nerstag im„Populaire“, daß ſich auf Grund des ſowjetruſſiſch⸗franzöſiſchen Bündnispaktes, er⸗ weitert durch die engliſch⸗franzöſiſche Freund⸗ ſchaft, leicht eine internationale Auswirkung des japaniſch⸗ſowjetruſſiſchen Konfliktes ergeben könnte, hat ein ſolches Aufſehen erregt, daß ſich der marxiſtiſche Parteipapſt in aller Eile be⸗ mühte, dieſe unvorſichtige Aeußerung wieder zurückzunehmen. Er erklärt nunmehr, daß im Falle eines auf Japan und Sowjetrußland be⸗ grenzten Konfliktes der Pakt zwiſchen Moskau und Paris natürlich nicht zur Anwendung komme. Die Riſiken, die dieſer Pakt durch eine gegenſeitige Zuſicherung enthalte— welche Erkenntnis!(D. Schriftleitung)— umfaß⸗ ten nicht diejenigen eines Krieges außerhalb Europas. Daran könne kein Zweifel beſtehen. Frankreich ſei Sowjetrußland gegenüber nicht in Aſien verpflichtet. Die franzöſiſche Oeffentlichkeit zeigt ſich im allgemeinen höchſt erfreut über den Lichtblick, der durch die Ankündigung eventueller japaniſch⸗ ſowjetruſſiſcher Verhandlungen in den Konflikt gebracht worden iſt. Man ſpricht die Hoffnung aus, daß Moskau die japaniſchen Vorſchläge nicht ablehnen werde, da die Sowjetunion ſchon immer„den Wunſch nach einer friedlichen Re⸗ gelung“(?) ausgedrückt habe. Sudetengebiet voll von Truppen prag hat nicif demohilisiert, sagt ltalien (Orohtberichfonseres römischen Vertreters) v. L. Rom, 5. Auguſt. Italieniſche Informationen aus Prag be ⸗ ſagen, daß von einer teilweiſen Zurücknahme der am 21. Mai angeordneten militäriſchen Maffnahmen in Geſtalt einer Teilmobiliſierung in der Tſchecho⸗Slowakei nicht die Rede ſein kann. Im Gegenteil, in vollem Widerſpruch zu der amtlichen Prager Erklärung vom 21. Juni wurden die militäriſchen Mafmahmen noch in ⸗ tenſiviert. So melden die italieniſchen Organe„Gior⸗ nale'Jtalia“ und„Corriere della Sera“ aus Prag:„Die Tſchecho⸗Slowakei hat keines⸗ wegs die ſeit dem 21. Mai geltenden Maßnah⸗ men aufgehoben, ſie dauern an und die unter Waffen ſtehenden Kontingente werden vermehrt, auch wenn nicht alle Einberufenen Uniformtragen(h. In den ſudetendeut⸗ ſchen Grenzgebieten hatte man noch nie ſo viele Offiziere und Truppen zu beobachten Gelegen⸗ heit. Das Zentrum der Stadt Prag wird häu⸗ fig ſelbſt bei Nacht von langen Reihen ganz Scheuern mit einfahren durfte, während all die vielen draußen an der Front ſtanden. Wege ging ich durch reifende Felder, als der Wind ſein Wogenſpiel mit ihnen trieb. Am Raine lag ich und blickte durch den Wald der ragen⸗ den Halme in den blauen Erntehimmel hinauf, gegen den die vollen Aehren die Sprache des ewigen Wandels ſchrieben. Dies alles kam zum Leben durch den Strauß hier an der Wand, und ich fühlte mich glücklich einbezogen in Wer⸗ den und Reifen dort draußen in der Natur. Etliche Wochen— erwachte ich eines Morgens ſehr früh durch ein ſeltſames Ge⸗ räuſch. Es kniſterte und raſchelte, und wäh⸗ rend ich mich auf die andere Seite drehte, dieſe Geſchäftigkeit einer Maus zuſchreibend, die wohl einem Stück Papier ſein Geheimnis ab⸗ ſchnüffeln wollte, gewahrte ich, daß eine Meiſe an meinen Aehren zu Gange war, Sie hatte ſich an den Halmen feſtgeklammert und pickte munter in den Strauß hinein, daß Grannen und Spelzen nur ſo herumflogen. Ei, dachte ich, du und ſtiehlſt mir das Brot, daẽ nicht ausgehen ſoll in dieſem Jahre? Aber es war ein poſſierliches Spiel, daß ich gar nicht daran denken konnte, meinen Schatz zu hüten. Ich entzückte mich an dieſer Mor⸗ und wanderte wie ein vom Schöpfer usgezeichneter durch die Empfindungen, die ein Franziszus in meiner Vorſtellung gehabt haben mochte. So hatte mir der Strauß aber⸗ * etwas geſchenkt, das Vertrauen der Krea⸗ ur. Meine Meiſe beſuchte mich nun jeden Mor⸗ gen, vielmehr ihren Futterplatz, bis die Aehren entkörnt waren. Nun hingen ſie leer und im Eigentlichen widerſinnig an der Wand, aber ich blieb ihnen trotzdem treu und ließ ihnen ihren Platz. Auch der Meiſe konnte ich mich nicht entwöhnen, und um täglich beſucht zu werden, ſtreute ich ihr regelmäßig Futter hin. Der Winter kam, und ich erlebte eine Zeit, in der mich die Sorge arg bedrängte und die lee⸗ ren Aehren an der Wand ſo recht das Spiegel⸗ bild meiner Lage werden wollten. Ich war in der Frühe aufgeſtanden, hatte das Fenſter geöffnet und war ausgegangen, eine Beſorgung neuer Tanks paſſiert“. Nach den Verhandlun⸗ gen in Prag meldet„Meſſagero“:„Es iſt direkt verblüffend, zu ſehen, wie man auch heute noch auf der Suche nach einer Diskuſſions⸗ methode iſt, nachdem regierungsſeitig ſo häufig von bevorſtehenden Verhandlungen für eine raſche parlamentariſche Löſung die Rede war.“ kine nächtliche Beſprechung der Sudetendeutſchen mit den Englündern DNB Prag, 5. Auguſt. Wie die„Prager Abendzeitung“ mel⸗ det, beſuchten die vier Mitglieder der Delega⸗ tion der Sudetendeutſchen Partei, die am Don⸗ nerstagnachmittag Lord Runciman aufgeſucht hatten, am Abend die Mitglieder des Stabes Lord Runcimans und hatten mit ihnen eine nahezu fünf Stunden währende Un⸗ terhaltung, die bis 2 Uhr nachts dauerte. Bei dieſer Gelegenheit legten ſie Mr. Stop⸗ ford den Standpunkt der SdP zum Geſamtkom⸗ plex der nationalen Fragen in der Tſchecho⸗ Slowakei dar zu machen. Meiſe an dem Bücherregal. Unentwegt pickte ſie am etwas ſchadhaften Rücken eines Buches. Ich war nun doch neugierig aus was für einem Werke ſie geiſtige Nahrung holen wollte— daß ſie es auf den getrockneten Leim des Einbandes abgeſehen hatte, entdeckte ich erſt ſpäter—, nahm das Buch zur Hand und blätterte darin. Da wagte ich meinen Augen kaum zu trauen: Zwiſchen den Seiten lag ein Geldſchein, den ich dort verwahrt und bei meiner mangelhaften Ordnung vergeſſen hatte. Heuer habe ich mir ſelber einen Aehrenſtrauß— gepflückt, und als ich ihn an die Wand hängte, hörte ich meine vorjährige Wirtin reden:„Da⸗ mit das Brot nicht ausgeht im nächſten Jahre.“ Neuer Film in Mannheim „Eine Frau kommt in die Tropen“ Alhambra: Weiße Frauen ſind in den Tropen ziemlich rar. Umſo mehr iſt es,für die harten, arbeitſamen Farmer ein Ereignis, wenn gar eine junge und hübſche Frau aus der Heimat in ihr Alltagsdaſein einbricht und es zum Sonntag werden läßt. Marianne Carſten kommt aus Hamburg auf einer Reiſe nach Kamerun. Dort ſucht ſie ihren Jugendfreund und Studienkame—⸗ raden anzutreffen, den es ihretwegen aus der Heimat fortgetrieben hatte. Der Zufall will es, daß ſie verunglückt und in das Haus des Far⸗ mers Holl gelangt, zu dem Bruder ihres Stu⸗ dienkameraden Herbert. Herbert aber wurde ge⸗ rade von ſeinem Bruder in geſchäftlichen Dingen nach Hamburg geſchickt. Und Marianne braucht immerhin einige Wochen, um von ihrem Unfall wieder zu geneſen. Die ſchöne junge Frau läßt die Herzen der in ihrer Einſamkeit nicht gerade verwöhnten Männer leicht entflammen, ohne ſelbſt dazuzutun. Nicht nur der erprobte Ver⸗ walter Miller gerät in Entflammung, nicht nur der gute alte Doktor kramt zur Feier der Tage einen Schlips hervor— auch der Farmer ſelbſt vergißt mit einemmal ſeine erblindete Frau und läßt ſich von der menſchlichen Schwäche über⸗ MmmmmmnuiiuniiriiiminnuiniiiiiimumummuunuriijIIIiininiuniniIiiOꝛiwirimiiuniiliirkrrriimiiinnilliiivrrttitmiiliiiiikkivvrititiuiunniiiirirtimmininiiiikiitiminnnilirirtiiumuunnnuniiivtiimiuniiiiiiiivitiitininiiirvirttmunniiiririrtimumuunin Als ich zurückkam, ſah ich meine Der nolitiochle Jag O Die Zeitſchrift„Army Ordonance“ in USA bringt in ihrer Nummer 107 eine ganz intereſſante Darſtellung über die militä⸗ riſchen Lehren aus den ſpani⸗ ſchen Kämpfen, aus der wir mindeſtens die folgenden Bemerkungen wiedergeben. „Um auf dem Schlachtfelde manöverieren zu können, muß vor allem die Infanterie tüchtige Regiments⸗, Bataillons⸗ und Kom⸗ panieführer haben. Der Krieg in Spanien hat ferner die Notwendigkeit erfahrener jün⸗ gerer Offiziere und Unteroffiziere zur Füh⸗ rung der Züge und Gruppen, ebenſo den Be⸗ darf an zahlreichen lange dienenden Spe⸗ zialiſten gezeigt. Um eine feſtgefügte Infanterie zu haben, benötigt man für je drei Mann einen Unter⸗ Spezialiſten. Nur mit dieſem Rückgrat und mit genügender Ausbildung im Gelände er⸗ hält man Verbände, die unter den heutigen ſchwierigen Angriffsbedingungen vorwärts⸗ kommen.. Die Infanterie bleibt der wichtigſte Beſtandteil des Heeres. Ihr müſſen ſich die anderen Waffen anpaſſen. Die Verluſte der Infanterie ſind immer die ſchwerſten... Der Krieg in Spanien hat gleich zu Anfang die Organiſation der ſpaniſchen Reiterei zer⸗ ſchlagen. Sie iſt auf beide Parteien aufge⸗ Gründen abgeſchafft worden. Die Nationa⸗ len haben ausgezeichnete Verbände leichter marokkaniſcher Reiterei eingeſetzt. Es iſt dies aber nur zeitweiſe geſchehen, z. B. bei Vor⸗ hutgefechten oder bei kleineren Unterneh⸗ fügbare Reiterei bei Nebenaufgaben nützliche Dienſte geleiſtet, z. B. für Polizeizwecke. Es hat ſich kein Bedürfnis fühlbar gemacht, neue hat man überhaupt nichts gehört. Kraftrad⸗ fahrer ſind hauptſächlich zur Verbindung zwiſchen getrennten Einheiten verwendet worden... Die auf den Panzerkampfwagen geſetzten Erwartungen haben ſich nicht er⸗ füllt. Klare Anſchauungen über den Einſatz kriege hatte der Kampfwagen im Jahre 1918 war die deutſche Infanterie ſtark geſchwächt, und ſie wurde auch durch dieſes neue Kriegs⸗ mittel überraſcht. Gegen eine entſprechend bewaffnete Infanterie können Kampfwagen jedoch nichts ausrichten. Sie hatten wohl bei Talavera de la Reina gegen nicht voll aus⸗ gebildete rote Milizen und in ähnlichen Ausnahmefällen Erfolg, im übrigen aber nicht. 15 LImunaununmmmnumaunnanumanmmumummmunmm Fußballer für 170000 Rm. verkauft f. b. London, 5. Auguſt. Der„Verkauf“ des bekannten engliſchen Fuß⸗ ballſpielers Bryn Jones vom Fullballver⸗ ein Wolverhampton an den Verein Arſenal für 14000 Pfund(rund 170 000 Mar)) ſtellt ſelbſt für engliſche Verhältniſſe eine Rekordtrans⸗ aktion dar, die in der Preſſe lebhaft beſprochen wird. Die höchſte bisher für einen engliſchen Berufsfußballer bezahlte Summe war 11 000 Pfund(rund 130 000 Mark). Nach den Vorſchrif⸗ ten darf der Spieler von der Verkaufsſumme nur 10 Pfund erhalten. 7 mannen. Doch das alles löſt ſich in Wohlgefallen auf, als Herbert zu ſeinem Bruder auf die zurückkehrt und Marianne als ſeine Braut wie⸗ der mit nach Europa nimmt. In Kamerun auf der Holl⸗Farm aber geht der Alltag wieder in Ordnung und Ruhe weiter.— Das alles hat einen guten Unterhaltungsfilm abgegeben, dem es lediglich darauf ankommt, lebensnahe Schilderungen zu geben ohne das Problem des Mangels an weißen Frauen in den Tropen näher zu ſtreifen. Eine Reihe gut geſehener Szenen ſichern dem Streifen Wirkung und Aufmachung. Er zeigt den Alltag auf vor⸗ geſchobenem Poſten in den Kolonien, zeigt, daß man harte Männer und tapfere Frauen dort braucht, nur wird dann nicht recht verſtändlich. warum dabei ausgerechnet die Schwächen des Mannes in den Vordergrund geſtellt werden. Man ſucht und erwartet die Auflöſung des an⸗ geſchnittenen Gedankens. Harald Paulſen hat die ganze Handlung von A bis Z mit allem Wiſſen und Können um filmdramaturgiſche Geſetze und Feinheiten auf⸗ gezogen. Seine, Darſtellerſchar führte er zu künſt⸗ leriſchem Einſatz. Hilde Körber, in der Rolle der blinden Farmersfrau, kam mitunter ganz ſtark zur Wirkung, ebenſo Otto Wernicke als Verwalter. Nicht weniger überzeugend behandel⸗ ten Hilde Krüger(jene weiße Frau aus der Heimat) und Volker v. Collande, ebenſo Maria Koppenhöfer als Vorbild einer rechten Farmersfrau ihre Rollen. Dazu wurde Samstag, 6. Auguſt 1038 offizier, Gefreiten oder länger dienenden Reiterverbände zu ſchaffen. Von Radfahrern gute Erfolge gegen die Deutſchen. Damals teilt, und iſt bei den Roten aus politiſchen mungen. Gewöhnlich hat die ſchwache ven·⸗ dieſer Waffe haben nie beſtanden. Im Welt⸗ 1 Farm 3 3 70 1 3 1 3 ausgezeichnet fotografiert und Johannes Mül⸗ her ſchrieb eine ſich namentlich auf ſtimmungs⸗ mäßige, gute Untermalung beſchränkende Muſik. Aus dem Beiprogramm fiel ein Kulturſtreifen 4 von der japaniſchen Fanck⸗Expedition angenehm auf. Hanns German Neu⸗ Kulturfilm vom Großvariet. In der Berliner Scala werden zur Zeit von Hubert Schonger Aufnahmen zu dem Film„Die Nacht ohne Pauſe“ gedreht. Als Kultur⸗ film ſoll dieſes Werk den Programmwechſel in einem neuzeitlichen Großvariete zeigen. Links: Tee Unten: Bli. Fried Die Zeite Brandherd, Europas ſp⸗ Heute kann ſkandinaviſch mit irgendei Man könnte ein Schulbeiſ ſchaften beg flikte friedlich ſchaft geregel in Saloniki trag zwiſcher und Bulgari Balkan am arbeit fortge nen Zeit, al Balkan“ noch der Balkan Ende des W brochener bl untereinande brett, an den higkeiten und matiſchen Sz Jahrzehnt n dieſes Spiel ſchein, als ol oſteuropas u Frieden wer! Nun habe Kraft dam Schickſal ſelb allmählich ha die Urſache hundert lang die zwiſchen ren, als die? die Balkanſtc Sie kamen zi keiten auch o ſeitigt werde Angelegenhei Balkans lieg der Sinn de Balkanvölker ren immer g kennen. Die daher zwei 2 Mächte auße ſchem Geb dem Wunſch aller Nation Ausdruck zu Die Türken die aus dieſe gen zogen. Z Friedensvert tigen griechi ein Ende ſet Dürken Freu der Krieg ur der Jahre x mehr vertieft ten immer m zu einer Fre noch ein wei und Bulgari Bulgarien u ten Verhältr ſtand als e ſahen. Da er xander vo von großer Verſtändigun 1933 unterne Balkanländer gebenden Fa drei Monat König Bor grad ab. Ei niemand für weiteren zwe bund gebil ſlawien, Rur kei beitraten alle Balkanf blieben abſe zuguſt 1038 —————————— Jag rdonance“ in 107 eine ganz ie militä⸗ en ſpani⸗ ir mindeſtens wiedergeben. manöverieren e Infanterie 3⸗und Kom⸗ in Spanien fahrener jün⸗ ere zur Füh⸗ denſo den Be⸗ nenden Spe⸗ rie zu haben, einen Unter⸗ er dienenden Rückgrat und Gelände er⸗ den heutigen en vorwärts⸗ der wichtigſte üſſen ſich die Verluſte der erſten... Der t Anfang die Reiterei zer⸗ rteien aufge⸗ us politiſchen Die Nationa⸗ hände leichter zt. Es iſt dies B. bei Vor⸗ 'n Unterneh⸗ ſchwache ver⸗ aben nützliche zeizwecke. Es gemacht, neue n Radfahrern ört. Kraftrad⸗ Verbindung n verwendet rkampfwagen ſich nicht er⸗ r den Einſatz en. Im Welt⸗ n Jahre 1918 hen. Damals rk geſchwächt, neue Kriegs⸗ entſprechend Kampfwagen tten wohl bei icht voll aus⸗ in ähnlichen übrigen aber IA verkauft 5. Auguſt. gliſchen Fuß⸗ Fullballver⸗ n Arſenal für k) ſtellt ſelbſt Rekordtrans⸗ aft beſprochen en engliſchen war 11 000 den Vorſchrif⸗ rkaufsſumme ——— Wohlgefallen auf die Farm te Braut wie⸗ Kamerun auf ag wieder in rhaltungsfilm uf ankommt, ſen ohne das n Frauen in ne Reihe gut ifen Wirkung ltag auf vor⸗ en, zeigt, daß Frauen dort t verſtändlich, chwächen des ſtellt werden. 'ſung des an⸗ ize Handlung d Können um einheiten auf⸗ te er zu künſt⸗ „in der Rolle nitunter ganz ernicke als end behandel⸗ Frau aus der nde, ebenſo zorbild einer Dazu wurde annes Mül⸗ f ſtimmungs⸗ nkende Muſik, Kulturſtreifen on angenehm man Neu. arietè. In it von Hubert ilm„Die ls Kultur⸗ nmwechſel in igen. „hakenkreuzbanner“ Samstag, 6. Guguſt 1058 Die 15. Große Deutsche Rundiunkausstellung Berlin 1938 Links: Teetisch mit Großsuper und Plattenschrank. Oben: Werbung für den Volksempfänger. Unten: Blick in eine der Ausstellungshallen. Friedenshort Balkan VM. Belgrad, 5. Auguſt. Die Zeiten, als man vom Balkan als dem Brandherd, dem Störenfried und Kriegsvulkan Europas ſprechen konnte, liegen weit zurück. Heute kann der Balkan politiſch eher mit den ſkandinaviſchen Staaten verglichen werden als mit irgendeinem anderen Gebiet von Europa. Man könnte faſt ſagen, daß die Balkanſtaaten ein Schulbeiſpiel gegeben haben, wie alte Feind⸗ ſchaften begraben und zwiſchenſtaatliche Kon⸗ flikte friedlich in Einvernehmen und in Freund⸗ ſchaft geregelt werden können. Der am 31. Juli in Saloniki unterzeichnete Verſtändigungsver⸗ trag zwiſchen den Mächten des Balkanbundes und Bulgarien zeigt am beſten, wie weit der Balkan am Wege der friedlichen Zuſammen⸗ arbeit fortgeſchritten iſt, ſeit der noch nicht fer⸗ nen Zeit, als die Redensart vom„Brandherd Balkan“ noch volle Berechtigung hatte. Denn der Balkan war tatſächlich nicht nur bis zum Ende des Weltkrieges Schauplatz faſt ununter⸗ brochener blutiger Kämpfe der Balkanſtaaten untereinander, ſondern auch ein großes Schach⸗ brett, an dem die europäiſchen Mächte ihre Fä⸗ higkeiten und Kräfte im internationalen diplo⸗ matiſchen Spiel ausprobierten. Auch im erſten FJahrzehnt nach Ende des Weltkrieges wurde dieſes Spiel fortgeſetzt, und es hatte den An⸗ ſchein, als ob die ſchwergeprüften Völker Süd⸗ oſteuropas niemals zu wirklicher Ruhe und Frieden werden gelangen können. Nun haben dieſe Völker aus eigener Kraft damit gründlich aufgeräumt und ihr Schickſal ſelbſt in die Hände genommen. Denn allmählich haben alle Balkanvölker erkannt, daß die Urſache ihres Unglücks und der ein Jahr⸗ hundert lang andauernden Kämpfe nicht ſo ſehr die zwiſchen ihnen beſtehenden Differenzen wa⸗ ren, als die Rivalität einzelner Großmächte, die die Balkanſtaaten als ihre Vorpoſten benützten. Sie kamen zur Erkenntnis, daß ihre Schwierig⸗ keiten auch ohne bewaffnete Zuſammenſtöße be⸗ ſeitigt werden könnten, falls ſich in ihre inneren Angelegenheiten nicht dritte, außerhalb des Balkans liegende Mächte einmiſchten. Das iſt der Sinn des Wahlſpruchs,„der Balkan den Balkanvölkern“, zu dem ſich in den letzten Fah⸗ ren immer größere Kreiſe in Südoſteuropa be⸗ kennen. Die Staatsmänner des Balkans hatten daher zwei Aufgaben zu löſen: den Einfluß der Mächte außerhalb des Balkans auf politi⸗ ſchem Gebiet vom Balkan fernzuhalten und dem Wunſch ihrer Völker nach Verſtändigung aller Nationen am Balkan einen praktiſchen Ausdruck zu finden. Die Türken und die Griechen waren die erſten, die aus dieſer Erkenntnis praktiſche Folgerun⸗ gen zogen. Zwei Jahre nach Unterzeichnung des Friedensvertrages von Lauſanne, der dem blu⸗ tigen griechiſch⸗türkiſchen Krieg in Kleinaſien ein Ende ſetzte, ſchloſſen die Griechen und die Dürken Freundſchaft, feſt entſchloſſen, nie wie⸗ der Krieg untereinander zu führen. Im Laufe der Jahre wurde dieſe Freundſchaft immer mehr vertieft und die Politik der beiden Staa⸗ ten immer mehr in Einklang gebracht. Doch bis zu einer Freundſchaft aller Balkanſtaaten war noch ein weiter Weg. Zwiſchen Jugoſlawien und Bulgarien und zwiſchen Griechenland und Bulgarien und Albanien andererſeits herrſch⸗ ten Verhältniſſe, die mehr einem Waffenſtill⸗ ſtand als einem wirklichen Frieden ähnlich fahen. Da ergriff der verſtorbene König Ale⸗ xander von Jugoſlawien, ein Staatsmann von großer Weitſicht, die Initiative zu einer Verſtändigung aller Balkanvölker. Im Herbſt 1933 unternahm er eine Rundfahrt durch alle Balkanländer und verhandelte mit den maß⸗ gebenden Faktoren aller Balkanſtaaten. Kaum drei Monate nachher ſtattete der bulgariſche König Boris einen amtlichen Beſuch in Bel⸗ grad ab. Ein Ereignis, das noch kurz zuvor niemand für möglich gehalten hätte. Und nach weiteren zwei Monaten wurde der Balkan⸗ bund gebildet, ein Staatenbund, dem Jugo⸗ ſlawien, Rumänien, Griechenland und die Tür⸗ kei beitraten. Dieſer Bund umfaßte noch nicht alle Balkanſtaaten. Bulgarien und Albanien blieben abſeits. Doch König Alexander ſetzte Weltbild(M) Auch der Reichsnährstand wirbt auf der Reichsrundfiunkausstellung Mit eindrucksvollen Plakaten wirbt auch der Reichsnährstand auf der Reichsrundfunk-Aus- stellung für den deutschen Rundfunk. Weltbild(M) Vom Miſchpult, Eichton und Wachsplatten Was die 15. Große Deutsche Funkausstellung dieses NHal dem Besucier zu bieten hat (Drahtbericht unsefer Berliner Schriftleitung) Berlin, 5. Auguſt. Wer in den letzten Jahren zu einer Rund⸗ funkausſtellung nach Berlin fuhr, kam immer auf ſeine Koſten. Und auch dieſes Mal iſt die Ausſtellung ſo wundervoll ausgeſtaltet wor⸗ den, daß die Freunde des Rundfunks wieder einmal ihre helle Freude daran haben werden. Was gibt es nun dort heuer zu ſehen?— Der Volksſender war in den vergangenen Jahren die Attraktion der Rundfunkausſtel⸗ lung. Die Beſucher konnten erleben, wie das, was ſie täglich hörten, vor dem Mikrophon „gemacht“ wurde. Diesmal werden die Be⸗ ſucher erſtmalig einen Blick hinter die Kuliſſen eines wirklichen Senderaumes nehmen dürfen. Unter dem Motto„Wunder der Sendung“ iſt in der Großen Maſurenhalle alles aufgebaut worden, was zur Durchführung einer Sendung gehört und bisher nur die Eingeweihten des Funkhauſes zu ſehen bekamen. Ein rieſiger Sendeſaal eines Reichsſenders iſt errichtet mit dem Podium einer Sendebühne. Alles iſt„funkecht“. Selbſt die roten Schilder, die das Wort„Ruhe“ aufleuchten laſſen, fehlen nicht. Neben der eigentlichen Sendebühne be⸗ findet ſich ein Regieraum und dann anſchlie⸗ ßennd ein Verſtärkerraum. Der Regieraum iſt wie man hier erfährt, ſozuſagen die Seele der Sendung. Sein wichtigſtes Inſtrument hat den nicht alltäglichen Namen Miſchpult und wird von einem Toningenieur bedient. Dieſer hat die Sendung zu ſteuern, die er durch ein gro⸗ ßes Glasfenſter genau verfolgt und ſich durch einen Lautſprecher mit anhört. Er„miſcht die Sendung“ wie es in Fachkreiſen heißt im Zu⸗ ſammenwirken mit dem Tonmeiſter und dem Regiſſeur. Das Miſchen beſteht darin, daß er die verſchiedenen Töne, Geräuſche und Worte aus den einzelnen Mikrofonen je nach dem Er⸗ fordernis aufeinander abſtimmt. Der„Eichton“— allen hörbar Iſt der Ton zur Zufriedenheit des In⸗ genieurs„gemiſcht“, dann wandert er weiter in den Verſtärkerraum. Hier wird er im Durchſchnitt auf die tauſendfache Tonſtärke ge⸗ bracht. Ein für den Laien unüberſichtliches Neben⸗ und Durcheinander von Apparaten ge⸗ hört zum notwendigen Inventar des Verſtär⸗ kerraums. Das ſind Ueberwachungsgeräte und Tonmeſſer, Tongeneratoren und Pauſenzeichen⸗ geber, Kontrollempfänger und Umſchaltvertei⸗ ler. Mit den Ueberwachungsgeräten und den Tonmeſſern erhält die Sendung in dieſem Raum die gleichmäßige und richtige Lautſtärke. Sämtliche Geräte ien Verſtärkerraum müſſen täglich aufs neue auf ihre Zuverläſſigkeit ge⸗ prüft werden. Der Hörer kann dieſe Prüfung leicht an ſeinem eigenen Apparat kontrollieren. Sie iſt erkennbar an einem Pfeifen, die Rund⸗ funkingenieure nennen es den Eichton. 200000 Schallplatten im flechiv Sendungen, die nicht ſofort hinausgefunkt werden, wandern vom Verſtärkerraum in den ſogenannten Wachsaufnahmeraum. Der Sendevorgang wird hier zunächſt auf Wachs⸗ platten feſtgehalten, die dang ſpäter matriziert und dem Schallarchiv der Reichsrundfunkge⸗ ſellſchaft zugeführt werden. Heute ſtapeln ſich bereits 200 000 dieſer Matrizen. Wie man aus⸗ gerechnet hat, würde ein einziger Sender 30 Jahre benötigen, wollte er dieſes umfaſſende Schallarchiv auch nur einmal übernehmen. Ne⸗ ben den Wachsplattenaufnahmen werden Sen⸗ dungen, bei denen es nicht nur auf höchſte aku⸗ ſtiſche Feinheiten ankommt, auf Schallfolien feſtgehalten, die zur Herſtellung erheblich billi⸗ ger ſind. Die Beſucher haben Gelegenheit, die Herſtellung der Wachsplatten genau zu ver⸗ folgen. Jede von ihnen kann eine Sende⸗ dauer von 3½ Minuten aufnehmen. Für eine dreiſtündige Sendung werden im Durchſchnitt 60 Wachsplatten benötigt. Tragbare„Junkhäuſer“ Bei den Sendungen werden bekanntlich zu einem großen Teil auch Uebertragungs⸗ wagen eingeſetzt. Es handelt ſich bei einem ſolchen Wagen um ein richtiges kleines„rollen⸗ des Rundfunkhaus“, in dem auch Regiever⸗ ſtärker und Folienaufnahmeapparate allerdings auf kleinſtem Raum enthalten ſind. Die Ueber⸗ tragungswagen führen die bekannten Echoauf⸗ nahmen der einzelnen Sender durch. Noch eine Beſonderheit wird dem Beſucher vorgeführt. Es iſt das kleinſte Funkhaus der Welt, in Form des tragbaren Kurzwellenſen⸗ ders. Das ganze Wunder beſteht aus einem ſeine Tätigkeit weiter fort, um auch Bulgarien an den Balkanbund zu binden. Im Herbſt 1934, einen Monat vor ſeinem gewaltſamen Tod in Marſeille, beſüchte er Sofia, und nur ſein jäher Tod verurſachte eine Verzögerung im Abſchluß des Vertrages ewiger Freundſchaft zwiſchen Bulgarien und Jugoſlawien, der deshalb erſt im Sommer 1937 unterzeichnet wurde unter der Regierung des Miniſterpräſidenten Stojadi⸗ nowitſch in Jugoſlawien, der außenpolitiſch getreu die Richtlinien König Alexanders ver⸗ folgt. Damit wurde ein großer Schritt vorwärts getan in der Aktion zur endgültigen Konſolidie⸗ rung des Balkans, und der in Saloniki unter⸗ zeichnete Vertrag iſt nur eine logiſche Folge der Politik König Alexanders und des Belgrader Vertrages. Doch auch der Vertrag von Saloniki ſtellt nicht das letzte Wort dar in der Entwicklung der politiſchen Verhältniſſe auf dem Balkan. Auch er iſt nur eine Etappe am Weg der end⸗ gültigen Konſolidierung und Selbſtändig⸗ machung des Balkans. Nach den Plänen der Urheber des Balkanbundes ſoll dieſer Bund all⸗ mählich zu einer politiſchen und wirtſchaftlichen Einheit ausgebaut werden, einer Art Ver⸗ einigten Staaten des Balkans. Auf dieſe Weiſe könnte der Balkan, der noch vor kurzem eine Art Kinderſchreck für Europa ge⸗ weſen iſt, eine Feſtung des Friedens und der Ordnung für Europa werden und die Balkan⸗ völker, die jahrhundertelang in blutigen Kämp⸗ fen ihre nackte Exiſtenz verteidigen mußten, würden die Möglichkeit bekommen, ihre natio⸗ nalen Fähigkeiten zu entwickeln und ihre na⸗ türlichen Reichtümer auszunützen. Das neue Deutſchland hat die Beſtrebungen der Balkanvölker nach einer Verſtändigung un⸗ tereinander und einer Selbſtändigmachung des Balkans ſtets begünſtigt. Es ſuchte keine politiſche Vormachtſtellung am Balkan, war aber beſtrebt, die natürlichen und geographiſch begründeten wirtſchaftlichen Beziehun⸗ gen zwiſchen dem Deutſchen Reich und den Balkanſtaaten auszubauen. In den ſchwerſten Stunden der Kriſe der Balkanſtaaten war Deutſchland der beſte und oft auch einzige Ab⸗ nehmer der Agrarprodukte dieſer Staaten. Die Haltung Deutſchlands fand denn auch volles Verſtändnis bei den Balkanvölkern. Die Zuſam⸗ menarbeit, die zwiſchen Großdeutſchland und den einzelnen Balkanſtaaten beſteht, wird daher nach Anſicht führender Staatsmänner aller Bal⸗ kanſtaaten mit dem fortſchreitenden Ausbau vom Großbalkan nicht nur weiter beſtehen blei— ben, ſondern auch vertieft werden können. auf dem Rücken tragbaren kleinen grauen Ka⸗ ſten. In ihm iſt vom Mikrofon bis zur An⸗ tenne alles enthalten, was zu einer vollſtän⸗ digen Sendeeinrichtung gehört. Dieſes„trag⸗ bare Funkhaus“ hat allerdings nur eine Reich⸗ weite zwiſchen 500 Meter bis 10 Kilometer. Es gelangt zum Einſatz bei Berichterſtattungen, die über ein Kabel aus techniſchen Gründen nicht möglich ſind, wie beiſpielsweiſe die Be⸗ richterſtattung aus Booten bei Segelwettbewer⸗ ben und Ruderregatten oder auch aus einem Flugzeug und einen Luftſchiff. 12 Oo00 Kilometer Rundfunkleitungsnetz Von dem Verſtärkerraum kann man auf der Schau den Weg der Sendung weiter verfolgen bis zur Reichspoſt. Da die Sendung auf dem Wege dorthin wieder ſchwach wird,—„ver⸗ zerrt“, wie es fachmänniſch heißt— bekommt ſie eine„Aufpulverung“. Das geſchieht im Verſtär⸗ kerraum der Reichspoſt. Erſt dann wandert ſie über einen Rundfunkſender in den Aether hin⸗ aus. Für die Zuleitung von den Funkhäuſern bis zum eigentlichen Sender ſteht der Reichs⸗ poſt ein Rundfunkleitungsnetz mit einer Länge von über 12 000 Kilometer zur Verfügung. In Gegenden, die unter beſonders ungünſti⸗ gen Witterungsverhältniſſen zu leiden haben, hilft die Reichspoſt den Hörern durch den ſoge⸗ nannten Hochfrequenzdrahtfunk. Da⸗ bei wird durch die gewöhnliche Fernſprechlei⸗ tung die Rundfunkdarbietung weitergeleitet. Der Empfang geſchieht allerdings nicht durch Telefonhörer, ſondern mit einem Rundfunk⸗ empfänger. Auch während der Sendung kann über die Leitung, ohne die Sendung zu ſtören, geſprochen werden. Um jedem Beſucher die gewaltige Entwick⸗ lung, die der Rundfunk in den letzten Jahren durchgemacht hat, einmal plaſtiſch vor Augen zu führen, ſind in einer beſonderen Rundhalle alle Apparate, die der Rundfunk von ſeinen Kinder⸗ ſchuhen an benutzt hat, aufgebaut. Da iſt das erſte Mikrofon, ein ſogenanntes Kohlekörner⸗ mirofon, wie es noch heute in Fernſprechappa⸗ raten benutzt wird. Der erſte Rundfunklautſpre⸗ cher war nichts anderes als ein Fernhörer mit einem Trichter. An einer Reihe von Apparaten kann man die Entwicklung bis zum neuzeitli⸗ chen Mikrofon und Lautſprecher verfolgen. Eine beſondere Ueberraſchung bietet der Tonhöhen⸗ ſchreiber. Er ermöglicht es, den Beſuchern nicht nur ihre eigene Sprache zu hören, ſondern auch zu ſehen. Der in das Mikrofon geſprochene Ton taucht als leuchtende Kurve auf einem Schirm auf. Eine Unzahl intereſſanter Dinge gibt es ferner auf der Lehrſchau zu ſehen, wo moderne Kinolautſprecher, Tieftonlautſprecher mit einer Mundöffnung von 2 mal 2 Meter und aus Schmaltonfilmapparaten aufgeſtellt ſind. Fernſehbilder zehnmal 10 Meter groß Die Schau„Das deutſche Fernſehen“ enthält alles, was mit dieſem hochintereſſanten und jüngſten Kind des Rundfunks zuſammen⸗ hängt. In langer Reihe erheben ſich Großbild⸗ räume, auf denen Fernſehbilder zum erſten Male bis zu Ausmaßen von 10 mal 10 Meter gegeben werden. In einem Ausſtellungsſtudio werden von früh bis ſpät pauſenlos Fernſeh⸗ ſendungen aller Art gegeben. Hier läuft auch unter dem Titel„Endſtation Berlin“ allabend⸗ lich eine Revue, an der bekannte Schauſpieler und Schauſpielerinnen teilnehmen. Die Leiſtun⸗ gen des deutſchen Rundfunks ſind unter dem Leitgedanken„Fünf Jahre nationalſozialiſti⸗ ſches Rundfunkſchaffen“ in einer beſonderen Schau vereint. Dort erfährt man, daß die zwölf Sender im vergangenen Jahre faſt 76 000 Stun⸗ den ſendeten und daß insgeſamt bisher 160 000 Sendungen mit über 830 000 Mitwirkenden durchgeführt wurden Jeder Reichsſender zeigt in beſonderen Kojen in Bild und Text ſeine be⸗ ſonderen Aufgaben und Merkmale auf. „hakenkreuzbanner⸗-— blick übers Cand Samstag, 6. Auguſt 1958 deutſche zau- und Siedlungsausſtellung im flufbau „HB'-Geſpräch mit dem Organiſationsleiter, Regierungsbaumeiſter Skürzenacker ri. Frankfurt a.., 5. Aug. In wenigen Wochen, am 3. September, wird die deutſche Bau⸗ und Siedlungsausſtellung auf dem Feſt⸗ hallengelünde in Frankfurt a. M. ihre Pfor⸗ ten öffnen. Der Organiſationsleiter der Aus⸗ ſtellung, Regierungsbaumeiſter Stürzenacker, hat unſerem Frankfurter Vertreter eine Unter⸗ redung gewährt und in dieſem Geſpräch einen aufſchlußreichen Ueberblick über Aufbau und Planung dieſer in ihrer umfaſſenden Zielſet⸗ zung einzigartigen Schau gegeben. Die Geſchichte lehrt, daß durch kein Erzeug⸗ nis menſchlicher Arbeit das Kulturbild einer Nation ſtärker geſtaltet worden iſt, als durch das Bauen, wobei es völlig gleichgültig bleibt, ob es ſich um die Erſtellung von Monumental⸗ bauten hagidelt, um Orts⸗ und Städtebilder oder um die Ausbildung von Räumen. Je enger aber der Lebensraum eines Vollkes iſt, deſto ſtärker werden grundſätzliche Fra⸗ gen der Planung und der Organiſation im Bauen in den Vordergrund treten. Wenn ſich zu dieſer Raumknappheit durch die Armut an Bodenſchätzen eine Verknappung der Roh⸗ ſtoffe geſellt, ſo rücken in einem ſolchen Gebiet auch die Fragen der Technik in ungeahntem Maße in den Vordergrund. Dieſe beſonderen Vorausſetzungen waren zunächſt die Grundlage für eine Geſamtplanung des Ausſtellungspro⸗ grammes, das ſich ia ſeiner Zielſetzung dem Gedankengut nationalſozialiſtiſcher Weltanſchau⸗ ung unterzuordnen hat. Urſprünglich war die Abſicht, die Ausrichtung des Ausſtellungsinhal⸗ tes lediglich auf die Fragen der grundſätzlichen Planung und der Technik in ihrer heutigen durch die Rohſtofflage gekennzeichneten Auf⸗ gabenſtellung vorzunehmen. Bald erwies ſich jedoch, daß dieſe Konzeption zu einer univer⸗ ſalen Darſtellung des heutigen Zuſtandes un⸗ ſeres Bauweſens und ucaſerer Baukunſt nicht ausreichte, geſchweige denn zu einer program⸗ matiſchen Zielſetzung des Ausſtellungsinhaltes. Man mußte verſuchen, die weltanſchauliche Grundlage unſerer heutigen Bauauf⸗ faſſung und die in unſerer heutigen Rohſtofflage begründeten techniſchen Probleme in beſonderen Abteilungen zu behandeln, die ſich dem Ausgangsprogramm das ſich in die beiden Hauptgruppen„Bau“ und„Stoff und Ordaung“ gliedert, ſachlich und räumlich organiſch anſchließen. Staatsführer und Baukunſt Im Rahmen dieſer Sondergruppierung iſt die Schau„Staatsführer und Baukunſt“ von grundſätzlicher Bedeutung. Mit der Ueberwindung der Entartungen einer neuen Sachlichkeit und unter bewußter Anknüpfung an das Formideal einer klaſſiſchen Kunſtan⸗ ſchauung iſt die Baukunſt des neuen Deutſch⸗ lands zuen entſcheidenden Ausdruck dafür ge⸗ worden, daß der Nationalſozialismus die Kul⸗ tur des Abendlandes mit ihren unüberſeh⸗ baren Werten als Baſis eines eigenen neuen kulturellen Aufbaues betrachtet. An ſeinem Beiſpiel und an Vorbildern der Geſchichte will dieſe Schau zeigen, wie aus dem Zuſammen⸗ wirken ſtaatsmänniſcher Führer und genialer Kücſtler die Baukultur eines Volkes und eines Zeitalters ihre Impulſe empfangen hat und jene Formen entwickelt worden ſind, die ſich burch die Jahrtauſende erhalten haben. Es wird hierbei auch gezeigt werden, wie eine ſolche Entwicklung aus dem Niederſchlag dieſes Zuſammenwirkens in Form von Geſtaltungs⸗ grundſätzen, Dheorien des Bauweſens, und techniſchen Fortſchritten erklärbar iſt. Das klaſſiſche ormideal Die Vitruvſammlung wird zum erſten Male einen vollſtändigen Ueberblick über alle ſeit 1484, dem Jahr der erſten gedruckten Vitruv⸗Aus⸗ gabe, erſchienenen Ausgaben der zehn Bücher über die Architektur geben. Daß gerade jetzt wiederum auf die Bedeutung Vitruvs hinge⸗ wieſen wird, hat ſeinen Grund darin, daß die Baukunſt des Dritten Reiches in ihrer Geſamt⸗ haltung wieder an das klaſſiſche Form⸗ ideal anknüpfte. Es iſt in der Faſſung der vitruvianiſchen Regeln die Grundlage für die grandioſaſte Gemeinſchaftsleiſtung der Men⸗ ſchen, die ſich im baukulturellen Bild des Abend⸗ landes repräſentiert. In den übrigen Sonder⸗ abteilungen werden die Lebensräume deutſcher Städte, das ſtädtebauliche Geſtalten der Gegen⸗ wart, Muſterſiedlungen des Gauheimſtätten⸗ amtes und ein Reichsarbeitsdienſtlager behan⸗ delt und dargeſtellt. „Stoff und rdnung“ Die rein techniſchen Fragen, die zum weſent⸗ lichen Teil in die Hauptgruppe„Stoff und Ord⸗ nung“ eingegliedert werden, und heute geeignet ſind, der deutſchen Bauwirtſchaft ein völlig neues Geſicht zu geben, finden beſondere Be⸗ rückſichtigung in aufſchlußreichen Beiträgen des deutſchen Bauhandwerks und Induſtrie. Auch in dieſem Rahmen wird gezeigt werden, wie ſich der Anſchluß Oeſterreichs auf die Verbrei⸗ terung der deutſchen Rohſtoffbaſis ausgewirkt hat. In dieſem Rahmen wird eine Reihe tech⸗ niſcher Neuerungen beſonderem Intereſſe be⸗ gegnen. Reichsorganiſationsleiter Dr.Ley hat als Schirmherr der Deutſchen Bau⸗ und Siedlungsausſtellung ſeine beſondere Förde⸗ rung zuteil werden laſſen. Auf Vorſchlag des Gau⸗Heimſtättenamtes wird auf einem beſon⸗ ders abgetrennten Bezirk des Freigeländes im Rahmen der Sonderabteilung„Deutſches Siedlungswerk“ in Muſterhäuſern und einem Gemeinſchaftshaus ein praktiſches Bei⸗ ſpiel der von der Partei vorgezeichneten Sied⸗ lungsentwicklung gezeigt werden. Erbach an der Mümling Zwischen Neckar und Bergstraſße Ladenburger Uachrichten * Lernt Rettungsſchwimmen! Im Ladeei⸗ burger Schwimmbad beginnt am Montag der zweite diesjährige Kurs ien Rettungsſchwim⸗ men. Erwachſene und Jugendliche, die daran teilnehmen wollen, finden ſich am Montag pünktlich 19, Uhr im Schwimmbad ein. * Kartoffelkäfer⸗Suchdienſt. Der nächſte Such⸗ dienſt zur Bekämpfung des Kartoffelkäfers fin⸗ det morgen Sonntagvormittag ſtatt, Treffpunkt 9 Uhr am Schriesheimer Tor. Jeder Betrieb, der mehr als fünf Ar Kartoffeln anbaut, muß bei dieſer Suchaktion vertreten ſein, da ſoaſt mit Strafen durchgegriffen werden muß. kine Stadt verſchwindet nach 1000 Jahren Weingarten wird nach Ravensburg eingemeindet/ Siedlungen der Welfen spe. Ravens burg, 5. Aug.(Eig. Ber.) Nur wenige Kilometer liegen die beiden Städte in Oberſchwaben auseinander, ſo daß man ſich jetzt entſchloſſen hat, ſie in Zukunft als ein einziges Gemeinweſen weiterzuführen. Die beiden Welfenſtädte haben den Charakter der vergangenen Zeit prüchtig bewahrt und zeigen auf Schritt und Tritt noch die Spuren der Hiſtorie. Durch eine Bibliothek berühmt Mit einer Kloſtergründung begann die Ge⸗ ſchichte Weingartens, das bis zuen heutigen Tage ſeinen berühmten Namen behalten hat. Im Jahre 920 wurde dieſes Kloſter, ein Frauenkloſter, gegründet, alſo ſchon vor etwas mehr als tauſend Jahren. 1047 wurde es in ein Männerkloſter umgewaadelt und in eine Reichsabtei, die durch ihre große Bibliothel zu beſonderem Ruhm kam. Später wurde die Stätte ein Familienkloſter der Welfen. 1803 wurde das Kloſter aufgehoben. Weingarten, has früher noch den Flecken Altdorf, den Sitz der Reichslandvogtei Schwaben, erhalten hatte, kam 1806 an Württemberg, bei dem es bis zum heutigen Tage blieb, als eine der älteſten und hiſtoriſch wertvollſten Stätten. Deutſch⸗ lands. Auch die neue Zeit fand in Weingarten guten Boden. Weingarten iſt eine fleißige Stadt ge⸗ weſen und der induſtriellen Zweige wurden in ihr, die rund 8000 Einwohner zählt, ſehr viele gepflegt: die Eiſengießerei, die Maſchinen⸗ induſtrie, die Strumpf⸗ und Trikotwirkerei. Brauereien gibt es in Weingarten, Spiritus⸗ fabrik, Treibriemenfabrik und vieles andere, was ſeinen Mann nährt. welfengegner erwarben belfenbeſitz Noch wechſelvoller iſt die Geſchichte der Stadt Ravensburg, die nun Weingarten in ihren Verband aufnimmt. Ravensburg, heute eine Stadt mit über 17000 Einwohnern— ohne die 8000, die nun von Weingarten noch dazukom⸗ men— iſt eine Gründung der Welfen, die dort auch eine große Burg hatten. Ravensburg wird um 1098 erſtmals genannt und iſt ſeit dem Jahre 1251 als Stadt bezeugt. 1180 kam Ra⸗ vensburg, der Welfenbeſitz, an den Welfengeg⸗ ner, die Hohenſtaufen. Von 1276 bis 1802 war Ravensburg Reichsſtadt, die 1331 dem Schwä⸗ biſchen Städtebund beigetreten war. 1803 kam die Stadt an Bayern, wo ſie aber nur bis zum Jahre 1810 blieb. Dann kam ſie zu Württem⸗ berg, wo ſie verblieb. Schon im fünfzehnten Jahrhundert hatte Ravensburg weit über die ſchwäbiſche Heimat hinaus einen guten Namen, vor allem durch ſeine lebhafte Handelstätigkeit, die Beziehun⸗ gen mit aller Welt erbrachte. Alte Türme und Tore, alte Mauern und alte Bauten verraten auf den erſten Blick den alten Charakter der an der Schuſſen liegenden Stadt, an dem Flüß⸗ chen, an dem allem Anſchein nach die erſten Menſchen im ſüddeutſchen Raum gelebt hatten. Hoch über der Stadt thront, gleichſam als Wächter dieſes Gemeinweſens, die alte Veits⸗ burg, eines der weithin ſichtbaren Wahrzeichen Ravensburgs. Aufn.: Verkehrsverein * Kath. Gottesdienſt. Sonntag,.30 Uhr, Beichtgelegenheit;.30 Uhr Austeilung d. hl. Koenm.; 7 Uhr Frühgottesdienſt lohne Predigt) mit Monatskomm der Männer und Jünglinge; .30 Uhr Hauptgottesdienſt; 20 Uhr Andacht. * Altkath. Gottesdienſt. Sonntag,.30 Uhr, hl. Amt. Edingen berichtet * NS⸗Volksfeſt am., 7. und 8. Auguſt. Die⸗ ſes zur Tradition gewordene Feſt wird in ſei⸗ nen Ausmaßen und in ſeiner Geſtaltung alles bisherige weit übertreffen. An allen drei Ta⸗ gen ſpielt der große Muſikzug der SA⸗Stan⸗ darte 250 Bruchſal. Es iſt gelungen, die jüngſte Drahtſeiltänzerin, Eliſabeth Endres, die be⸗ reits internationalen Ruf hat und vom Füh⸗ rer perſönlich geehrt wurde, zur Mitwirkung zu gewinnen. Exotiſche Zauberkünſte wird Nukito Agava zeigen. Ferner ſind Volkstänze, ſowie geſangliche und turneriſche Darbietun⸗ gen vorgeſehen. Eine beſondere Anziehuegs⸗ kraft werden wieder die gebackenen Fiſche be⸗ weiſen, die auch in den vergangenen Jahren großen Anklang fanden. Eine reichhaltige Ga⸗ benverloſung, in der als Hauptgewinne eine Zehntagefahrt in das Wiener Weinbaugebiet, eine Allgäu⸗Fahrt uend andere frohe Ueber⸗ raſchungen winken, harrt der glücklichen Hände. Am Sonntagnachmittag wird wieder der be⸗ liebte Ballonwettflug durchgeführt. Preis⸗ kegeln, Preisſchießen, ſportliche Wettkämpfe und ein Vergnügungspark ergänzen das Feſt. Der Feſtplatz liegt in unmittelbarer Nähe des OEG⸗Bahnhofs und iſt auch vom Neckar her für Padoler leicht zu erreichen. Ueues aus Schriesheim p. Vereidigung der Schriesheimer SA⸗An⸗ wärter. Am Samstag ſetzten ſich die Schries⸗ heimer SA-Trupps 3 und 4 des Sturmes 22/171 mit allerlei Verkehrsmitteln in Marſch, mit dem Ziel: Weinheim. Dort traf der Sturmbann 111/171 an um in feierlicher Form an der Vereidigung von 47 SA-⸗Anwärtern teilzunehmen. Lautlos ſetzte ſich der Sturm⸗ bann III vom Antreteplatz, an der Dürreéſchule, in Bewegung, um nach dem wunderbaren Ge⸗ fallenenehrenmal zu marſchieren. Dort ſtellte ſich der Sturmbann in offenem Viereck auf. Auf der halbkreisförmigen Mauer im Hintergrunde ſtanden 30 Hitlerjungen mit lodernden Fackeln in den Händen. Am Maueranfang und ⸗ende brannten zwei Pylonen. Mit dem Aufmarſch der Fahnen begann die eigentliche Feier. Der Führer des Sturmbannes III/171, Pg. Schmid⸗ gall, ſprach vor der Vereidigung ſchlichte und ſinnvolle Worte über das Weſen des SA-Man— nes. Mit feierlichem Tonfall ſprachen die An⸗ wärter die Eidesformel nach, um dann mit kräftigem Handſchlag und ehrfurchtsvollem Er⸗ faſſen der Kampffahne den Eid zu bekräftigen und zu vollenden. Nach einem Marſch durch die Hauptſtraßen Weinheims und dem Vor⸗ beimarſch vor dem Sturmbannführer Schmid⸗ gall, ſchloß die Feier, der ein Kameradſchafts⸗ abend folgte. Innerlich geſtärkt, traten gegen Mitternacht die Schriesheimer Trupps ihren Heimweg an. * Wettſchwimmen beim Sommernachtfeſt. An⸗ läßlich des Soanmernachtfeſtes, das heute Samstag, und morgen, Sonntag, ab 20 Uhr, im Schriesheimer Waldſchwimmbad ſtattfindet und bei dem günſtigen Wetter einen ſehr guten Beſuch verſpricht, werden auch Schwimmwett⸗ kämpfe ausgetragen und zwar je eine Damen⸗ und Herrenſtaffel über 45450 Meter Bruſt zwi⸗ ſchen Ladenburg und Schriesheim. Wie wir hören, wird die OEG einen Peaidelverkehr zum Waldſchwimmbad einrichten. * Kdỹ⸗Gäſte aus Weſtfalen. Am Freitag⸗ abend trafen wieder 70 KdF⸗Urlauber aus dem Gau Weſtfalen⸗Süd in Schriesheim ein. Sie wurden mit Muſik am Bahnhof abgeholt und werden heute abend im Rahmen des Sommer⸗ nachtfeſtes im Schwimmbad offiziell begrüßt. Am nächſten Freitag wird zu Ehren der Gäſte ein Burgfeſt auf der Strahlenburg veranſtaltet. * Evang. Gottesdienſt. Sonntag,.30 Uhr, Hauptgottesdienſt(Prof. Wolfinger); 11 Uhr Kindergottesdienſt. Ilvesheimer Notiz * Den 81. Geburtstag feiert morgen, Sonn⸗ tag, Herr Konrad Althaus, Landwirt. Wir gratulieren. flus den nachbargebieten Derhängnisvolle Schwarzfahrt Pirmaſens, 5. Aug. Am 2. Juni bum⸗ melten fünf Pirmaſenſer Burſchen durch die Stadt. Ein parkender Perſonenkraftwagen regte ihre Luſt, eine Schwarzfahrt zu unternehmen. Sie bemächtigten ſich des herrenloſen Fahrzeu⸗ ges und traten damit eine Pfalzreiſe an. Ueber Ludwigshafen, Neuſtadt und Landau ging die Fahrt wieder zurück nach Pirmaſens. Von dort aus wandten ſie ſich der Grenze zu. Kurz zuvor erregten ſie die Aufmerkſamkeit einer Grenzpatrouille, die ſie mit dem Motorrad ver⸗ folgte. Ein Verſuch zu flüchten, nachdem ſie den Wagen in einem Feldweg hatten ſtehen laſſen, mißlang und ſie wurden feſtgenommen. In der Verhaandlung vor dem Pirmaſenſer Schöffengericht wurde der 29 Jahre alte Willi Schröder, der erheblich vorbeſtraft iſt, zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Die anderen vier kamen mit drei bis fünf Monaten Gefäng⸗ nis davon. Dabei hatten ſie alle fünf inſofern Glück, als das Gericht es für nicht erwieſen anſah, daß ſie mit dem Wagen über die Reichsgrenze flüchten wollten. neues aus Tampertheim * Lampertheim, 5. Aug. Zu einer ein⸗ drucksvollen Feierſtunde verſammelte der Turn⸗ verein Lampertheim am Mittwochabend ſeine Mitglieder anläßlich der Heimkehr ſeiner Bres⸗ laufahrer, unter denen ſich ſieben Sieger befin⸗ den. Der Vereinsvorſitzende, Lehrer Petri, —7. herzliche Begrüßungsworte, wobei er ſei⸗ ner Freude über die ſchönen Erfolge der Lam⸗ pertheimer Turner Ausdruck gab. Von 12 akti⸗ ven Wettkämpfern erhielten 7 den ſchlichten Eichenkranz. Als Sieger kehrten heim: Adam Günderoth, der als Kampfrichter mitwirkte und trotzdem noch als Wettkämpfer antrat, wurde im gemiſchten Neunkampf mit 149 Punkten 18. Sieger; Adam Schall wurde im gemiſchten Zehnkampf mit 148 P. 39. Rangſieger; Willi Laut im volkstüm⸗ lichen Dreikampf mit 45 P. 23. Sieger; Joſef Mandel wurde in der gleichen Klaſſe mit 45 Punkten 21. Sieger. Außerdem wurden drei Turnerinnen Sieger, und zwar: ſämtlich im gemiſchten Acht⸗ kampf: Marie Hahl mit 128 Punkten 27. Siegerin, Berta eß mmer mit 119 Punkten 35. Siegexin, Lenchen Wunder mit 116 Punk⸗ ten 38. Siegerin.— Dieſe Erfolge darf man recht hoch werten, waren doch durchweg harte Kämpfe zu beſtehen. Den Siegern übermittelte der Vorſitzende den Dank für ihren mutigen Einſatz. Aber auch den Nichtſiegern gebühre Dank und Anerkennung. Der Redner teilte fer⸗ ner mit, daß bei den 6000 Fahnen auch die neue Fahne für Lampertheim geweiht wurde. Sie ſoll das Symbol der Gemeinſchaft und Kame⸗ radſchaft ſein. Beigeordneter L. Brems über⸗ m. die Grüße und Glückwünſche der Ge⸗ meinde. fileine Diernheimer fachrichten Kleine Unfälle. In den letzten Tagen erlitten 175 Landwirte Unfälle, der eine zog ſich beim bſpringen vom Wagen eine ſchwere Fußver⸗ letzung zu, die ſeine Ueberführung ins Kran⸗ kenhaus erforderlich machte,——— der an⸗ dere ebenfalls beim Herunterſpringen vom Erntewagen einen Beinbruch erlitt. Feierlicher Empfang der Breslaufahrer. Ein feierlicher Empfang wurde am Dienstagabend den von Breslau heimgekehrten Turnern und Sportlern zuteil. Am OéEG⸗Bahnhof hatten ſich die Mitglieder der DRe⸗Ortsgruppe Viernheim eingefunden, ebenſo Vertreter der Partei und Gemeinde. In verſchiedenen Anſprachen wurde nochmals auf die Bedeutung der Tage in Bres⸗ lau hingewieſen, während den ſiegreichen Tur⸗ nern prächtige Blumenſträuße überreicht wur⸗ den. Eine kleine Feier im Vereinslokal ver⸗ einigte nochmals alle auf frohe Stunden. Gute Ernteergebniſſe. Die Getreideernte hat in der hieſigen Gemarkung ausgezeichnete Er⸗ gebniſſe gebracht. Ein Ackerſtück von 12 Ar er⸗ gab 11 Zentner 60 Pfund Weizen. Solche hohe Ernteergebniſſe konnten bisher noch nie erzielt werden. Die Schuljugend iſt bereits am„Stup⸗ peln“ für das WHW. „Hake warn-.——. ſlur Bei de ziemlich „Brände“ werden. Fäßchen ſich gezw mieren, a groß iſt; Hauſe R Gleichz Es br „Tatü⸗tat Haſtig ſe ſeite, ſtür die viele juckt es ſchließlich findet. „Brandhe angenehm Schläuche Wir frag Brand; e aber doch und hat Sofa er Waſſer w die Feuer Ganze 11 hat die A friedigt zi ſeinen eig wie dies Ob die Ende find ſtellen led des Freit des Donr zeichnete 2 allen Ecke wurde, ur wünſchte. 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Dann juckt es einen an der Fußſohle, bis man ſich ſchließlich mitten im rennenden Haufen wieder⸗ findet. Zwei Kurven— und wir ſind am „Brandherd“. Die Feuerwehr iſt gerade bei der angenehmen Beſchäftigung, die ungebrauchten Schläuche wieder in den Wagen zu bugſieren. Wir fragen einen Feuerwehrmann nach dem Brand; er weiß nichts. Allmählich ſickert es aber doch durch: Eine Lampe iſt umgefallen und hat ihren brennenden Inhalt über ein Sofa ergoſſen. Mit Hilfe einiger Eimer Waſſer war der Brand gelöſcht, lange bevor die Feuerwehr auf dem Plane erſchienen war. Ganze 11 Minuten(von 21.44 bis 21.55 Uhr) hat die Ausfahrt der Feuerwehr gedauert! Be⸗ friedigt zieht man ſeinen Pfad nach Hauſe, um ſeinen eigenen Brand— diesmal gründlicher, wie dies die Feuerwehr getan— zu löſchen —t. Nimmt die hitze ab? Ob die Hitzeperiode jetzt ſo langſam ein Ende findet, können wir auch nicht ſagen. Wir lediglich feſt, daß die Höchſttemperatur es Freitags nicht ganz an die„Bullenhitze“ des Donnerstags herankam. Immerhin ver⸗ zeichnete man 32 Grad— kein Wunder, daß an allen Ecken und Enden über die Hitze geſtöhnt wurde, und daß man ſich eine Abkühlung wünſchte. Dieſe Abkühlung ſchien in den Mittagsſtun⸗ den kommen zu wollen, als ſich der Himmel mit Gewitterwolken bedeckte und die Sonne hinter dieſen Wolken verſchwand. Aber es war nichts mit einem erfriſchenden Regen. Gegen Abend verzogen ſich die Wolken wieder und nichts blieb zurück als eine ſchwarzgraue Wolkenwand im Weſten. Dabei waren es um A Uhr immer noch 28 Grad. Das Strandbad, das am Mittwoch und Donnerstag jeweils 16000 Baſucher zu ver⸗ zeichnen hatte, erreichte am Frritag nicht dieſe Zahl. Die Gewitterwolken am Nachmittag ſchie⸗ nen doch manche Abkühlungsbedürftige zurück⸗ gehalten zu haben. Kam man doch„nur“ auf eine Beſucherzahl von rund 12 000. Slandkonzert am Waſſerturm Am Sonntag, 7. Auguſt, von 11.30 bis 12.30 Uhr, veranſtaltet die Kapelle Becker unter Leitung von Kapellmeiſter Becker am Waſſerturm ein Standkonzert mit folgen⸗ dem Programm:„Heil dem Sieger“, Marſch, Alfred Günther; Ouvertüre zur Oper„Die lu⸗ ſtigen Weiber von Windſor“, Nicolai;„Weaner Madln, Walzer, Ziehrer; Melodienreihe aus der Oper„Der Freiſchütz“, C. M. von Weber; „Es flüſtert die Liebe“, Serenade, Lindemann; „Deutſche Wehr“, Marſch, Harmens. Gepflegter Raſen am Kaiſerring Eine ganz beſondere Aufmerkſamkeit hat man in der letzten Zeit den Grünflächen und vor allem den Raſen geſchenkt, die, inmitten der Stadt gelegen, ſtärkere Beachtung bei den Ein⸗ heimiſchen und bei den Fremden finden. Die Wegnahme der häßlichen Einfriedigung aus Eiſenſtäben bei dem mittleren Grünſtreifen am Kaiſerring und die niederer Stein⸗ ſockel wurde ſeinerzeit zur Anlage eines neuen Raſen benützt. Durch ſorgſame Pflege iſt es gelungen, ſchöne einheitliche Grasflächen zu erzielen, die jetzt ſo üppig geworden ſind, daß ſie direkt die Blicke auf ich lenken. Die täg⸗ liche Bewäſſerung an den heißen Tagen und der regelmäßige Schnitt tragen dazu bei, daß die Flächen imhellſten, ſaftigſten Grün weithin leuchten. Allerdings ſind ſeit einigen Tagen erhöhte Anſtrengungen notwendig, um die Raſen ſau⸗ ber halten zu können. Unter der Einwirkung der Hitze und der Trockenheit beginnen die Ul⸗ men am Ring ſchon verhältnismäßig ſtark ihre Blätter zu verlieren. So müſſen die Raſen be⸗ „reits ausgiebig„gefegt“ werden. Ueuordnung des Arbeitsverhältnisrechts Der wom Arbeitsrechtausſchuß der Akademie für Deutſches Recht ausgearbeitete Entwurf über die Neuordnung des Arbeitsverhältnis⸗ rechts wird in den kommenden Monaten von den zuſtändigen Stellen, insbeſondere vom Reichsarbeitsminiſterium und von den Dalff, weiterverarbeitet werden mit dem Ziele, viele Erfahrungen der Praxis in das neue Arbeits⸗ vertragsrecht einzubauen. Insbeſondere wird das Material, das ſich in den Tarifordnungen und Richtlinien der Reichstreuhänder, in Be⸗ triebsordnungen, in den Arbeitsausſchüſſen und Arbeitskammern, ſowie bei den Sozial⸗ dienſtſtellen der DAß angeſammelt hat, geſich⸗ tet und für das kommende Geſetz fruchtbar gemacht werden. ſerverbrauch eine Steigerung »Trotz der In den Rheinhäfen herrſcht Hochbetrieb Der Verkehrsaufſchwung in Mannheim als Gradmeſſer/ Sehr günſtige Entwicklung im Jahre 1937 Unter der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchafts⸗ führung hat der Verkehr in den Rheinhäfen von Mannheim, Karlsruhe und Kehl ſich auch im Jahre 1937 ſehr günſtig ent⸗ wickelt. Der anhaltende Aufſtieg der badiſchen Wirtſchaft ſpiegelt ſich in den vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt feſtgeſtellten Hafenum⸗ ſchlagszahlen wider, wobei natürlich auch der Vierjahresplan und die Wiederwehrhaftmachung der Südweſtmark erheblich zu dem geſteigerten Güteraustauſch beigetragen haben. Kohle und Holz in den Rheinhäfen Insgefamt hatten die Häfen von Mann⸗ heim leinſchließlich Rheinau und Neckar) von Der Schiffisverkehr auf dem Khein zeugt vom Aufstieg unserer Wirtschaft Karlsruhe und Kehl im Berg⸗ und Talverkehr über 9 Millionen Tonnen Güter in Ankunft und 1,6 Millionen Tonnen im Abgang zu verzeichnen. Das ſind 11 v. H. mehr Emp⸗ fangs⸗ und 14,3 v. H. mehr Verſandmengen. Nach wie vor ſpielt hierbei natürlich die Kohle eine wichtige Rolle. Es darf jedenfalls als ein Beweis emſiger und ſtändig wachſender Wirtſchaftstätigkeit gewertet werden, wenn im Berichtsjahr 1937 nahezu 4,5 Millionen Tonnen Steinkohlen, Koks und Briketts zu Schiff ange⸗ kommen ſind, d. i. faſt die Hälfte des Geſamt⸗ empfangs überhaupt und über eine halbe Mil⸗ lion Tonnen oder 14,7 v. H. mehr wie im Vor⸗ jahr. Das wichtigſte Verſandgut unſe⸗ rer Rheinhäfen iſt dagegen das Holz aus un⸗ ſerem Schwarzwald. An Holz(ohne Holzwaren) gingen ſo 1937 insgeſamt rund 331 000 Tonnen zu Schiff weg; gegenüber 1936 mit nahezu 291 000 Tonnen erhöhte ſich der Verſand ſonach „um iinß Vergleicht man im einzelnen die Entwicklung der 3 Hafenplätze, die Zahl der dort angekom⸗ menen und abgegangenen Schiffe ſowie die Empfangs⸗ und Verſandmengen der Jahre 1936 und 1937 miteinander, ſo hat, wie nicht an⸗ ders zu erwarten, Mannheim nach wie vor den bedeutendſten Schiffs⸗ und Schiffsgüterver⸗ kehr aufzuweiſen. Im folgenden ſind die Vergleichszahlen von 1936, gegebenenfalls auch die Ziffern der prozen⸗ tualen Zu⸗ oder Abnahme in Klammern beige— fügt. In den Häfen von Mannheim kamen 1937 im ganzen 14 472(12 959) Schiffe, darunter 5 734(5020) ausländiſche an, umgekehrt gingen 13 795(12631) darunter 5 453(4 838) auslän⸗ diſche Schiffe von hier fort. Demgegenüber weiſen Karlsruhe und Kehl, in deren Häfen ſich die Zahlen der angekommenen und abgegange⸗— — inen Archivbild nen Schiffe ziemlich die Wage halten, noch nicht ein Drittel dieſer Schiffszahlen auf, nämlich Karlsruhe 4715(4 284) und Kehl 4922(4158 angekommene Schiffe. In dieſen beiden Häfen iſt aber der größere Anteil an Auslandsſchiffen bezeichnend, da Karlsruhe etwas über 2000 (1900) und Kehl nahezu 2600(2000) Aus⸗ landsſchiffe je in Ankunft und Abgang aufzu⸗ weiſen hatten. Die überragende Bedeutung Mannheims als Hafenplatz zeigt ſich aber noch deutlicher in der gewaltigen Menge der dort zu Schiff angekommenen und abgegan⸗ genen Güter. So konnte Mannheim im Jahre 1937 in Empfang 4,8 Millionen Tonnen(4,4 Millionen= + 8,1 v..), Karlsruhe 2,6 Mil⸗ lionen(2,4 Millionen—S 10,2 v..) und Kehl 1,6 Millionen(1,3 Millionen—— 22,4 v. H. Tonnen buchen. Die Verſandziffern für 1937 lauten bei Mannheim 818 000(719 000= + 13,8 v..), für Karlsruhe 288 000 Tonnen(246 000 —— 17,1 v..) und für Kehl 491 000(433 000 — + 13,6 v. H. Alles in allem hat der Geſamt⸗ 80000 com Waſſer täglich Der Tagesverbrauch der Mannheimer Bevölkerung iſt recht beachtlich Der Schrei nach Waſſer iſt in dieſen Tagen anz allgemein, denn meiſt iſt es nur das Waſ⸗ 453 das uns die erforderliche Abkühlung bringt. Daher iſt es auch durchaus begreiflich, wenn während dieſer Hitzeperiode der Waſ⸗ er⸗ fährt und an unſere Waſſerwerke- bedeu⸗ tende Anforderungen geſtellt werden. „kannibaliſchen“ Hitze und des geſteigerten Verbrauchs ſind unſere Mann⸗ heimer Waſſerwerke aber doch noch nicht an der Leiſtungsfähigkeit angelangt. Noch viel mehr kann von dem ſo begehrten Naß gefördert werden. Braucht man doch nur einige Pumpen mehr einſchalten, um jeden Bedarf befriedigen zu können. Durch dieſe Anpaſſungsfähigkeit der Waſſerwerke an den Verbrauch kann es auch zu keiner Stockung in der Waſſerverſorgung kommen— auch wenn faf noch ſoviel aus unſeren Hahnen ſprudeln aſſen. Gegenwärtig verbrauchen die Mannheimer täglich 80 000 bis 85 000 Kubikmeter Waſſer. Die höchſte Tagesförderung wurde Ende Juli mit 85 000 Kubikmeter erreicht, doch iſt in den letzten Tagen trotz der Zunahme der Hitze, keine weitere Steigerung des Waſſerver⸗ brauchs mehr eingetreten. Es wirkt ſich auch in dieſer Hinſicht aus, daß ſehr viele Mann⸗ heimer in die Ferien abgereiſt ſind und als Waſſerverbraucher ausfallen. Nicht vergeſſen darf man, daß man auch gelernt hat, wirt⸗ ſchaftlicher mit dem Waſſer umzu⸗ Wo früher an heißen Tagen die zu ühlenden Speiſen unter den fließenden Waſſer⸗ hahn geſtellt wurden, wird heute vielfach der Eisſchrank oder der elektriſche Kühlſchrank ver⸗ wendet, weil man weiß, daß nur auf dieſe Weiſe eine umfaſſende und wirkſame Kühlung erzielt werden kann. Während wir alſo gegenwärtig täglich einen Waſſerverbrauch von mehr als 80 000 Kubik⸗ meter haben, betrug der Spitzenverbrauch im Juni innerhalb von 24 Stunden 75 000 Ku⸗ bikmeter, während im Mai als Höchſtabgabe an einem Tag 70 000 Kubikmeter regiſtriert wurden. Ein normaler Verbrauch läßt ſich ſchwer angeben, weil ja der Bedarf je nach Jah⸗ reszeit und Witterung ſehr ſchwankt. Man könnte höchſtens einen Jahresdurch⸗ ſchnitt errechnen. Wenn man zum Vergleich die Geſamtwaſſerförderung des Jahres 1937 mit 18 125877 Kubikmeter heranzieht, ſo kommt man auf einen durchſchnittlichen Tagesverbrauch von nicht ganz 50 000 Kubikmeter. In dieſem Zuſammenhang ſoll noch erwähnt werden, daß der durchſchnittliche Tagesverbrauch von Mann⸗ heim pro Kopf und Tag im vergangenen Jahr 0,155 Kubikmeter betrug. hafenverkehr(Empfang und Verſand zuſam⸗ men) in Mannheim um 8,9 v.., in Karlsruhe um 10,9 v.., in Kehl ſogar um 20,2 v. H. zu⸗ genommen, ein Beweis dafür, wie der Schiffsverkehr immer mehr fluß⸗ aufwärts ſich verlagert. Es wird auch Kohle verſandt In den Mannheimer Häfen macht der Empfang von Kohlen, Koks und Briketts mit insgeſamt 2,5 Millionen Tonnen, darunter 434 000 Tonnen Braunkohlenbriketts, die ſtarke Hälfte der Geſamtankunftsmengen aus. Im Rheinhafen in Karlsruhe beträgt die Zufuhr an Kohlen, Koks, Steinkohlen⸗ und Braunkoh⸗ lenbriketts mit insgeſamt über 2 Millionen Tonnen, darunter 641000 Tonnen Braunkohlen⸗ briketts ſogar volle vier Fünftel des Geſamt⸗ empfangs, in Kehl umfaßt der Empfang von Kohlen, Koks und Briketts zuſammengenom⸗ —men drei Viertel der Geſamtankünfte. Bemer⸗ kenswert iſt auch die ſtarke Steigerung in der Getreidezufuhr(einſchließlich Hülſenfrüchte), die in Mannheim weit über eine halbe Million Tonnen betrug(1936 hinge⸗ gen 362 000 Tonnen——+ 45,8 v..). In Karls⸗ ruhe betrug die Zufuhr von Getreide und Hül⸗ ſenfrüchten immerhin 77000 Tonnen, was eine Steigerung von 57,3 Prozent bedeutet. In Kehl kamen 1937 im ganzen 159 000 Tonnen Getreide an oder 25,4 v. H. mehr. Infolge der verminderten Einfuhr auslän⸗ diſchen Holzes ging in allen drei Häfen der Empfang von Holz erheblich zurück und zwar in Mannheim von 231 000 auf 150 000 Tonnen(— 35,1 v..) und in Karlsruhe von 31 000 Tonnen auf 13 000 Tonnen(S— 57,7 v..). Für Mannheim bemerkenswert iſt auch die erhebliche Steigerung im Schiffsverſand von Kohle(hauptſäch⸗ lich vom Saargebiet), der mit 202 000 Tonnen gegenüber 111000 Tonnen des Vorjahrs ſich nahezu verdoppelt hat. In Karlsruhe iſt insbe⸗ ſondere Holz ein wichtiger Verſandartikel; mit einer Abgangsmenge von 144000 Tonnen (121 000—— 11,9 v..) iſt dieſe genau die Hälfte der Geſamtverſandmengen dieſes Hafns. Kehl hatte hingegen von allen drei Hafenplätzen die größte Menge von verſandtem Holz mit 179 000 Tonnen(163 000——+ 11 v..) zu ver⸗ zeichnen. Bei Kehl fällt ſchließlich noch die er⸗ hebliche Zunahme des Verſands von Kali aus den badiſchen Kaliwerken auf. Der Verſand iſt hier auf 57 000 Tonnen(40 000= + 44,5 v..) angewachſen. Für die günſtige Entwicklung des badiſchen Rheinhafenverkehrs ſpricht ſchließlich auch der Umſtand, daß die Oberrheinhäfmen Weil und Rheinfelden infolge ihres ſtändig geſtiege⸗ nen Güterumſchlags ſeit einigen Monaten in der Reichsſtatiſtik als„wichtige Häfen“ ge⸗ führt werden. Dr. G. Wer hat noch einen Freiflug zu bekommen? Eigentlich ſollte man annehmen, daß derje⸗ nige, der in den Beſitz eines Freifluges gekom⸗ men iſt, alles daranſetzt, um möglichſt raſch die⸗ ſen Flug auszuführen. Die Gewinner der durch die Programmhefte des Großflugtages am 19. Juni ausgeloſten Freiflüge ſcheinen zum gro⸗ ßen Teil nicht ſo zu ſein. Sind doch eine ganze Reihe von Freiflügen noch nicht eingelöſt wor⸗ den. Allerdings dürfte das weniger ein Zeichen rospelte kostenlos von der Mineralbrunnen àA6 Bad Oberlingen von Intereſſeloſigkeit, als von Unkennt⸗ nis ſein. Vielleicht wiſſen die glücklichen Ge⸗ winner noch gar nicht, daß ſie einen Freiflug über Mannheim zu bekommen haben? Oder ſollten die Programmhefte mit den Gewinn⸗ von ihren Beſitzern ſchon weggewor⸗ ſein? Zur Abholung liegen noch 17 Freiflüge be⸗ reit, die auf die Nummern 00246, 004445, 01353, 01324, 02101, 02894, 03333, 03787, 03918, 04568, 05461, 05679, 05769, 06538, 07530, 07891 und 09986 entfallen. Als letzte Friſt zur Abholung der Freiflugſcheine gegen Rückgabe der Los⸗ nummern iſt der 18. Auguſt 1938 beſtimmt worden. Bis zu dieſem Tage muß die Einlö⸗ ſung im„Haus der Flieger“ am Flughafen A bei der NSFͤ⸗Standarte 81 er⸗ gt ſein. Am 7. und&. August 2ur „Weinkerw)e“ nocn ESRSIT mit seinem Winzetvefein und seinen guten Gäststätten „Hokenßreuzbonner“ Samstaa, 6. Auguſt 1958 Schutz⸗ und Meldehundeprüfung Auf dem Uebungsplatz der Ortsfachſchaft Mannheim⸗Lindenhof 1 der Fachſchaft für Ge⸗ brauchshunde fand eine gut beſchickte Prüfung ſtatt, die ein Anziehungspunkt vieler Hunde⸗ freunde war. Es nahmen auch Tiere der Wehrmacht teil. Die Veranſtaltung war ein Ausſcheidungs⸗ wettbewerb für die am 20. bis 21. Auguſt in Stuttgart ſtattfindende Gauſieger⸗Prü⸗ fung für den Gau Baden⸗Württemberg, deren Leitung ebenſo wie die geſtrige Prüfung in den Händen des bekannten hieſigen Hundeſport⸗ Leiters P. G. Jakob Lehmann liegt.— Wie imener intereſſierten die„Verbrecherar⸗ beit“ und die Gehorſamsübungen die Beſucher am meiſten. Die zahlreichen Zuſchauer erlebten nach der glänzend verlaufenen Prüfung noch zwei hochintereſſante Propagandavorführungen: der Rottweiler von Jakob Lehmann bewies, daß ſelbſt die vollkommene Abrichtung eines Hundes ohne jeglichen geſprochenen Befehl unſd lediglich mit Handbewegungen möglich iſt, was Lehmanns„Eito“ meiſterhaft demonſtrierte. Herr Dreſcher zeigte darnach noch erſtaunliche Kunſtſtücke ſeines Rieſenſchnauzers, der zuletzt viermal durch einen in lodernden Flammen brennenden Reifen ſprang, „ohne die Wimper zu zucken“. Dieſe Leiſtungen waren um ſo erſtaunlicher, als es ſich bei bei⸗ den Tieren uen ältere„Semeſter“ handelt: Cito iſt immerhin ſchon 11 Jahre alt und ſprang noch über die 2½ Meter hohe Bretter⸗ wand. Die Preisverteilung für die Prüf⸗ linge zeigte folgendes Ergebnis: Schutzhunde: 1. Preis: Schäferhündin Anni, Beſ. V. Ganß, Edigheim. 2. Preis: Rieſen⸗ ſchnauzer Erko, Beſ. Fr. Schips, Mannheim. 3. Preis: Dobermann Arco, Beſ. Fr. Wagner, Ludwigshafen. 4. Preis: Schäferhund Theras, Beſ. H. Rauſch, Karlsruhe. 5. Preis: Schäfer⸗ hund Benno, Beſ. Alb. Scherer, Karlsruhe. 6. Preis: Schäferhund Hektor, Beſ. Reg.⸗Rat Lippold, Heidelberg. Meldehunde im Beſitz der Wehrmacht: 1. Preis: Schäferhund Roland, Leitmann: E. Steinbecher, Heidelberg. 2. Preis: Schäferhund Seppel, Leitmang: H. Haizmann, Mannheim. 3. Preis: Schäferhund Bobbi, Leitmann: H. Schruft, Heidelberg. Nachwuchsmangel an Lehrern Abwanderung in andere Berufe Der noch vor wenigen Jahren beſtehende Ueberſchuß an Volksſchullehrern hat inzwiſchen längſt einem Mangel an genügendem Nach⸗ wuchs Platz gemacht. Wie aus einer Auf⸗ ſtellung im„ ationalſozialiſtiſchen Bildungs⸗ weſen“ hervorgeht, waren im vergangenen Jahr ungefähr 2000 Volksſchullehrerſtellen unbe⸗ fetzt: für das Jahr 1938 wird ſogar mit 2500 unbeſetzten Stellen gerechnet. Bei rund 185 000 Lehrern wäre ein jährlicher Nachwuchs von 7500 erforderlich, eine ahl, die bei weitem nicht erreicht wird. Intereſſant iſt, daß ſich ſogar eine Abwanderung aus dem Leh⸗ rerberuf bemerkbar macht. So ſchieden bei⸗ ſpielsweiſe aus dem Gau Schwaben der NS⸗ SDAcß in letzter Zeit etwa 100 Lehrkräfte aus dem Volksſchuldienſt aus. 15 Lehrer traten zu Heeresfachſchulen über, 48 gingen zu Berufs⸗ ſchulen, zu Muſikfachſchulen, zu Gewerbelehrer⸗ inſtituten und ſoweit ſie Studienaſſeſſoren waren in die höhere Schule zurück. 21 Lehrer wechſelten den Beruf, indem ſie um Heere, zum Finanzamt, in die freie Wirt⸗ ſchaft oder in den Parteidienſt gingen. Verbeſſerte Gehwege. Bei der Neckarfähre oberhalb des Städtiſchen Krankenhauſes, an der Otto⸗Beck⸗Straße, wird eben das beiderſeitige Vorland mit je einem zementierten Gehweg verſehen. Die Benützer der Fäbre, deren Zahl beträchtlich iſt und ſtändig ſteigt, werden ieſe Verbeſſerung des Zu⸗ und Abgangs zu der Fähre begrüßen, der bisher beſonders bei erhöhtem Waſſerſtand ſehr zu wünſchen ließ. Wir stellen vor: Einige der Neuerwerbungen des Mannheimer Tierparks am Karlstern im K australischer Windhund, der besonders heimtückisch ist und der 80 Jahre geschätzt. Daneben ein etwa zehn Jabre al Besuch abstatten würde. Wenn dieser Tierpark sich auch in der Größe ni erkennung verdient, nachdem der Tierpark von privater Seite aus unterhalten wird und ke Ferienverkehr größer als je zuvor Alle Kurszüge mußten verſtärkt werden/ Reibungsloſe Abwicklung Der Beginn der Sommerferien bringt in je⸗ dem Jahre eine gewaltige Verkehrszunahme bei der Reichsbahn. In den letzten Jahren iſt im Zeichen des neuen Aufſchwungs im national⸗ ſozialiſtiſchen⸗ Staat eine ſt än dige S tei⸗ gerung des Ferienverkehrs feſtzu⸗ ſtellen geweſen. Die vergangenen Tage ſtellten aber alles bisher dageweſene in den Schatten! Herrſchte doch auf der Reichsbahn ein Betrieb, der nicht nur alle Erwartungen über⸗ traf, ſondern der auch eine Höhe erreichte, wie ſie ſeit Jahrzehnten nicht zu verzeichnen war. Dieſer Ferienverkehr bewegte ſich in alle 0 Es läßt ſich ſchwer feſtſtellen, welche Gaue unſeres Reiches am meiſten von den Mannheimern bevorzugt wurden. Als be⸗ im Planschbecken im Luisenpark herrscht täslich Hochbetrieb. Man merkt eben doch, daß Ferien sind! liebtes Reiſeziel erwies ſich erneut das All⸗ gäu, neben das ſig hinſichtlich der Beliebtheit ohne weiteres die Oſtmark ſtellen kann, die, zum Reiche heimgekehrt, ganz beſonders gerne aufgeſucht wird. Auch der Schw arzwald kann ſich nicht beklagen, wo gegenwärtig wie⸗ der ſehr viele Mannheimer weilen. Daß die Nordſee und die Oſtfee vor allem die Bade⸗ luſtigen anlockten, braucht wohl kaum beſonders erwähnt zu werden, wie auch Oſtpreußen ſich nicht als Stiefkind zu betrachten braucht, zu⸗ mal ja für die Oſtpreußenreiſen große Fahrpreisermäßigungen gewährt wer⸗ den. Selbſtwverſtändlich iſt es, daß die nahege⸗ legenen vor allem im Oden⸗ wald, im Neckartal und im Pfälzerwald ge⸗ bührende Beachtung bei den Mannheimern ge⸗ funden haben. In dieſem Zuſammenhang iſt es intereſſant, zu erfahren, daß trotz neuerdings eingeräumter Aufnahme: Jütte Wenn einer eine Reiſe tut Eine Bitte an diejenigen, die verreiſen wollen Der gegenwärtig herrſchende ſtarke Reiſever⸗ kehr ſtellt natürlich an alle diejenigen, die für die Durchführung des Reiſeverkehrs verantwort⸗ lich ſind und Hie uns die Ausführung unſerer Reiſe ermöglichen, ganz gewaltige Anforderun⸗ gen. Verzögerungen beim Fahrkartenkauf oder bei anderen Abfertigungen laſſen ſich oft nicht vermeiden. Will doch jeder pünktlich bedient ſein und ſeine Wünſche erfüllt bekommen. Aber etwas können die Reiſeluſtigen ſelbſt doch zur raſcheren Abfertigung und glatteren Abwicklung beitragen. Es bedarf nur ein klein wenig Ueberlegung und eine Einſtel⸗ lung auf die gegebenen Verhältniſſe. Wer näm⸗ lich verreiſt, weiß dies in den allermeiſten Fäl⸗ len einige Zeit vorher. Vor allem, wenn es ſich um Ferienreiſen handelt, die ja durchweg erſt auf Grund von„Pläneſchmieden“ zuſtande ge⸗ kommen ſind. Es iſt eigentlich eine Ungehörig⸗ keit, wenn man wenige Stunden vor Reiſean⸗ tritt zur Fahrkartenausgabe oder an die Fahr⸗ kartenſchalter der Reiſebüros kommt und erwar⸗ tet, daß innerhalb weniger Minuten die ge⸗ wünſchten Fahrſcheine ausgeſchrieben werden. Eine ſofortige Verabfolgung von auszuſchrei⸗ daher gut gesichert untergebracht wurde. ter Alligator.— Es könnte übrigens nichts schaden, wenn cht mit Tierparks anderer Städte messen kann, inerlei Zuschüsse erhält. benden Fahrſcheinen iſt zu normalen Reiſezei⸗ ten ſchon mit Umſtänden und Stockungen ver⸗ knüpft. In der Hauptreiſezeit iſt es ganz ausgeſchloſſen, in kürzeſter Friſt die Ausſchreibungen vorzunehmen, da überall in den Reiſebüros das Perſonal überlaſtet iſt und die ganze Arbeitskraft für die laufenden Abfertigungen an den Schaltern benötigt wird. Wenn ſich jetzt in der Reiſezeit beſonders deutlich zeigt, mit wie vielen verzwickten Reiſe⸗ routen die Urlauber kommen und die Fahr⸗ ſcheine zuſammengeſtellt haben wollen, dann iſt es begreiflich, daß eine rechtzeitige Vor⸗ beſtellung unbedingt erfolgen muß. Ungeheuer groß iſt auch die Zahl der auszuſtel⸗ lenden neuen um 20 v. H. ermäßigten Rund⸗ reiſehefte, die nur von den Reiſebüros veraus⸗ gabt werden. Mit einer mehrtägigen Lie⸗ ferzeit muß gegenwärtig gerechnet werden. Die Reiſebüros find durch den ſtarken Andrang beim beſten Willen nicht mehr in der Lage, Sonderwünſche wegen bevorzugter Ausferti⸗ gung zu berückſichtigen. Wer nicht frühzeitig be⸗ ſtellt, wird eben ſeine Reiſe verſchieben müſſen, bis die gewünſchten Fahrſcheine zuſammenge⸗ ſtellt werden können. j weiterer Fahrpreisvergünſtigungen und trotz der Tatſache, daß die meiſten Benützer der Reichsbahn mit Ermäßigungen reiſen, die Fahr⸗ kartenſchalter und die Fahrkartenverkaufsſtellen wefſentlich höhere Einnabmen a us dem Fahrkartenverkauf verbuchen können als in den letzten Jahren. Schon daraus geht mit aller Deutlichkeit hervor, welchen Aufſchwung der Ferienverkehr ge⸗ nommen hat. Seit Mitte dieſer Woche iſt nun ein kleines Abflauen des großen Reiſeverkehrs eſtzuſtellen. Dennoch iſt der Andrang zu den Zügen ganz gewaltig, ſo daß nach wie vor die meiſten Kurszüge— vor allem Schnellzüge— durch Beiſtellen von Wagen verſtärkt oder Er⸗ Fu nzbugszüge gefahren werden müſſen. mmerhin merkt man, daß die meiſten Urlau⸗ ber, die das Glück hatten, zu Ferienbeginn zausfliegen“ zu können, bereits weggefahren ind. Der ſtarke Ferienverkehr konnte durch den reſtloſen Einſatz aller im Bahndienſt tätigen Beamten glatt abgewickelt werden. f Achkung bei Alarmzeichen Von den meiſten Verkehrsteilnehmern wird trotz vieler Preſſehinweiſe immer noch keine Rückſicht genommen auf die Fahrzeuge der Feuerwehr und Polizei trotz dauernden ignal⸗ gebens. Fahrzeuge haben beim Nahen der Fahr⸗ zeuge der Feuerwehr und Polizei ſofort an die rechte Seite zu fahren und anzuhalten, damit die Fahrbahn frei wird. Im Intereſſe der ſchnellſten Hilfe und Scha⸗ denverhütung iſt es Pflicht jedes Volksgenoſſen. beim Ertönen der Warnungszeichen ſofort die Straße zu räumen, denn je früher die Feuer⸗ wehr oder Polizei an ihrem Beſtimmungsort eintrifft, deſto ſchnellere und erfolgreichere Hilfe und Schadenverhütung. Für die Zukunft wird im Intereſſe des Volksganzen g noſſen, denen es ſcheinbar ierfür immer noch an der nötigen Einſicht fehlt, vückſichtslos mit Strafen vorgegangen werden. Kulturelle Schau im Ballhausſaal Heute Samstagabend, findet im Feher Saal des Ballhauſes ein ſudetendeutſcher Kulturabend ſtatt. Veranſtaltet wird die⸗ ſer Abend von der ſudetendeutſchen, Heimat⸗ Baw i Künſter in Verbindung mit dem Vꝰl. Die künſtleriſche Leitung liegt in den Händen des Spielleiteres der württember⸗ giſchen Landesbühne, Heribert Doberauer (Komotau). Dieſem gewiß ſehr unterhalt⸗ ſamen Kulturabend wurde eine Hörfolge von Dichtungen und Hörſzenen auserſehen, eine Schau kulturellen Schaffens des Sudeten⸗ landes und der nun herrſchenden Kulturnot in dieſem deutſchen Land. Der Bundesgruppenführer der Sudetendeut⸗ ſchen Heimatbundesgruppe Mannheim, Inge⸗ nieur Emil Polſz, wird die einleitenden Worte ſprechen und ein charakteriſtiſches Bild des großen Dichters Guido Kolbenheyer geben. Erſte Kräfte des Landestheaters werden bei den Szenen„Der Ackermann und der Tod“ von Saaz und„Gregor und Heinrich“ von Guido Kolbenheyer mitwirken. Wir ſind dem Sudetenland verpflichtet, wer⸗ den durch unſere Teilnahme an dieſem Kultur⸗ abend unſere Verbundenheit mit den Sudeten⸗ deutſchen unter Beweis ſtellen. Für die Mit⸗ glieder des Sudetendeutſchen Heimatbundes und des VDA iſt der Beſuch dieſer kulturellen Veranſtaltung Pflicht. Karten ſind noch bei der Völkiſchen Buchhandlung in P 4 an den Planken und an der Abendkaſſe im Ballhaus erhältlich. Reichsfeſtſpiele heidelberg Heute, Samstagabend, 20.30 Uhr fin⸗ det im Schloßhof die Aufführung von„Götz von Berlichingen“ ſtatt. Die letzte„Fauſt“⸗Aufführung findet am Sonntag, 7. Auguſt, mit Werner Krauß als Mephiſto, Werner Hinz als Fauſt, Maria Wimmer als Gretchen, Lina Carſtens als Marthe Schwerdtlein, Fred Lienehr als Valen⸗ tin und Paul Kemp als Schüler ſtatt.— Be⸗ ginn 20.30 Uhr. Aiertaler Wald. Einks das Zebra, das auf den Namen„Mucki“ hört und rechts ein„Dingo“, ein in der Mitte vorne: Ein Krokodil aus dem Nil. Das Alter des Tieres wird auf der Rundfunk gelegentlich auch einmal unserem Mannheimer Tierpark einen so ist doch eine Reichhaltigkeit anzutrefien, die um so mehr An- Aufnahmen: Jütte(3) gegen Volksge⸗ „Haßen O Stüdtiſches Prunkräum Neuordnun Theatermuſen Adele⸗Sand Stüdtiſches Z. und Urgeſck Sternwarte: Planetarium: Stüdtiſche Ku ſaal: 10—1 und Kupfer Mannheimer geſchloſſen. Städtiſche Se Leſeſäle: 9⸗- Stüdtiſche Vi bis 19 Uh— 21 Uhr. Stüdtiſches H Hafenrundfah Friedrichsb Flughafen: T fi Reichsſender .15 Wieder Frühkonzert muſik. 11.30 Mittagskon zert, 14.00 16.00 Der fr Köln. 18.0 Schlusnus Vergnügen. fällt. 22.00 Sonntag. 2⸗ Deutſchlandſen Tag beginnt muſik. 10.00 Fröhlicher 8 Dreißig bu 12.55 Zeitze Nachrichten. Wetter⸗, M Wochenende Reichsſender Geheimniſſe 19.15... un 20.10 Feſtlic Echo von de richt. 23.00 Zeitzeichen. Daten 1195 Heinri und S 1129). 1789 Der 2 Reutli 1806 Kaiſer würde 1859 Der( Alfred 1870 Schlach und S 1878 Der Schles. 1888 Der K in Bro 1930 Der 1 polforſ der W tot au 60. Gebur eutigen Sa üfer und? ſeinen 60. ubilar ſein gratulieren. 83. Gebur feinen 3. G einen 83. G wünſche. Im Silbe eit begeht 2, 1, mit dem Jubel) „Ja Klein Mit 32 2 „Jahn“ die im Kreis 9 wurden, wie Land⸗ 755 dürften. Wettkampfte men, da zw⸗ erkrankten u rigkeiten nic ſchiedenen neun Teilne klaſſe III, N. ehnkampf: ampf, Aelte Dreikampf I rinnen: Acht Elſe Schüßle Hilb el 15 ildegar Daß die 1, 2 oder 3 trennte, ſtell Einſatzbereit erſtenmal in der Turnerb nen auf der und zwaren mit 14 Teilr Note„gut“« mit 12 Tei ſehr gut“ He der Vere nt 1o58 ind trotz itzer der die Fahr⸗ ufsſtellen en aus buchen zahren. it hervor, kehr ge⸗ n kleines tzuſtellen. gen ganz meiſten — durch der Er⸗ müſſen. in Urlau⸗ ienbeginn ggefahren urch den t tätigen en ern wird och keine euge der n Signal⸗ der Fahr⸗ ort an die en, damit und Scha⸗ sgenoſſen. ſofort die ie Feuer⸗ mungsort here Hilfe unft wird Volksge⸗ imer noch ötslos mit ausſaal ßen Saal utſcher herauer unterhalt⸗ folge von hen, eine udeten⸗ Kulturnot detendeut⸗ im, Inge⸗ nleitenden ſches Bild ver geben. zerden bei Tod“ von hon Guido chtet, wer⸗ m Kultur⸗ Sudeten⸗ r die Mit⸗ matbundes kulturellen noch bei 4 an den Ballhaus erg Uhr fin · von„Götz findet am Krauß als iſt, Maria rſtens als als Valen ⸗ att.— Be · *, ein ird auf K einen hr An- tte(3) „Haßenkreuzbanner“ Samstag, 6. Auguſt 1958 Oas vot heute los? Samstag, 6. Auguſt: Stüdtiſches Schloßmuſeum: 10—13 und 15—17 Uhr. Prunkräume und Stadtgeſchichtliche Sammlungen in Neuordnung. Theatermuſeum: 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnisausſtellung. Städtiſches Zeughausmuſeum(Muſeum für Völkerkunde und Urgeſchichte): zur Zeit im Umbau begriffen. Sternwarte: 10—12 und 14—16 Uhr Planetarium: 16 Uhr: Vorführung des Sternproßjektors. Stüdtiſche Kunſthalle: 10—13 und 15—17 Uhr.— Leſe⸗ ſaal: 10—13 und 15—17 Uhr. Graphiſche Sammlung und Kupferſtichkabinett. Mannheimer Kunſtverein: Während des Monats Auguſt geſchloſſen. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe: 11—13 Uhr.— Leſeſäle:—13 Uhr. Stüdtiſche Volksbücherei: Ausleihe: 10.30—12 und 16 —— Uhr.— Leſeſaal: 10.30—13 und 16.30 bis 33 Städtiſches Hallenbad: 10—20 Uhr. Hafenrundfahrten: 10, 11, 15, 16 und 17 Uhr ab Friedrichsbrücke und Fahrten nach Worms. Flughafen: Täglich Rundflüge. Rundfunk-Programm für Samstag, den 6. Auguſt Reichsſender Stuttgart:.45 Morgenlied, Gymnaſtik. .15 Wiederholung der zweiten Abendnachrichten..30 Frühkonzert..00 Gymnaſtik..30 Fröhliche Morgen⸗ muſik. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Nachrichten. 13.15 Mittagskon⸗ zert, 14.00 Bunte Volksmuſik. 15.00 Wir packen aus. 16.00 Der frohe Samstagnachmittag des Reichsſenders Köln. 18.00 Tonbericht der Woche. 19.00 Heinrich Schlusnus zum 50. Geburtstag. 19.15 Hinein ins Vergnügen. 20.00 Nachrichten. 20.10 Wie es euch ge⸗ fällt. 22.00 Nachrichten. 22.30 Wir tanzen in den Sonntag. 24.00—.00 Nachtkonzert. Deutſchlandſender:.00 Glockenſpiel, Wetter..05 Der Tag beginnt..00 Nachrichten..30 Fröhliche Morgen⸗ muſik. 10.00 Soldaten unter fremden Fahnen. 10.30 Fröhlicher Kindergarten. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Muſit zum Mittag. 12.55 Zeitzeichen. 13.00 Glückwünſche. 13.45 Neueſte Nachrichten. 14.00 Allerlei— von zwei bis drei. 15.00 Wetter⸗, Markt⸗ und Börſenberichte. 15.15 Buntes Wochenende. 16.00 Der frohe Samstagnachmittag des Reichsſenders Köln. 18.00 Kleines Intermezzo. 18.15 Geheimniſſe des Hörberichtes. 19.00 Deutſchlandecho. 19.15... und jetzt iſt Feierabend. 20.00 Nachrichten. 20.10 Feſtlicher Abend. 22.00 Nachrichten. 22.20—22.40 Echo von den Wörtherſportfeſten. 22.45 Seewetterbe⸗ richt. 23.00 Wir tanzen in den Sonntag. 24.00—.06 Zeitzeichen. Dalen für den 6. Auguſt 1938 1195 Heinrich der Löwe, Herzog von Bayern und Sachſen, in Braunſchweig geſt.(geb. 1789 Der Nationalökonom Friedrich Liſt in Reutlingen geb.(geſt. 1846). 1806 Kaiſer Franz II. legt die deutſche Kaiſer⸗ würde nieder. Ende des Erſten Reiches. 1859 Der Geograph und Forſchungsreiſende Alfred Hettner in Dresden geboren. 1870 Schlacht bei Wörth(Kronprinz Friedrich) und Spichern(Steinmetz). 1878 Der Techniker Wilhelm Ruhland in Schleswig geb.(60 Jahre). 1888 Der Kammerſänger Heinrich Schlusnus in Braubach geb.(50 Jahre). 1930 Der 1897 verſchollene ſchwediſche Nord⸗ polforſcher Salomon Auguſt Andree auf der Weißen Inſel(Spitzbergen⸗Archipel) tot aufgefunden. 60. Geburtstag und Geſchäftsjubiläum. Am eutigen Samstag, 6. Auguſt, feiert Hugo Lang, üfer und Beſitzer der Weinhandlung, H 7, 15, ſeinen 60. Geburtstag. Außerdem begeht der ubilar ſein 30jähriges Geſchäftsjubiläum. Wir gratulieren. 83. Geburtstag. Johann Wunder, Mann⸗ Knenz3. Geburtz Feldſtraße 13, feiert heute einen 83. Geburtstag. Unſere herzlichen Glück⸗ wünſche. Im Silberkranz. Das Feſt der ſilbernen Hoch⸗ zeit begeht am 7. Auguſt Herr Jakob Schmitt, 2, 1, mit ſeiner Ehefrau Eliſe, geb. Deckert. Dem Jubelpaar unſere beſten Wünſche. 12 Fragen um den Volkswagen Kleine Hinweiſe, die ſich der Kd5-Wagen⸗-Käufer einprägen muß Wie beſtellt man ſeinen Ko§ß⸗Wa⸗ gen? Angehörige eines Betriebes beſorgen ſich ein Antragsformular auf Labg⸗Wart einer Koß⸗Wagen⸗Sparkarte beim KdF⸗Wart ihres Unternehmens. Angehörige freier Berufe gehen zur KdF⸗Dienſtſtelle ihres Wohnbezirks. Welche Verpflichtungen geht man mit Ausfüllen des Antrages ein? Man verpflichtet ſich, die laufenden Wochenraten nach Entgegennahme der Sparkarte pünktlich zu entrichten. Damit gilt der Auftrag auf Lie⸗ ferung eines Volkswagens als erteilt. Welche Wagentype ſoll man wäh⸗ len? Das iſt natürlich Sache des Geſchmacks und der praktiſchen Ueberlegung. Für offene Wagen und Kabrio⸗Limouſinen iſt ein Mehr⸗ preis zu entrichten. Kann man ſich die Farbe aus⸗ ſuchen? Die erſte Serie des Kdoß⸗Wagens wird bis auf weiteres in tief graublauer Farbe hergeſtellt. Iſtes ſpäter möglich, von demLie⸗ ferungsauftrag zurückzutreten? Nein. Wird jedoch in Wauienfene von der dafür zuſtändigen KdoF⸗Gaudienſtſtelle der Rück⸗ tritt genehmigt, ſo wird von den eingezahlten Beträgen eine Gebühr von 20 v. H. zurück⸗ behalten. Welche Unterhaltungskoſten muß man für den Koß⸗Wagen rechnen? Die Höhe der Verſicherungsprämien ſteht noch nicht feſt. Man glaubt, daß ſie billiger als die gegenwärtigen ſein werden. Auch in Bezug auf die Garagenfrage wird noch eine Regelung er⸗ folgen. Doch iſt der Wagen ſo robuſt gebaut, daß er auch eine Freiluftgarage verträgt. In erſter Linie richten ſich die Unterhaltungskoſten natürlich nach den gefahrenen Kilometern, wo⸗ bei die Benzinkoſten den Hauptteil ausmachen. Werden die Sparbeträge verzinſt? Aus Gründen der techniſchen Fortentwicklung und Verbilligung des Volkswagens iſt das nicht möglich. Wie iſt der Käufer eines Koß⸗Wa⸗ gens verſichert? Jeder Wagen wird beim Verlaſſen des Werks auf zwei Jahre be⸗ ſchränkt gegen Kasko und gegen Haftpflicht zu Laſten des Abnehmers bei Sind mit dem Sparen außer den Ratennochandere Unkoſten verbun⸗ den? Lediglich eine Gebühr von 1 Mark, die bei 3 Ausfertigung der Sparkarte erhoben wird. Was geſchieht, wenn man infolge Krankheit oder anderer Notſtände vorübergehendnichtß zur Ratenzah⸗ lung in der Lage iſt? Die Sparkarte ver⸗ ſchie in dieſer Zeit nicht, ſelbſtverſtändlich ver⸗ chiebt ſich jedoch der Lieferungstermin. Wann erfährt man den Tag der Lieferung? Gleich nach Produktionsbeginn im Volkswagenwerk wird dem Inhaber einer Sparkarte die Beſtellziffer erteilt, aus der der Liefertermin zu erſehen iſt. Bekommt man den Wagen erſt nach Zahlung der vollen Summe? Soweit heute bekannt, bekommt man den Wagen, wenn eine Sparſumme von 750 Mark erreicht iſt. Wer mit der niedrigſten Rate von 5 Mark wöchent⸗ lich ſpart, würde alſo in rund drei Jahren ſein Fahrzeug erhalten. 2 b. Muſikſchulen für Jugend und Volk Richtſätze des Reichserziehungsminiſters zu einer idealen neuen Einrichtung Soeben hat der Reichsminiſter für Wiſſen⸗ ſchaft, Erziehung und Volksbildung die Richt⸗ ſätze für die Gründung und Führung von Mu⸗ ſikſchulen für Jugend und Volk erlaſſen. Die Richtſätze beruhen auf einer Vereinbarung zwi⸗ ſchen Deutſchem Gemeindetag, Hauptamt für Kommunalpolitik, Reichsjugendführung und Deutſchem Volksbildungswerk mit Genehmi⸗ gung des Reichsminiſters für Wiſſenſchaft, Er⸗ ziehung und Volksbildung und des Reichsmini⸗ ſters des Innern. Seit einigen Monaten haben über den Neu⸗ aufbau der Jugendmuſikſchulen und über ihre Verbindung mit den Muſikſchulen des Deut⸗ ſchen Volksbildungswerkes Verhandlungen zwiſchen den beteiligten Reichsſtellen des Stag⸗ tes, der Partei und der gemeindlichen Selbſt⸗ verwaltung unter ſtarker Beteiligung der Reichsjugendführung ſtattgefunden. Dieſe Ver⸗ handlungen haben zu einem vollkommenen und erfreulichen Ergebnis geführt. Das war nicht anders zu erwarten, da der Wille zur ſachlichen Leiſtung und zur kameradſchaftlichen Zuſam⸗ menarbeit überall gleichmäßig vorhanden war. Was die ſiche Eineſchlunges betrifft, ſo blei⸗ ben 15 ſtädtiſche Einrichtungen. Die Jugend⸗ muſikſchulen werden von der Stadt F und geführt, wie die übrigen ſtädtiſchen kultu⸗ rellen Einrichtungen. Der Oberbürgermeiſter beruft den Leiter und die Lehrer der Städtiſchen ugendmuſikſchule. Vertreter der Reichsmuſik⸗ ammer, der Hitler⸗Jugend und des Deutſchen Volksbildungswerkes ſowie Vertreter anderer an der Führung der Städtiſchen Jugendmuſik⸗ ſchulen ideell beteiligter Körperſcha ten ſollen als Beiräte nach der Deutſchen Gemeindeord⸗ nung berufen werden. In den Aufgabenkreis dieſer Beiräte fällt die Beratung des Oberbür⸗ germeiſters in Angelegenheiten der Jugend⸗ muſikſchulen und am beften wohl auch der Mu⸗ ſikpflege überhaupt. Die Arbeit in der Städtiſchen Jugendmuſik⸗ „Jahn“ Seckenheim ſchnitt tadellos ab Kleiner Rückblick auf die Breslauer Erlebniſſe/ 9 Kranzſieger, 2 Vereinsſiege Mit 32 Teilnehmern trat der Turnerbund „Jahn“ die Fahrt nach Breslau an(an 3. Stelle im Kreis Mannheim), wobei Erfolge erzielt wurden, wie ſie in der Geſchichte eines kleinen Land⸗ reſp. Vorſtadwereins einzig daſtehen dürften. Von den urſprünglich gemeldeten 18 Wettkampfteilnehmern konnten nur 15 teilneh⸗ men, da zwei ausſichtsreiche Leute in Breslau erkrankten und ein Mann wegen Urlaubsſchwie⸗ rigkeiten nicht antreten konnte. Aus den ver⸗ ſchiedenen Wettkämpfen gingen dann folgende neun Teilnehmer als Sieger hervor: Alters⸗ klaffe III, Neunkampf: Peter Koger, 139 Punkte; ehnkampf: Auguſt Keller, 147 Punkte: Drei⸗ ampf, Aeltere II: Bruno Schmich, 48 Punkte; Dreikampf 1: Willi Häußler, 46 Punkte; Turne⸗ rinnen: Achtkampf gem.: Käthe Bauſch, 115., Elſe Schüßler, 110 Punkte; Sechskampf Gymn.: Liefel Hauck, 89 Punkte, Marie Heierling, 80., Hildegard Paul, 80 Punkte. Daß die übrigen Wettkampfteilnehmer nur 1, Woder 3 Punkte von dem erſehnten Ziele frennte, ſtellt auch ihrem Kampfgeiſt und ihrer Einfatzbereitſchaft das beſte Zeugnis aus. Zum erſtenmal in der Vereinsgeſchichte beteiligte ſich der Turnerbund„Jahn“ auch beim Vereinstur⸗ nen auf dem Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt, und zwar mit zwei Riegen, wobei die Turner mit 14 Teilnehmern für ihre Vorführungen die Rote„gut“ erhielten,»ährend die Turnerinnen mit 12 Teilnehmern für ihre ausgezeichnete Darbietung unter Muſikbegleitung mit der Note ſehr gut“ ausgezeichnet wurden. Erfolge, auf bie der Verein wirklich ſtolz ſein kann. 8 Daß der Verein auch bei allen Vorführungen allgemeiner Art, wie Gauturnen, Feſtzug, Maſ⸗ ſenvorführungen„ſeinen Mann ſtellte“, verſteht ſich angeſichts dieſer großen Einſatzbereitſchaft für die große Sache von ſelbſt. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß der Verein auch gerne die Gelegenheit wahrnahm, die Seckenheimer Siedler, die in molz, in der Nähe Breslaus, eine neue Heimat gefun⸗ den hatten, zu beſuchen. Ueberglücklich wurden Grüße und Wünſche der Heimat ausgetauſcht und der Tränen, die der Abſchied brachte, brau⸗ chen ſich die neuen Pioniere deutſcher Kultur⸗ arbeit im Oſten nicht zu ſchämen. All das Ge⸗ ſchaute und Erlebte dieſes Hochfeſtes deutſcher Leibeskultur und völkiſcher bleibende unvergeßliche Eindrücke bei allen 55 beſuchern hinterlaſſen und neuer Anſporn ſein, mitzuarbeiten an dem Ziele„ein Volt in Lei⸗ besübungen“ im großen freien, unabhängigen Deutſchland. In dem überaus herzlichen Empfang der Breslaufahrer von ſeiten der Seckenheimer Be⸗ völkerung mit der Partei an der Spitze, darf der Verein Würdigung und Anerkennung ſeiner Leiſtung erblicken. Nach einem großen Fackelzug mit vorangehender Muſikkapelle verweilte man noch lange im Austauſch ſeiner herrlichen Er⸗ lebniſſe im Vereinslokal. Ein Siegerball der Breslauſieger am kommenden Samstag im Vereinslokal„Zum Kaiſerhof“ wird ein wür⸗ diger Ausklang des großen Geſchehens —*. ſchule iſt für die geſamte außerſchuliſche Muſik⸗ erziehung der Jugend beſtimmt. Der Lehrplan umfaßt Singklaſſenunterricht und Inſtrumentalgruppenunterricht.— Mittelpunkt der Jugendmuſikſchularbeit bleibt wie bisher die Singſchule. Singen iſt die Vor⸗ ausſetzung für die geſamte muſikaliſche Tätig⸗ keit. Außerdem beſteht die Möglichkeit, ſich an dem Inſtrumentalgruppenunterricht zu beteili⸗ gen. Der Inſtrumentalgruppenunterricht ſoll ſich nicht nur auf die Volksmuſikinſtrumente bezie⸗ hen, ſondern kann mit Maſſen auch etwa für Geige, Bratſche und Cello gegeben werden, ins⸗ beſondere iſt an die Bildung von Jugendmuſik⸗ ſchulorcheſtern gedacht. In wenigen Jahren werden in vielen Städ⸗ ten des Reiches die Städtiſchen Jugendmuſik⸗ ſchulen ihre Ergänzung in guten Erwachſenen⸗ Anordnungen der NSDAFP Kreisleitung der NSDAP Heute, Samstag, 19 Uhr, findet im Herzogenried⸗ park Formaldienſt für die Fahnentrüger und Begleit⸗ männer ſtatt. Kreisorganiſationsamt. Ortsgruppen der NSDAP Seckenheim. Sonntagfrüh.30 Uhr treten ſämtliche Politiſche Leiter, Walter und Warte der NSV und DAß vor der Geſchäftsſtelle an. NS⸗Frauenſchaft Frievrichspark. Die Hefte Volks⸗ und Hauswirtſchaft ſind bei Frau Abendſchein, C 4, 8, abzuholen. Rheintor. 8.., zwiſchen 11 und 12 Uhr, Marken⸗ ausgabe bei Frau Rettig, G 6, 12. Achtung! Ortsfrauenſchaſtsleiterinnen und Abtei⸗ lungsſeiterinnen für Propaganda. In der Rhein⸗ Neckar⸗Halle findet eine Wanderſchau„Deutſche Werk⸗ ſtoffe im Handwerk“ ſtatt. Für die Frauenſchaftsmit⸗ glieder iſt es Pflicht, dieſe Schau zu beſuchen. Die Ortsgruppen beſichtigen geſchloſſen dieſe Schau, und zwar wie folgt: Am 9. Auguſt: Neckarſtadt⸗Oſt, Wohl⸗ gelegen, Feudenheim-Oſt und⸗Weſt.— Am 10. Auguſt: Humboldt, Erlenhof, KäfertalNord und ⸗Süd.— Am 11. Auguſt: Almenhof, Neckarau⸗Kord und ⸗Süd, Rheinau, Waldhof, Sandhofen und Neueichwald.— Am 12. Auguſt: Lindenhof, Waldpark und Friedrichs⸗ feld.— Am 15. Auguſt: Horſt⸗Weſſel⸗Platz, Waſſer⸗ turm, Neuoſtheim und Wallſtadt.— Am 16. Auguſt: Bismarckplatz, 30. Januar, Schlachthof.— 17. Auguſt: Strohmarkt, Plankenhof, Deutſches Eck.— Am 18. Auguſt: Friedrichspark, Jungbuſch, Neckarſpitze, Rhein⸗ tor. Die Beſichtigung findet jeweils um 16 Uhr ſtatt. Der Eintritt iſt frei. Die Deutsche Arbeitsfiront Kreiswaltung Mannhelm. Rheinstr. 3 Propaganda Betr.: Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe 1938/39 Die Werbung der Betriebe aus Handel und Hand⸗ werk iſt bis Ende des Monats Auguſt verlängert wor⸗ den, weshalb ich bis 15. Auguſt eine Zwiſchenmeldung über den Erfolg der Werbung benötige. Betr.: Monatsberichte Die den Ortswaltungen heute zugegangenen Formu⸗ lare für den Monatsbericht Inli 1938 ſind umgehend ausgefüllt an mich zurückzugeben. Der Kreispropagandawalter. Frauenabteilung Bismarckplatz. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin montags von 19—21 Uhr, Schwetzinger Straße 67. Friedrichspark. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin montags und donnerstags von 20—21 Uhr, D 5, 11. Heddesheim. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin montags und donnerstags von 20.30—21.30 Uhr, Trieb⸗ ſtraße 11. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Sprechſtunden der Ortsfrauen⸗ walterin montags von 17—18 Uhr, Karl⸗Ludwig⸗Str. 7. Ilvesheim. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin montags von 20—22 Uhr, Schloßſtraße 120. Ketſch. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin mon⸗ tags von 20—21 Uhr, Parteibüro. Chören gefunden haben, in denen ſich die Jun⸗ gen und Mädel nach Verlaſſen der Jugend⸗ muſikſchulen finden. Eine neue Blüte des ge⸗ miſchten Chorweſens ſteht bevor. Geradezu entſcheidend für die künftige Ge⸗ ſtaltung der Jugendmuſikſchule iſt, daß die den Sing⸗ und Inſtru⸗ mentalgruppenunterricht in der Städtiſchen Ju⸗ gendmuſik ule in den Dienſtplan der Hitler⸗ Jugend aufnehmen wird. In ideellem flſchnle fehß mit der Städti⸗ ſchen Jugendmuſikſchule ſteht die Muſikſchure des Deutſchen Volksbildungswerkes, Sie iſt für Erwachſene beſtimmt und wird nach den Rich:⸗ linien aufgebaut, welche die Reichsarbeitsge⸗ meinſchaft für Erwachſenenbildung für die Volksbildungsſtätten erarbeitet. Zuſammenfaſſung der Beſtimmungen über das Arbeitsbuch Die grundlegenden Beſtimmungen über das Arbeitsbuch ſind in einem 36 Seiten umfaſſen⸗ den Heft„Die Vorſchriften über das Arbeits⸗ buch“ zuſammengeſtellt worden. Betrieben, Haushaltungen, Organiſationen und Verwal⸗ tungen wird durch dieſes als amtlicher Son⸗ derdruck erſcheinende Heft die Möglichkeit ge⸗ boten, ſich über den gegenwärtigen Stand der eingehend zu unter⸗ richten. Das Heft wird zum Selbſtkoſtenpreis von 20 Rpf bei Abnahme von weniger als 10 Stück, 15 Rpf. bei Abnahme von 10 und mehr Stück, zuzüglich Porto von der Reichsanſtalt für Ar⸗ beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung, Büro Veröffentlichungen, Berlin-Charlotten⸗ burg 2, Hardenbergſtraße 12, Poſtſchecklonto Berlin NW 7 Nr. 4096, abgegeben. HILFSVERK Mer undſiinò Mannheim, Rheinstraße 1 Neckarau⸗Süd. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin montags von 18—19 Uhr, Luiſenſtraße 46. Schriesheim. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin montags und freitags von 20—21 Uhr, Ecke Bahnhof⸗ und Friedrichſtraße. S Kraft.nFreude Reiſen, Wandern, Urlaub Fahrten und Wanderungen am kommenden Sonn⸗ tag, den 7. Auguſt. Dampferfahrt nach Worms(Nach⸗ mittagsfahrt). Abfahrt ab Köln⸗Düſſeldorfer unter⸗ halb Rheinbrücke 13.00 Uhr. Mehrſtündiger Aufent⸗ halt in Worms. Rückkunft Mannheim an 22.00 Uhr. Fahrpreis 90 Pfennig. Dampferfahrt zum Weinfeſt nach Nierſtein.(Ganz⸗ tagesfahrt). Abfahrt ab Köln⸗Düſſeldorfer unterhalb Rheinbrücke.00 Uhr. Nierſtein an etwa.45 Uhr, Rückkunft Mannheim an etwa 24.00 Uhr. Fahrpreis RM..80. Dampferfahrt nach Rüdesheim.(Ganztagesfahrt). Abfahrt ab Köln⸗Düſſeldorfer unterhalb Rheinbrücke .00 Uhr. Rüdesheim an 12.48 Uhr. Mehrſtündiger Aufenthalt. Rückkunft Mannheim an gegen 24.00 Uhr Fahrpreis RM..40. Karten für dieſe drei Fahrten ſind erhältlich bei Ge⸗ ſchäftsſtelle Plankenhof, Langſtraße 39a, Völkiſche Buchhandlung, Zigarrenhaus Schleicher am Tatterſall und in Neckarau bei Schreibwarengeſchäft Göppinger. Wanderungen: Elmſtein— Speyerbrunn— Johan⸗ niskreuz— Eſchkopf(Ausſichtsturm)— Elmſtein. Wanderzeit etwa 6 Stunden. Abfahrt ab Ludwigs⸗ hafen Höf..43 Uhr. Rückfahrt ab Elmſtein 18.40 Uhr. Fahrkarten zu RM..60(Verwaltungsſonder⸗ zug) ſind vor Abgang des Zuges an den Bahnſchal⸗ tern zu löſen. Radwanderung. Nach Weinheim— Unterabtſteinach — Waldheim Stiefelhöhe— Mannheim. Abfahrt am Waſſerturm.30 Uhr. Feudenheim altes Krieger⸗ denkmal.50 Uhr. Fahrräder vorher inſtandſetzen. Fahrradlampen nicht vergeſſen. Volksgenoſſe! Deine Urlaubsreiſe mit Koß. Uß 87 vom 25. Auguſt bis 2. September nach Oeſterreich, Ge⸗ ſamtkoſten 37,50 Reichsmark.— Uß 88 vom 18. bis 25. September nach Tirol, Geſamtkoſten 32,50 Reichs⸗ mark.— Uß 89 vom 4. bis 16. Oktober ins Wiener Weingebiet zum Heurigen, Geſamtkoſten 54 Reichsmark. — Uß dya vom 4. bis 16. Oktober nach Wien, Koſten für Fahrt und Unterkunft mit Frühſtück, jedoch ohne Mittag⸗ und Abendeſſen 55 Reichsmark.— Ferner zum Oktoberſeſt nach München, vom 19. bis 24. Oktober nach Berlin und vom 6. bis 10. November nach München. Zu dieſen Fahrten nehmen die Geſchäftsſtellen noch An⸗ meldungen entgegen. Urlauber treffen ſich! Die Urlauber der Uß 83 Pinzgau mit Unterkunftsort Maishofen, treffen ſich am Mittwoch, den 10. Auguſt, 20.00 Uhr, in der Stadtſchänke. Photos mitbringen. Teilnehmer an der Uuß 83 Pinzgau, mit Unterkunfts⸗ ort Saalbach, treffen ſich am 13. Auguſt, 20 Uhr, in der„Goldenen Gerſte“, S 4, 7. Fotos mitbringen. ———————————————— „Hakenkreuzbanner“ Unterhaltung und Wiſſen Samstag, 6. Auguſt 1938 Goethe und Marianne von Willemer Klagen über einen schlechten Sommer Alles iſt ſchon einmal dageweſen. Auch die Klagen über einen ſchlechten Sommer wie in dieſem Jahr. Wir laſen den Brieſwechſel Goethes mit Marianne von Willemer, der jetzt im Inſel⸗Verlag zu Leipzig von Max Hecker neu herausgegeben iſt. Es iſt der ſchönſte Brief⸗ wechſel Goethes mit einer Frau, der uns über⸗ liefert worden iſt. In der neuen Auflage iſt die Zahl der Dokumente beträchtlich vermehrt worden. Und nun der ſchlechte Sommer 1829, über den Goethe am 12. Juli von Weimar aus ſchreibt: Trockne Kälte wechſelt ab mit der näſſeſten, unbewölkten Himmel kennt man faſt gar nicht mehr, Regen folgt auf Regen und wirkt um deſto unangenehmer, als augenblicklich heitere Zeiträume dazwiſchen eine vergebene Hoffnung abwechſelnd beleben. Auf dieſe Weiſe ſind heute viel weißgekleidete, kranztragende, geſchmückte Jungfrauen, die unſre nach Preußen von den beſten Wünſchen begleitete Prinzeß Auguſte ab⸗ ſchiedlich chorweiſe zu begrüßen ausgezogen waren, leider durchnäßt, entſtellt und entmu⸗ thigt einzeln wieder nach Hauſe zurückgekehrt. Möge die von langher geliebte, immer ſchöne und, wie ich höre, immer verſchönerte Mühle des Glücks genießen, wie das alte ägyptiſche Goſen von dieſem Unheil ausgenommen zu ſeyn! Was mich betrifft, ſo fürchte ich, die Freunde fühlen an dem gegenwärtigen Schrei⸗ ben etwas, das einen halbpeinlichen Zuſtand ausdrückt. Wie ſollt' es aber anders ſeyn, wenn man auf zufällige unerwartete Weiſe der Aus⸗ ſicht beraubt wird, die man in's Auge zu faſſen glaubte! Jedoch durch das Andenken an die theuern Freunde, an ihr Glück und Behagen fühl' ich mich ſchon wieder hergeſtellt und ſchließe mit den heiterſten Wünſchen, in völliger Ueber⸗ zeugung, daß, wenn ich auch die Beweiſe ihres fortdauernden Wohlwollens nicht perſönlich⸗ gegenwärtig mir zueignen kann, daß ich mich doch an denſelben auch in der Ferne mit freu⸗ diger Sicherheit immerfort erquicken dürfe. Treu angehörig J. W. v. Goethe Gerbermühle, den 22. Juny 1829 Wenn ich mir erlaube, Ihren Brief vom 12. ſogleich zu beantworten, ſo möge ſein Inhalt mich entſchuldigen, der, wie Sie ſelbſt ſagen, auf einen wo nicht peinlichen, doch unbeſtimm⸗ ten Zuſtand zu deuten ſcheint. Nun möchten wir uns gar zu gerne überreden, daß jener Zwieſpalt vielleicht durch freundliches Zureden zu überwinden ſey, indem wir etwas kühn vor⸗ ausſetzen, es habe wirklich in Ihrem Plan ge⸗ legen, uns zu beſuchen. Oder verleitet uns der lebhaft Wunſch, zu einer falſchen Auslegung je⸗ ner rätſelhaften Zeilen? und woher kommen wohl ſo zufällige Hinderniſſe einer für uns ſo reizenden Ausſicht? Die Klage über Kälte und Näſſe, die wir auch gezwungen waren anzu⸗ ſtimmen, hat nun mit ihren Urſachen ein Ende, die Mühle müßte denn wirklich ein Stück vom Gelobten Lande ſeyn, denn ſeit einigen Tagen iſt es herrliches Wetter. Gönnen Sie mir in einigen Worten, die Hoffnung, daß es möglich ſeyn könnte, Sie zu überreden, und ich will mein Möglichſtes gerne verſuchen. Der Verdacht, daß ich meine Freunde gele⸗ gentlich wie geſehene Gegenden in's Gedächtniß rufe, ſcheint mir nicht begründet. Dem kleinen Vorwurf, der wohl darin liegen mag, hoffe ich durch die Verſicherung zu begegnen, daß es mir in meinem Leben an einer gewiſſen Zuverſicht fehlte und daß dieſe übel angebrachte Demuth, eine Folge meiner früheren Verhältniſſe, mich gar oft auf die wunderlichſten Irrwege führte, und das Bewahren und Behüten, vor⸗ und zu⸗ dringlich zu ſcheinen, führte mich zum entge⸗ gengeſetzten Fehler, wiewohl ich mir bewußt bin, das Andenken an werthe Freunde in einem treuen Herzen zu bewahren. Goethe an Jakob v. Willemer und Marianne. Ich mache mir ſchon eine Zeitlang Vor⸗ würfe, daß ich in einem Anfall von Humor, welches mir nicht leicht begegnet, eine halbver⸗ drießliche und zugleich nicht wohl zu erklärende Stelle in meinem Briefe einfließen ließ. Ich hoffe deshalb Verzeihung, weil man ja doch manchmal im Augenblick, wo man an Ent⸗ fernte denkt, von gegenwärtigen nahen Verhält⸗ niſſen unerfreulich berührt wird. Das Reſultat, worauf jene Zeilen hindeuten, iſt nun wohl: daß ich mich gegen Ende July noch in Weimar befinde und ſchwerlich dieſes Jahr mich daraus entfernen werde. Ich bin in meinen Garten am Park gezogen und lebe da in continentaler, durch die ſchmächtige Ilm ru⸗ hig bewäſſerter Wieſen⸗, Wälder⸗ und Buſch⸗ einſamkeit, indeſſen die Freunde in einer wei⸗ ten Gegend durch den kräftig vorbeyfließenden Strom jeden Augenblick erinnert werden, daß ſie mit dem Ocean zuſammenhängen und daß es nur auf ſie ankommt, ob ſie die bewegteſten und lebendigſten Räume der Welt vermittelſt und Welle beſuchen und beſchauen wollen. Meine Gedanken ſind oft bey Ihnen, und ob ſich gleich der neue Schmuck der mir in den frü⸗ hern Zuſtänden ſo werthen Mühlenräume nicht ſo leicht vergegemwärtigen läßt, ſo verweil' ich doch oft daſelbſt und, was mehr iſt, aufmerk⸗ ſam auf Einzelnes; da ich denn zur Frage ge⸗ lange: ob die ſo ſeltſam ſich vermehrende Marianne plaudert von Gerbermühle, den 7. Auguſt 1829. Ihr Brief kam recht zur geſegneten Stunde: ſein herzlicher und liebevoller Inhalt war ganz geeignet, mich gefaßt und heiter über den viel⸗ leicht nur ſcheinbaren Undank eines Mädchens zu tröſten, dem ich herzlich gut war und wohl noch bin. Wiewohl nun die Worte des Freun⸗ des ihre heilſame Wirkung nicht verfehlten, ſo mußten ſie freylich den lang genährten Wunſch verſagen, mit dem bewährten Freunde das ge⸗ meinſam Durchlebte zu erneuen und die viel⸗ leicht zu hoch geprieſenenVorzüge der alten, neuen und neueſten Mühle durch ſeine Gegenwart und Billigung zu verdoppelter Freude und Luſt zu erhöhen. Leider muß ich denn auch bekennen, daß vielleicht in Folge fehlgeſchlagener Erwar⸗ tung oder weil in dieſen letzten Tagen der Re⸗ gen in Strömen floß, die Mühle viel von ihrem früheren Glanze und Schimmer verloren und wenigſtens auf kurze Zeit ihrelr) Anziehungs⸗ kraft verluſtig ward; denn Willemer macht neue Reiſepläne: wir wollen einen Ausflug nach dem Süden wagen, wenn Sturm, Donner, Blitz und „Don Giovanni“ im Salzburger Festspielhaus EBZ * Maria Cebotari, Luise Helletsgruber, Anton Dermota und Karl Ettl geben Autogrammo. Pflanze noch am Leben geblieben und durch ihre Gegenwart auch der abweſenden Freunde fortdauerndes Leben, Wirken und Lieben täg⸗ lich vor Augen ſtellt? Könnt' ich hören, daß ſie ſogar zur Blüthe gekommen, welches in jenem Klima wohl geſchehen müßte, ſo würde mir's noch mehr Freude bringen. Dieß möge nun hinreichen, den theuren Freunden meine Zuſtände einigermaßen zu ver⸗ gegenwärtigen, und finden ſie ſich dadurch zu baldiger Erwiderung bewogen, ſo werd' ich nur immer froher und veppflichteter mich jederzeit nennen und unterzeichnen den treu anhänglichſten J. W. v. Goethe Im Garten am Park, Weimar, den 28. July 1829. sich und ihren Plänen Regen es erlauben. Die Bergſtraßen Graubün⸗ dens ſollen auf's neue und zwar dießmal auch der Comer See in ſeiner ganzen Länge befah⸗ ren werden, der Luganer See und die Borro⸗ meiſchen Inſeln ſind auch in dieſer Linie nicht zu umgehen— vielleicht bin ich ſo glücklich, Hilarie und ihre Begleiter dort zu treffen, viel⸗ leicht, daß mir Wilhelm einiges über jene in⸗ tereſſante Witwe vertraut. Wieviel hätte ich nicht zu fragen, was man ſchreibend weder ver⸗ langen noch gewähren kann! Sie würden viel⸗ leicht über mich lachen, wenn Sie wüßten, mit welcher Genauigkeit ich auf alle Beziehungen und Andeutungen merke, die dazu helfen kön⸗ nen, den Dichter in ſeinen Werken kennen und verſtehen zu lernen, und da ſich nicht läugnen läßt, daß er die Feder in ſein Herzblut taucht, ſo iſt bey allem Mitleid, das man für den in⸗ nig geliebten Freund und ſeine Herzenswunden hat, doch die Ungewißheit kaum zu ertragen, mit der man ſich abmüht zu errathen, wann, wie und durch wen ſie ihm geſchlagen wurden. Was ich mir von Paradieſesquellen aneignen Has Mædchen von aäie EIN ROMAN VvoXN KURTKRISPIEN 14. Fortſetzung Nur ein ganz flüchtiges Lächeln umſpielte Eikenſcheits Mundwinkel, dann veränderte ſich ſein Geſicht vollkommen. Er trat einen großen Schritt vor Reimers hin und zwang ihn ſo, ſtehen zu bleiben. Auf der dunklen Häuſer⸗ front über ihnen flammten rieſige Leuchtbuch⸗ ſtaben: Park⸗Hotel. Eikenſcheit nahm Rei⸗ mers bei den Armen und drehte ihn, bis das helle Licht auf das Geſicht des Freundes fiel und durchforſchte ſchweigend jedes Fältchen, jede Linie. Reimers wurde umbehaglich unter dieſem Blick. Noch nie hatte er ſo kalt for⸗ ſchende Augen geſehen! Auch, als Eilkenſcheit endlich zu ſprechen anfing, fehlten der gut⸗ mütige Spott und die leichte Wortwerſpielt⸗ heit, die er ſonſt gern zeigte, in ſeiner Rede. Nüchtern und trocken, faſt unperſönlich klang ſeine Stimme:„Was redeſt du denn dal Warum verſtellſt du dich vor mir? Warum willſt du durchaus, daß ich dich für einen Mit⸗ giftjäger halten ſoll? Wovon ſoll mich das ab⸗ lenken? Was verſteckſt du dahinter? Weshalb mußt du dich vor mir verleugnen, wenn du zu Hauſe biſt—?“ Und da Reimers auf keine die⸗ ſer Fragen antwortete, ſondern nur verſtockt an ihm vorüberſah, ließ er die kalte Maske fal⸗ len und redete in anderem Ton zu ihm. „Ich weiß ja nicht, in was für eine Angele⸗ genheit du da verwickelt biſt, aber ganz ſauber ſcheint ſie nicht zu ſein. Komm, komm, ver⸗ Copyright by Franckh'sche Verlags- handlung. Stuttgart dammt nochmal! Halt nicht ſolange hinterm Berge damit! Sind wir nicht alte Freunde, Paul—? Frag' mich doch, wenn du etwas wiſſen willſt! Wenn du im Zweifel biſt, werde ich dir ſagen, was du machen ſollſt. Ich will dir doch nur helfen, weiter nichts! Beſinn dich, Menſch, und rede, ſolange es noch Zeit iſt.“ Viel mehr, als die kalten Worte vorhin, riß dieſer Ton an Reimers Nerven. Er ſchwankte. Hier war der alte Schulfreund, der es ehrlich mit ihm meinte, und dort die fremde Frau, von der er nur ſehr wenig wußte, und ſelbſt dieſes Wenige ließ ſie noch in ſchlechtem Licht erſcheinen. Eigentlich war die Wahl nicht ſchwer, wenn er ſich von ſeinem Verſtande lei⸗ ten ließ. Und doch konnte er ſich nicht lange entſcheiden. Es war ein uraltes Problem, mit dem er ſich zum erſten Mal herumſchlug: ein Problem, das ſchon ungezählte Tauſende von Männern vor ihm in eine Hölle des Miß⸗ trauens und der Zweifel geſtürzt hatte: kann in einem ſchönen Körper eine böſe Seele woh⸗ nen? Reimers ſah Martine vor ſich, ſah ihre großen, grauen Augen mit bittendem Ausdruck auf ſich ruhen, hörte ihre flehenden Worte: „Sagen Sie niemand etwas von dem, was Sie wiſſen, niemand, auch Ihren Freunden nicht! Denken Sie daran, daß ein großes Unglück daraus entſtehen kann...“ Und er ſchwieg— Eitenſcheit hatte ihn geſpannt beobachtet und wußte jetzt, daß er für dieſes Mal nicht mehr erreichen konnte. Er ſchüttelte den Kopf und ſagte ſeufzend:„Alſo, wie du willſt! Dann wollen wir uns für heute verabſchieden, es gibt noch einiges für mich zu tun. Ich bin in ſpäte⸗ ſtens drei Tagen wieder hier. Wenn du mich brauchen ſollteſt, kannſt du mich im Präſidium erreichen. Gute Nacht!“ Er reichte ihm die Hand und ging. Reimers ſah ihm lange nach, und als er ſich endlich ab⸗ wandte, ſah er ſehr unzufrieden aus. VI. Aber Paul Reimers war zu jung, um ſich lange mit trüben Gedanken herumzuſchlagen. Am nächſten Morgen, als die Sonne durch das Feeiſter ſchien, zog er einen lichtgrauen Früh⸗ lingsanzug an und band unter den Kragen ſei⸗ nes Seidenhemdes eine mattblaue Schleife mit weißen Tupfen. Er zog den Scheitel mit be⸗ ſonderer Sorgfalt durch ſein dunkelblondes Haar und pfiff nach langer Pauſe wieder zum erſten Mal.„Oh, Suſanna...“ pfiff Reianers laut und voller Hingabe. Nicht immer waren ſeine Schlager neu. Den Morgenkaffee trank er auf der glas⸗ überdeckten Hotelterraſſe und freute ſich, daß ein Sonnenſtrahl in ſeine Taſſe fiel. Aber das war noch nicht alles! Ein junges Mädchen ſah ver⸗ ſchiedentlich zu ihm herüber, ein ausgeſprochen hübſches Mädchen in einem moosgrünen Kleid. Sie trug dazu einen ſchwarzen Strohhut, deſſen breite, ſchöngeſchwungene Krempe für verſteckte Blicke gut geeignet war. Na alſo! dachte Reimers zufrieden, ich habe noch Erfolg, es gibt noch junge Damen, denen ich gefalle! Uund er wagte ſeinerſeits einen kurzen Blick. Jetzt lächelte ſie ſogar! Das war doch...? Er ſah noch einmal genauer hin und grüßte unſicher. Dann ſtand er auf und trat an den Tiſch der jungen Dame. Es war Fräu⸗ lein Hollersbach, Tante Agathas Sekretärin und Geſellſchaftsdame. durfte und wiederholt aneigne, erfriſcht und er⸗ quickt mein Leben und erhebt mich in mir ſelbſt. Ich danke dem Geſchick für dieſen Glanzpunet meines Daſeyns, der ohne bittere Zugabe, rein und unvermiſcht meine ſpäten Lebenstage zu erhellen vermag; dieß iſt ein Geſchenk des Him⸗ mels, weit über mein Verdienſt! Was nun jene Pflanze anbelangt, ſo iſt ſie durch die Nachläſſigkeit von Andrle)äs Gärtner, dem ich ſie den Winter über in ſein Gewüchs⸗ haus gab, wertauſcht oder Gott weiß wie ver⸗ loren gegangen; als ich ſie abholen ließ, um ſie mit auf die Mühle zu nehmen, ſchickte er mir ein anderes Exemplar, ganz hoch gewachſen, welches ich ſogleich wieder zurückgab. Ich war recht betrübt und hätte es Ihnen gewiß nicht geſchrieben, wenn Sie mich nicht befragt hätten. Jetzt habe ich ſelbſt ein Zimmer, wohin ich Pflanzen überwintern kann; wollten Sie mir 4 in Ihrem nächſten Brief ein neues Blatt ſen⸗ den, ſo würde ich ſehr glücklich ſeyn und es ge⸗ wiß an Pflege nicht fehlen laſſen. Entſchuldigen Sie, wenn ich zu viel von mir und meinen Angelegenheiten ſprach, und er⸗ halten Sie Ihre Liebe Ihrer treuen Freundin Marianne. „Freund und Kupferſtecher“. Wer kennt nicht die Redensart„Mein lieber Freund ſund Kupferſtecher“? Nun ein jeder wohl, aber kaum jemnand wird wiſſen, wie ſie entſtanden iſt. Der Dichter Friedrich Rückert war es, der ſeigien lieben Freund Carl Barth, der ſeines Zeichens Kupferſtecher war, ſo nannte, von wo aus ſich dann dieſes Wort„geflügelt“ ausbrei⸗ tete. Ueber dieſen Kupferſtecher Carl Barth, der aus Hildburghauſen in Thüringen ſtammte und der 1853 in Rom ſtarb, iſt jetzt aus der Feder von Walther Vontin eine hübſche Bio⸗ graphie erſchienen unter dem Titel„Carl Barth, ein vergeſſener deutſcher Bildniskünſtler, 1787—1853“, die aufs beſte die Erinnerung an dieſen Künſtler wachruft. * Die Städtiſchen Bühnen Frankfurt a. M. ha⸗ ben das neue Luſtſpiel von Martin Rabe „Der Mantel der Göttin“ zur Urauffüh⸗ rung erworben. ——————————————————————————————— „Sie müſſen ſchon entſchuldigen“, erklärte er und ſetzte ſich zu ihr, nachdem ſie ihn dazu auf⸗ gefordert hatte,„aber ich habe Sie nicht gleich erkannt“. Er hatte ſie bisher nur immer in dem einfachen, dunklen Kleidchen geſehen, in dem ſie zu arbeiten pflegte, und war von ihrer Wandlung ehrlich überraſcht. Er zeigte es ihr mit einem anerkennenden Blick und der Be⸗ merkung:„Ich könnte es jetzt verſtehen, wenn Frauen wirklich ſo viel Zeit zum Anziehen 2 wie man immer hört. Es lohnt ſich doch!“ Sie lächelte über das Kompliment, und Rei⸗ mers beſchloß, dieſen angenehmen Weg weiter zu verfolgen, um ſo viel wie möglich über die van Ringks in Erfahrung zu bringen. „Dem ſchweren Dienſt für heut entronnen? Haben Sie Urlaub?“, ſcherzte er. Zu ſeiner Ueberraſchung ging ſie auf dieſen Ton nicht ein, ſondern ſagte nur ruhig:„Sie irren, wenn Sie die Arbeit bei Fräulein van Ringk für ein Vergnügen halten ſollten.“ „Aber Sie ſelbſt haben mich doch neulich zu dieſer Anſicht gebracht?“ gab er zurück. „Als Sie mir noch ein völlig Fremder waren, Herr Reimers. Ich will mich auch heute nicht beklagen, aber der Gedanke iſt mir doch zu dumm, daß man ein Zuſammenleben mit die⸗ ſer alten Frau, die ebenſo eigenſinnig und ſo hartherzig wie launiſch iſt, für etwas anderes als eine Qual halten könnte.“ „Alle Achtung!“ recht ausführliche Aufzählung netter Eigen⸗ ſchaften.“ „Keineswegs ausführlich! Ich habe den gren⸗ zenloſen Egoismus noch nicht erwähnt, und der iſt ſicherlich der auffälligſte Zug.“ (Fortſetzung folgt.) murmelte Reimers,„eine V Die Grund icher Be Großen Deu Inſtitut für lung gebracht. wicklung der —— ahr Deuiſchs 55 Deutſchlan nuar 1937 7 90 aar 9,1 Mil Millionen In uszs: 84 Der Zugan Za hoch. i 3 wohl im A rreicht ſein. In die Enwicklu wenn nicht ar ſeute ſa wird heute ſchon r nehmer vorhe nroch keineswe des Rundfun denkt, daß in Amerika bere und in Großl tungen am R den 53 v. H. d (Altreich) noe K Entn ndfunkteiln demgegenüber ARundfunkjahr Aufwärtsbew bon deſſau i 13 Einen verh Rundfunkdich größeren Stäl lin, Bremen, Chemnitz. D in Deutſchlan Stuttgart(80 Magdeburg oder 71,6 v. Reichsdurchſck mit 60,5 v. H auf der Höhe tal mit 52,7 K Immer me Superhet aan der Erzer Volksempfän⸗ 95 1937/38 turforſchung Siuperhet bez Spitzen⸗Supe Ffiigen pbpei gut. Lohn ur Koſt a. Hausſtü .— geſucht. 4 4 1 Fee Hhaushalt fleißige ſMühe ſofort geſuch Donner, Uhlandſtr. 42/4 hefr n re 31 zu erfr. 90905 V im Ver I Buhe drüulet fur haushal ulnd Büſel. Bismarckplatz! (14 205“% Hobl. Timme zu vermieten 4 4 Schön möplierte balkonzimmt tmeeie Lage, ſolfo vermiete Bickel, Käfertale fſtraße 37, 1Trepf 3(14217˙0% Elegant möblie 3 m. fl. Waſſ., B 1o0d. 2 Bett., zu verm.(14213 1 10, 10, 1 Trep Möbl. zimm in gut. Hauſe f. zu vermiet. Kie 2, 33.., Sto (54 506 V) Schön möblier. zinner zu verm. Adre erfr. u. 142⸗ in Verlag d. guſt 1958 ——.— ES ſcht und er⸗ mir ſelbſt. Glanzpunct ugabe, rein enstage zu i des Him⸗ t, ſo iſt ſie äs Gärtner, n Gewächs⸗ iß wie ver⸗ ließ, um ſie ickte er mir gewachſen, b. Ich war gewiß nicht ragt hätten. wohin ich 'n Sie mir Blatt ſen⸗ und es ge⸗ iel von mir ch, und er⸗ undin Narianne. jer“. Wer ber Freund wohl, aber entſtanden war es, der der ſeines nte, von wo lt“ ausbrei⸗ Larl Barth, zen ſtammte etzt aus der übſche Bio⸗ Titel„Carl dniskünſtler, nnerung an rt a. M. ha⸗ rtin Rabe ir Urauffüh⸗ hn dazu auf⸗ nicht gleich ir immer in geſehen, in ar von ihrer zeigte es ihr nd der Be⸗ ſtehen, wenn n Anziehen s lohnt ſich nt, und Rei⸗ Weg weiter lich über die gen. entronnen? e auf dieſen ruhig:„Sie fräulein van ſollten.“ lrück. mder waren, heute nicht nir doch zu ben mit die⸗ nnig und ſo vas anderes mers,„eine ꝛtter Eigen⸗ be den gren⸗ hnt, und der ueig folgt.) fan 4 aushalt fleißiges Munn a * 3 4 9 vermieten. ickel, Käfertaler⸗ ſtraße 37, 1Treppe. (142177 h neulich zu 1 4— 1 denkt, da „Hakenkreuzbanner⸗ Wietſchaſts⸗ und Sozialpolitih Samstag, 6. Auguſt 1958 10 Mimionen fundfunkteilnehmer Wendepunkt zum Superhet/ Der Auslandsabsatz steigt Die ds nkweſens in e der Entwicklung des Rund⸗ eutſchland, namentlich in wirt⸗ chaftlicher uſchen werden anläßlich der 15. Großen Deut chen Rundfunkausſtellung vom Inſtitut für Konjunkturforſchung A Darſtel⸗ lung gebracht. Danach hat ſich die ufwärtsent⸗ wicklung der Teilnahme am Rundfunk auch im letzte n .3 Deutſchland gez ahr fortgeſetzt. Während im Januar Millionen Rundfunkteilnehmer ählt wurden, waren es im Ja⸗ in nuar 1937 bereits 8,2 Millionen, im Jan. 1938 90 Millionen. ar 9,1 Millionen und am 1. Juli 1938 ſchon In Ussd: 84 prozent aller haushaltungen! Der Zugang des Jahres 1937 betrug 920 000 Teilnehmer ünd war damit außerordentlich hoch. Bis zur Jahreswende wird wohl im Altreich die 10. Million er⸗ keicht ſein. Im Laufe des Jahres 1939 wird ſich die Entwicklung ſtark der 11. Million nähern, wenn nicht auch dieſer Stand dann ſchon über⸗ chritten wird. EWens Oeſterreichs ſind 1 heute ſchon rund 10,2 lionen Rundfunkteil⸗ nehmer vorhanden. Selbſt damit dürfte aber noch des Rundfunks in und in Großbritannien 68 v. H. aller kungen am Rundfunk teilneh den 53 v, H. der o erreicht ſein. keineswegs das Ende in der Ausbreitung Wenn man be⸗ n den Vereinigten Staaten von Amerika bereits 84 v.., in Dänemark 72v. en. men, aush ſo bleibt bei in Deutſchland In Oeſterreich (Altreich) noch viel aufzu die Entwicklungsmöglichkeiten bei nur 34,7 ndfunkteilnehmern je 1 00 Haushaltungen noch größer. Das kommende Rundfunkjahr wird ſomit eine Fortſetzung der Aufwärtsbewegung ringen. von Deſſau überflügelt Einen verhältnismäßig hohen Grad hat die Rundfunkdichte bereits in einigen Gebieten mit größeren Städten erreicht lin, Bremen, Aachen, K ug Die in Deut Stuttgart(80 v. hat Magdeburg oder 71,6 v. 2 Reichsdurchſchn mit 60,5 v.., Düſſeldor öhe des Reichsdurchſchnitts auf der tal mit 52,7 v. Immer mehr trat Superhet in den an der Exzeug Volksempfänger) erhöhte ſi 35 1937/38 wird vom In turforſchung geradez Superhet bezeichnet. Spitzen⸗Super⸗Geräte hat zugenommen. höchſte Ru .) und ſo in Hambur öln, Düſſeldor ndfunkdichte land weiſen Deſſau(mit 86 v..), oſtock(79 v..) auf. 73 000 Rundfunkteilnehmer „Ber⸗ und der Haushaltungen. Ueber dem itt liegen femt u. a. Remſcheid mit 69,3 v. „ etwa upper⸗ § H. und Solingen mit 52,8 v. H. ung von in den letzten Jahren der Vordergrund. Sein Anteil Netzempfängern(ohne auf 57 v. H. titut für Konjunk⸗ u als Wendepunkt zum Auch die n der H. Das ach⸗ dem der Vierrohrſuper an die 200⸗Mark⸗Preis⸗ Grenze herangerückt iſt, die der Kaufkraft der breiten Maſſe am eheſten entſpricht, dürfte die⸗ ſer Typ ganz erheblich an Bedeutung zumal er auch techniſch bei den durch die gegen⸗ wärtige Wellenverteilung in Europa auftreten⸗ den Trennungs⸗ und Empfangsſchwierigkeiten den Anforderungen am eheſten gerecht werden kann. Der Abſatz in teureren Geräten, d. h. in Superhets mit 5 und mehr nnn in der Preislage bis 350 RM), iſt ebenfall noch feigering fähiz da auch bei dieſen Appa⸗ ratetypen fühlbare Preisſenkungen erzielt wer⸗ den konnten. preisſenkung fördert Abſatz Während der letzten Jahre wurde der Abſatz beim Rundfunkgerät überhaupt durch die ſyſte⸗ matiſche Preisſenkung der Markenempfänger wirkſam angeregt. Seit der Rundfunkſaiſon 1937/38 ſind die Preiſe für zahlreiche Geräte um 10 bis 20 v. H. geſenkt worden. Gegenwärtig ſind die Lagerbeftande an e Poniſche Wei⸗ größer als im Vorjahr. Da die techni che Wei⸗ terentwicklung keine grundlegende Aenderungen gebracht hat, dürfte es möglich ſein, dieſe Be⸗ ſtände in den nächſten Monaten abzuſetzen. Vor⸗ — ausſetzung hierfür 1425 daß die Preiſe die⸗ ſer Geräte in ein richtiges Verhältnis zu den Preiſen der neuen billigeren Geräte gebracht werden. Dieſes Problem müßte bald in Angriff werden. Trotzdem wird der Markt ür neue Geräte noch ſehr aufnahmefähi blei⸗ ben, zumal in den Preiſen weitere Ermäßigun⸗ gen durchgeführt worden ſind. Rurzwellenempfänger ſtark gefragt Trotz der vielfachen ierigkeiten, die ſich der Ausfuhr entgegenſtellen, gelang es, den Auslandsabſatz 1937 um 20 v. H. zu ſteigern. Das— im Auslandsgeſchäft liegt bei den hochwertigen Empfangsapparaten, die jetzt ſogar die amerikaniſchen Erzeugniſſe mit Erfolg angreifen. Der Schwerpunkt des deut⸗ ſchen Exports verlagerte ſich von Europa nach Ueberſee, hauptſächlich nach Aſien(Japan und China), Mittel⸗ und Südamerika. Vor allem die deutſchen Apparatetypen mit Kurzwellenteil ſprachen gut an. Im Handel hat ſich die Konſolidierung der Verhältniſſe fortgeſetzt. Statt 850 Großhändler wie im März 1936 gab es im Juli 1938 nur noch 650 bis 700. Gegenüber etwa 30 000 Ein⸗ zelhändlern in der vergangenen Saiſon ſind es jetzt nur noch 26 500. Ueber die im Gang be⸗ findliche weitere Aktion ſind Ergebniſſe erſt in den nächſten Monaten zu erwarten, bis die ſo⸗ genannten Aberkennungskommiſſionen entſchie⸗ den haben. Immerhin lonnte auch die Handels⸗ ſpanne etwas geſenkt werden und ſomit der Handel zur Verbilligung der Geräte beitragen. Die fünf besten Steuerquellen Aus der Vierteljahresstatistik Über die Einnahmen des fRelches Wopp Mit dem Juniergebnis über die Ein⸗ nahemen des Reiches an Steuern, Zöllen und anderen Abgaben iſt ein Ueberblick über die Reichseinnahmen des erſten Quartals im Haus⸗ haltsjahr 1938/39 möglich. Die Reichseinnah⸗ men, welche vom 1. April bis 30. Juni ins⸗ geſamt 3670,5 Mill. RM. erbracht haben, wa⸗ ren gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres um 593 Mill. RM. höher. Dies iſt in Anbetracht der außerordentlich großen Aufgaben, die das Reich noch durchzuführen hat und die nach der Eingliederung Oeſterreichs noch zugenommen haben, für die geſamte Figanzlage außerordent⸗ lich erfreulich. Fünf Quellen verſchaffen dem Reich faſt drei Viertel der Einnahmen. Im Vierteljahres⸗ ergebnis ſteht an der Spitze die Umſatzſteuer mit 716,7 Mill. RM., deren Ergebnis im Mo⸗ nat Juni allein ien Vergleich zum Juni des Vorjahres ungefähr 15 v. H. höher geweſen iſt. Es folgt dann mit geringem Abſtand die ver⸗ anlagte Einkommenſteuer, welche in dem erſten Haushaltsvierteljahr 646,6 Mill. Reichsmark erbracht hat. Das Aufkommen der veranlagten Eiakommenſteuer im Monat Juni 1938 allein zeigt gegenüber dem Vergleichsmonat des Vor⸗ jahres die außerordentliche Steigerung um faſt die Hälfte. Mit 508,6 Mill. RM. hat ſite an dem Geſamtaufkoonmen des Monats Juni allein einen Anteil von rund 31 v. H. gehabt. An drit⸗ ter Stelle wäre unter den bedeutendſten Ein⸗ nahmequellen die Lohnſteuer zu nennen, welche von April bis Juni 468,6 Millionen Reichs⸗ mark erbracht hat. Gegenüber dem Juni 1937 iſt ſie im vergangenen Monat um rund 20 Mill. Reichsmark auf 157,1 Mill. RM. geſtiegen. Dieſe Steigerung dürfte zu einem geringen Teil auf Lohn⸗ und Gehaltserhöhungen, zur Hauptſache jedoch auf die Einſtellung weiterer Arbeitskräfte zurückzuführen ſein. An vierter Stelle haben wir die Körperſchaftsſteuer mit einem Aufkomaen von 409,6 Mill. RM. Da⸗ von ſind allein im Juni 319,8 Mill. RM. ge⸗ gen 244,8 Mill. RM. im gleichen Monat des Vorjahres vereinnahmt worden. Es folgen ſchließlich an fünfter Stelle die Einnahmen aus Zöllen in Höhe von 419,9 Mill. RM. Dieſe fünf Quellen haben alſo in den erſten drei Monaten des Haushaltsjahres 1938/39 rund 2661,5 Mill. RM. erbracht oder 72,8 v. H. der geſamten Reichseinnahmen. Arbeitsplätze warten auf Arbeiter Nwp Täglich werden heute die Arbeitsämter von Betriebsführern beſtürmt, die wiſſen wollen, ob ſich neue Arbeiter und Angeſtellte bei den Aemtern als Arbeitſuchende angemeldet haben. Dabei werden Ar⸗ beitskräfte nicht etwa nur von der Landwirtſchaft und vom Baugewerbe geſucht, ſondern von den 27 Berufs⸗ arten, die unſere Statiſtik auszählt, überwiegt bei nicht weniger als elf Berufen das Ange bot an offenen Stellen die Zahl der Arbeit⸗ ſuchenden. Am ſchwierigſten hatten es die Guts⸗ und Bauernhöfe, denn hier ſtanden einem Landarbeiter drei offene Stellen zur Verfügung, zwei Stellen alſo mußten unbeſetzt bleiben. An den Bauſtellen warteten immer zwei Arbeitsplätze auf einen Maurer oder Zimmermann. Aber auch in der Metallinduſtrie, in der Kautſchukinduſtrie, im Reinigungs⸗ und Desinfektions⸗ weſen ſind nicht genügend Arbeiter vorhanden, und ſehr viele Büros und Kontore ſuchen noch Angeſtellte. Andere Berufe wieder, wie zum Beiſpiel das Beklei⸗ dungsgewerbe und das Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗ gewerbe ſind etwas zurückgeblieben, denn hier wurden im Juni bedeutend mehr Arbeitsgeſuche feſtgeſtellt, als offene Stellen zur Verfügung ſtanden. Für das ganze Reich und für alle Berufe zuſammen geſehen wurden jedoch im Juni mehr offene Stellen gemeldet als Ar⸗ beitsgeſuche vorlagen. Die größten Schwierigkeiten bet der Beſchaffung von Arbeitskräften beſtanden dabei in Mitteldeutſchland, denn hier ſtanden jedem, der eine neue Arbeitsſtätte ſuchte, oder aus anderen Gründen als Arbeitſuchender eingetragen war, faſt zwei ange⸗ botene Stellungen zur Verfügung, während in Sachſen die angebotenen Stellen nicht ausreichten, um alle die⸗ jenigen, die eine Arbeit ſuchten, unterzubringen. Von den 13 Landesarbeitsamtsbezirken hatten jedoch acht mehr offene Stellen als Arbeitsgeſuche vorliegen. 2 + Rhein-Mainische Abendbörse Still An der Abendbörſe entwickelte ſich mangels Anre⸗ gungen nur wenig Geſchäft. Die Haltung des Aktien⸗ marktes war im großen und ganzen wenig verändert, nur vereinzelt traten geringprozentige Abweichungen gegen den Berliner Schluß ein. Geſfürel und Metall⸗ geſellſchaft wurden je /½ Prozeut höher bezahlt mit 129 beziehungsweiſe 122. IG Farben lagen mit 147½ um 1/3 Prozent niedriger und Demag gingen um ½ Pro⸗ zent auf 136 zurück. Sonſt notierten unter anderem, und zwar jeweils unverändert Mannesmann 104¼, Deutſche Erdöl 120½, Adlerwerke 105, Bemberg 125. Auch der Rentenmarkt war nahezu geſchäftslos bei behaupteten Kurſen. IG Farbenbonds 119/, Kommu⸗ nalumſchuldung 94,35. Getreide Getreidenotierungen in Rotterdam Rotter dam, 5. Auguſt. Weizen(in Hfl. per 100 Kilo): September 5,12½, November 5,20, Januar 5,22½, März 5,22½.— Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo): September 101¼, November 101½, Ja⸗ nuar 101½¼, März 101¼. — Offene Stellen Miihel, Aun Amiavvne0n bei aut. aze s ſchinenſchreiben(in Anwaltsbüro eingearbeitete Perſönlichkeit be⸗ vorzugt) geſucht.(53697V) Rechtsanwalt A. Beaufort, Ludwigsh. a. Rh., Ludwigſtr. 63 kl. Geſchäfts⸗ 90 995 V im Verl. Eilegant möbliert. ſofort geſucht. Donner, Uhlandſtr. 42/44. 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Außenpolitik. Dr. Wiiheim Kicherer; für Wirtſchaftspolitit und Handel: Wilhelm Ratzel(in Urlaub; Vertreter: Helmuth Wüſt); für Bewegung: Friedrich Karl Haas; für Kulturpolitik, Feuilleion und Unterhaltung: Helmur Schulz: für den Heimatteil: Fritz Haas; für Lokales: Friedrich Karl aas; für' Sport: Julius Etz(in Urlaub; Vertreter: Farl Lauer)? Geſtalkung der B⸗Ausgabe; Wilh. Ratzel (3. Zt. Helmuth Wüſt); für Beilagen: Dr. Hermann Knonl und Carl Lauer: für die Bilder die Reſſort⸗ ſchriftleiter, fümtl. in Mannheim.— Ständiger Ber⸗ liner Mitarbeiter: Prof. Dr. Johann von Leers; Ber, lin⸗Dahlem.— Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin 8 68, Charlottenſtr. 52.— Sprech⸗ ſtunden der Schriftleitung: täglich von 16—1 Uhr laußer Mittwoch. Samstag und Sonntag).— Nach⸗ druck ſämtlicher Originalberichte verboten. Druck und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag und Druckerei Gmbo. Geſchäftsfübrer: Direktor Kurt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlgasdirektion: 10.30—12 Uhr (außer Samstaa und Sonntag). Fernſprech⸗Nr. für Verlag und Schriftleitung: Sammel⸗Nr. 354 21. Für den Anzeigenteil verantw.: Wilh. M. Schatz, Mhm. Zur Zeit gelten folgende Preisliſten: Geſamtausgabe Nr. 3, Ausgabe Mannheim Nr. 11. Ausgabe Weinheim Nr. 9, Ausgabe Schwetzingen Nr. 9.— Die Anzeigen der Ausgaben 4 Moraen und Abend erſcheinen agleich⸗ zeitta in der Ansgabe B Frühausgabe A Mhm..„ über 16 200 Abendausgabe A Mhm. über 14400 Ausgabe B Mhm... Hüber 26.050 Ausgabe A und B Mannheim über 41 350 Frühausgabe A Schw.., über 600 Abendausgabe A Schw.„Hüber 600 Ausgabe B Schw. über 6350 Ausgabe A und B Schwetzingen über 6 950 Frühausgabe A Whm.. über 500 Abendausgabe A Whm..über 500 Ausgabe 6 Whm über 3200 Ausgabe A und B Weinheim über 3 700 Geſamt⸗DA. Monat Juli 1938 über 52 000⁰ ——— „hHhakenkreuzbanner“ Sacmstag, 5. Auguſt 1058 Gchakje, Mierehante Vorkampie Wird das geben Derner Blatp teimit im Vorianf ber den Europa⸗ochwimmelterfchalten in London leich auf Sroi nd Dorg Zu den am m im Londoner Wembley⸗ Bad beginnenden Schwimmſport⸗Eu⸗ ropameiſterſchaften liegt nunmehr auch die Zuſammenſtellung der Vorläufe feſt. Dabei überraſcht es, daß zum Beiſpiel in dem wohl ſchwerſten Rennen über 400 Meter Freiſtil die drei großen Favoriten Werner Plath (Deutſchland) Oedön Grof(Ungarn) und Björn Borg(Schweden) bereits im Vorlauf zuſammentreffen oder aber im 100⸗Freiſtil⸗ Schwimmen Olympiaſieger Dr. Cſik(Un⸗ garn) und ſein gefährlichſter Rivale Helmuth Fiſcher(Deutſchland) ſchon im Vorlauf Geg⸗ ner ſind. Immerhin aber iſt anzunehmen, daß den Endkämpfen dadurch an Spannung und Dramatik nichts genommen wird, denn gerade die Favoriten ſchwimmen ſich in den Vorkämp⸗ fen ja kaum aus, da ihr Können eben reicht, auch ohne reſtloſen Einſatz in die Endläufe zu für die ſich die erſten drei jedes orlaufs und der ſchnellſte Vierte meiſtens qualifizieren. An Hand der Vorlauf⸗Beſetzung ergibt ſich folgendes intereſſante Bild: Männer: Männer. 100 Meter Freiſtil. 1. Lauf: Borg (Schweden), Staknea(Jugoſlawien), Tandberg(Nor⸗ wegen), Scheffer(Holland), Heibel(Deutſchland), Liſardi(Italien).— 2. Nakache(Frankreich), Dove(England), Fiſcher (Deutſchland), Dr. Cſir(Ungarn), Bronzalef(Griechen⸗ land).— 3. Lauf: Köröſi(Ungarn), Wainwright (England), Baeth(Dänemark), Wilfan(Jugoſlawien). Hoving(Holland).— Die drei Erſten und der ſchnellſte Vierte kommen in den Zwiſchenlauf. 400 Meter Freiſtil. 1. Kuhinka(Ungarn), Arendt (Deutſchland), Wainwright(England), Zizit(Jugo⸗ flawien), Holderſon(Island), v. d. Kuil(Holland).— 2. Lauf: Grof(Ungarn), Plath(deutſchland), Borg(Schweden), Molenaar(Holland), Luciani(Ita⸗ lien), Peterſen(Dänemark).— 3. Lauf: Schipizza (Italien), Tandberg(Norwegen), Talli(Frankreich), Defilipis(Jugoſlawien), Deane(England). 1500 Meter Freiſtil. 1. Lauf: Peterſen(Dänemark), Borg(Schweden), Neumann(Luxemburg), Grof(Un⸗ garn), Coſtoli(Ftalien), Leivers(England), Freeſe (Deutſchland).— 2. Lauf: Holderſon(Island), Zizek (Jugoſlawien), Molenaars(Holland), Schipizza(Sta⸗ lien), Arendt(Deutſchland), Deane(England), Ku⸗ hinka(Ungarn).— Die erſten Drei jedes Vorlaufs über 400 und 1500 Meter kommen in den Endlauf. 200 Meter Bruſt. 1. Lauf: Ghira(Italien), Gerkens (Belgien), Engel(Ungarn), Corer(Jugoſlawien), Roth⸗ man(Schweden), Sietas(Deutſchland), Hamſon (England).— 2. Lauf: Fabyan(Ungarn), Smits⸗ huyzen(Holland), Balke(Deutſchland), Svenſſon (Island), Davios(England), Eretti(Italien), Baeth (Dänemark). 4 mal 200 Meter Freiſtilſtaffel. Endlauf: Jugo⸗ flawien, England, Frankreich, Italien, Ungarn, Hol⸗ land, Deutſchland. 100 Meter Rücken. 1. Lauf: Taylor(England), Schlauch(Deutſchland), Rivere(Italien), Lengyel (Ungarn), Wilfan(Jugoſlawien), Neumann(Luxem⸗ burg).— 2. Lauf: De Zucco(Italien), Erdelyi(Un⸗ garn), Carlſſon(Schweden), Nüske(Deutſchland), Scheffer(Holland).— 3. Lauf: Ciganovic(Jugo⸗ flawien), Baeth(Dänemark), Ffrench⸗Williams(Eng⸗ land), Borg(Schweden), van Schouven(Holland).— Die erſten Drei und der ſchnellſte Vierte kommen in die Zwiſchenläufe. Der Spielplan zur Waſſerball⸗Euro⸗ pameiſterſchaftliegt ebenfalls vor. Danach kommen an jedem Tag der Londoner Meiſter⸗ ſchaften vier Spiele zum Austrag. Deutſchland trifft am Samstag auf Großbritannien, das in den letzten Länderkampf⸗Begegnungen hoch eſchlagen wurde. Am Donnerstag, 11. Auguſt, ſteigt das wohl entſcheidende Treffen zwiſchen dem Olympiaſieger und Titelverteidiger Un⸗ garn und unſerer Waſſerball⸗Sieben. Der genaue Spielplan: 6. Auguſt: Ungarn— Italien; Jugoflawien— Frankreich; Großbritannien— Deutſchland; Belgien— Holland.— 8. Auguſt: Ungarn— Holland; Italien— Jugoflawien; Frankreich— Großbritannien; Deutſch⸗ land— Belgien.— 9. Auguſt: Ungarn— Jugoſla⸗ wien; Frankreich— Italien; Großbritannien— Bel⸗ gien; Deutſchland— Holland.— 10. Auguſt: Ungarn — Frankreich; Italien— Deutſchland; Großbritannien — Holland; Belgien— Jugoflawien.— 11. Auguſt: Ungarn— Deutſchland; Italien— Großbritannien; Belgien— Frankreich; Holland— Jugoſlawien.— 12. Auguſt: Ungarn— Belgien; Italien— Holland; Jugoſlawien— Großbritannien; Deutſchland— Frank⸗ reich.— 13. Auguſt: Ungarn— Großbritannien; Ita⸗ lien— Belgien; Jugoſlawien— Deutſchland; Holland — Frankreich. Jugoflawien nicht in Tondon! Im Anſchluß an die jugoſlawiſchen Meiſter⸗ ſchaften wurde in Agram der Beſchluß gefaßt, keine Mannſchaft zu den Europameiſterſchaften im Schwimmen zu entſenden. Der Verband begründet dieſen überraſchenden Entſchluß mit dem wenig ſportlichen Verhalten der Schwim⸗ mer und Waſſerballer von Jug Dubrovnik, die als Vereinsauswahl nach London reiſen ſoll⸗ ten, ſich aber im Trainingslager in Laibach vorbeibenahmen“ und mit Starwerbot be⸗ ſtraft wurden. Ohne die Meiter! Unſere Schwimmer gegen Frankreich Den nächſten Schwimmländerkampf gegen Frankreich, der am 27. und 28. Auguſt in Pa⸗ ris ausgetragen wird, beſtreitet Deutſchland Lauf: Olſen(Schweden), ohne ſeine Meiſter Fiſcher, Arendt, Plath, Schlauch, Balke und Weiß, die bei den Europa⸗ meiſterſchaften in London ja beſonders ſtark beanſprucht werden. Dagegen iſt für die Frauen⸗Wettbewerbe die erſte Klaſſe aufge⸗ boten. Die deutſche Vertretung, die auf dem einen oder anderen Poſten noch eine Aenderung erfahren kann, ſteht wie folgt: Männer. 100 Meter Kraul: Heimlich(Breslau) oder Laugwitz(Stuttgart)).— 400 Meter Kraul: Freeſe (Bremen).— 1500 Meter Kraul: Freeſe(Bremen).— 200 Meter Bruſt: Heina(Gladbeck).— 100 Meter Rücken: Nüske(Stettin).— Kunſtſpringen: Haſter (Berlin).— Turmſpringen: Kitzig(Dresden).— 4 mal 200 Meter Kraulſtaffel: Freeſe, Heimlich, Laugitz, Birr (Berlin).— Waſſerball: Wenninger(Wien), Baier, Gunſt(Hannover), Hauſer(München), Kienzle(Stutt⸗ gart), Schneider(Duisburg), Schulze(Magdeburg), Ohrdorf(Magdeburg). Frauen. 100 Meter Kraul und 100 Meter Rücken: Schmitz(Spandau).— 200 Meter Bruſt: Buſſe(Ber⸗ lin).— 400 Meter Kraul: Halbsguth(Charlottenburg). — Kunſtſpringen: Daumerlang(Nürnberg).— 4 mal 100 Meter⸗Staffel: Schmitz, Pollack(Spandau), Arendt (Charlottenburg), Groth(Breslau), Halbsguth(Char⸗ lottenburg). Das der 6pokt am Woqhenende bringt Europa-Meiſterſchaften der Schwimmer in London/ Großer Motorradpreis von Europa Meiſterſchaften der deutſchen Straßenamateure/ Internat. Reitturniere in Dublin und Hüſſeldorf/ Kanu-Weltmeiſterſchaften und Europameiſterſchaften der Segler Ein überaus umfangreiches Programm bringt das kommende Wochenende, obwohl man doch eigentlich nach den Groß⸗Veranſtaltungen auf allen Gebieten beim Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt eher mit einer kleinen Ruhepauſe ge⸗ rechnet hatte. In dem reichhaltigen Programm der deutſchen Radfahrer ragen die Meiſterſchaf⸗ ten der Straßenamateure in Gießen und die Stehermeiſterſchaften in Nürnberg hervor, der Motorſport bringt den Großen Motorradpreis von Europa in Hohenſtein⸗Ernſtthal, im Schwimmen finden die Europameiſterſchaften in London ſtatt, im Pferdeſport gibt es zwei große Internationale Reitturniere in Düſſel⸗ dorf und Dublin und der Waſſerſport bringt neben den Weltmeiſterſchaften den Kanuten noch die Europameiſterſchaften der Segler auf. dem Starnberger See.— Lediglich der Raſen⸗ ſport hat jetzt ſeine verdiente Sommerpauſe und nur in den nordiſchen Ländern gibt es hier im Fußball zwei größere Spiele. Einmal iſt der Länder⸗ kampf zwiſchen Schweden und der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei in Stockholm zu erwähnen und dann das Spiel der norddeutſchen Fußball⸗Auswahl in Bergen.— Im Tennis werden in Berlin die Deutſchen Wehrmachts⸗ Meiſterſchaften zu Ende geführt und in Zoppot ſteigt ein Internationales Turnier mit guter Beſetzung. Das umfangreichſte Programm bringt diesmal der Radſport. Die Straßenamateure tragen in Gießen ihre Deutſchen Meiſterſchaften im Einer⸗Strecken⸗ fahren aus und in Nürnberg treffen die beſten deutſchen Steher im Endlauf um die deutſche Meiſterſchaft zuſammen. In Ludwigshafen wird die Südweſt⸗Meiſterſchaft im Einer⸗Strek⸗ kenfahren ausgetragen und weitere Straßen⸗ rennen finden in Saarbrücken(Großer Preis der Stadt Saarbrücken) und in München (Preſſe⸗ und Induſtrie⸗Straßenpreis) ſtatt. Da⸗ neben gibt es wieder eine Reihe von Bahnren⸗ nen, ſo in Freiburg, Kaiſerslautern, Erfurt, Chemnitz und Magdeburg. Die bedeutendſte in⸗ ternationale Veranſtaltung iſt die Schweizer Rundfahrt, die am Samstag in Bern geſtartet wird.— Im Schwimmen verdienen die Europa⸗Meiſterſchaften in Lon⸗ don die größte Beachtung. Deutſchland wird dabei mit einer großen Streitmacht vertreten ſein. Zwei größere Veranſtaltungen gibt es außerdem noch in Süddeutſchland: in Raſtatt führt der Gau Baden ſeine Meiſterſchaften und in Wimpfen der Gau Württemberg ſeine Kunſt⸗ und Turm⸗Spring⸗Meiſterſchaften durch.— Die Leichtathletik bringt neben den Deutſchen Meiſterſchaften im 50⸗Kilometer⸗Gehen auf der Straße und im 10⸗Kilometer⸗Bahngehen in Erfurt als bedeu⸗ tendſte Veranſtaltung die Prüfungskämpfe der deutſchen Frauen⸗Spitzenklaſſe in Mannheim, wobei ſich Deutſchlands beſte Leichtathletinnen ein Stelldichein geben werden. In Hamburg bos ein Städtekampf der Poliziſten von Lon⸗ on und Hamburg und in Dortmund wird ein Internationales Feſt durchgeführt. Im Boxen warten über das Wochenende die Amateure mit einigen Kämpfen auf. Einen Länderkampf gibt es in Venedig, wo Italien und Polen auf⸗ einandertreffen und ein Städtekampf ſteigt in Ludwigshafen zwiſchen Ludwigshafen und — Die einzige Berufsbox⸗Veranſtal⸗ teigt in Karlsruhe bereits am Samstag. 5 tun — Deuſchlands Ländermannſchaft im Fechten trifft in Pörtſchach am Wörther⸗See ſowohl auf Degen wie auch auf Florett mit der Vertre⸗ tung Belgiens zuſammen.— Ein intereſſantes Programm bringt der Waſſerſport, wo neben den Ruderregatten in Gießen, am Wörther⸗See und in Velden die Kanuten ihre Weltmeiſterſchaften in Vaxholm in Schweden zum Austra Eine weitere bedeu⸗ hier—— dem chaften bringen. tende Veranſtaltung gibt, es Starnberger See mit den Europameiſter der Olympia⸗Jollen.— Im Pferdeſport gibt es an dieſem Wochenende gleich 42 roße Internationale Reitturniere. In Dub⸗ in ſtartet u. a. die Mannſchaft der Kavallerie⸗ ſchule Hannover und eine gute internationale Beſetzung weiſt auch das Turnier in Düſſel⸗ dorf auf. Rennen werden in Dresden, Karls⸗ horſt, Köln, Hannover und Gotha durchgeführt. — Unter Verſchiedenes iſt gleich eine ganze Reihe wichtiger Veranſtal⸗ tungen zu erwähnen. Vor allem intereſſiert die „19. Röhn“ auf der Waſſerkuppe, dann aber auch die Deutſchen Polizei⸗Fünfkampf⸗Meiſter⸗ ſchaft, die Reichswettkämpfe der Marine⸗Sa in Kiel, an denen auch Mannſchaften der Kriegsmarine teilnehmen und die Wettkämpfe der ſüddeutſchen Reichsarbeitsdienſt⸗Gaue in Stuttgart. Das deutiche Aufgebot bei der Radweltmeiſterſchaft Die Auswahl für die amn 28. Auguſt in Am⸗ ſterdam beginnende Woche der Radweltmeiſter⸗ ſchaften iſt unter den deutſchen Radfahrern vor⸗ genommen worden. Für jeden Wettbewerb wurde die höchſtzuläſſige Zahl von Teilnehmern mit Erſatzleuten gemeldet. Das deutſche Auf⸗ gebot beſteht danach aus folgenden Fahrern: Berufsfahrer. Steher: Lohmann(Bochum), Schön(Wiesbaden), Merkens(Köln), Metze(Dort⸗ mund).— Flieger: Richter(Köln), Marklewitz(Ber⸗ lin), Engels(Köln), Lorenz(Chemnitz), Steffes(Köln). — Straße: Umbenhauer(Nürnberg), Bautz, Kijewſtki (beide Dortmund), Scheller(Schweinfurt), Roth(Frank⸗ furt), Weckerling(Magdeburg), Diederichs(Dortmund), Schild(Chemnitzm). Amateure. Flieger: Haſſelberg(Bochum), Schorn (Köln), Purann(Berlin), Mehr(Wien), Horn, Kinnle (beide Köln).— Straße: Heller(Schweinfurt), Irr⸗ gang(Berlin), Meurer(Köln), Sztrakati(Wien), Rich⸗ ter, Hackebeil(beide Chemnitz), Kropp(Aachen), Bro⸗ nold(Köln). 6ie kochen auch nur mit Waner Niederlage der USA⸗Leichtathleten in Malmö Auf ihrer Rundreiſe durch Schweden ſtellte ſich ein Teil der amerikaniſchen Leichtathleten, die am 13. und 14. Auguſt in Berlin zum Län⸗ derkampf gegen Deutſchland antreten, in Malmö vor. Der erſte Tag der„Amerika⸗Spiele“ brachte den ſchnellen Pankees ſchöne Erfolge, aber auch zwei Niederlagen. So gelang es Schwedens gu⸗ tem 800⸗Meter⸗Läufer Bertil Anderſſon, den Amerikaner Borck mit:54 Minuten um neun Zehntel Sekunden zu ſchlagen. Im Diskuswer⸗ fen kam Zagar(USA) ſogar nur auf 45,23 Meter. Sehr gut waren wieder die Zeiten von Ben Johnſon und Wolcott. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Ben Johnſon(uSA) 10,5 Sekunden; Strandberg.(Schweden) 10,9 Sekunden.— 400 Meter: k. Malott(uSA) 48,6 Sekunden.— 800 Met 1. B. Anderſſon(Schweden):54 Minuten; 2. B (USA):54,9 Minuten.— 4 mal 200 Meter⸗Staffel: 1. USA:28,6 Minuten.— 110 Meter Hürden: J. Wolcott(USA) 14,4 Sekunden.— Dreiſprung: 1. An⸗ derſſon(Schweden) 14,89 Meter.— Diskus: 1. Sörlie (Norwegen) 48,27 Meter.— Hochſprung: 1. Cruter (USA) 1,90 Meter Deutſche Ruderer, und zwar der jz⸗Vierer des Ra am Waanſee, ſtarten am Wochenende zum erſten Male in Portugal. Heute beglnnen die Kanu⸗Deltmeiflerſchaften in Gtocholm Brief aus dem Inkernalionalen Zel klager in Waxholm/ Die Deutſchen ſind zuverſichtlich Die deutſche Kanumannyſchaft hatte nach den Meiſterſchaften in Eſſen ein Trainingslager in Saßnitz an der Oſtſee bezogen, um ſich mit dem rauhen Waſſer vertraut zu machen. Am 2. Au⸗ guſt erfolgte die Weiterreiſe nach Stockholm und Waxholm, wo die Kämpfe ausgetragen werden. Die Beſten von 14 Nationen ſind hier bereits verſammelt und beim eifrigen Training. Unter den Gegnern unſerer Mann⸗ ſchaft befinden ſich viele, die wir von der Olympiſchen Kanu⸗Regatta und von den letz⸗ ten internationalen Wettfahrten kennen. Da⸗ rum gab es ein frohes Wiederſehen, als die lange Marſchkolonne der Deutſchen, von einer Muſikkapelle geleitet, das Quartier in Wox⸗ holm, eine ehemalige Kaſerne, erreichte, in deren Nähe ſich auch das internationale Zelt⸗ lager befindet. Das Wettfahrtprogramm Das Wettfahrtprogramm liegt noch nicht vor(es wird im Stockholmer Graphiſchen Ge⸗ werbe gerade geſtreikt)— aber es wird folgende Felder aufweiſen: Im Einerkajak der 10⸗ Kilometer⸗Strecke ſtarten 12 Nationen, zum Teil mit je 2 Booten. Dieſes Rennen iſt der Kampf, der von den nordiſchen Nationen am ſtärkſten gepflegt wird. Hier wird Kleckers einen ſchweren Stand haben, nicht minder der Polniſche Meiſter Sobieraj, der Schweizer Bottlang, Klnira(CSR), die Ungarn, Bel⸗ gier, Engländer und der Italiener Saſſo⸗ ant. Das Feld der Zweierkajaks für die 10 Kilometex zählt die Boote von 10 Laͤndern auf: Schweden, Finnland, Dänemark, England, Lett⸗ land, Polen Schweiz, Tſchecho⸗Slowakei, Un⸗ garn und Deutſchland, das durch Triebe⸗ Eberle(München) und Kainz⸗Maurer (Linz) vertreten iſt. Nicht ſo ſtark beſetzt ſind die Faltbootrennen mit 7 Nationen im Einer und 6 im Zweier. Hradetzky(Wien) trifft hier auf ſeinen alten Rivalen von Kopenhagen 1934 und Berlin 1936, den Franzoſen Eberhardt. Wahrſcheinlich wird der Endkampf zwiſchen dieſen beiden liegen. Im Faltbootzweier ſtar⸗ ten die Olympiaſieger Johannſſon⸗Bladſtröm (Schweden), deren ſtärkſte Gegner unſere bei⸗ den Münchener Mannſchaften Fuchs⸗Kreh und Reſch⸗Muggenthaler ſind. Erſtmalig wird ein Viererkajakren⸗ nen über 10 Kilometer geſtartet, das zwei deutſche Botte(TG München und Wanderſalke Eſſen) und zwei ſchwediſche Boote beſtreiten. Auch der Zweierkanadier über 10 Kilometer wird ein Duell, und zwar Deutſchland gegen Tſchecho⸗Slowakei, wobei unſere Wiener und Hamburger auf die Olympiaſieger Moßl, Serd⸗ lant, Karlik und Felix treffen. Mit den Booten von 13 Nationen iſt das Rennen im Einerkajak über 1000 Meter das am ſtärkſten beſetzte. Der Zweikampf Hradetzky — Eberhardt(Frankreich) wird ſich wiederholen, und die„unbekannten Größen“ dürften von den Vertretern der nordiſchen Staaten zu erwar⸗ ten ſein. Im Zweierkajak über 1000 Meter ſind es 10 Nationen, durchweg mit je 2 Booten. Kainz⸗Maurer(Linz) und Kube⸗Brüggemann (Eſſen) haben dabei gere Ausſichten auf den Titel, der ihnen in der Hauptſache von der Schweizer und den nordiſchen Mannſchaften ſtreitig gemacht wird. In den beiden Kana⸗ dier⸗RKennen über 1000 Meter, ſind es außer den Vertretern der Tſchecho⸗Slowakei und Deutſchlands nur noch die Engländer, die einen Mann in das Einer⸗Rennen ſchicken. Wieder haben unſere Wiener die Olympioniken der 4 Tſchechei als Gegner. Zwei Mannheimer Mädel am Start Der Kurzſtrecken⸗Viererkajak wird von je zwei deutſchen und ſchwediſchen Mannſchaften ausge⸗ fahren. Im Frauen⸗Einer gelten als die„ſtärk⸗ ſten Kanufrauen der Welt“ die Tſchechin Pao⸗ liſowa, die Deutſchen Lehmenkühler und Rie⸗ ger, die 1 10 Pompo, die Schweizerin Schupbach und die neue ſchwediſche Meiſterin Reini van Zwoll. Im Frauenzweier finden wir dieſe Gegnerinnen wieder, wobei die Pao⸗ liſowa mit ihrer Schweſter ſtartet, unſere Jo⸗ ſefa Lehmenkühler mit E. Kropp und zweites deutſches Boot die Mannheimerinnen Schleicher⸗Mahrach eingeſetzt werden. Der Fjord von Waxholm iſt landſchaftlich und waſſerſportlich ein hervorragendes Revier für dieſe Kämpfe, in denen die deutſchen Fahrer recht gut Ausſichten haben, wenn nicht ſtarker Seewind hohen Wellengang verurſacht. Denn dann ſind die Nordländer in ihrem Element, und darum beten ſie eifrig zum Windgott! Sonntag 7. August Stadion Mannheim mit der deutschen Kernmannschaft im Lauf- Wurf-Sprung— Am Start u. a. die bekannten Meisterinnen Krauffß- Dresden, Mauermeyer- München Mathes-Berlin, Ratjen- Bremen, Steuer-Kiel, Eekert- Frankfurt, Albus- Berlin, Gelius- München, Krüger-Dresden, Schroeder- Mundenheim AeeeeeeeeeeeeikzitzizzizstzIIZZLIVIIIIAT Im Vorverkauf durch KdF. ermüßigte Eintrittspreise! — 2 Grogdeutsche: Frauen lnre Vermõh Hennhelm — lhre Vermöh Nonnhelm e, Nonnheim, N Monnheim, den Verv daß mei und Gro VII von uns Mann West Die E .30 Uhr Nac gervat im Alt Ma: Die 114 U uguſt 1958 1 tere bedeu⸗ —— dem iſterſchaften gleich zwei In Dub⸗ Kavallerie⸗ ternationale in Düſſel⸗ den, Karls⸗ urchgeführt. r Veranſtal⸗ ereſſiert die dann aber npf⸗Meiſter⸗ Marine⸗SA chaften der Wettkämpfe nſt⸗Gaue in aft guſt in Am⸗ weltmeiſter⸗ fahrern vor⸗ Wettbewerb Teilnehmern eutſche Auf⸗ n Fahrern: in(Bochum), Metze(Dort⸗ rklewitz(Ber⸗ Steffes(Köln). autz, Kijewſki Roth(Frank⸗ (Dortmund), chum), Schorn Horn, Kinnle einfurt), Irr⸗ (Wien), Rich⸗ Aachen), Bro⸗ Boffer in Malmö weden ſtellte eichtathleten, in zum Län⸗ n, in Malmö ziele“ brachte ze, aber auch hwedens gu⸗ derſſon, den en um neun Diskuswer⸗ ir auf 45,23 »Zeiten von 0,5 Sekunden; nden. — 800 Me uten; 2. 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Zunächſt friſtete ſie freilich in botaniſchen und anderen Gärten als Rarität ein kümmerliches Daſein und es dauerte eine geraume Weile, bis man ſich dazu verſtand, ſie zu Nutzzwecken an⸗ zupflanzen. Um das Jahr 1570 ſind in Italien und Spa⸗ nien die erſten Verſuche mit einem richtigen Anbau des neuartigen Gewächſes gemacht wor⸗ den. Die Italiener gaben ihm auch ſeinen euro⸗ päiſchen Namen, ſie nannten die Knollen nach ihrer Aehnlichkeit mit Trüffeln„Tartuffoli“. Einige Jahre ſpäter ſoll Sir Walter Raleigh Kartoffeln nach Irland gebracht haben und um 1588 ſandte der Gouverneur von Mons, Phi⸗ lipp von Sivry Setzkartoffeln an Cluſius, den Leiter des botaniſchen Gartens in Wien, damit er Erfahrungen über die Pflanze ſammle. Auch England machte um dieſelbe Zeit Pflan⸗ zungsverſuche und angeblich hat der Admiral der britiſchen Flotte, Sir Francis Drake auf ſeinen Schiffen hierzu Saatkartoffeln geliefert. Ihn deswegen als den Verbreiter der Kartoffel überhaupt und als großen Kulturheroen zu feiern, wie das vielfach geſchehen iſt, iſt frei⸗ lich ganz unangebracht. Denn davon war der biedere Seeheld Drake weit entfernt. Er gab ſich viel lieber mit Kaperfahrten und zuweilen auch mit ziemlich anrüchigen Seeräuberunter⸗ nehmungen ab als mit Kartoffelbau, Landwirt⸗ ſchaft und Volkswohl und Gott weiß warum die Legende mit den Kartoffeln ſich ſo hartnäk⸗ kig gerade an ſeinen Namen knüpfte. Das denkmalſüchtige 19. Jahrhundert konnte ſogar nicht umhin, ihm, dazu auch noch in Deutſch⸗ land, als dem Kartoffelbringer ein Standbild zu errichten. Es ſteht— ebenſo nüchtern wie überflüſſig in der betriebſamen Stadt Offen⸗ burg in der badiſchen Landſchaft Ortenau und der weite und ſtolze Marktplatz der einſtmals wichtigen Feſte mit dem ſchönen Barockbau des Rathauſes kann einem eigentlich leid tun. Denn von manchem anderen abgeſehen— hat Herr Franeis Drake ſchon nicht übermäßig viel mit der Einführung der Kartoffel in Europa oder gar in Deutſchland zu tun, ſo erſt recht nichts mit der ehrſamen alten freien Reichsſtadt an der Kinzig. Aber ſchließlich können auch die Offenburger nichts für ihr Kartoffeldenkmal. Denn— es war um die Mitte des vorigen Jahrhunderts— ein Bildhauer, dem der ſelige Piratenadmiral es irgendwie muß angetan haben, ſetzte ſich in den Kopf, dieſem ein Denk⸗ mal zu widmen und er gedachte es in Straß⸗ burg zu würdiger Aufſtellung zu bringen. Aber den Straßburgern leuchtete offenbar ein Licht aus beſſerer Zeit und ſie verzichteten darauf, neben den Herrlichkeiten alter deutſcher Stein⸗ metzkunſt an ihrem Münſter den hochmodernen Kartoffelmann in ihren Mauern zu haben. Da ſchenkte der ſchmerzlich enttäuſchte Künſtler den ganzen Drake ſamt Sockel der benachbarten Stadt Offenburg, deren Väter ihn als ein Zei⸗ chen des damals viel gerühmten Fortſchritts vor ihr Rathaus ſtellten. Hier und in den Reiſehandbüchern friſtet es ein ſeltſames Da⸗ ſein bis heute. Weit eher als das Offenburger Kartoffel⸗ denkmal hat da das fromme Erinnerungsmal Sinn und Berechtigung, das man im Jahre 1819 im Frankenland dem Profeſſor der Rechte zu Würzburg Philipp Adam Ulrich errichtet hat, der in den 30er Jahren des 18. Jahrhun⸗ derts ſich für die Aufnahme des Kartoffelbaus in ſeiner Heimat wacker und allen Anfeindun⸗ gen zum Trotz einſetzte und ſo einer der Pio⸗ niere der neuen Nährfrucht in Deutſchland wurde. Denn, was nun die Kartoffel ſelber betrifft, ſo war es eine Sache von allergrößter Schwie⸗ rigkeit, ſie in der alten Welt allgemein heimiſch zu machen. Nicht etwa daß ſie, die Kartof⸗ fel, nicht gewollt hätte! Im Gegenteil! Sie erwies ſich bald als eine bei ſachgemäßer Zucht und Pflege auf faſt allen Böden auch unter den ungünſtigſten klimatiſchen Bedingungen wacker gedeihende Nutzpflanze. Aber die Menſchen wollten zumeiſt von der neumodiſchen Sache nichts wiſſen. Neben den inneren Widerſtänden des Bauerntums gegen die fremde Frucht, wa⸗ ren auch die ſchwerwiegenden Folgen der Um⸗ ſtellung auf eine ganz ungewohnte Art der Bodenbewirtſchaftung, ja eine völlig andere Lebenshaltung weiter Bevölkerungskreiſe zu überwinden und dies zu einer Zeit größter ſtaatlicher Zerſplitterung und ſehr mangelhaf⸗ ter Aufklärungsmöglichkeiten. Es gab alſo zunächſt einen erbitterten Kampf der ſchwerfälligen und mißtrauiſchen Maſſe ge⸗ gen die hohe Obrigkeit und gegen die paar weitblickenden Männer, die den Kartoffelbau einzubürgern verſuchten. Eine Menge heiterer und tragikomiſcher Epi⸗ ſoden begleiten das Vordringen der Kartoffel⸗ kultur in den erſten zwei Jahrhunderten in Europa, wobei es noch das geringſte war, wenn man da und dort die Kartoffel wütend ablehnte, nachdem man die grünen Beeren am Kraut geerntet und gegeſſen hatte. Die mögen freilich noch ſchlechter bekommen ſein, als ge⸗ ſchmeckt haben! In Deutſchland hat der Dreißigjährige Krieg viel zum Bekanntwerden der Kartoffel beigetragen und im Siebenjährigen Krieg er⸗ wies ſich ihr großer Nutzen als billiges Volks⸗ nahrungsmittel vor allem in dem Mißjahr 1770, da die Getreideernte völlig verſagte. Gleichwohl waren auch jetzt immer noch Ge⸗ waltmaßnahmen ſeitens der Behörden nötig, um einen umfangreichen Anbau durchzuſetzen. Als ausſchließliches Nahrungsmittel vielfach überſchätzt, hat die Kartoffel als preiswerte Grundlage der menſchlichen Ernährung bei entſprechender Beikoſt, ſowie durch ihre man⸗ nigfache Verwendbarkeit als Viehfutter und als Rohſtoff für techniſche Produkte in den letz⸗ ten 150 Jahren eine gewaltige wirtſchaftliche Bedeutung erlangt. Nicht zuletzt hat ſie als Hackfrucht eine früher ungekannte intenſive Ausnutzung des Bodens und den Wegfall der Brachlandkultur bewirkt und ſie ſchuf ſo vor allem beſſere Exiſtenzmöglichkeiten für das Kleinbauerntum, dem ſie in dicht beſiedelten Gebieten tatſächlich zum größten Segen gewor⸗ den iſt. Pi.— G. Jetzt ist es Zeit: Hinein. Aufnahme: Leo Heil E Das Gewerbe der Edelſteinſchleiferei im Breisgau verteilt ſich auf die beiden Städte Freiburg und Waldkirch. In Freiburg iſt der Schleifereibetrieb urſprünglich entſtanden und hat ſich dann wohl um 1500 auch nach dem nahen Waldkirch fortgepflanzt. Im dortigen Stadtarchiv befinden ſich zahlreiche Urkunden über die Ausübung dieſes Gewerbes, und es ſei darum in den nachfolgenden Ausführungen hauptſächlich die Freiburger Stein⸗ ſchleiferei behandelt. Die Granatſchleiferei in der Zentrale des Breisgaues hat ſich bald nach der Gründung der Stadt, die um 1120 erfolgt iſt, dort heimiſch gemacht. Denn nach alten Hinweiſen ſoll dieſer Erwerbszweig ſchon um das Jahr 1250 zu Freiburg vertreten geweſen ſein, und einzelne Forſcher ſind der Anſicht, daß eines der erſten Handelsgewerbe dieſer ſtädtiſchen Anſiedlung das Bearbeiten von Halbedelſteinen geweſen iſt und daß man dieſe Ware als Schmuckſtücke nach auswärts zum Verkauf brachte. In einer Urkunde vom Jahre 1368 hat der damalige Be⸗ herrſcher der Stadt, Graf Egeno IV. von Frei⸗ burg, in einer Grenzbezeichnung der Herrſchaft Freiburg unter anderem angeführt:„.... das krütze, das da ſtat uf dem Wege bi den ſlifhüſe⸗ lin nebent des Gremen wingarten...“. Mit dieſen ſlihüſelin ſind die Schleifwerkſtätten ge⸗ meint, welche ſpäter noch lange Zeit an dem Kanalwaſſer ſtanden, das heute neben der Uni⸗ verſität und am Grün gegenüber dem Schlacht⸗ haus vorbeifließt, und welches die Triebkraft für die Schleifmühlen⸗Schaufelräder gebildet hat. Doch befanden ſich auch an der heutigen Karthäuſerſtraße ſolche Granatſchleif-Häuslein. Freiburg war von Anfang an eine Stadt des Handels, und ſeine Kaufleute, die alten„Pfef⸗ ferſäcke“, kamen auf ihren Handelswegen nicht nur nach Italien, Spanien und dem Orient, ſondern auch nach dem Weſten und Nordweſten Europas. Da erhielten ſie Beziehungen zu den Fundorten der Kryſtallſteine in Lothringen, insbeſondere Chalcedone und Achate. Bald hat man die Bearbeitung dieſer Steine kennen gelernt, ſie bezogen und gelernte Steinſchleifer mit nach der Heimat genommen. So eni⸗ wickelte ſich zu Freiburg dieſes Gewerbe, da in der Stadt die Vorausſetzung dafür, die Waſſerkraft, günſtig vorhanden war. Auch die Zuſammenſtellung von Schmuck⸗ ſtücken aus ſolch geſchliffenen Steinen(Hals⸗ ketten, Armbänder, Ohrringe uſw.) geſchah in Freiburger Betrieben. Bald wurden dieſe breisgauiſchen Arbeiten ſo bekannt in der Welt wie die franzöſiſchen, und im Jahre 1488 ſpricht man von den Freiburger geſchliffenen Edelſteinſchmuckſachen als von„königlichen“ Geſchenken. So hat der Rat der Stadt ſelber Anno 1633 der Rheingräfin Maria Magdalena (ihr Gemahl Otto Ludwig ſtand als Befehls⸗ haber in ſchwediſchen Dienſten) einen koſt⸗ baren Schmuck von Granats überreicht, damit ſie das beſte reden möge für die durch ſchwe⸗ diſche Truppen ſchwerbedrängte Stadt. Erwäh⸗ nenswert iſt hier, daß auch die Wiener Kaiſer⸗ tochter Maria Antoinette bei ihrer Reiſe durch Freiburg zur Hochzeit nach Paris von der Stadt mit einem herrlichen Granatſchmuck Freiburger Arbeit beſchenkt worden iſt. Die Freiburger Schleifereien galten im Mittelalter als eine Sehenswürdigkeit, was daraus zu er⸗ ſehen iſt, daß Kaiſer Friedrich III., als er 1473 mi ſeinem damals 14 Jahre alten Sohne, dem ranatð Von Haäns Brändeck nachmaligen Kaiſer Maximilian., zu Frei⸗ burg weilte, das eine oder andere der„Slif⸗ hüſelin““ beſuchte. Es wird dabei erwähnt, daß der Prinz mit ſeinen Schnabelſchuhen einem der rotierenden Schleifſteine zu nahe gekommen und in ernſte Lebensgefahr geraten ſei, ein Vorgang, den laut„Theuerdank“ Maxi⸗ milian ſelbſt gelegentlich des 1493 zu Freiburg gehaltenen Reichstages beſtätigt hat. Im 16. Jahrhundert hat man in den Frei⸗ burger Schleifbetrieben außer Halbedelſteinen auch billigeres Material geſchliffen. So ſteht in einer 1543 zu Baſel erſchienenen Weltbe⸗ ſchreibung zu leſen:„Zu unſern Zeiten iſt zu Freyburg ein groß Handierung mit catze⸗ donienſteinen, daraus man paternoſter(Roſen⸗ kränze), trinkgeſchirr, meſſerhefft und andere ähnliche dinge macht. Dieſe ſteine werden in Lothringen gegraben, aber zu Freyburg ge⸗ balliert.“ Mit der Zeit erlangten die Frei⸗ burger Roſenkränze nicht nur in Deutſchland, ſondern auch in Frankreich, in der katholiſchen Schweiz und in Italien großen Ruf. Ein alter Wahrſpruch der Stadt beſagt: „Ein Kirchturm ohne Dach, in jeder Gaß ein Bach, an jedem Thor eine Uhr, ein pacem an jeder Schnur.“ Womit der pyramidale, durchbrochene Münſter⸗ turmhelm, die bekannten Freiburger Stadt⸗ bächlein und mit dem„pacem“ die in der Stadt gefertigten Roſenkränze beſungen ſind. Die Granatſchleifer galten nicht als Hand⸗ werker im landläufigen Sinne; ihre Betäti⸗ gung iſt als freie Kunſt angeſehen worden. Darum waren ſie auch nicht dem Zunftzwange unterworfen. Dennoch hatten ſie noch im 18. Jahrhundert ein eigenes Zunfthaus. Es war das Meiſterhaus zur„Krone“ und ſtand in der heutigen Adolf⸗Hitler⸗Straße. Welche Bedeutung die Steinſchleifereien für die Stadt hatten, geht auch aus der Benennung mancher Häuſer hervor. So gibt es jetzt noch das Haus zum„Cryſtallberg“, das zum„Cryſtallenen“, das Haus zum„Amethiſt“, das Haus zum „Granaten“, auch gibt es zwei Häuſer zum „Roſenkranz“. In der Breisgauhauptſtadt gab es früher eine große Menge ſogenannter Bruderſchaften. Die zahlreichen Schleifergeſellen— zu Zeiten hat die Edelſteinſchleiferei in der Stadt über 600 Perſonen ernährt— lebten wegen des ſehr guten Verdienſtes recht üppig und vielfach ſittenlos. Es gab, hauptſächlich wegen Wei⸗ bergeſchichten, häufig Händel und Schläge⸗ reien, ſo daß der Rat auf Anſuchen der Stein⸗ ſchleifermeiſter im Predigertorturm drei Ge⸗ fängniszellen einrichten ließ, die nur für die Granatſchleifergehilfen beſtimmt geweſen ſind. Die Abſatzverhältniſſe haben es jedoch mit ſich gebracht, daß nach 1580 das Granatſchleifer⸗ gewerbe zurückging und daher in der Stadt an Bedeutung verloren hat. Und zu Ende des 30jährigen Krieges, da die Freiburger Vor⸗ ſtädte, alſo außerhalb der Feſtungsmauer ge⸗ legen, nach Wiedereroberung der Stadt durch vie Oeſterreicher niedergeriſſen wurden, fielen dieſem Vorgehen die meiſten Schleifwerkſtätten zum Opfer. Die Folge davon war, daß die Meiſter mit ihren Geſellen auswanderten, einige von ihnen nach Waldkirch im Elztal, Das schöne Land der Sudetendeutschen ——5 4 ˙ W. keren.—*— W 43 4 3—◻. h. 1 W ii .* n„ 3—+4 eee e e .5 ‚ Mινr 7 — ————————— 105-5 S ———— Par 2 aun —iι.àurmiu* „* 2%. ——— 9 5 1◻◻◻ις Vzn—π 4. r Krl 0 1 „„.. 7770 —5 7 ———— 1 —— ———— 7 E5 5 ——————————————*. 2 27 2 *——— antz:—.e—————— ————————[————— 5 ————————————— —————————————e— ———————— —5ðð————•„——— 4—— 5———————.— —————— —.—— Gere2 —————————————— .———— 55——— *1———— 4** 4 A40————————— . 2 22 2—.— * —— — — A Ppreſßhurg an der Donau Dort, wo die Donou aus der Ostmork des Reiches in den tschecho-slowakischen Stact hin— öberfließt, befindet sich die Stadt Preßburg, die Hauptstadt des Londes Slowokei. Auch diese alte Stodt trägt seit altersher ein rein debtsches Gepräge. (Zeich. R. Reimesch- Scherl-.) eifereĩ im Breisqau wo das Gewerbe ſchon vorher vertreten war. Wann die erſten Steinſchleifer in dieſe Stadt gekommen ſind, hat ſich bis jetzt nicht feſtſtellen laſſen. ein Granathändler Johann Mülich von ſich reden machte, der als Schwabenhans weit⸗ herum bekannt war. Die Exiſtenz dieſes Händ⸗ lers läßt den Schluß zu, daß Schleifer ſchon eine geraume Zeit vor ihm in Waldkirch an⸗ ſäſſig waren. Der Schwabenhans ließ Roh⸗ granaten aus Böhmen kommen und hat ſie an die Schleifer abgeſetzt. Das hat ſich ſo ent⸗ wickelt, daß noch zu Beginn des 30jährigen Krieges die öſterreichiſche Regierung den Transport und den Handel mit den wertvollen Steinen durch Truppenſchutz unterſtützte. Iſt ein ſolcher Transport aus Böhmen in Frei⸗ burg angekommen, ſo wurde er ins Kaufhaus gebracht und dort an Freiburger und die aus⸗ wärtigen Edelſteinſchleifer verkauft. Nach 1713 haben ſich die breisgauiſchen Schleifereien wie⸗ der etwas erholt, aber nun kam die italieni⸗ ſche Konkurrenz auf, die billigere Arbeiten lie⸗ ferte. Da hat ſich der Schleifereibetrieb hier wenig mehr gelohnt, und langſam gingen die zu Freiburg noch beſtehenden Schleifmühlen ein. Zwar gab es 1798 noch 43 Granatbohrer und 42 Polierer, wie in dem damalig erſtmals erſcheinenden„Bürgerlichen Schematikus“, dem Vorläufer des heutigen Adreßbuches, verzeich⸗ net iſt. Aber bald nach 1800 ſind die Granat⸗ betriebe ganz aus Freiburg verſchwunden. Da⸗ gegen hat ſich in Waldkirch das Gewerbe er⸗ halten bis auf den heutigen Tag. Die Ursache „Sehen Sie, jedes Ding hat ſeinen Grund und ſeine Entſtehungsgeſchichte“, fabulierte Mi⸗ ſter Sunkins zur Unterhaltung ſeiner Gäſte, „Die Wiſſenſchaftler bekommen ſo nach und nach doch das meiſte heraus. Natürlich noch längſt nicht alles. Sie kleben zu ſehr an den Metho⸗ den, an den Spezialproblemen. Intereſſieren ſich zu wenig für das Allgemeine und das allge⸗ mein Menſchliche. Zum Beiſpiel, wiſſen Sie hier vielleicht, warum?— na, ja, warum wir — na— ich werde die Geſchichte doch beſſer in der hiſtoriſchen Reihenfolge erzählen.“ Und Miſter Sunkins lehnte ſich bequem an den mächtigen Kachelofen: „Sehen Sie, alles war bisher gut gegangen in der Arche damals, bis Noah das Leck ent⸗ deckte!“ „Geh! Halt deine Naſe an das Loch!“ be⸗ fahl Noah dem Hund. 5 1 5 Und der Hund war gehorſam und tat es. Doch das Leck wurde größer. Und Noah hieß ſein Weib, doch die Hand über die Oeffnung zu halten. Und die Frau war gehorſam und tat es. Doch das Loch im Schiffsboden wurde immer größer und größer. Es blieb Noah nichts ande⸗ res übrig: Er ſetzte ſich darauf. Das iſt der Grund, weshalb die Hunde im⸗ mer eine kalte Naſe haben.. Das iſt der Grund, weshalb die Hände der Frauen immer kühl ſind. Das iſt der Grund, weshalb wir Männer im⸗ mer mit dem Rücken am Ofen ſtehen... (Aus dem Amerikanischen übertragen von Hans Erman.) DAS VMARTERL Ax SIEINBRUCH Von Gustav Schulz Auf meinen Wanderungen durch das einſame Gebirge berührte ich einſtmals ein vom Verkehr völlig abgelegenes Gebirgsdorf. Der Weg dort⸗ hin führte über den Wald an einem alten, ſtill⸗ gelegten Steinbruch vorüber. Es mochten ſchon viele Jahre her ſein, daß Menſchen hier arbei⸗ teten; denn an manchen Stellen grünte es be⸗ reits wieder zwiſchen den Felſen. Auf der Höhe, hart am Rande des Steinbruchs ent⸗ lang, führte ein ſchmaler, gefährlicher Weg, der nur von wenigen Menſchen benutzt zu wer⸗ den ſchien. Und an einer Stelle nahe am Ab⸗ grund, ſtand ein altes, ſchlichtes Kreuz aus Holz, ein Marterl, wie man es oft im Ge⸗ birge findet. In verwaſchenen Buchſtaben war „Nazi Woldfeder“ darauf zu leſen. Da der Tag zur Neige ging, ſah ich mich nach einem Nachtquartier um und fand auch ganz in der Nähe des Steinbruchs, außerhalb des Dorfes, ein einſames Wirtshaus. Die Wirts⸗ leute zeigten ſich ſehr freundlich und bereiteten mir gerne für die kommende Nacht ein Lager. Die kleine Gaſtſtube war leer. Vom Fenſter aus hörte ich deutlich das Waſſer des wilden Ge⸗ birgsbaches im nahen Steinbruch rauſchen. Un⸗ gewöhnlich ſchnell brach an dieſem Abend die Nacht herein und beinahe mit ihr zog ein ſchweres Unwetter über dem Wald herauf. Im Augenblick war der Himmel mit ſchwarzen Wolken überzogen, der Donner rollte und wilde Blitze zuckten durch die Dunkelheit. Schauerlich hallte es draußen über dem alten Steinbruch wider. Und immer heftiger tobte das Unwetter, immer ſtärker grollte der Donner. Ein Sturm hob an, der den ſtärkſten Bäumen ans Leben zu gehen drohte. Ein unheimliches Aechzen und Berſten war draußen im Walde. Es war vielleicht 9 Uhr am Abend. Die Wirtsleute kamen in die Stube, und im Ver⸗ lauf des Geſprächs, in das immer wieder der Lärm des Donners brüllte, erzählte die Groß⸗ mutter eine Geſchichte, die in ſeltſamem Zu⸗ ſammenhang ſtand mit dieſer wütenden Na⸗ tur und deren rätſelhaftes Ende ich ſelbſt noch in Wirklichkeit erleben ſollte.„In einem Dorfe der Nachbarſchaft“, ſo berichtete ſie, lebte vor Jahren der ehrſame Gemeindebüttel Nazi Woldfeder. Der verſah viele Jahre treu und gewiſſenhaft ſeinen Dienſt. Als aber an einer heimtückiſchen Krankheit ſein Weib ſtarb, verlor er jeglichen Halt, ſo daß er ſeinen Dienſt ver⸗ nachläſſigte, ſich dem Trunk ergab und dadurch ſchließlich ſein Amt verlor. Der Alkoholteufel nahm völlig Beſitz von ihm. Er war bei allen Gelagen der wüſteſte der Geſellen, ein Sauf⸗ bold, deſſen tolles Treiben keine Grenzen mehr kannte. Da er dazu läſterliche Reden führte und Gott und die Welt verfluchte, mied ihn bald die ganze Gemeinde. So kam er auch wieder einmal an einem ſtürmiſchen Herbſtabend, be⸗ ſoffen und in wüſtem Zuſtand, in dieſes Haus. Einige junge Männer aus dem nahen Dorfe, die ſich mit Kartenſpiel die Zeit vertrieben, wa⸗ ren die einzigen Gäſte. Sie beachteten den Ein⸗ tretenden kaum, der ſich ſcheu und verſtört an einem Tiſch am Fenſter niederließ. Finſter und verſunken leerte er ein Glas nach dem andern. Es mochte 11 Uhr geweſen ſein, als die Bur⸗ ſchen die Karten beiſeite legten. Sie ſprachen noch über dies und jenes, dabei fielen auch Worte vom wilden Jäger und dem Steinbruch. Woldfeder horchte auf. Und als die Stimmung immer erregter, Rede und Gegenrede immer lauter wurden, brüllte der betrunkene Wold⸗ feder unvermittelt in das Geſpräch der andern hinein.„Der Teufel ſoll mich holen“, ſchrie er, „wenn ich nicht dieſe Nacht noch dem wilden Jäger einen Spuk ſpiele!“ Die Burſchen, jetzt erſt auf ihn aufmerkſam geworden, quittierten dieſen Fluch mit einem dröhnenden Lachen. Einer von ihnen näherte ſich grinſend Wold⸗ feder und höhnte:„Bei Gott, Gemeindebüttel, du biſt der rechte, auf dich wartet der wilde Jäger ſchon längſt. Hörſt du den Sturm, wie er tobt, wie die Wolken jagen und die Bäume ächzen? Mitternacht iſt nahe und die Jagd des wilden Jägers beginnt. Sieh dich vor, Woldfeder, bewaffne dich gut; denn es könnte ſein, daß der wilde Jäger ſich nur einem eben⸗ bürtigen Gegner zum Kampfe ſtellt!“„Ja, ja, Büttel!“ ſchrien die Burſchen da durcheinander, „Verſuch die Natur! Was noch keinem bisher gelang, vielleicht wird es dir gelingen!“„Zum Teufel auch“, ſchrie der Beſeſſene und ſchlug dabei mit der Fauſt auf den Tiſch, daß die Gläſer klirrten.„Ja, ich wag es! Draußen auf der Höhe des alten Steinbruchs will ich mich ihm ſtellen. Er ſoll ſich vorſehen, der wilde Jäger, der Woldfeder beſitzt unheimliche Kräfte. Ha, ha, ha—! das ſoll mal eine luſtige Jagd werden.“ Eine Wette wurde abgeſchloſſen zwi⸗ ſchen den Burſchen und dem ehemaligen Ge⸗ meindebüttel— denn anders wollte der den Herrgott nicht verſuchen—, ob er geſund und heil wieder zurückkehren werde. Die Uhr zeigte die zwölfte Stunde, als Wold⸗ feder ſchwankend das Wirtshaus verließ und fluchend die Richtung nach dem Steinbruch ein⸗ ſchlug.“ Hier ſtockte die Alte in ihrem Bericht. Draußen tobte der Sturm. Die Uhr im Zimmer tickte eintönig.„Was iſt aber dann geſchehen?“ fragte ich. Darauf gab ſie nur kurz Beſcheid: „Einige Tage ſpäter fand man die Leiche des ehemaligen Gemeindebüttels im Steinbruch“, ſagte ſie.„In Nächten, da der Sturm über das Gebirge jagt, wie heute, können Sie den Schrei des Woldfeder noch hören.“ Die Erzählung der Alten hatte mich ſtark be⸗ eindruckt. Aber da ich nun doch von der Wan⸗ derung eine leichte Müdigkeit verſpürte, begab ich mich früher als ſonſt zu Bett. Draußen tobte immer noch der Sturm. Ich ſchlief bald ein. Nur einmal erwachte ich mitten in der Nacht, und mir war, als hörte ich durch das Heulen des Sturmes hindurch ein unheimliches Ber⸗ ſten und einen markerſchütternden Schrei. Am andern Morgen lag ſchönſter Sonnen⸗ ſchein über dem Wald. Ich bezahlte meine Zeche und ging den Weg über die Höhe des Steinbruchs zurück. Auf die Erzählung der Al⸗ ten reizte mich noch einmal der gefährliche Steg. Doch da mußte ich eine ſeltſame Ent⸗ deckung machen: der Steg war vernichtet und das Kreuz verſchwunden, der Sturm in der vergangenen Nacht hatte beide in die Tiefe ge⸗ riſſen. Felsblöcke mußten ſie zertrümmert ha⸗ ben. Das Schild mit der Aufſchrift„Nazi Woldfeder“ aber lag im Grund auf weichen Moos. Wie immer rauſchte das Waſſer des Gebirgsbaches durch den Steinbruch. Muntere Eidechſen ſonnten ſich am Felsgeſtein und in den Bäumen trillerte fröhliches Vogelgezwit⸗ ſcher. Es war hier alles wie am Tage zuvor. Und doch war mit dem Kreuz und dem Steg die leiſe Erisnerung an ein fernes Grauen ge⸗ ſchwunden. Friede lag über dem Ort, die Luft flimmerte wie Tau nach einer ſchweren Nacht. Und wenn du die Steine anſahſt, oder in das Raunen des Waldes hineinhorchteſt, dann ſpür⸗ teſt du wohl in einem ganz fernen Zittern des Herzens, die Macht der Gnade, die immer ein⸗ mal über aller Schuld in der Welt lächelt. Auch der Nazi Woldfeder hat ſeine Ruhe gefunden unter der Erde... Ich wanderte mit frohem Herzen in den jun⸗ gen Tag hinein. Nur wird berichtet, daß Anno 1590 Waos ein kateste Auf der nnz beſon Feinſchmec Biener Ko nen. Dami das alles Bolksgerich den Speiſe oder des„ net. Wenn Rind in m für die der hat, wird 1 nen, daß es gerechnet, die Anſpru chen dürfen ſicheren Ha der Kochſchi den. Kenne der im eige Sie Beſchei mageres M ſchunken, Scherzel, K troſenfleiſch beuſchel? Wir mü Worte Wee Weg in die dringen. 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Gans“ in Dingsda oder des„Schwarzen Adler“ in Schilda begeg⸗ net. Wenn man bedenkt, daß die Metzger das Rind in mehr als vierzig Fleiſchſorten zerlegen, für die der Wiener ſeine eigenen Bezeichnungen hat, wird man ſich einigermaßen vorſtellen kön⸗ nen, daß es da insgeſamt, die Mehlſpeiſen ein⸗ gerechnet, wohl hundertundeins Gerichte gibt, die Anſpruch auf die wieneriſche Eigenart ma⸗ chen dürfen, ſei es, daß ſie nun von geſchmack⸗ ſicheren Hausfrauen oder von den Meiſterköchen der Kochſchulen der feinen Zungen bereitet wer⸗ den. Kennen Sie den Hochgenuß eines Tafelſpitz, der im eigenen Saft zart geſotten wird? Wiſſen Sie Beſcheid, was ein Kruſpelſpitz iſt oder ein mageres Meiſel? Haben Sie Appetit auf Wad⸗ ſchunken, Beiried, Hieferſchwanzel, ſchwarzes Scherzel, Kalbsvögerl, Ochſenſchlepp oder Ma⸗ troſenfleiſch, ſteiriſches Schöpſernes oder Kalbs⸗ beuſchel? Wir müßten mit einem Kurſus„Tauſend Worte Weaneriſch“ anfangen, um auf dieſem Weg in die Geheimniſſe der Wiener Küche einzu⸗ dringen. Wir ziehen es aber vor, uns hier auf einige der volkstümlichſten Delikateſſen zu be⸗ ſchränken, indem wir ſtatt Worte und Rezepte Bilder ſprechen laſſen, die denjenigen klugen Hausfrauen mancherlei Anregung geben mögen, die wiſſen, daß„die Liebe des Mannes durch den Magen“ geht. Alſo zeigen wir von unſeren Aufnahmen das Wiener Schnitzel neben dem garnierten Beinfleiſch, eine Portion Gulaſch ne⸗ ben dem obligaten Backhendl. Das Schnitzel muß aus dem Kalbsſchlegel geſchnitten und darf nicht ſehr dünn geklopft ſein, dann wird es mit dem Meſſer an den Seiten eingeſpickt, geſalzen, in Mehl, Semmel⸗ bröſel, und zerſchlagene Eier getaucht und in fin⸗ gerhohem, heißem Schweinefett goldfarben aus⸗ gebacken, wenn es dem Gaſt ſchmecken ſoll. Mit dem gekochten Rindfleiſch, das die Wiener Bein⸗ fleiſch nennen, iſt man nicht weniger vertraut. Iſt das richtige Stück nicht ausgelaugt, ſondern Der Rohm des Wiener Schnitzels beroht oof olten gostronomischen Ueberlieferungen, wenn Koch oder Kköchin die Scheibe Kolbsschlegel mit Liebe zubefeilen können. im Wurzelwerk des Suppengrüns ſo zart ge⸗ worden, daß es ſich mollig vom Knochen löſt, dann läßt man ſich ſo eine Portion mit geriebe⸗ nem Meerrettich(Kren) oder in Schnittlauch⸗ Ein Korb voll Wiener Gebäck, in dem das„Kipfer erinnert tunke mit ein paar neuen Kartoffeln ſchon zum Frühſtück munden und das hält immerhin bis zum Abend vor, Gulaſch iſt die im eigentlichen Sinne fleiſchgewordene Verbundenheit Oeſter⸗ Ein solides Altwiener Frühstück: Gorniertes Beinfleisch, dos sich zcrf vom Kknochen löst und mit Tomotenscheiben, Gewörzgurken, Rote- röben, Gemöse und Salat die Kkennergovumen erfreut. 1 an die Törkenzeit mit ihrem Holbmond Scherl-Bilderdienst(5) reichs mit Ungarn. Allerdings zieht der„Ur⸗ weaner“ ſein Saftgulaſch dem Szegediner vor. Wie es zubereitet wird, hat er mit ſichtlichem Erfolg in einer der berühmten gaſtwirtſchaft⸗ lichen Schauen auf dem Berliner Meſſegelände im Rahmen der„Küche der Welt“ gezeigt. Hier das Rezept:„In Schweinefett röſtet man halb ſoviel rundlich geſchnittene Zwiebeln, als das Gericht des in größere Würfel geſchnittenen Wadſchunkenfleiſch ausmacht, goldgelb an, würzt mit edelſüßem Paprika und löſcht mit genügend kaltem Waſſer ab. Nun gibt man das Gulaſch⸗ fleiſch dazu, würzt mit Salz, feingehacktem Küm⸗ mel, Majoran und Knoblauch und dünſtet weich. Sobald der Saft genügend eingegangen, ſtaubt man mit wenig Mehl, gießt mit Waſſer auf, läßt nochmals gut aufkochen und ſerviert mit Salz⸗ kartoffeln.“ Die ſchmackhaften Reize des Backhendls, des gaſtronomiſchen Wappenvogels in Wien, zu ſchildern, ſollte ſich eigentlich ebenſo erübrigen, wie ein Wort über„Würſtl mit Kren“ zu verlie⸗ ren. Immerhin mag daran erinnert ſein, daß das Huhn, das dieſes Rigoroſum zu beſtehen hat, nach der üblichen Vorbereitung gevierteilt wird. Nach Abziehen der Haut wird es geſal⸗ zen, in Mehl und gequirlte Eier getaucht, in Semmelbröſel gewälzt und in einer Pfanne mit heißem Schweineſchmalz, gemiſcht mit Butter, ausgebacken. Mit Salat oder Zuckererbſen auf⸗ getiſcht—Herz, was verlangſt du mehr? Aber die Wiener ſind da auf Antwort nicht verlegen. Wenn ſie Palatſchinken ſagen, haben ſie bereits den Uebergang zu den Mehlſpeiſen gefunden. Denn Palatſchinken iſt kein Fleiſch, ſondern ge⸗ hört zu der Gattung der Eierkuchen oder Ome⸗ letten. Kaiſerſchmarrn, Apfel⸗ und Kirſchſtrudel, Zwetſchgenknödel, Nußbeugeln, Nockerln ſind weitere Delikateſſen dieſer Art, die in den ver⸗ ſchiedenen Gugelhupfs, in den Sacher⸗ und Pi⸗ ſchingertorten ihre Spitzenleiſtungen der Wiener Backkünſte finden, die beim Schlagobers⸗Kaffee ſtets ihre dankbare Gemeinde haben. Hein Willem Claus. Die Saat geht auf Die Scot geht ovuf, die Scholle bricht, die Sonne brennt uvns das Gesicht wie Glut qus heiligem Herde. Mit blankem Spoten, schw/erem Pflug, do Gott sie in das Herz uns schlug, durchfurchten wir die Erde. Jetzt blüht das Lond, das reifen soll, weiß keiner, wie er danken soll, es wächst das Korn zur Scheuer. Nun dengle, Schmied, die Kohlen schofft der kumpel dir aus heilger Kraft der Erde, schüt“ das Feuer. Bald schwiirrt die Sense, glöht der Stahl, der Herbst gibt uns ein Abendmahl mit Fröchten voll beladen. Do sqagen wir dem Winter Zorn und schützen unserer Kinder Korn, mög vns der Tod begnaden. Die Sact geht cof, die Scholle bricht, die Sonne glöht das Angesicht der Joungen und der Alten. Und unter schwerem Opfergong v/ird aus der Taten Hochgesang sich stark das Lond entfolten. Herbert Böhme, Harle Männer/ Sanr Wenn ihn der Vater geſchlagen hatte, verkroch ſich Klas irgendwo in den Dünen und kam erſt gegen Abend vor, um ſich nach Hauſe zu ſchlei⸗ chen. Es war nicht die Angſt, ſondern ohnmäch⸗ tige Scham, die ihn aus dem Haus am Strand zwang. Einmal hatten die Kinder auf ihn ge⸗ zeigt und geſpottet:„Seht Klas Anders— er hat Prügel von ſeinem Vater bekommen!“ Wie ein Gehetzter war der Junge damals geflohen und das Gelächter der Kinder, das im Grunde genommen doch harmlos war, gellte ihm jedes⸗ mal wieder in den Ohren, wenn ſich der Jäh⸗ zorn des Vaters an ihm ausgelaſſen hatte. Dieſer Vater! Nein— es mußte ein wild⸗ fremder Menſch ſein, dem er gehorchen mußte. Der Junge ſah, wie die Mutter unter dieſem Menſchen litt. Und doch liebte ſie ihn! Warum ſtellte ſie ſich nicht ſchützend vor ihr Kind, wenn es geſchlagen wurde? So wuchs Klas unter Schlägen heran. Längſt empfand er nicht mehr den körperlichen Schmerz, wenn ihn die breite Hand des Vaters traf. Stundenlang brannten die Hiebe in ſeinem Herzen und wurden vom wilden Trotz des Jungen geſchürt. Es kam der Tag, da ſich die ſchmale Hand des Jungen zur Fauſt ballte und ſich ſeine Muskeln ſpannten. Dann ſprang er aus dem hellen Sand der Düne und lief zum ſteinigen Ufer, packte einen Felsbrocken und ſchleuderte ihn ungeſtüm ins Meer hinaus. Im⸗ mer weiter flogen die Steine und immer ſtol⸗ zer reckte ſich Klas Anders. Nun fuhr er ſchon mit zum Fiſchfang hinaus. Frühzeitig wie alle Jungen der Inſel wurde er von den Spielen der Jugendzeit wegge⸗ riſſen und ins harte Leben der Inſelfiſcher hineingeſtellt. Klas tat, was er leiſten konnte. Beim Netzeinziehen ſtemmte er ſich mit aller Kraft gegen den Bord des Bootes. Abends hatte er keine Zeit mehr, in den Dünen zu ſitzen und zu träumen. Er ſchlief ſofort ein, wenn er vom Fiſchfang zurückkam. Doch wachte er oft jäh aus dem Schlaf auf und wälzte ſich unruhig umher. Sein Herz hatte auch in der ſtloſen Arbeit keine Ruhe gefunden. Auch jetzt, wo ihm der Sohn eine wertvolle Hilfe war, änderte der Vater ſich nicht. Nach wie vor prügelte er ihn wie ein kleines Kind durch und ſchien es darauf abgeſehen zu haben, dem Jungen das Leben zur Qual machen zu wollen. Eines Tages kamen ſie ſchweigend zurück und gingen ſich aus dem Weg. Beim Abendbrot je⸗ doch brach der Zorn ſich wieder Bahn und lo⸗ derte jäh auf. Der Vater hatte irgendeinen An⸗ laß gefunden, den Jungen beſtrafen zu können. Das Netz war nicht richtig aufgehängt. Die Mutter wollte ſich zwiſchen den Vater und den Jungen ſtellen. Doch ehe ſie dazu kam, hatte Klas die erhobene Fauſt des Vaters zurückge⸗ ſchlagen und ſtand mit blitzenden Augen vor dem Manne. Mit einer Drohung wich der Vater dem Kampfe aus. Als Klas mit wachen Augen auf ſeinem La⸗ ger lag, hörte er die polternde Stimme des Va⸗ ters, der ſich mit der Mutter ſtritt: Er muß noch viel härter angefaßt werden! Merkſt du nicht, daß ein Träumer aus ihm geworden wäre, wenn ich ihn nicht jeden Tag geprügelt hätte! Er muß noch mehr haben— jetzt wehrt er ſich ſchon! Aber ich will ihn ſchon! Die In⸗ ſel braucht harte Männer— keine Träumer!“ Harte Männer! dröhnte es Klas in den Ohren, als er am nächſten Morgen das Netz flickte. Harte Männer! brauſte die Brandung, als er am Steilufer nach Treibholz ſuchte. Ja— er wollte dieſem Vater zeigen, daß er ſo hart wie ein Fels ſein konnte. Der Ehrgeiz des Jungen wuchs wie eine Flamme. Sturm kam von Weſten her, jagte über die Dünen und pfiff im Strandgras. Die meiſten Boote blieben in dieſer Nacht im Hafen. Klas trat vor den Vater hin. Ob ſie denn bei dem bißchen Wind nicht hinauswollten?! Der Junge ſagte es wie eine Forderung heraus. Sie ſchoben das Boot vom Steg ab, ſetzten die Segel, die knatternd über ihnen herfuhren. Als ſie draußen waren und das Leuchtfeuer von Södermalm um hatten, hetzte der Sturm in böigen Atemſtößen über den Sund. Sie mußten die Segel reffen, wenn ſie nicht mit dem toſen⸗ den Wind davongehen ſollten. Klas tat es ge⸗ laſſen. Er wollte zeigen, daß er keine Furcht hatte. Harte Männer... Da ſprang der Vater auf, wollte vielleicht ſelbſt zum Segel— in ſeinem jachen Eifer ſtol⸗ perte er und ſchlug im Fallen mit der Stirn gegen den herumſchlagenden Großbaum und torkelte betäubt einen Augenblick hin und her. Im ſelben Augenblick haſtete eine Bö heran— tief neigte ſich das Boot nach Lee— und warf den Mann den ſpritzenden Wellen entgegen. Der Junge hatte es mit angeſehen. Mit of⸗ fenen Augen ſtarrte er den Vater an, blickte auf die Stelle, da er eben verſchwunden war.— Klas wollte ſchreien. Ein heiſeres Würgen kam ihm ſiedendheiß in die Kehle aufgeſtiegen. Da kam Leben in ihn— dort— ja— dort tauchte der Vater auf. Eine Welle trug ihn ganz dicht an das Boot heran. Klas packte zu. Seine Hände verkrampften ſich in der Leinenjacke des Vaters, ließen nicht los, wie ſehr auch die Wellen an dem lebloſen Körper zerrten. Immer und immer mühte ſich Klas, den 5 ins Boot zu ziehen. Es gelang ihm nicht. Als die Sonne ihre erſten Strahlen über den Sund ſchickte, trieb ein Fiſcherboot an der Inſel an. Die Wellen ſchoben es mit jedem Schlag höher auf den Sand hinauf, als wollten ſie zeigen, was der Sturm dieſe Nacht vollbracht Gewitter über der Ernte Blauschworz wölkt sich der Horizont, Der Jag verebbt im Donnergrollen, WMahnt, daß wir gehn und beten sollen, Doß unsern Hof der Blitz verschont. hatte. Die Leute fanden im Boot liegend einen Jungen, deſſen Hände ſich ſo feſt im Leinenjak⸗ kett eines Ertrunkenen verkrampft hatten, daß man ſie nur mit Gewalt löſen konnte. Drei Stunden mühten ſie ſich mit dem Körper des Jungen, bis ſie den Tod beſiegt hatten. Die Fiſcher ahnten, was ſich da draußen abgeſpielt hatte. Klas Anders erzählte es nie einem Menſchen, wie er dem Tod ſchreiend geflucht (Scherl-Bilderdienst-K) Das wär' kein Bovern-Sommertag, Der nicht wär' vollgeföllt mit Sorgen, Bis rings die Ernte wohlgeborgen lm Hoffnungsglöck und Arbeitsplag'. Wilhelm Clobes hatte, weil die Liebe zum Vater wie ein Feuer über ihn gekommen war. Viele gingen hinter dem Sarg des Vaters her — viele, die ihn nie verſtanden hatten. Einer blieb barhäuptig am Grabe ſtehen, als alle ge⸗ gangen waren, und dankte dem Toten, der ihn zu einem harten Mann erzogen hatte. Hart, wie die Inſel ihre Männer haben muß, zum Kampf mit Sturm und Meer. Die Felopoſtlarte meines Gruders/ Krenlen Wie dem auch ſei, manchmal mag man glau⸗ ben, die Geiſter der Freude ſeien nur die Send⸗ boten eines ſchwarzen drohenden Schickſals. Es ſcheint zuweilen, als genüge ihnen nicht der jähe Einfall in ein Menſchenherz, ſondern dies Herz müſſe erſt erhoben werden in köſtlicher Hoffnung und Freude, um dann tiefer und ver⸗ nichtender getroffen zu werden.——— Mein Bruder iſt in Flandern gefallen. Als Unterprimaner zog er mit tauſend anderen Jun⸗ gen hinaus, denen das Vaterland im Herzen brannte, und faſt vier Jahre lang hat er uns viele luſtige Feldpoſtkarten geſandt, und es iſt manche darunter mit den Stempeln ferner Laza⸗ rette tief in Feindesland. Wir lachten oder weinten über dieſe Feldpoſtkarten und glaubten feſt an ſeine Wiederkehr. Heute kann ich es nicht begreifen: Vier Jahre harte Front, Verwundungen— und doch an jeden Geburtstag der Familie denken, Gratula⸗ tionskarten ſchicken, den kleinen Geſchwiſtern gute Ratſchläge für die Schule geben und ihnen Geſchenke verſprechen, ſchöne, ſorgſam ausge⸗ dachte Geſchenke——— Aber damals fand ich das völlig in der Ord⸗ nung— mein luſtiger großer Bruder mußte auch luſtig ſchreiben, und ich konnte Mutter nicht verſtehen: Wie konnte man nur über luſtige Feldpoſtkarten weinen?!— Weinen, als ſtänden lauter traurige Dinge darin——— Als ich Sextaner geworden war, verfaßte ich ein Gedicht, ein langes kriegeriſches Gedicht. Das gefiel mir ſelbſt viel beſſer als alle anderen Verſe, die in meinem Leſebuch ſtanden. Die Kanonen donnerten darin, die MG's knatterten, und reihenweiſe fielen die Franzoſen um. Ich ſchickte es ſofort nach Flandern und konnte es nicht erwarten, daß meine kriegeriſche Tat den Beifall des feldgrauen Bruders fände.— Und heute, nach langen Jahren, fällt mir wie⸗ der eine jener vergilbten, längſt vergeſſenen Feldpoſtkarten in die Hände. Ich leſe:„... alle meine Kameraden haben geſagt, Du kannſt feine Gedichte machen, ſchicke mir recht bald wieder eins...“— Und ich erinnere mich: Mit Feuer⸗ eifer machte ich mich daran und ſchrieb ein neues Gedicht, noch feuriger als das erſte. Hier ſchoſ⸗ ſen die Langrohrgeſchütze Paris in Trümmer, und die dicke Berta zerſprengte die feindlichen Forts gleich reihenweiſe. Niemand durfte es leſen. Ich tat ſo geheim⸗ nisvoll damit, daß meine Geſchwiſter ſchließlich neugierig wurden, und ſo beſchloß ich endlich doch, der verſammelten Familie mein Werkchen nicht vorzuenthalten. Ich legte meinen ganzen Mut in die ſtockende Rede, bekam einen roten Kopf dabei und ballte die Fäuſte vor kindlichem Zorn.— Und Mutter lächelte und küßte mich.—„Wird er ſich freuen, Mutter?“—„Ja, mein Junge, er wird ſich ſehr freuen!“—„Und wenn er mir dann wieder eine luſtige Feldpoſtkarte ſchreibt, Wirſt Du dann wieder weinen?“ „Nein, mein Bub, ich werde mich freuen!“ Ich klebte meinen Brief zu und wollte gleich an die Poſt rennen oder an den Zug ſelbſt, dann kam mein Gedicht noch früher an! Als ich die Tür öffnete, prallte ich mit der Briefträgerin zuſammen; die gab mir einen großen Brief. Vom Regimentskommando, mit vielen Stempeln darauf.— Als wir dieſen Brief geleſen hatten, zerriß ich mein ſtolzes Gedicht in tauſend kleine Fetzen, denn der, der ſich darüber hätte freuen ſollen, war tot——— Die eſtmänner /erebluns von Osliar Giſchoff Ein Feind war ins Land gekommen, heim⸗ lich, keiner hatte ihn bemerkt. Italieniſche Kaufleute hatten ihn mitgebracht mit ihren Waren. Schwarz war ſein Gewand, ſein Blick Fieber, und wo er hinkam, richtete er ſich ein großes Feſt. Vor jedes Haus ſetzte er eine Trauerweide, legte den Ahn, den Vater und den Enkel ins Grab— und raffte ſo in weni⸗ gen Stunden Geſchlechter dahin. Abgelegene Höfe und ganze Dörfer fegte er leer, daß auf ihren Gaſſen Nachtſchatten und Brenneſſel wu⸗ cherten und Ratten, Wölfe und Bären in ihnen hauſten. Der Schwarze Tod!— Einer hatte das Wort, das ihm vor Schrecken ſekundenlang in der Kehle ſteckte, in die Gaſſen geſchrien. Und ehe die ſüdländiſchen Händler, die, mit den Peſt⸗ mälern auf ihren Leibern, feilſchend auf dem Marktplatz ſtanden, recht begriffen, daß der un⸗ erbittliche Feind ſeine ſchwarze Todeshand nach ihnen ausſtreckte, hatte ſich der Ruf ſo ſchnell von Mund zu Mund getragen, daß auf allen Geſichtern lähmendes Entſetzen hockte, be⸗ vor die Turmuhr einer Viertelſtunde bündeln konnte. In überſtürzter Raſchheit wurden allerlei Heilmittel aus Kaſten und Truhen gekramt. Die Hollunderbüſche, deren Blätter der Peſt wehren ſollen, ſtanden am Abend eniblättert an Wegen und Gräben. „Es iſt gekommen, wie es hat kommen müſ⸗ ſen“, orakelte der Schmied Kaſpar Holm, indes man die Leiche ſeines Vaters als erſtes Peſt⸗ opfer in den blechernen Wagen lud.„Haben nicht alle die großen Schweifſterne, die Feuer⸗ zeichen, die Gott der Herr am Himmel ange⸗ zündet hatte, geſehen? Und haben nicht alle ungläubig den Kopf geſchüttelt, als ich ſagte, daß ſie Peſtilenz und Mißernte, Hungersnot und Unheil künden? Und vor Wochen, mitten im Sommer, ſind Böhämmer in die Wasgau⸗ wälder um Bergzabern eingefallen. Der ſchwarze Tod hat ſie geſchickt!— habe ich da⸗ mals geſagt, aber keiner hat es geglaubt. Nun iſt er ſelber da,— wie ich es geweisſagt habe!“ Tage und Monde vergingen. Kein Menſch zählte mehr die Stunden. Auf den Aeckern faulte die Ernte derer, die fortgewandert waren von Haus und Heimat. Niemand wollte mehr den Peſtwagen führen und die Toten begraben. Ein halbes Dutzend der gedungenen Totengräber war ſchon an der Seuche, die ſie ſich bei ihrem grauſigen Hand⸗ werk zugezogen hatten, geſtorben. Die Stadträte ſetzten für neue Leichengräber eine hohe Entlöhnung aus. Da meldeten ſich zwei Männer, um in den ſchwarzen Mänteln und Kapuzen die Leichen fortzuſchaffen. Arme Schlucker waren es: Melchior Schmiedemeyer, ein alter Taglöhner, der aus dem Allgäu ſtammte, und Hanspeter Wolf, ein junger Mühlknecht. Ein Vertrag wurde mit ihnen ge⸗ ſchloſſen: Wenn jemand durch die Seuche mit dem Tod abgeht, ſollen ſie ihn auf den Kirchhof tragen, das Grab machen und zuwerfen. Dafür erhalten ſie von jeder Perſon, die das Abend⸗ mahl noch nicht genommen— von Kindern alſo — einen halben und von jeder erwachſenen Perſon einen ganzen Gulden. So der eine oder andere dies nicht zahlen könne, entſchädige ſie die Stadt. Falls ſie niemand zu beſtatten hät⸗ ten, ſollten ſie jede Woche einen halben Gulden haben.— So geſchrieben im ſechſten Jahrzehnt des ſiebzehnten Jahrhunderts zu Annweiler. Die beiden neuen Peſtmänner übten ihr Handwerk zunftgerecht, als hätten ſie von jeher nur blaufleckige Leichen begraben. „Reich können wir noch werden, wenn das ſo weitergeht“, brummte der alte Melchior unter der Maskenkapuze in ſeinen Apoſtelbart, als ſie den Seifenſieder Baſtian, der das Dutzend voll⸗ machte an dem Tage, in die Erde ſcharrten. „Und daß uns der ſchwarze Tod, der eine grauſige Ernte hält in dieſem Jahr, einmal eigenhändig auf die Bretter legen hann, daran denhſt du nicht!“ war des anderen Rede.„Es wird ſich dann wohl niemand finden, der uns fünf Fuß tief einſchaufelt.“ Vom frühen Morgen bis in die ſpäte Nacht hinein ſchleppten die beiden Peſtmänner die Toten über die ungepflaſterten, verſumpften Straßen zum Kirchhof, während auf dem Kirch⸗ platz die Geißler zuſammenkamen, um durch Gebet und harte Buße die Peſtilenz von der Menſchheit abzuwenden. Unter Geſang und Li⸗ tanei erhob die nahezu hundertköpfige Schar die Hände gen Himmel, ließ ſich zur Erde nie⸗ der— und dann geißelte einer den nackten Kör⸗ per des anderen, bis ſie blutend niederſanken. Dann trat der Vorbeter in den Kreis, hob die Geißel und predigte mit lauter Stimme Reue und Buße. Längſt hätte der Winter vorbei und Frühling ſein müſſen. Aber auf den Dächern lag noch Schnee, zu einer Zeit, da ſonſt Blumen blühten in den Gärten. Viele Häuſer ſtanden leer und verlaſſen; ihre Bewohner waren geſtorben oder ausgewandert. Weit draußen vor der Stadt hauſten die Peſt⸗ männer in einer windſchiefen Hütte. Das große Sterben hatte nachgelaſſen. Nur der bucklige Ziegenhirt wurde in dieſer Woche hinausge⸗ tragen. Kaum war der Grabhügel über ihn ge⸗ ſchichtet, hatte ſich Hanspeter auf die friſche Erde geſetzt und über Schwindel und Mattigkeit ge⸗ klagt. Der andere brauchte beide Hände und viel Zureden, bis er ihn daheim hatte. Nun wälzte er ſich fiebernd auf dem harten Holz⸗ lager. In ſcheuer Entfernung lehnte der Alte an der Bretterwand und ſtierte mit weiten Au⸗ gen auf den Kranken... Die Seuche in der eigenen Hütte?...„Nein!“—„Nein!“., Dann ſah er die blauen, rotumränderten Quaddeln am rechten Unterarm des andern. Das Blut klopfte ihm hart in den Schläfen und ſein ver⸗ wilderter Bart wurde feucht vom Schweiß. An Hilfe dachte der Alte, an Rettung! In der Landauer Gegend wußte er einen Doktor von der Art eines Theopraſtus Bombaſtus Pa⸗ racelſus, einen Mann, der ſich als Peſtarzt einen Namen gemacht hatte und koſtenlos die Armen behandelte, ihnen Aufrichtung und Troſt brachte. Zu dieſem wollte er wandern. Zuverſichtlich trat der Alte den weiten Marſch an. Aber kaum hatte er die Stadtmauer hinter ſich, erlahmten ſeine Kräfte. Er ſetzte ſich auf einen niederen Grenzſtein, um zu verſchnaufen. Als die Sonne ſchon hinter die Berge ging, ſaß er immer noch, weit vornübergebeugt hielt er den Kopf in den Händen.. Nach Tagen fand ihn der wandernde Peſt⸗ arzt neben dem Stein liegen. Tot. In der kal⸗ ten Fauſt hielt er eine handgroße Figur des heiligen Sebaſtianus, des Peſtheiligen. Auch Hanspeter hätte die Hütte verlaſſen und ſei tot in einem Kaſtanienwald aufgefunden worden. So hieß es ſpäter bei den Leuten. Sie war die Augen, heller als e ganze Oſtſee Ihr Vater Großbauer ten wir un damals Wi⸗ und Grinzir Sandrock un und den A Tivoli? Win ſogar Däne Noch in Sommernack berühmten? Braut. Heute ma, ihr teufliſc Nächte, die und mit gol verzaubern: chen werden. meinem Har Möwen fliet ſer ſpiegelt. ich nie beſaf Dagmar. H. Haus, mein werde, koſtet mit dreißig Hinterhäuſer Damals al nach Deutſckh noch drüben, eine: jener viens, nicht ten. Ich erin peinlichen B haften Gefü wie ich ſie ſ genüber em) vollziehern. Wir ginge ſteht die Pl die blauen beugt ſich ni und gewahr mmmmmmnanm n grüner 4 ln gröne Den Gre in dem im Blick Und ein. 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Auch ind ſei tot 1 worden. 7 45 20 (Scherl-Bilderdienst-K) Mittagsrost an der Tränke Mein dänisches Märchen/ Wens diese Sie war blond wie ein echtes Pilſener. Und die Augen, ach, die Augen Dagmars, glänzten heller als ein Aquavit, waren blauer als die ganze Oſtſee! Ihr Vater hatte tauſend Schweine und war Großbauer auf Seeland. In Kopenhagen lern⸗ ten wir uns kennen. Ach, was waren mir damals Wien und der Wein, Lilian Harvey und Grinzing, Berlin und ſeine Mollen, Adele Sandrock und die Jugend, gegen Kopenhagen und den Aquavit, gegen Dagmar und das Tivoli? Wir ſagten du beim erſten Glaſe, und ſogar Däne wollte ich werden. Noch in dieſer erſten Nacht, einer hellen Sommernacht am Sund, ſprach ſie jene drei berühmten Worte zu mir, nannte ich ſie meine Braut. Heute mag ich nicht mehr daran denken. O, ihr teufliſch hellen Nächte Skandinaviens, Nächte, die geſponnen ſind aus weißer Seide und mit goldenen Sternen überſät, Nächte, die verzaubern und verhexen, Nächte, die zu Mär⸗ chen werden. Einmal träumte ich in euch von meinem Haus am Fjord, über deſſen Dach die Möwen fliegen, das ſich bunt im blauen Waſ⸗ ſer ſpiegelt. Und die Herrin dieſes Hauſes, das ich nie beſaß, das ich nie beſitzen werde, hieß Dagmar. Heute heißt ſie anders, und mein Haus, mein neues Haus, das ich mir bauen werde, koſtet monatliche Miete und ſteht ſchon mit dreißig Mietern, ſechs Etagen und zwei Hinterhäuſern zwanzig Jahre in Berlin. Damals aber fuhren viele Dampfer ohne mich nach Deutſchland. Und ich wäre heute wohl noch drüben, wenn ein Brief und eine Nacht, eine: jener teufliſch hellen Nächte. Skandina⸗ viens, nicht ſo ſchrecklich mich entzaubert hät⸗ ten. Ich erinnere mich daran mit der gleichen peinlichen Beklemmung, dem gleichen grauen⸗ haften Gefühl einer auswegloſen Wirklichkeit, wie ich ſie ſonſt nur zwei Menſchenſorten ge⸗ genüber empfinde: Zahnärzten und Gerichts⸗ vollziehern. Wir gingen einen Weg zum Strand. Dort ſteht die Plaſtik einer Badenden, deren Fuß die blauen Waſſer des Sundes benetzen. Sie beugt ſich nieder, wie um Waſſer zu ſchöpfen, und gewahrt, verwirrt und froh zugleich, in lllllniöinzktttrzszuktrzizrztrzzktrizrtzzzttzzzzrttrzzrkttizttrizrtrtzsktreekzrtrztrtezettrräkrttiskrtä in grüner Rast und Ruh zu liegen. Armas Sten Föhler ln gröner Rast und Roh' zu liegen, Den Gräsern nor, dem Houch bekonnt, In dem sich socht die Holme wiegen, im Blick den Himmel unverwondt. Und eine Wolke dort zu lieben n windgeborener Gestolt, S0 wundersam dohingetrieben Und langsam schwindend hinterm Wold. Und wieder sein in Gräserträbmen Ein Käfer, dem die Heimot bleibt, Bis, ach, aufs nev' in weiten Räumen Die Sehnsucht mit den Wolken treibt. Aummimamanmumnnnunmmmmnumumummmummmmmmmümummmammmmmmmmuim dem kriſtallenen Spiegel der See, die Schönheit der eigenen Glieder. Eine Inſchrift ſagt, daß dieſes Mädchen das ewig junge Märchen H. C. Anderſens iſt. Das däniſche Märchen. Da hörte ich die Stimme der Geliebten. „Weißt du, was Vater ſchrieb?“ „Nein, wie ſoll ich das wiſſen?“ Und es war mir vor dem betörenden Anblick der marmor⸗ nen Mädchengeſtalt unendlich gleichgültig, was dieſer Mann aus Seeland mitzuteilen hatte. „Aber ich muß es dir ſagen. Alles hängt davon ab!“ Ich wurde plötzlich aufmerkſam: „Was hängt davon ab?“ „Unſere Liebe“, ſagte ſie leiſe,„wenn Eng⸗ land die Einfuhr im Herbſt ſperrt, wird alles ſo ſchwierig, ſchrieb Vater.“ „Unſere Liebe? Was hat unſere Liebe mit England zu tun? Und welche Einfuhr?“ „Die Einfuhr von Schweinen nach England. Mein Gott, begreifſt du das nicht? Davon leben wir doch! Und du biſt Ausländer und arm, ſagt der Vater.“ „Und du, Dagmar, was ſagſt du?“ „Ich bin ſeine Tochter“, ſchluchzte ſie auf, „ich muß ihm recht geben. Es ſtellt alles in Frage...“ * Ob England Dänemark den Handelsvertrag in jenem Herbſt tatſächlich gekündigt hat, weiß ich bis heute noch nicht. Denn ich bin früher gefahren, und die Sache, iſt mir auch vollſtändig gleichgültig. Aber daß der Dichter H. C. Ander⸗ ſen wirklich und wahrhaftig ein Däne war, wundert mich immer wieder. Er muß es ſehr ſchwer gehabt haben. Die durch den Lärm verſcheuchten Raben lie⸗ ßen ſich wieder auf dem kleinen braunen Flecken bebauter Erde nieder, die Schafe beugten wieder ihre Köpfe in das Gras, die Kühe zogen lang⸗ ſam in den Schatten der Bäume, die Wellen ſchwemmten Kieſelſteine an den Strand und zogen ſie wieder zum Meer zurück. Stine rupfte, auf einer alten Kiſte ſitzend, das jetzt kopfloſe Huhn und ſteckte die Federn in einen Sack auf ihrem Schoß. Als das Huhn in ſeiner gelben, knochigen Nacktheit vor ihr lag, zog Stine ein Fiſchmeſſer aus ihrem blauen Strickkleid, ſchlitzte ihm den Bauch auf, nahm es aus und ging, mit Huhn und Sack in der einen und der Doſe in der andern Hand, raſch dem Hauſe zu. Ehe ſie eintrat, ſtarrte ſie in einen an den Türpfoſten genagelten kleinen Toilettenſpiegel.„Heute kommt er“, ſagte ſie, ſtellte den Sack und die Doſe auf die Abwaſch⸗ bank vor der Tür und ging hinein. Der Raum war heiß und rauchig von der Glut des Herdes. Stine richtete das Huhn auf einer Bratpfanne zurecht, ſchob es in die Brat⸗ röhre und wendete ſich den auf dem Tiſch ſtehenden Bohnen und Kartoffeln zu, an denen noch die Erde klebte. „Er ißt gerne Bohnen“, dachte ſie,„ich werde ſie heute aber noch beſſer machen als das letzte⸗ mal.“ Als das Huhn zu brutzeln begann, öffnete Stine die Herdtür und goß mit einem hölzernen Löffel das Fett über die ſich wölbende Hühner⸗ bruſt; den Duft durch die Naſe ziehend, lächelte ſie. Einen Augenblick ſann ſie vor ſich hin, dann fiel ihr Blick auf Vaters Tabaksdoſe. Sie ſprang auf die Wand zu, nahm die Doſe vom Sims, wiſchte ſie ab und ſtellte ſie auf den Tiſch. „Hein wird ſich freuen,“ dachte ſie,„bis Vater wiederkommt, habe ich friſchen Tabak beſorgt.“ Bald war der Tiſch gedeckt. Sie würde an der Herdſeite ſitzen, um bequem die Speiſen reichen zu können, und Hein, wie er es immer liebte, ihr gegenüber. Genau abgezirkelt, legte ſie Gabel und Meſſer. Plötzlich kochten die Boh⸗ nen über. Sie lief laut auflachend zum Herd: Halt! Halt! Ihr ſeid doch Hein ſeine Wachs⸗ bohnen!“ Sie öffnete die Kammertür. War es nicht blitzſauber und gemütlich hier? Für gewöhnlich Niur eiſle Waffel Von Anne Feyerabe nd Die Waffelbude auf der Meſſe hat immer Be⸗ trieb. Der Bäcker hat es nicht nötig, auf Lager zu arbeiten: kaum bringt er die Waffeln warm und köſtlich duftend aus dem Ofen, ſo wan⸗ dern ſie auch ſchon zuckerbeſtreut in die Hände Melodĩie am Spinnrad Durchs Haus summt eine clte Melodie, Der schon die Ahnfrau lefbeseligt lauschte Am wohlvertrauten fensterplotz, wo sie Mit ihren Nachborn Wink und Worte tavuschte. Wie long“ ists her? Das blonde Enłkelkind Vernohm das alte liec. hat zwei und singt.. und spinnt.. Hein Willem Claus. der Verbraucher, die ſie an Ort und Stelle ge⸗ nießeriſch verzehren. Dicht am Verkaufstiſch ſteht ein kleiner Bub, die Hände in den Taſchen. Der Lärm der Schießbuden und Karuſſelle dringt verworren herüber: er haukein Ohr dafür. Mit ſchiefgeneigtem Kopf guckt er auf den Backofen, in dem ſo ge⸗ heimnisvoll die brau⸗ nen Waffeln entſtehen. Sein Blick wandert aufmerkſam über den Bäcker hin, der die Waffeln der Frau weitergibt, die ſie mit dieſem feinen Puder⸗ zucker beſtreut, der im⸗ mer ein bißchen an den Mündern und Kleidern der Eſſenden hängt. Der kleine Bub ſieht dieſe eſſenden Leute an, ohne Neid, ohne Gier, nur ſehr, ſehr aufmerkſam und nachdenklich. Er hat vielleicht den einen Zehner, den er hatte, ſchon für eine Reit⸗ ſchulfahrt vertan. Viel⸗ leicht hat er auch ſchon eine Waffel verzehrt und denkt nun: ein⸗ mal war keinmal! Der Bub merkt nicht, daß er ſchon eine Weile beobachtet wurde gen. Er ſpürt auf einmal einen Zehner in der kleinen Fauſt, er ſieht um, murmelt ein verſchämtes, Danke' und ſagt dann leiſe, mit ein wenig rauher Stimme, zu der Frau: „Eine Waffel, bitte“. Er ißt das duftende Gebäck mit Andacht, und ſeine braunen Augen ſtrahlen dabei den Geber vergnügt an. Wem wurde nicht ſchon einmal ein Wunſch gerade dann erfüllt, als er an ſeine Erfüllung am wenig⸗ ſten glaubte?— „Nur eine Waffel“ Menſchen froh gemacht, den Neh⸗ mer und den Geber. Von Heinrich Hemmer aus freundlichen Au⸗ ſchlief hier ihr Vater. Es war ſo ſtill. Auf dem Tiſch lag ein Brief, der Brief von Hein! Sie nahm ihn, um ihn noch einmal zu leſen.„Liebe Stine! Ich komme am Sonntag, das iſt der Zwanzigſte. Um 12 Uhr werde ich bei dir ſein, muß aber bald zurückrudern, weil der Kapitän bei Eintritt der Ebbe weiterfahren will. Ich komme ganz gewiß! Dein dich liebender Hein.“ Vor der Tür gab es ein Geräuſch. Stine rannte nach vorn.„Hein!“— Es war nur die Katze, die ihren Milchteller umgeworfen hatte. Stine ging zum Herd und holte das Huhn her⸗ aus. Es war braun und knuſperig, und auch die Kartoffeln an der Seite hatten braune Bäck⸗ chen. Sie ſah nach der Uhr und lachte: Er kann ja nicht vor der Flut über die Watten kommen. Sie ſchob das Huhn wieder zurück. Sie ſchnitt den Pflaumenkuchen auf, den ſie am Tage zu⸗ vor gebacken hatte. Den vorvergangenen Tag hatte ſie groß rein gemacht Jetzt war alles zum Empfang bereit— alles! Stolz und voller Er⸗ wartung blickte ſie umher. Zwölf Uhr. Sie raſte zur Tür hinaus, daß die Hühner auseinanderſtoben, und lief zum Strand. Sie ſetzte ſich auf einen warmen Stein, den immer hohen ſteigenden Wellen zuſchauend. „Es iſt höchſte Zeit, Hein!“ Sie ſah auf ihr ſchaukelndes kleines Boot. Und jetzt: War da hinten nicht ein kleiner dunk⸗ ler Fleck? Ihr Atem ſtockte einen Augenblick. Aber der Fleck kam nicht näher. Es war ja nur die alte Boje. Langſam ſchritt ſie zur Küche zurück. Die Röhre ſtand offen. Sie begoß noch einmal das Huhn. „Wenn das Huhn zu braun wird, iſt es deine Schuld, Hein. Du biſt mir ein rechter Seemann. Da rudere ich ja ſchneller!“ Sie ging zum Spiegel hinaus und richtete ihr Haar. Es leuchtete flachſen in der Sonne. „Flachſenes Haar liebt er, hat er geſagt.“ Unten am Strand ſpielten die Wellen noch immer mit den Kieſelſteinen. Sie ſah wieder nach ihrem Boot. Es hatte ſich'rumgedreht. Unruhig lief ſie wieder zum Strand. Ließ nicht die Flut ſchon nach?„Hein, wo bleibſt du bloß?“ Plötzlich fiel ihr Blick auf ein ausgeſpültes Felsſtück. Sie lächelte wieder:„Sollte Hein ſich dort verſteckt haben?“„Hein Finbrod. komm 'raus!“ rief ſie,„ſonſt werf ich mit Steinen!“ Sie watete auf den Felſen zu. Aber kein Hein war zu ſehen. Sie ging wieder auf das Haus zu. Hein konnte doch nicht von der andern Seite gekommen ſein? War da nicht ein Geräuſch? Ihr Geſicht leuchtete wieder auf. Sie eilte um das Haus herum, dann trat ſie hinein:„Hein, Hein!“ Sie ſtarrte den Kalender an. Da ſtand doch: Sonntag, der 20.! Sie nahm wieder den Brief, las ſich Wort für Wort langſam und laut vor.— Es war kein Irrtum möglich. Und noch einmal lief ſie zum Strand. In weitem Bogen lagen die Kieſelſteine hingeſtreut. Die Flut hatte ſich zurückgezogen. So weit ſie ſah, wogte der Schlamm. Stine ging ſtockend zur Kate zurück, ab und zu ſich hoffnungslos umſchauend.„Warum kommſt du nicht, Hein?“ ſagte ſie mit verſagen⸗ der Stimme. In plötzlicher Wut knallte ſie die Tür zu, um ſich gleich darauf hilflos in die Kiſſen zu werfen... Die durch den Lärm verſcheuchten Raben lie⸗ ßen ſich wieder auf dem kleinen braunen Flecken bebauter Erde nieder, die Schafe beugten wie⸗ der ihre Köpfe in das Gras..„ als ob nichts weiter geſchehen wäre. Amerikanische Ehrlichkeit Meinte Jimmy: Das Leben iſt ſchon zu er⸗ tragen, wenn man's nur ein bißchen verſteht. Aufpaſſen muß man natürlich, die Leute ſind ja ſo ſchrecklich unehrlich. Man macht ſich ja gar keine Vorſtellung von dem, was hier ſo geſchieht in Neuyork. Fahre ich da nachts aus meinem Klub nach Hauſe in einem Taxi. Hatte aber auch nicht einen einzigen Cent bei mir. War recht fatal. Das Auto hält vor meiner Wohnung. Ich frage natürlich, was die Sache koſtet: 5 Dollars achtzig! ſchreit mein Chauffeur. Schreit mit aller Kraft, er hat ja den Motor nicht abgeſtellt, weil er ja gleich wieder weiter win 5 Dollars achtzig!— Und ich hatte wirklich nicht einen Cent mehr, nicht in meiner Taſche, nicht in meiner Wohnung oben. „Schön!“ ſage ich.„Augenblick mal— Ja, zum Donnerwetter, wo iſt meine Brieftaſchel Waren doch vierhundert Dollars drin!“ ſage ich, „muß mir im Wagen aus der Taſche gefallen ſein! Wollen Sie nicht mal irgendein Licht an⸗ machen“, ſage ich,„damit wir nachſehen kön⸗ nen?“ Ja, und kaum habe ich das doch geſagt, gibt der Kerl doch Gas, ſo viel er kann. Und fährt los! Einen ordentlichen Sprung macht der Wa⸗ gen. Und drei Sekunden ſpäter iſt er um die Ecke. Weg. Einfach weg! Was wird der Mann ſich ärgern, wenn er nachher hält und die Brieftaſche nicht ſinden kann. War ja einfach ein großartiger Einfall von mir, nicht wahr? Aber du ſiehſt wieder mal, wie unehrlich die Leute hier in Neuyork ſind. Ich hätte doch wirklich meine Brieftaſche im Auto verloren haben können.. (Aus dem Amerikaniſchen übertragen von Hans Erman.) ————————— ———— Hans Erman: Ferienkunde. Christine Grabe in Wind und Sonne egriff und Wort der Ferien ſtammen aus der ganzen Kulturgeſchichte die Römer auch der Sprache Roms. Und wirklich waren in die erſten, die ſich zur heißen Sommerzeit von Amtswegen einige Wochen der Ruhe ſchufen. „Otia corpus alunt, animus quoque pascitur illis“, kündet der kluge Ovid, Ferien nähren den Leib, auch der Geiſt wird von ihnen gekräftigt... Vom Ende des Juni bis zur Mitte des Auguſts währten die großen„leriae publicae“, die allgemeinen Ferien, während denen kein Gericht tagte, keine Lehrer lehrten und keine Regierung regierte. Die„beſſeren“ Römer zogen ſich aus der Stadt zurück in ihre Sommerſitze auf den Bergen, die andern Römer aber gingen an die Arbeit: Der Staat hatte dieſe ieriae eben urſprünglich nicht zur Erholung geſchaffen, er wollte eigent⸗ lich den Stadtbürgern Gelegenheit geben, nun ungeſtört die Ernte der Felder und der Wein⸗ berge einzubringen... * Rund an die zwei Jahrtauſende haben die Ferien ihr etwas doppeldeutiges Weſen bewah⸗ ren können. Teils blieben ſie die alten„ieriae“ zur Arbeit, teils waren ſie Ferien der Ruhe. Das eine dem Landmann, das andere dem Städter. Für den erſten waren ſie Notwendig⸗ keit— für den zweiten ein recht überflüſſig ſcheinender Luxus. So verſtehen wir auch die ſchöne Braunſchwei⸗ ger Herzogliche Schulordnung vom Jahre 1751: „Die ſo verderblichen Ferien finden bey unſe⸗ rem Herzoglichen Gymnaſio gar nicht ſtatt Sie ſcheinen auch weiter lange Zeit für einen Städter noch recht unnötig. Die General-Land⸗ ſchul⸗Reglements von 1763 und 1765 kennen überhaupt keine Ferien, nicht einmal für die kleinen Landſtädte! Erſt eine preußiſche Schul⸗ ordnung vom Jahr 1801 befiehlt, daß„während der Ernte wegen dringender Geſchäfte auf dem platten Lande vier Wochen Ferien gehalten“ werden könnten. Und auch dieſe Schulordnung des 19. Jahr⸗ hunderts fährt fort:„in Städten wo hingegen kein Feldbau getrieben wird, wird das ganze Jahr hindurch Schule gehalten“! Denn, ſo folgerte damals der Landesvater, was brauchen die Städter auch Ferien— ſie haben im Sommer ja nichts zu tun. * Jedoch ſchon Ende des 18. Jahrhunderts war bei wohlhabenden Leuten Europas das Reiſen modern geworden. Jeder„Kavalier“ und jeder, der es ſein wollte, auch jeder zeitgemäße Dichter hatte die Schönheit des Landlebens und die dumpfe Stimmung eines Stadt⸗Sommers ent⸗ deckt. Man flieht aus der Stadt; vielleicht nicht allzu weit hinaus, doch jedenfalls aufs Land. Und nicht, um dort zu arbeiten mit Senſe und Forke, ſondern um glücklich auszuruhen.. Den Wörterbüchern von 1750 bedeutet das Wort„entſpannen“ nichts anderes als„die Sehne des Bogens lockern“. In den Gedichten des jungen Grafen Stolberg ſteht 1780 nun die Zeile: „Entſpannung für den müden Geiſt, ach, Löſung für das harte Herz!“ Um 1800 dringt aus Tirol jenes ſeltſame Wort„Sommerfriſche“ nach Deutſchland ein. Ein paar Jahre ſpäter ſchickt Jean Paul ſeine Leſer ſchon auf des„Herren Dr. Katzenbergers Badereiſe“. Die Romantiker begeiſterten ſich für den Gedanken, daß gerade Ruhe die Kraft zur Arbeit ſchaffe. * In dieſen drei Jahrzehnten um 1800 hatte ſich endgültig die Umſtellung vollzogen. Die Worte Entſpannung, Ruhe, Erholung waren mit einem Male lebenswichtige Begriffe geworden, und die Ferien ſchienen den Städtern die Feiertage des Lebens. Moady Rahl denłt: Die Sommersonne will genossen seln Zwar wetterten noch ein paar ſtreng⸗ und bibelgläubige Theologieprofeſſoren. Nach ihrer Meinung waren dieſe neumodiſchen Anſichten über Ferien von Uebel und glichen dem ſo„ver⸗ derblichen Müßiggang“ der Bibel. Gott hatte ſechs Tage Arbeit und einen Tag Ruhe verord⸗ net, er ſelber hatte ſich an ſein Gebot gehalten — der Menſch ſolle nicht anders tun! Je ſtädtiſcher die Lebensverhältniſſe auf der Erde wurden, um ſo ſtärker wurde auch die Sehnſucht nach den Ferien. Der alte Rhythmus von ſechs Tagen Arbeit und dem einen Tag der Ruhe ward überlagert von dem neuen Wechſel⸗ ſpiel„Beruf und Ferien“. Zuerſt, im Lauf des 19. Jahrhunderts, hatten die Schulen nachge⸗ geben, zwei Monate Ferien hatte man auf dem Lande und ſechs Wochen in den Stadtſchulen. johanna Slum bei kleiner Rast im Schilf, während M. Rahl för eine kalte Dusche sorgt Aufn.: Ufa-Satow(2 Den Schulen folgten die Behörden, den Be⸗ hörden das Heer, dem Heer langſam die ande⸗ ren Berufe. Zuerſt immer noch die„gehobenen“ Stände, auf Grund freier und jedenfalls priva⸗ ter Abmachungen. Und nur wenige— als Uto⸗ piſten verlachte Neuerer— ſprachen vor dem Weltkrieg ſchon von einem allgemeinen Rechet eines jeden Arbeiters auf„Freizeit“. Die Entwicklung ſollte über die kühnſten Träume noch hinausführen. Deutſchland, das in Wiſſenſchaft und Dichtung durch anderthalb Jahrhunderte am Problem der Ferien und der Erholung mitgearbeitet hatte, fügte als erſter Staat den Anſpruch auf Freizeit oder Urlaub auch ein in ſeine neue ſoziale Ordnung: Zum Recht auf Arbeit geſellte ſich das Recht auf Freude. Auin.: Ufa-Hämmmerer Bei Regen Ma Weiß: Kbs. De⸗ Schwarz: Kel, Fi Weiß: Kei, Dt Schwarz: Kt5, White⸗to⸗pla mer noch mit Ufa-Satow(2 n, den Be⸗ mdie ande⸗ gehobenen“ falls priva⸗ — als Uto⸗ vor dem inen Rechet e kühnſten and, das in anderthalb en und der als erſter der Urlaub ing: das Recht Hämmmerer Ironie des Wettergotts „— und das hier iſt die Sonnen⸗Terraſſe!“ Zeichnung von W. Schröder(Scherl-M) Zwei, die ſich zu helfen wiſſen Bei Regen wird der Mond— zu Hauſe angeſchwärmt! Zelchnung von Erika Engel(Scherl-M) Auf einer„Kerwe“ eines kleinen ſaarpfälzi⸗ ſchen Ortes ſoll ſich dieſe Geſchichte tatſächlich zugetragen haben. Wenn ſie auch nicht wahr iſt, ſo iſt ſie doch gut erfunden und ergötzlich und verdient feſtgehalten zu werden. Ein betörender Duft, von einer ſtattlichen Anzahl am Spieße ſchmorender Hähnchen ſei⸗ nen Ausgang nehmend, erfüllt das Weinzelt, liegt über den Köpfen der Zecher und über den Weingläſern und kriecht dem Karl in die weit⸗ geöffneten Löcher ſeines bläulich glänzenden Zinkens, ſo daß er ſich mit der Zunge über die bärtigen Lippen leckt. „Lisbeth“, ſagt er zu ſeiner Frau,„Lisbeth, jetzt laſſen mer uns aach emool zwei Hähncher komme!“ „Recht hoſchte“, gibt ihm die Lisbeth zur Antwort. Denn der betäubende Ruch hat auch auf ihrer Zunge eine Pfütze gebildet. „Herr Ober, zwei Hähncher, änns for mich und ääns for mei Fraa!“ ruft der Karl in den weingewürzten Raum. Grad wie der Kellner die beiden braunglän⸗ zenden Hähnchen dem Karl und der Lisbeth auf den Tiſch ſtellt, wobei den zweien die Augen überquellen, kommt der Schorſch mit der Babett und nimmt bei ihnen Platz. Der Schorſch ſtreckt ſeine Naſe tief in den Dampf, der von der Platte ſenkrecht in die Höhe ſteigt, gleichſam als wolle er damit andeuten, daß die kommenden Genüſſe den Menſchen vom Irdiſchen weg⸗ ziehen zu himmliſchen Idealen. Dann ſagt der Schorſch mit todernſter Miene: „Die Hähncher riechen!“ Der Karl und die Lisbeth halten wie auf Befehl ihre Riecher in den weißen Rauch. „Wirklich, ſie riechen!“ Beide ſagen es wie aus einem Mund. Die Freude an den erſehnten Gaumengenüſſen ſtürzt in ſich zuſammen wie ein Kartenhaus. Denn beide haben ein Mageei⸗ leiden. Dadurch ſind ſie ängſt⸗ lich und überempfindlich gewor⸗ den. „Sie riechen“, wiederholt der Karl, und ſeine Augen blicken Dazu gehört Mut! — oder: Kleine Heldentat des Alltags Zeichnung von Hans Buhr(Scherl-M) verſchleiert. Inzwiſchen hat der Schorſch ein Hähnchen vor ſich geſtellt uaid die Babett das andere. Mit Meſſer, Gabel und Fin⸗ gern machen ſie ſich die Göckel zurecht und ſchieben ſich die ſaftigen Brocken zwiſchen die Zähne, die das zarte Fleiſch wie Butter zerdrücken. Dem Karl und der Lisbeth ſtehen die Augen wie Salzfäß⸗ chen vor den Höhlen, als ſie zu⸗ ſehen müſſen, wie ein Knochen nach dem anderen abgenagt auf den Tellerrand geſchoben wird. Der Schorſch und die Babett aber kauen, daß ihnen das Fett über das Kinn läuft. So oft ſie ſchlucken, ſchnürts den anderen die Kehle zuſamanen. Als der letzte Flügel, ſäuber⸗ lich vom Fleiſch befreit, beiſeite gelegt wird, ſagt der Karl mit Tränen in den Augen: „Ja, ja, ihr habt halt noch gute Mäge. Euch machts nix aus, daß die Hähncher ein bisje verdorwe ſiei“. „Aber, Karl“, gibt ihm der Schorſch zur Ant⸗ wort,„wie kommſchte dann do druff, daß die Hähncher verdorwe ſein ſollen?“ „Du haſcht doch ſelbſt feſtgeſtellt, daß ſie riechen.“ In den Augen des Schorſch ſteht der Schalk, wie er jetzt antwortet: „Ja, Karl, ich hab zwar behauptet, daß die Hähncher riechen. Aber ich hab doch kei“ Wort devun geſagt, daß ſie ſchlecht riechen. Im Gege⸗ teil, ſie haben ſogar ſehr gut geroche un noch beſſer geſchmeckt.“ Beſuch unerwünſcht Der große heſſiſche Chemiker Liebig konnte bisweilen ſehr grob werden, wenn jemand kam und ihn in ſeiner Arbeit ſtörte. Einmal ſtand er gerade in ſeinem Laborato⸗ rium, das ſich in ſeiner Wohnung befand und war mit einem intereſſanten Verſuch beſchäftigt, als die Glocke ging. Sein Diener war gerade ausgegangen und ſo mußte er ſelbſt nachſehen. Er öffnete die Tür und fand einen Mann, der ihn zu ſprechen wünſchte. Liebig wußte zu⸗ erſt nicht, wie er ſich verhalten ſollte, dann aber Für tüchtige Berühmte Männer bal— bel— bo— bu— en— han— i— li— li— mus— na— ni— ni— ni— o— ras — ri— sen— sme— s0— ta— to— va— z2i. Vor ſtehende Silben ſind ſo in die Figur ein⸗ zutragen, daß ſich waagerecht folgende berühmte Männer ergeben: Grönland⸗ forſcher Italieniſcher Komponiſt Italieniſcher Komponiſt Feldherr des Altertums Ital. Opern⸗ komponiſt (Mephiſto) Bekannter Komponiſt (Verkaufte Braut) Spaniſcher Philoſoph Römiſcher Volkstribun 8(1313—1354) Die mittelſte Senkrechte ergibt bei richtiger Löſung von oben nach unten geleſen, einen bedeutenden Staatsmann der Gegenwart und das Geburtsland desſelben. Das riechende Hähnchen erntenn ſtellte er ſich ſchwerhörig, hielt die Hand an die Ohrmuſchel, und ließ ſich die Frage wieder⸗ holen. Schließlich nickte er verſtehend mit dem Kopf, lächelte und ſagte: „Sie ſind falſch, mein Herr, die Hebamme wohnt zwei Häuſer weiter.“ Dermutung Ein junger Engländer weilte zu einer Zeit am Verſailler Hof, als Ludwig XIV. gerade einen ſehr jungen Mann, den Herrn de Porri, zum Miniſter ernannt hatte. Gleichzeitig lernte er auch die Geliebte des Königs, die damals bereits hochbetagte Frau von Maintenon kennen. Als er nach England zurückkam, wurde der junge Mann von König Wilhelm empfangen und nach ſeinen Eindrücken gefragt. „Das auffallendſte war mir“, erzählte der junge Engländer,„daß der König eine alte Maitreſſe hat und einen jungen Miniſter.“ „Hm“, meinte König Wilhelm darauf,„dem dürfen Sie keine große Bedeutung beimeſſen. So viel mir der König von Frankreich bekannt iſt, macht er von beiden keinen Gebrauch.“ R. H. Nüſſeknacker Silbenrätſel Aus den Silben: a— bas— de— de— de— del— deich— deln — der— dom— ein— en— er— gel— i— ken— lan— leu— mel.— mo— na— na— ne — ne— nie— re— rohr— se— sei— sek— Sel—Isie— ta— te— te— te— then— tor ſind 15 Wörter zu bilden, deren 1. und 3. Buch⸗ ſtabe von oben nach unten geleſen ein Zitat aus Schillers Wallenſtein ergeben: 1. Weibl. Vorname, 2. Reihervogel, 3. europäiſcher Staat, 4. Stoffart, 5. Spitze eines Truppenteils, 6. ſtacheltragendes Säugetier, 7. Tonſtück, 8. Vor⸗ wurf, Rüge, 9. Teil eines Wagens, 10. Früh⸗ lingsblume, 11. Kreisausſchnitt, 12 Schlachtort aus dem Siebenjährigen Krieg, 13. berühmter Wallfahrtsort in der Schweiz, 14. ſpan. Volks⸗ ſtamm, 15. Haustier. R Verwandlungsrätſel Pforte, Ewald, Wiege, Celle, Lehar, Kirſche, Spiegel, Koran, Brett, Kurt, Neuß, Stieglitz, Tränke, Halma, Lagune. Durch Streichen je eines Buchſtabens ſind Wörter anderer Bedeutung zu ſuchen. Die ent⸗ fallenden Buchſtaben ergeben, hintereinander Knbez⸗ eine große Veranſtaltung im Sep⸗ ember. Auflöſungen Auflöſung des Kreuzwortrütſels Waagerecht: 1. Udet, 2. Pein, 3. Ren, 4. Aorta, 5. Oſt, 6. Etikett, 7. Ada, 8. Wut, 9. Arier, 10. Irl, 11. Herne, 12. Ufa, 13. Erna, 14. Sieb.— Senkrecht: 1. Urne, 2. Pott⸗ wal, 4. Aſe, 5. Okarina, 15. Delta, 16. Ito, 17. Naſe, 18. Tun, 19. Teufe, 20. Lohe, 21. Ire, 22. Raab, 23. Ger. Auflöſung des Silbenrätſels 1. Sonnentau, 2. Oie, 3. Remonte, 4. Gehalt, 5. Ereignis, 6. Ninive, 7. Schatulle, 8. Otto⸗ mane, 9. Leierkaſten, 10. Lebertran, 11. Man⸗ ſarde, 12. Anagramm, 13. Naivität, 14. Nutria, 15. Initiative, 16. Chemie, 17. Hinterhand.— Sorgen ſoll man nicht mit ins Bett nehmen. Auflöſung:„Zum 100. Geburtstag Zeppelins“ Man muß nur wollen, daran glauben, dann wird es gelingen. Am Schachbreii Offizielle Mitteilungen des Badischen Schachverbandes im GSg. Bezirk Mannheim Ein Iweizüger Willy May, Waldhof e f 2 . 4. Se, , „ia 4 2 5 d Matt in zwei Zügen Weiß: Kbs, De7, Ta4, Las, bö, Sd7. e7. Bh, d2. 238. 3 Schwarz: Ke4, To4, Ldâ, æ8, Ss4. Bds, do, eö, 13, bö. Löſung Frhr. v. Wardener Weiß: Kei, Dfi, Lhi, Sc7, d5. Th4, Bds, 14, h5. Schwarz: Kis, Sa2, Be?, 23, hs.—2. White⸗to⸗play, ſo nennen die Enaländer im⸗ —— mit unübertrefflicher Schärfe dieſe Problemart. Bisherige Ueberſetzungen kommen an Kürze und Klarheit nicht heran.„Weiß ſpielt“, d. h. beiderſeitiger Zugzwang; für Schwarz, weil wenn am Zuge ſofortige Schädigung erfolgt, Weiß jedoch, weil er keinen Zug hat, um dieſe vorteilhafte Lage aufrecht zu erhalten. In unſerem Falle möchte man... Ss2 be⸗ liebig mit 2. Le4 beenden, aber wie dieſe Stel⸗ lung halten? Des Pudels Kern iſt 1. d3—441 Damit iſt eine völlig neue Lage geſchaffen worden und Schwarz verliert durch Zugzwang: 1.„ Sh4: 2. Dha matt, 1...., Ses 2. Dds matt, 1...., Ke4(das neuentſtandene Fluchtfeld) 2. 15 matt! Aus deutſchen Meiſterkämpfen J. Kieningers Prachtleiſtung Kieninger, Köln Rellſtab, Berlin 1. e2—e4, e7—e6 2. d2—d4, d7—d5 3. SbI—42. Wer dieſe Erwiderung nicht kennt, mag ſie für zumindeſt ſeltſam halten. Ihr Gedanke wird durch Rellſtabs Behandlung herausgeſtellt. 3...., Sg8—f6. Auf andere Züge muß man anders reagieren! Weiß verfügt nun gegenüber der„Normal⸗ variante“ mit 3. Sez über mehrere kleine Vor⸗ teile. Weiß kann ſich nämlich auch mit ſeinem Damenſpringer auf die in der Franzöſiſchen Partie ja zu vermutende kurze Rochade einrich⸗ ten und dem klaſſiſchen Gegenſpiel, beginnend mit es, durch es begegnen. Man wird gleich ſehen, wie die weißen Springer ideale Stellun⸗ gen beziehen können, verteidigend und angrei⸗ fend zugleich. Ueblich iſt auf 3 Sde der Gegen⸗ ſtoß c5. den aber Kieninger genau kennt. Rell⸗ ſtab hätte aber, wenn er ſich nicht darauf ein⸗ laſſen wollte, 3..., Scö!(Schmitts Rezept) an⸗ wenden ſollen, wonach 4. Sis, Stö! 5. e5. Sd7 folgt. Schwarz iſt es dann, der ſich günſtiger als in der Normalvariante ſtellt, denn der Scö ſteht wirkſamer denn der Sds. Eine grundlegende Betrachtung der mit 3. Sdz beginnenden Wen⸗ dungen! 4. e4—e5, Sfö—d7 5. Lf1—d3, c7—c5 6. c2—c, SbsS—c6 7. Sg1—e2! Der Damenſpringer nimmt ſogleich den Wir⸗ kungskreis ſeines Kollegen auf is ein. ...., LfS—e7 8. Sd2—f3, b7—b6 9. a2—a3, a7—a5 10. Se2—14, LeS—a6 11. h2—h4. Vielleicht hatte Rellſtab nicht damit gerechnet, daß der ruhige Poſitionsſpieler die einzige Widerlegung ſeines Aufbgues: entſchloſſener Angriff, nicht anwenden würde. 11..„ Lab da 12. Ddi d3, c5—04 13. Dd3—ez, Sd7—f8 14. Sf4—h5, g7—36. 4 b f 92 n ini La ii. E „ A2 — d e 9 h 15. Sn5—37—! a „Weitberechnet! Der Springer hat nun ohne über Abtauſch⸗ oder Drohmöglichkeiten zu ver⸗ fügen, keinen Rückweg, er erweiſt ſich aber als „gefährlicher Gefangener“! 15...., Kes—d7 16. h4—h5, Th8—38 17. h5—hö, Schwarz hat überhaupt kein Spiel. Er ver⸗ ſucht nach Möglichkeit zu blockieren, die richtige Methode bei mangelndem Gegenſpiel. 18. De3—f4! Die ſtarke weiße Aufſtellung erzwingt bald Linienöffnung und damit die Wiederherſtellung des Anſchluſſes für den Springer an das Gros. 18...., f7—15 19. g2—34, Dds—d7 20. Di4—g8, Le7—ds 21. Lei—35, Lds& 25(Liö6 mußte verhin⸗ dert werden) 22. Sfs Kg5, Scö—d8 23. g4 K 5, g6 5 24. Dg3—13(wunderbares Stellungsſpiel des Deutſchlandmeiſters!) Sds—17 25. Sg5 cf7, Dd/ f7 26. Th1—g1, Kcs—d7 27. Kel—d2, a5—a4 28. Sg7—15, TgzS&gI1 29. Tal XKg1, Sf8—g6 30. Sd5—f6- Kd7—c6 31. Df3—h5, Tas—h8S 32. TZ1—35, Df/—e7. Damit ermöglicht Rellſtab das entſcheidende Qualitätsopfer. Freilich geht etwa kb5ß auch nicht, weil dann das Tauſchmanöver Su7: in⸗ folge der Entfernung des Königs für Weiß günſtig wäre. 3 33. Tg6C7, h74g6 34. Dh5 c g6, De7—i8 35. Dg6ö—g7, Kc6—bßö. Verzweifelt ob des ſchlechten Standes der Schlacht wendet ſich der König ab und verhüllt mit beiden Händen ſein Haupt. 36. Kd2—es(um, wenn nötig, bis es zu ziehen, ein Gegenſatz de. Majeſtäten!) Dis—ds 37. h6—h7, Kb5—c6 38. Dg7—17, aufgegeben, denn nach Des folgt Dss, Kb7, DZ7-—+ nebſt Ses. Ein lehrreicher Bauerngewinn Schmitt, Breslau Kranki, Hamburg 1. d2—d4. Sg8—f6 2. Sgi f3. e7—e6 3. e2—ez, b7—b6 4. Lil—da, Le8—- b7 5. Sbl—d2, d7—d5 6. Das KHind des Bauern/„ oraenenn Des Nickel Löbners Bergacker ſteigt jach an die blaue Linie der Fichten hinan. Schmale, von dichten Hecken beſäumte Querpfade ſtufen das Land und geben dem Berg das Ausſehen einer Terraſſe. Im Miriquido, wo die Erde mächtige Runzeln hat, da war der Bauer ſparſam mit ſeiner Erde und machte ſich in zäher Gene⸗ rationen⸗Arbeit den Berg zunutze. Ueber große Katzenbuckel ziehen die Pferde die blitzende Pflugſchar. Der Bauer ſteht unten an den Holmen, aber die Zugtiere ſind hoch über ihm, ſo hoch, als wollten ſie gradweg in den Himmel ſteigen. Dann iſt es wieder ſo, daß der Bauer den Pflugſterz mit zurückſtrebender Kraft in ſeinen viereckigen Fäuſten hält, als müſſe er das ganze Feldgeſpann vor dem Ab⸗ gleiten bewahren. Der Wind kommt hier oben nie zur Ruhe. Mal pfeift er hart daher, mal kommt er lind und warm, ſpielt mit Gräſern und Blüten, zauſt in den Mähnen der Ackerpferde, rauſcht in den Fichten des Berghauptes. Im Winter ſchaukeln ſich die Krähen in ſeinen Fängen. Im Sommer dudelt die Lerche darin ihr helles Lied, und der Buſſard läßt ſich hoch hinaustragen, ohne einen Flügelſchlag zu tun. Der Nickel Löbner war dem Winde gut. Es mußte wohl ſo ſein, denn der Bergbauer und der Wind lebten ſeither in ſeltener Freundſchaft zueinander. Am Nachmittag des St. Servatius, da die Löbnerin geſegneten Leibes das Bett hütete und die Altenteilerin ab und an nach dem Rechten ſchaute, da hatte der Bauer wieder mancherlei mit dem Winde zu beſprechen gehabt. Die Fäuſte regten ſich langſamer als ſonſt, forderten manch⸗ mal mit energiſchem Ruck, daß die Braunen mitten in der Zeile ſtehen blieben. Dann ſaß der Löbner auf der Sproſſe des Ackergerätes und blickte heimlichen, verſonnenen Blickes hinab auf ſeinen Hof, der ſo winzig wie Seiffener Spielzeug im Tale lag. Da unten mochte es jetzt heiß hergehen. Der Wagen der Kindsfrau ſtand im Hofe, die Pferde wühlten ſchnaufend in der Futterkrippe. Jetzt kam ein Mann aus der Tür des Wohnhauſes, der Knecht Bernhard verließ den Hof raſtloſen Schrittes. Nickel Löbner blinzelte. Heiß ſtrömte ſein Blut. Bernhard kam den Berg herauf—„Hm“ — machte der Bauer und erhob ſich langſam: „jetzt iſt es wohl ſo weit! Hü Lotte— hü!“ Die Pferde ſtemmten die Hufe in den Boden. Langſam ſtieg der Bauer hinter ihnen durch die Zeile. Nicht lange danach ſtand Bernhard neben dem Bauern. Sein Geſicht glühte.„Bauer“ ſagte er und jappte nach Luft,„Bauer—“ da⸗ mit drängte er den Nickel weg vom Ackergerät und nahm die Leine zur Hand,„Ihr müßt gleich runterkommen, Gottes Segen Bauer— Gottes Segen!“ Nun hatte alſo der Knecht die Zügel in der Hand. Nickel Löbner trat von einem Bein auf das andere und ſchob die Hände in die Taſchen. So gleichgültig tat er, und ſogar zu lächeln ver⸗ ſuchte er.„So— alſo wenn du meinſt, Bern⸗ hard—? Und— was ſagt die Kindsfrau?“ „Gar nichts ſagt die Kindsfrau. Aber ſo geht doch Bauer, die Löbnerin tut ſchwer—“ „Tut ſchwer?“ Der Bauer holte tief Atem und tat die Hände ineinander. So ſtand er da, und der Wind, der liebe Wind blies ihm die braunen Haare über die Stirn. Aber dann ging er doch weg von ſeinem Acker. Langſam ging er, als ſchliche er ſich heimlich davon. Als er unten am Birkenanflug den Blicken ſeines Knechtes entſchwand, da vergewiſ⸗ ſerte er ſich, daß niemand es ſehe, und mit einem Mal begann er zu laufen, als wäre der ſchlimme Berggeiſt hinter ihm her. Ein Brauſen und Ziſchen und Toſen war um ihn, als er beim Sturzbach querab ſprang und von Stamm zu Stamm ſein Körpergewicht auf⸗ fing mit den Händen. Nun war die Talwieſe flink zu überſchreiten. Nicht haſtig, nicht ſo, daß irgendwer etwas von ſeiner Erregung ſpüre. Mit langen, weit aus⸗ greifenden Schritten kam Nickel Löbner auf den Hof. Hier taſtete er ſich nun vorſichtig in das Haus. So Gewaltiges vollzog ſich hier— und doch war es ſo ſtill. Die gelbe Katze ſuchte ſich an Nickels Bein anzuſchmiegen. Sollte er ſie fortſtoßen? Nein. Es war ein feierlicher Augen⸗ blick und Nickel bückte ſich und ſtreichelte das Tier mit haſtigen Bewegungen. Die Katze, von ſo viel Liebe angenehm be⸗ rührt, legte ſich lang auf die Seite und begann ein behagliches Schnurren. Nickel horchte nach oben. Ganz ſtill war es im Hauſe, faſt unheimlich ſtill. Plötzlich ſchreckte der Bauer auf. Ein Schrei drang durch die Stille, ein Schrei, der ihm ans Herz griff. Mit wankenden, zitternden Knien erklomm er die knarrende Holzſtiege, horchte er Zeichn.: Edgar John Lodwig linkmonn als„Hexe“ im„faust“ bei den Reichsfestspielen angſtvoll nach der Kammer der Löbnerin. Nun vernahm er ein leiſes Flüſtern. Die Stimme ſei⸗ ner alten Mutter, und die kurzen Befehle der Kindsfrau. Aber was war nun das? Dem Bauern verſchlug es den Atem. Minuten, lange Minuten verſtrichen. Jetzt ſtand er vor der Tür und legte das Ohr an. Ein leiſes, ganz fernes Stimmchen ſchrie. Ein Laut er⸗ klang, den er nie zuvor im Leben vernommen hatte, der ihm das Waſſer verſtohlen in die Augen trieb. Nun legte er die breiten Hände auf die Bruſt und lauſchte dem fernen Klang. Dies ſilberhelle Quäken, manchmal heiſer erſtickend, manchmal ſich überſchlagend, es wuchs und wuchs und der Bauer pendelte den Kopf hin und her und lächelte— Merkwürdig war es, dies Glück. Aus fernen, unerklärlichen Tiefen kam nun dieſer junge Klang näher und näher dieſer Welt. Ein Lebe⸗ weſen ſtieß ihn aus— ſein Kind. Es kamen Schritte nach der Tür. Nickel Löb⸗ 1 ner machte einen Sprung zur Treppe hin. Die alte Löbnerin kam heraus aus der Kammer und eilte auf den Sohn zu. Sie ergriff weinend und lachend ſeine Hände.„Gottes Lieb— Nik⸗ kel— es iſt ein ſtarker Junge!“ „So, ſo—“ ſagte der Bauer und legte ſchnell die Wange auf den ſchönen weißen Kopf der Mutter.„Dank dir, Vater im Himmel—“ Sie ſtanden eine Weile ſchweigend beiſam⸗ men, der Sohn und die Mutter. Dann riß ſich Nickel los von ihr und eilte wortlos die Stiegen hinab. Zu ſeinem Bergacker zog es ihn. Denn es war nun ein unvergleichliches Feiern, jetzt über die ſteilen Hänge zu ſchreiten, den Wind, den lieben, treuen Wind im Nacken— und mit den Blicken den Hof zu ſuchen, den Hof, auf dem endlich das Wunderbare geſchehen war——— Königliche Anfworf Zu Friedrich Wilhelm I. von Preußen kam einmal ein preußiſcher Landadeliger, um ihm eine Bittſchrift zu überreichen. Um ſeinem Geſuch etwas mehr Nachdruck zu verleihen, meinte der Junker: „Majeſtät, mein Großvater und mein Vater haben dem Dienſte Eurer Majeſtät ihr Leben geopfert.“ „Ich werde Euer Geſuch prüfen“, antwortete ihm der König,„und wenn es gerecht iſt, werde ich es bewilligen. Aber das merkt Euch, die Sprache der Toten verſtehe ich nicht.“ R. H, Gespräc lübers Henken Wilhelm Grimm wohnte einmal mit einem Freund einer Hinrichtung bei, bei der der Uebeltäter an Ketten aufgeknüpft wurde. „Was iſt da eigentlich für ein Unterſchied, wenn der Verbrecher an Ketten aufgehängt wird, ſtatt an Stricken?“ fragte Grimm ſeinen Freund. „Das iſt ganz einfach“, erwiderte der,„wenn einer mit Stricken gehenkt wird, bleibt er nur eine Stunde am Galgen und wird dann abge⸗ nommen und beerdigt. Wird er aber mit Ket⸗ ten gehenkt, ſo bleibt er ſein ganzes Leben lang hängen.“ R. EK c2—04, Sbs—d7 7. b2—b3, Lis—dõ 8. Le1—?,—0 9.—0, Dds—e7 10. Sf3—es, Ldo—as. 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 Schwarz hatte dem Weißen Gelegenheit zu einem Idealaufbau gegeben. Kein Wunder, daß er die erſte Gelegenheit ergreifen will, um den Druck auf der Schräge be— 27 auszuſchalten. Der geſchehene Zug iſt aber ein lehrreicher Feh⸗ jer, der einen Bauern koſtet. 11. Lbꝛ)ca3, Ddöca3 12. Ses d7, Stö*d7 13. L45c d5, e4 Kd5, 14. Ddi—c2. Da haben wir die Beſcherung. Da die Zu⸗ zaffung von DXc7 gefährlicher war, entſchloß zich Kranki, den h⸗Bauern zu geben, es folgte demnach 14.... Das—d6 15. Lh7— Kgs—hS 16. I7—15. Die Partie endete noch remis, da der Hamburger das ſchließlich erreichte Endſpiel zäher behandelte. Der lernbegierige Schachfreund möge ſich aber nun klar werden, wie der Vorgang dieſes auch in ähnlicher Form ſchon öfters vorgekommenen Bauerngewinns war. Zunächſt wurde die ſchwarze Dame durch den Tauſch auf as abgelenkt, dann der Siö durch den Tauſch auf d7. Danach öffnete W. mit cds: die c⸗Linie und konnte nun die freigelegten Punkte c7 und 17 gleichzeitig bedrohen. Aus dem Bezirk Mannheim Klubmeiſter des Schachklubs in Waldhof wurde Keller mit 18½ Punkten (von 22 Partien). Die weitere Spitzengruppe ſetzt ſich zuſammen aus Schürz 17½, Fr. Kränzle und Schürz mit je 15, Bickelhaupt 14, Teubert 10, Großkinsky 9 Punkte. In der B⸗Klaſſe ſiegte Spießer mit 8, Eichhorn folgt dichtauf mit 7½, Mehner 6˙½, Schumann 6 Punkte. Hildenbeutel brachte den Sieg in der-Klaſſe an ſich, 13 Zähler hat er erreicht. Weit ab folgen als.—3. Preisträger Herzog und Hirner mit je 8, als Vierter Schel⸗ lenberger 7½, Ruflinger 7 uſw. In Feudenheim gewann Gleißner das Vorgabeturnier. Die gewährten Vorgaben, Bauer, Springer, Turm, je nach Gruppe, konn⸗ ten durchaus nicht immer von den beſten Spie⸗ lern ausgeglichen werden. Das beweiſt die Reihenfolge der Sieger: 2. Kilthau und Müller, 3. Grüßer, Osmer, Stadelhofer und Weinacht, 4. Heger und Schips uſw. Es liegt ein umfangreiches Sommerprogramm vor, das beſte unter den Vereinen des Bezirks Mannheim! Der Auguſt⸗Ueberblick wurde an anderer Stelle veröffentlicht. Die Feudenheimſchule begann wieder mit einem Schülerturnier. 36 Knaben und ſechs Mädchen beteiligen ſich daran mit Eifer. Es wurden bereits gute Leiſtungen gezeigt. An der Spitze ſtehen(nach Verluſtpunkten gerechnet) in der erſten Gruppe O. Bender, Wieſer, in der zweiten Gruppe Hartmann, Laier. Es ſoll mit Schülern Mannheimer Mittel⸗ ſchulen ein Wettkampf ausgetragen werden. Aus dem Feudenheimer Turnier Weiß: Heger Schwarz: P. Müller 1. e2—e4, c7—c5 2. b2—b4(Greco⸗Gambit) d7—d6(die Widerlegung der uralten Spielweiſe beſteht in escb4 nebſt d7—d5!) 3. b4 c eõ, dõ&c5 4. Sg1—f3, a7—a6(beſſer Seö) 5. LfI—o4. SbSs—c6 6. a22—a4, e7—e6 7. Lol—b2, Sg8—e7 8. Sb1—cz. Se7—36(dieſer intereſſante Zug geſtaltet viel in der Partie!) 9. Scz—e2(Weiß hätte früher auf da, vorher os, hinarbeiten ſollen) e6—e5! 10. l12.—h4. LcS—g4 11. Sf3—85. Läßt ſich durch den Angriff auf 17 beſtechen, aber mit Recht: 11...., Sg6—f4!1 12. Sg5 Kf7, DdS—f6 13. St7 h& (is geht nicht wegen Se22 Sf4& g2+ 14. Kel—fi, S882—14 15. Ddi—el, Lg4—h3— 16. Thicha(un⸗ nötig) Si4chs 17. Shs—f7, Diö—fi3 18. St7 Xe5 (warum in aller Welt nicht Sg37). Scö e5 19. Lbꝛ e5, Di3—hI1- 20. Se2—1, Sha 21 21. be1— es!(noch am beſten), S81—f3— 22. Kfl—e2, Sf3.— g1— 23. Ke2—d3(begreiflicherweiſe will Weiß ſich noch nicht mit Remis— Zugwiederholung — zufrieden geben) Tas—d8 24. Le4—d5, Dhi— g2 25. Kd3—c4, Sel—f3 26. Le5—33, Lis—e7 27. e4—e57 Beſſer Kkbs und Weiß ſteht beſſer. 27..., b7—b5-1 28. a4 K b5, a6&bõ 29. Kc4 c b5, Tds d5 30. Tal—as-. — Der letzte Hauch von Mann und Roß! Aber es hilft nichts mehr. 30...., Le7—ds 31. e5—e6(droht e7) Sts—d4- 32. Kb5—a4, Sdd4 cα 33. Tas dsS--(es drohte auch Td4— nebſt Das:) Tdõcds 34. Des xc5, Dg? —as-- 35. Ka4—c3, Sc2—d4— 36. Kb3—b2, Das— b7— 37. Aufgegeben. Eine Kampfpartie, die beiden Gegnern zur Ehre gereicht. Bad. Schachverband im GSB Bezirk Mannheim Mannheimer Schachklub: Wilhelm Burger, Cafée Merkur, N 3, 12. Klubabende: Montag, Mittwoch und Don⸗ nerstag, täglich freier Schachverkehr. „Anderſſen“ Neckarau: R. Reithoffer, Cafe Zeilfelder; Dienstag. Feudenheim: Leiter Paul Müller,„Zum Schwanen“; Mittwoch. Friedrichsfeld: Erich Stofkow:„Zum Löwen“; Samstag. Käfertal: G. Martin, Cafè Zorn; Freitag. Neckarſtadt⸗Oſt: Spieß,„Neckarſchloß“; Mittwoch, Pfingſtberg: Valentin Schmitt;„Zum Pfingſtberg“; Donnerstag. Sandhofen: J. Herbſt; Seckenheim: Dr. Müller, Ilvesheim; Seckenheim; Montag. Waldhof: W. Hild; Kaſino Bopp& Reuther; Freitag. Schwetzingen: Studienrat Bauſch; Gaſthaus„Zum Ritter“; Freitag. Weinheim: Joh, Rieger; Cafe Rheingold; Tonnerstag. „Turnerheim“; Dienstag. Cafe Schladt, Haoptschriftleitet: oi. Wimelm Kattetmonn; verontwortlich för Gestoliong ond Gesomtinholt det Beiloge„Oeutsches leben“: Helmut S cholz; belde in Monnheim. 4 3 5 4 4 2 11 1 — Verlag:u. banner“ A Die ( In dieſe ſchickſalsvi uns wiede 1914 miter mer unver dramatiſch die die We Gerade lungnahme täriſche S ſtellt hat u England in fen könnte. Er erim eingetreten engliſchen des Miniſt dem Unte Hore⸗B reshaushal Beide hätte entſprechen folgenderm der ſich wi ordnet, zer Innern ein Schutz der einſchließli und Häfen Link! verleit