— uguſt 1938 en 10 gung, uge, Motor⸗ aftfahrzeug⸗ iterſchein, beim Roten tiven Dienſt i oder Ss⸗ *X52 mm in pfbedeckung ort der poli⸗ h zu melden t er ſich bei ier Rückkehr zeit an der ſind, rlage eines ichtver⸗ Zeugniſſes bindet nicht oder nicht rafbar und — flichterfül⸗ ffizier⸗ haben oder inſchließlich der neuen e über akti⸗ der Schutz⸗ chsheer und Lichtbilder rlicher Klei⸗ von vorne bindet nicht oder nicht rafbar und polizeilichen Pflichterfül⸗ 8. (in Urlaub) — Chef vom ch für Innen⸗ ipolitik: Dr. und Handel: elmuth Wüſt); Kulturpolitik, chulz; für den Friedrich Karl ib; Vertreter: : Wilh. Ratzel Dr. Hermann die Reſſort⸗ tändiger Ber⸗ n Leers; Ber⸗ : Hans Graf 32.— Sprech⸗ 16—17 Uhr ag).— Nach⸗ 2 rei Gmbo. annheim. .30—12 Uhr Fernſprech⸗Nr. el⸗Nr. 354 21. Schatz, Mhm. eſamtausgabe abe— Die cheinen gleich⸗ über 41 350 über 6 950 über 3 700 III 4 e eld. Ausga f0 n; dur die Woft 31 die 1 am Lauch d Früh⸗Ausgabe A J.55 Wekwalh—5 rlag u. Schriftleitun —— Ausgab— A 310 cheint wöchtl. 12mal. Bezugspreiſe: —————5—— olch—— 9(einſchl. 70,8 11153 95 0 e: Frei Mannheim, R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 35421. Das, Frei Haus monatl. 2,20 RM 50 Pf e as monent 10 A. 30 72 Pf. Beſtell⸗ uzügl. 42 J5 WMfteng Id. ei e nd., beſtebt kein Pf. Träger⸗ nſpr. auf Entſchädigung. 9. Jahrgeng MANNHEIM Millimeterzeile im meterzeile 4 Pf. füllungsort Mannheim. Nummer 366 Die—— F Milimeterzeile im Te tteil 18 Pf. Usſchließlicher Gerichtsſtand: hafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannbeim.— Einzelverkaufspreis 10 Pf Anzeigen: Gefamzamfigae Die—— Millimeterzeile 15. Pf. Die 4geſpalt.—— im Lextteil 60 Pf. M Wf. Echwet ung alt. Millimeterzeile 13% e 4 e einheimer Auggabe: Z0 120e poit,— Zahlungs⸗ und E Woſtſcheckt ontõ: 9235. Mittwoch, 10. Auguſt 1938 annheim. Prag macht in nener wilder Kriegspfochoſe taliens Presse urteilt:„Explosion des ischechischen chauvinismus infolge des Besuches Lord Runcimans“ Luftmarſchall Italo Balbo iſt geſtern in Verlin eingetroffen Teo Frobenius geſtorben Der bekannte Afrikaforſcher war herzleidend DNB Frankfurt a.., 9. Auguſt. Der bekannte Afrikaforſcher Geheimrat Pro⸗ feſſor Leo Frobenius iſt am Dienstag⸗ vormittag in Biganzolo am Lago Maggiore plötzlich verſtorben. Geheimrat Frobenius war ſchon längere Zeit herzleidend. braf Velczeck bei Bonnet Eine Unterhaltung über die Lage DNB Paris, 9. Auguſt. Der franzöſiſche Außenminiſter Bonnet empfing am Dienstag den deutſchen Botſchafter in Paris Grafen Welczeck.— In franzöſi⸗ ſchen Kreiſen erklärt man in dieſem Zuſammen⸗ hang, daß der Beſuch des deutſchen Botſchafters auf die Bitte des Außenminiſters zurückzufüh⸗ ren ſei, daß Graf Welczeck ſich mit ihm über die europäiſche Lage unterhalte. Die Pariſer deutſche Botſchaft teilt am Diens⸗ tagabend mit: Außenminiſter Bonnet hat den deutſchen Botſchafter heute zu ſich gebeten, um ihm ſeine Auffaſſung über die internationale Lage mitzuteilen. In erſter Linie lag dem Außenminiſter anſcheinend am Herzen, das De⸗ menti der franzöſiſchen Regierung über die in der Preſſe behaupteten Lieferungen von Waffen und Entſendung von neuen Freiwilligen nach Rotſpanien zu unterſtreichen. Außerdem hat ſich der Außen⸗ miniſter auch über die Miſſion Lord Runci⸗ mans und die ſudetendeutſche Frage ausge⸗ ſprochen. Daladier bei den fllpenmanövern DNB Paris, 9. Auguſt. Miniſterpräſident Daladier, der erſt am Dienstagmorgen nach Paris zurückgekehrt iſt, verläßt die franzöſiſche Hauptſtadt bereits wie⸗ der am Mittwoch, um ſich in Begleitung des Chefs ſeines Militärkabinetts nach Briancon zu begeben, wo zur Zeit die Alpenmanöver ſtattfinden. Daladier wird dort bis zur Trup⸗ penparade verbleiben, die den Abſchluß dieſer Manöver darſtellt und zu der auch Staatsprä⸗ ſident Lebrun anweſend ſein wird. prag beruſt neue Teuppen ein (ODrahtberichfounseres römischen Verftrefefs) v. L. Rom, 9, Auguſt. Die italieniſchen Zeitungen berichten ausführ⸗ lich über die tagtäglichen Gewalttaten von tſche⸗ chiſcher Seite gegen die Minderheiten, und zu⸗ mal gegen die Sudetendeutſchen. Die geſamte Preſſe ſtimmt dabei in ihren Berichten aus Prag damit überein, daß Prag zweckbewußt eine Kriegspſychoſe ſchaffe. Der Mord in Glaſerwald hat den ſtärkſten Eindruck in der italieniſchen Oeffentlichkeit hervorgerufen. Die Schlagzeilen der Zeitungen lauten:„Blutige tſchechiſche Provokation“,„Verbrecheriſcher An⸗ griff auf Deutſche“,„Exploſion des tſchechiſchen Chauvinismus“. Corriere della Sera“ urteilt:„Die Nervoſität iſt allgemein, die Re⸗ gierungsmaßnahmen tragen dazu bei. Die Ernte Runciman wieder bei ſjodza Plötzliche Konferenz wegen der jũngsien Zwischenjälle (Orahtberichtunsefes pragefVerfrefers) tg. Prag, 10. Auguſt. Lord Runciman begab ſich am Dienstag un⸗ erwartet zu Miniſterpräſident Hodza, obwohl urſprünglich für geſtern eine Zuſammenkunft nicht vorgeſehen war. Ein vom Sekretär Run⸗ cimans herausgegebenes Communiqué moti⸗ viert die Ausſprache mit Hodza damit, daß Lord Runcienan ſich deshalb ins Miniſterprä⸗ ſidium begeben habe,„um mit Hodza die Situation zu beſprechen, wie ſie ſich auf Grund der von ihm erhaltenen Informationen dar⸗ ſtellt, und zu erörtern, welche Schritte zur wei⸗ teren Klärung der ernſten Zwiſchen⸗ fälle der letzten Tage getan werden können“, was Runciman Prag gegenüber zur Sprache gebracht haben ſoll. Lord Runeiman empfing um 17 Uhr die De⸗ legation der SdP unter Führung des Abge⸗ ordneten Kundt, um mit ihr Einzelheiten über das ſudetendeutſche Memorandum zu erörtern. Es iſt anzunehmen, daß bei dieſer Zuſammen⸗ kunft dem Lord von ſudetendeutſcher Seite auch einne Darſtellung der bekannten Zwiſchenfälle gegeben worden iſt. Die Unterredung, an der auch die Mitarbeiter Lord Runcienans teilnah⸗ men,dauerte zwei Stunden. Henry Ford erhält den höchsten deutschen Orden Der deutsche Konsul Kapp aus Cleveland(rechts) überreichte in Begleitung des Detroiter Konsularvertreters Konsul Heiler Henry Ford anläßlich seines 75. Geburtstages das ihm vom Führer verliehene Grohßkreuz des Ordens vom Deutschen Adler. Weltbild(M) muß unter Kontrolle von Gendarmen bis zum 15. Auguſt beendet ſein. Neue Einberufungen, die die Zahl der unter Waffen ſtehenden Ein⸗ heiten verdoppeln ſollen, werden vorbereitet. Die tſchechiſchen Frauen nehmen in den Sokoln Autofahrkurſe. Die militäriſche Ausbildung der Jugend wird eifrig betrieben. Tag und Nacht hält die Fliegertätigkeit an...“ „Tribuna“ meldet aus Prag:„Es muß feſtgeſtellt werden, daß die Miſſion des briti⸗ ſchen Delegierten bisher als völlig unbeabſich⸗ tigte Wirkung nur die Exploſion eines unbe⸗ grenzten tſchechiſchen Chauvinismus zur Folge hatte, der ſich nicht mehr in Reden, ſondern in blutigen Gewalttaten und einer wirklichen Kriegspſychoſe äußert.“„Popolo'Jtalia“ ſchreibt:„Seitdem Lord Runciman in Prag iſt, um ſeinen Oelzweig zwiſchen ſechs im Kampfe befindlichen Völkern zu verteilen, hat ſich die Kriegspſychoſe auf tſchechiſcher Seite bis z um Paroxismus geſteigert, der nur mit der tſchechiſchen Teilmobilmachung vom Mai zu vergleichen iſt, wobei eine Kataſtrophe nur durch die Kaltblütigkeit Deutſch⸗ lands neutraliſiert wurde. „Die Cage iſt unhaltbar“ ſtellen die Kreisleiter der Sdp feſt Drahtbericht unseres Prager Vertreters) ta Prag, 9. Auguſt. Unter dem Vorſitz des Stellvertreters Konrad Henleins, des Abgeordneten Karl Hermann Frank, fand am Dienstag in Prag eine Be⸗ ratung der Kreisleiter der Sudeten⸗ deutſchen Partei ſtatt. Nachdem Abg. Frank in einer kurzen zuſammenfaſſenden Darlegung zu den politiſchen Ereigniſſen der jüngſten Zeit Stellung genommen hatte, berichteten die ein⸗ zelnen Kreisleiter über die Lage und erſtatteten über ihre Tätigkeit Bericht. Aus den Berichten geht hervor, daß die Situation im geſamten ſudetendeutſchen Gebiet, insbeſondere nach den Maßnahmen vom 21. Mai d.., eine allge⸗ meine Verſchärfung erfahren hat, und daß die deutſche Bevölkerung ſich auf das ſtärkſte beunruhigt fühlt. Eine ganze Reihe von Zwi⸗ ſchenfällen, und vor allem der letzte Vorfall in Glaſerwald, wo wiederum ein Sudetendeutſcher ſein Einſtehen für die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung mit dem Leben bezahlen mußte, gab den ſicheren und unwiderleglichen Beweis für die bedenkliche Entwicklung während der vergangenen Woche. Einmütig wurde von allen Kreisleitern der Auffaſſung Ausdruck gegeben, daß durch eine Verſtärkung der beabſichtigten „Sicherheitsmaßnahmen“(die Tſchechen planen bekanntlich eine Verſtärkung der Staatspolizei im Grenzgebiet) der tatſächlich beſtehende Zu⸗ ſtand der Unſicherheit keinesfalls beſeitigt wer⸗ den könne. Nur durch eine grundſätzliche Löſung des Nationalitätenproblems in der Tſchecho⸗ Slowakei könnte der unhaltbar gewordenen Lage ein Ende bereitet werden. Morgen erſt Beiſetzung Oaierles Prag, 9. Auguſt.(HB⸗Funk.) Das Begräbnis des der tſchechiſchen Kriegs⸗ pſychoſe zum Opfer gefallenen ſudetendeutſchen —— ——— „hakenkreuzbanner“ Mittwoch, 10. Auguſt 1958 Arbeiters Paierle wird unter Anteilnahme der ſudetendeutſchen Bevölkerung und der SdP erſt am Donnerstagvormittag in Gutwaſſer, dem Heimatort des Ermordeten, ſtattfinden. Der Trauerzug wird etwa ein Kilometer in Rich⸗ tung des Tatortes Glaſerwald entfernt ſeinen Ausgang nehmen. Die auswärtigen Trauergäſte werden vor der Beerdigung auf dem Marktplatz in Hartmaritz empfangen und zur Trauerſtätte geleitet. lleuer meſſer⸗-Ueberfall auf einen Sudetendeutſchen (Drahtbericht unseres Prager Vertreters) tg Prag, 9. Auguſt Bei Karlsbad kam es, wie heute erſt bekannt wird, in der Nacht auf Montag ebenfalls zu einem ernſten Zwiſchenfall, bei dem das Mit⸗ glied der Sdp, Joſeph Wieſner, durch vier Meſſerſtiche verletzt wurde. nach dem Ueberfall ſogar noch die Frechheit, auf Der Täter hatte eine in der Nähe befindliche Gendarmerieſta⸗ tion in Metzling zu gehen und dort unter Vor⸗ zeigung eines Meſſers zu behaupten, er ſei mit dieſem von Wiesner und deſſen Kameraden, Wollitzer, der ebenfalls mit einem Schlag⸗ ring von den Banditen verletzt wuwe, ange⸗ fallen worden. Der Täter kandidierte bei den im Juni durchgeführten Gemeindewahlen auf einer tſchechiſchen Liſte. Die für ihn abgege⸗ benen Stimmen reichten jedoch nicht aus, um ein Mandat in der neuen Gemeindevertretung zu erreichen. Am Freitag, 12. Auguſt, 11 Uhr, wird im Plenarſaal der Krolloper in Berlin der 12. In⸗ ternationale Gartenbaukongreß mit einer Rede des Reichsminiſters Reichs⸗ bauernführer Darré eröffnet. * Die Eröffnung des Hochlandla⸗ gers bei Königsdorf, an dem 2900 Hitler⸗ jungen teilnehmen, fand am Dienstag durch einen Appell ſtatt, den der Reichsjugendführer Baldur von Schirach abhielt. * Die erſte Nummer der neuen italieniſchen Fachzeitſchrift für Raſſenfragen„Die Ver⸗ teidigung der Raſſe“ hat eine Rekord⸗ auflage von 75 000 Exemplaren erreicht. —32 Dr. Hugo Eckener 70 Jahre alt Dr. Hugo Eckener, der in der zanzen Welt be⸗ kanntè deutsche Pionier der Luftschiffahrt und Betriebsführer des Luftschiffbaues Zeppelin in Friedrichshafen, vollendet heute das 70. Le⸗ (Scherl-Bildarchiv-.) bensiahr. Musik im Rundfunk In ſeiner Rede zur Eröffnung der Funkaus⸗ ſtellung hat Reichsminiſter Dr. Goebbels be⸗ tont, daß im Programm an Stelle der leicht beſchwingten Unterhaltung hochwertige, künſtleriſch fundierte Muſik zu treten habe. Wir werden in Zukunft die edelſten Proben der Tonkunſt hören, in der Akzentverteilung dem Hörer die Kulturziele immer wieder vor Augen führen und ſein feinfühliges Ohr für die großen Werke der Sinfonie und der Opernlite⸗ ratür ſchulen. Die Sender werden beileibe nicht muſikaliſche Doktorarbeiten vortragen oder Werke ſpielen, die von Gelehrſamkeit ſtrotzen. Wir werden deutſche und italieniſche Opern, Meiſterwerke anderer Völker vernehmen, be⸗ kannte Sinfonien in uns aufnehmen und in geruhſamen abendlichen Stunden die ſelig ſtimmende, völkerverbindende Wirkung der breit fließenden Muſik als Stärkung ſpüren! Wir werden neben klaſſiſchen und romantiſchen Werken den Zeitgeiſt vernehmen und feſt⸗ ſtellen, inwieweit die Produktion vorzudringen vermag. Der muſikaliſche Ton muß ſtets an die Seele des Menſchen rühren. Die immer wieder unterſtrichene unverzichtbare Grundforderung, das Beſte zu komponieren und in vollendetſter Form darzuſtellen, iſt im deutſchen Rund⸗ unk ſtets beachtet geblieben! Wem es aus Mangel an innerer Kraft und Eingebung nicht möglich war, Werte zu finden und in Muſik zu 4 dem wurden n Aufträge zuteil. enn die Fundamente, die hier gelegt wurden, müſſen die Zeit überdauern. Unſere Dirigenten Stange, Steiner, Weisbach, Schulz⸗Dornburg, Buſchkötter haben in ihren Programmen zum Beſten der deutſchen Kunſt alte und neue Werke dargeboten; der Bruckner⸗Zyklus, vom Berliner und Leipziger Sender veranſtaltet, war eine Tat! Die Apparate haben ja 130 e Vollſtändig⸗ keit erreicht, daß auch die kleinſten, intimſten Regungen und klanglichen Verzierungen her⸗ vorragend durch den Aether gelangen, daß große, breit ausladende Wagnerklänge durch den Aether luten. 8 Das friſche Klima, das unſerem Rundfunk 50 Sowiettanks vor dem fingeiff Eine neue alarmĩerende Meldung aus dem Fernen Osten DNB Tokio, 9. Auguſt. Eine Meldung von der Grenze mißt einer neuen Bewegung der Sowjettruppen im Nor⸗ den der Schangfeng⸗Höhen große Bedeutung bei, wo die Sowjets anſcheinend einen neuen Ueberfall auf mandſchuriſches Gebiet beab⸗ ſichtigen. Um 16.30 bewegten ſich 50 Sowjet⸗ tanks mit Mannſchaften von Novokiewsk nach Hanſchi, etwa 20 Kilometer nördlich Schanfeng am Südweſtrand der Poſſiet⸗Bay. Nach einem früheren Bericht errichteten die Sowjettruppen Befeſtigungen zwiſchen Hanſchi und dem Ufer. beneralſtabskonferenz in Tokio DNB Tokio, 9. Auguſt. Der japaniſche Kriegsminiſter Itaraki be⸗ rief in der Nacht eine Chefkonferenz ein, an der der ſtellvertretende Kriegsminiſter General Tojo, General Nakamura und Oberſt Sato teilnahmen. Gegenwärtig findet ferner eine eiligſt einberufene Konferenz des ſtellver⸗ tretenden Generalſtabschefs mit ſämtlichen Ab⸗ teilungschefs des Generalſtabes ſtatt. Die Kon⸗ ferenzen dienen der Beſprechung der Lage bei Schangfeng, wo die Sowjettruppen trotz der Verhandlungen mit Moskau auch am Dienstag die Angriffe fortſetzten. In der downing Sreet finden neue Beſprechungen ſtatt London, 9. Auguſt. Miniſterpräſident Chamberlain wurde am Dienstag von einem bekannten Londoner Hals⸗ und Magenſpezialiſten unterſucht und be⸗ handelt. Wie die Preſſe meldet, wird Chamber⸗ lain einige Tage in London bleiben, um die Behandlung fortzuſetzen. Eine erneute Zuſam⸗ menkunft zwiſchen dem Miniſterpräſidenten, dem Außenminiſter und den anderen Miniſtern, die gegenwärtig in London anweſend ſind, fin⸗ det am Mittwoch ſtatt. Lord Halifax empfing am Dienstagnachmit⸗ tag unter anderem Maisky, den ſowjetruſſiſchen Botſchafter in London, und einen Vertreter des japaniſchen Botſchafters zu längeren Un⸗ terredungen. Dieſe Beſprechungen werden in engliſchen politiſchen Kreiſen dahingehend kom⸗ mentiert, daß Halifax zur Zurückhaltung und Mäßigung in dem ſowjetruſſiſch⸗japaniſchen Grenzkonflikt geraten habe. Zu den Kämpfen an der mandſchuriſchen Grenze laſſen ſich die engliſchen Zeitungen u. a. berichten, daß die techniſche Ausrüſtung der Ruſſen der Oſtarmee zwar gut, die Moral der Truppen aber um ſo ſchlechter ſei.„Evening Standard“ meldet z.., daß die im Kampf eingeſetzten Truppen der Roten Armee ſchnell bereit ſeien, ſich zu ergeben, um ſich auf dieſe Weiſe weiteren„Säuberungsaktionen“ der GpPu zu entziehen. Außerdem wurde das Zu⸗ rückziehen im Kampfe mit ſofortigem Erſchie⸗ ßen beſtraft. Ein Komandant einer ſowjetruſ⸗ ſiſchen Tankabteilung ſei von politiſchen Kom⸗ miſſaren vor den Augen ſeiner Truppen erſchoſ⸗ ſen worden, als er erklärt habe, man müſſe die Tanks verlaſſen und ſich zurückziehen. Dieſen Zuſtänden in der Roten Armee wird in London auch die Tatſache zugeſchrieben, daß die ſowjet⸗ ruſſiſchen Truppen bisher trotz ihres großen Einſatzes nur Niederlagen durch die japaniſchen Streitkräfte erlitten haben. 0 fjektar Wald in Flammen Harfei und Wehrmacht halfen den Brand löschen DNB Schwerin, 10. Auguſt. Am Dienstagmittag brach in dem ausge⸗ dehnten Waldrevier des ſüdlich der Landes⸗ hauptſtadt gelegenen Forſts Buchholz ein um⸗ fangreicher Waldbrand aus, deſſen Entſtehungs⸗ urſache bisher noch nicht getlärt werden konnte. Die in dem mit Kiefern beſtandenen Wald⸗ gebiet beſchäftigten Köhler ſahen den Brand durch das Unterholz herankommen und alar⸗ mierten ſofort die zuſtändige Forſtbehörde. In kurzer Zeit waren ſämtliche verfügbaren Hilfs⸗ kräfte zur Belämpfurrig des Waldbrandes alarmiert. Die Motorſportſchule Schwerin des NSͤKͤ traf mit den Dorfbewohnern von Buch⸗ holz und Holthuſen als erſte an der Brand⸗ ſtätte ein und ging an die Eindämmung des Feuers. Im Laufe des Nachmittags folgten dann die noch im Standort Schwerin verfüg⸗ baren Wehrmachtsteile, insbeſondere die Luftwaffe, ferner Angehörige der SA,, des NSKK, ſowie Politiſche Leiter. Durch den heftihgen Wind wurde der Bracid, der ſofort Stangen⸗ wie leichtes Bauholz erfaßt hatte, mit großer Schnelligkeit weitergetrieben. Es gelang jedoch, das gefährdete Dorf Buchholz zu ſchützen. Nach bisherigen Schätzungen dürf⸗ —————— eigen iſt, hat ſich durch die letzten Jahre glän⸗ zend bewährt. Für den paſſionierten Radio⸗ meckerer werden wir kein Programm aufſtellen können; wir wollen auch keineswegs intellek⸗ tuelle Kunſt, hochtrabende Literaturſtunden, wiſ⸗ ſenſchaftliche Kollegs oder irgendeine Muſik von Amts wegen! Wir wollen Unterhal⸗ tung für jene Stätten, ſtillen Winkel und ein⸗ ſame Flecken, die ſi— und opfervoll um ein tieferes Verſtändnis bemühen. Dabei müſ⸗ ſen ſtets zu allen Zeiten unſere Gedanken zur Beſinnung auf die großen, ſubſtanzvollen Werte gerichtet ſein! Der Rundfunk will da vor allem für ein beſſeres Kennenlernen werben, er will geiſtiger und künſtleriſcher Wegbereiter ſein und in ſeiner Weiſe als heimatverwurzelter Fak⸗ tor allen Menſchen dienen! K. V. Kasseler Musiktage 1938 Vom 7. bis 9. Oktober veranſtaltet der Ar⸗ beitskreis für Hausmuſik zum ſech⸗ ſten Male ſeine ijährlichen Muſiktage in Kaſſel. Auch in dieſem Jahr ſoll ein Ueberblick über die Mannigfaltigkeit der Muſizierformen ge⸗ geben werden, wie ſie ſich in der deutſchen Mu⸗ ſikbewegung herausgebildet haben. Chor⸗ und Inſtrumentalmuſik, neue und alte Kompoſition ſoll dabei gleichwertig eingeſetzt werden. Neben einer Stunde mit„Neuer Spiel⸗ und Kammermuſik“, die mit einer Märchenkantate von Ceſar Bresgen und mit neuer Block⸗ flötenmuſik von Karl Marx u. a. bekannt⸗ machen wird, ſteht eine„Alte deutſche Haus⸗ muſik“ unter vorwiegender Verwendung von Blockflöten und Gamben. Dem Klavichord und der Laute ſind eigene Vexranſtaltungen vorbe⸗ halten. Eine„Offene Singſtunde“ faßt die Teil⸗ nehmer zu tätiger Mitarbeit zuſammen. Eine zuuſt uo Abendmuſik“ bringt neben Orgel⸗ muſik Chorwerke von Schütz und J. S. B—— Neu wird dieſesmal hinzutreten eine Veranſtal⸗ tung unter dem Thema„Muſik und Be⸗ wegung“, ein muſikaliſches Laienſpiel nach einer alten Ballade, und ſchließlich die Durch⸗ formung des Abſchlußkonzerts zu einem alle er⸗ faſſenden und alles zuſammenfaſſenden Feſt⸗ ten 30 bis 40 Hektar Waldbeſtand von dem Feuer betroffen ſein. In fiürze Im Rahmen der Nordatlantik⸗Flugerprobung der Deutſchen Lufthanſa flog das Flugzeug —AMlE„Nordmeer“ unter Führung von Flugkapitän Blankenburg am Dienstag wie⸗ derum von Neuyork nach Horta auf den Azoren. Für dieſe ſiebente diesjährige Atlantiküber⸗ quevung wurde eine Flugzeit von 15 Stunden und 14 Minuten gebraucht. — Am Dienstagvormittag brach auf dem Holz⸗ ſeld der AG für Holzintereſſen im Kaiſerhafen in Danzig Großfeuer aus. Mehrere große Holz⸗ ſtapel in der Nähe wurden von den Flammen ergriffen. Es gelang, den Brand auf das Holz⸗ feld zu beſchränken und insbeſondere die be⸗ nachbarten Tanks einer Spiritusfabrik zu ſchützen. * Drei unmittelbar hintereinander angeſetzte Angriffe eines aus 17 Flugzeugen beſtehenden Bombengeſchwaders der japaniſchen Marine belegten Kanton am Dienstagvormittag erneut mit Bomben. abend unter dem Grundgedanken„Reigen des Jahres“, mit neuen Chorwerken, mit Dichtung und choriſcher Bewegung. Im Anſchluß an die Kaſſeler Muſiktage fin⸗ den wie in den Vorjahren wieder„Arbeits⸗ tage für Muſikerzieher und Muſik⸗ freunde“ vom 10. bis 13. Oktober ſtatt, ver⸗ anſtaltet von der Fachſchaft Muſikerziehung in der Reichsmuſikkammer und dem Arbeitskreis für Hausmuſik. Anmeldungen zur Teilnahme an den Arbeitstagen gehen an Frau Katharina Ligniez, Kaſſel⸗Wilhelmshöhe, Kuhbergſtr. 12. Fünfzig deutsche Städte veranstalten Schlollmusiken Eine Umfrage des Deutſchen Gemeindetages hat ergeben, daß etwa fünfzi deutſche Städte Konzerte in Burgen, Schlöſſern, hiſto⸗ riſchen Gärten und Höfen veranſtalten, und zwar finden die Veranſtaltungen den Oert⸗ lichkeiten entſprechend im Sommer und auch im Winter ſtatt. Die Konzerte werden vielfach von Blas⸗ oder ſonſtigen Inſtrumentalorcheſtern dargeboten, daneben wirken vereinzelt auch füh und Tanzgruppen mit. Zu den meiſtauf⸗ geführten Meiſtern dieſer Konzerte gehören Beethoven, Händel, Haydn, Mozarxt und Schu⸗ bert, doch iſt man jetzt auch mehr und mehr dazu übergegangen, Werke zeitgenöſſi⸗ beſtt r Komponiſten zu Gehör zu bringen. Mit⸗ eſtimmend für die Wahl der aufzuführenden Werke ſind oft die akuſtiſchen Verhältniſſe, ſo werden beſonders bei loß⸗ und Burghöfen Kammermuſiken mit vorzüglicher Wirkung auf⸗ geführt, während in anderen Fällen nur die Darbietung von Orcheſterwerken und Chören möglich iſt. Bei den eigentlichen Schloßmuſiken, die in den architektoniſ älen der alten Schlöſſer zur Aufführung gelangen, über⸗ wiegt die Veranſtaltung von Kammer⸗ muſiken. Nach der Umfrage des Deutſchen war in allen Fällen der kün ſt⸗ leriſche Erfolg gewährleiſtet, dagegen war der wirtſchaftliche Erfolt nicht immer geſichert. Zur Förderung des deutſchen Muſikſchaffens S Imunmmumiiimnisimntsminliitiummiunrimummimnlriiinnirimnririmükrinnrimmminmmurnmmnirimuiirmnirtiulinmmiummilmimmiimmirimnurrinkirimmiirnmumnmnnirirultimmiirimmiirmnumvrnuimnmumsrinirrnitimiitimminmmiirimintrmnurmnumimiurinunmimiirrniiirzuuumnuiliimnnurtinniulmmiilirimirrn. A 7 Der nolitisclre Tag Der überraſchende Paläſtina⸗Beſuch des engliſchen Kolonialminiſters MacDonald zeigt deutlich, daß man ſich in London des Ernſtes der Lage wohl be⸗ wußt iſt. Es iſt anzunehmen, daß der Ko⸗ lonialminiſter trotz ſeines kurzen Aufenthal⸗ tes in Geſprächen mit dem britiſchen Ober⸗ kommiſſar Mac Michael und dem Ober⸗ kommandierenden der britiſchen Truppen General Haining Gelegenheit hatte, ſich über die ungeheure Spannung in Paläſtina eingehend zu informieren. Zweifellos dürfte ſich MacDonald dabei aus eigener Anſchau⸗ ung davon überzeugt haben, daß eine be⸗ friedigende Löſung des Paläſtina⸗Problems in abſehbarer Zeit nicht zu erwarten iſt, falls kein grundlegender Wechſel des briti⸗ ſchen Syſtems eintritt. Im Grunde dürfte das in London ſchon ſeit längerer Zeit bekannt ſein. Man ſcheint ſogar ſchon mit dem Ausbruch eines offenen Konfliktes zu rechnen, denn die britiſchen Behörden haben einen Geheimbefehl erlaſſen, nach dem die Frauen und Kinder der eng⸗ liſchen Beamten außer Landes geſchafft wer⸗ den ſollen. Auch der britiſchen Zivilbevölke⸗ rung iſt ein deutlicher Wink gegeben wor⸗ den, den gefährlichen Boden Paläſtinas zu verlaſſen. Angeſichts dieſer Tatſachen wird es immer offenſichtlicher, daß das britiſche Militär heute nicht mehr in der Lage iſt, für den Schutz des einzelnen zu garantie⸗ ren.— Der planmäßig organiſierte Terror der jüdiſchen Banden, der von Woche zu Woche zunimmt, hat die Araber zur ener⸗ giſchen Verteidigung und Gegenwehr ge⸗ zwungen. Es vergeht faſt kein Tag, an dem ſich nicht irgendwelche blutigen Zuſammen⸗ ſtöße ereignen. Nach inoffiziellen Schätzun⸗ gen wurden z. B. allein in der letzten Woche 38 Perſonen getötet und über 70 verwundet. Unter dieſen Opfern befanden ſich auch einige Engländer, was jedoch von den bri⸗ tiſchen Behörden ſtreng geheim gehalten wurde. Da die Araber ſich von den Engländern betrogen fühlen— der Peelſche Teilungs⸗ plan iſt bekanntlich einſtimmig abgelehnt worden— iſt es nicht überraſchend, daß es gerade in der letzten Zeit immer häufiger zu Gefechten zwiſchen arabiſchen Freiſcharen und britiſchem Militär gekommen iſt. Auch über dieſe Tatſache ſchweigt man in Lon⸗ don. In den Paläſtina⸗Berichten der eng⸗ liſchen Blätter iſt immer nur die Rede von einigen„unentwegten“ arabiſchen Banden, obwohl nach objektiven Berichten informier⸗ ter Stellen der 15000 Mann ſtarken briti⸗ ſchen Paläſtina⸗Armee ſeit kurzem eine regu⸗ läre arabiſche Truppe in einer Stärke von 6000 Mann unter der Führung des arabi⸗ ſchen Hauptmanns Djaſin⸗Bey gegenüber⸗ ſteht. Angeſichts ſeiner Erfolge hat die ara⸗ biſche Freiheitsbewegung einen ungeheuren Aufſchwung erfahren. Wenn die Entwick⸗ lung ſo weitergeht, ſo wird es nicht mehr lange dauern, bis der Kleinkrieg in einen offenen Bürgerkrieg übergehen wird. Dies alles wird man Mr. Macdonald zweifellos ſehr deutlich vor Augen geführt haben. Es bleibt abzuwarten, ob man ſich in London entſchließt, aus der bedrohlichen Lage im Jordanland die Konſequenzen zu ziehen: nämlich eine Aenderung ſeiner Paläſtina⸗ Politik vorzunehmen. TIllIlllütiIIAAtttAttistittistAtIIzIuszTsH Astzrnr ſollen zu den 5 Schloß⸗ muſiken weitere Darbietungen ieſer Art treten. Der volksdeutsche Auftrag des Schubert-Bundes Der Schubert⸗Bund Eſſen wird vom 6. bis 24. Auguſt eine Konzertreiſe nach Wien, Budapeſt ins Banat, nach Siebenbürgen und Bukareſt unternehmen. Künſtleriſcher Leiter des aus fünfzig Sängern beſtehenden Chors iſt Pet Mit 5 Po Jan lich dem deutſchen Volks Lied, vornehm⸗ ied, wird den deut⸗ ſchen Whung den im Ausland der Gruß der Heimat dur den Schubertbund überbracht wer⸗ den. Es wurden vorwiegend die Silcherſchen Natur des Volksliedes am beſten gerecht wird. Bearbeitungen gewählt, deren fe ge Satz der Die weiteren Chöre werden mat, deutſches Sagengut und deutſche behandeln. ie Themen hHei⸗ Arbeit Der Chor des Schubert⸗Bundes wird der Reihenfolge nach in 8¹ enden Orten u konzertieren: alten ſchwäbiſchen Siedlung Neupetſch, var, Hermannſtadt, Helta ien, Budapeſt, 04 einer emes⸗ Mediaſch, einer klei⸗ u nen deutſchen Siedlung, Schäßbur„Kronſtadt, Roſenau und Bukaref 5 Alljährlich Lamprechtshauſener Weiheſpiel. An den Aufführungen des Lamprechtshauſener Weiheſpiels, das der Erin⸗ nerung an die großen Opfer, die die Oſtmark für die Befreiung bringen mu iſt, o0 haben bisher insgeſamt 20 Sgenoſſen teilgenommen. Der vierten Aufführung wohnte u. a. auch der Gauleiter von Niederdonau, Dr. Jury, bei, Beſonders ſtark war die Teilnahme aus dem Altreich. Der Reichsſender Wien wird Ausſchnitte aus dem Spiel, der Reichsſender München das ganze Spiel übermitteln. Das Weiheſpiel wird nach weiterer Ausgeſtaltung des und des Zuſchauerraums eine ſtändige jährlich während der Gedenktage inrichtung werden und all⸗ in Szene gehen. 4 Am m Sdwp und zel Pai Er wird der SdP werden ce erhobener zig Ortst danken fi das gefäl das er g gruppen! Volk Gro Ein M licher Sie einzige S dem Bod⸗ wollte. 2 fragt, ob jenigen, Nationalſ für dieſe Weg in Auf dieſe der Blut Verantwo Sudetenle geſchehen geſtorben. des Reich Das Höch iſt ſein L ſes Opfe für ande: ſtehen. D das binde Block. Allerdin deſt zu ve bei ſo viel draußen; ebenfalls ändern ſie tſchechiſche Idee der Kreiſen in kratie ſoen ſchen“ get Nicht das der bluta ihn jenſeit ſich in der ſchwiſterlie Kraft dem bedrückend ſtemmt. E chiſche Ter nismäßig hatte. Ve die Haltu jüdiſcher( Lump, deff tretener O weh, dem Aber da d jammern Judentum aber, wo ſ ror ſtehen kleinen Qu lungen, vo müſſen— man ſich f ſteigt, dan tung, einen kungspolit von den Deutſchen, geſſen, daf mit brutal len, was il gaukelt“. S len nicht Traumgebi will, daß bedeutet. Ueber al nicht mehr. zuviel Unr⸗ ſo plötzlich ſchen Er groß in de ſtellt wird. haften Me ſchuldbar z in national Taſchenmeſ Menſchen einmal die niſſe ſtudie ſchlag nach die Wurzel wenn man muß man ꝛ ſich leicht in Gewiß, geſchickt. guten Will wirklich ſei Regelung d zuführen. getroſt ent, ſteht ja da daß man ſ uſt 1958 „Beſuch niſters man ſich wohl be⸗ der Ko⸗ Aufenthal⸗ hen Ober⸗ ſeem Ober⸗ Truppen hatte, ſich Paläſtina los dürfte Anſchau⸗ eine be⸗ Problems harten iſt, des briti⸗ don ſchon an ſcheint es offenen britiſchen lerlaſſen, der eng⸗ hafft wer⸗ zilbevölke⸗ zben wor⸗ iſtinas zu chen wird britiſche Lage iſt, garantie⸗ te Terror Woche zu zur ener⸗ wehr ge⸗ g, an dem uſammen⸗ Schätzun⸗ ten Woche erwundet. ſich auch den bri⸗ gehalten ngländern Teilungs⸗ abgelehnt d, daß es häufiger reiſcharen iſt. Auch in Lon⸗ der eng⸗ Rede von Banden, nformier⸗ ken briti⸗ ine regu⸗ tärke von es arabi⸗ egenüber⸗ die ara⸗ igeheuren Entwick⸗ icht mehr in einen rd. Dies weifellos aben. Es London Lage im tziehen: aläſtina⸗ IIl“ —————— Schloß⸗ lrt treten. a9 6. bis 24. Budapeſt Bukareſt des aus t Peter vornehm⸗ den deut⸗ Gruß der acht wer⸗ lcherſchen Satz der cht wird. men Hei⸗ Arbeit t⸗Bundes en Orten ſch, einer „Temes⸗ iner klei⸗ kronſtadt, uſener gen des zer Erin⸗ Oſtmark idmet iſt, sgenoſſen wohnte nau, Dr. eilnahme ien wird e ln. Das eſtaltung ims eine und all⸗ n Szene 4 „hakenkreuzbanner“ mittwoch, 10. Auguſt 1958 Wir nehmen Abſchied von Wenzel Paierle Mannheim, den 10. Auguſt Am morgigen Tage wird das Mitglied der Sdo und das jüngſte deutſche Blutopfer, Wen⸗ zel Paierle, ſeinen Weg zum Grab antreten. Er wird nicht allein ſein. Fünfzig Ortsgruppen der SdP werden ihn auf ſeinem Weg begleiten, werden an ſeinem Grabe ſtehen und ihm mit erhobener Hand den letzten Gruß geben. Fünf⸗ zig Ortsgruppen werden ihm mit ihren Herzen danken für ſeine Treue, für ſein Eintreten für das gefährdete Deutſchtum im Sudetenland, für das er geſtorben iſt. Und neben dieſen Orts⸗ gruppen wird im Geiſt das ganze 75-Millionen⸗ Volk Großdeutſchlands an ſeinem Sarge ſtehen. Ein Meſſer iſt aufgeblitzt und hat mit töd⸗ licher Sicherheit dieſen Mann getroffen, deſſen einzige Schuld es war, daß er als Deutſcher auf dem Boden ſeiner Väter lebte und weiter leben wollte. Ihn und ſeine Eltern hat niemand ge⸗ fragt, ob er 1919 Tſcheche werden wollte. Die⸗ jenigen, die nach dem Kriege einen künſtlichen Nationalſtaat ſchaffen wollten, hatten kein Ohr für dieſe Menſchen, die damals bereits ihren Weg in das Deutſche Reich antreten wollten. Auf dieſe„Nationengründer“ fällt mit ein Teil der Blutſchuld, auf ſie fällt mit ein Teil der Verantwortung für das, was in letzter Zeit im Sudetenland geſchah und was vielleicht noch geſchehen wird. Wenzel Paierle iſt nicht umſonſt geſtorben. Jeder Tropfen Blut, der im Dienſte des Reiches vergoſſen wird, fließt nicht umſonſt. Das Höchſte, was ein Menſch einſetzt im Kampf, iſt ſein Leben, und wenn er es verliert, iſt die⸗ ſes Opfer die heilige Verpflichtung für andere, für ihn und ſeine Sache einzu⸗ ſtehen. Denn es iſt eine eigene Sache um Blut, 3 bindet und das zuſammenſchweißt zu einem lock. Allerdings, man muß das fühlen oder zumin⸗ deſt zu verſtehen verſuchen. Und da hapert es bei ſo vielen. In einem Großteil der Weltpreſſe draußen z. B. regiſtrieren ſie ſelbſtverſtändlich ebenfalls den Tod dieſes Mannes. Aber hier ändern ſich die Vorzeichen. Er fiel nicht einem tſchechiſchen Emigranten zum Opfer, ſondern der Idee der Verhetzung, die von reichsdeutſchen Kreiſen in die„in der tſchechiſchen Muſterdemo⸗ kratie ſo wunderbar aufgehobenen Sudetendeut⸗ ſchen“ getragen wurde. So ſieht das dort aus. Nicht das Blut entſcheidet dort mehr, ſondern der blutarme Begriff„Demokratie“, wie man ihn jenſeits unſerer Grenzen verſteht. Man fühlt ſich in der Tſchecho⸗Slowakei gewiſſermaßen ge⸗ ſchwiſterlich verbunden, die ſich ja mit aller ihrer Kraft dem Geiſt des Pangermanismus und der bedrückenden Macht der Diktatur entgegen⸗ ſtemmt. Es iſt doch erſtaunlich, daß all der tſche⸗ chiſche Terror der letzten Monate ein ſo verhält⸗ nismäßig kleines Echo in der Auslandspreſſe hatte. Vergleichen wir nur einen Augenblick die Haltung jener Zeitungen, wenn irgendein jüdiſcher Großſchieber Deutſchland verläßt, ein Lump, deſſen einzige Strafe nur ein raſch ange⸗ tretener Ortswechſel iſt. Das tut ihm ja nicht weh, denn Juda iſt ja nirgendwo daheim. Aber da drücken ſie auf die Tränendrüſen und jammern los von der Verfolgung des armen Judentums in Deutſchland. Im Sudetenland aber, wo ſeit Jahren ſchon Menſchen unter Ter⸗ ror ſtehen— wir erinnern nur an die vielerlei kleinen Quälereien und an körperliche Mißhand⸗ lungen, von denen wir beinahe täglich melden müſſen— hier iſt man großzügig. Und wenn man ſich ſchon zur größeren Aufmachung ver⸗ ſteigt, dann immer wieder nur mit der Behaup⸗ tung, einem Frieden— lies Verſailler Unterdrük⸗ kungspolitik— ſichern zu müſſen, der eben wieder von den Deutſchen bedroht wird,„von den Deutſchen, die nach den Sternen greifen und ver⸗ geſſen, daß ſie einen Krieg verloren, und die mit brutaler Gewalt alles das durchſetzen wol⸗ len, was ihnen in ihren ſchönſten Träumen vor⸗ gaukelt“. So ſchreiben ſie dort drüben. Sie wol⸗ len nicht wiſſen, daß unſer Ziel kein leeres Traumgebilde iſt, ſondern daß Volk zu Volk will, daß Deutſchſein uns eine Verantwortung bedeutet. Ueber alle die Dinge hinweggehen können ſie nicht mehr. Dazu iſt zuviel Blut gefloſſen und zuviel Unrecht geſchehen. Sie kommen zwar jetzt ſo plötzlich mit der alten deutſch⸗tſchechi⸗ ſchen Erbfeindſchaft, die auf einmal groß in den ausländiſchen Zeitungen herausge⸗ ſtellt wird. Warum das? Um eben dieſe grauen⸗ haften Mordtaten tſchechiſcher Banditen ent⸗ ſchuldbar zu machen, um darzulegen, daß ja nur in nationaler Ueberbegeiſterung ein Mörder ſein Taſchenmeſſer zückt und er auf einen wehrloſen Menſchen losgeht. Und ſelbſt diejenigen, die einmal dieſes Grenzland und ſeine Verhält⸗ niſſe ſtudiert haben, kommen nur mit dem Vor⸗ ſchlag nach halben Maßnahmen. Dem Uebel an die Wurzel zu gehen, trauen ſie ſich nicht. Denn wenn man einmal ein Uebel ausrottet, dann muß man dies überall tun. Und ſo könnte man ſich leicht ins eigene Fleiſch ſchneiden. Gewiß, man hat Lord Runciman nach Prag geſchickt. Wir haben keine Veranlaſſung, am guten Willen dieſes Mannes zu zweifeln, der wirklich ſein Beſtes tun will, um eine gütliche Regelung dieſer brennenden Streitfragen herbei⸗ zuführen. Wir können ſeiner Entſcheidung auch getroſt entgegenſehen, denn auf unſerer Seite ſteht ja das Recht. Wer aber garantiert uns, daß man ſeine Entſcheidung auch befolgt? Er Cuſtmarſchall Italo Balbo in Berlin Generalfeldmarschall Gõring empfing seinen Gast auf dem Fliegerhorst Staaken DNB Berlin, 9. Auguſt. Am Dienstagnachmittag um 17.20 Uhr landete der Gaſt des Reichsminiſters der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeld⸗ marſchall Göring, der italieniſche Luftmar⸗ ſchall und Gouverneur von Libyen, Italo Balbo, von Tripolis kommend, im Flieger⸗ horſt Staaken, wo die Reichskriegsflagge und die italieniſche Flagge an zwei hohen Maſten gehißt waren. Marſchall Balbo wurde begleitet von General Brigandi. Zum Empfang hatten ſich einge⸗ funden Generalfeldmarſchall Göring, der ita⸗ lieniſche Botſchafter Attolico, der Königlich⸗ Italieniſche Luftattache General J. H. Liotta, ferner Staatsſekretär der Luftfahrt, General der Flieger Milch, der Chef des Generalſtabs der Luftwaffe, Generalleutnant Stumpff, Ge⸗ neral der Flieger Keſſelring, der Komman⸗ dierende General und Befehlshaber der Luft⸗ waffengruppe 1 ſowie zahlreiche Amtschefs im Reichsluftfahrtminiſterium und Vertreter der Generalität der deutſchen Luftwaffe ſowie vom Auswärtigen Amt Unterſtaatsſekretär Woer⸗ mann. Auf dem Rollfeld hatte ein Ehrenbataillon der Luftwaffe Aufſtellung genommen. Balbos Ma⸗ ſchine, eine dreimotorige„Savoi 79“, rollte bis an den rechten Flügel des Ehrenbataillons her⸗ an. Als der Marſchall die Maſchine verließ, wurde er von Generalfeldmarſchall Göring aufs herzlichſte begrüßt. Nach der gegenſeitigen Vor⸗ ſtellung der Begleitung erſtattete der Komman⸗ dant des Fliegerhorſtes Staaken, Oberſtleutnant Trauttvetter, die Meldung und Italo Balbo und Generalfeldmarſchall Göring ſchrit⸗ ten die Front des Ehrenbataillons ab. Das Muſikkorps ſpielte einen Marſch und dann zu Ehren des Gaſtes die Giovinezza und die Königshymne. Der Generalfeldmarſchall begab ſich darauf mit ſeinem Gaſt zum Hotel„Kaiſerhof“. Am Abend gab der Generalfeldmarſchall ſeinem ita⸗ lieniſchen Gaſt einen Empfang. Am Mittwochvormittag um 10.25 Uhr wird Luftmarſchall Italo Balbo am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz niederlegen, um ſich dann zur Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Berlin zum Oberbürgermeiſter und Stadt⸗ präſidenten Dr. Lippert ins Berliner Rathaus zu begeben. Der Schöpfer der„Blauen Waffe“ ltalo Balhos Leben— ein Kampf für ltalien rd. Berlin, 9. Auguſt Als Benito Muſſolini am 28. Oktober 1922 an der Spitze ſeiner Schwarzhemden in die Ewige Stadt einzog, marſchierte an ſeiner Seite ein 27jähriger Mann, einer der vier Quadrumvirn des denkwürdigen Marſches auf Rom: Italo Balbo. In dieſer Stunde fie⸗ len die Würfel über das zukünftige Schickſal Italiens. Sie endete mit der Machtergreifung des Faſchismus. Trotz ſeines jugendlichen Alters gehörte Balbo, der als Generalſtabschef der Schwarz⸗ hemden die verantwortungsvollſte, aber auch ſtolzeſte Aufgabe des Marſches auf Rom zu er⸗ füllen hatte, zu den älteſten Gefährten des Duce. Aus dem heißblütigen Abenteurer und tollkühnen Draufgänger hatte ſich in den Jah⸗ ren des Kampfes um die Gewinnung des italie⸗ niſches Volkes für die faſchiſtiſche Idee eine hervorragende Führerperſönlichkeit entwickelt, in der ſich Mut und Entſchloſſenheit mit Weit⸗ blick und Verantwortungsbewußtſein verein⸗ ten, die ſich ebenſo durch ſoldatiſche Diſziplin wie organiſatoriſches Genie auszeichnete. Daß er Schwert und Feder von jeher mit gleicher Gewandtheit zu führen verſtand, be⸗ wies er ſchon in früheſter Jugend. Bereits mit 14 Jahren erwarb er ſich in ſeinem Heimatort Quarteſana in der Provinz Ferrara, wo er am 6. Juni 1896 geboren wurde, die journaliſtiſchen Sporen. Als Ricciotto Garibaldi 1910 in Al⸗ banien einen— allerdings geſcheiterten— Auf⸗ ſtand gegen die Türken verſuchte, meldete ſich Italo als Freiwilliger. mals 14jährigen vielleicht zurückgewieſen, aber Balbo, nach ſeinem Alter befragt, erklärte un⸗ verfroren: 20 Jahre. Man hätte den da⸗ 3 Tapferkeitsmedaillen ſprechen für ihn Und wieder wurde er Journaliſt, betätigte ſich als republikaniſcher Volksredner und be⸗ trieb nebenbei in Ferrara wiſſenſchaftliche Stu⸗ dien. Im Weltkriege zeichnete ſich Balbo zu⸗ nächſt als Alpenjäger, dann als Flieger aus; nicht weniger als 3 Tapferkeitsmedaillen zeu⸗ gen für ſein Kämpfertum. Während des Krie⸗ ges, im Jahre 1915, führte ihn auch der Zufall zum erſten Mal mit Muſſolini zuſammen. Als Reſerveoffizier entlaſſen, bezog Balbo die Univerſität Florenz, wo er die Würde eines Doktors der Sozialwiſſenſchaften erlangte. In den folgenden Jahren des Niederganges Ita⸗ liens, des politiſchen und wirtſchaftlichen Ver⸗ falls, auf deſſen Trümanern der Bolſchewismus zu triumphieren drohte, reifte in dem jungen Patrioten der Entſchluß, aktiv in das poli⸗ tiſche Tagesgeſchehen einzugreifen. Bedin⸗ gungslos verſchrieb er ſich der faſchiſtiſchen Be⸗ wegung, die damals von Mailand aus ihren Siegeszug durch Oberitaliem antrat. Tag für Tag zog Balbo durch ſeine Heimatprovinz Ferrara, wo ſeine mitreißenden Appelle, ſeine eindringlichen Reden, vor allem aber auch ſein perſönliches Beiſpiel Tauſende und aber Tau⸗ ſende aus der Verſtrickung liberaliſtiſcher und marxiſtiſcher Wahnideen riſſen und dem Duee als Stoßtruppe eines neuen Italiens zuführ⸗ ten. Nach zwei Jahren war die Eroberung Ferraras durch den Faſchismus bereits voll⸗ endet. 1921 ernannte Muſſolini den erfolgrei⸗ chen Faſcio⸗Sekretär zum Inſpektor der Mi⸗ liz, ein Jahr ſpäter zum Oberkommandieren⸗ dem in Norditalien. Raſch entſtand aus den Schwarzhemden⸗Organiſationen ein ſchlagkräf⸗ tiges Kampfinſtrument mit militäriſcher Diſzi⸗ plin, dem Duee in ſteter Einſatzbereitſchaft und Treue verſchworen. Nach der Machtergreifung durch den Fa⸗ ſchismus trat Balbo, inzwiſchen zum Gegieral iſt ja ſchließlich nur Berater. Und es wäre bei Gott nicht das erſtemal, daß man um eine un⸗ bequeme Entſcheidung mit allen möglichen Aus⸗ flüchten herumzukommen verſucht. Da hilft doch alles ſo hübſch zuſammen in den Muſterdemo⸗ kratien, da wird ein bißchen Wind in den Zei⸗ tungen gemacht, eine Geſchichtsklitterung los⸗ gelaſſen, da wird am Wort gedeutelt, und ſchließlich bleibt alles beim alten. Die tſche⸗ chiſche Regierung hat ſchon ſoviel verſprochen und nicht das geringſte gehalten. Daß wir hier doch langſam etwas ſkeptiſch geworden ſind, muß man uns ſchon entſchuldigen. Wir haben es auch aufgegeben, uns an die vernünftigen und einſichtigen Kreiſe innerhalb der Tſchecho⸗Slowakei zu wenden und ſie auf das Unmögliche der tſchechiſchen Haltung auf⸗ merkſam zu machen. Wenn ſolche Kreiſe über⸗ haupt noch exiſtieren, dann ſind ſie mundtot ge⸗ macht durch den glühenden Haß einer Schicht, die befangen iſt in dem gefährlichen Traum, aus einem kleinen Volk mit Hilfe fremder Grup⸗ pen eine Nation machen zu wollen, und die die⸗ ſen Traum, der am Verrinnen iſt, zur Wirklich⸗ keit zwingen will durch Terror. Dieſen Men⸗ ſchen Vernunft zuzureden, iſt unmöglich. Der tſchechiſche Nationalſtaat iſt ein Traum, und nicht die blutgebundene Zuſammengehörigkeit des Deutſchtums, das gerade in der Zeit der harten Bedrückung erſt recht zuſammengeſchweißt wird. Mögen ſie dort drüben unſere Volks⸗ genoſſen ſchlagen, mögen ſie ſie töten, weichen wird keiner. Die Blutzeugen verpflichten, und das Opfer eines Wenzel Paierle macht die Ver—⸗ pflichtung noch größer. Das iſt unſere tröſtliche Gewißheit am morgigen Tag, am Grabe dieſes füngſten Opfers für Deutſchland. Dr. W. Kicherer. der Miliz befördert, 1924 als Abgeordne⸗ ter in die italieniſche Kammer ein. Im Jahre darauf berief ihn Muſſolini zum Unterſtaats⸗ ſekretär im Wirtſchaftsminiſterium. Als der Duce jedoch den Aufbau einer neuen italieni⸗ ſchen Luftwaffe in Angriff nahm, eröffnete ſich für den einſtigen Fliegeroffizier des Weltkrie⸗ ges erſt jenes Tätigkeitsfeld, auf dem er ſich die größten Verdienſte und den höchſten Ruhm erwerben ſollte. Zunächſt als Staatsſekretär, ab 1929 als verantwortlicher Luftfahrtminiſter ſchuf er jenes ſtolze Inſtrument der„A ran a azzurra“, der„Blauen Waffe“ Italiens, die heute nach Stärke, Leiſtungsfähigkeit und techniſcher Vervolltommnung zu den beſten der Welt gehört. Balbo, der„Ritter ohne Furcht und Tadel“, wurde für Italiens flugbegeiſterte Jugend zum Vollender des Inbegriffes heroi⸗ ſchen Mannestums. Waren fliegeriſche Spitzenleiſtungen früher nur Einzeltaten kühner Piloten, zeigte Italo Balbo zum erſten Male einer ſtaunenden Welt den Maſſeneinſatz von Jagd⸗ und Bombenma⸗ ſchinen zu Langſtreckenflügen. Mit gan⸗ zen Geſchwadern brauſte er über Südeuropa, um⸗ flog das Mittelmeer und das Schwarze Meer. Im Jahre 1929 überwanden 12 italieniſche Kriegsflugzeuge unter ſeiner Führung den Südatlantik. Vier Jahre ſpäter flog Balbo mit einem Geſchwader von 24 Marine⸗Flug⸗ zeugen von Ortebello über Irland nach Neuyork und wieder zurück nach Rom. An der Spitze ſeiner Getreuen durfte Balbo damals durch den Triumphbogen des Kaiſers Konſtantin in Rom einziehen, eine Ehre, die ſeit Jahrhunderten keinem ſiegreichen Feldherrn mehr widerfahren war. der italieniſchen Luftwaffe und überreichte ihm die Goldene Tapferkeitsmedaille. Und dann in Cibnen Als der Duce im Zuge einer„Wachablöſung“ innerhalb der faſchiſtiſchen Regierung 1933 das Luftfahrtminiſterium ſelbſt übernahm, erhielt Marſchall Balbo eine nicht minder ſchwere und verantwortungsvolle Aufgabe. Nach der Nieder⸗ werfung der letzten Rebellen durch Graziani in Italiens nordafrikaniſchem Kolonialbeſitz ſollte in Libyen und Tripolitanien ein gewaltiges Aufbauwerk begonnen werden. Kein anderer ſeiner nächſten Mitarbeiter ſchien Muſſolini für die Durchführung dieſer weitreichenden Pläne geeigneter zu ſein als der Mann, der vor der Machtergreifung ſeine Kampfformationen orga⸗ niſiert, der Italiens Luftwaffe geſchmiedet und ſich als einer der zuverläſſigſten und tatkräftig⸗ ſten Faſchiſten erwieſen hatte. Italo Balbo leiſtete auch als Generalgouver⸗ neur von Libyen ganze Arbeit. Aus einer troſt⸗ loſen, verarmten, unfruchtbaren und dünn be⸗ ſiedelten Kolonie entwickelte er das„vierte Ufer“ Italiens, das Fundament des ſpä⸗ teren Imperiums. Straßen und Wege erſchloſ⸗ ſen das Hinterland, Kanäle und Bewäſſerungs⸗ anlagen verwandelten öde Sandflächen in blü⸗ hende Kulturen, überall erſtanden Siedlungen, Schulen, Verwaltungsgebäude und Krankenhäu⸗ ſer. Flugplätze, Häfen und zahlreiche militäri⸗ ſche Anlagen machten Libyen zugleich zu einem weſentlichen Faktor der ſtrategiſchen Sicherung des Imperiums. Es iſt unmöglich, in Einzel⸗ heiten dieſes erfolgreiche Werk zu ſchildern, durch das es Balbo in wenigen Jahren gelang, nicht nur die erſt widerſttebende eingeborene Bevölkerung reſtlos für die italieniſche Herr⸗ ſchaft zu gewinnen und dem Faſchismus die Freundſchaft der iſlamiſchen Welt zu ſichern, ſondern dieſes Kolonialreich auch zu einer ungeahnten Blüte zu führen. Nirgendwo können die Taten und Leiſtungen eines Mannes, der ohne Vorbilder und ohne materielle Vorausſetzungen gigantiſche Auf⸗ gaben anzupacken und zu löſen verſtand, beſſer chr RASIERCRENHE Lrobe Tube 50 pfennig gewürdigt werden, als im befreundeten natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland. Wenn Marſchall Italo Balbo daher jetzt zu ſeinem erſten offi⸗ ziellen Beſuch in Berlin eintraf, bedarf es keiner beſonderen Betonung, mit welch' aufrichtiger Bewunderung und herzlicher Freude das deut⸗ ſche Volk ihn begrüßt. EdUord Funk. fjört heute abend die f) bei ihrer Reichsſendung von 20.15—22 Uhr DNB Berlin, 10. Auguſt. „Laßt doch der Jugend ihren Lauf“, ſo heißt die Reichsſendung„Stunde der jungen Nation“ (über den Reichsſender Berlin) am 10. Auguſt von 20.15 bis 22 Uhr. Mit einem öffentlichen und geſelligen Abend unter Mitwirkung des Stabsmuſikzuges des Gebietes Thüringen ſowie des Bannorcheſters 109 Karlks⸗ ruhe, der Rundfunkſpielſcharen der HI Ber⸗ lin, Frankfurt, Hamburg, München, Saarbrük⸗ ken und Danzig wird die H8 die Erfahrungen, die ſie auf dem Gebiet der unterhaltfamen und geſelligen Sendungen gemacht hat, unter Be⸗ weis ſtellen. 30 Muſſolini ernannte ihn zum Marſchall — „Bakenkreuzbanner“ Mittwoch, 10. Guguſt 1938 Die Großſchlacht der fönige und damen Glänzender Absdiluß der deutschen Schachmeisterkãmpfe in Bad Oeynhausen Von dem noch Bod Oeynhausenentsondten leiferf def schochecke des„Hokenkreuzbaonner“) H. Mannheim, 10. Auguſt. Wir befinden uns heute in einer Welt voller Spannungen. Es ſind Kräfte am Werk, die mit allen Mitteln die Menſchheit in Unruhe verſetzen und ſchließlich iar Abenteuer von un⸗ abſehbaren Ausmaßen hineinlavieren wollen. Da war es doppelt angenehm, an einem nicht minder energiegeladenen, aber durchaus fried⸗ fertigen Kampfe teilzuhaben, wie das jetzt der Vergangenheit angehörende deutſche Schach⸗ turnier in Bad Oeynhauſen geweſen iſt. Die Wahl des Kampfortes zeigt, daß der veranſtaltende Großdeutſche Schachbund ſeinen Könnern die beſten Bedingungen bieten wollte. Zum Schachſpielen braucht man Konzentration der Gedanken, daher Ruhe und annehm⸗ bare, wenn nicht ſogar naturſchöne Umgebung. Eine Partie eines ſolchen Turniers, in wel⸗ chem ſich die beſten deutſchen Schachſpieler um den Titel eines deutſchen Schachmeiſters be⸗ werben, dauert durchſchaittlich ſechs Stunden. In dieſem Zeitraum leiſtet der Spieler natur⸗ gemäß das Menſchenmöglichſte, denn ein Nach⸗ laſſen würde doch nur dem Gegner zugute⸗ kommen. So bietet der Kampf am Schachbrett ſchon äußerlich etwas einzigartiges. Man muß ſchon gute Nerven haben und ſie für die Dauer des Turniers bewahren, um durchzuſtehen. Die Komponente jedes Kampfſpiels, Einſatz⸗ bereitſchaft, Mut, Kaltblütigkeit, Geiſtesgegen⸗ wart, Phantaſie, ſelbſt Liſt, können auch bei dem Talentierteſten mur zur Geltung gelangen, wengn der Körper mittun wird. So haftet jedem ernſten Ringen auf dem 64 Feldern etwas Sportliches an. Um das Weſen des Schachſpiels Es iſt noch gar nicht ſo lange her, da ſtritt man ſich über das Weſen des königlichen Spiels. Die einen ſprachen von der Schachwiſ⸗ ſenſchaft und erinnerten an die Syſteme der Eröffnungen, des Spielaufbaues, welche ana⸗ lytiſche Studien zur Vorausſetzung haben. Die andern hoben künſtleriſche Momente hervor, daß ein Meiſter einen gewiſſen Stil enitwickelt, ſie wieſen auf die Befriedigung des äſthetiſchen Gefühls hin und was dergleichen mehr iſt. Wieder andere ſahen darin nur das Spiele⸗ riſche, freilich durch die Mannigfaltigkeit und Verborgenheit der Kombinationen in die Sphäre des Zeitloſen gerückt. Sie alle ſahen untergeordnete, wenn auch immer wieder vor⸗ kommende Teilerſcheinungen, die gewiß wich⸗ tig ſind, alle aber umfaßt und regiert von dem kämpferiſchen Streben des Menſchen. In Bad Oeynhauſen hatte man Gelegenheit genug zu erkennen, in welch vollendetem Maße die Figuren und ihre Bewegungen auf dem Brett die Menſchen gefangennehmen konnten. Um 9 Uhr ſah man dort die Meiſter die Schwelle der Kurhauſes überſchreiten, viele be⸗ reits in Gedanken ſich ſchoer mit der oder jener Variante beſchäftigend, welche ſie dem Gegner vorſetzen wollten. Sie gingen mitten unter den Menſchen, welche von den Heilquellen Geſund⸗ heit erhofften, doch ſie gingen als Fremde, ein⸗ zig und allein beſtrebt, ihre Kraft in den Dienſt eines Spiels zu ſtellen. Ein Spiel nur, doch welcher Fleiß und welche Fähigkeiten gehören dazu, es zu meiſtern! Ein problem: Mehr Zuſchauer Die Zuſchauer, die das Glück hatten, in Oeyn⸗ hauſen weilen zu dürfen, kamen auf ihre Koſten durch geſchickte Anordnung der Tiſche und viel⸗ fache Sitzmöglichkeiten. Leider mußten viele, viele Schachfreunde und jungen Talente der Kampfſtätte fernbleiben. Die erſt im Werden befindliche Organiſation der Schachfreunde hat noch das Problem zu löſen, wie ſie jungen Ta⸗ lenten und begeiſterten Liebhabern einen Beſuch des größten deutſchen Schachtreffens ermögli⸗ chen ſoll. Denn die dort gewonnenen perſönli⸗ chen Eindrücke können mitbeſtimmend für die Heranbildung des ſchachlichen Nachwuchſes werden. Den Anweſenden ward ein Endſpurt beſchert, der Kampfbilder von unvergeßlicher Spannung und Gehalt hervorbrachte. Das Meiſterſpiel Eliskaſes— Kieninger Der Sieger des Turniers Eliskaſes war der jüngſte, aber— ſo merkwürdig es klingt— der ſpielerfahrenſte Teilnehmer! Er blieb ungeſchlagen. Mehr als einmal freilich drohte ihm das Verhängnis, aber ſeine große Kunſt in der Verteidigung, gehärtet in zahlrei⸗ chen internationalen Turnieren, half die Ge⸗ fahr bannen. Ein glücklicher Umſtand, daß ſein Rivale, der Titelverteidiger Kieninger, erſt in der Vorſchlußrunde mit ihm zuſammenkam. Kieninger legte die Partie in ſeiner Weiſe auf Gewinn an, indem er durch mehrfache Tauſche ein Endſpiel herbeiführte, ſchließlich ſogar eine ſeiner Spezialitäten erreichte: jeder hatte noch fünf Bauern, Kieninger einen Springer, Elis⸗ kaſes dafür den Läufer. Kieninger führte die⸗ ſes Endſpiel vortrefflich, aber— welch Pech! — im entſcheidenden Augenblick verpaßte er die große Chance als einziger den Innsbrucker zu ſchlagen und ihn dadurch einzuholen. Nun ver⸗ ſuchte er, da es mit den ſicheren Waffen der Technik nicht mehr ging, zu hazardieren, es ent⸗ ſtand ein Bauernendſpiel, Eliskaſes gelangte mit einem Tempo früher zu ſeiner Dame und nach achtſtündigem Kampfe mußte Kieninger aufgeben. Eine Partie, ſpannend bis zum Schluß, die Zuſchauer, gepackt von dem großen Augenblick, ſpendeten beiden Meiſtern, beſon⸗ ders natürlich dem neuen Meiſter von Deutſch⸗ land, lebhaften Beifall. Kieninger hat zwar ſeinen Titel verloren, ſpielte indes beſ⸗ ſer als je. Der Abſtand von 2½ Zählern (Eliskaſes erreichte 12½, Kieninger mit Michel nur 10) iſt jedenfalls gerechtfertigt. Doch mit des Geſchickes Mächten... Auch das Schach macht keine Ausnahme. Michel verſcherzte ſich eine durch den Ausgang des Favoriten⸗ kampfes entſtandene Möglichkeit, alleiniger Zweiter zu werden. Er beging die Unvorſich⸗ tigkeit, erſtmals in ſeiner Turnierpraxis ein Damengambit anzubieten, erreichte keinen Vor⸗ teil und erlag dem vorzüglich ſpielenden Rhein⸗ länder im Endkampfe, dadurch Engels auf den vierten Platz vorlaſſend. In den fünften Platz, wichtig weil ſeine Inhaber im nächſten Jahre ſich nicht um die Zulaſſung zu ſorgen brauchen, teilten ſich der Wiener Prof. Becker, die Ber⸗ liner Koch und Richter. Becker war der Mann des Endſpurtes, er ſchlug nacheinander in den letzten Umgängen Richter und Kienin⸗ ger, Koch war groß in ſchneidigen Leiſtungen gegen die mittleren und ſchwächeren ſeiner Mitſtreiter. Während er nur eine Partie un⸗ entſchieden ſpielte— und da konnte er wahr⸗ lich nichts dafür— muß man Richter, dem be⸗ Engliſche flusflügler ſtürmen einen zug Wäũste Szenen in Southend/ 20 bhis 30 Hersonen in einem Abfeil As London, 9. Auguſt. Zu wüſten Szenen kam es auf dem von zahl⸗ reichen Ausflüglern benutzten Bahnhof von Southend. Ein plötzlich hereinbrechender Regen jagte Tauſende von Ausflüglern, die nach London zurückkehren wollten, auf dieſen Bahnhof, und als ein Zug einlief, ſetzte ſich die ganze Maſſe in einem wilden Anſturm auf den Zug in Bewegung. Frauen und Kinder wurden, nach den Dar⸗ ſtellungen der engliſchen Preſſe, in der roheſten Weiſe gedrängt und getreten, ſo daß es vor⸗ läufig noch ein Wunder iſt, wenn niemand emp⸗ findlichen Schaden an Leib und Leben genom⸗ men hat. Der Zug war urſprünglich gar nicht für den allgemeinen Verkehr gedacht geweſen, ſondern ſollte dazu dienen, um Mitglieder der Territorialarmee aus einem Uebungslager ab⸗ zubefördern. Auf dieſe Abſicht mußte verzichtet werden, denn die Unteroffiziere, die das Publi⸗ kum zurückzuhalten ſuchten, wurden einfach überrannt, in den verſchloſſenen Wagen die Fenſter aufgebrochen, und als der Zug ſich in Bewegung ſetzte, befanden ſich in jedem Abteil 20 oder 30 Perſonen. Dährend des flbendmahls beſtohlen As London, 9. Auguſt. Eine Geſchichtslehrerin der Univerſität von Georgia, die mit Kolleginnen eine Rundfahrt durch Europa gemacht hatte, wurde in der Weſt⸗ miniſter⸗Abtei, während ſie das Abendmahl nahm, beſtohlen. Die Diebin, die, wie ſich ſpä⸗ ter herausſtellte, beobachtet worden war, ohne daß man ſich in der Zeit über ihre Handlungs⸗ weiſe im klaren war, hatte ſich vorübergehend, auf dem Platz der Amerikanerin im Kirchen⸗ ſtuhl niedergelaſſen, während dieſe am Altar war, und die Handtaſche der Amerikanerin an ſich genommen. Die Taſche wurde ſpäter in einem Nebenraum aufgefunden und zwar noch die Papiere, aber nicht mehr das Geld der Beſtohlenen. enthielt kannten früheren Deutſchlandmeiſter und genia⸗ len Angreifer, den„inoffiziellen Titel“ des Re⸗ miſenkönigs zuerteilen. Wenn man ſeine Partien geſehen hat, dann wunderte man ſich, daß bei dieſem Hazardſtil ſo etwas möglich war! Bei näherem Zuſehen fan⸗ den wir die Erklärung: Engels, Koch, Michel, Kieninger waren überſpielt und entſchlüpften mit Remis, weil Richter eben über die alte Spannkraft nicht mehr in genügendem Maße verfügt. Andererſeits rettete er durch ſeine Rou⸗ tine gegen Kranki und Eiſinger eine ver⸗ lorene Schlacht. Wunderbar, mitzuerleben, wie dieſer wahrhaft geniale Kombinationskünſtler ſtändig mit neuen Gedankengängen und Dro⸗ hungen den Gegner beſchäftigt. Richter iſt aber leider abhängig von ſeinen geſundheitlichen Ver⸗ hältniſſen. Süddeutſchland iſt im Dormarſch Pech hatten Kohler(München) und Rell⸗ ſt a b(Berlin), die trotz heißen Bemühens um einen halben Punkt zu kurz kamen und ſo an ſechſter Stelle ſtehen. Kohler hat Süddeutſchland am beſten vertreten, ſpielte viel ſicherer und un⸗ ternehmungsluſtiger als im Vorjahre. über⸗ haupt war der Süden im diesjährigen Titel⸗ kampfe dominierend. Denn auch Kieninger und Michel ſtammen aus der bayeriſchen Hauptſtadt. Der Meiſter von Baden, Eiſinger, landete gemeinſam mit Kranki(Hamburg) und Schmitt(Breslau, früher München)) auf dem vorletzten Platz. 5% Punkte(aus 15 erreich⸗ baren), das ſieht nach einem Mißerfolg aus. Man bedenke aber, daß es einem erſtmals an einem deutſchen Spitzenturnier teilnehmenden Meiſter ſchwer war, der Routine der anderen etwas Gleichwertiges entgegenzuſetzen. Eiſin⸗ ger hat durch ſeine originellen Einfälle, ſeine Zähigkeit und Unerſchrockenheit ſehr gefallen. Während er aus den erſten acht Runden nur 1½ Zähler erzielte, langte es ihm in der zweiten Turnierhälfte(aus ſieben Partien) zu 4 Punk⸗ ten, darunter ein wohlverdientes Remis gegen Eliskaſes. Das Turnier um die Meiſterſchaft von Deutſchland war in dieſem Jahre weit ſtärker beſetzt. Die meiſten deutſchen Schachgrößen ſtehen in dem glücklichen Kampfalter der zwanziger und dreißiger Jahre. Eine Hoffnung für die weitere Entwicklung des deutſchen Schachs in der Welt wird damit begründet. nüchtliche ſjeimkehe des letzten Polenkönigs Die Tragödie Stanislaus Poniatov/skĩs ist jeizt endlich abgeschlossen R. H. Warſchau, 9. Auguſt. Um die Mitternacht des 15. Juli 1938 wurde die Kirche in Wolczyn, einem kleinen Gut bei Breſt am Bug von Polizei umſtellt. Kurz nach⸗ her fuhren zwei Laſtwagen mit abgeblendeten Lichtern vor; Regierungsvertreter und ein Ab⸗ geſandter der Sowjetbotſchaft in Warſchau ent⸗ ſtiegen dem einen Wagen und wurden Zeugen, wie aus dem anderen ein Sarg abgeladen wurde. Beim Schein von elektriſchen Lampen trug man den Sarg in die Kirchengruft und ſetzte ihn dort bei. Wenige Minuten ſpäter ver⸗ hüllte die Nacht der endloſen Ebene dieſes mit⸗ ternächtige Geheimnis wieder.. Erſt Wochen ſpäter erfuhr die polniſche Oef⸗ fentlichkeit, daß die Ueberreſte des letz⸗ ten polniſchen Königs, Stanislaus Auguſt Poniatowſki, die bisher in der Katharinenkirche in Petersburg ruhten, von der Sowjetregierung an die polniſche Grenze nach Stolpce gebracht und dann im Auftrag der Warſchauer Regierung auf dem Erbgut des Kö⸗ nigs in Wolczyn in aller Stille beigeſetzt wor⸗ den waren. Es regten ſich Stimmen, die ver⸗ wundert fragten, warum denn der Sarg nicht in das polniſche Pantheon, auf das Königs⸗ ſchloß Wawel in Krakau übergeführt würde, in deſſen Gruft die Könige und die letzten Großen der polniſchen Nation, darunter Marſchall Pil⸗ ſudſki, ruhen? Die letzte Ehre wird nach dem Willen der Regierung dem unglücklichſten aller polniſchen Könige nicht zuteil werden, denn„er dankte ab und ſchied von dieſer Welt ohne Königskrone auf dem Haupt, beladen mit der Schmach, die Würde der Nation erniedrigt zu haben“. So hat das junge Polen ſeine Tradition losgelöſt von jener Epoche eines Mannes, in der das König⸗ reich dreimal geteilt und zugrunde gerichtet wurde. Eine SFrau war ihm Derhängnis Das Verhängnis des letzten polniſchen Kö⸗ nigs war eine Frau, die er abgöttiſch geliebt bhat, und die ihm zum Schickſal geworden iſt. Als er im Jahre 1775 als dreiundzwanzig⸗ jähriger Diplomat am Petersburger Hof der Großfürſtin Sophie von Anhalt⸗Zerbſt, der ſpäteren Zarin Katharina II. von Rußland, begegnete, war er ihr rettungslos verfallen. Poniatowſki ſelber hat die Schönheit dieſer Frau, der Gattin eines armen Narren, des Thronfolgers Peter, ſo beſchrieben:„... ſie ſtand im Zenith ihrer Schönheit. Mit ſchwarzen Haaren vereinte ſie ſtrahlendes Weiß, die leb⸗ hafteſten Farben; große himmelblaue Augen; einen ſprechenden Ausdruck; ſchwarze, überaus lange Wimpern, eine kecke Naſe, einen Mund, der die Küſſe herbeizulocken ſchien...“ Im ſtil⸗ len Einverſtändnis mit dem Hof wurde Ponia⸗ towſki der Geliebte der Großfürſtin. Der damalige öſterreichiſche Botſchafter bezeugte, daß auch ihr Gatte„von dem zwiſchen ſeiner Gemahlin und dem Grafen Poniatowſki. angefangenen und beſtändig fürgedauerten ver⸗ traulichen Umgang nicht nur eine vollkommene Kenntnis gehabt, ſondern... ihm hiezu den babe und geheimen Zugang ſelbſten gebahnt...“ habe. Ein Intrigenſpiel begann Niemand weiß, ob zwiſchen den heißen Küſ⸗ ſen der Liebenden von den Plänen geſprochen worden iſt, die Katharina mit Poniatowſki vor⸗ hatte. Es war ein Intrigenſpiel über einen ganzen Kontinent, und obwohl ſie ihm, der ſich in ſeiner himmelweiten Liebe verzehrte, die tiefſten Abgründe des Schmerzes nicht erſpart hat, ſo hat Poniatowſki bis in ſein unrühm⸗ liches Ende gehalten, was er kurz vor ſeiner Wahl zum polniſchen König, 1764, noch einmal beteuerte:„Ich lie be dich mehr als eine Krone!“ Katharina hatte kurz nach der Thronbeſtei⸗ gung ihres Gatten Peter III. die Alleinherr⸗ ſchaft in Rußland an ſich geriſſen. Poniatowſki aber, der gehofft hatte, nun ihr Gemahl und damit Zar zu werden, erlitt den erſten großen Schmerz ſeines Lebens. In einem küh⸗ len Briefe bat ihn Katharina, den Briefwechſel mit ihr abzubrechen; denn„es gibt in der Welt ſonderbare Situationen“, ſchrieb ſie ihm, ver⸗ ſprach ihm aber die polniſche Krone. Poniatowſki, der ſchon vier Jahre vorher von Petersburg abberufen worden war, ſchrieb ihr in einem leidenſchaftlichen Brief zurück: „Laſſe mich nicht König werden, nur rufe mich zurück. Wenn ich den Thron(Rußlands) je er⸗ ſtrebte, ſo deshalb, weil ich Dich bei ihm ſah.“ Für die kühl berechnende Katharina aber war er nur mehr ein willfähriges Werkzeug, und eben deshalb ſetzte ſie am 6. September 1764 ſeine Wahl zum polniſchen König durch. Polen war zu dieſer Zeit ein ſchwaches, in⸗ nerlich zerriſſenes Reich, in dem nur eine ſtahl⸗ harte Energie Ordnung ſchaffen konnte. Die wankelmütige Weichheit des Königs reizte die europäiſchen Diplomaten nur um ſo mehr, ihn, den„Mann aller Frauen“, ſchachmatt zu ſetzen. Die Krone ſaß immer nur zu locker auf ſeinem Haupte. Zweimal ſollte er politiſche Ehen ein⸗ gehen. Zweimal hat Katharina II. ihr hartes Nein geſprochen und ihren kalten Willen durch⸗ geſetzt. Weder durfte er, wie es ihm ſein Bru⸗ der Kazimierz riet, die Tochter der Kaiſerin Maria Thereſia heiraten, noch eine Stütze in Frankreich durch eine Heirat mit der Tochter des Herzogs von Conde gewinnen. Das Warum beantwortet ein zeitgenöſſiſcher Be⸗ richt:„Die Zarin mußte um ihrer Vorherrſchaft willen verhindern, das Königreich Polen in eine anſehnlichere Lage als jene eines Etats Mediaire... zu verſetzen.“ Polen mußte ein unfähiger Mittelſtaat bleiben, der„Ewige Ver⸗ trag zwiſchen der Republik Polen und dem Allruſſiſchen Kaiſertum“ von 1768 burfte kei⸗ nen Roſt anſetzen. Das war das Finis poloniae Als Polen aus der erſten Teilung 1772 eine Lehre zog, ſich die Maiverfaſſung vom Jahre 1775 gab und eine kurze Zeit der Ruhe und des Aufbaues einkehrte, als Poniatowfki Kunſt und Wiſſenſchaft förderte, aus Warſchau das„zweite Paris“ mit ſeinem Königsſchloß und dem Luſt⸗ ſchloß Lazienki machte, als ſich am Hof be⸗ rückende Schönheit und raffinierte Eleganz ent⸗ ſalteten, griff die harte Fauſt der mächtigen Frau in Petersburg neuerdings zu. 1791 wurde das aufſtrebende Polen eine Erbmonarchie, aber ein Jahr ſpäter wurde es zum zwei⸗ tenmal geteilt. Der Aufſtand Koſciuszkos gegen die Ruſſen wurde blutig niedergeſchlagen. In Grodno mußte Poniatowſki den dritten Teilungsvertrag vom Jahre 1795 unterſchreiben und wenig ſpäter abdanken. Finis Poloniae! Ohne Krone, nur von ſei⸗ ner ihm in geheimer Ehe angetrauten Gattin Grabowſka und ſeinen Kindern begleitet, kehrte er nach Petersburg zurück, als Katha⸗ rina nicht mehr unter den Lebenden weilte. 1798 iſt Stanislaus Poniatowſki geſtorben. Der neue Zar Paul hat dem Toten jene Krone wieder aufgeſetzt, die ihm die Liebe einer Frau einſt geſchenkt und die Herrſchſucht der gleichen Frau wieder geraubt hatte. Hinter ſeinem Sarg ſchritt der Zar mit ſeinem kaiſerlichen Gefolge, aber kein Abgeſandter der polniſchen Nation, die ihm aber trotz⸗ dem viel zu verdanken hätte. Stanislaus Poniatowſki hat in der kurzen Spanne der Blüte dem Volke ein Selbſtbewußt⸗ ſein gegeben, das die ſchwere Zeit der Unter⸗ drückung überdauern half. Als Künſtler war er groß, als Menſch klein, und als Politiker ſtürzte er ſein Land ins Unglück. Das konnte ihm das neue Polen nicht vergeſſen. Der letzte Akt des Dramas ſpielte zu mitternächtiger Stunde in der Familiengruft zu Wolczyn. Die Ruheſtätte im Schoß der Heimaterde konnte man ihm, dem Sohne des Polentumes, nicht verweigern, die Königsgruft auf dem Wawel aber bleibt ihm verſchloſſen. — — „Hake ——[—Aü—ĩ è.——— Gd Man p oder we wildfrem Eiſenbahe ſchon für deine Re freue dich und wenn Koffer, de Schon fä ſchimpfen Wettervor Und die rein. Plö den Geleg verheirate Wenn du hält er di Plebejer 1 achtung ſt geſtiegen Nach ze meinſaene natürlich ſtiller Zul Die Welt dorf. Abe an das lientragöd Ahnung h lich, dich 1 und wärſt Namen do Ohne N Aber inte ieber Leſ verpönt. 2 rede nicht nicht ſo, d. du in der ſehr unane es wirklich hen, zuma nes Viſier mit der V unzweideu mit der g ſtellt. Die Jug Für die tung ſetzt ſ ein, indem ſpitzung de Ausbildun bahnen bel form. Ma⸗ in bahnvorſchr Weiterr nau feſtgel meiſt ohne ſtung. Die gabtena mung der! beſtimmte eine Verk Ausbild Auch die C Studienbei tenförderun in der Verl fen worder Begabtenfö fängen wür folgen. 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Und die Zeitungen fallen natürlich darauf rein. Plötzlich fragt er dich bei einer unpaſſen⸗ den Gelegenheit, wohin du fahren willſt, ob du verheiratet biſt und wieviel Kinder du haſt. Wenn du nur im Telegrammſtil reagierſt, dann hält er dich ſehr bald für einen intereſſeloſen Plebejer und erzählt, indem er dich mit Nicht⸗ achtung ſtraft, ſeiner Nachbarin, die gerade zu⸗ geſtiegen iſt, ſeine Familienverhältniſſe. Nach zehn Minuten ſchon haben beide ge⸗ meinſaane„Bekannte“. Meiſtens taugen ſie natürlich nichts. Vielleicht entdeckſt du bald als ſtiller Zuhörer Namen, die dir bekannt ſind. Die Welt iſt doch nun einmal ein großes Bier⸗ dorf. Aber dann: wehe, wehe, wenn ich an das Ende ſehe... Du erfährſt Fami⸗ lientragödien, von denen du keine blaſſe Ahnung hatteſt. Du bedauerſt es nun natür⸗ lich, dich nicht in dein Buch vertieft zu haben und wärſt, als anſtändiger Menſch, froh, dieſe Namen da drüben nicht gehört zu haben. Ohne Nameagnennung wäre die Sache zwei⸗ fellos intereſſanter geweſen. Merke es dir, lieber Leſer: Nomina sunt odiosa! Namen ſind verpönt. Wenn du ſchon klatſchen mußt, dann rede nicht Unnützes über andere, und vor allem nicht ſo, daß es jeder hören kann, zumal, wenn du in der Eiſenbahn ſitzt. Es könnte einmal ſehr unangenehm ablaufen. Und außerdem iſt es wirklich nicht ſchön, über andere herzuzie⸗ hen, zumal, wenn wir nicht dabei ſind. Offe⸗ nes Viſier! Und im rechten Augenblick heraus mit der Wahrheit, ſofern man ſie als ſolche unzweideutig erkannt hat. Dann iſt es auch mit der gegenſeitigen Freundſchaft beſſer be⸗ ſtellt. PH. Die Jugend gegen die„Ochſentour“ in der Verwallung Für die Begabtenförderung in der Verwal⸗ tung ſetzt ſich„Das junge Deutſchland ein, indem es ſich zugleich gegen die Ueber⸗ ſpitzung des Berechtigungsweſens wendet. Die Ausbildung und Beförderung in den Lauf⸗ bahnen bedürfe einer Ueberprüfung und Re⸗ form. Maa ſpreche vielfach von der„Ochſen⸗ tour“ in der Verwaltung, weil deren Lauf⸗ bahnvorſchriften nur ein ſchematiſches Weiterrücken von Stuſe zu Stufe in ge⸗ nau feſtgelegten Zeitabſtänden geſtatten, zu⸗ meiſt ohne weſentliche Berückſichtigung der Lei⸗ ſtung. Die Sicherung einer wirklichen Be⸗ gabtenausleſe erfordere eine Neubeſtim⸗ mung der Vorbedingungen für den Eintritt in beſtimmte Verwaltungsberufe. Notwendig ſei eine Verkürzung von übermäßig langen Ausbildungs⸗ und Wartezeiten. Auch die Gewährung von Ausbildungs⸗ und Studienbeihilfen ſeien ein Mittel der Begab⸗ tenförderung. Während der letzten Jahre ſeien in der Verwaltung manche Maßnahmen getrof⸗ fen worden in der Richtung einer geſunden Begabtenförderung. Dieſen erfreulichen An⸗ fängen würden hoffentlich weitere Maßnahanen folgen. Ueberflüſſige Stellenerfaſſung Vor einigen traf die Reichsanſtalt mit dem Reichsar eitsführer eine Vereinba⸗ rung, wonach die durch Ginberufung zum Ar⸗ beitsdienſt freiwerdenden Stellen unter Ver⸗ wendung von roten Poſtkarten erfaßt werden ollten, um ſie wieder mit ausſcheidenden Ar⸗ eitsmännern beſetzen zu können. Da mit dem immer fühlbarer werdenden Kräftemangel die Unterbringung der ausſcheidenden Arbeitsmän⸗ ner auch ſo völlig geſichert iſt, iſt zur Ver⸗ meidung unnötiger Verwaltungs⸗ arbeit auf dieſes Erfaſſungsverfah⸗ ren für die Zukunft verzichtet worden. Keine Briefmarken für Derwaltungs⸗ gebühren Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt, daß auf Grund miniſterieller Anordnung eine Ver⸗ wendung von öffentlichen im Bereich der ſtaatlichen Polizeiverwaltung nicht Apollo- Sprudel hilftl Prospolclo kostenlos von der en àA0 Bad Oberhingen nn mehr möglich iſt. Das Publikum wird daher er⸗ ſuht bei der lEinſendung von Verwaltungs⸗ ebühren für zu erteilende Beſcheinigungen, Auslinfte uſw. nicht mehr, wie bisher üblich, Poſtwertzeichen zu verwenden, ſondern die Be⸗ träge wittels Zahlkarten einzuzahlen. Reichsfeſtſpiele heidelberg Das programm für Nittwoch heute, Mittwoch, 10. Auguſt, findet im Schloßhof die Kufführung:„Die Freier“ ſtatt. Beginn der Dorſtellung 20.50 Uhr. Badische HdF-Lrlauber am Bodensec 950 Vollsgenossen unseres Gaues erlebten zehn sonnige Urlaubstage/ Frönliche Kameradschaft überall links: Im Strandbad Jakob mit dem prachtvollen Blick über den See brachte man oft die sommerlich-heißen Tage zu.— Rechts: KdF- Urlauber beim Frühkonzert im Konstanzer Stadtgarten. Es mag mit den hochſommerlichen Tempe⸗ raturen zu erklären ſein, daß die Feder ſich mit Vorliebe mit den Themen beſchäftigt, die Küh⸗ lung verheißen. So hat der Bodenſee in dieſen Wochen den Gegenſtand mancher Schilderung gebildet und von Oehningen und Gaienhofen bis Allmansdorf und weiter bis zum badiſchen Ufer des Ueberlinger Sees hat es keinen Win⸗ kel gegeben, der nicht ausführlich auf ſeine Vorzüge für den ſommerlichen Reiſenden un⸗ terſucht worden iſt. Aber wir glauben doch, daß es ein beſonderes Erlebnis iſt, wenn man mit„Kraft durch Freude“ in Badens ſüdöſtlichſte Ecke vordringt. Es waren an 950 Teilnehmer aus allen Tei⸗ len Badens, zum größten Teil aber aus Nord⸗ baden und insbeſondere aus Mannheim, die ſich am 17. Juli dem Urlauberzug 35 anver⸗ trauten, der ſie zum zehntägigen Aufenthalt an den Bodenſee bringen ſollte. Es war ein ver⸗ heißungsvoller Auftakt dieſer Fahrt, daß der Tag zum erſtenmal nach Wochen unfreundlichen Wetters mit Sonnenſchein begann. Alle Berufe und alle Lebensalter waren unter den Urlau⸗ bern vertreten und ſo entwickelte ſich ſchon auf der Fahrt eine ſchöne und rückſichtsvolle Kame⸗ radſchaft. Es erwies ſich wieder einmal, daß auch der bei Koͤß gut untergebracht und betreut iſt, der mit Kind und Kegel reiſen muß. Jahrt durch den Schwarzwald Es braucht an dieſer Stelle wohl kaum ge⸗ ſchildert zu werden, wie ſchön und reizvoll eine ſommerliche Fahrt mit der Schwarzwaldbahn vorbei an Triberg und St. Georgen iſt. Es gibt in Baden viele, die die Reize dieſer Land⸗ ſchaft nur vom Fenſter des Abteils kennen, auch ſie freuen ſich immer wieder von neuem, wenn die Berge im Schmuck der dunklen Tannen ehen. Die Fahrtkameraden, die ſich als Erklärer der Landſchaft betätigten, hatten eine dankbare Aufgabe, als der Zug an Hohenkrähen, Hohen⸗ ſtoffeln und Hohentwiel vorbei ſeinen Weg durch den Hegau nahm. Bei Radolfzell er⸗ blickte man den Bodenſee zum erſten Male. Da gab es manch ein freudiges Ah und Oh. Hier Auch als KdF-Fahrer konnte man sich einen Eiug über den Bodensee erlauben. Bis man an die Reihe kam, sah man dem Spiel der Wellen und den Schwänen zu. Hier gibt es keine Ausnahme mehr Eine beachtenswerte Ergänzung zum Kapitel Ausſchaltung jüdiſcher gerzte Ein Kommentar des Stellvertreters des Reichsärzteführers für die Kaſſenärztliche Ver⸗ einigung, Reichsamtsleiter Dr. Grote, im„Deut⸗ ſchen Aerzteblatt“ enthält noch einige ergän⸗ zende Hinweiſe über die Bedeutung der Aus⸗ ſchaltung der Juden aus der Aerzteſchaft. Insbeſondere ergibt ſich daraus, daß von die⸗ ſem Grundſatz keine Ausnahme gemacht werden, ſondern daß nur ehemaligen jüdiſchen Aerzten die Erlaubnis erteilt werden kann, weiterhin Juden zu behandeln. Auch trotz Erteilung einer ſolchen Genehmigung bleiben ſie nicht Arzt und gehören auch nicht mehr der ärztlichen Berufs⸗ und Standesorga⸗ niſation an. Die Ausnahmevorſchrift wird nur dort Platz greifen, wo jüdiſche Bevölke⸗ rung in beſonders ſtarkem Maße zuſammen⸗ geballt iſt. Nach Dr. Grote wird das vielleicht für Berlin und Wien praktiſch werden. Die Auswirkung der grundlegenden Neuregelung, ſo heißt es weiter, werde die ganze Falſchheit jenes Märchens vom,gelieb en jüdiſchen Volksdoktor“ erweiſen, das uns ſo oft in der Vergangenheit aufgetiſcht worden ſei. Der Ruf des deutſchen Arztes und unſerer ärztlichen Wiſſenſchaft im Auslande ſei gewiß nicht ab⸗ hängig geweſen oder gar begründet worden von den Mitgliedern jüdiſcher Raſſe. Der Wunſch des Reichsärzteführers, den deut⸗ ſchen Menſchen nur durch den deutſchen Arzt betreuen zu laſſen, ſei Tatſache geworden. Die Ausſchaltung des Judentums aus dem ärzt⸗ lichen Beruf ſei für alle Zeiten ſichergeſtellt. Da⸗ mit ſei auch der Weg freigeworden für die großen Aufgaben, die dem Hauptamt für Volks⸗ geſundheit übertragen ſeien. Der deutſche Arzt allein werde in Zukunft der Träger der Ge⸗ ſundheitsführung des deutſchen Menſchen ſein. Cohnkontrolle durch den Reichstreuhänder Der Reichsehrengerichtshof hat entſchieden: Zwecks Ueberwachung der tariflich richtigen Ent⸗ lohnung der Gefolgſchaftsangehörigen kann der Reichstreuhänder der Arbeit ſchriftliche Aus⸗ kunft des Betriebsführers über die Lohnzahlun⸗ gen im allgemeinen und in Einzelfällen verlan⸗ gen. Kommt ein Betriebsführer ſolchen ſchrift⸗ lichen Aufforderungen zur Auskunftserteilung in wiederholten Fällen nicht nach, läßt er alſo beiſpielsweiſe auch eine zweite oder dritte Auf⸗ forderung zur Auskunftserteilung unbeantwor⸗ tet, ſo kann er wegen Verſtoßes gegen das Ar⸗ beitsordnungsgeſetz im Arbeitsehrenge⸗ richtsverfahren mit einer Warnung, einem Verweis, einer Ordnungsſtrafe bis zu 10 000.— Reichsmark oder der Aberkennung der Führer⸗ befähigung beſtraft werden. Aufnahmen: Hageneier(3) verließen aber auch ſchon viele der Fahrtteil⸗ nehmer den Zug, die in den Orten am ſchönen Unterſee untergebracht worden waren. Sie er⸗ zählten nachher viel von den beſchaulichen und idylliſchen Orten, in denen ſie die zehn Tage ihres Bodenſee⸗Urlaubs verbrachten. Von denen, die in der lebendigen Bodenſee⸗ Metropole, in Konſtanz, untergebracht wurden, wurden ſie ſogar beneidet. Aber auch dieſc wurden angenehm enttäuſcht. Sollen wir bon freundlichen Quartierwirten und von fröhlichen kameradſchaftlichen Abenden berichten. Ein je⸗ der, der einmal dabei war, weiß welch guten Geiſt in dieſer vorbildlichen Organiſation der Deutſchen Arbeitsfront herrſcht. Wieder eifi⸗ mal mußte man bewundern, wie alles am Schnürchen klappte und wie die örtlichen Koß⸗ Walter trotz aller mehr oder minder berech⸗ fen⸗ Sonderwünſche doch den Kopf oben be⸗ ielten. KdY-Zentrale Honſtanz In Konſtanz ſtellte man feſt, daß ſich die Stadt zu einer Zentrale der Kd⸗Organiſation am Bodenſee entwickelt hat. In den zehn Taä⸗ gen, da die badiſchen Urlauber dort weilten, konnten ſie zahlreiche andere Urlauber aus den verſchiedenſten Gauen, aus Thüringen, Main⸗ franken, Magdeburg⸗Anhalt, Saarpfalz uſw. dort ſehen. Es war wirklich ſo, als ob ſich ganz Deutſchland am Bodenſee ein Stelldichein geben würde. Jedenfalls weilten in dieſen Tagen ſtändig mehrere tau⸗ ſend KdoF⸗Urlauber in den Mauern der ſchönen mittelalterlichen Stadt. Schon am Morgen traf man ſie am Ufer des Sees, an der Anlegeſtelle des Waſſerflugzeuges oder beim Kurkonzert. Es gab ein buntes und unterhaltſames Pro⸗ gramm. Darunter war eine Fahrt zur Inſel Mainau und nach Meersburg. Im Sonnenſchein verlief auch dieſe Fahrt zu den ſchönſten Punk⸗ ten der unteren Hälfte des Sees vorbildlich und zur Freude aller. Dann gab es Wande⸗ rungen und Stadtbeſichtigungen und zwei Tage vor dem Schluß der ſchönen Ferientage folgtg eine Fahrt quer durch den ganzen See von Konſtanz nach Bregenz. Auch diesmal ſtand wieder der ſchöne neue Dampfer„Karlsruhe“ zur Verfügung und bald entwickelte ſich bei den Klängen einer flotten Kapelle ein munterer Be⸗ trieb an Bord. In der Oſtmark Es war wohl für alle ein Erlebnis, als ſi in Bregenz den Boden der alten Dümart betraten. Es war gerade der Tag, an dem die Oſtmark der Opfer der Bewegung gedachte und die ganze Stadt prangte im Flaggenſchmuck. Am Nachmittag wurde die Rückfahrt ange⸗ treten, die dann in Friedrichshafen unterbro⸗ chen wurde. Hier wurde eine Beſichtigung des im Bau befindlichen großen Zeppelins einge⸗ ſchaltet und ſtaunend ſtand man vor dem Wun⸗ derwerk der modernen Technik, an dem zun Zeit mit Volldampf gearbeitet wird. Intey⸗ eſſant war ein Blick in das Innere des Luft⸗ ſchiffes. Neben dieſen großen gemeinſamen Fahrten gab es Gelegenheit genug, der Muße zu pfle⸗ nimmer taugen Platz geh' zu Kau fhaus Brillen-ieferant aller Krankenkaffen Denn die flugen gen und wirkliche Erholungspauſen einzuſchal⸗ ten. Dann ſah man die Urlauber in Scharen am großen Strandbad, im Strandbad Jakob oder aber auch auf einem der zahlreichen Damp⸗ fer, die Tag für Tag unterwegs ſind, um den Ferienreiſenden die Schönheiten des Sees zu zeigen. So gingen die Tage der badiſchen Urlauber am Bodenſee allzu ſchnell zu Ende, und als am 27. Juli die Heimreiſe angetreten wurde, wurde von allen mit wehmutsvollem Unterton das Bodenſeelied angeſtimmt, das ſie alle ſchnell gelernt hatten, um ihrer Abſchiedsſtimmung den richtigen Ausdruck geben zu können. K. M. H. 4 „hakenkreuzbanner“ Mittwoch, 10. Auguſt 1958 OOas iot heute Loò? Mittwoch, den 10. Auguſt Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Sonderausſtellung:„Deutſche —55—+ im Handwerk“. Durchgehend geöffnet, Ein⸗ ri Rei, Städt. Schloßmuſeum: 10—13, 15—17 Uhr Prunkräume und Stadtgeſchichtliche Sammlungen in Neuordnung. Theatermuſeum: 10—13, 15—17 Uhr Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnisausſtellung. Städt. Zeughausmuſeum(Muſeum für Völkerkunde und Urgeſchichte): z. Zt. im Umbau begriffen. Sternwarte: 10—12, 14—16 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Städt. Kunſthalle: 10—13, 15—17 Uhr.— Leſeſaal: 10—13, 15—17 und 19.30—21.30 Uhr Grafiſche Samm⸗ lung und Kupferſtichkabinett. Mannheimer Kunſtverein: 10—13, 15—17 Uhr Ausſtel⸗ lung: Fritz Hülsmann(München) und Carl Schnei⸗ ders(Berlin). Stüdt. Schloßbücherei: Ausleihe: 11—13, 17—19 Uhr. Leſeſäle:—13, 15—19 Uhr Sonderausſtellung: Hut⸗ ten⸗Gedächtnisausſtellung. Hafenrundfahrten: 10, 11, 15, 16, 17 Uhr ab Fried⸗ richsbrücke und Fahrten nach Worms. Rheindampferfahrten:.00 Uhr Mannheim— Speyer und zurück; 14.25 Uhr Mannheim— Worms und Weiterfahrt bis gegen Oppenheim und zurück. Flughafen: Täglich Rundflüge. Omnibusfahrten: Pfälzer Felſenland: Schwet⸗ zingen—Speyer—Weintor b. Schweigen—Bergzabern —Dahn—Annweiler—Weinſtraße—Neuſtadt.00 Uhr. Pfälzer Wald: Neuſtadt— Weinſtraße— St. Martin— Bad Dürkheim 14.00 Uhr.— Omnibus⸗ fahrt durch die Stadtrandſiedlungen 15.00 Uhr ab Paradeplatz. fäferkaler in Mosbach Beſuch bei Bürgermeiſter Dr. Himmel Die Ortsgruppe der NSDAp Mannheim⸗ Käfertal benutzte das vergangene Wochenende zu einem Ausflug nach Mosbach, der „Stadt der Fachwerkbauten“, um dem Bürger⸗ meiſter Pg. Dr. Himmel, dem früheren Ortsgruppenleiter der Käfertaler, und der dor⸗ tigen Ortsgruppe einen Beſuch abzuſtatten, Mit einem Willkommtrunk wurden die Politiſchen Leiter empfangen und im Bürgerſaal des Rat⸗ hauſes von Bürgermeiſter Dr. Himmel, ſowie Ortsgruppenleiter Staab herzlich willkom⸗ men geheißen. Der am Abend veranſtaltete Ka⸗ meradſchaftsabend erhielt eine beſondere Note durch geſangliche und humoriſtiſche Beiträge. Zu einem eindrucksvollen Erlebnis wurde am Sonntagmorgen der Beſuch der Neuburg bei Obrigheim, der neuen Kreisſchulungsburg des e Preiswerter und guter Sekt! NMelne Rausmarke„,Welnlach“ 2 20 Leichter bekömmlicher Rieslingsekt Flasche&. .60 Meine Hausmarke„,Schwarzlack“ Trocken, aus Saar-Riesling Flasche 5 Flaschen R 12.— STEMME, 0 2, 10 aut 226 24 Kreiſes Mosbach. Im Burghof empfing Kreis⸗ leiter Senft die Gäſte, führte ſie durch die ſtimmungsvollen Räume der prächtig am Berg⸗ hang über dem Neckartal gelegenen Kreisſchule und ſprach anſchließend zu ihnen richtungwei⸗ 105 Worte über den Sinn der Kreis⸗ 4145 und die Bedeutung der politi⸗ chen Schulung. Friſche Kampflieder ver⸗ ſchönten die Stunden Kameradſchaft. Kreisleiter Senft und Bürgermeiſter Dr. Himmel wurden von der Ortsgruppe Käfer⸗ tal zum Dank für die gaſtliche Aufnahme durch Erinnerungsurkunden geehrt. Nach dem ge⸗ meinſamen Mittageſſen in Mosbach bildeten ein Gang durch die Stadt zum Schwimmbad und ein Abſchiedstrunk den Ausklang des wohl⸗ gelungenen Wochenendbeſuches, der den Poli⸗ tiſchen Leitern der Ortsgruppe Käfertal in be⸗ ſter Erinnerung bleiben wird. Die Parole von Paris „Mehr Luftſchutz!“ heißt die Parole von Paris, denn viele franzöſiſche Fachleute ſtellen immer wieder feſt— ihr Land noch lange nicht genügend luftgeſchützt iſt. Das neue Heft der„Sirene“, der bekannten Luft⸗ KGSTIcn ouNo ERFITB‚“Nm N ο Dos Warenzeichen„Coca-Colo“ ist dos allbekonnte Kkennzel chen för das einzigortige Erzeugnis der Coco · Colo.m. b. ſchutz⸗Illuſtrierten, zeigt in einem Bilder⸗ artikel, wie der Pariſer Luftſchutz arbeitet, und berichtet von den Aufgaben, die noch zu löſen ſind. Die neue„Sirene“ enthält außerdem intereſſante Bildberichte über die Große Deut⸗ ſche Luftſchutz⸗Ausſtellung in Breslau und über die Front in Spanien. Dazu bringt das Heft noch allerlei feſſelnde Artikel, viel Unter⸗ und die Mitteilungen des Reichsluft⸗ chutzbundes. 50 GUETITE EANNLE HEIKQUEEKLE. Muller, Hafenstr. 11 Ruf 21612 KalsER * FRIEDRICH Wiineim Im Silberkranz: Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feierte am 9. 1 Heinrich Hockenberger, Kaufmann, Waldfrieden 12, mit ſeiner Ehefrau Anna geb. Schmälzlein. Dem Jubelpaar nachträglich unſere beſten Wünſche. Moloch Verkehr iſt unerſãttlich Was Unachtſamkeit und Leichtfertigkeit auf der Straße an Opfern fordern Mannheims ſymmetriſche Bauweiſe ſtammt bekanntlich aus der„guten, alten Zeit“. Für die damaligen Verkehrsverhältniſſe reichte ſie voll⸗ kommen aus. Viel weniger aber kann ſich das Zeitalter der Technik mit ſeinen zeitgemäßen und weſentlich raſcheren Verkehrsmitteln mit ihr befreunden. Man ſollte meinen, daß Mann⸗ heim demzufolge in den Statiſtiken der Ver⸗ kehrsunfälle beſonders ſchlecht abſchneide. Zwar fordert der Straßenverkehr auch in unſrer Stadt ſeine Opfer wie an allen anderen Orten. Den⸗ noch belaufen ſich die Zahlen für Mannheim an ſich nicht einmal ſo hoch oder gar höher als in anderen Städten ähnlicher Größe. Daß es nicht ſchlimmer iſt, verdanken wir den vorſorg⸗ lichen Schutzmaßnahmen unſerer ört⸗ lichen Polizeibehörden. Täglich erfordert der Straßenverkehr in allen Orten Opfer an Leben oder Geſundheit. Und die Geſamtzahlen ſind erſchreckend hohe. Menſchenleben und menſchliche Geſund⸗ heit zählen ſchließlich nicht wie Backſteine. Sie ſind koſtbarſtes Gut unſeres Volkskörpers, und ſie vor Gefahren und Schäden des Verkehrs zu ſchützen, iſt höchſtes Beſtreben aller maßgeben⸗ den Stellen des Reiches. Was nützen alle Maßnahmen— was fruchtete beiſpielsweiſe die große Mühe der Verkehrs⸗ erziehungswoche—, wenn wir weiterhin ſorglos unbekümmert oder leichtfertig unbekümmert über die Fahrſtraße gehen oder fahren?! Unachtſam⸗ keit und Leichtfertigkeit— Unbekümmertheit und Unvorſichtigkeit ſind die ſchlimmſten Feinde un⸗ ſerer eigenen, aber auch der Sicherheit un⸗ ſerer Mitmenſchen, ſind die Feinde jeg⸗ licher Verkehrsmittel und ⸗einrichtungen. Allein in der erſten Hälfte dieſes Jahres er⸗ eigneten ſich in unſerer Stadt 863 Straßen⸗ verkehrsunfälle! Von Monat zu Mo⸗ nat nahmen ſie zu. Waren es im Februar noch 109, ſo ſtiegen ſie im März ſchon auf 134, im April gar auf 157, im ſchönen Wonnemond auf 169 und ſchließlich im Juni auf 172. Was aus dieſer erſchreckenden Zahl von Straßenver⸗ kehrsunfällen an geſundheitlichem und an ſach⸗ len Schäden entſtanden ſind, iſt gewiß beträcht⸗ lich. Geſundheitlichen, mehr oder weniger ſchwe⸗ ren Schaden nahmen dabei in dieſem Geſamt⸗ zeitraum 579 Volksgenoſſen und Volksgenoſſin⸗ nen. So waren es bei den 122 Verkehrsunfäl⸗ len auf der Straße im Januar 68 verletzte Perſonen, im Februar 51, im März 92, im April 101, im Mai 136() und im letzten Monat des erſten Halbjahres 131. Glücklicherweiſe— und da können wir in Mannheim wirklich von Glück ſagen— mußten nur verhältnismäßig wenige ihre oder die Fahr⸗ läſſigkeit anderer mit dem Leben bezah⸗ len. Insgeſamt büßten während dieſes Zeit⸗ raumes in Mannheim 13 Menſchen ihr Leben ein, davon im Januar 2, im Februar 4, im März 1, im April ebenfalls 1, im Mai wieder 2 und im Juni 3. 13 Menſchenleben durch eigene Schuld oder die Schuld leichtfertiger Mitmenſchen dahinge⸗ rafft! 579 Menſchen in ihrer Geſundheit mehr oder weniger ſchwer geſchädigt— welch uner⸗ meßliches Leid für Familie und Angehörige, für die Verletzten ſelbſt! Sollen uns dieſe Zahlen nichts ſagen?! Sol⸗ len ſie uns nicht eindeutig und wirkſam mah⸗ nen?! Was hätten uns dieſe Werte an Leben und Geſundheit— und ſchließlich auch die Sach⸗ werte— bedeuten können! Und was bedeutet ihr Verluſt für uns alle— im einzelnen und in der Gemeinſchaft! Lernen wir doch wenig⸗ ſtens daraus, damit dieſe Opfer nicht ganz um⸗ ſonſt gebracht ſind! u. „Riesen-Volksempfänger“ werben für den Rundfunk Eine ausgezeichnete Werbung für die beiden neuen Volksempfänger zu 35 RM und 65 RM, die im Rahmen der 15. Großen Deutschen Rundfunkausstellung in den Straben der Reichs- hauptstadt durchgeführt wird. Weltbild(M) Anordnungen der NSDAFP Kreisleitung der NSDAP Mannheim, Rheinstraße 1 Ortsgruppen der NSDAP Ilvesheim. Freitag, 12.., 20.15 Uhr, Appell ſämt⸗ licher Politiſchen Leiter, Walter und Warte der Glie⸗ derungen im Parteiheim. NS⸗Frauenſchaft Erlenhof. 10.., 15.45 Uhr, treffen ſich die Frauen zum Beſuch der Ausſtellung am Eingang der Rhein⸗ Neckar⸗Hallen. Humboldt. 10.., 15.45 Uhr, treffen ſich die Frauen zum Beſuch der Ausſtellung am Eingang der Rhein⸗ Neckar⸗Hallen. Käfertal⸗Nord und ⸗Süd. 10.., 15.45 Uhr, treffen ſich die Frauen zum Beſuch der Ausſtellung am Ein⸗ gang der Rhein⸗Neckar⸗Hallen. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Die Beerdigung von Frau Eliſa⸗ beth Regele findet am 10.., 14 Uhr, auf dem Fried⸗ hof in Mundenheim ſtatt. Neckarau⸗Nord. Am 11. 8. beteiligen ſich ſämtliche Frauenſchaft⸗ und Frauenwerkmitglieder am gemein⸗ ſamen Beſuch der Ausſtellung in den Rhein⸗Neckar⸗ Hallen, Treffpunkt 15.45 Uhr vor der Halle. Friedrichspark. Achtung, Zellenfrauenſchaftsleiterin⸗ nen, heute, 20 Uhr, dringende Beſprechung bei der Kaſ⸗ ſenverwalterin Frl. Kleber(Parkring). Die Deutsche aArbeitsiront Am Dienstag, 16.., findet im Reſtaurant Deutſches, Kreiswaltung Mannheim. Rheinstr. 3 Haus, C 1, 10, im großen Saale, eine Beſprechung ſtatt, an der ſümtliche Ortsobmänner, Betriebsobmän⸗ ner und Werkſcharführer der Betriebe, in denen Werk⸗ ſcharen erſtellt ſind, teilzunehmen haben. Dienſtanzug! Der Kreisorganiſationswalter. Abteilung Propaganda Betr. Leiſtungskampf der Deutſchen Betriebe 1938/39. Die Werbung der Betriebe aus Handel und Handwerk iſt bis Ende des Monats Auguſt verlängert worden, weshalb ich bis 15. Auguſt Zwiſchenmeldung über den 3— der Werbung erwarte.(Siehe Rundſchreiben /38). Betr. Monatsberichte. Die den Ortswaltungen zuge⸗ gangenen Formulare für den Monatsbericht Juli 1938 ſind umgehend ausgefüllt an mich zurückzugeben.(Letz⸗ ter Termin 10. 8. 38). Der Propagandawalter. Frauenabteilung Erlenhof. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin mittwochs von 18—20 Uhr Erlenſtraße 40. Feudenheim⸗Oſt. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalte⸗ rin mittwochs von 20—21 Uhr Hauptſtraße 150. Feudenheim⸗Weſt. Sprechſtunden der Ortsfrauenwal⸗ terin Mittwoch von 20—21 Uhr Hauptſtraße 150. Friedrichsfeld. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin mittwochs von 18.30—19.30 Uhr Hauptſtraße 150. Neu⸗Eichwald. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin mittwochs von 20.30—21.30 Uhr Freyaplatz 12. Sandhofen. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin mittwochs von 19.30—20.30 Uhr Ausgaſſe 8. Schlachthof. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin mittwochs von 19—21 Uhr Viehhofſtraße 2. Schwetzingen. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin mittwochs von 14.30—15.30 Uhr Drei⸗König⸗Straße 6. Sulzbach a. d. B. Sprechſtunden der Ortsfrauenwal⸗ terin mittwochs von 17—19 Uhr Horſt⸗Weſſel⸗Straße. Waldpark. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin mittwochs von 20—21 Uhr Emil⸗Heckel⸗Straße 26. Weinheim. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin mittwochs von 15—16 Uhr Luiſenſtraße 3. . Kraft nFreude Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Fahrten am kommenden Sonntag. Wanderung: Wald⸗ michelbach—Rudi⸗Wünzer⸗Turm—Tromm(Mittagsraſt) —Affolterbach—Waldmichelbach. Wanderzeit:—5 Std, Abfahrt ab OEc Neckarſtadt 6,44 Uhr, Waldmichelbach an.41 Uhr, Waldmichelbach ab 18.44 Uhr, Mannheim OéEcG an 20.22 Uhr. Teilnehmerkarten zu RM..90 bei den Vorverkaufsſtellen. Radwanderung nach Waldhof— Bensheim— Jugen⸗ heim(Badegelegenheit)— Fußwanderung nach Ruine Frankenſtein—Rückfahrt über Lorſch—Hüttenſeld. Ab⸗ fahrt.00 Uhr Waſſerturm, Waldhof(Endſtation Stra⸗ ßenbahn).30 Uhr. Fahrräder inſtandſetzen, Fahrrad⸗ lampen nicht vergeſſen. Dampferfahrt(Nachmittagsfahrt) nach Speyer. Ab⸗ fahrt ab Köln⸗Düſſeldorfer unterhalb Rheinbrücke 14.25 Uhr. Rückfahrt ab Speyer 18.35 Uhr, Mannheim an 19.45 Uhr. Karten zu nur 90 Rpf. bei den Vorverkaufs⸗ ſtellen im Plankenhof, Völk. Buchhandlung, Zigarren⸗ kiosk Schleicher und Langſtraße 39a. Volksgenoſſe, deine Urlaubsreiſe mit Koß. Uß 87 vom 25. Auguft bis 2. September nach Oeſterreich. Ge⸗ ſamtkoſten RM. 37.50. UF 88 vom 18. September bis . September nach Tirol. Geſamtkoſten RM. 32.50. Uß 89 vom 4. Oktober bis 16. Oktober ins Wiener Weingebiet zum Heurigen. Geſamtkoſten RM. 54.—. Uß 8ha vom 4. Oktober bis 16. Oktober nach Wien. Koſten für Fahrt und Unterkunft mit Frühſtück, jedoch ohne Mittag⸗ und Abendeſſen RM. 55.—. Außerdem Fahrten nach München und Berlin. Zu dieſen Fahrten nehmen die Geſchäftsſtellen noch An⸗ meldungen entgegen. Sammler⸗Gemeinſchaft. Am Mittwoch, 10. Auguſt, findet im Lokal„Haus der Deutſchen Arbeit“, P 4, 4½, der nächſte Tauſchabend ſtatt, wozu alle Briefmarken⸗ freunde recht herzlich eingeladen ſind. Ausgabe der be⸗ ſtellten Oeſterreich⸗Marken ſowie das„Braune Band“. Abteilung Volksbildungswerk Am Sonntag, den 14. Auguſt, findet eine naturkund⸗ liche Lehrwanderung in das Naturſchutzgebiet Lache bei Viernheim ſtatt(eiszeitlicher Neckarlauf). Abfahrt: .14 Uhr am OEG⸗Bahnhof(an der Feuerwache) mit Sonntagsrückfahrkarte nach Viernheim⸗Ort. Radfahrer ſchließen ſich dort um.45 Uhr an. Rückfahrt etwa 12 Uhr. Führung: Fritz Kramer. Teilnehmerkarten zu 10 Rpf. werden bei Beginn der Führung ausgegeben. Sportamt Mannheim Achtung! Heute, 20.30 Uhr, findet im kleinen Saal des Ballhauſes in Mannheim(Schloßgarten) eine Schulung ſtatt, zu der alle für den Sportappell der Be⸗ triebe 1938 gemeldeten Kampfrichter zu erſcheinen haben. Die Broſchüre„Ausſchreibung— Bedingungen — Sportordnung“ ſind mitzubringen. Wer noch nicht im Beſitze einer ſolchen iſt, kann dieſelbe am Schulungs⸗ abend gegen 20 Rpf. erhalten. Schulung der Kampfrichter. Zu einer einwandfreien und reibungsloſen Abwicklung des Sportappells muß ein großer Stab beſonders für dieſen Appell geſchulter Kampfrichter eingeſetzt werden. Nach der praktiſchen Schulung, die erſtmals am Donnerstag, 14. Juli, im Mannheimer Stadion durchgeführt wurde, muß nun eine theoretiſche Belehrung folgen. Zu dieſer müſſen heute, Mittwoch, 10. Auguſt, im kleinen Saal des Ball⸗ hauſes in Mannheim(Schloßgarten) um 20.30 Uhr ſämtliche gemeldeten Kampfrichter, in erſter Linie aber die Betriebsſportwarte und Uebungswartanwärter, er⸗ ſcheinen. Broſchüren„Ausſchreibung— Bedingungen — Sportordnung“ ſind mitzubringen. Wer noch nicht im Beſitze einer Broſchüre iſt, kann eine ſolche am Schulungsabend gegen 20 Rpf. erhalten. Sport für jedermann Mittwoch, 10. Auguſt: Allgem. Körperſchule. Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20—21.30 Uhr Friedrichsſchule, U 2; 20 bis 21.30 Uhr Kirchgartenſchule; 20—21.30 Uhr Adolf⸗ Hitler⸗Kealgymnaſium; 19.30—21.30 Uhr Stadion.— Betriebsſportkurſe;.30—.30 Uhr Stadion: Kaufhaus Vetter; 16.15—20 Uhr TV⸗pPlatz Waldhof: Bopp& Reuther; 17—18.30 Uhr Planetarium: Rhein. Braun⸗ kohlenſyndikat; 17—18.30 Uhr Planetarium: Mann⸗ heimer Milchzentrale; 17—18.30 Uhr Stadion, Feld II: Deutſche Wörnerwerke; 17—18.30 Uhr Stadion, Haupt⸗ feld: Vgt. Armaturen⸗Geſ.; 17.30—19 Uhr Stadion, Feld II: Waldherr, Apparatebau; 17.30—19 Uhr Sta⸗ dion, Feld 1: AEG; 17.30—19 Uhr Stadion, Feld 1: J. Reiß; 18—19.30 Uhr Stadion, Hauptfeld: Andreae Noris Zahn; 18—21 Uhr 48er⸗Platz Almenhof: Hch. Lanz AG; 18.30—20 Uhr Stadion: Ed. Kaufmann Söhne und Lackf. Forrer; 17.30—19 Uhr Schillerſchule: Nagel& Co.— Fröhl. Gymnaſtik und Spiele. Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 19.30—21 Uhr Wohl⸗ gelegenſchule; 20—21.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule Käfertal; 21—22 Uhr Uhlandſchule.— Betriebsſport⸗ kurſe:.30—.30 Uhr Stadion, Feld II: Herm. Fuchs; 16.15—17.45 Uhr Wohlgelegenſchule: Herbſt⸗Felina; 17—18 Uhr Sportanlage im Betrieb: Pilo⸗Werk; 20—21 Uhr Uhlandſchule: Gebr. Braun.— Reichs⸗ ſportabzeichen. Offener Kurs für Frauen und Männer: 18—19.30 Uhr Stadion, Feld II.— Schwimmen. Offe⸗ ner Kurs für Hausfrauen:.30—11 Uhr Rheinbad Arnold.— Offener Kurs für Frauen und Männer: 21.30—23 Uhr Städt. Hallenbad, Halle 1.— Betriebs⸗ ſportkurſe: 18.30—20 Uhr Städt. Hallenbad, Halle III: Strebelwerke.— Schwerathletik. Betriebsſportkurs: 18—20 Uhr TV-Halle Waldhof, Bopp& Reuther.— Tennis. Offene Kurſe für Frauen und Männer; 6 bis 7 Uhr Tennisplatz, Friedrichsring 22/24; 19—20 Uhr Tennisplatz, Friedrichsring 22½24.— Betriebsſport⸗ kurſe: 18—20 Uhr Tennisplatz im Friedrichspark; Hch. Lanz AG.— Reiten. 16—17 Uhr Reithalle, Städt. Schlacht⸗ und Viehhof; 17—18 Uhr Reithalle, Städt. Schlacht⸗ und Viebhhof. Rundfunk⸗Programm für Mittwoch, den 10. Auguſt Reichsſender Stuttgart:.45 Morgenlied, Gymnaſtik. .15 Wiederholung der zweiten Abendnachrichten..30 Freut euch des Lebens..00 Gymnaſtik..30 Unter⸗ haltungsmuſik. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Nachrichten. 13.15 Mit⸗ tagskonzert. 14.00 Fröhliches Allerlei. 16.00 Nachmit⸗ tagskonzert. 18.00 Jugend ſpielt neue Hausmuſik, 18.30 Griff ins Heute. 19.00 Peter Anders ſingt. 19.15 Bremsklötze weg! 19.45 Adalbert Lutter ſpielt. 20.00 Nachrichten. 20.15 Stunde der jungen Nation. 22.00 Nachrichten. 22.20 Vom internationalen Programm⸗ austauſch: Europameiſterſchaften im Schwimmen, Wembley 1938. 22.45 Muſik aus Wien. 24.00—.00 Nachtkonzert. Deutſchlandſender:.00 Glockenſpiel, Wetter..05 Der Tag beginnt..00 Nachrichten..30 Frühkonzert..30 Kleine Turnſtunde. 10.00 Geſellige Muſik II. 10.30 Fröhlicher Kindergarten. 11.15 Seewetterbericht, 11.30 Dreißig buate Minuten. 12.00 Muſik am Mittag. 12.55 Zeitzeichen, 13.00 Glückhwünſche. 13.45 Neueſte Nachrichten. 14.00 Allerlei von zwei bis drei, 15.00 Wetter⸗, Markt⸗ und Börſenberichte. 15.15 Eine kleine Tanzmuſik. 15.45 Ein Volk und ſeine Kinder. 16.00 Vertraute Weiſen. 18.00 Der Arzt am Borxring. 18.15 Vom Menuett zum Feuertanz. 18.40 Kleines Zwi⸗ ſchenſpiel. 19.00 Deutſchlandecho. 19.15... und jetzt iſt Feierabend. 20.00 Nachrichten. 20.15 Stunde der jungen Nation. 22.00 Nachrichten. 22.20 Europa⸗ meiſterſchaften im Schwimmen. 22.45 Seewetterbo⸗ richt. 23.00 Muſik aus Wien. 24.00—.00 Nachtmuſik, .55—.06 Zeitzeichen. Daken für den 10. Auguſt 1938 955 Otto der Große ſchlägt die Un au dem Lechfelbe.“ 3 830 W 1792 Revolution in Paris; Erſtürmung der Tuilerien; Abſetzung Ludwigs XVI. 1890 Beſitzergreifung von Helgoland durch das Deutſche Reich. 1915 Einnahme der Feſtung Lomza am Narew durch die Armee von Scholtz. * 2 3 Hinter 4 ſtraße ein nes Seiten gebettet in Häuſergruh zwei, drei NS⸗Volksᷓ trifft man Die NS⸗Se chen der e waldſtil be den zurückl Einwohner Die mei birge, man dem eifrig am Bergh große Schl ein Laut k ſchiedenhei; Stundenle Aus den amtsleiters roßen An er —1 ie S erſten im lichkeit linem Sch einem der Kin unter der Kinder we Manche me fuß, wenn kennen ſie Halsweh u Wieviele Jahr hinds ſich ja nich ruhig wart tige zu ih nach dem Kranken— kenbett— ling bis z Das Fahrr⸗ entbehrlich Schwester ihren Geſu Mütter un Wohnverhä treuungsge der licher änglicher 18 das Zu Im Winte Die zahl zu Fuß die Sehe Und wie o 05 abgeſpann der auf di Arbeit ma⸗ Neben der eine Sachb und Kind“ und auch d beteiligen ſ lung für de Sogar ein Noch ein heitsführun Lon ——————————————————— guſt 1958 enfeld. Ab⸗ tation Stra⸗ n, Fahrrad⸗ Speyer. Ab⸗ ubrücke 14.25 annheim an Vorverlaufs⸗ g, Zigarren⸗ d7. Uß 87 ſterreich. Ge⸗ ptember bis RM. 32.50. ins Wiener RM. 54.—. nach Wien. hſtück, jedoch Berlin. Zu n noch An⸗ 10. Auguſt, t/%/ Briefmarken⸗ zabe der be⸗ une Band“. rł »naturkund⸗ biet Lache ). Abfahrt: rwache) mit Radfahrer ckfahrt etwa nerkarten zu ausgegeben. leinen Saal arten) eine pell der Be⸗ erſcheinen zedingungen r noch nicht Schulungs⸗ nwandfreien ippells muß geſchulter praktiſchen 4. Juli, im „ muß nun eſer müſſen al des Ball⸗ 20.30 Uhr Linie aber 1wärter, er⸗ zedingungen noch nicht ſolche am Frauen und 2; 20 bis Uhr Adolf⸗ Stadion.— : Kaufhaus f: Bopp& in. Braun⸗ m: Mann⸗ m, Feld II: on, Haupt⸗ r Stadion, ) Uhr Sta⸗ n, Feld 1: d: Andreae enhof: Hch. Kaufmann hillerſchule: iele. Offene Uhr Wohl⸗ rer⸗Schule triebsſport⸗ rm. Fuchs; ſt⸗Felina; zilo⸗Werk; — Reichs⸗ d Männer: men. Offe⸗ Rheinbad Männer: Betriebs⸗ Halle III: Sſportkurs: teuther.— mer; 6 bis —20 Uhr riebsſport⸗ spark: Hch. lle, Städt. lle, Städt. Gymnaſtik. ichten,.30 .30 Unter⸗ rnkalender. 13.15 Mit⸗ ) Nachmit⸗ hausmuſik. ingt. 19.15 zielt. 20.00 tion. 22.00 zrogramm⸗ hwimmen, 24.00—.00 .05 Der nzert..30 II. 10.30 richt. 11.30 n Mittag. 15 Neueſte drei. 15.00 Zine kleine der. 16.00 uing. 18.15 ines Zwi⸗ . und jetzt tunde der Europa⸗ ewetterbs⸗ achtmuſik, 938 arn auf ung der VI. urch das Narew * 3 . + 3 5 „hakenkreuzbanner“ Blick übers Land Mittwoch, 10. Guguſt 1958 flufopfernde, treue helſeeinnen des ſochſchwaezwaldes Aus der Täligkeit einer Ns⸗Schweſter in den enklegenſten Gebirgstälern unſerer Heimat Hinter Hornberg zweigt von der Land⸗ ſtraße ein ſteiler, ſchmaler Weg ab in ein klei⸗ nes Seitental nach Gremmelsbach. Ein⸗ gebettet in große Tannenwälder drüngt ſich eine Häuſergruppe— Rathaus, Schulhaus, Kirche, zwei, drei Häuſer und die Gemeindeſtation der NS⸗Volkswohlfahrt— zuſammen. Oberhalb trifft man noch in dem Tälchen einige Höfe. Die NS⸗Schweſter, die das freundliche Häus⸗ chen der Station im anheimelnden Schwarz⸗ waldſtil bewohnt, muß Wege von vielen Stun⸗ den zurücklegen, wenn ſie nacheinander die 600 Einwohner beſuchen will. Die meiſten Häuſer liegen verſtreut im Ge⸗ birge, manche bis zu 1000 Meter hoch. Außer dem eifrigen Schnaufen der Lokomotiven oben am Berghang, wo die Schwarzwaldbahn die große Schleife bei Triberg macht, dringt kaum ein Laut von der Welt draußen in die Abge⸗ ſchiedenheit des Tales herein. Stundenlange Gänge ſind notwendig Aus den Schilderungen des NS⸗Ortsgruppen⸗ amtsleiters erhalten wir einen Begriff von den roßen Anforderungen, die an die NS⸗Schwe⸗ ſter eſtellt werden. Es war ſehr notwendig, ie Station von der NSV— eine der erſten im Gau— errichtet wurde. Die Sterb⸗ lichkeit war unter den Schulkindern er⸗ ſchreckend hoch. Vor etwa 10 Jahren ſtarben in einem Schuljahr annähernd die Hälfte der Kinder. Heute gehören die Sterbefälle unter der Jugend zu den Seltenheiten. Die Kinder werden von Natur aus abgehärtet. Manche machen die weiten Schulwege noch bar⸗ fuß, wenn ſchon der erſte Schnee fänt. Dabei kennen ſie kaum Erkältungen wie Schnupfen, Halsweh und dergleichen. Wieviele Gänge hat eine NS⸗Schweſter das Jahr hindurch zu erledigen! Ihre Arbeit ſpielt ſich ja nicht in einer Amtsſtube ab, in der ſie kuhig wartet, bis der Kranke und Hilfsbedürf⸗ tige 5 kommt. Sie ſieht ſtändig ſelber näch dem Rechten, geht in die Häuſer, hilft den Kranken— manche Nacht wacht ſie am Kran⸗ kenbett— beobachtet die Familie vom Säug⸗ ling bis zu den Alten und Gebrechlichen auf Das Fahrrad ist bei den weiten Gängen oft un⸗ entbehrlich— im Schwarzwald muß die NS- Schwester allerdings viel„schieben“. Archivbild(2) ihren Geſundheitszuſtand, berät vor allem die Mütter und achtet auf Sauberkeit und geſunde Wohnverhältniſſe. Jeden einzelnen ihres Be⸗ treuungsgebietes kennt die weſter, und je⸗ der kennt und ruft ſie, wenn es ihr nach an⸗ fänglicher Zurückhaltung erſt einmal gelungen iſt, das Zutrauen zu erringen. Im Winter auf Schiern Die zahlloſen Wege müſſen hier oben alle die 855 emacht werden. Im Winter kommt ie eſter meiſtens nur mit Schiern durch. Und wie oft kommt es vor, daß ſie, wenn ſie eben von einem ſtundenlang Gang müde und abgeſpannt zurückgekommen iſt, 3 ofort wie⸗ der auf die Beine machen muß. Die NSV⸗ Arbeit macht jetzt allgemein gute Fortſchritte. Neben der ärbeitet in der Gemeinde eine Sachbearbeiterin des Hilfswerks„Mutter und Kind“. Nacheinander werden die Kinder und auch die Mütter in Erholung geſchickt. Sie beteiligen ſich— Zeit an der Heidelbeerſamm⸗ lung für das WHW. Sogar ein Motorrad im dDienſt Noch einen anderen Vorpoſten der Geſund⸗ heitsführung ſuchten wir auf: Kaltbrunn au Die NS-Schwester kämpit in vorderster Front um die Gesundheitsführung des deutschen Vol- kes. Sie wendet ihre Aufmerksamkeit vor allen Dingen dem erbgesunden Nachwuchs zu. hinter Schenkenzell. Es iſt eines der vielen ſchönen Schwarzwaldtäler, die man kaum dem Namen nach kennt und von denen doch wieder jedes eine hleine Welt für ſich iſt von ausge⸗ ſprochener Eigenart. Die Gemeindeſtation be⸗ findet ſich im Bürlehof. In der kühlen, rein⸗ lichen, Bauernſtube treffen wir die Schweſter, die hier im Haus aufgewachſen iſt. Sie hat all die vielen Täler um Schenkenzell zu be⸗ treuen. Der entlegenſte Hof liegt 17 Kilometer weit. Ohne Motorrad würde ſie gar nicht hin⸗ kommen. Vor einiger Zeit beſuchte ſie ein krankes Kind in einem dieſer abgelegenen Höfe lich Wochen lang faſt jeden Tag zweimal täg⸗ ich. Man hat ihr ihre aufopfernde Tätigkeit nicht leicht gemacht. Von gegneriſcher konfeſſioneller Seite werden ihr immer noch auf Schritt und Tritt Schwierigkeiten in den Weg gelegt. Die Einſtellung dieſer Kreiſe wird gekennzeichnet durch die Tatſache, daß man, kaum hatte die NoS⸗Schweſter im Jahr 1934 angefangen, gleich zwei eſtern in die Gemeinde ſchikte Warum auf einmal dieſer„Konkurrenzneid“? Früher e 5 ſich doch auch niemand um Wohl un ehe der Gemeinde gelhümmert! Da die eine der Schweſtern nichts zu tun fand, wurde ſie Köchin in einer Fremdenpenſion.. .. zIwei Mokorräder zuſammengeprallt Schwerer Verkehrsunfall auf der Bergſtraße * Großſachſen, 9. Aug. Am Sonntag gegen 23 Uhr ereignete ſich auf der Bergſtraße am Ortsausgang gegen Leutershauſen ein fol⸗ ———-.— Verkehrsunfall. Zwei Motorrad⸗ ahrer, der Soldat Bitſch aus Ladenburg und der 18jührige Friſeurlehrling Richard Fey aus Leutershauſen ſtießen in der Kurpe zuſammen. Der Zuſammenprall muß furchtbar geweſen ſein. Beide Fahrer wurden mit ſchwe ⸗ ren Verletzungen aufgefunden und nach Heidel⸗ berg ins Kranlenhaus gebracht. Kurz nach der Einlieferung iſt Fey geſtorben, ohne das Be⸗ wußtſein wieder erlangt zu haben. Bitſch liegt ebenfalls lebensgeführlich darnieder. Die Ma⸗ ſchinen ſind vollſtändig demoliert. Tetzte badiſche meldungen Bernau baute ſich ein Schwimmbad Neuſtadt(Schwarzwald), 9. Aug.(Eig. Bericht.) In 600 freiwilligen Arbeitsſtunden baute ſich die Gemeinde Bernau ien Hans⸗ Thoma⸗Tal ein herrliches Schwimmbad, das ſeime Entſtehung der Initiative des Orts⸗ gruppenleiters Ortlib und des Bürgermeiſters Thoma verdankt, die auch die Planung vornah⸗ men. Das Bad wurde jetzt eingeweiht. Der erſte Badetag brachte einen geradezu beängſti⸗ genden Beſuch einheimiſcher Gäſte und aus⸗ wärtiger Schwimmfreunde, ſo daß der Tag der Einweihung zu einem wahren Volksfeſt wurde. Das Bad hat eine Länge von 30 Meter und eine Breite von 15 Meter. Es iſt mit ſeinem Sprungturm und ſeinem Startbecken auch als Sportanlage für Schwimmwettbewerbe geeig⸗ net. Die Gemeinde Bernau hat mit der Er⸗ richtung dieſes Bades in ſteter Aufbauarbeit einen Schritt vorwärts zur Förderung ſeines Fremdenverkehrs und der Geſundheit ſeiner Einwohner getan. Altes Schwarzwaldhaus völlig abgebrannt Schopfheim, 9, Auguſt. Der Blitz ſchlug in das Greinerſche Anweſen in Gersbach, das ein 200 Jahre altes ſtrohgedecktes Schwarzwald⸗ haus hat, und äſcherte es mit ſamt dem Bie⸗ nenſtand ein. Der eine Strahl des geteilten Blitzes ſchlug in den etwa 150 Meter entfernten Nachbarhof. Die Uebungsfahrt in den Tod Bruchſal, 9. Auguſt. Beim Ueben auf einem ſteuerfreien Motorrad verlor der 42jäh⸗ rige Joſef Simianer aus Hambrücken auf der nach Wieſental das Gleichge⸗ wicht, wobei ſich das Rad überſchlug. S. erlitt 15 Schädelverletzungen, denen er erlegen iſt. Rückſichtsloſer Motorradfahrer „Pforzheim, 9. Aug. Mit einem lebensge⸗ fährlichen Schädelbruch wurde ein 2ähriges Mädchen aus ins hieſige Krankenhaus eingeliefert. Das Mädchen war auf der Eiſin⸗ ger Straße durch einen in raſendem Tempo bahergekommenen Motorradfahrer überrannt worden. Dieſer und ſein ebenfalls aus Eiſingen ſtammender Begleitmann wurden feſtgeſetzt. Badens Betriebe im 2. Ceiſtungskhampf * Karlsruhe, 9. Auguſt. Obwohl die An⸗ meldefriſt für Kleinbetriebe des Handels und Handwerks ſowie für die öffentlichen Betriebe erſt mit dem 31. Auguſt abläuft, haben ſich nach einer vorläufigen Zählung bis jetzt ſchon doppelt ſoviel Betriebe zum Lei⸗ ſtungskampf gemeldet als im Vorjahr, in dem ſich 3500 Betriebe beteiligten. Monte Carlo, NMiviera auf fioſten leichigläubiger ſmädchen Das alte Lied vom geriſſenen Heiratsſchwindler/ In einem Jahr 10 000 Mark„Gewinn“ fm. Karlsruhe, 9. Aug. Vor der 3. Karls⸗ ruher Strafkammer ſtand der 38 Jahre alte er⸗ he vorbeſtrafte ledige Georg Kosmala aus Sokolnik(Polen), der ſich als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher wegen Rückfallsbetrugs und Unterſchlagung zu verantworten hatte. Nach Verbüßung einer Gefängnisſtrafe von einem Jahre elf Monaten am 16. März 1936 bis zu ſeiner Verhaftung am 30. Juni 1937 hat ſich der Angeklagte in Karlsruhe, Frankfurt a. M. und Mannheim fortgeſetzter Heirats⸗ ſchwindeleien ſchuldig gemacht. In Mannheim näherte er ſich der 40jähri⸗ 75 Haustochter Käthe., die er unter falſchen orſpiegelungen zur Gewährung eines Dar⸗ lehens von 250 Mark zu bewegen ſuchte. In Karlsruhe„verlobte“ er ſich mit der Angeſtellten Hilde., die durch den Angekla ten um 4000 Mark betrogen wurde. Die 30jäh⸗ rige Sekretärin Erna W. von Karlsruhe ſtellte dem Schwindler 1000 Mark zur Verfügung. In —1 55 ging ihm die Stütze Sofie G. aus amburg auf den Leim, die ihm für ſein an⸗ Geſchäft 1500 Mark gab; einen golde⸗ nen Brillantring des Mädchens, ein 18 wert⸗ volles Andenken an ihre Eltern, verſetzte er. Mit einem Mädchen aus Wiesbaden verſuchte er ein ähnliches Schwindelmanöver, doch zeigte ſich dieſes Mädchen weniger vertrauensſelig als die anderen und blieb vor geldlichen Ein⸗ a5 bewahrt. Eine Lehrerin in Berlin rückte die verlogenen Behauptungen des Ange⸗ klagten 4000 Mark heraus, von denen ſie keinen Pfennig wiederſah, und eine Hausangeſtellte büßte 1500 Mark ein. Insgeſamt hat er den betörten Frauen 10 000 Mark abgenommen, mit denen er ſeinen Lebensunterhalt während fünf Vierteljahren beſtritt. Der Arbeit aus dem Wege gehend trieb er ſich in Baden⸗Baden, Monte Carlo, Zoppot, Spa und anderen Spielplätzen herum, wo er ſeiner Spielleidenſchaft nachging und die meiſt ſauer verdienten Spargroſchen ſeiner niederträchtig hinters Licht 43. Opfer verpraßte. Am übelſten hat er der re dur S. mitgeſpielt, die ihm vertrauensvoll ihre ganzen Erſparniſſe ge⸗ opfert hat und deren Vertrauen ein zweites Mal ſchnöde mißbraucht wurde von dem ge⸗ wiſſenloſen Betrüger. Das Mädchen hatte keine Ahnung, daß er ſie mit anderen Frauen be⸗ trog und ihr Geld in Baden⸗Baden am Rou⸗ lettetiſch vergeudete. Er wohnte eine Zeitlang in einer Karlsruher Penſion. Dort fiel es auf, daß er häufig, faſt täglich, auf Heiratsanzeigen in den Zeitungen ſchrieb, ſo daß ſchließlich der berechtigte Ver⸗ dacht, daß er ein Heiratsſchwindler ſei, aufkam. Am 9. Februar dieſes Jahres verurteilte die Karlsruher Strafkammer den Angeklagten, der erklärte„unſchuldig“ zu ſein, wegen fortgeſetz⸗ ten Rückfallbetrugs und Unterſchlagung zu vier Jahren drei Monaten Zucht⸗ haus und 00 Jahren Ehrverluſt. Gegen dieſes Urteil legten die Staatsanwaltſchaft und die Verteidigung Reviſion an das Reichsgericht ein. Das Reichsgericht verwies die Sache zur nochmaligen Entſcheidung bezüglich der Straf⸗ frage an die Vorinſtanz zurück. Die neuerliche Verhandlung vor der Strafkammer endete da⸗ mit, daß der Angeklagte zu drei Jahren drei Monaten fihgin wie füng ſechs Monaten Unterſuchungshaft, ſowie fün Jahren Ehrverluſt verurteilt wurde. Außer⸗ dem wurde gegen den gefährlichen Gewohn⸗ heitsverbrechek die Sicherungsverwah⸗ rung angeordnet. Tabakbeſichtigungsfahet in die Saarpfalz Aufſchlußreiche Derſuche/ Kali braucht die Tabakpflanze in erſter Linie Wie alljährlich, hatte auch in dieſem Sommer der Landesinſpektor für Tabakbau, Landes⸗ ökonomierat Hoffmann, zur Beſichtigung der Tabaldüngungsverſuche in der Saarpfalz für Anfang Auguſt eingeladen. Bereits am 4. Auguſt trafen ſich die Teilnehmer in Speyer, wo bedeutſame Ausführungen über die dies⸗ jährigen Arbeiten des Pfälziſchen Landesver⸗ bandes für Tabalbau vorgelegt wurden. Es waren zahlreiche Vertreter des Reichsnährſtan⸗ des, der Düngerinduſtrien, der tabatverarbei⸗ tenden Induſtrien und des Handels erſchienen. Die Verſuche laſſen in dieſem Jahr durch ſichtbare Wachstumsunterſchiede der Verſuchs⸗ parzellen wertvolle Schlüſſe auf die Anwendung der Handelsdüngemittel im Tabalbau zu. So wurden einige Verſuche beſichtigt, die mit ſtei⸗ genden Stickſtoff⸗ bzw. Kalimengen angelegt waren. Es zeigte ſich wieder, daß die Tabak⸗ pflanze Kali am allernotwendighſten von allen Nährſtoffen zu ihrem Aufbau und zur qualitativen Entwicklung braucht. Ferner waren Verſuche mit verſchiedenen Stickſtoff⸗ formen, z. B. Kallſtickſtoff, Kalkharnſtoff und Harnſtoff zu ſehen. Unterſchiede waren gut zu erkennen, ſowohl hinſichtlich der Blattfarbe, des Wachstums und der Internodien. Beſondere Aufmerkſamkeit verdienten in die⸗ ſem Jahr wieder die Humusdüngungs⸗ verſuche. Größte Beachtung fanden zunächſt die ſeit Jahren laufenden Humusvergleichs⸗ verſuche mit Stallmiſt, Huminal uſw., wobei die mit Huminal gedüngten Parzellen wiede⸗ rum einen hervorragenden und qualitativ vielverſprechenden Stand aufwieſen. Es darf ferner als ein Hauptverdienſt von Landes⸗ ökonomierat Hoffmann acigeſehen werden, daß er durch Verminderung der ſonſt üblichen Stallmiſtmengen auf ein geringeres, aber noch ausreichendes Maß erreicht hat, daß die er⸗ wünſchte helle Blattfarbe des Tabaks in be⸗ ſonders edler und auffälliger Form erzielt wurde. Dieſer Erfolg iſt beſonders in der Ge⸗ meinde Iggelheim zu bucheg. ——————————39—————— — Hedichüsenfeit in Burade Dom 15.-15. Auguſt 1958 85—— 55 Größtes schlebsportllche; 4 75 krelgnis Südhessens Volksbeluftigung, Tanz Rlesenfeuerwerk d 28 48 +—— „Hakenkreuzbanner⸗ Fport und Ipiel Mittwoch, 10. Guguſt 1938 Ueberraschungssieg in der deutschen Gehermeisterschait Bei fast unerträglicher Hitze kam in Erfurt die Deutsche Gehermeisterschaft im 50-Kilometer- Gehen zum Austrag. Der Kampf endete mit dem Ueberraschungssieg von Dill(Reichsbahn · SV, Berlin). Weltbild(M) Echbelzer Radenndfahet Uur noch Wecherling und Umbenhauer Die vierte Etappe der Schweizer Rad⸗ rundfahrt von Bellinzona nach Sierre war mit ihren 198 Kilometern zwar nicht allzu lang, hatte aber mit dem St.⸗Gotthard⸗Paß(2095 N) und ſpäter dem Furka⸗Paß(2436 m) zwei Berg⸗ rieſen, die den Fahrern viel zu ſchaffen machten und ſogar die Deutſchen Bautz, Geyer und Ki⸗ jewſki zur Aufgabe zwangen. Dieſe Etappe war ſo recht nach dem Geſchmack des Italieners Va⸗ letti, der ſich als„Kletterer“ hier äußerſt wohl fühlte und das Feld völlig durcheinander brachte. Erſt auf dem 46. Platz kam Weckerling ein, der gegen Valetti 43 Minuten eingebüßt hatte und 48. war Umbenhauer mit der gleichen Zeit. Durch dieſen Etappenſieg eroberte ſich der Italiener auch das„gelbe Trikot“. Am Mittwoch können ſich die 52 noch im Ren⸗ nen befindlichen Fahrer der wohlverdienten Ruhe hingeben. Ergebnis: 4. Etappe Bellinzona—Sierre(198 Km.): 1. Va⸗ letti(Italien):28.101; 2. Amberg(Schweiz) :31.251; 3. Zimmermann(Schweiz):3207; 4. W. Buchwalder(Schweiz):38.15; 5. Merſch(Luxem⸗ burg) gleiche Zeit;... 46. Weckerling(Deutſch⸗ land):11.45;... 48. Umbenhauer(Deutſch⸗ land) gleiche Zeit. Geſamtwertung: 1. Valetti 24:12.04; 2. Merſch 24:17.19; 3. Canaveſt 24:24.14; 4. W. Buchwalder 2425.01;„. 29. Weckerling 25:07.27:.. 37. Umbenhauer 25:29.58 Std. Oflmark⸗Bereine im Tichammervokal Zur Ermittlung der vier Vereine, die den Gau Oſtmark im diesjährigen Tſchammer⸗Pokal⸗ Wettbewerb vertreten, kommt es am 6. Novem⸗ ber zu vier Ausſcheidungsſpielen, deren Sieger am 27. November auf die letzten vier Mann⸗ ſchaften des Altreiches treffen. Am 11. Dezem⸗ ber folgt dann die Vorſchlußrunde, während das Endſpiel um den Tſchammerpokal am 8. Januar 1939 im Olympia⸗Stadion zu Berlin ſteigt.— Die Auswahlſpiele der Oſtmärker be⸗ ſtreiten: Rapid Wien— Auſtro⸗Fiat Wien; Grazer Sa— Auſtria Wien; Admira Wien— Vienna Wien; Wacker Wien— Wiener Sport⸗ klub . Phönix Karlsruhe hat am kommenden Sonn⸗ tag, 14. Auguſt, den neuen Südweſt⸗Gauligiſten Rotweiß Frankfurt zu Gaſt. Am 21. Auguſt ſpielt dann die TSG 61 Ludwigshafen in Karlsruhe gegen Phönix. Ringexkamsi in Lamvertheim Stukkl. Tampertheim— DOflt Schifferſtadt :4 Ein recht ſchmeichelhaftes Reſultat erzielten die Ringer aus Schifferſtadt bei ihrem Gegner in Lampertheim. Lampertheim mußte mit drei Erſatzleuten antreten. Man merkte der Mann⸗ ſchaft das lange Pauſieren an. Die einzelnen Kämpfe wurden ſehr hart durchgeführt. Nur drei Kämpfe gingen über die ganze Diſtanz. Man kann alſo ermeſſen, welche Anforderungen an die Ringer geſtellt wurden. Die einzelnen Paarungen zeitigten folgende Ergebniſſe: Bantamgewicht: Wetzel(L)— Wahl(). Der Ringer aus Schifferſtadt war eine Klei⸗ nigkeit beſſer, ſo daß der Punktſieg vollkommen in, Ordnung geht.— Feder: Kettler(L2)— Lochner(). Der angriffsfreudigere Lochner ſiegte nach 10 Minuten.— Leicht:„Müller(L) — Reeb(). Der Gaſt brachte ſich ſelbſt in eine gefährliche Lage, die der Lampertheimer geſchickt ausnützte. Er drückte ſeinen Gegner nach 2 Minuten auf die Schultern.— Welter: Jakob(8)— Ferber(). Bereit- nach 2 Mi⸗ nuten ſighe Jakob durch Hüftzug.— Mittel: Müller(L)— Krummenacker(). Der Lam⸗ pertheimer überraſchte nach der angenehmen Seite, mußte aber ſeinem Gegner einen Punkt⸗ ſieg überlaſſen.— Halbſchwer: Litters(L)— Wißmann(). Zwei hartnäckige Gegner, die ſich gegenſeitig nichts ſchenkten. Litters wurde Punktſieger.— Schwer: Kärcher(O)— Heißler (). In der 13. Minute konnte Heißler den Lampertheimer auf die Schultern legen.—g. Am kommenden Wochenende ſtehen Deutſch⸗ lands Leichtathleten wieder vor großen Auf⸗ gaben. In drei Länderkämpfen treten unſere Männer und Frauen gegen mehr oder weniger ſtarke Gegner an. Das wichtigſte Ereignis iſt natürlich die Begegnung Deutſchland— US A im Berliner Olympiaſtadion. Daneben trifft eine zweite Auswahl unſerer Athleten in Brüſſel auf Belgien, wäh⸗ rend Deutſchlands beſte Frauen nach Po⸗ len reiſen und dort auf einen nicht zu unter⸗ ſchätzenden Gegner ſtoßen. Die nusſichten unferer Könner Die Betreuer der deutſchen Leichtathleten ha⸗ ben es verſtanden, die Kämpfer der erſten Garde zur rechten Zeit in beſte Form zu brin⸗ gen. Schon Breslau legte Zeugnis davon ab, auch wenn die Zeiten und Weiten damals noch nicht überragend waren. Inzwiſchen aber ab es eine Reihe ſehr guter Leiſtungen und ekorde. Es ſieht ſo aus, als ob unſere Ver⸗ treter am Samstag und Sonntag in Hochform den ſtarken Amerikanern 4 ertreten wür⸗ den. Und in dieſem Falle ſind Deutſchlands Ausſichten ſelbſt gegen die ſtärkſte Leichtathletik⸗ nation der Welt nicht ſchlecht! In den beiden Sprintſtrechen wagen wir nicht mit einem deutſchen zu rechnen; Ben Johnſon bzw. Perrin alker werden kaum zu ſchlagen ſein. Aber ſchon ein zweiter Platz wäre eine angenehme Ueberraſchung für uns. Weſentlich beſſer ſind unſere Ausſichten in den beiden Mittelſtrecken, in denen Har⸗ big und Linnhoff unſere beſten Waffen ſind und ſelbſt die Amerikaner ſchlagen können. Mit Charles Fenske als Starter über 1500 Meter dürfte auch der Sieger gegeben ſein. Dagegen rechnen wir mit dem alten Kämpen Syring auf der 5000⸗Meter⸗Strecke, und auch über 10000 Meter müßten Schönrock und Berg eine gute Rolle ſpielen. Ganz ſicher ſind den Amerikanern Walcott, Tolmich und Pat⸗ terſon die beiden Hürdenſtrecken, lediglich über 400 Meter hoffen wir auf einen zweiten Platz für Deutſchland. Auch die beiden Staffeln dürften den Gäſten aus Ueberſee nicht zu neh⸗ men ſein. Der 3000⸗Meter⸗Hindernislauf ſollte einem ſpannenden Kampf zwiſchen dem künchener Kaindl und MeCluskey werden. Recht unterſchiedlich ſind auch die Ausſichten in Sprung, Wurf und Stoß. Während im Stab⸗ hochſprung ein amerikaniſcher Doppelerfolg ſicher iſt, könnte es Weinkötz im Hochſprung wenigſtens auf den zweiten Platz bringen, aber auch hier wäre ein Doppelſieg der Gäſte keine Ueberraſchung. Unſer neuer Rekordmann Kot⸗ ratſchek und auch Wöllner ſollten im Dreiſprung für einen deutſchen 1 gut ſein. Mit größter Spannung wird im Weitſprung der Zweikampf Long— Lacefield erwartet. Der—+. er iſt in dieſem Jahre noch nicht in ſeine eſle Form gekommen, aber es iſt be⸗ kannt, daß er mit dem Gegner wächſt, und ein Gegner von großem Format wird der ameri⸗ kaniſche Meiſter beſtimmt ſein. Auf eine Menge von Gutpunkten dürfen wir bei den vier letzten, techniſchen Diſziplinen rechnen. Wenn wir Glück haben, könnte es hier vier deutſche Siege geben, auf zwei rechnen wir beſtimmt: im Ham⸗ merwurf— und hier ſogar mit einem Doppel⸗ erfolg!— mit Hein und Blask und im Speerwurf durch Stöck. Ob Lampert und Schröder dagegen die amerikaniſchen Diskus⸗ werfer P. Zager und Ph. Levy bezwingen kön⸗ Danemaxks Ghwimmenmnen in Europa führend Ragnhild hveger gewann im 1oo Meter Freiſtil(Frauen) ihren erſten Meiſtertitel Nachdem am Dienstagnachmittag nur ein Waſſerballſpiel zwiſchen Frankreich und talien zum Austrag gelangte, das unent⸗ chieden 11 ausging, kam am Abend im wie⸗ der gutbeſetzten Wembley⸗Bad als erſte Ent⸗ ſcheidung der Endlauf der Frauen über 100 Meter Freiſtil zum Austrag. Die 25fache Weltrekordlerin Ragnhild Hpeger holte ſich hier, ſo eigenartig es klingen mag, ihren erſten Europameiſtertitel überhaupt. Sie war in dieſem Rennen all ihren Gegnerinnen klar überlegen. Es hat ſich dabei gezeigt, daß nunmehr die Vormachtſtellung im Frauen⸗ ſchwimmſport endgültig von Holland auf Däne⸗ mark übergegangen iſt, denn auch noch auf dem Platz landete eine Dänin, und zwar ie Staffelkameradin der Nagnhild, Peter⸗ ſen, die klar die beiden Holländerinnen van Veen und Malcorps hielt. Ragnhild durch⸗ ſchwamm die erſten 50 Meter in 30,4 Sek. und hatte ſchon dort einen klaren Vorſprung, den ſie, obwohl auf der Außenbahn liegend, ſtändig vergrößerte. Bei 75 Meter legte ſie noch eingn Zwiſchenſpurt ein, der ſie auf über zwei Meter vom Felde fortbrachte und erſt kurz vor dem Ziel ſchloß ihre Landsmännin etwas auf, die die Holländerinnen van Veen und Malcorps noch zwei Meter hinter ſich ließ. Fünfte wurde die Ungarin Aes vor der Norwegerin Hirſch. Dorg hoher Savorit im 400⸗m⸗Kraul plath und Arendt im Zwiſchenlauf Nach der Meiſterſchaft der Frauen über 100 Meter Freiſtil erledigten die Männer ihre Vor⸗ läufe über 400 Meter Freiſtil, wobei ſich der junge Schwede Borg als klarer Favorit dieſer Strecke herausſchälte. Er ſchwamm im zweiten Vorlauf, in dem auch unſer Werner Plath lag, ſo leicht und flüſſig ſein Penſum herunter, daß man ſchon mit einer ſehr guten Zeit rech⸗ nete, die dann auch mit:52 Min. tatſächlich herausſprang. Plath ſah das Nutzloſe ſeiner Bemühungen, dem Schweden einen Kampf zu liefern, ein und beſchränkte ſich auf das Halten des zweiten Platzes, was er auch mit:55,2 22 glatt erreichte und den Ungarn Grof mit:02 klar auf den dritten Platz verwies. Der Däne Peterſen hatte den Nutzen von die⸗ ſem ſchnellen Rennen, denn mit:10,8 Min. kam er als beſter Vierter noch in die Zwiſchen⸗ läufe. In den beiden anderen orläufen wurde gebummelt. Wainwright(England) be⸗ nötigte im erſten Lauf nur:06,8 zum Siege vor Arendt und Gajary⸗Kuhenka(Ungarn) und im dritten Lauf war Talli(Frankreich) mit ;04,1 nur wenig ſchneller. In dieſem Rennen gingen überhaupt nur drei Schwimmer an den — die alſo alle drei in die Zwiſchenläufe ommen. Schwaches Waſſerballſpiel Das Waſſerballſpiel Frankreich— Italien war eine wenig aufregende Angele⸗ genheit. Die Franzoſen waren gegen den Vor⸗ tag nicht wiederzuerkennen; 5 ſpielten völlig zerfahren und lagen bis zur Pauſe verdient ge⸗ gen Italien durch ein Tor von Raſeini mit.1 im Rückſtand. Obwohl ſie in der zweiten Spielhälfte weſentlich beſſer ſpielten, mußten ſie bis 30 Sek. vor Schluß warten, bis ihnen wenigſtens durch Buſch der Ausgleichstreffer gelang. Ergebniſſe: Frauen: 100 Meter Freiſtil(Entſcheidung): 1. Hveger(Dänemart):06,2 Min.; 2. Peterſen(Däne⸗ mart):06,8; 3. van Veen(Holland):08,4; 4. Mal⸗ corps(Holland):09,6; 5. Acs(Ungarn):09,9; 6. Hirſch(Norwegen):11,4 Min. Männer: 400 Meter Freiſtil(Vorläufe): 1. Vor⸗ lauf: 1. Wainwright(England):06,8; 2. Arendt (Deutſchland):07,8; 3. Gajary⸗Kuhenka(Un⸗ garn):08,2; 4. Knil(Holland):21,3; 5. Holdorſſon (Island):28,4; 2. Vorlauf: 1. Borg(Schweden) :52; 2. Plath(Deutſchland):55,2; 3. Grof (Ungarn):02; 4. Peterſen(Dänemark):10,8; 5. Moelengars(Holland):21,5; 3. Vorlauf: 1. Talli (Franrkeich):04,1 Min.; 2. Deane(England):10,8; 3. Tandberg(Norwegen):21 Min. E2 Einen neuen Weltrekord ſicherte Tonny Peter⸗ ſen den däniſchen Schwimmerinnen. Sie ver⸗ beſſerte den 7 Jahre alten Rekord der Amerika⸗ nerin Helen Madiſon über 1000 Pards von 13:23,6 auf 13:15,9 Min. 6i05 deunnge Wagen fapren um die Eypo kerbo am kommenden Sonntag in pescara/ Alfa und maſerati wollen diesmal mithalten Kaum iſt das Motorengedonner von Livorno verklungen, da richtet Italien acht Tage ſpäter in Pescara ein weiteres Automobilrennen aus. Die„Coppa Acerbo“ ſteht am kom⸗ menden Sonntag, 14. Au guſt, zur Entſchei⸗ dung. Nach den Ergebniſſen von Livorno ſcheint es nun doch feſtzuſtehen, daß unſeren deutſchen Rennwagen von Mercedes⸗Benz und Auto⸗Union in den italieniſchen Alfa Romeo und Maſerati neue, gefährliche Gegner erwach⸗ ſen ſind. In Pescara wird man wiederum einen ſcharfen Kampf erleben. Nur einen wird man ſtark vermiſſen, den Pokalverteidiger, der mit 141,009 Klm.⸗Std. auch den Streckenrekord hält— Bernd Roſemeyer. Deutſchland iſt in Pescara durch ſechs Wagen vertreten. Mercedes⸗Benz ſtützt ſich wiederum auf Rudolf Caracciola, Hermann Lang und den 47 Manfred v. Brauchitſch, während R. Seaman wieder als Erſatzmann auftritt. Tazio Nuvolari, Rudolf Haſſe und H. P. Müller ſitzen in den drei Auto⸗ Union⸗Wagen. Die Streitmacht der Gegner ſteht zahlenmäßig noch nicht ganz feſt, aber ſicherlich dürfte Alfa Romeo wieder Dr. Giu⸗ ſeppe Farina, Wimille, Bel⸗ mondo und wahrſcheinlich auch Raymond Sommer einſetzen, während Maſerati Graf Troſſi und Zehender zur Verfügung hat. Sofern Achille Varzi wieder reſtlos ſtellt iſt, dürfte er an Stelle von Zehender den ſchnellen Maſerati ſteuern. Die beiden Delahaye mit Dreyfus und Comotti dürften eben⸗ falls am Start nicht fehlen. Ein überaus ſpannendes Rennen iſt ſicher. In Italien aber rechnet man damit, daß die neuen Alfa und Maſerati, die ſich als außer⸗ ordentlich ſchnell herausgeſtellt haben, diesmal in den Kampf um die Spitze eingreifen können. Der Alfa konnte in Livorno nicht ganz die Ge⸗ ſchwindigkeit der deutſchen Wagen durchhalten, dagegen war Maſerati ſehr ſchnell— er ſtellte bekanntlich Trainingsrekorde auf— fiel aber im Rennen den üblichen„Kinderkrankheiten“ Gerzenſchäden) zum Opfer. Wenn dieſe Feh⸗ lerquellen im Laufe der Woche behoben wor⸗ den ſind, dann werden die Maſerati unſeren Fahrern den Sieg nicht leicht machen. nen, die beide ſchon über 50 Meter gekommen ſind, iſt ſehr fraglich. Unſer Olympiaſieger im Kugelſtoßen, Hans Wöllke, hat am letzten Sonntag mit einem Wurf von 16,02 bewieſen, daß er wieder im Kommen iſt. Er wird es aber auch in beſter Form nicht leicht haben gegen Francis Ryan und William Watſon, die auch an die 16⸗Meter⸗Grenze herankommen. Alles in allem, iſt mit einem knappen Siege der Amerikaner zu rechnen. Aber die Deutſchen — 1 ſchon bei den Olympiſchen Spielen in erlin eine Breſche in die Front der Nanles geſchlagen, und warum ſoll dieſer Vorſtoß nicht erneuert werden? Wir wiſſen, daß unſere Männer das Letzte im Kampf hergeben werden, daß die Beſucher im ein ganz großes Ringen um den Sieg miterleben dürfen. Vielleicht warten die deutſchen Athleten ſogar mit einer ganz großen Ueberraſchung auf! Vor einem neuen Gieg gegen Velgien Zum zweitenmal erſt ſtehen ſich am Wochen⸗ ende, ebenfalls an zwei Tagen, in Brüſſel die Athleten Deutſchlands und Bel⸗ giens in einem Länderkampf gegenüber. Wir rechnen ſicher mit einem zweiten deutſchen Siege ſauch wenn Deutſchland nur durch eine „zaweite“ Beſetzung vertreten ſein kann. Aber unſere Leichtathletik 55 oft genug bewieſen, daß aus der breiten Maſſe der Läufer, Sprin⸗ ger und Werfer bereits eine ſo große Zahl wirklich guter Könner herausgewachſen iſt, daß wir ohne Sorge mehrere gleichwertige Länder⸗ mannſchaften ſtellen können. Die bekannteſten Leute in der deutſchen Mannſchaft ſind: Riether, Mellerowicz (Sprintſtrecken), Robens(400 Meter), Ja⸗ kob, Strößenreuther(1500 Meter), Scheele(400 Meter Hürden), die beiden Hochſpringer Langhoff und Gehmert, ſo⸗ wie im 01 Müller und Sut⸗ ter. Von unſeren Gegnern iſt nur der Welt⸗ rekordmann Moſtert große Klaſſe, der über 800 Meter und 1500 Meter ſtarten wird. Wie ge⸗ ſagt, an einem deutſchen Geſamtſiege iſt nicht zu zweifeln. Unfere oranen haben es ſcwer Gleichfalls zweitägig iſt der Länderkampf, den unſere Frauen in Poſen gegen die Polin⸗ nen beſtreiten. Es geht dabei um den endgül⸗ tigen Beſitz des vom polniſchen Botſchafter in Berlin geſtifteten Ehrenpreiſes. Obwohl die deutſchen Leichtathletinnen gerade in letzter Zeit mit ganz überragenden Leiſtungen und neuen Weltrekorden aufwarteten, dürfen wir die Po⸗ linnen nicht unterſchätzen, die ihre überragende Kraft in Stellal Walaſi e wicz haben, die in nicht weniger als fünf Wettbewerben ſtartet! Bei der unbeſchreiblichen Härte der Polin dürfte ſie auch durchhalten und überall eine gute Rolle ſpielen. Ueber 100 Meter und 200 Meter kommt es wieder einmal zu dem Duell Krauß ⸗Wala⸗ ſiewicz, das auch diesmal die Polin als Favo⸗ ritin beſtreitet. ürdenlauf und Hochſprung dürften glatt an Deutſchland gehen. Im Weit⸗ ſprung trifft Giſela Mauermayer auf Wa⸗ laſiewiecz. Stark ſind die Polinnen auch im Diskus⸗ und Speerwurf durch Jadwiga Weiß bzw. Kwasniewſka. Aber gerade hier iſt Deutſch⸗ land mit G. Mauermayer, Liſa Gelius und Erika Matthes beſonders gut gerüſtet. Auch im Kugelſtoßen ſollte Deutſchland unge⸗ fährdet ſein. ſind wir auf den Aus⸗ gang der Staffel, die von polniſcher Seite aus ut beſetzt iſt. dürfte nach harten finwn ein klarer deutſcher Sieg zu erwarten ein. Wilomm an die U6n⸗Leichtathleten Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten und der Reichsfachamtsleiter für Leichtathletik, Dr. Karl Ritter von Halt, hei⸗ ßen die amerikaniſchen Leichtathle⸗ ten, die am 13. und 14. Auguſt im Berliner Olympia⸗Stadion den Länderkampf Deutſch⸗ land— USA beſtreiten, mit folgenden Worten willkommen: A „Der amerikaniſche Sport erfreut ſich auf der ganzen Welt beſonderer Wertſchätzung. Die amerikaniſchen Leichtathleten haben durch ihre Leiſtungen auf allen bisherigen Olym⸗ piſchen Spielen Weltruhm erlangt. Ich freue mich, wieder eine amerikaniſche Mann⸗ ſchaft in Deutſchland begrüßen zu können und an der Stätte ihrer großen Erfolge von 1936, im Berliner Olympia⸗Stadion, erneut kämpfen zu ſehen. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten.“ „Unſere amerikaniſchen Freunde aus der Neuen Welt heiße ich wieder im Berliner Olympia⸗Stadion willkommen. Noch niemals iſt— abgeſehen von den Olympiſchen Spie⸗ len— eine ſo ſtarke und große amerikaniſche Leichtathletikmannſchaft geſchloffen im Ausland an den Start gegangen. Noch niemals hat es in der Geſchichte der modernen Athletik eine Nation gewagt, ihre Mannſchaft gegen die aus⸗ erwählten Kämpfer dieſes 130⸗Millionen⸗Volkes zu ſtellen. Wir wiſſen, daß unſere Gäſte aus Ueberſee großartige Leiſtungen zeigen werden, und daß unſere Mannſchaft ihnen härteſten Wi⸗ derſtand entgegenſetzen wird. Um jede Zehntel⸗ ſekunde und um jeden Zentimeter wird erbittert gerungen. Dabei aber haben wir die Gewiß⸗ heit, daß der Kampf ritterlich wird, daß die ſportfreundſchaftlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen den beiden Ländern durch dieſen Kampf vertieft werden. Dr. Karl Ritter von Halt.“ 4 7 Deulſchtand-Aén an Wochenende im Hlompiaftadion Mulete Ailleen aut in dorn/ Me, zwelr Garniur in Brinel./ Die draven Kümpfen in Bnien geten BPnlen,“ 4 „haken und Eine inter Bei Zahl Streit darü übertariflich denzuſchläge Rechnung et ſchläge deren Leiſtungsloh der DAF⸗Ei tes Urteil de eingehender Im Einkl⸗ des Reich Gericht in d druck, daß übertariflich ſtunden abge wirkſam iſt, zelfalle min! tariflichen U aber die Ber ren mann als Le ſtänden die rechneten Lo barung geza Dafür, daßd den Lohnteil 01 ſeie Eine ſolche? wenn einr barung g übrigen ſind chläge nicht dem höheren Danach iſt Vereinbarun Tariflohn ü tundenzuſch! eberſtunder riflohn ſtatt treffen. Geg aber erheblie Wie das Re dung vom 2: 2 weil bei la überſteigend⸗ Anf des B Anſpruch gei tüchtigen, be denen ein h währt werd könne daher Lohnſatz aue und von ihn net werden Durch ein nung von L ſchlägen wir and zum 2 ihm mit der or allem a wenn ſie nie von vornher Streitigkeitet abgeſehen de rifmäßigkeit nen Falle e kann. Aus! iehlt es ſic Art entwede anderenfalls mißverſtändl Sw Erleicht für Neubaueri für Ernährun vernehmen mi mit einverſtan lehen an kinde 4 Prozent ni brauchen. Abhnahrne des Gewich! his zu 20Kg un Hy, ohHe Did ruht Gu dem matischenu.s FeHabbad irmn RESBRI Genera! Geldverkeh Loo-200 Ru v. Beamt, in ſie rer— moniif. Rüczoh ee ——0³ Verlaa d. ———————+◻ε mn wor Kebens⸗ bekfüchexun RM 10 000.—, —¹* n onär zu iaufen, Sich. Ge Spareinlg⸗ ngeb. u. 14 42 an den Verlag Alattes erbeten. guguſt 1938 er gekommen tpiaſieger im t am letzten 02 bewieſen, wird es aber aben gegen on, die auch men. 8 appen Siege ſie Deutſchen Spielen in der Nankes Vorſtoß nicht daß unſere ben werden, on ein ganz eben dürfen. leten ſogar ig auf! Belgien am Wochen⸗ Brüſſel und Bel⸗ enüber. Wir n deutſchen durch eine kann. Aber g bewieſen, ifer, Sprin⸗ große Zahl jſen iſt, daß ige Länder⸗ deutſchen lerowicz teter), Ja⸗ 0 Meter), die beiden mert, ſo⸗ und Sut⸗ der Welt⸗ er über 800 d. Wie ge⸗ ge iſt nicht ſwer kampf, den ie Polin⸗ en endgül⸗ tſchafter in bwohl die letzter Zeit und neuen ir die Po⸗ berragende ben, die in en ſtartet! der Polin l eine gute kommt es Iß ⸗Wala⸗ och 1 dochſprung Im Weit⸗ r auf Wa⸗ auch im 15 705 ſt Deutſch⸗ Gelius t gerüſtet. and unge⸗ den Aus⸗ Seite aus ich harten erwarten hleten ammer leiter für alt, hei⸗ tathle⸗ Berliner Deutſch⸗ n Worten h auf der ing. 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Im Einklang mit der herrſchenden Auffaſſung des Reichsarbeitsgerichtes bringt das Gericht in den Entſcheidungsgründen zum Aus⸗ druck, daß eine Vereinbarung, wonach durch übertarifliche Bezahlung etwa anfallende Ueber⸗ ſtunden abgegolten ſein ſollen, nur zuläſſig und wirkſam iſt, wenn die Bezahlung in jedem Ein⸗ zelfalle mindeſtens den Tariflohn zuzüglich des kariflichen Ueberſtundenzuſchlags erreicht. Wenn aber die Berechnung nach dem Tarif einen höhe⸗ ren. ergibt als den, den der Gefolgs⸗ mann als Leiſtungslohn erhält, ſo iſt unter Um⸗ ſtänden die zwiſchen dem tariflich er⸗ rechneten Lohn und dem auf Grund der Verein⸗ barung gezahlten nachzuzahlen. Dafür, daß durch die den Tariflohn überſteigen⸗ den Lohnteile etwaige Ueberſtundenzuſchläge ab⸗ egolten ſeien, ſpricht aber keine Vermütung. Eine ſolche Verrechnung kommt nur in Betracht, wenn eine entſprechende Verein⸗ barung e worden iſt. Im übrigen fdrng ätzlich die Ueberſtundenzu⸗ 41 nicht nach dem Tariflohn, ſondern nach em höheren Leiſtungslohn zu berechnen. Danach iſt es alſo an ſich möglich, beſondere Vereinbarungen über die Verrechnung der den Tariflohn überſteigenden Lohnteile mit Ueber⸗ tundenzuſchlägen und über die Berechnung der eberſtundenzuſchläge nach dem niedrigeren Ta⸗ riflohn ſtatt des höheren Leiſtungslohnes zu treffen. Gegen ſolche Vereinbarungen beſtehen aber erhebliche ſoziale und praktiſche Bedenken. Wie das Reichsarbeitsgericht in einer Entſchei⸗ dung vom 22. Auguſt 1936 ausführt, werden die —433 Zuſchläge für Ueberarbeit gewährt, weil bei langer, die regelmäßige Arbeitszeit überſteigender Dauer der Arbeit, die Arbeits⸗ Anf des Beſchäftigten in erhöhtem Maße in Anſpruch genommen wird. Dies treffe aber bei tüchtigen, begabten und.82 Arbeitern, denen ein höherer Lohn als der Tariflohn ge⸗ währt werde, nicht minder zu. Der Arbeiter könne daher erwarten, daß der ihm bewilligte Lohnſatz auch bei Ueberarbeit in Frage komme und von ihm aus der tarifliche Zuſchlag berech⸗ net werden ſolle. 4 Durch eine Vereinbarung über die Verrech⸗ nung von Leiſtungslohn mit Ueberſtundenzu⸗ ſchlägen wird dem Gefolgsmann mit der einen and zum Teil etwas wieder genommen, was ihm mit der anderen Hand gewährt worden iſt. or allem aber trägt eine ſolche Vereinbarung, wenn ſie nicht vollkommen klar getroffen wird, von vornherein die Gefahr in ſich, daß ſie zu Streitigkeiten im Arbeitsverhältnis führt. Ganz abgeſehen davon, daß die Nachprüfung der Ta⸗ rifmäßigkeit der Entlohnung in jedem einzel⸗ nen Falle erhebliche Schwierigkeiten bereiten kann. Aus dieſen verſchiedenen Gründen emp⸗ iehlt es ſich, Vereinbarungen der genannten Art entweder überhaupt nicht zu treffen, oder anderenfalls doch von vornherein klare und un⸗ mißverſtändliche Regelungen zu ſchaffen. Swi Erleichterte Tilgung von Einrichtungsdarlehen für Neubauern. Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat ſich im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen da⸗ mit einverſtanden erklärt, daß die Einrichtungs⸗Dar⸗ lehen an kinderreiche Neubauern, alſo Neubauern, die 4 Prozent nur mit 2 Prozent getilgt zu werden brauchen. Sardellen Schwimmen jetzt nach Deutschland Die Trockenlegung der Zuidersee wirkt sich aus/ Eine neue Industrie ist geschaffen worden Die Nordſeefiſcher haben jetzt die diesjährige Sardellen⸗Fangzeit mit großem Erfolg abge⸗ ſchloſſen. Sie ſingen mehr als in früheren Jahren. Der Grund mag darin ze ſuchen ſein, daß die Sardellen nicht mehr in der eingedeich⸗ ten Zuiderſee in Holland laichen können. Dieſer „Zuzug“ kommt Deutſchland gerade heute ſehr denn früher deckte man den Bedarf an ardellen aus Mangel an einer entſprechen⸗ den Induſtrie durch Einfuhr aus dem Ausland. Doch jetzt iſt auch dieſe Induſtrie aufgebaut und die Fänge werden in Deutſchland verarbeitet und damit Deviſen geſpart. Zu welcher„Fiſchfamilie“ die Sardelle ge⸗ 8 wiſſen nur wenige, obwohl ſie in der orm der ſchmalen geſalzenen Fiſchſtückchen ern gegeſſen wird. Manchmal hört man, es ** ſich nur um einen kleingeſchnittenen He⸗ ring. Andere meinen, die Sardelle ſei ein jun⸗ er Hering. Wieder andere vertreten die An⸗ ſicht, die Sardelle ſei eine Sardine, nur anders ubereitet. Die Sardelle iſt wirklich ein„ſelb⸗ kändiger“ Fiſch. Sie iſt zwar ein naher Verwandter der Sardine, aber doch nicht mit ihr zu verwechſeln. Vor allem iſt das Maul der Sardelle,— wenn man das Wort „Maul“ bei einem 15 Zentimeter langen Fiſch⸗ chen gebrauchen kann,— viel tiefer eingeſchnit⸗ ten als bei der Sardine. Die Sardelle ha noch einen zweiten Namen. Man nennt ſie auch Anſchovis, und unter dieſer Bezeichnung 2355 man ihr eher zu glauben, daß ſie ein be⸗ onderer Fiſch ſei. Allerdings— die Sardelle gehört zu den heringsartigen Fiſchen, doch mit eigenem„Stammbaum“. Zwei Kutter ziehen das Grundſchleppnetz In der Unterems, im oſtfrieſiſchen Wattenmeer und in der Unterweſer wird die Sardelle von Mai bis Juli gefiſcht. ie kommt in großen Schwärmen heran und wird von den Küſtenfiſchern in feſten Reu⸗ ſen aus Birkenbuſch oder auch mit einem Grundſchleppnetz gefangen, das zwei Kutter iehen. Die oſtfrieſiſchen Küſtenfiſcher haben ſchon früher erhebliche Sardellenfänge auf den Markt gebracht, aber die wenigſten wurden zu Schätze ohne Gegenliebe Das Reich geht zu neuen Finanzierungsgrundsätzen lber NWop„Schätze“ nennt man in der Bankenſprache jene Schatzanweiſungen, in denen ſich die Reichs⸗ ſchuldenverwaltung verpflichtet, dem Inhaber des Pa⸗ pieres an einem beſtimmten Tage eine beſtimmte Summe auszubezahlen. Dieſe Schätze des Reiches ha⸗ ben in dieſem Jahre durch die ſogenannten„Liefer⸗ ſchätze“ eine Bereicherung erfahren. Idee und Wort der Lieferſchätze ſtammen von Dr. Schacht. Dieſes Papier, das ſeit dem 1. April ausgegeben wird, gibt das Reich ſeinen Lieferanten als Zahlung für ihre Lieferungen. Bis Ende Mai waren 750 Millionen Reichsmark Lieferſchätze ausgegeben. Ueber dieſe Schätze iſt in dieſen Wochen ſowohl im Inland wie im Aus⸗ land viel geſprochen und auch geraunt worden. Eine große ausländiſche Zeitung meinte ſogar, das Reich würde die in den Lieferſchätzen ausgeſprochene Ver⸗ pflichtung der Einlöſung nach ſechs Monaten nicht ein⸗ halten. Im Inland zeigen ſich die Bankenkreiſe nicht übermäßig entzückt von der neuen Einrichtung. Sie ſind über die Bedingungen verſtimmt, man möchte ſie abgeändert ſehen. Aber weder haben dieſe Vorſchläge Ausſicht auf Gehör, noch auch wird der Unkenrufer aus Zürich das Vergnügen haben, ſeine vorzeitige Prophetie bewahrheitet zu ſehen. Die Lieferſchätze ſind mit einem Diskont von 3 Prozent ausgeſtattet, das heißt in der Summe, für die ſich das Reich verpflichtet, iſt ein Zinsſatz von 1,5 Prozent für ſechs Monate einberechnet. Der Lieferant, der einen Lieferſchatz erhalten hat, kann ihn ſechs Mo⸗ nate im Treſor liegen laſſen und dann zur Einlöſung vorlegen. Bedarf er des Geldes früher, ſo kann er ihn zur Reichsbank bringen, die ihn aber nur bis zu drei Monaten und gegen einen Zinsſatz von 5 Prozent be⸗ leiht, er kann ihn auch als Sicherheit für einen Kredit zu ſeiner Bank bringen oder ihn verkaufen. Für den Lieferanten hat der Lieferſchatz hauptſächlich gegenüber dem nun abgeſchafften Sonderwechſel den Nachteil des niedrigeren Zinsſatzes, für die Banken den Nachteil, daß ſie das Papier nicht einfach zur Reichsbank tragen und dort verkaufen können, daß es alſo eine wenig „liquide“ Anlage iſt. Daß die Lieferſchätze alſo Nachteile haben, bedarf keiner Frage. Aber dieſe Nachteile ſind ge wollt, und ſte ſind volkswirtſchaftlich geſehen nützlich und heilſam. Sie bewahren uns davor, zu glauben, daß eine Wirt⸗ ſchaft immerzu und ohne Ende„vorfinanziert“, das heißt durch Vorgriffe auf die Erſparniſſe zukünftiger Jahre mit Kapital ausgeſtattet werden könne. Auf die Dauer muß die Wirtſchaft von dem Kapital leben, das ſie ſelbſt bildet, Die Lieferſchätze ſind ſowohl ein Aus⸗ druck dafür, daß wir uns nach dieſer Erkenntnis rich⸗ ten, als auch ein Mittel, uns zu zwingen, nicht anders zu verfahren. Zwar iſt die Summe, die das Reich an Lieferſchätzen ausgeben darf, weder nach oben noch nach unten ziffernmäßig feſtgelegt, aber es iſt doch be⸗ ſtimmt, daß nicht mehr ausgegeben werden dürfen, als am Verfalltage auch eingelöſt werden können. Letzlich iſt alſo für den Umlauf an Lieferſchätzen entſcheidend, welche Einnahmen aus Steuern oder aus Anleihen dem Reiche zur Verfügung ſtehen. Ein etwaiger Fehl⸗ betrag kann nicht mehr durch einen einfachen Rück⸗ griff auf die Reichsbank gedeckt werden. Das aber iſt das Entſcheidende, daß nunmehr nur noch echtes Kapital und nicht mehr gleichſam von der Zukunft durch Vermittlung der Reichsbank geborgtes Kapital für die Finanzierung ſtaatlicher Bedürfniſſe herange⸗ zogen werden kann. Wir ſtehen jetzt mitten in der Uebergangszeit zwi⸗ ſchen den alten und den neuen Finanzierungsgrund⸗ ſätzen. Sonderwechſel werden ſeit dem 1. April nicht mehr ausgegeben, die Ausgabe der Lieferſchätze hat begonnen, in einigen Monaten wird ihr ungefährer, ſich dann immer wieder erneuernder Geſamtumlauf feſtſtehen. Die Wirtſchaft und die Banken ſind dabei, ſich entſprechend umzuſtellen. Das mag Schwierigkeiten verurſachen, ſie müſſen in Kauf genommen und über⸗ wunden werden, da nur ſo auf die Dauer eine ſolide Finanzierungspolitik gewährleiſtet iſt. Es iſt darum auch nicht damit zu rechnen, daß die Lieferſchätze, etwa, wie man gewünſcht hat, bei der Reichsbank rediskont⸗ fähig werden. Die Reichsbank will und ſoll ja gerade bei der Finanzierung der Wirtſchaft in Zukunft immer mehr zurücktreten. Niemand hat darum auch ein Recht, verſtimmt zu ſein; was aus höheren Erwägungen her⸗ aus getan werden muß, muß auch getan werden, wenn es für den Einzelnen unangenehm iſt. Das Buch „Verkaufs⸗Praxis“, Verlag für Wirtſchaft und Ver⸗ kehr, Forkel u. Co., Stuttgart⸗O., Pfizerſtraße 20. Vierteljahresabonnement(3 Hefte) RM..—. Das erſte Mal iſt das Problem„Nutzſchwelle“ von Viktor Vogt ausführlich behandelt. Wie wichtig die Beachtung dieſes Problems iſt, zeigt der Artikel. Der Aufſatz:„Die unwirtſchaftliche Proſpektverteilung muß aufhören“ iſt ſehr lehrreich und dürfte gerade den Einzelhändler intereſſieren. Uebrigens ſind noch verſchiedene Abhandlungen über Schaufenſter uſw. für den Einzelhandel im Juliheft enthalten. WMS. der bekannten Delikateſſe verarbeitet, weil es in Deutſchland an Fabriken fehlte. Als Grund für dieſes Fehlen wurde die Ungleich⸗ mäßigkeit der Fänge in den einzelnen Jahren angegeben. Daher bezog man die ver⸗ arbeiteten Sardellen zumeiſt e13 aus Hol⸗ land. Aber wenn Deutſchland ſeit 1933 ſeine Hochſeefiſcherei ſtark ausbauen konnte, wenn es ſich von der Heringseinfuhr weitgehend freige⸗ macht hat, warum ſollte es nicht auch ſeine eige⸗ nen Sardellen ſelbſt verarbeiten können? Heute gehen die Sardellen, die in Oſtfriesland oder an der Unterweſen von den deutſchen Fiſchkuttern gelandet werden, alle in die Salzereien, um ver⸗ arbeitet zu werden. Ein Ausgleich für geringe Krabbenfänge In dieſem Jahr haben die reichen Sardel⸗ lenfänge in Oiifries and einen gewiſſen Aus⸗ gleich für geringere Rorpeich unt gebracht. In der Unterems, bei Norddeich und vor Norder⸗ ney waren die Sardellenſchwärme beſonders zahlreich. Bis zu acht Zentner waren bei einem Zug zu verzeichnen. Warum die Schwärme in dieſem Jahr ſo ſtark auftraten, das weiß man nicht genau, wie überhaupt über die Lebensweiſe der Sardelle keine volle Klar⸗ heit beſteht. Wie die Schwärme von Süden in die Nordſee kommen, das iſt wenig geklärt. Die Sardelle kommt hauptſächlich im Mittelmeer und in den ſüdeuropäiſchen Küſtenwäſſern vor. Im Frühjahr erſcheint ſie in der Nordſee am Ausgang des Aermelkanals in Schwärmen um Laichen und verſchwindet im Sommer wie⸗ er. Aber über die belgiſche und holländiſche Küſte pflegt nur ein Teil der Schwärme hin⸗ auszugehen. Das zahlreichere Auftreten der Sardelle an der deutſchen Küſte in den letzten Jahren, kann man vielleicht auf die Eindeichung der Zuiderſee in Holland zurückführen, in die früher mächtige Schwärme gezogen ſind. Seltener als die Sardelle pflegt die Sardine in die deutſchen Gewäſſer zu kommen. Sie iſt in ihrer Lebensweiſe mehr an die Gewäſſer gebunden. Doch ſind in dieſem Jahre Sardinen auch in der Ems und im oſtfrieſiſchen Wattenmeer aufgetreten, wenn auch in kleinen Mengen. Ein Greetſieler Fiſcher hat auf der Ems ſogar einmal einen ganzen Zentner Sar⸗ dinen erwiſcht. Das iſt freilich eine Aus⸗ nahme. Rhein-Mainische Abendbörse Unerholt Die Abendbörſe war bei ſehr ruhigem Geſchäft gut erholt. Verſchiedentlich kam wieder etwas Material her⸗ aus, ſo daß weitere Rückgänge bis zu ½ Prozent gegen den Berliner Schluß und ſolche bis zu 1½ Prozent gegen den Frankfurter Schluß zu verzeichnen waren. Die Entwicklung war indeſſen nicht ganz einheitlich. Auf der ermäßigten Baſis zeigte ſich vielfach etwas Kaufintereſſe. So kamen Abſchlüſſe kaum zuſtande. IG⸗ Farben gingen auf 14476(145½¼) zurück. Auch Man⸗ nesmann mit 103, Rheinſtahl mit 129, Bemberg mit 119½ und Scheideanſtalt mit 203 ſowie Vereinigte Metall mit 99% lagen um—½ Prozent niedriger. Etwas höher war Rheinmetall gefragt mit 122(121½). Der Rentenmarkt war ohne Geſchäft. Nur Farbenbonds bei kleinen Umſätzen unv. 120. Kommunalumſchuldung nom. 93.80. Getreide Getreidenotierungen in Rotterdam Rotterdam, 9. Aug. Weizen(in Hfl. p. 100 Kilo): Sept..85; Nov..90; Jan..92½; März.95. M a is(in Hfl. p. Laſt von 2000 Kilo): Sept. 965/; Nov. 96½; Jan. 965/; März 97½. lna,(Gofllbekinden Zunahme den Orbal Vepbradcher istder beste Beweis fur die Wiyksomkeit. LeHe Stichlog 895 Apꝛie verord: nen,2 l οοι ο σ⏑,εe Ken ubrogerien fühpen,65156 hesteſlen Orbol. des Gewichis his zu?0Kg und mehr, ohne DidòtU ohne Gewaſtkuren. bie besondeneWin hung von Orbolbe: ruht guß dern syste: metischenusfetigen eHabbou im Kõypen OBB&NLZUNHKCRGEBRAUCHFUR 3 RESPS WOCHEN RHH3.G0 U. RH.00 Generalvwerfretung Stuftgart: Möbl. Iimmerſ mir wat. 20 4 ſofort zu vermietenzu verkaufen. Hohl. Zimmer zu vermieten. Eiſernes Belt ge 9 2 Tt. brunner, 0.! 1435(14 461) (14 396“% ij Zu verk Möbl. öimmerſ vemer Zieſer lebEing, m. Abſot.fach, Warmwaſfer⸗ Kochgeleg., zu vm. app. f. 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Während das Handwerk reines materialbeſtimmtes Zweck⸗ ſchaffen ſei, habe es die Kunſt mit idealen An⸗ ſchauungen zu tun. Daran iſt richtig, daß die meiſterhafteſte Beherrſchung des Techniſchen noch nicht den Sinn der Kunſt allein erfüllt. Aber völlig falſch iſt es, daraus einen urſprüng⸗ lichen Widerſpruch der Kunſt zum traditionsge⸗ bundenen Handwerk, wie das eine vergangene Zeit tat, ableiten zu wollen; denn ein Hand⸗ werker, der zum Künſtler emporſteigt vermöge der beſonderen geiſtig⸗ſeeliſchen Kraft, die ihn antreibt, iſt ein durchaus möglicher Fall. Ein Künſtler jedoch, der aus der Sphäre der Speku⸗ lation unſicher in das Handwerk zurücktaſtet, ein nicht immer erfreulicher Fall. Der Bildhauer Joſeph Wackerle gehört zu denen, die es ſich haben ſauer werden laſſen, ehe ſie ſich dem reinen Kunſtſchaffen zuwandten. Wackerle ſtammt aus dem Werdenfelſer Land, wo ſeit undenklichen Zeiten die Holzbildhauer und Schnitzer ein angeſehener Stand ſind. Der junge Wackerle war zuerſt Schüler der Schnitz⸗ ſchule in Partenkirchen, alſo reiner Handwerker. Der Schritt von dur Volkskunſt zur hohen Kunſt war nicht leicht. Ehe er die Münchener Akade⸗ Brunnenfigur von Joseph Wackerle, München mie bezog, arbeitete er als Handwerker noch in Italien. Den Bildhauer haben vor allem die Porzel⸗ lanfiguren bekanntgemacht, die von der Nym⸗ phenburger Porzellan⸗Manufaktur nach ſeinen Entwürfen hergeſtellt wurden. Seine monumen⸗ talſte Arbeit iſt der Pferdeführer am Marathon⸗ tor des Berliner Olympia⸗Stadions. Weitere wichtige Arbeiten ſind der Neptunbrunnen im Alten Botaniſchen Garten in München und die Bronzefiguren in der Reichskanzlei. Heute wirkt Wackerle, der auch in Haus der Deutſchen Kunſt wieder vertreten iſt, an der Münchener Akademie als Leiter einer Bild⸗ hauerklaſſe. 3. Der Bildhauer Richard Scheibe gehört zu den„Stillen“ im Lande; denn er iſt ein Geſtal⸗ ter der einfachen Dinge, die in einer großen Ruhe ſchweben. Er bedarf keines großen Rau⸗ mes, um ſeine plaſtiſchen Gebilde zu ordnen und zu gliedern. Jegliche Monſtröſität liegt ihm fern, die Monumentalität durch gewaltige Muskelkomplexe plaſtiſch ſichtbar machen möchte. In ſeinen Plaſtiken herrſcht ein hohes Gefühl Anton Bruckner der Innerlichkeit. Körper und Gliedmaßen ſind ſtreng aufeinander abgeſtimmt. Auch das Leere, der Raum zwiſchen den plaſtiſchen Flächen, hat ſeine beſondere Bedeutung. Er gehört zur Form des Ganzen. Scheibes Kunſt arbeitet ſo mit den ſchlich⸗ teſten Mitteln, die keiner Uebertreibungen be⸗ darf. Am bekannteſten wurde der Künſtler durch ſeine erſten anmutigen Tierplaſtiken. Seine „Bildniſſe“ und„Natur“ in einem Sinne, der das Körperliche und das Geiſtige als„Cha⸗ rakter“ erleben läßt. Auch Denkmäler von ein⸗ prägſamer, klarer Größe hat der Bildhauer ge⸗ ſchaffen. Ohne Poſe und Pathos hat er auch hier einen einfachen Grundgedanken in künſt⸗ leriſcher Weiſe zum Bilde gemacht. Das ſchöne Ehrenmal auf dem Friedhof in Frankfurt⸗ Sudingen, und die„befreite Saar“ ge⸗ hören zu dieſen Meiſterſchöpfungen. Der Meiſter iſt auch in der Ausſtellung im Haus der Deutſchen Kunſt würdig vertreten. Die„Plaſtik“,„Der Denker“ iſt ein Meiſterbei⸗ ſpiel für Scheibes beſinnliches, aus einer ſtarken ſeeliſchen Konzentration fließendes Schaffen. Dr. Erwin Bauer und Max Reger Anekdoten um zwei große Meister der Musik Aus dem ſchönen Buche von Walter Kühn und Hans Lebede„Von Muſikern und Muſik“ Verlag G. Freytag Berlin und Leipzig. Bruckner hatte ſchon eine Anzahl Sympho⸗ nien fertiggeſtellt, ohne daß ſich von einer Seite Intereſſe dafür zeigte. Der Direktor der Hofoper, zu gleicher Zeit Leiter des Wiener Philharmoniſchen Orcheſters, Jahn, wollte nichts von Bruckner wiſſen. Nachdem andere Städte Symphonien von Bruckner herausge⸗ bracht, gab Jahn nach langem Zögern endlich die Einwilligung zur Aufführung der Vierten (Romantiſchen) Symphonie. Bei der erſten Probe, welcher der Komponiſt beiwohnte, kam es zu Auseinanderſetzungen. Einige Hörner E, andere Es waren die Ver⸗ anlaſſung. Jahn dreht ſich um und ſchreit Bruckner an:„Nun, Herr Bruckner, was ſoll's denn ſein, E oder Es?“ Und Bruckner, beſorgt, daß aus ſeiner Auf⸗ führung wieder nichts wird, erwidert ganz ein⸗ geſchüchtert: „Ganz wie Sie wollen, Herr von Jahn, ganz wie Sie wollen!“ . Als man Bruckner die Frage ſtellte, warum er in ſeinen Symphonien ſo oft Pauſen machte und dadurch die Längen fühlbarer werden, er⸗ widerte er: „Das muß doch ſo ſein und iſt doch natürlich. Reden Sie ununterbrochen. Müſſen Sie nicht auch beim Sprechen Pauſen machen, um Atem zu holen?“ —— Aus Bruckners Kompoſitionsunterricht: Die Tonika iſt ein Garten... ein Garten.. der da is(Handbewegung), die Dominant iſt ein Gärtner, der da herrſcht über den Garten, und jetzt kommt der Bock...(Kunſtpauſe). Da Das Müdoien von— EIN ROMANVONKURTKRISPIEN 17. Fortſetzung Eine unangenehme Pauſe trat ein. Enodlich hatte Reimers ſich ſo weit gefaßt, daß er grü⸗ ßen und ſeine Anweſenheit erklären konnte. Martine nickte und gab ihm die Hand. Som⸗ merstorff kam näher.„Wir haben uns wohl heute ſchon geſehen“, ſagte er kalt, und durch ſeine Brillengläſer kam ein ſchneller, ſcharfer Blick. „So iſt es“, entgegnete Reimers einſilbig. Da war kein Zweifel, die Herren ſchätzten einander nicht ſehr. Da ſie ſich noch nicht richtig vorgeſtellt waren, nannten ſie ſich gegenſeitig ihre Namen, und es klang wie eine Kampf⸗ anſage. Eigentlich hätte Martine die Vorſtel⸗ lung übernehmen müſſen, aber es war deutlich zu erkennen, daß ſie mit anderen Gedanken be⸗ ſchäftigt war. Sie ſah zerſtreut und beunruhigt aus. „Sie haben wirklich wenig Glück mit mir“, Herr Reimers“, ſagte ſie mit einem matten Lächeln,„und ich weiß nicht, wie Sie den Mut aufbringen, die Sitzungen mit mir fortſetzen zu wollen. Haben Sie ſich noch immer nicht davon überzeugt, daß ich ein unmögliches Mo⸗ dell bien? Wenn nicht, ſtehe ich Ihnen morgen für einen neuen Verſuch zur Verfügung. Aber wir ſehen uns doch heute beim Gala⸗Abend? Meine Tante hat mir ganz beſonders ans Herz gelegt, dafür zu ſorgen, daß Sie kommen!“ Gala⸗Abend? Reimers erinnerte ſich, eine ſchön lithographierte Einladungstarte vom —— Hotel auf ſeinem Zimmer gefunden zu haben. Richtig, das Park⸗Hotel gab heute einen Abend mit Souper und Tanz und ſolchen Sachen. Nach allem, was er von Tante Agatha wußte, durfte ſie dabei allerdings nicht fehlen. Er ſelber hatte noch genug vom„Blauen Saal“, aber verlor er nicht gänzlich den Kontakt, wenn er ſich oft zurückzog? Nein, diesmal wollte er den Geſchehniſſen nahe bleiben und die Augen offen halten. Wer weiß, was ſich dabei ergab! „Ich komme mit Vergnügen, gnädiges Fräu⸗ lein!“ Sie ſtreckte ihm verabſchiedend die Hand ent⸗ gegen und wandte ſich an Sommerstorff: „Kommen Sie, Doktor...“ Sommerstorff verbeugte ſich knapp vor Rei⸗ mers. Stimmte es, daß er hinter ſeinen Bril⸗ lengläſern böſe, ſchmale Augen machte? „Richard—!“ brumante Reimers halblaut vor ſich hin, als er die Treppen hinunterſtieg, „Richard! Verdammt nochmal!“ Seine Abneigung gegen Sommerstorff war noch erheblich gewachſen. In was für einem Verhältnis ſtand dieſer eigenartige Menſch zu Martine? Welchen unheilvollen Einfluß übte er auf ſie aus? Dafür, daß ſie du zu einander ſagten, fand Reimers unzählige Erklärungen, die am nächſten liegende aber wies er weit zu⸗ rück. Nein, die beiden wirkten gar nicht wie ein Liebespaar! Irgend etwas verband ſie mit einander, das war klar. Vielleicht eine ge⸗ Copyright by Franckh'sche Verlaæs- handlung. Stuttgart nimmt der Gärtner einen Stecken und haut dem Bock eins über den Schädel: Segn', meine Herr'n, da is eine Diſſonanz! Da ſwar auch ein älterer Schüler, der ſich dem Schwabenalter näherte. Bruckner war von einer mangelhaften Arbeit dieſes hochſemeſtri⸗ gen Schülers geärgert und ſchnaubte ihn in derb⸗öſterreichiſcher Natürlichkeit heftig an. Der Schüler ſagte unter dem Eindruck diefer Stand⸗ rede ſehr kleinlaut:„Ach, Herr Profeſſor, das iſt hart für einen verheirateten Mann, ſo her⸗ untergemacht zu werden.“ Wie Bruckner das „Verheiratet“ hört, verfliegt augenblicklich ſein Unmut, ſein Cäſarengeſicht glättet ſich zur freu⸗ digſten Teilnahme und mit hinreißender öſter⸗ reichiſcher Liebenswürdigkeit fragt er:„Was, verheiratet ſan S' aaa— wie gehts der Frau Gemahlin?“ * Bruckner hatte Audienz beim Kaiſer Franz Joſeph, um ſich für eine Ordensauszeichnung zu bedanken. Nachdem Bruckner ſeinen Dank hervorgebracht und der Kaiſer ihm das Ende der Audienz begreiflich machte, blieb er noch und ſagte ſchließlich: „Ew. Majeſtät, ich hab' noch eine große Bitte.“ „Was kann ich noch für Sie tun, mein lieber Bruckner?“ fragte der Kaiſer. „Können Ew. Majeſtät nich dem Hanslick von der Freien Preſſe verbieten, daß er mich allemal ſo heruntermacht?“ Nach Artur Nikiſch und der„Zeitſchrift für Muſik“. *. Regers Klavierſpiel im„Forellenquintett“ von Schubert begeiſterte eine muſikliebende Dame derart, daß ſie dem Meiſter andern Ta⸗ meinſame Schuld—? Reimers würde das her⸗ ausfinden, und zwar bald. Und wenn Mar⸗ tine nur gezwungen ſchuldig wurde, mochten die wirklich Schuldigen ſich vorſehen. Martine! Sie war ihm wiederum entglit⸗ ten. Sie war wie Luft in ſeinen Händen, ein leichter, kühler Wind. Nichts blieb von ihr zurück, als das unbeſtimmte Gefühl, genarrt zu ſein VIII. Es war ein großer Abend. Die Tiſche neben dem Tanzparkett und in den Niſchen und Logen des Hauptſaals waren voll beſetzt mit feſtlich gekleideten Menſchen. Und wenn man durch die offenen Flügeltüren in die Nebenräume ſah, bot ſich dasſelbe Bild. Tangoklänge zogen durch den Raum, und einzelne Paare tanzten ſchon. Es war gerade abſerviert. Kellner, die ausſahen wie Lords, hatten das getan, und Reimers ſpürte das Verlangen, ſich daraufhin auch einmal die Garderobenfrauen anzuſehem, die vermutlich Palaſtdamen gleichen mußten. In Wahrheit verwirrte ihn die Atmoſphäre dieſes Welthotels beträchtlich. Er war es nicht gewöhnt, ſich in einer ſolchen Umgebung zu bewegen, er fand ſich mit ihr ab, aber er liebte ſie nicht. Es ſtörte ihn die übertriebene Ele⸗ ganz und Vornehenheit, die er in vielem doch als gekünſtelt empfand. Er kam mit dieſen Menſchen nicht zurecht, die anſcheinend keine anderen Sorgen hatten, als die, daß die Arti⸗ ſchocken zart, der Hummer friſch und die Weine richtig temperiert waren. Gab es nicht andere Genüſſe? Er liebte es, am Strand zu liegen und hinauszuſehen zum Horizont, wo Meer und Himmel ſich berühren, blau in blau. Oder morgens in die Berge zu ſteigen, wenn ein fri⸗ ſcher Wind die Nebelſchwaden talwärts trieb. Er liebte die Natur, er war kein Gigolo. Reimers ſaß mit den Damen van Rieiik zu⸗ ſammen, Fräulein Hollersbach und Dr. Som⸗ „Denker“ von Richard Scheibe, Berlin Aufn.: Erika Schmauß() ges ein paar Forellen ins Haus ſchickte. In ſeinem Dankſchreiben erwiderte Reger, er werde ſich erlauben, im nächſten Konzert das„Ochſen⸗ menuett“ von Haydn zum Vortrag zu bringen. ** Als man Reger einmal fragte, wie er denn nun eigentlich über Richard Wagner denke, ſagte der Meiſter:„Ueber die Liebe zu ſeiner Mutter ſpricht man nicht. Als ich als fünfzehn⸗ jähriger Junge zum erſtenmal in Bayreuth den Parſifal gehört habe, habe ich vierzehn Tage 505 geheult, und dann bin ich Muſiker gewor⸗ den. * Reger wohnte im Hotel einer größeren Stadt. Ein Kritiker namens H. ſtellte ſich vor, fand aber wenig Beachtung. Um Regers Aufmerk⸗ ſamkeit auf ſich zu lenken, erzählte er, er habe Richard Wagner mit zu Grabe getragen. Reger meinte:„Der Wagner war halt tot, hat ſich nimmer wehren können.“ H. ſtand verärgert auf und verließ den Saal. Nach einer Weile ſchickte er das Zimmermädchen zu Reger mit dem Beſcheid: Einen ſchönen Gruß von Herrn ., und wenn der Herr Dr. Reger einmal ſterbe, ginge er nicht mit der Beerdigung. Re⸗ ger blieb unerſchüttert:„Sagen S' dem Herrn 4 H. einen ſchönen Gruß: Ich zum Beiſpiel ginge ſehr gern mit ſeiner Beerdigung.“ X „Friſch gewagnert iſt halb gewonnen!“ Schüler:„Bis hierher geht die ſtrenge Fug',“ Reger:„Und nachher wird's ein Unfug!“ Se e eee reiee eee eeeeeeeen ekerkned en kenarriantyene- Srkrampr bpefaf rehrerirn Ar brihhkeenlthiehs l atzriirustenmec 3 merstorff befanden ſich gleichfalls am Tiſch. Die beiden Holländerinnen zogen die Aufmerkſam⸗ keit des ganzen Saales auf ſich, Martine mit ihrer Schönheit, die durch ein wundervolles, ſchwarzes Abendkleid noch mehr hervorgehoben war, Tante Agatha durch ihre groteske Eigen⸗ art und ihren Schmuck. Tatſächlich hatte die alte Dame des Guten etwas zu viel getan. Rei⸗ mers war es deswegen faſt etwas unbehaglich in ihrer Nähe. Sie trug ſich viel zu jugendlich, hatte die tiefen Löcher ihrer welken Wangen mit reichlich Puder zugeſchüttet und ſich mit Schmuck behangen wie ein Weihnachtsbaum. Sie trug an Ringen, Armbändern und Hals⸗ und Ohrgehängen zweifellos ein beachtliches Vermögen bei ſich. Beſonders auffallend war ein großer Diamant von bläulichem Feuer, der an einem Halskettchen befeſtigt war. ein Familienerbſtück“, erklärte ſie mit ihrer unangenehm ſchnarrenden Stimme.„Ich habe es geerbt, und Martine wird es einmal erben. Aber das hat noch Zeit, Herr Reimers, das hat noch ſehr viel Zeit.“ Sie lachte und ſah ihn dabei durchbohrend an. Reimers war peinlich davon berührt. Was ſoll denn das, dachte er wütend, hält dieſe Frau mich vielleicht für einen Mitgiftjäger?! E ſuchte Martines Blick, aber ſie hielt ihre Lider geſenkt, Dr. Sommerstorff ſah ſtarr gerade⸗ aus, und nur die warmen, braunen Augen Fräulein Hollerbachs winkten beruhigend und verſtändnisvoll herüber. „Was haben Sie eigentlich inzwiſchen getrie⸗ ben?“ fing Tante Agatha wieder an, indem ſie ſich von neuem an Reiaers wandte.„Wieder auf der Modellſuche geweſen, junger Künſt⸗ ler—?“ Sie drohte ſchalkhaft mit dem Zeige⸗ finger.„Ich habe übrigens das Portrait mei⸗ ner Nichte gar nicht zu ſehen bekommen!“ (Fortſetzung folgt. „Es iſt ————————————— In der 0 in denen b 1. Oktober sich auch Durch spä Stock lieh Wwohnung hafte Refle ieeeeee eeen —————.—— Nacl und ut Tochter II im Alte Ma im blül abzurut Mann Für d und Bl lieben! Man zuguſt 1958 —.—— rlin Schmauß(2 ſchickte. In ger, er werde das„Ochſen⸗ zu bringen. wie er denn agner denke, ebe zu ſeiner als fünfzehn⸗ Bayreuth den ierzehn Tage uſiker gewor⸗ ößeren Stadt. ich vor, fand ers Aufmerk⸗ e er, er habe tragen. Reger tot, hat ſich nd verärgert einer Weile u Reger mit ß von Herrn teger einmal rdigung. Re⸗ *' dem Herrn eiſpiel ginge nnen!“ trenge Fug'“ Unfug!“ am Tiſch. Die Aufmerkſam⸗ Martine mit vundervolles, ervorgehoben oteske Eigen⸗ ich hatte die el getan. Rei⸗ s unbehaglich zu jugendlich, lken Wangen und ſich mit hnachtsbaum. n und Hals⸗ beachtliches iffallend war m Feuer, der har.„Es iſt ie mit ihrer .„Ich habe ainmal erben. ners, das hat durchbohrend berührt. Was ilt dieſe Frau ftſäger?! Er lt ihre Lider ſtarr gerade⸗ iunen Augen uhigend und ſiſchen getrie⸗ an, indem ſie dte.„Wieder inger Künſt⸗ t dem Zeige⸗ Bortrait mei⸗ ommen!“ uno folgt.) u vermieten In der Nähe des Theaters sind: ö Ddek 7 Bohnräume in denen bisher eine Damenschneiderei betrieben wurde, per 1. Oktober oder später zu vermieten. Die Wohnung eignet sich auch als Büro, ferner für Arzt, Rechtsanwalt und dal. Durch spät. 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J. ſind die und Straßenfluchten an der Bahnhofſtraße und der Reichsſtraße Nr. 3 der Gemarkung Edingen nach Maßgabe der vorgelegten Pläne und Beſchreibungen gemäߧ 3 Abſ. 5 des Ortsſtraßengeſetzes für feſtgeſtellt er⸗ klärt worden. Ich bringe dies hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis. Edingen, den 8. Auguſt 1938. Der Bürgermeiſter: J..: Ding, 1. Beigeordneter. Zwangsversteigerungen Mittwoch, den 10. Auguſt 1938, nachmittags 2½ Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Ou 6. 2, geagen bare Zahlung im Vollſtreckunaswege öffentlich verſteigern: .Oelgemälde, 1 Klavier, 1 Poſten Füllfederhalter, Drehſtifte, Fotoalben und Wohnmöbel aller Art u. a. m. Endreß, Gerichtsvollzieher. Mittwoch, den 10. Auguſt 1938, nachmittags 2½ Uhr, ich i hieſigen Pfandlokal, Ou 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Nähmaſchine, verſch. Möbel. Keller, Gerichtsvollzieher. Donnerstag, den 11. Auguſt 38 nachmittags 2½ Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Ou 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege offentlich verſteigern: Möbel aller Art, 1 Harmonium, 1 Rundfunkgerät, 1 Fahrrad, eine Abzugsmaſchine, Schi⸗Artitel, eine Schreibmaſchine, 1 Klavier, 1 Laſt⸗ wagen 2½ To., u. a. Keller, Gerichtsvollzieher. Für Selbstfahrer Leih zar: Auto-Verlein 72522 xnometer 8 Pfennig an Selbsrfahrer Schinergarage Speyerer-ztr.-9 Leih-Aufos Neue Sportwagen u. Limouſ., Hal⸗ lenplätze und Einzelboxen verm. Seiiiacninot-Garäge s et7 Seckenheimerſtraße 132. Ruf 443 65. —— Lizenzfirma der Selbſtfahrer⸗Union Mannheimer Autoverleih Deutſchld. Mannh. Schwetzg. Str. 98 1˙6. 13—17. Fernrut 423 9 Fernſprecher 27512 Automarkt Derbt fürs“ 95 Ihr Glück? 50 je K Glaser Autoscheiben— fensterscheiben N 7, 8- Kinzingerhof- Tel. 234 26 Onel-Limous. Super 6 Atürig, ſchwarz, wie men R. Wob. gegen Kaſſe zu verkaufen. Beſichtigung Samstag, 13. Aug., von 10 bis 14 Uhr bei: Guſt. 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Helmuth Wüſt): für Beilagen: Dr. Hermann Knoll und Cari Lauer; für die Bilder die Reſſort⸗ ſchriftleiter, ſümtl. in Mannheim.— Ständiger BRer⸗ liner Mitarbeiter? Prof. Dr. Johann von Leers; Ber⸗ lin⸗Dahlem. Berliner Schriftleitung: Hans Grgf Reiſchach, Berlin§ 68, Charlottenſtr. 82.— Hprech⸗ ſtunden der Schriftleitung: täglich von 16—17 Uhr taußer Mittwoch Samstag und Sonntag).— Rach⸗ druck ſämtlicher Originalberichte verboten. Druck und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag und Druckere! Gmbs. Geſchäftsführer: Direktor Kurt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlagsdirektion: 10,.30—12 Uhr (außer Samstaa und Sonntag).— Fernſprech⸗Rr. für Verlag und Schriftleitung: Sammel⸗Nr. 354 A. Für den Anzeigenteil verantw.: Wilh. M. Schatz, Mhm. Zur Zeit gelten folgende Preisliſten: Geſamtausgahe Nr. 3, Ausgabe Mannheim Nr. 11. Ausgabe Weinheim Nr. 9, Ausgabe Schwetzingen Nr. 9.— Die der Ausgaben 4 Morgen und Abend erſcheinen gleich⸗ zeitia in der Ausgabe B. 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