Verlag u. Schriftleitun Mannheim, R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das, Fen. banner“—+—* A erſcheint wöchtl. 12mal. 9080 Pf. Po Frei Haus monatl. 2,20 R Trägerlohn; durch die Poſt 2,20 Na.(einſchl. 70,8 f. Ausgabe B erſch. Wa 7mal. Bezugspreiſe: Frei ohn; durch die Poſt 1,70 RM. Iſt die Zeitung am Erfcheinen Lauch Abend⸗Ausgabe A hoh. Gewa (einſchl. 53,90 lb belblnd. ebühr) finne gl. 42 h f Adans mongft..20 A 3 72 5 J. Benell. Träger⸗ ellgeld. digung. Haus monatl beſteht kein Anſpr. auf Mitt 8. Jahrgong MANNIEIM Anzelgen: Geſamtauflage: Die 12geſpalt. 15 Pf. Die Ageſpalt. Milimeterzeile im Textteil 60 Pf. Millimeterzeile im—* 45 Pf. meterzeile 4 Pf. füllungsort Maimbeim. Nummer 428 Mannheimer abe: Egresinger und 49 Ausſchlie Millimeterzeile im Textteil 1 Zahlun ſchließlicher Gerichtsſtand: dafen a. Rb. 4960. Verlagsort Mannheim.— Einzelverkaufspreis 10 Pfennia. e 12geſpalt. Millimeterzeile 10 Pf. Die 4geſpalt. einheimer 35 abe: Die 12ge palt illi⸗ ngs⸗ und Er⸗ dn Woſtſcheck ontö: Ludwi Donnerskag, 15. Sepfember 1938 Fiallen hälteine volksablimmung nach dem mumer der 6nar⸗nhchewdang für unumgänguc Del de lilt eindenüg an des diührers Geile „Deleich hat das Rennen verloren⸗ In 4 Etunden ſlog Ehamberlain von London nach München muſſolini ſchreibt an Runciman Schluß mit dem monstfröõsen Scheinslaef der Tschecheil“ Mailand, 15. Sept.(HB⸗Funk.) Muſf ſolini veröffentlicht heute im„Po⸗ polo'Italia“ unter der Ueberſchrift „Brief an Runciman“ folgenden Artikel: „Als Sie vor einigen Wochen London ver⸗ ließen, um ſich nach Prag zu begeben, hatte die Welt keine klare Vorſtellung davon, wes⸗ halb, in welcher Eigenſchaft und mit welchen Verantwortlichkeiten Sie dorthin gingen. War Ihre Miſſion offiziell? War ſie nicht offiziell? Alles dies blieb wie in einer Art Londoner Nebel verhüllt. Beſtand Ihre Aufgabe nur in der Vermittlung, oder ſollten Sie in einem gewiſſen Augenblick als Schiedsrichter auftreten? Jedenfalls ſtiegen Sie in Prag mit einem Stabe von Mitarbeitern ab und auf Sie konzentrierte ſich die Aufmerk⸗ ſamkeit der ganzen Welt. Alle mußten den Eifer bewundern, mit dem Sie ſich der beſchwerlichen Mühe unter⸗ zogen. Sie werden in dieſen Wochen Dutzende von Denkſchriften und Hunderte von Briefen geleſen, Dutzende von Perſonen empfangen und mit den Führern aller Nationalitäten verhan⸗ delt haben, denn es beſteht nicht nur ein Pro⸗ blem der Sudetendeutſchen, ſondern auch eines der Ungarn, eines der Polen, eines der Slo⸗ waken: ſo viele Probleme, als es Na⸗ tionalitäten gibt, mit denen in Ver⸗ ſailles die Republik Beneſchs„inflationiert“ wurde. Ich glaube, daß Sie in Ihrem Inneren be⸗ reits zu folgendem Schluß gekommen ſind: So wie es keine tſchecho⸗ſlowakiſche Nation gibt, ſo beſteht auch kein tſchecho⸗ſlowakiſcher Staat. Sie, Herr Runciman, ſind nicht in eine Familie ge⸗ raten, in der ein Mindeſtmaß von Herzlichkeit und Verſtändnis wie unter Individuen des gleichen Blutes herrſcht. Nein. Die„Kom⸗ ponenten“ der tſchecho⸗ſlowakiſchen Familie be⸗ ſtehen aus verſchiedenen Raſſenſtäm⸗ men, die ſich nicht ausſtehen können. Sie ſind nicht von einer zum Mittelpunkt hin⸗ ſtrebenden, ſondern von ihm wegfliehenden Kraft beſeelt. Nur der Zwang hält ſie zuſam⸗ men. Tilgt die 5ünden von Derſailles! Wenn dieſer Zwang aufhören würde, wäre das Phänomen des Auseinanderfallens der Tſchecho⸗ Slowakei unvermeidlich und un⸗ aufhaltſam. In Verſailles hätte man ein Böhmen— hiſtoriſche Bezeichnung— mit einer einheitli⸗ Zu Besuch auf dem Fudiliama, dem heilligen Berg Japans In Erwiderung des Deutschland-Besuches japanischer Jugendführer weilen gegenwärtig deut- sche HJ-Führer in Japan. rung eine Besteigung des Fudiiiamas, (Scherl-Bilderdienst-.) Bei dieser Gelegenheit unternahmen sie auch unter kundiger Füh— des heiligen Berges der Japaner. Dieses malerische Bild wurde beim Abstieg vor einer Wolkenwand aufgenommen, die bis tief hinunter reichte. chen tſchecho-flowatiſchen Bevölkerung ſchaffen können. Man wollte indeſſen eine Tſchecho⸗ Slowakei— eine Einheit, die niemals exiſtierte — aufblähen, und man ſchuf einen künſt⸗ lichen Staat, der ſeit der Entſtehung die Elemente ſeiner Schwäche und ſeiner Auflöſung in ſich trug. Ich glaube, herr Runciman, daß Sie dieſe Lage in dem Juſtand vorgefunden haben, den ich geſchildert habe. Und viel⸗ leicht haben Sie ſich gefragt, was da zu tun fottsetzung siehe Seite 2 Die geschmückte Führergondel Am Mittwoch nahm Dr. Hugo Eckener die Taufe des neuen Zeppelins L2 130 auf den Namen„Graf Zeppelin“ vor. Unser Bild zeigt die festlich geschmückte Führergondel des neuen Luftschiffes.(Scherl-Bilderdienst-.) Ribbentrop emyſing den britiſchen Miniſteepeũſidenten in München Nun im Sonderzug nach Berdiesgaden München, 15. September.(yB-Funk.) Der britiſche premierminiſter Ueville Chamberla in traf am Donners⸗ tagmittag 12,50 Uhr in Begleitung von Sir horace Wilſon und Mr. William Strang auf dem Flugplatz München⸗Oberwieſenfeld ein. Er wurde im Kuftrage des Führers begrüßt von Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop in Begleitung des Staatsſekretärs Freiherrn von Waizſäcker und des Chefs des Protokolls, Freiherrn von Doernberg. Ferner waren zur Begrüßung erſchienen: der britiſche Botſchafter Sir Neville henderſon ſowie der deutſche Botſchafter in London, von Dirkſen. Die Reiſe nach dem Berghof wurde von München mit einem Sonderzug fortgeſetzt. Der britiſche Premierminiſter wird mit ſeiner Begleitung im Berchtes⸗ gadener Grandhotel Wohnung nehmen. Die Beſprechungen auf dem Berghof werden bereits im Laufe des Uachmittags beginnen. „hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 15. September 1938 kine krklärung v. Ribbentrops zum Chamberlain⸗Beſuch beim Führer DNB München, 15. September. Der Reichsminiſter des Auswärtigen hat den bekannten Journaliſten Ward Price emp⸗ fangen und ſich über den bevorſtehenden Be⸗ ſuch des britiſchen Premierminiſters wie folgt geäußert: „Als Reichsminiſter des Auswärtigen kann ich Ihnen verſichern, daß der Entſchluß Ne⸗ ville Chamberlains, den Führer zu beſuchen, mich mit aufrichtiger Befriedigung erfüllt hat. Ich bin davon überzeugt, daß eine perſönliche Ausſprache zwiſchen den beiden Regierungschefs ſowohl zur Herbeiführung einer Löſung der Sudetenfrage als auch der Geſtaltung der Beziehungen zwiſchen unſeren beiden Ländern bedeutſam ſein kann. Es iſtvonjeher mein Wunſch geweſen, daß der Führer und der Chef der britiſchen Regierung zuſammentreffen ſollten, und ich freue mich, daß dieſer Wunſch nunmehr durch Mr. Neville Chamberlain, deſſen reale Einſtel⸗ lung zu den Problemen ich während meiner Anweſenheit als deutſcher Botſchafter in Lon⸗ don ſchätzen lernte und von deſſem perſön⸗ lichen guten Willen ich feſt überzeugt bin, ver⸗ wirklicht wird.“ Da'odier wilr's geroten hahen. Eine Erklärung, der wir nicht ganz trauen DNB Paris, 14. September. Von der Agentur Havas über die Abreiſe Chamberlains nach Deutſchland befragt, erklärte Miniſterpräſident Daladier wörtlich: „In Anbetracht der ſchnellen Abwicklung der Ereigniſſe in der Tſchecho⸗Slowakei, durch die lokale Verhandlungen ſehr ſchwierig geſtaltet wurden, habe ich gegen Ende des geſtrigen Nachmittags(Dienstag) die Initiative er⸗ griffen, eine perſönliche und direkte Fühlung⸗ nahme mit dem britiſchen Miniſterpräſidenten aufzunehmen, um mit ihm zuſammen die Mög⸗ lichkeit eines außerordentlichen Vorgehens ins Auge zu faſſen, das gemeinſam mit Deutſchland die Ueberprüfung der wirkſamſten Mittel für die Sicherung einer freundſchaftlichen Löſung des Streitfalles zwiſchen den Sudetendeutſchen und der Prager Regierung und damit die Erhaltung des Friedens in Europa erlaubt. Ich bin be⸗ ſonders glücklich über das Uebereinſtimmen der Anſichten der beiden befreundeten Regierun⸗ gen.“ beklüff aus Prag Man ſchaut nach den Verbündeten aus DNB Prag, 15. September. Eine außergewöhnliche dreiſte Stellungnahme zu der Frage der Selbſtbeſtimmung veröffent⸗ lichen die„Lidove Noviny“, deren Bezie⸗ hungen zum Aufßenminiſterium bekannt ſind. Unter dem Titel„Das Maß unſerer Nachgie⸗ bigkeit iſt erſchöpft. Es gibt bei uns keine Re⸗ gierung, die an ein Plebiszit denken könnte“, greift das Blatt die Pariſer Zeitung„Matin“ und diejenigen franzöſiſchen Kreiſe an, die ſich für eine Volksabſtimmung ausgeſprochen ha⸗ ben. Zum Schluß des Wutſchreies wird geltend gemacht, daß die Tſchecho⸗Slowakei„ein wert⸗ voller Verbündeter“ für Frankreich unnd Eng⸗ land ſei. * Wie Prager Blätter berichten, beabſichtigt Lord Runcim an heute einen Beſuch der böh⸗ miſchen Notſtandsgebiete. — Nach den bisherigen Meldungen ſchätzt man die Zahl der nach Reichsdeutſchland übergetretenen Sudetendeutſchen auf insgeſamt etwa 4600. Beſſerung in Börin⸗s Beſinden Berlin, 15. Sept.(HB⸗Funk.) Ueber das Befinden des Generalfeldmar⸗ ſchalls Göring wurde heute durch den behan⸗ delnden Arzt folgendes bekanntgegeben: Die Entzündung des Unterſchenkels iſt wei⸗ teſtgehend im Rückgang begriffen und die zu Beginn der Blutvergiftung ſtark erhöhte Tem—⸗ peratur nähert ſich wieder dem Normalen. gez. Dr. Morell. Muſſolinis alarmierender Brief LliliitiimimtizIZIistszstürizirimtizILkkzzasszszirnitttitiiIIZZTZszVVszztrirmittimttzIkkkxssssxöttriurmtmzrimirkeziaasärrrrimrmimmizrwazzrrkritriiinkrrrrrrrrkzmmrzirrrtismizriinsrrimmnmmt inni fortsezung von Selte 1 bleibe.(Man hat in der TCat davon geſpro⸗ chen, daß Sie nach London zurüchkehren würden.) Uein. Uach der Rede hit⸗ lers kommt für Sie, herr Runciman, das Schöne. Sie können etwas tun und etwas vollbringen, was in die Geſchichte eingehen wird. Die Zeit der Kompromiſſe iſt vorbei. KHarlsbad iſt überlebt. Beneſch— als alter parlamentarier— hat das Rennen verloren. Sie, Herr Runciman, müſſen Herrn Beneſch ein⸗ fach die bolksabſtimmung vor⸗ ſchlagen, nicht nur für die Sudeten⸗ deutſchen, ſondern für alle Uationali⸗ täten, die eine ſolche fordern werden. Wird Beneſch die Abſtimmung zurückweiſen? Dann kknnten Sie ihn wiſſen laſſen, daß es ſich Eagland ſiebenmal ſiebenfach überlegen wird, ehe es ohne weiteres in einen Krieg hineingeht, um einem auch in ſeiner geographiſchen Form fiktiven und monſtruöſen Staat aufrechtzuer⸗ halten, der ſo oft als Krokodilſtaat oder als Staat in Form eines Darmes bezeichnet wurde. Wenn London ſagt, daß es feſt bleibe, dann wird ſich teiner rühren, auch wenn die freimaureriſchen Größen des Gro⸗ zen Ortents alles eingefädelt haben. Das Spiel iſt wirtlich den Einſat nicht wert. Wenn Hitler verlangen würde, 3½% Millionen Tſchechen zu annektieren, dann hätte Europa ein Recht, ſich zu erregen und ſich in Bewegung zu ſetzen. Aber Hitler denkt nicht daran. Der dieſen Brief ſchreibt, iſt in der Lage, Ihnen — vertraulich— zu ſagen, daß Hitler höf⸗ lich, aber entſchieden ablehnen würde, wenn ihm 3½ Millionen Tſchechen als Geſchenk angeboten würden. ſſlut, Miſter Runciman! Der Führer beſchäftigt ſich und ſorgt ſich nur um 3½ Millionen Deutſche, und nur um ſie. Niemand kann ihm ein ſolches Recht ſtreitig machen; niemand kann ſich der Erfüllung einer ſolchen Pflicht widerſetzen, am wenigſten wir Das iſt fjuſſiten-fultur! Geflohene Sudetendeutsche schildern Stunden des Sscredcens (Eigener Bericht des„Hakenkreuzbonnet“) Hof, 14. September. Sudetendeutſche, die vor dem Blutregiment der Tſchechen über die Reichsgrenze flüchteten, gaben erſchütternde Schilderungen der furcht⸗ baren Stunden, in denen ſie dem Terror ausge⸗ liefert waren. Ihre Worte laſſen Szenen des Schreckens aufſteigen, wie man ſie bisher nur in dem Rußland der GpPu oder in Sowjet⸗ ſpanien für möglich hielt. Militär, Poli⸗ zei, Grenzbeamte, Zollwächter— fie gebärden ſich wie Amokläufer. Hinter Bäumen hervor, aus Häuſern, auf der Straße wird geſchoſſen, ohne jeden Grund. Man jagt heimkehrende friedliche Arbeiter ausein⸗ ander, prügelt auf Kinder los, zieht br⸗nt gegen Frauen. Eine große ſchwere Lähmung liegt auf Nordweſt⸗Böhmen. Jedes Wirtſchafts⸗ leben iſt erſtorben, die Bauern haben die Feldarbeit eingeſtellt, nicht einmal die Kühe auf den Weiden können gemolken werden. Kein Deutſcher iſt ſeines Lebens ſicher. Aus den bleichen, eingefallenen Geſichtern der Flüchtlinge ſchreit die ganze Qual eines bis aufs Blut gepeinigten Volkes. Eine Frau hat ihren Sohn noch drüben. Soldat in einer Gar⸗ niſon, in den Militärdienſt gepreßt, komman⸗ diert von volksfremden Offizieren, vielleicht jetzt ſchon gezwungen, gegen Menſchen gleichen Blu⸗ tes, der gleichen Sprache zu ſchießen. Da drü⸗ ben, wenige Kilometer weiter oſtwärts, ſind jetzt die Städte tot, die Straßen ausgeſtorben. Die Deutſchen müſſen ſichunter dem Druck des Standrechtes verkriechen,— auf ihrer eigenen ſeit Jahrtauſenden deutſchen Erde. Und in den Leichenkammern liegen ſtumm die er⸗ ſchoſſenen Brüder, in den Spitälern ſtöhnen Opfer tſchechiſcher Bruta⸗ ität. Iſt es ein Wunder, wenn ſich die Hände der Geflüchteten zu Fäuſten krampfen, wenn ihre Augen duntel werden vor Erbitterung? Einer von den Tſchechen hatte es ihnen, den Sudeten⸗ deutſchen, ins Geſicht geſchrien, daß ſie jetzt alle ausgerottet würden, daß keiner mehr am Leben bleiben werde. So ſtellt ſich dem Huſſitengeiſt die Löſung des Minderheiten⸗ reits begonnen worden. Italiener, die wir Präzedenzfälle in der Ma⸗ terie beſitzen. Mut, Miſter Runciman! Schlagen Sie die Volksabſtimmung, beſſer Volksabſtimmun gen, vor. Es iſt eine prächtige und delikate Aufgabe. Es gibt kompakte Gebiete, wo die Abſtimmung die reine und einfache Angliederung an die Brudervölker bedeuten wird. Es gibt dagegen Gebiete, wo die Stämme untereinander ſchreck⸗ lich vermiſcht ſind und wo eine ſcharfe Tren⸗ nungslinie unmöglich iſt. Hier könnte ein Re⸗ gime der ſogenannten paritätiſchen Kantoniſie⸗ rung oder etwas Aehnliches in Kraft treten, was unter anderem der demokratiſchen Tra⸗ dition entſprechen würde. Nachdem die Abſtimmungszonen feſtgelegt ſind, würden nur noch der Zeitpunkt, die Moda⸗ litäten und die Kontrolle zu beſtimmen ſein, die einen internationalen Charakter tragen könnte, wie es bereits mit zufriedenſtellenden Ergeb⸗ niſſen bei der Saar⸗Abſtimmung der Fall war. Ich habe den Eindruck, Miſter Runciman, daß Sie dieſer Brief intereſſieren wird. Wenn die Angelegenheit erledigt iſt, gäbe es eine wei⸗ tere vereinfachende Veränderung in der Landkarte Europas und die Beſei⸗ tigung eines Herdes der Unordnung und der Unruhe. Ein auf dieſe Weiſe„defla⸗ tioniertes“ Prag wäre ſtärker und ſicherer und könnte ungehinderter ſeinen Weg gehen, weil es nicht mehr mit dem Blei⸗ gewicht der feindlich geſinnten Nationalitäten belaſtet wäre. Während es für Italien praktiſch unmöglich iſt, heute eine Freundſchaftspolitik mit der ge⸗ genwärtigen Tſchecho⸗Slowakei zu betreiben, wäre dies mit dem Böhmen von morgen der Fall. So würde die neue politiſch⸗territoriale Lage einen neuen Ausgleich und neue Möglich⸗ keiten ſchaffen, und vor allem bliebe Eu⸗ ropa ein Krieg erſpart. Millionen von Menſchen ſind der Anſicht, daß dieſe Erſparnis unumgänglich notwendig iſt. Töſcht die Tintengrenzen! mit Tinte gezogene Grenzen können mit anderer Tinte ab⸗ geändert werden! Etwas anderes iſt es, wenn die Grenzen von der hHand Gottes oder durch das Blut der Menſchen gezogen werden.“ chamberlain überſtand den erſten Slug gut Hal.· fax war beim Start anwesend/ München hbegrüßte den englischen Gast auſs herzlidiste DNB London, 15. September. In Downing Street Nr. 10, dem Haus des Miniſterpräſidenten, zeigten verſchiedene be⸗ reits in den frühen Morgenſtunden hellerleuch⸗ tete Zimmer an, daß der Haushalt des eng⸗ liſchen Premierminiſters emſig bei der Arbeit war und alle Vorbereitungen für den Flug zum Führer und Reichskanzler traf. Die Polizei hatte alle Vorſichtsmaßnahmen getrof⸗ fen, um Elementen, die die Gelegenheit etwa zu einer Demonſtration benutzen könnten, gleich entgegenzutreten. Die Kommuniſten hatten nämlich Flugblätter verteilt. Nur ſolche Leute, die über gültige, Ausweispapiere verfügten, wurden daher von der Polizei in Downing Street zugelaſſen. Kurz vor 8 Uhr zeigte ſich der Miniſter⸗ präſident an der Tür, wo er einen Augen⸗ blick lächelnd vexweilte und ſich offenſichtlich über die friſche Morgenluft und den für Lon⸗ doner Verhältniſſe ſelten blauen Himmel und die hereinbrechende Sonne freute. Preſſe⸗ fotografen benutzten den Augenblick zu einigen Bildaufnahmen. Miniſterpräſident Chamber⸗ e frs c ſe 5 ogesbeh'„K R .2% eem pfSEN 2*5 45 Za e Mees — HII OEUTSCAuH TScuFCMEN SLOWAKEN UNCGARN polLk KCARPEATHO RUMANE N OKREANER ι AA 3 * f1 0 4 BVUOAPEST lain beſtieg dann den Wagen und fuhr, von Abſchiedsgrüßen der in der Downing Street und Whitehall wartenden Menſchen begleitet, zum Flughafen Heſton. Dort hatte ſich der deutſche Geſchäftsträger Botſchaftsrat Dr. Kordt in Begleitung meh⸗ rerer Botſchaftsbeamter und deutſcher Preſſe⸗ vertreter als erſte zur Verabſchiedung des Mi⸗ niſterpräſidenten eingefunden. Kurz darauf traf auch Außenminiſter Lord Halifax in Beglei⸗ tung ſeiner Gemahlin Lady Halifax und des Ständigen Unterſtaatsſekretärs Cado⸗ gan auf dem Flugplatz ein. Miniſterpräſident Chamberlain unterhielt ſich eifrig mit Außen⸗ miniſter Lord Halifax, Botſchaftsrat Dr. Kordt und den anderen Botſchaftsbeamten. Bevor Chamberlain das Flugzeug beſtieg, ſagte er:„Ich befinde mich auf dem Wege zum deutſchen Reichskanzler, weil es mir ſcheint, daß die Lage ſo iſt, daß perſönliche Be⸗ ſprechungen zwiſchen ihm und mir mög⸗ licherweiſe nützliche Folgen zeitigen könnten. Meine Politik iſt ſtets die geweſen, den Frieden zu ſichern, und die bereitwillige An⸗ nahme meiner Anregung durch den Führer ermutigt mich in der Hoffnung, daß mein Be⸗ ſuch beim Führer nicht ohne Erfolg ſein wird.“ Miniſterpräſident Chamberlain verließ um .35 Uhr im Flugzeug den Flughafen Heſton, um ſich zum Führer nach Berchtesgaden zu be⸗ geben. In ſeiner Begleitung befinden ſich Sir Horace Wilſon und Mr. William Strang. fluf deulſchem Boden München, 15. Sept.(HB⸗Funk.) Auf dem Rollfeld des Flughafens München⸗ Oberwieſenfeld wehten in der Mittagsſtunde des Donnerstag die Hakenkreuzfahne und die britiſche Nationalflagge. Ungeachtet des Werk⸗ tages, ſäumten viele Hunderte von Volksgenoſ⸗ ſen aus allen Schichten das Rollfeld, um die Ankunft des Flugzeuges mit dem engliſchen Miniſterpräſidenten Chamberlain zu erwarten. Kurz nach 12 Uhr erfolgte die Ankunft der offiziellen deutſchen Perſönlichkeiten und des britiſchen Botſchafters in Berlin, Sir Neville Henderſon. Wenige Minuten ſpäter wurde das Flugzeug, mit dem der britiſche Premiermini⸗ ſter London um.35 Uhr verlaſſen hatte, ge⸗ meldet. Um 12.30 Uhr ſetzte die ſilberglänzende zweimotorige Maſchine der Britiſh Airways glatt auf dem Rollfeld auf. Als erſter entſtieg Miniſterpräſident Cham⸗ berlain dem Flugzeug und betrat damit den Boden des Deutſchen Reiches. Botſchafter Hen⸗ derſon entbot dem britiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten, der die Anſtrengung des erſten Fluges, den er in ſeinem Leben gemacht hat, offenſichtlichaufs beſte überſtan⸗ den hat, den erſten Gruß. Sodann hieß Reichs⸗ außenminiſter von Ribbentrop den eng⸗ liſchen Premierminiſter willkommen und wech⸗ ſelte mit ihm einen kräftigen Händedruck. Die Jahrt durch München Freundlich lächelnd und in angeregter Unter⸗ haltung verließ Miniſterpräſident Chamberlain in Begleitung des Reichsaußenminiſters und des britiſchen Botſchafters in Berlin das Roll⸗ ſeld, um ſich zu ſeinem Kraftwagen zu begeben, mit dem die Fahrt zum Bahnhof ange⸗ treten wurde. Unterwegs wurde Chamberlain von der Bevölkerungfreundlichbegrüßt. Nach ſeinem Eintreffen im Münchener Haupt⸗ bahnhof, der Lorbeer⸗ und Fahnenſchmuck trug, wurde der britiſche Premier im Fürſtenſalon, der mit der Hakenkreuzflagge und dem Union Jack geſchmückt war, vom Staatsminiſter Gau⸗ leiter Adolf Wagner begrüßt, der den Gaſt ſodann zuſammen mit Reichsaußenminiſter von Ribbentrop auf den Bahnſteig zum Son⸗ derzug geleitete. Um 13.16 Uhr ſetzte ſich ſodann der Zug lang⸗ ſam in Richtung Berchtesgaden in Bewegung. Als der Zug die Halle verließ, riefen ihm die nuf dem Bahnſteig Zurückgebliebenen noch ein⸗ mal herzliche Heilrufe nach. ** Ꝙ◻ — auf tſch ſich gen geno Mel Wolh gen Wo geno deut den in 1 von kann Mili ſich fried neſck ma und auf Dru niſch den Liga ** Ꝙ◻ — „Baponßreuzbanner“ 5 ———————————„—*————— 2—— „Dir Zum tschechischen Terror im Sudetenland Die Gebiete, in denen eine wildgewordene Pra- ger Regierung das Standrecht verhängte, sind auf der Karte besonders hervorgehoben. Süͤdetendeulſche gezwungen, ailf ihre Beüder zu ſchießen DNB Aſch, 15. September. Wie aus Eger gemeldet wird, ſetzt das tſchechiſche Militär mit voller Ab⸗ ſicht Sudetendeutſche ein, die gezwun⸗ gen werden, auf ihre wehrloſen deutſchen Volks⸗ genoſſen zu ſchießen. Aus allen ſudetendeutſchen Gebieten ſind Meldungen angelangt, daß Deutſche aus ihren Wohnungen und Werkſtätten zum ſoforti⸗ gen Militärdienſtantritt eingezogen wurden. Wo dieſe Einziehungen nicht gewaltſam vor⸗ genommen wurden, leiſteten die Sudeten⸗ deutſchen keine Folge und flüchteten vor den ſie verfolgenden Soldaten und Poliziſten in die Wälder. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß von keinem Sudetendeutſchen erwartet werden kann, daß er der Einberufung zum tſchechiſchen Militär Folge leiſtet. Nach einer Meldung der Agenzia Stefani hat ſich König Carol von Rumänien für eine friedliche Löſung der tſchechiſchen Frage bei Be⸗ neſch eingeſetzt. Rumänien wird den Durch⸗ marſch ſowjetruſſiſcher Truppen und Kriegsmaterials nicht geſtattet. Der auf ihn in dieſer Angelegenheit ausgeübte Druck von ſowjetruſſiſcher Seite hat den rumä⸗ niſchen Außenminiſter Comnen veranlaßt, den ihm angetragenen Vorſitz in der Genfer Liga nicht anzunehmen. Der Führer der Sudekendeukſchen Partei, Konrad Henlein, er⸗ läßt an das Sudelendeutſchtum, an das deutſche Volk und die geſamte Welt folgende Proklamation: „Meine Volksgenoſſen! Als Träger eures Verkrauens und im Bewußtſein meiner Verank⸗ workung ſtelle ich vor der geſamken Welköffenklichkeit feſt, daß mit dem Einſatzvon Maſchinengewehren, Panzerwagen und Tanks gegen das wehrloſe Sudekendeukſchkum das Unterdrückungs⸗ ſyſtem des kſchechiſchen Volkes ſeinen höhepunkterreicht. Dadurch hat das kſchechiſche Volk aller Welt vor Augen geführk, daß ein Iu⸗ ſammenleben mit ihm in einem Staate endgültig un möglich ge⸗ worden iſt. Die Erfahrungen einer 20jährigen Gewaltherrſchaft und vor allem die ſchweren Blukopfer der letzten Tage verpflichken mich, zu erklären: 1. Im Jahre 1919 wurden wir bei Bruch des uns feierlichſt zuge⸗ ſicherten Rechtes auf Selbſtbeſtimmung gegen unſeren Willen in den kſchechiſchen Skaat gezwungen. 2. Ohne jemals auf das Selbſtbeſtimmungsrecht verzichkel zu haben, haben wir unker ſchwerſten Opfern alles verſucht, im kſche⸗ chiſchen Skaat unſer Daſein zuſichern. Alle Bemühungen, das lſchechiſche Volk und ſeine Verankworkungsträger zu einem ehrlichen und gerechlken Ausgleich zu bringen, ſind an dem unverſöhnlichen Ver⸗ nichtungswillen der Tſchechen geſcheikert. In dieſer Stkunde ſudetendeulſcher Nol krele ich vor euch, das deulſche Volk und die geſamte ziviliſierke Welt und erkläre: Wir wollen als freie deukſche Menſchen leben! Wir wollen wieder Friede und Arbeikin unſerer Heimak. Wir wollen heim ins Reich! Gokf ſegne uns und unſeren gerechken Kampf! Konrad henlein.“ verteidigt euch mit allen mitteln! Eine feĩerliche Erklãrung der Ssudeiendeutschen Pariei DNB Aſch, 15. Sept. Die in Aſch verſammelten Hauptleute der Sdp ſtellen in vollem Verantwortungsbewußt⸗ ſein vor aller Welt feſt: Die tſchechiſche Demokratie läßt nun ihre heuchleriſche Maske endlich fallen. Wehrloſe Frauen und Kinder, Hunderte von Toten und Schwerverletzte klagen an. Unter dem Deckmantel humanitärer Phra⸗ ſen wird gemordet und geplündert. Was heute im Sudetenland vorgeht, kann nur verglichen werden mit den Greueln in Spanien. Zum ersten Start des neuen Luftschifis„Grafi Zeppelin“ Links: Das neue Luitschiff L Z 130 in der Halle in Friedrichshafen. Rechts: Ein Blick in den Mannschaftsraum des neuen Luitschiffes, das von Friedrichshaien aus mit 74 Personen an Bord zur ersten Versuchsfahrt gestartet ist. Weltbild(MI) Das Sudetendeutſchtum ſtellt vor aller Welt durch ſeine Volksführer feſt, daß es bis zum letzten Augenblick um eine fried⸗ liche Löſung bemüht geweſen iſt. Die tſchechiſche Regierung lehnte jedoch alle Forde⸗ rungen Konrad Henleins ab. Bei dieſen Zuſtänden im tſchechiſchen Staats⸗ gebiet iſt es ſelbſtverſtändlich, daß je⸗ der Sudetendeutſche ſein Leben und das ſeiner Familie mitallen Mitteln vor den mordenden und plündernden Horden ver⸗ teidigt. So schwingt Prag die Peltsche Dir ſenken die Fahnen! (Von unserer Berliner Schriftleitung) rd Berlin, 15. September. Großdeutſchland ſenkt die Fahnen! Mit verbiſſenem Schmerz und im Bewußtſein unerſchütterlicher Schickſalsverbundenheit mit dem verfolgten Sudetendeutſchtum grüßen 75 Millionen Deutſche im Reich jene Dolksgenoſſen, die unter den tſchechiſchen Ku⸗ geln ihr Leben für ihr Dolk ließen. Sie fielen unter den feigen Kugeln der tſchechiſchen, haßentfeſſelten Soldateska, weil ſie die große Schuld auf ſich geladen hatten, ihr Deutſchtum mehr zu lieben als ſich ſelbſt. Auf vielen Bahren liegen in den ſudetendeutſchen Gauen, wenige Kilometer von der Grenze ihrer größeren deutſchen Heimat, Dutzende deutſcher Männer, hin⸗ geſtreckt von den Söldlingen eines kleinen Dölkchens, das im Dertrauen auf die hHilfe fremder Mächte und erfüllt von niedrigen Haßinſtinkten ſeine Panzerwagen und Ma⸗ ſchinengewehre gegen einen wehrloſen deutſchen Dolksſtamm auffahren läßt. Die Schüſſe der tſchechiſchen Soldateska haben in den lebendigen Körper des gan⸗ zen deutſchen Dolkes eine Wunde geriſſen, die jeder einzelne deutſche Dolksgenoſſe im Reich und jenſeits der Grenzen als eine eigene empfindet. Zwanzig Jahre hat das Sudetendeutſch⸗ Am Mittwochmorgen verließ das neue deutsche auf den Namen„Graf Zeppelin“ getauft hatte, Werkstätten- und Probefahrt, die zugleich die Bild zeigt das neue stolze Luftschiff nach dem Luftschiff„L Z 130“, nachdem Dr. Eckener es seine Halle in Friedrichshafen zur ersten Abnahmefahrt durch die Behörde war. Unser Start beim Flug über die Montagehalle, Donnerstag, 15. September 1938 Wollen heim ins Reich!“ Deoklamation ſenleins an das sudetendeulſchlum und an die ganze Welt ———————— 545 2 ———**—— —————————————— —— — hakenkreuzbanner“ Oonnorstag, 15 Seytember 1038 —— tum mit Geduld namenloſes Leid ertragen in einem Staat, der nur ein Ziel kannte, die Gusrottung dieſer 3,5 Millionen Men⸗ ſchen in ſeinen Grenzgebieten. Zwanzig Jahre lang hat das Sudetendeutſchtum ge⸗ wartet auf die Erfüllung jener i chungen, die ihm tſchechiſche Politiker gaben. Am Ende dieſes zwanzigjährigen Lei⸗ densweges ſtehen dieſe blutigen September⸗ tage, in den Tſchechen-Polizei blindwütig Deutſche als vogelfreies Wild niederknallt. Wir wiſſen nicht die genaue Zahl der To⸗ ten, die ſich ſtündlich mehrt. Eines aber wiſſen wir, daß dieſe Sudetendeut⸗ ſchen, die mit dem Uamen des Führers und dem Ruf„Deutſchland“ auf den Lip⸗ pen ſtarben, unvergeſſenſeinwer⸗ denvonihrergroßenheimat. Sie werden im Geiſte mit uns marſchie⸗ ren, als helden in dem Bataillon Horſt Weſſels, an der Seite der Kämpfer der Feldherrnhalle, der Toten der nationalſo⸗ zialiſtiſchen Kevolution im Reich und in Oeſterreich! Großdeutſchland ſenkt die Jahnen in ſchmerzvoller Trauer, um ſie wieder empor⸗ zureißen in dem Gelöbhnis, weiter zu kämpfen für das Ziel, das durch das vergoſſene Blut geheiligt wurde, für deutſches Sudeten⸗ and! Ungeheuerliche Gewalttaten Sogar Geschũtzfeuer gegen DNB Aſch, 15. September. Aus Aſch meldet die Führung der Sudeten⸗ deutſchen Partei, daß in Eger vor der Haupt⸗ ſtelle der Sdp beim Bahnhof und vor der Be⸗ zirksſtelle im Stadtinnern plötzlich größere Ab⸗ teilungen von Militär, Gendarmerie und Po⸗ lizei, unterſtützt von Panzerwagen und Tanks, erſchienen ſind und in Stellung gingen. Ohne jede Warnung wurde Maſchinen⸗ gewehrfeuer und Feuer aus den Geſchützen der Tanks gegen die Amtsräume der Hauptſtelle der SdpP eröffnet. Die Geſchützdetonationen waren bis zu dem 6 Kilometer von Eger ent⸗ fernten Vorort Franzensbad zu hören. Nach längerem Feuer wurde der Gehäude⸗ komplez geſtürmt und geplündert. In den Amtsräumen der Hauptſtellen befanden ſich fünf Sudetendeutſche, deren Schickſal unbe⸗ kannt iſt. Zur ebenen Erde befanden ſich zwei Gaſtlokale, die während der Beſchießung von zahlreichen Gäſten beſucht waren. Die Zahl der Todesopfer iſt gegenwärtig noch nicht abzu⸗ ſchätzen. Aus allen Stadtvierteln Egers werden un⸗ die Geschãfisstellen der Sdp geheuerliche Ausſchreitungen der tſchechiſchen Soldateska gemeldet. Ver⸗ ſchiedentlich konnte man beobachten, daß die Kommuniſten und tſchechiſchen Grenzler durch die tſchechiſche Exekutive bewaffnet und unifor⸗ miert wurden. Ueber dieſe unerhörten Vorfälle verbreitet der tſchechiſche Rundfunk ſeine üblichen Lügen⸗ meldungen, die die Schuld an dieſen Greueltaten auf das Sudetendeutſchtum ahwäl⸗ zen wollen. Aus einer Reihe ſudetendeutſcher Städte wird gemeldet, daß ſyſtematiſch alle Amts⸗ walter der SdpP verhaftet wurden, die ſich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten. Drag hält den fllem an In Erwartung der Oberſalzberg⸗Ausſprache DANB Prag, 15. September, Die Meldung von der bevorſtehenden Zuſam⸗ menkunft zwiſchen dem Führer und Neville Chamberlain hat in Prager politiſchen Kreiſen außerordentlichen Eindruck gemacht. Als ein⸗ ziges Blatt veröffentlicht allerdings das„Pra⸗ ger Tagblatt“ die Nachricht, und zwar ohne Kommentar. Die ganze Welt blickt zum Oberſalzberg Das Echo der eusländischen Presse zum Enischluß Chamberlains DNB London, 15. September. Der überraſchende Entſchluß Chamber⸗ lains, nach Berchtesgaden zu fliegen, um mit dem Führer und Reichskanzler zu beraten, hat bei ſämtlichen Londoner Blättern, ſogar bei den Zeitungen der Oppoſition, nicht nur volle Zu⸗ ſtimmung gefunden, ſondern auch große Be⸗ geiſterung. Gleichzeitig iſt die Stimmung wieder erheblich geſtiegen. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Ti⸗ mes“ betont, ganz England werde mit Dank⸗ barkeit anerkennen, daß Hitler das Seine da⸗ zu getan habe, um den Beſuch Chamberlains in Berchtesgaden möglich zu machen. Die große Maſſe in England verſtehe, daß„Diktatonr“ und„Demokratie“ Seite an Seite leben könnten, und die große Maſſe in England werde dankbar ſein, daß endlich ein⸗ mal etwas Definitives getan worden ſei. Im Leitartikel der„Times“ über den Beſuch Cham⸗ berlains bei Hitler heißt es u.., überall fei man davon überzeugt, daß ein Krieg wegen des tſchechiſch⸗udetendeutſchen Streites Wahn⸗ ſinn und Verbrechen ſein würde. Der Beſuch werde die erſte Gelegenheit einer vollen und freien Ausſprache ſein. Das Blatt zieht den Schluß, daß die Verhandlungen in Prag nicht endgültig in eine Sackgaſſe geraten ſeien. Nicht nur in England, ſondern auch in den Dominien des engliſchen Weltreiches hat die überraſchende Nachricht von Chamberlains Zuſammentreffen mit dem Führer ein tiefes Aufarmen zur Folge gehabt. So erklärte der kanadiſche Miniſterpräſident, die ganze kanadiſche Nation begrüße das Vorgehen Chamberlains und heiße es gut. Unmittelbare perfönliche Fühlungnahmen ſeien die wirkſam⸗ ſten Mitiel, um Spannungen und Mißverſtänd⸗ niſſe zu beſeitigen. Auch der augenblicklich in Genf weilende iriſche Miniſterpräſident de Wa⸗ lera erklärte Reuter gegenüber, Chamberlains Methode ſei die richtige. Nur aus Prag hat Reuter Meldungen vor⸗ liegen, die etwas anderes beſagen. Dort wird der Schritt Chamberlains alles andere als be⸗ grüßt, vielmehr mit Mißtrauen und Verlegen⸗ heit aufgenommen, fürchtet man doch, daß die unmittelbare Fühlungnahme des engliſchen Staatsmannes mit dem Führer einen Strich ziehen könnte durch die finſteren Pläne ge⸗ wiſſer tſchechiſcher Cliquen. DNB Mailand, 15. September. Von den norditalieniſchen Blättern, die das Zufammentreffen des Führers mit Chamber⸗ lain als die Senſation der letzten Stunden und als äußerſten Verſuch zur Rettung des Friedens groß aufmachen, bringt bis jetzt nur die Tu⸗ riner„Gazzetta del Popolo“ eine redak⸗ tionelle Stellungnahme. Der Porſchlag des eng⸗ liſchen Premierminiſters, ſo heißt es darin, der ſofort vom Führer angenommen wurde, be⸗ weiſe, daß nicht alle Möglichkeiten einer fried⸗ lichen Löſung endgültig geſchwunden ſeien. Die Worte des Führers, mit denen Adolf Hitler an das deutſch⸗engliſche Flottenabkommen erin⸗ nerte, dürften bei Chamberlain nicht wirkungs⸗ los verhallt ſein. In dieſen entſcheidenden Stunden Europas dürfe nichts unverſucht bleiben. Die Irrtümer vor der⸗Kriegserklärung von 1914 hätten den britiſchen Staatsmännern eine Warnung ge⸗ geben. Aus einem Zuſammentreffen und einer freien und loyalen Ausſprache der beiden Staatsmänner ſei alles zu gewinnen. DNB Paris, 15. September. Die Nachricht von der Reiſe Chamberlains nach Berchtesgaden hat in Paris größtes Auf⸗ ſehen erregt. In kürzeſter Zeit hatte ſie ſich in der ganzen Stadt verbreitet. Noch am ſpäten Abend brachten die Pariſer Boulevardblätter „Paris Soir“ und„Ce Soir“ Sonder⸗ ausgaben heraus, die ia dicken Schlagzeilen die bevorſtehende Ausſprache zwiſchen dem Oberhaupt des Deutſchen Reiches und dem Re⸗ gierungschef Großbritanniens ankündigten.— Auch die geſamte Pariſer Frühpreſſe voin Don⸗ nerstag ſteht unter dem Eindruck dieſes Ereig⸗ niſſes, das gerade jetzt, zur Zeit der Genfer Ligatagung, einen neuen ſchlagenden Beweis für die Richtigkeit der vom Führer ſtets bevorzugten Verhandlungsart von Mann zu Mann und damit von Volk zu Volk bildet. In allen Pariſer Morgenblättern wird das uner⸗ wartete Ereignis als ſenſationell bezeichnet. Die Nachrichten aus Prag ſind mit einem Schlag in den Hintergrund getreteci. Die Juſammenſtöße bei Falkenau Zahlreiche Todesopfer DNB Karlsbad, 15. September. In dem Ort Habersbirk bei Falkenau an der Eger iſt es— wie ſchon kurz berichtet— zu außerordentlich blutigen Zuſammenſtößen gekommen, die nach engliſchen und tſchechiſchen Meldungen eine außerordentlich große Zahl von Todesopfern gefordert haben. Da die Verbindungen mit Falkenau un⸗ terbrochen ſind, war es bisher unmöglich, die genaue Zahl der Todesopfer feſtzuſtellen. Die tſchechiſche Gendarmeriewache des rein deutſchen Ortes hatte ſchon ſeit Wochen unter der Anführung des tſchechiſchen Gendarmen Bartoſch ein blutiges Terrorregiment auf⸗ gerichtet. Nacht für Nacht wurden zahlreiche Sudetendeutſche aus ihren Häuſern in das Gen⸗ darmeriegebäude geſchleppt und dort brutal mißhandelt und geprügelt. Die Bevölkerung war völlig eingeſchüchtert, und es war ihr all⸗ mählich unmöglich geworden, bei Dunkelheit die Häuſer zu verlaſſen. Als die Bevölkerung des Ortes geſtern mit Frauen und Kindern einen Umzug veranſtaltete, wurden ſie von be⸗ waffneten Kommuniſten, die mit Gen⸗ darmerieautos aus Chodau nach Habersbirk geſchafft worden waren, angegriffen. Die Menge ſetzte ſich zur Wehr und zwang die Kommuniſten zum Rückzug. Die Gendarmen, die den Vorfällen untätig zugeſehen hatten, zogen ſich daraufhin ebenfalls in das Gendarmeriegebäude zurück. Als der Umzug in der Höhe des Gendarmeriegebäudes angelangt war, fiel in dem Haus ein Schuß, gleich darauf praſſelten ganze Salven von Gewehrkugeln mitten in die Bevölkerung. Dabei wurde eine Reihe von Sudetendeutſchen, darunter auch Frauen, verletzt. Die empörte Bevölkerung ſtürmte nunmehr die Gendarmeriewache, wobei mehrere Gendar⸗ men verletzt und der Gendarm Bartoſch im Kampfe getötet wurde. Alle Ausſagen der verwundeten Gendarmen ergaben, daß Bartoſch ſeinen Oberwachtmeiſter, einen Slowaken, der ſich ſeinem Treiben ſeit Wochen widerſetzt hatte, nach heftigem Streit in Gegenwart ſeiner Ka⸗ meraden niedergeſchoſſen und dann das Signal zu der allgemeinen Schießerei gegeben hatte. Der ſlowakiſche Oberwachtmeiſter war ſofort tot. Da kurz darauf erneut mit Laſtkraftwagen tſchechiſch⸗kommuniſtiſcher Pöbel in den Ort Habersbirk einzudringen verſuchte, bemächtigte ſich die Bevölkerung der in der Gendarmerie⸗ ſtation lagernden Waffen, um ſich gegen die weitere Terroriſierung zur Wehr zu ſetzen. Die Kommuniſten zogen daraufhin ab. Wenige Stunden ſpäter wurde Habers⸗ birk von tſchechiſchen Polizei⸗ und Militär⸗ kräften mit Panzerwagen eingeſchloſſen und aus größerer Entfernung von verſchiedenen Seiten der Ort unter Maſchinenge⸗ wehrfeuer genommen. Die Sudeten⸗ deutſchen erwiderten daraufhin das Feuer. Bei den ſich entſpinnenden Kämpfen ſind nach noch nicht beſtätigten Meldungen bisher auf iſchechi⸗ ſcher Seite etwa 15, auf ſudetendeutſcher Seite bereits über 30 Perſonen getötet worden. Die Bevölkerung iſt völlig verzweifelt, da ſie von außen keine Hilfe bekommen kann und die Füh⸗ rer der tſchechiſchen Polizeikräfte die Drohung ausgeſprochen haben, daß die geſamte Bevölke⸗ rung von Habersbirk bis auf den letzten Mann niedergemacht werden würde( —.————————————————————————————————————— * Neuer Film in Mannheim „Elfersucht“ Alhambra: Es wird nicht ganz klar, wgrum dieſer franzöſiſche Film den Titel „Eiferſucht“ führt, auch die Unterüber⸗ ſchrift„Mordprozeß Andrejew“ trifft nach un⸗ ſerer Anſicht kaum das Weſen des Werkes, das Mareel'Herbhier nach Motiveci von Leo Tolſtois„Lebendem Leichnam“ ſchuf. Es geht darin um mehr, als um bloße Eiferſucht, die innere Welt ſpannt ihren Raum weit über den Gerichtsfſaal hinaus, ja man könnte das Problem, dasſelbe Problem zeigen, ohne den Gerichtsſgal zu beanſpruchen. Demnach ha⸗ ben wir es mit keinem Kriminalfilm zu tun, wie man annehmen könnte. Gezeigt wird das Schickſal eines Mannes, Fedor Andrejews, der — als er erkennt, daß ſeine Frau einen anderg liebt— den Weg freimacht aus großer Liebe: gezeigt wird auch das Schickſal einer Frau, die ihreer Mann um des Freundes willen verläßt, aber nicht glückcklich wird, weil ſie erſt jetzt er⸗ kennt, wie ſehr ſie Fedor liebt. An dieſfen bei⸗ den Geſtalten wird die ganze Tragik des be⸗ kannten„Dreieckſpiels“ der Liebe aufgezeigt— mit zwingender Deutlichkeit, mit ſtarker menſch⸗ lich⸗künſtleriſcher Darſtellungs⸗ und Geſtaltungs⸗ kraft. Hierin liegt auch das große Plus des Werkes. Das Drum und Dran der Handlung (daß alle Welt glaubt, Fedor Andrejew ſei tot und nun die Frage aufgeworfen wird: Selbſt⸗ mord oder Mord?) iſt reines Spagnungsele⸗ ment, und gar der Schluß, da der Totgeglaubte eben in dem Augenblick— aus dem fernen Krieg heraus— den Gerichtsſaal betritt, da ſeine Frau auf der Anklagebank dem Zuſam⸗ menbruch nahe iſt, umn ihre Unſchuld zu bewei⸗ ſen, ſcheint unglaubhaft. Den Schluß, daß die beiden doch wieder zuſammenfinden, kann man als den Sieg oder den Triumph der Liebe be⸗ zeichnen, man kaain aber darin auch— da die künftleriſche Geſtaltung eines ſolch ſchwierigen Problems doch mehr Feingefühl erfordert— übliches happy end ſehen, das— und das ſei be⸗ tont— zwar niemals Kitſch, aber doch nicht erſchütternd wirkt. Daß der Gerichtsſaal Mittelpunkt des Geſchehens iſt, hat ſeinen ein⸗ fachen Grund darin, weil Andrejew von Be⸗ ruf Staatsanwalt, Sergius Roſtoff, der Freund, Anwalt iſt. Dieſelbe Tragédie(der Film hat wahrhafte Tragik) könnte genau ſo gut in aci⸗ deren Kreiſen ſpielen. Das Kernproblem hat ſeinen Urſprung in der Liebe, nicht in der Eiferſucht. Denn Liebe iſt Opferbereitſchaft, Eiferſucht— Egoismus. Liebe iſt ein ethiſcher Begriff— Eiferſucht(gerade im Gegenſatz dazu) eine menſchliche und charakterliche Schwäche. So iſt dieſer Film— trotz vieler künſtleri⸗ ſcher Umebenheiten— ein ernſtzunehmen⸗ des Werk, niemals reine Unterhaltung, weil er ein tragiſches Problem anſchneidet, das in einer Beziehung künſtleriſch gelöſt iſt. Denn die Geſtalten Fedor Andrejews und ſeiner Frau Liſa ſind von Vietor Francen und von Gaby Morlay hervorvragend ge⸗ zeichnet. Hier der Mann, der urplötzlich den Verrat der Liebe erkennt, aus menſchlicher Reife aber keinen Mord hegeht, ſondern ſich lieber ſelbſt aus der Welt ſchaffen will. Von einem Zigeunermädchen aber an der Selbſtaufgabe zweimal verhindert, Kimmt er den Verzicht auf ſich, weil ſeine Liebe wahrhaftig lebt. Dort ſteht dagegen die Frau, die dem Wunſch des Augenblicks folgt, ohne Liebe, raid der nach Erfüllung ihrer falſchen Sehnſucht doch bittere Erkenntnis wird. Sie tritt einen langen Weg des Leidens an. Daneben ſehr intereſſant auch die Randfigur des Freundes Sergius von Signoret und die des geiſtig und menſchlich unbedeutenden Riechers und Schnüfflers Bo⸗ binine(Staatsaawaltsgehilfe) von Georges Rigaud. Gelungen erſchienen uns auch eige ganze Reihe von Milieuſchilderungen, die die drückende Atmoſphäre menſchlichen Lei⸗ dens und der Entſagung widerſpiegeln. Im Vorprogramm ein Kulturfilm über Kiel, der gut fotografiert iſt und im Bild die Schönheiten der Stadt offenbart, der leider aber durch eine wenig lebendige— rein ſtimm⸗ liche— Schilderung des Sprechers an Wirtung einiges einbüßt. Helmut Schulz. 175 Jahre Verlag C. H. Eeck, München Die weltbekannte C. H. Beckſche Ver⸗ lagsbuchhandlung in München kann in dieſem Monat auf ihr 175jähriges Beſtehen zu⸗ rückblicken. Sie nahm ihren Ausgang von Nördlingen, wo ſie 1763 von Carl Gottlob Beck gegründet wurde, Nach erfolgreicher vier⸗ zigjähriger Tätigkeit übernahm ſein Sohn Carl Heinrich Beck das Unternehmen. Von ihm ſtammt die noch heute gültige* der Fir⸗ mierung. Seinem Sohn Carl Beck gelang es dann, um die Mitte des vorigen Jahrhunderts durch zielbewußte Arbeit den Verlag aus einem mehr oder weniger provinziellen Daſein auf eine breitere öffentliche Grundlage zu ſtellen. Als er in jungen Jahren ſtarb, wurde Ernſt Rohmer, ein Angeſtellter des Unternehmens, der ſpäter die Witse Becks heiratete, ſein Nach⸗ folger, der mit glücklicher Hand ein Menſchen⸗ alter hindurch den Verlag leitete. In dieſer Zeit neben der Theologie die Rechts⸗ wiſſenſchaft das wichtigſte Betätigungsfeld des Unternehmens, das aber nicht nur wiſſenſchaft⸗ liche, ſondern auch volkstümliche Werke heraus⸗ gab. In den 8her Jahren übernahm Osear Beck, der Sohn Carl Becks, die Leitung der Firmg, Er ſiedelte mit dem Verlag nach Mün⸗ chen über, während die Druckerei in Nördlingen verblieb. Oscar Beck hat die hiſtoriſch gewach⸗ ſenen Entwicklungslinien des Verlages zur vollen Entfaltung gebracht und den vorgenann⸗ ten Hauptverlagsgebieten vor allem Philo⸗ logze, Gefchichte und Pädagogik hin⸗ zugefügt. Heute leitet das Unternehmen der Sohn Oscar Becks, Heinrich Beck. Seit fünf Jahren hat der Verlag einen zweiten f4 in Berlin. Anläßlich ſeines 175jährigen Beſtehens gibt der Verlag das Jahrbuch„Der Aquä⸗ dukt“ heraus, das u. a. Beiträge von Karl Voßler, George Santayana, Guftav R. Hocke, Ernſt Bufchor, Heimito von Doderer, W. Kunz ſowie den Briefwechſel Nietzſches mit Frau Luife Ott enthält. Drama von Klopſtock wird urauf⸗ Kuffiyrun In Deſſau wird eine intereſſante lufführung vorbereitet. Es handelt ſich um eins der drei Hermanns⸗Dramen des Dichters Friedrich Gottlieb Klopſtock„Hermann und die Fürſten“, das nach über 150 Jahren jetzt zur Uraufführung kommt. Zu Klopſtocks Hermanns⸗Trilogie gehören bekanntlich das urſt entſtandene Drama„Finſens Schlacht“, ann„Hermann und die Fürſten“ und„Her⸗ manns Tod“. Klopſtock nannte dieſe drei vater⸗ ländiſchen Schauſpiele mit Bardenchören„Bar⸗ diete“. Nunmehr wird eins dieſer Werke, die bisher wenig beachtet wurden, auf einer deut⸗ ſchen Bühne in Szene gehen. Flex⸗Woche in Eiſenach. In Eiſenach wird auch in dieſem Jahr eine Walter⸗ Flex⸗Woche durchgeführt werden, die unter dem Kennwort„Deutſche Art— Deut⸗ ſche Dichtung“ ſtehen wird. Sie wird in der zweiten Oktoberhälfte abgehalten werden und neben der Generalverſammlung der Wal⸗ ter⸗Flex⸗Gedächtnisſtiftung literariſche Abende und Theateraufführungen bringen, die in Ver⸗ bindung mit der Hi und dem Deutſchen Na⸗ tionaltheater Weimar veranſtaltet werden. Ae ſtiftet RZ Die Reichsmeſſeſtadt Leipzig hat einen Muſik⸗ preis geſtiftet, der mit einem Betrage von 5000 Mark verbunden iſt und der alljährlich zur wemenang gelangt. Er trägt den Namen„Jo⸗ hann⸗Sebaſtian⸗Bach⸗ Preis“ und wird jeweils am 21. März, dem Geburtstage foniſthen Meiſters, einer Sinfonie, einer ſin⸗ foniſchen Dichtung, einer Oper, einer Kammer⸗ muſik oder einer zlemnghängenweß Lieder⸗ folge zuerkannt werden. Zur Bewerbung zu⸗ Als horüſun alle deutſchblütigen Komponiſten. Als“ rüfungsunterlage iſt die Partitur an den Oberbürgermeiſter der Stadt Leipzig jeweils bis Ende Dezember einzureichen. ————————————— 8 f Der gr. Man da: hat, im gri heit geklap eiles der ſen kann d ſein, nachd Wegen an den iſt, ins Wir ſind weiſe unrie eine Erſck Alarms w der Entwe taghell war weiſe ſchon Mißverſtän Verdunkelu die Stadt 1 deshalb wi nicht weni auslagen n dunkelt. 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E Forſe vorhe burg In den Temperat nicht unf meiſt von Störur rer Ber vielfach ⸗ wieder ei eeneeeeneeee ununn nnnnbnnseerrn Sun unen—— „Hakenkreuzbanner“ srog⸗Mmannheim Donnerstag, 15, September 1958 20 Minuien Flie Seralamt Der große Drohealarm kam am NHittW ZOO rascher als erwariei/ Das Stadibild völlig verändert Man darf ruhig ſagen: Dieſer Probealarm hat, im großen geſehen, mit gewohnter Sicher⸗ heit geklappt— bis auf die Diſziplin eines eiles der Bevölkerung. Von Mißverſtändniſ⸗ ſen kann doch eigentlich nicht mehr die Rede ſein, nachdem die nötige Aufklärung auf allen Wegen an die Bevölkerung herangetragen wor⸗ den iſt, insbeſondere aher durch die Preſſe. Wir ſind allerdings überzeugt, daß das teil⸗ weiſe unrichtige Verhalten der Bevölkerung nur eine Erſcheinung während dieſes erſten Alarms war. Und dazu kommt, daß es nach der Entwarnung draußen noch einigermaßen taghell war, während man in den Räumen teil⸗ weiſe ſchon Licht brauchte. Das führte zu dem Mißverſtändnis, daß manche annahmen, die Verduntelungvwürde unwirkſam fein, ſolange die Stadt noch im Tageslicht läge. Anſcheinend deshalb wurden auch die Lichtreklamen und die nicht weniger grell beleuchteten Schaufenſter⸗ auslagen nicht gleich nach der Entwarung abge⸗ dunkekt. Grundfätzlich muß jeder aber von dem Geſichtspunkt ausgehen, daß die Verdunkelung naturgemäß ſchon in dem Augenblick vor ſich gehen muß, da man einen Raum beleuchten muß oder überhaupt Licht einſchaltet, das nach außen dringen kann. Der Kufruf des Luftſchutzes Schon am Vormittag, etwa gegen 11 Uhr, war alles zur Bereitſchaft aufgerufen worden. Von diefem Augenblick an galt es alſo, ſich„luft⸗ ſchutzmäßig“ zu verhalten. In den Betrieben und in den Wohnhäufern begannen die Vor⸗ bereitungen auf den wahrſcheinlichen„Flieger⸗ alarm“. Die Behälter wurden mit Waſſer ge⸗ füllt. Jeder überzeugte ſich nochmals davon, ob ſeine Verdunkelungsvorrichtungen auch be⸗ nutzungsbereit ſind— auch dann, wenn es noch Tag iſt. Denn der eigentliche Fliegeralaym kann ja auch dann einſetzen, wenn es noch taghell und bei der Entwarnung bereits dunkel iſt. Dann müßte man nach dem Verlaſſen des Kellers ja erſt ſeine Verdunkelung anbringen, und zwar ohn'e Licht anmachen zu können, weil ja ſchon bereits verdunkelt ſein muß. Alles erwartete nach dem Aufruf des Luft⸗ ſchutzes— der ja mündlich erfolgte, ſo daß man außerhalb des Hauſes davon kaum etwas be⸗ merkte,— den Eintritt des Fliegeralarms. Doch der ließ lange auf ſich warten. Inzwiſchen ſah man dann und wann einen der Feuerlöſch⸗ polizeiwagen durch die Straßen fahren. Hitler⸗ jungen hatten ſich an gewiſſen Sammelpunkten eingefunden, um von hier aus als Melder ein⸗ gefetzt zu werden. Aber ſonſt nahm der Alltag auf den Straßen ſeinen gewohnten Lauf. Und das iſt ſchließlich auch vollkommen richtig und notwendig. Alles erwartete den Alarm, der lange auf ſich warten ließ. Und dann ham der Klarm Mit einemmal ſchrillten die Heultöne in den Straßen auf. Die Polizeiſtreifenwagen, von denen beim nächſten Male wohl moch einige mehr eingefetzt werden dürften, fuhren die Straßen auf und ab. Es war 18.18 Uhr. Die meiften Leute hatten wohl angenommen, daß der Alarm wohl erſt am dunkeln Abend oder in der Nacht kommen würde. Doch nun war es ſoweit. Im Augenblick galt es zu verſchwinden, die Straßen zu verlaſſen und den nächſtgelegenen öffentlichen Sammelraum aufzuſuchen, der ja durch roigelbe Schilder ſchon ſeit Tagen gekenn⸗ zeichnet wurde. Ebenſo war es auch geſtattet, den nächſtbeſten Privat⸗ oder Geſchäftshauskel⸗ ler aufzufuchen. Auf jeden Fall aber: Weg von der Straße! Auch die Fahrzeuge blieben— oder ſollten wenigſtens— ſtehen bleiben. Ja, ſie hatten diesmal ſogar den Vorzug, vor den Augen der ſonſt ſo wachſamen Polizei ſelbſt dort parken zu dürfen, wo zu gewöhnlichen Zeiten Park⸗ verbot herrſcht. Im allgemeinen zeigte ſich bei dem Alarm mit aller Deutlichkeit, wer zu den vernünftigen Voltsgenoſſen zühlt, und wer zu den unvernünftigen. Die Vernünftigen verlie⸗ ßen ſofort die Straße,— wer im Fahrzeug kam, fuhr an den Straßenrand heran und ſtieg ſofort aus, um den nächſtbeſten Schutzkeller auf⸗ zuſuchen. Am Pgradeplatz ließ ſich jedoch be⸗ obachten, daß ſelbſt viele Minuten nach dem Alarm noch eine Straßenbahn der Linie 1 voll⸗ beſetzt dahergefahren kam, oder ein auswärtiger Reiſewagen, der es eilig hatte und durchaus weiterfahren wollte. Noch unverſtändlicher war es, daß Radfahrer, meiſt Lehrlinge und Jugend⸗ liche, ſich überhaupt nicht um den Alarm gekümmert hatten und wei⸗ terfuhren, als ob nichts los wäre. Aeltere Frauen und Männer ſpazierten noch umher, als man bereits ſchon dicht vor der Entwarnung ſtand. Das war— und man kommt nicht daran vorbei, dies feſtzuſtellen— ein bedauerlicher Mangel an Diſzi⸗ plin eines Teiles der Mannheimer Bevölke⸗ rung. In den Häuſern hatte man zumeiſt ſofort die Kellerräume aufgeſucht. Nur in einigen Straßen gab es Neugierige, die glaubten, ihre Naſe un⸗ bedingt durch die Haustüre hindurchſtrecken zu müſſen, um etwas zu ſehen. Die Waſſereime ſtanden vor den einzelnen Wohnungstüren. Die Luftſchutzeinrichtungen hatten auch hier tadelles geklappt. NUach der Entwarnung Als der hohe Dauerton um 18.38 Uhr— alſo nach zwanzig Minuten Alarmzeit— ertönte, ſetzte ſich der Verkehr im Zeitraum von kaum zwei Minuten ſchon wieder in vollem Umfange in Bewegung. Jetzt ging es raſcher als zuvor. Und mittlerweile war es immerhin ſchon ſo dunkel geworden, daß man in den Häuſern Licht anmachen mußte. Und dabei konnte man die ſchönſten Ueberraſchungen erleben: Nur einige von denen, die ſich die Mühe machten, ein wenig ernſthaft machzudenken, hatten vor⸗ ſchriftsmäßig verdunkelt. Jene, die des Den⸗ kens anſcheinend ein wenig ungewohnt ſind, Die Funktionsabzeichen der Luitwafte Obere Reihe von links: Elieser- und Beobachterabzeichen, Beobachterabzeiehen, Flugzeug⸗ führerabzeichen, Untere Reihe und Fliegererinnerungs-Abzeichen. von linis: Bordfunkerabzeichen, Fallschirmschützenabzeichen (Scherl⸗Bilderdienst-M) SA⸗Sportabzeichenträger treten an! Letzte Gelegenheit zur Übleiſtung des zweiten Ceils der Wiederholungsübung Die Oberſte Su⸗Führung hat die Durchfüh⸗ rung des zweiten Teils der diesjäh⸗ rigen Wieverholungsübung in der Zeit vom 1. September bis 31. Oltober ange⸗ ordnet. Die Uebung beſteht aus Kleinkaliber⸗ ſchießen, Handgranatenweit⸗ und ⸗zielwurf. Alle SA⸗Sportabzeichenträger, die nicht der SA, i, dem NSan und der olizei angehören, haben zur Wiederholungsübung anzutre⸗ ten, und zwar am Sonntag, 18. Septbr., um 7 Uhr vormittags die Sol⸗Sportabzeichen⸗ inhaber aus dem Gebiet der Ortsgruppen Wald⸗ hof, Neueichwald mit Schönauſiedlung vor dem Sturmbüro des SA⸗Sturmes 3/171 in der Wo⸗ tanſtraße 19; aus Innenſtadt auf dem Markt⸗ Das Wetter in den nächſten zehn Tagen witterungsvorherſage des Reichswetterdienſtes Bad homburg v. d. h. Witterungsvorherſage für die Zeit vom 15. bis 24. September 1938. Herausgegeben von dem Forſchungsinſtitut für langfriſtige Witterungs⸗ vorherfage des Reichswetterdienſtes in Bad Hom⸗ burg v. d. H. am 14. 9. 1938 abends: In den nächſten zehn Tagen bei ſchwankenden Temperaturen unbeſtändige, im ganzen aber nicht unfreundliche Witterung. Zwiſchen den meiſt von Weſten nach Oſten fortſchreitenden Störungen mit Abkühlung, ſt är ke⸗ rer Bewölkungund Niederſchlägen, vielſach auch friſchen Winden, werden immer wieder einige beſſere Tage auftreten, an welchen Wir modernisieren unser und schafſen eine qrößere Anzehl Schaufenster, aufgeheitertes, meiſt trockenes, morgens ſtellen⸗ weife nebliges, tagsüber wärmeres Wetter vor⸗ herrſcht. Die Niederſchlagsmengen können zum Teil, vor allem am Nordrand der Gebirge grö⸗ ßere Ausmaße annehmen, doch iſt insbeſondere für Schleſien die Gefahr anhaltender Starkregen vorüber. Im ganzen wird, von gelegentlichen Stau⸗ regen am Nordrande der Alpen abgeſehen, das Wetter in Süddeutſchland freund⸗ licher ſein als in Norddeutſchland. Vor allem wird die Oſtmark überwiegend trok⸗ kenes und aufgeheitertes Wetter haben. noch hellere u. übersichtlichere Verkaulsrãumel platz; aus Reckarſtadt auf dem Meßplatz; aus Schwetzingerſtadt, Oftſtadt, Neuoſtheim auf dem Gabelsbergerplatz. Mitzubringen ſind für die auszuſtel⸗ lende Urkunde 50 Pfg., für Munition 20 Pfg., für Schießverſicherung 10 Pfg., außerdem ein Lichtbild für die Urkunde. Da gleichzeitig die Angaben für die Eintra⸗ gungen in die Urkunden gemacht werden müſ⸗ ſen, ſind ferner vorzulegen: Parteimitgliedsbuch bzw. Parteimitgliedskarte, Wehrpaß, Urkunden über den Beſitz von Orden, Ehrenzeichen und Verwundetenabzeichen. Beſcheinigungen über den Beſitz des HI⸗Leiſtungsabzeichens und des Reichsſportabzeichens. Die SA⸗Sportabzeichen⸗ träger aus dem Gebiet Waldhof haben die Lei⸗ ſtungsbücher zum Eintrag der Wiederholungs⸗ übungen mitzubringen. Wer von den SA⸗Sportabzeichenträgern aus dem Gebiet des Sturms 3/171 durch Krankheit oder berufliche Unabkömmlichkeit an der Teil⸗ nahme an den Wiederholungsübungen verhin⸗ dert iſt, hat dies der SA⸗Standarte 171 unter Vorlage eines ärztlichen Zeugniſſes bzw. einer Beſcheinigung des Arbeitgebers ſchriftlich mit⸗ zuteilen. Für die SA⸗Sportabzeichenträger aus Innen⸗ ſtadt, Neckarſtadt, Schwetzingerſtadt, Neuoſtheim, Oſtſtadt, iſt am Sonntag, 18. September, letzte Gelegenheit zur Ableiſtung der Uebungen. Bei Nichtantreten zu den Wiederholungs⸗ übungen iſt von der Oſaf die Entziehung des SA⸗Sportabzeichens angeordnet. Die SA⸗Sport⸗ abzeichenträger aus den Gebieten Neckarau, Al⸗ menſiedlung, Lindenhof, Seckenheim und Ilves⸗ heim treten vorausſichtlich am Sonntag, den 25. September, an. Beſondere Anordnung er⸗ geht noch. Während der Umbauzeit verkaufen wir in H 2, 6/7(Edchaus) u. gewãhren den gesetzlich hõchst zulässigen Rabatt. Wir hitten, im Interesse einer glatten Ahv/ iclung lhre Einkãufe, sowieit lhnen mõglich, vormittags zu tätigen! klaſſiſche Zeuge Amors— der gute ließen ihre Schaufenſterauslagen, ihre Licht⸗ reklameanlagen, elektriſche Uhren, ja teils auch Wohnräume im ſchönſten Licht Manche Geſchäftsräume prangten zwei den ſpäter noch im hellen Schein ver chwenderi⸗ ſcher Lichtfülle. Ein Papierwarengeſchäft brachte es fogar trotz eines quer über das eine Schau⸗ fenſter ziehenden Reklameſtreifens(auf dem zu leſen war, daß es hier Abdunkelungsmaterial gäbe), fertig, höchſtfelbſt von dieſem Material keinen Gebrauch zu machen. In dieſer Hinſicht konte man mancherlet Ue'berraſchungen erleben, Der nette, ge⸗ fällige Werbekiosk des Nationaltheaters am radeplatz„erfreute“ ebenfalls munter mit ſei⸗ nem Licht. Aber bitte— ſelbſt der neue Rat⸗ hausturm hatte mitten in der Dunkelheit des Abends ein ganzes Stockwerk unverdun⸗ kelt beleuchtet. Ja, ſelbſt an den Eingän⸗ gen des Bezirksamtsgebäudes brach ſich das Licht infolge Fehlens von Schleuſen den Weg ebenfalls durch die Fenſter, Mit den Lichtſchleu⸗ fen haperte es übrigens allgemein noch. Gute Erziehung zur Derkehrsvorſicht Hölliſch aufpaſſen hieß es da in den allmäh⸗ lich doch dunkler und dunkler werdenden Stra⸗ ßen der Stadt. Außer den durch eine grüne und eine weiße Lampe gekennzeichneten Polizei⸗ kraftwagen, denen die Kontrolle oblag, und außer den wenigen Ausnahmen, die beſonders beiont waren, fuhr alles mit Tarnkappen auf den Lampen. Auch die Straßenbahnen ſchlichen geſpenſtig durch die Straßen. Alles fuhr mit erheblich verminderter Geſchwin⸗ digkeit, und der Mangel an nicht zwang die Verkehrsteilnehmer aller Art, ſich ſchön vorſich⸗ tig durch das Gewimmel auf den Straßen hin⸗ durchzuſchleichen und dabei die Augen anzu⸗ ſtrengen. Und noch irgendwo gab es recht nette Ein⸗ drücke zu ſammeln: Draußen in den Grün⸗ anlagen, im Luiſenpark, Schloßgarten und im Waldpark. Was war das eine ideale Veleuch⸗ tung für Liebespärchen! Iſt man im allgemei⸗ nen in ſolchen Gegenden mit dem Licht gern ſchon etwas ſparſam, ſo war das an dieſem Abend geradezu ein„paradieſiſcher Zuſtand“. Und nur der treue Freund und Mond— hatte ſeine ihm anvertrauten Schützlinge unter ſeine Fittiche genommen. Gegen 25 Uhr wieder hell! Alſo, die Bereitſchaft für Alarm war gegen 11 Uhr nachts zu Ende, als die Hauswaxte den Befehl dazu gaben. Sichtbares äußeres Zeichen dafür war das Wiederaufflammen der ſtädti⸗ ſchen Straßenbeleuchtung, das als Richtlinie angeſehen werden muß. Wer infolge des in den Geſchäften herrſchen⸗ den Mangels an Abdunkelungsmaterials noch keine Verdunkelungsgegenſtände erhalten konnte, der muß ſich eben mit ſonſtigem Behelfsmaterial einſtweilen begnügen. Hauptſache dabei aber iſt, daß die Abdunkelung nach außen hin auch wirk⸗ ſam iſt, daß man keinerlei Schein durch die Fen⸗ ſter dringen ſieht, auch nicht durch Ritze, und auch nicht hinten nach der Hofſeite zu— ſowie außerdem, daß Lichtſchleuſen den Austritt von Licht aus geöffneten Türen verhindern..u. 0õ yſunb Kiubem, ——— Telcntοιια ιιειν]n Geschäftshaus Stun⸗ Nützen Sie diese gũnslige Kaufgelegenheitl —————————————— „HBakenkreuzbanner“ Die deutſche Srau Donnerstag, 15. September 1958 Men fall du am liabſliu? Wie oft hört man die Frage an ein Kind ge⸗ richtet:„Wen haſt du lieber, Vater oder Mut⸗ ter?“ Die Wirkung dieſer leeren Frage iſt bei Kindern ſehr verſchieden. Das Kleinkind macht ſich wenig Gedanken über den Sinn, entſcheidet oft ganz ſpontan und—— am häufigſten den Anweſenden als den Bevorzugten. Oder aber iſt es umgekehrt— der ferne Vater, die abweſende Mutter werden als die Liebſten be⸗ zeichnet. Sobald aber das Kind größer wird und ſich ſchon mehr Gedanken über ſeine Umwelt macht, wird es, wenn b1ff eine Frage das erſtemal an es gevichtet wird, ſtutzen und nachdenklich wer⸗ den. Ihm iſt Vater und Mutter, wie es ja wirk⸗ lich in der Erziehung und Kinderſtube ſein ſoll, — bisher eine Einheit Kide n es hat beide Eltern mit der gleichen Liebe umfangen. Dieſe Möglichkeit hat früher bei den meiſten Kindern überhaupt keine Rolle geſpielt. Nun denkt manches Kind, man erwartet ſogar von ihm, daß es ſich für einen Elternteil entſcheidet. erlegen ſteht es nun vor ſolch einer Gewiſſens⸗ rage. Warum wird das Kind in ſolch einen Zwie⸗ ſpalt gebracht? Solch eine Frage iſt doch ſinn⸗ los und führt zu nichts. Ein ſchon größeres Kind, das vielleicht zu einem Elternteil eine durch Charakter und Weſensart beſondere Ein⸗ ſtellung hat, wird durch die Frage in einen Ge⸗ wiſſenskonflikt gebracht— es wird unbewußt gezwungen, die Unwahrheit zu ſagen— weil es doch nicht gern dem anderen wehe tun will. Uebrigens, warum ſind ſo viele Mütter eifer⸗ ſüchtig, wenn das Kind den Vater als den lieb⸗ ten bezeichnet? Der Vater iſt ja durch ſeinen eruf und ſeine Alltagsarbeit ſoviele Stunden von ſeinem Heim und ſeinen Kindern getrennt, deshalb hängen die Kinder— ja oft ſo ganz be⸗ ſonders an ihm, weil er ihnen nur ſo wenige Stunden des Tages gehört. Darüber ſollen wir Mütter uns aber freuen, und einig die guten Beziehungen des Vaters zu ſeinen Kindern pflegen. Die Frage„Haſt du Vater oder Mutter am liebſten?“ hat mit Erziehung nicht das ge⸗ ringſte zu tun, ſie entſpringt meiſt nur einem eitlen, kleinen Herzen. Wenn ſie dem Kinde nicht Schaden bringen könnte, ſo brauchte man ja gar nicht darüber zu ſprechen. Aber dieſe Frage übertritt ſo oft den nächſten Kreis; es fragen die Onkel oder Tanten, alle die lieben Verwandten, was ſoll nun ein Kind darauf antworten? Wird es nicht, wenn es Eine Modenschau 4 interessiert jede Frau. Auch feppiche und Gòrdinen unterliegen in gewissem Grade der Node. Eine Sschau neuester Nunter für Teppiche und Gèrdinen sehen Sie bei Kunststtobe weiß, daß dabei nachher eine Tafel Schokolade oder ſonſt eine kleine Belohnung herausſpringt, die Antwort in der gewünſchten Richtung ge⸗ ben? Iſt das bei den kleinen Schleckermäulern nicht leicht verſtändlich, daß ſie ſo leicht in dieſe Verſuchung hineinſtolpern. Wir können ihnen nicht böſe ſein, aber zürnen muß man den Frageſtellern, die ſie in eine ſolche ſchiefe Lage bringen. Sie ſollten ſich mehr bewußt ſein, was ſie damit tun—, daß ſie auf das Kind gedan⸗ kenlos und unbewußt einen ſchlechten Einfluß ausüben. ————————— Auck eiias ſür Frauen: Gartenarchitekt Die Frau als Gärtnerin/ Es gibt mehrere Wege der Berulsausbildun Der Garten hat heute in kultureller wie in bolkswirtſchaftlicher Hinſicht erhöhte Bedeutung erlangt. Als Stätte der Erholung ſoll er ſchon in ſeiner Anlage den Sinn für Schönheit und maßvolle Geſtaltung der Natur wecken, ſoll eben⸗ ſo wie unſere Wohnung ein Stück Kultur dar⸗ ſtellen. Daneben aber trägt der Gemüſe⸗ und Obſtgarten in ſtarkem Ausmaß zur Ernährung unſeres Volkes bei. Hier ihre Fähigkeiten und ihre Arbeitskraft mit einzuſetzen, gehört zu den beſonderen Auf⸗ gaben der Frau. Ihre Tier⸗ und Blumenliebe, ihre hütenden und pflegeriſchen Kräfte, ihr Sinn für Schönheit und Harmonie, ihre Geduld auch zu mühſamer Kleinarbeit— all dies be⸗ fähigt ſie in hohem Maße zur Arbeit im Gar⸗ ten. Dabei muß man ſich vor irgend welchen Die kleine Gärtnerin Die fremde Magd/ Sie hieß Mali und ſtand an einem hellen Sonntagsmorgen in der Tür der breiten, ge⸗ räumigen Bauernſtube; in einem Sonnen⸗ mantel, der über ihre Schultern floß und als lichte Haube in ihr braunes Haar wuchs. Ferne, verdunkelte Augen, ſchmale, geſchloſſene Lippen, die das Betteln nicht gelernt hatten. Und ſie bettelte nun um Arbeit. Der alte Bauer ſtand von der Suppe auf und nahm der Stehenden das hingereckte Büch⸗ lein aus der Hand. Hielt das Papier ins Licht und prüfte aufmerkſam und umſtändlich die Wahrheit der Worte des fremden Mädchens. Er könnte ja eine brauchen, das iſt wahr. Die Ernte war da, und ſeit die Stalldirn aus dem Hof war, mußte er oft daran denken, daß ein —— ſchaffende Arme gut am Platz wären. Aber ieſes fremde Ding, das an einem feiertäg⸗ lichen Frühherbſtmorgen ſo mir nichts dir nichts ins Haus geſchneit kam, mochte wohl auch nicht die rechte für ſolche Arbeit ſein. Schon wollte er ihr das Büchlein wieder zu⸗ rückreichen, da ſah er einen Schmerz, ängſtlich verſteckt, in den Zügen der Jungen aufbrennen, und ſeine Hand zögerte. Wieder maß er ſie prü⸗ fend, wandte ſich dann nach ſeinem Weib und wiegte zweifelnd den Kopf. Die Bäurin ver⸗ tand ihn und kam näher. Da erhob ſich auch er Sohn des Bauern vom Tiſch und ſagte laut zu der Fremden:„Wollt Ihr nicht näherkom⸗ men? Zwiſchen Tür und Angel redet es ſich allweil ſchwerer, als herinnen in der Stube.“ Verwundert ſchaute der Bauer auf ſeinen Buben, dann gab er dem fremden Mädchen den Weg frei und bot ihm zögernd und mißtrauiſch Platz, nicht ohne einen mißbilligenden Blick auf ſeinen Buben. „Was könnt Ihr alles?“, fragte er das Mäd⸗ chen. Sie ſah an ihm vorbei. „Alle Bauernarbeit“, ſag'- ſie leiſe und ſtreckte die Hände. Es waren geſunde, ein wenig rote ——— denen man anſah, daß ſie wohl zupacken onnten. Wer weiß, was es geweſen ſein mochte, da⸗ vor der Bauer mählich ſein Mißtrauen verlor. Auf einmal ſah er im Geſicht des Mädchens irgendetwas Gutes, einen weichen, warmen Schimmer, der ihm mütterlich und mägdlich einem dünkte, daß er jäh die Hand aus⸗ ſtreckte. Und ſo kam die Mali auf den Hof und blieb den ganzen Sommer über. Der Herbſt fauchte ins Land und warf die Wolkenballen mit gerafften Händen ſpieleriſch über die Berge. Das Mädchen werkte ſtill und hatte immer das gleiche Geſicht; das war, als wenn es einen Schleier vor die Seele gezogen hätte. Und niemand vom Geſinde fand zu ihr hin. Der Knecht ging ihr bald aus dem Weg, als er ſah, daß ihr Blick über ihn gefliſſentlich hinwegging. Der alte Bauer war zufrieden, denn ſie tat alle Arbeit ohne Murren und es war nicht not, daß jemand hinter ihr ſtand, der allweil mahnte. Nur der junge Bauer ſah ſie mit anderen Augen an und es mochte ſein, daß er manches⸗ mak darüber nachdachte, ob es denn nicht mög⸗ lich wäre, dieſes ruhige, viel zu ernſte Antlitz ein wenig zum Lachen zu bringen. Allerlei hatte er ſchon verſucht, aber es war ihm nie gelungen. Sie wich ſeinen Scherzen aus, glatt und gütig, ohne ihn zu verletzen. Nur einmal war es doch anders. Sie führten die letzten Fuhren friſches Heu in den Stadel. Die anderen waren ſchon vorangefahren, der Junge warf dem Mädchen den letzten Ballen Heu mit der Gabel zu und machte nachher den Wiesbaum auf dem Wagen feſt. Dabei mußte ſie ihm helfen, und da kam es, daß auf einmal falſchen Vorſtellungen hüten, denn weder das romantiſche Ideal der„ſchönen Gärtnerin“ noch der verſchriene männliche Gärtnerinnentyp ent⸗ ſprechen der Wirklichkeit. Dieſer Beruf fordert einen ganzen Menſchen, der Tatkraft, Fleiß und Zähigkeit mit fraulichen Eigenſchaf⸗ ten vereint. Während die Schwerarbeit, wie das Umgraben des Bodens und das Tragen großer Laſten immer Aufgabe des Mannes ſein wird, bleiben tauſend Dinge zu tun, welche die ge⸗ ſchickte Hand, die Liebe und Geduld und nicht zuletzt den Geſchmack der Frau erfordern und die ſie immer ſchon zu dieſem Beruf hinfinden ließen. Es gibt nun mehrere Wege der Berufs⸗ ausbildung für die Gärtnerin. In der„Grund⸗ regel des Reichsnährſtandes für die praktiſche Foto: Hallensleben ihre Geſichter ganz nah beiſammen waren. Er lachte ſie an, ließ den Wiesbaum fahren und warf ihr eine geraffte Handvoll duftendes Heu in das arbeitsrote, blanke Geſicht. Sie wandte ſich ohne Lächeln um und wiſchte ſich das Gras ab. Griff wieder nach dem Balken. Da wurde der Junge zornig. Mit einem heißen, ſtürmenden Tachen ſtreckte er die Hände nach ihr und wollte ſie küſſen. Aber ſie ſtieß ihn zurück, daß er taumelte. „Wart ein bißl“, keuchte ſie und ihre Augen blitzten, daß er vor ihr zurückwich.„Wart ein bißl“, wiederholte ſie und beugte das Geſicht ganz nah gegen ihn,„daß du weißt, mit wem du redeſt.“ Der Junge ſaß in dumpfem Verwundern, da brachen ſchon ihre Worte ſtürmend und brennend auf ihn ein:„Bin kein Mädel mehr, wie du wohl denken magſt. Das Büchel, das ich deinem Vater wies, war alt. Bin eine Frau. Hab einen Mann gern gehabt, er iſt Bauer ge⸗ weſen gleich dir. Und dann hab ich das Kind bekommen.“ Sie ſchloß die Augen und ſchwieg eine Weile. Fuhr dann, noch immer mit ge⸗ ſchloſſenen Augen, fort:„Das Kind iſt bald mein Alles geweſen. Und dann bin ich des Bauern ehelich Weib geworden. Aber die Lieb iſt in Haß umgeſchlagen. Er hat die Hand wider mich gehoben“, ſie ſchluckte ein paarmal und hatte ein ganz weißes Geſicht.„Und ſeinen Hof hat er vertan... Iſt auf und davon.. Hat mich mit dem Kind ſitzen laſſen... Und nachher, nachher iſt das Kind auch noch ge⸗ ſtorben.“ Sie hockte ſtumm auf dem Heuwagen, der Junge hatte ſich aufgerichtet und ſah an ihr dorbei. Der Tag war noch voll ſpäter Sonne und trug ein Sterl leuchten. Der Junge ſaß wie in einem Traum. Er ſtaunte dieſes furcht⸗ bar harte Menſchenſchickſal an, das ihm tag⸗ täglich vor Augen geſtanden, ohne daß er dar⸗ um wußte. Er dachte an das Leben dieſer Frau. Und als er zu ſprechen anheben wollte, ſchnitt ſie ihm ins Wort. g/ Zunäckst Lehrjahr in der Gärtnerinnensckule Ausbildung im Gartenbau“ vom Oktober 1937 wird den weiblichen Lehrlingen empfohlen, zu⸗ nächſt ein Lehrjahr in einer G ärtnerinnen⸗ ſchule abzuleiſten, um in der frohen Kame⸗ radſchaft mit gleichalterigen jungen Menſchen eine Ueberſicht über die Zuſammenhänge von Haus und Garten und eine ſyſtematiſche Ein⸗ führung in die einzelnen Arbeitstechniken zu erhalten. Das zweite Lehrjahr kann im Garten⸗ baubetrieb der Gärtnerinnenſchule oder in einem anderen Gartenbaubetrieb erfolgen, das dritte endlich muß in einem von der Landes- bauernſchaft zugelaſſenen Erwerbszweig abge⸗ leiſtet werden und findet ſeinen Abſchluß in einer Gehilfinnenprüfung vor der zuſtändigen Landesbauernſchaft. Anſchließend folgt der Beſuch einer Fachklaſſe der Gärtnerinnenſchule, wo ſich die Schülerin⸗ nen nach zwei Semeſtern für einen beſtimmten Zweig des Gartenbaues, zum Beiſpiel für gärt⸗ neriſchen Pflanzenbau, Obſt⸗ und Gemüſebau oder— bei künſtleriſcher Begabung— zur Gar⸗ tengeſtaltung entſchließen müſſen, um nach zwei weiteren Semeſtern das Staatsexamen abzulegen. Danach ſind ſie berechtigt, den Titel „Staatlich geprüfte Gartentechnikerin“ zu tragen und nach weiteren zwei Jahren Praxis können ſich die Gartentechnikerinnen noch einer letzten Prüfung unterziehen und dürfen ſich dann „Staatlich geprüfter Gartenbauinſpektor“ oder — wenn ſie Gartengeſtalterin ſind—„Garten⸗ architekt“ nennen. Eine andere Laufbahn iſt die aka dem i ſche. Hier iſt ein Studium von ſechs Seme ſtern erforderlich, deſſen Abſchlußprüfung zu dem Titel„Diplomgärtnerin“ berechtigt. Aber auch für die akademiſche Gärtnerin oder Gartenge⸗ ſtalterin iſt eine mehrjährige praktiſche Tätigkeit in einem Gartenbaubetrieb unerläßlich. Hiebei ſei erwähnt, daß die Wiſſenſchaft, insbeſondere die angewandte Botanik, Gärtnerinnen zur Mit⸗ arbeit ſucht, ein Arbeitsfeld, das vor allem auch der älteren Gärtnerin offenſteht. So bietet der Gartenbau als ein Stück Arbeit an deutſcher Erde der Frau reiche und verant⸗ wortungsvolle Aufgaben und kann ihr jenes Glück ſchenken, das ſich eine Frau von ihrem Lebensberuf hofft. Meinem Kinde von Hedwig von Hommersfeln ich mõchte melne Hände brelten vnter deine Füße, um dich zb schöen vor den spitzen Steinen des Weges. jch möchte deine Kknie umfossen, um dich Z20 bonnen an die schõnen plätze der Erde, ober dv moußt Weiter.— jch möchte dich neben mich ziehen, deinen Leib an mich drbcken, daß du wieder gonz bei mit, in mir bist. ſch möchte deine Hönde kosen, streicheln, v/ armhalten in meinen, damit sie nicht rauh werden in der Költe des Lebens. An deine Ippen will ich meinen Mund pressen und dich Kkössen mit den Kössen der Mofter. Wisse: so rein ist nichts auf der Weltl in deine Abgen möchte ich schoben, immer, immer, zu sehen, wenn eln Schleler sle frbbt, zu wissen, wenn Böses dir naht, drin zu versinken in ewiger llebe. „Damals bin ich am Waſſer geſtanden und hab wollen ein Ende machen. Aber es ging nit.“ Sie ſtockte und ſagte dann mühſam: „Weiß nit, warum— aber ich hab noch leben wollen... Ich hab nit ſterben können.“ Nun war die Starre aus ihrem Geſicht ganz Per un; ſie hatte auf einmal naſſe Augen. Der junge Bauer hob langſam die Augen zu ihr und ſtaunte 155 an, wie ein Wunder. Sie hat nicht ſterben können, weil das Leben in ihr ſo mächtig war. Mächtiger als alles Leid, das einem Weibe widerfahren kann. Hat ihre Liebe und ihr Kind begraben und will leben! Der Junge ſchüttelte den Kopf. Sie ſah es und da lä elte ſie ein bitteres, abgewandtes Lächeln:„Jetzt wißt Ihr mein Leben und lacht darüber. Haltet mich wohl für feig?“ Er gab nicht gleich Antwort. Er lauſchte dem Klang ihrer Worte nach, wie man an einem Herbſtabend den müden Glocken nachhört. Die Sonne fuhr zu Tal. Ihr Leuchten ſank unter. Das Geſpann vor dem Heuwagen wurde un⸗ geduldig. Der Junge ſprang vom Wagen, griff nach dem Zügel und ſchnalzte mit der Zunge. Als der Wagen holpernd über den Rain auf die Straße fuhr, ſagte er:„Das Leben iſt vielleicht doch etwas Heiliges.“ Dann ſchämte er ſich dieſer Worte, die ihm ſo herausgefahren waren und nun auf einmal nimmer in den Abend paſſen wollten, ſo hochtrabend und feierlich klangen ſie. Da ſchaute er zu dem jungen Weib auf, das mit gelöſtem Geſicht auf dem Heuwagen hockte, und auf ein⸗ mal lächelte ſie. Und das war viel ſchöner, als er es ſich vorher gedacht hatte, als es ihm noch nicht gelungen war, ihr ſtraffes, junges Geſicht aufzuhellen. 5 Und da lächelte er ſelber auch, ganz ſtill und verträumt, daß die Sonne, die eben noch einen letzten Blick über den Bergrücken warf, verwun⸗ dert einen Augenblick einhielt, als ſie in einem Menſchenantlitz dieſes Widerleuchten ſah. —— * ——————— „Boß Ni Eine o einem angebré klein, d zutreter Zu: Vor reiſe ei London zuſamn Ein At zum er Gramn ter, ein Wurſtn Liter 2 S He en oit en en, 428 zen ist ſer, iter. un⸗ ———— Donnerstaa, 15 Septewbor 1058 Nur kleine Kinder dürien eintreten Eine originelle Eingangspforte hat man an einem Kinderspielplatz in Boston in Amerika angebracht. Der Eingang für die Kinder ist so Klein, daß es Erwachsenen unmöglich ist, ein- zutreten.(Scherl-Bilderdienst-.) Zu zweil mit 475 Kio in die Ehe Vor kurzem berührte auf ſeiner Hochzeits⸗ reiſe ein junges alt ſic m Ehepaar die Stadt London. Es handelt ſich um ein Ehepaar, das die Kleinigkeit von 475 Kilo wiegt. Ein Augenzeuge teilt mit, daß das Ehepaar zum erſten Frühſück 12 Eier, ein Kilo und 300 Gramm Fleiſch, ein Kilo und 300 Gramm But⸗ ter, eine Schüſſel Marmelade, 900 Gramm Wurſtwaren, 7 Taſſen Tee je Perſon und vier Liter Waſſer verbraucht hätten. Das Blockhaus im Busci Der Anfang deutscher Siedler in Kanada Mas man aus Hasen macken kann Ein Blockhaus, 6 mal 4 Meter groß, mit un⸗ gehobeltem Bretterfußboden, einer Tür, zwei kleinen Fenſtern. Rechts von der Tür ſteht der Herd, links am Fenſter ein Tiſch, aus rohen Brettern gezimmert, mit Beinen aus Tannen⸗ ſtämmen von 20 Zentimeter Durchmeſſer. Zwei Bänke der gleichen Art ſtehen davor. In der gegenüberliegenden Ecke iſt das große weiß⸗ lackierte Bett aufgeſtellt; es kam mit aus Deutſchland und nimmt ſich ſonderbar ge⸗ nug in der braunen Blockhütte aus! Einige dünne Pappelſtämme bilden das Gerüſt des „Kleiderſchranks“. Der Rupfen, in den die Matratzen genäht waren, iſt darüber geſpannt. Und das ſieht erſtaunlich gut aus! Nun noch zwei Bretter an die Wand neben dem Herd für Töpfe, Teller und Schüſſeln— fertig iſt die Küche! Eine Decke auf den Tiſch, ein paar Hei⸗ matbilder an die rauhen Wände, Vorhänge an die Fenſter— iſt das eine gemütliche Stube ge⸗ worden! Draußen ſchneit es— ſchneit es ununter⸗ brochen. Ein Glück für die Siedler. Denn noch haben ſie keinen Bruminen graben können und leben von geſchmolzenem Schneewaſſer. Nur ſelten gehen ſie zum Nachbarn, dreiviertel Stunde weit, und holen ſich bei ihm zwei Eimer Waſſer zum Trinten. neberſhng iſt die Siedlersfrau über ihr Heim. Im Frühjahr 1929 hat ſie mit ihrem Mann, der ſchon lange ohne Arbeit war, die deutſche Heimat ſchweren Herzens verlaſſen. Den Sommer über haben ſie auf Farmen ge⸗ arbeitet, etvas Geld verdient, und dabei auch ein ganz klein wenig gelernt, wie man in die⸗ ſem fremden, weiten Lande lebt. Im Herbſt ſind ſie auf ihre Heimſtätte in den Buſch gezo⸗ gen, 75 Kilometer von Bahn ueid Stadt. Mit der Hilfe anderer deutſcher Siedler ſtand das Blockhaus in wenigen Wochen. Das Glück und die Freude, im eigenen Haus ſchalten und wal⸗ ten zu können, trägt ſie über alle Schwierigkei⸗ ten hinweg. NEU UND HOBSCH. 3 Korrelt und angezogen wirkt ein Modell in sportlſichem Stil. vorn durchgeknöpft. Erfordeflich für Größe O: etwa 2 im Stoff, 130 cm breit liegend. Vobach-Schnitt 85398 Größe O und ll. A Oie einfach sportliche form qſeser Bluse eignet sich für Eſn entzückendes Romein- uͤschen in neuem Stil, oben 3 Angora und für in feine Biesen abgenäht und ufte Krawattenseſde. Erfor- mit Kristallinöpfen gaschlossen, derlich für Gröge IV: eta 1,. 80m Erforderlich fùr Gröse O: etwa Stoff 80 em breit. Vobach- 1,40 m Stoff 9g6 omhreit. Vobach- Schnitt 85278 Gröse l und IV. Schnitt 85277 Größe O und li. Schwierigteiten! Das iſt ein beſcheidenes Wort! Denn jeden Tag ſteht die Frau vor neuen Rätſeln, vor neuen harten, bitteren Tatſachen, die gelöſt und überwunden werden wollen. Mit dem„eigenen Herd“ fängt es bereits an. Er iſt alt, ſehr alt. Engliſche Siedler, denen es in Kanada nicht mehr geſiel, ſießen ihn ſtehen, als ſie nach England zurück⸗ fuhren; ſelbſt für die Auttion war er zu ſchlecht. Da haben ihn die Deutſchen beim Landſuchen gefunden und mitgenomenen. Wenn er auch überall Löcher hat, es iſt immerhin ein Herd. Der Backofen wird mit Hilfe eines Stücks Weißblech heil gemacht, die übrigen Löcher mit Lehm verſchmiert. Nun zieht er wirklich wieder einigermaßen. Nur wenn man ihn auf„Backen“ ſtellt, dann raucht er ſo, daß die Stube undurch⸗ ſichtig wird und den Siedlern die Tränen über die Wangen laufen. Was hilft's? Trotzdem muß jede Woche Brot gebacken werden. Man kann es ſich nicht leiſten, ein verunglück⸗ tes Brot etwa nicht zu eſſen. Denn die Lebens⸗ mittelvorräte ſd mehr als knapp. Das im Somaner verdiente Geld iſt für den Ankauf von Fenſtern und. Nägeln zum Hausbau, für Axt, Hammer, Meißel und andere Werkzeuge ausgegeben wonden. Im Keller iſt wirklich nicht viel, wenn man bedenkt, daß der Winter bis April dauert und bis dahin keine Möglichkeit beſteht, auch nur das Geriaigſte zu verdienen, um neue Lebensmittel kaufen zu können. Ein Zenmer Mehl, ein Topf Schmalz, ein kleiner Sack Zucker, etwas Dörrobſt. Tee, Nudeln, Reis, Grieß— das iſt alles. Da heißt es ſpa⸗ re! Ein Sack Kartoffeln iſt bei der Fahrt zur Heimſtätte bereits erfroren. Der ſteht nun drau⸗ ßen vor der Blochhütte, damit die Kartoffeln nicht auftauen. Braucht man ſie, holt man ſie herein nup taut ſie in kaltem Waſſer langſam anf. Zu Kartoffelklößen ſind ſie noch ganz gut zu verwenden. Zum Glück gibt es im Buſch eine Unzahl wilder Kaninchen. Der Siedler fängt ſie in Drahtſchlingen. Obgleich monatelang 30 bis 40 Grad Celſius Kälte ſind, macht er jeden morgen die Runde. Bald hat er große Uebung. Und manchmal bringt er drei, vier Haſen am Tage heim, An der Nordſeite des Hauſes hän⸗ gen ſie ſchen aufgereiht. Später werden ſie ab⸗ gezogen und zurechtgemacht. Es iſt kaum zu glauben, was man alles aus Haſen kochen kann. Am beſten ſchmeckt die Ha⸗ ſenleberpaſtete für Sonn⸗ und Feiertage. Und dann der Haſenbrotaufſtrich aus gehacktem Haſenfleiſch mit Mehl, eine Art Grützwurſt! Es iſt ſehr bald das einzige, was den Siedlern als Brotaufſtrich bleibt. Aber es ſchmeckt! Trotz aller, aller Schwierigkeiten iſt der erſte Winter auf der Heimſtätte für die Siedler ein romantiſches Abenteuer. Die Menſchen ſind noch friſch, noch voller Unternehmungsgeiſt. Ihre Freude an allenn Neuen, nicht zuletzt an dieſem kleinen, krummen, gemütlichen Bllock⸗ haus, an der herrlichen Weite des Landes, an der Stille und Einſamkeit, an den märchenhaf⸗ ten Nordlichtern, trägt ſie über die tatſächlich vorhandenen großen, oft allzu großen Schwie⸗ rigteiten hinweg. Sie haben den Kampf erſt begonnen. Ihr Ziel und ihre Hoffnung iſt, ſich im fremden Lande eine neue Heimat zu ſchaf⸗ fen, deutſches Weſen und deutſche Kultur drau⸗ ßen neu zu verankern. Mit ganz großen Idea⸗ len ſind ſie an ihre ſelbſtgewählte Aufgabe ge⸗ gangen. Und da kann alle Mühe und Primi⸗ tivität des erſten Winters, ſelbſt Hunger und Kälte, ihnen ihre frohe Zuverſicht nicht rauben. Was essen vir in dieser Woche Donnerstag: Gefüllter Krautkopf, To⸗ matenbeiguß, Kaxtoffeln.— Abends: Le⸗ berklöße und Kartoffeln zuſammen aufgebraten, Salat. Freitag: Geröſtete Haferflockenſuppe, fu⸗ backener Rotbarſch, Endivienſalat, Kartoffeln. Abends: Majorankartoffeln, Rotrüben, Tee. Samstag: Rahmſuppe, Hefekloß, gekochtes Dürrobſt.— Abends: Ofennudeln und Kakao. Sonntag: Einlaufſuppe, Schweinebraten, Blumenkohl, gebackene Kartoffeln, Obſtſalat.— Abends: Wurſtbrote mit Tomaten, Tee. Montag: Erbſenſuppe mit Wurſt, Kar⸗ toffelpuffer mit Preiſelbeeren.— Abends: Suppe vom Mittag, Magerkäſe und Kar⸗ toffeln. Dienstag: Sellerieſuppe, Gulaſch, Kar⸗ toffelbrei.— Abends: Milchreis, gekochte Birnen. Mittwoch: Eingeſchnittene Brotſuppe, Le⸗ berklöße, Schalenkartoffeln, Gelbrüben. Abends: Marinierte Heringe, Kartoffeln, Tee. 5 Sehr modisch ist dleses Modell mit dem tief angesetz- ten Faltenrock und den Biesen am Oberteil. Erforderlich für GSröbe l: etwa 2,80 im Stoff, 5 130 om breit liegend. Vobach- Schnitt 85397 Gröge O und ll. Q die breite passe und die au- H in sehr jugendligbes Kleld Kaehg Taschen sind das àus ſeichtem Wollstoff mit dem haraktefistische àan diesem neuen weiten Blusenärmel. Er- Wollkleid. Gröge lll: Erforderliceh für forderlich fär Gröge O: etwa StW̃/ 2,20 m Stoff, 2,.90 m Stoff 130 om breit. 130 om breit liegend. Vobach⸗ Vobach-Schnitt 85288 Gröge O Schnitt 85399 Gröge 1 und lll. und ll. an der frinitatiskirche vorrätig Buchhandlung Franz Zimmermann, G—4 1 fernsprecher 25 267 U 0 bel Mannheimer Textilhaus G. m. b.., Qu 1, 1 Greiie Straſe) neuen ſterlot⸗ Stolle zind dla!. Benceens werite tLenaufenaser 4 ——————— ——*———— sport und spiel Donnerstog. 15. September 1058 Das Olympia-Symbol für Helsinki Das Organisationskomitee für die Olympischen Spiele 1940 in Helsinki wählte diesen Entwurf des Malers P. Söderström. Es zeigt ein Nord- lcht, das hinter einer dunklen Granitkuppe her- vorbricht und die fünf olympischen Kinge be⸗ leuchtet. Weltbild(M) Die Eiskunfläniex axten Wenn auch eine Schwalbe keinen Sommer macht und eine Eisbahn keinen Winter, ſo iſt doch die Eröffnung einer Kunſteisbahn ſtets ein untrügliches Zeichen dafür, daß der Sommer wirklich zu Ende geht. Diesmal nimmt die neue Winterſportzeit einen recht frühen Beginn. Eröffnet doch der Wiener Ver⸗ ein Kunſteisbahn Engelmann ſeine Halle be⸗ reits am 19. September, alſo am Montace näch⸗ ſter Woche. Außer den Wiener Spitzenkräften werden dort auch einige Läufer aus dem Alt⸗ reich trainieren, ſo u. a. der Münchener Horſt Faber. Im Berliner Sportpalaſt dagegen be⸗ ginnt der öffentliche Uebungsbetrieb erſt am 5. Oktober. Die erſten Eisſportveranſtaltungen in der Reichshauptſtadt ſollen in den Tagen vom 3. bis 6. November ſteigen. Nnén mit neuem Model Beim Großen Motorradpreis von Italien, dem letzten Lauf zur Europameiſterſchaft 1938, wird am 25. September in Monza auch NSI am Start ſein, diesmal aber nicht nur mit einer 350⸗cem⸗Maſchine, ſondern erſtmals auch mit einem neuen 250⸗cem⸗Modell. Als Fahrer werden Heiner Fleiſchmann und Karl Bodmer eingeſetzt. Die neue 250⸗cem⸗Ma⸗ chine ſieht der 350er ſehr ähnlich und iſt nach den mit dem größeren Modell gemachten Erfah⸗ rungen gebaut worden. Man darf geſpannt fein, wie NSu im Rennen der„Kleinen“ ab⸗ ſchneidet. zweimal Mannheim gegen Kaelsxube ofk empfängt K90 und Waldhof ſpielt beim Phöniz Die erſten Punkteſpiele im Gau Baden ſind vorüber. Sie haben die Ergebniſſe gezeitigt, die man erwartet hatte. Gleichzeitig haben auch die Pokalſpiele unſerer badiſchen Vertreter einigen Aufſchluß über deren derzeitige Mann⸗ ſchaftsſtärke gegeben. Der glänzende Start der Pforzheimer hat gezeigt, daß der„Erbfeind“ unſerer Mannhei⸗ mer Sportmetropole beſtens gerüſtet iſt. Die beiden Fiſcher„machten“ das Spiel. Die Freiburger, die am kommenden Sonntag nach Pforzheim müſſen, werden gut daran tun, auf dieſe beiden Hauptträger der Pforzheimer An⸗ griffe das ſchärfſte Augenmerk zu haben. Als feie muß man den 1. FC Pforzheim an⸗ ehen. Eine Favoritenſtellung für das ſonntägige Treffen nimmt auch der Badiſche Meiſter VfR Mannheim ein. Es iſt zwar noch nicht alles ganz ſo bei den Raſenſpielern, wie dieſe es vielleicht gerne ſelbſt ſehen würden, aber die Leiſtungen in der zweiten Halbzeit gegen die Münchener Bayern am letzten Sonntag geben doch begründete Hoffnung, daß der Meiſter mit einem erfolgreichen Start in die neue Ver⸗ bandsrunde geht. Der Karlsruher FVhat zwar in überaus glänzender Weiſe ſich den Wieder⸗ aufſtieg in die erſte Klaſſe erkämpft, iſt aber bisher wenig hervorgetreten. Man darf ge⸗ 1— 5 ſein, wie ſich die Reſidenzler ſchlagen werden. Etwas mehr hofft man vielleicht im Phönix⸗ —.— auf einen Sieg, da man ja auf eigenem Platz das erſte Verbandsſpiel beſtreitet und der Gegner, SV Waldhof, beim Pokalſpiel in Eſch⸗ weiler durchaus nicht überzeugen konnte. Aber die Karlsruher Phönixleute mögen ſich keinen übertriebenen Hoffnungen hingeben. Mit:7 wurden ſie in Stuttgart vom VfB geſchlagen und Waldhof iſt nicht gerade der Gegner, gegen den man dieſe Scharte wieder auswetzen kann. Das Eſchweiler⸗Reſultat beſagt gar nichts ge⸗ gen die Stärke Waldhofs, die Phönix Karlsruhe wohl eindringlich zu verſpüren bekommt. Inzwiſchen iſt auch der Schleier über den Neuling Offenburg etwas gelüftet worden. Ab⸗ geſehen von den beiden Außenſtürmern, die nach übereinſtimmenden Berichten ziemlich ſchwach ſind, bildet die Offenburger Elf eine einheit⸗ liche Kampfformation, die für jede Mannſchaft einen beachtlichen Gegner darſtellt. Wenn man bedenkt, daß Vfe Neckarau mit einer guten Leiſtung nur einen mageren:2⸗Sieg erringen konnte, dann kann man auch nicht ohne weite⸗ res mit einem Sieg der Sandhofener, die in Offenburg antreten müſſen, rechnen. Wie das verlorene Spiel in Pforzheim bewieſen hat, iſt die Stürmerfrage bei Sandhofen noch immer nicht gelöſt ſo daß die Lage der Elf vorerſt unſicher erſcheint. In Offenburg wird ſie es aber ſchaffen können. Badens Fondbaler ſcon aut vollen Touren Gauklaſſe und Bezirksklaſſe haben großes programm Wie das Fachamt bekannt gibt, treten am nächſten Sonntag nachſtehende Mannſchaften der Handball⸗Gauklaſſe zum Punktekampf an: SV Waldhof— TWoSeckenheim TV Weinheim— TVLeutershauſen TSo Oftersheim— FC Freiburg Tſch. Durlach— VfR Mannheim. Nachdem Seckenheim ſchon am Vorſonntag mit Aufſtellungsſchwierigkeiten zu kämpfen hatte, — die Gründe ſind ſtichhaltig und bedürfen kei⸗ ner beſonderen Auslegung— dürfte der Mei⸗ ſtermannſchaft der Sieg nicht allzuſchwer fallen. Einen Achtungserfolg werden die Seckenheimer jedoch unter allen Umſtänden erzielen wollen. Der TV Weinheim empfängt einen der Neu⸗ linge, und zwar den TV Leutershauſen. Leu⸗ tershauſen iſt bekanntlich die Mannſchaft, die es vergangenen Sonntag fertig brachte, nach ſpan⸗ nendem Kampf den Turnern aus Freiburg mit 10:8 das Nachfehen zu geben. Diesmal wird es jedoch kaum zu einem Sieg langen, denn Wein⸗ heim verfügt trotz der Niederlage gegen Ketſch über ein beachtliches Können und wird ſich vor dem Strafwurfſpezialiſten Schneider in acht nehmen. Auch der kleine Bickel dürfte ſich einer beſonderen Bewachung erfreuen. Eins kann jetzt ſchon geſagt werden, der TV Leutershauſen wird am Sonntag alles auf eine Karte ſetzen. Der FC Freiburg muß zum TSoV Oftersheim und wird ſich für die 11:5⸗Niederlage aus dem Vorjahr revanchieren wollen. Jedoch. beſitzt Of⸗ tersheim eine Mannſchaft, die ein gutes Durch⸗ ſchnittskönnen aufweiſt, bei der das Siegen nicht ſo leicht fällt. Wir rechnen mit einem Erfolg der Oftersheimer, die in heimiſcher Umgebung kämpft. Den ſchwerſten Gang am Sonntag beſtreitet der VfR, der zur Tſch. Durlach fahren muß. Durlach iſt ein ſehr gefährliches Gelände. Trotz⸗ dem kann VfR ſiegreich aus dieſem Treffen her⸗ vorgehen, aber nur dann, wenn die geſamte Elf ſich voll einſetzt und die Fehler vom Vorſonntag nicht wieder einreißen läßt. Löns und Rothermere waren dabei beim älteſten Raſenſportverein Deutſchlands— dem DSD 78 Hannover In dieſen Tagen ſind 60 Jahre vergangen, ſeitdem der erſte und damit älteſte Raſenſport⸗ verein Deutſchlands gegründet wurde. Der DSV 78 Hannover, der dieſes außergewöhnliche Jubi⸗ läum begeht, hat als Geburtstagsprogramm große ſportliche Veranſtaltungen vorgeſehen. Ein internationales Rugbyturnier und ein Hockey⸗ turnier größten Ausmaßes mit der Teilnahme ſämtlicher deutſcher Gaumeiſter ragen darunter beſonders hervor. Hannover, 15. Sept. Wie in—.— das Vorbild der dort wei⸗ lenden engliſchen Kaufleute und ihres„Engliſh Rowing Club“ die Gründung des älteſten deutſchen Ruderklubs bewirkte, ſo waren es auch in Hannover Engländer, deren Vor⸗ bild zur Gründung des ä teſten deutſchen Ra⸗ ſenſportvereins führte. In Hannover beſtand eine Diplomatenſchule, die von Engländern ſehr rege beſucht wurde. Dieſe engliſchen Studenten der hohen Aen trieben eifrig Sport. Man kann ſich vorſtellen, daß jene Nachmittage, an denen die Engländer auf der„Maſch“, dem heutigen Maſchſee, Rugby ſpielten, für Hannovers Jugend ein Ereignis beſonderer Art waren. Es dauerte nicht lange, und hannoverſche Schüler machten mit; und wiederum wenig ſpäter entſtand an der Leine nach dem Muſter des„Engliſh Han⸗ nover Football⸗Club“ ein„Hannoverſcher Schü⸗ ler⸗Footballclub“, wie er ſich wörtlich nannte. Mit den primitivſten Mitteln half man ſich. Von einem Lehrer gegründet Daß die deutſche Lehrerſchaft in ihrer über⸗ wiegenden Mehrzahl, ja faſt ausnahmslos, dem Sport feindlich gegenüberſtand, iſt eine Tatſache, die uns heute völlig unbegreiflich ſcheint, deren Ausſtrahlungen jedoch noch bis weit in unſer Jahrhundert hinein deutlich zu verſpüren waren. Um ſo leuchtender waren die Ausnahmen dieſer Regel, und zu den mar⸗ kanteſten von ihnen gehörte ein Pädagoge der niederſächſiſchen Hauptſtadt, deſſen Verdienſte um den deutſchen Rugby⸗ und Fußballſport zu wenig bekannt ſind. Das war der vor einigen Jahren verſtorbene F W. Fricke, dem es nach einigen Bemühungen gelang, aus dem Schüler⸗„Bootball“⸗Club am 14. September vor ſechs Fahrzehnten den Deutſchen Fußball⸗Ver⸗ ein Hannover von 1878 ins Leben zu rufen, der bei ſeinem 50. Geburtstag den Namen „Deutſcher Sportverein 1878 Hannover“ er⸗ Gerade in dieſen Tagen hat ſich der DSV 78 mit dem Deutſchen Sport⸗Club Han⸗ nover vereinigt, auf deſſen Anlage eine neue Wirkungsſtätte entſtehen wird. Eine Halbzeit Fußball— eine Halbzeit Rugby Sofort nach der Gründung entfaltete der neue Fußballverein, der zunächſt ausſchließlich Rugby ſpielte, eine rege Tätigkeit. Sein Vor⸗ bild führte auch in anderen Städten zu ähn⸗ lichen Gründungen. In Frankfurt. wo eben⸗ falls eine große engliſche Kolonie wohnte, ent⸗ ſtand der Frankfurter Fußballclub 1880, und auf dem Tempelhofer Felde in Berlin gründete man den„Berliner Cricket⸗Club“ im Früh⸗ jahr 1883 und als Konkurrenzverein bald dar⸗ auf den.. Fußballclub Frankfurt. Und in der Mainſtadt hat es ſich dann auch zugetra⸗ gen, daß man auf die glorreiche Idee kam, eine Halbzeit Rugby und die andere Halbzeit Fua zu ſpielen, da die„Frankfurter“ ugby, die anderen„Affociation“, alſo Fuß⸗ ball, vorzogen! 4 Lord Rothermere brach am Ziel zuſammen Sehr bald ſchon wuchs auch die Zahl der Sportarten, die in Deutſchlands älteſtem Sport⸗ die Vezirksk aſie zum étart bereit Nachdem am vergangenen Sonntag die erſte Klaſſe die neue Spielzeit eröffnet hat, ſtartet am kommenden Sonntag auch die Bezirksklaſſe in die neue Verbandsrunde. Dieſe Klaſſe iſt, wie Jahr, in zwei Staffeln einge⸗ eilt. Es ſpielen folgende Vereine in der Staffel 1: Reichsbahn⸗TuSpV Mannheim, Poſtſportverein Mannheim, TV 1846 Mannheim, TV Viern⸗ heim, Tſchaft Käfertal, Kurpfalz Neckarau, TG Jahn Weinheim. Hier kommen noch drei Vereine hinzu, die noch nicht endgültig feſtſtehen. Die vorſtehenden Mannſchaften ſind alles alte Bekannte aus dem Vorjahr und werden ſich auch in dieſer Spiel⸗ zeit Kämpfe auf Biegen und Brechen liefern. Die I ſetzt ſich aus folgenden Vereinen zuſammen: SV 98 Schwetzingen, Té St. Leon, TV Hockenheim, TV Rot, Tg. iegelhauſen, TV Fhuhsheinn, Sü TBd. Neu⸗ ußheim, TV Handſchuhsheim, Sé Doſſenheim. Auch hier gilt das oben Geſagte. Eine neue Mannſchaft iſt dazugekommen,— wenn man vom TV Rot abſieht, der aus der Liga ab⸗ fteigen mußte— der S⸗ Doſſenheim. Was von dieſer Mannſchaft zu halten iſt, kann erſt die Spielrunde bringen. Die Spiele am Sonntag Nicht weniger als 14 Mannſchaften treten ſich aus beiden Staffeln am Sonntag gegen⸗ über. Es ſpielen: „ TV 46 Mannheim— TVViernheim Té Jahn Weinheim— Tſchft. Neckarau Reichsbahn Mannheim— Kurpfalz Neckarau TGSt. Leon— SV 98 Tg. Ziegelhauſen— TV Hockenheim To Friedrichsfeld— T Handſchuhsheim TBo. Neulußheim— TV Rot. Es iſt ſehr ſchwer, jetzt ſchon eine Voraus⸗ —ſage über die vermutlichen Sieger aus dieſem verein bhetrieben wurden. In großer Mode ſtand der Radſport. Die 78er ſtellten mehrere Deutſche Meiſter auch auf dem Hochrade! Die Leichtathletit gedieh prächtig, um in den Jah⸗ ren 1926 bis 1933 ihre Glanzzeit zu erleben. Damals ſtellten die Hannoveraner regelmäßig fünf bis ſechs Vertreter für die deutſche Län⸗ dermannſchaft; die vier⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel der 78er ſtellte damals in Kaſſel einen deut⸗ ſchen Rekord mit 41 Sekunden auf; Jonath, Gilmeiſter, Petri, Dieckmann, Boltze, Hobus und Borchmeyer trugen vorübergehend oder für längere Zeit den Dreß des DSV 78. Ein be⸗ ſonderes Augenmerk aber richteten die 78er ſeit jeher auf die Großſtaffel. Schon vor dem Kriege wurde die Staffel Hildesheim—Hannover ge⸗ laufen. 1913 lief als Schlußmann der ſiegrei⸗ chen 78er kein anderer als Lord Rothermere, der unter dem Namen Mr. Harmsworth ia Hannover ſtudierte. Er hatte ſich bei dieſem Staffellauf ſo eingeſetzt, daß er am Ziel zu⸗ ſamenenbrach. Der„Werwolf“— neben dem Klubhaus geſchrieben Zu den begeiſtertſten Mitgliedern des DSV 78 gehörte Hermann Löns, deſſen Verleger Adolf Sponholtz heute das älteſte Ehren⸗ mitolied des Vereins iſt und genau 40 Jahre die goldene Ehrennadel ſeines Vereins trägt. Hermann Löns ſchrieb unter der Eiche neben dem Klubhaus den„Werwolf“. Sein Name ſteht auf der großen Gefallenen⸗Gedenktafel zu⸗ ſammen mit den Namen von über dreißig 78ern, die auf dem Felde der Ehre geblieben ſind. Heute iſt die Hockeyabteilung der 78der das ſtärkſte Rückgrat des Vereins, deſſen blau⸗weiße Farben im Kampf auf dem Hockeyraſen des — ueid Auslandes wohlbekannt und geachtet nid. Um die ſfen n E Mittelgewichts⸗Meiſter⸗ ſchaft kämpften in Chantilly Marcel Prilleux und Kid Janes. Der frühere Weltergewichts⸗ meiſter Janas konnte ſich in einem faſt gleich⸗ —— Treffen den Punktſieg und damit den Titel ſichern. Treffen zu geben, denn über die S ielſtärke der einzelnen Mannſchaften iſt noch wenig be⸗ kannt. Nach dem erſten Sen kann man ſchon fen ein Bild vom Können der Einzelnen entwerfen. In der Staffel I ſpielen ſo ziem⸗ lich alle Vereine, die im Vorjahr Anwärter auf den erſten Platz waren, und die zum Teil durch eigene Schuld und zum Teil durch die Verhältniſſe gezwungen waren, die Anwart⸗ ſchaft an den in die Liga aufgeſtiegenen TV Leutershauſen abzugeben. Geſpannt darf man auf die einzelnen Begegnungen in der Staf⸗ fel II ſein. Wird Schwetzingen, die Ueber⸗ raſchungsmannſchaft in der vergangenen Spiel⸗ zeit, auch diesmal wieder das Zünglein an der Waage ſein? Das Ziel für dieſes Jahr iſt geſteckt. Mö⸗ en die Akteure 13 Sorge tragen, daß das andballſpiel, das ich bis jetzt großer Beliebt⸗ heit erfreut, auch weiterhin die Gunſt der Zu⸗ ſchauer erringt und der Spielgedanke auf frucht⸗ baren Boden fällt. 6pokkappell des Vin Feierliche Verpflichtung der aktiven Sportler Wenn die Vereinsführung des VfR Mann⸗ heim ihre Mitglieder zu einer Veranſtaltung zuſammenruft, ſo iſt es ſelbſlverſtändlich, daß ſich alles einfindet. Dies konnte man auch jetzt feſtſtellen, da der VfR ſeinen zur Tradition ge⸗ wordenen Sportappell verbunden mit der Ver⸗ pflichtung der aktiven Sportler abhielt. So ſah man bei den alten Kämpen der Vorkriegszeit, die vor mehr als 3 Jahrzehnten Weobereiter des heimiſchen Fußballſports waren und heute Vorbild für die Jugend geworden ſid, den Ehrenpräſidenten des VfR, Prof. Dr. Stre i⸗ bich. Die Fußball⸗ und Handball⸗Abteilung, ſowie die übrigen dem VfR angeſchloſſenen Sportabteilungen waren ebenfalls vollzählig vertreten. Mit Bedauern wurde vernommen, daß Sportführer Regierungsrat Geppert infolge einer leichten Erkrankung der Verpflichtung „ſeiner Aktivität“ nicht beiwohnen konnte. In einer rethoriſch vollendeten Rede hielt der Vereinsführer des VfR, Direktor Karl Bühn, zunächſt Rückblick über das vergangene Jahr, wobei er mit Stolz die au ergewöhn⸗ lichen Erfolge der Ligamannſchaft i abgelau⸗ fenen Fahr erwähnte. Der Sieg in Gelſenkir⸗ chen über den Deutſchen Doppelmeiſter, ſowie das unentſchiedene Ergebnis über den gleichen Gegner auf heimiſchem Gelände bilden ein Ruhmesblatt in der Geſchichte des VfR. Konnte Direktor Bühn anläßlich der Generalverſamm⸗ lung 3 Gaumeiſter melden, ſo hat ſich in der dem VfR angegliederten Tennis⸗Abteilung der vierte Gaumeiſter hinzugeſellt, was mit großem Beifall aufgenommen wurde. Hierauf richtete Direktor Bühn herzliche Worte des Dankes an die Handball⸗Frauen, denen es auch in ſdieſem Jahr trotz hervorragender Leiſtungen verſagt blieb, den Deutſchmeiſtertitel nach Mannheim zu bringen. Für das kommende Spieljahr erhofft ſich der VfR mit der Verpflichtung von„Bumbas“ Schmidt als Trainer weitere Erfolge. Für die Handball⸗Männer haben ſich Aſſeſſor Theo Schmidt nud Fritz Kolb zur Verfügung geſtellt, ſo daß ſich die Vereinsführung auch in dieſer Abteilung eine Vorwärtsentwicklung ver⸗ ſpricht. Alles in allem geht der VfR mit ſeiner Aktivität gut gerüſtet in die Verbandsſpiele, um ſeine große ſportliche Aufgabe zu erfüllen. Alsdann ſchritt Direktor Bühn zur Ver⸗ pflichtung. Otto Kammenzin, der nunmehr ſchon ſeit 10 Jahren in der Ligamannſchaft ſteht, ſprach die Verpflichtungsformel auf das blau⸗weiß⸗rote Banner. Im anſchließenden un⸗ terhaltenden Teil konnte Direktor Bühn dem Ehrenpräſidenten des VfR. Prof. Dr. Strei⸗ bich, zu ſeinem eben vollendeten 60. Geburts⸗ tag gratulieren. Ein ſinniges Geſchenk, das die⸗ ſem um Maanheims Fußballſport hochverdien⸗ ten Pionier überreicht wurde, ſtellte das äußere Zeichen der tiefen Verbundenheit der VfR⸗Ge⸗ meinde zu ihrem ehemaligen langjährigen Vor⸗ ſitzenden dar. E ——————— Enm Harder wird wrder ürmen Im Rahmen des Alt⸗Herren⸗Sport⸗ feſtens, das der SC Charlottenburg am 17. September veranſtaltet, wird auch ein Fußball⸗ ſpiel zwiſchen den Alt⸗Repräſentativen von Hamburg und Berlin ausgetragen. Hamburg hat ſeine Elf bereits wie folgt aufgeſtellt: Blunck(HSV); Gilge(Altona 93), Lobert (Rapid); Peters(Altona 93), Althoff(Vik⸗ toria), Ploog(HSV); Kolzen(Viktoria), Zie⸗ genſpeck(HSV), Harder(HSo), Jäger(Al⸗ tona 93), Gebhardt(Rapid). Die bereits am Samstag beginnenden leicht⸗ athletiſchen Wettkämpfe ſind vorzüglich beſetzt. Unter den Teilnehmern finden wir Kurt Doerry, Carl Diem, Lammers, Reinhardt, Blankenburg, Kibbert, Walpert, Hempel, Lieſche, Sn n Boneder, Roſenthal, Lehninger, unghenn, Dörr, Söllinger, Lüdecke, Abra⸗ ham uſw. Arfenal jchon weder ge'lagen Der engliſche Fußballmeiſter Arſenal ſcheint in den Meiſterſchaftsſpielen trotz eines Bryn Jones nicht recht Fuß faſſen zu können. Nach der Niederlage gegen Everton mußte ſich der Meiſter am Mittwoch, wieder auf eigenem Platz, mit:1 Derby County beugen. Derby County iſt damit hinter Everton auf den zweiten Platz vorgerückt. Sehr gut liegt Liverpool im Ren⸗ nen, das nach ſeinem:1⸗Sieg gegen Middles⸗ brough aus fünf Spielen acht Punkte erkämpfte. Ergebniſſe: 1. Liga: Arſenal— Derby County:2; Huddersfield Town— Sunderland:1; Liverpool— Middlesbrough :1.— 2. Liga: Neweaſtle United— Weſtbromwich Albion:1; Southampton— Plymouth Argyle:1. Schottland: Arbroath— Queen of the South:1: Ayr United— Clyde:4; Celtie— Hamilton Academi⸗ cals:2; Hibernian— Kilmarnock:1; Motherwall— Rangers:5; St. Johnſtone— Albion Rovers:05 Third Lanark— Aberdeen:1. 3 1 — Als Staa Mittwi In de werks Staats Inqu und B komme märkiſe vollzäh in gro kunft Großde habe. Strebe die Lei ökonon ekre ie 1 gegei neue: ür a deute Staa ehend ſchafts, Altreie der 2 ſchaft rung,. ſchaftsl Insbef ſiche! greifen fürchte dung gelöſt. Das“ NWI Fachgr makler mit eit vertret Zeit. noch ir aus de buches marka Weiſe Dergeſe Es en⸗ im Al treter Beit Seime z. B.* buches Hande den 0 kann. kamme Jahrer eine A Reich u Dart gruppe um ei der H. der W eingeſce Beruf gilt de tretern 1 Ef Festver: 3% t. Re Int. Dt. Baden F. Bavern! Rhein· M 16-Fart Indus Accumu Adt Get Aschaff. Bavr M Bor! L Brauere Brown Cement Dalmler - vontu LLnnn 8 8 Se * yn ich sger itz, ity n⸗ 8⸗ te. eld igh ich ni⸗ 07 „hakenkreuzbanner! die Wirtſchaſtsſeite Donnerstag, 15. September 1958 Ostmarl-Zölle fallen am 1. Oktober Staatssekretär Brinkmann auf der Wiener Messe (Von unſerer Wiener Schriftleitung) rd. Wien, 15. Sept. Als Vertreter der Reichsregierung ſtattete Staatsſekretär Dr. Brinkmann am Mittwoch der Wiener Meſſe einen Beſuch ab. In der Ehrenhalle des ſtmärkiſchen Hand⸗ werks im Wiener Meſſepalaſt wurde Her Staatsſekretär von Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗ Inquart, Staatsminiſter Dr. Fiſchböck und Bürgermeiſter Dr. Neubacher will⸗ kommen geheißen. Außerdem waren die Oſt⸗ märkiſchen nduſtrie⸗ und Wirtſchaftsführer vollzählig erſchienen. Dr. Brinkmann führte in KHangel W Rede aus, wie ſich in Zu⸗ kunft Handel und Wirtſchaft der Oſtmark im Großdeutſchen Wirtſchaftsraum auszurichten habe. Entſcheidend ſei heute nicht mehr das Streben nach eigenem Handelsnutzen, ſondern die Leiſtung für die Geſamtziele der ſtaatlichen ökonomiſchen Beſtrebungen. Der Staats⸗ ekretär kündigte ſodann an, daß ie öſterreichiſchen Zollſchranken gegen das vorausſichtlich am 1. Oktober fallen würden, was neuerlich einen kräftigen Impuls ür alle Zweige der Wirtſchaft be⸗ deuten werde. Staatsſekretär Dr. Brinkmann erörterte ein⸗ ehend die Ausſichten der Oſtmärkiſchen Wirt⸗ chaftszweige in der Zuſammenarbeit mit der Wirtſchaft. Zur Frage der Ariſierung der Oſtmärkiſchen Wirt⸗ ſchaft betonte der Vertreter der Reichsregie⸗ rung, daß unnötige Erſchütterungen des Wirt⸗ ſchaftslebens dabei vermieden werden müßten. Insbeſondere ſollen nur ſolche Ariſie⸗ rungen in Angriff genommen wer⸗ den, deren raſche Durchführung ge⸗ fichert ſei. Hierfür ſei das helfende Ein⸗ greifen des Altreichs geboten, ohne daß be⸗ fürchtet werden müſſe, die jüdiſche Ueberfrem⸗ 1 würde durch eine altreichsdeutſche ab⸗ gelöſt., Das österreichische Handelsvertreterrecht für ganz Deutschland? NWo Seit geraumer Zeit beſchäftigt ſich die Fachgruppe Handelsvertreter und Handels⸗ makler, die 78 000 Handelsvertreter umfaſtt, mit einer Anpaſſung des Rechts der Handels⸗ vertreter an die ſozialen Forderungen unſerer Zeit. Bei uns iſt dieſes Recht im weſentlichen noch immer in den Paragraphen 84 bis 92 des aus dem Jahre 1897 ſtammenden Handelsgeſetz⸗ puches geregelt. Die Eingliederung der Oſt, mark⸗hat die Frage nun auf eine beſondere Weiſe neu aufgerollt. In Oeſterreich ſind alle Beſtimmungen über das Recht der Handelsvertreter in einem Son⸗ dergeſetz aus dem Jahre 1921 zuſaanmengefaßt. Es enthält eine Reihe von Beſtimmungen, die im Altreich von der Fachgruppe Handelsver⸗ treter und Handelsmakler ſchon ſeit längerer Zeit in ähnlicher Form geſordert wurden. eine Kündigungsſchutzbeſtimmungen gehen z. B. viel weiter als die unſeres Handelsgeſetz⸗ buches, und es ſieht u. a. auch vor, daß der Handelsvertreter auf die Proviſion der laufen⸗ den Geſchäfte einen Vorſchuß beanſpruchen kann. Nach einem Bericht der Wiener Handels⸗ kammer hat ſich dieſes Geſetz in den ſiebzehn Jahren ſeines Beſtehens gut bewährt, ſo daß eine Ausdehnung ſeiner Geltung auf das ganze Reich vom Juſtizminiſterium erwogen wird. Darüber hinaus bemüht ſich auch die Fach⸗ gruppe Handelsvertreter und Handelsmakler um eine Neuordnung des ganzen Gewerbes der Handelsvertreter, denn hier haben ſich in der Wirtſchaftskriſe eine Reihe von Exiſtenzen eingeſchlichen, die geeignet ſind, den ganzen Beruf in Mißkredit zu bringen. Insbeſondere gilt das von den vielen jüdiſchen Handelsver⸗ tretern. In manchen Zweigen, z. B. im Schuh⸗ ueid Textilfach, waren noch bis vor kurzem über die Hälfte aller Handelsvertreter Juden. Die Schaffung einer Handelsvertreterkarte, die von allen Angehörigen dieſes Berufes, gleichgültig, ob ſie nur am Platze ihres Auftraggebers oder kräftig befeſtigt. Auch; das Pfund zog auf 12,03 (11,98), der franzöſtſche Franken auf 6,745(6,72) und auch außerhalb tätig ſind, mitgeführt werden Aktien fester, Berliner Börse Der heute ſtattfindende Beſuch des britiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Chamberlain beim Führer hat natur⸗ gemäß zu einer weitgehenden Entſpannung beigetragen, wenngleich angeſichts der Vorgänge im ſudetendeutſchen Gebiet die Lage immer noch als ſehr ernſt angeſehen werden muß. Die bereits in den geſtri⸗ gen Abendſtunden erfolgte Mitterlung über den diplo⸗ matiſchen Beſuch hat offenbar einen Teil der Banken⸗ kundſchaft, die zuvor Abgaben vorgenommen hatte, wieder zu Rücktäuſen veranlaßt. Da die Börſe ſelbſt Material kaum zur Verfügung ſtellen konnte und die Anſprüche des Publikums von den Banken ebenfalls nur bis zu einem gewiſſen Grade befriedigt wurden, ergaben ſich auf der ganzen Linie Kursſte igerun⸗ gen. Am Montanmarkt hatten Verein. Stahl⸗ werke mit plus 3½, Harpener mit plus 356, Buderus und Klöckner mit je plus 3 Prozent, bei den Braun⸗ kohlenwerten Rheinbraun mit plus 4 und Ein⸗ tracht mit plus 3, von chemiſchen Papieren Kokswerke mit plus 4, Farben und Rütgers mit je plus 3 Prozent die größten Gewinne zu verzeichnen. Bei den Elektro⸗ und Verſorgungswer⸗ ten ſtiegen die Kurſe um etwa ½ bis 2 Prozent. Aehnliche Befeſtigungen wieſen. Pap ter⸗ und Zellſtoffaktien und Bauwerte auſ. Ueber den Durchſchnitt hinaus ſtiegen Bemberg um 5½, Ho⸗ telbetrieb um 4/, Dierichs um 4½, Weſtdeutſche Kauf⸗ hof um 3½, AG für Verkehr um 3½ und Orenſtein um 37½ Prozent. Am' variablen Kentenmarkt unterſchritt die Reichsaltbeſttzanleihe den Vortagsſchluß um 7½ Pf. (128,30). Die Gemeindeumſchuldungsanleihe wurde wie⸗ der mit 94½ feſtgeſetzt. Am Geld'markt waren unveränderte Blanko⸗ tagesgeldſätze von 2/½ bis 2½ Prozent zu hören. Von Valuten errechneten ſich das Pfund mit ca. 12,0, der Dollar mit 2,4960 und der franz. Franken mit 6,73. Die Schlußkurſe lagen bei ruhigem Ge⸗ ſchäft verſchiedentlich über den, zum mindeſten aber auf dem letzten Verlaufsſtand: Goldſchmidt ſchloſſen mit 126½(plus 1½), Berger mit 144(plus 1¼) und RWé mit 118(plus 1¼) Prozent. Farben notierten allerdings 1482% nach 149. Nachbörslich war die Stimmung freundlich. Bei der amtlichen Berlüner Dev tſen⸗,„noch notterwng war der Gulden mit 134,80(13430)05 ben der Belga auf 42,20(42,16) an. Der Dollar blieb mit 2,498 unverändert. Hypothekenbanken hatten uneinheit⸗ liche Kursgeſtaltung, jedoch überwogen auch hier Beſſerungen von ½ bis ½ Prozent. Von Kolo⸗ nialpapieren kamen Doag um 3 Prozent und müßte, wäre ein Schritt auf dieſem Wege. Bisher brauchten nur diejenigen Handelsver⸗ treter eine„Legitimationskarte“, die nicht am Platze ihr Geſchäft ausübten. Die Ausſtellung dieſer Karte müßte dann von ge⸗ wiſſen Bedingungen, wie Fachtentniſſen und Zuverläſſigteit, vielleicht auch von einer Aus⸗ bildungszeit, abhängig gemacht werden. Auch hier iſt an eine Uebernahme öſterreichiſcher Vorſchriften gedacht, denn die öſterreichiſche Ge⸗ werbeordnung ſieht als Vorausſetzung für die Zulaſſung zum Beruf des„Handelsagen⸗ ten“ den ſogenannten„kleinen Befähigungs⸗ nachweis“ vor. fenten ruhig Schantung 1½ Prozent höher an. Bei den zu Kaſſen⸗ kurſen gehandelten Induſtrieaktien kam es zu⸗ meiſt zu Kursſteigerungen im Ausmaß von 1½ bis 5 Prozent. Vereinzelt ſah man allerdings auch Ein⸗ bußen von 3 bis 5 Prozent. Steuergutſcheine blieben geſtrichen bzw. un⸗ verändert. Rhein⸗Mainische Mittaghörse Kräftig erholt Der ſich ſchon geſtern abend anbahnende Tendenz⸗ umſchwung hat ſich durch die bedeutſame Wendung der weltpolitiſchen Lage durch den Beſuch Chamberlains beim Führer erheblich verſtärkt und führte an den Aktienmärkten auf Deckungen und Meinungskäufe der Kuliſſe zu einer kräftigen Erholung, die auch durch kleine Kundſchafskäufe unterſtützt wurden. Das Ange⸗ bot trat ſtark zurück, ſo daß ſich bereits wieder Mate⸗ rialmanget einſtellte, woraus ſich auch einzelne heſon⸗ ders ſtarte Erhöhungen, die im Durchſchnitt bei zwei Prozent lagen, erklären. Die Umſätze haben ſich etwas belebt. Nach Erledigung der erſten Orders wurde es wieder ruhiger und'die Kurſe unterlagen leichten Schwankungen. Am Montanmarkt hatten Höſch mit plus 3½ Prozent auf 105½ die Führung. Maſchinen⸗ aktien ſtellten ſich bis 3½¼ feſter, Elektrowerte zogen bis 2 Prozent an. IG⸗Farben bei größeren Umſätzen 147/½—147½(145½), Scheideanſtalt und Metallgeſell⸗ ſchaft ie 3 Prozent erholt. Zellſtoffwerte lagen bis 3, Aſchaffenburger)% Prozent feſter. Sehr feſt lagen ferner Weſtdeutſche Kaufhof mit 93¼(893/), Bemberg mit 127¼(124), ſowie Deutſche Erdöl mit 122½ (118/). Der Rentenmarkt lag ſtil und etwas vernachläſſigt. Reichsaltbeſitz unverändert 128¼, ebenſo Reichsbahn⸗ VA. mit 123¼; Kommunal⸗Umſchuldung waren etwas freundlicher mit 94,10(94,05). Am Einheitsmarkt war das Geſchäft ſtill und die Kurſe wieſen kaum Veränderungen auf. Lediglich In⸗ duſtrie⸗Obligationen zeigten die üblichen leichten Schwankungen. Im weiteren Verlauf wurde das Geſchäft wieder ſehr ſtill, da man die weitere Entwicklung abwartet. Unter geringen Schwankungen war die Haltung gegen den Anfang zumeiſt gut behauptet, teilweiſe traten noch leichte Erhöhungen ein. U. a. notierten IG⸗Far⸗ mit, 147½ nach 1474, 104 bzw. 133½. Der Freiverkehr lag ebenfalls etwas feſter, die Umſätze hatten aber keinen beſonderen Um⸗ fang. Man nannte Dingler mit 85—87(84—86). Katz und Klumpp mit 90—92(88—90), Raſtatter Waggon mit 46—47(45—46½%) und Ufa mit 74(72). Tagesgeld etwas leichter mit 2½(234) Prozent. nouslie und Wirischaftsmeldungen Sw Einſtellung der Notierung von Neubeſitz⸗Städte⸗ anleihen. Die Ortsausſchüſſe Berlin, Düſſeldorf, Frank⸗ furt(Main) und Hannover der Ständigen Kommiſſion für Angelegenheiten des Handels in amtlich nicht notierten Werten teilen mit, daß mit Ablauf des 30. September 1938 die Preisfeſtſetzung für die in ihren Tätigkeitsbereichen einbezogene Anleiheablöſungsſchuld ohne Ausloſungsſcheine(Reubeſitzanleihen) der Städte Alzey, Baden⸗Baden, Barmen, Bingen, Büdin⸗ gen, Darmſtadt, Düſſeldorf, Dulsburg. Elberfeld, Frankfurt a.., Freiburg i. Br., Freudenſtadt, Friedberg⸗Heſſen, Gießen, Karlsru he, Köln, Konſtanz, Lindheim, Lübeck, Mainz, Mann⸗ heim', Mühlhauſen, RNeu⸗Iſenburg, Mforz heim, Raſtatt, Solingen, Wandsbeck, Wertheim a.., Wiesbaden, Wiesloch und Worms ſowie der Römiſch⸗Ratholiſchen Kirchengemeinde in Freiburg i. B. eingeſtellt wird. Sw Vank für eletriſche unternehmungen. Der Jah⸗ resgewinn der Bank für elektriſche Unternehmungen Zürich beträgt nach Rückſtellung von 1 Million ſfr. für Kursſchwankungen 3762319 ffr. gegenüber 4 694 207 ffr. im Vorfahre; mit Einſchluß des Saldovortrages ergibt ſich ein verfügbarer Gewinnſaldo von 4 625 425 ffr. Der Generalverſammlung wird eine Dividende von 5 Prozent(i. V. 6 Prozent) auf das Aktienkapital von 75 Mill. ſfr. vorgeſchlagen. Sw umbenennung der Ueberwachungsſtelle für un ⸗ edle Metalle. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat mit Er⸗ laß vom 13. September 1938 beſtimmt, daß die Ueber⸗ wachungsſtelle für unedle Metalle in Berlin⸗Wilmers⸗ dorf, Badenſcheſtr. 24, künftig die Bezeichnung„Ueber⸗ wachungsſtelle für Metalle“ führt. Die Dienſtbezeich⸗ nung des Leiters dieſer Ueberwachungsſtelle lautet künftig„Reichsbeauftragter für Metalle“. Eine Aende⸗ rung der Aufgaben, Befugniſſe und Zuſtändigkeit der Ueberwachungsſtelle iſt mit der Umbenennung nicht verbunden. Die im Verkehr mit der Ueberwachungs⸗ bisher verwendeten Vordrucke können aufgebraucht erden. 1 4 ACEG mit 108½ nach 107¼½, Geffürel mit 129 mil 128, andeterſetts bröckelten Mannesmann und Rheinſtahl je/ Prozent ab auf Wie wird das Wetter? Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt Von der Rückſeite des nordoſteuropäiſchen Sturmwirbels ſind arktiſche Luftmaſſen in breiter Front auf das Feſtland vorgeſtoßen. Sie brachten dabei Deutſchland— von Nord nach Süd fortſchreitend— unter böig auffriſchenden Winden Abkühlung und Niederſchläge. An⸗ ſchließend wird ſich im Bereiche der zuſammen⸗ ſinkenden Kaltluft raſch wieder Beſſerung durch⸗ ſetzen, doch iſt mit unter dem jahres⸗ zeitlichen Durchſchnitt liegenden Temperaturen zu rechnen. Die Ausſichten für Donnerstag: Bei Schauer⸗ neigungen vielfach heiter, tagsüber kühl, nachts ſehr friſch, Winde um Nord. .. und für Freitag: Wieder zunehmende Un⸗ beſtändigkeit, doch vielfach heiter und tagsüber wieder etwas wärmer. Rheinwasserstand 14. 9. 38[15. 9. 38 Widshof„„„„„„ 280 269 Rhelnfelden 266 26¹ srelisoch 17⁰ Kehl..„„„„ 285 288 4 Maxcrnrt„„„ 455 449 Moanbhelm 385 366 Kour n 255 Köln:. 260 242 Neckerweisserstend 14. 9. 38 J 15. 9. 38 Moaonnhelnm 5 379 357 Metalle Berliner Metall⸗Notierungen vom 15. September vom 15. September 1938 Elektrolytkupfer(wirebars) prompt, eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 58/, Standardkupfer, kfd. Monat 53 nom., Orig.⸗Hüttenweichblei 19¼ nom., Standard⸗Blei lſd. Mon. 19/, Orig.⸗Hüttenrohzink ab nordd. Stationen 18 nom., Standard⸗Zink lfd. Monat 18 nom., Orig.⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 Proz., in Blöcken 133, desgl. in Walz⸗ od. Drahtbarren 99% 137, Feinſilber 37—40. Alles in RM. für 100 Kilo. Baumwolle Notierungen der Bremer Baumwollterminbörſe von 15. September 1938 Sept, os Abr., Dez. 934., 934 Abr., Jan. 938. Geld, 938 Abr., März 957., 957 Abt., Mai 961., 961 Abr., Juli 965., 965 Abr., Okt. 908., 908 Abr. Tendenz: ſtetig. Kautschuk Kautſchuk⸗Effektic⸗Markt Marktlage: feſt. Sheets loko 87/, per Okt.⸗Nov. 55/¼10, per Nov.⸗Dez. 8¼. Preiſe in Pence für ein lb. Märkte Mannheimer Ferkelmarkt Zufuhr: 250 Ferkel, 111 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 15—19, über ſechs Wochen 21—30, Läufer 30—39. Marktverlauf: ruhig, großer Ueber⸗ ſtand. Wpb Am 1. September 1938 betrug die Zahl der Rundfunkempfangsanlagen im Deutſchen Reich(Alt⸗ reich) 9 552 444 gegenüber 9 513 989 am 1. Auguſt. Im Laufe des Monats Auguſt iſt mithin eine Zunahme von 38 455(0,4 v..) eingetreten. Unter der Geſamt⸗ zahl vom 1. September befanden ſich 640 260 gebühren⸗ freie Anlagen. — ——————————————————————————————————— 14.9 10. 9. 14 9. 15. 9. Frankfurter beutsche Erdol.. 116,50 Effektenbörse DeutscheLinoleumw. Festverzinsl. Werte 14 9. 15..] Durlacher Hot.. 3% Dt. Relchsanl..27 101,2 101,62 Ehege 5— int. Dt. Reichsanl. 30 32 95˙62 El. Licht ralt Baden Freist. v. 1027 99, 39.30J Cebe. Fant 18. Bavern Staai v. 1027 193.49 128˙25] 16 Fardenindustr Anl.-Abl. d. Dt. Rch. 128,45 128,45 Feidmünie Papier Augsburg Stadt v. 99,— 99, genläͤt 1 26 97,50 97,50 Th. Goldschm 9426 5 1 99,25 99,25 Gritzner-Kayser 2 er 27„ 356,50 98,50 Grün& Bilfinzer pirmasens Stadt.26 Mum. Abſös. Altbes. 136, 136,.— Harpener Berahav Hess Ld. Liqu. R1-24 109.25 100.75] Hochtiet A8., Essen 14775 Coidhvo. 29 100,.— 100.— Holzmann Phil. v. 30. 100.— 100,— Ulse Bergban do. Goidani. v. 26 100,— 100.— do. Genußscheine Bav Hvp. Wechs. Got 101.— 101.— lunghans Gebrtr. Frkf. Hvo. Goldhvp. 100.— 100, Kall Chemle. Erank i. Liau. 100,80 100, 80 Frkf. Goldvir. Lion. 100,87 100,87 Kiöchnersierke. Mein. HVpr.. 0 10 fälz. Hvp. Goldofd. 100,75 100,75 Lahmever Pialz*5„„ 100,87 100,87 Ludwisgsh. Aktienbr. pfalz Hvp. Goldkom. 100,— 100,— 0. Walzmühle 10, Rhein Hvo. Gdpf.-4 100.— 100.— Mannesmanntröhren. 120.— do. 59. 100,— 109,— Metallgesellschaft .—„ 100,— 100—- Meg 48 1au,.. 100,55 100,50[ Perk-.finrebr. piep. 14— o. Gäkom.-in 100,— 100,— Pfale. Mänlenwerke 195 Sodd- Boder-Liou. 101,— 101,—] eläfs pgeiheje Srit 10—— Rhein Braunkohle 1 GrohßkraftwerkMihm.—— Lind. Akt.-Obl. v. 26— W. Rheinelektra Stamm— Khein-Main-Donau23 100.— 100,.—]„do. Vorzuesaktſen 30.50 1GFarbenind. v. 28 120.75 120,70] Fhelnstahl... 138˙25 Rütserswerke Salzwerk Heilbronn Industrie-Aktlen Schuekert el 99,25 60.50 Schwartz Storchey 112.50 Zut Genr.%hstoß 108.— 113,— Seinas woin Mhm 13 Aschaffbg. Z2 Si 186.75 Bavr Motor.-⸗Werke* 4 Halane 4 148 75 149, Sinner Grfnweinkel 83.— Bor! Licht u. Kraſt Sndd Zucker 200.— 115,— 116.— Brauerel Kleinlein„ Varhi e Browin Bov., Müm.—— Eement Heldewers 139,50 141.25 Weßtersgeln Halmler-Benz. 125,— 148, 00 14. 9. Dt. Steinzeuge'ield 100.— Enzinger Union 0 147.— ie. 143.62 Dt. Schutzgeblet 2.— 99.—[ Sesfürel-Loewe. 122·63 47.— 98,50 98,50 Großkraft Mhm. Vz. 211.— 99,— 59,.— Hanfwerke Flssen 128.80 do. Aschersleben 124.— Frki. Gofdpfdbr. VIII 100.— 10.,— KleinSchanzlin Beck 110.25 „— 100,— J Knorr-Hellbronun: 84.— Mein. Hvo. Liau.. 100,87 101,12 kKonservenfbr. Braun 121.— — Zellst. Waldh Stamm 133,— 15. 9. 14. 9. 10. 9. 123.70 Bank-Aktien 147.—] Eranktt, Hvp.-Bank 106.— 106,.—] Südd. Eisenbahn.. 79.— 79,— Hotelbetrieb 7 Effektenkurse Accumulatoten- Fbr. 205.— 205.— Allgem. Bau Lenz ——— AEG(neueh 25 211.— bt. Reſchsb. Vz... 123.25 123,25 Aschaffba. Tellstoff 107, Aussburg- Nürnders 127 — Motoren 8 aver Sofexelslas 122,.— 127.50 pfälz. Hvpoth.-Bank 101.— 101.— 14½% Feichsbank. 175.50 173.— 118— Khein. Eypoth.⸗Bank 125.25 179.25 125,5 verkehrs · Aktlen Bad. AG. f. Rheinsch. Verslcher.-Altilen 50 Alllanz Leben 20.50 139,.—[ Bad. Assecufanzges. 29,.— 144,50% MannheimerVersich.— Württ. Transportver.— I. P. Bemberg 105.10 Bremer Vulkan e Berliner Börse Bremer Woilkamim, 1535 Kassdkurse Brown Boverr.. 113, 64.— 4% do, do. v. 103⸗ 99,50 Daimler Benz 3 bt. Ani.-Ausl. Aitbes. 128.37 12³.37 Demaa 2—— Dt. Atlant Telegr. 3* Deutsch Conti Gas. 109.57 Heutsche Erdöi.. 119,87 123,12 Orenstein& Kobnel 99˙/5 79.— Deutsche Kahelwk. Deutsehe Linoleum 106,— Ot. Schotzgebiete 0 104,— Plandbrieie — 6* pr.L Ffdbrieie 100.— 100.— 133 Verkehrs-Aktlen 5 Badische Bann.— 113.50 48. Verkehrswesen 113,50 117. arburger Gummi„ 171.7] Ver. Stahlwerke 100.— Baver, Hvv. Wechsel 96,— 95,50 Aliz. Lok. u. Kraftw. 132.50 186 25 kiarvenen Beraban 135.50 141,75 0 Commerz- Privatbk. 106,— 116,25 tibs.-Amer.-Paketfn. 50, 62.— 0 107 13¹.50 Heutsche Bank.. 113,— 113,25 Hbg.-Suidam. Dpfsch. 120,50 120.— J Hoesch. Eis. u, Stahl 142˙25 144.50 Wanderer-Werke 7 +* Bresdner Bank. 10,½50 105à75 NorddentscherLlovd 63— b4.— Holzmann Philiop. 7 Westd. Kaufnof A8. 10.25 74,75] Westereseſn Alalt— Bergmann Elektr. Braunk: u. Briketts„ 179,25 Braunschweis.-G. 5 „ 135.15 11,— Marimffanshütte 14. 9. 15. 9. 14. 9. 10. 9. 1H vre edwisshütte 105787 Immob.-Ges. Kahla Porzellan Kali Chemiie 119,25 125,— Faliw. Aschersleben 102,50— 105,— 109,50 Klscknerwerke— 113,75 50 113,50 C. H. Knorr.. 141,— Hamburs Elektro. 139,25 141.75 f verl. Glanzst. Elbert., 163 „ 656.50 65.50 W/. Drahtind. Hamm—— ſunghans Gebr... 00,— 102,75J Witnet Metall * Verslcher.-Aktien 95,0 95.75 Aachen-Manchen. deo.— 330.— Ver. Ultramarinfabr.—*2 vorer Telexr.-Dr. 149.— 144,.— Allianz Allgem. 5².75 153.— Alllianz Leben 203,— 206.— 89,87 93,5 — Kolonlal-Paplere DOt.-Ostafrika... 36,— 91,.— Neu-Gulnea 90 50 93.— „129,— 188,— J Zelistof Waldhoi. 133 50 135,50 J Otavi Min. o. Elsenb. 19,75 20,87 Berliner Devlsenkurse 50 Koksw. u. Chem. FD.— 144.— 1350 141,0 Folimer& ionggag.— 135 f5 — — —2 2 — Geld Briei Geld Brief Kötiz, Led. u. Wachs 188 Kronprinz Metall. 135.— 150.50 120,— 126,— Labmever& Co., 120,— 139.25 Leopold-Grube 160,— 160.— .— 115,— Mannesmannröhren, 130.— 125, 129,— Masch.-Hucitan Wolf 175,50 ., Boefneeher Waegon 13/.50 137,50 1 5 0 182 J Freiieigenzoghen J013 2025 Enufand(London).. 1 Pfup Estiand(Kev., Fafl.) l0o estn. Kr. I 66,180f 66,27% 66,180 33 Marnelmer Berzw. 115,— 119.— Finnlsad(Meisinsf.) 100 Hngi.Mn. 5,209 5,250 9 14. September 15. September Hch Loan⸗ Mannheim 145.— 157.— Aexvpt.(Ale-Kalro) 1 Ag. Pfd. 12 265 12 295 12 31⁵ 12 745 115,— 118,.50 Laurahltte 1* 11.— Arreaiia. Huenos-Ar.) Ip.-F..828] 8 38] 28 —— 5 7 Bele.(Brüss. u. Antw.) 100 Belga 42,120 42,200 f 42,160 42,240 117.— 156.25 findes- Eismosch. 101•76 104.25 Botentie 83 de jan.) 1 Mlireis 2035•335»047 38 ulgarien(Sofia 095 Buderus Elsenwerite 104.75 17,25 Mansfelder Bersbas 172/25 12Z² Dänemork(Kopenb.) 100 Kronen 1 a1e 193.75 19/.50„25 Haneie(Danzia). 100 Suiden 47,000 7 0t 47 3 or Keiensanl27 193.60 101,62 Conti Gummi Markt- 2 Kubigalte 118.— 116,25 Paoſang(ondor pfuod 11/565] 11,555 12,015 12,045 .. 100 Lewa 1118•* Frankrelch(Paris), 100 Franes 6,715 6,727 6,138 6,722 orad, iszeſge 108,25 103.50 Griecheniand(Athenſioobrachm. 2,388 2,57/ 2,58 85 Hiollagd(Amsterd. o. Rott.) J00. 184. 170 184,30 124,330 f4 980 iran kTeherann... i10 Riais f 14.810 14,89 14,930 14.990 island(Revklavie). i00 isi. Kr. 53,530 53,630 23,760] 59,.860 — Anst. G. K 19 9 142,.— 324 do0 do 8. 21 100,— 100,— Deutsche Steinzeus 159,— 1 86—Bnein 114.50 117.50 J ltafles KRomm u Makagah“ 100 Uire L 13,086] 13,14J 13,090 13,.110 3 Cgvt 1028s, 0 Dürener Metall. W 13², 6% do. do. Komm. 100.— 100,— Dvnamit Nobel. 79.75— E' Leferungen 114, 50 114,50 vneis Westf Kaſt w 100,— 100,— El Schleslen 155,—] Hyein Elektr. Dhein Stahſwerke 115˙25 1 104,70 131,42 198,6, apan(Tokio u. Kobe) 1 1 100,— 100.— Ei Licht una Kran 170,— 132.— Ziedel 1.. 25. 0 7/ do. Kom. 1. EnzingerUnlonwerke 69.— onoerswerke 4 143 2⁰ Litauen 100 Lit. 41, 940 42,02ʃ 41,940 42,020 143. Baak- Al tleb Farbenindustrie 1& 144,37 147 87] Sachsenwerk— M Lerenen(Orio), z ſohnkroner 50,140(0,28“ J 60,390 0,83 .— 94,12 94—f beiqmühſe Padfer 125.75 12875 Zachtieben A6.— Boien IWarschan /Pos.) 100 Ziotv I 4/,000 4½10% f 4½00 47100 — 157,50 portugal Llssabon) i100 Eseundo J 10,865] 10.885J 10,900 10.920 Baver Hvo Wechsel.75 95,90 Cebharo& Co. * Heutsche Bank 113,— 113.25] Serresheim Gla⸗ 45 yt Goiddiskontbann— 100, Tesfhref Loege A7— i Ueberses Banl.— 93,30 Joluschmidt Th 136.— Hresdner Bank 41.50 105,70 Tritzner Kavse, Meininger Hvo BK 107.— 17.2 ruschwit: Tert W keichsbank 176.290 177.50 Qnano Werke 155,— 1 Rhein kiypoth.-Bauk 129.25 129,20 Hackethaĩ Draht Adca: Fant für Braulnd. 120.— 116,3/] Feiten& Sullieaume 126.— 16 70 Salvgetfrtheeph 144.50 112.75 Commerz. Pllvatbk. 105,— 106.55] germ porn Cemer- 96.— 94,— Scbnerert& Co Sohnlth Patrerb-! 3 43,75 4370 Stotberset 7inbhfi. •.12 11%% f Sh44 Zueker Schnbert& Saſye.—* Rumä Lei. 430 165,—[ Lehweer(Stoelk. 9.&f 100 Er. S700] Srrsscf s1550 2eg — 5 1* 12 55,87 Schweiz(Zür., Bas. Berpß 100 FEr. I 56, 440 56./560 50,440 56.500 25— 129,50 Siemens& Haſe/ 1 7⁵ 191,7• Spanlen(Madr. u. Barc.) 100 Pes. 5 3 %5˙— Stoehr Kammoarr 0,25 120,75 Tschechoslowakel(Prag) 100 Kr. I 3,591 3,608 3,591%„09 54.00 Türkef(Istanbui), 1 türk. fond.978% 1,96⸗] 19/%].302 107.— 207,— Ungarn(Budapest) I Peneò—— rhr Hasees 128,.— 130.— Urneuay(Montevid.) 160ʃd-Peso 1,008 011 1,009(11 127,— 130,— 1 ver Ot. Nickela erke 10 50 102,87J ver. St.v. Ameriuo(deY) ſholi. 1 2,4261.500 1 2,4961.500 Ven 0,696 0,100 0,889„Jo. 16,— jusoslow.(Belg.U. Zagr.) io0Din. I 5,69% 5706 37692 5,706 117,87 104,50 biehech M 46„ Kanada(Montreal) 1 kan. Doll 2,484 2,488 ee Wppten ac j0550 li0 50J Lenasch eien 100 Kats 4f Liee.35% 6690 „Bakenkreuzbanner“ Donnerstag, 15. September 1938 Sicherungsverwahrung war notwendig „Unſchuldslamm“ auf der Anklagebank/ Betrüger und Heiratsſchwindler verurteilt Lüge und Niedertracht waren die Mittel, mit denen ſich der 52jährige Angeklagte Konrad Satter aus Oberhochſtadt(Pfalz) vor der Mannheimer Erſten Großen Strafkammer ver⸗ teidigte. Er wanderte von einem Gefängnis in das andere, landete zuletzt im Zuchthaus und mußte ſich nun wegen Heiratsbetrug und Unterſchlagungen zum 30. Male vor den Richtern verantworten. Dieſem Verbre⸗ cherleben wurde endlich das Los der Siche ⸗ rungsverwahrung beſchieden— er ſcha⸗ det der Vollsgemeinſchaft nicht mehr. In ſären un 1 und umfangreichen riftſätzen faſelte der Angeklagte ſtets von einem„armen deutſchen Leben“, ſchob er die eigene Schuld auf andere und ging, den Weg des Denunzianten. Seine Militärſtrafen kennzeichnen den üblen Geſellen auch in dieſer Richtung. Er hatte ſich zweimal verehelicht, wurde gerichtlich geſchieden. Schuld waren in der letzten Ghe beide Teile. Die Schuhmacher können ein Lied von dieſem Mann ſingen. Wo er ſie hereinlegen konnte, tat er es, um auf Koſten dieſer Handwerker zu leben. Seine gan⸗ en Vorſtrafen mit einigen Ausnahmen der Ro⸗ heitsdelilke lagen auf der gleichen Linie ge⸗ meiner Betrügereien. Schließlich verlegte ſich dieſer kriminell Gezeichnete auf Heikatsſchwin⸗ deleien. Er lernte eine geiſtig etwas ſchwache 35jährige Frau kennen, tauſchte mit ihr Ringe aus, verſprach das Heiraten und hatte es bei dieſer leichweranlagten Perſon leicht, ihre ſauer erſparten Verdienſte zu ergaunern. Als der An⸗ eklagte erfuhr, daß ſie kein Vermögen mit in ie Ehe bringen konnte, ließ er dieſes Mädchen, das von ihm in der Hoffnung iſt, ſitzen. Seinen Plan, eine Kapitalehe einzugehen, gab damit der Beſchuldigte noch nicht auf. Er hatte ſchon in der Zeit des erſten Verlöbniſſes mit einer Witwe Fühlung genommen und fand auch hier Entgegenkommen. Dieſe gutgläubige Frau gab ihm nach und nach für angebliche Kleiderbeſchaffung und zur Beſtreitung von Auslagen für die Heirats⸗ papiere 200 Mark. Sie überließ ihm die aus⸗ und Wohnungsſchlüſſel und räumte dem etrüger das Hausrecht ein. Statt nun als„Verlobter“— auch hier wurden die Ringe ausgetauſcht— e de für den neuen ——— machen, ſchaffte der Angeklagte ein Wäſcheſtück um das andere aus dem Haus, um es im Leihamt zu„verſilbern“. Als eines die Frau von einer Reiſe zurückkehrte, fand ſie leere Wäſcheſchränke. Seine bodenloſe Gemeinheit gipfelte in der Heraus⸗ forderung, in beiden Fällen Gegenrechnungen aufzuſtellen, die ſich weit höher bezifferten, als er in der Schuld der Heiratsluſtigen ſtand. Be⸗ lege konnten natürlich keine beſchafft werden. Man muß ſchon ſagen, er wußte als abgefeim⸗ ter Betrüger die Dummheit dieſer Frauen aus⸗ zunützen, bis es nicht mehr anders ging und eine dieſer geſchädigten Frauen Anzeige er⸗ ſtattete. Die Zeugen konnten nichts anderes beſtätigen, als daß immer nur die Rede von der Heirat war. Der Angeklagte beharrte darauf, daß die Zeugen bekunden ſollten, daß er ein„armes deutſches Leben“ geführt habe. Obwohl auch davon die Rede war, daß er dem Trunk zu⸗ ſprach. Wenn in einem Fall der ſchlüſſige Be⸗ weis des Heiratsbetrugs nicht geführt werden konnte, ſo doch das betrügeriſche Verhalten. Die Gefängnisärzte befaßten ſich wiederholt mit dem Angeklagten und kamen zu den über⸗ einſtimmenden Reſultaten, daß es ſich bei dem Angeklagten um einen einſichtsloſen, ſittlich ver⸗ kümmerten Menſchen handelt. Bei ihm ſind Spuren einer Geiſteskrankheit nicht vorhan⸗ den. Sein abwegiges Verhalten liegt ganz auf der Linie ſeines Lebens. Hemmungslos fällt er von einer Straftat in die andere. Von einer milden Beurteilung dieſes Falles könne keine Rede ſein. Med.⸗Rat Dr. Götzmann (Heidelberg) unterſtrich dabei, daß Satter voll verantwortlich für ſeine Verbrechen iſt. Der Milderungsparagraph 51 komme daher nicht in Betracht. In ſeiner Anklagerede wies Erſter Staats⸗ anwalt Dr. Weinreich darauf hin, daß es ſich bei dem Angeklagten Satter um einen verbiſ⸗ ſenen und abgefeimten⸗Verbrecher handelt, dem jede Einſicht zur Beſſerung fehlt und der ſeiner Umwelt nur ſchadet. Mit zwei Aktentaſchen, angefüllt von fein fäuberlich regiſtrierten Schriftſtücken, die den Nachweis ſeines„armen deutſchen Lebens“ führen ſollten, erſchien der Angeklagte ſchon öfter vor Gericht. Er vergaß aber jedesmal das Konto der Schuld aufzuſchla⸗ gen und aus den Akten ſeines ſtrafwürdigen Vorlebens zu blätkern, um dem Gericht darüber Aufſchluß zu geben. Die Strafkammer verurteilte Konrad Sat⸗ ter zu 2½ Jahren Zuchthaus, 15 fünf Jahren Ehrverluſt und zu 600 Mark Geldſtrafe, die als verbüßt durch die erlittene Unter⸗ ſuchungshaft gilt. Wegen der Gemeinge⸗ fährkichkeit dieſes Verbrechers wurde die Sicherungsverwahrung angeordnet. Das Gericht war überzeugt, daß es ſich um t einen ganz gefährlichen Verbrecher handelte, für den nur eine ganz empfindliche Strafe in Frage kommen konnte. Ein ſchmerzliches Scherbengericht Bad Dürkheim, 15. Sept. Mehrere vor einem Schaufenſter die Auslage betrachtende Leute wurden plötzlich durch einen von ſeinem Motorrad geſchleuderten Mann ſo hart gegen die Fenſterſcheibe geprellt, daß dieſe zerbrach und eine Frau mit einem kleinen Jungen ſchwere Verletzungen davontrug. Der Fahrer, der zu nahe an den rechten Bürgerſteig heran⸗ gefahren und deshalb umgekippt war, wurde abgeführt. hervorstechende Merkmal des gepflegten Heims liegt vornehmlich in der Beschaffen- heit seiner Möbel.— Material, Formge- staltung und Verarbeitung spielen hier eine wesentliche Rolle. Diese 3Voraussetzungen bei unseren Qualitäts-Möbeln ge⸗ geben, die damit den Grad der Gemüt- lichkeit verbürgen, den man in gut bürgerlichen Häusern anzutreffen ge- wöhnt ist. 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Chef vom Dienſt: Helmuth Wüſt.— Verantwortlich für nnenpolitit; Helmuth Wüſt; für Außenpolitit: Dr. ihelm Kicherer; für Wirtſchaftspolttit und Handei: Wilheim Ratzel; für Bewegung: Friedrich Karl Haas: für Kulturpolitir, Feuileion ünd ünierhaltung: Hei⸗ mut Schulz; für den Heimatteil: Fritz Haas; für Lota⸗ les: Friedrich Kari Häas: für Spoört: Julius En: Ge⸗ taltung der B⸗Ausgäbe: Wilhelm Ratzel; für Beilagen r. Heffortſc Knoll und Farl Lauer; für die Bilder die e ſämtliche in annheim.— Ständiger Berliner Mitarbeiter: Prof. Dr, Johann von Leers, Berlin⸗Dahlem.— Berliner Sihnhemeir Hans Graf Reiſchach, Berlin 8W 68. Charlottenſtr. 82. — Sprechſtunden der Schriftleitung: täalich von 16—17 Uhr(außer Mittwoch, Samstag und Sonntaa).— Nachdruck ſämtlicher Originalberichte verboten. Druck und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Berlan und Druckeren Gmbd. Geſchäftsfübrer: Direktor Kurt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlgasdirektion: 10.30—12 Ubr kaußer Samstaa und Sonntaa).— Fernſprech⸗Nr. für Verlaa und Schriftſeituna: Sammel⸗Nr. 354 21. r den Anzeigenteil verantw.: Wilh. M. Schatz, Möm ur Zeit gelten folgende Preisliſten: Geſamtausgabe Nr. 3, Ausgabe Mannheim Nr. 11. Ausgabe Weinheim Nr. 5, Ausgabe Schwetzingen Nr. 9.—. Die nafege der Ausgaben 4 Morgen und Übend erſcheinen aleich ⸗ zeitia in der Ausaabe B 3 A Mühm endausgabe A Mhm. e O— Ausgabe B Mhmee. üb Ausgabe A und B Mannheim über 41 350 F ndausgabe Ausaabe B Schw. über 6. 400— Ausgabe A und B Schwetzingen über ß 95ʃ ausgabe A Whm. über bendausgabe A Whm. Ausgabe ß Whm Ausgabe A und B Weinheim übenr 3 700 h Geſamt⸗DA. Monat Auguſt 1938 über 52 U00 Deruismänicl für Damen und Herren Adam Ammann Fernruf 23789 Qu 3, 1 Spezjalhaus ſin Berutskleidung flolkratrzerianaeim Aktiengesellschait Der 30. Zinsſchein unſerer 6% Kohlenwertanleihe wird mit 50,5 Pfg. je Tonnenſtück und 52,5 Pfg. je RM. 17.50⸗Stück ein⸗ gelöſt. 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