din Schloß -Abend ber 1938 .50 Unr ir 30 Pfg. s, Ornes- 304, Mont- fl. J- — Näheres nber 1938. Ruſ AG. 5641 nufer 1 ———— che und Frau N 7, 8 Ruf 23006 och einige en erbeten. lunterricht 31 Kaltg DA MATIGNAZTialZTZCKE 8 Verlag ———— Trägerlohn; urch Sie 0— Aus ibe fohn:. 1 Iſt die Beiln ung am Monkag⸗Ausgabe —.Sen M. Keinſ 1 eitungsgebühr) zuzu 1 42 55 B. tellgeld. Eiſcheinen zauſch. 5ö0 Gewalh) perhi nd., beſteht kei An 5 f 0 4 Frei H. onatl. 2 S — 14823 332. 251 l. 12m ralle⸗ pr. auf Eniſch digung. 8. Johrgeng MANNHEIM 4 SANMBETBIAT TN 5 —2 et gen; Geſamtauflage: Die 1 extteil 60 Pf.— 43˙ 5 M 4 1—3. 34 Uuẽnngsort. 44—90 A/ Nr. 455 5/ Nr. 258 Nuhmes e:—— 1 ———— T 590 Millimeterzeile im Te usſchließlicher Geri afen a. Rh. 4960. Senaazott Manndem—— ontö: Sudiwi ufspreis 10 Pfennis. Mannheim, 19. Seylember 1938 „Aaliens Plat 5 le gewäͤhlt der Dute rechnete in Trieſt mit der Tſchecho⸗Glowalei ab Prag jeht Telle der Verjahang auper Krait Radikalſte Cöſung gefordert DNB Trieſt, 18. Sept. Muſſolini in Trieſtl Ein Tag von ſtrahlend⸗ ſtem Glanze, von hellſtem Sonnenſchein, ein Tag voll von überſchwenglichem Jubel des Voltes empfing Muſſolini bei ſeinem großen Staatsbeſuch in Trieſt. Schon in den früheſten Morgenſtunden ſchob ſich eine ungeheure Men⸗ ſchenmenge durch die mit Fahnen und Stan⸗ darten, mit Prunkteppichen und Spruchbändern reich geſchmückte Stadt. Alles drängt dem„Platz ber Einigkeit“ zu, dem großen Verſammlungs⸗ platz, wo zwiſchen zwei mächtigen Pylonen bie hohe Rednertribüne in Form einer Schiffs⸗ kommandobrücke aufgebaut iſt, von welcher Muſſolini ſeine große Rede halten wird. In rieſengroßen Buchſtaben ſteht dort das Wort Dux, dieſes Wort, das von allen Häuſern, von den Bergen der Umgebung der Stadt, vom Ka⸗ ſtell hoch über der Stadt und von den Hafen⸗ molen hundertfach Muſſolini entgegengrüßt. Stunden vor der Ankunft Muſſolinis iſt der weite, auf einer Seite nach dem Meere zu of⸗ ſene Platz von einer unüberſehbaren Menſchen⸗ menge erfüllt. Die prachtvollen Paläſte aus der großen Vergangenheit der Stadt, die den Platz umſäumen, ſind mit den rot⸗weiß⸗grünen Flag⸗ gen Italiens und mit den roten Fahnen der Stadt Trieſt über die ganzen Faſſaden verllei⸗ det. Alle Fenſter und Balkone ſind voll von be⸗ geiſterten Menſchen. Selbſt auf den hohen Dä⸗ chern ſtehen die Menſchen, um den Duce zu ſehen und zujubeln zu können. Vor der Red⸗ nertribüne hat ein Wald von hunderten Stan⸗ darten der faſchiſtiſchen Organiſationen Auf⸗ ſtellung genommen. Unmittelbar vor dem Red⸗ nerpult haben die Studentengruppen mit ihren blauen Halstüchern und dahinter die geſchloſſe⸗ nen Reihen der Schwarzhemden ihre Plätze. Auf den langen Tribünen, die den Platz zu beiden Seiten flankieren, ſtehen die Scharen der Mädchenorganiſationen in ihren ſchmucken ſchwarz⸗weißen Uniformen. Die 50 Mann ſtarke Abordnung der Trieſter deutſchen Nationalſozia⸗ liſten, an der Spitze der deutſche Konſul, Legationsrat Dr. Dankwort, und der Ortsgruppenleiter der NSDAP, Pg. Sraſſer, erſcheinen und werden auf die Ehrenplätze ganz vorn links von der Rednertribüne geleitet. Ein Sturm der Begeiſterung der Volksmenge emp⸗ fängt ſie. Heil Hitler⸗ und Evviva⸗Rufe er⸗ ſchallen zu ihrer Begrüßung über den weiten Platz. Auch die mandſchuriſche Kom⸗ miſſion, die ſich gerade auf einer Studien⸗ reiſe in Italien aufhält, wird mit Evviva⸗Ru⸗ Fortsetzung slehe Selte 2 Ausländische Journalisten besuchten die Flücht linge aus Sudetendeutschland Während Prag die Massenflucht der Sudetendeutschen aus den Grenzgebieten abzustreiten bemüht ist, statteten ausländische Journalisten den Flüchtlingslagern für Sudetendeutsche in Reichenbach und Plauen einen Besuch ab, wo sie sich durch eigenen Inaugenschein von der wirklichen Lage überzeugen konnten. Hier unterhalten sich ausländische Journalisten mit su— detendeutschen Flüchtlingen, die in der Turnhalle von Cunsdori-Reichenbach untergebracht Wurden. (Scherl-Bilderdienst-.) Sudetendeutsche auf der Flucht vor dem tschechischen Terror Sudetendeutsche Flüchtlinge an der Grenze bei deutsche Grenzposten. Bereits 8½ 000 Flüchtlinge in Deulſchland Berlin, 18. Sept.(HB⸗Funk.) Der Flüchtlingsſtrom aus Sudetendeutſchland iſt auch am Sonntag nicht abgeebbt. Immer wieder treffen in faſt allen Grenzorten lange Züge von verzweifelten Menſchen ein, meiſt Frauen, Kinder und Greiſe, während die Män⸗ ner, brutal von ihren Familien geriſſen, zu Gefangenentransporten in das Innere des Landes geſchafft werden. Durch das Anhalten des Flüchtlingsſtromes war es in den letzten Tagen notwendig, die in den Grenzorten eingetroffenen Flüchtlinge, nachdem man ſie dort verſorgt hatte, weiter in das Reich zu transportieren, wo ſie in von der NSiſchnell hergerichteten Lagern von ihr und der geſamten Bevölkerung herzlich aufgenom⸗ men und betreut werden. auch in den letzten Tagen keine Möglichkeit, eine unbedingt zuverläſſige Sammlung der Flüchtlinge vorzunehmen. Dieſes iſt nunmehr am Samstag durchgeführt worden. Sie hat ergeben, daß ſich bis Samstagabend in den endgültigen Lagern, ohne die Grenzdurch⸗ gangslager, bereits über 84000 Flücht⸗ linge befinden, eine Zahl, die ſich infolge des Zuganges am Sonn⸗ tagnoch erhöhen wird. Dabei ergab ſich! Im Vordergrund Aufn.: PBZ Sachsenberg-Georgsthal. Lord Runeiman in London Lord Runciman traf zur Berichterstattung, aut Einladung Chamberlains, auf dem Flugplatz Croydon bei London, aus Prag kommend ein. Auin.: PBZ ——ũ— —— ————————————————— — ——————————————————————————————————— — ————————————————— ———— „hakenkreuzboanner“ Montag, 19. September 1938 muſſolinis große Rede in Trieſt llllliiirzrrrttirtttmnniiiziiritirrtttttttrrimniisskrrrrktttimtmiminiiikrrrrrrtmimnnnnlijvrzvrtimnmmiulliiikrirzirttttimnimiiiiiiikrrzrtrimiuiiivrrtttunnlkivxtttriiniiarrrttirmnivtrrirtuuuit forisenun von Seite 1 ſen begrüßt. Drüben an der anderen Seite ſieht maei die leuchtenden Mützen der nationalſpani⸗ ſchen Kolonie, die ausländiſchen Diplomaten ſowie die Vertreter der Kolonien der verſchie⸗ denen Staaten. Plötzlich wird die Maſſe von lebhafter Be⸗ wegung ergriffen. Die von aufgeregter Erwar⸗ tung geſpannte Volksmenge wird lebendig. Weit draußen auf der blauen Flut des herrlich leuchtenden Meeres iſt ein Kriegsſchiff erſchie⸗ nen, das ſich raſch dem Lande nähert. Es iſt der Torpedobootszerſtörer„Camicia Nera“ mit dem Duce an Bord. Immer näher kommt das ſchnittige graue Schiff, das ehenſo wie die im Hafen liegenden Schiffe über die Toppen geflaggt hat. Die Sirenen heulen, Salutſchüſſe der Landbatterien ertönen. Nach einer ſchnei⸗ digen Kurve ein kurzes Landungsmanöver und der Zerſtörer wirft Anker. Der Jubel der Menſchenmaſſen ſteigert ſich, ein gewaltiges Brauſen von Duce⸗, Duce⸗Rufen aus mehr als 150 000 Kehlen erfüllt die Luft. Die Fahnen werden geſchwenkt, die faſchiſtiſchen Jungmädel ſchwenken Tücher in roten, weißen und grünen Farben. Die Fahnen ſenken ſich. Es iſt ein unbeſchreibliches Bild der Farbenfreudigkeit und der Begeiſterung. Unter dem Donner der Geſchütze des„Camicia Nera“ betritt Muſſo⸗ lint den Boden der Stadt Trieſt. Der Duce KRommt Wenige Minuten ſpäter verkünden Jubel⸗ rufe, daß Muſſolini auf dem Wege zum„Platz der Einigkeit“ iſt. Seine Leibgarde mit den ſchwarzen Standarten nimmt oben auf der Rednertribüne Aufſtellung, und dann erſcheint Muſſolini, gefolgt von ſeinen Miniſtern und engſten Mitarbeitern. Nun kennt der Jubel der Menge auf dem rieſigen Platz keine Gren⸗ zen mehr. Brauſene Duce⸗, Duce⸗Rufe und Evviva⸗Rufe dringen ihm entgegen, der hoch⸗ aufgerichtet auf der Tribüne ſteht und ſein Volk mit erhobener Rechten grüßt. Lange dauert es, bis ſich der Jubelſturm löſt und Muſſolini das Wort zu ſeiner großen Anſprache ergreifen kann. Die große nede des duce Zum vierten Male wende ich mich an euch. Das erſtemal kam ich 1918, als in der Atmo⸗ ſphäre eurer Stadt und in eurem Herzen noch ſichtbar und fühlbar das große, mit dem Sieg vollendete Ereignis mitklang. Zweimal kehrte ich— 1920 und 1921— zurück, als wir unter den Fragen eines mittelmäßigen und unter einigen Geſichtspunkten ſchiefen Frieden litten, während die faſchiſtiſchen Kampfbünde von Trieſt tatkräftig und heldenhaft eure Stadt von den allzu vielen Ueberreſten des alten Regimes ſäuberten. Nach vielen Jahren komme ich nun wieder, und ſchon mit dem erſten Blick konnte ich den großen, gewaltigen Sprung nach vor⸗ wärts feſtſtellen und würdigen, den euer und unſer Trieſt getan hat. Ich bin nicht zu euch gekommen, um eure Stimmung wieder zu heben, wie dies feind⸗ ſelige Federfuchſer unſinniger⸗ weiſe drucken ließen. Das habt ihr nicht nötig, denn ihr ſeid immer hochgeſtimmt. Ge⸗ kommen bin ich, um zu ſehen, was ihr getan habt, und mir darüber ein Bild zu machen, wie der Weg zur Erreichung des Zieles be⸗ ſchleunigt werden kann. Ich bin gekommen, um euch zu hören und euch zu ſprechen. In der Geſchichte Trieſts gibt es keine be⸗ ſonderen Wendepunkte, die nicht auch Wende⸗ punkte in der Geſchichte des gemeinſamen Va⸗ terlandes geweſen wären. Als 1866, das junge italieniſche Königreich, mit Preußen militäriſch verbündet, ſeine Grenzen am Iſonzo zog, konn⸗ ten oberflächliche Beobachter das Geſchick von Trieſt für beſiegelt halten. Schon 16 Jahre ſpäter hat Trieſt mit der Geſte von Oberdan geantwortet, in einer Zeit, in der zugleich der Irredentismus die ganze italieniſche Jugend entflammte. 1914 warf die Doppelmonarchie die Würfel, verſuchte den höchſten Wurf und verlor. Das waren für euch vier Jahre des Wartens, in ihrer Bedeutung länger als 50 lange Jahre. Es kam der Sieg und mit ihm für euch die politiſche Wieder⸗ vereinigung mit Italien. Ich ſage, die poli⸗ tiſche Wiedervereinigung, weil ihr geiſtig immer mit ihm eins wart. Nachdem dieſe ge⸗ ſchichtliche Poſition erledigt war, lag euer kai⸗ ſerliches Hinterland in Trümmer. Trieſt aber hat beherzt mit ſeiner geiſtigen Initiative, ſei⸗ nen Traditionen zur See und ſeiner langen Vorbereitung den Weg zum Aufſtieg wieder aufgenommen. Was in dieſen 20 Jahren von euch geleiſtet worden iſt, können die Italiener und die Ausländer feſtſtellen und müſſen ſie bewundern. Wieder 20 Jahre ſpäter, im märz 1938, vollzog ſich jenes unaufhaltſame Ereignis, das ſich ſchon ſeit 1878, wie ihr alle wißt, abgezeichnet hat. Millionen von Menſchen haben es gewollt! Uiemand hat ſich ihm widerſetzt. Tür Crieſt iſt damit eine neue Lage entſtanden. Es iſt bereit, die damit geſtellten neuen Kufgaben anzupacken und zu meiſtern. Trieſt weiß, daß die Geographie nicht eine Meinung iſt und ſich auf lange Sicht an jenen rächt, die ſie dafür halten. Trieſt zählt auf ſeine Kraft, Trieſt kann vor den neuen Auf⸗ gaben nicht kneifen, kneift nicht und wird nie⸗ mals kneifen. nur radikalſte Cöſung Es gibt im Leben der Völker Augenblicke, in denen die Männer, die ſie leiten, vor ihrer Verantwortung nicht zurückſchrecken dürfen, ſondern ſie in vollem Umfange übernehmen müſſen. Das, was ich euch jetzt ſage, iſt nicht nur von der Politik der Achſe Rom— Berlin noch mir von den Freundſchaftsgefühlen dik⸗ tiert, die uns mit den Ungarn, mit den Polen und anderen Nationalitäten in dem Staat, den man den Moſaikſtaat Nummer 2 heißen könnte, verbinden. Was ich euch ſage, iſt diktiert von einem Verantwortungsgefühl, das ich mehr als ita⸗ lieniſch, das ich europäiſch nennen möchte. Wenn die von der Geſchichte geſtellten Pro⸗ bleme einen Grad ſtürmiſcher Komplikationen erreicht haben, dann drängt ſich die einfachſte, logiſchſte und radikalſte Löſung auf, die Löſung, die wir Faſchiſten die totalitäre heißen. Gegenüber dem problem, das in dieſen Tagen die Welt in Atem hält, hat die Lö⸗ ſung nur einen NUamen: Volksabſtimmung! (Stärkſter Beifall, anhaltende„Duce⸗, Duce⸗“ und„Sieg⸗Heil“⸗Rufe.) mir wünſchen ebenſo in dieſen lehken stunden, daß eine ftiedliche cöfung erreicht werde. Wir wünſchen, daß, wenn ſie nicht möglich iſt bolhsabſtimmungen für alle Uationali⸗ täten, die ſie verlangen, für die Uationali⸗ tüten, die in jenen Staat hineingezwungen wurden, der die große Tſchecho⸗Slowahei ſein wollte und ſich heute in ſeiner ganzen organiſchen Haltloſigkeit offenbart. Aber es iſt noch etwas anderes zu ſagen: nämlich, daß in einem beſtimmten Augenblick die Ereigniſſe den raſenden Lauf einer Lawine annehmen, weshalb man ſchnell handeln muß, wenn man Unordnungen und Komplikationen vermeiden will. Daß man ſchnell handeln muß, muß vom eng⸗ liſchen Premierminiſter verſtanden worden ſein, der ſich von London nach München begab, da jede Verzögerung der Löſung nicht nützt, ſon⸗ dern den fatalen Zuſammenſtoß beſtimmt her⸗ beiführt. Dieſe Löſung beginnt bereits trotz der Kam⸗ pagne Moskaus in den Herzen der europäiſchen Völker Raum zu gewinnen. der eventuelle Konflikt begrenzt und lokaliſiert werde. Wenn das aber nicht einireten ſollte und für oder wider ein Aufmarſch univerſellen Cha⸗ rakters kommen ſollte, dann muß man wiſſen, daß der Platz Ialiens bereits gewähllt iſt. Raſſenfeage und Imperium Was die innere Politik anbelangt, ſo iſt die Raſſenfrage das Problem der brennenden Ak⸗ tnalität. Auch auf dieſem Gebiet werden wir die nötigen Löſungen ſchaffen. Jene, die glau⸗ ben machen wollen, daß wir in dieſer Frage einem Nachahmungstrieb oder, ſchlimmer noch, fremden Einflüſterungen folgten, ſind arme Nar⸗ ren, von denen wir nicht wiſſen, ob wir ſie ver⸗ achten oder bemitleiden ſollen. Die Raſſenfrage iſt nicht urplötzlich aufgetaucht, wie jene glau⸗ ben, die nach ihrem Faulenzerträumen immer wieder aus dem Schlaf gerüttelt werden. Das Raſſenproblem ſteht mit der Er⸗ oberung des Imperiums im Zu⸗ ſammenhang. Die Geſchichte lehrt uns, daß Imperien mit den Waffen erobert, aber mit dem Preſtige erhalten werden. Für dieſes Pre⸗ ſtige iſt ein klares, ſcharfes Raſſenbewußtſein erforderlich, das nicht nur Unterſchiede, ſondern * —————— Das ist ein Krieg, wie er Soldat Schweik geiällt auch die Ueberlegenheit(Superiorität) mit aller Deutlichkeit bejaht. Das Judenproblem iſt alſo nichts anderes, als ein Teil dieſer Erſcheinungen. Unſere Stellung iſt durch dieſe unbeſtreitbaren Tatſachen beſtimmt worden. Trotz unſerer Politik der letzten ſech⸗ zehn Jahre iſt das Judentum der unverſöhnliche Gegner des Faſchismus. In Italien hat unſere Politik bei den Juden zu dem geführt, was man heute als einen Wett⸗ lauf zur gewaltſamen Inbeſitznahme nennen kann oder vielmehr bezeichnen könnte. Immer⸗ hin werden die Juden, die italieniſche Staats⸗ angehörige ſind, ſofern ſie unbeſtreitbare mili⸗ täriſche oder bürgerliche Verdienſte gegenüber Italien und dem Regime haben, Verſtändnis und Gerechtigkeit finden. Für die anderen wird eine Trennungspolitik durchgeſührt werden. Schließlich wird die Welt ſich vielleicht mehr Über unſeren Edelmut, als über unſere Strenge wundern, es ſei denn, daß die Juden jenſeits und diesſeits der Gren⸗ zen und vor allem ihre plötzlich und unerwartet auftauchenden Freunde, die ſie von allzu vielen Kanzeln herunter verteidigen, uns zwingen, unſere Wege radikal zu ändern. Was ſchließlich euch Trieſter insbeſondere angeht, ſo wird alles getan werden, um euren Handelsplatz, den zweiten Italiens, zu ſpeiſen und zu heben. Eure Betriebe und eure Werften, die verdientermaßen Weltruf genießen, werden zu arbeiten haben. Aber für uns Faſchiſten liegt die Quelle aller Dinge in der ewigen Kraft des Geiſtes, und deshalb bin ich ſtolz auf das Vorrecht, den zwei Jahrhunderte alten Traum eurer Stadt wahrzumachen, die in we⸗ nigen Jahren ihre Univerſttät haben ſoll. Nach dieſen meinen Worten frage ich euch, iſt auch nur ein einziger italieniſchen Bluts und italieniſchen Sinnes unter euch, der auch nur einen einzigen flüchtigen Augenblick an der Zukunft eurer Stadt zweifeln könnte?(Begei⸗ ſterte Zurufe.) Dieſer Stadt, die unter dem Symbol des Liktorenbündels ſteht, das Kühn⸗ heit, Zähigkeit, Expanſion und Macht bedeutet (Neue ſtürmiſche Nein⸗Rufe.) Trotz räumlicher Ferne iſt Rom euch nah, iſt auf euren Bergen, auf eurem Meer, iſt hier in allen Jahrhunderten, den verfloſſenen und den zukünftigen, mit ſeinem Geſetz, ſeinen Waffen und ſeinem König.“ Immer wieder wird der Duce von den Bei⸗ fallsrufen unterbrochen. Während Muſſolini ſpricht, entrollt ſich vor ihm auf dem Meere ein prachtvolles Bild. Langſam kommt ein grauer Stahlkoloß nach dem anderen über die blaue Fläche heran. Es ſind die Torpedoboots⸗ geſchwader, die an der Mole anlegen. Als Muſ⸗ ſolini von der Forderung nach Volksabſtim⸗ mungen ſpricht, dröhnt einn neuer Beifalls⸗ ſturm auf. Der Satz Muſſolinis, daß Italien ſelbſtver⸗ ſtändlich auf ſeiten jener ſtehe, die gegen Prag Stellung nehmen, wird von einem brauſenden Jubel der Zuſtimmung begleitet. Die Deut⸗ ſchen rufen Muſſolini in dieſem Augenblick de⸗ geiſterte Duee⸗Heil⸗, Duce⸗Heil⸗Rufe zu. Muſſolini merkt es, er blickt zu der deutſchen Gruppe herüber und grüßt ſie beſonders. Nachdem der Duce ſeine Rede beendet hat, dauert es minutenlang, bis die Jubelrufe ſich legen. Immer wieder muß Muſſolini auf der Rednertribüne erſcheinen, keiner weicht von ſei⸗ nem Platz. Immer wieder wollen die Men⸗ ſchen ihren Duce ſehen. Endlich legt ſich der Begeiſterungsſturm, nachdem Muſſolini ſich zurückgezogen hat. In langen Kolonnen mit Muſikkapellen durchziehen die Menſchen in ge⸗ ſchloſſenen Zügen die Straßen. Zu Ehren der 36 in Berlin beglaubigten fremdländiſchen Militärattachés, die zur Zeit an den Herbſtmanövern des I. AK. in Oſtpreu⸗ ßen teilnehmen, gab der Chef des General⸗ ſtabes des Heeres, General der Artillerie Beck, geſtern abend in Königsberg einen Empfang. „Wir ſind ſtark genug, ganz Europa in einen frieg hineinzuziehen“ Uner hörte ischechische Drohung an die Weltöffentflichkeit DNB prag, 18. September. Die Betrachtungen der tſchechiſchen preſſe zur augenblicklichen Situation ſind außer⸗ gewöhnlich entſchloſſen und ſelbſtſicher. Durchweg erfahren die pläne zur Löſung der ſudetendeutſchen Frage durch eine volksabſtimmung oder durch eine Abtren⸗ nung der deutſchen Gebiete eine ſcharfe Ablehnung. Das„pypravo Tidu“ vom 18. Septem⸗ ber ſchreibt:„Es gibt in den weſtlichen Demolratien Leute, die glauben, daß ſie hier in den deutſchen Gebieten eine Volks⸗ abſtimmung zulaſſen könnten. Sie wiſſen allerdings auch, daß die tſchecho⸗flowakiſche Armee dieſes Gebiet nie freiwillig verlaſ ſen würde und verſuchen daher vorzuſchla gen, es möge in das ſudetendeutſche Gebie eine internationale polizei entſandt wer den. Jeder weiß aber, was das bedeuten würde: den Anſchluß an das Deutſche Reich. ein verſtümmeltes Böhmen und früher oder ſpäter einen Krieg und das Ende der tſche cho-ſlowakiſchen Selbſtändigkeit. Wir laſſen aber keine internationale polizei in die Republik. Wir geſtatten kei⸗ nen Anſchluß und keine Dolksabſtimmung. Darüber werden wir weder verhandeln noch überhaupt daran denken. Und wenn wir unerſchütterlich hinter unſeren Gren⸗ zen ſtehen und auf unſerem Recht beharren werden, wird uns die ganze Welt helfen. bielleicht ſind wir nicht ſtark genug, Deutſchland zu ſchlagen, aber wir ſind ſtark genug, um ganz Europa ineinen Krieghineinzuziehen. * Mit dieſem Bekenntnis läßt die Tſchecho⸗Slo⸗ wakei die Maske fallen. Es wird jetzt offen zu⸗ gegeben, daß man es darauf abgeſehen hat, einen allgemeinen europäiſchen Konflikt herauf⸗ zubeſchwören und ſkrupellos Europa in Brand zu ſtecken. Dieſe öffentliche Feſtſtellung des Wil⸗ ens„ganz Europa in einen Krieg hineinzu⸗ ziehen“ muß gerade in dem Augenblick, in dem alle Staatsmänner bemüht ſind, die Löſung der unhaltbar gewordenen Lage in der Tſchecho⸗ Zlowakei zur Erhaltung des Friedens auf dem einzig möglichen Wege zu ſuchen, wie eine Brandfackel wirken. —— Mit Betrie Kurt endgül * in In triebsf der ar kommt, kreuzbe Als waltun der Ne kommif Parteir bau de Der sch dachte kei. daran, da eine daue ſchmerzlic „HB“⸗Gef Pg. Kurt jährigen Zeitung h klar ausge trieb zu ſe Vertrauen werben. 2 der Gedat meinſchaft von Pg. K „Hakenkreu dienende zu verdank Bergfried“ auf dem G das das ge gehörigen Samstagal —————— E Victorien Er war ein man an P. nach ſeinem ben wurde, inunter. 2 uſtigen Di einer Komt underbar: geht mutig gen, ungenie trifft vielleic gene“.. vor den Mi mödie„gedie ſchon herau? Sardou. Un Mann konnt. hin, die einf der amüſiert etwas: vor Berß und dr Und dabei benswerten Wäſcherin C munteres, au das durch die zur Herzogin Innern der nicht in die( unverblümt ria Carolina Sie redet m Plätterinnen, Herzens Naß ihrem Mann, wollte, um ſe zuſetzen. Abe vorſichtigkeit: ſcheint, im ſel preisgibt. Zu — uden Vett⸗ nnen zats⸗ nili⸗ —————————— ——— 4 K Dakenkreuzbanner⸗ Montag, 19. September 1958 pg. Kurt ſchömwitz nach Innshruck berufen Reichskulturwalter Noraller führte pg. Dr. Walter Menis ais neuen Verlagsleiter des, Hakenłkreuzbanner ein H. W. Mannheim, 19. September. Mit dem heutigen Tage verläßt dor bisherige Betriebsführer des„Hakenkreuzbanner“, Pg. Kurt Schönwitz, die Stadt Mannheim, um endgültig die Leitung des NS⸗Gauverlags Tirol in Innsbruck zu übernehmen. Als neuer Be⸗ triebsführer übernimmt Pg. Dr. Walter Mehls, der aus Villingen im Schwarzwald zu uns kommt, die Leitung des Verlages des„Haken⸗ kreuzbanner“. Als vor ungefähr einem Vierteljahr das Ver⸗ waltungsamt des Reichsleiters für die Preſſe der NSDaAp unſern Verlagsdirektor mit der kommiſſariſchen Leitung des neugegründeten Parteiverlags in Innsbruck und mit dem Auf⸗ bau der NS⸗Preſſe im Gau Tirol betraute, ſcheidenden Betriebsführer feſtgeſtellt, daß er ſich in unermüdlichem Eifer um alles gekümmert hat, daß ihm das Wohl und Wehe des einzel⸗ nen ebenſo am Herzen lag wie das der ganzen Gefolgſchaft. Dabei war er von jenem Wage⸗ mut erfüllt, der nicht nur den ehrbaren Kauf⸗ mann, ſondern auch den echten Nationalſoziali⸗ ſten auszeichnet, und dem das„Hakenkreuzban⸗ ner“ zu einem nicht geringen Teile ſeinen ſo außerordentlichen Aufſtieg in wenigen Jahren verdankt. Pg. Kurt Schönwitz verläßt nun Mannheim, um auf Wunſch des Reichsleiters für die Preſſe der NSDaAp eine noch größere Aufgabe in der heimgekehrten deutſchen Oſtmark zu erfüllen. Die beſten Wünſche der geſamten Gefolgſchaft des „Hakenkreuzbanner“ und die ſeiner vielen Freunde begleiten ihn in ſeinen neuen Wir⸗ kungskreis. Er darf ſtolz darauf ſein, ſeinem Der scheidende Verlogsdirekior des „HB“ dachte kein Menſch im großen Betrieb des„HB'“ daran, daß dieſemehrenvollen Auftrag eine dauernde Berufung folgen würde. Um ſo ſchmerzlicher iſt deshalb jetzt für die geſamte „HB“-Gefolgſchaft der endgültige Weggang des Pg. Kurt Schönwitz. In ſeiner nahezu ſechs⸗ jährigen Tätigkeit als Verlagsleiter unſerer Zeitung hat er es nicht nur verſtanden, einen klar ausgerichteten, modernen, vorbildlichen Be⸗ trieb zu ſchaffen, ſondern er wußte auch, ſich das Vertrauen der Gefolgſchaft täglich neu zu er⸗ werben. Wenn je in einem großen Unternehmen der Gedanke der unverbrüchlichen Betriebsge⸗ meinſchaft feſten Fuß gefaßt hat, dann in dem von Pg. Kurt Schönwitz geführten Betrieb des „Hakenkreuzbanner“. Zahlreiche, der Gefolgſchaft dienende Einrichtungen ſind ſeiner Initiative zu verdanken. So vor allem das ſchmucke„Haus Bergfried“, ein Ferien⸗ und Erholungsheim auf dem Gipfel des Solbergs im Schwarzwald, das das ganze Jahr hindurch jedem„HB“An⸗ gehörigen offenſteht. Mit Recht wurde am Samstagabend bei der Abſchiedsfeier für den am Samstag in das neue Amt eingeführten Nachfolger, Pg. Dr. Mehls, einen aus den kleinſten Anfängen aufgebauten, jetzt aber groß und gefeſtigt daſtehenden Parteiverlag zu hin⸗ terlaſſen, in dem der Wille zur Leiſt ung ein einigendes Band um Betriebsführer und Gefolgſchaft ſchlingt. pg. Kurt Schönwitz wurde am 8. Februar 1907 in Oppeln(Oberſchleſien) geboren und verlebte ſeine Jugend in Cottbus. Nach ſeiner Buchhändler⸗Lehrzeit in Cottbus und Leipzig und anſchließenden Stellungen in Frankfurt a.., Cottbus, Siegen(Weſtf.) und Leipzig kam er im Som⸗ mer 1931 nach Baden⸗Baden. Dort betrieb er bis Oktober 1932 die NS⸗Buchhandlung. Schon ſeit 1929 Mitglied der NSDaAp und Träger des Abzeichens der Reichsführer⸗Schule der SA und des Silbernen Gau⸗ ehrenzeichens, führte Pg. Schönwitz als Sturmbann⸗ führer die SA in Baden⸗Baden. Am 1. November 1932 berief ihn Gauleiter Robert Wagner als Verlags⸗ leiter des„Hakenkreuzbanner? nach Mannheim. Als ſolcher oblag es ihm, den Verlag nach ſeiner Trennung von der„Volksgemeinſchaft“ in Heidelberg neu auf⸗ zubauen und alle Grundlagen für die ſpätere große Entwicklung zu ſchaffen. Auch in Mannheim wurde Pg. Schönwitz als SA⸗Führer eingeſetzt und nach kur⸗ zer Zeit in Anbetracht ſeiner Leiſtungen und Verdienſte zum Oberſturmbannführer befördert. Später wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Standar⸗ tenführer in den Stab der SA⸗Gruppe Kurpfalz verſetzt. Am 1. Januar 1935 fand die Anerkennung ſeiner erfolgreichen Tätigkeit als Verlagsleiter des „HB“ mit der Ernennung zum Verlagsdirek⸗ tor Ausdruck. Als Bezirksleiter des Reichsverbandes der deutſchen Zeitungsverleger, Landesverband Ba⸗ den, hat Pg. Schönwitz ebenfalls erfolgreich gewirkt. Er iſt zudem Inhaber der Ehrenurkunde des Reichs⸗ leiters der Preſſe, Amann, für beſondere Verdienſte beim Aufbau der NS⸗Preſſe. Eine Frau, die sagt, was sie denłt Sardous„Madame Sans-Géne“ im Nationaltheater Victorien Sardou lebte von 1831 bis 1908. Er war ein gar„blutrünſtiger“ Mann. Wenn man an Puccinis„Tosca“ denkt, deren Text nach ſeinem en Trauerſpiel geſchrie⸗ ben wurde, läuft es einem eiskalt den Rücken Intereſſant deshalb, wie er ſich bei uſtigen Dingen gebärdet. Zum Beiſpiel bei einer Komödie„Madame San 3⸗Gene“. underbar: man erkennt ihn gleich wieder! Er geht mutig an die Geſtaltung, friſch, ohne Ban⸗ gen, ungeniert——— ja, ſo heißt es wohl und trifft vielleicht den Nagel auf den Kopf:„ſans gene“. Umſchweife und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen wird da eine Ko⸗ mödie„gedichtet“, die Wirkung wird ſich dann ſchon herausſtellen!——— dachte Victorien Sardou. Und die Wirkung iſt nicht ſchlecht: der Mann konnte Theater machen, er ſetzte Pointen hin, die einfach zum Lachen reizen, immer wie⸗ der amüſiert ſich das Publikum! Einfach toll ſo etwas: vor Entſetzen ſtehn dir die Haare zu Berß und du mußt trotzdem lachen! Und dabei hätte das Ttück einen ganz lo⸗ benswerten Kern. Den Aämlich: da iſt die Wäſcherin Catherine Hübſchér, ein geſundes, munteres, aufgewecktes und tapferes Mädchen, das durch die Umſtände und die Aera Napoleon zur Herzogin von Danzig wird. Sie bleibt im Innern der offene Menſch, aber ſie fügt ſich nicht in die Etikette des Hofes. Sie ſagt jedem unverblümt ihre Meinung, der Königin Ma⸗ ria Carolina ebenſo wie der Prinzeſſin Eliſe. Sie redet mit allen wie einſtens mit ihren Plätterinnen, und ſie beſiegt ſogar kraft ihres Herzens Napoleon, den Kaiſer, der ſie von ihrem Mann, dem Marſchall Lefebvre, ſcheiden wollte, um ſeinen Hof nicht dem Geſpött aus⸗ zuſetzen. Aber Sardou begeht die kleine Un⸗ vorſichtigkeit: daß er all das, was er zu lieben ſcheint, im ſelben Augenblick ſchon dem Geſpött preisgibt. Zum Beiſpiel: Catherine Sans⸗Gene. Sie iſt ſehr klug, aber ſie ſchlägt die„affigen“ Schweſtern Napoleons nicht mit entwaffnender Höflichkeit, ſondern ſie beleidigt ſie und ſetzt ſich, obwohl ſie recht hat, ins Unrecht. Sie haßt die Etikette in der„gewählten Ausſprache“ und ſie widerſetzt ſich ihr ohne Bedenken, aber ſie ſchlüpft in die prunkvollen Kleider der„vor⸗ nehmen Geſellſchaft“ und iſt nicht einmal(die wirklich kluge und geſchickte Frau) geſchickt ge⸗ nug, um ein paar einfache Grußformeln, ſo am Hofe üblich ſind, zu lernen. Sie macht ſich lächerlich. Da verſchwimmen ſchon die Kon⸗ turen der Komödie. Sardou will zeigen, daß jede Arbeit, wenn ſie nur ehrliches Handwerk iſt, adelt. Das zeigt er bei Lefebvre und bei Napoleon; aber ſchon Fouché lacht er aus und die Schweſtern des Korſen, ebenſo den Polizei⸗ miniſter Savary wie den Tanzmeiſter De⸗ ſpréaux und den Haushofmeiſter Jasmin. Auf der einen Seite ſagt er: wer ein ſauberes Bruſttuch hat, wer ehrlich iſt und wer etwas geleiſtet hat und ſans gene jedermann gegen⸗ über ſeine Meinung vertritt, der iſt ein Kerl. Auf der andern: ſie ſind doch nicht allzu viel wert, dieſe„Emporkömmlinge“, taugen höch⸗ ſtens zu braven Luſtſpielfiguren. Luſt ſpiel figuren! Da liegt alles. Sardou macht Theater, er kümmert ſich nicht um Wahr⸗ heit und Kunſt und Menſchengeſtaltung. Wenn nur da und dort und überall wieder einmal eine Szene kommt, die knallt. Dann iſt alles gewonnen! Das Publikum muß einfach lachen, und am Ende meint es, weil es ſoviel gelacht hat, es wäre ſo wunderſchön geweſen. Kleiner Betrug, warum auch nicht? Sardou nimmt's auf ſeine Kappe— ſans gene! Ja, wenn einer ſo manches ſtreichen und eine ſchmiſſige Muſik dazu ſchreiben würde: ein Operettenſtoff wäre das ſchon. Weiter langt es kaum. Die Weltliteratur wäre nicht erſchüttert worden, wenn man im Jahre 1908 dem Herrn Sardou Die Morig-Theresien-Stroße in lnnsbruck mit Blick zur Nordkette ————— (Foto- Archiv) ſeine„Madame Sans⸗Gene“ mit ins Grab ge⸗ geben hätte. In der Rolle der Catherine ſtellte ſich Ria Roſe zum erſten Male in Mannheim vor. Sie gab die Madame Sans⸗Gene mit der Friſche und Anmut ihrer äußeren Erſcheinung, voller Treue u ſich und zu 2 5 Mann, mit einem faſt nie erſterbenden Lächeln und einer fein geiſtigen Ueberlegenheit. Erwin Linder ſpielte den Marſchall Lefebvre be⸗ tont männlich: voller Liebe zu Cathérine, ein Soldat vor ſeinem Kaiſer. Napoleon: Ernſt Langheinz: eine ſchön gerundete Leiſtung mit der Härte des Willensmenſchen, den ein aus⸗ geprägter Gerechtigkeitsſinn weiter charakteri⸗ ſiert. Ueberzeugend Robert Kleinerts Fouché: im Jahr 1792 noch die feigſte Memme, die mit einem roten Regenſchirm durch die Straßen wankt und bei jedem Schuß zuſam⸗ menzuckt, erſcheint er nachher, 19 Jahre ſpäter, als ein ſehr„ehrbarer“ Herzog von Otranto, der dem Kaiſer, dank ſeiner Schläue, aus gro⸗ ßer Verlegenheit hilft. Den„Schafskopf⸗ be⸗ hält er auf, nachher wie vorher. Die beiden neidiſchen und zänkiſchen Schweſtern des Kai⸗ ſers ſpielten Eliſabeth Stiele'r und Herta Zietemann, gut auch in ſeiner Treue und kompromißloſen ſoldatiſchen Haltung Herbert Bleckmann als Graf Neipperg. Karl Ma rx war der Polizeiminiſter Savary, der nie wußte, was los war; Joſef Offenbach ein ganz franzöſiſcher und in den Sitten des Hofes treng bewanderter Tanzmeiſter Deſpréeaux. An⸗ nemarie Collin, Lene Blankenfeld, Hanſi Keßler und Hanſi Thoms zeichneten mit Würde und Vornehmheit die Damen des Hofes. Weiter wirkten mit Erfolg zur Ver⸗ dichtung der„Hofatmoſphäre“ mit: Friedrich Hölzlin als Haushofmeiſter Fasmin, Klaus W. Krauſe, Wolfgang Senmand Karl Hartmann, Willy Baetcke. Heinz Evelt war Diener und beleibter Schuſter, Georg S ein Schneider, Joſef Ren⸗ ert ein ſchweigſamer Mameluck, Kurt Palme ein Diener. 10 die kleinen Rollen des Vorſpiels waren gut beſetzt. Man ſpürte aus der Aufführung den Einfatz des Regiffeurs pg, Dr. Walter Mehls wurde am 27. Juni 1907— alſo im gleichen Jahre wie ſein Vorgänger im„SHB“— in Rohr(Eifeh) geboren. Nach einer kaufmänniſchen Lehrzeit in der Induſtrie ſtudierte er Wirtſchaftswiſſenſchaften, mo⸗ derne Sprachen und Zeitungswiſſenſchaften an den Univerſitüten Frankfurt, Köln und Heidelberg. 1928 war Dr. Mehls in der Schriftleitung der„Düſſeldorfer Nachrichten“, 1931 und 1932 als kaufmänniſcher Fach⸗ lehrer und Treuhänder tätig. Seit Beginn des Fahres 1933 war Dr. Mehls in Düſſeldorf„die rechte Hand“ des inzwiſchen verſtorbenen Gauverlagsleiters Pg. Fritz Overdiec, des Gründers der„Braunen Poſt“. Im März 1934 wurde er bei der Völkiſchen Verlag Gmbs Düſſeldorf, mit dver Verlagsleitun g der links⸗ rheiniſchen Betriebe München⸗Gladbach/ Rheydt betraut. Von Ende 1934 an war er Prüfer bei der Cura, Re⸗ viſions⸗ und Treuhand⸗Geſellſchaft mbc, Berlin; er arbeitete hier vor allen Dingen mit bei den Prüfungen im Nachgang zu der Amannſchen Verordnung zur Be⸗ ſeitigung überſpitzter Wettbewerbsverhältniſſe im Zei⸗ tungsverlagsweſen. Seit Durchführung der Zeitungs⸗ zuſammenlegung im Hochſchwarzwald im Mürz 1936 war Dr. Mehls Verlagsleiter der Schwarzwülder Tag⸗ blatt Gmbos in Villingen. 3 Die grote Abschiedsfeier fand am Samstagabend im Rahmen eines Be⸗ triebsappells ſtatt. Der Saal im„Ball⸗ haus“ trug dazu ein feſtliches Gewand. Die Fahne der Bewegung und das Symbol der Deutſchen Arbeitsfront grüßen von der Stirn⸗ ſeite des weiten Raumes. Blumenſchmuck ziert die Bühne. Und als der Muſikzug der Stan⸗ darte 171 unter der Leitung von Oberſcharfüh⸗ rer Weick mit dem Parademarſch der SA den Abend eröffnet, füllen neben der ganzen„HB“⸗ Gefolgſchaft zahlreiche Ehrengäſte den Saal. Um nur einige zu nennen: Reichskulturwalter Franz Moraller, allen Badenern aus den Jahren der Machteroberung als nationalſozialiſtiſcher Draufgänger und kampfesfroher Zeitungsmann bekannt, daneben Gaupreſſeamtsleiter Munz (Karlsruhe) mit Mitgliedern des Gauſtabs und den anderen Verlagsleitern der badiſchen NS⸗ Preſſe, ferner Pg. Bretz als Vertreter der Landesſtelle Baden des Reichspropagandamini⸗ ſteriums, dann vor allem Pg. Schneider, der örtliche Hoheitsträger der Partei, mit den führenden Männern der Kreisleitung Mann⸗ heim und der Kreisfrauenſchaftsleiterin Frau Drös, Oberführer Fritſch an der Spitze mehrerer SA⸗Führer der Gruppe Kurpfalz, offi⸗ Hans Becker, der die Effekte herausholte, die Szene mit Leben und Farbe füllte, der zum Gelingen überhaupt tat, was zu tun war, Dabei unterſtützte ihn der Bühnenbildner Friedrich Kalbfuß. Am Ende eent das Publikum neben allen Darſtellern beſonders Ernſt Langheinz, der an dieſem Abend auf eine 3jährige Büh⸗ nenlaufbahn zurückblicken konnte. Schon bei ſeinem erſten Auftritt bereitete ihm das volle Haus einen ſchönen Applaus, am Ende durfte er ſich vor einem Tiſch voller Blumen und durch einen Lorbeerkranz geehrt, immer wie⸗ der verneigen. Helmut Schul2. Der Komponiſt der Oberammer⸗ gauer Paſſionsmuſik 75 Jahre alt. In, München konnte der Komponiſt Profeſſor Wilhelm Müller ſein 75. Lebensjahr voll⸗ enden. Der Jubilar, der ein Bruder des Ma⸗ lers Anton Müller⸗Wiſchin iſt, hat die Ober⸗ ammergauer Paſſionsmuſik(Kreuzesſchule), ferner zahlreiche Chorwerke, Kantaten, Inſtru⸗ mentalſtücke, Werke kirchlicher Muſik und Kin⸗ derlieder geſchrieben. Lippl⸗Uuraufführung in Ham burg. Das Staatliche Schauſpielhaus Hamburg hat das neueſte Bühnenwerk von Alois Jo⸗ hannes Lippl, die zeitgenöſſiſche Komödie „Der Engel mit dem Saitenſpiel“ zur alleinigen Uraufführung in der kommenden Spielzeit er⸗ worben. Alpine Kunſtausſtellung in der QAſtmark. Von Mitte März bis Ende April 1939 wird in Wien eine Alpine Kunſt⸗ ausſtellung„Berge und Menſchen der Oſt mark“ veranſtaltet werden, deren Trägerin die Ge⸗ noſſenſchaft der bildenden Künſtler Wiens iſt. Eröffnung des Rilarzendzen⸗ ters Bautzen. Das Grenzlandtheater Baut⸗ zen wird nach umfangreichen Erneuerungsar⸗ beiten die neue Spielzeit am 20. September mit der Aufführung von„Wintermärchen“ er⸗ öffnen. Am Tage zuvor wird die neue Spiel⸗ eit durch eine Vorſtellung vor geladenen Gä⸗ en eingeleitet. „hakenkreuzbanner“ Montag, 19. September 1958 zielle Vertreter der SA⸗Standarte 171, der 32. -Standarte, ſowie der Wehrmacht, des Ar⸗ beitsdienſtes, der HJ und des Reichsbundes für Leibesübungen. Den großen Kreis der Eh⸗ rengäſte rundeten maßgebliche Männer der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront— ſo der dem Zeitungs⸗ weſen beſonders verwandte Gauwalter Groß⸗ hans,— ſowie der örtlichen Behörden aus Staat und Stadt, ferner mehrere Bürgermeiſter aus dem Kreisgebiet und einige dem„Haken⸗ kreuzbanner“ beſonders eng verbundene Wirt⸗ ſchaftsführer. Den erſten Gruß an alle dieſe Gäſte und an die ganze Gefolgſchaft des„HB“ entbot der Be⸗ triebsobmann, Pg. Attner. Seine beſonderen Dankesworte an die aus Innsbruck, der neuen Wirkungsſtätte des Pg. Schönwitz, herbeigeeil⸗ ten Tiroler Arbeitskameraden, fand begeiſterten Widerhall. Eine feine muſikallſche Darbietung und die prächtigen Worte eines Prologs leiteten dann über zu der Rede des Reichskulturwal⸗ ters Moraller, die gleich den Höhepunkt des Be⸗ triebsappells ſchuf. verlas zunächſt ein Telegramm des wegen Krankheit am Erſcheinen verhinderten Stabslei⸗ ters Rienhardt Berlin), das dem ſcheiden⸗ den Verlagsleiter des„HB“ hohe Anerkennung für ſeine in Mannheim geleiſtete Pionierarbeit ausſpricht und Pg. Dr. Mehls in ſeinem neuen Amt begrüßt. Dann führte der Reichskultur⸗ walter u. a, aus: „Meine Kameraden! Wir wiſſen: es iſt nicht allein der bekannte Name des Hauptſchriftleiters und ſeiner Mitarbeiter in der Schriftleitung, die das Weſen einer Zeitung ausmachen. Gewiß, ſie geben einer Zeitung das Geſicht, ſie beſtimmen ihre Haltung. Aber es ſind nicht nur die Köpfe der Schriftleiter, es ſind viele Hände dazu not⸗ wendig, daß der Leſer jeden Morgen ſeine Zei⸗ tung auf dem Tiſch liegen hat. Wir wiſſen, daß auch die Tätigkeit unſerer Verlage nicht etwa darauf beſchränkt iſt, Handel mit bedrucktem Papier zu treiben, ſondern daß alle tech⸗ niſchen Funktionen notwendig und gleichbedeu⸗ tend ſind für die Geſtaltung der Preſſe. Das Bewußtſein aber, daß jeder einzelne bei dem Werke von gleicher entſcheidender Bedeutung iſt — ob er nun Metteur, Setzer, Verlagsleiter oder Schriftleiter iſt—, dieſes Bewußtſein müſſen wir den tätigen Menſchen immer wieder einhäm⸗ mern. Dieſes Bewußtſein, meine Kameraden, iſt auch Verpflichtung für jeden— gleich⸗ gültig, an welcher Stelle er ſteht. Einer der ſtärkſten Faktoren Denn die Zeitung iſt heute der entſchei⸗ dende Faktor der politiſchen Wil⸗ lensbildung und wird es bleiben! Auf der anderen Seite wiſſen wir, daß eine diſzi⸗ plinierte Preſſe auch ein diſzipli⸗ niertes Volk bedeutet. Und wenn Sie einmal in irgendeine Zeitung aus dem Ausland hineinſchauen, dann erkennen Sie, daß jedes Volk die Preſſe hat, die es verdient. Un⸗ ſer deutſches Volk hat ſich erfreulicherweiſe in wenigen Jahren eine Preſſe geſchaffen, die einer der ſtärkſten Faktoren der deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft und der nationalſozialiſtiſchen Wil⸗ lensbildung, damit aber unſeres ganzen Lebens auf dieſer Welt iſt! Wir ſehen heute auch die Erfolge dieſer Neuordnung der Dinge. Und wir haben allen Grund, denen dankbar zu ſein, die damals den großen Einſatz wagten und gearbeitet haben zu einer Zeit, als man noch nicht daran denken konnte, daß dieſes Mannheimer Winkelblättchen, noch dazu gedruckt in Heidelberg, einmal die größte und bedeutendſte Zeitung Nordbadens werden würde. Sehen Sie, meine Kameraden, einer der Ver⸗ wegenen, die damals dabei geweſen ſind, war unſer Freund Schönwitz. Aber er betrachtete die Tatſache, zu den Alten zu gehören, nie als ein Verdienſt, auf dem man ſich ausruhen kann, ſon⸗ dern als eine Verpflichtung, täglich neu durch Leiſtung zu überzeugen. Wer an der Spitze ſteht, muß eben die Verantwortung in ſich tra⸗ gen; er muß wiſſen, daß der Erfolg nur durch Leiſtung erreicht werden kann! So entſtand hier in Mannheim ein national⸗ ſozialiſtiſches Zeitungsunternehmen, das nicht nur in der Umgebung Mannheims, nicht in Baden, ſondern auch draußen im Reich ſeinen Platz ausfüllt und bekannt geworden iſt. Wir dürfen das um ſo ſtol⸗ zer ausſprechen, als Sie alle, die Sie hier ſitzen, an dieſem Werk mitgeholſen haben. Im dienſte des ganzen Volkes! Sie, meine Kameraden, haben damit nicht nur einem Betrieb, nein, Sie haben damit einem Volke gedient. Sie haben damit geholfen, die Sendung und Aufgabe unſeres Preſſeweſens zu erfüllen. In dieſem Bewußtſein darf ich mich zum Dolmetſch deſſen machen, was Sie in dieſen Stunden gegenüber Ihrem alten treuen Ver⸗ lagsleiter Schönwitz bewegt, und darf ihm ſagen, daß wir ihm für die Zukunft alles Gute wün⸗ ſchen. Möge er dort drüben in der deutſchen Oſt marlk die gleiche Aufbauarbeit leiſten wie hier. Mögen ihm dort auch die gleichen Erfolge wie hier in Mannheim beſchieden ſein! „Deutschland kann nicht Kleiner, nur gröſzer werden“ Ebenſolche Wünſche gelten ſeinem Nachfol⸗ ger. Die Aufgabe, die er hier vorfindet, iſt groß und ſchön. Möge auch er euch ein Betriebsfüh⸗ rer ſein, wie er vorbildlich ſein ſoll im national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland! Wir leben in einer geſchichtlichen Zeit. Große Entſcheidun⸗ gen ſtehen gerade in dieſen Tagen bevor, und wir wiſſen: mag kommen, was will, Deutſch⸗ land kann nichtkleiner, es kann nur größer werden!(Großer Beifall.) Gehen Sie in dieſem Bewußtſein und mit dieſer Ver⸗ antwortung an Ihre Arbeit heran und ſeien Sie ſich deſſen bewußt, daß Sie bei allem, was Sie tun, ein Gefolgsmann ſind unſeres Führers Adolf Hitler!“(Großer Beifall.) Lauter Beifall folgt dieſen prächtigen Worten. Dann ſchallen die kräftigen Stimmen der Werkſchar des„HB“ durch den Raum. In ſtrammer Haltung um ihre Fahne geſchart, ſpre⸗ chen die Männer den Ruf unſerer Zeit:„Ka⸗ merad zu ſein! Keiner für ſich, keiner allein, jeder dem andern zur Seit'!“ Dann tritt Ver⸗ lagsdirektor Schönwitz an das Rednerpult. 7775 letzten Male ſteht er vor ſeiner Gefolg⸗ ft. Aus der Nede des Scheidenden: „Als ich vor ſechs Jahren vom Gauleiter den Befehl bekam, in Mannheim das damals als Kopfzeitung von Heidelberg erſcheinende„Ha⸗ Reichskultuw/alter Franz Moraller kenkreuzbanner“ zu einer ſelbſtändigen Zeitung auszubauen, gab mir damals der Gauleiter keine allein wirtſchaftliche, ſondern eine in er⸗ ſter Linie politiſche Aufgabe. Und zur glei⸗ chen Zeit erhielt ich von dem damals für unſe⸗ ren Bereich zuſtändigen SA⸗Oberführer Ludin den Befehl, die SA in Mannheim neu aufzu⸗ ſtellen. Nach außen hin wohl zwei grundver⸗ ſchiedene Aufgaben, jedoch im Kern völlig gleich. Ich war mir von Anfang an darüber klar, daß der Geiſt in einem Parteiverlag nur ein SͤA⸗ Geiſt ſein kann. Einſatzbereitſchaft, Treue, Cha⸗ rakter und Leiſtung mußten allein den Betrieb beſtimmen. Und es war nicht meine erſte Auf⸗ gabe, Tarife zu ſtudieren und zu prüfen, wie man es den Gefolgſchaftsmitgliedern— es wa⸗ ren am Anfang nur drei— ſo bequem als möglich machen konnte, ſondern vielmehr Män⸗ ner zu finden, die nicht nach Verdienſt ſchrien, ſondern nur nach Dienſt, nach Einſatz für die Bewegung. Und ich fand ſie, Ich fand ſie in der Partei und ihren Kampfgliederungen,— treue, fleißige Arbeitsmänner, die bis in die Nacht hinein mit mir ſaßen, um alles das zu ſchaffen, was unbedingt notwendig war, um die Zeitung zu einem wertvollen Inſtrument der Bewegung zu machen Ich brauche ihre Namen nicht zu nennen, die alte Hakenkreuz⸗ banner⸗Garde iſt allen bekannt, Ich brauche wohl auch nicht zu erzählen, wie wir in der Kampfzeit um'jeden einzelnen Abon— nenten rangen, wie wir aber auch nach 1933 bis zum heutigen Tage immer wieder auf das äußerſte bemüht waren, jedem Volksgenoſſen unſere Zeitung zuzuführen, um ſomit den gan zen Kreis Mannheim weltanſchaulich mitführer und betreuen zu dürfen. Die bis heute erreich ten 52000 Bezieher ſind eine Zahl, die noch nie auch nur annähernd von einer Mannheimer Zeitung erzielt werden konnte. Wie ſchwer das aber alles war, das wiſſen nur die, die mit⸗ gearbeitet haben. Wir haben an die Stelle von Tradition und angeblicher Mehrerfahrung Cha⸗ rakter und Leiſtung geſtellt, und bei uns allein war der Erfolg. Das Ergebais iſt die Leiſtung einer Gemeinſchaft, die beſeeſt war von dem kämpferiſchen Geiſt des Nationalſozia⸗ lismus. Und Sie, meine Kameraden, wiſſen, wie ich mich ſechs Jahre lang mit meinen Mit⸗ arbeitern bemüht habe, gerade dieſen Geiſt le⸗ bendig zu erhalten. Und das iſt wohl heute das Schönſte, was ich meinem Nachfolger zu über⸗ geben habe, eine Gemeinſchaft von Männern und Frauen, die würdig ſind, ſich Arbeiter der Partei zu nennen. Männer und Frauen, die den ſittlichen Wert der Arbeit für die Partei erkannt haben. Wenn ich heute die Führung des Betriebes abgebe, um eine noch größere Aufgabe in der Oſtmark zu übernehmen, ſo erfüllt mich das mit Stolz und Dank. Dank gegenüber meinem Gau⸗ leiter, der mir vor ſechs Jahren die Möglichkeit gab, in der Preſſe Parteidienſt zu machen, Dank ebenſo dem Reichsleiter Amann und ſeinem Stabsleiter für das mir entgegengebrachte Ver⸗ trauen. Dank auch allen Stellen in der Partei, den Behörden und allen Leſern und Inſerenten. Dank ſage ich aber auch meinen lieben alten Kameraden der SA, die jahrelang treu zu mir ſtanden. Beſonde⸗ ren Dank bin ich mei⸗ nen Kameraden im „HB“ ſchuldig, den al⸗ ten und neuen, die ſo treue und fleißige Ge⸗ folgſchafts⸗Mitglieder waren. Blühenden ſte⸗ tigen Aufſtieg aber wünſche ich dem Be⸗ trieb, den ich die Ehre hatte, mit euch zuſam⸗ men aufzubauen.“ In das freudige Echo, das dieſe Worte weckte, miſchte ſich im⸗ mer wieder das Be⸗ dauern, daß Pg.Schön⸗ witz nun endgültig von Mannheim und vom „Hakenkreuzbanner“ ſcheidet. Aber mit kräf⸗ tigem Händedruck ver⸗ ſprach man ſich, einan⸗ der Freund und Kame⸗ rad zu bleiben. Das brachte auch der Kreislei?er zum Ausdruck, der in ſeiner Anſprache zu⸗ nächſt auf die enge Ver⸗ bundenheit der Partei mit ihrer Preſſe hin⸗ wies und dann unter anderem ſagte: „Auch dieſe Gelegen⸗ heit möchte ich nicht vorübergehen laſſen, um zu betonen, daß nur durch das enge Zuſammengehen (SidorchIv) aller Stellen der NSDaApP mit unſerer Preſſe der Erfolg der Partei in Mannheim gewähr⸗ leiſtet werden konnte. Wenn ich das heute ausdrücklich ſage, ſo iſt das gleichzeitig ein Dank an Pg. Schönwitz. Wir haben mit ihm nicht nur als Parteidienſtſtelle, ſondern wie Kameraden zuſammenarbeiten dürfen. Wenn ich heute als Kreisleiter von ihm Abſchied nehme, ſo mit dem Wunſche: Möge Sie die Arbeit, die Sie leiſten, auch in Ihrem neuen Wirkungskreis voll und ganz befriedigen. Das freudige Schaffen für den Nationalſozialis⸗ mus wurde von Ihnen als das größte Glück empfunden. Möge es auch in Ihrem neuen Wirkungskreiſe ſo ſein!“ ber bank der 6efolgschaft In perſönlicher Unterhaltung haben wir vom „HB“ in dieſen Tagen unſerem ſcheidenden Verlagsdirektor ſchon das geſagt, was uns bei ſeinem Abſchied bewegt. Für alle ſprach nun noch einmal Betriebsobmann Attner. Mit Recht nannte er dieſen Wechſel in der Verlags⸗ leitung eine ſchickſalhafte Stunde für das „HB“ und ⸗überreichte dann dem ſcheidenden Betriebsführer als Abſchiedsgeſchenk der geſamten Gefolgſchaft zwei Meiſterwerke von Hans Brück, die immer die Erinnerung wachhalten ſollen an die mannigfachen Schön⸗ heiten Nordbadens: Ein farbenfreudiges Aqua⸗ rell„Hirſchhorn am Neckar im Vorfrühling“ und eine feine Tuſchpinſelzeichnung„Am Neckarvorland in Mannheim“. Des Betriebs⸗ obmanns Anſprache gipfelte dann in folgenden Sätzen: „So wenig Sie, mein lieber Kurt Schönwitzw, jemals das„Hakenkreuzbanner“ vergeſſen kön⸗ nen, ſo wenig wird die heutige Gefolgſchaft des„Hakenkreuzbanner“ ihren jetzt ſcheiden⸗ den Betriebsführer vergeſſen. Wir verſprechen Ihnen, auch unter der neuen Führung unſere ganze Kraft zum Wohle des Betriebes einzu⸗ ſetzen und allezeit dafür Sorge zu tragen, daß ſich unſere Betriebsgemeinſchaft noch mehr ver⸗ tieft, noch ſchöner und inniger wird. Mit die⸗ ſem Verſprechen begrüße ich auch den Pg. Dr. Mehls zu ſeinem Dienſtantritt im„Haken⸗ kreuzbanner“. Wir haben das beſondere Glück, in ihm einen neuen Betriebsführer erhalten zu haben, von dem wir erwarten können, daß er die entſtandene Lücke in unſerer Gemein⸗ ſchaft raſch wieder ſchließt. Neben ſeinem großen fachlichen Können bringt er die Cha⸗ raktereigenſchaften mit, die wir als national⸗ ſozialiſtiſcher Betrieb von einem Betriebs⸗ führer erwarten. Wir aber geloben Ihnen, Sie ſtets in Ihren. Maßnahmen und Hand⸗ lungen unter reſtloſem Einſatz zu unterſtützen. Der noch in dieſem Monat zur Durchführung kommende Sportappell unſeres Betriebes wird durch reſtloſe Beteiligung der geſamten Gefolgſchaft dieſer Einſatzbereitſchaft ihren erſten Ausdruck geben. Auch im kommenden Reichsberufswettkampf aller Schaf⸗ fenden wird der Betrieb„Hakenkreuzbanner“ durch die prozentuale Größe ſeiner Beteiligung mit an der Spitze marſchieren. Mit altem Ver⸗ trauen und altgewohnter Pflichterfüllung gehen wir nun unter neuer Führung wieder an die Arbeit.“ Kurz, klar und zielbewußt äußerte ſich dann der neue Verlagsleiter pg. Dr. Mehis über die ihm geſtellte Aufgabe. ſprechen, jeden Mitarbeiter nur nach Charakter und Leiſtung zu beurteilen, fand beſonders freudige Zuſtimmung. Das Ziel iſt klar: Kein Stillstand⸗ auch in der Presse nicht! „Jeder, der heute in unſerer Preſſe tätig iſt, hat eine ungeheure Verpflichtung und muß ſich immer wieder fragen: Wie kann ich am beſten meinem Volke dienen? Unſer Weltan⸗ ſchauungsprinzip gilt es unerbittlich zu vertei⸗ digen. Für uns Nationalſozialiſten gibt es eben keinen Stillſtand, auch in der Preſſe nicht. Wir müſſen deshalb immer wieder zur Entfal⸗ tung höchſter perſönlicher Leiſtung kommen. In dieſer Arbeit leiſten wir einen wichtigen Beitrag zum Wohle unſeres Vollkes, ſind wir eine einſatzbereite Kampfgemeinſchaft des Führers. Mit dieſer Aufforderung möchte ich heute mein neues Amt übernehmen und mit Ihnen dem Führer unſeren Gruß zuleiten.“ Das„Sieg Heil!“ auf den Führer brauſte laut durch den Saal. Der gemeinſame Geſang der Nationalhymnen und ein flottter Marſch des SA-Muſikzuges beendeten den Be⸗ triebsappell. Und während dann die Ehren⸗ gäſte mit Intereſſe laſen, wie die neueſte Aus⸗ gabe unſerer Werkzeitung„Der HB-⸗Ka⸗ merad“ das Ereignis der Einführung eines neuen Betriebsführers behandelt und gleich⸗ zeitig von frohen Stunden im Ferienheim des „HB“ berichtet, traf man auf der Bühne die Vorbereitungen zum frohen Ausklang des Abends. Es war ſchön zu ſehen, wie Betriebsange⸗ hörige des„Hakenkreuzbanner“ und des neuen NS⸗Gauverlags in Innsbruck miteinander wetteiferten, um Ohr und Herz zu erfreuen und ein buntſchillerndes Band zu ſchlingen von dort, wo man ſich Roſen ſchenkt aus Tirol, bis zu uns, wo Pfälzer Witz und Humor die rich⸗ tige Stimmung erzeugen. Hans Heinz Mün⸗ nich ſorgte zudem mit ſeinem guten Organ und trefflichen Verſen in heimatlicher Mundart vafür, daß ſich ein flotter Programmablauf ergab. Die SA-⸗Kapelle unterſtützte ihn wirk⸗ ſam dabei. Und die Beifallsfreudigkeit des Hauſes ſtieg, als ſchließlich ſogar erſtrangige Varietéèkunſt geboten wurde. Roſe und Ben, ein Mannheimer Paar, zeigte nerven⸗ kitzelnde Parterreakrobatik. Benzinger war mit ſeinen Kunſträdern und einem un⸗ möglichen, ſchließlich aber doch funkenſprühen⸗ den Motorrad ſpät abends noch aus Frank⸗ furt herübergekommen. Seine urkomiſche Num⸗ mer wurde natürlich viel belacht und reich be⸗ lohnt. Schließlich ſorgte„Bela Kremo, der Unerreichte“, der augenblicklich in der„Li⸗ belle“ das Mannheimer Publikum Tag für Tag begeiſtert, ſogar für eine Internationalität des Programms. Was dieſer Ungar an faſzinie⸗ render Jongleurkunſt zeigte, gehört zu den Spitzenleiſtungen der Bretter, die für die Va⸗ rietékünſtler die Welt bedeuten. Kein Wunder, daß es da immer wieder praſſelnden Beifall gab. So klang dann der Abend mit viel Fröh⸗ lichkeit aus. 5* Nun ſieht uns der Alltag wieder am Werk. Den Verlag des„Hakenkreuzbanner“ leitet ein neuer Mann. Aber das Ziel bleibt dasſelbe: Dem Volk und der Nation zu dienen! Sein Ver⸗ hängt, ſo kam In der tag wur Staates außerorde Mit di gewiſſe b berfaſſun gehoben b ſondere Ei ſon, des weiter in lungsrecht, der preſſez können die des Geſet⸗ nahmen tre Cage ihrer ber, ſofort! Während nern des St eigniſſe eint Integrität 1 republikaniſd bffentliche auferordentl Es werden urkunde auße graphen: Die Freihe das Hausr die Freihei ruhig u und Ve das Briefg Die durch lichen Verfüg Dauer von 1 und nur ſowe tät des Staat Verfaſſung u herſtellung de unumgänglich ordentlichen 2 ten der Repu gierung notw Verfügungen gen des Verfe Freiheit der Briefgeheimn Werden au Ausweiſunger In der ober Samstag und ſtrom aus dei um Hannsdor Adlergebirge die Flüchtende danten und E gungswerke de frech und zyn ganze Erli meer aufg und bleich ſitz⸗ melſtellen lan⸗ antworten ver der vier Jahre ſchlachten des den die Augen loſen Elend hi jenſeits der G. nende Mütter oder mit Säug Einer jungen ſie nur mit e einer Decke üb chiſche Grenzer vom Leibe ger wäſche weggen hindern. 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Wie die Flüchtenden berichten, haben Wachkomman⸗ „Hakenkreuzbanner⸗ Montag, 19. September 1958 Die 5reiheit der Preſſe und das Br DNB prag, 18. September. In der Sitzung der Kegierung am Sams⸗ tag wurden für das Gebiet des ganzen Staates auf die Dauer von drei Monaten 4 —5 außerordentliche Maßnahmen beſchloſſen. Mit dieſem Beſchluß werden zeitweilig Rechte, die durch die Harantiert ſind, auf⸗ gehoben bzw. beſchränkt. Dies ſind insbe⸗ die Freiheit der per⸗ des Briefgeheimniſſes, weiter in das Koahitions⸗ und berſamm⸗ gewiſſe bürgerliche berfaſſungsurkunde ſondere Eingrifſe in ſon, des Hauſes und Konfinierung in beſtimmten Gebieten auch außer den im Geſetz vorgeſchriebenen Fällen treffen. Bei einer Reihe von Straftaten kann die ſtaat⸗ liche Sicherheitsbehörde jederzeit auch ohne ge⸗ richtlichen Auftrag Hausdurchſuchungen vorneh⸗ men. Die ſtaatliche Sicherheitsbehörde kann die Beſchlagnahme und Oeffnung von Briefen ſo⸗ wie anderer Sendungen ohne richterlichen An⸗ trag anordnen. Vereine können einer beſonderen behördlichen Aufſicht und beſonderen Bedingun⸗ gen unterworfen werden. Im Zuſtand der Aus⸗ nahmeverfügungen können die ſtaatlichen Sicher heitsbehörden Verſammlungsverbote erlaſſen, lungsrecht, gegeber ſenfalls Beſchränkungen der preſſezulaſſrn weitere maßnahmen können die Kn ufelidenten auf Grund 4 Zordentliche Maß⸗ xdnung trat am m 17. Septem⸗ des Geſets Über auß nahmen treffen. Die beror Cage ihrer Kundmachung, ber, ſofort in Kraft. Während eines Krieges oder n. nern des Staates oder an deſſen eigniſſe eintreten, die in erhöhtem) Integrität des Staates, ſeine de außerordentliche Verfügungen getroff Es werden vier Paragraphen der V urkunde außer Kraft geſetzt, und zwa graphen: Die Freiheit der Perſon iſt gewäh neiſet das Hausrecht iſt unverletzlich, die Freiheit der Preſſe ſowie das Recht, ſich ruhig und ohne Waffen zu eerſammeln wührleiſtet, und Vereine zu bilden ſind ge das Briefgeheimnis iſt gewührleiſtn 4 Die durch das Geſetz zuläſſigen au. ſierordent⸗ achem Memlugungen wnnen Mmabenen f vie und nur ſoweit als ſie zum Schutze Form, der Wieder⸗ Ordnung n außer⸗ Präſiden⸗ Dauer von drei Monaten angeordne tät des Staates, ſeine republikaniſche Verfaſſung und zur Erhaltung ode herſtellung der öffentlichen Ruhe und! unumgänglich notwendig ſind. Zu ordentlichen Verfügungen iſt ein vom ten der Republik genehmigter Beſchli m gierung notwendig. Durch die außero 2 Verfügungen werden auch gewiſſe— chen gen des Verfaſſungsgeſetes über den d. Freiheit der Perſon, des Hauſes ſa e Briefgeheimniſſes abgeändert. Werden auſſerordentliche Verfügung hängt, ſo kann die ſtaatliche Suchrhen gede timmten Gebiet Ausweiſungen aus beſtim 3 * Brücken werden angebohet chische Drohungen Zynische isch DNB Glatz, 18. September. In der oberen Grafſchaft nahm beſonders ſe Samstag und am Sonntag der Flüchtlings ſtrom aus den ſudetendeutſchen Grenzbezirken um Hannsdorf und Grulich, ebenſo aus dem danten und Soldaten der tſchechiſchen Befeſti⸗ gungswerke der ſudetendeutſchen Bevölkerung daß ſie das frech und zyniſch angedroht, ganze Erlitztal ineinem Flammen⸗ meer aufgehen laſſen werden. Stumm und bleich ſitzen die Flüchtlinge in den Sam⸗ melſtellen lange Zeit verſunken da, ehe ſie zy antworten vermögen. Manchen harten Mar⸗ der vier Jahre lang in der Hölle der Matenn, ſchlachten des Weltkrieges geſtanden hat,rial⸗ den die Augen feucht, wenn er von dem wer⸗ loſen Elend hört, das unſere deutſcheynamen⸗ jenſeits der Grenze betroffen hat, we. Brüder nende Mütter mit ihren Kindern can er wei⸗ oder mit Säuglingen im Arm heren der Hand Einer jungen Mutter gelang es ntreten 95 ſie nur mit einem Hemdchen lihr Kind, da einer Decke über die Grenze zrekleidete, unter chiſche Grenzer haben dem Kiz bringen. Tſche⸗ vom Leibe geriſſen und der ede das Kleidchen wäſche weggenommen, um Mutter die Kinder⸗ hindern. Eine anderſie an der Flucht zu zwei Kindern aue Mutter iſt mit den noch immer dem Arm durch Grenzbach nach dangeſchwollenen Grenze herüberr reichsdeutſchen der der NS⸗Frauenſhe kommen. Mitglie⸗ aft drängen ſich um die küngen Beds 95 will eine der Mütter wenn im In⸗ renzen Er⸗ Mafße die republilaniſche Form, die Verfaſſuniemokratiſch 4 oder die offentliche Ruhe und Ordnung bedroh ſen, Mnnen en werden. ierfaſſungs⸗ die Para · Derſon, des fjauſes, der iefgeheimnis aufgehoben Die ischechische Re gierung beschloß außerordeniliche NMaßnahmen die Herausgabe und Verbreitung von Zeitſchrif⸗ ten kann eingeſchränkt, beſonderen Bedingungen unterworfen und im Falle äußerſter Notwen⸗ digkeit eingeſtellt werden. Den Zeitungen kann Vorzenſur auferlegt werden. Im Zuſtande der Ausnahmeverfügungen künnen von der Regie⸗ rung Ausnahmevorſchriften über das Tragen von Waffen und Munition verordnet werden. Dasſelbe betrifft Preſſe⸗ und Meldungsweſen. Diesmal wird zum erſten Male ſeit dem Be⸗ ſtehen des Staates bzw. Inkrafttreten des Ge⸗ ſetzes von der Verhängung auſterordentlicher Verfügungen Gebrauch gemacht. „Sudetendeutſches Freikorps“ von Konrad Henlein aufgeruſen DNB Aſch, 17. Sept. Konrad Henlein hat angeordnet, daß am heu⸗ tigen Tage entlang der Grenze der Heimat das „Sudetendeutſche Freikorps“ aufgeſtellt wird. Die Führung der Sudetendeutſchen Partei erläßt hierzu folgenden Aufruf: Sudetendeutſche! Am 1. Oktober 1933 wurde das Sudeten⸗ deutſchtum von Konrad Henlein zur Sudeten⸗ deutſchen Heimatfront aufgerufen aus der ehr⸗ lichen Abſicht, die Lebensrechte des Deutſchtums im tſchechiſchen Staate durch einen gerechten Ausgleich mit dem tſchechiſchen Volk ſicherzu⸗ ſtellen. Fünf Jahre lang hat das Sudeten⸗ deutſchtum dieſe Abſicht unter Beweis geſtellt. Heute muß feſtgeſtellt werden, daß alle Be⸗ mühungen, dieſen Ausgleich in friedlicher Ar⸗ beit zu finden, an dem unverſöhnlichen Vernichtungswillen der tſchechi⸗ ſchen Machthabergeſcheitertſind. Während wir bemüht waren, im Sudeten⸗ deutſchtum die Bereitſchaft zum Zuſammen⸗ leben zu ſtärken, wurde auf der tſchechiſchen Seite der Haß gegen alles Deutſche planmüßig geſchürt. Während weiter die Prager Regie⸗ rung in Reden, Verſprechungen und Verhand⸗ lungen in ſcheinheiligſter Weiſe eine Verſtän⸗ digungsbereitſchaft vortäuſchte, ſteigerten die tſchechiſchen Parteien den Chauvinismus des tſchechiſchen Volkes ins Mafiloſe. Während die Prager Regierung durch Reden, Verſprechungen und belangloſe Zugeſtändniſſe die Weltöffentlichkeit planmäßig irrezuführen verſuchte, wurde gleichzeitig der rückſichtsloſeſte Vernichtungskampf gegen die nichttſchechiſchen Völker unter Einſatz aller Mittel des Staates von den Organen der gleichen Regierung und den zielbewußt unterſtützten und von ihr geför⸗ derten tſchechiſchen Kampfverbänden weiterge⸗ tragen. Allein in den letzten Wochen haben die tſche⸗ chiſchen Machthaber ihre Maske fallen gelaſſen. Die Prager Regierung iſt gegen⸗ über den bolſchewiſtiſch⸗huſſiti⸗ ſchen Elementen des tſchechiſchen ꝓVolkes nicht mehr Herr der Lage. Herr Beneſch belügt und betrügt auch in dieſem Augenblick noch ſein Volk über die wahre Si⸗ tuation. Er iſt zu feige, vor dem tſchechiſchen Bauern und Arbeiter einen Zuſammenbruch ſei⸗ ner Politik einzugeſtehen. Er ſieht ſeine letzte Hoſſnung in einer europäiſchen Kataſtrophe, Im vollen Bewußtſein der Folgen läßt er bolſche⸗ wiſtiſch⸗huſſitiſche Horden in den Uniformen und in Geſtalt der haßerfüllten tſchechiſchen Sol⸗ dateska auf das wehrloſe Sudetendeutſchtum los. Namenloſes Leip iſt über unſere ſudetendeut⸗ ſche Heimat gekommen. Zehntauſende von Volksgenoſſen, die nichts anderes gemacht haben, als für ihr Volkstum einzuſtehen, muß⸗ ten, um der Vernichtung ihres Lebens oder der Verſchleypung als wehrloſe Geiſeln zu entgehen, uͤber die Grenze flüchten. Millionen aber blei⸗ ben der fremden Gewalt ausgeliefert. Der äußerſte Notſtand iſt gegeben. Wir neh⸗ men daher das zu allen Zeiten geübte Notrecht der Völker für uns in Anſpruch, wenn wir zu den Waffen greifen und das„Sudeten⸗ deutſche Freikorps“ errichten. Juchthãusler ſollen bewaffnet werden Aufgefundene aufsehenerregende Dokumenie hestãligen die folle Absichf der Tschechen DNB Auſſig, 17. September. Der Sudetendeutſchen Partei ſind im richtigen Augenblick außerordentlich aufſchlußreiche Do⸗ kumente in die Hände gefallen, aus denen ein⸗ wandfrei hervorgeht, daß für den Fall natio⸗ naler Regungen der Sudetendeutſchen auch die Gefangenen, die Zuchthäusler, bewaffnet und auf die deutſche Bevölkerung losgelaſſen werden ſollten. Am 6. Juli 1938 ſchreibt die Transportſektion der kommuniſtiſchen Partei der Tſchecho⸗Slowa⸗ kei, Station 21 „An Gen. Gefängnisaufſeher Emil Napratil, Beneſov n. Ploutenia. Genoſſe! Du erhältſt hiermit die Waffen für und eines der Kinder bei ſich aufnehmen. Die im Jahre 1933 entſtandene Volksgemeinſchaft zeigt ſich hier im herrlichſten Lichte. Mit heißem Dank erkennen die Flüchtlinge das an. Ein Flüchtling, der auf ſeiner Flucht durch Grulich kam, berichtet, daß Frauen tſche⸗ chiſcher Offiziere und die jüdiſchen Kaufleute und Schieber ſluchtartig ins Innere des Landes abreiſten. Die Möbel wurden auf Laſtwagen gepackt. Juden laden aus ihren Geſchäften Waren auf, die durch Autos in Sicherheit gebracht werden. Waffen, die im Grulicher Konſum aufgeſpei⸗ chert lagen, werden unter die Kommuniſten ver⸗ teilt. Durch Mähriſch⸗Rothwaſſer ſauſen Panzerwagen. Aus Arbeiter⸗ häuſern hat man die Bewohner herausgewor⸗ fen, um Platz für die Unterkünfte der Soldaten zu ſchaffen. In Batzdorf ſahen Flüchtlinge Laſt⸗ wagen, von denen an der Gendarmerieſtelle tſchechiſche Monturen abgelegt wurden. Brük⸗ ken werden von den Tſchechen ange⸗ bohrt und mit Sprenglöchern verſehen. In einem Orte hart an der Grenze mußten die Grenzbewohner unter Aufſicht von Gendarmerie die über den Grenzbach führenden Stege ab⸗ reißen. Die neu ankommenden Flüchtlinge, die immer wieder die Sammelſtelle anfüllen be— ſtätigen die Erzählungen ihrer Leidensgenoſſen die Gefangenen. Sie ſind im gegebenen Augen⸗ blick wie verabredet zu bewaffnen und auf die im E⸗Schreiben bezeichneten Faſchiſten loszu⸗ laſſen. Beſtändige Verbindung halten mit L. von der RWil Es lebe die Sowjet⸗Moldau⸗ republik! Sembritzki.“ Am 2. Juli 1938 ſchreibt die gleiche Stelle: „An Stadtrat Janka, Uſti, Chlumska. Genoſſe! Heute die zweite Sendung. In⸗ nerhalb der nächſten drei Wochen folgen die weiteren. Dann habt ihr alles, um loszuſchlagen. Nutzt die Verteidi⸗ gungsbereitſchaft der demokratiſchen Volls · maſſen aus! Moskau wird euch mit der beſon⸗ deren„Südweſtlichen“ helfen. Heil Moskau! Sembritzki.“ Am 28. Juni 1938 wird das nachſtehende Schreiben an den Genoſſen Ernſt Kirſchner ge. richtet: „An Gen. Ernſt Kirſchner, Uſtek, Udolnitrida. Genoſſe! Genoſſe Z. hat dich bereits über die Sendung verſtündigt. Die Waffen ſind an die Aktivſten der EW zu verteilen. Strengſte Ge⸗ heimhaltung. Bei Zuſpitzung ſofort in Aktiontreten und die im-⸗Schreiben be⸗ zeichneten faſchiſtiſchen Führer ſofort erledigen. Nutzt die Verteidigungsbereitſchaft der demo⸗ kratiſchen Volksmaſſen. Die Rote Armee wird euch mit ihrer beſonderen„Südweſtlichen“ helfen. Es lebe die Sowjet⸗Moldau⸗Republik! Sembritzki.“ Gleichzeitig ſind der Sudetendeutſchen Partei eine Reihe von Zeitungspaketen in die Hünde gefallen, die die Adreſſen enthalten: 1. An Ge⸗ noſſen Gefüngnisaufſeher Emil Navratil, Be⸗ neſov n. Plout Cnia, 2. An Stadtrat Janka, Uſti, Chlumska, 3. An Genoſſen Ernſt Kirſchner, Uſtek, Udolnitrida. Ferner wurden 250 Karabiner ſowjet⸗ ruſſiſcher Herkunft entdeckt und ſicher⸗ geſtellt. Die Zeitungspakete ſind in Exemplare der Moskauer Iſweſtija gehüllt. Ihnen waren gleichzeitig tſchechiſch⸗ruſſiſche Sprachlehrbücher beigefügt. Als Beilagen waren den Zeitungen nachträglich gedruckte Aufrufe eingefügt, die in blutrünſtigen Tönen dazu auf⸗ fordern, die Faſchiſten zu ſchlagen, wo man ſie treffe. Dieſer Fund iſt ſo aufſchlußreich, daß es kaum noch eines weiteren Beweiſes für das Zuſam⸗ menſpiel zwiſchen Moskau und Prag bedarf. Prag hat damit ſein wahres Geſicht enthüllt. Dieder Bomben auf Barcelona DNB Bilbao, 18. Sept. Der nationale Heeresbericht vom Samstag meldet in aller Kürze, daß die nationale Luft⸗ waffe im Verlauf des Samstags militäriſche Ziele im Hafen von Barcelona erfolgreich mit Bomben belegt hat. Beneſch ſteht allein Die Tschechen habhen jedes Verirauen verloren DNB Prag, 18. Sept. Wie tief das Vertrauen der tſchechiſchen Be⸗ völkerung beſonders in den Landgebieten zu der Kataſtrophenpolitik von Beneſch und Kon⸗ ſorten geſunken iſt, beweiſt eine Meldung der tſchechiſchen Tageszeitung„Narodni Li ſt“. Danach weigern ſich die tſchechi⸗ ſchen Landwirte, den Erlös für das verkaufte Getreide bei den tſche⸗ chiſchen Sparkaſſen oder Banken einzuzahlen. Während in früheren Jah⸗ ren, ſo erklärt das tſchechiſche Blatt, in dieſer Jahreszeit bei allen Geldanſtalten in großen Mengen Spareinlagen eingezahlt wurden, bleibt im heurigen Jahre dieſer Geldzuſtrom vollkommen aus. Das Blatt verweiſt ſchließlich auf die großen Schäden, die dadurch der tſche⸗ chiſchen Wirtſchaft zugefügt werden und appel⸗ liert an das nationale Bewußtſein der tſchechi⸗ ſchen Bauern. Aber auch die ern haben das verbrecheriſche Spiel der Prager Regierung bereits durchſchaut und ſetzen trotz aller Beſchwörungsverſuche vom Hradſchin die Geldabhebungen bei den ver⸗ tſchechiſchen Bau⸗ der Gewalthaber ſchiedenen Geldanſtalten fort. Die polniſche Gemeinſchaft„Kampf für die Rechte der Polen in der Tſchecho⸗Slowakei“ hat am Samstag in Kattowitz einen Aufruf er⸗ laſſen, in dem es heißt, es ſei nun an der Zeit, dem unglücklichen Los der von den Tſchechen unterdrückten und gequälten Polen ein Ende zu machen. ————————————— .— ————————— ——————————— — „Dakenkreuzbanner“ Montag, 19. September 19358 fjerr Beneſch ſtand ſelbſt an der Spitze organiſierten Candes- und fjochverrats Eine Antv/ ort auf gemeine und freche fschechische Bʒᷣeschuldiqungen DNB Berlin, 17. Sept. Gegen die Unverfrorenheit der tſchechiſchen Preſſe, die ganze Sudetendeutſche Partei des organiſierten Hochverrats zu beſchuldigen, ſieht ſich die„Berliner Börſen⸗Zeitung“ gezwungen, noch deutlicher zu werden, als in ihrer Aus⸗ einanderſetzung mit den„tſchechiſchen Steck⸗ briefen“. In ihrem heutigen Artikel„Hoch⸗ verrat?“ zeigt die„Berliner Börſen⸗Zeitung“ aufs deutlichſte, wie wenig gerade die Tſche⸗ chen ein Recht dazu haben, einen ſolchen Vor⸗ wurf überhaupt erheben zu können. Ein tſchechiſcher Abgeordneter hat während des Krieges im öſterreichiſchen Parlament den Vorwurf des Hochverrats gegen ſein Volk mit den Worten zurückgewieſen:„Iſt es überhaupt begrifflich möglich, ein Volk des Hochverrats zu beſchuldigen?“ Die Sudetendeutſche Partei iſt die legitime, demokratiſche Vertretung des ganzen ſudeten⸗ deutſchen Volkes. Sie hat ihr Mandat in ſchwer. ſter Prüfungszeit erhalten. Wer ſie organi⸗ ſierten Hochverrat nennt, wirft einem ganzen Volk das vor, was der tſchechiſche Abgeordnete als Verleumdung ſeines eigenen Volkes be⸗ zeichnete. Wenn es ſich aber um den Vorwurf des Hochverrats gegen einzelne Perſönlichkeiten, Gruppen und Organiſationen handelt, dann haben dieſe tſchechiſchen Beiſpiele gute deutſche Sitten verdorben. denn gerade der Deutſche iſt wegen der ge⸗ wiſſenhaften Loyalität gegenüber dem Staat, in dem er lebt, bekannt. Volk aber iſt im Zeit⸗ alter der Nationen als ein höherer ſittlicher Wert erkannt als der Staat. Staaten kommen und gehen, Völker bleiben. So haben die Tſchechen gedacht, als ſie vor Handlungen nicht zurückſchreckten, die vollendeter Hoch⸗ und Lan⸗ desverrat waren. An der Spitze dieſes orga⸗ niſierten Landes⸗ und Hochverrats ſtand neben dem toten Maſaryk Herr Beneſch, heute der Präſident der tſchecho⸗ſlowakiſchen Republik, die alle zu den führenden Hochverrätern gegen den damaligen Staat gehört haben. 400 Seiten hochverratsbeweiſe Vor uns liegt ein Band von über 400 Sei⸗ ten mit der Ueberſchrift:„Das Verhalten der Tſchechen im Weltkrieg“. Keine Propagandaſchrift aus dem Jahre 1938, ſondern die Anfrage der deutſchnationalen Abgeord⸗ neten im öſterreichiſchen Abgeordnetenhaus vom 5. Dezember 1917, in der alles zuſammen⸗ geſtellt iſt, was damals ſchon gerichts⸗ notoriſch bekannt geweſen war. An der Hand der Aufzeichnungen Beneſchs und Maſa⸗ ryks kann man feſtſtellen, daß das, was dieſe Herren trieben, noch viel umfaſſender war, als die öſterreichiſchen Behörden ahnten. Was das tſchechiſche Hinterland, die Staatsbeamten, die Sokoln trieben, was in den Schulbüchern ſtand, die Meutereien tſchechiſcher Truppen⸗ teile, die Sabotage der Zivnopſki⸗Banken der ſtaatlichen Finanzpolitik, die Sabotage der Er⸗ nährung, die Konſpirationen der Herren Ma⸗ ſaryk, Kramarſch, Beneſch, Pavlu, Dürich, Oſusky, Capek und in der Schweiz, Rußland, Frankreich, England, Amerika, der geheime Nachrichtendienſt, die Verſorgung der Aus⸗ landspreſſe mit antiſtaatlichen Nachrichten, die direkten Aufrufe zur Zerſetzung jeder Staats⸗ autorität, zur offenen Rebellion und zur Zer⸗ ſchlagung des Staates und nicht zuletzt der Aufruf zum Haß gegen die geſamtdeutſche Na⸗ tion—, das füllt hier 400 Seiten, Kein Tſcheche wird es wagen, dieſe umfaſſende Hoch⸗ und „Anfang Oktober gelang es der Polizei, einer Uebermittlung von Nachrichten aus der Schweiz nach Böhmen auf die Spur zu kommen. Die Zentralſtelle in Prag für dieſe hochverräteriſche Korreſpondenz war die Redaktion des„Cas“, des Parteiorgans des Profeſſors Maſaryk und die Hauptperſon ſein eifriger Parteigänger, der Privatdozent und Profeſſor an der Tſchechiſchen Handelsakademie daſelbſt, Dr. Eduard Beneſch, der Gatte der An⸗ geklagten Anna Beneſch. Im Auguſt 1915, Schon vor 20 Jahren gab es Blutopfer des tschechischen Terrorismus Nur gewaltsam konnte das heutige Sudetendeutschland nach Beendigung des Weltkrieges dem tschecho-slowakischen Staate einverleibt werden. Mit Gewalt und Terror, mit Blut und Mord wurden die Sudetendeutschen um ihre Freiheit und ihr Selbstbestimmungsrecht gebracht. Noch heute zeugen in vielen sudetendeutschen Orten Ehrenmäler und Gemeinschaftsgräber von dem Mut der Verzweiflung, mit dem die Sudetendeutschen in den blutigen Wochen des März 1919 sich der tschechischen Soldateska zu erwehren suchten. Unser Bild zeigt das Gemeinschafts- grab der am 4. März 1919 in Karlsbad von den Tschechen Ermordeten. Landesverratsanklage zu beſtreiten. Er könnte es auch nicht, denn er würde ſonſt die eigene geſchichtliche Leiſtung, die Vorausſetzungen ſei⸗ ner ſtaatlichen Selbſtändigkeit, die moraliſche Grundlage zerſtören, auf der er ſeinen Staat aufgebaut hat. Wenn alſo die Tſchechen heute gegenüber den Sudetendeutſchen von Hochverrat ſprechen, dann muß man die Exiſtenzgrundlage des tſchechiſchen Staates und Volkes ſchlechthin als totalen Hochverrat bezeichnen. Beneſch's ſehr fragwürdige Rolle Wir begnügen uns, aus dem vorliegenden Material einiges von dem zu zitieren, das die führende Rolle des heutigen tſchechiſchen Staatspräſidenten beweiſt. In dem Bericht des öſterreichiſchen Anklagevertreters heißt es: Verzweiflung und Not— das Ergebnis der 20 jährigen tschechlschen„Auibau“-Arbeit Mit frecher Stirn versucht die tschechische Regsierung in-Prag immer noch zu behaupten. daſ sie in 20jähriger Aufbauarbeit das sudetendeutsche Gebiet zu Wohlstand gebracht habe. Wie der„Erfolg“ war, veranschaulicht dieses Bild aus dem Krankenhaus in Elbogen. Jede Ecke in diesem Krankenhaus ist ausgenutzt. Die Frauen, die man auf den Stühlen(rechts) sieht, sind nicht etwa Besucherinnen, sondern sie warten— oft stundenlang—, bis ein Bett der Saalinsassen frei wird und sie sich dort hineinlegen können. Selbst die geringen Unterstüt⸗ zungen für diese Krankenhäuser wurden vom tschechischen Staat abgelehnt. Sein Prinzip war ja, die Sudetendeutschen verkommen zu lassen, um Platz jür die tschechische Expanslon 7 zu schaffen. (Scherl-Bilderdlenst-.) (Scherl-Bilderd.-.) als ihm der Boden in Prag zu heiß wurde, iſt es ihm gelungen, ſich den Nachforſchungen der Behörden durch die Flucht in die Schweiz zu entziehen, ebenſo wie es ſeinem Bruder, dem Lehrer Vijta Beneſch glückte, ſich durch lügenhafte Angaben eine Reiſeerlaubnis nach Amerika zu erſchleichen, wo er ſich nun eifrig der antiöſterreichiſchen Propaganda widmet. Nach ſeiner Flucht in die Schweiz wurde Eduard Beneſch dadurch belohnt, daß er neben Maſaryk im Slawiſchen Inſtitut der Pariſer Univerſität Vorleſungen halten durfte und ſchließlich wurde er Generalſekretär des tſchechiſchen Aktionskomitees im Ausland, deſſen Präſident Maſaryk war. Herr Beneſch beſtätigt mit Stolz in ſeinen Erinnerungen dieſe An⸗ gaben, und in der Tat haben die Franzoſen den Hochverrat durch die Zulaſung an die Pariſer Univerſität belohnt, wie es die Eng⸗ länder für Maſaryk in Oxford taten. Verherrlichung des Hochverrats Es war derſelbe Beneſch, der im Sep⸗ tember 1916 vor den tſchechiſchen Freiwilligen auf franzöſiſchem Boden ſich der Umſicht rühmte, mit der man ſchon vor dem Weltkrieg zu Werke gegangen war, als er ſagte:„Es barf nicht vergeſſen werden, daß jedes unſerer Schulbücher, jeder Lehrer und Politiker unſer ganzes nationales Leben ganze Jahrzehnte hin⸗ durch Ideen und Anſichten ausgeſät haben, die jetzt in unſeren Jungen an der Front ſymboliſiert ſind. Was wäre das für eine In⸗ telligenz, was wären das für Führer, was wären das für Lehrer, die dies Jahrzehnte hindurch verkündet hätten durch Darlegungen aus der Geſchichte, Literatur und Politik und die jetzt, wo dieſe Darſtellungen bei unſeren begeiſterten Jungen Früchte tragen, folgſame und unentſchloſſene Oeſterreicher bleiben wür⸗ den.“ Es iſt derſelbe Dr. Beneſch, der im Krieg ſeine Schrift„Hétruisez 1' Autriche-⸗ Hongrie“ geſchrieben und darin den or⸗ ganiſierten Hochverrat wie die Meu⸗ terei der tſchechiſchen Truppen mit folgenden Worten verherrlicht hat:„Die Bevölkerung verweigerte glatt die Zeichnung von Kriegs⸗ anleihen. Sie weigerte ſich ebenſo, die Lebens⸗ mittel der Regierung zur Verfügung zu ſtellen und trug auf dieſe Weiſe zum finanziellen und ökonomiſchen Bankrott der Monarchie bei. Die tſchechiſchen Soldaten verweigerten ſyſtema⸗ tiſch, für Oeſterreich zu marſchieren und ſich zu ſchlagen. Das 11. Regiment aus Piſek weigerte ſich, gegen Valjevo in Serbien zu marſchieren. Soldaten vom Regiment 102(Beneſchua) er⸗ zählten, wie ihre Kameraden ſich mit den Serben verbrüderten und wie dadurch die voll⸗ kommene Desorganiſation der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Südarmee zuſtande kam. Das 36. Regiment aus Bunzlau meuterte in den Ka⸗ ſernen und wurde ſpäter aufgelöſt. In den Karpathen wollte ſich das 88. Regiment ergeben und kam dabei in das Feuer der ungariſchen Honveds und der preußiſchen Garde. Das 35. Regiment(Pilſen) war eine halbe Stunde nach ſeiner Auswaggonie⸗ rung ſchon in den ruſſiſchen Schüt⸗ zengräben, wo man ſie mit großer Begeiſterung aufnahm. Tragiſch iſt die Geſchichte der Uebergabe des 28. Regiments. Es hat ſich den Ruſſen am 3. April in den Karpathen mit ſeinem gan⸗ zen Material und ſeiner Muſik übergeben. 2000 Mann gingen ſo zu den Ruſ⸗ ſen über und ein großer Teil da⸗ von kämpfte ſpäter gegen die Oeſterreicher. Der Kaiſer löſte das Regi⸗ ment auf.“— Während der 11. Iſonzoſchlacht wurden zu Tauſenden Flugzettel abgeworfen, in denen es heißt:„Tſchechen, Slowaken, teure Brüder! Kämpft nicht für eure Feinde. Schlagt euch nicht für eure eigenen Mörder, für die Vergewaltiger und Unterdrücker eures Volkes. Wir arbeiten in Italien, England, Frankreich und Amerika⸗ für unſere Ideale. Das Ende des Krieges Naht. Unſere zu Hauſe wiſſen dies, deshalb haben ſie am 1. Juni im Parlament erklärt, daß wir aus dieſem Kriege ſelbſtändig hervorgehen und Oeſterreich⸗Ungarn zerſchlagen wollen. Kämpfet nicht! Ergebt euch! Wir warten auf euch. Im Namen des tſchecho⸗ ſlowakiſchen, Nationalrates in Paris.“ Unter den Flugzetteln ſtand der Name des heutigen Präſidenten Dr. Be⸗ neſch. Herr Beneſſch hat 1915 in ſeiner Studie über „Krieg und Kultur“ den Satz formuliert,„daß Krieg, Gewalt und Revolution berechtigt und gerecht find, ja zu jedermanns Pflicht werden, wenn man Zn die geiſtige und materielle Kul⸗ tur ſeiner Nation rührt.“ Dieſer Tatbeſtand liegt heute“ vor. Daher der ſeeliſche Aufruhr aller Volksgruppen. Beneſch ſelbſt ſpricht ihnen ſogtzr das Recht zur totalen Revolution zu. Angeſinhts dieſer Tatſachen fragen wir aufs neue jedem, vor allem in den Weſtſtaaten, der Herrn Be neſch noch die moraliſche Autorität zugeſtehern will: Iſt dieſer Mann und ſein Staat berechtigt, als Ankläger und Richter in einer Szache aufzutreten, die nicht weniger ge⸗ recht iſct, als die, für die er ſeinerzeit, nehmen wir an aus echter Liebe zu ſeinem Volk, zum Hochver räter, Landesverräter, Paßfälſcher, De⸗ ſerteur/ und Revolutionär geworden iſt und jedem ins Geſicht gelacht hätte, der ihm gegen⸗ über aus dieſen Begriffen moraliſche oder juriſſtiſche Konſequenzen ziehen wollte. Wenn dah,er der tſchechiſchen Hochverratsanklage jede mo'ꝛraliſche Rechtfertigung fehlt, dann kann ſie nurr als das Ergebnis des Willens zur Gewalt anigeſehen werden, die über den inneren und äußßeren Frieden frevelhaft hinwegſchreitet. 0 Neichsdeutſche mit ſiufnängen bedroht Berid t aus dem Landes; huter Flũdnlingslager DNB Landeshut, 18. September. In dem Landeshuter Flüchtlingsdurchgangs⸗ lager ſind bis jetzt etwa 900 ſudetendeutſche Flüchtlinge eingetroffen, überwiegend junge Männer, die ſich ſo der Eingliederung in die Tſchechen⸗Armee entzogen haben, außerdem aber noch viele Frauen mit kleineren Kindern und ältere Perſonen. Die Flüchtlinge erhalten hier von der NSᷣ und der NS⸗Frauenſchaft Ver⸗ pflegung und werden dann mit Kraftwagen oder mit der Eiſenbahn nach dem Flüchtlings⸗ lager Rohrbach weitergeleitet. Die Flüchtlinge ſind zum größten Teil bei Nacht über die grüne Grenze gekommen, um unter Mitnahme nur weniger Habſeligkeiten ihr Leben in Sicherheit zu bringen. An den tſchechiſchen Zollſtellen werden den Flüchtlingen jetzt die Päſſe abge⸗ nommen. Unter den am Samstagvormittag hier ein⸗ getroffenen Flüchtlingen befand ſich ein ſu⸗ detendeulſches Fabrikanten⸗Ehe⸗ patba r aus Langenau bei Hohenelbe, deren Garnebleiche die Tſchechen zu einem Munitions⸗ lager Lringerichtet haben. Der Fabrikantenfrau, die Reichtsdeutſche iſt, wurde von den Tſche⸗ chen anggedroht, daßſie gehängtwer⸗ den würdde. Ein 37 Jahre alter Maurer aus Gabersdorf, Mezirk Trautenau, deſſen Frau und Kinder ſich nooch in der ſudetendeutſchen Heimat befinden, war ahm 29. Auguſt durch Hiebe mit Beil und Spitzhaccke ſchwer verletzt worden und befand ſich einige Wochen im Krankenhaus. Als er nach ſeiner Entlazſſung aus dem Krankenhaus erfuhr, daß Haftbefen gegen ihn vorläge, brachte er ſich in der Nacht in Sicherheit. In Parſchnitz hat es am Dienstagabe end bei einem Ueberfall der tſchechiſchen Staatspe dlizei auf ſudetendeut⸗ ſcher Seite ſechs Verlletzte gegeben. Im Grenzbezirk des Kreviſes Landeshut wer⸗ den die Familien tſchechißiucher Beamten und ebenſo die Kommuniſten in guroßer Zahl in das Innere des Landes zurückgez ogen. 0 ½5 afenßre Tsch An der ſchleſiſ ees ebenfaus zu ſ oicher Mordſchu men. Zutiefſt erſ Augenzeugen, die ſche Heimat entka 4 tag ſieid ſcharfe peitſcht. Sie ga 00 geren ſudete -auf der Flue tigungsdroh denen und ſchen Soldat 14 ſchen Göhle 4 paſſierten. C einem kleinen Or— Ländchen. Dieſe Deutſch, wird abe Bürgermeiſter gel liſte der Peinigun dieſer Tſcheka⸗Sch und Frauen verfte den geflohenen Fr 4 rade dieſer Bürge ſen fehlen läßt, u tierung von Wief ſches Freiwild fin 9 14 Grenze für Wehn Mit dem Glocke iſt von tſchechiſcher für die Män Alter zwiſche reſtlos geſper vormittag möglich wehrfähigen Alter in anderen Gren; wird jetzt nur noc Frauen und Kind gegeben. Im Augen Zugverkehr zwiſch⸗ erhalten. —Schmerzaufwühle Nun beginnt die völkerung hier, die und Beſonnenheit bis aufs Blut zu] den Ernährer oder oder dem Manne die Kinder. Es ſy ſpräch mit Flü ſchmerzaufwü So wurde am So Kirchhof in Friedla auf der reichsdeut Seiner Frau, d im Braunauer bietet man, a teilzunehmen. Fall, wo in einer Ländchens am gleie ein und derſelben —die Frau drüben Meter getrennt, tra geeliebten Kinder ſt— aus und ein weißi helfen kann, iſt e möglich, über 1 weil er als Ge ſofort verhaft werden würde. Man glaubt hier han eine anſtändige beutſchen, ſo ſüß ar Lockungen des Pra, Melnik erklingen, d daß die Deutſchen i ihre Arbeitsplätze, a Familien zurückkehr trotz aller Verirrun gezogen ſeien. Wie eutſchen Frauen g die Züge von K mögen ſich dieſen häßlichen Szenen ei Familien durch den Es iſt der tſchechiſ eine Saat von Ha Jages aufgehen m. Aber in jedem Arbe handen, in jeder F das zu denken anfän des tſchechiſchen Ste dieſer Staat in den eigentlich ſchon am 2 bauleiter Ober leüet d DN. Der Leiter der 2 ⸗Obergruppenführe immung des Reichs Frick, die Leitung des die ſudetendeutſchen ite ir⸗ iſt i· ie en 8⸗ lu, e⸗ u1s nd lat tit Is u1s hte itz all tt⸗ „Bakenkreuzbanner“ montag, 19. September 1958 Jũüge von ſindern klagen an Tschechischer Terror macdit nicht vor Gräbern holf/ Schüsse auf Schwangere DNB Hoherſtein, 18. Sept. An der ſchleſiſch⸗ſudetendeutſchen Grenze iſt es ebenfalls zu ſchweren Ausſchreitungen tſche⸗ chiſcher Mordſchützen und„Roter Wehr“ gekom⸗ men. Zutiefſt erſchütternd ſind die Berichte der Augenzeugen, die mit knapper Not in die deut⸗ ſche Heimat entkamen. In der Nacht zum Sams⸗ tag ſind ſcharfe Schüſſe über die Grenze ge⸗ peitſcht. Sie galten zwei hochſchwan⸗ geren ſudetendeutſchen Frauen, die 4 A auf der Flucht vor den Vergewal⸗ —* — tigungsdrohungen der toll gewor⸗ denen und betrunkenen tſchechi⸗ ſchen Soldateska die Grenze zwi⸗ ſchen Göhlenau und Hoherſtein paſſierten. Es ſind Frauen aus Wieſen, einem kleinen Ort vor Hallſtadt im Braunauer Ländchen. Dieſe tſchechiſche Ortſchaft iſt rein deutſch, wird aber von einem kommuniſtiſchen Bürgermeiſter geleitet. Endlos iſt die Anklage⸗ 3 liſte der Peinigungen und Schitanen, mit denen dieſer Tſcheka⸗Scherge ehrliche deutſche Männer und Frauen verfolgt. Nach dem Geſpräch mit den geflohenen Frauen nimmt man aa, daß ge⸗ 1 rade dieſer Bürgermeiſter es nicht an Hinwei⸗ ſen fehlen läßt, um der tſchechiſchen Einquar⸗ tierung von Wieſen zu ſagen, wo man deut⸗ ſches Freiwild finden würde. GErenze für Wehrfähige geſperrt 3 Mit dem Glockenſchlag um 12 Uhr mittags iſt von tſchechiſcher Seite aus der Grenzverkehr für die Männer im wehrfähigen Alter zwiſchen 18 und 50 Jahren reſtlos geſperrt. Während es noch heute vormittag möglich war, daß auch Männer im wehrfähigen Alter ſowohl in Gelenau, als auch in anderen Grenzſtationen paſſieren konnten, wird jetzt nur noch in ganz beſonderen Fällen Frauen und Kindern die Uebertrittserlaubnis gegeben. Im Augenblick wird noch ein ſchwacher Zugverkehr zwiſchen den Grerizorten aufrecht⸗ erhalten. Schmerzaufwühlende Epiſoden Nun beginnt die Soldateska auch dieſe Be⸗ völkerung hier, die ſich durch beſondere Ruhe und Beſonnenheit immer ausgezeichnet hat, bis aufs Blut zu peinigen. Man nimmt ihnen den Ernährer oder nimmt der Frau den Mann oder dem Manne die Frau oder den Eltern die Kinder. Es ſpielen ſich, wie man ien Ge⸗ 4 ſpräch mit Flüchtlingen feſtſtellen kann, 4 ſchmerzaufwühlende Epiſoden ab. So wurde am Samstagaachmittag auf dem Kirchhof in Friedland ein Mann beigeſetzt, der auf der reichsdeutſchen Arbeitsſtelle verſchied. Seiner Frau, die in einer Ortſchaft im Braunauer Ländchen wohnt, ver⸗ bietet man, an dieſer Beerdigung teilzunehmen. Parallel dazu läuft ein Fall, wo in einer Ortſchaft des Braunauer Ländchens am gleichen Tage zwei Kinder aus ein und derſelben Familie ſtarben. Während „die Frau drüben in der Tſchechei, nur 3000 Meter getrennt, trauernd an der Bahre ihrer geliebten Kinder ſteht, und in ihrer Not nicht aus und ein weiß und niemand da iſt, der ihr helfen kann, iſt es dem Manne nicht möglich, über die Grenze zu gehen, weil er als Geſtellungspflichtiger ſofort verhaftet und abgeſchoben werden würde. Man glaubt hier bei den Flüchtlingen nicht han eine anſtändige Behandlung der Sudeten⸗ deutſchen, ſo ſüß auch Stunde um Stunde die Lockungen des Prager deutſchen Senders aus Melnik erklingen, der immer wieder verſichert, daß die Deutſchen in ihre Ortſchaften und an ihre Arbeitsplätze, auf ihre Felder und in ihre Familien zurückkehren möchten, da man ihnen trotz aller Verirrungen reſtlos vergeben habe und Ruhe und Frieden in die Tſchechei ein⸗ gezogen ſeien. Wie ein Hohnruf»ertönten außen in der Nacht die Schüſſe, die den utſchen Frauen galten.— Erſchütternd ſind e Züge von Kindern, die zu Fuß und zu Wagen in die Grenzſtädte auf reichsdeut⸗ ſchem Gebiet einziehen. Wie viel Not und Elend iſt da zu lindern, wie unendlich tief mögen ſich dieſen unſchuldigen Kindern die häßlichen Szenen eingeprägt haben, denen die Familien durch den Terror ausgeſetzt waren. Es iſt der tſchechiſchen Soldateska gelungen, eine Saat von Haß auszuſtreuen, die eines Jages aufgehen muß und aufgehen wird. Aber in jedem Arbeiter iſt die Gewißheit vor⸗ handen, in jeder Frau und in iedem Kinde, das zu denken anfängt, daß die letzten Stunden des tſchechiſchen Staates gekommen ſind, daß dieſer Staat in den letzten Zügen und praktiſch eigentlich ſchon am Boden liegt. Gauteiter Oberregierungsrat frebs leiiet das füif⸗werk DNB Berten, 17. September. Der Leiter der Volksdeutſchen Mittelſtelle, „Obergruppenführer Lorenz, hat mit Zu⸗ immung des Reichsminiſters des Innern, Dr. Brick, die Leitung des geſamten Hilfswerkes für die ſudetendeutſchen Flüchtlinge dem Gan⸗ leiter Oberregierungsrat Hans Krebsübertragen, der bereits in Zuſam⸗ menarbeit mit dem Innenminiſterium, dem Reichsſchatzmeiſter und dem Hauptamtsleiter Hilgenfeldt alle Vorarbeiten für die Flücht⸗ lingsfürſorge eingeleitet hatte. Miedee drei sudetendeu ſche ſtandrechtlich erſchoſſen DNB Glatz, 18. Sept. In Glatz traſen heute wiederum fünf ſlowa⸗ kiſche Soldaten in voller Uniform mit Waffen ein, die zum Infanterieregiment 48 in Joſeph⸗ ſtadt gehören und in der Nühe von Nachod über die Grenze gekommen ſind. Sie berichteten, daß ſie dieſen Entſchluß faßten, weil ſie im Rund⸗ funk gehört hätten, daß bereits zahlreiche an⸗ dere ſlowakiſche Soldaten nach Deutſchland übergelaufen und dort ſehr aut aufgenommen worden ſeien. Sie erklärten, ſie dächten gar nicht daran, ihre Haut für die Tſchecho⸗Slowa⸗ kei zu Markte zu tragen. Sie berichteten ferner, daß am Freitagabend in der Kaſerne des Infanterieregiments 48 in Joſephſtadt drei Sudetendeutſche, die Geſtel⸗ lungsbefehl nach Joſephſtadt erhalten hatten und bei dem Verſuch, nach Deutſchland zu ent⸗ kommen, gefaßt worden waren, ſtandrechtlich erſchoſſen worden ſeien. Die Leichen ſeien noch nachts beigeſetzt worden. Das Infanterieregiment 48 beſtehe zu einem weſentlichen Teil aus Sudetendeutſchen und Slowaken, unter denen die Stimmung denkbar ſchlecht ſei. Schon mehr als 30 Prozent aller Soldaten ſeien bisher entwaffnet und in den Kaſernenſtuben eingeſperrt worden, weil mon ihnen nicht traue. Die Partei hilſt! Flũck flingsbeireuung hat in DNB Berlin, 18. Sept. Die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz meldet: Die NSDaAP hat in den letzten Tagen um⸗ faſſende Vorkehrungen zur Betreuung der vor dem tſchechiſchen Terror geflüchteten Volksge⸗ noſſen getroffen. In den Gauen Schleſien, Sach⸗ ſen, Bayeriſche Oſtmark, Oberdonau, Nieder⸗ donau und Wien ſind von der NSV Hun⸗ derte von Flüchtlingsſammella⸗ gern errichtet worden. Bereits in der Nacht vom Freitag auf Samstag ſind von der Partei insgeſamt über 13 000 Flüchtlinge be⸗ treut worden.(Der übrige Teil der Flüchtlinge hat ſich mit Hilfe von Verwandten und Bekann⸗ ten ſelbſt verſorgt.) Allein im Gau Sachſen waren z. B. am Samstagmorgen bereits 53 Flüchtlings⸗ hlager voll belegt. Die Zahl der proviſoriſchen Flüchtlingslager wächſt dabei von Stunde zu Stunde. Im Laufe des Samstag ſind in den Gauen im Inneren des Reiches, z. B. in Thü⸗ ringen und Halle⸗Merſeburg, zuſätzliche Lager zur Entlaſtung der an der Grenze lie⸗ genden Unterbringungsſtätten eingerichtet wor⸗ großem Umfang eingesefzt den. Für die Lager ſind von der NSV ſofort Feldküchen, Lebensmittel, Betten, Kleider und Wäſche bereitgeſtellt worden. Bei der Betreuung der Lager hilft die ganze Partei mit ihren Glie⸗ derungen, insbeſondere die NS⸗Frauenſchaft, in aufopfernder Weiſe, um den Flüchtlingen den Aufenthalt nach den ſchweren Erlebniſſen mög⸗ lichſt zu erleichtern. Reichsärzteführer Hauptdienſtleiter Dr. Wag⸗ ner hat die zuſtändigen Gauämter für Volksgeſundheit angewieſen, die ſofortige ärztliche Betreuung der Lager vorzunehmen. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, der den geſamten Einſatz der NSV leitet, hat dafür Sorge getragen, daß die Frauen und Kinder umgehend in NSV⸗Mütterheimen untergebracht werden. Der Leiter des Haupt⸗ amtes für Beamte der NSDalP, Reichsbeam⸗ tenführer Neef, hat der NSV ein großes Beamtenerholungsheim zur Belegung mit Flüchtlingen zur Verfügung geſtellt. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt und Reichsfrauen⸗ führerin Scholtz⸗Klink werden am Sonn⸗ tag zahlreiche Lagerbeſichtigungen und weitere Diſpoſitionen für die Betreuung der Flüchtlinge durch die Partei treffen. fetilleriefeuer auf Eger Unglaubliches Treiben der ischechischen Soldateska DNB Eger, 17. September. Immer unglaublicher werden, wie der Son⸗ derberichterſtatter des„Völk. Beobachters“ mel⸗ det, die Uebergriffe, die ſich die Soldateska der Tſchechen im geplagten Sudetendeutſchland er⸗ laubt. Kaum iſt die erſte grauſame Welle un⸗ ſinnigen Vernichtungswahnes beſonders über das Egerland niedergebrochen, da ereignen ſich Dinge, die nur im Wüten der roten Brigaden in Spanien eine Paral⸗ kle finden. Das Tollſte in dieſen ſchreckerfüllten Tagen haben ſich die Tſchechen am Samstagvormittag geleiſtet. Nicht genug, daß die Bevölkerung Egers durch Panzerwagen und Maſchinen⸗ gewehrfeuer eingeſchüchtert und terroriſiert wurde. Nein, nun haben die entmenſchten Hor⸗ den gar die Läufe ihrer Kanonen auf die alte deutſche Stadt gerichtet. Als in den Morgen⸗ ſtunden Detonationen laut wurden, war man zuerſt verſucht anzunehmen, daß das tſchechiſche Militär Sprengungen vorgenommen habe. Die Wirklichkeit aber iſt ſo grauſam, daß man es nicht für möglich halten kann, daß eine Prager Regierung einmal von ihrem Lande als von einem„Hort der Ziviliſation“ ſprach. Es hat ſich herausgeſtellt, daß eine der zahl⸗ reichen in der Nähe der Stadt in Stellung ge⸗ gangenen Batterien aus zwei Geſchützen je einen Schuß abgegeben hat. Die eine Granate riß in nächſter Nähe des Elektri⸗ zitätswerkes bei ihrer Exploſion einen rieſigen Erdtrichter auf. Dieſe Schüſſe auf die Stadt Eger haben, wie von glaubhafter Seite ver⸗ ſichert wurde, einen beſonderen Grund. Die tſchechiſche Artillerie erhielt den Auftrag, ſich auf gewiſſe zivile Ziele jetzt ſchon einzuſchießen! Aus dieſem Auftrage geht hervor, daß die Tſchechen die Abſicht haben, nötigenfalls wehrloſe deutſche Städte in Trüm⸗ mer ſchießen zu laſſen. Das verantwortungsloſe Wüten der tſchechi⸗ ſchen Soldaten hält weiterhin an. Am Sams⸗ tagfrüh wurde das Haus des Amtswalters der Sudetendeutſchen Partei Hans John umſtellt, die Türen von den Soldaten geſprengt und John nach einem vergeblichen Fluchtverſuch ver⸗ haftet. Es gelang dem Sudetendeutſchen jedoch, ſich noch einmal loszureißen und auf den reichs⸗ deutſchen Teil des Bahnhofs Eger aufeinen bereits fahrenden Zug der Reichs⸗ bahn zu ſpringen und ſich ſo auf das reichsdeutſche Gebiet zuretten. Juden ſteigern die Preiſe Demonstrafonen vor judenläden in Prag DNB Prag, 18. Sept. In Prag kam es am Samstag in verſchie⸗ denen Straßen zu Zuſammenrottungen von hunderten von Menſchen vor jüdiſchen Geſchäften und jüdiſchen Lebensmittelgroßhandlungen. Die Maſſen warfen die Scheiben ein und drohten in die Häuſer einzudringen. Nur der Einſatz des Ueberfallkommandos konnte verhindern, daß die Gebäude demoliert wurden. Unter den Demon⸗ ſtranten befanden ſich auch zahlreiche Klein⸗ händler. Der Grund für die Demonſtrationen iſt darin zu ſuchen, daß trotz aller amtlichen Zuſicherun⸗ gen die Lebensmittelpreiſe weiter geſtiegen ſind. Zwar werden in den Lebensmittelgeſchäften durch Polizeiſtreifen Preiskontrollen vorgenom⸗ men, die ſich jedoch als völlig wirkungslos er⸗ wieſen haben, weil der jüdiſche Zwiſchenhandel die Produkte derart verteuert hat, daß die Klein⸗ händler gar nicht in der Lage ſind, Lebensmittel zu den vorgeſchriebenen Preiſen abzugeben. In einer Reihe von Geſchäften ſind die Le⸗ bensmittel rationiert worden. Es werden nur kleine Mengen an jeden Käufer abgegeben. Die Bevölkerung hilt ſich dadurch, daß ſich mehrere Angehörige der gleichen Familie vor den Ge⸗ ſchäften anſtellen, um ſich ſo wenigſtens die not⸗ wendigſten Lebensmittel zu ſichern. Am knapp⸗ ſten ſind Mehl, Zucker, Hülſenfrüchte, Trauben, Nudeln und dergleichen. „ſieine Daffentransporie duech Rumünien“ Eine amtliche Mitteilung aus Burareſt DNBBukareſt, 17. Sept. Am Samstagabend wurde von amtlicher ru⸗ mäniſcher Seite folgende Mitteilung verbreitet: „Die in gewiſſen Preſſekreiſen umlaufenden Gerüchte, die den Durchgang von Munitions⸗ und Waffenzügen über rumäniſches Gebiet be⸗ treffen, werden von zuſtändiger Stelle auf das entſchiedenſte für falſch erklürt.“ Die Tſchecho-Slowakei ſchließt ihre örenzen prag, 18. Sept.(5B-Funk.) Obwohl die von paris gemeldete allge⸗ meine Mobiliſierung der Tſchecho⸗Slowa⸗ kei dementiert wurde, iſt doch die Tatſache feſtzuſtellen, daß ſeit heute früh nach Mit⸗ ternacht die Ausreiſe aus der Iſchecho⸗ Slowakei für alle Männer bis zum Alter von 50 Jahren geſperrt iſt, ohne daß dieſe Derfügung verlautbart worden wäre. Aus den Zügen wurden ſämtliche Reiſende im Alter unter 50 Jahren entfernt bzw. bei Ueberprüfung an der Grenze angehalten. Daladier und Bonnet in London DNB Paris, 17. September. Miniſterpräſident Daladier und Außenmini⸗ ſter Bonnet ſind am Sonntagfrüh mit einem Militärflugzeug nach London geflogen, wo ſie mit den britiſchen Miniſtern Beratungen pflegen werden. Die Einladung, zu einer Unterredung mit den engliſchen Staatsmännern nach London zu kommen, wurde Miniſterpräſident Daladier und Außenminiſter Bonnet auf telefoniſchem Wege durch den engliſchen Botſchafter übermittelt, als Daladier und Bonnet gerade auf dem zu Ehren des bulgariſchen Königspaares in der Sommer⸗ reſidenz des franzöſiſchen Staatspräſidenten in Rambouillet veranſtalteten Eſſen ſich befanden. Obgleich man es in Kreiſen des Quai 'Orſay nicht für ausgeſchloſſen hält, daß die franzöſiſchen Miniſter bereits am Sonntag nach Paris zurückkehren, rechnet man im Augenblick noch damit, daß ſie erſt im Laufe des Montag⸗ vormittag zurück ſein werden. x Miniſterpräſident Daladier und Außenmini⸗ ſter Bonnet trafen programmäßig um.20 Uhr auf dem Flugplatz Croydon bei London ein. Sie begaben ſich anſchließend nach Downing Street Nr. 10, wo um 11 Uhr die Beſprechun⸗ gen mit Chamberlain und Lord Halifax über die tſchechiſche Frage beginnen ſollen. „öraf jeppelin“ glücklich gelandet DNB Friedrichshafen, 18. September. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt Sonntag⸗ vormittag um 10.17 Uhr auf dem Flugplatz Löwental glatt gelandet. Eine große Zuſchauermenge hatte ſich ſchon in den frühen Morgenſtunden eingefunden. Die Marine⸗HJ der Reichs⸗Seeſportſchule Manzell, NSKc und motoriſierte Polizei verſahen den Abſperr⸗ und Straßendienſt, der ſich bei der be⸗ geiſterten Zuſchauermenge ſchwierig geſtaltete. Die zweite große 26ſtündige Fahrt des Luft⸗ ſchiffes über die deutſchen Gaue iſt wiederum in allen Teilen gut gelungen. In Kürze Der Oberbefehlshaber des Heeres, General⸗ oberſt von Brauchitſch, hat ſich nach Oſtpreußen begeben, um im Anſchluß an einen Jagdauf⸗ enthalt in der Johannisburger Heide an den Truppenübungen des I. AK. teilzunehmen. 3 Im Flüchtlingslager in Hof berichtet eine Arbeiterfrau aus der Gegend von Liebenſtein, daß ſie mit ihren zwei Kindern völlig legal die Grenze bei der Zollſtelle überſchreiten wollie. Ihr Junge wurde von den Tſchechen zurück⸗ behalten und ihr Mädel wurde mißhandelt. * Am Samstag beſetzte die tſchechiſche Staats⸗ polizei das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei in Prag. In ſämtlichen vier Stockwerken des Gebäudes wurde das unterſte nach oben gekehrt, die Türen, Tiſche und Schränke mit Gewalt erbrochen und die Räume und Einrich⸗ tungen verwüſtet. Ein Mitgiled der Sdp, das namentlich noch nicht feſtſteht, wurde in den Räumen angetroffen und feſtgenommen. Sein Schickſal iſt unbekannt. * Wie die„Deutſche Verkehrsnachrichten“ mel⸗ den, haben die im Elbekartell zuſammengeſchloſ⸗ ſenen Reedereien angeſichts der gegenwärtigen politiſchen Lage mit Wirkung vom Samstag den regelmäßigen Schiffahrtsbetrieb im Ver⸗ kehr von und nach der Tſchecho⸗Slowakei ein⸗ geſtellt. Der Verkehr innerhalb der deutſchen Reichsgrenzen wird uneingeſchränkt aufrecht⸗ erhalten. „Bakenbreuzbanner“ Unterhaltung und wiſſen Montag, 19. September 1938 Das war vor einigen hundert Jahren; da hatte einer derer van Harteggen eine wohl⸗ habende Bauerntochter zur Frau genommen. Es iſt aber anfangs keine Liebe dabei geweſen: drum war auch ein Unſegen über den beiden. Doch ich will berichten, wie ich es alten Papie⸗ ren entnoenmen habe: Gut einige Bogenſchüſſe vor der Burg hatte ein Bauer einen artigen Freihof beſeſſen. Der hatte ihn ernährt, daß er ſein Auskommen dar⸗ auf fand, nicht zu viel, nicht zu wenig. Ein Kranz von hohen, buſchigen Eichen hatte den Hof ſchützend umſtanden, daß man wohl meinen konnte, er ſtehe in einem kleinen Wäldchen. Der Hof aber hat den jungen Harteggen in der Seele gebrannt, ſo oft er ins Tal geſehen; denn er lag mitten zwiſchen ſeinen Feldern und mahm ihm die Ausſicht auf die Aecker und Wie⸗ ſen, die weiter talwärts lagen. Mit Bitten und Drohen iſt der Harteggen an den Bauer gegan⸗ gen, daß er ihm den Hof verkaufe. Aber der Alte hat nicht gewollt, die Scholle ſei ihm lieb, darauf wolle er ſterben. So hat er denn gewartet, bis einige Jahre darauf der Alte mit dem Tode abgegangen iſt und die einzige Tochter das Erbe angetreten, vermeinend, bei ihr werde er ein leichtes Spiel haben. Aber gefehlt! Die hatte den ſtarken und ſtolzen Sinn des Vaters geerbt und ſagte, die Meinung des Vaters ſei auch ihr heilig, und ſie weiche nimmer von ihr ab. Da hat der Hart⸗ eggen einen Fluch getan und iſt grollend da⸗ vongeritten. Aber der Wille, den Hof zu beſitzen, iſt ihm nicht abgeſtorben, ſondern hat wie ein freſſend Feuer in ihen getobt und die wunderlichſten Pläne in ihm reifen laſſen. Danach iſt er häu⸗ figer zu dem Mädchen geritten und hat gar lieb und freundlich getan und hat auch nicht mehr von dem Hofe geredet. Und da er glaubte, ihr Herz gewonnen zu haben, hat er ihr den Braut⸗ werber ins Haus geſchickt und ihr die Hochzeit angetragen. Das Mäsdchen hat nicht„nein“ ge⸗ ſagt; wenngleich ihr Herz nicht in Jubelfeier ſtand, ſo hatte ſie doch eine Ueine Zuneigung zu dem Junker gefaßt und vermeinte, das Wei⸗ tere müſſe die Ehe bringen. Da er dann wieder heimkam, führte er ſie ans Fenſter und wies ſtumm ins Tal. Nun gierg der Blick ungehemmt über die Aecker und Felder bis auf die Wieſen im Talgrund. Da legte ſich kein Hof und keine Eichenkrone mehr dazwiſchen. Der Junker hatte in den Tagen der Reiſe das eingebrachte Hochzeitsgut umlegen laſſen. Schon ging der Pflug über die Stätte, da vordem die Eichen geſtanden und das Herd⸗ feuer abgebrannt hatte. Die Frau tat einen leichten Schrei; aber ſie ſagte kein Wort. Jetzt wußte ſie, weshalb der Junker ſie geheiratet hatte. Sie hielt ihren Schmerz mit beiden Fäu⸗ ſten, daß ſie ihre Scham nicht weiſe. Der Hart⸗ eggen ſah ſie an, und da er die Stille gewahrte, aber wohl wußte, was ſie barg, kam ihm ein Erſtaunen an, und da verging ihm der Spott. Und ſeiner Freude ward auch ein Teil ge⸗ nommen. Darüber ging das Frühjahr hin, und der Sommer kam ins Land. Es war ein trocken Fahr, daß auch der tiefe Burgbrunnen nur mehr wenig Waſſer führte. Da wird der Junker in einer Nacht von einem 4 Schreien wach; und da poltert es auch ſchon an die Tür, und wie er die Augen aufmacht und aufſpringt, ſieht er einen roten Schein, der in das Gemach fällt. Das Wirtſchaftshaus ſtand in Flammen; und da liefen auch bereits die Eimer hin und her, aber da war kein Waſſer, das da hätte löſchen können. Und ſchon ſprang der rote Hahn auch auf die leichteren Neben⸗ gebäude, und wenn der Harteggen ſich nicht ent⸗ ſchloſſen hätte, ſie niederzureißen und mit dem wenigen Waſſer das Dach des Herrenhauſes kalt zu machen, da wäre vielleicht die ganze Burg niedergebraant. Des anderen Tags ſteht die junge Frau am Fenſter und ſieht über die leere Brandſtätte hinweg die andere Seite des Burgberges hinab. „Sieh“, ſagt ſie leichthin zu ihrem Mann, der hinzugekommen,„nun haſt du auch von hier Gleiches mit Gleichem vergolten Erzählung von Wilhelm Lennemann aus einen freien Blick ins Tal, wenn dir ſo viel daran liegt!“ Das wverſteht der Harteggen ſofort. Einen Fluch tut er.„Die Burg wider den Hof“ ſagt ſie,„ſo ſind wir quitt.“ Und ſieht ihn furchtlos an und hält ſeinen Blick aus. „Donnerwetter!“ ſagt der Harteggen. Und ſagt es in einem Erſtaunen und einer Bewun⸗ derung.„Biſt doch ein ganzes Weibsbild!“ Darüber lachte ſie hell auf. So iſt dem Harteggen aus dem Zorn allge⸗ mach eine Achtung vor ſeinem Weibe erſtanden. Ihr ſtarker Sinn hat das Böſe, das zwiſchen ihnen geſtanden, in ein Gutes gewandelt. Und ſie haben dann verträglich nebeneinander ge⸗ lebt, und ward teine große Liebe daraus, ſo ge⸗ nügte ſie doch, ihre Herzen beieinander zu hal⸗ ten bis an den Tod. Der Mann in der Gletscherspalte Es ist Luis Trenker in dem neuen Film„Liebesbriefe aus dem Engadin“. MBONIKA-OAnqela Eine Moffter roubf ihr Kiünd ⸗ Von————— Uhde 5. Fortſetzung Aus den Büſchen zog Veronika das Fahr⸗ rad, ſetzte Angela auf die Trage, gab ihr ihre Schuhe und Strümpfe zu halten, ſtieg auf und trat mit nackten Füßen die Pedale. Der triefende Rock klatſchte um die Knie, die Augen tränten, der Atem ging kurz. Sie trat und trat, links hinunter, rechts hinunter, immer ſchnel⸗ ler entrollten ſich die Kreiſe der Räder auf dem Feldwege, danm auf der Landſtraße, und nicht einmal vor der Anhöhe hielt Veronila. Sie erfuhr ſie in einem Anſturme. Dahinter aber in dem Wäldchen ſtieg ſie ab, hob ihr Gelakind von der Trage und gab ſich dem Glücke hin. Biſt du es wirklich, hab ich dich, mein Schatzele? Oh, jetzt iſt's gut. Sie er⸗ ſchütterte ſich immer wieder von neuem, be⸗ deckte mit Küſſen, was ihre Lippen trafen, und küßte die eigenen Tränen von Angelas Wan⸗ gen, Stirn und Brauen. Was tat es jetzt, daß die Haarſchwänzchem mit Schuhriemen ver⸗ knotet waren und der verkümmerte Leib Schorf zeigte? Sie würde ihr Kind füttern, baden, pflegen, Tag und Nacht umhegen, bald würden die Wangen rot und rund ſein und bie Haut über Polſtern glänzen.“ Veronika hatte Angela in den mitgebrachten Anzug vom kleinen Peter gekleidet. Denn noch weit war es bis zu dem heimatlichen Dorfe, und durch etliche Ortſchaften mußte ſie noch fahren, und vielleicht käme ihnen ein Land⸗ Aäger entgegen, der ſchon benachrichtigt worden war. Dann würde ſie unbeſchadet ſeinem Blicke entkommen, weil er ja nach einer Frau fahn⸗ den ſollte, die ein Mädchen entführt hatte. Wenn ſie dennoch gefaßt würde, auf den würde ſie ſich ſtürzen, der es ihr entreißen wollte, und wäre es auch ein Mann mit eiſer⸗ nem Griff, ſie würde Kräfte haben wie eine Löwiar. Die Sonne war ſchon unter dem Hori⸗ zente, und der Himmel ſchlua ſchon die Augen der Nacht auf. Stern erwachte bei Stern und wußte, daß der Sonnenhimmel gelacht hatte. Unter ihrem funkelnden Freudenſcheine fuh⸗ ren Mutter und Kind der Heimat zu. Nein, Gela, nimmer gehſt du fort, immer bleibſt bei deiner Mutter, und wenn ſie dich holen wol⸗ len, verkriechen wir uns im Keller. Eine Stube bauen wir uns dann, noch unter dem Keller, wohin kein Menſch kommen kann. Guck, dort blinkt ſchon ein Licht. Gleich, gleich ſind wir daheim, mein Gelakiad. Joſefa Ruda, die Alte, war von Sinnen, als ſie nach langem Rufen und Suchen die Spur im Roggenfelde entdeckte. Sie lief den niedergetretenen Halmen nach und lugte und horchte, als müßte ſich die Diebin jeden Augen⸗ blick in ihrem Verſtecke verraten. Denn das ſagte ihr eine untrügliche Stimme, daß Vero⸗ nika ihr Kind geholt hatte. Im Kornfelde war ſie nicht mehr, das mußte ſie ſich von der hin⸗ ausführenden Spur bezeugen laſſen. Hinauf hinunter rannte ſie aen Bache, rief und fluchte, ließ Kühe und Wagen ſtehen und lief, als ſie Foto: Trenker-Terra n ſo jämmerlich betrogen ſah, in lodernder Wut zum Bahnhof. Denn um dieſe Stunde fuhr ein Zug. Aber ſie hatte ſich vergeblich ſo beeilt. Jedem, der ihr über den Weg kam, llagte ſie ihr Mißgeſchick, rief Himmel und Hölle an, daß es ſo ein Weibſtück nur einmal auf der Erde gebe, verläſterte geheiligte Namen, weil ſie ſo etwas nicht verhindert hatten, und merkte gar nicht, daß ſie eine Freude zurück⸗ ließ, die ſich an ihrem Schaden weidete. Ueber ihrem ſinnloſen Zorn hatte ſie die Kühe ver⸗ geſſen. Als ſie ihr plötzlich zu Sinnen kamen, rannte ſie, als ob ihr ein Bienenſchwarm folgte, zum Felde zurück. Denn das fehlte noch, daß ſich die Tiere am Klee überfraßen. Sie kamn zu ſpät. Kaum, daß es ihr noch ge⸗ lang, die Kühe auf die Beine zu bringen. Sie ließ ihre entmenſchte Wut an der Kreatur aus, ſchlug immer von neuem auf die Tiere ein unid trieb ſie in den Stall, ohne den Wagen vom Felde mitgebracht zu haben. Am ſpäten Abend wurde noch der Tierarzt gerufen. Was ſollte ſie ihrem Sohne ſagen, der morgen wie⸗ der vom Bau kommen würde? Indeſſen war im Hauſe Blachetta hochſchla⸗ gende Freude. Veronika und Angela waren mit Jubel empfangen worden. Noch an die⸗ ſem Abend ſprang die frohe Kunde von Haus zu Haus, und mancher ging noch auf einen Nachtſchoppen in die kleine Wirtſchaft, ſeinen Glückwunſch auszuſprechen und zu erfahren, wie denn der jungen Mutter die heldenhafte Tat geglückt war. Es gab keinen im Dorfe, der dieſe Erzählung nicht mit tiefer Freude ange⸗ hört und ſich nicht wie in einem erfriſchenden Quell gebadet hätte, wenn er ſie mit eigenen Worten weiterberichtete. Eine uralte Mythe war aufgelebt und unter ihnen Wirklichkeit ge⸗ worden und hatte eine Heldin erwählt, die je⸗ dem bekannt war, die man als Kind ſchon aufeſſen!“ Magdeburg und die Ostpolitik des deutschen Kaisers Im vergangenen Jahre beging Magdeburg in aller Stille die tauſendſte Wiederkehr des Tages der Stiftung des Moritzkloſters durch Otto 1. Prof. Albert Brackmann unterſucht in ſeiner Schrift„Magdeburg als Hauptſtadt des deut⸗ ſchen Oſtens im frühen Mittelalter“(H. Schmidt und C. Günther, Pantheonverlag für Kunſt⸗ wiſſenſchaft Leipzig— Format 17“&24 Zenti⸗ meter, 88 Seiten, in Leinen, 16 Bildtafeln und ein Plan,.— RM.), von der Gründung dieſes Kloſters und der ſymboliſchen Bedeutung ſeines Patrons ausgehend, die Vielfalt geſchichtlicher Zuſammenhänge, die ſich aus dieſer nur aus politiſchen Abſichten verſtändlichen Stiftung ent⸗ wickeln. Dieſes Kloſter bildete nach den Plänen Ottos J. den Angelpunkt der nach Oſten gerich⸗ teten Reichspolitik, die das Fundament eines künftigen— unſeres heutigen Staates, legte. Die Verlagerung des politiſchen Schwergewichts nach Süden geſtaltete freilich das Schickſal des Moritzkloſters und Erzſtiftes anders, als Otto der Große es gedacht hatte, trotzdem aber ſtrahlte von hier aus eine überaus nachhaltige Wirkung auf den deutſchen Oſten aus. Die Ausbreitung des Magdeburger Rechtes trug hierzu entſchei⸗ dend bei. Die wechſelvollen Kämpfe um den Oſten im 10., 11. und 12. Jahrhundert formten das Schickſal der Stadt, ſie beſtimmten Glanz⸗ und Notzeiten, je nachdem die Deutſchen oder die Slawen die Gewalt behielten. Enge Be⸗ ziehungen beſtanden zu anderen Klöſtern und zu den Bistümern nicht nur zwiſchen Elbe und Oder, ſondern auch jenſeits der Oder, in Pom⸗ mern und Polen. Bis zur Gründung des Erz⸗ bistums Bremen⸗Hamburg unterſtand Magde⸗ burg kirchlich der ganze Norden, ſpäter unter⸗ ſtanden ihm die Bistümer in Polen und Pommern. Wohl zum erſten Male ſtellt Prof. Brackmann mit dem ganzen Gewicht der Geſchichtswiſſen⸗ ſchaft dar, welche Bedeutung dieſer ſtrategiſch ſowie wirtſchafts⸗ und verkehrspolitiſch günſtig gelegene Ort für die Kaiſer des frühen Mittel⸗ alters und damit für die geſamte Entwicklung Mitteleuropas überhaupt hatte. Ein umfang⸗ reicher wiſſenſchaftlicher Apparat am Schluſſe des Buches ſowie eine Karte über die Verhält⸗ niſſe des öſtlichen Mitteldeutſchlands zu Ende des 12. Jahrhunderts erleichtern die eigene Wei⸗ terarbeit und das Verſtändnis. Dr. Car1 J. Brinkmann. ** Tarlton Rayment:„Das Tal des Him⸗ mels“. Aus dem Engliſchen übertragen von C. F. W. Behl. Leinen.— RM. Erich-⸗Sicker⸗ Verlag, Berlin⸗Schildow. Auſtralien iſt das Land ohne Menſchen. Auſtralien iſt aber auch ein an Bodenſchätzen unermeßlich reiches Land. Der auſtraliſche Autor formt aus den beiden Vorwürfen„Men⸗ ſchen in Auſtralien“ und„Land Auſtralien“ einen intereſſanten Roman. Klar und ein⸗ deutig zieht durch ihn, wie ein roter Faden, die Forderung nach Menſchlichkeit. Die Erfül⸗ lung dieſer Forderung verſpricht gleichzeitig Erfolge in dieſem ſeltſamen Land. Kultur⸗ hiſtoriſch ſind beſonders die Abſchnitte, die über Sitten und Gebräuche der heute faſt ausgerot⸗ teten Ureinwohner berichten. Man verſteht, warum der Verfaſſer mit dieſem Buch den eng⸗ liſchen Länderpreis im Internationalen Ro⸗ manwettbewerb errungen hat: Das Buch iſt mehr als eine gute Unterhaltung. Es iſt kultur⸗ hiſtoriſch wie völkerkundlich gleich wertvoll. Wilhelm Ratzel. »hatte herumſpringen ſehen. Alſo gab es noch Taten und würde es immer noch geben, die das papierene Geſetz zerreißen und den Men⸗ ſchen davon überzeugen konnten, daß das tieſe Gefühl am Grunde eine ſtärkere Macht war als alle Uebereinkünfte der Vernunft. Immer wieder dann, wean man unter der erdrücken⸗ den Laſt des Alltags nicht mehr an die Unbe⸗ ſiegbarkeit des Lebendigen glauben konnte und im dürren Sande der Gewohnheit verdurſten ſollte, geſchah doch noch etwas, das die Ur⸗ ſtröme aufbrechen ließ und den Menſchen zu neuem Glauben ſtärkte. Angela kam erſt ſpät ins Bett. Vorher hatte ſie die vollen Schüſſeln und Teller ange⸗ ſtaunt und mit heißem Bedürfnis und in Be⸗ geiſterung herausgeſtoßen:„Ach, Oma, ich hab' ſolchen Hunger, ich könnt' eure ganzen Würſte Und die Großautter Hatte erſchüt⸗ tert geantwortet:„Dann iß nur.“ Die unter⸗ brochene Geburtstagsfeier des kleinen Peter, von der ſich Veronila fortgeſtohlen hatte, wurde fortgeſetzt. Die Lehrersleute waren auch noch gekommen uaid vergaßen wie die anderen Mü⸗ digkeit und Pflichten des nächſten Tages. Dieſe Stunde, herausgehoben aus dem Gange der Zeit, belohnte die Hingabe daran mit vielfäl⸗ tiger Kraft. Veronika ſaß zuletzt in der Sofaecke, ermattet und beglückt wie eine Wöchnerin, die über Tod und Leben hinaus beſchenkt worden war, und konnte noch nicht begreifen, daß ſie auf der Erde war. Ihr Gela⸗Kind lebte, ſie lebte, beiſammen waren ſie im heimatlichen Schutze und würden ſich miteinander freuen dürfen. Keiner war da, der ihrem Töchterchen verbieten würde, Mutter, das ſchönſte Wort zu ſagen; und ließ es ſich faſſen, daß es ihr überhaupt vergönnt war, Mutter zu ſein? (Fortſetzung folgt.) — — „Hake lunoc Der B ſchon ſeit er uns die Druch nen, leich Noch ehe mögen m welcher 2 der blau ſchlägt ei mals, al ſtand er kramte m ſich, uns Das and gekommer als er un und dann ſeiner Fe Manchma weil er auszuteil⸗ den Weg auf die S Biegt er ſchon fre neinen Und ei Straße wi noch einig Uniform ein paar uns nicht Ein frem Straße er ro, oh. vergehen, der„Neue er iſt hö miſſen w freundliche „alten“ B den„Neu legen zu einen and Dann e Straße un wieder un Freundlich die lachend ich! 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Noch ehe er uns die Poſt überreicht hat, ver⸗ mögen wir ſchon aus ſeinem Geſicht zu leſen, welcher Art die Nachricht ſein mag, denn unter bder blauen ſachlichen Uniform des Beamten ſchlägt ein warmes, mitfühlendes Herz. Da⸗ mals, als der ſchwarzumrandete Brief kam, ſtand er mit ſorgenvoller Miene vor der Tür, kramte umſtändlich in ſeiner Taſche und ſcheute ſich, uns die traurige Nachricht zu übergeben. Das andere Mal— unſer Jüngſter war an⸗ gekommen— ſtrahlte er übers ganze Geſicht, als er uns die vielen Glückwunſchkarten brachte, und dann erzählte er uns auch ein wenig von ſeiner Familie, ſeinen Freuden und Sorgen. Manchmal des Morgens, wenn er ſich verſpätet, weil er vielleicht beſonders viel Poſtſachen auszuteilen hat oder Regen und Schnee ihm den Weg erſchweren, gehen wir ſchon hinunter auf die Straße und warten auf ſein Kommen. Biegt er dann um die Ecke, ſo winkt er uns ſchon freundlich bejahend oder ver⸗ neinenbd zu. Und eines Morgens ſpähen wir auf der Straße wieder nach ihm aus— mit uns warten noch einige Nachbarn— wir ſehen ſeine blaue Uniform an der Ecke aufleuchten, gehen ihm ein paar Schritte entgegen, doch— er winkt uns nicht zu, nein, es iſt gar nicht——— Ein fremder junger Briefträger kommt die Straße entlang. Betreten ſchauen wir uns 5 enſeitig an, machen uns auf den Weg ins „ ohne nach der Poſt zu fragen. Tage vergehen, eine Woche— noch immer kommt der„Neue“. Wir haben uns an ihn gewöhnt, er iſt höflich und freundlich, und doch ver⸗ miſſen wir die alt⸗vertraute Geſtalt, das freundliche anteilnehmende Lächeln unſeres „alten“ Briefträgers. Aber wir ſcheuen uns, den„Neuen“ nach dem Verbleib ſeines Kol⸗ legen zu fragen. Iſt er krank? Wurde er in einen anderen Bezirk verſetzt? Dann eines Morgens, als wir auf der Straße ungeduldig warten, kommt er plötzlich wieder um die Ecke, unſer„alter“ Briefträger. Freundliches Winken, Begrüßen, Fragen und die lachende Antwort:„In Nürnberg war ich! Herrlich war'!“ Kleine Wochenend⸗Ereigniſſe Schwere Verkehrsunfälle. Am Samstag er⸗ eigneten ſich in Mannheim nicht weniger als echs BVerkehrsunfälle, wobei zwei erſonen ſchwer und drei leicht verletzt wurden. ie Unfälle ſind auf Nichtbeachtung der Ver⸗ kehrsvorſchriften und auf Unachtſamkeit zurück⸗ zuführen. Diebſtähle. Am 17. September wurden ins⸗ eſamt fünf Fahrräder, ein Motorrad und ein Kleinkraftrad entwendet. Außerdem wurde in Mannheim⸗Käfertal eine verſchloſſene Bauhütte aufgebrochen und daraus ein Sack Portland⸗ zement entwendet. Schwere Raufereien. In 755 Fällen mußte die Polizei wegen Körperverletzung einſchreiten. Eine Perſon mußte ins Krankenhaus verbracht werden. Lebensgefahr beſteht nicht. Beide Täter konnten feſtgenommen werden. Grober Unfug. Die Polizei mußte am Sams⸗ tag neun Perſonen wegen groben Unfugs vor⸗ läufig feſtnehmen. Die meiſten Ruheſtörungen waren auf Trunkenheit zurückzuführen. Eine Perſon mußte ins Gefängnis eingeliefert werden. Am Feuermelder des Hauptzollamtes wurde von einem unbekannten Täter die Glas⸗ ſcheibe eingeſchlagen. Gefunden. Vor dem Hauſe Riedfeldſtraße 70 wurde ein defunden. Marke„Viktoria Nummer 611 7 gefunden. Der Bahnverkehr am Wochenende Der Bahnverkehr am Wochenende war für die Jahreszeit noch rechtlebhaft. Während am Samstag der Fern⸗ und Nahverkehr ſowie der Stadtbefuchsverkehr ſehr rege war, ging am Sonntag der Fernverkehr nicht über den Durchſchnitt hinaus. Dagegen war der Stadt⸗ beſuchsverkehr außerordentlich ſtark. Den Mannheimer Hauptbahnhof verließ am Sonn⸗ tagmorgen kurz nach 8 Uhr ein Kd F⸗Son⸗ derzug nach Schiltach mit 300 Teilneh⸗ mern, während 200 Gefolgſchaftsmitglieder des Kohlenkontors mit einem Sonderzug nach Kob⸗ lenz fuhren. Im Durchlauf berührte den Mannheimer Hauptbahnhof ein Geſellſchafts⸗ ſonderzug von Mailand nach Köln. Nationaltheater. Heute, Montag, im Natio⸗ naltheater„Mein Sohn, der Herr Mi⸗ ni ſt er“, Luſtſpiel von A. Birabeau. Regie: Rudolf Hammacher. Beginn 20 Uhr. In Eugen 'Alberts Oper„Tiefland“, die am Freitag, 23. September in neuer Inſzenierung im Natio⸗ naltheater gegeben wird, ſind beſchäftigt: Die Damen Huſzka, Landerich, Rößler, Schmidt und Zuner und die Herren Bartling, Hallſtroem, önker, Trieloff, Peter Schäfer. Die muſikali⸗ ſche Leitung hat Karl Klauß, die Spielleitung Wilhelm Trieloff. Für das Neue Theater im Roſengarten bereitet das Nationaltheater als erſte Premiere der Spielzeit 1938/9 das Luſt⸗ ſpiel„Bob macht ſich geſund“ von Arel Jvers vor, das am Sonntag, 2. Oktober, zum erſten Male in Mannheim gegeben wird. Spiel⸗ leitung: Hans Becker. Aocſi einmal vclöne 9 nätsommeꝛlage Das Weſter und deshalb auch die Stimmung waren am Wochenende ausgezeidinel Wie viele Sonntage wurden uns im Laufe dieſes Jahres eigentlich ſchon verregnet? Viele ſchöne bleiben nicht mehr übrig. Der September ſcheint jetzt wieder gut machen zu wollen, was der Auguſt verſäumt hat. Strahlender Sonnenſchein lag über dem Samstag, und auch der Sonntag brachte nach anfänglicher Bewölkung wieder lachenden Sonnenſchein. Da reckte ſich mancher auf der Bank in den ſtädti⸗ ſchen Anlagen und ging mit ſeiner Familie ſpazieren. Im übrigen aber fehlte es jedem nirgendwo an vergnüglicher Unterhaltung, ſo * daß es allgemein ein ſchönes Wochen⸗ ende wurde. Die wanderluſtige Jugend geriet dieſes Mal in ein Dilemma. Das ſchöne Wetter lockte zu einer Wanderung auf ſchönen Höhen⸗ wegen, im lieblichen Neckartal oder in der ſonnigen Pfalz. Am Samstagabend aber leuch⸗ teten verlockend am Adolf⸗Hitler⸗Ufer hinter der Hauptfeuerwache feſtliche Lichterketten auf. Im Lichtmeer der Scheinwerfer zeigten große Ar⸗ tiſten ihr Können, aus den Zelten tönte flotte Tanzmuſik und überall umher lockten vielfäl⸗ tige Herrlichkeiten. Da entſchied ſich mancher Der Sommer nimmt Abschied Schon fallen die ersten Blätter, aber die herrlichen Anlagen unseres Friedrichsplatzes be- halten zu jeder Jahreszeit ihr gepflegtes Aussehen. LilllitittIiIiiALtzIIiiIiAIVIzzstistztzzzzzizszzsizszezzzszzrzzaszasziszazzrzzikVizVrzzizrpzvizzulirikire AlllniIIIIiiiniIziiuinizinmizzziirzzzzzsiimzzzzzrstzzzursziszzizzimittzzaxsuimtIzizztirIEvIIIZzzzrizzzzzzszitzzzzziztzzkzszitIZizzttisIZxzizzIZxxszirIZxvsztIIxAsvmxxr EIIeeeeee fiausbeſitzer und berdunkelung Im herbſt und Winter iſt die Zeit der berdunkelungsübungen. Sie ſind ein wichtiger Beſtandteil der Tandesverteidigung geworden. Keiner kann ſich ihnen entziehen. Jeder muß ſich an Dorbereitung und Durch⸗ führung beteiligen. Die erforderlichen Maßnahmen dienen nicht nur dem Schutz der hausbewohner, ſondern ſie ſind auch geeignet, die Sorge des Hausbeſitzers vor den aus der Tuft drohenden Gefahren zu bannen. Die Hausbeſitzer müſſen vor allem für Gbblendung im Trep⸗ penhaus ſorgen. Gleiches gilt von allen gemeinſchaftlich benutzten Räu⸗ men wie Waſchküche, Dachbodenräume, Keller, Garagen, Gborte uſw. Wer nicht in dem ihm gehörigen hHauſe wohnt, ſollte dieſe dem allge⸗ „meinen Wohl dienende UGrbeit nicht ſeinem Dertreter überlaſſen, ſondern ſie ſelbſt im engſten Einvernehmen mit dem Cuftſchutzwart erledigen. Aufn.: Imhoff allllIllIIIIIIIIIIItAIittAititzIZIzIzIzIviziizziiziazisaiiieeeeen uun Verkürzung der Akademikerausbildung Lange Wartezeiten müſſen verſchwinden/ Bemerkenswerte Vorſchläge Die lange Wartezeit der akademiſchen Berufe, bevor Jungakademiker eine feſte wirtſchaftliche Baſis erreicht haben, iſt in der letzten Zeit ein immer brennenderes Problem gewor⸗ den. Im„Jungen Deutſchland“ nimmt jetzt der Sachbearbeiter im Reichsſtudentenwerk, Dr. Werner Lottmann, an dieſer Frage Stel⸗ lung. Nach einem eingehenden Ueberblick über den Ausbildungsgang der akademiſchen Beruf— kommt er zu dem Schluß, daß mit Ausnahme der Diplom⸗Ingenieure in der Wirtſchaft alle Akademiker über Lehr⸗ und Warte⸗ zeit 35 Jahre alt würden, ehe ſie eine wirtſchaftliche Exiſtenz hätten und damit in der Lage ſeien, eine Familie zu gründen. Der Re⸗ ferent ſtellt die Dringlichkeit dieſes Problems nicht nur aus den bekannten biologiſchen, ſon⸗ dern auch aus praktiſchen wirtſchaftlichen Grün⸗ den in den Vordergrund, da dieſe Verhältniſſe heute viele junge Menſchen von akademiſchen Berufen abhalten und als Folge bereits in manchen akademiſchen Berufen ein empfind⸗ licher Nachwuchsmangel zu bemerken iſt. Der Sachbearbeiter im Reichsſtudentenwerk machte daher den Vorſchlag, die Ausbil⸗ dungszeit der Jungakademiker zu kürzen und zwar einmal durch die Intenſi⸗ vierung der Arbeit und die Kürzung der Hoch⸗ ſchulferien und dann durch eine ſachgemäße Zu⸗ ſammenfaſſung des notwendigen Wiſſensſtoffes. Der Referent iſt der Anſicht, daß auf dieſe Weiſe die Ausbildungszeit der Akademiker auf die Hälfte verkürzt werden könnte, zumal wenn mit der Wiſſenſchaft gleichzeitig auch die prak⸗ tiſche Arbeit ſinnvoll verbunden werde. doch für eine Wanderung zum— Herbſtfeſt bei„Kraft durch Freude“. Volksfeſt iſt immer eine erfreuliche Angele⸗ genheit. Volksfeſt bei KdF. aber iſt mehr. Man weiß, daß einem nicht nur etwas, ſondern ſehr viel für ſein Geld geboten wird. Kein Wunder, daß es da bereits am Samstagabend ein mäch⸗ tiges Gedränge auf dem Feſtplatz, in den Zelten und auf den Tanzflächen gab. Alles aber iſt ſo großzügig und geräumig aufgebaut, daß die Fülle niemals zur„qualvollen Enge“ werden kann. Der Sonntagnachmittag ſah ſelbſtverſtänd⸗ lich auch die Jugend in hellen Scharen auf dem Feſtplatz, obwohl der eigentliche Kindernach⸗ mittag auf den Mittwoch verlegt worden war. So ſchöne Karuſſells und andere Wunder für die liebe Jugend gibt es eben nur einmal. In unſerer Nachbarſtadt Ludwigshafen ſtand die ſaarpfälziſche Preſſeſchau„Schwarz auf Weiß“ im Mittelpunkt des Intereſſes und führte auch viele Mannheimer zum Hinden⸗ burgpark. In der KdF⸗Feſthalle hat man genug Gelegenheit, ſich von der Beſichtigung zu er⸗ holen und bei ausgezeichneten Darbietungen zu unterhalten. Aber auch weiter in die Pfalz führte manchen der Weg, in jenen ſchönen Kur⸗ ort, der durch ſeinen Wurſtmarkt großen Ruf hat. Auch ein Nachwurſtmarkt iſt eine kei⸗ nesfalls weniger luſtige Angelegenheit wie das große Ereignis ſelbſt. Buntes Allerlei Das Theater iſt mit vollen Segeln in die neue Spielzeit hineingefahren. Der Samstag brachte als Neueinſtudierung Sardous„Ma⸗ dame Sans⸗Gene“. Der Sonnenſchein des Sonntags verlockte manchen, noch/ einmal die Planken des Rheinſchiffes zu betreten und die Freude einer Rheinfahrt zu genießen. Bald werden die Dampfer ihre Fahrten einſtellen, und es iſt vorbei mit den längſt beliebt gewor⸗ denen beſchaulichen Freuden auf dem Strom. Zu einer Waſſerwanderung allerdings konnten ſich höchſtens die Unentwegten entſchließen. So ſtrahlend die Sonne ausſieht, ſie gibt doch nicht mehr ſo viel Kraft her, daß man ſich auf dem kühlen Waſſer auf ſie verlaſſen möchte. Beim Volksfeſt und überall in der Stadt fielen die Urlauber, die das Wochenende bei den lieben Eltern und Mädchen verbringen, beſon⸗ ders auf. Sie hatten die richtige Stimmung mitgebracht, und wo ſie auftauchten, war es— richtig. Und die Lore und die Dore und wie ſie alle heißen, fanden, daß es die allerwich⸗ tigſte Urlaubsverpflichtung iſt, ſie zum Tanze zu führen. Schorſch und Hoiner ließen ſich nicht mahnen, ſie erfüllten gern dieſe beliebte Pflicht, und ſo war es überall, wo Tanzmuſik ertönte,„geſteckt voll“. In den Zel⸗ ten des Feſtplatzes und in vielen Lokalen lock⸗ ten Geige und Trommelſchlag. Das ging in die Beine, und man erholte ſich dabei aufs beſte. Die Alten aber ſahen zu und freuten ſich an der Erinnerung und an der Genugtuung, daß auch die Jugend von heute genau ſo vergnügt ſein kann wie ſie vor vielen Jahren. Selbſtverſtändlich lockten das Volksfeſt und der ſchöne Sonntag auch viele Volksgenoſſen aus der näheren und weiteren Umgebung unſe⸗ rer Stadt an. Reges Leben herrſchte in den Straßen, und die Stimmung /sse Ge, iis wenig t4g/ oßßs Zaßnpllehs mit cChlorodont (ostetꝰ Kinpp fi, bi,, war überall ausgezeichnet. Es wurde noch beſſer, als die vielen Mannheimer, die den ſchönen Spätſommertag zu einer Ausfahrt oder einer Wanderung ausgenutzt hatten, mit frohen Geſichtern zurückkehrten und ſich unter Einhei⸗ miſche und Fremde miſchten. In den Gaſtſtätten herrſchte faſt überall Hochbetrieb. Ein bißchen Sonne kann eben immer noch Wunder tun. So wurde das Wochenende für unſere Stadt eine freudige Zeit, und mit neuen Kräften kehrt jeder wieder in die Arbeit einer neuen Woche zurück. Lange genug haben uns Samstage und Sonntage enttäuſcht, aber es kam einmal wie⸗ der anders, ſtatt Regen und bewölkten Him⸗ mels gab es Sonne und damit Lachen und Freude. Und was der einzelne nicht ſelbſt ver⸗ mochte, das veſorgte„Kraft durch Freude“.— Kein Wunder, daß man ſich ungern von ſolchem Wochenende trennt. B. Wo Glavube sich zu Taten wondelt— geht, und tragt das Wounder kündend 20 den Brödern—, steht Gott im Licht, und leuchtend sfurmt die Fahne. Herbert Böhme —————— „Hakenkreuzbanner“ Montag, 19. September 1958 Froher Auftakt beim Kde⸗Herbſtfeſt Das große Mannheimer Volksfeſt begann am Samskag/ Ueber 100 oo0 Beſucher an den beiden erſten Tagen Das große Koß⸗Herbſtfeſt, dem ganz Mannheim erwartungsvoll entgegenſah, hat am Samstagabend ſeinen Anfang genommen. Ta⸗ gelang zuvor war man Zeuge der Vorberei⸗ tungsarbeiten, die einen ſchon in großen Zügen ahnen ließen, was es alles auf dieſem ſchönen neuen Gelände am Adolf⸗Hitler⸗Ufer geben wird. Sollte es doch ein richtiges Herbſt⸗ feſt im Zeichen der Volksgemeinſchaft ſein, nicht auf dem üblichen mehr oder minder ge⸗ ſchmackvollen Rummel früherer Zeiten aufge⸗ baut, ſondern getragen von dem Wunſch nach mannigfacher Entſpannung nach arbeitsreichem Werktag. Das Feſt iſt eröffnet, Frohſinn und Vergnügen haben jetzt das Wort. Zur Eröffnung am Samstagabend um 19 Uhr ſprach Pg. Kurt Edam, der Kreiswart der NSG„Kraft durch Freude“, einleitende Worte, in denen er auf den Sinn des Feſtes hinwies. Auch Kreisleiter Schnei der ließ es ſich nicht nehmen, dieſer Veranſtaltung der Volksgemeinſchaft einige Worte mit auf den Weg zu geben, in denen er vom Frohſinn und dem Ernſt des Alltags ſprach, die ſich einander ergänzend die Hände veichen. Fanfarenſignale der HJ waren ertönt, Böllerſchüſſe krachten und auf Kommando gingen die Flaggen an den Maſten hoch. Die Muſik ſetzte ein und ſchlag⸗ artig leuchteten die vielen tauſend Lichter im Dunkel des Abends auf. Im Anſchluß an den Eröffnungsakt unternahm der Kreisleiter mit ſeinem Stabe in Begleitung von Verkehrs⸗ direkkor Böttcher und dem Vertreter der Stadtverwaltung, Dr. Chlebowsky, einen Rundgang durch die mannigfaltigen Einrich⸗ tungen des Feſtplatzes. Der erſte Rundgang Ja, was es da nicht alles gibt! Zunächſt fällt einem ins Auge, daß dieſer Platz ſich zu ſolchen Veranſtaltungen ganz ausgezeichnet eig⸗ net. Die einzelnen Einrichtungen ſind nicht nur leicht auffindbar, ſondern treten geradezu in das Bild des Feſtgetriebes. Die ganze Or⸗ ganiſation vom Eingang ab iſt geradezu vorbildlich. In der Mitte des Geländes macht eine Markierung auf die Stellen aufmerk⸗ ſam, wo die Feſtleitung, die Sanitäterwache und die öffentliche Fernſprechzelle zu finden iſt. Auch ſonſt weiſen Wegetafeln auf die Ein⸗ gänge zu den Zelten uſw. hin. Drei große Bierzelte und ein Wein⸗ zelt ſowie ein Zelt für Kaffee, Likör und Sekt, ein ſogenannter„Oſt markbrunnen“, in dem Tiroler Weine ausgeſchenkt werden und eine Likörbude ſorgen für Löſchung des Dur⸗ ſtes, der zu einem ſolchen Feſt nun einmal ge⸗ hört und von ganz alleine kommt. Buden mit. Appetithappen zu volkstümlichen Preiſen laden ein. Lautſprecheranlagen ziehen ſich über den ganzen Platz und ermöglichen es, daß man in dringenden Fällen auch hier erreicht werden kann. Und aus den Zelten dringt Muſik her⸗ aus. Vier Muſikkapellen ſorgen hier für Unter⸗ haltung oder ſpielen zum Tanz auf, wofür in den zwei größten Zelten geeignete Tanz⸗ flächen errichtet ſind. Ein ausgezeichnetes Pprogramm In der Mitte des geräuenigen Geländes zwi⸗ ſchen den Zelten iſt eine Freilichtbühne errich⸗ tet, auf der ein ausgezeichnetes Programm ar⸗ tiſtiſche Kunſt ſehen läßt. Natalia Michapy⸗ lowa und ihre Partner zeigten eine altruſſi⸗ ſche Tanzſchau, in der ſie ſich den verdienten Beifall jener errangen, die in den vorderen Reihen der Zuſchauermauern immerhin genü⸗ gend zu erſpähen vermochten. Equilibriſtiſche Delikateſſen brachten die Carolis, wobei als Untermann eine um etwa 15 Kilo leichtere Dame in allerlei ſauberen Voltigeurkunſtſtücken den männlichen Partner balancierte. Georg und Olli Bonhair ſtanden mit allerlei Trun⸗ kenbold⸗Spaßmacherei auf dem Programm. In Weſtrow und Partner gab es eine Reihe hhervorragender Luftnummern und ebenfalls Zahnkrafttakte zu ſehen. Und den Reigen be⸗ ſchloſſen Fidety⸗Co., die weißen Cowboys, mit erſtaunlicher Trampolin⸗Sprungtechnik in Verbindung mit einer eleganten und ſicheren Trapezvoltikunſt. Geſchmackvolle Dekorationen in den Wein⸗ und Bierzelten widmeten ſich der näheren Heimat und zeigten die Heraldik der Orte unſerer näheren Umgebung. Der Kreis⸗ muſikzug der Politiſchen Leiter, Homann⸗ Webau, Maier, und eine Tiroler Bauern⸗ kapelle ſowie die Küferkapelle„Pfälzer Bube“ amtierten in der Beſetzung als Blas⸗ oder Salonorcheſter im Dienſte der unterhaltenden musica mit Schmiß und Ausdauer. Die Buden und Stände, Karuſſells und ſönſtigen Vergnü⸗ gungsſtätten, wie Ruſſiſches Rad, Benzin⸗Auto⸗ rennbahn, elektriſche Autobahn, U⸗Boot⸗Flottille und was noch alles, erfreuten ſich reger Anteil⸗ nahme der Volksfeſtbeſucher. Mit einem Wort: In den ſpäteren Abendſtunden war das Gewoge ſo recht in Gang, und Frohſinn und Vergnügen ſchwangen in beſter Laune über dem Feſtplatz. Ein heiteres Volk pilgerte durch die Gaſſen der Zauberwelt und um die Einrichtun⸗ gen und freute ſich des Wochenendes in entſpan⸗ nenden Stunden vom Alltag. Das Ganze aber iſt eine angenehme Abwechſlung gegenüber ſog. Rummelplätzen, wie ſie nicht ſein ſollen. Und wer am erſten Abend mit von der Partie war, war ſicherlich angenehm enttäuſcht. Am Mittwochnachmittag aber wird das große Kinderfeſt ſtarten, auf das Mannheims Jugend ſich ſchon heute unbändig freut. Im Laufe der Woche aber wird auch das Programm der Darbietungen auf der Freibühne wechſeln, ſo daß ſtets Abwechſlung ge⸗ boten ſein wird. Leiſtungen auf der Kleinkunſtbühne programmwechſel in der„Libelle“/ Eine Reihe hervorragender Darbietungen der zweiten September⸗Hälfte gibt es kaum ſchwache Nummern; zur ſchwächſten aber zählt zweifellos der ſogenannte„Clou“ des Pro⸗ gramms: Noana, der Tanzſtar der franzöſi⸗ chen Revue„Le chic de Paris“, Sie kommt als Schönheitstänzerin in betörender Szenerie und In der n„Libelle“ in Beleuchtung. Und dieſe gerfſchei Wirkung läßt eine ebenſo ſtarke tänzeriſche warten, die leider aber a 13 bleib Noana tanzt zunächſt einen Schleiertanz in Reigenſchritten auf Spitzen und im zweiten 1 einen ſicher die in dem 85 große goldene Reiherfächer die einzige ndeutung einer Umhüllung bedeuten. Man wünſcht Noana⸗ als Tänzerin in erſter Linie eine größere Ge⸗ ſchmeidigkeit, mehr in den Poſitionen und im 9 uß der Linien. Sie hat im übrigen das Pech, in derſelben Folge ver⸗ pflichtet zu ſein, in der zugleich ein Tänzerpaar wie Mary und Nicolas afd Er⸗ ſcheinung tritt. Hier ſtehen ihr tänzeriſche Hoch⸗ leiſtungen, wenn nicht gar Höchftleiffungen allzu unmittelbar ve Reerr gegenüber. Denn dieſe W ffet verraten bie aheiß⸗ Schule W er⸗ beiden Geſchwi der Tanzkunſt, wie ſie beiſpielsweiſe in der Fantaſie„Der Aiſhe und die Perle“ oder dem raſſiſchen akrobati— Tango zum Ausdruck kommen. Mary und Nicolas verkörpern die Tradition der altruſſiſchen Tanzſchule in—— vollendeten Anmut, im ganzen Scharm ihrer Romantik. Mitreißend iſt das unerhörte Tempo, der bezaubernde Fluß der Linien und Bewe⸗ gungen, der ſauberſt ausgefeilten Schritte, wäh⸗ rend zu alldem eine wirklich geſchmackvolle Ko⸗ ſtümierung und Szenerie hinzutritt. Zum Ab⸗ ſchluß ihres bringen die Shipoffs eine Folge von Nationaltänzen aus dem alten Rußland und der Ukraine, mit denen ſie eben⸗ falls ſtarken Anklang finden. Hervorragende artiſtiſche Arbeit zeigt des weiteren das Karpathi⸗Duo als 63 rin⸗ ger und Handvoltigeure. Rückwärtige Kaskaden vom Rande eines auf— Tiſchen ſtehenden Faſſes herab auf den Boden— Sprünge, bei denen der Tell⸗Apfel auf dem Haupt mit einem Meſſer durchſchnitten wird— Finkare e von beſtechender Sauberkeit und ſcheinbarex Spie⸗ lerei— das alles bei einem flotten Arbeits⸗ Fahrt mit der Leſſingſchule ins Blaue Das Landheimfeſt der Leſſingſchule war ein voller Erfolg Die Leſſingſchule, Oberſchule für Jun⸗ gen in Mannheim, veranſtaltete am Samstag in den Sälen der Harmonie⸗Geſellſchaft ihr diesjähriges Landheimfeſt. Wer vor Beginn des Feſtes die Säle durch⸗ wanderte, dem blieb— um es gleich richtig zu ſagen— glatt„die Spucke weg“. Die Leſſing⸗ ſchüler hatten hier unter Anleitung ihrer Leh⸗ rer eine Saaldeloration geſchaffen, deren ſich ein ganzer Stab von erſten Fachleuten beſtimmt nicht zu ſchämen brauchte. Es würde zu weit führen, hier auf alle Einzelheiten näher einzu⸗ gehen. Es genügt feſtzuſtellen, daß die Dekora⸗ tion der Säle hervorragend gelungen war. Glanzſtücke waren zweifellos die„venetianiſche“ und die„chineſiſche Stube“. Wer geruhte, eine Taſſe Tee zu ſich zu nehmen, mußte ſich beque⸗ men, auf den Teppichen vor den chineſiſchen Tiſchchen Platz zu nehmen, während zwei rei⸗ zende Geiſhas unabläſſig bemüht waren, den Gäſten der Teeſtube die erforderliche„innere Feuchtigkeit“ zuzuführen. Nebenan war der nicht minder ſchön ausgeſtaltete Tanzſaal und während der Tanzpauſen zog man ſich gerne zur leiblichen Stärkung in die Teeſtube zurück. Wer noch keinen wirklichen„Bonzen“ geſehen hatte, brauchte ebenfalls nur in die chineſiſche Stube zu ſchauen. Im großen Saal rollte das Programm ab. Eingangs begrüßte der Leiter des Landheims der Leſſingſchule die anweſenden Gäſte. Dann begannen die acht„Les⸗Singer“, die im Verlauf des Abends noch recht oft für die nötige Stim⸗ mung ſorgten, ihre Arbeit. Eine Glanznummer war zweifellos die Filmaufführung. Fritz We⸗ ber, der„Regiſſeur und Drehbuchautor“ des neugegründeten„Leſſing⸗Film⸗Syndikats“, konnte mit ſeinem Erſtlingswerk, das hier ſeine Uraufführung erlebte, einen ſchönen Erfolg er⸗ ringen. Aus 64 Filmtiteln hat Weber einen neuen Film geſchaffen, der den Weg eines un⸗ glücklichen Ehemannes von ſeinen erſten Aben⸗ teuern bis zum bitteren Ende aufzeigt. Nach ſeinen erſten Liebſchaften mit den„Mädchen von geſtern Nacht“ beginnt der Held des Fil⸗ mes ſeine Laufbahn. Er iſt kein„Muſtergatte“, bald kommt es zum„Eheſtreik“, zuletzt fährt das„Polizeiauto 99“ vor und verſchwindet mit ihm hinter zinnenbewährten Mauern. Techniſch iſt das„Leſſing⸗Film⸗Syndikat“ noch nicht ſo ganz auf der Höhe. Es war nicht fähig, in ſeiner Wochenſchau den Autoſchnellig⸗ keitsrekord aufzunehmen. Der. Wagen ſauſte zu ſchnell vorüber; der Ton konnte nicht aufge⸗ nommen werden, da das Auto ſchon vor dem eigenen Schall am Ziel war. Etwa um 12 Uhr war das Programm beendet. Man tanzte noch oder machte einen Kopfſprung ins„Sektaqua⸗ rium“, um ſpät in der Nacht ſeine Schritte nach Hauſe zu lenken. Der Erlös aus der Veranſtaltung floß in die Kaſſe für bedürftige Schüler, die ſich nicht ſelbſt einen Aufenthalt im Landheim in Schönau (Odenwald) leiſten können.—:t. Bela Kremo, der„Unerreichte“, der augen- blicklich in der„Libelle“ auftritt. Privataufnahme tempo, das iſt wirklich Hohe Schule der artiſti⸗ ſchen Kunſt. Bela Kremo iſt ebenfalls ein Artiſt von Sonderklaſſe, deſſen Erbanlagen aus einer be⸗ pühmten Artiſtenfamilie ſich nicht verleugnen laſſen. Seine Jongleurkünſte zeigen ve lüf⸗ fende Variationen bekannterer Jongleurarbei⸗ ten, die er dadurch um vieles ſchwieriger wer⸗ den läßt. Bälle, Hüte und Zigarren wirbeln gleichzeitig und ſcheinbar eigenen Geſetzen ge⸗ horchend durch die Luft, und das Tempo lä ſich wohl nicht mehr ſteigern. Reizende Einfälle, in leicht humorgewürzter Form dargeboten, ichern auch dieſem Artiſten e Beifall. ohl arbeitet er in durchweg anderer Richtun als Eldino aus dem letzten Programm, do iſt er dieſem in der Bewertung nahezu gleich⸗ zuſtellen. Auch Tombelly Comp gehören im Zuge der Hochleiſtungen genannt. Ebenfalls mit hu⸗ moriſtiſcher Note zeigen ſie in beſcheidener Weiſe ſpieleriſche anmutende Hand⸗ und Fuß⸗ akrobatik der Jugend zu zweit und zu dritt. Handvoltigen unter ſchwierigſten Drehungen des Untermannes und eine beſtechende Kopf⸗ auf⸗Kopf⸗Arbeit ohne jegliche Hilfsmittel, laſſen den Beifall auf offener Szene losbrechen. Bei all ihren Darbietungen wird der harte Ernſt der Arbeit durch die Eleganz und das Tempo der Bewegung verdeckt. In Jeanette und Partner ſtellen ſich + Artiſten vor, die Artiſtik und Rhythmus n Step und Xylophon kombinieren. Nament⸗ lich im Step ſelbſt auf der Fläche eines Tiſchs wird eine gute Arbeit in wirbelndem Tempo vorgeführt. Als Elaſtor beſchließen ſie das Programm in einer artiſtiſchen Spaßmacher⸗ zene alkoholiſchen Einſchlags, bei der Jeanette 105 Rätſel Menſch Puppe ober Maſchine auf⸗ gi In. Erwin Hagen vertritt ein liebens⸗ würdiger Anſager die übliche Komikerproſa; er plaudert in geſchickten Varigtionen vom Küſſe ſingt von den Frauen aus Kaſtilien oder„Wa braucht eine Frau, um glücklich zu ſein...“ Und im übrigen verbindet er die einzelnen Nummern der Darbietungsfolge in mehr oder weniger witziger Plauderei. Die Kapelle Erwin Seeger leiht auch die⸗ ſcon Programm ihre anerkennenswerte ge⸗ chmackvolle muſikaliſche Unterſtützung. Hanns German Neu. Einmalige Unterſtützung für begable Kriegerwaiſen Der Reichsarbeitsminiſter hat die Verſor⸗ gungsämter ermächtigt, begabten und 725 82 Kriegerwaiſen, die nach Vollendung des 21. Le⸗ bensjahres und dem Wegfall der Waiſenren⸗ ten im kommenden Winterſemeſter eine Hoch⸗ oder Fachſchule beſuchen oder ſich in der Ab⸗ ſchlußprüfung befinden, eine einmalige Unterſtützung bis zur Höhe von 150 R M zu gewähren. Vorausſetzung für die Bewilligung 1 der Bezug einer Erziehungs⸗ a Die Unterſtützung kann jedoch auch ge⸗ währt werden, wenn dieſe i nur deshalb nicht gezahlt wird, weil Hinterb aus anderen Quellen anzurechnen ſind. Waiſen deren politiſche Einſtellung nicht einwandfrel iſt, müſſen unberückſichtigt bleiben. Feiertage müſſen bezahlt werden Mit der Frage der Feiertagsbezahlung hatte ſich kürzlich die Entſcheidüng eines ſo⸗ Bti hrengerichts zu befaſſen. Wie em Reichstreuhänder der Arbeit bekanntgewor⸗ den war, hatte ein Handwerker in Stettin die —— der Feiertage dadurch zu umgehen verſucht, daß er zwei fane Gefolgſchaftsmit⸗ glieder vom 25. Dezember bis zum 3. Januar Illis lot pscor, off Schuhe koufen oder õffer Exdal? kein Zweifel, öffer Erdall Zumol jemi bei dem noch billigeren Preisl Oie Schuhe holten länger und hleiben lönger schöhl beshalb kůgliche Schohpflege mit IErdal bei der Krankenkaſſe abmeldete. Wegen dieſes Vergehens hatte er ſich vor dem Sozialen —— des Gaues Pommern zu verant⸗ orten. Wie feſtgeſtellt wurde, waren in dieſem Falle die Vorausſetzungen für einen Antrag auf Be⸗ ſchuldig von der Lohnzahlung geßeben. Der Be⸗ chuldigte hatte ſeinen Gefo nn an Stelle von Bargeld außerdem Sachwerte zu⸗ kommen laſſen. Das Gericht nahm aus dieſem Grunde nur eine fahrläſſige Uebertretung an und verurteilte den Handwerker zu einer Ord⸗ nungsſtrafe von 20 RM. Grundſätzlich wurde edoch betont, daß eine Ausnahme von der flicht zur Bezahlung der Feiertage nur in ein⸗ zelnen Fällen und mit beſonderer Geneh⸗ migung zuläſſig iſt. Die Kameradſchaft ehemalfger Militärkraft⸗ fahrer im NS⸗Reichskriegerlund(Kyffhäuſer) hält am nächſten Dienstag, 20. September, 20.30 Uhr, im Nebenzimmer des Weinhauſes „Hütte“ in Q 3, 4, bei Kamerad Reith ihren Kameradſchaftsappell, verbunden mit einem Vortrag über Deutſchland und die militärpoli⸗ tiſche Weltlage“ ab. Auch diejenigen Kraftfahr⸗ kameraden, welche dem NS⸗Reichskriegerbund noch nicht angehören, ſind zu dieſem Appell eingeladen. Aeberſtundenzuſchläge ſind zwingend Entgegenſtehende Tarifverträge werden ungültig Wie die Arbeitszeitordnung in ihrem § 14 beſtimmt, haben die der Arbeitszeitord⸗ nung unterfallenden Beſchäftigten(mit Aus⸗ nahme der Lehrlinge) für die über den Acht⸗ Stundentag bzw. die 48ſtündige Arbeits⸗ oder die Höſtündige Doppelarbeitswoche hinaus⸗ gehende Arbeitszeit Anſpruch auf eine angemeſ⸗ ſene Vergütung über den Lohn für die regel⸗ mäßige achtſtündige Arbeitszeit hinaus. Eine Ausnahme gilt nur inſoweit, als es ſich um Arbeitsbereitſchaft oder Vor⸗ und Abſchlußar⸗ beiten oder um Mehrarbeit handelt, die infolge von Notfällen, Naturereigniſſen, Unglücksfällen oder anderen unvermeidlichen Störungen erfor⸗ derlich waren. Dieſe geſetzlichen Beſtimmungen ſind zwingend und können daher nicht wirkſam abgedungen werden. In einem vom Amt für Rechtsberatungsſtellen der DAß mitgeteilten Urteil hat nun das Reichsarbeitsgericht ausge⸗ ſprochen, daß auch in einer Tarifordnung durch den Reichstreuhänder der Arbeit keine abwei⸗ chende Regelung getroffen werden kann. In einer Tarifordnung für die Hartſteinindu⸗ —5 hatte der Reichstreuhänder der rbeit beſtimmt, daß in Steinſägereien wäh⸗ rend der Pauſen durchgearbeitet werden kann, daß dieſe Arbeit aber nicht als Mehrarbeit gel⸗ ten ſoll. Auf die im Rechtsſchutz der DAß er⸗ hobene Klage eines Gefolgsmaznes, der für die während der Pauſen geleiſtete Arbeit den Mehr⸗ arbeitszuſchlag verlangte, hat ſchließlich das Reichsarbeitsgericht in einer nt⸗ ſcheid ung vom 29. Juni 1938 dieſe Be⸗ ſtimmung der Tarifordnung als ungültig be⸗ zeichnet und den geltend gemachten Ueberſtun⸗ denzuſchlag zuerkannt. Gemäß 8 14, Abſ. 2, der Arbeitszeitordnung ſei es dem Reichstreuhän⸗ der der Arbeit an ſich möglich, Beſtimmungen über die Höhe des Zuſchlages zu treffen. Er könne die Mehrvergütung für die Ueberſtunden⸗ arbeit unter Umſtänden auch auf ein Mindeſt⸗ maß feſtſetzen; eine ſolche Vergütung aber ganz auszuſchließen, ſei er nicht befugt. 4 1 „ 2——————— — — Off Rei Dolch Parte die C ein v tereſſ würd das Deꝛ Alle l lende Eine die R Nudi verde: wer erho die vi Erwe naille Erfol, die p ſtands desr bred artikl⸗ der 2 arbeit Bume Die Natio Mar landb vielve ſich of Rhein bleibe fallen loſen weiß bayeri führer Leben Sühn Die auch i ſor⸗ Le⸗ ren och⸗ Ab⸗ i ge on igs⸗ ge⸗ zalb üge f01 atte - Wie or⸗ die hen nit⸗ Uar xT* I if ſes len nt⸗ lle Be⸗ Be; ern zu⸗ em rd⸗ rde der in⸗ h⸗ ft⸗ er) er, ſes3 en em li.⸗ hr⸗ ell Ir t⸗ —————— ——— —— —— —————— —— 228 23222 — „Bakenkreuzbanner“ montag, 10. September 1958 Völtiſches Recht bekämpft die Journaille Die Ludwigshafener Ausſtellung— ein Vorbild für das Reich/ Die deukſche Geſchichte im Spiegel der Preſſe Am Freitag wurde— wie bereits gemeldet — in Anweſenheit von Reichskommiſſar Gau⸗ leiter Bürckel die Ausſtellung„Schwarz auf Weiß“ in Ludwigshafen eröffnet. Dieſe vom Inſtitut für deutſche Kultur⸗ und Wirtſchafts⸗ propagangda durchgeführte Grenzlandpreſſe⸗ ſchau iſt das Ergebnis geiſtiger Zuſammenar⸗ beit des Gaupreſſeamts der NSDApP und des Landesverbandes Saarpfalz im Reichsverband der Deutſchen Zeitungsverleger. In wirkungs⸗ voller Gegenüberſtellung zeigt ſich entartete Jourgaille und völkiſches Verantwortungsbe⸗ wußtſein im Kampf um die öffentliche Meinung. Deutſche Geſchichte und Grenzlandſchickſal ſpie⸗ geln ſich in Dokumenten, Bildern, Drucken und Zitaten aus vier Jahrhunderten. Schon bei Hutten und Sickingen, den erſten Rufern im Reich, beginnt der Rieſen⸗ apparat der Materialſchau dieſer Ausſtellung. Die Namen der aufrechten Fanatiker leuchten aus Holzſchnitten und den berühmten Briefen der Dunkelmänner hervor. Ihr glühender Idea⸗ lismus hebt ſich kraß von den grellen Senſatio⸗ nen der aneinandergereihten Schauerchroniken des abbröckelnden Mittelalters ab, die Koſaken⸗ greuel in Livland, Bärenkinder und gevier⸗ teilte Verbrecher dem Leſer ins Gedächtnis impfen. Nationale Schreckenstage für die Pfalz ſprechen aus ſchwarzen Let⸗ tern, als die Franzoſen zu Liſelottes Zeiten brandſchatzten und Trümmer legten. Auch die Fackel der franzöſiſchen Revolution verſucht ihren Schein auf dieſes kerndeutſche Land zu werfen; aber immer ſind beherzte Mäeiner zur Stelle, um das geiſtige Gift mit Worten un⸗ ſchädlich zu machen. Napoleons brutale Lie⸗ besbernühungen finden manches willfährige Opfer in den„Intelligenten Blättern“, jedoch die Karikatur dieſer vom machthungrigen Kor⸗ ſen ſo genannten„ſiebenten Weltmacht“ ſteckt keineswegs mehr ſo tief in den Kinderſchuhen, um nicht zeitweiſe wirkſam ins Schwarze zu treffen. Die erſten Judennaſen Unzählig ſind die vergilbten Seiten, die den Anbruchdes„liberaliſtiſchen Para⸗ dieſes“ auf Enden künden. Die erſten Ju⸗ denmnaſen erſcheinen auf Bildern, Köpfe wie Harden, Ullſtein, Moſſe, Theodor Wolff und Alfred Kerr prägen ſich ein, wie ſie überlegen ſein wollen und geheimnisvoll ſprechen. Betrug und Fälſchung, vor dem geiſtreiche Tricks der Skribenten, ſind jetzt Syſtem geworden. Deutſch⸗ land und alles, was zur Nation ſteht, wird aufs Korn genommen. Vertrottelte Offiziere ewig betrunkene Studenten, Michel mit der Urtier⸗ pranke und zentnerſchweren Stiefeln gelten als einziges Symbol der ſo gefürchteten deutſchen Kraft. Das Ausland glaubt„unſeren Propa⸗ gandiſten“, nimmt die Loſung auf, und der Krieg iſt ſchon verloren, bevor er begonnen. Offener Verrat laſtet über dem Reich, als der Weltbrand entfacht wird. Dem Dolchſtoß gehen tauſendfach Nadelſtiche voran, Parteien wollen die Macht vor dem Wohl für die Gemeinſchaft.„Ich bekenne ganz offen, daß ein voller Sieg des deutſchen Reiches dem In⸗ tereſſe der Sozialdemokratie nicht entſprechen würde“, das ſind Deviſen einer Schmach, in die das deutſche Volk unſchuldig verſtrickt wird. Der Zuſammenbruch iſt die Folge. Alle bisher noch unterdrückten Inſtinkte verfau⸗ lender Gehirne löſen ſich aus ihren Feſſeln. Eine Flut von Perverſitätet wälzt ſich durch die Rotationen, ein Teufelsſtand ausgeklügelter Nuditäten, moraliſcher Entartung zieht ſeine verderblichen Kreiſe, Neger und Dirnen werden zum Ideal der Schönheit erhoben. Schaurig wirken heute ihre Bilder, die von dem namenloſen Elend der damaligen Erwerbsloſenarmee beſchattet werden. Die Jour⸗ naille feiert Triumphe. Die zeitigt papiermäßige Erfolge und mäſtet ſich am Uebermut. Selbſt die primitivſten Hemmungen nationalen An⸗ ſtands werden über Bord geworfen:„Lan⸗ desverrat iſt das Gentleman⸗Ver⸗ brechen unſerer Zeit!“, darf der Leit⸗ artikler einer Zeitung bekennen, bei der einſt der Dichter der„Minna von Barnhelm“ Mit⸗ arbeiter war. Humor macht ſich Luft Dieſe Wucherungen am geiſtigen Körper der Nation ſaugen ſich voll von Bazillen. Aber das Markdes Volkesiſt geſun d. Die Rhein⸗ landbeſetzung gibt der gerechten Sache einen vielverſprechenden Auftrieb, der Humor macht ſich oft Luft in herrlichen Phantaſien: Vater Rhein ſaß mit aufgeſtülptem roten Käppi:„Ich bleibe trotzdem immer gut deutſch.“ Dazwiſchen fallen erſchüternde Dokumente der vaterlands⸗ loſen Geſinnung ins Auge. So iſt ſchwarz auf weiß im Brief zu leſen, daß der bekannte bayeriſche Abgeordnete Heim den Separatiſten⸗ führer Heinz Orbis vor dem Anſchlag auf ſein Leben gewarnt hat, um ihn der verdienten Sühne zu entziehen. Die neue Zeit Adolf Hitlers bricht auch in der Preſſe des Saargebietes an. Einſam, 2 aber unaufhörlich hallt der Schlag des„Eiſen⸗ hammers“, der mutig gegen eine Umwelt von Verſtändnisloſigkeit und Verleumdung antritt. Die Gegenſeite iſt in der Uebermacht wie im ganzen Reich. Helden werden von ihr in den Schmutz gezogen, ihr Andenken beſudelt. Von Schlageter ſagt noch 1929 das„Andere Deutſchland“:„Herr Schlageter hat ſicher⸗ lich ebenſo viel perſönlichen Mut bewieſen wie jeder Zirkusakrobat, der gegen hohen Lohn heute im Berliner„Wintergarten“ dieſelben Kunſtſtücke vorführt, wie morgen im Londoner „Alhambra“. Mit Heldentum hat das gar nichts zu tun.“ „1937 geht der Uationalſozialismus unter“ Aber die journaliſtiſchen„Salzſtreuer⸗ ſoldaten“, wie man SA⸗ und Kampfſorga⸗ niſationen beſchimpft, geben nicht einen Zoll breit nach. Horſt Weſſels Tod wird leuchten⸗ des Vorbild. Ergriffen leſen die Gardiſten der Preſſe aus dem Grenzland den„Dr..“ ge⸗ zeichneten Nachruf des„Angriffs“ vom 27. 1. 1930. Dr. Goebbels ſchreibt:„Ich ſehe im Geiſt Kolonnen marſchieren, endlos, endlos. Ein gedemütigtes Wolk ſteht auf und ſetzt ſich in Be⸗ wegung. Das erwachende Deutſch⸗ land fordert ſeine Rechte.“ Die Machtübernahme iſt Erfüllung gewor⸗ den. Aber immer noch nicht ſchweigen die Be⸗ ſiegten. Sie glauben an die Verfaſſung und die verbrieften Rechte einer Demokratie, die ihr verwerfliches Treiben decken ſoll. Sie ha⸗ ben Sand in den Augen und wollen nicht be⸗ greifen, was Ideale und dringende Notwen⸗ digkeit trennt. Aber ſie wiſſen um die Ge⸗ meinſchaft des unvollſtändigen Zitats. Schade, daß ſie 1938 nicht mehr erlebt haben; denn ihre Prophezeiungen legen den Untergang des Na⸗ tionalſozialismus auf 1937, und Hanuſſen wird zum aſtrologiſchen Berater des Führers geſtempelt, dem wohl die Machtübernahme, aber nie die Rückkehr der Saar und der An⸗ ſchluß, ſondern im Gegenteil grauenvolle Ver⸗ nichtung der Bewegung durch das Volk aus den Sternen ſcheinbar zurückgeſtrahlt iſt. Lüge und Wahrheit, Recht und Gemeinheit bieten ſich in dieſer Ausſtellung, die Vorbild für eine ganz Deutſchland umfaſſende Schau werden könnte, einen ungleichen Kampf, den auf die Dauer immer die Minderheit der mo⸗ raliſchen Stärke ſiegreich beſteht. Dr. Julius Frie drich Ein Sonderheft des Alustrierten Beobachters · In dieſen Tagen hat der„Illuſtrierte Beobachter“ unter dem Titel„Reichs⸗ parteitaig Großdeutſchlands“, ein Sonderheft herausgegeben, in dem auf 56 Sei⸗ ten die großen Begebenheiten des 10. Reichs⸗ parteitages der NSDaApP im Bilde feſtgehalten werden. Wer ſelbſt dieſen erſten Reichsparteitag des Großdeutſchen Reiches vom erſten bis zum letz⸗ ten Tage in Nürnberg miterlebt hat, kann er⸗ meſſen, wie groß und ſchwer, aber auch wie ſchön und dankbar die Aufgabe iſt, die ſich hier der „Illuſtrierte Beobachter“ geſtellt hat. Und daß ſie gelöſt wurde und zwar vorbildlich, da⸗ von zeugen die 56 Seiten des neuen Sonder⸗ heftes. Strahlende Freude ſpricht aus dem Geſicht des Führers, deſſen Bild die erſte Seite ein⸗ nimmt. Beim Blättern in dieſem Heft leben noch einmal all jene Tage auf, die Hundert⸗ tauſende freudigen und bewegten Herzens in den Mauern der alten Reichsſtadt miterlebten. Millionen aber, die im weiten Reich die großen Tage in Nürnberg am Rundfunk miterlebten, werden durch dieſe ſchöne bildhafte Unterſtrei⸗ chung mitten hineingeſtellt in jene mit Worten nicht wiederzugebende Atmoſphäre, die alljähr⸗ lich die Reichsparteitage als Höhepunkte im Leben des deutſchen Volkes be⸗ herrſcht. Während der erſte und größte Teil des Son⸗ derheftes den Ablauf des Reichspartei⸗ tages— zeitlich genau geordnet und harmo⸗ niſch aufgegliedert— wiedergibt, ſind im zwei⸗ ten die Männer abgebildet, die unter Lei⸗ tung von Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und ſeinem ſtändigen Vertreter, Hauptdienſt⸗ leiter Schmeer, den Reichsparteitag bauen halfen. Daneben wird in Artikeln die überragende Bedeutung der Reichspartei⸗ tage und ihre Auswirkung auf das Leben der Nation herausgeſtellt. In dem Beitrag„Vom Marsfeld zum Parteitag Großdeutſchlands“ wird noch einmal der Weg der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung mit wenigen klaren Zügen gezeichnet. So iſt das Sonderheft des„Illuſtrierten Beo⸗ bachters“ Spiegelbild des größten Auf⸗ marſches der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, den das Deutſchland Adolf Hitlers je erlebt hat. Es iſt ſomit ein wertvolles Dokument unſerer Zeit, das in die Hand jedes Deutſchen gehört. F. K. H. Das Brot wird beſſer und nicht teuerer Die von Generalfeldmarſchall Göring angekündigte Auflocherung tritt in Kraft Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring hat in der Rede, die er auf dem Reichs⸗ parteitag vor der Deutſchen Arbeitsfront ge⸗ halten hat, die Auflockerung verſchie⸗ dener Anordnungen auf getreide⸗ wirtſchaftlichem Gebiet, die im ver⸗ gangenen Wirtſchaftsjahr durch die damals be⸗ ſtehende Verſorgungslage bedingt waren, ange⸗ kündigt. In Durchführung dieſes Entſchluſſes hat der Reichsnährſtand durch die Hauptver⸗ einigung der Deutſche Getreide⸗ und Futter⸗ Wir werden in den nächſten Wochen mehr als je unſere Aufmerkſamkeit auf überflüſ⸗ ſiges Eiſen zu richten und unſeren Teil zur„Entrümpelung“ der Eiſeneinfaſ⸗ ſungen beizutragen haben. Mehrfach ſchon haben wir darauf hingewieſen, daß die Stadtverwal⸗ tung mit lobenswertem Beiſpiel vorangeht und daß wir in nächſter Zeit noch mehr von dieſer Entrümpelung zu ſehen bekommen. Andere Be⸗ mittelwirtſchaft am 16. September die erforder⸗ lichen Anordnungen erlaſſen. Die ausgezeichnete diesjährige Roggenernte macht es in Verbindung mit den im Vorjahr angeſammelten Vorräten möglich, ein helle⸗ res Roggenmehl(Type 815) auf den Markt zu bringen. Daneben bleiben die alten Roggenmehltypen beſtehen, ſo daß den ver⸗ ſchiedenen Geſchmacksrichtungen nach hellerem oder dunklerem Roggenbrot in vollem Umfange Rechnung getragen werden kann. Durch die geringere Ausmahlung des Roggens wird der Anfall an Kleie erheblich geſteigert, und hier⸗ And noch einmal das Kapitel überflüſſiges Eijen hörden werden mitmachen. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß bei dieſer Gelegenheit auch der hohe Zaun rund um das frühere Lanzſche Palais— dem heutigen Telegrafenamt— ver⸗ ſchwindet und man als Einfaſſung des Grund⸗ ſtücks eine in unſere Zeit paſſende Löſung findet. Die Entfernung der Eiſengitter am Ring wird— wie unſere Bilder zeigen— ſyſtema⸗ ————————— durch die Futtermittelverſorgung gebeſſert. Beim Roggenmehl fällt ferner erſtens die bisherige dreiprozentige Beimi⸗ ſchung von Kartoffelſtärkemehl fort; zweitens wird die Beimiſchung von Aufſchlußmitteln, die auch früher ſchon üblich war, von drei auf zwei Prozent ermäßigt. Da auch das Ver⸗ bot, Friſchbrot zu verkaufen, auf⸗ gehoben werden wird, fallen für das Rog⸗ genbrot, das ſtets die hauptſächlichſte Brotnah⸗ rung für das deutſche Volk darſtellt, alle ein⸗ ſchränkenden Beſtimmungen wieder fort. Dieſe Berückſichtigung der Verbraucheranſprüche iſt voll vertretbar, ohne daß damit gegen die vom Führer ausgeſprochene Forderung, auch wei⸗ terhin ſparſam mit dem Volksgut„Brot⸗ getreide“ umzugehen, verſtoßen wäre. Bei Weizenmehl fällt von nun ab die bisherige Beimiſchung von 7 Prozent Mais⸗ mehl fort mit der Maßgabe, daß vom 1. Ok⸗ tober ab 4 Prozent Kartoffelſtärkemehl beige⸗ miſcht werden. Hierdurch wird die Beſchaffen⸗ heit eines echten Weizengebäcks, insbeſondere ſeine helle Farbe, nicht beeinträchtigt, aber für die Verwertung der großen Vorräte von Stärke⸗ mehl aus der letzten Rekordernte an Kartoffeln die volkswirtſchaftlich notwendige Abſatzmög⸗ lichkeit geſchaffen. Die Brotpreiſe erfahren, wie von Ge⸗ neralfeldmarſchall Göring verkündet, trotz beſ⸗ ſerer Beſchaffenheit keine Aenderung. Durch eine weitere Anordnung werden die Mühlen verpflichtet, den vierten Teil ihres Getreidepflichtlagers in Form von Mehl zu unterhalten, um damit eine Entlaſtung der Ge⸗ treideſilos zu erzielen. Die Mühlen können dieſes Mehlpflichtlager außerhalb der feſtge⸗ ſetzten Vermahlungsquoten herſtellen. Aus den gleichen Lagergründen werden auch die Back⸗ betriebe verpflichtet, einen Mehlvorrat von vier Wochen zu unterhalten— eine Vorratshaltung, die bei der Mehrzahl der Betriebe von jeher üblich war. Um die durch das Mehlpflichtlager der Backbetriebe entſtehende geſteigerte Nach⸗ frage zu befriedigen, iſt die Weizenver⸗ mahlungsquote im Monat Septem⸗ ber um ein Prozent erhöht worden; der Roggenmehlmarkt iſt zur Zeit ſo hinrei⸗ chend beſchickt, daß eine gleiche Maßnahme in der Roggenmüllerei nicht erforderlich iſt. Zwangsgeld für ſäumige Unternehmer Hinſichtlich der Verpflichtung der Unterneh⸗ mer, alle in das Arbeitsbuch gemachten Eintra⸗ ungen den Arbeitsämtern anzuzeigen, haben die Aemter vor allem bei Arbeitsbüchern für nicht krankenverſicherungspflichtige Perſonen eine völlig unzureichende Erfüllung feſtſtellen können. Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ rung hat im Einverſtändnis mit dem Reichs⸗ arbeitsminiſter aus dieſem Grunde verfügt, daß in Zukunft gegen alle ſäumigen Unternehmer ein Zwangsgeld feſtgeſetzt werden ſoll. Die Arbeitsämter haben, falls ein Unterneh⸗ mer auch bei wiederholten Straffeſtſet⸗ ungen noch ſäumig bleibt, das Recht, ein höheres Zwangsgeld feſtzuſetzen. Der Unternehmer wird davon im voraus benach⸗ richtigt. Das Zwangsgeld wird bei jeder erneu⸗ ten Androhung verdoppelt werden und kann bis zum Höchſtbetrage von 150 RM geſteigert werden. Die Anordnung des Präſidenten der Reichsanſtalt bezieht ſich jedoch nur auf die Er⸗ ſtattung der Arbeitsbuchanzeigen. Die Nicht⸗ beachtung der übrigen Vorſchriften, wie bei⸗ ſpielsweiſe die Nichtvorlage von Arbeits⸗ 4 Herrenschneiderei 0 für alle Truppenteile Uniformmützen Militäretfekten Scharnagl& Horr, P 7, 19 An den Pplanken hernsprecher 20249 büchern, die ein Arbeitsamt angefordert hat, oder auch die Nichtbeachtung von ſonſtigen Er⸗ ſuchen hinſichtlich der Arbeitsbücher wird durch Zwangsgeldfeſtſetzungen gerügt wer⸗ en. tiſch durchgeführt. Wenn auch in den letzten Wochen das Arbeitstempo etwas verringert werden mußte, weil wir keinen Ueberfluß an Arbeitskräften haben, ſo geht die Arbeit doch weiter. Man wird zugeben müſſen, daß das hohe Eiſengitter(Bild links) alles andere als ſchön iſt. Auf dem mittleren Bild liegen die neuen Sockel bereit, während das Bild rechts die neue fertige Einfaſſung zeigt. —————————— 7 3 —————— ————————————— ————— „hakenkreuzbanner“ Monfag, 19. September 1058 OOas ꝛot Heute(os? Montag, den 19. September Nationaltheater:„Mein Sohn, der Herr Miniſter“. Luſtſpiel von Adré Birabeau. 20.00 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle, 0 7, 8: Tanz⸗Kabarett. Konzert⸗Kaffees: Kaffee Koſſenhaſchen, P 5, 1; Palaſt⸗ 5 i Rheingold, 0 7, 7; Kaffee Wellenreuther, Omnibusfahrt: Pfalz: Leininger Tal— Weinſtrafe — Leiſtadt— Kallſtadt— Ungſtein— Bad Dürk⸗ heim. 14.00 Uhr ab Paradeplatz. 5 Vorführung des Sternprojektors. 16.00 r. Tanz:'sHolzkiſtl, die neue Bar im Palaſt⸗ Hotel Mannheimer Hof, Auguſta⸗Anlage 4/8; Kabarett Libelle, O 7, 8; Waldparkreſtaurant am Stern. Berufsfeuerwache: Mannheimer Herbſtfeſt m F. Ständige Darbietungen Schloßmuſeum: 10.00—13.00 Uhr, 15.00—17.00 Uhr. Theatermuſeum, E 7, 20: 10.00—13.00 Uhr, 15.00 bis 17.00 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ ausſtellung. Sternwarte am Friedrichspark: 10.00—12.00 Uhr, 14.00 bis 16 00 Uhr. Hafenrundfahrten: 10.00, 11.00, 15.00, 16.00, 17.00 Uhr ab Friedrichsbrücke. Flughafen: Rundflüge über Mannheim. Schloßbücherei: Ausleihe: 11.00—13.00 Uhr, 17.00 bis 19.00 Uhr.— Leſeſäle:.00—13.00 Uhr, 15.00 bis 19.00 Uhr. Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächtnis⸗ ausſtellung. Volksbücherei, U 3, 1: Leſeſaal: 10.30—13.00 Uhr. Rundfunk⸗-Programm für Montag, den 19. September Reichsſender Stuttgart:.45 Morgenlied, Gymnaſtik. .15 Wiederholung der zweiten Abendnachrichten. .30 Frühkonzert..00 Nachrichten..00 Gymnaſtik. .30 Fröhliche Morgenmuſik. 10.00 Die geſcheite Königstochter. 11.30 Volksmuſtk und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetterbericht. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Eine Stund, ſchön und bunt. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Dreißig bunte Minuten. 18.30 Griff ins Heute. 19.00 Peter, der Schmied. 20.00 Nachrichten. 20.15 Stuttgart ſpielt auf. 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter⸗ und Sportbericht. 22.30 Nachtmuſik. 24.00 Nachtkonzert..00—.00 Nachtmuſitk. Deutſchlandfender:.00 Glockenſpiel, Wetter..05 Der Tag beginnt,.00 Morgenruf, Nachrichten..10 Eine fleine Melodie..30 Frühkonzert..00 Nachrichten. .40 Kleine Turnſtunde. 10.00 Alle Kinder ſingen mit. 11.00 Eröffnungsfeier des internationalen Prü⸗ fungs⸗ und Treuhandkongreſſes. 12.00 Muſik zum Mittag; dazw.: Zeitzeichen, Glückwünſche und Neueſte Nachrichten. 14.00 Allerlei von zwei bis drei. 15.00 Wetter, Markt⸗ und Börſenbericht. 15.15 Konzert⸗ walzer. 15.40 Männer im Freiheitskampf; anſchl.: Programmhinweiſe. 16.00 Muſik. 17.00„Der Schmer⸗ zensweg der Barbara Schild“. 17.40 Der Makima⸗ Indianer Os⸗Ko⸗Mon erzählt Berliner Pimpfen aus feiner Heimat. 18.00 Die Preisträger der Stadt Ber⸗ lin muſizieren. 19.00 Deutſchlandecho. 19.15 Ein Sommerabend im Dorf. 20.00 Kernſpruch, Wetter⸗ und Kurznachrichten. 20.10 Aus der weiten Welt. 22.00 Tages⸗, Wetter⸗ und Sportnachrichten; anſchl.: Deutſchlandecho. 22.30 Eine kleine Nachtmuſit. 23.00 Unterhaltungskonzert. 23.50 Eine kleine Melodie. 24.00—.00 Muſikaliſches Kunterbunt. Dalen für den 19. Seplember 1938 1814 Der preußiſche Rechtslehrer Karl Fried⸗ rich von Savigny in Berlin geboren. 1870 Paris wird von den Deutſchen einge⸗ ſchloſſen. 1886 Der Maler Eduard von Steinle in Frank⸗ furt am Main geſtorben. 1891 Der Schriftſteller Hans Heyck in Freiburg i. Br. geboren. 1914 Lüderitzbucht wird von Südafrikanern be⸗ etzt. 1915 Einnahme von Nowo⸗Alexandrowſk. 1918(bis 30. Oktober). Beginn der Paläſtina⸗ chlacht. Die türkiſche Front bei Jaffa zwi⸗ chen Meer und Gebirge durchſtoßen. 1925 Der Afrikaforſcher Georg Schweinfurth in Berlin geſtorben. werdende öſterreichiſche Poſtwert⸗ Ungülti 1—5 Mit Ablauf des 31. Oktober 1938 ver⸗ ieren ſämtliche früheren öſterreichiſchen Poſt⸗ Poſfſendun ihre Gültigkeit reimachen von dieſ endungen. Nicht verbrauchte Wertzeichen dieſer Art können bei den Poſtämtern und Amts⸗ ſtellen im Lande Oeſterreich bis zum 31. Dezem⸗ ber 1938 gebührenfrei gegen gültige Poſtwert⸗ ——— umgetauſcht werden. Einlöſung gegen Zargeld iſt ausgeſchloſſen. Die Verſandſtellen für Sammlermarken in Berlin wW 30 und Wien! erledigen nur noch die bis zum 31. Dezember 1938 eingegangenen Beſtellungen auf frühere Ein Abend der elf Jubilare Kameradſchaftsabend der Muſikaliſchen f „Elf Angehörige des Nationaltheaterorcheſters können in dieſer Spielzeit auf langjährige Dienſte bei der Schillerbühne zurückblicken. Sie haben große, aber auch ſehr ſchwere Zeiten mit dem traditionsreichen Inſtitut erlebt und ſind immer verantwortungsbewußt und von der hohen ethiſchen Verpflichtung, die der Künſtler⸗ beruf an den deutſchen Muſiker ſtellt, durch⸗ drungen, für das Theater und für die Akademie eingetreten. Einer von ihnen, der jedem Thea⸗ terbeſucher bekannte Meiſter der Harfe, Konzert⸗ meiſter Johannes Stegmann, hat bereits vierzig Jahre im Nationaltheaterorcheſter ge⸗ wirkt und durch ſeine hervorragende Leiſtung und langjährige Erfahrung weſentlich zur Stei⸗ gerung des Anſehens des Orcheſters beitragen können. Zehn weitere Orcheſtermitglieder, Paul Stephan, Albert Roſenberg, Karl Müller, Karl Thomas, Guſtav Krenz, Fritz Lorbeer, Jean Ludwig, Joſ. Burkl, Hermann Gleißner und Adalbert Stein⸗ kamp, der ſeit vielen Jahren auch das ſchwere und verantwortungsvolle Amt des Rechners der Akademie innehat, blicken auf eine Bjährige Dienſtzeit zurück. Mit Recht ſtand die Ehrung dieſer ver⸗ dienten Orcheſterkameraden im Mit⸗ telpunkt des Kameradſchaftsabends. Der Vor⸗ ſitzende der Akademie, Dr. Reuther, ſprach ihnen den Dank der Akademie für ihre treue Mitarbeit aus und ehrte ſie durch ein Geſchenk. Bei einem kurzen Rückblick über die Arbeit des vergangenen Konzertwinters konnte er einen ſteten Fortſchritt feſtſtellen, in jeder Hinſicht war der Erfolg beſchieden. Auch darin dürfen die Jubilare ein Ergebnis ihrer Tätigkeit, die den auten Ruf des Orcheſters begründen half, ſehen. Einen gedrängten Ueberblick über die Konzerte des kommenden Winters gab Staatskapellmei⸗ ſter Karl Elmendorff. Er hob hervor, daß kademie des Uationaltheater⸗Orcheſters neben der Pflege des klaſſiſchen Repertoires auch wenig geſpielte Meiſterwerke der alten Meiſter in das Programm aufgenommen wur⸗ den und auch das zeitgenöſſiſche Schaffen nicht vernachläſſigt werden ſoll. Er ſelbſt hat die Ge⸗ ſamtleitung und dirigiert ſechs von den acht Konzerten. Herbert von Karajan und der große römiſche Dirigent Bernardino Moli⸗ nari wurden als Gäſte gewonnen. Die Namen der Soliſten verſprechen wieder eine Reihe ſchönſter muſikaliſcher Erlebniſſe, und 5 ſind alle Vorausſetzungen für einen neuen erfolgrei⸗ chen Konzertwinter geſchaffen. Die Grüße der Stadtverwaltung überbrachte Dr. Bartſch. Konzertmeiſter Johannes Steg⸗ mann und Adalbert Steinkamp machten ſich zu Sprechern der geehrten Jubilare. Der Orcheſter⸗ vorſtand Auguft Sander beſchloß den offiziel⸗ len Teil, in dem neben den künſtleriſchen auch zwanglos berufliche Fragen aller Art beſpro⸗ chen wurden, mit einem Appell, für die Sache der Akademie einzutreten und für ſie zu werben. Daß es bei einem Nationaltheaterorcheſter nicht an allen nur irgendwie wünſchenswert er⸗ ſcheinenden Genies fehlen kann, iſt eigentlich ſelbſtverſtändlich. So gab es einige Stunden vergnüglichſter Unterhaltung, in denen von Her⸗ zen gelacht wurde. Da war der große und be⸗ rühmte Zauberkünſtler Guſtav Krenz mit neuen Tricks, da war die ſchneidige Kameradſchafts⸗ hauskapelle, da waren die fünf Harmoniſten, da war ein begabter Vortragskünſtler, der ſonſt die Flöte bläſt, Adalbert Steinkamp heißt, und ſich auch heute noch auf jeder Bühne zurecht finden würde. Da kamen als Gäſte die vier Muſikanten von der Dürkheimer Wurſtmarkt⸗Kurkapelle und verübten eine lebensgefährliche Attacke auf das Zwerchfell der Mannheimer Muſiker. Wer wun⸗ dert ſich, daß man ſich da einfach nicht mehr trennen wollte..— Gebühren auf den Standesämtern Ein Kapitel, das verliebte, berlobte und heiratsluſtige beſonders intereſſiert Durch das vor kurzem in Kraft getretene Per⸗ ſonenſtandsgeſetz iſt auch eine teilweiſe Aende ⸗ rung der ſeither gültigen Gebührenſütze einge · treten. In der Zeitſchrift für Standesamts⸗ weſen werden nun dieſe neuen Gebühren mit ⸗ geteilt. Die Erhebung ſtandesamtlicher Gebühren für beglaubigte Abſchriften aus den Perſonen- ſtandsbüchern und für Urkunden iſt grundſätz⸗ lich in 8 112 der 1. Verordnung zur Ausfüh⸗ rung des Perſonenſtandsgeſetzes vom 19. Mai 1938 verankert. Nach dieſer Beſtimmung kann der Standesbeamte die Gebühren bei Unver⸗ mögen der Beteiligten auch ermäßigen oder erlaſſen. Wird der Standesbeamte ausſchließlich oder vorwiegend im öffentlichen Intereſſe tätig, ſo wird eine Gebühr nicht erhoben. Die Höhe der Gebühr iſt im 8 113 der ge⸗ nannten Verordnung feſtgelegt und beträgt nunmehr: 1. für die Vorlegung eines Perſonen⸗ ſtandsbuches(Standesregiſters) zur Einſicht, und zwar für jeden Jahrgang 0,10 RM, für mehrere Jahrgänge zuſammen jedoch höchſtens 0,30 RM; für die Erteilung einer Abſchrift aus dem Familienbuch 1, RMz; 3. 7 die ſpätere Erteilung einer Beſcheinigung, aß der Auszug die Eintragungen im Fa⸗ milienbuch noch vollſtändig wiedergibt, ſowie für die Ergänzung des Auszugs 0½0 RM; 4. ür die Erteilung einer beglaubigten Abſchrift aus dem Geburtenbuch, Sterbebu oder dem Buch für Todeserklärungen 0,60 Rm; 5. für die Erteilung einer beglaubigten Abſchrift aus den früheren Standesregiſtern 0/60 RM; 6. für die Erteilung einer ſtandesamtlichen Urkunde 0,60 RM, das gleiche gilt für jede Eintragung in ein Familienſtammbuch und Buch der Kindheit, wenn hierin die ſtandesamtlichen Urkunden ent⸗ halten ſind(alſo für jede Eintragung einer Urkunde 0,0 RM).— Für Eintragung in alte, d. h. bis 1. Juli 1938 ausgegebene Familien⸗ ſtammbücher, die lediglich„Scheine“ im Sinne des früheren PST enthalten 020 RM; 7. für die nachträgliche Beſchreibung von Randver⸗ merken auf einer beglaubigten Abſchrift aus dem Geburtenbuch oder Sterbebuch oder auf einer beglaubigten Rab aus den früheren — ſind mehrere Randvermerke beizuſchreiben, ſo wird die Gehühr nur einmal erhoben 0,10 RMz; 8. für die ee ftandesamtlichen Urkunde durch Beiſchreibung der ſpäteren Aenderungen 0,10 RM; 9. für ein weites und jedes weitere Stück einer beglau⸗ 3 Abſchrift aus den Perſonenſtandsbüchern (Standesregiſtern) oder einer ſtandesamtlichen Urkunde, wenn ſie Segeezeinig beantragt werden die Hälfte der Gebühren nach den Nr. 2, 4, 3 und 5; 10. für die Entgegennahme eines An⸗ trags auf Anordnung des Aufgebots.— RM, kommt ausländiſches Recht zur Anwendung, ſo kann die Gebühr bis auf 12,.— RM erhöht wer⸗ den. Wird die Ehe wegen lebensgefährlicher Er⸗ krankung eines Verlobten ohne 4— ot ge⸗ ſo wird dieſe Gebühr für die heſchlie⸗ ung erhoben: 11. für die Befreiung vom Auf⸗ ebot.— bis 20,.— RM; 12. für die Abkürzung er Aufgebotsfriſt 2,.— bis 10,.— RM: 13. für die Befreiung von der Wartezeit bei der Ehe⸗ ſchließung 2,.— bis 20.— RM; 14. für die Aus⸗ ſtellung eines Ehefähigkeitszeugniſſes für einen deutſchen Staatsangehörigen im Ausland 2,— bis 20.— RM; 15. für die Abnahme einer eides⸗ ſchriftlich Verſicherung 1,00 RM; 16. für die chriftliche Ermächtigung eines anderen Stan⸗ desbeamten zur E und die Beſchei⸗ nigung über das Aufgebot, einzeln oder zuſam⸗ men 0,50 RM; 17. für die Eheſchließung von einem Standesbeamten, der das Aufgebot nicht erlaſſen hat 1,.— bis.— RMz; 18. für die Ehe⸗ Wu außerhalb der Dienſtſtunden 10,.— Uichtwähler als Jugenderzieher ungeeignet Der deutſche Handwerks⸗ und Gewerbekam⸗ mertag hatte den Reichswirtſchaftsminiſter ge⸗ beten, zu der Frage Stellung zu nehmen, ob gegen einen Handwerker wegen Verweigerung ———. an einer Reichswahl ein Ehren⸗ ahren mit dem Ziele der Entzie⸗ ung der Anleitungsbefugnis für Lehrlinge eingeleitet werden kann. In der Stellungnahme des Miniſters heißt es, daß die Weilnahmme an einer Reichswahl nicht nur ein Recht, ſondern eine vaterländiſche Pflicht ſei. Wer ihr aus nicht ganz zwingenden Gründen fernge⸗ blieben ſei, habe ſich damit außerhalb der Volksgemeinſchaft geſtellt und die völlige In⸗ tereſſeloſigkeit für die Lebensnotwendigkeiten der Nation bekundet. Wenn der Beſchuldigte angebe, er ſei darüber verärgert geweſen, daß er bei der vorletzten Wahl keine Wahlkarte er⸗ halten habe, ſo hätte er wiſſen müſſen, daß perſönliche Verärgerung aus einem ſo gering⸗ fügigen Grunde keinerlei Entſchuldigung für die Nichterfüllung ſeiner vaterländiſchen Pflicht darſtelle. Der Miniſter erſucht um Einleitung des Ehrengerichtsverfahrens, weil aus dem Verhalten des Handwerkers geſchloſſen werden könne, daß er nicht geeignet iſt, Lehrlinge im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Berufserzie⸗ hung auszubilden und zu betreuen. Anordnuugen der NSDAP Ortsgruppen der NSDAP Platz des 30. Januar. Am 20.., 20.15 Uhr, findet im Nebenzimmer des Lokals„Zum kühlen Grund“ (Piſton), Seckenheimer Straße 96, eine Sitzung ſämt⸗ licher Politiſchen Leiter und des Stabes der DAß und der NSVſtatt. Erſcheinen Pflicht. Dienſtuniform. Nächſte Parole für alle Amtsleiter und Zellenleiter am 19.., 20 Uhr, auf der Geſchäftsſtelle. BDM Müdelgruppe 7/171 Lindenhof 2. Alle Mäüdel der Gruppe treten am 21.., 20 Uhr, in der Turnhalle der Dieſterwegſchule in tadelloſer Dienſt⸗ kleidung zum Gruppenappell an. 83 Frauenabteilung(Hausgehilfinnen) Ortswaltung Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Am 22.., 21 Uhe, im Saal 10 der Mädchenberufsſchule, Eingang Hugo⸗ Wolf⸗Straße, Fachgruppenabend der Hausgehilfinnen. Für DAF⸗Mitglieder Erſcheinen Pflicht. Die Deutsche Arbeitsfiront Kreiswaltung Mannhelm, Rheinstr. 3 Ortswaltungen Ladenburg. Am Montag, 19.., 20 Uhr, findet in Ladenburg, Gaſthaus„Zum Martinstor“ eine Hand⸗ werkerverſammlung ſtatt, wozu ſämtliche Handwerks⸗ meiſter mit Gefolgſchaft eingeladen ſind. Redner: Thema:„Fragen des Deutſchen Hand⸗ werks“. G. Kraft duenreude Sport für jedermann Montag, 19. September Allgemeine Körperſchule: Offener Kurſus für Frauen und Männer: 19.30—21.30 Uhr Stadion, Feld 1z 20.00—21.30 Uhr Schillerſchule, Neck. Uebergang. Be⸗ triebsſportkurſe: 15.00—16.30 Uhr Stadion, Palaſt⸗ Hotel; 16.30—18.00 Uhr Stadion, Feld Ul, Arbeits⸗ amt; 17.30—19.00 Uhr Stadion„Feld U, Telefonbau u. Normalzeit; 19.00—20.00 Uhr Stadion, Feld l, Südd. Fettſchmelze; 17.30—20.00 Uhr Stadion, Feld 1, Olex; 18.00—19.30 Uhr Stadion, Hauptfeld, Stan⸗ dard; 18.00—19.30 Uhr Herzogenriedpark, Hutchinſon; 18.00—19.30 Uhr Herzogenriedpark, Hommelwerke; 18.00—19.30 Uhr Stadion, Hauptfeld, Siemens⸗Werke; 20.00—21.30 Uhr Fortbildungsſchule, U 2, Kleinbe⸗ triebe der Ortsgruppe Jungbuſch; 20.00—21.30 Uhr Peſtalozziſchule, Adolf Pfeiffer.— Fröhl. Gymnaſtik u. Spiele: Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 19.30 bis 21.00 Uhr Carin⸗Göring⸗Schule; 20.00—21.30 Uhr Dieſterwegſchule. Betriebsſportkurſe: 20.00—21.30 Uhr Friedrichſchule, U 2, Kaufhaus Anker.— Schwimmen: Betriebsſportkurſe: 20.00—21.30 Uhr Städt. Hallen⸗ bad, Halle 1, Daimler Benz AG; 20.00—21.30 Uhr Städt. Hallenbad, Halle J, Kaufhaus Hanſa AG; 20.00 bis 21.30 Uhr Städt. Hallenbad, Halle III, Joh. Schrei⸗ ber.— Deutſche Gymnaſtik: Offene Kurſe für Frauen u. Mädchen: 20.00—21.00 Uhr Gymnaſtikſaal, Goethe⸗ ſtraße 8; 21.00—22.00 Uhr Gymnaſtikſaal, Goethe⸗ ftraße 8; 20.30—21.30 Uhr Gymnaſtikſaal, Schulhof⸗ ſtraße 4(am Roſengarten).— Kindergymnaſtik: 16.30 bis 17.30 Uhr Dieſterwegſchule, fällt bis auf weiteres aus.— Boxen: Offener Kurſus für Männer: 19.30 bis 20.30 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle.— Rollſchuh⸗ lauf: Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20.00 bis 21.30 Uhr Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſtum, Moltkeſtr. öſterreichiſche Marken. 5——— Automarkt K 0 Für Selbstfahrer feiar Dau Dmutlentel 4 Gsragen 0 abrikneue Leik Aes anſ vlnga, Brrer wucten se fillenniahe und Eimeivonen * 5 4„— 7 Mleisterklasse P 7,10, Planken— 5 Lülatumn. Schon, daß Schlachthof⸗Garage S U. Auto-Schulnd. Fernruf 2474 Z 25. Eiche m. Nutb. Schiedenes Hatonad———— 4—3 Daldhofftt. 5,———1 228. Gaase, 5 2es. 1ur. 22 pS. 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Bad Cannſtatt— Stuttgarter SC:2 Stuttgarter Kickers— SV Feuerbach..:2 Union Böckingen— Spfr. Stuttgart..:0 Ulmer FV 94— FV:3 en Gau Bayern: Jahn Regensburg— TSV 60 München. Schwaben Augsburg— Bayern München SpVg. Fürth— BC Augsburg. Geu deſf ——— ———— 2* ——— au Heſſen: 18 Hanau 93— VfB Friedberg.... 20 B Groß⸗Auheim— SC 03 Kaſſel..:0 Sp Kaſſel— Dunlop SV Hanau.. 11 BC Sport Kaſſel— Kewa Wachenbuchen:0 Heſſen Bad Hersfeld— Kurheſſen Kaſſel:1 Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt: Olympia Neulußheim— FV Brühl..:0 Alem. Ilvesheim— VfTuR e:1 Fort. Heddesheim— Amicitia Viernheim:3 Unterbaden⸗Oſt: Schwetzingen 98— Heidelberg 05. 311 Rohrbach 89— Viktoria Neckarhauſen. 9¹ FG Kirchheim— TSG Plankſtadt.1 Rheinpfalz: VfR Frankenthal— Blauweiß Worms. VfR Bürſtadt— Olympia SpVg. Mundenheim— SV Oggersheim. FV Speyer— Olympia Lorſch Norm. Pfiffligheim— Reichsb.'hafen Oppau 89— Tura Ludwigshafen FV 08 Mutterſtadt— VfL Frieſenheim Mittelpfalz: SWVNiederauerbach— TSG 61 Kaiſersl. 05 Pirmaſens— 1. FC. Kaiſerslautern VfR Kaiſerslautern— TSG Neuſtadt Vfè Homburg— VfB Zweibrücken Kammgarn Kaiſersl.— Reichsb. Kaiſersl. Hhandball Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele Gau Baden: 0 —— 9S228 —————— S——+2—— 2 dO—— 02 TV Weinheim— TVLeutershauſen. SV Waldhof— TV Seckenheim.. 913 Oftersheim— Freiburger FC(abgbr.):17 Tſchft. Durlach— VfR Mannheim.. 10:11 Bezirksklaſſe Staffel 1: TV 46 Mannheim— TV Viernheim.:6 Jahn Weinheim— Tſchft. Käfertal.. 10:5 Staffel 2: TG St. Leon— SV 98 Schwetzingen. 14:5 TV Friedrichsfeld— TV Handſchuhsh. 11:9 Tbd. Neulußheim— TV Rot.. 11:3 Frauen: TV 46 Mannheim— SV Waldhof::3 Kurpfalz Neckarau— VfR Mannheim III:3 Gau Südweſt: TSo Herrnsheim— SV 98 Darmſtadt.:5 DRe Darmſtadt— Vfè Haßloch... 14:10 Germania Pfungſtadt— TSG61'hafen 710 Tura Ludwigshafen— Gfe...:9 Polizei SV Frkft.— MS Darmſtadt 12:6 Gau Württemberg: TSe Süſſen— Stuttgarter Kickers.:7 Tgſ. Stuttgart— TV Kornweſtheim..:14 SV Urach— Eßlinger TSV... 955 TV Schnaitheim— KSV 11:4 Tgde. Schwenningen— TV Altenſtadt.:14 Gau Bayern: Poſt München— TV 60 Fürth... 11:7 RSV München— TV Milbertshofen.:10 hocken Silberſchild⸗Vorrundenſpiele in Köln: Heſſen(Gau)— Mittelrhein(Nachwuchs):3 Mittelrhein(G)— Heſſen().. 620 Niederrhein(G)— Südweſt(N)... 42 Südweſt(G)— Niederrhein()—...:3 Süddeutſche Spiele Gau Südweſt(Freundſchaftsſpiele): Fechenheim— DRe Darmſtadt(M⸗Sp):2 Allianz Frankf.—.⸗Gladbacher THC.:3 Allianz Frankft.—.⸗Gladb. THC(Fr.) 0: SC Frankf. 80— Reichsb. Frankfurt ausg. SC Frankf. 80— Reichsb. Frft.(Fr.) ausg. Eintr. Frankfurt— Offenbacher RV IG Farben Höchſt— Kreuznacher HG..:2 60 Fechenheim— DRe Darmſtadt(Fr.):2 Gau Württemberg(Silberſchild⸗Probe): in Vaihingen: Gauelf— Nachwuchs.. 42 roler Die polnische Nalionalmonnschaft wurde in Chemnilz vor 60000 Zuschouern:] geschlagen deso Jalires (Sonderberloht unseres nach Chemnitz entsandten.-.-Sch.-Sond erberichterstatters) Chemnitz, 18. Sept. am borabend des großen Tages Chemnitz, die Stadt, die man ſo gern als „das ſächſiſche Mancheſter“ bezeichnet, ſteht vor ſeinem ſportlich bisher bedeutendſten Ereig⸗ nis: Hier wird in der durch großzügige Erwei⸗ terungsbauten zu einer Großkampfbahn gewor⸗ denen„Südkampfbahn“ der erſte Fuß⸗ ball⸗Länderkampf ausgetragen, den die Chem⸗ nitzer Freunde des braunen Lederballes in den Mauern ihrer engeren Heimat zu ſehen bekom⸗ men. Damit verbunden wird die feierliche Weihe der neuen Kampfbahn, die ihresglei⸗ chen im Sachſenlande ſuchen dürfte. Die Kartennachfrage zum Länderſpiel Deutſchland—Polen iſt derart geweſen, daß ſchon ſeit geraumer Zeit die insgeſamt 60 000 Perſonen faſſende Kampfbahn vollſtändig ausverkauft iſt. Dieſe fünfte Begeg⸗ nung Deutſchland— Polen intereſſiert nicht allein deshalb beſonders, weil die Polen ſtarke Gegner ſind— wie ſie in ihren bisheri⸗ gen Kämpfen mit uns reſultatmäßig auch be⸗ wieſen haben, dieſe fünfte Begegnung inter⸗ eſſiert beſonders deshalb, weil es ſich um das erſte Wiederauftreten der deutſchen Fußball⸗National⸗Mannſchaft nach der Pariſer Weltmeiſterſchafts⸗Schlappe gegen die Schweiz handelt! Zudem freut man ſich in Sachſen ganz beſonders auf das Wiederauftauchen Helmut Schöns(Dresdner Sport⸗Club) in der deut⸗ ſchen Ländermannſchaft, in der er im vergange⸗ nen Jahre ein ſo glänzendes Debut gegen Schweden in Hamburg gab, um leider infolge einer ernſten Verletzung von dieſem Zeitpunkt ab wieder„in der Verſenkung“ verſchwinden zu müſſen. Während die Polen bereits in der Nacht zum Samstag um die mitternächtliche Stunde in Chemaitz eintrafen— mit zweiſtündiger Ver⸗ ſpätung, wodurch ſie um den„Genuß“ kamen, die für dieſen Abend für Chemnitz angeſetzte aroße Luftſchutzübung„mitmachen“ zu dürfen! — iſt die deutſche Elf zur Stunde noch nicht vollſtändig beiſammen. Ein Gerücht, das von Goldbrunners Nichtſpielen wiſſen wollte, wurde dem Sonderberichterſtatter des„Haken⸗ kreuzbanners“ von Dr. Tandry vom Reichs⸗ fachamt Fußball perſönlich dementiert. Bei den Polen iſt der urſprünglich für den Mittelſtür⸗ mer⸗Poſten vorgeſehene Scherfte(Warta Po⸗ ſen) nur als Erſatzmann mitgekommen, Sturmführer wird Peterek von Ruch Bis⸗ marckhütte ſein, womit die Angriffsreihe eine weitere Vereinheitlichung erfahren hat: denn der linke Flügel Wilimowſki⸗Wodarz iſt dem gleichen Verein entnommen. Als Begleiter der polniſchen Mannſchaft ſind Oberſtleutnant Piechata, Verbandskapitän Kaluza, Ge⸗ neralſekretär Gieda und vier Journaliſten nach Chemnitz gekommen, vom Reichsfachamt Fußball ſind Dr. Tandry und Stenzel anweſend, während Hauptſportwart Wolz noch erwartet wird. Zu der mit dem Länderſpiel verbundenen Weihe der neuen Chemnitzer Großkampfbahn war eigens Reichsſportführer Staatsſekretär von Tſchammer und Oſten erſchienen, Iin ſhhägt Karsxuher 3 mi zern man ofk mannheim— K3 Karlsruhe:2(:]) „Der Start des badiſchen Fußballmeiſters ging nicht ſo reibungslos von ſtatten, wie man es ſich allgemein vorgeſtellt hatte. Einesteils erwies ſich die mne des wieder neu⸗ aufgeſtiegenen Karlsruher FVials weitaus ſtär⸗ ker wie man vordem annahm, und zum anderen hatte Vfn Mannheim das Pech, Kamenzin zu verlieren und den größten Teil des Spieles mit zehn Leuten durchfechten zu müſſen. Von Anfang an ging es mit lebhaftem Tempo auf und ab, wobei ſich die Karlsruher ſofort als gefährliche Gegner entpuppten. Die ſchnelle, mit weitmaſchigen Kombinationszügen ſtürmende Angriffsreihe der Karlsruher, in der ſich Hell⸗ wig beſonders auszeichnete, machte der Hinter⸗ mannſchaft des Meiſters das Leben ſehr ſauer und die Abwehrreihen der Reſidenzler ſtanden hinter den guten Leiſtungen ihrer Vorderleute in nichts nach. So boten die Karlsruher eine abgerundete Mannſchaftsleiſtung, die den Sieg des badiſchen Gauligameiſters von vornherein als nicht abſolut ſicher erſcheinen ließ. Dieſen Eindruck konnte auch das Führungstor des VfR, das Langenbein in der ſiebten Minnte erzielte, nicht verwiſchen. Fuchs, der als dritter Mann mit den bewährten Kamenzien und Feth eine famoſe Läuferreihe bildete, hatte aufs Tor geſchoſſen, Eßwein ließ den gefangenen Ball wieder fallen, und da war der ſchnelle Langen⸗ bein zur Stelle, der nach erfolgreichem Kampf gegen das geſamte Schlußtrio des Gegners Sie⸗ ger blieb und einſchoß. Das bedeutete natürlich noch lange nicht den Sieg für den Meiſter. Um ſo weniger, als in der zwölften Minute Ka⸗ menzin, die Stütze der Elf und deren über⸗ ragender Dirigent, durch eine ſchwere Arm⸗ verletzung für die Dauer des ganzen Spieles ausſcheiden mußte. Tatſächlich wurden die Karlsruher überlegen und die VfR⸗Abwehr hatte ſchwerſte Arbeit zu verrichten. Sie ſchlug ſich ſo hervorragend, daß lange Zeit alle Be⸗ mühungen der Reſidenzler nach dem Ausgleich vergeblich blieben. In der 32. Minute gelang es dem ſehr agilen Hellwig aber doch, im An⸗ ſchluß an einen Strafſtoß den Ausgleich her⸗ zuſtellen. Aber ſchon fünf Minuten ſpäter hatte die Mannheimer Meiſterelf die Führung wieder an ſich geriſſen. Der weit vorn lauernde Langen⸗ bein wurde von Striebinger mit einer feinen Steilvorlage eingeſetzt. Gegen den placierten Schuß des ſich in ſehr auter Form präſentieren⸗ den Mannheimer Mittelſtürmers ſtreckte ſich Eß⸗ wein auch diesmal vergebens. Es kamen bange Minuten für den KFV. Schuß auf Schuß gin auf das Tor der Reſidenzler und es war vie Glück bei ihnen, daß keiner das Ziel fand. Mit :1 wurde die erſte Halbzeit beendet. Vielverſprechend für den Gegner des Meiſters begann die zweite Halbzeit. Zwar hatte Eßwein den erſten Schuß in dem wiederbegonnenen Kampf gehalten, aber die Reſidenzler waren es, die einen weiteren Erfolg und damit den Aus⸗ gleich erzielten. Brechts prächtige Flanke wurde von Vetter verfehlt und wiederum war es Hell⸗ wig, der mit ſauberem Kopfſtoß Vetter das Nach⸗ ſehen gab. Es ſah ſehr trüb aus für den Mei⸗ ſter. Feth konnte die Lücke, die der Abgang Kamenziens geſchaffen hatte, nicht ganz aus⸗ füllen und da man Striebinger als Läufer be⸗ nötigte, war der Angriffsreihe der Mannheimer ihr durchſchlagskräftiger Mann genommen. Die VfR⸗Stürmer, von denen Lutz eine ſehr ſchwache Vorſtellung gab, wurde kaum noch gefährlich. Langenbein fehlten die guten Vorlagen von Striebinger und zudem wurde er nun auch be⸗ deutend ſchärfer bewacht wie vor der Pauſe. Im Brennvunkt der Ereianiſſe ſtand vornehmlich die VfR⸗Abwehr, die alle Hände voll zu tun hatte, um die immerwährenden ſchnellen ener⸗ aiſchen Angriffe des Gegners erfolglos zu ge⸗ ſtalten. Ein energiſcher Zwiſchenſpurt des Mannheimer Angriffstorſos verlief zunächſt er⸗ gebnislos. Doch hatten die Mannheimer dabei ihre Beklemmung ob des Abganges von Kamen⸗ zien verloren und ſtürmten weiterhin mit neuem Mut. Ihre Anariffe wurden wieder häufiger und auch energiſcher. Und plötzlich kam die Entſpannung. Unter donnerndem Jubel der zirka 3000 Zuſchauer hatte der Meiſter wiederum die Führung er⸗ obert. Das war in der 28. Minute. Der Halb⸗ linke des VfR hatte eine feine Vorlage zur Mitte gegeben, wo Langenbein, aufs beſte aſſi⸗ ſtiert von Lutz, ruhig und ſicher plaziert ein⸗ ſchießen konnte. Das war der Siegestreffer für den VfR. Eiſern wies die RfR⸗Hinter⸗ mannſchaft alle Angriffe der Karlsruher ab naid auch die letzte Chance in der 42. Minute, die Daenminger in klarer Abſeitsſtellung ſich bot, wurde von Feth zunichte gemacht. Der Meiſter hat durch widrige Umſtände einen ſehr harten Kampf durchſtehen müſſen, ihn aber doch verdient gewonnen. Schiedsrichter Wacker⸗Niefern konnte mit ſeinen Entſcheidungen nicht immer gefallen. Eck. In den letzten Minaken enkfchieden phönix Karlsruhe— So Waldhof:3(:2) Wenn Waldhof ſein Erſcheinen ankündigte, dann war das Karlsruher Sportpublikum noch immer auf dem Poſten. So auch beim dies⸗ maligen erſten Punktetreffen, dem bei präch⸗ tigem Sonnenſchein nahezu 3000 Zuſchauer bei⸗ wohnten. Waldhof kam durchaus verdient zu dieſem knappen Siege. Waldhof ſtand: Drayß; Maier, Siegl; Schneider, Heermann, Noe; Herbold, Bielmeier, Siffling 3, Siffling 1, Günderoth. Phönix Karlsruhe: Jockl; Pießle Mohr; Joram, Lorenzer, Butſcher; Biehle, Reb, Kaiſer, Herberger, Föry. Als die Mannſchaften einliefen, konnte man ſar Auft daß man hüben wie drüben mit ſtärk⸗ ter Aufſtellung zur Stelle war. Gleich in der zweiten Minute bot ſich Phönix eine Chance, als Föry ſich wunderbar von der Mitte aus durch die Waldhof⸗Abwehr ſpielte. Es iſt überraſchend, daß Phönix während der An⸗ fangsminuten auch weiterhin mit ſtärkſten An⸗ griffen aufwartete und der Waldhofabwehr tüchtig einheizte. Während dieſer ſtürmiſchen Angriffe von Phönix wäre es gut möglich ge⸗ weſen, das eine oder andere Tor anzubringen. Der Führungstreffer kam bereits in der dritten Minute durch einen Elfmeter zuſtande, als der Phönix⸗Halblinke nach raſchem Durchlaufen unfair gelegt wurde und Herberger den Ball im Nachſchuß einlenken konnte. Die Freude währte jedoch nicht lange; denn nach einem Gegenangriff konnte Waldhofs Rechtsaußen Herbold durch überlegten Schuß den anbringen. Zwiſchendurch zeigte das Spiel einige Derbheiten, die durchaus nicht in den (Fortſetzung ſiehe nächſte Seite) der unter dem Beifall der 60 000 nach einer kurzen Anſprache die neue Stätte der Leibes⸗ übungen in die Obhut der Stadt Chemnitz und ihres ſportfreudigen Oberbürgermeiſters Lan⸗ desſportführer SA⸗Oberführer Schmidt über⸗ gab. Freudig bejubelt wurde auch der Muſik⸗ zug der SA⸗Wachſtandarte Feldherrnhalle. Das Spiel ſelbſt brachte in der erſten Halb⸗ zeit eine im weſentlichen ausgeglichene Partie, bei der die zunächſt gegen die Sonne ſpielende deutſche Elf ihre zeitweiſe aufblitzende Feld⸗ überlegenheit lediglich in einem einzigen Fall in Gewinn umzuſetzen wußte: Gauchel ſetzte in der 36. Minute noch im Fal⸗ len einen ſpitzen Schuß ſchön unter die Latte, unſerer Mannſchaft damit eine Ae rung ſichernd. Alle übrigen Verſuche, Polens tüchtigen Torwart zu ſchlagen, ſchlugen infolge vielfachen Segens der deutſchen Stürmer wie auch des kräftigen Dazwiſchenfahrens der pol⸗ niſchen Verteidiger fehl. Beſonders der deut⸗ ſche Halbrechte Stroh hatte mehr wie einmal Schußgelegenheit, gleichfalls ſein linker Ne⸗ benmann Gauchel, aber die gutgemeinten Schüſſe fanden das polniſche Tor nicht. Sehr gut gefiel in dieſen erſten 45 Minuten die deutſche Läuferreihe und in ihr wieder be⸗ ſonders Goldbrunner, dem es in der Hauptſache zu danken war, daß die zahlreichen gefährlichen polniſchen Beſuche im deutſchen Strafraum ohne zählbare Erfolge blieben. Ja⸗ kob entledigte ſich der Arbeit, die er bekam, mit gewohnter Zuverläſſigkeit. Etwas enttäuſcht war man von Helmut Schön, unſerem Halblin⸗ ken, der ſich zumeiſt als Aufbauſtürmer betätigte und wenig zu ſeinen gefürchteten Schüſſen kam. Daß die polniſche Elf ein durchaus ebenbürtiger Gegner war, zeigt beſonders das Eckenverhält⸗ nis, das die Gäſte bis zum Halbzeitpfiff des gut amtierenden Schweizer Schiedsrichters Wüth⸗ rich mit:1 ſogar klar zu ihren Gunſten zu geſtalten vermochten. n der zweiten Halbzeit wurde das Spiel, das bis dahin nicht ſo recht hatte begeiſtern können, erfreulicherweiſe lebhafter. Nicht nur, daß die damit klar zutage tretende Ueberlegen⸗ eit der deutſchen Mannſchaft in entſprechenden reffern ihren Ausdruck fand, auch das Spiel an ſich lief flotter als vor der Pauſe. Ihren Hauptgrund hatte dieſe Wandlung in der beſſeren Ballverteilung im deutſchen Sturm, da nicht mehr alles auf Schön zugeſchnitten war, ſondern auch die Flügel reichlich beſchäf⸗ tigt wurden. So konnte es nicht ausbleiben, daß aus dem mageren:0 bis zum Schlußpfiff noch ein ganz ſicheres:1 herauskam, auch der Eckenvorſprung der Polen wurde aufgeholt und das Eckenverhältnis mit:5 ſogar noch poſitiv für Deutſchland geſtaltet. Wenig verheißungsvoll freilich war der Auf⸗ takt der zweiten Halbzeit, der den Polen nach einem Dechungsfehler Goldbrunners durch Peterek ſchon in der vierten Minute den Ausgleichstreffer brachte. Aber nach weiteren zwei Minuten hatte der immer beſſer werdende Schön den alten Abſtand mit einem prächtigen Schuß wieder hergeſtellt. Die deutſche Mannſchaft ſchaltete nun eine Drang⸗ periode ein, die in der 14. Minute durch den plötzlich freiſtehenden Gauchel das dritte Tor für Deutſchland brachte, das er, ſich von dem ihn verfolgenden rechten polniſchen Ver⸗ teidiger löſend, mit wunderbarem Linksſchuß in das rechte obere Eck erzielte. Nach weiteren vier Minuten ſtellte wiederum Gauchel, diesmal von rechts aus ſpitzem Win⸗ kel ſchießend, den deutſchen Sieg mit dem vier⸗ ten Treffer ſicher. In der Mitte der Halb⸗ zeit mußte Polens linker Läufer Dytko nach einem Zuſammenprall mit einem deutſchen Stür⸗ mer für ſieben Minuten ausſcheiden. Der pol⸗ niſche Sturm kam auch nach der Pauſe wieder⸗ holt gefährlich auf, fand aber doch immer wie⸗ der in den ſicheren deutſchen Verteidigern Ja⸗ nes, Münzenberg und Torwart Jakob ſeine Meiſter. Auf der anderen Seite ſtoppte die deutſche Mannſchaft im Gefühl des ſicheren Sieges ihr Tempo etwas ab, lediglich die drei Wiener im Sturm, Peſſer, Hahnemann und Stroh, wollten mit aller Macht noch ſelbſt ein Tor zuſtande bringen, was ihnen jedoch dank der Abwehrarbeit des polniſchen Schlußdreiecks verſagt blieb. So bleibt die Fußballbilanz Deutſchland gegen Polen auch weiterhin ohne Verluſtpartie für uns, da wir von den bisherigen fünf Be⸗ gegnungen vier gewonnen und eine unentſchie⸗ den geſtaltet haben— mit einem Gefamttor⸗ ergebnis von 12:4 Treffern. Die deutſche Mannſchaft wurde für dieſen erſten Erfolg im Jahre 1938 lebhaft gefeiert und man darf nach dieſem:1⸗Sieg über Polen von den—— die nächſte Zeit bevorſtehenden Länderſpielen der deutſchen Elf eine weitere Verbeſſe⸗ rung ihrer Spielbilanz erwarten. Ungarn-Cichecho⸗Slomakef abgefagt Budapeſt, 18. September. Der Fußball⸗Länderkampf zwiſchen der Tſche⸗ cho⸗Slowakei und Ungarn, der am Sonntag in Prag angeſetzt war, iſt von Ungarn am Sams⸗ tagnachmittag abgeſagt worden. Nachdem in den allerletzten Stunden infolge der militäri⸗ ſchen Maßnahmen der Tſchecho⸗Slowakei an der tſchechiſch⸗ungariſchen Grenze eine veränderte Lage geſchaffen wurde, hat das ungariſche Außenminiſterium verfügt, daß die bereits un⸗ terwegs befindliche Mannſchaft ſofort telegra⸗ fiſch verſtändigt wird, die Reiſe nach Prag ab⸗ zubrechen. Das Telegramm erreichte die un⸗ gariſche Mannſchaft um 14 Uhr in Böhmiſch⸗ Trübau, worauf unmittelbar die Rückreiſe an⸗ getreten wurde. —————— „Hakenkreuzbanner⸗ Montag, 19. September 1938 4* In den letz'en Minnten entich eden (Fortſetzung von vorhergehender Seite) Rahmen des Gezeigten paßten. Nach wie vor konnte man feſtſtellen, daß Waldhof ſich be⸗ wußt auf Abwehr einſtellte und Phönix da⸗ durch etwas mehr im Angriff liegen konnte. Die Gäſte zeigten ſich aber immer als Herr der Lage. Die Waldhofelf kam von der 30. Minute an ſtark auf, während ſich bei der„Phönix⸗ Mannſchaft vorübergehend ſtarke Schwächen be⸗ merkbar machten. In der 32. Minute knallten zweimal ſcharfe Schüſſe der Gebrüd er S 3 an die Pfoſten. Ausgezeichnet nun das Spiel der Gäſte und die Phönixel zeigte bedenkliche Lücken. Schließlich fiel doch ungefähr ſechs Minuten vor der Pauſe der Führungstreffer für Waldhof, und zwar wie⸗ derum durch Herbold. Die zweite Hälfte erweckte zunächſt den An⸗ chein, als wolle Phönix durch erhöhten Druck en Ausgleich erzwingen. Das war aber nur eine kurze Erſcheinung. Das glänzende Wald⸗ hofſpiel erfuhr bald ſeine Fortſetzung. Aber dennoch konnte Phönix in der 12. Minute nach einem ſchönen Angriff durch den Halblinken zum Ausgleich kommen. Dieſer überraſchende Erfolg ſchien unter lebhafter Anfeuerung des Publikums die Kampfkraft von Phönix gewal⸗ tig zu ſtärken, während in den Waldhofreihen etwas Verwirrung entſtand. In den letzten Mi⸗ nuten des Kampfes wurde erbittert um die Führung gekämpft, die ſchließlich fünf Minuten vor Schluß durch Bielmaier an Waldhof fiel. Schiedsrichter Strößner, Heidelberg, war dem Kampf ein gerechter Leiter. Phönix mußte noch auf den früheren Wiener Torhüter Havlicek verzichten. Ffokzbeim in groper dahrt 1. FC Pforzheim— Freiburger FC:1(:0) Das hätte keiner erwartet! Wohl glaubte man, daß der 1. 86 Pforzheim zu Hauſe gegen den Freiburger FC gewinnen würde, daß er Sieg aber ſo hoch—:1(:0)— ausfallen würde, daran hatten ſelbſt die größten Opti⸗ miſten nicht gedacht. Pforzheim ſpielte aber geug ausgezeichnet, ſo daß ſchließlich dieſer ein⸗ drucksvolle Sieg herausſprang. Freiburg trat um erſten Male mit dem früheren Kehler Tor⸗ üter Seminati an, der aber Hugo Müller nicht vergeſſen ließ. In der Vertei Rehrs war Zelt⸗ ner ſehr ſtark, die Stürmer Beha und Koß⸗ mann verrieten von ihrer gefürchteten Schuß⸗ kraft nichts. Der Pforzheimer Sturm war ſehr ſchußfreudig, Mittelſtürmer Fiſcher 2, die bei⸗ en Außen Vogt und Hartmann überragten. Auch Läuferreihe und Schlußdreieck konnten jederzeit gefallen. Die Tore erzielten: 31. Mi⸗ nute Rau(Handelfmeter), 35. Minute Hart⸗ mann, 40. Minute Vogt, 63. Minute einziges Tor der Gäſte durch den Halbrechten, 66. Mi⸗ nute Fiſcher 2 zum:1, 69. Minute Hartmann, 79. Minute Wünſch:1. Schiedsrichter Schmidt (Karlsruhe), 4000 Zuſchauer. 1 Hoher Pokalſeg Möblboros BVfB Mühlburg—VfB Peine..:1(:1) Die Vorſtellung, die der Niederſachſen⸗Ver⸗ treter VfßB Peine am Sonntag vor 1500 Zu⸗ ſchauern im Tſchammer⸗Pokalſpiel in Karls⸗ ruhe gehen den VfB Mühlburg gab, war mehr als kläglich. Die einzige der Gäſte war ihr faires Spiel. Obwohl Mühl⸗ burg zablreichen Erſatz hatte einſtellen müſſen, kam es zu einem hohen Sieg mit:1(:1) To⸗ ren. Der einzige Gegentreffer fiel durch einen Elfmeter. Der Mühlburger Sturm fand bei der gegneriſchen Hintermannſchaft wenig Wi⸗ derſtand, wurde allerdings von der eigenen Läuferreihe auch gut unterſtützt. Die Verteidi⸗ gung hatte es gegen den„zahmen“ Sturm der Gäſte leicht.— In der 4. Minute ſchoß Fiſcher das erſte Tor, in der 13. Minute verwandelte Joraen einen Elfmeter und in der 38. Minute erhöhte Gruber auf:0. Dann kam Peine zum Gegentor durch Elfmeter. In der 40. Minute ſtellte Gruber auf:1. 12 Minuten nach der Pauſe war Rothermel erfolgreich und in der 38. Minute ſtellte Raſtetter das Endergebnis von:1 her.— Schiedsrichter Heß(Stuttgart). T60 lulexlag unaiüæð TSc6 61 Ludwigshafen— FSV Frankfurt:2 TSc Ludwigshafen konnte die erſte Meiſter⸗ ſchafts⸗Vorſtellung auf eigenem Platz nicht zu einem Siege geſtalten, denn der FSV Frank⸗ furt behielt mit einem knappen, vielleicht auch etwas glücklichen:1(:)⸗Sieg beide Punkte für ſich. Das Spiel verlief außerordentlich tem⸗ peramentvoll. Beide Mannſchaften hatten ſehr gute Torhüter, bei Frankfurt war zauch der rechte Verteidiger May ſehr gut, während im Sturm Schuchardt und Dofedzal über⸗ ragten. TSG hatte in ſeinem Torhüter Zet⸗ tel, den Stürmern Rühm und Hörnle ſeine beſten Spieler, die aber alle von Mittel⸗ läufer Ullrich überragt wurden, der eine große Partie lieferte. Die erſte Halbzeit war ziemlich ausgeglichen. Bei leichter Feldüberlegenheit der Frankfurter, die den beſſeren Sturm hatten, konnte Schu⸗ chardt in der 15. und Doſedzal in der 35. Mi⸗ nute Frankfurt mit:0 in Front bringen. Nach der Pauſe drängte TSc ſtark, verringerte auch mit einem Kopfballtor von Rühm auf:1, da⸗ bei blieb es aber. UnterbadenOſt 175 Kirchheim ooennss 4 ohrbach 89 hnn Schwetzingen 98 1oenzet 2 TSG Plankſtadt r SC 05 Heidelberg 2 1 0 1:4 2 Vikt. Neckarhauſen 2 1 0 1:3 2 Kickers Walldürn 2 0 1 1 235 1 Freya Limbach n SpVg. Eberbach nn VfB Wiesloch Union Heidelberg 1 0 0 1:4 0 bldhnen zum zwelen male geihagen 70 Offenburg— Spog. Sandhofen:1(:1) Der auf Grund der guten Leiſtungen gegen Neckarau erwartete Sieg der Offenburger iſt eingetroffen. Die Einheimiſchen legten einen vorbildlichen Eifer an den Tag, der unbedingt zu Torerfolgen führen mußte. Obwohl Kronen⸗ bitter immer noch fehlte, war die Hintermann⸗ ſchaft voll auf dem Damm. Namentlich Merz, der ſeine Rolle als dritter Verteidiger ganz überragend durchführte, erinnerte an feine be⸗ ſten Tage. In der Läuſerreihe überraſchte der Erſatzmann Pförtner durch ſein überlegtes Zu⸗ ſpiel nach der angenehmen Seite. Der Angriff war durch das rückwärtige Spiel der Halbſtür⸗ mer etwas geſchwächt, doch verſtanden es Fries und Morgenthaler ausgezeichnet, ſich durch über⸗ raſchende Durchbrüche Geltung zu verſchaffen. Spielvereinigung Sandhofen mußte auf ſei⸗ nen bewährten Spieler Schenkel verzichten, der durch Michel gut erſetzt war. Der ſtärkſte Mannſchaftsteil war die Hintermannſchaft, die in Rohrmann einen ganz vorzüglichen Hü⸗ ter beſaß. Auch Wetzel fand ſich in ſeiner Rolle ausgezeichnet zurecht, ſo daß die verſtärkte Verteidigung kaum zu ſchlagen war. In der Läuferreihe vollbrachte Müller ein großes Arbeitspenſum, doch konnte ſich der Sturm, der ſich durch das Fehlen von Michel nicht recht zu⸗ ſammenfand, nicht in dem notwendigen Maße Ber Die Mannſchaften traten in folgen⸗ der Aufſtellung an: Sandhofen: Rohrmann; Michel, Streib; Müller, Wetzel, Wehe; Fluder, Dörr, Fenzel, Rupp, Vogel. Offenburg: Reinfarth; Bruder, Gresbach; ne Merz, Glattacker; Bayer, Bauer, orgenthaler, Fries, Wagner. Die erſten Spielminuten ſtanden im Zeichen einer leichten Ueberlegenheit von Offenburg. Wiederholt kam der einheimiſche Sturm gut durch, allein Rohrmann vermochte zunächſt alle Schüſſe unſchädlich zu machen. Zur allgemeinen Ueberraſchung konnten die Gäſte in der 13. Mi⸗ nute den Führungstreffer erzielen. Ein Offen⸗ burger Verteidiger hatte an der Strafraum⸗ grenze einen Freiſtoß verſchuldet, der von Mül⸗ ler durch die Verteidigungsmauer hindurch ſcharf eingeſchoſſen wurde. Die Gäſte waren nun, durch dieſen Erfolg aufgemuntert, längere Zeit tonangebend, doch konnte ſich der Sturm nicht durchſetzen. Nach dieſem vergeblichen An⸗ lauf fand ſich auch Offenburg wieder etwas beſſer zuſammen. Eine ſchöne Vorlage, von dem freiſtehenden Bauer aufgenommen, führte in der 31. Minute zum Ausgleich. Sofort nach Wiederbeginn mußte der Offen⸗ burger Torwart einen ganz gefährlichen Schuß unſchädlich machen. Allmählich ſetzte eine leichte Ueberlegenheit von Offenburg ein. Die erſte Ecke für Offenburg brachte einen Nachſchuß von Pförtner, der jedoch Rohrmann auf ſeinem Po⸗ ſten fand. Nachdem Morgenthaler eine ſichere Torgelegenheit ausgelaſſen hatte, mußten die Gäſte in der 67. Minute doch noch das Füh⸗ rungstor in Kauf nehmen. Ein Gedränge vor dem Tor der Sandhofer konnte von der Hinter⸗ mannſchaft nicht genügend geklärt werden, der Ball kam vom Offenburger Linksaußen zur Mitte, wo Fries aus dem Hinterhalt unhaltbar ins Netz traf. Sandhofen ließ ſich durch dieſen Erfolg nicht entmutigen und verſuchte mit allen Mitteln, den Ausgleich zu erzielen, wobei aller⸗ dings beiderſeits die Grenzen des Erlaubten mehrmals überſchritten wurden. Trotz vorüber⸗ gehender Drangperiode blieb den Gäſten jedoch durch die ſtarke Offenburger Abwehr der Aus⸗ gleich verſagt. Schiedsrichter war Zimmer⸗ mann aus Freiburg. Vo. Mentecheden wäre oerech geweſen Sportklub Käfertal— o7 Mannheim:2 Käfertal kann ebenſo wie auch 07 Mannheim mit dieſem Ergebnis durchaus zufrieden ſein. hätte die Elf der O7er immerhin ein Unentſchieden verdient gehabt, doch beide Mannſchaften zeigten während der geſamten Spieldauer nicht ihr wahres Können. Zeitweiſe ließ 07 recht ſchöne Anſätze zu einem ſauberen Angriffsſpiel ſehen, während Käfertal ein viel zu hohes Stürmerſpiel an den Tag legte. Bei etwas Aktionen während der erſten Viertelſtunde ſah man verteiltes Feld⸗ ſpiel, wobei ſich der Sturm von 07 beſ er zu verſtehen ſchien. Stapf als rechter ufer baute hier produktiv auf. Allerdings war der Sturm vor dem gegneriſchen Tor nicht durch⸗ ſchlagskräftig genüg. Während namentlich die rechte Seite der Mannheimer recht ſicher abwehrte, gelang es Lacher doch nach einer kurzen Unſicherheit dahinten, das erſte Tor für Käfertal einzuſchieben. Die ſta⸗ bile Hintermannſchaft Käfertals dagegen ver⸗ hindert vorläufig noch jeden Erfolg der ſchwä⸗ cheren 97⸗Stürmer. Faſt mit dem Abpfiff der erſten Halbzeit gelang es Mitelſtürmer Rube von Käfertal, einen ſchönen Flankenball von links mit dem Kopf zu verwandeln. Mit:0 aing es in die Pauſe. In der zweiten Hälfte machte 07 zunächſt einen etwas ermüdeten Eindruck, wodurch Kä⸗ fertal etwas mehr zur Entwicklung kam. Doch als Mittelſtürmer Jung von 07 einen fau⸗ beren Angriff zum erſten Gegentreffer krönte, tauten ſie mehr und mehr auf. Gleich darauf aber vermochte Werner aus einem durch einen Strafſtoß von Dreßler verurſachten Ge⸗ dränge vor dem O7er Tor durch Kopfball auf :1 zu erhöhen. Jetzt nahm der Kampf ein wenig an Tempo zu. Der Rechtsaußen von 07 kam kaum ein einziges Mal um den linken Verteidiger Käfertals herum, und Linksaußen Oexner war durch eine Verletzung, die ihn in der erſten Halbzeit ſchon einmal auf eine Viertelſtunde zu pauſieren zwang, ebenfalls ſtark behindert. Sonſt hätte 07 das Ergebnis wohl zu ſeinen Gunſten zu geſtalten verſtanden. Kurz vor Schluß gelang es Mannheims Rechts⸗ außen Lenhard dann doch noch, aus näch⸗ ſter Nähe zum:2 einzulenken. Schiedsrichter Koehler(Sandhauſen) lei⸗ tete ſicher, allerdings pfiff er mitunter ein wenig ſpät. u Tradinonelle Niederlage Sockenheims mac phönix— 30g. Seckenheim:0(:0) Man ſah in der Niederlage der Phönix⸗ Reſerven(:2) ein gutes Omen zum Gange der 1. Mannſchaft. Tatſächlich lieferten die ſich in aufſteigender Linie befindenden S warz⸗ Grünen wieder ein ſo autes Spiel, daß der neue Sieg in jeder Hinſicht verdient war. Wäre der Schiedsrichter gegen einige üble Begleit⸗ erſcheinungen ſchärfer eingeſchritten, dann wäre das Punkteſpiel dieſer beiden Vereine vollkom⸗ men fair verlaufen. Jedenfalls iſt man beider⸗ — beſtrebt, das Kriegsbeil endlich zu be⸗ graben. Der ſoliden Mannſchaftsarbeit, wobei Links⸗ außen und linker Läufer beſonders erfreuten, der Mittelſtürmer aber eine Kataſtrophe war, ſtellten die Gäſte unter der Leitung des routi⸗ nierten Walz fein ausgeprägte Technik und nie erlahmenden Eifer enigegen. Erſt als ſich Erfolge gar nicht einſtellen wollten, gab man das Rennen auf. Nach 15 bzw. 30 Minuten Spieldauer erziel⸗ ten der Phönix⸗Linksaußen und dann der ⸗Rechtsaußen nach raſanten Durchbrüchen die beiden Treffe, des Tages. Weitere Erfolge konnten von der ſtandfeſten Gäͤſteverteidigung rechtzeitig vereitelt werden.—boch— Dar Nochwuchs ſchefe es 98 Schwetzingen— hHeidelberg o5:1(:1) Geſpannt war man in Schwetzingen, wie ſich die ſtarke Verjüngung der 1. Mannſchaft aus⸗ wirken würde. Nicht weniger als ſieben Mann der alten Garde hatte man durch junge Nach⸗ wuchsſpieler erſetzt. Gegen den mit einem Bom⸗ benreſultat in die neue Saiſon geſtarteten FC— Heidelberg hielten ſich die ehrgeizigen Schwet⸗ zinger unter Führung von Scholl recht gut und rechtfertigten durchaus das Vertrauen ihres Trainers Werner aus Linz. Mit reſtloſem Ein⸗ ſatz gelang es, gegen die gewiß nicht ſchlechten Heidelberger einen verdienten Sieg herauszu⸗ holen. Hätte Linksaußen Maid beim Stande von:1 nicht den Elfmeter ausgelaſſen, wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre. Mit ungeheurem Elan legte Schwetzingens junge Elf vom Anſpiel los, konnte aber vorerſt bei der gegneriſchen nicht durchdringen. Ruhig und ſicher entgegnete Hei⸗ delberg, in dieſem Jahre unter dem Training des früheren VfR⸗Spielers Schalk. In der 12. Minute war auch ſchon das erſte Tor fällig, das Krieg auf Flanke von Rupp erzielte. Kurz hintereinander verhinderte Rößling zweimal durch tollkühne Paraden den möglichen Aus⸗ gleich. Aber fünf Minuten ſpäter hatten die Einheimiſchen doch durch Si e gel gleichgezogen. Bei Schwetzingen fiel des öfteren der junge Dettling auf Linksaußen durch verſtändnis⸗ volles Spiel auf, während bei den Gäſten Rottmann, früher o08 Mannheim, ein tech⸗ niſch feines Verbinderſpiel lieferte. Nachdem Krieg frei vor dem herausgelaufenen Philipp ſchat kraß danebengeſchoſſen hatte, prallte ein charf geſchoſſener Freiſtoß von Haas an der Heidelberger Mauer ab. „Auch nach dem Wechſel hielten die Schwet⸗ zinger ihr vorgelegtes Tempo durch. Ihre An⸗ griffe unter Führung von Haas waren viel ge⸗ ſchloſſener und gefährlicher als die des Gegners und führten nach ſechs Minuten durch Haas zum verdienten:1. Dies war in Frage geſtellt, als Magin im Strafraum ein„Hände“ unterlief und Grether Elfmeter gab. Maid erwies ſich erneut als unſicherer Elfmeterſchütze und ſchoß den Ball direkt auf das Tor, dem Tormann in die Hände. Für die Folge zeigten ſich die Gäſte reichlich aufgeregt und zerfahren. Etwas glück⸗ lich erzielten nun die Einheimiſchen durch Brirner ein drittes Tor. Damit war das Spiel entſchieden. Wohl ſtürmten die Heidelber⸗ ger bis zum Schluß mit Macht, doch Schwetzin⸗ gen verſtärkte in kritiſchen Momenten ſeine Ver⸗ teidigung, ſo daß es bei dem 3ꝛ1 blieb.— Schiedsrichter Grether, Neureut, leitete das kampfbetonte Treffen ſehr gut. Huwa. Baskadt gans auger Soem 3c kircheim— Us plannſtadt:1 Was der vergangene Sonntag durch den knap⸗ pen Sieg gegen Eberbach bereits zeigte, wurde in dieſem Spiel nochmals unterſtrichen. Der Meiſter von Unterbaden⸗Oſt iſt weit ent⸗ ferntvon ſeiner vorfjährigen Form. Es war keine Meiſterelf, die den Kirchheimern gegenübertrat: ſie ſpielte nicht, ſondern es wurde mit ihr geſpielt. Das:1⸗Ergebnis iſt noch ſehr ſchmeichelhaft ausgefallen und dem Tor⸗ mann Benkler, der ſehr gut hielt, haben es die Plankſtadter zu verdanken, daß der Tor⸗ unterſchied nicht noch höher wurde, Wenn ſie ſich auch in der erſten Halbzeit noch einigermaßen zuſammenfanden, auch gefährliche Durchbrüche zeigten und mehr als den in der 32. Minute durch Win diſch erzielten Erfolg nicht zuließen, ſo hatten ſie doch in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu beſtellen. In der 60. Minute kam Kirchheim durch Fein zum Erfolg, dann ſtellte Plankfadt durch ehrer die Partie auf:1. OHoch gleich dar⸗ auf iſt wieder Fein für Kirchheim erfolgreich, das dritte Tor wird von Plankſtadt beſtritten und Benkler verläßt zum Proteſt Tor und Platz. Kirchheim konnte nochmals durch Win⸗ diſch zum Erfolg kommen, und die reſtlichen Spielminuten ſteht die geſamte Plankſtadter Mannſchaft in der Verteidigung, wo ſie nur mit Mühe und viel Glück weitere Erfolge für Kirch⸗ verhüten kann. Schmetzer(Waldhof) eitete vor etwa 1000 Zuſchauern. Kö. Ecwacher Memuphamer Elem Olympia Neulußheim— J0 Brühl:0 Neulußheim empfing zum erſten Heimſpiel den Neuling Brühl. Neulußheims Mannſchaft erſchien heute erſtmals wieder mit ſeinem Tor⸗ wächter Osk. Langlotz, mußte jedoch auf ſeine Verletzten, den Halbrechten Scheck und Langlotz K verzichten. Gleich zu Beginn mußte Brühls Torwart einen ſcharfen Schuß von Ballreich halten. Neulußheim war et⸗ was überlegen, konnte aber zu keinem Erfolg kommen. Brühl drehte etwas auf und ſetzte einen wuchtigen Strafſtoß auf Neulußheims Tor, der von Langlotz zur Ecke abgewehrt wer⸗ den konnte. Ja der 30. Minute erhielt Neuluß⸗ heim einen Strafſtoß zugeſprochen, der mit wuchtigem Schuß von Ballreich unhalt⸗ bar verwandelt wurde. Brühls Rechts⸗ außen konnte durch Flankenläufe imponieren. Ein gut vorgetragener Angriff wurde jedoch vVon dem Halbrechten verſchoſſen. Brühls Tor wWurde nun hart bedrängt, es konnte jedoch kein Erfolg erzielt werd⸗n. Bei Beginn der zweiten Halbzeit konnte Neulußheim das Spiel überlegener geſtalten, wobei Brühl mit der ganzen Mannfſ aft ver⸗ teidigte. Brühls Rechtsaußen konnte einmal durchkommen, jedoch der Mittelſtürmer ver⸗ ſchoß freiſtehend vor dem leeren Tor die Flanke. Sofort ging Neulußheim wieder in Front, aber die Bühler Verteidigung wehrte ſich tap⸗ fer und ließ keinen Erfolg zu. Ein Strafſtoß, wiederum von Ballreich getreten, ſauſte wuch⸗ tig an den Pfoſten. Neulußheims Sturm iſt zu harmlos, um Tore erzielen zu können. Die Gäſte konnten wieder vor das einheimiſche Tor kommen, doch ihre Stürmer verſtanden ebenfalls nicht, wie man zu Toren kommt. Neulußheims Mannſchaft konnte durch ihr heutiges Spiel nicht befriedigen, ledig⸗ ich die Hintermannſchaft war auf dem Damm. Der Sturm in ſeiner heutigen Beſetzung kann kaum weiter verwendet werden, lediglich Ball⸗ reich und der junge Langlotz konnten hier überzeugen. Die Brühler Mannſchaft konnte durch ihren Einſatz gefallen und verdankte das knappe Reſultat ihrer Hintermannſchaft, die reſtlos zu befriedigen wußte. Schiedsrichter Stein⸗ hüller Girchheim) leitete äußerſt korrekt. Vill. Klopper Cieg der Riemannen Alem. Avesheim— Dfdun Feudenheim :1(:0) Eine leiſe Enttäuſchung brachte der Anfang der diesjährigen Pflichtſpiele den Anhängern beider Mannſchaften. Auf eigenem Felde mußte ſich Feudenheim gegen Neulußheim mit nur einem Punkt begnügen, während die Ilveshei⸗ mer gar eine Niederlage bezogen. Auch in dem neuen Kampf kam keine Mann⸗ ſchaft über emer Allerdings fehl⸗ ten bei den Feudenheimern mit Ueber⸗ rhein 37 Ripp und Fuchs 1 wertvolle Kräfte und die Ilvesheimer hatten das Pech, daß Sauer und 55 Weber ſchon bald ver⸗ letzt wurden und dadurch 05 öfteren Umſtel⸗ lungen gezwungen waren. Gute Einzelleiſtun⸗ gen zeigten bei Ilvesheim Hartmann, atzenmeier, A. Weber und Grimm, während bei Feudenheim Krämer, Schar Fuchs 2, Pflock und Uhrig ſich auszei nen konnten. Bereits nach wenigen Minuten gingen die Ilvesheimer durch eine hervorragende Einzel⸗ leiſtung des Mittelſtürmers Hartmann in Führung. Bei verteiltem Feldſpiel gab es auf beiden Seiten viele Chancen, aber keine wurde verwertet. So ſchoß Back(Feudenheim) eine ganz große Gelegenheit darüber und Hartmann an den Eckpfoſten. Einen prächtigen Schuß von F. Weber hielt Krämer ebenſo ſchön. Gleich nach der Pauſe kamen die Feuden⸗ heimer zum Ausgleich. Der beſte Spieler der Gäſte war Uh ra er ſchloß auch einen Allein⸗ gang mit unhaltbarem Schuß ab. Eine wunderſchöne Abgabe Hartmanns an Katzen⸗ meier lenkte dieſer über das leere Tor. Auch Auberger von Feudenheim konnte eine gute Flanke von Back nicht ins Tor bringen. Pforz⸗ Der Schiedsrichter Neuweiler heim) überſah dann einige Abſeitsſtellungen. die auf beiden Seiten Verwirrungen brachten. Häfner vergab eine weitere große Chance für Feudenheim. Die letzte Minute brachte die Entſcheidung durch Elfmeter. Den von Kraft geſchoſſenen Strafſtoß 155 Krämer zunächſt, mußte aber bei Wiederholung durch A. Weber ſich geſchlagen bekennen. Neu⸗ weiler(Pforzheim) hatte einen ſchlechten Tag erwiſcht... Ankerbaden⸗Weſt Phönix Mannheim 2 Fort. Heddesheim 2 Germ. Friedrichsfeld 2 Ol. Neulußheim 2 07 Mannheim 2 Alem. Ilvesheim 2 FV Seckenheim 2 Amicitia Viernheim 2 SC Käfertal 2 FV Hockenheim 1 VfTuR Feudenheim 2 FV Brühl 2 FV Weinheim 1 S2SSS22==—=—+⏑◻•◻◻—+◻ +⏑ς⏑e S2——S2S2(S2S28—-——-—285 ————————————————————— 52528282229229 ⏑τε- SοlDeK Gi5 i5 55 SS-⏑ν⏑οUV½ ι⏑οι⏑οοοιο‚⁵=. — Fort. Mi —* au beloh: zweite tunen ſich er gute mer? der E Tor, waren hen.? ſeine beſond 10 if ihm ſt der B ihren ner u blidich i Meiſte Vierte hen. E gute„ mühelt Stund dränge Verteil Fortun Schie Mit dem dter ——aii n — ——— „Hakenkreuzbanner⸗ Montag, 19. September 1938 Fweitee Steg der Kohebachee 89 Rohrbach— Diktoria Ueckarhauſen:1 Zum fälligen Pflichtſpiel ſtanden ſich die bei⸗ den neu zur Bezirksklaſſe gekommenen Neulinge auf dem Rohrbacher Gelände gegenüber.— Die Gäſte ſtellten eine äußerſt flinke Mannſchaft ins Feld, der es auch gelang, durch einen von Kopp nach einem ſchön eingeleiteten Angriff das Führungstor zu erzielen. Ueberhaupt hatten die Gäſte, von wenigen Angriffen der Platzherren abgeſehen, in der erſten Hälfte mehr vom Spiel. Die Einheimiſchen verſuchten nun mit aller Macht noch vor der Pauſe den Aus⸗ gleich zu erzielen, was ihnen jedoch bis dahin nicht gelang. Nach der Pauſe, nachdem die Rohrbacher die Sonne im Rücken hatten, klappte es im Sturm weſentlich beſſer, und der Halblinke Schmidt konnte, nachdem die Platzherren mehrere ſchöne Torchancen hatten, durch einen feinen Schuß die Partie remis ſtellen. Trotzdem die Einhei⸗ miſchen weit mehr vom Spiel hatten, gelang es ihnen vorerſt nicht, einen weiteren Erfolg zu buchen. Bei einem der wenigen Gegenangriffe der Gäſte mußte Groß im Tor der Platzherren durch Aufbietung ſeiner ganzen Kunſt einen ſaftigen Schuß des Mittelſtürmers Kopp un⸗ ſchädlich machen. In der Folge gelang es den Gaſtgebern, nach ſchönem Kombinationsſpiel durch Mittelſtürmer Renſch den Führungs⸗ treffer zu erzielen, und kurz vor Schluß kamen die Platzherren durch einen dritten Treffer von Schmidt zum letzten Erfolg.— Schiedsrichter Schautel, Mannheim, leitete das Treffen, von einigen Abſeitsfehlentſcheidun⸗ gen abgeſehen, gut. Eb. Vlernbeim in guter dorm Fort. Heddesheim— Amic. Viernheim:3(:2) Mit recht beträchtlichem Anhang erſchienen die Viernheimer in Heddesheim und wurden auch durch einen ſchönen Sieg ihrer Mannſchaft belohnt. Wohl mußten ſie bis weit in die zweite Halbzeit darum bangen, denn die For⸗ tunen ſetzten ſich energiſch— Wehr und gaben ſich erſt mit dem dritten Tor geſchla en. Der gute Geiſt, der augenblicklich in der Viernhei⸗ mer Mannſchaft ſteckt, brachte es zuwege, daß der Erfolg nicht ausbleiben konnte. Krug im Tor, Kiß 1 und S ſowie Martiné waren die beſten Spieler in den hinteren Rei⸗ hen. Der Sturm hatte in den Gebrüdern Kiß ſeine beſten Kräfte. Bei Heddesheim konnte beſonders die gefallen. Gal⸗ lei im Tor hielt die ſchwierigſten Sachen. Vor ihm ſtand eine ſichere Abwehr. Moos war l der Beſſere. Die Läuferreihe hatte in Vierling ihren beſten Mann. Im Angriff waren Keti⸗ ner und Gölz die Gefährlichſten. Das Spiel begann Agec temperamentvoll, blitzſchnell wach elien die Situationen. Der Meiſter fand ſich und konnte nach einer Viertelſtunde—3 Pfenning in Führung ge⸗ hen. Schon 4 Minuten ſpäter hieß es:0. Eine gute Hereingabe von rechts konnte Kiß III mühelos einſenden. Erſt nach einer halben Stunde machen ſich die Platzherren frei und drängen die Gäſte bis zur Pauſe ſtark in die Verteidigung zurück. Mit der Schußkraft der Fortunen haperte es aber bedenklich. Bereits 2 Minuten nach Wiederbeginn bot ſich den Gäſten eine weitere To elegenheit, doch Kiß IV vergab 8 zu ſanngen uß. Nach ſtets verteiltem* ſpiel erzielte Kiß III in der 75. Minute nach glänzendem Alleingang das dritte Tor. Mit einigen guten Abwehr⸗ ae 5 verhütete Gallei eine höhere Nieder⸗ age. Schiedsrichter Weidner⸗Schwetzingen konnte befriedigen. Pfg. Maunpeim gemwann das Bocker⸗Duell gegen Heidelberg Germania und VfR ſchlagen TG 7s und TBV 1846 heidelberg/ HCy ſpielte bei m⁊ unentſchieden Am zweiten 3˙0 der badiſchen Hockey⸗Ver⸗ bandsſpiele ſtand der Zweifrontenkampf zwi⸗ ſchen Mannheim und Heidelberg im Vorder⸗ grund des Intereſſes. Dabei kamen die Mann⸗ heimer Vereine zu einem eindeutigen Erfolg auf der ganzen Linie. Die MrG erzwang dem HCc ein:1Unentſchieden ab, der BfR ſchlug den HTV 46:2 und Germania die Heidelberger Turngemeinde:0. Wie ſchwer allem Anſchein nach ein Spiel in Karlsruhe z0 gewinnen iſt, bewies das:2⸗Unentſchieden es TV 46 Mannheim gegen den dortigen MTV. Die Tabelle: VfR Mannheim 2 2 0 0 52:0 Heidelb. HC 341 T 1846 Mannh. 2 1 1 0.:3 341 Heidelb. TV 46 h 2 Germ. Mannheim 2 1 0 1:4 222 MTG 21n1n 13 MTV Karlsruhe 2 0 1 1:3 133 TG 78 Heidelberg 2 0 0 2:5 04 Germania Mannheim— 46 78 Heidelberg :0(:0) Beide Mannſchaften erſchienen diesmal in nahezu ſtärkſter Aufſtellung. Unter der ſicheren Leitung von Engelhorn(VfR) und Kohl⸗ müller(OCc) trat Germania an mit: Geinzer; Kenngott, Hochadel 2; Niebergall, Wer⸗ ner, Klöpfer; Söllner, Ufer 2, Hochadel 1, Win⸗ dirſch, Schooß. TG 78 Heidelberg ſtellte: Winickes; Hein, Rehberger; Ochs, Ueberle, Herd; Meier, Schreiber, Gundlach, Schneider, Vogel. In der ziemlich ausgeglichenen erſten Spiel⸗ hälfte kam Heidelberg zu mehreren Ecken, die aber unverwertet blieben. Für Germania er⸗ zielte Windirſch mit leichtem Ball, den der herauslaufende Winickes verfehlte, den ent⸗ ſcheidenden Treffer, nachdem kurz vor⸗ her Ufer 2 einen Bombenſchuß auf die Latte geſetzt hatte, In der zweiten Halbzeit hatte Ger⸗ mania mehr vom Spiel. Auf beiden Sei⸗ ten wurden mehrmals Torgelegenheiten ver⸗ geben. Obwohl die Germanen durch Ausſchei⸗ den des verletzten Kenngott geſchwächt wur⸗ den, blieb es bei dem knappen Halbzeitergebnis. Bei Mannheim gab die ſicher arbeitende Ver⸗ teidigung Kenngott— Hochadel 2 der Mannſchaft den nötigen Rückhalt und in der Läuferreihe lieferten Niebergall und beſonders Werner eine anſprechende Partie. Im Sturm war das Innentrio die treibende Kraft. Heidel⸗ berg hatte ſeinen beſten Mann in Mittelläufer Ueberle. Weiter ragten Rehberger als Verteidiger und Meier als Rechtsaußen her⸗ vor. bfk Mannheim— heidelberger Co 1846 :2(:1) Am Flughafen holte ſich der Gaumeiſter einen ſchönen:2Sieg über den Se Gaſt aus 244 und ſetzte ſich damit an die S der Tabelle. Der VfR ſtellte diesmal: Scho Meyer, Dr. Kultzinger; Hörle, Schwab, Junge; Heiler, Baumann, Geyer 1, Geyer II, Baunach. HTV 46 trat an mit: Bergner; Genannt, Brand; Arnold, Keller, Jooſt; Schmidt, Ber⸗ linghoff, Reinemuth, Kuhnle, Balz. Die Raſenſpieler fanden ſich im Sturm beſſer und drückten auf das gegneriſche Tor. Eine lange Ecke, die von Geyer II geſchoſſen wurde der Mittelſtürmer Reinemuth mit ſer Hand in prächtiger Art. Das erſte Tor er⸗ zielte dann Baunach durch Verwandlung einer Strafecke. Auf Vorlage von Heiler erhöhte Geyer II mit unheimlich charfem Schuß auf;0. Die Heidelberger, die ſich kei⸗ neswegs geſchlagen gaben, holten durch Straf⸗ ecke von Keller auf:1 auf. Aber Heiler ſtellte durch Nachſchuß einer Strafecke den alten Tor⸗ ſtand wieder her. Mit:1 ging es in die Pauſe. Nach Wiederbeginn verwandelte Reine⸗ muth einen von rechts kommenden Freiſchlag direkt, ſo daß die Gäſte auf:2 herankamen. Von nun an drängten die 46er mächtig und der Ausgleich lag mehr als einmal in der Luft. Aber Baunach ſtellte ſchließlich auf Vorlage von Heiler das Reſultat auf:2, ſo daß das etwas hart durchgeführte Spiel ent⸗ ſchieden war. Als Unparteiiſche amtierten: Kreuſel(HTV 46) und Geyer(VfR), da „die vom Gau beſtimmten neutralen Schiedsrich⸗ ter nicht erſchienen waren. maõ— hh 11(1) Zu einem beachtenswerten Erfolg kam am Sonntagnachmittag die MT auf ihrem Platzm „Mlllonom“ holte uch wieder 100 o00 Mark Großer preis der Reichshauptſtadt in Hoppegarten Die Rennbahn Hoppegarten war am Sonn⸗ tag Ziel der Berliner Rennſportgemeinde. Mehr. als zehn Sonderzüge, unzählige Omnibuſſe und Autos brachten immer wieder Tauſende von Zuſchauern heran. Der Franzoſe Antonum unter Jockei A. Tucker, der Sieger des„Brau⸗ nen Bandes“ in München, holte ſich auch dieſes wertvolle 100 000⸗Mark⸗Rennen Deutſchlands nach einem Kampf gegen Abendfrieden, den aus England entſandten Dardanelles II und Trol⸗ lius. Sommerlich warmes Wetter und Sonnen⸗ ſchein verhalfen dem Rennen zu einem vollen Erfolg. Botſchafter v. Papen als Hausherr konnte zahlreiche Ehrengäſte von Partei, Staat, Wehrmacht und Behörden begrüßen. Antonym ſtand mit mehr als 1300 Mark als Favorit an der Spitze, dem Dardanelles Il folgte. Die beiden Waldfrieder Majoran und Bla⸗ ſius wurden ſofort an die Spitze gebracht, dann folgte Dardanelles II, Il Ka Cha, Abendfrieden Ein neuer Mann im Fachamt Fußball Der Reichsſportführer hat den ehemaligen deut⸗ ſchen Nationalſpieler Dr. Carl Zörner in die Leitung des Fachamts Fußball berufen, wo Dr. Zörner mit der Begleitung der deutſchen Mannſchaften nach Bukareſt und Soſia ſein neues Amt antreten wird. Nachſolgend bringen wir ein Bild vom ſportlichen Werdegang des neuen Mannes in der Fachamtsleitung. Die Schriftleitung. Daß mit Dr. Zörner nicht nur ein aus⸗ gezeichneter Fachmann, ſondern— was nicht minder iſt— zugleich ein ſehr viel⸗ portsmann in die Leitung es Fachamts Fußball ſeinen Einzug hält, be⸗ weiſt ein Blick auf ſeine ſportliche Laufbahn. Mit ſechzehn Jahren trat er, deſſen Wiege im Rheinland geſtanden hat, dem Kölner Sport⸗ Club von 1899, dem heutigen Vfe 99, bei, und wurde hier der Schulmannſchaft zugeteilt. Bald finden wir ihn in der Reſerve, und noch vor Ausbruch des Krieges, an dem er von Anfang bis Ende teilgenommen hat, hütete er in der Ligaelf das Tor. Aus dem Felde zurückgekehrt, nahm er ſeinen alten Poſten wieder ein und wurde darüber hinaus noch zu vielen Städte⸗ ſpielen und Kämpfen der weſtdeutſchen Ver⸗ bandself aufgeſtellt. Im Jahre 1923 wurden Dr. Zörner die höchſten Ehren zuteil, die es für einen deutſchen Sportsmann überhaupt gibt: er wurde in die deutſche National⸗ mannſchaft berufen... Wenn man berück⸗ ſichtigt, daß das zu den Zeiten geſchah, in denen dem damaligen DFᷓ ein Stuhlfauth und ein Lohrmann zur Verfügung ſtanden, dann iſt da⸗ mit Zörners Können als Torwart ſofort ins rechte Licht gerückt. Während uns die Unfähig⸗ keit des deutſchen Sturmes beim Hamburger Spiel gegen Holland den Sieg koſtete, bewahrte uns Zörners hervorragende Abwehrarbeit vor einer Niederlage. Dem torloſen Spiel gegen Holland folgte in Baſel mit:1 der erſte Sieg über die Schweizer in der Zeit nach dem— Mit dem gleichen Ergebnis wurden die Spiele an Schweden und Finnland in Stockholm und Dresden verloren, ohne daß man dem Torwärter die Schuld an der Niederlage hätte geben können. Ein doppelter Bruch des rechten Armes unterbrach Dr. Zörners ſportliche Be⸗ tätigung für längere Zeit, doch kehrte er ſofort nach ſeiner Geneſung wieder zum grünen Ra⸗ ſen zurück, wo er weiterhin mit alter Luſt und Liebe bei der ſchönen Sache war. Dr.—— war aber kein einſeitiger Fuß⸗ baller, ſondern er ſtellte auch in der Leichi⸗ athletik ſeinen Mann, vor allen Dingen in den kurzen Strecken und im Weitſprun„ wo ſeine beſten Leiſtungen mit 10,7 und 22 Sekun⸗ den bzw. 6,84 Meter alle Anerkennung ver⸗ dienen. Von 1920 bis 1926 gehörte er zur 4100⸗Meter⸗Staffel des Weſtdeutſchen Spiel⸗ Verbandes, bei deſſen Meiſterſchaften er gleich⸗ falls zu Siegerehren kam. Bei den im ahre 1922 in Darmſtadt ausgetragenen Deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften landete er in den kur⸗ zen Strecken einen Doppelerfolg. Insgeſamt ge⸗ wann Dr. Zörner als Leichtathlet nicht weniger als 195 Preiſe— eine gewiß ſtattliche Zahl! Seine Vielſeitigkeit wird noch dadurch unter⸗ ſtrichen, daß er ſich auch als Schwimmer und Waſſerballer betätigte, ſowie im Tennis und Hockey, wo er gleichfalls das Tor ſeines Ver⸗ eins hütete. Als Dr. Zörner im Jahre 1926 aus beruflichen Gründen nach der Rei Shauptſtadt übergeſiedelt war, trat er dem Deutſchen Sport⸗ Club bei, bei dem er Handball ſpielte und dar⸗ über hinaus auch noch längere Zeit in der Staf⸗ ſel ſeinen Platz hatte. Nicht unerwähnt ſoll blei⸗ ben, daß Dr. Zörner das bronzene, ſil⸗ berne und goldene Reichsſportabzeichen ſowie das SA⸗Sportabzeichen erworben hat, und daß er ſowohl den Grundſchein als auch den Prüfſchein der Deutſchen Lebensret⸗ tungsgeſellſchaft beſitzt. Trotz dieſer recht vielſeitigen und zweifellos auch zeitraubenden ſportlichen Betätigung hat und zum Schluß hinter Trollius Antonym. Das Tempo war nicht allzu ſchnell und unverändert wurde die Hälfte des Weges zurückgeleg Zu Beginn des Dahlwitzer Bogens ging plötzlich Dardanelles I in Front und im erſten Augen⸗ blick ſchien es, als würde der Engländer ganz überlegen gewinnen. Etwa 300 Meter vor dem Ziel ließ der Führende jedoch etwas nach. Smirk griff zur Peitſche und ſchon war das Feld ver⸗ rannt. Antonym war zum Schluß das weitaus ſchnellſte Pferd und gewann mehr als ſicher mit einer Länge Vorſprung vor Dardanelles II. Mit Antonym hat zweifellos das beſte Pferd ge⸗ wonnen, was auch ſeinen Münchener Sieg be⸗ ſtätigte. Jockei Tucker zeigte einen Ritt, der ihn über jedes Lob erhebt. Mit einer erſtaun⸗ lichen Ruhe ſtartete er und brachte dann ſeinen Hengſt im rechten Moment in Führung. Abend⸗ frieden und Trollius haben ſich ebenſalls ver⸗ beſſert, während Blaſius als Letzter maßlos enttäuſchte. Dr. Zörner weder Schule und Studium noch gan die Pflichten des Berufes vernachläffigt. ach Abſolvierung des Gymnaſiums ſtudierte er in Bonn, Köln und Göttingen Rechtswiſſen⸗ ſchaft und Betriebswirtſchaft und erwarb ſich zum bereits im Jahre 1923 erſchlagenen Dr. rer. ol. zwei Jahre ſpäter auch noch den juriſtiſchen oktorhut. Von Berlin iſt er dann über Schle⸗ ſien, wo er von 1929 bis 1932 beruflich zu tun hatte, nach Leipzig gekommen, wo er ſeitdem Betriebsführer der weltberühmten Transport⸗ Anlagen⸗Geſellſchaft Bleichert iſt. Noch vor kur⸗ zem ſtand er— als Rechtsaußen in der irmenelf und hat damit die Wahrheit des bewieſen, daß alte Liebe nicht roſtet. Ehaliens Gpoxt erxwacht Der Ja e Aufbauwille des nationalen Spa⸗ niens hat ſich jetzt auch des Sportes angenom⸗ men. Spanien war bislang in ſportlicher Hin⸗ ſicht ein wenig bemerkenswertes Land. Für ſeine früheren Regierungen, ſowohl der Mon⸗ archie als der Republik, war der Sport eine private Angelegenheit gewiſſer Fanatiker. Das neue Spanien räumt mit dieſer überkommenen und verſtaubten Anſicht gewaltig auf, und die Pflege der Leibesübungen wird als ſelbſtver⸗ ſtändliche Pflicht einer verantwortungsbe⸗ wußten Staatsführung angeſehen. Dieſe Abſicht geht deutlich aus dem ſoeben erſchienenen Erlaß hervor, wonach das Spaniſche Olympiſche Komitee gleichzeitig zur Oberſten Sportbehörde, Spaniens erklärt und dem Er⸗ i angegliedert wird. Prä⸗ ſident es Komitees iſt General Moscardo, der Verteidiger des Alkazars von Toledo. Als oberſter nationaler eic ardhere kommt dem Komitee nun ein ungleich größeres als bisher zu. Es muß das ſportliche Leben Spaniens von Grund auf neu⸗ organiſiert werden. m wenigſten zu kümmern braucht man ſich um den ſpaniſchen Fußball, der ſich aus fi am Neckarplatt. Nur und etwas über⸗ haſtetes Handeln des G⸗Angriffes vereitel⸗ ten einen durchaus möglichen Sieg. Unter der einwandfreien Leitung Hochadel R. und Späth(beide Germanfa) erſchienen beide in ſtärkſter Aufſtellung. M TG: Schi Wagner, Laukötter; Junge, Sinther, Bechtold; Zajic, Boos, Günthner, Eder, Seubert. GChH: Benkert; Knorr, Kerzinger; Gentes, Benz, Schollmeier; Stieg, Spanier, Peter., Peter., Frank. Nach zunächſt ausgeglichenem Spielbeginn lag bald die MTG im Angriff. Eine Caecbun Boos mußte Benkert abwehren, ein weiterer Schuß von Boos ging knapp darüber. Schließ⸗ lich gelang es Seubert, durch Verwandlung einer Strafecke Mannheim in Führun zu bringen. Einen ſchönen Rück S1 von Boos hielt Benkert. Beim 5 ſchie Stieg durch Verletzung aus, Henk ſprang da⸗ für ein. Jetzt kamen die Heide berger, die ſich mit dem unebenen Raſen ſchlecht abfanden, mehr ins Spiel. A. Peter 9485 kurz vor der 14 e aus und ſtellte damit das Halbzeitergeb⸗ nis her. Nach der Pauſe hatten die Grünhoſen aus Mannheim mehrmals—— wieder in ührung zu gehen. Einmal verfehlte Boos vor Lerem Tor eine ſchöne Vorlage von Günthner. Im MTG⸗Tor wehrte Schillinger einen ſchar⸗ fen Strafeckenball mit der Hand. Die M war gegen den letzten Sonntag nicht wieder zu erkennen. Insbeſondere war der geſamte Sturm mit dem wiederaufgeſtellten Boos äußerſt an⸗ griffsluſtig und auch die übrigen Mannſchafts⸗ teile, insbeſondere die Verteidigung, konnten g Der HChH konnte keine eiſtung aufbringen. Den beſten Eindruck' hin⸗ terließen noch Benkert im Tor, die 920 die Läuferreihe. Der Sturm fand ſich nich recht. mav Karlsruhe— Tb 46 mannheim:2 Auf dem ziemlich unebenen Karlsruher Spiel⸗ platz kam der Mannheimer TVnur zu einem 222 unentſchieden gegen den überaus aaahze und iehen MV. Die Karlsruher gaßza ten ſogar die erſte Halbzeit überlegen 43 aß ſich die Mannheimer nur auf Dur brüche verlegen konnten. 0 Nach dem 11 Halbzeitſtand brachte der Mit⸗ telſtürmer Voth,, der eſte Mann des T V, ſeine Mannſchaft wieder in Führung. Kurz vor Schluß glich Seidel aus einem Ge⸗ dränge wieder aus. Der TW 46 beſtritt das Spiel in der Aufſtellung: Wittbrock; Greulich, Slenvoith; Lutz 1, Schenk, Schilcker; Weiß, Zei⸗ del, Meier, Kiefer, Horn.—.— Polen gewiant Socbon-Benvelrolug Der Gordon⸗Bennett⸗Flug der Freiballone, an dem Deutſchland in dieſem Jahr nicht teil⸗ nahm, geſtaltete ſichwieder zu einem Zweikampf zwiſchen den erfolgreichen Ballonfahrer⸗Natio⸗ nen Polen und Belgien. Nach den bisher vor⸗ liegenden Landemeldungen, die größtenteils vom Balkan herkamen, haben die Polen die beiden erſten Plätze belegt und ſich damit auch die Durchführung des Rennens für 1939 wieder geſichert. Die weiteſte Strecke flog mit 1650 Kilometer bis nach Trojan(Bulgarien) der Ballon„LOPP“ mit Januſz und Janik vor dem von Kryſzkowſki⸗Lancucki geführten Ballon „Warſchau“ mit 1470 Kilometer. An dritter Stelle folgt der bis zuletzt vermißte belgiſche Ballon„S 11“ mit Thonnard⸗Verſchueren, der 1450 Kilometer flog. ſelbſt heraus zu einer beachtlichen Höhe ent⸗ wickelt hat, 1. jemals von Staats wegen eine materielle oder moraliſche Unterſtützung zu erhalten. Während die Nationalmannſchaft im Ausland ſtets herzlich aufgenommen wurde und überall Freunde—— mußte ſie feſtſtellen, daß ſich im eigenen Land keine der ſtaatlichen Einrichtungen um dieſe Akt der Vertretung ſpaniſcher Farben im Ausland kümmerte. Beim letzten Spiel der früheren ſpaniſchen Natio⸗ nalmannſchaft in Paris beiſpielsweiſe hielt es der dortige ſpaniſche Botſchafter nicht für not⸗ wendig, dem Spiel beizuwohnen. Er hatte an⸗ geblich nichts von der Abhältung des Spiels erfahren. Offenes Vekenninis Menzels Meran, 17. September. Beim Internationalen Tennisturnier von Meran, das alljährlich die Sommerſpielzeit ab⸗ zuſchlieſen pflegt und das von jeher eine aus⸗ gezeichnete internationale Beſetzung aufzuweifen hat, kam es am vorletzten Tage zu einem dra⸗ matiſchen Zwiſchenfall. Roderich Menzel, der bekannte ſudetendeutſche Tennisſpieler, der als vielfacher Tſchecho⸗flowakiſcher Meiſter ſchon ſo oft ſeiner Zwangsheimat zu Davispokalerfolgen verhelfen mußte, weigerte ſich, im Nationendop⸗ pel um den Muſſolini⸗Pokal mit dem Tſchecho⸗ Slowaken Cejnar zuſammenzuſpielen, und er⸗ klärte, die Farben der Tſchecho⸗Slowakei nicht vertreten zu können, da er ſich nicht mehr als Angehöriger dieſes Staates fühle. Fkanz Gattelmeier geſtorben Der langjährige Vereinsführer und Ehren⸗ vorſitzende des Turnvereins Mannheim von 1846, Franz Sattelmeier, iſt heute Nachmittag im Alter von 72 Jahren geſtorben. DWit dem Heimgang dieſes weit über Badens Grenzen bekannten Turnerführers verliert eine Perſönlichkeit, die bis ins hohe Alter den Leibesübungen allezeit ein tatkräfti⸗ ger Förderer war. „Bakenkreuzbanner⸗ Montag, 19. September 1938 Ain Wurſkreis der badtchen Handballer Spielabbruch in Oftersheim/ Leutershauſen, Seckenheim und Durlach unlerlagen Sb Waldhof— Ib Sechenheim:5(:1) Dem erſtmaligen Zuſammentreffen dieſer bei⸗ den Mannſchaften 18 man im Lager der Hand⸗ baller mit Intereſſe entgegen. Als wir den Waldhofplatz betraten, erinnerten wir uns an jenes Rückſpiel am Karſamstag in Seckenheim, über dem eine etwas ſchwüle Atmoſphäre lag. Um ſo angenehmer war man enttäuſcht, daß dieſes Spiel in kameradſchaftlicher Weiſe aus⸗ getragen wurde. Daran ändert auch die Hin⸗ ausſtellung von Schmidt, Seckenheim, der ſich eine grobe Unſportlichkeit zuſchulden kommen ließ, nichts. Während bei Waldhof 3 Mann Erſatz eingeſtellt werden mußten, war es dem T Seckenheim möglich, ſeine derzeit ſtärkſte Elf zu dieſem Spiel mobil zu machen. Die Waldhöfer ſtellten ſich dem Unparteiiſchen, Maier, TV 46 Manheim, in folgender Auf⸗ ſtellung: Trippmacher; Schmidt, Müller; Mehr⸗ mann, Kritter, Rutſchmann; Feuerbach, Heiſeck, Kemeter, Herzog, Dingeldein. Seckenheim hatte: Gropp; Schmidt, Rat; Mertes, Gehr, Bauer; Kreutzer, Rudolph, Koſthorſt, Benz und Mülbert zur Stelle. Vom Anſpiel weg gibt Seckenheim das Leder nicht mehr ab und Mülbert krönt den vor⸗ bildlichen Angriff durch ein Prachttor. Allge⸗ meine Ueberraſchung, in der erſten Minute ſteht das Spiel:1 für Seckenheim. Dieſes Tor gab den Seckenheimern großen Auftrieb und lange dauerte es, bis Herzog den Ausgleich er⸗ zielte. Im Feldſpiel ſind ſich beide Mannſchaf⸗ ten gleich. Doch allmählich ſetzte ſich der Wald⸗ hof durch und Heiſeck bringt durch drei in kurzen Abſtänden geworfene Tore ſeinen Verein mit 4: 1 in Führung. Mit dieſem Reſultat ging es in die Pauſe. Nach dem Wechſel iſt Seckenheim wiederum die Mannſchaft, die das erſte Tor erzielen ſollte. Leider war die Veranlaſſung ein grobes Foul, das mit einem 13⸗Meter⸗Wurf geahndet wurde. Mülbert verwandelt denſelben und bringt da⸗ durch Seckenheim auf:2 heran. Kurz darauf wird auf der Gegenſeite ebenfalls ein 13⸗Meter verhängt, den Herzog ſicher zum:2 einwirft. Dann erlaubte ſich der Seckenheimer Schmidt eine unnötige grobe Unſportlichkeit und mußte auf Geheiß des Schiedsrichters den Platz ver⸗ laſſen. Durch dieſen Zwiſchenfall laſſen ſich die Spieler jedoch nicht aus dem Konzept bringen und hüben wie drüben bekommen die Torhüter Arbeit. In kurzen Abſtänden fallen dann durch Rutſchmann, Kemeter und Herzog drei weitere Tore für den Meiſter, der Sieg ſtand feſt. Daran ändert auch nichts das dritte Tor von Mülbert, da Herzog nochmals erfolgreich ſein konnte. Mit:3 Toren beendete der Schiedsrichter das ſchöne Spiel. Turnerſchaft Durlach— ofk Mannheim 10:11(:4) Nach einem prächtigen Spiel gelang es dem Vf R Mannheim, der Turnerſchaft Dur⸗ lach beide Punkte abzunehmen. Wer weiß, daß das Durlacher Gelände ein ſehr ſchwer zu neh⸗ mendes Hindernis iſt, muß dem VfR alle An⸗ erkennung zollen. Nach einem ausgeglichenen Spiel in der erſten Hälfte begaben ſich die 1 mit einem Halbzeitſtand von:4 in die Kabinen. Beide Mannſchaften verfügten in dieſer Spielhälfte über einen durchſchlags⸗ kräftigen Sturm, doch auch die Hintermannſchaf⸗ ten waren auf dem Poſten. Die beiden Torhüter durften durch ihre Leiſtungen manchen Sonder⸗ beifall einheimſen. Nach der Pauſe vergrößerte VfR ſeinen Vor⸗ ſprung durch das Einſetzen ſeiner Flügel auf :5. Durch dieſes variationsreiche Flügelſpiel wurde die Durlacher Hintermannſchaft ganz aus dem Konzept gebracht, es ſah nach einer kata⸗ ſtrophalen Niederlage der Turnerſchaft aus.— Doch zäh und verbiſſen kämpften die Karlsruher Vorſtädter um jeden Zentimeter Boden und es gelang ihnen, ein Tor nach dem andern aufzuholen. Beim Stand von 10: 11 verſcherzt ſich Durlach in der letzten Minute noch den Aus⸗ gleich dadurch, daß ein freiſtehender Stür⸗ mer der Durlacher es nicht fertig brachte, den Ball zwiſchen die Stangen zu ſetzen. 4 Leiter dieſes Spiels war Schiedsrichter Mül⸗ ler aus Odenheim, ſeine Entſcheidungen waren in Ordnung.— Mit dem heutigen Sieg hat ſich der VfR an die Spitze der Tabelle geſetzt. TS Oftersheim— FC Freiburg:17(abgebr.) Einen bedauerlichen Spielabbruch gab es an⸗ läßlich des Zuſammentreffens obiger Mann⸗ ſchaften. Schiedsrichter Speck aus Karlsruhe leitete das Spiel vorſchriftsmäßig nach der neuen Regel, d. h. neu iſt nur der 13⸗Meter⸗Wurf. Es iſt leicht verſtändlich, daß das Publikum, das keine Kenntnis von dieſer Regel hatte, da die⸗ ſelbe erſt in der am Samstag ſtattgefundenen Sitzung zur Durchführung empfohlen wurde, dagegen Sturm laufen wollte. Die Freiburger Mannſchaft war mit der neuen Regel bereits vertraut. Trotzdem die Oftersheimer Spieler auf die neue Regel aufmerkſam gemacht wur⸗ den, gaben ſie ſich mit den Entſcheidungen des Schiedsrichters nicht zufrieden und ſo mußten vier Mann von Oftersheim nacheinander das Spielfeld verlaſſen. Wie der Schiedsrichter mit⸗ teilt, war es ihm nicht mehr möglich, das Spiel weiterzuführen, da die Drohungen Formen an⸗ nahmen. Das Ganze dürfte die Gaubehörde beſchäftigen. 62 weinheim— Ib Leutershauſen:3 Dank einer gewaltigen Energieleiſtung des Neuling Leutershauſen kam es bei dieſer Be⸗ gegnung zu einer mitreißenden Auseinander⸗ ſetzung, die lange Zeit die Frage nach dem Sieger offen ließ. In der zweiten Hälfte, die die Gaſtelf teilweiſe mit 10 Mann durchſtacid, waren ſich die Mannſchaften ebenbürtig, ja die Führung neigte oft zu den Gäſten. Nur der großartigen Abwehrarbeit von Ehret im Weinheimer Tor und ſeiner Vorderleute Kraft — Rothermel haben die Gaſtgeber das Remis in dieſer Zeit zu danken. In der Läuferreihe iſt Meierhöfer hervorzuheben, doch auch Schwöbel im Mittellauf hielt ſich tapfer. Dagegen konnte Etzel, der ſich diesmal im Sturm verſuchte, nicht zu gewohnter Form auflaufen und auch ſeine Nebenleute kamen nie auf volle Touren.— Die Gäſte brachten einen Rieſeneifer mit und gaben einen ſtarken Geg⸗ ner ab, der zu beachten iſt. Die ſchußgewaltige Stürmerreihe ſetzte den Weinheimern tüchtig zu. Schneider ſand diesmal in der gegne⸗ riſchen Deckung ſeinen Meiſter. Auch die übri⸗ gen Mannſchaftsteile ſetzten ſich tapfer ein. Sofort voen Anſpiel weg geſtaltet ſich das Treffen intereſſant. Leutershauſen verſchafft ſich Reſpekt und hält das Spiel offen. Nach Minuten harten Kampfes gelingt ihnen durch Kunkel die Führung. Weinheim braucht al⸗ les zum Ausgleich, den Rothermel Uin fei⸗ ner Manier erzwingt. Mit einer minimalen Torausbeute werden die Seiten gewechſelt. Kurz nach Wiederbeginn ſchafft Friedrich für die Platzelf die Führung, doch auf dem Fuße hat Schneider wieder den Ausgleich hergeſtellt. Wenig ſpäter iſt Rothermel der Tor⸗ ſchütze. Der Kampf wird härter, es regnet Ver⸗ warnungen. Schneider iſt durch Strafwurf nochmals erfolgreich, doch dann können König und Friedrich die Torerfolge der Weinhei⸗ mer auf ſieben erhöhen und damit den Sieg endgültig ſichern. Die zahlreichen Zuſchauer waren von dem durch Schmitt(Mannheim) geleiteten Spiel zufriedengeſtellt.—r8— die Deitsklene har eingegrißen TWV 46 Mannheim— TWViernheim:6(:3) Unter der Leitung von Schuhmacher, Kä⸗ fertal, lieferten ſich die beiden Mannſchaften einen Kampf, der vom Anfang bis zum Schluß mitreißend war. die Viernheimer Turner die Oberhand behielten, iſt dem guten Durch⸗ halten der Verteidigung zuzuſchreiben, die trotz eifrigſter Bemühungen der 46er keinen Erfolg mehr zuließen. Jahn Weinheim— Turnerſchaft Käfertal 10:5 Mit großer Siegeshoffnung fuhren die Mann⸗ heimer Vorſtädter in die Zwei⸗Burgenſtadt und mußten ſich nach einem fair durchgeführten und von Siebert, Waldhof, ſicher geleiteten Spiel hoch mit 1055 Toren geſchlagen bekennen. TG St. Leon— So 98 Schwetzingen 14:5(:3) Eine große Abfuhr mußten die Spargelſtäd⸗ ter in St. Leon entgegennehmen. Mit nicht we⸗ niger als neun Tore Unterſchied ließen ſich die Schwetzinger überfahren. Es war ihnen trotz aller Anſtrengungen nicht möglich, dem ſchuß⸗ freudigen Sturm von St. Leon Widerſtand zu leiſten. Wie im Vorjahr ſo geht auch in dieſer die Turngemeinde St. Leon aufs anze. TV Friedrichsfeld— TV Handſchuhsheim 11:9 In dieſem Spiel ging es hart auf hart. Hand⸗ ſchuhsheim ſtellte dem Platzherrn eine ausge⸗ alichene Mannſchaft entgegen und beim Stande von:7 in der Halbzeit war noch nicht ent⸗ ſchieden, wer als Sieger aus dieſem Treffen hervorgehen würde. Doch zwei glücklich ange⸗ brachte Torwürfe von Friedrichsfeld ließen die⸗ ſer Mannſchaft zwei wichtige Punkte zu ihren Gunſten verbuchen. TB Neulußheim— TV Rot 11:3(:1 In Neulußheim war man geſpannt, wie ſich der aus der Gauliga abgeſtiegene Turnverein Rot aus der Affaire ziehen würde. Doch Rot mußte mit viel Erſatz antreten, während Neu⸗ lußheim ſeine komplette Mannſchaften zur Stelle hatte. Bedauerlicherweiſe fiel der einge⸗ teilte Schiedsrichter aus. Neulußheim befindet Die Münchener„Lowen“ behalten iren Citel Deutſcher Leichtathletik⸗Dereinsmeiſter 1958 Der TSV 1860 München verteidigte am Samstag und Sonntag im Münchener Dante⸗ Stadion die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft in der Leichtathletik erfolgreich. Die„Löwen“ er⸗ kämpften ſich 13 283,58 Punkte und ſiegten da⸗ mit recht deutlich vor dem ASꝰ Köln mit 12 978,12 und dem Berliner SC mit 12 887,68 Punkte. Sowohl die Münchener als auch die Kölner konnten im Vergleich zum Vorjahr ihre Punktzahl ſteigern. Etwas enttäuſcht hat der Berliner SC, der ſeine Leiſtungen im Vorjahr nicht erreichte. Am zweiten Kampftag lag eine warme Herbſt⸗ ſonne über dem Stadion, in dem die Mann⸗ ſchaften zunächſt vor der Tribüne Aufſtellung nahmen und eine Anſprache des Reichsſport⸗ warts für Mehrkämpfe, Ernſt Bauer, hörten. Die Leiſtungen waren durchweg ausgezeichnet, beſter Beweis für eine pflegliche Breitenarbeit in unſeren Vereinen. Iu Kbin brach der Derunglückter Kölner Der erſte Kölner Berufs⸗Boxkampfabend des Winters 1938/½39 am Samstagabend im Kon⸗ zertſaal der Meſſebauten verunglückte reſtlos. Kaum 2000 Zuſchauer erſchienen, die zunüchſt einmal 40 Minuten lang auf den Beginn der Veranſtaltung warten mußten, dann nach zwei Begegnungen nach Hauſe geſchickt wurden, weil der Ring zuſammengebrochen war und die Boxer ſich weigerten, in dieſem baufälligen und den ſportlichen Bedingungen nicht mehr ent⸗ ſprechenden Viereck weiterzukämpfen. Eſſer und Hower Punktſieger Die Leichtgewichtler Eſſer(Köln) und Lannſens(Belgien) machten den Anfang. Ueber acht Runden gab es eine ſpannende und inhaltsreiche Auseinanderſetzung, in deren Ver⸗ lauf Jannſens der vielſeitigere und wendigere Boxer war. Zwei gute Schlußrunden von Eſ⸗ Ergebniſſe: 454 100 Meter: 1. 1860 München 43,0 Sek.; 2. Ber⸗ liner SC 43,2; 3. ASV Köln 43,3.— 110⸗Meter⸗Hür⸗ den: 1. Kumpmann(Köln) 15,1; 2. Grampp(Mün⸗ chen) 15,8; 3. Weder(Berlin) 16,1; 4. Nottbrock(Köln) 16,3; 5. Waneck(München) 16,4 Sek.— Diskuswerfen: 1. Lampert(M) 46,18 Meter; 2. Kronenberg(M) 45,9; 3. Janſen(B) 45,11; 4. Blask(B) 44,30; 5. Dr. De⸗ bus(K) 43,65.— 400 Meter: 1. Helm(K) 49,4; 2. Rinck(Berlin) 49,5; 3. Pöſchl(München) 50,2; 4. Jentzſch(M) 50,8.— Weitſprung: 1. Grampp(M) 6,79 Meter; 2. Rasky(K) 6,65; 3. Sedlag(B) 6,59; 4. Wickop(B) 6,57.— Stabhochſprung: 1. Eding(M) 3,80 Meter; 2. Schulz(B) 3,60; 3. Lohmar(K) 3,50; 4. Rodenkirchen(K) und Ebermann(M) je 3,40.— Hammerwurf: 1. Blask(B) 55,95 Meter; 2. Kollibabe (M) 49,37; 3. Lehmann(B) 47,08; 4. Caſpar(B) 44,94; 5. Allergeier(K) 44,35.— 1500 Meter: 1. Göres (K).06,6; 2. Berg(K).07,4; 3. Turba(M).07,6; 4. Streuffert(B).07,8. Geſamtergebnis: 1. 1860 München 13 283,58 Punkte (im Vorjahr 13 271,70); 2. ASV Köln 12978,12 (12 956,94); 3. BSC Berlin 12 887,68(13 135,965 Pkt. Wuruing zulammen Berufs-Boxkampfabend ſer, in denen er Lannſens wiederholt mit ſeiner Rechten am Kopf mit Wirkung traf, brachten den Kölger wieder nach vorne. Der gute Ab⸗ ſchluß ſchien auch die Puaktrichter ſtark beein⸗ druckt zu haben, die Eſſer einſtimmig den Punktſieg zuerkannten⸗ Die Schwergewichtler Hower(Köln) und Verbeeren(Belgien) kämpften ebenfalls über acht Runden. Hower wirkte gegen den drahtigen Belgier ſchwerfällig. Immerhin holte er den techniſch beſſeren Verbeeren zwei⸗ mal von den Beinen. Sein Punktſieg war ge⸗ recht. Während des Kampfes brach der Ring zweimal regelrecht zuſammen. Als Hower und Verbeeren in der 5. Runde in den Seilen hin⸗ gen, riß plötzlich das Spannſeil eines Ring⸗ pfoſtens. Behelfsmäßig wurde nach zehn Mi⸗ nuten Pauſe weitergeboxt und auch der Kampf beendet. Nach einer Pauſe wurde dang der Abbruch verkündet. De anexkannten Titethalter in Voxiport Die Welt⸗, Europa⸗ und Deutſchen Meiſter Zum Auftakt der Herbſtkampfzeit hat es in aller Welt bereits eine Reihe von großen Titel⸗ kämpfen im internationalen Berufsborſport ge⸗ geben, die in zahlreichen Fällen jungen, neuen Meiſtern zum Durchbruch verhalfen. So ſetzten ſich im Bereich der IBu drei neue Europamei⸗ ſter durch. Aber auch im deutſchen Boxſport hames nach der Heimkehr Oeſterreichs drei Titel⸗ wechſel gegeben. Größte Hoffnungen ſetzten wir Gewichtsklaſſe: Welt⸗, Fliegengewicht..... frei Bantamgewicht... Sixto Escobar Federgewichet... frei Leichtgewicht Weltergewicht Mittelgewichet..Al Hoſtak Halbſchwergewicht... F. H. Lewis Schwergewicht„ Joe Louis vor allem auf den Wiener Bantamgewichtler Ernſt Weiß. Heinz Lazek wird es allerdings nicht leicht haben, trotz ſeines Erfolgs gezen Neuſel den Europameiſter-Titel im Schwerge⸗ wicht zu behaupten. Sein ſtärkſter Gegner iſt der Deutſche Meiſter Arno Kölblin. Die Liſte der anerkannten Welt⸗, Europa⸗ und Deutſchen Meiſter lautet: Europa⸗, Deutſche Meiſter Angelmann(Frankreich) H. Liſt(Zwickau) A Toma(Rumänien) B. Dolhem(Belgien) Henry Armſtrong A Spoldi(Italien) Henry Armſtrong F. Wouters(Belgien) B. v. Klaveren(Holland) F. Beſſelmann(Köln A. Heuſer(Deutſchland) H. Lazek(Deutſchland) E. Weiß(Wien)) K. Beck(Düſſeldorf) K. Blaho(Wien) G. Eder(Köln) A. Heuſer(Köln) A. Kölblin(Plauen) ſich zur Zeit in Schwung, beſitzt vor allen Din⸗ gen einen unverwüſtlichen Sturm, dem auch alles gelang, während dagegen Rot ſeine Würfe zu unplaciert anbrachte. Neulußheim hat den erſten Platz in der Staffel 2 eingenommen. Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. VfR Mannheim 2 2 90 Sr Freibur 13%%1 G( V Waldho 1„ 1 Tgde. Ketſch 1 n TV Weinheim 2 T Leutershauſen 2 1 0 1 13:15 2 Tſchft. Durlach 1 TSV Oftersheim 1 0 0 1 747 0 Tſchft. Freiburg I1en TV Seckenheim 2—0 Dier mannheimerinnen ind dabei Holland— Deutſchland Nach dem erſten Verſuch in Aachen zwiſchen den Frauen aus Deutſchland und Holland, der mit einem Sieg der deutſchen Vertretung mit :0 endete, hat der holländiſche Verband den Wunſch geäußert, ſchon am 2. Oktober das Rückſpiel austragen zu laſſen. Erfreulicherweiſe wurde auch die Mannhei⸗ mer Ecke nicht vergeſſen. Nicht weniger als vier Mädel des VfR Mannheim haben die ehrenvolle Berufung erhalten, bei dieſem Län⸗ derkampf der Frauen mitzuwirken. Wie uns bekannt geworden iſt, ſind dies Frau Kehl, 23512 Hauck, Frau Winter und Frl. Zell. zum flebten Male Wafferireunde Hannover München 99:1(:1) beſiegt Zum ſiebten Male in ununterbrochener Rei⸗ henfolge wurden die Waſſerfreunde Hannover am Sonntag in Hamburg Deutſcher Waſſerball⸗ meiſter. In einem harten Kampf beſiegten die Niederſachſen München 99 mit:1(:). Damit haben ſie faſt den Rekord des früheren Meiſters Hellas Magdeburg erreicht, der bis zum Jahre 1933 acht Mal den Titel inne hatte. Das Kennzeichen beider Mannſchaften war ärte. Das bildete beſonders die Stärke der ünchener, aber auch der Meiſter ſetzte ſich mit allen Kräften ein, ſo daß es zählreiche Heraus⸗ ſtellungen gab, Letzten Endes waren die Han⸗ noveraner aber durch erfahrener, klüger im Spielaufbau und entſchloſſener im Schuß. Zwar kamen die Bayern, als Ganſt aus dem Waſſer war, durch Hag zum Führungstreffer, aber dann zog Hannover alle Regiſter. Bis zur Pauſe verteidigten ſich die Münchener ſehr ge⸗ ſchickt und ließen nur den Ausgleichstreffer von Allerheiligen zu. Dann aber wurden ſie immer wieder von den geſchickten Kombinationen des Meiſters überſpielt, und ſo fielen in ſteter Folge die weiteren Treffer. Schwenn(2) und Allerheiligen(2) waren die Vollſtrecker der energiſchen Angriffe des Titelverteidigers. Epoklabend bei Mannheim 1384 Ringen, Stemmen, Artiſtik Die ruhige Zeit vor Beginn der Winterſaiſon benutzten die rührigen 84er zur Durchführung eines Sportabends, der im Kolpinghaus einen ganz Beſuch aufzuweiſen atte. Unter den Zuſchauern bemerkte man u. a. eichsſportwart Franz Schneider ſowie den Fachamtsſportlehrer Bräun.„Blick in die Uebungen eines Schwerathletik⸗ vereins“ nannte ſich das Programm, deſſen Zuſammenſtellung und Durchführung bei Ver⸗ einsſportwart Anton Mundſchenk in be⸗ währten Händen lag. In bunter Folge wechſel⸗ ten die Darbietungen, wobei Ringen, Stemmen, Rundgewichtsriege und Artiſtik abwechſelnd zu Wort kamen. Nach der Begrüßung durch Vereinsführer Hehmaier folgte zunächſt als Sondereinlage ein Xylophonſolo der neunjährigen Fränzi die ein beachtliches Talent entwickelte.„Er Paſo“ zeigte komiſche Artiſtik; die Muſter⸗ riege des Vereins demonſtrierte in exakter Ausführung die Grundübungen am Rund⸗ gewicht. Ausgezeichnete Leiſtungen zeigten „Roſe und Ben“, wobei ausnahmsweiſe einmal der weibliche Part die Bodenarbeit übernommen hatte. Gute Schulung und hervor⸗ ragendes Können verrieten die Gewicht⸗ heber mit den Uebungen des olympiſchen Dreikampfes. Jahn, Huſer, Knapp, Ham⸗ mer, Schmitt und Kieſer erreichten oder verbeſſerten ſogar ihre perſönliche Beſtleiſtun⸗ gen. Kieſer gelang es, im beidarmigen Stoßen 300 Pfund zu bewältigen, allerdings ohne frei umzuſetzen. Den zweiten Teil des Abends eröffnete„Va⸗ lentino“ mit ſeiner halsbrecheriſchen Kunſt auf Sektflaſchen. Dann intereſſierten vor allem die Herausforderungskämpfe im Ringen. In der Jugendklaſſe beſiegte Schenkel(Sand⸗ hofen) den 84er Bühler nach vier Minuten durch Armfeſſel. Die gleiche Zeit benötigte Brugger(Feudenheim), um Kampp(4) durch Eindrücken der Brücke auf beide Schul⸗ tern zu legen. Haas(Sandhofen) trium⸗ phierte über Schmi tt(84) nach einer Minute durch blitzſchnellen Hüftzug. Prächtigen Sport gab es bei den Aktiven. Der mehrfache Ba⸗ diſche Meiſter Brunner ſiegte im Leichtgewicht über Juhl(84) nach ſieben⸗ einhalb Minuten durch Schulterdrehgriff und über Huſer nach vier Minuten durch Auf⸗ reißer. I7m Bantamgewicht hatte der Ba⸗ diſche Meiſter Glaſer(84) ſeine Mühe und Not, um über den jungen und hoffnungsvollen Ries(Feudenheim) knapper Punktſieger zu werden. Recht ſchwer war die Entſcheidung im Schwergewicht, wo Hammer(84) Ar⸗ beitsſieger über Rudolf(Vfg 86) wurde. Die Kämpfe wurden von Kreisſportwart Hans Keſtler tadellos geleitet. Ein komiſcher Roll⸗ ſchuhfahrer beendete das offizielle 8. * ——— — — — 3 Im man In d den z Eve ſten E und d legen 5 hamp knapp damit pool Die 2 ſehen: 1. Eve 2. Der 3. Che 4. Liv Auc zu. 2 Wedn. Nieder deutlie überh⸗ nahme Londo Pokalf 624( zwei d meiſtet lenſpit 1. Bla 2. Ful 3. Che 4. Che In Meiſte was C ſtellun, nach e Punkte gers h aus ur 1 Gau B Herth Union Minet Berlii Co Ein deutſche wöchige dort al ball⸗Cli zählend rufen u 6ech Der 24. Sef der An 1045,6 mannſe Frankr. Die St 24. Sep Gall Mai 25. Sep —— 26. Sep 27. Sep Bol. 28. Sep (109 29. Sey 30. Sep Per 1. Okt. Nar pobi Die! Trophä jenigen elfahr⸗ rſtpla ————⏑=en22De—II u üi— +n nLeonlnnn2 ——— ne—— de — — — —— — „Hakenkreuzbanner“ ——————— —————— Montag, 19. September 1938 Cbeklon feat weiler Arſenal etwas„erholt“ Im britiſchen Meiſterſchafts⸗Fußball notierte man am Samstag zahlreiche Ueberraſchungen. In der erſten engliſchen Liga konnte von den zehn erſtplacierten Mannſchaften lediglich Everton gewinnen, das nun ſchon zum ſten Siege in ununterbrochener Reihenfolge kam und diesmal mit 5 1 gegen Portsmouth über⸗ legen ſiegte. Aſton Villa ſchlug Brentford mit :0 Toren und Arſenal gewann in Wolver⸗ hampton gegen die„Wanderers“ mit dem knappſten aller Ergebniſſe—:0, und konnte damit ſeine Poſition etwas verbeſſern. Black⸗ pool ſtartete in Sunderland den erſten Sieg. 5 Tabellenſpitze hat nunmehr folgendes Aus⸗ ehen: —. Siege Tore Spiele 1. Gverton 6 17238 12:0 2. Derby County. 7:7 10:4 3. Chelſea London 6 12:6:4 4. Liverpool. 6:6 84 Auch in der zweiten Liga ging es recht„toll“ zu. Der bisherige Tabellenführer Sheffield Wednesday ließ ſich von Cheſterfield die erſte Niederlage beibringen, die mit:1 ſogar recht deutlich ausfiel. Cheſterfield buchte damit den überhaupt erſten Sieg. Blackburn Rovers über⸗ nahmen nunmehr die Führung vor Fulham London. Mit einem Bombenſieg wartete der Pokalſchreck Millwall auf, der Mancheſter City :1() und dazu in Mancheſter ſchlug! Vor zwei Jahren war die City noch engliſcher Liga⸗ meiſter. So ändern ſich die Zeiten! Die Tabel⸗ lenſpitze: Siege Tore Spiele 1. BlackburnRovers 6 15:6 10:2 2. Fulham London 7:7 10:4 3. Cheffield United 6 1225:3 4. Cheffield Wedn. 6 14:8 9 8 In Schottland hatte Clyde ſich mit dem Meiſter Celtie Glasgow auseinanderzuſetzen, was Clyde mit einer:4⸗Schlappe die Spitzen⸗ ſtellung koſtete, die nunmehr Queen of the South nach einem:0⸗Sieg über Falkirk mit 13:3 Punkten inne hat. Clyde, Aberdeen und Ran⸗ gers holten aus acht Spielen 12:4 Punkte her⸗ aus und dann erſt folgt der Meiſter Celtie mit 11:5 Punkten aus ebenfalls acht Spielen. Melſerſchoftszpiele im Reic Gau Brandenburg Hertha/ BSC Berlin— Bewag Berlin.:0 Union Oberſchöneweide— Blau⸗Weiß Berlin.:4 Minerva Berlin— Wacker 04 Berlin..:2 Berliner SV 92— Frieſen Cottbus. 62 SC 05 Brandenburg— Tennis/ Bor. Berlin.:1 Gau Sachſen Sportfr. Dresden— Chemnitzer BC(Gef.⸗Sp.):1 VfB Glauchau— Pol. Chemnitz(Geſ.⸗Sp.) ausgef. VfB Leipzig— Viktoria Berlin(Geſ.⸗Sp.)..:9 Tu Leipzig— Halle 96(Geſ.⸗Sp.):3 vau Mitte 1. SV Jena— SpVg. Erfurt Fortuna Magdeburg— Thüringen Weida 1. FC Lauſcha— SV 08 Steinach Gau Nordmark 9——— ——— —2— Boruſſſa Harburg— Holſtein Kiel.⸗„ 373 Hamburger S— Komet Hamburg. 11 Tvod. Eimsbüttel— FC Altona 93 41 FC St. Pauli Hamburg— Polizei Lübeck..:5 Schweriner SV— Victoria Hamburg.:2 Gau Niederſachſen Werder Bremen— MSo Jäger Bückeburg.:0 Arminia Hannover— ASV Blumenthal.:0 MSe Lüneburg— Hannover 9g0808..:5 Algermiſſen 1911— Eintr. Braunſchweig.„:2 Gau Weſtfalen FC Schalke 04— Boruſſta Dortmund.:0 Vfe 48 Bochum— Preußen Münſter.:0 Arm. Marten— Gelſenguß Gelſenk.(.⸗Sp.) ausg. SpVg. Herten— SV Höntroobb. 22¹1 Arminia Bielefeld— Weſtfalia Herne...:3 Gau Niederrhein Fortuna Düſſeldorf— Weſtende Hamborn.„:0 Hamborn 07— Rot⸗Weiß Eſſen. 114 SSV Wuppertal— Union Hamborrn 221 Duisburg 48/99— Vfè Benrath 121 Schwarz⸗Weiß Eſſen— Turu Düſſeldorf.:3 Gau Mittelrhein Vfe 99 Köln— Tura Bonnn„ 910 Mülheimer SV— SSV Troisdorf.„„„„ 14 SV Beuel— VfR Köln.„„„ 210 Condon begrüßt deutſche Sportler Ein überaus herzlicher Empfang wurde 27 deutſchen Sportlern geboten, die zu einem ein⸗ wöchigen Aufenthalt in London eintrafen und dort als Gäſte des Hower⸗Amateur SC Foot⸗ ball⸗Club weilen werden. Die nach Tauſenden zählende Menge grüßte die Deutſchen mit Zu⸗ rufen und Händeklatſchen. Sechsländerkamof der Kadamatenke Der Italieniſche Radfahrerverband führt vom 24. September bis 1. Oktober die Radfernfahrt der Amateure von Parabiago nach Rom über 1045,6 Klm. durch. Es ſtarten die Amateur⸗ mannſchaften von Italien, Deutſchland, Belgien, Frankreich und Luxemburg und der Schweiz. Die Streckenführung des Rennens: 24. Sept.: Parabiago—Saronno—-Como—Vareſe Gallarate—-Novara—Vigevano—Magenta— Mailand(204 Klm.); 25. Sept.: Mailand—Lodi—Codogno—Cremona —Mantua(160,2 Klm.); 26. Sept.: Ruhetag in Mantua. 27. Sept.: Mantua—Poggio—Rusco⸗Modena— Bologna—Forli(186.8 Klm.): 28. Sept.: Forli—Paß Muraglione—Florenz— (109,6 Klm.); 29. Sept.: Ruhetag in Florenz; 30. Sept.: Florenz—Paß Conſuma— Arozzo— Perugia(165 Klm.): 1. Okt.: Perugia—Foliano— Borago— Terni— Narni—Civita—Caſtellana— Morlupo— Ca⸗ pobianco—Rom(220 Klm.). Die von dem italieniſchen Verband geſtiftete Trophäe Libero Ferrario geht in den Beſitz des⸗ jenigen Landes über, das die drei beſten Ein⸗ elfahrer ſtellt. Außerdem erhalten die zehn Erſplacierten jeder Etappe bꝛſondere Preiſe. Elkopamefierschaften Am erſten Tag der 1. Leichtathletik⸗Europa · meiſterſchaften der Frauen im Wiener Prater⸗ Stadion erkümpfte ſich Deutſchland in den vier Wettbewerben zwei Titel. Irmgard Praetz wurde Meiſterin im Weitſprung, und im Ku⸗ gelſtoßen ſiegte Hermine Schröder mit einer feinen Leiſtung. Die Italienerin Teſtoni war über 80 Meter Hürden die Beſte, und die un⸗ verwüſtliche Polin Stella Walaſiewicz erwies ſich über 100 Meter erneut unſerer Meiſterin Käthe Krauß überlegen. Als die Athletinnen aus 14 Nationen flott und friſch, begleitet von 300 Turnerinnen, ins Stadion einzogen, lag eine prächtige Herbſt⸗ ſonne über der Kampfſtätte. Nach dem Auf⸗ marſch vor der Ehrentribüne begrüßte der Vorſitzende der Europa⸗Kommiſſion Stanko⸗ wits(Ungarn) die Kämpferinnen. Reichsſtatt⸗ halter Seyß⸗Inquart, der Schirmherr der⸗ Veranſtaltung, erklärte nach einer herzlichen Finet“ die Meiſterſchaftskämpfe für er⸗ et. Hermine Schröder im Uugelſtoßen Während die Sprinterinnen zu den Vorläu⸗ ſen über 100 Meter antraten, begannen die Vorkämpfe im Kugelſtoßen. Als es in die Ent⸗ ſcheidung ging, lag Hermine Schröder(Deutſch⸗ land) mit 13,29 Meter vor Giſela Mauermayer Muſferſchaftswiei Ulmer 70 94— 30 Zuffenhauſen:5 Der FV Zuffenhauſen überraſchte beim Ulmer FV 94 mit einer feinen Leiſtung. Er war techniſch den Gaſtgebern klar überlegen, ſpielte eifrig und auch ideenreich und erkämpfte ſich ſo einen verdienten Sieg. Bei den Ulmern verſagte beſonders der Mittelläufer Strobl, und ihm iſt auch in erſter Linie die Nieder⸗ lage zuzuſchreiben. Stuttgarter Kichers— 70 Jeuerbach:2 Die Stuttgarter Kickers kamen zu Hauſe vor 3000 Zuſchauern gegen die recht eifrigen, aber in der Spiel⸗ anlage doch deutlich unterlegenen Feuerbacher zu einem ſicheren und in dieſer Höhe durchaus verdienten:2⸗ (2:)⸗Sieg. Frey und Baier hatten für die Kickers ſchon zwei Treſſer vorgelegt, als der SV Feuerbach etwas mehr Kampfgeiſt zeigte, ſeine Verteidigung energiſcher ſpielte und auch der Angriff mehr Zuſam⸗ menhang auſwies. So glückte durch Stückle vor der Pauſe der erſte Gegentreffer und kurz nach dem Wech⸗ ſel durch Hapel auch der Ausgleich. Dann aber ſetzte ſich die zermürbende Flachkombination der Stuttgarter immer mehr durch, und in ſteter Reihenfolge fielen durch Baier, Förſchler(Elfmeter) und Brands drei weitere Treffer. Union Böckingen— Sportfr. Stuttgart:0 Union Böckingen trat gegen die Sportfreunde Stutt⸗ gart mit einer ſtark verfüngten Mannſchaft an. Aber der Nachwuchs zeigte nicht nur Ehrgeiz, ſondern auch ein beachtliches Können. So kam die Union zu einem ſchönen:0(1:)⸗Erfolg. Die Sportfreunde ſpiel⸗ ten für das Auge ſicherlich gefälliger, aber es fehlte Kraft und der Zug zum Erfolg. Kurz vor der Pauſe war Union durch Martin erfolgreich, und in der 80. Minute wurde durch ein zweites Tor von Siegel der Sieg noch deutlicher.— Schiedsrichter Hirſch von Cannſtatt. 2000 Zuſchauer. Schwab. Kugsburg— Banern München:1 Wenig glücklich ſtartete Bayern München in die neue Spielzeit. Bei Schwaben Augsburg mußten die Münchener eine recht deutliche:1(:)⸗Niederlage hinnehmen. Dabei iſt allerdings zu berückſichtigen, daß ſie ohne Goldbrunner, Streitle und Körner an⸗ traten. Wenn auch die Erſatzleute mit beſtem Eifer bei der Sache waren, ſo litt der Zuſammenhang doch ſtark. Die Schwabenabwehr ſpielte ruhig und ſicher und verſtand es auch, den gefährlichen Linksaußen Simetsxeiter, den beſten Mann der Münchener, nicht zum Schuß kommen zu laſſen. ofß Stuttgart— BS6& Ueumener Nürn⸗ berg:1(:0) Mit einem knappen:1⸗(:0) Sieg über BSG Neu⸗ meyer Nürnberg behauptete ſich der Vf weiter im Wettbewerb um den Tſchammerpokal. Im Gegenſatz zum letzten Sonntag ſtießen die Bewegungsſpieler dies⸗ mal auf eine Mannſchaft, deren Deviſe Härte und Kampfgeiſt lautete. Darauf iſt es auch zurückzuführen, daß die Leiſtung der Stuttgarter bei weitem nicht ſo gut waren als gegen Phönix Karlsruhe Daß die Gäſte in ihren Mitteln nicht wähleeiſch waren, ver⸗ dek Srauen in Wien (Deutſchland) mit 13,20 Meter an der Spitze. Im Endkampf konnte Frau Schröder ihre Lei⸗ ſtung nicht mehr verbeſſern, wurde aber den⸗ noch Meiſterin, da keine der Mitbewerberinnen ihre Weite erreichte. Giſela Mauermayer rückte allerdings mit 13,27 Meter bis auf zwei Zenti⸗ meter heran. Teſtoni über 80 Meter hHürden Mit einem prächtigen Endkampf klang der 80⸗Meter⸗Hürden⸗Lauf aus. Die drei Deutſchen Gelius, Spitzweg und Weſtphal hatten zuſam⸗ men mit Teſtoni(Italien) und den beiden Holländerinnen ter Braake und die Entſcheidung erreicht. Hier erwiſchte Liſa Ge⸗ lius den beſten Start. Energiſch laufend, ver⸗ teidigte ſie die Führung bis zur vorletzten Hürde erfolgreich. Dann aber ſchloß die ge⸗ ſchmeidige Italienerin Teſtoni auf, hatte die Deutſche an der letzten Hürde erreicht und lief ihr auf der Flachen noch um einen Meter da⸗ von. Die Italienerin mußte aber ſchon die beſtehende Weltrekordzeit von 11/6 Sekunden laufen, um Gelius mit 11,7 zu ſchlagen. Praetz im Weitſprung Im Weitſprung hatte man mit einem Sieg der polniſchen Weltrekordlerin Walaſiewicz ge⸗ rechnet. Aber unſere Meiſterin Irmgard Praetz ſorgte hier für eine freudige Ueberraſchung. Schon nach den Vorkämpfen lag ſie mit 5,73 Meter vor der Polin mit 5,67 Meter an der In Güddeutichand ſchaffte ihnen keine Sympathien, und es kam zu dem gerechten Platzverweis des früheren Nationalſpielers Scherm durch den guten Schiedsrichter Dehm(Dur⸗ lach) in der Mitte der zweiten Halbzeit. Sport Geiger Spog. Jürth— BC Augsburg:1(:0) Das Unentſchieden bedeutet einen Achtungserfolg für den BC Augsburg, der mit großem Eifer auch auf des Gegners Platz den Kampf durchſtand. Die Fürther hätten wohl zum Sieg kommen können, aber ihr Sturm ſpielte nicht einheitlich genug. Die Abwehr zeigte ſich dagegen ſehr ſtark. Worſt verwandelte in der 37. Minute eine Vorlage von Popp zum Füh⸗ rungstreffer für Fürth. Aber die Augsburger ſahen in der 66. Minute ihren unermüdlichen Kanepfgeiſt durch das Ausgleichstor von Itter belohnt. 1. FC Nürnberg— SSo Ulm:1(:0) ssk- Ein Kampf, der wenig befriedigte. Die Nürn⸗ berger ſpielten ohne Kraft und Schwung, und die Gäſte fanden nie einen richtigen Zuſammenhang. Während der ganzen Spielzeit ſah man keine einzige überragende Leiſtung. Die Nürnberger dürfen noch von Glück reden, daß ihnen zwei Minuten vor Schluß der entſcheidende Treffer gelang. Die Gaſtgeber, die ohne Köhl, Gußner und Carolin antraten, ſetzten ſich in der 43. Minute durch Eiberger in Front. Nachdem die Ulmer durch Mittelſtürmer Mohn ausgeglichen hatten, ſpielten der „Club“ zwar klar überlegen, verpaßte aber die beſten Gelegenheiten. Erſt kurz vor dem Abpfiff rettete Ei⸗ einen unhaltbaren Schuß den Sieg für en„Club“. Hlte Herren als Vorvild Geradezu herzerfriſchend wirkten die alten Herren am Samstag bei den 2. reichsoffenen Alters⸗Ausgleichskämpfen auf dem Sportplatz des SC Charlottenburg. Der Altersunterſchied bei den Teilnehmern wurde durch Vorgaben ausgeglichen, ſo daß in allen Wettbewerben ſpannende Kämpfe zur Tagesordnung gehörten. Nicht der Sieg des einzelnen war das Entſchei⸗ dende bei dieſem Sportfeſt, ſondern der G—5 der Alten, die in ihrer Einſatzbereitſchaft wahre Vorbilder der Jugend waren. Die Er⸗ gebniſſe waren: 100 Meter: 1. Senftleben(SCC) 10,8 Sek. (9,43 Meter Vorgabe).— Hochſprung: 1. Wie⸗ ſel(Berlin).77,4 Meter(34,1 Zentimeter Vor⸗ gabe).— Diskuswerſen: 1. Dörr(Frankfurt am Main) 46,87 Meter(11,97 Meter Vorgabe).— 800 Meter: 1. Patzwahl(Hamburg) 1,51.7 Min. (34,60 Meter Vorgabe).— 45• 100 Meter: 1. Hamburg 42,8 Sekunden. Der Fußballkampf der beiden Altherrenmann⸗ ſchaften von Berlin und Hamburg brachte der alten Garde der Reichshauptſtadt mit:2(111) Toren den Sieg. Die füddentſche Gauliga im 6piegel der Tavenem Gau XIV— Baden Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. 1. FC Pforzheim 2 2 0. 0 11:2 4 SV Waldhof 1 1gnnnns VfR Mannheim F. Vfe Neckarau 1 2 FV Offenburg n 2 FV Karlsruhe 1 9 Phönix Karlsruhe 1 0 0 1:3 0 SpVg. Sandhoſfen 2 0 0 2:6 0 n hn e VfB Mühlburg F Gau XIII— Südweſt Spiele Tore Punkte Eintracht Frankfurt 2:0 4 Wormatia Worms:0 4 Boruſſia Neunkirchen 2 59 2 FiSV Frankfurt 1:1 2 Kickers Offenbach 2:3 2 TSG Ludwigshafen 2:3 2 Rot⸗Weiß Frankfurt 2 4˙5 2 SV Wiesbaden 1 122 0 IFV Saarbrücken 3:6 0 FK 03 Pirmaſens 2:7 0 Gau XV— Württemberg Spiele Tore Punkte FV Zuffenhauſen 2:2 3 Kickers Stuttgart 1 522 2 Union Böckingen 1:0 2 SC Stuttgart 2:4 1 SV Feuerbach 2:6 1 SpVg. Cannſtatt 1•2 1 FV Ulm 2•4 0 Sfr. Stuttgart 1:2 0 VfB Stuttgart 0 0˙0 0 Sfr. Eßlingen 0 0˙⁰ 0 Gau XVI— Bayern Spiele Tore Punkte BC Augsburg 2:3 3 Schwaben Augsburg 2 6˙5 2 FC 05 Schweinfurt 1:0 2 Spg. Fürth 1 11 1 1860 München 1 1 Jahn Regensburg 2 132 1 Bayern München 1 14 0 1. FC Nürnberg 0:0 0 VfB Koburg 0 0˙0 0 Neumayer Nürnberg 0:0 0 Entſch Beide Athletinnen verbeſſerten in der Entſcheidung ihre Leiſtungen. Zunächſt legte die Polin 5,78 Meter vor. Aber Irmgard Praetz wahrte die Ruhe und übertraf ihre harte Konkurrentin mit einem feinen Sprung von 5,88 Meter noch beträchtlich. Walaſiewicz über 100 Meter Nach ſechs Vor⸗ und zwei Zwiſchenläufen ſtellten ſich über 100 Meter dem Starter zur Entſcheidung: die drei Deutſchen Krauß, Küh⸗ nel, Albus, die Holländerin Koen, die Englän⸗ derin Saunders und die Polin Walaſiewicz. Ueber zwei Drittel der Strecke führte unſere Meiſterin Käthe Krauß. Doch Stella Walaſie⸗ wicz zog dann ſicher vorbei und wurde in 11,9˙ Sekunden Meiſterin vor unſerer Käthe Krauß und der Holländerin Koen. Hinter der Engländerin Saunders mußten ſich unſere beiden anderen Vertreterinnen Kühnel und Al⸗ bus mit dem fünften und ſechſten Platz be⸗ gnügen. In einer Pauſe zeigten die 300 Turnerinnen des Wiener Turnerbundes Ausſchnitte aus mihrer Vereinsarbeit. Ergebniſſe In die Entſcheidung der 100 Meter kamen je⸗ weils die drei beſten Läuferinnen. Entſcheidung: 1. und Europameiſter Stella Walſie wicz(Polen) 11,9; 2. Krauß(Deutſchland) 12,0; 3. Koen(Holland) 12,0; 4. Saunders(England) 12,1; 5. Kühnel(Deutſchland) 12,3; 6. Albus(Deutſchland) 12,4 Sek.— 80 Meter Hürden: 1. und Europameiſter Teſtoni(Italien) 11,6 Sek.(Weltrekord eingeſtellt); 2. Gelius(Deutſchland) 11,7; 3. ter Braake(Holland) 11,8; 4. Weſtphal(Deutſchland) 12,0; 5. Dorgeeſt(Hol⸗ land) 12,0; 6. Spitzweg(Deutſchland) 12,1 Sek.— Kugelſtoſen(Entſcheidung): 1. und Europameiſterin Schröder(Deutſchland) 13,29 Meter; 2. Mauermayer (Deutſchland) 13,27; 3. Weſſel(Deutſchland) 12,55 4. Flakowicz(Polen) 12,55; 5. Reid(England) 12,10; 6. Puce Lavice(Lettland) 11,70.— Weitſprung(Ent⸗ ſcheidung): 1. und Europameiſterin Praetz(Deutſch⸗ land) 5,88 Meter; 2. Walaſiewicz(Polen) 5,81; 3. Voß (Deutſchland) 5,47; 3. Raby(England) 5,44; 5. Kohl⸗ bach(Deutſchland) 5,41; 6. Schenk(England) 5,34. Dier deniſche rauen vorne Europameiſterſchaften im Rollſchuh⸗Kunſtlaufen Zu einem in dieſem Ausmaß nicht erwarteten deutſchen Erfolg geſtaltete 5 der Beginn der Europameiſterſchaften im Rollſ in Mancheſter. Bei den Frauen belegten vier Deutſche die erſten Plätze. Die Nürnbergerin Lydia Wahl verteidigte ihren Titel mit gro⸗ ßem Erfolg. Sie ſiegte mit 1393,8 Punkten vor Fenny Mosler(Frankfurt) mit 1374,1, Ur⸗ fula Zuleger(Dortmund) mit 1309 und Liſe⸗ lotte Roth(Nürnberg) mit 1242,4 Punkten. Erſt auf den fünften Platz kam die Engländerin Sheilar Weskott vor ihrer Landsmännin Grace Given. 6poklfpiegel der Boche vom 19. bis 25. September 2 Fußball Länderſpiel In Bukareſt: Rumänien— Deutſchland(25.) In Belfaſt: Irland— England(21.) Meiſterſchaftsſpiele: Gau Baden: VfB Mühlburg— Karlsruher 955 SpVg. Sandhofen— SV Waldhof 0 forzheim— Mec Karlsruhe V Of Vfe Neckarau VfR Mannheim Handball Meiſterſchaftsſpiele(25.): Gau Baden: TwWeLeutershauſen— SV Waldhof TV Seckenheim— Fft— SC Freiburg— Tſchft. Durlach VfR Mannheim— TV Weinheim Tgde. Ketſch— TSV Oftersheim Hockey Silberſchildſpiele(24./25.): In Mannheim: Baden— Württemberg(Gau⸗ und Nachwuchsmannſchaft) Meiſterſchaftsſpiele: Gau Südweſt: Mainzer RV— TV 57 Sachſenhauſen ISG Kaiſerslautern— Eintracht Frankfurt ToC Wiesbaden— Mainzer H Rugby O— reiburger FC— Auswahlſpiele: Nationalmannſ af0 B— Nordmark(24.) Nationalmannſchaft A— VfV Hannover 2³3 Nationalmannſchaft B— Niederſachſen(5. Leichtathletik nn in Budapeſt mit Harbig Leſaftägteit⸗Sportſeſt in Paris mit Wooder⸗ on(25. Staffellauf„Rund um Heidelberg“(25.) Jugend⸗Mannſchaftskämpfe der HJ in Frei⸗ burg(24./25.) Boxſport Wiener Amateure in Würzburg(22.) Berufsboxer in Berlin mit Eder⸗Klaveren(23.) Berufsboxer in Düſſeldorf mit Kölblin und Heuſer(.) Radſport Fernfahrt Como— Rom(Start am 44.) Städteſtaffel in Berlin(55.) „Rund um die Frankfurter Anlagen“(25.) Motorſport Motorrad⸗Preis von Italien in Monza Großwartenberger Dreiecksrennen(25) Schwerathletik Manger in Mannheim(23.), in Schiffer⸗ ſtadt(24.) Bayeriſche Gewichtheber⸗Meiſterſchaften(252 chuh⸗Kunſtlaufen —— 3 ———— ————————————————————— —j— „Habenkreuzbannen:— ——— ———— S——— Montag, 19. September 1958 Der duſtende Acker von Dillnitz Lavendel wächst auf deutschem Boden/ Interessanfe Anbauversudie Wenn man die blauen Lavendelblüten von ben dünnen Stengeln abſtreift und in den Hän⸗ den zerreibt, ſo umfängt uns ein intimer wür⸗ ziger Duft. Eben noch empfinden wir ihn als aromatiſch⸗blumig, dann haben wir ſchon wie⸗ der den Duft von Wieſen mit friſchem Heu. Es ehlt ihm ganz das Süßliche, das manchen an⸗ eren Düften anhaftet. Dieſe innere Verwandt⸗ ſchaft mit dem deutſchen Volksempfinden mag die Beliebheit erklären, deren ſich der Laven⸗ del ſchon in den alten deutſchen Volksſagen er⸗ freut. Es galt als die wunderwirkende Pflanze egen„Freiſen“(Krämpfe) und„Verſchrein“ (Teufelszauber). In allen Arzneibüchern des Mittelalters, in denen Lavendelöl auch„Spik⸗ öl“ genannt wird, hatte es einen Ehrenplatz als Duft⸗ und Heilpflanze„gut für das Hirn“, aber auch gegen Prodraga und viele andere Gebrechen. Auch die Römer ſchätzten am Lavendel den Duft der Friſche und nannten das mit ihm ver⸗ ſetzte Waſſer Lavendula, d. h. Waſchwaſſer. Heute hat ſich der Lavendel die ganze Welt er⸗ obert und wird in ſteigendem Maße zur Her⸗ ſtellung von Lavendelwaſſer und-ſeifen, ſowie anderen Kosmetikas verwandt. Der erdhafte, reine Duft des Lavendels machte dieſe Pflanze ſo recht geeignet zum Schmuck unſerer Kriegs⸗ Carla Rust ist die Partnerin Luis Trenkers in dem lustigen Film„Liebesbriefe aus dem Enga-. din“, den Luis Trenker für die Terra drehte. Foto: Trenker-Terra räber. So tragen die Gräber in Frankreich n Saint Laurent Blangny, wo 30 000 deutſche Streiter nach Kampf und Sieg ausruhen, und in Maſſemy bei St. Quentin Lavendelſchmuck. Eine Pflanze ſpart Deviſen Der Anbau des Lavendels iſt an eine be⸗ ſtimmte, ſonnige Höhenlage von 500 Meter auf⸗ wärts, bei etwas kalkhaltigem Boden mit ge⸗ nügend Feuchtigkeit gebunden, wie man ihn in den franzöſiſchen Alpen und in Teilen Eng⸗ lands findet, wo er in größerer Menge kulti⸗ viert wird. Die Oelgewinnung geht in der Weiſe vor ſich, daß im Hochſommer der obere Teil des Stengels bis zu den Blättern abge⸗ ſchnitten und meiſt in Waſſerdampf deſtilliert wird. Von einem Hektar erhält man etwa 15 bis 20 Liter Oel. Wir führen augenblicklich noch etwa 20 000 Liter Oel jährlich aus Frank⸗ reich und ein, die einen Wert von rund einer halben Million Reichsmark beſitzen. Dieſe Tatſache hat den Reichsnährſtand ver⸗ anlaßt, in verſchiedenen Gegenden Mittel⸗ und Süddeutſchlands, wo es die klimatiſchen und die Bodenverhältniſſe geſtatten, Verſuchspflan⸗ zungen anzulegen. Das Lavendelfeld im Häuſermeer Wir beſuchten eine Lavendelpflanzung der Staatlichen Verſuchs⸗ und Forſchungsanſtalt für Gartenbau in Pillnitz bei Dresden. Dort werden die für den deutſchen Boden geeigneten 4—— Samen und Stecklinge gezüchtet. Die dunkel⸗ blauen Felder, über denen unaufhörlich Tau⸗ ſende von gelben Schmetterlingen berauſcht vom Duft von Blüte zu Blüte flattern, boten in ihrer Farbenpracht einen bezaubernden Anblick. In Pillnitz wird ſozuſagen die botaniſch⸗wiſ⸗ ſenſchaftliche Vorarbeit geleiſtet. In Bayern, an den Südhängen der Traunſteiner Berge, haben ſich einige Landwirte ebenfalls bereit er⸗ klärt, Verſuche mit dem Lavendelanbau durch⸗ zuführen. Noch haben ihre Felder, die mit Stacheldraht gegen Wildſchaden geſchützt ſind, keine große Ausdehnung, aber die Blüten⸗ ernte dieſes Jahres reicht dazu aus, die Oel⸗ proben herzuſtellen, deren Ergebnis dann für die weitere Pflanzung maßgebend ſein wird. Wir wollen hier nicht unerwähnt laſſen, daß ſich auch im Weichbilde Berlins eine Lavendel⸗ verſuchspflanzung befindet, die beſonders der Nachprüfung nach der kosmetiſchen Seite hin dient. Hier werden die verſchienſten Laven⸗ delarten franzöſiſchen und engliſchen Urſprungs — der engliſche iſt der weit wertvollere— auf ihre Eignung zur praktiſchen Verarbeitung in einem beſonderen Duftlaboratorium geprüft. Das Oel wird den Blüten entzogen, in vielen Retorten erhitzt, chemiſch analyſiert und geprüft. das letzte Wort hat aber doch nicht die Wiſſen⸗ ſchaft, ſondern ein erfahrener Spezialiſt auf dem Gebiet der Düfte, der auch die kleinſten Verſchiedenheiten herausfindet und ein Meiſter der richtigen Miſchungen iſt. Aufforderung zum Tanz! Minna Neubert(Käthe Haack) geht scharf ins Zeug, um den braven Ernst Masur(Hans Brausewetter) jür sich zu erobern. Szene aus dem neuen Terrafllm „Steputat& Co.“ Foto: Terra Der Giſtschrank des afrikanischen Zauberdokiors Fine interessanie ersimolige Zusaommensiellung/ Alie Künste Enthüllte Geheimnisse/ Es iſt keine neue Weisheit, daß die afrikani⸗ ſchen Eingeborenen hervorragende Giftkenner ſind. Der Großwildjäger ſieht Elefanten, Büf⸗ fel, Rhinozeroſſe und Löwen unter den Gift⸗ pfeilen der Buſchmänner zuſammenbrechen. Die Miſſionare kämpfen vergebens gegen den Mu⸗ avi⸗Trunk, mit dem die Eingeborenen bei einem Verbrechen die Aufklärung herbeiführen wollen. Die Polizei⸗Offiziere zerbrechen ſich den Kopf über manchen myſteriöſen Mord, der unter ihren Augen— angeblich mit„ſchwarzer Ma⸗ gie“ geſchieht. Heute weiß man allerdings auf Grund einer Anzahl vorgenommener Obduktionen an ermor⸗ deten, d. h. vergifteten Perſonen, daß die Zau⸗ berer und Medizinmänner Präparate verwen⸗ den, die teils auf der Baſis von Strychnin, Blauſäure oder Strophantin aufgebaut ſind. Doch damit iſt man nur wenig weitergekommen in der Erforſchung des Giftſchrankes der Zau⸗ berdoktoren. Wann wirkt der Kameldorn? Bei den Zulus verwenden die Zauberdokto⸗ ren ſehr oft ein vergiftetes Bier, um in weni⸗ en Minuten den Tod irgendeiner unbeliebten erſon herbeizuführen. Dieſes Bier wird mit dem ſogenannten Kameldorn angerichtet. Bei den Zulus heißt dieſer Dorn Umu⸗Nga. In der Botanik hat man den Namen Acacia giraffae gewählt. Nach einem Sturm, nach einem Re⸗ genfall werden die kleinen Schoten des Kamel⸗ dorns aufgeleſen. Dieſe Schoten entwickeln eine gewaltige Menge Blauſäure— aber nur unter beſtimmten Bedingungen. Man muß nämlich die Schoten erſt in der Feuchtigkeit langſam verfaulen laſſen. Dadurch wird die Blauſäre frei. Der Anwendung ſteht dann nichts mehr im Wege. Ein anderes Gift, das heute enträtſelt iſt, iſt das ſogenannte Kiligi, das in der Hauptſache in der Gegend des Victoria⸗Sees verwendet wird und zwar von den jungen Mädchen des Jramba⸗Stammes. Damit beſeitigen die Mäd⸗ chen ihre Konkurrentin in der Liebe. Sie be⸗ zahlen dem Zauberer eine Ziege dafür, daß er Kiligi in die Suppe der Gegnerin miſcht. Kiligi iſt aber in der Hauptſache Strophantin. Bei eimigen jagenden Stämmen wird Strophantin Hänschen splelt, und alle, alle slngen Die„Kunterbunt“ mit hren Kindern, der„Fröhliche Kindergarten“ und das Kinder- und Volks- ledsingen im Rundfunk sind Sendungen, die jung und alt erfreuen. Hier sehen wir die kleine Singschar um das Klavier versammelt, auf dem ein kleiner Bub begleitet. Aus dem Terra-Film „Hier spricht das Kind“, der unter der Produk tionsleitung der Ufa vom KulturfilmInstitut hergestellt wurde, ——————————— 5 Aufn. Türck-Kulturfilm-Inst. Scherl-M. auch als Pfeilgift verwendet. Es wirkt direkt auf das Herz. Ganz neu für die Wiſſenſchaft iſt die Giftwir⸗ kung der afrikaniſchen Gurke. Dieſe, Cucumis Africanus, wird von den Baſuto⸗Leuten benutzt, um einen Verbrecher zu ermitteln. Das Ganze iſt natürlich ein abgekartetes Spiel. Alle Mit⸗ glieder des Stammes müſſen antreten und krie⸗ gen einen Schluck Gurkenbier. Bei den Leuten, die nicht an dem Bier ſterben ſollen, wird der Trunk warm gereicht. Bei den anderen aber ſerviert man ihn kalt. Und im kalten Zuſtand wirkt das Getränk tödlich. Auch hier iſt eine direkte Wirkung auf das Herz feſtzuſtellen. Von der Blindheit bis zum Wahnſinn Und dann kommen die Gifte, die zur Gruppe des Strychnin gehören. Gift en die Zauberer Afrikas erſt einmal die Giftmiſchung Umſala, die ſehr unterſchiedlich abgeſtüft werden känn. Alle Stufen der Strychnin⸗Wirkung, von der Blindheit bis zum Wahnſinn laſſen ſich damit erzeugen. Strychnin wiſſen die Zauberdoktoren in allen möglichen großen und kleinen Pflanzen und Wurzeln zu entdecken. Mit dieſem Gift— anz gleich, wie es nun bei den einzelnen Stämmen heißt— werden zahlreiche Morde herbeigeführt. Ohne daß ein Häuptling ſich ver⸗ ſah, wanderte eine Strychnin⸗Wurzel in ſeinen Kochtopf, wobei das böſe Reſultat nicht aus⸗ blieb. Die Frauen wiſſen ganz beſondere Gift⸗ kräuter. Wenn eine Nebenfrau mehr Kinder be⸗ kommt als eine andere, dann miſcht man ihr ein Tränklein mit dem Namen Mwena. Und die Nebenfrau bringt nie mehr ein lebendes Kind zur Welt, ſondern immer nur Fehlgebur⸗ ten. Ein ſehr einfaches Geheimnis Seit zwei Jahrhunderten ſuchten die Weißen in Südafrika nach dem Geheimnis eines be⸗ timmten Pfeilgiftes, das von den einfachſten uſchmännern angewendet wird. Man glaubte an eine umſtändliche Miſchung, an eine ſchwie⸗ rige Zuſammenſetzung. In Wirklichkeit aber iſt, wie man erſt ſeit einigen Wochen weiß, die Fabrikation dieſes Giftes ſehr einfach. Die Buſchleute ſammeln durch ihre Frauen die Maden einer gewiſſen braunen Käferart— in der Botanik Diamphidia ſimplex genannt. „Aus, dieſenMaden ſtellt man durch einfaches Zerſtampfen einen Brei her. Man braucht dann nur die Pfeilſpitze in dieſen Brei hin⸗ einzutauchen, um die verhängnisvolle Wirkung zu erzeugen. Der Saft, der aus den Larven herausgepreßt wird, iſt alſo tödlich, während man von den Käfern einen Zentner verzehren könnte, ohne auch nur die kleinſte unangenehme Wirkung zu verſpüren. Man hat alſo wenigſtens in einer Ecke den geheimnisvollen Schleier gelüftet, der bisher über den Giftküchen der afrikanifchen Medizin⸗ männer lag. Aber noch ſind längſt nicht alle Rätſel der afrikaniſchen Giftmiſcherei enthüllt. Aus der gufen alten Zeit Der Regisseur Heinz Steinhoff erzöhit luslige Erlebnisse Hans Steinhoff verfilmte vor vielen Jahren Guſtav Frenſſens„Sandgräfin“. Die Urauf⸗ führung begann, da wurde der— von einem aufgeregten Herrn aus ſeiner Loge her⸗ ausgeholt. Wild geſtikulierend ſuchte er dem erſtaunten Spielleiter klarzumachen, daß er auf der Stelle ein paar hundext Meter aus dem Film herausſchneiden müſſe. Als Steinhoff endlich zu Worte kommen konnte, wehrte er ſich im berechtigten Bruſtton der Ueberzeugung ge⸗ gen das Herausſchneiden auch nur eines ein⸗ Agen Meters.„Wiſſen Sie“, erwiderte der heaterleiter,„Ihr Film iſt gut. Aber wir ha⸗ ben als Vorprogramm einen dreſſierten Eſel engagiert, eine tolle Nummer, ſage ich Ihnen, der arbeitet genau 30 Minuten— und dafür iſt der Film zu lang!“ Nach Ueberwindung eines Tobſuchtsanfalls machte Hans Steinhoff dem verdutzten Theaterleiter klar, daß auch nicht ein Millimeter aus Frenſſens„Sandgräfin“ her⸗ ausgeſchnitten würde. Und ſo kam es, daß der dreſſierte Eſel ſeine 30 Minuten arbeitete, und die„Sandgräfin“ trotzdem in voller Länge da⸗ nach lief. — Steinhoff ging, in der Hochblüte der Stumm⸗ filmzeit, in das Büro einiger wohlangeſehener Filmleute, um ihnen eine neue Filmidee vor⸗ zutragen: Er wollte„Macbeth“ verfilmen. Die Herren Filmdirektoren hörten ihm begeiſtert zu. Steinhoff baute den ganzen Film in Wor⸗ ten und Geſten vor ihnen auf; ſchilderte die phantaſtiſche Wirkungsmöglichkeiten, die etwa die Szene des„wandernden Waldes“ im Film hoff könnte. Allſeitige Zuſtimmung. Stein⸗ off ſteigerte ſie von Minute zu Minute höher. Man blieb Stunden zuſammen.⸗Endlich verließ Steinhoff das Filmbüro mit einem dicken Drehbuch unterm Arm, den Regievertrag in der Taſche. Unten auf die Friedrichſtraße traf ihn ein Freund, der von ſeinem Beſuch bei der Filmgeſellſchaft und dem„Macbeth-Projekt“ wußte.„Nun“, fragte er geſpannt Steinhoff, „was ſagten ſie zu deinem Vorſchlag?“—„Ach, die waren begeiſtert,“ antwortete Steinhoff et⸗ was knapp.„Na und...?“ Darauf meinte der Regiſſeur mit dünner Stimme, ſo nebenher: „Drei Stunden haben ſie ſich mit mir an dem Macbeth⸗Projekt berauſcht, und dann haben ſie mich gebeten— die Regie in ihrem nächſten Filmſchwank„Der wahre Jakob' zu überneh⸗ men!“ * Hans Steinhoff hatte eine große Abneigung gegen jene Art von„Fachleuten“ im Filmbe⸗ trieb, die angeblich genau wiſſen, wie Friedrich der Große gehuſtet hat und welche Schuhnum⸗ mer die Pompadourx hatte. Solch einen„Fach⸗ mann“ gab man Steinhoff zur Seite, als er die franzöſiſche Faſſung eines deutſchen Films inſzenierte. Der Regiſſeur hatte an ihm ſeine reine Freude, denn der Beſſerwiſſer ſagte bei jeder Szene etwas von dem franzöſiſchen Film⸗ geſchmack, der zu beobachten wäre. Da war bei⸗ ſpielsweiſe in einer Szene eine prächtige„Ma⸗ kart⸗Palme“, die die plüſchüberzogene Lüge eines„Salons“ trefflich charakteriſierte. Stein⸗ hoff war von der Palme begeiſtert, der Fach⸗ mann aber nicht, denn im franzöſiſchen Salon hätte es nie ſolche Palmen gegeben, meinte die⸗ ſer. So blieb dieſe Pflanze in der franzöſiſchen Faſſung weg. Als der Film probevorgeführt wurde, ertönte plötzlich im Dunkeln beim erſten Bild— einer Wohnung der Vorkriegszeit— ein Ruf aus rauher Männerkehle:„Meine Palme!“ Das halbe Kino ſchaute ſich nach dem Verrückten um, aber dieſer Verrückte funkelte nur mit einem ſelbſt das Dunkel durchdringen⸗ den Blick den neben ihn ſitzenden und plötzlich ſchuldbewußten Fachmann an, denn da oben auf dem Filmbild prangte in dem anerkannt typiſch franzöſiſchen Film, in einem typiſch franzöſiſchen Salon eine herrliche Palme, die ſchönſte„Makart⸗Palme“— Seit dieſem Tage ſind bei Steinhoff die Fachleute reſtlos abge⸗ meldet. Es iſt ihnen der Zutritt zu ſeinem Ate⸗ lier verboten. llm rra ff et⸗ der iher: n ſie hſten rneh⸗ gung „Hhakenkreuzbdanner“ monkag, 19. September 1058 PEINIGIT Leidler Manbal, dge A läden in Mannheim: Umdenhof: Meerfeldstr. 36, Fernruf 279 30 b A, 1, gegendb. d. Hauptpost, Fernruf 241 08; H 4, 26; Mittelstr. ĩ u. 111 Iodesanzeige Nechewegt bringen wir hlermit unseren Mitglledern und Mit- arbeltern zur Kenninis, daß unser Gefolgschaftsmitglied, Herr Phiipp Bernnardt heute im Alter von 64 Jahren gestorben ist. Nahezu 25 Jahre ge- hörte der allzufrüh Verstorbene unserer Betriebsgemeinschaft an und hat zich in dieser Zeit stets als fleißiger, treuer und ehrlicher Mitarbelter erwiesen. Wir verlleren in ihm einen guten Kameraden und aufrichtigen Mitarbelter. Ehre seinem Andenken. Mannhelm, den 17. September 1938. Betrlebsfünrer ung Gefolgschart ver Verbraucherenessenschaft Mannneim. Die Feuerbestattung findet im Krematorlum des Hauptfriedhofes Mannheim am 19. September 1938 um 12 Uhr statt. Todesanzeige Heute nacht verschled nach kurzer, schwerer Krank- heit meine Hebe Frau und Mutter Ilse V0gl im Alter von 52 Jahren. Mannhelm, den 18. September 1938. Gartenkeldstr. 44 hr mirmien Mntermibinen. Die Beerdigung findet am Dienstag, den 20. Septbr., nachmittags 12 Uhr, auf dem Hauptfrledhof statt. ITodesanzeige Plötzlich und unerwartet verschled am Freitag um 23 Uhr, in Mannheim unser lieber Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder und Onkel. Gcors Adam frey techn. Relchsbahnbauoberlnspektor 1. R. im Alter von nahezu 67 Jahren. Mannhelm, Albersweſler, Weimar, 17. Sept. 1938 Die tnauemben Mintermiedenen. Dle Einäscherung flndet am Dlenstag, 20. September um 12 Uhr statt. Iodesanzeige Am 13. d. M. ist im Städt. Krankenhaus Mannheim ganz unerwartet unser Gefolgschaftsmitglled, Herr Ffledrich Daunke aus Mannheim-Waldhof gestorben. Herr Daunke war uns 40 Jahre lang ein treuer, lieber Arbeltskamerad, der immer von vorbildlichem Pflichtbewußtsein erfüllt war. Wir werden seiner stets ehrend gedenken. Betriehsfünrer und Gefolgschaft der Zellstofftabri Waltnotf Werk Mannheilm. Die Beerdigung findet am Montag, den 19. d.., um 14.30 Uhr. in Käfertal statt. 83* r Herr ſucht 3˙23. September Aen. W* Abſchluß. ab 8 3 scüäer, K i. 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Unser heutiges Filmprogramm: ——— r Roman lot!“ cHT ENV moRLANV — kehrendes Jei e, er capitol.15 G K 1, 3 Breite straße A roß filim mit 0 vendRETTA vouNG SCEENHEIAESSTR I13 Heute letzter Tagl WILLI BIRGEL r4 72 Anf.:.00,.00,.20 Unr Jugendverboet 1 ab bienstag: 3 erfilmt! rTobis: .20.30 Der Kleinste Rehell in deutscher Sprache CONTINENTAL SII ENTA die deulsche gerãuschlose Schreibmaschine schont die Nerven steigert die leisfungen Unvorbindilche Vorführung dorch —————[•ů neute und f0l gende Tasel TUA — Hans os er— MAVINM. 12 FEH„%22 Ausschuss 2 ———.— Luftschut Neueste Abblend-Ueberzũüge Sehr dàuerheft, prałtisch, billig bei Talilbusccl. imRathaus Rutf 24200 Briefmarłke III Umzige Möbel⸗Transporte Lagerung Paul Lotz, H 7, 36 Fernſprech. 223 34. Primaner- und Aniänger-Tanzkurse Einzelunterricit . Aueg. Schule für Gesellschaltstanz P Ii, 30 173 Rut 244 11 N 7, 8 Tanzschule Stündebeek 200 An unseren Schülerkursen können sich noch einige junge Damen beteiligen. Persönl. Anmeldungen erbeten. Anfäng erkursespeglnnen laufend.— Einzelunterricht jederzelt.— Prospekte unverbindlich A 2, 3 beglnnen Tanzkurse 3. und 10. briober Sonderł. f. Ang. d. Wehrmecht. Einzelstunden jed. Step-Unterricht ⸗ Sprechzeit 11-12 u. 14-22 Uhr rs B.&. 0. lamade. STEIEA Norletplatz E᷑ 2 6. Damen- und ilecrenlckeides- Soffe Wonin heute! Beachten Sie bltte unsere vergnügunssònzelgen Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Stellvertreter: Karl M. Hageneier(z, Zt. Wehrmacht). Chef vom Dienſt: Helmuth Wüſt.— Veranwwortlich für ————+— elmuth Wüſt; für Außenpolitit: Dr. ilhelm Kicherer; für Wirtſchaftspolitik und Handel: Wilheim Ratzel; für Bewegung: Frieprich Karl Haas: für Kulturpolttir, Feuilleton und Unterhaltung: Hel⸗ mut—◻+r für den Heimatteil: Fritz Haas: für Loka⸗ les: Friedrich Karl Haas; für Sport: Julius Etz; Ge⸗ taltung der B⸗Ausgabe: Wilhelm Ratzel; für Beilggen Hermann Knoll und Carl Lauer; für die Bilder 2 Reſſortſchriftleiter, ſämtliche in Mannheim.— tändiger Berliner Mitarbetter: Prof. Dr, Johann von Leers, Berlin⸗Dahlem.— Berliner Seehunztr. Hans Graf Reiſchach, Berlin Sw 68. Charlottenſtx. 82; — Sprechſtunden der Schriftleitung: täalich von 16—17 Uhr(außer Mittwoch, Samstaa und Sonntag).— Rachdruck ſämtlicher Originalberichte verboten. Druck und Verlag: Gakenkreuzbanner⸗Verlaan und Druckerer Gmbo. Geſchäftsfübrer: Direktor Kurt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlgasdirektion: 10.30—12 Ubr Kar Samstaa und Sonntag).— Fernſprech⸗Nr. Verlaa und' Schriftleitung: Sammel⸗Nr. 354 21. 3 r den Unzeigenteil verantw.: Wilh. M. Schatz. Mhm r. ur Zeit gelten folgende Preisliſten: Geſamtausgabe r. 23Wlusgabe Manndenm Nr. 11. Ausgabe Weinheim k. 9, Ausgabe Schwetzingen Nr. 9.—, Die Anzeigen er Ausgaben“ 4 Morgen und Abend ericheinen aleſch⸗ zeitia in der Ausaabe B. hausgabe 4A Mhm..... über F abe A Mhm.... über 14 000 Ausgabe 5 Mhm. über 26.400 Ausgabe A und B Mannheim ausgabe 4 Sch..... über 550 Schw..... über 550 Uusgabe 5 Schw... über.400 über 41 350 Ausgabe A und B Schwetzingen über ß6 950 zespakgaen Möm::: fder 0 usgahe Wom..... über 2200 lusgabe A und B Weinheim über 3 700 eſamt⸗DA. Monat Auguſt 1938 über 32 hol ieferbar OpEl-ADH¹1HIAI= it Unyerbindliche probefähften! Friedr. Harmammn Beh eflunde ARuf 403 16 Amtil. Bekanntmachungen geffenkliche Erinnerung Ausl. pat. vornichtei 100 0% ig Die nachſtehend aus dem Monat Auguſt 1938 herrühren⸗ den Gebühren werden bis ſpäteſtens mit Brut! Hein Ausschwefeln Hein ubier Geruch Hein Mobiliarschad. Hein Auspulvern Finisteriell Konzessionierter Betrieb Fa. Mundi 19. September 1938 zur Zabluna an die Stadtkaſſe Mannheim fällig: Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ einigungsamtsgebuͤhren, Tiefbau⸗ zrtie brn, efeenbheß gebühren, Desinfektionsgebühren, Baugebühren, Ortsgerichtsgebühren. An dieſe Zabhlungen wird erinnert. Inh. H. Singhot Wer nunmehr nicht bis ſpäteſtens Staatlich geprüft. 22. September 1938 Zahlung leiſtet, annheim, Windeckstr.2Jhat nach den Vorſchriften der bad. Nui 27393Verfäumnisgebübr in Höbe vonz? v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvoll⸗ ſtreccung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtlaſſe. Gemeindebetreibungsordnung eine Leupla-Creme u. Seife selt Bhfen bewüͤhrt bel Pickel esichtsausschlag Hautjucken. Ekzem. Wundsein usw. in den Drogerien: Fr. Becker. G2. 2: A. Gohßmann, Marktplatz. H 1, 16; O. 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Novem⸗ ber 1938, vormittags 9 Uhr, in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, Nõ, 5/6, das Grundſtück des Sigmund Bux⸗ baum. Kaufmann in Mannheim, auf Gemarkung Mannheim. Die Verſteigerungsanordnung wurde am 9. April 1936 im Grundbuch vermerkt. Rechte, die zur ſelben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Ver⸗ teigerung vor der Aufforderung zum teten anzumelden und bei Wider⸗ ſpruch des Gläubigers alaubhaft zu machen; ſie werden ſonſt im gering ⸗ — 83 3——*** 58 4 1 vertetlung erſt nach dem Anſpruch de üög. Schmidt Gläubigers und nach den übrigen 5 2, 12-fuf 255 27 Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Verſteigerung hat, muß das Ausführung v. Rep.[Verfahren vor dem Zuſchlag auf⸗ und Transporten. Iheben oder einſtweilen einſtellen laf⸗ ſen; ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des? verſteigerten Gegenſtandes. 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