ber 1958 List chte zutritt roche Schꝭàu 5sen! off mm o Unt: gen romm O7. 8 27 SloKal 88 24411 zt nach Berg- straße 25. Prosp. chenende raubenkur Tanzabend iovacur fupuio Ahan mn — msere eigen 4 4— * —0 Trägerlohn; durch die eld. Ausgabe B erſch. wöchtl. 7mal. Bezugspreiſe: ohn; durch die Poſt Fſt die Zeitung am Ericheinen“ Abend⸗Ausgabe A ewa 5 LXTLLU-ILLKTLZILIMLILAA Verlag u. Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das„Hakenk banner“ Ausgabe à4 erſcheint wöchtl. 12mal. Bezu zprelfe: Frei Haus monatl..20 W. U. 50 W. oſt 2,20 RM. einſchl. 70,8 5. An u. 72. Beſtell⸗ rei Haus monakl. 1,70** 13 Träger⸗ 1,70 RM. leinſchl. 53,90 Pf. Poſtzeitungsgebühr) zuzugt, 42 Pf. auch.Vöb. lh belhind. beſteht felg mibk. auf iſchldicung. 4 eſtellgeld. 8. Jahrgong * 510 MANNHEIM im Textteil 60 meterzeile 4 Pf. füllungsort Mannheim. Nummer 436 Anzelgen: Geſamtauflage: Die 12geſpart. Millimeterzetle 15 Pf. Die 4geſpalt. Minimeterzeire . Pf. Mannheimer Ausgabe: Millimeterzeile im Textteil 45 Pf. Schwetzinger und Die Ageſpaltene Millimeterzeile im Textteil 18 Pf.— Zahlungs⸗ und Er⸗ Usſchließlicher Gerichtsſtand: bafen a. Rh. 4960. Verlagsork Mannheim.— Einzelverkaufspreis 10 Pfennia⸗ Die 12geſpalt. Millimeterzeile 10 Pf. Die 4geſpalt. einheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. illi⸗ annheim. Poſtſcheckkontö: Ludwigs⸗ Dienstag, 20. Sepkember 1938 beSeuerüberfäne vo Cichechengorden Alſ reichsdeungches voheisgebie Paris und London ſagen: Prag muß endlich nachgeben Tschechische Flintenweiher werden nach sowielspanischem Uneuhige nacht an der Grenze zerlin, 20. ehl. In der nucht zum Renstag kam es an der deulſch-fchechiſchen Grenze zu einer Reihe ſchwerer Grenzverlehungen mik lebhaflen Feuergeſechlen. ie gchießereien dauerlen zum Teil bis in die morgenſtunden hinein. Hervorgerufen wur⸗ den ſie zumeiſt durch rigoroſe eſchießung von flüchtigen 5udelendeulſchen ſeikens der lſchechiſchen Rolen Wehr, die ſich nicht ſcheule, ihr grauenvolles heckenſchütenkum ſelbſt Auf deulſches neichsgebier zu überkragen. Bei seidenberg überſchrikken mehrere hun⸗ derk Tſchechen die deulſche Reichsgrenze mil der Abſichk, einslüchtlingslager zu überfaller Der Ueberfall von Seidenberg Zwei Schwer- und 15 Leidmverleizte zind zu heklagen DNB Görlitz, 20. Sept. Bei Seidenberg, das unmittelbar an der Grenze liegt, kam es in der Nacht zum Diens⸗ tag zu einem unerhörten tſchechiſchen Feuer⸗ überfall auf das friedliche Grenzſtädtchen, bei Dieser Jude ist Dr. Kroftas ausschliehlicher Berater Seit einer Woche läßt sich der tschechische Außenminister Dr. Krofta ausschließlich von diesem jüdischen Emigranten Dr. Leo Kesten- berg beraten, der in der Systemzeit Beamter des Preußischen Kultusministeriums in Berlin war. Wie ein böser Schatten begleitet der typische Vertreter der jüdischen Rasse Krofta auf Schritt und Tritt, so daß keine Entschei— dung ohne seinen Rat getroifen wird. (Scherl-Bilderdienst-M) dem zwei Perſonen ſchwer verletzt und fünf⸗ zehn Perſonen leicht verletzt wurden. Schon am Montagabend wurde in Seiden⸗ berg bekannt, daß in Bersdorf eine größere Abteilung rote Wehr in Uniformen des tſche⸗ chiſchen Militärs eingetroffen war mit der Ab⸗ ſicht, das Flüchtlingslager in Sei⸗ denberg auf deutſcher Seite nachts aufzuſuchen und eine Reihe von Flüchtlingen zu entführen, deren Entkommen offenbar den Tſchechen außerordentlich unangenehm war. Unter dieſen Flüchtlingen befand ſich auch ein tſchechiſcher Gendarm. Wegen der eingegange⸗ nen Nachrichten wurde deshalb die Grenzwache bei Seidenberg noch in der Nacht verſtärkt. Gegen drei Uhr morgens bemerkte die Grenz⸗ wache plötzlich, daß aus der Gegend Tſchern⸗ hauſen ſich militäriſche Abteilungen in Stärke von mehreren hundert Mann in verſchiedenen Trupps kriegsmäßig der Grenze näherten. Als ſie ſich in der Höhe des tſchechiſchen Zollamtes befanden, das etwa 150 Meter von der Grenze entfernt liegt, er⸗ öffnete eine kleine Gruppe Gewehrfeuer auf die deutſche Paßbaude und das deutſche Zollge⸗ bäude. Im gleichen Augenblick ſtieß die zweite Gruppe direkt gegen Seidenberg vor und überſchritt gegen.30 Uhr die Reichsgrenze. Sie verſuchte in den Ort Seidenberg einzu⸗ dringen, wurde aber daran von den deutſchen Grenzwachen, die durch Leuchtkugeln eilig an die gefährdete Stelle gerufen wurden, gehindert. Sie beſchoſſen dann etwa eine Stunde lang aus Gewehren und Maſchinenge⸗ wehren den Ort Seidenberg. Der Marktplatz von Seidenberg, deſſen friedliche Bevölkerung durch den Vorfall in größte Erregung verſetzt wurde, weiſt eine ganze Reihe von Einſchüſſen auf. Desgleichen ſind das Gebäude des deut⸗ Vorbiid zum Mord an dudelendeuischen ausgebildet Nach der Bewafinung von tschechischen Zuchthäuslern und Unterweltlern stellt dies im „Cesko Slovo“ veröffentlichte Bild einen weiteren Beitrag für den verbrecherischen Vernich- tungswillen der hussitischen Machthaber dar, die nicht einmal mehr davor zurückschrecken, mordgierige Megären auf die friedliche sudetendeutsche Bevölkerung zu hetzen. Frauen zu den Waffen!“ heißt die Ueberschrift. ſchen Zollamtes und die Paßbaude mit Kugel⸗ einſchlägen überſät. Bei dem Vorfall wurden leider zwei Ange⸗ hörige der Grenzwache ſchwer und fünfzehn leicht verletzt. Gegen.30 Uhr zog ſich die tſche⸗ chiſche Abteilung langſam wieder auf tſchechi⸗ ſches Staatsgebiet zurück. Aus einer Reihe von Blutlachen geht hervor, daß ſie offenbar eben⸗ „Auch die Weltbild(M) falls Verluſte gehabt haben, deren Umfang je⸗ doch nicht feſtſteht, da ſie ihre Verletzten auf tſchechiſches Gebiet mitnahmen. Erſt gegen Morgen trat in dem Grenzabſchnitt wieder Ruhe ein. Es wurde ſofort eine umfangreiche Unterſuchung wegen des brutalen tſchechiſchen Friedensbruches und des Ueberfalles auf eine reichsdeutſche Grenzſtadt eingeleitet. Feuergefecht bei Geenzbauden Nit Maschinengewehren gegen sudelendeuische Flüdilinge bNB Schmiedeberg(Schleſien), 20. Sept. Am Dienstagfrüh verſuchte im Morgen⸗ grauen eine Reihe von ſudetendeutſchen Flücht⸗ lingen mit Frauen und Kindern, die hauptſäch⸗ lich aus Groß⸗Aupa und Klein⸗Aupa ſtammen, darunter auch eine Reihe von Wehr⸗ pflichtigen und von Sudetendeutſchen, die ſich in Uniform und mit Waffen von ihrem Truppenteil entfernt hatten, reichsdeutſches Ge⸗ biet zu erreichen. Aus dem tſchechiſchen Zollamt Grenzbauden wurde auf die Flüchtlinge aus Gewehren und Maſchinengewehren ſofort ein raſendes Feuer eröffnet. Die Flüchtlinge warfen ſich darauf zu Boden und verſuchten kriechend deutſchen Boden zu erreichen. Gegen.15 Uhr wurde aus Richtung Neuhäu⸗ ſel und von der Zollſtraße, die von Groß⸗Aupa zur Grenze führt, das Feuer auf die Flücht⸗ lingsgruppe erneut aufgenommen. Neun ſude⸗ tendeutſche Soldaten vom Trautenauer Infan⸗ terieregiment erwiderten nun ihre⸗⸗ „Hafentßreuzbannet“ ſeits das Feuer und gingen— wie der deutſche Zollpoſten beobachtete— in einer Bo⸗ denſenke gegen das tſchechiſche Zollhaus Grenz⸗ bauden vor, von wo aus das Maſchinengewehr⸗ feuer am ſtärkſten war. Es gelang ihnen, von hinten an das tſchechiſche Zollhaus heranzuge⸗ langen und mehrere Handgranaten in das Zollamt zu werfen. Dadurch brach im Zollamt ein Brand aus, der das Gebäude völlig einäſcherte. 15 tſchechiſche Soldaten mit zwei Maſchinengewehren, die neben dem Zoll⸗ amt gelegen hatten, zogen ſich daraufhin ſchnell⸗ ſtens in Richtung Neuhäuſel zurück. Sie ließen im brennenden tſchechiſchen Zollamt einen toten Gendarmen zurück, der offenbar durch eine Handgranate getroffen worden war. Ferner ergaben ſich den deutſchen Soldaten ein Gen⸗ darm und ein Finanzbeamter, die mit erhobe⸗ nen Händen aus dem Zollamt heraustraten. Sie wurden von ſudetendeutſchen Soldaten ent⸗ waffnet und gefangengenommen. Die Flüchtlinge benutzten die kurze Feuer⸗ pauſe, um ſchnell auf deutſches Gebiet zu gelan⸗ gen, während die ſudetendeutſchen Soldaten noch das Gelände um das brennende Zollhaus abſuchten und ſicherten. Sie begaben ſich dann ebenfalls auf deutſches Gebiet und übergaben den Gendarmen und den Finanzbeamten den deutſchen Behörden. Beide ſprachen den Wunſch aus, auf deutſchem Gebiet interniert zu werden. Am Morgen gegen 7 Uhr erſchien abermals eine ſtärkere tſchechiſche Militärabteilung mit Maſchinengewehren und nahm die Ruine des tſchechiſchen Zollamtes, ſo wie die deutſche Zollſtation unter Feuer. Erſt gegen 8 Uhr morgens flaute das Feuer erneut ab. Auf reichsdeutſcher Seite ſind eine große Zahl von Einſchüſſen feſtzuſtellen, desgleichen am Zollgebäude, wo ſich während des Vorfalls nur drei Zollbeamte aufhielten. Ferner geriet eine deutſche Zollſtreife durch das tſchechiſche Feuer auf deutſchem Gebiet in Lebensgefahr. Von den Flüchtlingen wurden drei Frauen und 5 Kinder durch Maſchinengewehrſchüſſe ver⸗ etzt. fluf deulſches bebiet geſchoſſen Weiterer Zwiſchenfall bei Halbſtadt Waldenburg, 20. September.(HB⸗Funk.) In der Nacht zum Dienstag verſuchten wei⸗ terhin, von Halbſtadt kommend, bei der tſche⸗ chiſchen Grenzſtation Neuſorge Sudetendeutſche, darunter ebenfalls Wehrpflichtige, auf reichs⸗ deutſches Gebiet durchzubrechen. Es handelt ſich um 14 Männer, 10 Frauen und 4 Kinder. Sie wurden dabei gleichfalls aus dem Walde von tſchechiſchen Finanzwachen ohne Anruf be⸗ ſchoſſen. Die Sudetendeutſchen erwiderten das Feuer und es gelang ihnen, unverſehrt und ohne Verluſte deutſches Reichsgebiet bei Göh⸗ lenau zu erreichen. Bei der Schießerei wurden ſowohl beim tſchechiſchen Zollamt Neuſorge als auch auf reichsdeutſchem Gebiet eine Reihe von Geſchoßeinſchlägen feſtgeſtellt. Es geht daraus hervor, daß, wie in zahlreichen anderen Fällen, die Flüchtlinge auch noch beſchoſſen wor⸗ den ſind, als ſie bereits die Reichs⸗ grenze überſchritten hatten. Es han⸗ „Es war wie an der Weſtfront. 1. lm verwũstelen Eqer/ Bluibilanz vom Dienstag: 60 Tote (orohtbericht unseres on die ſschechische rd. Selb, 20. September. Unſerem Sonderberichterſtatter gelang es, über die Grenze in die ſchwergeprüfte Stadt Eger zu kommen. Im ſchnellen Wagen geht es durch Grenzland, durch eine prachtvolle Hügel⸗ landſchaft. Aber die fruchtbaren Felder ſind ausgeſtorben. Kein Bauer, kein Geſpann weit und breit zu ſehen. Das Land ſcheint zu trauern um ſeine toten Söhne. Hier zerreiſſen jede Nacht Gewehrſalven die Stille. Junge Sudetendeutſche, die ſich der Zwangsgeſtellung entziehen wollen, werden wie Haſen von den Poſten abgeſchoſſen. Einfahrt in Eger. Viele Häuſer ſind verlaſſen. Die Rolläden heruntergezogen, die Straßen leer. Nur ein paar alte Weiblein gehen ihres Weges. Dafür tauchen, je näher wir dem Stadtinnern kommen, um ſo häufiger Patrouillen auf. Stadtpolizei mit ihren Hel⸗ Frau und Freund Die ganze lange Straße vom Bahnhof bis zum großen Platz mit dem ſchönen eiſernen Waſtelbrunnen und dem uralten Haus iſt ein Spalier von zertrümmerten Schaufenſtern und Auslagen. Hier hauſten die Huſſitten in ſude⸗ tendeutſchen Geſchäften. Stumm erzählen die verwüſteten Räume von den furchtbaren Diens⸗ tagſtunden. Panzerwagen krachten in die gro⸗ ßen Scheiben hinein, Maſchinengewehre feuer⸗ ten ihre Garben in die Fenſter. Sudetendeut⸗ ſche Führer erzählen von einem Freund und deſſen Frau, die jetzt auf dem Friedhof liegen, mit den 60 anderen zuſammen, die vorſichtiger Schätzung nach an dieſem blutigen Dienstag hingemetzelt wurden. Die beiden wollten nur einmal raſch um die Ecke in ihre Wohnung laufen. Nach fünf Minuten lagen ſie ſtumm auf dem Pflaſter.„Es war wie an der Weſtfront..“ faßt ein alter Mann ſeine Erlebniſſe zuſammen, und langſam rollen ihm in der Erinnerung an die Schrecken dieſer Stunden die Tränen aus dem Auge. Tränen der Trauer, der Empörung.„Das wir wehr⸗ los ſind, iſt das Schlimanſte...“ hört man ihn und viele andere hier in Eger immer wie⸗ der ſagen. Grenze entsondten Sonderberichferstoffers) men, Gendarmerie und Militär mit ihren grün⸗gelben Uniformen. Töcher klaffen in den hauswänden Das erſte Ziel: Die Hauptſtelle der Sdp, das Viktoria⸗Hotel. An der Ecke Bahnhof⸗ und Gensbrühlſtraße ſteht ein ganzer Schock Sol⸗ daten. Gendarmerie, Stadtpolizei, Patrouillen ſtreichen die Häuſerfront ab. Das Gebäude macht einen troſtloſen Eindruck. Die Gehſteige ſind verbarrikadiert mit Schutt und Steinen. Löcher klaffen in den Hauswänden: Granat⸗ einſchüſſe. Die Fenſter ſind nur Hohlräume, ſchwarzes Grauen wohnt darinnen. Alle Fronten ſind überſät mit hellen Flecken. Hier hauſten die Maſchinengewehre. Etagenweiſe verrichteten ſie ihr Zerſtörungswerk. Das große Tor iſt zerfetzt und zerſchlagen, die Rahmen hängen in der Luft. Handgranaten hauſten hier— gegen Unbewaffnete, Wehrloſe. Der Hof drinnen muß ein einziger Trümmerhaufen ſein. traſen die fiugeln Eine ſtumme, verbiſſene Erbitterung hat ſich in den Kreiſen der Deutſchen— und die ganze Stadt iſt hier deutſch— ausgebreitet. Man iſt erniedrigt, geſchlagen, gemartert worden von den Tſchechen, aber man denkt nicht daran, zu reſignieren.„Adolf Hitler wird uns helfen“, ſo klingen alle Seufzer und Aus⸗ brüche des Zorns und der Wut und der Trauer aus. Ein ergreifender, feſter Glaube an den Führer beherrſcht die Sudetendeutſchen hier und läßt ſie das ungeheuere ſchwere Schickſal dieſer Tage ertragen. Im Straßenbild fallen ganze Karawanen von Möbelwagen auf. Noch niemals in der Geſchichte der Stadt haben die Spediteure ſo viel zu tun gehabt. Die Tſchechenfamilien ſuchen ſchon das Weite. Ebenſo die Juden und die Marxiſten. Die Gewißheit, daß die Schlacht bereits verloren ſei, ſcheint ſich bei ihnen im⸗ mer ſtärker auszubreiten. Gegen den ſpäten Nachmittag fallen, wie auf Kommando, überall in den Straßen die Roll⸗ läden herunter. Die Sudetendeutſchen wiſſen, daß die„Horden der roten Wehr“ bei Einbruch der Dunkelheit aus ihren Löchern kriechen. delt ſich alſo einwandfrei um eine tſchechiſche Grenzverletzung. Am Dienstagfrüh erſchien am tſchechiſchen Zollamt Neuſorge ein Kraftwagen mit tſchechi⸗ ſchen Offizieren, die eine Unterſuchung des Vor⸗ falles vornahmen. Jwei weitere Jwiſchenfülle bei Kronſtadt und Seifhennersdorf DNB Glatz, 20. September. Beim tſchechiſchen Zollamt in Kronſtadt ver⸗ ſuchten nachts 2 Uhr fünfzehn junge Deutſche, darunter mehrere Soldaten, in Richtung auf das deutſche Zollamt Langenbrück den Grenz⸗ bach zu überſchreiten. Auch ſie wurden von Von den Großen der Geschichte Ein Gespräch von Richard Euringer Der Menſch: Manchmal hab ich mich gefragt, ob„die Großen“ der Geſchichte wirklich die Großen der Völker ſind. Vielleicht taten ſie nur Unrecht? Vielleicht haben ſie ge⸗ mordet, haben Menſchen abgeſchlachtet und in Willkür Gewalt getan? Während Hunderttau⸗ fende ſtiller, namenloſer Helden ſang⸗ und klanglos hingegangen. Antwort: Du meinſt, daß ſie vergeſſen ſind? Der junge Menſch: Sie leben ein Weil⸗ chen im Gedenken ihrer Lieben. Aber kein Ge⸗ ſchichtsbuch nennt ſie. Antwort: Und warum nennt ſie kein Ge⸗ ſchichtsbuch? Der junge Menſch: Weil es nur„die Großen“ nennt. Antwort: Wer ſind dieſe Großen? Der junge Menſch: Das frag ich. Antwort: Es ſind die Männer der Ent⸗ fal Se die mehr entſcheiden als ih x Schick⸗ al, Sie entſcheiden das Schickſal vieler. Sie nehmen Verantwortung auf ſich, über ihr eige⸗ nes Los hinaus, für das Schickſal ganzer Völker. Ob ſie Recht tun oder Unrecht: ſie brin⸗ gen Unheil oder Segen über Hunderttauſende. Sie gründen und zerſtören Staaten, ſie verhän⸗ gen Krieg und Frieden über Ketten von Ge⸗ ſchlechtern. Sie reißen die Macht von Staaten an ſich oder entreißen ein Voll der Ohnmacht. Sie ſetzen Generationen aufs Spiel oder ſetzen ſie auf ein Ziel an. Sie ſind Werkzeuge des Werdens, ob ſie nun„gut“ ſind oder„böſe“, ob geſegnet und geſandt, ob verdammt, nur zu verheeren. So ſind die Täter des Geſchehens wahrhaft Männer der Geſchichte. Der junge Menſch: Und haben nicht die Ramenlofen an der Front wie in der Heimat aih das Schickſal von Völkern entſchieden? ntwort: Ja, ſie haben es mitentſchieden. —— Und das Geſchichtsbuch nennt ſie mit. Und nännte ſie kein Geſchichtsbuch mit, ſo nennt ſie die Sage und nennt ſie der Sang, daß ſie nicht ſang⸗ und klanglos Siehſt du die Gerechtigkeit: Wen die iſſenſchaft vergäße, den ſingt und ſagt der Volksmund fort. Wir aber wollen dafür ſorgen, daß zur Geſchichte der Großen des Volks die Geſchichte der Völker tritt, jene wahrhaft völkiſche, die nicht Namen nur berichtet, ſon⸗ dern auch von Namenloſem. Und ſo haſt du nicht ganz unrecht. Die Vorgeschichtler tagen mit Alfred Roſenberg und Baldur von Schirach Vom 25. September bis 2. Oktober wird in annover die 5. Reichstagung für Deutſche orgeſchichte abgehalten, die mit der 4. Reichs⸗ tagung für Vorgeſchichte des NS-Lehrerbundes und einer Arbeitsſitzung des Amtes für welt⸗ anſchauliche Schulung der Rauchiugenalit bil⸗ verbunden iſt. Den Auftakt zu der agug bil⸗ den nach der nunmehr vorliegenden eſtal⸗ tungsfolge am 24. September ein Preſſe⸗ empfang und eine— 3 der Ta⸗ gungsteilnehmer. Den B. September leitet ein feſtlicher Empfangim Neuen Rathans ein, den die Kreisleitung der NSDaAP, die Stadt Hannovevr und der Landeshauptmann geben. Es folgt dann die Großkundge⸗ bung für Deutſche ꝓVorgeſchichte, die durch Gauleiterſtellvertreter Schmalz in der Stadthalle eröffnet wird. Auf dieſer Kundge⸗ bung werden Reichsleiter Alfred Roſenberg und Reichsjugendführer Baldur von Schi⸗ rach das Wort ergreifen. Den Ausklanc bildet eine Anſprache des Bundesführers des eichs⸗ bundes für deutſche Vorgeſchichte, Reichsamts⸗ leiter Profeſſor Dr. Reine rth. Am 26. Sep⸗ tember findet anläßlich des 80. Geburtstages tſchechiſcher Seite lebhaft beſchoſſen. Den Sol⸗ daten gelang es, ſich die Verfolger durch Er⸗ widerung des Feuers vom Leibe zu halten und unbeſchädigt deutſches Gebiet zu erreichen. Ob auf tſchechiſcher Seite Verluſte zu ſind, konnte nicht feſtgeſtellt wer⸗ en. Und ſchließlich meldet auch Seifhennersdorf einen ähnlichen Zwiſchenfall. Auch hier kamen in der letzten Nacht größere Trupps von Flücht⸗ lingen, darunter Frauen und Kinder, bei Seif⸗ hennersdorf über die Grenze. Sie wurden aus dem Zollamt beſchoſſen, doch wurde niemand getroffen. Gegen.30 Uhr morgens wurde plötz⸗ lich das tſchechiſche Zollamt geräumt; es wurde eine große Anzahl von Munitionskäſten auf Wagen fortgebracht. von Guſtaf Koſſinna eine Feſtſitzung ſtatt, au der der Guſtaf⸗Koſſinna⸗Prei die geſchichte de des Reichsbundes für deutſche Vorgeſchichte derliehen werden. An dieſem Tage wird auch die Ausſtellung„Das ſchöne vorge⸗ ſchichtliche Denkmal in Niederſachſen“, die das Ergebnis eines Fotowettbewerbs iſt, eröffnet. Am 27. und 2. September wird die Arbeits⸗ tagung mit Vorträgen über das zweite Haupt⸗ thema„Vor⸗ und rühgeſchichte des niederſäch⸗ ſiſchen Raumes“ fortgeſetzt. Die letzten Tage ſind zahlreichen Beſich n ahrten vorbehalten. anich der Tagung gelangt im Städtiſchen uſpielhaus am 27. September Otto Erlers„Thors Gaſt“ zur Feſtauffüh⸗ rung. Buch und Theater in Heidelberg Das Städtiſche Theater Heidelberg beſchreitet in dieſer Spielzeit zum er tenmal einen neu⸗ arxtigen Weg, dem Publikum ſeine Autoren näherzubringen. Ausgehend von der Erkennt⸗ nis, daß die Gegenwart nur vom Gegenwarts⸗ dramatiker geſtaltet werden kann und alle un⸗ fere Zeit betreffende Probleme nur durch den unter uns lebenden Dichter ihre künſtleriſche Form finden, hat Intendant Kurt Erlich das Schaffen des Gegenwartsdra⸗ matikers' in den Vordergrund ſeines Programms geſtellt, wobei jedoch der Klaſſiker als nationales Gut keineswegs vernachläſſigt wird. Eine Buchausſtellung in den Theaterräumen ſoll nun das Intereſſe der Befucher für die Autoren beſonders wach⸗ rufen. Gleichzeitig wird der Buchhandel die Werke der im Theater aufgeführten Dichter in den Auslagen Auf dieſe Weiſe findet eine wechſelſeitige Werbung von Theater und Buchhandel ſtatt, der ſicherlich beiden, nicht zuletzt aber auch dem Autoren zugute kommt. Zweifellos iſt eine ſolche Art Sug nur zu egrüßen. An Dramen und Schauſp elen der Gegenwart hat das Städtiſche Theater Heidel⸗ berg vorerſt vorgeſehen:„Der Reiter, von Zerkaulen,„Der Untergang von Kar⸗ thago“ von Möller,„Der Herzog von f. reis und Dieſe Banden haben von Prag Blankovoll⸗ macht bekommen. Ihren kriminellen Gelüſten ſteht keine Staatsgewalt im Wege. wall von Bajonetten umſchließt die Gräber Ich möchte den Friedhof ſehen, die friſch aufgeworfenen Grabhügel zählen. Aber trotz des wegekundigen Begleiters, trotz Finten und Schlichen— es gelingt nicht. Die Tſchechen haben einen Wall von Bajonetten um die Grã⸗ ber gelegt. Keine Maus kann hier durch. Nichr einmal zu dem Begräbnis der vielen Ermor⸗ deten war der Weg zum Friedhof frei. Tſche⸗ chenkultur! In unmittelbarer Nähe liegt der Flugplatz. Hier haben Traktoren die Erde auf⸗ geriſſen. Das Rollfeld hat ſich in einen friſch aufgeworfenen Acker verwandelt. Warum? fragt man verſtändnislos. Die Tſchechen wollen kein Flugzeug landen laſ⸗ ſen, hört man die Antwort. Das böſe Ge⸗ wiſſen! Das Kaſernenviertel iſt, ebenſo wie der Fried⸗ hof, für jeden Nichttſchechen verbotener Boden. Hierhin haben ſich die Tankgeſchwader nach ihrer Verwüſtungsſchlacht gegen wehrloſe Su⸗ detendeutſche zurückgezogen. In den Kaſernen⸗ höfen krachen von Zeit zu Zeit immer wieder Schüſſe. Sie gelten den Sudetendeutſchen, die an den Grenzen mit den Geſtellungsbefehlen gefangen genommen wurden und als„De⸗ ferteure“ erſchoſſen werden. Hinter Eger, ſo erzählen mir die Sudetendeutſchen, ſtehen in ihren ausgebauten Stellungen die Geſchützbatterien, die ſich bereits in den letzten Nächten eingeſchoſſen haben. Der Begleiter führt mich in ſein Heim. Die Wohnräume der Familie ſind in dieſen ſchwe⸗ ren Tagen in die Keller verlegt. Ein Mann lommt kaſſieren. Der Sudetendeutſche verſchwin⸗ det und kommt erſt nach einer Weile wieder. Später erfahre ich, aus welchem Grunde. Drau⸗ ßen im Garten, hinter einem Gebüſch, liegt das Geld vergraben. Die ganze Habe mußte ſo in Sicherheit gebracht werden vor dem tſchechi⸗ ſchen Mob und den roten Banden. So weit iſt es alſo ſchon im ſchönen Eger gekommen, daß die friedlichen Einwohner ihr Eigentum ver⸗ bergen müſſen. Es wird Zeit, die Stadt zu verlaſſen. Im⸗ mer anhänglicher werden die Stadtpolizei⸗Pa⸗ trouillen, immer prüfender ſtreifen uns die Blicke der Gendarmen. Aber der ſudetendeutſche Begleiter bringt den Beſucher aus dem Reich raſch in Sicherheit. Drüben über der Reichs⸗ grenze atmet man wie von einem Alpdruck auf. Aber es braucht lange, bis man die furcht⸗ baren Eindrücke von drüben, von dieſer leid⸗ geprüften Stadt Eger überwunden hat. firiegsflugzeuge der zowiets für Drag Jede Nacht auf dem Weg über Rumänien 2 Di Bukareſt, 20. Sept. Aus Czernowitz wird gemeldet, daß dort in den letzten Nächten eine bedeutende Zu⸗ nahme des Flugverkehrs ſeſtzuſtellen iſt. Ueber der Stadt und ihrer Umgebung iſt die Luft des nachts von Motorenlärm erfüllt, der von Flugzeugen verurſacht wird, die von Oſt nach Weſt fliegen. Es handelt ſich hierbei, wie von amtlicher rumäniſcher Seite zugegeben wird, um ſowjet⸗ ruſſiſche Kriegsflugzeuge, die von der Tſchecho⸗ Slowakei in Rußland beſtellt ſeien und ohne Bewaffnung auf dem Luftwege in das Beſtim⸗ mungsland transportiert würden, was nach internationalem Recht von Rumänien geſtattet werden könne. ee Enghieun“ von Helke, Thron zwiſchen Erdteilen“ von Gobſch,„Station 15“ von Böhle,„Oel“ von Schopper. Die Ausstellungen Berliner Künstler Der Verein Berliner Künſtler veranſtaltet in diefem Jahre noch drei Ausſtellungen. Die erſte die Bilder, Plaſtiken und raphiken von Pa Scheurich zeigen wird, beginnt am 30. Septem⸗ ber und dauert bis zum 20. Oktober. Ihr folgt vom 8. bis 29. November die übliche Herbſt⸗ ausſtellung und vom 5. bis 24. Dezember die Weihnachtsausſtellung. Kommende Uraufiührungen Die Volksbühne in Berlin exwarb zur Urauf⸗ — 45 die Komödie„Gefallene Engel“ von oel Coward, in der deutſchen Bearbeitung von Johannes von Günther und Bernd Hof⸗ mann. Intendant E. A. Winds erwarb für die Städtiſchen Bühnen.⸗Gladbach und Rheydt das Luſtſpiel„Die romantiſche eirat“ von Julius Bernhard zur Uraufführung, die 5 Rahmen der Gaukulturwoche ſtattfinden wird. Kunſtausſtellung„Raſſe und Kul⸗ tur“ in Wiesbaden. Anläßlich der Gau⸗ kulturwoche 1938 des Gaues Heſſen⸗Naſſau wird im Naſſauiſchen Landesmuſeum in Wiesbaden am 22. Oktober eine Ausſtellung„Raſſe und Kultur“ eröffnet, die bis zum 30. Oktober der Oeffentlichkeit zugänglich bleibt. Jubiläumsſpielzeit in Heilbronn. Das Stadttheater in Heilbronn kann in dieſer ielzeit auf ein Beſtehen in feiner jetzigen Geſtalt zuxückblicken. Die unter Leitung von Intendant Franz Joſef Delius ſtehende Bühne hat anläßlich dieſes Jubiläums ein Feſtprogramm vorbereitet, das u. g. die Aufführungen von Mozarts„Zauberflöte, Schillers„Don Carlos“ und Goethes„Fauſt“ umfaßt. 24 —— *— ———— — volle zöſiſ über len 1 die ber werd Einb mögl herat alſo und ratut Re tſchec zwiſc ihr chen den lunge ſtropl wort? blätter der au Londor zuwenz Preſſe ein. Die M So 1 den Tf ſchilder und i einem dann a teren 1 zwiſche erklärt, Republ nalit habe ſi zig Jal Volksg. wenige⸗ So hal bearbei chungen ſchen E Anteil halten. letzten einigt 1 geweſer Heer A ben, de Es k Prags eines S ihnen 1 tſchechiſ terbreit eine kle Tſchecho Das Hauptp⸗ von We hindurch genarten rechterh Jahrhu ſchichte Griecher in Deut man jed ——— kovoll⸗ elüſten zräber friſch rotz des nund chechen ie Grã⸗ „ Nichr Ermor⸗ Tſche⸗ egt der de auf⸗ friſch zarum? echen n laſ⸗ 'ſe Ge⸗ Fried⸗ Boden. r nach ſe Su⸗ iſernen⸗ wieder zen, die hefehlen „De⸗ Hinter utſchen, zen die letzten im. 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In nichtoffiziel⸗ len Kreiſen Londons rechne man damit, daß die Gusſprache hitler⸗-Cham⸗ berlain am Mittwoch ſtattfinden werde. Man rechne nicht mit einer neuen Einberufung des Kabinetts. Wohl ſei es möglich, daß, falls es ſich als notwendig herausſtellen ſollte, das innere Kabinett, alſo Lord halifax, Sir John Simon und Sir Samuel hoare, nochmals zu Be⸗ ratungen zuſammentreten würde. „KReuter bemerkt zu der Lage, daß die tſchechiſchen Miniſter zu wählen hätten zwiſchen Abtretung eines Teiles ihres Gebietesoderder mögli⸗ chen Dernichtung. Eine Weigerung, den britiſchen und franzöſiſchen Empfeh⸗ lungen zuzuſtimmen, würde eine Kata⸗ ſtrophe bedeuten. Weiter erklärt Reuter, daß kein Zweifel darüber beſtehe, daß die Stimmung in Prag wegen der hHaltung der Daladier⸗Regierung außerordentlich nie⸗ dergeſchlagen ſei. Uiemand glaube wirklich mehr, daß eine hilfe von ſeiten der Sow jets in Frage käme. Reuter meldet weiter aus prag, von zuſtändiger Seite verlaute dort, daß die tſchechiſche Regierung beſchloſſen habe, di e franzöſiſch-engliſchen Dor⸗ ſchläge anzunehmen. Sie habe aber, ſo heiße es in der gewundenen tſche⸗ chiſchen Erklärung weiter, gleichzeitig be⸗ ſchloſſen,„um genauere Erklärungen zu bitten, damit ſie eine Antwort ausarbeiten könne“. Dieſer Beſchluß ſei, ſo beſagt die mel⸗ dung weiter, nach fünfſtündigen Beratun⸗ gen des tſchechiſchen Kabinettsrates unter Dorſitz Beneſchs gefaßt worden. Das Kabi⸗ nett unter dem Dorſitz von Dr. Beneſch ſei 51 früh um 11 Uhr wieder zuſammenge⸗ reten. Man ſpricht von drei Forderungen Die Londoner Presse zum englisch-französischen Plan DNB London, 20. September. Für die Londoner Blätter iſt es jetzt durch⸗ weg ein offenes Geheimnis, was die engliſch⸗ franzöſiſchen Vorſchläge zur Löſung der tſche⸗ chiſchen Frage vorſehen: nämlich: 1. Abtretung der überwiegend ſudeten⸗ deutſchen Gebiete an Deutſchland. 2. Volksentſcheid für die übrigen ſude⸗ tendeutſchen Gebiete. 3. Neutraliſierung des neuen tſchechi⸗ ſchen Staates durch internationale Garantien der europäiſchen Hauptgroßmächte. Kein Londoner Blatt zweifelt mehr daran, daß ſich die engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge auf dieſer Linie bewegen. Die meiſten Blätter er⸗ warten die Annahme dieſes Planes durch die Tſchechen, da ihnen nichts anderes übrig bleibe. Mit Spannung wartet man jetzt auf die Ant⸗ wort Prags. Mit Ausnahme der Oppoſitions⸗ blätter, die jetzt ihr politiſches Geplänkel wie⸗ der aufnehmen, hat im Grunde genommen kein Londoner Blatt gegen dieſen Plan etvas ein⸗ zuwenden. Im Gegenteil, ein großer Teil der Preſſe ſetzt ſich für ſeine Annahme durch Prag ein. Die Meinung der„Times“ So redet die„Times“ in ihrem Leitartikel den Tſchechen zu, den Plan anzunehmen. Sie ſchildert dann, wie ſchwer es für die Tſchechen und insbeſondere für Beneſch ſein werde, einem derartigen Plan zuzuſtimmen und weiſt dann aber auf die ehemals religiöſen und ſpä⸗ teren raſſiſchen und politiſchen Streitigkeiten zwiſchen Tſchechen und Deutſchen hin, wobei ſie erklärt, die erſte Sorge der tſchecho-ſlowakiſchen Republik hätte es ſein ſollen, ihre Natio⸗ nalitätten zufriedenzuſtellen. Das habe ſie aber nicht fertiggebracht. Jetzt, zwan⸗ zig Jahre nach dem Friedensvertrag, ſeien die Volksgruppen mit der tſchechiſchen Herrſchaft weniger verſöhnt als noch vor einigen Jahren. So habe man die Deutſchen mit Nadelſtichen bearbeitet, z. B. durch öffentliche Bekanntma⸗ chungen in tſchechiſcher Sprache in rein deut⸗ ſchen Gebieten. Ferner habe man ihnen ihren Anteil in den Gemeindeverwaltungen vorent⸗ halten. Selbſt wenn man ſich aber über die letzten Vorſchläge der Prager Regierung ge⸗ einigt hätte, ſo ſei es doch praktiſch unmöglich geweſen, wichtige Poſten in der Politik oder im Heer Angehörigen einer Gemeinſchaft zu ge⸗ ben, deren Geiſtesheimat eine andere ſei. Es könne alſo wirklich nicht das Intereſſe Prags ſein, Sudetendeutſche als Untertanen eines Staates zu behalten, den die meiſten von ihnen von Herzen verabſcheuten. Die, die der tſchechiſchen Regierung die neuen Vorſchläge un⸗ terbreitet hätten, hofften, daß aus ihnen zwar eine kleinere, aber ſtärkere und einheitlichere Tſchecho⸗Slowakei hervorgehen werde. Das völkiſche Problem ſei immer noch das Hauptproblem Europas. Durch Jahrhunderte von Wandlungen und politiſchen Umbrüchen hindurch hätten die einzelnen Völker ihre Ei⸗ genarten und ihr völkiſches Bewußtſein auf⸗ rechterhalten. Die Geſchichte Europas im letzten Jahrhundert ſei in der Hauptſache eine Ge⸗ ſchichte der völkiſchen Vereinheitlichung, ſo in Griechenland, in den Balkanſtaaten und auch in Deutſchland. In den Friedensverträgen habe man jedoch meiſt auf Koſten der Deutſchen den völkiſchen Grundſatz außer acht gelaſſen. Ge⸗ wiſſe Völker, einſchließlich der Deutſchen, ſeien zwar ſo verſtreut, daß es offenſichtlich unmög⸗ lich ſei, überall politiſche und völkiſche Grenzen auf einen Nenner zu bringen. Die Sudeten⸗ deutſchen aber ſtellten eindeutig eine nahezu kompakte völkiſche Gemeinſchaft dar, die ledig⸗ lich durch eine politiſche Grenze abgetrennt ſei. Ihre Vereinheitlichung mit dem Muttervolle würde alſo nicht nur den völkiſchen Grundſät⸗ zen, ſondern auch denen der Selbſt⸗ beſtimmung entſprechen, auf denen an⸗ geblich ja auch der Verſailler Vertrag aufgebaut geweſen ſei. Die„Times“ kommt dann in ihren weiteren Ausführungen zu dem Ergebnis, daß nach dem Ausſcheiden der Sudetendeutſchen Prag immer noch über ein wohlorganiſiertes und gut aus⸗ gerichtetes Land verfügen würde. Tritt Beneſch zurück? Die beiden Maſſenblätter„Daily Expreß“ und„Daily Mail!“ melden in ihren Spät⸗ ausgaben in größter Aufmachung, daß die Tſchechen bereits grundſätzlich den franzöſiſch⸗engliſchen Plan angenommen hätten.„Daily Expreß“ meldet außerdem aus Die bolschewistisch verseuchte tschechische Soldateska provoziert mit der erhobenen Faust Unter den tschechischen Soldaten greift der Bolschewismus immer weiter um sich. Dieses Bild machte einer unserer Bildberichterstatter in Rittersgrün, durch das die deutsch-tsche- chische Grenze führt.— Die tschechischen Soldaten haben sich am Grenzstein aufgepflanzt und versuchen die Deutschen auf der anderen Seite mit dem bolschewistischen Gruß der er- hobenen Faust zu provozieren. Prag, daß Beneſch ſeinen Rücktritt einreichen werde. Der politiſche Korreſpondent des Blat⸗ tes erklärt, in London erwarte man mit Zuwer⸗ ſicht eine baldige zuſtimmende Antwort Prags. Im Leitartikel bedauert„Daily Expreß“, daß man dem neuen tſchechiſchen Staate Ga⸗ rantien für ſeine Grenzen geben ſolle. Das ſei völlig unmöglich. „Daily Mail“ ſchreibt, Frankreich und Eng⸗ land hätten ſich zuſammengetan, um den Frie⸗ den zu retten. Den Staatsmännern, die dies ſchafften, komme größte Ehre zu. Noch ſei die Kriſe nicht vorbei. Der Friede Europas werde nur möglich ſein, wenn die Volksgruppen alle Rechte erhielten. Man könne der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei nur raten, den Realitäten ins Auge zu ſchauen und die Vorſchläge Englands und Frankreichs anzunehmen. Prag ſtehe vor der Wahl der Annahme dieſer Vorſchläge oder der Führung eines Krieges ohne Hilfe gegen einen übermächtigen Feind. Selbſt⸗ verſtändlich würden die Tſchechen nicht gern Gebiete abtreten, die die Zeichner der Karte von Verſailles ihnen zugeteilt hätten. Man habe aber eingeſehen, daß die künſtliche Schaf⸗ fung der Tſchecho⸗Slowakei ein Fehler ge⸗ (Scherl-Bilderdienst-M) weſen ſei. Es würde aber Wahnſinn ſein, wollte man verſuchen, dieſen Fehler durch einen Krieg zu verewigen. „News Chronicle“ iſt natürlich über den engliſch-franzöſiſchen Plan ſichtlich erboſt, und zwar beſonders, da die Tſchecho⸗Slowakei bisher die„Zitadelle der Demokratie“ gewe⸗ ſen ſei. lloch keine ſintwort von Prag Telefoniſche Fühlungnahme mit Paris und London London, 20. September.(HB⸗Funk.) Wie Reuter aus Prag berichtet, hat ſich das tſchechiſche Kabinett während ſeiner Beratungen telefoniſch mit Paris und London in Verbin⸗ dung geſetzt. Dieſe telefoniſche Fühlungnahme ſei zur Zeit noch im Gange. Nachdem dieſer Austauſch von Anſichten beendet ſei, werde das Kabinett vorausſichtlich für Diens⸗ tagabend noch einmal zuſammenberufen wer⸗ den. An zuſtändiger Stelle in London wurde am Dienstag erklärt, daß bisher weder eine Ant⸗ wort noch eine Zwiſchenantwort der tſchechiſchen Regierung im Foreign Office eingegangen ſei. Daris„zu Tode betrübt“ ⸗ aber vernünſtig Endlidi Umschwung zur Ab:retung/ Lord Runcimans Erlahrungen sprechen mit DNB Paris, 20. September. Da im Anſchluß an die Billigung der Londo⸗ ner Abmachungen durch die engliſchen und franzö⸗ ſiſchen Kabinette das bisherige Geheimnis über den Inhalt des Planes zur Löſung der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Frage ſich zu lichten beginnt, fängt auch die franzöſiſche Oeffentlichkeit an, mit mehr oder weniger Realismus die Lage zu betrachten. Während die ſowjetfreundliche Strömung in Frankreich von Pertinax⸗Grünebaum im„Or⸗ dre“ vertreten wird, bemühen ſich die meiſten Frühblätter vom Dienstag, ſich die Sachlage mehr oder weniger ſchmackhaft zu machen. Vie⸗ len Zeitungen fällt es nicht leicht, den notge⸗ drungenen Umfall ihrer Haltung zu be⸗ ſchönigen, da ſie noch vor kaum acht Tagen „Die Lösuns heißt Volksabstimmungen!“ Blick auf den„Platz der Einigkeit“ in Triest während der große Rede des Duce vor 150 000 Menschen. Mussolini rechnete mit dem„Mosaikstaat Tschecho-Slowakei“ ab und forderte Volksabstimmungen für alle Nationalitäten, die in jenen Staat hineingezwungen wurden, der die große Tschecho-Slowakei sein wollte and sich heute in seiner ganzen organischen Halt- losigkeit offenbart. Weltbild(M) kampfgeſchwollen auftraten, von einer Einheits⸗ front der Demokratien für die Tſchecho⸗Slowa⸗ kei und gegen Hitler ſprachen und unter Beru⸗ fung auf den franzöſiſch⸗tſchechiſchen Beiſtands⸗ pakt eine Intervention Frankreichs, ſogar einen Angriffskrieg gegen Deutſchland predigten. Jetzt finden ſich in der franzöſiſchen Preſſe immer weniger derartige Stimmen. übtrennung iſt unaufhaltbar Dagegen bricht ſich auch in Paris die Er⸗ kenntnis Bahn, daß die Abtrennung der Su⸗ detengebiete in der einen oder anderen Form und die Beſchneidung des teſchecho⸗ſlowakiſchen Moſaikſtaates durch etwaige Abtrennung der anderen Volkstumsgebiete unaufhaltſam geworden ſei. Man merkt deutlich, wie ſich verſchiedene franzöſiſche Zeitungspolitiker Ge⸗ walt antun müſſen, um zuzugeſtehen, daß nach Abwägen der Realitäten keine andere Löſung denkbar ſei. Ein Teil der Blütter weiſt auch auf den Umſchwung der Anſichten der engliſchen Staatsmänner hin, die auf Grund der an Ort und Stelle gemachten Erfahrungen Lord Runcimans zu der Ueberzeugung gelangt ſeien, daß ein weiteres Zuſammenleben von Deutſchen und Tſchechen nunmehr unmöglich ſei. Dies hätten auch, ſo erklärt man verſchiedent⸗ lich in den Zeitungen, die franzöſiſchen Miniſter bei den Londoner Beſprechungen einſehen müſ⸗ ſen. Sie hätten aber mit viel Unterredungskunſt und Mühe England doch ſoweit gebracht, ge⸗ gebenenfalls eine neue Verpflichtung Großbritanniens auf dem Feſtland zu übernehmen. Die letzten Gewalttaten der Tſchechen und vor allem die berechtigte Empörung und der Ab⸗ wehrkampf⸗des deutſchen Volkes wegen der bru⸗ * „hakenkreuzbanner“ dienstag, 20. September 1938 talen Unterdrückung der ſudetendeutſchen Brü⸗ der dürfte bei dem ſich vollzogenen oder teil⸗ weiſe ſich noch vollziehenden Umſchwung der öffentlichen Meinung in Frankreich nicht ganz unbeachtet geblieben ſein. flle Kugen ſehen nach prag So haben vor allem auch die ſudetendeutſche Kundgebung in Dresden und die Anklagen Se⸗ bekowskys und Sanders gegen das Un⸗ terdrückungsſyſtem Beneſchs ihren Eindruck nicht verfehlt.„Alle Augen ſind auf Prag ge⸗ richtet. Beneſch hat jetzt das Wort“, ſo erklärt übereinſtimmend die franzöſiſche Preſſe am Dienstag. Der dem Quai'Orſay naheſtehende„Vetit Pariſien“ betont gleich am Anfang, daß die Tſchecho⸗Slowakei jetzt zu ſprechen habe. Die von Prag verlangten Opfer ſeien groß, was auch niemand beſtreite; doch ſeien die ſchweren Mißgeſchicke, von denen ſonſt Prag bedroht bleibe, noch viel größer. Die Leitartikler von„Journée Indn⸗ ſtrielle“ und„Jour“ ſind geknickt. Der letzt⸗ genannte bemerkt, daß die„Alliierten“ in die Amputierung der Tſchecho⸗Slowakei„nur mit zu Tode betrübter Seele“ eingewilligt hätten, um den Frieden der Welt zu retten. Die Rundfunkrede Hodzas vom Sonntag findet der Leitartikler des„Jour“ als völlig überflüſſig, da bei den beſtehenden Tatſachen Worte nichts mehr nützten. Daß das von Prag verlangte Op⸗ fer hart ſei, verſtünden alle Franzoſen. Wer ſei aber ſchuld daran, daß die tſchechiſche Oeffent⸗ lichkeit dieſe Fatalität nicht eher erkannt und daß die Prager leitenden Männer nicht früher die nötigen Zugeſtändniſſe gemacht und die acht Punkte von Karlsbad nicht angenommen hätten? Die Tſchechen ſtehen allein „Epoque“ verweiſt darauf, falls Deutſch⸗ land marſchiere, die Tſchecho⸗Slowakei allein⸗ ſtehen und geſchlagen würde. Ihr würden dann die ſchwerſten Opfer auferlegt werden. Die Verantwortung der Männer in Prag ſei rieſig groß. Möge der Himmel geben, daß ſie die beſte Entſcheidung treffen ſowohl für ihr Land als auch für Europa. „Excelſior“ berichtet, daß die offiziellen Kreiſe in Paris und London hofften, Prag möge ſich in die zwar ſchmerzliche, aber heil⸗ ſame Operation fügen. Frankreich und England hätten ſich unmöglich in einen Konflikt einlaſſen können, bei dem ſie ſichgegen das Selbſt⸗ beſtimmungsrecht der Völker geſtellt hätten. An anderer Stelle bemerkt das Blatt, daß die tſchecho⸗flowakiſche Republik ein zuſam⸗ mengeſetzter Staat ſei. In dieſer Zuſammen⸗ fügung ſei ein Bruch eingetreten und zwar nicht zwiſchen den Klaſſen, ſondern zwiſchen den Raſſen; und dies beweiſe wieder den Irr⸗ tum in der marxiſtiſchen Weltanſchauung. Bis jetzt 102000 Flüchtlinge DNB Dresden, 20. Sept. Die Zahl der ſudetendeutſchen Flücht⸗ linge betrügt am Montag in den Durch⸗ gangs⸗ und Flüchtlingslagern insgeſamt 102 000. Der Flüchtlingsſtrom hält an. Waffen und Mmunition für die„Rote Wehr' prag bewoflnef systemalisch den verſierten ischechischen Pöbel DNB Seifhennersdorf, 20. Sept. In der Nacht vom Samstag zum Sonntag wurde in Seifhennersdorf unter den Flüchtlin⸗ gen, die von Warnsdorf über die Grenze gekom⸗ men waren, ein kommuniſtiſcher Spitzel verhaftet. Es handelt ſich um den in ſudeten⸗ deutſchen Kreiſen dieſer Gegend wohlbekannten kommuniſtiſchen Funktionär Gierth. Dieſer kommuniſtiſche Funktionär, der glaubte, ſich als Flüchtling ausgeben zu können, aber ſchon wenige Stunden nach ſeinem Eintreffen im Lager erkannt wurde, trug bei ſich ei ne Reihe von Ausweiſen, die eindeutig den Nachweis erbringen, daß die Kommuniſten mit Willen der zuſtändigen tſchechi⸗ ſchen Behörden bewaffnet worden ſind. Im Beſitz dieſes Kommuniſten befand ſich nämlich eine Anweiſung der tſchechiſchen Staats⸗ polizei zum Erwerb einer Handfeuerwaffe und 200 Schuß Munition. Dieſer amtliche Ausweis war in deutſcher und tſchechiſcher Sprache abge⸗ faßt. Dieſes Dokument, das in die Hände der deutſchen Polizei gefallen iſt, bringt eindeutig den Beweis dafür, daß entgegen den Behaup⸗ tungen der Prager Regierung die Kommuniſten, insbeſondere die Rote Wehr in den Grenzgebie⸗ ten, ſyſtematiſch bewaffnet worden ſind. Andere Flüchtlinge, die in den Lagern von Sebnitz und Felſenmühle eintrafen, berichten zu der Bewaffnung der Kommuniſten noch fol⸗ gende Einzelheiten: Die Kommuniſten, insbe⸗ ſjerr Beneſch ſchwelgt in Curus Scharſe Angriſſe einer hrager Zeitung/ Das Geschãſt mit Kupfer-Bondy/ Für eine halbe Nillion Perseriteppicie Prag, 20. Sept.(SB⸗Funk) Die Prager Zeitung der„Lech“ griff in einer Kampagne gegen die Beneſch⸗Korruption den früheren Außenminiſter Dr. Beneſch in außerordentlich ſcharfer Weiſe an. Sie ſchrieb:„Dr. Beneſch lebt tatſächlich wun⸗ derbar. Er beſitzt eine Amtswohnung in der Burg, die vom Staat bezahlt wird. Kein ande⸗ rer Miniſter beſitzt eine derart eingerichtete Wohnung. Weiterhin beſitzt Beneſch eine eigene Villa in Bubentſch. Dieſe Villa kaufte er von dem jüdiſchen Großinduſtriellen Bondy, ge⸗ nannt Kupfer⸗Bondy. Er hat ſie mit un⸗ geheurem Aufwand derart einrichten laſſen, daß man ruhig ſagen kann: Kein ehemaliger Adeliger, kein Rothſchild hat vor dem Kriege ſo gelebt wie heute Mi⸗ niſter Beneſch! Der Reichtum der ganzen Welt werde in ihr zuſammengetragen. Nie⸗ mand fragt, woher Dr. Beneſch das Geld dazu hat. Beneſch benützt außerdem noch das ehe⸗ malige kaiſerliche Schloß in Ploſchkowitz bei Leitmeritz; auf ſeine Anordnung wurde das ehemalige Czernin⸗Palais mit ungeheurem Aufwand für ihn hergerichtet. In jeder die⸗ ſer Wohnungen hält ſich Dr. Beneſch ſeine eigene Dienerſchaft, Köche, Kammerdiener uſw. und außerdem beſoldet der Staat eine Reihe weiterer Diener. Die große Zahl der Diener⸗ ſchaft iſt ſchon wegen der zahlreichen Repräſen⸗ tationsfeierlichkeiten notwendig. Der Koch iſt derſelbe, der einſt für Kaiſer Franz Joſeph ge⸗ kocht hat und die Kammerdiener ſind die glei⸗ chen, die den öſterreichiſchen Monarchen ange⸗ kleidet haben“. Der„Lech“ greift dann in ſchärfſter Weiſe Wie ſjyänen im Dunkel der nacht Tschechischer Mob plũndert sudelendeuische Wohnungen aàus DNB Seifhennersdorf, 20. Sept. In Warnsdorf hat der tſchechiſche und kommuniſtiſche Pöbel die geſamte elektriſche Stromverſorgung unterbrochen, um den Rundfunkempfang lahmzulegen, und um ein möglichſt ungehindertes Tätigkeitsfeld für die beſonders nachts üblichen Gewalttätigkeiten und Plünderungen des lichtſcheuen Geſindels zu ſchaffen. Montag abend konnte man deutlich erkennen, wie das nur wenige hundert Meter entfernt auf ſudetendeutſchem Gebiet liegende Warnsdorf ſeit Eintritt der Dämmerung in völliges Dunkel gehüllt war. Flüchtlinge, die in den Abendſtunden über die Grenze kommen, beſtätigen, daß dieſe Maß⸗ nahme von den tſchechiſchen Behörden getroffen worden iſt, um die Warnsdorfer daran zu hin⸗ dern, die Uebertragung der Kundgebung in Dresden zu hören. Weiter beſtätigen dieſe Flüchtlinge, daß die Finſternis in Warnsdorf von den bolſchewiſtiſchen Horden dazu benutzt worden iſt, die ſchon ſeit Tagen ausgeſtoßenen Drohungen gegen die Amtswalter der Sudeten⸗ deutſchen Partei wahrzunehmen. Ueberall wer⸗ den in Warnsdorf nach den Berichten der Flüchtlinge die verlaſſenen Wohnungen der ge⸗ flohenen Sudetendeutſchen von kommuniſtiſchem Mob geplündert. In den Straßen ſieht man Patrouillen von Kommuniſten, halbwüch⸗ ſige Burſchen, die von tſchechiſchen Behörden mit Waffen ausgerüſtet ſind. fiein Brief darf zugeklebt werden Prager Maulkorbverordnung auf die Poſt ausgedehnt DNB Prag, 20. Sept. Die Prager Poſt⸗ und Telegraphen⸗Direktion hat eine Verfügung über den Verſand von Poſt⸗ ſendungen ins Ausland erlaſſen, in der eine weitgehende Beſchränkung des Brief⸗ verkehrs angeordnet wird. Briefe müſſen offen befördert werden. Das gleiche gilt für Wertbriefe. Paketſendungen dürfen keine ſchriftlichen Mitteilungen enthalten. Jetzt wockelt die Dährung Trotz verzweifelter Mafmahmen in Prag Dxt Prag, 20. September. Der Ständige Ausſchuß der ſogenannten Na⸗ tonalverſammlung ſah ſich angeſichts des kata⸗ ſtrophalen Abſinkens der tſchechiſchen Wirtſchaft gezwungen, in Gegenwart des Finanzminiſters Notmaßnahmen zum Schutz der Währung und der geſetzlichen Umlaufmittel zu beſchließen. Die Einführung rigoroſer Strafbeſtim⸗ mungen gegen die Ausfuhr von Valuten be⸗ ſtätigt nur die vielfachen Mitteilungen über eine beängſtigende Kapitalflucht. Weitere Beſchlüſſe laſſen erkennen, daß an eine Einkehr der Vernunft in Prag nicht zu denken iſt. So wurde der Ausſchuß u. a. be⸗ ſtimmt, alle Eigenmächtigkeiten, die der Mini⸗ ſterpräſident zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung(h für notwendig halte, von vornherein auf dem Verordnungswege zu ge⸗ nehmigen. Insbeſondere wies man auf Maß⸗ nahmen hin, die den offenen Kampf gegen die Londoner Beſchlüſſe andeuten, in dem man die „Geſetzlichkeit und Integrität der Grenzen“ zum Vorwand der Aufrechterhaltung des brutalen ungeheuerlichen Gewaltregimes nimmt. Dr. Hodza gab zu den Londoner Beſpre⸗ chungen eine pathetiſche Erklärung ab, die in dem beſchwörenden Aufruf zur Einigkeit gipfelt und im übrigen alle künftigen Windungen offen läßt. die luxuriöſe Lebensweiſe Beneſchs an und fragt, woher denn das viele Geld komme, das er außer ſeinem dreifachen Gehalt als Miniſter, Abgeovdneter und Profeſſor erhalte. Es müß⸗ ten da noch verſchiedene andere dunkle Quellen vorhanden ſein. So habe Frau Beneſch vor einigen Jahren allein Perſertep⸗ piche im Werte von einer halben Million tſche⸗ chiſchen Kronen eingekauft. Die Angriffe der tſchechiſchen Zeitungen haben zu ſchweren Auseinanderſetzungen im tſchechi⸗ ſchen Lager geführt, ſo daß ſich Dr. Beneſch über die Herkunft ſeines Vermögens auswei⸗ ſen muß. Dieſe Mitteilungen haben in der Zeit ihrer Veröffentlichung großes Aufſehen erregt. Vieles iſt über die Vermögensherkunft des Dr. Beneſch unaufgeklärt geblieben. ſondere die Angehörigen der Roten Wehr, er⸗ halten auf den Militärmeldeſtellen der Tſchechen gegen Vorweiſung ihres Ausweiſes der Roten Wehr Uniform, Waffen und Munition. Aller⸗ dings wird den von der tſchechiſchen Regierung bewaffneten Mitgliedern der Roten Wehr ange⸗ raten, über ihren Uniformen einen Zivilmantel zu tragen, damit die Bewaffnung und Unifor⸗ mierung zunächſt getarnt bleiben können. Mit fandgranaten auf Hausſuchung DNB Landeshut, 19. Sept. Nach Berichten von Flüchtlingen wird die Lage für die Sudetendeutſchen in dem an Kreis Landeshut angrenzenden Teil des Sudeten⸗ landes infolge des zunehmenden Terrors im⸗ mer bedrohlicher. Noch ſchlimmer als die tſche⸗ chiſche Soldateska hauſt die„Kote Wehr'“, die fogar mit Handgranaten ausgerüſtet iſt. In den Wohnungen ſudetendeutſcher Amtswalter fanden Hausſuchungen ſtatt, bei denen die Wohnungseinrichtung zertrümmert wurde. Bei Albendorf ſchoſſen die Tſchechen auf flüchtende Frauen und Kinder, ohne allerdings zu treffen. In der Nähe der Schillerbaude fanden Ausflüg ⸗ ler eine verängſtigte Frau, die durch die Wälder geflüchtet war. Unbeſchreiblich war ihre Freude, als ſie erfuhr, daß ſie ſich bereits auf reichsdeut⸗ ſchem Gebiet und damit in Sicherheit befand. Die Trautenauer Gegend wird mit kommuni⸗ ſtiſchen Flugblättern überſchwemmt, die mit ihren Lügen die Bevölkerung einſchüchtern und zermürben ſollen. Die Stadt Trautenau hat militäriſche Verſtärkung erhalten. Be⸗ zeichnend iſt, daß die Erkennungszeichen zahl⸗ reicher Truppenteile von den Uniformen entfernt ſind. In der Nähe des ſudetendeutſchen Ortes Petersdorf arbeiten die Tſchechen fieberhaft an dem Ausbau von Befeſtigungen. Das ganze Ge⸗ lände iſt mit ſpaniſchen Reitern abgeſperrt. Eine Feldkapelle bei Petersdorf wurde mit Maſchi⸗ nengewehren ausgeſtattet. Die nach der Reichs⸗ grenze führenden Straßen ſind mit Hinderniſ⸗ ſen aller Art verſtopft. Schanzarbeit im ſScheinwerferlicht Fieberhafie Rũsiung der Tschechen hinter Brefterzäunen (Elgener Berlchfdes„lakenkreuzbaoanner“) 1g. Hirſchberg, 20. Sept. Während im Rieſen⸗ und Iſergebirge noch immer ein lebhafter Fremdenverkehr herrſcht und die Bevölkerung wie immer friedlich ihrer Arbeit nachgeht, ruht auf tſchechiſcher Seite alles normale Leben völlig. Dafür aber hat eine geradezu fieberhafte Rüſtungs⸗ tätigkeit eingeſetzt, die ſich größtenteils hin⸗ ter Bretterzäunen abſpielt. Meterſtarke Beton⸗ mauern, Drahtverhaue, ſpaniſche Reiter und Eiſenbahnſchienen— das iſt das Bild, das ſich jenſeits der Schlagbäume bietet. Von Schnellau bei Bad Kudowa aus kann man auf den Höhen der umliegenden Berge ein Befeſtigungswerk nach dem anderen entſtehen ſehen. Seit zwei Jahren, ſo erzählt die Bevölke⸗ rung, iſt an dieſen tſchechiſchen Geſchützſtänden ſchon gearbeitet worden. Ganz planmäßig ſind Betonbunker, Beobachtungsſtände, Barrikaden und Geſchützneſter zu einem breiten Befeſti⸗ gungsgürtel zuſammengefaßt worden. Mit dem bloßen Auge kann man die Befeſtigungswerke beobachten. Ueberall ſtellt man auch die Spu⸗ ten von Tankſperren, Tankgräben und ſpani⸗ ſchen Reitern feſt. Abends kann man hinter den Bergen ſogar einen hellen Lichtſchein wahr⸗ nehmen, der von Befeſtigungsarbeiten bei Scheinwerferlicht herrührt. Tſchechiſche Militärpatrouillen belauern Abend für Abend den Grenzbezirk. In fieberhafter Eile werden zur Zeit überall Drahtverhaue längs der Grenze aufgeſtellt. Auch an der oberſchleſiſchen Grenze kann man ähnliche Beobachtungen machen. Am Annaberg in OS. hat man buchſtäblich einen Wallvon Feſtungswerken errich⸗ tet. Seit 1936 wird hier ſchon gebaut. An den Brückenbogen ſind Fallgatter angebracht wor⸗ den, und die Straße nach Oderberg iſt durch rot⸗weiße Betonklötze, die kreuz und quer ein⸗ gebaut ſind, geſperrt worden. Am Bahnhof in Annaberg iſt hinter einem Bretterzaun noch ein großes Feſtungswerk im Bau. Hunderte von Metern ziehen ſich Reihen von Betonklötzen hin, an denen in wenigen Augenblicken Drahtver⸗ haue befeſtigt werden können. Beſonders inter⸗ eſſant iſt es, daß hier Sokoln Dien ſt tun, jene Phantaſten, die bei ihrem Prager Treffen vom tſchechiſchen Wien ſprachen. Es iſt geradezu lächerlich zu ſehen, wie ungeheuer die Tſchechen in ihrer Angſt jedes kleine Feld⸗ und Waldſtück mit Befeſtigungswerken beſtückt haben. mutter und Tochter ins Gefängnis ... weil ſie zwei Kinder böswillig vernachlüſſigten DNB Neuruppin, 20. Sept. Das Neuruppiner Schwurgericht verurteilte eine 52jährige Frau Eliſe Lahn und deren 22jährige Tochter Hilde Lahn zu 3/½ Jahren Gefängnis, weil ſie zwei Kinder, die ihrer Obhut anvertraut waren, derartig vernachläſ⸗ ſigt hatten, daß die Kinder infolge böswilliger Unachtſamkeit geſtorben ſind. Die beiden Kinder, ein Zwillingspaar, waren den Frauen nur eine Laſt, zumal es ſich um unehelich gebo⸗ rene Kinder handelte, um die ſich der Vater nicht kümmerte. Als die Kinder nun krank wurden, hatten die Frauen kein Intereſſe daran, einen Arzt zu holen, bis es zu ſpät war. moskau ſtört deutſchen Rundfunk und hilfi damit den ischechischen Gewalthabern DNB Berlin, 20. September. Die Uebertragung der großen ſudetendeut⸗ ſchen Kundgebung in Dresden auf alle deut⸗ ſchen Sender hat die Gewalthaber in Prag ver⸗ anlaßt, ſich flehend an ihre Moskauenr Auf⸗ traggeber und Drahtzieher mit einem drin⸗ genden Hilferuf zu wenden. Dieſer Hilferuf hat den Erfolg gehabt, daß einwandfrei ſowjetruſ⸗ ſiſche Sender am Montagabend in der Zeit von 20.30 bis 22.30 Uhr ſich bemühten, den Empfang deutſcher Rundfunkſender mit allen Mitteln zu ſtören und unmöglich zu machen. In Oſtpreußen waren faſt ſaͤmtliche deut⸗ ſchen Sender beſchränkt oder gar nicht hörbar. Die Störungen dehnten ſich aber auch auf Polen und den ganzen öſtlichen Teil des Reiches aus. Ferner wurden auch die Kurz⸗ wellenſender D1D und Di10C ſo geſtört, daß ſie nur zu 75 Prozent empfangen werden konnten. Wie der„Weſtdeutſche Beobachter“ meldet, hat auch der bekannte ſudetendeutſche Dichter Hans Watzlik die Grenze der Tſchechei über⸗ ſchritten und Zuflucht im Reich geſucht. Watzlik, der auf dem Gang über die Grenze von ſeiner Frau begleitet wurde, mußte ebenfalls dem Terror der Huſſiten weichen. * „Dal De Uebe bem g hält, d len ſol merken nernen gegenn Ueberh Rhein neuen Kunſt wird d Knabe Daß man blaß. ſicht g. 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Wie der Leſer merken wird, handelt es ſich hier um den ſtei⸗ nernen Knaben auf dem Marktplatzbrunnen, der gegenwärtig bekanntlich einer gründlichen Ueberholung unterzogen wird. Dem Vater Rhein hat man bereits mit beſtem Erfolg einen neuen Fuß angeſetzt und was der ärztlichen Kunſt bis jetzt noch nicht möglich war, das wird der des Steinhauers gelingen, nämlich dem Knaben ein ganz neues Geſicht aufzuſetzen. Daß es um ihn ſchlecht ſtehen muß, das ſah man bereits dieſer Tage, denn er war ganz blaß. Man hatte eine Maske von ſeinem Ge⸗ ſicht genommen und es alsdann ratzebutz mit Hammer und Meißel weggeſchlagen. Jetzt ſchaut der Mnabe geſichtslos auf den Marktplatz und wer gefühlvoll iſt, der ſoll ihn jetzt nicht an⸗ ſchauen. Da es ſich um das Geſicht eines Knaben han⸗ delt, kommen Verjüngungsverſuche hier natür⸗ lich nicht in Frage. Das neue Geſicht wird dem alten Geſicht des ewigen Knaben durchaus gleichen. *————. Die Polizei meldet: Amn Montagnachmittag fiel ein drei Jahre alter Junge, der am rechten Ufer des Neckars oberhalb der Adolf⸗Hitler⸗Brücke ſpielte, in den Neckar. Der hinzukommende verheiratete 30 Jahre alte Kaufmann Ernſt Falk, wohnhaft in Mannheim⸗Feudenheim, Schwanenſtraße 46, konnte das Kind noch rechtzeitig retten. Ohne ſich weiteren Schaden zugezogen zu haben, konnte der Junge nach der elterlichen Wohnung gebracht werdenri. Verkehrsunfälle. Auf der Schulſtraße in Nek⸗ karau wurde am Montagnachmittag ein ſieben Jahre alter Schüler beim Ueberſchreiten der Fahrbahn von einem Kraftrad angefahren und zu Boden geſchleudert. Hierbei erlitt der Schü⸗ ler eine Gehirnerſchütterung, außerdem zog er ſich eine Platzwunde an der Stirn und Hautab⸗ ſchürfungen an beiden Knien zu. Nach Aei⸗ legung eines Notverbandes wurde der Verletzte nach dem Städt. Krankenhaus gebracht. Ueber die Schuldfrage ſind die polizeilichen Erhebun⸗ gen im Gange. Heinz Heinrichs Werke des Malers sind zur Zeit im Mann- helmer Kunstverein ausgestellt. Städtiſchen Maſchinenamtes, Dus gerichfiiene Machspiel zum Schlachtnoi-Srand Die ersle Verhand ung vor der Mannheimer Stroſkammer/ Wie enistand der zündende Funken? Am Dienstagvormittag begann vor der Mannheimer Großen Strafkammer, unter Vor⸗ ſitz von Landgerichtsrat Dr. Mackert, die Hauptverhandlung gegen zwei der fahrläſ⸗ ſigen Brandſtiftung beſchuldigte Ange⸗ klagte in bezug auf den Schlachthofbrand in Mannheim. Auf der Anklagebank ſitzen der 39⸗ jährige verheiratete Monteur Triemer aus Tannenberg, von der Maſchinenfabrik Chem⸗ nitz und der ebenfalls 39 Jahre alte bisherige Leiter der heizungstechniſchen Abteilung des Baurat Erwin Frölich aus Frankfurt a..⸗Fechenheim. Zu dieſer Hauptverhandlung mußte ein Aufgebot von 14 Zeugen und zwei Sachverſtändigen beſtellt werden. Als Sachverſtändige für Brand⸗ fragen war Baurat Kargl und ein Vertreter des Landesgewerbeamts in Karlsruhe geladen. Die Verhandlung dürfte vorausſichtlich zwei Tage in Anſpruch nehmen. Der in Chemnitz wohnhafte Monteur Trie⸗ mer von der Maſchinenfabrik Chemnitz hatte den Auftrag gehabt, in der Zeit vom 8. bis 12. September 1937 die Gehäuſe an den beiden Ventilatoren der Luftkühlanlage im Städtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof umzubauen. Dazu wurden ihm ſeitens der Schlachthofverwaltung zwei Arbeiter zu aſſiſtierenden Arbeiten zur Verfügung geſtellt. Er arbeitete an dem Venti⸗ lator II, während der Ventilator I ſich in Be⸗ trieb befand, da man ein gänzliches Abſtellen der Luftkühlanlage nicht durchführen zu können glaubte. Wie der Brand entſtand Während der vorzunehmenden Schweißarbei⸗ ten an einer der beiden Saugtaſchen zu beiden Seiten des Ventilators ſcheinen Holzſpähne oder auch Bruchmaterial der Bordſteiniſolation an der Luftkühlanlage durch Funken von der aufprallenden Stichflamme des Schweißgerätes in Brand geraten zu ſein. Von dieſem Brandherd aus dürfte dann der allen Mann⸗ heimern noch in guter Erinnerung ſtehende Ein besonderer Anziehungspunkt des Mannheimer KdF-Herbstfestes bildet der dort zur Schau gestellte KdF-Wagenn: Aufn.: Arthur Pfau Höhepunkte des Kd⸗Herbſtfeſtes Am mittwoch Kindernachmittag mit allerhand Ueberraſchungen Vorläufig nimmt der große Betrieb auf dem Adolf⸗Hitler⸗Ufer noch in den bereits gewohn⸗ ten Bahnen ſeinen Lauf. Ab 15 Uhr iſt täg⸗ lich Einlaß. Während aen Dienstagabend auf der großen Freibühne noch das bisherige Pro⸗ gramm artiſtiſcher Hochleiſtungen gezeigt wird, findet die Darbietungsfolge nun eine recht reizvolle Erweiterung. So werden Turnvorführungen der Frauenkörperſchule wie auch Vorführungen der Fechtakademie zu ſehen ſein, außerdem werden einige Vertreter und Vertreterinnen des Rollſchuh⸗Kunſt⸗ laufs ihre grazilen Künſte zeigen und eine Auf ſehr ſchwachen„eigenen Füßen“ Ein Jugendlicher auf ſchiefer Bahn/ Aus der Mannheimer Schöffengerichtsſitzung Der 2jährige Alfred C. aus Remſcheid zog es vor, ſein Elternhaus zu verlaſſen, um ſich auf eigene Füße zu ſtellen. Lug und Trug be⸗ ſtimmten jedoch ſein Handeln. Daß damit ein Fortkommen auf geordneter Lebensbahn nicht möglich ſein konnte, dafür ſprachen die Beweiſe ſeiner Schuld vor dem Mannheimer Schöffen⸗ gericht. Wenn der Angeklagte ſich immer wieder da⸗ mit zu verteidigen ſuchte, er habe nie die Abſicht gehabt, zu betrügen, ſo konnte das Gericht dieſer Verteidigungsart keinen Glauben ſchenken. Es war viel Leichtſinn und Großmannsſucht bei dem ganzen Verhalten des Beſchuldigten. Er wollte mehr ſcheinen, als er war. Sein erſtes Arbeitsbuch wies verſchiedene falſche Ein⸗ träge auf. Die Beſchäftigungsart, ihre Dauer ſtimmten mit den tatſächlichen Vorgängen nicht überein. Man konnte bei der Durchſicht des Ar⸗ beitsbuches ſofort dieſe plumpen Fälſchungen an der verkünſtelten Schrift erkennen. Dies ſchien trotz dem Leugnen des Angeklag⸗ ten der wahre Grund zu ſein, weswegen er ſich ein zweites Arbeitsbuch beſchaffte. C. gab dem Beamten zur Kenntnis, er habe ſein altes Ar⸗ beitsbuch verloren. Es wurde aber bei einer ſpäteren Gelegenheit wieder gefunden. In ſei⸗ nem Wehrpaß fügte er eigenmächtig, ohne befugt zu ſein, unter Perſonalangaben„Prima⸗Reife“ und„Beherrſchung von Fremdſprachen“ hinzu, obwohl keine dieſer Feſtſtellungen ſtimmte. Er hatte auch von dieſem Wehrpaß zum Zwecke der Täuſchung Gebrauch gemacht. Schließlich ſtellte der Angeſchuldigte fingierte Beſtell⸗ ſcheine aus und erſchwindelte ſich auf dieſem Wege Proviſion. Dieſer Jugendliche verfiel in den Fehler, nicht nur ſich über ſein mangelhaftes Können hinweg⸗ zuſetzen, er verſuchte das Gericht von ſeinen „Leiſtungen“ zu überzeugen, vergaß aber bei ſeinem Vorbringen, auch die Kehrſeite zu ſchil⸗ dern. Aus Zeugniſſen und anderen Meldungen ging hervor, daß C. nicht immer den Anforde⸗ rungen, die an ihn geſtellt waren, gerecht wurde. Aber dies überſah der Angeklagte und wollte ſich von den Verfehlungen und ſeiner Schuld nicht überzeugen laſſen. Hätte ſich C. ernſtlich bemüht, zu ſeinem Fortkommen ſich mehr und mehr auszubilden, wäre ihm die Unterſtützung ſeiner Eltern ſicher geweſen. So aber wird er zum großen Sorgenkind und ſchlittert in— ſeiner leichtſinnigen Lebensart auf die ſchiefe Bahn, die nur in Strafanſtalten endet. Das Schöffengericht kam zu einer Verurtei⸗ lung des Angeklagten und hielt fünf Mo⸗ nate Gefängnis für ſchuldangemeſſen. Die erlittene Unterſuchungshaft wurde in Anrech⸗ nung gebracht. Dem Verurteilten wurde un⸗ zweideutig zu verſtehen gegeben, daß dieſer von ihm eingeſchlagene Weg für ihn ein gefährlicher ſei und er ernſthaft beſtrebt ſein müſſe, wieder zur Gemeinſchaft zurückzufinden, will er nicht untergehen und zum Verbrecher werden. Es wurde in der Urteilsbearündung unterſtri⸗ chen, daß Arbeitsbücher und Wehrpäſſe öffent⸗ liche Urkunden darſtellen und Fälſchungen mit Freiheitsſtrafen geahndet werden müſſen. Dies war mit einer der wichtiaſten Gründe, dem Schuldigen eine ſo hohe Gefäng⸗ nisſtrafe aufzudiktieren. Rundgewichtsriege wird Uebungen athletiſcher Körperkräfte vorführen. Auch der KdF⸗Wagen, der Volkswagen aus der großartigen Konſtruktionskunſt Dr. Porſches, ſeſſelt täglich Tauſende zu den vier Seiten des podiums. Einſtweilen aber kann man ſich ſeine Autogelüſte in einer der beiden„Auto⸗ Rennbahnen“ mit Strom oder Benzin abrea⸗ gieren und ſich vornehmen, recht fleißig zu ſparen, damit der Volkswagen bei Beging der Serienherſtellung Eigenbeſitz wird. Vorläufig erfreut man ſich jedoch all der hundert kleinen ueid großen Dinge außen und im Innern des Wagens. Zu dem großen Kindernachmittag am Mittwoch ſind eine Anzahl feiner Ueber⸗ raſchungen ausgedacht worden. Zunächſt wird alſo umnn 15 Uhr(wie an allen anderen Tagen auch) geöffnet und um 16 Uhr, alſo eine Stunde ſpäter, wird das Sonderfeſt der Kin⸗ der beginnen. Der Eintritt iſt an dieſem Nachmittag(und nur an dieſem) für Kinder auf 10 Rpf. herabgeſetzt, und in Beglei⸗ tung Erwachſener koſten Kinder gar nichts. Von den Schauſtellern ſind zu dieſem Nach⸗ mittag eine Anzahl Freifahrtſcheine für die Vergnügungseinrichtungen zur Ver⸗ fügung geſtellt worden, die natürlich in erſter Linie bedürftigen Kindern zukommen werden. Außerdem betreut die NSV die Kinder im Kiandergarten, wobei es Kaffee und Kuchen geben wird. Eine ganz große Sache aber iſt ein gro⸗ ßer Kinderballon⸗Wettbewerb am Mittwochnachmittag zum Kinderfeſt. Etwa 3000 Ballone werden daran teilnehmen. An je⸗ den Ballon wird eine Karte mit dem Abſen⸗ der des Ballons angeheftet, der dann in die Lüfte losgelaſſen wird. Die Eltern ſollen nur nicht vergeſſen, ein Bleiſtift mit auf den Feſt⸗ platz zu nehmen, damit ſie ihren Kleinen auch die Karte ausfüllen können. Nach dem Abfliegen der Ballotme hat dann leder ſicher die Hoffnung und den begreiflichen Wunſch, daß ſein Ballon die weiteſte Entfer⸗ nung vom Feſtplatzort zurücklegen möge, da⸗ mit möglichſt auch noch ein Preis gewonnen wird. Stehen für dieſe luſtige Kinderunter⸗ haltung doch immerhin zwanzig Preiſe zur Verteilung. Vielleicht gibts noch mehr an Ueberraſchun⸗ gen— wer weiß? Auf jeden Fall wird's da s Feſt unſerer Mannheimer Jugecid ſein, und niemand darf fehlen! eiu. ſchöngeſchmückten Schau⸗ Großbrand des Städtiſchen Schlacht⸗ und Viehhofes ſeinen Ausgang gehabt haben, wobei die Funken den Weg durch die Kanäle der Luftkühlanlage nahmen und das völlige Ausbrennen des Kühlhauſes verurſach⸗ ten. Hierbei war neben dem hohen Gebäude⸗ ſchaden bekanntlich auch für eine halbe Million Reichsmark Fleiſch mit⸗ verbrannt. Die Anklageſchrift wirft dem angeklagten Monteur Triemer vor, bei ſeinen Arbeiten nicht genügend Vorſichtsmaßnah⸗ men getroffen zu haben, um bei dem an ſich leicht brennbaren Iſolationsmaterial einen wohl leicht zu verurſachenden Brand zu ver⸗ meiden. Dem angeklagten Frölich lag dabei als verantwortlichem Fachmann des Städtiſchen Maſchinenamtes die Verpflichtung ob, dieſe Montagearbeiten zu überwachen. Ihm wirft die Anklage vor, dieſe Ueberwachung in pflichtwidriger Weiſe unterlaſſen zu haben. Die Anklagebehörde wird durch den Erſten Staatsanwalt Dr. Sauer vertreten, während dem Angeklagten Triemer Rechtsanwalt Dr. Bechtel und dem Angeklagten Frölich Rechtsanwalt Dr. Weindel als Verteidiger zur Seite ſtehen. Lokaltermin im Schlachthof Die erſten Verhandlungsſtunden vor der Gro⸗ ßen Strafkammer wurden durch die Verneh⸗ mung der beiden Angeklagten ausgefüllt. Trie⸗ mer ſchilderte dabei den Hergang der Arbeiten bis zum Augenblick der Brandfeſtſtellung und Frölich ſtellte dem Gericht ein inzwiſchen ange⸗ fertigtes Modell der Ventilatorenanlage II zur Verfügung, das bei der Verhandlung gute Dienſte leiſtet. Im Anſchluß an die Vernehmung der beiden Angeklagten wurde anläßlich des Eintritts in die Beweisaufnahme gegen Mittag ein Lokal⸗ termin im Schlachthof angeſetzt. Ueber den weiteren Verlauf der Verhandlung —50 wir in unſerer nächſten Ausgabe be⸗ richten. Erfolgreiche Tagung der Führer des HJ-Bannes 1/171 Wie bereits kurz berichtet, hatte der HI⸗Bann 171 über das Wochenende ſeine Stellenleiter, Stammführer, Gefolgſchafts⸗ und Hauptſchar⸗ führer zu einer Tagung einberufen. 25— Am Samstag trafen die Teilnehmer gegen 18 Uhr in der neuen Mannheimer Jugendher⸗ berge ein. Mit der Flaggenhiſſung wurde die Tagung eröffnet. Dann ergriff Bannführer Merz das Wort und ſprach einleitend über die Tagesfragen, die das geſamte deutſche Volk be⸗ wegen. Nach Erledigung einiger interner An⸗ gelegenheiten, machte er Mitteilung über die Durchführung des Führerſchulungswerkes, das im nächſten Monat eröffnet werden wird. Zur Durchführung einer intenſiveren Schulung des Führermaterials werden im Winterhalbjahr ſiebentägliche Kurſe abgehalten werden. Strahlender Sonnenſchein begrüßte die Teil⸗ nehmer als ſie am Sonntag um.30 Uhr aus den Betten krochen. Wieder leitete eine Flaggen⸗ hiſſung das Tagesprogramm ein. Nach dem Morgenkaffee fand man ſich zu ernſter Tages⸗ denłt stets, v/enn seine Frau Uder die Anschèffunę schò- ner, neuer Gofdinen und Teppiche spricht- an Kunststtebe arbeit im großen Tagesraum der Jugendher⸗ berge zuſammen. Faſt alle Stellenleiter ergrif⸗ fen das Wort und gaben die Aufgaben der kom⸗ menden Monate bekannt. Hatte der Vormittag den Referaten der einzelnen Stellenleiter ge⸗ golten, ſo war der Nachmittag den Leibesübun⸗ gen gewidmet. Nach einer kräftigen Mahlzeit und kurzer Ruhepauſe, zog man bei prachtvol⸗ lem Sommerwetter hinaus auf die rote Aſchen⸗ bahn des Pfalzplatzes. Im Rahanen des Füh⸗ rerzehnkampfes wurde zu Beginn der 100⸗Me⸗ ter⸗Lauf geſtartet. Dann folgten in ſchnellem Wechſel Keulen⸗ weitwurf, Hochſprung, Weitſprung und der Keulenzielwurf, der naturgemäß die längſte Zeit in Anſpruch nahm, den mit je fünf auf⸗ einanderfolgenden Treffern(im 5⸗Meter⸗Kreis auf die Diſtanzen 32,5 Meter und 37,5 Meter) waren bei gutem Auge und etwas Gefühl für die vorgeſchriebene Entfernung 1000„billige“ Punkte zu ergattern. Den Abſchluß bildete der 1000⸗Meter⸗Einzellauf. Nach der Rückkehr zur Jugendherberge fand man dort einen reichlich gedeckten Kaffeetiſch vor. Nach abermaliger Ausſprache klang der Tag mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer und der 23 + —————— —————————————— ——— „hakenkreuzbanner“ Die deutſche Srau Dienstag, 20. September 1958 Etwas weiter rüber, Kind, du bist noch nicht ganz an der Quelle. 3 Foto: Lehmann Das Werk Lulu von Strauß Kumpt um das deutsche Schicksal/ Zum 65. Geburtstag der Diditerin Wenn in dieſen Tagen Lulu von Strauß und Torney ihren 65. Geburtstag be⸗ geht, können die deutſchen Frauen mit Stolz auf das Werk dieſer Dichterin blicken. Denn zu einer Zeit, da unſerem Volk vielfach der Blick für ſeine beſten Beſitztümer durch ſeine geiſti⸗ Bie Führer verwirrt und getrübt wurde, hat dieſe Frau durch ihre Kunſt deutſcher Art und ——— Weſen unbeugſam die Treue ge⸗ halten. Lulu von Strauß und Torney wuchs in einer norddeutſchen Kleinſtadt auf, die zwiſchen Wald und Kornfeld des fruchtbaren Weſerlandes liegt. Väterlicherſeits hier tief verwurzelt, müt⸗ terlicherſeits aber aus den A0 hinter den Deichen der Nordſee ſtammend, ſchenkt ſie uns gemäß ihrer Herkunft ein Werk von ſtark nie⸗ derdeutſchem Gepräge. Die Dörfer und Höfe der Heimat ſind der Schauplatz, aus denen Ein⸗ drücke und Erlebniſſe geſchöpft ſind, die ſich in ihren Dichtungen widerſpiegeln. er nord⸗ Bauer wird in ſeiner ihn kennzeichnen⸗ den Ruhe und verhaltenen Kraft in den Ro⸗ manen und Erzählungen der Dichterin Aus leidenſchaftlicher Liebe zu Land und Volk ihrer Heimat dringt ſie tief in Leben und Kampf der Ahnen ein und ſtellt in ihrem Werk dieſe ihr blutsverwandten Menſchen in jene Zeiten hinein, in denen ſie in ihrer Eigenart am ſtärkſten hervortreten müſſen: in ſchickſal⸗ hafte Augenblicke der heimiſchen Geſchichte. Sei es die Zeit des Dreißigjährigen Krieges mit ihren Schrecken, die den heimatlichen Bo⸗ den verwüſtete, ſeine 2 90 zu verzweifel⸗ tem Abwehrkampf hinriß(Hof am Brinf), ſei es die Epiſode der Wiedertäufer im Mün⸗ ſterland(Der jüngſte Tag) oder der ver⸗ biſſene Kampf niederdeutſchen Bauerntums ge⸗ en die Fremdherrſchaft napoleoniſcher Zeit (Auge um Auge): immer, aus allen Zeiten, weiß die Dichterin uns die Charaktere zu zeich⸗ nen, die noch heute im Land und Volk ihres Heimatraumes leben. Mühſal und zähe Ar⸗ beit, auf eigener Scholle, wie ſie durch manches Jahrhundert ſich 5 blieb, Haß gegen fremde Fron und Kampf um Freiheit, Ehre und Recht, wie er bis zur Gegenwart hin von den Vätern tapfer geführt wurde, Liebe und Zorn, wie ſie aus ſtillem Glimmen elemen⸗ tarer und im niederdeutſchen Menſchen aufzulodern pflegen— dies alles findet Geſtal⸗ tung in Lulu von Strauß' und Torneys Werk. Als letzter, aber vielleicht ſtärkſter Ausdruck von Lulu von Strauß' und Torneys vielſeiti⸗ gem Künſtlertum ſeien neben ihren Gedichten noch ganz beſonders ihre Ba la⸗ den hervorgehoben; ſie beſtätigen wiederum durch manch geſchichtlichen. Stoff die Geſtal⸗ tungsrichtung der Künſtlerin. Auch in dieſem Teil ihres Werkes geht es Lulu von Strauß und Torney um die Grundbegriffe deutſchen Weſens, wie ſie immer wieder aus deutſchem Boden erſtehen— um Ehreund Arbeit. Ehre und Arbeit des Volkes, das ſind die Wegweiſer, die Lulun von Strauß und Torney auch den zur Jetztzeit finden laſſen, die ſie zu dem Markſtein führen, an dem ſie ihr Lied„Ewiges Deutſchland“ ſingt und ur Mitarbeit an dem Bau aufruft, zu dem ſie felbſt durch ihr Werk beitrug: Ueber den Pforten, hoch über's Land zu ſehn, Soll das Wort der Zukunft, das heilige„Bru⸗ der“ ſtehn! Hört ihr mich rufen, wer will Wertmann ein? Fügen zum heiligen Baue mir Stein auf Stein, Schaffende Hände ruf' ich und ſchaffendes Haupt, Feden, der an ein Ewiges Deutſchland glaubt! L. Deppe-Kuntze. Eine Pluuderei Kleine Tyrannen/ m wu Kinder beginnen ſchon frühzeitig, ihre Umge⸗ bung zu tyranniſieren, und zwar noch im unbe⸗ wußten Zuſtand gleich nach der Geburt. Fängt ein Säugling mitten in der Nacht zu ſchreien an, an Kraft und Ausdauer jeden Rieſen über⸗ treffend, ſo ſpringt die junge Mutter auf und ſogar der von der Arbeit übermüdete Vater wird aus ſeinem tiefen Schlaf gejagt. Was iſt geſchehen? Die Nachſchau in den Windeln ver⸗ läuft zufriedenſtellend, alles iſt in ſchönſter Ord⸗ nung. Aber das Kind ſchreit weiter, trotz ſämt⸗ licher„Kuckuck“ und„Dada“. Die Mutter nimmt das Kind in den Arm und trägt es im Zimmer ſpazieren. Es ſchreit weiter. Der Mann löſt die Frau ab und endlich beruhigt ſich der Lieb⸗ ling. Nach einer aufregenden Stunde legt ſich die Familie wieder zur Ruhe. In der nächſten Nacht dasſelbe Theater. Diesmal kennt ſich die Mutter ſchon aus, ſie beginnt gleich mit der nächtlichen Promenade. Nach einer Weile ver⸗ ſtummt das Geſchrei, Baby ſchläft. Und ſo geht es jetzt jede Nacht. Laßt es runig weiterschreien Im Säuglingsheim, wo die Kinder ge⸗ wiß nicht herzlos behandelt werden, ſchreien ſie auch. Eine Nacht, eine zweite Nacht. Zuerſt ſieht die Schweſter nach, wenn aber alles in Ordnung iſt, läßt ſie es ruhig weiterſchreien, ſie denktgarnicht daran, das Kleine herumzutragen. Und ſiehe da, nach ein paar Nächten fällt es dem Kind gar nicht mehr ein zu ſchreien, weil es unbewußt erkannt hat, daß die Schreierei zwecklos iſt. Alſo ſchläft es lieber die Nacht durch. Später prägt ſich der kleine Tyrann ſchon perſönlicher aus. Fritzchen fhr früh ſchlafen. Einmal wacht er um fünf Uhr morgens auf, alles iſt ruhig, er langweilt ſich. Hunger hat er auch.„Mutti, Kaffee!“ brüllt er daher in die tiefe Stille des Zimmers. Mutter und Vater fahren aus dem Schlaf.„Wirſt du ſchlafen!“ brummt der Vater.„Der arme Junge hat Hun⸗ ger,“ meint die Mutter und reibt ſich die Augen. „Ich werde eben aufſtehen.“ Und ſie ſteht auf und kocht Kaffee. Heute und in vielen anderen künftigen Morgenſtunden opfert ſie ihren Schlaf aus übertriebener Mutterliebe. Eine deutliche Zurechtweiſung hätte genügt, um den Jungen an die Hausordnung zu halten. Und der Junge, der zwar darüber nicht weiter nach⸗ denkt, aber ſich trotzdem ſeines Sieges und ſei⸗ ner Wichtigkeit bewußt iſt, macht davon reichlich Gebrauch. Er will dieſes und jenes, und wenn er es nicht gleich bekommt, tobt er 3 lange, bis er ſeinen Willen durchſetzt. Natürlich ſoll auch ein Kind ſeinen Willen haben, doch nur ſo weit, daß es nicht zur Ueberheblichkeit angeregt wird. Ein Kind, das im Elternhaus ungeſtraft den Tyrannen ſpielen darf, wird bald für ſein Machtbedürfnis einen größeren Wirkungskreis ſuchen. Gewohnt, ſeinen Willen durchzuſetzen, verſucht es auch über die Spielgefährten zu herrſchen. Die Eltern ſind vielleicht ſtolz und entzückt, wenn ihr Kleiner unter ſeinen Alters⸗ genoſſen den Ton angibt. Es ſchadet ja auch nichts, ſo er ſeine kleine Perſönlichkeit zur Gel⸗ tung bringt. Aber dabei bleibt es gewöhnlich nicht. Macht verleitet zu Gewalt und Roheit, was weder mit körperlicher Kraft, noch mit perſönlichem Mut zu tun hat. Die anderen Kin⸗ der fürchten den kleinen Tyrannen in ihrem Kreiſe, neigen ſich vor ſeinem Willen, da ſie ſelbſt nicht ſo eigenſinnig erzogen ſind, und laſ⸗ ſen ſich alles gefallen, verblüfft durch die Frech⸗ heit des winzigen Mannes, der dieſer und der ſchlechten Erziehung keine Vorzüge gegenüber⸗ zuſtellen vermag. Man glaube nicht, daß der kleine Tyrann kraft ſeines Willens ſich im ſpä⸗ teren Leben über die andern erheben wird. Erſt lerne gehorchen und dann befehlen! Keiner der großen Männer erreichte ſein Ziel anders. Man tut einem Kind nichts Gutes, wenn man es ungeſtraft herrſchen läßt. Denn ſobald das Leben ernſt wird, heißt es ſich beugen, und auch das Beugen will beizeiten gelernt ſein, zuſammen mit Ordnung, Recht und der Hoch⸗ achtung vor der Gemeinſchaft. Alle guten El⸗ tern lieben ihre Kinder. Aber die Liebe darf nicht ſo weit gehen, daß ſie ſchädlich wird. Dem kleinen Tyrannen gebe man daher gleich beim erſten Verſuch zur Gewaltherrſchaft einen Klaps, dann begreift er ſofort, daß er zwar der Mit⸗ telpunkt der Welt iſt, die Welt aber trotzdem auch den andern gehört. Und dieſer Reſpekt vor den Mitmenſchen wirkt ſich in erſter Linie zu ſeinem eigenen Vorteil aus. Die Eltern, die ihr Kind von Anfang an in dieſem Sinn erzie⸗ hen, erſparen ihm und ſich viele ſpätere Un⸗ annehmlichkeiten. Gesunde Kleidung-gesunde Kinder Das Kind lebt ſein eigenes Leben nach ſeinen eigenen Geſetzen. Es iſt kein Erwachſener in verkleinerter Ausgabe, es iſt ein Weſen für ſich, ein Kind. Und doch wollen viele Mütter, wenn das Kleine kaum den Windeln entwachſen iſt, ihm möglichſt raſch flotte Anzüge oder Kleid⸗ chen anziehen. Das iſt aus erzieheriſchen und hygieniſchen Gründen völlig falſch! Vernünftige Einheitskleidung ſollte bis zum Schulalter und auch ſpäter noch zu Haus getragen werden. Im alten Hellas trug die Jugend beiderlei Ge⸗ ſchlechts die gleiche Einheitskleidung. Die Rö⸗ mer kannten eine eigene Kinderkleidung. Denn in der Kindheit darf jede Kleidung einzig und allein dem Witterungsſchutz dienen. Die Haut iſt dazu beſtimmt, dauernd mit der Luft in Be⸗ rührung zu ſtehen und ſchlechte Stoffe auszu⸗ ſcheiden.Luftdurchläſſig muß deshalb die Kinderkleidung ſein, ſo leicht als möglich und gut waſchbar! Mädels und Buben tragen zum Ausgehen am beſten eine geſchloſ⸗ ſene Hemdhoſe, im Sommer aus Leinen, im Winter aus Wolltrikot. Unter ihr wird der Körper in richtiger Weiſe erwärmt und die Ausdünſtung nicht beeinträchtigt. Es iſt nur darauf zu achten, daß die Hoſe den Kindern durch das Wachstum nicht zu klein wird, da durch den Zug leichte krumme Haltung entſteht. Doch kann man dieſer Gefahr weitgehend vor⸗ beugen, wenn die Achſelträger aus mittelbrei⸗ tem Gummi gefertigt werden. Siehst du ihn, Klausꝰ Klar, daß er ihn sieht— den kleinen Herrgottskäfer. Schwesterchen hat ihn zart und behutsam aus Mariechens Haar herausgeholt, wohin sich der Käfer verflogen hatte. Und jetzt bewundern ihn die drei, bewundern sein emsiges Gebahren, sein getupftes rotes Kleid. Gleich wird er„startbereit“ sein, wird weiterfliegen und Klaus und das Zwillingspaar wer⸗- den ihm mit großen, leuchtenden Augen nachschauen. Aufn.: Knauer ——————— Wäſch Verde den Anre ü g00 rau 0 che int zunäce grupf nahm ſchlief „Hhakenkreuzbanner“ Dacher geunchebiaustam Auch der Beruf erꝛieht zur Elie L,„rent hahn mren, wuerch zno den leſe te* 70 1„ 323 3 11 ſchaftlichen Arbeit im Vierjahresplan eine große Tücktigkeit ist die beste Lebensversicherung Was ist ein Monatsgehalt wert? jüngeren Bruder von ihrem Schullghen. In R und wichtige Rolle ſpielt. Deiſpielszveiſe wird ain die tüchtige——. alle Wenn heute die junge Frau in die Ehe tritt, da nicht nur aus dem Verdienſt den eigenen ahen Haft mich liebs“„ un Friß⸗ hnlich aus neuen Werkſtoffen richtig behandeln, die dann hat iſt eine Berufsausbildung hinter Lebensunterhalt beſtreiten, ſondern auch einen Ben„ zoheit Wäſche ſchonend waſchen und Pebensmittei vor nn hat ſie meiſt eine Berufsau ng hinter Teil der Ausſteuer für das künftige Heim aus fragt die Mama ihren neunjährigen Buben: h mit Verderb' ſchützen. Dazu braucht ſie laufend von ſich und auch einige Jahre praktiſchen Schaffens. bedach onn Erſparten ſicherzuſtelen. Dies„Was macht ihr denn in den Pauſen? Wo⸗ i Kin⸗ 1 den fachkundigen Dienſtſtellen eine Reihe von Sie kannetwas! umd dies Können iſt eine machte ſie in geldlichen Dingen ſicher und ſelb⸗ von 423 ihr? e„ſagt Fritz„wir ſprechen 1 1 Anregungen und Ratſchlägen. Mitgift— bedeutungsvoller als ein Banktonto ſtändig don a i ii a ſie— 34 ür die praktiſche Tagesarbeit iſt vor kurzer— von keinem Verluſt bedroht. Sollten einmal Es iſt nur natürlich, daß die junge Frau auch .Laſ⸗ Zeit vom Reichlansſchuß für Voltewiriſchaft⸗ innere oder äußere Umſtände ihr Leben erſchüt⸗ in der Ehe dazu neigt, notwendige Anſchaffun⸗ Was m dieser Woche Frech⸗ 3 3wir. f Mittwoch: Leberſuppe, gefüllte Tomaten 5 d liche Aufklärung in Zuſammenarbeit mit dem tern, ſo hat die mit Berufskenntniſſen ausge⸗ gen nach eigenem Exmeſſen zu machen, und der leiſchbrühkarioff ppe, gefü nen, id der Frauenamt der Däß ein Haushaltsbuch vernünftige Mann findet das auch gauz in der Fleiſchbrühkartoffeln mit reichlich Peterſilie; nüber⸗* eſchaffen worden. In der Ausgabe für das rüſtete Frau immer die Möglichkeit, ſich und Ordnung. Richts iſt entwürdigender als wenn abends: Kartoffelſalat und Wurſt. ß der Winierhalbjahr Oktober bis März finden wir ihrer Familie eine Lebensſicherung zu ſchaffen. die Frau um den Erſatz jedes zerriſſenen Kin⸗ Donnerstag: Eintopf: Grüne Bohnen n ſpä. zunächſt eine Aufgliederung der Ausgaben⸗ Dies aber, obſchon es an ſich völlig ausreichen derſtrumpfes kämpfen muß. Eine Frau, die im mit Hammelfleiſch und Kartoffeln; abends: . Erſt gruppen und eine Zuſammenſtellung der Ein⸗ würde, den Wert einer Berufsausbildung für Beruf Verantwortung bewies, darf auch in der Geröſtete Kartoffeln, weißer Käſe. er der.* und Ausgäben für jeden Monat. An⸗ jedes junge Mädchen darzutun, iſt nicht einmal Ehe ein gewiſſes Maß von Selhſtändigkeit be⸗ Freitag: Peterſilienſuppe, Fiſchrollen, 5 ſchließend zeigt eine kurze Ueberſicht der Haus⸗ der weſentlichſte erwachſende Gewinn. anſpruchen. Sie wird es nicht mißbrauchen, wie wenn W frau, was ſie in den einzelnen Wintermonaten Denn es iſt zu hoſſen, daß die Frau in der Ehe vielleicht manche in Gelddingen unerfahrene enthält Kalk u. ſobald ˖ dem Gemüſe⸗ und Obſtmarkt kaufen kann ein ganz der Familie gewidmetes Leben führen Hausfrau, die ſich bei größeren Einkäufen oft i, und* und was an Fiſchen, Fleiſcharten und Mol⸗ und die materielle Verſorgung dem Manne— anders zu helfen weiß, als daß ſie einen 5 Troubenzucker 5 ſein J kereierzeugniſſen reichlich zur A ſteht. überlaſſen kann. Jene Mitgift iſt weit mehr als weſentlich geringeren als den dafür bezahlten, för dein Kind! Hoch⸗ Die entſprechenden Rezepte ſollen—— eine Sicherung„für alle Fälle“, ſie bedeutet Preis nennt oder ſie gar als Geſchenke der a för dein Kind! n Ei⸗ ür einen abwechſlungsreichen und geſunden fantene im eigenen und Möglichkeit des Ein⸗ Eltern bezeichnet. Die junge Frau, die aus dem. darf ittags⸗ oder Abendtiſch geben. fühkens in fremdes Leben, Eigenſchaften, die zu Bexufsleben kommt, wird nicht zu ſolchen Ver⸗ eeeee Dem Wert d Zhaltsb ird n den Grundlagen einer harmoniſchen Ehe ge⸗ ſchleierungsverſuchen greifen. Es iſt dazu ja— m. —„Der Wert,—— Hau 3 uchs 10 hören auch kein Grund vorhanden. Selbſt wenn ſie Käiertaler Straße 45. Rui 531 80. Klays verſchie Beiſ 6* a 433 einmal etwas erſtand, das ſich hinterher als Kartoffeln, Tomatenſalat; abends: Fiſchſalat, 5 i Obſ⸗ Die wirtsckaltlicke Tücktigkeit entsckeidend für den gedachten Zweck ungeeignet erwies, Kartoffeln, deutſcher Tee. kt vor gen werden ſollen. Der November bringt Ehe iſt, daß die aus dem Erwerbsleben rocm⸗ kennt, nicht unwillig werden; er wird mit ihr abends: Butterbrot, Weichkäſe, deutſcher Tee. lie zu Winterruhe im Garten und der Dezember Re⸗ mende Frau weiß, wie hartein Monats⸗ über den Reinſall lachen.—10 on Grünkernſuppe, Schweineripp⸗ n, die zepte für weihnachtliches Kleingebäck. Im gehalt erarbeitet werden muß und daß chen, Bayriſchkraut,, Kartoffelbrei; abends: erzie⸗ neuen Zabr enthült es praktiſche Ausführün⸗ es leichtſertig und unverantwortlich wäre, es Kinderaussprũchel Kraut vom Mittag, Wienerwürſtchen, geröſtete e Un⸗ en über das Handwerkszeug der Hausfrau. für Nichtigkeiten auszugeben. Wenn auch die Kartoffeln, Tee. f den Monat März wird eine Betrachtung Lebenshaltung durch die Höhe des Einkom⸗ Eine kleine Mainzerin kann ſich gar nicht„Montag; Erbsmehlſuppe, gebackene Grieß⸗ über das erſte Grün im Kräutergürtchen gen mens beſtimmt wird, ſo iſt doch die wirtſchaft: mit„mir und mich“ zurechtfinden. Sie ſagt klöße, gekochte Zwetſchgen; abends: Heringe, bracht. Jede Hausfrau und mancher inter⸗ liche Tüchtigkeit der Frau entſcheidend für eine eines Tages zu ihrem Fräulein:„Schenk' mich Kartoffeln, deutſcher Tee. nder eſſierte Mann wird aus dem Haushaltsbu zweckmäßige Verwendung der vorhandenen das doch!“„Aber ſo heißt's doch nicht, Leni!“ Dienstag: Eiergerſtenſuppe, gekochtes viele Anregungen entnehmen können, Das Buch Mittel. Das iſt eine Kunſt, die gelernt und—„Bitte, Fräulein,—— es mich doch“, ſagt Rindfleiſch, Stielgemüſe(Man old), Kartof⸗ ſeinen kann bei allen Dienſtſtellen der DAß, Abtei⸗ geübt ſein will, und dieſe Uebung brachte der die Kleine darauf.„Noch immer nicht richtig!“ feln; abends: Pfannkuchen, Apfelbrei von Fall⸗ ir ſich, lung Frauen, für 50 Rpf. gekauft werden. Beruf dem jungen Mädchen. Hieß es doch„Aber Fräulein, nicht wahr, wenn ich jetzt äpfeln. ir ſich, wenn en iſt, Kleid⸗ 4, 4 7 n und*◻ ——— r un— n. Im i Ge⸗ e Rö⸗ Denn 9 und Haut in Be⸗ zuszu⸗ ub die glich Buben ſchloſ⸗ n, im d der id die ſt nur 2 indern rd, da itſteht. d vor⸗ elbrei⸗ * K 35176 K 35111 K 35189 3 K 352ʃ7 K 35174. Samtkleid in neuartiger Weſtenform mit———— — Tuchecken. Erforderlich: 3,85 m Samt, 70 em in durchgehender Schnittform reit. Bunte Beyer⸗Schnitte für 84, 92 em Oberw. mit gezogenem Einſatz. Erf.: M 26000. Eleganter Samtmantel mit weſtenartiger* ee 7——*+———5 „ eite ederte n le ender Farbe eri⸗ e.⸗ n. ſ.. Teilung und hochſtehendem Pelzkragen. Erforderlich: borte begrenzt. Erforderlich: 2,55 m Samt, 45 em K 35139——— 5,15 m Samt von 70 em Breite. Bunte Beyer⸗ abſtechender Stoff, je 90 em breit. Bunte Beyer⸗ K35261 arnieren das Teeleid aus . 2⁰⁰0 Schnitte ſind für 96 und 104 em Oberw. erhaͤltlich. Schnitte ſind für ö8 und 96 em Oberweite erhaͤltlich. chwarzem Samt, das auch für Zart— iſt W——— 8— mit ſtärkere Figuren vorteilhaſt iſt. Und 4 teilung dieſes Samtkleides. Weiße Garnitur mit Staͤb⸗ erlſtickerei. Erforderlich: 4,30 m Samt, 70 em breit. Erford.: m Samt, 90 em br. Kleid. chenhohlnaht. Erforderlich: 4,55 m Stoff, 90 em br. Bunte Beyer⸗Schnitte ſind für 92 und 100 em Ober⸗ 5 BeyerSchnitte 3 93 wer⸗ Bunte Beyer⸗Schnitte für 104, 112, 120 em Obw. weite erhäͤltlich. Beyer⸗Abplättmuſter Nr. 11806/III. Zeichnung: Pfeiffer 104,112 em Oberweite erhaͤltl. lauer Bunfe Beyer-Schnifſe Beyer-· Hundurbeiis-Bände o Beyer-Haushalis-Bände o Anes vom Dberlag one Bever vorrätig ber EmmasSchäfer enr⁰e Lieierung sämilicher Zeiischrilien auf jede gewünschie Zeiiduuer durch Boien frei ins Haus AAVLAMLEA-AL22N HLAVNHKEMV- Hebercerſlounh Beyer · Modezeiischrilien S17, 24 Rul 26603 Beyer-Abplätimuster o Frima Mantelstoffe tadellose Ware, schöne Qualitäten. Meter.90.90.90.90 — — an —— — 3* —— en 2. Dienstag, 20. September 1058 Professor Hueppe und das deutsche Turnen. 60 Glaxtex bei Lomo-Rom Deutſchland mit 6 Fahrern vertreten „Wie eine kleine„Tour de France“ mutet das Como— Rom der Amateure bom 24. September bis 1. Oktober an. Insge⸗ ſamt 60 Fahrer—37 Davon bildet die Hälfte Ländermannſcha ten von Deutſchland, Frank⸗ eich, Schweiz, Belgien und Italien; die übri⸗ en ſind Einzelfahrer. Die Ländermannſchaften tappenrennen en zum größten Teil ſchon feſt gang, Richter, Heller, Balling, Meurer und roop; Belgien hat Tack, Paar, Crabs, Neus, in der Metten und Dumoulin zur Verfügung. rankreich entſendet Talle, Gaſtal, Dorgebray, üller, Rout und Boudry. Italien hak Goſi, Benedetti, Ricci, Ardizzoni, Dragomanni lich rückt mit den beiden erſten aus der Welt⸗ meiſterſchaft Knecht und Wagner ſowie Diggel⸗ mann, Vock, Wagner und Maag an. Die—.* heginnt mit einer 200 Kilometer langen Rund⸗ Kbrt um Mailand, und dann werden mit zwei Rühetagen in Mantua und Florenz als Etap⸗ enorte Mantua, Forli, Florenz, Perugia und Rom erreicht. Recaxan empfangt Mühiborg Geänderter Spielplan der Gauliga Wie uns der Gaufachwart für Fußball mit⸗ teilt, mußte der Spielplan der badiſchen Fuß⸗ ball⸗Gaul 1 eine kleine Aenderung erfahren. Demgemäß werden am 25. 9. folgende Spiele ausgetragen: Sandhofen— Waldhof(Unverfehrt, Pforzh.) Neckarau— Mühlburg elzam, Heidelberg) — KFV— Pforzheim(Strein, Saarbrücken) önix— 1—.(Bauſcher, Pforzheim) reiburg— VfR(Rapp, Villingen). as Spiel Phönix— Offenburg beginnt um 4 Uhr. Das Spiel KöiV— Pforzheim um 16 Ahr, 2. Mannſchaft um 14.15 Uhr. Die Jugendmannſchaft des C 08 Mann⸗ im ſpielte am Sonntag im ſchöngelegenen rettener Hindenburg⸗Stadion gegen die Ju⸗ 3 des VfB Bretten und gewann:1. Von dieſer Fahrt erreichten uns frohe Grüße, über⸗ bracht vom Brettener Hundle. Unterzeichnet awen Jugendleiter die Epieler öfer 1 und 2, Riſterer, Dick, Mar⸗ nardt, Bordne, Bender, Saur und Zöbeley. ir danken und gratulieren zum Erfolg. Deutschlands Frauen führten im Rollschuh-Kunstlauf Bei den Europameisterschaften im Rollschuh- Kunstlauf der Frauen, die in Manchester Eng- land) stattfanden, zeigten sich die deutschen Vertreterinnen den übrigen Bewerberinnen weit überlegen. Unser Bild zeigt die drei Erst- plaeierten in der Europameisterschaft. Von links nach rechts: Lydia Wahl(Nürnberg), Jenny Mosler(Frankfurt) und Ursula Zuleger Dortmund).(SchirnerM) Feneralarzt i. R. Geheimrat Prof. Dr. Hueppe, er verdiente Vorkämpfer um die Leibeserzie- Ws und Körperertüchtigung, ist im Alter von Jahren auf seinem Ruhesitz in Dresden- Sschwitz gestorben. Professor Hueppe war Auer der Wegbereiter für den deutschen Sport Weltbild(M) eutſchland meldete bekanntlich Irr⸗ und Ronconi ausgewählt, und die Schweiz end⸗ Sutnpin Ang- Ag Ar Benvaon Europas ſchnellſte Straßenrundſtreche wurde weiter verbeſſert Hokenheim, 20. September. Die in der Zeit ſchlimmſten deutſchen Nieder⸗ gangs zum weck der„Arbeitsbeſchaffung“ im ahre 1931/½2 von der Stadtverwaltung Hocken⸗ heim geſchaffene Rundſtrecke für motorſporiliche Geſchwindigkeitswettbewerbe, der„Hockenheim⸗ Ring“, ſeit ſeiner Feuertaufe im Mai 1932 der ſchnellſte Straßenkurs Europas, iſt während der letzten ſechs Monate einem grundlegenden Um⸗ und Ausbau unterzogen worden, wofür auch der Gau Baden erhe liche Mittel zur Verfü⸗ ſnde geſtellt hat. Die umfangreichen Arbeiten ind jetzt abgeſchloſſen. Die Rennen werden ſpannender Das Hauptmerkmal der Streckengeſtaltung iſt die Verkürzung der Rundenlänge von ehemals 12 auf nunmehr.725 Kilometer. Dieſe Runden⸗ abkürzung, die künftige Rennen für die Zu⸗ ſchauer bedeutend ſpannender als bisher geſtal⸗ ten wird, wurde dadurch erreicht, daß man un⸗ ter Verzicht auf die bisherige Einbeziehung der Reichsſtraße Bruchſal—Schwetzingen jetzt bei Kilometer 2,7 nach dem Start den ſogenannten „Radbuckel“ durchſtach und bereits hier die Strecke in einer ſanftgeſchwungenen Linkskurve in nordöſtlicher Richtung weiterführte. 18 000 Kubikmeter Erde mußten bewegt werden, um dieſe neue Kurve— die 150 Meter Radius, acht Prozent Ueberhöhung und eine Fahrbahnbreite von 9 Meter aufweiſt— ſowie eine feh an ihren Außenrand terraſſenförmig entlangziehende Na⸗ mit Platz für 2000 3 zu er⸗ ellen. Kilometerweite„Durchſicht“ Mit der neuen fa ging Hand a in Hand die Verbeſſerung der geſamten Fahr⸗ bahn. Zu Dreiviertel in griffigem Teerbeton ausgeführt, wurde die Strecke nun durchgehend von 5,5 Meter, in den Kurven und am Start⸗ und ſogar auf 9 Meter verbreitert und beiderſeitig urch 2 bis 3 Meter breite Grün⸗ gleicher Niveauhöhe eingefaßt, was nur urch weitgehende Abholzung des Baumbeſtan⸗ des möglich war. Durch dieſe außergewöhnliche Dora Ratjen, die deutsche Weltrekordinnaberin, holte Meter den Weltrekord und den Titel einer Europameisterin. Straßenverbreiterung iſt nun erreicht worden, daß Zuſchauer, Funktionäre und Fahrer prak⸗ tiſch an jedem Punkt der Strecke eine kilometer⸗ weite„Durchſicht“ haben und der Ueberblick über die Fahrbahn auch jede Fahrgeſchwindig⸗ keit geſtattet. verſuchsſtreche für Ueukonſtruktionen So iſt nun endlich auch die Möglichkeit ge⸗ geben, auf dem neugeſtalteten Hockenheimring neben Motorradrennen auch Sport⸗ und Renn⸗ wagenkonkurrenz auszutragen: Bereits am 16. Oktober wird Hockenheim beim Schlußlauf um die deutſche Kraftrad⸗Meiſter⸗ ſchaft 1938 ſein erſtes Sportwagenrennen er⸗ leben. Und daß bei dieſem letzten Meiſterſchafts⸗ lauf der abſolute Rundenrekord des Vorjahres von 157 Kilometer⸗Stunden gleich um ein ganz beträchtliches Strück emporſchne len wird, hal⸗ ten wir für ſicher. Geſchwindigkeiten von rund 175 Klm.⸗Std. ſind auf der neuen Strecke durch⸗ aus möglich, das ſteht für jeden außer Zweifel, der den Hockenheimring in ſeiner neuen Geſtal⸗ tung ſieht. Obendrein aber beſitzt nun die deutſche Auto⸗ mobil⸗ und Motorradinduſtrie hier eine neue Verſuchsſtrecke für die Erprobung ihrer Neu⸗ konſtruktionen auf reine Geſchwindigkeitslei⸗ ſtung, eine Verſuchsbahn, die jederzeit und für jede Dauer in Anſpruch genommen werden kann, weil ſie keine öffentlichen Hauptverkehrs⸗ ſtraßen benützt. Hein und Wöllte, die beiden deutſchen Olympiaſieger, waren in Karlſtad(Schweden) erfolgreich. Hein gewann das Hammerwerfen mit 55.72 Meter und Wöllke das Kugelſtoßen mit 15.48 Meter. * Gegen die Beſtrafung des Hannove⸗ raners Karl Heide wegen Regelverſtoßes bei der Frankreich⸗Rundfahrt hat der Deutſche Radfahrer⸗Verband bei der UEJ Berufung eingelegt. In die Preiſe des Reichsführers J Hermine Schröder, Mundenheim, Europamei- sterin im Kugelstohßen.(Schirner) Rund um eder- van Klaveren Der nächſte Eder⸗Kampftag im Berliner Sportpalaſt ſteigt am 23. September. Der Deut⸗ ſche Weltergewichtsmeiſter trifft dabei auf den holländiſchen Mittelgewichts⸗Europameiſter Beb vanm Klaveren. Das Rahmenprogramm mit den deutſchen Meiſtern Beſſelmann und Weiß ſieht folgende Paarungen vor: Halbſchwer: Seidler Gerlin)— Wielſch(Breslau); Schwergewicht: Thieß(Mannheim)— Lamberz(Zwickauj; Weltergewicht: Huditſch(Wien)— Wirth (Karlsruhe); Bantamgewicht: Weiß(Wien)— Huguegin(Frankreich); Mittelgewicht: Beſſel⸗ mann(Köln)— Beslay(Frankreich). Weltmeiſterſchaften der Rolljchnhlämer In Ferrara wurden die Weltmeiſterſchaften im Rollſchuhlaufen mit den Schnellauſwettbe⸗ werben für Frauen und Männer über 1000, 5000 und 10 000 Meter in Angriff genommen. Bei den Frauen holte ſich die Italienerin Rianda die beiden Titel über 1000 und 5000 Meter. Auf der kürzeren Strecke ließ ſie Müller (Schweiz), Malacrea(Italien) und Pourtheét (Frankreich) hinter ſich und auf der langen Strecke belegten Malacrea und Spoto(Ita⸗ lien) die nächſten Plätze. Bei den Mängern kam der Franzoſe Ficheux zum Doppelſieg. Er ge⸗ wann ſowohl die 1000 Meter als auch die 10000 Meter. Bogaerts(Belgien) und Vento (Stalien) kamen über den Kilometer hinter dem Franzoſen ein, und über 10 Kilometer belegten Taymans(Belgien) und Beretta(Italien) in dieſer Reihenfolge die Plätze. Mannheimer Bridge⸗Sieg Im Bribgeturnier um die Süddeutſche Mei⸗ ſterſchaft in Baden⸗Baden konnte das Mann⸗ heimer Paar Frau Marta Kriegel— Frau Ruth Brune zum zweiten Male die Süddeut⸗ ſche Meiſterſchaft erringen. In dem Turnier, das unter dem Protektorat von Herrn Mini⸗ ſterialrat Kraft ſtand, waren ſtärkſte Spieler des In⸗ und Auslandes vertreten. Epiele der Vezirkskianen Baden Mittelbaden⸗Nord: Karabiner⸗ und piſtolenſchießen der polizeibeamten In allen Standorten ſchoſſen die Polizeibe⸗ amten wieder mit dem Karabiner und der Pi⸗ ſtole um die vom Reichsführere zund Chef der Deutſchen Polizei Heinrich Him'mler für die beſten Schützen geſtifteten Ehrenpreiſe. Die Be⸗ dingungen waren die gleichen wie im Vorjahr: je drei Schüſſe hinter Bruſtwehr, liegend, frei⸗ ändig, kniend und ſtehend freihändig mit dem arabiner aus 100 Meter Entfernung auf 24⸗ Ringſcheiben und je fünf Schuß Genauigkeit⸗, Fertigkeit⸗ und Schnellfeuer mit der Piſtoke auf 10⸗Ringmannſcheiben, die in 25 Meter Entfer⸗ nung aufgebaut waren. Bemerkenswert an den Zumten Ergebniſſen iſt, daß die Beſtlei⸗ ſtungen des Vorjahres im Karabinerſchießen (264 Ringe von 288 möglichen) und im Piſto⸗ lenſchießen(145 von 150 möglichen) diesmal des öfteren überboten wurden. Die beſten Lei⸗ ſtungen in beiden Waffen erzielten: Karabinerſchießen: Pol.⸗Maj. Leſſing (Darmſtadt) 268 Ringe; Rev⸗Obenv, sich mit einem Hochsprung von 1,70 VfR Pforzheim— SpVg. Söllingen, ⸗„:1 (PBZ) FC Birkenfeld— FG Würmm..:0 Frankonia Karlsruhe— BSC Pforzheim..:1 FC Eutingen— FV Niefern.:0 Germ. Brötzingen— SpVag. Dillweißenſtein„:1 VfB Brötzingen— Blankenloch.„„„.:0 Mittelbaden⸗Süd: FV Ettlingen— Fyogg. Weingarten...:2 SpVg. Baden⸗Baden— Germania Durlach.:0 Spog. Aue— Knielingen 221 ———————— S üppurr— üih1: ncmpit,(rörigsverc) 5ß: Pol Komm, do⸗ hannigmeier(Neumünſter, 265(70 ſtehend); Endingen— Elgersweier HWM. Storch(Göttingen) 165(65); Gend.⸗ Kehl— Waldkirch HWM. Dieken(Clausthal⸗Zellerfeld) 263(66); Achern— Jahn Offenburg„ 3:2 Gend.⸗5HWM. Weigert(Lauenthal) 263(65 Freiburg⸗Suͤd: ſtehend); Rev.⸗OWM. Ratgeber(Zweibrücken) Weil— SC Freiburg.„„ 222 253(62); HWM Nauſſed(Kiel) 262(68); Gen.⸗ ehr Bung 3 HWM. Jabben(Oldenburg) 262(66); OWM. Schopfheim— Rheinfelden.„„:5 Leideritz(Frankfurt⸗M.) 261.————— Fahrnau„42 Piſtolenſchießen: Gend⸗H WM. Dieken ni (Zellerfeld) 147(49 Fertigkeith;„„„„„„. 922 HWM. Blume(Dresden) 147(49); M. Gö⸗ ring(Oberlind) 147(48); Gend.⸗H Eutin (Regenwalde) 146(50); Po.⸗Meiſter Weide⸗ mann(Roſtock) 146(48); Gend.⸗OWM. Wachs⸗ ner(Dresden) 145(50); Gend.⸗HWM. Schad (Herrenberg) 145(50); HWM. Frank(Jena) 145(49); Gend.⸗HWM. Gierczynſki(Anger⸗ burg) 145(49); OWM. Schneider(Leipzig) 145 (49). Bei gleicher Ringzahl in der Fertigkeits⸗ übung entſchied die kürzer benötigte Zeit. LBERIW hrt Berlin-Rom Zuverläss Moppla, ioh glaubo, dos woren oben dio Alponl“ Gisela Gelius wurde mit 45,58 Meter Europa- meisterin im Speerwurf. Weltbild(M) —— —— 4 ————— »hak Dr. NWOD. Reiches, Mitteilu. induſtrie fähigkeit ſo daß d reſerven ſind nun bisher f ſchaftsmi den. Es der„Sch Oppeln. das Wer genomme Zementw ſeit Faht nommene felde bei Zeit ſtille terial⸗ un ſer drei insgeſ 1ährlie den im hergeſtellt. Unterſucht induſtrie! geſtellt w leiſtungsfi für 13 N über hina niſch eben geſtellt, di zweifelhaf wohl die ſtungsfähi abſatz im Vorjahres ſtungsfähi, ziemlich v trieb gene Gruppe rechnen, d zuſtellen ſe Werk gehö Rothenfeld + SW Grof den 20. Se Mannheim Montag, d verlegt. SW As der Dilling wie ſeinerz von 5,43 2 mächtigt, d Fahren gecg Dieſer Beſ tionsprogra Abtrennung die Ration⸗ Nunmehr g tenwerke be brauch gem durch Ausg auf 21 Mi neuen Aktie Ausübung mit dem 15 jahr 1936/3“ dem im vor noch 8 Pro: SW Erfaf von Traube ſchen Weinb Reichsnährſ den hekannt Erfaſſung 1 Traubenkern Weinbauwir die Gemein! Dürkheim, 3 weiler, Deid Duttweiler, Flemlingen, heim, Gimn horbach, Gi bockenheim, Herxheim,& heim a. d. Niedesheim, Speyerdorf, Alſterweiler, leiningen, dorf, Pleisw bach, Ruppe gen, Siebeld Weyher, Wo Froi Eflek Festverzlnsl. 3% t. Reichsa Int. Dt. Reichs Baden Freist. Bayern Staat Ani.-Abl. d. D Dt. Schutzgel Augsburg Stac Heidelbz. Gol Ludwissh. v. Mannhm. Gold Mannheim von Pirmasens Sta Mhm. Ablös. Hess. Ld. Llqu. B. Kom. Coldt do. Goldanl. do. Goldanl. Bav. Hvo.Wee Frkf. Hvp. Go Frankf. Liqu. Frkf Goldpfdt Erkf Goldpfr. Mein Hyv. Mein. Hvv. Lc Pfälz. Hvp. Gœ Pfälz Liou. Pfälz Hvv. Gol Rhein. Hvp. Gd do.-9 do. 12-13 do. Liau. do Gadxkor Südd Boder.- Grohkraftwerl Lind Akt.-Ob Rhein Main-De 16 Farbenind. Industrle-Ak Accumulatoren Adt Gebr. Aschaffbs. Zell Bavr. Motor.- Berl Licht n. Brauerei Klein Brown Bov.. Cement Heidel Dalmler-Bens hamei- ürner) rliner Deut⸗ f den r Beb it den ſieht eidler wicht: ckau); Wirth n)— zeſſel⸗ ſer aften ttbe⸗ 1000, men. nerin 5000 üller rthèt ngen Ita⸗ kam ge⸗ die ento dem gten )iat Mei⸗ inn⸗ frau eut⸗ tier, ini⸗ eler *——2+„* ——2————=-—. ** ———-— S. ——+2—2◻—2 ◻269092 * ◻ 72— —— 2282— ——»*— —————————————— * —— Sn + 0 ——— 2* 2— do do 10 1 ————— ——————————— ———————— 4 Shakenkreuzbanner -eee Drei stilliegende Zementwerke wieder in Betrieb NWDO. Die Befeſtigungsarbeiten im Weſten des Reiches, über deren Umfang der Führer in Nürnberg Mitteilungen machte, haben auch an die Zement⸗ induſtrie große Anforderungen geſtellt. Die Leiſtungs⸗ fähigkeit der Betriebe war noch nicht voll ausgenutzt, ſo daß die erhöhten Anſprüche zunächſt aus Leiſtungs⸗ reſerven befriedigt werden können. Darüber hinaus ſind nun in dieſen Wochen drei kleinere Werke, die bisher ſtillagen, mit Genehmigung des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſters wieder in Betrieb genommen wor⸗ den. Es handelt ſich erſtens um das Werk Neudorf der„Schleſiſche Portland⸗Zementinduſtrie AG.“ in Oppeln. Von dieſem Konzern liegt nunmehr nur noch das Werr Gieſel ſtill. Ebenfalls wieder in Betrieb genommen wurde das Werk der Ac. Portland⸗ Zementwerke Berka in Berka/ Thüringen. Es hatte ſeit Jahren ſtilgelegen. Das dritte in Betrieb ge⸗ nommene Werk, die Portland⸗Zementfabrik Rothen⸗ felde bei Osnabrück, hat nur verhältnismäßig kurze Zeit ſtillgelegen. Es litt im vorigen Jahre an Ma⸗ terial⸗ und Strommangel. Die Leiſtungsfähigkeit die⸗ ſer drei Werke iſt nicht allzugroß. Sie dürfte insgeſamt auf 50 000 bis 60 000 Tonnen fährlich zu ſchätzen ſein. Im Altreich wur⸗ den im vorigen Jahr 12,4 Mill. Tonnen Zement hergeſtellt. Anläßlich der im Jahre 1936 angeſtellten Unterſuchung über die Leiſtungsfähigkeit der Zement⸗ induſtrie war durch den Reichswirtſchaftsminiſter feſt⸗ geſtellt worden, daß Werke, die techniſch unbedingt leiſtungsfähig und zweifellos wirtſchaftlich arbeiten, für 13 Mill. Tonnen jährlich vorhanden ſind. Dar⸗ über hinaus wurden noch für 1,4 Mitl. Tonnen tech⸗ niſch ebenfalls unbedingt leiſtungsfähige Werke feſt⸗ geſtellt, die Wirtſchaftlichkeit dieſer Werke ſchien jedoch zweifelhaft. Für weitere 1,5 Mill. Tonnen wurde ſo⸗ wohl die techniſche wie auch die wirtſchaftliche Lei⸗ ſtungsfähigkeit nur bedingt bejaht. Da der Zement⸗ abſatz im erſten Halbjahr etwa 5 v. H. über dem des Vorjahres gelegen haben dürfte, ſo wird die Lei⸗ ſtungsfähigkeit der erſten Gruppe der Werke zur Zeit ziemlich voll ausgeſchöpft ſein. Die drei jetzt in Be⸗ trieb genommenen Werke dürften deshalb zu der Gruppe der techniſch unbedingt leiſtungsfähigen rechnen, deren Wirtſchaftlichkeit aber erſt noch feſt⸗ zuſtellen ſein wird. Das Berkaer und das Oppelner Werk gehören dem Norddeutſchen Zementverband, das Rothenfelder dem Weſtdeutſchen Zementverband an. + SW Groſkraftwerk Mannheim AG. Die auf Dienstag den 20. September feſtgeſetzte oV der Großkraftwerk Mannheim AcG mit vorausgehender ao. HV wurde auf —3— den 3. Oktober, mit gleicher Tagesordnung erlegt. SW A6 der Dillinger Hüttenwerke. Die letzte HV der Dillinger Hüttenwerke im Dezember v. J. hatte, wie ſeinerzeit berichtet,„genehmigtes Kapital“ in Höhe von 5,43 Mill. RM. geſchaffen und den Vorſtand er⸗ mächtigt, dieſe Kapitalerhöhung innerhalb von zwei Fahren gegen Bar⸗ oder Sacheinlagen durchzuführen. Dieſer Beſchluß wurde mit einem größeren Inveſti⸗ tionsprogramm begründet, nachdem in den Jahren der Abtrennung des Saargebiets die damalige Verwaltung die Rationaliſierung nicht ſtark genug gefördert hatte. Nunmehr gibt der Vorſtand der AG der Dillinger Hüt⸗ tenwerke belannt, daß von dieſer Ermächtigung Ge⸗ brauch gemacht wird. Somit wird das Grundkapital durch Ausgabe junger Aktien von nom. 5,43 Mill. RM. auf 21 Mill. RM. erhöht, wobei die Ausgabe der neuen Aktien zum Nennwert erfolgt. Die Friſt zur Ausübung des Bezugsrechts der alten Aktionäre endet mit dem 15. November 1938. Für das letzte Geſchäfts⸗ jahr 1936/37 wurde keine Dividende ausgeſchüttet, nach⸗ dem im vorausgegangenen Jahr 3 Prozent und zuvor noch 8 Prozent Dividende verteilt worden waren. SW Erfaſſung von Traubentreſtern zur Gewinnung von Traubenkernöl. Der Vorſitzende der HV der deut⸗ ſchen Weinbauwirtſchaft gibt im Verkündungsblatt des Reichsnährſtands vom 16. 9. 1938 die Weinbaugemein⸗ den hekannt, in welchen die Anordnung Nr. 12 betr. Erfaſſung von Traubentreſtern zur Gewinnung von Traubenkernöl Anwendung findet. Im Gebiet des Weinbauwirtſchaftsverbandes Saarpfalz ſind dies die Gemeinden Appenhofen, Arzheim, Aſſelheim, Bad Dürkheim, Bergzabern, Birkweiler, Böſchingen, Burr⸗ weiler, Deidesheim, Diedesfeld, Dirmſtein, Dörrenbach, Duttweiler, Edenkoben, Edesheim, Ellerſtadt, Eſſingen, Flemlingen, Forſt, Frankweiler, Freinsheim, Gerols⸗ heim, Gimmeldingen, Gleisweiler, Gleiszellen⸗Gleis⸗ horbach, Godramſtein, Göcklingen, Gönnheim, Groß⸗ bockenheim, Grünſtadt, Haardt, Hainfeld, Hambach, Herxheim, Heuchelheim, Ilbesheim, Kindenheim, Kirch⸗ heim a. d. Eck, Kirrweiler, Kleinbockenheim, Klein⸗ Niedesheim, Klingenmünſter, Königsbach, Lachen⸗ Speyerdorf, Laumersheim, Leinsweiler, Maikammer⸗ Alſterweiler, Meckenheim, Mörzheim, Mußbach, Neu⸗ leiningen, Neuſtadt(Stadtkreis), Niederkirchen, Nuß⸗ dorf, Pleisweiler, Oberhofen, Rechtenbach, Rhodt, Roſch⸗ bach, Ruppertsberg, St. Martin, Sauſenheim, Schwei⸗ gen, Siebeldingen, Venningen, Wachenheim, Walsheim, Weyher, Wollmesheim, Zell. Im Gebiet des Weinbau⸗ Berliner Börse Die Börſe eröffnete heute bei lebhafteren Umſätzen als in den Vortagen. Dabei überwog ganz eindeutig Kaufneigung. Da andererſeits bereits erteilte Ver⸗ kaufsorders wieder zurückgezogen wurden und Ma⸗ terial daher an einzelnen Marktgebieten nur in ſehr beſcheidenem Umfang zur Verfügung ſtand, ergaben ſich faſt ausnahmslos Kursbeſſerungen, die meiſt über 1 Prozent hinausgingen. Neben echten Anlage⸗ käufen des Publikums konnte man auch Deckungen des berufsmäßigen Handels beobachten. Am Montanmarkt waren Harpener, heute erſtmals bei größerem Umſatz, um 4, Mansfelder um 2½ und Buderus um 2 Prozent beſonders feſt. Bei den Braunkohlenaktien hatten Deutſche Erdöl, die 2½¼ Prozent höher einſetzten und ſogleich weiter um ½ Prozent anſtiegen, die Führung. Auch chemiſche Papiere kamen durchweg über Vortagsſchluß zur No⸗ tiz, ſo u. a. von Heyden mit plus 2¼ und Kokswerke mit plus 2¼½ Prozent. Farben erhöhten einen An⸗ fangsgewinn von 1¼ ſogleich auf 1¼ Prozent. Bei den Elektro⸗ und Verſorgungswerten ſind Geffürel, Lahmeyer und EW. Schleſien mit je plus 2, Schleſ. Gas mit plus 3¼, bei den Maſchinenbauwerten Deutſche Waffen mit plus 2 und von Autoaktien Daimler mit plus 2¼ Prozent hervorzuheben. An den übrigen Märkten fielen Dortmunder Union mit plus 5¼, Allg. Lokal und Kraft mit plus ¼, Hanſa⸗ Dampf mit plus 2¼½ und AcG. für Verkehr mit plus 2 Prozent auf. 0 Im variablen Rentenverkehr war die Reichsalt⸗ beſitzanleihe bei lebhaftem Bedarf um 30 Pf. auf 128.70 befeſtigt. Die Gemeindeumſchuldungsanleihe wurde mit unv. 94½ gehandelt. Am Geldmarkt wurden erneut niedrigere Sätze von 2¼ bis 2½ Prozent genannt. Von Valuten errechneten ſich das Pfund mit 12.02, der Dollar mit.510 und der Franken mit.74½. Gegen Ende des Verkehrs war die Entwicklung bei kleinen Schwankungen gegenüber dem letzten Ver⸗ laufsſtande etwas uneinheitlich, jedoch blieb die Stimmung freundlich. Rheinſtahl ſchloſſen mit 136¼(plus), Bekula mit 155½(plus ½¼) und Farben mit 149½¼½. Andererſeits ermäßigten ſich Schuckert ſchließlich um 1½ Prozent auf 177. Die Altbeſitzanleihe, die im Verlauf auf 128½ geſtiegen war, erhielt keinen Schlußkurs. Nachbörslich blieb es ruhig. Bei der amtlichen Berliner Deviſen⸗ notierung blieb der Dollar mit 2,499 unverän⸗ dert. Das Pfund befeſtigte ſich auf 12,055(12,005), der Gulden auf 135,13(134,58), der franzöſiſche Fran⸗ ken auf 6,76(6,73) und der Schweizer Franken auf 56,62(56,50). Der Belga ſank auf 42,17(42.21). Am Einheitsmarkt war die Stimmung für Ban⸗ kenfreundlich. Den größten Gewinn hatten Ver⸗ einsbank Hamburg(plus 1 Prozent) zu verbuchen. Hypothekenbanken lagen um ½ bis ¼ Pro⸗ zent feſter. Von Kolonialpapieren ſtiegen Doag um 3 Prozent, Schantung um 2 Prozent und Otavi Minen um/ RM. Bei den per Kaſſe gehan⸗ delten Induſtrieaktien überwogen Kursher⸗ aufſetzungen im Ausmaß von 2 bis 4¼ Prozent. Ver⸗ einigte Berliner Mörtel erhöhten ihren Stand um 5, Roſitzer Zucker den ihren um 5½¼ Prozent. Die ver⸗ einzelt zu beobachtenden Einbußen bewegten ſich zwi⸗ ſchen 2½ bis 3% Prozent. Steuergutſcheine blieben geſtrichen bzw. un⸗ verändert. Rhein-Mainische Mittagbörse Weiter feſt Seitens der Kundſchaft ſetzten ſich kleine Käufe fort und da auch der Berufshandel weitere Meinungs⸗ käufe vornahm, blieb die Börſe ſehr feſt. Abgaben wurden kaum vorgenommen, daneben machte ſich ein gewiſſer Mangel an höherſtehenden Limiten bemerk⸗ bar, ſo daß der Aktienmarkt erneut durchſchnittliche Be⸗ feſtigungen von—1½ Prozent auſwies und eine Reihe von Werten aus dem erwähnten Grunde darüber hinaus anſtieg. Von Montanwerten ſtanden Verein. Stahl mit 100/½—101(100) Mannesmann mit 107½ bis 108(105½) und Höſch mit 109¼(108) im Vorder⸗ grund. Ilſe Genuß ſtiegen auf 13436(131½). Ma⸗ ſchinenaktien zogen faſt durchweg—1½ Prozent an, nur Demag ½ Prozent lichter mit 142. In der chemi⸗ ſchen Gruppe waren die Befeſtigungen klein, IG⸗Far⸗ ben 1494—149¼(149½¼) Scheideanſtalt 203(202½), andererſeits Goldſchmidt 130/(131½). Am Elektro⸗ markt ſtiegen AEG auf 113¼(112½), Gesfürel auf 134 (132½), Lahmeyer auf 12576(124), Schuckert auf 175 (171) und Siemens nach Pauſe auf 196¼(194). Sonſt ſind noch Reichsbank mit 182(180¼), Bemberg mit 131¼(130), Weſtdeutſche Kaufhof mit 95(94), anderer⸗ ſeits Deutſche Linoleum mit 150(151) zu erwähnen. Am Rentenmarkt beſtand ebenfalls etwas Nachfrage, ſie erſtreckte ſich jedoch nicht auf alle Gebiete. Lebhaf⸗ ter gingen Reichsaltbeſitz mit 128/(12836) aus dem Verkehr. Kommunal⸗Umſchuldung halbamtlich unv. 9456. Von Reichsanleihe ſtellte ſich die 4prozentige von 1934 auf 99¼(99½). Liquidationspfandbriefe notier⸗ ten ebenſo wie Induſtrie⸗Obligationen nicht ganz ein⸗ heitlich. Goldpfandbriefe und Stadtanleihen lagen unv. Reichsaltbeſitz befeſtigten ſich im Verlaufe auf 12875 nach 128¼. In der zweiten Börſenſtunde ging das anfangs leb⸗ haftere Geſchäft ſtark zurück, und teilweiſe bröckelten auch die Kurſe bei kleinen Gewinnlöſungen leicht ab. Die Grundtendenz blieb aber zuverſichtlich und feſt, und vielfach ſtellten ſich weitere Erhöhungen im klei⸗ neren Ausmaß ein. U. a. notierten: Daimler 180/ nach 130½, Demag 143 nach 142, Rheinmetall 127½ nach 127, Zement Heidelberg 144½ nach 143½%, RWé 121½ nach 121, andererſeits Mannesmann 107/ nach 108, ebenſo die meiſten Montanwerte im gleichen Ausmaß niedriger, Farbeninduſtrie etwa 149½ bis 149½. Von ſpäter notierten Werten Verein. Deutſche Metall feſt mit 165(161), ferner Südd. Zucker mit 210½(207) und Hanſwerke Füſſen mit 129(126). Entſprechend der Haltung des Großverkehrs waren auch die unnotierten Papiere feſter. Dingler 85—87 (84½—85½), Katz und Klumpp 91—93(90—92), Growag 70—72(69—71), Ufa 74½(74). Tagesgeld unv. 2½ Prozent. Baumwolle Notierungen der Bremer Baumwollterminbörſe Bremen, 20. Sept. September 904 Abr.: Januar 940 Geld, 940 Abr.; März 958 Geld, 958 Abr.; Mai 963 Geld, 963 Abr.; Juli 969 Geld, 969 bez., 969 Abr.; Oktober 904 Geld, 904 bez., 904 Abr.; De⸗ zember 929 Geld, 929 bez., 929 Abr. Tendenz: ruhig. Kautschuk Marktlage: ſtill. Sheets loko 81/½ nom.: per Oktober⸗ November 8½6 nom.; per November⸗Dezember 82/ nom. Preiſe in pence für ein lb. e —— wirtſchaftsverbandes Baben handelt es ſich um die folgenden Gemeinden: Badiſche Bergſtraße: Schries⸗ heim, Wiesloch: Kaiſerſtuhl: Achkarren, Balingen, Bickenſohl, Biſchoffingen, Burkheim, Eichſtetten, En⸗ dingen, Ihringen, Merdingen, Ober⸗Bergen, Ober⸗ Rotweil: Markgräfler⸗Land: Auggen, Egringen, Mül⸗ heim, Schiengen; Ortenau: Bühlertal, Durbach, Kap⸗ pelrodeck, Neuweier, Zell⸗Weierbach. Wer innerhalb dieſer Gemeinden Traubentreſter gewinnt, iſt verpflich⸗ tet, dieſen innerhalb drei Tagen nach Kelterung der Maiſche oder nach der Haustrunbbereitung an die mit der Durchführung der Entkernung in der Weinbauge⸗ meinde errichtete Entkernungsſtelle zum Kauf anzulie⸗ fern. Soweit Genoſſenſchaften für die Errichtung einer Entkernungsſtelle zugelaſſen ſind, ſind dieſe verpflichtet, auch die Entkernung der Traubentreſter, welche von Nichtmitgliedern angeliefert werden, vorzunehmen. SW Der Verkauf von Markenbutter. Die HV der deutſchen Milchwirtſchaft hat im Anſchluß an die An⸗ ordnung über die Ausformung von Butter eine wei⸗ tere Anordnung erlaſſen, die die Verſorgung der Ver⸗ braucher mit ausgeſormter einwandfreier Butter be⸗ zweckt. Ausgeſormte Butter darf in einem Herſteller⸗ oder Ausformbetrieb nicht länger als 48 Stunden auf⸗ bewahrt werden. Ein Großverteiler muß ſie innerhalb von 48 Stunden weiterverkaufen. Von Molkereien aus⸗ — geformte Butter dürfen ſen Großverteiler nur an Klein⸗ verteiſer abgeben. Alle Betriebe, die ausgeformte But⸗ ter an Kleinverteiler abgeben, haben die Kleinverteiler mindeſtens zweimal wöchentlich zu beliefern. Bei der Lieferung von Butter an Auffangſtellen darf keine aus⸗ geformte Butter verwendet werden. Das Einwickel⸗ papier der ausgeformten Butter wird künftig von den ausformenden Betrieben mit einem Kennzeichen ver⸗ ſehen, aus dem der Tag des Ausformens ermittelt herden kann. Das Beimengen von Salz und Farbſtof⸗ 1 durch Groß⸗ und Kleinverteiler iſt bei molkerei⸗ mäßig hergeſtellter Butter verboten. Die Inkraftſetzung für das Land Oeſterreich bleibt vorbe⸗ alten. SW Weizenverarbeitungsquote für Septemher 1938. Die in der Bekanntmachung vom 26. Auguſt 1938 freigegebene Verarbeitungsquote der Mühlen für Wei⸗ zen wird wie folgt geändert. Für Mühlen mit einem Grundkontingent von mehr als insgeſamt 500 Tonnen Roggen und Weizen wird die Verarbeitungsquote für den Monat September 1938 von 8 Prozent auf 9 Pro⸗ zent des Weizengrundkontingents erhöht. Für Müh⸗ len mit einem Grundkontingent von mehr als insge⸗ ſamt 500 Tonnen Roggen und Weizen, denen auf An⸗ trag Vierteljahresquoten bewilligt worden ſind, wird für die Monate September, Oktober und November ——— deaienstag, 20. September 1958 Aktien und Renten fester Wie wird das Wetter? Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. Von Oſteuropa konnte die vom Atlantik aus⸗ gehende Wirbeltätigkeit wieder bis nach Deutſch⸗ land übergreifen. Dabei brachte die eindrin⸗ gende kühle Meeresluft am Montag vor allem den weſt⸗ und ſüddeutſchen Gebieten Gewitter⸗ tätigkeit. Zur Zeit befinden wir uns an der Vorderſeite einer neuen Störung, ſo daß ſich zunächſt wieder Aufheiterung durch⸗ ſetzen kann. Die Geſamtlage bedingt zwar auch für die Folge unzuverläſſiges Wet⸗ ter, doch wird immer wieder freundlicher Charakter zum Durchbruch kommen. Die Ausſichten für Mittwoch: Nach anfäng⸗ licher Unbeſtändigkeit mit Regenfällen wieder häufiger Aufheiterungen, Temperaturen wenig geändert, Winde meiſt um Süd. ... und für Donnerstag: Abgeſehen von Ne⸗ belbildung im weſentlichen freundliches, aber keineswegs durchaus beſtändiges Wetter. Rheinwasserstand 19. 9. 38 20 9. 38 Widshurf.„„„ 266 262 Rheinfelden.„ 9 2571 247 Brelisschh„„„ 151 148 Kent 270 270 MoxcOwpu.„„„„„„ 429 42¹ Monnhelm 6 0 340 382 KoUb— 0 5 5 9* 228 219 nh 192 180 Neckoarwesserstand 19. 9. Ze 20. 9. 38 Monnhelnmn 3²7 326 1938 freigegebene Verarbeitungsquote von 22 auf 23 Prozent des Weizengrundkontingents erhöht. SW Feſtſetzung der Abgabe beim Erwerb von Hop⸗ fen. Der Vorſitzende der HV der deutſchen Brauwirt⸗ ſchaft ſetzt auf Grund der Anordnung Nr. 40 der HV betr. Regelung des Abſatzes von Hopfen, Ernte 1938, vom 26. Auguſt 1938 die Höhe der beim Erwerb von deutſchem Hopfen dem Erzeuger abzuziehenden Abgabe auf 20 Prozent des Rechnungsbetrages feſt. Wichtige Kurzmeldungen Neue Schutzbrille für Schweißer Für Schweißer iſt eine neue Schutzbrille entwickelt worden; ſie wiegt nur 600 Gramm. Die Maske wird mit einem Stirnband am Kopf getragen. Durch ein⸗ fache Kinnbewegung iſt der Schweißer ohne Zuhilfe⸗ nahme der Hände in der Lage, den Buntfilter aus dem Geſichtsfeld auszuſchalten, ſo daß er klare Sicht hat. Eine zweite Kinnbewegung ſchaltet den Filter wieder ein. Kunſtſtoffe bei Kühlſchränken Die wichtigſte Anwendung der Kunſtſtoffe beſteht im Futter der Kühlſchranktür. Meiſt werden Phenoplaſte benutzt. Höchſte Iſolierung wird durch Verſchraubung an den Kanten und auf der Innenſeite der Tür er⸗ zielt. Mit Aſbeſt verſtärkte Preßſtücke verſchließen die Oeffnungen von Eiskremſchränken und ſind aus ge⸗ ſundheitlichen Gründen beſſer als die bisherigen Deckel aus Holz oder Metall. Internationaler Glaskongreß In der Zeit vom 6. Juli bis zum 15. Juli 1939 findet in Berlin der Internationale Glaskongreß ſtatt. Die Fachſitzungen werden nach einer Beſichtigungs⸗ reiſe in München abgehalten. Azetylen und ſeine Verwendung Der 13. Internationale Azetylenkongreß findet vom 25. Juni bis 1. Juli 1939 in München ſtatt. Es wer⸗ den alle Fragen behandelt, die mit der Herſtellung und Verwendung des Kalziumkarbids bzw. des Azetylens ſowie des Sauerſtoffs zuſammenhängen. Schlick als Düngemittel Die verſandeten Seen der oſtpreußiſchen Seenplatte mit ihren großen Kreideſchlickvorkommen ſind durch ein neues Aufbereitungsverfahren wirtſchaftlich aus⸗ gewertet worden. Der gewonnene Wieſenkalk iſt von außerordentlicher Feinheit, da er noch nicht verſteint iſt. Er eignet ſich vorzüglich als Futter⸗ und Dünge⸗ kalk, zur Zement⸗ und Glasherſtellung und zur Her⸗ ſtellung von Mauerkalk. Die Futterkalkwerke Käm⸗ mersdorf(Oſtpreußen) erſchließen bereits den bisher unbenutzten Wieſenkalk. 19. 3. 20. 9. 19. 9. 20. v. 19. 9..„. 9. 19. 9. 20. 9. 19. 9. 20. 9. frankiurter Benteehe ma** 55 Bank-Aktlen Maereee farores Hlpntroſ- 33— 145.50 er Slanfotr Ewert 5 3 verslcher.-Aktien eutschel-inolenme, w7— B„ 1127 113.7 Verkebrswesen 117, 3 er. Stahlwerke kflektenbörse Ot.Steinzeuse Fteld.— 100.— Zever.Mvn. Wecise 98,75 35,75 Aiſ 4— Kraftw. 135.50 137,75 Harpener Berzbau 140.—. Ver. Uitramarinfabr.—— restverzinsl. Werte 19. 9. 20..] Huriacher Hoi 109.— 109.— Sommérz. Privatbl. 105,37 146,50 ida.-Kmer.-Paketſn. 61.— 82,50 f fjedwieshütte..; 107 5 L Fosel Telegr.-Br. 145,59 141,.— Ailianz Leben 209.— 200.— 00 5 Br. 138,— 14½ 55 11½—— 12.— Hoesch. Eis. u Stahi 107.— 110,25J Wanderer. Werke 151,75 155.—„„ 209,— 200, ..27 101,60 101,62 Eichb. Werger. Br.. 134,— 134.50 Beutsche Bank.. 113,79 115, Hbs.-Südam. Dpfsch. 12⁰, 143.50 150 anderer-Werke 5 %0t Relchsan 11.2⁰— 101.— J El. Licht& Kraft.%7 105 presdner Bank. 105, /5 100 ˙37%] Norddeutscherlopvd 63,50 64,75 Holzmann Phillpp. 15.20 78•55 Westd. Kaufhol Ag. 93,90 95,.— 7 59,62 39,2 Enzinser Unien. 14780 147.—[ Erankit. Hvo.-Bank 10%½50 199,50 Südd. Eisenbahn.. 79.— 75,—f Hotelbettleb.. 6g•5„70 Westeresgeln Alall.—— Kolonlal-Paplere 1. f5. F Kr:; K e Leglie Berierz 133— 1 Rbein lypotb. Basr 125 25 155)25 Eflokteonkurse Zaſfeer 13ʃ,50 13.— Lelision Waldhoi? 138.5 130,—] Giavf Min. u. Eiseud. 21.— 2110 utz— 99, 20% Sestgrehgen..— 0 Aecumulgtoren- Fbr. 204.50 212,.— Fal Chemle„„— fetzeib⸗ Soig.2 35 35 Sinen Kee: ercb geneen A n eren- 1r- nd- Berliner Dovisonk Eudeissh. v, 25,S. 1 93·50 86,50 Sroskraft Ahm. Va„. 17 n erliner Vevisenkurse Mannhm. Goid v. 26 98,59 90, 212.— 212.— Dt. Reichsb. Va.. 124,„ Aschaffhg. Zellstofl Kok Chem. Fb. 145,50 148,25 Mannheim Lon2,——— 30.— fianfwsfte Flesen 155 135 Verslcher.-Aktlen——* 18358“ 14325 143.— Follmaf&.0.50 Geld Brief Geld Briet i 42 122* Motoren 3 2 430 2 e rie e 1 13,7 138,, Harpener Berrban. n 143.— Allianz Leben.— 203,— Haxer. Soiegelelas 12355 132.— 7 5 inr Mersif* 101.— Hess. Ld. Liqu. Ri-24 109.75 149.75] Hocktiet 48), Essen 149,50 150,— J Fad. Asseeufanzges.——[I5. Bembere——3 121— 126.— S 5. Kom. Coidivp. 25 109,— 109,— Holzmann Phll.——. HannhefmerVersicn.—— fBerrmann Elektr..— fen en: fSodein 153,— 158.— 4 do. Goldanl. v. 2—2 1* 131,50 134,50 Wäürtt. Transportver.————**——*——◻◻◻rn 029] 5335/ b634 329 V. 25—— raunschweis.-G.—* 3 3 12²—-Alt. F. 195 500 ———— 101.— 101,— Iunghans Gebr.— 137.75 Borll 8³ Bremer Vaftan.„. Leopold-Grube 140·62 163.— Belg.(Brüss. u. Antw.) 100 Belga 53 1345 42,210 Frkf. Hvo. Goldhyn. 190.— 1075 108 5—5 erliner rs0 Gremer Wollkemm. 15 158,50 lagenbmezzr. 105.75 107,50——— 3 2 jan.).— 3047 35955] 304— 0 101.— o. Aschersleben 4 2 8 annesmannröhren. ulgarlen ewa 0 Ef Cafenbebt vin 100.— 100.— KleinSchanzlin Beck 1375 2* kosseiurse——85.. 107.25 119.75] Mansfelder———— 555— 13 Dänemark(Kopenh.) 100 Kronen 93,540 83,.540 58,750 93,860 Frkt Goldpfr Lion. 100,75 101.— Klöcknerwerke. iu, 8% Ot Reichsanl. 27 101,60 101,80 Conti. Gummi. 200,— 199.— J Markt- u. Kühihafle 121.— 124.— Danzie(Danzia) i100 Gulden, 00% 47,10% f 4,000 10⁰ vo. 0 onservenfbr. Braun i.„40 120. 0, aximilianshütte stland(Rev., Tail. estn. Kr. re 113.— Bl. Wrrgebtesd—-—.Aigot. Tetesr. 10.50 106,75] Küiheimer Berzo.— 105,7 Finaianc Leisinst) 100 Angi Mü. 3,50 ,0] 3519/ 3,20 Pfälz Lion.. 100,87 100,87 Lnawiesh. Aktienbr..— heutsch Conti Gas 112,12 113.540 Nordd. Elswerke 103˙50 106,—[ Frankrelch(aris)„, 109 Franes 6,728% 5,137 6,753] 5,67 pfälz Hvp. Goldkom. 100,— 100,— do. Walzmühle 105,78 107,3/ plandbriete Heutsche Erdöl.. 125.25 127,87 Orenstein& Kopnel 79·25 62'50 Griechenland(Athen)100Drachm. 2˙5% 2,358] 2,.357 Rhein. Hvp. Gdpi.-4 109,.— 100,— Mannesmannröhren. 173.50 125,50 6 pr. Ld.-Piabrieſe Heutsche Kobelwk. 130,.—— Katheeher Wageon 143.— 143.— flolland(Amsterd. u. Rott) 1000. 43 124.710124,990 f145.270 do. 5⸗9„„„100.— 0 40— Anst..-R. 10.—23 Heutsche Linolenum 151,— 184.2 207.75 203,50 1 R 341—*** 5 4—5 33330 — 0 es„„„— K. 21— 100,.— 0 he 8 ein Braunkohlſen nd(Revkiav 81. Kr. 40. fion,: 13977 10.— Sert.„ Beird⸗ birz Börener:efal... 183,55] Fhein Elentr..“ 135,— 13575J liallen Aom u sizangh i09 Fire f 18,06 18,14 J 16,080 18,16 do Gdköm.i. in 100,— 100— piaiz. Maxienserte 183.— 154.— 30„ Kom 100,— 100,—] Brnamit Nobei.. 62,.— 32, Szein Stahſwerte 18— 186, lavan(okio u Kobe).. 1 Jen 9,689 5,½51 5,01 5, ö63 Süudd Boder.-Liqu. 10i,— 101,.— Pfalz. Prebhefe Sprit 44. 20.5 42081 pPr. Cirbd.*'ilefernnren. I9,— 119,25 Fhein. Westf Kaftw 105.50 105.—] Zusoslaw.(Belg u. Zagr.) 100DIn. 5584% 3,104 3,592]%585 Grohkraitwerzhm.——[Bbein. Braunkghle.—— Cgof. ioss. 109,— 100,— fl Sehfesſen 19½7 165, Siebeel Montan 46 110.— 110·50] Lagads(Montreah) 1 kan, Beiiar 2,383 3,488] 2,487 2,½49ʃ Lind Akt.-Odi. v. 25—— heinelektra Stamm 1/* do. Kom. i. 100,— 100,— Ei Licht and Kran 133,25 134./5 Siedel Db..— 145˙50 Lettland,(Riza).... 100 Lats f 18,280 40,650J 4,150 46,850 Fhein Main-Bonauz3 100,.— 100,.— do. Vorzussaktlen 184˙50 187.— 1 ene, Enzingerbnlonwerke 108,— 108.—] Nitgerswerke 140.— 315 5⁰ Litauen(KownolKaunas) 100 Lit. 41,40 42,020 J 41,40] 42,020 16 Farbenind. v. 28 122,25 122,25 Kheinstahll. 143˙50 145,.— Bank-Ak tlen Farbenindustrie 16 148,12 149 50 Sachsenwerk 1155 33 Norwegen(Oslo). 100 Kronen J 60,260 60,380 J 60,510 60,630 Kütgerswerke*— Adcean 33.75 99.75 Beidmünie Papie7 121,12 132.— Sachtleben 46 141˙50 142.25 polen(Warschau/Pos.) 100 Zlotv 17,000 47,100 47,00 47,100 Industrle-Akt'en Salzwerk Heilbronn.-.-Bani für Braulnd. 123.— 123,50] Feiten& Guſiieaome 128,75 130.75 Salzdetfurth Kan 127.— 129.— Portugal(Lissabon) 100 Escudo J 10,885 10,905 10,930 f 10,950 Aceumulatoren.. 5s 212,— Fehnehert ez„pen 112.50 112,50] Baver. izvo Wechseſ 18 35 188•73] Jedbars à& Co. 2s— J Lehodert& Salzer 17l.— 1/½— Lumünten(pkarest)„ 100 et 6T330 S1580 62˙— Adt Gebr.„3 25 64. Sehwartz Storchen 106.— 105,—] Commerz. Privatbu 105,5 106,50 germ Portl-Cemem 36,25— Schneßert& Co, 36.— 9½62] SehwetenStochh. g. 93 100 Kr. 323 91,950 J 52,990 92,210 Aschaffbs. Zellstoß. 113,— 115,50J Sellind. Woll Mbm. n Hentsehe Bann. 113,75 114.— gerresheim Gia- 7en Schuith. petzenbofer 194.50 195/90 Zehweis Zür.Bas. Berph 100. Fr. f 56,140 56.56( 56,560 56.680 Havr. Moior.-Werks— 144,.—] Siemone. Halske,; 89 bi Goſddiskontbann— IJLesfürel-Loewe 132.50 134,25 Zemenz& flalske 125.90 3˙2 Spanien(Madr. g. Barc.) 100 Pes.———— Beri Licht u. Kraft 152,.—.3,— Sinner-Grünwinkef, 88,— 10.50 bi. Debdersee Bank 99,87 100,—-Gofdschmidt Tn 131,50 131.50] Stoehr Kammgarn W*% Türhei(stanbul) 1 fürk. fund.976] 1,982] 1,972].902 Brauerel Kleinlein 116,— 116,— Sadd, Zucker 722.—— Hresdner Bank.. 105,75 105,87] Critzner- Kavser 43,— 44.25] Stoſberzer Zinkhütte.5 07 Unesrn(Budapest), I Pengò——— Brown Bov,, Mhm. 117,.— 117,—] Fer. Di. Oele... 186,— 136,—f Hieininger kivv.-Bu 108,15 105,50 gruscha'ltz Terin— 117,50] Sodd. Zucher 325 1723'0 Zruauav(Montevid,) iGoſd-Peso 1,009 1,011 1,009.011 Cement Heldelberz- 142,— 144,15 Es* 137 158•50———.— 3— 33 Guano-Werke.———* We 163·80 163)3 Ver. St.v. Ameriks(Neuy.) IDoll, 1 2,497 2501 1 2,497 1 2,501 eln. Hypoth.-Bank 129,25 129,25 Hackethal Braht. et. Dt. Nickelwerke 165, daimier-Bens„ 120,.— 130%67 60 75 55 diobels ist erè 4 rend derselben zeigen wir in unseren somtlichen Schàu- fens'ern sehr preiswerte Gesellschalh im ſeit nicht ꝛ20 ꝛzweélfeln ist. Allen Liebhebern neuzeitlicher Vohn- kultur empfehlen wir die be⸗ sichtigung unserer fenster— „ b. M. Maramleir, Qes 7, 29 fle Luktschutz-Verdunkelune empfehlen wir die mehrfach ges. Lesch. Luktschutz-Verdunkelungsglocke Veduglo Kann über jede normale Glünbirne gesetzt werden./ Kein Ab blenden der Fenster mit Spezialvorhängen oder Papier mehr nötis Für kerner Luktschutz-Lumpen für anders schwer abzudunkelnde Räume, Flure, Kammern usw. 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