ber 1958 deugabeln,. chgefochten Pferd zu⸗ nen ſchwer r blieben ilſtatt. Die her und hie Schul⸗ hrt 50 Jahre zergſteiger« Jahrhun⸗ r Ueber⸗ den Vali⸗ ilt als 18⸗ inkler, der ch⸗öſterrei⸗ te ſeiner⸗ Maor in und ſich nſten der ten Wink⸗ n ewiges ſſe widmet Bergſteiger chrufe, in ird, Wink⸗ Weißhorn⸗ werden. eiten 2¹³8 V e bis- 1 xmtes 4 gund mit iſt, um bis ingetragen allgemein⸗ naben ihn alender in Äoſtkarten. lich Hünchen andlung Verlag u. Schriftleitung: +3 R 3, 14/15. Fern banner“ Ausgabe A er woᷣ 900. 12mal. Bezugspr Trägerlohn; durch die 1—— 29—-n 1 4775 70,8 eld. Ausgabe B erſch. w ohn; durch die Poſt 16 70 1 1 Iſt die Zeinrna am 27f——=— ĩauch d. oͤh. Ge Samstag⸗Ausgabe h erb Aie⸗ eiſ R⁰ 85990 A 4 5 he fab. beftebt tein Anſpe, auf Enif ädigung. .⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das, Frei Haus monatl. 2,20 u. 50 Pf. cfumosgebüihe) zuzügl. 42 50 V. ſtellgeld. 8. Jahrgeang MANNHEIM im Textteil 60 Pf. A 1e im 1. meterzeile 4 Pf. füllungsort Mainbeim. usſchließli A/ Nr. 445 B/ Nr. 265 Anzergen: Die 12geſpalt. 15 Pf. Die 4g9 154355 Ausgabe: Die 12ge etzinger und eꝛ Di geſpalt. * bontene ncher Gerichteft—. Ter tteil— cher bafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannbeim.— Einzelverkaufspreis 15 Millimeterzeile ———— 3. 12 7205 e 4geſ 3 Zehiung und Er v⸗ ———— We 10 Ludwigs⸗ 0 Pfennig. Mannheim, 24. Seplember 1938 Die Godesberger Besprechungen abgeschlossen Dee deutſche Gtelumanabme in einem Melnorandum jeftgelegt Venenc bat die Mobumachung beionten Henlein wendet sich in einem Aufruf an die dSudeten- deutschen gegen dĩe tschechische Nobilmachungsorder Frivole Fülſchung des Prager Rundfunks Das dchlußkommuniqué der zweitãgĩigen Godesherger Besprechungen Godesberg, 24. Sept.(HB⸗Funk.) Die in freundſchaftlichem Geiſte abgehaltenen Beſprechungen zwiſchen dem Führer und dem engliſchen Premierminiſter wurden am Freitag mit der Ueberreichung eines deutſchen Memo⸗ randums, das die endgültige deutſche Stellungnahme zur Lage im Sudetenland ent⸗ hält, beendet. Der engliſche Premierminiſter hat es übernommen, dieſes Memorandum der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regierung zu übermitteln. Mr. Chamberlain ſuchte am Freitagabend in Begleitung des engliſchen Botſchafters in Berlin, Sir Neville Henderſon, und Sir Hoarce Wilſon den Führer und Reichskanz⸗ ler in Anweſenheit des Reichsminiſters des Auswärtigen von Ribbentrop auf, um ſich von ihm zu verabſchieden. Der Führer ſprach dem britiſchen Premierminiſter und der britiſchen Regierung aus dieſem Anlaß ſeinen und des deutſchen Volkes aufrichtigen Dank aus für die Bemühungen zur Herbeiführung einer friedlichen Löſung der ſudetendeutſchen Frage. Der britiſchen Premierminiſter wird Samstag am frühen Vormittag Deutſchland im Flugzeug verlaſſen, um ſich nach England zurückzube⸗ geben. Die abſchließende Beſprechung zwi⸗ ſchen dem Führer und dem britiſchen Premier⸗ miniſter Neville Chamberlain dauerte etwa drei Stunden. Um ½2 Uhr verabſchiedete ſich der britiſche Premierminiſter vom Führer, der ſei⸗ nem Gaſt bis zu ſeinem. Kraftwagen vor dem Portal des Rheinhotels Dreeſen das Geleit gab. flufeuf fienleins 24. September.(yB-Funk). Konrad hHenlein erläßt an das Sudeten⸗ deutſchtum folgenden Aufruf: Beneſch hat in ſeinem Haſardſpiel die letzte Karte auf den Tiſch geworfen. Er hat, geſtützt auf eine verfaſſungswidrige Mili⸗ tärregierung, die allgemeine Mobilmachung verkündet. Ihr, meine Dolksgenoſſen in der Heimat wißt, worum es geht. Kein Deutſcher wird auf Deutſche ſchießen, kein Magnare auf Magnaren, kein pole auf polen. Beneſch hat kein Recht, euch zum furchtbaren Brudermord zu zwingen. Sei⸗ nem Mobiliſierungsbefehl wird kein Deut⸗ ſcher Folge leiſten. In hurzer Zeit werdet ihr frei ſein! Beneſchs ſjerausforderung Die NMobilmachung seine leizie Karte DNB prag, 25. Sept. Staatspräſident Dr. Beneſch hat die Mobilmachung der geſamten tſchecho⸗ſlo⸗ wakiſchen AGrmee angeordnet. * Der tſchechiſche Staatspräſident Dr. Beneſch hat mit der Verkündigung der Mobilmachung ſeine demokratiſche Maske endgültig abgelegt und ſein wahres Geſicht gezeigt, das eines kriegslüſternen Teufels, der nicht umſonſt jahre⸗ lang auf Genfer und anderen demokratiſchen Parketten die rote Weltvernichtungstheorie ſtu⸗ diert hat. Während noch in Godesberg der Füh⸗ rer und der engliſche Miniſterpräſident mit allen Mitteln nach einem Weg ſuchten, der zu einer friedlichen Löſung des für Europa ſo ungeheuer ſchwerwiegenden Streitfalles führen kann, er⸗ ließ man in Prag, getreu dem Moskauer Ruf und dem Rat des roten Ziſkagenerals Sirovy den Mobilmachungsbefehl. Hier in Godesberg regierte das Verantwortungsbewußt⸗ ſein ernſter Staatsmänner, dort aber in Prag die Panikmacher, deren einziges Mittel es zu ſein ſcheint, die Welt im bolſchewiſtiſchen Wahn zu betören und den Untergang Europas mit ſeiner jahrtauſendealten Kultur herbeizuführen. Wenn wir uns nur die letzten acht Tage mit all ihren von tſchechiſcher Seite hervorgebrach⸗ ten Verdrehungskünſten am Auge vorüberzie⸗ hen laſſen, dann wird uns klar, daß es dieſem Menſchen auf dem tſchecho⸗ſlowakiſchen Staats⸗ präſidentenſtuhl von vornherein nur darauf an⸗ kam, den Streitfall zum Kriege mit Deutſch⸗ land zuzuſpitzen. Hätte er ſich das getraut, mit ſeinem armſeli⸗ ligen tſchechiſchen Heerhaufen hinter ſich? Be⸗ ſtimmt nicht. Er wußte genau, daß ihm die rote Armee ſeinen ſchwindſüchtigen Rücken ſteift. Und um die Weltmeinung für dieſe ſeine Ziele einzuſpannen, ließ er durch ſeine jüdiſchen Schreiberſeelen in den Prager Redaktionsſtuben und in den Sendeleitungen des tſchecho⸗ſlowa⸗ kiſchen Rundfunks die tollſten Lügen los. Es iſt ihm dabei ſogar einmal geglückt, große Nach⸗ richtenbüros des Auslandes davon zu über⸗ zeugen, daß Deutſchland bereits mobilgemacht habe. Das große amtliche Reuterbüro in Lon⸗ don hat allerdings dann dieſe Tatarenmeldung ſofort dementiert. Das iſt nur ein Bei⸗ ſpiel, wie Herr Beneſch die Kriegspſychoſe ſchürte. Nun ſieht er ſich am Ziel ſeiner Wünſche, es bleibt nun die Aufgabe der großen Kulturnationen Europas, ihm eine Antwort zu erteilen, die ihn mit ſeinem verbrecheriſchen Anhang zur Hölle ſchickt. Die Modalitäten feſtgelegt Godesberg, 24. September. Der Verbrecherſtaat des Herrn Beneſch ſteht vor ſeinem natürlichen Ende. Schneller, als wir es uns noch vor wenigen Tagen träumen ließen. Auch das Vabanqueſpiel des neuen tſchechiſchen Miniſterpräſidenten ändert daran nichts mehr. Wenn der rote General geſtern wieder auf wehrloſe Deutſche ſchießen ließ, Standgerichtsurteile nach GPlu⸗Methode voll⸗ ſtreckte, dem Mob die Brandfackel in die Hand gab und ſchwere Tanks durch die Orte des Su⸗ detenlandes bis an die deutſche Grenze jagte, ſo ſind das zweifelsohne die letzten Zuckungen eines Bankrott⸗Syſtems. Sie verraten nur zu deutlich, daß Moskau hier im Hintergrund dile Peitſche ſchwingt. Sie warnen uns eindringlich, noch lange mit anzuſehen, wie deutſche Brüder und Schweſtern die Opfer irrſinniger Schießereien werden und rote Banden die furchtbarſten Schreckensnächte inſzenieren. Fürwahr, es iſt höchſte, allerhöchſte Zeit, dem Amoklauf der Beneſch, Sirovy und Konſorten Einhalt zu gebieten. Keiner weiß das beſſer als der Führer. Brennend fühlt ſein Herz mit den zahlloſen Opfern des blutigen tſchechiſchen Ter⸗ rorregimes. Seit Wochen, ja, ſeit Monaten, gilt ſein Mühen und Sorgen in erſter Linie dem Ziel, jenen Brandherd inmitten Europas zu tilgen, den die verantwortungsloſen Unfrie⸗ densmacher in und um Prag entzündet haben. Je raſender ſich Beneſch gebärdet, weil er für ſich keinen vernünftigen Ausweg mehr ſieht, deſto feſter iſt der Wille des Reiches und um ſo zielbewußter wird der Führer das Krebs⸗ geſchwür ausmerzen, das Tſchecho⸗Slowakei heißt. Muß dazu erſt ein Krieg entbrennen? Nein, — weil ja ſelbſt diejenigen Mächte, die ſich einſt von Beneſch, Maſaryk und Genoſſen den Mo⸗ ſaikſtaat der Tſchecho⸗Slowakei aufſchwätzen lle⸗ ken, heute hereit ſind, ihr eigenes falſches Ariſ⸗ * — „hakenkreuzbanner“ Samstag, 24. September 1938 densdiktat zu revidieren. Es iſt zweifellos in erſter Linie das Verdienſt des briti⸗ ſchen Miniſterpräſidenten, dieſer an⸗ ſtändigen Auffaſſung nicht nur in ſeinem eige⸗ nen Land, ſondern auch bei der franzöſiſchen Regierung Geltung verſchafft zu haben. Das will viel heißen. Denn ſchließlich pochte Herr Beneſch bei der Verteidigung ſeines gut ge⸗ tarnten Weltbetrugs nicht nur auf das Militär⸗ bündnis mit Paris und Moskau. Er ſpeku⸗ lierte auch auf die Gemeinſamkeit der demokratiſch⸗ parlamentari⸗ ſchen Staatsverfaſſung mit Eng⸗ land und den anderen Mächten des von ihm ſo ſchwer geſchätzten Gen⸗ fer Vereins. Aber er ſpekulierte falſch, grundfalſch! Das zeigt uns vor allem der neue Beſuch auf deutſchem Boden. F Der britiſche Premierminiſter iſt nämlich nicht nach Godesberg gekommen, um etwa noch den Beneſch⸗Staat zu ſchützen. Er iſt vielmehr bereit, die deutſche Theſe anzuerkennen und möchte nur noch vereinbaren, wie der Blind⸗ darm aus dem Innern Europas entfernt wird. Dabei ſoll möglichſt kein Blut fließen. Ja, Chamberlain iſt auch für eine Operation ohne allzu große Schmerzen. Auf jeden Fall aber werden jetzt die Modalitäten der Liquidation des tſchechiſchen Staatsgebildes genau feſt⸗ gelegt. Das koſtet natürlich Zeit. Und wer geglaubt hat, dieſe Fortſetzung des Geſprächs vom Oberſalzberg ſei in ein paar Stunden erledigt, kennt ſich in der Politik und ihren Methoden ſchlecht aus. Vor allem, wenn das Ziel— wie hier— ſo ungeheuer groß iſt. So geht am Freitag ein reger Meinungsaustauſch hin und her zwiſchen dem Rheinhotel Dreeſen, wo der Führer wohnt, und den Arbeitsräumen des britiſchen Miniſterpräſidenten auf dem Peters⸗ berg. Man legte die beiderſeitigen Wünſche ſogar ſchriftlich nieder und ſandte ſie ſich durch flinke Kuriere. Um 18 Uhr erſchienen dann Botſchafter Henderſon und Miſter Wilſon, der Erſte Berater des britiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten, auf der Godesberg⸗Seite des Rheins und unterhielten ſich beim Tee ſehr eingehend mit dem Reichsaußenminiſter von Ribbentrop. Da andererſeits Chamberlain mehrfach fernmünd⸗ lich Rückfrage in London und Paris hielt, trat in der perſönlichen Ausſprache mit dem Füh⸗ rer zunächſt eine durchaus verſtändliche Pauſe ein. Als wir ſchon glaubten, erſt am Samstag werde das Einigungswerk fertig, da erſchien Neville Chamberlain in ſpäter Abendſtunde ſelbſt noch einmal im Rheinhotel Dreeſen, um mit dem Führer die letzten Vereinbarungen zu treffen. Daß die Unterhaltung von der größten Herzlichkeit getragen war, iſt klar. Denn wir alle wiſſen ſolch große, verantwortungsbewußte und ehrliche Arbeit zu ſchätzen, die der britiſche Premierminiſter hier im Dienſte des europäiſchen Friedens geleiſtet hat. Vor allem aber werden wir unſerem Füh⸗ rer zu danken haben. Helmoth Wöst Nachdem der Flüchtlingsſtrom am Dienstag und Mittwoch langſam abzuebben begann und der Donnerstag infolge der Freigabe zahlreicher Orte durch die tſchechiſchen Sicherheitsorgane ſogar zu einer Abnahme der Flüchtlinge von 113 600 auf 106 200 führte, iſt die Zahl der Flüchtlinge ſeit Donnerstagabend ſprunghaft emporgeſchnellt. Die Zählung in den Lagern und Durchgangs⸗ lagern ergab insgeſamt am Freitagabend 127 800 Flüchtlinge. Prag bei Fälſchungen ertappt Kümmerliche Lügen des ischechischen Rundfunles Berlin, 24. September.(5B⸗Funk.) Der Prager Rundfunk, deſſen Fälſchungs⸗ und Täuſchungsmethoden in den letzten Wochen nachgerade ſprichwörtlich geworden ſind, leiſtete ſich am Freitag in ſpäter Abendſtunde erneut vor aller Welt eine primitive und dreiſte Fälſchung, deren völlige Er⸗ findung allerdings ſchon nach wenigen Mi⸗ nuten die ganze Welt feſtſtellen konnte. Um für den provokatoriſchen Mobiliſations⸗ erlaß der Prager Kriegshetzer die nötige Stim⸗ mung im tſchechiſchen Volk zu erzeugen und die ungeheure Deprimierung und Unzufriedenheit mit der Regierung zu bemänteln, erklͤrte um 23.40 Uhr der tſchechiſche Rundfunk über Prag! und bald darauf auch über die anderen Sender: „Chamberlain iſt vorzeitig nach London zurückgekehrt. Die Bera⸗ tungen führten zu keinem Erfolg.“ Zur gleichen Zeit aber waren die Beſprechun⸗ gen noch mitten im Gange, und erſt in der zweiten Morgenſtunde verabſchiedeten ſich Chamberlain und der Führer. Prag hat alſo wieder einmal die Wahrheit des Sprichwortes erfahren:„Lü⸗ gen haben kurze Beine“. Mit den gleichen Methoden verſuchte der tſche⸗ chiſche Rundfunk die Erklärung des franzöſi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Daladier in eine be⸗ dingungsloſe Unterſtützung der Tſchecho⸗Slo⸗ walei umzufälſchen, offenbar, um der Bevölke⸗ rung die Mobilmachung zu verſüßen und ihr die Illuſion zu geben, daß ſie in einen ausſichts⸗ reichen Kampf gehe. In Wirklichkeit iſt die von Daladier abgegebene Er⸗ klärung eindeutig gegen Prag ge⸗ richtet, da ausdrücklich betont wurde, daß nur im Falle eines unprovozierten Angriffes der Tſchecho⸗Slowakei Hilfe werden könne, der Fall der Provokation durch die Tſchecho⸗Slo⸗ wakei aber ſchon jetzt vor aller Welt gegeben iſt. Das iſt eine Frechheit Die Sov/jeirussen drohen Polen und erhalten eine Abfuhr DNB Warſchau, 23. September. Der ſtellvertretende Volkskommiſſar für Auße⸗ res, Potemkin, erklürte am Freitag dem pol⸗ niſchen Geſchäftsträger, daß die Sowjetregie⸗ rung aus verſchiedenen Quellen Informationen erhielt, wonach polniſche Truppenteile an der polniſch⸗tſchecho⸗ſlowakiſchen Grenze zuſammen⸗ gezogen ſind, um die gewaltſame Beſetzung des tſchecho⸗flowakiſchen Gebietes vorzubereiten. Dieſe Nachrichten ſeien bisher von der pol⸗ niſchen Regierung unwiderſprochen geblieben. Die Räteregierung erwartet, daß dies unver⸗ züglich folge. Wenn dies nicht geſchehe und wenn die polniſchen Truppen das Gebiet der Tſchecho⸗Slowakei beſetzen wollten, dann halte es die Räteregierung ihrerſeits für nötig, die polniſche Regierung zu warnen, unter Hinweis darauf, daß auf Grund des Artikels 2 des. Nichtangriffspaktes aus dem Jahre 1932 die Regierung vei Sowjetunion ängeſichts des er⸗ folgten Angriffes genötigt wäre, den erwähnten Pakt ohne Warnung zu kündigen. In Beantwortung hierauf iſt der polniſche Geſchäftsträger in Moskau beauftragt worden, zu erklären: I1. Die zum Schutze des Staates not⸗ wendigen Maßnahmen gehen ledig⸗ lich die polniſche Regierung etwas an, die niemandengegenüber zu Er⸗ klärungen hierüber verpflichtet iſt. 2. Die polniſche Regierung kennt die Texte genau, die ſie geſchloſſen hat. Weiter erhielt der polniſche Geſchäftsträger den Auftrag, die Verwunderung der polniſchen Regierung über dieſe Demarche zum Ausdruck zu bringen, da an der polniſch⸗ſowjetruſſiſchen Grenze von polniſcher Seite keine beſonderen Maßnahmen erfolgt ſind. Sowietruſſiſche provokationen gegenũber Finnland/ Grenzverlelzungen roter Flie ger (Von unserem Vertreter) B. G. Helſinki, 23. September. In den letzten Tagen konnten verſchiedentlich ſowjetruſſiſche U⸗Boote in finniſchen Gewäſſern und beſonders vor Aland beobachtet werden. Augenzeugen erklärten, daß die U⸗Boote in der Nähe der Alands⸗Inſeln Manöver abgehalten haben.„Ilta Sanomat“ erklärt hierzu in einem „Bei den Lebenden ist die größlere Pflichtl“ Was sudetendeutsche'chter bekennen Immer wieder klangen aus der Fülle der jährlich erſcheinenden Bücher jene Werke der ſudetendeutſchen Dichter, die in leidenſchaft⸗ licher Anklage und in höchſter dichteriſcher Aus⸗ prägung auf die Not und den Kampf der Su⸗ detendeutſchen hinwieſen. Sie ſtanden neben dem politiſchen Tageskampf, um imaner wie⸗ der in die Herzen zu trommeln, daß mehr als drei Millionen Deutſche um ihr Leben, um ihr Recht kämpften. Heute mehr denn je hören wir dieſe erſchütternden Stimmen, die als An⸗ klage und Aufrufe vor die Welt geſtellt wur⸗ den, heute mehr denn je haben wir und die Weltöffentlichkeit die Pflicht, dieſe Stimmen zu hören. Einer von ihnen iſt Wilhelm Pleyer, der 1901 in Eiſenhanmer im Bezirk Karlowitz in Weſtböhmen geboren wurde. Er war das zehnte Kind eines Hammerſchmiedes, die Mut⸗ ter eine Tochter des Egerlandes, der Vater ein Kind des Erzgebirges. Duppau und Prag waren die Stationen ſeiner Schul⸗ und Uni⸗ verſitätsjahre. Als Werkſtudent verdiente er ſich in den verſchiedenſten Berufen ſeine Mittel für das Studium. Als Schriftleiter begegnen mwir ihm nach den Lehrjahren bei den Zeit⸗ ſchriften„Rübezahl“,„Norden“ und„Hockauf“. In den Dienſt des politiſchen Kampfes ſtellte er ſich in ſeieier Arbeit an den Tageszeitungen „Gablonzer Tageblatt“ und„Reichenberger Tagesbote“. Seit 1930 gehörten die Arbeiten an den„Suwetendeutſchen Monatsheften“ zu ſeinem Aufgabenkreis. Ins größere Deutſchland Zwei Romane beſitzen wir heute von Wil⸗ helm Pleyer. Auf die erſte erzählende Arbeit „Till Scherauer“ folgte der Roman„Der Puch⸗ ner“ und in jüngſter Zeit das Werk„Die Brü⸗ der Tommahans“. Als„Der Puchner“ ent⸗ ſtand, ſchrieb Plever noch jenes bittere Wort „Deutſchſein heißt nichts voneinaader wiſſen“. Damals, vor zehn Jahren, war dieſes Wort Klage und Anklage, weil die Heimat die Brü⸗ der an der Grenze zu vergeſſen ſchien. Der Puchner geht in Pleyers Werk den ſchweren Weg durch den Krieg und durch die Notjahre nach der Abtrennung, er geht ſeinen geraden Weg trotz Unterdrückung und Kerkerhaft, trotz Verhöhnung und Verrat, er geht ihn mit einer unerſchütterlichen inneren Kraft, weil er weiß: „Das Reich der Deutſchen, die außerhalb der Reichsgrenzen ihre Heimat haben müſſen, iſt die Nation. Wo die Nation uns braucht, dort ge⸗ hören wir hin. Nicht die Geborgenheit unſer ſelbſt iſt unſer Platz, ſondern die Fährnis des Volkes. Höher als die Sehnſucht, zum Deutſchen Reich zu gehören, ſtehen die Taten und Opfer, die Deutſchland an ſeinen Grenzen erhalten und dem Volke ſeinen Raum ſichern.“ Auch wenn ſich der heißeſte Wunſch unſerer ſudeten⸗ deutſchen Brüder erfüllt haben wird, kann nie⸗ mand Plevers Buch und ſeinen Berichtvom Puchner vergeſſen;ndenn dann war dieſes Buch einer jener Meilenſteine, die nie wegzuräumen ſind vom Wege eines Volkes. Das andere Werk Pleyers—„Die Brüder Tommahans“— geht ebenſo um die Pflicht, die der Lebende der Gemeinſchaft gegenlüber hat. Vier Brüder Tommahans leben auf dem väterlichen Hof in der ſudetendeutſchen Heimat. Den einen raubt der Krieg, dem zweiten bricht der Krieg die Geſundheit. Trotz allem iſt er willens, den Kampf um Erbe und Heimat auf⸗ zumehmen. Die Wunde des Krieges aber löſcht fein Leben vorzeitig aus. Da tritt der dritte das Erbe an, er verzichtet auf die Berühmt⸗ heit, die ihm die Stadt bringen koͤnnte, und greift ein in das ſtille, zähe und verbitterte Ringen des Dorfes und der Bauern um ihr Deutſchſein. Und als ihn der Haß tötet, iſt die Zeit gekommen für den jüngſten der Brüder Leitartikel, daß eine derartige Handlungsweiſe ſeitens der öſtlichen Nachbarn ſich beim beſten Willen nicht als eine freundſchaftliche bezeich⸗ nen laſſe. Dieſes ſei um ſo bedauerlicher, als Staatsminiſter Cajander in ſeiner Rundfunk⸗ rede eben erſt den Friedenswillen und die Ver⸗ ſöhnlichkeit Finnlands auch in Bezug auf Sow⸗ jetrußland ausdrücklich betont hat. Vom Stand⸗ punkt des internationalen Rechts ſowie der Tommahans, der die Jugend des Dorfes zu⸗ ſammenfaßt und neu beginnt, dort, wo der tote Bruder aufgehört hatte. Wenn dieſer vierte auf das Mädchen verzichtet, das ihm verſpro⸗ chen iſt, dann nur deshalb, weil für ihn die größere Pflicht gilt. Pleyer rüttelt mit ſeinen Büchern die Lauen auf und entzündet die jungen Herzen, er gibt Kraft in die Seelen und ſtärkt durch ſein dich⸗ teriſches Wort Glauben und Mut. Er ſchrieb mit dieſen Büchern die Chronik vom Weg einer deutſchen Volksgruppe, der in die Heimat führt, ins größere Deutſchland. Die Leidenschronik Dem Dichter Wilhelm Pleyer zur Seite tritt ein anderer, den wir unter dem Namen Gott⸗ fried Rothacker kennen. Mit der Leidens⸗ und Glaubenschronik„Das Dorf ac der Grenze“ ichrieb er die Geſchichte der Dörfer ſeiner ſude⸗ tendeutſchen Heimat: denn ſo wie dieſes eine Dorf hielten alle aus. Bald nach dem Erſchei⸗ nen haben die tſchechiſchen Behörden das Buch verboten. Es hatte ihre Entnationaliſierungs⸗ politik ins Herz getroffen, die als letztes Ziel die Vernichtung des deutſchen Volksteiles wollte. Rothacker ſagt das, was er zu ſagen hat, einfach und ſchlicht, gerade wie die Linien eines Holzſchnittes, phraſenlos wie die Worte eimer alten Chronik ſind ſeine Sätze. Im Mittelpunkt des Buches ſteht die Geſtalt des Lehrers Ortwin Hartmichel. Von eeiner Geſtalt hängt in zahlloſen Fällen das Schickſal deutſcher Dörfer ab, in der Hand des Dorfſchul⸗ meiſters lag es, dem Kampf der Deutſchen gegen die Tichechen Richtung zu geben. Es gibt in Rothackers Buch, wenn„der Schulmeiſter Ortwin Harnnichel erzählt“ erſchütternde Ab⸗ ſchnitte, die einem die Tränen in die Augen treiben, und ſolche, die die Herzen höher ſchla⸗ gen laſſen, weil wir ſpüren, daß Männer ie einem Kampf ſtehen, die lieber untergehen als nachgeben wollen. Daan ſchrieb Rothacker ein anderes Buch, ein Buch für Deutſchlands Jugend„Die Kin⸗ der von Kirwang“. Die Kinder ſiend deutſche guten Nachbarſchaft ſei ein ſolches Vorgehen ſtreng zu verurteilen und durchaus nicht dazu angetan, in Finnland das Vertrauen zum Be⸗ ſtreben Sowjetrußlands, den Frieden und die Eintracht aufrechtzuerhalten, zu ſtärken. Wie erſt jetzt bekannt wurde, iſt in der Nacht vom Freitag auf Samstag vor Hanko ein ſow⸗ jetruſſiſches Kriegsſchiff beobachtet worden, das Flugzeuge mit ſich führte. Eine Maſchine ſtar⸗ tete über finniſches Gebiet. Bei der Abgabe eines Warnungsſignals verſchwand die Maſchine und auch das ſowjetruſſiſche Kriegsfahrzeug machte ſich oſtwärts davon. Kriegsſchiff und Flugzeug befanden ſich in bzw. über finniſchem Gebiet. Ganze fommuniſtenfamilien abgelchoben DNB Auſſig, 23. September. Aus Nordböhmen werden die Frauen und Kinder der Kommuniſten ins Landes⸗ innere geſchafft. die Männer wollten alle gleichfalls mit, wurden jedoch von den unifor⸗ mierten tſchechiſchen Eiſenbahnern wieder her⸗ ausgeholt. Die Frauen und Kinder wurden jedoch an ihren Beſtimmungsorten nur ſehr ungern von ihren tſchechiſchen Geſinnungs⸗ genoſſen aufgenommen. Sie wiſſen in ihrer Verwirrung nicht, wohin ſie ſich wenden ſollen. Der iſchechiſche Mob wird ſchon wild . wenn er nur ein D ſieht DNB Prag, 23. Sept. Staatlich tſchechiſche Automobile der Eiſen⸗ bahn und Poſt, die das Nummernzeichen Db— bedeutet Doprava— tragen, wurden von der kopfſcheuen tſchechiſchen Bevölkerung irrtüm⸗ licherweiſe für deutſche Wagen gehalten und angefallen. Der Prager Rundfunk ſah ſich genötigt, die Bevölkerung aufzuklären, daß dieſe Kraftwagen tſchechiſches Staatseigen⸗ tum ſeien, aber keineswegs Deutſchland gehören. Sonderfluezeuge ſind nolwendig um die flüchtenden Prager Juden befördern zu können DNB Amſterdam, 23. Sept. Die holländiſche Luftverkehrsgeſellſchaft K. L. M. hat Sonderflugzeuge einſtellen müſſen, um die große Nachfrage nach Paſſagen von Prag nach Holland zu befriedigen. Wie die Blätter melden, handelt es ſich vorwiegend um Juden, die nach den letzten Ereigniſſen Prag auch nicht mehr für ſicher halten und das Weite ſuchen. Auch die belgiſche Geſellſchaft Sabena und die franzöſiſche Air France haben aus dieſem Grunde ihre Flugdienſte nach Prag verſtärkt. Im tſchechiſchen Teil der polniſchen Grenz⸗ ſtadt Teſchen iſt ſeit heute ein Geheimſender in Betrieb, der in polniſcher Sprache auf der Welle des Mähriſch⸗Oſtrauer Rundfunkſenders ein umfangreiches Werbeprogramm für die pol⸗ niſche Sache in der Tſchecho⸗Slowakei abwickelt. Im Mittelpunkt der Sendungen ſtehen Aufrufe an die polniſche Bevölkerung in der Tſchecho⸗ Slowakei, ſich zu bewaffnen und ſich von dem Joch der Tſchechen zu befreien. Die Sendungen werden von Legionärsliedern und polniſchen Militärmärſchen umrahmt. Am Freitag um 13 Uhr gab der Sender bekannt, daß noch heute ein zweiter Geheimſender ſeine Tätigkeit auf⸗ nehmen werde. Kinder, ihre Eltern gehören zur großen Ge⸗ meinſchaft der mehr als drei Millionen Deut⸗ ſchen, die heute ihren Lebenskampf kämpfen. Auch in Kirwang bricht die Willkür der Tſche⸗ chen eien. Ihnen paßt es nicht, daß dort ein deutſcher Lehrer deurſche Geſchichte lehrt und daß er deutſch ſpricht mit ſeinen Kindern. Da beginnt der Zwang zunächſt bei den Eltern, die wirtſchaftlich von ihrem Staat abhängen. Die Arbeiter werden ausgeſchloſſen und Exiſtenzen vernichtet, dann iſt es auch bald ſoweit, daß man die Schule ſchließen kann. So gehen die „Kinder von Kirwang“ den ſtundenweiten Weg zum nächſten Dorf. Sie gehen ihn im Som⸗ mer, und ſie ſtapfen durch den winterlichen Schnee. Die Schule des eigenen Dorfes hat man ihnen genomanen, wie lange werden ſie ins nächſte Dorf gehen können? Das Schickſal dieſer Kindergemeinſchaft wird zum Schickſal einer Dorf⸗ und Volksgemein⸗ ſchaft. Rothackers Buch iſt das Werk vom Ein⸗ bruch der Tſchechen, iſt der Bericht von ihrem Kampf gegen deutſches Weſen und deutſche Art. Auch hier würde das Vergeſſen Treu⸗ loſigkeit bedeuten. Wir werden die Kinder von Kirwang und das Dorf an der Grenze nie vergeſſen! Es ſiaid in dieſem Zuſammenhang noch an⸗ dere zu nennen. Mögen die beiden Dichter für viele ſtehen. Da iſt noch Friedrich Bodenreuth mit dem leidenſchaftlichen Buch„Alle Waſſer Böhmens fließen nach Deutſchland“, da iſt der alte Guſtav Leutelt und Karl Hans Strobel, Bruno Brehm mit ſeinen Erzählungen aus dein Sudetenland, Franz Karl Leppa und Ernſt Franck, Emil Merker und Robert Lin⸗ denbaum, Bruno Hans Wittek und Hugo Scholz: Rudolf Witzany und Franz Höller ge⸗ hören dazu. Oskar Lukas uaid Karl Friedrich Koſſat. Für alle aber gilt das gleiche:„Sie bekennen ſich mit leidenſchaftlicher Hingabe zu dem völkiſchen, politiſchen Auftrag ihrer Kunſt. Aus ihren Werken ſpricht harte Lebensnot, ſpricht aber auch die unverrückbare Treue zum Volk und der unerſchütterliche Glaube an das Reich.“ E. W. Langen. —— ————— In vol Sch E Flu dui 1938 rgehen t dazu m Be⸗ nd die Nacht n ſow⸗ n, das e ſtar⸗ Ibgabe aſchine hrzeug fund iſchem iber. n und des⸗ en alle mifor⸗ er her⸗ vurden ſehr iungs⸗ ihrer ſollen. Wild dept. 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Das ſind die Kern⸗ fragen. Das Telefon ſpielt nach der Grenze. Ge⸗ naues iſt nicht zu erfahren. Wir brauſen los, der Grenze zu, über Berneck. Eine Herzens⸗ pflicht ruft uns hierher. Hans Pfaff, der Dich⸗ ter des Oſtmarkliedes„Wir ſind der Oſtmark verwegene Schar“, ruht hier auf einem herr⸗ lichen Bergfriedhof des ſchönen Dorfes. Ein junges, kampferfülltes Leben für den National⸗ ſozialismus, der Hauptſchriftleiter der Gauzei⸗ tung der Bayeriſchen Oſtmark, iſt zu früh von uns gegangen. Eine weiße Roſe, von ſorgender 835 in unſeren Wagen geſteckt, fällt auf das rab. Uoch war aſch frei von Uſchechen Und weiter geht es oſtwärts der Grenze zu, durch das Fichtelgebirge, am Fuße der Schnee⸗ koppe vorbei, nach Selb, der Stadt des Por⸗ zellans. In wenigen Minuten ſtehen wir an der Grenze. Kurze Verhandlungen mit den Zoll⸗ beamten. Ein Teil des„gefährlichen“ Gepäcks wird ausgeräumt. Die Schranke öffnet ſich. Es geht nach der ſudetendeutſchen Stadt Aſch. Sie prangt im Glanz und Schmuck der Fahnen. Die Tſchechen ſind fort. Ueberall ſind die tſchechiſchen Aufſchriften über⸗ malt. Sudetendeutſche Männer verſehen mit Hakenkreuzarmbinden den Ordnungsdienſt. Das Polizeigebäude iſt mit Girlanden geſchmückt. An den beiden blau⸗rot⸗weißen tſchechiſchen Fah⸗ nenſtangen flattert das Freiheitsbanner unſerer Bewegung. Wir fahren am Goethedenkmal vor⸗ bei, vorbei am Hotel„Poſt“, wo der große Dichter und auch Schumann gewohnt haben. Sudetendeutſche Helfer ſtehen mit geſchultertem Gewehr vor dem Polizeigebäude und ebenſo vor dem Volkshaus der Sozialdemokraten. Franz Hammer, der Polizeikommiſſar von Aſch, ſteigt in unſeren Wagen. Die Tſchechen haben ihn abgeſetzt. Wir erleben gerade ſeine Wiedereinſetzung durch den Bezirksleiter der Sdp, Böhm, von Aſch. Er nimmt ſeinen Auf⸗ trag, in Aſch die Polizei neu zu organiſieren, ſtehend in unſerem Wagen entgegen. Das Glück ſtrahlt ihm aus den Augen. Er hat gerade noch Zeit, mit uns an die„Front“ zu fahren. an der Frontlinie bei Ueuenbrand Etwa fünf Kilometer oſtwärts von Aſch iſt die Frontlinie bei Neuenbrand. Mehrere Su⸗ detendeutſche begegnen uns auf der Fahrt dort⸗ hin. Sie ſind mit Gewehr und Karabiner be⸗ waffnet und ſie haben den Auftrag, in dem Gebiet des Egerwaldes die Höhen zu halten. Aus ihren Geſichtern ſpricht der entſchloſſene Wille, dieſen Auftrag zu erfüllen. Ein ſchwa⸗ ches, ſchlecht bewaffnetes Fähnlein, ohne Uni⸗ form, und auf der anderen Seite die tſchechiſche, bis an die Zähne bewaffnete Soldateska. Aber ſie ſind feſt entſchloſſen, das Aſcher Eck bis zum äußerſten zu verteidigen. Dieſe unentwegte Schar hat alle Vorkehrungen getroffen, um den Tſchechen die Wiederbeſetzung von Aſch zu er⸗ ſchweren. Gerade kommen wir zurecht, als in der Nähe der Goethefeſte die Verpflegung aus⸗ gegeben wird. Die Männer ſind in beſter Stim⸗ mung. Wir bekommen die Erlaubnis, über die Linie hinaus auf der Straße nach Franzensbad zu fahren. Die Stadt iſt ſeit geſtern wieder von den Tſchechen beſetzt. Etwas langſamer fahren wir durch das Niemandsland zwiſchen den bei⸗ den Fronten und erreichen gegen fünf Uhr das Dorf Haslau. Die Straße iſt wie ausgeſtorben. Verängſtigt und bedrückt ſchauen die Einwohner aus den Fenſtern. Noch geſtern war das Dorf mit Hakenkreuzfahnen geſchmückt. Heute ſind alle Fahnen eingezogen. Hinter Haslau paſſieren wir dann die erſten tſchechiſchen Betonſperren und einige Straßen⸗Sprengſtellen. Die Straße ſelbſt iſt wie ausgeſtorben. Nur zwei alte Frauen begegnen uns, von Franzensbad kom⸗ mend, das ſeit geſtern auch wieder von tſchechi⸗ ſchem Militär beſetzt iſt. Eine Frau ſucht den Gatten Wir nähern uns der Antonienhöhe. Noch weiter zu fahren iſt nicht mehr möglich. Vor uns liegt im herrlichſten Sonnenſchein Fran⸗ zensbad. Vom Waſſerwerk aus, das die Stadt verſorgt, ſehen wir mit bloßem Auge am Nordweſt⸗Ausgang von Franzensbad eine tſchechiſche Feldwache am Bahndamm liegen und rechts von der Straße einige tſchechiſche Patrouillen. Ein längerer Aufenthalt an dieſer Stelle iſt natürlich nicht ratſam. Eine Frau begegnet uns, die ihren Mann ſucht. Er iſt Stadtgärtner in Franzensbad. Die Tſchechen haben ihn am Vormittag mit einem Arbeits⸗ kommando mitgenommen, um die Straße zwi⸗ ſchen Franzensbad und Aſch aufzureißen. Sie wollte ihm Eſſen bringen und bricht nun in Tränen aus, weil ſie ihn nicht findet. Einer anderen Frau, die mit ihrer Tochter nach Karlsbad will, treten die Tränen in die Augen. Sie hat ſchon zuviel dieſes Leids geſehen. „Gelt, es iſt bald alles vorbei, und der Führer holt uns heim?“ Das iſt der große Wunſch aller. Auch hier auf der An⸗ tonienhöhe wehte geſtern noch das Hakenkreuz⸗ banner. Wir erfahren, daß eine deutſch⸗ ſprechende tſchechiſche Patrouille den ſudeten⸗ deutſchen Ordnungsmännern zugerufen hat: „Wir haben Hunger wie ein Bär, bringt uns ein Stück Brot mit.“ Bald hat die Not ein Ende Die Menſchen hier am Aſcher Eck, über das allein man übrigens nur noch nach dem ſu⸗ detendeutſchen Gebiet kommen kann, da die Grenze wieder überall mit Militär beſetzt iſt, brennen auf die Löſung. Sie tragen mit Ge⸗ duld und Zuverſicht ihr Los. Beim Abſchied haben wir ihre Zuverſicht geſtärkt, ſie grüßen mit frohen Augen. Und bei Wildenau fahren wir zurück ins Reich über Hohenberg, Wald⸗ ſaſſen, Neualtenreuth und Mähriſt. Ueberall trafen wir die Kompanien von freiwilligen Su⸗ detendeutſchen, die geflüchtet ſind, weil ſie ſich nicht in die tſchechiſche Soldateska preſſen laſſen wollten. Man merkt an dem angeſchwol⸗ lenen Flüchtlingsſtrom, daß der ſchwere Druck der tſchechiſchen Soldateska wieder auf dem Sudetenland laſtet. Leid und Not liegen über dieſem Land. Ver⸗ härmte Menſchen gehen ſtumm und ſcheu durch die Straßen. Nur im Innern tragen ſie den Glauben, daß der Führer alles zum Guten wenden werde. Brückenſprengungen und minenſperren unterbinden Eisenbhahnverkehr mit dem Neich Dresden, 23. Sept.(HB⸗Funk.) Am Abend des Donnerstag iſt insgeſamt auf zehn Eiſenbahnſtrecken zwiſchen Deutſchland und der Tſchecho⸗Slowakei der geſamte Zug⸗ verkehr eingeſtellt worden. Die Urſache iſt in den meiſten Fällen die Sprengung von Eiſen⸗ bahngleiſen und Eiſenbahnbrücken. Von Bad Ziegenhals aus iſt der Eiſenbahn⸗ verkehr nach Troppau und Freiwaldau ebenſo eingeſtellt wie der tſchechiſche Durchgangs⸗ und Korridorverkehr von Troppau über Bad Zie⸗ genhals nach Freiwaldau. Urſache iſt die Sprengung der Eiſenbahnſtrecke an einer Reihe von Stellen. Der Eiſenbahnverkehr von Zittau nach Rei⸗ chenberg, einer Strecke, die der Deutſchen Reichsbahn gehört, iſt bei Grottau durch Spren⸗ gung der reichseigenen Bahnſtrecke durch tſche⸗ chiſches Militär unterbrochen. Die Ausbeſſe⸗ rung der Strecke durch reichsdeutſche Strecken⸗ arbeiter wurde am Freitagvormittag mit Waf⸗ fengewalt verhindert. Ferner iſt auf der Strece von Zittau über Warnsdorf nach Alt⸗Eibau, einer Eiſenbahnſtrecke, die nur bei Warnsdorf über tſchecho⸗flowakiſches Staatsgebiet führt, der Verkehr unterbrochen, weil vom Bahnhof Warnsdorf keine Züge mehr angenommen wer⸗ den und das Weichen⸗ und Signalſyſtem von den Tſchechen in Unordnung gebracht wurde. Die Tschechen verwandelten Sudetendeutschland in ein Kriegsgebiet In der Nacht zum Dienstag war eine Anzahl flüchtender sudetendeutscher Frauen und Kinder von tschechischen Finanzbeamten aus dem H aus Grenzbauden mit rasendem MG-Feuer über- schüttet worden. Einige sudetendeutsche Soldaten aus dem Trautenauer Regiment, die die Frauen begleiteten und die ihre Waffen noch bei sich trugen, erwiderten das Feuer, um die FHucht der Frauen zu decken. Bei dem sich entspinnenden Kampf wurde das Haus Grenzbauden durch Handgranaten eingeäschert. Unser Bild zeist den noch rauchenden Trümmerhaufen. (Scherl-Bilderdienst-M) Die Strecke iſtebenfalls Eigentum der Deutſchen Reichsbahn. Der Eiſenbahnverkehr von Sebnitz in Sachſen nach Nixdorf in Böhmen iſt ſeit geſtern unterbrochen. In dem tſchechiſchen Grenzbahnhof iſt Eiſenbahnperſonal nicht mehr vorhanden. Es heißt außerdem, daß auf tſche⸗ chiſchem Gebiet an der Strecke eine Minen⸗ ſperre angebracht worden ſei, durch die jeder Verſuch des Befahrens unmöglich gemacht wird. Der Eiſenbahnverkehr zwiſchen Ebersbach (Kreis Löbau i. Sachſen) und Rum⸗ burg in Böhmen iſt unterbrochen, weil in Rumburg das geſamte Eiſenbahnperſonal den Dienſt eingeſtellt hat und ſich zum Teil ins Innere der Tſchecho⸗Slowakei begeben hat. Auch hier ſoll die Strecke am Bahnhofausgang von Rumburg mit einer Minenſperre verſehen worden ſein. Der Eiſenbahnverkehr von Klingenthal in Sachſen nach Graslitz in Böhmen iſt ſeit geſtern ebenfalls geſperrt. Im Egerland iſt der Eiſenbahnverkehr Bolschewistenireund, tschechischer Minister- präsident General Johann Sirovy, Generalinspekteur der tschechischen Armee, übernahm nach dem Rücktritt der Regierung Hodza den Posten des Ministerpräsidenten. Weltbild(M) durch die militäriſchen Maßnahmen und die Unſicherheit der Lage zahlreichen Beſchränkun⸗ gen unterworfen. Die Züge verkehren nur un⸗ regelmäßig. Der Zugverkehr von Eger ins Innere der Tſchecho-Slowakei wickelt ſich nur unter großen Störungen ab. Bei Eiſenſtein in Böhmen iſt die Strecke von Zwieſel nach Pilſen durch Zerſtörungen im tſchecho⸗flowaki⸗ ſchen Teil des Bahnhofes Eiſenſtein unter⸗ brochen. Nach denletzten Meldungen haben in dem Bahnhof Eiſenſtein am Don⸗ nerstag und in der Nacht zum Frei⸗ tag heftige Kämpfe ſtattgefunden. Ferner iſt der Eiſenbahnverkehr von Wien über Reetz nach Znaim in Böhmen ſeit geſtern unterbrochen. Die Eiſenbahnbeam⸗ ten der tſchechiſchen Station Znaim nehmen Züge von der deutſchen Grenzſtation Reetz nicht mehr an. Von ſudetendeutſchen Einwoh⸗ nern des Grenzgebietes wird berichtet, daß ſo⸗ wohl die Eiſenbahnbrücke als auch das Eiſen⸗ bahngleis zum Sprengen fertig gemacht wor⸗ den ſeien. Ungariſche Volksgruppe fordert Se bſtichutztruppe Budapeſt, 23. Sept.(HB⸗Funk.) Angeſichts der völligen Wehrloſigkeit der ent⸗ waffneten ungariſchen Bevölkerung in der Tſchecho⸗Slowakei gegenüber den ſchwerbewaff⸗ neten kommuniſtiſchen Horden hat Graf Eſter⸗ hazy im Namen der Vereinigten Ungariſchen Parteien an den Prager Innenminiſter ein Te⸗ legramm gerichtet, in dem verlangt wird, die Regierung möge unverzüglich ihr Einverſtänd⸗ nis dazu geben, daß die ungariſche Front⸗ kämpfervereinigung als ungariſche Selbſtſchutz⸗ truppe das wehrloſe Ungartum vor dem blin⸗ den Haß der Tſchechen ſchützen könne. ein seheimbefehl Beneſchs Tschechischer Gendarmeriewan imeister ũber den NMordplan Auſſig, 23. September.(HB⸗Funk.) Im Verlaufe der Gegenmaßnahmen, die von den ſudetendeutſchen Ordnern gegen die neue tſchechiſche Terrorwelle unternommen wurden, wurde am Freitagvormittag u. a. auch der in Nixdorf ſtationierte tſchechiſſche Gendarme⸗ riewachtmeiſter Karl Riegert als Geiſel verhaftet. Der am 12. Oktober 1909 in Viſka ge⸗ borene Beamte, der ſich ausdrücklich als der tſchechiſchen Nationalität zuge⸗ hörig bezeichnete, gab heute bei ſeiner Vernehmung folgendes zu Protokoll: Allen Gendarmeriebeamten ſei ein Geheimbe⸗ fehl der Prager Regierung vorgelegen, worin ſie angewieſen wurden, nicht zu ſchießen und ihre Funktionen den Ordnern der Sudetendeut⸗ ſchen kampflos zu übergeben. Wie zahlreich an · dere Gendarmen im ſudetendeutſchen Gebiet, ſo hat auch Riegert dieſem Befehl gemäß gehan⸗ delt. Durch dieſe Ausſage des Gendarmen, die jederzeit nachgeprüft und nötigenfalls dann auch von den anderen als Geiſeln feſtgenommenen Gendarmen beſtätigt werden kann, iſt nun ein⸗ wandfrei und unwiderleglich bewieſen, daß die Sudetendeutſchen durch die ſogenannte Pra⸗ ger Regierung in eine beabſichtigte Falle gelockt worden ſind. Man hat die Gendarmen ausdrücklich ermächtigt, ihre Funk⸗ tionen an die Ordner der Sudetendeutſchen ab⸗ zutreten und hat dann gegen die nämlichen Su⸗ detendeutſchen die mit Maſchinengewehren und Panzerwagen bewaffneten Horden der Roten Armee eingeſetzt, weil ſie ſich angeblich gewalt⸗ ſam die Staatsgewalt in ihrem Bereich ange⸗ maßt hätten. Dieſer ungeheuerliche verbrecheriſche Anſchlag, der allein in der letzten Nacht zahlloſen Deutſchen das Leben koſtet, wird ſo beantwortet werden, wie man von jeher Ver⸗ brechen geantwortet hat, die von heimtücki⸗ ſchen Mördern und nicht mit Soldaten mit Ehre im Leib begangen werden. Ichützengräben an der brenze DNB Zinnwald, 23. September. Unmittelbar hinter dem tſchechiſchen Zoll⸗ gebäude in Zinnwald haben die Huſſiten neben großen Stein⸗ und Eiſenſperren 42 Meter hohe Was iſt beſſer, öfter Schuhe kaufen oder öfter Erdal? Kein Zweifel, öfter Erdal, zumal jetzt bei dem noch billigeren Preis! Die Schuhe hal⸗ ten länger und bleiben länger ſchön, denn Erdal pflegt das Leder, es erhält länger ſeine Ge⸗ ſchmeidigkeit und ſeine Waſſerdichtigkeit und hilft damit ſparen. Bäume gefällt und quer über die Straßen fal⸗ len laſſen. Bei dem Eingang nach Zinnwald ſind beto⸗ nierte Schützenmulden mit ſchweren MGs be⸗ ſetzt worden. Ueberall ſieht man die Stahl⸗ helme der Grabenbeſatzungen. Das tſchechiſche Bömiſch⸗Zinnwald iſt völlig ver⸗ ödet. In der vergangenen Nacht haben die Tſche⸗ chen die Bevölkerung, darunter 84jährige Greiſe, gezwungen, Bäume für den Barrikadenbau zu fällen. — i i keneeeee, ——— —————ſßp— —— Samstag, 24. September 1938 „HBakenkreuzbanner“ Das iſt organiſierter maſſenmord moskaus Die fintergründe zur Blutnacht am donnerstag Die„Annshme“ der englisch· franz vokation durch Ermor dung reich õsischen Vorschlãge war nur eine Finte/ Bewyußie Hro- Sdeuischer Beamter und Verleizung der Gebieishoheit des Reiches/ Die Dinge drãngen zur Enischeidung Warnsdorf, 23. Sept.(HB⸗Funh) Der„Völkiſche Beobachter“ ſchreibt: Die Hintergründe der Blutnacht zum 23. Sep⸗ tember, in der der Blutrauſch der tſchechiſchen Mörder ſeinen bisherigen Höhepunkt erreichte, ſind nun erhellt. Die zahlloſen und noch gar nicht überſehbaren Ueberfälle auf friedliche deutſche Bürger und Ordner, die den Siche⸗ rungsdienſt an Stelle der abgezogenen tſchechi⸗ ſchen Gendarmerie übernommen hatten, ſtellen keineswegs Einzelaktionen dar, ſondern einen teufliſch erſonnenen und zentral geleite⸗ ten Maſſenmord. Das ungeheuerliche Spiel, das die Tſchechen mit dem Frieden Europas treiben, gerade in dem Augenblick, da ſich der Führer und Mini⸗ ſterpräſident Chamberlain in Godesberg zur Sicherung dieſes Friedens zuſammengefun⸗ den haben, iſt jetzt in völliger Klarheit zu durch⸗ ſchauen. Folgendes iſt feſtzuſtellen: 1. Die ſogenannte bedingungsloſe Annahme der engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge, die— wohl gemerkt— durch die Regierung Hodza und nicht durch Beneſch erfolgte, iſt nur eine Finte geweſen. 2. Die Ernennung des von Moskau komman⸗ dierten Oberbolſchewiken Sirovy zum„Mini⸗ ſterpräſidenten“ war ſchon vor dem Rück⸗ tritt Hodzas eine abgekartete Sache. 3. Der Zweck dieſer Irreführung der europäi⸗ ſchen Großmächte war der, daß der nunmehrige „Miniſterpräſident“ Siroyy vor ſeinem Volk und ſeinem ſogenannten Gewiſſen ſich in die Lage verſetzt fühlen kann, an die Abmachungen und Erklärungen ſeines Vorgängers nicht mehr gebunden zu ſein. 4. Durch die angebliche Annahme der eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge ſollte beim Sude⸗ tendeutſchtum zunächſt der Eindruck erweckt werden, daß die Tſchechen ſich aus den deutſchen Gebieten zurückzögen, die ſie ja durch die Er⸗ klärung der Prager Regierung dem Sinne nach bereits abgetreten hätten. Tatſächlich haben die Sudetendeutſchen dieſe Erklärung auch ſo ver⸗ ſtanden. 5. In der Nacht zum 22. September erhielten die tſchechiſchen Truppen, die kommuniſtiſchen Roten Wehren und die Gendarmerie von der noch amtierenden Regierung Hodza den Befehl, ſich ins Landesinnere zurückzuziehen. Damit wurde die beabſichtigte Wirkung erzielt, daß die Sudetendeutſchen in den durch die Sicherheits⸗ organe entblößten Städten und Dörfern ſel bſt den Ordnungsdienſt übernahmen, ferner, daß die Bevölkerung in ihrer begreif⸗ lichen Freude aus den Häuſern kam, die ſie tagelang nicht hatte verlaſſen können. 6. Am Abend des 22. September erteilte die nunmehr amtierende„Regierung“ Sirovy an die Truppen, die Marxiſtenhorden und die Gen⸗ darmerie den Befehl, die gerüumten Städte und Dörfer mit aller Gewalt wieder zu beſetzen. Dieſe Wiederbeſetzung wurde im Stil, einer Wiedereroberung vollzogen. D.., man ſchoß aus Panzerwagen mit Maſchinenge⸗ wehren auf die angeblich demonſtrierende Be⸗ völkerung und ermordete, wo es möglich war, die deutſchen Ordner, weil dieſe ſich angeblich in den Beſitz der Staatsgewalt hätten ſetzen wollen. Das iſt die Kataſtrophe! Durch dieſe in der Geſchichte wohl einzig da⸗ ſtehende feige Hinterliſt gelang dem tſchechiſchen Mordſtaat zunächſt die Ermordung und Ge⸗ fangennahme deutſcher Männer, Frauen und Kinder in einer im Augenblick noch gar nicht überſehbaren Zahl. Der Hauptzweck dieſes huſſitiſchen Banditenſtreiches war aber der, trotz der offenkundigen Bereitſchaft der Englän⸗ der und Franzoſen und trotz der bis zur Neige ausgekoſteten Geduld des Deutſchen Reiches und trotz der beiſpiel⸗ loſen Diſziplin der gequälten Sudetendeutſchen jene Kataſtrophe doch noch herbeizuführen und ihre Folgen zu erzwingen, die Moskau befiehlt und Herr Beneſch ſehnlichſt herbeigewünſcht. Daß hier ein genau vorbedachtes und kühl errechnetes Verbrechen von noch nie dageweſe— nem Ausmaß vorliegt, beweiſt die Tatſache, daß das, was hier im großen ganzen Staatsgebiet geſchah, in allen Einzelfällen ſein ganz getreues Spiegelbild findet. Der Sonderberichterſtatter des„VB, der ſo— fort nach Eintreffen der erſten Schreckensnach⸗ richten in das am ſchwerſten betroffene ſudeten⸗ deutſche Gebiet abreiſte, hat feſtgeſtellt, daß in jedem Einzelfall in räumlich getrennten Orten jeweils nach dem gleichen Plan der gleiche Schurkenſtreich vollbracht wurde. Ein ſchlagendes Beiſpiel Dafür hier im folgenden ein typiſches Bei⸗ ſpiel: Das tſchechiſche Zollhaus gegenüber der Rübezahlbaude bei Waltersdorf unweit von Zittau war noch am Nachmittag des 2. Sep⸗ tember von tſchechiſchen Zollbeamten und 26 Soldaten des Leitmeritzer Infanterieregiments beſetzt. Dieſe Beſatzung iſt um 16 Uhr o ſten⸗ tativ abgezogen, ohne daß ſie vorher in irgendeiner Weiſe bedroht geweſen wäre. Auf deutſcher Seite ſtanden um dieſe Zeit nur we⸗ nige mit Karabiner ausgerüſtete Zollbeamte, während die Tſchechen bis zu ihrem Abzug ein Maſchinengewehr in Stellung hatten, das zur ihres Zollhauſes mehr als gereicht ätte. Als die Tſchechen abgezogen waren, über⸗ ſchritten völlig unbewaffnete ſudetendeutſche Flüchtlinge, die ſich in Waltersdorf aufgehal⸗ ten hatten, die Grenze, hoben den tſchechiſchen Schlagbaum hoch und beſetzten das verlaſſene Zollgebäude. Dann gingen ſie bis zu ihrem Heimatort Lichtenwalde, den die Tſchechen gleichfalls verlaſſen hatten, und übernahmen dort den Ordnungsdienſt. Dieſe ſudetendeutſche Truppe beſtand lediglich aus 20 Männern. Bei Anbruch der Dunkelheit gingen die Sude⸗ tendeutſchen, die das tſchechiſche Zollhaus be⸗ ſetzt hatten, wieder auf Reichsgebiet zurück, nachdem ſie im Zollhaus eine Beſtandsauf⸗ nahme vorgenommen und dieſes dann ord⸗ nungsgemäß verſchloſſen hatten. Um 23.10 Uhr begab ſich der wachhabende Zollaſſiſtent Lindner vom Wachlokal in die Rübezahlbaude, die auf Reichsgebiet etwa 50 Schritt diesſeits des deutſchen Schlagbaumes liegt. Als er auf halbem Wege war, erfolg⸗ ten kurz nacheinander mehrere Detonationen. Zugleich ſetzte von tſchechiſcher Seite her auf reichsdeutſchem Boden ein raſendes MG- und Gewehrfeuer gegen das Wachlokal und die Rü⸗ bezahlbaude ein. Lindner ſank mit einer ſchwe⸗ ren Kopfverletzung zuſammen. Er ſtarb zehn Minuten ſpäter, nachdem ihn ſeine Kameraden ins Wachlokal zurückgetragen hatten. Der Su⸗ detendeutſche Mocker aus Nieder⸗Lichtenwalde, der dem reichsdeutſchen Beamten zu Hilfe eilen wollte, wurde durch eine Handgranate gräßlich zerfetzt und auf der Stelle getötet. Die Tſchechen ſchleppten ſeine faſt unkenntliche Leiche dann auf ihr Gebiet und zeigten ſie am heutigen Morgen grinſend und frohlockend den deutſchen Zollbeamten. Sie liegt im Augenblick noch im Garten des tſchechiſchen Zollhaufes. Ebenſo grinſend erklärten die tſchechiſchen Mörder am Freitagvormittag dem deutſchen Durch Schmiergelder Beneſchs ſollte Feankreich gekauft werden Finstere Drohung des ischechischen Gesandien in Paris Paris, 23. Sept.(HB⸗Fun!) Die rechts ſtehende opoſitionelle Wochenſchrift „Cyrano“ gibt ein aufſchlußreiches Geſprüch wieder, das der tſchecho⸗ſlowakiſche Geſandte in Paris, Oſuſki, mit dem Direktor eines ſehr bedeutenden nationalen Pariſer Morgenblattes gehabt haben ſoll. Der tſchecho⸗ſlowakiſche Geſandte, ſo heißt es in der Meldung, habe unſeren Kollegen für ſei⸗ nen Feldzug zugunſten einer friedlichen Lö⸗ ſung des Sudetenproblems durch eine Volks⸗ abſtimmung und Neutraliſierung bittere Vor⸗ würfe gemacht.„Sie haben uns einen Dolchſtoß in den Rücken verſetzt“, ſagte Oſuſki zu ihm.„Nein“, antwortete der Direktor des betreffenden Blattes:„Ich emp⸗ finde die lebhafteſte Sympathie für die Tſchecho⸗ Slowakei, aber ich denke zuerſt an Frankreich und an die Millionen von Fran⸗ zoſen, die auf den Schlachtfeldern fallen wür⸗ den, wenn der Frieden durch eine Hartnäckigkeit in Frage geſtellt ſein würde, die faſt die Ge⸗ ſamtheit des franzöſiſchen Volkes nicht billigt.“ Darauf ließ ſich Oſuſki zu folgender Drohung hinreißen:„Die Tſchecho⸗Slowakei wird viel⸗ leicht verrecken. Wir werden es aber ſo einrich⸗ ten, daß Frankreich in unſerem Fall mitgeriſſen wird, und ſie(die Fran⸗ zoſen) werden auf alle Fälle mit uns verrek⸗ ken.“() Der„Cyrano“ fügt hierzu folgende Bemer⸗ kung an:„Wir fürchten keinerlei Dementis, denn wenn es notwendig ſein ſollte, würden wir weitere Einzelheiten über dieſe Unterredung bringen.“ Der„Cyrano“ weiß ferner zu berichten, daß beachtliche Summen— man ſprach von vielen Millionen— der tſchecho⸗ſlowakiſchen Geſandt⸗ ſchaft in Paris zur Verfügung geſtellt worden ſeien, um die franzöſiſche öffentliche Meinung zu„machen“.“ Die Tſchechen glauben, daß es genügen würde, etwa 100 Millionen auszuge⸗ ben um Frankreich zu„haben“. Gewiß habe Beneſch einige Organe und einige Perſönlich⸗ keiten„gehabt“, deren Namen auf aller Lippen ſeien aber er habe Frankreich nicht „gehabt“. Die Prager Regierung habe ver⸗ geſſen, daß man das franzöſiſche Volk nicht kau⸗ fen könne. Zollinſpektor und Ortsgruppenleiter von Wal⸗ tersdorf, daß ſie ſich bei ihrem Mordanſchlag in vollem Be¹wußtſein aufreichsdeut⸗ ſchem Gebiet befunden hätten. Sie gaben ſich dabei gar keine Mühe, abzuleugnen, daß ſie in provokatoriſcher Abſicht und auf Befehl ge⸗ handelt hätten. Auf deutſchem Gebiet liegen jetzt noch die Stahlhelme und andere Ausrüſtungsſtücke der Mordbanditen umher, die ſie bei dieſem Ueber⸗ fall verloren haben. Die wenigen deutſchen Be⸗ amten auf dieſem gottverlaſſenen Poſten müſſen ihren Dienſt zähneknirſchend und ſtillſchweigend verſehen im Angeſicht der von Beneſch ausge⸗ ſandten Mörder, deren höhniſche Unterwelts⸗ viſagen zu verkünden ſcheinen: wartet nur bis es dunkel wird. Der einſame deutſche Außenpoſten in Daſt⸗ lauſa, der auf einer Waldeshöhe unweit des Waltersdorfer Zollhauſes liegt, entging dem organiſierten Meuchelmord nur dadurch, daß er die vier Mann Verſtärkung, die er nach dem Feuerüberfall zum Zollhaus entſandt hatte, rechtzeitig wieder zurückrufen konnte, als er die tſchechiſchen Mordſchützen heranſchleichen ſah. In beiden Fällen galten die tſchechiſchen Mordanſchläge reichsdeutſchen Zollbeamten und in beiden Fällen wurden ſie auf reichsdeutſchem Gebiet unternommen. Der ermorderte Zoll⸗ aſſiſtent Lindner hinterlüßt ein Kind und eine junge Frau, die zum zweiten Male der Nie⸗ derkunft entgegenſieht. Die von den tſchechiſchen Meuchelmördern verwendeten Sprengkörper ſind Wurfminen mit der militäriſchen Dienſtbezeichnung„TT— —130—35“%f. Die ſudetendeutſche Stadt Warnsdorf bei Groß⸗Schönau iſt gegenwärtig noch von ſude⸗ tendeutſchen Ordnern beſetzt. Auch von hier ſind die Tſchechen geſtern nachmittag oſtentativ und ohne dafſ ſie irgendwie dazu genötigt wor⸗ den wären, abgezogen. Jetzt warten ſie offen⸗ bar die Rückkehr der geflüchteten Bevölkerung ab, die die Straßen von Groß⸗Schönau fünt, um dann unter ihr ein Blutbad anrichten zu können. Die Lage an dieſem deutſchen Grenzabſchnitt iſt mit furchtbarer Spannung erfüllt. Die An⸗ forderungen, die an die Diſziplin der Sudeten⸗ deutſchen, aber auch der reichsdeutſchen Bevöl⸗ kerung geſtellt werden, die ſich ſchutz⸗ und waf⸗ fenlos dem tſchechiſchen Maſſenmord ausge⸗ lieſert ſieht, haben die Grenze des nicht mehr Erträglichen erreicht. Die Dinge drän gen zur Entſcheidung. Die Tſchechen werden die Kataſtrophe haben müſſen, die ſie erſehnen. Es wird allerdings eine Kataſtrophe des tſchechiſchen Volkes ſein, das die Straſe erlebt, die es ſich nunmehr reſt⸗ los verdient hat! Drager fiochruſe auf die Sowielz Beneſch:„Für jeden Fall einen Plan“ Belgrad, 23. September.(HB⸗Funk.) Ueber die Vorgänge in Prag wird der „Vreme“ gemeldet, daß die aufgehetzten Volksmaſſen allgemein annehmen, die Regie⸗ rung Sirovy werde die alten Grenzen bis zum Aeußerſten verteidigen. Neben den Hochrufen auf das tſchechiſche Heer ſeien aus den Demonſtrationen gleichzeitig auch Hochrufe auf ein Zuſammengehen mit Sow⸗ jetrußland gehört worden. Beneſch habe einer Sokol⸗Abordnung erklärt, daß er für jeden denkbaren Fall ſeinen Plan ſchon bereit habe. Rieſiger zuſtrom zum polniſchen Freikorps Kampfbereit im Geisie Pilsudskiĩs:„Wir werden auf Euch niemals verzichfen“ Warſchau, 23. Sept.(HB⸗Funk). Zu den erſt in der Nacht zum Freitag einge⸗ richteten Werbeſtellen des polniſchen Freikorps zum Kampfe um die Befreiung des polniſchen Gebietes in der Tſchecho⸗S!lowakei hat von den frühen Morgenſtunden an ein rie⸗ ſiger Zuſtrom von Polen eingeſetzt, die mit der Waffe in der Hand die Befreiung der von den Tſchechen unterdrückten Volksgenoſſen erkämpfen wollen. Die Blätter erinnern bei dieſer Gelegenheit an Worte, die Marſchall Pil⸗ ſudſti vor 19 Jahren an eine polniſche Abord⸗ nung aus der Tſchechei gerichtet hat:„Wartet voller Glauben und harret aus. Wir werden auf Euch niemals verzichten!“ Scharfe Sprache gegen Daris Die Polen verlangen ihr Recht Dxz Warſchau, 23. Sept. Die polniſche Preſſe unterſtreicht verſchärft die Forderung auf Abtretung des polniſchen Minderheitengebietes in der Tſchechei, wobei wieder heftig gegen die franzöſiſche Regierung Stellung genommen wird. Die den amtlichen Stellen naheſtehende Iskra⸗Agentur gibt der polniſchen Auffaſſung ſehr präziſen Ausdruck. Während die polniſchen Anſprüche, ſo ſtellt ſie feſt, bei allen an der Lö⸗ ſung des tſchechiſchen Problems intereſſierten Staaten Verſtändnis gefunden und ſogar in Prag mit gebührendem Ernſt aufgenommen wurden, begegnen die polniſchen Forderungen im verbündeten Frankreich einer kaum verhoh⸗ lenen böswilligen Haltung. Polen blicke heute auf ſeinen oberſten Führer und auf ſein Inſtrumt der Macht. In ihm ſehe man in Polen, wenn es nicht anders gehen ſollte, die Garantie dafür, daß der polniſche Anſpruch auf das Olſa⸗Gebiet verwirklicht werde. Ein deutſcher geluncht Bruta'e Umnerdrũdeungsmeihoden der Bolsciewisien Warſchau, 23. Sept.(HB⸗Funk.) Die Warſchauer Mittagspreſſe berichtet über die kommuniſtiſchen Unruhen, die jetzt überall in der Tſchecho⸗Slowakei überhand nehmen. Die Gefahr einer Bolſchewiſierung des Landes trete immer deutlicher in Erſcheinung, zumal die Re⸗ gierung in keiner Weiſe Herr der Lage ſei. Auch aus den Provinzſtädten liegen Berichte vor, daß überall die Kommuniſten die Herren der Straße ſind und daß ſie allein in dieſem Augenblick organiſiert vorgingen. Während einer kommuniſtiſchen Kundgebung in Mähriſch⸗Oſtrau, ſo meldet ein Provinzblatt, habe ein Angehöriger der polniſchen Volks⸗ gruppe„Pfui“ gerufen, als der kommuniſtiſche Redner abfällige Aeußerungen über Polen machte. Dieſer Pfui⸗Ruf ſei von einem Sude⸗ tendeutſchen aufgegriffen worden, worauf ſich die Kommuniſten auf den Polen und den Su⸗ detendeutſchen ſtürzten. Der Deutſche ſei gelyncht worden, während es dem Polen gelang, zu entkommen. Auch„Kurjer Czerwonny“ veröffent⸗ licht Berichte über die immer unerträglicher wer⸗ dende Unterdrückung der Polen in der Tſchecho⸗ Slowakei. Alle Flüchtlinge, die im polniſchen Teſchen geſammelt und betreut werden, wiſſen erſchütternde Einzelheiten zu berichten. Die Welle der Verhaftungen greife lawinenartig um. ſich. Unter nichtigen Vorwänden brächten die Tſchechen viele Polen in die Gefängniſſe. Der Zuſtand, der heute in den polniſchen Siedlungs⸗ gebieten herrſcht, laſſe ſich mit wenigen Wor⸗ ten als erniedrigende, brutale und hinterliſtige Unterdrückung kenn⸗ zeichnen. Gegen alles, was polniſch iſt, ver⸗ breite ſich eine Atmoſphäre haßerfüllter Feind⸗ ſeligkeit. Ueberall hätten die Tſchechen ihre Spitzel: Der Schaffner einer Straßenbahn, der tſchechiſche Händler im Zigarettentrafik, der Straßenkehrer, der Autobusſchaffner— jeder habe zwei Paar Ohren und zwei Paar Augen. ** e, W geſe gan * „hakenkreuzbanner“ r 1938 2 Samstag, 24. September 1958 n Wal⸗ 2 chlag in auch wir gaben daß ſie 4 fehl ge ·—— aben beiſein icke der„ Ueber⸗ f 7 ee Wir kungsvolle Gegenmaßnahmen der Sdp,, ,,———— müſſen— 2 7— 5—— veigend Rumburg, 23. September.(HB⸗Funk.) völkerung gegen dieſe ihre Feinde und Peini⸗— Die Bevölkerung der ſudetendeutſchen Städte ger, und die 58 Münner vermochten das Ge⸗ rwelts⸗* ſindel nur mit Mühe vor draſtiſchen Vergel⸗ ur bis 4 Warnsdorf und Rumburg und der umliegenden henghmafppnhmen zu beſchülhen +4 Ortſchaften, die nach der Annahme der engliſch⸗ 9 zu N 4 franzöſiſchen Vorſchläge durch die Prager„Re⸗ Am Freitagvormittag überbrachten nun Kund⸗ 0 5 4 gierung“ und dem heimtückiſchen Scheinabzug ſchafter die Nachricht, daß die tſchechiſche Sol⸗ der tſchechiſchen Staatsgewalt in unbeſchreib⸗ e. die Geſchütze der auf dem——— h dem licher Freude in ihre Heimatorte zurückgekehrt-b. S war und in der Nacht zum 23. September dann dei en*4 3˙8 Sebee, ſei 4 50 den verbrecheriſchen Anſchlag der plötzlich zu⸗ 0. n ſah. Daraufhin ſandten die ſudetendeutſchen Ord⸗ + hiſchen rückkehrenden Sirovy⸗Banden erleben mufßte, ner einen der verhafteten tſchechiſchen Beamten hat übernus wirkungsvolle Gegen⸗ mit einer weißen Fahne ins Lager der an⸗ itſchem 1 5 Zoll⸗ mafnahmen nen rückenden Mordbande und ließen den Anführern d eine In einer ſpontanen Aktion wurden, ehe die mitteilen, daß die 600 Geiſeln ſofort r Nie⸗ tſchechiſche Soldateska in die Ortſchaften ein⸗ an die Wand geſtellt werden wür⸗ dringen konnte, die in dieſem Gebiet verbliebe⸗ den, wenn die Tſchechen ihre Drohung wahr nen tſchechiſchen Beamten, Zivil⸗ und Militär:⸗ machten. — perſonen, ſoweit ſie nicht mehr hatten flüchten Der drohende Angriff iſt darauf⸗ können, ſowie die Mitglieder des organiſierten hinunterblieben. Ein Beweis dafür, daß —— roten Pöbels als Geiſeln verhaftet. der tſchechiſche Mut nur dort in Erſcheinung hier Allein aus dem bezeichneten Gebiet konnten tritt, wo er einer wehrloſen Bevölkerung ge⸗ ntativ bisher über 600 Tſchechen und Kommuniſten genüber angeſetzt wird, nicht aber vor jener wor ⸗ ſichergeſtellt werden. Bei ihrem Abtransport männlichen Entſchloſſenheit, die gewillt iſt, offen · kam es zu ſtürmiſchen Kundgebungen der Be⸗ gleiches mit gleichem zu vergelten. erung* füllt, W en zu 2 . Vor tſch Tank or tſchechiſchen Tanks deten⸗ 4 —5 ergetrieb 5 hergeteieben usge⸗ 3242 3 3 2 4 ven Bolschew/ istisches Geĩselsystem eingefũhri. Warnsdorf, 23. Sept.(HB⸗Funk.) aus Reichenberg mit Unterſtützung von 10 Tanks %I, aben Die Lage in Warnsdorf iſt ebenſo wie im Wisen 655—— Umfeden 1 ings geſamten Warnsdorfer und Rumburger Gebiet„—. 11⸗ 8 13 auch am Azeiteg bis— 55 Berſten geſpannt. Das etwa 30 ſu etendeutſche Jungtur⸗ reſt⸗ ganze Gebiet wimmelt plötzlich von Militär, ner herihirndenz ee 55 els Polizei und ſogenannter Staatsverteidigungs⸗ wache, die aus den in Militäruniformen ge⸗ ſteckten Kommuniſten beſteht. Die Bevölkerung hält ſich in den Kellern der Häuſer auf, weil immer wieder Panzerwagen durch die Orte fahren und ſinnlos in die Häu⸗ nen Händen eine lebende Mauer vor den Tanks bilden mußten. Es wurde ihnen gedroht, daß bei jedem Fluchtver⸗ ſuch ſofort mit Maſchinengewehren geſchoſſen werden würde. Da der Vorfall von vielen Hundelien von Menſchen geſehen wurde, be⸗ .) ſer ſchießen. In Haida wurden dabei heute 3411 3 3710 mächtigte ſich der Bevölkerung wegen dieſe der vormittag drei Perſonen ſchwer verletzt. Der Geifelfyfems 40 Sdrß deinz Piete wurde von ohnmüchtige Wur Kommuniſten eingeſperrt. 5 Staatsverteidigungswache und Finanzwach 7 In Kreibitz und Niedergrund, wo es geſtern heſetzten auch Grottu, wo in— Nacht die N zu ſchweren Schießereien gekommen war, kamen v 5 e LZ Heer* aſt andauernd Militär⸗ und Panzerwagen durch—— n faſt an l nherwägen Ullersdorf. 7 f e ,,, - ⸗ M gabe 30 5 orten——— e n 7 440, 4 N für 3 Am Freitagnachmittag kam es erneut zwi⸗ 4. 740 0 W kehrsſtraße Prag⸗Rumburg, die über den Schö⸗ Freitaſttachantheg 3 0 chon ber führt. Die Schöber⸗Linie iſt wieder außer⸗ ſchen Nixdorf, Hainspach und Thomasdorf zu%% Aeee ordentlich ſtark militäriſch beſetzt einem regelrechten Rewergefecht zwilchen ſude⸗ ch ſtark militäriſch beſetzt. 0 endeutſchen und uniformierten Kommuniſten, 6 64 W0 W0 W In Zeidler, wo es am Donnerstagabend durch die durch die Gendarmerie unterſtützt wurden. 4%% 444 W einen Ueberfall tſchechiſcher Gendarmerie auf Das Feuergefecht dauerte bei Einbruch der Dun⸗ 66 4 N —5 ſeiten der Sudetendeutſchen fünf Tote und kelheit noch an. Nach den bisherigen Beobach⸗% V 00 0 0 WII W WS einen Schwerverletzten gab, iſt Militär einge: tungen wurden dabei auf ſeiten der Kommu⸗ 7 0 0 4% W R N W W zogen. Desgleichen iſt Militär mit Panzer⸗ niſten drei Tote und mehrere Verletzte gezühlt, 0 W W W wagen nach Grof⸗Schönau, Rumburg und während die Sudetendeutſchen einen Toten und 100 0 10 W Schluckenau unterwegs. In Nieder⸗Einſiedel einen Schwerverletzten zu verzeichnen haben, der 44 A W W auf ſchoſſen Staatsverteidigungswache und Finanz⸗ dem Krankenhaus in Bautzen zugeführt wurde. in beamte ohne jede Warnung in die Menſchen⸗ Bei Nieder⸗Einſiedel gelang es mittags ſu⸗ 0 K N die menge. Dabei wurden vier Perſonen getötet, detendeutſchen Turnern, die ſich vor den an⸗ NS N W* auf darunter ein 13jähriger Junge. rückenden Kommuniſten zurückziehen mußten, 55 Rumburg war heute Mittag noch nicht wieder 20 Kommuniſten abzuſchneiden, zu entwaffnen von tſchechiſchem Militär beſetzt. In den frühen und auf Reichsgebiet zu bringen. Die Kommu⸗ Nachmittagsſtunden wurde gemeldet, daß meh⸗ niſten wurden einem Gefangenenlager zuge⸗ N rere Kompanien des Infanterie⸗Regiments 44 führt. * arbeitsbeſchaffungsbehörde zu Rettungsarbei⸗ 100 Tole bei der 5turmkataſirophe ten eingeſetzt. Im Staate Rhode⸗Island, der in Usfl K55—— Altrurlint böer 3 Sachſchaden nach einer ärung des Gouver⸗ nt⸗ Schäden noch nicht abzuſehen neurs allein auf rund 100 Millionen Dollar. 45• b Neuyork, 23. September. Im Staate Maſſachuſetts ſind verſchiedene Fi⸗ ho⸗ Erſt jetzt läßt ſich das Ausmaß der ſchweren ſcherdörfer durch die Fluten ins Meer geſpült hen Sturmkataſtrophe an der Oſtküſte 4 der Ver⸗ worden. en 32 E Im Eingangslager warten di nachdem die telefoniſchen und telegrafiſchen 5 Verbindungen wiederhergeſtellt ſind. 460 Tote ſationale krfolge an der kbro Front die Tabaxe der Mischung zie ſind. i davon 5 Neue Stellungsverluſte der Roten Röe auf den naturbe- im Staate ode⸗Island, der am erſten m4 er betroffen worden iſt. Die Zahl der Vermiſtten DB Bilbao, 23. ding 10 Zeipunſt ihrer iſt noch nicht abzuſchätzen. Tauſende von Ver⸗ An der Ebro⸗Front ſetzten die nationalen Einlieferung in 35 letzten befinden ſich in den Krankenhäuſern. Truppen am Freitagfrüh ihren Angriff fort. die Fermentationsrůùume. Ungeheure Not hat die Naturkataſtrophe für Die Kämpfe dauern vorläufig an. Nach inten⸗ m mit ſich gebracht, denn die Hilfs⸗ ſiver Vorbereitung durch Artillerie und Luft⸗ r⸗ 3„ waffe konnte die Infanterie weitere Stellun⸗ d⸗ aktionen bleiben ſtecken, weil die Eiſenbahn⸗ en des G 3 0 5 verbindungen und Landſtraßen unterbrochen gen des Gegnets erobern. 2* ſind. Neue Gefahr droht, da zahlreiche Flüſſe In den Abſchnitten Nazanera und Sarrion er der Neu⸗England⸗Staaten im abermaligen be⸗ an der Texuel⸗Front ſäuberten die nationalen * drohlichen Anſteigen ſind. Die Zahl der Ob⸗ Truppen das am Vortage eroberte Gebiet. Die dachloſen erhöht ſich ſtündlich. Zahl der Ueberläufer, die ſich den nationalen Etwa 100 000 Mann ſind von der Bundes⸗ Truppen ergaben, iſt ſehr groß. Bakenkreuzbanner⸗ lich übers cand lb6 fileinſiedleeftellen in Baden bewilligt Erleichterte Bedingungen für Kinderreiche/ Der 6. Siedlungsabſchnitt beginnt *Karlsruhe, 23. Sept. Im Rahmen der ſechs Siedlungsabſchnitte, die ſeit 1931 in Kraft traten, wurden bis Mitte Auguſt 1938 etwa 140 000 Kleinſiedlerſtellen bewilligt. Allein im 6. Siedlungsabſchnitt— 2 Teilabſchnitte vom Sommer 1935 bis 31. März 1937 und vom 1. April 1937 bis 31. März 1938— wurden bis zum 31. März 1938 insgeſamt 51 351 Stellen be⸗ willigt. Ueber den letzten 3. Teilabſchnitt, der bis zum 31. März 1939 laufen wird, liegen noch keine Angaben vor. Es iſt aber erwieſen, daß gerade in letzter Zeit die Kleinſiedlung durch die bereitgeſtellten Reichsdarlehen ſtark gefördert werden konnten. Der 6. Siedlungsabſchnitt in Baden verzeich⸗ nete bis zum 31. März 1938 bereits insgeſamt 1166 bewilligte Kleinſiedlerſtellen. Allein im Rechnungsjahr 1937/½38(vom 1. April 37 bis 1. April 38) konnten 691 Bewilligungsbeſcheide erteilt werden. Da genügend Reichsmittel zur Weiterführung der Kleinſiedlung zur Verfügung ſtehen, und über die für das Rechnungsjahr 1939/40 vorge⸗ ſehenen weiteren 80 Millionen RM. bei Bedarf ſchon im laufenden Rechnungsjahr durch Be⸗ willigungsbeſcheide Vorverfügung getroffen werden darf, iſt genügend Zeit gegeben, um die bekanntlich ſehr zeitraubende aneg und Feſtlegung von Siedlungsprogrammen zu er⸗ möglichen. Die Höhe der bewilligten Reichsdarlehen in Baden im Zeitraum des 6. Siedlungsabſchnit⸗ tes bis zum 31. März 1938 betrug in 1035 Fäl⸗ len bis einſchließlich 1500 RM. und in 131 äl⸗ len über 1500 RM. Hieraus geht hervor, daß bei 11,2 Prozent der Kleinſiedler der Höchſtſatz von 1500 RM. überſchritten wurde. Das Reichs⸗ darlehen von 1500 RM. wird jedoch im allge⸗ meinen als Höchſtſatz feſtgehalten. Nur in be⸗ ſonders gelagerten Fällen wird das Darlehen bis zu 2000 RM. erhöht, um namentlich den kinderreichen Siedlern die Finanzierung der Kleinſiedlerſtelle zu ermöglichen. Der Zins⸗ ſatz für das Reichsdarlehen(Hauptdarlehen) iſt von vier auf drei Prozent herabgeſetzt wor⸗ den. Die Bewilligungsbehörde kann dieſen Zins⸗ ſatz ſogar auf 2 und in ganz beſonders gearte⸗ ten Fällen ſogar auf 1 Prozent herabſetzen, um, namentlich bei geringem Einkommen des Sied⸗ lers, unter allen Umſtänden eine tragbare Sied⸗ lerbelaſtung zu erzielen. Der Anteil der kinderreichen Kleinſiedler am 6. Siedlungsabſchnitt wies am 31. März 1938 einen Hundertſatz von 21,2 auf, gegenüber einem Hundertſatz von 21,8 der gleichen Zeit des Jahres 1937. Es entſtand ein geringer Rück⸗ dang trotz der Vergünſtigungen, die ſich aller⸗ dings erſt in der zweiten Hälfte des Rechnungs⸗ jahres 1937/38 auswirken konnte. Neben den bereits erwähnten Darlehenserhöhungen bis zu 2000 RM. und der ont us bis auf im günſtigſten Falle ein Prozent werden ferner Zuſatzdarlehen für den Ausbau notwendigen Mehrwohnraums an kinderreiche Siedler aus⸗ die neuerdings ebenfalls erhöht wer⸗ en konnten und nicht mehr verzinſt zu werden brauchen. Im 6. Siedlungsabſchnitt wurden in⸗ nerhalb unſeres Landes 247 Zuſatzdarlehen bis zum 31. März 1938 bewilligt. Dieſe Darlehen werden nur noch mit 1 Prozent getilgt. Auch ſonſt noch werden namentlich die Kinderreichen weiteſtgehend durch beſondere Vergünſtigungen und Erleichterungen berückſichtigt. Abſchließend ſei noch bemerkt, daß die durch⸗ ſchnittliche Stellengröße im 6. Siedlungsab⸗ ſchnitt 1400 Quadratmeter beträgt, bei einer vorgeſchriebenen Mindeſtgröße von 1000 Qua⸗ dratmeter je Kleinſiedlerſtelle.— Die für alle Kleinſiedler neuerdings feſtgeſetzten Erleichte⸗ rungen und Vergünſtigungen werden beſtimmt dazu beitragen, daß die Kleinſiedlung eine gute Weiterentwicklung nehmen wird. letzte badiſche meidungen Kuf dem Schulweg überfahren Heidelberg, 23. Sept. Ein ſehr ſchwerer Unfall ereignete ſich heute morgen im Stadtteil Wieblingen. Dort wurde um 9 Uhr die auf dem Schulweg befindliche elfjährige Helga Wolf, Tochter des Fabrikarbeiters Peter Wolf, von einem Laſtzug überfahren. Sie geriet unter den Anhänger und war ſofort tot. Diamantene Hochzeit Gutach, 23. Sept. Das Feſt der diamante⸗ nen Hochzeit feierten hier die Eheleute Alt⸗ peterbauer Chriſtian Staiger und Anna Maria geb. Wöhrle. Die Eheleute ſtehen im 83. Lebens⸗ jahr und verlebten das Feſt in recht guter Ge⸗ ſundheit. In den Ferien tödlich verunglückt Singema.., 23. Sept. Der in den fünf⸗ ziger Jahren ſtehende, ſeit rund drei Jahrzehn⸗ ten in den Maggi⸗Werken angeſtellte Prokuriſt Georg Holz verunglückte in den Ferien tödlich. Er wurde in Oberſtdorf als Fußgänger von einem Laſtkraftwagen überfahren und ſofort ge⸗ tötet. Führerſchulungswerk der 3 beginnt * Karlsruhe, 23. Sept. Mitte Oktober wird das diesjährige Führerſchulungswerk der Ein Erinnerungsmal für die im Schneesturm auf dem Schauinsland ums Leben gekommenen englischen Schüler Weltbild(M) Das Erinnerungsmal der Hitler-Jugend für die am 17. April 1936 auf dem Schauinsland bei Hofsgrund im Schwarzwald ums Leben gekommenen fünf englischen Schüler geht seiner Voll- endung entgegen, so daß mit §5 im Gebiet Baden eröffnet. Der Leiter der Reichsfachſchule des Amtes für weltanſchauliche Schulung der Reichsjugendführung hat im Auf⸗ trag des Amtschefs eine Schrift verfaßt, welche die Arbeitsgemeinſchaften aufzählt, den zu er⸗ arbeitenden Stoff kurz umreißt und eine Aus⸗ wahl von Schulungsmitteln zu den einzelnen Themen anführt. Anerkennung für einen pimpfen * Karlsruhe, 23. Sept. Der Führer des Gebietes Baden, Obergebietsführer Kemper, hat dem Hordenführer Willi Zurell, Markdorf, der unter Einſatz ſeines eigenen Lebens einen neunjährigen Pimpfen vom Tode des Ertrin⸗ kens rettete, eine öffentliche Anerkennung aus⸗ geſprochen und ihn zum Jungenſchaftsführer befördert. Im keiterwägelchen zum ortsarreſt Betrunkenes berkehrshindernis/ Er tobte wie zwei Wilde in der Jelle im. Karlsruhe, 23. Sept. Aus der un⸗ * terſuchungshaft! wurde dem Einzeltichter beim Amtsgericht Karlsruhe der 37jährige ledige Wilhelm Friedrich Sütß aus Graben vorge⸗ führt, der in ſeiner Heimat als aſozialer Zeit⸗ genoſſe bekannt iſt. Der Angeklagte torkelte am Abend des 28. Auguſt blau wie ein Veilchen auf der Reichs⸗ ſtraße Nr. 36 zwiſchen Neureut und Graben derart mit ſeinem Fahrrad umher, daß er für ſich und andere„Verkehrsteilnehmer eine Ge⸗ fahr bedeutete. Ein Polizeibeamter forderte ihn JWwölf bebote für pilzſammler Bei bergiftung ziehe man ſofort den Arzt zu Rate 1. Es gibt keine allgemeinen Re⸗ geln über Eßbarkeit oder Giftigkeit der Pilze. Unangenehmer Geruch oder Geſchmack vor oder nach dem Kochen, das Verfärben friſcher Pilze bei Druck oder beim Kochen, ebenſo die Verfär⸗ bung einer Zwiebel oder eines ſilbernen Löf⸗ fels im Siedewaſſer ſind keine untrüglichen Kennzeichen. Nur durch Koſten iſt bei manchen Arten(z. B. Täubling) die Genießbarkeit ſicher zu entſcheiden. 2. Die Gefahr oft lebensgefährlicher Pilzver⸗ giftungen iſt nur zu vermeiden durch genaue Kenntni's 3. Beim Sammeln nimm von unbekannten Arten ſtets mehrere Stücke mit Stielen de, weil deſſen Beſchaffenheit G. B. Vorhandenſein einer Knolle) für die Beſtimmung weſentlich iſt. Hole dir beim Pilzſachverſtändigen Rat oder verſuche die Beſtimmung mit einem guten Pilzbuch. Zerſtöre nicht mutwillig dir unbe⸗ kannte Pilze, die ein beſſerer Kenner vielleicht verwenden kann. 3 4. Sammle nur junge Pilze und prüfe durch Anſchneiden an Ort und Stelle gleich auf Maden. Alte durchwäſſerte, angefaulte oder ſtark zerfreſſene Pilze ſchmecken nicht, wirken mitunter bereits giftig und dienen außerdem der Verbreitung der Art. 5. Beſeitige ſchon im Walde mit einem Meſ⸗ ſer anhaftendes Laub und Erde. Du haft dann zu Hauſe um ſo weniger Arbeit und die Pilze verſchmutzen ſich nicht gegenſeitig. Bei Pilzen mit unverwendbarem Stiel(z. B. Hallimaſch) begnüge dich mit den Köpfen. Wo junge PRilz⸗ körper ſeitlich hervorſprießen, laſſe das Stiel⸗ ende im Boden, um deren Wachstum nicht zu gefährden. Wo Pilze einzeln wachſen, iſt es gleichgültig, ob du ſie abſchneideſt, heraus⸗ drehſt oder herausziehſt. Zum Sammeln benütze einen Korb oder zinen feſten Karton. Im Ruckſack, Tüte oder Säckchen werden die Pilze zerdrückt, matſchig und heiß. 7. Beim Nachhauſekommen nimm die Pilze ſofort heraus und breite ſie flach hin. Luftig und kühl gelagert, kann man feſte, junge Pilze ſo einen Tag und länger aufbewahren. 8. Die Fruchtſchicht auf der Hutunterſeite iſt beſonders reich an Kührüoffen Du entfernſt ſie deshalb nur, wenn ſie Maden enthält. Nur die leichte abziehbare Oberhaut des Hutes wird beſeitigt, wenn es die Säuberung erleich⸗ tert. Iſt ſie nicht abziehbar, ſo waſche die Pilze in warmem Waſſer. 9. Ueber die fn der einzelnen Pilz⸗ arten geben Pilz⸗ und ochbücher Aufſchluß. Manche Arten, wie Pfeffermilchling, Reizker oder Boviſte ſind z. B. Brat⸗ pilze. Frühjahrslorchel und gewiſſe iegenbart⸗ arten wirken giftig, wenn nicht das erſte Brüh⸗ waſſer abgeſchüttet wird. 10. 715 ſind nicht leicht verdaulich. Du mußt ſie deshalb bei der Zubereitung ſtark zerkleinern und beim Eſſen gut kauen. Der dut von Milch⸗ lingen(z. B. echter Reizker, rätling) wird ganz gebraten, damit der Saft nicht ausläuft. Gekochteßbare Pilze(3. B. Kremplinge und Hallimaſch) können in ro hem i ſt a n d giftig ſein. Deshalb Vorſicht bei Pilzſalat! Vorzüglich im Geſchmack und roh genoſſen gut bekömmlich ſind mildſchmeckende Täub⸗ linge, der Paraſolpilz und der Brätling. 11. Faſt alle tödlichen Pilzvergiftungen wer⸗ den durch die Knollenblätterpilze her⸗ vorgerufen. Schon ganz geringe Mengen davon können die verhängnisvolle Wirkung auslöſen, die oft erſt nach 10—24 Stunden eintritt. Jedes Schulkind ſollte die Knollenblätterpilze von den oft ähnlichen eßbaren Arten genau unterſcheiden lernen. Verwechſelt werden: Grö⸗ ner Knollenblätterpilz und Grünling; gelber Knollenblätterpilz und C ampignon; ferner Pantherpilz und Perlpilz; ihe und He⸗ xenpilz. Auch ungenießbare Pilze(3. B. Gallen⸗ röhrling) mußt du kennen, da ein einziger davon den Geſchmack eines ganzen Gerichtes verderben kann. 12. Tritt dennoch eine Pilzvergiftung ein, ſo verſuche ſofort durch Brech⸗ und Abführmittel Magen und Darm zu entleeren und ziehe möglichſt raſcheinen Arzt zu Rate. Dr. Bickerich. auf, mit zum Rathaus zu kommen. Als ihn del Meumie feſtnehmen und nach Graben ver⸗ bringen wollte, widerſetzte er ſich, indem er mit den Armen um ſich ſchlug und trat. Er legte ſich lang auf den Boden. Der Polizei⸗ beamte mußte mehrere Paſſanten zu Hilfe ru⸗ fen, worauf der Delinquent auf ein Leiter⸗ wägelchen verfrachtet wurde. Die Fahrt ging zum Ortsarreſt. Dort ſchlug er das Fenſter inaus, verunreinigte den Raum mit Kot und chlug ſolchen Lärm, daß ſich die Nachbarſchaft beſchwerte. Dieſe unter der Einwirkung von zehn Glas Bier begangenen Straftaten erfüllen den Tatbeſtand der Uebertretung der Straßen⸗ verkehrsordnung, des Widerſtands, der Sach⸗ beſchädigung und der Ruheſtörung. Richter: Iſt das richtig? Angeklagter: Es iſt wahr. Kichter⸗ Im Arreſt haben Sie geſchrien wie ein Stier und hier piepfſen Sie wie ein Spatz. Sie ſind in betrunkenem Zuſtand mit dem Fahrrad auf der Straße herumgetorkelt. Warum machen Sie ſo etwas? Sie wiſſen doch, daß das ſtrafbar iſt. Laſſen Sie doch mindeſtens Ihr Fahrrad zu Hauſe, wenn Sie einen heben wollen. Woher hatten Sie denn das Geld, mit dem Sie ſich den Rauſch gekauft haben? Angeklagter: Ich habe für die Gemeinde gearbeitet. Richter: Im Ortsarreſt haben Sie ſich be⸗ nommen wie zwei Wilde und eine Wildſau! Sie haben ja in der Zwiſchen⸗ zeit Gelegenheit gehabt, ſich zu überlegen, wie man das nicht macht. Sie werden heute noch eine kleine Zulage bekommen— zum Nach⸗ denken. Der Polizeibeamte ſchildert, daß er durch einen Kraftfahrer auf das betrunkene Verkehrs⸗ hindernis aufmerkſam gemacht wurde. Als der Beamte ihn aufforderte, mitzugehen, legte ſich der Angeklagte auf den Boden. Zwei Zivil⸗ perſonen mußten helfen, ihn wegzubringen: er ließ ſich tragen. Zwei junge Leute holten dann ein Leiterwägelchen, mit dem er aufs Rathaus geſchafft wurde. In der Zelle hat er getobt wie ein Verrückter. Man 50 ihm die Schuhe aus. Dann verunreinigte er die Zelle und zog ſich aus bis aufs Hemd. Erſt gegen 11 Uhr begann er, ſeinen Rauſch auszuſchlafen. Der Angeklagte gilt als aſozialer Menſch. Seit einigen Monaten läuft gegen ihn ein Verfah⸗ haf auf Unterbringung in der Vorbeugungs⸗ aft. Sein Vorſtrafenregiſter ziert ein Dutzend Einträge wegen Bettels, Landſtreicherei, Dieb⸗ ſtahls, Unterſchlagung, Körperverletzung, Voll⸗ trunkenheit, Radfahrens ohne Licht, Beamten⸗ beleidigung, Widerſtand und groben Unfugs. Richter: Was wollen Sie zu Ihrer Ver⸗ teidigung vorbringen? Angeklagter: Nichts! Das Gericht erkannte wegen Uebertretung der Straßenverkehrsordnung auf einen Monat Haft, wegen Widerſtand und Sachbeſchädigung auf fünf Monate Gefängnis und wegen Ruhe⸗ ſtörung auf zwei Wochen Haft, letztere gilt durch die Unterſuchungshaft als verbüßt. Der Angeklagte nahm die Strafe fofort an. der Einweihung am 1. Oktober gerechnet werden kann. Dr. Ley in Baden Beſuche der Arbeitergemeinſchaftslager Karlsruhe, B. Sept. Reichsleiter Dr. Ley iſt auf ſeiner Beſichtigungsfahrt durch die Arbeitergemeinſchaftslager im Weſten des Rei⸗ ches in Karlsruhe eingetroffen. Dr. Ley kam mit ſeiner Begleitung aus dem Gau Saar⸗ pfalz, wo ſich ihm am Nachmittag auch Gene⸗ ralinſpekteur Dr. Todt angeſchloſſen hatte. Dr. Leys Erſcheinen in den zahlreichen Ge⸗ meinſchaftslagern und auf den verſchiedenen Arbeitsſtellen löſte bei den hier aus allen Teilen Großdeutſchlands eingeſetzten Männern freu⸗ digſte Genugtuung aus. Die Arbeiter, mit de⸗ nen Dr. Ley ſprach, erklärten freimütig, daß die Deutſche Arbeitsfront in den Lagern eine vorbildliche muſtergültige Betreuungsarbeit ge⸗ leiſtet habe. Die Deutſche Arbeitsfront habe dabei an alles gedacht und ihr beſonderes Augenmerk darauf gerichtet, die in kurzer Zeit im wahrſten Sinne des Wortes aus dem Boden geſtampften Lager wohnlich zu geſtalten und auch für eine ausreichende ſchmackhafte Ver⸗ pflegung zu ſorgen. In einem der Lager⸗ ergriff Dr. Ley auch das Wort und richtete an die verſammelten Arbeiter eine kurze Anſprache. Er wies auf die Bedeutung der hier geleiſteten Arbeit hin und erklärte ſeinen Hörern, daß ſie ſtolz ſein könnten, in den entſcheidenden Tagen vom Führer als Pioniere des deutſchen Volkes ein⸗ geſetzt worden zu ſein. Land⸗Goltesdienſtanzeiger Kath. Gemeinde Ladenburg. Sonntag(16. So. n. Pf.): 6 Uhr Beichtgelegenheit..30 Uhr Austeilung der hl. Kommunion. 7 Uhr Früh⸗ ottesdienſt..30 Uhr Hauptgottesdienſt. 13 Uhr Jugendlehre. Evang. Gemeinde Edingen..15 Uhr gottesdienſt. 10.30 Uhr Uhr Chriſtenlehre. Evang. Gemeinde Schriesheim..45 Uhr Chriſtenlehre für Mädchen..30 Uhr Haupt⸗ gottesdienſt. 11 Uhr Kindergottesdienſt. 11 Uhr Gottesdienſt im Altersheim. 20 Uhr Abend⸗ feier mit Lichtbildern. kleine Diernheimer ſachrichten * Sturz vom Scheunengebälk. Der 10jährige Erwin Belz fiel beim Tabakaufhängen in der Scheune ſo unglücklich vom Gebälk, daß er be⸗ wußtlos ins Viernheimer Krankenhaus gebracht werden mußte. Er liegt bedenklich darnieder. * Prächtiges Wetter. Unſere Bauern und Landwirte ſind jetzt mit dem Heumachen be⸗ ſchäftigt, vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend klappern die Erntemaſchinen. Das präch⸗ Steinmetz⸗Prot 5 75 onthẽlt unvermĩndori alle Wieris tofſe des Geſreide- 4 kornos, jedoch ohne cile zplehige ãuhere Holxfaser. Dohe, z0 dberous nohrf —bnl labmahoben Spelich onpfoblen-( tige Herbſtwetter der letzten Wochen hat das Ohmeteinbringen gefördert, ſo daß Ende dieſer Woche der größte Teil Heu Dach und Fach iſt.— Auch die Tabakernte geht zu Ende. Hin⸗ ſichtlich der Qualität und auch der Menge ſind die Ernteerwartungen unſerer Bauern nicht nur erfüllt, ſondern ſogar übertroffen worden. * Herbſtfeſt der Schulen. In dieſem Jahre veranſtalten die Schulen des Kreifes Bensheim erſtmals ein Herbſtfeſt, das unter anderem ſportliche Wettkämpfe der Schuljugend im Pro⸗ gramm vorſieht. In Viernheim finden die Wettkämpfe am Montag, 26. September, ſtatt. obſtgroßmarkt Weinheim Preiſe per Kilo: Brombeeren 48—60, Pfir⸗ ſiche 50—70, Birnen 20—26, Aepfel 20—36, Tomaten A 20—26, B—12. Anfuhr 80 Dz. Nächſter Markt: Dienstag, 14 Uhr. Feſt⸗ Kindergöttesdfenfß 13 V. ———— „a! ſit Der feſtes am Ne ben il Tiſchſy beſten einem der E Ange — es Städte ligenw Vorfül lichtpol ſen 3 durch haben, Könner Die auftrete 3 Wei tios, Meiſter Deutſch baten; brettakt akt; 3 E dini, 1936/37 und Be akrobat Amaten Die Reichsſ ner, N Sonnta Sf Am bis 12. SA-⸗Ste ſturmfü turm e Progra Marſch, „Günth ſirenen“ Prager: mann⸗ Zimmei lung 1 wobei hingewi tober, 1 eine gr werden, Hauptfü Möge Veranſte Wichtigk DRot ſi ſelbſt di eren L Freier Sonntac Schloßm Eintritt Reichs menden des Spo 5 das ion a ———— M. V. enen (◻9 bei Voll- Saar⸗ Gene⸗ hatte. Ge⸗ denen eilen freu⸗ t de⸗ daß eine t ge⸗ habe deres Zeit oden und Ver⸗ auch Aten vies beit ſtolz vom ein⸗ ———— „hakenkreuzbanner“ broß⸗Mannheim Samstag, 24. September 1958 firaſt portler im Wentkompf auf dem großen Koß⸗ĩHerbſtfeſt! Der heutige Tag des Mannheimer Herbſt⸗ feſtes ſteht im Zeichen des Sports! Nachdem am Nachmittag Turnriegen der 9 I Pro⸗ ben ihrer Leiſtungen im Geräteturnen und Tiſchſpringen geben, treffen ſich am Abend die beſten Amateur⸗Artiſten im Kunſtkraftſport zu einem nationalen Wettſtreit um den Preis der Stadt Mannheim. Angeſichts der großen Zahl der Wettkämpfer — es kommen insgeſamt 31 Artiſten aus den Städten Stuttgart, Offenbach, Pforzheim, Hei⸗ ligenwald(Saar) und Mainz— finden die Vorführungen nicht nur auf dem großen Frei⸗ lichtpodium, ſondern auch in den dreigro⸗ ßen Zelten ſtatt. Alle Beſucher werden da⸗ durch auch bei größtem Andrang Gelegenheit haben, die Spitzenleiſtungen von wirklichen Könnern ihres Faches zu ſehen. Die Kämpfer werden in folgenden Gruppen auftreten: Hans Pontios, Kontorſioniſt; 3 Weiſenauer, Parterreakrobaten; 5 Pon⸗ tios, Meiſtergladiatoren, ſechsmalige Deutſche Meiſter; 2 Siegfrieds, Handäquilibriſten, Deutſche Meiſter; 4 Elaſtini, Parterreakro⸗ baten; 5 Othellos, Sprung⸗ und Schleuder⸗ brettakt; 3 Pontios, Kraft⸗ und Kautſchuk⸗ akt; 3 Siegfrieds, Aequilibriſtikakt; 4 Gul⸗ dini, Meiſterakrobaten, Deutſcher Meiſter 1936/37; 2 Madins, äquilibriſtiſcher Rad ⸗ und Balanceakt; 6 Weißenauer, Parterre⸗ akrobatikakt;7 Pontios, Deutſchlands beſter Amateurakrobatikakt. Die Kampfleitung liegt in Händen des Reichsſportwartes für Kunſtkraftſport Bütt⸗ ner, Nürnberg.— Die Wettkämpfe werden am Sonntag um 15.30 Uhr fortgeſetzt werden. Standkonzerk am Waſſerturm Am Sonntag, 25. September, von 11.30 bis 12.30 Uhr, veranſtaltet der Muſikzug der SA-⸗Standarte 171 unter Leitung von Ober⸗ ſturmführer Homann⸗Webau am Waſſer⸗ turm ein Standkonzert mit folgendem Programm:„Mit Fahnen und Standarten“, Marſch, Homann⸗Webau; Ouvertüre zur Oper „Günther v. Schwarzburg“, Holzbauer;„Ball⸗ ſirenen“, Walzer, Lehar; Rheiniſche Rhapſodie, Prager;„Fröhliche Rheinfahrt“, Marſch, Ho⸗ mann⸗Webau; Holzſchuhtanz aus„Zar und Zimmermann“, Lortzing. Werbefeldzug des Rolen Kreuzes Im ganzen Reiche finden zur Zeit große Werbekundgebungen— für das Deut⸗ ſche Rote Kreuz. Die weiblichen und männ⸗ lichen Bereitſchaften Mannheims veranſtalten aus dieſem Grunde am Sonntag, 25. Septem⸗ ber, 11 Uhr, einen Werbemarſch durch Mannheim⸗Stadt und am 27. Septem⸗ ber, 20 Uhr, eine große Werbeverſamm⸗ * gſe galle Schulcrehne Ze laöen/ QUAl IIXIS. ERNZEUSNI§ DER 51 D0OT. WERKE lung im großen Saal des alten Rathauſes, wobei auf die wichtigen Aufgaben des DRat hingewieſen werden wird. Am Sonntag, 2. Ok⸗ tober, 11 Uhr, wird dann auf dem Marktplatze eine große praktiſche Schauübung vorgeführt werden, deren Leitung in den Händen des DRͤ⸗ Hauptführers Dr. med. Wegerle liegt. Möge recht vielen Mannheimern durch die Veranſtaltungen gezeigt werden, von welcher Wichtigkeit und Vielſeitigkeit die Aufgaben des Dag ſind und in ihnen den Wunſch wecken, ſelbſt durch aktive oder paſſive Teilnahme an eren Löſung mitzuwirken. Freier Sonntag im Schloßmuſeum. Am Sonntag, 25. September, iſt das Städtiſche Schloßmuſeum von 10 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Reichsſportabzeichen⸗Kurs fällt aus: Am kom⸗ menden Sonntag, B. September, fällt der Kurs des Sportamtes der NSG„Kraft durch Freude“ 5 das Reichsſportabzeichen auf dem Sta⸗ ion aus. Faft 80 Millionen in Mannheim ſteuerfrei Es lohnk ſich wieder, zu ſparen/ Die Auswirkung der Neuordnung des Vermögensſteuerrechts im Skadigebiet Einer der eindrucksvollſten Vertrauensbeweiſe des Volkes in die nationalſozialiſtiſche Staats⸗ führung iſt die Tatſache, daß ſeit 1933 die Spartätigkeit und damit die Vermö⸗ gensbildung außerordentlich zugenommen hat. Dieſe Entwicklung wurde durch das Ver⸗ mögensſteuergeſetz vom 16. Oktober 1934 ge⸗ fördert. Nach bisherigem Recht war auf das Geſamt⸗ vermögen— hierunter verſtand man bei unbe⸗ ſchränkt Steuerpflichtigen das Geſamtvermögen, bei beſchränkt Steuerpflichtigen das geſamte Inlandsvermögen— der Vermögensſteuertarif unmittelbar anzuwenden. Das Geſamtvermö⸗ gen war alſo gleich dem ſogenannten ſteuer⸗ pflichtigen Vermögen. Für unbeſchränkt Steuer⸗ pflichtige, und zwar ſowohl für natürliche als Der linke Schlohflügel nach der Renovierung Dreizehn Pavillons zählt man am Schloß „ Sie gleichen eigentlich Curmbauten, die der Linie einen Halt geben Pavillons! Ja, hat denn unſer gewaltiges Schloß auch Pavillons? So oürfte vielleicht mancher fragen, der mit dieſem Begriff eine Vorſtellung des Kleinen und Zierlichen verbiei⸗ det. Die Pavilloais unſeres Schloſſes ſind ganz anderer Art, denn ſie gleichen eigentlich Turmbauten. Es ſind jene rechteckigen, überhöhten Gebilde mit Baluſtrade und dem gekreuzten hiſtoriſchen Hemmerſchen Blitzablei⸗ ter, die da kraftvoll aufragen aus dem Ge⸗ ſamtgeſüge des gewaltigen Baues. Sie bieten der langen Linie des Schloßbaues in gewiſſen Abſtänden einen Halt, damit ſie ſich nicht ins Etidloſe verirre, es iſt aber auch ihre Aufgabe, jene Rieſenperſpektiven zu bilden, die dem Bau die bannende Wirkung geben. Zählt man dieſe Pavillons, ſo kommt man auf Dreizehn. Der alle anderen Ueberragende im Mittelbau hat eine beſondere Stellung, da⸗ durch gekennzeichnet, daß er nicht nur höher, ſondern auch breiter als die übrigen iſt und abgerundete Ecken beſitzt. Die reſtlichen zehn Pavillons ſind ſich ſcheinbar gleich, alle vier⸗ eckig und von derſelben Höhe, doch unterſchei⸗ den ſie ſich verſchiedentlich in ihrer Breite. Die Baumeiſter haben das einſt mit gutem Blick fein ausgewogen und ſo zu geſtalten ge⸗ wußt, daß der Beſchauer faſt kaum davon etwas wahrnimmt, aber trotzdem die Totalwirkung beſtens beeinflußt wird. So mußten aus einem geſunden Proportionsgefühl heraus die vier Pavillons des beſtimmenden Mittelbaues kräf⸗ tiger geſtaltet werden, als die Pavillons des rechten und linken Schloßflühels und des Mar⸗ ſtallgebändes. Von dieſen vier Pavillons des Mittelbaues ſind nur zwei im Schloßhof ſicht⸗ bar, die auch die reichſte Ausgeſtaltung zeigen, während die beiden anderen inſofern eine Aus⸗ nabmeſtellung einnehmen, als ihnen nicht die Funktion zukommt, die einzelnen Bauglieder mit einander zu verbinden, ſondern ſie nur dazu dienen, die Rheinfront des Schloſſes breiter erſcheinen zu laſſen, indem man ſie rechts ueid links loſe angefügt hat. Dieſe vier Pavillons ſind je vier Fenſter breit, währenid die übrigen ſechs nur je drei Fenſter in der Breite aufweiſen, und die Ein⸗ heit der beiden Flügelbauten ge⸗ währleiſten. Auch die dekorative Ausgeſtaltung der Pavillons weicht nicht unweſentlich von einander ab, was allerdings für das Auge erſt bei einer näheren Beſichtigung wahrnehmbar auch für nichtnatürliche Perſonen, beſtand eine Beſteuerungsgrenze von 20000 RM. Steuer⸗ pflichtige mit einem unter dieſer Grenze lie⸗ genden Vermögen waren ſteuerfrei, Steuer⸗ pflichtige mit einem die Beſteuerungsgrenze überſteigenden Vermögen in vollem Umfang ſteuerpflichtig. Für über 60 Jahre alte oder erwerbsunfähige Perſonen mit geringem Einkommen erhöhte ſich die Beſteuerungsgrenze auf 30000 RM. Dieſe Regelung iſt durch das neue Geſetz grundlegend geändert worden. Bei den unbeſchränkt ſteuerpflichtigen natürlichen Perſonen ſind an die Stelle der Beſteuerungs⸗ grenze von 20000 RM oder gegebenenfalls 30 000 RM die Freibeträge getreten. Ka⸗ pitalgeſellſchaften werden unter allen Umſtän⸗ den(Mindeſtbeſteuerung) zur Vermögensſteuer herangezogen, während für die übrigen unbe⸗ Archivbild iſt, da die Aenderung jeweils nur in beſtimm⸗ ten Einzelheiten beſteht. Beherrſchend ſind bei allen Pavillons die Fenſter des zweiten Stocks, die ſich ſowohl durch ihre Größe, wie durch igre architektoniſche Ausgeſtaltung von den Fenſtern der übrigen Stochwerke auszeichnen. Als Auf⸗ ſätze tragen dieſe Fenſter unterbrochene Halb⸗ bogen, in deren freiem Raum ſich das turfürſt⸗ liche Monogramm und darüber bie Kurfürſten⸗ krone befinden. Unſer Schloß in ſeiner Ausdehnung ohne dieſe dominierenden Pavillons wäre kaum mög⸗ lich, jedenfalls würde es auf den Beſchauer nicht jenen geſchloſſenen und einheitlichen Ein⸗ druck machen können, wie dies der Fall iſt, und der immer wieder das gewaltige Bauwerk auch dem Einheimiſchen ſo imponierend erſcheinen 32 läßt..— Neuer Mütterſchulungskurs „Am Dienstag, 27. September, 20 Uhr, be⸗ ginnt in der Mütterſchule wieder ein Müt⸗ terſchulungskurs in Säuglings⸗ pflege. Der Kurs umfaßt zehn Doppelſtun⸗ den und findet jeweils zweimal wöchentlich, dienstags und donnerstags, ſtatt. Der Kursplan umfaßt folgende Themen: 1. Der Reichsmütterdienſt und ſeine Aufgaben. Die Wertung von Ehe und Muttertum im Na⸗ tionalſozialismus. Kampf gegen Geburtenrück⸗ gang und Säuglingsſterblichkeit. 2. Vorberei⸗ tung der Mutter für das zu erwartende Kind. Das Säuglingsbett. 3. Säuglingsausſtattung. Zweckmäßige Kleidung des Kleinkindes. Wäſche⸗ behandlung. 4. Die werdende Mutter und ihre Pflege. Geburt und Wochenbett. 5. Das Neu⸗ geborene und ſeine Pflege. 6. Haut⸗ und Kör⸗ perpflege im Säuglings⸗ und Kindesalter. 7. Die Ernährung des Säuglings und Kleinkin⸗ des. a) die natürliche Exrnährung des Säug⸗ lings. 8. b) Die künſtliche Ernährung des Säug⸗ lings. Die Ernährung des Kleinkindes. 9. Die häufigſten Erkrankungen des Säuglings. 10. Die körperliche und ſeeliſche Entwicklung des Säuglings. Alle theoretiſchen Beſprechungen werden durch praktiſche Uebungen(baden, wickeln uſw.) ergänzt. Die Kursgebühr beträgt.— RM. Um möglichſt baldige Anmeldungen bittet die Mütterſchule Mannheim, Kaiſerring 8, Fernruf 434 95. ſchränkt ſteuerpflichtigen nichtnatürlichen Per⸗ ſonen eine Beſteuerungsgrenze von 10 000 RM beſteht. Dagegen hat ſich bei den beſchränkt Steuerpflichtigen nichts geändert. Für ſie kom⸗ men weder Freibeträge noch Mindeſtbeſteuerung noch Beſteuerungsgrenze in Betracht. Wie bis⸗ her wird auf ihr Inlandsvermögen unmittel⸗ bar der Steuerſatz angewendet. In der Stadt Mannheim ermittelte die erſte Hauptveranlagung der Vermögensſteuer auf Grund des Reichsgeſetzes vom 16. Oktober 1934 für den Hauptveranlagungszeitraum 1936 bis 1939 nach dem Stand vom 1. Januar 1935 bei den natürlichen Perſonen ein Geſamtwer⸗ mögen von 306 758 000 RM bei 3310 Steuer⸗ pflichtigen. Der Geſamtbetrag der Freibeträge für dieſe Vermögensſteuerpflichtigen beläuft ſich auf 76960000 RM. Es iſt intereſſant, ein⸗ mal zu unterſuchen, auf welche Beſtimmungen des neuen Vermögensſteuergeſetzes die Freibe⸗ träge zurückzuführen ſind. In der Stadt Mann⸗ heim wurden 3310 Freibeträge für den Steuer⸗ pflichtigen ſelbſt gewährt, 2627 Freibeträge für die Ehefrau, 1417 Freibeträge für Kinder, 342 Freibeträge für über 60 Jahre alte oder vor⸗ ausſichtlich für mindeſtens 3 Jahre erwerbs⸗ unfähige Steuerpflichtige mit einem Einkom⸗ men von mehr als 3000 RM. Jeder Freibe⸗ trag beträgt 10 000 RM. Nach den Beſtimmungen des Vermögens⸗ ſteuergeſetzes werden unbeſchränkt ſteuerpflich⸗ tigen natürlichen Perſonen folgende Freibe⸗ träge gewährt: 10000 RM für den Steuer⸗ pflichtigen ſelbſt; 10 000 RM für die Ehefrau des Steuerpflichtigen unter der Vorausſetzung, daß die Ehegatten unbeſchränkt ſteuerpflichtig ſind und nicht dauernd getrennt leben; 10 000 Reichsmark für jedes minderjährige Kind des Steuerpflichtigen, das zu ſeinem Haushalt ge⸗ hört.(Auf Antrag kann der Freibetrag für volljährige Kinder gewährt werden, die auf Koſten des Steuerpflichtigen für einen Beruf ausgebildet werden und das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, und zwar auch dann, wenn ſie nicht zum Haushalt des Steuerpflich⸗ tigen gehören.) Als Kinder im Sinne dieſer Vorſchrift gelten neben den Abkömmlingen auch Stiefkinder, Adoptivkinder und Pflege⸗ kinder und deren Abkömmlinge. G. Wam. Erfolgreiche 3— 2 Mannheimer Architekten Die Io Farbeninduſtrie, Werk Oberrhein Lud wigshafen⸗Oppau, hatte für die Errichtung eines Hallenſchwimmbades in Verbindung mit einer Werkſportanlage auf dem Gelände zwiſchen Hohenzollern⸗, Fichte⸗, Breiſer⸗ und Oſtmarkſtraße ein Wettbewerbs⸗ programm ausgeſchrieben, zu dem jeder Archi⸗ tekt, der in den Gauen Saarpfalz, Baden und Württemberg wohnt, zugelaſſen war. Die von den am Wettbewerb beteiligten Ar⸗ chitekten eingeſandten Arbeiten unterlagen be⸗ reits der Entſcheidung des eingeſetzten Preis⸗ gerichtes, deſſen Vorſitz Profeſſor Heinrich Müller von ber Techniſchen Hochſchule Karls⸗ ruhe innehatte. Dem Preisgericht gehörten fer⸗ ner u. a. an: Der Vorſitzende des Vereins Deutſcher Bäderfachleute, Amtmann Carl Samtleben, Berlin⸗Neukölln, Bürgermeiſter Otto Mathias, Ludwigshafen, Oberbau⸗ direktor Zizler, Mannheim, Oberbaurat We⸗ ber, Ludwigshafen, Ratsherr R. Neſſel, Ludwigshafen. Nach gewiſſenhafter Prüfung der eingereich⸗ ten Arbeiten kam das Preisgericht zu folgen⸗ dem Ergebnis: Der erſte Preis wurde der Arbeit Nr. 38 zu⸗ geſprochen, die von den Architekten Schmitt und Blaumer, Ludwigshafen, eingereicht war. Die drei weiteren, gleichen Preiſe wurden zugeſprochen: Der Arbeit Nr. 37, eingereicht von den Architekten Anton Schmitt und Urban Mann, beide aus Ludwigshafen, der Arbeit Nr. 54, eingereicht von dem Architekten Eber⸗ hard Walcher, Stuttgart, und der Arbeit Nr. 60, eitigereicht— ebenfalls— von den Ar⸗ chitekten Schmitt und Blaumer, Ludwigs⸗ hafen. Angekauft wurden folgende Vorſchläge und Arbeiten: Arbeit Nr. 56, eingereicht von Diplomingenieur Kurt Martin, Ludwigsha⸗ fen a. Rh., Arbeit Nr. 5, eingereicht von Archi⸗ tekt Rudolf Korn, Mannheim, Arbeit Nr. 29, eingereicht von O. Oſchmann, Mannheim, aus dem Büro Lattayer und Schneider, Lud⸗ wigshafen a. Rh., und Arbeit Nr. 21, eingereicht von Ingenieur Guſt. Ringeiſen, Ludwigs⸗ hafen⸗Frieſenheim. Ein ſchöner Erfolg für die beiden Mannhei⸗ mer Architekten. Nicht dem Leben aus dem Wege gehen! Keinem Tag, keiner Frage! Gorch Fock. — VI BAUMUTIfE“ HALCIR 5⁵²³ „Hakenkreuzbanner⸗ Samstag, 24. September 1958 OOas iot heute(os?e Samstag, 24. September Hinter der Hauptfeuerwache: Mannheimer Herbſtfeſt bei Kdỹ. Nationaltheater:„Madame Sans⸗Gene“, Luſtſpiel von V. Sardou. 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle, 0 7, 8: Tanz⸗Kabarett. Konzert⸗Kaffees: Kaffee Koſſenhaſchen, p5, 1; Palaſt⸗ Kaffee Rheingold, 0 7, 7; Kaffee Wellenreuther, 0 7, 18. Tanz:'s Holzkiſtl, die neue Bar im Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof, Auguſta⸗Anlage 4/8: Kabarett Libelle, 0 7, 8; Waldparkreſtaurant am Stern; Flug⸗ hafen⸗Gaſtſtätte; Friedrichspark. Um den Hockey⸗Silberſchild Achtung HZ, Di, BDM und JM! Der Standortbeauftragte des HJ⸗Jungban⸗ nes 171 teilt mit:„Der Gau XIV Baden des DRs lädt euch alle zum Beſuch der Hockey-Sil⸗ berſchildſpiele am Samstag, den 25. September, ab 10 Uhr, auf dem Hockeyplatz des VfR Mann⸗ heim am Flughafen ein. Es ſpielen die Gau⸗ mannſchaften und Nachwuchsmannſchaften der Gaue Württemberg und Baden. In den Nach⸗ wuchsmannſchaften befinden ſich die beſten HI⸗Spieler. Ich fordere euch, die ihr an dem ſchönen Hockeyſpiel Intereſſe habt, auf, dieſer Einladung recht zahlreich Folge zu leiſten. Wer in Uniform erſcheint, hat freien Zutritt. Rundfunk⸗Programm für Samstag, 24. September Reichsſender Stuttgart:.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbericht, landw. Nachrichten, Gymnaſtik;.15 Wiederholung der 2. Abendnachrichten;.30 Früh⸗ konzert;.00 Frühnachrichten;.00 Waſſerſtands⸗ meldungen, Wetterbericht, Marktberichte, Gymnaſtik; .30„Wohl bekomm'!“; 10.00 Ritter, Tod und Teufel; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender; 12.00 Mittagskonzert; 13.00 Zeitangabe, Nachrich⸗ ten, Wetterbericht; 13.15 Mittagskonzert; 14.00 Bunte Volksmuſik; 15 00„Aufgedreht!“; 16.00 Aus der Welt der Operette; 18.00 Zeitgeſchehen im Ton⸗ bericht der Woche; 19.00„Um die Waffenehre“; 20.00 Nachrichten; 20.10 Er geht links— ſie geht rechts; 21.10 Tanzmuſik; 22.00 Zeitangabe, Nach⸗ richten, Wetter⸗ und Sportbericht; 22.30 Unterhal⸗ tungs⸗ und Tanzmuſik; 24.00 Nachtkonzert;.00 bis .00 Nachtmuſik. Deutſchlandſender:.00 Glockenſpiel, Wetter;.05 Der Tag beginnt;.00 Morgenruf, Nachrichten;.10 Eine kleine Melodie;.30 Frühkonzert;.00 Nach⸗ richten; 10.00 Ritter, Tod und Teufel; 10.30 Fröh⸗ licher Kindergarten; 11.30 Dreißig bunte Minuten, anſchließend Wetterbericht; 12.00 Muſik zum Mittag, dazw Zeitzeichen, Glückwünſche und neueſte Nach⸗ richten, 14.00 Allerlei von zwei bis drei, 15.15 Was jeder gerne hört, anſchl. Programmhinweiſe, 17.00 bis 17.10 Eine koſtbare Klarinette; 18.00 Sport der Woche; 18.15 Kammerkonzert; 19.00 Deutſchland⸗ echo; 19.15 Bilder aus dem Oſten; 20.00 Kern⸗ ſpruch, Kurznachrichten, Wetter; 20.10 Die luſtige Witwe; 22.00 Tages⸗, Wetter⸗ und Sportnachrich⸗ ten, anſchl. Deutſchlandecho; 23.00 Neue Unterhal⸗ tungsmuſik; 23.50 Eine kleine Melodie; 24.00—.00 Nachtkonzert. Kleine Wirtschaftsecke ſthein-Mainische Abendbörse Abwartend An der Abendbörſe verhielt man ſich allgemein ſehr abwartend. Die Umſätze hatten nur ſehr geringen Um⸗ fang, ſo daß die Mehrzahl der nur wenig notierten Papiere nominell zur Notiz gelangten. Verſchiedentlich erfolgten wieder kleine Verkäufe, doch beftand auf er⸗ mäßigter Baſis auch etwas Kaufneigung. Ueberwiegend traten aber gegen den Berliner Sch'uß Rückgänge von etwa ½—½½ Prozent ein. Metallgeſellſchaft gaben ein Prozent nach auf 125, ſonſt notierten u. a. IG⸗Farben 149/,ͤ Verein. Stahl 100½, Deutſche Erdöl 127, AEG 11356, BMW 142. Die Rentenmärkte lagen geſchäftslos. Getreide Getreidenotierungen in Rotterdam Major Linde im Oberkommando der Wehrmachiſ: . Das neue Wæhrmadi-Versoręungsredit Eimunrune in das Wenrmadmfürsorge- und Versorsungsgesen III. verſorgung bei Dienſtunfähigkeit „Vorſtehenden Erkenntniſſen entſprechen die für Unteroffiziere vorgeſehenen Fürſorge- und Verſorgungsarten. Iſt ein Unteroffizier mit einer aktiven Wehrdienſtzeit von mehr als fünf und weniger als zwölf Jahren dienſtunfähig und vorausſichtlich dauernd arbeitsverwen⸗ dungsunfähig und daher aus dem aktiven Wehr⸗ dienſt entlaſſen, ſo erhält er eine nach der Dauer ſeiner Wehrdienſtzeit bis zu 1000 Reichs⸗ mark bemeſſene Dienſtbelohnung und, wenn die Dienſtunfähigkeit die Folge einer Wehrdienſtbeſchädigung iſt, eine dem Ruhegeld vergleichbhare Dauerrente mit Kinder⸗ zuſchlägen. Die Dauerrente beträgt minde⸗ ſtens 50 v. H. der ruhegehaltfähigen Dienſtbe⸗ züge eines Feldwebels. Ferner wird eine Um⸗ Ein gewohntes Bild vor den Schaufenster „Was ist los? · Was gibt es NVeues ꝰ. -Aus hängekästen des„Hakenkreuzbanner“. zugsentſchädigung gewährt. Iſt die Dienſt⸗ unfähigkeit nicht die Folge einer Wehrdienſtbe⸗ ſchädigung, ſo wird die Dauerrente nicht ge⸗ währt, jedoch kann an deren Stelle ein Unter⸗ haltsbeitrag mit Kinderzuſchlägen bewilligt wer⸗ den. Der Unterhaltsbeitrag beträgt im allgemei⸗ nen 75 v. H. eines nach dem Geſetz zu ermitteln⸗ den Ruhegehaltbetrages, er kann beim Vorliegen beſonderer Gründe bis auf 100 v. H. erhöht werden. Wird ein ſolcher Unteroffizier, der dienſtun⸗ fähig, aber nicht arbeitsverwendungsunfähig iſt, trotz der Möglichkeit im aktiven Wehrdienſt zu verbleiben, auf ſeinen eigenen Wunſch entlaſſen, ſo erhält er Dienſtbelohnung und Um⸗ zugsentſchädigung wie oben angegeben. Da er noch arbeitsverwendungsfähig iſt, werden ihm zur Erleichterung des Uebergangs in einen Beruf und während einer hierzu notwendigen Zeitungsleser auf dem Anstand: Aufn.: Wilh. M. Schatz Die Folgen einer ſchlechten Erziehung Sittenverderber vor der Mannheimer Jugendſchutzkammer/ Hohe Strafen Die Mannheimer Jugendſchutzkammer tagte geſtern unter Vorſitz von Landgerichtsrat Dr. Gerard im Landgericht. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit fanden drei Hauptverhandlungen gegen Sittlichkeitsverbrecher ſtatt. Es wurden hohe Gefängnisſtrafen ausgeſprochen. Einen ſehr ſchlechten Eindruck machte der 27 Jahre alte Peter Kempf aus Mannheim vor den Richtern. Das Milien trug weſentlich dazu bei, dieſen ohnehin haltloſen Menſchen noch tiefer auf die abſchüſſige Bahn gleiten zu laſſen. Die 1936 gegen ihn ausgeſprochene Gefängnis⸗ ſtrafe von 1½ Jahren brachte ihn nicht dazu, dieſem Laſterleben den Rücken zu kehren. Von Haus aus ſchlecht erzogen, zeigte er ſich wenig arbeitsfreudig, dafür aber um ſo mehr den Mä⸗ dels zugetan. Mit einer Bince knüpfte die⸗ ſer Burſche ein Verhältnis an. Die Minderjäh⸗ rige ſtammt aus einer Familie, die moraliſche Mängel hat. Ihr Vater hat auch ſchon eine Strafe wegen ſittlicher Verfehlungen hinter ſich. Mit dieſem Mädchen hatte es der Angeklagte geklagten ſtrotzten nur ſo von„Liebesbeteuerun⸗ gen“— und hinter ſeinem Rücken trieb ſie das gleiche gefährliche Spiel mit anderen. Vor Ge⸗ richt wurde das Mädchen ganz energiſch unter die Lupe genommen. Der Vorſitzende nannte ſie mit Recht eine leichtfertige, ver⸗ logene undverkommene Perſon. Er ſtellte es dem Staatsanwalt anheim, dafür Sorge zu tragen, ſie in Zwangserzie⸗ hung zu nehmen. Der Vater dieſer verdorbenen Tochter hatte ſeine guten Gründe, von einem Strafantrag wegen tätlicher Beleidigung abzuſehen. Das Vormundſchaftsgericht befaßte ſich mit dieſer Angelegenheit und zog den Jugendlichen zur Verantwortung. Daß bei ſolchen entarteten Menſchen, die nichts von Arbeit wiſſen wollen, bei jeder Gelegenheit von„Heirat“ geſprochen wird, rundet das Bild des Leichtſinns entſpre⸗ chend ab. 4 Dem Angeklagten wurde darüber hinaus ein weiteres Verbrechen an Kindern unter 14 Jah⸗ ren zur Laſt gelegt. Er beſtritt dies, während das Kind an den Ausſagen feſthielt. Ausbildung Uebergangsgebührniſſe bis zu zwei Jahren und bis zur Höhe der letzten ruhegehalt⸗ fähigen Dienſtbezüge gewährt. Bis zur Beendi⸗ gung der Berufsausbildung können darüber hinaus Uebergangsgebührniſſe bis zur Hälfte der ruhegehaltfähigen Dienſtbezüge gezahlt wer⸗ den. Zu den Uebergangsgebührniſſen werden Kinderzuſchläge gezahlt. Eine beſondere Be⸗ treuung und Berufsberatung durch die Für⸗ ſorge- und Verſorgungsdienſtſtellen der Wehr⸗ macht dient dem Ziele, den ehemaligen Berufs⸗ unteroffizier beſtmöglichſt unterzubringen. Die Zivilverſorgung Bei dem Unteroffizier mit einer aktiven Wehrdienſtzeit von zwölf und mehr Jahren ſetzt die eigentliche Zivilver⸗ ſorgung ein, die ihren Hauptausdruck in der Ueberführung in das Militäranwärter⸗, alſo in das Beamtenverhältnis oder in einer ausrei⸗ chenden Abfindung beim Uebergang in freie Berufe findet. Die Bezüge der Militäranwärter richten ſich, wie oben aufgeführt, nach dem Er⸗ gebnis der Ausbildung an einer Fachſchule der Wehrmacht und nach der Länge der Dienſtzeit. Sie entſprechen in ihrer Höhe der Beamten⸗ laufbahn, in die der Militäranwärter nach dem Ergebnis der Abſchlußprüfung einberufen wird und werden bis zur planmäßigen Anſtellung als Beamter gezahlt. Daneben erhält der Mili⸗ täranwärter eine Beihilfe, die den Uebergang in den Beamtenberuf erleichtern ſoll. Sie be⸗ trägt bei einer Dienſtzeit von zwölf Jahren 750 Reichsmark. Für Unteroffiziere, die ihre zwölfjährige Dienſtzeit bis zum 30. 9. 1938 be⸗ enden, ſind Sonderbeſtimmungen über die Höhe dieſer Uebergangsbeihilfe gegeben. Sie beträgt 1500 Reichsmark, wenn Unteroffiziere am 30. 9. 1938 auf Grund ihrer zwölfjährigen Dienſtzeit die Uebergangsbeihilfe von 1500 Reichsmark nach dem Wehrmachtverſorgungsgeſetz von 1921 § 15 bereits erdient hatten. Aus welchem Grunde iſt nun nicht nur der Name„Dienſtbelohnung“(früher Dienſtprämie), ſondern auch die Höhe der„Uebergangsbeihilfe“ für Militäranwärter geändert? Dieſe Frage taucht häufig auf. Sie iſt ſehr einfach zu beant⸗ worten: Die Dienſtbelohnung wird nach dem Wortlaut des Geſetzes als eine Anerkennung für den über die aktive Dienſtpflicht hinaus frei⸗ willig geleiſteten aktiven Wehrdienſt gezahlt, und zwar nur an diejenigen Unteroffiziere und Mannſchaften, die ihre Belohnung nicht in der Ueberführung in das Militäranwärterverhält⸗ nis zu erblicken haben. Die Dienſtbelohnung weicht deshalb in ihrer Höhe von den Sätzen der Uebergangsbeihilfe ab. Der Unteroffizier, der in das Militäranwärterverhältnis überge⸗ führt wird, erhält, wie der Offizier, keine Dienſtbelohnung, ſondern eine Uebergangsbeihilfe, weil die Dienſt⸗ 2 2 P hihe Mimipl nöbel-Jonlæianer fiehiv Hel belohnung für dieſen Unteroffizier in der Be⸗ rufung in das Beamtenverhältnis zu erblicken iſt. Die Tatſache, daß ſich bei einem Unteroffi⸗ zier, der Beamter werden will, die Uebergangs⸗ beihilfe bei einer Dienſtzeit über 12 bis 18 Jahren den Sätzen der Dienſtbelohnung wieder nach und nach angleicht, iſt darin begründet, daß hierdurch die längere Dienſtzeit als Soldat(über 12 Jahre hinaus) in etwa entſchädigt werden ſoll.(Fortſetzung folgt.) Maßgebend in meinem Leben und Tun war für mich nie der Beifall der Welt, ſondern 23. S 21 ſehr leicht. Bei näherer Unterſuchung dieſes Die Jugendſchutzkammer verurteilte den An⸗ 2 3 100 Zilon: Sebt. 305 415 Zan. 4 2½ März Falles konnte feſgeſtelt wekben, dieſes geklagten Kempf zu einem Jahr Gefäng⸗ die eigene Ueberzeugung, die pflicht und .35. Mais(in Hfl. p. Laſt von 2000 Kilo): Sept. Mädchen ſich auch 8 mit anderen jungen nis unter eines Teils der Unter⸗ das Gewiſſen. 104½.; Nov. 96¼; Jan. 96; März 95½. Burſchen herumtrieb. Ihre Briefe an den An⸗ ſuchungshaft. v. Hindenburg. 4 35 Erstklassige 4 15. Ballkeus NHennhelm, àm Schlos v/ A IIE N 8 5§ 0 N Wolle-und Annemoörie Honnen sonntag-Abend 25. September 1938 Launen- Hons-Horst Hoendler F 2* F U F L B F F 0 N Reppdecen erleuben sich ire Verlobung onzuzeigen— eigener Herstel- desonfers biii III oasseldort bosseldort geb. Schneider immermonnstr. 50 Aſte-Gorde-Ufer 22 Dsar Stumpf 24. September 1056 VERMAHAITE Iglasterhausen Eintritt: 50 pfs.- imtär 30 pts. Fennhel 24. September 1938 K ühlstt. 33 2 aere aͤnnheim FSepftember rappmühlsfr. 1 Richard Rinderle Nathilde Rinderle haclotütte Alte 55 12 40 geb. Speckard 2..„leu Deutschland VERNMHAHLTE 9 2. 6 beleannt für gut bürgerlichen S fänrt am sonntag. 23. Sept. 1938 Eitet d abendtisch H—— 1 C H Fd U H* Nach Worms—1 Donsuwörth Mannheim, Eggenstr. 5 Meer———.—— 3 Stunden Aufentnalt. 2 Monnhelm, 24. Sepfember 1938 inn. W. S AUN traher„Neckertal“ und„Bürgerkeller“ Käarolä Fauth geb. Holz In f fiaufluſtige vermehiie Zuge Vermählungskarfen bdes. billig denn dort finden ie gũusti llefert schnell und gut NMannheim 24. Sepfember 1938 NMitftelstroße29 Llnm 3—rnb —— Hakenkreuzbanner-Druckerei —— Z———— Uel deutſch männe durch und di⸗ Iht ſer Her der, fü Die gengen damit: gez. E. An 1 f Alle Sta muſikaliſche Zimmer 3, Seckenhei frauenſchaft Neckarau⸗ „Zum Lan lingspflege. Anmeldung Achtung, marken ſind Sandhofe marken auf Humbold Leutz, Lortz Achtung, Beſprechune Motorgef tritt am Si platz in S Dienſtende Gef. Tech Gef. tritt z tag,.30 1 zubringen. Gef. Tech Montag, 1“ Stamm 1. Sämtliche a früh, Sonn mit Sport meldet bis Gefolgſche ten treten haus, ſonde zenhaus“ u jenigen Ig. bar arbeiten gleichen Ple Uebungen ft Gr. 9/171 rerinnenbeſj Gr. 11/17 nach Hepper Feuerwache, mit Bahn bahnhof. IM⸗Grup leeren! 82 Berufserzi Die Dienſ ½ r 1958 ——————— zu zwei hegehalt⸗ Beendi⸗ darüber r Hälfte ihlt wer⸗ werden ſere Be⸗ ie Für⸗ r Wehr⸗ Berufs⸗ en. ktiven dmehr ilver⸗ ck in der „alſo in ausrei⸗ in freie nwärter dem Er⸗ hule der ienſtzeit. zeamten⸗ ach dem en wird iſtellung er Mili⸗ bergang Sie be⸗ Jahren die ihre 1938 be⸗ ie Höhe beträgt m 30. 9. ienſtzeit ichsmark on 1921 nur der hrämie), eihilfe“ Frage beant⸗ ich dem kennung ius frei⸗ gezahlt, ere und t in der verhält⸗ ohnung Sätzen offizier, überge⸗ keine eine Dienſt⸗ e Marktpl.) (. Megpi.) der Be⸗ rblicken iteroffi⸗ rgangs⸗ bis 18 wieder det, daß t(über werden folgt.) in war yndern t und durg. Schlos mnd 1938 Inr pPig. WJ „hakenkreuzbanner“ Samstag, 24. September 1958 An die Bevölkerung Mannheims Ein Kufruf des Kreisleiters und des Usv-Hreisamtsleiters Ueber die noch trennende Grenze flüchten in unaufhaltſamem Strom gequälte deutſche Brüder und Schweſtern zu uns ins Reich. Don der Grbeit weg müſſen die Männer ſich retten, notdürftig gekleidet irren deutſche Frauen, Mütter und Kinder durch die Wälder und ſuchen das ſichere Reich. Glles hab und Gut, die Heimat und die Lieben müſſen ſie hinter ſich laſſen, nur weil ſie Deutſche ſind. Ihnen gilt unſere hilfe. Wir reichen ihnen unſere Hände und öffnen ihnen un⸗ ſer herz. Gebt Kleider, Schuhwerk und Lebensmittel für deutſche Frauen und Kin⸗ der, für deutſche Männer aus dem Sudetenland! Die Spenden werden von allen Dienſtſtellen der Us⸗Dolkswohlfahrt entge⸗ gengenommen und ihrem Zwecke zugeführt. hHelft unſeren bolksgenoſſen, ihr helft damit unſerem Führer! heil hitler! gez. Echert, Usb⸗Kreisamtsleiter. gez. Schneider, Kreisleiter. Anordnungen der NSDAP Kreisleitung der NSDAP Mannheim, Rheinstraße 1 Anordnung der Kreisleitung An alle Stadtortsgruppen Alle Stadtortsgruppen haben heute Karten für die muſikaliſche Feierſtunde auf dem Kreispropagandaamt, Zimmer 3, abzuholen. Kreispropagandaamt. NS⸗Frauenſchaft Seckenheim. 24.., 20.30 Uhr, Zellen⸗ und Block⸗ frauenſchaftsleiterinnen⸗Beſprechung im Parteibüro. Neckarau⸗Nord. 26.., 20 Uhr, beginnt im Gaſthaus „Zum Lamm“ ein Mütterſchulungskurs für Säug⸗ lingspflege. Es werden vor Beginn dortſelbſt noch Anmeldungen entgegengenommen. Achtung, Kaſſenverwalterinnen! Die Umlage⸗Werk⸗ marken ſind ſofort abzurechnen. Letzter Termin 26. 9. Sandhofen: 26.., 20 Uhr, Abrechnung der Wert⸗ marken auf der Geſchäftsſtelle, Hintergaſſe Humboldt. 26.., 20 Uhr, Singſtunde bei Frau Leutz, Lortzingſtraße 9. Liederbücher mitbringen. Achtung, Ortsfrauenſchaftsleiterinnen! 27.., 15 Uhr, Beſprechung in L. 9, 7. HJ Motorgefolgſchaft 5/171 Neckarſtadt. Die Gefolgſchaft tritt am Sonntag, 25.., um 9 Uhr auf dem Clignet⸗ platz in Sommeruniform an. Fahrrad mitbringen. Dienſtende gegen 13 Uhr. Gef. Techn. Bereitſchaft. Sonderbefehl: Die ganze Gef. tritt zur Ablegung der Schießübungen am Sonn⸗ tag,.30 Uhr, am Harlachweg an 20 Pf. ſind mit⸗ zubringen. Erſcheinen unbedingte Pflicht! Gef. Techn. Bereitſchaft. Schar 1, 2 und 3 tritt am Montag, 19.55 Uhr, in M 6(Heim) an. Stamm 1x/171: Feudenheim, Käfertal und Wallſtadt. Sämtliche aktiven Führer des Stammes treten morgen früh, Sonntag, um 8 Uhr vor der Feudenheimſchule mit Sport zur Abnahme für das H an. Jede Gef. meldet bis 8 Uhr eine Mindeſtſtärke von 17 Mann. Gefolgſchaft 41 u. 42 Feudenheim. Die Gefolgſchaf⸗ ten treten heute, Samstag, nicht am Polizeiſchützen⸗ haus, ſondern ausnahmslos am„Neuen Schüt⸗ zenhaus“ um 15 Uhr zum Schießwettkampf an. Die⸗ jenigen Ig., welche am Samstagnachmittag nachweis⸗ bar arbeiten, ſchießen morgen früh um 10 Uhr an dem gleichen Platz nach. An dieſem Tag können auch die Uebungen für das HIe abgenommen werden. BDM Gr. 9/171 Schwetzingerſtadt 2. 26. 9. fällt die Füh⸗ rerinnenbeſprechung aus. Gr. 11/171 Humboldt 1. Abfahrtszeiten für die Fahrt nach Heppenheim: mit Rad Treffpunkt 16 Uhr an der Feuerwache, mit Rad Treffpunkt 20 Uhr Feuerwache, mit Bahn Treffpunkt 19 15 Uhr vor dem Haupt⸗ bahnhof. IJM IM⸗Gruppenführerinnen, unbedingt ſofort Fächer leeren! 82 Berufserziehungswerk der Deutſchen Arbeitsfront Die Dienſtſtelle in C 1, 10 iſt während der Anmelde⸗ Die Deutsche Arbeitsfiront Kreiswaltung Mannhelm. Rheinstr. 3 zeit täglich ab 10 Uhr bis 18.30 Uhr außer Samstag⸗ nachmittag geöffnet. Am Montag, 26.., findet die Vortragsreihe„Ar⸗ beitsunterweiſung im Betrieb“ ihre Fortſetzung. Der Vortrag beginnt um 20 Uhr in der„Harmonie“, D 2, 6. Es ſpricht der Leiter der Landesſchule Süd, Pg. Michalke Ortswaltungen Rheinau. Der Ortsberufswalter und Ortsjugend⸗ walter hält bis Ende Oktober wöchentlich zwei Sprech⸗ abende ab: Montags und donnerstaas von 20—22 Uhr in der Geſchäftsſtelle Rheinau, Relaisſtraße 144. Kraftounreude Abt. Reiſen, Wandern, Urlaub Uß 90 Sonderfahrt zum Erntedankfeſt auf dem Bückeberg vom 30. 9. abends bis 4. 10. abends. Ge⸗ ſamtkoſtenRM. 24.— einſchl. Fahrt, Unterkunft, Ver⸗ pflegung ſowie Sonderfahrt nach dem Bückeberg und zurück. Nur Fahrt RM. 13.—. Scð 104/38 nach Italien vom 18. Okt. bis 6. Nov. Dampfer„Der Deutſche“. Fahrtroute: Mannheim ab am 18. 10. abends nach Bremen und Bremerhaven. Von dort durch den Kanal nach Liſſabon, Palermo, Bari, Venedig. Ab Venedig mit Zug zurück. Geſamt⸗ koſten RM. 174.—. Sonntag, den 25. September, Fußwanderung: Neu⸗ ſtadt— Königsmühle— Finſtertal— Hütterhohl— Forſthaus Heldenſtein— Denkmal Schanzen— Schän⸗ zelturm— Hüttenbrunnertal— Edenkoben. Wander⸗ zeit—6 Stunden. Abfahrt ab Ludwigshafen⸗Hbf..42 Uhr(Verwaltungsſonderzug). Rückfahrt ab Edenkoben 19.07 Uhr. Ludwigshafen an 20.10 Uhr. Fahrkarten zu RM..—(Neuſtadt) ſind vor Abgang des Zuges an den Bahnſchaltern zu löſen. Fahrpreis Gdenkoben— Neuſtadt 40 Pfennig. Sonntag, 25. September, Radwanderung: Mann⸗ heim— Riedrode— Worms— Mannheim. Räder vorher inſtandſetzen, Fahrradlampen nicht vergeſſen. Achtung! Urlauber treffen ſich! Die Urlauber der uU 87/38 nach dem Salzkammergut mit dem Unter⸗ kunftsort Bad Iſchl treffen ſich am Samstag, 24.., 20.30 Uhr, im„Haus der Deutſchen Arbeit“, Mann⸗ heim, p 4,—5, im hinteren Saal. Bilder mitbringen. Achtung! Teilnehmer der Uß 25 vom 24. 6. bis 7. 7. 38 nach Oberbayern mit Unterkunftsort Wackers⸗ berg treffen ſich heute, Samstag, 17 Uhr, in der „Morgenröte“, S 6. Es werden verſchiedene Einwoh⸗ ner vom Wackersberg ſowie der Ortswart von dort anweſend ſein. Abt. Volksbildungswerk Pilzwanderung in den Käfertaler Wald. Am Sonn⸗ tag, 25.., findet unter Leitung von Pilzberater Hering eine Pilzwanderung in den Käfertaler Wald ſtatt. Die Teilnehmer treffen ſich um 9 Uhr am„Karl⸗ ſtern“. Fahrräder können dort eingeſtellt werden. Körbchen und Meſſer mitbringen! Die geſammelten Pilze werden am Schluß der Wanderung durchgeſehen. Mannheimer Volkschor Nächſte Proben: Sonntag, 25.., 21.30 Uhr, Geſamt⸗ und Stellungsprobe in der„Liedertafel“; Montag, 26.., 20 Uhr, Geſamtprobe in der„Lieder⸗ tafel“; Mittwoch, 28.., 20 Uhr, Geſamtprobe in der„Liedertafel“; Freitag, 30.., 20 Uhr, General⸗ probe im Nibelungenſaal. Brand durch Kinclerhand Adαιg 15 BC, bo Giueuννν ◻ᷓ flι Aplal „ — Zeichnung: Roederer Ans OSERALI ERAIflen „Hhakenkreuzbanner“ Samstag, 24. September 1958 Fröhlichkeit, Spaß und Allotria auf dem Mannheimer herbſtfeſt/ Mit„Kraft durch Freude“ bei guter Laune Wer von uns mag bisher wohl noch nicht auf dem Feſtplatz geweſen ſein— wer wird ſie nicht kennen, dieſe Atmoſphäre der Allotria im Widerſchein der hunderttauſend gleißenden Lichter hier? Und wer mag ſich wohl noch nicht einen Abend lang dieſem bunten Gewoge des Frohſinns und der guten Laune verſchrieben habenꝰ? Hier iſt ſie, die Atmoſphäre des Rummel⸗ platzes, hier auch auf dem Mannheimer Herbſtfeſt, denn ein richtiger Rummel ge⸗ hört nun mal zu einem 5ſt e Volksfeſt. Und das mit dem Anſtand iſt ja von jeher nichts als eine Frage der guten Kinderſtube ge⸗ weſen. Wer in der Ausgelaſſenheit ſogleich hie Unanſtändigkeit wittert, und aber auch wer in der Unanſtändigkeit allein die rechte Ausgelaſ⸗ ſenheit vermutet, 78747 nicht hierher; beiden gehört Platzverbot. Gar leinen Sinn aber hätte es, ſich die„Freuden des Volkes“ nur ſo im Vorübergehen anzuſehen, möglichſt mit einem ſteifen Leinenkragen am Hals und weißen Handſchuhen an. Wer auf ein Volksfeſt geht, muß ſich dieſe Atmoſphäre auch einſtellen können. Philiſter ſollen zu Hauſe bleiben und über die Unmoral der Menſchen nachdenken. „Doch wer nicht einmal—— 15 Menſchennähe in 05 ſpürt, ſich dieſer Volksfeſtatmoſphäre der aufgedrehten Stimmung auch einmal für einen Abend zu ergeben— der iſt und bleibt ein gar axmſeliger Tropf, und mag er ſich auch noch ſo erhaben fühlen. Wer ſich aber ſeinen geſun⸗ den Sinn für Lebensluſt und Lebensfreude be⸗ wahrt und ihn zu pflegen trachtet, der iſt hier auf dem Feſtplatz des Volkes am rechten Ort. Und was gibt es hier nicht alles für Ergötz⸗ lichkeiten! Im Gefunkel des Lichterglanzes, im Wirbel der Melodienfetzen, im Gedränge und Geſchiebe einer heiteren, quicklebendigen Men⸗ ſchenmaſſe perlt das Lachen, ſchwingt die Freude. Mannigfach ſind die Regungen der Lebensluſt, vielfältig die Möglichkeiten, im Getümmel des Vergnügens unterzutauchen, zu ſchauen, zu er⸗ leben— mitzumachen. Trafen wir ſo im Verlauf des Abends all⸗ ſeits auf heitere Laune, auf lebensfrohe Volks⸗ — 75 die ziellos und planlos ſich einfach in en Strudel des hineinziehen lie⸗ ßen, ſo mutete uns im erſten Augenblick doch ungewohnt an, daß es auch ſolche gibt, die einem ganz beſonderen Vergnügen auf der Spur waren. Einer von denen ſprach immerzu — in einer breiten Dialektmiſchung von ſchwä⸗ biſch und alemanniſch— nur vom„Gebläſe“, das er ſuche. Ob wir denn nicht wüßten, wo das„Gebläſe“ anzutreffen ſei. Das wäre ſooo ein netter Spaß... Doch was es eigentlich ſein ſollte, wollte er uns allerdings auch nicht ver⸗ raten. Es wäre halt doch viel ſchöner, wenn man ſich davon ſelbſt überraſchen ließe. Was ſoll man Aitirbbeh mit einer ſo vagen Angabe machen; wir trudelten halt ohne„Gebläſe“ wei⸗ ter durch die Wogen des Vergnügens und harr⸗ ten der Dinge, die da noch kommen würden. * Aus einem der Aun Bierzelte klangen Schlagermelodien und Tanzrhythmen. Drinnen aing es 55 her. Bierkrüge klapperten auf den Brettertiſchen. Sangesfrohe Stimmen lob⸗ ten den Wein am ſchönen Rhein und die blon⸗ den Frauen. Arm in Arm ſchwangen ſie im Rhythmus mit, ſchunkelnd, ſingend, lachend und trinkend. Hei, wie die Augen leuchteten, wie die Tanzbeine auf den glatten Planken dahin⸗ ſchwebten, wie ſie ſich umfaßten und umherwir⸗ belten! Eine Freude war's, zuzuſehen und gar mitzumachen. Vom Zelteingang her krachten harte Schläge herein.„ 701730 ihn, wer haut ihn, den Lukas?“ Immer wieder ſauſte der ſchwere Holzhammer in der Fauſt eines Man⸗ nes auf den Bolzen herab, immer wieder knallte es oben, wenn die Kraftprobe erwieſen hatte, daß ein ſtarker Mann den Hammer geſchwun⸗ gen. „Schrill ſchrien an einem anderen Ort Sirenen über den Platz. Ihr markerſchütternder Ruf zeigte an, daß wieder eine Runde abgefahren war und eine neue ſteigen ſollte. Und hinein ging's in die kleinen Autokarren, in das Durch⸗ einander der Fahrfläche, auf der man anſchei⸗ nend nur danach in trachten hatte, die anderen Karren zu rempeln. Vorſicht: Knie einziehen! Wer es vergaß, wird es im weiteren Verlauf des Abends ſchon noch geſpürt haben. Aber toll iſt es doch in dieſen Karren. Und manchmal konnte man glauben, durch den Anprall aus dem Karren hexausgeſchleudert zu werden. Leid konnte einem ja ſo ein einſames Mädel tun, das in ihrem ſelbſtgeſteuerten Karren nur ſo zur horde männlicher Ueberrumpelungs⸗ angriffe wurde. Ob ſie am Ende gar von vorn⸗ herein damit rechnete? * Freudeſtrahlend eilt da der Vergnügungs⸗ Zeichn.: E. John(2) ſpezialiſt von vorhin auf uns zu: Menſch, ich hab's gefunde!'s Gebläkäſei 1551. auf⸗ eregt war er; es ſcheint ihm einen hölliſchen Spaß verurſacht zu haben. Und jetzt lotſte er uns natürlich mit. Ueber ſchaukelnde Brücken, rollende Läufer und ſchwankende Treppen ging's und unten auf der„Tribüne“ tobten die Schadenfrohen. Aber das bißchen Schaden⸗ freude wollen wir ihnen ja gerne vergönnen. Was eigentlich los war? Ha no, das„Ge⸗ bläääſe... Oder ſoll man es eine„Windhofe“ nennen? Ein heimtückiſcher Bodenventilator jagte den——* beiderlei Ge⸗ ſchlechts einen ſcharfen Wind um die Hoſen⸗ beine, was bei der mehr oder minder holden Weiblichkeit ſtets Szenen unbändiger Heiterkeitsausbrüche hervorrief. Aber ſchließlich lachten nachher auch jene mit, die zu⸗ epſt ſelbſt davon betroffen worden waren, Denn die Schadenfreude iſt eben doch eine beſondere Freude. Bei den Männern ſchien es allerdings recht verdächtig, daß eine ganze Anzahl mit einer verblüffenden Sicherheit über die ſchwan⸗ Beſuch bei unſeren Jungfliegern Echter Fliegergeiſt beherrſcht die Jungens/ Gute Schulungsergebniſſe Ganz Heidels Idas klein mals freie Reichsſtädtchen bei Bruchſal— ſteht im Zeichen der Mannheimer Jungflie⸗ ger. Singende Kolonnen marſchieren zum Flugdienſt. Am Hang herrſcht Hochbetrieb. Sämtliche Maſchinen ſind unter Leitung erfah⸗ rener Segelfluglehrer eingeſetzt. Die Schu⸗ lungsergebniſſe, die durch den kraftvollen Ein⸗ ſatz der Fluggruppen und ihrer Lehrer erzielt wurden, ſind ein Erfolg für alle Lagerteilneh⸗ mer. Gegen 13 Uhr rücken die Fluggruppen zum Eſſen ein. Die Mahlzeiten, die von einem Berufskoch aus beſten Lebensmitteln hergeſtellt werden, ſchmecken, wie ſich der Berichterſtatter ſelbſt überzeugen konnte, fabelhaft. Montag nachmittag gegen 16 Uhr traf über⸗ raſchenderweiſe der Führer der NSß⸗Gruppe 16, Zahn, ein, nachdem ſchon vorher Gefolgſchaftsführer Leo Weiß vom Ge⸗ bietsſtab 21 das Lager der 145 Mann⸗ heimer beſuchte. Er beſichtigte eingehend das Lager und lobte beſonders die vorbild⸗ lichen techniſchen und ſanitären Einrichtungen. Ein eigenes Telefonnetz, das von der techni⸗ heim— das kleine, ehe⸗ ſchen Bereitſchaft des Fllegerſtammes au geſte wurde, überſpannt ganz Heidelsheim, erbin Lagerleitung, Flugplatz, Privatwohnungen der ſellt — kbindet Fluglehrer und ſonſtige Dienſtſtellen unterein⸗ ander. Das hervorragend eingerichtete Revier mit 20 Feldbetten wird von einem Arzt und 2 Gehilfen betreut. Glücklicherweiſe ſind dieſe(wenn man von einigen kleineren Verletzungen abſieht) noch nicht beſchäftigt worden. NSFỹFK⸗Gruppenfüh⸗ rer Zahn verließ das Lager wieder, nachdem er noch einer Vorbereitung eines Dorf⸗ abends beiwohnte. Er dankte der Lagerlei⸗ tung nochmals für ihre hervorragenden Leiſtun⸗ gen bei den verſchiedenen Umorganiſationen des Lagers. Das mit echtem Fliegergeiſt aufgezogene La⸗ ger in Heidelsheim legt Zeugnis ab von der Leiſtungsfähigkeit des Fliegerſtammes 171 (Mannheim) und beweiſt, daß er tatkräftig mit⸗ arbeitet an der Erfüllung der Worte Hermann Görings: „Das deutſche Volk muß ein Volk von Flie⸗ gern werden!“ Bi— Ba kenden Planken ſtolzierte. Es ſcheint alſo doch, daß ſie beim abendlichen Heimgang aus dem Wirtshaus ſchon manche Uebungsſtunde abſol⸗ viert hatten. 1 Aber zu was ſollen wir Ihnen das hier alles verraten! Schauen Sie doch ſelbſt danach. Wenn Sie mit der rechten Einſtellung auf den Feſt⸗ platz kommen, werden Sie auch in die rechte Stimmung kommen. Alſo, wann treffen wir uns? · U Die Polizei meldet: Verkehrsunfälle. Am Donnerstag ereigneten ſich hier ſieben Verkehrsunfälle. Hierbei wur⸗ den vier Perſonen leicht verletzt. Beſchädigt wurden acht Kraftfahrzeuge und ein Fahrrad. Ein Kraftwagen mußte abgeſchleppt werden. ZEUNHER das Haus der Füchse in der Breiten Strabe zeigt lhnen 500 eckte Silber-, Blau-, Kreuz-, fotfüchse n1,— Seit 1866— m1, 7 ASL8L Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeach⸗ tung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung Ein klangvoller Flugel das Schmuckstück lhrer Wohnung · Lassen Sie sich beraten von Scharf u. Hauk, 6 4, 4 piano- u. Flũgelfabri& wurden elf Perſonen gebührenpflichtig ver⸗ warnt. Wegen groben Unfugs mußten zwei Perſonen zur Anzeige gebracht werden. Wie wird das Wetter? Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt⸗M. Während Oſt⸗ und Mitteldeutſchland vollkom⸗ men unter Hochdruckeinfluß ſtehen und unbe⸗ ſchränktes Schönwetter zeigen, machen ſich im Weſten gelegentlich immer wieder Randſtö⸗ rungen der atlantiſchen Wirbeltätigkeit be⸗ merkbar. Am Donnerstag kam es dabei vor allem im Nordweſten des—— wieder zu ge⸗ wittriger Tätigkeit. Eine durchgreifende Umge⸗ ſtaltung iſt mit derartigen Vorſtößen allerdings noch nicht verbunden, Wa ſie auch bis in unſer Gebiet hinein eine leichte Unbe⸗ ſtändigkeit bei an und für ſich freundlichem Wetterablauf. Schlechte Augen Mißgeſchick die Brille hilft von Käpernick der Brillenfachmann, P2, 14 gegenüb. der Hauptpoſt Die Ausſichten für Samstag: Stellenweiſe Frühnebel, ſonſt heiter bis wolkig, und im all⸗ gemeinen trocken, tagsüber ziemlich warm, leb⸗ haftere Winde aus Süd bis Oſt. Rheinwasserstand 22. 9. 38 J 23. 9. 38 Waldshot.„*„— 251 240 Rhelnfelden„ 239 233 Bteisoch„„„„ 137 127 Kkehl.„„„„„»„„ 258 252 Maoxcotnrt.„„„„„ 412 404 WMWonnhelm 32¹ 314 Koub 208 202 Kölnn„„„ 178 170 Neekarwaosserstand 22. 9. 388 J 23. 9. 88 Mannhelm 313 803 22— Damen⸗Wintermäntel ſportlich und elegant zu RM 49.— 55.— 75.— 89.— Koſt üme, kurz oder/ lang. in großer Auswahl RM. 38.—•— 49.— 62.— 83.—•— Meiſter Zwirn hat gebaut! Meiſter Zwirn hat einen Gang in das Innere des Hauſes gelegt und aus 2 ſeiner Schaufenſter einen 3 mal ſo großen Ausſtellungsraum gewonnen. Die Fenſter zeigen Ihnen unſere Damen⸗Mäntel und Koſtüme für den Herbſt und Winter. Eine Dame, die gerne gut und geſchmackvoll kauft, kann nicht daran vorübergehen. Meiſter Zwirn ſagt: Es handelt ſich um Kronzeugen für das Leiſtungsvermögen des Hauſes Engelhorn, ſie ſind der Inbegriff des guten Kaufens! flum Das gröfite Fachge, chafmſeiner Rrlen Baden und der Pfalz Mannzeim 0 5—2, 4 * 4 —————— „Bak r mit der Südwef auszuri aufzuſu wir al hoch ar Herbſtze Wind ü Wellen ten Sch traut he Nordme den. Vo als hall Soldate uns gen Liebe z1 ten, mit ſeiner K Nicht daß wir gend gel und gal fahren! Summe lachten Schönhe uns die len Tant das G ben nier dunklem harter 2 das Erz men zur ſie konn in unſer ſucht wa Heimate den Grö lich umg Schlamr Durſt ur Mocht wir wa Waſſer trägt, w ſtunde v len ein Berg, 3 die dure war es, wir wie der Ind unſere 2 So lie Zeit nic durch all zen Spä derrheim an unſe: Lippen 1 ganz in Der 2 ihn hätt So war— niederrh weit wa ſchwund⸗ ten und rück. Ti ——— 10. Fort Als de den wat nichts ar lungen Umſtãeid nis. Es ſelbſt get hatte. 2 aller Sckh Die Not verdamn Menſchh⸗ das leiſe der Erde Rechte d In ſo daß ſie 1 Anteilna groß. De fen, wie gab Stii ſetz über ſtörende das Leit umkleide Geſchlech großen( gehoben in denn der 1958 alſo doch, aus dem de abſol⸗ hier alles ich. Wenn den Feſt⸗ die rechte effen wir · U et: reigneten bei wur⸗ Zeſchädigt Fahrrad. werden. AZZ¹8l ehse lhnen lchse 11, 7 ichtbeach⸗ ühren. ſchiedener zordnung beraten von igelfsbrił jtig ver⸗ Perſonen ter? ikfurt⸗M. vollkom⸗ id unbe⸗ ſich im un dſt ö⸗ gkeit be⸗ abei vor er zu ge⸗ ſe Umge⸗ llerdings auch bis Unbe⸗ ndlichem ſchick⸗ hauptpoſt lenweiſe im all⸗ irm, leb⸗ 23. 9. 88 2⁴⁰ 2³⸗³3 127 2⁵² 404 314 202 170 23. 9. 88 8⁰³ —— d 1d d n 8* ————— „hakenkreuzbanner“ unterhaltung und wiſſen Wildgänse rauschen durch die Nacht Ein Spätsommererlebnis am Niederrhein/ Von Richard W. Tries Jm mehr wie achtſtündiger Eiſenbahnfahrt mit dem D⸗Zug waren wir aus des Reiches Südweſtecke an den Niederrhein gekomanen. hier auszuruhen von eines Jahres harter Arbeit, aufzuſuchen die alten, heimeligen Plätze, wo wir als Kinder geſpielt, wo unſere Drachen hoch am blauen Himmelszelt geſtand⸗n, zur Herbſtzeit, wenn die Felder abgeerntet und der Wind über die Stoppelfelder zog. Wo wir den Wellen des Niederrheins unſere ſelbſtgezimmer⸗ ten Schifſchen mit Großmaſt und Segel anver⸗ traut hatten, ſie hinauszutragen in das weite Nordmeer, dort unſere Jungenſehnſucht zu kün⸗ den. Von wo wir einſt auch ausgezogen waren, als halbe Kinder noch, nach Frankreich, als Soldaten im grauen werwitterten Rock, den vor uns gewiß ſchon viele getragen hatten, die ihre Liebe zu eben dieſer Heimaterde beſiegelt hat⸗ ten, mit dem was ein Mann jederzeit bereit iſt ſeiner Heimat zu geben: dem Leben. Nicht verſtehen wollten die Neunmalklugen, daß wir in dieſe„rußige, ewig unruhige“ Ge⸗ gend gekoenmen waren. Sie nannten uns Toren und gaben ums Ratſchläge, wohin wir hätten fahren können, wenn wir auch nur die gleiche Summe an Fahrgeld ausgegeben hätten. O, ſie lachten uns wohl gar ins Geſicht, daß wir die Schönheiten des Schwarzwaldes verlaſſen, daß uns die Stille der Bergwelt, die Ruhe der dunk⸗ len Tannenwälder nicht willkommener waren, als das Gebiet unſeres Vaterlandes, wo das Le⸗ ben niemals ſtille ſteyen will, wo aus der Erde dunklem Schoß die ſchwarzen Diamanten in harter Arbeit gehoben werden, wo dem Stein das Erz entzogen und die rotglühenden Flam⸗ men zur Nachtzeit gen Himmel ſchlagen. Nein, ſie konmten uns wirblich nicht verſtehen, denn in unſeren Herzen war wieder die gleiche Sehn⸗ ſucht wach geworden nach der niederrheiniſchen Heimaterde, die einſt, in den Jahren als wir in den Gräben lagen und das Grauen uns ſtünd⸗ lich umgab, uns die Kraft gab, auszuhalten in Schlamm und Dreck, gepeinigt von Hunger und Durſt und mit kranken Gliedern. Mochten ſie uns tauſendmal nicht verſtehen, wir waren wieder dort, wo der Rhein ſeine Waſſer in breiter Behäbigkeit denn Meere zu⸗ trägt, wo kaum einmal auch nur eine Viertel⸗ ſtunde vergeht, ohne daß auf des Rheines Wel⸗ len ein Laſtzug von Schiffen die Frachten zu Berg, zu Tal trägt, Heimaterde war es, die durch unſere Hände glitt, Heimaterde war es, die wir beſchritten, Heimatluft, die wir wieder atmeten, und der laute Pulsſchlag der Induſtrie war der Rhythmus, der bald in unſere Adern rann. So liefen wir, wie Kinder es tun, die lange Zeit nicht mehr bei der Großmama waren, durch alle heimelichen Fluren, lagen einen gan⸗ zen Spätſommerſonnentag dort unten am Nie⸗ derrheim, ließen die goldenen Sonnenſtrahlen an unſeren Körper heran, tranken mit heißen Lippen die heimatliche Luft und waren wieder ganz in unſerem Kindermärchenland. Der Tag war zu ſchön geweſen, als daß wir ihn hätten in einem Lokal beſchließen können. So warteten wir, daß die Nacht ſich über das niederrheiniſche Land ſenkte. Ueber die Felder weit war die Sonne wie ein feuriger Ball ver⸗ ſchwunden, nun ließ ſie nur ein Spiel von ro⸗ ten und gelben oder orangefarbenen Wolken zu⸗ rück. Tiefer und tiefer verſank die Feuerkugel, bald waren auch ihre letzten Senſdboten heim⸗ gekehrt, ein leichtes Dunkel lag über dem ſchla⸗ fenden Land am Niederrhein. Sollten wir nicht auch umkehren?, dem Bahnhof zuſtreben und in die nahe Großſtadt fahren? Ohne einen feſten Plan ſchritten wir langſam am Feldweg dahin, noch tief erfüllt und erfreut von dem Segen dieſes Spätſommertages. Da, aender alten Burg wurden wir aus unſe⸗ ren Sinnen geriſſen, unterhalb der Burgmauer, im weiten Rundell ſaßen die Menſchen Kopf an Kopf. Auf kleinem erhöhten Anſatz war eine Bühne improviſiert. Wir waren zum Burgthea⸗ ter gekommen und konnten, wollte uns die Zeit nicht drängen, den„Vogelhändler“ aus Tirol auf einer Freilichtbühne ſehen. Der mit der künſtleriſchecei Geſamtleitung betraute Schau⸗ ſpieldirektor Herm. Klenke war beſorgt, daß trotz der Fülle wir dengoch einen Platz be⸗ kamen, von dem aus wir die Vorgänge genau beobachten konnten, ja es entaing uns nicht ein Wort, trotzdem immer wieder bejahendes und zuſtimmendes Geraune um uns war. Es war ein ſauberes Spiel, das hier geboten wurde, die Schauſpiler hatten ſich ſelbſt eiſerne Diſziplin auferlegt, ein gepflegter Geſang bei den Solo⸗ partiem zeugte davon, daß hier nicht nur zur Unterhaltung geſpielt wurde, ſondern um der Kunſt einen Tribut zu zollen. Mögen die wirt⸗ ſchaftlichen Betrachtungen hierbei unberückſich⸗ tigt ſein. Tiefer ſenkte die Nacht ihre Schatten über das niederrheiniſche Land. Der Tag, der ſo golden heraufgekommen war und bis zum Abend im flienmernden Sonnenglanze geſtanden hatte, drohte in einem Regenſchauer unterzugehen. Von weit her wetterleuchtete es auf, ſchon fie⸗ len einzelne Regentropfen. Deſſen ungeachtet aber ging das Spiel dort unterhalb der Burg⸗ mauer weiter. Tiroler und Bauern, der Kur⸗ fürſt und die Fürſtin in ihrer Würde, die Bäue⸗ rinnen und Gemeindemitglieder, die Diener und der Hofſtaat, ſie alle ſahen nichts von den aufziehenden dunklen Wolken, ſie warea im Banne ihres Spieles und zwangen die Zu⸗ ſchauer gleichfalls in dieſen Bann. „Schenkt man ſich Roſen in Tirol, Weiß man, was das bedeuten ſoll, Man ſchenkt ſich Roſen nicht allein, Man gibt ſich ſelber mit darein“ klingt das Lied des Vogelhändlers aus Tirol auf; klagend erſt und zaghaft, dann aber als legte der Sänger ſeine ganze Sehnſucht nach der Heimat in dieſes kleine Liedchen. Kaum aber ſind die Töne verklungen, ihr Zit⸗ tern ſteht noch über dem weiten Raum und klagt in die dunkle Nacht, da geht hoch in den Lüften, niemandem ſichtbar, ein Rauſchen und Flügelſchlahen. Für Minuten, oder ſind es nur Sekunden geweſen, wer lann es ſagen, iſt die Burg am Niederrhein vergeſſen, vergeſſen iſt auch der„Vogelhändler“ aus Tirol! Ueber das weite niederrheiniſche Land, hin zu den Gräben von Flandern ſind die Gedanken und wie aus der Verſunkenheit des Urs ſteht jene Nacht klar und hell, und all die Kameraden ſind da und über uns iſt wieder das gleiche Rauſchen, der gleiche Flügelſchlag, im niederrheiniſchen Rauan aber ſtehen die Worte, die uns Walter Flex, der Dichter einſt gab: „Wildgänſe rauſchen durch die Nacht mit ſchrillem Schrei nach Norden. Unſtete Fahrt! Früh übt slch, wer einst ein Kindehen pilegen will Ein Bild aus dem Terra-Kulturfilm„Tierkinder auf dem Bauernhof“, der von der Landeskul- turfilm Karl Schneider unter Produktionsleituns der Ufa hergestellt worden ist. VERONIKA-Aln Eine Motter roobt ihr Kkind ⸗ Von Gerhord Uhcde 10. Fortſetzung Als das Verſchwinden Angelas bemerkt wor⸗ den war, brach Veronika zuſammen. Denn nichts anderes wurde vermutet, als daß es ge⸗ lungen war, Angela mitzunehmen. Wie die Umſtände dazu geführt hatten, blieb Geheim⸗ nis. Es hatte auch ſein können, daß der Vater ſelbſt gekommen war und das Kind weggeholt hatte. Alle Opfer ſchienen umſonſt gebracht, aller Schmerz ſinnlos gelitten worden zu ſein. Die Not der Seele war zu dem kläglichen Wege verdaanmt, den alle ſtillen Tragödien der Menſchheit gehen müſſen. Das Laute übertönt das leiſe Klagelied und dröhnt in den Mantel der Erde ſeine Spur ueid erringt ſich mit dem Rechte des Stärkeren den Schein der Wahrheit. In ſo tiefe Abgründe war Veronika geſtürzt, daß ſie nicht einmal mehr hadern konnte. Die Anteilnahme an ihrem ſchweren Geſchicke war groß. Der Schlag hatte das ganze Dorf getrof⸗ fen, wie vorher der Jubel allgemein war. Es gab Stimmen, die ſich empörten, daß das Ge⸗ ſetz überhaupt Rechtsmittel bot, die ſo zer⸗ ſtörende Wirkung hatten. Denn wenn man auch das Leid der Mutter mit der ewigen Schuld umkleiden mochte, die unerlöſt zwiſchen den Geſchlechtern liegt und nur in der Liebe, der großen Erregerin des Lebens, zeitweilig auf⸗ gehoben wird, ſo fand man für das, was ſich in dem Kinde abſpielen mußte, kein Kleid, das war das nackte Elend der Seele und ergriff un⸗ mittelbar die Herzen. In Veronika war alles Licht erloſchen. Als ob das Leben nur den Schatten vergangener Tage in dieſem Körper zurückgelaſſen hätte, lag ſie in ſich hineingefallen auf dem Bette. Hohl waren die Wangen, dunkel die Augen⸗ höhlen, und die Stirn, die ſich einmal ſtrahlend geſpannt hatte, war ein durchfurchtes Oedland. In dieſe Verwüſtung ſchien nie wieder eine lebendige Ordnung kommen zu können. Da half kein Troſt. Alle Worte waren wie ſchüch⸗ terne Bettler, die einer Ausgeplünderten dürre Hände entaegenſtrecken wollten. Die Hilfe, die ſonſt dem Menſchen bei vielerlei Leid aus dem frohen Gange der vorweihnachtlichen Tage ent⸗ gegenſtrömt, vertehrte ſich in Hobn. Wo ſtand der Lenker der menſchlichen Geſchicke, wenn er die Vergewaltigrng aller wahrhaften Regun⸗ gen des Herzens zuließ? Veronika hatte Stunden bewegungslos ge⸗ legen und in die Dunkelheit geſtarrt. In der entfärbten Leere war nicht ein Schimmer, an dem das Auge Leben faſſen konnte. Aber das Ohr entſchloß ſich plötzlich ſeiner ſchmerzbewirk⸗ ten Taubheit und empfing wie im Traume das ſchönſte Wort des Kindermundes. Dieſer engel⸗ hafte Ton war auf den Flügeln des Gebetes herangeſchwebt und hatte ſich in Veronika ein⸗ geklungen. Sie mußte ihm aus einem ſeltſam geſtärtten Herzen Antwort geben und ein ſtilles Scherl-Ma Deutscher Junge (Scherl-Bilderdienst-.) Habt acht! habt acht! Die Welt iſt voller Morden. Fahrt durch die nachtdurchwogte Welt, graureiſige Geſchwader! Fahlhelle zuckt und Schlachtruf gellt, weit wallt und wogt der Hader. Rauſch zu, fahr zu, du graues Heer! Rauſcht zu, fahrt zu nach Norden! Fahrt ihr nach Süden übers Meer, was iſt aus uns gewor⸗ den. Wir ſind wie ihr ein graues Heer und fahr'n in Kaiſers Namen. Und fahr'n wir ohne Wiederkehr, rauſcht uns im Herbſt ein Amen!“ Das Spiel geht weiter, es hat auch keinerlei Unterbrechung erfahrem, aber es iſt, als ob die toten Brüder mitten unter uns getreten ſind.— Es muß bald Mitternacht ſein, als die ergrif⸗ fene Menge durch den entfeſſelten Beifall aus ihren Gedanken aufgeſchreckt wird und nun ih⸗ rerſeits ebenfalls den Spielern Dank ſagt für dieſe Stunden. Verlaſſen ſtehen die Kuliſſen, die alte Burgmauer, die ſo aus ihrem tiefen lan⸗ gen Schlaf geriſſen wurde, ſchaut wie getröſtet hernieder. Dunkle Nacht liegt über dem nieder⸗ rheiniſchen Land.——— Die Ferientage im heimatlichen Land ſind längſt vergangen, der Alltag hat ſein Recht er⸗ neut verlangt. Was aber bleibt, iſt das Rau⸗ ſchen und der Flügelſchlag. Herbert Jäger vom Deutſchlanz⸗ ſender, der dulch ſeine Rundfunkübertragup⸗ en— Allerlei von Zwei bis Drei— weithln ekannt iſt, hat ſechs Lieder im Volkston für mittlere Stimme und Klavier nach Dichtungen von Kurt Rupli in einem Liederkreis„Der Wanderburſch“ bei Otto Junne, Gmböh, in Leipzig herausgegeben. Gebet in ſich bewegen. Danach ſtand ſie auf— die Nacht war ſchon hereingebrochen— und rüſtete ſich. Einen Mantel zog ſie an, ging in die Küche hinunter, richtete eine Laterne und trat aus dem Hauſe. Sie dachte keinen quälen⸗ den Gedanken mehr. Entrückt in das klare Hoch⸗ gefühl des Glaubens ſchritt ſie der Führung nach, die aus einem inſtändig geſchauten Bilde auf ſie zukam. Es konnte ſein, daß ſie bis an das Ende der Welt ſo wandeln mußte. Aber ſie würde nicht müde werden, den Schein durch die Nacht zu tragen und ihre Sinne an die feine Spur zu legen, die niemals abreißen würde, ſolange der Erde Lebendiges anvertraut war. Die Laterne ſchwankte in der Hand des wei⸗ tergehenden Schattens. Damit dieſes Bild um ſo einprägſamer würde und nie vergeſſen wer⸗ den könnte, deshalb blieb der Himmel wohl ſo tief verhüllt. Ganz nah an der Erde wanderte dieſer einzige Stern, den die Nacht zu zeigen hatte. Aher in dieſem einen Lichte erblickte ſich die Ewigkeit und hielt vor ihr den Atem ſtill. Ueber Felder und Furchen, durch ſumpfige Wieſen, auf leeren Wegen, die keine Antwort geben konnten, unermüdlich gingen die Füße. Zuweilen hatte Verenika die Empfindung, als ob das Licht die Erde umpflügen und alle ge⸗ heimen Pfade erhellen könnte. Sie brauchte nur der Kraft des Scheines zu glauben. Jetzt aber klopfte ihr Herz ſtürmiſch in die Nacht: An einem Heckenzweig hing ein rotes Band, das ſie am Morgen dieſes ſchon ſo fernliegen⸗ daci Tages in die blonden Locken geflochten hatte. Konnte es wahrhaft ſein, daß ſich ein Wunder erfüllte? Nur die Spur gefunden, nur ein Zeugnis dafür bekommen zu haben, daß der Weg eines reinen Gefühls ins Freie füh⸗ ren mußte, war ſchon ein erſchütterndes Glück. Hier hatte das Gela⸗Kind die Luft geſtreift, hier die Erde berührt! Kaum wollten nun die Augen ſchnell denug dem Scheine der Laterne folgen, kaum die Beine ſich raſch genug bewe⸗ gen. Es ſtürzten unbenenmbare Wogen über ein jähes Gefälle einem Bette zu, das bald er⸗ reicht werden mußte. Sie hob das Licht und ſenkte es wieder und blickte zurück, ob ſie einen Erdfleck unbeſpäht hinter ſich gelaſſen hatte. Als wenn dort drüben an dem ſchattenhaf⸗ ten Buſche das Herz der Nacht ſchlagen und ſie ihr Ohr daran legen mußte, um aus den Tö⸗ nen die rechte Weiſung zu erhorchen, bog ſie plötzlich querfeldein. Mit einem Satze wollte ſie über die kleine Mulde ſpringem und hielt noch gerade die Bewegung zurück. Es hatte ſie etwas angerührt. Da war es Veronika, als ob die Augen, die langſam und geſpannt umher⸗ ſchweiften, neue Augen gebärten, viel tiefer und empfänglicher als jemals die alten waren. Linker Hand lag in ſich gekrümmt das liebſte zeſchöpf und die Erfüllung aller ihrer Sehn⸗ ſucht. Angela ſchlief. Sie hatte dem Anſchein nach geſeſſen und war im Schlafe umgeſunken. Ihre Knie waren noch angezogegn, der kleine Leib wollte ſich in ſich ſelber wärmen. Veronika ſtand unbeweglich vor einein Mär⸗ chen und ließ das Licht der Laterne dieſes Zau⸗ berbild erwärmen. Aber nicht lange hielt der Bann, dann brach das mütterlichſte Gefühl aus ihr. Wie mußte das Gela⸗Kind frieren! Sie konnte das Schluchzen nicht zurückhalten, indem ſie Angela aufhob und in die Arme ſchloß. Ihr Schlaf war geſegnet, ſie merkte nichts von dem, was mit ihr geſchah. Die kleinen Arme um den Hals der Mutter geſchlungen, den Kopf an ihre Schulter gelegt, ſo wurde ſie heimgetragen und das kindliche Gebet erhört, daß ſie zur Mutter kam. (Fortſetzung folgt.) ——.——— Fb——————————————————m— „Bhakenkreuzbanner“ poet und Spiel Samstag, 24. September 1958 Die sůdetendeutoclie Smorttront Coubertins Wunſch: Völker, nicht Staaten auf der OGlympiade Berlin, 23. September. Ein Karl Schäfer, der das Eis ſouverän be⸗ herrſchte und dem zu Ehren Dutzende von Ma⸗ len die weißrote Flagge Dollfuß⸗ und Schuſch⸗ nigg⸗Oeſterreichs am Maſte hochging, brachte es eines Tages nicht mehr fertig, dieſes Oeſterreich im Kampf der Nationen zu vertreten. Denn er wollte nicht mehr für eine verzerrte Fratze kämpfen, zu der ſeine geliebte Heimat unter der Willkürherrſchaft von Verrätern an der deut⸗ ſchen Sache geworden war. Roderich Menzel, ohne den ſeit Jahren keine„tſchecho⸗ſlowakiſche“ Davispokal⸗Mannſchaft denkbar war, der ge⸗ meinſam mit einem zweiten Sudetendeutſchen. Hecht, von einem Turnierplatz Europas zum anderen zog und vielerorts im weltfremden Europa als Vertreter der einigen Tſchecho⸗ Slowakei gefeiert wurde, ging es nicht anders. Er trat in Meran demonſtrativ nicht an, als er mit ſeinem„Landsmann“ Cejnar ein Doppel beſtreiten ſollte, und nahm ſich durch dieſen Schritt jede Möglichkeit, vorerſt in ſeine Hei⸗ mat zurückzukehren. Menzel kämpfte für das Sudetendeutſchtum Ein ſolcher Entſchluß iſt nicht leicht. Denn ſchließlich konnte Menzel nicht wiſſen, wie lange dieſer politiſche Zuſtand noch währen würde. Menzel hätte es nie nötig gehabt, ſich als Tſcheche deklarieren zu laſſen. Aber er hat es während der vielen Jahre, in denen er als tſchecho⸗ſlowakiſcher Staatsbürger nicht anders konnte, für wirkſamer gehalten, ſeinen deutſchen Namen zum Siege zu tragen, als auf dieſen Kampf für das Sudetendeutſchtum zu verzich⸗ ten. Auf dieſen Einſatz, dem er nun einen mar⸗ kanten und in der ganzen Sportwelt viel be⸗ achteten Schlußpunkt gab. Andere ſudetendeut⸗ ſche Sportler, ſo vor allem die dem Hauptver⸗ band deutſcher Winterſportvereine angehören⸗ den Schiläufer aus den Gebirgsdörfern des Rieſen⸗ und Erzgebirges vertraten den gleichen Standpunkt wie Menzel. An ihrer Spitze Guſtl Berauer, der prächtige Kombinationsläufer, der auf ſächſiſchen und ſchleſiſchen Schanzen gern geſehen war und mit ſeinen Kameraden nicht die tſchecho⸗ſlowakiſche, ſondern die ſudeten⸗ deutſche Heimat auch auf den Olympiſchen Win⸗ terſpielen in Garmiſch⸗Partenkirchen vertrat. Andere auf organiſatoriſchem Weg Andere Sudetendeutſche gingen einen ande⸗ ren Weg. Sie glaubten, weniger durch den Klang ihrer deutſchen Namen der deutſchen Sache ihrer deutſchen Heimat zu nutzen, viel⸗ mehr durch eine ſtraffe————— der Ju⸗ gend im Deutſchen Turnverband. Wer von den Grenzlanddeutſchen hätte nicht einmal auf einer Wanderung durch die herrlichen Gebiete des Böhmiſchen Mittelgebirges, des Egerlandes oder des Rieſengebirges ein Deutſches Turnfeſt erlebt? Im gleichſchritt marſchierte hier längſt vor der politiſchen Vereinigung aller Sudeten⸗ deutſchen unter Konrad Henlein die deutſche Jugend. Und verzweifelt wehrten ſich die Machthaber in Prag in all den zwanzig Jahren des Beſtehens der Tſchecho⸗Slowakei gerade ge⸗ gen dieſe„Auswüchſe“ deutſcher Heimatliebe, die ſie durch gleichzeitigen Einſatz der Jung⸗ ſokoln, der Söhne tſchechiſcher Beamter im Grenzgebiet und Wn junger Tſchechen der Wirkſamkeit zu berauben trachteten. Natür⸗ lich und— wie die Geſchloſſenheit des deut⸗ ſchen Volksteils in den letzten Tagen erweiſt— ohne jeden Erfolg! Conbertin war ein vernünftiger Patriot Wie dem auch ſei. Die tſchechiſchen Verbrecher vom Hradſchin verſprachen ſich mit dieſen Me⸗ thoden, denen im Brünner Volksſportprozeß die Krone des kurzſichtigen, chauviniſtiſch⸗tſche⸗ hiſchen Patriotismus aufgeſetzt wurde, etwas. Sie waren eben nichts als rachſüchtige Herr⸗ ſcher. Da war der alte Baron de Coubextin. der Begründer der modernen Olympiſchen Spiele, ein vernünftiger Patriot. Er hieß nicht die bedrückenden und bedrückten Staatsbürger einer politiſchen Einheit unter einer Fahne in den olympiſchen Kampf ziehen, nein, für ihn gab es nicht Staaten, ſondern Völker, nicht po⸗ litiſche“ Machtfaktoren, ſondern von ihrem Selbſtbeſtimmungsrecht Gebrauch machende Menſchen, die zur Ehre des Sports für ihre deutſche, ruſſiſche, franzöſiſche, engliſche, iriſche, finniſche oder ungariſche Heimat in Athen, Pa⸗ ris, St. Louis und wo auch immer liefen, ſprangen, fochten und rangen. So holte der ruſ⸗ ſiſche Staatsbürger finniſcher Nationalität Wer⸗ ner Färvinen, der Vater der berühmten Söhne Achilles, Matti und Kalle, 1906 von der Zwi⸗ chenolympiade in Athen en erſten Sieg für das finniſche Volk heraus, ſo fand Hanns Braun 1908 in London den Wiberſtand des Ungarn Bodor, ſo ſiegten Dr. Patrick'Callaghan und Tisdall in Amſterdam und Los Angeles für Ir⸗ land, um 1936 in Berlin lieber darauf zu ver⸗ ichten, Olympiaſieger zu werden, denn für Eng⸗ land an den Start zu gehen! Erſt als der In⸗ ternationale Leichtathletikverband den iriſchen Verband anerkannte, faßten ſie den Entſchluß, kommende Olympiaden wieder zu beſchicken. Ein Volk, ein Reich ein Führer Coubertin war, als er den Widerſtand finni⸗ ſcher, ungariſcher und iriſcher Athleten erkannte, nicht nur ein beſſerer Patriot als die größen⸗ wahnſinnigen Herren in Prag, deshalb nehm⸗ lich, weil er auch den anderen die natürlichſten Gefühle des Patriotismus als zu Recht beſte⸗ hend zuerkannte, ſondern auch ein Gegenwarts⸗ politiker von beachtenswertem Format. Das wollen wir Männer vom Sport in den Stun⸗ den, in denen der ſudetendeutſche Sport, geführt von prächtigen Spitzenkönnern und nicht min⸗ der guten Organiſatoren, die Früchte ſeiner un⸗ aber 22 Spitzkehren aufweiſt. ermüdlichen Volkstumsarbeit für die gerechte Sache belohnt ſieht! Gluck am Moloiapas Der deutſche Bergmeiſter Hans Stuck wird in dieſem Jahre keine reinen Geſchwindigkeits⸗ rennen mehr beſtreiten, ſondern nur noch in Bergrennen ſtarten, die ſeine große Stärke ſind. Auf dem alten Auto⸗Union⸗Rennwagen beſtrei⸗ tet er am Sonntag das 1. Bergrennen am Ma⸗ lojapaß bei St. Moritz in der Schweiz und am 2. Oktober das Feleac⸗Bergrennen bei Clauſen⸗ burg in Rumänien. Am Malojapaß iſt eine 5 Kilometer lange Rennſtrecke zu fahren, die nur einen Höhenunterſchied von 350 Meter, dafür Die durchſchnitt⸗ liche Steigung beträgt 7 Prozent. Faboriken-Giege in Wien Internationales Tennisturnier Das internationale Tennisturnier des Wie⸗ ner AC brachte am Donnerstag leichte Siege der Favoriten. Der Sudetendeutſche Roderich Menzel brauchte ſich nicht ſonderlich anzuſtren⸗ gen, um unter die letzten Acht zu gelangen, wo er jetzt auf den Wiener Decker trifft. Der Sie⸗ er dieſer Begegnung hat es mit dem Ungarn Fſikos zu tun, der auch am Donnerstag wieder ſeine ausgezeichnete Verfaſſung bewies. In der unteren Hälfte haben ſich F. Henkel und H. Redl in die nächſte Runde vorgearbeitet. Bei den Frauen ſtehen mit Enger, Heidtmann, Wal⸗ ter und Juſits bereits die letzten Vier feſt. Die wichtigſten Ergebniſſe: Männereinzel: R. Menzel— Haberle:2,:2; R. Menzel— Kovats:3,:1; Cſikos— Kerteſz:5, :2; Redl— Peitler:0,:4; F. Henkel— Nuſterer :6,:3,:1.— Fraueneinzel: Enger— Hummer :1,:1; Heidtmann— Kriegs⸗Au:4,:6, 11:9; Juſtits— Käppel:6,:5,:2; Walter— Fabian :3,:3.— Frauendoppel: Enger/ Fabian— Hummer/ Fuſtits:2,:4. Elf Punkteiniete der Vezicksklaße In beiden Gruppen haben die platzmannſchaften Favoritenſtellungen Mit elf Spielen hat die unterbadiſche Be⸗ zirkstlaſſe am kommenden Sonntag wieder⸗ um ein volles Programm. Inzwiſchen haben die bisherigen beiden Spieltage hinreichend Aufſchluß über die Spielſtärke der einzelnen Mannſchaften gegeben, ſo daß man mit eini⸗ ger Sicherheit ſich eine Vorſtellung über deer Ablauf der Spiele des kommenden Sonntages machen kann. Im allgemeinen werden die Platzmannſchaf⸗ ten die Oberhand behalten. Das gilt insbe⸗ ſondere für die Gruppe Weſt, in der Viern⸗ heim durch ſeine überlegenen Siege(zu Hauſe gegen Käfertal und in Heddesheim) ſeine vor⸗ zügliche Form bewieſen hat. Das läßt ſich aber auch von Phͤnix Mannheim ſagen, der nicht ohne Siegeshoffnungen nach Weinheim fährt. Eventuell kénnte auch Feudenheim, das noch nicht richtig Tritt gefaßt hat, für eine Ueberraſchung ſorgen; die Käfertaler ſind nicht leicht zu nehmen. In der Gruppe Oſt ſteht der erſte Heidel⸗ berger Lokalkampf(Union— Rohrbach) im Vordergrund des Intereſſes. Der Neuling, der bisher mit beſtem Erfolg kämpfte, hat ganz das Zeug dazu, auch auf dem Unionplatz die Punkte zu erobern. Auch die Schwetzinger, die mit ihrer verjüngten Elf ſich recht gut ſchlugen, könnten als Sieger aus Walldürn heimkehren. Als völlig gleichwertig dagegen müſſen die Geaner im Neckarhauſener Spiel bezeichnet werden. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß Kirchheim wenigſtens einen Punkt mit nach Hauſe nimmt. Das Programm für den 25. September lautet: Unterbaden Weſt 98 Seckenbeim— Olympia Neulußheim, VfTuR Feudenheim— ScC Käfertal 07 Mannheien— Fortuna Heddesheim Amicitia Viernheim— 08 Hockenheim Germ. Friedrichsfeld— Aleman. Ilvesheim FV Weinheim— Phögix Mannheim. Unterbaden Oſt Union Heidelberg— 89 Rohrbach Vfy Wiesloch— SpVgo. Eberbach Viktorig Neckarhauſen— FG Kirchheir 2S6G Plankſtadt— Freya Limbach Kickers Walldürn— 98 Schwetzingen. Zhzirk Rheinvialz Lorſch— Tura Ludwigshafen Lampertheim— Oppau. rankenthal— Speyer en— 88 rieſenheim— Reichsbahn — Mutterſtadt Blauweiß— Pfiffligheim Mit vollem Programm werden die Ver⸗ bandsſpiele fortgeſetzt, und wieder ſtehen Het favoriſierte Mannſchaften gegenüber. er Hauptkampf wird wohl in 8 durchgeführt werden. Leicht werden es die Tura⸗Leute be⸗ 3 nicht haben, denn die Lorſcher wollen ie Schlappe vom letzten Sonntag ausmerzen, was gelingen kann, wenn Gärtner ſich durch⸗ ſetzen kann.— muß mit anderen Leiſtungen aufwarten, ſoll gegen Oppau ein Sieg errungen werden, denn auch die Gäſte haben verlorenes Gelände aufzuholen.— Ein weiterer Großkampf geht in Frankenthal vom Stapel, und können die Speyerer beweiſen, in⸗ die Fuſion günſtig ausgewirkt hat. Aber wir halten die aler Elf für ſo tark, um die 1 aft von Speyer nicht zu ort kommen zu laſſen.— Für Bürſtadt wäre es endlich Zeit, 901 aufzuraffen. egen den Neuling müßten die Punkte geholt werden.— Bneſent iſt der Ausgang des Treffens in eiten eim, wo ſich zwei Vereine um den Sieg ſtreiten, welche noch keinen Punktgewinn zu verzeichnen haben.— Mundenheim beſtreitet mit veränderter Aufſtellung ſein Spiel gegen Mutterſtadt. Wir glauben kaum, daß es zu den Punkten reicht. Wfügein wird ganz eindeu⸗ tig im Wormſer Lokalderby gewinnen. g. Was der Epoet am Wochenende beingt Fußball⸗Cänderkampf Rumänien— Deutſchland/ Baden— Württemberg um den hocken⸗Silberſchild/ punkteſpiele in Fußball und Handball Fußball im Vordergrund! Die Jagd nach den Punkten iſt voll im Gang, und darüber hinaus verlangen bedeutungsvolle Auswahlſpiele be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit. Erſt am vergangenen Sonntag ſchlug unſere Nationalmannſchaft in Chemnitz die polniſche Elf in überlegenem Stil, und ſchon acht Tage ſpäter reiſen unſere„Na⸗ tionalen“ nach Bukareſt und treffen dort auf Rumänien. Auch die Handballer und Hockey⸗ ſpieler bemühen ſich weiter um die Punkte. Die Gaue Württemberg und Baden kämpfen in Mannheim um den Eintritt in die Zwi⸗ ſchenrunde des Silberſchildwettbewerbs, die Rugbynationalen proben in Hamburg und Han⸗ nover für ihre kommenden großen Aufgaben. In Ludwigshafen beginnt der Endkampf um die Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Rin⸗ gen. Alſo auch diesmal ein Wochenende reich an beachtenswerten ſportlichen Ereigniſſen. Fußball Zum zweiten Male ſpielt unſere Fußball⸗ nationalmannſchaft in Bukareſt gegen Rumä⸗ nien. Im erſten Kampf gewannen wir mit:2. Die Rumänen haben im Fußball beachtliche Fortſchritte gemacht. Sie werden beſonders zu Hauſe einen Gegner abgeben, den nur eine ge⸗ ſchloſſene Leiſtung unſerer Mannſchaft über⸗ winden kann. Dieſe Leiſtung dürfen wir aller⸗ dings auch von unſerer Elf erwarten. Für Deutſchland ſpielen: Raftl; Appel, Schmaus; Wagner, Mock, Skoumal; Biallas, Hahnemann, Stroh, Schön, Peſſer; alſo eine Elf, in dem der Wiener Einſchlag überwiegt. Das dürfte zu⸗ mindeſt einheitliche Aktionen ſichern. In enge⸗ rer Schau lenken die Fußballfreunde natürlich ihre Blicke wieder auf die Kämpfe um die Punkte. Und hier geht es wieder recht leben⸗ dig zu. In Baden muß der VfR Mannheim den ſchweren Gang zum Freiburger FC tun. Der SV Waldhof ſpielt bei der SpVg. Sand⸗ hofen im Lokaltreffen. Weitere Paarungen: Vis Neckarau— VfB wöphönte Karlsruher FV— 1. FC Pforzheim, Phönix Karlsruhe— FV Offenburg. Handball In den Handballpunktekämpfen herrſchte am Sonntag überall Betrieb. In den meiſten ſüd⸗ deutſchen Gauen liegen alle Mannſchaften im Wettbewerb. Eine überlegene Rolle ſpielt im Gau Baden wieder der Meiſter SV Wald⸗ hof, der am Sonntag beim TVLeutershauſen ſicher zu den Punkten kommen wird. Die übrigen Spiele: TV Seckenheim— Freiburg FC, Tſchft. Freiburg— Tſchft. Durlach, VfR Mannheim— TV Weinheim, Tgde. Ketſch— TSV Oftersheim. Hockey In Mannheim kämpfen die Gau⸗ und Nach⸗ wuchsmannſchaften von Württemberg und Ba⸗ den um den Eintritt in die Zwiſchenrunde des Wettbewerbs um den Silberſchild. Auf den erſten Blick haben die badiſchen Mannſchaften, aus den Mannheimer und Heidelberger Spit⸗ gebildet, die beſſeren Ausſichten. ber die Schwaben haben ſich ſorgfältig vorbe⸗ reitet und werden heftigen Widerſtand leiſten. Daneben laufen die Meiſterſchaftsſpiele weiter. Rugby Aeußerſt ſorgfältig werden unſere Rugby⸗ Nationalſpieler für die kommenden Kine Aufgaben geſchult. Am Samstag ſpielt eine Nachwuchsmannſchaft in Hamburg gegen den Gau Nordmark. Am Sonntag kämpft die gleiche Nachwuchsmannſchaft in nur geringfügig geän⸗ derter Aufſtellung in Hannover gegen den Gau Niederſachſen. Und anſchließend trifft unſere Nationalmannſchaft auf den Deutſchen Meiſter, Verein für Volksſport Hannover. Leichtathletik In der Leichtathletik erleben wir zum Schluß der Saiſon noch einmal einige bemerkenswerte Veranſtaltungen, In Wittenberg ſind die mei⸗ ſten unſerer Spitzenkönner am Start. Hier will eine Nationalſtaffel über 4 mal 1500 Meter verſuchen, den Weltrekord, den England inne⸗ hat i verbeſſern. Syring hat die Abſicht, über 20 Kilometer einen neuen eutſchen Rekord auf⸗ zuſtellen. Ausgezeichnet beſetzt iſt das Interna⸗ tionale in Budapeſt. Hier ſtarten u. a. die Eu⸗ ropameiſter Harbig und Sutter, die deutſchen * Meiſter Linnhoff, Scheuring ſowie Eitel und Wotapek, Bekannte Leichtathleten ſtarten auch in Paris. Vielverſprechend iſt das Leichtath⸗ letikfeſt in Karlsruhe. In Heidelberg wird die Staffel„Rund um Heidelberg“ gelaufen. Gute deutſche Langſtreckler beteiligen ſich am Weil⸗ burger Marathonlauf. Schwerathletik In Ludwigshafen beginnt am Sonntag der Endkampf um die Deutſche Mannſchaftsmeiſter⸗ ſchaft im Ringen zwiſchen dem Titelverteidiger Siegfried Ludwigshafen und Ju⸗ gendkraft Zella⸗Mehlis. In der Hei⸗ mat wird der Meiſter zu einem ſicheren Sieg kommen. Olympiaſieger Manger zeigt am Samstag in Schifferſtadt ſein großes Können. In München werden am Sonntag die Bayeri⸗ ſchen Gewichtheber⸗Meiſterſchaften entſchieden. Boxſport wird am Sonntag eine Berufsboxveranſtaltung aufge⸗ Hi zu der man 75000 Zuſchauer erwartet. ie Paarungen ſind auch tatſächlich ſehr anzie⸗ end: Der deutſche Schwergewichtsmeiſter Kölb⸗ in trifft auf den Kanadier Al Delanay, und Europameiſter Heuſer erhält den Engländer Reddington zum Gegner. Ferner boxt Paul Wallner Frankreichs Schwergewichtsmeiſter Charles Rutz. Amateurboxkämpfe tragen BC Arnſtadt und Kickers Würzburg aus. Motorſport Am Großen Motorradpreis von Italien auf der Monzabahn nehmen zahlreiche deutſche Fah⸗ rer wieder mit den beſten Ausſichten teil. Be⸗ ſonders ſtark ſind BMW und NSu vertreten. Pferdeſport Die Turfſportfreunde finden auf ihrem Pro⸗ gramm Galopprennen in Dresden, München, Karlshorſt, Köln, Breslau und Hannover. In Trakehnen wird das berühmte.⸗d.⸗Goltz⸗Quer⸗ feldein gelaufen. Verſchiedenes In Wiesbaden turnt am Sonntag die Deutſchlandriege der Turner. In Berlin wird am Samstag und Sonntag die Deutſche Segel⸗ meiſterſchaft der Olympiajollen entſchieden. Im Düſſeldorfer HB-Vereinskalender Sportver. Mannheim⸗Waldhof. Sonntag: Liga 07⸗Platz; B 1⸗Jugend— VfR, 07⸗Platz, 10.30 Uhr gegen SpVg. Sandhofen, dort, 3 Uhr; Fußball⸗Reſerve gegen SV Sandhofen, dort,.15 Uhr; 4 1⸗Jugend— SV Seckenheim, hier, 10.30 Uhr; A 2⸗Jugend— SVg 07 Mannheim, dort, 9 Uhr; A 3⸗Jugend— FV Hems⸗ bach, dort, 10.15 Uhr; 44⸗Jugend— VfB Kurpfalz Neckarau, hier, 9 Uhr. Handball: 1. Mannſchaft gegen TV Leutershauſen, dort, 3 Uhr Pfl.⸗Spiel; 2. Mannſchaft— Tv. Leutershauſen, dort,.45 Uhr, Pfl.⸗Sp.; Frauen—„Kurpfalz“ Neck., hier,.30 Uhr, Platz A. Mannheimer Fußball⸗Club„Phönix“. Samstag auf unſerem Platz:.45 Uhr Jungvolk MFc Phönix — PVfe Neckarau; 4 Uhr Jungvolk MFG Phönix— Vfe Neckarau; 5 Uhr Grün⸗Weiß Privatmannſchaft.— BScG Heeresbauamt. Auswärts: 5 Uhr Alte Herren gegen Turnverein 1846. Sonntag auf unſerem Platz: 9 Uhr Kohlen⸗Privatmannſchaft— TSG 1861 Lu.; 10.45 Uhr B⸗Jugend— Vfe Neckarau; 9 Uhr Grün⸗Schwarz Privatmannſchaft— Sportkl. Käfertal; 10 30 Uhr Schwarz⸗Weiß Privatmannſchaft— Alem. Rheinau. Auswärts: 9 Uhr A 1⸗Jugend— A 1 Sptv. Waldhof; 9 Uhr Schwarz⸗Grün Privatmannſchaft— Sportverein Mhm.⸗Stadt; 10.30 Uhr 4 2 Jugend— Vfe Neckarau;.15 Uhr 2. Mannſchaft— Fußballver. Weinheim; 3 Uhr 1. Mannſchaft— Fußballverein Weinheim. Spielvereinigung 07. Sonntag auf unſerem Platz: 1. Mannſchaft— Heddesheim 3 Uhr, 2. Mannſchaft— Heddesheim.15 Uhr; Rheingold⸗Mannſchaft— VfR Herzogenriedpark.45 Uhr; A. H.— Sandhofen, dort, 10.15 Uhr; A 1⸗Jugend— Sportver. Waldhof 9 Uhr B 1⸗Jugend— VfR, 07⸗Platz 10.30 Feden Dienstag ab 16 Uhr auf dem 07⸗Platz Training der Pimpfe der Fähnlein 7 und 8. Mannheimer Fuſiball⸗Club 1908. 1. Mannſchaft— Rohrhof, 15 Uhr, dort; Rot⸗Blau— Lanz 3. Mann⸗ ſchaft, 10.30 Uhr, Pfalzplatz; A⸗Jugend— Vfg,.00 Uhr, Herzogenried, Feld 3;-2⸗Jugend— Lanz, 9 Uhr, Schäferwieſe; Goerig— Viernheim, 10 Uhr. Alemannia Ilvesheim. Schmitt, Sauer, A. Weber; Stein, Kraft(Mayer), Grimm; H. Schwarz, Fr. We⸗ ber, Hartmann, O. Schwarz, Katzenmaier. Erſatz: K. Weber. Germania 03 Mannheim⸗Friedrichsfeld. 1. Mann⸗ ſchaft gegen Alemannia Flvesheim, 15 Uhr; 2. Mann⸗ ſchaft gegen Alemannia Flvesheim, 13 Uhr; A⸗Jugend gegen Rohrhof, Verbandsſpiel, 11.15 Uhr; B⸗Jugend gegen Seckenheim, Privatſpiel,.30 Uhr; 3. Mann⸗ ſchaft gegen Seckenheim, Privatſpiel,.30 Uhr; Hch.⸗ Pfeil⸗Gedächtnismannſchaft gegen VfR⸗Willi⸗Schmid auf dem Herzogenriedplatz, Spielbeginn 10.30 Uhr. VfB Kurpfalz. Sonntag: Fußball: Erſte und zweite Mannſchaft Verbandsſpiele gegen Oftersheim. 15 Uhr und 13.15 Uhr Jugendmannſchaft in Waldhof Ver⸗ bandsſpiel. 9 Uhr Handball: Erſte Mannſchaft auf dem MTG⸗Platz 15 Uhr. Jugend in Käfertal. 2. Ju⸗ gend in Brühl 2 Uhr! Frauenmannſchaft in Waldhof .30 Uhr. Poſt⸗Sporiverein Mannheim. Leichtathletik: Samstag, 16 Uhr, und Sonntag, 25.., Beginn 15 Uhr im Stadion Mannheim letzter Durchgang zu den Deutſchen Vereinsmeiſterſchaften für Männer, Frauen und Jugendliche des Poſt⸗SpV. Gegner: Sport⸗Club Pforzheim, MTG, TV 1846 Mannheim und Turnge⸗ meinde 1878 Heidelberg. Treffpunkt für alle Poſt⸗ Sportler Samstag, 15.15 Uhr, und Sonntag, 14.15 Uhr am Stadion, Haupteingang. Fußball: Sonn⸗ tag 15 Uhr Verbandsſpiel TV 1846 1. Mannſchaft— Poſt I. Mannſchaft(46er Platz). BSc Heinrich Lanz. Fußball: Samstag: B⸗1⸗ Jugend— B⸗2⸗Fugend, Pfalzplatz, 16.30 Uhr.— Sonntag: 1. Mannſchaft— Oelfabrik, MTG⸗pPlatz, 10 Uhr; 3 Mannſchaft— 08⸗Rot⸗Blau⸗Privatmann⸗ ſchaft, Pfalzplatz, 10.30 Uhr; A⸗Jugend— 08, Schä⸗ ferwieſe, 9 Uhr. Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein Sonntag: RTSV Schüler— Ketſch, RTSV1. Jugend— Ketſch 1. Jugend,.45 und 10.30 Uhr auf unſerem Platz. SA⸗Standarte 171— RTSꝰ 1. Mannſchaft, Ver⸗ bandsſpiel in Weinheim(Horſt⸗Weſſel⸗Platz), Birken⸗ auer Tal; 2. Mannſchaft— SA, 13.45 Uhr, Wein⸗ heim.— Mittwoch von 19—22 Uhr Hallentraining. Fuſballverein 1903 Ladenburg. Sonntag: 1 u. 2. Mannſchaft Pflichtſpiel— Viktoria Wallſtadt in Wall⸗ ſtadt, 1. Mannſchaft 15 Uhr, 2. Mannſchaft 13.15 Uhr; 10.15 Uhr::'pflichtſpiel gegen Fendenheim, dort. ——. 4 „Hhaken Kinderwage billigst im gro Ehesta Ausstellun Sol und darè Exir Jahr Sehunhn: * 2 — * vom Bette H. Sehn Ehestandsc Kinderbei durch 1 frischer Geben a Dumpfo Ladet 6 ——— dEKLA5 BAbISct scndkiREB .VERWIANMD EE Mannheim Samstag, 24. September 1938 r 1058„Hakenkreuzbanner“ 'n au 4 ichtath⸗.* zird die m 16 n. Gute A1I Weil⸗ 5 1 Geborene Getraute 4 tag der September 1938: September 1938: 1 meiſter⸗ IKufer Friedrich Philippy Mager e. S. Walter Kfm. Joſef Maver u. Maria Eliſab Kilburg geb. Ney 1224 teidt woſtſacharbaiter Ostar Angecas Hoffuiann e. S. Rein⸗ Gerüſtbauer Philipp Stöckel u. Paula Joſefing Maier XI. . 2 pe,— Ju⸗ Dipl.⸗Aim. wiuy Rupp e. T. Giſela oſſer Auguſt Steinbach u. 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September 1958 „Tonfilm“ im Tabakſchuppen Deutſche Wochenſchau im Urwald Argentiniens Die jüngſte Tagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart hat wieder einmal bewieſen, daß der Geiſt des neuen Deutſchland bis in die entlegen⸗ ſten Urwaldſiedlungen gedrungen iſt, in denen deutſche Menſchen leben. Der Begriff der Volks⸗ gemeinſchaft gilt auch in den Dſchungeln Afrikas und Südamerikas, und ſelbſt auf Breitengraden, wo man nie den Winter kennen lernt, iſt das „WHW“, das Winterhilfswerk, ein felbſtver⸗ ftändliches Wort geworden, deſſen tieferen Sinn man auch in glühender Tropenhitze begreift. Wenn man von der argentiniſchen Hauptſtadt Buenos Aires der Straße folgt, die in den Chaco führt, gelangt man im Territorium Mi⸗ ſiones zu einer Reihe von deutſchen Siedlungen, die im wahrſten Sinne des Wortes mitten im Urwald liegen. Die größte von ihnen heißt„El⸗ dorado“, wo nahezu ein Drittel der 12000 Ein⸗ wohner Reichsdeutſche ſind. Sie haben ihr Vater⸗ land in den Jahren von 1923 bis 1928 verlaſſen, weil ſie verbittert und enttäuſcht waren, und fanden im Herzen Argentiniens eine neue Hei⸗ mat. Nun, da Deutſchland eine wunderbare Auf⸗ erſtehung feierte, iſt der neue Geiſt des fernen Vaterlandes längſt bis in jene Dſchungelgebiete vorgedrungen. Es iſt rührend und erhebend zu⸗ gleich, wenn man etwa in Eldorado einer deutſchen Filmvorführung beiwohnt. fen, um es freilich kein modernes Tonfilmkino. Und den⸗ noch wollen die Deutſchen nicht auf die unge⸗ duldig erwarteten Bildſtreifen aus der Heimat verzichten. So haben Mann für Mann zuſammengehol⸗ n einen alten Tabakſchuppen in ein „Lichtſpielhaus“ umzugeſtalten. Alle paar Wochen kommt der Filmvorführer mit ſeinem noch mit einer Handkurbel zu bedienenden Apparat nach Eldorado und bringt die neueſten Bildberichte aus Deutſchland, die er ſich von Buenos Aires ſchicken ließ, mit. Feſtſtimmung. Die ganze deutſche Gemeinde läßt die Arbeit ruhen und verſammelt ſich in dem Tabakſchuppen, um auf der Leinwand die Vor⸗ gänge, die ſich vor Monaten in der Heimat ab⸗ ſpielten, mitzuerleben. Man ſitzt auf rohgezim⸗ merten Bänken und muß ſich mitunter die Ohren zuhalten, wenn das altmodiſche Trichtergram⸗ mophon aus Großmutters Zeiten, das die Vor⸗ führungen begleitet, gar zu falſch ſpielt. Und um die Illuſion eines Tonfilms aufrechtzuer⸗ halten, ſitzt hinter der Leinwand ein Spre⸗ cher, der für eine möglichſt genaue„Synchroni⸗ ſierung“ ſorgt. Und dennoch könnte ſich der Be⸗ ſucher eines modernen Lichtſpielpalaſtes in ſei⸗ nem weichen Klubſeſſel nicht halb ſo beglückt fühlen wie die Leute von Eldorado, wenn ſie in ihrem Tabakſchuppen unter den krächzenden Dann herrſcht in Eldorado Klängen des Grammophons etwa eine Anſprache des Führers auf dem Reichsparteitag oder die Feier des 1. Mai oder die Einweihung eines neuen Abſchnittes der Reichsautobahn erleben. So kommt das neue Deutſchland bis in den Urwald eines fernen Erdteils, und Farmer und Tabakpflanzer ſitzen gebannt auf ihren Bänken und laſſen ſich von dem flimmernden Bildſtrei⸗ ſen in die ferne Heimat verzaubern. Und die Kinder, die drüben das Licht der Welt erblickten, lernen hier das Land ihrer Väter kennen. Um ſo freudiger leiſten dann die gewiß nicht über⸗ reich mit Glücksgütern geſegneten Deutſchen in Eldorado dem Ruf des WHW Folge, und der Volksgenoſſe, der die Spenden einſammelt, rei⸗ tet wochenlang durch den Urwald, oft fünfzig Kilometer im Tag, von Farm zu Farm, um die Gaben in Empfang zu nehmen, die dann von Buenos Aires aus nach Deutſchland geſchickt werden. Wegen betrügeriſchen pferdehandels Warſchau. Ein Bauer hatte auf dem Jahr⸗ markt in Kogitz ſein Pferd gegen den Gaul eines Zigeuners eingetauſcht. Bei dieſem Tauſch wurde er tüchtig übers Ohr gehauen, denn auf dem Heimweg wurde das neue Pferd ſchwach und verendete. Die Bauern beſchloſſen, das von den Zigeunern durch Liſt und Trug erworbene Pferd dieſen wieder abzunehmen. Etwa 30 Bauern jagten den Zigeunern auf ihren Wagen nach und erreichten ſie bei einenn Dorf hinter Konitz. Es kam zu einer Schlacht, Hier im Bannkreis des ewigen Urwaldes gibt die mit Hilfe von Dreſchflegeln, Heugabeln, Keulen und Wagendeichſeln durchgefochten wurde. Die Bauergn gewannen ihr Pferd zu⸗ rück, allerdings wurden einige von ihnen ſchwer verwundet. Auch mehrere Zigeuner blieben mit ernſten Verletzungen auf der Walſtatt. Die Polizei ſtellte den Frieden wieder her und leitete eine Unterſuchung ein, um die Schul⸗ digen zu beſtrafen. Georg Winkler in paris geehrt Paris. Am 16. Auguſt waren es 50 Jahre her, daß der Pionier des deutſchen Bergſteiger⸗ tums, der größte Bergſteiger des 19. Fahrhun⸗ derts, Georg Winkler, bei der Ueber⸗ querung des Weißhorngletſchers in den Vali⸗ ſer Alpen durch Sturz in einen Spalt als 18⸗ jähriger den Tod gefunden hat. Winkler, der der Sektion Bayerland des deutſch⸗öſterrei⸗ chiſchen Alpenvereins angehörte, hatte ſeiner⸗ zeit durch die Erzwingung des Sas Maor in den Dolomiten die Welt erſtaunt, und ſich durch die Erſtbeſteigung des kleinſten der Vajoletttürme, des nach ihm benannten Wink⸗ lerturms in Bergſteigerkreiſen ein ewiges Denkmal geſetzt. Die franzöſiſche Preſſe widmet Winkler,„dem größten führerloſen Bergſteiger des 19. Jahrhunderts“ lange Nachrufe, in denen die Hoffnung ausgeſprochen wird, Wink⸗ lers Leiche werde eines Tages vom Weißhorn⸗ gletſcher der Nachwelt zurückgegeben werden. Mannheim in vielen Fotrmen u. Förben H 1, 6 BSreitestr. Sonntèg, den 37488 V Tanz neue Lanelle Es ladet freundl. ein: Der Wirt 25. Septeſnber, bamen- Mäntel etoe. Billigste Preise- Große Auswahl au 2 4a- fuf ZA007 Tadyn Z00 J0 5 Röhren,-Kreis mit Kurzwellen Schwundausgleich Kraftlautspiecher 39.— 48.— 56.— 69.—] Tonarder der bewährte Gron- Super Barpreis: 221.25 3 Auch in 10 Monatsraten! lebr. 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In tiefer Trauer: und Die Beerdigung findet am Samstag, 24. d.., vom Trauerhaus aus statt. krau Margareine Hedemann gen. neder Angenörlge nachm. 4 Uhr 374 87 V Besuchen die bitte unverbindlich Möbel-Zimmermann 14.20 Melne Spezlal-Adt. Küchen. Schlafzimmer Zeig. prachtv. ——— Qualltäten Z2u nledr. Prelsen Seltenu/agen Neres Modell für 200 bis 350 cem Murdinger RM. 185.— an Günstige Zahlungen Generalvertretung Albert Göftel Mannheim Uhlands:r. 7a Ruf 51092 bebrauonte Motorräber ſ200 cem Zündayyf Modell 1936. 200 cem Zündapp Modell 1937, 500 cem Horer Modell 1937, 600 cem Horex Modell 1937, 3 verkauft unt. gün⸗ ſtigen Zahlungsbd. Islinger & Reiss Krappmühlſtr.32 Fernruf 407 56. (72 21²2 V) Der Abreißkalender des Raſlenpolitiſchen Kmtes der NSOAb. „Neues Volk“ erſcheint in dietlem Jahre in vergrößbertem Umfang und mit bedeutend erweitertem inhalt, der wertvoll genug iſt, um bis ins letzte Heim und die letzte Arbeitsſtütte hineingetragen zu werden. 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Franz Müller Donnerstag nachmittag.15 Uhr verschied nach schwerem Leiden unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwe⸗ ster., Schwägerin und Tante, Frau Halharina Piuner vre. geh. Diemer, Lichtspieltheater-Besitzerin Mannheim, den 22. September 1938. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Wilhelm Müller Familie Arthur Müller Famille Max Müller Die Beerdigung findet am Montag, 26. Sept., mittags 1 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Familie Hilda Müller Wwe. Familie Elise Stadtelmeyer Wwe. Familie Fritz Zoller Familie Georg Grund und 12 Enkelkinder.(112 674 K) (37˙490 V) Unerwartet rasch ist unser Gefolgschaftsmitglied, Frau Harolime Dudoli wue. am Donnerstag, den 22. September, im Alter von 67 Jahren ver- schieden. In Frau Rudolf, die 17 Jahre die Stelle einer Hausmeiste- rin in unserem Betrieb verwaltete, haben wir eine fleißige und jederzeit hilfsbereite Kameradin kennengelernt, deren Andenken wirs tets in Ehren halten werden. geb. Wahl Führuno und Geiolosenakt der finmà dehenker&et, 6. N. U. K. Zweigniederlassung Mannheim. nmermoln per ſofort von älterem Ehepaar zu mieten geſucht. Zuſchriſten unt. Nr. 41 039˙V an den Verlag dö. Bl. Himner u. Auce mögl. Stadkzenkrum von gul. Mieter zu mielen geſuch! Zuſchriſten unter 5 60 387 VS an den Verlaa dieſes Blattes erbeten. Sonnige Mnmemadnuno im Stadtinnern v. zwei berufs⸗ tätigen Frauen geſucht. An⸗ geb. u. 72 238 V an d. Verlag 6 Zimmer Kücheu.Zubehõör luch Als Büro, per ſofort zu vermielen in O ö. 3, 1 Reppe Näher. Zigarrenladen. Ruf 260 22. (78 594 V) Neubau!l Zwei us, ſchöne wei⸗ Hoödi. Zimmer zu vermieten imm.⸗Wh., e⸗ S ., Terr., Zub. 4 od. ſp. zu vm. See. 683“ 5 Schüne, ſonnige 3 1 und Zubehör ab 1. November 19 38 bul mbl. 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Abteilung, enthaltend die Gräber Erwachſener vom 25.Februar 1915 bis 18. Juli 1917, 8. Abteilung, enthaltend die Gräber Erwachſener vom 29. Juni 1917 dis 17. Dezember 1918. Anträge auf Erhaltung der Grüber auf eine weitere 20jährige wofür die Gebühr mit RM z ———— 915˙——ꝙS bis länaſtens A. Oktober 1938 bei de beF boſverwal⸗ tung im Zanpiftiebd— Sprechſtun⸗ den werktags von—12 Uhr— zu ſtellen. Später Antra werden nicht berückſichtigt. Ein Teil der Gräber muß——◻+. ger Verwendung der Grabplätze ver⸗ legt werden. Die Hinterbliebenen, welche A5 Er⸗ haltung der +—. nicht 2 werden aufgeforde Dentmöler mit Fundamenten, Geienn u. Pflan⸗ 15 bis ſpäteſtens 105 Oktober zu entfernen. Für die Abräu⸗ mung der Gräber— bei dem Fried⸗ Lib im Friedhof Nechargu di rlaubnis einzuholen. N Ablau der genannten Friſt wird die Fried⸗ Off. u. ten Materialien verfügen. Mannheim, 15. September 1938. hofverwaltung über die nicht enifern⸗ 11 zunger Kaujmann ahren in allen vork. 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Nachdeuch ſümtlicher Oriafnalberichte verboten. Druck und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlaa und Deucer ei Gmbo. Sprechſtunden der Verlgasdtrektion: 10.30—12 udr — Fernſpre 91. Verlaa und Sn n San 3 M. Schat. Ron Fr.3 8 gelten folgende Preisliſten: Geſamtausgabe Weinheim 9. giegch. der Ausaaben 4—1◻◻ς-1 und Abend ale A Mhm.„„ ber 15 900 er 14000 41 35⁰0 ooWer 6 950 bendausgabe A Whm. V Uder 533 über 3200. über 3 700 Geſamt- Du. Monat Auguſt 1938 über z Cll Emailherd ls. eee ene — Hakenkreuzbanner“ Samstag, 24. Sepkember 1958 8 — Spöt-: 25 stellungen Heute Samstag, morgen Sonntag Labends 11 Uhr Twei Spät⸗Vorstellungen —— iinin GLORI Seckenheimerstraße 13 Paula Wessely nach den großen Erlolgen„Episode“ „Julika“„Torheiten“ Ein fess elnder Ufa-Film Was tun Sibylle! Herm. Braun, N. Leibelt, ing · v- KusserowW geginn:.00.00 W zugelassen! 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Folge 38 Oberrheinischer Trinkspruchi/ hu 5 Heben vwylr In hohen Händen Hier im Kreis das volle Glas, VUeberschwenglich im Verschwenden, Treve aus dem Trunk zu spenden, Frogt ihr mich, wem bring ich dos: Unsrer Heimat soll es gelten, Und das Wahre glöht im Wein, vom Gebirg bis zu den Belten lst kein schöneres zu melden Als dos Lond am Oberrheinl Aus dem Felsenfirn entsprungen, Der am Gotthard silbern träumt, Hat der Fluß mit seiner jungen Kraft sich durch die Schlucht gerungen, Bis er in den See verschäumt, Wo sich seine Wellen klären, Und das Ufer um die Flut Mit den füfmen und Altären Für die fischer ouf den föhten Klar im Spiegel Gottes roht. Wie nach ersten Schöpfungsworfen Braust der schimmernde Smarogd Durch ein felstol schmaoler Pforten Hin on Tonnenuferborden Bis zum Sturz im Katorakt, Wo die sphärenlaut gedröhnte Weise An den höchsten Hymnus stimmt, Und der Strom nach solchem pPreise Seines Gotts in fröher Reise fort den Weg zur Wende nimmt. — Einmal muß die Art entscheiden, Welches Ziel sie sich erzwingt, Wie sich Rhein und Rhone meiden, Moß den Weg ein Wille leiten, Der sein Wesen sich erschwingt: Vorbesfimmt und eingeboren Springt der Strom in jähem Nv, Statt im Kalk von Juratoren Durch Granit und Gneis zu bohren Noch dem Norden mächtig zul Wo sich Pfalz und Mönster splegeln, Deutschem Geist bewahrte Welt, Spielt die fluf mit bunten Ziegeln, Bis der Klotz mit neuen Riegeln Sich dem Lovf enigegenstellt, Und der Strom mit wildem Stöhnen Auf Turbinentrommeln schäumt, Doß die Webmaschinen dröhnen, Während Schou des ewigen Schönen Hoch an poppeldämmen träumt. Durch ein Weinlond voll Arome Bricht sich Brandung breite Bohn, Und beim Schimmer alter Dome Wächst im Wingert hoch om Strome Goldene Glot qus dem vvulkon, Nur wenn wir ans Elsaß denken, Föllt ein Schotten tröben Scheins, Bis wir an den kiesigen Bänken freudiger noch Fronken lenken, Und oam Ziele größt uns Mainzl ———————————————————————————— Hondert Flösse, fousend Bäche, Trinkt om Weg der dorstige Rhein, und ich baß nie Schwond und schmole Schwäche pig. Seine Manneskroft zerbreche, frel 4 Scaugt er alles in sich ein, 4F.-— 2— Und Gebirg ragt in dos Blque, t⁊„ Wo die Wetterwolke hängt, — Fast Z¹¹ Schãde für die Kelter e. doß der Ovell in gröner Aue —————— ——————————————————— ——————— —————————— Slch mit never Nahrong stove, Die der Strom im Tol empfängt. Dieser Raum om Rhein hält prächfig Einen Völkerkrels umspannt, Und durch Grenzen weg wirkt mächtig, Eines Wonderw/esens frächtig, Blot das einigende Band, Wie die Schicht des glelchen Steines Das Gebirg zur Einheit paort, Dos am Lovof des Oberrheines Sich mit Kkuppen blauen Scheines Hoch als Wall und Wehre schort. Hier ehrt mon noch treu die Welse, Die den Vätern heilig galt, Aus dem Löärm der Schwoungradkreise Auf das Schweigen hoch im Wald, Wo das Einhorn lautlos schreitet, Und im leuchten lichterloh Locht und liebt es, lehrt und leldet Singend, eh die Sonne scheidet, Selner Herrin Seele frohl Hier hat Gelst mit Kunst gesonnen, Was das Menschliche erfreut, Bouten, Bröcken, Burgen, Bronnen, Krouꝛifixe und Madonnen Stehn zur lust im Land versffevt: Weihnachtsglonz und Osterlichter Trägt der Christ im frommen Chor, Doch des Wesens letzter Richfer Reckt im Werk berufener Dichter Als Prometheus sich empofl Nicht im Söden zu verweilen, Wo der Wille schlaff erstickt, Haben Volk wie Strom mit steilen Sfirnen nach den harfen Heilen Deutschen Nordens qavufgeblickt, Und der Geist roft in Gedichten Ein Geschlecht zur stolzen Art, Das mit lost an Traumgesichten Ewiger Schov die Kroft zur schlichten Alltogstat gelossen paart. In kuropqas heiliger Mitte Bricht qus Nocht ein heller Schein, Neven Sinn und alte Sitte Wölbt der Geist hier in das dritte Weltreich der Vollendung einl Alemonniens Gottesstfärke, Fronkens frohes lebensmoß, Schofft vereint um Strom und Berge Freien Geist's die göltigen Werke: Grelfenlond— dir gilt mein Glasl Eine kiilfurelle Großmacdit Die Holzbouten der Wikinger Der bodenſtändige Bau und Werkſtoff des Nordens iſt ſeit uralten Zeiten das Holz ge⸗ weſen. Gemeiniglich hat man heute noch falſche Vorſtellungen von der Lebensdauer und Wider⸗ ſtandskraft dieſer alten Holzbauten. Die Ori⸗ ginalbauten ſchwediſcher Bauernhöfe auf Skan⸗ ſen, dem Stockholmer Freilicht⸗Muſeum für Volkskunde, geben ein eindrucksvolles Bild von der ſtrengen Formenſchönheit in all ihrer Ein⸗ fachheit und der Gediegenheit der Arbeit, die die alten„Baumeiſter“ geleiſtet haben. Manche Bauten wurden bereits im 15. Jahrhundert er⸗ richtet und ſtehen noch nach über 400 Jahren in ungebrochener Kraft vor uns. Dieſe Zahlen werden noch übertroffen von manchen norwe⸗ giſchen Bauernhäuſern. Im Ottadal, Norwegen, ſteht heute noch der eine oder andere Groß⸗ bauernhof, der aus der„Sagazeit“ ſtammt: Seit achthundert Jahren iſt ein ſolcher Hof im Beſitz derſelben Familie. Freilich ſind nicht alle Gebäude eines ſolchen Hofes gleich alt, manche, die jüngſten, ſind„nur“ zweihun⸗ dert Jahre alt. In den Bauernhöfen mit ihren zahlreichen Nebengebäuden, wie ſie auf Skanſen erhalten ſind, in deren Atmoſphäre aber die ſchwediſchen Bauern noch vor kurzem geſchafft und gewirkt haben, ſpiegelt ſich eine kulturelle Groß⸗ machtſtellung wieder. Es ſind die deut⸗ lichen Ausläufer und klaren Erinnerungen der Blütezeit einer nordiſchen Kultur, die die Wi⸗ kingerzeit und den Anfang des Mittelalters ge⸗ prägt hat, deren hervorragendſtes Ausdrucksmit⸗ tel das Holz war. Der Mora⸗Hof aus Dalarna, der Aelvroshof aus Härjedalen, der berühmte Speicher aus Björkvik, der wie ein dräuender Bergfried ausſieht, die Glockentürme u. a. legen ein beredtes Zeugnis von der Ueber⸗ legenheit dieſer germaniſchen Holzkultur ab, die geradezu einmalig iſt urd nirgends ihresgleichen hat. Was aber gleichermaßen unſere Bewunde⸗ rung erweckt, iſt die Lebenshaltung, die dieſe alten Bauernhöfe uns vor Augen führen. Ein mittelgroßer Bauernhof verfügte außer dem Wohnhaus durchſchnittlich über zehn bis zwölf verſchiedene Gebäude mit geräumigen Aus⸗ maßen. War es ein Großbauer, ſo gebot er über dreißig bis vierzig Gebäude. Das gibt uns einen Begriff, wie die Wikinger, wie un⸗ ſere germaniſchen Vorfahren gelebt haben. Mit Recht kann man daher, wenn man die Lebens⸗ bedingungen der Bauern in den klaſſiſchen Kulturländern zum Vergleich heranzieht, dieſe germaniſche Wohnkultur als imponierend be⸗ zeichnen und ſie zu den wertvollſten Errungen⸗ ſchaften der nordiſchen Kultur rechnen, die an⸗ derswo kaum nachzuweiſen ſind. P, Um es gleich zu ſagen: ſie war unſere Waſch⸗ frau. Ihr Zuname, Wolfenſiefen nämlich, war für mich von Kind auf der Inbegriff alles Waſchfraulichen: Wolfenſiefen hatte etwas mit Wolle, Seife und einer Küche voll emſigem Waſſerdampf zu tun. Ich verſtehe heute noch nicht, wieſo es Waſchfrauen geben kann, die nicht Wolfenſiefen heißen. Außerdem nannten wir ſie unſere„Mutter Wolfenſiefen“, denn die Alte— damals war ſie gar nicht ſo alt— ſah rundlich, mollig und erwärmend aus wie ein Kachelofen, drum: Mutter Wolfenſiefen! Ich weiß, daß ſie viele Kinder hatte. Fünf, wenn nicht ſechs. Alle ſind etwas geworden, alle mit heiler Haut durch ſämtliche Winter, gar durch den Krieg gekommen. Gott wußte, was er tat. Ich erinnere mich aber auch, daß Mutter Wolfenſiefen nie oder ganz ſelten an der Waſchbütte ſtand, ohne guter Hoffnung zu ſein. Trotzdem ſang, ſchrubbte, polterte ſie, trie⸗ fend von oben bis unten, die Holzpantinen paßten zu ihrem Geſicht, und dieſes Geſicht war das Antlitz der Arbeit. Eines Tages, im Oktober 1918 war es, lag ſie wieder zu Bett, ein kerngeſundes Kindlein im Arm. Dennoch ſchrieb ſie einen Brief, wir ſollten uns keine Sorgen machen, ſie ließe uns nicht im Stich, bei ihrer Natur genügten zwei oder drei Tage, ſie käme pünktlich zum Wa⸗ ſchen wie immer, außerdem könne ſie nicht auf den Lohn verzichten. Meine Mutter ging hin, nahm etwas Kin⸗ derwäſche mit, ferner ein Brot und zwei Fla⸗ ſchen alten Rotwein.„Mutter Wolfenſiefen,“ ſagte meine Mutter,„gönnen Sie ſich Ruhe, ich kann mir ſchon helfen, ſagen wir: Treue um Treue—!“ „Nee, aber nee,“ meinte die Wolfenſiefen, und die Tränen liefen nur ſo ins Kiſſen.„Nee, Lohn ohne Arbeit? Mach ich nit, tu ich nit, kann ich nit, übermorgen bin ich bei Ihnen!“ Weiß Gott, ſie kam. Ein bißchen blaß, ein weniges magerer, aber ſie war da. Und wäh⸗ rend ſie wieder ſchrubbte, ſang und polterte, brachte der Paſtor die Nachricht, daß mein Bruder im Felde gefallen ſei. Ich kann nicht ſagen, Mutter Wolfenſiefen hätte weniger geweint als meine eigene Mut⸗ ter. Ich weiß nur, daß in der Waſchküche zwei Tage lang ein ſchmerzhaftes Schluchzen und Beten geſchah, indes die Arbeit mühſam weiter ging. Und als die Wolfenſiefen ihren Lohn empfangen ſollte, wehrte ſie mit den ausgelaugten Händen entrüſtet ab:„Nee, aber nee: Von einer Frau, die den Sohn verlor und die ſooo im Leid iſt, ſoll ich noch Geld nehdenk Mach ich nit. Tu ich nit. Kann ich nit! Sicher hat meine Mutter damals einen Ausweg gefunden. Heute melde ich nur, daß unſere gute Wolfenſiefen ſoeben das Zeitliche ſegnete und nicht weniger tapfer heimging, als es mein Bruder 1918 getan. Ja, ich ſehe die beiden da oben beieinander ſtehen, höre ſie plaudern, Arm in Arm womöglich:„Wie ſchön, Mutter Wolfenſiefen, daß Sie mich noch Schrite am V/asser Wenn Sie, verehrte Frau Hildegard, in die⸗ ſen Tagen in Ihr ſchönes Bayernland zurück⸗ kehren, werden Sie gern von der Lahn träumen wollen, die wir in ihrer Köſtlichkeit zu begreifen uns bemühten. Auch Sie werden Heimweh nach dem Fluß und ſeiner Landſchaft bekom⸗ men, auch wenn es nicht die Landſchaft Ihres Lebens iſt. Dieſe Luft am Waſſer hält Augen und Herz geſund. Sie erinnern ſich, daß in die⸗ ſen letzten ſchönen Auguſttagen die Fläche des ruhig dahinplätſchernden Fluſſes im Glanze der Sonne ſchimmerte, daß es ſich am Rande ge⸗ mütlich ſpazieren gehen ließ. Immer wieder ſpürten wir die feinen Schattierungen der Landſchaft, die gerade von Gießen bis Koblenz ſo unendlich reich und weit iſt und uns dem Tage entreißt. Dieſe eigentümliche Verwebung von Waſſer und Boden, die Fülle der Farben, das zärtliche Geflüſter der Vögel beſtechen. Es iſt vielleicht nicht das Land mit duftenden Wäl⸗ dern, der vollendeten Gartenkunſt, obwohl an einzelnen Stellen die ſchöpferiſche Ergiebigkeit Auf gehſ's vorwärisl ldi will weiter! NNufter Wolfensiefen/ ᷣh kennen. Ich danke auch für die vielen Feld⸗ poſtkarten!“ Ich ſelber lebe noch und ſchreibe dieſes ſtille Denkmal. Und wenn mich jemand fragt, ob ich eine Dichtung wüßte, die das Heldentum einer Frau würdig und ewig verkläre, dort meine ich: Schillers Jungfrau iſt ein Werk, ganz gewiß, aber kennſt du auch Chamiſſos Ballade von der alten Waſchfrau? Der letzte Vers geht ſo: Und ich, an meinem Abend, wollte, ich hätte, dieſem Weibe gleich, erfüllt, was ich erfüllen ſollte in meinen Grenzen und Bereich. Ich wollt', ich hätte ſo gewußt am Kelch des Lebens mich zu laben und könnt' am Ende gleiche Luſt an meinem Sterbehemde haben—1 Von Kurt Varges des Bodens in die Augen fällt. Ich weiß, daß dieſe Landſchaft Sie, ſchöne Hildegard, beflü⸗ gelte und bereicherte. Der Reiz der Lahn ruht in der Verwöhnung. Das ſpürten auch Sie mit mir, wenn wir am Rande wanderten und nach Augenblicken ge⸗ wöhnt waren, mit Vertrautem vertraut zu ſprechen. Die Bahn zieht da einen ſchönen Bogen und verſchwindet in— ja, ich glaube ſiebzehn Tunnels. Da ſind bekannte Stätten, wie Wetzlar, Braunfels, Naſſau, Bad Ems, da iſt das maleriſch gelegene Runkel. Wiſſen Sie noch, als wir durch bucklige Gaſſen, durch ge⸗ heimnisvolle Torbogen ſchritten, den Gemüſe⸗ garten an den Häuſern bewunderten, uns über Ausgelaſſenheit und Uebermut der Jungen und Mädel freuten? Wir hatten immer den freien Himmel über uns. Das Blau erhielt durch das Leuchten der Sonne ſeinen beſonderen Glanz; und Ihre Stimmung war bald von jener Leich⸗ tigkeit und Natürlichkeit, die der durchwander⸗ ten Landſchaft eigen ſind. Und in der Erinne⸗ rung werden die Stun⸗ den der Bekanntſchaft wach, jener Bkannt⸗ ſchaft, die eben mit der Natur verbunden iſt und mit dem Blick in die Landſchaft un⸗ zertrennlich erſcheint. Und ſo leuchtet im Gedächtnis auf, wie ſich alles zuſammen⸗ trug, wie ſich die Freundſchaft anſpann, wie ſich Zartheit und Gewinn nach wenigen Stunden frei machten, wie der Zuſtand von Entrückung und Ver⸗ ſunkenheit in ſtändi⸗ ger Wechſelwirkung und Bemühung um das Verſtändnis dieſes koſtbaren Landſchafts⸗ bilderbuches ſichtbar und fühlbar wurde, wie alles einer leiſe verklingenden Melo⸗ die glich.. Das Auge trinkt, und das Herz lacht. In wenigen Tagen will man da eine ganze Landſchaft im Wort und in der Er⸗ innerung feſthalten. Die Feder gleitet wohl über das Blatt, doch der wohlige Klang der Einzelmelodie bleibt einſam im Her⸗ zen zurück... Im letz⸗ ten Stück, nach Kob⸗ lenz zu, breiten ſich Weinberge aus und deuten auf ihre Ge⸗ heimniſſe. Die Trau⸗ ben, dickbäuchig und ſaftig, fangen jeden Sonnenſtrahl ab. In der Stille genoſſen, wird der Wein zur Koſtbarkeit, Abbild und Geſicht der Land⸗ ſchaft zugleich, die ihn hervorbringt. Man kann ſchwärmend und ſehnſüchtig am Ufer der Lahn entlangwan⸗ dern. Wer ſich vom Klima gefangennehmen läßt, und ein Verhältnis zum Waſſer bekommt, aus dem unſere Wün⸗ ſche und Sehnſüchte immer wieder aufs neue entſteigen, wird ſeine einſame Reiſe nie vergeſſen. Denn einſam muß ſolche Wanderung ſein, auch wenn ein zartes Ge⸗ ſchöpf die Schönheit langer Sommertage Auin.: Leo Heih mit einem teilt. * W nn Die G auf Ch⸗ zu kaufe Herren, viel Beſ tern und ten. In gab, ſcha wenn ſie ließen, ſ. ber Höh Brũc „ſteht da⸗ Gold iſt, dem letzte Wer di meilenwe dann ſich die Fahr⸗ der Frac Latour. Wer de lein hint ſchrei. U Gewalt. Und füllt das Verli bracht. Nun ka Mann ve ſchönes eigener( mannstre Venezian bunt vor Schnitt führte au ſilberweif Wimpern furchtlos. Ob er fragte di Mann.( ſah er Dann w Seite un „Ohne, die Stirn „Under mir füh „ſolange die Stro was dan „Son Preis“, ſenkte de ihm blut Wangen Gaſt für Da lach Nüſtern, voll Hoch marſchall dig, ſie r Die W Stube, al über die unleſerlic lachroten Hof und! Augenſche Seither Die Kn ſtrählten, aber kein Nur der guten hi Kreuzſtöck Um ſo ber in d Braten, G Gewürze Veit len Feld⸗ eſes ſtille fragt, ob eldentum äre, dort in Werk, hamiſſos Der letzte e, en ges eiß, daß d, beflü⸗ höhnung. wir am icken ge⸗ traut zu ſchönen glaube Stätten, Ems, da ſſen Sie zurch ge⸗ Gemüſe⸗ ins über igen und n freien urch das Glanz; er Leich⸗ wander⸗ Erinne⸗ ie Stun⸗ intſchaft Bkannt⸗ en mit rbunden em Blick haft un⸗ rſcheint. htet im uf, wie ammen⸗ ch die nſpann, eit und venigen nachten, nd von id Ver⸗ ſtändi⸗ wirkung ng um 8 dieſes ſchafts⸗ ſichtbar wurde, er leiſe Melo⸗ trinkt, z lacht. Tagen a eine aft im der Er⸗ thalten. tet wohl tt, doch Klang melodie m Her⸗ Im letz⸗ h Kob⸗ en ſich s und re Ge⸗ Trau⸗ ig und jeden ab. In enoſſen, in zur Abbild Land⸗ die ihn Man nd und 1 Ufer ngwan⸗ Klima n läßt, hältnis kommt, Wün⸗ nſüchte aufs „ wird Reiſe Denn ſolche n, auch s Ge⸗ hönheit nertage .5 denwbnzhnlmn ———————————————— Von Richard Euringer Die Grafen ſaßen im Urner Land. Die Vögte auf Chateau⸗Latour dachten ſich das Schloß zu kaufen. Wenn ſie ſchon hofhielten wie die Herren, wollten ſie auch Herren ſein. Es gab viel Beſchwerde über den Zoll, den ſie von Rei⸗ tern und Reiſenden wie von Kaufleuten erpreß⸗ ten. Im Turm, der dem Schloß den Namen gab, ſchatzten ſie den Reichtum auf. Feldfiſcher, wenn ſie im Abendzwielicht ihre Netze ſchleppen ließen, ſahen am Turm ein Pegel⸗Mal, zu hal⸗ ber Höhe, ſchlangengrün.„So hoch“, ſagten ſie, Bröcke öber den Altrhein bei Kketsch Abfn.: W. M. Schatz „ſteht das Gold. Und wenn der Turm gediegen Gold iſt, ſo fällt das Schloß dem Vogt anheim, dem letzten auf Schloß Latour.“ Wer die Straße meiden konnte, mied ſie auf meilenweitem Umſchweif. Aber weil die Burgen dann ſich den Vorteil nutzbar machten, zahlten die Fahrenden zum Spott ihren Zoll doch ſamt der Fracht. Da lachten die Vögte auf Schloß Latour. Wer den Paß paſſieren will, mag ſein Scherf⸗ lein hinterlegen! Es gab viel Fehde und Ge⸗ ſchrei. Und was nicht gut ging, das ging mit Gewalt. Sie ritten und rauften wie die Grafen. Und füllte ſich der Turm mit Gold, ſo füllte ſich das Verlies mit Leuten, die der Handel aufge⸗ bracht. Nun kam es, daß ſich der letzte Vogt, ein Mann von jungen Jahren, in ein ſchönes Weib vergaffte, das in eigener Equipage mit dem Kauf⸗ mannstroß vorbeizog. Es war eine Venezianerin, ſchwarz von Haar, bunt von Kleidung; von kühnem Schnitt ein ſtolzes Geſicht. Sie führte aus geblaſenem Glas einen ſilberweißen Fächer. Aus dunklen Wimpern lugten Augen kühl und furchtlos. Ob er ſie auch plündern wolle, fragte die Dame den heiſchenden Mann. Eine ſchweigende Minute ſah er in das fremde Geſicht. Dann wandte ſie das Kinn zur Seite und befahl die Weiterfahrt. „Ohne Zoll nicht!“ rief der Vogt, die Stirn verdüſternd. „Und wenn ich Schätze nicht mit mir führe“, ſagte die Dame, „ſolange die Päſſe voller Räuber, die Straßen voller Ritter ſind, was dann, Herr Schloßvogt?“ „So nenne ich Euch meinen Preis“, ſagte der Jüngling und ſenkte den Blick nicht, während ihm blutrot die Lohe über beide Wangen aufſchlug:„Seid mein Gaſt für eine Nacht!“ Da lachte die Dame, blähte die Nüſtern, maß ihn mit einem Blick voll Hochmut, winkte ihrem Reiſe⸗ marſchall und bedeutete ihm bün⸗ dig, ſie raſte auf Chateau⸗Latour. Die Wache rumpelte aus der Stube, als die ſtaubigen Karoſſen über die Falltorbrücke rollten. Ein unleſerliches Lächeln um den ſchar⸗ lachroten Mund, nahm die Fremde Hof und Haus, Turm und Stall in Augenſchein. Seither herrſchte da eine Herrin. Die Knechte, wenn ſie die Pferde ſtrählten, äugten am Gemäuer auf, aber kein Finger winkte Aufbruch. Nur der Efeu wucherte wie ſeit guten hundert Jahren zu den Kreuzſtöcken empor. Um ſo emſiger klirrte das Sil⸗ ber in den Küchen. Soßen und Braten, Geflügel und Wein, ſcharfe Gewürze und ſüßes Konfekt ſchlepp⸗ ten Diener über die Treppen. Im Bankettſaal ging es hoch her mit Flöten und Lauten und Schmauſerei, Tag für Tag und Nacht für Nacht, daß die Fiſcher ſich bekreuzten, wenn die läſter⸗ liche Hoffahrt ihren Kerzenwiderſchein aus dem Flutenſpiegel ſtrahlte. Flackernd waberten die Säle aus den nebelbleichen Waſſer; nur dort, wo der Wellenſchlag eintönig wie ſeit hundert Jahren an die Felsgemäuer klatſchte, lag erlo⸗ ſchen das Verlies. Eines Nachts nun, da der Uebermut der Frau alle Freuden ausgeſchöpft, wünſchte ſie ſich Leid zur Luſt. Mit roſtigen Schlüſſeln tappte der Büttel in die Tiefe und holte ihr einen Mann herauf, fahl wie Moder, grau wie der Gram. Es wußte kein Menſch mehr, wer der war und was er verbrochen. Wie ein Toter aus ſeinem Grab ſchleppte er ſich über die Treppen, ſchlurfte gehorſam in den Saal, wo auf ſeidenem Pfühl gebettet die Ueppige die Brauen ſchürzte. Jetzt ſtützte ſie die ſchräge Wange mit der weich ge⸗ neigten Hand. Näher befahl ſie ihn heran, der nicht hörte und wie blind in den Kerzenſchim⸗ mer glotzte. Folgſam ließ er ſich vorwärts ſtoßen; folgſam, wenn auch unverſtehend, nahm er den Biſſen, den ſie mit forſchendem Blick ihm reichte. Nur vergaß er ihn zu beißen. Kindiſch hielt er ihn in der Hand. Und da ſie ihm zeigte, wie man das macht, und die Hand zum Munde führte, wies er nur die greiſen Kiefer. Er taugte zur Kurzweil nicht, der Alte. Da ließ ſie ihn anfüllen mit Wein und ging im Ekel. Launenhaft. Nüchtern an verdämmernder Tafel blieb ein Einſamer zurück: der Jüngling, der zum erſten Male ſein Leben und Geſchick bedachte. Von ſchwindenden Kerzen tränte das Wachs. Vor den halb geleerten Kelchen lagen angebiſſene Früchte. Ein zerſcherbtes Saitenſpiel fleckte am Teppich wie zertreten. Durch die Fenſter graute weſenlos ein bleicher Morgen. Da erhob ſich der letzte Schloßvogt. Eine wunderliche Sucht zog ihn hinunter über kühle Wendeltreppen in die feuchten Kerkerkeller. Niemand ſah ihn, nur der Wächter rumpelte aus faulem Halbſchlaf, hielt ihm maulend ſeinen Spieß vor. Schlüſ⸗ ſel knirſchten, in den Angeln ächzte ſchwer das Bohlentor. Fahl grün taten unterirdiſch ſich verlaſſene Gänge auf. Aus dem Fels gehauen duckte ein Gewölbe ſich über graue Säulen⸗ ſtümpfe. An den Säulen hingen Ketten. An den Ket⸗ ten hingen Menſchen, Bündel Hingekauerter, reglos, wie vom Schlaf erſchlagen. Schweigend wanderte der Jüngling. Da, im Zwielicht hoher Luken löſte plötzlich aus der Mauer ſich die farbloſe Geſtalt eines Menſchen, eines Mädchens, daß er atemlos zurückwich. Und nun fühlte er den Anhauch ihrer Nähe, ihrer Glieder, eines Lebens voller Wärme, eines Mundes, herb und jung. Und nun ſah er dies Geſicht, trotzig zürnend eine Stirn, richterlich in ihrer Strenge, bäuerlich in ihrer Armut; und nun ſah er, daß ſie lebend unter dieſen Toten umging, freiwillig, ein freies Weib, das die Haft Gefangener teilte. Und nun forderte ſie Antwort, forderte den alten Mann, den ſie ihren Vater nannte und mit dem die Schande Spott trieb. Was kein Winzer je gemunkelt, was kein Fi⸗ ſcher ſich geträumt, das geſchah auf Schloß La⸗ tour: Als die Venezianerin andern Abends ſagen ließ, ſie gedenke abzureiſen, wenn ihr ſelbſtzufriedener Wirt keine beſſeren Freuden biete, ließ der junge Herr erwidern, er erwarte ſie noch einmal, ſeinen Fehler gutzumachen. Weder Zofe noch Marſchall wußte der geweckten Neugier eine Antwort abzuſtatten. Es rumorte in den Kammern, geiſterte in den Gelaſſen. Hufe klapperten im Schloßhof. Truhendeckel ſchlugen zu. Plötzlich ſchienen alle Räume von Geladenen bevölkert. Ein Gewiſper und Ge⸗ trippel flüſterte treppauf, treppab. Endlich ſtieg es wie im Zug nach den oberen Gemächern. „Was geſchieht hier?“ rief die Schöne, aber niemand gab Beſcheid. Schweigend knickſten die Bedienſteten ihr verneigtes Achſelzucken. Gut, — Aufn.: A. Tölle(2) So gehf's nicit weiler ſie werde nicht erſcheinen, ließ ſie ihrem Haus⸗ wirt ſagen. Aber dann erſchien ſie doch. Atlas⸗ ſtarrend Weiß in Weiß trat ſie plötzlich in den Saal, ſtand und ließ den Fächer ſinken. Feierlich an langer Tafel reihten ſich— in ſchwarzem Sammet— traumhaft traurige Ge⸗ ſtalten, bettlermäßig von Geſicht, Haar und Barttracht; ſeltſam äugende Geſichter, wie er⸗ loſchen und mit Aſche angemalt. Vor ſich auf gezinntem Teller hatte jeder ſein ſchmal Bröt⸗ lein, und nun äugten ſie umher, einer nach des anderen Händen, wie es recht ſei, daß ſie täten. Mitten inne aber neben ihrem alten Vater ſaß das Mädchen ſchlicht und züchtig. Da lachte die Dame. Mit dem Fuß trat ſie den zerknickten Fächer. Aber niemand achtete ihres heftigen Benehmens. Schweigend und mit eigener Hand trug der Vogt die Speiſen auf. Und da ſie gegeſſen, ging der Vogt, jedem ſein Lager zu bereiten. Und da ſie geſchlafen, gab der Vogt ihrer jedem ein Pfündlein Gold und hieß ſie gehen in Gottes Namen. Und ſie gingen ihres Wegs. Der Alte aber war es nicht mäch⸗ tig. So räumte er ihm das Gelaß ein, wo die Vögte ſonſt gehauſt, die Vögte auf Chateau⸗ Latour. Und er pflegte ſeines Alters. Und wer des Weges gezogen kam, dem ging er entgegen und hielt ihn an und gab ihm ein Pfündlein ſeines Goldes. Und es kamen viele Arme, weit und breit aus aller Welt. Und er gab ihrer jedem ein Pfündlein. Und es kamen viele Kranke. Und er wies ihrer jedem ein Lager. Und es kamen viele Bettler, und er nahm ſie an die Tafel. Felchfiſcher, wenn ſie im Abendzwielicht ihre Netze ſchleppen ließen, ſahen am Turm ein Pegel⸗ Mal, tief am Sockel, ſchlangen⸗ grün.„So tief“, ſagten ſie,„ſteht das Gold. Und wenn es geſun⸗ ken unters Mal, ſo fällt das Schloß wieder an den Grafen, den letz⸗ ten Grafen im Urner Land.“ Und es geſchah, es ſtarb der Alte. Da gaben zwei Menſchen ſich die Hand und ſchritten durchs Tor und ſahen nicht um. Die Walliſer ind wiſſen, wo ſie hingegangen ind. Der Graf aber kam vom Urne Land und nahm Sitz auf Schloß Latour. Und wie er ſeufzte, beim Becher Wein, da trat eine weiße Dame ſchweigend in den Kerzen⸗ ſchein. Und wo er ging und wo er ſtand, glitt ihr Schatten an der Wand. Und wenn er ſie anſiel, blieb keine Spur. Sie ſpukt noch heut auf Schloß Latour. INSERE FAHRIT von Wilhelm Vernekohl Foahre immerzoul Wasser steigt und fällt, Do hast keine Roh, Nichts ist hier bestellt. Stieß dich wer ins Meer: Meer ist groß und weit. Rucder fauchen schwer in die Ewigkeit. Ruder favuchen lelcht ln die Wogen ein, Wer es nicht erreicht Bleibt im dunklen Schein. Fahre immerzul Wasser steigt und fällt, Findest du die Ruh: Alles ist bestellt, ————————— —3—5— — 3 3 3 3 5. 5 3 3 7 3 4 3 5 4 ————————————————————— — ————— — ———— ——— ———————————————————————————————————————— ———— 5 4 35 Eines Mittags im hohen Sommer, als er ſeine Körbe in die Stadt brachte, die er im Laufe der Woche geflochten hatte, und vor dem Gaſthof„Zur grünen Flaſche“, wo ein Brun⸗ nen auf der Gaſſe rann, die hochgetürmte, weiß⸗ ſchimmernde Laſt abſtellte, um zu trinken, ſah Georg im halbdunklen Hausgang ein junges Mädchen ſitzen, das Gemüſe putzte und dabei leiſe vor ſich hinſang. Er kannte es nicht und muſterte es neugierig. Es hatte kräftige, volle Glieder und ein über und über ſommerſproſſi⸗ ges Geſicht mit einer hohen, ſonnenverbrannten Stirn. Die Augen, die unter ſtarken Brauen mutwillig funkelten, und das glatt zurückge⸗ ſtrichene, über dem Nacken zu einem dicken Kno⸗ ten verſchlungene Haar hatten faſt die gleiche kaffeebraune Farbe. Es trug ein rotgemuſtertes gelbes Kleid und darüber eine blauleinene Küchenſchürze, unter deren Saum die nackten, in Holzpantoffeln ſteckenden Füße hervorkamen. Während Georg am Brunnen ſeine Mütze voll Waſſer laufen ließ, wandte ihm das Mädchen das Geſicht zu und beantwortete ſeinen Gruß. Der Händler, bei dem er ſich ſpäter erkundigte, ſagte, es ſei eine Nichte des Wirts, Hedwig mit Namen, die im Gaſthof kochen und nähen lerne und was ſonſt noch zu einer großen Wirtſchaft gehöre. Auf dem Heimweg trat Georg wieder an den Brunnen heran, um verſtohlen in den Haus⸗ gang zu ſpähen, aber Hedwig ſaß nicht mehr dort. Er wollte ſie unbedingt noch einmal ſehen, und er wäre gern hineingegangen. Aber er ſchwankte, ob er ſich ein Bier leiſten durfte. Sein Vater war ein Holzfäller in dem Wald⸗ land im Norden; auch ſein Großvater und deſ⸗ ſen Vorfahren waren Holzfäller geweſen, und auch ſeine drei jüngeren Brüder ſtanden bei Sägemüllern im Dienſt. Er allein tat andere Arbeit. Von klein auf ſchwächlich, konnte er es ſeinen Altersgenoſſen an Kraft und Ausdauer nicht gleichtun; es benahm ihm den Atem, wenn er die Axt ſchwang, und ſchon nach wenigen Schlägen mußte er erſchöpft innehalten. So verdiente er ſein Brot wie die Holzfällerfrauen und die alten Männer mit Korbflechten. Seine Brüder und Schweſtern waren längſt ihre eige⸗ nen Wege gegangen; nur er lebte noch in dem baufälligen, einſamen Waldhaus bei ſeinen Eltern. Vom Morgen bis zum Abend kauerte er rittlings auf einer niedrigen Bank und flocht aus breiten Spänen die flachen, muldenartigen Körbe, für die nur ein paar Pfennige bezahlt wurden. Ein Weilchen befühlte er unſchlüſſig die wenigen Silbermünzen, die ihm der Händ⸗ ler gegeben hatte. Dann aber ſtieg ein trotziges Begehren in ihm auf und er ging in den Gaſt⸗ hof hinein. Es waren erſt wenige Gäſte da, in der Haupt⸗ ſache ſchwerfällige, ergraute Männer, die reglos in ihre Gläſer ſtarrten oder mit heiſeren Stim⸗ men lärmend miteinander ſprachen. Georg ſetzte ſich an einen Tiſch in der Nähe des Küchenfen⸗ ſters, durch das Getränke und Speiſen heraus⸗ gereicht wurden. Zu ſeiner Enttäuſchung konnte er aber Hedwig nirgends entdecken. Sein Bier brachte ihm das überlang aufgeſchoſſene ſchiel⸗ äugige Mädchen, das ſeit Jahren bediente. Das herbe Bier ſchmeckte ihm, es rann kalt in ihn hinab und jagte zugleich heiße Fluten durch ſeinen Leib; behaglich legte er ſich zurück, ſo gut es die ſteife Bank zuließ, und beſchloß auf Hed⸗ wig zu warten, und wenn es darüber Abend werden ſollte. Er zündete ſich ſeine Holzpfeife an und blickte gedankenverloren dem Rauchge⸗ kräuſel nach in die Zweige, wo das goldene Sonnenſprühen allmählich immer höher hin⸗ aufwich. Er war durſtig und beſtellte ein zweites Bier, danach ein drittes, es mundete ihm immer beſ⸗ ſer; er zog ſeine Jacke aus, legte die Arme breit auf den Tiſch und fühlte ſich ſtark und war guten Muts wie ſeit langem nicht. Endlich, es war nur noch ein grünes Schimmern unter den Lindenbäumen und der Himmel leuchtete mit den ruhigen, matten Farben, die auf den Son⸗ nenuntergang folgen, durch die Blattlücken, hörte er in der Küche die Stimme ſprechen, die Am Briefkasfen An der Ecke hängt ein großer Briefkaſten. Bei jedem Wetter, zu jeder Jahreszeit hängt er ein⸗ gemauert da, und ſein Klappermaul ſchluckt, was man hineinſchiebt. Er ſchluckt Verwirrung, Berechnung, Seligkeit; Tod und Geburt nimmt er geſchäftsmäßig auf, Stunk und Zank, Rech⸗ nungen, anonyme Briefe. Zehn Schritt auf der einen Seite wohnt die blonde Annelieſe. Manchmal jeden Tag, manch⸗ mal mit Abſtand kommt ſie eilig daher, leichter Schritt, ſchwereloſer Fuß; zieht ein Brieſchen hervor und ſchiebt es ein. Klapp, macht der Kaſten. Sie ſpäht umher, Liebesbriefe ſind eine ſo heikle Angelegenheit. Einen Winter, einen Sommer lang. Farbiges Papier, große ſchmale Umſchläge, mal dick, mal dünn. Zehn Schritt auf der andern Seite wohnt Hans. Wenn er ins Büro geht, ſchiebt er ein Brieſchen ein, nicht immer, aber oft. Quart⸗ format nach dem äußeren Anblick, ſachlich, meiſt mit der Maſchine beſchrieben. Aber drinnen ſteht genau dasſelbe törichte Zeug wie in den andern Briefen, genau ſo in heftigen Wellen, Sehnſucht oder ſchroffe Gleichgültigkeit, wochen⸗ lange Verſtimmung um ein falſch verſtandenes Wort, und aufs neue Liebe, ſtürmiſche Zärtlich⸗ keit— und ewige Sehnſucht nach warmer Ge⸗ genwart. Die beiden Briefe liegen zuweilen nebenein⸗ ander, bevor ſie in die Winde flattern. Die beiden Menſchen könnten es doch ſo viel einfacher haben! Gebückt über Papier, trocknen ſie mit ihrem Atem die Tinte und ſchicken das törichte Zeug in eine Ferne, wo es erkaltet an⸗ kommt. Sie erhitzen ihr Briefpapier an Geſtam⸗ meltem, das zärtlich ins Ohr klingen müßte. Der Korbmacher/ haes, n. am Mittag im Hausgang geſungen hatte, und gleich danach kam Hedwig mit einem vollgeſtell⸗ ten Brett in den Garten. Der Wirt ſetzte ſich mit ſeiner Familie und dem Geſinde nicht weit von Georg zum Abendbrot nieder, und Hedwig, von der Hageren begleitet, deckte auf. Nun ſah er ſie ſo nahe vor ſich, wie er es ſich erhofft hatte. Sie war ſo groß wie er ſelbſt, von ge⸗ drungener Geſtalt, breit in den Schultern und Von Kilian K011I Der Kaſten hängt da und ſchluckt, was man ihm gibt. Die beiden Briefe erklettern wieder mühſelig den Umfang vieler Seiten, was haben ſich die Menſchen eigentlich monatelang ſo viel zu ſchreiben? Sie quälen ſich, ſie möchten feſt⸗ halten, was in der Zeit vergeht. Sie ſtürzen in Vorwürfe, wo ſie ſchweigen müßten. Sie zerren Liebesworte hervor, wo Bedachtſamkeit geboten wäre. Sie ſchreiben ihre ſchöne Liebe in Brocken. Von der einen Seite kommt die blonde Anne⸗ lieſe daher, nicht mit hüpfendem Schritt. Sie kann ſich von dem Brief nicht trennen. Lieſt immer wieder die Anſchrift, die eine Verhei⸗ ßung war, jeder Buchſtabe geliebt— geliebt eine fremde Stadt, eine nie geſehene Straße. Von der andern Seite kommt Hans. Scharfer Schritt, gewohnter Gang mit ſchallendem Hackenſchlag, finſtere Stirn und ſchmaler Mund. Er zögert nicht, er zieht ſeinen Brief mit dem ſachlichen Format und der Maſchinenſchrift. Es mußte Schluß gemacht werden. Es ging einfach nicht mehr: Schluß mit den brieflichen Tränen, den Verleumdungen, Vorwürfen, mit den Pa⸗ pierküſſen, mit den niemals endenden Mißver⸗ ſtändniſſen. Die beiden Menſchen am Briefkaſten ſehen ſich an. Nun könnte alles ſo einfach ſein. Sie verziehen ſogar ein klein wenig lächelnd den Mund. Aber Annelie denkt, der ſieht auch ſo aus, als ob er kaltherzig Schluß macht. Aber Hans denkt, die ſieht auch ſo aus, als ob ſie ihren Freund hyſteriſch anwimmert. Die beiden Briefe fallen, klapp in den Kaſten. Die beiden törichten Menſchen gehen jeder ihres Weges. Wir alle ſinò glücklich, die Volksgenoſſen der heimgekehrten deutſchen Oſtmark in dieſem Jahre erſtmals im Reiche vereint in unſerer Mitte zu wiſſen. In keiner anberen deutſchen Itaot verbinben ſich Vergangenheit und Gegenwart des Groß⸗ beutſchen Reiches zu ſolch ſumboliſcher Einheit uno Ausorucks⸗ kraft wie in Nürnberg, der alten und zugleich der neuen Reichs⸗ ſtadt. Dieſe Staöt, die das alte Deutſche Reich für würbig befanö, die Reichskleinobien in ihren Mauern zu bergen, hat die Symbole, die von der Macht und Größe des alten Reiches zeugen, nun aufs neue in ihren Beſitz genommen. Heute iſt nürnberg, bie Staot der Reichsparteitage, der ſteingeworbene Ausöruck deutſcher Kraft und deutſcher Größe in einem neuen Deutſchen Reiche! der Führer beim Empfang im Nürnberger Rathaus om 5. 9. 38 wee. Hüften, ader deweglich und gewandt. Währens ſie aß, wandte er kein Auge von ihr, und als ſie es merkte und einige Male halb unwillig, halb beluſtigt nach ihm ſchaute, hielt er ihrem Blick ſtand; es flog ihm aber heiß und kalt über den Rücken dabei, und er rauchte haſtiger und trank ſchneller, als er wollte. Inzwiſchen hatten ſich neue Gäſte eingefun⸗ den; der Garten erſcholl-von Geſpräch und Ge⸗ lächter, und in der Kegelbahn rumpelte und rollte es ohne Unterlaß. Dort ſaßen oder ſtan⸗ den die jungen Männer aus der Nachbarſchaft beiſammen und gebärdeten ſich, als ſeien an⸗ gehende Schloſſer, Tiſchler, Schmiede und Metz⸗ ger die Gebieter der Stadt. Sie ſprachen dem Bier kräftig zu, und da die Hagere nun nicht mehr allein mit den Beſtellungen fertig wurde, trug ihnen Hedwig die vollen Gläſer hinüber. Es ſchien ihr Vergnügen zu machen, denn ſie verweilte immer länger bei ihnen und ſchwätzte und lachte ſo ausgelaſſen, daß es Georg bis an ſeinen entfernten Platz hörte. Er ſah auch, daß zuweilen einer der Burſchen den Arm um ſie legte und ſie an ſich zog, was ſie mit ſchwacher Abwehr geſchehen ließ. Wäre er nicht vom Bier erhitzt geweſen, hätte er wahrſcheinlich das Treiben ſeiner Altersgenoſſen nach ſeiner Art mit Bitterkeit im Herzen betrachtet und bald das Weite geſucht. Heute indeſſen war eine zornige Luſt in ihm, das trübe, gedrückte Wald⸗ weſen abzuſtreifen und ſo jung, unbekümmert und ſelbſtgewiß zu ſein wie jene. Er ergriff ſein Bierglas, durchquerte den Garten und trat mitten unter ſie. Hedwig ſammelte gerade die leeren Gläſer ein. Er grüßte, aber ehe er noch ein weiteres Wort ſagen konnte, ſtob plötzlich laut und ſchnarrend Tanzmuſik vom Hauſe herüber; der Wirt hatte den Lautſprecher aufs Fenſterbrett geſtellt. So⸗ gleich umfaßte ein junger Schreiner, über deſ⸗ ſen unförmig dickem Körper ſich ein ohne Auf⸗ hören lachender und ſchwitzender kleiner Kopf fortwährend drehte und ſchüttelte, die verdutzte Hedwig und begann mit ihr die Kegelbahn ent⸗ lang zu tanzen. Er war aber noch nicht bis unter die erſte Lampe gelangt, als Georg hin⸗ zuſprang, das Mädchen aus ſeinen Armen riß und ihm einen derben Schlag ins Geſicht ver⸗ ſetzte. Aus den Naſenlöchern blutend, brüllte der Getroffene wütend auf und drang Georg nach, der Hedwig mit ſich fortziehen wollte. Sie ſtreifte indeſſen ſeine Hand mit ſpöttiſchem Auflachen ab und lief mit ihren Gläſern leicht⸗ ſüßig davon. Inzwiſchen hatten ſich die anderen drohend erhoben. Georg ſah, daß er es mit dem Schreiner aufnehmen mußte und wich vorſichtig bis an die Wand zurück. Da trat jedoch ein anderer zwiſchen ſie, der Schreiner winkte ver⸗ ächtlich ab und bevor Georg noch begriffen hatte, daß ſie meinten, mit dem betrunkenen, dürren Korbmacher aus dem Walde zu kämpfen, ſei wider die Ehre, wurde er an Beinen und Ar⸗ men gepackt, emporgehoben, durch den Garten und den Hausgang bis auf die Gaſſe getragen und dort einige Male unter dröhnendem Ge⸗ lächter mit dem Kopf voran in das tiefe, ſtei⸗ nerne Brunnenbecken getaucht. Der Morgen graute bereits und hinter den Bergen ſchoſſen zarte weiße Strahlen in die Höhe, als er endlich das Tal erreichte, in dem er zu Hauſe war. Er ſah, bachaufwärts ſchrei⸗ tend, aus braunen Schleiern das Haus aufſtei⸗ gen und ein wilder Schmerz durchſchnitt ihm die Bruſt, als er unter dem Vordach die niedrige Bank gewahrte, auf der er ſeine Kölbe herzu⸗ richten pflegte. Noch hatte er ſie nicht erreicht, da empfingen auch ſeine Ohren den entſpre⸗ chenden Willkommengruß: er hörte den kobold⸗ haft durch den Wald ſpringenden Klang von wuchtig geſchwungenen Aexten und gleich dar⸗ auf den dumpf hallenden Sturz eines Baumes hoch oben am Hang, wo die Holzfäller ſchon bei der Arbeit waren. Der namenlose Held Von Gans Christopß Kaergel „— Wiſſen Sie auch, wem Sie jetzt die Hand drückten?“ „Einem aufrechten Kerl, der ſicher viel durch⸗ gemacht hat!“— „Stimmt! Aber das iſt zu wenig. Man ſchämt ſich hier, das Wort in den Mund zu nehmen, weil jeder ſeine verfluchte Pflicht und Schuldig⸗ keit getan hat, aber hier kann man es auch ohne Scheu ausſprechen. Das iſt ein Held!“—„Rufen Sie ihn doch zurück! Den möchte ich noch ein⸗ mal ſprechen.“—„Das iſt zwecklos. Er wird darüber kein Wort verlieren.“—„Schade.“— „Nein, es wäre vielleicht ſchade, wenn er es wüßte, daß er ſo Außergewöhnliches leiſtete. So bleibt er unſer Markus, und das iſt genug. Halt, den Namen brauchen Sie ſich auch nicht zu merken. Für uns Mürzzuſchlager iſt er halt der Markus.“ Während mir der Ortsgruppenleiter vom Markus erzählt, immer wieder unterſtützt von den anderen Kameraden, die dabei waren, mühe ich mich, noch einmal das Geſicht des Ei⸗ ſen⸗ und Stahlarbeiters deutlich vor mir zu ſehen. Umſonſt! Ich ſehe nur die leuchtenden Augen ſeiner Kameraden. Der Poſtbote, der Lehrer, der Kaufmann und Bürgermeiſter— alle fühlen ſich klein vor dem unſcheinbaren Arbeiter, der eben von uns fortgegangen iſt. „Wer hätt's ihm nachmachen wollen?“ meint der Bürgermeiſter, als er mit ſeinem Bericht zu Ende war. Mir ſcheint, daß das Wort kaum ausreicht, um das alles wiederzugeben, was in dieſen Augenblicken in dem Manne vorgegan⸗ gen ſein mag. Die Julitage von 1934 ſind längſt vorüber. Die letzten Auguſttage ſegnen noch einmal über die Steiermark. Aber niemand ſchaut zum Himmel hinauf. Jeder fühlt ſich vom Himmel faſt verhöhnt, der droben unbekümmert fried⸗ lich über den Semmering ſtrahlt und ſich nicht darum kümmert, wie ſchwer es die Nationalſo⸗ zialiſten im Tal tragen müſſen. In Mürzzu⸗ ſchlag iſt die Heimatwehr eingedrungen. 56 Nationalſozialiſten ſind aus den Betten geholt worden und laufen nun mit entblößten Ober⸗ körpern durch die lebende Gaſſe der vertierten Bande ſpießruten. Die Gewehrkolben klatſchen auf die nackten Rücken, einer ſtürzt, mit Fuß⸗ tritten wird er wieder hochgeriſſen. Aber er hält es nicht mehr. Sein Rückgrat iſt zertrüm⸗ mert. Einer rennt mit blutüberſtrömtem Rük⸗ ken durch die Gaſſe. Er beißt die Lippen feſt aufeinander und hält durch. Aber es muß doch etwas geſchehen. Die entmenſchte Bande ſoll nicht im Glauben leben, daß ſich gläubige deut⸗ ſche Menſchen mit Bajonetten und Gewehrkol⸗ ben niederſchlagen laſſen. In der Nacht, da niemand im Amtshaus weilt, niemand verletzt werden kann, erſchüttert ein Sprengſchuß den Ort. Sämtliche Fenſter des Amtshauſes ſind geſprungen. Der Sepp, der mit durch die Schandgaſſe gelaufen iſt, der den Böller ge⸗ worfen hat, wird verraten und nach Leoben gebracht. Noch herrſcht das Standgericht über Oeſterreich, aber nur über Nationalſozialiſten. Der Sepp iſt Vater von ſechs Kindern. Der Himmel kann es nicht wollen, daß ſie ihren Vater verlieren. Leoben aber liegt weit. Die Wache iſt ſtreng. Es gibt kein Mittel, den 3 Sepp zu befreien. Einen Tag nach dem Sepp wird der Markus abgeholt. Bei ihm hat man in einer Schublade Sprengſtoff gefunden. Der Markus kommt eher daran, hier iſt nichts ab⸗ zuleugnen. Er weiß ſelber nicht, warum er einen ſo milden Richter findet. Sie ſchicken ihn nur lebenslänglich in den Kerker. Sie hängen ihn nicht auf. Sie wollen ihn lieber langſam verkommen laſſen. Gut ſo, denkt der Markus. Es iſt nicht zu ändern. Die Ewigkeit wird nicht allzu lange währen. Ja, wenn es nicht den Führer gäbe, könnte es einem vor dem lan⸗ gen Leben in der Zelle bange werden. Aber der Führer wird kommen. Schade, daß es der Sepp nicht mehr erleben wird. Der Gefan⸗ genenaufſeher meint, morgen wird dem Sepp der Prozeß gemacht. Drei Stunden ſpäter würde der Sepp hängen. Sechs Kinder hat der Sepp! Warum er nur immer daran denken muß. So iſt's im Kriege. Den einen erwiſcht die Kugel, den andern nicht. Der eine iſt jung und kann den Tag der Freiheit erwarten, der andere wird gehangen und ſeine ſechs Kinder kommen ins Elend. Das nennen ſie chriſtliche Weltordnung. Ein Tag iſt lang, wenn man jung iſt und einſam in einer ſchmalen Zelle auf⸗ und abgeht. Aber man hat auch Zeit, einmal mehr zu denken, als an einem nächtlichen Ap⸗ pell mit den Kameraden auf der Alm. Was hat man ſchon für den Führer getan? Nichts! Der Sepp iſt geprügelt worden, der Sepp wird morgen gehangen! Der Sepp! Auf einmal klingelt der Markus nach dem Gefangenenwärter. Unwillig wird die Tür auf⸗ geriſſen. Er muß ein Geſtändnis ablegen. Das kommt ſelten genug vor. Der Wärter wird freundlicher. Er bringt ihn in die Wachſtube. Der Unterſuchungsrichter ſchreibt und ſchreibt. Es iſt ihm faſt unheimlich, mit welcher Ge⸗ nauigkeit der Markus alles angibt. Er habe den Sepp nur gebeten, in der Nacht aufzu⸗ paſſen, er wollte aus dem Amtshaus Akten holen. Der Sepp hat nichts gewußt, daß er eine Bombe bei ſich hatte. Es ſei ja auch er⸗ wieſen, daß es derſelbe Sprengſtoff ſei, den man bei ihm gefunden hätte. Es wäre ihm nur geglückt, zu entwiſchen, während ſie den Sepp bei der Flucht ſchnappten. Noch in der Nacht wird alles nachgeprüft. Der Sepp leugnet nach ſeiner Weiſung alles. Er glaubt auch nicht an das Geſtändnis vom Markus. Er weiß, ſie wollen ihm nur eine Falle ſtellen. So kommt der Morgen. Sepp weiß, er iſt ſein letzter. Da führen ſie den Markus vor. Herrgott— das iſt ja Wahnſinn!, der Markus bringt ſich um ſeinen Hals. Er allein iſt es doch geweſen. Aber der Militärrichter kümmert ſich ſchon nicht mehr um ihn. Wie der Sepp zu⸗ letzt aufgerufen wird, um ſich zum Geſtändnis des Markus zu äußern, bricht er zuſammen. Das iſt zuviel. Unterdeſſen iſt er wieder in ſeinem Kerker. Wegen Beihilfe ſoll er drei Jahre hier warten, Es nützt nichts, daß er ge⸗ gen die Wände trommelt. Der Markus wird für ihn ſchon hängen.— Der Markus wartet in der Armenſünderzelle. Morgen,— heißt es, käme er daran. Er weiß nicht, daß ihm eine kleine Lücke im Militärgeſetz das Leben ge⸗ rettet hat. Er iſt ſogar ein wenig froh darüber, daß er Zeit hat, ſich daran zu freuen, wenn es ihm auch in der Nacht nicht mehr gefallen will, daß die Stunden gar ſo lange währen. Denn um 8 Uhr würde er gehängt. Einen Prieſter hatte er verweigert. Aber um 8 Uhr heißt es, es ſei auf morgen verſchoben. Nach einer Woche holten ſie ihn erſt aus der Toten⸗ zelle heraus.— Das iſt der Markus, der Ar⸗ beiter zu Mürzzuſchlag! Das iſt der National⸗ 11—5 der Held ohne Namen, einer unter ſa vielen —— * 5 Es bega ſich beim rechten De einen hohe gelruf aus habe mich Herbert, ſchaum abl Stimmung Woche lan ſeiner june ſeine Zeit „Schlimm! Aſche für r glattraſiert Waſſer ein. Sibylle „Drei Mon heiratet,„i ſein, meine ſtreuen, du „Aber 5 Lächeln zu Zeig miren ſie behutſat Aber ſie zornig:„ hört! Und ſondern de fahre heute ſie ſind ja nein, würd Wenn dein den Finger delfahrt n will, dann mir ſofort „Wozu 1 das ungeal verwirrt u „Weil m ſoll, nicht piſch.„Abe lieber den Er würde wünſcht ha „Den To die Erwäh aufgebracht „Rede doch Sibylle: Augen.„9 etwas ſage dir verſpre es aus! 2 ſten zu Aſe Und ſie we „Dann( Herbert er Kaffeetiſch. groß und chen?“, fra⸗ „Die Brö Taſchentuch geſtern abl haupt, wir ſchon der L Herbert! „Na ja, reiſen!“, e 3 Kleiné Es gibt bares in d Schönheiten fen: Das? Ausgangsp dieſes ſei Traunſee g Gmunder (8000 Einn zu bewahr die ſchmuck ßen Traun „Salzſtadt“ pel⸗ und 1 mergutberg ſerwege ü Für den 3 Alpenlandſ lung bereit vergleichlich die Traun und ihres und Forell Höllengebir prachtvolles Dem Want die nähere deres Erlel der Landſc Linie dem zu kürzerer Segelpartie ein. Das Alpenklima und wird aufgeſucht. Wem all Währenð r, und als unwillig, ter ihrem und kalt te haſtiger eingefun⸗ h und Ge⸗ pelte und oder ſtan⸗ chbarſchaft ſeien an⸗ und Metz⸗ achen dem nun nicht tig wurde, r hinüber. „ denn ſie d ſchwätzte org bis an auch, daß m um ſie ſchwacher vom Bier inlich das ſeiner Art und bald war eine ckte Wald⸗ hekümmert Er ergriff und trat gerade die eres Wort ſchnarrend Wirt hatte ſtellt. So⸗ über deſ⸗ ohne Auf⸗ iner Kopf verdutzte lbahn ent⸗ nicht bis ſeorg hin⸗ lrmen riß eſicht ver⸗ id, brüllte ng Georg ollte. Sie pöttiſchem ern leicht⸗ e anderen mit dem vorſichtig edoch ein inkte ver⸗ fen hatte, n, dürren ipfen, ſei und Ar⸗ n Garten getragen idem Ge⸗ tiefe, ſtei⸗ inter den n in die „ in dem ts ſchrei⸗ s aufſtei⸗ nitt ihm niedrige de herzu⸗ erreicht, entſpre⸗ n kobold⸗ ang von eich dar⸗ Baumes ſchon bei t aufzu⸗ 1s Akten „daß er auch er⸗ ſei, den ihm nur en Sepp er Nacht met nach nicht an weiß, ſie 5, er iſt kus vor. Markus n iſt es kümmert Sepp zu⸗ ſtändnis ſammen. ieder in er drei iß er ge⸗ us wird 3 wartet heißt es, hm eine ben ge⸗ darüber, n, wenn gefallen währen. Einen n8 Uhr n. Nach r Toten⸗ der Ar⸗ tational⸗ unter ſa —— * Srble-rasch gehell Eine Heitere Geschichie von Heinæ Bröker Es begann am Morgen damit, daß Sibylle ſich beim Kaffeeaufgießen an der Kuppe des rechten Daumens leicht verbrühte. Sie ſtieß einen hohen Laut wie einen verängſtigten Vo⸗ gelruf aus und klagte:„Raſch, Herbert, ich habe mich verbrannt!“ Herbert, der ſich im Badezimmer den Raſier⸗ ſchaum abwuſch, antwortete in der wolkenloſen Stimmung eines Mannes, der eine ganze Woche lang— und noch dazu in Geſellſchaft ſeiner jungen ſchönen Frau— Freiherr über ſeine Zeit ſein durfte, durch den Türſpalt: „Schlimm! Hoffentlich iſt wenigſtens etwas Aſche für mich übriggeblieben!“ Und rieb ſeine glattraſierten Wangen ſeelenruhig mit Kölniſch Waſſer ein. Sibylle glaubte nicht recht gehört zu haben. „Drei Monate“, ſchluchte ſie,„ſind wir erſt ver⸗ heiratet,„und ſchon möchteſt du mich gern los fein, meine Aſche vielleicht ſogar in alle Winde ſtreuen, du Unmenſch!“ „Aber Kind“, kam er jetzt mit zärtlichem Lächeln zu ihr,„ſo war es doch nicht gemeint! Zeig mir mal dein Fingerchen!“ Und er wollte ſie behutſam in die Arme nehmen. Aber ſie entwand ſich ihm und ſagte ſpitz und zornig:„Wie es gemeint war, das habe ich ge⸗ hört! Und außerdem bin ich nicht dein Kind, ſondern deine Frau, aber nicht mehr lange! Ich fahre heute noch zu meinen Eltern— ach ſo, ſie ſind ja noch verreiſt! Und ihnen werde, nein, würde ich erzählen, wie herzlos du biſt! Wenn deine Frau— bald deine frühere— ſich den Finger verbrennt, weil ſie dir vor der Pad⸗ delfahrt noch einen friſchen Kaffee vorſetzen will, dann machſt du darüber deine Späße, ſtatt mir ſofort die Butter zu bringen!“ „Wozu denn die Butter?“, fragte er, über das ungeahnte Gewitter an ſeinem Ehehimmel verwirrt und nicht gerade geiſtvoll. „Weil man damit Brandwunden beſtreichen ſoll, nicht nur Brote!“ erklärte Sibylle ſchnip⸗ piſch.„Aber das hat man davon— ich hätte lieber den netten jungen Arzt heiraten ſollen. Er würde mir beſtimmt nicht den Tod ge⸗ wünſcht haben!“ „Den Tod gewünſcht?“ ahmte Herbert, durch die Erwähnung ſeines einſtigen Nebenbuhlers aufgebracht, ihren tragiſchen Tonfall nach. „Rede doch keinen Unſinn!“ Sibylle traten Tränen der Empörung in die Augen.„Natürlich,“ erregte ſie ſich,„wenn ich etwas ſage, iſt es Unſinn. Aber eins kann ich dir verſprechen— mit unſerer Paddelfahrt iſt es aus! Mit einem Mann, der mich am lieb⸗ ſten zu Aſche verbrannt ſähe, kann ich nicht...“ Und ſie weinte leiſe vor ſich hin. „Dann bleiben wir eben zu Haus!“ ſtellte Herbert entrüſtet feſt und ſetzte ſich an den Kaffeetiſch. Auf einmal wurden ſeine Blicke groß und erſtaunt.„Wo ſind denn die Bröt⸗ chen?“, fragte er. „Die Bröt—chen?“ Sibylle tupfte ſich mit dem Taſchentuch über die Augen.„Ach, die habe ich geſtern abbeſtellt, die Milch auch! Und über⸗ haupt, wir werden doch wohl fahren müſſen, ſchon der Leute wegen...“ Herbert verbiß ein Lächeln:„Der Leute wegen •4 9„ „Na ja, alle wiſſen doch, daß wir heute ver⸗ reiſen!“, erwiderte Sibylle voller Gram, und ſie ſah dabei ſo untröſtlich entzückend aus, daß Herberts Herz einen Sprung tat.„Schön!“, ſagte er aber beherrſcht,„dann fahren wir!“ Und Sibylle nickte kleinlaut:„Aber nur der Leute wegen, und unter einer Bedingung— in einem Boot, aber ſonſt getrennt!“ „Selbſtverſtändlich!“, beſtätigte Herbert, aber es war ihr, als nehme er dieſe Beteuerung nicht ganz ernſt. Sie brachen auf und gingen wie Fremde nebeneinander her. Am Bootshaus ließen ſie ihre„Sibylle II“ ins Waſſer und ſtachen, wie es fachmänniſch ſo bildhaft heißt, in See. Er pad⸗ delte, ſie paddelte, und es war äußerlich ſo einigermaßen Gleichtakt zwiſchen ihnen. An einer weidenüberſchatteten Uferſtelle leg⸗ ten ſie an. Sibylle trat hinter das dichte Ge⸗ büſch und warf das Kleid ab, ſchwang ſich dann mit ſchlankem, ebenmäßigem Körper ins Waſſer und ſchwamm weit hinaus, indeſſen er das Zelt aufbaute, den Kofferapparat laufen ließ:„Ach, wie iſt es möglich dann...“, eine uralte Platte, und blauen Dunſt in die Luft paffte.„Warte nur, du Racker!“, dachte er und ſpähte ver⸗ ſtohlen zum Zelt hin, das ſchimmernd über der Raſenfläche ſtand. Es wurde Dämmerung, und der See glich Auf den Sprossen zur Ssonne einem matten Spiegel. Sibylle hatte ſich nach dem Bad abſeits ausgeſtreckt und kam jetzt mit federnden Schritten näher. Schweigend berei⸗ tete ſie das Abendeſſen, und ſchweigend genoſſen ſie es. Der Mond ſchob ſeine noch blaſſe Sichel über den Himmel, und die erſten Sterne folgten ihm. Herbert ſtand auf, nahm eine der Decken aus dem Zelt und ſuchte ſich einen bequemen Schlafplatz auf der dunkelnden Wieſe. In Si⸗ bylles Antlitz zuckte keine Miene, nur in ihren Augen war ein verräteriſcher Glanz. Sie ſchlug die Plane zurück und war unter dem blau⸗ weißen Zelt mit ſich allein. Draußen hob Her⸗ bert langſam den Kopf und ſchien auf etwas zu lauſchen. „Hilfe— Ameiſen!“, ſchrie Sibylle plötzlich als ſtürze eine Welt ein. Herbert war ſo raſch auf den Füßen, als hätte er den Alarm er⸗ wartet. Sibylle flog ihm wie gejagt entgegen uno ſchüttelte., entſetzt.„Ruhig, Kind!“, ſagte er weich und ſchlang die Arme um ihre zarte Geſtalt.„Wir werden das Zelt anderswo auf⸗ bauen.“ Sie ſah ihn dankbar und geborgen an. „So!“, erklärte er mit verhaltenem Gleichmut nach einer Weile,„jetzt iſt alles in Ordnung!“ Und es war gut, daß Sibylle im ungewiſſen (Scherl-Bilderdienst-Kk) Licht ſein Lächeln nicht erkennen konnke.„Guke Nacht!“ Sibylle ſtand zögernd.„Aber ich fürchte mich ſo, allein!“, geſtand ſie erſchaudernd und faßte nach ſeiner Hand.„Dir zuliebe!“ gab er mit großartiger Männlichkeit nach und ließ ſich von ihr ins Zelt ziehen.„Was macht übrigens dein Fingerchen?“ „Ach der!“ Sibylle kuſchelte ſich eng an Her⸗ bert.„Er ſchmerzt gar nicht mehr!“ Und dann war nur noch Getuſchel unter der blauweißen Plane, und der Mond liebäugelte mit dem ſtummen See. AIngenn verbolen/ Der große deutſche Tragöde Adalbert Mat⸗ kowsky war nicht nur ein Freund guten Bur⸗ gunders, er liebte auch zuweilen das Waſſer, aber nur, ſoweit man darin baden oder angeln konnte. Noch jung an Jahren in Hamburg engagiert, fuhr er an freien Tagen oft nach Blankeneſe hinaus und ſtellte ſich mit ſeiner Angelrute dort an abgelegenen Ufern auf, um zu ſehen, wie die Fiſche auf ſeine Köder rea⸗ gierten. Doch einmal wurden die Weidenruten hinter ihm auseinandergebogen, und ein alter, bärbeißiger Feldhüter fuhr ihn wütend an: „Zum Dübel noch ains— weet he denn nich, dat angeln hör verboten is? Wie kommt he denn dartau?“ Mit ſonorem Heldenorgan und liſtigem Blick donnerte ihm Matkowsky entgegen:„Mein lie⸗ ber Cerberus, ich angle hier kraft der bisher unwiderſprochenen Gewalt des ebenſo heroi⸗ ſchen als Gottgewollten Genius über die be⸗ jammernswerte Schwäche der armſeligen menſchlichen Kreatur!“ Der Feldhüter ſperrte verdutzt Maul und Naſe auf, zog ſeine Uniformmütze tief bis zur Erde und ſtammelte verlegen: „Entſchuldjen ſchon— aber wer ſoll die ver⸗ fluchten neuen Verfügungen denn all kennen?“ Damit zog er ſich unter tiefen Verbeugungen diskret zurück, während Matkowsky in aller Ruhe weiter angelte! Die Prũtung Profeſſor Virchow, der berühmte deutſche Gelehrte, einſt die Leuchte der Anatomie, er⸗ klärte ſeinen Studenten, um ſie abzuhärten, beim Sezieren:„Vor allen Dingen merken Sie ſich eines, meine Herren: Ein Jünger Aesku⸗ laps darf die Furcht nicht kennen. Beſonders ein Chirurg darf ſich vor gar nichts ekeln. Kalt⸗ blütigkeit iſt Grundbedingung jeder ärztlichen Kunſt. Um dies bei Ihnen praktiſch zu erpro⸗ ben, nehme ich hier ein Glas mit einer ſelten übelriechenden Flüſſigkeit. Es iſt das eine ekelhafte Sauce, die, wie Sie merken werden, einen ganz abſcheulichen Geſtank verbreitet.— Nun geben Sie gut acht: ich tauche meinen Fin⸗ ger tief hinein und lutſche ihn dann ab. So — ſehen Sie, das geniert mich gar nicht. Nun bitte, machen Sie mir das einzeln nach!“ Mit grauenhaftem Schauder ſteckte jeder der Studenten ſeinen Finger tief ins Glas und leckte ihn dann ab, nicht, ohne ſeine Miene gräßlich dabei zu verzerren. Es war die größte Qual, die jeder dabei auszuſtehen hatte. Und wirklich wurde das Glas auf dieſe Weiſe lang⸗ ſam leer. Als alle damit fertig waren, ſagte Virchow: „Gut— ſehr gut— Sie haben das ausgezeich⸗ net gemacht. Nur eine Kleinigkeit haben Sie dabei überſehen. Ich habe nämlich meinen Zei⸗ gefinger in das Glas geſteckt, dann aber nicht dieſen, ſondern den— Ringfinger abgelutſcht. Das werden Sie das nächſte Mal wahrſcheinlich auch ſo machen!“ Fohrt im Sclacæammergut Kleine MWofiæen über das Sceenocradies in der Osimaikc Es gibt ſo unendlich viel Schönes und Koſt⸗ bares in der Oſtmark zu ſchauen! Von all den Schönheiten wollen wir ein Gebiet herausgrei⸗ fen: Das Salzkammergut. Und als Ausgangspunkt der Betrachtung des Seenpara⸗ dieſes ſei Gmunden, die herrliche Stadt am Traunſee gewählt. Gmunden hat ſeinen Ruf als Kurſtadt (8000 Einwohner) ſchon ſeit dem Jahre 1862 zu bewahren gewußt. Amphittheatraliſch ſind die ſchmucken Häuſer um den tiefen und gro⸗ ßen Traunſee(180 Meter) gebaut. Die alte „Salzſtadt“ iſt ſeit vielen Jahrhunderten Sta⸗ pel⸗ und Umſchlagplatz der in den Salzkam⸗ mergutbergen gewonnenen und auf dem Waſ⸗ ſerwege über die Traun gebrachten Salze. Für den Beſucher hält der in der herrlichen Alpenlandſchaft gelegene Flecken viel Abwechſ⸗ lung bereit. Der Fiſcher und Jäger findet un⸗ vergleichliche Jagdreviere. Der Traunſee ſowie die Traun ſind wegen ihres Fiſchreichtums und ihres vorzüglichen Beſtands an Aeſchen und Forellen weltbekannt, der Traunſtein, das Höllengebirge und das„Tote Gebirge“ haben prachtvolles Hochwild(Hirſche und Gemſen). Dem Wanderluſtigen aber ſind Fußtouren in die nähere und weitere Umgebung ein beſon⸗ deres Erlebnis, weil ſie die ganze Köſtlichkeit der Landſchaft erſchließen. Wer ſich in erſter Linie dem Waſſer verſchworen hat, den ladet zu kürzeren und ausgedehnteren Ruder⸗ und Segelpartien der majeſtätiſch daliegende See ein. Das reine, ſauerſtoffhaltige und kräftige Alpenklima verfehlt ſeine Wirkung niemals und wird von allen Rekonvaleszenten gerne aufgeſucht. Wem allerdings ein Fahrzeug zu eigen iſt oder wem Gelegenheit geboten wird, mit einem Kraftwagen einen Abſtecher zu den benachbar⸗ ten Seen zu machen, der ſollte die Möglichkeit, die Größe dieſer einzigartigen Alpenlandſchaft kennenzulernen, nicht verſüumen. Von Gmun⸗ den aus führt der Weg über die Eſplanade an dem romantiſchen Schloß Ort vorbei über Alt⸗ münſter, die Großalmſtraße an den Atterſee. Eine Fahrt, deren Eindrücke ſich in Worten nicht wiedergeben laſſen. Und dann ſind wir in Weißenbach und genießen den Blick auf die Weite des Kammer⸗(oder Atter) ſees, deſſen tiefblaues Waſſer von Segel⸗, Ruder⸗ oder Motorbooten luſtig bevölkert iſt. Ueber Bur⸗ gau und Unterach erreichen wir auf der Wei⸗ terfahrt einen von Bergen umſchloſſenen See, den Mondſee, der um ſo mehr zum Bade ladet, als ſein Waſſer eine ſtändig warme Tempera⸗ tur aufweiſt. Dann ſind wir in St. Wolfgang mit ſeinem „Weißen Röſſl“. Hier bewundern wir an Kunſt⸗ denkmälern den Pacherſchen Flügelaltar, den Wolfgangbrunnen und die vielen alten Bau⸗ ten, die von einer geſchichtlich intereſſanten Vergangenheit berichten. Waſſer, Luft, Sonne, Berge und Wälder ſind auch hier die ſtets be⸗ währten Kurmittel. Durch eine zaubergeladene Landſchaft, die eine Vielfalt an Schönheit of⸗ fenbart, wie man es kaum irgendwo anders noch finden kann, fahren wir über Berge, Hö⸗ hen, Täler mit ſaftiggrünen Wieſen und kühle Einſamkeit ſpendende Wälder durch den be⸗ kannten Luftkurort Strobl nach Bad Iſchl, dem altberühmten Solbad. Die hier gewonnene Sole hat bei allen Erkrankungen der Atmungs⸗ organe, bei Rheuma, Nervenkrankheiten und Erſchöpfungszuſtänden ſchon wahre Wunder vollbracht. Hier wohnte auch Kaiſer Franz Jo⸗ ſef ſieben Jahrzehnte lang, hier komponierte ein Brahms und hier finden wir endlich die Sommerwohnung des Komponiſten Franz Le⸗ här. An der Traun entlang führt der Weg ſchließ⸗ lich nach Ebenſee, jenem Alpenkurort, den die 1800 bis 2000 Meter hohen Gipfel des Toten⸗ und Höllengebirges umgeben und mit dem wir wieder den Traunſee erreicht haben. In kur⸗ zer Fahrt gelangen wir mit der Seilſchwebe⸗ bahn auf den Feuerkogel, wo ſich der Blick auf das weite Alpenpanaroma auftut. Der Naturfreund, der Wanderer, der Sports⸗ mann und der Kurbedürftigte findet dort, was er ſucht und wovon er gewiß in den langen Monaten eines anſtrengenden Arbeitsjahres ſehnſuchtsvoll ſchon geträumt hat. Und die Menſchen dort unten? Sie ſind von beſtem Schlag: deutſch bis ins Mark, von herzlicher Gaſtfreundlichkeit und nicht zuletzt— ſtolz auf ihre ſchöne Heimat. Und darum kann man ſie ſchon beneiden. d Der fingierie See Bei den jüngſten Manövern der ſchweizeri⸗ ſchen Armee war ein großer Wald als„fin⸗ gierter See“ bezeichnet worden und durfte darum nicht betreten werden. Ein ehrgeiziger eidgenöſſiſcher Unteroffizier jedoch wollte die ihm geſtellte Aufgabe, eine feindliche Stellung zu umgehen, unter allen Umſtänden löſen. Darum ſchlich er ſich in Mißachtung des Ver⸗ botes mit ſeiner Patrouille durch das Wald⸗ gelände, hatte aber das Mißgeſchick, bei dieſer Gelegenheit von einem Stabsoffizier ertappt zu werden, der ihn wütend anſchnauzte:„Wie kommen Sie Teufelskerl denn hierher? Wiſſen Sie denn nicht, daß das ein fingierter See iſt?“—„Zu Befehl, Herr Major,“ erwiderte der Unteroffizier,„aber wir ſitzen in einem fingierten Kahn!“ Die besle Empfehlung Als der Baron Halberg⸗Broich auf ſeinen Reiſen nach Konſtantinopel kam, wo er Einlaß bei der„Hohen Pforte“ zu verlangen ſuchte und ſich dem dienſttuenden Paſcha vorſtellte, fragte ihn dieſer, ob er Empfehlungen beſitze. „An die ganze Welt“, verſetzte Halberg zu⸗ verſichtlich, zog eine Handvoll Dukaten aus der Taſche und meinte trocken:„Genügt'?“„Voll⸗ kommen“, erwiderte der Paſcha verſtändnisvoll, und der Baron erhielt ſofort die Erlaubnis zum Eintritt. Adam und Ebvaꝗ Ein hervorragender iriſcher Profeſſor der Archäologie hat durch ſeitenlange Berechnungen nachgewieſen, daß Adam den vierten Oktober des Jahres 14004 vor Chriſti nach unſerer Zeit⸗ rechnung geboren iſt. Dagegen ſoll Eva erſt ein Jahr ſpäter zur Welt gekommen ſein. Unter der ſeltſam motivierten Abhandlung ſteht zu leſen: „Die Daten dieſer Angaben ſtimmen aufs Haar genau, denn ſie ſind vom letzten Affen⸗ menſchen berechnet!“ Friedhofs-Ordnung In Deutſchland pflegte bisher keiner begra⸗ ben zu werden, bevor er wirklich tot war. Das galt als allgemeine Regel. In den Beſtimungen der Stadt Gießen über dieſen heiklen Punkt heißt es dagegen im Paragraphen 68 wörtlich: „Die Beerdigung iſt erſt nach eingetretenem Tode geſtattet. Ausnahmen bedürfen der Ge⸗ nehmigung des Bürgermeiſters.“ — ————— —— — — ——————————— — ——————————— ———————————————— ————————————————————————————2Ä———————————————————2Ä32—— ——————— 5—.——.—— Heilige Liebe zum Wald liegt dem deutſchen Menſchen im Blut als koſtbares Erbgut aus germaniſcher Vorzeit, in der gut zwei Drittel des Landes überrauſcht waren von mächtigen Baumkronen. Nicht in ſelbſtgeſtalteten Bild⸗ werken oder Bauten verkörperten und verehr⸗ ten unſere Alworderen die Gottheit— das ge⸗ heimnisvolle Dunkel des ſchweigenden Waldes war ihnen für den unſichtbaren Gott der na⸗ turgegebene Raum, in dem ſie ergriffen ſeine Nähe verſpürten. Und dieſe im germaniſchen Weſen tief ver⸗ wurzelte heilige Waldliebe hat durch die Jahr⸗ hunderte kultureller Entwicklung hindurch, viel⸗ leicht oft unbewußt, ihre Hand ſchützend über den Wald gehalten, ſo daß noch heute über ein Viertel der geſamten Bodenfläche deutſchen Landes Waldgebiet iſt. Allerdings im Urzuſtand, als reiner unver⸗ fälſchter Naturwald, ſind uns nur einige we⸗ nige, im Vergleich zur Geſamtheit verſchwin⸗ dend kleine Teile erhalten geblieben. Alles übrige hat der um ſein Daſein ringende Menſch zum nutzbringenden Forſt umge⸗ ſtalten müſſen. Wurde hierdurch nun auch das Ausſehen des Wal⸗ des verändert, ſo bewahrte er ſich doch ſeine Seele, den geheimnis⸗ vollen Zauber, den der deutſche Menſch in ſeinem Innern andäch⸗ tig empfindet. Nicht von ungefähr ſpricht man vom grünen Dom des Waldes. Der Wald iſt nun nicht eine vom Zufall willkürlich zuſammenge⸗ würfelte Anhäufung von Bäumen und Sträuchern, Kräutern und Gräſern, ſondern eine feſt in ſich 8 zuſammengeſchloſſene Lebensge⸗ meinſchaft einer Unzahl von ein⸗ ander abhängiger Lebeweſen, deren jedes einzelne, ſei es Pflanze oder Tier, auf ſeine Weiſe dazu bei⸗ trägt, die Gemeinſchaft lebensfähig zu erhalten. Da ſind die Abermil⸗ lionen der mikroſkopiſch kleinen Le⸗ beweſen, die den Waldboden in unermüdlicher Arbeit zerſetzen und neu bereiten, die Würmer, die ihn auflockern, von der gleichen Bedeu⸗ tung, wie die Millionen Blätter, die lebenswichtige Stoffe aufneh⸗ men und verarbeiten. Wie überall in der freien Natur, ſo geht es in der Lebensgemeinſchaft des Wal⸗ des keineswegs friedlich zu. Es herrſcht ein unerbitterlicher Kampf, in dem das Starke und Kräftige zum Wohle des Ganzen alles Schwache und Unzulängliche unter⸗ drückt und ausmerzt. Je nach ihren Standorten ſind die Lebensgemeinſchaften der deut⸗ ſchen Waldgebiete in ihrer Zuſam⸗ menſetzung von einander verſchie⸗ den. Ein norddeutſcher Wald iſt anders als ein Wald im Süden des Reiches, und ein Bergwald unterſcheidet ſich weſentlich von einem Waldgebiet in der Niede⸗ rung. Maßgebend ſind hierfür das Klima und die Bodenbeſchaffen⸗ heit. Zwei Drittel des deutſchen Wald⸗ beſitzes, der in ſeiner Geſamtheit 12,9 Millionen Hektar umfaßt, ſind Nadelwald, und zwar vorherr⸗ ſchend Kiefernwald, der mit 5,6 Millionen Hektar beinahe die Hälfte des ganzen Waldgebietes in Anſpruch nimmt. 3,1 Millionen Hektar ſind Fichtenwald, während die Laubholzarten ſich in die reſtlichen vier Millionen Hektar teilen. Nicht immer war das Verhältnis ſo. In der Nach⸗ eiszeit war die Eiche der herr⸗ ſchende Waldbaum, der aber immer mehr von den Nadelbäumen ver⸗ drängt wurde, ſo daß ſchon zu Beginn unſerer Zeitrechnung der Nadelwald im Oſten, im Schwarz⸗ wald, Thüringer und Bayeriſchen Wald überwog. In den letzten tauſend Jahren mußte die Eiche auch in Mittel⸗ und Süddeutſchland der Fichte und Buche weichen, im beſonderen auch durch den Eingriff des Menſchen, der das wertvolle Eichenholz mit Vorliebe ſchlug, ohne für entſprechenden Nach⸗ wuchs zu ſorgen. Daher iſt es gekommen, daß der Anteil unſerer Eiche, des heiligen Baumes unſerer Vorfahren, heute nur noch etwa fünf vom Hundert an der geſamten Waldfläche be⸗ trägt. Dieſe Angaben gelten für das Walbdgebiet des alten Reiches. Der Anſchluß der Oſtmark, die mit 3,138 Millionen Hektar Waldfläche, das ſind 34,8 vom Hundert der Geſamtfläche be⸗ waldet iſt, alſo weſentlich dichter als das Alt⸗ reich, hat eine beachtliche Vermehrung des Waldbeſtandes mit ſich gebracht. Die Bewal⸗ dung Großdeutſchlands hat damit etwa 16 Mil⸗ lionen Hektar erreicht, das ſind 29 vom Hun⸗ dert der Geſamtfläche, gegenüber der bisheri— gen Bewaldung des Altreiches von 27,5 vom Hundert. Die Verbreitung der Holzarten der Oſtmark richtet ſich nach dem überwiegend gebirgigen Charakter des Landes. In den Voralpen iſt die Fichte vorherrſchend, daneben kommen noch die Lärche und in den höchſten Regionen Krummholzkiefer und Zirbelkiefer vor. Laub⸗ hölzer gibt es dort nur an wenigen geſchützten Stellen. Die Bäume des Berglandes ſind Buche und Tanne. In der Ebene und dem Hügellande(Burgen⸗ land, der tiefer gelegene Teil von Nieder⸗ und Oberöſterreich) herrſcht der Laubwald vor mit Eichen, Ulmen, Eſchen u. a. An Nadelholz fin⸗ det ſich dort hauptſächlich die Kiefer und zwar vielfach die Schwarzkiefer. Für Großdeutſchland ergibt ſich nunmehr fol⸗ gendes Bild betreffend des Anteils der wich⸗ tigſten Holzarten an der Geſamtfläche: Fichte 30,5— Tanne 3,3— Kiefer 36,9— Eiche 4,6— Buche 12,5 v. H. Die für die Waldwirtſchaft wich⸗ tigſte Zunahme liegt in der Fichte, die nun in Großdeutſchland mit rund 5 Millionen Hektar faſt ein Drittel der Waldfläche ausmacht und seitig ab“. Aber er ahnt, doß noch Tore fallen werden nur noch wenig hinter der Kiefer, der bisher weit überwiegenden Holzart, zurückſteht. Doch genug der nüchteren Zahlen! Die Kiefer oder Föhre bevorzugt als Stand⸗ ort die Ebene und bildet dort meilenweite Wälder, ſo beſonders in der Mark Branden⸗ burg, Pommern, Oſt⸗ und Weſtpreußen. Dieſe Wälder haben für den naturliebenden Men⸗ ſchen einen ganz eigenartigen Reiz. Bis zu vierzig Meter aufſteigend ſtehen die gewaltigen aſtloſen Säulen der Stämme ſo weit der Blick reicht. Paul Eipper prägte für den Kiefern⸗ wald den kaum zu übertreffenden Ausdruck „Tauſendſäulenſaal“. Herrlich, wenn ihn das Sonnenlicht durchflutet, ernſt und herb bei wol⸗ kenverhangenem Himmel. Treue Begleiter der Kiefer ſind der Wachholder und, auf nicht zu armen Boden, die Heidelbeere. Gleich einem Volk von Zwergen ſtehen die dunklen Pyrami⸗ den der Wachholder zwiſchen ihren Rieſenfreun⸗ den, während die Heidelbeere als dichter Tep—⸗ pich den Boden begrünt. Ernſter, ja düſter im Vergleich zum licht⸗ durchdrungenen„Saal der tauſend Säulen“ iſt der dichtſtehende Fichtenwald. Abgeſehen von großen Beſtänden in Oſtpreußen und Oberſchle⸗ ſien iſt er vorwiegend Gebirgswald und bedeckt ganze Höhenzüge wie Harz, Rieſengebirge und Voralpen faſt ausſchließlich oder im Gemiſch mit Tannen und Buchen den Thüringer⸗ und Bayeriſchen Wald und das Erzgebirge. Viel anſpruchsvoller als die Fichte in Bezug auf die Güte des Bodens iſt die Edeltanne, die eigentlich nur im Schwarzwald und im Fran⸗ kenwald noch in großen geſchloſſenen Waldun⸗ gen urſprünglich vorkommt, während ſie an⸗ derswo nur horſtweiſe oder eingeſprengt im Fichten⸗ oder Miſchwald zu finden iſt. Stehen Fichten und Edeltannen im Hochwald gemiſcht, ſo ſcheinen ſie auf den erſten Blick gleicher Art zu ſein. Dies iſt auch der Grund, daß die meiſten Menſchen beide Bäume unter⸗ ſchiedlos als Tannen bezeichnen. Wer aber et⸗ was genauer zuſieht, wird den Unterſchied in der Benadelung leicht entdecken. Ein untrüg⸗ liches Unterſcheidungsmerkmal ſind weiterhin die Zapfen. Die reifen Fichtenzapfen hängen ber Rondfonksprecher wörde sagen:„Verteiltes feldspiel, die fußbollmonnschoften„tosten“ sich noch gegen⸗ ſtets abwärts und fallen im Ganzen ab. Was alſo am Boden als„Tannenzapfen“ aufgele⸗ ſen wiro, ſind ſtets Fichtenzapfen. Zapfen der Edeltanne haben noch die wenigſten Menſchen in der Hand gehabt. Sie ſtehen wie Kerzen in dem Wipfel der Tanne, fallen nie ab, ſondern entblättern ſich nach der Samenreife am Baum. Blickt man im zeitigen Frühjahr über die noch unbelaubten Waldhöhen etwa des Oden⸗ waldes, ſo ſchimmert hier und dort wie eine lichte Fackel eine zartgrüne Pyramide heraus. Es iſt die Lärche. Im Gegenſatz zu den an⸗ deren Nadelbäumen verliert ſie im Herbſt ihre Nadeln, ſteht im Winter kahl und ſchmückt ſich erſt im März wieder mit zartem Grün. Sie iſt ein ausgeſprochener Gebirgsbaum, faſt un⸗ empfindlich gegen Kälte und kommt an den Südhängen der Alpen in kleinen Beſtänden bis zur Höhe von 3000 Metern vor. Im übrigen Deutſchland iſt ſie angepflanzt und belebt als Einzelbaum oder in kleinen Gruppen das Waldbild. Lauſchiger, wechſelvoller und unvergleichlich lebendiger als der immergrüne ernſte Nadel⸗ wald iſt der Laubwald. Das Rauſchen ſeiner ald 4 von Werner siebold Aufn.: A. Tölle öffentlicht S Blätter, der vielſtimmige Vogelſang, die Viel⸗ fältigkeit ſeines Pflanzenwuchſes ſpricht zu al⸗ len Sinnen des Menſchen, ſtimmt ihn froh und andachtsvoll. Der ſchönſte und verbreiteſte Laubbaum un⸗ ſerer Wälder iſt die Buche. Ihre hochſtreben⸗ den ſilbergrauen mächtigen Stämme finden wir in allen deutſchen Waldgebieten, lediglich der nordöſtlichſte Zipfel Oſtpreußens bietet ihr durch ſein nordiſches Klima keine Lebensmög⸗ lichkeit mehr. In den deutſchen Mittel⸗ gebirgen iſt ſie vorherrſchend, teils in großen geſchloſſenen Beſtänden, teils im Gemiſch mit Eichen oder Nadelholz. Im Harz klettert ſie bis 650 Meter Höhe, dringt im Thüringer Wald noch weitere 100 Meter vor und erreicht in Süddeutſchland, im Schwarzwald, ſowie im Bergland der Oſtmark die Tauſendmetergrenze. Unſere Eiche findet ſich nur noch ſelten als reiner Eichenwald. Meiſt ſteht ſie in Geſell⸗ ſchaft mit der Buche und Birke und in Miſch⸗ wäldern. Sie iſt vorherrſchend im Auenwald der Niederung, dem artenreichſten Waldver⸗ band. Zwiſchen Ulmen, Eſchen, Birken, Erlen, Pappeln und Wei⸗ den reckt ſie ſich trutzig zu ſtolzer Höhe und überlebt ſie alle. Undenkbar iſt unſer Wald ohne ſein Tierleben. Hirſche, Rehe und Wildſauen, Fuchs, Marder und Eichhörnchen, Haſen und Karnickel bevölkern in gleicher Weiſe Laub⸗ und Nadelwald, dagegen iſt die Vogelwelt im Laubwald weſent⸗ lich zahlreicher. Bunte Schmetter⸗ linge, gold⸗grün⸗ und ſchwarzge⸗ panzerte Käfer, Ameiſen, Spinnen und die vielerlei Arten der Klein⸗ tierwelt vervollſtändigen die Ge⸗ meinſchaft. Sie alle gehören dazu, um das Waldgebiet zu runden, das der deutſche Menſch unverlier⸗ bar im Herzen trägt. Wie unverlierbar, das ſpürt der Deutſche am eheſten, wenn er in fremden Landen weilt. Keine Pracht, kein Blütenduft des ge⸗ waltigſten Tropenwaldes kann ihm den deutſchen Wald erſetzen. Sehnſüchtig träumt er von dem erwachenden Frühlingswald mit Amſelſchlag und Kuckucksruf, dem rauſchenden Blättermeer des ſom⸗ merlichen Waldes, wenn lichte Sonnenkringel auf kühlen däm⸗ merigen Waldwegen ſpielen, und nur einmal möchte er ſich an dem lodernden Farbenſpiel des bunten Herbſtwaldes freuen oder ſtill durch einen tief verſchneiten Tan⸗ nenforſt wandern. Einzigartig iſt unſer deutſcher Wald und überall ſchön. Ob Schwarzwald oder Thüringer Wald, ob- unendlicher Föhrenforſt der Mark oder rauſchender Buchen⸗ wald an der Seeküſte, jeder hat ſeine beſonderen Reize und Schön⸗ heiten, die er willig dem offenbart, der ihn mit aufnahmebereitem Herzen durchwandert. „beiſt und macht“ Wenn die ſtürzenden Bäche der Zeitläufte nach ſcheinbar wirren Wegen in den breiten, ſtarken Strom der Ordnung und des zielbewußten Lebens eingemündet ſind, einem unbeirrbaren inneren Geſetze folgend, dann iſt es für den Forſcher, der die Fülle der Er⸗ ſcheinungen in einem einheitlichen Bette weiß, ein beſonderes Erleb⸗ nis, von der Quelle des geworde⸗ nen Stromes aus, den auch unter⸗ irdiſchen Kanälen nachzuſpüren, die dieſen zu ſolcher Kraft an⸗ wachſen ließen. Profeſſor Dr. Wal⸗ ter Frank, der Präſident des Reichsinſtituts für Geſchichte des neuen Deutſch⸗ land, liefert mit ſeinem Buche„Geiſt und Kraft“(Hanſeatiſche Verlagsanſtalt AG Ham⸗ burg.— Broſchiert.— RM, in Leinen.80 RM) in dieſer Hinſicht einen wertwvollen Beitrag. In ſeinen hiſtoriſch⸗politiſchen Eſſays, die in der Zeit von 1926 bis 1935 ver⸗ wurden, ſpiegelt er getreu die Reflexionen wider, die Nachkriegs⸗ und Infla⸗ tionsjahre bis zum großen Umbruch der Zeit hin in einem nach der Einheit von Geiſt und Nacht drängenden jungen Gelehrten auslöſten. Unbekümmert um vorgefaßte Lehrmeinungen und Urteile ſetzt ſich das geſunde Denken einem Wildbach gleich über ſtörende Hemmniſſe hin⸗ weg. An der Größe eines Ludendorff zündet ſich der an die deutſche Sendung gläubige Kraftſtoff dieſes Wiſſenſchaftlers, dem in der Folge Adolf Hitler zum entſcheidenden Erlebnis wird. Frank, der über eine packende Darſtellungsgabe verfügt, vereinigte in ſeinem Buche eine Fülle von Zeitdokumenten, die von ſeiner perſönlichen Warte aus die geiſtige Situation der Kampf⸗ jahre ſehr intereſſant beleuchtet. Dr. Hermann Knoll 9 10 . —————— * Marieche des Leben getan. Ur zarten Ba Kettenring ſchen. In gen Jahre offenen W allzu dum vor dem e Marieche Und ſie ta die nicht wüßte da! ſagte ſie, uns einlat Sonntag zi lichen Hein er ſich wol Liebe geht Gans iſt e grüne Klöf ringer..., lich nicht,! und fügte von unſere Marieche Es gehör ſichtlich gu Grund abz ſchnitt beg Gründe“, d den ſauren Kloß zu b heitsberaul ſtimmung rechte zu ja Dafür ſti die Korrido jovial und gute Mutte Unſer Otte Formen un Gegenſtand nur reſigni man wird 1 dieſe Verſt indem er ſ habenen ne Mariechen hatte Geſch Bild auf de leider etwa riechens I. zimmer ve ſchrein an verdarb Ot Trotz⸗ Ge ſogar gelu Otto entmi Freilich m Spiel und Talente der insgeheim netten Schy ihm auch ſtrahlte. 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Und ſie tat recht daran. Denn welche Mutter, die nicht gern auch Schwiegermutter würde, wüßte da keinen brauchbaren Rat!„Mädchen“, ſagte ſie,„das Wichtigſte iſt: Du mußt ihn zu uns einladen, am beſten gleich am nächſten Sonntag zum Mittageſſen. Da iſt er im gemüt⸗ lichen Heim, im trauten Familienkreiſe, da wird er ſich wohlfühlen. Und dann vergiß nie: die Liebe geht durch den Magen! Eine gutgebratene Gans iſt eine gute Gabe Gottes— wir kochen grüne Klöße dazu. Da muß er doch als Thü⸗ kinger...„... drauf reinfallen“ ſagte ſie natür⸗ lich nicht, die Mutter, aber ſie dachte es wohl und fügte laut hinzu:„.. einen guten Begriff von unſerem Haushalt bekommen.“ Mariechen ſeufzte kurz und ſagte ja. Es gehört nicht zum guten Ton, eine offen⸗ ſichtlich gutgemeinte Einladung ohne triftigen Grund abzulehnen. Otto, obwohl über Durch⸗ ſchnitt begabt, fand nur zweimal„triftige Gründe“, das dritte Mal entſchloß er ſich, in den ſauren Apfel oder richtiger: in den grünen Kloß zu beißen, nicht ohne heftig über Frei⸗ heitsberaubung, Ausſchließung der Selbſtbe⸗ ſtimmung und andere mißbrauchte Menſchen⸗ rechte zu jammern. Dafür ſtrahlte ihm Mariechens Huld durch die Korridortür entgegen, der Papa ſchmunzelte jovial und ſagte:„Schön willkommen!“ und die gute Mutter war die Freundlichkeit in Perſon. Unſer Otto, betroffen über die ungewohnten Formen und Inhalte neuer Herzlichkeit, deren Gegenſtand und Mittelpunkt er war, ſagte ſich nur reſigniert:„Man merkt die Abſicht, und man wird verſtimmt.“ Es gelang ihm indeſſen, dieſe Verſtimmung erfolgreich zu bekämpfen, indem er ſich an dem über jeden Zweifel er⸗ habenen netten Anblick Mariechens labte. Denn Mariechen war ein hübſches Mädchen, und Otto hatte Geſchmack. Aber da ſah er ſein eigenes Bild auf dem Büfett ſtehen, zu beſtimmtem und leider etwas zu durchſichtigem Behufe aus Ma⸗ riechens Jungmädchenzimmer in das Speiſe⸗ zimmer verfrachtet, alſo aus dem Herzens⸗ ſchrein an die Oeffentlichkeit gezerrt, und das verdarb Otto ein wenig den Appetit. Trotz Gänſebraten, trotz den geliebten und ſogar gelungenen Thüringer Klößen kam ſich Otto entmündigt, geknechtet, vergewaltigt vor. Freilich machte er ſauerſüße Miene zu dem Spiel und entwickelte ſo viele liebenswürdige Talente der Unterhaltung, daß die Mama ſchon insgeheim frohlockte: Was krieg' ich für einen netten Schwiegerſohn! Und der Papa proſtete ihm auch ſchon bedenklich oft zu. Mariechen ſtrahlte. Indeſſen wurde das Thema„Heirat“ nicht berührt! Als Otto dann endlich ſich ſelbſt wieder⸗ gegeben war, hielt er einen Monolog:„Ich habe gar nichts gegen dieſe Familie, abſolut nichts— nette Leute, gute Leute, gemütliches Haus. Aber vielleicht zu nett für mich. Ich habe gar nichts gegen dieſe Leute; nur habe ich etwas dagegen, daß ſie mich heiraten wollen. Ich kann nichts dafür; aber es iſt ſo!“ Und er fügte hinzu:„Armes Mariechen!“ Trotz dieſer Schlußbemerkung Ottos wird man erkennen, daß der junge Mann gar nicht ſo ſentimental war wie viele von uns anderen, die ohne Zweifel, ſei es aus Liebe, Mitleid, Bequemlichkeit oder Mangel an Mut, der Ge⸗ ſchichte mit der Ginladung die glückliche Schluß⸗ wendung gegeben hätten. Und ſo muß leider, leider berichtet werden, daß binnen kurzem eine ſchmerzliche Entfremdung zwiſchen Mariechen und Otto eintrat, eine Entfremdung, die eine Wiederholung des Kloßdiners unmöglich machte. Mit anderen Worten: die Thüringer Klöße, obwohl ſie ſehr gut geſchmeckt und auch der auf⸗ lockernde Semmelbrößelchen keineswegs ent⸗ behrt hatten, waren ihm, gewiſſermaßen, im Magen liegengeblieben. Jedenfalls iſt ſelbſt ſeinen beſten Freunden bis dato nicht bekannt⸗ geworden, daß er in den Stand der Ehe ge⸗ treten ſei. Mariechen hingegen iſt natürlich längſt ver⸗ heiratet und hat ſogar ſchon zwei Kinder— ſüße Kinder. Da ihr Mann aus dem Oſtpreußiſchen ſtammt, behauptet der böſe Otto— man muß ihn wohl nun ſchon faſt einen Zyniker nen⸗ Thüringer Klöße/ en nen!—, daß ſie ihn mit Königsberger Klopſen geködert habe. Aber das iſt eine interne Fa⸗ milienangelegenheit, und Otto wird wohl kaum jemals den Wahrheitsbeweis für ſeine Behaup⸗ tung erbringen können, ganz abgeſehen davon, daß eine Frau, die ausgerechnet Klopſe ſo vor⸗ züglich zubereiten kann, daß ſie auch gegeſſen werden, ja, zu lebenslänglich verpflichtenden Konſequenzen und Konzeſſionen verführen, einen ſo braven Ehemann verdient, wie Otto nie einer geworden wäre. Rentable Auſtern⸗Mahlzeit In Ramsgate hatte ein Mr. T. Price ſich ent⸗ ſchloſſen, an einer Auſternbar 30 Auſtern zu be⸗ ſtellen, da dieſe zu dem angenehmen Preis von ſechs Stück für neun Pence zu haben waren. Doch als Price anfing, ſeine Auſtern zu ſchluk⸗ ken, ergab ſich, daß er von den 30 Auſtern 26 gar nicht genießen konnte, da dieſe Perlen bargen. Natürlich handelt es ſich nicht um Perlen von großem Wert oder erheblichem Umfang, aber Mr. Price iſt ſtolz auf ſein Glück. Denn wo hätte man jemals in 30 Auftern 26 Perlen ge⸗ funden? Am meiſten aber freut ſich Mrs. Price, die nun einen Ring aus 2ð ſelbſt geernteten Perlen bekommt. Für lückitige Niisseknacker Kreuzworträtſel 2 3 8 — 7⁵ 5 — Waagerecht: 1. Ort bei Danzig, 4. Orien⸗ taliſcher Richter, 5. Stadt im Erzgebirge, 6. Bau⸗ material, 7. Fluß J Polen,. Gerinnmittel, 10. Hafendamm, 11. Gehölz 12 euxop. Staat..— Senkrecht:1. Fluß in Rußland, 2. Stadt in Schleſien, 3. Gedanken, 7. römiſche Gottheit, Fuß 9. Gaſtſtätte, 13. Frucht, 14. deutſcher I Städte⸗Rütſel Jedem der folgenden Wörter iſt eine Silbe zu entnehmen, ſo daß in jeder Reihe eine Stadt entſteht: Antonie-Sefene.-Durpenpgf biſſen, „Tiſchbillard—Baſeball—Adria, „Saline—Goldader-Kumpel, „Mitropa—Induſtrieller-Agio Präparator—Malermeiſter-Automobil⸗ ſchloſſer, „Kranſit ndel—Pianofabrik—Verkehrs⸗ vorſchrift, „Manual—Stakkato—Sonatine, Speration—Strangulation—Borſalbe, S%ο 28——9922882 10. Bab⸗el⸗mandeb—Fellache—Ziſterne, 11. Lanner—Leoncavallo—Meiſterſinger, 12. Sundainſel—Niederſchleſien—Niederland, 13. Grenadier—-Kanone—Wimbledon, 14. Police—MonatsausweisTagesgeld. Anzbſtſche ie f 50 iſch drei Uſche und a⸗ ranzöſiſche, je drei ſpaniſche, engliſche und ita⸗ lieniſche Städte. Löſungen Auflöſung des Kreuzworträtſels Die Wörter ergeben: Waagerecht: 1. Landes⸗ hut, 2. Elan, 3. Bob, 4. Ras, 5. Amor, 6. Na⸗ gaika, 7. Tara, 8. Reuſe, 9. Inn, 10. Lea, 11. Ute, 12. Bon, 13. Bad.— Senkrecht: 1. Le⸗ bertran, 2. Aloe, 3. Nab, 4. Hai, 5. Urne, 6. Tankred, 7. Lama, 8. Beute, 9. Sog, 10. Leu, 11. Aſe, 12. San, 13. Boa. Auflöſung der Skataufgabe Vorhand muß ſich auf jeden Fall ſagen: der Spieler kann nicht die vier Buben und die feh⸗ lenden ſechs Kreuz haben— dann würde er Grand Schneider anſagen. Er würde auch Grand Wiis wenn er fünf Kreuz mit 10 und König hätte, alſo muß die Kreuz 10 oder der König im Skat liegen, denn Hinterhand könnte nicht„Revolution“ reizen, wenn er ſie hätte, ebenſowenig kann Hinterhand Karo König oder 10 haben, bei ihm muß die Karo 7 blank ſitzen — dieſe muß er loswerden! Alſdo ſpielt Vor⸗ hand das 3 verlorene Trumpf⸗As, Hin⸗ terhand wirft die Karo 7 ab und kann nun auf Karo As und die 10, die bei Mittelhand blank be die Herz 10 geben ⸗⸗ 31 Augen, der Schnei⸗ der iſt gerettet, das Spiel verloren! Auflöſung des Silbenrätſels Die Silben ergeben: 1. Organiſt, 2. Diagonale, 3. Untergrundbahn, 4. Teſching, 5. Reſerve, 6. Omnibus, 7. Etüde, 8. Schonung, 9. Trauer⸗ mantel, 10. Eroika, 11. Natrium, 12. Delphi, 13. Entente, 14. Senker, 15. Fahneneid, 16. Re⸗ eldetri, 17. Etikette, 18. Ulfilas, 19. Nilpferd, 0. Dachſtuhl, 21. Litewka, 22. Isleib, 23. Celſius, 24. Hängematte.— O, du troeſtendes, freund⸗ liches Bald, ſei dreimal geſegnet. Nur fünfmal vorheiratat Die berühmte Pianiſtin Thereſa Carreno war in dritter Ehe mit dem ebenſo bedeutenden wie ſchrullenhaften Klavier⸗Virtuoſen und Kom⸗ poniſten Eugen'Adalbert verbunden. Als ſie in Hamburg ein Konzert gab, fragte ſie ein Re⸗ porter über ihre Zukunftspläne aus, worauf ſie antwortete: „Am erſten März ſpiele ich das zweite Kon⸗ zert meines dritten Mannes im vierten Phil⸗ harmoniſchen Muſikabend zum fünftenmal in den letzten ſechs Wochen.“ ———————— * 2— Kaltblütigkeit unterm Tropenhimmel „Jetzt wird er uns auffreſſen!“ „Bis er zu mir'rauf kommt, iſt er ſatt.“ Zeichn. von Teo Gebürsch(Scherl-U Ertappt! „Willſt du mir jetzt immer noch erzählen, daß du mondſüchtig biſt?!“ Zeichnung von B. Daneke(Scherl-M) Ein eigenarliger Schlußkampf Wir bringen die Schlußphaſe der Partie Kranki, Hamburg— Dr. Weil, Wien, aus den deutſchen Meiſterkämpfen in Bad Oeynhauſen und benützen hierzu die Anmerkungen Meiſter Brinckmanns aus deſſen Buch„Die Schachmei⸗ ſterſchaft von Deutſchland in Bad Oeynhauſen 1938“, das kürzlich im Verlag Hans Hedewigs Nachf., Leipzig C 1, erſchienen iſt. Schwarz: Dr. Weil, Wien in 6 3 EIi 4141 n,. EE a 9 d e 5 Weiß: Kranki, Hamburg(Am Zuge) Vorbemerkung des Schacheckenleiters: AIm Schachbreit offlzielle Mitteilungen des Badischen Schachverbandes im GSs. Bezirk Mannheim ſpiel! Das beweiſt der jetzt erfolgende Zug des Weißen, dem eine ſcharfe Mattkombination zu⸗ grundeliegt. Die ſchwarzen Freibauern drohen ſofort einen Strich durch dieſe Abſicht zu machen und das gibt der Partie ihren Wert. 37. Ki2—e3! b4—b3 38. a2& b3, a4& ba 39. 14—151 Der Mattgedanke erhebt ſein Haupt. Er will die k⸗Linie in Verbindung mit t6 und St5 aus⸗ nutzen. So einfach iſt es aber nicht, da Schwarz auf dem Damenflügel bedrohlich teht. Die Partie tritt in ein hochdramatiſches Sta⸗ dium ein. 39...., Kg8—27. Ueber dieſe Stellung hat eine ganze Schar von Meiſtern ſtundenlang edelſten Schweiß ver⸗ goſſen. Man hielt allgemein die n des Schwarzen für nicht verloren und kam ſchließ⸗ lich auch zu dem Ergebnis, daß 39....„ Io4! (ſtatt Kr7?), um mit Taz fortzuſetzen(was jetzt nicht angeht, weil nach Ta2: baz; der Tos mit Schach geſchlagen wird), zur Verteidigung aus⸗ reichte. Nach 39.... Ks7 dagegen iſt der Unter⸗ gang unabwendbar. 40. Td2—2, Tas—a2 41. 15—f6— Kg7—36 42. Thꝛ —4, 13—12 43. ITb4—34— Kgö—h5 44. 134—27, Tbs—bã. alls Le2, ſo 45. Kf41 fiD 46. Tfi: Lfl: 47. g4 nebſt Matt oder 45...., Ths 46. T35— Kho 47. Si5-— Kh7 48. TZ7 matt. 45. es—e6! Taz—as 46. eb Kf7, Tas—f18 47. Sd4— t31 Tb4—e4-- 48. Kkes Kf2 und Schwarz gab auf. (Das Aufeinanderprallen zweier Angriffe, bei welchem Schwarz jeweils um das berüchtigte „Tempo“ zu kurz kommt, wurde recht lehrreich Ein Spiel ohne die Dame und doch kein End⸗ dargeſtellt. Schriftleitung.) Aus den deulſchen Vereinskämpfen Bauernendſpiel bei Mannheim— München! Schwarz: Dr. Schwarz, München a* , i . 9 8 0 h Weiß: Götz, Mannheim(Am Zuge) Der Mannheimer Spieler war in Verluſt⸗ ſtellung geraten und hatte ſich in den letzten Zügen auf geſchickte Weiſe Remisausſichten ver⸗ chafft. Die Partie verlief nun folgendermaßen: 1. Kfa—g4. Sfö—e3-— 2. Kg4—13. Falſch wäre KkXh4 wegen Sg27, Kg4 Ses, Ki4 Si5, Kg4 Sg7, h4 Shö, Kis Kis und Schwarz gewinnt. 2..., Ses c g2ʃ Dies iſt der einzige Zug, der Schwarz doch noch geſtattet zu gewinnen. Bei der verſteckten Gewinnführung in dieſem Bauernendſpiel ſtrauchelt allerdings Schwarz. 3. Kfa 82, Kg6XK25 4. Kg2—13, Kg5—f5 5. Ki3— eg, Kfö—e5 6. Ke3—f3, f7—f57 Merkwürdigerweiſe kann hierauf trotz Mehr⸗ bauer erreichen. Die jetzige Stel⸗ lung hat Studienwert! Man könnte unter die⸗ — ſelbe ſchreiben:„Schwarz zieht und gewinnt“. Es iſt durchaus verſtändlich, daß Schwarz das Ziel nicht geſehen hat. Es entſcheidet...., Keß —da!(ſtatt 157)„7. Kf4,—161(das Tempo) 8. Kf4—13(oder Kis, ſo Kes Ki6: Kfal Kes Kss, Ki5 Kha:, Kf4, Kg2 und gewinnt) Kd4—d3 9. Kis —14(oder Kt2 Kke4, Ke2 Ki4, Kiz is und gewinnt) Kd3—e2 10. Ki4—g4, Kiz—es 11. Kha: 15 und ge⸗ winnt. Einer der ſchwarzen Bauern geht ver⸗ loren, der andere gelangt jedoch immer früher zur Dame, wie auch Schwarz ziehen mag. Das Schlußſpiel nach dem geſchehenen 6...„ —157 entbehrt nicht des Reizvollen. 7. Kia—es, f5—14— 8. Ke3—i3, Ke5—f5 9. Kf3.— t2, Kfs—e4 10. Kf2—e2, 14—13-— 11. Ke2—f11 Nur dieſer Zug macht unentſchieden. ktz wegen Kta nebſt Eindringen auf es ver⸗ ieren. 11...., Kf4—e4(oder Kes, Kel Remis! Das Weſen der Schachparkie Die Schachpartie iſt kein platoniſcher Dialo in der Theſe und Antitheſe zur Syntheſe führen ſollen. Beim Schach will vielmehr die eine Theſe die andere überwältigen. Die Gegner ziehen nicht an einem gemeinſamen Strang, umirgend⸗ ein Ideal genannt„Schachpartie“, zu Werke zu bringen. Die Schachpartie iſt Dialektik, dieſe ver⸗ ſtanden als das Ineinandergreifen zweier ent⸗ gegengeſetzter Bewegungen, inſofern nämlich, als abwechſelnd Züz um Zug geſchehen muß, wobei jeder als letztes Ziel im Auge hat: den Gegner mattzuſetzen, ſelbſt aber nicht matt zu werden.(A. Brinckmann.) Nachrichten „Der Weltſchachbund hat in ſeiner Pa⸗ riſer Tagung mit den Stimmen u. a. von Eng⸗ land und Frankreich einen ungariſchen Anträg angenommen, der den Beitritt des Großdeut⸗ ſchen Schachbundes zum Ziele hat. 5 Marcel Lamare, Inhaber der bedeu⸗ tendſten Endſpielſammlung der Welt, ſtarb kürz⸗ lich in Paris im Alter von 82 Jahren. 12.—12 ————— ————— Solveig, die sel „Nun ſollſt du hören! Ja, nun ſollſt du erfah⸗ kren, was außer mir kein Menſch weiß. Solveig kam in der Dämmerung durchs Svarttal. Ich hatte am Abend einen Hirſch ge⸗ ſchoſſen und war eben dabei, ihn aus ſeiner Decke zu ſchälen. Da trat Solveig aus dem ſchwärzeſten Tannengeſtrüpp hervor. Sie ſchritt unnatürlich und unmenſchlich langſam auf mich zu und ſchaute mich immerfort an. Sie hatte ganz helle Augen. Oh, du kannſt dir ja gar nicht vorſtellen, wie bleich und fein ſie war! Aber ich Narr fürchtete mich. Ja, ich begann alle heiligen Namen laut aufzuzählen; denn ich meinte doch ſo ſicher, ſie ſei ein Geiſt. Aber dann war es alſo nichts als ein junges Frauenvolk. Und ich fragte ſie nach ihrem Na⸗ men. „Solveig,“ ſagte ſie. „Solveig?“ fragte ich.„Und wo in aller Welt kommſt du her? Der nächſte Hof in dieſer 5 tung liegt ja fünf Meilen fern.. „Der nächſte Hof?“ fragte ſie 15 blickte ſich um. Und ſie fragt:„Wer biſt du?“ „Ja,“ ſage ich,„das, was hier vor dir ſteht, iſt Erling i Botten; der iſt hier in dieſem Oedland geboren und aufgewachſen. Aber noch niemals ſah er einen lebenden Menſchen über jene Berge kommen.. „Guter Mann,“ ſagt ſie.„Guter Erlingl Ich kann es dir nicht erzählen... Aber nun bin ich ſchrecklich müde... ich hörte deinen Schuß. Nur ſo konnte ich dich finden. Vielleicht iſt dein Haus in der Nähe. Und vielleicht haſt du eine Mutter im Hauſe.“ „Meine Mutter iſt tot,“ mußte ich ihr beken⸗ nen.„Gott beſſre es; ſie ſtarb im Sommer an einem böſen Fieber und weil ſie gar ſo alt war.“ „Dann haſt du wohl eine Schweſter oder ein Weib im Haus, guter Erling,“ ſagt ſie. „Ein Weib hab ich. Bertina. Jawohl, und Bertina iſt eine vom Strande dort unten. Ja, Bertina lebt erſt ſeit fünf Jahren hier oben. Sie hat ſich fünf Jahre lang gegrämt auf dem Oedlandshof. Ich verſtehe das nicht beſſer; aber Bertina ſagt, es ſei die Sehnſucht... Und nun geht es mit ihr zu Ende. Sie liegt ſeit dem Sommer im Bett und ſie wird nicht mehr auf⸗ ſtehn. Soviel iſt wahr und gewiß.“ Ich ließ meinen Hirſch liegen und brachte Solveig auf den Hof. Ich brachte ſie in die Stube. Sie kniete vor Bertinas Bett nieder. Aber mich groben Kerl packte das alles ſo, daß ich ſie nicht weinen ſehen konnte. Nein, ich konnte vor laüter Aufregung ihre Worte nicht verſtehn. Und vielleicht ſagte ſie auch gar nichts, ſondern kniete nur ſo vor Bertinas Bett und ſchluchzte. Davon wurde ich ſo wirr und krank in meinem Kopfe, daß ich mir keinen armen, Rat wußte und aus der Stube fort⸗ lief. Nein, nein— ich habe nie erfahren, welcher⸗ art Geſpräche damals geführt wurden zwiſchen Solveig und Bertina. Aber Solveig blieb auf dem Hof. „Schick ſie nicht fort,“ ſagte Bertina zu mir. „Sieh, ich ſelber liege ja nun leider ſo da. Ich liege auf dem letzten Stroh. Und keiner iſt de, der im Haus ordnen könnte.— Dieſe Magd hat uns Gottvater ſelber hieher geſchickt. „Dieſe Magd!“ rufe ich.„Bewahre deinen ſündigen Mund, du Weib! Haſt du denn nicht ihre Hände geſehen? Haſt du denn nicht die weiße feine Haut an ihren Händen geſehn?— Nein, Weib, was fällt dir nur ein?“ „Sie will auf dem Bottengaard dienen,“ ſagte Bertina. „Ja— ja,“ ſage ich dann nur; und füge mich. Aber mir wird dabei ſo verwunderlich heiß in der Bruſt. Wie hätte ich einfacher Oedmarks⸗ mann mir dann dieſes alles nur auslegen ſol⸗ len?— Dieſes junge Weib kommt über die Berge dahergeſchritten und gleicht der Königs⸗ frau aus der alten Saga. Dieſes Weib kommt alſo daher und will Magd ſein auf meinem ein⸗ ſamen, armſeligen Gaard, auf dem kaum das geringſte Mädchen vom Strande Bäurin ſein möchte. Aber es blieb dabei. Schon am erſten Abend ging Solveig in den Stall. Wir hatten damals einen böſen Stier; aber Solveig ging zu ihm hin. Es ging ein ſeltſamer Zauber von ihr aus. Sie kannte keine Furcht. Doch dann bekam Sol⸗ veig ihr Kind. Und ſie bekam es auf ganz irdiſche Art und Weiſe. Solveig legte ſich ins Bett, genau wie jedes andere Bauernweib. Es war aber doch niemand da, der ihr beiſtehen konnte in ihren Nöten. Nur ich allein war da. Und ich half ihr ſo gut ich helfen konnte. Das Kind war tot. Es ging doch gar zu langſam bei der Geburt. Darum mußte das Kind ſterben. Es war ein Knäblein. Ich trug es hinaus in den Wald. Ja, ich trug es bis hinauf ins Svarttal; es wollte ſich nirgends eine gute Stelle finden, bis ich an den Ort kam, wo ich Solveig zum erſten⸗ mal geſehen. Dort legte ich das tote Kind nie⸗ der. Aber der Boden war tief gefroren und der Schnee hart wie Felſen. Da lag nun das tote Knäblein im Schnee; und ich baute mit groben Steinen ein Grab⸗ mal darum. Solveig wurde ſehr krank und ſchwach; ſie war völlig weiß und durchſichtig vom großen Blutverluſt. Aber ſie kam doch bald wieder auf. Sie wurde wiederum Magd. Wenn ich mir nun das alles ſo recht über⸗ lege, ſo wurde ich in jenen Tagen frevelhaft un⸗ ruhig. Ich wurde ganz verſtört in meinem Sinn. Denn ich ſagte zu mir ſelber: Jetzt geht ſie! Ja, du wirſt es nun gleich erleben, daß ſie wieder verſchwindet, genau ſo, wie ſie hier er⸗ ſchienen iſt.. Denn nun zweifelte ich doch ein wenig daran, daß ſie ein Engel aus dem Himmelreich war. Aber— beſſre mich— ſie blieb! Ich ſagte ihr, daß es im Walde begraben ſei. Dann fragte ſie nicht weiter. Aber ſie blieb ebenſo traurig und lebensmüde, wie zuvor. In meiner Bruſt glühte es. Ja, mein ganzes wildes Blut brannte; ich war doch jung und geſund und ſtark. Und ich konnte dem Leben in mir nicht ſteuern und wehren.. Wenn Solveig an den dunklen Winteraben⸗ den über den Thun ſchritt, ging ein verwunder⸗ liches Leuchten von ihrem Haar aus. Und ich ſtand dann wohl irgendwo im Schatten der Ein Schlöfchen in der Sonne Das Kerzenv/under Die alte Frau räumt das dürftige Eſſen fort, das keiner angerührt hat. Der grauhaarige Mann in der Stube zündet ein Licht an und kramt langſam in der Schublade herum. Er findet Papier und hebt ſorgſam das Tintenfaß auf den Tiſch hinüber. Dann ſetzt er ſich, ſtreicht ſacht über den weißen Bogen und überlegt, was er dem Sohn wohl ſchreiben ſoll„Das iſt nun das letzte, was ich zu tun habe!“ murmelt er vor ſich hin. Aber dies Letzte iſt ſchwerer, als er geglaubt hat. Die Kerze kniſtert, ſchwarze Pünktchen ſchwim⸗ men vom Rand zum Docht hin. Das Licht iſt verſtaubt, es hat lange unbenutzt dagelegen. Soll man dem Sohne ſchreiben, daß der Strom geſperrt worden iſt, ſowohl in der kleinen Woh⸗ nung als auch in dem finſteren, engen Lädchen unten? Nein, das kann man nicht ſchreiben! Man kann überhaupt nichts von Geld ſchreiben, nichts vom Ausbleiben der Kunden, nichts von der großen Not und dem Ende, das lange auf ſich hat warten laſſen, aber nun doch gekommen iſt! Der Brief darf nicht wie ein Vorwurf aus⸗ ſehen, der Sohn in dem pommerſchen Städtchen hat ſelber ſo wenig und fünf Kinder dazu! Nein, nein, er darf vom Elend der alten Leute nichts wiſſen! Aber was ſoll man dann ben? Same Nagd Hauswand und ſagte zu mir ſelber:„Gott ſegne ſie!“ Es war auf dem Bottengaard alles ſo ſchön und feierlich geworden. Glanz lag ürer Haus und Stall. Einmal ſtand ich bei der Tür, als Solveig zum Melken kam. Da muß ich ganz und gar von Sinnen geweſen ſein. Aber Solveig wehrte ſich nicht. Sie hob keine Hand. Sie drehte nur den Kopf zurück und ſagte mit ihrer leiſen, ſanften Stimme:„Die⸗ ſes, guter Erling, nein, dieſes hätteſt du nie⸗ mals tun ſollen.“ Das ſind genau ihre Worte. Sie brannten mir in der Seele. Da ſtand ich nun. „Warum ſoll ich es denn nicht tun?“ fragte ich. Und es war plötzlich keine wilde Kraft mehr in mir. „Nein,“ ſagt Solveig.„Denn jetzt muß ich fort vom Bottengaard. Und ſieh, Erling, ich wäre gerne hier geblieben.“ Ho, jetzt war alle meine kräftige Wildheit verflogen und ausgeſtäubt. In meiner Bruſt wurde es auf einmal ſo kalt, wie es vordem brannte. Es wurde in meiner Bruſt grenzen⸗ los ſchmerzlich. „Geh nicht fort!“ rufe ich.„Du mußt doch ſelber ſehn, wie bitter nötig wir dich hier brau⸗ chen. Ich will in alle Ewigkeit verdammt ſein, A. Tölle Die Kerzenflamme wird kleiner und trüber. Die ſchwimmenden Staubkörnchen bilden jetzt ſchon einen dichten, breiten Ring um den Docht. Sie ſperren den Zufluß des Wachſes ab, ſie werden das Licht bald erdroſſeln. Das iſt wie bei dem Alten und ſeinem Laden! Der Kram hat ſich angehäuft Jahre um Jahre, es kam im⸗ mer mehr dazu, und ſtändig ging weniger fort, und der Staub auf den Dingen wuchs an, be⸗ deckte Lebensluſt, Hoffnung und Glück mit einer dicken Schicht, unter der ein Menſch allmählich erſticken muß. Soll man dem Sohne ſchreiben, man könne das Leben nicht mehr ertragen, man ſei deſſen überdrüſſig geworden und ziehe es vor, ein ſchnelles Ende zu machen? Nein, das erſchreckt ihn zu ſehr! Zum Teufel, was ſoll man ſchreiben? Der Alte rückt ungeduldig auf dem Stuhl herum. Die Flamme wird immer kleiner, ſchon zeigt ſich ein blauer Saum, blau wie die vortretenden Adern an den Händen alter Leute. Bis die Kerze erliſcht, muß der Brief geſchrieben ſein! Aber wie, aber wie...? Der Mann ſtarrt in das Licht und denkt angeſtrengt nach. Es fällt ihm nichts ein. Die Frau iſt leiſe in die Stube getreten. Sie ſpricht nicht, ſie iſt ganz gefaßt und ſetzt ſich dem Von Karl Friedrich Kurz wenn ich je wieder dieſe meine ſündige Hand gegen dich aufhebe...“ Sie ſchaut mich traurig an und ſagt leiſe: „Das iſt es nicht.“ „Was in aller Welt?“ frage ich.„Warum, Solveig, kannſt du dann nicht hier bleiben?“ Darauf beginnt ſie nur leiſe zu weinen und dreht ſich zur Seite.„Wie ſoll ich es dir denn nur ſagen?“ fragt ſie ſo unglücklich, daß es mich im Halſe würgt.„Ja, ſiehtſt du, guter Erling; ich habe eine ſehr große Sünde auf mich ge⸗ laden. Dafür muß ich nun büßen.“ „Wie? Sollteſt du vielleicht je geſündigt ha⸗ ben?“ frage ich.„Ja, dann müſſen auch unſeres Herrgotts beſte Engel im Himmel fſündigen. Einen Fehltritt tut doch jeder einmal. Ein Kind kann doch ein jedes Mädchen bekommen. Dar⸗ über iſt nichts weiter zu reden. Haſt du denn nicht ſchon viel mehr als genug gebüßt?“ frag ich. „Nein,“ ſagt Solveig.„Nein, nein. Ich kann niemals genug büßen. Und darum darf ich nicht länger auf deinem Hof bleiben. Denn hier könnte ich noch vergeſſen und glücklich und zu⸗ frieden werden... Aber das verſtehſt du wohl gar nicht Erling...“ „Nein, das verſtehe ich wahrlich nicht!“ rufe ich, wild und verzweifelt, wie ich war.„Du ſollſt endlich das alles miteinander vergeſſen. Kein Menſch kann aus ſeiner Haut fahren. Bleibe nur ruhig bei uns. Dann wirſt du mit der Zeit auch deinen Kummer überwinden. Und jetzt geh ich hinaus...“ „Warte noch ein wenig,“ ſagte ſie. Wenn ich jetzt fortziehe, ſo ziehe ich mit dank⸗ barem Herzen. Es fehlt mir auch nicht das Ver⸗ trauen zu dir, guter Erling. Höre nun! Es könnte vielleicht einmal ein Mann hierher kom⸗ men und nach mir fragen. Das wird dann ein großer Mann ſein, mit einer hohen, weißen Stirn und lachenden Augen darunter. Ihm ſollſt du ſagen, daß das Kind tot iſt. Dann ſag ihm nur noch, daß ich fortgezogen bin. Etwas ande⸗ res aber ſollſt du ihm nicht verraten.“ Nun legt Solveig mir ihre beiden feinen Hände auf die Schultern und küßt mich. Ja, bei Gott, ſie küßt mich mitten auf den Mund. Solveig ging nicht am nächſten Tage. Es verſtrichen zwei volle Wochen. Nichts in ihrem Weſen hatte ſich geändert. Sie pflegte Bertina und ſang ihr leiſe vor, während ſie das Zimmer ordnete. Sie pflegte Thorolf, der damals erſt drei Winter zählte. Sie ſagte jeden Tag ein paar gute Worte zu mir. Ich begann ſchon zu hoffen, daß ſie vielleicht doch noch an⸗ dern Sinnes geworden ſei. Aber eines Morgens war ſie fort. Ja, dann war ſie fort, und verſchwunden. Sie hatte noch die Kühe im Stall gemolken und den Milcheimer in die Küche geſtellt. Das wurde ein böſer Tag für uns arme Menſchen auf dem Oedlands⸗ gaard. Ich ging, als Bertina ſchon im Sarge lag, ins Svarttal hinauf. Aber da fand ich kein totes Knäblein mehr unter den Steinen. Alles war fort und verſchwunden. So ſtand ich nun vor einem neuen Wunder. Ich ſetzte das Grabmal wieder auf. Aber als ich Bertina an den Strand hinunter brachte, ſah ich auf dem Friedhof Solveig. Sie ſtand allein neben der Kirchentür. Und als ich ſie anſchaute, hob ſie ein wenig die Hand und machte mir ein Zeichen. Ich ſchaute ſie dann nicht länger an. Nein, ich ſchaute zur Seite. Wir gingen aneinander vorüber, ohne Gruß. Ich habe mit Solveig kein Wort mehr geſpro⸗ chen, kein einziges, armes, unſchuldiges Wort, aber ſie wandelte unter uns wie eine Heilige; und es wird wohl trotzdem in irgendeiner Weiſe gut geweſen ſein, was ſie mit ſich ſelber tat.“ Von Claus Bacæ Mann gegenüber an den Tiſch und faltet die Hände. Das Glas mit dem ſchweren Schlafmit⸗ tel hat ſie mitgebracht, es ſteht hinter ihr auf dem kleinen Schränkchen. Sie ſitzen beide ſtumm da und warten nur noch darauf, daß die Kerze ganz ausgeht. Das Flämmchen iſt winzig zu⸗ ſammengeſchrumpft. Gleich, gleich iſt es tot.. jetzt.. Da kniſtert und praſſelt es plötzlich! Hochauf flackert das Licht! Die Flamme hüpft, ſtreckt ſich rauchend empor, wird breit und erfaßt rings⸗ herum den angeſammelten Staub. Sie ver⸗ brennt ihn, ſie laugt neues Wachs aus ihm. Sie lebt, und im Zimmer wird es ganz hell. Die beiden Alten öffnen die Augen weit vor Erſtaunen, faſſen ſich bei den Händen und lä⸗ cheln ſich an. Die Frau nickt:„Das iſt das Licht vom Kameradſchaftsabend nach dem Kriege, ehe ihr auseinandergingt!“—„Die Kameradſchaft ſtirbt nicht...“—„Damals wart ihr nur fünf⸗ zig!“—„Heute ſind es— ſieh, wie groß das Licht iſt!— viele Millionen...“—„Geh hin!“ ſagt die Frau,„unter Kameraden iſt das kein Betteln!“ Der alte Mann neigt ergriffen die Stirn in ihre kleine, magere Hand.. riqupischtiffleltet: Ot. Wilhelm KItetmonn; verontworillch for Gestoltung und Gesomiinholt de- Belloge„Oevisches leben“; Helmut 8schoulz; beide in Mannhelm. ——— Verlag u. Sc — Aus Trägerlohn; eld. f0 hn; dur Aſt die Zei ————— Ein. J In ſeine die engliſck teten Rede verſammlu lung zur ii Er führt. In Görz zont eine Optimismu als voreilit In Trevi Premiermi in den Ha nicht, da Heute ſa des heutig war der K könnte die man mit d ſogenannte dem Epilo Die Regi die morali den Plan z zurückgetren General ei ßen Freun dieſer neue allgemeiner dieſer Tatſ kommt, da Gebiet zur land den i geben. Es hat d für ihre Be gegeben. 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