nber 19358 Ausgehend r, Bauern, zum Ver⸗ künftig die zu verbin⸗ lnimmt. 70 iden ſich in hren in die dem Beſuch rmannslan⸗ den bedeut⸗ teſte Bericht in Baden Vorwoche. ieinden er⸗ neu und in jen, ſo daß nber insge⸗ te in Baden jebrochen iſt Bretzingen. Lörrach: fern. Amt n iſt ſie in zruchſal: Buchen: ꝛrrimſingen. erprobte Wirk · 1 123 350 b1.30 und.5 jer Arztel⸗ 1pflicht · es nichtl o Sesund. o ku potenfen 9* wirkf en en · Anti⸗ nel. For. ose Ane n den mmer- Dohnung eckarſtadt oder dhof v. älter aar mit ſich. ommen ſof. o. Lohnung ingerichtetem d. Angebote . Nr. 18 344“ den Verlag. eleute inden Wohnung urch 1B-Anselge? en! Schãdet dem den Nachbarn ubsauger? sein und seinem FEhre mochen eN alich K — 4 akenk banner“ Ausgabe 4 erſcheint wöchtl. 12mal. Bezu Trägerlohn; durch die Poſt 2,20 RM. leinſchl. 70,8 n; durch die Poſt.70 RM.(einſchl. 53,90 Pf. P 3 die Beitung am Gsſcheinen Lauch.pöb. Gaval Früh⸗Ausgabe A Touriſien aus Mostau Zittau, 28. Sept(HB⸗Funk) Sudetendeutſche aus Warnsdorf erhielten die Nachricht, daß in Kräbitztal Kommuniſten die Bauernhöfe ausplünderten. Darauf begab ſich aus Warnsdorf eine Abteilung des Sudeten⸗ deutſchen Freikorps, das dort von ſudetendeut⸗ ſchen Soldaten, die ſich mit ihren Waffen von den tſchechiſchen Truppenteilen entfernt haben, gebildet worden iſt, ins Kräbitztal. Als die Kommuniſten merkten, daß ſie umzin⸗ gelt werden ſollten, ergriffen ſie die Flucht. Es konnten jedoch ſieben Komuniſten gefangen wer⸗ den, unter denen ſich drei Sowjet⸗ ruſſen befinden. Sie gaben bei ihrer Vernehmung an, daß ſie am 16. September von Kiew aus mit über 100 anderen kommuniſti⸗ ſchen Funktionären in zwei Sonderwaggons über rumäniſches Staatsgebiet als Touriſten nach der Tſcheſchei gebracht worden ſeien. In Kaſchau habe man ſie dann in kleine Trupps In der Ortschaft Schönlinde drangen erneut sechs tschechische Tanks ein und eröffneten ohne jeden Anlaß sinnloses Feuer in den men— schenleeren Straßen. Unser Bild zeigt die Ein- schußstellen in einem Haus. Weltbild(M) ed a Verlag u. Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 35421. Das„Hakenkreuz⸗ reiſe: Frei Haus monatl..20 RM. u. 50 Pf b ſch. wöchtl. 7mal. Bezugspreiſ z. u. 30 P eld. Ausgabe B erſch. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,„. f 4 3 oſtzeitungsgebühr) zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. t) verhind., beſteht kein 15 50 Pf. 5 P Baben. ebühr) zuzügl. 7 1,70 R 0 Träger⸗ Anſpr. auf Entſchädigung. 8. Johrgong aufgeteilt; ſie ſeien dem Kommando Reichen⸗ berg als Terrorſpezialiſten zugeteilt worden. Ihre Aufgabe ſei es geweſen, alle Mafmahmen zu treffen, die geeignet ſind, die ſudetendeutſche Bevölkerung einzuſchüchtern und vor jedem Verſuch eines Widerſtandes gegen die tſchechiſche Staatsgewalt zurückzuſchrecken. Die Sowjetruſſen waren mit den modernſten tſchechiſchen Waffen ausgerüſtet und trugen Ekraſit⸗ͤʃtandgranaten von unvorſtell⸗ barer Sprengwirkung bei ſich. Lon Taſtoutos geſchleift Grauenhafte Schandtaten der Tſchechen auf ihrer Menſchenjagd Auſſig, 28. Sept.(HB⸗Funk) In der Nähe von Bodenbach macht Rote Wehr, die mit roten Armbinden, Stahlhelmen, Gewehren und Maſchinenpiſtolen ausgerüſtet WW I. MANNHEIM * — banner ANBEBIATT TöRDWESTBABENE meterzeile 4 Pf. füllungsort Mannheim. Anzergen: Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Millimeterzetle 15 Pf. Die 4 Millimeterzeile im Textteil 60 Pf. Mannheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 10 Pf. Millimeterzeile im Textteil 45 Pf. Schwetzinger und 8 Die 4geſpaltene Millimeterzeile im Textteil 18 Pf.— Zahlungs⸗ und Er⸗ usſchließlicher Gerichtsſtand: Die 4geſpalt. einheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Milli⸗ annheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigs⸗ hafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannheim.— Einzelverkaufspreis 10 Pfennig⸗ Nummer 451 iſt, zuſammen mit Gendarmerie Jagd auf Sudetendeutſche, die ſich in den Wäldern verſteckt halten, weil ſie Geſtellungsbefehle er⸗ halten haben. Bei einer ſolchen Menſchenjagd wurden drei Sudetendeutſche, Karl Galſer, Fritz Brei⸗ tenbacher, Karl Streibel erfaßt, gefeſſelt und anein Laſtautomobilangebun⸗ den. Das Auto fuhr dann in vollem Tempo nach Bodenbach hinein. Die Gefeſſel⸗ ten kamen zu Fall und wurden viele Hunderte von Metern mitgeſchleift, wobei ſie gräßliche Verſtümmelungen und Verletzungen erlitten. Auf der Polizeiwache ſchleppte man ſie in einen Keller. Am Abend wurden ſie, ohne daß ſie ärzt⸗ liche Hilfe erhalten hätten, oder verbunden wor⸗ den wären, auf der Polizeiwache auf ein Laſt⸗ automobil geworfen und ins Landesinnere ver⸗ ſchleppt. Ihr Schickſal iſt unbekannt. Muſſolini, chamberlain und Daladier kommen heute nach München Der Führer reqte die erv/eiierte Besprechung an DNB Berlin, 28. September. Der Führer hat den italieniſchen Kegierungschef Benito Muſſolini, den eng⸗ liſchen Premierminiſter Ueville Chamberlain, ſowie den franzöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten Daladier zu einer Kusſprache eingeladen. Die Staatsmänner haben die Einladung angenommen. Die Beſprechung wird am heutigen 29. September, vor⸗ mittags, in München ſtattfinden. Hierzu erfahren wir von unterrichteter Seite: Sowohl von der engliſchen wie von der fran⸗ zöſiſchen Regierung ſind heute neue Vorſchlüge zur Löſung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Kriſe un⸗ terbreitet worden. In dieſem Zuſammenhang hat der engliſche Premierminiſter Chamberlain angeboten, zu einer perſönlichen Ausſprache er⸗ neut mit dem Führer zuſammenzukommen. Gleichzeitig hat Muſſolini ſeine Hilfe bei der Suche nach einer ſofortigen Löſung angeboten. Die tſchecho⸗ſlowakiſche Kriſe duldet, ſchon im Hinblick auf deutſche Vorbereitungen, keinerlei Aufſchub mehr, ſondern die Lage erfordert kategoriſch eine ſofortige Löſung. In Anbetracht dieſer Sachlage und der Tat⸗ ſache, daß die bisherigen Vorſchläge der Situ⸗ ation nicht gerecht werden, und beſtimmt von dem Wunſche, noch eine letzte Anſtren⸗ gung zur Durchführung der friedlichen Ueber⸗ gabe des ſudetendeutſchen Gebiets an das Reich zu machen, hat der Führer die Regierungschefs von Italien, Frankreich und England zu einer perſönlichen Ausſprache eingeladen. Es iſt zu hoffen, daß noch in letzter Stunde dieſe Aus⸗ ſprache zu einer Einigung über die ſofort in Kraft zu tretenden Maßnahmen für die von der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regierung zugeſagte Ueber⸗ gabe des Sudetenlandes führen wird. Donnerskag, 29. Sepkember 1938 polieteuſiiche Terroxipedizalien ol ökeikornslenten im Eudetentand gefangen Vier etaatsmünner treſſen ſich in München Der letzte Verſuch rd. Berlin, 28. September. Die dramatiſche Zuſpitzung der internationa⸗ len Lage hat zu einem neuen, letzten Verſuch geführt, die ſchwere Kriſe, in der ſich Europa heute befindet, noch in der letzten Minute ab⸗ zuwenden. Die heutige Führerbeſprechung in München iſt als ein ſolcher Verſuch zu werten. Als erſter hat der italieniſche Miniſterprä⸗ ſident Benito Muſſolini ſchon geſtern die Reiſe nach Deutſchland angetreten. Er wird die Reichs⸗ grenze faſt auf den Tag genau ein Jahr nach ſeinem Beſuch in Deutſchland überſchreiten. Das hinter uns liegende Jahr hat die Feſtigkeit der Achſe und die unverbrüchliche Freundſchaft zwi⸗ ſchen dem faſchiſtiſchen Italien und dem natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland in einer ſo gran⸗ dioſen Weiſe unter Beweis geſtellt, daß es keine Kameradſchaft zwiſchen zwei großen Völkern und auch keine Kameradſchaft und Freundſchaft zwiſchen ihren beiden Führern geben kann, die tiefer und feſter gefügt wäre. Unſer erſter Gruß gilt daher dem Duce des befreundeten italieniſchen Volkes, den das deutſche Volk als einen Kameraden in Kaum noch zu zählen sind die Fälle, in denen die tschechische Soldateska die Eisenbahnver- bindungen nach dem Reich vernichtet hat. Un⸗ ser Bild zeigt gesprengte Schienen in der Nähe von Schönlinde. Weltbild( ——— —— —————————— ———— — ——— „Bakenkreuzbanner“ Donnerstag, 29. September 1958 ehrlicher und rückhaltloſer Begeiſterung auf ſei⸗ nem Boden begrüßt. In dieſen Tagen und Wo⸗ chen, in denen eine höhere Gerechtigkeit als die der Verſailler Totengräber und ihrer Statt⸗ halter in die Schranken gerufen wurde und in denen es um ein neues Europa geht, hat es ſich erwieſen, in welchem Maße die Revolutio⸗ nen Deutſchlands und Italiens zu dem gran⸗ dioſen Fundament dieſer neuen Ordnung ge⸗ worden ſind, die Europa braucht, wenn es nicht ſterben will. Dieſes neue Europa trifft heute in München mit Männern zuſammen, an deren ehrlichem Willen und perſönlicher Aufrichtigkeit das deut⸗ ſche Volk ebenfalls keinen Anlaß zu Zweifeln hat. Mr. Chamberlain kommt heute zum dritten Male nach Deutſchland. Zwiſchen ſei⸗ nem zweiten und dritten Beſuch liegen eine Reihe von Ereigniſſen, die notwendigerweiſe eine Verſchärfung der durch Herrn Beneſch und ſeine Helfershelfer heraufbeſchworenen europä⸗ iſchen Kriſe zur Folge haben mußten. Es hatte in den letzten 48 Stunden den An⸗ ſchein, als ob ſich London von der urſprüng⸗ lichen Lage ſeiner dankenswerten Vermittler⸗ rolle entfernt habe. Vielleicht iſt dieſer Ein⸗ druck durch die Machenſchaften gewiſſer Kreiſe entſtanden, die auch auf engliſchem Boden und beim engliſchen Volk ein Ziel verfolgen, von dem ein früherer franzöſiſcher Miniſterpräſident geſtern ſagte, daß es das vorſätzlich her⸗ aufbeſchworene Ende des europäi⸗ ſchen Friedens zugunſteneiner ver⸗ b recheriſchen Clique von notoriſchen Kriegshetzern ſei. Jedenfalls iſt aber dieſer Eindruck von Prag mit Vergnügen aufgegriffen und auch nach Kräften verſtärkt worden: Man hat dort alles getan, um die Kriſe zu verſchärfen. Der Ter⸗ ror hat ſich weiter geſteigert. Die Zuſtände ſind noch unerträglicher geworden, als ſie es bisher ſchon waren. Vor dieſer Lage ſtehen die Staatsmänner in München, zu denen ſich ne⸗ ben Miniſterpräſident Chamberlain auch Frank⸗ reichs Miniſterpräſident, Herr Daladier, ge⸗ ſellen wird. Man kann das Ziel dieſer Beſprechungen wohl auf einen Nenner bringen, wenn man ſagt, daß es der Wunſch aller Völker iſt, daß der Friede unter allen Umſtänden gewahrt bleibt. Wie aber ſieht dieſer Friede aus?— Der Führer hat ſchon in ſeiner letzten großen Rede geſagt, daß nicht von einem Frieden ge⸗ ſprochen werden kann, ſolange Zehntauſende gequälter Menſchen von Haus und Hof verjagt und bei Nacht und Nebel über die Grenze ge⸗ trieben werden. Nicht Deutſchland hat bis zur Stunde an die Gewalt appelliert, ſondern es hat daß der Gewalt ein Ende geſetzt wird. Dieſe Gewalt hat ſich aber gerade in den letzten Tagen immer ſataniſchez ausgetobt. Sie hat Orgien gefeiert, die alles Vorſtellbare bei weitem in den Schatten ſtellen. Nahezu 250000 Deutſche haben bis zur Stunde die Grenze überſchritten. Es iſt alſo eingetreten, was der Führer noch in ſeiner letzten Rede warnend vorausſagte: Der Terror wird ſich immer weiterſteigern, der Zug des Elends und der unfaßbaren Not wird immer größer werden, jede Stunde und jede Minute wird weitere Opfer, Tote und Ver⸗ wundete fordern. Und ein Abblaſen dieſer Verfolgungen von tſchechiſcher Seite aus iſt nicht zu erwarten. Iſt es vorſtellbar, daß man ſich auch heute noch dieſen Tatſachen verſchließt? Deutſchland hat nichts gefordert, was jeder Franzoſe oder Engländer angeſichts der gleichen Lage nicht ebenfalls fordern würde, und zwar nicht als ein Maximum, ſondern als ein Mini⸗ mum deſſen, was überhaupt gefordert werden kann. Dieſe Forderungen, die im Namen des Rechts und im Namen von Millionen von Un⸗ terdrückten erhoben werden, müſſen anerkannt werden. Es muß ein Ende werden mit dieſer unſäglichen Not und dem zum Himmel ſchrei⸗ enden Elend, das keine Stunde Aufſchub mehr verträgt. Das deutſche Volk aber ſteht wie ein Mann hinter den Entſcheidungen ſeines Führers. Es nimmt dankbar jeden wirklich ehrlichen Ver⸗ ſuch zur Kenntnis, die jetzige Kriſe, die für uns nur in der völlig unhaltbaren Lage des Sudetendeutſchtums beſteht, zu beſeitigen. Aber es erwartet auch den Befehl des Führers, der es zu allem und jedem bereit findet. Doladier im Rund' unk Mitteilung von der Einladung nach München Paris, 2. Sept.(HB⸗Funk) „Miniſterpräſident Daladier ſprach um 19 Uhr im franzöſiſchen Rundfunk. Er führte u. a. aus, daß er am frühen Nachmittag eine Einladung der deutſchen Regierung erhalten habe, am Donnerstag in München mit Reichskanzler Hitler, Muſſolini und Chamberlain zuſammen⸗ zutreffen. Er habe dieſe Einladung angenom⸗ men und müſſe daher am Vorabend einer ſo entſcheidenden Verhandlung ſeine Erklärungen über die politiſche Lage aufſchieben. Daladier dankte dem franzöſiſchen Volk für ſeine Hal⸗ tung in ernſter Stunde. Beſonderer Dank ge⸗ bühre den Franzoſen, die unter die Fahnen gerufen worden ſeien. Miniſterpräſident Da⸗ ladier betonte weiter, daß er ſeit Beginn der Schwierigkeiten nicht einen einzigen Tag auf⸗ gehört habe, mit allen Kräften für die Erhal⸗ tung des Friedens zu arbeiten. In voller Uebereinſtimmung mit der ganzen Nation -werde er am Donnerstag ſeine Bemühungen fortſetzen. chamberlain erklärt ſeine fjaltung Die Rede vor dem Unterhaus/ Drei Wege der britischen Holitiłk London, 28. September.(HB⸗Funk.) Im Unterhaus hielt am Mittwochnachmittag der engliſche Premierminiſter Chamberlain eine Rede über die derzeitig geſpannte Lage. Er be⸗ tonte einleitend, daß die heutige Kriſe hätte vermieden werden können, wenn Artikel 19 der Genfer Satzungen, der eine Reviſion der Ver⸗ trüge durch Uebereinkommen vorſieht, ſeinerzeit in die Praxis umgeſetzt worden wäre. Statt deſſen hätte man gewartet, bis die Leidenſchaft ſo vertieft wurde, daß eine Reviſion mittels Vereinbarung unmöglich wurde. Für dieſe Un⸗ terlaſſung müßten alle Mitglieder des Völkerbundes ihre Verantwor⸗ tung tragen. Chamberlain führte dann drei Wege auf, die die britiſche Regierung hätte vorſchlagen können. Entweder hätte man drohen können, daß England zum Kriege ſchreiten würde, falls jemand die Tſchechei„angriffe“, oder England hätte beiſeiteſtehen können. Und ſchließlich hätte man eine friedliche Löſung auf dem Wege der Verhandlung fin⸗ den können.„Der erſte dieſer Wege wurde ab⸗ gelehnt. Wir hatten keinerlei vertragliche Ver⸗ pflichtungen(Beifall) gegenüber der Tſchechei und haben uns ſtändig geweigert, irgendwelche ſolche Verpflichtungen zu übernehmen. Die zweite Alternative widerſtrebte uns ehenſo, und wir wandten uns daher dem dritten Wege, der Aufgabe der Vermittlung, zu.“ Was tat Lord Runciman Chamberlain zollte hierauf Lord Runci⸗ mans Beenühungen Tribut und ſagte, daß, wena Lord Runeiman keinen Erfolg gehabt fämpfen?- Jal habe, es nicht ſeine Schuld ſei, nachdem dieſer lange und erſchöpfende Anſtrengungen für den Frieden gemacht habe, in deren Verlauf er die Hochſchätzung und das Vertrauen beider Sei⸗ ten gewonnen habe. Mitte Auguſt ſei es Runci⸗ man klar geworden, daß die Kluft zwiſchen der Karlsbader Rede Henleins und den Vorſchlägen der tſchechiſchen Regierung zu tief geworden ſei, um Verhandlungen zwiſchen den Parteien auf dieſer Baſis zu geſtatten. Chamberlain beſchrieb hierauf Runcimans weitere Vermitt⸗ lungsbemühungen und verwies darauf, daß die Ausſichten eines erfolgreichen Abſchluſſes der Verhandlungen durch die Zwiſchenfälle in der Tſchecho⸗Slowakei immer trüber wurden. Dabei erwähnte er, daß Lord Runciman nach dem Beſuch Henleins am 2. September in Berch⸗ tesgaden, bei dem dieſer dem Führer eine Bot⸗ ſchaft Lord Runcimans überbrachte, überzeugt geweſen ſei, von dem Wunſch Adolf Hitlers nach einer friedlichen Löſung. Zur Klarſtellung ſeiner politiſchen Haltung ſchilderte Chamberlain ſodann die Enwick⸗ lung in der letzten Zeit, wobei er auch auf ſeine bekannte Erklärung vom 24. März verwies. Er erwähnte die britiſchen Vorſtellungen, die durch den britiſchen Geſandten in Prag am 3. Sep⸗ tember erhoben wurden und erklärte, daß bei dieſer Gelegenheit betont worden ſei, es ſei lebenswichtig für die Tſchecho⸗Slowakei, wenn ſofort und ohne Vorbehalt jene Konzeſſionen gewährt würden, ohne die die ſudetendeutſche Frage nicht als geregelt angeſehen werden könne. Auch auf die Nürnberger Rede des Führers ging Chamberlain ein und hob her⸗ vor, daß dieſe die Tür für weitere Verhand⸗ lungen nicht zugeſchlagen habe. Der Premier⸗ miniſter befaßte ſich dann mit den Ereigniſſen, flber für wen? Fabry fordert im„lntransiqeani“ resflose Klarheit DNB Paris, 28. Sept. Der Direktor des„Intranſigeant“ und ehemalige Kriegsminiſter Fabry ſchreibt: „Wenn wir uns ſchlagen, müſſen wir wiſ⸗ ſen, wofür!“ Es wäre mehr als abſurd, daß ein Krieg ſtattfinde, wenn es ſich nur um einige Quadratkilometer Gebiet handele. Das habe Chamberlain deutlich betont. Wenn man ſich ſchlagen müſſe, habe er geſagt, ſo für ſchwere Probleme. Für die franzöſiſche Regierung ſei der Augenblick gekommen, zu ſagen, daß man ſich nur für die lebenswichtigen Intereſſen Frankreichs ſchlagen würde. Im Verlauf ſeiner Verhandlungen ſei die Regierung nach und nach zu einer Ueberzeu⸗ gung gelangt, die ihre Handlungen leite. Dieſe Ueberzeugung, die vielleicht die endgültigen Entſchließungen beeinfluſſe, dem franzöſiſchen Volk mitzuteilen, ſchulde die Regierung aber. Wenn die Regierung beweiſen könne, daß ein Brand Europa bedrohe unid eine Na⸗ tion entſchloſſen ſei, durch Einſchüchterung mit Gewalt die Welt zu beherrſchen, ſo ſolle ſie es ſagen. Wenn dem ſo ſei, dann werde Frank⸗ reich einig ſeinem Schickſal gegenüberſtehen. Hie in der Zeit nach dem Parteitag folgten,— der Zeit der Hochflut tſchechiſchen Terrors ge⸗ gen die Sudetendeutſchen— und erwähnte, daß Runcimaa damals darauf verzichtet habe, einen Plan zu veröffentlichen. Als er ſeinen erſten Beſuch beim Führer in Berchtesgaden er⸗ wähnte, erklärte er, er ſei ſich bewußt gewe⸗ ſen, daß er ſich damit der Kritik aus⸗ ſetze, die Würde eigies britiſchen Premier⸗ miniſters außer acht gelaſſen zu haben. Aber er glaube, daß eine ſolche Kriſe Erwägungen dieſer Art nicht geſtatte. Im weiteren Verlauf der Darſtellung ſeiner Politik vor den Unter⸗ hausmitgliedern berichtete er, daß er bei die⸗ ſer erſten Unterredung mit dem Führer ſehr bald erkannt habe, daß die Lage akuter und ſehr viel dringender ſei, als er angenommen hätte. Aus ſeinen Ausführungen über die Entwick⸗ lung der politiſchen Lage ging hervor, daß auch Lord Runciman in der engliſchen Kabinetts⸗ ſitzung, die nach der Rückkehr Chamberlains von Berchtesgaden abgehalten wurde, die Mei⸗ nung vertrat, eine Abtretung des ſudetendeut⸗ ſchen Gebietes durch die Tſchecho⸗Slowakei ſe i unvermei dlich. Weiter erwähnte Cham⸗ berlain die bekannten Beſprechungen mit Dala⸗ dier und Bonnet, die auch den Grundſatz der Selbſtbeſtimmung zum Gegenſtand hatten. „Hitler meint, was er ſagt“ Im Zuſammenhang mit der Erwähnung ſei⸗ ner beiden Beſuche beim Führer ſagte Cham⸗ berlain wörtlich:„Ich zögere nicht zu erklären, daß ich aus den perſönlichen Kontakten, die ich mit Hitler hatte, glaube, er meint, was er ſagt“. r vor Schluß der Rede überreichte Sir Simon Chamberlain einen Zettel. Chamberlain unterbrach ſeine Rede, um ihn zu leſen, und fuhr dann unter atemloſer Spannung des Hau⸗ ſes fort:„Ich habe dem Haus noch etwas mit⸗ zuteilen. Ich bin von Hitler dahin unterrichtet worden, daß er mich eingeladen hat, ihn am Donnerstag in München zutreffen“. Mit toſendem Beifall beantwortete das Haus dieſe Mitteilung.„Er hat auch Muſſolini und Daladier eingeladen. Ich brauche nicht zu ſagen, wie meine Antwort lauten wird.“ Bei dieſen Worten erhob ſich das ganze Haus, brach in ſtürmiſchen Beifall aus. Chamberlain ſchloß mit den Worten:„Ich hoffe, daß das Haus mich jetzt entläßt, damit ich gehen und zuſehen kann, was ich aus dieſer letzten Bemühung machen kann. Vielleicht kann man angeſichts der neuen Entwicklung die Aus⸗ ſprache um einige Tage verſchieben und viel⸗ leicht können wir uns unter glücklicheren Um⸗ ſtänden wieder ſehen“. Nach einigen kurzen weiteren Anfragen ver⸗ tagte ſich das Unterhaus hierauf bis Montag. Warnung vor verfrühtem Optimismus „Giornole'ltalia“ zur Zusammenkunſt in Nünchen Rom, 28. September.(HB⸗Funk.) In einer Sonderausgabe wendet ſich der Di⸗ rektor des halbamtlichen„Giornale'Ita⸗ lia“ anläßlich der weltgeſchichtlichen Zuſam⸗ menkunft in München gegen einen überſtürzten Optimismus. Er betont vor allen Dingen, daß der Führer mit ſeiner Haltung einen letzten äußerſten Beweis ſeines Verſöhnungsgeiſtes ge⸗ geben habe, indem er in eine letzte Beſprechung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Frage mit Muſſolini, Das erſte Echo aus aller Welt Zu den heutfi-en Nünchener Besprechungen Rom: ein geſchichtliches Ereignis Rom, 28. September.(HB⸗Funk.) Die in allerletzter Stunde eingetretene Wen⸗ dung durch die Ankündigung der Beſprechung des Führers mit dem Duee, Chamberlain und Daladier iſt in ganz Italien als ein geſchicht⸗ liches Ereignis mit Freude aufgenom⸗ men worden. In allen Städten wurde die durch den italieniſchen Rundfunk verbreitete Meldung über die bevorſtehende Zuſammenkunft mit Windeseile bekannt. Sämtliche Zeitungen er⸗ ſchienen alsbald mit Extraausgaben, die zu Hunderttauſenden abgeſetzt wurden. Die Blät⸗ ter bringen die Bilder der vier Staatsmänner mit Rieſenüberſchriften. Bei der Menge auf den Straßen und Plätzen, bei den Arbeitern und der Landbevölkerung, die bisher auch nicht einen Augenblick ihre ruhige und entſchloſſene Haltung verloren hatten, kam es überall zu Freudenkundgebungen und ſtür⸗ miſchen Ovationen für den Duee. Paris: Deutliche Entſpannung Paris, 28. Sept.(HB⸗Funk) Die Nachricht von der Einladung des Füh⸗ rers zu der Zuſammenkunft in München mit Muſſolini, Chamberlain und Daladier hat in Paris wie eine Bombe gewirkt. Wie ein Lauf⸗ 22——— feuer verbreitete ſich dieſe völlig unerwartete Nachricht durch die Straßen. Noch lange vor dem Erſcheinen der Abendblätter wurde ſie von Mund zu Mund weitergetragen. Auch der Pa⸗ riſer Rundfunk brachte ſeinen Hörern dieſe ſen⸗ ſationelle Mitteilung. Ueberall kann man eine Entſpannung feſtſtellen. Brüſſel: Lebhafte Befriedigung Brüſſel, 28. Sept.(5B⸗Funt) Die Nachricht der neuen Konferenz in Mün⸗ chen hat in Brüſſel eine erhebliche Sen⸗ ſation ausgelöſt. Die Nachricht wurde von der belgiſchen Regierung während eines Kabi⸗ nettsrates zur Kenntnis genommen. Sie rief, wie erwartet, bei den Regierungsmitgliedern lebhafteſte Befriedigung hervor. Die Zeitungen brachten Sonderausgaben her⸗ aus, in denen die Münchener Zuſammenkunft in großen Schlagzeilen angekündigt wurde. Waſhington: hoffnungsvolles Zeichen Waſhington, 28. Sept.(HB⸗Funk) Die Nachricht von der Münchener Zuſammen⸗ kunft wurde in den dem Weißen Haus nahe⸗ ſtehenden Kreiſen als hoffnungsvolles Zeichen lebhaft begrüßt. Chamberlain und Daladier einwilligte. Hitlers Standpunkt für die Löſung des nationalen Pro⸗ blems Deutſchlands ſei unverrückbar. Wird es aber, ſo fragt der Direktor des halb⸗ amtlichen Blattes, den Regierungen der beiden demokratiſchen Mächte möglich ſein, ſich voll und ganz dem Druck der Kriegsparteien zu ent⸗ ziehen, um ohne Vorbehalte die gerechten For⸗ derungen Deutſchlands anzuerkennen? Werden die beiden demokratiſchen Regierungen auch die Forderungen Ungarns und Po⸗ lens für ihre Landsleute anerkennen, die un⸗ ter der Tyrannei des Herrn Beneſch ſchmach⸗ ten? Und werden die beiden Regierungen end⸗ lich die Notwendigkeit einſehen, ſofort und radikal vorzugehen, um Europa vom Druck der Tſchecho⸗Slowakei zu befreien. Dieſe Vorbehalte hinſichtlich des Ergebaiſ⸗ ſes muß man am Vorabend der hiſtoriſchen Zuſammenkunft machen. Man darf ſich alſo nicht zu einem überſtürzten Optimismus hin⸗ reißen laſſen, kann aber zugeben, daß ein gro⸗ ßer und bereitwilliger Schritt von ſeiten der vier Regierungen erfolgt iſt. Man muß dieſe vom Standpunkt europäiſcher Zuſammenarbeit getragene Politik Hitlers und ebenſo den entſcheidenden Beitrag, den Muſſolini durch ſeine Perſönlichkeit und ſeine klaren und entſchloſſenen Richtlinien für die Sache des Friedens leiſtet, anerkennen. Außerdem muß man die Bereitwilligkeit des engliſchen Pre⸗ mierminiſters hervorheben, der mutig in der ſchwierigen Atmoſphäre handelte, die von der Oppoſition und den Intriganten Englands und Frankreichs geſchaffen wurde. Jetzt wird der letzte Verſuch für den europäiſchen Frieden naternommen. Die italieniſche Nation wird aufmerkſam den Ablauf der Ereigniſſe verfolgen, bei denen die tſecho-ſlowakiſche Frage der Ausgangspunkt für die wiederauflebende Strömung gegen die tota⸗ litären Regime geworden iſt. Die italieniſche Nation bleibt für alle ſich daraus ergebenden Möglichkeiten wie bisher bereit. enenabeakenke eue.—.— ——— Wir Nacht linie, Huſſit Feig legt 1 Punkt zensbe 5 Band Verw Unf an di von t Has ſichert nien beſetzt Lage ſtändi Gren; ihnen aufge⸗ ven, ſie be nung Träne Heim lienan Geflü Fraue iſt, zi von 1 Brute wurd Häuſe Dorf als 7 verſel man fällte, bel ve drohe mehr Eir der 1958 ————— 19 olgten,— rrors ge⸗ hnte, daß rbe, einen en erſten aden er⸗ ßt gewe⸗ tik aus⸗ Premier⸗ 'n. 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September 1958 Links: Aus ist's mit den tschecho-slowaki- schen Kennzeichen an den Avutos.— Oben: Männer, die ihre sudetendeutsche Heimat verteidigen, bei einer Atempouse.— Rechits: Die Ordnermönner der Sdp vor dem pPosfamt im befreiten Asch.(Alle fotos: Dr. Kottermonn) ieovys doldaten houſen mie Straßenräuber Ein deuischer Bauernhof demoliert/ Erschrecende Eindrũcke einer Fronffahrt (rohtberlchftunseres aon der Grenze wellenden- Haoupftschriftleltfers) 3 5 Dr. W. K. Aſch, 28. September. Wir haben ſoeben gehört, daß in der letzten Nacht die Verteidigung der Aſcher Sicherungs⸗ linie, jener Linie, die es verhindert, daß die Huſſiten ins Aſcher Eck gelangen, durch die Feigheit der Tſchechen wieder vorver⸗ legt werden konnte. Ein hart umkämpfter Punkt dieſer Linie, der den Zugang von Fran⸗ zensbad nach Eger freigeben könnte, iſt den Hand, und weigiend fragt ſie mich:„Gelt,'s8 geht nimmer lang, gelt der Adolf Hitler kommt bald zu uns?“ Alle haben nur den einen Glauben, den ihnen niemand rauben kann: Den Glauben an Deutſchland und den Führer! Die Fahrt geht nach Liebenſtein, an einen anderen Froatabſchnitt, wo in der Nacht eine kleine Entſcheidung gefallen ſein ſoll. Der Tschechlsche Pollzisten, die man in Asch entwaffnete und obtransportierte Banditen entriſſen und unter ſudetendeutſche Verwaltung geſtellt worden. Unſer Wagen ſteht bereit und wieder geht es an die„Front“, wo deutſches Leben und Gut von tapferen Männern verteidigt wird. Ueber Haslau erreichen wir bald den letzten ge⸗ ſicherten Punkt vor der ſogenannten Anto⸗ nienhöhe, die noch immer von den Tſchechen beſetzt iſt. Dahinter liegt Franzensbad. Die Lage hat ſich hier nicht verändert. Noch treffen ſtändig Flüchtlinge ein, die über die„grüne Grenze“ das Aſcher Gebiet erreichen. Es wird ihnen ſchwer genug gemacht. Wie gehetztes Wild, aufgerieben und mit heruntergekommenen Ner⸗ ven, wenige Habſeligkeiten bei ſich, ſo langen ſie bei unſerer Vorhut an. Die innere Span⸗ nung löſt ſich bei ihnen, und ſie können nur noch Tränen über ihr Elend und über die verlorene Heimat weinen. Mancher verließ ſeine Fami⸗ lienangehörigen und iſt nun in Sorge um ſie. Geflüchtete Einwohner aus Oberlohma, Frauen und alte Männer, denen es gelungen iſt, zu uns zu ſtoßen, erzählen, daß das Dorf von den Einwohnern geräumt werden mußte. Brutal und ohne jede vorherige Ankündigung wurden ſie von den Banditen Beneſchs aus den Häuſern getrieben und ihrer Habe beraubt. Das Dorf wurde dann verbarrikadiert, die Häuſer als Feſtungen ausgebaut und mit Stacheldraht verſehen. Die Bewohner mußten zuſehen wie man ihr Eigentum zerſtörte, ihre Obſtbäume fällte, ihr Vieh wegtrieb und Betten und Mö⸗ bel verunreinigte. Sie ſind machtlos unter den drohenden Gewehrläufen. Sie können nicht mehr Eine alte arme Bauersfrau erfaßt meing Sorghof, ein Gutshof mit vielen Stallungen und Gebäuden iſt das Ziel. Dieſer Hof war bisher der ſtändige Sitz einer tſchechiſchen Be⸗ ſatzung mit mehreren Panzerwagen. Vor 48 Stuaiden hat dieſe Beſatzung Verſtärkung er⸗ halten in Geſtalt ſchwerer Tanks. Der Beſitzer des Hofes, ein Wehrpflichtiger, iſt mit ſeiner Familie geflüchtet. Sein Bruder, ein Juriſt aus Eher, hütet das Anweſen mit zwei Mäd⸗ chen und einem Knecht. Als die Beſatzung gewechſelt wurde, erging es ihm ſchlecht. Die neuen Soldaten hauſten wie eine Räuberbande. Alles wurde verunreinigt und geſtohlen, was irgendwie von Wert erſchien. Als dieſe Soldateska erkannte, daß ihre Stellung, daß der Hof nicht mehr zu halten, da kannte ihre Wut keine Grenzen mehr! Rechtsanwalt Paſchert aus Eger, der Bruder des Gutsbauern, erzählt uns Diage, daß uns die Haare zu Berge ſtehen. Zwei italieniſche Journaliſten, die bei uns ſind, ſind außer ſich vor Staunen und Empörung über die Untaten dieſer Kulturbarbaren. Sie rächen ſich am Dieh „Dieſe Nacht war furchtbar“, ſo er⸗ zählt Dr. Paſchert.„Ich war vier Jahre an der Front, aber ſo Schlimmes habe ich noch nie erlebt! Wie das Vieh haben die tſchechiſchen Mordbrenner Frauen und Männer des Sorghofes zuſam⸗ mengetrieben mit den Worten:„Lauf', deutſches Schwein!“ und ſie mit erhobenen Händen an die Wand geſtellt. Alle glaubten, ihr letztes Stündlein habe geſchlagen. Man riß ihnen die Kleider vom Leibe, beraubte ſie ihres Geldes und ſämtlicher Wertſachen. Na⸗ Solche horten Männer sommelten sich unter der Fahne des Sudefendeutschen Freikorps türlich fehlte es dabei auch nicht an Kolben⸗ ſtößen und anderen gröblichen Mißhandlungen. Nicht einmal die Frauen waren ſicher vor den Bedrohungen widerlichſter Art und vor den übelſten Schimpfworten. Die Zerſtörungswut dieſes feigen Geſindels kannte keine Grenzen mehr. Kein Schrank, kein Bett, nichts blieb ver⸗ ſchont.“ „Wie einſt es hielt mein Mütterlein, ſoll alles fein geordnet ſein!“ So leſen wir auf dem Wäſcheſchrank, der völlig zerſtört und beſchmutzt iſt. Ein Hohn auf deutſche Ordnung und Sau⸗ berkeit! Unbeſchreiblich iſt der Anblick die⸗ ſes einſtmals ſauberen Bauernhofes. So hau⸗ ſen tſchechiſche Soldaten, Soldaten einer Na⸗ Barrikaden beiel liebenstein zut Abwehr eines Ponzerwagen-Angriffs der tschechischen Sol dateskca — me———— ————————— — ———————————————— — „Bakenkreuzbanner“ Donnerstag, 29. September 1989 Ordner der Sodetendeutschen portel ver- sehen jelzt den Grenzdlenst bei Asch. tion, für die ſich Staatsmänner großer Völker einſetzten.. Das Schrecklichſte bei dieſer ſinnloſen Zer⸗ ſtörungswut des tſchechiſchen Geſindels ſcheint uns aber etwas zu ſein, was nicht glaubhaft wäre, wenn wir es micht ſelbſt geſehen hätten. Ein Knecht zeigt uns mit Tränen in den Augen ein Zuchtſchwein, aus deſſen Hinterteil die Tſchechen mit dem Seitengewehr am leben⸗ den Tier das Fleiſch herausge⸗ ſchnitten haben!! Erſt nach ihrem Abzug konnte das Tier getötet werden. Daß zwei »Kühe niedergeſchoſſen wurden, erſcheint dem⸗ gegenüber kaum der Beachtung wert. In jedem von uns kommt der Abſcheu über dieſe Untaten des Morgeſindels auf, dem heute deutſche Frauen und Männer wehrlos ausgeliefert ſind. Als wir vor einem höher ge⸗ legenen Punkt Halt machen, erhalten wir von einem im Wald befindlichen Maſchinengewehr Feuer. Dort alſo ſitzen ſie noch, die feigen Hunde, die nur aus dem Hinterhalt ſchießen können. Wir müſſen auf dem Bauch kriechend eine Bodenſenke erreichen, wo unſer Wagen ſteht. Auf Umwegen verlaſſen wir den Hof, vor dem nun die ſudetendeutſchen Sicherungslinien ſind. Wir ſind um ein Erlebnis reicher. flſch, der neueſte„Seeiſtaat“ Europas Von Briĩefmarłken, Posibeamten und Geldkursen/ Gespräche hinter der Front (Sonderbericht unseres zur Zeit in Asch weilenden Hauptschriftleiters) Unks: Fluchtlinge werden im lV--Wagen mit öber die Grenze genommen.— Rechts: Eine Frov, deren Monn dle Tschechen foßten. Aſch, 28. September. Tatſächlich iſt der Aſcher Bezirk mit ſeinen 45 000 Einwohnern augenblicklich ein Kurio⸗ ſum. Er gehört eigentlich noch der Tſchecho⸗ Slowakei, die Sudetendeutſchen aber haben den ganzen tſchechiſchen Staats⸗ und Verwaltungs⸗ apparat beſetzt und die geſamte Exekutivgewalt übernommen. Die Aſcher könnten jetzt— theo⸗ retiſch geſprochen— eine Republik oder eine Monarchie ausrufen oder ſich ſonſt eine Staats⸗ form geben. Das ſind natürlich nur ſtaatsphilo⸗ ſophiſche Spielereien, die man anſtellen kann. Praktiſch haben ſie ſelbſtverſtändlich keinerlei Bedeutung. Leben und Schaffen geht in dieſem Bezirk, dank der Umſicht des Exekutivausſchuſ⸗ ſes, in gewohnter Weiſe weiter. Ehemalige deutſche Poſtbeamte, die ſchon jahrelang penſio⸗ niert waren, halten die Schalter beſetzt. Auch die Zugverbindungen zwiſchen Aſch und dem Reich funktionieren ſeit drei Tagen wieder. Im Poſtamt Aſch 1 gehen allerdings allmählich die Wertzeichen aus. Die letzten poſtaliſchen Zuk⸗ kungen des Beneſch⸗Syſtems machen ſich be⸗ merkbar. Durch den hier geſchaffenen Sonder⸗ ſtempel hat ein Rennen auf die Marken ein⸗ geſetzt, wie es Aſch ſicherlich niemals erlebt hat. Menſchenſchlangen ſtehen vor den Schaltern und die grauhaarigen Poſtbeamten haben alle Hände voll zu tun. Wovon lebt die Bevölkerungꝰ Zoll⸗ und deviſenrechtlich hat ſich an der deut⸗ ſchen Grenze noch nichts geändert. Die alten Beſtimmungen ſind nach wie vor in Kraft. Lediglich die tſchechiſche Zollbehörde iſt aus⸗ geriſſen. Der augenblickliche Zuſtand hat natur⸗ gemäß. Auswirkungen wirtſchaft⸗ licher Art. Die Zufuhr von der Tſchecho⸗ Slowakei iſt abgeſchnürt und vom Reich können formell in dieſe Enklave nur Waren und Gegen⸗ ſtände eingeführt werden, die in den Handels⸗ verträgen zur Einfuhr zugelaſſen ſind. Bisher konnte der Aſcher Bezirk von ſeinen Reſerven leben. Mag ſein, daß in den nächſten Tagen da und dort ein kleiner Mangel eintritt. An den Schaufenſtern der Verkaufsläden prangen überall Plakate, durch welche die Bevölkerung aufgefordert wird, keine Angſtkäufe zu machen oder zu hamſtern. Willig und diſzipliniert fol⸗ gen die Aſcher dieſer Aufforderung. Auch hier ſind jetzt ſchon Gemeinſchaftsgeiſt und Vernunft zu den beſtimmenden Faktoren geworden, die ohne Schwierigkeiten dieſe Probleme löſen hel⸗ fen. Sollte ſich jedoch die Notwendigkeit irgend⸗ einer Hilfsaktion ergeben, wird ſelbſtverſtänd⸗ lich das Reich bedenkenlos eingreifen, denn über dem Plunder ſtaatsrechtlicher Konſtitutionen ſteht in dieſem Falle turmhoch die Haltung der Bevölkerung. Das wiſſen die Bewohner hier, und darum auch ſind ſie ſo zuverſichtlich und diſzipliniert. Die Tſchechenkrone wird ja bekanntlich im Reich nicht mehr notiert. Und ſchon tauchten unter den wenigen Reichsdeutſchen Menſchen auf, die unter Ausnutzung der Kurſe der Ban⸗ Nevbe Bilder cus den Flöchflingslagern, die längs der deutsch-tchechischen Grenze mit Blitzesschnelle eingerichtet worden und von Frauen und Männern der Formotlonen unserer naflonolsozicolisfischen Bewegung cofs beste geleltet und betrebt werden. Hier löst sich den schwergepröften, von Haus und Hof vertiebenen Sodetendeutschen die Zunge und sie erzählen von dem Schweren, dos sle erdulden moßten. Aber qlle wissen, doß sie bold unter flatternden fohnen wieder heimkehren werden in ihr Land. Männer des Sudetendeutschen Frelkorps bel der Morgentollene(Alle Fotos: Dr. Kottermonn) ken ihre eigenen Wege gehen wollten. Doch auch hier hat ſich ſchon eine Stabiliſierung durchge⸗ ſetzt und ein Standardkurs von 128 geſchaffen. Auf dieſer Baſis kann man mit ſeinen deviſen⸗ rechtlich feſtgelegten Silbermark tſchechiſche Kro⸗ nen kaufen. Im übrigen ſind die Aſcher der deutſchen Mark wohl gewogen und ſie tauſchen gerne um. Einen Wunſch allerdings haben ſie: Sie möchten, wenn ſie zum Reich kommen, einen „anſtändigen“ Kurs; ſind es doch Menſchen, die nicht allzu ſehr mit irdiſchen Gütern geſegnet ſind und die ihre paar erſparten Kronen wert⸗ mäßig entſprechend umgeſetzt haben möchten. Auch dieſes Problem wird ſeinerzeit gelöſt wer⸗ den. Es iſt doch auch in Oeſterreich in gerechter Weiſe gelöſt worden. Wenn man die Bewohner im Aſcher Bezirk auf jenes Beiſpiel verweiſt, ſind ſie zufrieden. Doch mehr als all dieſe Fra⸗ gen ſteht bei ihnen die endgültige Heimkehr ins Reich im Vordergrund. Ein Beamter von Aſch meinte:„Die wirtſchaftlichen Probleme von Sudetendeutſchland wird der Führer ſchnell ge⸗ löſt haben. Er iſt ja nicht nur ein großer Staatsmann, ſondern auch der erfolgreichſte Wirtſchaftler der Welt.“ Die Delt ſoll betrogen werden Unterlagen über den Einwohnerſtand im ſudetendeutſchen Gebiet von Tſchechen geraubt Auſſig, 28. Sept.(HB⸗Fun!k) In Auſſig haben die Tſchechen begonnen, das geſamte Behördeneigentum, insbeſondere auch ſämtliche Akten ins Innere des Landes abzu⸗ transportieren. Das gleiche wurde in Tetſchen beobachtet. Auch die Unterlagen für die Volks⸗ abſtimmung, insbeſondere die Unterlagen über die Einwohner, die ihren Wohnſitz 1918 im ſudetendeutſchen Gebiet hatten, wurden ſorgfäl⸗ tig gebündelt und auf Laſtwagen entführt. Fer⸗ ner ſind tſchechiſche Militärkommandos vor den Gemeindehäuſern der Dörfer vorgefahren, um auch die Einwohnerkarteien und alle Gemeinde⸗ akten zu beſchlagnahmen, die über den Beſitz⸗ und Einwohnerſtand von 1918 Auskunft geben. gerichten benen Hlink ernſten den Di gegenw Volkspe beim vorgeſp erklärt, die Fe den S ſtellenꝰ Klin des ſl. entſchi⸗ kannt nunme Lügenl die S tſchechi Der nämlie dieſem weder äußeri Abgeo Es waken Sidor Pol ereeen SMW. it irgend⸗ ſtverſtänd⸗ denn über titutionen ltung der zner hier, tlich und intlich im tauchten Menſchen der Ban⸗ termonn) Doch auch durchge⸗ zeſchaffen. i deviſen⸗ iſche Kro⸗ lſcher der tauſchen zaben ſie: ien, einen ſchen, die geſegnet nen wert⸗ möchten. elöſt wer⸗ gerechter Zgewohner verweiſt, ieſe Fra⸗ nkehr ins von Aſch eme von chnell ge⸗ großer Igreichſte erden nd im geraubt ⸗Funh) inen, das ſere auch ſes abzu⸗ Tetſchen ie Volks⸗ gen über 1918 im ſorgfäl⸗ hrt. Fer⸗ vor den hren, um emeinde⸗ n Beſitz⸗ ft geben. „Hakenkreuzbanner“ —————————— —————————————— vonnerstag, 29. September 1958 Drag erpreßt flufrufe v Das verwerflichste Plittel im politischen Kamp welt vollkommen abgeſchnitten iſt. Jeder, der u beſuchen, wird von der Po⸗ lizei verhaftet. Aehnliche Maßnahmen wurden „Mn, Dx Preßburg, 28. September. Mit welch verwerflichen und ſchamloſen Mit⸗ teln die tſchechiſche Propaganda arbeitet, be⸗ weiſt wieder folgender Vorfall: Am Dienstagabend verbreitete der Prager Sender in ſlowakiſcher Sprache die Meldung, der Abgeordnete der Slowakiſchen Volkspartei, Sidor, habe an alle Slowaken einen Aufruf gerichtet, in dem dieſe im Namen des verſtor⸗ benen flowakiſchen Volksführers Pater Hlinka aufgefordert werden, ſich„in dieſen ernſten Zeiten an der Seite der Tſchechen in den Dienſt ihres Volkes“ zu ſtellen(J. Der gegenwärtige Vorſitzende der Slowakiſchen Volkspartei, Abgeordneter Tiſo, habe zweimal beim tſchechiſchen Staatspräſidenten Beneſch vorgeſprochen. Beneſch habe ſich dabei bereit⸗ erklärt, die„Vergangenheit zu korrigieren und die Fehler der früheren Regierung gegenüber den Slowaken in gerechter Weiſe richtigzu⸗ ſtellen“.(I) Klingt an ſich bereits dieſer angebliche Aufruf des flowakiſchen Abgeordneten Sidor, deſſen entſchiedene politiſche Haltung allgemein be⸗ kannt iſt, äußerſt unwahrſcheinlich, ſo ſtellen nunmehr unwiderlegbare Tatſachen erneut die Lügenhaftigkeit des iſchechiſchen Rundfunks und die Skrupelloſigkeit dieſer alten durchſichtigen iſchechiſchen Zwecklüge feſt. Der ſlowakiſche Abgeordnete Sidor kann nämlich einen derartigen„Aufruf“ ſchon aus dieſem Grunde nicht erlaſſen haben, weil es ihm weder möglich iſt, eine freie eigene Meinungs⸗ äußerung vorzubringen noch überhaupt mit dem Abgeordneten Tiſo zuſ ammenzukommen. Es iſt bekannt, und zahlreiche geflüchtete Slo⸗ waken beſtätigen, daß der Abgeordnete Karol Sidor unter ſtrengſter tſchechiſcher Polizeiaufſicht ſteht und von der Um⸗ verſucht, Sidor z So sieht er aus— der riser Cafés und Nachtlo Wo war Herr Benesch während des Krieges? Herr Benesch: selbstzufrieden lächelnd oder zynisch grinsend. In Pa- on slowakenführern wꝛird von Benesch angewandt von den Tſchechen auch gegenüber den meiſten übrigen Abgeordneten der Slowakiſchen Volks⸗ partei getroffen, ſo daß dieſe daraufhin ſämt⸗ kalen kannte er sich damals zend, während die tapferen Söhne Oesterreichs im lle Gefahren auf sich nahmen. wundung und à liche Verhandlungen mit der Regierung in Prag grundſätzlich abgebrochen haben. Bei dieſer Si⸗ tuation iſt es auch nicht ausgeſchloſſen, daß ſich Prag ſchamloſer Erpreſſung bedient hat. Prag ſchümt ſich alſo nicht, durch Mißbrauch des Namens des verſtorbenen ſlowakiſchen Na⸗ tionalheros, durch infame Lüge oder ſchamloſe Erpreſſung das ahnungsloſe ſlowakiſche Volk hinters Licht zu führen und ſeinen Gewalt · methoden gefügig zu machen. Der Miß ⸗ brauch des Namens eines Toten oder eines gefangengeſetzten Volksführers iſt wohl das verwerflichſte Mittel, das im politi⸗ ſchen Kampf überhaupt verwendet werden tann. Prag jedoch iſt eben jedes Mittel recht. slowakenführer ſorgen für ihe ceben DN Warſchau, W. Sept. Meldungen aus Prag beſtätigen in aller Klarheit die ſcharfen Terrormaßnahmen der Tſchechen gegen die Leiter der Slowalkiſchen Volkspartei, um von dieſen Erklärungen zu⸗ gunſten der Prager Regierung zu erpreſſen. Die von tſchechiſcher Polizei feſtgeſetzten und iſo⸗ lierten flowakiſchen Abgeordneten müſſen— wie die Polniſche Telegrafen⸗Agentur aus Prag meldet— befürchten, daß man ſie bru⸗ ltal ermordet, falls ſie den Erpreſſungen der Tſchechen nicht oder nur teilweiſe nachkom⸗ men. Jede der erpreßten Erklärungen wird zunächſt von der tſchechiſchen Propaganda aus⸗ genutzt, die ſich bemüht, in der ganzen Welt den Glauben zu erwecken, daß das geſamte ſlo⸗ wakiſche Volk in der Stunde der Gefahr ſich für die tſchecho⸗ſlowakiſche Republik, für die Unteilbarkeit des tſchecho⸗flowakiſchen Staates ausſprechen werde. Kurz vor dem Bahnhof von Nantes ent⸗ gleiſte der Schnellzug Paris—Sables 'Olonne aus bisher unbekannten Gründen. Zwei Maſchiniſten kamen dabei ums Leben und fünf Perſonen wurden mehr oder weni⸗ ger ſchwer verletzt. aus, überall gegen sein Heimatland het- Schützengraben lagen, Entbehrung, Ver- (Scherl-Bilderdienst-.) A— 57 S C 55 4 4 N= 5 ih F —◻ 3 eee 7 V 0 M. G. * 2*◻ 5 S 45 5 148005 8 S WW 7 N Je wertvoller der Tabak ist, um so reiner ist der Genul. Das ist eine alte Tabak-Weisheit. Was die SALEM-Zigarette enthält, können wir offen zeigen— echten auserlesenen Orienttabak— der wahre Grund für den naturfrischen, aromatischen Geschmack. ————————— — ———— ————————————————— ——— „hakenkreuzbanner⸗ ————— Donnerstag, 29. September 1938 Darum ermahne ich euch, meine Berliner: Blut iſt zu ſchade für fĩeren Beneſchh 3 trauen!(Stürmiſcher Beifall.) 24 Zeigt der Welt das würdige Bild eines Vol⸗ Dr. Goebhhels spridit im Lusigorſen zu den Berlinern DNB Berlin, 28. September. Den ſpontanen Kundgebungen in allen deut⸗ ſchen Gauen folgte am Mittwochabend im Luſt⸗ garten das Treuebekenntnis der Berliner Be⸗ völkerung, das ſich zu einer vom Ernſt der Stunde getragenen machtvollen Demonſtration für Führer und Reich, für Wahrheit und Recht heſtaltete. Nach der weltgeſchichtlichen Rede des Führers im Sportpalaſt ſprach nun Gau⸗ leiter Reichsminiſter Dr. Goebbels zu ſeinen Berlinern. In packenden, aufrütteln⸗ den Worten entwarf er ein Bild der politiſchen Lage. Reichsminiſter Dr. Goebbels wies in ſeiner Rede auf das Telegramm des amerikaniſchen Präſidenten Rooſevelt hin, das dieſer Tage an den Führer geſandt wurde und in dem Rooſe⸗ velt ſeiner Meinung Ausdruck gibt, daß der Krieg und ſeine Folgen ſchrecklich ſeien. Das wiſſen wir Deutſche— ſo entgegnete Dr. Goeb⸗ bels. Denn wir haben als einziges Volk gegen die ganze Welt den ſchwerſten aller Kriege ge⸗ führt. Aber wir ſind der Meinung, daß der Frömmſte nicht im Frieden leben kann, wenn es dem böſen Nachbarn nicht gefällt. Im übri⸗ gen ſehen wir ja, daß Herr Beneſch und ſeine Helfershelfer den Krieg gegen unſere ſudeten⸗ deutſchen Brüder ſchon längſt angefangen haben. Denn was iſt das anders als Krieg, wenn man 3½ Millionen Menſchen nur ihres Volks⸗ tums wegen mit Terror, Blut und Verfolgung überzieht.(Stürmiſche Pfuirufe.) Hat man in der Wegt geglaubt, daß wir, ein zu neuer Kraft und zu neuem Glauben erwachtes 75⸗Millionen⸗ Volk, für immer dem tatenlos zuſchauen wür⸗ den? Dann verwechſelt man uns offenbar mit dem republikaniſch-demokratiſchen oder mit dem monarchiſtiſchen Deutſchland. Denn im heutigen Deutſchland regieren keine Bethmann-Holweg, keine Hertlings, keine Scheidemann und keine Hermann Müller. Dieſes Deutſchland wird von Adolf Hitler geführt.(Stürmi⸗ ſche Zuſtimmung der Tauſende.) Als ſich vor einigen Monaten der Tſchechen⸗ terror verſchärfte, da trat an uns die ſchwere und entſcheidende Frage heran, ob nun nicht für das Reich der Augenblick gekommen ſei, den 3½ Millionen gequälten und unterdrückten Deut⸗ ſchen ſeinen Schutz zu leihen. Dieſe Frage hat der Führer eindeutig bejaht. Von der Bejahung dieſer Frage können und wollen wir nicht mehr zurück, Caten reden jetzt, herr Beneſch! Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland hat hier Halt geboten. Wenn Herr Beneſch zu der vor⸗ nationalſozialiſtiſchen Zeit Deutſchland und die Welt hinters Licht führen konnte— mit uns bringter das nicht fertig. Herr Beneſch wird zur Einhaltung der von ihm übernom⸗ menen Verpflichtung, den Sudetendeutſchen das Selbſtbeſtimmungsrecht zu gewähren, gezwun⸗ gen werden, ſo oder ſo.(Stürmiſche Zuſtim⸗ mung.) Mit Ausflüchten iſt hier nichts mehr getan, wir fordern Taten. Wir laſſen uns den blutigen Terror gegen unſere Volks⸗ genoſſen nicht mehr gefallen. Hinter Forderun⸗ gen unſerex ſudetendeutſchen Brüder ſteht nicht nur eine Nation, ſondern auch eine Wehrmacht in Waffen.(Nicht endenwollende Heilrufe.) Wir wundern uns nicht, daß man verſucht, der Weltöffentlichkeit einzureden, Deutſchland trage die Schuld an dieſer Kriſe. Aus Paris und London echot es nun ſeit Tagen, daß die Entſcheidung über Krieg und Frieden allein in der Hand des Führers liege. Wir ſtellen rich⸗ tig: Krieg oder Frieden, die Entſcheidung liegt jetzt allein in der Hand des Herrn Beneſch. Der Führer hat geſprochen. Nun hat Pra g das Wort! Wir wiſſen ganz genau, was Herr Beneſch will. Seine unverſchämten Provokationen gegen das Reich ſollen dazu dienen, Europa in einen ſchweren, blutigen Konflikt zu verſtricken.(Pfui⸗ rufe, empörte Zwiſchenrufe.) Er treibt dieſe Provokationen immer im Vertrauen auf Mos⸗ kau oder im Vertrauen auf gewiſſe kriegs⸗ hetzeriſche Kreiſe in Paris oder in London. Auf ſich allein geſtellt, würde er das niemals wagen. Er wagt es, weil er glaubt, gedeckt zu ſein. Reichsminiſter Dr. Goebbels behandelte dann das Weſen der Kriegshetzer, die ſich, wie Herr Beneſch, geſchickt im Hintergrund hal⸗ ten und ihre Marionetten an den Fäden tanzen ließen. Für Herrn Beneſch ſollten England und Frankreich die Kaſtanien aus dem Feuer holen. Millionen, ſo ſagte er, ſollten verbluten, z ur höheren Ehre des Herrn Beneſch. Die Kriegsſchuldlüge habe Herr Beneſch ſchon fertig in der Schublade gehabt. Er habe zum Schein das engliſch⸗franzöſiſche Angebot an⸗ genommen, um dann nachträglich mit einer Reihe von Ausflüchten ſich dieſer Zuſage wie⸗ der zu entziehen und dabei die Welt gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland anzurufen, das angeblich die Tſchecho-Slowakei von der Land⸗ karte Europas auszuradieren trachte. Obwohl er genau wußte, daß z. B. das deutſche Memoran⸗ dum nichts weiter darſtellt als die Realiſierung der von ihm gegebenen Zuſagen, verſuchte er, der Welt vorzureden, Deutſchland ſei unerſätt⸗ lich und gehe nun viel weiter. Es fordere tſche⸗ chiſches Gebiet aus dem tſchechiſchen Volksgebiei. Er ſpekulierte dabei auf die Oberflächlichkeit unſerer Zeit, darauf, daß wohl niemand ſich die Mühe machen werde, das Berchtesgadener Ab⸗ kommen und das Memorandum von Godesberg zu vergleichen und ſich ſelbſt ein Bild von der wahren Lage zu machen. Mit allen Mitteln ver⸗ ſuchten er und ſeine Helfer, eine Weltpſychoſe zu erzeugen, die ihm dann Stimmung für einen neuen Konflikt gegen Deutſchland ſchaffen ſollte. Was will denn die Welt von uns? Was will denn die Welt vonuns, ſo fuhr der Miniſter fort. Man ſtelle ſich nur einmal vor, daß an den Grenzen von Frankreich 3½% Millionen Franzoſen von einem Sieben⸗ millionenſtaat unterdrückt würden. Was wür⸗ den die Franzoſen ſage nund tun! Sie wundern ſich nun, daß wir Deutſchen ſo handeln wie ſie handeln würden. Sie wundern ſich nur deshalb, weil ſie das bei den Deutſchen nicht gewohnt waren. Sie hatten bisher als deutſche Miniſter immer nur Bierbankſtrategen mit dicken Bäu⸗ chen geſehen, die in Paris und London in den Vorzimmern herumlungerten und Kredite erbet⸗ telten. Das iſt nicht mehr! Das war ein⸗ mal!(Stürmiſcher Beifall.) Es iſt auch nicht an dem, als wenn wir ganz allein in der Welt ſtehen. Wir haben ehrliche und vor allem mächtige Freunde!(Stürmiſche Heil⸗ und Duce⸗Rufe.) Ich muß es noch einmal betonen, daß das ganze Volk mit tiefer Bewunderung erfüllt iſt für das Wirken und Handeln eines Mannes, der uns dafür ganz feſt ans Herz gewachſen iſt. Einen großen Freund haben wir in der Welt. Er hat ſich in dieſem Konflikt mutig auf unſere Seite geſtellt.(Stürmiſche jubelnde Zuſtim⸗ mung.) Das wird ihm nicht nur die deutſche Füh⸗ rung, das wird ihm auch das deutſche Volk nicht vergeſſen.(Mit minutenlangenKundgebungen be⸗ kunden die Hunderttauſende ihre Zuſtimmung). Muſſolini iſt vor die Welt hingetreten und hat den deutſchen Anſpruch verfochten. Er hat mit einer ſouveränen Verachtung die Lügenmäuler der Demokratie gebrandmarkt.(Immer erneute Zuſtimmungskundgebungen.) Man fühlt und empfindet dabei, daß das ein Mann iſt mit wahrhaft faſchiſtiſcher Geſinnung,(Langanhal⸗ tender Beifall.) Denn es iſt ſo: Auch der Füh⸗ rer will hier den Frieden, aber nicht einen faulen Frieden, mit dem 3/ Millionen Menſchen unterdrückt werden. Den Frieden wol⸗ len wir, aber auch das Recht!(Stürmiſcher Bei⸗ fall unterſtreicht dieſe Worte.) Wenn man uns heute anders behandelt, dann deshalb, weil man unſere Macht reſpektiert! (Erneuter ſtürmiſcher Beifall.) Das Vertrauen auf die 14 Wilſonſchen Punkte, den Völkerbund, den Kelloggpakt und die vielen internationalen Konferenzen iſt uns gründlich ausgetrieben worden. Es iſt geradezu eine Jronie der Welt⸗ geſchichte, daß wir heute mit der Demokratie in Konflikt geraten, weil wir einen der 14 Wil⸗ ſonſchen Punkte nun wirklich verwirklichen wollen. Wenn wir das bisher verſuchten, ſind wir immer ſchmählich betrogen worden. Diſziplin und Furchtloſigkeit Dieſen empörenden Zuſtand haben wir Na⸗ tionalſozialiſten geändert. Der Führer hat eine ſtarke Wehrmacht ausgebaut, um damit die Na⸗ tion zu verteidigen.(Lebhafter Beifall.) Zwar iſt dieſe Wehrmacht nicht zu unprovozierten Angriffen beſtimmt, aber ſie ſoll unſere Rechte beſchützen. Wir haben uns voll Vertrauen auf unſere eigene Kraft geſtellt, und ſie iſt auch in dieſen Tagen unſer beſter Schutz. Es herrſcht auch nicht, wie die Pariſer Blätter berichten, eine nervöſe Unruhe in Berlin. Davon kann gar keine Rede ſein. Wir ſind nicht nervös, und wir ſind auch nicht unruhig. Wir ſehen ganz gelaſſen mit einer ſouveränen Entſchloſſenheit der weiteren Entwicklung der Dinge zu. Wir haben keine Angſt, und man kann uns auch nicht unter Druck ſetzen; dann reagieren wir immer ſauer. Aber mit aller Schärfe ver⸗ treten wir unſeren deutſchen Rechtsſtandpunkt. Andere Völker können das manchmal nicht ver⸗ ſtehen. Das liegt daran, daß die anderen Völ⸗ ker nicht ſo viel nationales Leid durchgemacht haben wie wir. Wir ſind in unſerem nationalen Leid gehärtet worden. Darum erklären wir kategoriſch und unabänderlich: Wir wollen die ſudetendeutſchen Brüder und ihr Land zurückhaben!(Stürmiſcher Beifall.) Und ich kann Sie auf das beſtimmteſte ver⸗ ſichern: Wir bekommen das auch, ſo oder ſo.(Erneuter ſtürmiſcher Beifall.) Die Entſchei⸗ dung darüber ſteht nahe bevor; vielleicht nüher, als man in Prag glaubt. kes, das zu allem, wenn es notwendig ſein ſollte, entſchloſſen iſt.(Toſender Beifall.) Der Führer befiehlt und wir folgen! So müßt ihr in dieſen ſchickſalsvollen Tagen lebendige Träger eines neuerwachten deutſchen Nationalprinzips werden. Dazu ermahne ich euch! Dazu ſeid ihr heute abend hier zuſammen⸗ gekommen. Dafür müßt ihr leben, und dafür müßt ihr kämpfen! In dieſem Sinne geloben wir dem Führer Treue mit dem Ruf: Adolf Hitler:„Sieg Heil!“ ſoskau befiehlt bernichtung aller lebenswichtigen Einrichtungen DB Dresden, 28. Sept. Zu den gemeldeten wahnwitzigen Plänen der Tſchechen, im ſudetendeutſchen Gebiet nach Moskauer Methode alle lebenswichtigen Ein⸗ richtungen und Werke zu zerſtören, wird jetzt noch bekannt, daß dieſe Wahnſinnstat auf ein Stichwort hinerfolgen ſoll. Aus den aufgefundenen Plänen, denen Zeichnungen bei⸗ gefügt ſind, geht einwandfrei hervor, wo die einzelnen Sprengkommandos eingeſetzt und in welcher Reihenfolge die Zerſtörungen vorgenommen werden ſollen. In den Anwei⸗ ſungen heißt es, daß jeder ſofort erſchoſſen wird, der den Befehl zur Zerſtörung lebens⸗ wichtiger Anlagen nicht befolgt. „Jueen klizabeth“ getauft Botſchaft König Georgs an das engliſche Volk London, 27. Sept.(HB⸗Funk) In Glasgow hat Königin Eliſabeth am Dienstag die Taufe des neuen Ozeanrieſen „Queen Elizabeth“ vollzogen. Vor dem Stapellauf hielt die Königin eine kurze An⸗ ſprache, in der ſie den Wunſch des Königs an das engliſche Volk übermittelte, guten Mutes zu ſein, trotz der düſteren Wolken, die nicht nur über England, ſondern über der ganzen Welt hingen. Der König wiſſe, daß das engliſche Volk das ganze Vertrauen auf ſeine Führer ſetzen werden, die ſich bemühten, eine gerechte und friedliche Löſung der ſchwerwiegenden Pro⸗ bleme zu finden. Belgien trifft Sicherheitsmaßnahmen DNB Brüſſel, 28. Sept. Wie das Verteidigungsminiſterium mitteilt, hat die belgiſche Militärbehörde die allgemeinen Sicherheitsmaßnahmen für das geſamte bel⸗ giſche Gebiet beſchloſſen. Es handelt ſich um das ſogenannte„Diſpoſitif de Couverture federal“. Dieſe Maßnahme umfaßt gleichzeitig die Beſet⸗ zung ſämtlicher belgiſchen Grenzen. Stunden voll dramatiſcher Spannung Der Ablauf eines schicksalschweren Tages in Rom/ Am Abend des Höhepunkis (raohtbericht unseres Dr. v. L. Rom, 28. September. Die dramatiſchen Höhepunkte des geſtrigen Tages erlebte das italieniſche Volk in unbeirr⸗ barer Ruhe mit. Italien war mit dem Beginn der tſchechiſchen Kriſe ſofort für das Recht der Völker, der Sudetendeutſchen, Polen und Un⸗ garn, gegen Prag eingetreten. Italien hatte ſich bei der Zuſpitzung der Kriſe jeglicher die Kriegspſychoſe vorbereitenden Maßnahmen im Gegenſatz zu den Demokratien enthalten. End⸗ lich aber ſchuf die feſte Freundſchaft mit Deutſch⸗ land und die Tatſache, daß Italien nicht un⸗ mittelbar an der Tſchecho-Slowakei intereſſiert war, für Italien eine unanfechtbare Stellung, ſo daß der Duce die durch den Führer noch ein⸗ mal gebotene Gelegenheit zum Frieden durch das Münchener Treffen ſofort ergriffen hat und nun das ganze Gewicht Italiens als europäiſche Großmacht in die Wagſchale des Friedens wer⸗ fen kann. Wenn der Kriſe durch das Münchener Treffen vorerſt der gefährlichſte Stachel genom⸗ men zu ſein ſcheint, dann haben Deutſchland und Italien in den Augenblicken höchſter Ge⸗ fahr durch ihre unbeirrbare, beſonnene und ent⸗ ſchloſſene Haltung den größten Anteil daran. Angeſichts der zeitlich alles überholenden Be⸗ deutung der Münchener Zuſammenkunft bleibt dem Chroniſten keine andere Aufgabe, als den Ablauf des 28. September in der italieniſchen Hauptſtadt zu ſchildern: Der Dbormittag in Rom 6 Uhr früh: Die erſten Frühzeitungen erſchei⸗ nen. Die Menge ſtudiert die von dem unheim⸗ lichen Ernſt der Lage zeugenden Meldungen: Mobiliſierung der britiſchen Flotte, militäriſche Maßnahmen in England, Frankreich, Belgien, in Afrika und im Fernen Oſten. Die Geſichter ſind ernſt. Diskuſſionen finden nicht ſtatt. Dann und wann ſagt jemand laut:„Wir ſind be⸗ reit!“ Von einer Kriegspſychoſe iſt nichts zu merken. Kein Sturm auf Gasmasken. keine Un⸗ terſtände in den herrlichen römiſchen Parks, keine Stadtflucht und keine militäriſchen Maß⸗ nahmen Italiens ſelbſt. 10 Uhr früh: Der britiſche Botſchafter in Rom, Lord Perth, fährt in den Palazzo Chiggi, um dort mit Graf Ciano zu ſprechen. Das Geſpräch dauert eine Viertelſtunde: Ueber⸗ mittlung einer Botſchaft Chamberlains an den Duce. 11.30 Uhr: Der britiſche Botſchafter nimmt die ihm von Graf Ciano übermittelte Antwort entgegen. Inzwiſchen erſcheinen die erſten Mit⸗ tagszeitungen. Die Kriſe laſtet unver⸗ ändert weiter. Die Leſer durchſehen in Ruhe und Diſziplin die Zeitungen. Häufig wird ein Fluch auf Beneſch und Prag laut. Die erſten Gerüchte tauchen auf, die von einer winzigen Chanee für den Frieden ſprechen. Sie verhal⸗ len ungehört. Im Grunde glaubt man ihnen nicht. Telefonat des Duce mit dem Führer Gegen Mittag: Der Duce ſpricht mit dem Führer über die Lage. Nähere Informationen fehlen. Die Menge weiß noch nichts davon. Ge⸗ gen zwei Uhr: Extraausgaben der Zei⸗ tungen: Die Beſprechungen im italieniſchen Außenminiſterium werden in rieſigen Lettern bekanntgegeben und werden als ſehr bedenklich bezeichnet. .30 Uhr: Die erſten Abendausgaben erſchei⸗ nen mit den Ueberſchriften:„Prag unter bol⸗ ſchewiſtiſchem Terror“,„Lord Perth bei Graf Ciano“,„Prag will nicht antworten“. In den Leitartikeln immer wieder der unheimliche Ernſt der Lage: Noch zwei Tage Zeit.. 16 Uhr: Der amerikaniſche Botſchaf⸗ ter überreicht Muſſolini einen Brief Rooſe⸗ velts. 16.30 Uhr: Außenminiſter Graf Ciano emp⸗ fängt den ungariſchen Geſandten. Thema: Tſchecho⸗Slowakei. 16.40 Uhr: Im Klub der Auslandspreſſe in Rom erſcheint ein franzöſiſcher Journaliſt und fragt nach einem Hotel in München. In München??? 8 Die Bombe platzt Zehn Minuten ſpäter: Der franzöſiſche Jour⸗ naliſt erſcheint wieder und erzählt, daß Cham⸗ berlain von der Zuſammenkunft des Führers, des Duce, des franzöſiſchen Miniſterpräſiden⸗ römischen Verfretefs) ten Daladier und ſeiner Perſon am Donners⸗ tag in der Hauptſtadt der Bewegung im Unter⸗ haus berichtet habe. Es erſcheint nicht glaub⸗ haft. Der Franzoſe ſchwört. Er ſchwört auf Aufforderung noch einmal. Schweigen. 17 Uhr: Unterſtaatsſekretär Baſtianini empfängt den polniſchen Botſchafter. Thema: Tſchecho⸗Slowakei. Wenig ſpäter beſtätigt dann die erſte Nachrichtenagentur die Zuſammenkunft in München, und dann verbreitet ſich die Nach⸗ richt mit Windeseile unter der Bevölkerung ſelbſt, durch die eine ſtarke Bewegung der Hoff⸗ Tüglicl. 20 Alir in der KdF.-Festhelle det Grenzlond-presseschꝭu„Schworz auf Weiß · Ludwigsha fen à. Rh., Hindenburgpark Das Varieté der Spitzenleistungen mit Gigotte und ihren kmeraden, dem ge- telerten Wienet Ballett und weiteren Sensetionen nung geht, daß die Zuſammenkunft der leiten⸗ den Staatsmänner Europas den Frieden ſichern und dem Recht ſeinen Weg geben möge. 18 Uhr: Von einer ungeheuren Menſchen⸗ menge umjubelt, fährt der Duce zum Bahnhof in Rom, um unter unaufhörlichen Eviva⸗Rufen den Sonderzug nach Deutſchland zu beſteigen. Auf dem Bahnhof ſind ſämtliche Mitglieder der Regierung verſammelt. Ferner ſieht man die Mitglieder des Großen Rats, des Diplomati⸗ ſchen Korps, die führenden Männer der Faſchi⸗ ſtiſchen Partei. In der Menge ſelbſt nur lachende Geſichter. Als ſich der Abend über Rom ſenkt, iſt es, als ob die Stadt und ihre Millionenbevölkerung erleichtert aufatmen. er T iber 1938 Berliner: ht Ver⸗ eines Vol⸗ endig ſein ifall.) Der len Tagen deutſchen nahne ich uſammen⸗ und dafür e geloben 5 74 hlung igen 8. Sept. länen der ziet nach igen Ein⸗ wird jetzt t auf ein Aus den mgen bei⸗ „ wo die t und in ſtörungen n Anwei⸗ erſchoſſen g lebens · Auft ſche Voll Funk) heth am eanrieſen Vor dem trze An⸗ önigs an n Mutes nicht nur zen Welt ſche Volk er ſetzen chte und en Pro⸗ hmen Sept. mitteilt, emeinen mte bel⸗ um das federal“. e Beſet⸗ sthölle Weib GDark em ge- dtionen leiten⸗ ſichern nſchen⸗ ahnhof Rufen teigen. der der an die omati⸗ Faſchi⸗ t nur über d ihre i. „hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 29. September 1958 fidolf fiitler heute und immerdarl broße Treuekundgebung in Mannheim/ Flammendes Bekenntnis zum ———— —— Führer und zur Idee/ obergebietsführer Friedhelm ſie Bildausschnitte von der großen Treuekundgebung in Mannheim. Links: Die Abo hinter die SA-Standarte„Rhein-Neckar“.— Rechts: Obergebietsführer Reichstagsabgeordneter Friedhelm Kemper während seiner Ansprache. F. K. H. mannheim, 28. September. Die größte Stadt unſerer Grenzmark Baden, die Stadt der ürbeit an Rhein und Ueckar, erlebte am mittwochabend eine gewaltige CTreuekundgebung auf dem weiten platz vor dem Waſſerturm, dem Wahrzeichen Mannheims. Das Treue⸗ wort ſprach Obergebietsführer Reichstagsabgeordneter Triedhelm Kemper. Er war damit der Dolmetſch von einer Diertelmillion ſchaffender deutſcher Menſchen, deren Herzen in dieſen entſcheidungsſchweren Cagen in unverbrüchlicher Treue und harter Entſchloſſenheit dem Führer entgegenſchlagen. Schon Stunden vor Beginn der großen Kund⸗ gebung herrſchte in den Straßen Mannheims ein außergewöhnlich reges Leben und Treiben. Das Braunhemd der Sturmabteilungen und die Uniformen der übrigen Gliederungen beherrſch⸗ ten das Straßenbild der lebendigen Stadt. Nachdem durch Preſſe, Rundfunk und Flug⸗ blätter die Bevölkerung zur Treuekundgebung aufgerufen worden war, flatterten auch bereits die erſten Hakenkreuzfahnen im Winde. Und wenige Stunden danach leuchteten aus allen Straßen und von allen Häuſern die Sym⸗ bole der Bewegung. Dor dem waſſerturm Der weite Platz vor dem Waſſerturm, auf dem ſchon ſo viele große und erhebende Kund⸗ gebungen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſtattfanden, ſollte auch dieſes Mal wieder Zeuge eines gewaltigen Appells ſein. Der Waſſerturm war aus dieſem Anlaß beſonders würdig aus⸗ geſchmückt. An der Front zur Innenſtadt war ein rieſiges ſilbernes Hoheitszeichen auf rotem Fahnentuch angebracht worden. Schon bald nach Einbruch der Dunkelheit ſtrömten aus allen Stadtteilen und Straßen Tauſende zum Waſſerturm, um am Erleb⸗ nis dieſer Treuekundgebung teil⸗ haben zu können. Am Dienstagabend hatte un⸗ ſer Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz in Karls⸗ ruhe das Gelöbnis aller Volksgenoſſen unſeres Grenzgaues in dem begeiſternden Ruf zuſam⸗ mengefaßt:„Mein Führer, wir harren Ihrer Befehle!“ Dieſes Treuewort unſeres Gauleiters ließ die Herzen der Männer und Frauen, die am Mittwochabend in allen Kreisſtädten des Gaues Baden zu Treuekundgebungen aufmarſchierten, höher ſchla⸗ gen. Nun ſollte die Mannheimer Bevölkerung zeigen, daß ſie mit in der vorderſten Reihe der geſchloſſenen Front am Oberrhein ſteht. Und ſie hat es an dieſem Mittwochabend ſtolzen und ſtarken Herzens bewieſen! Gegen 19.30 Uhr vollzog ſich der Anmar ſch der Gliederungen der Bewegung. In den Marſchkolonnen der Politiſchen Leiter, der SA, des NSag und NSFf, der Hitler⸗Jugend und der Werkſcharen wurden rieſige Spruch⸗ bänder getragen mit der Aufſchrift:„Schluß mit dem teſchechiſchen Blutregiment!“,„Frei⸗ heit für unſere ſudetendeutſchen Brüder“,„Füh⸗ rer befiehl, wir folgen!“ Unter dem Geſang al⸗ ter SA⸗Lieder aus der Kampfzeit rückten die Kolonnen heran und nahmen im Licht der rie⸗ ſigen Scheinwerfer, die auch den Waſſerturm anſtrahlten, Aufſtellung. Mit blankem Spaten marſchierte unter dem lebhaften Beifall der Tauſenden eine Abteilung des Reichsarbeits⸗ dienſtes an, während die Gefolgſchaften verſchie⸗ dener Großbetriebe geſchloſſen zur Kundgebung rückten. Kurz vor 20 Uhr traf eine Abord⸗ nung unſerer Sudetendeutſchen mit Hakenkreuzarmbinden auf dem Platz ein, wo ſie. von der verſammelten Menge beſonders herz⸗ lich begrüßt wurden. Auf dem erhöhten Rundgang des Waſſer⸗ turmes hatten ſich inzwiſchen die führenden Männer von Partei, Staat und Wehrmacht ein⸗ rdnung der Sudetendeutschen vor dem Wasserturm. Da- Aufnahmen: Arthur Pfau(2) gefundenn. Der Führer der SA⸗Standarte 171, SA⸗Oberſturmbangführer Noack, der den ge⸗ ſamten Aufmarſch leitete, gab die letzten An⸗ weiſungen. Kreisleiter Schneider ſpricht Pünktlich uen 20.15 Uhr meldete SA-⸗Ober⸗ ſturmbannführer Noack dem Kreisleiter 11 000 Männer der Gliederungen der Bewegung, die auf dem freien Platz angetreten waren. Dann ergriff Kreisleiter Schneider das Wort. Er erinnerte an die gewaltige Kundgebung im Berliner Sportpalaſt, bei der der Führer noch einmal Fraktur geſprochen hatte. Durch ſeine Worte, ſo fuhr der Kreisleiter fort, hat der Führer kundgetan, daß die Schmach, die uns 20 Jahre lang angetan wurde, ein Ende haben muß. Und heute haben wir uns an dieſer Stätte zuſammengefunden, um dem Führer zu ſagen, daß wir ihm folgen heute und immerdar. Anſprache Friedhelm ſiempers Obergebietsführer Reichstagsabgeordneter Friedhelm Kemper, der hierauf ſtürmiſch begrüßt das Wort ergriff, iſt in Mannhe i m kein Unbekannter. In den Jahren des härteſten Kampfes um die Macht iſt er den Mannheimern Nationalſozialiſten als Führer voranmarſchiert. Sein durch nichts zu beſie⸗ gender Idealismus hat oft in dieſer Zeit die Zögernden mitgeriſſen und ſeine entſchloſ⸗ ſene Tatkraft hat den Kämpfenden immer wieder aufs neue den Mut geſtärkt. Der Name Friedhelm Kemper iſt mit dem Kampf der NS⸗ DAp in Mannheim ſo innig und untrennbar verbunden, daß er auch dieſes Mal als Sprecher in dieſer Treuekundgebung gleich vom erſten Augenblick an die Herzen der Mannheimer auf ſeiner Seite hatte. Obergebietsführer Friedhelm Kemper führte in ſeiner oft von ſtürmiſchem Beifall unter⸗ brochenen Anſprache u. a. folgendes aus:„Das deutſche Volk iſt unter dem Nationalſozialis⸗ mus wieder ein Volk der Ehre geworden. Und ein Volk, das in ſich den Glauben an ſeine „Ehre trägt, muß ſich eins fühlen mit ſeinem Führer, der für 3“ Millionen Deutſche das Recht der Selbſtbeſtimmung fordert.“ Der Obergebietsführer betonte, daß alle Völker Eu⸗ ropas zum friedlichen Aufbau des Friedens be⸗ dürfen. Wer daher den Frieden ſtört, iſt ein Verbrecher an der Menſchheit. unter der freudigen Zuſtimmung der Tauſen⸗ den rief Friedhelm Kemper:„Die Zeiten aber, da man Deutſchland von einer Konferenz zur anderen ſchleifte und ausſaugte, haben ein Ende gefunden, ſeitdem Deutſchland einen Adolf Hitler hat!“ Hinter dem Führer, ſo fuhr der Obergebiets⸗ führer fort, ſteht heute der Glaube und die Kraft einer 75⸗Millionen-Nation. Jahrelang hatte man uns zum Packeſel der Welt gemacht. Man hat einſt vom Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker geſprochen und gleichzeitig Millionen Deutſche in fremde Staaten gepreßt. herr Beneſch hat ſich geirrt! So hat auch einſt Herr Beneſch von einer ſo⸗ genannten„tſchecho⸗ſlowakiſchen Nation“ geſpro⸗ chen und will dieſen Moſaikſtaat heute noch ver⸗ teidigen. Herr Beneſch hat ſich geirrt! Genau ſo wie Adolf Hitler die Fahne des Na⸗ tionalſozialismus nach Saarbrücken und in die Oſtmark getragen hat, ſo wird er ſie auch ins Egerland tragen. Was will denn Herr Beneſch noch? Der Führer hat mit ihm Fraktur geſpro⸗ chen und beim Führer folgt auf das Wort die Tat! Herr Beneſch aber will den Krieg. Hinter ihm ſtehen die jüdiſchen Draht⸗ zieher, deren Methaden wir aus den Jahren des Kampfes um die Macht zur Genüge kennen. Pg. Kemper erzählte darauf von ſeinen Ein⸗ drücken anläßlich einer Studienreiſe durch Eng⸗ land. Das engliſche Volk, ſo betonte er in dieſem Zuſammenhang mit beſonderem Nachdruck, will keinen Krieg, ſo wenig wie das franzöſiſche. Krieg wollen nur die haben, die daran verdienen und den Zeit⸗ punkt für gekommen erachten, ihre zuſammen⸗ brechende Stellung wieder aufrichten zu können. mper ſprach Die Soldaten des großen Krieges, die Frauen, Mütter und Kinder, die ihn in der Heimat mit⸗ erlebten, wollen keinen Krieg. Nur jene inter⸗ nationalen Halunken wollen ihn, zu denen auch Herr Beneſch zählt. Unter freudigem Beifall teilte Obergebiets⸗ führer Friedhelm Kemper der Menge mit, daß am Donnerstag eine Zuſammenkunft zwiſchen dem Führer, dem Duce, dem franzöſiſchen und dem engli⸗ ſchen Miniſterpräſidenten ſtattfindet und unterſtrich die Tatſache, daß auch der fran⸗ zöſiſche Miniſterpräſident Daladier als ehe⸗ maliger Frontkämpfer den Krieg kenne und einer Wiederholung entgegenarbeiten müſſe. Das dürfen wir nie vergeſſen! In dieſer Stunde, ſo fuhr Friedhelm Kemper fort, erfüllt uns ein heißes Dankgefühl dem Manne gegenüber, der uns einſt unter einer Fahne geeint hat: Adolf Hitler. Er wird uns auch in Zukunft durch alle Stürme hin⸗ durchführen in eine glückliche Zukunft. Der Führer hat uns in fünf Jahren die Waffen der Ehre, den Willen zur Freiheit und den Glauben an uns ſelbſt wiedergegeben. Mit herzlichen Worten wandte ſich der Ober⸗ gebietsführer an ſeine„lieben Manne⸗ mer“ und ſagte, daß es ihm eine beſondere Herzensfreude ſei, heute hier ſprechen zu dür⸗ fen.„Ueber zweieinhalb Jahre ſtand ich in der Kampfzeit in euren Reihen und weiß, welcher Geiſt bei euch herrſcht. Euere Parole wird in dieſen entſcheidungsvollen Tagen lauten: „Mannem vorne!“(Stürmiſcher Beifall.) Das Weltjudentum hat ſich getäuſcht, wenn es glaubt, uns einſchüchtern zu können. Bei uns werden keine Koffer gepackt! Und wenn am 1. Oktober das Sudetenland heimkehrt ins Reich, dann habt auch ihr geſiegt! Wir wollen in dieſen Tagen beweiſen, daß Deutſchland da ſteht, wo deutſche Herzen dem Führer entgegenſchlagen. Wir glauben an das heilige germaniſche Reich deutſcher Nation und wir werden Adolf Hitler folgen heute und im⸗ merdar. Denn Adolf Hitler führt unſer Volk in die Ewigkeit! Mit dieſem mitreißenden Bekenntnis zum Führer, das mit dem„Sieg Heil“ ſchloß, be⸗ endete Obergebietsführer Friedhelm Kemper ſeine Anſprache. Nach den Liedern der Nation verlas Kreisleiter Schneider folgendes Telegramm, das noch in der Nacht an den Füh⸗ rer geſandt wurde: „An den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, Berlin. Mein Führer! Die Schaffenden Mannheims, der Induſtrieſtadt an Rhein und Neckar, grüßen in dieſer entſcheidungsſchweren Stunde und be· kennen ſtolz: Führer befiehl, wir folgen! Schneider, Kreisleiter.“ * Damit hatte die gewaltige Treuekundgebung der Schaffenden Mannheims ihr Ende gefun⸗ den. In den Herzen aber wird das Er⸗ lebnis dieſer Feierſtunde am Waſſerturm wei⸗ terſchwingen. Die Worte des Obergebietsfüh⸗ rers Friedhelm Kemper haben Tauſende und aber Tauſende in ihrem Mut und in ihrer Entſchloſſenheit aufs Neue beſtärkt. So kann die Mannheimer Bevölkerung mit der ſiche⸗ ren Ruhe der ſtarken Herzen den Entſcheidungen der nächſten Stunden und Tage entgegenſehen. statt 26000 nur noch 3000 Einwohner Folgen des ITschechenterrors in Warnsdorf DNB Zittau, 2WW. September. In der heutigen Morgenſtunde wurde in der ſudetendeutſchen Stadt Warnsdorf ein ſude⸗ tendeutſcher Ordner durch einen Kommuniſten feige ermordet. Der Kommuniſt Zimmermann, der in Warnsdorf übel beleumundet iſt, über⸗ fiel in der Morgendämmerung einen ſudeten⸗ deutſchen Ordner, der unbewaffnet von ſeiner Nachtwache nach Hauſe kam und brachte ihm mehrere ſchwere Meſſerſtiche in den Rücken bei. Ein Beſuch in Warnsdorf, den unſer Be⸗ richterſtatter unternahm, ergab ein troſtloſes Bild. Die Stadt macht den Eindruck völliger Verlaſſenheit, nur ſelten trifft man jemand auf den Straßen. Die normalerweiſe etwa 24000 Einwohner zählende Stadt hat heute kaum noch 3000 Einwohner. Es iſt eine kleine Gruppe ſudetendeutſcher Organe zurückgeblie⸗ ben, die gemeinſam mit dem ſtellvertretenden Bürgermeiſter dafür ſorgen, daß in der verlaſ⸗ ſenen Stadt keine Plünderungen durch Kom⸗ muniſten vorkommen. Im Gemeindeamt hat das tſchechiſche Militär furchtbar gehauſt. Die unteren Räume ſind voll⸗ kommen zerſtört. Die Fenſterrahmen hängen ſchief, die Schränke ſind aufgebrochen, knie⸗ tief liegen Papiere und Akten auf dem Boden zerſtreut. Die zurückgebliebene ſudetendeutſche Wache ſteht unter dem ſtändigen Druck des tſchechiſchen Militärs, das ſich zwar im Augenblick ruhig verhält, aber erfahrungsge⸗ mäß plötzlich ohne jeden äußeren Anlaß zu ſchießen beginnt. Die tſchechiſchen Staatsbehörden ſind nicht dafür, im Gegenteil, die noch in Warnsdorf zurückgebliebenen Kommuniſten werden bei allen Schandtaten, die ſie des Nachts unterneh⸗ men, Plüyderungen, Ueberfällen uſw. gedeckt. „Hakenkreuzbanner⸗ Donnerstag, 29. September 1938 Es spielte der Strauß. Liebliche Wiener Musik im Rosengarten So mögen der alte Strauß, der Vater, und päter ſein großer Sohn in den Sälen Wiens ageſtanden haben vor ihrer Kapelle mit der Geige in der Hand, um den Menſchen im Wal⸗ zertakt zu erzählen, wie die Donau rauſcht, wie es heimelt um den Stephansturm, wie die Lie⸗ besnacht flüſtert und ganz in der Ferne die Puſzta raunt— ſo wie es uns an dieſem Abend der Enkel zeigte. Der„jüngſte“ Strauß war ſon öfters in Mannheim, aber nun iſt er auch on vierundſiebzig geworden und er will ab⸗ treten vom Konzertpodium, deshalb waren viele gekommen zu ſeinem Abſchiedsabend. Da erſtand noch einmal die Atmoſphäre Alt⸗ Wiens, noch einmal erklangen die bekannten Melodien aus der Unmittelbarkeit ihres Ent⸗ ſtehens. Johann Strauß im ſchneeweißen Haar mit ſchwarzem Schnurbart dirigierte, und er tat es mit jener Vornehmheit, Eleganz und dem zarten Einfühlungsvermögen, die zur Wal⸗ zermuſik gehört. Das Programm galt vornehm⸗ lich der Walzermuſik, wenn 1 nicht aus⸗ ſchließlich. Und das Orcheſter, zumeiſt aus älte⸗ ren Künſtlern zuſammengeſetzt, vermittelte ſie in ihrer Lieblichkeit, in ihrer Süße, aber auch in ihrem lebensfrohen Humor. Weich klang der Ton und vom Rhythmus ſcharf durchpulſt, es war wie ein Lächeln in unendlicher Melodien⸗ fülle. Ein muſikaliſcher Bogen, der ſich von der OQuvertüre zur„Fledermaus“ über den„Kaiſer⸗ walzer“, die„'ſchichten aus dem Wiener Wald“,„Wein, Weib und Geſang“, über den lebendigen„Tritſch⸗Tratſch“⸗Galopp, die„Pizzi⸗ cato⸗Polka“ und das„perpetuum mobile“ ſpannte und beſonders noch Melodien aus den bekann⸗ teſten Operetten(vor allem„Zigeunerbaron“) dazwiſchen ſtreute. Sämtliche Kompoſitionen waren von dem Walzerkönig(alſo' Johann Strauß' Sohn), und wie das Orcheſter ſeine Einfälle in den Rauſch der Klangfarben über⸗ trug, ſo geſtaltete ein Tänzerpaar beſon⸗ ders lieblich und graziös den Kaiſerwalzer. Um die Buntheit abzurunden, trat auch das unter der Leitung von Kapellmeiſter Karl Klauß ſtehende Quartett des Nationaltheaters— ſeit dieſem Tag„Das bunte Quartett“ ge⸗ nannt— auf und ſang drei reizende Lieder, von denen dem mit gutem Stimmaterial ausgerüſte⸗ ten Künſtlern beſonders das leicht ſentimenta⸗ liſche„Sag beim Abſchied leiſe Servus“ großen Erfolg einbrachte. Es war ein Abend der leichten Muſe, die in ihrer Gefälligkeit und Liebenswürdigkeit immer zufrieden ſtellen wird. So war es auch hier. Der Walzer lebt noch immer und er wird nicht ſo ſchnell ausſterben. Helmut Schulz. Neuer Film in Mannheim „Der Hehn im Korb“ Schauburg: Es ſind Lommeleien am lau⸗ fenden Bande. Ludwig Manfred Lommel ſpielt einen Verſicherungsagenten, wie man ihn ſich dämlicher und undiplomatiſcher ſchwerlich vorſtellen könnte. Trotzdem hat er eine letzte Chanee, er reiſt in ein Seebad, um die Leute gleich ſerienweiſe aufzunehmen. Hier aber ſin⸗ nen die Leute auf allerhand Spaß, und ein Ulk des ſpottluſtigen Badearztes bringt den armen Verſicherungsagenten in die Rolle des inkognito reiſenden Kakaokönigs. Prompt iſt der unbe⸗ liebte Verſicherungsagent„Hahn im Korb“, alles reißt ſich um ihn, und jeder will ſeinen Spleen, Verſicherungen zu machen, kitzeln. Er wird dar⸗ über faſt größenwahnſinnig, erkennt am Ende aber doch, daß ein ſolches Kakaokönigtum eine durchaus nicht immer erfreuliche Sache iſt, und zieht ein ſtilles Familienglück vor. Zum Gedenken an Gustaf Kossinna Der Film gibt ſehr harmloſe ſommerliche Unterhaltung, die in allen weſentlichen Zügen auf die bekannte typiſche Komik Ludwig Man⸗ fred Lommels abgeſtimmt iſt. Eine reizende Ge⸗ ſellſchaft von Badenixen, wie Suſi Lanner, Ethel Reſchke und Giſela von Collande gruppiert ſich um ihn. Den geſchäftstüchtigen und eifrigen Zuckerkönig ſpielt Aribert Wä⸗ ſcher, Friedel Haerlin iſt die mondäne Freundin. Den ſcherzluſtigen Badearzt gibt Georg Alexander gewandt und ſympathiſch. Weiter wären Olga Lim burg als beſorgte Mutter, die tagein tagaus auf den reichen Schwiegerſohn wartet, der die Hotelrechnungen bezahlt, Ernſt Waldow als übernervöſer Hoteldirektor und Walter Steinbeck als pol⸗ ternder Verſicherungsdirektor zu nennen. Dr. Carl J. Brinkmann. Egerländer-Marsch Wenn fod, Verdetben vns umringt, Kein leben unste Brusf dorchdringt, Wir drängen und wir weichen nicht, Wir wochen noch erföllter pflicht. Wenn lorbeer donn die fohne ziert, Dir, Herr, der beste Donłk gebböhrt, bich preĩisen wir und schwoörn gufs nev, Doß wir dem olten Wohlsproch treu: Ud̃ w/enr d% Welt voll Teufel wär, Wir tolgen dir zu Rohm und Ehr. „Der Mantel der Göttin“ Uraufführung in Frankfurt am Main Der Schauplatz dieſes Stückes liegt in einem griechiſchen Stadtſtaat an der Küſte kleinaſiens, die Handlung vollzieht ſich in archaiſcher Zeit. Da der in Hamburg geborene Verfaffer Mar⸗ tin Rabe aber keine hiſtoriſche Begegnung ge⸗ ſtaltet, ſondern die Fabel aus der hantaſie oder — wenn man will— aus dem enſchenleben ſchöpft, ſo wird nicht ganz erſichtlich, warum das alles in jener Zeit und' an jenem Platz ge⸗ ſchieht. Wir ſahen vor einiger Zeit im ſelben Theater die Uraẽfführung von Impekovens und Verhoevens„Xantippe“, ein Stück, das ähnliches Milieu aufwies: aber dort war das alles berechtigt: einmal wegen des„hiſtoriſchen“ Stoffes und dann— weil jene beiden Verfaſſer eben die Fähigkeit zur Jronie und ur Satire haben. Martin Rabe fehlt das. So könnte man ſein Stück ein Mär en nennen. Das iſt es auch in allen Zügen, allerdings fehlt das warme Atmoſphärenhafte. Aber es iſt ſauber gearbei⸗ tet, ſprachlich durchgefeilt und die Geſtalten ſind gerade, faſt holzſchnittartig hingeſtellt. Er zeigt die Welt am Hof des„aufgeklärten“ Fürſten Tyrtäos und die der wilden Seeräuber, von denen einer ſogar leicht den Dialekt von des Verfaſſers Heimatſtadt ſpricht. Er zeigt, wie die Tochter des Fürſten, Berenike, die einen Mann von der Göttin erfleht, dieſen Mann auch be⸗ kommt in Geſtalt eines(edlen!) Seeräubers, der(das ſtellt ſich ſpäter heraus) wahrſcheinlich ſogar ein Fürſtenſohn iſt. Alles durch die Hilfe des geklauten— heiligen— Mantels der Göt⸗ tin! Ab und zu— zwiſchen den Zeilen— will Martin Rabe Beſinnliches einfließen laſſen. Er Von Professor Dr. Johann von Leers Wenn man von deutſcher Vorgeſchichte ſrirht, ſo ſteht im Mittelpunkt aller unſerer modernen Erkenntniſſe auf dieſem Gebiet die Geſtalt des alten Guſtaf Koſſinna. Wenn er noch unter den Lebenden weilte, würde er jetzt(am W. September) 80 Jahre alt geworden ſein. Mit Recht hat die 5. Reichstagung für Deutſche Vor⸗ geſchichte dieſes alten, treuen Bahnbrechers für eine richtige Erkenntnis unſerer Vergangen⸗ heit gedacht. Sein Vermächtnis iſt die Erkennt⸗ nis von der hohen, heimiſchen, bäuerlichen Kul⸗ tur des Nordens. Heute iſt das uns eine ſelbſt⸗ verſtändliche Tatſache. Guſtaf Koſſinna aber hat uf ſein Leben lang gegen die eingewurzelte Auffa ſung kämpfen und ringen müſſen, daß vor der dem Aicrn Altertum der Römer und Grie⸗ chen die Germanen und gar erſt das indoger⸗ maniſche Urvolk primitivſte Barbaren geweſen ſeien. Wie man die Erfindung der Schrift——0 weiteres auf Grund ſpäter ariechiſcher Angaben den Phöniziern zuſchrieb, ſo beſtand noch in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts die weit herrſchende Meinung, daß die herrlichen Bronzegeräte der germaniſchen Bronzezeit Im⸗ portwaren phöniziſcher Händler ſein ſollten. Der Schwede Nilſſon hatte dieſen„Phönizier⸗ wahn“, der die Handelsbeziehungen der Phöni⸗ zier weit überwertete und das Weſen der nord⸗ europäiſchen und bronzezeitlichen Kulturen gar nicht ſah, in Europa verbreitet. Als ſich die Unhaltbarkeit dieſer Auffaſſung herausſtellte, kam ſtatt deſſen nicht etwa eine richtige Erkennt⸗ nis, ſondern die Forſcher Chr. Hoſtmann und Ludwig Lindenſchmit behaupteten, nun unter faſt allgemeiner Zuſtimmung, daß die herrlichen Erzeugniſſe der Bronzezeit ſelbſt⸗ verſtändlich nicht auf germaniſchem Boden ent⸗ ſtanden ſein könnten, ſondern von den Etrus⸗ kern nach Norden gebracht ſeien. In Wirklich⸗ keit fehlte der Wiſſenſchaft ſehr weitgehend jede wirkliche Kenntnis der nordeuropäiſchen Kultur⸗ und Siedlungsgeſchichte. Hier hat Guſtaf Koſſinna den Kampf 4 nommen. Er hat mit unermüdlichem Fleiß die unde der Steinzeit, Bronzezeit und germani⸗ chen Eiſenzeit zuſammengeſtellt, die Perioden ſauber unterſchieden und nun ein in ſeinen großen Zügen unwiderlegliches Bild der einhei⸗ miſchen Kulturentwicklung unſeres Volkstums gegeben. Ueber ſein größtes Werk„Die deutſche ſenſchaft fez eine hervorragende nationale Wiſ⸗ ſenſchaft ſetzte er das Wort von Jakob Grimn: „Weil ich lernte, daß ſeine Sprache, ſein Recht und ſein Altertum viel zu niedrig geſtellt wer⸗ den, wollte ich mein Vaterland erheben“. Strengſter wiſſenſchaftlicher Sinn und heiße Liebe zu unſerem Volk und ſeiner Geſchichte be⸗ ihn. Aus ihnen heraus hat er geſchaf⸗ en. Sein Werk, die der einheimiſchen, aus dem reinen nordiſchen Blut unſeres Volkes entſprungenen frühgeſchichtlichen Entwicklung liegt heute klar vor uns. In den Grundzügen wird ſich nichts mehr an ihm ändern. Profeffor Reinarth hat im Juni⸗Heft 1932 der„Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Monatshefte“ das Lebens⸗ werk des damals gerade heimgegangenen großen Gelehrten gewürdigt. Wer heute auf dem Ge⸗ biet der Vorgeſchichte arbeitet, ſteht zum großen Teil auf den Schultern von Guſtaf Koſſinna. Was wir beſonders bei 51 Darſtellung immer wieder begrüßen, iſt ſeine Aufmerk⸗ ſamkeit auf raſſiſche Dinge. Sein Ka⸗ pitel am Ende ſeiner„Deutſchen über die Germanendarſtellungen des klaſſiſchen Altertums iſt eine wahre Fundgrube für raſſen⸗ biologiſche Betrachtung. Man vergißt dabei leicht, wenn man heute Koſſinnas und ſeines Werk⸗s gedenkt, das un⸗ 3———— Louis⸗Ferdinand⸗Schauſpiel„Prinz von Preu⸗ ßen“ wagt der Dichter den Vorſtoß zum My⸗ thos, den wir als den großen Gegenſatz zur zerfallenden Einheit des Denkens und als Welt⸗ Geſamtſchau begreifen. Hans Schwarz führt zu⸗ rück in das Rom der Verfallszeit. Kaiſer Au⸗ guſtus, Neffe und Adoptivſohn des Julius Cä⸗ ſar, wandelt ſchlaflos durch ſeinen Palaſt, den er von einer Leibgarde germaniſcher Söldner bewachen läßt. Seine Tochter Julia treibt ſich des Nachts als Dirne auf der Straße herum, ſeine Gattin Livia, die er einem anderen Mann wegnahm, wird gleich ihm vom böſen Gewiſſen verfolgt. Donner und Blitz verkünden den Zorn der Götter, die das Capitol in Flammen auf⸗ gehen laſſen. Zu ſpät erläßt der Kaiſer die Geſetze gegen den Sittenverfall. Siegesmeldun⸗ gen von den Kämpfen gegen die Parther und in Afrika laſſen für einen Augenblick die peſſi⸗ miſtiſche Stimmung des Auguſtus umſchlagen. Da kommt die Nachricht von der Varusſchlacht, die die germaniſchen Söldner mit Jubel auf⸗ nehmen. Als gebrochener Mann tritt Auguſtus ab und überträgt die Regierung feinem Stief⸗ ſohn Tiberius. Die Germanen aber fordern Entbindung von ihrem Eid, um heimzukehren in die von Arminius befreite Heimat. In die⸗ ſer Szene taifunt die Kraft eines echten Dich⸗ ters, der zur krönenden Wahrheit vorſtößt. Die Zuſammenraffung der Idee im erhabenen Wort iſt ihm nur epiſodenweiſe gelungen. Bei aller Inzulänglichkeit iſt der Verſuch, aus der Wirk⸗ lichkeit in das Reich des Uebergültigen vorzu⸗ ſtoßen, zu bewundern, denn er zeugt für den Mut zum Riſiko. Die Uraufführung im Rahmen der feſtlichen Veranſtaltungen zum 50jährigen Beſtehen des Elberfelder heaters am Brauſenwerth war von außergewöhnlicher Diſziplin im Sprach⸗ lichen getragen. Willy A. Kleinaus Kaiſer gab in dem Widerſpiel von Wiſſen und Ohn⸗ macht eine großartige Charakterſtudie. Die In⸗ 5 des Intendanten Dr. Günther Zeichnung: Edgar John tark wurde in Anweſenheit des Dichters ſehr beifällig aufgenommen. Friedrich W. Herz 02 Johann Strauh „Geheimnis um zwei Segelkisten Von Gerhard Siegel. Verlag Laumann, Dülmen.— Für junge Segelflieger und ſolche, die es werden wollen, iſt dieſes Buch geſchrie⸗ ben von 455 983 die Sache verſteht. Es geht ſich um zwei geſtohlene Segelflugzeuge, die gar fange ln gelach wier Die Siie ge nich geioſeen ſend, ſerbert nur ehos vör. fiel, aber es Frge iein Verhältnis zum Pu⸗ eilig entführt wurden. Ein Weltenbummler mit tut es, aber die 5 bleibt offen, ob er 45 nicht beſſer ſeinen itz hätte leuchten laſſen: ſpritzige Pointen tun ſich in dieſer Umgebung ikum. Di li ffen: w igent⸗ einem fröhlichen Herzen und einer Filmkamera lchp Die Frage blieb offen; warum eigen macht wacker mit, bis der„Kriminalfall“ keiner Robert George hatte das Werk im Kleinen mehr iſt. Eine Menge Theorie wird unmerklich Haus zu Frankfurt in Szene gefetzt, Paul Wal⸗ verabreicht, ſo daß auch der Erdenwurm bald ter ſchuf bunte Bühnenbilder, die Darſteller weiß, was mit Aufwind und Petroleumbohren wanen durchweg aut auf ihren Pläben und be⸗ gemeint iſt und was es mit dem Rhöngeiſt für wirkten, daß das Publikum am Ende lebhaften eine Bewandtnis hat. Ein rechtes Buch für Dant ſpendete. flugbegeiſterte Jugend zwiſchen 15 und 65. Wilhelm Nagel. üelmut Schulz. „Der Kaiser und die Hermannsschlacht“ Hans⸗Schwarz⸗Uraufführung in Wuppertal In Zeiten völkiſchen Umbruchs und politiſcher Neugeſtaltung haben die Dichter die Aufgabe, das Volk in großen und klaren Sinnbildern aufzuklären über die Notwendigkeiten des Seins und die vom Menſchen von heute gefor⸗ derten Werte und Tugenden durch ſchickſalhafte Geſtaltung aufzuzeigen. Der Weg in die Ge⸗ ſchichte iſt in ſolchen Fällen weder Ausweg noch Flucht vor der Gegenwart, ſondern eine der Erkenntnis zugewandte Begegnung. In ſolchem Sinne will offenbar auch das Drama„Der Kaiſer und die Hermannsſchlacht“ von Hans Schwarz verſtanden ſein. Nach „Pentheus“,„Rebell in England“ und dem Von Müller⸗Rüdersdorf:„Deutſche Ko⸗ lonial⸗Pioniere in Afrika“. Verlag Friedrich Brandſtetter, Leipzig C 1. Geheftet .— RM., in Leinen.90 RM. Hier wird in gedrängter Form jeweils ein kurzer Lebensabriß über die deutſchen Kolonial⸗ pioniere Adolf Lüderitz, Heinrich Vogelſang, Guſtav Nachtigall, Karl Peters, Hermann Wiß⸗ mann, Eugen Zintgraff, Eduard Liebert, Theo⸗ dor Leutwein und Paul Lettow⸗Vorbeck ge⸗ geben. Dadurch iſt es möglich, beſonders der Jugend etwas in die Hand zu geben, das in ihnen den kolonialen Gedanken weckt und ſtärkt. Wilhelm Ratzel. —————————— endlich ſchwere, kämpferiſche Leben, das der feſt gewordene Vorurteile und Verſtändnisloſig⸗ Forſcher viftnſchafkih deg Es W5 keit durch. nur rein wiſſeuſchaftliche Gegner, die ihm ent⸗ gegentraten. Seine Forſchungen' brachten eine diefer Mann, 5 Aewoit danenes Umwälzung des geſamten Weltbildes. Wenn 5——20 die Germanen eine eigene hohe Kultur hatten, ieren Weaweiſtng rdd—— 192³⁵—— ſo erſchien der Anſpruch des klaſſiſchen Alter⸗ ecr erzmeiflung ü Zurückd rängung iums der Mittelmeerländer und des alten und Totſchweigetaktik ausrufen mußte:„.. wie Orients als Quellen der menſchlichen Kultur lange ſoll es noch währen, daß die deutſche Vor⸗ bei aller ihrer hohen Bedeutung ungerechtfertigt; Lölere mn 315 5 ie eine ſelbſtändige einheimiſche Kultur trat neben ger 15 n mi ihnen auf. Aus der hohen materiellen Kultur lange noch ſoll die deutſche Archäologie die groß⸗ mußte ſich dann aber auch notwendigerweiſe zügigen Organiſationen entbehren, die die Ver⸗ die Schlußfolgerung ergeben, daß jene Ger⸗ treter der römiſchen, griechiſchen, ägyptiſchen manen keine wüſten Götzenverehrer und aber⸗—— orientaliſchen Archäologie innerhalb' der gläubiſche Menſchenopferer geweſen ſein konn⸗ Wiffensz 28 ten; die Behauptung von der Wurzel aller wirk⸗ B 4— gen 10 33 gh ſei Wei lichen religiöſen Kultur im Volte Jsrael wurde zi binehnten in ſo überſchwänglich reicher Weiſe dann noch zweifelhafter— die von manchen 1* verkchaffen gewußt haben? Ich rufe hier, ſo Kreiſen wie die Peſt gefürchtete Befinnung auf efühl deri wermag, die völkiſchen Werte fand ihre geſchichtliche gefühl derjenigen an, die zunächſt berufen ſind, Die Geſchichte unſeres Volkes hier helfend einzugreifen und wirkſam vorzu⸗ i en: denn ohne ſolche Einwirkungen, aus ſich und ſeiner Kultur begann dann eben nicht in gehen 4 der Zeit der vohe iftefn⸗ ſondern viele ſelbſt heraus, vermag hier nichts zu eütſtehen. Jahrtauſende vorher. Alle jene Kreiſe und ihre Der Kampf um die Geltung der deutſchen Hintermänner bekämpften Guſtaf Koſſinner mit Vorgeſchichte, für die Anerkennung ihrer hohen allen Kräften. Sie verwickelten ihn in einen Bedeutung iſt heute gewonnen. Der greiſe Gu⸗ Streit nach dem anderen und der kleine drahtige ſtaf hat noch ſelber die erſten Erfolge alte Herr mit den blitzenden blauen Augen, mit dieſes Kampfes geſehen, ſeine Schüler haben ſeinem weißen Bart ſelber im Zorne an den ihn im weſentlichen gewonnen. Die Verſtän⸗ greiſen Waffenmeiſter Hildebrandt erinnernd, digen und Gutwilligen der Gegner ſind über⸗ wich einem Streit auch nicht aus. Er ſchlug eine zeugt— die weltanſchaulich Verhärteten haben ſcharfe Klinge, gehärtet in Jronie und überlege⸗ mindeſten ſich zurückziehen müſſen, haben Schritt nem Spott, ihm ſtand als letzte Waffe eine für Schritt verloren. Das Werk Guſtaf Koſſin⸗ wahrhaft göttliche Grobheit zur Verfügung. ii bas Vermächtis 5555 allen. j 5 Vermächtni as er, der immer Vor⸗ Aber es half auch nichts anderes. Mehr als iſt da 1 43 huſcanigen Aifnag bes iſt. Einen e A der efzih mnſei Bifte anſchaulichem Auftrag, das raſſiſche Erwachen beteiligten Menſchen Hinzerlafſen hat— am abzuwürgen, teils aus Unverſtändnis und Neid— hätte je gewolt, daß die Welt boi ihn befehdeten, jeder große Deutſche hat ja am ſeinen Ertenntnifſen ſtehen geblieben wäre— meiſten mit dem Leben ſeiner Landsleute kämp⸗ En ba bie⸗ fen müſſen, wie ſchon Wilhelm Raabe feſtſtell: 705 3 a 335 die Exienniniſſe von — drauf und dran, die Erkenntniffe Koffinnas Deni: o liegen: Raſſe, Volkstum zu erſticken. nodaemmegen:aſſe, Volkstum, und rechte Methode wiſſenſchaftlicher Forſchung Aber immer wieder kämpfte er ſich tapfer, frei von jeder Bindung an außerwiſſenſchaft⸗ treu und zäh gegen Denkfaulheit, Kollegenneid, liche fremdgeiſtige Mächte. ————— — zugeſt „Geſc Kei guten 0 aß d 20 Ei ſtehe. Der Uebe Kind fer: Jun; Wier 188/½00— Sch na die Pol ſchle bei ber 1938 hon Preu⸗ zum My⸗ enſatz zur als Welt⸗ führt zu⸗ aiſer Au⸗ ulius Cä⸗ alaſt, den Söldner treibt ſich ze herum, ren Mann Gewiſſen den Zorn imen auf⸗ kaiſer die smeldun⸗ rther und die peſſi⸗ nſchlagen. usſchlacht, ubel auf⸗ Auguſtus em Stief⸗ r fordern nzukehren In die⸗ ten Dich⸗ tößt. Die nen Wort Bei aller der Wirk⸗ en vorzu⸗ für den feſtlichen ehen des Günther Dichters 120g ten“ aumann, id ſolche, geſchrie⸗ Es geht die gar vas vor⸗ mler mit mkamera “ keiner imerklich rm bald mbohren geiſt für zuch für d 65. a gel. he Ko⸗ Verlag Geheftet eils ein zolonial⸗ gelſang, in Wiß⸗ t, Theo⸗ beck ge⸗ hers der das in d ſtärkt. t 2 el. Wiae nisloſi g⸗ nd, daß z neues 1925 in ängung „ wie he Vor⸗ ie mit Wie ie groß⸗ zie Ver⸗ ptiſchen alb der fremden autſchen hohen iſe Gu⸗ Erfolge haben zerſtän⸗ d über⸗ haben Schritt Koſſin⸗ Seiten r Vor⸗ ift und merlich Er am elt bei äre— id die⸗ ſe von kstum, rſchung iſchaft⸗ „hakenkreuzbanner“ bGroß-Mannheim Donnerstag, 29. September 1058 O, wie geselimaelooll Backfiſche finden mit Vorliebe das geſchmack⸗ voll, was die Erwachſenen ablehnen. Da hilft alle Schwärmerei„O, wie geſchmackvoll!“ nichts. Es iſt ſo. Daß über den Geſchmack nicht zu ſtrei⸗ ten iſt, darüber waren ſich ſchon die alten Rö⸗ mer klar. Wahrſcheinlich haben ſie auch gewußt, daß die meiſten Menſchen nur über ſehr wenig ——*5 Geſchmack verfügen. Wieviele Menſchen ezeichnet man als„geſchmacklos“, wenn ſie etwas ſagen, was einem nicht in den eigenen Gedankenkreis paßt, oder als geſchmackvoll, weil ſie eben zufällig ein Kleid oder einen Anzug tragen, der uns gefällt! Wo iſt da der Wider⸗ ſpruch? Wenn ſich alle Menſchen klar darüber wären, daß das Schöne, was wir erleben, aus verſchiedenerlei Welten ſtammt, und daß jede dieſer Welten einem beſonderen Geſchmack ent⸗ ſpricht, dann würden ſie dieſen ſcheinbaren Widerſpruch um den Wert des Geſchmackvollen beſſer verſtehen. Es gibt ein Schönes der Natur, ein Schönes der Kultur und ſchließlich ein Schönes der Zivi⸗ liſation. Und zwiſchen allen dieſen drei Sphären viele Zwiſchenformen. Eine vollerblühte Roſe oder eine Roſenknoſpe finden alle Menſchen ſchön. Das ſind elementare Urteile, die allen Völkern gemeinſam zu ſein ſcheinen. Aber unſer Geiſt iſt beſtrebt, über das Empfinden der Na⸗ tur in uns hinauszugehen. Er drängt zur Kul⸗ tur, die in der Kunſt ihre reſtloſe Erfüllung findet. Alles aus der Natur geborene Schöne iſt tiefer ſchön als das nur von Natur Schöne. Es ſpricht nicht zum urwüchſigen natürlichen, ſondern A künſtleriſchen Geſchmack. Von der inneren Einſtellung eines Menſchen, von dem Grad ſeiner Bildung und von dem Bedürfnis, die Schöpfung nach dem Bild des Menſchen um⸗ zugeſtalten, hängt alſo auch die Bewertung des „Geſchmackvollen“ ab. Kein Wunder alſo, wenn viele Menſchen mit gutem von anderen wieder als ge⸗ chmac in gich ebe werden. Ueber den Ge⸗ ack läßt ſich eben nicht ſtreiten. Nur gut, aß die meiſten Menſchen nicht wiſſen, warum.. Graf Zeppelin“ ũbher NMannheim in beachtlicher Höhe kreuzte der neue Luft- riese über den Dächern unserer Stadt. Im Neckar erkrunken Ein zehnjähriger Schüler auf einer Pritſche ſtehend, ſtocherte mit einem Stock im Waſſer. Der Stock brach ab. Der Junge bekam das Uebergewicht und fiel ins Waſſer. Durch zwei Kinder aufmerkſam gemacht, ruderte ein Schif⸗ fer mit ſeinem Boot heran und fiſchte den Jungen heraus. Trotz ſofort vorgenommener Wiederbelebungsverſuche ſtarb der Junge. Ein, einnehmender“gräflicher Gutsverwalter Mißwirkſchaft auf dem Rentamt des Gräfl. Gutes Berckheim/ Aus der Sitzung der Großen Skrafkammer Der 55 Jahre alte Rentamtmann Wilhelm Schweickert aus Flinsbach, Amt Neckar⸗ biſchofsheim, mußte Rechenſchaft über ſeine Ver⸗ waltung geben. Sein ſchädigendes Verhalten hat zu einem gerichtlichen Nachſpiel geführt. Die 3. Große Mannheimer Strafkammer befaßte ſich unter Vorſitz von Landgerichtsrat Dr. Gerard mit dem Untreueprozeß und bemühte ſich, Klar⸗ heit in dieſen Fall zu bringen. Trotzdem der Angeklagte die Beſchuldigungen beſtritt und auf Freiſpruch abhob, mußte er auf Grund der für ihn ſehr belaſtenden Beweisaufnahme ver⸗ urteilt werden. Der Angeklagte trat 1904 in den Staatsdienſt und wurde im Markgräfl. Domänenkanzleiamt in Karlsruhe beſchäftigt. 1910 verheiratete er ſich. Die Ehe blieb aber unglücklich, die Ur⸗ ſache iſt in dem Verhalten des Angeſchuldig⸗ ten zu ſuchen. Auf Empfehlungen hin wurde Sch. 1921 als Gutsverwalter von dem Grafen von Berckheim im Rentamt des Gutes im Be⸗ zirk Weinheim angeſtellt. Der Dienſtvertrag ſetzte die Gehaltsbezüge auf monatlich 631,31 Mark feſt. Außerdem hatte der Angeklagte freie Wohnung und Gartenanteil. Der Anſtellungsvertrag wurde auf Lebzeiten mit Penſionsberechtigung abgeſchloſ⸗ ſen. Sch. zeichnete für die geſamte ökonomiſche Finanzverwaltung verantwortlich. Er war der Vermögensverwalter und führte ſeine Arbeiten ſelbſtändig aus. Die Geſchäftsführung auf dem Rentamt wurde ihm ordnungsgemäß und mit einer peinlichſt ſauber gehaltenen Buchführung übergeben. Ihm wurde noch eine Hilfskraft beigegeben, die die Nebenkaſſe zu führen hatte. Eine tolle Mißwirtſchaft Wie nun die Hauptverhandlung feſtſtellen konnte, hat ſich Sch. die größten Pflicht⸗ widrigkeiten zuſchulden kommen laſſen, die überhaupt aufkommen können. Die Haupt⸗ kaſſe wies ein Defizit von 3677 Mark auf. Von der Anklagebehörde wurde dieſer Fehlbetrag als Unterſchlagung feſtgehal⸗ len, die dem Angeklagten zur Laſt geleat wurde. Seit 1923 wurden die Buchungen nicht mehr regelmäßig und ordnungsgemäß augge rent Die Hauptkaſſenbücher für badiſche un heſſi⸗ ſche Stammgüter wurden mangelhaft geführt. Aus der Nebenkaſſe zahlte die Hilfskraft— eine alte Dame— laufend Beträge dem Angeklag⸗ ten aus, die auf ſeine hin nicht verbucht wurden. Es wurden ſo insge⸗ ſammt 5000 Mark aus dieſer Kaſſe entnom⸗ men. Die Rückſtandsliſten und Grundſtücksverzeich⸗ niſſe zeigten große Lücken. Die Betreibungen alter Schuldner wurde pflichtwidrig unterlaſſen. Durch dieſe Schlampereien wurden dem Grafen von Berckheim große Verluſte zugefügt. Alte Schulden verjährten. Der Angeklagte unterrich⸗ tete den Gutsherrn über die Bankſchulden falſch. Er ging in ſeiner Treuloſigkeit gegen⸗ über ſeinem Gutsherrn ſogar ſoweit, daß er an den Grafen adreſſierte Briefe zurückbehielt, daß er Bankauszüge monatelang ungeöffnet ließ und ſo eine Mißwirtſchaft herbeiführte, die bis hart an die Grenze des Ruins führte. Graf von Berckheim bekundete als Zeuge, daß der Angeklagte ſein grenzenloſes Ver⸗ trauen beſaß— er hatte Vollmachten und war als beſtbezahlter Rentamt-cen ſtreng wer⸗ pflichtet, ihn über die laufenden Geſchehniſſe zu unterrichten. Erſt durch die nach Jahren vorgenommene Reviſion kam die Liederlichkeit der ſchlechten Geſchäftsführung ans Tageslicht. Der Zeuge hob beſonders die Tatſache hervor, daß weniger die 3000 Mark Fehlbeträge, als die Vermögensſchädigung durch die ſchlechte Buchführung für ihn ſchmerzliche Verluſte dar⸗ ſtellten. Sein Vorgänger hat die Bücher ge⸗ ordnet und peinlichſt ſauber geführt übergeben. „Warum denn gerade ich?“ Etwas Grundſätzliches über den Wert der Reſerveübung Der Oberſt im Generalſtab, Foerth, ver⸗ öffentlicht in der„Wehrmacht“ eine grundſätz⸗ liche Betrachtung über den Sinn der Re⸗ ſerveübung. Er weiſt darauf hin, daß in einem ſeit Kriegsende nicht gekannten Ausmaß in dieſen Wochen deutſche Reſerviſten fummei Stammtruppenteilen und zu eigens zuſammen⸗ geſtellten Verbänden eingezogen ſind. Zum erſten Male ſeit der Neueinführung der Wehr⸗ pflicht ſtehe den Schichten des deutſchen Volkes die Bedeutung der allgemeinen Wehrpflicht vor Augen. Sie liege nicht allein darin, daß jeder Wehrfähige dieſer Pflicht nachkommen müſſe, ſondern auch darin, daß der Wehrpflichtige über ſeine aktive Dienſtzeit hinaus allezeit wehr⸗ pflichtig iſt, ſolange das Geſetz es beſtimmt. Die perſonelle Wehrkraft eines Volkes liege vor allem in den ausgebildeten Re⸗⸗ ſerven. Foerth betont, daß die allgemeine und dauernde Wehrpflicht eine hiſtoriſch folgerich⸗ tige und unausweisliche Erſcheinung iſt. Man könne ihre Durchführung nicht fordern ohne ſich ſelbſt ihren inneren Notwendigkeiten zu unter⸗ werfen, und man könne nicht im Bewußtſein des Opfers leben, ohne es zu bringen. Es möge manchem, als ihn der Einberufungsbefehl zu den laufenden Uebungen erreichte, die Frage entſchlüpft ſein:„Warum gerade ich?“ Es möge manchem, an den die Aufforderung zum Wiederholungsdienſt gelangte, der Gedanke des Opfers etwas zu perſönlich bewußt geworden Beſuch für jeden erſchwinglich Kllerlei bergünſtigungen auf der Grenzlandſchau„Schwarz auf Weiß“ Der Eintritt in die Ausſtellung Schwarz auf Weiß“ iſt jedem Volksgenoſſen möglich. Es iſt viel über den Inhalt und über die inter⸗ eſſanten Vorfü rungen auf der Ausſtellung „Schwarz auf Weiß“ geſprochen worden. Lei⸗ der beſteht da und dort die Annahme, daß der Eintritt in die Ausſtellung mit großen Koſten verbunden wäre. Dies trifft nicht zu. Die Ausſtellungsleitung gibt daher folgendes bekannt: Der Kaſſeneintrittspreis für Erwachſene be⸗ trägt RM.—.50, der Vorverkaufspreis ſowie der Eintrittspreis bei vorbeſtellten Führungen von Betrieben RM.—.30 je Einzelkarte. Unter⸗ offiziere und Mannſchaften der Wehrmacht, der Ja, jeden Montag einen friſchen Arbeitsanzugl Für Herrn Maier iſt dies ſelbſtverſtändlich- und für ſeine Frau auchl Wie ſie es macht? Ja, ſie hat eine ebenſo einfache wie billige Methode, die ſchmierigen, öligen und 0 fettigen Kittel, Hoſen, Jacken und Schürzen ſchnell und gründlich zu ſäubern. un heißt ihr Rezeptl Sie weicht in einerheißennu⸗Löſung ein, kocht in nu nach und ſpült gut— das iſt alles. Man hört ſoviel Gutes von dieſem einfachen Weg- es muß ſchon etwas dran ſein! Polizei und des Reichsarbeitsdienſtes zahlen RM.—.20 je Einzelkarte und Schüler bei ge⸗ ſchloſſenen Führungen RM.—.10. Es wird ferner noch darauf hingewieſen, daß bei den Straßenbahnſchaffnern der“ Mannhei⸗ mer und Ludwigshafener Straßenbahn Karten um Preiſe von RM.—.50 erhältlich ſind, die für die Hinfahrt und für den Ein⸗ tritt in' die Ausſtellung gelten, ganz gleich wo der Ausſtellungsbe ucher ein⸗ f wenn es ſich um eine 40⸗Rpf.⸗Strecke andelt. In der KoF⸗Halle der Ausſtellung„Schwar auf Weiß“ wird allabendlich ein erſtklaſſige Programm abgewickelt. Die Karten hierfür und für den Ausſtellungsbeſuch koſten RM..60. Dieſe Karten berechtigen natürlich nicht zur freien Straßenbahnfahrt zur Ausſtellung. Die Deutſche Arbeitsfront gibt übrigens zur Ausſtellung„Schwarz auf Weiß“ auch am Mittwoch, Sonntags⸗Hin⸗ und Rückfahrkarten im Umkreis von 75 Kilometer aus; dieſe Kar⸗ ten gelten bereits ab 0 Uhr. Ein Bildtelegramm für 1,50 Km. Verhältnismäßig wenig Volksgenoſſen wer⸗ den Freunden, Bekannten oder Verwandten bereits ſchon einmal ein Bildtelegramm ge⸗ fandt haben. Und doch iſt dies ſo einfach! Auf der Ausſtellung„Schwarz auf Weiß“, die z. Z. im Hindenburgpark in Ludwigshafen am Rhein ſtattfindet, können Bildtelegramme, bei denen auch die Schriftzüge mit übertragen werden können, zum Preiſe von RM..50 auf⸗ gegeben werden. Dieſe Möglichkeit ſollte ſich niemand entge⸗ hen laſſen. Ein Bildtelegramm bereitet Freude, und— das iſt wichtig— verurſacht wenig Koſten. T5 heißt alſo: die Ausſtellung Schwarz auf Weiß“ beſuchen und auch das Bildtelegramm nicht vergeſſen! ſein. Das ſei menſchlich und deshalb verſtänd⸗ lich, weil es nicht mehr als eine Augenblicks⸗ ſtimmung war. Sie werde ſchnell verflogen ſein, die Augen⸗ blicksſtimmung, wenn die Erkenntnis ſich wie⸗ der eingeſtellt habe, daß jener Heldengedenk⸗ tag 1935, das ganze Volk einmütig aufatmen ließ, als es die Verkündung der Wehlpflicht vernahm, die Erkenntnis, daß das Sicherungs⸗ bedürfnis des Staates und Volkes und der Op⸗ ferwille der Nation die beiden Pole ſind, zwi⸗ ſchen denen das Ausmaß für die Durchführung der Sicherheit zu ſuchen iſt. Daß dieſes Siche⸗ rungsbedürfnis für uns als Voll der Mitte rieſengroß iſt, zeige jeder Tag. Wenn eine ganze Generation, ſo heißt es in dem Aufſatz weiter, vier Jahre einen unbe⸗ ſchreiblichen Heldenkampf durchführen konnte, dann nur deswegen, weil dieſer Generation vier Wochen Uebungszeit auch in der Reſerve nicht zu viel waren. Wenn wieder einmal eine jüngere Schicht vier Wochen Dienſt am Vaterland leiſten muß, dann deshalb, damit nicht wieder vier Jahre Krieg uns drohen. Denn die beſte Sicherheit bietet nun einmal eine ſtarke Wehrmacht, und eine Wehrmacht iſt nur ſtark, wenn ſie im Waffenkampfögeübt iſt. Das iſt ſie nur, wenn auch die Teile in Uebung bleiben, die einmal den Hauptteil bilden, die Re⸗ ſerven. Tag der deutſchen Hausmuſik 1058 Wie in den Vorjahren, wird auch im Herbſt 1938 die Arbeitsgemeinſchaft für Hausmuſik in der Reichsmuſikkammer den„Tag der deutſchen Hausmuſik“ durchführen, und zwar am Diens⸗ tag, den 15. November. Von Jahr zu Jahr hat ſich der„Tag der deutſchen Haus⸗ muſik“ immer mehr zu einer Gelegenheit frucht⸗ barſten Zuſammenwirkens zwiſchen allen an Muſikerziehung und Muſik intereſſierten Kreiſen und insbeſondere zu einer Zuſammenarbeit zwiſchen Schule und Privatmuſiklehrerſchaft entwickelt, eine Verbindung, die ſich für beide Teile ſchon vielerorts ſehr erſprießlich ausge⸗ wirkt hat. Die Arbeitszeit der Beamten Im Reichsgeſetzblatt iſt eine Verordnung zur Arbeitszeitänderung der Beamten veröffent⸗ licht. Danach iſt der Samstagnachmittag all⸗ gemein dienſtfrei zu halten. In Orten mit ge⸗ teilter Arbeitszeit kann Mittwoch durchgehend gearbeitet werden. Die regelmäßige Arbeitszeit darf an keinem Tage mehr als 9 Stunden be⸗ tragen. Vom Nationaltheater: Heute, Donnerstag, im Nationaltheater„Thors Gaſt“, Schauſpiel von Otto Erler. Regie: Rudolf Hammacher. Beginn: 20 Uhr.— In Lill Erik Hafgrens Oper„Die Gänſemagd“, die am Sonntag, 2. Oktober, im Nationaltheater uraufgeführt wird, ſind beſchäftigt: Die Damen Heiken, Mül⸗ ler⸗Hampe und Ziegler, und die Herren Bal⸗ truſchat, Koblitz und Schweska. Die muſikaliſche Leitung hat Ernſt Cremer. Regie: Curt Becker⸗ Huert.— Intendant Friedrich Brandenburg hat die Spielleitung des Luſtſpiels„Diſe Stif⸗ tung“ von Heinz Lorenz, das am Freitag, 7. Oktober, im Nationaltheater zur Urauffüh⸗ rung gelangt. Die Bühnenbilder entwirft Fried⸗ rich Kalbfuß. Wenn auch in den Kriſenjahren 1930/31 eine er⸗ höhte Arbeitsleiſtung erforderlich war, ſo hatte der Angeklagte nach Ausſagen des Zeugen in den nachfolgenden Jahren genügend Zeit gehabt, ſich einer geordneten Buchführung zu befleißigen. Die Zeugin., die die Nebenkaſſe führte, beſtätigte, daß Sch. immer wieder größere Geld⸗ beträge ſich hat geben laſſen und nie dieſe Be⸗ träge gebucht hat. Es wurde auch feſtgeſtellt, daß B. Zuſchüſſe erhielt, für deren Auszahlung der Angeklagte keine Befugnis hatte. Ein Rechtsanwalt, der die Betreibung vorzunehmen hatte und der dem Angeklagten unangenehm wurde, ſollte auf Erſuchen des Angeklagten ausgeſchloſſen werden. Er befürchtete dur. das Eingreifen des Rechtsanwaltes die Enthüllung. In ſeinem Gutachten führte Sac'verſtändiger Spinner(Heidelberg) u. a. aus, daß in der Buch⸗ und Geſchäftsführung des Angeklagten ein heillofer Wirrwar beſtand. Infolge der nichtgebuchten Ein⸗ und Ausgänge und der feit Jahren mangelhaft durchgeführten Ge⸗ ſchäftsführung konnte eine Klärung nicht reſtlos erfolgen. Das Defizit mit 3677 Mark iſt vor⸗ handen, die Urſache konnte nicht völlig feſtge⸗ ſtellt werden. Erſter Staatsanwalt Dr. Sauer geißelte in ſcharfen Worten das Verhalten des Angeklag⸗ ten, der ſich erdreiſtete, zu behaupten, der Graf hätte Gelder verſchleudert und dieſe nicht mit Quittungen belegt. Nichts von dem konnte mehr aufrechterhalten werden. Was die Be⸗ weisaufnahme dem Gericht an Schilderungen vortrug, iſt ſo vernichtend und belaſtend, daß der Angeklagte der miterſchwang und der Un⸗ treue glatt überführt iſt. Es wurde eine Strafe von 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis beantragt und 600 Mark Geldſtrafe. Das Urteil Die Große 3. Strafkammer verurteilte den Angeklagten Schweickert zu 10 Monaten Gefängnis und 600 Mark Geld⸗ ſtrafſ. Die Geldſtrafe und ein Teil der Un⸗ terſuchungshaft wurden angerechnet. In der Urteilsbegründung wurde unterſtrichen, daß das Verhalten des Angeklagten alles andere als korrekt war. Das Gericht konnte ſich nicht dazu entſchließen, eine Unterſchlagung anzunehmen, trotz der ſtarken Verdachtsmomente, die nach wie vor beſtehen. Bei dem Wirrwarr und der Mißwirtſchaft wurde angenommen, daß noch mehr Fehler begangen wurden und daß das Defizit von über 3000 Mark auch auf dieſe Schlamperei zurückzuführen ſei. Von der er⸗ hobenen Anklage der Untreue in der Geſchäfts⸗ führung konnte der Angeklagte nicht lachel ro⸗ chen werden. 24— liegt eine offenſichtliche und bewußt im Rahmen des Vorſätzlichen verſchul⸗ dete Untreuehandlung vor. Durch das jahre⸗ lange außerachtlaſſen der Treuepflicht konnte nur ein ſolches Durcheinander auf dem Rent⸗ amt geſchehen. Hinzu kommt, daß der Angeklagte ſeit Jahren ſich keinen Urlaub nahm, blöfn in der ſicheren Annahme, daß bei einer Ablöſung die Nachläſ⸗ Fyrischer Atem grüncliche, schonende Reinĩigung, verhindert den Ansatz von Zohnstein. Sroſſe Tube 40 2l., kleine Tube 25 Pl. 2170 ſigkeiten ans Tageslicht kommen würden. Es wurden auch die Beziehungen zu einer Frau und der häufige Wirtshausbe⸗ ſuch, alles Dinge, die mit der Stellung des An⸗ geklagten nicht in Einklang zu bringen ſind. Das Reichsgericht hat in ſeiner letzten Entſchei⸗ dung den Untreueparagraph 266 nach ſeiner neuen Faſſung 1 ergänzt, daß auch ſchon der ſtrafwürdig handelt, der durch ſeine Untreue— ſchlechte Buchführung— das Ver⸗ mögen eines Dritten ſchädigt oder auch nur ge⸗ fährdet. Dies lag bei dem Angeklagten in ſei⸗ nem ganzen Verhalten vor und deshalb mußte eine Beſtrafung erfolgen. Kkg. Eine hekannte Erscheinung Der Weichensteller an der Paradeplatzkreu- zung, dem wir auf unseren Gängen durch die Planken begegnen. Auin.: Wilh, M. Schatz(2 1 V Die Briefe; 17.10 Muſik am Nachmittag; 18.00 Das Wort hat der Sport; 18.15 Die Natur im Lied; im Mittagsverkehr „hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 29. September 19358 OOas ist heute(os? Donnerstag, 29. September Nationaltheater:„Thors Gaſt“, Schauſpiel von Otto Erler. Anfang 20 Uhr. Muſenſaal:„Tiefland“, Oper von Eugen dAlbert. Anfang 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle, 0 7, 8: Tanz⸗Kabarett. Konzert⸗Kaffees: Kaffee Koſſenhaſchen, p 5, 1; Palaſt⸗ O 7, 7; Kaffee Wellenreuther, 0„ Omnibusfahrten: Schwarzwald: Hornisgrinde— Murgtal— Mummelſee— Baden⸗Baden; 7 Uhr.— Heſſiſcher Odenwald: Weinheim— Linden⸗ fels— Jugenheim— Bensheim— Kloſter Lorſch; 14 Uhr ab Paradeplatz. Planetarium im Luiſenpark: Vorführung des Sternen⸗ projektors; 16 Uhr. Ständige Darbietungen Schloßmuſeum: 10—13 Uhr und 15—17 Uhr. Theatermuſeum, E 7, 20: 10—31 Uhr und 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Die Reichsleſebuchlandſchaft XI Wir alle erinnern uns aus unſerer Jugend zan die große Bedeutung des Schul⸗ leſebuches, von dem wir alle die erſten literariſchen Eindrücke empfangen haben. An ſeine Stelle iſt heute ein neues Werk getreten: das Reichsvolksſchulleſebuch. Es ent⸗ ſtand unter der unmittelbaren Anteilnahme des Reichserziehungsminiſters in ſorgfältiger und umfaſſender Arbeit. Sein erſter Band nahm ſchon vor drei Jahren ſeinen Dienſt in einer Erziehungsarbeit an unſerer Jugend auf. Der letzte Band— für das 7. und 8. Schuljahr beſtimmt— ſteht kurz vor dem Erſcheinen. Im Schulgebrauch befinden ſich heute die Leſebücher ausſtellung. für das 5. und., das 2. und 3. und 4. Schul⸗ Sternwarte am Friedrichspark: 10—12 uhr und 14 jahr(Reihenfolge des Erſcheinens). Ueberall bis 16 Uhr. hat ſich das neue Reichsleſebuch die Herzen von Städt. Kunſthalle, Moltkeſtraße 9: 10—13 Uhr und 15—17 Uhr. Leſeſaal: Graphiſche Sammlung und Kupferſtichkabinett: 10—13, 15—17 und 19.30 bis 21.30 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: 10—13 Uhr und 15—17 Uhr. Ausſtellung der Maler Prof. Franz Lenk, Georg Schrimpf(Nachlaß), Heinz Heinrichs (Aachen), Gemälde und Aquarelle. Hafenrundfahrten: 10, 11, 15, 16, 17 Uhr ab Fried⸗ richsbrücke. Flughafen: Rundflüge über Mannheim. Städt. Schloſtbücherei: Ausleihe: 11—13 Uhr und 17 bis 19 Uhr; Leſeſäle:—13 Uhr und 15—19 Uhr; Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächtnis⸗Ausſtellung. Stüdt. Volksbücherei, U 3, 1: Ausleihe: 10.30—12.30 Uhr und 16—19.30 Uhr; Leſeſaal: 10.30—13 Uhr und 16.30—21 Uhr. Städt. Muſikbücherei, L 2, 9: Schallplattenvorführung: Schülern und Eltern erworben. 1934 wurden die Vorarbeiten aufgenommen. Es entwickelte ſich eine Gemeinſchaftsarbeit aus der deut⸗ ſchen Erzieherſchaft heraus, an der die ſtaat⸗ lichen Aufſichtsbehörden ebenſo wie der Natio⸗ nalſozialiſtiſche Lehrerbund ihren Anteil nah⸗ men. Die ordnende Zuſammenfaſſung leiſtete das Zentralinſtitut für Erziehung und Unter⸗ richt, dem ein kleiner Reichsarbeitsausſchuß er⸗ fahrener Erzieher und gründlicher Kenner des deutſchen ſchönen Schrifttums zur Verfügung ſtand. Die letzte Entſcheidung lag in der Hand des Reichserziehungsminiſters felbſt. Wie in der Zeitſchrift„Weltanſchauung und Schule erklärt wird, wird es die deutſche Er⸗ zieherſchaft immer dankbar empfinden, daß die 10—16 Uhr. henſonuige a10 nur zu dem Werk an ſich, ſondern ſe is zu Rundfunk⸗Programm jedem Leſeſtück und zu jedem Bilde der Kern⸗ teile reichte. Die Löſung der ſchwierigen— der Schaffung eines einheitlichen Reichsleſebuches ſollte jede Schablone vermeiden. „Eine Beachtung des deutſchen Volksgefüges Donnerstag, 29. September Reichsſender Stuttgart:.45 Morgenlied, Gymnaſtit; .15 Wiederholung der zweiten Abendnachrichten; .30 Frühkonzert;.00 Nachrichten;.00 Gymna⸗ ſtik;.30 Ohne Sorgen jeder Morgen; 10.00 Volks⸗ liedſingen; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender; 12.00 Mittagskonzert; 13.00 Zeitangabe, Nachrich⸗ ten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14.00„Zur Un⸗ terhaltung“; 16.00 Nachmittagskonzert; 17.00„Zum Fünfuhrtee“; 18.00 Das war unſer Sommer; 18.30 Griff ins Heute; 19.00 Wenn auch die Jahre ent⸗ eilen, bleibt die Erinnerung doch!; 19.30 In der Dämmerſtunde; 20.00 Nachrichten; 20.15 Singen⸗ des, klingendes Frankfurt; 22.00 Zeitangabe, Nach⸗ richten, Wetter⸗ und Sportbericht; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik; 24.00—.00 Nachtkonzert. Deutſchlandſender:.00 Glockenſpiel, Wetter;.05 Muſik;.00 Morgenruf, Nachrichten;.10 Eine kleine Melodie;.30 Frühkonzert, dazwiſchen.00 Nachrichten; 10.00 Volksliedſingen; 12.00 Muſik zum Mittag, dazwiſchen Zeitzeichen, Glückwünſche und neueſte Nachrichten; 14.00 Allerlei von zwei bis drei; 15.00 Wetter⸗, Markt⸗ und Börſenbericht; 15.15 Hausmuſik einſt und jetzt, anſchließend Pro⸗ grammhinweiſe; 16.00 Muſik am Nachmittag; 17.00 Mit dem Vierjahresplan hat der Führer dem deutſchen Volke die hohe Aufgabe geſtellt, Deutſchland von allen jenen Stoffen vom Aus⸗ land unabhängig zu machen, die im eigenen Lande leichthin zu beſchaffen ſind. Hermann Göring hat ſich als Beauftragter für den Vierjahresplan für die Erreichung dieſes Zie⸗ les perſönlich verbürgt. Neben der Ausbeute der Bodenſchätze bezeichnet Hermann Göring die Sammlung der kleinſten und allerkleinſten Ab⸗ jälle als vordringliche Selbſtverſtändlichkeiten. Der Vierjahresplan iſt eine Aufgabe, an deſſen Löſung nicht nur die führenden Männer der Induſtrie, die Arbeiter in den Werkſtätten und die Bauern auf dem Lande aktiven Anteil neh⸗ men müſſen, ſondern alle deutſchen Volksgenoſ⸗ ſen in Stadt und Land ſich zu beteiligen haben. Deshalb fordert Hermann Göring auch von dir, Volksgenoſſe, tägliche Prüfung, ob du der dir obliegenden Pflicht in allen Teilen ge⸗ nügt haſt. Wenn man bedenkt, daß gewiſſe Induſtrien heute noch auf die Einfuhr erheblicher Roh⸗ materialien vom Ausland geradezu angewie⸗ ſen ſind, läßt es ſich bei der Pebifenlage nicht verantworten, daß im Lande ungeahnte Werte der Vernichtung achtlos preisgegeben ſind. So mußte z. B. im Jahre 1936 allein Schrott im Werte von 7/½ Millionen Reichsmark eingeführt werden! Deutſchland gehen in den Städten 10 bis 15 v. H. des abgängigen Eiſens,-auf dem Lande ſogar B bis 35 v. H. verloren. Da der Schrotwerbrauch aber bereits zu 90 Prozent aus dem Inlande gedeckt wird, könnte ein Teil der reſtlichen 10 Prozent durch die Verwertung dieſes in den Städten und auf dem Lande her⸗ umliegenden und dort verloren gehenden Schrottes gedeckt werden. Dabei handelt es ſich nicht um eine Notaktion, ſondern um Vorrats⸗ wirtſchaft, die andere, an einſchlägigen Roh⸗ ſtoffen reichere Staaten ſich ſchon längſt zu eigen gemacht haben. Die Vergeudung dieſes wert⸗ vollen, im Lande brachliegenden Materials iſt unverantwortlich und mit den Grundſätzen einer ordnungsmäßigen Volkswirtſchaft unver⸗ einbar. Sie kann daher jetzt und in Zukunft nicht mehr geduldet werden! Es iſt deshalb zu begrüßen, daß die politi⸗ ſchen Soldaten Adolf Hitlers, die Männer der SA, ſich in uneigennütziger Weiſe wieder einmal in den Dienſt der großen Aufgabe ge⸗ ſchloſſen geſtellt haben, um dem einzelnen Volks⸗ genoſſen bei der Erfüllung ſeiner Aufgaben be⸗ hilflich zu ſein und die Verwirklichung des ge⸗ ſteckten hohen Zieles zu gewährleiſten. Unter die Schrottſammelaktion, die in dieſen Tagen im ganzen Reich einheitlich anläuft, fällt 18.45 Muſik auf dem Trautonium; 19.00 Von Woche zu Woche; 20.00 Kernſpruch, Wetter, Kurz⸗ nachrichten; 20.10 Georg Friedrich Händel; 20.30 Die geheimnisvolle Tür; 21.00 A. Bruckner; 22.00 Tages⸗, Wetter⸗ und Sportnachrichten, anſchließend Deutſchlandecho; 22.30 Eine kleine Nachtmuſik; 23.00—24.00 Muſik zur Unterhaltung. Daten für den 29. Seplember 1938 855 Kaiſer Lithar I. in Prüm(Rheinprovinz) geſtorben. 1758 Der engliſche Admiral Nelſon in Burn⸗ ham⸗-Thorpe geboren. 1815 Der Maler Andreas Achenbach in Kaſſel geboren. 1861 Der Chemiker und Großinduſtrielle Karl Duisberg in Barmen geboren. 1902 Emile Zola in Paris geſtorben. 1913 Der Ingenieur Rudolß Dieſel bei Ant⸗ werpen verunglückt. 1933 Reichserbhofgeſetz. Farben⸗Hermann Lacke— Farben— Putzartikel— Boots⸗ beſchlüge— Schiffsbedarf G 7, 17 u. 17a Fernſprecher 24673 Kleine Wirtschaftsecke Rhein-Mainische Abendbörse Feſt Schon vorbörslich zeigte ſich an der Abendbörſe er⸗ höhte Nachfrage, die ſich zu Beginn des amtlichen Verkehrs noch ſteigerte. Nach den ſcharfen Rückgängen trat ein völliger Tendenz⸗ umſchwung ein und die Haltung am Aktienmarkt war ausgeſprochen feſt. Neben Deckungen der Kuliſſe er⸗ folgten größere Meinungskäufe und auch die Kund⸗ ſchaft ſoll bereits Kaufaufträge gegeben haben. Bei teilweiſe lebhaften Umſätzen ergaben ſich gegenüber dem Berliner Schluß Kursſprünge von 2 bis 4 Pro⸗ zent. Im Vordergrund ſtanden IG⸗Farben mit 147 bis 149½(146½), Vereinigte Stahlwerke mit 96 bis 98½(94½), AEG mit 109(106), ferner Bemberg mit 128½ nach einer Mittagstaxe von 121½. Im Ver⸗ laufe ſetzten ſich bei den anfangs weniger erhöhten Papieren ebenfalls Erhöhungen bis zu 2 und 3 Pro⸗ zent durch. Der Rentenmarkt war demgegenüber recht ſtill und kursmäßig faſt unverändert. Reichsaltbeſitz noch/ Prozent abbröckelnd auf 127. Im Freiverkehr wurde die Kommunalumſchuldungsanleihe mit etwa 93 be⸗ wertet. Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung „Kampf der Gefahr“ muß unbedingt ſofort ab⸗ geholt werden. Ortsgruppen der NSDAP Platz des 30. Januar. Nächſte Parole für Zellen⸗ leiter und alle Amtsleiter der NSDAp, der DAß und NSV am 30.., 19.15 Uhr. Platz des 30. Januar. Am 1. 10. treffen ſich ſämt⸗ liche Pol. Leiter und die Walter und Warte der DAß und NSenach der Erntedankfeier der Kreisleitung. Genaue Angaben über Ort und Zeit erfolgen noch durch die Zellenleiter und in der Parole. Kommen iſt dienſtliche Verpflichtung. Strohmarkt. Dienſtänderung! 29. 9. Antreten ſämt⸗ licher Pol. Leiter in Uniform vor der Ortsgruppe um 19.15 Uhr, nicht um 20.30 Uhr. Getreide Getreidenotierungen in Rotterdam Rotterdam, 28. Sept. Weizen(in Hfl. per 100 Kilo): Sept.—, Nov..02½, Jan..05, Mär; .10, Mai—; Mais(in Hfl. per Laſt von 200“% Kilo): Sept.—, Nov. 108½, Jan. 109½, März 108· Mai 110. Frankfurter Produkten Alles unverändert. Tendenz: ruhig. Das Volksſchulleſebuch neu geſtaltet für die Mannheimer Dolksſchulen nicht etwa ein einziges Leſebuch für den je⸗ weiligen Schuljahrgang geſchaffen, ſondern viel⸗ mehr 22 landſchafflich verſchiedene Ausgaben vorbereitet, die jedoch einen vom Miniſter feſt⸗ gelegten Beſtand an Leſeſtücken und Gedichten, en Kernteil gemeinſam ſhend Da dem Leſe⸗ buch durch ſeine beherrſchende Stellung im Unterricht eine grundlegende erziehe⸗ riſche Bedeutung zukommen mußte, war die Zuſammenſtellung dieſes Kernteils im Hin⸗ blick auf eine einheitliche Ausrichtung der ge⸗ ſamten Volksjugend von beſonderer Bedeutung. Ihm wurde auch ſeiner Aufgabe entſprechend der notwendige Umfang, etwa zwei Dreitteile des Bandes, eingeräumt. Der Reſtraum ſtand zur Ergänzung durch Heimat⸗Schrifttum zur Verfügung. Während der Kernteil auf Grund von Vorarbeiten in den Landſchaften ſeine Formung in Berlin erhielt, war es Aufgabe von 22 Landesausſchüſſen, dieſen Kernteil ent⸗ ſprechend durch Heimatſtoffe zu ergänzen und durch einen ſinnvollen Aufbau der jeweiligen Heimatausgabe ein eigenes Geſicht zu geben. Es entſtanden dadurch 22 ganz verſchiedene Leſebücher für die jeweilige Jahrgangsfolge, die aber alle ihre Ausrichtung durch den feſten Beſtand der Kernteilſtücke erhielten.“ Die Stadt Mannhein gehört zur Reichs⸗ leſebuchlandſchaft XI. Dieſe Reichsleſebuchland⸗ ſchaft umfaßt das Land Baden. In den Mannheimer Volksſchulen wird alſo die Hei⸗ matausgabe XI des Reichsvolksſchulleſebuches benutzt werden. „Für die Auswahl der Stoffe waren ſtrenge literariſche Grundſätze maßgebend. Nur, was wirklich geſtaltet war, wurde aufgenommen, alleralter Ballaſt fiel weg. Der Ein⸗ ſtellung auf die großen deutſchen Heimatland⸗ ſchaften entſprach die Eingliederung von mund⸗ artlichen Stoffen. Den geſchichtlichen Stoffen vom Weltkrieg bis in unſere Zeit hinein wurde ein beſonderer Raum zugewieſen. Alle irgend⸗ wie rein konfeſſionell gehundenen Stücke kamen ſelbſtverſtändlich in Fortfall. G. Wdm. Alte Schrauben und krumme Nägel Alles wird gebraucht/ hermann Göring wird ſein Ziel erreichen die Erfaſſung aller irgendwie entbehrlichen Alt⸗ die zur Verſchrottung geeignet ind. Dieſe Werte befinden ſich in der Stadt in den auf—¹⁰³⁰ Lagerplätzen, in inkeln, Schuppen, Kellern, Dachböden, in Fa⸗ briken, Büros und in Werkſtätten, auf Schutt⸗ halden, in Gruben, beſonders auch in den land⸗ wirtſchaftlichen Betrieben und Höfen, kurzum überall da, wo man ſcheinbar wertloſes Gut niederzulegen oder zu belaſſen pflegt. Volks⸗ genoſſe, tue⸗ Prüfe, wo in deinem Bereich ſolche erte,der Wiedererſte⸗ hung harren! Deutſches Volk, deine SA wird dir die damit verbundenen Mühen nach Kräf⸗ ten abnehmen! Hilf ihr bei ihrem ſelbſtloſen Dienſt durch deine tatkräftige Mitarbeit! Jur bevorſtehenden kunſtausſtellung Wie bereits berichtet, findet in der 155 vom 3. bis 30. Oktober 1938 in der Kunſthalle Mannheim eine Ausſtellung des Hilfswer⸗ kes für deutſche Bildende Kunſt ſtatt, zu der alle badiſchen Künſtler eingeladen ſind. Die Anmeldeformulare ſind beim Landes⸗ kulturwalter Gau Baden, Ritterſtraße Nr. 2, und an die Kreisamtsleitung der SV, Mannheim, I. 5, 6, einzuſenden. „Die Hilfswerkausſtellung ſtellt nicht allein eine ſoziale Maßnahme dar; ſämtliche Künſtler ohne Ausnahme können ſich an der Ausſtellung beteiligen. Die Erfolge der Hilfswerkausſtellungen ſind bekannt. So wurden z. B. in der letzten Hilfs⸗ werkausſtellung in Freiburg für 7200 Reichs⸗ mark Bilder verkauft. Städt. Hochſchule für Muſik und Theater Bemerkenswerte Engagements⸗ abſchlüſſe: Aus der Ausbildungsklaſſe des Konzertmeiſters Max Kergl an der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater wurden folgende Studierende verpflichtet: Fritz Hoffmann als Solobratſchiſt an das Lan⸗ desorcheſter Gau Württemberg, Emil Jehle an das Städtiſche Orcheſter Heidelberg, Gott⸗ fried Jung an das Städtiſche Orcheſter in Trier. 80. Geburtstag. Am Donnerstag, 29. Sep⸗ tember, feiert Johann Reinhard, Bellen⸗ ſtraße 31, bei beſter Geſundheit und in geiſtiger Friſche ſeinen 80. Geburtstag. Wir gratulieren. Anordnungen der NSDAP Kreisleitung der NSDAP Mannheim, Rheinstraße 1 Schlachthof. Die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe Schlachthof befindet ſich ab 1. Oktober Schlachthof⸗ ſtraße 12. Geſchäftsſtunden: Dienstags, donnerstags und freitags von 19—21 Uhr. Kaſſenſtunden: Diens⸗ tags und freitags von 18.30—20.30 Uhr. Sprechſtun⸗ den des Ortsgruppenleiters: Montags und donners⸗ tags von 20—21 Uhr. NS⸗Frauenſchaft Neckarau⸗Süd. 29.., 20 Uhr, Heimabend im Volks⸗ chor. Erſcheinen iſt Pflicht. Rheinau. 29.., 19.30 Uhr, Singſtunde im„Ba⸗ diſchen Hof“. Neckarſtadt⸗Oſt. 29.., 20 Uhr, Bode, Käfertaler Straße 33. Erlenhof. 29.., 20 Uhr, Heimabend bei Krämer, Waldhofſtraße. Heimabend bei Waldhof. 29.., 20 Uhr, Heimabend im Lokal „Mohrenkopf“.“ Abteilungsleiterinnen ſfür Volks⸗ und Hauswirt⸗ ſchaft. 29.., 15 Uhr, Heringsgerichte für die Gruppe B. Die Teilnahme iſt Pflicht, bei Verhinde⸗ rung Vertretung ſchicken. Edingen. Der Heimabend am 29. 9. findet nicht ſtatt. Neuer Termin wird bekanntgegeben. Ilvesheim. Die Marken können am 29.., zwiſchen 15 und 17 Uhr, abgeholt werden. Seckenheim. 29.., 20.30 Uhr, Pflichtheimabend im „Schloß“, Nebenzimmer. Liederbücher mitbringen. Käfertal⸗Nord. 29.., 20.30 Uhr, wichtige Beſpre⸗ chung der Stab⸗, Zellen⸗ und Blockfrauenſchaftsleite⸗ rinnen im Heim im„Schwarzen Adler“. Erſcheinen iſt Pflicht. Sandhofen. 29.., 20 Uhr, wichtige Beſprechung der Stab⸗, Zellen⸗ und Blockfrauenſchaftsleiterinnen auf der Geſchäftsſtelle, Hintergaſſe. Erſcheinen un⸗ bedingt Pflicht. Jugendgruppe. Dieſe Woche fallen ſämtliche Heim⸗ abende aus. 29.., 20 Uhr, gemeinſamer Sing⸗ abend in L 9, 7 für alle Jugendgruppen⸗Mitglieder. Führerinnen Arbeitsberichte mitbringen. 95 Bann⸗Orcheſter. Wiederbeginn der Proben Donners⸗ tag, 29.., 20 Uhr, in der Muſikhochſchule. BDM 11/171 Humboldt 1. 29. 9. finden die Heimabende von Steigenberger und Nether ſtatt.— Verabſchie⸗ dungsfeier im Kaſino am 29. 9. wird verſchoben. 8/171 Schwetzingerſtadt. 29. 9. Heimabend der Schaften Kiefer und Streit. Jedes Mädel bringt 5 Pf. mit. Die Deutsche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannhelm. Rheinstr. 3 Berufserziehungswerk der DAß Der neue Lehrplan des Berufserziehungswerkes iſt erſchienen. Er kann während der üblichen Geſchäfts⸗ ſtunden bei den Ortswaltungen und täglich ab 10 Uhr bis 18.30 Uhr in C 1, 10 abgeholt werden. Die Dienſtſtunden der Abteilung Berufserziehung und Betriebsführung ſind bis auf weiteres wie folgt geändert: Täglich ab 10—18.30 Uhr, außer Sams⸗ tagnachmittag. Anmeldungen können während dieſer Zeit abgegeben werden. , G. Rraft.Freude Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub 1½⸗Tages⸗Radwanderung am 1. und 2. Oktober nach dem Waldheim Stiefelhöhe. Abfahrt 16 Uhr abh Waſſerturm. Anſchluß 16.30 Uhr Erfriſchungshäuschen „Waldesruhe“, Viernheimer Wald. Für Uebernach⸗ tung(Schlafſack muß mitgebracht werden), abends Tee, morgens Kaffee, mittags Suppe, je ohne Brot, iſt bei Anmeldung.— RM. zu entrichten. Teilneh⸗ merkarten ſind nur bei der Geſchäftsſtelle Plankenhof erhältlich. 2. Oktober Fuffwanderung: Weinheim— Windeck— Friedrichshütte— Buchklingen— Waldskopf— Un⸗ terabtſteinach— Waldheim Stiefelhöhe(Gelegenheit zum Anhören der Uebertragung vom Erntedankfeſt)— Lichtenklingerhof— Zollſtock— Waldmichelbach. Wan⸗ derzeit etwa 5 Stunden. Abfahrt OEG Neckarſtadt ab .14 Uhr. Rückfahrt Waldmichelbach ab 18.51 Uhr. Karten mit 50 Prozent zu.30 RM. nur bei Ge⸗ ſchäftsſtelle Plankenhof. Uß 90 Sonderfahrt zum Erntedankfeſt auf dem Bückeberg vom 30. September, abends, bis 4. Oktober, abends. Geſamtkoſten 24.— RM., einſchl. Fahrt, Un⸗ terkunft, Verpflegung ſowie Sonderfahrt nach dem Bückeberg und zurück. Nur Fahrt 13.— RM. Sð 104/38 nach Italien vom 18. Oktober bis 6. No⸗ vember. Dampfer„Der Deutſche“. Fahrtroute: Mann⸗ heim ab am 18. 10., abends, nach Bremen und Bre⸗ merhaven. Von dort durch den Kanal nach Liſſabon, Palermo, Bari, Venedig. Ab Venedig mit Zug zurück. Geſamtkoſten 174 RM. Mannheimer Kulturgemeinde Am Dienstag, 4. Oktober, findet um 20.15 Uhr in der„Harmonie“, p 2, 6, der 1. Kammer⸗ muſikabend ſtatt. Es ſpielt das Leipziger Streich⸗ trio Werke von Reger, Schubert und Beethoven. Dauerkarten für die Reihe der 6 Kammermuſik⸗ abende zu RM. 12.—,.— und.—; Einzelkarten zu RM..50,.—,.50 und—.50 ſind bei den Koßð⸗ Verkaufsſtellen Plankenhof, p 6, Langſtraße 39a, Völ⸗ kiſche Buchhandlung, Muſikhäuſer Pfeiffer, Heckel, Kretzſchmann, ſowie bei den Koß⸗Betriebswarten er⸗ hältlich. Mannheimer Volkschor Nächſte Probe: Freitag, 30. September, 20 Uhr, Generalprobe im Nibelungenſaal. Sport für jedermann Donnerstag, 29. September Allgem. Körperſchule: Offener Kurs für Frauen und Männer: 20.00—21.30 Uhr Schillerſchule. Betriebs⸗ ſportkurſe:.30—.30 Uhr Stadion, Feld 1I, Wehr⸗ bezirkskommando I; 17.30—19.00 Uhr Stadion, Feld II, Joſ. Vögele AG.; 18.00—19.30 Uhr Sta⸗ dion, Feld J, Kohlenkontor Weyhenmeyer; 18.00— 19.30 Uhr Stadion, Hauptfeld, 18.00— 19.30 Uhr Planetarium, Mohr& Federhaff; 16.00 bis 18.00 Uhr Sportplatz der NSDAp Rheinau, Th. Goldſchmidt AG.; 18.00—19.00 Uhr Stadion, Feld 1, Biſchoff& Henſel; 17.15—20.00 Uhr TV⸗Platz Wald⸗ hof, Bopp& Reuther; 18.00—21.00 Uhr Pfalzplatz, Heinr. Lanz AG.; 17.00—18.30 Uhr Stadion, Feld I. Bad. Aſſekuranz; 20.00—21.30 Uhr Peſtalozziſchule B. Handwerkerwerkſchar.— Fröhl. Gymnaſtik u. Spiele: Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20.00—21.30 Uhr Humboldtſchule; 20.00—21.30 Uhr Feudenheim⸗ ſchule; 20.00—21.30 Uhr Wohlgelegenſchule. Betriebs⸗ ſportkurſe: 16.00—17.30 Uhr Uhlandſchule, Herbſt⸗ Felina; 20.00—21.30 Uhr Uhlandſchule, Kaufhaus Hanſa AG., 18.00—19.30 Uhr Pfalzplatz, Heinrich Lanz AG.— Kindergymnaſtik: 17.00—17.45 Uhr Humboldtſchule; 17.45—18.30 Uhr Humboldtſchule.— Tennis: Offene Kurſe für Frauen und Männer: 18.00 bis 19.00 Uhr Tennisanlage Friedrichspark, 4 5: 19.00—20.00 Uhr Tennisanlage am Friedrichsring Nr. 22/24.— Reiten: Offene Kurſe für Frauen und Männer: 14.00—15.00 Uhr Reihalle Städt. Schlacht⸗ und Viehhof; 17.00—18.00 Uhr Reithalle Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhof; 21.00—22.00 Uhr Reithalle Städt. Schlacht⸗ und Viehhof; 22.00—23.00 Uhr Reithalle Städt. Schlacht⸗ und Viehhof.— Koſtenloſe ſportliche und ſportürztliche Beratungsſtelle: 16.30 bis 17.30 Uhr Geſundheitsamt, Haus der Allgem. Orts⸗ — „Hanen tetzt Weg Heide! nende 39)7 bürtig aus ſucht entm Eberb Brombeerf Ruheſtand auf den W ſem Tage ſo daß jetz macht habe Taube hieſige frei tigheim und fand anderen“ wehr eine einem An mene Feu dadurch b biet kreuz und gemel gepumpt 1 leitung de Die vom barg in fl gerät und wurden d ſer und ſi gedroſchen nichtet. auch die d W 6 Wert! in der R. Eingemei vorgeſehen heims wi trag mit für einen in dieſem bald an bäudes h. naher Zei ren. Die und doku Synagog⸗ herſtellun Schloſſes mitteln ſi E auf ten. Lino KIN pfleg reich der e hält auch 801 Karl Ar Str. 91- pl. H 1. 1 0 4, 3, Dr.Stutz Neckar- Nr. 28a; kenheim Gontard wen-Dr. Ba German kar-Dro Central. Donne nachmitt teſigen axe Za öffentlick 1 0 öffentlich 1 Fli 1Zimi leuchte er 1958 „Haäenkreuzbanner⸗“ donnerstag, 20. September 1958 im Lokal normale Lichtſteckdoſe für den Netzanſchlußſtecker n eoꝛꝛ badce memunden 285 flebeitsplütze ouf 150 flebeiſuhende für die Verhinde⸗ wegen Trunkſucht entmündigt 1 1 6 kerfaffung, welche nur etwa 50 Rpf. koſtet und ddet niche Heidelberg 28. Sept. Der hier woh⸗ wachſender Kräftemangel macht ſich bemerkbar/ Intereſſante Zahlen im nächſtgelegenen waorannehme dunh nende 39lährige Arbeiter Otto Hehmann, de⸗ Soeben legt die Reichsanſtalt den Tätigteits- entfällt auf die reſtlichen, beſſer oder vollg' einfaches Einſchrauben angebracht werden un. zwiſchen bürtig aus Königshoſen, mußte wegen Trunk⸗ bericht der ſen, 115 Auguſt 55— vor 755 weit hö ebes Die Lampe ſelbſt iſt ohne weiteres zu benutzen. abend*— ſucht entmündigt werden. jert eit bei Stellenangebot. Den ſtärkſten Bedarf an Kräf⸗ Außerdem benötigt der DPKE eine Antenne. —— im Er zeigt die wachſenden Schwierigkeiten bei ten hatten das Baugewerbe mit 2³⁸ Arbeits⸗ Liegt der Empfangsort nicht mehr als 60—70 Beſpre⸗ Ein Greis wird vermißt der Stellenbeſetzung inſolge des Mangels an ſchuft mit i Weit 15 Kilometer vom nächſten Sender entfernt, dann aftsleite⸗ Eberbach/ Bd., 28. Sept. Angeblich zum Arbeitskräften. Der Reſtbeſtand an unerledig⸗ Urbeitspläten iie 160 Arbeitfuchende. Wezirt⸗ genügt im allgemeinen A einfache—— irſcheinen Brombeerſuchen begab ſich der 7ährige im ten offenen Stellen betrug am Monatsende lich drängte der Bedarf am ſtärkſten in den antenne. Bei größerer Entfernung vom Sen. Ruheſtande lebende Oberpoſtſchaffner Büchler 340 000. Dieſe Zahl liegt um 148 900 uüber der Landesarbeitsamtsbezirken zuſammen, die ſtän⸗ der und in ungünſtigen Empfangslagen(tief een auf den Weg nach dem Schollerbuckel. Seit die- Höhe des Vorjahres dig oder vorübergehend einen beſonders gro⸗ eingeſchnittene Gebirgstälern uſw.) wird man nen—— ſem Tage iſt er unauffindbar verſchwunden, ßen Arbeitsanfall und einen ausgeprägten eine Hochantenne allerdings nicht entbehren kön⸗ ſo daß jetzt die Schulen ſich auf die Suche ge⸗ Beſonders groß war der Fehlbedarf in den Kräftemangel haben. In Oſtpreußen entfielen nen. Dieſe muß außerdem gerade beim Bauern⸗ ze Heim⸗ macht haben. bekannten Mangelberufen. Bis zum Monats⸗ auf 10⁰ Arbeitſuchende 209 Dauerarbeitsplätze, haus mit einem vorſchriftsmäßigen Blitzſchutz r Sing · ende blieben unbeſetzt: in der andwirtſchaft in, Niederſachſen 185, in Pommern 166, in verſehen ſein, der dann zugleich noch einen re⸗ 64 000 Arbeitsplätze, im Baugewerbe 47000, in Südbayern einſchließlich Pfalz 164 und in gelrechten Blitzableiter darſtellt. Eine ſolche An⸗ itglieder. Eine Brandkataſtrophe der Hauswirtſchaft 36000, im Metallgewerbe Mitteldeutſchland 155. tenne koſtet bei der Errichtung durch den Fach⸗ Tauberbiſchofsheim, 28. 34 900—— A Renbet er Im Kagen ſchon jedi— 494 10 115 15 RM 3 für—5 ieſige freiwillige Feuerwehr wurde nach ö t⸗ durch Stellenwechſel und die Reſtbeſtände der eingang un ermittlungstätigkei on je hieſige f imis eine allnfege Entwicklung, obwohl die Orga⸗ Selbſtbau das geſamte benötigte Material für gahen Unterfranken gerufen Unterſtützten ergaben, entfielen durchſchnittlich te niſation der Arbeitämter noch im Ausbau be⸗ 6 bis 8 RM zu haben iſt. Schließlich brauchen tigheim im und fand dort bereits auch Feuerwehren aus im Monat Auguſt 117 gemeldete Ar⸗ ſa rbeit no ban anderen Orten ſowie die motoriſierte Feuer⸗ beitsplätze, d. h. für jeden vorhandenen griffen iſt. Die öſterreichiſchen Arbeitsämter wir noch eine Erdleitung, die durch Anſchluß m' Auguſt rund 126000 Stellenange- an ein eiſernes Brunnenrohr oder durch Ein⸗ wehr eines Fliegerhorſtes in Tätigteit, eine in Arbeitſuchenden war, rein rechneriſch geſehen, hatten i einem Anweſen des Mitteldorfes ausgekom⸗ mindeſtens ein Arbeitsplatz verfügbar. Da je⸗ bote zu bearbeiten. 33 000 offene Stellen wa⸗ graben eines Metallbleches oder Drahtnetzes in Teil der gemeldeten Arbeit⸗ ren am Monatsſchluß noch unerledigt. Auf na⸗ möglichſt feuchten Voden ſelbſt gebaut werden mabende 2; 7 n mene Feuersbrunſt zu löſchen. Die Hilfe wurde doch ein großer Teil. gemeldeten 7 e über dem Ge⸗ n 0 30 wer Ke noch d uzendes Flugzeug den Brand bemerkt daher für viele Stellen nicht in Betracht kommt, 2 rbeitskräfte zur Verfügung geſtellt. biet erenzenden Bugdeng dr Schließlich ſei noch bemerkt, daß für einkom⸗ menſchwache DKE-Hörer auf Antrag die Rund⸗ bringt und gemeldet hatte. Da der Brunnen bald aus⸗ gepumpt war, mußte mit 2000 Meter Schlauch⸗ funkgebühr um die Hälfte, alſo auf 1 RM er⸗ leitung das Moſſer meither wö K Airemdenun ſon ne i efkezerse Sie aßfae t Rundfunk in jedes Bauernhaus flus den machbargebieten gerät und landwirtſchaftliche Maſchinen, doch wurden durch den Brand, der drei Wohnhäu⸗ el. ſer und ſeben Scheunen Aſche Wortz die 5 Genoſſenſchaften ſorgen für Finanzierung/ Winke für die Einrichtung 4 edroſchen eingelagerten etreidevorräte ver⸗ ——— eingeäſcherten Scheunen iſt Karlsruhe, 28. Sept. Für die Volksge⸗ weſentlich erleichtert, daß die örtlichen Genoſſen⸗ Kuf friſcher Tat ertappt auch die des Pfarrhauſes. noſſen draußen auf dem Lande, auf dem einſa⸗ ſchaften ſich in den Dienſt der Sache geſtellt Heppenheim(Bergſtr.), 28. Sept. Nahe erkes iſt zen Hof, iſt der Rundfunk ein beſonders wichti⸗ haben. Wer ſich auf dem Land einen Kleinemp⸗ der Förſterei Hambach konnte durch eine För⸗ eſchäfts⸗ N Wertheim will eingemeinden mi 3 Ani 3 fänger zuzulegen wünſcht, kauft auf Grund einer ſtersfrau ein Wilddieb geſtellt werden. Früh 10 Uhr 4 0 Mi ges Verbindungsmittel mit den Ere an ſſen er Beſcheinigung ſeiner örtlichen Genoſſenſchaft 1n 4 Wertheim, 2 i Wch* Nation und der ganzen Welt. Gerade der Bauer den Apparat beim Rundfunkhändler, der die ie folat Gin menbmin das en atenzet und Landwirt, der nicht wie der Städter die Rechnung hierüber an die Genoſſenſchaft weiter⸗ —— vorgeſehen. Den Kulturbeſtrebungen Wert⸗ vielfachen Bildungsmöglichkeiten hat, braucht gibt. Die 2323 Aunn. 3 beims wird u. a. auch der neugeſchloſſene ger, den Rundfunk mit ſeinen zahlreichen Antehun⸗ derung des Rundfunthendlers und Ranfer ein, trag mit der Rhein⸗Mainiſchen Landesbühne en dah 225 ringen Abzahlungsraten von dem Käufer ein. für einen abwechflungsreichen Theaterſpielplan gen und er braucht ihn heute nötiger denn je. Auf dieſe Weiſe wird es jedem Bauern und Enr in dieſem e 70 Stadt 5 15 Leider iſt vielfach für die Bauernfamilie die An. Landwirt möglich ſein, zu einem Rundfunk⸗ bald an die Errichtung eines neuen ulge⸗; 3 apparat zu kommen. Je bäudes herangehen. Die Wackhofſtraße wird in ſchaffung eines Rundfunkgerätes an den Koſten naher Zeit ee 00 geſcheitert. 1 5 chl— des 332 0 ren. Die Entjudung Wertheims ſchreitet ſor Runmehr iſt jedoch von der Reichsrun funk⸗ gers, der je nach dem Stromtarif für jede Be⸗ und dokumentiert ſich auch in dem Ankauf der führung 1 deutſche Kleinempfänger„DKE triebsſtunde nur etwa ein Fünftel bis einen Subenpen den—55 einen— 5 45 Oltober Synagoge durch die Stadt. Ueber die Wieder⸗ 938⸗ 5 AM 35.—. halben Pfennig Betriebskoſten verurſacht, kann enheche fallen. Sie aing dem Schall ang Werthei 1938“ geſchaffen worden. Er koſtet 9 32 Pfennig f ſacht, und fand ein friſch geſchoſſenes Reh vor. Aun —— Saloſes ut dihte un W un Reichs. Die Veſchaffung vieſes, in heder Beznhnng zuh wel die einfachſte Art und Weiſe bewertfteligt. oleichen Tage lonnte der Tater durch die woli⸗ ernach⸗ mitteln ſind Verhandlungen im Gacige. wandfreien Rundfunkgerätes iſt dadurch noch werden. Man benötigt dazu in erſter Linie eine zei feſtgenommen und verhaftet werden. abends 41— eilneh⸗ nrenhof 3 211 2 4 genheit eeereeeeee UAnser HNeltel Roman — auf etwas anderes verzlch- adt ab ten, als meine Parkett- und uhr. Linoleum-Böden nicht mit ei Ge⸗ KINESSA-Bohnerwachs pflegen. Für—6 Zimmer — reicht eine-kg⸗Dose und t, un⸗ der erzielteSpiegelhochglanz h dem hält sehr lange. Verwenden* auch Sie das sparsame 6. No⸗ L Bre⸗ ſabon, zurlae. SOHNERWACH5 Karl Armbruster, Schwetzinger Str. 91-95 Storehen-Drog. Markt- von Wolfgeans Hofftmann-⸗ Hearnlisehn Aers pi. H.16,Ludwig& Sefütthelm, treich⸗ O 4, 3, u. Fil. Friedrichspl. 19; Re⸗Bron. Körnet, Döiteist. die lebensgeschichte der kleinen prinzessin„Fleken“, Tochter en Nr. 2823 5195 X. Sperber, Sek⸗ des fürsten Christlen-August von Anhelt-Zefbst, erscheißt Ad§. kenheimer Straße 20; H. Merckele, Völ⸗ Gontardplatz; Feudenhelm: Lö- ab 0. 6 f 7. mer Ven. 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Warenſchrant,— Zwangs⸗Ver teigerungen 4 10 00.— 1 1 Helgemülde und An die erhe 3 des lla le. 4 et 6 fonſtiges.*-. 0⁰.— Wehrre, Gerichtsvollzieher. tbr. 1938,] Freitag, den 30. September 1938,———————————»— .00 napag.5l Moz⸗ meſden i im Ze . itag, 0. September 1938, hieſigen Pfandlokal, Ou 6. 2, gegenſhieſigen Pfandtokal, mtrecmi 12 Uhr, Werde ich im 1 50 300 im Vollſtrectungswege baxe Zaylung im Vollſtrecungswege zald⸗ hieſigen Pfandlotal, Qu 6, 2, gegen öffentüch verſteigern: öffentüͤch verſteigern: r0 eZus un kanies aoelleh 4 bare Zahkung im Vollſtrectkungswegeſ 1 Klavier 1 Rundfunkgerät, 2 Da⸗ Küchenſchrant, 1 Nähmaſchine.— 5 öffentlich verſteigern: menfahrrüver, 1 Schreibmaſchine, 1 Klavier, 1 Herrenzimmer 1 Kre⸗ d 1. Klubſeſſel. 1 Harmonium, 1 Ruhebett, Woh⸗ 31 hfett, 1 Schreib⸗ le B 1. Flügel(Ibach), 2, Klubleſſel,) nungseinrichtungsgegenſtünde und denz, 1 Zimmertele.s re iele: 1ier. 2ugeiieitA Wanerpiih. Burvmöbel verfchlevener Art maſchine und fonſtiges. 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Kuggiilz postkorte zu schreiben, de on dieser Stelle det post- 6.— ugelfänge, 3 Rucſäce, 3 Sport⸗ 0 4 52 Iiederkrawaſten“ 35 77 stempel die Anzeigen · NRummer unleserlich mocht kntzen, 2 Brandmalſcheiben u. ſonſt, Binv'ert, Gerichtsvollzieher. „Bakenkreuzbanner“ unterhalküng und Wiſſen =*— Donnerstag, 29. September 1958 Die Wahrheit über Rudolf Diesels Tod 4 Ausländiſche Zeitungen haben in dieſen Wo⸗ chen im Hinblick auf die 25jährige Wiederkehr des Todestages von Rudolf Dieſel, dem Erfin⸗ der des Dieſelmotors, Berichte über ſein tragi⸗ ſches Ende veröffentlicht, die unwahr ſind und die in den Kreis der nun ſchon üblich ge⸗ wordenen Greuelpropaganda gegen Deutſchland zu verweiſen ſind. In dieſen Berichten werden die Firma Krupp und der Admiralſtab der Vor⸗ kriegszeit mit dem Tode Dieſels in Verbindung gebracht. Der Sohn Rudolf Dieſels, Dr. Eugen Dieſel, hat in ſeinem in der Hanſeatiſchen Ver⸗ lagsanſtalt AG., Hamburg, erſchienenen Werk „Dieſel— Der Menſch— Das Werk— Das Schickſal“ auf Grund authentiſchen Materials die Vorgänge geſchildert. Wir ver⸗ öffentlichen nachſtehend die Darſtellung Dr. Eugen Dieſels, die auf das klarſte die Falſch⸗ darſtellung der Auslandspreſſe widerlegt. Schon am 27. September war Dieſel von Gent nach Brüſſel gefahren. Er beſuchte dort den deutſchen Ingenieur Fritz Faudi, der eine neue Art von Kolbenringen erfunden hatte und fabrizierte, die auch bei Carels für die Dieſel⸗ motore benötigt wurden. Bei einer früheren Gelegenheit war mein Vater Faudi auch menſchlich nähergekommen. Faudi berichtet, daß er niemals einem Menſchen begegnet ſei, der ſeine Gedanken ſo klar und ſo wunderbar ge— ſtaltend ausdrücken konnte, wie Dieſel. Es ſcheint, daß aus dem techniſchen Intereſſe, aber auch aus ihrer Einſtellung zu den Menſchen und den Dingen heraus ſich zwiſchen beiden Männern ein freundſchaftliches Verhältnis ent⸗ wickelt hatte. Beim Wiederſehen fiel es Faudi ſofort auf, daß Dieſel nicht den großen Schwung der früheren Zeit beſaß. Auch Faudi litt unter den ſchlechten Geſchäftsgängen, und die Unter⸗ haltung kam aus dem Bereich der perſönlichen drückenden Angelegenheiten kaum heraus. Die⸗ ſel war zurückhaltender als früher. Sein Ge⸗ ſichtsausdruck konnte ſich oft und unauffällig verändern. Die beiden ſaßen lange in Faudis kleinem Betriebsbüro, die Unterhaltung ſtockte, beide waren ſorgenerfüllt. Faudi fühlte, daß Dieſel Schweres zu ertragen hatte, der auch bekannte:„Mein lieber Faudi, auch ich habe ſchwere Sorgen. Ich weiß nicht, wie ich alles überwinden kann.“ Es waren nicht die wenigen Worte, die Faudi ſo ſtark beeindruckten, ſondern die Art, wie ſie geſprochen wurden. Faudi ſagte ſich, daß dieſer Mann noch größeren Kummer hatte als er ſelbſt. Er tat ihm in der Seele leid, und er verſuchte, die trübe Stimmung, von der ſie beide erfaßt worden waren, zu überbrücken und beiſeite zu ſchieben. Ziemlich ſpät verabſchiedeten ſie ſich. Sie gingen zuſam⸗ men zum Brüſſeler Nordbahnhof. Dieſel rief ihm aus dem Fenſter des Abteils zu:„Auch das wird vorübergehen!“ Faudi ſuchte ihn auf⸗ zumuntern und drückt ihm mit dem Wunſche. „Auf Wiederſehen!“ die Hand. Dieſel ſchrieb am 28. und 29. September meh⸗ rere Briefe an ſeine Frau und Poſtkarten an ſeine Kinder. In dieſen Mitteilungen klagte er wieder über ſeine Geſundheit. An ſeinen Sohn Rudolf ſchrieb er:„Mir geht es ſeit einiger Zeit nicht nach Wunſch. Mein Herz macht mir viel zu ſchaffen. Manchmal meine ich, es bliebe ganz ſtehen. Dabei habe ich merkwürdige Stiche im Kopf und mein Allgemeinbefinden iſt ſchlecht.“ An ſeine Frau ſchrieb er am 28. Sep⸗ tember:„Fühlſt Du, wie ich Dich liebe? Ich ſollte meinen, daß Du es auch auf die große Entfernung fühlen mußt wie ein leiſes Zittern Von Dr. Eugen Diesel in Dir, wie der Empfänger eines drahtloſen Telegraphierapparates“. Er ſchildert ganz ge⸗ nau ſeinen Beſuch auf der Ausſtellung mit Carels, alles nimmt er in ſich auf, Technik, Gewerbe, Kunſt und gibt ſein Urteil über die Ausſtellung bis ins einzelne ab. Er ſchildert die Maſchinenfabrik von Carels, die eigentlich nur noch Dieſelmotore baue und indieſem Jahr durch Neubau verdoppelt würde, und legt ein entſprechendes Bild bei.„Dieſe Ver⸗ größerung und die neue Fabrik in Ipswich ma⸗ chen Carels(und mir) große Sorgen, da die entſprechenden Beſtellungen nicht kommen wol⸗ len, ja, infolge des Balkankriegs, der Finanz⸗ kriſe, dem Conjuncturrückgang und einem merk⸗ lichen Rückſchlag im Dieſelmotorbau wegen der Maſchinationen der Petroleumtruſte ſtark zu⸗ rückgehen.“ Auch von London hatte Dieſel London. Abends Diner mit Ellis im Royal Autom.⸗Club.— Ich drahtete heute früh, daß ich doch in de Keyſers Royal Hotel in London abſteige, aus alter Gewohnheit. Dorthin ſind alſo, meinen geſtrigen Mitteilungen gemäß, wichtige Mitteilungen zu richten“. Und an ſeine Frau ſchreibt er wohl in der gleichen Viertelſtunde:„Es iſt ſommerlich warmes Wet⸗ ter, nicht ein Lüftchen regt ſich. Die Ueberfahrt ſcheint gut werden zu wollen.“ Und an ſeine Tochter:„Eben reiſe ich nach England ab und über eine für mich ganz neue Linie: Antwer⸗ pen, Schelde abwärts nach Harwich.“ Dieſel, George Carels und ſein Chefkonſtruk⸗ teur Luckmann beſtiegen am Nachmittag in Ant⸗ werpen das Schiff zur Fahrt nach Harwich, die„Dresden“ der Great Eaſtern Railway. Als das Schiff am Morgen anlegte, war Dieſel Deutschlands modernstes Theater in Saarbrücken Dieser Tage wurde der Bau für Deutschlands jüngstes und modernstes Theater, das neue Grenzland-Theater in Saarbrücken, fertiggestellt. Der stolze Bau ist ein Geschenk des Füh- rers und wird künftig als bedeutsame Kulturstätte an diesem Vorposten des Reiches seine besonderen Aufgaben erfüllen. * ſchlechte Nachrichten über die Lage in der In⸗ duſtrie erhalten. Seinem Sohn Rudolf in München gibt er allerhand genaue geſchäftliche Anweiſungen und erbittet von ihm telegrafiſche Beſtätigungen. In den nächſten Tagen, ſo meint er, werde er unſtet umherirren. Er werde auch nach Ips⸗ wich zur Beſichtigung der neuen Dieſelmotoren⸗ fabrik gehen, und er gibt ſeine engliſche Adreſſe an. Am 29. September, nachmittags 4 Uhr, ſchreibt er von Gent aus an Rudolf junior: „Bin eben im Begriffe mit Herrn George Ca⸗ rels über Antwerpen nach Harwich zu reiſen (Linie Antwerpen— Harwich, die Schelde hin⸗ unter), morgen früh 6 Uhr(30. September) Ankunft in Harwich, Fahrt nach Ipswich, Be⸗ ſichtigung der neuen Fabrik, nachmittags Fahrt (Atlantic-.) 7 nicht zu ſehen. Man vermutete, daß er ſich beim Anziehen verſpätet hätte, aber ſeine Kabine war leer. Ein Schiffsoffizier fand in der Nähe der Schiffsreling den Hut und den Ueberzieher des verſchwundenen Doktor Dieſel. 5 Die Herren George Carels und Luckmann ſagten am 1. Oktober vor dem deutſchen Ge⸗ neralkonſulat in London das Folgende aus: „Wir ſind am 29. September nachmittags in Begleitung von Herrn Dr. Rud. Dieſel von Antwerpen nach Harwich abgefahren, und zwar mit dem Dampfer„Dresden“ der Great Eaſtern Linie. Kurz nachdem wir Vliſſingen paſſiert hatten, etwa gegen 10 Uhr abends, verabſchie⸗ deten wir uns mit Händedruck von Herrn Die⸗ ſel und begaben uns zur Ruhe. Herr Dieſel ging in ſeine Kajüte, nachdem er den Steward beauftragt hatte, ihn am nächſten Morgen um .15 Uhr zu wecken. Wir ſtanden um die gleiche Zeit auf und wunderten uns, als wir angekleidet waren, daß Herr Dieſel noch nicht aus ſeiner Kajüte ge⸗ kommen ſei. Luckmann ging alsdann auf die Suche, und da er ihn im Frühſtücksſaal nicht fand, klopften wir an ſeiner Kajütentür an. Da wir aber keine Antwort erhielten, traten wir ein und ſahen, daß das Bett nicht berührt war, ſein Nachthemd lag gefaltet auf dem Bett, und ſeine Reiſebedarfsſachen waren, ſoweit wir ſehen konnten, alle vorhanden. Alles Suchen nach ſeinem Verbleib war erfolglos. Die Schiffsleitung wurde unverzüglich und die Be⸗ hörden in Harwich nach dem Eintreffen des Dampfers benachrichtigt. Auch dem deutſchen Vizekonſul in Harwich machten wir Mitteilung, und die von demſelben angeſtellte eingehende Durchſuchung des ganzen Schiffes war ergeb⸗ nislos. Es wird angenommen, daß Dieſel auf bisher nicht aufgeklärte Weiſe über Bord ge⸗ fallen iſt. Das Gepäck ſowie die vorgefundenen Schlüſ⸗ ſel des Herrn Dr. Dieſel befinden ſich in Ver⸗ wahrung der Verwaltung der Great Eaſtern Railway in Harwich. Die Herren Carels und Luckmann erklären, daß Herr Dr. Dieſel am Abend noch guter Dinge und auch nicht ſeekrank war. Die See ſei völlig ruhig geweſen.“(Lon⸗ don, 1. Oktober 1913, Generalkonſulat.) Carels hat mündlich noch manches über ſein letztes Zuſammenſein mit Dieſel berichtet. Er ſei in ausgezeichneter Laune und beſter Geſund⸗ heit geweſen und habe ſich mehr als je enthu⸗ ſiaſtiſch über die Zukunft des Dieſelmotors ge⸗ äußert. Die drei Herren aßen, als das Schiff Antwerpen verlaſſen hatte, zuſammen zu Abend, und Dieſel ſoll mit Appetit geſpeiſt ha⸗ ben. Nachher promenierten ſie an Deck, und gegen 10 Uhr verabſchiedeten ſie ſich, um ſchla⸗ fen zu gehen. Am nächſten Morgen gab es eine große Auf⸗ regung, als man Dieſel vermißte. Er hat nicht in ſeinem Bett gelegen, alles war ſauber und für den Schlaf vorbereitet, das Nachthemd aus⸗ gebreitet. Sein Schlüſſelbund hing am Schloß eines kleinen Koffers, und die ſtählerne Uhr, nicht ſeine goldene, die er nicht mitgenommen hatte, hing ſo, daß er ſie vom Bett aus hätte ſehen können. Alles war im Zuſtand peinlich⸗ ſter Ordnung. In ſeinem Notizbuch befand ſich hinter dem 29. September, mit Bleiſtift ein⸗ getragen, ein kleines ſchwarzes Kreuz. „Die Schwedenplatte“ Da pflegt ja erfahrungsgemäß allerhand drauf zu ſein. Verſchiedenes Gemüſe, Delika⸗ teſſen, nebſt einigen Beilagen, die üblich ſind. Haſſe Zetterſtröm macht es in ſeiner Sammlung neuer Leckerbiſſen nicht anders. Der ſchwediſche Humoriſt wird mit ſeiner im Buchwarte⸗Verlag Lothar Blanvalet erſchiene⸗ nen Platte(gebunden 2,50 RM) neue Freunde gewinnen. Die 27 Kurzgeſchichten ſind ein ge⸗ nußreiches Menü für den Geiſt. Es ſtrengt nicht an. Gewiß nicht. Trotzdem gründlich auf⸗ geräumt wird mit den Schlacken, die ſich in den Gemütskammern regelwidrig angehäuft haben. Um Alltäglichkeiten geht es. Sie beſtimmen ja bekanntlich am ſtärkſten. Weil wir ſo wenig darauf achten, kleinſte Erlebniſſe und Eindrücke in uns zu ordnen. Zetterſtröm erteilt uns eine Lektion. Sie iſt unterhaltſam und erquicklich. Dieſe Miſchung läßt uns die Schwedenplatte ſo apetittlich erſcheinen. Haſſe Zetterſtröm war auch in dieſem Falle wieder nicht nur ein idea⸗ ler Koch, ſondern auch ein trefflicher Gar⸗ nierer. Dr. Hermann Knol!l MBONIK-Cnqela Eine Mofter raubf ihr Kind⸗ Von Gerhord Uhde 14 Fortſetzung Die Kaſtanienbäume der Landſtraße hatten ihre erſten Kerzen angezündet. Nun war der Frühling doch wieder ſeiner Zaghaftigkeit frei geworden. Der Himmel, der in der Frühe ſo kalt und wolkenſchwer war, ſtrahlte mit war⸗ mem Lichte und hatte aufs neue den Glauben geweckt. Angelas Schuhe wurden ſtaubig, auch ihre eigenen, Veronika ſah es mit geſenktem Blicke. Kraftwagen rollten vorüber und weh⸗ ten mit langen Wolken hinter ſich her. Rad⸗ fahrer zogen ſchmale Spur, aber keiner fuhr mit einem Kinde. Die Zeit drängte nicht. Nie⸗ mand würde ihr das Kind, niemand dem Kinde die Mutter nehmen wollen. Die Unan⸗ taſtbarkeit war bei ihnen, ſie gingen in geweih⸗ ter Gemeinſchaft. Als ſie an dem kleinen Walde vorbei waren, durch deſſen Baumkronen hindurch Veronila heute vom Dache aus den großen Teich hatte glitzern ſehen, und in den Eichenweg linker Hand abbogen, blickte ſich Veronika ſcheu über die Schultern uan und zog mit unruhigen Schritten an den unſichtbaren Fäden, die noch immer an ihren Füßen hingen, daß ſie zer⸗ rkißen ſollten. Was wollte ſie noch feſthalten? Sie ſah zu den Eichen auf, daß ſie ihr Kraft gäben, ſich von dem abzulöſen, was hinter ihr lag und noch immer Teil an ihr haben wollte. Aber die rauhen Bäume ließen ſich nichts neh⸗ men als eine ſtumme Mahnung. Hier innen unter dem Gewölbe der Aeſte war der grüne Schein noch nicht zu ſehen, der die herben Wip⸗ fel umwebte. Es war noch zu früh. Zwei Wo⸗ chen ſpäter wären die harten Recken beſſer an⸗ getan geweſen, Mutter und Kiend Spalier zu ſtehen. Veronika ging ſchneller, Angela trip⸗ pelte mit.„Mutter, wo gehen wir hin?“— Nichts werde ich ſagen, kein Wort werde ich reden, und wenn ſie mir die Zähne mit dem Stemeneiſen auseinander brechen.—„Mutter, ich hab' Angſt!“„Ich tu dir nichts, komm wir müſſen ſchneller gehen.“ In der Ferne ſchwärmten Möwen. Ihr Kreiſchen war unabänderlich wie eine näher⸗ kommende Brandung. Auch der Waſſergeruch dunſterte heran. Veronita koante nicht länger das Geheimmis tragen. Hülle um Hülle fiel von ihr ab vor den ſtrengen Richtern, den riſſigen Stämmen, wie ſie herzukamen, einer nach dem anderen zu beiden Seiten, und immer ernſter in ſie eintraten.„Mutter, ſag doch!“„Sei ſtill.“ „Wo gehen wir hin?“ Anagela weinte und zit⸗ terte. Ein Schwarm Möwen ſchrie plötzlich über den Kronen der Eichen auf. Wie konnten ſie nur ſolch einen Schreck einjagen, beinahe wie ihre ſchwarzen Brüder, wenn ſie die Herr⸗ ſchaft über die herbſtliche Verweſung kund⸗ gaben.„Du mußt nicht weinen, Gela-Kind.“ Veronika ſagt es, um ihre tSimme noch zu hören vor dem laut klopfenden Herzen, und ſagte es zu ſich ſelbſt. Sie mußte auch jemaci⸗ den hören, der tapfer war und Mut geben konnte.„Mutter, wann gehen wir nach Hauſe?“ „Gleich, gleich, mußt ſtill ſein.“ Veronika blieb ſtehen, ſie konnte nicht mehr weiter. Nach einem Seufzer hob ſie Angela in die Arme und wiſchte ſich im gewaltſamen Weitergehen die Augen am Kleide ihres Kindes ab.„Du weinſt ja auch, Mutter.“„Nein, es iſt ſchon vorbei.— Haſt du mich lieb?“„Oh, Mutter!“ Sie ſtieß das Wort aus unbegreiflicher Not heraus und klamenerte ſich an ihrer Mutter feſt, daß nichts, keine Gewalt ſie losreißen könnte. Veronika ſchloß die Augen und barg den Kopf an der kleinen Bruſt. So würde es ſein, wenn alles vorüber wäre. Kein Gedanke würde mehr brennen, kein Schmerz mehr das Herz beengen, nur ein ferner Strom würde rauſchen, und ein lauer Wind vorüberſtreichen, bis eine ſanfte Dämmerung den letzten Klang einbettete. Dann war die andere Welt erreicht, in der alle Not ein Ende hatte. Fortdauern würde vielleicht der ſüße Geſchmack auf den Lippen. Denn wenn ſich die lange Bitternis in Süße ver⸗ wandelte, wie es mit Gewißheit zum Gefühle kam, dann reichte der Trunk des hier bis zur Neige geleerten herben Kelches für lange, lange Zeit. Das junge Schilf ſproßte mit viel tauſend grünen Lanzen aus dem alten Grunde und ließ es ſich gefallen, daß Möwen ſich darin tum⸗ melten und Niſtplätze ſchufen. Auch Wildenten waren dort beſchäftigt. Sie flatterten plötzlich auf, als ob die gewitterte Menſchennähe Un⸗ heil und Verderben bedeutete, und gaben das Zeichen zu einem lärmenden Aufbruch. Vero⸗ nika ſetzte Angela ab, trat an die Schleuſe und zog einen Kahn heran, der mit langer Kette daran angeſchloſſen war. Sie blickte nicht auf. Sie wollte nicht ſehen. Sie fühlte, was für eine Miene im Geſichte ihres Kindes ſtand. Das war noch das ſchwerſte, ſich zu verſchulden bei die⸗ ſem reinen Weſen. Aber ſie hatte ja längſt in das Keine Schickſal eingegriffen. Ihr Schmerz und ihre Not hatten auch in dem Kinderherzen gebrannt, und nun ſollte es auch darin ſtille ſein. Veronika ſah an Angela vorbei, als ſie die kurze Böſchung hinaufging und ſie in die Arme hob. Der kleine Körper hatte ein großes Gewicht, als hinge ihm die Erde nach, die ihn nicht laſſen wollte. Zum letzten Male hatten die Füßchen darauf geſtanden, die zierlichen Füße in den kleinen braunen Schuhen, die an den Spitzen abgewetzt waren. Angela ſagte nichts, nur ihr Herz pochte. Das war der ein⸗ zige Laut zwiſchen ihnen, denn auch Veronika konnte nichts ſprechen. Sie ſtellte ihr Kind in den Kahn, ſtieg mit einem Fuße nach und ſtieß mit dem andern vom Ufer ab. Die Kette raſ⸗ ſelte und ſtreckte ſich. Ein Karpfen ſchnellte aus dem Waſſer und fiel ſchwer zurück. Die welligen Ringe ſtrebten auseinander, einer nach dem andern, bis ſie auch den Kahn erreicht hatten. Dann war der Spiegel wieder glatt und zeigte den Himmel mit den wandernden Wolken. Veronika beugte ſich über den Rand des Bootes ueid faßte hinunter. Es war nicht kalt, das andere Element. Kaum war ein Uebergang zu ſpüren vom einen ins andere. Da zuckte ſie zuſamanen vor dem fremden Geſichte, das ihr aus dem Waſſerſpiegel entgegenblickte und um ſchneller als ihre Gedanken zu ſein, langte ſie mit dem einen Arme raſch nach dem Kinde. „Mutter, du fällſt rein!“ Es war ein Schrei aus der Wärme des Lebens. Veronika erſtarrte, den Blick auf jenes fremde Geſicht im Waſſerſpiegel gerichtet, und als ob ihr eine Binde von den Augen genommen war, konate ſie in die Tiefe einer Gewißheit ſehen, die wie aus einem Schickſalsbrunnen aufſtieg. Was hatte ſie tun wollen? Der Schweiß brach ihr aus und mit zitternder Stimme ſagte ſie:„Nein, halt dich feſt, Gela⸗Kind, ich will... ich will dir nur ein Blatt pflücken... mit einem hohlen Schlauch. ortſetzung folgt.) — — —— 1* 9 N —3 —— 4 „Hakenkr In e rung d Euro Verlag aſſer! ringur Slowal nehmen „Sell verſo „Die Totalit mit dem Zie Tſchecho⸗Slow⸗ Moskau nicht tur, der Wirtf ſeine Fühler Sportleben ein Mit Genugt niſtiſche J 1937:„Die lichkeiten zur! der Maſſen fü ſich. Im Inter chismus beſte in Beſonderhe Notwendigkeit zur Sportben Durchführung Sportbewegun einige Erfolge 1936 organiſie um die faſchiſt lin zu boykotti Für die Vorb Ausſchuß gebi undzwanzig v ſaßen. Zum er ger Stadion Sportfeſt wur monſtratit über die Notn tiven Sicherhe Ausſchuß für! ſammen. Er e die die breit eſſieren, die der des Sokolt für ihre Lei Olympiſchen iöſe, zu ſchle fiiſchen Schied Die antifaſ Waßrh tſcheck ahrheit zum ſten dem tſche lin verhalten Weiſe zum er dieſem mächti Oktober iſt e Slowakei. An ſchuß für Vol chiſchen„Friel lauf zum Bene ſch Di denten eine Forderun dieſem Brief aus ſozialen Sportgedanker S Wie an dem erſehen iſt, kö nen der Arbe dung mit den ten, eine gem gliedern find alle fortſchrit zuſammenzuf Ein ſolches n Am Sor Von Wien deutſche 7 1 nach er Jubiläu rien zu ein treten. Es i menden So Auswahlman ſuhr i Vor uhr unſere Zuverſicht ne ſchlagen! D man vorher Dabei ſpielt⸗ ſchlecht. 85 ausſichtsreich Minuten wa ſpater war päter fand tober gegen Bulgar gemachten Er ſche Elf aufg wann. Zwi Zeit:2 geſt ſchicken? 1 Meinung auf Elf handle nen Wochene die deutſchen werden ſie mit ſich ſpaß Nach meh, erhielt die( Sofioter Sp Remmert — FC Nürr ſport Gleiw bulſki(Scha Malecki(Han — Gauchel iber 1958 korgen um t auf und waren, daß Kajüte ge⸗ in auf die Sſaal nicht tür an. Da traten wir rührt war, Bett, und oweit wir es Suchen glos. 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Wir ent⸗ nehmen dem Buch den leſenswerten Abſchnitt „Selbſt der Sport bleibt nicht verſchont“. „Die Totalität des bolſchewiſtiſchen Angriffs mit dem Ziel der inneren Eroberung der Tſchecho⸗Slowakei bringt es mit ſich, daß Moskau nicht nur nach der Politik und der Kul⸗ tur, der Wirtſchaft und auch den Konfeſſionen ſeine Fühler ausſtreckt, ſondern ſich auch im Sportleben eine Baſis ſchafft. Mit Genugtuung verzeichnet die„Kommu⸗ niſtiſche Internationale“ im Juni 1937:„Die Sportbewegung trägt große Mög⸗ lichkeiten zur Mobiliſierung und Organiſ ierung der Maſſen für den antifa chiſtiſchen Kampf in ſich. Im Intereſſe des Kampfes gegen den Fa⸗ chismus beſteht jetzt für alle Antifaſchiſten und in Beſonderheit auch für die Kommuniſten die Notwendigkeit, von Grund auf ihr Verhältnis zur Sportbewegung zu revidieren. In der Durchführung der Aktionseinheit innerhalb der Sportbewegung ſind in der Tſchecho⸗Slowakei einige Erfolge zu verzeichnen. 1936 organiſierten verſchiedene Sportverbände, um die faſchiſtiſchen Olympiſchen Spiele in Ber⸗ lin zu boykottieren, ein Volks⸗Sportfeſt in Prag. Für die Vorbereitung dieſes Feſtes wurde ein Ausſchuß gebildet, in dem Vertreter von acht⸗ undzwanzig verſchiedenen Sportorganiſationen ſaßen. Zum erſtenmal trafen ſich dann im Pra⸗ 105 Stadion Mitglieder roter Sportverbände, ozialdemokratiſche und bourgeoiſe Sportler. Das Sportfeſt wurde zu einer politiſchen De⸗ monſtration. Unſere Leute hielten Reden über die Notwendigkeit des Syſtems der kollel⸗ tiven Sicherheit. Auch nach dem 5 blieb der Ausſchuß für Volksſport, wie er ſich nannte, bei⸗ ſammen. Er ergriff in einer Reihe von Fragen, die die breiten Maſſen der Sportler inter⸗ eſſieren, die Initiative. Er nahm die Mitglie⸗ der des Sokolverbandes unter ſeinen Schutz, die für ihre Leiſtungen während der Berliner Olympiſchen Spiele eine offenſichtlich tenden⸗ fiſch zu ſchlechte Beurteilung durch die faſchi⸗ tiſchen Schiedsrichter erfahren hatten. Die antifaſchiſtiſchen Sportler brachten der Waßrh Oeffentlichkeit die ahrheit zum Bewußtſein, wie ſich die Faſchi⸗ ſten dem tſchechiſchen Sokol gegenüber in Ber⸗ lin verhalten hatten und knüpften auf dieſe Weiſe zum erſten Male nähere Beziehungen zu dieſem mächtigen Turnerverband an. Der 28. Oktober iſt ein Nationalfeiertag der Tſchecho⸗ Slowakei. An dieſem Tag organiſierte der Aus⸗ ſchuß für Volksſport gemeinſam mit dem tſche⸗ chiſchen„Friedenskomitee“ einen Stafetten⸗ lauf 1 Schloß des Präſidenten Beneſch. Die Läufer überbrachten dem Präſi⸗ denten eine Kollektivadreſſe, die die Forderung der Sportler enthielt. In dieſem Brief wurde gefordert, aus ſozialen und militäriſchen Intereſſen den Sportgedanken unter den Maſſen zu fördern, Stadien zu bauen uſw. Wie an dem Beiſpiel der Tſchecho⸗Slowakei zu erſehen iſt, können die ſportlichen Organiſatio⸗ nen der Arbeiter ſehr wohl in nähere Verbin⸗ dung mit den anderen Sportorganiſationen tre⸗ ten, eine gemeinſame Sprache mit deren Mit⸗ gliedern finden und die Initiative ergreifen, alle fortſchrittlichen Elemente im Sportweſen zuſammenzuſchweißen. Ein ſolches Vorgehen wird den Sportorgani⸗ der Arbeiter nicht nur dazu helfen, die aſſen der anderen Sportler in den antifaſchi⸗ ſtiſchen Kampf hineinzuziehen, es wird ihnen auch helfen, ſelbſt an Stärke zuzunehmen.“ „Arbeiter“ heißt in dieſem Fall, wie immer in der Moskauer Terminologie, natürlich Kom⸗ muniſten, und ſo ſehen wir, wie ſich der Bolſche⸗ wismus auch auf dem Gebiet des Sports eine Baſis ſchafft, von der aus er das geſamte ſport⸗ liche Leben unter ſeine Fittiche bekommen will. Um den„bürgerlichen“ Sportlern das Aufgehen in der„antifaſchiſtiſchen“ Front zu erleichtern, richtete es Moskau unter geſchickter Ausnutzung der tſchechiſchen Großmannsſucht ſo ein, daß ein Tſcheche Tennismeiſter der Sowjetunion wurde. Der Kerntrupp der kommuniſtiſchen Sportlerbewegung iſt der ATuS, der immer art halbbolſchewiſtiſchen Verbände um ſich art. Es liegt im Rahmen der politiſchen Tenden⸗ zen, die die Bolſchewiſten mit den Sportlern verfolgen, wenn ſie den tſchechiſchen Gewichts⸗ heber Pfenicka in die Sowjetunion einluden und dort gebührend, d. h. über alle Gebühr, feierten. Am 12. und 13. Juni 1937 wurde in Arnau ein„Internationaler Volks⸗ und Sporttag“ ab⸗ gehalten, der unter der Parole„Rampf dem Faſchismus“ ſozialdemokratiſche und kommuni⸗ ſtiſche Sportler vereinigte. Im Kino„Capitol“ in Prag fand am 7. November 1937 eine Kund⸗ gebung ſtatt, in der ſich, natürlich auf Vorſchlag der Kommuniſten, die tſchechiſchen Sportorgani⸗ ſationen für enge tſchechiſch⸗ſowjetiſche„Sport⸗ beziehungen“ einſetzten. Die„patriotiſchen Schakal“ waren wieder einmal auf einem Sondergebiet in das Netz ge⸗ gangen.“ Runnwagen vemel bielbe- Deutichtand'les Die jetzige Tormel hat unverändert wie vorgeſehen für drei Jahre zu gelten In dem Augenblick, in dem das Ausland erkannte, daß die deutſche Vorherrſchaft im Automobilrennſport auch nach den Bedingun⸗ gen der neuen Rennformel nicht zu brechen war, trat man jenſeits unſerer Grenzen für eine neue Formel ein. Genau ſo, wie man die neuen Bedingungen gegen den Wunſch von Deutſchland und Italien ſchon für dieſes Jahr als verbindlich erklärt hatte. Die alte Formel gab dem Konſtrukteur 750 Kilo Werkſtoffe in die Hand. Daraus ſollte er einen möglichſt ſchnellen, zuverläſſigen und ſicher auf der Straße liegenden Wagen bauen. Deutſchlands Ingenieure ſchufen wahre Wun⸗ derwerke für ihre Siegmaſchinen. Nur Italien hielt einigermaßen Schritt. Das war den ande⸗ ren nicht recht. So belaſteten ſie die Kompreſſor⸗ motoren mit dem hohen Koeffizienten und 15 Kilo. ſollten alſo die deutſchen und italieniſchen Wagen Gegner mit anderthalb mal ſo großen Zylinderinhalt ohne Kompreſſor er⸗ ſhutter Doch ſelbſt dieſes ſchwere Handicap er⸗ chütterte die klare Ueberlegenheit der Deutſchen nicht. Die neue führte vielmehr eine bedrohliche Kriſe herbei, die im Großen Preis von Frankreich ihren Höhepunkt erreichte und nur dank der Einſatzbereitſchaft der deutſchen Werke überwunden werden konnte. Das erſte Jahr der neuen Formel, die bis 1940 gilt, geht ſeinem Ende entgegen, nachdem es Deutſchland Triumphe auf Triumphe ge⸗ bracht hat. Da erheben ſich auf der Tagung der Internationalen Sportkommiſſion der AJACR in Paris auch ſchon die erſten Stimmen, die nach Aenderungen ſchreien. Es ſoll dabei . * um den Koeffizienten für den Kom preſſormotor und um den Kompreſ ſor ſelbſt gehen. Deutſchland und Italien dürfen fordern Die Oberſte Nationale Sportbe⸗ hörde für die deutſche Kraftfahrt beſteht jedoch, wie Stabsführer von Bayer⸗ Ehrenberg DNB⸗Sport erklärt, u nibe⸗ dingt darauf, daß die jetzige For⸗ 4 5 geſetzlichvorgeſehene Friſt vondrei Fahren in Kraft bleibt. Deutſchland und.— haben auch ein moraliſches Recht zu ſolcher Forderung. Sie ſind die einzigen Länder, die mit größter Energie, unter Einſatz ihrer beſten Kräfte und, nicht zu vergeſſen, un⸗ ter gewaltigen finanziellen Opfern ihr Wort gehalten haben und dem Rennſport treu geblie⸗ ben ſind. Und die anderen? Zwölf Werke wollten ſelbſt oder durch Renngemeinſchaften in die Grand⸗ Prix⸗Kämpfe eingreifen, um ſo dem Autoſport neuen Anreiz und noch mehr Geltung zu ver⸗ ſchaffen. Nicht einmal die Hälfte erfüllte die Ver⸗ ſprechungen. Uebriggeblieben ſind Deutſch⸗ land und Italien durch ihre Auto⸗Un⸗ ion, Mercedes⸗Benz, Alfa Romeo und Maſerati, die Träger und Stützen des Rennſports der vergangenen Jahre, Als Fünf⸗ ter geſellte ſich der Stall der franzöſiſchen Ecu⸗ rie Bleue mit dem Delehaye hinzu. Der Reſt trat erſt gar nicht in Erſcheinung oder ver⸗ ſchwand ſchnell wieder. Muderador Pierde⸗Reunen güänzend beſeh Bei den Erntedankfeſt⸗Rennen am Sonntag wird beſonders guter Sport erwartet Schon vom Tag des erſten Nennungsſchluſſes ab konnte man erkennen, daß der Ernte⸗ dankfeſt⸗Renntag des Frankfurter Renn⸗ vereins Letzd beſonders glanzvoll beſetzt ſein würde. Jetzt läßt ſich die wirkliche Beſchickung der Rennen des 2. Oktober in Niederrad überſehen, denn nach dem zweiten Reugeldter⸗ min iſt in großen Linien die Dispoſition der Ställe offengelegt. In den ſieben Rennen des kommenden Sonntags ſind noch 108 Pferde ſtartberechtigt geblieben. Damit iſt ein Durch⸗ Anfer dunvall⸗Nachwuchs gegen Duaaxien am Sonntag ſteht die deutſche Vertretung in Sofia vor keiner leichten Aufgabe Von Wien aus 745 am Donnerstag eine deutſche Fußball⸗Nachwuchsmann⸗ chaft nach Sofi a, um dort im Rahmen er Jubiläumsfeierlichkeiten gegen Bulga⸗ rien zu einem inoffiziellen Länderſpiel anzu⸗ treten. Es iſt nicht das erſtemal, daß am kom⸗ menden Sonntag deutſche und bulgariſche Auswahlmannſchaften einander gegenüher⸗ ſuhr i Vor dreieinhalb Jahren, im Mai 1935, uhr unſere B⸗Mannſchaft voll Vertrauen und Zuverſicht nach Sofia und wurde:0— ge⸗ ſchlagen! Das war eine Ueberraſchung, ie man vorher nicht für mö lich gehalten hatte. Dabei ſpielte damals unſere Elf keineswegs ſchlecht. 85 Minuten lang ſah es immer noch ausſichtsreich aus. Aber innerhalb von zwei Minuten war es paſſiert und zwei Minuten ſpater war das Spiel aus. Wenige Monate päter fand dann in Leipzig, das war im Ork⸗ tober 1935, der erſte Länderkampf Deutſchland gegen Bulgarien ſtatt. Auf Grund der in Sofia gemachten Erfahrungen wurde eine ſtarke deut⸗ ſche Elf aufgeboten, die ſicher mit:2(:0) ge⸗ wann. Zwiſchendurch hatte es aber einige Zeit:2 geſtanden. Warum wir das voraus⸗ ſchicken? un, um von vornherein nicht die Meinung aufkommen zu laſſen, für die deutſche Elf es ſich hier um einen willkomme⸗ nen Wochenendausflug. Im Gegenteil, ſo gut die deutſchen Nachwuchsſpieler ſind, in Sofia werden ſie einen Gegner vorfinden, der nicht mit ſich ſpaßen läßt. Nach mehreren Umſtellungen und Abſagen erhielt die deutſche Mannſchaft für das Sofioter Spiel folgende Aufſtellung: Remmert(Rotweiß Frankfurt); Billmann 4— FC Rürnberg)— Kubus(Vorwärts⸗Raſen⸗ port Gleiwitz); Rohde(Eimsbüttel)— Ti⸗ bulſli(Schalke 54)— Männer(Hannover 9ö); Malecki(Hannover 96)— Weyers(VfR Köln) (Tus Neuendorf)— Ficderer (SpVgg. Fürth)— Arlt(SV Rieſa. Als Er⸗ ſatzſpieler machen Schnaitmann(VfB Stutt⸗ gart), Miller(St. Pauli Hamburg) und Hoofs (Köln⸗Mülheimer SV) unter Führung von Reichstrainer Herberger die Reiſe mit. Die bulgariſche Elf iſt in ihrer ge⸗ nauen Beſetzung noch nicht bekannt, ſicher aber iſt, daß die Bulgaren das beſte Material her⸗ anholen, das ihnen zur denkußnaß ſteht. Es wird eine gut aufeinander a geſtimmte Elf ſein, die auch einem ſtarken Gegner beſfehen zu werden verſteht. Rein ſpieleriſch ge ehen ſind die Gaſtgeber uns auch heute noch unter⸗ legen, aber die Eigenart ihrer Spielweiſe, die ſich in keins der in Europa ſonſt gepflogenen Spielſyſteme einordnen läßt, iſt immer noch mitbeſtimmend für den Ausgang dieſes Kamp⸗ fes. Wir wollen nicht vergeſſen, daß die Bul⸗ garen zu kämpfen verſtehen, ſie kämpfen bis zum Umfallen, ihr Einſatz iſt ſehr groß und kraftraubend, aber nicht immer nutzlos. In der Weltmeiſterſchafts⸗Ausſcheidung kam die ſtarke tſchechiſche Elf auch über ein 11 nicht hinaus. Unſere jungen Spieler dürfen ſich vor allem nicht dazu verleiten laſſen, ſich das hohe Spiel der Bulgaren aufdrängen zu laſſen. Die Stärke unſerer Nachwuchs⸗Elf ſoll aber ande⸗ rerſeits nicht unterſchätzt werden. Remmert iſt ein ſehr guter, zuverläſſiger Schlußmann, die beiden' Verteidiger ſind ſtark und im Kampf mit dem Gegner hart und zäh. In der Läu⸗ ferreihe iſt der Schalker Tibulſti der Turm in der Schlacht, der die Abwehr dirigieren muß. Schnell und ausdauernd ſind ſeine bei⸗ den Nebenleute. Der Sturm wird von Gau⸗ chel geführt. Die beiden Außen, Malecki iſt der bekanntere, ſind unheimlich ſchnell und gewandt. Es fragt ſich nur, wie ſich dieſer Angriff zuſammenfindet. Und das wird den Ausgang beſtimmen. Wir halten unſere Spieler für ehrgeizig genug, ſich nicht noch ein⸗ mal in Sofia überraſchen zu laſſen. ſchnitt erreicht, wie ihn nur ganz wenige Bah⸗ nen in Deutſchland in den letzten Monaten auf⸗ zuweiſen hatten. Faſt in ſtärkerem Maße als die privaten Rennſtälle ſind Pferde im——6 von Offizieren und Regimentern der Wehr⸗ macht genannt worden. Beſonders glänzend iſt das Ergebnis im erſten Frankfurter Querfeldein⸗Ren⸗ nen, zu dem noch 15 Pferde antreten können, eine Zahl, die bisher in keinem derartigen deutſchen Rennen zuſammengekommen iſt. Auch das Erntedank⸗Jagdrennen über 3600 Meter der mittleren Bahn, iſt mit 11 Pferden noch ſehr gut beſetzt, obwohl es von den ſämt⸗ lichen anderen Ereigniſſen dieſes Tages über⸗ troffen wird. Neben dem Preis vom Lohrberg, einem 1800 Meter⸗Rennen der Klaſſe B, mit ſeinen 23 Pferden, iſt der Preis von der Bürgerwieſe, ein 1400⸗Meter⸗ Ausgleich, mit 16 Pferden ſehr gut beſetzt. Er wird noch übertroffen von dem Flachren⸗ nen der Amateurreiter, dem Damen⸗ preis, für den noch 17 Pferde geſattelt wer⸗ den können. Der intereſſante Steherausgleich, der Preis vom Bückeberg, hat unter ſei⸗ Vorbildliche Haltung einer jungen Fechterin nen 12 Teilnehmern noch u. a. euerwarte, Fidalgo, Stobno, Feldmeſſer, ünneken, Peloponnes ſowie den Schweizer Wiſa⸗Zenodore aufzuweiſen. Der noch um 100 Meter längere Herbſtausgleich hat ſogar noch 14 Nennungen aufzuweiſen, darunter für Glücksvogel, Patroklus, Auerhahn, Sarro, Rück⸗ wechfel, Gracias, Immerdein, Ilmenau, Baba und Spanga. Folgen eines Gplelabbruchs Strafgericht über Germania Brötzingen Beim Punkteſpiel zwiſchen Germania Brötzingen und SpVag. Dill weißen⸗ ſtein in der badiſchen Fußball⸗Bezirkstlaſſe Mittelbaden⸗Nord kam es am 18. September zu unliebſamen Szenen, die jetzt mit aller Strenge beſtraft wurden. Der Hauptübeltäter, der Spielführer der Brötzinger Elf, wurde auf die Dauer von zwei Jahren geſperrt, ein weiterer Brötzinger Spieler wurde mit ein⸗ jähriger Sperre belegt, ferner wurde der Platz Brötzingens bis einſchließlich 2. Oktober geſperrt. Das beim Stande von:1 abge⸗ brochene Spiel wurde Germania Brötzingen für verloren gewertet, die Punkte fallen ohne Torwertung Dillweißenſtein zu. Hoffent⸗ lich wirkt dieſe Beſtrafung auch für andere ab⸗ ſchreckend! Fupval⸗Städekampf Wien⸗Vudabeit Mit zu den Hochfeſten des früheren öſterrei⸗ chiſchen Fußballſports gehörte ſtets der Länder⸗ kampf gegen Ungarn. Nach der i ins Reich wird dieſe traditionelle Veranſtaltung unter dem Titel„Wien—Budapeſt“ Der erſte Städtekampf fand im April ieſes Jahres in Wien ſtatt und endete mit einem :3⸗Sieg der Magharen. Die Wiener wollen nun am Sonntag in Budapeſt verſuchen, die da⸗ mals ſo überraſchende Niederlage wettzumachen. Sie haben zu dieſem Zweck eine ſehr ſtarke Mannſchaft aufgeboten, aber auch die Buda⸗ peſter treten mit 5 Ländermannſchaft an, ſo daß ein ſchönes Spiel zu erwarten iſt. Die beiden fußballfreudigen Städte wollen fol⸗ gende Spieler in den Kampf ſchicken: ien' Platzer oder Raftl; Seſta, Schmaus; Wagner, Mock, Skoumal; Ziſchek, Hahnemann, Stroh, Gſpan, Peſſer. Budapeſt': Szabo; Polgar, Biro; Lazar, Tu⸗ rai, Dudas; Cſeh, Vincze, Zſengeller, Dr. Saroſi, Titska. zack doyle ſiua ſich jebit K. o. In der Harringay⸗Arena in London wurde vor 12000 Zuſchauern ein Ausſcheidungskampf zur britiſchen Schwergewichtsmeiſterſchaft zwi⸗ ſchen Eddie Philips(London) und Jack Doyle(Irland) ausgetragen. In der zweiten Runde holte Irlands Meiſter, der nach Punkten führte, zu einem ſchweren rechten Haken aus, verlor aber dabei das Gleichgewicht, ſtürzte durch die Seile und wurde ausgezählt, ehe er wieder in den Ring zurückkehren konnte. Vien erwartet die Nattona'affel Auf der Rückreiſe von Budapeſt wird die deutſche Amateurboxſtaffel in Wien ſich am 4. Oktober im Zirkus Renz der Oſt⸗ mark⸗Mannſchaft zum Freundſchaftskampf ſtellen. Der in Wien ſicherlich mit Spannung erwartete erſte Start unſerer beſten Amateur⸗ boxer wird eine beſondere Werbung ſein. Die Oſtmark ſtellt der Lündermannſchaft folgende kampfſtarke Auswahl vom auf⸗ wärts entgegen: Schefzik, Takerer, Jaro, Swa⸗ toſch, Führer, Dowhan, Lechner und Treſtler. um 2 Mlllimeter am 6˙ege vorbei Ein nicht alltägliches Ende nahm der Golf⸗ länderkampf Schweiz— Frankreich in Zürich. Die Gaſtgeber waren drauf und dran, einen ſenſationellen Sieg zu erringen, als im letzten Spiel des Tages der Schweizer Bereſini den Ball am letzten Loch um nur zwei Millimeter fehlgehen ließ. Immerhin iſt aber auch das 4½:4% für die Schweizer Golfſpieler eine ange⸗ nehme Ueberraſchung. Vier Gaue, Mitte, Oſtmark, und Bayern, ſtehen ſich in einem Handball⸗ am Wochenende über. in München gegen⸗ Schirner(M) ————————————————————— —— — —————— ———— ——— — „Bakenkreuzbanner⸗ Die bunte Seite Walzer madit die Pferde scheu Kuckuck, Kuckuck ruff's aus dem Gerichissdal/ Paragraphen mit Nusik Früher, als die Autos noch mit viel Töff⸗ Töff und ſchrecklichem Getnatter die Straßen unſicher machten, konnte man es einem Pferd nicht verdenken, wenn es dabei die Nerven verlor und, wie von Furien gejagt, ſamt Kut⸗ ſcher und Wagen Reißaus nahm. Heute haben ſich die braven Gäule an ihre ſtarke Konkur⸗ renz gewöhnt, und es würde ſelbſt einem ſchweren Ackerroß nicht mehr einfallen, vor einem heranbrauſenden Achtzylinder das Ha⸗ ſenpanier zu ergreifen. Und doch hat es ſich vor geraumer Zeit in Greifswald ereig⸗ net, daß ein Geſpann vor eincm Auto ſcheute, bdurchging und dabei einen Radfahrer über⸗ vannte, der mit ſchweren Verletzungen liegen blieb. Die guten Tiere waren allerdings nicht barauf gefaßt, daß ein Kraftwagen heute auch muſizieren kann, ſo laut und eindring⸗ lich, wie das nur das Lautſprecherauto einer Radiofirma vermag, die für ihre tönende Ware in den Städten und Dörfern die Reklame⸗ trommel rührt. „ Wer war nun ſchuld an dieſem Unfall? Das unmuſikaliſche Pferd, der Kutſcher, der ſeine Röſſer einige Zeit lang unbeauſſichtigt ſtehen ließ, oder die Radiofirma, die hätte wiſſen ſollen, daß ſich der„Kuckuckswal⸗ zer“— dieſer wurde gerade geſpielt— nicht für Pferdeohren eignet? Der Fuhrwerksbe⸗ ſitzer machte ſich nicht lange Gedanken dar⸗ über, er wandte ſich an ſeine Verſicherung, die an den verletzten Radfahrer eine hohe Ent⸗ ſchädigung bezahlen mußte. Die Verſicherungs⸗ geſellſchaft aber klagte gegen die Radiofirma, und ſo kam es zu einem großen Rätſelraten vor dem Landgericht. Mam blätterte dort ver⸗ gebens in dicken Wälzern, zerpflückte das Kraftfahrzeuggeſetz nach allen Regeln der Kunſt, aber nirgends fand man eigen An⸗ haltspunkt dafür, daß Lautſprechermuſik eine Betriebsgefahr darſtelle. Nach langem Hin und Her glaubte der Richter einen goldenen Mittelweg gefunden zu haben, indem er die beklagte Partei verurteilte, die Hälfte des Schadens zu tragen. Das war aber der Radio⸗ firma zu viel, der Klägerin zu wenig, beide legten deshalb Berufung eiet, und ſo kam der dicke Akt ſamt dem verhängnisvollen Kuckucks⸗ walzer zur Entſcheidung vor das Kammerge⸗ richt Berlin. Dort erneutes Kopfzerbrechen über die Frage, ob fröhliche Walzerweiſen Pferde ſcheu machen können. Stundenlang praſſelte das Wortge⸗ fecht der erhitzten Anwälte, der Protokollführer ſchrieb ſich die Finger klamm und die Richter fuhren ſich zweifelnd durch die Haare. Schließ⸗ lich wurde ein Koffergrammofon auf den Verhandlungstiſch geſtellt, die Platte mit dem „Kuckuckswalzer“ auf die Scheibe gelegt— und ſchon war der nüchterne Gerichtsſaal erfüllt von munterem Vogelgezwitſcher und wiegen⸗ dem Dreivierteltakt. Da gab es niemand mehr, ſdeſſen Mienen ſich nicht auſhellten, ſelbſt die Advokaten konnten ein ſeliges Schmunzeln nicht verbergen. Und draußen im Korridor üb⸗ ten ſich wartende Zeugen im Walzerſchritt und vergaßen für wenige Minuten den ernſten Zweck des Hauſes. Als die Grammofonnadel ihre Schuldigkeit getan, kamen die Paragraphen wieder zu ihrem Recht. Das Gericht ſtellte feſt, daß Muſik mit dem Kraftfahrzeuggeſetz nichts zu tun habe, ſdaß der Kutiſcher eben auf ſeine Pferde hätte beſſer auſpaſſcer müſſen, und vieles andere mehr, kurz und gut, die Klage der Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft wurde abgewieſen und der Kuckuck kann durch den Lautſprecher ſeine Rufe erſchallen laſſen, ſo laut und ſo oft er will, auch wenn es ſo manchen Pferden nicht be⸗ hagen ſollte. Arfse chimmel verdirbt den Baiim In einer franzöſiſchen Provinz, deren Name vorſichtig verſchwiegen wird, war bei einem Sturm ein großer, ſchöner Baum umgelegt worden. Dieſer Baum wäre ein idealer Tele⸗ fonmaſt geweſen. Alſo ſetzte man ſich mit den entſprechenden Stellen in Verbindung, die ſich ihrerſeits an das Arbeitsminiſterium wandten, um die Erlaubnis zur Erwerbung des gefalle⸗ nen Baumes zu bekommen. Die Wochen gingen ins Land. Stempel und Unterſchriften wurden geſammelt. Endlich war alles fertig. Doch nun ergab ſich, daß der Baum inzwiſchen zur Hälfte verfault war. Die Sache wurde wieder an das Miniſterium zurückge⸗ geben. Von dem Telefonmaſt war nur noch höchſtens ein Häuflein Brennholz übrig. Als die Entſcheidung des Miniſteriums ein⸗ traf, war der Baum nicht mehr zu finden. Er war inzwiſchen geſtohlen worden. Die Lukrelia Borqĩe der Neilzeit Jone Toppan, die hunderlfache Giſtmörderin, storb im lrrenhaus Die Weltpreſſe hat Jane Toppan um die Sahrhundertwende eine moderne Lukretia Bor⸗ gia und die furchtbarſte Giftmörderin der Neu⸗ zeit genannt. In der Tat ſteht ihr Fall in der Kriminalgeſchichte Amerikas ohne Beiſpiel da. Jane Toppan begann ihre Laufbahn als Nurſe im Generalhoſpital im Bundesſtaate Maſſachu⸗ ſetts. Sie galt als die tüchtigſte Krankenſchwe⸗ Wer singt mitꝰ Rundfunkkind aus dem Terra-Film„Hier spricht das Kind“. Aufn.: Türck-Kulturfilm-Institut— Scherl-M. ſter der Anſtalt und wurde von den Patienten geradezu abgöttiſch geliebt und als„Engel“ bezeichnet. Als im Jahre 1882 die Serie der Todes⸗ fälle ſchöpfte man zunächſt nicht im mindeſten Verdacht gegen Schweſter Jane. Man hielt es nicht einmal für notwendig, die Toten einer gerichtsmediziniſchen Unterſuchung zu unterziehen, ſondern nahm ganz einfach an, ſie ſeien an den Folgen ihres Leidens verſchieden. In den Jahren 1892 bis 1902 ſtarben nicht we⸗ niger als 100 Menſchen von Schweſter Ja⸗ nes Hand, wie ſie ſpäter in der ſenſationellen Gerichtsverhandlung ſelbſt geſtand. Es waren durchweg jüngere Patienten geweſen, zumeiſt Männer. Unter ihnen befand ſich auch ihr eige⸗ ner Bruder, Kapitän Abner Toppan, und deſ⸗ ſen Frau. Schweſter Jane ging bei ihren Mor⸗ den ſo raffiniert vor, daß die Vergiftungser⸗ ſcheinungen, an denen die Inſaſſen des Staats⸗ hoſpitals verſchieden, kaum zu Tage traten. Sie gab ihnen das Gift nur in kleinſten Do⸗ fen, ſo daß es zunächſt nur die Geneſung der Patienten hemmte und Jahre vergingen, bis das Gift tödlich wirkte. Als im Jahre 1901 vier Kranke, bei denen keinerlei Lebensgefahr zu beſtehen ſchien, in einer Nacht plötzlich ſtarben, wurde die Oef⸗ fentlichkeit doch aufmerkſam, und ſchließlich er⸗ folgte im Parlament eine Anfrage, in der das Staatskrankenhaus der Nachläſſigkeit geziehen wurde, da es eine auffallend große Sterblich⸗ keitsziffer aufweiſe. Man nahm eine Unter⸗ ſuchung vor, in deren Verlauf eine andere Krankenſchweſter Jane beſchuldigte, im Beſitze von großen Giftmengen zu ſein. Als man Jane Toppan im Anſchluß an eine Hausſuchung in Haft nahm, geſtand ſie ohne weiteres lachend ein, im Laufe der Jahre ihrer Tätigkeit min⸗ deſtens hundert Giftmorde began⸗ gen zu haben. Nicht nur den Behörden und der Leitung des Hoſpitals ſträubten ſich bei dieſem Bekenntnis die Haare, der Fall wurde zu einem Weltſkandal, und in einem zwei Mo⸗ nate dauernden Prozeß wurden die berühmte⸗ ſten Sachverſtändigen Amerikas und Europas um ihre Meinung befragt. Was waren die Gründe für die furchtbaren Mordtaten der Jane Toppan? Die Sachver⸗ ſtändigen der ganzen Welt haben ſich den Kopf darüber zerbrochen. Die Beklagte ſelbſt blieb bei ihrer Behauptung:„Ich tat es nur ſo aus Spaß, aus Freude am Töten. Ich habe mich am Schmerz der Frauen und Bräute der Ver⸗ ſtorbenen geweidet!“ In der Tat hat Jane Toppan nie perſönliche Vorteile von ihren Ta⸗ ten gehabt. Die hygienische Wandlung der Unijorm in der Ausstellung, Gesundes Leben— irohes Schaiien“ Vor einigen Tagen wurde am Kaiserdamm in Berlin die große Ausstellung„Gesundes Le- ben— frohes Schaffen“ eröffnet. Unter den vielen interessanten Einzelheiten sieht der Be- sucher auch diese Gruppe, die die verschiedenen Uniformen des deutschen Heeres in ihrer hygienischen Wandlung veranschaulicht. Man ersieht daraus, welch große Sorgfalt gerade heute für eine gesundheitsmähige Uniform verwendet wird. (Scherl-Bilderdienst-.) Die Träne unter der Lupe Was die Forscher ũber den, Nechonismus des Weinens“ sagen Iſt es eigentlich nicht geheimnisvoll, daß das menſchliche Auge vielfach auf eine traurige Nachricht dergeſtalt reagiert, daß es einen Strom ven Tränen vergießt? Beſonders die Frau beherrſcht dieſe„Kunſt“ des Wei⸗ nens, das heißt, die Tränen, die mitunter recht kleidſam ſein können, fließen ganz von ſelbſt, ſowie man einer ſeeliſchen Erregung ausgeſetzt iſt. Beſtehen hier gewiſſe Zuſammenhänge zwi⸗ ſchen den Nervenſträngen und der Tränendrüſe, jenem im vorderen Teil der Augenhößle ver⸗ borgenen Orgam, das der Urſprung der menſch⸗ lichen Tränen iſt? Es gibt in dieſer Hinſicht die mannigfachſten Theorien: Mediziner, Chemiker und Pſycholo⸗ gen haben ſich mit dem„Mechanismus des Weinens“ beſchäftigt, und ein aner⸗ kannter Spezialiſt auf dieſem Gebiet iſt der ita⸗ lieniſche Arzt Lino Buſinco, den man in ſeinem Vaterlande ſcherzhaft den„Tränenfor⸗ ſcher“ nennt. Jeder Mann kennt den Zauber von Frauentränert, die von jeher eine mäch⸗ tigere Waffe waren als die ſtärlſten Männer⸗ fäuſte. Dr. Buſinco aber nimmt ſeit vielen Jahren die Träne unter die Lupe der Wiſſen⸗ ſchaft. Er hat zum Beiſpiel feſtgeſtellt, daß eine Träne aus Waſſer, Eiweiß, Kochſalz, Kohlen⸗ ſäure, Natron, ſowie aus einer Reihe von alka⸗ liſchen Phosphaten ueid Metallſalzen beſteht. Er hat errechnet, daß ein menſchliches Auge im Höckſtfall pro Tag drei Gramm Tränen weinen kann und damit jene Romanauto⸗ ren Lügen geſtraft, die ihre ſchwermütigen Hel⸗ dinnen„ganze Bäche“ von Tränen vergießen laſſen. Seinen Meſſungen legte er bei ſeinen Verſuchen die Tatſache zugrunde, daß 20 große Tränen ungefähr einen Kubikzemtimeter er⸗ geben. Jeder Ehemann kann auf Grund dieſer Feſtſtellung die„Leiſtungen“, die ſeine Frau auf dieſem Gebiet vollbringt, ſelbſt meſſen. Am intereſſanteſten aber bleibt beim Mecha⸗ nismus des Weinens die Frage, wie es denn automatiſch zu erllären iſt, daß ein ſeeli⸗ ſcher Schmerz Tränen auslöſt. Während man es doch ziemlich leicht begreifen kanei, daß ein körperlicher Schmerz die Tränendrüſe öff⸗ net, indem der ſtörende Reiz auf die empfind⸗ liche Bindehaut des Auges einwirkt und auf dem Umweg über die Nervenſtränge des Ge⸗ hirns die Tränenabſonderung anregt, gibt es über das Weinen als Folge von ſeeliſchen Er⸗ regungen die verſchiedenſten Auffaſſungen. Hier Der Esel will nicht immer wie er soll Selbst die kleinsten beweisen es, und sie müssen es auf der anderen Seite auch erfahren. fehlt der körperlich ſpürbare Reflex— wie er beiſpielsweiſe eintritt, wenn jemand an den Haaren gezogen wird, ja vollſtändig. Der ita⸗ lieniſche Tränenforſcher Buſinco vertritt die Anſicht, daß der Anreiz in dieſem Fall von je⸗ nen Nervenzentren ausgeht, in denen die Ge⸗ mütsbewegung ihren Sitz hat. Es ſcheint ſo zu ſein, daß eine Erſchütterung jener Nerven⸗ ſtränge gleichzeitig eine Reizung der Tränen⸗ drüſe im Gefolge hat. Bei chemiſchen Unter⸗ ſuchungen iſt man jedoch noch zu ganz anderen hochintereſſanten Ergebniſſen gekommen. Man hat es ſertig gebracht, aus der Tränen⸗ drüſe eine beſondere Subſtanz zu gewinnen, der man die Auslöſung des Tränenfluſſes zu⸗ ſchreiben will. Es handelt ſich hier um ein Hormon von eigentümlichen chemiſchen Wir⸗ kungen, das beiſpielsweiſe Verſuchstiere, denen es eingeimpft wurde, tatſächlich zum Wei⸗ nen brachte. Bei einer Hündin, der dieſer Stoff injiziert wurde, ſtellten ſich unzweifelhaft unregelmäßige Bewegungen der Pupille und ſchließlich ein ſchwacher Tränenerguß ein! Hier iſt eine Spur, die bis in die letzten Geheim⸗ niſſe des Mechanismus des Weinens führen kann, und wenn es tatſächlich auf Grund dieſer Verſuche einmal gelingen ſollte, ein tränenför⸗ derndes Hormon auf den Markt zu bringen, ſo wird es an weiblichen Kunden gewiß nicht fehlen! Der fliegende Hodizeiiskucien Ein Bäcker in Bulawayo in Rhodeſien hatte beſchloſſen, ſich an einer Bäcker⸗Ausſtellung in London zu beteiligen. Nun mußte man aller⸗ dings die Kuchen, die auf dieſer Ausſtellung ausgeſtellt werden ſollten, ſehr zeitig der Kom⸗ miſſion„vorlegen“. Der Bäcker in Rhodeſien hatte ſich andererſeits in den Kopf geſetzt, einen friſchen Hochzeitskuchen zu liefern. Er baute ſeinen Kuchen zuſammen, lud ihn in das Flugzeug nach Kapſtadt. Von Kapſtadt aus trat dann der Kuchen ſeinen langen Weg nach London an. Dort kam er genau zwei Mi⸗ nuten vor Schluß der letzten Lieferfriſt an. Allerdings hat der Bäcker in Rhodeſien einen Troſt: man hat ihm für den Hochzeitskuchen den 1. Preis zugeſprochen. Violefle Briefkästen Wenn man bisher in Paris nach einem Briefkaſten ſuchte, hatte man alle Mühe, den winzig kleinen Schlitz zu finden, der ſich zwi⸗ ſchen Plakatſchildern irgendwo an einem Ta⸗ bakladen befand. Die Briefkäſten von Paris waren wirklich das Sorgenkind eines jeden Fremden, der oft Monate brauchte, um in ſei⸗ nem Viertel den nächſten Briefkaſten ausfindig zu machen. Dem ſoll nun abgeholfen werden. Verſchie⸗ dene Vereine für öffentliche Ordnung in Paris hatten an das Poſtminiſterium entſprechende Anträge gerichtet. In Zukunft werden überall richtige Briefkäſten aufgehängt, wie es ſonſt in der Welt auch üblich iſt. Damit man ſie auch gut unterſcheidet, bekommen ſie einen ſchönen violetten Anſtrich. Einmal NMouerblümchen- schon verzweifell Joſipa Jurak war gewiß das ſchönſte Mäd⸗ chen in Stanzhnevaz. Auf dem Ball in ihrem Heimatdorf war Joſipa für jeden Tanz ver⸗ pflichtet. Aber in der zweiten Hälfte des Abends fand ſich durch irgendeinen Zufall kein Tänzer für die ſchöne Joſipa. Sie kam ſich wie ein verſchmähtes Mauer⸗ blümchen vor und verließ den Tanzſaal. Am nächſten Tag fand man Joſipa extrunken im nahen Fluß. Sie hatte auf einem Stück Papier eine Nachricht hinterlaſſen. Sie ertrage es nicht, auch nur für einen Tanz Mauerblümchen zu ſein. Lieber gehe ſie in den Tod. „Hazenkre ——— 7 Für die Haupt wird eine jünge Hil zum möglich Schriftliche Ang. bild ſowie Ango Nr. 72 344 VS eee —— für pezial geſucht.“ Ar abſchriften unt Junger, ſta für ſofort geſuch I. Bartelsn ——————————— Perfektes kinderliebendes Hädden f. auten Haushalt 3. 1. Nov. geſucht. Angeb. u. 42 001 V an d. Verlaa d. B. Tüchti ge Matbl Hosiha geſucht. Schwarzwald⸗ ſtraße 79. 42 013 V) fian fur Hausvalt und zum Bedienen ge⸗ ſucht. Koſt. Woh⸗ nung frei Haus. Wöchtl. 1 Taa frei. Barlohn n. Ueber⸗ einkunft.(72401V) „Zur Eiſenbahn“ Neckargerach. Suche ſofort ordentliches Küchen⸗ müdchen b. guter Behandl Adreſſe zu erfr. u 72 461 V imVerla⸗ Suche zum fofor⸗ Eintritt oder pe 15. Okt. tüchtige Ellbier⸗ flüuen in Dauerſtellung, Angebote m. Bil u. Zeugnisabſch⸗ ſofort an: Herm. Bickel„Zu Stadt Weinheim. Weinheim a. d. 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Sprechſtunden der Verlagsdirektion: 10.30—12 Ubr (außer Samstaa und Sonntag).— Fernſprech⸗Nr. für Verlaa und Schriftleituna: Sammel⸗Nr 354 2¹1. Für den Anzeigentell verantw.: Wilh. M Schatz. Möm Zur Zeit gelten folgende Preisliſten: Geſamtausgabe RNr. 3, Ausgabe Mannbeim Nr. 11. Ausgabe Weinheim Rr. 9, Ausgabe Schwetzinaen Nr. 9.— Die Anzeigen der Ausgaben à Morgen und Abend erſcheinen aleich⸗ zeitig in der Ausagabe B Frühausgabe 4 Mhm..... über 15 09 Abendausgabe 4 Mhm..... über 14000 Ausgabe B Mhme.. über 26. 400 Ausgabe A und B Mannheim Frühausgabe A Sch. über 550 Abendausgabe 4 Schw..... über 559 Ausaabe B Schłw. über.400 über 41 350 Ausgabe A und B Schwetzingen über 6 950 Frühausgabe A Whm..... über 509 Abendausgabe 4 Whm.... über%0 Ausgabe B Whmm über 3200. Ausgabe A und B Weinheim über 3 700 52000 Geſamt⸗DA. Monat Auguſt 19³S über⸗ Hauptſchriftleiter: Dr. Wilh. 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