orrätig! nören, sind Vorschriften rrätig. Die la, deshalb ELHCORNV vie all die da kauft! östlert dle capelle uaclcer 251 estralle Stif chner iner Por- morgen o5s und der welt- et-Haut- berẽten. grotis. 2E AlE nmeubaàu 50 2 ER dienst Trägerlohn; durch die „wöchtl, 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1, u. 30 P ahn; zurg die Boft J0 Am, 390 Pf. Poſtzeitungsgebühr) Zude. 42 Pf. Beſtellgeld. ———53 chtl. 1 Präger 9 Poſt 2,20 RM. einſchl. 70,8 ohn; durch die Poſt 1,70 RM. leinſchl. 5 Iit die Zeitung am Erſcheinen(auch d. höh. Gewaͤlt) verhind., beſteht kein Früh⸗Ausgabe A Mannheim, K 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Mr. 354 21, Das, Harenerenz⸗ Beint wöchtl. 12mal. Frei Haus monatl..20 RM. u. 50 Pf. 0 f. waase mogage10 A K. 72 05 Beſtell. Träger⸗ nſpr. auf Entſchädigüng. 8. Jahrgong MANNHEIM Millimeterzeile im Textteil 45 Pfi. Schw Nummer 455 Anzelgen; Geſamtauflager Die f2geſp im Textteil 60 Pf. Mannheimer Ausgal meterzeile 4 Pf. Die ageſpaltene Milli fünungsort Mannheim. Ausſchließlicher bafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannbeine —— zeile 15 Pf. Die ageſpakt, „alt. Millimerexzeite 10 Pf, Die 4geſßart⸗ Weinheimer Ausgabe: Die 12geſpatt. Milli⸗ a Terxtteil 18 Pi.— Zahlungs⸗ und Er⸗ nd: Mannheim. Fer8 Ludwigs⸗ nzelverkaukspreis 10 fennig. Samstag, 1. Oktober 1938 Seneralaupzand dek Olja⸗olen Notxm an Varichau: Schickt fofoxt Cruppen Ein Tagesbefehl v. Brauchitschs aum I. Oktober Die letzten Stunden der Not im Sudetenlãnd Triumphale Heimlehr der Etaatsmänner aus München Beratung im Warſchauer dchloß (orohtberichfunseres sföndigen Worschover Vertrfefers) IB. Warſchau, 1. Oktober. Im Warſchauer Schloß fand am Freitag⸗ abend eine wichtige Beſprechung ſtatt, deren außerordentlich große Bedeutung feſtſteht. An der Beratung, die unter Vorſitz des polniſchen Staatspräſidenten ſtattfand, nahmen neben Marſchall Ridz⸗Smigly und dem Aufzen⸗ miniſter Oberſt Beck der Miniſterpräſident und der ſtellvertretende Miniſterpräſident teil. Die Beratung befaßte ſich mit der neuen Lage, die durch die Nichtbeantwortung der pol⸗ niſchen Note von Prag eniſtanden iſt. Die polniſche Note, welche die bedingungsloſe und ſofortige Abtretung Olſa⸗Schleſiens verlangt hatte, ſollte bis Freitagabend beantwortet ſein. Wie die polniſche Telegrafenagentur mitteilt, iſt die Bevölkerung Olſa⸗Schleſiens zum Generalaufſtand angetreten und ruft die polniſche Armee zur Hilfe gegen die tſchechiſche und kommuniſtiſche Ueber⸗ macht. Der polniſche Geheimſender verlangt, daß Olſa⸗Schleſien am 1. Oktober frei ſein müſſe. In Warſchau fanden in den Abendſtunden des Freitag Maſſenkundgebungen ſtatt, auf de⸗ nen die Befreiung der Brüder an der Olſa ge · fordert wurde. Von polniſchen politiſchen Krei⸗ ſen wird erklärt, daß entſcheidende und weittragende Beſchlüſſe der polni⸗ ſchen Regierung in Kürze zu erwarten ſeien. Durch das provozierende Verhalten der tſchechi⸗ ſchen Soldateska und die beiſpielloſe Not Olſa · Schleſiens ſei ein raſches Eingreifen erforder⸗ lich geworden. Raſcheſtens ⸗ ſagt Warſchaus Preſſe j. b. Warſchau, 1. Oktober. „Gazetta Polſka“ ſagt, daß jegliche Diskuſſion mit Prag zwecklos iſt.„Goniee Warfzawſki“ ſtellt unter Berufung auf Warſchauer politiſche Kreiſe feſt, die polniſche Regierung ſei durch nichts gebunden. Um dieſe Unabhängigkeit zu unterſtreichen, habe ſie kei⸗ nen Botſchafter nach München geſandt. Dieſe Unabhängigkeit gebe der polniſchen Regierung volle Handlungsfreiheit. „Kurjer Czerwonv“ führt aus, das polniſche Volk bewahre weiterhin vollkonmene Diſziplin, Ruhe und Geiſtesgegenwart. Aber dieſe Ruhe ſei der Ausdruck des geeinten Wil⸗ niſchen Bluts in Schleſien unverzüglich ein Ende geſetzt und das Problem Olſa⸗Schleſien in ſeiner vollen Reichsweite gelöſt werde. „Polſta Brojina“, bas Blatt des Kriegsminiſteriums ſchreibt u..:„Heute, an⸗ geſichts der hroßen europäiſchen Ereigniſſe, gibt lens der Bevölkerung, die mit unbeugſamer Hartnäckigkeit fordere, daß dem Vergießen pol⸗ es nur eine wahrhafte Löſung: Die volle Rücktehr der von der Tſchechen ge⸗ raubten Gebiete an Polen. Der ganze Wille des großen polniſchen Volkes iſt geeint, und dieſer Macht muß die künſtliche Grenze weichen. 70 000 Mann meldeten sich zum polnischen Freikorps Zur Befreiung des polnischen Gebiets in der Tschecho-Slowakei wurde in Polen ein Erei- korps gebildet, dem bisher 70 000 Mann beitraten. Unser Bild zeigt eine Abteilung des Frei. korps während eines Appells. (Scherl-Bilderdienst-.) prag nimmt proteſtierend an Der Ninisterrat iagte unter Beneschs Vorsitz DNB Prag, 30. Sept. Die Prager Regierung hielt am Freitag um 12 Uhr unter dem Vorſitz des Staatspräſiden⸗ ten Beneſch auf der Prager Burg eine Sitzung ab. In dem amtlichen Bericht darüber heißt es: Nach allſeitiger Erwägung und Prüfung aller dringlichen Empfehlungen, die der Regie⸗ rung durch die franzöſiſche und britiſche Regie⸗ rung übermittelt wurden, und im vollen Be⸗ wußtſein der hiſtoriſchen Verantwortung, hat ſich die tſchecho⸗ſflowakiſche Regierung unter voller Zuſtimmung der verantwortlichen Fak⸗ toren aller politiſchen Parteien dazu entſchloſ⸗ ſen, die Münchener Beſchlüſſe der vier Großmächte anzunehmen. Sie hat dies im Bewußtſein getan, daß die Nation erhalten werden muß und daß eine andere Entſcheidung heute nicht möglich üſt. Die Prager Regierung richtet, ſo heißt es in dem amtlichen Bericht am Schluß, gleichzei⸗ tig an die Welt einen Proteſt gegen dieſe Entſcheidung, die einſeitig und ohne ihre Teil⸗ nahme erfolgte. Ein neues Europa Mannheim, 1. Oktober. In berechtigtem Stolz über die Leiſtung un⸗ ſerer deutſchen Politik in den vergangenen zwei Tagen übernehmen wir das Urteil der italieniſchen Preſſe, die ſagt, daß in München das Anti⸗Verſailles, und noch viel mehr, das Anti⸗Genf auferſtanden iſt. Denn, was iſt das Größte und Einzigartige dieſes Münche⸗ ner Treffens?— Auf ehrenvolle Weiſe un mit friedlichen Mitteln wurde erſtens einm ein fürchterlicher Fehler der Verſailler Tage gutgemacht, wurden dreieinhalb Millionen Deutſche aus einer drückenden und quälender Fremdherſchaft befreit. Und darüber hinau/ noch ein zweites, großes und ſtrahlendes Schü nes: Aus dem Treffen der vier verantwortlichen Staatsmänner ſcheint ſich tatſächlich die euro⸗ päiſche Zuſammenarbeit zu entwickeln, nach dei beſonders wir und das faſchiſtiſche Italiel jahrelang ſtrebten, die aber auch als ſtiller und ſehnlicher Wunſch den Verantwortlichen in London und Paris im Herzen gebrannt hat. Wir fragen: Warum geht jetzt auf einmal, was Jahre hindurch unmöglich war?— Und wir glauben, die Antwort in der Tatſache finden zu können, daß ſich zum erſten Male Männer, die die Geſchichte ihrer Nationen machen, an einem Tiſch zuſammenfanden, ſich frei heraus ihre Wünſche und Sorgen ſagten, und ſich endlich einmal auch perſönlich kennen lernten. Die Bar⸗ Unsere sonntögsbeiläge „Deutsches Leben“ feiert die Heimkehr des suudefen- deutschen vVolkes. Fronz Kkarl Ginzkey, der sudefen- deutsche Dichter, schrieb öber ein Gesicht in der Heimot des Föhrers: „Fähnrich in Zraunav“ Hans Erman stellte unfer dem Titel „Die Stimme der Soudefen⸗ deutschen“ die Sehnsucht unserer nun heimkehrenden Brüder vom zwölf⸗ ten Johrhundert bis zur Gegenwart in Abfrufen und Gedichten zusaommen Eine gonze Bildseite zeigt die IrSH. der Sode tendeutschen Herybert Menzel schrieb uns dos Ge- dicht„Deutsche im Osten“ Weiter bringt der unterfhaltende Teil neben einer besonders großen Bildaus- wahl Arbeiten von Björnstjerne BIörh- son, Josef Ffr. Perkonig, Georg Brifting, Oskor Bischoff, Korl Schapet, Dr. Pfoff-Glesberg, Alfred Gehner uvnd Georg Rendl. — iieeiiiiiieiene uuieliittiiiiIiIiIIIItIVtVIIIIIiZZ15575777⸗;1rtriiziziVtirVi IItizIIVIiiIWi Ummmmmmmmmiumummmumoummmmaumiummamnmaummm* an, niemals wieder „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 1. Oktober 1958 riere, gebildet aus ſteifen diplomatiſchen Noten, deren Worte ja immer ſo wechſeldeutig ſind, gebildet aus Genfer Kuliſſengeſprächen, aus verſchiedenen, ſehr oft nicht gerade anſtändigen Anſichten und Wünſchen— wir denken hier be⸗ ſonders an die Judenpreſſe— war gefallen. In der offenen Ausſprache von München ſcheint man endlich erkannt zu haben, daß die europäi⸗ ſchen Mächte ja alle zuſammen nichts anderes wollen, als Frieden, Arbeit und Ordnung, und daß das Mißtrauen unnötig war, das man be⸗ ſonders uns gegenüber immer im Buſen hegte und das ſo eifrig von gewiſſen anti⸗faſchiſtiſchen Kreiſen genährt wurde. Die Münchener Stunden fanden entſchieden ihre Krönung durch die vom Führer und dem britiſchen Premierminiſter ausgegebene ge⸗ meinſame Erklärung:„Wir ſind in der Erkennt⸗ nis einig, daß die Frage der deutſch⸗engliſchen Beziehungen von allererſter Bedeutung für beide Länder und für Europa iſt,.“ Und wei⸗ ter;„Wir ſehen das unterzeichnete Abkommen und das deutſch⸗engliſche Flottenabkommen als Symbol für den Wunſch unſerer beiden Völker miteinander Krieg zu führen.“— So heißt es in der gemeinſamen Erklärung, die einen wirklichen Wendepunkt der Geſchicke Europas darſtellen kann. Von uns aus dürfen wir ſagen, daß der Führer damit jedem Volksgenoſſen aus dem Herzen geſprochen hat, wie wir auch überzeugt ſind, daß die größte Mehrheit des engliſchen Volkes, daß vor allem der Mann auf der Straße hier endlich ſeinen großen Wunſch in Erfüllung gehen ſieht. Skeptiker unter uns, diesſeits und jenſeits der Grenze, mögen dieſes Verſprechen der beiden Staatsmänner in eine Linie ſtellen mit dem Kriegsächtungs⸗ oder Briand⸗Kellog⸗ pakt des Jahres 1928. Auch dort gelobte man, niemals mehr Krieg zu führen und immer nur durch gemeinſame Beratungen die Schwierig⸗ keiten aus dem Weg räumen zu wollen. Und doch, welch' grundlegender Unterſchied liegt zwiſchen jenem Pariſer Dokument und dieſer Münchener Verlautbarung. Damals herrſchte der Wunſch der Siegerſtaaten, das, was ſie ſich angeeignet hatten, mit allen Mitteln zu erhal⸗ ten. Die gemeinſamen Beratungen, an die man damals dachte, waren die Sitzungen des Völ⸗ kerbundes in Genf, und der Geiſt dieſes Gre⸗ miums war immer nur beherrſcht von dem Ge⸗ danken der Unterdrückung der ſchwächeren Völ⸗ ker— beſonders Deutſchlands. Die Münchener Erklärung jedoch baſiert einzig und allein auf praktiſcher Zuſammenarbeit. Das Flottenabkommen wurde von Deutſch⸗ land abgeſchloſſen in dem Wunſch, ein Wett⸗ rüſten zur See mit England, das vor dem Kriege ſo unſagbar tragiſche Folgen hatte, hin⸗ künftig zu vermeiden. England mit ſeiner Weltmacht ſollte durch Deutſchland nicht beun⸗ ruhigt werden im Ausſpannen ſeines Netzes, das Dominions und Kolonien mit dem Mut⸗ terland verbindet. Und wir wiſſen, daß mit die⸗ ſem Abkommen ein ſchwerer Druck von Groß⸗ britannien genommen wurde. Und das zweite ſind die Abſprachen von München. Hier ent⸗ ſtand in den Stunden größter Gefahr, in denen Europa nahe daran war, wegen des Wahn⸗ ſinns eines Prager Machthabers ſich in den Krieg zu ſtürzen, die neue Erkenntnis, daß es züber allen aus dem Geiſt von Verſailles ge⸗ borenen Abmachungen hinaus ein unab⸗ dingbares Lebensrecht der Völker gibt, das ſich einfach nicht mehr wegſchieben läßt, das da iſt und nach ſeiner Erfüllung ruft. Im Führerbau zu München, am Königlichen Platz, wo die Blutzeugen unſerer Bewegung vom 9. November ruhen, die gefallen ſind für den Wiederaufſtieg des Reiches, erkannten fremde Staatsmänner die wahre Bedeutung unſerer Großmacht im Herzen Europas. Und ſie erkannten weiter, daß es Deutſchland nicht darum geht, aus irgendwelchen politiſchen Machtkitzel heraus ſich außenpolitiſche Erfolge zu verſchaffen, ſondern darum, das Lebensrecht alles deſſen, was die deutſche Sprache ſpricht, zu ſichern. Der Engländer Chamberlain, der ſelbſtwerſtändlich das Recht eines jeden Eng⸗ länders auf der ganzen Welt vertritt, muß in den drei Beſprechungen, die er mit dem Führer hatte, dieſen unſeren Willen am klarſten erkannt haben. Und darum wurde dieſe Vereinbarung geboren aus der Achtung. In Paris im Jahre 1928 herrſchte noch, wenn auch un⸗ ausgeſprochen, um ſo ſtärker aber zwiſchen den Zeilen des Paktes, die Verachtung des Gegners. München aber brachte die Achtung vor ihm. Und das iſt das Grundlegende und Entſcheidende. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Dala⸗ dier äußerte einem Vertreter des DNB und der Agentur Havas gegenüber vor ſeiner Ab⸗ reiſe ſeine tiefe Freude über die Herzlichkeit, mit der er in München empfangen wurde. Und er betonte, daß er die Erkenntnis mit ſich nehme, daß in Deutſchland niemand einen Krieg mit Frankreich wolle. Gleichzeitig gab auch er den Herzenswuaſch der Franzoſen preis, niemals mehr mit Deutſch⸗ land in eine kriegeriſche Verwicklung zu kom⸗ men. Dieſe einfache Aeußerung des franzöſi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten liegt genau auf der⸗ ſelben Linie wie die Erklärung des britiſchen Premierminiſters und des Führers. Wenn auch manche Politiker an der Seine dieſe Worte am liebſten auslöſchen wollten, daß ſie niemals jemand mehr leſen könnte, wenn auch Miniſter⸗ präſident Daladier aus dieſer ſeiner tadelloſen Haltung heraus manchen Angriff der Oppo⸗ ſition gegen ſich zu erwarten haben dürfte, das Wort eines franzöſiſchen Frontkämpfers wiegt ragesbefehl an die Truppe Den dudeiendeuischen der starke Schulz unserer Waffen DNB Berlin, 30. Sept. der Oberſte Befehlshaber des heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, hat fol⸗ genden Cagesbefehl an die Truppe erlaſſen: mit dem 1. Ohtober beginnend wird das deutſche heer in die von unſerem Führer befreiten deutſchen Gebiete der Uſchechei einrüchen. Das deutſche Heer betritt die erlöſten Gebiete in der ſtolzen Freude, Künder deutſcher Zucht und Ordnung zu ſein und als Werkzeug ſeines Oberſten Befehls⸗ habers von nun an ſeinen deutſchen Stammesbrüdern den ſtarken Schutz der deutſchen Waffen gewähren zu dürfen. Heil dem Jührer! Der Gberbefehlshaber des heeres gez. von Brauchitſch. Gewaltige Menschenmassen befanden sich in diesen kritischen Tagen auf den Londoner Straßen Zubel von der Thauo bis zur oder Die dudetfendeuischen danken dem Führer Von unserem on det Grenze weilenden Sonderberichtefsfaffen. L. V. Oberwieſenthal, 30. Sept. Die geſchichtlichen Entſcheidungen von Mün⸗ chen haben in den Flüchtlingslagern und im Grenzgebiet einen Widerhall gefunden, der in ſeiner erſchütternden Stärke dem Leid der ver⸗ gangenen Tage und Wochen entſpricht. Seit der erſten Meldung von der Einladung des Füh⸗ rers zur Viermächtebeſprechung waren die Men⸗ ſchen von der überraſchenden Wendung der Dinge faſziniert und jeder fühlte, daß der leyte Akt des großen politiſchen Dramas gekommen ſei. In allen Grenzgemeinden von der Thaya über den Böhmer Wald zum Erzgebirge und das Rieſengebirge bis an die Oder gab es nur das eine, alles überragende Intereſſe: Mün⸗ chen. In die ungeheure, von Stunde zu Stunde wachſende Spannung ſchlug dann nach Mitter⸗ nacht die Nachricht von dem Vier⸗Mächte⸗Ab⸗ kommen zur Befreiung des Sudetenlandes. Es kam zu unbeſchreiblichen Szenen der Freude und Begeiſterung. Der Alpdruck, die furchtbare ſeeliſche Laſt der letzten Zeit löſten ſich. Das Gefühl tiefſter Dankbarkeit für die geniale, in der Geſchichte einzigdaſtehende ſtaatsmänniſche Tat des Führers brach jubelnd los. Hakenkreuz⸗ fahnen wurden diesſeits der Grenze und in dein von'den Sudetendeutſchen ſchon beherrſch⸗ ſiten Gebiet jenſeits der Grenze noch in der Nacht gehißt und die Fenſter wurden geſchmückt. menſchen umarmten ſich vor Freude Die Telefonapparate kamen nicht mehr zur Ruhe, Einer rief dem anderen die frohe Bot⸗ ſchaft zu. Auf den Straßen umarmten ſich die vor Freude weinenden Menſchen. Noch nie in der Geſchichte eines Volkes wurde ein politiſcher Erfolg ſo in ſeiner ganzen großen Bedeutung erkannt und gewürdigt. Man erinnerte ſich da⸗ bei der Muſſolini⸗Worte, daß in dieſen Tagen ein neues Europa geboren werden könne. Wir hatten auf einer Fahrt durch das Sude⸗ tenland Gelegenheit, die Menſchen diesſeits und jenſeits der Grenze, in Flüchtlingslagern, auf Vorpoſten am MG, in den Gaſthäuſern und auf uns mehr als das ſeitenlange Geſchwafſel eines Moskau hörigen Juden, der ven ſich behaup⸗ tet, er allein vertrete Frankreichs öffentliche Meinung. Iſt nun München tatſächlich zum Anti⸗Genf geworden? Nun, ſehen wir nur einenal auf die im Völkerbund in dieſen Tagen am meiſten herausſtechende Perſon, auf Litwinow⸗ Finkelſtein. Er iſt blaß geworden, als er von dem Abkommen hörte, und hat geflucht. In ſeinem erſten Zorn hat der Moskauer Seri⸗ der den Tſchechen den Rat gegeben, dieſen „Verrat“ nicht hinzunehmen, ſondern nach der Waffe zu greifen. In dem geifernden Fluch dieſes Juden iſt nichts von Friedensliebe zu erkennen. Hier ſprach Genf noch einmal. Und ſprach gerade angeſichts das Ergebniſſes von München ſein Todesurteil. Deain nicht zu vergeſſen, der Völkerbreudsgedanke, der in den Herzen der anderen Völker lebendig iſt, hatte ſeit langem ſchon nichts mehr zu tun mit Genf. Man wollte nur eine praktiſche und friedliche Zuſammenarbeit. Und die iſt jetzt gefunden in München, und ſie wird weiter aus⸗ gebaut werden. Aus der Liga zur Unterdrüt⸗ kung anſtändiger Völker ſoll jetzt endlich ein Bund aufbaufreudiger und friedenswilliger Mächte werden zum Segen Europas. Nach Abſchluß der Beſprechungen haben wir noch eine Dankespflicht zu erfüllen. Zunächſt einnal gegenüber Neville Chamberlain und Edouard Daladier, daß ſie ſich dem Friedens⸗ werk zur Verfügung geſtellt haben und daß ſie geholfen haben, einer guten Sache zum Siege zu verhelfen. Zum andern aber danken wir dem Duce, der als treuer Bundesgenoſſe des Füh⸗ rers, ihm und dem deutſchen Volk in dieſer ſchweren Stunde zur Seite ſtand und das Machtwort des faſchiſtiſchen Staates in die Waagſchale legte. Wie der Führer ſchon in ſei⸗ ner Rede im Sportpalaſt ausgedrückt hat, wol⸗ len wir ihm dieſen großen Dienſt nie vergeſſen und ihm heute noch einmal verſprechen, in einer Stunde, da Italien eine ähnlich ſchwere Stunde vor ſich ſieht, ihm ebenfalls treu und ſelbſtlos zur Seite zu ſtehen Um dem Führer aber unſeren Dank auszu⸗ ſprechen, dazu reichen unſere Worte nicht aus. Er hat es in dieſem Jahr verſtanden, zehn Mil⸗ lionen Deutſche in das Reich zurückzuführen, ohne daß die Schwerter aus den Scheiden fah⸗ ren mußten. Das iſt eine Großtat, die in der Geſchichte des deutſchen Volkes einzig daſteht. Und er war es auch, der die Münchener Vierer⸗ beſprechung ins Leben rief und der damit den großen Umſchwung in Europa einleitete. Der Dank des deutſchen Volkes wird ſich in neuer raſtloſer Arbeit und Opferbereitſchaft für die Ziele des Führers und damit für ſeine eigenen großen Aufgaben ausdrücken. Or. Wilhelm Kicherer. der Straße in dieſer einmaligen Stunde zu ſehen und zu hören. Immer und überall das⸗ ſelbe Bild: Ueberſtrömende Freude und unend⸗ liche Dankbarkeit dem Manne gegenüber, der dieſen ſtolzen nationalen Sieg ohne Krieg, allein mit den Waffen politiſcher Strategie und mit der Kunſt zu überzeugen, erfocht. Wir haben doch geſiegt Auch in Oberwieſenthal ſprachen wir mit den Menſchen von der Grenze. Dort lagen in einer kleinen Kapelle auf dem Friedhof, inmitten einer Lanoſchaft, die alle Schönheit trägt, drei Männer kalt und bleich auf ihren Bahren. Opfer des Tſchechenhaſſes! Kränze und Blu⸗ men, Hakenkreuzfahnen und eine weiße Binde deckten die furchtbaren Wunden, die unfaßbarer Sadismus ſchlug. Von der Dorfkirche läuteten die Glocken. In die Einſamkeit des Todes klagte das Weinen der Frauen und Kinder. Aus den Geſichtern der drei Toten aber ſprach unſagbar erhabene Majeſtät.„Wir haben doch geſiegt“ ſchienen die kalten Lippen zu ſprechen. ſionrad ſjenleins Dank für die Befreiung aus aller Not DNB Bayreuth, 30. Sept. Der Führer der Sudetendeutſchen Partei, Konrad Henlein, hat an den Führer fol⸗ gendes Telegramm geſandt: Mein Führer! Im Namen des ſeit 20 Jah⸗ ren gequälten und unterdrückten Sudeten⸗ deutſchtums danke ich Ihnen, mein Füh⸗ rer, tiefbewegten Herzens für die uns erkämpfte Freiheit. Kinder und Kindeskinder werden noch den loben, an dem durch den Anſchluß an das Großdeutſche Reich Sie, mein Führer, unſag⸗ bares Leid von Millionen in tiefe Freude und ſtolze Zuverſicht verwandelten. Worte ſind zu ſchwach, um Ihnen das aus⸗ zudrücken, was wir alle in dieſem Augenblick für Sie empfinden. In tiefer Dankbarkeit wird das geſamte Sudetendeutſchtum jederzeit in treueſter Gefolgſchaft hinter ſeinem Befreier ſiehen. In Treue grüßt Sie, mein Führer, Ihr ergebener Konrad Henlein. ſieine Ueberſchreitung der brenze ohne ommando DNB Berlin, 30. Sept. Die Preſſeſtelle der Sdp meldet aus Dres⸗ den: Ohne Auftrag des Kommandos des Sude⸗ tendeutſchen Freikorps in Bayreuth dürfen Freikorpsmänner weder einzeln noch in Grup⸗ pen die Grenze überſchreiten noch einmarſchie⸗ benfs platoniſche 5umnathie für china o. sch. Genf, 1. Okt.(Eig. Drahtmeld.) Die Vollverſamanlung der Genfer Liga hat ihre Seſſion nicht abgeſchloſſen,ſondern ſich nur vertagt. Der Rat nahm hinſichtlich Chinas einen Bericht an, der im weſentlichen die früheren Empfehlungen wiederholt. Dem allgemeinen Standpunkt, daß es nur noch fakul⸗ tative Verpflichtungen gegenüber der Liga gäbe, wurde inſoſern Rechnung getragen, als in dem Bericht erklärt wird, daß die Ligen⸗ mitglieder individuell die in dem Ar⸗ tikel 16 angegebenen Maßnahmen durchführen könnten. Zuletzt wird China noch einmal platoniſch die Sympathie der Liga ausgedrückt. In fiürze Bezeichnend für den ungeheuren Stim⸗ mungsumſchwung, der ſich in den letzten 24 Stunden in England vollzogen hat, iſt ein kleiner Zwiſchenfall, der ſich am Nachmittag in der Downing Street ereignet hat. Eine marxi⸗ ſtiſche Abgeordnete verſuchte, ſich Einlaß in Downing Street 10 zu verſchaffen, um dort ge⸗ gen die Politik Chamberlains zu proteſtieren. Die Menge, die dieſen Vorfall beobachtete, brachte ſofort ihr Mißfallen zum Ausdruck, Rufe„Werft ſie hinaus!“ wurden laut. Schließ⸗ lich wurde die Haltung der Menge ſo drohend, daß eine Polizeiabordnung die Marxiſten aus der Downing Street herausführen mußte. 55 Am Freitagabend war es in den Städten des Rumburger Zipfel nach den Anordnungen ſtill. Niemand ließ ſich unnötig auf den Stra⸗ ßen blicken. Gelegentlich donnerte ein Laſt⸗ wagen mit Männern der Sdp und des Frei⸗ korps durch die dunkle Nacht, weil wieder an irgendeiner Stelle der rote Mob ſeiner Wut freien Lauf ließ. 1 Der türkiſche Außenminiſter Dr. Rüſchti Aras traf Freitagmorgen in Bel⸗ grad ein. Er wird ſich 241 Stunden in der ju⸗ goflawiſchen Hauptſtadt aufhalten und wird mit Miniſterpräſident und Außenminiſter Dr. Stojadinowitſch verſchiedene den Balkanbund betreffende Ausſprachen haben. E2 Innerhalb der litauiſchen Regierung treten am 1. Oktober folgende Veränderungen ein: Der Landwirtſchaftsminiſter Tubelis iſt zum Präſidenten der Litauiſchen Staatsbank er⸗ nannt. Das Landwirtſchaftsminiſterium wird zeitweilig vom Miniſterpräſidenten Mironas mit übernommen. Der bisherige Präſident der Staatsbank, Staſchinſki, iſt zum Juſtizminiſter ernannt worden. Der jetzige Juſtizminiſter Ma⸗ ſiulis bleibt nur Vorſitzender des Staatsrates, welches Amt er auch bisher belleidete. Rt Anläß gierung frühen! ſtimmur ten im Trikolor teifahne kenkreuz wurden Jugendt tauſende den Str melten bereits kehr d Auf 1 die and Staat, z Mitglie ſammelt deutſ Führun Empfan man di Polen franzöſi ter des der Lar DAP u falls m ter Ette Der So Als ꝛ Klänger rollte, k begeiſten der Ver deutſche Diplom gleitunt Front ſofort Freuder Wagen fort zun hin nal artige beſetzter ſchwenk Mini. chen er 1938 unde zu all das⸗ unend⸗ ber, der Krieg, egie und mit den in einer inmitten ägt, drei Bahren. nd Blu⸗ e Binde faßbarer läuteten Todes Kinder. r ſprach hen doch ſprechen. t Sept. Partei, hrer fol⸗ 20 Jah⸗ zudeten⸗ n Füh⸗ kämpfte och den an das unſag⸗ ide und as aus⸗ genblick ꝛit wird zeit in Befreier nlein. eſtze Sept. Dres⸗ Sude⸗ dürfen Grup⸗ arſchie⸗ China neld.) iga hat en ſich ſichtlich ntlichen „ Dem h fakul⸗ Liga en, als Ligen⸗ m Ar⸗ hführen einmal edrückt. 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Auf dem Bahnhof waren die Miniſter und die anderen hohen Beamten von Partei und Staat, zahlreiche hohe italieniſche Offiziere und Mitglieder des Großen Faſchiſtiſchen Rates ver⸗ ſammelt. Auch die Angehörigen der deutſchen Botſchaft hatten ſich unter Führung von Botſchafter von Mackenſen zum Empfang des Duce eingefunden. Ferner ſah man die Botſchafter Englands und Polens, den ungariſchen Geſandten, den franzöſiſchen Geſchäftsträger und andere Vertre⸗ ter des Diplomatiſchen Korps. Eine Abordnung der Landesgruppenleitung der AO, der NS⸗ DAp und der Ortsgruppe Rom waren eben⸗ falls mit ihren Fahnen mit Landesgruppenlei⸗ ter Ettel an der Spitze angetreten. Der Sonderzug läuft ein Als der Sonderzug um 18 Uhr unter den Klängen der italieniſchen Nationallieder an⸗ rollte, brauſte Muſſolini in der Bahnhofshalle begeiſterter Jubel entgegen. Nach Begrüßung der Vertreter von Partei und Staat ſowie des deutſchen Botſchafters und der Herren des Diplomatiſchen Korps ſchritt der Duce in Be⸗ gleitung von Außenminiſter Graf Ciano die Front der Ehrenkompanie ab und begab ſich fofort auf den Bahnhofsplatz, wo er mit Freudenſtürmen gefeiert wurde. Im offenen Wagen begab ſich dann Benito Muſſolini ſo⸗ fort zum Palazzo Venezia. Auf dem Wege dort⸗ hin nahm der toſende Jubel der Menge orkan⸗ artige Formen an, während von den dicht⸗ beſetzten Fenſtern der Straßenfront Fahnen ge⸗ ſchwenkt und Blumen geſtreut wurden. Unter nicht endenwollenden Duce⸗, Duce⸗Rufen trat Muſſolini, im Wagen ſtehend und nach allen Seiten grüßend— neben ihm Außenminiſter Graf Ciano—, auf der Piazza Venezia ein, wo die Kundgebung ihren Höhepunkt erreichte. Eine kurze Rede des Duce Um 18.20 Uhr erſchien Muſſolini auf dem Balkon des Palazzo Venezia, umtoſt von den in endloſer Folge ſich wiederholenden Dankes⸗ ovationen. Sein Blick ſchweift lange und immer wieder voll Stolz über die Hunderttauſende zählende Menſchenmenge. Dann grüßt er mit erhobener Rechten und verläßt langſam den Balkon. Bald muß ſich Muſſolini ein zweites und ein drittes Mal zeigen. Dabei erklärt er in dieſer feierlichen Stunde: „Kameraden! Ihr habt denkwürdige Stunden erlebt. In München haben wir für den Frie⸗ den der Gerechtigkeit gearbeitet. Iſt das nicht das Ideal des italieniſchen Volkes?“(Stür⸗ miſche Ja⸗Rufe.) Dann zog ſich Muſſolini wiederum vom Balkon zurück, Doch das Aufbrauſen und die Duce⸗, Duce⸗Rufe, die oft durchſetzt ſind von Heil⸗Hitler⸗Rufen, bewegt ihn, noch wiederholt auf den Balkon zu treten. Unter dem Balkon, vor dem ein Fahnenmeer wogte, hatten auch eine deutſche und eine engliſche Touriſtengruppe mit ihren Nationalfahnen Aufſtellung ge⸗ nommen. Der fönig und ſiaiſer begrüßte den Duce perſönlich DNB Rom, 30. Sept. Der König von Italien und Kaiſer von Aethiopien hatte ſich von ſeinem Landſitz San Roſſore nach Florenz begeben, um Benito Muſ⸗ ſolini auf der Rückfahrt von dem weltgeſchicht⸗ lichen Treffen in München perſönlich zu begrüßen und dem Duce des Faſchismus zu ſeiner Begegnung mit dem Führer und Reichskanzler und mit den Premierminiſtern Englands und Frankreich zu beglückwünſchen. Nicht endenwollende Ovationen der rieſigen Menge inner⸗ und außerhalb des Bahnhofs ga⸗ ben der Begrüßung zwiſchen dem König uns dem Duce, der gegen 14.30 Uhr in Florenz ein⸗ rraf, inmitten eines Meeres von Fahnen und Blumen einen ebenſo herzlichen wie feierlichen Charakter. Ministerpräsident Daladier(Mitte) während der Mittagspause vor dem Führerhaus in Mün⸗ chen. Neben ihm rechts: der französische Botschafter Francois-Poncet. Pressebildzentrale ,„ Jubel in Rom, Condon die teiumphale peimzene der Siaatsmünner Drei ſjauptſtädte Europas auf den Beinen und Paris Der Auftakt der großen Ministerbesprechung Der Führer trifft mit Mussolini in München ein, in der zweiten Reihe Generalfeldmarschall Gö- ring, der italienische Minister des Aeußeren, Graf Ciano, und Reichsminister Heß.„PBZ Jubel umbrauſt chamberlain Eine solche Begeisterung sah man selten in London DNB London, 30. September. Das Flugzeug, das den britiſchen Pre⸗ mierminiſter aus München in die Heimat zurückbrachte, iſt um 17.40 Uhr auf dem Flug⸗ platz Heſton gelandet. Seit mehr als zwei Stun⸗ den wartete eine ungeheure Menſchenmenge ge⸗ duldig, um Chamberlain den ihm gebührenden Empfang zu bereiten. Das geſamte britiſche Kabinett, ſämtliche engliſchen Hohen Kommiſ⸗ ſare der Dominien ſowie zahlreiche diplo⸗ matiſche Vertreter hatten ſich auf dem Flugplatz eingefunden, darunter der deutſche Geſchäfts⸗ träger Dr. Kordt ſowie Geſandſchaftsrat Baron Selzam. Als Chamberlain das Flugzeug verließ, trat Außenminiſter Lord Halifax auf ihn zu, be⸗ grüßte ihn und überreichte ihm ein perſön⸗ liches Handſchreiben des Königs. Chamberlain zog dann aus ſeiner Taſche das von ihm und dem Reichskanzler unterzeichnete Dokument, das den Weg ebnen ſoll für eine neue deutſch⸗engliſche Verſtändigung. Unter dem Jubel der vieltauſendköpfigen Menge ver⸗ las der Premierminiſter den Inhalt dieſes Dokuments und erklärte: „Ich wünſche lediglich zwei Dinge zu ſagen. Zunächſt einmal habe ich eine ungeheure Anzahl von Briefen während all dieſer angſtvollen Tage erhalten. Auch meine Frau hat Briefe der Dankbarkeit und der Freundſchaft erhalten, und ich kann Ihnen nur lediglich ſagen, welch eine Ermutigung dies für mich geweſen iſt. Ich wünſche, dem britiſchen Voll für alles das zu danken, was es getan hat, und weiter wünſche ich zu erklären, daß die Bereini⸗ gung des tſchecho⸗ſlowakiſchen Problems, die nun erreicht worden iſt, nach meiner Anſicht lediglich der Auftakt für eine größere Bereini⸗ gung iſt, in der ganz Europa den Frieden fin⸗ den kann. Heute früh hatte ich eine weitere Unterredung mit dem deutſchen Reichskanzler Hitler, und hier iſt das Dokument, das ebenſo ſeinen wie meinen Namen trägt. Einige von Ihnen haben vielleicht ſchon gehört, was es enthält. Ich möchte es aber trotzdem euch vorleſen.“— Chamberlain las alsdann die deutſch⸗engliſche Friedenserklärung vor, immer und immer wie⸗ der von dem brauſendem Jubel der Menge unterbrochen. Anſchließend begab ſich Chamberlain, erneut von dem Beifall der Menge begleitet, im Wa⸗ gen direkt zum Buckingham⸗Palaſt, wo er vom König empfangen wurde. Auf dem 15 Kilometer langen Weg, auf dem überall Ab⸗ ſperrungen vorgenommen waren, wurde er von einer vieltauſendköpfigen Menge immer wie⸗ der mit einem Beifall begrüßt, wie ihn Chamberlain in ſeinem Leben noch nicht gekannt und wie ihn auch England bisher noch nie erlebt hat. Selbſt vor dem Buckingham⸗Palaſt hatte ſich eine nach Tauſen⸗ den zählende Menge eingefunden, die ſchon ſeit den frühen Morgenſtunden dort wartete, um das Eintreffen des Premiers beim König mit⸗ zuerleben. Bei ftönig beorg M. Nationalhymne vor dem Buckingham⸗Palaſt London, 30. Sept.(HB⸗Funk.) Mit einer halben Stunde Verſpätung traf der Wagen Chamberlains vor dem Buckingham⸗ Palaſt ein. Dort hatte ſich nicht nur wiederum eine vieltauſendköpfige Menge eingefunden, ſon⸗ dern auch ſämtliche Miniſter und hohen Beam⸗ ten des Staates und des Hofes ſtanden im Hof des Buckingham Palaſtes, um perſönlich Chamberlain begrüßen und beglückwünſchen zu können. Kurze Zeit, nachdem ſich Chamberlain in das königliche Schloß begeben hatte, erſchien er in Begleitung des engliſchen Königs⸗ „hakenkreuzbanner“ 9 Samstag, 1. Oktober 1958 paares auf dem Balkon des Buckingham⸗Pa⸗ laſtes. Als die Menge ſie auf dem Balkon er⸗ blickte, brach ſie in unbeſchreiblichen Jubel aus. Immer und immer wieder wurden Hochrufe auf den König, insbeſondere auf den, Premier⸗ miniſter, ausgebracht. Und immer ertönten Rufe„Hoch lebe Chamberlain“ uſw. Dann ſang die Menge ſpontan die Nationalhymne. Faſt fünf Minuten lang mußten der König, die Königin, Chamberlain und ſeine Frau im Scheinwerferlicht auf dem Balkon ſtehen, und immer wieder dankten ſie der Maſſe für die Kundgebung der Treue und Verehrung. Kurze Zeit darauf begab ſich Neville Cham⸗ berlain in Begleitung von Lord Halifax im Kraftwagen nach der Downing Street, wo er gegen 19 Uhr eintraf. Auch dort wurde er von der Menge mit ſtürmiſchem Beifall empfangen. Im Buckingham⸗Palaſt hatte Chamberlain dem König lediglich kurz über ſeine Münchener Reiſe berichtet. Nicht nur in England, ſondern auch im ganzen Weltreich hat die Nachricht von dem deutſch⸗engliſchen Friedens⸗ abkommen größte Freude ausgelöſt. Der kanadiſche Miniſterpräſident King hat an Cham⸗ berlain und Rooſevelt ein Telegramm gerich⸗ tet, in dem es u. a. heißt, daß die Kanadier voller Freude ſeien über die Friedenstat der beiden Staatsmänner. Er und die kanadiſchen Kabinettsmitglieder richten ihre uneinge⸗ ſchränkte Bewunderung für die Dienſte aus, die die beiden Staatsmänner der Menſchheit ge⸗ leiſtet haben. fiurze Sitzung des britſchen fabine'ts Chamberlain über die Viermüchte⸗Beſprechung London, 30. Sept.(HB⸗Funk) Die Sitzung des britiſchen Kabinetts am Freitagabend hat eine knappe Stunde gedauert. Miniſterpräſident Chamberlain hat ſeinen Kol⸗ legen ausführlich Bericht über die Viermächte⸗ beſprechungen in München erſtattet. In zuſtändigen Kreiſen wird jetzt erwartet, daß Chamberlain ſich über das Wochenende er⸗ holen wird und daß demnächſt keine wei⸗ teren Miniſterberatungen ſtattfinden werden. Die größte Londoner senſation waar die deutisch· englische Friedenserklãrung DNB London, 30. September. Die Erklärung des Führers und Chamber⸗ lains, daß Deutſchland und Großbritannien nie wieder ſich im Krieg gegenüberſtehen werden, hat in London allergrößten Eindruck gemacht. Unter rieſigen Schlagzeilen und Ueberſchrif⸗ ten künden die Londoner Abendzeitungen ihren Leſern dieſes hiſtoriſche Ereignis an. Hatte das Bekanntwerden des Münchener Abkommens die Bevölkerung ſchon in eine außerordentliche Freudenſtimmung verſetzt, ſo war die Meldung von dem Uebereinkommen zwiſchen dem Füh⸗ rer und Chamberlain doch eine Senſation, deren Wirkung auf die Maſſen kaum zu be⸗ ſchreiben iſt. Den Zeitungsverkäufern wur⸗ den die Exemplare förmlich aus den Händen geriſſen, überall wurde dieſe von vielen Engländern ſchon lange er⸗ ſehnte Botſchaft eifrig beſprochen. „Evening News“ bringt die Meldung von dem Abkommen zwiſchen Hitler und Cham⸗ berlain unter der ganzſeitigen Ueberſchrift „Premier⸗Hitler⸗Pakt“ und mit der Unterüberſchrift„Gemeinſame Erklärung: Un⸗ ſere zwei Völker wünſchen, niemals wieder in Krieg zu ziehen. Wir ſind entſchloſſen, in Zu⸗ kunft zu beraten.“ „Evening Standard“ bringt die Schlagzeile„Premier und Hitler einigen ſich auf Nichtkriegserklärung“. Selbſt der liberale „Star“ hebt in der Ueberſchrift ebenfalls her⸗ vor, daß Deutſchland und England übereinge⸗ kommen ſind, in allen Streitfragen von nun ab den Weg der Verhandlungen wählen zu wollen. Sämtliche Abendzeitungen kündeten auf der erſten Seite auch der Londoner Bevölkerung die Ankunftszeit Chamberlains an, was bisher bei der engliſchen Preſſe noch nie vorgekommen iſt, denn dieſe Ankündigung bedeutet einen Aufruf an die Bevölkerung, dem Pre⸗ mierminiſter einen überwältigenden Empfang zu bereiten. Begeiſterung an der deuiſch⸗franzöſiſchen örenze Saarbrücken, 30. Sept.(HB⸗Funk) Im deutſch⸗franzöſiſchen Grenzgebiet iſt das in München geſchloſſene Abkommen mit ganz beſonderer Herzlichkeit behrüßt worden. Da die Bevölkerung beiderſeits in gutem Einverneh⸗ men gelebt hat, iſt von hier ein großer Druck genommen worden. Zahlreich ſind die Kund⸗ gebungen herzlicher Freude. Beſonders ein⸗ drucksvoll war die Kundgebung auf der Brücke zwiſchen dem auf dem deutſchen Gebiet liegen⸗ den Groß⸗Roſſeln und dem franzöſiſchen Klein⸗ Roſſeln. Die deutſchen und franzöſiſchen Grenz⸗ bewohner gaben ihrer Freude über das Ergeb⸗ nis Ausdruck. Eine franzöſiſche Firma ſtiftete Wein und Sekt, die gemeinſam mit der auf beiden Seiten zuſammengeſtrömten Bevölkerung unter Hochrufen geleert wurden. Auf deutſcher Seite wurde die Hakenkreuzfahne gehißt, während die Franzoſen die Trikolore hißten. Auf franzöſiſcher Seite ertönten immer wieder Hochrufe auf den Führer, wäh⸗ rend gleichzeitig„Nieder mit dem Kommunis⸗ mus!“ gerufen wurde. Internationale Rommiſſion tagt rtaaissekrefär von Weizsäcker ist Vorsitzender Berlin, 30. Sept.(HB⸗Funk) Die Internationale Kommiſſion, die mit der Regelung der Anwendung des Münchener Ab⸗ kommens vom 29. September beauftragt iſt, hat am Freitagnachmittag, um 17 Uhr, in Berlin ihre erſte Sitzung abgehalten. Sie hat den Staatsſekretär des auswärtigen Amtes, Herrn von Weizſäcker, zum Vorſitzenden ernannt. Dieſer dankte ſeinen Kollegen und gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß ein Geiſt der Freundſchaft und des Ausgleichs die Verhand⸗ lungen beſeele. Die Kommiſſion ernannte eine Unterkommiſ⸗ ſion für militäriſche Fragen, die ſich ſofort mit der Frage der Friſtlegung der Bedingungen für eine reibungsloſe Uebergabe der fraglichen Ge⸗ biete der 1. Zone befaßte. In der Vollſitzung hat die Internationale Kommiſſion alsdann die Vorſchlüge der genannten Unterkommiſſion angenommen. Vor der Aufhebung der Sitzung gaben die Mitglieder der Kommiſſion der Ueberzeugung Ausdruck, daß in den beteiligten ſowie in allen übrigen Ländern nichts unterbleiben wird, was geeignet iſt, um die für eine erfolgreiche Beendi⸗ gung ihrer Arbeiten nötige Atmoſphäre auf⸗ recht zu halten. Franktireurkrieg geplant Tſchechen bewaffnen Ziviliſten Linz, 30. Sept.(HB⸗Funk.) Im geſamten Bezirk von Böhmiſch⸗Budweis iſt am Dienstag und Mittwoch diegeſamte Zivilbevölkerung, insbeſondere auch in den Dörfern, von den Tſchechen bewaffnet wor⸗ den. Der rote Mob erhielt auch ausreichende Mumitionsvorräte. Offenbar beabſichtigten die Tſchechen bei der Beſetzung des Deutſchland zu⸗ geſtandenen Gebietes eine Art Fran'k tireur⸗ krieg hervorzurufen. Die gleiche Mel⸗ dung kommt aus der Gegend von Böhmiſch⸗ Krumau und aus Znaim, wo ebenfalls Laſt⸗ kraftwagen in die Dörfer fuhren und die tſche⸗ chiſchen Minderheiten mit Waffen verſorgten. In Böhmiſch⸗Budweis ſind die Kaſernen mit Militär überfüllt, doch fehlt es an Uniformen, ſo daß militäriſche Abteilungen nur durch Avm⸗ binden gekennzeichnet werden können. „nie ſjaßgefühl gegen Frankreich“ Stellt Flinisterprãsideni Daladier in München fest DNB München, 30. Sept. Die Menſchenmenge, die ſich vor dem Hotel „Vier Jahreszeiten“ in München ſeit den frü⸗ hen Morgenſtunden verſammelt hatte, brachte dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten herzliche Kundgebungen dar. Auf die wiederholten Rufe „Daladier, Daladier!“ trat der Mini⸗ ſterpräſident an das offene Fenſter ſeines Ar⸗ beitszimmers, worauf die Menge ihn mit leb⸗ haftem Beifall und Heilrufen begrüßte. Neben Daladier ſah man am Fenſter den General⸗ ſekretär des Quai'Orſay, Leger. Daladier winkte den Münchenern dankend zu. Miniſterpräſident Daladier gab dem Vertre⸗ ter des DNBB folgende Erklärung:„Ich glaube, daß die Münchener Zuſammenkunft ein ge⸗ ſchichtliches Datum im Leben Europas darſtellen kann. Dank dem hohen Verſtändnis der Vertreter der großen Mächte iſt der Krieg vermieden und ein ehrenvoller Friede allen Völkern geſichert worden. Ich hatte die Freude, ſelbſt feſtzuſtellen, daß in Deutſchland keinerlei Gefühl des Haſſes oder der Feindſeligkeit gegen Frank⸗ reich herrſchen. Seien Sie ſicher, daß die Fran⸗ zoſen ihrerſeits keinerlei Gefühle der Feind⸗ feligkeit gegen Deutſchland empfinden. Das trifft auch für die Zeit der diplomatiſchen Span⸗ nungen und der militäriſchen Vorbereitungen zu, die wir ſoeben durchgemacht haben. Die beiden Völker müſſen ſich herzlich verſtändigen, und ich bin glücklich, meine Kräfte dieſer notwendigen und fruchtbaren Ver⸗ ſtändigung zu widmen. Ich habe bereits dem Führer, Marſchall Göring und Reichsaußen⸗ miniſter von Ribbentrop für die Herzlichkeit ihres Empfanges gedankt. Uebermitteln Sie meinen ganzen Dank auch der Münchener Be⸗ völkerung.“ paris umjubelt Daladier Eine kurze Erklärung nach der Landung DNB Paris, 30. Sept. Miniſterpräſident Daladier iſt Freitagnach⸗ mittag gegen 16 Uhr auf dem Pariſer Flug⸗ platz Le Bourget eingetroffen und mit unbe⸗ ſchreiblichem Jubel von der Pariſer Bevölke⸗ rung empfangen worden. Auf den Zufahrts⸗ ſtraßen zum Flugplatz und auf dem Flughafen hatten ſich Zehntauſende angeſammelt, die dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten bei der Lan⸗ dung und bei ſeiner Fahrt in das Innere der Hauptſtadt zujubelten. Auf dem Flugplatz herrſchte eine ungewöhn⸗ lich begeiſterte Stimmung. Schon der Außen⸗ miniſter Bonnet wurde, als er zur Begrü⸗ ßung Daladiers auf dem Flughafen eintraf, ſtark bejubelt. Aber dieſe Freudenkundgebun⸗ gen ſteigerten ſich zum Orkan, als Daladier dem Flugzeug entſtieg. Faſt ſämtliche Mini⸗ ſter hatten ſich zum Empfang des Miniſterprä⸗ ſidenten eingefunden. Man bemerkte auch den Chef des Generalſtabes der Landesverteidi⸗ gung, General Gamelin, umgeben von einer ganzen Anzahl von Generälen und höheren Offizieren. Als Daladier unter den Klängen der Mar⸗ ſeillaiſe die Ehrenkompanie abſchritt, wurden ihm von den anweſenden Frauen kleine Blu⸗ menſträuße zugeworfen. Immer wieder brach die Menge in den Ruf aus:„Es lebe Frank⸗ reich! Es lebe Daladier! Es lebe der Frieden!“ Eine Abordnung der Waiſenkinder von franzö⸗ ſiſchen Kriegsgefallenen überreichte dem Mini⸗ ſterpräſidenten einen Strauß roter Roſen. Miniſterpräſident Daladier gab bei ſeinem Eintreffen auf dem Pariſer Flugplatz Le Bour⸗ get folgende Erklärung ab: „Ich kehre aus Deutſchland zurück. Die Ver⸗ handlungen ſind ſicherlich ſchwierig geweſen, aber ich hatte die tiefe Ueberzeugung, daß das getroffene Abkommen für die Aufrechterhaltung des Friedens in Europa unvermeidlich war. Ich habe heute ebenfalls die Ueberzeugung, daß der Frieden dank dem Wunſch gegenſeitiger Zugeſtändniſſe und dank der Zuſammenarbeit, der die Staatsmänner der vier großen Welt ⸗ mächte beſeelte, gerettet iſt. Einstimmiger Danłk an Daladier inene an Paris, 30. Sept.(HB⸗Funt.) Um 18 Uhr trat unter dem Vorſitz des Prä⸗ ſidenten der Republik ein einſtündiger Miniſter⸗ rat zuſammen. Zu Begina der Sitzung dankte Staatspräſident Lebrun im Namen des Lan⸗ des Miniſterpräſident Daladier für die ſchwere und heikle Miſſion, die er auf ſich genommen und zu einem guten Ende geführt habe. Der Miniſterpräſident gab anſchließend ein Expoſe über die Verhandlungen von München und die Bedingungen, unter denen eine Einigung er⸗ zielt werden konnte, die Europa die Aufrecht⸗ erhaltung des Friedens ſichert. Einſtimmig ſchloß ſich der aanze Rat den Ausführungen des Miniſterpräſidenten an und drückte Daladier ſeine Glückwün⸗ ſche und ſeinen herzlichen Dank für die Bemühungen aus, die er im Intereſſe Frankreichs und des Friedens auf ſich genommen habe. Daladier dankte ſeigen Kollegen und erſuchte ſie, ebenfalls dem Außen⸗ miniſter Bonnet ihre Glückwünſche abzuſtatten. Die Regierung beſchloß, für den kommenden Tſchechen zünden fohlenlager an Das Vernidiungswerk vor dem Abzug heqginnt DNB Wien, 30. September. Sofort nach Bekanntwerden der Ergebniſſe der Münchener Beſprechung haben die Tſchechen mit einer verſchärften Fortführung ihres Terrors eingeſetzt. Nach längſt vor⸗ bereiteten Plänen wurde entlang der Grenze mit dem allgemeinen Zerſtörungswerk begonnen. Auf dem tſchechiſchen Bahnhof gegenüber Ge⸗ münd zündeten die Tſchechen die rie⸗ ſigen Kohlenlager an. Viele hundert Tonnen Kohlen bilden ein einziges Flammen⸗ meer. Der Brandherd wütet noch immer un⸗ mittelbar an der deutſchen Grenze. Aus Kallendorf wird gemeldet, daß die Tſche⸗ chen dort in der Nacht ſämtliche Wein⸗ keller verwüſteten. Die Fäſſer wurden eingeſchlagen und der Wein für den menſch⸗ lichen Genuß unbrauchbar gemacht. Ein be⸗ zeichnendes Licht auf die wahren Hintermänner und Drahtzieher der Tſchechen wirft eine Mel⸗ dung aus Krumau. Der Jude Skiro, Beſitzer der Bototſchmühle und Papierfabrik, hetzt dort nach wie vor ſeine Arbeiter mit zyniſchen Be⸗ ſchimpfungen gegen Deutſchland auf und er⸗ muntert ſie zu neuen Ueberfällen auf ſudeten⸗ »deutſches Land. In einer Betriebsanordnung wird bekanntgegeben, daß vor dem Eintreffen der deutſchen Truppen ſämtliche Fabrikanlagen zu zerſtören ſeien. Auch aus Budweis liegen Meldungen über neue tſchechiſche Uebergriffe vor. Sämt⸗ liche deutſche Beamten und Angeſtellten einer Buchdruckerei wurden als Geiſeln verhaftet und nach unbekannten Orten verſchleppt. Ueber ihr Schickſal herrſcht große Beſorgnis. Nachdem die ſudetendeutſchen Soldaten, die zur Zeit noch im tſchechiſchen Heer dienen müſſen, aus ihren Kaſernen zwangsweiſe transportiert wor⸗ den waren, kannte die Wut des bolſchewiſtiſch verhetzten tſchechiſchen Pöbels keine Grenzen mehr. Nachdem man die Wohnungen der Su⸗ detendeutſchen wiederholt geplündert, die Ein⸗ richtungen zertrümmert und völlig verwüſtet hatte, ſtürmte der Mob die Deutſche Kreditan⸗ ſtalt. Die noch in Budweis verbliebenen Su⸗ detendeutſchen befinden ſich am Rande der Ver⸗ zweiflung. In Grodek konnten polniſche Frei⸗ korpskämpfer zahlreiche polniſche Militär⸗ flüchtlinge aus den Händen der tſchechiſchen Soldaten und der Roten Wehr befreien. Frankreichs Miniſterrat tagte Dienstag die Kammern einzuberufen. Am Dienstagfrüh um.30 Uhr findet eien Kabi⸗ nettsvat, anſchließend um 11 Uhr ein Miniſter⸗ rat ſtatt. Berlin empfängt den Führer heute vormittag 10.40 Uhr DNB Berlin, 1. Oktober. Am heutigen Samstag, 10.40 Uhr, trifft der Führer wieder nach der hiſtoriſchen Vier⸗ Müchte⸗Beſprechung in Berlin ein. Der Gau⸗ leiter der Reichshauptſtadt, Reichsminiſter Dr. Goebbels, richtete aus dieſem Anlaß einen Aufruf an die Berliner Bevölke⸗ rung, dem Führer einen triumphalen Emp⸗ fang zu bereiten. Der Aufruf ſchlieſſt mit dem Appell: Beflaggt eure Häuſer, flaggt die Stra⸗ ſen der Stadt. Es lebe der Führer, unſer natio⸗ nalſozialiſtiſches Volk und unſer nationalſozia⸗ liſtiſches Großdeutſches Reich. Der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, hat alle Leiter der öffentlichen Dienſtgebäude Berlins erſucht, bis auf weiteres zum Empfang des Führers zu flaggen. der Führer von münchen abgereiſt München, 1. Oktober.(HB⸗Funk.) Der Führer verließ am Freitag ſpät abends die Hauptſtadt der Bewegung, um ſich nach Berlin zu begeben. Obwohl Tatſache und Zeit⸗ punkt der Abfahrt des Führers nicht bekannt⸗ gegeben worden waren, hatte ſich auf dem Hauptbahnhof eine vieltauſendköpfige Menge verſammelt, die dem Führer begeiſterte Kund⸗ gebungen bereitete. Von allen Bahnſteigen eil⸗ ten die Reiſenden herbei, um den Führer in freudiger Ueberraſchung zu grüßen. Uebergll hörte man die Rufe„Führer, wir danken dir“, mit denen die Münchener ihrer ſtürmiſchen Be⸗ geiſterung über die Befreiung der Sudeten⸗ deutſchen Ausdruck gaben. Mit brauſenden Heilrufen begleiteten die Tauſende die Abfahrt des Führerſonderzuges. J0 ſliflet eine holbe Million Rim DNB Berlin, 30. Sept. Unter dem Eindruck der vom Führer erreich⸗ ten Heimkehr Sudetendeutſchlands ins Reich hat die IG⸗Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft zur Verwendung für das ſudetendeutſche Flücht⸗ lingswerk dem Führer einen Betrag von einer . Million Reichsmark zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Gen Am heuti dem Tag v Dr. h. c. R marine trat und ihre( weitblickend fördert wor In Wan Generaladn Jahre alt Kaiſerliche übliche Aus 1897—1899 See als „Deutſchlan Heinrich vo 4 in den oſtaſ 1 neuen Jah⸗ mat zurücke rineakademi mehrjährige amt. Hier Staatsſekre⸗ admiral genialen O 4 legenheit, ſt zu vertiefer antwortung Wert ſein In den c eine Reihe das des N „Hohenz 3 ßend im Je 3 offizier un 4 Befehlshab damaligen diert. In d licher Mita ragendſten machte er deutſchen? ſee und an 24. Janua 4 Doggerl 4 Seeſchla chef Hipper derchef in mit ihm m gewordener ſchädigten ren Schlad übernahm mando des zum Oktob 1 In der lige Kapit als Chef rineamt f. Kriegsmar uns nach Von 1920— r 1938 t unbe⸗ Bevölke⸗ tfahrts⸗ ughafen die dem er Lan⸗ ere der jewöhn⸗ Außen⸗ Begrũ⸗ eintraf, dgebun⸗ haladier Mini⸗ ſterprä⸗ uch den erteidi⸗ n einer höheren r Mar⸗ wurden ie Blu⸗ r brach Frank⸗ ieden!“ franzö⸗ Mini⸗ en. ſeinem Bour⸗ ie Ver⸗ eweſen, aß das haltung h war. ugung, ſeitiger narbeit, Welt ⸗ n. Am Kabi⸗ iniſter⸗ rer tober. ifft der Vier⸗ r Gau⸗ ter Dr. einen ölke⸗ Emp⸗ tit dem e Stra⸗ r natio⸗ alſozia⸗ . Frick, jebäude mpfang reiſt unk.) abends ch nach id Zeit⸗ hekannt⸗ if dem Menge Kund⸗ gen eil⸗ hrer in lebergll en dir“, hen Be⸗ udeten⸗ en die erzuges. RIn Sept. erreich⸗ Reich ellſchaft Flücht⸗ n einer ung ge⸗ „hakenkreuzbanner“ Samstag, 1. Oktober 1958 Jehn Jahre an der zpitze unſerer ſiriegsmarine Generaladmiĩral Dr. h. e. Raeder rd. Berlin, 1. Oktober. Am heutigen 1. Oktober ſind zehn Jahre ſeit dem Tag vergangen, an dem Generaladmiral Dr. h. e. Raeder an die Spitze der Kriegs⸗ marine trat. Seit dieſer Zeit ſind ihr Aufbau und ihre Entwicklung in zielbewußter und weitblickender Form von ihm geleitet und ge⸗ fördert worden. In Wandsbek bei Hamburg geboren, trat Generaladmiral Raeder 1894— noch nicht 18 Fahre alt— als Seekadett in die damalige Kaiſerliche Marine ein und machte in ihr die übliche Ausbildung zum Seeoffizier durch. Von 1897—1899 ſtand der junge Unterleutnant zur See als Wachoffizier an Bord S. M. S. „Deutſchland“, dem Flaggſchiff des Prinzen Heinrich von Preußen beim Kreuzergeſchwader in den oſtaſiatiſchen Gewäſſern. Der Beginn des neuen Jahrhunderts brachte ihm, in die Hei⸗ mat zurückgekehrt, zuerſt den Beſuch der Ma⸗ rineakademie in Kiel und anſchließend ein mehrjähriges Kommando zum Reichsmarine⸗ amt. Hier machte er unter dem damaligen Staatsſekretär des Reichsmarineamtes, Groß⸗ admiral von Tirpitz, die Schule dieſes genialen Organiſators durch und hatte ſo Ge⸗ legenheit, ſich die Kenntniſſe zu erwerben und zu vertiefen, die ihm in ſeinem ſpäteren ver⸗ antwortungsvollen Dienſtleben von beſonderem Wert ſein ſollten. In den aktiven Dienſt zurückgekehrt, hatte er eine Reihe von Bordkommandos, darunter auch das des Navigationsoffiziers der Kaiſerjacht „Hohenzollern“ inne, und wurde anſchlie⸗ ßend im Jahre 1912 zuerſt als 1. Admiralſtabs⸗ offizier und dann als Chef zum Stabe des Befehlshabers der Aufklärungsſtreitkräfte, des damaligen Konteradmirals Hipper, komman⸗ diert. In dieſer Stellung als erſter verantwort⸗ licher Mitarbeiter und Ratgeber dieſes hervor⸗ ragendſten Kreuzerführers des Weltkrieges machte er auch alle Vorſtöße und Gefechte der deutſchen Aufklärungsſtreitkräfte in die Nord⸗ ſee und an die engliſche Küſte mit, ſo auch am 24. Januar 1915 das Kreuzergefecht an der Doggerbank, am 31. Mai 1916 die groß e Seeſchlacht im Skagerrak. Als Stabs⸗ chef Hippers ſtand er hier mit ſeinem Geſchwa⸗ derchef in vorderſter Kampffront und nahm mit ihm mitten in der Schlacht an der berühmt gewordenen Umſchiffung von dem ſchwer be⸗ ſchädigten Flaggſchiff„Lützow“ auf einen ande⸗ ren Schlachtkreuzer teil. Im letzten Kriegsjahr übernahm Fregattenkapitän Raeder das Kom⸗ mando des neuen Kreuzers„Köln“, das er bis zum Oktober 1918 inne hatte. In der erſten Nachkriegszeit war der dama⸗ lige Kapitän zur See an maßgeblicher Stelle als Chef der Zentralabteilung im Reichsma⸗ rineamt für den Wiederaufbau einer neuen Kriegsmarine aus den kümmerlichen Reſten der uns nach Verſailles verbliebenen Flotte tätig. Von 1920—1922 wurde er zum Marinearchiv in Ein Ehreniag des Generaladmirals Or. h. c. Raeder Vonunseter Berliner Schriftleifono) Berlin kommandiert, wo er die beiden Bände „Der Kreuzerkrieg in den ausländiſchen Ge⸗ wäſſern“ des amtlichen Seekriegswerkes bear⸗ beitete, eine wiſſenſchaftliche Leiſtung, für die ihn die philoſophiſche Fakultät der Univerſität Kiel durch die Verleihung des Ehren⸗ doktortitels ehrte. Im Jahre 1922 übernahm Konteradmiral Raeder dann die Inſpektion des Bildungswe⸗ ſens der Marine in Kiel, ein Kommando, das ihm entſcheidenden Einfluß auf die Ausbil⸗ dung und Erziehung des geſamten Offiziers⸗ nachwuchſes der Marine übertrug. Der an⸗ ſchließenden Kommandierung als Befehlshaber der leichten Seeſtreitkräfte der Nordſee folgte am 1. April 1925 als Vizeadmiral die Ernen⸗ nung zum Chef der Marineſtation der Oſtſee in Kiel. Nach dreijähriger Tätigkeit als Stationschef wurde Admiral Raeder dann an die Spitze der Marine als Chef der Marineleitung berufen. War ſein Name ſchon bis dahin aufs Engſte mit der Wiederaufrichtung deut⸗ ſcher Seegeltung verbunden geweſen, ſo ge⸗ wann er nunmehr den entſcheidenden Einfluß auf den Wiederaufbau der Flotte, de⸗ ren Erneuerung durch Durchführung des Pan⸗ zerſchiffbaues und des geſamten Schiffserſatzes fein geſchichtliches Verdienſt iſt. Er war es, der im Zwiſchenreich gegen die ſtärkſten Wider⸗ ſtände des damaligen Reichstages die wichtig⸗ ſten Neubaupläne durchſetzte und ſo bei der Machtübernahme bereits dem Führer eine, wenn auch kleine, ſo doch hochwertige Flotte vorſtellen konnte, die die beſte Grundlage für den nunmehr durchzuführenden Wiederaufbau und Ausbau darſtellte. Fünf Jahre nach der Machtübernahme aber konnte der Oberbefehls⸗ haber der Kriegsmarine dem Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht auf der großen Flottenparade im Auguſt d. J. eine Flotte vorführen, die bereits wieder über alle Schiffstypen verfügte, welche die neuzeitliche Seekriegsführung ver⸗ langt. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht erkannte die Verdienſte Admiral Raeders für Wehrmacht und Staat äußerlich durch die Ernennung zum Generaladmiral (1936) und die Verleihung des Goldenen Par⸗ teiabzeichens(1937) an. flnerkennung⸗ſchreiben des Führers Berlin, 1. Oktober.(HB⸗Funk) Der Führer und Reichskanzler hat an Gene⸗ raladmiral Dr. h. e. Raeder anläßlich ſeines zehnjährigen Dienſtjubiläums als Oberbefehls⸗ haber der Kriegsmarine folgendes Schreiben gerichtet: „Mein lieber Generaladmiral Raeder! Am 1. Oktober ſtehen Sie zehn Jahre an der Spitze der Kriegsmarine. Es iſt mir ein Be⸗ dürfnis, Ihnen zu dieſem Tage meine beſon⸗ dere Anerkennung für Ihre raſtloſe und erfolg⸗ reiche Arbeit an dem Wiederaufbau der Kriegs⸗ marine zum Ausdruck zu bringen. Ihrer ziel⸗ bewußten Führung iſt es zu danken, daß heute eine neue, ſtarke deutſche Seemacht erſteht, feſt verankert im nationalſozialiſtiſchen Staat, aufs engſte verbunden mit dem ganzen deutſchen Volk. Mit dieſer meiner Anerkennung verbinde ich meinen perſönlichen aufrichtigen Dank für Ihre treue und ſelbſtloſe Mitarbeit, die Sie mir als Führer und oberſtem Befehls⸗ haber der Wehrmacht haben zuteil werden laſſen. In der Hoffnung, daß Sie mir auch weiter⸗ hin Ihr reiches Können zur Verfügung ſtellen werden, bin ich mit deutſchem Gruß Ihr(gez.) Adolf Hitler.“, seſondtſchaft wird Botſchaſt Eine Umwandlung in Berlin und Brũssel DNB Berlin, 30. September. Auf Grund eines mit der belgiſchen Regie⸗ rung erzielten Einvernehmens über die Um⸗ wandlung der beiderſeitigen Geſandtſchaften i n Botſchaften hat die Reichsregierung ein Geſetz beſchloſſen, durch das die deutſche Ge⸗ ſandtſchaft in Brüſſel in eine Botſchaft umgewandelt worden iſt. Der Führer und Reichskanzler hat demgemäß den Gefandten von Bülow⸗Schwante zum deut⸗ ſchen Botſchafter in Brüſſel ernannt. Gleichzeitig iſt der hieſige Königlich Belgiſche Geſandte Vicomte Davignon zum Kö⸗ niglich Belgiſchen Botſchafter in Berlin ernannt worden. Der Duce trifft mit dem Stellvertreter des Führers, Reichsminister Heß, vor dem Führerhaus ein.— Pressebildzentrale Der deutſche Botſchafter in Brüſſel, von Bü⸗ low⸗Schwante, vertritt das Reich ſeit Juli 1938 in der belgiſchen Hauptſtdat. Der Botſchafter, der heute im 48. Lebensjahr ſteht, war bei Aus⸗ bruch des Weltkrieges Offizier im 2. Garde⸗ ulanenregiment. Er wurde 1914 zum Auswär⸗ tigen Amt kommandiert und Ende des gleichen Jahres in die deutſche Geſandtſchaft in Bukareſt verſetzt. Nach mehrmonatiger Tätigkeit kam er an die deutſche Geſandtſchaft in Athen und im Jahre 1917 zur deutſchen Botſchaft in Wien. Im Jahre 1919 ſchied der Diplomat aus dem Staatsdienſt aus. Im Jahre 1933 wurde von Bülow⸗Schwante wieder in das Auswärtige Amt berufen und zum Vortragenden Legationsrat ernannt. 1935 erfolgte ſeine Ernennung zum Chefdes Protokolls mit dem Titel Geſandter. Bis Juli 1938 ſtand von Bülow⸗Schwante an die⸗ ſer verantwortungsvollen Stelle, dann wurde ihm die Vertretung des Reiches in Brüſſel über⸗ tragen. Der deutſche Botſchafter iſt NSͤK⸗Brigade⸗ führer und Mitglied der Oberſten Nationalen Sportbehörde. Als Major der Reſerve gehört er dem Panzerregiment Nr. 6 an. Skaatsbegräbnis für beneral Krauß DNB Berlin, 30. September. Der Führer und Reichskanzler hat für den verſtorbenen General der Infanterie a. D. Al⸗ fred Krauß, der im Weltkrieg zuletzt Kom- mandant der öſterreich⸗ ungariſchen Oſtarmee war, ein Staatsbegräbnis angeordnet. der Führer beglückwünſcht Franco DNB Berlin, 30. Sept. Der Führer und Reichskanzler hat General Franco anläßlich der Wiederkehr des Tages ſeiner Ernennung zum Staatschef und Genera⸗ liſſimus drahtlich ſeine herzlichſten Glückwünſche übermittelt. wieder fitlentat in Schanghai DNB Schanghai, 30. Sept. Der Djährige chineſiſche Politiker Tang⸗ ſhaoyi, dem in letzter Zeit mehrfach der Po⸗ ſten eines Chefs der Nankinger Erneuerungs⸗ regierung angetragen worden war, iſt am Frei⸗ tag das Opfer eines Attentats gewor⸗ den. Die Attentäter drangen in ſein Haus ein und ſchlugen ihn mit einer Axt nieder, worauf ſie im Kraftwagen entkamen. Tangſhaoyi wurde lebensgefährlich verletzt. Tangſhaoyi war der erſte Miniſterpräſident der chineſiſchen Republik im Jahre 1912. Moskaus cüſe erneut entlorvt o. sch. Genf, 1. Okt.(Eig. Drahtmeld.) Wie die„Neue Baſler Zeitung“ mel⸗ det, beſtehen ſichere Anhaltspunkte dafür, daß die bereits von der Schweizer Depeſchenagentur richtiggeſtellte Lügenmeldung über angebliche Plakate in Deutſchland, auf denen geſtanden hätte, daß 2,5 Millionen Deutſch⸗Schweizer auf den Anſchluß warteten, auf eine Lüge des Moskauer Senders zurückzufüh⸗ ren iſt. ——————— ———— „hakenkreuzbanner“ Blick übers Cand Meiſterſchule für das Jimmererhandwerk Von Landeshandwerksmeiſter und Reichsinnungsmeiſter Robert Roth Karlsruhe, 30. Sept. Das Zimmerer⸗ handwerk hat im Lande Baden, bedingt durch den Holzreichtum, ſeine beſondere Bedeutung. Wir haben im Lande Baden 2050 Zimmerei⸗ betriebe. Die Bedeutung des Zimmererhand⸗ werks im Rahmen der Geſamtwirtſchaft läßt ſich daran ermeſſen, daß es jährlich mit den das geſamte Altreich umfaſſenden ca. 30 000 Betrie⸗ ben einen Durchſchnittsverbrauch von 15 Mil⸗ lionen Kubikmeter Holz aufweiſt. Da der ge⸗ ſamte Nutzholzverbrauch jährlich im geſamten 24 Millionen Kubikmeter beträgt, ſo entſpricht es, daß das Zimmererhandwerk allein zwei 3 des geſamten Nutzholzanfalles verar⸗ eitet. Durch die in den letzten Jahren geſteigerte Bautätigkeit iſt es ſehr erfreulich, daß der Zu⸗ gang zum Zimmererhandwerk im Aufſtieg be⸗ griffen iſt. Das Zimmererhandwerk in Baden bildet zur Zeit in ſeinen Betrieben 495 Lehr⸗ linge aus. „Die fachliche Ausbildung und berufliche Er⸗ tüchtigung der Lehrlinge, Geſellen und Meiſter hat ſich das Zimmererhandwerk von jeher als eine beſonders dringliche Aufgabe geſtellt. Im Anſchluß an die in der Meiſterlehre und der Berufsſchule(Gewerbeſchule) beginnende Aus⸗ bildung folgen Fachkurſe. Sie dienen der Er⸗ weiterung und Vertiefung der praktiſchen Kenntniſſe. Von dem Gedanken ausgehend, daß jedem Berufsangehörigen auch der Beſuch einer Fachſchule(Meiſterſchule) ermöglicht werden ollte, wurde im Einvernehmen mit dem Lan⸗ eshandwerksmeiſter und Reichsinnungsmei⸗ ſter des Zimmererhandwerks Robert Roth mit der Badiſchen Hagidwerkstammer und der Be⸗ zirksſtelle Baden des Zimmererhandwerks des Reichsinnungsverbandes durch den Miniſter des Kultus und Unterrichts eine Meiſter⸗ ſchule für das Zimmererhandwerk in Freiburg errichtet. Die Meiſterſchule iſt an die Gewerbeſchule 1(Gewerbliche Berufs⸗ ſchule) angegliedert. Die Exöffnung der Schule wird am 1. Oktober 1938 vorgenommen. Die Aufgabe der Meiſterſchule iſt es, das geiſtige und praktiſche Können des Geſellenſtan⸗ des zu heben, ihm beſonders umfaſſende Kennt⸗ niſſe der Konſtruktionslehre zu vermitteln und ihn zu dem gehobenen Stande des Zimmer⸗ poliers auszubilden. Der Geſelle muß ſo ge⸗ ſchult werden, daß er ſpäter als Meiſter einen Betrieb ſelbſtändig organiſieren und führen kann. Es bedarf nicht nur des inneren fach⸗ lichen Wiſſens, ſondern auch des Verſtändniſſes für die inneren Zuſammenhänge der Wirtſchaft im allgemeinen, um die fachliche Leiſtungs⸗ fähigkeit eines Betriebes zu ſteigern und ſeine Wirtſchaftlichkeit zu verbeſſern und in die Höhe zu bringen. Die Beſucher der Meiſterſchule ſollen auf die Ablegung der Meiſterprüfung in fachlicher, allgemein beruflicher und charakter⸗ bildender Hinſicht vorbereitet werden. Meiſter ſein bedeutet höchſte fachliche Leiſtung, vertieftes Allgemeinwiſſen und einen offenen und ehrlichen Charakter. Dieſe drei Eigenſchaf⸗ ten muß ein Meiſter unter allen Umſtänden be⸗ ſitzen, um handwerkliche Berufsauffaſſung und Volksgemeinſchaft als ſelbſtändiger Leiter eines Betriebes oder als unſelbſtändiges Gefolg⸗ ſchaftsmitglied aufzubringen. Die Meiſterſchule ſoll in Halbjahresfachkurſen durchgeführt werden. Die Halbjahresfachkurſe werden wiederum in drei Abſchnittslehrgänge eingeteilt. Der erſte Lehrgang im Schuljahr 1938/39 beginnt am 1. Oktober und endet am 10. November, dauert alſo 6 Wochen. In 47 Wochenſtunden, darunter 14 Stunden Werkſtatt⸗ unterricht, lernen die Geſellen die Grundzüge der Konſtruktion, die ſie erſt befähigen, das Werk, an dem ſie mitarbeiten, von Grund auf zu verſtehen. Der zweite Lehrgang beginnt am 11. Novem⸗ ber und dauert bis 22. Dezember. Der dritte Lehrgang dauert vom 4. Januar 1939 bis 4. März 1939. Vorausſetzungen für die Aufnahme in die Meiſterſchule ſind: 1. Erfolgreicher dreijähriger Beſuch der Gewerbeſchule(Gewerbliche Berufs⸗ ſchule) oder Ablegung einer Aufnahmeprüfung, aus der ſich eine gleichwertige Vorbildung er⸗ gibt; 2. Nachweis der ariſchen Abſtammung; 3. Nachweis guter Führung(Unbeſcholten⸗ heitszeugnis) und Nachweis nationaler Zuver⸗ läſſigkeit; 4. Geſundheitszeugnis. Die Lehrgangsgebühren betragen für den erſten und zweiten Abſchnittslehrgang je 40 Reichsmark, für den dritten Abſchnittslehrgang 70 RM.— Geſuche um Aufnahme in die Mei⸗ ſterſchule für das Zimmererhandwerk ſind an die Direktion der Gewerbeſchule 1(Gewerbliche Berufsſchule) in Freiburg i. Brsg. zu richten. 1400 mit Führerſchein IV * Karlsruhe, 30. Sept. Am 1. Oktober iſt die Friſt zur Beſchaffung des Führerſcheins IV abgelaufen. Ab heute dürfen Motorfahr⸗ räder und Kleinkrafträder bis zum eine Zy⸗ lindergehalt von 30 cem nur noch von Fah⸗ rern benutzt werden, die im Beſitz des neuge⸗ ſchaffenen Führerſcheins ſind. Die Abteilung Berufserziehung und der Deutſchen Arbeitsfront hat daher ſofort nach Bekanntwerden dieſer Verordnung im Som⸗ mer d. J. mit der Einrichtung von Lehrgän⸗ gen begonnen, die den Teilnehmern die für die Führerſcheinprüfung notwendigen Kennt⸗ Probeiahrt mit dem neuen KdF-Wagen in Sanssoucl Von Potsdam aus fand eine Fahrt mit dem neuen KdF-Wagen statt, die den Berliner Schrift- leitern Gelegenheit gab, Sich von den Vorzügen des neuen Volkswagens auf der Autobahn zu überzeugen. Hier besichtigt die Jugend die drei KdF-Wagen-Typen vor dem Schloß Sans⸗ souci, wo sie zur Ansicht aufgestellt waren. 0 des Motor⸗ und Verkehrsweſens vermit⸗ teln. 1400 badiſche Volksgenoſſen ſind bis jetzt durch dieſe Kurſe gegangen, die in vorbildlicher Zuſammenarbeit zwiſchen der DAß, dem RNSg und den Polizeipräſidien durchgeführt werden. Die Schulung, zu der ſch erade jetzt kurz vor Toresſchluß ſtändig neue eilnehmer meldeten, geht auch nach dem 1. Oktober weiter. Auskunft und Anmeldung bei ſämtlichen Dienſtſtellen des Amtes für Berufs⸗ erziehung und Betriebsführung der DA im Gau Baden. fionſlanz weiht heute die neue Brücke die umgebaute Rheinbrücke ein ſtolzes Werk deutſcher Technik Konſtanz, 30. Sept. Nur einmal trennt der Rhein vom Bodenſee bis zur Pfalz reichs · deutſches Hoheitsgebiet, in Konſtanz. Grenz⸗ pfähle im Süden und Weſten, Waſſer im Oſten und Norden umſchließen einen ſchmalen Strei⸗ fen Boden, auf dem ſich die Konſtanzer Alt⸗ ſtadt erhebt. Hier dient die Brücke, die zum Stadtteil Petershauſen hinüberführt, nicht allein dem Verkehr, ſie iſt zugleich Symbol der unzerſtörbaren Einheit deut⸗ ſchen Landes, als erſte rein deutſche Brücke am Rhein und als ſolche die einzige bis Walds⸗ hut. Kleine Wirtschaftsecke Geſetz zur Aenderung des Gaſtſtättengeſetzes (betr. nicht das Land Heſterreich) Sw. Die Reichsregierung hat unter dem 27. 9. 1938 das folgende Geſetz beſchloſſen, das im Reichsgeſetz⸗ blatt, Teil 1, Nr. 151, veröffentlicht wird. Danach wird im Artikel 1 beſtimmt: Im 3 10 des Gaſtſtätten⸗ geſetzes vom 28. April 1930-eichsgeſetzblatt 1 S. 146) wird dem Abſatz 1(„Die oberſte Landes⸗ behörde oder die von ihr beauftragte Behörde kann beſtimmen, daß der Ausſchank ſelbſterzeugten Weines oder Apfelweines für die Dauer von höchſtens vier Monaten und, wo dies bisher nach Landesrecht zu⸗ läſſig war, von höchſtens ſechs Monaten, und zwar zuſammenhängend oder in zwei Zeitabſchnitten im Jahre, keiner Erlaubnis bedarf.“) folgender Satz 2 angefügt:„Sie kann hierbei im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter allgemeine Vorausſet⸗ zungen für den Ausſchank aufſtellen und die Art der Betriebsführung regeln.“— Dem§ 28 des Gaſtſtätten⸗ geſetzes(„Soweit bisher in Bayern der Ausſchank felbſterzeugter Getränke ohne Erlaubnis ſtatthaft war, bedarf es einer ſolchen auch in der Folge nicht.— Für die Schließung eines ſolchen Betriebes uſw.“) wird folgender Satz 3 angefügt:„Die Bayeriſche Oberſte Landesbehörde kann im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter allgemeine Vorausſetzungen für den Ausſchank aufſtellen und die Art der Be⸗ iriebsführung regeln“. Ferner wird folgender Abſatz 2 angefügt:„(2) Die in Bayern beſtehenden Kommun⸗ brauberechtigungen erlöſchen, wenn ſie ſeit zehn Jah⸗ ren nicht mehr ausgeübt worden ſind, ſie ſind als er⸗ loſchen anzuſehen, wenn ſte während der letzten zehn Jahre vor Inkrafttreten dieſes Geſetzes nicht mehr ausgeübt wurden.“ Sw. Süddeutſcher Cement⸗Verband Gmbc. in Hei⸗ delberg. Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſamm⸗ lung iſt das Stammkapital um 27 000 RM. erhöht. Sw. Guter Auftragseingang bei Mercedes⸗Schnh⸗ fabriken. Im Geſchäftsjahr 1937/38(30..) der Mer⸗ cedes⸗Schuhfabriken AG., Stuttgart, Bad Cannſtatt. hielt der gute Auftragseingang unvermindert an. Die Produktion konnte in dem dadurch beſtimmten Um⸗ fange durchgeführt werden, da es möglich war, die entſprechenden Mengen an Roh⸗ und Werkſtoffe im Rahmen der Kontingente zu beſchaffen. Die Entwick⸗ lung des Umſatzes nahm an Menge und Wert ihren Fortgang. Auch in den erſten Monaten des nenen Geſchäftsjahres hielt der gute Auftragseingang an. Die Geſellſchaft richtete die erſte Lehrwerlſtätte in der deutſchen Schuhinduſtrie ein.— Einem Rohüberſchuß von.30 Mill. RM.(i. V. Bruttoertrag.35, da⸗ gegen ſonſtige Aufwendungen.60 Mill. RM.), ſon⸗ ſtigen Einnahmen von.033(.025) und aoErträgen von.045(.018) Mill. RM. ſtehen auf der Auf⸗ wandſeite Löhne und Gehälter mit 3,84(.389, ſo. ziale Abgaben mit.25(.22), Zinſen und Skonti mit.11(.13), ausweispflichtige Steuern mit.77 (Beſitzſteuern.50) und Anlageabſchreibungen mit .22(.37, daneben.014 andere) gegenüber. Der Reingewinn beträgt unter Einſchluß von.11(.05) Mill. RM. Vortrag 294 935(233 165) RM. Die be ⸗ reits abgehaltene HV. hat beſchloſſen, an die Aktionäre 114000 RM. als öprozentige Dividende in Form von neu zu ſchaffenden Aktein auszuſchütten. Der Reſt von 150 935 RM. wird vorgetragen(1. V. wur⸗ den 120 000 RM. der geſetzlichen Rücklage über⸗ wieſen und 113 165 RM. vorgetragen). Rhein-Mainische Abendbörse Sehr feſt Das deutſch⸗engliſche Freundſchaftsabkommen hin⸗ terließ an der Abendbörſe einen ungemein ſtarken Eindruck. Die Haltung war ausgeſprochen feſt und das Geſchäft ſehr lebhaft. Neben weiteren Publikums⸗ käufen ſchritten auch die Berufskreiſe zu verſtärkten Anſchaffungen. Da aber andererſeits die Märkte viel⸗ fach leer waren, ergaben ſich über das durchſchnittliche Maß von 1½ bis 2½ Prozent auch Erhöhungen von 3 bis 5 Prozent. Im Vordergrund ſtanden FG⸗Far⸗ ben mit 156—156¼, Vereinigte Stahl mit 106, Man⸗ nesmann mit 111½, Rheinſtahl mit 144—145, ferner Deutſche Erdöl mit 134, Demag mit 147, Geffürel mit 140, Bemberg mit 140 und AG. für Verkehrs⸗ weſen mit 128½. Um 5 Prozent höher lagen Scheide⸗ anſtalt mit 225. Auch der Rentenmarkt verſtärkte ſeine erſte Haltung, insbeſondere bei Induſtrieobligationen ſtellten ſich weitere Befeſtigungen ein und die Umſätze waren ziemlich lebhaft. Getreide Getreidenotierungen in Rotterdam Rotterdam, 30. Sept, Weizen(in Hfl. per 100 Kilo): November.10, Januar.15, März.20, Mai.25 Brief; Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 November 94, Januar 93¼, März 93½, a 5 Die neue Rheinbrücke verdankt ihre Ent⸗ ſtehung nationalſozialiſtiſcher Tat⸗ kraft, die 1936 das große Werk in Angriff nahm. In der Geſchichte der Konſtanzer Brücken be⸗ deutet dieſer 1. Oktober, an welchem das Er⸗ gebnis zweijähriger Umbauarbei⸗ ten ſeiner Beſtimmung übergeben wird, die Krönung einer vielhundertjährigen Entwick⸗ lung. Unter den feſten Holzbrücken des Hochrheins, die im Mittelalter entſtanden, iſt diejenige in Konſtanz eine der ülteſten. Eine römiſche Brücke wird in der Gegend von Gott⸗ lieben vermutet, 923 ſoll Graf Eberhard von Roworf eine hölzerne Brücke geſtiftet haben, die einige hundert Meter unterhalb des Rhein⸗ abfluſſes aus dem Konſtanzer Becken lag. Die um die Wende des 12. und 13. Jahrhunderts errichtete Jochbrücke verband die beiden Ufer ſchon in unmittelbarer Nähe der Stadt. Ur⸗ kundlich nachzuweiſen iſt nur der Standort der 1544 erſtellten Brücke. Sie trat an die Stelle der„bös und breſthaft“ gewordenen, zweiein⸗ halb Jahrhunderte alten Vorläuferin und führte im Zuge der heutigen Rheingaſſe durch den Rheintorturm, alſo wenige Meter unterhalb der heutigen Notbrücke. Der Neubau beſtand teilweiſe aus Holz mit Ueberdachung und am rechten Ufer aus mehreren Steinbögen. Der Holzbrücke war eine Mühle angegliedert. Viermal brannte ſie voll⸗ ſtändig nieder. 1548, 1585, 1675 und 1856. Bald nach dem Brande im Jahre 1856 wurde die Bahn von Baſel nach Konſtanz gebaut. Die neue, weiter ſeewärts vorgeſchobene Rheinbrücke, in Deutſchland zum erſten Male als ſchmie⸗ deeiſerne in dieſem Umfange erſtellt, erhielt neben einer Fahrbahn und zwei Gehwegen noch zwei Gleiſe für den Eiſenbahnverkehr, von denen das eine ſpäter wieder entfernt wurde. Da ſich die frühere Mühle als Stauwerk mit beſonders nachteiligen Folgen bei Hochwaſ⸗ ſer auswirkte, erhoben Bodenſeeuferſtaaten er⸗ folgreichen Einſpruch gegen die Wiederherſtel⸗ lung. Ende 1860 als Straßenbrücke und 1862 als Eiſenbahnbrücke fertiggeſtellt, erfolgte 75 Jahre ſpäter der große Umbau, der von der alten Brücke nur die Pfähle und den Mau⸗ erkern in den Pfeilern übrig ließ und die Fort⸗ ſchritte der Technik, Klarheit und Schönheit der architektoniſchen Form, in ſich vereint. Bei der Rettungstat zu Tode gekommen Baiersbronn, 30. Sept. Beim Schotter⸗ werk Braun ereignete ſich ein tödlicher Unfall, dem der ſechsjährige Gerhard Haiſt zum Opfer fiel. Dieſer wollte ein dreijähriges Kind, das in der Nähe der verkehrsreichen Straße mit an⸗ deren Kindern ſpielte, aus der Gefahrenzone wegbringen. Dabei kam er ſelber unter einen nach Mitteltal fahrenden Laſtzug, der den Kna⸗ ben ſo ſchwer verletzte, daß er kurze Zeit dar⸗ auf ſtarb. (Scherl-Bilderdienst-.) Triebwagen auf Gütlerzug gefahren Sieben Perſonen wurden verletzt Plochingen(Wtitbg.), 30. Sept. Am Don⸗ nerstagabend gegen 22 Uhr iſt nach einer Mel⸗ dung der Reichsbahndirektion Stuttgart auf dem Bahnhof Altbach bei Plochingen der Triebwagenperſonenzug Stuttgart—Plochingen auf einen auf dem Bahnhof ſtehenden Güterzug aufgefahren. Dabei wurden ſechs Reiſende und der Zugführer des Perſonenzuges durch Prel⸗ lungen und Schürfungen verletzt. Die Verlet⸗ zungen der Fahrgäſte waren leichter Art, ſo daß alle nach Hauſe entlaſſen werden konnten. Auch der ins Krankenhaus eingelieferte Zug⸗ führer iſt nicht ſchwer verletzt worden. Bei dem Zuſammenſtoß wurde der Führer⸗ ſtand des Triebwagens eingedrückt und ſechs Wagen des Güterzuges zum Teil ſtark be ⸗ ſchüdigt. Land⸗Gollesdienſtanzeiger für Sonntag, 22. Oktober Kath, Gemeinde Ladenburg..15 Uhr Beicht⸗ gelegenheit,.45 Uhr Austeilung der hl. Kom⸗ munion,.30 Frühgottesdienſt mit Monats⸗ kommunion der Schulkinder,.30 Hauptgottes⸗ dienſt mit Predigt und Hochamt, Feier des Erniedankfeſtes, darauf Chriſtenlehre für die Jünglinge, 13 Chriſtenlehre 55 die Mädchen, 13.30 Andacht, 19.30 Roſenkranzandacht mit Feier des Titularfeſtes. Evang. Gemeinde Ladenburg..30 Feſtgot⸗ tesdienſt(Kirchenchor), 10.30 Kindergottes⸗ dienſt, 13 Chriſtenlehre. Altkathol. Gemeinde Ladenburg. (Erntedankfeſt),.30 hl. Amt. Evang. Gemeinde Neckarhauſen..30 Feſtgot⸗ lehre. 10.30 Kindergottesdienſt, 13 Chriſten⸗ ehre. Evang. Gemeinde Edingen..15 Hauptgot⸗ tesdienſt, 10.30 Kindergottesdienſt. Evang. Gemeinde Schriesheim..45 Chri⸗ ſtenlehre für die Knaben,.30 Feſtgottesdienſt (Vikar Schlabach), 11 Kindergottesdienſt. ſleues aus Tampertheim Jaſt alle Straßen wurden hergerichtet Sonntag * Lampertheim, 30. Sept. Die Stra⸗ ßen der Gemeinde Lampertheim haben in den letzten Jahren ein vollſtändig verändertes Ge⸗ ſicht erhalten. Dadurch wurde das Ortsbild ver⸗ ſchönert. Alle Straßen erhielten Bürgerſteige und die Fahrbahnen wurden hergerichtet, wo⸗ durch die unangenehme Staubbildung faſt reſt⸗ los beſeitigt wurde. Jetzt ſcheinen auch die Durchgangsſtraßen, Kaiſer⸗Wilhelm⸗ und Rö⸗ merſtraße in das Reparaturnetz einbezogen zu ſein. Sie bildeten ſchon immer der Schrecken der Autofahrer. Maai iſt jetzt daran, auch hier eine Wandlung zu ſchaffen, indem man ſie chauſſiert. Die im Gemeindevoranſchlag 1938 für Straßenbau vorgeſehenen zirka 60 000 RM werden es ermöglichen, dem bisherigen Miß⸗ ſtand ein Ende zu bereiten. fileine Diernheimer Nachrichten 3 Erntedankfeſt in Viernheim. Einen wür⸗ digen Verlauf wird der Ehrentag des deutſchen Bauern in Viernheim nehmen. Das Ernte⸗ dankfeſt wird eingeleitet mit dem traditionellen Aufrichten des Erntebaumes durch Bauern⸗ ſchaft und Hitlerjugend auf dem Turner⸗Wald⸗ ſportplatz. Am Sonntagmorgen marſchieren HJI und BDM dourch verſchiedene Ortsſtraßen, um den Ehrentag des deutſchen Bauern an⸗ zuſingen. Mittags wird ein mit Wagengrup⸗ pen ausgeſtatteter Feſtzug vom Marttplatz aus durch Adolf⸗Hitler⸗, Saar⸗ und Induſtrie⸗ ſtraße, zum Feſtplatz ſich bewegen. Der Feier ſchließt ſich ein Volksfeſt an, das ſeinen Höhe⸗ punkt mit dem Erntetanz in allen Sälen Viern⸗ heims finden wird. An alle Volksgenoſſen geht der Aufruf: Fahnen heraus! löſt, un geſellſch entdeckt Mann Iſt in den bei dei im pol man h falten anz le An der er und alles g fen der ſinntes men ur ſo aus gläubig zu ſein bewölkt trauen kommer Führer Die gehören ohne ſie markt Kerwe. Was telalter in einer das Ka ſpiel. im Rin in Wet aruſſe ſi a1 ich alſo Weſentl und ein Kähne Pferde, handelt, 2 In d⸗ Verkehr⸗ kurz na Bild: Dräne von nie Gebärde und Er nicht do die Hyn —— ſer 1938 Schrift- itobahn Sans- nst-.) fahren it lm Don⸗ ter Mel⸗ jart auf gen der ochingen Hüterzug nde und ich Prel⸗ Verlet⸗ Art, ſo konnten. te Zug⸗ Führer · nd. ſechs ſtark be ⸗ r r Beicht⸗ l. Kom⸗ Monats⸗ ptgottes⸗ eier des für die Mädchen, icht mit Feſtgot⸗ ergottes⸗ Sonntag Feſtgot⸗ Thriſten⸗ auptgot⸗ 5 Chri⸗ tesdienſt iſt. im ichtet e Stra⸗ min den rtes Ge⸗ hild ver⸗ gerſteige tet, wo⸗ faſt reſt⸗ uch die nd Rö⸗ ogen zu SIchrecken uuch hier man ſie ag 1938 )00 RM n Miß⸗ ten en wür⸗ heutſchen Ernte⸗ tionellen Bauern⸗ r⸗Waldd⸗ rſchieren sſtraßen, ern an⸗ zengrup⸗ arktplatz nduſtrie⸗ er Feier n Höhe⸗ iViern⸗ ſen geht „Bakenkreuzbanner“ Sroß-Mannheim Samstag, I. Oktober 958 kr wird's ſchon recht machen Die gewaltige politiſche Hochſpannung klingt ab. Der Ernſt der großen Entſcheidung ver⸗ wandelte ſich in jubelnde Freude angeſichts der Freudenbotſchaft aus Berlin. Es läßt ſich nicht leugnen und iſt durchaus verſtändlich, wenn man in den letzten Tagen beſorgte Geſichter ſah; das iſt noch lange kein Mangel an Zuver⸗ ſicht oder Vertrauen, ſondern einfach tiefe An⸗ teilnahme am Schickſal und Volk und Vater⸗ land, möge auch mancher an ſein kleines Eigen⸗ ſchickſal gedacht haben. Nun iſt der Bann ge⸗ löſt, und alle Stammtiſche, Kegelklubs und Skat⸗ geſellſchaften haben wieder ihre Begeiſterung entdeckt und ſtehen ſelbſtverſtändlich wie ein Mann hinter dem Führer. Iſt es nicht ſo, lieber Volksgenoſſe, daß du in den letzten drei Tagen nicht mehr ſo ganz bei deiner Arbeit warſt; die Zuſammenhänge im politiſchen Geſchehen wurden undurchſichtig, man hörte„nichts Neues“ mehr. Die Sorgen⸗ falten auf deiner Stirn vertieften ſich und leiſe, S0 3 leiſe erhob ſich die Stimme des Zweifels. An den Ecken ſtanden Frauen beiſammen und berieten mit Hilfe ihrer vor 24 Jahren ge⸗ ſammelten Erfahrungen, ob vorſorgliche Groß⸗ einkäufe angebracht wären. Ach, die Frauen ſind überhaupt unberechenbar— kamen doch an einem der letzten Tage einige Frauen(nicht erade Frauen„aus dem Volk“) mit Sack und Pack und Tränen in den Augen in einem Ort der Umgebung Mannheims an, und zwar ka⸗ men ſie aus Karlsruhe, weil ſie— man halte ich feſt— ihr liebes Leben vor einem plötzlichen Fenerüberfall der franzöſiſchen Ferngeſchütze in Sicherheit bringen wollten. Man beſaß Humor genug, ſie mit Gelächter u empfangen. Glücklicherweiſe ſind nicht alle rauen ſo kleinmütig; das bewies eine einfache Frau, die in der Straßenbahn das beſorgte Ge⸗ 4 ſfich etwas beſchränkten Nachbarin mit dem klaſſiſchen Satz beantwortete:„Der Hit⸗ ler werds recht mache“. Und das ſchöne dabei iſt, daß man dieſen Ausſpruch nicht vereinzelt hört; in Stadt und Land kommt mit —— wenigen Worten immer wieder das gren⸗ loſe Vertrauen zum Ausdruck, deſſen ſich un⸗ ſer Führer im deutſchen Volk erfreuen kann. Im Grunde genommen iſt es gar nicht mög⸗ lich, anderer Meinung zu ſein. Das letzte große Geſchehen dürfte auch die letzten Nörg⸗ er und Beſſerwiſſer überzeugt haben. Solange alles gut geht, iſt es ja leicht, mit allen Knif⸗ fen der höheren Strategie ein uns feindlich ge⸗ ſinntes Volk theoretiſch in die Zange zu neh⸗ men und die Aufmarſch⸗ und Siegespläne nur ſo aus dem Aermel zu ſchütteln. Aber mit gläubigem Vertrauen auch dann zuverſichtlich zu ſein, wenn einmal der politiſche Horizont bewölkt iſt, dazu gehört mehr. Dieſes Ver⸗ trauen kann nur aus dem Herzen des Volkes kommen, in dem das Gefühl lebendig iſt: Der Führer handelt richtig. wn. Karuſſell und Reilſchule Die Meß is widder do! und zur Meß gehören natürlich auch die Karuſſells, denn ohne ſie wäre die Meſſe keine Meſſe, der Jahr⸗ markt kein Jahrmarkt und die Kerwe keine Kerwe. Was iſt ein Karuſſell? Schon im frühen Mit⸗ telalter konnte man ihm begegnen, allerdings in einer anderen Form als heute. Damals war das Karuſſell nichts anderes als ein Reiter⸗ ſpiel. Die teilnehmenden Reiter traten dabei im Ringelreiten oder Ringſtechen miteinander in Wettbewerb. Im Pfälziſchen ſagt man da⸗ her in Erinnerung an dieſe Uebung anſtatt aruſſell Reitſchule. Die Idee des ehemaligen Ringelſpiels ſetzt ſich alſo in der Reitſchule unſerer Meſſen fort. Weſentlich beſteht ſie aus einer ſenkrechten Achſe und einer Ringſcheibe mit Pferden, Wagen, Kähne und dergleichen, die durch Menſchen, Pferde, Dampf oder Elektrizität in Bewegung geſetzt wird. Urſprünglich war das Karuſſell nur ein ein⸗ faches an deſſen vier Armen Vor⸗ richtungen angebracht waren, auf die die Mit⸗ fahrenden ſich ſetzen konnten. Später kamen Karuſſells mit Dach und drehbarem Boden. Als Sitze verwendete man aus Holz gefertigte Tiere. Während der Fahrt ſtach man mit lan⸗ en Stäben in von der Decke herabhängende inge. Von dieſem Ringſtechen erhielt das Ka⸗ ruſſell den Namen Ringelſpiel. Das Ringſtechen iſt übrigens auch jegt noch nicht ganz ausgeſtorben, findet ſich doch gelegent⸗ lich auf unſerer Meſſe immer wieder das eine oder andere Karuſſell, wo es noch in Uebung iſt. Die Fahrenden verſuchen dabei, einen in Be⸗ wegung befindlichen, an einem Pfahl feſtgehal⸗ tenen eiſernen Ring zu erhaſchen. Die nach die⸗ ſem Ring Jagd machen, ſind ſich deſſen wohl kaum bewußt, daß es ſich hier um eine Uebung handelt, die bis ins Mittelalter zurückgeht. —5— Haltung im Alltag In den Hauptbetriebszeiten der öffentlichen Verkehrsmittel, alſo vor Arbeitsbeginn und kurz nach Feierabend, immer wieder dasſelbe Bild: Drängelei an der Sperre, Drängelei um die Plätze. Oftmals von nicht gerade freundlichen Worten und Gebärden begleitet. Die gegenſeitige Achtung und Erziehung wird hoffentlich erreichen, daß nicht doch noch eines Tages ein Dichter uns die Hymne auf die Ellenbogenfreiheit beſchert. Ein Beſuch in der Zentrale des DDAC hand in Hand mit dem NsSas werden die Aufgaben gemeiſterk/ DDAC und Volksmokoriſierung Dem Deutſchen Automobil⸗Club (DDaAcC) und ſeiner Hauptverwaltung haben wir einen kurzen Beſuch abgeſtattet. Es war ein Griff mittenhinein ins motoriſierte Leben und in eine Arbeitsgemeinſchaft, die erſt jüngſt mit dem Gaudiplom der Deutſchen Arbeitsfront für vorbildliche Betriebsführung und Betriebs⸗ leiſtung ausgezeichnet wurde. Man muß daran erinnern, daß der DDaAcC keine Fortführung des ADAcC, AvdD oder etwa des Tourinclubs darſtellt, ſondern daß er nach Weſen, Aufbau und Aufgabengebiet ein neues Gebilde lebendig verkörpert, das mit dem Nationalſozialiſtiſchen Kraftfahrkorps(NSKK) zuſammenarbeitet, wo es um die große Kraftentfaltung und einheitliche politiſche Willenskundgebung geht und allein marſchiert, wenn es ſelbſtändige Aufgabenge⸗ biete zu betreuen gilt. Kraftfahrkorps und Automobilclub ſind kameradſchaftlich verbunden. Darum iſt und bleibt es nach den Worten des Korpsführers Hühnlein eine Ehre, dem Korps wie dem Klub anzugehören. Achtung vor jeder pflichtmäßigen Arbeit Das war mit einer der ſtärkſten Eindrücke, die wir von der aufſchlußreichen Beſichtigung Drachenstelgen, eine Herbstireude der Jugend des DDAC⸗Betriebes in der Hauptſtadt der Be⸗ wegung gewonnen haben. DDACG-⸗Präſident, NSKK⸗Oberführer Frhr v. Egloffſtein hat die geſamte DDAC-⸗Arbeit auf einen General⸗ nenner gebracht, als er uns ſagte, daß es in ſei⸗ nem Betriebe keine Vorgeſetzte und Untergebene gibt, ſondern nur Kameraden, die Lei⸗ ſtung und Vertrauen eng verbin⸗ det. Das hat uns der Rundgang und Ein⸗ blick in die vielgeſtaltigen Arbeits- und Aufbau⸗ gebiete des DDAC immer wieder beſtätigt. lieberall herrſcht Schönheit der Arbeit und des Arbeitsplatzes. Ueberall atmen die Arbeits⸗ räume in ihrer architektoniſch glücklichen Löſung lebendigen Tatwillen und rege Schaffensfreude. Eindrucksvolle Ceiſtungsſchau Innerhalb der deutſchen Kraftfahrt iſt der Name„DDaAC“ zum Begriff geworden. Ueber 500 Arbeitskameraden ſind jeden Tag damit be⸗ ſchäftigt, die über 165 000 Mitglieder des Klubs. in mannigfachen Leiſtungen zu be⸗ treuen, bereits vorhandene Einrichtungen groß⸗ zügig zu verbeſſern und auszubauen, ſowie neue Maßnahmen zur Förderung des Kraftfahr⸗ weſens und zur Erhöhung der Leiſtungen des Weltbild(VI) Rettungsſchwimmer an die Front Die Deutſche Lebensrettungsgeſellſchaft eröffnet die Winterſchwimmkurſe Nachdem die Som⸗ merarbeit am Strand⸗ bad und die Ausbil⸗ dungsarbeit in den Sommerbädern vor⸗ über ſind, beginnt nun wieder die Aus⸗ bildung im Städ⸗ tiſchen Hallen⸗ bad. Wer Schwimmer iſt, muß auch Rettungs⸗ ſchwimmer werden, damit er in der Lage iſt, nicht nur ſich ſelbſt in Waſſersnot zu helfen, ſondern auch jedem Volksgenoſſen. Es iſt geradezu eine Verpflichtung, für den Schwimmer, Rettungsſchwimmer zu werden. Jedes dem naſſen Tode abgetrotzte Opfer trägt zur Erhaltung und Stärkung der Volkskraft bei; jeder Einſatz für die Erhaltung des Lebens eines anderen Volksgenoſſen iſt ein Beitrag zur Volksgemeinſchaft. Die Deutſche Lebens-Rettungs⸗Gemeinſchaft, Bezirk Mannheim, hat ſeit ihrem Beſtehen dieſem Ziele gedient; ſie iſt auf freiem Helfer⸗ willen aufgebaut und hat Schritt um Schritt eine Trutzburg geſchaffen gegen den naſſen Tod. Was ſie tat, geſchah aus eigner Kraft mit kleinſten Mitteln in ehrenamtlicher Tätig⸗ keit. Die vielen unbekannten Männer und Frauen haben bewieſen, was für eine Idee alles geleiſtet werden kann, wenn der Wille zum Einſatz und zur Opferbereitſchaft vor⸗ handen iſt. Niemand ſoll mehr dem naſſen Tode ver⸗ fallen. Je mehr Rettungsſchwimmer ausge⸗ bildet ſind, deſto ſtärker wird das Bollwerk, deſto geringer die Gefahr. Darum nützet die Kurſe der DLRG im Städtiſchen Hallenbad, werdet Rettungsſchwimmer und Helfer im Kampfe gegen den naſſen Tod! Kursbeginn für Männer und männliche Jugend: Dienstag, 4. Oktober, 21.30 Uhr im Städtiſchen Hallenbad, Halle I. Anmeldung beim Kursbeginn. Kursbeginn für Frauen und Mädchen wird ſpäter bekanntgegeben. Schüler der Höheren Lehranſtalten haben Sonderkurſe und erhalten Auskunft in ihren Schulen. NUeẽne Freimarhkenheftchen Die Deutſche Reichspoſt gibt in nächſter Zeit neue Freimarkenheftchen in derſelben Form und Zuſammenſtellung wie die bisherigen her⸗ aus. Die Ueberſicht der Gebührenſätze auf dem iſt auf den neueſten Stand berichtigt worden. Sprechſtunden beim Finanzamt. Wie wir er⸗ fahren, werden ab 1. Oktober 1938, die Sprech⸗ ſtunden beim Finanzamt⸗Stadt wie folgt feſt⸗ geſetzt: Montag und Donnerstag von 8 bis 12 und von 15 bis 17 Uhr. Klubs zum Nutzen des Volksganzen zu erſin⸗ nen und in enger Zuſammenarbeit mit dem Korps zu verwirkllichen. Von den zahlreichen und vielſeitigen Vorteilen, die der DDAsC ſei⸗ nen Mitgliedern im Dienſt der Kraftfahrt und der Verkehrsgemeinſchaft bietet, kann ſich der Außenſtehende kaum einen Begriff machen. Mehr als anderswo offenbart uns das ver⸗ 9 Zahlenbild hier die ſtattliche Lei⸗ ung: 36 550 480 Kilometer Reiſewege, das iſt faſt 96 mal die Entfernung des Mondes von der Erde, ſtellte die Touriſtikabteilung des DDAcC im Clubjahr 1937 zuſammen. 31 000 einzelne Reiſeziele wurden während'dieſes einen Jahres—wohlgemerkt koſtenlos!— ausgear⸗ beitet. Das ſind über 103 Tourenzuſammenſtel⸗ lungen für jeden Tag. Für den Grenzver⸗ kehr mußten insgeſamt 56 709 Triptiks und 17 352 Carnets de paſſage zuweilen auf ſchnell⸗ ſtem Wege ausgeſtellt werden. Das ergibt 246 Grenzausweiſe für jeden Tag oder alle 2 Mi⸗ nuten ein Triptik oder Carnet. Der ſtändigen Steigerung der Touriſtik inner⸗ halb des Großdeutſchen Reiches, das ſeit der Schaffung der Straßen des Führers zum er⸗ ſten Auto⸗Reiſeland Europas aufgerückt iſt, trägt der DDaAcC durch die Herausgabe neuer Kar⸗ tenwerke von Großdeutſchland, Stadtdurch⸗ fahrtspläne, Hotelnachweiſe, Ueberſichtskarten für Sporttreibende, durch den neuen DDA Auto⸗Baedecker und einen Zeltplatznachweis für das immerzu ſtärker aufkommende„Autocam⸗ ping“ weitſchauend Rechnung. hilfe auf der Landſtraße „Verkehrsgemeinſchaft und Verkehrsſicherheit ſind verpflichtend für jeden deutſchen Kraftfah⸗ rer. Immer lauter, aber auch immer ernſter klingen die Mahnungen des Führers der Deut⸗ ſchen Kraftfahrt und des Reichspropagandami⸗ niſters. Frühzeitig hat hierin der DDAcC durch den Techniſchen Dienſt die Beratung und Betreuung ſeiner Mitglieder in allen Fragen des Fahr⸗ zeugs in die Tat umgeſetzt. Allein im vergange⸗ nen Jahre waren 33 Ingenieure mit ihren Wa⸗ gen ſtändig unterwegs und nahmen in 49 801 Arbeitsſtunden nicht weniger als 40 019 Einzel⸗ unterſuchungen an Kraftfahrzeugen der DDAC⸗ Mitglieder vor. Im Verlauf dieſer techniſchen Unterſuchungs⸗ arbeit, die an Gründlichkeit nichts zu wünſchen übrig ließ, konnten eine große Zahl von Ge⸗ fahrquellen bereits im Entſtehen feſtgeſtellt und damit größeres Unglück verhütet werden. Die Geſamtzahl der vom Techniſchen Dienſt auf der Fahrt durch Deutſchland zurückgelegten Kilome⸗ ter belief ſich auf 167 752. Sozialismus der Tat Als beſter und untrüglichſter Gradmeſſer einer durchaus geſunden, lebendigen und leiſtungs⸗ ſtarken Entwicklung des DDAc ſeiner 600 Orts⸗ gruppen und 23 Gaue erweiſt ſich neuerdings die Mitgliederbewegung. Bereits im 1. Halb⸗ jahr 1938 verzeichnet ſie einen Neuzuwachs von 18 000 Mitgliedern ohne das Land Oeſterreich. Das Geheimnis dieſes Erfolges liegt im So⸗ zialismus der Tat, mit dem der DDAs6 die zi⸗ vile Kraftfahrt in Deutſchland zu durchdringen vermochte. Allein die DDAC⸗Kamerad⸗ ſchaftshilfe, als freiwillige zuſätzliche Lei⸗ ſtung ſtellt bei Unglücksfällen mit anſchließender Krankenhausbehandlung für den Fahrer und im Todesfalle für ſeine Hinterbliebenen eine ſegensreiche ſoziale Maßnahme dar, wie ſie kein Automobil⸗Club der Welt aufzuweiſen at. Auf der gleichen Linie des ſozialen Tatwil⸗ lens und der Leiſtung bewegt ſich der ſtändige Ausbau des Rechtsſchutzes und der Rechtsberatung vor allem in ſchwierig ge⸗ lagerten Fällen. Daß der DDaAC aber auch im Einſatz der po⸗ litiſch einheitlichen Willenskundgebung Schul⸗ ter an Schulter mit dem NSKa mar⸗ Gibt es rote Fröſche? Natürlich! Auch Sie kennen den roten Froſch, die Schutzmarke von Erdal, dem altbewährten Schuhpflegemittel ſicher ſchon ſeit langem. Erdal pflegt die Schuhe und gibt ihnen ein beſſeres Ausſehen. Die Schuhe halten länger und bleiben länger ſchön. ſchiert, hat die Volksabſtimmung am 10. April 1938 einwandfrei beſtätigt; 870 000 gefahrene Kilometer und 252 500 zur Wahl beförderte Volksgenoſſen ſind und bleiben ein ſchöner Treuebeweis des DDAC zum Führer. Für die erfolgreiche Durchführung von vielen hundert Schwerkriegsbeſchädigtenfahrten im ganzen Reich konnte ſich der DDAcC erſt jüngſt der be⸗ ſonderen Anerkennung des Reichskriegsopfer⸗ führers Oberlindober und der NS⸗Kriegsopfer⸗ verſorgung erfreuen. Das ſind einige Beweiſe dafür, daß ſich der Deutſche Automobil⸗Club mit Erfolg bemüht, die ihm vom Führer geſtellten Aufgaben in wahrhaftem Beſtleiſtungsſtreben zu erfüllen. JS- CCLe. J — Hakenzrenzbanner⸗ —— meeereeeee e eesersa-aen.— mesacrnmeeer. —————— ———— Samstag, 1. Oktober 1958 Armer Gigolo In einer Zeitung leſen wir:„Bartänzer, gut aus⸗ ſehend, 28 JFahre, gute Garderobe, ſucht Engagement in Ballhaus oder Bar“! Gut ſieht er aus— der junge Mann, der weiter nichts als tanzen kann, die Damen in der Bar entzückt und ſich vor jeder Arbeit drückt! Der arme kleine——— taugt nicht für Werkſtatt und Büro. Er tanzt nur für das Jazzgejaul, zur Arbeit iſt er viel zu fanl Man ſollte ſich um ihn bemüh'n, ihn liebevoll zum Fieiß erzieh'n. BVielleicht, daß er— der glünzend tanzt— in Kürze auch ganz glänzend ſchanzt! Ich wette drum, daß er entdeckt, wie wunderbar die Arbeit ſchmeckt, der er ſo ängſtlich und diskret im Tanzſchritt aus dem Wege geht! Michel Mumm im„Schwarzen Korps“ Weinhaus„hütte“ verpachtel Mit dem 1. Oktober hat Pg. Heinrich Reith —335 von ihm ſeit etwa zwanzig Jahren geführ⸗ es Weinhaus„Hütte“ verpachtet. Das Lokal iſt mit dieſem Tage an Herrn Karl Als heimer in Pacht übergegangen. Der neue Inhaber ſteht — 25 Jahren als Oberkellner im Gaſtſtätten⸗ eruf und wird dank ſeiner reichen fachlichen Erfahrungen in auten Häuſern des In⸗ und Auslandes die bisherige„gut bürgerliche“ Tradition des Hauſes in gewohnter Güte wei⸗ terführen. g. Heinrich Reith zieht ſich damit als „Aktiver“, der bis zu dieſem Zeitpunkt auf eine 32jährige Berufslaufbahn als ſelbſtändiger Gaſtwirt zurückblicken kann, zurück und wird für den dienſtlichen Aufgaben widmen, die ſich ür ihn aus ſeiner Eigenſchaft als Kreis⸗ gruppenleiter der Wirtſchafts⸗ ruppe Gaſtſtättengewerbe und als SäK⸗Staffelführer ergeben. Mit Pg. bnisf verbinden uns Nationalſozia⸗ liſten erlebnisſtarke Erinnerungen an die Kampfzeit. Wenn er nun aus dem von ihm ſeit zwanzig Jahren 2 Unternehmen zurücktritt, ſo geſchieht dies in erſter Linie aus Geſundheitsrückſichten, Immerhin bleibt er uns als einer der beſten Inſerenten des„Hakenkreuzbanner“ in beſtem Gedenken. Mannheimer Nationaltheater. Heute, Sams⸗ tag, 20 Uhr im Nationaltheater„Madame ſans géne“, Luſtſpiel von Sardou. Regie: Hans Becker.— Lill Exik Hafgren, der ſchwe⸗ diſche in Neuſtadt lebende Komponiſt, wird der morgigen Uraufführung ſeiner Oper„Die Gänſemagd“ im Nationaltheater beiwoh⸗ nen. Die muſikaliſche Leitung der Uraufführung hat Ernſt Cremer, die Regie Curt Becker⸗Huert. 500 Füchse billig und schòn 75roIV können Sie bei Zeumer sehen! Das grohe, moderne Fachgeschäft in der Breiten Strahe M 1, 6 Seit 1886 M 1, 7 Es ſingen: Die Damen Heiken, und Ziegler und die Herren Baltruſchat,— und Schweska. Die Bühnenbilder entwar Friedrich Kalbfuß. Techniſche Einrichtung: Otto Junker.— Axel Jvers, der in Mannheim mit dem Luſtſpiel„Spiel an Bord“ und dem Kriminalſtück„Park ſt ra ße 13“ ſchon erfolgreich zu Wort gekommen iſt, iſt er Verfaſſer des Dufiſpiels„Bobmacht ſich geſund“, das morgen,& onntag, unter der Spielleitung von Hans Becker zum erſten⸗ ———1 Neuen Theater im Roſengarten gegeben ird. Lill Erik Haigren Zur Uraufführung„Die Gänſemagd“ Lill Erit Hafgren iſt Schwede, aber ſein künſtleriſches Schaffen iſt von Deutſchland und beſonders der Weſtmark nicht zu trennen. 188¹ iſt er in Stockholm geboren. Den größten Teil eines Lebens jedoch verbrachte er in Neu⸗ tadt an der Weinſtraße, wo er längere Zeit as Konſervatorium leitete und auch heute noch lebt. Wie ſüh er ſich mit ſeiner Wahlheimat verbunden fühlt, geht aus ſeinem eigenen Aus⸗ ſpruch hervor: Als geborener Nordländer habe ich doch als Künſtler und Menſch die ſtärkſten Eindrücke in meiner Wahlheimat Deutſchland empfangen. Ihm gehört mein Werk und mein Leben“. Nur einige Jahre wirkte Hofgren in Schweden. Von 1921 bis 24 war er mit gro⸗ ßem Erfolg Kapellmeiſter am Storatheater (Großes Theater) in Göteborg. Trotz der Dirigentenerfolge aber kehrte er nach Reuſtadt zurück, wo er ſich vor allem dem künſtleriſchen Schaffen widmete. Erſt in den letzten Jahren ſchrieb Hafgren einige größere Werke, Im Jahre 1934 beendete er die Oper„Die Gänſemagd“, eine deutſche Volksoper nach dem bekannten Märchen der Brüder Grimm, die jetzt im Nationaltheater ihre Uraufführung erleben wird. Im folgen⸗ den Jahre komponierte er die beiden Chorkan⸗ taten„Der Regenbogen“ und„Idunas Aep⸗ fel“. Die zweite dieſer Kantaten, die nach einer von Hafgren ſelbſt überſetzten Dichtung von Erik Guſtaf Geijer für gemiſchten Chor, Tenor⸗ ſolo und Orcheſter geſchrieben iſt, kan.1936 anläßlich des großen Sängertreffens in Saar⸗ brücken zur Uranfführung. Der Stoff iſt der altnordiſchen Mythologie entnommen. Es wird als ein meiſterlich reifes Werk, das im Orcheſter⸗ atz von ſinfoniſchem Glanz iſt und die Sing⸗ ma organiſch mit dem Orcheſter verwachſen läßt, gerühmt. Der Eindruck der Saarbrücker Aufführung war⸗gewaltig. Jede Begegnung mit einem Werke Hafgrens läßt immer wieder erkennen, daß man einen Muſiker vor ſich hat, dem die Beherrſchung — Wann Teſtamente eröffnet werden Ueue Friſten nach dem Teſtamentsgeſetz/ 50-Jahre⸗Friſt für Erbverträge Mit der Eröffnungsfriſt für Teſtamente und Erbverträge, die durch das Teſtamentsgeſetz vom 31. Juli d. J. eine Aenderung erfahren hat, befaßt ſich Miniſterialrat Dr. Vogels in der„Zeitſchrift der Akademie für Deutſches Recht“. Bei Teſtamenten beträgt die Friſt von jetzt ab 30 Jahre und bei Erbverträgen 50 Jahre. Daß die Friſt bei Erbverträgen länger iſt, erklärt ſich daraus, daß dieſe Verträge in der Regel bei Eingehung der Ehe zuſammen mit einem Ehevertrag, alſo in jungen Jahren, ge⸗ ſchloſſen werden, während die Erblaſſer ihr Teſtament, wenn nicht beſondere Umſtände vor⸗ liegen, faſt ſtets erſt in reiferen Jahren zu er⸗ richten pflegen. Die 30⸗Jahre⸗Friſt gilt ſowohl-für private wie für öffentliche Teſtamente; ſie gilt auch für gemeinſchaftliche Teſtamente. Die neue Vor⸗ ſchrift gilt auch für Verfügungen von Todes wegen, die ſich bereits beim Inkrafttreten des Geſetzes in amtlicher Verwahrung befinden. Es iſt angeordnet worden, daß der Verwahrungs⸗ beamte alljährlich im Oktober ein Verzeichnis aufzuſtellen hat, welche Teſtamente im Jahre 1908 oder vorher in Verwahrung gegeben ſind, und für die Erbverträge, bei denen die amt⸗ liche Verwahrung im Jahre 1888 oder vorher begonnen hat. Da in Preußen bisher erſt die Verfügungen v. T. w. aus den Jahren 1883 und vorher eröffnet ſind, werden alſo im Jahre 1938 bei den Teſtamenten die Jahrgänge 1884 bis 1908 und bei den Erbverträgen die Jahr⸗ gänge 1884 bis 1888 zu eröffnen ſein. Sollte ſich nach der Eröffnung herausſtellen, daß der Erblaſſer doch noch lebt, ſo wird hier⸗ durch die Gültigkeit des Teſtaments oder des Erbvertrags nicht berührt. Das Gericht wird jedoch, bevor es das Teſtament wieder ver⸗ ſchließt und in Verwahrung nimmt, dem Erb⸗ laſſer die Eröffnung mitteilen und ihn fragen, ob das Teſtament etwa inzwiſchen gegenſtands⸗ los geworden iſt und daher aus der amtlichen Verwahrung zurückgegeben werden ſoll. Auf dem Weg zur Arbeitsstãlie Aufn.: W. M. Schatz Fällige Steuern nicht vergeſſen! Die Städt. Uachrichtenſtelle gibt den Steuerkalender für Oktober bekannt a) Stadtkaſſe: Es werden fällig bis zum: 1. 10. Handels⸗ und Gewerbeſchulgeld für das 2. Drittel 1938—39. 5. 10. Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehalts⸗ zahlungen im September 1938 einbehal⸗ tenen Beträge. 15. 10. Gebäudeſonderſteuer und Grundſteuer, Rate für Oktober 1938. S 3. Drittel 1938. 18. 10. Gebühren für September 1938. aller kompoſitoriſchen, inſtrumentalen und voka⸗ len Mittel zur ſelbſtverſtändlichen Vorausſet⸗ zung geworden iſt. Glänzend meiſtert er das Orcheſterkolorit, aber auch im einfachen kam⸗ mermuſikaliſchen Satz weiß er aus angeborenem muſikantiſchen Empfinden eine überraſchende Fülle intimer Klangwirkungen zu erzielen. Das läßt etwa ſeine Violinſonate in A- dur ohne weiteres erkennen. In früheren Jahren ſchrieb Hafgren eine Reihe Lieder und Kammermuſikwerke, die leider noch viel zu wenig geſpielt werden. In Lied und Kammermuſik lebt ſich ſeine tiefe Neigung ür die feine muſikaliſche Lyrik aus. Die Stärke des ſchwediſchen Künſtlers iſt im allgemeinen immer die Lyrik, und man wäre geneigt, Haf⸗ Lill Erik Hafgren gren ausſchließlich für einen Lyriker zu halten, 20. 10. Gemeindebierſteuer für September 1938. Gemeindegetränkeſteuer für Sept. 1938. b) Finanzamt: 5. 10. Lohnſteuer, einſchließlich Wehrſteuer ein⸗ behalten im September bzw. 3. Kalender⸗ vierteljahr 1938. 10. 10. Umſatzſteuer für September bzw. 3. Ka⸗ lendervierteljahr 1938. Verſicherungsſteuer, Abſchlagszahlung der Vierteljahreszahler für September 1938. wenn nicht ſeine beiden Chorkantaten bewieſen hätten, daß er ebenſo eindringlich dramatiſch und wüͤchtig ſchreiben kann, wie ſpieleriſch ent⸗ zückend und lyriſch träumend. Hier vereint Hafgren das nordeuropäiſche, beſonders ſchwe⸗ diſche Element aus einer inneren Notwendig⸗ keit heraus zum geſchloſſenen Kunſtwerk, das durch Melodik und Geſamtgeſtaltung immer einen gewiſſen volkstümlichen Zug behält, wie man ihn auch von ſeiner Oper erwarten wird. Seine Kapellmeiſtertätigkeit in Göteborg, zu der auch eine Reihe Gaſtſpiele mit anderen Or⸗ cheſtern kommt, ſicherte ihm aber auch die für den Opernkomponiſten notwendige Bühnener⸗ fahrung. Immer wieder rühmt man ihm die feine Einfühlung in den Stil ſeiner Meiſter nach, und es wirkt faſt ein wenig komiſch, daß er faſt gleichzeitig als der„geborene Wagner⸗ dirigent“ und als„unglaublicher, großartiger Mozartdirigent“ bezeichnet werden kann. Wer aber Kompoſitionen Hafgrens kennt, kennt auch ſeine meiſterliche Fertigkeit, mit ſparſamen Mitteln bei knapper Straffung der muſikaliſchen Gedanken ein Höchſtmaß an künſtleriſchem Aus⸗ druck zu erreichen. Wenn man ihm weiter die „gebührende Autorität“ als Dirigent nach⸗ rühmte, ſo weiſt das beim Komponiſten wieder auf die innere Ausgeglichenheit des Hafgren⸗ ſchen Schaffens. Als entſcheidender Zug erſchien bei ſeinen bisherigen Werken doch immer eine gewiſſe Nei⸗ gung für das Lyriſche und für die gegen⸗ tändliche Schilderung in der Muſik. Große er⸗ chütternde Probleme hat er in ſeinen bisher bekannten Werken wohl nicht gelöſt, aber er gab köſtliches Muſiziergut, das viel weitere Ver⸗ breitung verdient, als es bisher beſitzt, das ſicher auch noch ſeinen Weg machen wird. Wenn die Mannheimer Uraufführung ſeiner Oper, auf die er auch mehrere Jahre warten mußte, dazu beiträgt, den Namen und das Werk dieſes Schweden, der durch ſein Schaffen zu einem der unſeren geworden iſt, weiter zu verbreiten, ſo dient ſie einem lohnenden Ziele. Dr. Carl J. Briekmann. 15. 10. Börſenumſatzſteuer für Abrechnungszeit⸗ raum bis 30. September 1938. Tilgungsraten für Eheſtandsdarlehen. 20. 10. Lohn⸗ und Wehrſteuer für 1. bis 15. Ok⸗ tober 1938, ſoweit der einbehaltene Ge⸗ ſamtbetrag 200 RM überſteigt. 25. 10. Beiträge zum Reichsnährſtand.— Die Stenerbeſcheide für 1938 werden den Pflichtigen noch vor dem Fälligkeitstage zugehen. 31. 10. Verſicherungsſteuer der Monatszahler für September 1938, bzw. Abſchlagszahlung der Vierteljahreszahler für 3. Kalender⸗ vierteljahr 1938. 4 Ferner im Oktober 1938 fällig werdende „Abſchlußzahlungen“ auf Grund der zu⸗ geſtellten Steuerbeſcheid. Wer eine Funviß verſäumt, hat ohne wei⸗ teres die gebührenpflichtige Erhebung des Rück⸗ ſtandes durch Nachnahme oder koſtenpflichtigen Einzug im Wege der Beitreibung zu erwarten. Wird eine Zahlung nicht zb geleiſtet ſo iſt mit dem Ablauf des Fälligkeitstages nach geſetzlicher Vorſchrift ein einmaliger Säumnis⸗ zuſchlag von 2 v. H. des rückſtändigen Betrages verwirkt. Außerdem iſt bei allen Einzahlungen und Ueberweiſungen die Angabe der Steuernummer und Steuerart drin⸗ gend erforderlich. Arbeit im Urlaub verboten In letzter Zeit iſt wiederholt feſtgeſtellt wor⸗ den, daß Betriebsführer des Baugewerbes ihren Gefolgſchaftsmitgliedern die verklebten Urlaubskarten zur Auszahlung bei den Poſt⸗ anſtalten freigaben und die Gefolgſchaftsmit⸗ glieder während der Urlaubstage unter Fort⸗ zahlung des Lohnes weiterbeſchäftigten. Eine ſolche Beſchäftigung muß jedoch den Ur⸗ laubszweck verhindern und iſt im Intereſſe der Erhaltung der Volksgeſundheit unbedingt zu verurteilen. In dieſem Zuſammenhang muß darauf hingewieſen werden, daß vom Reichs⸗ alteten Adelheid-Quelle Leiden ——————————————————— prospokcto Kostonlos von der hulneralbrunnon àA0 Bad Obortingon Sessssssssssssss%οeαe Peter Rixius., Großhandlung, Mannheim, Verbindunsskanal- linkes Dier. Tei. 608 68./ Wilnelm Müller, Mineralwasser- großbandlung. Mannheim. Hafenstraße 11. Tel. 216 36. treuhänder der Arbeit gegen Betriebe, die Ge⸗ folgſchaftsmitglieder während des Urlaubs be⸗ ſchäftigen, ein Strafverfahren einge ⸗ leitet werden kann. Berge aus Eiſen und Blech Der aufmerkſame Beobachter kann ſeit einigen Wochen überall an den kleinen Bahnhöfen der Ortſchaften kleine, mittlere und hohe Berge feſt⸗ Berge aus Eiſen und Blech. Dieſe Berge etzen ſich aus mannigfachem Material zuſam: men: von der mittelalterlichen Pflugſchar an⸗ gefangen bis zur verroſteten Ofenröhre, alles wertloſes Eiſenmaterial. „Wertlos?,— Für den bisherigen Beſitzer! Nicht aber für den Staat! Es wird alles ge⸗ braucht, was überhaupt nach Eiſen und Blech ausſieht. Die Schrottſammelaktion in Baden zeigte bisher recht erfreuliche Ergebniſſe: Be⸗ reits in dieſen Tagen, alſo inmitten der Sam⸗ melaktion, wurden insgeſamt 3000 Tonnen Eiſen und Blech geſammelt, alſo 151 ſchon genau ſo viel, als im Jahre 1937 bei Abſchluß der Sammlung. Ein„Baedeker“ jür Prähistoriker Auf der Hauptmitgliederverſammlung des Reichsbundes für Deutſche Vorgeſchichte in Han⸗ nover gab der Bundesführer Profeſſor Dr. —— ſeinen Einblick in intereſſante Pläne des Reichsbundes, die kurz vor der Ver⸗ wirklichung ſtehen oder demnächſt noch durchge⸗ führt werden. Um ein Handbuch der vorge⸗ ſchichtlichen Sammlungen zu ſchaffen, das eine Art Baedeker für den Prähiſtoriker darſtellen Frag man vor einiger Zeit 1200 Muſſen hat⸗ ragebogen verſandt. deutſche Muſeen hat⸗ ten dieſen ausführlich beantwortet, die nunmehr zu einem handlichen Nachſchlage⸗ werk zuſammengeſtellt worden ſind. Alles, was für die Vorgeſchichtsforſcher wiſſenswert iſt, die Entſtehungsgeſchichte, die K tliche Brauchbarkeit eines Muſeums, die Arbeitsge⸗ biet der Sammlungen, iſt in dieſem Bande ent⸗ halten. Zum erſten Male ſind in dieſem Bande auch die Muſeen der Oſtmark aufgeführt. Eben⸗ falls plant man ein Sachwörter uuch der Vor⸗ und Frühgeſchichte. Dieſes Buch, das die Ter⸗ minologie der Vorgeſ ichte enthalten wird, gleicht dem Schlüſſel zur Fachwiſſenſchaft, dient aber auch dem Laien und dem Freund der der Prähiſtorie. Aus dem weiteren Bericht, den Profeſſor Reinerth gab, iſt noch zu vermerken, daß allein in dieſem Jahre 600 900 Beſucher das Stein⸗ im Bodenſee beſucht haben; aß vier große Ausſtellungen vom Reichsbund, darunter auch Tokio, beſchickt worden ſind. Dem⸗ ſelben Zweck wie die Ausſtellungen dienen auch die bekannten Freilichtmuſeen, die durch die Modellwerlſtatt unter wiſſenſchaftlicher Leitun Profeſſor Reinerths in Unteruhlingen, Lübeck, Oerlinghauſen und in dieſem Sommer auf der Mettnau bei Radolfzell eingerichtet wurden. Für die nächſte Reichstagung liegen viele neue Bewerbungen vor, ſo au“, Breslau, Em⸗⸗ den, Dresden und Eſſen. Wahrſcheinlich wird man ſich aber, wie Prof. Reinerth belanntgab, für die O ſt mark entſchließen. Rei .15 2 Früht Wohl weihn 12.00 13.15 Vom tag d Tonbe Ernte Herbſt Unter Deu ſchließ richten 10.30 tag, d vichter ter⸗, hört, mitta⸗ Sport 19.00 ten, 3 ter⸗ u Eine richt, kleine „Ki word des! im L einer wor⸗ erbes lebten Poſt⸗ tsmit⸗ Fort⸗ en Ur⸗ ſe der gt zu teichs⸗ 805 zskanal- wasser⸗ 216 36. ie Ge⸗ hs be⸗ nge⸗ ofeſſor allein tein⸗ haben; sbund, Dem⸗ n auch ch die eitun Lübeck, uf der en. Samskag, ſ. Oktober 1938 „Bakenkreuzbanner“ OOas ist heute(o52 Samstag, den 1. Oktober Nationaltheater:„Madame ſans gene“, Luſtſpiel von V. Sardou, 20.00 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle, 0 7, 8: Tanz⸗Kabarett. Konzert⸗Kaffees: Kaffee Koſſenhaſchen, P 5, 1; Palaſt⸗ Rheingold, 0 7, 7; Kaffee Wellenreuther, 07. 18 Tanz: 3˙Holzkiſt'l, die neue Bar im Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof, Auguſta⸗Anlage 4/8; Kabarett Libele, 0 7, 8; Waldparkreſtaurant am Stern; Flughafen⸗Gaſtſtätte; Friedrichspark. Ständige Darbietungen: Stüdt. Schloßmuſeum: 10—13 und 15—17 Uhr. Theatermuſeum, E 7, 20: 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗Ausſtellung. Sternwarte am Friedrichspark: 10—12 und 14—16 Uhr. Städ:. Kunſthalte, Moltkeſtr. 9: 10—13 und 15—17 Uhr. Leſeſaal: Graphiſche Sammlung und Kupferſtich⸗ kabinett: 10—13 und 15—17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: 10—13 und 15—17 Uhr Ausſtellung der Maler: Prof. Franz Lenk, Georg Schrimpf(Nachlaß), Heinz Heinrichs(Aachen)— Gemälde und Aquarelle. Hafenrundfahrten: 10, 11, 15, 16, 17 Uhr ab Fried⸗ richsbrücke. Flughafen: Rundflüge über Mannheim. Städt. Schloßbücherei: Ausleihe: 11—13 Uhr, Leſeſäle:—13 Uhr, Sonderausſtel⸗ lung: Hutten⸗Gedächtnis⸗Ausſtellung. Stäpt. Volksbücherei, U 3, 1: Ausleihe: 10.30 bis 12.30, 16.00—19.30 Uhr, Leſeſaal: 10.30—13.00, 16.30—21.00 Uhr. Rundfunk⸗Programm für Samstag, 1. Oktober 1938 Reichsſender Stuttgart:.45 Morgenlied, Gymnaſtik, .15 Wiederholung der zweiten Abendnachrichten,.30 Frühkonzert,.00 Nachrichten,.00 Gymnaſtik,.30 Wohl bekomms! 10.00 Der Grenzſtein, 11.30 Die Ein⸗ weihung der neuen deutſchen Rheinbrücke bei Konſtanz, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Zeitangabe, Nachrichten, 13.15 Mittagskonzert, 14.00 Bunte Volksmuſik, 15.00 Vom Urlaub zurück, 16.00 Der frohe Samstagnachmit⸗ tag des Reichsſenders Köln, 18.00 Zeitgeſchehen im Tonbericht der Woche, 19.00 Auftakt zum deutſchen Erntedank 1938, 20.00 Nachrichten, 20.10„In Sachen Herbſt“, 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter, 22.30 Unterhaltungs⸗ u. Tanzmuſik, 24.00—.00 Nachtkonzert. Deutſchlandſender:.00 Glockenſpiel, Morgenruf, an⸗ ſchließend eine kleine Melodie,.30 Konzert,.00 Nach⸗ richten, 10.00 Wicking zwiſchen Wogen und Wolken, 10.30 Fröhlicher Kindergarten, 12.00 Muſik zum Mit⸗ tag, dazw. Zeitzeichen, Glückwünſche und Neueſte Nach⸗ richten, 14.00 Allerlei von zwei bis drei, 15.00 Wet⸗ ter⸗, Markt⸗ und Börſenbericht,.15 Was jeder gerne hört, anſchl. Programmhinweiſe, 16.00 Muſik am Nach⸗ mittag, dazw. Die Butterjungfer von Zerbſt, 18.00 Sport der Woche, 18.15 Muſik für Streichorcheſter, 19.00 Reichsſendung, 20.00 Kennſpruch, Kurznachrich⸗ ten, Wetter, 20.10 Die Dubarry, 22.00 Tages⸗, Wet⸗ ter⸗ und Sportnachrichten, anſchl. Deutſchlandecho, 22.30 Eine kleine Nachtmuſik, 22.45 Deutſcher Seewetterbe⸗ richt, 23.00 Muſik zur Unterhaltung, 23.45—24.00 Eine kleine Melodie. Geſchäftsjubliünum. Das unter dem Namen „Kinderwagen⸗Reichardt“ bekanntge⸗ wordene Fachgeſchäft wurde 1878 vom Vater des heutigen Inhabers gegründet, und hat ſich im Laufe der 60 Jahre ſeines Beſtehens zu einem bedeutenden Spezialgeſchäft ſeiner Branche emporgearbeitet. Für ſämtliche Arti⸗ kel, wie Kinderwageen, Kinderbetten, Korb⸗ möbel uſw. ſtehen jeweils geſorderte Verkaufs⸗ räume mit einem Flächeninhalt von insgeſamt über 600 Quadratmeter zur Verfügung. Die Firma zählt zu den älteſten Inſerenten des „Hakenkreuzbanner“. Silberne Hochzeit. Der Schauſteller vom Mannheimer„Kaſperle“, Konrad Faßler, Mannheim, Alphornſtraße 22, feiert am Sams⸗ tag, 1. Oktober, mit ſeiner Ehefrau Käthe, geb. Kirchner, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Dem Zubelpaar im Silberkranz unſere herzlichſten Glückwünſche. Dienſtjubiläum. Der Reichsbahnſekretär Wil⸗ helm Seiter, Mannheim, Weidenſtraße 7, kann am Samstag, 1. Oktober, auf eine vier⸗ e Dienſtzeit bei der Reichs⸗ ahn zurückblicken. Wir gratulieren herzlichſt. Treue im Dienſt. Sein vierzigjähriges Dienſt⸗ jubiläum feiert am Samstag, 1. Oktober, der Lagerverwalter Karl Magin, Karlsruhe, bei der Firma Raab Karcher..b. H. Dem Jubi⸗ lar zu ſeinem Ehrentage unſere beſten Glück⸗ wünſche. Reifezeugnis für höhere Beamte In den Laufbahnen des höheren Dienſtes wird wie bisher grundſätzlich das Reifezeugnis einer höheren Lehranſtalt und eine abgeſchloſ⸗ — Univerſitäts⸗ oder Hochſchulbildung gefor⸗ ert werden. Soweit keine geſetzliche Regelung beſteht, beſtimmen die oberſten Dienſibehörden für ihren Geſchäftsbereich oder einzelne ſeiner Zweige, welche Prüfungen für die Uebernahme in den höheren Dienſt abgelegt werden müſſen. Sie können beſondere Prüfungen einrichten, ſo⸗ weit durch das Beſtehen der allgemeinen Prü⸗ fungen dem Bedürfnis ihres Geſchäftsbereiches nicht völlig genügt wird. Aufbruch und Kampf der Partei Das neue Doppelheft des Reichsſchulungsbriefes der USdüp Jeder alte Kampfgenoſſe iſt erfreut, wenn er hier in dem neuen Doppelheft des Reichsſchu⸗ lungsbriefes, Folge 8 und 9, 1938, einen voll⸗ ſtändigen Kalender der Entwick⸗ lung der NSDA ſeit den erſten Anfän⸗ gen 1919 in die Hände bekommt, ausgerüſtet mit einer Fülle von heute hiſtoriſch geworde⸗ nen Abbildungen kampfzeitlicher Plakate, Zei⸗ tungsausſchnitte, Kämpfergeſichter, Original⸗ fotos, Telegramme uſw.; z. B. auch dem be⸗ rühmten Stichworttelegramm zum Losſchlagen am 9. November 1923:„Tante Berta geſtorben“. Was Hitler 1932 über den Weg zur Macht ſchrieb, ein Aufſatz Roſenbergs:„Idee und Führer“, Hans Schemm:„Von der Feld⸗ herrnhalle zum Brandenburger Tor“, Dr. Otto Dietrich:„Eine denkwürdige Nacht“, Dr. Goebbels:„Der 30. Januar 1933“. Dies alles ſind bleibende Denkzeichen des Erlebniſſes der Stunde. Des Führers Deutſchlandflüge 1932 ſind mit einer Karte dargeſtellt und auf⸗ gezählt; das Wachstum der Partei im Laufe der Jahre iſt in Tabellen und Schemas an⸗ ſchaulich gemacht. Unvergeßliche Bilder ſchmücken den ganzen Band, dem das Motto voranſteht:„Es gibt keinen Roman der Welt⸗ geſchichte, der wunderbarer iſt als die Entwick⸗ lung unſerer Partei bis zu ihrer heutigen Größe!“(Hitler). Dieſer denkwürdige Schulungsbrief, der mit ſeinem reichen, ſorgfältig erarbeiteten Inhalt würdig in die kritiſche Zeitſpanne zwiſchen Nürnberg und Godesberg tritt, gehört in jedes Haus; er iſt Leſe⸗, Mahn⸗ und Nachſchlagewerk zugleich und bringt am Schluß eine für jeder⸗ mann höchſt lehrreiche Ueberſicht über die heutigen Aufgaben und Obliegenheiten aller Amtswalter in der Partei, und zwar aus der vollen Praxis innerhalb der Ortsgruppe. Die Obliegenheiten der politiſchen Leitung, der DAßi, des Betriebsobmanns, der NSV, des WoHwW, der NS⸗Frauenſchaft, des Ortsgrup⸗ penleiters ſelber ſind in ihrem Zuſammenhang und organiſchen Aufbau dargeſtellt, aber ſo, daß jeder Amtswalter zugleich die Stelle ſei⸗ nes Wirkens und ſeine Aufgaben ſelbſt klar umriſſen ſieht. Für die Schulungsarbeit insbeſondere, auch auf dem Lande, aber auch für die allgemeine Belehrung jedes deutſchen Volksgenoſſen, enthält der Schulungsbrief alles Wiſſenswerte über die NSDaAP in gedrängte⸗ ſter, überſichtlichſter Zuſammenfaſſung, ſo wie man es braucht. Wilhem Albrecht. 12. Arbeitsbeſchaffungslotterie mit 6,6 Mill. Rm Spielkapital Der Reichsſchatzmeiſter der NSDApP hat mit Zuſtimmung des Reichsinnenminiſters der NS⸗ DAp die Veranſtaltung einer Geldlotterie, als der 12. Reichslotterie der NSDaAp für Arbeits⸗ beſchaffung, für das Gebiet des ganzen Reiches genehmigt. Das Spielkapital beträgt 6,6 Mill. Reichsmark und die Gewinnſumme 1,75 Mill. Reichsmark. Es ſind 467 652 Gewinne und 20 Prämien vorgeſehen. Die Ziehung findet am 21. und 22. Dezember 1938 in München ſtatt. Der Ver⸗ trieb der Loſe beginnt am 1. Oktober 1938. —— „Deutſches Leben“. Die in unſerer Sonntags⸗ beilage„Deutſches Leben“ veröffentlichten Fo⸗ tos„Die Tracht unſerer Brüder im Sudeten⸗ land“ ſind von Edith Boeck aufgenommen. Typiſch⸗ jüdiſche Täuſchungsmanödver Betrügereien an kleinen Hhandwerkern/ Sitzung der J. Großen Strafhammer Daß trotz den Warnungen immer wieder deutſche Volksgenoſſen auf die Täuſchungsma ⸗ nüver der Juden hereinfallen, bewies erneut ein Gerichtsfall mit dem ſich die 1. Große Straf⸗ kammer Mannheim befafßte. Unter Anklage des Betrugs ſtand der 47 Jahre alte Volljude Paul Bensdorf aus Mannheian. Den Vorſitz führte der neue Land⸗ gerichtsdirektor Dr. Schmoll, der im Verlauf der Haupwerhandlung ſein ſtartes Befremden darüber zum Ausdruck brachte, daß es gegen⸗ wärtig noch deutſche Handwerker gibt, die mit Juden Geſchäfte abſchließen und dieſe als ihre Vertreter anſtellen und die Kundſchaft damit „beglücken“. Der Jude Bensdorf wußte ſich in allen Schat⸗ tierungen zu verteidigen. Von einer Betrugs⸗ abſicht wollte er nichts wiſſen, die Schulden mußte er unter dem Druck der Beweiſe zugeben. Wie es um das Geſchäftsgebahren dieſes Ju⸗ den ausſieht, konnte auf Grund der Feſtſtel⸗ lungen durch das Ermittlungsverfahren im rechten Licht beleuchtet werden. Er übte den Vertreterberuf in der Möbel⸗ branche ſeit 195 aus. Selbſtändige Verkaufs⸗ abſchlüſſe tätigte der Angeklagte ſeit 19W. Seine Beziehungen zu deutſchen Firmen dauerten noch bis zu ſeiner Verhaftung an. Schon 1935 muß⸗ ten Vollſtreckungsbefehle und Pfändungen ge⸗ gen ihn vorgenommen werden. Eine Welle von Wechſelproteſten ſetzte im gleichen Jahre ein Von den zu Proteſt gegangenen Wechſeln bezif⸗ fert ſich die 8* auf 92 mit einem Geſamtbe⸗ trag von 9 Mark. Am 30. November 1937 leiſtete Bensdorf den Offenbarungseid. Die von einer Firma W. an ihn abgetretenen Außenſtände ergaben einen Betrag von 300 Mark,(nicht wie er errechnete, von einigen tau⸗ ſend Marl). In dieſe Zeit der Finanzkriſe fallen die Be⸗ trugsfälle, die Gegenſtand der Verhand⸗ lung vor der Straftammer waren. Der Ange⸗ klagte gab einigen Schreinermeiſtern Möhellie⸗ ferungen in Auftrag auf„eigene Rechnung“. Die Kunden wurden zum Teil beliefert, doch der der Angeklagte zögerte ſeine Zahlunosver⸗ pflichtungen hinaus. Er verſprach Barzahlun⸗ gem, hielt dieſes Verſprechen aber nicht und ſtellte Wechſel aus, die zum größten Teil zu Proteſt giagen und ſo die Geſchäftsleute geſchä⸗ digt wurden. Die Zeugen bekundeten allgemein, ſie glaubten einen„zahlungswilligen und zah⸗ lungsfähigen Kaufmann“ vor ſich zu ſehen, doch die„Geſchäftstaktit“ des Angeklagten war et⸗ was anders. Um nun die biederen Schreiner⸗ meiſter über ſeine wahre Vermögenslage zu täuſchen, empfing er dieſe in ſeiner herrſchaft⸗ lich eingerichteten Wohnung. Der Schein des „Beſitzes“ trügte und ſo wurden die Möbellie⸗ feranten irregeführt unnd waren bereit, die Mö⸗ bel ohne vorherige Zahlung herauszugeben. Die Zahlungsverſprechungen waren wohl wertrag⸗ lich feſigelegt, aber daran ſtörte ſich der Jude wenig. Nun iſt ſein Spiel aus. Die Zeugenvernehmung ſtellte noch einmal das betrügeriſche Treiben des Angeklagten feſt. Als die Zeugen von dem mit Recht Lor wurden, ob ſie gewußt haben, daß Bens⸗ rf ein Jude ſei, wurden dieſe ſichtlich verlegen und konnte keiner der Geprellten eine rechte Antwort erteilen. Die Beträge beziffern ſich auf einige Hunderte von Mark, die der Ange⸗ klagte noch zu zahlen hat. ie der Vertreter der Anklagebehörde aus⸗ führte, wollte der Angeklagte, die von ihm auch Schulden auf eine ziwilrechtliche bene ſchieben. Er ſuchte damit zu erreichen, 1 ſtrafrechtlichen Verfolgung ſich entziehen zu können. 4 Es kommt bei dieſen Fällen nicht ſo ſehr auf den Schadenswert darauf an, als auf den Ver⸗ trauensmißbrauch im Geſchäftsverkehr. Unſer Grundſatz auf Treu und Glauben lt ſich alle Gewerbetreibenden, die Juden ſchließen als die einzigen aus, wer von Felt heute noch betrogen wird hat dies ſich ſelbſt zuzu⸗ ſchreiben. Dies ſpricht aber den Angeklagten von ſeiner Schuld nicht frei. Der Strafantrag lautete auf ein Jahr Monate Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe. Die Strafkammer verurteilte den Angeklagten u acht Monaten Gefängnis und 200 Mart Geldſtrafe. ⸗Die——— und ein Teil der erlittenen Unterſuchungshaft wurde ange⸗ rechnet. Das Gericht legte ſtraferſchwerend die Tatſache ins Gewicht, daß der Angeklagte ſich ür ſeine Betrugsmanöver kleine undein⸗ ache andwerksleute ausſuchte, die auch auf feine Irreführungen hereinfielen. Das Gericht konnte nicht umhin, das Befremden dar⸗ über zum Ausdruck zu bringen, daß deutſche Handwerker noch mit dem Juden Hand in Hand gehen. Von der Tatſache, daß der Angeklagte ernfthaft den Auswanderungsplan 1937 erwo⸗ gen hatte, konnte die Strafkammer nur den luß ziehen, er wollte ſich nach dieſen Ma⸗ chenſchaften aus der Schlinge ziehen. Daß Bensdorf die Strafe angenommen hat, verwundert uns nicht, er hatte diesmal milde Richter gefunden. Wer weiß, wie es ihm in der Berufungsinſtanz ergangen wäre. Anordnungen der NSDAF An alle Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim Wir erinnern die Ortsgruppen an die Material⸗ beſtelung für den Monat November 1938, die am 2. 10. fällig iſt. Kreispropagandaamt. Ortsgruppen der NSDAP Jungbuſch. 3. 10., 21 Uhr, Sitzung der Stabsmit⸗ glieder der Ortsgruppe in der Geſchäftsſtelle, J 1, 14. Dienſtanzug, Zivil mit Armbinde. NS⸗Frauenſchaft Kaſſenverwalterinnen. Die Wertmarken können in L 9, 7 abgeholt werden. Abteilungsleiterinnen für Propaganda. Die Abtei⸗ lungsleiterinnen, die das Propagandamaterial am 27. 9. nicht abgeholt haben, müſſen dasſelbe bis 3. 10. abholen. H3 Motorgeſolgſchaft 5/171 Neckarſtadt. 3. 10., 20 Uhr, Führerzugdienſt, Antreten Clignetplat. Motorgefolgſchaft 6 Luzenberg. 2. 10., 8 Uhr, tritt die Gefolgſchaft vor der Luzenbergſchule an. 10 Pf. mitbringen. Motorgefolgſchaft 2/171 Oſtſtadt⸗Nen⸗ oſtheim. 1. 10., 15.30 Uhr, treten ſämtliche Kame⸗ raden, die ſich am Schießwettkampf noch nicht betei⸗ ligt haben, auf den Schießſtänden Feudenheim(an der Riedbahnbrücke) an. Es iſt dies die letzte Mög⸗ lichkeit, die Wettkampfpflicht zu erfüllen. 9/171 Schwetzingerſtadt 2. 3. 10., 20 Uhr, Führe⸗ rinnenbeſprechung in 6 2, 4. 8 und 9/171 Schwetzingerſtadt. 2. 10.,.15 Uhr, Antreten auf dem Gabelsbergerplatz. BDM⸗ und IM⸗Untergau 171. Alle Stadtgruppen, einſchließlich Neckarſtadt, Lindenhof, Oſtſtadt und Schwetzingerſtadt, treten am 2. 10., 10.15 Uhr, geſchloſſen auf dem Marktplatz zur Teil⸗ nahme am Erntedankfeſt im Schloſhof an. Alle IM⸗ Führerinnen und die Jungmädel in tadelloſer Dienſt⸗ treten ebenfalls geſchloſſen auf dem Markt⸗ platz an. 7/17 1 Lindenhof 2. Alle Mädel treten am 2. 10.,.45 Uhr, auf dem Gontardplatz zur Teil⸗ nahme am Erntedankfeſt in tadelloſer Dienſtklei ⸗ dung an. NSROV Kameradſchaft Mannheim. Erntedankfeſt im Schloß⸗ hof am 2. Oktober. Sämtliche Amtswalter und An⸗ gehörige der Ehrenabteilung treten 10.15 Uhr vor dem Ballhaus an. NSͤOV⸗Anzug, große Ordens⸗ ſchnalle und Armbinde Bedingung; auch ſonſtige Ka⸗ meraden, die dieſe Bedingungen erfüllen, treten mit an,— Schwerkriegsbeſchädigte(Beinbeſchädigte und Amputierte) nehmen bis 10.15 Uhr die vorgeſehenen Sitzplätze ein; daſelbſt finden ſich auch die Selbſt⸗ fahrer ein. NSäOV⸗Anzug Bedingung.— Hinter⸗ bliebenen und Kriegereltern ſtehen die Fenſter im Seitenflügel des Schloſſes zur Verfügung. NSKOV⸗ Abzeichen und Ehrenkreuz anlegen. Die Mitglieder ſelbſt nehmen an der Feier in dem für die Allgemein ⸗ heit vorgeſehenen Raum teil. 08 Rraftoahreude Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub 1½⸗Tages⸗Radwanderung am 1. und 2. Oltober nach dem Waldheim Stiefelhöhe. Abfahrt 16 Uhr ab Waſſerturm. Anſchluß 16.30 Uhr Erfriſchungshäuschen „Waldesruhe“, Viernheimer Wald. Für Uebernach⸗ tung(Schlafſack muß mitgebracht werden), abends Tee, morgens Kaffee, mittags Suppe, je ohne Brot, iſt bei Anmeldung.— RM. zu entrichten. Teilneh⸗ merkarten ſind nur bei der Geſchäftsſtelle Plankenhof erhältlich. 2. Oktober Fußwanderung: Weinheim— Windeck— Friedrichshütte— Buchklingen— Waldskopf— Un⸗ terabtſteinach— Waldheim Stiefelhöhe— Lichten⸗ klingerhof— Zollſtock— Waldmichelbach. Wanderzeit etwa 5 Stunden. Abfahrt ab OEG Neckarſtadt.14 Uhr. Rückfahrt ab Waldmichelbach 18.51 Uhr. Sonn⸗ (Weinheim) ſind am OEG⸗Schalter zu en. Sðỹ 104/38 nach Italien vom 18. Oktober bis 6. No⸗ vember. Dampfer„Der Deutſche“. Fahrtroute: Mann⸗ heim ab am 18. 10., abends, nach Bremen und Bre⸗ merhaven, Von dort durch den Kanal nach Liſſabon,. Palermo, Bari, Venedig. Ab Venedig mit Zug zurück. Geſamtkoſten 174 RM. Mannheimer Kulturgemeinde Am Dienstag, 4. Oktober, findet um 20.15 Uhr in der„Harmonie“, D 2, 6, der 1. Kammer⸗ muſikabend ſtatt. Es ſpielt das Leipziger Streich⸗ trio Werke von Reger, Schubert und Beethoven. Dauerkarten für die Reihe der 6 Kammermuſik⸗ abende zu RM. 12.—,.— und.—; Einzelkarten zu RM..50,.—,.50 und—.50 ſind bei den Koð⸗ Verkaufsſtellen Plankenhof, P 6, Langſtraße 39a, Völ⸗ kiſche Buchhandlung, Muſikhäuſer Pfeiffer, Heckel, ſowie bei den KdF⸗Betriebswarten er⸗ lich. Sport für jedermann Samstag, 1. Oktober Leichtathletik: Offener Kurſus für Frauen und Män⸗ ner: 15.30—17.00 Uhr Stadion, Feld 11.— Reichs⸗ ſportabzeichen: Offener Kurſus für Frauen und Män⸗ ner: 15.30—17.00 Stadion, Feld I1.— Tennis: 15.00 bis 16.00 Uhr Friedrichspark, Tennisanlage; 16.30— 17.30 Uhr Tennisanlage, Stadion. Betriebsſportkurſe: 16.00—18.00 Uhr Tennisanlage im Friedrichspark, Hch. Lanz AG. Schwimmen: 20.00—21.30 Uhr Städt. Hallenbad, Halle J. Betriebsſportkurſe: 20.00—21.30 Städt. Hallenbad, Halle Il, Hch. Lanz AG.— Reiten: Ausreiten. Polieren* 8 E2 un dKüchengerate 8 Amaille, Marwmor, Wetall uſos 0 pelflaſche für großer Doy 50 Pf. 55 „Hakenkreuzbanner“ ———————————————— Samstag, 1. Oktober 19⁵⁵ MNMessefreuden àm laufenden Band Nund um den Zauber der Budenstadt Melancholiſch klingt es mir entgegen:„Leiſe zieht eine Melodie“, und die Begleitung dazu bietet ein fröhliches Juchzen. Lichter blitzen auf, in raſender Fahrt drehen ſich alle möglichen Fahrzeuge, himmelan ſchwingen die Schiffs⸗ ſchaukeln, Schüſſe an den Schießbuden klatſchen. Schon umgibt mich der ewig junge Zauber der Budenſtadt, Erinnerungen werden wach und Erwartungen, es iſt alles genau ſo wie die Orgel am Karuſſell behauptet:„Schön iſt die Jugend.“ Es gibt ſogenannte Miesmacher, die behaup⸗ ten, eine Meſſe ſei eine Angelegenheit für die Jugend. Sie erinnern an jene Zeiten, da ſie bei Vater, Mutter, Großmutter, Onkel und Tante je einen Groſchen holten— der eine durfte aber vom anderen nichts wiſſen— und dann ging es los. Die unglaublichſten Herrlich⸗ keiten wurden gekauft. Eine beſondere Delika⸗ teſſe waren die„Meßbollen“, jene nach Pfeffer⸗ minz und anderen Dingen ſchmeckenden„päp⸗ pigen“ Stangen, an denen man lange und won⸗ nig lutſchen durfte. Da war weiter der türki⸗ ſche Honig. Ein beliebtes Spiel war, ihn aus den Zähnen heraus in die Länge zu ziehen. Wer das längſte Stück hervorzauberte, war der beſte Mann. Da konnte man aber auch allerlei „Gutſel“ kaufen, die um ſo beſſer ſchmeckten, je billiger ſie waren. Und wenn ſolche Herrlich⸗ keiten zu Gemüte geführt waren, wozu ſich eventuell auch mehrere Portionen Eis geſellen konnten, dann war man geſtärkt für eine ver⸗ gnügliche Reiſe auf dem Karuſſell, dann konnte es los gehen. Mein Freund Fritz war ſchon als Kind gern auf jenem Karuſſell geritten, das Pferde hatte. Er iſt jetzt glücklicher Vater zweier blühender Kinder, aber er iſt dagegen, daß ſie auf dem Karuſſell reiten. Das Karuſſell, das er neulich ſah, hatte ſtatt der Pferde Schnecken, Raupen, Drachen und andere ſchöne Tiere zum Reiten, die den Kindern ſehr viel Freude machten, aber dem Papa nicht pferdeähnlich genug ſind. Ueber derartige perſönliche Neigungen kann man nicht ſtreiten. Mutter läßt alſo ihre Kinder auf dem Schnecken- und Raupenkaruſſell fahren, während Vater etwas ganz beſonders für ſie hat. Er führt ſie ins Hippodrom. Das iſt einmal das Inſtitut, wo junge Mädchen unten herum manchmal offenherzig werden. Weiter können dort mutige junge Männer von einem Pferd herunterfallen, das eigens zum Herunterfallen eingerichtet iſt. Außerdem können alte Kavalle⸗ riſten dort die Naſe rümpfen, weil die meiſten Reiter eine ſchlechte Haltung einnehmen. Und Vater hat dort Gelegenheit, nach ſeinem alten Grundſatz„Das höchſte Glück der Erde, liegt auf dem Rücken der Pferde“ ſeine zwei zu⸗ kunftsvollen Sprößlinge mit dem höchſten Glück der Erde vertraut zu machen.„Wummtata“ macht die Muſik, und Fritz junior fühlt ſich gewiſſermaßen als eine Art Jockey. Es gibt aber auch andere Buden, in denen man mit Gewalt zum Lachen gezwungen wird. Das iſt garnicht ſo leicht, weil es manche gibt, die das Lachen für ein Vorrecht der armen Leute halten. Sie wollen ein ſo billiges Volks⸗ vergnügen nicht mitmachen. Lachen iſt ſchließ⸗ lich das billigſte Volksvergnügen, und es iſt be⸗ ſonders ſchön, wenn es auf Koſten anderer ge⸗ ſchehen kann. Wenn da jemand ſich in irgend⸗ welchen verzwickten Bahnen dumm anſtellt, ſo iſt das ein dringlicher Grund zum Lachen. Wenn man ſelbſt dieſer Grund iſt, ſollte man den Fall ebenfalls mit Humor anſehen, ſchon im Hinblick auf die Erwartung, ſofort im An⸗ ſchluß an das Ausgelachtwerden die Auslachen⸗ den wieder auslachen zu können. Und wer zu⸗ letzt lacht, lacht am beſten. Eine der weſentlichſten Uebungen aber iſt das Schießen. Es gehört zur Meſſe, wie die Bude zum Kaſperletheater. Selten ſchöne Gewinne find zu ergattern. Es gibt natürliche Blumen und künſtliche. Für die Blumenvaſe ſind die natürlichen ſchöner. Aber die künſtlichen ſind bunter, größer, und wenn man Glück hat, ſitzen ſogar lange Federn daran. Schon auf tauſend Schritt erkennt man den Sieger an den herr⸗ lichen Trophäen. Aber auch an den Glücksrã⸗ dern kann man wundervolle Dinge gewinnen von„unſchätzbarem“ Wert. Iſt der materielle Hier wird die Jugend nicht müde (Archivbild) Wert vielleicht nicht ſo groß, ſo wiegt die Be⸗ deutung als Siegespreis dieſen Nachteil dop⸗ pelt und dreifach auf. Ein Teddybär gewinnt im Fluge das Herz eines jungen Mädchens, nicht nur für ſich(den Teddybären), ſondern auch für den glücklichen Gewinner, der ihn leichten Herzens der verehrten Perſon ſchenkt. Ein Teddybär, der als Siegespreis in der Schießbude oder am Glücksrad gewonnen wurde, kann auf dieſe Weiſe geradezu zum Vermittler werden, und damit eine wichtige Funktion übernehmen. Meine Spezialität aber iſt das Kaſperlethea⸗ ter. Blaſierte Menſchen behaupten, das ſei eine Angelegenheit für Kinder. Sie mögen recht ha⸗ ben, aber es kann keiner beſtreiten, daß jeder anſtändige Menſch bis in das hohe Alter ein genügendes Quantum Kindlichkeit bewahrt. Natürlich geniert man ſich ein wenig, mitzu⸗ ſchreien, wenn Kaſperle fragt und auffordert: „Kinder, ſeid Ihr alle da? Dann ſchreit mal alle Hurra!“ Innerlich ſchreit er ſelbſtverſtänd⸗ lich um ſo lauter mit. Und wenn dann mit den fürchterlichſten Mordwaffen wie der Bratpfanne oder gar der Pritſche Tod und Teufel umge⸗ legt und wie die naſſen Säcke über die Rampe gehängt werden, dann jubelt auch das Kind im Großvater noch mit und freut ſich über den ſtarken und ſtolzen Helden. Und wenn man ſich ſo recht von Herzen freut, dann muß man lachen. Lachen aber iſt geſund, und darum iſt das Kaſperletheater ein ſehr wertvolles Sana⸗ torium. Alles Philoſophieren um die Meſſe aber führt letzten Endes zu nichts. Man muß die Dinge an ſich herankommen laſſen. Man muß abwarten können, welche Herrlichkeiten kom⸗ men, und vor allem rechtzeitig dabei ſein. Mein Freund Fritz behauptet, ſeine Kinder wollten ſchon nicht mehr ſchlafen vor Aufregung. Da kommen wir Erwachſenen nicht mehr mit. Eins aber iſt ſicher. Wenn ich mit meinem Freund Fritz und ſeiner Frau auf die Meſſe gehe, ſo wird man„aufgedreht“, und wenn man aufge⸗ dreht iſt, ſo iſt man durſtig. Wenn man aber durſtig, dann muß man trinken, und man muß um ſo mehr trinken, je mehr man aufgedreht iſt. Wenn man aber trinkt, wird man wieder aufgedrehter. Und das freut auch den Herrn Wirt..— Zum ersten NHale hier Bornhäãuser's Benzin-Auto-Bahn aanaamamaunamananan rar ciesr5 Strcrnlirner-Wager H Saſim iit Elektro-Felbstfahrer(Scaoler mit den neuesten Stromlinien-Wagen Die beliebte Doppel-Mars-Nakete Das große Vvergnügen ftür jung und alt EIAa Schebhale uübt immer Kundendienst londtoriDesteikamp ah Berkmanns Bratu/urst- u. 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L. 1911, ßenbahn Linte 6, verloͤren. Abzugeb.] Richt. Ludwigshf. gegen aute Belohn.Jverloren. Abzugeb. im Fundbüro.— gegen Belohnumg. Meßplatz bei der Langstraße 4477. im Fundbüro Mh. —— 2 Verlierer iſt Lohn⸗ Verlor, in U4, 6/7ſempfänger(19042“ golo. Damen⸗ eiraizmunsche G Kochs Zimmerstutzen-Preis-Schießen Alle Arten Gewehre. Johann Koch Wwe. Armbanduhr haben in vielen Fällen Abzugeb. geg. Be⸗ 5 lohnung auf dem Fundbüro.(18478“ niaufen Schwarzer leufundlünder hund entlaufen.— Abzugeben gegen Belohnuna bei: Dr. Kur aſch, Ludwigshafen⸗Rh. Oggersheimerſtr.18f (42 281 V) fiaufluſtige Immer wieder eine Falirt auſ der Gebirg--Bahn mit den tiefsten Tälern! lesen täglich die HB-Anseigen dens dort finden aie gũnstige Angebote! von F. W. Herhaus liefert schnell und ęut Vermählungskarten Hakenkreuzbanner-Druckerei Die L ten We feſten it Ende liegt hi verbeſſe mußten gerung beweiſt, ſind un den, eh Leiſtung punkt de Ereigni Athlet, über 80 der abe in alle ſchnellſte wird: 9 Ein zw „Ich wir pa Erfolge ner, fa Reiſe. dern di haben. Sekund in der Sutter ich ſelb :53. 7 mit unf haushäl lich wa dieſes ihm die drei wi Nun, nur, wi Endenn auch di ſtändigſ :52,8; :50,6: ragende wenn 1 rechnet, deutſche beſſerte, Ueberze Hanns Hanns deutſche 400 un einigt! mit h. Die( bunt u 25 Jah und ho ihm. 7 13 Len der ſchi würſde! 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Viele Weltrekorde wurden verbeſfert, verſchiedene deutſche Beſtleiſtungen mußten ihr Leben laſſen: die Leiſtungsſtei⸗ gerung auf der ganzen Linie in allen Ländern beweiſt, daß wir noch lange nicht am Ende ſind und daß noch Jahrzehnte vergehen wer⸗ den, ehe alle Möglichteiten der menſchlichen Leiſtungsfähigkeit erſchöpft ſind. Im Mittel⸗ punkt der zurückliegenden internationalen Groß⸗ Ereigniſfe ſtand ohne Zweifel ein deutſcher Athlet, der 1936 bei den Olympiſchen Spielen über 800 Meter ſchon im Vorlauf ausſchied, der aber zwei Jahre ſpäter bereits einmütig in allen ſporttreibenden Ländern als der ſchnellſte Mittelſtreckler der Welt anerkannt wird: Rudolf Harbig. Ein zweiter hanns Braun „Ich bin eben aus Budapeſt gekommen, wo wir paar deutſchen Leichtathleten glänzende Erfolge erringen konnten!“ erzählt der Dresd⸗ ner, faſt noch außer Atem von der langen Reiſe.„Ich meige nicht nur die Siege, ſon⸗ dern die Leiſtungen, die wir dabei vollbracht haben. Linnhoff gewann die 400 Meter in 47,9 Sekunden, Scheuring durchraſte die 200 Meter in der phantaſtiſchen Zeit von 21,3 Sekunden, Sutter ſprang mit dem Stab 3,90 Meter und ich ſelbſt benötigte für die 800 Meter auch nur :53. Das iſt ein Beweis dafür, daß wir alle mit unſeren Kräften in dieſer Saiſon klug und haushälteriſch umgegangen ſind, denar ſchließ⸗ lich war Budapeſt ja nicht irgendein Sportſeſt dieſes Jahres, ſondern das letzte! Und auf ihm dieſe Zeiten erreicht zu haben, kann uns drei wirklich ſtolz machen.“ Run, dieſe:53 von Harbig beweiſen nicht nur, wie gut der Dresdner jetzt gegen Saiſon⸗ Ende noch in Fahrt iſt— ſie beweiſen zugleich auch die Tatſache, daß Harbig wohl der be⸗ ſtändigſte deutſche Athlet iſt. Bitte: Breslau :52,8; Berlin:52,4; Stochholm:52,4; Paris :50,6: Budapeſt:53. Das iſt eine hervor⸗ ragende Kette von glänzenden Zeiten, und wenn man noch ſeine 400⸗Meter⸗Läufe hinzu⸗ rechnet, in denen er ja in dieſem Somaer den deutſchen Rekord auf genau 47 Sekunden ver⸗ beſſerte, dann kann man ſehr leicht zu der Ueberzengung gelangen, daß hier ein zweiter Hanns Braun herangereift iſt. Denn ſeit Hanns Braun hat Rudolf Harbig als erſter deutſcher Athlet wieder die beiden Rekorde über 400 800 Meter auf einen Namen ver⸗ einigt mit Handball und Waldläufen Die Geſchichte des Sportsmannes Harbig iſt bunt und bewegt. Am 8. November wird er 25 Jahre alt— noch liegen alſo ein paar ſchöne und hoffentlich auch erfolgreiche Sportjahr vor ihm.„Wie konnte ich damals, als ich gerade 13 Lenze zählte, ahnen, daß ich einmal einer der ichnellſten 800⸗Meter⸗Läufer der Welt ſein würde! Ich hatte mich dem kleinen Dresdner Verein„Wilder Mann“ angeſchloſſen, wo ich ein wenig turnte und viel durch den Wald lief. Ich gewann auch einmal einen vierten Platz, aber Spaß machte mir der Betrieb dort keines⸗ wegs, und ſo trat ich wieder aus, um dem Sport auf längere Zeit zunächſt einenal den Rücken zu kehren. Als 19jähriger bekam ich aber wieder Appe⸗ tit, ich ſchloß mich dem Dresdner SV„Bran⸗ denburg“ an, wo ich fleißig Handball ſpielte und wieder viel an Waldläufen teilnahm. Im Frühjahr 1932 ſtartete ich bei den Dresdner Kreismeiſterſchaften über 10000 Meter und wurde gleich Sechſter! Ich warf mich nug ganz auf die langen Strecken, viel Erfolg hatte ich jedoch nicht weiter, nur ein 3000⸗Meter⸗ Junioren⸗Laufen gewann ich; das war alles!“ als„unbekannter Sportsmann“ Im April 1933 wird beim Militär redet man ihm zu, die Mittelſtrecken zu bevorzugen— der Dresdner tut ein übriges und geht ſogar als Sprinter an den Start, und bei den Kreismeiſterſchaften 1933 wird ſeine 4 mal⸗100⸗Meter⸗Siaffel, in der er ein bra⸗ vouröſes Rennen gelaufen iſt, Zweiter. Die er⸗ ſten, vom Reichsſportführer ins Leben gerufe⸗ nen Wettbewerbe für den unbekannten Sports⸗ mann“ kommen, in denen Material, das lange brach lag, geſucht wird. Da läuft Harbig bei einer ſolchen Gelegenheit in Dresden die 800 Meter in:04. Nun iſt man ſchon auf ihn auf⸗ merkſam geworden, der Dresdner Sportlehrer Woldemar Gerſchler, heute vom Reichs⸗ fachamt berufener Betreuer der deutſchen Mit⸗ telſtreckler,„greift“ ſich Harbig, bringt ihn zum Dresdner Spori⸗Club— und nun kann Har⸗ bigs Aufſtieg beginnen! „Da verſagte ich plötzlich.“ „Ich wäre heute nicht das, was ich bin, wenn ich nicht Woldemar Gerſchler getroffen hätte!“ fagte uns Rudolf Harbig in ſeiner einfachen, beſcheidenen Art, die nicht mehr für ſich rekla⸗ miert, als ihr wirklich zukommt.„Von An⸗ ang Aſter mich ein grenzenloſes Vertrauen ür Gerſchler, der es indeſſen erwiderte und der immer wieder Geduld mit mir hatte, wenn ſich einmal ein Rückſchlag einſtellte. Als ich von der Heeresſportſchule Wünsdorf nach Dresden zu⸗ rückkehrte, lief ich die 800 Meter ſchon in 1556 Minuten. Ich wurde ſogar deutſcher Junio⸗ ren⸗Meiſter, alles ſchien wunderbar zu klappen. — Da berſggit ich im 800⸗Meter⸗Endlauf der Deutſchen Meiſterſchaften 1935 in Berlin völlig: wir mußten noch einmal beginnen. Und Gerſch⸗ ler ſchaffte es, mich im Olympia⸗Jahr wieder ganz nach vorn zu bringen, ich wurde zum er⸗ ſtenmal Deutſcher Meiſter und damit Olympia⸗ Teilnehmer. Aber bei den großen Wettkämpfen ſchied ich bereits im Vorlauf aus, ich litt an einer Ma⸗ genverſtimmung, aber ich weiß nicht, ob es mir überhaupt möglich geweſen wäre, Leute wie den Kanadier Edwards, der dann im Endlauf Dritter wurde, und den Amerikaner Hornboſtel ſchon damals zu ſchlagen. Theoretiſch wäre es jedenfalls möglich geweſen, denn ich lief im September, alſo nur wenige Wochen nach den Olympiſchen Spielen, 122— die olympiſche Entſcheidung war in:52,9 gewonnen worden!“ Trainingspenſum— etwas merkwürdig — und Gerſchler hatten die olympiſchen Erfahrungen genutzt, ſie ſtellten ein ganz neues Trainings⸗Programm auf, das für viele unſe⸗ rer Mittelſtreckler recht intereſſant ſein dürfte, ohne daß wir damit 4 wollen, es ſei nun das allein Seligmachende. Auch in der Leicht⸗ athletik muß jeder nach ſeiner eigenen Faſſon ſeine Höchſtform zu finden verſuchen! Dreimal, zuweilen auch vier⸗ und fünfmal in der Woche ging Rudolf Harbig mit ſeinem Betreuer hin⸗ aus zum Oſtragehege, wo zuerſt drei Runden leicht heruntergetändelt wurden, dann folgten Starts mit Läufen bis zu etwa 60 Metern, ſcharf durchgelaufen, drei 300⸗Meter⸗Rennen gegen die Uhr ſchloſſen ſich an. „1939 will ich der ſchnellſte ſein!“ Daß die beiden mit dieſem ſchwierigen und auf den erſten Blick ſeltſamen Trainings⸗Pro⸗ gramm(für einen Mittelſtreckler!) das richtige getroffen hatten, bewieſen die Erfolge, die ſich nun am laufenden Band einſtellten. Im Som⸗ mer 1937 verbeſſerte Harbig den deutſchen 800⸗ Meter⸗Rekord von:51,6 auf:50,9, im letzten Sommer ſchraubte er zuerſt die 400⸗Meter⸗Beſt⸗ leiſtung Linnhoffs von 47,3 auf genau 47 Se⸗ kunden, dann ſchlug er in einem grandioſen Rennen im Olympia⸗Stadion Amerikas Welt⸗ klaſſenläufer und in Paris ſchließlich wurde Harbig nicht nur Europa⸗Weiſter, ſondern er beſiegte auch den Olympia⸗Zweiten Lanzi(Ita⸗ lien) und verbeſſerte ſeine eigene Höchſtleiſtung auf 150,6. „Das iſt die Zeit, die über⸗ haüpt jemals in der Welt gelaufen wurde! Im nächſten Jahre hoffe ich, die ſchnellſte ſelaufen zu ſein! Und 1940 möchte ich natürlich ans iel meiner Wünſche gelangen: in Helſinki lympiaſieger werden!“ Die Freundschaftskommission aus Mandschukuo besichtigt das Reichssportield Die unter Führung von Finanzminister Han jJun Chieh stehende mandschurische Freund- schaftskommisslon besichtigt auf Einladung des Reichssportführers(inmitten der Gäste) das Reichssportfeld. Wieltbild(M) Denlſchlands Ainger in 6tockholm benegt Der Kölner Schmitz rettete den Ehrenpunkt Deutſchlands Ringerſtaffel beſtritt nach dem Siege der Amerikaner über Ungarn den zweiten Kampf des Abends gegen die ſtarke Ringer⸗ nation Schweden. Mit•1 Punkten blieben die Schweden überlegen ſiegreich, nur im Federge⸗ wicht holte der Kölner Schmitz durch einen Schulterſieg über Perſſon den Ehrenpunkt. Europameiſter Fritz Schäfer unterlag im Mittelgewicht dem ſtarken Schweden Johannſ⸗ ſon mit:1 Richterſtimmen nach Punkten. Der ringererfahrene Schwede Axel Cadier kam im Halbſchwergewicht gegen Engelhardt zum ein⸗ zigen entſcheidenden Sieg. Alle übrigen Begeg⸗ nungen gingen über die volle Zeit und endeten teils auch ſehr knapp. Die Ergebniſſe: Bantam: Tuveſſon(Schweden) beſ. Fiſcher(Deutſch⸗ land) n. P.(:); Feder; Schmitz(D) beſ. Perſſon (S) in:45 Min.; Leicht: Jönſſon(S) beſ. Weikart (Dien..; Welter: Weſtergren(S) beſ. Ehrl(D) n. M. (:); Mittel: Johannſſon(S) beſ. Schäfer(D) n. P. (:): Halbſchwer: Cadier(S) beſ. Engelhardt(.) in—— Schwer: Fridell(S) beſ. Böhmer(D) n. P.(:). Mas der Spoet am Wowhenende beingt Fußball⸗Länderkampf gegen Bulgarien/ Die deutſchen Handballfrauen im Kampf gegen Holland/ Boxländerkampf Deutſchland— Ungarn Wir ſtehen vor einem Sportwochenende, das am Schnittpunkt der ſommerlichen Sportarten mit den Ballſpielen und Hallenkämpfen eine Ueberfüllung von Ereigniſſen bringt. An der Spitze ſteht wieder ein Fußball⸗Länderkampf unſerer wackeren Mannſchaft, diesmal gegen Bulgarien in Sofia. Unſere Handballfrauen treten in Groningen zum zweiten Male gegen Holland an. In Budapeſt wollen unſere Ama⸗ teurboxer gegen die Ungarn zu einem neuen Sieg kommen. Im Hockeyſport geht der Kampf um Silber⸗ und Eichenſchild. Schließlich wird der Große Auto⸗Preis vom Donington⸗Park noch einmal das Intereſſe der Autoſportfreunde wachrufen. Fußball Nach den beiden ſchönen:1⸗Siegen bban⸗ Polen und Rumänien tritt unſere Fu ball⸗ nationalmannſchaft am Sonntag in Sofia ge⸗ gen Bulgarien an, gegen einen Gaſtgeber, der zu Hauſe eine erſtaunliche Kampfkraft entfaltet. Immerhin dürfen wir hoffen, daß unſere Far⸗ den recht gut vertreten werden. Inzwiſchen nimmt die Jagd nach den Punkten ihren Fort⸗ gang. Es gibt in den ſüddeutſchen Gauen ſchon einige Treffen, denen eine gewiſſe entſcheidende Bedeutung zukommt. In Baden intereſſiert beſonders die Begegnung zwiſchen dem VfR Mannheim und dem 1. FC. Pforzheim, die ſchon im vergangenen 15 die heftigen Riva⸗ len waren. Aber auch Vi Mühlburg— S Waldhof und Freiburger FC— F Offenburg werden alle Spannungen eines Punktekampfes entfalten. Handball Unſere Handballfrauen treten in Groningen zum zweiten Länderkampf gegen Holland an. Im erſten Treffen in Aachen vor wenigen Mo⸗ naten ſiegte Deutſchland mit:0. Bei der ge⸗ ſchickt zufammengeſtellten deutſchen Mannſchaft iſt auch diesmal mit einem ſicheren Sieg unſerer tüchtigen Handballfrauen zu rechnen. In Mün⸗ chen gibt es ein vielverſprechendes Gauturnier zwiſchen den Mannſchaften von Bayern, Mitte, Oſtmark und Brandenburg. In Baden iſt am Sonntag Spielruhe. Nach den etwas umfangreichen Kämpfen der Vorrunde beginnt am Sonntag die Zwiſchen⸗ runde um den Silberſchild. In Frankfurt kämpft die Mannſchaft des Gaues Württem⸗ berg nach ihren ſchönen Erfolgen gegen Baden mit den beſten Ausſichten fache Mittelrhein. In Hamburg ſollte der vielfache Silberſchild⸗ ſieger Brandenburg zu einem Sieg gegen Nord⸗ mark kommen. In der Vorrunde um den Eichenſchild der Hockeyfrauen ſtehen ſich in Dortmund Weſtfalen und Niederrhein gegen⸗ über Die Punktekämpfe bringen: Südweſt: TV 57 Sachfenhauſen— Eintracht Frankfurt; Baden; Germania Mannheim— VIR Mann⸗ eim; TV 46 Mannheim— MT Mannheim; g. 78 Heidelberg— TV 46 Heidelberg; Bay⸗ Dora Ralfen ohne Lilel Ein Fall, ver nicht mehr wiederkehren darf Auf Grund einer ärztlichen Unterſuchung iſt feſtgeſtellt worden, daß Dora Ratjen zu Frauen ⸗ wettkäümpfen nicht zugelaſſen werden kann. Deutſchland hat durch das Reichsfachamt für Leichtathletik im Das die Aberkennung des Weltrekords und der Europameiſterſchaft beim Leichtathletikverband bean · ragt. Der Reichsſportführer 01 Anordnungen ge⸗ troffen, die eine Wiederholung eines ſolchen Falles in Deutſchland ein für allemal unmög⸗ lich machen. Der Weltrekord im Frauenhoch⸗ ſprung, gehört nach wie vor den Ame⸗ rikanerinnen Didrickſon und Shileh, die beide die Höhe von 1,65 Meter überſprangen. Den Europa⸗Rekord halten die Deutſche Grä⸗ fin zu So Ums, die ungariſche Olympiaſiege⸗ rin Eboly Cſak und die holländiſche Meiſterin Nelly van Balen⸗Blanken, die in Wien bei den Europameiſterſchaften je 1/64 Meter exreichten. Den deutſchen Rekord ſchließlich hält Höhl. zu Solms(Wünsdorf) mit der gleichen öhe. lllumninmmlisrimirumminrsrimistrinininimmiiiimartimmiirrimtkrtittaktmnakrimätttiäkzitkrem ern: HG Nürnberg— Wacker München; Mün⸗ 7 75 SC— Kion München; Nürnberger HC— 1. FC Nürnberg. Rugby Im Rugby werden die Meiſterſchaftsſpiele fortgeſetzt. Am Gau Südweſt ſtehen ſich Ein⸗ tracht Frankfurt und SSVg, Frankfuxt gegen⸗ über, in Baden kämpfen SC Neuenheim und RG Heidelberg. Boxſport Zum achten Male tritt am Samstag unſere Amateurboxſtaffel in Büdapeſt gegen Ungarn an. 14 annſchaft mit Obermauer, Prieß, Schöneberger, Nürnberg, Herchenbach, Murach, Campe und Runge wird gegen die zu Hauſe beſonders ehrgeizigen Magyaren einen ſchwe⸗ ren Stand haben. Wir erwarten aber trotzdem einen knappen deutſchen Sieg. Würzburgs Amateurboxer treten gegen Ingolſtadt an, die Vertreter von Weimar gegen eine Fürther Auswahl. Radſport —2 Radſport muß man ſich langſam auf die Hallenzeit umſtellen. Bahnrennen gibt es dies⸗ mal in Bamberg, Zürich und Kaliſch. Auf der Straße wird das Kriterium in Dortmund ent⸗ ſchieden. Ringen In Stockholm ſteigt ein Vierländerturnier im Ringen zwiſchen Schweden, Deutſchland, USA und Ungarn. In der deutſchen Staffel ringen: Rihhnt Schmitz, Weikart, Ehrl, Schäfer, En⸗ fa hardt und Böhmer. Es 1 leider nicht unſer tärkſtes Aufgebot, ſo daß der deutſche Stand gegen die hervorragenden Könner von Schwe⸗ en und USA ſehr ſchwer ſein wird. Aber auch die Ungarn haben ihre Leiſtungen in letzter Zeit ſehr geſteigert. Pferdeſport Die läutet zu Galopprennen am Samstag und Sonntag in Hoppegarten, Karls⸗ horſt, wo der Große Preis uſcheden wird, Frankfurt a.., Düſſeldorf, Hamburg und Meran. Verſchiedenes In Wien gibt es ein Internationales Leicht⸗ athletikfeſt, an dem u. a. Harbig, Scheuring und Eitel teilnehmen. Die Deutſchen Jugend⸗Ruder⸗ meiſterſchaften werden in Berlin entſchieden. a HBVereinskalender Verein für Raſenſpiele. Brauereiplatz: Sonn⸗ tag: 13.15 Uhr Erſatzliga— 1. 7C Pforzheim, 15 Uhr Liga— 1. FC Pforzheim; Herzogenriedpark: Sonntag: 10.30 Uhr VfR⸗Noll— Sportklub Garten⸗ ſtadt.— Spiele auf fremden Plätzen: Sonntag: 9 Uhr VfR⸗Geppert— Vfe Neckarau(Platz: Wald⸗ weg), 10 Uhr VfR⸗Willi⸗Schmid— Fogg. 98 Secken⸗ heim, 10.30 Uuhr VfR⸗Steinkampy— BSc Hch. Lanz. Handball: Herzogenriedpark(Feld UIh: Sonntag: .45 Uhr J. Frauen— Vfe Neckarau, 10.30 Uhr Inn. Männer(§56)— MTG.— Schwimmen: BfRler! Beſucht jeden Dienstag während der Zeit von 20—21.30 Uhr in der Halle l des Städtiſchen Hallenbades unſere Schwimmabende. Bfs Neckarau. Fußball: Liga und Erſatzliga frei; Ad— Phönix Mannheim, Sonntag, 10.30 Uhr; A⸗1⸗Jugend— BSG Hch. Lanz, Mannheim, Sams⸗ tag, dort, 17.15 Uhr; B⸗1⸗Jugend— BS Hch. Lanz, Mannheim, Samstag, dort, 16 Uhr; Bertſch⸗Privat— VfR⸗Mannheim⸗Privat, Sonntag, Waldweg, 9 Uhr; 1. Privat— Schwarz⸗Weiß Privat Phönix Mann⸗ heim, Sonntag, dort, 9 Uhr; 1. und 2. Schüler— Alemannia Rheinau, Samstag, Waldweg, 15 und 16 Uhr.— Handball: 1. Mannſchaft— Turner⸗ bund Jahn Seckenheim, Sonntag, dort, 15 Uhr. Mannheimer Fußball⸗Club„Phöniz“ 02. Sams⸗ tag, 1. Oktober, auf unſerem Platz:.30 Uhr Betriebs⸗ gem. Motorenwerke— Betriebsſporig. Bopp& Reu⸗ ther;.30 Uhr Kohlen Privat—Turnverein 1846 P. M. Sonntag, 2. Oktober, auf unſerem Platz: 9,00 Uhr Schwarz⸗Weiß Privat— VſL Mhm.⸗Neckarau, Bertſch; 14.40 Uhr Alte Herren— Alte Herren Vſs Mhm.⸗ Neckarau;.15 Uhr 2. Mannſchaft gegen 2. FC. Ger⸗ mania, Friedrichsfeld;.00 Uhr 1. Mannſchaft— 1. FC Germania Friedrichsſeld.— Feld 2..00 Uhr: Grün⸗Weiß Privat— Turnverein 1846 P..; 10.40 nyr: Schwarz⸗Grün Privat— Sportkl. Käfertal, Wel⸗ ker M.— Auswärts..30 Uhr Schwarz⸗Weitz⸗ Grün Privat— B triebsſp. Bopp& Reuther.— Die Jugendmannſchaften beginnen mit ihren Pflichtſpielen am Sonntag, 9. Oktober. Mannheimer Fußball⸗Club 1908. 1. Mannſchaft— Al. Rheinau, 15 Uhr, Schäferwieſe; 2. Mannſchaft— Alem. Rheinau 13.15 Uhr, Schäferwieſe; Friſör— Sandhofen, 10.30 Uhr, Schäferwieſe; Rot⸗Blau— 07 Blau⸗Weiß, 9 Uhr, Pfalzplatz. Poſtſportverein Mannheim. Am Sonntag Vereins⸗ feſt auf dem Poſtſportplatz. Leichtathletiſche Wett⸗ kämpfe der Aktiven und Jugendlichen. Beginn 15 Uhr. Treffpunkt für alle Poſtſportler um 14 Uhr auf dem Poſtſportplatz. Das Handballſpiel der 1. Mannſchaft fällt aus. ViB Kurpfalz Mannheim⸗Necarau. Sonntag: Fußball: 1. und 2. Mannſchaft gegen Ketſch in Ketſch. Spielbeginn: 1. Mannſchaft 15 Uhr, 2. Mannſchaft 13.15 Uhr. Alle übrigen Mannſchaften frei. „Hakenkreuzbanner“ Unterhaltung und Wiſſen Samstag, J. Oktober 1958 Gerhard hat dich verstanden/ ιι ft Fpätsommer Martha Huber trocknete die Hände an der Schürze ab. Es iſt Samstag nachmittag um drei Uhr. Sie wollte eigentlich bis zum Abend durch⸗ arbeiten, denn morgen kommt der junge Schriftſteller, ein Freund ihres Sohnes, der ihr Häuschen auf ein Jahr gemietet hat. Hier brechen Martha Hubers Gedanken ab. Ein Druck legt ſich auf ihre Seele. Sie ſpürt ihn körperlich, er macht ihr das Atmen ſchwer. Montag wird ſie nach Hamburg fahren und von dort nach Amerika. Um die innere Un⸗ ruhe loszuwerden, tut Martha Huber etwas, was ſie noch nie getan hat. Samstagnachmit⸗ tag um drei Uhr macht ſie Feierabend. In der kleinen Kammer ſteht ſie lange vor dem einfachen Holztiſch, an dem ihr Junge ge⸗ ſpielt, gearbeitet und geſtrebt hat. Das ſchmale, eiſerne Knabenbett ſteht noch in derſelben Ecke. Nichts hat ſich geändert. Nur die Menſchen und ihr Schickſal. Gerhards Vater verunglückte im Hüttenwerk, als der Junge grade zu laufen anfing. Viele Jahre hat es Martha Huber nicht begreifen wollen, daß ein Glück ſo plötz⸗ lich aufhören kann. Dann iſt ihr verlaſſenes Leben in dem Leben ihres Jungen aufgegan⸗ gen. Sie hat gehungert und gedarbt, um Ger⸗ hard etwas werden zu laſſen. Der Junge hat ihr die Opfer leicht gemacht. Keines iſt umſonſt geweſen. Nach harten Stu⸗ dienjahren, in denen auch er wußte, was Hun⸗ gern und Entbehren iſt, machte er ſein Archi⸗ tektenexamen. Er bekam einen beſcheidenen Poſten in Berlin und arbeitete mit fieberhaf⸗ tem Ehrgeiz. Sie ſah ihn immer ſeltener. Aber ſie klagte nicht. Nun war er vor weni⸗ gen Tagen plötzlich unerwartet nach Thale ge⸗ kommen, mit dem Vertrag einer deutſchen Bau⸗ firma in Neuyork in der Taſche. Von vielen Bewerbern war die Wahl auf ihn gefallen. Er hatte der Mutter nichts geſagt, bis der Traum vom Erfolg Wahrheit geworden war. Es war für ihn ſelbſtverſtändlich, daß ſie mit ihm ging; denn ſie gehörten zuſammen. Heute hatte ihr Gerhard die Fahrkarte nach Hamburg geſchickt. Das Stück Pappe lag ſchwer in ihrer arbeitsharten Hand. Sie ſchloß ſie in die Mahagonikommode, zu den al⸗ ten Bildern, ein paar gepreßten Blumen und dem Brautkranz. Einen Augenblick wünſchte ſie, daß ſie auch dieſe Fahrkarte ganz zu den Erinnerungen legen könnte. Sie geht, nicht wiſſend, was ſie mit ſich an⸗ fangen ſoll, in den Garten hinaus und ruft über den Zaun:„Lieſa!“ Lieſa, ein blondes Mädel kommt durch die kleine Tür in den Nachbargarten. Schnell fährt ſie mit der Hand über die Augen, damit die Frau die aufſteigenden Tränen nicht ſähe. Sie fürchtet ſich vor dem Abſchied von ger alten Frau, die ſie mütterlich lieb hat. Sie“hat ihre Kindheit mit Gerhard verlebt. Als er Thale verließ, war in ihren Gedanken an ihn immer eine leiſe Sehnſucht und Unruhe. Da ſie ihn nun ſo unerwartet wiederſah, wußte ſie, daß ſie ihn lieb hatte. „Ich möchte heute mit dir auf den Hexen⸗ tanzplatz heraufgehen, Lieſa“, ſagte da Martha Hubers Stimme in die Gedanken des Mäd⸗ chens hinein.„Wir Alten kennen die Berge unſerer Heimat nur vom Tal aus. Ich habe es bis jetzt hingenommen wie etwas, das ſo ſein muß, und habe mich gewundert, wenn die Fremden das nicht glauben wollten. Aber heute habe ich Sehnſucht bekommen nach der Höhe. Ich kenne die Wege nicht. Es darf nicht zu ſchwer ſein für mich Zärtlich nimmt Lieſa die rauhe verarbeitet Hand, die ſich zum erſtenmal im Leben nicht zu helfen weiß.„Dann müſſen wir gleich gehen, damit wir zurück ſind, ehe es dunkel wird!“ Die beiden Frauen gehen in den bunten, leuchtenden Herbſt hinein. Die Bode rauſcht über Steine, die in der Sonne flammen. Eine Weile geht noch der Klang der Kirchenglocken mit ihnen mit, ein Menſchenwort, ein Kinder⸗ lachen, das Hupen eines Autos. Dann bleibt alles Laute zurück im Tal. Unwirklich wind die Stille. Die Wolken ſind nahe, wie weiße, feſt⸗ liche Tore, die ſich öffnen wollen. Als ſie auf dem Hexentanzplatz angekommen ſind, läßt ſie Lieſas Hand los. In ihren Augen iſt keine Angſt mehr. Wie befreit blickt ſie ſich in der neuen Welt um. Wie ſteinerne Rieſen, die Wacht halten auf heiliger Erde, ſtehen auf der anderen Seite die Felſen der Roßtrappe. Auf ihnen ſchimmert die Bode wie ein ſchma⸗ les, ſilbernes Band. Die roten Dächer der Häuſer grüßen wie ein Lächeln herauf. In der Ferne ragen im myſtiſchen Glanz die Türme von Quedlinburg. Da iſt es Martha Huber, als ob ſie jetzt, am Ende ihres Lebens, das Leben zum erſtenmal 5 en Begegnus 18 abseiis der Biihne Erich Hallstroem Schade, daß wir Hallſtroem nicht gerade in einer der großen„Ring“⸗Figuren antreffen konn⸗ ten, denen er ſich mit Leib und Seele verſchrie⸗ .—— Zeichnung: Edgar John ——— —————— —————— S „„ S. ——.—————————————— fetken-verleg Heelin Geschichte einet Köttiere von W Hofftmonn-Hofnisch Cooytrigsht bel Orei⸗ W0 Zwiſchen Preußentum und Kosmopolitismus Ueber die Wälle und Redouten der alten Fe⸗ ſtungs⸗ und Hafenſtadt Stettin fegte der Früh⸗ lingsſturm. Vom Haff her fuhr er heran, heulte um die Türme und Dächer, rüttelte an den Tü⸗ ren und Fenſterläden und blies kalt und un⸗ freundlich in das Innere der Häuſer. Der zweite Mai des Jahres 1729 brach an. Die Kirchenuhren ſangen ihr mitternächtliches Lied. Für einen Augenblick miſchten ſich die ſchnellen, hellen Schläge der Schloßtirche in das dunkle, weiche Singen von Saakt Jakobi, dann riß der Wind die Klänge auseinander und ver⸗ ſchlang ſie mit ſeinem auſdringlichen Heulen. Die Stadt war längſt zur Ruhe gegangen. Nur im oberen Stockwerk des Hauſes Große Domſtraße 2 ſchimmerte noch Licht durch die Ritzen der Fenſterläden. Dort wohnte Fürſt Ehriſtian Auguſt von Anhalt⸗Zerbſt mit ſeiner jungen Frau Johanna Eliſabeth, einer gebore⸗ nen Prinzeſſin von Holſtein⸗Gottorp. Das Ehe⸗ paar hatte die beſcheidene Mietswohnung an⸗ derthalb Jahre zuvor, kurz nach der Verheira⸗ tung, bezogen. Chriſtian Auguſt war nicht mit Glücksgütern geſegnet; ſchon in früheſter Ju⸗ gend hatte er Dienſte nehmen müſſen, ſtaeid ſeit ſeinem achten Lebensahr in der preußiſchen Armee. Mit fünfunddreißig Jahren war er Generalmajor geworden und hatte von ſeinem Oheim Leopold, dem„Alten Deſſauer“, das Achte Anhaltiniſche Infanterie⸗Regiment über⸗ nommen, das in Stettin in Garniſon lag. Der Generalmajor ging unruhig im großen Saal— wie man die gute Stube damals nannte— auf und ab. Bisweilen blieb er ſte⸗ hen und lauſchte an der Tür. Im Nebenzim⸗ mer lag ſeine junge, kaum ſiebzehnjährige Frau in ſchweren Kindesnöten. Die Mienen des Arztes und der Hebamme ließen das Schlimmſte befürchten. In der dritten Morgenſtunde brachte man dem Vater das Kind. Noch war die Gefahr für die Mutter nicht vorüber, das Neugeborene aber war geſund und wohlgeſtaltet. Es war ein Mädchen. Der Herr Generalmajor vermochte ſeine Ent⸗ täuſchung kaum zu verbergen. Er hatte, die Wahrheit zu geſtehen, auf einen Sohn gehofft, einen Stammhalter, der dem Namen Anhalt⸗ Zerbſt Dauer verleihen und dermaleinſt das kleine Dhrönchen einnehmen würde. Als er nun aber das kleine Weſen im Arme hielt, das ihm mit geſchloſſenen Augen und weit aufgeſperr⸗ tem Mäulchen entgegenwimmerte, ſchlug die Ecittäuſchung in Freude um, der Herr General⸗ major lobte Gott und ſchickte ſich mit proteſtan⸗ tiſcher Demut in den Willen des Allmächtigen, feſt entſchloſſen, dem Kinde ein gütiger und liebevoller Vater zu ſein. richtig begriffe. Alle Sorgen, die ihr den Rük⸗ ken vor der Zeit gebeugt hatten, hat ſie unten gelaſſen im Tal. Nur der Himmel, Gott und dieſe weite herrliche Heimat ſind bei ihr. Aus dem großen Hüttenwerk in Thale ſteigt in phantaſtiſchen Formen der dicke, graue Rauch auf, eine gewaltige Fahne der Arbeit, die ſieg⸗ haft emporweht in die klare blaue Luft. Viele Tauſende verdienen in der Hütte ihr Brot. Martha Huber iſt nicht mehr allein. „Es geht nicht Lieſa“, ſagt ſie leiſe und ſeier⸗ lich wie ein Bekenntnis.„Ich kann nicht fort von hier. Du mußt zu Gerhard fahren und es ihm ſagen...“ Während das Mädchen in Hamburg iſt, wird Martha Huber mit dem Freund ihres Sohnes darüber einig, daß ſie Gerhards Kammer für ſich behält und das kleine Hausweſen betreut, wie ſie es immer getan hat. Es iſt gut, daß ſie einen Menſchen hat, für den ſie ſorgen kann. Als Lieſa aus Hamburg zurückkommt, iſt ſie ſehr ernſt.„Mutter“, ſagt ſie innig und ſchmiegt ihr Geſicht an das der alten Frau, „Gerhard hat dich verſtanden. Er kommt noch einmal her, um mich zu holen. drüben...“ Die alte Frau lächelt. Und ſie hebt den Blick zu dem Berg der ſie zurückhielt. Wir heiraten **„ ben hat. So kam uns denn in der Garderobe des Roſengartens der Hirte Pedro aus dem „Tiefland“ entgegen und ſchüttelte uns in der Vollkraft ſeiner„Naturburſchenherrlichkeit“ die Hand. Die zwölf Jährchen ſeiner Mimenlaufbahn haben Erich Hallſtroem ſeine Urſprünglichkeit kaum zu rauben vermocht. Und wo war unſer „Internationaler“ nicht ſchon als Gaſt in der europäiſchen Welt? Auch in ſeiner Laufbahn iſt er ſeinem natur⸗ nahen Weſen treu geblieben. Er fing nicht wie andere mit ſiebzehn an,„ſein Leben durch den Kuß der Muſe vorgezeichnet zu ſehen“. Es ließ ſich auch als Auslandskorreſpondent mit dem Ausblick auf die Dolmetſcherlaufbahn recht an⸗ fländig leben. Und doch kam es, wie es kommen mußte. Warum hatte er ſich auch zum Privat⸗ vergnügen der edlen muſica mit dem Cello im Arm verſchrieben? Und ſingen tut man im Ueberſchwang der Jugend ja meiſt auch ein biß⸗ chen. Generalmuſikdirektor Laux aber hielt die Sache damals ſchon für ernſter, ſonſt hätte er ihn doch nicht nach Wieesbaden zur Ausbildung geſchickt. Na, und jetzt zog mit jeder neu einzu⸗ ochſenden Rolle der Muſenhimmel Stern um Stern höher, den die meiſten vorher für eitel Kuliſſe zu halten pflegten. Aber halt— ſchläft Pedro denn immer noch? Jetzt muß doch gleich die Nuri nach der Martha fragen...? Unſere Unterhaltung muß einige Minuten notleiden. Jetzt wird er ihr wohl ge⸗ rade übers Haar ſtreichen... Wir aber gehen ſolange, um den Kuliſſenſtaub ein bißchen weg⸗ zuſchwenken.. Als Pedro den Schweinehund Sebaſtiano er⸗ würgt und ſeine geliebte Martha von der Stätte des Grauens hinweg nach den Bergeshöhen ge⸗ tragen hat, ſitzt der blonde Recke wieder neben Als das Kind in die Wiege gelegt war, holte man, die Stube ein wenig zu erwärmen, ein Becken mit glühenden Kohlen herbei und ſetzte es zwiſchen dem Bett der Mutter und der Wiege nieder. Da geſchah es denn, daß etliche von den glühenden Kohlen durch den Roſt fielen und den Eſtrich in Brand ſetzten. Das Feuer griff um ſich: es hatte ſchon die Kufen der Wiege erfaßt, als die Wöchnerin erwachte, ein Geſchrei anſtimmte und die Wehmutter herbeirief. Der Brand wurde gelöſcht. Aber der Fußboden hatte Schaden gelitten; rings um die Stelle, wo das Becken geſtanden hatte, waren die Dielen verkohlt. Das geſchwärzte Holz wurde nicht er⸗ neuert; man war ſparſam in Preußen und ließ eine Sache in Gebrauch, die in nichts als ihrer Schönheit gelitten hatte. Dieſer Brandfleck ſollte ſpäter zu erhöhter Be⸗ deutung gelangen, als nämlich aus dem Kind⸗ lein die weltberühmte Zarin Katharina die Zweite geworden war. Er wurde den Schau⸗ luſtigen als ein Wahrzeichen vorgewieſen. Als das Haus ſeinen Beſitzer wechſelte, wurde durch notariellen Akt ausdrücklich feſtgelegt, daß die Brandſtelle in ihrem Zuſtand erhalten bleiben ſolle. Erſt in jüngſter Zeit wurde der Fleck durch einen Linoleumbelag überdeckt. Das Haus hat ſich bis zum heutigen Tage nahezu unverändert erhalten. Es iſt durch eine Mar⸗ mortafel mit einer Inſchrift in deutſcher und ruſſiſcher Sprache kenntlich genacht. Dennoch wird immer wieder behauptet, der Geburtsort Katharinas ſei in Dunkel gehüllt, unnd es gehöre zu den vielen Merkwürdigkeiten im Leben dieſer mertwürdigen Frau, daß man nicht wiſſe, wo ſie ihr Daſein begonnen hat. Die Wiege kam ſpäter nach Weimar, wo ſie noch heute aufbewahrt wird. Mit Beginn des Jahrhunderts war bei den Frauen der Vornehmen die Sitte aufgekommen, ihre Kinder nicht mehr ſelber zu nähren, ſon⸗ Von Hans Leifhelm Der Latfich breitet sĩich überm Schutte, Wo einst sie groben nach Sond und Kies, Gronatrot leuchtet die Hagebutte, Es haust die Spitzmous im Dornverlleß. Die Grillen zitpen endlose Sqge, Aus feuchter Iiefe hallt Unkenklage. Zaunkõnig schlõpft durch das Strauchgefieder, Elbĩisch entschwindend, ein flüchtiger Gnom. Spätsommersonne sinkt bold hernleder ln gelben Abends metollnen Strom. Schon rührt der lgel sich in der Hecke, Schon streckt im Bruch sich die Nebeldecke. Am harzigen Stomme vimmelt und klettert Ameisenvolk wie in Zovuberei, Stockende Stille— fonfarend schmettert vom fernen Dorf der Haohnenschrei. Es kommt ein Karren, mit Kklee beladen, Er schwoankt inmitten von doftigen Schwaden. Der Menschenheimkehr horrt das enffernte Gehöft, die Tore weit aufgesponnt. Von allen Aeckern weht Roh der Ernte Und unoblässig steht überm Land Wie Ton von Hummelnꝰ wie Jon von Bienen Das dunkle Summen der Dreschmaschinen. * uns. Zwar haben ihm die weit über hundert Pfund Lebendgewicht in der Hitze der Bühnen⸗ luft ein wenig den Schweiß herausgetrieben, doch“ können wir friſch und munter weiter⸗ plaudern. Alſo, es iſt doch ein eigenartiger Weg zur Freude, die das Schickſal Erich Hallſtroem zu gehen beſchert. Soll er doch ausgerechnet in Graz, wo er ſeine erſten Gehverſuche auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“, unternahm, demnächſt als„Triſtan“ zur Eröffnung des Neuen Opernhauſes mitwirken. Inzwiſchen hat ſich hinter dem triefenden Ge⸗ miſch von Leichner⸗Abſchminkfett und Leichners Lilienmilch⸗Schminke das Privatantlitz des nun ſchon ſechs Jahre zu uns Mannheimern zäh⸗ lenden Mimen herauszuſchälen begonnen. Ja, alſo gegen die ewige Kuliſſenluft hilft ſich Hall⸗ ſtroem mit einigen Stunden Landwirtſchaft in ſeinem kleinen Gärtchen an der Bergſtraße. Zu früheren Zeiten hat er es gern mit den kleinen Goldfiſchchen gehalten... Das heißt, die Zeit lag und liegt dem ſicher nicht im Wege— doch wenn man ſo viel reiſen muß, wäre man ja ge⸗ zwungen, ſeine Aquarien in fremde Pflege zu geben. Dafür hält er es auch gerne mit dem runden Lederball. Eine der Privatliebhabereien des Mannhei⸗ mer Heldentenors iſt beſonders nennenswert: das Baſteln. Was ſollte dabei einem Mimen ſchon näher liegen als die Atmoſphäre ſeines Berufs? Alſo baſtelt Hallſtroem Bühnen⸗ bilder, zu Hauſe, mit der Laubſäge und vor allem mit dem Köpfchen. Hanns German Neu. Hans Fitz:„Der Loiſlvom Adler“, ein heiterer Roman, kartoniert.60 RM., in Leinen .80 RM., Verlag R. Piper, München. Wie es Loiſl vom einfachen Bauernjungen zum ſelbſtändigen Gaſtwirt bringt, das wird in dieſem Roman lebendig und lebenswahr be⸗ ſchrieben. Es gibt manche Schwierigkeit zu über⸗ winden bis es ſoweit iſt. Aber der Loiſl iſt halt ein„Mordsviech“ und daraus folgt manche tolle Situation. Das Buch iſt eine recht luſtige Unterhaltung. Wilhelm Ratzel. dern Ammen anzuvertrauen. Es war ſelbſt⸗ verſtändlich, daß ſich der Vater zuerſt unter den Weibern ſeiner Achten Grenadiere nach einer geeigneten Nährmutter umſah. Die neunzehn⸗ jährige Frau eines Soldaten, eine hübſche Per⸗ ſon, wurde die Amme der kleinen Priaizeſſin. Eine Soldatenfrau nährte das Soldatenkind. Aen dritten Tage wurde die Prinzeſſin ge⸗ tauft. Drei leiblichen Tanten zu Ehren erhielt ſie die Namen Sophie Auguſte Friederile. Der Rufname war Sophie. Einige Jahre ſpäter wurde Chriſtian Auguſt zum Generalleutnant befördert und zum Kom⸗ mandanten der Feſtung und Gouverneur der Stadt ernannt. Bei dieſer Gelegenheit wurde ihm im alten Schloß, das einſtmals die Reſi⸗ denz der pommerſchen Herzöge geweſen war, eine Dienſiwohnung eingeräumt. In dieſem Schloß wächſt Sophie heran. Im linken Flügel liegt das gewölbte Eckzimmer, das dem Kind als ſein Reich zugewieſen iſt, hart neben dem Turm der Schloßkirche, deren Glocken laut und aufdringlich in die Kinder⸗ ſtube hineindröhnen. Hier macht die kleine So⸗ phie ihre erſten Schritte, hier lernt ſie ihre er⸗ ſten Aufgaben. Von hier aus unternimmt ſie die ungewöhn⸗ lichen Streifzüge, zu denen die Mutter ſie an⸗ hält, hinunter in die Welt der Bürger und klei⸗ nen Leute, In der Tat, ein ganz ungewöhnlicher Vorgang! Die kleine Prinzeſſin darf auf den Straßen und im Stadtpark mit den Bürgerkin⸗ derm Stettins ſpielen. Niemand als die Für⸗ ſtiei von Anhalt würde es wagen, die tlefe Kluft zu mißachten, die den Adligen von der Bürger⸗ kanaille trennt. Wahrhaftig, ſo revolutionärer Geſinnung, ſo ausgefallener pädagogiſcher Grundſätze wäre niemand von Stande in ganz Deutſchland fähig als Johanna Eliſabeth, dieſe ſeltſame Frau, dieſe abſonderliche Mutter.“ (Fortſetzung folgt.) 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Der Aufſichts⸗ Kattermann I* beſtimmen, daß einzzine 3 auptſchriftleiter: Dr. Wilh. Ke ——— 0 eh e hot Mannheim-Käfertal e —5 Zangers deen Zir den Habazazen Mertg Mrrer.seh ſind,„Wezenfand bes 0 f Funenvokzi err Whe epgii Aund Dansetz r der besondere danken wir dem d Gebete am Grabe, ieszt: Erzeuguna und Verm 55 Tol Wiihenm Kicheninnoaancha Haas: die trostreichen Worte un lr den etreide und anderen Feldfrüch⸗ 0 Wilhelm Ratzel; für Bewegung: Friedrich Karl Haas: vurde am Kocher und dem Musikverein dortselbst für 153 von wie der Handel mit Getreide i Rulturpolttit, Feuilleion Und' Unterhaltung: Hel⸗ Reſi⸗ erhedencen Fezage—— Müblendrovukten leder Axt. Ge Bei der am 27. September 1938 zu notariellem—.— Schulz; für den Heimatteil: Fritz 10ih— war, 44 Kocher md ſen- die den fieben köien eas Frant peng f Achaßt Waf Feichrun ler afrung, Protokoll erfolgten Auslosung der 1— Mabsl; für Beziagen nche 7 Geſell⸗ 4651 tilgenden Teilschuld- ſtaltung der k⸗Ausgabe:; für die Bilder ber 1938. Wannbeim(X 7. 4) Durch Geſell⸗ gemähß im Jahre 1938 zu tilg Dr. Hermann Knoll und Carl Lauer: 145 Mannheim(-Meerlachstraße), 30. Septem ächafterbeſchluß vom.September 193 ibungen sind von den noch im Verkehr die' Reſfortſchriftleiter, jämtliche in Mannbezm Im Emil Huch, Lokomolivführer I„e deimalichen Stücken die folgenden 30 Nummern Foündierz Veriined ahen ie nmer 1 ezet t vo oſchränkung eruͤnt arlottenſtr. 8 n iſt und Trau Trieda geb. Vosi ehe e 45 878 1028 1104 5 Srreelan nä 100—— ldes Uniernebmens iſt jetzt: Herſtellu 226 312 Ut Mittwoch. Samstag und Sonntag).— nber 10 Wre enben aö 1250 131 1345 1407 1019. 5049 Mewdküc ömicg Wigſigeiwi derbenn. lfowie von ähnliche ee 8 1959 2 rug un a: leichen oder ühn 1695 1702 195 dgerei Gmbs. Rcheninternehnen. 2052 2057 2007 2078s 2056 2441 Eb daffunsrnbcurer öefumireenaeſhong 1 uſt** 2443 24909 2524 2532 2640 2709 ſaußer Samstaa und Sonntaa).— fl.Nr381 A. Grozoandkuna in Balzs- und Mächen⸗ hreibungen Ra. voͤhn⸗ eemmznditgefelſchaftfeiil bie ausgelosten n 55 Zur. Weis aelten Jolgende Wreislmnen: Gefamansgobe v aeräten). mand ab mi in- Zur Zeit aelten nhei 0 1938 mit Franz Gur werden vom 2. Januar 4 8* Nr. 11, Ausgabe Weinheim e an⸗ Danksaguns%. Fauſmann in Mannpenn als per.“ wert von MW18— S ie, i8, fter und 38 Nr. 9, Ausgabe leſch⸗ klei⸗ Teilnahme beim ſönlich baftendem ab 1. Januar 1925 bis 31. Dezember 1938 ein- der Ausgaben 3 Moragen und Abend erſcheinen g licher Für die vielen 17——— d114 flchgt Dat dutz daydengewerbe schlieblich Zinseszinsen gegen Einlieferuns der eeing f den IAeimgang unserer lieben Mutter,—— Fang e W eheden Stücke Aiendanggee ib5 3 10 orfi 55 Forderungen unm f 0 24— — Hatnarinarlullerwre.„ee o. i u. —- er iefent i 1 annheim anditgeſellſchaft. Die 3 ibausgabe 4 Sch„nber 550 Kluft Siskazen don Franz Jurris. garTf irger⸗ asgen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. etdberger und Eba Auer ſind er⸗ zanſwes, Ausgoße Ea 4 3 Chuldverschr 5 0 S über närer 422865) en, in 8 Ausgabe A und B Schwetzingen iſcher Mannheim, 30. September 1938. A 1387 Lehmann Bär 4& Sonn Mannheim-Käiertal, 30. September 1938. Firopangaüz% Ahm— fber 00 ganz Kaplfol-Lichispiele Breder unz Fe g ing flad erloſchen. Hommelwerke Gmbll. über 2200. 7 Lichaisplelhaus Flüller n Die Ausgabe A und B Weinheim 3 70⁰ Firm en. erGtoßhändlung Lupwig Geſamt⸗DaA. Monat Auguſt 1938 über 32 Lob Weſthe— gt. imer, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. —— ————————————————— — ———m— —————— „hakenkreuzbanner“ Samstag, 1. Oktober 1958 4. — dus der großen Al —— — . . —— — ++—%— Englischer Mantel mit interesant einge- oͤrbeiteten Leder- 76 4 Steißn 15 Flottes Kostüm mit neuertigem per- 86 Sidnerkragen.. 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Oktober: Miete C4 und 2. Son⸗ dermiete C2:„Die Gänſemagd“, Mär⸗ chenoper von Lill Erik Hafgren. Anfang um 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Freitag, 7. Oktober: Miete F 5 und 1. Sonder⸗ miete F 3; Uraufführung:„Die Stif⸗ tung“, Luſtſpiel von Heinz Lorenz. An⸗ fang 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Samstag, 8. Oktober: Miete A 4 und 2. Son⸗ dermiete A 2:„Die ſchalkhafte Wit⸗ we“, Oper von Ermanno Wolf⸗Ferrari.— Anfang 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr. Sonntag, 9. Oktober: Nachm.⸗Vorſtellung, freier Verkauf:„Mein Sohn, der Herr Mi⸗ niſter“, Luſtſpiel von André Birabeau. Mannpeiner hoatir⸗Epenan jur die Woche von 2. Dis 10. Oliobet Anf. 14 Uhr, Ende 16.30 Uhr.— Abends: Miete E 5 und 1. Sondermiete E 3:„Aida“ Oper von G. Verdi. Anfang 19.30 Uhr, Ende um 22.45 Uhr. Montag, 10. Oktober: Für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgem. Mannheim Abt. 130 bis 132, 151—153, 321—335, 342—347, 360, 574 bis 577, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E Nr.—300:„Das Käthchen von Heil⸗ bronn“, Schauſpiel von Heinrich v. Kleiſt. Anfang 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Im AUeuen Theater im Roſengarten: Sonntag, 2. Oktober: Freier Verkauf und für die NSG⸗Kraft durch Freude: Kulturgem. Mannheim Abt. 127—129, 151—153, 541 bis 550, 602—603, 642—647; zum erſten Male: „Bobmacht ſich geſund“, Luſtſpiel von Axel Jvers. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.15 Uhr. Donnerstag, 6. Oktober: Für die NSG⸗Kraft durch Freude: Kulturgem. Mannheim Abt. 136—138, 145—147, 159, 220, 259, 291, 336 bis 341, 348—359, 391—392, 514—520, 560, 570, 584—590, 684, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E freiwillig Nr.—900:„Thors Gaſt“, Schauſpiel von Otto Erler. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr. Sonntag, 9. Oktober: Freier Verkauf:„Bob macht ſich geſund“, Luſtſpiel von Axel Jvers. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. E Ausfuhrung dller benł- möbigen Geschůfte Annehme von rporgeldern alanaaaag Kdpitæalonlegen Aulamamamamnnanannnanananananaaanasamananunmmanaamm BENSEI. 4(O. 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Februar 1939 als Leiter des Landes-Orchesters Gau Württemberg-Hohenzollern verpflichtet Ferdinand Brendgen als Sünger- Ansager: Spritzig, gewandt, voll heiterer Einfälle zum zweiten Mal in Mannheim Gosesesseses Durkachies lloß⸗ Restaurant Bierkeller Münzstube Automai Sodafhatòne die sehenswerte Gaststätte für federmann Mannheim P6G anden PFlanken ImPpPlankenkeller Bier vom Faß! — 5 LA AW *ſſſſi —— Zu d ben gel ren, da Seele; gangen Zeitl. wird m daß es haftigke man gr projizie und ſie neue ül zieht. 2 in ſein. Weltgef Ein f ſchehen⸗ nis m wohlen Deutſch kleine e ſer Vol Lichi de Deutſch⸗ kannthe völkiſche ein Zie ſchon v das mö Um e beſcheid ſelbſt e Ich b Pola it Chemik marine Lande mich na Aber a ſüdliche arme L Eigena mat la Knaben chern, i Erzähli fand, u geheimt meine einzi Land art. d aus d konnte. ler war großen reichiſch ich hatt gewähl den Gr nem G als ein zeichnet Bergſta lands. doch al empfan Inn? Hausre auch de das wi die Pfi Reiche Seltſ landsde hältniſſ wußte. vertrau Tagebu Und ſucht r Soldat ober 1958 dilmwerk! 27 EAE Bidcrl 4 17 29 la Hönn — F Sierek nicksal, ein 1 Opfer A51 vanᷣᷣentlhbar hen —„——————— 2 * n Mal eim bietung tungen. ar 1939 s Gau flichtet ile 1 aurant Keller 2Stube o mai ataͤ⸗ 20 tstätte Planken F a 1 mee menenrenmeenpeeen, M A Ss — eiut Fähnrich in Braunau Zu dem Beſten, was uns Menſchen im Le⸗ ben geboten wird, ſcheint mir dieſes zu gehö⸗ ren, daß wir in den drei Raumbezirken der Seele zugleich zu Hauſe ſein können, in Ver⸗ gangenheit, Gegenwart und Zukunft. Zeitlebens habe ich es ſo gehalten und es wird mir wohl von jedermann beſtätigt werden, daß es einen eigenen Reiz hat und die Bild⸗ haftigkeit des Daſeins überaus erhöht, wenn man große Erlebniſſe ſozuſagen nach rückwärts projiziert, zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehrt und ſich ſodann von ihrem Werdegang aufs neue überraſchen läßt und ſeine Lehre daraus zieht. Das iſt kein überflüſſiges Spiel, ſondern in ſeinem größten Beiſpiel auch der Sinn der Weltgeſchichte. Ein ſolcher Ausgangspunkt ganz großen Ge⸗ ſchehens iſt für mich das Jugenderleb⸗ nis mit Braunau am Inn. Es wird wohl niemand unter den ſiebzig Millionen Deutſcher geben, der nicht weiß, was dieſes kleine oberöſterreichiſche Landſtädtchen für un⸗ ſer Volk bedeutet. In dem ein Knabe dort das Licht der Welt erblickte, der heute unſer größter Deutſcher iſt, gelangte es aus idylliſcher Unbe⸗ kanntheit zu Weltruhm und zum Range eines völkiſchen Wallfahrtsortes. Mir aber war es ein Ziel romantiſcher Sehnſucht und Erfüllung ſchon vor nahezu fünfzig Jahren. Wie konnte das möglich ſein? 0 Um das verſtändlich zu machen, muß ich un⸗ beſcheiden werden und ein Weilchen von mir ſelbſt erzählen. Ich bin als Sohn ſudetendeutſcher Eltern in Pola in Iſtrien geboren, wo mein Vater als Chemiker der öſterreichiſch-ungariſchen Kriegs⸗ marine bedienſtet war. Ich wuchs alſo in einem Lande auf, deſſen illyriſche Miſchbevölkerung mich naturgemäß völlig fremd anmuten mußte. Aber auch der ſteinige Boden des Karſtes, das füdliche Meer, die ganze entwaldete quellen⸗ arme Landſchaft konnten mir bei aller farbigen Eigenart kein Heimatgefühl erwecken. Die Hei⸗ mat lag für mich in der Fremde geborenen Knaben einzig in meinen deutſchen Jugendbü⸗ chern, in den deutſchen Märchen. Sagen und Erzählungen, in denen ich im Geiſte beſtätigt fand, was meinen Ahnen ſeit Jahrhunderten geheimnisvoll im Blute pochte. Und ſo wurde meine ganze Knabenjugend nichts als eine einzige Sehnſucht nach deutſcher Landſchaft und deutſcher Weſens⸗ art, die ſich erſt bei meiner„Ausmuſterung“ aus der Kadettenſchule zu Trieſt erfüllen konnte. Man hatte mir, weil ich ein guter Schü⸗ ler war, die Wahl des Garniſonsortes in der großen von zwölf Nationen bevölkerten öſter⸗ reichiſch⸗-ungariſchen Monarchie freigeſtellt und ich hatte mir Salzburg und Braunau am Inn gewählt aus zwei mir ſehr weſentlich ſcheinen⸗ den Gründen. Erſtens war Salzburg von kei⸗ nem Geringeren als Alexander von Humboldt als eine der drei ſchönſten Städte der Welt be⸗ zeichnet worden, zudem aber lag die gefeierte Bergſtadt ganz nahe an der Grenze Deutſch⸗ lands, das ich, meinen Lieblingsdichtern nach, doch als die eigentliche Heimat meiner Seele empfand. Und wie ſtand es mit Braunau am Inn? Dort war ein Bataillon des Salzburger Hausregimentes untergebracht. Ich konnte alſo auch dort in Dienſt treten und Braunau war, das wußte ich, nur durch eine hölzerne Brücke, die Pforte über den Innfluß, vom Deutſchen Reiche getrennt. Seltſame Sehnſucht eines einſamen aus⸗ landsdeutſchen Fünglings, der, ſo wie die Ver⸗ hältniſſe damals lagen, niemand auf Erden wußte. dem er ſich mit dieſen Dingen hätte an⸗ vertrauen können, als ſich ſelbſt und ſeinem Tagebuch. Und es dauerte nicht lange und die Sehn⸗ ſucht wurde Erfüllung, ich kam mit meinen Soldaten auf eine Weile zu den feldmäßigen ——————————————[—ͤuů—ĩ— ———— ——— 2 Jahrgang 1958 Folge„ 2222 —— a kenkre Schießübungen nach Braunau am Inn. Und ich fand, was ich ſuchte in dem kleinen urdeutſchen Städtchen, die Romantik eines Eichendorff, das Winkelglück eines Spitzweg, die ſtille Lebens⸗ Wo die Zelle nicht gedeiht, hat auch das Ganze nicht dauernden Beſtand und ich verwahre mich daher dagegen, daß man in meiner Bewunde⸗ rung des Kleinſtädtchens und ſeiner Idylle Der Sieger mil dem Glauben der jugend(cher-Biderdienst- DEIUITSCHE INM OSIEN Von Herybert Menzel Wier uns nach unsrer Heimat frogt, Der fragt in unser Herz, Das schlögt. wie eine Glocke klogt, Und spricht aus Stolz und Schmerz: Wir haben nour ein armes Land, Das kennt nur Kampf und Not, im Osten liegt es weitgespannt, So lieb uns wie umdroht. Wer uns nach unsrer Heimat frogt, Der fragt um unser Glöck, Und wias ein Blick an Liebe sogt, Sibt unser gleich zbrõck: Wir haben ein so schönes Land, Konn keiner von ihm gehn, Er wörde lieber uvnsern Sand Als fremde Gärten sehn. Wer uns nach unsrer Heimat frogt, Der fragt nach unsrer Ehr'. Wofür die Täter Blut gewagt, Wir lassen's nimmermehr. Wenn unstre Glocken klogend gehn, Spricht Monn und Weib und Kind: Du sollst uns, Heimat, sterben sehn, Ehꝰ daß wir feige sind. bejahung eines in ſich geſchloſſenen Stückchens deutſcher Welt. Nun nimmt aber. meine Volksgenoſſen, jed⸗ wede Lebendigkeit, auch die größte und herr⸗ lichſte, vom Leben der Zelle ihren Anfang. lediglich eine Fügung ins Beſcheidene und den Verzicht auf das große gewaltige Leben erblickt. Im Gegenteil, ich bin ſtolz darauf, bereits in ſo jungen Jahren den Wert des deutſchen Kleinſtadtidylls erkannt zu haben. Es iſt im Don Franz farl Ginzkey tieferen Sinne nichts als in Stille aufgeſtapelte Kraft, im ſchlichten Keime bewahrte Entwick⸗ lungsmöglichkeit, es iſt, im Verein mit der gott⸗ geſegneten Lebensſchlichtheit des Landmannes. des Bauern, die unentbehrliche Vorratskam⸗ mer, der Stromhalter der entſcheidenden Be⸗ triebſamkeit eines um ſeine Weltgeltung kämp⸗ fenden Volkes. In ſolchem keineswegs ſpießerlichem Sinne erblickte ich das kleine Braunau und konnte mich zugleich an ſeinem maleriſchen Frieden erfreuen, der mir wie aus Urvätertagen her⸗ übergeträumt erſchien. Noch war der Hauptplatz mit den mittelalterlichen Katzenköpfen, den fauſtgroßen Schwemmkieſeln gepflaſtert, zwi⸗ ſchen denen grüne Grasbüſchel üppig wucher⸗ ten und über die die Poſtkutſche zweimal im Tage dahinholperte. Wir Offiziere und Fähnriche genoſſen eine beſondere Gunſt des vorgeſetzten Kommandos, wir durften in voller Uniform die Grenze, nämlich die Brücke zwiſchen Oeſterreich und Deutſchland, überſchreiten und uns in das bay⸗ riſche Simbach begeben, wo man auf dem Bahnhof meiſtens ein Glas des dunklen nach⸗ barlichen Bieres trank. Mir ſelbſt erſchien dieſe Grenzüberſchreitung aber als etwas weitaus Bedeutenderes, ſie war mir wie ein ſymboli⸗ ſcher Akt, daß nun auch der Köper vollziehen dürfe, was die Seele längſt getan hatte, ſich hinüberzuſchwingen in das Bruderreich, das für mich der unentbehrliche Teil eines Ganzen war. Dieſe alte hölzerne Brücke über den rauſchen⸗ den Inn, wie tief, wie ſegenſpendend hat ſie auch weiterhin in mir fortgelebt! In meinem Jugendroman„Jakobus und die Frauen“ habe ich ihr ein kleines Denkmal geſetzt. Es war zu einer Zeit, da man im Oeſterreich des alten Kaiſers viel offener von der Liebe zu ſeinem Volke ſprechen konnte, als es ſpäter unter den republikaniſchen Freiheiten erlaubt war. Und ſo durfte ich damals als Offizier der alten öſterreichiſchen Armee in meinem Buche ſchrei⸗ ben:„Am Ende des Platzes gewahrte Jakobus ein mächtiges dunkles Tor und als er neugierig darauf zuſchritt und hindurchging, ſtand er auf der Innbrücke. Der hochgeſchwellte Fluß brauſte grollend an die hölzernen Brückenpfeiler und die Brücke bebte und ächzte unter dem An⸗ drang der Wogen. Auf halbem Wege blieb Ja⸗ kobus auf der einſamen Brücke ſtehen. Er be⸗ dachte'ſich, daß er nun, in dieſem Augenblicke, über dem rauſchenden Fluſſe, an der Grenze zweier gewaltiger Reiche ſtehe, die ſein Herz in gleicher Weiſe umfaßte. Sein Blut und ſeine ſoldatiſche Treue gehörten dem Lande, aus dem er ſoeben geſchritten war. Sein Herz aber ge⸗ hörte auch dem andern Lande dort drüben, das mit ſeinen dunklen Hügeln unter dem Sternen⸗ himmel ſchlief und wo in weiter aber treuer Ferne die Dichter lebten oder im Grabe ruhten, die er über alles liebte. Dem Lande zur Rech⸗ ten und dem Lande zur Linken gehörte ſein Herz. Er fühlte ſich ſtark genug, ſein Herz an beide zu verſchwenden.“ Ueber dieſe Brücke, deutſches Volk, auf der der kleine Fähnrich von damals träumte, kam nahezu fünfzig Jahre ſpäter der Mann in ſeine Heimat zurück, der dir Ehre, Größe und Macht zurückgab und dir deine tauſendjährige Sehn⸗ ſucht erfüllte, den Traum der Einheit! Er lebte damals ſchon als kleiner Knabe in der alten verträumten Stadt und es kann mir niemand den Glauben nehmen, ich hätte und wenn auch nur ſekundenlang, in ſein tiefes Auge geſchaut, das damals noch ahnungslos in eine Welt ſah, deren Geſchicke es ſpäter mitzubeſtimmen hotte. Iſt es da nicht wunderſam. das Einſt am Heute zu meſſen, den folgenſchweren Weag zu überdenken vom Jylle zum Markſtein der Welt⸗ geſchichte? ———— Herzog Sobieslaw von Böhmen(1173 bis 1178) beſtätigt den Deutſchen ihre eingeſeſ⸗ ſenen Rechte: ...„und thun kund allen den Gegenwärtigen und Zukünfftigen, daß wir in unſeren Schutz und unſere Gnade aufgenommen haben alle die Deutſchen, die in Prag nächſt unſerer Veſte leben. Wir befehlen, daß die deutſchen Männer mit Weib und Kindern, wie ſie als Volk geſchie⸗ den ſind von den Böhmen, auch durch ihre deut⸗ ſchen Geſetze und ihre Gewohnheit geſchieden werden von den Böhmen. Wir befehlen alſo, daß die Deutſchen leben nach Geſetz und Ge⸗ rechtigkeit der Deutſchen, wie ſie es innegehabt ſeit den Zeiten unſeres Großvaters... Was im⸗ mer die Deutſchen begehen, ſo dürfen ſie nicht gefangengenommen und nicht eingekerkert wer⸗ den, ſo ſie ihr eigen Haus haben oder einen Bürgen... In welcher Sache auch immer Deutſche für ſchuldig befunden oder beziehen werden, ihre Frauen und Kinder ſollen dadurch keinen Schaden und keine Schmach leiden... Wiſſet, daß die Deutſchen freie Menſchen ſind.“ Um 1350 Es erzählt die erſte in tſchechiſcher Sprache geſchriebene Chronik voller Haß aus den Jahren um 1350: „Wo ſie eines Deutſchen gewahr wurden, da ſchlugen ſie ihn zu Tode und ſpotteten ſeiner und ſchrien auch alle Deutſchen an wie die rei⸗ ßenden Wölfe und ſchnitten ihnen allen die Na⸗ ſen ab und die Ohren. Und wer dem Fürſten hundert Naſen brachte, die den Deutſchen ab⸗ geſchnitten waren, der bekam wohl an die hun⸗ dert Mark Silber...“ Um 1450 Spruch aus Mähren in dem Hoause froh und tugendlich, Uf der Gossen ehrscm, züchtiglich, vVor Gott demöfiglich und inniglich, im Kompfe männſich und unerschrecklich, Zu jeder Stund woahr und ehrenfeste, Allèzeit debutsch: das ist das beste. reichiſchen deutſchen Ländern an Deutſchland anſchließen. 3. Wir proteſtieren gegen jede Beeinträchti⸗ gung unſerer deutſchen Nationalität, gegen die Einführung der flawiſchen Sprache in den Volksſchulen, gegen das Einführen derſelben als Unterrichtsſprache in den Gymnaſien und Realſchulen, wir ſprechen uns aus für die Bei⸗ behaltung des deutſchen Elementes bei der ————————— Rene ſehung uns hier berufen hat, recht bald zu einer Entſcheidung geführt werden; und möge dieſe Entſcheidung nicht nur einer vorübergehenden flüchtigen Volksbefragung, möge ſie dem blei⸗ benden Bedürfnis unſeres großen Vaterlandes, dem furchtbaren Ernſt der Zeit und der Not der Gegenwart entſprechen. Denn nur dann ſtigen beſiegen und die Wünſche der Gegner und Neider Deutſchlands vereiteln.“ ————————————————————————— Von Hans Ermaän in der 2. Sitzung des tſchechiſchen Abgordneten⸗ hauſes am 1. Juni: „Selbſt der karge Schutz, den die alliierten und aſſoziierten Hauptmächte dem deutſchen Volk(in der Tſchechoſlowakei) zugedacht haben, iſt durch das gewalttätige Vorgehen der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Revolutionsverſammlung zunichte gemacht worden. Die geſamte tſchecho⸗ſlowakiſche Geſetzgebung einſchließlich der aufgezwungenen Verfaſſung ſtellt eine offenkundige Verletzung des Minderheitenſchutzvertrages dar. Wir er⸗ klären daher feierlich, daß wir keines dieſer Ge⸗ ſetze als für uns verbindlich anerkennen!“ 1922 Die deutſchen Abgeordneten der tſchecho-ſlowa⸗ kiſchen Nationalverſammlung verſuchen den Völkerbund durch eine Denkſchrift zu überzeu⸗ gen. Es heißt darin: Die Behandlung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Staatsbürger ſoll rechtlich und tatſächlich die gleiche ſein. Das heißt: es genügt nicht, daß das Geſetz die Gleichheit anordnet, wenn dieſe Gleichheit nicht durchgeführt, nicht zur Wahrheit wird. Dabei macht. es keinen Unterſchied, ob die Verletzung des Gleichheitsgrundſatzes durch die Regierung oder durch Privatperſonen erfolgt. In letzterem Fall hatte die Regierung dafür zu ſorgen, daß die Rechtsverletzung nicht nur ge⸗ ahndet, ſondern daß auch der geſetzmäßige Rechtszuſtand hergeſtellt werde. Die Regiexung erfüllte dieſe Pflicht nicht! Sie machte nicht nur ſelber einen Unterſchied in der Behandlung der Staatsbürger je nach ihrer Volkszugehörigkeit und behandelte die Deutſchen ſchlechter als die Tſchechen, ſondern ſie gewährte den Deutſchen auch nicht den Schutz, deſſen ſie gegen eine ge⸗ ſetzwidrige Behandlung bedürfen! 1922 Karl Hans Strobl(geb. 1877 in Iglau) Sudetendeutſches Vaterunſer Vater unſer, der du uns prüfeſt durch die Bitterkeit unſerer Not, Schmach und Schande, ſei bedankt auch für dieſe trübe und ſchwere Zeit. 507 Dein Wille geſchehe, daß wir rein und frei Voll 150 werden durch Gefahr, daß wir uns läutern von selbst Unter dem Datum des 20. Ottober 1507 klagt Weſen unlauter und 4 3 05— 4035 en— Geheiligt ſei unſere Sprache, die Sprache un⸗ chen Haſſenſ ein ſeinem Freunde ernhar ſerer Mutter, in der wi* hab it di Rocłk Adelmann in Nürnberg: in der mir gelemt woen mit m monis 1——— 5 Deine Kraft gib uns, daß wir uns auf uns rief an dich geſandt..„Bernhard, ſelbſt beſinnen und auf die ewige Wahrheit in bares wie groß deine Liebe zum Vaterland auch ſei, Ains. ch Unſer täglich Brot der Seele gib uns, ver⸗ die 1 5 5— 35 1—7 r*— ſchone uns von dem Uebel der Selbſtzerflei⸗ und Teuerſte iſt, und für das die beſten Män⸗ and, ner, von denen die Geſchichte der Völker zu er⸗ Er hot Wort geholtenl sScherl- Bilderdiensi-.) 05 5— 8 Siedfe nerne zählen weiß, gern und freiwillig ſogar den Tod erlitten haben. Und wenn du das Leben der Deutſchen bei euch ſo genau und zutreffend be⸗ ſchreibſt, ſo haſt du— ohne es zu wiſſen— gleichzeitig auch das unſere beſchrieben. Und wenn ich deinen Brief leſe, glaube ich— ich weiß nicht wie— unſere eigene Not und unſere eigenen Leiden darin als wie in einem Spiegel zu ſehen. Und doch: uns bedrohen nicht nur Bürgerkrieg mit all ſeinen Folgen— ſondern Ruin und Untergang und gänzliche Verwüſtung ſtürzen haufenweiſe auf uns hernieder. Einſtmals, da Deutſchland blühte, da wuchs auch hier unſere Macht ins Unendliche und Böh⸗ men galt als einer der edelſten Teile unſeres Reiches. Jetzt aber, da euer ganzes Staats⸗ weſen wankt, da wanken wir nicht nur auch, ſondern wir brechen zuſammen... Und um ſo vieles ſchlimmer iſt unſer Los, weil nicht nur unſer Vermögen und unſere Güter, weil unſere Seelen in höchſter Not und Gefahr ſind durch die Schwäche des Vaterlandes. Dir, Bernhard, mußte ich dies klagen.. * Wilhelm Marſano(geb. 1797) ſang das „Böhmenlied“: ch lobe mir mein deutsches Lond, Es wird sich hoch und groß erholten in vieler Störme ravuhem Waolten, Der wöthendste ist obgewoandt burch deinen Mut, mein deutsches Lond! Gott segne dich, mein deuisches Land! Hier unfer deinen treuen Eichen Wir fröhlich uns die Hände reichen, Und jobelnd wirst do frei genannt, bu liebes, deuisches Voterlandl 184⁰0 Um 1840 forderte der ſudetendeutſche Dichter Alfred Meißner(geb. 1822 in Teplitz, geſt. 1885 in Bregenz) für ſeine Heimat: Ein Deuischlond, groß und mächtig, Ein Deutschlond, stark und frei, kinmütig und einträchtig, Deutschösterreich mit dobei. Ein Reich in Kroft und Ehren, Das ist's, wos wir begehrenl 1848 Adreſſe der Sudetendeutſchen an die Prager Regierung aus dem Jahre 1848: 1. Wir proteſtieren gegen jede Abſonderung Böhmens, Mährens und Schleſiens von den übrigen öſterreichiſchen deutſchen Ländern und deren Intereſſen... Prager Hochſchule, für die Nichtausſchließung ſolcher Beamten in deutſchen Gegenden, welche der böhmiſchen Sprache nicht mächtig ſind. „* Der ſudetendeutſche Heimatdichter Joſeph Rank(1816—1896) in der Erzählung„Moor⸗ garden“: „Wir müſſen Partei ergreifen, Partei ergrei⸗ fen auf jedem ſittlichen und auch politiſchen Ge⸗ biet, wenn unſere ganze Arbeit am Leben blei⸗ ben ſoll. Wenn die ganze deutſche Nation nicht zum bloßen Schwerte wird und nicht auch mit dem ganzen Nachdruck der Gewalt die Feinde niederwirft, die Grenzen ihres Reiches zieht und dann erſt ihre bürgerlichen Rechte ordnet, ſo haben wir nichts errungen als die alten Feinde, erzürnter und mächtiger als je, und ein Vaterland, verhöhnter und geſchmähter als je und ohne alle Rechte!“ 1848 Der Abgeordnete Wurm aus Prag auf der vorläufigen Erſten Deutſchen Nationalver⸗ ſammlung in Frankfurt am Main, 1848: „Wie ſollte denn das deutſche Element in den Provinzen Böhmen, Mähren und Schleſien ſich in ſeiner Sprache und als Volk ohne Hilfe Deutſchlands gegen feindliche Kräfte halten kön⸗ nen? Und doch vermöchte es dieſes leicht, wenn es ſich unverzüglich Deutſchland anſchlöſſe. Man ſprach von Vorbehalten, Proviſorien, von Ver⸗ ſchiebung einer definitiven Beſtimmung in der Anſchlußfrage; aber, meine Herren, wenn es je Zeit war, mit Beſtimmtheit auszuſprechen, ob unſere Provinzen zu Deutſchland gehören, ſo kann die Entſcheidung die Zweifel der Abgün⸗ iſt jetzt die Zeit dazu! Sprechen Sie es aus! Zögern Sie nicht! Möge das große Werk, zu welchem die Vor⸗ 189ĩ Spruch am Rathaus zu Eger Dos höchste Gof des Mannes ist sein Volk, Das höchste Guf des Volkes ist sein Recht, Des Volkes Seele lebt in seiner Sprache. bem Volk, dem Recht und seiner Sproche treu fond uns der ſTag, wird jeder Iag uns finden. 1899 Aus dem Pfingſtprogramm ſudetendeutſcher Politiker: „Die Ordnung der nationalen Verhältniſſe in Böhmen drängt gebieteriſch zu einer Reform. Die nationale Abgrenzung iſt durchzuführen..“ 1901 Aus einem Aufruf anläßlich der Landtags⸗ wahl in Böhmen: „Unſere Loſung kann nicht anders lauten als: Reindeutſch, alldeutſch und ungeteilt! Das deutſche Volk in Böhmen möge entſcheiden, ob es ſlawiſch werden, oder ob es, ſeiner Beſtim⸗ mung gemäß, germaniſieren will. Ein drittes gibt es nicht!“ 1918 In der Zeitung„Karpathenpoſt“: Achthundert Johre stehen wir Wocht Am Grenzwall der Korpathen, Nie macht uns fremde Niedertrocht Zo Tschechen, zw Renegaten. Es bricht der Wind das Rohr allein, Nie feste Tonnen, Eichen. Wir wollen keine Tschechen sein, Wir wollen Deuische bleibenl 1920 Der Abgeordnete Dr. Loggmann⸗Auen Im Geſamten wiro bie beutſche Volkswirtſchaft ſo aufgebaut, baß ſie jeb erzeit nuch gůnzlich unabhãngig von anberen Ländern auf eigenen Füßen ſtehen kann. Und dies iſt gelungen. Den Gebanken an eine Blockabe Deutſchlanös kann man ſchon jeht als eine günzlich unwirkſame Waffe begraben. der Führer in leiner Proklamation bei her Eröffnung des Parteikongreſſes am 6. 9. 58 den, gib uns die Sammlung zur Einheit, gib uns unſer gutes Recht und führe uns nicht in den Zweifel. Laß uns ſtark darin, daß nur wir ſelbſt uns helfen können, auf daß auch von dir uns ge⸗ holfen werde, jetzt und in alle Zukunft. Amen. 1929 Erwin Guido Kolbenheyer: Unſer Leben. Wer koann unste Seele töten, wer das junge Blut verderbenl Ringt der Baum in Sturmesnöten, rinnt der Stomm ovus offnen Kerben: Tief im Boden- tausend Streben, eng geschlungen, in diè schwerè deutsche Erde hart gedrungen- hält die Wurzel uvnd scugt leben. Wer kann unste Herzen zwingen, wer die hellen Abgen blendenl Not lehrt deine Pulse singen, Not wird deine Blicke wenden nief in dich, wo- fousend Streben, eng geschlungen, in die schwete deutsche Erde hort gedrungen · deines Blutes Worzeln leben. Wer konn unsre Hände binden, wer den Flommengeist vernichienl Unser Werk wird Freiheit finden, wird die bonge Nocht durchlichten. Bodentrev, durch tausend Streben, eng geschlungen, in diè schwerè deutsche Erde hort gedrungen, qvillt uns leben, unser leben. — Karl Franz Leppa(geb. 1893 in Budweis) An deutſchen Gräbern 4. März 1919 Das Volk erzählt, in ihren Särgen qwille das Blut, das zornige, deutsche Blut, weil nicht ein einiger, nicht ein heiliger Wille den Atem sog qus der vergossenen Glul. Man hört es tropfen in der Nächte Stille, bis einstens die versunkene Opferflut Die Särge sprengt; donn braust der ille, aus deutscher Erde braust das debtsche Blof. Das Volk erzählt, in ihren Särgen quille der deutsche Zorn, ein qllerheiligst Got, noch qvillt's, noch tropft's in tille- Doch einstmals lodert seine rote Flut: Da bersten Sörge, birst der Erde Stille am Zornesatem der erzürnten Glut, aus blutenden Sörgen blutet unser Wille. VUeber euch Wörger komme ounser Blofl Die Aufnahmen der nebenstehenden Seite sind von Edith Boeck, 1 2. Wollen wir uns auch mit den übrigen öſter⸗ dneten⸗ liierten utſchen haben, ſchecho⸗ unichte vakiſche ngenen letzung Zir er⸗ ſer Ge⸗ 14 ſlowa⸗ n den berzeu⸗ ikiſchen ich die aß das dieſe ahrheit ob die rch die erfolgt. Hfür zu ur ge⸗ mäßige ſierung cht nur ng der zrigkeit als die utſchen ine ge⸗ lau) rch die chande, chwere id frei rn von r und he un⸗ nit dir if uns heit in 3, ver⸗ zerflei⸗ erwin⸗ it, gib icht in ſt uns ns ge⸗ Leben. ingen- mgen- uvngen, weis) Ville, 1e Blof. 2 — t; Nächte ille- 2 — Ville. 11 sind von Volkstracht ist mehr als buntes Kleid. In allen Formen, selbst wo Fremdes übernommen worde, vor allem bei den Fraventrachten, zeigt sich im longsqamen Werden vund Wachsen gestaltender Volksgeist. Aus Sitten und Bräv⸗ chen der Kleidung spricht die Volksseele. Das qus Hemd, Rock und Mieder bestehende Gewand geht gof das ger- monische Urkleid zurück. Dieser devutsche Grundschnitt des Gewondes hot sich nach Osten hin weit öber die Grenzen Deutschlands hinquos neben onderen als sicht- bores Zeichen vordringender germonisierender Kulfur er- wiesen, nicht nur bei dem kerndevufschen Volk, das cdie Höhen des Böhmerweldes bewohnt, oder bei den Egerländern und anderen Deutschböhmen, im Wenden— land, in Litoven, Polen und einem großen Teile Roßlonds. Siedlung, Brauch und Trocht der Sodefendeutschen erin- nern an olpenländische Verhältnisse, besonders im Böh— 4 merwold. Ueber das Erzgebirge greift ders Gchsis ch e Einfluß, v/öhrend im Osten schlesische Fformen in der Kleidung vorherrschen. Die bunte Forbe und dos Ornament der Kkleidung wurde von der slow/akischen Tracht, während Kopfputz und Haube in ihren maleri- schen Formen von den Fronken öber- nommen wurden. Die olte farbenfrohe Tracht hat sich rein in der Iglover Sproachinsel erhalten, Reste auch im Böhmerw/ old, im Egerland, Schönhengsi- gav usw. Die echt debtsche alte Spit- zenklöppelei im Böhmerwald und im Erzgebirge hot oftf der Tracht eine be- sondere Note gegeben. — ————————————————————————————————————— ———*—————*—— 2 5—— 5————— 5 ————— — Man kann ſich die erſte Stunde, vielleicht den erſten Tag wehren und verſuchen, auch hier den Maßſtab der Schönheit anzulegen, aber wenn es tagelang anhält und immer gleich großartig, ob man ſich nähert oder entfernt, dann empfin⸗ det man in der toten Natur zuletzt eine Span⸗ nung, wie inmitten einer lebenden Handlung. Dies haben auch die empfunden, welche einſt die Sagen gedichtet haben, ſowie die, welche ſie jetzt an den Stellen, über denen ſie ſchweben, erzäh⸗ len; in dieſen Sagen nehmen die Berge drama⸗ tiſches Leben an, treten als Rieſen und Rie⸗ ſenmädchen, als Ritter und Jungfrauen auf! Das Großartige darin wird noch größer durch die unüberſehbare Entfernung zwiſchen den Auftretenden in dieſem Steindrama. Wer hier oben fährt und träumt und dichtet, betrachtet nämlich Meilen wie Luftfahrten, und in der reinen Luft gewahrt man ſchon in einer Ent⸗ fernung von elf, ja dreizehn Meilen Gegen⸗ ſtände, die man in wenigen Augenblicken zu erreichen glaubt. Und das Licht, welches über dieſer Sagenwelt ſtrahlt, hört ja nicht auf. Wir ſind jetzt da, wo noch vor wenigen Monaten eine einzige Nacht war, aber jetzt herrſcht dort nur ein einziger Tag. Auf dem Verdeck ver⸗ ſammelt gehen die Paſſagiere in Erwartung der Mitternachtsſonne auf und ab. Man hat be⸗ hauptet: Welche Vorſtellungen man auch mit⸗ gebracht hätte, ſo würden ſie ſich doch unter dem überwältigenden Eindrucke des Augenblicks ſelbſt völlig verlieren. Und das iſt die Wahr⸗ heit. Sobald die ſchwimmende Feuerkugel in voller Größe den Horizont entlang gleitet, wo⸗ zu die Vorzeichen nur einen Augenblick vorher wahrnehmbar ſind, ſo verwandelt ſich Himmel, Gebirge und Meer. Sie ſelbſt kann ſtunden⸗ weiſe mit bloßen Augen betrachtet werden; es ſteht da kein hindernder Strahlenglanz um ſie; alles Feurige befindet ſich innerhalb ihrer Pe⸗ ripherie, aber dieſe iſt auch weit größer, als man ſie ſich am Tage vorzuſtellen gewohnt iſt, ja ſo groß, daß man am Anfang ganz davon ergriffen iſt, und noch lange von nichts anderem in gleicher Weiſe. Endlich tritt die Farbe her⸗ vor; die Sonne iſt jetzt ein rotglühender Me⸗ teor, von dem man glauben könnte, er wollte in Millionen Stückchen zerſchmelzen, wenn nicht die ruhige Hoheit des Schauſpiels, die harmo⸗ niſche Farbenpracht am Himmel, an dem er ma⸗ jeſtätiſch vorwärts ſchreitet, Frieden gäbe, vol⸗ len und verklärten Frieden. Wenn ein Wolken⸗ ſtreifen über die Kugel hinfortgleitet, wird er ſofort durchglüht und immer dunkler rot, ſo daß ſich auf der Sonne gleichſam Gebirge und Landſchaften abzeichnen. Aber wenn ein Wollenſtreifen an dem far⸗ benfeinen Himmel dahinſchwebt, werden bloß die Ränder erhellt, ſie erſcheinen weiß⸗ und rot⸗ glühend, während das Innere Farbe häl: und das Ringsumliegende um ſo mehr hervorhebt. Denn der Himmel zeigt aller Farbenübergänge vom ſtärkſten Blutrot über den Bergen bis zu dem weißlichgrauen Einerlei in der Höhe, und zwar in der Weiſe, daß du auf keinen einzigen Punkt auch nur ſoviel wie eine Nadelſpitze ſetzen und ſagen kannſt: hier geht die eine Farbe in die andere über. Wäre der Anblick nur immer derſelbe, ſo könnte man ſeiner ſchließlich viel⸗ leicht doch überdrüſſig werden. Allein er wech⸗ ſelt unaufhörlich; jetzt iſt die Sonne mehr vio⸗ lett und wieder mehr rotgelb, nun wie mit einem grünen Schleier verhüllt und nun wieder glänzend in hellem Weiß; aber hinter ihren wechſelnden Schleiern immer warm, immer rot. Jetzt gleitet ein Nebelſtreifen an ihren Rand, in einem Augenblick iſt er glühend rot, jetzt iſt er vorüber, und nun iſt er ſonnenhell, jetzt wieder gleicht er einem langen Wolken⸗ ſtreifen, der zittert und brennt und fortgleitet. Und gleichzeitig wechſelt der umgebende Him⸗ mel in allen Farbübergängen, als durchflöge ihn ein unaufhörliches Beben, und je nachdem die Wolken an demſelben ſich verdünnen oder verdichten, je nachdem ſie in die bläulichen, im Schloß zu feidelberg weißen Schichten, oder in die roten, violetten kommen, erglühen ihve Ränder ſtärker, während ihr Inneres weiß oder dunkel wird. Das Schau⸗ ſpiel iſt forwwährend ſo abwechſelnd, ſo neu, daß ich alte Leute dasſelbe mit der gleichen unab⸗ läſſigen Aufmerkſamkeit habe verfolgen ſehen, wie wir es taten. Eigentümlich wird es auch dadurch, daß der übrige Himmel und die Berge, die unter ihm liegen, regungslos daſtehen. Dort herrſcht die gleiche unveränderliche Farbenkälte in dem ſtahlblauen, Meere, in dem dunkelgrünen Gür⸗ Nlilternaditssonne über Norwegen/ tel am Fuße der Berge, in den tiefblauen Bergabhängen und Bergesgipfeln, während hier alles glüht, ſtrahlt, wechſelt, in der Sonne ju⸗ belt. Aber nun kann ſich dort auch wieder in dieſem kalten Tongemälde plötzlich ein einzel⸗ ner Berg vollkommen loslöſen und vom Gipfel bis zum Fuße erglühen, als hielte dieſer Berg ſeine eigene kleine Sonne hinter ſich verborgen. Der Grund liegt einfach darin, daß er von der Sonne erreicht werden kann, und ſeine Glut Zeichnung: Edgar John hebt die klare Kälte in der Umgebung nur noch ſtärker hervor. Einmal, als gerade die Mitternachtsſonne am herrlichſten war, ging der Mond auf; er wußte vermutlich nicht, was los war, denn ein trau⸗ rigeres und zornigeres Geſicht, albernere und un⸗ luſtigere Grimaſſen kann kein dem Opiumrau⸗ chen ergebener Chineſe machen. Mit dieſem haarloſen Exemplar der Säuferklaſſe hatte er überhaupt eine treffende Aehnlichkeit. Daß ein Dichter je Oden an ihn geſchrieben, eine Ge⸗ liebte je ſchmachtende Blicke zu ihm emporge⸗ Von Björnsijerne Björnson richtet habe, war nicht leicht zu verſtehen. Wir pfiffen ihn aus, ſo daß er jämmerlich ſeine Straße zog, und folgten ihm mit lautem Ge⸗ lächter. Er war auch merkwürdig zuſammenge⸗ ſchrumpft und auffallend klein geworden; er mußte es gewiß ſelbſt fühlen, denn er hielt ſich in bedeutender Entfernung. Herbsiqan 1 von Oskar Bischoff Ein Bovernhof miĩt kuh und Kalb vor olten Bäumen schwarz und falb, doahinter Gärten gelb und bravn, am Wegrond sicheln Bouersfrav'n, sie schwoatzen hin und lachen her, ein Kknecht toppt öber Felder quer, auf seinen Scholtern Wein und Brot, in longen furchen geht der Jod, am Bache Poppeln kbhn und stolz, darunter regennosses Holz und Aecker hier und Wingert dort, und Bovern graben fort und fort Erdäpfel ous dem feuchten Grund, sleh, herdnah liegt ein Schäferhund, eine dicke Birne fault im Gras vund dort, im Röbenfeld, ein Has, duckt bduchlings sich, schlägt Hoken her, ein Hofhund wildert hinterher, zehn Schritte Kklee, ein Stoppelfeld, leis Blatt um Blatt vom Baume fällt, ein Schwaden Kohl, dann Wingert bunt, ein Kind nickt ein mit offnem Mund, der Wind springt auf im nahen Wald und sumpfigen Bruche, noß und Kalt, die Stunde fällt, barmherzig, groß, geheimnisolt aus dunklem Schoß ein ungeschoutes leben bricht, denn alles Keimen reift ins Licht, der Frieder lehnt am hohen Rain, im Steinkrug schlotffert neuer Wein, es frävumt der Abend noh und stumm, schon geistern Nebelschv/oden um, vom Dorfe her ein Glockenklong und dann und wann ein ferner Sang, ein Fetzen Wold in dunkler Pracht, dohinter lovert schon die Nocht, hoch öber uns ein Sternlein rot 8 und nebenbei ein Höl und Hottl Kartoftelteuer bodentief, Rauchfohnen walgen steil und schief, und wieder Stille, Einsomkeit, darũber Himmel nah und Wieit, ein schwarzer Teich, ein leeres Boot, am alten Weglkreuz hockt der Tod, und Wiesen gelb und Gärten bunt, zwei Liebesleute Mond oan Mund, ein dunkles Dorf mit Heim und Herd, in dunstigen Kellern hext und gärt der sbße, ungestüme Wein— und alle Menschen sind mit Gott allein. ———— Eim April qroßen Sſils Ein seltsamer Sommer ist vorbei— Wie isf das Herbstweller? Seit langem haben wir keinen Sommer ge⸗ habt, der in ſo intereſſanter und vielſeitiger, mitunter auch ungewöhnlicher Form die Wet⸗ terereigniſſe an uns vorüberziehen ließ, ſelten gab es einen Sommer, der ſo ſtark wie dies⸗ mal das öffentliche Intereſſe anzog. Die Prognoſe für den Sommer 1938 war, ſoweit man heute Jahreszeitvorherſagen ſtellen kann, denkbar undurchſichtig. Man wußte, daß die Struktur der Großwetterlage im weſentlichen von dem Sonnenfleckenmaximum abhängig ſein würde, es war alſo kaum möglich, eine irgend⸗ wie nähere Tendenzvorherſage zu geben, da Jahre mit Sonnenfleckentätigkeit in der Auf⸗ einanderfolge der Wetterperioden recht unzu⸗ verläſſig ſind. Hinzu kam, daß der Frühling 1938 ſchon eine Ueberraſchung nach der anderen brachte und buchſtäblich aus der Rolle fiel, in⸗ dem er im März ſommerliche Wärme, im April winterliche Kälte und im Mai kataſtrophale Dürre mit ſich brachte. Extrem wie die erſte Sommerhälfte hat auch die zweite Periode der Jahreszeit den Weg der normalen Entwicklung wiederholt verlaſſen. Allerdings ließ ſich der Juli gleich inſofern günſtiger an, als er aus⸗ giebige und mit warmen Temperaturen ver⸗ bundene Niederſchläge brachte. Wir ſahen im Julibeginn ein geradezu rapides Wachstum⸗ auf allen Saatenſtandsgebieten, da das Wetter in mancher Hinſicht an ſubtropiſche Klima⸗ verhältniſſe erinnerte. Der Niederſchlagsreich⸗ tum wechfelte dann im Laufe der zweiten Juli⸗ hälfte allmählich zu trockenem Wetter über. Gleichzeitig erfuhren die Temperaturen eine erhebliche Steigerung, ſo daß ſich ſchließlich Tropenwerte der Hitze herausbildeten. Die Meteorologen haben in ſämtlichen Gauen des Deutſchen Reiches während der Juli⸗Au⸗ guſtperiode mehr als zehn Tropentage, d. h. Temperaturen von 33 Grad im Schatten und Höher regiſtriert. Es war nicht zu verwundern, wenn die Reife der verſchiedenen Feldfrucht⸗ arten ein außerordentlich ſchnelles Tempo an⸗ nahm. So kam es, daß Ende Juli— Anfang Auguſt bereits die Getreideernte anfiel und ſo reichlich war, daß im ganzen Reich der frei⸗ willige Erntehelferdienſt eingerichtet werden mußte. Zehntage⸗Prognoſe bewährt In dieſem Zeitabſchnitt kam auch die bekannte Zehntage⸗Wettervorherſage, bekanntlich das neueſte Forſchungsergebnis der modernen Wet⸗ terkunde, zum erſten Male in Deutſchland reichs⸗ amtlich zur Anwendung, indem ſämtliche Feld⸗ arbeiten auf dieſe Vorherſagen abgeſtellt wur⸗ den. Es iſt für die Arbeit der Staatlichen For⸗ ſchungsſtelle in Bad Homburg ein beſonderer Triumph, feſtzuſtellen, daß die Vorherſagen die⸗ ſes Sommers, obſchon ſie mit einer außeror⸗ dentlich launigen und zu Extremen neigenden Wetterform zu tun hatten, ausgezeichnet ein⸗ getroffen ſind und daher auch weiteſtgehende Berückſichtigung bei der Ernteplanung fanden. Man wird aus der hervorragenden Bewährung, die die Vorherſagen in dieſem Sommer erwie⸗ ſen haben, für die Zukunft die nötigen Schlüſſe ziehen und eine ausgedehnte wettermäßige Be⸗ ratung der geſamten Wirtſchaft organiſieren müſſen. „Rekord“ der Unwetter Ein weiterer intereſſanter Punkt in der Wet⸗ terform des Sommers war die Unwetter⸗ periode zwiſchen dem 5. bis 15. Auguſt. Selten hat eine Hochſommerperiode eine der⸗ artige Steigerung der Unwettertätigkeit ge⸗ bracht wie die diesjährige. Charakteriſtiſch war bei dieſen Unwettern— die übrigens aus⸗ ſchließlich mit einer kontinentalen Oftwindwet⸗ terlage im Zuſammenhang ſtanden— die große Neigung zu Hagelunwettern bzw. Wolkenbrü⸗ chen. In den verſchiedenſten Gebieten Deutſch⸗ lands wurden in kurzfriſtigen Platzregen Nie⸗ derſchlagsmengen von ungewöhnlicher Höhe ge⸗ meſſen, auch die Hagelſchläge zeigten eine auf⸗ fallende Neigung zu extremen Ausmaßen, ſo⸗ wohl in der Vielfältigkeit und Dauer, als auch in der Größe der Hagelſtücke. Man darf dieſe Wettererſcheinungen als eines der intereſſan⸗ teſten meteorologiſchen Vorkommniſſe der neue⸗ ren Zeit betrachten. Wenn zum Schluß des Monats Auguſt die„normale“ Weſtwindwetter⸗ lage mit kühleren Temperaturen und einzel⸗ nen Regenfällen die„ungewöhnliche Wetter⸗ periode“ abſchloß, ſo bildete dieſer Uebergang für die in vollem Gange befindliche Erntezeit zwar eine Störung, doch iſt es mit Hilfe einer vorſichtigen Planung der Arbeiten gelungen, die Ernte bis auf unbedeutende Ausnahme⸗ fälle ohne ſchädliche Beeinfluſſungen einzuho⸗ len und ſo eine außergewöhnlich gute Ernte unter Dach und Fach zu bringen. Wie wird der Herbſt? Am 1. September hat in der meteorologiſchen Jahreszeitrechnung der Herbſt begonnen— zu⸗ nächſt leider recht unfreundlich und mit für den Monat zu tiefen Temperaturen. Im Okto⸗ ber tritt die Neigung zu windigen, kühlen und regneriſchen Tagen ſtärker in den Vordergrund — auch die raſch abnehmende Tagesdauer, die neblig⸗kühlen Vormittage und der ſtark ein⸗ ſetzende Laubfall ſind untrügliche Zeichen des Herbſtes. Dementſprechend zeigen die Tempe⸗ raturen im Laufe des Septembers einen Rück⸗ gang von 15 Grad Durchſchnitt auf 13 und 11 Grad Wärme. Auf eine ausgedehnte Schönwetterperiode iſt in dieſem Herbſt kaum mehr zu hoffen, da die geſamte Wetterlage zur Zeit ausgeſprochen un⸗ einheitlich und ſprunghaft iſt. Aber trotzdem hat uns das Wetter dieſes Jahres zwar manche Enttäuſchungen, aber doch auch manche ange⸗ nehme Ueberraſchungen gebracht. Vor allem iſt die Ernte im allgemeinen ausgezeichnet ge⸗ raten, nicht zuletzt als Folge der beſonders günſtigen Wetterbedingungen der zweiten Som⸗ merhälfte. Die Saiſonwirtſchaft— wobei wir beſonders an den Reiſeverkehr denken— hat gleichfalls in der zweiten Sommerhälfte einen ſtarken Aufſchwung erfahren, ſo daß gewiſſe Ausfälle der erſten Sommerperiode als reſtlos ausgeglichen gelten können. Insgeſamt haben wir diesmal einen Sommer und aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach auch Herbſt zu verzeichnen, deſſen wetterliches Charakteriſtikum ſozuſagen einen April großen Stils darſtellt. W. Lammert Wenn Jahn vor den Befreiungskriegen mit ſeinen Zöglingen von Berlin auszog, um irgendwo der Turnkunſt obzuliegen, fragte er gewöhnlich die Neuhinzugekommenen unter dem damals ſeiner„Viktoria“ beraubten Branden⸗ burger Tore:„Woran denkſt du jetzt?“ Schwieg der Gefragte, ſo gab er ihm eine Ohrfeige und ſagte:„Daran ſollſt du denken, wie wir den Siegeswagen, der einſt dieſes Tor ſchmückte, und den die Franzoſen nach Paris ſchleppten, von dort wieder holen ſollen. V Vergön eines eit aß er ſe det. Er dem imn verſäumt Kinder z nicht, wi⸗ er ſich Wohnune laſſenen ſahen au. nieder, u Herz wie Als nu ſtille in war und wünſchte, Vogelhan Zwar ha grellerem blaue Fa tes Blau Hofrat in Es be⸗ teres Lel gen in de ſeine Eig Be 'enn in Fruher a Weingär Und Gril Kein Ba. Wo denr Der dies Mit sein Oh, ounsr Und'ö Drin Lich Wenn de Sommer Dem Roſ Der War vad schc Die sprin Verwanc O Devufs. Lebensin halten ki läufigen Hofrat m Wellenſit war ein vielleicht und das denn der Papier, alten He „Ich leb kurzweili und iſt e Im W Herr Ho eine fün krankheit war übe: Lande d daß hun Liebe ar Wohnun „MNoko“ ſittich,„e anders.“ „Jawo „Dunn ter,„ich liege ich ich nicht. „Was „Und kann de ſchenken. „Jupe mert. „Wenn Aber es nicht.“ Jetzt f die Fure „Vielle Hofrat, Wellenſi ſcheuchte eben jen das Mpfi ja, ſo e wagte er gelchen, gehalten zu wärr und hin ſchnell u Wir ſeine n Ge⸗ ienge⸗ er At ſich ———— her, k ein⸗ en des Lempe⸗ Rück⸗ ind 11 ode iſt da die en un⸗ otzdem manche ange⸗ lem iſt tet ge⸗ onders Som⸗ ei wir — hat einen gewiſſe reſtlos haben Wahr⸗ ichnen, uſagen 53 ert en mit 3, um igte er er dem anden⸗ n eine denken, es Tor Paris —— 1 5 1 Von gosef Friedrich Perłkonig Vergönnt einem alten Herrn die letzte Freude 32 einſamen Alters und wundert euch nicht, aß er ſeine Liebe an einen Vogel verſchwen⸗ det. Er hat es in ſeinem ſtillen Leben, auf dem immer ein wenig Staub zu liegen ſchien, verſäumt, eine Frau in ſein Haus zu nehmen, Kinder zu haben, er bedachte über ſeinen Akten nicht, wie er einmal allein ſein würde, und als er ſich eines Tages in ſeiner altväterlichen Wohnung umblickte, da wurde er ſeines ver⸗ laſſenen Lebens gewahr, ſtumme Vorfahren ſahen aus unveholfen gemalten Bildern auf ihn nieder, und ihr Schweigen fiel ihm ſchwer aufs Herz wie niemals zuvor. Als nun der alte Hofrat in Ruhe der Toten⸗ ſtille in ſeiner Wohnung überdrüſſig geworden war und ein lebendes Weſen um ſich zu haben wünſchte, ging er hin und brachte aus einer Vogelhandlung einen blauen Wellenſittich heim. Zwar hatte ihm der Händler einen Sittich mit grellerem Gefieder angeprieſen, aber die ſanfte blaue Farbe hatte es ihm angetan, ein gedämpf⸗ tes Blau— ſagte er— ſei die Farbe für einen Hofrat in Ruhe. Es begann für ihn nun ein neues, beweg⸗ teres Leben, denn der Vogel hatte kleine Sor⸗ gen in das Haus mitgebracht, auch ein Tier hat ſeine Eigenheiten, die einen alten Herrn, deſſen Beim Kudelcksriff von Georg Brifilng Wenn in lalien der Kkuckuck schreit, Früöher als bei uns, Anfong Aptil, Weingärten weit und breit, Und Grillen zirpen schrill, Kein Baum zu sehen, daß mon sich wondern mag, Wo denn der Vogel steckt, Der diesen heißen lag Mit seinem Schrei erschreckt— Oh, unste Buchenwälder, kühl und naß, Und wörzig dompfend, hölzern Foß, Drin Licht wie Wein in goldenen Strömen rinntl Wenn dort des Unbehcusten Boß erschollt, Sommer beginnt, der Fluß hinwallt, dem koß vorm Wogen blitzt der blonke Hvf, Her Wanderer sitzt im Moos beim Uferstein vnd schavt in Roh den Silberfischen zub, Die springen tropfend hoch im Abendschein— Verv/ ondlung, tröstflich, die der Vogel schof: O Devufschlond mein beim Kkuckockstofl Lebensinhalt es geworden war, wohl in Atem halten können. Der Vogel hätte einen land⸗ läufigen Namen empfangen können, aber der Hofrat meinte, ſein Sittich ſei der König aller Wellenſittiche, und er nannte ihn Noko, das war ein erfundener Königsname aus Aſien, vielleicht auch aus China, vielleicht aus Siam, und das Prunkhafte an ihm war das Mpſilon, denn der Hofrat ſchrieb den Namen auch auf Papier, etwa wenn er einem Freunde, einem alten Herrn in einer anderen Stadt mitteilte: „Ich lebe jetzt mit meinem Sittich Poko ein kurzweiliges Leben. Er ſpricht wie ein Menſch, und iſt ein wahres Labſal für mein Alter...“ Im Winter dann las an einem Abend der Herr Hofrat in der Zeitung, daß in der Stadt eine fünfköpfige Familie an der Papageien⸗ krankheit darniederliege; am nächſten Abend war über alle Papageien und Wellenſittiche im Lande der Stab gebrochen, es wurde bekannt, daß hunderte Menſchen ihren Vögeln eine alte Liebe aufgekündigt hatten, und auch in der Wohnung des Hofrats kam eine bittere Stunde. „Noko“, ſagte der Hofrat zu ſeinem Wellen⸗ ſittich,„es iſt furchtbar, aber es geht leider nicht anders.“ „Jawohl! Jawohl!“ ſchnarrte der Vogel. „Du mußt verſtehen,“ ſprach der Hofrat wei⸗ ter,„ich habe niemand; wenn ich krank bin, liege ich allein hier. Und in das Spital möchte ich nicht.“ „Was kommt dort von der Höh?“ ſang Noko. „Und ſterben möchte ich auch noch nicht. Ich kann dem Staat doch nicht das viele Geld ſchenken.“ „Jupeidi— judeida!“ ſang Poko unbeküm⸗ mert. „Wenn dich noch jemand nehmen möchte. Aber es nimmt dich niemand, auch der Händler nicht.“ Jetzt ſchwieg Noko, als wundere er ſich über die Furcht der Menſchen. „Vielleicht geſchieht ein Wunder“, hoffte der Hofrat, als er das Fenſter öffnete und den Wellenſittich aus ſeinem ſilbernen Hauſe ſcheuchte; er vollbrachte es mit einem Federſtiel, eben jenem, mit dem er einige Male liebevoll das Mpſilon des Vogelnamens geſchrieben hatte; ja, ſo ändern ſich die Zeiten. Zu berühren wagte er den Vogel nicht mehr, das blaue Vö⸗ gelchen, das er oft zwiſchen ſeinen Händen gehalten hatte, um es in dem kühlen Zimmer zu wärmen, um ſeinen Herzſchlag zu ſpüren, und hinter dem Vogel ſchloß er das Fenſter ſchnell und ſetzte ſich in den Lehnſtuhl mit den großen, ſchwarz⸗ ledernen Ohren. Er ſchalt in Ge⸗ danken ſein al⸗ tes, feiges Le⸗ ben, er ſchalt ſeine Untreue und tröſtete ſich zuletzt doch wie⸗ der damit, daß er ſeine letzten Jahre nicht für einen Wellen⸗ ſittichaufs Spiel ſetzen könne. Eine Weile ſaß er in dem hellen Zimmer, er vermied es, zu dem Fenſter hinzuſehen, nun löſchte er das Licht aus. Noko, als ſich ſein Haus in die Nacht hinein geöffnet hatte, ſah zuerſt einen großen goldenen Stern, auf deri flog er zu. Aber er merkte bald, daß der Stern zu fern ſei, und er ſpürte auch nach einigen mühſamen Flügelſchlägen die eis⸗ kalte Nacht. Er flatterte wieder zum erleuch⸗ teten Fenſter zurück und ſetzte ſich auf den Sims. Er ſah ſeinen Herrn im Zimmer; der Herr rührte ſich nicht und dachte nicht daran, ihn wieder einzulaſſen. In dem kleinen Vogel⸗ hirn waren ein paar kleine Vogelgedanken, man kann ſie nicht in Menſchenworte faſſen; und in dem kleinen Vogelherzen war eine Trauer, wie Ferne Hlänge der Iiebhe Nun war die Stunde des Abſchieds ge⸗ kommen. Während ſie ſo durch den morgenhellen Wald ſchritten, überdachte Eva noch einmal die kurze Spanne ihrer Gemeinſamkeit. Wie der junge Fremde eines Abends in ihr Dorf kam und bei ihrem Vater Quartier nahm. Wie ſie fein Weſen und ſeine Worte am erſten Tage mißverſtand, wie ſeine dunklen Augen ſie an irgend etwas erinnerten, was ſie doch gar nicht kannte, und wie ſie ſich ſchon am erſten Tage dabei ertappte, mehr nach jenem Gaſt zu ſehen und zu fragen, als es eigentlich ſchicklich war. Dann kam der zweite Abend. Sie ſaß am Fenſter mit irgendeiner Stickerei und ſchaute in den Nachthimmel mit ſeinen unzähligen bos schõne Danzig/ Monlau mit St. Johonnis und 81. Morlen ich ſie hier auch nicht zu beſchreiben vermag. Man hätte ſehen müſſen, wie Poko in der eiſigen Nacht auf dem Fenſterſims wartete, wie er immer kleiner zu werden ſchien, er hatte den Kopf unter den einen Flügel gelegt, wie er ſich förmlich in ſich ſelber verkroch. Vielleicht reute es ihn in ſeinen letzten Augenblicken, den Herrn mit ſeiner gelehrigen Art ergötzt zu haben, viel⸗ leicht auch nicht. Es iſt wahrſcheinlich, daß ſo ein Vogel ſeine eigene wunderliche Seele hat, die nichts von uns weiß, wie wir nichts von ihr. So waren der Hofrat und Poko in ihrem Leid getrennt. Es geſchah kein Wunder, wie der alte Herr gehofft hatte, was für ein Wunder Sternen. Plötzlich ließ ſie ein Klingen auf⸗ horchen, ganz nahe mußte es ſein; ein feiner Geigenton. Allmählich ſchwoll es an zu ſehn⸗ ſüchtig lockender Melodie. In ihr war mit einem Male alles wach. Sie wußte, woher die Töne kamen. Menſchen ſammelten ſich auf der Straße. Bauersleute, die in der Nachbarſchaft auf den Bänken vor ihren Häuſern ſaßen, traten herzu. Aber in der Schar herrſchte eine Stille, die jene Klänge einfach herriſch forderten. Am nächſten Tage wich Eva dem Fremden aus, jedoch am Abend lockte die Geige wieder; und diesmal ſah ſie ihn. Er ſtand an ſeinem weitgeöffneten Fenſter. Seine Hand führte anmutig und krafwoll den Bogen. Plötzlich Dieser„Amor“ irifft bestimmt ins Schwarzel Foto: Tobis (Scherl-Bilderdienst-K) ſollte ſich auch für einen Vogel ereignen, den man in der Winternacht ausgeſetzt hatte? Der Hofrat breitete noch im Finſtern ein Tuch über das ſilberne Vogelhaus, er hätte ſeinen Anblick nicht mehr ertragen. Und der Wellenſittich Woko wartete geduldig und ſtumm auch noch an dem dunklen Fenſter. Seltſam, aber wohl ſeinem Weſen entſprechend war, daß er ſeine Stimme auch nicht ein einziges Mal gebrauchte; vielleicht hätte er mit einem Men⸗ ſchenwort hinter der Fenſterſcheibe den Men⸗ ſchen zuletzt doch gerührt, aber das wußte er nicht. Sehr bald erſtarrte er, und ſein zarter, blauer Leib fiel hinab in den weißen Schnee. Erzünluns von Hari Schaper ſah er ſie auch. Erſchrocken trat ſie zurück. Das Spiel verſtummte jäh. Als ſie ſich zögernd wieder vorwagte, grüßte er lächelnd herüber. Dann geigte er weiter, wie unterdrückter Jubel ſchwang es von jeder Saite mit. Am nächſten Tage bat er ſie, mit ihm durch die Wälder zu ſtreifen. Ihre Ueberraſchung blieb die Antwort ſchuldig. Da nahm er kurzer⸗ hand ihren Arm, und ſie wehrte ihm nicht. Eine eigene Kameradſchaft verband ſie ſeither. Aber auf ihren einſamen, weiten Gängen ſprachen ſie nicht viel und nie von dem, was ſie beide am meiſten bewegte. Nur wenn er abends zu ſeiner Geige griff, und ſie von ihrem Fenſter aus lauſchte, dann waren ſie einander trotz der räumlichen Trennung ſo nahe, daß ſie voll Sehnſucht auf den nächſten Tag hoffte, wo ſie ein Geſpräch auf ihr Hoffen lenken wollte. Doch der nächſte Tag war wie all die vorigen und vergingen wie alle, die nach ihm kamen. Und heute am letzten Tag hatte er davon geſprochen, wie ſchwer ihm das Scheiden würde; doch nichts weiter. Nun geleitete Eva ihn ein Stück ſeines We⸗ ges, bis zu dem Waldrand noch, der ſich vor ihnen lichtete. Als ſie die Stelle erreichten, nahm er ſanft ihre beiden Hände. „Lebe wohl!“ klangen ſeine einzigen Worte. Aus der Taſche zog er ein gerolltes Papier hervor und reichte es ihr. Dann wandte er ſich haſtig zum Gehen. Der Schmerz trieb ſie auf. Wie ein gehetztes Reh jagte ſie den Weg zurück durch den Wald. Erſt als ſie atemlos war, kam ihr die Beſin⸗ nung.— Kein Wort, aber hatte er ihr nicht einen Brief gegeben? Sie entrollte den Bogen. Noten ſtanden darauf; Noten, die ſie nicht leſen konnte. In der erſten Regung wollte ſie das Papier von ſich ſchleudern. Doch da ſtand eine Ueberſchrift: „Warte mein!“ Und daneben„Wolfgang Harm“, ſein Name. Da rollte ſie das Notenblatt ſorgſam zuſam⸗ men und ſetzte ihren Weg in tiefem Sinnen fort. In dem erſten Häuschen des Dorfes wohnte der alte Lehrer und Kantor. Dort klopfte ſie an. Der Hausherr bat ſie freundlich in ſein Zimmer. Wortlos reichte ſie ihm die Noten. Der Alte überflog das Blatt und ſummte die erſten Takte vor ſich hin. Plötzlich ſchaute er auf und ſah das Warten in ihren Augen. „Komm, Eva!“ Sie ſchritten hinüber zur Kirche. Scheu drückte das Mädchen ſich in eine der leeren Bänke. Mit den Noten in der Hand ſtieg der Kantor zur Orgel empor. Ebenſo zart und fremd, wie damals die Geige, begannen die Klänge des Liedes, ebenſo vertraut und lockend ſchwollen ſie zum Chore, und ebenſo ſehnſüch⸗ tig und nahe griffen ſie in Evas Herz. „Warte mein!“ Die Worte klangen nicht nur in ihrem Ge⸗ dächtnis, ſie ſchwangen in jedem Ton, der dort von der Orgel herniederquoll. Als der greiſe Spieler ſich einmal umwandte, ſah er das Mädchen weit vorgebeugt ſitzen. Auf ihrem Antlitz lag aller Glaube, und aus ihren Augen ſtrahlte alle erfüllte Hoffnung. Da wandte ſich jener ſeiner Orgel wieder zu; und er ſpielte ſo ſchön, wie ſonſt zu einer Hoch⸗ zeit. Nein, ſchöner noch, ſo wie einſt, da er ſelber noch jung und voller Liebe war. Helmuth v. Nioltke Von Dr. Robert.aſ-Giesherg Im Wolfgang⸗Krüger⸗Verlag, Berlin, iſt ſoeben ein ausgezeichnetes Werk erſchienen: Eckart von Naſo—„Moltke, Menſch und Feldherr!“ Das Buch verdient größte Beachtung! Helmuth von Moltke, der große Marſchall des zweiten deutſchen Reiches, der Sieger in den beiden für Preußens Aufſtieg und für Geſamt⸗Deutſchlands Geſtaltung im 19. Jahr⸗ hundert entſcheidenden Kriege iſt der Welt ſeiner äußeren Erſcheinung nach auch heute noch kein Unbekannter. Zahlloſe Denkmäler und Gedächtniszeichen hat das deutſche Volk dem berühmten Feldherrn und Paladin des erſten Hohenzollern-Kaiſers, dem Kampfgenoſ⸗ ſen und zeitweiligen Gegenſpieler Bismarcks errichtet; mit zahlreichen Ehrungen und Titeln ward zu ſeinen Lebenszeiten ſchon ſein Name umgeben. Dem Bürger der Vorkriegszeit war das Bild des„großen Schweigers“ mit den edlen durchgeiſtigten Zügen überall gegenwär⸗ tig. Und doch, anders wie das bei Bismarck der Fall war, iſt das wirkliche, eigenartige und einzigartige Weſen Moltkes, iſt der wahre Charakter dieſer ſeltſamen, beſtrickenden, geni⸗ alen Perſönlichkeit ſehr vielen bis heute fremd geblieben, gleichermaßen verhüllt durch den leuchtenden Glanz ſeines Ruhmes, wie Moltke in Kreisdu, 1886 durch die ſcheue Zurückgezogenheit und Abge⸗ ſchloſſenheit ſeines einfachen, herben und un⸗ vorſtellbar ſchlichten Lebens. Als Moltke 77 Jahre alt und allen nur denkbaren Ruhmes teilhaftig war, trat einmal ein Schriftſteller an ihn heran mit der Bitte, die Exzellenz möge ihm Anhaltspunkte geben für eine Lebens⸗ beſchreibung, die er veröffentlichen wolle. Mit ſeiner zierlichen, kleinen und feinen Schrift ſchrieb da der Generalfeldmarſchall in höflichen Worten zurück:„Ich erkenne die Abſicht dank⸗ barlichſt an, geſtatte mir aber zu bemerken: Nur erſt über den Hingeſchiedenen iſt ein freieres Urteil zu erwarten. Es hat ſich ſo gefügt, daß ich erſt in vorgeſchrittenem Alter in Verhältniſſe getreten bin, die ein allgemei⸗ neres Intereſſe beanſpruchen können. Nie⸗ mand wird Anteil nehmen an einer langen Reihe früherer Fahre und da Ihre Arbeit glücklicherweiſe noch nicht angefangen iſt, ſo kann ich nur recht aufrichtig raten, davon ab⸗ zuſehen.“ Die ganze großartige Beſcheidenheit Moltkes wird hier deutlich. Es mag aber hieraus auch verſtändlich werden, warum von Moltkes wirk⸗ lichem, prachtvollem Menſchentum ſo wenig in der breiten Oeffentlichkeit bekannt geworden iſt und man ſich vielfach mit der Verherrlichung und Schilderung ſeiner kriegeriſchen Taten be⸗ gnügte. Gerade der Menſch Moltke verdient es indes in ſeiner ganzen zauberhaften inne⸗ ren Größe näher bekannt und beachtet zu wer⸗ den und dies in vorbildlicher, vortrefflicher und packender Form auf Grund gründlichſter Unterſuchungen und Nachforſchungen getan zu haben, iſt das Verdienſt des neuen Werkes Eckart von Naſos. Er verſteht es, die ganze Anmut Moltkes zu entfalten, das Rätſel dieſes Mannes, der als Schlachtenlenker, als kühler Rechner und Organiſator von unerbitt⸗ licher und unbeugſamer Härte, als Soldat von eiſernem Pflichtgefühl und einer unermüdlichen Schaffens⸗ kraft geweſen iſt, daneben aber von einer ſolchen Güte und Zartheit, daß, wie Naſo ſagt,„ein inneres Leuchten, ein reiner heller Schein auszugehen ſcheint über alle Menſchen, die das Glück haben, um ihn zu ſein.“ Mehr als es je ein im Glanze ſeiner Taten Prunkender vermochte, hat Moltke durch eben dieſe Reinheit und ſtille Herzlichkeit wahr⸗ haft groß und erhaben gewirkt und noch bei dem 91jährigen war die zwingende Hoheit dieſes Charakters aus aller Zurückgezogenheit heraus wirkſam. Den Offizieren des preußiſchen General⸗ ſtabs war damals der ſeit Jahrzehnten in Ausſehen. Haltung und geiſtiger Friſche ſich ſtets gleichbleibende Marſchall geradezu die ideale Verkörperung des preußiſchen Soldaten⸗ kung von tums, ein Symbol, eine legendäre Perſön⸗ lichkeit, obwohl er gleichzeitig auch ſtets hilfs⸗ bereiteſter Kamerad und Freund aller war, die ſich an ihn wandten. Moltke iſt am 26. Oktober des Jahres 1800 als Sohn eines in däniſchen Dienſten ſtehenden Offiziers und einer Mutter aus altpreußiſchem Geſchlecht zu Parchim in Mecklenburg ge⸗ boren. Im däniſchen Kadettenkorps erzogen, wurde er 1819 däniſcher Offizier und trat dann, einem Zuge ſeines Herzens folgend, im 5 1822 als Leutnant in preußiſche Dienſte über Im Jahre 1835, als Moltke zum Hauptmann aufgerückt war, nahm er eine Möglichkeit wahr, als Militärinſtrukteur in türkiſche Dienſte zu treten. Dieſe Tätigkeit, die ſo ganz ſeinem Wiſſensdurſt entgegenkam, übte er mit glänzendem Erfolg bis zum Jahre 1840 aus. Er nahm an mehreren Feldzügen gegen die Kurden und gegen Aegypten teil, wobei er ſich auch durch präziſe topographiſche Karten⸗ aufnahmen verdient machte. Seine Briefe und Aufzeichnungen aus jener Zeit, zuſammenge⸗ faßt in einem 1845 erſtmals erſchienenen Werk: „Briefe und Denkwürdigkeiten aus der Tür⸗ kei“, gehören zu den ſtiliſtiſch wie inhaltlich feinſten und koſtbarſten Schriften der deutſchen Literatur im 19. Jahrhundert. In ihnen ent⸗ hüllt ſich wiederum Moltkes glänzende Bil⸗ dung, ſeine ſcharfe Beobachtungsgabe, ſein großzügiges Verſtändnis und oftmals auch ein köſtlicher Witz. Nach der Rückkehr aus dem Orient hat Moltke dann lange Jahre grund⸗ legende und bedeutungsvolle Arbeit im preu⸗ ßiſchen Generalſtab geleiſtet, ohne zunächſt in der Oeffentlichkeith aufzufallen. 1848 wurde er Chef des Generalſtabs des 4. Ar⸗ meekorps in Magdeburg, 1855 Adjutant des ſpäteren Kaiſers Friedrich und 1857 endlich Chef des Generalſtabs der preußi⸗ ſchen Armee. Dann, 66 Jahre alt, tritt er auf die Bühne des Weltgeſchehens als der geniale Feldherr des preußiſchen Heeres im Feldzug gegen Oeſterreich, als der Sieger von Königgrätz. Vier Jahre ſpäter leuchtet ſein Stern erneut und noch heller auf im deutſch⸗franzöſiſchen Krieg, wo er vor allem als der Sieger von Sedan der Welt augenfällig ins Bewußtſein trat. Mit der gleichen Präziſion und Viel⸗ ſeitigkeit wie hier im Kriege wirkte Moltke auch nachher, unberührt von all den Ehrungen und all der Bewunderung um ihn, weiter an der Vervollkommnung des preußiſch⸗deutſchen Heeres. Er baute und organiſierte den Gene⸗ ralſtab und die Kriegs⸗ maſchinerie bis in die kleinſten Einzelheiten hinein aus. Was die deutſche Armee im Welt⸗ krieg leiſtete, geht zu einem großen Teil auf dieſe intenſive Feinarbeit des alten Moltke zurück. Seit dem Tode ſeiner geliebten Frau, mit der Moltke vom Jahre 1841 bis 1868 in einer rüh⸗ rend innigen Ehe gelebt hat, war er immer mehr ein Einſamer geworden, immer mehr über alles Menſchliche hinausge⸗ wachſen, ſo ſehr er allen Dingen gegenüber doch aufgeſchloſſen blieb. Eine verbürgte Anekdote zeigt jene ſeltſame Verquik⸗ unbedingter mathematiſcher Genauig⸗ keit und Gerechtigkeit mit herzlicher Wärme und Güte, die Moltkes gan⸗ zes Leben kennzeichnet. Auf ſeinem im Jahre 1866 vom König zugleich mit dem Grafentitel erhaltenen Gut Chreiſau in Schleſien, in deſſen Ländlichkeit Moltke ſich ſo gern zurückzog, kehrte er zuweilen, von Rundgängen durch die Felder kommend, im Dorfwirtshaus ein, um ein Glas billiges Landbier— nicht mehr bil⸗ 3 Bismarek un Moltke im Reichstog d Moltke bei Königgrätz. 3. Jull 1866 ligte der asketiſch Mäßige ſich zu— zu trin⸗ ken. Einmal konnte das Mädchen, das ihn bediente, auf die wenigen Pfennige der Zeche nicht herausgeben und mußte Moltke zwei Pfennige ſchuldig bleiben. Da der Feldmar⸗ ſchall einige Tage ſpäter wiederum ein Glas getrunken hatte, zahlte er dem Mädchen genau abgerechnet zwei Pfennige weniger; dann nach einer kleinen Weile, lächelnd ſich erhebend, drückte er dem Mädchen einen Taler für die Sparkaſſe und für die Ausſteuer in die Hand! Merkwürdig iſt es, was Naſo über Moltkes Tod berichtet: 5 Es war der 24. April 1891. Ein Freund des Hauſes ſaß vor dem Flügel, Helmuth Moltke, der Neffe, hielt das Cello zwiſchen den Knien. Sie ſpielten die Celloſonate von Chopin. Dann ſetzte man ſich zum Wiſt. Ein⸗ mal atmete der Feldherr ſchwer, als ränge er nach Luft. Aber es ging vorüber. Das Spiel wurde unterbrochen, man begab ſich zum privataufnahmen Moltke-Denkmol vor dem Mannhelimer Zeughaus Flügel zurück und muſizierte. Der Feldherr nahm auf einem Armſeſſel Platz. Mit großen, ſeltſam leuchtenden Augen hörte er zu. Dann erhob er ſich und verließ das Zimmer. Da blies der ſanfte Tod den Feldherrn an. Er ſtrich über die Augen hin, in denen die Schlachten geſtanden hatten und die Augen ſchloſſen ſich. Der Feldherr ſeufzte noch einmal tief, als die Laſt von ihm abfiel und war ge⸗ ſtorben, wie er gelebt hatte: ſtill, einſam, ohne Aufheben zu machen und voller Beſcheidenheit. Zur gleichen Stunde verließen zwei Kavallerie⸗ offiziere, der Prinz von Hohenlohe und Graf Gröben das Gebäude am Königsplatz. Sie waren zum Generalſtab kommandiert und hat⸗ ten lange gearbeitet. Als ſie das Portal ver⸗ laſſen hatten und um das Gebäude herum⸗ bogen, kam ihnen der Generalfeldmarſchall ent⸗ gegen. Die Offiziere nahmen Haltung an, wie es ſich gehörte und grüßten. Auch der Poſten präſentierte das Gewehr. Der Schweigſame grüßte nicht und ging mit ſeinen ruhigen Schritten an ihnen vorüber. Seltſam, ſagten die Offiziere leiſe. Der Generalfeldmarſchall hatte weder Mütze noch Degen getragen, bar⸗ haupt war er vorübergeſchritten mit erhobener Stirn. Und da ihre Blicke ihn ſuchten, fanden ſie ihn nicht mehr. Es drang aber Stimmen⸗ gewirr und Unruhe aus dem Generalſtabs⸗ haus und die Kunde verbreitete ſich, daß der Generalfeldmarſchall zur ſelben Minute ge⸗ ſtorben ſei. Dieſes iſt verbürgt und keine Le⸗ gende. Es iſt auch nicht Aberglaube im Spiel oder Luſt an Geſpenſtern. Ein letztes Mal im Daſein des Feldherrn geſchah das Natürliche von der größeren Warte des Jenſeitigen ge⸗ ſehen: So ſtark war die Kraft dieſes Geiſtes, daß er das Werk noch in der Stunde des 5 nicht losließ und verklärend umwan⸗ delte. Das Moltke⸗Werk Naſos iſt nicht nur ein Buch von größtem hiſtoriſchem Wert, es lädt vielmehr darüber hinaus ein zu eindringlicher Einkehr. Es läßt die faſt unbekannte oder vergeſſene menſchliche Größe einer der edelſten Geſtalten unſerer Nation vor unſeren Augen erſtehen und in ihr das Weſen echten, ſchlichten, preußiſchen Soldatentums. Hierin weiß es uns Menſchen von heute ſehr viel zu ſagen! Moltke vor Poris. Sepfember 1870 „Siehſt du, a Zei „Bengel, wie fürs Verſteckſpi S% ⸗ n 4a M. Kontroll Sk2, 13, Bal, h De?, Te7. h7, (12 Steine). Die der eldherr großen, Dann r. Da an. Er n die Augen 1 einmal var ge⸗ n, ohne denheit. allerie⸗ d Graf Gie nd hat⸗ al ver⸗ herum⸗ all ent⸗ in, wie Poſten igſame ruhigen ſagten arſchall n, bar⸗ )zobener fanden immen⸗ alſtabs⸗ haß der tte ge⸗ ine Le⸗ Spiel 4 Mal im 4 türliche 4 zen ge⸗ Geiſtes, ſe des 4 mwan⸗ 1 ur ein glicher 4 oder edelſten Augen lichten, es uns Nicht auf die Koſten gekommen! „Komm, Wilhelm! Heute iſt nichts los!“ Zeichnung von B. Daneke(Scherl⸗M) Nüchtliche Erkenntnis „Siehſt du, auch Waſſer kann einem zuviel werden!“ Zeichnung von Teo Gebürſch(Scherl⸗M) Im Zoo aufgewachſen „Bengel, wie oft ſoll ich dir noch ſagen, daß du dir fürs Verſteckſpiel einen anderen Platz ausſuchen ſollſt!“ Zeichnung von Paulus(Scherl⸗M) Dieſer Garten hatte weder Bäume noch Beete, weder Bänke noch Wege, er war leer und zwei⸗ mannshoch mit Draht umzäunt, und nur ein Mann,„Hühans“ genannt, ſpazierte mit rück⸗ lings verſchränkten Armen in dem Garten ein⸗ her, indem er immerzu von einer Drahtwand zur andern hinüberging, wo er, ſtehenbleibend iedesmal, als knalle er mit einer Peitſche, mit ſeiner Rechten einen kurzen Halbkreis durch die Luft ſchnellte und dazu ein lautes„Hüh!“ aus⸗ rief. Dann erſt kehrte er um, ging wieder nach gegenüber, die leere Bewegung und den Aus⸗ ruf zu wiederholen, und hielt ſich bei dieſem beſtändigen Hin und Her genau in der ſchmalen erdigen Spur, die ſein/ Schritt in Jahr und Tag in den Irrgarten gebahnt hatte. Früher als Junge hatte der Hans nicht zu den Kranken, ſondern zu den Geſunden der An⸗ ſtalt gehört, zu den Menſchen des landwirt⸗ ſchaftlichen Betriebes, der das Irrenhaus um⸗ gab und zu einem Teil verſorgte. Kaum jemand wußte, woher der Hans gekommen war; ſeine Kindheit lag im Dunkel, aber viele hatten ihn gern. Hans fütterte die Hühner und weidete das Vieh, er putzte die Spaten und drehte die Milch⸗ zentrifuge. Er lernte das Melken, das Senſen⸗ dengeln, das Mähen und Dreſchen und wurde ſein ſtarker Burſche dabei. Er ſchmierte die Wagen und reparierte den Zaun, er befehligte die Hunde und führte den Stier, er baute die Mieten und reinigte den Bach, Hans war überall. Als ein Pferd angeſchafft wurde, war es allein Hanſens Sache, es zu ſtriegeln und zu kardätſchen. Minka zog den Pflug, den Fut⸗ terwagen, den Aſchenkarren und auch die Kutſche, mit der die ankommenden Pfleglinge vom Bahnhof abgeholt wurden, und Hans war der treuliche Lenker, mit Hüh und Hott und Peitſchenknall. Hans wurde ein Mann. Er ritt auf den dampfenden Stangenpferden der Fußartillerie, und aus der Weſtfront letzten Gewittern kehrte er zurück, zwar äußerlich unverſehrt, aber ſtiller als je, während es in den Sälen und Zellen des großen Backſteinhauſes lauter und voller 770 von ſolchen, die aus den ſelben Gewittern amen. Der Krieg war vorbei, das Leben ſollte ſich wieder feſtigen, man wollte wieder arbeiten und eſſen, und Minka, das Pferd, war auch wieder dabei. Es gab einen dürftigen Sommer, das Korn ſtand ſchlecht, und jedes Häuflein Gras galt viel. Auf einem Stückchen gepachteter Wieſe, weit⸗ ab von dem Hof, lag das Heu bereits geſchnit⸗ ten und gehäuft. Regen und Sonne hatten oft miteinander gewechſelt, bis es endlich nach einer Folge heißer Tage an der Zeit war, den Schnitt unter Dach zu bringen. Der Hausvater, für den es als Zeichen des nahenden Wetterum⸗ ſchlags galt, wenn ſeine Kranken unruhig wur⸗ den und in ihren Wänden lärmten, mahnte den Hans, mit dem Einholen des Heus nicht län⸗ ger zu warten, und ſo ſpannte er an. Als Hans mit ſeinen Helfern auf die Wieſe kam, wurde die Sonne ſchon fahl. Die Män⸗ ner rund um den Wagen werkten ſtumm mit ihren Forken und nahmen ſich keine Zeit, nach dort zu ſchauen, von wo aus düſterm Verhang die erſten Donnerläufe kamen. Das Fuder wuchs zu einer ſchweren Kugel, der Leiterwagen Der Huhans ächzte unter ſeiner Laſt, aber noch immer waren nicht alle Heudiemen aufgeladen, die man eigent⸗ lich mit einer zweiten Fuhre hätte holen müſſen. Doch die Männer, bedacht, alles zu retten, hör⸗ ten nicht auf, zu laden, ſo ſehr der Wagen auch ſchon wankte, und erſt, als der letzte Schober geborgen war, ſpannten ſie den Scheitelbalken über das mächtige Fuder und blickten zurück in die drohende Wand. Hans nahm den Zügel, und Minke bäumte ſich ins Geſchirr, bog ihren Rumpf vor der Ueberlaſt, hinter die ſich zugleich die Stemm⸗ kraft der Männer ſetzte. Da knarrte das Fuder von der Stelle. Mühſam erreichten ſie den Feld⸗ weg, aber ſie verſchnauften nicht und gönnten ſich auch keine Pauſe, nachdem ſie die Land⸗ ſtraße gewonnen hatten, denn der Hof war noch weit, weiter als das Gewitter, das bereits ſeine ſchwere Decke über die Flüchtenden erhob. Das Land entfärbte ſich, der Wald hielt ſei⸗ nen Atem an unter dem ſtummen Druck der Schwüle, die Erde ſtellte ſich tot vor dem Ge⸗ witter, das ſich am Himmel ſtaute und Wind⸗ ſtöße als Vorboten über die Straße fegen ließ. Alles Lebende erſtarrte in Angſt, allein Minkas Schritt und Hanſens Zurufe hallten durch die Stille, und je näher ſie dem Hofe kamen, um ſo öfter rief er ſein„Hüh!“, deſto haſtiger klap⸗ perte der Hufſchritt. Mit letztem Atem keuchte Minka im Geſchirr, ſie ſtolperte faſt, Stechfliegen fielen wie heiße Pechtropfen auf ihr naſſes Fell, und wer weiß, woher es dann kam: ſie fiel in Trab, ſie ſchwang ſich auf zu einer wil⸗ den Flucht, die Männer ſtürmten nebenher und rannten ſo mit ihrem ſchwankenden Fuder in den Hof. Noch war kein Tropfen vom Himmel gefallen. Vor der Scheune kamen ſie zum Stehen, riſſen die großen Torflügel auf, während Hans ſein Pferd beim Zaun nahm und abermals ſein „Hüh!“, erſchallen ließ. Mutig ſtemmte es ſich nochmals ins Leder,„Minka! Hüh!“, und zu⸗ gleich knallte eine furchtbare Peitſche hinter dem Fuder drein: ein Blitz zuckte in den Hof, ein greller Stich, ein Knall, der die Ohren zu⸗ ſchlug— rauſchend brach ein großer Aſt aus Von Alfred Ge hner den Bäumen. Aber nichts weiter war geſche⸗ hen; das Fuder ſtand wohlbehalten unter Dach. Schirrte Hans ſein braves Pferd nicht aus? Er tat es nicht, er warf die Peitſche fort und ſchrie noch immer„Hüh!“. Er verließ die Scheune, ſtand auf dem Hof, ſtand und ging da im Rauſchen des Regens umher und rief ſein„Hüh!“. Er rief es jedem zu, rief es nach überall, rief es den ganzen Tag. Auch am näch⸗ ſten und an allen folgenden Tagen rief er es noch; er erkannte niemand mehr, weder die Knechte noch die Mägde, noch ſein Pferd. Er arbeitete nicht mehr, er rief nur immer„Hüh!“ und ging damit hin und her und hörte nicht mehr auf, es auszurufen. Die entffiihrfe Lehrerin „„Wie die Alten ſungen...“, heißt es im Sprichwort. Man braucht ſich nicht darüber zu wundern, wenn die amerikaniſchen Schulkinder mit Vorliebe„Gangſter“ und„Kidnapper“ ſpielen. Daß vom Spiel zum Ernſt nur ein kleiner Schritt iſt, beweiſt ein erſtaunlicher Vor⸗ fall, der ſich vor kurzem in der Stadt Paris im amerikaniſchen Bundesſtaat Miſſouri abſpielte. Miß Doolney, eine 23jährige Lehrerin in einer Schule am Rande der Stadt, wurde in Anweſenheit der ganzen Klaſſe von einem fünf⸗ zehnjährigen Schüler, der ſie mit dem Revolver bedrohte, entführt. Der hoffnungsvolle Jüng⸗ ling, ein bärenſtarker Farmerjunge, ſchleppte ſein Opfer, noch ehe ſich ſeine Kameraden von ihrem Schrecken erholt hatten, in den Wald, wo er die Lehrerin an einen Baum feſſelte und von ihr verlangte, ſie müſſe ihm ein gutes Abgangs⸗ zeugnis geben. Auch bei dieſer Gelegenheit be⸗ drohte er ſie wiederholt mit Meſſer und Re⸗ volver, kam jedoch nicht mehr dazu, von der vor Schrecken ohnmächtig Gewordenen das ge⸗ wünſchte Zeugnis zu erhalten, da die inzwi⸗ ſchen von ſeinen Klaſſenkameraden alarmierten Farmer herbeigeeilt waren und die bedauerns⸗ werte Lehrerin aus den Händen des jugend⸗ lichen Kidnappers befreiten. Nur mit Mühe konnte der Knabe überwältigt werden, und ſchließlich mußte die Polizei eingreifen, daß die empörten Farmer in ihrem Zorn den Uebel⸗ täter nicht noch lynchten. Fiir liichilige Niisseknucker Silbenkreuzrätſel Statt der Ziffern ſind Silben zu ſet⸗ zen, ſo daß bedeu⸗ ten:—2 Getränk, —3 Stadt am Inn, —3 Stadt am Main,—2 Nage⸗ tier. Aufbaurätſel Von einem Vokal ausgehend, ſind Wörter zu bilden, und zwar durch Anhängen oder Vor⸗ ſetzen eines Buchſtabens. 1. Vokal, 2. franz.„Gold“, 3. Heiner Flecken, Städtchen, 4. Teil der Feſtung, 5. muſikaliſcher Ausdruck, 6. Durchgang. Auflöſungen Auflöſung des Kreuzworträtſels Die Wörter ergeben: Waagerecht: 1. Oliva, 4. Kadi, 5. Aue, 6. Beton, 7. San, 9. Lab, 10. Kai, 11. Tann, 12. Polen. Senkrecht: 1. Oka, 2. Lauban, 3. Ideen, 7. Sol, 8. Mob, 9. Lokal, 13. Banane, 14. Inn. Auflöſung des Städte⸗Rätſels Toledo, Malaga, Bilbao, Neapel, Padua, Palermo, Hannover, Altona, Ratibor, Man⸗ —— ancaſter, Sunderland, Grenoble, Li⸗ moges. Schachverbandes Ein beliebles Thema Karl Urſprung, Würzburg e , 4 TI ,— n i ,,, n e . Matt in zwei Zügen Kontrolle: Weiß: Ksz2, Dab, Tel, z5, Lis, St2, f3, Bad, b7, d2(10 Steine); Schwarz: Keß, De2, Te7, h7. Les, d5, Sdö, Ba7, ba, b4, c7, h5ö (12 Steine). Die der bekannten Problemzeitſchrift „Schwalbe“ entnommene Aufgabe bietet eine beſonders gelungene Bearbeitung eines The⸗ mas, das an Vielſeitigkeit Seltenes enthält und Am Schachbreiſ Offizielle Mitteilungen des Badischen im GSB. Bezirk Mannheim daher immer wieder unſere Komponiſten zu Neuſchöpfungen anregt. * Löſung aus der vorletzten Folge W. Popp. Weiß: Kces. Di2, Teö, g8, Lel, Sbö, 35, Bga; Schwarz: Kis, Di4, Sb7, g2, Bbs, b4, e5, 34. 465 in 2. 1. Di2—e51 Ein reii Ablenkungsopfer, das der ſchw. Dame freiwillig ein Betätigungs⸗ gebiet ſchenkt. Die mannigfachen Paraden der Drohung Dis 3ß läßt ſchöne Mattbilder ent⸗ ſtehen, darunter beſonders nach 1...., Df4xc! 2. Sd4 matt! Aus unſerer Parkienmappe Eine reizende Miniatur Weiß: Manco Schwarz: Jankovitſch 1. e2—e4, e7—e5 2. Sg1—e2. Eine Eröffnung, welche in dieſer 1900 geſpiel⸗ ten Fernpartie probiert werden ſollte. Sie ſieht nicht gut aus, weil ſie die Entwicklung hemmt. Trotzdem darf man derartige Züge nicht zu leicht nehmen und das iſt die Chance für den Weißen. 2... Lf8—c5 3. 12—f4. Dies iſt die Idee: auf den Deckungszug ao ſoll da nachfolgen. Nun kann Schwarz Scö ant⸗ worten, weil nach fes: Dha. Weiß mit Ses alles abdeckt, eine der Tücken dieſer Eröffnung! Am beſten wäre nun das energiſche d7—45, denn Tauſche würden weiter Linien für Schwarz öff⸗ nen und Ses kann mit d5—a4 vorteilhaft beant⸗ wortet werden. 3..., Dds—f6 4. c2—es(ſtärker Scs, den„na⸗ türlichen Zug“ gegen die frühe Damenentwick⸗ lung), Sbs—06 5. 22—837 Zu dieſer umſtändlichen Gruppierung hat Weiß keine Zeit, richtig das beſcheidene, aber den Umſtänden angemeſſene da. 5...., Sg8—hö6. Mancher Schachfreund ſteht dieſer Randſtel⸗ lung des Springers aus gewiſſen Erfahrungen heraus ſkeptiſch gegenüber. Hier iſt ſie jedoch am Platze, weil das Drohende Ss4 nur mit einer weiteren Schwächung der Königsſeite— he—hs — verhindert werden kann. 6. LfI—2, Sf6—g4. LEIHe I fi11fi. . „ 9 S 0 c 0 e 2 W h Weiß müßte nun in dieſer unbehaglichen Lage, die ihm allerdings nicht zu Bewußtſein kam, verſuchen da ed4:, e5, denn Ses:(das Matt auf t2) bringt mit Sd4: die erhoffte Entlaſtung. 7. Thi—117 Gut erdacht, aber eben falſch, wird reizend widerlegt. 7.., Sg4 Kh2 8. f4es(um nach Des:? mit d4 aus allen Fährniſſen zu ſchwimmen) Df6)e f1-11 9. Lg2 Kfi, Sh2—f3 matt! Beſtrafte Entwicklungsſünden! Aus dem Krefelder Schachturnier Ein intereſſantes Endſpiel Weiß: Huſſong, Mannheim. Kade, Lbs, Tei, Ba?2, c2, h2. Schwarz: Rogmann, Bochum. Kns, Tis, Lis, Ba7, g5, h7. 1. Lb3—d5! Im höheren Sinn der Gewinnzug. Der Läu⸗ fer ſteht auf der Diagonale entſcheidend. 1..% Khs—g7 2. es—,-6 5. F Kiö—e5 4. TI1—12, Ti8—b8 5. T2—e2——, Ke5—dö 6. Kc3—dd, Tbs—b1 7. c4—c5, Kd6—d7 8. Kd4— e5, Li5—g4 9. Te2—e3!(Droht Tas) TbI—f1 10. Ld5—e4, TfI—f2 11. Tes-—as(entſcheidend) Ti2 h2 12. Ta3 xa7+- Kd7—08 13. a2—a4, Th2—e2 14. Ke5—d5, Te2—d2— 15. Kdö5—c6, KcS—ds(Ld7-7 Td7: nebſt Li5) 16. Le4—d5(Weiß ſpielt weiter auf Matt) h7—5(Selbſtmord, aber auf Th2— um auf Kd6 mit Thö— zu erwidern— läßt ſich Weiß ruhig ein und ſetzt mit Kkes nebſt o6 fort) 17. Kc6—döõ, h5—h4 18. c5—c6, Tdæd5— 19. Kdõ d5, Lg4—f3— 20. Kd5—d6, Kd8—es 21. c6—e7, LI2—34 22. Ta7—a5, h4—h3 23. Tas& 5, auf⸗ gegeben. Winkerturniere Die Mannheimer Vereine und mit ihnen alle anderen Schachvereine bereiten ihre Winter⸗ kämpfe vor. Es kommt die Zeit der Schach⸗ ſpieler! Auch an dieſer Stelle möchten wir nicht verſäumen, auf die Bedeutung des Winter⸗ turniers hinzuweiſen und zu möglichſt zahl⸗ reichem Beſuch aufzufordern. Am meiſten wird gelernt, wenn es„um etwas geht“, wenn Be⸗ lohnung und Beſtrafung in Geſtalt von ſchlan⸗ ken Einſern und runden Nullen ausgeteilt wer⸗ den. Der Spieler hat's in der Hand! Straſe durch dem fülxer Wald eine erſte Fahrt auf der Reichsautobahn zähle ich zu den ſtärkſten Erlebniſſen, die ich hatte. Ich kenne freilich„nur“ die Strecke Piding—München, und wenn dieſer Straßenzug auch nur ein geringer Teil des Ganzen iſt, ſo glaube ich nun doch den Geiſt dieſes Werkes erſpürt zu haben und zu kennen. Jedes Tun, jedes Werk legt ſichtbares Zeug⸗ nis ab für den, der die Tat ſetzt, für den, der das Werk vollbringt und jede Zeit hat die ihr eigenen, aus ihr gewachſenen Meiſter, jeder Zeitabſchnitt dokumentiert in Kunſt, Kultur, Technik und in politiſchen Taten ſeinen Willen. Der gotiſche Dom iſt ebenſo ſehr ſichtbar gewor⸗ denes Wollen wie etwa das aus ganz verſchie⸗ dener Geiſteshaltung geſchaffene Barock-Schloß. Freilich hat eine Kirche eine andere Aufgabe als ein Schloß, ein Hochofen eine andere als eine Straße, aber auch Hochofen und Straße haben, nicht nur techniſch beſtimmt, ihre Stil⸗ entwicklung. Jedes Bauwerk— um die Frage und das Gebiet einzuſchränken— und ſei es das geringſte, iſt ſichtbarer Ausdruck ſowohl ſeines Zweckes als auch der Geiſteshaltung deſ⸗ ſen, der es geplant, entworfen oder gebaut hat. Jeder Zeitepoche ſind jene Männer gegeben, die auf diefem und jenem Gebiete ſtärlſter, klarſter Ausdruck ihrer Zeit ſind; ſie, die Söhne ihrer Zeit, empfangen von der Gemeinſchaft und geben ihr in potenzierter Form zurück, was ihnen formlos aus der Seele des Volkes zuge⸗ ſtrömt war. Und ſo ſind ſie wegweiſend. Es gibt Werke, die das Geſicht ihrer Zeit in ſolch hohem Maße und in ſolcher Klarheit widerſpiegeln, daß ſie den feinhörigen, allen Eindrücken und Empfindungen offenen Betrach⸗ ter in ihre Zeit, in ihr Jahrhundert zurück⸗ reißen und ihm Kunde geben vom Fühlen, Den⸗ ken, Tun und Treiben jener Zeitläufe, in der ihr Meiſter ſie geplant und geſchaffen. Wir alle ſind in dieſer Hinſicht empfindlicher, als wir es gemeinhin wiſſen: wir würden den Verſuch, heute noch ſo zu bauen wie etwa um 1800 her⸗ um, belächeln, und die Baubehörde würde die Verwirklichung eines ſolchen Verſuches, wenn ſie zeitgemäß iſt, krafwoll vereiteln. Jede Epoche ſchafft, ganz unbefohlen, aus ihrem Geiſte her⸗ aus die ihr gemäßen Werke. Als ich die Reichsautobahn zum erſten Male ſah, als ich des breiten, kühn in die Landſchaft ſich ſchwingenden Bandes zum erſten Male an⸗ ſichtig wurde, war mein Gefühl das eines ſchier grenzenloſen Staunens. Ich war von dem Anblicke überwältigt. Die Straße hat ſich mir weniger als eine große techniſche Leiſtung, als vielmehr als monumentales Bauwerk gezeigt. Und wie der Betrachter eines Baudenkmales nicht zuerſt vom Techniſchen, ſondern vor allem vom Künſtleriſchen, Architektoniſchen gepackt, ergriffen und erhoben wird, ſo geſchah es auch mit mir: ich fand mich einem gewaltigen Kunſt⸗ werk, einem baulichen Dokument dieſer Zeit gegenüber. Ich empfand dieſes Kunſtwerk als den klaren Ausdruck meiner Zeit, ich fand in dieſem Bau⸗ werk klarer, deutlicher und wuchtiger ausge⸗ drückt, was dieſe Zeit zu ſagen hat und auch ſagt, als in irgendeiner anderen zeitgenöſſiſchen künſtleriſchen Dokumentation. Nicht jedes heutige mir bekannte Bauwerl ſpricht ſo deutliche, wuchtige Sprache wie dieſes hier. Es ſagt mir viel, und es ſagte das Viele in harten, knappen und herben Worten. Ein Geiſt, der in großen Zügen denkt, der das klein⸗ liche Zögern nicht kennt, ein Geiſt, dem Mut und Sieg gegeben iſt, hat hier geſchaffen. Das iſt keine Spur von einem ſich um Schwierig⸗ keiten Herumdrücken; das Gewagteſte, das ſchier Avufn.: londesfremdenverkehrsverein Scar-Pfalz Unmögliche wird begonnen und mit dem Auf⸗ gebot des Wiſſens, Wollens und Könnens voll⸗ bracht. Der Berg iſt kein Hindernis mehr, der Zug der Straße weicht ihm nicht ängſtlich aus, er ſtürmt hinan, und es iſt, als wüchſe das Straßenband in das Gewölbe des Himmels. Aber es hat die Erde nicht verlaſſen, es hat ſie ſieghaft gebändigt! Jenſeits der Höhe führt es den Hang entlang in flacheres Land. Der tiefe Taleinſchnitt zwiſchen zwei Bergen — eine kühne, formſchöne Brücke, von gewal⸗ tigen, aber ſchlank anmutenden Säulen getragen, ſpannt ſich, einem Traume gleich, von Höhe zu Höhe als eine machtvolle Wirklichkeit. Das Kühne iſt nirgends gewaltſam, und das macht die Straße zu einem wahren Kunſtwerk. Die Kurve ſchwingt klingend aus, ein Akkord, deſſen Töne gewaltlos, melodiebewahrend in den an⸗ deren ſich hinüberſingen. Ehe ich die Straße ſah und ehe die Fahrt auf ihr mich mit unauslöſchbaren Eindrücken beſchenkte, fürchtete ich um die Schönheit, Stille und Unverſehrtheit der Natur. Ich dachte: Ach, da hat man ohne Zweifel Gewalt getan, da hat man Neues, Modernes in die Urlandſchaft getragen! Mir, dem um jeden Baum weh wird, wenn er fällt, mir war bang um die paradie⸗ ſiſche Stille dieſer von mir ſo oft durchwander⸗ ten Voralpenlandſchaft. Das will ich geſtehen. Aber meine Bangigkeit wandelte ſich, ich muß es wiederholen, in Freude und Beglückung, in Staunen und dankbare Bewunderung. Dieſe Straße gehört zu dieſer deutſchen Landſchaft! Sie gehört ebenſo ſehr dazu, wie das deutſche Bauernhaus; ihr Stil iſt aus dieſer Zeit ge⸗ Die Autobohnstroße Munchen—londesgrenze erschlieſßt dle Schönhelten der bayerlschen Bergwelt knennv ettenunbnn Von Georg Rendl boren, aus der deutſchen Landſchaft, und ſo legt er Zeugnis dafür ab, daß ein neuer Geiſt, ein junger Geiſt verwirklicht hat, was Jahrhunderte lang bloß Sehnſucht war: die Einheit. Nicht weil die Straße die deutſchen Gaue verbindet,(das haben alle Straßen getan) iſt ſie Ausdruck der neuen, jungen deutſchen Ein⸗ heit, ſondern weil ihr Stil das völlig unſenti⸗ mentale Weſen des heutigen deutſchen Menſchen bekundet. Der Stil, die Lebenshaltung des heu⸗ tigen Deutſchen iſt bei aller Strenge nicht nüch⸗ tern, ſein Weſen ſcheint mir gezeichnet von Schwierigkeiten, die ſich vom Einfall über die Planung, Ausführung und bis zur Vollendung dem Werke entgegengeſtellt haben mochten. Als Erdarbeiter habe ich die Tücken des Bodens, des Erd⸗, Sand⸗, Schotter⸗, Fels⸗ und Sumpf⸗ bodens ſattſam tennengelernt, und ſo habe ich eine Vorſtellung von der Ausdauer, von der Geduld und Unermübdlichkeit, die dazu gehört, den Bau zu vollenden. Ich ſtaune, mich der Fahrt erinnernd, immer wieder über die Ar⸗ beitsorganiſation, die den geringſten Hand⸗ griff des einzelnen dem Werden und„Gelingen —— Schnoppschuf vom Bau der Straßen des fbhrers einer faſt dämoniſchen Trunkenheit, die um ihre Kraft weiß, um ihre Jugend und um den Stolz des Siegers. Dem heutigen Menſchen, der in dieſem Raume lebt, wird nichts geſchenkt, er bettelt nicht um das, was ihm zuſteht, er bringt Opfer um Opfer für die Zukunft und macht ſich ſo organiſch zum Herren deſſen, was ihm ge⸗ bührt und zuſteht... Er weiß, daß mit dem Ordnen und Beherrſchen der Dinge dieſes Rau⸗ mes, dieſer Welt nicht alles getan iſt, und er verbrennt ſich ſchier in dem Beſtreben, um Zeit zu gewinnen, ſich dann einmal, ſpäter— ſpäter den hohen und höchſten Dingen des Lebens zu⸗ zuwenden. Aus der Seele des Deutſchen Men⸗ ſchen leuchtet und flammt es; die dem Schöpfer verbundene Frömmigkeit glüht aus ihm, aber — ja, das Werk iſt noch nicht getan, das Haus, das Reich, in dem er wohnen ſoll, es iſt noch nicht fertig gebaut— das weiß er, und ſo werkt er unermüdlich und verzehrt ſich ſchier im Eifer des Werkens. Die Reichsautobahn? Ich ſehe in ihr das Symbol dieſes jungen deutſchen Geiſtes, dieſes formenden, geſtaltenden, bauenden Geiſtes, der Denkmale ſetzt, nicht wie früher: Denkmale, die ein Ende beklagen und betrauern, ſondern heu⸗ tig: Denkmale, die einen Anfang bejubeln. Ich denke an die wahrſcheinlich gewaltigen Aufn.: PBZ des Werkes dienſtbar gemacht hat. Ich denke an die Mühe, an den Schweiß der Arbeiter, der Tauſende, die ihre Kraft hergaben, daß der Plan verwirklicht werde. Ich ſehe die Krane, die Bagger, die Bohrhämmer, die Rollwagen⸗ züge, die Miſchmaſchinen, all die Hilfsmittel, die das ihrige tun mußten, daß das eine ent⸗ ſtehe und fertig werde. Ich ſtaune über die Peinlichkeit, mit der, deutſchem Handwerksgeiſte gemäß, der Millimeter berückſichtigt wurde. Welche Rolle, könnte ſich einer denken, ſpielt bei einem ſolch großen Bau ein Millimeter? Iſt er es wert, daß man ſeiner achtet? Ja, er war es wert, und man ſollte ſich davon überzeugen, daß die Meiſter, die verantwortlichen ihn ſich nicht geſchenkt haben. Ich wollte, daß alle, die da die Wohltat und die Vorteile dieſer herrlichen Straße genießen, daß alle, denen ſie das Wunder der deutſchen Landſchaft erſchließt und die in ihr nicht nur die kürzeſte Verbindung der Städte und Orte ſehen, ich wollte, daß ſie alle die herbe Sprache dieſes Wunderwerkes verſtünden. Sie ſollten wiſſen, daß dieſe Straße geſchaffen iſt, dem Zwecke, den ſie erfüllt, zu dienen, daß ſie aber zugleich und durchaus nicht zufällig oder neben⸗ her ein Zeugnis heutiger deutſcher Geiſteshal⸗ tung und heutigen deutſchen Willens iſt. Abufn.: Presse-Illustrafion Hoffmonn Or. Wilhelm Kotfflermang, vetantwortlich för Gestoltung ond Gesomtinholt de- Beiloge„, riooptschtiftleitet. oOeutsches leben“: Helmut Schulz; beide in Mannheim. — ohn; dur Iſt die Ze Sonnk Das dem Der§ deutſchen geknechte traf Sar von Mün feſtlich ge Reichs der der? leiter, ſo und faſt gliederun fang ann rung un! ßen Ger Gauleitet Goebb Reichsha Das ſe Reichsha Wahrer phalen vom An huldigter wältig lichen S; nen Getr Der A früheſten kehr Ade gegnung Hakenkre ſchmückt. kunft ſic Berliner Mit klir 300 itali Deutſchla Halle eir Eingang Gauleitu erſten fü und der renden? Noch 1 Bahnſtei ein Son! neralfeld Auf dem ſämtliche weſenden