He hnen eine teln Tral ſteuer⸗ frei, in Zuſtand, u ver⸗ Anzuſh. achmitt. hagvorm. haärk⸗ 4. Hof. 1B) I le ende Mung! zigartige eit, aus ichen, die ehr ver⸗ werden, machen, ine HB⸗ zeige.— bringt 158 die keit, Not⸗ s ſich an. n. S Verlag u. Schriftleitung: Man —l R 3, 14/1 banner“ Ausgabe A erſcheint wöch eld. Ausgabe B erſch. wöchtl. 7mal. Bezugspreiſe f0 n; durch die Poſt 1,.70 RM.(einſchl. 50052 5 Jrüh⸗Ausgabe A fl. 12mal Bezugepreſle: Frel Daus 45 fi. 2. 20 M.. 50i — i Haus monatl. 2,. u.. Trägerlohn; durch die Poſt 2,20 RM. einſchl. 66,4 Beel Zons mofß ebühr) zuzügl. 72 Pf. Beſtell⸗ e r) zu 5 Beſte t die Zeitung am Erſcheinen(auch d. höh. Gewalt) verhind., beſteht kein Mnſpr. auf Chiſchüdicung 8. Jahrgong MANNHEIM —0 4 —3 N 8 * A im Textteil 60 Pf. füulungsort Mannheim. Nummer 526 nner LLLILILILTLLLLLIL nzeigen; Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 15 Pf. Die 4 Midlimeterzelle 2 60 9 Mannheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 19 Pf. Die 4geſpalt. Millimeterzeile im Textteil 45 Pf. Schwetzinger und Weinheimer Ausgabe: Die j2geſpalt. Milt: meterzeile 4 Pf. Die 4geſpaltene Millimeterzeile im Textteil 18 M.— Usſchließlicher Gerichtsſtand: hafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannheim.— Einzelverkaufspreis 10 Pfennig. 4 Zahlungs⸗ und Er annheim. Woſtſcheckonto; Ludwi 3• Samskag, 12. November 1938 De. Gbebbels Warnt die Ligemabrikanten Die Auslandsprene ſchwelot in zndengrenelmäechen Rüchſte Woche Präſidentenwahl in der Tſchecho⸗Glowakei Der Fall örünſpan DNB Berlin, 11. November. Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht in ſeiner Ausgabe vom Samstag einen Artikel von Reichsminiſter Dr. Goebbels, in dem zu⸗ nächſt noch einmal die Schuld des Weltjuden⸗ tums an der Ermordung des Geſandſchaftsrats vom Rath feſtgelegt wird, um dann im zweiten Teil auf die Greuelberichte ausländiſcher Zei⸗ tungen zu den ſpontanen Volkskundgebungen im ganzen Reich gegen das Judentum näher einzugehen. Es heißt dort: hHier iſt die Hetzzentrale Wo ſind nun die Hintermänner dieſes Ver⸗ brechens zu ſuchen? Seit Wochen und Monaten wird in den großen jüdiſchen Weltblättern gegen Deutſchland als Nation zum Kriege und gegen einzelne prominente Vertreter des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland zum Morde ge⸗ hetzt. Beſonders hervorgetan haben ſich dabei die Juden Georg Bernhardt und Emil Ludwig⸗Cohn. In dieſen Kreiſen ſind des⸗ halb auch zweifellos die geiſtigen Inſpiratoren zu ſuchen. Es ſind dieſelben Kreiſe, die jetzt für den Mörder in der ganzen Welt eine nie dageweſene Stimmungspropaganda entfalten. Die Gründe für den Mord liegen auf der Hand. Das Welt⸗ judentum hat nach der fieberhaften Kriegshetze in den Sommermonaten dieſes Jahres eine furchtbare Schlappe erlitten. Das Abkommen von München brachte ſeinen Ver⸗ nichtungsplan gegen Deutſchland zum Schei⸗ tern. Es hatte die Hoffnung gehegt, durch einen durch infame Hetze hervorgerufenen Weltkrieg Deutſchland in die Knie zu zwingen und als verhaßtes Nazi⸗Regime zum Sturz bringen zu können. Nachdem in München dieſer Plan zum Scheitern gebracht worden iſt, wollten ſie nun durch eine praktiſche und frivole Aktion die Friedensbemühungen zwiſchen den Großmäch⸗ ten Europas ausſchalten und eine neue Hetze gegen Deutſchland in Szene ſetzen. Der Mord an dem Legationsſekretär vom Rath ſollte ein Fanal ſein für die geſamte Judenheit im Kampf gegen Deutſchland. Der Mörder ſelbſt hat geſtanden, daß er damit ein Warnungs⸗ ſignal habe geben wollen. Allerdings iſt dieſer Schuß nach hinten los⸗ gegangen. Gewarnt worden iſt weniger die Welt, als das deutſche Volk. Es liegt auf der Hand, daß eine Nation von 80 Millionen auf die Dauer derartige Provokationen nicht ſtill⸗ ſchweigend und wehrlos hinnehmen wird. Nach der Ermordung Guſtloffs hat das deutſche Volk geſchwiegen. Nach dem Tode des Legations⸗ fekretärs vom Rath iſt es ganz ſpontan zu Vergeltungsaktionen gegen die Juden in Deutſchland geſchritten. Der eruptive Aus⸗ bruch der Empörung der Bevölkerung in der Nacht vom 9. zum 10. November iſt daraus zu erklären und zeigt nur, daß die Geduld des deutſchen Volkes nunmehr reſtlos er⸗ ſchöpft iſt. „Bürgerkrieg“ in Deutſchland Wie aber reagiert nun die deutſchfeindliche, zum großen Teil jüdiſche Auslandspreſſe auf die ſpontanen Folgen der Schüſſe in Paris, die ſich in Deutſchland ergebenn??n? Man ſucht in dieſem Teil der Auslandspreſſe kine Judendebatte im Unterhaus? Das Pariser„Oeuvre“ gibt London das Stichv/ort Paris, 11. Nov.(HB⸗Funk.) Das„Oeuvre“ meldet aus London, gewiſſe engliſche Kreiſe beabſichtigen, auf dem Wege der Anfrage an den Premierminiſter Chamber⸗ lain das Unterhaus mit der Zudenfrage in Deutſchland zu befaſſen(). ks gibt auch zuſtimmung „Aftenpoſten“ zu den Kundgebungen Oslo, 11. Nov.(HB⸗Funk) „Aftenpoſten“ gibt zum Ausbruch der Empö⸗ rung in Deutſchland gegen die Juden nach dem Attentat auf den Geſandtſchaftsrat vom Rath einen Rückblick auf die Rolle, die die Ju⸗ den im Reich geſpielt haben, nachdem Scheide⸗ mann ohne jegliche Berechtigung dazu im No⸗ vember 1918 vom Reichstagsgebäude aus die Republik proklamierte. Das Blatt ſchreibt, daß die Juden in dieſer deutſchen Republik bekann⸗ termaßen eine ganz überragende Rolle, und zwar nicht zum Heile Deutſchlands geſpielt hätten. Es erinnert'an Sklarek, Gebrüder Rot⸗ ter, Kutisker und andere mehr, deren Affären große und berechtigte Entrüſtung erweckt und die deutſche Republik zum Gelächter der Welt gemacht hätten. So ſei die Reaktion keineswegs ganz unberechtigt, erklärt das Blatt, und nennt dabei nicht einmal die Namen derer, die in weit verderblicherer und verhängnisvollerer Weiſe als die genannten jüdiſchen Schieber als Poli⸗ tiker, Kulturpolitiker und Tätige im öffent⸗ lichen Leben das deutſche Volk in den Abgrund hineingeführt haben. Ergreiiende Feier iür den ermordeten Gesandtschaitsrat in Paris Am Nachmittag des 9. November veranstaltete die deutsche Kolonie in Paris eine Gedenk- ieier für die Gefallenen der Feldherrnhalle, die nach dem Eintrefien der Nachricht von dem Ableben des Gesandtschaftsrats vom Rath zu einer Trauerfeier für den Ermordeten wurde. Der deutsche Botschafter in Paris, Graf Welczek(während seiner Rede) und der Landes- gruppenleiter Gesandtschaftsrat Dr. Erich hielten Gedenkansprachen.(Scherl-Bilderdienst-.) den Eindruck zu erwecken, als herrſche in Deutſchland ſo eine Art von Bürger⸗ krieg. Greuelmärchen ohne Zahl werden er⸗ funden, kolportiert und an den Mann gebracht. Man erklärt, die ſpontanen Reaktionen des deutſchen Volkes ſeien durch„organiſierte Mannſchaften“ durchgeführt worden. Wie wenig Ahnung doch dieſe Zeilenſchinder von Deutſch⸗ land haben! Wie erſt hätten dieſe Reaktionen ausgeſehen, wären ſie organiſiert geweſen! Eines der hervorſtechendſten Merkmale der in den vergangenen Tagen ſtattgefundenen Aktio⸗ nen gegen das Judentum iſt die Tatſache, daß es zwar zu Demolierungen, aber nirgendwo zu Plünderungen gekommen iſt. Das be⸗ nutzt natürlich dieſe deutſchfeindliche Auslands⸗ preſſe um zu behaupten, daß es ſich um rein kriminelle Vorgänge handele. Vor allem die jü⸗ diſche Preſſe Nordamerikas tut ſich mit einer nie dageweſenen Hetze unrühmlich hervor, er⸗ innert an das barbariſche Mittelalter und er⸗ klärt, daß Berlin das Beiſpiel des Bürgerkrie⸗ ges biete. Es verſteht ſich am Rande, daß die gegen die Juden einſchreitende Bevölkerung als „Nazimob“ und„Gangſterbanden“ be⸗ zeichnet wird. Leider aber paſſiert dieſen Zeitungen das Mißgeſchick, daß ſie ſich— wie Fortsetzung siehe Seite 2 Das fehlte noch! Mannheim, 12. November. Die Meldung des Pariſer„Oeuvre“, wonach gewiſſe Kreiſe des engliſchen Unterhauſes be⸗ abſichtigen, durch Fragen an die Regierung eine Ausſprache über die Behand⸗ lung der Juden in Deutſchland zu er⸗ zwingen, ſchlägt dem Faß den Boden aus. Wir wiſſen zwar noch nicht, ob das nur ein franzö⸗ ſiſcher Wink mit dem Zaunpfahl iſt, um einige Oppoſitionshelden im Unterhaus ſcharf zu ma⸗ chen, in dieſes Thema einzuſteigen oder ob tat⸗ ſächlich von einigen Abgeordneten des Parla⸗ ments ein ſolch ungeheuerer Plan gehegt wird. Schließlich iſt es auch gleichgültig, wer ein ſol⸗ ches Kunſtſtück ausdachte. Den Gedanken allein ſchon verbitten wir uns aufs eindringlichſte. In dem nebenſtehenden Aufſatz von Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels wird klar erſichtlich, mit welch üblen Mitteln der gerechte Volkszorn gegen die Juden in der Auslandspreſſe darge⸗ ſtellt wird. Es war ja vorauszuſehen, daß eine gewiſſe Sorte von Auslandsblättern ſich die Behandlung dieſer Frage zu einer Delikateſſe machen wird, um der erſtaunten Oeffentlichkeit in der Welt wieder einmal das Lied von den deutſchen Barbaren ſingen zu können. Nun, wir haben ſchon öfter dieſe jüdiſchen Schreiberlinge mangenagelt und ihre Arbeit beleuchtet, wie es ihr gebührt. Solange die Regierungen in den einzelnen Ländern nicht gegen derartige Greuel⸗ berichterſtattung einſchreiten, wird das auch ſo bleiben. Allerdings nicht zum Segen des Frie⸗ dens, denn derartige Menſchen ſind immer eine Kriegsgefahr. Es ſind ja auch dieſelben, die behaupten, daß der„arme Judenjunge“ Grün⸗ ſpan nur aus Verzweiflung zum Revolver ge⸗ griffen habe, weil er die Behandlung ſeines Volkes gar nicht mehr habe anſehen können. Daß hier das internationale Judentum einem noch jungen und daher nicht voll zur Rechen⸗ ſchaft zu ziehenden Banditen die Waffe gereicht hat, wird natürlich verſchwiegen. Ganz ſchlimm wird es aber werden, wenn ein Parlament ſich amtlich mit innerdeutſchen Angelegenheiten befaßt. Wir können uns ganz gut vorſtellen, daß es etwa für einen Herrn Churchill oder Eden ein ganz beſonderes Ver⸗ gnügen ſein wird, dieſe Sache aufs Tapet zu bringen. Wir warnen aber! Die engliſche Oeffentlichkeit ſoll ſich vergegenwärtigen, wie es wäre, wenn ſie einmal morgens in ihren Zei⸗ tungen leſen müßte, daß der Deutſche Reichs⸗ tag einherufen würde, um ſich mit den Vor⸗ gängen in Paläſtina zu befaſſen, deren Ungeheuerlichkeit in gar keinem Verhältnis ſteht zu den Demonſtrationen der deutſchen Bevölke⸗ rung gegen das Judentum. Das ſind ganz andere Dinge, mit denen das humane England aufwartet. In der letzten Wochenſchau konnte man in den Kinos die Sprengung von Häuſern in Paläſtina durch engliſche Truppen beob⸗ achten, und man ſah manche Frau an den Ruinen ihres vernichteten Heims faſſungslos vor ſich hinweinen. Hier handelte es ſich nicht um ein paar Bücher und Möbelſtücke, ſondern hier handelt es ſich um das geſamte Haus, ja vor allem noch mehr: Wie oft wurden auch die Angehörigen von den Engländern vor das Standgericht geſtellt und erſchoſſen! Das iſt⸗na⸗ —— ——————————————————— —— — —————— — 3— 5 — ———————————————————————————————————————————————————————————————————— —— 5 —————————————————— ——————— 2——— ————— — ———————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————— „hakenkreuzbanner“ türlich demokratiſch, menſchenfreundlich und chriſtlich. Die engliſche Regierung wird gut daran tun, keine Anfrage, die ſich auf das Judentum in Deutſchland bezieht, zu beantworten, denn ſie weiß ſelbſt, was da unten in Paläſtina ge⸗ ſchieht. Der„Deutſche Dienſt“ brachte geſtern nur die wenigen Beiſpiele, die das Maſſaker von Arabern von der Luft aus behandeln. Er berichtet, daß in der vierten Oktoberwoche in der Nähe von Nablus durch eine Aktion der britiſchen Luftwaffe 60 Araber getötet wurden. In der erſten Oktoberwoche kam es um den See von Galiläa ebenfalls zu einem blutigen Angriff britiſcher Flugzeuge auf Araber, die es abgelehnt hatten, ſich den jüdiſchen Ein⸗ dringlingen zu unterwerfen, und wieder waren 90 Tote die Folge dieſer Aktion. Im ganzen gab es in den letzten vier Monaten rund 2500 Tote und Verwundete in Paläſtina, von denen ſelbſtverſtändlich die erdrückende Mehrzahl auf die Araber entfällt, die ſich in der Verteidigung befinden. Die engliſche Oeffentlichkeit, vor allem die Herren im Unterhaus, mögen daraus erſehen, daß wir ſehr gut unterrichtet ſind über das, was ſie mit den armen Arabern anſtellen. Und ſie müſſen ſich das Beiſpiel von dem Manne immer vor Augen halten, der im Glashaus ſitzt und mit Steinen werfen möchte. Der„Welt⸗ poliziſt“ ſoll erſt einmal den Schmutz vor der eigenen Tür wegkehren, ehe er wieder mit er⸗ hobenem Zeigefinger Winke⸗Winke macht. Dr. W.—r Der Fall brünſpan Mmmm fortsetzung von Selte 1 immer in ſolchen Fällen— nicht vorher hin⸗ reichend verſtändigt haben und damit in offen⸗ bare Widerſprüche verſtricken. Eine ſchreibt, es habe ſich um 100 bis 200 Perſonen gehandelt; die andere ſchreibt, 20 000 bis 30 000 Menſchen hätten gegen die Juden demonſtriert; die eine ſchreibt, eine rieſige Menſchenmenge durcheile die Straßen; die andere wieder ſchreibt, es handele ſich um kleine unbedeutende Gruppen junger Leute. Die eine behauptet, die Men⸗ ſchenmaſſen wohnten den Aktionen teilnahms⸗ los bei, die andere wieder behauptet, ungeheure Menſchenmaſſen ſtießen Greuelſchreie aus. Die eine erklärt, die Menge ſehe paſſiv zu, die an⸗ dere wieder, der Menge leſe man die Freude und die innere Genugtuung von den Geſichtern ab. Die eine ſagt, der Wahnſinn habe die Be⸗ völkerung ergriffen, die andere dagegen, die Menge bleibe dabei vollkommen reſerviert. Kurz und gut, ein Sammelſurium von Lü⸗ gen, Verdächtigungen, Entſtellungen und Ver⸗ drehungen. der damm gegen die Lügenflut Was haben wir darauf zu antworten? Im Grunde genommen, gar nichts. Wir ſtehen auf dem Standpunkt, daß die Reaktion des deut⸗ ſchen Volkes auf den feigen Meuchelmord in Paris eben durch die ruchloſe Gemeinheit die⸗ ſer Tat erklärt werden muß. Die deutſche Staatsführung hat nichts unverſucht gelaſſen, die Reaktion im deutſchen Volke auf das feige Attentat in kürzeſter Friſt abzuſtellen. Das deutſche Volk hat dem Gebot der Regierung willig und diſzipliniert Folge geleiſtet. In Stundenfriſt ſind Demonſtrationen und Aktionen zum Schweigen gebracht worden. Das aber ſoll die deutſchfeindliche jüdiſche Auslandspreſſe wiſſen: Durch Aufbauſchung der Vorgänge, durch Verdrehung und Lügen nützt ſie weder ſich ſelbſt, noch den in Deutſchland le⸗ benden Juden. Eher könnte das Gegenteil der Fall ſein. Das deutſche Volk iſt ein antiſemitiſches Volk. Es liegt am Verhalten der Juden in Deutſch⸗ land und vor allem auch am Verhalten der Juden in der Welt, welche Stellung die deutſchen Juden im öffentlichen, im privaten und im geſchäftlichen Leben einnehmen. Jeden⸗ falls iſt die deuiſche Regierung entſchloſſen, im Lande ſelbſt für Ruhe und Ordnung zu ſorgen, und Ruhe und Ordnung wird in dieſer Frage am beſten dadurch gewährleiſtet, daß man ſie einer den Wünſchen und Bedürfniſſen des deut⸗ ſchen Volkes entſprechenden Löſung zuführt. Die Schüſſe, die der polniſche Jude Grün⸗ ſpan in Paris abgab, waren ein Warnſignal. Sie haben eine andere Wirkung ausgeübt, als wie offenbar geplant und beabſichtigt war. Das deutſche Volk iſt doppelt hellhörig geworden. Es weiß nun bis zum letzten Mann, worum es in der Judenfrage geht. Das deutſchfeindliche Ausland aber täte gut daran, dieſes Problem und ſeine Löſung den Deutſchen ſelbſt zu überlaſſen. Soweit es das Bedürfnis hat, für die deutſchen Juden einzu⸗ treten und ſich ihrer anzunehmen, ſtehen ſie ihm in beliebiger Anzahl zur Ver⸗ fügung. Es bedarf keiner Betonung, daß die Reaktio⸗ nen im Publikum nach der Erklärung vom Donnerstag im ganzen Lande endgültig beendet ſind. Keiner hat das Recht, weiterhin noch eigenmächtig zu handeln. Geſetze und Ver⸗ ordnungen, die dieſe Frage regeln, ſtehen zu er⸗ warten. Das deutſche Volk kann beruhigt ſein: Der Jude Grünſpan war Vertreter des Juden⸗ tums. Der Deutſche vom Rath war Vertreter des deutſchen Volkes. Das Judentum hat alſo in Paris auf das deutſche Volk geſchoſſen. Die deutſche Regierung wird darauf legal aber hart antworten. Preßburg, 11. Nov.(HB⸗Funk.) Das Regierungsblatt„Slovak“ vom Frei⸗ tagabend meldet aus Prag, daß die Vertreter der Slowaken einen ultimativen Schritt unter⸗ nommen hätten. Die Miniſter Cernak und Teplansky und die Abgeordneten Sidor und Sokol hätten am Nachmittag beim Mini⸗ ſterpräſidenten Sirovy vorgeſprochen und im Auftrage der Hlinka⸗Partei die Einberu⸗ fung des Parlaments für kommen ⸗ den Donnerstag gefordert. In dieſer Sitzung ſollte das Silleiner Ab⸗ kommen und das innerſtaatliche Verhältnis der Chvolnovszu ſoll herr im frodſchün werden Vor der Neuwahl des ischechischen Sisaisprãsidenien/ Die Slowaken liefen Sturm Tſchechen und Slowaken auf der Grundlage die⸗ ſes Abkommens in föderativem Sinne verfaſ⸗ ſungsmäßig verwirklicht werden. Erſt nach der verfaſſungsmäßigen Sanktionierung des heu⸗ tigen Zuſtandes in der Slowakei würden ſich die Slowaken an den Präſidentenwahlen be⸗ teiligen. Die Vertreter der Slowaken hätten die Anſetzung der Wahl für Freitag gefordert. Sirovy habe geantwortet, daß über den Ter⸗ min der Präſidentenwahl in der Sitzung der Zentralregierung vom Freitag beraten werde. Nach der Beſprechung mit Sirovy, ſo berich⸗ tet das Blatt weiter, ſei der Vorſtand der tſche⸗ chiſchen Koalitionsparteien zu einer Konferenz mit den Slowaken zuſammengetreten. Auch hier hätten die Slowaken die Sanktionierung Tſchechiſche dchwarzhemden demonſtrieren Zahreiche judenſeindliche Kundgebungen im Grenzgebhiei Elgenet Drohtberflchf des„Hokenkreuzbonnet“) 0. l. Troppau, 12. Nov. Wie hier aus Berichten von Mähriſch⸗Oſtrau, der tſchechiſchen Induſtrieſtadt hart an der neuen Grenze, hervorgeht, iſt es im Grenzge⸗ biet zu Demonſtrationen tſchechiſcher Faſchiſten gegen das Judentum gekommen. Die Hebräer, die zum Teil aus den an Polen abgetretenen Zonen kamen, glauben gerade in Mähriſch⸗Oſtrau beſonders günſtigen Boden für ihre dunklen Geſchäfte zu finden.„Kommt hier⸗ her, da liegt das Geld auf der Straße“, ſchrieb auf einer offenen Poſtkarte ein hieſiger Jude an ſeinen Raſſengenoſſen in Galizien. Alle Objekte von wirtſchaftlicher Bedeutung ſind entweder in die Hand von Juden überge⸗ gangen oder irgendwie jüdiſchem Einfluß aus⸗ geliefert. Die tſchechiſche Jugend hat ſich jedoch mit„dem Zuſtand nicht abgefunden, ſondern demonſtriert in nicht mißzuverſtehender Weiſe gegen die unſauberen Geſchäftsmethoden und das anmaßende Auftreten der land⸗ und raſſe⸗ fremden Elemente.„Juden heraus!“, iſt hier zur Parole geworden. Die antiſemitiſche Ab⸗ wehrbewegung iſt in vollem Gange. In dem größten Kaffeehaus von Mähriſch⸗ Oſtrau, das ſich natürlich auch im Beſitze eines Juden, und zwar eines aus Oſtgalizien einge⸗ wanderten, befindet, hatten ſich dieſer Tage an die dreißig tſchechiſche Schwarzhemden verſam⸗ melt. Sie verteilten ſich in den Räumen, be⸗ ſtellten in tſchechiſcher Sprache ihre Getränke, dann aber ſtanden ſie plötzlich auf und zogen ihre Röcke aus, unter denen das Schwarzhemd zum Vorſchein kam, das allein genügte, um die zahlreich anweſenden Semiten zu ſchneller Flucht zu veranlaſſen. In wenigen Minuten war das Kaffee judenleer. Dieſe Ueberra⸗ ſchungsaktion ſei nur als eines von vielen Beiſpielen aufgeführt, daß ſich auch in der Tſchechoſlowarei und beſonders im Grenzgebiet die antiſemitiſche Abwehr zu einer beachtlichen Aktivität aufgeſchwungen hat. Samstag, 12. November 1958 des Silleiner Abkommens durch das Prager Parlament verlangt. Sollten ſich die tſchechiſchen Parteien weigern, dies zu tun, würde Miniſterpräſtdent Dr. Tiſo Wahlen zu einem ſlowakiſchen Parlament ohne Rückſicht auf den Standpunkt der Tſchechen aus⸗ ſchreiben. kinheitsandidat Choalkovsty DNB Prag, 11. November. Der Prager Miniſterrat beſtimmte in ſeiner Sitzung am Freitagnachmittag als Einheitskan⸗ didaten für die Wahl des neuen Staatspräſi ⸗ denten den Außenminiſter Chvalkovsky. Die Präſidentenwahl wird wahrſcheinlich zu Be⸗ ginn der nächſten Woche ſtattfinden. Ueber Veränderungen im Kabinett hört man, daß als Miniſterpräſident der ehemalige agra⸗ riſche Innenminiſter Joſef Czerny, der Schwiegerſohn Sviehlas, in Frage komme. Zum Außenminiſter dürfte zum erſten Male ſeit Be⸗ ſtehen des Staates ein Slowake ernannt werden. Es werden in dieſem Zuſammenhang Krno und Oſusky genannt, von denen erſterer die größeren Ausſichten haben ſoll. Ferner wurde im Miniſterrat die Auf⸗ löſung ſämtlicher Parteien beſchloſ⸗ ſen. Auf Drängen der Slowalen wird eine Gin⸗ heitspartei gebildet werden. Möglicherweiſe läßt man noch eine kleine Oppoſitionspartei be⸗ ſtehen, der nur eine geringe Bedeutung zukom⸗ men wird. Der bisherige Miniſterpräſident Si⸗ rovy ſoll zum Marſchall ernannt werden.— Die Beratungen wurden in den Abendſtunden fortgeſetzt. Der türkiſche Miniſterpräſident Celal Bayar reichte, wie es die Verfaſſung vorſieht, dem Staatspräſidenten Ismet Inönü den Rücktritt des Kabinetts ein. Der Staatspräſident bat die Miniſter, die Geſchäfte weiterzuführen und be⸗ auftragte Celal Bayar damit, das neue Kabi⸗ nett zu bilden. Fromzüſiche firbeiter am arge vom naths Blumen üher Blumen in der Boischaft/ Weiere Einiragungen in die Bᷣeileidsliste DNB Paris, 11. Nov. Bor dem mit der Dienſtflagge bedeckten Sarg des Geſandtſchaftsrates vom Rath, der in dem völlig mit ſchwarzem Trauerflor ausge⸗ ſchlagenen Veſtibül der deutſchen Botſchaft auf⸗ gebahrt ſteht, häufen ſich die Blumen⸗ und Kranzſpenden. Stündlich kommen Vertreter des Diplomatiſchen Korps, franzöſiſche und deut⸗ ſche Freunde des Toten und verneigen dich ſtumm oder entbieten ein letztesmal den deut⸗ ſchen Gruß. Auch franzöſiſche Arbei⸗ ter, Männer und Frauen aus dem Volke, kom⸗ men, um dem von ruchloſer jüdiſcher Mörder⸗ hand gemordeten jungen Deutſchen ſtumm die letzte Ehre zu erweiſen. Ein franzöſiſcher Arbeiter legte ein ſchlichtes Veilchenſträußchen vor dem Sarge nieder und erklärte, es gebe nicht nur marxiſtiſche Arbeiter in Frankreich. Eine unbekannte Blumenfrau hat durch einen franzöſiſchen Kriegsbeſchädigten, der im Rollſtuhl im Hof der deutſchen Botſchaft vorfuhr, einen ſchönen Blumenſtrauß abgeben laſfen. Eine ſchwarzgekleidete Dame, die Mut⸗ ter eines jungen Franzoſen, der von Marxiſten im Straßenkampf erſchlagen wurde, kniete vor dem Sarg nieder, betete unter Tränen und küßte das Fahnentuch, das den Sarg bedeckt. Das erſte Judengeſetz iſt da Verboi des Waffenbesitzes wird geselzlich ver ankert Berlin, 11. Nov.(HB⸗Funk.) Amtlich wird mitgeteilt: Nachdem der Reichs⸗ führer ij und Chef der deutſchen Polizei im Reichsminiſterium des Innern dem jüdiſchen Waffenbeſitz ſchon durch ſofortige polizeiliche Anordnungen ſchlagartig ein Ende geſetzt hatte, iſt nunmehr das geſetzliche Verbot auf dem Fuße gefolgt. Der Reichsminiſter des Innern hat noch am Donnerstag die nachfolgende Verordnung ge⸗ gen den Waffenbeſitz der Juden erlaſſen, die ſchon heute im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht wird. Es heißt dort: Auf Grund des Paragraphen 31 des Waffen⸗ geſetzes vom 18. März 1938(Reichsgeſetzblatt 1 Seite 265) des Artikels 3 des Geſetzes über die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Deut⸗ ſchen Reich vom 13. März 1938(RGBl. I Seite 237) und des Paragraphen 9 des Erlaſſes des Führers und Reichskanzlers über die Verwal⸗ tung der ſudetendeutſchen Gebiete vom 1. Ok⸗ tober 1938(RGBl. I Seite 1331) wird folgen⸗ des verordnet: § 1. Juden(§ 5 der erſten Verordnung zum Reichsbürgergeſetz vom 14. November 1935 RGyBl. I, Seite 1333) iſt der Erwerb, der Be⸗ ſitz und das Führen von Schußwaffen und Mu⸗ nition ſowie von Hieb⸗ oder Stoßwaffen ver⸗ boten. Sie haben die in ihrem Beſitz befind⸗ lichen Waffen und Munition unverzüglich der Ortspolizeibehörde abzuliefern. § 2. Waffen und Munition, die im Beſitze eines Juden befinden, ſind dem Reich ent⸗ ſchädigungslos verfallen. § 3. Für Juden fremder Staatsange⸗ hörigkeit kann der Reichsminiſter des In⸗ nern Ausnahmen von dem in 8 1 ausgeſpro⸗ chenen Verbot zulaſſen. Er kann dieſe Befugnis auf andere Stellen übertragen. § 4. Wer den Vorſchriften des 8 1 vorſätzlich oder fahrläſſig zuwiderhandelt, wird mit Ge⸗ ſängnis und mit Geldſtrafe beſtraft. In be⸗ ſonders ſchweren Fällen vorſätzlicher Zuwider⸗ handlung iſt die Strafe Zuchthaus bis zu fünf Jahren. § 5. Der Reichsminiſter des Innern erläßt die zur Durchführung dieſer Verordnung er⸗ forderlichen Rechts⸗ und Verwaltungsvorſchrif⸗ ten. § 6. Dieſe Verordnung gilt auch im Lande Oeſterreich und in den ſudetendeutſchen Ge⸗ bieten. Berlin, den 11. November 1938. gez.: Frick. Reichsminiſter Dr. Goebbels hatte, wie wir bereits mitteilten, bekanntgegeben, daß die endgültige Antwort auf das jüdiſche Attentat in Paris dem Judentum auf dem Wege der Geſetzgebung bzw. auf dem Verordnungswege erteilt werden würde. Auf die erſte dieſer Antworten hat es nicht lange warten müſſen. Beim Weggehen erwies ſie ſpontan den Deut⸗ ſchen Gruß. Die in Paris vertretenen deutſchen Firmen haben ebenfalls Kränze mit der Hakenkreuz⸗ ſchleife geſchickt. Der Stellvertreter des Lan⸗ desgruppenleiters, Geiger, hat im Namen des Reichsbundes der Deutſchen Beamten einen großen Kranz mit den Farben des Reiches nie⸗ dergelegt, ebenſo Baanführer Maubach im Auftrag der Reichsjugendführung. In die in der deutſchen Botſchaft aufliegen⸗ den Beileidsliſte haben ſich weiter zahlreiche Perſönlichkeiten eingetragen, ſo der neue fran⸗ zöſiſche Botſchafter in Berlin, Coulondre, der franzöſiſche Botſchafter in Ankara, Maſſigli, der Pariſer Abgeordeiete Graf Aramon, der Mili⸗ tärattaché der ungariſchen Geſandtſchaft, der diplomatiſche Vertreter Paraguays in Paris, der Generalſtabschef der franzöſiſchen Luftwaffe, General Vuillemin, Profeſſor Fourneaux vom Comité France⸗Allemagne und General Nollet. H5fRR-Motorſtandarte m30 „enſt vom Rath“ Berlin, 11. Nov.(HB⸗Funk.) Der Führer hat, wie die NSK meldet, der NSKK⸗Motorſtandarte M/30 Berlin den Namen „Ernſt vom Rath“ verliehen. Korpsführer Hühnlein hat hierzu folgenden Tagesbefehl an die Motorſtandarte M/ 30 erlaſſen: NSKK⸗Männer! Am 9. November 1938 iſt in Paris unſer Kamerad Geſandtſchaftsrat Ernſt vom Rath mitten in der Ausübung ſei⸗ nes verantwortungsvollen Dienſtes der Kugel eines feigen jüdiſchen Mordbuben zum Opfer gefallen. Eine Hochflut der Empörung hat dieſe gemeine Meucheltat in der ganzen Welt ausge⸗ löſt. Euch Männer der Motorſtandarte M/30, deren Sturm 13 der auf ſo tragiſche Weiſe aus dem Leben Geſchiedene ſeit der Kampfzeit bis zum Antritt ſeines Auslandsdienſtes im Herbſt 1934 als aktiver NSKK⸗Mann angehörte, und mit der er bis zu ſeinem Tode ſtets in beſter kameradſchaftlicher Verbindung ſtand, trifft ſein Verluſt mit beſonderer Härte. In Trauer ſenkt das nationalſozialiſtiſche Kraftfahrkorps ſeine Sturmſtander und Stan⸗ darten an der Bahre dieſes Mannes, der als Soldat Adolf Hitlers auf vorgeſchobenem Po⸗ ſten ſein Leben für Deutſchland gab. In euch aber, ihr Männer der Motorſtandarte M/30, die von nun an auf Befehl des Führers den Na⸗ men„Ernſt vom Rath“ führt, ſoll ſein Geiſt fortleben allezeit. 2 . 4 4. —— —— 2A mn n ſpe Prager igern, Tiſo t ohne aus⸗ HIT ber. ſeiner tskan⸗ präſi · 8ky. zu Be⸗ man, agra⸗ der Zum it Be⸗ nannt nhang denen l. Auf⸗ ſchloſ⸗ Ein⸗ weiſe ei be⸗ ukom⸗ Si⸗ innt den Zayar dem cktritt it die d be⸗ tabi⸗ Deut⸗ rmen reuz⸗ Lan⸗ umen inen nie⸗ im ehen⸗ eiche fran⸗ der „der Mili⸗ der aris, affe, vom ollet. .) der men hrer lan 3iſt Srat ſei⸗ ugel pfer dieſe Sge⸗ 730, aus bis erbſt und eſter ſein ſche tan⸗ als Po⸗ auch die Na⸗ eiſt „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 12. NUovember 1938 kin hartes Jahr für die Reichsbahn Gewalliger Neubau von Fahrzeugen wurde bheschlossen DNB Augsburg, 11. Nov. Vor der 7. Reichstagung der Fachſchaft 1 Reichsbahnbeamte im Reichsbund der Deut⸗ ſchen Beamten, die hier unter Leitung von Reichsſachbearbeiter Reichsbahnrat Pepp⸗ müller abgehalten wird, ſprach der Ge⸗ ſchäftsführende Staatsſekretär des Reichsver⸗ kehrsminiſteriums und ſtellvertretende Gene⸗ raldirektor der Deutſchen Reichsbahn, SA⸗ Gruppenführer Kleinmann, über die Auf⸗ gaben der Deutſchen Reichsbahn im großdeut⸗ ſchen Verkehr. Staatsſekretär Kleinmann wies darauf hin, daß der Deutſchen Reichsbahn in dem geſchicht⸗ lichen Fahre 1938 rieſige Aufgaben geſtellt wor⸗ den ſeien. Schon der Verkehrsaufſchwung der Jahre nach der Machtübernahme brachte der Reichsbahn Aufgaben, deren Löſung zur An⸗ Mimmmnnmnmmennnnmnmnmmammnnmnenmenmminnmnmnmmmmnmmnmnmmnmn Das Land der NJ. 1 unbegrenꝛlen Möglichkeiten war jahrzehntelong ein. schwarmeri- scher Traum der Deutschen. Wie aber sjeht es wirklich im USA-Poro- dies aus? Machen Sie mit uns einen Spoziergong durch die Vereinigten Siocten und lesen Sie die dem- nächst hier erscheinende Großrepor- tage lvor Lissners: Amerika ladit mit angstverꝛerrtem Gesidit amanmaamaaaaamamammsaamamiCaas ſpannung aller Kräfte zwang. Dabei erfuhr die Zahl der Beamten und Arbeiter der Reichs⸗ bahn eine Erhöhung um etwa 200000. Dieſe Zahl ſteht aber zu der großen Verkehrs⸗ ſteigerung nicht im richtigen Verhältnis. Auch hier macht ſich der Mangel an Arbeitskräften bemerkbar. Die Aufgaben, die bezwungen wurden und weiterhin bevorſtehen, ſind gewaltig. Als an⸗ fangs dieſes Jahres der Führer ſeine Heimat in das Reich heimholte, waren für die Reichs⸗ bahn ſofort große Arbeiten anzufaſſen. 6500 Kilometer Eiſenbahnſtrecke und 55 000 Eiſen⸗ bahner wurden in die Reichsbahn übernom⸗ men. Die ſofort begonnenen Aufbauarbeiten wurden in erſter Linie durch die Eiſenbahner der Oſtmark bewältigt, wobei ihnen im großen Umfange auch die Reichsbahnbeamten, insbe⸗ ſondere der angrenzenden Reichsbahndirektio⸗ nen des Altreiches behilflich waren. Zu dieſen Aufgaben und den weiterlaufenden Arbeiten bei der Durchführung des Vierjahres⸗ planes trat der gewaltige Auftrag, den der Führer mit dem Befehl zum Bau der Weſt⸗ befeſtigungen auch an die Reichsbahn gab. Staatsſekretär Kleinmann betonte, daß die Reichsbahn mit ihrem ganzen Apparat und mit der reſtloſen Hingabe der Eiſenbahner an dieſe Arbeit angeſetzt worden ſei. Er nannte beiſpielsweiſe eine mehrfach erreichte Tagesleiſtung von 8000 Wagen Kies, Eiſen und Zement, die die Reichsbahn in einem verhältnismäßig kurzen Abſchnitt des Befeſtigungswerkes vollbracht habe. Insgeſamt habe man 430 000 Eiſenbahn⸗ waggons benötigt, die die Reichsbahn ſeit Mitte Juli 1938 dorthin gefahren habe. Neben dieſer in der Eiſenbahngeſchichte wohl erſtmaligen Spitzenleiſtung beſtanden für die Reichsbahn noch die großen Verkehrsanforde⸗ rungen zum Reichsparteitag 1938 ſowie zur Einbringung der Rekordernte dieſes Jahres. Schließlich erfolgte noch der große Ein⸗ ſatz bei der Befreiung des Sudeten⸗ landes. Nebenher mußten die normalen Verkehrsleiſtungen der Reichsbahn bewältigt werden. Der Staatsſekretär befaßte ſich dann damit, daß dieſe großen Leiſtungen der Reichsbahn natürlich auch gewiſſe Verkehrsbeſchrän⸗ kungen im Sonderzugprogramm erforderlich machten, die auch die Züge von Kdöß, der HJ und der Gauveranſtaltungen der Bewegung uſw. in Mitleidenſchaft zogen. Bei dieſen großen Leiſtungen hat ſich der Apparat der Deutſchen Reichsbahn als innerlich geſund, ſtark und leiſtungsfähig erwieſen. Wir müſſen allerdings, führte Staatsſekretär Klein⸗ mann aus, aus den Ergebniſſen dieſes Som⸗ mers Folgerungen ziehen. Er werde, um die damaligen aus anderen Gründen notwendi⸗ gen Verſäumniſſe aufzuholen, ein Fahr⸗ zeugbauprogramm aufſtellen, wie es in der Eiſenbahngeſchichte noch nicht dagewe⸗ ſen ſei. Dieſes Fahrzeugbauprogramm werde die Reichsbahn in die Lage verſetzen, allen Auf⸗ gaben, die ihr auch künftig geſtellt würden, ge⸗ recht zu werden. Die Reichsbahn werde weiter im Intereſſe der Fortentwicklung der Motori⸗ ſierung entſprechend den Weiſungen des Füh⸗ rers ihren Kraftwagenpark erheblich vergrö⸗ ßern, um die Zuſammenarbeit zwiſchen Schiene und Landſtraße immer enger zu ge⸗ ſtalten. Dir hören italieni'ches Drogramm Sonderſendungen des Rundfunks DNB Rom, 11. November. Mit kurzen Anſprachen des Miniſters für Volksbildung, Alfieri, des deutſchen Botſchaf⸗ ters von Mackenſen und des Reichsintendan⸗ ten des Deutſchen Rundfunks, Dr. Glasmeier, haben am Donnerstag tägliche Sonder⸗ ſendungen des italieniſchen Rundfunks für Deutſchland begonnen. Das dem neuen Deutſchland gewidmete Pro⸗ gramm wird von 20.15 bis 20.55 Uhr geſendet und zerfällt in zwei Teile: einen muſikaliſchen und einen Nachrichtenteil. Der erſte Teil wird von 20.15 bis 20.35 Uhr auf der Kurzwellen⸗ ſtation l Rom 31/13 gegeben. Die Nachrichten in deutſcher Sprache werden von 20.36 bis 20.55 Uhr durchgeſprochen. Unſer Bild zeigt ein Modell des Untergrund⸗ bahnhofs Potsdamer Platz. Die Straßendecke iſt herausgeſchnitten, die Decke des Zwiſchenge⸗ ſchoſſes in der Mitte des Bildes beſteht aus Glas, ſo daß die ganze Bahnhofsanlage zu überſehen iſt. In der Blickrichtung von Nor⸗ den nach Süden, von der Hermann⸗Göring⸗ Straße zum Potsdamer Fernbahnhof, erſcheint unten der Ausgang zur Voßſtraße am Nord⸗ ende der Bahnſteige, in der Mitte die große Verkehrshalle unter dem Potsdamer Platz mit den Treppenanlagen zu den Bahnſteigen, mit Senator Rio zeigt ſeine echte Räubergeſinnung Er verwechselt Nandat und Besiiz in der Fraqe der Kolonialrũcgabhe Paris, 11. Nov.(HB⸗Funk.) Es hat ſich nach und nach in der Welt herum⸗ geſprochen, daß es nun, 20 Jahre nach dem Weltkrieg, endlich einmal Zeit wird, Deutſch⸗ land ſein Eigentum, ſeine Kolonien, zu⸗ rückzugeben. Die deutſchen Kolonien wur⸗ den den Siegermächten von der Genfer Liga als Mandate d. h. in„Vormundſchaftsverwal⸗ tung“, alſo ausdrücklich nicht als Beſitz, zuge⸗ teilt. Hierin äußerte ſich vielleicht ein letztes Gefühl von Reſpekt vor fremdem Eigentum. Der der demokratiſchen Linken angehörende Vorſitzende des Marineausſchuſſes des Sena⸗ tes, Alfonſe Rio, hat nun bewieſen, daß er nicht einmal über dieſen letzten Reſt von Reſpekt und Scham verfügt. Er hat an Miniſter⸗ präſident Daladier ein Schreiben gerichtet, in dem eine unnachgiebige Haltung Frankreichs hinſichtlich der Rückgabe der deutſchen Kolonien empfohlen wird. Er ſcheut ſich nicht, dieſe Man⸗ datsgebiete als Teile des franzöft⸗ ſchen Weltreiches zu bezeichnen, verſucht alſo die Rolle des Treuhänders in die des Be⸗ ſitzers umzufälſchen. Heute, 20 Jahre nach dem Weltkrieg, wünſcht Rio alſo ſcheinbar den Ver⸗ ſailler Vertrag zu übertrumpfen. „Wie weiter berichtet wird, hat der Abgeord⸗ nete von Kochinchina, de Beaumont, ange⸗ kündigt, daß er die Regierung interpellieren werde über die Haltung, die ſie angeſichts der deutſchen Kolonialforderungen einzunehmen gedenke und ob ſie beabſichtige, gemäß früheren Erklärungen auf jeden Fall die Unverſehrheit des franzöſiſchen Kolonialbeſitzes zu wahren. Dazu iſt zu ſagen, daß alle deutſchen Auslaſ⸗ ſungen zur Kolonialfrage nur auf Rückgabe der deutſchen Kolonien hinzielen und daß Teile des franzöſiſchen Kolonialreiches nie gefordert worden ſind. Die von Beaumont angekündigte Interpellation iſt alſo völlig ſinnlos. Deutſchland wünſcht lediglich ſein Eigentum zurück. rondon meldet bünſtigeres Pirow beſprach ſich mit Halifax f. b. London, 12. Nov. Der ſfüdafrikaniſche Verteidigungsminiſter fleabiſcher flppell Oswald Pirow, der von der Reichsregie⸗ rueig nach Berlin eingeladen wurde, hatte in London eine längere Unterredung mit Außen⸗ miniſter Lord Halifax. Der diplomatiſche Kor⸗ reſpondent des„Daily Telegraph“ glaubt zu wiſſen, daß bei dieſer Gelegenheit die Möglich⸗ keit einer Verſtändigung über die deutſchen Kolonialanſprüche erör⸗ tert wurde. an die flusländer Englands großer Truppeneinsatz ist erſolglos DNB Beirut, 11. November. Wie aus Paläſtina verlautet, hat die Führung der arabiſchen Freiſchar⸗Bewegung einen von Abdul Tazik unterzeichneten Appell an die in Paläſtina lebenden Ausländer gerichtet, in dem dieſe aufgefordert werden, ſich nicht die von der Mandatsregierung zwecks ſcharfer Mi⸗ litärkontrolle geforderten Identitätsausweiſe zu beſchaffen. Die Ausländer müßten andernfalls als Gegner der Araber angeſehen werden und hätten mit entſprechenden Maßnah⸗ men zu rechnen. Der Aufruf, der in engliſcher und arabiſcher Sprache herauskam, ging, wie erklärt wird, dem Konſul und den Diſtriktskommiſſaren und den Polizeibehörden zu. Die großen militäriſchen Operationen gegen die Freiſchärler mit Rieſen⸗ aufwand von Truppen und Material, die nun bereits über drei Wochen anhalten, ſind nach Beiruter Beurteilung mehr oder weniger als ein Schlag ins Waſſer zu betrachten. Außer zahlreichen Verhaftungen von Arabern in Dör⸗ fern und Städten und umfangreichen Straf⸗ maßnahmen ſind keine nennenswerten Erfolge zu verzeichnen. Die Abwehrmaßnah⸗ men der Freiſchärler gegen Militär und Polizei und die damit verbundenen Kampfhandlungen haben ſogar noch zugenommen. Bei den Durch⸗ ſuchungsaktionen in den Dörfern iſt abſichtlich von den Arabern kein Widerſtand geleiſtet wor⸗ den, da erfahrungsgemäß ſonſt zahlreiche To⸗ desopfer unter der unbeteiligten Zivilbevölke⸗ rung zu beklagen ſind, beſonders bei den Frauen und Kindern, und da ſonſt mit wei⸗ teren Strafmaßnahmen gerechnet werden muß. Die Bevölkerung iſt an und für ſich ſchon durch die getroffenen Maßnahmen äußerſt verarmt. der Dotsdamer Ploß im ouſgeſchninen den Ausgängen zu den einmündenden Straßen, den Sperren, Fahrkartenausgaben und Dienſt⸗ räumen; weiter oben das Zwiſchengeſchoß mit den Ausgängen am ſüdlichen Ende der Bahn⸗ ſteige. Der öſtliche(linke) Bahnſteig iſt durch die Häuſergruppe zwiſchen Voßſtraße und Pots⸗ damer Platz, unter der er liegt, halb verdeckt. Im oberen Teil des Bildes iſt die Führung der Gleiſe am Hotel Fürſtenhof vorbei in die Saarlandſtraße hinein und unter dem Gebäude Potsdamer Fernbahnhofs hindurch zu er⸗ ennen. In fürze Zwiſchen einer deutſchen und einer däniſchen Delegation iſt am Freitag die im weſentlichen unveränderte Verlängerung des deutſch⸗ däniſchen Abkommens über den gegen⸗ ſeitigen Warenverkehr und des deutſch-däni⸗ ſchen Verrechnungsabkommens bis Ende 1939 vereinbart worden. * In den letzten Tagen wurden auf verſchie⸗ denen deutſchen Ehrenfriedhöfen in Flandern von belgiſchen Organiſationen Kränze zu Eh⸗ ren der im Weltkrieg gefallenen Deutſchen nie⸗ dergelegt. 7* Im Mittelpunkt der anläßlich des 70. Ge⸗ burtstages Viktor Emanuels III. in der feſtlich geſchmückten italieniſchen Hauptſtadt ſtattfindenden Feierlichkeiten ſtand der große Aufmarſch von 10000 Mann der römiſchen Garniſon vor dem Nationaldenkmal auf der Piazza Venezia. Muſſolini ſelbſt brachte bei die⸗ ſer Gelegenheit das Hoch auf den König und Kaiſer aus. * Als Vertreter des engliſchen Königs wird Feldmarſchall Lord Birdwood an der Beiſet⸗ zung Kemal Atatürks teilnehmen. Lord Bird⸗ wood war von 1915 bis 1916 Kommandieren⸗ der der eeigliſchen Streitkräfte an den Darda⸗ nellen. * Wie in Schanghai bekannt wird, ſoll eine groͤ⸗ ßere Anzahl von politiſchen Kommiſſaren und Offizieren der ſowjetruſſiſchen Fernoſtarmee während der letzten Tage wegen„trotzkiſtiſcher Geſinnung“ bzw. wegen„faſchiſtiſcher Spio⸗ nage“ verhaftet worden ſein. * Außenminiſter Bonnet wird die franzöſiſche Regierung bei der am Samstagmittag in der Deutſchen Evangeliſchen Kirche in Paris ſtatt⸗ findenden Trauerfeier für Geſandtſchaftsrat vom Rath vertreten. —— — mit dem Hermann Müller, Schriesheien, Heidel⸗ berger Straße 258, identiſch ſei. Mitnichten! Das HB kenant den Hermann Müller von Schriesheim und als Leſer und SA⸗Mann. Er hat mit unſerem Artikel nicht das geringſte zu tun. Wer will es dem guten Mann verargen, wenn er ſich nun ſeiner Haut wehrt? Wir jeden⸗ falls beſcheinigen ihm, daß er mit Fug und Recht jeden„lieben“ Volksgenoſſen vor den Kadi zerren kann, der ihm am Zeuge flicken will. Uns ſcheint, daß dies einigen„Flüſte⸗ vern“ in Schriesheim gar nichts ſchaden würde. Ueẽnes aus Schriesheim s Hohes Alter. Die älteſte Einwohnerin Schriesheims, Frau Marie Ullrich, geb. Steu⸗ bing, Witwe des Georg Jakob Ullrich I, feiert Edingen berichtet * Vom Deutſchen Roten Kreuz. Morgen, Sonntag, 10.30 Uhr, findet auf dem Sportplatz eine große Bereitſchaftsübung ſtatt, an der alle Helfer des Roten Kreuzes von Neckarau, Rheinau, Seckenheien, Friedrichsfeld und Edin⸗ gen teilnehmen. Die Bevölkerung hat Gelegen⸗ heit, ſich eine Uebung größeren Ausmaßes an⸗ zuſehen.— Am Sonntag, 20 Uhr, ſpricht eier Redner im Saale der Schloßwirtſchaft über grundlegende Fragen des Deutſchen Roten Kreuzes. Auch dazu iſt die geſamte Bevölkerung eingeladen. Der Eintritt zu beiden Veranſtal⸗ tungen iſt frei. Geburtstag. Frau Anna Ding Wwe, Schul⸗ ſtraße 10, feiert morgen ihren 80. Geburtstag. Wir wünſchen ihr einen frohen Lebensabend. gegenüber. Die Fahrer mußten flüchten ſo ſtark war der Andrang zu den Kdỹ⸗Wagen * Karlsruhe, 11. Nov. Num verlaſſen die drei Kd7⸗Wagen, die vonn 1. bis 12. November eine Fahrt durch Baden unternahmen, wieder das Gaugebiet, und zwar in Richtung Moos⸗ bach, Buchen, Wertheim. Auf der Rückfahrt hielten ſie am Freitagnachmittag für zwei Stun⸗ den im Hofe des Adolf⸗Hitler⸗Hauſes in Karls⸗ ruhe, wo ſie von Vertretern der Partei— es waren mehrere Gauamtsleiter erſchienen— der Miniſterien und zahlreicher Offiziere der Wehrmacht in Augenſchein genommen wurden. Während des Aufenthalts der Wagen in Karlsruhe hatten wir Gelegenheit, uns mit gangen wurde. Auch hier hatten glühende Aſchenreſte den Karton und das umliegende brennbare Gerümpel in Brand geſetzt. Bevor das Feuer größeren Umfang annehmen konnte, war es durch Hausbewohner gelöſcht worden. Land-Golkesdienſtanzeiger für Sonntag, 13. November: Katholiſche Gemeinde Ladenburg..15 Uhr Beicht⸗ gelegenheit,.45 Uhr Austeilung der hl. Kommunion, .30 Uhr Frühgottesdienſt mit Monatskommunion der Männer und Jünglinge,.30 Uhr Hauptgottesdienſt, 13 Uhr Jugendlehre, 13.30 Uhr Allerſeelenandacht. Altkatholiſche Gemeinde Ladenburg..30 Uhr hl. Amt mit Predigt. Evangeliſche Gemeinde Schriesheim,.45 Uhr Chri⸗ ſtenlehre für Knaben,.30 Uhr Gottesdienſt(Vikar Schlabach), 11 Uhr Kindergottesdienſt. 3 Blick übers Cand A 1 „hakenkreuzbanner'“ Samstag, 12. Uovember 1938 kin Feſttag der badiſchen Poſt Die feierliche Einweihung des neuen Gberpoſtdirektionsgebäudes in Karlsruhe * Karlsruhe, 12. Nov. In einer denk⸗ fan o W an u⸗ ur itaa au, der einen wichtigen Beitrag zur ſtädtebau⸗ rh Ag v e e lichen Geſtaltung der Gauhauptſtadt darſtellte Anweſenheit von Reichsſtatthalter Robert 3 und der als ſymptomatiſch für das national⸗ Wagner, Staatsſekretür Nagel als Vertre⸗ ſozialiſtiſche Zeitalter angefehen werden könne. ter des Reichspoſtminiſters, General Schal. Der Staatsſekretär übergab abſchließend den ler, Oberſtarbeitsführers Helff und des Neubau der Oberpoſtdirektion in die Obhut des ⸗ 3 Oberbürgermeiſters von Karlsruhe der Neubau 3 f 1 erbürgermeiſter Dr. Hü ging in ſei⸗ 3 der—— 195 ner kurzen Anſprache auf die beſonderen kultu⸗ Ferner waren viele Vertreter der Partei, der rellen Aufgaben der Hauptſtadt des Grenzgaues Miniſterien, der Beamtenſchaft, der Wiſſen⸗ Baden ein, Die große Bautradition Karlsruhe ſchaft und Wirtſchaft, insbeſonders des Hand⸗——5 33„ 1 Arni r Gründungszeit der Reſidenzſtadt ſei, wie 50 der bin alte Urkunden bezeugten, der Grundſatz aufge⸗ ebündes einen weſentlichen Anteil hat, Zeu“ flellt worden, daß ſich die äußere Geſtaltung der gen des für Karlsruhe bedeutſamen Ereigniſſes. Stadtplanung unterordnen müſſe, während der Um 10 Uhr ſtand vor dem Eingang an der innere Ausbau dem Bauherrn überlaſſen ſei. 1 Nordſeite, der durch das id ge⸗ Die Gauhauptſtadt ſei durch dieſes neue Bau⸗ krönt iſt, eine Abordnung des Poſtſchutzes auf⸗ werk mit einem guten Vorbild vorangegangen. marſchiert. Das Portal flankierten 15 ten mit Er, der Oberbürgermeiſter, fühle ſich verpflich⸗ Stahlhelm und präſentiertem Gewehr. tet, der Reichspoſt den Dank dafür auszuſpre⸗ 4 A f Reichsſtatthalter Robert Wagner ſchritt in chen, daß ſie den Neubau als Beiſpiel der Begleitung von Staatsſekretür Nagel und neuen Baugeſinnung geſtaltet habe. Wintervorrat unter dem Dach des Bauernhaus es: Pralle Maiskolben- Aufn.: W. M. Schatz* Poſtpräfdent Koelſch die Front ab. Ober⸗ d poſibaurat Freund, in deſſen Händen die oberſte Bauleitung lag, übergab dem Poſtprä⸗ 5— I ſidenten den Schlüſſel zu dem Neubau. 2 2 dem Gauwagenwart Roth, ber die Fahrt der 8 Der nun folgende feierliche Akt im Innenhof er 4 ksun 1 2 ne men geWO lig zu Wagen durch den Gau Baden mitgemacht hat, galt dem Gedenken der 606 gefallenen Poſtbe⸗ über ſeine Erlebniſſe zu unterhalten. Es war, n amten der Oberpoſtdirektionsbezirke Karlsruhe 4 wie er ſagte, eine wahre Triumphfahrt. und Konſtanz. Es folgte eine Minute ſtillen Die Straßenunfälle in Baden im dritten Dierteljahr 1958 64 —— D Lied—** bom motorradfahrer tödlich überfahren der meraden erklang und die Fi nen enkten, arlsruhe, 11. Nov. Nach den Ermitt⸗ ild ergibt ſich bei der Unterſuchung der* Qörrach, 10. Nov. Auf der Straße nach der legte der Poſtpräſident zu ihen ver an Gin, iungen des Badiſchen Statiſtiſchen Landes⸗ Schundfrage. So lag bei den,9%%0 fengeſtzuten Rheinfelden wunde am Mittwochabend der von un gang des Turmbaues eingelaſſenen Ehrentafel Unfällen in nicht weniger wie 2900 Fällen(Vor⸗ ſeiner Apbeitsſtätte in Lörrach auf dem Heim⸗ d einen anz nieder. Hitlerjugend ſprach die amtes ereigneten ſich in den Monaten Juli, jahr 2716) die Urſache an einem ſchuldhaften weg nach Juzlingen gehende 38jährige Arbeiter 24 agen fi„Ihr habt gewacht, gekämpft und ge⸗ Auguſt und September im Lande Baden ins⸗ Verhalten des Kraftfahrzeugfahrers oder an Fri ri ch Gma Be en torrabfaß⸗—— ſtritten für Deutſchland!“. geſamt 3330 Straßenverlehrsunfälle. Gegen⸗ einer mangelhaften Beſchaffenbheit des Kraft⸗ rer angefahren. Gallmann ging neben ſeinem 33 Darauf begaben ſich die Teilnehmer in den noer dem 3. Vierteljayhr des Vorjahres mit fabrzeuges. Es haben ſich alſo die Verſtoße der Fahrrad in Begleitung ſeiner Familie zu Fuß. Feierraum. Wieder wurden Dichterworte vor⸗ 3 Kraftfahrer gegen die Verkehrsdiſziplin er⸗ T tz des he ſch d Nebels ld Moto kon etragen. Dann ergriff Präſident Koelſch das 3308 gemeldeten Unfällen iſt ſonach ein kleiner ſchreckend gehäuft, während techniſche Mängel—*—— Licht———— Zein weshalh Me Wort, Er begrüßte vor allem Staatsſekretär Rücgang der Unfallziffern zu verzeichnen. Auch am Fahrzeug nur noch in 94 Fällen gegen 114 er auch 53 vor ihen 3 de Vabothiser nicht die Nagel und Reichsſtatthalter Robert Wagner. die Zahl der Verkehrsopfer ging etwas zurück, im Vorjahr für den Unfall verantwortlich zu hemerkte. Gallmann kwurde zu Boden geſchleu⸗ Ka ——+ 13— beſte Weweis daffi—* bei den durch Straßenunfälle Getöteten von 120 machen waren. So wurden als Unfallurſachen dert. An den ſchweren Kopfverletzungen ver⸗ hat eng verflochten die Poſt mit allen Schichten und auf 104, bei den Verletzten von 2639 auf 2589. 1937 1938 15—253 n—5 141 — 5 der Nation Marifein———* 20 ichte— 5—.—— 3. Viertelfjahr Fälle rankenhaus. 10 ilde einen neuen Markſtein in der Geſchichte nfällen haben die Zuſammenſtöße von Fahr⸗ NRichtbeachten des Vorfahrtsrechts„ 720 800— i der Poſt im badiſchen Land und beſonders in zeugen innerhalb von Ortſchaften beachtens⸗ ebermüßige Leſchwirditielt Auf den Anhänger gerannt auf der Gauhauptſtadt. wert, von 1654 auf 1719, zugenommen. Die Falſches Ueberholen.. 375 397 Göttingen, 12. Nov. An der Straßen⸗ 4 rig Der Poftpräfident dankte in herzlicher Weiſe Zahl der an ſämtlichen feſtgeſtellten Unfällen be⸗ Fahrer unter Alkoholeinflun... 39 130 kreuzung Bötzin ſen—Waſenweiler am Ortsaus⸗ 13 len all denen, die an dem Reubau mitgewirkt haben, teiligten Perſonenkraftwagen und Krafträder Fimſchlalen des Fahrers n„: 20 38 gang in Gbitenheim exeignete ſich am Mittwoch gen in erſter Linie dem Reichspoftminiſter und dem wie auch der Fahrräder ging zwar zurück, ſo W oder ein ſchwerer linglücksfall wei Männer waren Reichsſtatthalter für die ſtets bewiefene Förde⸗»die Fahrräder von 1187 und 976. Dagegen er⸗ n arnzeichen an 17 22 damit beſchäftigt, einen— an einen frei rung. Staatsſekretär Nagel vom Reichspoſt⸗ höhte ſich die Zahl der an Unfällen betroffenen e Laſtwagen anzukuppeln. Der ahrer eines aus 0— miniſterium wies auf den Aufſtieg der deut⸗ Laſt⸗ und Liefertraftwagen ſei es mit, ſei es Aber auch die Fußgänger haben weit mehr Richtung Waſenweiler kommenden Laſtwagens 50 ſchen Reichspoſt in Verbindung mik dem allge⸗ ohne Anhänger, auffallend ſtark, Während näm⸗ wie im Vorjahre(304 Fälle gegen 279) durch bemerkte infolge des herrſchenden Nebels den trac meinen Wiederaufbau hin. Er nannte auf⸗ lich im 3. Vierteljahr 1937 im ganzen 885 un⸗ ihr Verſchulden zu den hohen Unfallziffern bei⸗ auf der Straße ſtehenden Anhänger zu ſpät und ſes ſchlußreiche Zahlen über die Zunahme des Poſt⸗ fallbeteiligte Laſttraftwagen gezählt wurden, getragen. näh die Zat in verſchiedenen Zweigen. So ſtieg ſind es jetzt 1087, alſo über 200 mehr geweſen. Die Radfahrer ſind etwas vorſichtiger gewor⸗ lun, die Zahl der Rundfunkteilnehmer um 79½81 Dieſe Steigerung entfällt ausſchließlich auf den den, da ihnen nur noch in 480 Fällen gegerüber 0 4 2 405 Prozent; die auf Poſtſcheckkonten gebuchten Monat Septennber mit 452 beteiligten Laſttraft⸗ 530 im Vorfahr eine Verantwortung für einen Aad auf Beträge erfuhren eine Steigerung von 56, wagen gegenüber 244 im September 1937. Straßenunfall zugeſchrieben war lenk 13 Prozent. Der Vertreter des Reichspoſtminiſters Ofſenbar hat hierbei der geſteigerte Verkehr an Mit den vorſtehenden Unfallziffern werden off Schohe kcufen oder õffer Erdal? gab ein Bild von den umfaſſenden Verbeſſerun⸗ der Weſtgrenze mitgeſpielt. die bekannten Feſtſtellungen des Chefs der e⸗ 7 1 Die 5 gen der betrieblichen Einrichtungen. Bemerkenswerterweiſe ſind im Berichtsvier⸗ Ordaungspolizei für Baden vollauf beſtätigt. Kein Zwieifel, öffer Erdal! Zumol jetæt 3 40 Der neue Geiſt in unſerer Verwaltung trete teljahr auch bedeutend mehr Fußgänger in Der auch hier beobachtete überaus hohe Anteil, bei dem noch hilligeren preis! 1 beſonders augenfällig im Bauweſen in Erſchei⸗ Straßenverkehrsunfälle hineingezogen worden. den die Vorfahrtverletzungen an den Unfallzif⸗ ꝗ bleiben Krei nung. Staatsſekretär Nagel ſchilderte die(500 gegen 440 im Vorjahr).— Ein anderes fern haben, gibt ohne Zweifel die Berechtigung Die Schuhe halten lönger un eibe bu! zu den angeordneten ſchärferen Maßnahmen lönger schön! Desholb ſen 18 Dereenane kägliche Schohpflege mit tauſ 2 1 N K fe 5 5 erkehrsunfäcle und zur Sicherung des Stra⸗ 89liche. alte wischen Neckar und Bergstrae rdal viele 4 hermann Müller beſchwert ſich—— am beutigen Samstag ihren 90. Geburtstag; ſie Tetzte badiſche Meldungen T d und 3 mit Recht! erfreut ſich einer guten Geſundheit, und die 4 les aanze Gemeinde wünſcht ihr noch eine Reihe Keichsſtatthalter Robert Wagner bei der umr Mannheim, 11. Nov. Wir haben in un⸗ glücklicher und froher Jahre. Herzlichen Glück⸗ Beiſetzung des Daters Schlageter—* auf ihn auf. Dabei geriet der 19 Jahre alte brac ſerer letzten Sonntagausgabe auf der Wirt⸗ wunſch. +00 Hamburger aus Waizen zwiſchen beide Fah ſchaftsſeite einen Artikel gebracht, in dem wir Karlsruhe, 11. Nov. An der am Sonn⸗ Fahrzeuge und wurde auf der Stelle getötet. eine uns mit den ariſchen Nachfolgern jüdiſcher Ge⸗ LCadenburger Uachrichten tag um 14.30 Uhr in Schönau ſtattfindenden ſchäfte befaßten. Dabei wurde z. B. der Name Beiſetzung des Vaters von Albert Leo Schla⸗ Immer die gleiche Jahrläſſigkeit De Hermann Müller genannt. Wir dachten dabei Die Auszahlung des Grumpengeldes erfolgt geter wird Reichsſtatthalter Robert Wagner Weil a. Rh., 11. Nov. Immer wieder wind Stal an keinen beſtimmten Hermann Müller, heute, Samstag 20.30 Uhr, im Gaſthaus„Zur teilnehmen. Ferner ſteht die Beteiligung von davor gewarnt, Aſche leinen Umſtänden ma glaubten aber auch nicht, daß irgendein Leſer Krone“. Am Montag, 14. November, zwiſchen Gauleiter Bürckel und von Vertretern i— Karton u ſchütten. Erſt im vergan⸗ ginn doch einen beſtimmten Hermann Müller ver⸗ 8 und 10 Uhr vormittags hat jeder Tabatpflan⸗ der Wehrmacht in Ausſicht, die einſt zum Ka⸗— 0 Jahr ſind 4 Bezirk Lör ach zwei 3 reits muten konnte. In Schriesheim war aber nun zer ein Probebüſchel Hauptgut im Saale des meradenkreis des Freiheitskämpfers gehört ha⸗ ere Brä 5 0 +5 ichifi— Wubem 1 n eno . doch ſo ein ganz Schlauer. Er ſagte erſt die⸗ Hotels„Zur Roſe“ aufzulegen. Die Proben ben. Der Sarg des Vaters wird von Mitkämp⸗ ber Aſchen gie enthant Feuer 5 M l ſem und diefer wieder jenem etwas ins Ohr lonnen am Freitagvonmittag wieder abgeholt fern Abert Leo Schlageters getragen, die die. einem Waſchraum im Siadttell Levpoldshöhe— und im Nu flüſterte man in ganz Schriesheim, werden. ſen ſeinerzeit zur letzten Ruheſtätte trugen. Das 4—+5 5— ſeine Urſache in der gleichen 33 daß der Hermann Müller unſeres Artikels Grab des Vaters befindet ſich dem des Sohnes Leichtfertigkeit, mit der mit der Aſche umge⸗ b ———————————————— — 5———— 3—— ————— 5—— ————————— ——...— ——— ——————————— iemheimer Kirchwein am 13., 14,. unel 15. November 19328 Der Zůürgermerote ——— — ———— ——— d. * — — hatz t der t hat, war, uhrt. hren nach r von Heim⸗ beiter dfah⸗ einem Fuß. kotor⸗ Shalb nicht chleu⸗ ver⸗ 1das aßen⸗ Saus⸗ twoch varen einen aus agens s den t und 7 etxt hen ralb mit 1 e alte beide et. wird änden rgan⸗ grö⸗ ahren as in 3höhe eichen umge⸗ hende gende Bevor onnte, orden. Beicht⸗ union, on der dienſt, t. hr hl. Chri⸗ (Vikar —— „Hhakenkreuzbanner⸗ hone Samstag, 12. November 1939 Uebermüälligendes Bekenninis des Kreises Mannkheim: Die Kameradschaft der Iat vereint uns alle 70 Massenversammlungen in allen Ortsgruppen/ Pg. Studentkowsky sprach im Nibelungensaal F. K. H. Mannheim, 11. NUovember. Die große berſamnlungswelle des Gaues Baden der UsSdap, die vor acht Tagen durch unſeren Gauleiter Robert Wagner in Karlsruhe eröffnet wurde, hat am Freitagabend den Kreis Mannheim erreicht. In 70 überfüllten Sälen und Hallen ſprachen bewährte Reichs-, Gau⸗ und Kreisredner zu zehntauſenden Volks⸗ genoſſen des nordweſtbadiſchen Induſtriegebietes und gaben die parolen für den Winterfeldzug der nationalſozialiſtiſchen Bewegung bekannt. Die Kundgebungen und verſammlungen gaben ausnahmslos ein überzeugendes Bild der einmütigen Geſchloſſenheit und freudigen Opferbereitſchaft der geſamten Bevöl⸗ kerung des Kreiſes Mannheim und bildeten ſomit einen i m p oſanten Auftakt für die Arbeit der kommenden Wochen und Monate. In ihnen ſpiegelte ſich aber auch noch einmal jene tiefe Empörung über die verabſcheuungswürdige Tat des Ju⸗ den Herſchel Grünſpan in der deutſchen Botſchaft in paris wider, die bereits am 10. Uovember ihren deutlichen Kusdruck gefunden hatte. Sie waren damit ein Spiegelbild der Stimmung des bolkes, wie es klarer und deutlicher nicht gezeigt werden kann. Wer Gelegenheit hatte, Stunden vor Beginn der Kundgebung durch die Ortsgruppengebiete der Rhein⸗Neckar⸗Stadt oder durch die Städte und Dörfer des Kreiſes Mannheim zu fahren, der konnte bereits bei dieſer Gelegenheit ſchon die freudige Gewißheit in ſich aufnehmen, daß die Ereigniſſe der letzten Tage auch den letzten deutſchen Volksgenoſſen zu. einer klaren und kompromißloſen Haltung gezwungen haben. Man hätte ſich keinen ſchöneren Auftakt für dieſe Verſammlungswelle denken können. Im Kampf gegen das Weltjudentum hat die nationalſozialiſtiſche Bewegung ihre erſten und ſchwerſten Schlachten ge⸗ ſchlagen. Das Judentum als eine der großen internationalen Machtgruppen hat der NSDAP auf dem Wege zum Sieg die größten Schwie⸗ rigkeiten bereitet. Juden waren es, die in al⸗ len Parteien die Drahtzieher des Kampfes ge⸗ gen das aufbrechende völkiſche Raſſenbewußtſein waren. Und Juden ſind es, die heute gegen das freie und ſtarke nationalſozialiſtiſche Groß⸗ deutſchland einen an Gemeinheit und Nieder⸗ tracht nicht zu überbietenden Feldzug des Haſ⸗ ſes und der Lüge führen. Nichts lag daher näher, als im Rahmen dieſer großen Verſamm⸗ lungswelle die jüdiſchen Kampfmethoden an den Pranger zu ſtellen und damit die Blicke aller auf die Fratze des ewigen Juden zu lenken. Die größte Kundgebung Im Mittelpunkt der Verſammlungswelle des Kreiſes Mannheim ſtand eine Großkundge⸗ bung im Nibelungenſaal des Ro⸗ ſengartens, zu der ſechs Stadtortsgruppen tauſende Volksgenoſſen aufgeboten hatten. Die alte Kampfſtätte der Mannheimer Nationalſo⸗ zialiſten bot auch diesmal wieder das von ſo vielen Großkundgebungen der Partei bekannte und vertraute Bild. An der Stirnſeite des Saa⸗ les war ein rieſiges ſilbernes Hoheitszeichen, umrahmt von großen Hakenkreuzfahnen, ange⸗ bracht. Wände und Säulen waren mit rotem Fahnentuch verkleidet und gaben ſo dem Raum eine ſtarke Wirkung. Der. Muſikzug der SA⸗Standarte 171 unter Stabführung von SA-⸗Oberſturmführer Hoh⸗ mann⸗Webau ſorgte ſchon lange vor Be⸗ ginn der Kundgebung für Unterhaltung der be⸗ reits vor 20 Uhr zahlreich verſammelten Volks⸗ genoſſen. Alte und neue Militärmärſche und Melodien bekannter Kampflieder der Bewegung erfüllten den Raum und ließen ſo die Herzen der Tauſende höher ſchlagen. Kurz vor 20.30 Uhr betrat der Gauſchulungsleiter des Gaues Sach⸗ ſen der NSDAp, Pg. Werner Student⸗ kowsky, in Begleitung von Kreisleiter Schneider den Saal. Mit ihnen nahmen in der vorderſten Reihe zahlreiche führende Män⸗ ner der Partei, unter ihnen SA-Oberführer Fritſch vom Stabe der SA-Gruppe Kurpfalz, Platz. Nach dem Fahneneinmarſch begrüßte Orts⸗ gruppenleiter Pg. Schmitt im Namen der Partei den Gauſchulungsleiter Oberregierungs⸗ rat Studentkowsky mit herzlichen Worten. Dann ergriff— freudig begrüßt— Pg. Stu⸗ dentkowsky ſelbſt das Wort. pg. Studentkowskn ſpricht In ſeiner über einſtündigen, oft von ſtürmi⸗ ſchem Beifall unterbrochenen Anſprache, zog Gauamtsleiter Studentko mwsky eine klare Trennungslinie zwiſchen dem Weltjudentum und den ariſchen Völkern. Mit nicht zu überbie⸗ tender Deutlichkeit zeigte er die alten und doch immer wieder neuen Methoden des jüdiſchen Weltfeindes auf und ließ nochmals den Kampf der nationalſozialiſtiſchen Bewegung gegen die Weltpeſt Juda vor den Augen der aufmerkſam lauſchenden Zuhörer vorüberziehen. Ausgehend von dem Meuchelmord an dem deutſchen Geſandtſchaftsrat Pg. vom Rath er⸗ klärte Pg. Studentkowsky in nicht mißzuver⸗ ſtehender Weiſe, daß das deutſche Volk dieſen Mord als einen ſchändlichen Anſchlag gegen ſich und ſeine eigene Exiſtenz anſehe und daß es darauf die einzig mögliche Antwort erteilt habe. Wenn wir uns trotzdem mit den Ereigniſſen der letzten Tage beſchäftigen, ſo geſchieht das deshalb, weil ſie für uns in mancher Hinſicht eine Lehre bedeuten. Mit ſarkaſtiſchen Worten beſchäftigte ſich Pg. Studentkowsky mit den ſen⸗ timentalen Einwänden einzelner, die es anſchei⸗ nend vergeſſen haben, daß die Juden niemals von einer ähnlichen Gefühlsduſelei„befallen“ wurden, auch damals nicht, als das deutſche Volk im ſchlimmſten Dreck ſtand. Jude bleibt Jude Auf die blöden Einwände, daß„die Juden doch auch Menſchen“ ſeien, gab Pg. Stu⸗ dentkowsky in herzerfriſchender Weiſe die ein⸗ zig mögliche Antwort. Immer wieder von freu⸗ digem Beifall unterbrochen, zeigte er in allge⸗ mein verſtändlichen Beiſpiel, daß der Jude ſeinem Blute entſprechend immer Jude bleiben muß. Mit draſtiſchen Worten zeigte er die Charaktereigenſchaften des jüdiſchen Vol⸗ kes, das als eine„Promenaden⸗ miſchung“ anzuſehen iſt, auf, und zeigte an Beiſpielen aus der Geſchichte, daß es, ſeitdem der Jude durch dieſe Welt wandert, immmer auch ſchon antijüdiſche Bewegungen gegeben hat. Mit ſcharfen Worten geißelte er jene deutſch⸗ blütigen Menſchen, die bis zuletzt noch beim Ju⸗ den kauften und warnte ſie in nicht mißzu⸗ verſtehender Weiſe, ſich auch in Zukunft weiter⸗ hin ſchwerhörig zu ſtellen. Dann fuhr Gauamtsleiter Studentkowsky fort: Die Juden Frankfurter-und Grünſpan ha⸗ ben nicht von ſich aus auf Deutſche geſchoſſen. Aus ihren Taten ſprach der ganze Haß des Weltjudentums gegen das natio⸗ nalſozialiſtiſche Deutſchland und damit gewinnt die Angelegenheit ein weltpoli⸗ tiſches Geſicht. Einwände einzelner gegen die gerechte Empörung des deutſchen Volkes kom⸗ men bezeichnenderweiſe von der gleichen Seite, auf der wir in den Kriſentagen des September die„Kofferpatrioten“ feſtſtellen konnten. Wi 15 f 1 Damit aber kam Pg. Studentkowsky zu der politiſchen Situation des Augenblicks über⸗ haupt. Wer etwa glauben ſollte, ſo fuhr er fort, daß wir jetzt, wie Bismarck nach 1871 ſagte, „ſaturiert“ wären, dem ſagen wir: Nein, nie⸗ mals. Wie Deutſche leben nicht in einem luft⸗ leeren Raum. Wir können es uns daher nicht leiſten, jenen unſer Schickſal anzuvertrauen, die uns ſchon einmal in den Abgrund ſtürzten. Damals iſt der Führer als einziger aufgeſtanden und hat dem Weltfeind Juda den Kampf angeſagt. Er hat damit all jenen Parteien das Todesurteil geſprochen, die von Juden gegründet und geführt wurden. Wenn heute das Weltjudentum im Begriffe iſt, gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland einen„Kreuzzug“ zu predigen, dann ſind uns dieſe Methoden nicht unbekannt. Angefan⸗ gen von den Herren Demokraten der Vereinig⸗ ten Staaten und den Oppoſitionsrednern Groß⸗ britanniens bis zu den Vertretern der Welt⸗ bolſchewismus in Moskau iſt ihnen der natio⸗ nalſozialiſtiſche Staat auf völkiſch⸗raſſiſcher Grundlage ein Dorn im Auge. Er allein iſt ein uneinnehmbarer Block, der dem Welt⸗ bolſchewismus den Weg zur Erreichung ſeines Zieles verſperrt. Denn ſolange Deutſch⸗ land nationalſozialiſtiſch iſt, wird der Bolſchewismus niemals zum Ziel kommen. Wir haben Deutſchland gerettet! Im weiteren Verlauf ſeiner Rede beſchäftigte ſich Gauamtsleiter Studentkowsky mit jenen Machtgruppen, die dem Nationalſozialismus den Sieg nicht gönnen und ſeinen Untergang heraufbeſchwören wollen. Er ging dabei auch mit jenen ins Gericht, die immer wieder und mit klar erkannter Abſicht von„Raſſen⸗ wahn“ und„Neuheidentum“ ſprechen. Es ſind die gleichen Kreiſe, die einſt die Er⸗ kenntniſſe eines Kopernikus nicht wahr haben wollten, weil ſie darin eine Bedrohung ihres Glaubensſyſtems und ihres Weltbildes überhaupt erblickten. Dabei führte Pg. Stu⸗ dentkowsky auch die Theſe von der Gleichheit all deſſen, was Menſchenantlitz trägt, ad ab⸗ surdum und zeigte an einem klaren Beiſpiel die Sendung der ariſchen Völker. Die Aſchanti⸗ neger haben ebenſo wenig wie die Juden einen Kölner Dom und ein Straßburger Münſter, einen Zeppelin oder eine Autobahn gebaut. Aus all dem erkennen wir die klare Ver⸗ pflichtung, die Deutſchen zu fanati⸗ ſchen Antiſemiten zu erziehen. Den Vertretern der politiſierenden Geiſtlichkeit aber rief Gauamtsleiter Studentkowsky unter ſtür⸗ miſchem Beifall der Tauſende zu:„Mit un⸗ ſerer Erkenntnis haben wir Na⸗ tionalſozialiſten Deutſchland ge⸗ rettet, und nicht ihr!“ Das Größte hat Adolf Hitler getan Unter atemloſer Stille ging Pg. Student⸗ kowsky auf die großen und weltbewegenden Er⸗ eigniſſe des Jahres 1938 ein, die für uns nie⸗ mals Grund zum Ausruhen ſein werden. Das Größte, das geſchaffen wurde, hat Adolf Hitler getan. Das hat noch kein Staats⸗ mann der Weltgeſchichte fertiggebracht, was ihm in wenigen Monaten gelungen iſt. Wir dürfen aber auch nicht vergeſſen, daß die anderen nicht um unſerer ſchönen blauen Augen willen ruhig zugeſehen haben. In dieſem Zuſammenhang kam Pg. Student⸗ kowsky auf die Kameradſchaft des ge⸗ ſamten deutſchen Volkes zu ſprechen, die am ſchönſten im Winterhilfswerk zum Ausdruck kommt. Gerade der deutſche Arbeiter iſt es, der immer wieder am freu⸗ digſten und meiſten gibt und der die Kamerad⸗ ſchaft der Tat am klarſten verſtanden hat. Im Winterhilſswerk des deutſchen Volkes können wir einen kleinen Teil unſerer Dankesſchuld an den Führer abtragen. Immer und immer wie⸗ der von begeiſterter Zuſtimmung unterbrochen, erklärte er den Sinn des deutſchen So⸗ zialismus. Jeder einzelne Deutſche muß ein Soldat dieſer Idee ſein. Nationa⸗ liſten ohne Opfer ſind bei uns nicht angeſehen. Das Winterhilfswerk iſt aber eine jener großen Formen, in dem wir Deutſche zu einer geſchloſ⸗ W Gemeinſchaft zuſammengeſchmiedet wer⸗ en. Zum Schluß kam Gauamtsleiter Student⸗ kowsky auf das blinde Vertrauen, das das deutſche Volk ſeinem Führer in guten und ſchweren Tagen entgegenbringt, zu ſpre⸗ chen.„In ſchwerer und harter Zeit ſind wir zu Adolf Hitler gekommen. Wir haben damals geſagt: Hier ſind wir, wir wollen deine blin⸗ den Gefolgsmänner ſein. So war es damals, ſo ſoll es auch heute und in der Zukunft bleiben. Für eine große Sache wollen wir ruhig den Vorwurf der Sturheit einſtecken, wir wollen bewußt nicht objektiv ſein, ſondern leidenſchaftlich und vorbehaltlos deutſch.“ Mit den Worten„Der Führer hat uns gelehrt, daß wir Deutſche ſind“, ſchloß Gauamtsleiter Studentkowsky ſeine begeiſtert aufgenommene Anſprache. Minutenlanger Beifall folgte ſeinen Worten. Pg. Studentkowsky erhob ſich mehrmals von ſeinem Platz, um den begeiſterten Mannhei⸗ mern für ihre ſtürmiſche Zuſtimmung zu dan⸗ ken. Ortsgruppenleiter Pg. Schmitt kleidete den Dank der Tauſende in ſchlichte und herz⸗ liche Worte und ſprach das Bekenntnis zum Führer und zur nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung. Mit den Liedern der Nation und dem Fahnenausmarſch fand die erhebende Kundgebung ihren Abſchluß. Auf jeden Treppenabſatz gehört eine Opalglasleuchte mit einer 40⸗ oder 60Watt⸗I-Campe. Halbdunkel im Treppenhaus iſt eine Quelle der Gefahr. Elektriſches Licht, erzeugt durch die neuzeitlichen Osram⸗U⸗Lampen, iſt billig. Verlangen Gie im Elektrolicht⸗Fachgeſchäft immer die innenmattierten ——————————————————— —— ——— — 2— ———————————————— ————— 3 ———————— ——— —— ————————————— —* * —— — ———————— —— „Bakenkreuzbanner“ Samstag, 12. November 1058 Für Herz und Zunge Jeder kennt die weiſen Sprüche von des Koches heit'rer Kunſt, jeder, der im Kreis der Küche täglich werkt in Duft und Dunſt. Einer ſtehe nur am Herde, ſagt man, daß die Suppe werde— vieler Hände Zauberei, ſie verdirbt uns nur den Brei! Dieſe alte weiſe Lehre, deren Segen nie verebbt, halten wir in Acht und Ehre als das klügſte Kochrezept! Wohl: die Zahl der Küchenmeiſter macht uns unſer Mahl nicht feiſter, aber die Erfahrung ſpricht: auch die Töpfe machen's nicht! Was in vielen Töpfen ſchichtet und dem Stümper nicht gedeiht, macht, in einem Topf gerichtet, anze Kunſt zur Köſtlichkeit! nd, an ſolchem Maß gemeſſen, mundet uns das Eintopfeſſen, ja, es iſt in dieſem Licht nicht einmal mehr ein Verzicht! Nicht allein die Zunge koſtet ja mit Andacht das Gericht, wenn's uns in der Seele froſtet, ſchmeckt das beſte Eſſen nicht! Rein, vas Herz mit frohem Schlagen muß zugleich die Freude tragen, die mit wormem Strom durchauillt den, der ſeine Pflicht erfüllt. Jirkus Barley kommt! Noch einmal Zirkusfreuden Noch einmal ſind in dieſem Jahre den Mann⸗ heimern Zirkusfreuden beſchieden. Diesmal iſt es der Zirkus Barlay, der am nächſten Freitag auf dem Meßplatz ſeine Zelte aufſchlagen wird und der dann in den folgenden Tagen ein gro⸗ ßes Gaſtſpiel gibt. Der Name Zirkus Barlay iſt übrigens auch den Mannheimern nicht unbekannt. Erſt vor kurzem iſt er oft genannt worden, als der Hans⸗ Albers⸗Film„Fahrendes Volk“ auf der Lein⸗ wand der Lichtſpieltheater zu ſehen war. Dieſer ſo wurde nämlich im Zirkus Barlay gedreht, o daß man ſich jetzt davon überzeugen kann, aß Barlay nicht nur auf der Leinwand, ſon⸗ dern in Wirklichkeit exiſtiert. Zirkus Barlay bringt nicht nur viele exotiſche Tiere mit, ſondern will auch mit einem Pro⸗ gramm aufwarten, daß alle Volksgenoſſen be⸗ iſtern ſoll. 150 Menſchen und 150 Tiere ge⸗ ören zu dieſem Zirkusunternehmen, das gegen⸗ wärtig in unſerer Nachbarſtadt Ludwigshafen ein Gaſtſpiel gibt und daß dann nach Mann⸗ heim überſiedelt. Heule Uraufführung:„Die Muller“ Heute, Samstag, um 20 Uhr, findet im Na⸗ tionaltheater die Uraufführung des Schauſpiels „Die Mutter“ von Walther Stanietz ſtatt. Der Dichter wird der Vorſtellung beiwohnen.— Morgen, Sonntag, 14 Uhr, „Tiefland“, Oper von'Albert. Die Martha ſingt Rofe Hußla. Generalmufildirektor Karl Elmendorff dirigiert um 20 Uhr Roſſinis Oper„Der Barbier von Sevilla“ mit Theo Lien⸗ hard in der Titelrolle. Das Schauſpiel„Die Mutter“ wird bereits am Montag, 14. No⸗ vember, zum erſtenmal wiederholt. Der Thoma⸗Bühne Egern⸗Bad Wieſſee am Tegernſee, die am Samstag, 19. und am Sonn⸗ tag, 20. November, ein zweimaliges Gaſtſpiel im Reuen Theater im Roſengarten aibt, geht ein ungewöhnlicher Ruf voraus. Dieſes welt⸗ bekannte Bauerntheater hat ſich in muſtergülti⸗ gen Aufführungen für das Werk Ludwig Tho⸗ geeseseeeeeesesss Peter Rixius, Croßhandlung. Mannheim. Verbindunsskanal. ünkes Uter, Tel. 608 68./ Wilnelm Müller, Mineralwasser- großhandlung. Mannheim. Hafenstraße 11. Tel. 216 36. mas eingeſetzt und ihm in aller Welt zu außer⸗ ordentlichen Erfolgen verholfen. Die Truppe wird am 19. November drei Einakter von Thoma ſpielen und am 20.(Totenſonntag) do“ Volksſtück„Magdalena“ von Thoma. herbſtwaldlauf der am Sonntag, 13. November Zum Abſchluß der diesjährigen ſportlichen Arbeit des Sommers veranſtalten die 4h⸗ Sturmbanne im ganzen Reich die Herbſt⸗ waldläufe. Als gemeinſamer Termin wurde der 13. November feſtgeſetzt. Die Ausführung erfolgt nach den Beſtimmungen des DRe und zwar in drei Altersklaſſen: Klaſſe A 5 Kilo⸗ meter(Alter bis 32 Jahre), Klaſſe B 4 Kilo⸗ meter(von 32—40 Jahren) und Klaſſe C 3 Kilo⸗ meter(über 40 Jahre). Die Wertung wird als Einzelwertung nach den beſten Zeiten vorgenommen. Für den jy⸗ Sturmbann 11/32 iſt Start und Ziel des Lau⸗ fes der Pfalzplatz. Der Lauf beginnt ab.30 Uhr Sonntagmorgen. Der Führer hat uns den Frieden ge⸗ geben, danke du ihm dafür durch dein Opfer am Eintopf⸗Sonntag. Die„Mardineweiwele“ gingen um Unſere Jüngſten konnten ſich mal wieder ſo richtig austoben Ja— die Jugend vergaß beſtimmt nicht den Termin und ſchwärmte am Freitagabend aus, nachdem ſich die Dunkelheit über die Stadt ge⸗ ſenkt hatte. Erſtens durfte man wieder einmal über die ſonſt zuläſſige Zeit auf der Straße bleiben und dann konnte man ſich ſo richtig austoben. Was die richtigen Martiniweibchen waren, die großen Wert auf Standesbewußtſein und korrekte Kleidung legten, die ließen ſich von Muttern ausſtaffieren. Man konnte nämlich ganz groß angeben, wenn man mit Nachthemd und Zipfelmütze angetan, auf der Straße er⸗ ſchien. Oft mußte auch ein ausgedientes Bett⸗ laken herhalten und für den Kopfputz genügte ein umgewickeltes Handtuch oder gar ein Ta⸗ ſchentuch, in das man vier Knoten machte. Die Hauptſache bei der ganzen Martiniwei⸗ belsſache war aber, daß man aus voller Kehle brüllte und daß man einen Stock oder noch beſſer, einen Kochlöffel ſchwang. Aufkommende Angſt vor größeren Martiniweibchen unter⸗ drückte man durch eine Verſtärkung des Ge⸗ brülls und wenn das nicht mehr half, dann er⸗ Gi man eben die Flucht, um an einer anderen traßenecke erneute Attacken Ma beginnen. Es gab aber auch viele artiniweibchen in ivil— weil entweder die Mutter nichts zur asterade herausrückte oder weil man zu faul —. Verkleiden war. Man konnte auch in Zivil rüllen und den Stock ſchwingen.„Bei— bei“, das war der Schlachtruf bei„uniformierten“ und„nichtuniformierten“ Martiniweibchen, die nicht'nur regelrechte Schlachten untereinander austrugen, ſondern auch gegen die Erwachſenen vorgingen. Teilweiſe arxtete das laute Treiben in den Straßen allerdings zu einem richtigen Unfug aus, beſonders in den verkehrsbelebten Stra⸗ ßen, wo die Jugend nicht die geringſe Rückſicht auf den Verkehr nahm und wo nur urch größte Aufmerkfamkeit der Kraftfahrer mancher Unfall abgewendet werden konnte. Zu dem Unfug ge⸗ hörte auch das„Klavierſpielen“ auf den Haus⸗ türklingeln— ein„Scherz“, für den man auch wenig Verſtändnis aufbringen konnte, zumal die Martiniweibchen ziemlich lange umhergei⸗ ſterten und die Gegend unſicher machten! E Ludwigshafen baut ein Hotel Ein langgehegter plan wird wirklichheit/ Der Bau finanziell reſtlos geſichert Was bisher nur frommer Wunſch war und immer wieder verſucht wurde, wird nunmehr Wirklichkeit: Unſere Schweſterſtadt Ludwigs⸗ haben baut ein Hotel! Am 10. November wurde von 54 Firmen des Ludwigshafener Handels, der Induſtrie und des Handwerks die„Rheinhof⸗Hotelaktiengeſell⸗ ſchaft“ Ludwigshafen mit einem Aktienkapital von 500 000 RM gegründet. Außerdem haben drei Firmen unkündbare Darlehen, die wie Aktienkapital gehandelt werden, feſt zugeſagt. Die Aktiengeſellſchaft verfügt damit über ein Eigenkapital von 726 000 RM. Die notwendi⸗ gen Grundſtücke werden im Erbbaurecht be⸗ ſchafft und das erforderliche Reſtlapital von etwa 300 000 RM durch ein Hypothekendarlehen aufgebracht. Damit iſt die Finanzierung des Hotelbaues geſichert. Die Entſcheidung über den Platz für das Hotel wird in den nächſten Wochen getroffen. Wenn nicht unüberwindliche Schwierigkeiten auf bautechniſchem Gebiet eintreten, wird der Neubau im Frühjahr 1939 begonnen. Die Er⸗ öffnung des Hotels ſoll im Sommer 1940 ſtatt⸗ finden.— Der Neubau wird einem allgemein empfundenen Bedürfnis nach einem erſtklaſſi⸗ gen Hotel mit Gaſtſtätten abhelfen und den be⸗ ſtehenden Hotels keinen Abbruch tun. Der Ho⸗ telneubau wird gleichzeitig dazu beitragen, ſtädtebauliche und verkehrstechniſche Probleme einer glücklichen Löſung zuzuführen. Dem Wunſche der Gründungsverſammlung entſprechend übernahm Oberbürgermeiſter Dr. Stolleis den Vorſitz. Stellvertreter iſt Dr. Edgar Guilini.— Weiter wurde in den Aufſichtsrat berufen: Kaufmann Peter Hirſch, Kaufmann Luitpold Kief, Kaufmann Willy Schneider, Baumeiſter Philipp Stephan und Beigeordneter Joſef Suttor.— Zum Vorſtand wurde Amtsrat Dr. Erich Buchmann beſtellt. Beſonders zu begrüßen iſt es, daß dieſer Ho⸗ telneubau durch die Beteiligung der Geſchäfts⸗ welt auf einer breiten Baſis als Gemein⸗ ſchaftsleiſtung geſichert wurde und es darf auch nicht verkannt werden, daß der Reubau im Kulturleben der Stadt künftig eine wichtige Rolle ſpielen wird.—21— Allerlei exotische Menschen werden am Samstagmittag in unseren Straßen zu sehen sein, wenn Mitglieder von Doorlays Tropen-Revue nach Mannheim kommen und zugunsten des- Winterhilfswerk am Wasserturm ihr Können zeigen. Unsere Bilder wurden anläßlich einer Stadtbesichtigung durch die Mitglieder der Tropen-Expreß-Revue aufgenommen. Links der 96- jährige heilige Inder. Aufnahmen: Hans Jütte(2) Eine Revue auf offener Straße Doorlan's Tropen-Expreß kommt nach Mannheim vorſtellung fürs WHwW Die Mitglieder von Doorlays Tropen⸗Expreſt — die bis zum kommenden Dienstag noch im 36 Feierabendhaus in Ludwigshafen gaſtie⸗ ren, haben es ſich nicht nehmen laſſen, wie ſchon öfters, ſich auch bei uns in den Dienſt des Winterhilfswerks zu ſtellen. Die Mann⸗ heimer werden daher am Samstagna ch⸗ mittag auf offener Straße allerlei zu ſehen und zu hören bekommen. Die Revue wird am Samstagmittag um 14 Uhr auf dem Oſtmarkplatz in Ludwigshafen mit ihren„Feilichtgaſtſpiel“ zugunſten des Win⸗ terhilfswerks beginnen und dann mit einem großen Teil der Mitglieder dieſer Artiſten⸗ gruppe nach Mannheim ziehen. Etwa um 15 Uhr trifft Doorlays Tropen⸗Expreß an der Rheinbrücke ein. In einem geſchloſſenen Auf⸗ marſch geht es am Schloß vorbei durch die Planken und die Heidelberger Straße bis zum Waſſerturm. Am Waſſerturm ſelbſt erfolgt das Auftreten der zum Tropen⸗Expreß gehörenden Künſtler, wobei die Sammelbüchſen für das Winterhilfs⸗ werk kreiſen werden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Mannheimer ſich dieſe Darbietungen nicht entgehen laſſen werden, zumal wirklich Erſtklafſiges geboten wird. Die Spende für das Winterhilfswerk— die Künſtler aus aller Herren Länder ſammeln ſelbſt,— iſt ja eine kleine Ablöſung für die Eintrittskarte, die man ja ſonſt bezahlen muß, wenn man artiſtiſche und künſtleriſche Glanzleiſtungen ſehen und wören will. Alſo auf zum Waſſerturm am Samstagnachmittag. Doorlays Tropen⸗Expreß — und das Winterhilfswerk warten!! * Mitglieder von Doorlays Tropen⸗Expreß be⸗ ſuchten überdies am Freitagmittag das„Ha⸗ kenkreuzbanner“, wobei ſie ſich durch den Be⸗ trieb führen ließen, den ſie mit großem Inter⸗ eſſe beſichtigten. Daß die Truppe vorher und nachher in den Straßen großes Aufſehen er⸗ regte, war weiter nicht verwunderlich, zumal ſich in ihrer Mitte auch„Kingkong“, der Rieſe be⸗ Paf deſſen wirklich erſtaunliche Größe die Paſſanten zur Bewunderung hinriß. Anordnungen der NSDAFP Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung Wir bitten dringend, die Lieſerungen„Kampf der Gefahr“ bis Oktober 1938 einſchlieflich umgehend ab⸗ zurechnen. NS⸗Frauenſchaft Neckarau⸗Nord. 15. 11., 20 Uhr, Pflichtheimabend für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglie⸗ der(Fiſchwerbeabend) im„Lamm'“. Neckarau⸗Nord. 14. 11., 14 Uhr, Nähnachmittag bei Frau Mayfarth.— 20 Uhr Singſtunde im„Lamm“. Humboldt. Der Heimabend fällt dieſe Woche aus, nächſter Heimabend am 14. 11. Neueichwald. 13. 11., 15—17 Uhr, Ausſtellung der Handarbeiten der Kinder der Kindergruppe. Eltern der Kinder, Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglie⸗ der ſind eingeladen. Sandhofen. 14. 11., 20 Uhr, iſt Beitragsabrechnung auf der Geſchäftsſtelle, Hintergaſſe. Feudenheim⸗Weſt. 14. 11., 15 Uhr, Beſprechung der Zellen⸗ und Blockfrauenſchaftsleiterinnen in der Näh⸗ ſtube im„Schützenhaus“. Feudenheim⸗Oſt. 14. 11., 20 Uhr, Pflichtheimabend für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglie⸗ der im Frauenſchaftsheim. Neckarſtadt⸗Oſt. 14. 11., 20 Uhr, Pflichtheimabend im„Durlacher Hof“, Käfertaler Straße 168, für Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder ſowie Jugendgruppe. Friedrichsfeld. 14. 11., 20 Uhr, Pflichtheimabend für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglie⸗ der im„Adler“. J Bannorcheſter. Die Kameraden, die am 15. 11. das Konzert des Gewandhausquartetts beſuchen wollen, treten am 15. 11., 20 Uhr, vor der„Harmonie“ in Uniform an. BDM IM⸗Führerſchulungswerk Vorgeſchichte. 14. 11. 20.30 Uhr, in der Fortbildungsſchule, gegenüber dem Städt. Hallenbad. IM⸗Gruppenführerinnen. 16. 11., 19 Uhr, wichtige Beſprechung auf dem Untergau. IM⸗Gruppenſportwartinnen. 12./13. 11. findet für ſämtliche IM⸗Gruppenſportwartinnen des Untergaues eine Sportwochendendſchulung in der Mannheimer Jugendherberge ſtatt. Beginn: 12. 11., 18 Uhr; Schluß: 13. 11., gegen 16 Uhr. BDM⸗Leiſtungsabzeichen. 13. 11. 25⸗Kilometer⸗ Wandern für das Leiſtungsabzeichen. Antreten in Dienſtkleidung um.30 Uhr an der Adolf⸗Hitler⸗ Brücke ohne Gepück.— Im Stadion beginnen das Training und die Abnahme für das Leiſtungsabzei⸗ chen am 13. 11., 8 Uhr. Gruppenführerinnen. Die Karten für das Oratorium ſind umgehend auf dem Untergau abzuholen. Die Deutsche Arbeitsiront Kreiswaltung Mannhelm. Nheinstr. 3 Abt. Volksbildungswerk Betr.: Arbeitsgemeinſchaften und Arbeitskreiſe Fotokurs für Anfänger. Beginn Montag, 14. Nov., 20 Uhr, Peſtalozziſchule A, Knabenarbeitsſaal. Linolſchnittkurs. Beginn Dienstag, 15. Nov., 20 Uhr, Peſtalozziſchule A, Zeichenſaal. Herftellung von Handpuppen. Beginn Dienstag, 15. Nov., 20 Uhr, im Pappſaal der Peſtalozziſchule A. Chemie und Vierjahresplan. Beginn Donnerstag, 17. Nov., 20 Uhr, in der Eliſabethſchule, Chemieſaal. Plakat⸗ und Zierſchrift. Beginn Donnerstag, 17. Nov., 20 Uhr, Peſtalozziſchule, Zeichenſaal. Handweben. Beginn Donnerstag, 17. Nov., 20 Uhr, Peſtalozziſchule, Mädchenzeichenſaal. Arbeitsgemeinſchaften:„Raſſe und Volk“. Beginn: Donnerstag, 17. November, 20 Uhr, Eliſabethſchule, Phyſikſaal. Ortswaltung Deutſches Eck Am Montag, 14. Nov., 20 Uhr, ſfindet im Lokal „Friedrichshof“, 8 2, 1, eine Sitzung ſämtlicher Be⸗ triebsobmänner, deren Mitarbeitern ſowie der Stra⸗ ßenzellenobmänner und Blockobmänner ſtatt.— Ent⸗ ſchuldigungen werden nur in Krankheitsfällen ange⸗ nommen. Rraſt.ndreude durch Rund⸗um⸗Italien⸗Fahrt Mit der S7 106/38 vom 18.—30. 11. nach dem Süden. Teilnehmerpreis 150 RM einſchl. Bahn⸗ und Schiffahrt, Unterwegsverpfle⸗ gung, volle Verpflegung und Unterkunft an Bord, Sonderveranſtaltungen, Ausflügen und Beſichtigungen, ſowie Taſchengeld in ital. Währung. In Genua Ein⸗ ſchiffung auf Dampfer„Der Deutſche“, Weiterfahrt nach Neapel, Palermo und Venedig. Anmeldungen mit ärztl. Atteſt bei allen Kdð⸗Geſchäftsſtellen und Rheinſtraße 3, Zimmer 50. Samstag/ Sonntag, 12./13. November, 1/ ⸗Tages⸗ wanderung nach dem Nibelungenheim bei Weidental (Pfalz). Fußwanderung ab Weidental nach Forſthaus Schwarzſohl— Nibelungenheim(Uebernachtung und Verpflegung)— Mollenkopf— Lambrecht. Teilneh⸗ merpreis.70 RM., einſchl. Bahnfahrt, Uebernach⸗ tung, Ausgabe von Tee, Kaffee und Suppe, je ohne Brot. Anmeldungen bei allen Geſchäftsſtellen. Abfahrt Ludwigshafen Hbf. ab Samstag, 12. 11., 15.44 Uhr, Rückfahrt Lambrecht ab 13. 11., 19.13 Uhr. Sammler⸗Gemeinſchaft Nächſter Tauſchabend am Montag, 14. November, 20 Uhr, im Haus der Deutſchen Arbeit, P 4, 4/5. Abteilung Kulturgemeinde 2. Kammermuſikabend der Mannheimer Kultur⸗ gemeinde am Dienstag, 15. Nov., 20.15 Uhr, in der „Harmonie“, D 2, 6. Es ſpielt das Gewandhaus⸗ Quartett, Leipzig.— Karten zu.50,.—,.50 und —.50 RM. ſind bei den KdF⸗Verkaufsſtellen Planken⸗ hof, p 6, Langſtraße 39à, Völkiſche Buchhandlung, Zigarrenkiosk Tatterſall, Muſikhäuſer Heckel, Pfeiffer und Kretzſchmann erhältlich. Am Freitag, 18. November, findet um 20.15 Uhr im Nibelungenſaal des Roſengartens die Auffüh⸗ rung des Chorwerkes von Max Bruch„Das Lied von der Glocke“, dem Andenken Schillers gewidmet, ſtatt. Textbücher zu 30 Pf. und Karten zu 90, 70 und 50 Pf. ſind bei den Kdß⸗Verkaufsſtellen Plankenhof, p 6, Langſtraße 393, Völkiſche Buchhandlung, Muſik⸗ häuſer Heckel, Pfeiffer und Kretzſchmann erhältlich. Sportamt Mannheim Volkstanz. An dem jeweils montags von 20 bis 21.30 Uhr ſtattfindenden Kurs im Volkstanz in der Liſelotteſchule können noch Burſchen und Mädels teil⸗ nehmen. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele. An den nachſtehend angeführten Kurſen in Fröhlicher Gymnaſtik und Spiele können noch Frauen und Mädchen teilnehmen: Montags von 20—21.30 Uhr in der Dieſterwegſchulez dienstags von 19.30—21 Uhr in der Waldhofſchule, mi tig au Ac Ad. Amerika 938 P ng ver ab⸗ bend talie⸗ g bei mm“. aus, g der tern tglie⸗ nung g der Näh⸗ abend itglie⸗ abend ür ſowie abend itglie⸗ . das zollen, ie“ in 114 r dem ichtige et für gaues jeimer Uhrz meter⸗ en in Hitler⸗ n das zabzei⸗ torium * nt zeginn: hſchule, Lokal er Be⸗ Stra⸗ — Ent⸗ ange⸗ de 8 vom eis 150 verpfle⸗ Bord, gungen, ta Ein⸗ terfahrt ldungen en und ⸗Tages⸗ eidental orſthaus na und Teilneh⸗ bernach⸗ je ohne Abfahrt 44 Uhr, vember, 4/5. Kultur⸗ „in der ndhaus⸗ 50 und blanken⸗ indlung, Pfeiffer n20.15 Auffüh⸗ as Lied widmet, 70 und nkenhof, „Muſik⸗ ltlich. 20 bis in der els teil⸗ hſtehend ſtik und iehmen: gſchule; ſchule, menden Sonntag ſi aar im Silberkranz unſere rungen unter der Führung von Dr. Bickerich, herzlichſten Grüc u— Heidelberg, im Neckartal. Treffpunkt: Sonntag⸗ manches Jahr auf dem gemeinfamen Lebens⸗ vormittag am Bahnhof Neckargemünd um wege. 9 Uhr. Mannheim Hbf. ab.06 Uhr.— Sonn⸗ tagnachmittag am Bahnhof Eberbach um 14.07 Uhr. Mannheim Hbf. ab 12.44 Uhr. „Bakenkreuzbonner⸗ Samstag, 12. November 1958 Eine Alt⸗Mannheimer Gaſtſtätte hat ſich in Pghe Bedürftigen der Ortsgruppe Wald⸗ den letzten Wochen einer„Mauerung“ unter⸗ hof erfolgt die Kartoffelausgabe am Samstag, zogen. Die in O 4 am Gockelsmarkt befindliche 12. November, an der Ausladeſtelle Bahnhof r 3 4¹ Mannheim⸗Waldhof und für die Bedürftigen—.———————————— der Ortsgruppe Sandhofen am gleichen Tage 3 5 9 Sunder. Ausladeſtelle Bahnhof Mannheim⸗ geändert hat, ſo hat ſich auch das Lokal ver⸗ Sandhofen. Beginn der Ausgabe um s Uhr. wandelt, das man wirklich nicht wiedererkennt. Für die Bedürftigen der Ortsgruppe Secken⸗ Architekt Erwin Geyer bat mit einem heim erfolgt die Kartoffelausgabe am Montag, Stab tüchtiger Handwerker hier ganze Arbeit Bapuhof Seg⸗ 25 der Ausladeſtelle OEéG⸗ geleiſtet und eine wirklich gemütliche Stätte ge⸗ Bahnhof Seckenheim. ſchaffen, an der man ſich wohlfühlen muß. Eb 0 Allein ſchon die Holzvertäfelung verleihen dem rung ür kreue Ar eit Raum eine Behaglichkeit, die doppelt geruhſam 3 K wirkt durch die ländliche Note der Räumlich⸗ der de waheeeſdiren Geſegenſe keiten. Hinzu kommt die mit Holzbalken einge⸗ mitglieder flr ährige ununterbrochene Tä. zogene Decke und dann die Geſamtausſtattung, tigkeit mit dem Ehrendiplom für treue Arbeit ausgezeichnet: Karl Muley, Monteur, Firma AG. für Seilinduſtrie, vorm. Ferd. Wolff; Jo⸗ Die Polizei meldet Die täglichen Verkehrsunfälle Jit den, Im Laufe des Donnerstags ereigneten ſich 3 4— Perſo in wo 0 0. 7 erſonen verletzt, fünf Kraftfahrzeuge und eir er„etunad mæſit Fahrrad beſ⸗ abial wurden. Sämtliche Ver⸗ kehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der be⸗ ſtehenden Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung wurden 16 Perſonen gebührenpflichtig ver⸗ warnt und an ſieben Kraftfahrzeugfahrer wur⸗ den rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil annes Gamber, Elevatormeiſter, Fa. Grün& ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwiefen. ilfinger AG.; Jakob Weber, Hallenarbeiter, verlangt Rheingofd RKXM.30 in N 5öhnle A5 Firma Mannheimer Lagerhaus⸗Ge ellſchaft; Silberne Hochzeit. Der Kreisſtellenleiter beim arl Winter, Schiffsführer, Firma Mannhei⸗ Amt für Beamte, Oberbauinſpektor Heinrich mer Lagerhaus⸗Geſellſchaft; Valentin Altig, Hölz, wohnhaft Mannheim, Haydn⸗Straße 1, Magazinarbeiter, Firma Joſef Vögele, Mann⸗ feiert am Samstag, 12. November, mit ſeiner heim. Ehefrau Irma, geb. Kaiſer das Feſt der ſilber⸗ Hochzeit. b. arf Wahig Dienf auch im Juni d. I, auf eine 25jährige Dienſt⸗ Pilzwanderungen Am kom⸗ zeit zurückblicken, fi alſo Jubilar in doppeltem nd wieder zwei Pilzwande⸗ Sinne. Dem Ehe und Segenswünſche und noch Vom Volksbildungswerk. Am Sonntag, den 13. November, führt das Volksbildungswerk ereeeereeeeee Wir ſtellen vor: Die Dorfſchänke ooas ue geuto losꝰ Die ält⸗Mannheimer Gaſtſtätte„Zum Engel“ nach ihrer glücklichen Wandluna Samstag, 12. November: Nationaltheater:„Die Mutter“, Uraufführung, Schau⸗ ſpiel von Stanietz. Anfang 20 Uhr, Ende.30 Uhr. wie Tiſche und Stühle, die genau ſo wie die Roſengarten: 20.30 Uhr: Jubiläumfeſtkonzert der „Liederhalle“. Vorhänge und die Kleidung der Bedienung Kleinkunſtbühne vibelle: Variete. aufeinander abgeſtimmt wurden. Konzert: Plankenkaffee Koſſenhaſchen; Palaſtraffee 45„Rheingold“; Kaffee Wien; Mannheimer Hof; Park⸗ micht überſehen werden dürfen die handge- botel; Weinsaus„„bütie“; Grinzinofube. ſchnitzten Holzleuchter, die den günſtigen Ge⸗ Tanz:„s) Holztiſt⸗Bar“ im Mannheimer Hof; Ere⸗ ſamteindruck abrunden. mitage⸗Bar in der Libelle; Wintergarten; Kaffee Carl Theodor. Die Verlegung des Büfetts hat eine Aende⸗ Ständi; 4 en A* ge Darbietungen: rung der Raumverhältniſſe gegeben, wobei die Küche in den erſten Stock verlegt und mit dem Schloßmuſeum:—1s Mor- Gintrint ſrel, 1 Schloßmuſeum: ab 11 Uhr geſchloſſen; ebenſo bleiben Büfett durch einen Aufzug verbunden werden die Muſeumsräume an Buß⸗ und Bettag, Mittwoch, mußte. Dieſe Anordnung wird ſich im nächſten 16. November, geſchloſſen. Jahre erſt richtig auswirken, wenn als zweite Theatermuſeum: 10—13 und 15—17 uhr Kunſthalle: 10—13 und 14—16 Uhr.— Leſeſaal: 10 Bauetappe das Nebenzimmer in Angriff ge⸗ bis 13 und 15—17 Uhr. 4 nommen wird und die Gaſtſtätte die vorge⸗ Mannheimer Kunſtverein: 10—13 und 14—16 Uhr. ſehene Erweiterung erfährt. Rundfunk⸗Programm Samstag, 12. November: 35 wiederum eine ſeiner beliebten Pilzwande⸗ Reichsſender Stuttgart:.00 Morgenlied, Gymnaſtil; rungen durch. Unter Führung des ausge⸗.30 Frübtonzert:.00 Nachrichten;.00 Gymnaſtikz zeichneten Pilzkenners Pg. Herin g werden.30 Morgenmuſik;.20 Für dich daheim; 10.00 Rück⸗ die für uns ſo wertvollen Genußmittel des zug auf Aleppo; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalen⸗ Waldes geſucht, erklärt und unterſchieden. Wer der: 12.00 Mittagskonzert: 13.00 Zeitangabe, Nach⸗ 7 z* richten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14.00 Bunte Pilze liebt, oder Pilze kennenlernen will, kann Voltsmuſik; 15.00 Tempol! Tempol; 16.00„Wer tanzt ſich bei dieſer Pilzwanderung in den Käfter⸗ mit uns von A bis 3,7; 18.00 Tonöericht der taler Wald beteiligen. Die Teilnehmer treffen Woche: 19.00 Die verliebte Geige; 19,30 Tanzmuſik ſich um 9 Uhr am Karlſtern. Meſſer und Körb⸗ aus aller Welt; 20.00 Nachrichten; 20,.10 Ein Muſt⸗ chen ſind mitzubringen. Räder können einge⸗ ſtellt werden. 4 Das waren doppelte Jagdfreuden. Der Mannheimer Jägerſtammtiſch„Royal“ hielt ſeine diesjährige Hubertusjagd auf der von einem ſeiner Mitglieder gepachteten Ge⸗ meindejagd in Aglaſterhauſen ab. Ergebnis: 5 feuſcha 17 Haſen, eine Schnepfe. Die Jagd⸗ geſellſchaft ſpendete für das Winterhilfswerk pro Treffer 10, Fehlſchuß 20, Fuchs 50 Rpf., und für den Jäger, der nicht zum Schuß kam, 30 Rpf. Das Ergebnis war rund 15 RM, DAEMTRAGHEIT 2 WS coe kantenleben; 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik; 24.00 bis.00 Nachtkonzert. Deutſchlandſender:.00 Glockenſpiel, Morgenru„Wet⸗ außerdem wurde eine größere Anzahl Plaket⸗ ter;.10 Eine kleine Melodie;.30 Frühkonzert; ten verkauft. 200 Nachrichten; 10.00 Rückzug auf Aleppo; 10.30 Daten für den 12. November 1938 1897 Der Forſchungsreiſende Schriftſteller und Verleger Martin Hürlimann in Zürich geboren. 1914 Eintritt der Türkei in den Weltkrieg auf ſeiten der Mittelmächte. 1933 95 v. H. Ja⸗Stimmen für den Austritt Deutſchlands aus der Genfer Liga. zeichen, Glückwünſche und Neueſte Nachrichten; 14.00 Allerlei von zwei bis drei; 15.00 Wetter⸗ Markt⸗ und Börſenbericht; 15.15 Buntes Wochenende; anſchlie⸗ ßend: Programmhinweife; 18.00 Sport der Woche: 18.15„Audite nova...“; 19.15 Bunte Ausleſe; 20.00 Kernſpruch, Kurznachrichten, Wetter; 20.10 Cham⸗ pagner; 22.00 Tages⸗, Wetter⸗ und Sportnachrichten; anſchließend: Deutſchlandecho; 22.30 Eine kleine Nachtmuſik; 23.00—24.00„Und morgen iſt Sonntag!“ Mannheims neueſte Gaſtſtätte Dorſſchänke 0 4, 10 m Ausschònł Còs feine Habereci-Bier Originell, ſehr gemütlich geſtaltet, hat eröffnet und erwartet Sie Erhard Vogt und Frau Naturreine weine Sute KMüche Am limbau dieses Lolcabo laben aicl, nael olelende riunen beleilig: Habereckl Bier Entw/urf und Bauleitung: Arditekturburo Emil Reidierf lnhaber: Architekf Erwin Geyer Elisabefhsfroße 4 Fernruf 40177 Lerlangr das Hp in jeder laststätte Adol Rau Gebhr F jck Ludvigshafen- Oppau E digheimer Straße Nr. 105 Ausſũhrunq der Umbau- Beion- und NMaurererbeiien —.——— ————— R 7, 40 fernruf 28000 Georg Boxheimer Gg. Schmitt lipser- und Stukkateurgeschãft 5 6, 34 Ruf 257 07 Erlenstraße 20 Fernruf 519 89 Ausfünrung des parkett-Funbodens 0 4, 11 Ruf 22328 Aucfulcung i Clelteo- Achecten Fritz Heppel Elektrotechnische Unternehmungen Ladenbau Ausführung von Wand- u. Bodonpfattenbeläge August Renschler 105. ZlEGLE R Ausführung der Schlosserarbeiten Adam Foshag Amerikanerstraße 41- Fernruf 41971 Geh' auch mal aus Heinr. Fischer llasermejster Ausfünrung der Glaserarbeiten Laurentiusstraße 26— Ruf 517 85 Leben wieder Spaß — 1——— 6——5 und frink' ein Glas, donn macit dos Mannhm., Schimperstr. 30-42-fuf 51997.88 Windmühlstr. 12/ Ruf 423 71 Ausfdhrung sümtl.—insrarbehen Herm.& Huns Ruckenbrod Kunst- und Bauglaserel- Betonglasbau Lenaustraße 3 Fernruf 526 68— Fröhlicher Kindergarten; 11.30 Dreißig bunſe Mi⸗ nuten; 12.00 Muſik zum Mittag; dazwiſchen: Zeit⸗ ———— ——— 34 75 Samstag, 12. Hovember 1 Die deutsche Jugend und def fim Wurde bereits in den Jahren vor 1933 die menſchliche Gemüt und insbeſondere auf die daß die Schuljugend nur ſehr ſelten oder gar G Bedeutung des Films als Mittel zur Un⸗ Vorſtellungswelt der Jugendlichen auszuüben nicht in einem Lichtſpieltheater oder in der terſtützung der Ju genderziehung vermag. Hierin ſahen ſchon die Filengegner der Schulaula größere Filme erzieheriſcher Art zu ertannt, wenn auch diedamals beſchrittenen Wege früheren Zeit eine erwünſchte Angriffsfläche, ſehen bekam, ſo arbeiten heute drei große——55 wegen ihrer Unzulänglichkeit zu teinem Erfolg von der aus ſie gegen den„ſitten⸗ und charak⸗ Organiſationen daran, die deutſche führen konnten, ſo hat der nationalſozialiſtiſche terverderbenden Einfluß des Kinos“ vorgehen Jugend durch ſtaatspolitiſch und weltanſchau⸗ Staat ſich in ſteigendem Maße bernüht, den konaten. Vor allem in den erſten Jahren nach lich erziehende, künſtleriſch und ethiſch wert⸗ viele Angriffe gegen volle und ſchließlich rein unterrichtende Filme 42. Film iei zielſicherer Form in das Erziehungs⸗ dem Welttriege wurden programm einzuſchalten. Bereits im vorigen den Film damit begründet, das Kino trüge die zu erfaſſen. Jahre fand in Hamburg eine Filmtagung der Schuld, wenen viele junge Menſchen, ſelbſt aus dor Hitler⸗Jugend ſtatt, die propagandiſtiſch und beſtem Hauſe, zu Verbrechern geworden wären. Juge nofilmſtunden äuf organiſatoriſch äußerſt erfolgreich war. Füh⸗ Ob und in welchem Maße dieſe Anklage berech⸗ ein rende Vertreter der Filmkunſt und Filmwirt⸗ tigt iſt,— zumal eine ganze Reihe jener Kri⸗ Im Rahmen ſogenannter„Jugendfilmſtun⸗ Hel ſchaft, der Partei, des Staates und vor allem minalreißer der damaligen Zeit ſich daza ver⸗ den“ werden den Jungen und Mädel durch den der der Hitler⸗Jugend ſelbſt, nahmen bei dieſer ſtiegen, das Verbrechertum zu verherrlichen— Einſatz der Amtsleitung Film der NS DAW iſt Gelegenheit das Wort, um den Film⸗Sachbe⸗ ſoll in dieſem Zuſammenhang nicht näher er⸗ und der Reichsjugendführung die wertwollſten—3 Po arbeitern ein umfaſſendes Bild vom Filmweſen örtert werden. Die Höherentwicklung der Filme als Gemeinſchaftserlebnis vorgeführt. Ma inn neuen Deutſchland zu vermitteln und die Filmkunſt ließ ſchließlich die Stimmen der Dieſe ſtaatspolitiſche Filmarbeit außerhalb der* fohn Grundzüge der Jugendfilm⸗Arbeit aufzuzeige. Warner verſtuenmen. Heute wacht eine ſorgſam Schulerziehnng wird ergänzt durch die natio⸗ füge Statue am Mannheimer Bismarchdenkmal Auch in dieſem Jahre finden, und zwwar in wägende Filmzenſur darüber, daß den jungen nalſozialiſtiſche Schulfilmarbeit. Warteffin 3 Aufin.: W. M. Schatz Wien, in der Zeit vom 22. bis 27. November Menſchen nur ſolche Filme vorgeführt werden, ſtele, durch die gemäß einem Abkommen zwi⸗ ſche 1938, die„2. Reichsfilmtage der H“ die in jeder Hinſicht— künſtleriſch, moraliſch ſchen Reichspropagandaminiſterium, Reichs⸗ Bli Walther Staniĩietz ſtatt, die den Zweck haben, der Filmarbeit der und ethiſch— einwandfrei ſind. Hinzu kommt, erziehungsminiſterium utid Reichspropaganda⸗ 4 0 HJI für das kommende Jahr weitere Ausrich⸗ daß heute auch ein inhaltlich ſchlechter Film leitung der geſamten deutſchen Schuljugend als une zur Uraufführung„Die Mutter“, zu geben. Die der unſerer Jugend viel weniger Schaden zufügen krch werwole ebiel, und, MAufrin, das Ri hi IJ werden von der eichsjugendführung, könnte, weil dieſe Jugend durch die Erziehun 8⸗ i ſerwolle iel⸗ und ufklärung filme i Sch ſieilen 5 S M Preſſe⸗ und Propagandaamt, in Zuſammen⸗ arbeit, vornehmlich auch in der§, ſtärker als Schulfeierſtunden in hierfür ausgewählte Licht⸗ run Schründen jäh abſtürzt, in deſſen unteren Re⸗ arbeit mit der Amtsleitung Film der Reichs“ jemorts zuvor auf das poſitiv Heldiſche ause⸗ ſpieltheater gezeigt werde, Die nicht politiſche ſchr. 5. fieſbuntle meiſt 5 propagandaleitung der NSDach und der riichtet iſt. Erziehungsarbeit an der Jugend ſchließlich war Walder ſi—5 irene weſdinmenn durchgeführt. Neben den liegt innerbalb des Lehrplanes det Schulen Ruf Dörſer 75 e Filmſachbearbeitern der o werden ſich narn, Es beſtebt alſo rein Grund mehr, die Ju⸗ ſelbſt und iſt der„Reichsſtelle für den Unter⸗ 4 dar⸗ Hänſet, an deren Fenſtern Lach 0 hafte Vertreter des deutſchen Filmſchaffens und gend vom Film zurückzuhalten. Im Gegenteil richtsfilm“ übertragen worden. Wurde desr 4„ beipoltern— ſtille wortkar e M. chen die die Leiter der Gaufilmſtellen der NSDap zu ſollen die erkannten Einwirkungsmöglichleiten Film alſo früher von der Lehrerſchaft mehr oder 4 1 der Erde dä d1 de 3 B 43 gemeinſamen Beſprechungen vereinen, zu deren des Films für die Belebrung, Erziehung und weniger als jugendwerderbend abgelehnt, ſo iſt 3 Wer den rde zäh und unver roſſen as Brot ab: Aufgabentreis es gehört, den Film an die deut⸗ ſtaatspolitiſche Unterrichtung nutzbar gemacht er im Lauſe der Entwicklung zu einem aner⸗ 4 das iſt die eigentliche Heimat der ſche Jugend und damit die Jugend zum Film werden, gerade weil oftmals erſt durch die kannt wertvollen Unterrichtsfaktor geworden. 4 ein. „Mutter“. zu führen. optiſchen Wirkungsmöglichkeiten des Bildes die 5 4 zuſa Einer jungen Frau, einer Mutter iſt das geiſtige Grundlage gegeben iſt, die für das Ver⸗ Der Rationalſozialiſtiſchen Partei und wen⸗ 4 ſeld . Früher und heute ſtändnis einer Sache notwendig erſcheint. War nationalſozialiſtiſchen Staat 4 3 er hat, die ahnte, daß ſie ſterben würde und die 1 Syſtemzeit ledigli tum ten, den Film in ſtärkſtem aße für die Schu⸗ doch den ſelbfwerſtändliehen weg vea genöiſt mittewo in Einwi—0 bas, e 30 kuno der deutſchen Jugend einzuſebe., Der 4 begn des wahrhaft königlichen Weibes gegangen iſt. aren Einwirtungen der Bum 5 Lehrer, zu deſſen Aufgabe es gehört, das im Deren inneres und äußeres Geſicht in dieſer Filmband Gezeigte unterrichtlich auszuwerten, 4— Zeit der höchſten Freude, der brennendſten weiß heute am beſten jene Wirkungen zu wür⸗ 9——— Sehnſucht, der tiefſten Qual und des größten digen, die das Filmerlebnis gerade auf unſere 27 S ſt Leides gewachſen iſt ins— Unendliche. An 2 jüngſten Volksgenoſſen ausüben kann. In die⸗ 6 4 deren letztem Bette ich begriffen hatte, daß die TꝗC Ee Un El EIHSC 8 ſer nachfolgenden unterrichtlichen Auswertung 4 7 Menſchen im Tage und im Leben meiſtens zeigt ſich-bereits der ſtarke Eindruck, denn der 45 zerſtörte und verſtörte Geſichter haben und tra⸗ Jugendliche wird im allgemeinen den im Film gen, die erſt die letzte Erfüllung glättet und von Gerhöfd Uhde behandelten Themen weitaus verſtändiger und in die Harmonie bringt, die wir erſehnen. Dem aufgeſchloſſener gegenüberſtehen und auch dar⸗ 3 Leben dieſes Weibes, wie dem Leben dieſes Es gibt kaum ein treffenderes Beiſpiel für und nicht bloß eine dem Umgang entlehnte über hinaus den behandelten Gegenſtand aus 1 Werkes, liegt eines zugrunde: die Liebe. Die die Erziehung des einzelnen zur Gemeinſchaft Lautform iſt. der filmiſch vermittelten eigenen Anſchauung—355 Liebe, von der wir wiſſen, daß ſie das Höchſte als die Selbſterziehung in und an der Sprache. Was er bei dieſem Bemühen beobachten kann, heraus eingehender und lebendiger zu ſchildern 4 Preu und Größte iſt, die Liebe, die die Pforten des Wenn einen den wahren Willen zur Gemein⸗ iſt noch beſonderer Erwähnung wert. Die Ge⸗ vermögen. Iſt für die breite Maſſe der Kino⸗ 3 Rußt Himmels aufſchließt und die Tiefen, die Hölle ſchaft hat, dann erfüllt er ihn am reinſten auf meinſchaft iſt nur dadurch zu erreichen daß der beſucher heute der Film ein Mittel zur„Ab⸗ 4 ohnmächtig macht.„Wir ſind zuzeiten ſehr im dieſem ſchweren Wege, der ihn verpflichtet, jeden einzelne aus freiem ſittlichen Triebe den Weg lenkung“, ſo wird er ien Einſatz vor Jugendli⸗ 91 Dunkel“, ſagt das Weib, die Mutter, einmal Schritt, den er machen will, vorher zu prüfen. zur Selbſterziehung beſchreitet. Sie iſt ein ver⸗ chenm zur„Hinlenkung“ auf einen beſtimmten 4 ſt m5 „aber wir müſſen den Weg daraus finden“. Denn die Fußſtapfen, in die er auf anderen We⸗ ſchworenes Ideal, an dem er ſo weit Anteil Gedankengang, der dem Schulkinde durch den 4 fer v Dem Duntel. ſteht das Licht gegenüber, das gen der Bequemlichteit halber oder aus Un⸗ hat als er es verwirklicht. Film in leichter und flüſſiger Form verſtänd⸗ ruſſi Licht iſt in dieſem Werke das hohe, das himm⸗ achtſamkeit hineintappt, ſind hier die Fuß⸗ Ueb das Volk wölbt ſich d fli lich gemacht wird. 1 G L 4 das die e Ube ind⸗ D. 1 3 2 F liſche Licht, das die Erde überwindet und nach angeln, in denen er hängen bleibt, und nie⸗ Aee—5 33 3. den Sternen geht. Der Weg dieſer Mutter iſt mals lommt er ſo zum Ziele. Die Fußangeln—— ind* Ai 3d 4 j G t Gemeinſchaftliches Filmerlebnis 4 mei der Weg des Menſchen ſchlechthin, der Weg aber ſind die abgebrauchten und verlogenen eſe amer Helgn 4 A* eines erfüllten Lebens. Die Stufen auf dieſem Wortbilde denen die Unwahrhaftigkeit gan⸗ heit iſ, und wir gehören zur Geſan Hpl indem Die Tatſache, daß häufte gezn erſt die op⸗ 370 Weg ſind h d qu ie ſind überſchat⸗ wir uns jeder für ſich bemühen. Sie bleibt ein tiſchen Einwirkungen des Filmbildes eine tig u g ſind hart und qualvoll, ſie ſind überſchat⸗ zer Geſchlechter eingefangen iſt. Der einzelne nn 311 di 0 S ke von Einſamkeit und Noi, von Freude und muß mit ihr den one aufnehmen, und jede Lehen, und die Fähigiett u ſpolhierzehun Be⸗ Grundlage für das Verſtehen, emeg Dinges 5 Sehnſucht, von Kraft, Mut und Entſchloſſen⸗ Befreiung eines Wortes zu feinem wahren lehnung mit der Pflichn ze. Selbſterziehung in oder einer Darſtellungskette geben, hat dazn 4 könnt heit, wo es den letzt infat gilt Ez iſt d e dem Worte. Wir werden erſt frei in der Bin⸗ ührt, über die reine unterrichtliche Auswer⸗ ſen u heit, wo es den letzten Einſatz gilt. Es iſt der Sinn iſt ein Sieg und die Sühne einer Sünde 7 Heführt, mwen Weg des kämpferiſchen Menſchen unſerer Zeit,„dung an dieſe Forderung. Denn mit dem Un⸗ tung hinaus den Film zum Mitträger der po⸗ breche der, entſchloſſen und groß, das Licht ſeiner Das lautere Weſen unſerer Sprache iſt ein beſehenen und Uebernommenen drücken wir un⸗ litiſchen Ausrichtung der Schuljugend zu mo⸗ 4 Schla einjam dvennenden Laterne durch die Duntel.. dem. Worbild der Gemeinſchaft, das von je⸗ ſof Weſen nicht aus. Dieſe Sprache iſt des don. ent beſien ſtaatspolitiſchen Filme werde Aard heiten ſeiner Welt trägt— aus Liebe. Die dem, dem„Gebildeten“ wie dem„Ungebilde⸗ Bild des Knechtiſchen, der nichts von der Frei⸗ der deutſchen Schuljugend zum gemeinſchaft⸗ Prin; weſentlichen Menſchen des Werkes ſind nicht ten“, dem Schlichten wie dem Hochbeſchwingten, heit weiß. lichen Filmerlebnis gemacht, auf das der Leh⸗ bring ſtarr— ſie entwickeln ſich, wie ſich jeder Menſch dem Ernſten wie dem Heiteren erreicht werden Wer aber zur Pflicht erwacht iſt, den erfüllt rer in der politiſchen und geſchichtlichen Un⸗ genei entwickelt, 3 ſeinem Wege durch das Leben. kann, wenn ſich einmal aus den Gefahren— nene 8 es— 1—5 terrichtung immer wieder zurückgreifen kann. 4 füm In meiner Heimat, in den Rieſenbergen, hat des„gemeinſchaftlichen Umgangs“ zu befreien emeinſchaft gibt. Sie ma t in Wahrheit frei, 1 11 1 1t⸗ die„Mutter“ Form und Geſtalt gewonnen. verſucht hat und ſich bis zu Schmerzen Prü⸗ und indem wir dieſe Freiheit erleben, erkennen ner oresunnnrdef dnden ig die 1 Baro Aber ſie kann überall leben, wo königliche Wei⸗ fungen auferlegt, ob das Wort, das er gebrau⸗ wir, daß jeder die gleiche Sprache ſpricht und allen Städten des Reiches veranſtalteten Ju⸗— ber leben in der Welt. chen will, wahrhaft ſeine Empfindung ausdrückt jetzt erſt ſeine Ichheit auszudrücken beginnt. gendfilmſtunden der Hitler⸗Jugend. Dieſe Ju⸗ müdch gendfilmſtunden mit den kulturell beſten Film⸗ 4 Wenn werken des Jabres, die in beſonders würdigem Der 0 5 5 Rahmen durchgeführt werden, erſchließen den Geber Allsstellunę Elæ Eber im Heimdtf Uudvehafen f r., Si fange den wertvollen Film und es wird eine deren. Prof. Elt Eber, der Träger des Weſtmark⸗ Ebers Darſtellung, ſeine oft ſymbolhafte Kunſt einige Phyſiognomieſtudien und Sportbilder dien mingehs Ag de 4 547 21 preiſes 1938, iſt als Kriegsmaler in den Krieg iſt des großen Erlebniſſes würdig. Sie iſt gezeigt würden. So vereingt ſich in Ebers leiſtet. Welche Früchte dieſe Arbeit bereits ge⸗ gezogen und wie für viele andere iſt der Krieg nicht Realismus im engeren Sinne, aber ſie Kunſt die ſchöpferiſche Kraft des Sohnes der zeitigt bat, ergibt ſich ſchon daraus, daß der 1 fort a ihm das entſcheidende Erlebnis ſeines Lebens aibt die Wirllichkeit in ihrer ganzen ſeeliſchen Weſtmark mit dem perſönlichen, vielleicht von junge Menſch bereits beute in de»Mehrzahl 93 geworden. 1892 iſt der Künſtler in Haardt Wirkung, damit aber auch in ethiſcher Läute, keinem zweiten Künſtler ſo unmittelbar erleb⸗ al—— unnatn hi, echt en litſchi, We bei Neuſtadt geboren, in München fand er ſeine rung wieder. Eber weicht den Schreckniſſen des ten Erlebnis des Krieges und der deutſchen Sil 54——— 3— 35 ſt⸗Ro——— Ausbildung, und hier wandte er ſich zuerſt der Krieges nicht aus, aber ſie ſind ihm nicht Wiedererſtehung mit dem ſoliden Können, wie—— 1 1 1 ai W„Si Landſcha'ft zu, einem Zweig künſtleriſchen Selbſtzweck, ſondern Symbol des um ſo größe⸗ ez ihm die Meiſter der Münchener Akademie e heren Kindervorſte ungen iſt verſchwunden. 4 Ue Schaffens, dem er bis heute treu geblieben in. rez Heldentums. Hier wäre das Delbilo allein vermitteln konnten. Als kraftvolle ein⸗ Die Jugend verlangt von. Jinn. vr Ra⸗ Der Wenn man ſeine Landſchaften aus neuer;„Sturmangriff“ oder das in einer einzigen malige Perſönlichkeit, aber gerade deshalb auch belahendes, Lebendiges zund BRa⸗ ben d Zeit, die in der Ausſtellung im Ludwigs⸗ männlichen Figur ſymbolhaft geſtaltende„Zu⸗ als echter Sohn der Weſtmark ſteht er vor uns. türliches. Danit iſt ein weſentlicher. dem hafener Heimatmuſe um vertreten ſammenbruch“ oder die Bilder der deutſchen Dr. Carl J. Brinkmann. in der kulturellen Ausrichtung der deutſchen nen —5 5 Rat daß ſie in 1 Jugend, wie wir ſie heute erleben, hervorzu⸗ Jugend getan. Stimn einen Einfühlung in ie Natur und in die eben, die alle aus dem Erleben des Krieges 3 war u charakteriſtiſchen Züge der Landſchaft, wie ſie ſind, das dem Künſtler als—5305 Genn dreen, Wie die Oag me Dr. Nobbe Wenn die Reichsjugendführung ſich ſchon ſtets ſiſche ſich nur dem geübten und geſchulten Maler⸗ pflichtung auch im Schaffen nach den Jahren 8 M iſt der Lei⸗ verpflichtet ſah, der jungen Generation beſtes den 5 auge eröffnen, ſo wenig bekannt ſind. Es feh⸗ des blutigen Ringens lebendig blieb. muſikdirektor und Generali—— a Pt. Emn Tatichen munifetnis dand ſe in bir b len in der Ausſtellung. leider die großen SA⸗ Robb Di ntendant Dr. Ernſt Form es auch ſei, ſo fand ſie in der politiſchen rief er e Den Oelbildern reihen ſich die 3 eichnun⸗ obbe, am Dienstagmorgen einem Herzſchlag Durchfü i beit mi Bilder, wie ſie Prof. Eber, der bekanntlich Sri Lit erlegen. Er hätte im Dezember ſeinen 44 Ge⸗ Durchführung durch me Zuſammenarbeit m. Taſche felbſt ſeit langem Angehöriger der SA und df 116 und ithographien an burtstag feiern können. den Gaufilmſtellen der NSDaAP eine—1 entnah Träger des Blutordens iſt, aus dem eigenſten ft Aü a nappſten Strichen, in wenigen wertvolle organiſatoxiſche⸗ Grundlage in film⸗ Brav EFrleben geſch euſten, charakteriſtiſchen Zügen der Geſtalt oder des Erſter Lehrſtuhl für„Schönheit„Hin„ Eiaiſ 5„Brav eben geſchaffen hat. Aber ſonſt runden die 5 it kultureller Hinſicht. Der Einſatz, allen deutſchen delle die Geſichtes ein Erlebnis zuſammengerafft, das der Arbeit“. Die Stgatliche Hochſchule für Ju 4 11 ausgeſtellten Bilder die Vorſtellung vom künſt⸗ trotz d Mittel d angewandte Technik in Köthen(Anhalt)' hat d Jungen und Mädeln, Jungarbeitern und 1 Schrei leriſchen Werk Ebers in jeder Weiſe ab. Für Ausd—* el 3 erſten Lehrſtuhl„Schönheit—5 A in Jungarbeiterinnen, Schüler und Schülerinnen + Rate!“ einen Künſtler, der in ſolcher Tieſe das Erleb⸗ 175 unz Anee en Deutſchland eingerichtet. Während des Winter⸗ das Kulturgut Film nahe zu bringen, ſoll durch 4 len, ſc nis des Krieges geſtaltete, iſt es begreiflich, eigniſſen des 9 Rovember 1923, die Elk Eber Semeſters 1938/39 werden 15 Vorleſungen über die„2. Reichsfilmtage der HJ“ in Wien neuen 1 dürren daß die Figurenbilder, die Eber dieſem Er⸗ aus der Erinnerung na chgeſtaltete Das Ge⸗ das geſamte Arbeitsgebiet dieſes Amtes abge⸗ Auftrieb erhalten. Kultur iſt Sache des gan⸗ 4 des P lebnis ſchuldet, den größten Raum einnehmen. famtbild des Künſtlers 0——— Hochſchule in Aachen zen Volkes; daher gehört die kulturelle Ausrich⸗ 4 daran, Knapp und ſtraff, niemals aufdringlich iſt dig, wenn nicht auch einige ſeiner Porträts, reihe Aoe Hei eine Vortrags⸗ iung, vor ann u, Jugend, zu den wichtiaſf 4 zwanz Aufgaben der nationalſozialiſtiſchen Filmarbeit. 4 Schwe Prozet End = „ 3 n * h n 2 00 427 ſt r. ed m ll⸗ u⸗ er m n, ir⸗ ere ię⸗ ng der lm nd ar⸗ us ing ern no⸗ Ab⸗ dli⸗ ten den ind⸗ i 8 op⸗ eine iges dazu wer⸗ po⸗ ma⸗ rdert haft⸗ Leh⸗ Un⸗ kann. izeit⸗ ie in Ju⸗ Ju⸗ Film⸗ higem iden Um⸗ eine iſchen m ge⸗ ts ge⸗ ß der yrzahl chigen ik der indegt. en 5s⸗ Na⸗ Schritt itſchen n ſtets beſtes welcher itiſchen it mit P eine film⸗ utſchen und ꝛrinnen ldurch neuen s gan⸗ lusrich⸗ htigſten narbeit. ————— Samstag, 12. Uovember 1038 Cn 42. Fortſetzung „Lachen Sie nur, mein Beſter“, ſchrie Gers⸗ dorf ärgerlich. Er ſprach nach ſeiner Art mit äußerſter Schnelligkeit und reihte die Sätze an⸗ einander, ohne Ausdruck, ohne Melodie, ohne Hebungen und Senkungen. Kaum vermochte der Kanzler dem Wortſchwall zu folgen.„Mir iſt das Lachen vergangen. Ich muß mich zum Pojaz machen. Aber was ſoll ich tun. Ihre Majeſtät hat Ball mit verkehrten Koſtümen be⸗ fohlen. Sie will ihre ſchönen Beine zeigen. Alle fügen ſich...“ „. oder bleiben zu Hauſe“, gelang es Beſtu⸗ ſchew zu Worte zu kommen. Er warf einen Blick auf die Uhr. Der Geſandte verſtand ihn. „Der Ball dauert noch an. Ihre Majeſtät iſt unermübdlich. Ich bin hierher geeilt, um Ihnen das Neueſte mitzuteilen. Mir iſt ein gehöriger Schreck in die Knochen gefahren. Die Annähe⸗ rung Rußlands an Frankreich und Preußen ſchreitet unaufhaltſam fort. Unaufhaltſann. Erſt war von einem Dreibund Preußen⸗Schweden⸗ Rußland die Rede, jetzt ſoll ein Viererbündnis baraus werden.“ „Sie ſagen mir nichts Neues, Baron.“ „Und wiſſen Sie, wer die treibende Kraft iſt. Wer alle Fäden in der Hand hält...“ „., die Fürſtin von Zerbſt“, fiel Beſtuſchew ein.„Es hat ſich da ein nettes Schlangenneſt zuſammengefunden: La Chétardie und Marde⸗ feld, Brümmer und'Eſtocg, die Fürſtin von Zerbſt... und im Hintergrunde der Thronfol⸗ ger und ſeine Braut...“ Auſſtöhnend ſaeik Gersdorf in einen Seſſel und wiſchte ſich den Schweiß mit den bunten Bändern ſeines Koſtüms von der Stirn.„O Beſtuſchew“, rief er weinerlich,„wenn Sie dieſe Schimäre verſcheuchen könnten, die mich Tag und Nacht ängſtigt! Wenn Sie meine Seele von dieſem cauchemare befreien könnten. Es war ein unverzeihlicher Fehler, den Beſtuſchew anzuerkennen.“ „Ich verbitte mir jede Kritik an unſerer Po⸗ litik.“ Hochaufgerichtet ſtand Beſtuſchew da, ſchnauzte den Sachſen wie einen Schuljungen an.„Ich verſichere Ihnen, daß die Zeit der Preußenfreundſchaft abgelaufen iſt, daß ſich Rußland jedem ferneren Anwachſen der preu⸗ ßiſchen Monarchie entgegenſtemmen wird...“ „Aber dieſe Heirat. Wenn ſie wirklich zu⸗ ſtande kommt, wird kein Gott und kein Teu⸗ fel und kein Beſtuſchew die Macht haben, die ruſſiſch⸗preußiſche Allianz zu verhindern.“ Der Geſandte ſpraeig auf, trat dicht an den Kanz⸗ ler heran. Atemlos flüſterte er:„Die Ausſichten meiner Prinzeſſin ſteigen mit dem Fieber der Anhalterin, und dieſes— ich hoffe, daß ich rich⸗ tig unterrichtet bin— ſteigt von Tag zu Tag. Segnet die Dame aus Zerbſt das Zeitliche, ſo könnte meine Prinzeſſin Marianne von Sach⸗ ſen und Polen den Thronfolger heiraten. Dann brechen die Intrigen der Mutter mit einem Schlage zuſammen. Für dieſen Fall wäre ich berechtigt, Rußland Kurland zuzuſagen. Die Prinzeſſin würde es als Mitgift in die Ehe bringen... Und mir wäre der Weiße Adler gewiß.“ „Der Weiße Adler wird ſich auf Ihrem Ko⸗ ſtüm beſonders eindrucksvoll ausnehaen, Baron.“ „Spotten Sie nicht, Beſtuſchew. Glauden Sie, es macht mir ein Vergnügen, wie ein Chor⸗ mädchen der italieniſchen Oper herumzulaufen. Wenn Sie wüßten, wie ich friere.“ Der Kanzler läutete und rief nach Tokaier. Geber ſervierte den Wein. Die Herren tranken. Der Sachſe ſetzte ſeine Rede fort:„Wenn nun der neue Bündnisvertrag mit Oeſterreich wirk⸗ lich zuſtande käme... ich glaube, meine Re⸗ gierung würde den ausbedungenen Betrag ſo⸗ fort an Sie zahlen.“ Beſtuſchew brachte ein Papier zum Vorſchein. „Der Vertrag iſt aufgeſetzt“, ſagte er mit brei⸗ tem Grinſen, ſeine vier Eckzähne zeigend. „Sie haben ihn bereits ausgefertigt?“ „Ueid unterſchrieben.“ Der Geſandte ſprang auf und ſtellte ſich ne⸗ ben den Kanzler. Erregt von dem Glück, ſich dem Erfolg ſo nahe zu ſehen, las er die einzel⸗ nen Paragraphen des Vertrages mit lauter Stimme vor. Als er bis zur Unterſchrift gelangt war und den Naenen Beſtuſchew und das ruſ⸗ ſiſche Staatsſiegel ſah, fiel er dem Kanzler um den Hals und küßte ihn auf beide Wangen. „Nach ruſſiſcher Sitte. Nach ruſſiſcher Sitte“, rief er, indem er zu ſeinem Pelz lief und den Taſchen des Mantels ein anſehnliches Paket entnahm. Dabei ſprach er ununterbrochen fort: „Bravo, bravo. Die Schnelligkeit Eurer Ex⸗ zellenz iſt ohne Exempel. Meine Bewunderung! Schreiten wir denn zur Auszahlung der letzten Rate!“ Er ließ ſich wieder in ſeinen Seſſel fal⸗ len, ſchlug die Beine übereinander, die nackten, dürren, behaarten. Dann leerte er den Inhalt des Paketes in ſeinen Schoß und machte ſich daran, die Geldſtücke in kleinen Säulen zu zwanzig Stück auf der Tiſchkante aufzubauen. Schweigend wartete Beſtuſchew das Ende der Prozedur ab. Endlich war Gersdorf mit dem Aufzählen SCopyriqmi bei corei- MasKker Vericg Perlin des Geldes zu Ende. Noch einmal griff er nach dem Dokument, wonach Rußland und Oeſter⸗ reich übereinkommen, ihr Bündnis zu erneuern -und ſich in einem Kriege gegen Preußen gegen⸗ ſeitig Waffenhilfe zu gewähren. Glückſelig be⸗ trachtete er es, blies die letzten Spuren von Sand, die noch daran hafteten, ſort, legte es auf den Schreibtiſch zurück, nahm ſeinen Pelz und ging, unaufhörlich ſchwatzend, mit großen Schritten auf die Tür zu. Der Kanzler rief ihn noch einmal an:„Ich fürchte aber, Sie freuen ſich zu früh, Baron. Erſtens ſind Sie falſch unterrichtet über den Geſundheitszuſtand der Prinzeſſin. Die Kriſe iſt ſeit Tagen überſtanden. Dann aber wird es Ihnen wichtig ſein, zu wiſſen, wie ſich Ihre Majeſtät über Sie geäußert hat. Die Zarin ſagte vor einigen Tagen:„Dieſer Gersdorf ſoll ſich nicht zu früh freuen; ich bin darüber informiert, daß er jubelt. Dieſes Betragen verrät ſeinen ſchlechten Charakter“. Darauf äußerte Ihre Majeſtät mit voller Stimme— die anweſenden Damen nannten es Brüllen—: „Wenn ich das Unglück haben ſollte, dieſes teure Kind zu verlieren, beim Teufel ſchwör ichs, die ſächſiſche Prinzeſſin werde ich niemals akzeptieren!“ Kreidebleich ſank Herr von Gersdorf auf de Seſſel neben der Tür zuſammen. Jroniſch fragte Beſtuſchew:„Darf ich Ihnen zur Stärkung der Nerven ein paar Tropfen verabfolgen?“ Der Sachſe winkte ab, erhob ſich ſchwerfällig, verbeugte ſich und verſchwand. Beſtuſchew ſah ihm nach, grinſte und ſagte vergnügt:„Nein, der Weiße Adler iſt ihm nicht beſchieden.“ Dann zog er den Schubkaſten des Schreibtiſches auf und fegte das Gold in die Lade. Dabei warf er einen Blick auf die Tür, als erwarte er Beſuch. Es hätte ihn nicht ge⸗ wundert, wenn in einem Augenblick, da er Geld einnahm, Mademoiſelle Barillon erſchienen wäre. Wirklich öffnete ſich die Tür. Aber es war der alte Geber, der hereinkam und meldete, daß ein Maein namens Goldbach den Kanzler zu ſpre⸗ chen verlange. „Laß ihn herein, ſofort“, ſagte Beſtuſchew, und„Krächze los, alter Rabe“, fuhr er fort, als der Gemeldete eintrat. Der Mann namens Goldbach verbeugte ſich tief. Wiewohl ſein verſchmitztes Geſicht von ge⸗ drehtem Löckchen und einem langen Bart um⸗ rahmt war, ſteckte er in einem europäiſch⸗bür⸗ Herlichen Rock aus grünem Tuch, wie ihn die bĩe Seschich 7 Vvvnoffmona-fornisch Beamten des Zivildienſtes zu tragen pflegten. An ſeinen Lippen und Fingern waren Spuren von Tinte ſichtbar, und ſein Rock wies Flecke von Siegellack auf. Der Mann namens Goldbach brachte aus der Tieſe ſeiner Taſche ein Papier zum Vorſchein. Dabei ſagte er— und ſeine rauhe, gaumige Stimme rechtfertigte die Bezeichnung, die ihr eben geworden war:„Ein kapitaler Fund, Herr Graf. Ein Brief des franzöſiſchen Geſandten La Chöétardie an ſeine Regierung, ein kleines und ſchrie:„Jetzt haben wir ſie, dieſe Verrä⸗ teg 5 7 Ruhiger geworden, kehrte er an ſeinen Platz zurück.„Und die Originale?“ „Sind ſchon mit der Poſt abgegangen.“ „Waren die Briefe chiffriert?“ „Zu Befehl, Herr Graf. Mit den Händen allein war's diesmal nicht gemacht. Ich mußte mein Köpfchen anſtrengen. Geſtern Abend er⸗ wiſchte ich den Brief... wie der Wind Ab⸗ ſchrift genommen... und huſch zur Poſt zu⸗ rück. Kein Auge wird erkennen, daß die Sie⸗ gel gelöſt waren. Heute früh hatte ich die Chiffren heraus, und dies iſt der wortgetreue Text. Die Chiffre iſt Buchſtabe für Buchſtabe aufgegangen.“ „Und hier iſt die Extrabelohnung.“ Beſtu⸗ ſchew entnahm der Schublade eine Handvoll ſächſiſcher Goldſtücke.„Wiſſen Sie, Goldbach, daß ſich der König von Preußen über erbro⸗ chene Siegel beſchwert hat? Herr voer Marde⸗ feld erſchien mit den corporibus delicti auf der Deutsche Ostseelandschait aus dem Terra-Kulturfilm„Wandernde Dünen“ Aufn.: Hart-Lexfilm— Scherl-M. Vermögen wert.“ Und ſein Krächzen zu einem Flüſtern mildernd, fügte er hinzu:„Der Brief enthält Beſchimpfungen Ihrer Majeſtät perſönliche Verunglimpfungen...“ Ein Trommelfeuer von Fauſtſchlägen ging auf die Tiſchplatte nieder, ſo daß das Tinten⸗ faß ins Wanken geriet. Gerade noch vermochte Goldbach mit raſchen Griffen eine Kataſtrophe zu verhüten. Beſtuſchew ſprang auf, packte den Mann an den Aufſchlägen ſeines grünen Rot⸗ kes, ſchüttelte ihn, als wollte er ihn erwürgen Raabe und der Tippelbruder Von Hans Runge Wie gewöhnlich ſaß an einem Frühabend eines ſchönen Tages Wilhelm Raabe an ſeinem Stammtiſch in Herbſts Weinſtuben in Braun⸗ ſchweig. Rechts von ihm ſaß ſein jetzt auch längſt verſtorbener Freund und Stammtiſchge⸗ noſſe, der Rentier Otto Tellgmann. Gegenüber hatte ſich der„König von Hannover“ nieder⸗ gelaſſen. So wurde am Raabetiſch ein Tuch⸗ reiſender namens König, der aus der großen Stadt an der Leine ſtammte, genannt, der, wenn er geſchäftlich in Braunſchweig weilte, die Ehre genoß, am Raabeſtammtiſch mit Platz zu nehmen. Bei dieſer Gelegenheit ſei bemerkt, daß Raabe jeglichem Standesdünkel abhold war. Jeder anſtändige Menſch war ihm zu Hauſe oder am Stammtiſch willkommen. Es waren ſonſt weiter keine Gäſte im Lokal anweſend. Wilhelm Raabe las in einer illu⸗ ſtrierten Zeitſchrift und trank gewohnterweiſe ab und zu ein Schlückchen Rotwein.„Beyche⸗ velle“ war damals des Dichters Lieblingsmarke. Dazu rauchte er Zigarren, für die er aber im Laden nur ſieben Pfennig für das Stück an⸗ legte. Zu Anfang dieſes Jahrhunderts waren DAS BUCH Hevte, wie so oft: vergällt, schv/ arz verhängt die gonze Welt; qudlender Gedonken Chor röttelt an der Sſirne Tor. Do— ein oaofgeschlogen Buch: Zovberhilfe, mir genug. Und ich lese, lese, lese— und ich trinke, ich genese. Geist vom Geiste, heiliger QOvell: nun ist alles wieder hell. Und der schwarzen Gelstef Schor fohr zur Hölle, wo sie war. Frledrlch Koyßler, ſie zur Freude aller„beſſeren Hälften“ noch weſentlich billiger als heutzutage. Während Raabe las, unterhielt ſich Tellg⸗ mann mit dem„König von Hannover“ über Politik und den Burenkrieg, der damals im Gange war. Da geht die Tür auf und ein wandernder Handwerksburſche erſcheint auf der Bildfläche. Ehe es der Kellner verhindern kann, geht der Wanderer auf den Raabetiſch zu und erheiſcht eine milde Gabe, ein„Schlafgeld“, um ſeinen müden Körper in der„Herberge zur Heimat“ dem Gotte Morpheus anvertrauen zu können. Tellgmann und der„König von Hannover“ ziehen ihre Börſen und reichen dem Wanders⸗ mann ein Obulus. Auch Wilhelm Raabe drückt dem Walzbruder ein paar Groſchen in die Hand. An der Haustür fragte der verſtorbene Ober⸗ kellner Querfurth den Wandersmann:„Was ſind Sie denn von Beruf?“ „Ick bin Schlächtergeſelle!“ lautete die Ant⸗ wort des mit Spreewaſſer Getauften. „Wiſſen Sie denn auch, wer der alte Herr mit dem kurzen weißen Vollbart iſt, der auf dem Sofa ſitzt und Ihnen ein Trinkgeld gab?“ „Nee, keenen Schimmer nich“, ſagt der Wan⸗ derer.—„Das war der berühmte Dichter Wil⸗ helm Raabe!“ „Denn muß ick aber nochmals rinn und mir extra bedanken“, rief der Schlächtergeſelle. Und ehe ſich Querfurth verſieht, ſteht der Burſche wieder am Raabetiſch und murmelt etwas von „ijroßer Ehre und Erjebenheit“. „Was wool'n Se denn noch?“ fragt der König von Hannover.—„Ick wollte mir nur nochmals bei dem jroßen Dichter bedanken und ihm for ſeine Jüte enen kleenen Rat jeben.“ „Na, und der wäre?“ fragt Raabe intereſſiert und von ſeiner Zeitung aufſehend. „Eſſen Se jakeene, jakeene Leberwurſcht mehr im Leben!—— Wat da allens rinnkommt, det jlooben Se jar nich!“— Das amüſante Erlebnis wurde noch nach Ta⸗ gen am Raabeſtammtiſch viel beſprochen und be⸗ lacht. Geheienen Staatsinquiſition und legte Be⸗ ſchwerde ein.“ Goldbach hob abwehrend die Hände. Aber der Kanzler winkte ab.„Sie brauchen ſich nicht zu verteidigen; daß Sie es nicht wa⸗ 5 der ſolche Pfuſcharbeit verrichtete, weiß ich.“ „Und wen hat man in Verdacht, Herr Graf?“ „Ich— die Franzoſen, der König von Preu⸗ ßen— die Oeſterreicher, und die Kaiſerin— mich.“ Kichernd entfernte ſich der Mann namens Goldbach. Beſtuſchew rief ſeinen Kammerdiener.„Ja⸗ gen Sie auf die Geheime Staatsiaquiſition, wecken Sie General Uſchakow, und bringen Sie ihn hierher, nötigenfalls mit ſanfter Ge⸗ walt... Halt, ſagen Sie ihm, es hanole ſich um ſeinen Freund La Chétardie, da wird er ſich ganz von ſelber eilen.“ Eine Stunde ſpäter trat General Iwan Alexandrowitſch Uſchakow ein. Die beiden Freunde umarmten ſich. Der alte Geber brachte neuen Wein und neue Becher. „Ich habe gute Nachricht für dich, Iwan Alexandrowitſch“, begann Beſtuſchew.„Die Sintflut, die uns zu verſchlieigen drohte, ſcheint ſich zu verlaufen. In Bälde werden wir un⸗ ſere Poſition zurückerobert haben.“ Und er wies dem Freunde die Depeſche vor. Während Uſchakow las, ſprach der Kanzler weiter.„La Chétardie hat zu früh triumphiert, er hat Frau Lopuchin und ein Dutzend unſchuldige Män⸗ ner und Weiber geopfert, hat meine Schwä⸗ gerin knuten laſſen. Nun aut, ich konnte es nicht hindern, daß Frankreich triumphierte. Ich mußte zuſehen, daß die Grundſätze Peters, meines großen Herrn, verlaſſen und verraten wurden, daß Frankreich und Preußen über Oeſterreich triumphierten. Jetzt aber werden wir La Cheétardie vernichten. Und dann— wer weiß, vielleicht kann man die Zerbſter Prinzeſſin davonjagen. Noch iſt ſie nicht ver⸗ heiratet..., noch hoffe ich, daß Prinzeſſin Marianne...“ Bleichen Geſichtes fuhr Uſchakow auf.„um Gottes willen, Alexeij Petrowitſch, wohin ver⸗ irrſt du dich! Man ſagt ſogar, du habeſt Geld genommen.“ „Das habe ich! Ich nehme Geld, aber nur für Dienſte, die im Intereſſe Rußlands liegen. Ich kann mit Stolz ſagen, daß ich unbeſtech⸗ lich bim. Mardefeld hat mir hunderttauſend Rubel angeboten. Ich habe abgelehnt. Er hat ſein Angebot auf hundertfünfzigtauſend ge⸗ ſteigert. Ich habe wieder abgelehnt. Von Preußen werde ich Geld nehmen, wenn Ruß⸗ lands Intereſſe mit dem Preußens zuſammen⸗ fällt, nicht früher unid nicht ſpäter— alſo nie! Ich werde den Franzoſen und Preußen Wider⸗ ſtand leiſten bis zum äußerſten!“ „Denke an Wolinsky, den Kanzler, den man enthauptet hat...“ fiel Uſchakow ein. Fortſetzung folgt.) „Bakenbreuzbanner“ 405 3. port u iel Samstag, 12. November—⁵⁰ Villacher 6hinadion jür 1 Milnon In Graz ſprach kürzlich Oberbürgermeiſter Kraus über die NS-⸗Winterkampfſpiele 1939 in Villach. Er wies darauf hin, daß die Winter⸗ ſportler der Oſtmark ſchon vor der Machtüber⸗ nahme den Wunſch hatten, die Villacher Alpen und deren Vorberge zu einem internationalen Winterſportplatz auszubauen. Dieſer Plan wird jetzt in die Tat umgeſetzt werden. Leider haben ſich ihm Schwierigkeiten inſofern entge⸗ gengeſtellt, als es in der Oſtmark infolge dau⸗ ernd ſteigender Arbeitsaufträge nicht mehr möglich iſt, die hierfür notwendige Zahl von Arbeitskräften freizuſtellen. Deshalb werden ſofort bei Eintritt des Winters an 2000 Ange⸗ hörige der Villacher Parteigliederungen zum Arbeitsbeginn eingeſetzt werden. Das über 40 0⁰⁰0 Quadratmeter umfaſſende Gelände muß felt Langlauf, Torlauf, Sprunglauf und Staf⸗ ellauf ausgebaut werden. Bis zum Februar wird ein Teil der Anlagen mit einem Koſten⸗ aufwand von RM 180 000 erſtellt. Die Geſamt⸗ koſten für den Ausbau des Wettkampfgeländes belaufen ſich auf rund 1 Million Reichsmark. Kanadleriniele erſt nach der meiſterſchalt Kanada entſendet zu den Eishockey⸗Weltmei⸗ ſterſchaften 1939, die vom 3. bis 12. Februar in Baſel und Zürich durchgeführt werden, die im Allan⸗Polal ſiegreiche Mannſchaft der Smole Faters. Urſprünglich ſollten die Kanadier ſchon vor den Titeltämpfen eine Reihe von Spielen in Europa austragen, darunter allein acht in Deutſchland. Nun teilte der kanadiſche Verband mit, daß ſeine Vertretung erſt nach der Weltmeiſterſchaft, die ſie zu verteidigen hat, zu weiteren Spielen antritt. Die jüngſten Mel⸗ dungen zur Teilnahme liefen aus USA und der Tſchecho⸗Slowatei ein. Die Amerikaner tref⸗ fen Mitte Januar in Europa ein und werden gleich einige Wettſpiele austragen. Rekordfahrten auf der Digorellibahn Die Rekordfahrten auf der Mailänder Vigo⸗ rellibahn werden noch weiter fortgeſetzt, obwohl die Witterung nicht gerade günſtig iſt. Am Donnerstagnachmittag unternahm der franzö⸗ ſiſche Rennfahrer Charles Berthy einen An⸗ griff auf den 100⸗Kilometer⸗Rekord des Italie⸗ ners Piubello von:33:38 Std., der jedoch mißlang. Der Franzoſe fuhr über 60 Kilo⸗ meter zwar mit:252ʃ7 Std. einen Weltrekord, womit Michards Leiſtung von:26:45 Std. unterboten war, wurde dann aber immer lang⸗ ſamer. Für die 100 Kilometer benötigte er ———5 Std., ſo daß Piubello nicht erreicht urde. Für Streitle ſpielt Kubus Eine weitere Abſage für das große Winter⸗ hilfswerk in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗ Kampfbahn erteilte der Münchener Bayern⸗ ſpieler Streitle. Für ihn wird das Reichsfach⸗ amt den tüchtigen ſchleſiſchen Verteidiger Ku⸗ bus(Vorwärts⸗Raſenſport Gleiwitzm) einſetzen, der vor wenigen Wochen in Sofia gegen Bul⸗ garien ein recht gutes Spiel lieferte. Jet van Feggelen ſchwamm wWeltrekord Die bekannte holländiſche Schwimmerin Jet van Feggelen, die erſt vor wenigen Tagen die 400 Meter Rücken in:51,4 Minuten zurück⸗ legte, ſtellte am Donnerstagabend in Amſter⸗ dam über 150 Pards Rücken mit:43,3 Min. eine neue Weltbeſtleiſtung auf. Die bisherige Höchſtleiſtung ihrer Landesſchweſter Nida Senff von:45,4 laufgeſtellt am 20. 10. 1936) wurde damit beträchtlich unterboten. Kingen der Gaul' ga Vfg 86— Kraft⸗Sport⸗Verein Sulzbach Kommenden Sonntag, 10.30 Uhr, empfängt der VfK auf hieſigem Boden im Saale des „Zähringer Löwen“, Schwetzinger—+* 103, den Kraft⸗Sport⸗Verein Sulzbach zum älligen Rückkampf. Zu Beginn der Mannſchaftskämpfe hat ſich der Vfͤ durch das Ausſcheiden einiger Ringer der Kernmannſchaft mit Nachwuchs⸗ ringern ausgeholfen. In der Vorrunde konnte der Vfg keinen Kampf gewinnen und muß nun auf Biegen und Brechen kämpfen, wenn er nicht dem Abſtieg verfallen will. Da Lehmann(Ban⸗ tamgewicht) und Rudolph(Schwergewicht) wieder mit von der Partie ſind, hat die Mann⸗ ſchaft die alte Stärke. Hoffen wir, daß der Vfg diesmal ſeinen Anhängern keine Enttäuſchung bereitet und ſich ſeiner Tradition bewußt iſt. Auf alle Fälle ſind äußerſt ſpannende Kämpfe zu erwarten, ſo daß die Ringſportliebhaber ſicher voll auf ihre Koſten kommen. Veiiſreit der Turnexinnen um die Vereinsmeiſterſchaft Gleich den Männern tragen erſtmalig auch die Frauen Vereinsmeiſterſchaftskämpfe im Turnen aus. Die Teilnahme iſt für alle DRe⸗ Vereine, die das Frauenturnen pflegen, ver⸗ bindlich. Für alle Klaſſen ſind folgende Uebun⸗ gen feſtgeſetzt: 1. Gymnaſtik(Haltungsſchulung), 2. Gymnaſtik(Hüpfübungen), 3. Barren, Schwebebalken, 5. Fechterkehre am Pferd und T. Korbball⸗Wurf. Die Gruppenausſcheidungskämpfe der bis zum 12. März ermittelten Gaumeiſter finden am 26. März ſtatt. Die Vereinsmeiſterſchaft zwiſchen den vier Gruppenſiegern wird am 22. und 23. April entſchieden. Für das Jahr 1939 iſt nachſtehende Gruppeneinteilung getroffen worden: Gruppe 1: Oſtpreußen, Pommern, Bran⸗ denburg und Nordmark.— Gruppe 2: Schle⸗ ſien, Sachſen, Mitte und Niederſachſen.—— Gruppe 3: Weſtfalen, Niederrhein, Mittel⸗ rhein, Heſſen und Südweſt.— Gruppe 4: Baden, Württemberg, Bayern, Oſtmark und Sudetenland. An Durſkreis der Bandpal⸗Klapen nur drei Spiele der badiſchen Handball⸗Gauliga Der SC Doſſenheim hat in ſeinen Heimſ ie⸗ len immer einen beachtlichen Gegner ab riedrichsfelder werden die Krelsklaſſe in voler Veſetzung So allmählich Kreisklaſſe vorwär liſte bekannt geword Sonntag ſind folgen Tbd. Germ. Mannhei Tu Schwetzingen— To Brühl— Poli Jahn Neckarau— Ein harter Strauß wird a platz zum Austra ten verfügen über gute Hockenheim wir ſtrengen müſſen, u Mannheimer Poliziſte und werden mit eine bringt in der Gau⸗ Der kommende Sonntag Paarungen lauten: klaſſe nur drei Spiele. Die TWSeckenheim— TV Weinheim Tſchaft Durlach— T TWLeutershauſen— In Seckenheim tre zuſammen, die ſich in mer ſchöne Kämpfe liefe lage wechſelten miteinan die Oberhand behält, kann nicht Die Gäſte aus der Zweib mächtig anſtren zu erringen, da SV fen zwei Mannſchaften en Verbandsſpielen im⸗ rten. Sieg und Nieder⸗ der ab. Wer diesmal kommen die Spiele in der 18. Nun iſt auch die Termin⸗ den kommenden de Treffen angeſetzt: m— Vfe Neckarau Tbd. Hockenheim ei Mannheim ahn Seckenheim uf dem Germania⸗ Beide Mannſgzgz. Schwetzingen ſehr an⸗ m zu Ehren zu gelangen. eſagt werden. iden Punkte für Seckenheim, wie verl Gropp antreten muß. Tſchaft Durlach emp tersheim und ſollte in heimiſ ch entſcheiden. Das det in Leutershauſen ſtatt. Tgde. Ketſch. Die Ketſcher, ne⸗ inzige Mannſchaft, die Titel hat, ſollten auch Wir erinnern uns je⸗ Leutershauſen gegen knapp ausfiel. den TSV Of⸗ cher Umgebung das dritte Spiel der Gauklaſſe fin Gaſt erſcheint die ben SV Waldhof die e noch Ausſicht auf den dieſen Kampf gewinnen. doch an die Begegnung Waldhof, deſſen Bezirksklaſſe, Staffel 1 Die Spiele des Sonntags bringen keine allzu aufregenden Kämpfe. Es ſpielen: Reichsbahn Mannheim— MTG Tſchaft Käfertal— Poſt Mannheim SA 171— Luftwaffenſportverein Kurpfalz Neckarau— TV Viernheim Vor leichter Aufgabe ſteht die Reichsbahn. MTG, dieſes Jahr nochen wird gegen den Anwärter auf de winnen können. Die Käfertaler den Poſtſporwerein und werden dem Punkte überlaſſen müſſen. Als Begegnung zwiſchen den SͤäA⸗ id den Soldaten bezeichnet werden. Beide Mannſchaften ſind noch ohne jeden Punkt⸗ Der TV Viernheim gaſtiert in Nek⸗ rau. Die Heſſen beſitzen eine ſehr gut einge⸗ ielte Mannſchaft und werden den Neckarauern inerlei Siegesausſichten einräumen. Niederlage nach Neckarau empfängt ſeinen eim und wird dem r aus Secken und Gaſt keinerlei Siegesausſichten einräumen. Namensvette Die Bergſträßler kommen nunmehr auch vor⸗ TWVNeckarhauſen L Schriesheim TV Oberflockenbach ch— Tgde. Laudenbach ieg wird der TV Großſach⸗ arhauſen davontragen. n dem Vfs Schriesheim gegen⸗ d, kann im vor⸗ den. Der TV O ach Hohenſachſen kaum emsbach treffen gde. Laudenbach an. Es ſpielen: TV Großſachſen— TV Edingen— PVf icht recht in Schwung, n erſten Platz Einen weiteren S ——— er⸗ TVNeck arken pen. Wie ſich Edingen ———— die über aus der Affäre Männern und d den Gangen beenden können. In alte Rivalen. Die ſollte das Treffen für ſich entſcheiden können. die Gpiele der Frauen Die Spiele in der Frauenkla vorwärts. Für Sonntag ſind ſe ſetzt, und zwar: Nur zwei Spiele ſind für den kommenden ſe gehen rüſtig Sonntag vorgeſehen. 3 Spiele ange⸗ ingen— TV Hockenheim ſeim— TV Friedrichsfeld Hockenheim hat in dieſ ſtellungsſchwierigkeiten. dem Verein en ſeine Verbandsſpiele Sollte es zu obiger müſſen wir auf fes der Spiele Punkte einräumen. Ws der Epoet am Wochenende bringt kampf Deutſchland— polen des Friedens“ in Stuttgart d der Tabellenführer HC d in Heidelberg treffen in G 78 und der TV 46 Freundſchaftsſpiele Gau Südweſt durchgeführ wohl in Frankfurt zwiſchen kfurt und dem Gaumeiſter TW57 Sachſenhauſen.— Zwei Spiele ſtehen im 1 TV 46 Mannheim V dlich gelingen würde, Vfe Neckarau— SV Waldhof durchführen zu können. Begegnung kommen, ſo d des bisherigen Verlau⸗ den Spargelſtädtern Sieg und Germania— TV Brühl TV Friedrichsfeld— Poſt II VfR III— FV Brühl weiter/ Box⸗Länder Der Kampf um die punkte geht n Riga/„Turnier Tänderkampf unſerer Ringer i Karlsruhe un gegenüber un einem Lokalkampf die T ſteht auch an die⸗ Der Kampf um die Punkte Mittelpunkt des ſem Wochenende wieder im Sportprogramms, denn nur wenige ſtaltungen überragen an Bedeutung piele in den einzelnen Gauen. vor allem der Länderkampf Breslau gegen Po⸗ ſpannendſte ſteigt nennen ſind hier dem SC 80 unſerer Amateurboxer in len ſowie der Kampf unſerer Rin ch⸗römiſchen Stil ge Internationale Beſe des Friedens“ der gart auf, zu dem Mannfſ rankreich und Belgien as„Turnier ollhockeyſpieler in Stutt⸗ chaften aus England, kommen.— Im dung. Im Gau Süwweſt ſpielen und die SSVg. gegen⸗ /Württemberg empfängt 3 Heidelberger AK den Stuttgarter RC.— er TV 60 Frankfurt einander und in Baden ieder ein großes Mei⸗ das man beinahe als Lokalkämpfe“ bezeichnen gibt es auch diesmal w ſterſchaftsprogramm, einen„Tag der In Südweſt Frankfurt die Boruſſe mateure in Breslau im Länder⸗ vor einer ſchweren Auf⸗ derkampf mußten ſtehen unſere A och im letzten Län er in Warſchau eine die ſie jetzt auf deutſchem Boden ändlich wieder wettmachen wollen. e Amateurboxveranſtaltungen wer⸗ Kreuznach und in Eberſtadt durch⸗ geführt.— Im n aus Neunkirchen und Wormatia Worms. ehen ſich die Kickers un Ludwigshafen und der K 03 Pirmaſens. Drei aden zur Entſcheidun ei einer Doppe Neckarau und SpVg. ſchließend ſtehen ſi fR Mannheim und S In Karlsruhe unſere Vertret empfängt die FV Saarbrücken den Lokalkämpfe ſtehen in In Mannheim ſpie veranſtaltung zuer Sandhofen und an diſche Meiſter V hof gegenüber. en die Phönix einen beſtehen und ebenſo burger FC. ge Pforzheim ſp fenburg. In egnungen auf dem ickers— VfB Stuttg SSo Ulm und Union fenhauſen. Ein volles Gau Bayern mit den Spielen: burg— Neume chen— 1860 Mü Augsburg, Schwaben Augs berg und SpVg. Fürth— Daneben gibt es im derſpiele, und zwar ſte reter ebenfalls in einem ten, wo ſie im klaſ⸗ f die ſtarken Ringer hlreichen Kämpfen wird hier die ſüddeutſche Mannſchaftsmeiſter⸗ ſchaft weiter gefördert.— Im müſſen unſere Vert Län erkampf in Riga antre ſiſchen Stil au hat der KFỹV ſchweren Strauß zu chwer wird es der Frei⸗ Mühlburg haben. In lt der 1. FC gegen den FV O Württemberg ſiehen folgende Be⸗ art, Ulmer FV Böckingen— FV Zu Programm gibt es im Jahn Regens⸗ Bayern Mün⸗ nchen, VfB Coburg 75 BC FC. 05 Schweinfurt. all noch zwei Län⸗ n ſich in Dublin Ir⸗ über und in Budapeſt ſpielen Ungarn und Italien.— Auch im läßt das Programm die ſt der Radballkämpfe ſtehen ſich die Vertreter Deutſchlands und Bel⸗ nem Länderkampf gegenüber, wobei lmit einem weiteren deu rechnen können, und außerdem in Gmünd und in Heilbronn Kämpfe durchgefüh Wochenende nur ei der Berliner Deutſchlandhalle HBVereinskalender To Mannheim von 1846. Handball. Sonntag. Poſt⸗ 1. Frauenmannſchaft— Poſtſport⸗ verein; auf eigenem Platz(Luiſenpark): 2. Mannſchaft— VfR: 10.30 Uhr: 1. Mannſchaft— ball. Samstag. Auf eigenem Platz: 14.3 ſtgruppe— SpVg. Sandhofen: 15.3“ Uhr: Sportdienſtgruppe 2— FC Alemannia Rh⸗ — Sonntag. Auf fremden Plätzen:.30 Uhr: — BeS6 Süddeutſche Rot⸗Weiß— FC Germania rer.45 Uhr am t— M7C 08 Lindenhof(Schäferwieſe).— Sportabteilung. Sams⸗ der Waldläufer 14.30 Uhr mit Rädern b 15 Uhr Training auf dem Platze.— eigende Beliebtheit erkennen. In tſchen Erfolg internationale rt. Dagegen bringt uns das ver Nürnberg, n Bahnrennen, und zwar in ſportvereinsplatz: t 3 Punkte nach der kurzen nterbrechung dur ter. Drei Begegnungen ſind i nhr: Sportdien TV Weinheim Durlach— TSV Oftersheim und TV Hack⸗Mannſchaft auſen— TG Ketſch.— Im (Stadꝛon);.30 Uhr: Friedrichsfeld(Treffpunkt der Radfah enende nur ein kleines Spielplan. In Baden ch im Kampf um die Punkte MTV ſteht an dieſem Woch rogramm auf dem tag. Trefſpunkt am Tatterſall; a Hauptturnabteilung. Samstag. In der großen Turn⸗ halle(Vereinshaus): 20 Uhr: Uebungsſtunde des Deutſchen Jungvolkes für die Jugendmeiſterſchaften im Geräteturnen.— Sonntag.—12 Uhr: Ausſchei⸗ dungsturnen der Mannheimer Kunſtturner⸗Kreisriege für den Städtekampf Stuttgart⸗München⸗Mannheim. — Hockeyabteilung. Sonntag. Auf eigenem Platz:.15 Uhr: 2. Mannſchaft— VfR; 10.30 Uhr: 1. Mann⸗ ſchaft— VfR; 14.30 Uhr: Jugend— Hi⸗Bann⸗ mannſchaft; 9 Uhr: Alte Herren— VfR(VfR⸗Platzm). Frauenmannſchaften ſiehe ſchwarzes Brett Platz und Turnhalle. Verein für Raſenſpiele. Samstag. Spiele auf eige⸗ nen Plätzen. Brauereiplatz: 15.15 Uhr: Sportdienſt⸗ gruppe 1— SV Waldhof 1.— Sonntag..45 Uhr: A 1. Jugend— SC Käfertal; Herzogenriedpark:.45 Uhr: 4 3. Jugend— Vis Neckarau; 9 Uhr: B 1. Jugend— VfTuR Feudenheim; 10.30 Uhr: B 2. Jugend— Vfe Neckarau: Planetarium:.45 Uhr: VfR Geppert— SV Waldhof; 10.30 Uhr: VfR Stein⸗ kamp— MiC 08.— Spiele auf fremden Plätzen: Samstag: 15.15 Uhr: Sportdienſtgruppe 2— SV Waldhof 2; Sonntag:.45 Uhr: 4. Mannſchaft— MFC 08 Friſeur(Almenhof): 9 Uhr: A 2. Jugend— BVis Neckarau(Altriper Fähre); 9 Uhr: A 4. Jugend — Bes Lanz(Stadion, Feld);.30 Uhr: Noll— BSéG Sphell Ludwigshafen(Kaſerne am Horſt⸗Weſſel⸗ Platz);.30 Uhr: Berlinghof— Vis Neckarau(Sta⸗ dion, Feld); 10.15 Uhr: 3. Mannſchaft—§C. 08 (Almenhof); 10.30 Uhr: Alte Herren— Vfs Neckarau (Platz am Waldweg); 12.30 Uhr: Erſatliga.— S Waldhof; 14.30 Uhr: Liga— So Waldhof(beide Spiele im Stadion).— Handball. Brauereiplatz: 10 Uhr: 1. Frauen— 2. Frauen(Pflichtſpiel); 11 Uhr: 3. Frauen— FV Brühl 1. Frauen(Pflichtſpiel) Spiele auf fremden Plätzen:.45 Uhr: 1. Jugend— Reichsbahn Mannheim;.30 Uhr: 3.(FF7G)— TV 1846; 10.30 Uhr: 1. Männer— TV 1846. Sportverein Mannheim⸗Waldhof 07. Samstag: Erſte Jungvolk⸗Mannſchaft gegen VfR, dort, 15.15 Uhr; 2. Jungvolk⸗Mannſchaft gegen VfR, hier, 15.15 Uhr. Sonntag Doppelveranſtaltung im Mannheimer Sta⸗ dion: Vfs Neckarau gegen SpVg. Sandhofen 12.45 Uhr; VfR Mannheim gegen unſere Liga 14.30 Uhr; 12.30 Uhr Fußball⸗Reſerve gegen VfR Mannheim auf einem Nebenſeld des Stadion Mannheim; Brückl⸗ Mannſchaft gegen VfR Mannheim(Geppert),.45 Uhr, Planetariumsplatz; Al⸗Jugend gegen Ilvesheim, hier, 9 Uhr, Pflichtſpiel; A2⸗Jugend gegen FC— Phönix Mannheim, dort,.15 Uhr, Pflichtſpiel; A3⸗Jugend gegen FV Weinheim, hier, 10.15 Uhr, Pflichtſpiel; A4d⸗Jugend gegen Alem. Rheinau, dort, 9 Uhr, Pflicht⸗ ſpiel.— Handball: Frauenhandballmannſchaft gegen Vfs Neckarau, bier, 11 Uhr. MocC„Phönix“ 02. Samstag, 12. September. Auf unſerem Platz: 14.30 Uhr: 1. Sportdienſtgruppe Phö⸗ nix— Feudenheim; 15 Uhr: BSG Gebrüder Bauer — Bec Schweyer; 15.30 Uhr, Alte Herren— Reichs⸗ bahn Ludwigshafen; auswärts: 15.15 Uhr: 2. Sport⸗ dienſtgruppe Phönix— Poſt Mannheim.— Sonntag, 13. November. Auf unſerem Platz: 9 Uhr: A 2. Ju⸗ gend— A 2. Jugend So Waldhof; 10.40 Uhr: B⸗ Jugend— B⸗Jugend Alemannia Rheinau; Feld 2: 9 Uhr: Schwarz⸗Weiß⸗Grün— Vſs Ludwigshafen⸗ Frieſenheim; 10.30 Uhr: Schwarz⸗Weiß— BSG Ge⸗ brüder Bender; auswürts: 9 Uhr: 4 1. Jugend— A 1. Jugend FV Weinheim; 13.15 Uhr: 2. Mannſchaft — 2. Mannſchaft FV Hockenheim; 15 Uhr: 1. Mann⸗ ſchaft— 1. Mannſchaft FV Hockenheim.— Mittwoch (Bußtag), 16. November. Auf unſerem Platz: 9 Uhr: A 1. Jugend— A 2. Jugend Ilvesheim; 10.30 Uhr: A 2. Jugend— A 1. Jugend Sandhofen; 11.30 Uhr: Totengedenkfeier am Ehrenmal.— Am Bußtag: To⸗ tengedenkfeier am Ehrenmal auf unſerem Platz. Mannheimer Fußball⸗Club 1908 e. B. 1. Mannſchaft gegen Turnverein 1846, 10.30 Uhr, Schäferwieſe; A⸗ Jugend gegen Edingen, 9 Uhr, Schäferwieſe; Friſeure gegen VfR(),.45 Uhr, 1848er⸗Platz; Goerig gegen VfR., 10.15 Uhr, 1848er⸗Platz: Rot⸗Blau gegen VfR (Steinkamp), 10.30 Uhr, Planetarium. Verein für Leibesübungen. Liga— SpVg. Sand⸗ hofen, 12.45 Uhr(Stadion); 3. Mannſchaft— FV Seckenheim,.30 Uhr(Waldweg); Alte Herren— VfR, 10 Uhr(Waldweg); A 1. Jugend— VfR, 9 Uhr (Altriper Fähre); 4 2. Jugend— VfR,.45 Uhr (Herzogenried); B 1. Jugend— VfR 2(Herzogen⸗ ried),10.30 Uhr.— Damen⸗Handball. Vfe— S Waldhof, 11 Uhr(Waldhofplatz).— Samstag. Frei⸗ willige Sportdienſtgruppe des Di Neckarau 1— Lin⸗ denhof 1, 14.15 Uhr(Waldweg): Neckarau 2— Rheinau 2, 14.30 Uhr(Rheinau); Iſolation Privat— Brükel Privat, 15.30 Uhr(Waldweg). Mannheimer Turnerbund Germania 1885. Hockey: Sonntag Klubkampf in Pforzheim. Es ſpielen die Frauen gegen TV 34 Pforzheim, die 1. und 2. Mann⸗ ſchaft gegen Rugbyelub Pforzheim. Abfahrt mit dem Omnibus um.45 Uhr ab Waſſerturm. Die Jugend trägt ein Verbandsſpiel gegen VfR um die HI⸗Mei⸗ ſterſchaft aus in Mannheim. BVſB Kurpfalz. Sonntag Fußball: 1. und 2. Mannſchaft Verbandsſpiele gegen Altlußheim. Beginn 10.30 Uhr, 2. Mannſchaft Beginn 12 Uhr. Jugend gegen Neckarhauſen auf unſerem Platz, Beginn 9 Uhr. Handball: 1. Mannſchaft gegen Viernheim auf unſerm Platz, Beginn 15 Uhr. Jugend in Brühl, Be⸗ ginn 10 Uhr. Poſt⸗Sportverein Mannheim. Sonntag Fußball: 1. Mannſchaft gegen Oftersheim 10.30 Uhr; 2. Mann⸗ ſchaft gegen Oftersheim 9 Uhr.— Handball Männer: Tſchft. Käfertal 1. gegen Poſt., 15 Uhr; Tſchft. Käfertal 2. gegen Poſt 2. 13.45 Uhr.— Frauen: 1. Mannſchaft gegen TV 1846 1. Mannſchaft 14 Uhr; TV Friedrichsfeld gegen Poſt 2. Mannſchaft 11 Uhr. 76G Alemannia 08 Ilvesheim. Fußball. Samstag. 15.15 Uhr: Freiwillige Sportdienſtgruppe— Laden⸗ burg(dort).— Sonntag. 9 Uhr: Jugend— SV Waldhof(dort); 12.45 Uhr: Pflichtſpiel 2. Mannſchaft — Fortuna Heddesheim(dort); 14.30 Uhr: Pflichtſpiel 1. Mannſchaft— Fortuna Heddesheim(dort).— Montag, 18.30 Uhr, Uebungsabend der Freiwilligen Sportdienſtgruppe in der Turnhalle der Blindenan⸗ ſtalt.— Jeden Donnerstag, 19.30 Uhr, Uebungsabend aller Aktiven unter Leitung unſeres Sportlehrers vor⸗ läufig in der Turnhalle der Blindenanſtalt. Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein. Handballabtei⸗ lung. Sonntag. Auf unſerem Platz: RTSV 1. Jugend — VfR 1. Jugend,.45 Uhr; Rren 2. Jugend Hockenheim, 11 Uhr; auf dem MTG⸗pPlatz: RTSVV 1. Mannſchaft— MTG 1. Mannſchaft, 10.30 Uhr; RTSV 2. Mannſchaft— MTG 2. Mannſchaft, 9 Uhr. — Waſſerſportabteilung. Sonntag. Pfalzwanderung (RNeuſtadt); Trefſpunkt: Hauptbahnhof Ludwigshafen .30 Uhr; Fahrtkoſten 1 Reichsmark. Fußballverein 1903 Ladenburg. Sonntag auf dem Städt. Sportplatz am Waſſerturm Pflichtſpiel der 1. und 2. Mannſchaft gegen Viktoria Wallſtadt. Spielbe⸗ ginn: 1. Mannſchaft 14.30 Uhr, 2. Mannſchaft 12.45 Uhr; As⸗Mannſchaft gegen Käfertal 10 Uhr; A⸗Jad. gegen Seckenheim, 10.15 Uhr, dort. Ring⸗ und Stemmelub„Eiche“ Sandhofen. Sonntag, 13. November, 10.30 Uhr, im Lokal„Reichspoſt“, Ver⸗ bandstampf gegen Kraftſportverein 06 Ketſch. Turnerſchaft Käfertal. Sonntag. Pflichtſpiele gegen Boſtſportverein Mannheim 1. und 2. Mannſchaft, 15 13.45 Uhr, auf dem Platz am Kuh⸗ uckel. Schwimmerinnenbund„Rheintöchter“. Sonntag, 13. kovember, 16 Uhr,„Zähringer Löwen“—chwetzinger Straße 103, Gemeinſchaftsfeier mit Olympiafilm und Siegerinnenehrung. Schi⸗Klub Mannheim. Mittwoch: 20 Uhr: Gymnaſtik im Stadion; Donnerstag: 20 Uhr: Schwimmen(Halle 307 Freitag: 20.30 Uhr: Klubabend. Die Klubabende finden ab 18. November im Hotel„Zentral“ ſtatt. 958 —— Zurn⸗ des haften ſchei⸗ zriege heim. .15 tann⸗ Zann⸗ Blatz). und eige⸗ dienſt⸗ Uhr: :.45 B 14 B 2. Uhr: Stein⸗ lätzen: — SV end— zugend Weſſel⸗ (Sta⸗ FC 08 eckarau — SV (beide atz: 10 Uhr: tſpiel): end— V : Erſte 5 Uhrʒ 5 Uhr. r Sta⸗ 12.45 Uhr; im auf Brückl⸗ 45 Uhr, n, hier, Phönix Jugend htſpiel; Pflicht⸗ unſchaft er. Auf he Phö⸗ Bauer Reichs⸗ Sport⸗ onntag, 2. Ju⸗ Ihr: B⸗ Feld 2: shafen⸗ 5G Ge⸗ zend— nnſchaft Mann⸗ tittwoch 9 Uhr: 30 Uhr: 30 Uhr: ag: To⸗ . innſchaft ſeſe; A⸗ Friſeure ig gegen zen VfR Sand — 78 ſerzogen⸗ — SV g. Frei⸗ — Lin⸗ u 2— zrivat— ockey: elen die Mann⸗ mit dem Jugend HI⸗Mei⸗ und 2. „Beginn Jugend n 9 Uhr. heim auf rühl, Be⸗ ß ball: 2. Mann⸗ ndball 15 Uhr; Frauen: 14 Uhr; 11 Uhr. Samstag. — Laden⸗ „— SV rannſchaft zflichtſpiel dort).— eiwilligen lindenan⸗ ingsabend zrers vor⸗ ballabtei⸗ (. Jugend zugend— : RTSV ).30 Uhr; ft, 9 Uhr. handerung wigshafen auf dem iel der 1. Spielbe⸗ haft 12.45 „ A⸗Jad. Sonntag, oſt“, Ver⸗ iele gegen uſchaft, 15 am Kuh⸗ nntag, 13. hwetzinger afilm und Gymnaſtik nen(Halle lubabende ſtatt. — „Hhakenkreuzbanner 0 Samstag, 12. Uovember 1058 Die Spielwarenindustrie ist mitten in der Saison in den letzten drel Monaten des Jahres werden 70 v. H. aller Spielwaren abgesetzt Web Unſere iahrhundertealte deutſche Spiel⸗ wareninduſtrie, die außerhalb der Fabriken och Tauſenden von Heimarbeitern Lohn und Brot gibt, befindet ſich jetzt mitten in der und ihre Familien durch die Herſtellung von Spielzeug. Dabei drängt ſich ihre Arbeit eigent⸗ lich auf die Monate Juli bis November zu⸗ 4 7„Saiſon Rund 30 000 Menſchen ernähren ſich ſammen, während der größere Reſt des Jah⸗ res nur ſehr geringe Abſatz⸗ und Verdienſtmög⸗ lichkeiten bietet. Es gilt daher, die wenigen guten Monate durch beſonders großen Fleiß auszunützen. Wie ſtark ſich das Spielwarengeſchäft auf die Zeit kurz vor dem Jahresende zuſammen⸗ drängt, beſtätigt auch die Umſatzkurve des Spielwareneinzelhandels. Der Einzelhandel ſetzt beiſpielsweiſe im erſten Viertel des Jah⸗ res durchſchnittlich nur rund 8 w. H. des geſam⸗ ten Jahresabſatzes an die Kuadſchaft ab, in den zwei weiteren etwa je 11 v.., in den letz⸗ ten drei Monaten des Fahres dagegen nicht weniger als 70 v..! Dazu kommt, daß auch das Auslandsgeſchäft, bdas für den Spielwarenverleger ein ſehr wich⸗ tiger Faktor iſt, ſich zum überwiegenden Teil auf die zweite Jahreshälfte zuſammendrängt, Hier liegt der größte Umſatz ſogar bereits meiſt im Oktober, da die Verſandwege oftmals ſehr lang ſind. Und auch das Ausland hat ſeine Ge⸗ ſchenbfeſte meiſt um die Jahresweride herum liegen. Die Holländer feiern ihr Sinterklaas⸗ ſeſt beiſpielsweiſe am 5. Dezember. Frankreich ſchenkt zu Weihnachten, beſonders aber zu Neu⸗ jahr. England, die Vereinigten Staaten, ſowie faſt alle germaniſchen Länder feiern wie Deutſchland ihr Weihnachten. Spanien und eroamerita feiern„Epiphanias“ als ihr gro⸗ s Geſchenkſeſt am 6. Januar. Den Angehö⸗ rigen der griechiſchen Kirche hingegen gilt das Oſterfeſt mehr als Weihnachten, auch himiſichtlich des Schenkens. Und ſchließlich ſei erwähnt, daß für die Mohammedaner als Geſchenktag(wenn auch nicht im Sinne unſeres Weihnachtsfeſtes) der Kleine Beiram in Betracht kommt. Verdoppelung der Umſätze ſeit 1934 Erfreulicherweiſe iſt die Nachfrage nach Spielwaren in den letzten Jahren wieder be⸗ ſtändig geſtiegen. Der Produktionsindex un⸗ ſerer Spielwareninduſtrie, der 1934 mit 45,0 ſeinen tiefſten Stand erreicht hatte, iſt ſeitdem in den folgenden Fahren auf 49,0, ſodann auf 62,1, weiterhin auf 83,8 geſtiegen. Für das lau⸗ fende Jahr wird auf Grund der bisherigen Entwicklung mit einer Indexziffer von 93 ge⸗ rechnet werden können. Im Vergleich zu 1933 und 1934 kann alſo bereits eine Verdoppelung der Unnſätze feſtgeſtellt werden. Mehr Kinder— mehr Spielzeug Dieſe Beſſerung iſt in erſter Linie auf die Kaufkrafterſtarkung in Deutſchland und— nicht zuletzt— auf die ſteigende Geburtenziffer bei uns zurückzuführen. Das deutſche Arbeits⸗ einkommen, das ſich 1933 auf nur 26 Milliardeer Reichsmark belaufen hatte, iſt inzwiſchen bis auf 42 Milliarden(Vorſchätzung) im laufenden Fahre angewachſen. In der gleichen Zeit hob ſich außerdem die Geburtenzahl von 971 000 auf 1 350 000 jährlich. Dieſer wachſende Kinder⸗ ſegen kommt auch der Spielwareninduſtrie zu⸗ gute. Wir haben nämlich dieſes Jahr bereits rund 17 Millionen Kinder im ſpielfähigen Al⸗ ter im Vergleich zu etwa 15 Millionen im Jahre 1933. Auch unsere modernen Schlosser verstehen die große Kunst der Schmiedetechnik Der Reichsinnungsverband des Schlosserhand- Werks hat für das Haus des Deutschen Hand- werks in Berlin zwei Kunstschmiede-Einfahrts- tore anfertigen lassen, die durch den Reichs- innungsmeister Wilhelm Foot an den Reichs- handwerksmeister übergeben wurden. (Krajewsky—Seherl-M) Spielwaren-Arbeits⸗ abſatz einkommen Geburten⸗ (Index) Mrd. RM. zahl 0 8 26 971%00 1 198 000 . 31 1 264 000) 35 1 277 000 1937 iinn⸗ 83,8 40 1 275 000 1938(Schätzungen) 93,0— 1 350 000 Es iſt in dieſem Zuſammenhang nicht un⸗ intereſſant feſtzuſtellen, daß im Ausland die ahl der Kinder unter 15 Jahren nach Berech⸗ nungen des Statiſtiſchen Reichsamts zurück⸗ Hei t. In Frankreich wurden für 1935 noch 9,8 illionen Kinder angegeben, für 1940 nur noch 9,2 Millionen geſchätzt. Für England ergeben ſich entſprechend 10,6 bzw. nur 10, Millionen Kinder. Holland zählte 1935 noch 2,5 Millionen und wird 1940 noch 2,3 Millionen zählen. Die leiche Entwicklung iſt auch für die drei nordi⸗ ſchen Länder feſtzuſtellen. Dieſe unerfreuliche Entwicklung intereſſiert unſere As e deswegen beſon⸗ ders, weil es ſich bei dieſen Ländern um unſere großen Auslandskunden handelt. Die Ausfuhr iſt ſowieſo im laufenden Jahre nach der bis⸗ lang recht erfreulichen Aufwärtsentwticklung erſtmalig wieder etwas rückläufig. Wir haben mit unſeren deutſchen Erzeugniſſen auf dem Weltmarkt einen beſonders harten Stand, weil der Einkauf von Spielzeug in Europa und US Azueinem ſehr gro⸗ ßen Teilin jüdiſchen Händen liegt. Wir müſſen dahex im Abſatz nach dem Ausland verſuchen, die Käufer durch beſonders ſorgfäl⸗ tige Auswahl für unſer ſchönes deutſches Spiel⸗ zeug trotz aller jüdiſchen Hetze zu gewinnen. Der Wert unſerer Spielwarenausfuhr war ſchon wieder von 29,8 Millionen RM 1934 auf 38,6 Millionen RM 1937 geſtiegen. Im laufen⸗ den Jahre— wie erwähnt— kann der Vor⸗ jahrsumſatz im Eport nicht ganz erreicht wer⸗ den. Immerhin ſind in den erſten neun Mo⸗ naten des Jahres bereits 20,5 Millionen Mark an Deviſen aus dem erlöſt worden. England iſt von jeher der bedeutendſte Käufer. 36 253 Doppelzentner Spielwaren, das ſind rund 33 v. H. der Geſamtausfuhr, wurden im laufenden Jahre bereits nach England ver⸗ ſchickt. Holland und die Vereinigten Staaten ſtehen mit je rund 9000 Doppelzentner an zwei⸗ ter und dritter Stelle. Des weiteren iſt Belgien mit 8600 Doppelzentner zu nennen. Kanada und Südamerika gehören außerdem zu dem guten Kundenſtamm für deutſche Spielwaren. Die zwölf wichtigſten Abſatzländer für deutſches Spielzeug(in Doppelzentner) 5 San./ Sept. 1937 Jan./ Sept. 1938 Großbritannien.. 40 108 36 253 a 9 239 Vereinigte Staaten 11 793 9 164 Belgien 8 605 Kanada ngn 4 564 Argentinien.„ 4944 4603 Dänemark 3 502 Soweig— 4109 3 326 2 878 eden:„in 21 1 802 aiin 1571 Auſtralien 13833 1144 Der leichte Rückgang des Ausfuhrgeſchäfts wird in dieſem Jahr durch die ſteigende Auf⸗ nahmefähigkeit des Binnenmarktes mehr als ausgeglichen, ſo daß unſeren Spielwarenher⸗ ſtellern für ihre fleißige Arbeit in erhöhtem Maße Lohn und Brot zufließen. Es hat den Anſchein, als ob das diesjährige Weihnachts⸗ geſchäft die Vorjahre wieder weſentlich über⸗ treffen wird. Vollheschäftigung ist keine Grenze Die deutsche Wirtschaftslage im Herbst 1938/ flationalisierung der Arbeit Wpb Das Inſtitut für Konjunkturforſchung macht in ſeinem ſoeben erſchienenen Halbjahres⸗ bericht zur Wirtſchaftslage eine Feſtſtellung, die außerordentlich begrüßenswert iſt, indem es ſchreibt:„Der Ausdruck Vollbeſchäftigung wird zu einem irreführenden Schlagwort, wenn man damit auch die Vorſtellung verknüpft, die Be⸗ ſchäftigung und auch die Wirtſchaftstätigkeit hätten nun einen nicht mehr zu überſteigenden Höhepunkt erreicht.“ In der Tat— es gäbe bei der derzeitigen Wirtſchaftslage in Deutſchland kein gefährlicheres Vorurteil als dieſes. Ende Auguſt 1938 betrug die Zahl der Beſchäftigten nach der Krankenkaſſenſtatiſtik 20,25 Millionen. Sie war alſo um etwa 1,08 v. H. höher als Ende Auguſt 1937. Dieſe erſtaunliche Zunahme iſt — auch darin pflichten wir dem IfgK bei— lediglich der——— einer gewaltigen organiſa⸗ toriſchen Leiſtung. Denn der natürliche Zuwachs hätte bei weitem ein ſolches Ergebnis nicht be⸗ wirkt. Nur 30 v. H. dieſer mehr als eine Mil⸗ lion Mehrbeſchäftigten ſtammen aus der Zahl der Erwerbsloſen, die Ende Auguſt mit 179 000 nochmals um 330 000 geringer war als Ende Auguſt 1937. Die übrigen 70 v.., von denen man etwa 170 000 als natürlichen Zuwachs auf Grund der Bevölkerungsbewegung abſetzen muß, ſind aus den Kreiſen der Sozialrentner, Penſionäre, kleinen Selbſtändigen, mithelfen⸗ den Familienangehörigen uſw. gekommen. Vor allem aber waren es Frauen, die neu in das Erwerbsleben eingetreten ſind. Angeſichts der gerade im letzten Vierteljahr notwendig gewor⸗ denen Arbeiten mit beſonderer Dringlichkeit verſagten jedoch auch dieſe Reſerven, und es wurde notwendig, eine„Umſchaltung“ vorzu⸗ nehmen in dem Sinne, baß eine Lenkung der Erwerbstätigen von weniger dringlichen Ar⸗ beiten zu beſonders dringlichen notwendig wurde. Die Verordnung zur Sicherſtellung des Kräftebedarfs für Aufgaben von beſonderer ſtaatspolitiſcher Bedeutung(22. 6. 1938) gab die geſetzliche Grundlage dafür. Wenn man dieſer Darſtellung den Ueberblick gegenüber hält, den das Inſtitut für Konjunk⸗ turforſchung über die deutſche Wirtſchaftslage im Herbſt gibt, dann wird eines mit aller Deut⸗ lichkeit klar, daß nämlich die Umſchaltungsorga⸗ niſation— d. h. die richtige Lenkung des Ar⸗ beitseinſatzes— in Zukunft noch eine weit ſtär⸗ kere Bedeutung gewinnen muß. Denn wie iſt dieſe Wirtſchaftslage?! Den Stand der Beſchäftigung haben wir bereits an⸗ gegeben. Die diesjährige Getreideernte iſt die größte der Nachkriegszeit. Die induſtrielle Warenerzeugung 4 im Herbſt etwa 8 v. H. über dem Vorjahresſtand. Der Bruttowert der Erzeugung(in Preiſen von 1928) wird für das Geſanttjahr mindeſtens 105 bis 110 Milliarden RM ausmachen(1928: 84 Milliarden RM). Im Durchſchnitt der erſten acht Monate marſchiert dabei die Erzeugung der Inveſtitionsgüterin⸗ duſtrien mit einer Zunahme von 10 v. H. an der Spitze. Die Zementinduſtrie hat ihren Verſand um rund ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr eſteigert. Der Inlandsumſatz der Maſchinen⸗ nduſtrie war im erſten Halbjahr um 21 v. H. größer als 1937. Die Bauwirtſchaft hat trotz der ungewöhnlich hohen Beſchäftigung von 1937 ihre Produktionsleiſtung nochmals erhöht, und die Kraftfahrzeuginduſtrie ſtellte dem Inlandsmarkt von Januar bis September rund 41 600 Liefer⸗ und Laſtkraftwagen(Vorjahr: 35 100) zur Ver⸗ ſonentr während die Zulaſſungen von Per⸗ ſonenkraftwagen den hohen Stand des Vor⸗ jahres hielten. Bei den Produktionsgütern mit allgemeinem Verwendungszweck, die alſo nicht oder nur teil⸗ weiſe dem Anlagebedarf dienen, iſt die Produk⸗ tionsſteigerung der chemiſchen Induſtrie( 9 v..) bemerkenswert. Der Steinkohlenbergbau hat um 2 v.., der Braunkohlenbergbau um 6. v. H. mehr gefördert. Im ganzen wurden bei dieſen Gütern mit allgemeinem Verwendungs⸗ zweck 5,3 v. H. mehr hergeſtellt als im Vorjahr. Bei den Verbrauchsgütern waren im ſtarren Bedarf— d. h. bei den Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mitteln— keine großen Produktionsänderun⸗ gen zu verzeichnen, wie es ja natürlich iſt. Im elaſtiſchen Bedarf konnte die Erzeugung aber nochmals um 7,6 v. H. erhöht werden. Die Schuherzeugung weiſt eine bi um 13 v. H. auf und die Textilproduktion war im Auguſt um 10 v. H. größer als vor einem Jahre. Ueberall alſo Produktionsſteigerungen. Und wie ſieht es für die Zukunft aus? Der Aufbau einer einheimiſchen Rohſtoffproduktion (Vierjahresplan) iſt im Gange. Die Erzeu⸗ gungsſchlacht wird fortgeſetzt. Der Verkehrs⸗ apparat bedarf der Ergänzung und Erweite⸗ rung. Die induſtriellen Anlagen müſſen er⸗ neuert, verbeſſert und vergrößert werden. Die Verſtärkung der Wehrkraft geht weiter. Die Ein⸗ gliederung der im Laufe dieſes Jahres zum Altreich hinzugekommenen Gebiete erfordert ebenfalls Einſatz von Arbeit und Sachkapital. Die Außenhandelspolitik ſtellt mit der Erſchlie⸗ ßung noch wenig entwickelter Wirtſchaftsräume ebenfalls neue Anforderungen an die deutſche Produktion. Kurz, die Aufgaben, die noch vor uns ſtehen, ſind rieſengroß. Ihnen allen aber iſt eines gemeinſam, daß ſie nur durch Arbeit bewältigt werden können! Die Steigerung des Nutzungsgrades der Arbeit iſt alſo die größte organiſatoriſche Aufgabe, die uns damit geſtellt iſt. Ihr haben ſich in Zukunft alle andere Wirt⸗ ſchaftsintereſſen unterzuordnen, und wer— ſei es aus privatwirtſchaftlichen Gründen, aus Gruppenegoismus oder gar aus Trägheit und Bequemlichkeit— ſich daran nicht beteiligt oder ſich der erfolgreichen Durchführung der„Ratio⸗ naliſierung der Arbeit“ ſogar entgegenſtellt, der muß ſich klar darüber ſein, daß er ſich damit ſelbſt aus der deutſchen Wirtſchaft ausſchaltet. 8 ändiger Beirat filr Exportförderung in der Reichsgruppe Handel Berlin, 11. Nov.(HB⸗Funk.) Der deutſchen Wirtſchaft iſt zur Zeit die vordringliche Aufgabe ge⸗ ſtellt, die wirtſchaftlichen Beziehungen zu anderen Län⸗ dern auszubauen, um dadurch eine Erweiterung des Außenhandelsvolumens zu erreichen. In Erkenntnis der Notwendigkeit, daß dafür der Beitrag der Wirt⸗ ſchaft ſelbſt von ausſchlaggebender Bedeutung iſt, hat der Leiter der Reichsgruppe Handel, Dr. Hayler, einen Ständigen Beirat für Exportförderung bei der Reichs⸗ gruppe Handel einberufen, der am Donnerstag, 10. November 1938, ſeine erſte Sitzung abhielt. Im Mit⸗ telpunkt der Beratung ſtanden die letzthin vom Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter Funk und Staatsſekretär Brink⸗ mann angekündigten Maßnahmen zur Ausweitung der deutſchen Auslandsbeziehungen. Ferner wurden insbeſondere die Formen einer engeren Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen Handel und Induſtrie, einer verbeſ⸗ ſerten Nachwuchspflege für den Außenhandel und die in letzter Zeit beſonders brennend gewordene Vertre— terfrage eingehend erörtert. An der Ausſprache, die eine Anzahl wichtiger praktiſcher Vorſchläge ergab, be⸗ teiligten ſich insbeſondere Staatsrat Helfferich, Ham⸗ burg, Staatsrat Lindemann, Bremen, Brunsberg, Remſcheid, Präſident Bollmeyer, Bremen, Präſident dela Camp Seipio, Bremen, Mahla, Gablonz, Leiben⸗ froſt, Wien. Der Ausſchuß wird von jetzt ab regelmäßig unter Vorſitz von Dr. Hayler oder Staatsrat Helfferich zu⸗ ſammentreten. Zum Schluß der Sitzung gab Dr. Hay⸗ ler unter dem Beifall der Verſammlung bekannt, daß Staatsrat Helfferich ſich zur Uebernahme der Leitung der Außenhandelsabteilung der Wirtſchaftsgruppe Groß⸗, Ein⸗ und Ausfuhrhandel bereit erklärt habe. mummnnmmummnummmmmmmmmnimmmnminnummnnmmmmummrmmnmimminmmmmmnirmimnmtimnrmminmmnnnnmmnmmmuimummnmmmmunmimmmnnmnmmmmmmnnmunmmimunmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmnunmmmiimmirminnliniinmimi Ouxeh dlie Seitluye Schafft Lagerraum! In wenigen Monaten muß neuer Lagerraum für die Einlagerung von über 2 Millionen Tonnen Getreide geschaffien werden. Diese Aufgabe ist vor allem den Mühlen, den land- wirtschaftlichen Genossenschaften und den Getreidehändlern gestellt. Aber auch jeder andere Volksgenosse kann sich an ihrer Lö- sung beteiligen. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich, um die Errichtung von großen Spei⸗- chern oder kleinen und mittleren Hallen han- delt. Durch die Zusammenfassung aller für den Bau von Lagerraum zuständigen Behör- den in einige wenige Stellen ist dafür Sorge getragen, daß der Entschluß zum Bau sofort in die Tat umgewandelt werden kann. Die Reichsstelle für den Wirtschaftsausbau steht dabei helfend zur Seite. Die Landesplanungs- stellen haben vom Reichsernährungsministe- rium genaue Mitteilung darüber erhalten, in welchen Gebieten und an welchen Plätzen unseres Landes die Errichtung neuen Lager- raumes notwendig ist. Aber auch in den Gauen Oesterreichs und im Sudetenland muß neuer Lagerraum geschaffen werden. Die Errichtung von Speichern und Hallen wird von der Reichsregierung durch finanzielle Beihilfen weitgehend unterstützt. Den Bau- herren werden nicht rückzahl⸗ bare Zuschüsse von 25 und 30 v. H. der Baukosten gewährt, und der⸗ jenige Bauherr, der dem Reich gegenübher bestimmte Einlage⸗ rungspflichten übernimmt, kann SsoOgar einen Zuschuß in Höhe von einem Drittel der Baukosten er- halten. Darüber hinaus können noch wei- tere Lücken im Eigenkapital durch die Be- von Krediten geschlossen wer- en. Das Reich wird sich mit dem Baureichseigener Speicher und Hallenander Lösung dergestell- ten Aufgabe nur dannbeteiligen, wenn von der privaten Wirtschaft bis Ende Februar 1939 nicht der notwendige Lagerraum für 2 Mil!. Tonnen zur Verfügung sestellt wir d. Der Bau reichseigener Speicher und Hallen wird also eine Ausnahme sein. Für seine Speicher und Hallen hat das Reich mehrere Typen ausgebildet, von denen die Speicher zwischen 5000 bis 10 000 Tonnen Getreide Lagerraum enthalten, während Hal- len mit einem Lagerraum von 3000 Tonnen Vvorgesehen sind. Es besteht aber alle Aus- sicht, daß der allergrößte Teil des notwen⸗ digen Lagerraums aus dem Bereich der freien Wirtschaft errichtet wird. Einzelne große Unternehmen haben sich schon bereit erklärt, Speicher mit einer Lagerfläche für bis zu 100 000 Tonnen zu bauen. Die Ge⸗ treidehändler haben den Bau von Hallen mit einem Lagerraum für 500 Tonnen in Aus- sicht genommen. Bei den landwirtschaft- lichen Genossenschaften ist die Entscheidung über die Größe der zu errichtenden Speicher oder Hallen noch nicht gefallen. Da wir im Augenblick über einen Lagerraum von 5,6 Mill. Tonnen verfügen, wird nach der Er- ledigung der jetzt gestellten Aufgabe Ende Februar 19390 Lagerraum für etwa 7,6 Mill. onnen zur Verfügung stehen. Fmemm MWiohtige Kurzmeldungen Deutſchlands Roheiſenverbrauch Im vergangenen Jahr betrug der Roheiſenverbrauch im Altreich 16 Mill. To., was einm jährlichen Pro⸗ Kopfverbrauch von 240 Kilo entſpricht. Die Oſtmark verbrauchte nur etwa 60 Kilo je Kopf. In Groß⸗ deutſchland dürfte der Roheiſenverbrauch bei etwa 225 Kilo je Kopf und Jahr liegen. Höhere Aluminiumerzeugung Die Aluminiumerzeugung der Welt betrug 1933 14² 000 To. und 1937 470 000. Der deutſche Anteil ſtieg von 13 v. H. auf 27 v.., alſo von 18 900 auf 127 500 To. an. In der gleichen Zeit iſt der Alumi⸗ — 3 von.60 RM. je Kilo auf.33 RM. ge⸗ unken. Zellwollerzeugung verzehnfacht Seit Beginn des Vierjahresplanes iſt die Zellwoll⸗ erzeugung um das Zehnfache geſtiegen. Betrug ſie 1936 nur 15 000 To., erreichte ſie ein Jahr ſpäter 90 000 Tonnen und dürfte in dieſem Jahr auf 150 000 To. kommen. Das bedeutet ein Drittel der noch 1932 ein⸗ geführten Wolle und Baumwolle und damit eine De⸗ viſenerſparnis von 250 Mill. RM. Chemieausfuhr ſteigt An der deutſchen Geſamtausfuhr des Jahres 1937 in Höhe von 5,9 Mrd. RM. war die Chemie mit 889 Millionen Reichsmark, alſo mit 15 v. H. beteiligt. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Ausfuhr um 102 Mill. Reichsmark zugenommen. fhein-Mainische Abendbörse Still Im Hinblick auf den Wochenſchluß zeigte ſich an der Abendbörſe nur wenig Unternehmungsluſt. Auch die Kundſchaft war mit Aufträgen kaum im Markt, ſo daß die Kurſe größtenteils nominellen Charakter tru⸗ gen, wobei Abweichungen gegenüber dem Berliner Schlußſtand nur ganz vereinzelt mehr um ½ Prozent betrugen. Bei einzelnen Papieren beſtand jedoch etwas Deckungsbedürfnis des Berufshandels. Unter anderem notierten JG Farben 150%, Mannesmann 112½, Vereinigte Stahl 108/½, BMW 147. Der Anleihemarkt lag ruhig, Reichsaltbeſitzanleihe waren zum Mittagskurs von 131 und Farbenbonds zu ebenfalls unverändert 121 gefragt. Getreide Rotterdam, 11. November. Weizen(in Hft. per 100 Kilo): November 3,37½, Januar 3,37½, März %60, Mai 3,72½.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) November 87½, JFanuar 83, März 82/3 Mai 79½. — —————————————— —. ——————— —————————————— 5 3 5 ————— —————————————————— —— —————————— — ———————————————— —— ————— — ———— ————— ———————————— „hakenkreuzbanner“ Offene Stellen Periekte Stenotypistin in Kontorarbeiten erfahren, zum 1. Jan. 1939 evtl. irüner gesucht. Schriftl. 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November 1938 ränderungen: Mann⸗ Pau tel Tehn e. andzg, anſtalt). Die ere Komman dem und 1 Kommandi⸗ tiſten. Sie hat das——— — dem Firmenrecht, jedoch unte Ausſchluß der im ſeitherigen Ge ſchußlsbetrieb begründeten erbind lichkeiten erworben. Für die früher nn ſind die Pro kuren von Wilhelm Spielmann, Ott und Hellmuth K ie Geſamtprokuriſten derart, jeder von ihnen oder mit Spielmann vertretungsberechtigt ſind. Fritz NMarci Martha Narci seo ns:e. Vermöhlte Hellbronn 12. Nov. 1938 Nannhetm 3 5 Qfé.Besauramt Zeughaus 4 am Zeughausplatz Fernruf 22023 I 4 15 Gemutliches Familien-Catè 7 Samstag u. Sonntag VERIXNGERUN&G Tanzschule Pfirrmann 1 4, 4(Beethovensaal)-Anfängerkurse beginnen! Einzelstunden jederzeit— Step-Unterricht tag, den 12. 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Hageneier.— b8 vom Dienſt h. Ratzel.— Veèrantwortl. für§ Kari M. Hägeneier; für Außenpolitik; Dr.“ Kicherer; r Wirtſchaftspolllit und Handel: Wideim Ratzei: für ewegung: Friedrich Karl Haas; für Kulturpolttik, euilleton und Unterhaltung: Helmut Schulz; für den eimatteil: Fritz Haas: für Lokales: Friedrich Karl aas; für Sport: Julius Etz; Geſtaltun B⸗Aus⸗ —55 Ratzel: für Beilagen; Hermann d Carl Lauer; für die Bilder die Reſſort⸗ ſchrifnetter, ſämtliche in.——— Ständiger Ber⸗ lner Mien velierz, Dr. Johann von Leers, Ber⸗ lün⸗Dahlem— Berliner“ Schriftleitung: Dans Graß Reifchach, Berlin Sw 68, Cbarlottenſtr. 82.— Sprech⸗ ſtunden der Schriftleitung: täglich von 16—17 Uhr (außer Mittwoch, Samstaa und Sonntag).— Nach⸗ druck fämtlicher Oriainalberichte verboten. Für den eſdenn.—2 Ih. M. Schatz, Mhm ruck un und Prucerel Embh. 18 9 Zeit gelten folgende Preisliſten: Geſamtausgabe — abe Mannheim Nr. 11, Ausgabe Weinheim gabe Schwetzingen Nr. 9.— Die Anzeigen — Ausgaben A ünd Abend erſcheinen gleich⸗ eitig in der Ausgabe B. 55 ausgabe A Mhm..„ über 16 450 bendausgabe A Mhm... über 14100 Ausgabe B Mannheim.. über 28.800. Ausgabe A und B Mannheim über 43 250 ——.— abe A Schw.„ über 550 bendausgabe 4 Schw.„üher 550 Ausgabe B Schwehing.„ über 6 450 Ausgabe 10 und B Schwetzingen über 7 000 ——+* A Weinheim, über 500 bendausgabe 4 Weinheim, über 500 Ausgabe 5 Weinheim.. über 3250. Ausgabe A und B Weinheim über 3 750 — DA. Monat Oktober 1938 über 54 0⁰ Marnheimee Lpealer⸗6plelptan lür die Woche vom 13. Uob. bis 21. Mob. Im Uationaltheater: Sonntag, 13. Nov.: Nachm.⸗Aufführ.:„Tief⸗ land“, Oper von Eugen'Albert. Anfang 14 Uhr Ende Legen 16.30 Uhr.— Abends Miete E 9 und 1. Sondermiete E 5:„Der Barbier von Sevilla“, komiſche Oper von G. Roſſini. Anfang 20 uͤhr, Ende etwa 22.15 Uhr. Montag, 14. Nov.: Miete C8S und 2. Sonder⸗ miete C 4 und für die NSG Kraft durch reude: Kulturgem. Ludwigshafen Abt. 407 is 409:„Die Mutter“, Schauſpiel von Walther Stanietz. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22 Uhr. Dienstag, 15. Nov.: Für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgem. Mannheim Abt. 121 bis 126, 133—135, 142—144, 148—150, 201—206, 220—226, Gruppe D Ni.—400, Gruppe E freiwill. Nr.—900:„Die Gänſema**, Märchenoper von Lill Erik Hafgren. 2= 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Mittwoch, 16. Nov.: Nachmittags⸗Norſtellung: f. Theaterring der ier ⸗Jugend Bann 317, Ludwigshaf,(ohne Kartenverk.):„T homa 2 Paine“, Schauſpiel von Johſt. An⸗ fang 15 ühr, Ende 17.15 Uhr bends: Miete Mi und 2. M 4:„Die Mutter“, Schauſpiel von Walth. Stanietz. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22 Uhr. Donnerstag, 17. Nov.: Miete 0 8 und 2. Son⸗ dermiete D 4:„T 0 omas Paine“, Schau⸗ ſpiel von u Johſt. Anfang 20 uhr, Ende gegen 22.15 Uhr. Freitag, 18. Miete F 9 und 1. Sonder⸗ miete F 5 und für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 501—502, in neuer Inſzenierung:„Der Wildſ chü tz, Oper von Albert Lortzing. Anfang 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Samstag, 19. Nov.: Miete A 9 und 1. Sonder⸗ anns miete A 5 und für die NSG Kraft durch Mittwoch, 16. Nov.: Freude: Kulturgemeinde Mannheim Abtlg. 181—184, zum erſten Male:„Der Prinz von Thule“, Operette von Rudolf Katt⸗ nigg. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Sonntag, 20.— Miete G 8 und 2. Sonder⸗ miete G 4 und für die NSG Kraft durch Freude: uliurgeneinde Ludwigshafen Abt. 438:„Tannhäuſer“, von Richard Wag⸗ ner. Anfang 19 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Montag, 21. Nov.: Miete Ul8 und 2. Sonder⸗ miete H 4:„Die Stiftung“, Komödie von Heinz Lorenz. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Im Ueẽnen Theater im noſengarten: Montag, 14. Nov.: Für die NSG Kraft durch Freude, Kulturgem. Mannheim Abt. 160, 171, 245—250, 260, 281—286, Jugendgruppe Nr.—625, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E freiwillig Nr.—900:„Tiefland“, Oper von Eugen'Albert. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Für die NSG Kraft durch Freude: Zunrgimemde Mannheim Abtlg. 101—103, 119, 127—129, 139—141, 291—293, 360, 381—386, 511—520, 581—590, 614—620, 681—690, Jugendgruppe Nr. 1001—1250, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E freiwillig Nr.—900:„Tiefland“, Oper von Eugen 'Albert. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Samstag, 19. Nov.: Gaſtſpiel der Thoma⸗ Bühne: Einakter⸗Abend:„Waldfriede“, Brautſchau“,„1. Klaſſe“. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Lengen 20. Nov.: Gaſtſpiel der Thoma⸗ „Magdalena“, Schauſpiel von l Anfang 20 uhr, Ende gegen edwin Baum 2 1. 148 Buf 21240 Belbe nononorei u. Kaffee ————— Bestellen Sie das stets frische 4 ausgezeiehnate Kaffeegebäck! Engl. 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Hovember 1058 9 als junge Arztin in einem film, der außergewühnlich in der Hondlung— auſer gewöhnlich in der Dorstellunę ist Die Frau aàm Scheidewege Das Schicksal einer Aratin Noch dem RNomen „ch komme nicht zum Abendessen“ von Alice Lyttlens Magda Schneider— Karin Harut Hans Zühnker— Ewald Balser AISENDLICHE NICHT ZUGELASSENI beginn.00,.45,.20, Sonnt. 2 Uhr G10 RIA SkckkNHEITiERSTR. 13 BEEINA anmmkEiu LICHTSPIELE scνH Do modeme Thester im Sũden det Stodt neute his einschl. Montag! Janelie MacDonald die gefeierie Sängerin, in dem romantischen Groß film der Metro- Tarantella Die Tonfilmoperette von Weltruf 5 Beeinn.50,.30 Sonntag.30 Uhr Sonntag nachm. 2 Uhr: Grobe dugend Vorsiellung CAPITOL Der große Eriolg! Der von Mussolini preisgekrönte spannende Kolonialfilm Dle Geige Schaondron Das wahfe Gesicht der afrika- ganzer unwiderstehlicherZauber. elnfach wie alles Große, knapp wie alles Menschliche, schwelg- sam wie alles Soldatische— Heldenlied der „Weißen Schwadron“. Jugendliche zugelassen! Denale üller f Adele Sũndrodi Den zwei Großen des Films zum Gedenken: Piktoꝛ uncl Piktoꝛia Der Uia- Eilm, der Welteriolg MacHT.an! 0²⁵ — Einmalig Marlene Dietrich, Gar Cooper Sehnsuchi Die Abenteuer einer Hochstaplerin hat, mit Adoli WohIlbrück und Hermann Thimis Ein Film aus dem Artistenleben mit allem Zauber vor und hin- ter den Kulissen. Der Weg vom Vorstadt-Tingel-Tangel zum Weltstadt-Varieté mit der gro- hen Schau der Glanznummern. In- diesem zu Weltruf gelangten Film hat Renate Müller wohl ihren gröhßten Erfolg errungen. So— als frisches. mutiges. lustiges Mädel von. heute— wird sie in unserer Erinnerung fortleben. Geheimnisvolle Geschehen aus dem Hamburger Hafenviertel Schatten über St. Pauliĩ WF Mannheim-Meckarau, Ffieifichstrabe 5 nnrntrrne frantoise Nosay u. Hans Albers fmrnesvan Ein Film von Jacques heyder Beeinn Wo. 7,.30 So. 5, 7,.30 Unr 9 Tage RM. 92.— 5 9 Tage RM. 99.- Unzere Skireisen Gesellschaftsreisen mit Autobus bezw. Reichsbahn ab 25. Dezember 1938 bis Mitte Aptil 1939 IseMGr, 1400 m(Tirol, Silvrettagegend) 9 Tage RM. 81.- pis 83.. 15 Tage RM. 117.- bis 135.— SBERWANG, 1336 m(Tiroh 9 Tage RM. S7.- bis 92.. 15 Tage RM. 118.- bis 135.— SengöckEN, 1300 m Vorarlberg) 15 Tage RM. 136.— KonskEnskk, 1700 m Vorarlberg) 15 Tage RA. 149.— prelse einschl. erstkl. Unterk. u. Verpfl., Steuern, Helzung. An allen plätzen biilige Skikurse(auch für Anfänger) Prospekte kostenlos. Heldelbemer Straßen- u. Berpdann.-., Tel. 534 Anfang 20 Uhr National-Theater Mannhelm die Mutiel Schauſpiel in 5 Akten von W. Stanietz Ende etwa 22 Uhr Adele Sandrock als „Slörenfried“ in ihrer burschikosen. herz- erfrischenden Art wird uns un⸗ vergehlich bleiben. Nur Samsfags abends 11 Unr große Sonder Späfvorstellung Aanmnem.HISPpIELE vecrA —— Ein Atenteuec, das eltgecoclriclite maclite! Ei n Ufa- fiim mit: Nenè Deltęen, Ver Gustev Diessl, Hübner, Fronck, Nielsen, Bohn, J Arnheim, Alcentre, Jorgenzen, Klüner, Suenguth Nusik: V/. Bachmènn- Spielltg.: E. v. Borsody 0 v. Longen, Es ist das Leben selbst, das hier mit dem sensalionellen Roman eines lollkühnen Tat⸗ menschen überrasekt und alle dichterische Phantasie hinier sich läht/ sesinn: — fute-Wochenscheu- Kultuffüim Wo.:.00.45 38.30 Uhr S0.:.00.00.00.30 Uhr usendliche ober 14 gehren zug elosseni 323. UFA-PALASTO Samstag und Sonntag 23.00 Uhr Zwei Spät-Vorstellungen Eine überragende Spitzenleistung deutschen Filmschaffens LIIAN ARVL/ WVILI BIEGOEI Rolf Moebius- Paul Hartmann Eine ergreifende und begeisternde Liebesromanze aus dem alten Wien Lemodeme Ihretef mSen e20. gtadtocliaulce Duckachier llo Samstag, 12. November 1938 Vorſtellung Nr. 80 1. Sondermiete H Nr. 4 Uraufführung: Miete H Nr. 7 die sehenswerte Gaststätte lunntlen Wennartt. weinbaues E. V. HDonnerstag, 17. Novemher 1938, um 13 Unr, im Saalbau der„Jakobslust“ zu Grünstadt (2824 V versteigern unsere Mitglieder l. Zbo0 liter 19 2ber A. 19 37er Matarweine rung ab·.30 Uhr. 1 Probe mit Listenabgabe vor der Versteige- . Helon ſrꝛobiort? Teekpitren 2Gr.20 Rinderspacher N 2, 7 Hunststr.O 7. 4 Heidelbergerstr. Restaurant Bierkeller MAũünzstube Automaf ſur ſedermann Mannheim F6G an den Flanken Erstklassige Holle-And Daunen- eppdecen eigener Herstel- lung liefert hesonders billig Oar Stumpf Iglasterhausen Verlangen Sie Angebot Ab.25 N in den Reformhäusern Reformhaus Rlecker, Windeckstraße 13 Thuermer piano modern, wenig gespielt, nervorrag · im Klang, preisw. zu verkaufen. Arnold N 2, 12 Grölt. Lager a. Platze Kaiserlich Japan. Botschaft.Berlin Verschieuenes Junger Geiger (obere Mittelſtufe) ſucht Pianiſtin w. Zuſammenſpiel 741B Angeb., u. 217 an d. Verlag d. B. GOUfa-palast Sonntag vorm. 11.13 Unr Film- Morgenveranstaltung Ein interess. fesselnd. Filmdokum. Ae dit nadn in fenntex ort Gestaltet von Joh. Häussler u. Ernst Müller unt. N Mitarbeit der — Dieses interessante Filmwerk gibt einen Einblick in das Le- ben und die Arbeit des japani- schen Volkes. Wohl kaum hat man bisher einen Kultvrfülm ge- sehen, der so vielseitig und mit einer so präzisen Erkenntnis Ausschnitte aus allen Gebieten des japanischen Lebens zeigt. Vorher: Uia-Wochenschau. -Für Jugendliche zugelassen. Ermähßigte Eintrittspreise. —— II + Wiun Es ßen Wanſe Boger ihre 1 vor d Straß zerne über Weite ſobald hen, l kennen vier 5 Die Den, 8 genan Eſcher dieſer ſind ſ. daß e aber a weſen, Diedri gegebe komme auch 1 ſolche könne. Vätern Söhne ſchließ Leute, der gl len zr Jahre ten E von i einem anßen hat es nächſt Zwe diente brach. bilma⸗ fünf g Der ji Hinrie dem g ſeren Unr igen nschaffens lanze aus ast 15 Unr taltung mdokum. ilmwerk das Le- iapani- aum hat film ge- und mit kenntnis zebieten s 2eigt. nschau. assen. Spreise. 4 G 5 * Von ludwis Tügel Es ſind vier Häuſer, die am Rande der gro⸗ ßen Ebene ſtehen, fern der Straße, die durch Wanſchote am Berge läuft und ſich in weitem Bogen über Oſt nach Norden zieht. Man kann ihre windgebeugten Bäume ſehen, wenn man vor die Häuſer tritt: ein Damm hebt die Straße über die flachen Weiden, und die höl⸗ zerne Brücke von Takerlan leitet ſie im Bogen über den Fluß, deſſen Bett verſteckt in der Weite liegt. Nur im Neumond und im Herbſt, ſobald der Torfkähne braune Segel dort zie⸗ hen, kann man ſeinen eigenwilligen Lauf er⸗ kennen, und man wird gewahr, wie nah er den vier Häuſern kommt. 3 Die vier Häuſer mit den Aeckern und Wei⸗ den, die zu ihnen gehören, werden der Broor genannt. Ein Stück Oedland, mit Eichen und Eſchen beſtanden, zeigt noch das alte Geſicht dieſer Gegend am Rande der großen Weiden an. „Kück, Wanſchote, im Brook“, lautete die An⸗ ſchrift auf allen Briefen, die der Poſtbote vom Dorfe bringt. Er kommt zu Fuß, ſein Rad läßt er im letzten Dorfhaus ſtehen, denn auf den ſandigen Wegen nach dem Brook kann er nicht fahren, weder bei Regen noch bei Sonnenſchein. Nur im Winter bei Froſt iſt der Weg hart und feſt, doch da er bei der Feuchtigkeit des Lan⸗ des dann mit Eis überzogen iſt, fährt auch der Poſtbote aus Wanſchote nicht mit ſeinem Rad. Es kommt auch nicht oft vor, daß er einen Brief für Kück im Brook in ſeiner Taſche hat. Nur im Kriege hat er zuweilen den Weg machen müſſen, denn acht Enkel des alten Kück, der kurz vor der Jahrhundertwende geſtorben iſt, ſind im Felde geweſen. Einer iſt zurückge⸗ kehrt, als der Krieg zu Ende gegangen war, ſechs ſind gefallen, vom achten Kück hat man damals im Brook nicht gewußt, ob er noch lebe und wohin ihn das Schickſal verſchlagen habe. Es iſt Kück Nummer ſechs geweſen. Denn wenn ſie auch alle ihre Namen gehabt haben oder haben— Johann Hinrich Diedrich Kück, oder Hinrich Johann Diedrich Kück, oder Diedrich Hinrich Johann Kück— die Eltern ſind ſo ſparſam mit den Vornamen geweſen, daß es bei dieſen dreien geblieben iſt. Es iſt aber auch ein Ausdruck der Verbundenheit ge⸗ weſen, daß die drei Väter, Hinrich, Johann und Diedrich Kück, ihren Söhnen alle Väternamen gegeben haben, anfänglich, als ſie ihre Nach⸗ kommen noch nicht haben überſehen können, auch nicht ahnend, zu welchen Verwirrungen ſolche Anhäufung von drei Namen führen könne. Denn im Laufe der Zeiten ſind den drei Vätern von ihren Frauen im ganzen neun Söhne geſchenkt worden, und da hat man, ſchließlich zur beſſeren Unterſcheidung dieſer Leute, die zudem auf den erſten Blick alle einan⸗ der glichen wie eine Steckrübe der andern, Zah⸗ len zur Hilfe nehmen müſſen. Man hat im Jahre 1914 damit begonnen, doch ohne rech⸗ ten Erfolg. Es iſt keine Sache geweſen, die von innen herausgewachſen war, etwa aus einem tieferen Bedürfnis; ſie iſt dem Brool von anßen her aufgezwungen worden, und deshalb hat es damit auch nicht geklappt, wie nun zu⸗ nächſt einmal erzählt werden ſoll. Zwei Kück hatten ſchon gedient und einer diente gerade beim Militär, als der Krieg aus⸗ brach. Die zwei älteren wurden bei der Mo⸗ bilmachung abgerufen, und es blieben noch fünf geſunde Kück und ein kranker im Brook. Der jüngſte von dieſen hieß Diedrich Johan Hinrich Kück, und da er ſchon einen Vetter mit dem gleichen Namen hatte, wurde er zur beſ⸗ ſeren Unterſcheidung Lüttkück genannt. Als nun — Jahrgang 1058 — S. Foto: Elisabeth Hase Unser Stoſ⁊: ein Kleiner gunge! in der vierten Kriegswoche der Krieg, um mit ſtändig war, ſie deratt zu beſtimmen, ſo hötten ſie doch auf ihn, vertrat er doch ihrer aller Mei⸗ nung, daß ſie jetzt in den Krieg eingreifen müß⸗ ten, um ihm ſchnell zum Siege zu verhelfen. Sie wurden unterfucht, für tauglich befunden und als Kück ein, Kück zwei, drei, vier und fünf in das Heer eingereiht. * Diedrich Johann Hinrich Rück ſchrieb nach Hauſe, daß ſie, alle fünf, bei„das Eine Mili⸗ tär“ angekommen ſeien, und daß ſie Rummern führten und dabei bleiben wollten, weil es viel einfacher ſei. Der Brief rief im Brook allerlei Ueberlegun⸗ gen wach, deren Ergebnis mitgeteilt werden ſoll. Der damals noch lebende Hinrich Kück, der älteſte von den Vätern, und ſeine Frau Geſine, geborene Tjark laſen den Brief unzählige Male, und ſie ſprachen etwas von höherer Ge⸗ walt, die nun über ſie gekommen ſei. Dieſes Wort war ihnen vertraut, denn es ſtand auch in dem Feuerverſicherungsvertrag ihres Hau⸗ ſes, den ſie zuweilen durchlaſen, wie ſie ja auch zuweilen Beiträge zu leiſten hatten. Hinrich Kück bedachte und überdachte das Reue, das mit Lüttkücks Brief gekommen war, und dieſe Ueberlegungen führten zu folgendem Ergeb⸗ nis: Hier habe das„Eine Militär“ die Sache in die Hand genommen, und es ſei Krieg, hö⸗ here Gewalt, man habe ſich zu fügen, obgleich die Jungen alle ihre richtigen Namen erhalten hätten. Man dürfe nun aber, meinte er, über die fünf Freiwilligen in Bremen doch nicht die andern drei Kück vergeſſen, die ſeit Kriegsbe⸗ ginn an der Front ſeien. Auch ihnen müſſe man Nummern geben, und er ſchlage vor, ob⸗ gleich ſie die Aelteren ſeien, ſie Kück Nummer ſechs, ſieben und acht zu nennen, denn die Nummern ein bis fünf ſeien, leider, ſchon beſetzt. Man konnte, wenn man Luſt und Neigung da⸗ zu verſpürte, folgern, daß— nach der Auffaſ⸗ ſung dieſes Mannes, die höchſte Rummer dem älteſten Kück gebühre, mit der Nummer eins, alſo, der jüngſte, Lüttkück, der Wortführer der Freiwilligen, bezeichnet werden müſſe. Doch wir werden hören, daß dieſer Plan des Hinrich Kück wieder umgeſtoßen wurde; er bewährte ſich nicht. Aber bevor man im Brook zu einer beſſeren Neuordnung ſchritt, hatte Hinrich Kück ſchon den dreien im Felde ihre Zahlen mitge⸗ teilt, die ſie nun führen ſollten zur beſſeren Unterſcheidung; und daraus entſtanden bedeu⸗ tungsvolle Mißhelligkeiten, die man, ſicherlich, hätte vermeiden können. Aber dieſe Sache war ungeſtalt von Anfang an, und ſie wurde es im Laufe der Zeit immer mehr.. Die Väter dieſer Kück Nummer eins bis acht hatten nicht nur Söhne, ſondern auch Töch⸗ ter, im ganzen elf, und man kann ſich vorſtel⸗ len, daß in den vier Häuſern des Brooks ein ziemliches Gedränge watr; denn beines der Häuſer hat mehr als zwei Stuben, eine Kam⸗ mer und die Diele mit den Stallungen. Auch bei den Mädchen, die alle nur einen Vornamen trugen, war das ſo eine Sache, wie man ſagt, mit der Unterſcheidungsmöglichkeit; denn ihre Väter hatten ihnen nur die drei Vornamen ihrer Frauen gegeben, dieſe hießen Geſine, Meta und Sophie. In jedem der drei Kin⸗ derhäufer des Brooks gab es eine Geſine, eine Meta und eine Sophie Kück, außer den Müt⸗ tern, die auch ſo hießen. Und wenn man von einem dieſer neun Mädchen ſprach, wurde zum beſſeren Verſtändnis immer hinzugefügt, von welcher Mutter es ſei; zum Beifpiel:„Geſine ſeinen Worten zu ſprechen, noch immer nicht gewonnen war, ſagte er zu ſeinem Bruder und den geſunden Vettern im Brook, daß es nun wohl an der Zeit ſei füß ſie, die fünf, ſich frei⸗ willig zum Militär zu melden. Und obgleich er als der Jüngſte von ihßen eigenilich nicht zu⸗ 2* Gellehte Mofter, doß ich schwieg, Vefgitz es, denn Manövsrkrieg lst helftgesorfen Mönnerspiel; Meln Vafét, der in flondern fiel, Woeit Hörter seine Zeli bestond. vom Vater kommt, dos Voterlond. Ach, ebe Motter: lch, Dein sohn, Bin föhnrich, trogs lizen schon; bas gonze Regimert in Front Es gestefn MWincg höfen konnt': Als ich beim Oderbruch selbdritt hyit ondern in die Schw)emme fitt Sechs füchse und den folben noch, Zerbrach ein höfzern Bröckenjoch. vVom. Ufer drohnte feldgeschrel, Soldotenbrief/ Von Hemz Stequweil eings Gurgeln, Wieher, Schlomm und Brel— Die kameraden, die im Zaum Sich fesfgellemmt und ohne dNoum Erv/ Urgt beinch vom scheven ſier: lch foßte slel— Bis selber mir Doas Wosser durch die Kkehle schlug. — Genog, lieb Möterlein, genug. Gott Dank, bin wieder kerngesond, Nicht einen ſleß die Schloppe wund.— Am Abend stond im Lozoreft Der Obersfleumont selbst om Ben, lndes mein Haqdt noch immer naß: „Du bist ein Retter, welßt du das?“ Ef setzte sich vertrabt zu mir Und fragte, Muner, got noch Oirl Kück, weißt du, Meta ihre!“ Oder:„Sophie ihre Sophie“ Und ſo weiter. Ganz klar konnte man nur im Brook damit zurechtkommen. Als aber in zweien der Häuſer nun noch je ein vier⸗ tes Mädchen zur Welt gekommen war, hatten dieſe, wie ihre Brüder und Vettern, alle drei zur Verfügung ſtehenden Namen bekommen, und ſie hießen Geſine, Sophie, Meta und Meta, Geſine, Sophie Kück; doch ſie wurden im täg⸗ lichen Hausgebrauch einfach Lüttje und Gahns Lüttje, alſo Kleine und Ganz Kleine genannt. Es führte erſt zu Verwirrungen mit dieſen Bezeichnungen, als Gahns Lüttje die größte an Idyll in gesdhwivierlicher Einir acit Hlerbsflicher Abend am Rhein Geſtalt wurde, während die Lüttje immer die Kleine blieb; woraus man wiederum folgern könnte, daß man mit Steigerungsformen vor⸗ ſichtig ſein ſoll. Als nun einmal, bevor ſie ins Feld rückten, Diedrich Johann Hinrich Kück, Lüttkück, oder Kück Nummer drei, denn beim Militär ging die Zahlenbezeichnung von oben angefangen— nach der Körperlänge, mit den andern vier Kück auf Urlaub nach dem Brook kam, erkannte er, daß ſich hier eine andere Zahlenfolge ein⸗ gebürgert hatte. Da ſein Vater ſchon geſtorben war, ſetzte er ſich mit ſeinen beiden noch leben⸗ den Onkeln zuſam⸗ men, um Ordnung in dieſe Angelegenheit zu bringen. Er ſchlug den etwas zaghaft ge⸗ wordenen Männern vor, auf Grund der Taufſcheine alle En⸗ kelkinder des alten Kück, der den Brook— beſiedelt hatte, dem Alter nach, ſofern ſie geſund ſeien, mit Zah⸗ len zu verſehen, wo⸗ bei, allerdings, die bei „Einem Hohen Mi⸗ litär“ bereits erfolgte Bezifferung der fünf Freiwilligen die ihr gebührende Berückſich⸗ tigung zu finden habe. Er ſprach: „Ich bin alſo mit den Mädchen, die wir ja nicht überſchlagen können, weil ſie eines Stammes mit uns ſind, Kück Nummer wieviel? Ja, welche Nummer habe ich, außer der militäri⸗ ſchen, nun zu führen?“ Zum Glück war es nicht feſtzuſtellen, denn es fehlten einige Tauf⸗ ſcheine, auch ſeiner. Es kam keine Ord⸗ nung in dieſe Sache, höchſtens die, daß man nach langem Hin und Her beſchloß, der Ein⸗ fachheit halber die foto: Ufo Frauensleute von der lleß frouben brlngen, lobte mickh,— Tat, selber Voter, väterlich.— lch sproch:„Die Mofter Witwe ist, Meln Vater fiel als Infanterist; 'road holf er seinem Korporcdl, Der blutend lag im Scheldetol.—“ Geliebte Moner, wir word bong: ber Oberstleutont schwieg so long— Stond couf, sproch diese Worte schwe: „Darum, mein Junge, Ach— daher?“ — ich wor, ols unser Voter fiel, Ein kleines Kind, fern jedem Ziel. Wie schade 4 bem Vater hätt“ ich's so gegönnt, Daß er mich heute sehen Könnt. Doch wohnt er da, wo Sterne stehn: Ach Mofter— Hat er mich gesehn—7 Privataufnahme Zahlenbezeichnung auszuſchlleßen. Sie ſollte ſich auf die Männer beſchränken, die im Felde ſtanden, und die, die jetzt dahin gehen ſollten. Der zu Hauſe gebliebene Diedrich Died⸗ rich Johann Kück, ſchlankweg Twemoldidi ge⸗ nannt, was Zweimaldiedrich auf Hochdeutſch heißt, war ein Schwindſüchtiger, der einzige, der in dieſer Kette von geſunden Menſchen nicht geraten war. Lüttkück hatte bei ſich be⸗ ſchloſſen, ihn als Nummer Null in dem geplan⸗ ten Verzeichnis aufzuführen, denn er mochte die⸗ ſen Vetter nicht leiden. Als dann aber der angel an Taufſcheinen dem Ordnungsſinn von Lüttkück, gewiſſe Grenzen ſetzte, kam zum Glück, dieſer Vetter nicht zu der ihm zugedach⸗ 53 3 Nummer null, oder, wie iedri⸗ ohann Hinri ich vorge hatte, einfach: Nullkück. Die Verwirrung war groß, und ſie blieb es, denn die fünf Freiwilligen hatten nur zwei Tage Urlaub, bevor ſie ins Feld rückten, und in dieſer kurzen Zeit gelang es Lüttkück nicht, eine derart verfahrene Sache in Ordnung zu bringen. Als ſie alle abgereiſt waren, wußte niemand im Broot ſo recht, wer etwa Kück Nummer vier war oder Kück Nummer eins um von den Nummern ſechs bis acht gar nicht zu ſprechen. Bei„Einem Hohen Militär“ zählte man in anderer Reihenfolge als im Brook, wo die jungen Mädchen überhaupt nichts mit die⸗ ſer Zahlengeſchichte zu tun haben wollten und ſich nur die alten Männer, ihre Frauen und die drei jungen Frauen, deren Gatten im Felde ſtanden, während einiger Wochen die redlichſte Mühe gaben, die Zahlen und ihre Träger durch⸗ einanderzubringen, bis alles ein großer Wirr⸗ warr war. Und dann fielen ſechs Kück aus dem Brook, und man wußte daheim nicht recht, wel⸗ chem Haus der jeweils Gefallene angehörte. Es war nicht leicht, in der Ungewißheit über Mann oder Sohn zu ſtehen; doch in anderer Weiſe war es ein Troſt, weil das Gefühl der Zuſam⸗ mengehörigkeit geſtärkt wurde; denn ſobald einer der acht Kück gefallen war, traf es alle gleicherweiſe im Brook auf dieſe Art. Als im Jahre 1916 drei Kück, Nummer eins, vier und fünf auf einmal den Tod fürs Vaterland ge⸗ ſtorben waren, ſagte der Pfarrer Stenntorf, der vom Dorf nach dem Brook gegangen war, um zu tröſten:„Das iſt nun für jedes Haus einer!“ Und ſo wurde es auch aufgenommen und getragen. —— 4 *— gew gew kaur klein M Fre⸗ unb rufs rege vera kenn Stu Ewi und und ſein ſpiel Lehr ſchaf aufg zu e E⸗ ſchönt Möge trägli gemei lichkei Die erſten liegt große tik erſ bekenn dazu, Muſik liche? Schi Griech dem e der g Luther herrlie ſter un * TI O GU.L. O—4——Cc0„—·—--—22 S ————————— 14 icht, ißte kück um zu hlte die⸗ ind ind lde hſte rch⸗ rr⸗ em ſel⸗ Es nn iſe ld lle im nd ge⸗ rf, ar, us 9 Tag der Hausmusił Von Bernt Karger-Decker Es iſt im neuen Reich ſchon zur Tradition geworden, daß ein Tag im Jahr der Hausmuſik geweiht iſt. Man kann ſich dieſes Familienfeſt kaum mehr fortdenken, denn überall werden kleine Konzerte veranſtaltet. Man hat erkannt, daß die ſchönſte und reinſte Freude aus der Muſik quillt, die der Menſch unbedingt braucht, um für ſeine Arbeit im Be⸗ rufsleben Kraft zu ſchöpfen. Wer gewohnt iſt, regelmäßig Muſikabende im kleinen Kreis zu veranſtalten, kann ermeſſen, wie wahr dieſe Er⸗ kenntnis iſt, und wie viel Glück in ſolchen Stunden liegt. Nirgends kommt die unſichtbare Ewigkeit klarer zum Ausdruck als in der Muſik, und nie wird der Menſch allem Materiellen und Irdiſchen mehr entriſſen, als wenn er mit ſeinen Freunden ein paar liebliche Weiſen ſpielt. Außerdem aber iſt dieſe Kunſt die beſte Lehrmeiſterin und Erzieherin zum Gemein⸗ ſchaftsſinn, indem ſich hier die Geiſter ſelber aufgeben müſſen, um ein harmoniſches Ganzes zu ergeben. Es iſt ſchon ſo, daß die Muſik das Leben ver⸗ ſogar als von dem Höchſten, dem kein Verſtand beikommen könnte, indem von ihr eine Wirkung ausginge, die alles beherrſchte. Die Muſik, ſo ſagte er, ſei eines der Mittel, um auf die Men⸗ ſchen wunderbar zu wirken. Leider ſind noch zu wenig Menſchen von der bezaubernden Macht der Muſik überzeugt, und das iſt auch der Grund, weshalb unſere Staats⸗ führung den Tag der Hausmuſik einführte. Es gibt wirklich nichts Erhabeneres im Leben des Menſchen, als wenn Vater und Mutter im Kreiſe ihrer Kinder zu fröhlichem Muſizieren verſammelt ſind. Es iſt geradezu eine ehrwür⸗ dige Feierſtunde, wenn ſtille Andacht des Va⸗ ters und freudige Muttertränen das Hauskon⸗ zert der Kinder lohnen. Und ehrlich geſtanden, kann es für Kinder überhaupt ein beſſeres Lob geben? Ein Elternhaus, in dem der reine Geiſt muſi⸗ kaliſcher Menſchen herrſcht, iſt ein Hort vieler reicher Stunden, und es iſt gleichzeitig eine vor⸗ bildliche Ausbildungsſtätte für hehres und wahres Menſchentum. in der eigenen„Bibllothek“ ſchönt und den Menſchen über ſich hinaushebt. Mögen die Charaktere draußen noch ſo unver⸗ träglich und verſchieden ſein, beim Rauſchen gemeinſamer Melodien erliſcht die Gegenſätz⸗ lichkeit. Die Muſik iſt eben eine Lebensſpenderin erſten Ranges. Eine unvergleichliche Kraftquelle liegt in ihr verborgen, eine Kraftquelle, die große Männer der Literatur und der Weltpoli⸗ tik erſt zu dem machte, was ſie darſtellen. Sie bekennen ſich in ihren Tagebüchern einmütig dazu, daß ſie erſt durch die Anregungen, die die Muſik bietet, imſtande ſeien, ihre übermenſch⸗ liche Avbeit zu leiſten. Schon Plato, der ehrwürdige Weiſe des alten Griechenland, wußte die Muſik zu ſchätzen, in⸗ dem er ſie ein„ſittliches Geſetz“ nannte, und der große Reformator und Deutſche, Martin Luther, pries ſie als eine der ſchönſten und herrlichſten Gaben Gottes. Und unſer Altmei⸗ ſter und Lebenskünſtler Goethe redete von ihr Alt· Oitakring von Josef Welnheber Was noch lebt, ist Traum. Ach, wie war es schönl Juüngere werden kaum jene Zeit verstehn, wo das Kirchlein stond und die Häuser blonłk unterm Giebelrond hatten Weingeranx. Und lm Herbste gar, wenn der Moische Duft hing im blovuen Klor der beschwingten lLoffl vVon den Högeln schlicht kam der Hover Song, do die Stodt noch nicht grav ins Gröne drang. Hevut eln Steinbezirk wie ein andrer qauch, und nur sanft Gebirg schickt wie einst den Havuch, Hauch von Obst und Wein 9 in die Gassen aus, und der Sonnenschein liegt oavuf altem Hous. Da und dort ein Tor hat noch breiten Schwung, Boschen grön dovor lödt wie einst zum Trunk, vund im Abend wird löngst Vergongnes nah, spielt ein Borsch geröhrt Ziehhormonika. (Scherl-Bilderdienst-Abutoflex) — Zwel aͤndãdiige Zuhörer Herbsiliches Lied/ me Die Blätter der am Waldesſaum wachſenden Bäume ſind ſchon alle angegilbt. Von den Ka⸗ ſtanien und den Apfelbäumen, die im Wirts⸗ garten ſtehen, fallen Früchte. Schwer klatſchen ſie auf die Erde. Die Sonne, die in den frühen Stunden des Nachmittags ſo mütterlich wärmte, hat ihre Liebe eingeholt. Sie iſt nur noch eine kanzende blanke Scheibe. Feucht und kühl weht es um die Beine. Der Schweizerkäſe ſchmeckt älter denn je, und kalt rinnt der Apfelmoſt in den Magen. Der Weg führt an einem Obſtanger vorbei, Kleine frĩiedliche Hausmusik Foto: Willi Engel(2) darin derbe Männer Aepfel von den Bäumen brechen. Dann breitet ſich die Wieſe, die große weite Wieſe vor dem Blick. Sie iſt gemäht und zeigt bis auf einige ſchmale Streifen die Stop⸗ peln. Die Stadt, die ſie umſäumt, liegt ſchon in einem leichten hauchdünnen Dunſt. Rechts iſt die Baumſchule mit Gärten da⸗ zwiſchen und Hütten. Sonnenblumen, Dahlien Hausmusik Der Flöte sfiller Ton, ber Violine Singen— Oft-hörte ich sie schon burch longen Abend klingen Ein Lied, ein Menvett, Des Rondos heitres Wiegen— f Wie lieblich im Duett Sich alle Töne fügenl Die olten Melodien Erblůöhn beim Laompenschimmer— Wos schon vergessen schien, Es lebf und tönt noch immerl lrene Gayda. und Aſtern ſtehen in heckigem Grün unter den jungen Bäumen. Die Kraft ihrer Farben iſt ge⸗ brochen vom Nebel und Frühreif. Spaziergän⸗ ger, ältere Männer und Frauen, ſchreiten ge⸗ mächlichen Schrittes der Stadt entgegen. Rad⸗ fahrer fahren klingelnd vorüber. Auf dem Heim⸗ weg begriffene Kinder ſpielen in den Wieſen⸗ gräben. Mit einem Male bricht es aus dem Geheck der Baumſchule in müden roſtigen Tönen. Weh⸗ mütig und voller Trauer klingt das Waldhorn, in das ein unſichtbarer Bläſer falſch und zö⸗ gernd bläſt. Rührend haften die zittrigen Klänge über dem von ſterbenden Farben betupften Grün. Brüchig führt ſie ein zarter Wind auf den Weg und in den unbekümmerten Tanz der Schnaken und Mücken. Es iſt ein feierliches Lied, das, durch die Schüchternheit des Blaſen⸗ den in die Breite gezogen, eindringlich in die Ohren fällt. Von dem Bläſer iſt nichts zu ſehen. Ein Kartoffelfeuer brennt und ſchickt ſeinen Rauch kerzengerade in die Luft, wo ihn die Schlicht⸗ heit der Melodie golden verbrämt. Sorgſam und voller Gewiſſen bläſt der Trompeter ſein Lied zu Ende, das ein Opfer iſt hier draußen, ein Dank und ein Abſchied. Die Töne löſen ſich los von dem Menſchen, der ſie in gemütiger Mißgeſtalt entlockt— vielleicht übt er für einen ſrommen Poſaunenchor, von Zwang und Rück⸗ ſicht in eine Gartenhütte getrieben? Die Töne entſchweben dem gerundeten Blech und flattern, ein ſchmales klingendes Band, in die zwiefache Erfüllung eines herbſtlichen Abends. Glücksboten Größt von den sergen avuch schon der Schnee, Drunten im Tiefland blüht noch die Heide, Liebliches Tal wird noch einmol zur Weide. a, wie vertreibt man ſich in Dörfern und kleinen Städten die langen Abende? Der Großſtädter ſtellt ſich das furchtbar vor, ohne Kino und Theater. Er weiß ja nicht, daß es in jedem Dorf ein paar tüchtige Erzähler und ebenſo immer be⸗ rühmte und berüchtigte Spaßmacher gibt. Die Geſchichten ſind ja nicht alle neu, die man erfährt, ein Geſchlecht übermittelt ſie dem näch⸗ ſten, aber ſie werden doch immer ein wenig bunter dabei. Wenn du ſo einen Winter durch zuhörſt, haſt du die ganze Chronik des Dorfes vernommen, wie ſie ſo lebendig keiner je auf⸗ ſchreiben kann. Geſtern, da ſaßen wir wieder beiſammen. Und wir haben ja Glück hier in den Wäldern, ihr hättet nur einen Abend mal zuhören kön⸗ nen. Was wiſſen ſie nicht alles von Sonderlin⸗ gen und Käuzen, von luſtigen Streichen und ſeltſamen Begebniſſen zu berichten! Am ſchön⸗ ſten wird es, wenn ſie noch damit rausrücken, was ſie ſelber ſo als junge Burſchen und Män⸗ ner an Späſſen ausgeheckt haben. Na, und wenn man ſie dann ſo blinzeln und ſich zunicken ſieht, dann weiß man ſchon, daß ſie auch heute noch nicht zu alt dafür ſind, obwohl ſie wohl bald die Sechzig auf dem Buckel haben, der lange dürre Uhrmacher und der rundliche Sattler⸗ meiſter. Wir waren alſo auf allerlei gefaßt, als wir an einem bitterkalten Winterabend einmal (Scherl-Bilderdienst-Autofle) Schäfchen wandern, wohin ich auch seh'. Glůöcksbofen sind sie in frohem Gewimmel; Weiße Wolken, die fielen vom Himmel. beide gar trafen. Es war nicht zu wenig Schnee gefallen in den letzten Tagen und Nächten. Aber zum Dorfkrug iſt ſchon immer ein ſchmaler Weg freigeſchippt. Hin waren wir gekommen, ſogar der Lehrer, aber nun ſtürmte es draußen ſo, daß man gleich Bange um den Heimweg haben mußte. „Laßt es nur heulen,“ ſagte der Wirt,„mein Ofen hält warm bis zum Morgen, wenn's ſein muß, und mein Grog erſt recht.“ Darauf konnte man einen Eid ablegen. Je mehr es um die Wände fegte, um ſo gemütlicher wurde es auch. Es fuhr ein Schlitten vorbei, und wir wunder⸗ ten uns alle. Da ſagte der Wirt, daß man wohl die Hebamme hole für Pittchen Müllers Frau. Ja, das würde ſo ſtimmen. Aber der Sattler ging nun doch noch mal nachſehn, der Gewißheit wegen, und die Tür war knapp auf, ſo ſchlug doch eine ſolche Kälte herein, daß wir alle zu ſchimpfen begannen. War es zu verwundern, der Sattler klagte auch gleich, kaum daß er wieder am Tiſch ſaß, über Zahnſchmerzen. Man hätte es ihm gönnen kön⸗ nen, wenn nicht eben damit uns allen der Abend verdorben geweſen wäre. So tröſteten wir ihn denn tüchtig, es würde ſchon beſſer werden. Aber es wurde nicht beſſer. Der Meiſter krümmte ſich richtig, es war ja ein hohler Zahn, und wer weiß es nicht, was die regieren?! Der Wirt kam natürlich mit Schnaps. Den Mas dehãſermittel Von Herybert Menzel ſollte der Arme in der ſchiefen Backe halten. Aber auch ein zweiter Schnaps half nicht. Wer wollte auf Wunder noch hoffen? Der Uhrmacher nicht, und es war gar nicht witzig gemeint, als er den Troſt gab, vielleicht könne die Hebamme helfen, wenn Pittchen Müller die erſt brächte. Na, das konnte noch Stunden dauern. So iſt s eben auf dem Dorfe, Apotheken und Aerzte gibt es nicht. Da mußte man ſchon zum Schmied gehen mit dem Zahn Aber mit eins ſchrie der Uhrmacher auf, er wußte ja doch noch ein Mit⸗ tel. Daß er nicht gleich daran dachte! Vom Schäfer hatte es ſeine Mutter erfahren: Salz in Papier mußte man tun und dann an die Backe halten, das entzog den Schmerz. „Aber gehen Sie doch,“ ſagte der Lehrer,„wer wird denn an Kurpfuſcher glauben! Salz in Papier!“ Er lachte, und wir lachten mit. Als es nun aber lange hin und herging über die Aerzte und Schäfer und Kurpfuſcher und der Wirt gar meinte, ſie taugten alle gleichviel, nämlich nichts, da wimmerte der Sattler noch einmal richtig auf und verlangte das Salz in Papier, womit die Geſunden geſchlagen waren, ein Zahnkranker hat halt ſeine eigene Gläubig⸗ keit. Der Wirt brachte das Salz, hübſch in Zei⸗ tungspapier wurde es eingepackt, und gleich lag es auch an der linken böſen Backe, auf die der wunde Sattler geradezu hinzuhorchen ſchien mit dem rechten Ohr. Und es geſchah das Wunder, daß ſich ſein Ge⸗ ſicht ſchon entſpannte, daß er in die fragenden Augen aller hoffend zu lächeln begann und auch ſchon ein wenig verlegen über ſich ſelber, wie er geſtöhnt hatte. „Na, dann braucht wohl die Hebamme nicht mehr zu kommen?“ fragte der Uhrmacher laut, und nun hatte er das ja als Spaß gemeint, und nun durften wir wohl alle ſchon wieder lachen. Nur der Lehrer war verärgert. Das war ihm ganz gegen alle Weisheit gegangen. O Natur, Natur, wie machſt du es einem Dorfſchulmeiſter oft ſchwer, gerade in entſcheidenden Stunden verſagſt du und gibſt der Dummheit recht! Das ſagte er zwar nicht, aber es war ſeiner verbit⸗ terten Miene deutlich abzuleſen. Ja, wider alle ſeine Hoffnung ſetzte das Puk⸗ kern im hohlen Zahn keineswegs nochmals ſtär⸗ ker ein, ſondern der Sattler ſtand ſogar auf, ſagte, es würde gewiß bald ganz gut werden, legte das Zeitungspäckchen mit dem Salz ſchon auf den Tiſch und ging zum Fluß hinaus. „Der Lehrer ſah ihm nach und ſchüttelte den h 3 Aber gerade in dieſer Minute, wo er am ſtärk⸗ ſten erbittert war, ſollte er herrlich gerechtfertigt werden, vom Uhrmacher ſelbſt, der dieſes Schä⸗ fermittel empfohlen. Denn kaum war der Satt⸗ ler zur Tür hinaus, da lachte der Uhrmacher ſchon. Und nun erfuhren wir es, nur zum Beſten hatte er den Sattler gehabt, das war natürlich Unſinn mit dem Salz. Kein Schäfer hatte das je geraten. Aber ſo ſind die Menſchen, die legen ſich auch Butter auf den Kopf, wenn man ihnen ſagt, daß es hilft. Nur die Einbil⸗ dung macht's. Ja, das hatten wir ſoeben miter⸗ lebt. Der Lehrer nickte zufrieden und es war keiner froher von uns dabei als er, als es galt, den Spaß noch weiter zu treiben, wie es der Uhrmacher vorſchlug. Schnell wurde das Salz in dem Päckchen mit Zucker vertauſcht. Es war kaum geſchehen, da war auch der Sattler wieder da und griff ſofort danach, denn er hatte doch wieder ärgere Schmerzen. Unſere Zuſprüche hatten nun freilich nicht mehr das wahre Mitgefühl. Aber was ſich der Lehrer an Fopperei leiſtete, die nur uns auf⸗ ging und nicht dem armen Sattler, das war ſchon beinahe zuviel des Böſen. Ja, uns alle ließ er ſchon durchblicken, welche Freude es ihm machte, ſolchen Triumph auszukoſten. Zu oft hatte ihn der Sattler auch ſchon reingelegt, und längſt hatte er auf die Gelegenheit gewartet, es ihm heimzuzahlen. Der Uhrmacher war luſtig mit auf ſeiner Seite, und geradezu feldherrn⸗ mäßig bereiteten ſie den großen Schlag auf den Sattler vor. Ob es denn nun auch wirklich beſſer ginge? Was doch ſo in dem Salz an Kräften ſein mö⸗ gen, daß es ſo heilſam ſei! Ja, ob er denn wirklich glaube, daß es ihm geholfen? Und ſo ging es weiter, bis der Schulmeiſter gar ſchwor, man könne ihm doch nichts vormachen, er habe doch ſelbſt geſehen, daß es nicht Salz, ſondern Zucker geweſen, was man in das Papier getan. Damit war man nun glücklich auf dem Höhe⸗ punkt. Der Sattler war ſehr erboſt auf den Leh⸗ rer, daß er ihn ſo foppen wolle, er habe doch auch Augen im Kopf und könne noch ſehr wohl Salz von Zucker unterſcheiden! „Wetten, daß nicht!“ rief da der Schulmeiſter, und es verſchlug uns den Atem. Würde der Sattlermeiſter ſo reinfallen? Die Wette konnte ihm nicht hoch genug ſein, und dem Lehrer auch nicht. Schließlich wetteten ſie um fünf Taler, und der Uhrmacher mußte ihre Hände durchſchlagen. Er tat's nur zu gern, wie man ihm anſah. Und nun ſtarrten wir alle auf den Sattler, um ſein Geſicht recht zu ſehen, da er das Päck⸗ chen aufſchlug. Mein Gott, wie lachte er gleich, wie waren wir alle überraſcht, und der Schulmeiſter erſt! Es war wirklich Salz im Papier. Wie das zugegangen, konnten wir uns mäh⸗ lich erſt denken, als wir ſahen, wie auch der Uhrmacher lachte, immer um die Wette mit dem Satler. Alſo hatten ſie das beide wieder aus⸗ geklügelt, ehe ſie noch ins Wirtshaus kamen. Und das zweite Päckchen mit Salz hatte der Sattler da ſchon in der Taſche gehabt. Wie feſt hatten wir an ſeine Zahnſchmerzen geglaubt. Wem wäre es eingefallen, daß er das Päckchen mit dem Zucker vertauſchen könnte. Trefflich war das den beiden wieder gelungen! Den Lehrer hatte man nie zuvor ſo entgeiſtert geſehen. Wieder hereingefallen, wieder fünf Ta⸗ ler verloren! Der Sattler hatte Spaß, freigebig zu ſein mit ſeinem Gelde! Immer eine neue Lage Grog ließ er auffahren. Aber als hätte er Salz ſtatt Zucker im Glas, ſo trank ihn der Schulmeiſter, aber als hätte er ſelbſt nun Zahn⸗ ſchmerzen und ſchließlich, als läge er in Wehen um einen großen Gedanken, ſo wenigſtens meinte der Uhrmacher, als nun glücklich wieder der Schlitten vorüberfuhr, diesmal wohl mit der Hebamme, worüber ja ſchließlich ein Spaß⸗ vogel eine Bemerkung machen muß. Und dies⸗ mal war es eine, die noch manchen Abend ein Gelächter entladen wird. Ja, wenn einer Zahn⸗ ſchmerzen hat, dann ſoll die Mitwelt fein mit⸗ fühlend ſein und an Salz und Zucker und alle anderen Schäfermittel glauben, erſt recht auf dem Dorfe und ſchon ganz und gar, wenn man an Spaßvögel gerät, wie es der Sattler und der Uhrmacher ſind. Oer Zehaſhairt von Oggero heim Von Maſhäus Becker Zwei Jahre ſchon hatte der furchtbare Glau⸗ benskrieg in den böhmiſchen Laaiden gewütet, da griff er 1620 auf die Pfalz über. Der Mar⸗ cheſe Spinola kam mit einem ſpaniſchen Heer die Niederlande herab, das Unionsheer aber hatte ſich an bie Bergſtraße und nach Franken⸗ thal zurückgezogen. Ein Flugblatt aus den eigenen Reihen,„Der ſpaniſche Schlaftruak“, ſchenkte den Uniierten die Wahrheit kräftig ein, und der kluge Moritz von Heſſen warf ihnen vor:„Euch ſchmecken die Wormsgauer Trauben ſo wohl, daß ihr der ſpaniſchen Pomeranzen vergeßt!“ Nur der pfälziſche Oberſt Obentraut, genannt„der teutſche Michel“, verſtand es, die Kriegsehre zu retten und dem Feind in kleinen Streifzügen Abbruch zu tun. Eines Tages erreichte das Städtchen Oggers⸗ heim in der fruchtbaren Rheinebene die Kunde: die Spaniſchen kommmen! Wohl war der Ort mit Mauern und Türmen bewehrt, doch auch Speyer, Neuſtadt und viele andere Plätze, gegen die der Feind mit Brand und Verwüſtung ver⸗ fahren war, hatten ſich ihm nicht offen dar⸗ geboten. So verließen die Oggersheiener denn ien großen Planwagen, zu Pferd und zu Fuß, mit Weib und Kiard, mit Vieh und aller beweg⸗ lichen Habe, das Stadttor in langer Karawane gegen Mannheim. Siebenundzwanzig blie⸗ ben zurück, dazu der Schaſhirt Hans Warſch mit ſeinem ſchwangeren Weib. Am andern Tag rötete Feuerſchein von We⸗ ſten her den Himmel, ein Zeichen, daß die an⸗ rückenden Kriegsvölker Lambsheim ſchon im NRücken hatten. Vald hörte man ihre Trommeln und Hörner, den Siebenundzwanzig wurde um ſo elender, je näher die Janitſcharenmuſik er⸗ tönte, uaid ſchließlich ſtahl einer nach dem an⸗ dern ſich durch das Oſttor, uen draußen die Straße nach Mannheim im Sturmlauf zu meſſen. Nur die letzten Drei konnte Hans Warſch zum Bleiben bewegen. Unerſchrocken blieb er auf ſeinem Poſten an der Seite ſeines jungen hoffenden Weibes. So war der Oggersheimer Schafhirt denn auf einmal Kommandant der Vaterſtadt. Mit ſeinem Dreimännerhaufen beobachtete er vom Weſttor herab, wie die Spaniſchen in der Ferne das grobe Geſchütz auffuhren und ihre Sturmhaufen zu ordnen begannen. Die Drei kratzten ſich hinter den Ohren, doch der Kom⸗ mandant ertlärte, daß nichts zu überlegen ſei: man müſſe kämpfen und den Feind mit dem Degen in der Breſche empfangen. Eben wollten ſie den„böſen Bartel“, die alte Viertel⸗Kar⸗ taune, ſchußbereit machen, da ſahen ſie aus dem Heer der Belagerer zwei Berittene ſich näherg, davon der eine, ein Trompeter, die Stange mit dem weißen Tuch hielt. Der Trompeter blies unter der Stadtmauer ſein Signal, und Hans trat an die Brüſtung. Die geſamte Beſatzung mußte, damit man nicht nur den einen ſehe, hinter ihn treten. Sogar ſeine Brigitte hatte ſchnell Mannskleider angetan, und man mochte die Hoffende leicht für einen vollgefreſſenen Obriſten halten. Der Parlamentär forderte den Ort für den Kaiſer, und Hans Warſch ſah ge⸗ rade noch, wie ſeine Streitmacht den Augenblick nutzte und bei Nennung der deutſch⸗röeniſchen Majeſtät voller Angſt ſich davonmachte. Er konnte es nicht hindern, mußte vielmehr, inner⸗ lich kochend, ihnen noch freundlich zunicken, nur damit der Parlamentär die Wahrheit nicht er⸗ rate. Hans erklärte, dem Kaiſer das Städtchen zwar übergeben zu wollen, doch gur unter der einen Bedingung, daß alle Oggersheimer ihrer Perſon wie vor Feuer und überhaupt vor Zerſtörung ihrer Anweſen ſicher ſeien, mit wel⸗ chem Beſcheid der Parlamentär ſich entfernte. Und der feindliche Heerführer? Er mag wohl gelächelt haben. Merkwürdige Leute, die nicht für den geringſten Teil ihres Viehes und ihrer anderen beweglichen Habe, ja nicht einmal gegen untragbare Kontributionen Sicherheit be⸗ gehrten! Bald kehrte der Parlamentär zurück, und der klopfenden Herzens wartende Hans er⸗ fuhr, daß der Befehlshaber des ſpaniſchen Hee⸗ res, Gonſalvo Hermandez de Cordova, Fürſt von Marartra, in die Akkordspunkte des Og⸗ gersheimer Kommandanten willige. Was das bedeutete, lehrten die weithin in den pfälziſchen Landen brennenden und geplünderten Orte. Als eine Stunde ſpäter die ſpaniſchen Völker ihren Einzug hielten, war es ein merkwürdiger Empfang. Alle Gaſſen unnd Häuſer waren aus⸗ geſtorben, kein Rindvieh brüllte aus den Stäl⸗ len, keine Pferde wieherten, keine Schweine grunzten und nicht einmal ein Huhn gackerte. Beinahe unheimlich wurde den Soldaten in dieſer Geiſterſtadt, darin an jeder Ecke immer nur wieder ein anderer Straßenſchlund tot und leer ſich auftat. War alles etwa eine Falle? Don Cordova hatte mit ſeinem Stab den Markt:⸗ platz erreicht, als aus dem Rathaus Hans Warſch auf die Treppe heraustrat.„Willkommen in Oggersheim!“ rief er in ſtrammer Haltung, und wie er es bei den Mansfeldiſchen Offizie⸗ rea geſehen hatte, reckte er dabei die Rechte mit dem Schlapphput in Schulterhöhe zu ſoldati⸗ ſchem Gruß ſeitwärts hinaus. Don Cordova ſenkte ein wenig den Degen, wiewohl vieſe Oggersheimer Eenpfangszere⸗ monie ihm ſozuſagen ſpaniſch vorkam. Jawohl, erklärte Hans, er ſei Kommandant und einziger Bewohner von Oggersheim, und er danke für die Bewilligung der Akkordspunkte. Allerdings, mit der Verpflegung— nun, wenn es gelinge, in Lambsheim und den andern Or⸗ ten vielleicht doch noch einiges zu retten.— Mit gezogenem Degen ſtürzte einer der Of⸗ fiziere nach der Treppe— ein ſcharfer Befehl Cordovas, und der Wüteerde mußte ſich beherr⸗ ſchen. Genug, der ſpaniſche Feldherr bezeugte durch ein Lächeln ſeine Anerkennung für den Mut, die Pflichttreue und die Pfiffigkeit ſeines Gegners. Auch war er ritterlich genug, die von dem Schafhirten ihm abgeliſteten Bedingungen über Schutz vor jeglicher Zerſtörung der toten Habe jedem Soldaten bei der Strafe des Er⸗ ſchießens ſtrengſtens einzuſchärfen. Uend um den Seinen zu zeigen, welche Behandlung einenn ſo braven Mann wie dieſem Hans Warſch ge⸗ bühre, lud Cordova ihn für den andern Tag an ſeine Tafel. Der Retter ſeiner Vaterſtadt wußte durch Witz und natürlichen Verſtand die Zuneigung des Granden ſich noch mehr zu er⸗ obern, ſo daß der Feldherr ihn immer wieder als ſeinen Gaſt zu ſehen wünſchte, bis ihm eines Tages über dem Warten auf Hans bei⸗ nahe die Suppe kalt geworden wäre. Doch dann erſchien der Wackere, ein Sträußchen am Hut und wegen des Ausbleibens ſich zu entſchul⸗ digend. „Mir hawwe morge Kindtaaf, Durchlaucht! Un wann ich Jhaie bitte derft—“ Frau Brigitte hatte einen Buben zur Welt gebracht! So kam der ſpaniſche Feldherr Fürſt Cordova denn am andern Tag mit ſeinem Gefolge zu dem Oggersheimer Schafhirten, um bei deſſen Erſtgeborenen Gevatter zu ſtehen. Er hatte er⸗ laubt, daß für die Taufhandlung der Fraa⸗ kenthaler Pfarrer durch die Linien geleitet wurde. Neben dem Taufbecken, über das der Spanier den Säugling hielt, ſtaend als Paten⸗ gabe ein ſilberner Becher, gefüllt mit Gold⸗ doublonen. Cordova, ſpäter Generalgouverneur von Mailand, hat am Ergehen ſeines Paten⸗ jungen ſtets Anteil genommen, und als die Oggersheimer den Sohn des Schafhirten ſpäter zum Bürgermeiſter machten, ſoll er'ſagt haben:„Wenn er vom Vater, der im Kapitu⸗ lieren vor mir mich zu beſiegen verſtand, die Klugheit geerbt hat, haben ſie keine ſchlechte Wahl getroffen!“ ————— —— vor f Eintr ſeiner fiel e beim er wi offizi Geſuc „M G. die Z ich, 55 alles, „Ri „Man quaſſe „Ko mal marſc „M weiß verlor Er älter Er we ſtelle, er zu ſenen Fieber Der der Ii Leucht aber u antwo noch e wurde tag al wie ne Befehl ſtillſtar Wir Die Als innen Brucht ſchien Träner Ich oft. A der Se Sie m Ihr fallend friſch. derbar, entgege An kla Sonner Ein Kaffee. auch ge — Als fragt, über di und fe⸗ pierſchr karte in war ſie Zeitung ich die! vielleich ſer Nar der ve jungen ben an Lichtrek Wir lagen auf unſeren Drahtbetten, Unter⸗ offizier Martens, Vizewachtmeiſter G. und ich. Keiner ſprach, aber einer wußte vom andern, ging wie die andere.„Noch zehn Minuten,“ ſagte jemand, ein anderer:„eine halbe Stunde“. Jetzt keine mehr geſengt kriegen, dachten die Der lelzle ScruIe Walderrer Augusfirw/ neue Jahr begonnen hat. Gegen 1274 war es totenſtill. Die Kanoniere traten mit ihrem Koch⸗ geſchirr an. ſtehen und waren vatlos und ſuchten einer des andern Hand. Dann kam der Feldwebel und notierte die Meldung. Beim Reinigen der Pi⸗ K daß er nicht ſchlief. Die Front war ruhig, es meiſten, dachten vermutlich alle.„Haſt du G. geſehen?“ ſtole durch Unvorſichtigkeit erſchoſſen, ſchrieb er. h nicht 7 rumpelte hier und da, ſelten eine nahe Explo⸗ Die Kanoniere arbeiteten ruhig wie immer.„Nein,“ ſagte Martens. Ich fühlte, er war Es war die einzige vernunftgemäße Erklärung, ich der ſion. Unſere Drahtbetten knarrten. Wir dachten G. ſaß auf der Beobachtung, ich hörte ſeine ſchon weit weg mit ſeinen Gedanken. Wir Jun⸗ die ſich finden ließ am Tag des Waffenſtill⸗ 155 f an den vergangenen Tag. Unſere Haubitzen Stimme im Telefon, ſie klang wie alle Tage. gen werden es ſchwerer haben, dachte ich. Der ſtandes 1 au. 1 KA 2 4 7 0— war hatten ſich auf Dorf Soundſo eingeſchoſſen. Zer⸗ Meine Uhr zeigte fünf Minuten vor zwölf. Da Himmel über mir war grau, die Luft glänzte Am Nachmittag begann der Rückmarſch. In ns alle ſtörungsfeuer. Schuß auf Schuß löſte ſich. Die hebt der Batterieführer die Hand. Die Wache von kleinen ſpitzen Eiskriſtallen. Der Krieg, langen, grauen Kolonnen marſchierten wir über es ihm 4 Telefone ſurrten. Es war wie immer. Aber am ſchlägt an das Gasgong. Jeder wußte Beſcheid. dachte ich, iſt uns mit den Jahren vertraut ge⸗ ebenes Land, grau und dick hing der Schnee⸗ Zu oft 3 Nachmittag erſchienen an dem nahen Feld: Zwei Geſchütze waren noch geladen. Rums! worden, aber das Leben liegt grau und un⸗ himmel über uns, Nebel wehte kalt. Stumm gt, und ee Rums! Die Batterie ſtellte das Feuer ein. 5 7—— dieſer Tag.— 5 43—— rtet, es Zahnen, es Was nun? Man bummelte umher, kroch in„ u, wo G. iſt?“„Wir ſprachen nicht. In den Dörfern r luſtig—55 die Unterſtände, einige klapperten ſchon mit demſ Ehe Martens antworten konnte, fiel irgend⸗ wanden die Leute Girlanden und ſteckten blau⸗ dherrn⸗ 23— Eßgeſchirr. Die Front war noch lebhaft. Ge⸗ wo außerhalb der Batterieſtellung ein Schuß. weißrote Fähnchen auf. Wir dachten nicht nach. zuf den wir die Beſehle, deren nüchterne Spnache ung rade vor uns ſah man nur noch vereinzelte Beide ſchraken wir zuſammen wie Reulinge, die Einmal, zufällig, fiel mein Auge auf einen 3 Sn Einſchläge, aber nach rechts herüber hümmerte das erſte Pulver riechen. Wir zitterten wie 34 38— inge? 4 3 3 es ununterbrochen, dann flackerte es links wie⸗ Pferde nach dieſem letzten Schuß. a 0 ätteſt du heimkehren 5 A, zu verändern. Und wir notierten, als handle der auf, rechts wurde es ruhiger, vor uns ſchoß Ohne Verabredung fi ir hügelan, zur können, tapferer G. So wie die Soldaten von es ſich um Geſchützreinigung oder Kleider⸗ enn, Sbe 7 hne ung ſtürzten wir hügelan, zur Gravelotte u 4 appell: 11 Uhr 45 Waffenſtillſtand. Und darauf: eine amerikaniſche Batterie eine Salve. Veobochtung Unter dem Tiſch lag G. Wie ein In eine arane undurchptige lonen und ſo 3 1 Uhr Eſſenholen. Feldküche fährt bis zun Es war wie in der Silveſternacht. Mancher Bündel Kleider lag er da. Wir wußten mit F Zutunft mar⸗ 3—* 3 Feuerſtellung. Es war die verrückteſte, unfaß⸗ merkt erſt nach einer halben Stunde, daß das Toten umzugehen, aber diesmal blieben wir. mehee T ha 4*——338 0 lichſte Parole, die wir im Krieg gehört hatten. ondern 4 Später kamen mit der Poſt Zeitungen. Wir E 5öbe⸗ 1 laſen in den fetten Ueberſchriften, daß Deutſch⸗ XSIHSU n Leh⸗ land Republik geworden war. Von K. H. e doch 3 Wacht⸗ Prinz Friedrich Karl liebte es, die Geiſtes⸗ r wohl meiſter G. hinüber. Keine Antwort. gegenwart ſeiner Soldaten auf die Probe zu Ich ſah G. vor mir, wie er auf der Beobach⸗ ſtellen. Und ſo be iumal wä 3 tu atte, Karten und Befehlstafeln— ſo begann er einmal während eines neiſter, 3 zung geſeſſen hatie, Manövers ein Examen eigener Art mit einem de der vor ſich, mit—* Eifer er alten Feldwebel 9 4 Eintragungen, ein Soldat, der nichts kannte als Wa. fein 4 ſeinen Dienſt, ein Feldherr im kleinen... Mir„Wieviel Fiſche gibt es im Rhein?“ fragte 1 en fiel ein, daß G. vor einigen Tagen ein Geſuch er Prinz ernſthaft. — 5 4 beim Bataillonskommandeur eingereicht hatte,„Alle, die noch nicht geangelt wurden“, war n er wollte beim aktiven Dienſt bleiben, Berufs⸗ die ebenſo ernſthafte Antwort. gern, 4 offizier werden. Der Kommandeur hatte das„Was würden Sie tun, wenn Sie bemerken, ihrer 4 Geſuch befürwortet. daß—3 Soldaten bei der Schlacht ins Wanken . 4 geraten.“ Päck⸗ 4„Morgen iſt der Krieg vorbei, freuſt du dich?“ 4 P 4 e en„Ich würde ihnen zurufen, daß hinter der 0 1 die Zeitungen geleſen?“ fragte er.„Ja,“ ſagte feindlichen Linie zehn Hektoliter Wein liegen. r erftl ich,„Deutſchland iſt Republik geworden, das iſt„Aun— was für einen Unterſchied gibt es 3 alles, was ich gelefen habe.“ n und mir?“ 4 43 3„Mein Oberſt kann niemand zum Offizier er⸗ mäh⸗ 160„Ruhig,“ brummte Unteroffizier Martens. ch der„Man lann ja nicht ſchlafen bei euerm Ge⸗ Büingelz Wee Durchlaucht aber..“ it dem 4 quaſſel.“ aus⸗ 4 u bu den lafen?“ fvagte ich. Da fing der Prinz an zu lachen:„Nun, ſo 5 1 W noch⸗ ſollen Sie auch mit Ihrer letzten Antwort recht 3.„Ich w hr ſ 1 tz b 3 22 3 237 te der mal ruhig. Wir werden morgen nach Hauſe— ie feſt marſchieren, das iſt die Hauptſache.“ 4 laubt. i*“ ſagte G.„Er ickchen 78———1 die— Krie In ſeinen Erinnerungen erzählt einer der be⸗ che weiß am Ende gar nicht, daß 8 efflich verloren haben.“ liebteſten Profeſſoren Englands von ſeiner erſten Er iſt älter als wir, fiel mir ein.„Weil er* Geſtege ee eiſtert älter iſt,“ ſagte ich,„iſt für ihn alles anders. idam im autemetemnd wer ſe i if Ta⸗ war ſchon verheiratet und hatte eine Land⸗ des mangelhaften Wiſſens der Kinder, daß er igebig ſent——— Krieg—* Er weiß, daß verzweifelt ausrief:„Was ſoll ich nur mit Kin⸗ neue er zu etwas zurückkehren wird. Wir aber müſ⸗ dern anfangen, die ſo gar nichts wiſſen?!“ itte er ſen neu anfangen, und das iſt eine andere 43 Kr ene n der Sache.“ öflichen Ton erwiderte:„Vielleicht lehren Sie Zahn⸗„Anfangen gibt es nicht,“ knurrte G.— uns etwas.... wenn ich mir den Vorſchlag er⸗ Pauſe. Nach einer Weile flüſtert G. wie im Zunge hieß Winſton Ehur⸗ iſte Fieberſchlaf:„Das iſt das Ende.“ ieß Winſton Chu 7 Der Morgen kam ſpät und fahl. Sur bei chil. 4 der Infanterie begann eine planloſe ießerei. 3 1 5 Leuchtkugeln ſtiegen. Feind greift an! Unſinn, Rockefeller wollte einſt ſeinem Sohn die Ge⸗ 5 ies 4 aber wir ſchoſſen. Die amerilaniſchen Batterien heimniſſe der Nationalökonomie erklären.„Das Aohy 3 antworteten. Am Vormittag war der Krieg—— 2—— 10 s M er, 7 noch einmal im vollen Gange. Unſere Rohre Scherl-Bilderdi„herauszufinden, welche Güter da ublikum A wurden heiß. Nicht daß 43 Hausmůnerchen(Sc 3 ilderdiens-Autoflex) hmn tag alles vorbei war, daß wir abrücken 40 ten Haf sje ihr ſagewerk geton Ein Hemdchen hĩer und ein kleidchen donn bhl, et der gung wie nach einer Uebung. Aber ſo hatte es in der 187 s% noch Wee om Ende; Seifenflocken blbhen vnd schäumen, weckte Junge, ein,„daß man den Leuten dieſe d der Befehlsausgabe geheißen: 11.45 Uhr Waffen⸗ Unermüdliche Housfrobenhönde Motterliebe gibt her, wos sie konn, Güter liefert. ſtillſtand, 1 Uhr Eſſenholen. fongen immer wieder an. Während die Kkindet vom Sonmog tröumen.„„Falſch“! wetterte der Vater,„man muß ſie Wir holten oft unſere Uhren hervor, keine 120 ihnen vorenthalten!“ bden eines—— blonde Marianne, damals kam ihm zum erſten⸗ und weiter: Wie ſie geglaubt, jenem anderen von GeiroanGer WSs S1 13 zum e wie ſie war. Sie— 5 13 50 dem ingen» ο— rug ein weißes, duftiges eid mit einem end noch, wie aber, ſie weiß, hier wird ſie toten 1 ſchmalen roten Gürtel. Und dieſes Bild nahm nicht die rechten Worte finden— wie aber plötz⸗ Er⸗ Die Geschichfe einer Begegrumg von Werner Hlenckerfz Gert mit, trug es ein Jahr lang in ſeinem jun⸗ lich etwas da war, etwas Großes, unbeſchreib⸗ den gen Herzen. Marianne wurde ihm zum ſtrah⸗ bar Schönes, das ſie glücklich machte, und das ineen Als ich die Tür zu dem kleinen Kaffee nach ſtig mit gedämpften Stimmen. Dann huſchte ſie lenden Inbegriff alles Schönen, Guten, Erſtre. zu verlieren ihr raſende Angſt bereitete, wie an h ge⸗ innen ſchlug, begegneten wir uns. Rur für den plötzlich fort, ſchlank und flink„Bitte, Gert..“, benswerten. Sagte er nicht oft„meine Ma⸗ dieſem Niegekannten alles zerſchellt war, ihre Tag Bruchteil einer Sekunde ſah ich ihr Geſicht. Sie waren ihre letzten Worte. Ich hörte ſie, konnte rianne“, wenn er allein war mit ſeinen Wün⸗ Vorſätze, ihre... Marianne atmet tief, ihr iſt, rſtadt ſchien bekümmert, ja, ſtanden ihr nicht ſogar mir aber keinen Reim draus machen.. ſchen? Die Briefe, die er ſchrieb, waren nüch⸗ als müßte ſie vor Glück laut jubeln. d die 1 Tränen in den Augen? Doch jetzt, in dem kleinen Kaffee, da ich Tränen tern, faſt förmlich. Er wußte nicht, ob er an⸗ Sie ſchaut zur Uhr. Gleich muß Gert ein⸗ u er⸗ Ich weiß nicht, wie ſie heißt, doch ich ſah ſie in Mariannes Augen ſah und Papierſchnitzel ders ſchreiben durſte. treten. Wie ſie ſich auf dieſen Augenblick ge⸗ ieder 4 oft. Abends gegen ſieben. Dann ſchritt ſie an auf der kalten Marmorplatte, iſt mir, als kennte In der vergangenen Woche haben ſie ſich freut hat. Eben ſchlägt es vier, laut und ſchwer. ihm 4 der Seite eines jungen Mannes durch die Stadt. ich die Geſchichte der beiden, als wüßte ich, was wiedergeſehen. Zwei Tage vor jenem Abend, Jetzt wird ſich die Tür öffnen.— Zehn Minu⸗ bei⸗ Sie mochte ihn irgendwo abholen, oder er ſie. ſie geſprochen haben an jenem Abend, im Lärm da ich ſie traf. Es war mehr als ein Wieder⸗ ten vergehen, bange Minuten. Warum er ſich dann Iyr Freünd iſt zu beneiden penn ſie i anſ⸗ der Straße, unter der zuckenden, grellen Licht⸗ ſehen unter guten alten Bekannten. Es war, verſpäten mag?— 4 Hut 4 fallend hübſch 8 glank reklame als ob ſie ſchon lange auf dieſen Tag gewartet, Zwanzig Minuten, fünfundzwanzig— un⸗ chul⸗ 4 3 fn„Gert,“ hat ſie geſagt,„Gert, du darſſt mich ihn herbeigeſehnt hätten. Auch Marianne. Sie barmherzig rückt der Zeiger vor. A 45——— nicht guälen— es geht nicht. Ich kann das waren ſehr glücklich Immer erregter wird die blonde Marianne, ucht! entgegenkomimt, muß ich an das Meer denken. meinem Freund nicht antun—“ Und haſtiger, Nun hört er aus ihrem Munde, daß ein an⸗ ihre Lippen zucken. Mit zitternden Fingern zer⸗ de Well 8 p als ſie ſeine erſchrockenen, faſſungsloſen Augen derer in ihr Leben getreten iſt, ihm zuvorkam. reißt ſie eine große Karte, die auf dem Tiſch n klatſchende Wellen, an weißen Sand und ſiehhe k Ze 505 Warum ſagt ſie ihm das erſt jetzt? Warum nicht liegt, zerpflückt ſie, ohne es zu merken, in kleine Welt Sonnenglut ſieht:„Ich kann dir jetzt nicht alles erklären, wir wollen uns in der nächſten Woche treffen, ſchon an jenem erſten Abend? Jetzt iſt das, ſinnloſe Fetzen. Ein einziger freier Tiſch iſt in dem kleinen i was ein ganzes Jahr ſtill glomm, aufgeflammt Als die Uhr zu fünf dumpfen Schlägen aus⸗ Donnerstag um vier, dort in dem Kaffee. Wir dova Kaffee. Hier wird ſie vor wenigen Augenblicken werden dann ruhiger geworden ſein, beide. brennt lichterloh. Gerts Lippen werden hart und holt, iſt der Stuhl leer; wirr liegen Papier⸗ e zu auch geſeſſen haben. Was mochte ſie herführen? Komm, bitte, Gert!“ alt. Sie will ihm erklären, wie alles gekommen ſchnitzel über die kalte, glatte Marmorplatte ver⸗ eſſen— Als der Ober mich nach meinen Wünſchen 00 6 5 Bruſt gi dmi iſt. In einer Woche. Was braucht er noch Er⸗ ſtreut. Sie erzählen von einer jungen Liebe, die er⸗ fragt, ſtreicht er dabei mit einem Tuch läſſig Jor 1. 16 ſe 3 50 1 10 W—klärungen? Sollen ſeine ſchönſten und glück⸗ zerbrach, weil es das Leben ſo gewollt—— raui⸗ über die Tiſchplatte— wie es die Ober tun— I8 3*—0 chloß zu- lichſten Hoffnungen noch einmal zerſchlagen eitet und fegt von dem Marmor ein Häufchen Pa⸗—5 kt, ein miuuhg 5 8 zer im werden? Nein, er wird Marianne nicht wie⸗ Der Recherfehler der pierſchnitzel. Das Mädel muß hier eine Speiſe⸗ 3 aut mit zigengg—5 en, derſehen. Als nach der ſiegreichen Beendigung des Kri ten⸗ karte in kleine Fetzen zerriſſen haben. Warum ſol ni 01 5—0 3 Donnerstag iſt heute. In dem kleinen Kaffee ges gegen Frankreich die preußiſchen Arn 0 old⸗ war ſie ſo errehß Während ich flüchng eine in n ne zn ſitzt Marianne. Schöner iſt ſie denn je. Ihre am 4. Auguft 1871 in Berlin einzogen, fagte neur Zeitung durchblättere, fällt mir plötzlich ein, daß lief, nicht zu kühn träumen, dann iſt das Er⸗ Wangen ſind gerötet und ein Lächeln läßt ab Bismarck zu einem General ten⸗ ich die Blonde— wie ſie übrigens heißen mag? wachen zu bitter. und zu ihre Augen hell und glücklich ſchimmern.„Wir ſind ſchneller zurückgekommen als wir die vielleicht Lore, vielleicht Marianne..„ ja, die⸗ Sie kennen ſich ſchon lange, er und Marianne, Sie denkt an Gert. Sie wird ſeine Hände faſſen 5 äter ſer Name paßt zu ihr!—, daß ich Marianne in von Kind auf. Er weilte im letzten Jahr fern und ſagen— ja, was wird ſie eigenlich ſagen? eind“Mechenzehler de—. iſt der ſagt der vergangenen Woche mit einem anderen der Heimatſtadt und bald wird er wieder ſort⸗ Die Wahrheitl Erzählen, wie ſie den anderen Exzellenz.“„der Ihnen unterlaufen iſt, itu⸗ jungen Manne geſehen habe. Sie ſtanden drü⸗ reiſen für viele Monate. Damals, als ſie Ab⸗ kennengelernt und geglaubt, ihn zu lieben. Wie„Hm“, lachte da Bismarck, und freute ſi die ben an der Ecke, unter der ſchreiend roten ſchied nahmen, fühlte er plötzlich, daß ſie ihm ſein Bild jedoch verblaßte in jenen Stunden, da über den Witz,„hoffentlich gelingen mir 7 chte Lichtreklame. Beide ſchienen erregt, ſprachen ha⸗ mehr geworden als eine gute Bekannte, die ſie Gert wiedergeſehen. So wird ſie ſprechen, mehr davon.“ R. H. 222 Vorne'n am Blaue hi ſtreckt ſiche Land am Rhy, Matten un Aecker ſtöhn faftig un ſchn. Chüel— fürig Rebebluet ryft in der Sunnegluet, wachſt an de Hänge dört. Froget, wem's'hört. Das Markgräfler Land liegt als Herzland im alemanniſchen Gebiet, weil von ihm aus die feinſten und ſtärkſten Ströme der alemanniſchen Seele ſeit Johann Peter Hebel ins weite Land geſchickt wurden. Verſchloſſen wie die dunkeln Tannenwälder des Hochblauen, der das Mark⸗ gräfler Land beherrſcht, warm und gebefroh wie die fruchtbaren Höhen und Mulden ſeines Vorlandes, fröhlich und offen wie die weite Ebene des Rheines, an deren öſtlichem Rand an ſonnigen Hängen die edle, Traube wächſt, ſo iſt die ⸗Seele der Heimat Hebels. Leicht ſchmiegt ſich die Südweſt⸗Ecke des Markgräfler Landes in das Rheinknie bei Ba⸗ ſel und weicht dann hinter die Grenzacher Höhe zurück, nordwärts, der Wieſe zu, die als breites, glitzerndes Band ſeinen ſüdlichen Saum ſchmückt, während im Weſten der Rhein die Gvenze bildet. Im Norden riegelt das Mün⸗ ſtertal das Markgräfler Land vom Breisgau ab. Oeſtlich gelten eiwa die hohe Möhr und der Köhlgarten als Grenzberge. Nur ein Dorf hat ſich aus dem geſchloſſenen Verband herausgehoben und liegt, als höchſtgelegenes Markgräfler Dorf, mitten im katholiſchen Ge⸗ biet, in faſt 900 Meter Höhe, auf dem Ge⸗ birgszug zwiſchen dem hinteren Wieſen⸗ und dem Wehratal: Gersbach. Es hat ſich wirk⸗ Tan an, Die Schönheit der Herlgröfler Londschêft/ Von dè preusch ſitzers das Schloß in ſeine Obhut nahm, hat viel Wertvolles aus vergangenen Zeiten wie⸗ der hereingebracht, und das Schloß einer gründlichen Wiederherſtellung unterzogen, ſo daß es jetzt ein Schmuckſtück des Markgräfler⸗ landes iſt. An den Weſthang des Hochblauens ſchmiegt ſich, über ſonnigen Rebbergen, Badenweiler, das als Siedlung um die einſtige Burg Baden, deren kleine, ſehr zerfallenen Reſte heute mit⸗ ten im Kurpark ſtehen und eine herrliche Schau weit in die Rheinebene, bis ins Elſaß und die Vogeſenberge bieten, gebaut wurde. Heute iſt es ein Badeort von Weltruf. Auch hier waren die Franzoſen die Zerſtörer der Burg. Im Kurpark finden ſich weite Anlagen römi⸗ ſcher Bäder, die durch Ausgrabungen freigelegt wurden. Die Thermalquellen wurden ſchon da⸗ mals als heilbringend erkannt. Weit hinausgeſchoben in die Rheinebene ſteht ein Naturdenkmal, das Maſſiv des Iſteiner Klotzes, aus weißem Kalkſtein. Nach der Rheinſeite jäh abfallend, an einer Stelle ſogar die Rheinſtraße überhängend, war der Klotz früher eine Zufluchtsſtätte bei Ueberfällen, Nach Oſten hin geht der Fels über in einen Aus⸗ läufer des Blauen.“ Ueher die Höhe des Klotzes zieht längs des Rheines eine alte Römerſtraße, die noch heute dieſen Namen trägt. Die ſonnigen Süd⸗ und Weſthänge des Markgräflerlandes laſſen edle Trauben reifen, und ſelbſt die dunklen Tannenwälder geben in der Blütezeit ihre Süße den vielen Bienen⸗ völkern, die die Waldgebiete als Wanderpölker beſuchen. Groß iſt der Wildreichtum der Wäl⸗ der. Haſen, Rehe, Füchſe und Wildſchweine ſichern herrliche Jagd, und tauſend Vogel⸗ ſtimmen beleben den Wald. Der Hochblauen Kondern mit Blick ouf den Hochbigven lich als reines Markgräfler Dorf in Tracht, Sprache und Gebräuchen erhalten. Die Gers⸗ bacher laſſen ſich nie„Wälder“ nennen, ſon⸗ dern ſie ſind: Markgräfler, die auf der Höhe wohnen. Im Süden, weit ins Wieſental hinab⸗ ſchauend, ſteht die ſchöne, noch gut erhaltene Ruine der Burg Rötteln. Stolz und trutzig ſchaut ſie noch heute ins Land, und ihre zer⸗ ſtörten Mauern zeugen von den wüſten Ueber⸗ fällen der Franzoſen, die in den letzten Jahr⸗ zehnten des ſiebzehnten Jahrhunderts durch öftere Einbrüche das Markgräfler Land nicht zur Ruhe kommen ließen. Vom hohen Turm und aus den hohen Fenſterhöhlen geht der Blick ins Wieſental und nach der nahen Schweiz hinüber, die mit vielen Fäden— beſonders die Stadt Baſel— an die Röttler Herrſchaft ge⸗ bunden war. Eng verbunden mit der Burg Rötteln waren die Herren der Sauſenburg, die heute nur noch als Turm mit wenigen Mauerreſten, mitten in hohen Buchenwäldern, auf der Höhe zwi⸗ ſchen Kandern und dem Dörſfchen Vogelbach ſteht, als Nachbarin des„Schloß Bürgeln“, einer Zierde der Markgrafſchaft. Schloß Bürgeln, auf einem ſüdlichen Vor⸗ berge des Hochblauen gelegen, wurde zu Be⸗ ginn des 12. Jahrhunderts von einem Grafen Wernher von der Burg Kaltenbach, von der— außer einem Dörſfchen gleichen Namens— keine Spuren mehr vorhanden ſind, als Probſtei“des Kloſters St. Blaſien, erbaut und gegründet, end iſt heute in der Anlage kaum verändert. Bis ins kleinſte erhalten iſt noch die Schloß⸗ kapelle, in der bis vor wenigen Jahrzehnten noch Gottesdienſte abgehalten wurden für die Gäſte, die damals, als Bürgeln noch im Pri⸗ vatbeſitze war, dort Erholung ſuchten. Eine breite, altersdunkle Eichentreppe führt in den großen Saal, den ſogenannten Ahnenſaal. Ueber der dunkeln Holztäfelung bis hoch an die reiche Stuckdecke reiht ſich Gemälde an Ge⸗ mälde. Durch die Fenſter bietet ſich eine herr⸗ liche Fernſicht. Das Schloß ſelbſt iſt heute nicht mehr zu jeder Zeit zugänglich. Der Bür⸗ gelnband, der nach dem Tobe des letzten Be⸗ iſt das Quellgebiet für faſt alle Bäche und Wäſſerchen, die ſpringend und blitzend die grü⸗ nen Auen durcheilen, und die in ihren klaren Wellen die köſtlichen Gebirgsforellen bergen. Die Kreisſtadt des Markgräflerlandes iſt Lörrach; als Ausgangsort des Wieſentales der Sammelpunkt des Weblandes. Das Amts⸗ ſtädtchen Müllheim iſt der Mittelpunkt des Reblandes. Burte ſingt ja: Im Blaue zue ne ſunnig Rebland Im Wieſedahl e raugig Webland E Lebland, voller Obs un Wy, E ſchöner Ländli fundſch nit gly: 's Markgräfler Land am Rhy! Im Städtchen Kandern, das— umgeben von hohen Wäldern— füdweſtlich am Fuße des Blauen liegt, iſt eine Induſtrie heimiſch, die ſich aus der Beſchaffenheit des dortigen Ton⸗ und Lettenbodens ergab. Die Tonwarenfabri⸗ Morkgröfler Weinbovemfous .— kation und die Töpferei. Die flinken Hände der Frauen bemalen und glaſieren die Stücke und in dem mächtig großen Brennofen werden ſie dann eingeſchichtet und in tagelangem Holz⸗ feuer, das ununterbro⸗ chen brennt, bekommt das Geſchirr Glanz und Härte. Eine Spezialität Kan⸗ derns iſt über Deutſch⸗ land hinaus bekannt und berühmt: die „Chanderer Bretſcheli“, die ſonſt nirgends ſo knuſperig und herzhaft ſchmeckend hergeſtellt werden. Das„Unnach⸗ ahmliche“ daran iſt die Zuſammenſetzung der Lauge, in der ſie gekocht werden. Das Geheim⸗ nis dieſes Rezeptes wird keinem Fremden anvertraut; das vererbt ſich immer auf den Sohn oder den Ge⸗ ſchäftsnachfolger. Die Markgräfler Dör⸗ fer ſind⸗ ſauber und wohlhabend und haben meiſt— als beſonderes Kennzeichen— den ty:; piſchen»Markgräfler Kirchturm, mit dem Giebeldach, das ſehr oft von einem Storchenneſt gekrönt iſt. Wenn das NReſt beſiedelt iſt, ſo nimmt das ganze Dorf Anteil am ſtörchlichen Familienleben. Wie wartet die Jugend, bis im Frühjahr die Störche da ſind, —— werden ſie beobachtet beim Ausbeſſern des es, Solch Land und ſolch wurzelechtes Volk muß nicht nur Früchte des Bodens und ſeines Flei⸗ ßes bringen, ſondern geiſtige Kräfte müſſen es durchpulſen und da und dort Geſtalt ge⸗ winnen. So ſteht als Erſter der Großen der alemanniſche Dichter Johann Peter Hebel vor unſerer geiſtigen Schau. Er hat die ale⸗ manniſche Sprache„hoffähig“ gemacht, hat ſie aus der Enge der Heimat ins offene Land ge⸗ ſtellt, hat den Wohlklang und die Innigkeit, die in der rauhen Schale verborgen liegen, ans Licht gehoben. Und Hermann Burte, der Von Kuth Der Saal füllte ſich. Stimmengewirr klang auf, Stühle wurden gerückt. Die Menſchen um⸗ fing die Spannung der Erwartung. Teils mit neugierigen, teils mit ſtillen, ausdrucksloſen Geſichtern ſaßen ſie dort unten, als die Muſik einſetzte, der Geige ein hoher zitternder Ton ſich entſchwang, und das Cello den dunklen Grund dazu bot Die Muſik bereitete die Menſchen auf das Kommende vor, enthüllte die Starrheit der Geſichter. Manch ein menſchliches Antlitz tauchte auf, das ſich im Laufe des Abends wandelte in ein glückliches, jauchzendes, in ein ſchmerzens⸗ reiches, ſchluchzendes, in ein ergebenes oder kraftvolles. Noch ſtand der Klang der Muſik in dem Raum, und aus dem Schweigen, das ſich dar⸗ auf bereitete, trat ein Menſch hervor, ein Antlitz tauchte auf über dem Vortragspult, Die Ven⸗ ſchen ſpürten zugleich, auch dieſe Stimme war ein Inſtrument, auf dem einer der nicht aus dieſer Welt war mit meiſterlicher Hand ſpielte. Sie ſchwanp ſich hin durch den Raum. Aber es war nicht ihr Tönen allein, das bannte. Es war Privataufnahmen Kirchgoang im Markgräflerlond Dichter und Maler, hat ihre kraftvolle Schön⸗ heit in die Weiſe gerufen und in Wort und Bild die Heimat geprieſen, ihre deutſche Seele entſchleiert.— In einer feinen, ſtillen Art hat der zu früh heimgegangene Markgräfler Maler Hermann Daur die heimiſche Landſchaft in ſeine Bilder eingefangen.— Von ganz anderer Art iſt Adolf Glattacker, der Maler auf der Tüllinger Höhe, dem Dreieck, das ſich über⸗ höht die Dreiländerecke einſchiebt.(Die Höhe gibt einen herrlichen Rundblick frei in das Wieſental bis zu den Höhen hinter Schopf⸗ heim, in die Schweiz und den Jura, ſowie über das verlorene Elſaß mit ſeinen Höhen.) Glatt⸗ acker iſt der Träumer und Spötter, der liebe⸗ voll ins Kleinſte ſchauende Maler und Zeich⸗ ner, der innig und zart aber auch recht derb geſtalten kann. Hans Adolf Bühler empfin⸗ det man als den Seher unter den Markgräfley Malern, der immer hinter die Dinge ſieht un) ſeine höchſte Kraft aus dem Lichte zieht. Kristeköt viel mehr. Eine harte Ergriffenheit kam die Menſchen an, denn dort oben ſtand einer, der von ihnen wußte, der alles ausſprach, was ſie bewegte und der es doch behutſam anrührte, daß es nicht verletzen konnte. Was war mit die⸗ ſem einen, daß er ſolches tun durfte? Warum, dachte das Mädchen, und ſeine Finger ſchloſſen ſich bebend ineinander, warum ſpricht er von dem Gefühl, das mich nun ſchon lange Zeit durch Tag und Nacht⸗trägt, was weiß er von mir?— Warum läßt er die Menſchen ſo ſtille ſein, dachte der Mann, ſo ſtille, wie wir damals waren. als wir zurückkehrten aus dem großen Krieg? Ahnte er denn, wie ich zurückkehrte und wie leer meine Hände waren?— Warum, dachte die alte Frau, ſpricht er von meinen Kindern, er kennt ſie doch nicht? Und eine ernſte Falte ſtand auf ihrer Stirn. Der Dichter ſprach Er war nicht einer von jenen, die ſprechen um der ſchönen Worte willen, die reden, um zu tönen. Er ſprach von der Wahrhaftigkeit willen, und es geſchah mit Liebe. Er war wirklich nur ein In⸗ ſtrument Denn wie konnte er als Menſch wiſ⸗ ſen, was Wahrhaftigkeit iſt. Als Menſch wußte er nicht mehr als die anderen und er hätte ſich ihnen ſelbſt auch nicht erklären können. Jetzt aber konnte er zu ihnen ſprechen, weil ihm alles zuſtrömte aus der Tiefe ihres Lebens: aus ihrem Leid, ihrer Angſt, ihrem Glück, ihrem Verbundenſein, aus ihrem ganzen menſchlichen Daſein. Deshalb durfte er davon ſprechen, denn er hatte alles erfahren, was ſie bewegte Denn er war nicht einer allein, er war in ihnen allen, in die Beweglichkeit ihres menſchlichen Antlitzes eingetaucht, um zu verkünden. Doch er verkün⸗ dete nicht, um damit zu prahlen, nein, um dann wieder fortzugehen, ohne Aufhebens, wie er gekommen war. Die Stille. die ſich jetzt breitete, war größer als die vorangegangene Stille. Die Klänge der Geige und des Cellos tönten ſo zart, faſt ge⸗ ring und gaben den Menſchen Zeit, zurückzu⸗ finden. Sie traten hinaus in den Abend mit einem nach innen gerichteten Blick. Der Dichter aber ſammelte die Blötter, aus denen er ge⸗ leſen hatte, und wandte ſich ebenfalls dem Aus⸗ gang zu. 4. Frie Doch k etwas war ei ten, ſte lIiebſter bart ſe Verſuc den h Knölle meinte abtun, hofwär Herr 7 wußte Den ner un ſcher K Backen einen ſer B ſchimm fen ab bis an behaup wegen St. Lu klubs irgendr dem B ner kar Kappen Jahr g Auf ſeinen heuer aus ei Schürz. einem felmütz. beſtand barts Kirchen gab es ger lie Schreib Larve ners w Guhr ſchleppt in die ſpielte denn er bewußt. dieſe L chen de Jetzt richtiger Meiſt. Merkur weſende Nicht m größte nützen d ſeinem und zeig Lernend Zunäc Trauten wicklung Weiß: e 1. e2— eõ* f47 Wäre Partie k Verlau dõ mit —0 neb 4. e4— noch ſch zurückzie Sbs—c6 mehr Gl d8 9. 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Aber beim erſten Verſuch zu dieſer flotten Barttracht ſtieß er auf den heftigen Widerſtand des Herrn Dekans Ein Mann in ſolcher Stellung, meinte der Herr Dekan, müßte jede Eitelkeit Knöller. abtun, und überhaupt paſſe zu einem Fried⸗ hofwärter nur ein Backenbart. Wen der Herr Dekan dabei als Vorbild im Aug hatte, wußte der Guhrlinger nur zu gut. Den Chriſtian Fichtler natürlich, ſeinen Meß⸗ ner und Kirchendiener, der ein fader und fal⸗ ſcher Kerl war, aber unbeſtritten den ſchönſten Backenbart herumtrug, mit dem die Natur einen Mann begnaden konnte. Braun war die⸗ ſer Bart, von einem weichen, leicht goldig ſchimmernden Braun, und floß von den Schlä⸗ fen ab in drei ſchönen, gleichmäßigen Wellen bis an das Bruſtbein herunter. Böſe Zungen behaupteten, der Chriſtian Fichtler wäre nur wegen ſeines Staatsbartes Kirchendiener bei St. Lucas. Vom Backenbart ganz abgeſehen, gab es zwi⸗ ſchen Guhrlinger und dem Kirchendiener man⸗ chen Zwiſt, meiſtens durch Fichtler verurſfacht, der ſcharf auf Sporteln aus war und ſich dabei Uebergriffe in die Zuſtändigkeit des Friedhof⸗ wärters erlaubte. In Streitfällen entſchied der Herr Dekan als oberſte Behörde auch öfters zu Gunſten ſeines Kirchendieners als dem Gerechtigkeitsſinn Guhrlingers zuträglich war. Und dann immer wieder der Hinweis auf bden Backenbart! Wie müßte der Fichtler übri⸗ gens ohne dieſen Bart ausſchauen? Dieſer Gedanke elektriſierte den Guhrlinger und ließ ihn nicht mehr los. Morgen war doch Roſenmontag und in der„Goldnen Traube“ die jährliche Maskenkneipe des Kegel⸗ klubs„Gut Holz“. Wenn irgendwann und irgendwo, ſo bot ſich hier die Gelegenheit, mit dem Backenbart abzurechnen. Der Kirchendie⸗ ner kam ſonſt wenig unter die Leute, doch am Kappenabend des Kegelklubs hatte er noch kein Jahr gefehlt. Auf dieſe Tatſache gründete der Guhrlinger ſeinen Plan. Sicher kam der Meßner auch heuer wieder in ſeiner üblichen Maske, die aus einer geſtrickten Weſte, einer weißen Schürze, wie ſie Metzger und Wirte tragen, einem abgeſchnittenen Frauenſtrumpf als Zip⸗ felmütze und aus einer ungeheuren Papplarve beſtand. Dieſe Larve war wegen des Backen⸗ barts notwendig, weil ſonſt jeder gleich den, en Solche Larven gab es überall zu Dutzenden, und der Guhrlin⸗ Kirchendiener erkannt hätte. ger ließ ſich durch einen Lausbuben beim Schreibwarenhändler Schmöll eine ſolche Larve holen. Sie glich der Larve des Meß⸗ ners wie ein Waſſertropfen dem andern. Guhrlinger ging als Dienſtmann und ſchleppte ſich mit einem Mordskoffer ab, als er in die„Goldene Traube“ kam. Dieſer Koffer ſpielte eine wichtige Rolle in ſeinem Plan, denn er enthielt neben allerlei Krimskram die bewußte Papplarve. Auf ihrer Innenſeite war dieſe Larve mit dem beſten Vogelleim beſtri⸗ chen den Guhrlinger aufgetrieben hatte. Jetzt hieß es nur noch, die beiden Larven im richtigen Augenblick zu vertauſchen. Die Gele⸗ genheit dafür würde ſich ſchon finden. Rich⸗ tige Kegler finden immer, ſelbſt bei einer Mas⸗ kenkneipe, Gründe zu einer Partie. Während im Saal getanzt und geſungen wurde, hatten ſich in der gutgeheizten Kegelbahn die Mei⸗ ſterſchieber des Klubs zu einem Preisbartel zu⸗ fammengetan. Unter ihnen war auch der Kir⸗ chendiener Fichtler. Das Spiel kam ſchnell in Gang, und weil ſich die Geſichtslarven als recht ſtörend erwieſen, nahmen die Kegler ihre Larven ab und legten ſie hinter ſich auf einen Tiſch. Auch der Kir⸗ Der Bœclcenbcut/ v n es. chendiener machte es ſo, nicht ahnend, daß er damit dem Guhrlinger in die Hand ſpielte. Ab und zu fanden ſich Kibitze auf der Kegelbahn ein, begutachteten einige Schübe und gingen dann wieder in den allgemeinen Trubel zu⸗ rück. Es konnte da nicht auffallen, daß auch der als Dienſtmann maskierte Guhrlinger kam und wieder ging.——3 Was er allerdings in dieſer Zwiſchenzeit un⸗ bemerkt ausführte, ſollte ſich erſt eine Stunde ſpäter offenbaren. Die Kegelbrüder, ganz vertieft in ihr Spiel, Für iiicłliige Niüsseknucker Kreuzworträtſel Waagerecht: 3. Lurch, 5. franzöſ. Stadt, 10. Stadt im Rheinland, 11. Ackergrenze, 12. Stadt in Thüringen, 13. Gewebe, 14. Teil des Wagens, 17. Ueberlieferung, 19. Gebirgszug der Alpen, 21. Zahl, 23. Stadt in Rumänien, 24. chemiſches Element, 26. ruſſiſcher Fluß, 29. griechiſche Gottheit, 30. Stadt am Rhein.— Senkrecht: 1. Europäiſcher Staatsmann, 2. männlicher Vorname, 4. perſönliches Für⸗ 1 2 p 6 7 8 J5 5 5 33 10 12 13 15 16*¹ 77 175 19 2⁰ 7 2 23* 2 27 28 27 30 wort, 6. ruſſiſcher Fluß, 7. Auerochs, 8. deutſcher Fluß, 9. Berliner Bildhauer 7, 10. Wurfgerät, 15. männlicher Vorname, 16. Säugetier, 17. Ha⸗ fen in Aegypten, 18. männlicher Vorname, 19. Tierfett, 20. Drama von Ibſen, 21. Futterbehäl⸗ ter, 22. Muſikzeichen, 23. Abſchiedsgruß, 25. ger⸗ maniſches Getränk, 27. Brettſpiel, 28. italieniſche Tonſtufe(ch⸗ ein Buchſtabe). zunnant non nog i Geographiſches Füllrätſel Die Buchſtaben: bdgghijfkkkKk1111 mnunnnunpprrr iitüfuynn: ſind ſo in die leeren Felder einzuſetzen, daß die waagerechten Reihen folgendes ergeben: 1. Aſiatiſches Kaiſerreich, 2. Stadt in Aegypten, 3. Stadt in Nieder⸗Lauſitz, 4. ſüdafrikaniſche Pro⸗ vinz, 5. Stadt in Nie⸗ derſchleſien, 6. Haupt⸗ ſtadt von Franz.⸗Weſt⸗ afrika, 7. Stadt am Main, 8. Philippinen⸗Inſel, 9. Hauptſtadt von Marokko, 10. Schweizer Badeort, 11 11, Stadt in Nordfrank⸗ reich. 12. Stadt an der 12. Wolga. E. H. Grand mit Vieren Der Eins an kalten Tagen, Wie wärmt er unſern Magen! Wer Zwei⸗Drei iſt, dem iſt nicht recht zu trauen, Man wird von ihm leicht übers Ohr gehauen.— Beim Skat jedoch— o Teufelei—! Wird manches Spielchen Eins⸗Zwei⸗Dreil Auflöſungen Auflöſung des Kreuzworträtſels Waagerecht: 1. Waſa, 5. Baſe, 9. Erec, 10. à — S Elan, 11. Bank, 12. Tand, 13. Garonne, 17. Lee, 18. Elz, 20. Enge, 22. Agio, 23. Ruin, 24. Dual, 25. Saragoſſa.— Senkrecht: 1. Webe, 2. Ara, 3. Sen, 4. Acker, 5. Beton, 6. Ala, 7. San, 8. Ende, 13. Genua, 14. Aegir, 15. Negus, 16. Elias, 17. Lers, 19. Zola, 21. Ena, 22,. Ado. Auflöſung des Rätſels„Nützlich“ Kamm 4 Garn, Kammgarn. —— wären faſt von der Demaskierung überrumpelt worden. Hals über Kopf ſtülpte jeder im aller⸗ letzten Augenblick ſeine Larve auf, und der Kir⸗ chendiener Fichtler verſpürte dabei einen unge⸗ wohnten Geruch in der Naſe und ein fatales Ziehen im ganzen Geſicht. Es war allerhöchſte Zeit zur Demaskierung, und als erſter ſtürmte Fichtler in den Saal, umwogt von einem donnernden Geſang. Das iſt der Schurſchi, der Schurſchi, den ein jeder kennt. In ſeiner Art iſt er ganz exzellent. Er iſt ſo fein und zart, trägt einen Backenbart. Ihn ſchlägt kein Konkurrent, er hat's Patent. Fichtler hieß mit Vornamen zwar Chriſtian und nicht Georg, aber der Backenbart ſtimmte und das mit dem Patent auch. Ein ſolcher Ausbruch von toller Heiterkeit war noch nicht erlebt worden, als nun bei den verzweifelten und vergeblichen Bemühungen des Kirchendieners, die Larve abzunehmen. Der Guhrlinger hatte einen ganz vorzüglichen Leim erwiſcht. Am Sonntag darauf wunderten ſich die Kir⸗ chenleute ſehr über einen glattraſierten Meß⸗ ner, der vor dem Herrn Dekan Knöller herging. Dem Gang nach war es unbedingt Fichtler. Aber ſein glattes, nichtsſagendes Geſicht ſtörte jede Andacht und weckte eine unziemliche Hei⸗ terkeit. Der Friedhofwärter Guhrlinger brauchte aber ſeitdem nicht mehr anzuhören, daß zu ſei⸗ nem Amt ein Backenbart gehöre. Mehr hatte Guhrlinger aber auch nicht gewollt. Die Snœte Max Halbe bemühte ſich in jungen Jahren einmal um ein zwar hübſches, aber abſolut un⸗ zugängliches Mädchen. Wochenlang widmete Halbe ihr ſeine Zeit, verwöhnte ſie in jeder Weiſe und bot alle ſeine Verführungskünſte auf. Aber es war alles vergebens. Die Schöne blieb kalt und ſpröde wie Glas. Schließlich gab Halbe enttäuſcht und re⸗ ſignierend ſeine Hoffnungen auf und ging ſtatt zu dem Rendezvous mit ſeiner Schönen in ſein Stammkaffee. 77 Dort traf er einen Freund, der ſich angelegent⸗ lich nach Halbes Mädel erkundigte. Der Dichter aber ſah ihn, noch Nachdenken über ſeinen Mißerfolg, mit grimmigem Auge an und ſagte: 4 min 75 Folgenſchwere Kurzſichtigkeit W Zeichnung von Will-Halle(Scherl-M) Jwei Blindyarkien Meiſter Sämiſchs nn im Kaffee Merkur war nicht befriedigend beſucht. Die An⸗ weſenden aber bereuten nicht, gekommen zu ſein. Nicht umſonſt genießt der Meiſter den Ruf, der größte deutſche Blindſpieler zu ſein. Wir be⸗ nützen die Gelegenheit gerne, um Sämiſch auf ſeinem Spezialgebiet 31 orte kommen zu laſſen und zeigen, daß der Blindſpieler auch ſonſt dem Lernenden viel zu ſagen hat. Zunächſt eine Blindpartie, die Sämiſch in Trautenau 1924 ſpielte, in der draſtiſch das Ent⸗ wicklungsprinzip zur Geltung gebracht wird. Weiß: Sämiſch Schwarz: Schloſſer 1. e2—e4, e7—e5 2. Sbi—3, 538—f6 3. 12—14. eb 47 Wäre dieſer Fehler nicht geſchehen, hätte die Partie kaum dieſen draſtiſchen, ja beluſtigenden 14F genommen. Richtig war der Gegenſtoß d5 mit der Folge ies: Se4:, Sts Le7! da Ses:, bes: —0 nebſt j0. 4. e4—ed, Dds—e7 hätte ſo macht das Uebel noch ſchlimmer, er hätte ſofort den Springer zurückziehen ſollen) 5. Dd1—e2, Sf6—38 6. d2—d4, Sbs—c6(vielleicht hat er mit dieſem Springer mehr Glück?) 7. Sgl.—l3, 27—85 8. Scs—d5. DeZ ds 9. Stö-— Ke7(ſchlagen geht nicht wegen Fi⸗ gurenverluſt) 10. d4—45, Scö—bs. (Siehe Diagramm 1) Und vereint ruft dieſer ſchwarze Chor:„So darfſt du nicht ſchachſpielen!“. Kein Wunder, daß das Matt nicht mehr fern iſt, der Blind⸗ ſpieler findet eine reizende Löſung: *. d5—d6 e7 X döõ. Auf kes würde ein hübſches Matt erfolgen. ———————————— AIm Schachbreii Offizielle Mitteilungen des Badischen Schachverbandes im GSgB. Bezirk Mannheim 12. Skö—ds- ke7—eß(die Majeſtät muß ſich auf Reiſen begeben, denn wenn Kes, ſo edö- 2 5 5 0— 9 n TIA 8*2 775 1141111 e11 i , e S — . 2 — — 4 Le7, Se7. mit Damengewinn) 13. es cd6- Keõ Xdb. Oder Kds:, ſo Des-- Kcö, Sda und matt. Das alles mußte der Meiſter„ſehen“, weil ſonſt eine Figur flöten gegangen wäre. 14. De2—e5-- Kd6—c06 15. Sf3—d4—- Kc6—c5 l16. b2—b4 matt! Aus dem Blindſpiel in Mannheim Geſpielt am 4. November 1938 Weiß: Sämiſch Schwarz: Leonhardt 1. dz—dd, d7—d5s 2. S21—13, S38—16 3. c2—c4, —— —— — —— e7—e6 4. Sbi—es,—c6 5. Le1—25, Sbs—d/ 6. e2—es, Dds—45 7. Sf3—d2, Lis—b4 8. Ddi— c2,—0. Das vielgeſtaltige Springs⸗-Verteidigung Kampfmöglichkeiten. 9. Lfi—e2, Tis—es 10.—0, e6—e5 11. c4 d5õ, cd5 12. LS5—h4, es cd4 13. Sd2—b3, Da5—56 14. Sfacd4(Schwarz konnte den iſolierten Baͤs nicht vermeiden) Lb4cc3 15. bꝛ Xc3, a7—6 16. c3—04(auch der e⸗Bauer würde ſchwach, wenn Schw. zur Beſetzung der«⸗Linie kommt) dõ xc 17. Leꝛ&c4, Sd7—es 18. Tal—bl. Der Blindſpieler„überſieht“ an dieſer Stelle, daß De7 geht, denn auf L17 ſchlägt Schw. mit der Dame. Sonſt hätte er zunächſt Le2 gezogen. 18...., Db6ö—c7 19. TfI—c1, b7—b5 20. Lc4—e2, Derxc2 21. Tel Xxc2, Si6—d5. Damit vermag Schw. das Eindringen eines Turmes zu verhüten. 22. Lh4—g31 LcS—g47 Bild der Cambridge⸗ ergibt entſprechende 2 b c f d e —— 1½ 1nan m. nis n SEB 0 2 — 4 E Die ſchwarzen Springer ſind zwar in der Mitte recht wirkſam poſtiert, können aber mit Tempogewinn angegriffen werden. Die unge⸗ deckte 8. Reihe vollendet das Uebel. 23. Te2—c5, Lg4 ce2 24. Sdâ xez, Tas-ds 28. Lga Xe5õ, Tes xe5 26. TbI—d11 Kg8—18 27. Se?—f4, aufgegeben. Die Figur iſt verloren. Eine ulkige Doppel⸗ feſſelung, wie ſie in einer praktiſchen Partie nicht oft vorkommen wird. Sämiſch hat übri⸗ gens mit großer Sicherheit den einzigen Weg zum überraſchenden Ende gefunden, z. B. wäre 23. Les:(ſtatt Tes), das doch die gleiche Abſicht verfolgt, wegen Le2: 24. Se2:, Tes: 25. Tes, Tes von 9 os geblieben. Schw. iſt, zum Unterſchied von der Partie, zu Tads nicht gezwungen. Zum Wellturnier in Holland Wenn die unbeſtritten ſtärkſten Schachmeiſter der Welt zuſammenkommen, um ein arges Tänz⸗ lein zu wagen, dann ſteht die große Frage nach dem Sieger im Vordergrund. Dieſes uns Schach⸗ freunde bewegende Problem kann aber gerade für dieſen Großkampf nicht gelöſt werden! Es iſt ein Kampf der Nuancen, mehr als zuvor auch eine Sache der Form. Faſt allen dieſen Großmeiſtern können wir einen Turnierſieg zu⸗ trauen. Da mühen ſich die Schachſchriftſteller, doch eine Art Vorſchau zu geben und einem fiel ein, die genauen Daten der Geburtstage zu veröffent⸗ lichen. Immerhin, das Alter der Meiſter kann ja ebenfalls ausſchlaggebend für den Enderfolg ſein. Capablanca(19. 11. 88) iſt der älteſte und wenn man als beſtes„Schachalter“ etwa mit 35 bis 42 Jahre feſtſtellt, ſo iſt er ſchon„zu alt“. Der Weltmeiſter Aljechin folgt(1. 11. 92) und kommt gerade noch mit“. Euwe, Hollands Lieb⸗ ling, ſcheint am beſten dran zu ſein. Er iſt am 20. Mai 1901 geboren. Die jüngſten ſind Keres (11. 1. 16), Fine(11. 10. 14), Botwinnik(17. 4. 1911), Reſchewsky(26. 11. 13), während Flohr mit dem 21. Nov. 08 faſt die Mitte hält. ———— ————————— — ——————— —————— ———— ——— ———————— — —— —————————— ———————— —— — ——— —— — — ————————— n Weichselmũnde Die ehemalige Feſte Weichſelmünde, deren reizvolle Silhouette allen Danzigern, allen Freunden dieſer Stadt lieb und vertraut iſt, hat ihren Namen nach ihrer örtlichen Lage: am rechten Ufer der Toten Weichſel gelegen, unmittelbar vor der früheren Einmündung des Stromes in die Danziger Bucht, war ſie nicht nur ein Wahrzeichen der in ihrem Süden ſich dehnenden Stadt, der Mutterfeſtung, ſondern auch durch viele Jahrhunderte hindurch ein mannigfach bewährtes Verteidigungsmittel. Aus dieſer militär⸗techniſchen Seite der Ent⸗ wicklungsgeſchichte von Weichſelmünde leuchtet beſonders hervor die Belagerung von 1577, die nach Meinung maßgeblicher Mili⸗ tärs des Großen Generalſtabes ein Phänomen in der Kriegsgeſchichte darſtellt. Weil ſie eben nicht nur die Wichtigkeit von Weichſelmünde ſchlechthin bewies, ſondern zugleich auch ein über die Zeiten hinwirkendes Beiſpiel erbrachte für das, was Feſtungen vermögen, wenn ſie mit unerſchütterlichem Mut und zuverſichtlicher Ausdauer verteidigt werden. Die Belagerung dauerte vom 8. Auguſt bis zum 1. September, ſie war reich an abenteuerlichen und heldenhaf⸗ ten Geſchehniſſen und endete mit der militäri⸗ ſchen und moraliſchen Niederlage Polens. Ein⸗ gedenk dieſer Vorgänge war Danzig für die Folgezeit eifrig beſtrebt, die Stärke der Feſtung Weichſelmünde mit allen irgend verfügbaren Mitteln auszubauen, ſo daß Curicke in ſeiner Chronik überſchwenglich berichten konnte: Weichſelmünde befinde ſich nach dem Abſchluß des Friedens von Oliva in einem Zuſtande, ſei derart befeſtigt und verwahrt, daß es,„wo ein Ort unüberwindlich iſt, mit Fug und Recht da⸗ für geſcholten werden kann“. Hierin irrte der biedere Danziger Chroniſt leider, wie die Folgezeit erwies. Denn als der polniſche„König ohne Land“, Stanislaus Leſzozynſki, nach Danzig floh, wurde Dan⸗ zig in kriegeriſche Verwicklungen mit Rußland hingeriſſen, kam es zu einer erneuten Belage⸗ xung Weichſelmündes im Jahre 1734, die mit der Kapitulation der Feſte endete. Mehrere kurze Einſchließungen und Belage⸗ rungen in der Folgezeit konnten den ſchickſal⸗ haft vorgezeichneten Weg Danzigs nicht mehr wandeln. Als Danzig und damit auch Weich⸗ ſelmünde 1793 an Preußen kam, hatte die Fe⸗ ſtung bereits ihre frühere Rolle ſo gut wie aus⸗ geſpielt. Dagegen fiel Weichſelmünde nunmehr die Aufgabe zu, diejenigen in ihren Mauern auf⸗ zunehmen, die wegen des einen oder des ande⸗ ren Delikts, wegen ſogenannter nicht ehrenrüh⸗ riger Vergehen zu Feſtungshaft verurteilt wor⸗ den waren. n Mn Auch dieſe Aufgabe war freilich keine ganz neue in der Geſchichte Weichſelmündes. Denn ſchon um die Mitte des ſiebzehnten Jahrhun⸗ derts wurde Weichſelmünde gelegentlich benutzt, um Perſonen, deren man ſich aus dem einen oder anderen Grunde verſichern wollte, unter⸗ zuhringen und ihnen gleichzeitig jede Flucht⸗ möglichkeit zu nehmen. Einer der erſten Gefangenen dieſer Feſtung war der ſchwediſche Feldmarſchall Graf von Königsmark, Befehlshaber einer Fregatte, die auf der Danziger Reede lag und mit an⸗ deren ſchwediſchen Kriegsfahrzeugen die Auf⸗ gabe hatte, Danzig vom Seewege abzuriegeln. Den Danzigern gelang es, die Schwedenfre⸗ gatte, die wegen eintretender Windſtille nicht von der Stelle kam, zu erobern, Graf Königs⸗ mark wurde nach Weichſelmünde gebracht und dort zwei Jahre lang feſtgehalten. Freilich ſcheint er in der Feſtung nichts entbehrt zu haben als eben die Freiheit, denn der Rat der Stadt Danzig, immer darauf bedacht, es auch mit Schweden nicht reſtlos zu verderben, hatte dem Kommandanten der Feſtung den ſtrikten Auftrag gegeben, dem ſchwediſchen Grafenmit allerhand Kareſſen und auch dann und wann mit Viſiten zu bgegenen“. Ungleich härter verfuhr man ein gutes Jahr⸗ hundert ſpäter, im Jahre 1762, als der Dan⸗ ziger Kaufmann, Schöffe und Ratsherr Gott⸗ fried Wernick in die Feſtung eingebracht und dort bis zu ſeinem elf Jahre ſpäter erfolgen⸗ den Tode in ſtrengem Gewahrſam gehalten wurde. Daß auch ihm vom Feſtungskomman⸗ danten Höflichkeitsbeſuche abgeſtattet wurden, darüber iſt nichts bekannt geworden— er hätte eine ſolche Auszeichnung auch gewiß nicht ver⸗ dient. Denn ihm legte man zur Laſt, daß er ſeine hohen Aemter zu Erpreſſungen mißbraucht habe, daß er in ſeine eigene Taſche wirtſchaftete, daß er ſpekuliert und ſeine Gläu⸗ biger aufs ſchändlichſte um ihr Eigentum be⸗ trogen hatte. Auf den Einſpruch Danzigs hin wurde der zum Polenkönig Auguſt III. geflo⸗ hene Wernick ſchließlich doch ausgeliefert und zu lebenslänglicher Feſtungshaft verurteilt. In preußiſcher Zeit, um die Mitte des vori⸗ gen Jahrhunderts, erhielt dann dieſe Feſtung einige exotiſchen Gäſte in Geſtalt von vier Tſcherkeſſenhäuptlingen, die aus po⸗ litiſchen Gründen aus Rußland über die Grenze nach Preußen entwichen und durch preußiſches Militär gefangen genommen wor⸗ den waren. Ihre Einbringung in Danzig lockte natürlicherweiſe große Mengen neugieriger Bürger herbei, und während ihres Feſtungs⸗ aufenthaltes beſchäftigten ſie ſich mit der Her⸗ ſtellung von allerlei Holzarbeiten, wobei ſie eine erſtaunliche Geſchicklichkeit, Kunſtfertigkeit und reiche Fantaſie erwieſen. Von Wolfgang fFederau Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts be⸗ zog dann ein Mann für ein paar Monate einen der Feſtungsräume, durch den Weichſelmünde gleichſam— über ſeine geſchichtliche und mili⸗ täriſche Bedeutung hinaus— eine Art Welt⸗ berühmheit erwarb; der aus Danzig ſtam⸗ mende Dichter Johannes Trojan. Aber frei⸗ lich: allzu ſchlimm erging es Trojan nicht in dem guten alten Weichſelmünde, und er wird ſelbſt herzlich gelacht haben, als ihm eine ameri⸗ kaniſche Zeitung in die Hände fiel, in der mit den drüben üblichen Uebertreibungen berichtet wurde, Weichſelmünde ſei eine inmitten großer, ungeheuer Sümpfe belegene Feſtung, in wel⸗ cher die armen, dorthin transportierten Ge⸗ fangenen innerhalb kürzeſter Friſt am Klima⸗ fieber einzugehen pflegen. Nun, Johannes Trojan iſt nicht eingegan⸗ gen. Er hat die Haft ganz gut überſtanden, iſt zu vorgeſehener Stunde aus Weichſelmünde entlaſſen worden und hat die Zeit, die er dort verbrachte, zur Niederſchrift eines Buches „Zwei Monate Feſtung“ benutzt, das einen eklatanten Beweis dafür erbrachte, wie ſehr ſich die Verhältniſſe innerhalb der preußi⸗ ſchen Feſtungen ſeit Fritz Reuters„Feſtungs⸗ tid“ gewandelt und gebeſſert haben. Die Fe⸗ ſtungsinſaſſen brauchten keineswegs über be⸗ ſondere Strenge des Aufſichtsperſonals zu kla⸗ gen. Gewiß waren die Fenſter ihrer Zimmer durch ſtarke Eiſengitter geſichert, aber es waren doch Zimmer und nicht Zellen, man konnte Blumen vor die Gitter ſtellen, die Zimmer wurden aufgeräumt, man hatte ſeine Ordnung, durfte ſich nach Wunſch beſchäftigen, leſen, ſchreiben, Karten ſpielen. Man bekam verhält⸗ nismäßig reichlichen Urlaub: zweimal wöchent⸗ Blick auf Tetschen und dle Elbe im Sodetengou 2 K.* t * 1 * ongen lich Badeurlaub, Sonntags Kirchenurlaub und dann noch den ſogenannten großen Urlaub bis zur Höchſtdauer von fünf Stunden. Daß auch das Familienleben wenig⸗ ſtens in gewiſſen Grenzen aufrecht erxhalten werden konnte, dafür lieferte Trojan ſelbſt einen überaus drolligen Beweis. Er mietete Frau und Töchterchen in einem Fiſcherhäuschen von Dorf Weichſelmünde in unmittelbarer Nähe der Feſtung ein. Morgens und abends zeigte er ſich ſeinen Angehörigen auf dem Fe⸗ ſtungswall und ſpielte den beiden ſogar ein luſtiges Stückchen auf der Mundharmonika vor. Ueberhaupt waren die Feſtungsinſaſſen kei⸗ neswegs reſtlos von der Außenwelt abge⸗ ſchloſſen.— Sie bekamen zweimal täglich Poſt, und wenn ihnen Pakete geſchickt wurden, ſo wurde deren Inhalt anſtandslos ausgeliefert. Trojan ſchnitt offenbar immer ſehr gut ab bei der Poſtver⸗ teilung. Er bekam aus Berlin Wein, gebra⸗ tene Hühnchen, eingelegten Aal, und er bedankte ſich mit folgenden Verſen: Das nenn ich ein Vergnügen! Ich ſitze da ſo faul und ſieh, drei Hühnchen fliegen gebraten mir ins Maul. Was, denk ich, wird nun kommen!? Und ſieh, mit einem Mal kommt auf der Weichſel geſchwommen ein eingekochter Aal.. Jetzt würde mir gut ſcheinen, ſo denk ich, etwas Wein, Da ziehen Scharen von Weinen zum Tor der Feſtung hinein All dieſe Dinge beweiſen wohl, daß die Fe⸗ ſtungsgefangenen von der militäriſchen Befat⸗ zung Weichſelmündes verſtändnisvoll, wohl⸗ wollend und ohne übermäßige und unnötige Härte behandelt wurden. Von jaqd und jãgerfreuden Gelegentlich eines Gaſtſpiels einer jungen Dame als Berta von Bruneck hatte Herzog Georg mit Rudenz in der Felſenſchlucht ange⸗ ordnet, daß Berta ſich auf einem Steinblock niederließ, während Rudenz auf ſeinen Jagd⸗ ſpieß geſtützt vor ihr ſtehen blieb. Das gab ein beſſeres Bild, als wenn beide Figuren beiein⸗ ander geſtanden hätten, was beſonders in einer ſo kurzen Dekoration recht unglücklich ausgeſehen haben würde. Der zunftgemäße Regiſſeur hatte bei der betreffenden Stelle geſagtmt „Jetzt liebes Fräulein, ſetzen Sie ſich.“ Der Herzog rief im Geiſt der Rolle:„Sie ſind müde!“ „Aber nein, ganz und gar nicht, Hoheit!“ ver⸗ (sScherl- Bilderdienst- Autoflex) ſicherte ſie eifrig, denn ſie glaubte, der Herzog ſähe ihrem Spiel Ermüdung an. Darauf dieſer: „Sie kommen von der Jagd!“ Die Dame:„Ver⸗ zeihen Hoheit, nein! Von Koburg!“ X Staatsſekretär von Stephan, der Gründer des Weltpoſtvereins, war ein eifriger Jäger, aber etwas leichtſinniger Schütze, der es auf der Jagd oftmals an der nötigen Vorſicht für ſeine Um⸗ gebung fehlen ließ. Bei den großen Haſenjagden in Schleſien und Sachſen hat mancher Treiber ſeine Erfahrungen mit ihm gemacht. Anläßlich einer Hofjagd in Bornſtädt bei Potsdam be⸗ grüßte er einen Treiber, den er zu kennen glaubte, mit den Worten:„Alter Freund, Sie kommen mir ſo bekannt vor, wo habe ich Sie zuletzt getroffen?“ Doch der erwiderte mit einer zarten Bewegung nach rückwärts:„Hier, Exzel⸗ lenz, hier!“ . Ludwig XV. ließ ſich, wenn er ſich zur Jagd begab, von ſeinem Kellermeiſter ſtets 50 Flaſchen Rotwein mitgeben. Dieſer Wein war immer ſchon alle, wenn die Jagd im beſten Zuge war, da der König nicht zu trinken pflegte. Einmal verlangte er aber doch nach einem Glaſe Rot⸗ wein— aber, es war keiner mehr da, wie der zu Tode verlegene Oberjäger merkte. Der König lächelte gelaſſen und meinte:„Damit im Notfall auch ich einmal trinken kann, nehmen Sie in Zukunft 51 Flaſchen mit.“ 5* Der König von Sachſen, Albert, weilte als Jagdgaſt bei ſeinem Freunde Franz Joſeph. Ein eigenwilliger Hirſch wollte ſich von den zwei allergnädigſten Schießgewehren nicht treffen laſ⸗ ſen, lief immer weiter davon, die beiden Jäger immer wieder nach— ſchließlich war der Hirſch weiß Gott wo und die übrige Jagdgeſellſchaft auch. Zum Glück kam ein Fuhrmann des Weges und der nahm die zwei einſchichtigen Jäger auf ſeinem Wagen mit. Nach einer Weile wendete er ſich zu ihnen:„Wer ſeid's denn, ös zwoa?“ „Ich bin der König von Sachſen“, antwortete Albert. „Und ich bin der Kaiſer von Oeſterreich“, ſtellte ſich Franz Joſeph vor. Im Geſicht des Fuhrmanns blitzte es. Doch nur einen Augenblick. Er nickte tiefernſt:„Da paſſem mir ja recht guat'ſamm, i bin nämlich da Kaiſer von China.“ K. H. Der Wald im Regen Von Anna Feyerabend Am frühen Morgen hat die Sonne einen rührenden Verſuch gemacht, durch die fahlen Wolkenmaſſen durchzudringen. Es iſt leider bei dem ſchüchternen Bemühen geblieben. Un⸗ bekümmert haben die grauen Wolken ſich vor das wachsbleiche Sonnenantlitz geſchoben, und nun fällt der Regen in eigenſinnigen Strö⸗ men. Vergebens haben die Menſchen einen ſtrahlenden Sommertag erwartet. Drüben hinter einem Vorhang von glitzern⸗ den Regenperlen lockt der Wald. Er lockt auch ohne fröhlichen Sonnenſchein. Vielleicht iſt ſein Rufen noch eindringlicher, noch werben⸗ der als ſonſt: Komm. Freilich, ohne dick⸗ fellige Schuhe, einen dichten Mantel und ein. Regendach kann man nicht eindringen in das lichtgrüne Reich, in dem der Waſſermann ein Gaſtſpiel gibt. Uralte Tannen ſtehen wie brummige Wäch⸗ ter am Waldeingang.„Wer den Wald im Regen nicht liebt, mag umkehren!“ Solch barſche Worte ſagen ſie zu dem einſamen Wan⸗ derer, der nachdenklich an ihnen vorüber⸗ ſchreitet. Und mit einem verſchmitzten Lächeln in den grauen Bärten ſehen die alten Tannen dem Wanderer nach. Der Waſſermann ſpielt im Buchenwald. Er vergnügt ſich damit, flinke, braune Regenbäche über die Waldwege ſtürzen zu laſſen. Gluckſend und atemlos ſpringen ſie über Baumſtämme und Steine und graben ſich immer tiefer in den feinen, roten Sand der Wege. Der Regen trommelt auf das dichte Blätterdach der Buchen, un⸗ unterbrochen, wie ein Kind, das an einer ein⸗ förmigen Muſik eine unendliche Freude hat. Vielleicht will der Regen den einſamen Wan⸗ derer aus dem Wald vertreiben? Aber der ſteigt trotz des verſtärkten Trommelns froh⸗ gemut durchs quietſchende Gras und über ſchlüpfrige Moospfade bergan. Die jungen Bäche räuſchen ihm munter entgegen, ſie ver⸗ ſtecken ſich im Geröll und finden ſich wieder in rieſigen Lachen. Immer neue Regenſchnüre fallen durch das grüne Gewölbe. Dicke Moos⸗ polſter haben das kühle Naß eingeſogen und ſind nun prall wie Schwämme anzuſehen Stumm lauſcht der Wald dem Regen, ſein Getier hat ſich verkrochen. Die Eichelhäher, die übereifrigen Poliziſten, die laut rätſchend die Ankunft jedes Eindringlings melden, ſind nicht zu hören, und die ſanfte und ſüße Muſik der kleinen Waldvögel iſt erſtorben im herriſchen Rhythmus des Regens. Zerfetzte Nebel⸗ ſchleier niſten im Gezweig der Bäume. Wie geduldig die Buchen im Regen ſtehen! Mit welcher Gelaſſenheit laſſen ſie das ununter⸗ brochene Rieſeln über ſich ergehen! Unbeweg⸗ lich ſind die lichten und feſten Blätterherzen, die kein Windhauch rührt, dem Tropfenfall hingegeben. Ein ſchmalexr Weg führt zu einer Lichtung. Zerriſſenes Gewölk hängt über dem Wald. Der Himmel iſt herniedergebogen wie ein graues Antlitz, aus deſſen geſchloſſenen Augen unaufhaltſam Ströme von Tränen rinnen. Und der Wald hält wie ein treuer Gefährte dieſem Weinen ſtill, ohne Laut, ein ſchweigſamer und teilnehmender Bruder, der weiß, daß es für dieſe Trauer kein Wort des Troſtes und keine Gebärde der Hilfe gibt, nur ein Naheſein. Und ſieh, nun wollen die Regenquellen für eine Weile verſiegen. In immer größeren Pauſen tropfen die Perlen, und wie ein Auf⸗ atmen geht es durch den Wald, ein tiefes Atemholen mit wunderbar friſchen Kräften. Eine Kröte platſcht durchs Gras, Schnecken kriechen über den Weg, und eine Amſel ſtöbert im naſſen Laub. Das vielfältige Leben und Weben im Wald, das der Regen gebannt hatte, regt ſich befreit wieder. Durch das Gewölk guckt ſchelmiſch ein Stück Himmelsblau, ſo groß, daß es grad ein Kinder⸗ kleid gäbe. Die Regenwolken werden von einer unſichtbaren Hand weggefegt, und nun iſt das blaue Himmelstuch ſo groß, daß man vie⸗ len Frauen herrliche Feſtgewänder daraus zaubern könnte. Schneeweiße Wolkenkähne ſchwimmen eilig daher und löſen ſich in dünne Watteflöckchen auf. Hauchzarte Wolkengebilde, feingliedrige Geſchöpfe, ſind für Augenblicke auf den gläſernen Grund gelegt, um dann ſanft zu zerfließen. Die Sonne lacht plötzlich auf dem blanken Himmelsgrund, ihre Strahlen ſinken ſchräg in den Wald und malen goldene Lichter in das tiefgrüne Moos und auf die ſilbernen Stämme der alten Buchen. An den hohen Gräſern nicken funkelnde Tropfen. Mit⸗ ten im Weg ſteht ein ſchneeweißer Pilz wie eine flache Schale. Vielleicht gleitet im Abend⸗ gold die Krönleinnatter drüber hin, um köſt⸗ lichen Trank aus der Schale zu ſchlürfen. Und auf der Waldwieſe ſteht in der blauen Däm⸗ merung vielleicht das Einhorn und lauſcht dem tiefen, erregenden Gurren der Wildtauben. Es iſt ein verhaltenes Singen im Wald, das Märchen ſitzt am Waldquell und ſingt ein leiſes Lied von einer ſeligen Freude nach einer ſchweren Traurigkeit. rioupischritener: Oi. Wliheim Kotemonn; verontworilich fo. Gesioliong und GesomnmJir der Belig„Beuisches lebea rielmut S chUlZz; belde in Monnhelm. ohn; dur Iſt die Ze Sonnf ——————— De Ins po nismäßig gen verla abgehalten bedeutſam wegung g Tage in 2 Kongre Partei gen worde der Beur und dami Miniſterpr eingeſchlag verſchieden hatte, daß mittelbar tung nahn ſiko eine 2 Regierung⸗ Katholiken Kauf, wob gewiſſe Ei bonzen demokratiſc Es ging u Mit eine einer beſſer man auf d lang über einen Han ſchen Regie an war es internation um den gr velde unt kratiſchen gruppieren dem Führei geſchlagener hatten, nun dem bisher erfolgreich eine fühlbar es ſich hierl ſich die grof recht wenig aufgeſchoben ſchen Wirtſe wurde ihr eine ſo ſtar meſſen und teikongreß 1 ſetzt, daß ſe gos abgeleh greßmehrhei Parteidoktri Dies kam einige ſozia walloniſchen kurs der be ſtanden hab gleichmäßig