ind wenn rde deren an ſchnitt Poſtver⸗ n, gebra⸗ bedankte Wir suchen: Din fharſi 7 5 4 0 4*— imen an unsere Heimat 8 Ein Wettbewerb füͤr die unsere leser die Fe⸗ Verlag u. Schriſtleitung; Mannheim, R 3, 14/13„S 1⸗Mr. Das„Harenkreuz⸗ deſpan, Mimimeterzeine n Beſat⸗ Hannet⸗—+—— A erſcheint w 8 12mal. 9570 e: Grel Hans mongft..20 Mah. 0 Pi.—+. Milimet. im æ eir- S4 12 2 14— l, wohl⸗ Trägerlohn; durch die Pöſt 2,20 RM. Bezugsvs 55 oſtzeitungsgebühr) A.. 30 Pf. Vene. Sd—— meierzelie 1 Fi. Sie 4aeſz—— unnötige e d e e nege Dd.——3— Aiangsoe mieindetgn. Aun ra h Dit die Zeitung am Erſcheinen Lauch bob. Gewalt) vekbind., beilebt kein Unſpr. auf Ehiſchldigung alen a. Rb. 4960 Beragsort man-raufspreit1ö bfennkc. Sonnlag⸗Ausgabe 8. Johrgong MANNHEIM Aà/vr s27 5/ Mr. 315 Mannheim, 13. November 1938 Herzog f dieſer: e:„Ver⸗ 5 nder des er, aber der Jagd —— Aablek Welshellsscius in vrüel:„Kommt zeit, kommt nat⸗ njagden 4 Treiber*n 4 lnläßlich* zam be⸗ S— kennen 2 u ind, Sie ich Sie it einer————————————————————— „ Exzel⸗ 1* ir Jagd 5 1 3 —Waan Ein leises Knistern im Weigen Haus immer. 8 jk Brüſſel, 12. November. riſch geſichert werden, ſondern daß zugunſten Mannheim, 12. November. findet, und bei der ſich, wie verlautet, Franklin ſe Rot⸗ Ius poliniſhe deben Belziens, das verhült, felte. uhme gemächt werden. Die Partethanger des Wüſpenten Meafehrkt W Ban a wie der nismäßig lange Zeit ohne ere Aufregun⸗ Amerilas Demofraten üben ſich werbe will Wenn das nu nicht ſchief ehtl r König 9 250 De Man aber ging zu weit Tagen in der Anwendung des amerikaniſchen Den iſt leiſtet W Gehe Rotfall gen verlaufen iſt und auch durch die unlängſt ⸗ Grundſatzes„keep smiling“— immer nur lä⸗— ch 1 AAr gin di Politik Rooſe⸗ Sie in abgehaltenen, in ihren Auswirkungen wenig Hatte es ſomit den Anſchein, daß der„Ra⸗ cheln. Sie tun ſo, als ob bei ihnen alles in 3 3 3 121** 3 bedeutſamen Kommunalwahlen kaum in Be⸗ tionale Sozialiſt“ Spaak in wichtigen Punkten beſter Ordnung fei, als ob Amerika immer ve durch. Daß die Ziele der Demokraten ſ K wah B ſeines Regierungsprogramms von ſeiner m 5 i ir⸗ von einſt, der großgrundbeſitzenden Adels⸗ wegung gekommen war, iſt durch den dieſer„ eund weiter die fagenhafte Aufſtiegsleiter empor⸗ ilien des Sü ehr in ſi gung g var, iſt dur ſen zigenen Partei im Stich gelplfen wurde und nlettere. Und wenn ihre Gegner, die Republi⸗ familien des Südens, nichts mehr in ſich te Tage in Brüſſel veranſtalteten dreitägigen daß er gegenüber den en marxiſtiſchen. kaner, ſie ehvas ſhöiniſch darauf aufmerkſam haben, wurde ja bereits kürzlich in dem Ar⸗ Solde Kougkeſ der Sozialdemokratiſchen Jüchlen, Vandervelpe und de Brauckere eine machen, daß ſie doch dieſe Woche eine recht likel, unſeres Reuvorker Vertreters berichtet. m glatte Niederlage erlitten hatte, die ihn oben⸗ kindli 5pe„ je Genau ſo wenig wie die Republikaner heute fen laſ⸗ Partei ſichtbare Beunruhigung hineingetra⸗ de ittelb Konflikt mit den ka- mbfindliche Wahlſchlappe erlitten haben, die nur noch die Intereſſen der induſtriellen Jäger 4 gen worden. Auf dieſem Kongreß kam es bei tholif 3 e— 555 10 3 oerade nicht von dem Vertrauen des Volkes Bourgeviſie vertreten. Es 0 jebt an⸗ Hirſch der Beurteilung des Regierungsprogramms rhine Aachſeln e,Züheieng zeugt, dann zutzen ſie die d 3 Erſtens einmal de tſ f ellſchaft er 9 en imms Kabinetts bringen mußte, ſo nahm der letzte Achſeln und meinen, daß das ja für das große deres. Erſtens einmal um den wir ſchaftlichen Weges und damit des von dem ſozialdemokratiſchen Tag des Parteikongreſſes eine ſo ſenſatio⸗ Programm Rooſevelts gar nichts zu ſagen Wiederaufbau und zweitens um die außen⸗ ger auf müimifermuſpenten Baul-Henri Spaat ſürühz 5— Ran hätte. Hat denn die Wahl für oder gegen volitiſche Richtung. Kn eingeſchlagenen Kurſes zu ſo ſtarken Meinungs⸗ prünglichen Eindrücke wieder umgeſtoßen Rooſevelt ſtattgefunden? Nein, es waren ja Nehmen wir zunächſt einmal die wirtſchaft⸗ 0 in wurden. Anſcheinend angeſtachelt durch den nur“ Kongreß⸗ und Senatswahlen, na alſo, liche Lage der Vereinigten Staaten. Bis oa? verſchiedenheiten, daß es zeitweiſe den Anſchein vortägigen Mißerfolg des Miniſterpräſidenten dah iſt das auch kein Beweis dafür daß Dabee—5 gie 353* vortete hatte, daß eine Spaltung dieſer Partei un⸗ unternahm es der frühere Finanzminiſter Rooſevelts Programm von der Bevölkerung erſchöpflich Reichtümern 55 daß, Mes rreich⸗ mittelbar bevorſtand. Die oppoſitionelle Rich⸗ die 15 nünmehr absenünt wird,. Der Senat weiſt aus dem Vollen ſchöpfen könne und Sun tung nahm auf dieſem Kongreß auch das Ri⸗ kaadiche Bindmpolffit inr zeftigen Kriftr z1 jetzt 69 ſtatt. 77 Demokratenſitze auf, und— mals ein Nachlaſſen der reichen Naturſchätze zu Doch 4 Rene Brurhen zwiſchen den derzeitigen brei. imberzirhen, ohng ſch daran zu lören, aß er— die Re. erwarten ſei. Und als Hoover ſeinen Präſi t:„Da Regierungsparteien, den Sozialdemokraten, den ſelbſt ſeinerzeit als Finanzminiſter kläglich publikaner im Senat von 15 auf 23 Sitze und dentenſtuhl beſtieg, da kam die große Pleite, Katholiken und den Liberalen, bedenkenlos in Schiffbruch erlitten hatte. im Abgeordnetenhaus von 89 4 170. die er in ſeiner vierjährigen Amtszeit nicht Kauf, wobei perſönliche Rivalitäten und eine Spaak, der ſich nunmehr ganz unverhüllt Und das hat für Rooſevelt nichts zu bedeu⸗ ſtoppen konnte. Er mochte noch ſo viel von der gewiſſe Eiferſucht mehrerer Partei⸗ herausgefordert fühlte, holte jetzt in ſeiner ſicht⸗ ten? Wir meinen die Demokraten wiſſen ganz freien Auswertung der natürlichen Reichtümer bonzen auf die im Kabinett ſitzenden ſozial lichen Verärgerung zu einem ſehr ſcharfen genau, aus welchem Loch heute der Wind bläſt der Vereinigten Staaten reden. Sie waren demolratiſchen werſönlichteiten ſtark mitſpielten Gegenſchlage aus. Er ſtellte den Kongreß ein⸗ und denken bereits jetzt ſchon mit Bangen an eben nicht mehr da und eine Bank nach der ſrottsetzung slehe Seite 2 die Präſidentenwahl, die im Jahre 1940 ſtatt⸗ anderen brach zuſammen. Rooſevelt, ſein Geg⸗ ner, hatte das erkannt. Der Tag, an dem er Es ging um den Burgos-Agenten ſich zum erſten Male auf den Präſidentenſtuhl 2 2 2 2 4 7 7 2 77 Auf auer beſern Sleh wirhin zenſen. nre het Qeſollenen · Knrung ouf dem Langemarck- Friedhof zir anerünniſge Börſe! Wor geſcleſenen tiefes man auf dem erwähnten Kongreß zwei Tage 82 ſtanden n räften. lang über die Frage debattiert, ob Belgien Sch 935 Es ein 4415—— ihn, e necken einen Handelsagenten bei der nationalſpani⸗ handeln 55 er 10 Zasi, Zfbes en Zut alen an war es klar, daß die Vertreter des alten* M. hatte, internationaliſtiſch⸗marxiſtiſchen Kurſes, die ſich und n um den greiſen Parteivorſitzenden Vander⸗ Bewegung + ea 5 73 Stück velde und den Vorſitzenden der ſozialdemo⸗ ner Botſchaf vom 8. Juni 34 an da inder⸗ kratiſchen Internationale de Brouckere kaniſche Volk bringt er ſein, großes„Pro⸗ von gruppieren und die nur widerwillig der von gramm der ſozialen heraus, mit iun iſt N dem Führer der„Jungen Garde“ S p aat ein⸗ dem er Sicherheit en einzelnen in n vie⸗ K. geſchlagenen„nationalen“ Richtung zugeſtimmt privaten Geſchäftsleben wie auch für die Na⸗ araus 4 hatten, nunmehr eine Chance gekommen ſahen, tion verlangt. Er will planmäßige Arbeit an ikähne dem bisher in ſeiner politiſchen Laufbahn ſo Stelle des wilden Raubbaus. An ſich ein Pro⸗ dünne erfolgreich geweſenen jüngeren„Parteifreund“ gramm, das ſich durchaus vernünftig anhört. ebilde, eine fühlbare Demütigung zu bereiten. Obwohl Gegen dieſen neu, deal erhob ſich nun der nblicke es ſich hierbei um eine Frage handelte, an der Sturm des klaſſiſchen Liberalismus, wie An ſanft ſich die große Maſſe der belgiſchen Bevölkerung vor allem Senator Borah verkörperte. So⸗ h auf recht wenig gelegen ſein läßt, deren ſtets wieder gar der Radioprieſter Vater Co ughlin ſtellte rahlen aufgeſchobene Bereinigung jedoch dem belgi⸗ ſich gegen den Präſidenten.„Immerhin, Rooſe⸗ oldene ſchen Wirtſchaftsleben ſchweren Schaden zufügt, velt gab nicht nach. Er verkündete ein Arbeits⸗ if die wurde ihr von den alten Parteibonzen doch beſchaffungsprogramm, das raffiniert aus⸗ n den eine ſo ſtarke grundſätzliche Bedeutung beige⸗ geklügelt war, das einerſeits die Nation nicht Mit⸗ meſſen und wurde ihretwegen der geſamte Par⸗ zu ſehr belaſten ſollte, andererſeits aber die teikongreß unter einen ſo intenſiven Druck ge⸗ vielen Mißſtände zu beſeitigen hätte, unter bend⸗ ſetzt, daß ſchließlich jede Annäherung an Bur⸗ denen Amerika leidet. Und was iſt daraus ge⸗ köſt⸗ gos abgelehnt wurde. Die überwiegende Kon⸗ worden? Die Antwort mag Rooſevelts Geg⸗ Und greßmehrheit ſtellte hierbei die marxiſtiſche ner, der Expräſident Hoover, geben, der in auſch 9 5 4 5 5 W einer au ies kam au adurch zum Ausdruck, da gung S ento am 23. März 73— einige ſozialdemokratiſche Abgeordnete aus den Auf dem Heldenfriedhof bei Langemarck fand soeben eine große Gedenkfeier für die kriegs- 12³⁵ hielt, folgende wörtliche Feſtſtellung traf: iſes malloniſchen Gebieten den Unabhängigkeits⸗ gefallene deutsche Jugend statt, während der der Reichsstudentenführer Scheel Kränze zu Der Staat iſt 5 die größte Verſchuldung ge⸗ eiſes kurs der belgiſchen Außenpolitik nicht ſo ver⸗ Ehren der Toten niederlegte. Auch der deutsche Botschafter in Brüssel, von Bülow-Schwante, ſtürzt worden, die die Geſchichte unſeres Lan⸗ einer ſtanden haben wollten, daß die Landesgrenzen nahm an dieser Gedenkkeier teil. Unser Bild zeigt den Reichsstudentenführer während seiner des kennt. Er trat als Konkurrenzunterneh⸗ weeeee, gleichmäßig nach allen Richtungen hin militä⸗ Ansprache im Langemarck-Ehrenma- (Scherl-Bilderdienst-.) men gegen ſeine eigenen Bürger auf. Den ——————————— ——— —. „ünenareuzbanner“ Sonntag, I3. Hovember 1958 Bürgern wurden Zwangsmaßnahmen auf⸗ erlegt, ſie wurden bedroht und beſtraft für Ver⸗ gehen, die jedem Begriff von Freiheit unbe⸗ kannt ſind. Lebensmittel werden vernichtet und die landwirtſchaftliche Produktion einge⸗ ſchränkt. Dafür überſchwemmten ausländiſche Waren unſere Märkte, an deren Stelle unſere eigenen Erzeugniſſe treten ſollten. Die Koſten für den Lebensunterhalt werden immer höher, die Zahl der Unterſtützungsempfänger wächſt dauernd. Der Wiederaufſchwung hat ſich im⸗ mer mehr verzögert, das Volk wird ärmer ſtatt reicher. Die Theorie dieſer Regierung iſt falſch. Sie bringt uns nicht das verſprochene tauſendjährige Reich. Sie hat ihr wahres Ge⸗ ſicht gezeigt.“— Auf dieſe Kampfanſage der Republikaner hat Herr Rooſevelt natürlich erſt recht alle ſeine Minen ſpringen laſſen, mit dem Erfolg, daß Hoovers Worte heute noch ihre volle Gültigkeit haben. Man kann nicht den wirtſchaftlichen Diktator mit demokratiſchen Vorzeichen ſpielen. Die Antwort des ſolange an der Naſe herumgeführten Volkes kann er jetzt bereits an den Wahlergebniſſen ableſen. Vielleicht hat Rooſevelt deshalb in der letz⸗ ten Zeit ſo ſtark in die Außenpolitik ein⸗ gegriffen, um ſeine innerpolitiſchen Mißerfolge etwas zu übertünchen. Er fing an, ſich eine neue Rolle zuzulegen, nämlich die des Ver⸗ teidigers der demokratiſchen Freiheit gegen die brutale Gewalt der Diktatoren. In dieſer Sache iſt er gerade in der letzten Zeit verſchie⸗ dentlich recht unangenehm aufgefallen. Wie wir aus Amerilka hören, will er ſich ſeine Wie⸗ derwahl mit Hilfe der Juden und ihres in allen wichtigen Stellen untergebrachten An⸗ hangs ſichern. Das beſtimmt natürlich auch ſeine Außenpolitik, die durchaus judenfreund⸗ lich iſt. Er hat es ſogar in dieſer Hinſicht für richtig gehalten, ſelbſt in der Paläſtinafrage, die ihn doch wirklich einen Deut angeht, ein Machtwort einzulegen. Er ging ſogar ſoweit, den Engländern über die Behandlung dieſes Problems Vorſchriften zu machen. Klar, daß er natürlich auch die„freie demokratiſche“ Tſchecho⸗Slowakei gegen Deutſchland verteidi⸗ gen mußte. Er würde überhaupt alles ver⸗ teidigen, was gegen Faſchismus und National⸗ ſozialismus iſt, um ſeine Judenfreunde nicht zu verlieren. Die Solitaritätsbewegung, die er zwiſchen allen Demokratien ſchaffen wollte, hatte ſomit einen recht egoiſtiſchen Hintergrund, und ſeine Gegner, die Republikaner, haben dies gemerkt und haben ihm vorgeworfen, daß er ſich auf dieſem Gebiet allzu weit vorwage. Die Re⸗ publikaner haben nun beträchtlich an Boden gewonnen. Ein Zeichen dafür, daß weiteſte Kreiſe in Amerika durchaus nicht den einſeiti⸗ gen faſchiſtenfeindlichen Kurs ihres Herrn und Meiſters mitmachen wollen. Denn noch haben die Amerikaner nicht vergeſſen, wohin eine Einmiſchung in europäiſche Angelegenheiten führen kann. Sie haben nicht nur im letzten Kriegsjahr dafür bluten müſſen, ſondern ſie haben heute noch beträchtliche Außenſtände. Denn Frankreich und England erweiſen ſich beide als recht ſäumig zahlende Schuldner. Was wird das Ende ſein? Wenn nicht ein Wunder eintritt, wird wohl Rooſevelt im Jahre 1940 abtreten müſſen als der Mann, der einſt mit einer großen Idee vor das amerika⸗ niſche Volk hintrat und ihm neue Hoffnungen ſchenkte, um es dann zum Schluß aus egoiſti⸗ ſchen Motiven heraus in eine Sackgaſſe zu führen, aus der ein Herauskommen ſehr ſchwer iſt. br. Wilhelm Kicherer. her kunit dorderwebe Spon IlllliitimttIIIIkkxststtittizIkkszzxEtzrttritzizkikzzzitinttitiIZzazzrrrrrrrrsrkzzinftrririmmsiirrzzszrxrrrrrrttivriviti Fortsetzung von Selte 1 fach vor die Wahl, ihm entweder ein bedin⸗ gungsloſes Vertrauensvotum zu geben oder ſich mit ſeinem Rücktritt als Miniſterpräſident und Außenminiſter abzufinden. Und derſelbe Kon⸗ greß, der noch am Vortage aus rein ideologi⸗ ſchen Rückſichten heraus gegen Spaaks Politik rebelliert hatte, ſprach ſich nunmehr mit über⸗ wiegender Mehrheit nicht nur rückhaltlos für den vom Miniſterpräſidenten in der Außen⸗ politik vertretenen Selbſtändigkeitskurs, ſon⸗ dern auch für ſein geſamtes innerpolitiſches Programm aus! Die Verblüffung und Ver⸗ ſtimmung hierüber bei den alten Parteibonzen war ſo ſtark, daß Vandervelde jetzt ſeinerſeits erklärte, daß er den Parteivorſitznie⸗ derlege! Mit dieſer Entſcheidung wurde jedoch die am Vortage gefaßte Entſchließung in der Frage der belgiſchen Beziehungen zu SGurgos nicht ungetan gemacht, ſo daß ihret⸗ wegen die Unſicherheit fortdauert. Eine ähnlich große Unſicherheit beherrſcht jetzt als Folge der widerſpruchsvollen Haltung der Sozialdemokratiſchen Partei das geſamte innerpolitiſche Leben. War man ſich anfangs darüber klar, daß die ſozialdemokratiſche Ab⸗ lehnung der Anknüpfung offizieller Beziehun⸗ gen zur Franco⸗Regierung eine Regierungs⸗ kriſe heraufbeſchwören müſſe, da die Katholiken und Liberalen an der Erfüllung dieſer For⸗ derung nach wie vor feſthalten, ſo hat es nun⸗ mehr den Anſchein, daß man auf allen Seiten zunächſt eine„Politik des Weiterla⸗ vierens“ befolgen möchte. Auch bei den bei⸗ den bürgerlichen Parteien beſtehen Unentſchloſ⸗ ſenheit und Meinungsverſchiedenheiten. Sicher⸗ heit gibt es nur darüber, daß man in dieſen Kreiſen über die Haltung der ſozialdemokrati⸗ ſchen„Koalitionsfreunde“ ſehr verſtimmt iſt und daß man ſich keinesfalls einem marxiſti⸗ ſchen Diktat beugen will. Man hegt aber noch die Hoffnung, daß es Spaak allmählich noch gelingen wird, die Mehrheit ſeiner Partei in der ſpaniſchen Frage umzuſtimmen.„Kommt Zeit, kommt Rat!“, dies iſt die Parole, an die man ſich gegenwärtig auf allen Seiten feſt⸗ klammert. Die Jjapaner beseizen die Stadt Votschanrn DNB Tokio, 12. November. Die japaniſchen Truppen, die an der Kanton⸗ Hankau⸗Bahn entlang in ſüdlicher Richtung vorſtießen, haben am Freitag, wie der japani⸗ ſche Heeresbericht meldet, die wichtige Stadt Notſchau eingenommen. Die Säuberung der Stadt von zurückgeblie⸗ benen chineſiſchen Truppen war am Samstag⸗ morgen beendet. Notſchau iſt eine bedeutende Stadt an der Kanton—Hankau⸗Bahn, 225 Kilo⸗ meter ſüdlich von Hankau und 128 Kilometer nordöſtlich von Tſchangſcha, der Hauptſtadt der Provinz Hunan. Die Stadt liegt an dem 1000 Quadratkilometer großen Tungting⸗See. Mili⸗ täriſche Sachverſtändige heben hervor, daß mit „dem Fall von Potſchau die wichtigſte Außen⸗ ſtellung der Chineſen für die Verteidigung von Tſchangſcha zuſammengebrochen iſt. Ferner be⸗ herrſchen die Japaner damit den Tungting⸗See, der ſich bis zum Norden der Provinz Hunan erſtreckt. Die japaniſche Flotte hat weiter die Kontrolle über die in den Tungting⸗See mün⸗ denden Flüſſe, darunter den Siangkiang, Müen⸗ kiang und Tzekiang, gewonnen. Die bedeuten⸗ den chineſiſchen Stützpunkte im Gebiet des Tungting⸗Sees wie Siangyin, Anſiang, Han⸗ ſchau, Itſchang und Tſchangte ſind nunmehr von den Japanern unmittelbar bedroht. Das kaiſerliche Hauptquartier veröffentlichte ferner einen zuſammenfaſſenden Bericht über die Erfolge der japaniſchen Reini⸗ gungsaktion gegen die Reſte der chine⸗ ſiſchen Truppen in Südchina. Ein japaniſches Detachement, das mit der Vertreibung chineſi⸗ ſcher Reſttruppen im Weſtabſchnitt der Provinz Kwantung beſchäftigt geweſen iſt, habe am letz⸗ ten Sonntagabend angeſichts des Feindes den Liuchiſhui⸗Fluß überſchritten und ſei an der Kanton—Hankau⸗Bahn entlang in nördlicher Richtung weiter vorgedrungen. Inzwiſchen habe ein Teil der Abteilungen eine Umgehungs⸗ bewegung vorgenommen und ſei bis nach Hſin⸗ chieh, 30 Kilometer nördlich von Kanton, ge⸗ langt und habe dort den Feind umzingelt. Ueber den weiteren Verlauf wird dann fol⸗ gendes berichtet: Am Montagmittag umſchloſſen die japaniſchen Truppen die chineſiſchen Ueber⸗ bleibſel immer enger aus nördlicher, ſüdlicher und öſtlicher Richtung und fügten ihnen einen vernichtenden Schlag zu. Die Chineſen flohen und ließen mehr als 800 Tote auf dem Schlacht⸗ feld zurück. Gleichzeitig beſetzte eine andere ja⸗ paniſche Abteilung Fayun, 45 Kilometer nörd⸗ lich von Kanton, und verhinderte auf dieſe Weiſe chineſiſche militäriſche Operationen im Gebiet nordweſtlich von Kanton. Bei dieſen Gefechten machten die Japaner eine Beute, beſtehend aus 2000 Kaniſtern Ben⸗ zin, viel Brückenbaumaterial, zahlreiche MG und Gewehre. Frachtdampfer überfallen und en fühet DNB Schanghai, 11. Nov. Ein grelles Licht auf das zunehmende See⸗ räuberunweſen ſelbſtꝛin der unmittelbaren Nähs! Schanghais wirft ein Ueberfall auf den Damp⸗ fer„Hwatung“, der nur 20 Seemeilen ober⸗ halb der Mündung des Whanghos in den Jangtſe vollführt wurde. Die Seeräuber, die ſich als Mitreiſende eingeſchlichen hatten, über⸗ fielen die Schiffsoffiziere, während ſie durch Spießgeſellen, die auf Dſchunken längsſeits kamen, verſtärkt wurden. Die Schiffsoffiziere, die geſamte Beſatzung und die Fahrgäſte, meiſt Chineſen, ferner die aus Vieh und Baumwolle beſtehende Ladung im Wert von 80 000 Dollar, wurden entführt. Die Seeräuber ent⸗ ſandten einen verwundeten Mann der Schiffs⸗ beſatzung nach Schanghai zur Eintreibung von Löſegeld. Das überfallene Schiff hat 500 Ton⸗ nen Inhalt und gehört einer chineſiſchen Firma. kden als parteigeünder „Mittelpartei“ ſein großer Traum DNB London, 12. November. Der parlamentariſche Korreſpondent von „Preß Aſſociation“ befaßt ſich mit einer Rede, die Eden am Donnerstag im Parlament hielt und in der er eine neue„Mittelpartei“ propa⸗ gierte. Er ſchreibt u. a, die von Eden in den Vordergrund gezogene Schaffung einer ſoge⸗ nannten„Mittelpartei“, die ſich aus Mitglie⸗ dern aller Parteien einſchließlich der Labour⸗ und liberalen Oppoſition zuſammenſetzen ſoll, habe den erſten Eindruck vermittelt, daß Eden damit beabſichtige, über die Führung einer ſolchen Partei für ſich die Möglichkeit in greif⸗ bare Nähe zu rücken, einmal Premier⸗ miniſter zu werden. Man könne feſtſtel⸗ len, daß ſich die engliſche Regierung wie die Anhänger der Regierung durch Edens Haltung nicht beeindruckt fühlen. Es ſei äußerſt un⸗ wahrſcheinlich, daß irgendein Miniſter auf die Ausführungen Edens eine öffentliche Antwort geben werde. Schließlich weiſt der Korreſpondent noch dar⸗ auf hin, Edens Angebot an die Oppoſition habe auch bei dieſer eine kühlere Aufnahme ge⸗ funden, als er im Zuſammenhang damit ſogar von Zwang geſprochen habe. Die Labour⸗Par⸗ tei würde unter den augenblicklichen Umſtänden Wieder zerbrach ein Slübunft chinas kaum zu einer Verſchmelzung mit der„Mittel⸗ partei“ Edens geneigt ſein. flflentat in Skoplje Arbeitsloſer erſchießt den Senator Riſtie DB Belgrad, 12. November. In der ſüdſerbiſchen Kreisſtadt Skoplje iſt am Freitag auf offener Straße der Senator der Regierungspartei Hadſchi Riſtic, eine der angeſehenſten Perſönlichkeiten des politi⸗ ſchen Lebens, einem Anſchlag zum Opfer ge⸗ fallen. Der Senator, der ſich in Begleitung des Direktors der Tabakfabrik von Skoplje auf einem Rundgang durch die Stadt befand, wurde von einem Arbeitsloſen namens Jo⸗ ſtie durch mehrere Revolverſchüſſe getötet. Sein Begleiter erlitt ſchwere Verletzungen. Der Mörder hat unmittelbar nach der Bluttat an Ort und Stelle Selbſtmord verübt. Als Motiv der Tat wird perſönliche Rache angenom⸗ men. Senator Hadſchi Riſtie war einer der her⸗ vorragendſten Politiker der Partei des Mi⸗ niſterpräſidenten Dr. Stojadinowitſch und hat ſich um den Tabakbau Jugoſlawiens in ſeiner Eigenſchaft als Präſident der ſüdſerbiſchen Ta⸗ bakgenoſſenſchaft große Verdienſte erworben. bom Sfüenlrammoſt abgefſüen Mailand, 12. Nov.(HB⸗Funk.) Auf dem Mailänder Bahnhof kamen zwei Arbeiter, die ſich an den elektriſchen Strom⸗ leitungen zu ſchaffen machten, in Berührung mit dem Starkſtrom. Sie ſtürzten von dem IAI fünf Meter hohen Maſt ab, wobei der eine ſo⸗ fort tot liegen blieb, während der andere lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus ge⸗ bracht wurde. klebt alles wasserfest. Auch heim ZeppelinboiVefπ οVeI Iberollin lubenz20,30, 45075 fg „Hofjuden“ Bedeutſames Werk über die Juden Es hätte keinen geeigneteren Zeitpunkt für die Herausgabe dieſes neuen großen Standard⸗ werkes über die Judenfrage geben können, als dieſen Augenblick, da die Welt noch im Nach⸗ hall des ruchloſen, verabſcheuungswürdigen neh des jüdiſchen Emigranten Grünſpan teht. Der Frankenführer Julius Streicher hat vor nunmehr zwei Jahren dem jungen Ge⸗ lehrten der Berliner Univerſität, Dr. Deeg, den Auftrag zur Schaffung einer Monu⸗ mentalhiſtorie mit dem Thema„Ju⸗ den, Judenverbrechen und Juden⸗ geſetze in Deutſchland von der Ver⸗ gangenheit bis zur Gegenwart“ ge⸗ geben. Nach zweijähriger gründlicher For⸗ ſchungsarbeit in den Geheimen Hof⸗ und Staatsarchiven zahlreicher Länder liegt nun der erſte Band dieſes auf 16 Bände berechneten Geſchichtswerkes vor. Der der an⸗ läßlich der Herausgabe dieſes erſten Bandes, bei einem Empfang im Haus der Deutſchen Preſſe nähere Mitteilungen über Sinn und weck der Werke machte, betonte, daß der vor⸗ iegende Band ein in ſich geſchloſſenes Werk darſtelle, das den Titel„Hofjuden“ erhal⸗ ten hat. Der Band ſchildert vornehmlich die Geſchichte des Hofjudentums und ſeines Ein⸗ wirkens auf Staaten und Geſchlechter in Nord⸗ deutſchland. Weitere Bände ſollen dann eben⸗ falls in abgeſchloſſener Form das Hofjuden⸗ tum in Süddeutſchland bzw. in Oeſterreich zum Gegenſtand haben. Der Verfaſſer hat ſich bei ſeinem Werk nicht dazu verleiten laſſen, aus 1000 vorliegenden Büchern ein⸗ 1001. Buch zu machen, er hat ſich vielmehr bemüht, aus Akten und Ar⸗ chiven etwas völlig Neues zu ſchaffen. Er hat vabei ebenſoſehr auf ſtreng wiſſenſchaft⸗ liche Geſichtspunkte geachtet, wie in der Art der Geſtaltung des Werkes auf einen wünſchens⸗ werten größtmöglichen Leſerkreis Rückſicht ge⸗ bedeutſames nommen. Wer ging es darum, ein wiſſen⸗ aftliches Werk zu ſchaffen, das den Juden 175 wie er wirklich iſt. Das überaus inter⸗ eſſante Werk verdient von jedem Deutſchen ge⸗ leſen zu werden. In einem umfangreichen Schlußteil jügt der Verfaſſer ein genaues Ver⸗ zeichnis aller verwendeten Akten und Staats⸗ archive an. Im Textteil ſelbſt hat er jedoch auf alle ſtörenden wiſſenſchaftlichen Anmerkun⸗ gen verzichtet, da ſie den Fluß des Leſens zu ſehr geſtört hätten. So iſt ein bedeutungs⸗ volles, wiſſenſchaftliches Werk über ein hoch⸗ eilgebiet der Judenfrage ent⸗ ſtanden, das einerſeits ſtreng wiſſenſchaftlichen Nachprüfungen ſtandhält und andererſeits doch ſe geſchrieben iſt, daß Zehntauſende nach die⸗ em Buch greifen werden. „Kriegserklärung“d er USA-Fihmjuden gegen Jtalien Die vier größten amerikaniſchen Filmgeſell⸗ ſchaften Metro⸗Goldwyn⸗Mayer, For, ra⸗ mount und Warner Brothers haben dem ſaſchi⸗ ſtiſchen Italien den Krieg erllärt. Sie haben beſchloſſen, vom Dezember ab ihre ſämtlichen Agenturen in Italien aufzulöſen und keine Filme mehr an Iialien zu verkaufen oder an Italien zu verleihen. Die italieniſchen Kino⸗ beſucher werden alſo demnächſt auf Greta Garbo und die anderen Sterne des Hollywooder Film⸗ himmels verzichten müſſen, weil die jüdiſchen Filmgewaltigen von Hollywood, wie ſchlͤmusß ren, nicht bereit ſind, ſich dem vom Faſchismus vor einigen Monat erlaſſenen Geſetz zu ſügen, Dieſes Geſetz verleiht dem italieniſchen Staat im Filmweſen eine Monopolſtellung, auf Grund deſſen die Einfuhr amerikaniſcher Filme be⸗ grenzt wird, um einen übertriebenen Abfluß italieniſcher Deviſen nach Amerika zu verhin⸗ dern, und es gibt dem italieniſchen Staat zu⸗ dem die Möglichkeit, eine Ueberwachung dar⸗ über W daß nur ſolche amerika⸗ niſche Filme nach Italien kommen, die den faſ 4 nicht widerſprechen. Auch bei dieſem Manöver des Weltjuden⸗ tums gegen den Faſchismus, das letzten Endes hinter dieſer„Kriegserklärung“ ſteht, wird ſich erweiſen, daß den Schaden die jüdiſchen Kapi⸗ taliſten ſelbſt tragen werden; denn Italien denkt gar nicht daran, wie„Giornale'JItalia“ feſtſtellt, ſich durch die amerikaniſchen Filmge⸗ waltigen in ſeinen Autarkiemaßnahmen ſtören zu laſſen. Für die italieniſche Filminduſtrie wird dieſe Boykottmaßnahme der amerikani⸗ ſchen Filmjuden nur ein Anlaß ſein, die ita⸗ lieniſche Produktion ſo zu ſteigern, daß ſie, ergänzt durch die Spitzenproduktion anderer Länder, vollſtändig in der Lage iſt, den Bedarf des italieniſchen Filmmarktes zu befriedigen. Verleihung des Schwäbischen Dichterpreises 1938 Wie alljährlich am Geburtstag Schillers, ſo wurde auch heute wieder im Rahmen einer im Kleinen Haus der Württembergiſchen Staats⸗ theater veranſtalteten Feierſtunde die Verlei⸗ Aung des Schwäbiſchen 1938 durch iniſterpräſident und ultusminiſter SA⸗ Obergruppenführer Mergenthaler vorge⸗ nommen. Preisträger wurde der ſchwäbiſche Dichter Hans Heinrich Ehrler für ſein dich⸗ teriſches Geſamtwerk. Dieſer Entſcheid des Mi⸗ niſterpräſidneten und des Preisgerichts wurde von dem vollbeſetzten Haus mit großer Zuſtim⸗ mung und lebhaftem Beifall aufgenommen. Von 31 Bewerbern waren 37 Werke vorge⸗ legt worden, wovon 23 Werke mit 19 Bewer⸗ bern für die Entſcheidung des Preisgerichts übrig blieben. Es kamen fünf Werke in engere Wahl, die eine beſondere Würdigung und lo⸗ bende Erwähnung erfahren haben, und zwar Werke von Fufen. Paulus, Wilhelm Scholz, Wilhelm Schuſſen, Hans Heinrich Ehrler und Hans Reyhing. Die letzte Entſcheidung des Preisgerichts fiel jedoch zugunſten Ehrlers für deſſen Werk„Mit dem Herzen gedacht“. Der Träger des Schwäbiſchen Dichterpreiſes 1938, mit dem die Stiftung eines Barbetrages von 3000 Mark verbunden iſt, hat dem deutſchen und ſchwäbiſchen Volk mit ſeinem Werk viel gegeben. Errichtung einer sudetendeutschen Kunstakademie Der Rektor der Prager Akademie der bilden⸗ den Künſte, Profeſſor Spanel, hat die drei bisher vorhandenen deutſchen Abteilungen der an ſich rein tſchechiſchen Akademie für aufgelöſt erklärt. Als Begründung wurde angegeben, daß keiner der Schüler auf heutigem tſchecho⸗flowa⸗ kiſchem Boden ft Hauſe iſt. Die ſchon ſeit Jah⸗ ren brennende Frage der deutſchen Akademie iſt nun in ihr Endſtadium eingetreten. Das Sude⸗ tendeutſchtum gibt keineswegs die Forderung auf das Eigentum der Prager deutſchen Kunſt⸗ ſchulen auf. Zwei dieſer Abteilungen gingen in 10 Kunſtwollen in den letzten Jahren aller⸗ dings Wege, die nicht mehr dem Sinn einer deutſchen Kunſt entſprachen. Es zeigte ſich auch ſo, daß die ſudetendeutſchen keiner⸗ lei Neigung hatten, ihr junges Talent fremder und planloſer Kunſterziehung preiszugeben. Zwei der deutſchen Abteilungen waren zumeiſt von tſchechiſchen Schülern beſucht, die aber hier nicht deutſches Kunſterbe erwarben, ſondern ganz einer internationalen Allerweltskunſt zu⸗ geführt wurden. Der Aufbau einer neuen, ganz der völkiſchen Kunſterziehung gewidmeten ſude⸗ tendeutſchen Akademie ſteht, wie mitgeteilt wird, nunmehr bevor, ſo daß die ſudetendeutſche Jugend künftig frei von fremden Einflüſſen zu wirklicher Kunſt herangeführt werden kann. Die neue ſudetendeutſche Kunſtakademie wird in einer der ſchönſten ſudetendeutſchen Gegenden errichtet werden. Deutſche Kulturfilmpläne in Ru⸗ mänien. Im Mai und Juni weilte die Expedition einer Münchner Filmgeſellſchaft im Donaumündungsgebiet, um in mehrwöchiger Arbeit einen Kulturſpielfilm über das Leben und Treiben der Deltafiſcher herzuſtellen. Jetzt wird mit Unterſtützung der rumäniſchen amt⸗ lichen Stellen im Auftrag der Bavaria⸗Film⸗ kunſt ein zweiter in Rumänien ſpielender Film hergeſtellt. Der neue Tonfilm trägt den Titel „Wölfe im Dorf“ Att. Par nait veri mar Jud die deut hau. nah Atte erw Lini bred reich man Waf die als habe ſteckt unſe den pran Eim Deu M tun, tum⸗ den! ereig und gegel antiſ verſte der heute die 2 Ein Es ein 2 ſamke mit 1 Kam] tum. aus dentu Arzt glied auch wärti ausgi das 3 Massa trocke dern heure von 1 meinl man habe, Feind Au; dem unſere 17 bis alle? alle F riereg derſter genoſſ breck rück ſ und 2 mann. 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Der„Jour“ machte ſogar den unerhörten Verſuch, die Schuld an dem Attentat auf die deutſche diplomatiſche Vertretung in Paris ſelbſt abzuſchieben. Man be⸗ hauptete, der Mangel an Kontrollmaß⸗ nahmen in der Botſchaft hätte dieſes Attentat ermöglicht. Darauf iſt nur zu erwidern, daß das Attentat in erſter Linie deshalb möglich war, weil ver⸗ brecheriſche jüdiſche Elemente in Frank⸗ reich maſſenhaft herumlaufen. Wenn man alle Beſucher der Botſchaft auf Waffen unterſuchen würde, würde das die franzöſiſche Nation wahrſcheinlich als eine Beleidigung auffaſſen. Auch andere franzöſiſche Zeitungen haben ſich in mehr oder minder ver⸗ ſteckter Form bei dieſem Anlaß zum Anwalt des Judentums gemacht. In unſerer Samstag⸗Ausgabe hatten wir den Verſuch des„Oeuvre“ ange⸗ prangert, die engliſche Regierung zur Einmiſchung in die Judenfrage in Deutſchland aufzuſtacheln. Man möge in Frankreich nicht ſo tun, als ob man die Rolle des Juden⸗ tums nicht kennt. Alles, was ſich in den letzten Jahren in Frankreich an Skandalen ereignete, war mit jüdiſchen Namen verknüpft und es hat von jeher in Paris genug Zeitungen gegeben, die ſich mehr oder minder konſequent antiſemitiſch betätigten. Es iſt auch ganz ſelbſt⸗ verſtändlich, daß die weltbedeutende Rolle, die der Nationalſozialismus des deutſchen Volkes heute ſpielt, in Frankreich zum Nachdenken über die Judenfrage angeregt hat. Ein aufſehenerregendes Buch Es iſt noch nicht lange her, daß in Frankreich ein Buch erſchien, das die allgemeine Aufmerk⸗ ſamkeit auf ſich lenkte, denn es war die erſte, mit ungeheurer Leidenſchaftlichkeit geſchriebene Kampfſchrift eines Franzoſen gegen das Juden⸗ tum. Sie ſtammte von einem Mann, der ſchon aus ſeiner beruflichen Sphäre heraus das Ju⸗ dentum zur Genüge kennt, von einem Pariſer Arzt Louis⸗Ferdinand Céline. Er war Mit⸗ glied von Völkerbunds⸗Kommiſſionen und hatte auch Gelegenheit, die Juden in ihrem gegen⸗ wärtigen Eldorado, in Sowjetrußland, ausgiebig zu ſtudieren. In Frankreich erſchien das Buch unter dem Titel„Bagatelles pour un Massacre“. Die Schrift, die in keiner Weiſe eine trockene wiſſenſchaftliche Abhandlung iſt, ſon⸗ dern im Gegenteil eine Kampfſchrift von unge⸗ heurer Leidenſchaftlichkeit, bringt Schilderungen von unglaublicher jüdiſcher Unmoral, von Ge⸗ meinheit, Feigheit und Hinterhältigkeit, daß man meinen kann, jeder der das Buch geleſen habe, müſſe für alle Zeiten ein überzeugter Feind des Judentums ſein. Aus der deutſchen Ueberſetzung, die jetzt unter dem Titel„Judenverſchwörung in Frankreich“(Zwinger⸗Verlag, Dresden⸗ N. 6) erſchienen iſt, bringen wir hierunter ein kurzes Kapitel, in dem der Autor ein durch⸗ greifendes Mittel gegen die jüdiſche Kriegshetze vorſchlägt: Die Juden in die vorderſte Linie „Wenn ich Diktator wäre, würde ich ein neues Geſetz herausbringen, ein einziges und letztes: 1. Bei Kriegserklärung werden ſofort alle in unſerem Lande anſäſſigen Juden im Alter von 17 bis 60 Jahren, alle Halb⸗ und Vierteljuden, alle Judenmiſchlinge und jüdiſch Verſippten, alle Freimaurer einzig und allein den Infante⸗ rieregimentern, den Frontkämpfern in der vor⸗ derſten Linie zugeteilt. Für Juden und Juden⸗ genoſſen gilt keine Rückſicht auf ein Ge⸗ brechen, kein Aufſchub, keine Zu⸗ rückſtellung. Niemals und auf keine Art und Weiſe können ſie als Soldaten den Haupt⸗ mannsrang überſteigen. 2. Keinem Juden, mag er Arzt oder Krankenwärter, Artilleriſt oder Pionier, Schrei⸗ ber oder Flieger, Kraftwagenführer oder Or⸗ donnanz ſein, darf ein Sonderauftrag gegeben werden, denn jeder Rückzug, und ſei es auch nur 20 Meter hinter die Feuer⸗ linie, wird für den Juden ſofort eine wun⸗ derbare Deckung, ein Verſteck, von wo aus er augenblicklich ſeine Beziehungen ſpielen läßt. Es wird ſofort ſein erſter Schritt in Richtung der Schilderhäuſer, der Stadt Paris, der Logen ſein. 3. Jedes Vergehen gegen dieſe Beſtimmungen wird unwiderruflich mit dem Tode beſtraft. Alſo: alle Zuden in die vorderſte Linie! Keine Wie der„Gringoirs“ die Nutznießer des„Sieges“ von in der Kampfzone wieder kv. werden. Sie wer⸗ den im Notfall in der Kampfzone krepieren. Man muß den Juden immer miß⸗ trauen, ſelbſt nach ihrem Tod. Die Sowjets bedeuten den Krieg. Gut! Sei es! Wenn das Abenteuer ſchlecht ausgeht, wie es alles in allem wahrſcheinlich iſt, dürfen die Ju⸗ den ſich unter keinen Umſtänden aus dem Staube machen. ———2◻——————————————— Dieſes kleine Geſetz über die Mobiliſierung wird Ergebniſſe zeitigen, über die man ſehr er⸗ ſtaunt ſein wird. Wie durch ein Wunder wird ſich ein Hauch, was ſage ich, ein unwiderſtehlicher, brauſender Sturmwind, ein wahrer Zyklon von Friedenskund⸗ gebungen erheben, weit hinaus über alle Grenzen. Es wird Friedenstauben regnen. Von dieſem Augenblick ab wird man uns gewiß viel weniger von den Ruſſen vorſchwärmen. Mit einem magiſchen Seufzer wird man plötzlich an allen Enden der Welt entdecken, daß dieſe Aſiaten wirklich unmöglich und un⸗ ausſtehlich ſind. Alles würde hübſch idylliſch werden an dem Tage, an dem die Ju⸗ den feſt davon überzeugt ſind, daß ſie, und zwar zuerſt und vom erſten Gewehrſchuß ab ins Ma⸗ ſchinengewehrfeuer zu ſtürzen und in ſeiner Reihe bis zum letzten Mann, zum letzten Juden, auszuhalten haben.“ 3 1 jeri e Line bezeichnende Iudenstatistil Dann noch eine aufſchlußreiche Zuſammenſtel⸗ lung des Verfaſſers: „Geſamtbevölkerung Frankreichs 40 Millionen Juden und Miſchlinge.. 2 Millionen Geſamtreichtum Frankreichs.. 1000 Milliarden Anteil der Juden.. 750 Milliarden Mobiliſierte Franzoſen 9950 000 Mobiliſierte Juden 45 000 Gefallene Franzoſen(1 auf)... 1 750 000 Gefallene Juden(1 auf 33) 1350 (Entſprechend einer Erklärung des Großrab⸗ biners.) Um ganz genau zu ſein, müſſen wir dieſe Zahlen noch unterſuchen. Während des Krieges 1914—18: 1350 jüdiſche Gefallene, franzöſiſche Juden. Es kommt alſo ein jüdiſcher Gefallener auf 1300 gefallene Fran⸗ zoſen. Ich finde, dieſes Verhältnis von:1300 ſtellt ganz genau den vollen Umfang des jü⸗ diſchen Anrechtes auf unſer Land 1918 sieht. dar. Ich würde den Juden gern den dreizehnhun⸗ dertſten Teil der Rechte in jedem Beruf ein⸗ räumen, z. B. in der Medizin, in der wir unge⸗ fähr 30 000 praktizierende franzöſiſche Aerzte Drückebergerei und zwar für die ganze Dauer des Krieges. Verwundete Juden werden nie⸗ mals aus der Kampflinie gezogen. Sie werden luden raus aus Theater und Kino Dr. Goebbels erläßt eine neue Judenverordnung Berlin, 12. November.(HB⸗Funk.) Dr. Goebbels hat in ſeiner Eigenſchaft als Präſident der Reichskulturkammer mit ſoforti⸗ ger Wirkung allen Theaterleitern, Konzert⸗ und Vortragsveranſtaltern, Filmtheaterunterneh⸗ mern, artiſtiſchen Unternehmern, Veranſtaltern von Vorführungen und Veranſtaltern öffent⸗ licher Ausſtellungen kultureller Art unterſagt, jüdiſchen Perſonen den Beſuch ihrer Unter⸗ nehmen zu geſtatten. Uebertretungen ziehen für die Veranſtalter und beſonders für die Juden ſchwere Strafen nach ſich. In ſeiner Anordnung verweiſt Reichsminiſter Dr. Goebbels darauf, daß der national⸗ ſozialiſtiſche Staat den Juden ſeit nunmehr ſchon über fünf Jahren innerhalb beſonderer jüdiſcher Organiſationen die Pflege ihres eigenen Kulturlebens ermöglicht habe. Damit be⸗ ſteht keine Veranlaſſung mehr, den Juden den Beſuch der bezeichneten Veranſtaltungen und Unternehmungen zu geſto'ten. 7 ſind. Gut, wir würden mit 23 jüdiſchen Kolle⸗ gen ſchon einverſtanden ſein! Das iſt eine ſehr normale Zahl, völlig ausreichend! Aber da ſich allein in Frankreich ſchon ungefähr 8000 jü⸗ diſche Aerzte niedergelaſſen haben, nicht wahr, da...“ Jüdiſcher„Heldenmut“ Und dann noch ein anderer kurzer Abſatz aus dem Buch, in dem der Verfaſſer den jüdiſchen Heldenmut köſtlich ſchildert.„Und der Jud? Und unſere raſenden Befreier? Wo werden ſie ſtecken(im Falle eines Krieges), unſere leiden⸗ ſchaftlichen, unſere vorzüglichen Juden? Unſere Ratten? Unſere lieben naturaliſierten Freunde? He? Zu alt, zu lang, zu dick, zu bleich, zu kurz⸗ ſichtig, zu ſchielend, zu plattfüßig, herzſchwach, zuckerkrank..“ Der Sturmwind des Ruhms geht an ihnen vorbei. Sie ſind zu zart und zu koſtbar, ſozuſagen zurückgeſtellt. Höchſtens Krankenwärter, ſchlimmſtenfalls Haupt⸗ quartier.„Irgendetwas“, das ſehr oft die Kel⸗ ler unterſucht. Gezwungenermaßen Dolmetſcher, Offiziere in der Umgebung eines Generals, um die Schlachtbefehle auszugeben. Sehr oft auch Telefoniſten. Was ſein muß, muß ſein!“ So hat Céline den Franzoſen ein Abbild ihrerlieben Juden gezeigt, wie ſie es ſich nur wünſchen können. Aber die Aufklärung iſt heute nicht mehr auf Bücher und Zeitungen beſchränkt. Wir haben ſchon kürzlich an dieſer Stelle eines der Flug⸗ blätter veröffentlicht, die man jetzt des öfteren in Paris und in der Provinz in die Hand ge⸗ drückt bekommt. Heute liegt uns wiederum ein neues vor, das uns ein Leſer aus Paris mit⸗ brachte und das wir in deutſcher Ueberſetzung hier wiedergeben: Der Jude.. unser Gebieier! Franzosen! Dürft ihr eure Meinung über den Juden offen bekunden? Nein... Und das ist der Beweis dafür, daß ihr sein Sklave seid. Befreit eueh von dieser unwürdigen und wider- wärtigen Herrschaft! Seit 1800 Jahren haben die Juden die Reichtümer sämt- licher Länder an sich gerissen und um dies zu er- reichen, wurden die unredlichsten Mittel angewandt. 25 Millionen Franzosen haben keine 1000 Francs Er- ⸗ ——— D — S — — — — — S — —— ———— W* I ,,, 7. ,,, .,, , ,,, 75—— ,,,„,, , ,, , 2,,, , V W N N erecdx NRWee Wreee * ————— N M W MWMW W W 5* W W x Der lůsige Ausländer, von dem men spricht“ ——— —— essede S — / Aus cem MEllngoite“ 5 8 3 4 5*— ————————————————————— —————— —————————————————— 3 „hakenkreuzbanner“ Sonntag, 15. Uovember 1958 sparnisse, obwohl ihre Vorfahren seit Jahrhunder- ten gearbeitet haben. 90 Prozent des Goldes in der Welt gehören den Juden, was ihnen erlaubt, alle Zweige des Erwerbslebens unter ihrer Macht zu halten. 75 Prozent des französischen Handels-sind lahmgelegt durch 40 große Judengeschäfte, die mehr als 15 000 Filialen im Lande besitzen, Die Juden sind oft bil⸗ liger, weil sie ihre Arbeiter meistens weniger be⸗ zahlen. 53 Judenkonzerne sind die Ausbeuter der Arbeiter, des Kleinunternehmers und des französischen Bür- gers im allgemeinen. 99 Prozent der Konkurse jüdlscher Geschäfte sind be- trügerisch, aber gewinnbringend für dieses Gesindel. 23 000 Juden haben in Strasbourg den Platz von Fran- zosen eingenommen, die von diesem hergelaufenen Judenpack ruiniert wurden. 95 Prozent der hauptsächlichsten Rohprodukte auf der ganzen Welt sind in Händen der Juden, die hiervon fabelhafte Gewinne erzielen. 238 Fabriken der Kriegslndustrie von 240 waren wäh⸗ rend des Krieges von dem Juden Baruch finan- ziert und zwar unter dem Deckmantel von 60 ver⸗ schiedenen Firmen(nach seinen eigenen Erklärun- gen vor der Untersuchungskommission). 2900 Zeltungen und Zeitschriiten, die als national-fran- zösisch angesehen werden, sind von den Juden kon- trolliert.) Diese Presse hat den Zweck, dem Volke die wirklichen Urheber unserer Schmerzen zu ver- heimlichen. 300 verschledene Religlonen predigen die Selbstlosig- keit und die Barmherzigkeit, während die jüdische Religion ihren Gläubigen empfiehlt, sich zu be⸗ reichern auf Kosten anderer Rassen, die nach dem jüdischen Gesetz durch Raub und Mord vernichtet werden sollen. 750 000 Juden, die momentan in unserem Lande woh- nen, nachdem sie verlaust und schmutzig hierher- kamen, haben es allmählich mit Hilfe des Geldes, des Wuchers, des Schleichhandels und des Betrugs so weit gebracht, daß sie die Herren des Landes geworden sind. Frankreich ist heute ihre Kolonie. Ein Hebräer, der auf französischem Gebiet landet, findet immer reichlich zum Leben, während die tranzösische Jugend Hungers ver⸗ reckt, weil die Juden alle Plätze besetzt halten und überall sind. Alle die großen Betrügerelen, die Frankrelch vor der Welt so blamlert haben, wurden von Juden erson- nen: Panama, Reinach, Klotz, Levy(timbres fis- caux), Hanau, Bloch. Alexandre, Barmat, Palous, Levy(Bandue des Coopératives), Sacazan, Golden- berg, Moetter(Spéciale financière), Stavisky ete. Schart euch zusammen, um das widerwärtige jüdische Joch abzuschütteln! Wir meinen, dieſe Sprache iſt deutlich genug, um auch den Verſtockteſten aufzuklären. DOer„Gringoire“ nlärt auf Wir wollen nicht vergeſſen, daß es in Paris und auch in der Provinz genug Zeitungen gibt, die immer wieder mit Nachdruck auf die Ge⸗ fahren der jüdiſchen Invaſion in Frankreich hinweiſen, Unter ihnen ſteht der„Gringoire“ mit an erſter Stelle. In ſeiner letzten Aus⸗ gabe nimmt er das Attentat in der Deutſchen Botſchaft zum Anlaß, um in Wort und Bild die Gefahren der unerwünſchten Einwande⸗ rung zu kennzeichnen. Er enthüllt aber auch die Gegenkräfte, die nach altbewährten Metho⸗ den in der beſtechlichen franzöſiſchen Preſſe wirkſam werden. In einem Abſatz heißt es;„Die amerikani⸗ ſchen Juden haben zu dieſer ganz beſonderen Aufgabe(der Bekämpfung des Antiſemitis⸗ mus) durch die kürzliche Ueberweiſung von 3 Millionen Dollar, das ſind ungefähr 110 Millionen Franks, beigetragen. In Paris iſt ein Verwaltungsrat mit der Betreuung dieſes ———————————————————————————————————— Neuer Film in Mannheim „Kautschuk“ Uia-Palast: Zu dieſem Film ſchickte die Ufa unter der Leitung von Dr. Franz Eichhorn eine Expedition nach Braſilien, die dort in mo⸗ natelanger Arbeit Szenen aus dem Urwald drehte. Eichhorn erzäßlt u..:„Es iſt uns ge⸗ lungen, Aufnahmen zu machen, die nicht nur intereſſant, ſondern auch wertvoll ſind. Wir haben z. B. eine Unterwaſſeraufnahme gemacht, die zeigt, wie Pyranhas— die unheimlichen Meſſerfiſche der Amazonasgewäſſer— ein Waſ⸗ ſerſchwein innerhalb einer Minute bis auf das Skelett Dann haben wir den„See der tauſend Krokodile“ gefilmt. Es war ein⸗ ſach grauſig, dieſe unendliche Maſſe von Kro⸗ kodilleibern— ſehen. Sie lagen wirklich zu Tauſenden übereinander, und es war nicht ohne Lebensgefahr, mit dem Boot über dieſen See zu paddeln. Eine der ſchwierigſten Aufnahmen aber war jener Schlangenüberfall, auf den wir ſechs Wochen gewartet haben. Die Schlange lag faul und träge in ihrem Neſt und war durch nichts zu bewegen, einen Angriff zu unterneh⸗ men. Wir hätten uns vor Verzweiflung am liebſten die Haare ausgeriſſen; endlich, als ich ſelbſt mit dem Kopf ganz nahe heranging, be⸗ quemte ſie ſich und ſchoß blitzſchnell zum An⸗ griff vor. Sie hatte mich im Handumdrehen eingewickelt, und die Situation war ein biß⸗ chen ungemütlich. Aber wir⸗ konnten drehen, und das war das Wichtigſte. 740 Daxaus iſt zu ſehen, wie,ergß der Aufwand war und wie ernſt man die Arbeit zur Her⸗ ſtellung des Films„Kautſchuk“ nahm. Die Auf⸗ nahmen im Urwald ſind wahr, ſind nicht im⸗ Atelier entſtanden. Wenn man dies weiß und dann den Film ſieht, wird man ſtark beeindruckt von dem Geſchehen. Die ausmalen⸗ den und den Handlungsablauf ſcheinbar hem⸗ menden Szenen gewinnen durch ihre Echtheit. Es entrollt ſich vor unſeren Augen eine filmiſch flnſprechendes Programm der iſchechiſchen Staatspartei uBrazda“ schreibt: Ein neuer Kurs, gesieuert von neuen, jungen Nenschen „ DNB Prag, 12. Nov. Die innerpolitiſchen Ereigniſſe in der Tſche⸗ cho⸗Slowakei treiben nunmehr dem Höhepunkte zu. Der Miniſterrat am Freitag iſt ein Zei⸗ chen dafür, daß die Tſchechen dem Druck der Slowaken nachgegeben haben und ſich zu ent⸗ ſcheidenden Taten durchringen. Als wichtig⸗ ſtes Ereignis, das im Mittelpunkt des ganzen innerpolitiſchen Umbruches ſteht, kann man den Entſchluß werten, endlich das verknöcherte und überlebte Parteienweſen aufzulöſen. Die tſchechiſch⸗agrariſche Zeitſchrift„Brazda“ widmet ihre Samstag⸗Ausgabe ganz der Zielſetzung der neuen„Stgats⸗ partei“ und gibt dazu ein umfaſſendes Pro⸗ gramm zur innerpolitiſchen Lage. Darin wird u. a. bemerkt, die Teilung der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei ſei nicht nur eine Folge der internatio⸗ nalen Entwicklung, ſondern auch eine Folge der Fehler und Irrtümer der tſchecho⸗ſlowaki⸗ ſchen Außenpolitik und des innerpolitiſchen Syſtems. In dem Syſtem des zerſpaltenen und ſelbſtſüchtigen Parteiweſens könne man nicht fortfahren, man könne auch keinen gewalt⸗ ſamen inneren Umſturz zulaſſen. Im Inter⸗ eſſe der Rettung des ſtaatlichen Lebens müſſe man daher rückſichtslos und mit voller Egiergie die nationale Erneuerung mit Hilfe einer autoritären Regierung durchſetzen, die ſich auf die Zuſtimmung der ganzen Oeffent⸗ lichkeit, auf die wahrhaften Freunde der Re⸗ deulſche Reichshilſe in der Tſchechei Grobzũgĩge Uniersiũizung der in Not geratenen Deuischen DNB Prag, 12. November. Der Parlamentariſche Klub der deutſchen nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten und Sena⸗ toren gibt belannt: Von mafßgeblicher reichsdeutſcher Seite wurde dem Abgeordneten Kundt, dem nunmehrigen Führer des Deutſchtums in der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei, ein gröferer Geldbetrag zur Verfügung geſtellt, um in kürzeſter Friſt die durch die jüngſte Entwicklung in Not geratene deutſche Bevöllerung des jetzigen tſchecho⸗ſflowa⸗ kiſchen Staatsgebietes während der nüchſten Monate unterſtützen zu können. Die Verhand⸗ lungen mit den tſchecho⸗flowakiſchen Regie⸗ rungsſtellen über die Durchführungsmöglichkei⸗ ten dieſer Unterſtützungsaktion endeten am Donnerstag erfolgreich. Die Aktion wird unter dem Titel„Deut⸗ ſche Reichshilfe“ nach Erledigung der notwendigen bankmäßigen Transattionen durch den Abgeordneten Kundt in den nächſten 14 4 Tagen in Tätigkeit geſetzt werden. Wie be⸗ kannt, hat Abgeordneter Kundt erklärt, daß er zunächſt keine politiſche Partei gründen werde. An deren Stelle wird mit Zuſtimmung der zu⸗ ſtändigen tſchecho⸗flowakiſchen Regierungsſtel⸗ len ein„Deutſches Arbeitsamt für Liquidation und Reorganiſation“ mit dein Hauptſitz in Prag und mit Gebietsſtellen in Pilſen, Budweis, Iglau, Brünn, Olnütz und Mähriſch⸗Oſtrau in den nächſten 14 Tagen errichtet werden. Die entſprechenden Gebietsſtellen für die Slowatei und die Karparten⸗Ukraine werden durch die Organiſation des Staatsſetretärs und Führers der Karpatendeutſchen, Abgeordneten Kar⸗ maſin, errichtet werden. Dieſe Inſtitutioer habe die Aufgabe, mit den lokalen Behörden und mit den tſchechiſchen Zen⸗ tralbehörden die notwendigen Regelungen zu treffen und überhaupt alle Lebensintereſſen und noch bevorſtehenden Aufgaben für das Deutſch⸗ tum in der Tſchecho⸗Slowakei zu löſen. Die Gebietsſtellen werden durch Beamte beſetzt wer⸗ den, die nach den Anweiſungen des Abgeord⸗ neten Kundt zu arbeiten und entſprechennde Be⸗ rater aus der örtlichen Bevölkerung heranzu⸗ ziehen haben. 35 1 7 * 5 Fonds⸗beauftragt⸗⸗Er wird von dem ehemali⸗ gen Chef einer großen jüdiſchen Bank geleitet, der ſeinerſeits von dem Geſchäftsführer einer ſowjet⸗freundlichen Zeitſchrift und dem Direk⸗ tor einer Finanzagentur unterſtützt wird. Dieſes Konſortium beteiligt ſich an Zeitun⸗ gen und hilft ihnen im Falle von Schwierig⸗ keiten. Kürzlich hat es die monatlichen Wechſel⸗ verpflichtungen einer Zeitung, die ſich national nennt, übernommen; eine andere wurde von ihnen gekauft, die übrigens dafür bekannt iſt, daß ſie ſich kaufen läßt. Oft ſchreiben uns unſere Leſer und fragen:„Wovon lebt dieſe oder jene Zeitung, die keine Auflage und keine Anzeigen hat?“ Hier haben wir die Erklärung. Wer kauft wen? Es iſt die Aufgabe dieſes Konſortiums, ge⸗ gebenenfalls eine Seite einer großen Zeitung und künſtleriſch ausgezeichnet gelöſte Reportage, die den wichtigſten Teil des Lebens von Henry Wickham erzählt, der für ſein Vaterland auf eigene Gefahr in den braſilianiſchen Urwald ging, um den Gummiſamen zu rauben, ein Un⸗ ternehmen, auf dem die Todesſtrafe ſtand. „Der Reichtum Großbritanniens beruht nicht zuletzt auf den rieſigen Gummiplantagen ſeiner Kolonien. Dieſen Reichtum verdankt England einem einzigen Mann: Henry Wickham. Wie die heroiſche Tat vor ſich ging, unter ſtändiger Lebensgefahr, im Kampf mit den wilden Tie⸗ ren des Urwalds, mit Indianern, mit elemen⸗ taren Naturgewalten, mit Fieber und Krank⸗ heit, das zeigt dieſer Film.“ So ungefähr lau⸗ tet auch die Einleitung des Streifens. Und dann hebt ein Abenteurerlied an, wie wir es im deutſchen Film noch ſelten ſahen. Wickham verliebt ſich auf dem Schiff in die Tochter des engliſchen Konſuls, Mary, die mit dem reichſten Mann Braſiliens, mit dem Spanier Don Alon⸗ zo, ſo gut wie verlobt iſt. Drüben trifft er mit Alonzo zuſammen. Und nun beginnt der Kampf in der Geſtalt dieſer beiden Männer zwiſchen England und Braſilien, Beide begeben ſich um ihrer Länder willen in die größten Gefahren, ſie begeben ſich auch ins Unrecht dem Geſetz und der perſönlichen Ehre gegenüber, weil eine Idee über allem ſteht: der Vorteil des Vater⸗ landes. In das menſchliche Ringen für die Aufgabe ſpielt die Macht der Liebe herein, rauſcht ſtärker und gewaltiger aber noch die heroiſche Melodie des Urwaldes. Mit ungeheurer Schnelligkeit rollen die Sze⸗ nen vorüber, voller Spannung iſt das Geſchehen geladen, großartig gelangen teilweiſe die Auf⸗ nahmen der ungebändigten Natur. Ohne Zwei⸗ fel hat ſich hier auch lohnenswert erwieſen, daß der Spielleiter Eduard von Borſo dy neben Ernſt von Salomon und Dr. Franz Eich⸗ horn am Drehbuch mitgearbeitet hat. So konnten Brücken geſchlagen werden, die die Re⸗ zu einer Einheit verſchmolzen und ihr arüber hinaus künſtleriſche Werte verliehen. zu kaufen, mit einer anderen wegen der Ver⸗ öffentlichung zu verhandeln. Politiker, manch⸗ mal Miniſter, führen dieſe Verhandlungen, die ihnen die Zeitungen dienſtbar machen, die ſie wieder flott gemacht haben. Dasſelbe Schau⸗ ſpiel wiederholt ſich in London.“ * So weit der„Gringoire“. Wir brauchen wohl dieſer Kennzeichnung der Rolle des Welt⸗ judentums und des franzöſiſchen Judentums im beſonderen nichts mehr hinzuzufügen. Wir begrüßen die Männer, die ſich in der fran⸗ zöſiſchen Oeffentlichkeit der undankbaren Auf⸗ gabe unterziehen, das Judentum in ſeiner ganzen Verwerflichkeit zu kennzeichnen. Aber es kann deshalb auch heute niemand in Frank⸗ reich die Ausrede gebrauchen, er würde dieſe verderblichen Kräfte nicht kennen. Karl M. Hageneier. Vom Standpunkt des ernſthaften Abenteurer⸗ films aus geſehen, iſt dieſer Film ein Kunſtwerk geworden, das zwar im Formalen hin und wie⸗ der Mängel und Unausgeglichenheiten aufweiſt, im ganzen geſehen aber eine großartige Schau mit gewaltigen Schönheiten darſtellt. Die Kunſt der Darſteller den auten Geſamteindruck. Rene Deltgen als Henry Wickham verbindet das Männliche mit dem Abenteurerhaften in ſchönem Maße, Guſtav Dießl, der ſich als Alonzo im Intereſſe ſeines Landes zu einem Meineid hinreißen läßt, verleiht dieſem Spanier Ernſt und glühende Leidenſchaft. Gut auch Vera von La ngen als Mary, Walter Franck als Gouverneur und eine weitere Reihe hervorragender Geſtalter. Das Vorprogramm zeigt Szenen aus dem Leben der Käfer, die Wochenſchau berichtet neben anderem von der Straßenſammlung des WihW, von der Taufe der Tochter Görings, vom Bau des Volkswagenwerkes, von der Uebernahme der Sd in die NSDaAp und vom Gautag in Thüringen unter Anweſenheit des Führers. Helmut Schul2z Studienordnung für Volksschullehranwärter In Ergänzung der bereits beſtehenden Be⸗ ſtimmungen hat der Reichserziehungsminiſter eine Studienordnung für das Lehr⸗ amt an Volksſchulen erlaſſen, die Lehr⸗ plan und Studienzeit feſtlegt. Der Lehrplan zerfällt in vier Teile, in die weltanſchauliche, ſportliche, wiſſenſchaftliche und berufsprak⸗ tiſche Ausbildung. Die Studiendauer wird auf vier Semeſter feſigelegt Das wiſſenſchaftliche Studium gliedert ſich wieder in Erziehungs⸗ wiſſenſchaft, en ſowie Vererbungs⸗ lehre und Raſſenkunde, Volkskunde und allge⸗ meine Unterrichtslehre. Der Studierende muß ſich ferner ein Wahlfach wählen, daß er außer publik und auf die Mitarbeit jedes einzelnen ſtütze. Das alte politiſche Syſtem ſei tot, es müſſe ein neues Syſtem geſchaffen werden mit einem neuen Programm, geführt von jun⸗ gen und neuen Menſchen. Weitere Programmpunkte ſind u. a. auch Säuberung des kulturellen Lebens von allen fremdſtämmigen Elementen, Ausweiſung aller Emigranten, Löſung der Juden⸗ frage; Ausſchaltung der Juden aus jeder poli⸗ tiſchen und journaliſtiſchen Tätigkeit; Behand⸗ lung der Deutſchen, Polen und Rumänen, ſo⸗ weit ſie tſchechiſche Staatsbürger bleiben, als gleichberechtigte Mitbürger. Schließlich wird in dem Programm ausführlich Stellung zur Reorganiſation des Regierungsſyſtems und zu den Fragen der Wirtſchaft genommen. Auch klingt neben dem Willen zur Säuberung, Vereinheitlichung und Vereinfachung der Or⸗ ganiſation des öffentlichen und Wirtſchafts⸗ lebens der Ruf nach maßgeblicher Einſchaltung junger verantwortungsbewußter Kräfte durch, Die kinigung mit den Fowaken wurde vorläufig erzielt DNB Prag, 12. Nov. Der Abſchluß der Abendbeſprechungen des Miniſterrates brachte noch keine Entſcheidungen. Auch die Frage der Präſidentſchaftskandidatur iſt wider Erwarten noch nicht endgültig geklärt. Man hofft, ſie und die Frage der Regierungs⸗ umbildung im Laufe der nächſten Woche zu er⸗ ledigen. Wie aus politiſchen Kreiſen mitgeteilt wird, iſt bei den zwiſchen ſlowakiſchen und tſchechi⸗ ſchen Vertretern ſchwebenden Verhandlungen bezüglich des künftigen ſlowakiſch⸗tſchechiſchen Verhältniſſes der rechtlichen Stellung der Slo⸗ wakei im neuen Bundesſtaat eine vorläufige Einigung erzielt worden. Bisher wurde zwar eine amtliche Mitteilung über den Um⸗ fang der Machtbereiche der beiden Staaten nicht veröffentlicht, doch verlautet, daß der Slowakei eine weitgehende Selbſtändigkeit hinſichtlich des Aufbaues der Armee mit eigenem ſlowakiſchen Oberkommando zugebilligt worden ſei. In ge⸗ wiſſen Fragen würde in Zukunft nunmehr die Außenpolitik gemeinſam bleiben, wobei ſich al⸗ lerdings die Slowaken einen weitgehen⸗ den Einfluß geſichert haben ſollen. Bezüg⸗ lich der Präſidentenwahl forderten die Slowa⸗ ken eine Perſönlichkeit, die von den veralteten Parteieinrichtungen der Tſchechen vollkommen unabhängig ſei. Man bringe von flowakiſcher Seite klar zum Ausdruck, daß das Verhältnis zwiſchen den beiden Völkern gerade unter dem Mangel der Anpaſſungsfähigkeit der Tſchechen leide, denn dieſe hätten ſich noch immer nicht zu einer Beſeitigung der überlebten Einrichtungen durchringen können. Dies ſei auch der Haupt⸗ grund, weshalb die Nominierung eines Präſi⸗ dentſchaftskandidaten auf ſo große Schwierig⸗ keiten ſtoße. fllbert ceo Schlageler“ in Kopenhagen DNB Berlin, 12. Nov. Das Segelſchulſchiff„Albert Leo Schlageter“ wird Anfang Dezember Kopenhagen zu einem fünftägigen Beſuch anlaufen. dieſen Wiſſenſchaftsgebieten beſonders bearbei⸗ tet. Als Wahlfächer rechnen deutſche Sprache, deutſche Geſchichte, deutſche Vorgeſchichte, Erd⸗ kunde, Biologie, Phyſik uſw. Insgeſamt ſtehen 17 Wahlfächer Verfügung. Die Leibes⸗ übungen ſollen ſo betrieben werden, daß der Lehrer ſpäter die geſamte Leibeserziehung der Volks ſchule übernehmen kann. Ganz beſonderer Wert wird auch auf die Muſikerziehung gelegt. Ebenſo ſoll der Lehrer durch Sprecherziehung zu volkstümlichem zund klanglichem Sprechen erzogen werden., Für die Studentinnen kommt noch eine beſondere Ausbildung in Handarbeit und Hauswerk in Frage. Swing, Jaulen und Niggermusilk Ab 1. Januar in Pommern verboten Im Gau Pommern ſind ab 1. Januar Nig⸗ ger⸗Muſik und Swing⸗Tanz verboten worden. Dieſe Anordnung iſt zurückzuführen auf Aus⸗ wüchſe in zahlreichen pommerſchen Städten, in denen unter dem Deckmantel„Unterhal⸗ tung“ Dinge geboten wurden, die nur als ge⸗ ſchmacklos*• bezeichnen ſind. Der Gauleiter hat deshalb die zuſtändigen Verbände, vor allen Dingen die Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten und Beherbergungsgewerbe angewieſen, die⸗ ſem Zuſtand ein Ende zu machen. In einer Vereinbarung zwiſchen den Betei⸗ ligten wurde ein Abkommen geſchloſſen, nach dem ab 1. Januar die Gaſtſtätten⸗Beſitzer ver⸗ pflichtet ſind, Swing tanzende Paare zum Ver⸗ laſſen der Tanzfläche aufzufordern. Ferner iſt den Kapellen das ſogenannte„Hot“⸗Spielen, das übermäßige Ziehen und Jaulen der In⸗ ſtrumente, verboten. Die Koſtümierun er Muſiker, das Ankleben von Bärten, Aufſetzen von Perücken und das Aufſtehen während des Spiels werden als billige Mätzchen ebenfalls abgelehnt. Ausländiſche Schlagermuſik ſoll nach Möglichkeit verſchwinden. Jaulende Mu⸗ ſik und abgehackte Rhythmen und alles, was verniggert iſt, hat zu unterbleiben. ing ſpr Lar übe leg Ra aus in dre ein mit wir der der tret kan den gen Tü: Na⸗ bad ben gefe ter die er an. klär der Lad. jeni ter „Ja leich mer auf gri Kdẽ ſuch kam zu. nen führ es 0 kan: ſͤes die ſcher gebe D Fre zelnen ot, es ſerden jun⸗ auch allen ſung uden⸗ poli⸗ hand⸗ n, ſo⸗ Hals eßlich ellung ſtems nmen. rung, r Or⸗ hafts⸗ ltung durch. ken kov. des ngen. datur klärt. ungs⸗ zu er⸗ wird, hechi⸗ ingen iſchen Slo⸗ iufige vurde Um⸗ nicht wakei hdes iſchen n ge⸗ r die ch al⸗ hen⸗ ezüg⸗ owa⸗ teten nmen iſcher ltnis dem echen ht zu ngen aupt⸗ zräſi⸗ erig⸗ en ov. eter“ inem weeeee rbei⸗ rache, Erd⸗ tehen ibes⸗ der der derer legt. hung echen mmt rbeit „Dobenßreuzbonner“ Sonntag, 13. November 1958 Die Rolle des Sir John finderſons Dreifaches Au!sĩchisraismiiglied schafft die Aufrũsiung (Drahtberichfunseres londoner Verfrefers) London, 12. November. Der Streit um die Schaffung eines Kriegs⸗ wirtſchaftsminiſteriums in England geht wei⸗ ter. Von allen Seiten wird die Regierung ge⸗ drängt, entgegen ihrer wiederholt bekundeten Abſicht, doch ein ſolches Miniſterium zu bilden. Dieſe Debatten täuſchen darüber, daß die Regierung ſchon ſehr weitgehend ſolche Wünſche erfüllt hat, wenn auch in weniger auffälliger Form. Schon Sir Thomas Inſkip, der ſeit 1936 der Verbindungsminiſter für Rüſtungs⸗ aufgaben iſt, ſtellt einen Wehrwirtſchaftsmini⸗ ſter dar. Wenn ſeine Tätigkeit nicht als be⸗ friedigend oder ausreichend angeſehen wird, ſo mögen verſchiedene Gründe dafür maßge⸗ bend ſein, aber das Amt iſt vorhan⸗ den, und es wäre ziemlich überflüſſig, ein neues ähnliches Miniſterium zu bilden. Außer⸗ dem gehört jetzt Sir John Anderſon dem Kabinett an. Er hat den unſcheinbaren Poſten des Lordſiegelbewahrers übernommen, aber er hat dazu das Amt erhalten, die Ver⸗ teidigung der zivilen Bevölkerung für den Kriegsfall vorzubereiten. Das kann viel und wenig bedeuten, und auch die Tatſache, daß Sir John Anderſon über fünf Jahre Gouverneur von Bengalien war— einer britiſch⸗indiſchen Provinz mit 50 Millionen Einwohnern— be⸗ ſagt nicht alles. Im Dezember vorigen Jahres kam der Gouverneur nach England zurück,— und verſank keineswegs in Tatenloſigkeit. In⸗ nerhalb kurzer Zeit wurde er, was auffallend genug erſcheint, Aufſichtsratsmitglied von drei der größten und wichtigſten Unter⸗ nehmen Englands, der Midland⸗Bank, der Imperial⸗Chemical Induſtries und Vickers. Die Midland⸗Bank gehört zu den größten eng⸗ liſchen Privatbanken und iſt in ihrem mehr als hundertjährigen Beſtehen zu einem der wichtigſten Knotenpunkte des britiſchen Kapital⸗ verkehrs geworden. Die Imperial Chemical Induſtries ſind der führende britiſche Chemie⸗ konzern, weitgehend international verflochten, mit großen chemiſchen Werken im ganzen bri⸗ tiſchen Weltreich, auch an dem Aufbau der auſtraliſchen Rüſtungsinduſtrie beteiligt. Ueber Vickers Armſtrong braucht wohl nicht viel ge⸗ ſagt zu werden. Vickers ſind die größten eng⸗ liſchen Rüſtungsproduzenten und haben erſt kürzlich mitgeteilt, daß ſie jüngſt von der eng⸗ liſchen Regierung den größten Flugzeugauftrag erhalten hätten, den je eine einzelne Firma mit einem Schlage gebucht hätte. Sir John Anderſon, der Lordſiegelbewahrer, der Inhaber eines der ſtillſten Regierungsämter im Mini⸗ ſterrang, hat demnach eine für einen britiſchen Kolonial⸗Gouverneur a. D. nicht alltägliche Schulung an den Zentren des britiſchen indu⸗ ſtriellen Lebens erhalten. Er bringt für ſein neues Amt eine nicht unintereſſante Voraus⸗ ſetzung mit. Der Türke ſchwitzte ruſſiſch⸗römiſch und der Freund aus dem Nachflokal rãumt die Wohnung aus (Eigener Berichft des„HlLokenkreuzbonner“) Berlin, 12. November. Sicherungsverwahrung wurde über einen ingendlichen Schwindler von 24 Jahren ausge⸗ ſprochen, deſſen Gaunereien ſo ziemlich das Tollſte darſtellen, was in letzter Zeit vor dem Landgericht Berlin verhandelt wurde. Von den über dreißig Fällen, die ihm zur Laſt ge⸗ legt wurden, ſeien nur einige erwähnt, die ſeine Raffineſſe und Gefährlichkeit beſonders klar her⸗ ausſtellen. Der junge Burſche verbrachte einen Abend in einer Bar des Weſtens. Als morgens um drei Uhr Schluß gemacht wurde, ließ er ſich zu einem jener Nachtlokale fahren, in die man nur mit einem beſtimmten Ausweis eingelaſſen wird. Da er ſelber keinen hatte, ſprach er vor der Tür einen jungen türkiſchen Studenten an, der gerade im Begriffe war, das Lokal zu be⸗ treten. Von ihm ließ er ſich mitnehmen. Sie kamen dann beide ins Geſpräch und brachten den Reſt der Nacht gemeinſam hinter ſich. Mor⸗ gens tauchten ſie in einem Frühſtückslokal der Friedrichſtadt auf. Dort äußerte der junge Türke, er werde nach den Anſtrengungen dieſer Nacht nunmehr ein ruſſiſch⸗römiſches Schwitz⸗ bad nehmen und ſich erſt dann nach Hauſe bege⸗ ben. Schon hatte der Angeklagte ſeinen Plaai gefaßt. Es fiel ihm nicht ſchwer, ſeinem Beglei⸗ ter eine Viſitenkarte aus der Taſche zu ſtehlen, die ihm bei ſeinem Betrug helfen ſollte. Kurz darauf verabſchiedete er ſich. Dann ging er ans Telefon und rief in deſſen Wohnung an. Er nannte den Namen des Türken und er⸗ klärte der Wirtin in gebrochenem Deutſch, er— der Türke Ali— habe einen Bekannten einge⸗ laden, ſie möchte ihn inzwiſchen einlaſſen. Der⸗ jenige Mann würde ſich mit einer Viſi⸗ tenkarte ausweiſen. Die Wirtin ſagte „Ja!“ Alles andere war dann eine verhältnismäßig leichte Angelegenheit. Er durchſuchte das Zim⸗ mer ſeines nächtlichen Bekannten und nahm mit, was eben mitzunehmen war: Fotoappa⸗ rate, Schmuckſachen, Bargeld uſw.... Und ver⸗ ſchwunden war er. Ein ander Mal beſuchte er eine Frau, die auch kein ganz reines Gewiſſen hatte und deshalb in ſtändiger Angſt vor der Polizei lebte. Er unterhielt ſich mit ihr über alltägliche Dinge. Plötzlich klingelte es. Die Frau eilte higraus. Draußen ſtand ein junger Mann, der ihr eine Blechmarke unter die Naſe hielt und ſich als Kriminalbeamter ausgab. Er ſuche einen Burſchen erklärte er, von dem er wiſſe, daß er ſich in ihrer Wohnung aufhalte. Die Frau erſchrak aufs heftigſte. Denn der, den er zu ſuchen vorgab, war ja niemand anders als ihr Gaſt, den ſie auf keinen Fall verpfeifen wollte. Sie behauptete alſo rundweg, das müſſe ein großer Irrtum ſein. Sie wiſſe von nichts. Worauf der Kriminalbeamte ſein Notizbuch zog und ſagte:„Das wird ſich finden. Zunächft wer⸗ den Sie mir mal einige Auskünfte über die Perſönlichkeit dieſes Burſchen geben!“ Er fragte ſie allerhand und wollte dies und jenes wiſſee — inzwiſchen konnte die Frau zu ihrer Freude feſtſtellen, daß ihr Beſucher durch eine Hinter⸗ tür die Wohnung verließ. Der Kriminalbeamte merkte nichts. Er wollte auch gar nichts merken. Denn er war ja auch gar kein Kriminalbeamter, er war nur Helfer des anderen und hatte die Aufgabe, die Frau eine Weile an der Tür feſt⸗ zuhalten... Inzwiſchen klaute der andere was nicht niet⸗ und nagelfeſt war. Da die Frau mit der Polizei nichts zu tun haben wollte, unter⸗ blieb ſogar eine Anzeige. Auf dieſe und ähnliche Art verübte er eine Unmertige von Betrügereien. Ungezählt die Wohnungen, in denen er ſich Zugang verſchaffte und die er dann leer ſtahl. Angeſichts ſeines Vorſtrafenregiſters glaubte das Gericht keine Gnade mehr walten laſſen zu dürfen. Es ver⸗ urteilte den Burſchen alſo zu fünf Jahren Zuchthaus und ſprach außerdem die Siche⸗ rungsverwahrung über ihn aus. Einige ſeiner Helfer kamen mit längeren Gefängnisſtrafen davon. ernkiehbeerteSenbr In fiürze Am Freitag betraten die mit der„Oceana“ auf Fahrt befindlichen 700 KödF⸗Urlauber griechiſchen Boden. Sie ſind die erſten KoF⸗Fahrer, die damit Griechenland einen Be⸗ ſuch abſtatten. x Nach einem Bericht der Pariſer„Epoque“ kam es in Lille bei der Waffenſtillſtandsfeier zu Zwiſchenfällen, weil marxiſtiſche Organiſatio⸗ nen ſtatt der Filnmefe rote Fahnen mit ſich führten. 5 In den Nachmittagsſtunden des Freitag kam es auch in Paris vor dem Grabmal des Unbe⸗ kannten Soldaten und auf den Champs Elyv⸗ ſees zu mehreren Zwiſchenfällen, die auch gelegentlich zu Zuſammenſtößen zwi⸗ ſchen nationalgeſinnten und marxiſtiſchen Kund⸗ gebern führten. X Der franzöſiſche Generaliſſimus Gamelin iſt Freitagabend im Verlauf ſeiner nordafrikani⸗ ſchen Inſpektionsreiſe in der Stadt Algier ein⸗ getroffen. Er wird eine längere Beſprechung mit demn Gouverneur von Algier haben und ſich am Sonntag wieder nach Marſeille ein⸗ ſchiffen. * Bei einer Veranſtaltung des Nationalen Frontkämpferverbandes U. N. C. ſetzte ſich der ehemalige Miniſter Lamoureux für eine franzöſiſche Weltreichspolitik ein und for⸗ derte Kündigung der Oſtbündniſſe und Ver⸗ ſtändigung mit Deutſchland. X Nach dean nationalſpaniſchen Heeresbericht ſetz⸗ ten die nationalen Truppen an der Ebro⸗Front ihren Vormarſch fort und ſchlugen an der Segre⸗Front und an der Caſtellonfront bolſche⸗ wiſtiſche Angriffe aß In einer amtlichen nimmt der nationalſpaniſche Innenminiſter ſcharf gegen einen Artikel der franzöſiſchen Zeitung„Temps“ Stellung, der völlig aus der Luft gegriffene Zahlen über die in Nationalſpanien befind⸗ lichen italieniſchen Freiwilligen enthält. 2 2 938 20 5. 4 N 5 20m W genoßvollen 5 1 vncd dabei viel 4 bekömmlicheren „fEUef —— — — —— — mer nur mehr, was ich geweſen war: ——————— —— „Dnkenhreuzpanneor' Unterhaltung Sonntaa, 13. November 1958 f Mön 43 Fortſetzung „.. er war unſchuldig, Iwan Alexandro⸗ witſch“, ſagte Beſtuſchew ernſt. Und lachend fügte er hinzu;„Auch ich war ſchon zum Tode berurteilt, mein Alter, und lebe noch imnmer. Wir ſitzen auf der Schaukel, bald ſchweben wir hoch oben und halten Millionen in den Hän⸗ den und empfangen Ehren, Orden und Titel— bald tauchen wir unter... manchmal bis in das Eis Sibiriens. Und auch von da kehren wir noch zurück, ungebrochen an Leib und Seele. Laß uns auf Sibirien trinken, Uſcha⸗ kow. Auch in der Verbannung iſt Rußland.“ Da ſtand Uſchakow auf, hob den Becher und ſagte feierlich:„Beſtuſchew, du letzter Neſtling aus Peters Horſt, ich grüße dich!“ „Nicht mich ſollſt du grüßen, Iwan Alexan⸗ drowitſch. In dieſem Augenblick der Hoff⸗ nung laß uns Peters gedenken!“ Und Beſtuſchew erhob ſich, richtete den Blick zum Bilde des großen Kaiſers empor und ſprach:„Peter, als ich ſechs Fahre alt war, ſah ich, wie du deine zweitauſend Leibgarden eigenhändig gefoltert und hingerichtet haſt. Unter deiner Schreckensherrſchaft bin ich ge⸗ boren und aufgewachſen. Der Schrecken hat mich großgemacht. Als ich fünfzehn Jahre alt war, haſt du mich ins Ausland geſchickt, nach Kopenhagen und Berlin, nach Utrecht und Hannover, nach London und Mitau, und wie⸗ der nach Kopenhagen und London, nach dem Haag und Hamburg. Als ich zurückkehrte, war ich ein alter Mann geworden. Aber in all den fremden Ländern und Städten wurde ich im⸗ dein Werkzeug, Peter, ein Ruſſe deiner Prägung, ein Vollſtrecker deines Willens.“ Die beiden Freunde tranken dem Bilde zu. Der Kanzler. ſtreckte den Arm aus, ſpreizte die Finger und ſchloß ſie langſam zur Fauſt. „So halte ich ſie in der Hand, die Schlangen⸗ brut... ſo will ich ſie erdrücken... ſo will ich ſie zum Lande hinauswerfen...“, und er beugte den Arm und ſtreckte ihn mit heftiger Geſte ge⸗ gen das Fenſter aus.„Unnd nun komm, wir wollen der Majeſtät die Beweiſe zu Füßen le⸗ „Heute nicht, Alexeij Petrowitſch“, antwortete Uſchakow.„Die Zarin geht morgen nach Troitzka. Wir werden ihr nachreiſen...“ Beſtuſchew lachte laut:„Immer beſſer, im⸗ mer beſſer! Im Kloſter wird ſie mir nicht ent⸗ gehen, in der Zelle wird ſie mich empfangen müſſen, ich werde Zeit haben, meine Arbeit grüaidlich zu verrichten.“ — Neun Meilen ging Eliſabeth Petrowna zu Fuß durch den Staub der Straßen, dem Troitzka Kloſter entgegen. Sie erfüllte das Gelübde, das ſie am Tage ihrer Thronbeſteigung abgelegt hatte, bei jedem Aufenthalt in Moskau das Kloſter zu beſuchen, worin ihr Vater beim Auf⸗ ſtande der Strelitzen Zuflucht gefunden hatte. Im Wagen folgte Fieken dem Zuge; blaß, mager wie ein Skelett, ſchaute ſie auf die Men⸗ ſchenmenge herab, die vor ihr herſchritt. Sie ſah die Reihen der durch langes Faſten ausgemer⸗ gelten Mönche, die Kompanien der wohlgenähr⸗ ten, goldbetreßten Leiblampanzen, ſie betrach⸗ tete den Archimandriten, der im vollen Prieſter⸗ ornat, vom Kellenneiſter, dem Rentmeiſter und der verſammelten Geiſtlichkeit umgeben, der Kaiſerin entgegenkam. Und ſie ſah die hohe, mit Schießſcharten und Türmen bewehrte Mauer der Kloſterſtadt, wor⸗ über die bumten Kuppeln der Kirchen und Ka⸗ pellen hinwegglänzten, das kaiſerliche Schloß, den Palaſt des Archimandriten, das Höhlen⸗ kloſter, worin die Büßer lebten, bis zum Tode eingeſchloſſen und nur durch die kärgliche Nah⸗ rung erhalten, die man ihnen durch die Fenſter hereinreichte. Man führte ſie in das Refekto⸗ rium, worin die Erinnerungsſtücke an die alten Volkserhebungen aufbewahrt werden, Heiligen⸗ bilder, Fahnen, Schwerter und Rüſtungen. Plötzlich ſtand Fielen einem hochgewachſenen Mann gegenüber. Im Halbdunkel erkannte ſie ihren grimmigſten Feind, den Kanzler. An ihr vorbei ſchritt Beſtuſchew von Zelle zu Zelle, bis er die eiſenbeſchlagene Tür erreichte, hinter der die Kaiſerin im Gebete lag. * Lange verharrte der Kanzler ſchweigend ne⸗ ben der Tür. Endlich hob die Kaiſerin den Kopf. Sie erkannte den Beſucher, nahm die rote Mappe wahr, die er unter dem Arm trug, run⸗ zelte die Stirn. Beſtuſchew hielt den Blick der Zarin aus. Er begann:„Der Verrat...“ Die Kaiſerin ſprang auf.„Iwan?“ Beſtuſchew ſchüttelte den Kopf. Eliſabeth ließ ſich aufatmend auf die Pritſche nieder. „Man hat Euer Majeſtät getäuſcht“, begann er.„Meaſchen, die ſich der beſonderen Gunſt meiner göttlichen Kaiſerin erfreuen, arbeiten daran, Rußland zu verderben. Der Plaei liegt klar am Tage: man hofft, Eure Majeſtät werde die Kaiſerliche Standarte ſtreichen und das alte großfürſtliche Banner aufziehen. Man hofft, Eliſabeth werde des großen Peters mächtiges Rußland iei das kleine. moskowitiſche Großfür⸗ Dil 105% 7 Ar CSpPyicqàh. Dei Orei- VMœ μeπ venicag Penlin ſtentum zurückverwandeln. Man ſchmeichelt ſich, die Majeſtät werde die Seemacht vernachläſſigen und die Randprovinzen aufgeben. Rußland ſoll ausſcheiden aus der Reihe der Großmächte und in ſein früheres Nichts zurückſinken. Europa wünſcht ein ſchwaches Rußland, das ihm geſtat⸗ tet, das Kaiſerreich zu mißachten, zu vergeſſen. Man hat ſie getäuſcht...“ Unwillig ſchalt die Kaiſerin:„Bin ich im Pilgerzuge durch den Staub der Straßen ge⸗ wandert, um mir politiſche Vorträge anzuhören .. hier im Kloſter?“ „Hier! Gerade hier, wo ſich das Schickſal Ruß⸗ lands ſchon einmal entſchieden hat, hier wird meine göttliche Kaiſerin den Schlag abwehren, den man gegen ſie zu führen verſucht“ Der Kanzler öffnet das Portefeuille, nahm ein Blatt heraus, trat nahe zum Fenſter und be⸗ gann zu leſen:„Die Kaiſerin iſt leichtſinnig, faul, zerſtreut, ſchreckt vor jeder ernſten Arbeit zurück, unterſchreibt Papiere ohne deren In⸗ halt zu unterſuchen und gibt ſich einzig und al⸗ lein ihren Liebesabenteuern hin...“ „Wer ſchreibt das?“ ſchrie die Kaiſerin. Sie ſprang auf, riß dem Kanzler das Papier aus der Hand. „Das ſchreibt der Marquis de la Chötardie ſeinem königlichen Herrn von Frankreich. Wutverzerrten Geſichts warf Eliſabeth das Papier zur Erde, trat es mit Füßen, ſchrie, trommelte mit den Fäuſten gegen die Wand der Zelle. Der Kanzler ging zur Tür, winkte einem La⸗ kaien.„Bring Wodka“, befahl er. Es dauerte noch geraume Zeit, ehe Eliſabeth die Herrſchaft über ſich zurückgewann. Endlich hatte der Alkohol ſeine Wirkung getan, die Fä⸗ higkeit zu denken kehrte zurück.„Folter, Knute, Sibirien“, ſagte ſie. Im gleichen Augenblick ſchluchzte ſie auf, verbarg das Geſicht in den Händen.„La Chétardie, er war es, der mich zumn Thron geleitete...“ „... er war es auch, dem die Sonne Eurer Majeſtät heller ſchien als jedem andern.“ „Sie haben recht, Beſtuſchew, keine Gnade!“ bie Geschiche eiger Karriere W. noffmonn-nornĩscn „La Cheétardie iſt der Vertreter Frankreichs, Majeſtät.“ „Ich erkläre Frankreich den Krieg...“ „Es wird nicht möglich ſein, die Befehle Eurer Majeſtät auszuführen, weder den erſten, noch den zweiten. Ich glaube einen beſſeren Ausweg zu wiſſen. Eringern ſich Eure Mafe⸗ ſtät, daß der Franzoſe ſein Beglaubigungs⸗ ſchreiben noch nicht überreicht hat? Der ſchlaue Marquis hat ſich ein kleines Geſchäft ausge⸗ dacht. Er trägt das Dokument in der Taſche, worin Frankreich meiner Kaiſerin den Titel einer Majeſté Imperiale zuerkennt, den man bisher im offiziellen Verkehr anzuweniden ſich geweigert hat. Der Sturz des Kanzlers ſoll der Preis ſein. Im entſcheidenden Augenblick will Herr La Chétardie durch einen Koſtümwechſel düpieren. Die Vorteile dieſes Handels Eurer Majeſtät klarzumachen, wollte man die Fürſtin von Zerbſt vorſchicken...“ „Eine beiſpielloſe Frechheit, Graf Beſtuſchew! — Welche Strafe ſchlagen Sie vor?“ „Der Marquis wird noch heute den Auswei⸗ ſungsbefehl erhalten, wonach er binnen vier⸗ undzwanzig Stunden abzureiſen hat. Mit Mi⸗ litäreskorte werden wir ihn aus dem Lande ſchaffen.“ „Gut... gut... So gehen Sie. Doch halt, Sie ſprachen von der Fürſtin von Zerbſt?“ „Die Fürſtin ſteckt mit dem Franzoſen unter einer Decke, iſt eine Spionin Friedrichs.“ „Geben Sie mir die Briefe!“ „Welche Briefe?“ „Die, aus denen hervorgeht, daß die Fürſtin gegeci mich arbeitet.“ „Solche Briefe beſitze ich nicht, Euer Majeſtät. Aber ich weiß, daß die Dame mit Mardefeld und Chétardie Séancen gehalten hat, bei denen vom Dreibund Rußland⸗Schweden⸗Preußen die Rede war“. „Wunſchträume des Königs von Preußen!“ „Die Fürſtin hat gegen mich intrigiert, Maje⸗ ſtät.“ „Alſo nicht gegen mich?“ Begegnung ubseiis der Bünne Robert Kleinert Zeichn.: E. John Das iſt noch ein Mime der alten Schule, der ſich mit zähem Fleiß, überzeugt von ſeiner Be⸗ rufung, durch das Schmierenelend der kleinen Wanderbühne gearbeitet hat. Er möchte die Er⸗ innerung an jene Hungerzeit nicht miſſen. Es iſt ſchon ſo: Wer bei der Schmiere war, machte eine harte Lehrzeit durch; und nur der Schau⸗ ſpieler, der ſich rechtzeitig von der fadenſcheini⸗ gen Romantik des Zigeunerwagens löſte, kam nicht unter die Räder. Als Robert Kleinert in ſeiner Heimat⸗ ſtadt Zürich die erſten Gehverſuche auf den welt⸗ bedeutenden Brettern gemacht hatte— der neun⸗ jährige Schulbub durfte den Walter Tell ſpie⸗ len—, da ließ ſich der Drang zum Theater nicht mehr bändigen. dehn Jahre ſpäter finden wir ihn bei beſagtem Wandertheater, das kleine und kleinſte Plätze in Schleſien beſpielte. Sämtliche Tanten waren entſetzt, und der ehrlich betrübte Vater mußte darauf verzichten, ſeinen Sohn als Nachfolger in ſeinem Kunſthandwerk heranzu⸗ bilden; zweimal ließ er den Minderjährigen durch die Polizei heimholen, aber der ziel⸗ bewußte Robert tauchte umgehend wieder bei ſeinem„Direktor“ auf, von dem er die fürſtliche Gage von 50 Mark monatlich bezog. Dafür durfte er nicht allein jugendliche Liebhaber und bärtige Heldengreiſe ſpielen, ſondern auch ſeine Kenntniſſe im Kuliſſenaufbauen und Soufflieren vervollſtändigen, wozu bekanntlich bei den heu⸗ tigen Theaterſchulen nicht immer Gelegenheit geboten iſt. Betrüblicherweiſe war meiſt ſo wenig Geld in der Kaſſe, daß nach Schluß der Vorſtellung höchſtens zwei Mark in Roberts hohle Hand rollten; an Sonntagen wurden manchmal fünf Mark ausbezahlt, was den jun⸗ gen Mann veranlaßte, leichtſinnig zu werden und Erſparniſſe zur Anſchaffung eines richtigen Gehrocks anzulegen. In Breslau lernte Robert Kleinert den da⸗ maligen Schauſpieler(und ſpäteren Mannhei⸗ mer Intendanten) Francesco Sioli kennen und durfte ihm vorſprechen. Es war nicht weit her damit, und ſo verſuchte es der ſtrebſame junge Mann mit dem Singen.„Ich weiß nicht, was ſoll es bedeuten“ hieß das Lied— und Sioli nahm den Sänger mit nach Tilſit, allwo das Stadttheater um einen Chorſänger mit Schau⸗ ſpielverpflichtung bereichert wurde. Die Mit⸗ wirkung im Maſſengeſang gefiel ihm nicht, wes⸗ halb er ſich nach Möglichkeit mit einem großen Bart unkenntlich machte. Nach zwei Jahren Tilſit ging es nach Bamberg, dann folgte eine Verpflichtung als erſter Operettenkomiker nach Prenzlau; die nächſte Station war Stolp, wo die Laufbahn als Solodarſteller im Schauſpiel begann. Nach Roſtock und Bremen kam Darm⸗ ſtadt als Wendepunkt: hier ſagte Kammerſänger Leo Schützendorff: Mit deiner Figur mußt du Charakterſpieler werden. Und es geſchah. Klei⸗ nert ſpielte aute und ſchlechte Charaktere in Krefeld, Zürich, Baſel, Leipzig, Wiesbaden und kam ſchließlich an die Berliner Volksbühne. Das aber war für ihn unfruchtbarer Boden. Und nun haben wir den großen Könner mit den vielen Wanderjahren und der reichen Bühnen⸗ erfahrung in Mannheim; ſein bisheriges Wir⸗ ken hat gezeigt, daß mit dieſer Wahl ein guter Griff gemacht wurde. Perſönliches? Oh, bitte. Robert Kleinert hat eine nette Frau, die ihn Bobbi nennt und Künſtlerin im Kuchenbacken iſt, ferner einen Sohn Manfred und den Hund Aslan, deren Namen er des'teren in der Zerſtreuung ver⸗ wechſelt. Das Büchlein„Wie ſpreche ich dialekt⸗ frei?“, das ihm einſt Sioli ſchenkte, hat Früchte getragen, denn wir vernahmen kein Wort Schwyzerdütſch. Wilhelm Nagel. „Ich muß Euer Majeſtät zugeben, daß ich da⸗ für keine Beweiſe habe.“ „Haben Sie die Briefe der Fürſtin perluſtrie⸗ ren laſſen?“ „Nein, Euer Majeſtät.“ „Aber ich! Und ich habe kein Wort darin ge⸗ funden als einzig Aeußerung der Liebe und Ver⸗ ehrung. Sie und ich, das iſt zweierlei, mein Herr Kanzler, und wir wollen unſere Freunde wie unſere Feinde gut auseinanderhalten. Man mag gegen den Kanzler gearbeitet haben, weil er ein Gegner der Heirat iſt. Johanna Ellſabeth mag dumm ſein, aber ſo dumen, gegen die Kai⸗ ſerin aufzutreten, iſt ſie nicht.— Waren La Cheétardies Briefe chiffriert? Sie waren es! So ſteht alſo noch nicht einmal feſt, ob ſie rich⸗ tig dechiffriert worden ſind.“ „Darüber, daß die gegen Euer Majeſtät ge⸗ richteten Aeußerungen ſtimmen, verbürge ich mich mit meinem Kopf.“ (Fortſetzung folgt.) „Die Landschaft Brandenburg“ Ungewöhnlich intereſſant ſind die Beſchrei⸗ bungen Jakob Schaffners über„Die Landſchaft Brandenburg“(Hanſea⸗ tiſche Verlagsanſtalt, Hamburg). Nach ſeinen Bänden über O ſtpreußen und die Frankenburgen ſchildert uns der Schweizer Dichter die Mark und gewinnt ihr in klaren Eſſais die nn Seiten ab. Er entwirft dabei gleichſam am Rande ein Bild vom Werden des Deutſchen eiches. Eine Beleuchtung der märkiſchen„Streuſand denken anregt. Helnz Grothe „Das gesegnete Jahr“ Hellmuth Unger hat dieſen echten Hei⸗ matroman geſchrieben, der im Brunnen⸗Verlag (Willi Biſchoff, Berlin) erſchienen iſt. Als Anton Duſadel nach langer Zeit in das kleine Städtchen in der Mark zurückkehrt und pfeifend, ohne Abſicht und Ziel, wie ein Wan⸗ derburſche durch die Straßen ſchlendert, hätte es wohl niemand, am allerwenigſtens er ſelber, für möglich gehalten, daß er ſchon nach Ablauf eines Jahres den Tag für den geſegnetſten ſei⸗ nes Lebens hält, der ihm den Sieg in dem Kampf um den von Spekulantentum bedrohten Ziebelſee, um ein Stück Heimaterde beſchert. Ein ruheloſer Wanderer will den Stätten ſei⸗ ner Kindheit einen Beſuch abſtatten, ein wenig neugierig und gönnerhaft iſt ihm zu Mute. Völlig unverbindlich ſtellt er ſich dieſes Wie⸗ derſehen vor. Aber die Erinnerungen an das Kinderparadies ſind ſtärker als alle Erlebniſſe, die er je als Matroſe oder Zirkusclown gehabt hat. Obwohl noch das Fernweh als unbändiger Trieb in ihm wohnt, macht ſich neben der Reiſe⸗ ſehnſucht eine alles überſtrömende Liebe zu dem Fleckchen Erde am See ſo gebieteriſch bemerk⸗ bar, daß der Vagabund Wurzeln faßt und eine Heimat findet. Mit gütigem Humor ſchildert Unger die Ent⸗ wicklung Duſadels im Kreislauf eines geſeg⸗ neten Jahres. Dörfliches Leben blüht auf in hundert farbigen Anekdoten, ſpiegelt ſich in ein⸗ drucksvollen, knapp gezeichneten Geſtalten. Von der erſten bis zur letzten Seite dieſes Romans überläßt man ſich willig der Führung des Chro⸗ niſten, um ſich mit ihm ebenſo weich geſtimmt, der Landſchaft und den Menſchen ſeines Buches hinzugeben, wie man von den wuchtigen Schil⸗ eines dramatiſchen Geſchehens gepackt rd. Dr. Wolf Kuerten „Das Haus auf der Insel“ Ein Bild italieniſchen Volkslebens, das durch Farbenreichtum und Klarheit beſticht. Es atmet den vollen Zauber des Südens. Urwüchſig iſt die Landſchaſt, mit der der Leſer aufs engſte vertraut gemacht wird. In ihr zeigt ſich ein tief⸗ verwurzeltes Volkstum. Ueber dieſem ſteht ſchickſalshaft und beſtimmend das eherne Geſetz von Blut und Boden. Auf einer abgeſchiedenen Welt ragt weit und beherrſchend ein altes Haus in die Ferne, gleich⸗ ſam als Seele der Inſel. In ihm gehen Men⸗ ſchen aus anderen Ländern ein und aus, teils vorübergehend, teils für eine längere Zeit⸗ ſpanne. Einige Fremde verhaftet der magiſche Zauber der Inſel für immer, ſo wie er die Kinder ſeiner Welt nicht losläßt. In dieſem Lebensraum findet nur eine Deutſche die ge⸗ ſuchte Klarheit und Stärkung. Das kann kaum verwundern, denn ſeit langen Jahrzehnten ſchon ſucht der Norden dort wieder und wieder Er⸗ gänzung. In dieſem Erſtlingswerk von Charlotte Lier werden Menſchen vorgeſtellt, deren Schick⸗ ſal lange nachllingt. Die Fremden und die Hei⸗ miſchen, ſie werden alle lebensnahe gebracht. Menſchen, die man begreift, verſteht und an die man glaubt. Im Mittelpunkt ſteht die Geſchichte einer großen Liebe, der das krönende und be⸗ ſeligende Glück verſagt bleibt. Der Roman von Charlotte Lier iſt das Werk eines dichteriſchen Talentes, das ob ſeiner überraſchenden Reife noch manches verſpricht. Das Buch— erſchienen im Volkſchaft⸗Verlag, Dortmund⸗ Berlin, 345 Seiten, gebunden 6,80 Reichs⸗ mark— wird dank ſeines Gehaltes vielen Wert⸗ volles geben. Carl Lauer. üchſe“, die zum Nach⸗ S De das deutſ ſich fühle Geri dert Aber topfſ reich⸗ taun en ſozia erkan Zum Freu ber 1 artige der 1 Chort QGU⏑. mer als er Die Kräft. leriſch (Sop: (Tene cheſt direkt —..ßf— 1958 ——— ich da⸗ luſtrie⸗ rin ge⸗ d Ver⸗ mein reunde t. Man , weil ſabeth e Kai⸗ eet La en es! e rich⸗ ät ge⸗ ge ich gt.) L 1 ſchrei⸗ „Die iſea⸗ ur). t und der it ihr n ab. e ein tſchen 7 er Nach⸗ Hei⸗ erlag das und Wan⸗ hätte elber, blauf nſei⸗ dem ohten Ei. nſei⸗ venig Mute. Wie⸗ das niſſe, habt diger leiſe⸗ dem nerk⸗ eine Ent⸗ eſeg⸗ f in ein⸗ Von ians hro⸗ nmt, iches chil⸗ packt n urch tmet iſt igſte tief⸗ teht eſetz und ich⸗ ken⸗ eils eit⸗ ſche die ſem ge⸗ um jon Er⸗ te ick⸗ ei⸗ cht. die hte be⸗ on jen ife d⸗ s- rt⸗ — —. groß⸗Mannheim Sonntag, 13. Uovember 19358 Freude Daß der Eintopf Schule macht, daß nicht nur das Volk der Heimat, daß auch die Auslands⸗ deutſchen und die Volksdeutſchen im Ausland ſich mit dem Volk im Reich enger verbunden fühlen, wenn ſie am gleichen Sonntag nur ein Gericht auf ihre Mittagstafel ſtellen, wen wun⸗ dert das? Es kann doch nicht anders ſein! Aber daß auch das Ausland zunehmend Ein⸗ topfſonntage einrichtet, um Wohlfahrtszwecken reichere Mittel zuführen zu können, das iſt er⸗ taunlich, denn es beweiſt, daß man auch dort en volksverbindenden Charakter der national⸗ Einrichtung und ihre Berufung erkannt hat, zum Nachdenken über ſoziale Pro⸗ bleme anzuregen und ſoziales Verantwortungs⸗ gefühl zu wecken. Wir Deutſchen aber haben in dieſem Jahre doppelten Grund, uns unſerer Zuſam⸗ mengehörigkeit zu erinnern! Freilich: Trauriges und Erhebendes miſcht ſich in dieſem Novem⸗ bermonat in unſer Gedenken, wenden wir den Blick um 20, um 15 Jahre zurück. Ueber aller Rückſchau aber ſchwebt wie helles Klingen über vielen dunklen Glockentönen die Freude am geeinten Reich, am größeren Reich, am verbürgten Frieden. Immer feſter ſchließt ſich das Band der Vaterlandsliebe um eine ſtarke, unzerſtörbare Volksgemeinſchaft, immer enger wächſt dieſe Gemeinſchaft zuſammen im täglichen Ringen eines jeden um Erſtarkung, Aufbau und Größe des Reiches und in feſtlichen Stunden gemeinſamen Feierns; vor allem aber in der Sorge Aller für Alle und im Sudetenland, die unſerer Hilfe noch ſo ſehr bedürfen. Ihrer wollen wir gedenken, wenn, indeß' wir unſere ſonntägliche Mahlzeit richten, die Samm⸗ ler der NSunſere Eintopfſpende erbitten! Reichlicher denn je wollen wir gehen! Das Glück der Geborgenheit macht uns froh! Möge es ſich in unſerer Gebefreude „Das Lied von der Glocke“ Zum Chorkonzert des Mannheimer Volkschors Die Deutſche Arbeitsfront, NSG„Kraft durch Freude“ wird am nächſten Freitag, 18. Novem⸗ ber 1938 im Nibelungenſaal Schillers einzig⸗ artiges Werk,„Das Lied von der Glocke“ in der muſikaliſchen Form von Max Bruch als Chorwerk mit dem neugegründeten Mannhei⸗ 2 9¹llE ene Lange tolen, QUALITATS-EXZEUGNIS oER 51D0 OT-WERKE mer Volkschor der NSG„Kraft durch Freude“ als erſtes großes Chorkonzert aufführen. Die weiter für dieſe Aufführung gewonnenen Kräfte garantieren einen durchſchlagenden künſt⸗ leriſchen Erfolg. Es ſind dies: Erika Müller (Sopran), Gertrud Kranz(Alt), Anton Knoll (Tenor), Hans Kohl(Bariton), ferner an der Orgel Lore Störner und das Saar⸗Pfalz⸗Or⸗ cheſter. Die muſikaliſche Leitung hat Muſik⸗ direktor Max Adam. beſonders in der Verpflichtung gogen die Brüder in der Oſtmark „ Wart' nor, iwunn de VHadder hämkummi“ Ein kleines Kapitel Kindererziehung/ Oit beobachiete Voriä le, die zu denken geben Die Mutter liegt im kreiſchenden Streit mit ihrem Sprößling. Der will wieder mal nicht parieren. Sie will es ſo, er anders; der Knabe ſtampft mit dem Fuß, plärrt und zetert, ſie ſchimpft, iſt deutlich„geladen“, und man er⸗ wartet als unbeteiligter Zuſchauer voll Sehn⸗ ſucht nach dieſer Schwüle das endlich reini⸗ gende Gewitter. Ein paar hinter die Ohren, oder beſſer— weil der Geſundheit zuträglicher — auf einen anderen gewiſſen Körperteil. Was aber geſchieht ſtattdeſſen?! Sie kapi⸗ tuliert. Und die ganze Munition iſt umſonſt verſchoſſen.„Na meinetwegen“, heißt es da et⸗ wa,„kaafſcht da halt die Gutſel“ und ſie rückt 5 Pfennige heraus. Oder auch— ein anderes Beiſpiel—, wenn beſagter Sprößling irgendein mütterliches Ver⸗ bot mißachtet hat und nun erwiſcht worden iſt. Da heißt es nicht ſelten,„wart norre, wann de Vadder hämkummt...!“ oder— im Gegenſatz zu dieſer Methode, die immerhin„Tradition“ hat, eine„zeitgemäße“— man droht mit dem Jungvolk, mit der Hitlerjugend. Wenn der fa⸗ moſe Knabe oder auch das Mädel erſt mal in die Hitlerjugend käme—, aber dann!! Man kann dieſe merkwürdigen Sitten der Kindererziehung täglich mitanſehen und mit⸗ anhören. Unwillkürlich iſt man verſucht, mit ſeiner Meinung nicht hinterm Berg zu halten und— wenn auch ganz ſachlich— die Mutter auf ihren verhängnisvollen Fehler aufmerkſam zu machen. Weil man aber die üble„Schlag⸗ fertigkeit“ gewiſſer Mannheimerinnen kennt, ſchweigt man ſich aus. Dieſe nämlich fangen ein empörtes Gezeter an, die ganze Straße wird rebelliſch gemacht.„Habt ihr gehört! Mir, der Der Ambau⸗Fahrplan wird eingehalten Die Grbeiten an der Friedrichsbrücke ſind in ein neues stadium getreten leiblichen Mutter, will man Vooorſchriften ma⸗ chen, wie ich meine Kinder, meine Engel, zu erziehen habe!“— Dabei wollte man bloß einen gutgemeinten Rat erteilen, weiter nichts. Dor allem— konſequent ſein Dieſe allzu guten, dieſe leichtfertigen Mütter, mögen bedenken, daß das erſte Erforder⸗ nis der Erziehung die Konſequenz iſt. Man kann jetzt nicht„ja“ ſagen, wenn man vor zwei Minuten zur ſelben Sache„nein“ geſagt hat, jetzt energiſch tun und nachher klein beigeben. Wenn man vor ſeinem eigenen Worte keine Achtung hat, wie ſollen's dann die anderen haben! Denn hier, bei dieſen nur ſcheinbar un⸗ wichtigen Erlaubniſſen und Verboten, Tadeln und Lobſprüchen lernt das Kind, daß es ein „recht“ und ein„un⸗recht“ gibt. Und daß da⸗ Bauſchen ein ſtrenger Trennungsſtrich zu ſein hat. Sie tun ihren Kindern aber auch ſelbſt keinen Gefallen. Denn dieſe werden es eines Tages, wenn ſie nämlich in die Staatsjugend aufge⸗ nommen werden, um ſo ſchwerer haben, auf die eigenen Wünſche zu verzichten und vor einem Befehle ſtramm zu ſtehen. Vor allem aber iſt ein erzieheriſch ſo falſches Verhalten wie das oben bezeichnete geradezu eine Fahrläſſigkeit der Gemeinſchaft gegenüber. Es iſt ganz einfach eine unverantwortliche Drückebergerei, anderen Leuten dieſe doppelte Arbeit aufzuhalſen, ihre verzogene Gören nun nachträglich zurechtzuer⸗ ziehen:„Seht ihr nur zu, wie ihr mit meinem ſauberen Früchtchen fertig werdet!“ Daß es eine Hitlerjugend gibt, entbindet Hier werden die neuen Konsole des Gehwegs der Friedrichsbrücke befestigt. Auf diese Trä- ger kommt später der Belag und wenn alles wie bisher so planmäßig in der Arbeit weiter⸗ schreitet, dann düriten bereits im Monat Januar die ersten Fußgänger diesen neuen Gehweg benützen können. Wenn wir auch in den letzten Wochen keine Notizen über den Umbau der Friedrichsbrücke veröffecitlichten, ſo ſollte das durchaus nicht be⸗ deuten, daß die Arbeiten etwa nicht planmäßig voranſchreiten würden. Die Paſſanten ſehen ſowieſo nicht viel von der Umbauarbeit, ſeit der flußabwärts befindliche Gehweg mit einem Bretterzaun verſehen und die eigentliche Bau⸗ ſtelle vollkommen abgegrenzt iſt. Der Umbau der Friedrichsbrücke iſt jetzt zum Wochenende in ein neues Stadium getreten: die letzten Träger bzw. die Konſole des flußauf⸗ wärts befindlichen Gehwegs'eud abgetragen worden. Gleichzeitig hat man damit begonnen, die erſten neuen Konſole auf der Neckarſtadt⸗ ſeite anzubringen. An den erſten weitausladen⸗ den Träger kann man nunmehr die Breite des neuen Gehweges erkennen. Die einzelnen Bau⸗ teile werden laufend auf dem Waſſerweg her⸗ angebracht und mit eiciem Kran durch ein in Aufnahme: Hans Jütte die alte Fahrbahn der Brücke geſchweißtes Loch hochgehoben. Gleichzeitig ſchreiten die Pfahlgründungsar⸗ beiten an beiden Widerlagern der Brücke rüſtig fort. Muß doch der Uiitergrund für die breiter zu enachenden Flügelmauern genügend befeſtigt werden, um allen Anſprüchen zu genügen. Insgeſamt darf man feſtſtellen, daß die ge⸗ ſamten Umbauarbeiten an der Friedrichsbrücke planmäßig und termingemäß durchgeführt wer⸗ den können, und daß man bis jetzt den„Fahr⸗ plan“ genaueſteris eingehalten hat. Mannheimer Künſtler im Auslande. Wie wir bereits meldeten, wurde der Pianiſt und Mei⸗ ſterlehrer an der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater, Richard Laugs, zu einer Kon⸗ zertreiſe nach Nationalſpanien eingeladen. An⸗ läßlich der Gedächtnisfeier der Ortsgruppe Liſ⸗ ſabon der AO zum 9. November ſpielte er im Beiſein des deutſchen Geſandten vor den Liſſa⸗ boner Volksgenoſſen. Was hab' ich bloß wieder angestellt? Auin.: Fritz Wagner einen Vater oder eine Mutter noch lange nicht von ihrer natürlichen Pflicht, ſich einigermaßen erfolgreich auf dem Gebiete der Erziehung zu betätigen. „Sie,— gewwe ſe mer Gutſel“ Um jedoch nicht nur„Theorie zu reden“— obgleich alle jene, die es angeht, ſehr wohl be⸗ greifen um was es ſich dreht— ſei wiederum ein Beiſpiel angeführt, das ſich täglich wieder⸗ holt und das täglich zu beobachten iſt. „Eine Geſchäftsfrau, eine Bäckersfrau, beklagt ſich über bettelnde Kinder. Dieſe Frau iſt ſelbſt Mutter von ſechs Kindern. Sie hilft gerne, wo es nottut. Jedoch— von„Not“ kann bei dieſen Kindern gar keine Rede ſein. Die Väter verdienen ganz ordentlich, manche der oft noch jungen Mütter ziehen ſich ſogar recht adrett an. Andere wieder werden zur Genüge von der NSWunterſtützt. Daß dieſe bettelnden Kinder in jeder Weiſe ſatt zu eſſen bekommen, beweiſt wohl aber am beſten, daß ſie ein anſtändiges Stück Brot, das man ihnen ſchenkt, auf die Straße werfen. Sie wollen nämlich ganz andere Dinge, Süßigkei⸗ ten, vor allem aber wollen ſie Gutſel haben. Man kann Mütter und Väter, Tanten und Onkels beobachten, die ihre Lieblinge mit die⸗ ſem Zeug geradezu füttern. Und man ſieht Kin⸗ der, die ihre ganzen Pfennige und Groſchen für dieſes für die Zähne— wie man wiſſen ſollte! — ſchädliche Zeug hingeben. Aber nicht nur die Zähne greift es an, ſondern auch— den Cha⸗ rakter. Darüber mag einer lächeln. Es iſt aber ſo. Wem ein Genuß zur täglichen Gewohnheit wird, der verweichlicht, wird genußſüchtig. Ob das ein Kind mit ſeinen Gutſeln iſt oder ein Erwachſener mit ſonſtwas. Kommt der Bengel erſt mal in die Lehre, dann ſucht er nach einem „würdigen“ Erſatz und greift zur Zigarette. Was ſchließlich noch einige Jahre Zeit hätte. Sie haben ſo gewiſſe Tricks Um jedoch zur erwähnten Bettelei zurückzu⸗ kommen. Die Kinder öffnen die Ladentür der Bäckereien— kaum, daß dieſe Dreikäſehochs an die Türklinke reichen— und verkünden dreiſt: „Sie, gewe Se uns was!“ Einige größere zur Geriſſenheit„Fortgeſchrittene“ haben einen Trick. Sie legen drei Pfennig auf den Tiſch des Hauſes und bauen auf die Dummheit ihres Nächſten, der ihnen trotzdem die 4⸗-Pfennig⸗ Schneckennudel überlaſſen wird. Nun, man kann wohl erwarten, daß ſich ſo⸗ was mit dem HZ⸗pflichtigen Alter diefer famo⸗ ſen Jüngſten verliert. Jedoch, was iſt mit den Eltern, die man ja ſchlecht in die gleiche Schule ſtecken kann?! Das Benehmen ihrer Kinder fällt auf ſie ſelbſt zurück. Wenn ſie die Bettelei dulden— ja wenn, wie jene Bäckersfrau zu ſagen wußte — einige ſogar dazu ermuntern— dann zeigt ſich eben: Sie befinden ſich immer noch da, wo eine größere Maſſe ſich vor einigen Jahren be⸗ funden hat. Sie ſind vom Proletentum immer noch nicht zur wirklichen ſozialiſtiſchen Haltung, d. h. der eines arbeitenden Menſchen würdigen ſelbſtbewußten Haltung gelangt. Sonſt würden ſie beſſer auf ihre Kinder aufpaſſen. Sie müſſen ſich beeilen, um die Entwicklung nachzuholen! St. E ur ee, Nichts braucht der Körper ſo notwendig wie Sonne. Sonne iſt das Lebenselikier, ſie erhält den Körper friſch, ſtrafft die Schaffenskraft, ſteigert die Lebensfreude und ver⸗ hilft zu einer geſundbraunen Hautfarbe. Schaffen Sie ſich jetzt die neuartige, leicht zu be⸗ dienende Altra⸗Vitalux an, dann können Sie täglich im eigenen Heim Sonne baden. DAE.§ Ultra⸗Vitalux allein. RM 42, SWermn Soenmnme 6 ◻◻. Erhältlich in den Elektrolicht⸗ und mediziniſchen Fachgeſchäften. Wo nicht erhaͤltlich, ſchreibe man wegen Nachweis einer Bezugsquelle an Osram, Berlin O 17, Abt. T 211 Sternenhimm el der Erde(Vortrag mit Lichtbildern und Vor⸗ führung des Sternprojektors); 17 Uhr Vorfüh⸗ rung des Sternprojektors. „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 13. November 1938 Die Wetterlage Das vergangene Wochenende brachte dem größten Teile Europas eine Ueberflutung mit ſubtropiſcher Meereswarmluft, wie ſie in die⸗ ſem Ausmaße nur äußerſt ſelten aufzutreten pflegt. Die Temperaturen lagen dabei maxi⸗ mal bis zu 10 Grad im Mittel über dem lang⸗ jährigen Durchſchnitt; die Froſtgrenze wuwe erſt in 3000 Meter Höhe erreicht. Leider kam mit fortſchreitender Abkühlung der hohe Feuch⸗ tigkeitsgehalt dieſer Luftmaſſen unangenehm zur Auswirkung und brachte verbreitet Nebel oder Hochnebeldecke, ſo daß faſt während der ganzen Woche die dem November eigentümliche trübe Witterung vorherrſchte und es gelegent⸗ lich auch zu Sprühregen kam. Zu gleicher Zeit 7— ſich in der Höhe bei abſteigender Luft⸗ ewegung heiteres und trockenes Wetter, doch nahm die Mächtigkeit der Hochnebeldecke raſch zu, ſo daß unſere Mittelgebirge bald einbe⸗ zogen waren.— Im Laufe der Woche erfolgten verſchiedene Ausbrüche arktiſcher Kaltluftmaſſen, die über Skandinavien hinweg nach Oſteuropa führten und ſich in abgeſchwächtem Maße bis Mittel⸗ deutſchland hin auswirkten. Der Aufbau eines oſteuropäiſchen Hochdruckgebietes und die Belebung der oſtatlantiſchen Wirbeltätigkeit hat zur Zeit eine neue Ueberflutung Weſt⸗ europas mit Warmluft ede ffe gleich⸗ eitig aber auch die abſteigende Lu tbewegung ber Deutſchland verſtärkt, ſo daß am Freitag Zannren die Hochnebeldecke beſeitigt und damit freundlicheres Wetter eingeleitet wurde. Trotz des allmählichen Uebergreifens der oſt⸗ atlantiſchen Wirbeltätigkeit auf das Feſtland, kann über das Wochenende hinweg— abge⸗ ſehen von Nebelbildung— mit der Fortdauer freundlichen Wetters gerechnet werden. Die nächtlichen Temperaturen werden dabei ſtark abſinken, die Mittagstemperaturen jedoch ver⸗ hoch liegen. Anſchließend kann ür die kommende Woche zunehmende Unbe⸗ ſtändigkeit erwartet werden. Reichswetterdienſt. Bei dem schönen Wetter herrscht jetzt wieder stärkerer Fu pirscht, um zu sehen, wie die Fachleute einen Neuling in die„Kiste“ verladen. Zuerst müssen natürlich die Fallschirmgurten angeschnallt werden, an denen später der im Hugzeug befindliche Fallschi Wie wird das Wetter? Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt /M. Deutſchland verbleibt an der Vorderſeite der lebhaften Wirbeltätigkeit über dem Oſtatlantik. Das Wetter zeigt daher vor allem im Weſten des Reiches leichte Unbeſtändigkeit, doch wird es auch hier überwiegend freundlichen Verlauf gewinnen. Die Temperaturen werden über dem jahreszeitlichen Durchſchnitt liegen. Die Ausſichten für Sonntag: Be⸗ ſonders morgens vielfach dunſtig oder neblig, ſonſt wolkig bis heiter und morgens trocken, mittags mild, Winde um Süd. ..„und für Montag: Leicht unbeſtän⸗ dig, doch im ganzen freundlich, morgens viel⸗ fach dunſtig oder neblig. Veranſtaltungen im Planetarium Sonntag, 13. November, 16 Uhr: Der über den Polen Montag, 14. November, 20.15 Uhr: 2. Ex⸗ perimentalvortrag der Reihe„Kleine 2% Josef EBIE Unitormen fuür alle Truppenteile. Reichhalig. Tuchlager N 7, 2 eine lreppe Urſachen— ſchwingungen als Mittel der Werk⸗ ſtoffprüfung und als Gefahren⸗ ſchu tz. große Wirkungen“: Schall⸗ Dienstag, 15. November, 16 Uhr: Vor⸗ führung des Sternprojettors. Mittwoch, 16. November, geſchloſſen. Hier darf es keine Drückebergerin geben „Ich will mein Pflichtjahr machen“/ Etwas über die hohe Bedeutkung dieſer Einrichkung „Ich will an Oſtern gleich mein Pflichtjahr machen“— mit dieſem Ausſpruch, hinter dem ein Entſchluß ſteht, kommen in dieſem Herbſt unſere 14jährigen Mädel in die Sprech⸗ ſtunde der Berufsberaterin. Nicht immer ſind die Eltern mit dieſem Ent⸗ ſchluß einverſtanden. Die Mutter hat gehört, man könne auch vom Pflichtjahr befreit werden; ſie ſei ja ſehr dafür, daß die Mädel im neuen Staat zu einem Pflichtjahr herange⸗ zogen würden, aber bei ihrer Tochter ſei die Sache doch wieder anders! Den Haushalt er⸗ lernen, das müßte jedes Mädel, das ſei ſchon richtig; aber das könne man auch daheim bei der Mutter oder vielleicht ſpäter in einer Haushaltungsſchule! 52 Dem beſcheidenen Einwand der Berufsbera⸗ terin, daß das Pflichtjahr noch etwas anderes wolle, daß es den Dienſt der weiblichen Ju⸗ gend an der Volksgemeinſchaft fordere, wird zunächſt wenig Verſtändnis entgegengebracht; allenfalls könne man das Mädel ſpäter einmal in den Arbeitsdienſt gehen laſſen, aber das habe noch Zeit. Die Jugend ſelber, das muß Heſagt werden, ſteht im allgemeinen durch⸗ aus bejahend zu dem Gedanken eines Pflichtjahres. Aber es wird ſo⸗ viel darüber geredet, daß man ſich ſchließlich gar nicht mehr auskennt. 18 Ja, wie iſt nun die Sache mit dem Pflicht⸗ jahr denn eigentlich? Das Pflichtjahr für Mädchen iſt eine Anord⸗ nung des Beauftragten des Vierjahresplanes vom März 1938. Das letzte Ziel dieſer Anord⸗ nung iſt, dem großen Mangel an jugendlichen weiblichen Arbeitskräften in der Haus⸗ und Landwirtſchaft abzuhelfen. Die weibliche Ju⸗ gend im neuen Reich wird durch dieſe Anord⸗ nung über das erlänbifc aufgerufen zur Er⸗ füllung einer vaterländiſchen Pflicht. Wie der So ein kleiner Nachmĩtflaose pazierganq auf dem Mannheĩmer Fluoplatz junge Mann in Arbeitsdienſt und Wehrmacht ſeinem Vaterland dient, ſo ſoll das deutſche Mädel im Pflichtjahr mit frohem Mut die Ar⸗ beit tun, die zur Erhaltung unſerer Volkswirt⸗ ſchaft von allergrößter Bedeutung iſt. Die Möglichkeiten zur Ableiſtung Wie kann nun das Pflichtjahr abgeleiſtet werden? Auf ganz verſchiedene Weiſe. Als Ar⸗ beitskraft in Haus⸗ oder Landwirtſchaft, im Landdienſt der Hi, in der Lanohilfe, im Ar⸗ beitsdienſt. Von vielen Mädel wurde die Form der hauswirtſchaftlichen Arbeit als Anfängerin gewählt; viele unſerer ſchulentlaſſenen Vier⸗ zehnjährigen ſind im Hauswirtſchaftlichen Jahr. Das Hauswirtſchaftliche Jahr, das vom Deutſchen Frauenwerk, vom BDM und der Berufsberatung getragen und ſeit dem Um⸗ bruch im ganzen Reich durchgeführt wird, iſt heute ein Teil des Pflichtjahres geworden, eine Form unter vielen andern, das Pflicht⸗ jahr abzuleiſten. Gerade für dieſe beſondere Form des Hauswirtſchaftlichen Jahres, das der jungen Hausfrau helfen will und ihr manche finanzielle Erleichterung gewährt, ſind beſtimmte Vorausſetzungen nötig, die nach den Richtlinien vom Deutſchen Frauenwerk zu prü⸗ fen und zu überwachen ſind. Wer ſich jedoch nicht auf ein ganzes Jahr binden will, kann auch als Anfängerin, Haus⸗ gehilfin oder Ganztagesmädchen ſein Pflicht⸗ jahr machen. Mancher Haushalt iſt für dieſe Form des Pflichtjahres beſſer geeignet als für das Hauswirtſchaftliche Jahr, wo die Haus⸗ frau ſich immerhin verpflichtet, nicht nur das Mädchen mütterlich zu betreuen, ſondern ihr von ihrem hauswirtſchaftlichen Wiſſen und Können möglichſt viel zu vermitteln. Weitverbreitet iſt immer noch die Meinung, daß der Beſuch einer Haushaltungsſchule als gbetrieb. Wir hahen uns einmal an ein doppelsitziges Segelflugzeug herange- rm befestigt wird. Das Hineinklettern in den engen Sitz will auch gelernt sein. Dreimal närriſche Freuden Die Karnevalsgeſellſchaften rühren ſich/ Rufgalopp am Sonntag Der Elfte im Elften war den Freunden der Narretei ſchon immer ein beſonderer Tag, zu⸗ mal die zahl elf bei ihnen in hohem närriſchen Anſehen ſteht. So machte man immer zum 11. 11. einen kleinen„Aufgalopp“, der eigent⸗ lich nichts anderes war als eine Vorprobe für die in den erſten Januartagen beginnende när⸗ riſche Zeit. In dieſem Jahre mußten die Karnevals⸗ geſellſchaften ihren Elften im Elften im Hin⸗ blick auf die Verſammlungswelle verlegen. Aber aufgeſchoben iſt nicht aufgehoben, und es beſteht nicht der geringſte Zweifel darüber, daß man auch an den neuen Terminen dem Prin⸗ zen Jokus den gebührenden Tribut zollen wird. Durch die Terminverſchiebung iſt die„Große Karnevalgeſellſchaft Lindenhof“ zeitlich an erſte Stelle gerückt, und zwar ſteigt bei den Lin⸗ denhöflern die Eröffnungsſitzung am Sonn⸗ tag, 13. November, im Stammlokal„Aſchaffen⸗ burger Hof“ in der Rheindammſtraße. Dieſe Sitzung ſoll allerdings keine General⸗ probe für die im Januar und Februar ver⸗ heißenen Genüſſe ſein, ſondern wird bewußt im kleinen Rahmen gehalten, wobei der Elfer⸗ rat eine Stammtiſchgeſellſchaft von anno Toback mimt. Im übrigen wäre es verfrüht, jetzt ſchon auf die bei der„Großen Karnevalsgeſellſchaft Lindenhof“ bereits feſtliegenden Pläne einzu⸗ gehen. Nur ſo viel ſoll verraten werden, daß die Lindenhöfler in der bevorſtehenden„Sai⸗ ſon“ ſehr ſtark ausſchwärmen werden und nicht nur in verſchiedenen Mannheimer Stadtteilen, ſondern auch auswärts ihre närriſchen Sitzun⸗ gen abhalten. * Zeitlich an zweiter Stelle folgt am Montag, 14. November, der„Feuerio“, Eigentlich be⸗ Forſchungsinf darf es keines beſonderen Hinweiſes, daß die „Feuerio⸗Eröffnungsſitzung“ zum„Elften im Elften“ wieder in der alten Narrenſtammburg „Habereckl“ ſteigt. Wie uns der Kritzelmeiſter des„Feuerio“ mitteilt, bedeutet dieſe Sitzung eine Generalprobe für die kommende Karne— valszeit, wobei alte und neue Büttenredner eine Probe ihres aufgeſpeicherten Humors ge⸗ ben werden. X Auch die„Fröhlich Pfalz“ hat ſich vor⸗ bereitet, und zwar wird dieſe am nächſten Donnerstag im Palaſt⸗Kaffee„Rheingold“ —— ſtarten. Fernſehſtraße in Mannheim Eines der intereſſanteſten Ereigniſſe der dies⸗ jährigen Gaululturwoche verſpricht die füd⸗ weſtdeutſche Rundfunkausſtellung„Rund unk iſt Freude“ in der Zeit vom 26. November bis 4. Dezember in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen in Mannheim zu werden. Und das Inter⸗ eſſanteſte vom Intereſſanten wird hier zweifel⸗ los das Fernſehen ſein, das wir auf der Mann⸗ heimer Ausſtellung in Baden zum erſtenmal vorgeführt bekommen. Man bewundert u. a. die Darbietungen einer Fernſprechbühne. Der Be⸗ ſucher durchwandert die Fernſehſtraße und ſieht aus dem Dunkel Schriften in geheimnisvoller Beleuchtung erſtrahlen. Der Aufbau der von führenden induſtrie gelieferten Apparate erfolgt durch das Firmen der deutſchen Rundfunk⸗ ſtitut der Deutſchen Reichspoſt. Sonderzüge der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ und Sonntagrückfahrkarten er⸗ möglichen jedem den Beſuch der Ausſtellung. Ableiſtung des Pflichtjahres gelten könne. Nach den Durchführungsvorſchriften für die Anord⸗ nung über das Pflichtjahr iſt dies nicht der Fall. Sinn und Ziel der Pflichtjahranordnung iſt die Entlaſtung der kinderreichen Hausfrau und Bäuerin. Sinngemäß iſt es nur die e in der ein Mädel ſein Pflichtjahr ableiſten kann. Freilich liegt es auf der Hand, daß nach dem ein⸗ oder zweijährigen Beſuch einer Haus⸗ haltungsſchule das Pflichtjahrmädchen eine ganz andere Hilfe für die überlaſtete ausfrau bedeutet, als das 14jährige, ſchulentlaſſene Mä⸗ del, das angelernt werden muß. Der Wert und die Bedeutung unſerer Mannheimer Haushaltungsſchule, der einjährigen Haushaltungsſchule der NS⸗Frauenſchaft und der zwei⸗ jährigen Städt. Hausfrauenſchule bleibt daher nach wie vor beſtehen, Raaß beſon⸗ ders auch im Hinblick auf die ſozialen und Pflegeberufe, für die eine ute Haushaltungs⸗ ſchule die gegebene und vorſchriftsmäßige Vor⸗ bildung iſt. hier gibts keine Kusnahme Eine andere Frage über das Pflichtjahr be⸗ wegt die Mütter unſerer Mädel oft ſehr: kann das Pflichtjahr nicht auch i m elterlichen Haushalt abgeleiſtet werden, wenn die Mutter viel Arbeit hat? Es gibt nur einen Fall, in dem das Pflichtjahr zu Hauſe abge⸗ keiſtet werden kann; wenn vier Geſchwiſter unter 14 Jahren da ſind. Ausnahmen können hier nicht gemacht werden, weil ſie'im Geſetz nicht ſind. 3 Die 1 daß viele Mädel aus der Großſtadt ihr Pflichtjahr auf dem Lande ablei⸗ ſten wollten, hat ſich leider in Mannheim nicht erfüllt. Ob es an Oſtern 1939 beſſer wird? Wir hoffen es, denn die Arbeit in der Landwirtſchaft iſtvordringlich. Findet der Bauer keine Hilfe bei ſeiner Arbeit, ſo kann es ſo weit kommen, daß man in der Stadt kein Brot, keine Milch und keine Kartoffeln mehr hat, Darum wäre es ſehr zu begrüßen, wenn viele Mädel ihr Pflichtjahr auf dem Lande machen würden. Die Mädchen vom Land ſind ja ohnehin dazu verpflichtet, wie die Anord⸗ nung es vorſieht, ihr Pflichtjahr nur auf dem Land abzuleiſten. Ein Weg zur Bauernarbeit iſt der Landdienſt des BDM, wo die Mädel in einer Lagergemein⸗ ſchaft zuſammengefaßt werden und tagsüber in der Landwirtſchaft mithelfen. Geht es auch im Anfang nicht immer leicht und fällt die körper⸗ liche Arbeit beim Heuen und Hacken dem Stadt⸗ mädel anfangs recht ſchwer, ſo zeigt doch die Erfahrung, daß der gute Wille manche Schwie⸗ rigkeit überwindet und nach einer Anlernzeit die Bäuerin an dem Mädel wirklich eine gute Hilfe hat. Sie iſt dankbar dafür! Aehnlich iſt es im Reichsarbeitsdienſt, der jetzt nur noch in ländlichen Gegenden ein⸗ gerichtet wird, um in erſter Linie der Bauern⸗ arbeit Hilfskräfte zuzuführen. Im Arbeits⸗ dienſt bleibt man freilich nur Jahr. Das zweite Halbjahr, das noch zum Pflichtjahr ge⸗ hört, kann in einem bäuerlichen oder ſtädti⸗ ſchen Haushalt abgeleiſtet werden, vielleicht bei 3 der man im Arbeitsdienſt gehol⸗ en hat. So ein Jährchen iſt ſchnell rum Wie ſchnell iſt ſolch ein Pflichtjahr vorbei— viel zu ſchnell für die Hausfrau und Bäuerin, die mitten in ihrer vielen Arbeit nun ein neues Mädel einlernen muß. So ſteht be⸗ gleiflicherweiſe hinter der Forderung des Pflichtjahres der Wunſch, daß viele Mädel an der praktiſchen Arbeit Gefallen finden und ſich entſchließen, noch ein oder zwei ſuhe drin zu bleiben oder ſich einen Beruf zu ſuchen, wo ſie in beſcheidener Weiſe Dienſt an Kindern und Kranken tun können. Da iſt der Fenvendüfzpienz— die NSV mit ihren verſchiedenen ſozialen Berufen— ſie füh⸗ ren weit über das Pflichtjahr hinaus in einen ti ker achonen die hre O lereft 57 richtig GJ im Kaufhaus Gsel. Bugeng lieferont sõmil Kronkenlassen Beruf hinein, der wohl andere Anforderungen ——5 als kaufmänniſche oder gewerbliche Arbeit, er aber auch vielen Mädel innere Befriedi⸗ gung geben und ſie gut vorbereiten kann auf den eigenen Haushalt und die eigene Kinder⸗ pflege. Von dieſem Standpunkt aus geſehen, iſt uns das Pflichtjahr nicht ein bitteres Muß, dem man ſich nun einmal nicht entzie⸗ hen kann, ſondern eine Aufgabe und eine natio⸗ nale und ſoziale Verpflichtung. Opfertreue von Betriebsgefolgſchaften. In Erkenntnis der ungeheuren Not bei unſeren ſudetendeutſchen Volksgenoſſen haben die Ge⸗ folgſchaſtsmitglieder der Städtiſchen Sparkaſſe Mannheim dem ſudetendeutſchen Hilfswerk den Betrag von RM. 255.— zur Verfügung geſtellt. Es ſoll hiermit auch ein kleiner Dank an unſe⸗ ren Führer abgeſtattet werden. * OpelVertretunę: buf 45054 Augärtenstr. 97/00 — Verkauf Anerkonnte Repareturwerkstàtte Speziolitẽt: Notorũbernolunę Spenslerorbeiten Kundendienst In turmp gebaut lohnt, und ſi⸗ ſchäftie erdenkli eingrav ſcher H Es en werden reine 5 75 ja taunlic Spinde ganze 5 2 Am kehrs und ein Verkehr ſtehende rückzufi Bei d überwa⸗ pflichtig halteren digt we Mängel Perſone neun ju den Räl rig verh Das Zimmer werbepa Reinigu 75. G feiert 8 Luzenbe burtstag 80. Ge geb. Bra am Son ſundheit burtstag herzlichſt Ausze ihres 40 amt 1 Erhard ſchaffner — ———— brenn older überreich land u rige Die An Jungbu Politiſchen wärter, V der Leiter Pflicht. 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Uopember 1938 Meiſterwerke des Ahrmacherhandwerks Eine ſchöne Kusſtellung antiker Uhren/ Sehenswerte Stüche In einem Schaufenſter in 0 7 am Waſſer⸗ turmplatz iſt gegenwärtig eine Ausſtellung auf⸗ gebaut, die ſo intereſſant iſt, daß es ſich wirklich lohnt, einen Augenblick den Schritt zu verhalten und ſich mit den dort gezeigten Stücken zu be⸗ ſchäftigen. Es handelt ſich hier um eine Ausſtellung an⸗ tiker Uhren, die in ihrer Reichhaltigkeit nichts u wünſchen übrig läßt und die vor allem einen ſchönen Ueberblick über das hohe meiſterliche Können der Uhrmacher in früheren Jahr⸗ hunderten gibt. Wohl das intereſſanteſte Stück 10 eine drei⸗ hundert Jahre alte Kanzel⸗Sanduhr, die mit zwei Gläſern ausgerüſtet iſt, wobei der Sand bei dem einen Glas eine Viertelſtunde und bei dem anderen Glas eine halbe Stunde zum Durchlaufen benötigt. Nicht weniger intereſſant ſind andere ganz alte Zeitmeſſer, Sonnenuhren mit Kompaß uſw. Aus Mannheimer Privatbeſitz ſtammt eine im Jahre 1597 in Nürnberg hergeſtellte a ſt ro⸗ nomiſche Uhr, deren viereckiges Gehäuſe ganz in Elfenbein gearbeitet iſt. In dieſes Elfenbein ſind mit zarten Strichen alle nur erdenklichen Angaben, Zahlen, Tierkreiszeichen eingraviert— wahrlich ein Meiſterwerk deut⸗ ſcher Handwerkskunſt. Es muß überhaupt ganz beſonders erwähnt werden, daß es ſich bei den gezeigten Uhren um reine Handwerksarbeit handelt, da man ſeiner⸗ eit ja noch keine Maſchinen kannte. Um ſo er⸗ faunlicher iſt es, wie ſchön die Werke der Spindeluhren gearbeitet ſind, von denen eine ganze Kollektion aus dem 15., 16. und 17. Jahr⸗ hundert Leſeigt wird. Die— oft mit Edel⸗ ſteinen verzierten— Spindeln allein ſind wahre Meiſterwerke. Nicht weniger intereſſant ſind die Uhrengehäuſe, die man ergänzend zu den geöff⸗ neten Werken ausgeſtellt hat. Sehr inſtruktiv iſt die Gegenüberſtellung einer alten Reiſeuhr mit Schlagwerk und Wecker, in fein ziſeliertem Gehäuſe mit einer neuzeitlichen Reiſeuhr. Wenn hierbei die Größenverhältniſſe beſonders auffallend ſind, ſo trifft man an an⸗ derer Stelle dieſer Ausſtellung eine ſeltſame Uebereinſtimmung in den Größenverhältniſſen einer im Jahre 1780 erbauten kleinen Uhr mit einer modernen Uhr. Das Werk dieſer kleinſten Uhr aus dem Johre 1780 iſt nämlich kaum rößer als das Werk der heute hergeſtellten einſten Erzeugniſſe. Ein weiterer Beweis für den hohen Stand des Uhrmacherhandwerks, das vor mehr als 150 Jahren ſchon ſo kleine Uhr⸗ werke herſtellen konnte. „Daß alles ſchon einmal dageweſen iſt, beweiſen die ſogenannten Chatelaines. Dieſe kunſtvoll gearbeiteten Anhänger, die beſonders zwiſchen 1760 und 1780 ſtark in Mode geweſen ſind und die zum Anhängen der Uhren dienten, gibt es auch noch heute. Allerdings ſehen die neuzeitlichen Chatelaines anders aus, denn heute ſind es die ſchmalen Lederbändchen mit Köpfen uſw., die zum Anhängen der Sport⸗ uhren dienen. Eine treffliche Ergänzung findet die Aus⸗ ſtellung durch die umfaſſende Kollektion von Uhrenſchlüſſeln, die nicht weniger kunſt⸗ voll gearbeitet wurden, wie die Uhren ſelbſt. Gar mancher dieſer antiken Uhrenſchlüſſel wurde mit einem Zierat verſehen, der um ein mehr⸗ faches größer als der eigentliche Schlüſſel iſt.⸗ ed uenVinmmt Die Polizei meldet: Am Freitag ereigneten ſich vier Ver⸗ kehrsunfälle, wobei vier Kraftfahrzeuge und ein Fahrrad beſchädigt wurden. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der be⸗ ſtehenden Straßen⸗ und Verkehrsordnung zu⸗ rückzuführen. Bei der am Freitag durchgeführten Verkehrs⸗ überwachung wurden 26 Perſonen gebühren⸗ pflichtig verwarnt und an vier Kraftfahrzeug⸗ halter mußten rote Vorfahrtsſcheine ausgehän⸗ digt werden, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Außerdem wurden vier Perſonen die Fahrradſättel abgenommen und neun jugendlichen Radfahrern die Ventile an den Rädern entfernt, weil ſie ſich verkehrswid⸗ rig verhielten. Das Paßamt des Polizeipräſidiums in L. 6, 1, Zimmer 21(Reiſepäſſe, Ge⸗ werbepapiere) iſt am Dienstag, 15. Reinigung geſchloſſen. 75. Geburtstag. Am Montag, den 14. Nov., feiert Frau Karoline Welker, Mannheim⸗ Luzenberg, Unt. Riedſtraße 54, ihren 75. Ge⸗ burtstag. Wir gratulieren. 80. Geburtstag. Frau Margaretha Schmitt, geb. Brand, Mannheim, Waldhofſtr. 45, feiert am Sonntag, den 13. November, bei beſter Ge⸗ ſundheit und in geiſtiger Friſche ihren 80. Ge⸗ burtstag. Der hochbetagten Jubilarin unſere herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche. Auszeichnung für treue Dienſte. Aus Anlaß ihres 40jährigen Dienſtjubiläums beim Poſt⸗ amt 1 Mannheim wurde dem Poſtaſſiſtenten Erhard Stolzenberger und den Oberpoſt⸗ ſchaffnern Friedrich Mößner, Karl Stein⸗ brenner und Ludwig Scheuermann das goldene Treudienſt⸗Ehrenzeichen überreicht. Die Poſtſchaffner Ernſt Wend⸗ land und Karl Hennig wurden für 25jäh⸗ rige Dienſtzeit mit dem ſilbernen Treu⸗ ., wegen dienſt⸗Ehrenzeichen ausgezeichnet. Den Dienſtjubilaren auch unſere beſten Glück⸗ wünſche. Ehrung für treue Arbeit. Der Führer und Reichskanzler hat nachſtehend aufgeführten Ge⸗ folgſchaftsmitgliedern das Treuedienſt⸗Ehren⸗ zeichen für 50jährige treue Arbeit verliehen: Rudolf Hermann, Oberverwalter bei der Bad. Aktiengeſellſchaft für Schiffahrt und Seetrans⸗ port; Philipp Weber, Steuermann der Rhein⸗ ſchiffahrt AG vorm. Fendel. Außerdem hat der Bad. Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftsminiſter den Hermann Bub, Bank⸗ direktor bei der Deutſchen Bank, Filiale Mann⸗ heim, für 30jährige ununterbrochene Tätigkeit **— 2 Ehrendiplom für treue Arbeit ausge⸗ zeichnet. Sein 40jähriges Arbeitsjubiläum begeht heute Joſef Mall, S Aapih⸗ 39, bei der Firma Hildebrand⸗Rheinmühlenwerke. Am nächſten Dienstag Gewandhaus⸗Quartett! In der„Harmonie“, D 2, 6, führt die Mann⸗ heimer Kulturgemeinde den 2. Kammermuſik⸗ abend mit dem Gewandhaus⸗Quartett Leipzig durch. Das Programm mit Werken von Haydn, Beethoven und Brahms zeigt auch dieſes Mal wieder die beſonders wertvolle Note der Pro⸗ grammgeſtaltung der Veranſtaltungen der Mannheimer Kulturgemeinde. Reichsleiſtungsſchreiben in Mannheim Die Deutſche Arbeitsfront, Abt. für Berufs⸗ meinſch und Betriebsführung, führt in Ge⸗ meinſchaft mit der Deutſchen Stenografenſchaft am 3. und 4. Dezember 1938 in Mannheim ein Reichsleiſtungsſchreiben in Kurz⸗ ſchrift durch. Es werden ortsoffene Schrei⸗ ben für alle Volksgenoſſen, welche kurzſchrift⸗ kundig ſind, und betriebsgebundene Schreiben der Induſtrie und Handel, Banken und Ver⸗ ſicherungen, Behörden, Wehrmacht und Polizei durchgeführt. Das vergangene Reichsleiſtungsſchreiben hat gezeigt, daß es dringend notwendig iſt, daß Amtsvorſteher, Wehrmachts⸗ vertreter uſw. die ihnen anvertrauten Gefolg⸗ ſchaften auf die Notwendigkeit der Teilnahme n Reichsleiſtungsſchreiben hin⸗ weiſen. Anordnungen der NSDAP Kreisleitung der NSDAP Mannheim. Rheinstraße 1 Ortsgruppen der NSDAP Jungbuſch. 14. 11., 20.30 Uhr, bei Pg. Knochel, K 4, 13, Zellenabend der Zelle 10. Erſcheinen der Politiſchen Leiter, Blockhelfer, Parteigenoſſen und An⸗ wärter, Walter und Warte der Gliederungen, ſowie der Leiterinnen der NS⸗Frauenſchaft der Zelle 10 iſt Pflicht. NS⸗Frauenſchaft Neckarau⸗Nord. 15. 11., 20 Uhr, Pflichtheimabend für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglie⸗ der(Fiſchwerbeabend) im„Lamm“.— 14. 11., 14 Uhr Nähnachmittag bei Frau Mayfarth.— 14. 11., 20 Uhr Singſtunde im„Lamm“. Sandhofen. 14. 11., 20 Uhr, Beitragsabrechnung auf der Geſchäftsſtelle, Hintergaſſe. Feudenheim⸗Weſt. 14. 11., 15 Uhr, Beſprechung der Zellen⸗ und Blockfrauenſchaftsleiterinnen in der Näh⸗ ſtube im Schützenhaus. Feudenheim⸗Oſt. 14. 11., 20 Uhr, Pflichtheimabend für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglie⸗ der im Frauenſchaftsheim. Neckarſtadt⸗Oſt. 14. 11., 20 Uhr, Pflichtheimabend im„Durlacher Hof“, Käfertaler Str. 168, für Frauen⸗ ſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder ſowie Jugend⸗ gruppe. Friedrichsfſeld. 14. 11., 20 Uhr, Pflichtheimabend für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitalie⸗ der im„Adier“. Neueichwald. 14. 11., 19.30 Uhr, kommen die Frauen vom Chor ins Heim. Käfertal⸗Süd. 15. 11., 20 Uhr, Singſtunde im„Hei⸗ delberger Hof“. Wohlgelegen. 14. 11., 20 Uhr, Nähabend für Zelle 2, 3 und 4 bei Frau Schmitt, Weylſtraße 9.— 15. 11., 20 Uhr, Pflichtheimabend im„Durlacher Hof“, Käfer⸗ taler Straße 168, für alle Frauenſchafts⸗ und Frauen⸗ werksmitglieder ſowie Jugendgruppe. Hausgehilfin⸗ nen ſind eingeladen. Almenhof. 14. 11. kein Heimabend, ſondern Zuſam⸗ menkunft des Stabes und der Zellenfrauenſchafts⸗ leiterinnen in der Ortsgruppe um 15 Uhr. Jugendgruppe Bismarckplatz. 14. 11., 20 Uhr, Heim⸗ abend. Handarbeiten mitbringen. Jugendgruppe Reckarau⸗RNord. 15. 11., 20 Uhr, nimmt die Jugendgruppe an dem Fiſchwerbeabend im „Lamm“ teil. Neueichwald. 13. 11., 15—17 Uhr, Ausſtellung der Handarbeiten der Kinder der Kindergruppen. Eltern der Kinder und Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmit⸗ glieder ſind eingeladen. 93 Muſikzug. Nächſter Dienſt am 17. 11. in der Die⸗ ſterwegſchule. Kulturgefolgſchaft. Alle Führer bringen drei Paß⸗ bilder auf die Geſchäftsſtelle, Ein geturnter Schädling— vnd ein geföhrlicher Schödling, weil mon ihn nicht siehfl Es ist der Kolkteufel, der im harten Wosser sitzt. Er mocht die Wösche grov, hort und spröde und nimmt ihr die ursprõngliche Weichheit.— fröher gob's keinen Schotz dogegen, heute hilff Persil! persil verhötef die schädigenden Einflösse des horten Wossers; persil- gepflegte Wä- sche ist proktisch kolkfrei, schnee igweißz, porõs und loffdurchlössig Wie got, doſ Sie heute in pPersil einen s0 wirksomen Schotz för die Erholtung lhres Wösche- schotzes hoben! Nicht nur gewoschen, nicht nur rein- persil-gepflegt soll Wösche sein! 510 b/28 „Bakenkrevzbanner“ ——f— 7——— wr Sonntag, 15. November 1958 /on Null bis ZA lihr Sachliche und boshafte Betrachtungen/ Wenn man sich eine Nacht um diĩe Onren haut Bahnhöfe haben eine eigene Atmo⸗ päre; Technik und Romantik haben ſich zu⸗ ammengefunden zu einer ortsgebundenen timmung, die ſich immer wieder einſtellt, wenn man in die Halle tritt. Nur abgebrühte Reiſe⸗ onkels merken nichts davon, denn für ſie iſt die Eiſenbahnfahrt nichts als ein notwendiges Uebel, und ihre einzige Sorge iſt die, zwei Skatpartner oder einen Eckplatz zu finden. Nur wer ſelten reiſt, iſt in hohem Grade empfäng⸗ lich für den Reiz der Ortsverände⸗ rung; er wird freudig jedes neue Landſchafts⸗ bild in ſich aufnehmen und unbekannte Statio⸗ nen mit faſt kindlicher Neugierde begrüßen. Glücklich, wer mit leichtem Koffer durch das Bahnhofsportal ſchreitet und ſeiner lieben Va⸗ terſtadt auf einige Wochen Valet ſagen kann. Mit welchen Gefühlen tritt der Urlaubsfahrer an den Schalter und nennt ſein fernes Ziel! Ueberhaupt, Menſchen im Bahnhof— ſie ſind des Studiums wert. Nun iſt ja unſer Mannheimer Hauptbahnhof nicht gerade der größten einer, deshalb behält man leicht den Ueberblick, und keine eine mehr oder weniger lange Reihe von „Empfängern“ ein, die von der Sperre bis zum Ausgang Spalier ſtehen, um die Reiſenden abzuholen. Zu ihnen geſellen ſich bei den Schnellzügen noch die Hoteldiener, kenntlich am Firmenſchild ihrer Mütze. Schon hier beginnt jich der Fremdenverkehr in klingende Münze umzuſetzen. Gepäckträger, Taxifahrer und Straßenbahn fordern den erſten Tribut von den Ankömmlingen. Beſonders herzliche Emp⸗ fänge mit Blumenſtrauß und Brautkuß gibt es, wenn Reſerve Ruh hat oder der Arbeitsdienſt einen Jahrgang entließ. Manchmal paßt der junge Mann nicht mehr in ſeinen Zivilanzug und iſt ſeiner Mutter über den Kopf gewachſen, was mit freudigem Erſtaunen feſtgeſtellt wird, Auch zurückkehrende Koͤß⸗Fahrer bilden ſtets den Anlaß zu beängſtigenden Abholerverſamm⸗ lungen vor der Sperre. Für die Mannheimer Jugend iſt es ein beliebter Sport, auf dem Lindenhofſteg be⸗ ſonders ſehenswerte Züge zu erwarten und ab⸗ fahren zu ſehen, wie den Rheingold⸗Expreß und die Fernſchnelltriebwagen, deren Verkehrszeiten die Buben genau im Kopf haben. Wenn das Ereignis auf ſich warten läßt, kann man ſich inzwiſchen fein von durchfahrenden Lokomoti⸗ ven einqualmen laſſen oder ein Zielſpucken in den Schornſtein veranſtalten, was indeſſen vom Zugverſonal nicht mit der gleichen Begeiſterung aufgenommen wird wie von den jugendlichen Zuſchauern. Stundenlang können ſie den Ran⸗ gierfahrten zuſehen und den Mann mit der roten Mütze beneiden, der nur den Befehlsſtab zu heben braucht, und ſchon ſetzt ſich der Schnell⸗ zug nach Hamburg in Bewegung. Zaungäſte im Warteſaal Es ſcheint, daß die Zeiten vorbei ſind, da ängſtliche Frauen und pflichtbewußte Männer mindeſtens eine Stunde vor Abfahrt des Zuges ſich im Warteſaal einfanden. Die Kunſt des Fahrplanleſens hat ſich ſo eingebürgert, daß man ſich leicht ausrechnen kann, wann man am Bahnhof zu ſein hat, um bequem ſeinen Zug zu erreichen. Nur bei den Fahrgäſten weiblichen Geſchlechts— ſie mögen dieſe Feſt⸗ ſtellung verzeihen— iſt der Fahrplan ein Buch mit ſieben Siegeln geblieben.. nein, nicht bei allen, ganz im Gegenteil, viele Frauen knobeln mit Blitzesſchnelle die ſchwierigſten Anſchlüſſe mit viermaligem Umſteigen aus, als ob es ein Kochrezept wäre. Reſpekt davor! Mein Freund Theodor hat einmal den weiſen Ausſpruch ge⸗ tan, er werde ſich ſeine Lebensgefährtin nach dem Befund ihres Nähkorbes und ihrer Fähig⸗ keit, den Fahrplan zu leſen, wählen, darin näm⸗ lich zeige ſich die wahre Intelligenz. Kehren wir in den Warteſa al zurück. Wer erinnert ſich noch der Zeit, als fünf Minuten vor Zugabfahrt ein Fahrdienſtbeamter eintrat, ſich mit einer Glocke Gehör verſchaffte und zum Einſteigen aufforderte. Das ließe ſich heute nicht mehr durchführen. Jeder muß ſelbſt ſehen, wie er zum Ziele kommt, auch wenn er noch ſo un⸗ noch ſo kleine Begeben⸗ heit entgeht dem aufmerk⸗ ſamen Beobachter; und ſo klein iſt er wiederum nicht, daß es nicht ſtünd⸗ lich genug Intereſſantes zu ſehen gäbe. Da kom⸗ men frühmorgens zu den erſten Vorortszügen die Scharen der Arbeiter und Angeſtellten, die Tag für Tag einen kurzen oder längeren Weg zu ihren Arbeitsſtätten zurückzule⸗ gen haben. Die Akten⸗ taſche mit dem Frühſtück und die Morgenzeitung begleiten faſt jeden dieſer regelmäßigen Fahrgäſte. Dann wird es ruhiger. Während der Vormittags⸗ ſtunden kommen mehrere Fernzüge an, die Zugfolge verdichtet ſich, bis um die Mittagszeit die erſte Welle der zurückflutenden Berufsfahrer anbrandet; ihr folgt nachmittags zwi⸗ ſchen 4 und 7 Uhr die zweite. So geht es täg⸗ lich, mit Ausnahme der Samstage und Sonntage, die im Zeichen des Wo⸗ chenendverkehrs ſtehen. Spalier zum Empfang Zu faſt allen ankom⸗ menden Zügen findet ſich FAI FI AM beholfen iſt; dafür iſt der Mann von der Auskunft da, am gel⸗ ben Mützenband kennt⸗ lich, der mit uner⸗ ſchöpflicher Geduld alle Fragen beantwortet. Es iſt nur wenige Jahre her, da waren die Warteſäle unſeres Bahnhofs die Zuflucht vieler Arbeitsloſen, die im Winter den war⸗ men Ofen zu ſchätzen wußten. Oft mußte die Bahnpolizei eingrei⸗ fen, wenn ſich das Kartenſpiel zu ſehr ausbreitete oder andere Unzuträglichkeiten für die Reiſenden entſtan⸗ den. Solche Bilder ſieht man heute nicht mehr. Wenn an Regentagen oder im kalten Winter einige Vorübergehende im Bahnhof Schutz ſuchen, dann hat niemand et⸗ was dagegen. Ein anderes Problem ergab ſich aus der Be⸗ triebseigenheit der Bahnhofswirtſchaft, die im Dienſte des Reiſeverkehrs zu ungewöhn⸗ lichen Stunden geöffnet ſein muß. Wenn in der Stadt die Gaſtſtätten ſchließen, gewöhnlich kurz nach 1 Uhr, dann gibt es ja immer noch einige Nachtkaffees, die bis halb vier Uhr Ver⸗ längerung haben. Was dann, wenn auch dort das Licht ausgeht und der alkoholiſch angekur⸗ belte Bettſchoner auf die Straße geſetzt wird? Na klar, er pilgert allein oder in Geſellſchaft zum Bahnhof; er muß nur den Weg ſo in die Länge ziehen, daß er nicht vor vier Uhr dort eintrifft, denn erſt dann öffnen ſich die Pforten, und mit einem ſtarken Kaffee können die Le⸗ bensgeiſter wieder erweckt werden. Zwiſchen zwölf und vier Uhr nachts iſt der Bahnverkehr am ruhigſten. Nur wenige inter⸗ nationale Schnellzüge laufen hier ein, zwiſchen drei und vier Uhr ſogar nur zwei; ſie bringen nicht ſehr viele Reiſende, und ſo finden wir unſere Nachtbummler als erſte Gäſte. Schließ⸗ lich iſt ja Mannheim eine Großſtadt, und es kann ſchon vorkommen, das jemand einmal eine Nacht aus irgendeinem Grunde obdachlos iſt. Iſt abends der letzte Zug verſäumt, dann bleibt ohnehin nichts anderes übrig, als ſich die Nacht um die Ohren zu ſchlagen. So bietet der Bahnhof zu jeder Stunde und zu jeder Jahreszeit lebendigen Anſchau⸗ ungsunterricht. Freud und Leid gehen durch ſeine Hallen; für die einen iſt er Aus⸗ gang oder Ende, die andern ſehen in ihm nur des Dienſtes ewig gleichgeſtellte Uhr. berflucht— den Zug verſäumt Links ein Koffer, rechts ein Koffer, und in der Mitte ein junger Mann, der wie ein Ma⸗ —————— 8 PLAN ——————————. FAI rathonläufer vom Waſſerturm her auf dem Ring zum Bahnhof rennt. Wecker ſtehen geblie⸗ ben, verſchlafen, Kragenknopf fortgerollt, beim Raſieren geſchnitten, Straßenbahn nicht erreicht — alles Unglück der Erde iſt über ihn herein⸗ gebrochen. Nun verſucht er es mit Rieſen⸗ ſchritten und fleht zum großen Manitou, der Zug möge Verſpätung haben. Bahnhofuhr zeigt eine Minute vor Abfahrt, vier Stufen auf einen Satz, an Fahrkarte nicht zu denken, durch die Sperre, da, daa, pünktlich wie eine Mondfin⸗ ſternis verläßt der Zug die Halle. Man kann ſich umdrehen mit dem Gefühl der Befriedi⸗ gung, daß er einem nicht vor der Naſe wegfuhr; man kann auch fluchen wie drei bayeriſche Holz⸗ hackerbuam, aber einen Wert hat es nicht. Der nächſte Zug geht in drei Stunden, und mit heraushängender Zunge läßt ſich unſer d0 Sämtliche Zeichnungen: E. John Jüngling auf einer der Wartebänke nieder, nicht ohne Seitenblick auf die Holde, die bereits dort ſitzt und offenbar auch den Anſchluß ver⸗ paßt hat. Unter Umſtänden können ſich zwei verpaßte Anſchlüſſe aufheben, wie eine Vernei⸗ nung die andere; wer weiß, vielleicht hat die Macht des Schickſals eingegriffen und läßt einen anderen Anſchluß zuſtandekommen. Aufſchlußreich ſind die Anſammlungen, in ſchöner Bilderſprache auch Schlangen genannt, vor den Fahrkartenſchaltern zu Zeiten ſtarken Verkehrs. Wieviel Seelenruhe gehört doch dazu, mit einem Dutzend Hintermänner im Rücken den Schalterbeamten zu fragen, ob und wann in Kitzbühel Anſchluß an die Kraftpoſt beſtehe. Wenn dann noch eine nicht ſehr hübſche Puppe in aller Einfalt von der falſchen Seite an den Schalter tritt, dann kommt die Volksſeele ins Kochen, und die eine Schlange ziſcht die andere W. N. 4 62222338 18195 1 Eii gen Saar Ober zuteil ters nimm Geſan bunde Ein urtnd 3 afrika: den E ſchen mit e Gchaff keſchen bete ſi⸗ Schutz nahm ten⸗ un Kamer rück ne JInfant machte Haupt gewehr und M Nach iber 1938 auf dem n geblie⸗ lt, beim t erreicht herein⸗ Rieſen⸗ itou, der uhr zeigt uf einen urch die Nondfin⸗ an kann Befriedi⸗ vegfuhr; che Holz⸗ icht. den, und h unſer 2 „Dafenßreuzbanner⸗ Sonntag, 15. Hovember 1058 Oas iot Heute lo3s2 Sonntag, 13. November: Docionaltheater:„Tiefland“, Oper von'Ahbert. An⸗ fang 14 Uhr, Ende 16.30 Uuhr.—„Der Prinz von DMhule“, Operette von Kattnig. Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Manetarium: Lichtbildervortrag:„Der Sternenhimmel über den Polen der Erde“(mit Vorführung des Sternprojektors), 16 Uhr. einkunſtbühne Libelle: Variete. nzert: Plankenkaffee Koſſenhaſchen; Palaſtkaffee „Rheingold“; Kaffee Wien; Mannheimer Hof; Part⸗ Lotel; Weinhaus„Hütte“; Grinzingſtube. Donz:„s) Holztifti⸗Bar“ im Mannheimer Hof; Ere⸗ mitage⸗Bar in der Libelle; Wintergarten; Kaffee Carl Theodor; Parkhotel; Flughafengaſtſtätte; ſeichsautobahngaſtſtätte. Ständige Darbietungen: Scoßmuſeum: 11—16 Uhr. Theatermuſeum: 10—13 und 15—17 Uhr. Kunſthalle: 11—16 Uhr.— Leſeſaal: 11—13 Uhr. Mannheimer Kunſtverein: 10—13 und 14—16 Uhr. —12 Uhr; Schwimm⸗, Wannen⸗, Spezial⸗ bader. Nanetarium im Luiſenpark: 17 Uhr: Vorführung des Sternprofertors. Deimenhaus im Luiſenpark:—42 und 14—17.30 Uhr. Rundfunk⸗Programm Sonntag, 13. November: bezcsſender Stuttgart:.00 Sonntag⸗Frühkonzert; .00 Bauer, hör' zu!;.30 Evangeliſche Morgen⸗ eier;.00 Sonntagmorgen ohne Sorgen; 10.00 orgenfeier der SA; 10.45 Frohe Weiſen; 12.00 am Mittag; 13.00 Kleines Kapitel der Zeit; Wäsche-Speck Paradeplatz E 7, 7 „»„ man findet eine Sroße Auswahnlde 13.15 Muſir am Mittag; 1400 Pfiffige Sachen, zum Mitmachen und Lachen!; 14.30 Muſik zur Kaffee⸗ ſtunde; 15.30 Chorgeſang; 16.00 Nachmittagskonzert: 18.00„Die Mühle im Schwarzwald“; 18.30 Wer hört's nicht gern!; 19.00 Aus der Großmutter⸗ ſchublade; 20.00 Nachrichten; 20.10„Wie es euch geſällt“; 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.15 Bericht vom Borxländerkampf Deutſch⸗ land— Polen; 22.30 Unterhaltung und Tanz; 24.00 bis.00 Nachtkonzert. Deutſchlandſender:.00 Hafenkonzert;.00 Wetter; Eine kleine Melodie;.20 Und ſonntags aufs Land: .00 Sonntagmongen ohne Sorgen; 10.00 Der Wille bricht die Not; 10.40 Brahms; 11.30 Fantaſte auf der Wurlitzer Orgel; 12.00 Platzkonzert; dazwiſchen: Zeitzeichen, Glückwünſche und Neueſte Nachrichten; 13 10 Muſir zum Mittag; 14.00 Junker Prahlbans: 14.30 Opernklänge; 15.10 Klavierkonzert Nr. 3 in Dmoll; 16.00 Muſir am Nachmittag; 17.00 Schiner im Fürſtenzimmer; 18.00 Grohe Deutſche— Hans Holbein; 18.30 Walter Ludwig ſingt; 19.00 Muſika⸗ liſche Kurzweil; als Einlage: Und nächſten Sonntag Wunſchkonzert; 19.45 Deutſchlandſportecho: 20.00 Kernſpruch, Kurznachrichten, Wetter; 20.10„Weißer Elefant verloren“; 20.40 Gärtnerin aus Liebe; 22.00 Tages⸗, Wetter⸗ und Sportnachrichten; 22.15 Zweiter Bericht pFom Boxländerkampf Deutſchland— Polen; 22.30 Eine kleine Nachtmuſik; 23.00—24.00 Otto Dobrindt ſpielt. Daten für den 13. November 1938 1504 Landgraf Philipp der Großmütige von Heſſen in Marburg geboren. 1862 Der Dichter Ludwig Uhland in Tübingen geſtorben. 1868 Der italieniſche Tondichter Gioacchino Roſſini in Ruelle bei Paris geſtorben. Wenn die Wehrmacht aufſpielt. Haft auch du ſchon deine Karte zum Whw-Uonzert am nächſten Samstagꝰ Wie ſchon bekanntgegeben, erwartet die Mann⸗ heimer am nächſten Samstag ein ganz beſonde⸗ rer Genuß: die Wehrmacht des Standorts Mannheim⸗Ludwigshafen veranſtaltet im Nibe⸗ lungenſaal des Roſengartens ein W ehr⸗ machts⸗Großkonzert. Der Beſuch dieſes Großkonzertes iſt aus zwei Gründen ganz be⸗ ſonders zu empfehlen. Zunächſt wird dieſes Konzert im Rahmen des Winterhilfswerks durchgeführt, ſo daß alſo die Beſucher mit ihrem Eintrittsgeld eine Beiſteuer zum WhHW leiſten. Dann aber bekommt man künſtleriſche Genüſſe vorgeſetzt, die beſtimmt gefallen und die be⸗ ſtimmt jeden Freund einer ſchneidigen Militär⸗ muſik zufriedenſtellen werden. Die muſikaliſche Großveranſtaltung iſt aber auch deswegen bemerkenswert, weil in Mann⸗ heim in ſolchen Ausmaßen noch keine Wehr⸗ machtskonzerte veranſtaltet wurden. Es wirken nämlich außer den Spielleuten nicht weniger als ſechs Muſikkorps mit, und zwar ſpielen drei Muſikkorps und ein Trompeterkorps des Heeres und zwei Muſikkorps der Luftwaffe. Zu den Spielleuten kommt dann noch ein Mannſchafts⸗ chor des Heeres und der Luftwaffe. Die Preiſe einſchließlich der ſtädtiſchen Ein⸗ laßkarte betragen.60,.10,.60 und.10 RM. Der Vorverkauf hat bereits eingeſetzt und zwar beim Verkehrsverein Mannheim, Plankenhof; Muſikhaus Heckel, O 3; Zigarrenkiosk Schleicher am Tatterſall und ſchließlich beim Verkehrsver⸗ ein Kohler am Ludwigsplatz in Ludwigshafen. Eine Ehrenpflicht für uns Mannheimer wird es ſelbſtverſtändlich ſein, dafür zu ſorgen, daß das Wehrmachtskonzert ausverkauft iſt und daß als logiſche Folge dem Winterhilfswerk ein ſtattlicher Betrag überwieſen werden kann.*i⸗ — „Aufstehen!“ in der Kaserne Ein lebensechter Schnappschuß aus dem Leben in der Kaserne, der bei den Aufnahmen für den Ufia-Wehrmachtsfilm„Drei Unteroffiziere“ gemacht wurde. Wieder eine verwickelte Oeviſengeſchichte Scherl-Bilderdienst-.) bor dem Mannheimer Sondergericht/ Hochmals gut weggekommen Das Mannheimer Sondergericht mußte ſich in der Feitagſitzung ſchon wieder mit einem Deviſenprozeß unter Vorſitz von Landgerichts⸗ direktor Dr. Schmoll befaſſen. Diesmal ſtand der 68 Jahre alte Guſtav Saaler aus Ten⸗ ningen, zuletzt in Baden⸗Baden wohnhaft, vor den Schranken des Gerichts. Ihm wurde ein Volksverrats⸗ und Meineidsver⸗ brechen in Tateinheit mit mehreren De⸗ viſenvergehen zur Laſt gelegt. Die Ver⸗ Berufung eines Kolonialpioniers Oberſt a. D. peter, Ludwigshafen, übernim mt die Geſamtleitung des Rut Verlin Eine hohe Auszeichnung wurde dem bisheri⸗ gen Gauverbandsleiter des Gauverbandes Saarpfalz im Deutſchen Reichskolonialbund, Oberſt a. D. Richard Peter(Ludwigshafen) zuteil. Dem ehrenvollen Rufe des Reichsſtatthal⸗ ters General Ritter von Epp folgend über⸗ nimmt Oberſt Peter mit ſofortiger Wirkung die Geſamtleitung des Deutſchen Reichskolonial⸗ bundes mit dem Sitz Berlin. Ein alter Koloniallämpfer, der in Steppe uend Buſch Deutſch⸗Oſt⸗ und Deutſch⸗Südweſt⸗ afrikas und in Kamerun in Vorkriegszeiten um den Erhalt und die Mehrung des jungen deut⸗ ſchen Kolonialbeſitzes gekämpft hat, erfährt da⸗ mit eine Würdigung ſeines verdienſtvollen Schaffens. Oberſt Peter diente bei dem baye⸗ kiſchen Infanterie⸗Regiment s in Metz und mel⸗ dete ſich 1903 als junger Leutnant zur deutſchen Schutztruppe in Afrika. Von 1904 bis 1908 nahm er an der Niederwerfung des Hottentot⸗ ten⸗ und Hereroaufſtandes teil, wurde 1908 nach Kamerun verſetzt. Im Jahre 1910tehrte Peter zu⸗ rück nach Augsburg, um dort im 3. bayeriſchen Jnfanterie-Regiment Dienſt zu tun. Den Krieg machte der damalige Hauptmann Peter als Hauptmann und Führer einer Maſchinen⸗ gewehrkompanie an der Weſtfront, in Rumänien und Mazedonien mit. Nach dem Zuſammenbruch von 1918 finden wir Oberſt Peter als Freikorpskämpfer, wo er an der Niederwerfung der Münchener Revolte beteiligt war. Dann trat er als Mafor in die Reichswehr ein und wurde 1922 zur Landespolizei verſetzt. Er tat zuerſt in Nürn⸗ berg und dann in Augsburg Dienſt. Eine be⸗ ſondere Ehre widerfuhr dem damaligen Major Peter im Juni 1930. Als die Pfalz nach 12jäh⸗ riger Beſatzungszeit von den fremden Söld⸗ nern geräumt wurde, marſchierte er an der Spitze der Landespolizei in der Nacht vom 30. Juni 1930 von Maeinheien aus über die Schlageterbrücke in Ludwigshafen ein. Peter wurde Kommandeur der geſamten Landespoli⸗ zei Rheinpfalz mit dem Dienſtſitz in Ludwigs⸗ hafen. Mit Erreichung der damals feſtgeſetzten Al⸗ tersgrenze ſchied Oberſt Peter im Herbſt 1933 aus dem attiven Dienſt aus. Zwiſchenzeitlich war Oberſt Peter bei der Deutſchen Arbeits⸗ front ehrenamtlich tätig und übernahm im Jahre 1936 die Gauverbandsleitung des Reichs⸗ tolomialbundes in der Saarpfalz. Damals war auf Anordnung des Führers durch Reichsſtatt⸗ halter Ritter von Epp gerade die Weiſung er⸗ gangen, den Reichskolonialbund auf eine breite, von allen Voltsgenoſſen getragene Grundlage zu ſtellen. Dieſe Aufgabe löſte Oberſt Peter in glänzender Weiſe. Die nunmehrige Berufung zu dieſer verantwortlichen Stellung iſt der Dank an einen alten, verdienten Pionier der kolonialen Sache. brechen ſtellte der Angeſchuldigte mit Entſchie⸗ denheit in Abrede, die Deviſenvergehen gab Saaler, ſoweit ſie ihm in Erinnerung waren, zu. Der n Saaler hatte in früheren Jahren eine glänzende Zeit durchgelebt. Er zeigte ſich als durchaus befähigter Ingenieur mit der nötigen Vorbildung. Eine Maſchinen⸗ fabrik in Chemnitz gab ihm den Auftrag, in Japan als techniſcher Berater zu fungieren bei einer guten Bezahlung. 1897 verehelichte ſich der Angeklagte. Das Ehepaar war von 1904 bis 1910 in Amerika und zwei Jahre nach der Rückkehr ins Deutſche Reich, wanderten beide nach Japan aus. Während des Krieges wurde S. interniert, konnte aber nach Kriegsende wie⸗ der ſeine Tätigkeit ungehindert aufnehmen. Die Eheleute Saaler kehrten 1924 endgültig nach Deutſchland zurück. Seine Frau legte nun aus Gründen der herrſchenden Inflation ein Gut⸗ haben 1923 in der Schweiz auf ihren Namen an. In Deutſchland war der Angeſ uldigte noch als Einkäufer für japaniſche Firmen tätig. Schließlich gingen die Geſchäftsverbindungen ſehr zurück. Die Bankverbindlichkeiten konnten nicht mehr nach den Abkommen geregelt werden. S. geriet in Schulden, die ſich bei der ungün⸗ ſtigen Geſchäftslage auf 30 000 Mark erhöhten. Im Auftrag ſeines Schwiegerſohnes, der in China ſich aufhielt, wurde 1935 in Oberbayern das Gut Hochheit käuflich erworben. Die vor⸗ zunehmenden Ausbeſſerungen bezifferten ſich auf die Auslageſumme von 12000 Mark, Ueber die Schweizer Guthaben ſeiner Frau, die ſich auf 1490.8) Schweizer Franken plus 64.85 Schweizer Franken und 5000 Obligationen be⸗ ziffern, hatte nur die Inhaberin dieſer Gut⸗ haben Verfügungsrecht. Er ſchrieb die Briefe und erledigte die Bankſchriftwechfel insgeſamt mit Unterſchriftſeiner Frau. Auf Be⸗ treiben der Deutſchen Bank, an die der Ange⸗ klagte noch den Betrag von 10 000 Mark ſchul⸗ dete, mußte er am 20. Mai 1932 den Offen⸗ barungseid leiſten. Er gab ſich damals ſchon als vermögensloſer Mann aus. Die An⸗ klagebehörde erblickte in der Vermögenslage auf den Namen der Frau eine Tarnung und glaubte deshalb auch, daß er als der eigentliche Beſitzer dieſer Schweizer Guthaben verpflichtet war, dieſe bei der Eidesleiſtung offen 5 legen. Dies war die Begründung zur Ank age des Meineids. Daß der Angeklagte über 12000 Mark zum wecke der Gutsarbeiten im Auftrag ſeines zchwiegerſohnes verfügte, gab er zu. Hier lag ein Vergehen vor. S. wäre verpflichtet geweſen, dieſe Gelder der Deviſenſtelle anzuzeigen, um die Genehmigung zum Verfügungsrecht zu er⸗ halten. Der Angeklagte durfte auch nicht über die 5000 Schweizer Franken— Obligationen „— verfügen, ohne Genehmigung der Deviſen⸗ ſtelle. Und ſchließlich war dem Angeklagten als bewanderter Wirtſchaftler klar, daß er keine Wertpapiere verkaufen durfte, ohne Einholung der Genehmigung. Er hatte Goldpfandbriefe in Höhe von 5000 Mark veräußert und dem Schwiegerſohn gutgeſchrieben. In dieſen Punk⸗ ten lag ein bedingter Vorſatz gegen die Devi⸗ ſenvorſchriften vor und der Angeklagte räumte dies auch ein. 5 Die Staatsanwaltſchaft hatte Strafan⸗ trag in ſämtlichen Punkten der Anklage ge⸗ ſtellt und kam zu einer Geſamtſtrafe von ein Jahr acht Monaten Zuchthaus, und den Nebenſtrafen. Der Nebenkläger des Ober⸗ finanzamtes Karlsruhe ſchloß ſich diefen An⸗ trägen an. „Das Sondergericht kam zu folgenden Urtei⸗ len. Der Angeklagte Guſtav Saaler wurde von der Anklage des Volksverrats und des Mein⸗ eids freigeſprochen. Eine mbergn nur wegen dreier Deviſenvergehen. Es wur⸗ den 6 Monate Gefängnis für dieſe Vergehen Hüte unei Herrenarnhel Kölle · O5, 8 ausgeſprochen. Dieſe Strafe gilt als verbüßt duch die erlittene Unterſuchungshaft. Es wur⸗ den weiter Geldſtrafen in Höhe von 3000 und 1000 und 1000 Mark gleich 5000 Mark ſprochen. Das Gericht konnte ſich nicht reſtlos davon überzeugen, daß tatſächlich der Ange⸗ klagte auf Umwegen Beſitzer dieſer Guthaben war, infolgedeſſen war er auch nicht verpflichtet, dieſe bei der Leiſtung des Offenbarungseides mit einzubeziehen. Die Ehefrau 337 Alleinvollmacht. Sie konnte als Zeugin nicht mehr angerufen werden, da ſie im Verlauf des Vorverfahrens auf dem Gut infolge Vergiftung ſtarb. Weitere Unterlagen lagen nicht vor, ſo daß ein ſchlüſſiger Beweis nicht geführt werden konnte. So war der An⸗ geklagte nur wegen der Deviſenvergehen zu verurteilen. Man ließ wegen des hohen Alters und der Krankheitserſcheinungen weitgehend Milde walten. Der Angeklagte wurde aus der Haft entlaſſen. Das wird ein Gegacker geben! Geflügelausſtellung in Neckarau Auch das jetzige Wochenende bringt uns wie⸗ der eine Geflügelausſtellung, und zwar führt der Geflügelzüchterverein Mannheim⸗Neckarau ſeine 24. Allgemeine Geflügelausſtellung im Neckarauer Vereinshaus durch. Nahezu 800 Tiere aller Räſſen werden auf dieſer Ausſtel⸗ lung gezeigt werden, die mit einer Lehr⸗ und Werbeſchau für den Vierjahresplan auf dem Gebiete det Geflügelzucht verbunden iſt. Von der kleinſten Zwergraſſe bis zur größten Wirtſchaftsraſſe ſind alle Tiere vertreten. Dar⸗ über hinaus wird man auch eine ſtattliche Taubenabteilung zu ſehen bekommen, in der etwa 300 Tiere zur Schau geſtellt werden. Welche Bedeutung man dieſer Ausſtellung in Neckarau beimißt, iei daraus hervor, daß aus allen Teilen des Reiches die Geflügel⸗ und Taubenzüchter ihre Tiere nach Neckarau geſchickt haben. Auf Entfernungen bis zu 800 Kilometer kamen dieſe Tierſendungen, darunter aus der Oſtmark und aus dem Sudetenland. Gollesdienf⸗nzeiger Evangeliſche Kirche Sonntag, den 13. November (Chriſtenlehrſonntag) Trinitatiskirche: 8,.30 Vik. Müller, 10.00 Vik. Müller. Konkordienkirche: 10.00 Vikar Grittner, 20.00 Vortrag Pfarrer Bürck. Chriſtuskirche: 10.00 Pfr. Köberle, 18.00 Vik. Hilmer. Neuoſtheim: 10.00 Pfarrvikar Betzel. Friedenskirche: 10.00 Pfr. Zahn. Johanniskirche: 10.00 Vikar Schmitt, 18.00 Pfarrer Emlein. Markustirche: Samstag: 20.00 Prof. Köberle; Sonntag: 10.00 Pfr. Speck, 20.00 Prof. Köberle. Neckarau:.45 Vikar Kirſchbaum. Lutherkirche: 10.00 Pfr. Simon, 20.00 Bibelſtunden. Eggenſtraße:.00 Vik. Würthwein, 20.00 Bibelſtunde. Melanchthonkirche: 10.00 Vik. Adelmann, 18.00 Vikar Kaufmann. Zellerſtraße:.30 Vikar Kaufmann. Auferſtehungskirche: 10.00 Pfr. Bodemer. Stübt. Krankenhaus: 10.00 Pfr. Haas. Diakoniſſenhaus: 10.30 Pfr. Heſſig. Feudenheim: 10.00 Vikar Rau. Friedrichsfeld:.30 Pfr. Schönthal. Käfertal: 10.00 Vikar Metzger, 20.00 Vikar Betz. Käfertal⸗Süd: 10.00 Vikar Betz. Rheinau: 10.00 Vikar Werner. Pfingſtberg:.00 Vikar Werner. Sandhofen:.30 Vikar Schwarz. Siedlung Schönau:.30 Vikar Ludwig. Seckenheim:.30 Vikar Walter. Waldhof:.30 Vikar Zug. Wallſtavt:.30 Pfr. Münzel. Die Kindergottesdienſte finden im Anſchluß an die Hauptgottesdienſte ſtatt. Gvang. Gemeinde Heddesheim. 10 Uhr Hauptgottes⸗ dienſt; 11 Uhr Chriſtenlehre; 13 Uhr Kindergottes⸗ dienſt; 20 Uhr Frauenabend. Alt⸗Katholiſche Kirche fl Schloßkirche: 10 Uhr. Erlöſerkirche(Gartenſtadt): 18 Uhr. oas Radĩium-Sol-Bacl Heidelberg ————— Bietet greisgünstige Bacekuren vom 24. Oktober bis 3. Dezember 1938— Bis 40% Ermüßigung 6 Bäcler RIMH.——— Gültigkeit der verbilligten Bäderabonnements bis 23. Dezember 1938— Badezeit 9 bis 18.30 Uhr— Kassenschluß 17.15 Uhr ———————— — — —————— — ———————————— ne 23 gus der Bewegung . 8 n Sonntag, 15. November 1958 Su als Stoßtrupp der Volksgemeinscha Von hictor Lutze, Siabschef der SA Es ſei vorausgeſchickt, daß ich niemals in er⸗ ſter Linie als SA⸗Mann, ſondern als Natio⸗ nalſozialiſt ſpreche, denn die SA kann nicht ſelbſtändig neben der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung, ſondern nur in ihr ſtehen, und ihre einmal mehr nach dieſer und einmal nach jener Seite hin ausgeweiteten Aufgaben werden vom Führer nach den zeitlichen Erfor⸗ derniſſen und Notwendigkeiten der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung beſtimmt. Als Nationalſozialiſt— und gerade als alter Nationalſozialiſt— verſtand ich ſehr früh, daß das neue Deutſchland, deſſen Bild wir in der Zeit des Kampfes im Herzen trugen, niemals in die Luft hinein aus der bloßen Vorſtellung aufgerichtet werden könnte, ſondern daß das neue Deutſchland ſeine ſtarken Wurzeln in einer neuen, in der nationalſozialiſti⸗ ſchen Volksgemeinſchaft haben müſſe. Darum wurde ich SA⸗-Mann, weil die SA da⸗ mals wie heute die hohe Schule der national⸗ ſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft iſt! Ein grundſätzlicher Unterſchied Es war, wenn man heute zurückdenkt, eine ungeheuerliche Kühnheit, daß der Führer in einer Zeit, in der das deutſche Volk in einem ſolchen Maße in ſich bis aufs Meſſer bekämp⸗ fende Klaſſen und Parteien aufgeſpalten war, daß man gar nicht mehr von einem deutſchen Volk ſprechen konnte, die Idee einer Volksge⸗ meinſchaft proklamierte, die ohne Unterſchied jeden Deutſchen erfaſſen und an der unter⸗ ſchiedlos jeder Deutſche den gleichen unmit⸗ telbaren Anteil haben ſollte! Während in der politiſchen Vorſtellungswelt jener Zeit in je⸗ dem politiſchen Lager überhaupt nur die Vor⸗ ſtellung lebendig war, durch Unterdrückung und Niederknüppelung des politiſchen Gegners ſich ſelber durchzuſetzen, glaubte der Führer an das deutſche Volk, das in einer übergeordne⸗ ten Gemeinſchaft ſich wiederfinden werde! Das iſt auch der lange und oft verkannte grund⸗ ſätzliche Unterſchied zwiſchen der SA und ſfämtlichen übrigen uniformierten Organiſatio⸗ nen der damaligen Parteien und politiſchen Richtungen: die SA ging auch auf die Straße und ſie ſcheute niemals eine gewaltmäßige Aus⸗ einanderſetzung, aber nicht, um den einzelnen politiſchen Gegner niederzuknüppeln, ſondern ſie kämpfte— notgedrungen auch auf dieſe Weiſe— unter der Idee der künftigen Volks⸗ gemeinſchaft, die einmal alle Deutſchen, auch die gegenwärtigen Gegner, umfaſſen würde! Den Mut zur Unpopularität hat der Führer wahrhaftig ſtets beſeſſen, denn indem er da⸗ mals im Anfang in den Namen ſeiner Bewe⸗ gung das Wort„national“ einfügte, ſtieß er die geſamte Linke vor den Kopf und durch das Wort„ſozialiſtiſche“ die geſamte Rechte! Aber er glaubte ja an das deutſche Volk, und die an⸗ geblichen Sozialiſten, die Marxiſten, müßten ſchließlich doch wieder die nationale Schick⸗ ſalsgemeinſchaft des ganzen Volkes er⸗ kennen und die ſogenannten Nationalen den ſozialiſtiſchen Gerechtigkeitsan⸗ ſpruch des deutſchen Arbeiters. Ueber Stände, Stämme, Klaſſen und Parteien mußte die deutſche Volksgemeinſchaft geboren werden. perſönlicher Einſatz war entſcheidend Stoßtrupp dieſer Volksgemeinſchaft war von Anfang an die SA, in deren Reihen ja zum erſten Male die volksſpaltenden Irrlehren über⸗ wunden wurden kraft der nationalſozialiſtiſchen Idee, wo der ungelernte Arbeiter neben dem Studenten, der Maurerpolier neben dem ehe⸗ maligen Offizier und der Lehrling neben dem Lehrer marſchierte— alle glücklicherweiſe als Kameraden für Deutſchland! Es galt hier in der SA niemand nach Herkunft und Bildungs⸗ gang, ſondern nur nach ſeinem perſön⸗ lichen Einſatz als SA⸗Mann! Die SA mit ihrer ſozialiſtiſchen Kameradſchaft war die Geburtsſtätte der neuen Volksgemeinſchaft. Die SA fühlte und fühlt ſich im beſonderen als ſozialiſtiſcher Stoßtrupp, weil es zu den entſcheidenden Aufgaben unſerer Zeit gehört, dem deutſchen Arbeiter endlich zu dem ihm gebührenden Platz in der Nation zu ver⸗ helfen, von dem er durch die Auswüchſe einer kapitaliſtiſchen Zeit und eines phariſäiſchen bürgerlichen Patriotismus ausgeſchloſſen und ſo den marxiſtiſchen Verführern ins Garn ge⸗ gangen war. Die SA wird es ſich immer zur beſonderen Ehre anrechnen, daß der Hundert⸗ ſatz der Handarbeiter in ihr, früher wie heute, immer ein beſonders hoher geweſen iſt. Einziges vorrecht: Leiſtung Die SA iſt hier Stoßtrupp eines wirklichen deutſchen Sozialismus, der kein Vorrecht mehr kennt als das der Leiſtung, die nicht an Be⸗ ſitz und Herkunft gebunden iſt. Und die SA wird immet ſozialiſtiſcher Stoßtrupp der neuen Volksgemeinſchaft bleiben, denn in ihren Rei⸗ hen wird niemand danach gefragt: wer biſt du? ſondern nur: wie biſt du? Und immer wird die SA alle etwaigen Verſuche eines Wi⸗ derſtandes gegen das ſozialiſtiſche Prinzip der Volksgemeinſchaft niederſchlagen! Die neue deutſche Geſellſchaftsordnung, in der kein Platz mehr für die Vorrechte der Geburt, des Geldes und des Namens ſein wird, findet ihren ſichtbarſten Ausdruck in der SA. Indem der SA⸗Mann von heute ſich in freiwilliger Pflicht der Diſziplin der SA unterſtellt, bekennt er damit ſeinen Verzicht auf perſön⸗ liche Vorrechte im alten Sinn, denn im braunen Hemd ſind alle gleich im Dienſte an Deutſchland! Sozialiſtiſche Ariſtokratie Die Uniformierung der Menſchen in der SA und in den übrigen nationalſozialiſti⸗ ſchen Gliederungen bedeutet jedoch niemals eine Gleichmacherei um jeden Preis, wie es nach der Betrachtungsweiſe einer überwundenen libera⸗ liſtiſchen Anſchauung vielleicht ſcheinen könnte, ſondern dieſe Uniformierung iſt die erſte Vor⸗ ausſetzung einer nationalſozialiſti⸗ ſchen Leiſtungsausleſe, der ſozia⸗ liſtiſchen Ariſtokratie der größeren Leiſt ung, der Pflicht und der Ar⸗ beit. Dieſe Ariſtokratie wird in der SA vorge⸗ lebt, den es kommt ja nicht nur darauf an, neue Erkenntniſſe in der Theorie durchzuſetzen, ſondern entſcheidend iſt erſt ihre Umſetzung in die Tat, in die Wirklichkeit unſe⸗ res völkiſchen Lebens! Ich faſſe noch einmal zuſammen: der die Zei⸗ ten überdauernde Beſtand des neuen Reiches iſt in weitem Maße begründet auf die wirkliche und reſtloſe Erfüllung einer ehrlichen deutſchen Volks⸗ und Schickſalsgemeinſchaft. Das ſoziali⸗ ſtiſche Erlebnis der Kameradſchaft in der SA und des Dienſtes in der SA bedeutet die prak⸗ Der Stabschei tiſche Erfüllung dieſer Volksgemeinſchaft. Da⸗ rum iſt und bleibt die SA als die hohe Schule der Kameradſchaft auch Stoßtrupp der neuen Volksgemeinſchaft und damit der neuen Geſell⸗ ſchaftsordnung, der neuen Leiſtungsariſtokratie! politische Kämpfer mit der lehensrune vom Ianitätsdĩienst der SA Gründliche Facharbeit und weltanschauliche Führung auf der Reichsanĩtãtsschule Man braucht nicht an die Geburtsſtunden des modernen Feldſanitätsweſens zu denken, an die Materialſchlachten des Weſtens, an die Schleichpatrouillen der Kolonialkämpfer Lettow⸗ Vorbecks, man braucht nicht ſo weit zurückzu⸗ gehen, da platzende Granaten als glühend hei⸗ ßes Eiſen ziſchend in Fleiſch und Gebein von Männern fuhr, deren Totenliſte allein auf feindlicher Seite in wenigen Monaten 1918 1,.2 Millionen Gewehre betrug, bei den wackeren, grimmig zum Kämpfen und Sterben entſchloſ⸗ ſenen 400000 deutſchen Gewehren, die ihnen entgegenſtanden— nein, man braucht nicht ſo weit zurückzugehen. Man braucht das Buch uaſerer unerhört mur ein 323 Blätter Melieg Bei Geſabren, denen ſich i in b un zeit auf Schritt und Tritt die SA gegenüber⸗ ſah— bei heimlich⸗nächtlichen Klebetolonnen, beim beliebten„Ueberdrucken“ fremder Wahl⸗ plakate, bei Saal⸗ und Wahlſchutz, bei Heim⸗ märſchen und den berüchtigten Hauspropa⸗ gandaaktionen,„von Flur zur Flur, von Tür zu Tür“— bei dieſem Ausmaß an Gefährdung von Leib und Leben war es klar, daß ſich die SA einen eigenen Sanitätsapparat mühſelig⸗ beharrlich, aber ſicher und ſegensreich wirtend, aufbauen mußte. So mancher wäre heimlich in einer Ecke ver⸗ blutet, als ihm im Ganig eines dunklen Hauſes ein Meſſer die Schlagader ritzte, ſo mancher wäre ohne erſte Hilfe liegengeblieben, dem ein Stuhlbein über Naſe uend Augen krachte und wie viele hätten erſt den Weg zum Kranken⸗ haus oder zur Rettungswache machen müſſen, um ſich dort die kleinen Stich⸗ und Hiebver⸗ letzungen verbinden zu laſſen, wenn nicht die Sanitätsmänner im Braunhemd dafür geſorgt hätten, daß dieſer ins Kranken⸗ haus kam, daß jenenn die Schlagader abgebun⸗ den wurde, dem dritten ſauber die Wunden ausgewaſchen und verbunden wurden—— und ſo ſind manchem das bittere Protokoll auf der Polizei⸗ oder Arztwache und noch ſchlimmere Scherereien erſpart geblieben, dant dem Ein⸗ aufzuſchlagen, und mitten hineinzutauchen in die Kampfzeit der S A, die einen neuen Männertyp, den politiſchen Soldaten, zu for⸗ men im Begriffe war. Man braucht nur zu denken, an die heimtückiſchen Ueber⸗ fälle bei Propagandamärſchen, auf das Geſnalle aus roten Siedlungskolonien und Schrebergärten, man braucht ſich nur zu erin⸗ nern an das Splittern und Krachen von Stuhl⸗ beinen und an das Pfeifen der Kugeln in den Saalſchlachten, um die Notwendigkeit zu verſtehen, weshalb gerade die SA maßgeblich beteiligt war an der Formung eines neuen Helfertyps, der ſich redlich durch ſeine Arbeit, ſeine einfach⸗ſaubere Haltung und durch ſein Können ausgezeichnet hat— ich meieie den Sanitätsmann der S A. 5 at und a Können ihrer Sanitätskameraden. Das war die Kampfzeit. Mancher verdankt dieſen Männern ſein Leben, mancher ihnen, daß er nicht Invalide blieb. Und wie iſt es heute? Was machen heute die vielen Männer mit der Lebensrune auf der weißen Binde, wie werden heute die mehr als ein halbes Hunderttauſend umfaſſen⸗ den Einheiten des Sanitätsweſens angeſetzt ueid ſorgſam weitergebildet? Keine„barmherzigen Samariter“ Man muß ſich zur Beantwortung dieſer Frage erinnern, daß dieſe Sanitätsmänner der Kampf⸗ zeit keine barmherzigen Samariter waren, die geſichert hinten hier und da mal den Wattebauſch mit Aether und Karbol auf kleine Schrammen tupften, die nach altbewährtem „Rezept“ mit Rizinus und mit Jod kurierten, ſondern dieſe Männer ſtanden ja ſelbſt in vor⸗ derſter Linie des Kampfes und ſchwangen den Schulterriemen mit den Karabinerhaken— und erſt in zweiter Linie waren ſie Sanitäter, denn jede Fauſt wurde ja gebraucht Heute ſind die gewaltigen Erfolge des Sani⸗ tätsweſens der SA, das ja u. a. auch den ge⸗ ſamten Geſundheitsſchutz des Reichs⸗ parteitages unter ſich hatte, bekannt— nicht bekannt aber iſt die ſtille, zähe und opfer⸗ SA-Obergruppenführer Brauneck, der Chei des Gesundheitsamtes der Obersten SA-Fünh- rung, begrüßt bei einem Besuch in Mannheim die Männer des Sanitätssturms der SA-Standarte 171 Archivbilder(2) volle Arbeit der Männer, die hinter den Ku⸗ liſſen geleiſtet wird und die kaum an die Oeffentlichkeit dringt. Nach der Machtübernahme wurden die Sani⸗ tätseinheiten der SA neu aufgeſtellt, der Ruf nach einheitlicher Ausbildung und Schulung führte zur Gründung der Reichsſanitäts⸗ ſchule der S A, die der bis dahin auf die⸗ ſem Gebiet führenden Gruppe Südweſt in Form des Schloſſes Hohentübingen gegeben wurde. Dann kaan endlich der neue Bau, direkt neben der Univerſität in Tübingen gelegen, deren ge⸗ ſamte Einrichtungen entgegenkommenderweiſe benutzt werden dürfen. Selbſt der Unterricht findet in ihren Hörſälen ſtatt. Ein ausgezeichnetes Beiſpiel von Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen Theorie und Praxis, denn die jeweils vier Männer, die von jeder einzelnen Gruppe ausgeſucht und auf die Sanitätsſchule geſchickt werden, kommen ja aus der Front und wollen was lernen— zum Wohle des gan⸗ zen Volkes. Theorie ergänzt die Praxis Nur die körperlich beſten und die geiſtig reg⸗ ſten Männer können einer Sanitätseinheit bei⸗ treten, denn neben der rein ſachlichen Beherr⸗ ſchung des Rüſtzeuges eines Sanitätsmannes kommt natürlich noch die Theorie dazu— und vor allen Dingen die weltanſchau⸗ liche Schulung. Sie iſt auch hier Anfang und Ende allen politiſchen Soldatentums, wenn man ſich vorſtellt, daß auf weiten Landſtrecken oder in irgendwelchen Hinterhöfen großer Städte ein Sanitätsmann oftmals eine unent⸗ behrliche Hilfe geworden iſt in ſeiner Fertig⸗ keit, politiſche Ideen, beſonders die Steriliſa⸗ tion, die Raſſenlehre, Vererbungs⸗ und Krank⸗ heitstheorien uſw., in ihrer Notweaidigkeit in jeder politiſchen Debatte zu vertreten, ein Aufklärer der großen Front der weltanſchaulichen Schulung und Fe⸗ ſtigung des Volkes. Hier alſo, auf der Sanitätsſchule, erhält der Sanitätsunterführer⸗Anwärter den nächſten Be⸗ griff vom Wunder des Lebens und von der Kunſt des Heilens, denn in den Einheiten hat er ſchon vorher in Schulungskurſen und Lehrgängen gezeigt, daß dieſes Gebiet ſein Fach iſt. Auf vier Wochen leben mehr als hundert Mann zuſammen in einem ſchönen Bau, deſſen Stolz eine ausgezeichnete Zahnſtation iſt ebenſo wie die Röntgenabteilung. Selbſtverſtändlich wird dabei auch nicht der allgemeine körperliche Dienſt ver⸗ nachläſſigt, der Geländedienſt, die Fertigkeit im Ueberwinden von Hinderniſſen, die Stählung des Körpers durch Bewegung, Kampfſpiel und Sport. Unterſtützung der Kerzte In der Univerſität ſelbſt, deren in Frage kom⸗ menden Dozenten Mitglieder im Lehrkörper der Reichsſanitätsſchule der SA ſiad, erhalten die Männer den notwendigen Einblick in die Ge⸗ biete der Anatomie, der Ambulanz uſw. Sie be⸗ herrſchen den Krankenträgerdienſt, ſie wohnen in der chirurgiſchen Klinik Operationen bei, ſie lernen erſte Hilfe und Notverbände geben— kurzum, ſie können vieles ſchon, um den Arzt von allem Unnützen zu entlaſten, und damit haben ſie ſchon eine weſentliche Selbſtändigkeit erreicht. Der Leiter der Schule, Standartenführer Dr. Holtgrave, bildet ſeine Männer zu uner⸗ ſchütterlichen Kameraden aus, die im Labora⸗ torium, in Feld, Wald und Wieſe, am Ver⸗ bandkaſten und mit Kompaß und Karte jeder⸗ zeit ihren Mann ſtellen— als politiſche Sol⸗ daten des Führers. Ein feſtgefügtes Korps iſt das Sanitätsweſen der SA, das jedem Ernſt⸗ fall bisher ſich gewachſen zeigte.— Roer.— . . 1 4 . 5 Steu W ſchon fügu nacht weick für dung zung +5 Zeit zemb behar ratet. 210 9 RM und 3. nehm (2⁴40 täglic Arbei die d lieger Die den eine ren 2 gen Beſti wie d in de oder den! 43. 2 rechn. aus nacht. 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Ab⸗ weichend von den vorjährigen Regelungen ſind für die Steuerfreiheit der Weihnachtszuwen⸗ dungen für das Jahr 1938 folgende Vorausſet⸗ zungen feſtgelegt wovden: 1. Die einmalige Zuwendung muß in der Zeit vom 25. November 1938 bis zum 24. De⸗ zember 1938 erfolgen. Sie kann in Geldleiſtun⸗ gen oder in Sachwerten beſtehen. 2. Die einmalige Zuwendung darf bei Arbeit⸗ nehmern, die nach den Vorſchriften über den Steuerabzug vom Arbeitslohn(Lohnſteuer) zu behandeln ſind, für Ledige 130 RM, Verhei⸗ ratete 180 RM und Arbeitnehmer mit 1 Kind 210 RM nicht überſteigen. Der Betrag von 210 RM erhöht ſich um je 30 RM für das zweite und jedes folgende Kind. 3. Die Steuerbefreiung gilt nur für Arbeit⸗ nehmer, deren Arbeitslohn 250 RM monatlich (240 RM. vierwöchentlich, 120 RM vierzehn⸗ täglich, 60 RM wöchentlich) nicht überſteigt. Als Arbeitslohn in dieſem Sinne gelten alle Bezüge, die dem Steuerabzug vom Arbeitslohn unter⸗ liegen. Die diesjährige Neuregelung bringt gegenüber den Befreiungsvorſchriften für die Vorjahre eine grundlegende Neuregelung. In den frühe⸗ ren Verfügungen waren nur die freiwilli⸗ gen Zuwendungen ſteuerfrei. Nach den neuen Beſtimmungen können ſowohl die freiwilligen, wie diejenigen Zuwendungen ſteuerfrei ſein, die in der Tarif⸗, Betriebs⸗ oder Dienſtordnung oder im Einzelarbeitsvertrag verankert ſind. Zu den Weihnachtszuwendungen gehört auch das 13. Monatsgehalt der Bankangeſtellten. Gs rechnen dagegen nicht die Leiſtungen hierzu, die aus anderem Anlaß als aus Anlaß des Weih⸗ nachtsfeſtes gewährt werden, insbeſondere das Ueberſtundenentgelt, die Leiſtungsprämien und Gewinnbeteiligungen. Der Arbeitslohn darf den Betrag von 250 RM im Monat(60 RM in der Woche) nicht überſteigen. Zum Arbeitslohn gehören lohn⸗ ſteuerpflichtige Beträge. Es zählt alſo in erſter Linie der Bruttolohn einſchließlich des Ueber⸗ ſtundenentgelts und der Familienzulagen hier⸗ zu. Auch die ſonſtigen Zuwendungen, wie frei⸗ willige Verſicherungsbeträge der Unternehmer ſind anzurechnen. Endlich darf die Weihnachts⸗ zuwendung bei Ledigen den Betrag von 130 RM nicht überſchreiten. Der Betrag erhöht ſich für die Ehefrau um 50 RM und für jedes Kind um 30 RM, für das auf der Steuerkarte eine tarif⸗ mäßige Kinderermäßigung eingetragen iſt. Beſteuerung von Zuſchüſſen an ad Es iſt zu einem beſonderen Kennzeichen des ſozialen Verantwortungsgefühls geworden, daß häufig die Betriebe an die NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ Zuſchüſſe zahlen. Dabei ſind aber hinſichtlich der ſteuerlichen Be⸗ handlung vielfach Zweifel aufgetaucht, und zwar für den Betrieb, ob dieſe Beträge ab⸗ zugsfähige Betriebsausgaben ſind, und für den Empfänger, ob hier eine Lohnſteuerpflicht ge⸗ geben iſt. Die Beantwortung dieſer Zweifels⸗ fragen ergibt ſich aus der jeweiligen Zweck⸗ beſtimmung des gewährenden Betriebes. An Hand einiger Beiſpiele ſollen im folgenden die bisher aufgetauchten Zweifel geklärt werden: Ein Betrieb gibt dieſe Zuſchüſſe: 1. um ſchlechthin den allgemeinen ſozialen Zweck der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Fireude“ zu fördern; 2. mit der Weiſung, 25 Gefolgſchaftsmit⸗ gliedern des Betriebes eine Koͤß⸗Reiſe zu ermöglichen. Unter Zugrundelegung der ein⸗ zelnen KdF⸗Reiſe in Höhe von beiſpiels⸗ weiſe 40 RM wird ein Betrag von 1000 RM an die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ gegeben. Dieſe hat das Recht, in Verbindung mit dem Vertrauensrat die 25 Gefolgſchaftsmitglieder auszuwählen. 3. Mit der Beſtimmung, daß B vom Be⸗ triebsführer beſtimmte Gefolgſchaftsmitglie⸗ der an einer KdF⸗Reiſe teilnehmen ſollen. 4. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ſoll allen Gefolgſchaftsmitgliedern, die mindeſtens 20 Jahre dem Betrieb an⸗ gehören, eine KdF⸗Reiſe gewähren. 5. Es ſollen 25 Gefolgſchaftsmitglieder über 50 Jahre ausgewählt werden, im Be⸗ triebe ſind aber nur 50 Gefolgſchaftsmitglie⸗ der über 50 Jahre beſchäftigt. Im Fall 1 handelt es ſich um eine Spende, die ebenſo wie eine Spende für das Winter⸗ hilfswerk oder für eine andere Parteiorgani⸗ ſation nicht als abzugsfähige Betriebsausgabe anzuſehen iſt. Die Leiſtungen der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ an die einzelnen Gefolgſchaftmitglieder unterliegen aber nicht der Lohnſteuer, da die Leiſtungen von einer betriebsfremden Organiſation gegeben, nicht zum lohnſteuerpflichtigen Entgelt des Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedes gehören. In den Fällen 2 bis 5 können die Zuſchüſſe als Betriebsaus⸗ gaben abgezogen werden, da der unmittelbare Zuſammenhang mit dem Betrieb durch die Weiſung, beſtimmte Gefolgſchaftsmitglieder an einer Ko⸗Reiſe teilnehmen zu laſſen, gewahrt iſt. Im Falle 2 und 5 entſteht für die Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder bezüglich der Zuwendung auch keine Lohnſteuerpflicht. Die NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ handelt lediglich als Vertreter der Gefolgſchaft. Es kommen daher die beſonderen Lohnſteuervorſchriften der Lohnſteuerrichtlinien vom 30. Januar 1937, Abſchnitt I, 9, Abſ. 2, zur Anwendung. Da⸗ gegen entſteht aber in den Fällen 3 und 4 eine Lohnſteuerpflicht, weil der Betriebsführer die teilnahmeberechtigten Gefolgſchaftsmitglieder im voraus beſtimmt. Eine Steuerfreiheit wäre nach den Lohnſteuerrichtlinien nur dann gegeben, wenn die gewährten Zuſchüſſe 16 RM im Jahr nicht überſchreiten. Beſteuerung von Ueberſtunden Hinſichtlich der Beſteuerung von Ueberſtunden können bisweilen Zweifel auftreten, ob dieſe zuſammen mit dem laufenden Arbeitslohn be⸗ ſtenert werden oder ob ſie nach Erfüllung be⸗ ſtimmter geſetzlicher Vorausſetzungen als ein⸗ malige Leiſtungen verſteuert werden können. Die Anwendbarkeit des letzteren Falls ſei an folgenden Beiſpielen erläutert: Ein lediger Angeſtellter macht im Oktober 1938 20 Ueberſtunden à 2 RM. Er erhält einen laufenden Arbeitslohn von 300 RM. im Mo⸗ nat. 1. Die Auszahlung erfolgt am Monats⸗ ende, d. h. am 31. Oktober. Es werden ſo⸗ mit 340 RM. ausgezahlt. 2. Am 31. Oktober werden ihm nur 300 Reichsmark des laufenden Arbeitslohnes aus⸗ gezahlt, während er am 10. November das Ueberſtundenentgelt von 40 RM. erhält. Die Auszahlung des Ueberſtundenentgeltes hat ſich desweoen um einige Tage verzögert, weil eine beſondere Feſtſtellung der Zahl der Ueberſtunden erforderlich war und dabei ge⸗ wiſſe techniſche Schwierigkeiten entſtanden ſind. 3. Der lauſende Arbeitslohn wird am 31. Oktober ausgezahlt. Am., 12., 19. und 26. erhält der Angeſtellte je 30 RM. 4. Am 31. Oktober werden die 300 RM. ausgezahlt und am 15. November 60 RM., weil in der Zeit vom 1. 11. bis 15. 11. wie⸗ derum 10 Ueberſtunden à 2 RM. gemacht worden ſiad. Im Fall 1 wird das Ueberſtundenentgelt zum laufenden Arbeitslohn zugeſchlagen. Die Lohnſteuer beträgt ſomit 48,36 RM. In den Fällen 2 bis 4 ſind die Ueberſtundengelder als einmalige Leiſtungen zu verſteuern. Sie rech⸗ nen zu den ſonſtigen Bezügen, Die Lohnſteuer beträgt im Fall 2 40.82—.40 RM., im Fall 3 beträgt ſie 40.82 +.60 +.60 +.60 RM. Im Fall 4 beträgt die Lohnſteuer 40.82 +.60 Reichsmark. Das Sudetenland arbeitet Auf der ganzen Welt kennt und schätzt man die Glas- und Kristallwaren der berühmten Glas- und Kristallschleifer aus dem Isergebirge, von denen unser Bild einen Ausschnitt gibt. Mit vollen Akkorden hat im Sudetengau die Arbeit wieder eingesetzt. Weltbild(M) Der König der Edelsteine Die ldar-Obersteiner Industris wirbt flür ihre Erzeugnisse Wpb Mitte Otktober 1937. Panik in Wall⸗ ſtreet, Börſenkrach in Neuyork. Depeſchen nach Amſterdam, Depeſchen nach Idar. 1000 Dia⸗ mantſchleifer ſind über Nacht brotlos. Nichts vermag uns deutlicher vor Augen zu führen, wie abhängig ein Gewerbezweig von Konjunk⸗ tur und Baiſſe irgendwo in der Welt iſt wie dieſes Beiſpiel. Von einem Tage zum anderen waren von 2700 Idarer Schleifern 1800 vor⸗ übergehend aus der Arbeit ausgeſchaltet. Ein anderes Bild. Jen Frühjahr 1933 er⸗ klärte der reſtlos in jüdiſcher Hand liegende Diamantenhandel in Amſterdam und Antver⸗ pen den Schleifern Idar⸗Oberſteins den Boy⸗ kott. Hohe Kociventionalſtrafen ſollten dafür ſorgen, daß die Idarer Induſtrie empfiadlich getroffen würde. Nun ſind zwar ien Belgien 25 000 bis 30 000 Menſchen, in Holland 8000 bis 10000 im Schleifgewerbe tätig— in Ant⸗ werpen werden kleine und mittlere, in Amſter⸗ dam größere Diamanten geſchliffen— dennoch wollte der Kunde draußen auf die Kunſt⸗ fertigkeit des Idarer Schleifers nicht verzichten. Was taten die Judent? Sie wurden ihren eigenen Vorſätzen untren und ſuchten ſich Mittelsmänner, faſt durchweg Oſtjuden, die von Luxemburg aus die Aufträge nach Idar leiteten, die bislang direkt aus Amſterdam und Antwerpen kamen. Zwar iſt der Diamant, der König der Edel⸗ ſteine, nicht die einzige Erwerbsquelle Idar⸗ Oberſteins, aber gerade der Diamantſchleifer hat ſich ſpeziell dieſem Stein verſchrieben und ſchleift in der Regel keine anderen Steine, wo⸗ mit er ſich von den übrigen Edelſteinſchleifern unterſcheidet, die die Fülle der verſchiedenarti⸗ gen Steine bearbeiten. Scheidet alſo bei letz⸗ teren eine Markt aus, iſt ein Erzeugnis nicht mehr gefragt, wird ein anderer Markt für ein anderes Erzeugnis aufnahmefähig ſein. Der Diamantſchleifer iſt immer auf den Diamanten angewieſen! Nun iſt es natürlich kein Problem, wie etwa der Lebensſtandard des deutſchen Edelſteini⸗ ſchleifers gehoben werden, wie man ihn an⸗ derswo anſetzen kann. Im Gegenteil, tauſend Idarer Schleifer ſind bereits in andere Indu⸗ ſtrien verpflanzt worden, wo ſie, die mit einem unerhörten Geſchick begabt ſind, das ſie zu fein⸗ ſter Präziſionsarbeit befähigt, werwolle Arbeit leiſten und gut bezahlt werden. Das Problem will ganz anders betrachtet ſein. Abgeſehen von der kulturellen Seite ſei folgendes beachtet: Jeder Idarer, der ſeine Heimat verläßt, um anderswo zu ſchaffen, geht ſeiner Jeduſtrie verloren, und damit erleidet zunächſt die Idarer Induſtrie, weiterhin aber die deutſche Volkswirtſchaft einen fährli⸗ chen Deviſenverluſt von etwa 1200 Reichsmart, ein Betrag, der zwar ien Augenblick gering erſcheinen mag, und der auch zunächſt wohl durch die zufätzliche Arbeit eines zurückgebliebenen Idarers wettgemacht werden kann, der aber doch einen nicht leicht zu neh⸗ menden Verluſt bedeutet. Denn nie wird ein Idarer, der einmal ſeiner Induſtrie, in der ſeine Ahnen ſchon arbeiteten, den Rücken kehren mußte, der in irgendeiner anderen Gegend Deutſchlands ein neues Betätigungsfeld fand, wieder in ſeinen heimiſchen Beruf zurücktehren: er nicht und ſeine Kinder nicht. Und wo der Nachwuchs fehlt, beſteht die große Gefahr, daß das Gewerbe den Krebsgang geht, die Lei⸗ ſtungsfähigteit leidet und ein ganzer Wirt⸗ ſchaftszweig ſchließlich zur Bedeutungsloſigkeit verurteilt wird. Idar iſt für uns mehr als nur Stadtder Edelſteine. Idar iſt uns ein Kulturbegriff. Was geſchickte Hände, denen die Kunſtfertigteit von Generationen innewohnt, ſchaffen, das geben ſie nicht nur denen, die es bezahlen können, ſondern das geben ſie dem Volke ſelbſt. Und was von den Koſtbarteiten den Weg in andere Länder antritt, wirbt nicht nur für Idar⸗Oberſtein, ſondern für das deut⸗ ſche Qualitätserzeugnis überhaupt. Der Kreis derjenigen aber, die ſich ſchmücken können, iſt durchaus nicht ſo eng, wie man gemeinhin an⸗ nimmt. Was zu tun bleibt, iſt vielmehr, Be⸗ dürfnis für ſchönen Schmuck und Freude an ihm zu wecken. Der Präſident des Werberates der deutſchen Wirtſchaft hat ſich auf Grund umn⸗ fangreicher Unterſuchungen über Wert und Be⸗ deutung der Idar⸗Oberſteiner Induſtrie mit Ouꝛeſ dio Seĩtluyc bas ging aber schnell. O Wer aufmerksam durch die Geschäfts-⸗ strahen Mannheims geht, wird manche Ver-⸗ änderung feststellen können, die fast über Nacht getroffen wurde. Nicht nur, daß die Synagoge ihr Eignung als Stätte der Thora- und Talmudlehre verloren hat, nein, auch die Judennamen an einst jüdischen Geschäf- ten sind sang- und klanglos verschwunden. Es ist gerade acht Tage her, daß wir uns an anderer Stelle mit sogenannten„ari⸗ schen“ Geschäften mit jüdischer Tradition befahten. Es gab ihrer in Mannheim nicht wenige. Nun sind es im Zuge der Ereignisse der letzten Tage schon bedeutend weniger geworden. Einige Geschäftsleute haben es doch für passender gefunden, plötzlich-weni⸗ ger Wert auf die jüdische Tradition zu legen. Bei manchen geschah dies vielleicht nur un- ter dem Zwang der Verhältnisse, sonst wür⸗ den sie auch heute noch den Judennamen vor ihren eigenen deutschen setzen. Wo die wünschenswerte Freiwilligkeit nicht vorhan⸗ den war, muhte der sanfte Druck nachhel- fen. Eine gesunde, wenn auch drastische Lehre für viele Unbelehrbare. Ja, es ist halt doch bitter, wenn man sich vom juden in- sofern übers Ohr hauen ließ, als man nicht nur seinen Ramsch, sondern auch seinen Namen käuflich erwerben mußte. fetzt hat man doch den Schaden: aus ist's mit der Tradition! Der„scheine“ Namen des jüdi- schen Vorgängers reizt den Volkszorn— also weg damit. Aber damit ist es noch nicht genug. Wir sind noch nicht restlos zufrie- den. Es gibt nämlich Handlungen und Hal- tungen, die nicht von Gesetzen und ver⸗ ordnungen vorgeschrieben werden können. Dazu gehört, daß nicht nur der jüdische Name, sondern auch jüdische Methoden und jüdische Angestellte verschwinden. Auf sie legt man so wenig Wert, wie auf jüdische Namen. Also. lllitiimiIiiinitiirzizssstuimkVaFtzirikrrrzrzvvrririrrkzpzsrirtrrrrrsaxrinumnmr armem Herzen dieſes Gewerbes angenommen. Nicht nur der Handel im In⸗ und Ausla ide, ſondern gerade breite Volksſchichten bei uns ſollen angeſprochen werden. Die Bekleidungs⸗ innduſtrie zieht gleichfalls mit. Es zeugt nicht von geſchmacklicher Kultur, wenn zu einem teu⸗ ren Koſtüm, zu koſtbarem Pelz minderwertiger Talmiſchmuck getragen wird. Edler Wein in unedlem Glaſe iſt undenkbar, genau ſo edler Stein in unebenbürtiger Faſſung. Die deut⸗ ſche Frau hat zu allen Zeiten gern echten Schmuck getragen und imener haben Mäeiner ihre Frauen geſchmückt mit Ringen, Gemmen und andern Kleinodien. Was früher gilt, hat heute gleiche Geltung. Der Schmuck, der uns durchs Leben begleitet, ſpricht zu uns in guten und ſchlechten Tagen. Es wird uns immer von froher und alücklicher Zeit, von ſchöner Vergangenheit berichten. Idar⸗Oberſtein weiſt uns den Weg Selbſt in ſchwerſten Jahren iſt es ſich treu geblieben. Idar hat immer den Gedankem der Qualität, des Guten, Edlen und Schönen hochgehalten, und die Stadt, die ſchon vor Jahrtauſenden edle Steine ſchliff, hat manche Notzeiten über ſich ergehen laſſen müſſen; immer aber blieb ſie, was ſie war; und ſo iſt Idar⸗Oberſtein heute wie geſtern die Stadt der edlen, ſchöͤnen— 135 LilllsttiitiiizititzizzziuzzitzzzizzzizzsztztzzszkizzizzszizzizzziizzizzzzizzizzzzizztzzzzmtiziizinkzzrtzzimziviziriizzvizvrizvzziziIziIzzVIzzIIzzziIzzi. AilliitimikAttAtiZvIIIWMLvIZAWi Lumpen haben Millionenwerte Wohlverſtanden: Es handelt ſich um die textilen Lumpen, von denen hier die Rede ſein ſoll! Und dieſe haben in der Tat millionen⸗ fachen Wert. Ihr eifriges Sammeln und Sor⸗ tieren, womit ſich tauſende und aber tauſende fleißige Volksgenoſſen beſchäftigen und wozu jede Hausfrau beiträgt, wenn ſie ſich ihrer volkswirtſchaftlichen Pflicht bewußt iſt, bringt millionenfachen Men ein und kommt unmit⸗ — 1 unſerer deviſenſchwachen Wirtſchaft zu⸗ ute. Es gilt, jeden Reſt, auch den kleinſten Abfall, ſorgfältig aufzuheben und der Wiederverwer⸗ tung zuzuführen. Aus Lumpen aller Art, Garn⸗ reſten, Stoffabfällen uſw. entſteht die hochwer⸗ tige Reißwolle und aus dieſer wieder haltbare und widerſtandsfähige Gewebe, die kaum von denen aus anderen Spinnfaſern unterſchieden werden können Dabei iſt die Wiederverwertung der Wolle nicht etwa auf Deutſchland allein be⸗ ſchränkt, was bei der Deviſenknappheit viel⸗ leicht angenommen werden könnte. In allen Ländern, auch in England, mit ſeiner hoch⸗ ſtehenden Textilinduſtrie iſt die Beimiſchung von Altwolle allgemein üblich, zumal neue Spinn⸗ und Webtechniken bei Reißwollſtoffen annähernd die ganze Länge der urſprünglichen Wollfaſern erhalten. Es wäre deshalb im wohlverſtandenen volls⸗ wirtſchaftlichen Intereſſe töricht und unverant⸗ wortlich, die im Haushalt und Gewerbe an⸗ fallenden Lumpen nach ihren Sorten getrennt nicht zu ſammeln! Lumpen haben in der Tat Millionenwerte! Bei einem Geſamtbetrag von 350 Mill. RM für Altſtoffe nimmt der Umſatz an Lumpen allein über 100 Mill. RM, alſo ein Drittel, in Anſpruch. Jeder Haushalt kann dazu beitragen, daß dieſes erfreukiche Ergebnis der Sammlung an Lumpen andauert und ſich weiter erhöht. Herſteller von Wermutwein müſſen ſich melden SW Auf Grund der Verordnung über den Zufam⸗ menſchluß der deutſchen Weinbauwirtſchaft vom 21. Oktober 1936(RGBl. 1 S. 915) und der Satzung der Hauptvereinigung der deutſchen Weinbauwirtſchaft und der Weinbauwirtſchaftsverbände vom 26. Januar 1937 (RNVBl. Nr. 7) werden alle Betriebe, die ſeit dem Jahre 1931 Wermutwein(nicht Süßwein!) herſtell⸗n, aufgefordert, ſich bis ſpäteſtens 25. November 1938 unter Angabe der genauen Anſchrift unmittelbar bei der Hauptvereinigung der deutſchen Weinbauwirtſchaft, Berlin NW 40, Hinderſinſtraße 11, zu melden. Wer dieſer Aufforderung nicht oder nicht rechtzeitig nach⸗ kommt, muß damit rechnen, daß er ſpäter nicht als Wermutweinherſteller anerkannt wird. „Duaenutreuzbanner“ 2 Sonntag, 13. NUovember 1938 Mannheim, 12. November. Bei dem Mannheimer Lokalderby erſter Klaſſe gemeint iſt ſelbſtverſtändlich das Spiel Waldhof gegen Vf kommt es dieſes Mal eigentlich gar nicht ſo ſehr darauf an, wer gewinnt, als viel⸗ mehr darauf, einmal feſtzuſtellen, ob Papierform und Verhältniszahlen im Fußballſport über⸗ haupt noch einen Sinn haben. Im Spiel des — den neuen Meiſter ſind nach Mei⸗ ing der Männer vom Fach alle Chancen auf ſeiten des VſR. Der VfR hat, ſo folgert man ganz richtig, bis zur Stunde noch kein Spiel verloren, ja er hat ſogar noch nicht einmal einen Punkt abgegeben und kann für ſich in Anſpruch nehmen, den ſchärfſten auswärtigen Konkurrenten, den 1. FC Pforzheim, in einem außergewöhnlich harten und aufreibenden Gang deutlich mit:0/ Toren diſtanziert zu haben. Auf der anderen Seite vermerkt man, daß die Blau⸗Schwarzen gerade in den letzten Spielen viele Wünſche offen ließen, daß die Mann⸗ jchaftsarbeit nicht mehr ſo recht zuſammenläuft und daß bis jetzt drei ſchwerwiegende Minus⸗ punkte notiert werden müſſen. Ergo— Sieger des Derbys am 13. November VfR! Zum tauſendſten Male ſei's hier geſagt, grau iſt alle Theorie und mögen in Bilanzen, Sta⸗ tiſtiken und in den Lohntüten Zahlen untnüg⸗ lich und treu wie Gold ſein, im Sport, und ganz vornehmlich im Fußballſport, ſind ſie eben nur bedingt richtig. Stärker als alle Zahlen und Verhältniſſe iſt jedenfalls die alles be⸗ herrſchende glorreiche Ungewißheit, die den Fußball auf der ganzen Welt in ihren Bann ſchlägt. Wäre es ausgemachte Sache, daß VfR ge⸗ winnt, ſo würden ſich morgen vielleicht 2000— 3000 und keine 20 000 oder 35 000 Menſchen die⸗ ſes Spiel anſchauen. Es wären dann vermutlich nur die eingeſeſſenſten Mannheimer zur Stelle, und die aus der Pfalz, von der Bergſtraße, die aus Karlsruhe, Pforzheim, Darmſtadt und Frankfurt würden ſich zu Hauſe die Zeit ver⸗ treiben und gar nicht daran denken, ſich in dem für ſolche Zwecke denkbar ungeeigneten Mann⸗ heimer Stadion die Rippen eindrücken zu laſſen. Aber wie geſagt, Ungewißheit beherrſcht die⸗ ſes Spiel, keiner wird ſich erlauben, im Voraus einen Sieger zu nennen. Und das iſt es, was in jedem Jahr aufs neue eine ſo hochgeſpannte Atmoſphäre vor dieſen Spielen zwiſchen VfR und Waldhof ſchafft. Aber noch etwas macht das„Derby“ ſo wertvoll. Seit 1933 liegt die Entſcheidung um die badiſche Gaumeiſterſchaft faſt ausnahmslos zwiſchen dieſen beiden alten Rivalen und bis jetzt blieben alle Gaumeiſter⸗ ſchaften in Mannheim, drei beim Waldhof und zwei beiy VfR. Die Spiele gingen alſo in jedem Jehr um die bekannte Wurſt und hatten mit ganz wenig Ausnahmen letztentſcheidenden Charakter. Und trotz alledem waren die Kämpfe ſchön, mitunter packend ſchön, ſportlich hoch⸗ ſtehend und bei aller Rivalität von einem ge⸗ funden ſportsmänniſchen Geiſt getragen. Und das macht uns in Mannheim ſo ſtolz auf unſere beiden tüchtigen Mannſchaften, die nun ſchon ſeit Jahren allererſte Geige ſpielen im Gau Baden— und auch im Reich. * Es waren wirklich berechtigte Sorgen, die ſo mancher in ſeinem Innern hegte, als vor ungefähr 2 Jahren von Berlin aus Meiſter⸗ ſchaftsſpiele nach Punktwertung im Hockey pro⸗ pagiert wurden. Die Bedenken waren eigentlich gar nicht ſo ſehr von der Hand zu weiſen. Man ſtelle ſich vor, Punkteſpiele mit Hockeyſchlägern! — Alles drin— nicht wahr? Wir waren damals Optimiſten. Wir haben hier an dieſer Stelle, ausgehend von der nun ſchon ſprichwörtlich gewordenen hohen Diſziplin unſerer Hockeymannſchaften, nur von einem Gewinn geſprochen, der dem Hockeyſport zu⸗ kommen kann, wenn die Meiſter in Punkte⸗ ſpielen feſtgeſtellt werden. Nun ſtehen wir im Gau Baden ſchon im zweiten Meiſterſchafts⸗ jahr„nach Punkten“. Wie es gegangen iſt? Ausgezeichnet, ganz ausgezeichnet. Wir müſſen unſeren Hockehern das Kompliment machen, daß ſie ihre Sportlichkeit gewahrt, ja nach unſerem Dafürhalten im Verlauf der Rundenſpiele ſo⸗ gar noch gefeſtigt haben. Die Peſſimiſten, die deshalb keineswegs zu verachten ſind, haben Unrecht behalten und die Geſetze der Sportlich⸗ keit obſiegten. Uns iſt es eine ganz beſondere fihn e nach dieſer angemeſſenen Zeit der Prü⸗ ung eine ſolche Feſtſtellung machen zu kön⸗ nen. Aber nicht nur darum iſt es uns zu tun. Wir denken an den Nachwuchs, der jetzt in größerer Zahl auf den Hockeyfeldern erſcheint und der im gleichen guten Geiſte erzogen wer⸗ den muß. Auch das wird in Ordnung gehen, dafür ſorgt eine geſunde Ueberlieferung, die dem heimiſchen Hockeyſport und ſeinen Vereinen zu eigen iſt. —— In dieſer Woche verließ Major Eberding vom MTSA— IR 11 Leipzig, die Stätte ſei⸗ nes⸗ langjährigen erfolgreichen ſportlichen Wir⸗ kens. Major Eberding iſt der Abſchied vom Deutſchen Handballmeiſter gewiß nicht leicht ge⸗ fallen. Zum Abſchied hat Eberding in den „Leipziger Neueſten Nachrichten“ im Rahmen eines größeren Artikels über Handball⸗Regeln und ihre Auslegung noch einmal zu ſeinen ſächfiſchen Sportkameraden geſprochen. Es heißt da an einer Stellee „Es handelt ſich nicht darum, nach Paragra⸗ phen zu ſuchen, um nur pfeifen zu können, vielmehr datum, bei zweifelhaften Fällen zu fragen: Iſt hier wirklich etwas Strafbares be⸗ abſichtigt geweſen? Wenn das nationalſozia⸗ liſtiſche Strafrecht in erſter Linie nach der Ge⸗ ſinnung, die einer Tat zugrunde liegt, fragt, 1 der Sport gut daran, das gleiche zu ragen.“ Wir finden, Major Eberding hat hier die Sonde am rechten Punkt angelegt. Syort-Ceſio ſalter heusel-deutscher ine. Iter aller Cbass en Kõiblin nach hunkten geschlagen/ 15 00% in der Deutschlandhalle/ Gelungener Boxabend Der„Box⸗Großkampfabend“ in der Berliner Deutſchlandhalle verdient dieſe nur ſelten an⸗ gewandte Bezeichnung in jeder Beziehung. Rund 15 000 Zuſchauer füllten die rieſige Arena bs auf den letzten Platz, und ſeit langer Zeit hatte eine deutſche Boxſport⸗Veranſtaltung wie⸗ der einen würdigen Rahmen gefunden. Beſten Sport brachten bereits die Rahmenkümfe, ſo daß die Zuſchauer ſofort in Stimmung kamen. Einleitend ſetzte der Berliner Heinz Seid⸗ ler ſeine Erfolgsſerie fort. Der tapfere Stutt⸗ garter Hölz mußte ſchon in der erſten Runde zu Boden. In der zweiten Runde kam das Ende. Hölz ſtand nur noch auf wankenden Bei⸗ nen, und ſo brach der Ringrichter wegen zu gro⸗ ßer Ueberlegenheit ven Seidel den ungleich ge⸗ wordenen Kampf ab. Auch der Berliner Heinz Sendel löſte ſeine Aufgabe gegen den Mün⸗ chener Kurt Haymann ſehr ſicher. Sendel wurde ſo knapper aber verdienter Punktſieger. Zum zweiten Male ſtanden ſich Arno Przy⸗ bilſti(Potsdam) und Leonhard Marohn (Berlin) gegenüber. Beide, die noch zu unſe⸗ rem Nachwuchs in der Halbſchwergewichtsklaſſe gehören, lieferten ſich über acht Runden einen unentſchiedenen Kampf. Marohn hatte ſeine Kampfpauſe nicht zu ſeinem Vorteil ausgenützt, aber auch der Potsdamer hat aus ſeicien Kämp⸗ fen nicht viel gelernt. Beſſelmann wieder.-.⸗Sieger Unſer Meiſter Joſef Beſſelmann(Köln) kam im Mittelgewicht wieder zu einen entſchei⸗ N Col⸗ Arno Kölblin(Zeichnung Sturtzkopf/ Scherl-.) Walter Neusel denden Sieg. Allerdings entpuppte ſich der junge Franzoſe Jean Fabre als tapferer und beberzter Kämpfer, der aber ſchon in der erſten Runde harte und genaue Treffer nehmen mußte. Trotz ſeiner geſchmeidigen Art konnte er einer Niederlage nicht entgehen. Beſſelmann wäre auch ſo noch vor Ablauf der zehn Runder zu einem entſcheidenden Sieg gekommen, aber be⸗ reits in der Pauſe zur 5. Runde gab der Be⸗ treuer des Franzoſen wegen den ſchweren Ver⸗ letzungen an den beiden Augen ſeines Schütz⸗ lings das Gefecht für verloren. Im Haubtkamot des Rhends gelang es dem weſtfäliſchen Schwergewichtler Walter Neuſel(Bochum) in einem verbiſſen geführten und äußerſt harten Kampf endlich den Titel eines Deutſchen Meiſters zu gewinnen. Er ſchlug den leicht favoriſierten Titelverteidi⸗ ger Arno Kölblin(Plauen) in 12 Runden vervient nach Punkten. Ausſchlaggebend für ven Sieg war das große lümpferiſche Herz des 31jährigen Weſtfalen, der eine unerwartete Energieleiſtung vollbrachte und der vielſeitigere und klügere Boxer war. Groß iſt die Spannung, als nach der Pauſe Walter Neuſel(90,5 Kilo) und der Titelvertei⸗ diger Arno Kölblin(94,5) in den Ring ſteigen. Zunächſt wird noch die Garde der deutſchen Schwergewichtler vorgeſtellt. Nach ienmer ſtär⸗ kerem Beifall kommen Hans Breitenſträ⸗ ter, Paul Samſon⸗Körner, Fr. Die⸗ Hlompilche Gpiele koften ſehe viel Geld 200 Millionen Jinnenmark wurden für 1940 bewilligt Der finniſche Staatsrat bewilligte am Frei⸗ tagnachmittag dem Reichstag zur Beſtreitung der Koſten der Olympiſchen Spiele 1940 eine obligatoriſche Staatsanleihe in Höhe von 200 Millionen Finnenmark. Das Organiſationsko⸗ mitee erhält vom Staatsrat die Vollmacht, üher dieſe Summe entſprechend zu verfügen. Die Ausgaben, die die Stadt Helſinki außerdem für Bauten uſw. vorſieht, ſind in den 200 Millionen nicht enthalten. Die Gelder ſind für folgende Zwecke geplant: Vermehrung des rollenden aterials der Staatseiſenbahn 30,6 Millionen, Erweiterung des Telefonnetzes 26 Millionen, Bau der Kade⸗ tenanſtalt und des Schweſternheimes 22 bzw. 21 Millionen(während der Spiele Unterkünfte für Sportler), neue Eiſenbahnanſchlüſſe 14,7 Mil⸗ lionen, neue Kurzwellenſtation 10 Millionen, für Auslandsübertragungen des finniſchen Rundfunks 8 Millionen, für Touriſtenherbergen 6,2 Millionen, Ankauf von Reitpferden für die Olympiſchen Spiele 3 Millionen, für Werbung im In⸗ und Ausland 1,6 Millionen, Erweite⸗ rung der Sporthochſchule in Vierumäki eine Million und für Propaganda des Außenmini⸗ ſteriums 0,75 Millionen. Der Reſt von rund 55 Millionen ſteht für unvorhergeſehene Unkoſten als Reſerve bereit. Roß und Reiter foringen hoch „Harald“ hält ſeit 1930 die 2,10 Meter Ein großartiges Ereignis wird wieder das Berliner Reitturnier vom 27. Januar bis 5. Fe⸗ bruar in der Deutſchlandhalle ſein, zu dem nicht weniger als 12 Nationen eingeladen wor⸗ den ſind. In erſter Linie wird der Springſport herausgeſtellt. Preiſe in Höhe von 37000 RM wurden für insgeſamt 18 Jagdſpringen ausge⸗ ſetzt. Nach ſieben Jahren gibt es diesmal wie⸗ der ein reines Hochſpringen. Der erſt vor we⸗ nigen Wochen in Rom von Cpt. Gutierrez auf Oſoppo mit 2,44 Meter aufgeſtellte neue Welt⸗ rekord wird wohl kaum in Gefahr ſein, aber ein neuer deutſcher Rekord liegt durchaus im Be⸗ reich der Möglichkeit. Die deutſche Beſtleiſtung mit.10 Meter hält ſeit 1930„Harald“, wir haben aber heute Pferde, die in der Lage ſind, noch über dieſe Marke zu kommen. Höhepunkte der Springkonkurrenzen bilden wieder die Mannſchaftspreiſe, von denen es drei ibt, den Preis der Nationen, den Zivil⸗Mann⸗ ſchaftspreis und den Preis der Zuchtgebiete. Letzterer wurde vor zwei Jahren geſchaffen und ſieht Mannſchaften auf Pferden einzelner Zucht⸗ gebiete im Kampf. Im Rahmen der Turnier⸗ woche findet auch wieder die Oſtpreußen⸗Auktion. in Verbindung mit einer Prämiierung ſtatt. bpoxt In Kürze Hans Trapp, Ehrenvorſitzender und Gründungsmitglied der Stuttgarter Kickers, ein Pionier des württembergiſchen Sports, iſt in Reutlingen im Alter von 56 Jahren ge⸗ ſtorben. * Ludwigshafens Fußballelf tritt am Bußtag, 16. November, zum WHW⸗Spiel gegen Saarbrücken mit folgender Beſetzung an: Keller; Kiefer, Stoll: Albert, Ulrich, Fürſt; Riehm, Panther, Maſſar, Sattel, Statter; Er⸗ ſatz: Zeifelder, Tiator, Frey, Ormersbach. *. VfR Frankenthal als Nachfolger von Kickers Frankenthal wurde für die großartigen Leiſtungen im vorjährigen Pokalkampf gegen Schalke 04— die„Knappen“ ſiegten:1— das ſilberne Ehrenzeichen des DRe überreicht. 33 Schiedsrichter Unverferth(Pforz⸗ heim) wird beim Stuttgarter WHW⸗Spiel am 16. November als Unparteiiſcher amtieren. 4 Der Hamburger SV empfängt in Hamburg hohe Fußballgäſte, am 1. Januar Auſtria Wien, am 8. Januar Ruch Bismarck⸗ hütte, Karfreitag Schalke 04 und Oſtern Fe⸗ renevaros Budapeſt. Am 25. Dezember iſt der HSo in Hannover beim Deutſchen Meiſter Hannover 96. 4 Frau Berta Rupp W Deutſche Meiſterin im gemiſchten Zehnkampf, wurde vom Bezirksbürgermeiſter von Köpenick mit einer Ehrengabe, einer Porzellanplaſtik, aus⸗ gezeichnet. Erbächer ner, Hein Müller und der jetzige Europa⸗ meiſter Heinz Lazek(Wien). Dann endlich er⸗ tönt der Gong zur 30. deutſchen Schwergewichts⸗ meiſterſchaft. 12 Meiſtexſwaftsrunden Arno Kölblin, in allen körperlichen Mitteln bevorzugt, übernimmt ſofort die Kampfesfüh⸗ rung, hält Neuſel mit linken Geraden auf Di⸗ ſtanz und landet rechte Haken zum Kopf. Mit klaren Vorteilen für den rieſigen Vogtläader, der die„Galerie“ zunächſt für ſich hat, geht es in die dritte Runde. Neuſel, der alte Ringfuchs, zeigt aber hier, wie ſchwer es iſt, ihn auf Di⸗ ſtanz zu halten. Verbiſſen, geduckt tänzelnd, ſchiebt er ſich an Kölblins Körper, landet mit ſeiner ſteifen Linken im Nahkampf auf Magen und Leber, ſowie am Kopf ſeines Gegners, muß dabei aber in der vierten Runde einige Ermah⸗ nungen des Ringrichters wegen zu tiefen Ab⸗ duckens hinnehmen. Auch die fünfte Runde des mit äußerſter Erbitterung geführten Kampfes zeigte Neuſel im Angriff. Klug verlegt er ſich auf die Körperpartien ſeines Gegners, um ihm Gewicht zu nehmen, wird hier aber zum erſten Male wegen zu tiefen Schlagens verwarnt. Den erſten Höhepunkt einer immer perſönlicher werdenden„Schlacht“ bringt die ſechſte Ruade. Neuſel iſt erſtaunlich kämpferiſch, pauſenlos geht er vorwärts, treibt ſeinen nun hilfloſen Gegner vor ſich her und bringt ihm ſchließlich auf dem rechten Jochbein eine Rißwunde bei. Kölbliem hat ſich die Kampfesführung in wil⸗ dem Schlagwechſel entreißen laſſen. Seine Linke kommt nicht mehr, und die Rechte nur noch un⸗ genau und nicht mehr wirkend. Neuſel dagegen ſpielt in der., 7. und 8. Runde ſeine größere Routine aus, ſetzt ſeine vielſeitigeren boxeri⸗ ſchen Mittel ein und punktet immer mehr mit ſeiner Linken, die er als gerader Schwinger, meiſtens aber als Haken ſchlägt. Kölblin, der völlig zermürbt, eine Verwarnung wegen Haltens einſteckt und aus Naſe und Mund blutet, fällt in der neun⸗ ten Runde noch weiter zurück. Dann aber er⸗ wacht plötzlich der Titelverteidiger. In den bei⸗ den letzten Runden bekämpft er Neuſel mit des Weſifalens eigener Taktik. Er kennt nun kein Zurück mehr, bohrte beide Fäuſte in Neuſels Körperpartien, und ſo entſpinnen ſich Fuß bei Fuß ſchwerſte Schlagwechſel, in denen Neuſel viel einſtecken muß, die aber erneut beweiſen, wie hart und kämpferiſch der Weſtfale iſt. In den beiden letzten Runden verringert ſich der Abſtaeid etwas, doch bringen ſie lediglich einen hochdramatiſch ſchönen Abſchluß. Den Punktſieg Neuſels können aber auch ſie nicht mehr ab⸗ wenden. Walter Neuſel gewann den Kampf verdient, wenn auch knapp und erhielt für ſeine Leiſtung großen Beifall. Alfred Katter(Berlin) wurde in Paris von dem franzöſiſchen Meiſter im Welter⸗ gewichtsboxen Marcel Cerdan in der fünften Runde entſcheidend beſiegt. 2 Die deutſchen Turner, die am 18. No⸗ vember in Helſinki den Länderkampf gegen Finnland beſtreiten, treten zuſammen mit ihren finniſchen Kameraden am 20. November in zwei Gruppen in Viipuri und Tampere in Schaukämpfen auf. Die uniere manmgafen ſpielen: Verein für Raſenſpiele: Vetter Conrad Rößling Henninger Feth Rohr Spindler Fuchs Lutz Adam Striebinger SVWaldhof: Drayß Maier Siegl Schneider„Heermann Molenda Herbold Bielmaier Siffling III Siffling 1 Günderoth Vfè Neckarau: Dieringer Klamm Gönner BVenner Wenzelburger Größle Lutz Roth Hack Seidengruber Wahl Spielvereinigung Sandhofen: Rohrmann Michel Streib Schenkel Becker Wehe Fenzel Dörr Liebchen Vogel SC Käfertal: Schmitt * Rutz Reuther Rube Dick Dreßler Jenne Werner Ketterer Heering Hofſchult VfB Kurpfalz Neckarau: Thron Wollſchläüger Wilbs A. Cizzoni Henneberger Kurz Schmitt Friedrich Schreiner Seits Montag FV Brühl: H. Langlotz A. Remyy H. Mack R. Geſchwill Hch. Moſer W. Brucker E. Piſter H. Schweizer H. Körber Deutſch II. Deutſch l. M F C Phönix 02: Münd Neck Heinz Behringer Wühler Haller Schüßler 2 Hiller Burggraf Rasmus Wunſch F V Weinheim 09: Kriz Moſer Grünewald Müller Gumb Schmitt Vollmer 2 Schneider Model Knapp Kohl Jawohl staonter Heimot v dit, der bist und liebes dich s0 Leser drc nun drũb in der droben i Wissen lc hängst. vnseres die Schõ viele tov sbochen,. Dörfer, s schen. A schreiber von diter fachen vu die qus einmal-h gen, bes end uropa⸗ lich er⸗ wichts⸗ Mitteln fesfüh⸗ uf Di⸗ f. Mit länder, zeht es afuchs, uf Di⸗ nzelnd, zet mit Magen 8, muß Lrenah⸗ en Ab⸗ ide des ampfes er ſich m ihm erſten nt. znlicher Ruaide. tſenlos ilfloſen ließlich de bei. n wil⸗ e Linke och un⸗ agegen zrößere boxeri⸗ hr mit vinger, kt und neun⸗ her er⸗ en bei⸗ tit des in kein teuſels uß bei Neuſel weiſen, ſt. In ich der meinen inktſieg hr ab⸗ Kämpf r ſeine Paris Velter⸗ ünften 8. No⸗ gegen t ihren her in ere in en: iebinger nderoth Wahl ——*— Vogel ofſchult Montag r eutſch 1. Wunſch Kohl Jawohl, wir suchen Liebeserklärungen, er- staontet leserl Dos Loblied qof unsere schöne Heimat wollen wir von dir vernehmen. von dit, der du vielleicht ein Kind der Großstadt bist und dennoch nicht sein kannst ohne dein liebes Monnheim. Wir wollen wissen, was dich so bindet on deine Geburtsstodt. Du Leser draußen in einem stillen Dorfe, mag es nun drõüben on der Bergstroße, im Odenw/ald, in der weiten Rheinebene sein, oder gar droben im Schwoarzwald, do sollst uns alle wissen lassen, wie sehr du aon deiner Heimat hängst. Dichter, die weit öber die Gremzen vnseres Gobes hinavus bekonnt sind, haben die Schönheit des Bodnerlondes besungen, viele tousend Gäste, die uns alljährlich be- suchen, rõöhmen die freundlichen Städte vund Dörfer, schätzen die gastfreundlichen Men- schen. Aber so wie Dichter und Schriftsteller schreiben, kannst du es nicht. Das wollen witr von dir nicht verlongen. Du sollst dos in ein- fochen und schlichten Worten tun, in Worten, die qus dem vollen Herzen kommen, Grelfe einmol hinein in den Schotz deiner Erinneron- gen, besinne dich dof die frohen Jogendtoge ———— 3 in dem borfe, dem qouch heute noch deine gonze Liebe gehörf. Du olter Städter, weißt doch sicher noch, als die pferdebahn durch dos kleine Monnheim trabte und do noch stuondenlong zu foß deine Arbeitsstätte am Rhein cufsuchtest. Plaudere doch einmol fröh- 2 AllIllIVtiIVtizLIwszzzizvizizvizziszaizviztizazziszvizzizzizaizzizzizzizzitziizitzitzitzitwitziszisz. lich von deinen Erlebnissen in deinem Gebortsort. Und wenn dou einmol eine Zeitlang draußen in der Ffremde warst, schreib uns daof, wie du damals die Heimat sochtest. Etinnere dich, woas do empfondest, ols du deine Heimot wieder gesehen hast. Erinnere dich qauch, wias du gefbhlt, als du die vertrauten Häuser, die Törme und Schlösser zum ersten Male wieder gesehen. Wir Jongen er- leben mit euch Alten, was evch ZllllIIinmmimsiimiziiiiiiiiVViviiizstrirnrirmisziiizzrrrsirrrkzsaxrrsrntmiztzzvzizzsxvtzirsmümmtirIkkzizzzztrrritittiIIIIxxszzimimtttttIZIIZVxzszimimittILIszztttz Unser Wetbewerb Wir leben sle olle, unsere schöne Helmot om Oberrhein, am Neckor, im Odenwold und im schworZvclcl. Weshalb sollen wir desholb nicht einmol versuchen, wes wir oft empfinden, in einfſachen Worten nie derzuschrelbenꝰ Ein jeder leser konn so ein- mal sagen, was ihm seine Heimatstudt ocder sein Heimatdorf bedeutet. Auch unsere Monnheimer, die ihre Voterstadt lioben, mõgen schildern, wes ihnen die Stadi be- deutet. Und alle, dle neuto in der Großstodt leben, deren wWiege aber in elnem sill⸗ len Dorf unseres Badnerloncles stond, sollen lhrem Herzen luſi mochen und nieder- schrelhen, wes haaa demh die lelmof ist. Die bestén einsonsunben örgen wir hesonclers nonorileron und Wen n 3 0 Aufsätzemit dusgesüchten Böchern bo. lohnen. Dorum ans Werkl Schreibt uns, warum ihr eure Heimot llebtl lenter Einsendungstermin: 20. November 1738. Särten der Bergstraße blöht, die Heimat wert ist, wenn wir draußen im weiten Land die Stäften unserer Ahnen be⸗ sochen. Ihr Frontsoldaten, loßt uns wissen, was evch in den Johren des Krieges die Hei- moat wert war, wos euch mit Sehnsucht er- föllte. Wir wissen, doß unser Land so schön — ⸗ Schriftleltung des„Hakenkreuzhenner“. Zilllllllllit und vunendlich reich an kostbarem Got ist: im Fröhjahr ist es schön bei uns, wenn es in den im Sommer, wenn die Aehren reifen, im Winter, wenn der Schnee die Berge des Odenw/olds bedeckt. Auch we'enn es in unserer Stadt grav und don- stig ist, lileben wir unser Monnheim und kön— nen es vuns nicht onders mehr vorstellen. Kramt doch einmol in dem großen Schotz ebrer krinnerungen. Wir können uns vorstel- len, doß viele erst ihre Liebe zur Heimat fich- tig sporten, als om Schloß und on der Rhein- brůöcke fremde Soldatesko öber Nocht obf- toochte, als fremdes Gesindel in den Stroßen tobte und niederzugehen drohte, wos do ein- mal mit geschoffen hast.. Schreibe uns aber auch, wos du empfondest, als do drüben quf der Wochenburg, oof der Strohlenburg oder gof einer anderen Burg stondest und hinqus- schst gof die schmoucken Dörfer und Städte. Die vielen Monnheimer, die ihre Voterstadt aus beruflichen Gründen verlossen moßten vrid heute noch in der Ferne ihr„Hokenkrebz- bonner“ lesen, sollen uns wissen lassen, war- um sie der Heimat trev geblieben sind. Dorum taocht die Feder ein, schreibt uns die schön- sten Liebeserklärungen. Es sollen keine Kkunst- werke vund Dichtungen sein, in einfachen Wor- ten, so wie du es in deinem Herzen empfin- dest, schreibe es nieder. Und wenn deine Ef- innerungen on die trouten Stätfen nor noch schwach sind, zieh“ hinqus vnd entdecke deine Heimat aufs neue. Wir wollen von dit aber cuch wissen, wos du in deiner Stodi, in deinem Dorfe so sehr schätzen gelernt hast. Teile es uns so mit, lieber Leser, s0 gonz wie dir der Schnabel gewochsen istl Frlez Hoas. f „Bakenkreuzhanner'“ Sonntag, 15. Uovember 19358 Schriesheim hat eine neue baſtſtätte die alte baſtwietſchaft„zur pfalz“ in neuem bewand/ nundgang nach dem umfaſſenden Umbau Der Zentralbahnhof des Muſterdorfes Schries⸗ heim iſt uns allen bekannt. Der„feurige Elias“, die Verkehrsomnibuſſe und die Kraftwagen aus aller Welt geben ſich an dieſem Plätzchen ein Stelldichein. Und da das Gaſthaus„Zur Pfalz“ den großen Haltepunkt an der Bergſtraße nörd⸗ lich begrenzt, nimmt es nicht wunder, daß es auch dieſe einladende Stätte zu einer rühm⸗ lichen Bekanntheit gebracht hat. Viele werden die Gartenwirtſchaft mit den großen ſchatten⸗ ſpendenden Bäumen und dem überfälligen Eiſengitter noch in Erinnerung haben. Die un⸗ zeitgemäße Einzäunung iſt verſchwunden. Mit Genugtuung ſtellt der Beſucher dieſen Umſtand beim Parken feſt. Er wirft einen Blick auf das Anweſen und bemerkt, daß die„Pfalz“ ein völlig neues Geſicht erhalten hat. In ſchmucker, heller Farbe ſtellt ſich jetzt die„Pfalz“ vor, die nach den Umbauarbeiten dem Ortseingang an dieſer verkehrsreichen Stelle zur Zierde gereicht. Dem Eindruck von außen ſteht der nicht nach, der bei einer Beſichtigung der Innenräume ge⸗ wonnen wird. Der Haupteingang, der ſich vor⸗ dem an der Ecke befand, wurde zugemauert und dafür der Eingang an der Bergſtraße ausge⸗ baut. Durch einen Windfang gelangt man in die große Gaſtſtube, die nach dem Umbau einen einheitlichen geſchloſſenen Charakter auf⸗ weiſt. Anheimelnd und warm wirkt die Holz⸗ verkleidung, die Einteilung des Raumes in Niſchen, in heller Oelfarbe leuchten die Wände und die Decke auf. Nichts gemahnt mehr an das Alte, an die mit mehr oder weniger ſinnvollen Sprüchen bemalten Wände. Dampf⸗ heizung hat den ſchweren Ofen verdrängt. Die Gaſtſtube iſt nicht wieder zu erkennen. Selbſt der Boden wurde erneuert. Ganz neu⸗ zeitlich iſt das Büffett mit ſeinem freundlichen Plattenbelag. Die Kühlung erfolgt elektriſch. Auch die Schankſäule benötigt kein Eis. Es iſt in der Tat an alles gedacht worden, was die Wirtſchaftsführung erleichtern, Ordnung und Sauberkeit erhöhen und die Gemütlichkeit des Raumes heben könnte. Hinter dem Ausſchank befindet ſich jetzt die große Wirtſchaftsküch e. Sie weiſt ſchmucke Täfelung auf und iſt vollſtändig elektrifiziert. Der Herd, der Kocher, die Kippbratpfanne, alles wirt elektriſch beheizt. Der frühere Küchenraum wurde zu einem Nebenraum, der„Altdeut⸗ ſchen Stube“ umgeſtaltet. Die Gaſtſtuben laufen unverwinkelt in ein⸗ ander über, lediglich nach Bedarf durch breite Glastüren getrennt. Durch Höherlegung des Fußbodens wurden die ſtörenden Schwellen ver⸗ mieden. Die nächſte Tür führt in den großen Saal, der allerdings erſt gegen Weihnachten in Betrieb genommen werden kann. Wie an den bis heute durchgeführten Bauarbeiten zu erſehen iſt, wurde auch hier gründlicher Wandel geſchaffen. Die Decke wurde gewölbt und höher Im schönen Schriesheim verlegt, die Bühne vollſtändig herausgeriſſen. Sie wird durch eine neue Bühnenanlage erſetzt. Vorausſichtlich werden unter dem Büh⸗ nenboden An⸗ und Auskleideräume unterge⸗ bvacht, Die Ausgrabungsarbeiten ſind bereits erfolgt. Der große Saal erhält keine Dampf⸗ heizung, ſondern elektriſchen Lufter⸗ hitzer, der in kurzer Zeit den Raum durch⸗ wärmt. Etwa tauſend Perſonen können in den drei Gaſträumen untergebracht werden. Sie ſind für Betriebsausflüge vorzüglich geeignet. Und an Küche und Keller fehlt es hier nicht. Der Rundgang überzeugte davon. Der Keller iſt muſtergültig angelegt. Privataufnahme Elektriſche Kühlkammern ermöglichen eine großzügige Führung der Gaſtſtätte. Wei⸗ terhin iſt die neuzeitliche Bierkühlanlage der Erwähnung wert. Ein Blick galt dem lang⸗ geſtreckten Weinkeller. Es ſei nicht verraten, was hier für köſtliche Tropfen aus Schries⸗ heimer und Pfälzer Gemarkung lagern. Die Proberei ſei jedem als anregende Uebung vor⸗ behalten. Die Eröffnung am Wochenende gibt hinreichend Gelegenheit. Wir haben nach dem Gang in die Keller⸗ räume uns in der Wurſtküche umgeſehen. Auch hier blinken uns neue Maſchinen und Ge⸗ räte entgegen. Die früheren Schweineſtälle, die angebaut waren, mußten einer Garage wei⸗ chen. So hat alles bis ins kleinſte eine Um⸗ geſtaltung erfahren. In den oberen Räumen wurden Frem⸗ denzimmer eingerichtet. Die Fahrer, denen der Schriesheimer Tropfen nur allzu trefflich gemundet hat, haben es hinkünftig nicht mehr nötig, nach einem ſicheren Mann am Steuer zu fahnden. Sie können ſeßhaft bleiben und zu⸗ warten, bis ſie wieder fahr⸗ und trinktüchtig geworden ſind. Das bedeutet eine weſentliche Erleichterung für die traditionellen Beſucher der Weinfeſte an der Bergſtraße. Ueber die Heimreiſe brauchen ſie ſich hinkünftig keine Sorgen zu machen. Das zweite Obergeſchoß diente vordem als Speicher. Hier wie allerorts war der Schwamm eingedrungen und hatte ſein Zerſtörungswerk fortgeſetzt. Jetzt finden wir hier ſchöne Zim⸗ mer und eine neue aufgeſtockte Wohnung des Beſitzers des Anweſens, Friedrich Opfermann, der den Mannheimern als Wirt vom„Deut⸗ ſchen Michel“ gut im Gedächtnis iſt. Die archi⸗ tektoniſche Löſung der umfangreichen Bauauf⸗ gaben iſt im geſamten recht glücklich. Schri es⸗ heim hat damit— und das läßt ſich mit Recht ſagen— eine neue, gediegene und nach neuzeitlichen Geſichts⸗ punkteneingerichtete Gaſtſtätte er⸗ halten. Zumal an einem Verkehrsknoten⸗ punkte des Muſterdorfes. Das bedeutet einen weiteren Gewinn. Denn ein Ort, der ſich wie Schriesheim bemüht, Gäſte anzuziehen durch Sonderveranſtaltungen aller Art, durch die Güte ſeiner Weine, durch Förderung von Wochenendſiedlungen(erinnert ſei an Neu⸗ Mannheim auf der Berghöhe), Badebetrieb und was es ſonſt noch irgend als Werbemöglichkeit gibt, muß ſich auf eine Reihe guter Gaſtſtätten berufen können. Dieſe Reihe iſt nun um ein weiteres Glied vermehrt worden. Die Gaſtſtätte„Zur Pfalz“ reicht zwar ſchon auf nahezu ein halbes Jahrhundert zurück. Aber ſie hatte ſich in ihrer Aufmachung und Ausſtattung ſchon ſeit langem überlebt. Für den Ort, der etwas auf Gaſtlichkeit hält, iſt das eine Belaſtung. Weil von einer Stätte der Er⸗ holung und der Einkehr nur zu leicht auf die andere geſchloſſen wird. Für die zahlreichen Gaſtſtätten, auf die Schriesheim ſtolz ſein kann, war dieſer Umſtand peinlich. Nunmehr iſt eine Lücke geſchloſſen. Der Mannheimer, der ohne⸗ dies mit Vorliebe Schriesheim als Ziel ſeiner Stippviſite wählt, wird mit Vergnügen die neue Stätte der körperlichen Aufwertung in ſeinen Rundgang einbeziehen. Ueberdies iſt er nicht zuletzt auch neugierig. Er will genau wiſ⸗ ſen, was es an Neuem und Verändertem in der Nachbarſchaft gibt. Das kann er haben. Wir freuen uns, ihm einen Tip geben zu können. hk. FRlEDRICH RllP Mannheim-Feudenheim Fernruf 526 60 —— Lieſerung der Heizungsanlagen Karl Höfer TApEZIERNMEISIER Schriesheim- Fernruf 233 Aus fũhrung von neuzeillichen modernen Orliqna- Wondbekleidungen und Dekoralionen KARIL SOINMER SCHRIESHEIxl Heizungs-, sanitre und elekir. Anlagen Ausfũhrung der elekir. Anlagen Anerkannt gule Küche Gepflegte Weine Bier im Ansfich PorKkpfofz vorm Hause Gaststãfte Zur Pfalz“ die neuzeillich eingerichtete Gosisſdfle in SCHNIESHEINI eröffnet heufe, Samstag abend Fie sind bei uns immer willkommenl Friedrich Opfermann und Frau rüher„Deutscher NMichel“, Mannheim Fremdenzimmer Daniel Brunner Mannheim-Feudenheim Scharnhorststraße 15- Fernsprecher 51266 Ausführung der Malererbeiten PETER HIETZ SsCHIOSSERNIEISTER Schriesheim- Ruf 326 Ausfũhruno der Schlosserarbeiten V/. Boxheimer Gipsermeister, Mannheim-Feudenheim Weilerstroße 210 · Fernruf 312 40 Ausfũhrung sãmfl. Gipser- und Stukkateurarbeiten ERNST FINK Maonnheim-Feudenheim Eichbaumstr. 16- Fernruf 522 98 Ausfũhrung der NMöbeleinbhauarbeiten Peter Simon Malermelster Schriesheim Ausführung der Nalerarbeiten BAlIGEScHAFT HARTMHANN AUSFUHRUINGOER HAURERARBEITEN SCHRIESHEINI en n Fernsprecher 258 KAI BRUINN Spenofereſ und Instaflattion SsSchriesheim a, d. B. Ausfohrung der Spengier- und Installationsarbeiten V/i h. Schrekenmaier Aus führung der SCHRIESHEIHI Schreinerarbheiten und lnnendekorationen R. WEISS. NMannheim Holzstraße 14 Fernsprecher 268 68 Lieferung der Kühlanlagen und Büfeftanlagen Eisfink aufom. gekühlt *M leitete! tes von anlaſſu als ein weißen Mag die mit gen, S lenüber ſind, ka Aufſehe werkes Murgw als im geſellſch felden Badener Bart m kannegi⸗ für ein der AE und wi worden. beſchaffi kennen, Skeptike Kraftwe hauſen 1 ſind in ihrem 2 den kan Rampf Heftig das Mu Zochdru⸗ leidenſch ſtand leb beitſame der Tech Zeit die baus lel rühmte ſetzte ſich lichkeit u ſens und ſtrittene, Nicht zul nen ſich Plan— lungen h lieſt, kan blitzunnö politiſch den, die fachlichen den wer! werk dan. der Erſck lichen Se wiſſermaf Zelle von Landesele (Badenw Kapital v lionen) e Die Bete Dieſes des 17 M an der 1 mit dem Die Hält „Rhein⸗W Eſſen. Fe gungswer Kraftwerk bleibender burg. In des Schlu iſt kennzei del, der f nötigen te — EO. 280 bau ze wei⸗ ne Um⸗ Frem⸗ „ denen trefflich t mehr euer zu ind zu⸗ ktüchtig entliche zeſucher ber die g keine em als hwamm igswerk e Zim⸗ ng des rmann, „Deut⸗ e archi⸗ gauauf⸗ )ries⸗ ſich mit egene ichts⸗ te er⸗ knoten⸗ t einen ſich wie durch rch die g von Neu⸗ ieb und glichkeit tſtätten um ein r ſchon zurück. ig und t. Für iſt das der Er⸗ auf die lreichen n kann, iſt eine ohne⸗ ſeiner en die ing in siſt er zu wiſ⸗ tem in haben. hen zu hk. eim 51266 — 326 ten meim eiten eiten md en 4 3 „Hhakenkreuzbanner“ Blick übers cand Badaen ist Pionierlund der weihen Kohle Die Kraftierke in unserem Gau sind Grohtaten der Ingenieure/ Die Verdienste Professor Rehbocks * Mannheim, 12. Nov. Der feſtlich einge⸗ leitete Baubeginn des zweiten großen Abſchnit⸗ tes vom Schluchſeewerk gibt wieder einmal Ver⸗ anlaſſung, ſich der Bedeutung unſeres Gaues als eines Pionierlandes der Erſchließung der weißen Kohle zu erinnern. Mag ſein, daß den jüngeren Generationen, die mit dem Anblick von wuchtigen Wehranla⸗ gen, Staumauern, Hochſpannungsträgern mei⸗ lenüberſpannender Ueberlandleitungen vertraut ſind, kaum mehr verſtändlich erſcheint, welches Aufſehen die Inbetriebnahme etwa des Kraft⸗ werkes Rheinfelden im Jahre 1898 oder des Murgwerkes 20 Jahre ſpäter hervorrief. Vor allem als im Spätjahr 1894 die Gründung der Aktien⸗ geſellſchaft der Kraftübertragungswerke Rhein⸗ felden bekannt wurde, da gab's manch einen Badener, der mit dem Kopf wackelte und in den Bart murmelte oder wohl auch am Stammtiſch kannegießerte:„Was iſch jetzt auch das wieder für ein neumodiſch' Zeug!“ Unter der Führung der AEG waren die erforderlichen techniſchen und wirtſchaftlichen Unterſuchungen angeſtellt worden. Gerade die Schwierigkeiten der Geld⸗ beſchaffung, die ſich bald einſtellten, ließen er⸗ kennen, daß es bis in die Reihen der Fachleute Skeptiker gab. Nun, heute ſind ſechs gewaltige Kraftwerke allein am Hochrhein zwiſchen Schaff⸗ hauſen und Baſel im Gang, und einige weitere ſind in der Planung ſoweit gediehen, daß mit ihrem Bau über kurz oder lang gerechnet wer⸗ den kann. Kampf um das murgwerl Heftige Kämpfe zeitigte auch der Entwurf für das Murgwerfk, eines der erſten der großen gochdruckwerke Europas. Sein Schöpfer und leidenſchaftliche Verfechter, der heute im Ruhe⸗ ſtand lebende, aber immer gleich tätige und ar⸗ beitfame Profeſſor Theodor Rehbock, der an der Techniſchen Hochſchule zu Karlsruhe lange, Zeit die techniſchen Wiſſenſchaften des Waſſer⸗ baus lehrte und an dieſer Hochſchule das be⸗ rühmte Flußbaulaboratorium ins Leben rief, ſetzte ſich mit der ganzen Kraft ſeiner Perſön⸗ lichkeit und ſeines reichen ingenieurlichen Wiſ⸗ ſens und Könnens für das anfänglich heiß um⸗ ſtrittene, von ihm entworfene Murgprojekt ein. Nicht zuletzt auch in den Landſtänden entſpan⸗ nen ſich ſcharfe Auseinanderſetzungen über den Plan— wer jene„parlamentariſchen“ Verhand⸗ lungen heute einmal„der Wiſſenſchaft halber“ lieſt, kann an einem Schulfall feſtſtellen, welche blitzunnötige Debatten ehedem in ſogenannten „politiſchen“ Kreiſen um Fragen geführt wur⸗ den, die nun einmal nur mit dem Rüſtzeug fachlichen Verſtändniſſes und Urteils entſchie⸗ den werden können. 1918 wurde das Murg⸗ werk dann fertiggeſtellt. Es ſtellt die Kernanlage der Erſchließung der weißen Kohle im nörd⸗ lichen Schwarzwald dar und iſt zugleich ge⸗ wiſſermaßen die„Keimzelle“— allerdings eine Zelle von rieſigem Ausmaß— der„Badiſchen Landeselektrizitätsverſorgung Aktiengeſellſchaft (Badenwerk)“, zu deren Gründung mit einem Kapital von 30 Millionen(heute nom. 27 Mil⸗ lionen) es im Jahre 1921 kam. Die Beteiligten Dieſes Badenwerk iſt auch mit 37 v. H. des 17 Millionen ausmachenden Aktienkapitals an der 1928 gegründeten Schluchſeewerk AG, mit dem Sitz in Freiburg im Breisgau beteiligt. Die Hälfte des Kapitals iſt im Beſitz der „Rhein⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerk AG in Eſſen. Ferner ſind beteiligt die Kraftübertra⸗ gungswerke Rheinfelden mit 7,5 v. H. und die Kraftwerke Laufenburg mit 5 v. H. Die ver⸗ bleibenden 0,5 v. H. übernahm die Stadt Frei⸗ burg. In vollem Betrieb iſt der erſte Ausbau des Schluchſeewerkes ſeit dem 1. Juli 1933. Es iſt kennzeichnend für den grundlegenden Wan⸗ del, der ſich in Deutſchland vollzog, daß die nötigen techniſchen und wirtſchaftlichen Vorbe⸗ reitungen für die Inangriffnahme vom Bau des zweiten Teiles der Anlagen bei Schluchſee in aller Stille und Ruhe vor ſich gingen, der Diskuſſion einer Oeffentlichkeit entzogen, die doch nichts Fachlich⸗Entſcheidendes beitragen könnte, dafür ganz aber überlaſſen dem Kreis berufener, weil ingenieurlich wie volkswirtſchaft⸗ lich geſchulter und erfahrener Männer. Fortſchritte im Waſſerbau Seit den Arbeiten für das erſte Hochrhein⸗ werk, eben jenes von Rheinfelden, dem dann Augſt⸗Wyhlen, Laufenburg uſw. folgten, hat das techniſche Wiſſen um den Waſſerbau gewal⸗ tige Fortſchritte gemacht. Dabei hat— neben Oskar von Miller, dem Schöpfer des Deutſchen Am wilden Schwarzwaldbach Muſeums in München u. a.— der ſchon er⸗ wähnte Profeſſor Theodor Rehbock ſich unge⸗ wöhnliche Verdienſte erworben. Doch muß auch ſein Schüler, der aus der Studentenſchaft der Karlsruher Fridericiana hervorgegangene Pro⸗ feſſor Dr. Adolf Ludin(ein naher Verwand⸗ ter des nationalſozialiſtiſchen Vorkämpfers und SA⸗Führers), der an der Techniſchen Hochſchule Berlin tätig iſt, rühmend genannt werden. Ihm verdankt die Ingenieurwelt eine ganze Reihe ungemein wertvoller Werke über die Waſſer⸗ kraftgewinnung. So beſteht aller Grund, daß wir am Oberrhein uns darüber freuen, wie viel unſer Gau an Pionierarbeit, wiſſenſchaftlicher und praktiſcher, für die Erſchließung der weißen Kohle geleiſtet hat. Jodokus Vydt Auin.: von Pagenhardt kin dichter Teppich in feidelbergs Wälder Wochenbrief aus der Ueckarſtadt/ Jackelzug der Studentenſchaft * Heidelberg, 12. November. Ein eigener heimlicher Zauber umhüllt in dieſen, von ein paar letzten Sonnenſtrahlen vergoldeten Tagen mit einem zarten Nebel⸗ ſchleier die ewig ſchöne Stadt am Neckar. Einen faſt luxushaften dichten Teppich hat die Natur in den Wäldern ausgelegt, um das Ge⸗ hen durch den leuchtend bunten Wald, der nun mehr und mehr ſein Laub abſchüttelt, ſo ange⸗ nehm wie möglich zu machen. Jetzt iſt die Zeit des Raſchellaubs gekommen. Dieſes ſtille Ra⸗ ſcheln und Fallen iſt die trauliche Muſik des Herbſtes, die unſere Wälder weithin mächtig erfüllt. — Eine ereignisreiche Woche iſt zu Ende ge⸗ Jonntag, 13. November! 9⁵8 gangen. Sie brachte Höhepunkte vorſchiedenen Erlebens.— Am letzten Samstag weilte det badiſche Miniſterpräſident Walter Köhler zu einer Beſichtigung der Schnellpreſſenfabrik in Heidelberg, an die ſich ein Betriebsappell an⸗ ſchloß, an dem auch der Gauobmann der DAß, Dr. Roth, Karlsruhe, und Kreisleiter Seiler, Heidelberg, teilnahmen. Miniſterpräſident Köh⸗ ler ſprach in mitreißenden Worten von deut⸗ ſcher Wertarbeit und der Weltgeltung des Hei⸗ delberger Druckautomaten, der den Namen der Heidelberger Schnellpreſſenfabrik und damit die Achtung vor deutſcher Wertarbeit in alle Welt trägt. * Im Mittelpunkt der Erlebniſſe der Woche ſtanden die Feiern des 9. November, die mit einer feierlichen Kranzniederlegung durch den Kreisleiter in der Morgenfrühe auf dem Ehrenfriedhof, wo den ganzen Tag Ehrenpoſten ſtanden, eingeleitet wurden. Am Abend fand ſich ganz Heidelberg zu der großen Kundgebung der Partei auf dem Univerſitätsplatz ein, bei der Pg. Weygand, Karlsruhe, Kreisleiter Sei⸗ ler, Oberſturmbannführer Bender, Bannführer Lenz ſprachen. X* Wieder einmal bewegte ſich nach langer Zeit am Donnerstagabend ein Fackelzug der Heidel⸗ berger Studentenſchaft durch die Straßen, um mit leuchtenden Fackeln in Händen dem ſchei⸗ denden Rektor der Univerſität, Prof. Krieck, und dem neuen Rektor, Miniſter Prof. Dr. Schmitthenner, den Dank und die Ehr⸗ erbietung der ſtudentiſchen Jugend darzubrin⸗ gen. Anſchließend nahmen die Studenten auf dem Univerſitätsplatz Aufſtellung, um durch Gauſtudentenbundesführer Dr. Scherberger als ihrem Sprecher dem ſcheidenden Rektor Dank zu ſagen und dem neuen Rektor das Verſprechen des unermüdlichen Einſatzes im Kampf um die nationalſozialiſtiſche Hochſchule zu geben. Einen alten Brauch haben die Hei⸗ delberger Studenten mit dieſer Feier des Rek⸗ toratswechſels wieder aufgenommen. Profeſſor Krieck und Rektor Profeſſor Schmitthenner ſprachen abſchließend packende Worte zu der ſtudentiſchen Jugend.— Am Freitagvormittag fand in der Aula der Neuen Univerſität ein Appell des NS⸗Studentenbundes ſtatt. An⸗ ſchließend erfolgte die Uebertragung der Feier aus dem Langemarckfriedhof mit der Rede des Reichsſtudentenführers.— Anläßlich des Rek⸗ toratswechſels hat ein Telegrammwechſel zwi⸗ ſchen Rektor Prof. Schmitthenner und dem Rek⸗ tor der Wiener Univerſität, als der reichs⸗ älteſten Univerſität, ſtattgefunden. * Ein muſikaliſches Ereignis beſonderer Art bedeutete das erſte Sinfoniekonzert des Win⸗ terhalbjahres, das am Montagabend in der Stadthalle unter Leitung von Generalmuſik⸗ direktor Overhoff, ausgeführt vom Städt. Or⸗ wirkt wunderbar bei Dormkotorrhl Vertrieb: Gustav Witte, Mannheim, Käfertaler Straße 45. Ruf 531 80. cheſter, ſtattfand. Das Programm brachte Mo⸗ zarts-dur-Sinfonie und Brahms D⸗-dur⸗Sin⸗ fonie. Im Mittelpunkt des reichen Erlebens des Abends ſtand die geniale Wiedergabe des Klavierkonzertes von Schumann in-moll durch Alfred Cortot, einem der beſten Pianiſten der Welt. Lyscho. Mehr Zuzug zum pferdemarkt Tauberbiſchofsheim, 12. Nov Der am Schluß der Martinimeſſe abgehaltene Pfer⸗ demarkt führte mehr Tiere als in den letzten Jahren heran, ſelbſt aus dem Odenwald, dem württembergiſchen und dem bayeriſchen Grenz⸗ gebiet. Die beſten Tiere wurden preisgekrönt und mit entſprechendem Aufputz durch die Straßen geführt. 7 7577 SABA 452 WW RM 234.75 3260 303 958—5— ſmit der groben Ausw/ahl -Berabold v. AcEG 5 E. 1 canI FN. 6% N 3, 2 Fernspr. 26210 ——— —— ———— —————————————————————————————————— ————————————————————————— 2— 3 —— ——— ——————— —————— ——————————— —— —————————————————— ——— — —————————————— ——————————————————— ———— — ————— 3 „Hakenkreuzbanner“ fib-Briefnaſten Sonntag, 13. Uovember 19358 Fragen und Anlwotten Militäriſches G. W. Grundſätzlich beträgt die Dienſtpflicht zwei Fahre. Die Behauptungen Ihres Freundes betreffend verlürzter Dienſtzeit wegen Kurzſichtigkeit müſſen als unzutreffend bezeichnet werden. Sie tun auf alle Fälle gut daran, wenn Sie Ihre Muſterung abwarten. Unfallrente 1860. Ihr Mann muß bei der zuſtändigen Berufs⸗ genoſſenſchaft einen Antrag auf Gewährung einer Ka⸗ pitalabfindung ſtellen. Einen geſetzlichen Anſpruch auf eine ſolche Abfindung hat er nicht, doch kann ihm unter beſtimmten Vorausſetzungen eine ſolche gewährt werden. Der Antvag iſt entſprechend zu begründen. Er wird genaueſtens geprüft. Eheſtandsdarlehen H. L. Der Antrag auf Gewährung eines Eheſtands⸗ darlehens iſt vor der Verheiratung nach der erfolgten Beſtellung des Aufgebots zu ſtellen. Wird dem Antrag vom zuſtändigen Finanzamt entſprochen, ſo erfolgt die Auszahlung nach der Heirat. Die Höchſtſumme eines ſolchen Darlehens beträgt 1000 Reichsmark.— Im übrigen wenden Sie ſich mit etwaigen weiteren Fra⸗ gen an das Standesamt. Es geht um den Urlaub H. Sch. Die Beſtimmung Ihrer Betriebsordnung. daß durch eine Erkrankung der Urlaub nicht unter⸗ brochen wird, iſt, wie uns von zuſtändiger Seite mit⸗ geteilt wird, überholt. Nach einer gundſätzlichen Ent⸗ ſcheidung des Reichsarbeitsgerichtes unterbricht Krank⸗ heit den Urlaub. Krankenkaſſenfrage A. E. In der uns geſchilderten Angelegenheit emp⸗ fehlen wir Ihnen, bei der Kaſſenleitung der Allgemei⸗ nen Ortskrankenkaſſe in Mannheim, Renzſtraße(Zim⸗ mer 16), vorzuſprechen. Man wird Ihnen dort gerne mit Aufklärung dienen. Berufsfragen F. M. in O. Ihre Fragen, die auf die mittlere Be⸗ amtenlaufbahn gerichtet ſind, legen Sje zuſtändigkeits⸗ halber der Perſonal⸗ und Haushaltsabteilung des Auswärtigen Amtes in Berlin Wio, Potsdamerſtraße Nr. 10/11, vor. L. V. in Schw. Die Frage betr. den Werdegang einer Kunſtgewepblerin und die dabei zu erfüllenden Vorbedingungen, beantwortet zuſtändigkeitshalber die Berufsberatung des Arbeitsamtes in Mannheim, MZa, Zimmer 135. A. B. C. Wie uns von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, iſt in den Schulen jeweils ein Profeſſor be⸗ ziehungsweiſe Lehrer mit der Berufsberatung betraut. Dieſer arbeitet in ſtändiger Verbindung mit dem Ar⸗ beitsamt. Die Sprechſtundenzeiten ſind jeweils in den Schulen zu erfragen. B. 61 019. Die am 2. November veröffentlichte Maß⸗ nahme des Reichswirtſchaftsminiſteriums iſt auf die beſchleunigte Heranbildung von Facharbeitern gerichtet. Ob dieſe Maßnahme in abſehbarer Zeit auch für den Kaufmannsberuf zu erwarten iſt, darüber kann das Reichswirtſchaftsminiſterium, Abteilung V, in Berlin WZ, Behrenſtraße 43/45, Auskunft geben. H. Z. Sie richten Ihre Fragen nach dem Alter und dem gegenwärtigen Aufenthaltsort der genannten Tänzerin am beſten an die Perſonalabteilung des Mannheimer Nationaltheaters in B 2, 9. Die Gefragte hat hier getanzt. Erforſchung des Stammbaums H. L. Nachdem es ſich um Vorfahren vor dem Jahre 1810 handelt, richten Sie Ihre Frage zuſtändigkeits⸗ halber an das evangeliſche Gemeindeamt in Heidel⸗ berg, Karl⸗Ludwig⸗Straße 6.— Die Frage nach dem Wappenverzeichnis richten Sie an die Bibliother der Univerſität Heidelbeng.— Auf Ihre weitere Frage erbitten Sie ſich am beſten direkte Auskunft vom Ba⸗ diſchen Landesarchiv in Karlsruhe.— Ihre letzte Frage finden Sie unter„Kunterbunt“ mit dem gleichen Zei⸗ chen beantwortet. Eine Schulfrage S. S. O. Die uns geſtellte Anfrage beantwortet Ihnen zuſtändigkeitshalber das Miniſterium des Kul⸗ tus und Unterrichts in Karlsruhe, Schloßplatz 16. llauolrere und Inietes fragen an V. Wie bereits ſchon mehrfach an dieſer Stelle zu leſen war, wurde vor einiger Zeit das Geſetz zur Auf⸗ lockerung der Kündigungsfriſten erlaſſen. Demzufolge ſind Sie bezüglich der Kündigung nicht mehr an das Kalendervierteljahr gebunden. Haben Sie einen Ver⸗ trag mit vierteljährlicher Kündigung abgeſchloſſen, ſo ſind Sie daran gebunden, andernfalls kommt eine monatliche Kündigung in Frage, wenn Ihr Vertrag dies beſagt. Zunãhme des kleklro⸗ſlotors in der Candwietſchaft imooost 12³0 nklaſſen E. W. Wir empfehlen Ihnen, in der geſchilderten Angelegenheit direkt beim Fürſorgeamt in Mannheim, R 5, Amtmann Pg. Runkel(Zimmer 14) vorſtellig zu werden. G. B. Es dürfte Ihnen entgangen ſein, daß das „Hakenkreuzbanner“ ſchon vor längerer Zeit im lokalen Teil in großer Aufmachung über das Geſetz zur Auf⸗ lockerung der Kündiaungsfriſten ausführlich berichtet hat, demzufolge auch in den Wintermonaten gekündigt werden kann. Bisher lonnte dies nicht geſchehen, wenn der Mietvertrag die Beſtimmung enthielt, daß in den Wintermonaten nicht gezogen werden kann. Sah alſo ein Mietvertrag ein Ziehverbot für die Wintermonate vor, ſo kann vom Hauseigentümer heute nicht mehr darauf beſtanden werden. Daneben kommt es auf die Vereinbarungen über die Kündiaungsfriſt maßgeblich an. Dieſe ſind einzuhalten, je nachdem monatlich oder vierteljährlich gegenſeitig feſtgelegt wurde. Iſt in die⸗ ſem Fall vierteljährliche Kündigung vereinbart, dann konnte bis vor kurzem nur Ende Dezember zum 1. April eines Jahres gekündigt werden. Jetzt aber kann auch während der Wintermonate gekündigt werden. So kann Ende November zum 1. März zum Beiſpiel gekündigt werden. A. 100. Wenn Sie die Waſchküche und die Treppen⸗ hausbeleuchtung vor dem 15. Oktober 1937 haben neu einrichten laſſen, dann können Sie bei der Preisbil⸗ dungsſtelle in Mannheim, F 1(altes Rathaus), einen Antrag auf Genehmigung einer erhöhten Miete nicht ſtellen. Geſchah die Neueinrichtung nach dem genannten Termin, dann können Sie einen diesbezüglichen An⸗ trag ſtellen. F. F. In dem uns geſchilderten Fall fordern Sie zweckmäßig den Hauseigentümer auf, für Abhilfe zu ſorgen. Sollte dieſer Schritt nicht zum Ziele führen, dann wenden Sie ſich an die zuſtändige Ortsgruppe der NSDAp. nannlieimes lunlechunt R. S. K. Das uns genannte Thema wurde von uns laufend bis zum Frühſommer behandelt. Dies geſchah in erſchöpfender Weiſe. Um keine Verflachung auf die⸗ ſem Gebiet aufkommen zu laſſen und wegen anderer dringender Gründe unterblieb die weitere Behandlung dieſes zweifellos intereſſanten Themas. Es iſt durch⸗ aus möglich, daß dieſes Thema wieder im„HB“ ſeinen Niederſchlag finden wird. G. P. Wieviel Papiermark waren am 27. Mürz 1919 Goldmark?— Antwort: Am genannten Tag wurde der amtliche Dollarkurs mit 11,21 verzeichnet. W. B. Richtig iſt die Ueberſetzung von„Ich weiß nicht“ wie nachſtehend„Je ne ſais pas“,. Wenn bei dem Verb ſavoir das pas nicht geſprochen wird, ſo iſt das nicht gerade falſch, wird aber als Nachäſſigkeit empfunden.— Nach der neueſten Ausgabe von Duden (Deutſches Rechtſchreibewörterbuch) lautet die gefragte Schreibweiſe: in Frage, nicht infrage. J. F. Lindenhof. Die Einrichtung eines Gemein⸗ ſchaftsgrabes zur Aufnahme von Aſchenurnen beſteht in Mannheim. Für dieſen Fall haben eiwa vorhan⸗ dene Angebörige kein Anxecht auf die Urne. Zuſtändig ift. die Friedhoſverwaltung der Stadt Mannheim, Rönigenſtraße 15. H. L. Gibt es ein Mittel, Windjacken, die durch langen Gebrauch waſſerdurchläſſig geworden ſind, wie⸗ der waſſerdicht zu machen?— Antwort: Das kommt ganz auf den Stoff an. Iſt dieſer gummiert, ſo dürfte haum mehr etwas zu machen ſein. Handelt es ſich aber um einen imprägnierten Stoff, ſo kann dieſer in einer Färberei nachimprägniert werden. Die An⸗ ſchriften einer Fürberei erſehen Sie jeweils aus dem Anzeigenteil des„HB“. M. F. Sie richten Ihre Frage zweckmäßig direkt an Miniſterpräſtdent Generalfeldmarſchall Hermann Gö⸗ ring in Berlin W8, Leipzigerſtraße 3. J. Sch. Rheinau. In der uns geſchilderten Ange⸗ legenheit wenden Sie ſich zuſtändigkeitshalber an die Ortsgruppe Rheinau der NSDap beziehungsweiſe an die Kreisleitung der NSDaApq in Mannheim, Rhein⸗ ſtraße 1. Wir empfehlen eine genaue Darlegung der Vorgänge. Ihre zweite Frage erhalten Sie von vor⸗ W0 Stelle ebenfalls zuſtändigkeitshalber beant⸗ ortet. Aufwertungsguthaben. Sie können bei der in Frage kommenden Sparkaſſe den Antrag auf Auszahlung des reſtlichen Auſwertungsguthabens ſofort ſtellen. Das BRIETMARKEN-ECKE ee e, Die Thurn- und Taxis-Marken Romantik und Geſchichte der Briefmarken Thurn und Taxis iſt der Name einer alten Adelsfamilie, der ſpäter auf die von ihr ver⸗ walteten Poſtgebiete übertragen wurde und in der Geſchichte des Poſtverkehrs und der Brief⸗ marke eine bedeutende Rolle ſpielte. Die Herren von Taxis ſtammen aus einem longobardiſchen Geſchlecht der Torriani, Herren von Mailand, die ſich ſpäter wegen ihres Beſitzes in dem an Dachswild reichen Gebirge von Taſſi bei Ber⸗ gamo, den Namen derer von Taſſis(Taxis) beilegten. Der Name Thurn entſtand durch Ueberſetzung des italieniſchen Torre in Turm — wie man es damals ſchrieb.(Im Wappen ſilberner Dachs auf blauem Grunde.) Wohl der hervorragendſte Vertreter des Ge⸗ ſchlechts und zugleich der eigentliche Schöpfer des Poſtweſens war Franz von Taſſis. Er ſchuf im Jahre 1504 als Poſtmeiſter Philipps des Schönen die erſten Poſtverbindungen zwi⸗ ſchen den Niederlanden, dem franzöſiſchen und dem ſpaniſchen Hof. Die Poſtkurſe wurden durch die Angliederung von Verona, Rom und Nea⸗ pel im Jahre 1516 bedeutend erweitert. Franz von Taſſis, den wir auf der einem Gemälde in der Galerie von Cuik in Amſter⸗ dam nachgebildeten belgiſchen Siteb⸗Marke 1935 kennenlernen, war ein weitblickender Mann und bedang ſich, weil die Entſchädigung der Kabi⸗ nettskaſſen für die Beförderung der Hofkorre⸗ ſpondenz oftmals— ausblieb, auch die Beför⸗ derung privater Sendungen aus. Erſt die hier⸗ aus erwachſenden Einnahmen konnten ſein Un⸗ ternehmen lohnend geſtalten. Die deutſchen Kaiſer wußten die Vorteile der Taxiſchen Poſt für ihre beſonderen Zwecke zu würdigen und ſchützten ihre Generaloberpoſt⸗ meiſter jederzeit durch Vorrechte. Im Jahre 1681 wurde Eugen Alexander in den erblichen ſpani⸗ ſchen Fürſtenſtand erhoben und ſeine Beſitzun⸗ gen in der belgiſchen Grafſchaft Henegau wur⸗ den in ein Fürſtentum Thurn und Taxis um⸗ gewandelt. Im Jahre 1695 erhob ihn Kaiſer Leopold I. in den erblichen Reichsfürſtenſtand. Der ſpaniſche Erbfolgekrieg brachte dauernde Verluſte der Niederländiſchen Poſten für das Haus Taxis, unter deſſen Leitung ſie 300 Jahre geſtanden hatten. Der Krieg wurde auch der Anlaß für die Verlegung des Wohnſitzes der Familie, die 200 Jahre in den Niederlanden und beſonders in Brüſſel eine große Rolle geſpielt hatte. Infolge der Kriegswirren wählte Fürſt Eugen Alexander die freie Reichsſtadt Frankfurt a. M. zum Wohnſitz, deren Lage auch für die Oberleitung des Reichspoſt⸗ weſens ungemein günſtig war. Noch heute ſteht in der Eſchen⸗ heimer Gaſſe das Thurn⸗ und Taxis'ſche Palais. Im Jahre 1748 ſiedelte das Fürſtenhaus dann endgültig nach Regens⸗ burg über. Nach dem Wiener Kongreß von 1815 traten an die Stelle der Reichspoſten überall Lan⸗ despoſten, die das fürſtliche hätten Sie, wie man uns von unterrichteter Stelle mitteilt, ſchon längſt tun können. H. B. 100 Angeſichts des geſchilderten Umſtandes empfehlen wir Ihnen, wegen des Schutzes eines Ge⸗ brauchsmuſters und der damit verbundenen Koſten ſich an den Nationalſozialiſtiſchen Bund deutſcher Techniker in Mannheim, N 7, 7(Siechenhaus), zu wenden. Man wird Ihnen gerne mit Rat dienen. 209. Der Fall einer dopperten Vermittlungsgebühr könnte, wie bereits unterm 8. Oktober an dieſer Stelle in einem anderen Falle mitgeteilt, möglich ſein. Zu⸗ ſtändigkeitshalber wenden Sie ſich an den Leiter der Fachgruppe für Grundſtücks⸗ und Hppothekenmalkler, Hermann Götz in Weinheim, Bismarckſtraße 12. B. Wie uns von der Reichsbahn mitgeteilt wird, iſt ihr eine Station mit dem uns genannten Namen nicht bekannt. Wahrſcheinlich haben Sie uns den Namen der Station nicht richtig aufgegeben. berwaltungsdienſt in den Kolonien „F. M. in O. Die Deutſche Kolonialſchule Wilhelms⸗ hof bei Witzenhauſen will in»erſter Linie? praktiſche Wirtſchaſts⸗ und Plantagenbeamte, Pflanzer, Land⸗ wirte, Gärtner und Viehzüchter für die ehemals deut⸗ ſchen Kolonien und überſeeiſchen Anſiedlungsgebiete vorbereiten.— Das Hamburgiſche Kolonialinſtitut diente der hochſchulmäßigen Vorbildung von Beamten, Offizieren, Unternehmern, Landwirten, die in die deut⸗ ſchen Schutzgebiete gehen wollten. Aus ihm gingen 1919 die Univerſität Hamburg und das Weltwirt⸗ ſchaftsarchiv hervor.— Ob und wo Sie ſich als Ver⸗ waltungsbeamter für den Kolonialdienſt vorſchulen laſſen können, das erfragen Sie zweckmäßig beim Ko⸗ lonialpolitiſchen Amt der NSDaAp in München, Prinz⸗ regentenſtraße 11.— Ihre weitere Frage finden Sie unter Berufsfragen beantwortet. Ich möchte Kolonialſchülerin werden E. G. in Hockenheim. Wie bereits unterm 7. Novem⸗ ber an dieſer Stelle berichtet, befindet ſich in Rends⸗ burg(Holſtein) eine Kolonial⸗landwirtſchaftliche Schule für Mädchen. Es iſt jungen Mädchen dort Gelegen⸗ heit geboten, ſich zu einer tüchtigen Farmerin oder Ge⸗ hilfin auszubilden, ſei es auf ſportlichem, handwerk⸗ lichem oder hauswirtſchaftlichem Gebiet. Gründlichſte Ausbildung in der Bodenbewirtſchaftung der Farmen Jahre 1864 305 Poſtanſtalten mit 2400 Beamten vorhanden waren. Der Krieg von 1866 beſei⸗ tigte dann die letzten Reſte der ſelbſtändigen Taxiſchen Poſt— und zugleich den letzten Reſt des Feudalismus in Deutſchland. Preußen zahlte durch ſeinen Generaloberpoſtmeiſter Heinrich v. Stephan für die Ueberlaſſung aller Poſt⸗ gerechtſame an das Haus Taxis am 28. Januar 1867 die hübſche Summe von drei Millionen Taler. „Faſt vier Jahrhunderte hindurch hatte dieſe eigenartige Poſtherrſchaft beſtanden. Die von ihr geſchaffenen Einrichtungen gelten in den Grundlagen noch heute als muſtergültig. Nachdem früher bekanntlich das Briefporto bar bezahlt wurde, ging man erſt am 1. Ja⸗ nuar 1852 in den T. u..⸗Poſtgebieten, dem Beiſpiel England von 1840, Zürich von 1843, Bayern von 1849 folgend, zur Einführung auf⸗ Haus zum Teil von den ein⸗ zelnen Landesherren in Erb⸗ pacht nahm. Die damalige Be⸗ deutung der T. u. T. Poſt geht ſchon daraus hervor, daß im Postkarten werben für das WHW“ Die neue Winterhilfs-Postkarte nach dem Entwurf des Berliner Künstlers von Axster-Heudtlaß. jeden Monat erscheint eine neue Postkartenausgabe. ſowie Kenntniſſe der Viehzucht und der Molkerei neh⸗ men die Mädchen von der Schule mit. Nach Abſolvie⸗ rung eines zweijährigen Lehrganges an der Schule ſowie der anſchließenden einjährigen Praktikantinnen⸗ zeit auf einem deutſchen Gut iſt die Schülerin in der Lage, den umfaſſenden Anforderungen, die an eine Frau in Ueberſee geſtellt werden, gerecht zu werden. Die Leitung der kolonialen Frauenſchule in Rendsburg wird gerne Auskunft über alles Wiſſenswerte erteilen. Wir haben gewettet F. Sch. Wer hat an der Ein⸗ beziehungsweiſe Aus⸗ fahrt der Reichsautobahn Mannheim—Heidelberg das Vorfahrtsrecht, die Straßenbahn oder das Auto?— Antwort: Das von der Autobahn kommende Fahr⸗ zeug hat das Vorfahrtsrecht. Die Straßenbahn hat ſich am vorſtehend bezeichneten Ort dem Verkehr einzu⸗ fügen. Eheſcheidung Wi. 33. Die Ablehnung erfolgte ſicherlich durch das Landgericht, nicht durch das Amtsgericht. Ihre Be⸗ ſchwerde richten Sie innerhalb vier Wochen, von der Zuſtellung des Urteils ab gerechnet, zuſtändigkeitshal ⸗ ber unter entſprechender Begründung an das Ober⸗ landesgericht in Karlsruhe. Erbfragen L. M. Die Frage läßt ſich ohne genaue Kenntnis des Güterſtandes, in dem Ihre Eltern gelebt haben, nicht beantworten. Auch fehlen ſonſt noch einige Unterlagen, die zur Beantwortung der Anfrage erforderlich ſind. Sie wenden ſich daher am beſten an die NS⸗Rechts⸗ beratungsſtelle im Schloß(Sprechſtunden Dienstag und Donnerstag von 15—17 Uhr), Zimmer 246. D. 100. In der Annahme, daß das Grundſtück zur Errungenſchaftsgemeinſchaft gehört, fällt die eine Hälſte Ihrer Mutter zu, während der andere Hälfteteil zum Nachlaß gehört. An dieſem Nachlaß erbt Ihre Mutter ein Viertel, während den Kindern zuſammen drei Viertel gehören. Eine pfandfrage Ernſt. Der die Freigrenze von 150 Reichsmark mo⸗ natlich überſteigende Betrag iſt an ſich zu zwei Drittel pfändbar; da Sie aber zwei Kinder haben, ſo bleibt ein weiteres Drittel pfandfrei. Demzufolge iſt der überſteigende Betrag zu einem Drittel pfändbar. Politisches Porträt ———— Winston Churchill gehört zu den Feinden des Friedens. Zeichn.: Till klebbarer Briefmarken über. Nach ſorgfälti⸗ gen, zweijährigen Vorbereitungen und Ver⸗ ſuchen erhielt die Naumannſche Druckerei in Frankfurt a. M. den Auftrag zur Lieferung von 10 Millionen Stück Poſtwertzeichen gegen Zahlung von 1000 Gulden. Es waren die jedem Sammler bekannten, in ihrer ſachlichen Schlichtheit ſchönen Briefmarken mit den gro⸗ ßen Wertzeichen in der Mitte, umgeben von vier kleinen Poſthörnchen im barockem Rah⸗ men, die innerhalb der Altdeutſchlandmarken zu den beſten Leiſtungen der Markenkunſt der damaligen Zeit gehören. Wie der Sammler weiß, mußten entſprechend der zweifachen Währung in den verſchiedenen Poſtgebieten Marken in Silbergroſchen⸗Werten für die nördlichen Bezirke und in Kreuzer⸗ Werten für die ſüdlichen Bezirke hergeſtellt werden. 1451 der Uebernahme durch Preußen Ifan der urze Zeit bis zum Uebergang der oſt an den Norddeutſchen Bund noch beſon⸗ dere Marken in Kreuzerwährung ein, während die Staaten der Groſchenwährung die preu⸗ ßiſchen Groſchenmarken benutzten. Ein intereſſantes Gebiet für Sonderſamm⸗ ler bilden auch die Poſtſtempel von T. u T. Darunter verſtehen wir namentlich die ſog. Ringſtempel mit den darin befindlichen Zah⸗ len, die den verſchiedenen Poſtanſtalten ent⸗ ſprechen. Die meiſten Stempel hatten vier Ringe. Nur 16 Poſtanſtalten von 424 hatten Dreiringſtempel. Wenn auch durch ſolche Spe⸗ zial⸗Sammlungen ſehr viel wertvolles Ma⸗ terial in einer Hand vereinigt wird(und dadurch vielen anderen Sammlern entzogen) ſo bekennen wir doch W W01 daß damit unſerer eliebten Philatelie in wiſſenſchaftlicher Bezie⸗ ung der Erforſchung der Poſt⸗ und Kultur⸗ geſchichte große Dienſte erwieſen werden, Dienſte— die doch wieder der Geſamtheit der Sammler zugute kommen. Die Eigenart und die ſteigende Beliebtheit und Wertſchätzung hat auch eine ſehr umfangreiche Spezial⸗Literatur hervorgebracht, da die Geſchichte dieſer Marken doch die bedeutendſte der deutſchen Poſtge⸗ ſchichte ſein dürfte. Gustav Kabelitz. O. G. Hauernſe Schleppe Belannt fortwäh Wirtſcha Aus di deutſcher Die La einer R Zande 1 des Auf licher 2 wir auf wicklung Bedarfe⸗ iſt es 1 meinden intereſſi⸗ den, da program größen ausdehn ſung di weitere ſchaft al weitgehe wie b Wühln B. H. den an'? Antw iſt die 30 Zent Mäuſen und ein hervortr auf Fel maus w Die Gã gleich,. darin v lebt aus Wühlma ſten No maus iſ Sie fällt ſie richt. ſonders zerſtört dadurch ſchãdlich gen und Seitenw rung. V gen eigr meiſt w den. Bü nicht. I. ködern! man au Sch. feiner einer Tages raffin Daß in un Spure Fall 1 wieſer fen de ebers cher 1 Maꝛ a abriz Poſt. gen ſi gaben niſche Papie zeichen Uebert wenn ſache! reiche ihre O teilun der T dens gen. fälſchi um ei dings Krin Kla richer unterf gen: teren 1 5 ber 1058 kerei neh⸗ Abſolvie⸗ der Schule kantinnen⸗ rin in der e an eine u werden. Rendsburg te erteilen. veiſe Aus⸗ Aberg das Auto?— nde Fahr⸗ yn hat ſich ihr einzu⸗ durch das Ihre Be⸗ „von der igkeitshal⸗ has Ober⸗ intnis des ben, nicht nterlagen, rlich ſind. S⸗Rechts⸗ istag und dſtück zur ine Hälſte eteil zum e Mutter men drei mark mo⸗ ei Drittel ſo bleibt miſt der ar. nſt der rechend edenen Werten reuzer⸗ geſtellt reußen ng der beſon⸗ ihrend preu⸗ ſamm⸗ T. u T. eſog. Zah⸗ ient⸗ vier hatten Spe⸗ Ma⸗ (und ogen) nſerer 1• „Hhakenkreuzbanner'“ Sonntag, 15. Uovember 1958 Wann kommt der echte Kleinſchlepper? O. G. in A. Iſt Ihnen bekannt, ob die Landes⸗ bauernſchaft Baden etwas für die Einrichtung von Schlepperunternehmungen getan hat?— Antwort: Bekanntlich hat die Leutenot auf dem Lande durch den fortwährenden Beſchäftigungsaufſtieg der induſtriellen Wirtſchaft im ganzen Reich Formen angenommen. Aus dieſem Grunde kommt der Techniſierung der beutſchen Landwirtſchaft entſcheidende Bedeutung zu. Die Landesbauernſchaft Baden hat die Einrichtung einer Reihe von Schlepperunternehmungen auf dem Zande unterſtützt, um damit ſowohl eine Entlaſtung des Auſwandes ſowohl an Zug⸗, als auch an menſch⸗ licher Arbeitskraft zuſtandezubringen. Leider ſtehen wir auf dieſem Gebiet noch ſtark am Anfang der Ent⸗ wicklung. Um eine möglichſt baldige Befriedigung des Bedarfes an Schlepperunternehmungen herbeizuführen, iſt es notwendig, daß die Genoſſenſchaften und Ge⸗ meinden weit mehr als bisher ſich für dieſe Frage intereſſieren. Außerdem muß darauf hingewieſen wer⸗ den, daß die Landmaſchineninduſtrie ihr Produktions⸗ programm außer auf die bisher geforderten Schlepper⸗ größen von 25 Ps auch auf kleinere Maſchinentypen ausdehnen muß, die in den kleinbäuerlichen Betrieben wirtſchaftlich verwendet werden können. Von der Lö⸗ ſung dieſer Aufgabe hängt im weſentlichen auch die weitere Intenſivierung der kleinbäuerlichen Landwirt⸗ ſchaft ab. Sie iſt deshalb vordringlich und verdient weitgehende Beachtung. wie behämpfe ich den Großſchädling— Wühlmausꝰ B. H. in V. Inwiefern richtet die Wühlmaus Scha⸗ den an? Wie kann man ſie wirkſam bekämpfen?— Antwort: Wegen ihrer unterirdiſchen Lebensweiſe iſt die Wühlmaus nur wenig belannt. Sie wird bis 30 Zentimeter lang und unterſcheidet ſich von anderen Mäuſen durch gedrungenen Körperbau, kurzen Schwanz und einem rundlichen Kopf, an dem die Ohren kaum hervortreten. Die Wühlmaus iſt überall zu finden, auf Feldern, in Gärten und am Waſſer. Die Wühl⸗ maus war oft genug mit dem Maulwurf verwechſelt. Die Gänge, die ſie in den Boden graben, ſind faſt gleich, und oft kommen beide Tiere nebeneinander darin vor. Nur iſt der Maulwurf ein Nützling und lebt ausſchließlich von tieriſcher Koſt, während ſich die Wühlmaus von Pflanzen ernährt und nur im äußer⸗ ſten Notfalle tieriſche Nahrung aufnimmt. Die Wühl⸗ maus iſt nicht nur ein landwirtſchaftlicher Schädling. Sie fällt über Kartoffeln und ſämtliche Hackfrüchte her, ſie richtet aber auch im Gemüſegarten, und ganz be⸗ ſonders im Obſtgarten, gewaltigen Schaden an. Dort zerſtört ſie die Wurzeln ſämtlicher Kulturpflanzen, die dadurch zum Abſterben gebracht werden. Beſonders ſchädlich kann ſie während des Winters in Schonun⸗ gen und Obſtanlagen werden. Hier bilden die jungen Seitenwurzeln, und bei ſtärkeren die Rinde, ihre Nah⸗ rung. Wie bekämpft man die Wühlmaus? Zum Fan⸗ gen eignen ſich Bügel⸗ und Röhrenfallen, die in die meiſt waagerecht verlaufenden Gänge eingebaut wer⸗ den. Bügelfallen müſſen beködert werden, Röhrenfallen nicht. In der Großbekämpfung iſt Auslegen von Gift⸗ ködern die wirkungsvollſte Methode. Entweder führt man ausgehöhlte Kartoffel⸗ oder Rübenſtücke, die mit * —— Kriminelle Philatelie Schon mancher Sammler unter uns, der feiner E ſtolz auf ein beſonderes Prunkſtück einer Sammlung war, mußte ſchließlich eines Tages die Entdeckung machen, er eine raffinierte Fälſchung 230 und gepflegt hatte. Daß das Geſchäft des in unſeren Tagen noch blüht und gefährliche Spuren hinterläßt, hat erſt kürzlich wieder der Fall mit den gefälſchten türkiſchen Blocks be⸗ wieſen, wenn es auch dem tatkräftigen Eingrei⸗ fen des deutſchen Händlers und Katalogheraus⸗ 3 Wrona in München gelang, den Fäl⸗ cher und ſeinen Komplizen zu überliefern. Markenfälſchungen werden bekanntlich von ſabr Seiten her gefürchtet und bekämpft. Man abriziert falſche Marken zum Schaden der Poſt oder der Sammler. Die Poſtverwaltun⸗ gen ſuchen ſich gegen„unbefugte“ Markenaus⸗ gaben durch ſchwer nachzuahmende drucktech⸗ niſche Feinheiten, Geheimzeichen, eigenartige Papierſorten mit den Waſſer⸗ zeichen uſw. zu ſchützen. Außerdem iſt der Ueberwachungsdienſt ſprnanig ausgebaut, wenn es auch eine nicht weg zu leugnende Tat⸗ ſache bedeutet, daß es immer wieder kenntnis⸗ reiche Sammler und Händler ſind, die durch ihre Organiſationen, Prüfſtellen, ſtändige Mit⸗ teilungen und Warnungen in der Fach⸗ und der Tagespreſſe zur Verminderung des Scha⸗ dens und zur Ergreifung der Fälſcher beitra⸗ en. Dabei handelt es ſich hier(Briefmarken⸗ älſchungen zählen zu dem Urkundenverbrechen) um ein beſonderes, in der Oeffentlichkeit aller⸗ dings nicht ſehr bekanntes Arbeitsgebiet der Kriminalpolizei. Klaſſiſche Marken mit ihren teuren Preiſen, reizen immer wieder zu neuen lohnenden Fäl⸗ ſchungen, wie Schweizer Kantonalmarken, täu⸗ ſchende Nachahmungen des berühmten Baſeler Täubchens und der heute ſo hoch bezahlten Zü⸗ richer Ziffernmarken von 1843 beweiſen. Wir unterſcheiden dabei zwiſchen Ganzfälſchun⸗ gen und Teilfälſchungen. Bei den letz⸗ teren wird mit an ſich echten Marken gearbeitet, arkenfälſchers auch einer fertig zu beziehenden Giftpaſte gefüllt worden ſind, in die Gänge ein, oder wir verſeuchen ſie mittels einer Legeſlinte mit vergiftetem Getreide. Die beſte Zeit, ſie mit Giftködern zu bekämpfen, iſt der Spät⸗ herbſt und der Winter Dann wird das Futter knappd, und die Schädlinge ſind am erſten geneigt, die ange⸗ borene Scheu zu überwinden und die Giftköder anzu⸗ nehmen. Ebenſo können die Gänge vergaſt werden. Auch die natürlichen Feinde der Wühlmaus, Wieſel und Raubvögel, unterſtützen uns in ihrer Bekämpfung— Warum Baumlöcher auswerfen? K. M. in B. Empfiehlt ſich das Auswerfen von Baumlöchern? Wenn ja, warum? Wie verfährt man dabei am beſten?— Antwort: Ueber die Not⸗ wendigkeit, Baumlöcher auszuwerfen, ſind die Mei⸗ nungen noch immer ſehr geteilt. Wir wollen dem jungen Baum durch Lockern und Verbeſſern der Erde das Anwachſen am neuen Standort erleichtern. Die Zeit des Auswerfens von Baumgruben hängt ganz von der Schwere des Bodens ab. Man kann das Erd⸗ reich in leichtem Boden unbedenklich erſt kurz vor dem Pflanzen aufwerfen. In ſchwereren Böden iſt es da⸗ gegen vorteilhaſter, den Boden einige Monate vorher, für die Frühjahrspflanzung zum Beiſpiel im Herbſt, auszuheben. Unter Einfluß von Froſt, Luft und rus den Landuiet, Glot- und lleingürtnec Feuchtigkeit werden die feſten Bodenbeſtandteile krü⸗ melig und können von den feinen Faſerwurzeln beſſer durchſtoßen werden. Baumlöcher ſind ein notwendiges Uebel! Jeder Baum hat das Beſtreben, mit ſeiner Wurzelkrone eine möglichſt große F äche einzunehmen. Daher haben wenige Jahre nach dem Pflanzen die Wurzelſpitzen, die allein Nahrung aufzunehmen ver⸗ mögen, den Rand der Grube erreicht, und können hier nur ſchwer in den feſten Boden eindringen. Kein Wunder, wenn dann ein Baum, der während der erſten zwei bis drei Jahre nach dem Pflanzen präch⸗ tig gedieh, plötzlich zu kränkeln anfängt und verküm⸗ mert. Anſtatt Baumlöcher auszuwerfen, iſt es daher beſſer, die Geſamtfläche, die mit Bäumen beſetzt wer⸗ den ſoll, durch Rigolen, oder bei größeren Anlagen mit dem Tiefenpflug, zu lockern Noch beſſer iſt die Verbindung beider Methoden, in dem wir außer der Flächenbearbeitung noch leicht vertiefte Pflanzſtellen ſchaffen und da hinein die Bäume ſetzen. Baumgruben ſollte man nur für einzeln ſtehende Bäume anlegen. Dabei müſſen wir berückſichtigen, daß unſere Obſt⸗ bäume vorwiegend Flachwurzler ſind und daß daher zu tiefe Baumlöcher keinen Zweck haben. Wenn wir uns auch jeweils nach der Kulturtiefe des Bodens richten, ſo kann man eine Tiefe von 70 bis 80 Zenti⸗ meter und 1,20 Meter für Länge und Breite als Durchſchnittsmaße einer Baumgrube annehmen. Latßt cich die naul- und llauenceuchis aullallen? P. F. in W. Warum iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche eigentlich in Deutſchland noch nicht erloſchen, da doch umfangreiche Sperr⸗ und Impfmaßnahmen gegen ſie ergriffen werden?— Antwort: Das hat zweierle Gründe. Wenn in einem Beſtand die Seuche ausge⸗ brochen iſt, ſo wird die amtliche Sperre verhängt und der Beſitzer wird ſchon aus Verantwortungsgefühl die Nähe fremder Klauentiere ängſtlich meiden Letider ſcheiden aber die angeſteckten Rinder den Kran'heits⸗ ſtoff ſchon eine Zeitlang aus, bevor die Seuche be: ihnen ſichtbar zum Ausdruck kommt. Sehr häufig iſt die Krankheit deswegen ſchon vor ihrer amtlichen Feſt⸗ ſtellung durch Stallbeſuche mit den Schuhen oder an den Kleidern verſchleppt. Es iſt immer wieder feſtge⸗ ſtellt worden, daß die Seuche häufig gar nicht ſo ſehr von einem Gehöft zum Nachbargehöft übergeht, ſon⸗ dern Sprünge von vielen Kilometern macht, die ohne weiteres auf Beſuche uſw. zurückgeführt werden konn⸗ ten. Die allgemein in Deutſchland vorgenommene Schutzimpfung gegen die Maul⸗ und Klauenſeuche gibt bekanntlich nur einen Schutz von etwa zehn bis vier⸗ zehn Tagen. Das iſt ſchon eine große Hilfe bei der Be⸗ kämpfung, weil man die Tiere um einen neuen Seu⸗ chenherd ſämtlich impfen kann, ſo daß die Krankheit in dieſer Zeit gar keine empfänglichen Klauentiere vor⸗ findet und ſich deswegen nicht weiterverbreitet. Die Impfung muß unter Umſtänden nach zehn Tagen wie⸗ derholt werden. Mitunter hört man die törichte An⸗ ſicht, daß es doch beſſer wäre, all' die unangenehmen Sperren und die Impfungen ſein zu laſſen und die Krankheit einfach laufen zu laſſen. Demgegenüber iſt zu ſagen, daß in den verſeuchten Gebieten durch die Be⸗ kämpfungsmaßnahmen nur ein kleinerer Teil der Rin⸗ der und Gehöfte befallen wird, ſo daß die Milch⸗ und Fleiſchverſorgung aus den übrigen aufrechterhalten wird und ein plötzlicher ſcharfer Ausfall vermieden werden kann. Durch die Schutzimpfungen wird die Weiterausbreitung der Seuche außerordentlich verzö⸗ gert. Auf dieſe Weiſe glückt es, ſtets im Umkreis eines Seuchenausbruches rechtzeitig alle Tiere zu impfen. Wenn ſie auch nach Ablauf der Schutzfriſt dann zum Teil doch noch von der Seuche befallen werden, ſo verläuft die Krankheit bei ihnen erfahrungsgemäß ſehr viel milder(Das hat in manchen Gegenden anſchei⸗ nend zu der Auffaſſung geführt, daß die Seuche über⸗ haupt nicht ſo gefährlich ſei.) Vor allem treten bei ge⸗ impften Tieren verhältnismäßig geringe Viehverluſte durch die Krankheit ſelbſt oder durch ihre Nachkrant⸗ heiten auf. Sie haben auch nach Ablauf der Schutzfriſt gewiſſe Abwehrkräfte im Blute, die ſie zwar nicht mehr ganz gegen die Krankheit ſchützen, wohl aber gegen ihre ungehemmten, verderblichen Auswirkungen. In einzelnen Ländern hat ſich die Seuche beim Weide⸗ auftrieb und aus anderen Gründen ſo ſchnell ausge⸗ breitet, daß die vorherige Impfung nicht mehr durch⸗ geführt werden konnte. In dieſen Gegenden ſind etwa 20 bis 30 mal ſo viel von den erkrankten Tieren an der Seuche und ihren Nachkrankheiten zugrunde ge⸗ gangen als in den Bezirken, wo man die Krankheit durch Sperren und Impfungen in der Hand behielt. Belanntlich haben deutſche Forſcher in dieſem Jahre die mit falſchen Aufdrucken oder unrechtmäßi⸗ gen Poſtſtempeln verſehen oder teilweiſe zu ihrer„Aufwertung“ durch Radieren, Tuſchen, Behandlung uſw. verändert werden. zon beſonderem Intereſſe iſt ein Fall, in dem ein echter Stempel des früheren deutſchen Poſt⸗ amts in Lome, der ſeiner Zeit in unſerer Kolonie Togo den Feinden in die Hand gefal⸗ len war, nachträglich in— Paris den betref⸗ fenden, gleichfalls„mitgenommenen“ Kolonial⸗ marken aufgedrückt wurde. Unerhört raffiniert ausgeführt ſind ferner die gelegentlich wieder Deutſches Reich Neuer Postireistempler Der bisher in den Postfreistemplern für Briei- sendungen verwendete achteckige Gebühren- stempel wird jetzt diese neue Form erhalten. (Scherl-Bilderdienst-.) im Ausland auftauchenden Aufdruck⸗ und Stem⸗ pelfälſchungen von Delſine in Brüſſel, der nach dem Kriege noch Marken von Deutſch⸗Marokko fabrizierte, die anfänglich ſogar von der Reichs⸗ druckerei für echt gehalten wurden. Bei den Ganzfälſchungen wird die ganze Marke nachgeahmt, falls ſie ſehr hoch im Preiſe 53 und der„Fall“ ſich lohnt. Das Verfahren er Aufdruckfälſchungen iſt wegen der leichten Ausführung ein beliebtes Gebiet. Be⸗ kannt geworden iſt der berüchtigte Handſtem⸗ pelaufdruck„5 pf.“ auf der 10⸗Pfennig⸗Marke einen Impfſtoff gegen die Maul⸗ und Klauenſeuche ge⸗ funden, der ſehr viel länger, mindeſtens für ſechs Mo⸗ nate, ſchützt. Dieſer Impfſtoff hat ſich bei vielen Zehn⸗ tauſenden von Tieren bereits ausge eichnet bewährt. Leider /ann er zunächſt nur in beſchränktem Umfange hergeſtellt werden. Er wird deswegen nicht hier und da mitten in Seuchengebieten zum Schutz einzelner, ſondern er dient dazu, um einen noch unverſeuchten Bezir? mit einer gewiſſen Barriere von unempfänglich gemachten Rindern zu umgeben. So ſchützen die be⸗ ſchränkten Mengen dieſes Impfſtoffes nicht nur die ge⸗ impften Tiere ſelbſt, ſondern eine noch viel größere Anzahl von hinter ihnen befindlichen Tieren. Herbſtarbeiten im Ziergarten? Th. S. in N. Welche Arbeiten ſind im Herbſt im Ziergarten vorzunehmen? Welche ſind beſonders wich⸗ tig?— Antwort: Während Blumen und Sträucher jetzt ihren Winterſchlaf halten, reißt für uns die Arbeit nicht ab. Nun müſſen wir den Garten, und beſonders den Ziergarten, ſo herrichten, daß er auch im Winter einen angenehmen und gepflegten Anblick bietet! Fan⸗ Uert der landwirlſchl. Lrzeugung in Milliard..* Qolli⸗g Derhaufseriös Eioenuerbrauch der deutſchen Poſt in China von 1900, Aus⸗ hilfsausgabe von Futſchau, ferner falſche Ple⸗ biſcite-Aufdrucke auf den oberſchleſiſchen Ab⸗ n von 1921. Sehr beliebt iſt as Fälſchungsgebiet altdeutſcher Marken mit falſchen Stempeln, von denen in unſeren Sammlungen noch tauſende vorhanden ſind. Unter den Fälſchungen fand man ſogar den nachgemachten Garantieſtempel des damaligen berühmten Markenprüfers Thier. Mit dieſer Tatſache wurden ſelbſt die mißtrauiſchen Sammler regelrecht eingeſeift. Aus den von dem Stempel nicht getroffenen Marken wurden durch Zuſammenſetzen„neue“ Marken geſchaf⸗ fen. Aus ausgeſchnittenen und kopfſtehend wie⸗ der eingeſetzten Mittelſtücken wurden Sant Raritäten hergeſtellt. Solche Fälle ſind bekannt geworden bei der italieniſchen Ausgabe 1889, — 5 und den alten ſpaniſchen Marken von Fälſchungen der neueren Zeit beweiſen aller⸗ dings, daß es immer wieder verſucht wird, von geriſſenen„Fachleuten“ verausgabte Marken an en Mann zubringen. Fälſchungen der kleinen Danzig⸗Innendienſtaus gabe, die ſo⸗ gar das gefälſchte Prüfungszeichen„Köhler“ aufweiſen, ferner die Aufdruckfälſchungen der Zeppelinpolarfahrtmarken in Amerika, wo aus den gewöhnlichen Zeppelinmarken die teuren Polarmarken hergeſtellt wurden, ſtimmen die Sammler nachdenklich. Jedenfalls iſt das An⸗ gebot dieſer Marken größer— als die ur⸗ ſprüngliche echte Auflage betragen hat. Gefähr⸗ lich iſt auch das Vertauſchen von beſſeren Mar⸗ ken aus Tauſchheften, ein Fall, der leider noch immer vorkommt. Hier kann ſich der Sammler, der mit einer Kamera umzugehen verſteht, in fol Ah Weiſe helfen. Man legt an Stelle des Films die Briefmarke in den Apparat(zwiſchen zwei Glasplatten) ein. Auf dieſe Weiſe kann man das Waſſerzeichen, ja ſogar das ganze Markenbild gewiſſermaßen„geröngt“ betrach⸗ ten, oder was noch beſſer iſt, auf fotografiſches Papier projizieren und ſo ein billiges Bild er⸗ halten. Gibt man eine wertvolle Marke fort, ſo kann man ein„Röntgenbild“ auf Fotopapier ſich von der Marke herſtellen. Sollte nun die Zei ſoarlam mit rannhalz ——— 33—— 2 i nolig vefmende uerun zunde/. gen wir mit den Staudenbeeten an! Hier ſchneiden wir abgeblühte Stiele und Fruchtſtände zurück und jäten die Fläche zwiſchen den Pflanzen gründlich aus. Ge⸗ rade zwiſchen den meiſt hoch wachſenden Stauden wu⸗ chert das Unkraut im Sommer ganz ungeſtört und kann jetzt am leichteſten entfernt werden. Zwiſchen den Stauden araben wir danach die gejätete Fläche flach um. Froſtempfindliche Arten ſchützt man mit einer Decke von kurzem, verrottetem Dung, den wir um die Pflanzen breiten. Laub ſollte man im Ziergarten zum Abdecken nicht verwenden, da es vom Wind zu leicht abgetrieben wird. Zum Auffüllen von Lücken können wir jetzt noch Tulpen und andere Zwiebelgewächſe zwiſchen die Stauden ſetzen. Auch der Raſen verlangt ſeine herbſtiiche Pflege. Hier ebnen wir Maulwurfs⸗ haufen und andere Unebenheiten ein, beſtreuen ver⸗ mooſte Stellen mit Kalk und überziehen die geſamte Fläche mit einer dünnen Schicht Kompoſterde, die wir gleichmäßig unterharken. Die Zierſträucher haben im Laufe des Sommers einen guten Trieb gemacht und ſind an vielen Stellen recht dick geworden. Auch ab⸗ geſtorbene Ruten ſind zu ſehen. Weg damit! Alles zu dichte oder abgängige Holz wird herausgeſchnitten. Die im Ziergarten ſtehenden Bäume lichten wir ebenfalls aus. Dabei werden die Niſtkäſten nachgeſehen, und wenn nötig, zum Ausbeſſern heruntergenommen. Sommerblumenbeete und andere frei gewordene Flä⸗ chen ſowie der Raum zwiſchen den Sträuchern und Bäumen wird jetzt in grober Scholle durchgegraben. An der Gartenmauer ſchneiden wir die Schlingpflanzen zurück und binden ſie neu auf. Eine ſehr wichtige Ar⸗ beit iſt auch das Einwintern der Roſen, von denen die meiſten Arten an den Veredelungsſtellen ſehr forſt⸗ empfindlich ſind. Niedrige Roſen häufeln wir deshalb bis über die Verdelungsſtelle mit Erde an, während hochſtämmige umgelegt werden. Wer es ſich leiſten kann, bepflanzt ſeine Balkonkäſten mit grünen Fich⸗ tenbüſchen und erhält ſo den ganzen Winter hindurch einen wertvollen Schmuck für die Hausfront. Grüne Tomaten ſüßſauer? J. H. Können Sie mir ſagen, wie man unreife To⸗ maten ſüßſauer einmachen kann? Letztes Jahr aß ich ſolche unreif eingemachten Tomaten. Sie haben vor⸗ trefflich geſchmeckt. In dieſem Jahr haben wir ſehr viele Tomaten, die nicht ausgereift ſind. Da es ſo wenig Obſt gegeben hat, muß man darauf aus ſein, daß man alles, was irgendwie verwertbar iſt, auch verwertet.— Antwort: Die Tomaten werden in Scheiben geſchnitten(zwei Zentimeter dick) und in Salzwaſſer gekocht, bis ſie ſich mit einem Holzſtäbchen leicht durchſtechen laſſen. Nun gießt man ſie auf ein Sieb, läßt ſie gut abtropfen und gibt die Früchte dann in eine Schüſſel, übergießt ſie mit gutem Weineſſig und läßt ſie in der Flüſſigkeit, die aber nicht ganz darüber gehen darf, 24 Stunden ſtehen. Dann werden die Früchte wieder auf ein Sieb geſchüttet und recht gut ablaufen laſſen; man braucht ſonſt zuviel Zucker, wenn die Früchte noch zuviel Eſſig enthalten. In dem abgelaufenen Eſſig wird der Zucker geläutert. Auf ein Pfund Tomaten rechnet man/ Pfund Zucker, eine Meſſerſpitze feinen Ingwer, vier ganze Nelten, zehn Körner Pfeffer und reichlich ganzen Zimt. In den ge⸗ läuterten Zucker gibt man die abgewogenen Tomaten und kocht ſie ſolange, bis ſie ein glaſiges Ausſehen haben. Nun nimmt man die Früchte mit einem Schaumlöffel heraus und kocht den Saft noch dicklich ein, gießt ihn dann über die Früchte, füllt in Gläſer ein und bindet zu. — —— Auskünfte nach bestem Wissen, ſedoch ohne Gewähr —————— Marke„vertauſcht“ werden, hat man ein un⸗ trügliches Beweismittel in der Hand. Unſere Briefmarken⸗Ecke iſt gern be⸗ reit, im Kampf gegen die Fälſchungen mitzu⸗ arbeiten. Wir bitten unſere Gcmmbar⸗ freunde, ſich im gegebenen Fall unter Vor⸗ lage einer verdächtigen Marke, mit uns in Ver⸗ bindung zu ſetzen. Sollte ſich ein eingereichtes Stück als Fälſchung erweiſen, werden wir uns ſofort an die Sonderabteilung der Staatlichen Kriminalpolizei Karlsruhe wenden. Gustav Kabelitz Doppelseitig · doppelwertig Es gibt Briefmarken, die durch einen Fehler der Druckereien auf beiden Seiten bedruckt wur⸗ den. Mexito hält in dieſer Hinſicht den Rekord, weil es eine Marke herausgab, die auf der einen Seite ein Real wert war und auf der an⸗ deren Seite zwei Reales. Später kaen Vene⸗ zuela mit einer Marte von 25 Centimos in gelber Farbe auf der einen Seite und 5 Cen⸗ timos in brauner Farbe auf der anderen Seite heraus. Dabei war nicht einmal eine Speku⸗ lation auf Raritäten maßgebend. Man hatte einfach in der Druckerei die Bogen zweimal eingelegt. Dagegen koncite bei den tſchecho⸗ ſlowakiſchen Marten aus dem Jahre 1934, die nur in einem Satz von 15 Stück Wort und Me⸗ lodie der Nationalhymge enthielten, von Zu⸗ fall keine Rede ſein. Die seltenste Luftpostmarke Als vor einiger Zeit in London die Brief⸗ marken⸗Ausſtellung in der Dorland⸗Hall in der Lower Regent⸗Street eröffnet wurde, war der große Schlager die ſeltenſte Luftpoſtmarke der Welt. Es handelte ſich um eine Briefmarke im Werte von 24 Cents aus den UsSA, mit dem Stempel 1918 und mit einem Flugzeug in der Mitte, das aber auf dem Rücken fliegt. Von dieſer Marke wurde nur ein Satz gedruckt, von dem noch die Hälfte mit einer Jacht unter⸗ ging, die einem gewiſſen Colonel Green gehörte, „Bakenkreuzbanner'“ Sonntag, 13. NUovember 1958 Die Kreditgenossenschaften im Jahre 1937 Die Geſamtentwicklung der deutſchen ſtädti⸗ ſchen im vergangenen Auſſch zeigt deren enge Verbindung mit dem Aufſchwung der deutſchen Volkswirtſchaft. Bei einem Vergleich der einzelnen Ergebniſſe mit denen der Vorjahre müſſen die Vorbehalte ge⸗ macht werden, die ſich daraus ergeben, daß nur ein Teil der geſamten Genoſſenſchaften ſich an der Berichterſtattung beteiligt hat, und daß deren Zuſammenſetzung jeweils Aenderungen unterliegt. Trotzdem ſind die Zahlen repräſen⸗ tativ, denn im Jahre 1937 haben von 1414 an⸗ geſchloſſenen Kreditgenoſſenſchaften 1334 oder 94,3 v. H. berichtet. Es muß aber— und hier⸗ mit unterſtützen wir die Forderung des Deut⸗ ſchen Genoſſenſchaftsverbandes— dahin kom⸗ men, daß auch die noch fehlenden 5,7 v. H. ſich in Zukunft an der Berichterſtattung beteiligen. Der Mitgliederſtand konnte ſich im vergangenen Jahre um über 44000 enben⸗ Damit weiſen die 1334 berichtenden Genoſſen⸗ ſchaften einen Beſtand von 1 238 000 Mitglie⸗ dern auf. Durch die Heimkehr der Oſtmark kom⸗ men außerdem von den deutſch⸗öſterreichiſchen Genoſſenſchaften noch rund 200 000 Mitglieder hinzu, ferner durch den Beitritt der Poſt⸗, Spar⸗ und Darlehnsvereine weitere rund 300000 Mitglieder. Damit erhöht ſich der Mitgliederbeſtand auf rund 1,75 Millionen. Die Aufgliederung nach der Berufszugehö⸗ rigkeit(wobei die Reichsbahn⸗Spar⸗ und Darlehenskaſſen, der Deutſche ſchaftsverband ſowie der Prüfungsverband der Deutſchen Binnenſchiffer⸗ und Verkehrsgenoſſen⸗ ſchaften ausgeſchloſſen wurden, um kein un⸗ genaues Bild zu ergeben) zeigt das intereſſante Ergebnis, daß 29,8 v. H. der Mitglieder ſelb⸗ ſtändige Handwerker, 18,6 v. H. F Kaufleute und Fabrikanten und 18,8 v. H. ſelb⸗ ſtändige Landwirte und Pächter ſind. Zwei Drittel des geſamten Mitgliedevbeſtandes ſetzen ſich demnach aus den Kreiſen des ſelbſtändigen Mittelſtandes zuſammen. Der Reſt verteilt ſich auf Angehörige freier Berufe, Staats⸗ und Gemeindebeamten mit 11,7 v.., auf Ange⸗ ſtellte und Arbeiter mit 11,6 v. H. und auf „Sonſtige“ mit 9,5 v. H. Das Betriebskapital der Kredit⸗ genoſſenſchaften hat mit einer Geſamtſumme von 2171,1 Mill. RM erſtmalig wieder den Stand vom Jahre 1913 überſchritten. Durch den Hinzutritt der deutſch⸗öſterreichiſchen Kredit⸗ genoſſenſchaften und den Eintritt der Poſt⸗Spar⸗ und Darlehnsvereine dürften ſich die Betriebs⸗ mittel um rund 290 Mill. RM erhöhen, ein⸗ ſchließlich der noch nicht erfaßten Unternehmen kann das geſamte Betriebskapital mi illiarden RM angenommen werden. Seit 1934 haben ſich die eigenen Mittel ſtändig vergrößert, und zwar ſind ſie von 271,85 auf 311,08 Mill. RM Eine beſonders erfreuliche Entwicklung haben die den Kredit⸗ genoſſenſchaften anvertrauten fremden Gelder erfahren, die erſtmalig im Jahre 1937 ein Ueberſchreiten der um mehr als 127 Mill. RM auf rund 1740 Mill. RM erkennen laſſen. Eine einwandfreie Einlagen⸗ gliederung nach Spareinlagen und ſonſtigen Gläubigern hat ſich nach dem Bericht des DGV leider noch nicht ermöglichen laſſen. Die Vermögenswerte der Kreditgenoſ⸗ ſenſchaft haben— entſprechend der Entwick⸗ lung des Betriebskapitals— eine erfreuliche Zunahme erfahren. Seit 1933 ſind in beſonders markanter Weiſe die Wertpapiere geſtie⸗ gen, und zwar von 49,86 Mill. RM Ende 1932 auf 181,12 Mill. RM Ende 1937. Die Kredit⸗ genoſſenſchaften haben mit der Hereinnahme beſonders von Reichsanleihen das Konſolidie⸗ rungswerk des Reiches nach Kräften unterſtützt. Das kurzfriſtige be⸗ läuft ſich beſtandsmäßig auf 1335 Mill. RM. Ende 1937 gegenüber 1105 Mill. RM Ende 1932. Seit der Machtübernahme haben die im kurz⸗ friſtigen Kreditgeſchäft angelegten Gelder ſtän⸗ dig zugenommen. Unter Einbeziehung von 190 Mill. RM Hypothekenkrediten und 107 Mill. RM Krediten aus weiter 55 gebenen Wechſeln ſind dem Mittelſtande insgeſamt 1652 Mill RMEnde des vorigen Jahres zur Verfügung ge⸗ ſtellt geweſen. Einſchließlich der nicht be⸗ richtenden Genoſſenſchaften kann man die ge⸗ ſamten Kredite mit rund 1,75 Mil⸗ liarden RM annehmen. Mit dieſer Summe iſt der hervorragende Anteil der Kredit ſchaften an der Krediwerſorgung des deutſchen Mittelſtandes unter Beweis geſtellt. Als Zeichen für die geſunde. Entwicklung der Kreditgenoſſenſchaften kann die Zunahme des Reingewinnes betrachtet werden, welcher von 15,4 Mill. RM im Jahre 1936 auf 17,55 Mill. RM im vorigen Zahre geſtie⸗ gen iſt. Einen weiteren Beweis für den er⸗ ſanhen Aufſchwung geben die Zahlen über en Geſamtumſatz, der mit 42 Milliarden Reichsmark im Jahre 1937 faſt doppelt ſo 05 ch iſt wie im Kriſenjahr 1932 mit 22,2 Mil⸗ iarden Reichsmark. Zu verkaufen:(29403V) Laden, 32 Zimmer, Küche u. 6 3 Zimmer, Küche. Miete/ 5100.—, Preis 40 000.— +1; Nentenhaus *& 4 Zimmer, Küche, u. 1042 Zimmer, Küche, Miete 4450 /, Preis 35 000.— /; 74 3 Zimmer, Küche, Bad, und 12 Zimmer, Küche, und 241 Zimmer, Küche, Werkſtatt, Tor⸗ einfahrt, Miete 6600.—, Preis 55 000.—%. In derartig. Ob⸗ jekten finden ernſthafte Kauf⸗ liebhaber große Auswahl bei: — Grundſtücksverwertung— Friedrichsplatz 1. Fernruf 421 74 Er mit 2⸗ u. 4⸗Zimmer⸗Wohnungen preisgünſt, bei 15 Mille 4833240 zu verkaufen.(48232V) Immobil.⸗Knauber, Mh., U 1, 12. mit Realrecht, bei Heidelberg, Manz 27 000 RM, Spe⸗ fäbrn Diig üb. 300 Hektoltr. ährl., billig wegen Krankheit b. ca. 4 Mille Anzahl. zu verkauf. 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Die Bauſtelle iſt von rie⸗ ſigen Scheinwerfern der Flak⸗Abteilung, die zur Unfallſtelle abkommandiert wurde, taghell be⸗ leuchtet. An endloſen Kolonnen von Laſtwagen der SA, die weit im Umkreis die Bauſtelle ab⸗ Der Mann, der um seine Ehre kämpit! Nica(Albrecht Schoenhals), ein bedeutender Konstrukteur, steht in dem Verdacht der Werk- spionage. Es geht um seine Freiheit, Ehre und sein Leben. Der Mut und die Liebe einer schö- nen Frau(Olga Tschechowa) sind Bundesgenos- sen im Kampf um das Recht in„RKote Orchi- deen“, ein FDF-Film der Märkischen-Panorama- Schneider. ſperrt und den Gerätewagen der Techniſchen Nothilfe, und den Pionieren vorbei, gelangen wir durch allerlei Sperrketten hiendurch zur eigentlichen Unfallſtelle. Plötzlich zu Hilfe gerufen Geſchehen iſt folgendes: Am Samstagnach⸗ mittag war bei dem großen Senkkaſten, der langſam auf den Grund des Fluſſes geſenkt werden ſollte, damit die Spezialarbeiter das Fundament für den erſten Brückenpfeiler der Autobahn, die über den Fluß führen ſollte, legen konnten, ordnungsgemäßer Schichtwechſel geweſen. Die Kameraden, die den Sonntag über frei hatten, hatten ſich von ihren Lager⸗ feuern verabſchiedet und waren auf Urlaub und Vintor de Kowa in der Hauptrolle seines neuesten Films„Der Optimist“, der nach der bekannten Bühnen- komödie„Oelrausch“ von Larric gedreht wurde. Aufn.: Emofilm/ Siegel Monopolfilm(M) in die Stadt gefahren. Am Abend war dann plötzlich das Radiokonzert unterbrochen worden und ein Sprecher gab die grauenvolle Nachricht von dem Unglück auf der Bauſtelle X bekannt. Die Kameraden der Vorſchicht wurden gebeten, ſofort zur Bauſtelle zurückzukommen, um ihren gefährdeten Kameraden zu helfen. Der Senk⸗ kaſten war bei der Entſchlammung plötzlich auf der einen Seite auf Felsboden und auf der an⸗ deren Seite auf Flugſand geraten. Die Folge war, daß er nach rechts abſackte. Bei der gro⸗ ßen Neigung des rieſigen Betonkaſtens brach die Luftkammer des hochliegenden Teils des Senbtaſtems. Da die im Senkkaſten befindlichen Kameraden aber unter fünf bis ſechs Atano⸗ ſphären Druck arbeiteten, war es ihnen unmög⸗ lich, aus dem eingeſchloſſenen Teil durch die Druckſchleuſe nach oben zu kommen. Niemand konnte helfen, wie die Kameraden der Vor⸗ ſchicht, die den Senkkaſten genau kannten. Un⸗ ter ihrer Leitung mußte die Hebung des Caiſſceis verſucht werden. Die Autobahn im Atelier Das iſt in kurzen Zügen die Begebenheit, die den großen Nachtaufnahmen auf dem Ufa⸗ gelände in Neubabelsberg zugrunde lagen. Sie bilden das Kernſtück des Autobahn⸗Bildes „Mann für Mann“, den der Spielleiter R. A. Stemmle für die Ufa dreht. Seit über einem Jahr wird nun ſchon an dieſenn Film gearbeitet. R. A. Stemmle iſt zuerſt wochenlang mit ſeinen Mitarbeitern in den deutſchen Auto⸗ bahmlagern umhergefahren und hat dann zu⸗ ſammen mit Hans Schmodde, der die Idee zu dem Film gab, das Drehbuch zu dem Spiel⸗ film geſchrieben, der in einem mitreißenden dramatiſchen Bericht Leben und Schichſale einer Autobahnkolonne wiedergibt. Auch die Archi⸗ tekten Otto Hun“e und Carl Vollbrecht ſind viele Wochen an den verſchiedenſten Bau⸗ ſtellen geweſen und haben nun draußen auf denn Filmgelände ein ſo großartiges Bild einer Autobahn⸗Bauſtelle nachgebaut, wie man es ſelbſt in dieſem wunderreichen Filmgelände wohl noch nicht geſehen hat. Der Eindruck der Echtheit iſt hundertprozentig. Und dann ſind ja auch 250 Mann Techniſche Nothilfe da, die hier unter der Leitung ihrer Kommando⸗ ſtellen eine Rettungsaktion vorführen, wie ſie ſich im Ernſtfalle in jedem Punkt mit der Wirklichkeit übereinſtimmend abſpielen würde. Kataſtrophenbilder Die große Anzahl von Hunderten von Kom⸗ parſen und Mitwirkenden dieſer Kataſtrophe ſo zu leiten und zu lenken, wie es für die Filmaufnahmen nötig war, ſtellte an den Spielleiter Stemmle keine geringen Anforde⸗ rungen. Mikrofon, Lautſprecher, Megafone, alle Hilfsmittel der Technik mußten herhalten, dieſe Arbeit zu erleichtern. Und nach ſchwie⸗ rigen Proben, nach endloſen Beratungen, Einzelbeſprechungen und Geſaantdarſtellungen konnte endlich die große Aufnahme ſteigen. Es war ein impoſantes Bild größten techniſchen Eiciſatzes. Die vielfältige Maſchinerie dieſer Aufnahme im einzelnen ablaufen zu ſehen, war für alle Zuſchauer ein Augenblick erregen⸗ der Spannung. Der Reſpekt vor dieſer großen Regisseur Johannes Meyer gibt der Ateliersekretärin bei der Dreharbeit zu dem Bavaria-Film„13 Mann und eine Ka- none“ wichtige Anweisungen. Foto: Bavaria-Filmkunst Der grohe Menschendarsteller Paul Hörbiger hat auch in dem Dekafilm der Terra„Liebelei und Liebe“ Gelegenheit, seine reife Kunst zu entfalten. und verantwortungsvollen Avbeit, die bis zum Gelingen einer ſolchen Maſſenſzene von allen —1 zu leiſten war, ſtieg ins Rieſen⸗ hafte. Kein Kulturfilm Der Film ſoll alles andere als ein Kultur⸗ film vom Bau der Autobahn ſein. Er will am Erlebnis eines Autobahnlagers die viel⸗ fältigen Schickſale nachzeichnen, die in ſolch einem Lager zuſammentreffen, will ein Bild von dem Erlebnis der Kameradſchaft geben, will zeigen, daß in dieſen Lagern Männer leben, die ihre Freuden und Leiden und Tra⸗ gödien erleben, wie überall im Leben, die aber im Erlebnis der Karneradſchaft, vor allem in Augenblicken der Gefahr alles Perſönliche und alles Trennende vergeſſen und für einander einſtehen. Mann für Mann. Joſef Sieber im Vordergrund Der Film weiſt ien einzelnen eine inter⸗ eſſante Beſetzung auf. Da ſteht obenan Joſef Sieber, ein Schauſpieler, dem es innerhalb eines Jahres gelungen iſt, vom Mann der Nebenrollen zum Anwärter für große Haupt⸗ rollen aufzuſteigen. So wie ſich dieſer pracht⸗ volle Menſch und ehemalige Matroſe in kurzer Zeit die Bühne eroberte, ſo ſetzt er ſich nun auch in kurzer Zeit im Film durch. Bei Fanck ſollte er jetzt auf der Chile⸗Expedition den Robinſon ſpielen. Aber in Berlin, im Film und Theater warteten ſo viele lockende Arbeiten auf ihn, daß er ſich nicht für ein gan⸗ zes Jahr für dieſe einzige Aufgabe binden konnte. Neben ihm ſieht man den Hamburger Schauſpieler Karl Kuhlmann, der ſeit ein baar Mociaten in Klöpfers Enſemble an der Volksbühne zu ſehen iſt. Seine Erfolge auf Wickham mit kostbarer Beute René Deltgen in dem Ufa-Film„Kautschuk“ Foto: Ufa-Schulz— Scherl(M) Foto: Quick/ Terra den Heidelberger Feſtſpielen und in Berlin und die ſchnelle Popularität, die ihm ſeine zwei erſten Filmrollen im„Am ſeidenen Fa⸗ den“ und„Ein Mädchen ging an Land“ ein⸗ brachten, zeigten bereits deutlich, daß wir von dieſem Darſteller noch große und überzeugende Leiſtungen erhoffen können. Gbenfalls von Hamburg kommt Guſtaf Knuth, der jetzt am Staatstheater Berlin ſpielt und den wir zu⸗ erſt in„Ammenkönig“ geſehen haben. In männlichen Hauptrollen ſieht man noch Her⸗ mann Speelmanns(den man längere Zeit vermißte), Peter Elsholtz(ian Film zuletzt als Truxa und dann in Trenkers„Kampf ums Matterhorn“ erfolgreich), Heinz Welzel(be⸗ Ludwig Schmitz einer der 13 Kanoniere des Bavaria-Films „13 Mann und eine Kanone“ setzt sein ver⸗ schmitztes Lächeln auf. Foto: Bavaria-Filmkunst kanntgeworden in und Kurt Waitzmann. „Verräter“) Um den deutſchen Arbeiter Die weiblichen Hauptrollen dieſes Filmes der männlichen Kameradſchaft, der jedoch auf das weibliche Element durchaus nicht verzich⸗ ten will, ſpielen Giſela Uhlen, Vittoria von Ballasko(Trenkers Entdeckung aus dem „Kaiſer von Kalifornien“, unvergeſſen von dem „Ball im Metropol“ mit Heinrich George), Lina Carſtens und Annemarie Holtz(Die Mutter aus„Verwehte Spuren)). Der Film, der aus dem Erlebnisbereich des größten techniſchen Werkes unſerer Zeit, demn Bau der Reichsautobahnen gegriffen iſt' wird überall dem größten Intereſſe begegnen. R. A. Stemmle hat ſich mit dieſem Film der Zeit, der ſich ernſtlich die Mühe gibt, dem deutſchen Arbeiter nahezukommen, ein unbeſtreitbares Verdienſt erworben. Bert Hauser. „DHovenypreuzkanner' Oftene Stellen im interesse der Stellungsuchenden empſehlen wir, hel Bewerbungen aul Zifferonzeicen kelne Originolzeugnisse oder zonslige Originalunterlogen einzu- schicken. Ebenso empfehlen wir, Licibilder, Zeugnisabschriſien usw. ouf den Rücæ- zellen mit Namen und Anschriſt des Bewerbers zu verꝛehen.— Sie vermelden dadurch unliebsame Verlusle und erleichtern die Rückgabe der beireſſenden Unlerlogen. . Männlich leh suche lür sofort oder später mehrere tücktige Konsſtrukieure ind Zeuchiner ür allg. Maschinen· u. Apparatebau, soiie —— ——— I Arbeitsvorbereiier IVorkaulkulaior Nachkaulkulaior 2 Eisendreher Lückenlose Bewerbungen an: Industrie ołfenbau FULMINA Friedrich Pfeil-Mannheim-Edingen ————————— 7 Zum Hhaldigen Dienstantriit wird bewàhrier ————————————— ——————————————— 5 1 rfũtr orobes Jahalwatren · lnmiernehmen im uden des Reidies gesuchi. 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Werle, Forſt an der Deutſchen Weinſtraße. m- Haus 119(29332B R) en(393325R.) —3 Danlsaguns Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, 5: 5 Für die zahlreichen Beweise aufrichtiger Teilnahme bei dem dah unser lieber Bruder, Schwager, Onkel und Grohonkel, Herr Heimgange unseres lieben Entschlafenen sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden sagen wir allen herzlichen Dank. AAoOlf Bu' 530 ile Besonderen Dank dem Oberbürgermeister der Hauptstadt Mann- 235 lag heim, der Marinekameradschaft 1895, vor allem Herrn Feiber für nach langem, mit groher Geduld ertragenem Leiden gestern vor- seine trostreichen Worte, ferner der Städtischen Straßenbahn mittag sanft entschlafen ist. und dem Reichsbund Deutscher Beamten. Mannheim-Feudenheim, den 12. November 1938. nt- Mannheim,(Eriedrichsring 28), den 11. November 1938. Liebfrauenstrabe? Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Lie trauernuen Hinterbliebenen. ien möcht kein Höhnercuge sein, 4 1 Die Beerdigung findet am Montag, 14. Novbr., nachm. 3 Uhr 5 r Trau Beliu Noe und Kin er von der Leichenhalle Feudenheim aus statt.— wird's glelch mit iebehohl — 2 6 Hühneraugen und Horn- Apotheken und Drogerien. haut. Blechdose(8 Pflaster) 65 Pig. in „hHakenkreuzbanner“ Sonntag, 13. NUovember 1938 NEUCEBAUER e E ENNGEEA .A Kraftfahrze Dpel 80.- H. 3+ Miag-Schlepper M. W..-MOTOREN flür Handel, Industrie, Landwirtschaft kurzfristig lieferbar Generalvertretung: A. BTAUrH 5 4, 23/24 Fernruf 24300 350 cem NSU gegen bar zu verkaufen. Anzuſ. Montag—Freitag ab 18 U. Adteſſe zu erfra en u. 48 802 VH am Anzeigenſchalter dieſ. Blattes. Huto Elektroschmid Hruftfahrzeug-Elektromeister T 6, 16—233—232Ä—2 sSperialist fur oO&W. primus-Diesel Zugmaschine für die Brauerei Sofort ab Lager lieferbar Generalvertretung Auto Schuind 5 ſhr Wogen ist. keĩn Spielplotz. Er broucht eĩne MANNESMANN STAHIOCARAGE u verkaufen. Mlphornſtr. 39, p. r 157³ Stoewer Cabrio⸗Limouſine, (ſteuerpfl.) Aun zu verkauf. Anzuſ. Central⸗Garage. 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Mittwoch, Samstaa und So druck ſämtlicher Oriafnalberichte verb Für den Anzeigenteil verantw.: Wilh. M. Schatz, Mhym Druck und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag und Druckerei Gmbh. Zur Zeit gelten folgende Preisliſten Nr. 3 Ausgabe Mannheim Nr. 11, Ausgabe Weinheim Nr. 9, Ausgabe Schwetzingen Nr. 9. der Ausgaben 4 Morgen und Abend zeitig in der Ausgabe B. Frühausgabe&4 Mhm. Abendausgabe A Mhm. Ausgabe B Mannheim. Frühausgabe 4 Schw. über 550 Abendausgabe à Schw.. über 550 Ausgabe B Schwetzing. über 6 450 Ausgabe A und B Schwetzingen Frühausgabe 4 Weinheim über Abendausgabe K Weinheim, über 500 Ausgabe B Weinheim. über 3 250 Ausgabe A und B Weinheim Geſamt⸗DA. Monat Oktober 1938 über 54 000 über 16 450 über 14 100 über 26 800 Ausgabe A und B Mannheim über 43 250 für Innenpolitik: Dr. W. 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Dievesfelderſt. 20 kircherſtr. 46,.St.(21 616 B) Amtl. Bekanntmachungen Feſtſtellung der Bau⸗ und Stra⸗ ſtenfluchten für das Siedlungs⸗ gebiet nördlich der Schul⸗ und Ziegelſtraße zwiſchen Schwetzin⸗ ger Straſte und Schützenweg in Hockenheim. Der Bürgermeiſter der Gemeinde Hockenheim hat die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten für das Siedlungsgebiet nördlich der Schul⸗ und Ziegelſtraße zwiſchen Schwetzin⸗ ger Straße und Schützenweg in Hok⸗ kenheim beantragt. Der hierüber gefertigte Plan nebſt Beilagen liegt während zwei Wochen — vom—— dieſer Zeitung ab— in dem Rathauſe in Hockenheim zur Einſicht der Beteilig⸗ ten auf. Etwaige Einwendungen gegen die Rehnen Anlage ſind innerhalb der obenbezeichneten Friſt bei Aus⸗ ſchlußvermeiden beim Bezirksamt Mannheim, L 4, 15, oder beim Bür⸗ germeiſter in Hockenheim geltend zu machen. Mannheim, den 10. November 1938 Bezirksamt Abt. IV/18.— Dekanntmachung Schlachtvieh und Fleiſchbeſchau. 73 weiſe wiederholt darauf hin, daß alle Hausſchlachtungen, auch Not⸗ ſchlachtungen, ausgenommen bei Scha⸗ fen und Ziegen unter drei Monaten, beſchaupflichtig ſind. Der Fleiſchbeſchauer iſt in jedem Falle rechtzeitig von der Schlachtung zu verſtändigen. Zuwiderhandlungen werden beſtraft Bekämpfung des Maiszünslers betr. Ich weiſe nochmals darauf hin, daß bis ſpäteſtens 15. Dezember ds. Is. das Maisſtroh ſo tief wie möglich ab⸗ zuſchneiden, vom Felde zu entfernen und ſo zu verwerten iſt, daß die in dem Stroh befindlichen Raupen des Maiszünslers mit Sicherheit vernich⸗ tet werden(Verfüttern oder Kompo⸗ ſtieren). Das Unterpflügen des Kör⸗ nermaisſtrohes iſt verboten. Zuwiderhandlungen werden beſtraft Neckarhauſen, 11. November 1938. Der Bürgermeiſter. Rn s00. SEEALE 2 ◻⏑ 5⏑ 22 N ens SPEZlAL- KONSTRUVLTIIONEN VLlaugłtliuteit Die Rundfunk- Forschungsleboretorien des Hauses Siemens haben sich àUf des Zieſ eſner klangechten Ton Wiedergebe speꝛielisieft. Wer ein feinfühliges Ohr hat, wird bei einer Vorführung sofort feststellen, wie groß der Erfolg heute such bei den Gerõten mittlerer preislage geworden ist. RADIle-LACEMKUS Schwetzinger Straße 145 Fernsprecher 443 88 Radio-Gordt R 3, 2 Fernspfecher 26210 Nadio „„„„„ — 22— 1IVr runlcherater Pilz U 1. duf 21645 4 S. Bak — neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeneeeennn S ——— Es komm Von 93. Rh bis 248.- RM frei Haus. — „V iber 1938 abe „Dez. 1938 rmieten. ertal⸗Süd, sfelderſt.20 1 6¹6 B) ⸗ und Stra⸗ Siedlungs⸗ Schul⸗ und n Schwetzin⸗ jützenweg in r Gemeinde ſtellung der ſen für das der Schul⸗ t Schwetzin⸗ weg in Hok⸗ Plan nebſt zwei Wochen ſer Zeitung Rathauſe in der Beteilig⸗ n gegen die d innerhalb ſt bei Aus⸗ Bezirksamt beim Bür⸗ geltend zu vember 1938 18.— ————————=— leiſchbeſchau. darauf Mot⸗ n, auch Not⸗ en bei Scha⸗ ei Monaten, t in jedem Schlachtung rden beſtraft nslers betr. zuf hin, daß ber ds. Is. möglich ab⸗ u entfernen daß die in Raupen des )heit vernich⸗ der Kompo⸗ 'n des Kör⸗ en. rden beſtraft nber 1938. er. —————— *+— 8 145 45 88 N O do — O 5 2 uf 21643 „HBakenkreuzbanner“ Sonntag, 13. Uovember 1958 IA. 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