lar 1959 —— hat dieſes hter eines ie Faſſade enklich be⸗ e ſich aus Nann her⸗ r Art der Spitzhacke e den Bo⸗ die Hand Zergſteiger ihren und Bergſtei⸗ len hatte. rlaſſen— iert, fühlte lusrüſtung ind Spitz⸗ darf von ieeeeeee —— ueneeeeeeeree raße 14 ing und 42412² lle und Scheck- Schön- .00 Uhr ſehmen g gebrauchter ied ., mit Nir⸗ 15 4 R Füchs, 1 5 130458 fke allen Farben, türig 35.— itürig 50.— itürig 105.— Aaumannalo. rkaufshüuſer 1, Nr.—8 rnruf 278 85. 131706V) fluſtige sen täglich die -Anzeigen enn dort finden kauf. neſucht größerer ekhallen. erd mit Gas.— eſſe zu erf. u. 972V Verlad r0 laten abzugeben (37798 r Anker⸗ merwerk Heulh riehafen 7 Verlag u. Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das Manemzenz. banner“ Ausgabe 4 erſcheint wöchtl. 12mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 2,20 RM. u. 50 P Trägerlohn; durch die Poſt 2,20 RM.(einſchl. 66,4 eld. Ausgabe z erſch. wöchtl. 7mal. 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Januar 1939 Tofle Emigrantemlügen als Nemzahesbotfchaft LDieder eine ungehenerüche Entalenung Rooſevelts in ſtarker italieniſcher Appell an Chamberlains Realismus Ichrifllicher fahneneid Neueinführung in der Roten Armee DNB Moskau, 4. Jan. Am Mittwoch wurde von den bolſchewiſtiſchen Machthabern eine Verordnung veröffentlicht, die diesmal die Einführung eines neuen Fahneneides für die Rote Ar⸗ mee und die Flotte betrifft. Man dürfte in der Annahme nicht fehl gehen, daß dieſe Neuein⸗ führung in unmittelbarem Zuſammenhang mit den moraliſchen Folgeerſcheinungen der um⸗ fangreichen„Säuberungen“ ſteht, die im Laufe der letzten Jahre auch in der Sowjetarmee durchgeführt wurden. Als wichtigſte und bezeich⸗ nendſte Neuerung kann hierbei die künftige Form der Eidesleiſtung angeſehen werden, die fordert, daß jeder Heeresangehörige den Eid einzeln ablegen und ſogar mit eigenhän⸗ diger Unterſchrift bekräftigen muß. Die Sowjetpreſſe begrüßt dieſen Schritt, der die„Folgen etwaiger verräteriſcher Handlun⸗ gen unauslöſchlich einprägen“ werde und ergeht ſich dann weiterhin in genugſam bekannten Be⸗ trachtungen, daß die Rote Armee, im Unter⸗ ſchied zu allen anderen Heeren der Welt,„im Geiſte des Internationalismus und der Einheit der Intereſſen der Proletarier aller Länder“ erzogen werde. beſchäftsſtreik in Jeruſalem DNB Jeruſalem, 4. Januar. In der Altſtadt von Jeruſalem iſt Mittwoch morgen ein arabiſcher Geſchäftsſtreik ausgebrochen, der als Proteſt gegen die Wiedererrichtung einer britiſchen Polizeiſtation im Gebiet des heiligen Tempelplatzes durchge⸗ führt wird. Die großen Tore zur Altſtadt ſind polizeilich geſchloſſen worden. Nur die kleinen Pforten ſind offen gelaſſen, und britiſche Poli⸗ ziſten unterziehen jeden Paſſanten einer ein⸗ gehenden Kontrolle. Der Geſchäftsſtreik der Araber hat im Laufe des Tages auch auf die übrigen Stadtviertel übergegriffen. Der Grund hierzu liegt darin, daß von den Behörden der Polizeipoſten am Tempelplatz mit einem bewaffneten britiſchen Poliziſten und nicht, wie das von jeher üblich geweſen war, mit einem unbewaffneten arabi⸗ ſchen Beamten beſetzt worden iſt. fllle borſtelluncen fal'en aus EP Paris, 4. Januar Die Schließung der Pariſer Kinos iſt ſeit kittwochmittag Tatſache. Sämtliche Kinos von Paris ſind dem Beſchluß des Verbandes der Lichtſpieltheater-Beſitzer mit Ausnahme des Moulin Rouge— das ſeit längerer Zeit neben Filmvorführungen auch wieder Varité⸗ Vorſtellungen gibt— gefolgt. Inzwiſchen wer⸗ den die Verhandlungen mit den intereſſierten Kreiſen über die Möglichkeit einer Herabſetzung des Prozentſatzes der vom Pariſer Stadtrat beſchloſſenen Vergnügungsſteuer ſortgeſetzt. Un⸗ ter dem Perſonal der Kinos herrſcht große Un⸗ zufriedenheit, da es arbeitslos geworden iſt. Zu irgendwelchen Kundgebungen iſt es bisher noch nicht gekommen. Für new Deal und Detlrüſten Frõömmigłkeit und Ehrlichkeii in Roosevelis Augen Waſhington, 4. Januar.(HB⸗Funk.) Die Jahresbotſchaft des Prüſidenten Rooſe⸗ velt war unter das phantaſtiſche Zeichen eines nach ſeinen Worten Amerika von ſeiten der „Diktaturen“ drohenden Kampfes um die Er⸗ haltung'demokratiſcher Freiheit geſtellt. Dieſen „oggreſſiven“ Abſichten gegenüber rufe er nun Amerika zu nationaler Einigkeit auf. Dieſer Aufruf gipfelte erwartungsgemäß in einer war ⸗ men Werbung für den„Neuen Plan“, Rooſe⸗ velts perſönliches Steckenpferd, deſſen Unvoll⸗ kommenheit dabei allerdings zugegeben wurde. „Nazigeeuel“ wurden Nun folgte eine Aufzählung deſſen, worin die⸗ ſer Preis der totalitär geführten Völker beſtehe. Dieſe Aufſtellung Rooſevelts war eine Samm⸗ lung jener„Argumente“, wie ſie ſeit Jahren von der jüdiſchen Hetzpreſſe Amerikas kolpor⸗ tiert werden und deren Wirkung bekanntlich von dem Grad der Entfernung abhängt. Auch im Munde des Staatsoberhauptes änderten die üblichen Beſchuldigungen des nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchlands und des faſchiſtiſchen Ita⸗ liens nicht ihren Charakter als außer⸗ ordentlich alberne und ſchmutzige Unwahrheiten: angeblicher Verzicht auf Religionsfreiheit, angebliche Beſchlagnahme des Drei Rüſtungsforderungen und die angekün⸗ digte Reviſion der Neutralitätsakte fallen dabei beſonders auf. Bei ſeinem erſtaunlichen Auftakt erſchien es Rooſevelt immerhin notwendig, zuzugeben, daß viele Amerikaner im totglitären Syſtem eine große Anzahl von Vorteilen ſehen, insbeſondere die volle Auswertung von Arbeitskraft und Ka⸗ pital„mindeſtens zeitweilig“ gelöſt hätten. Jedoch, ſo fuhr der Präſident der Ver⸗ einigten Staaten fort, habe dieſer Erfolg einen Preis gekoſtet, den Amerika nicht zu zahlen be⸗ reit ſei. wiedee aufgewäemt privaten Kapitals, die„Gefahr ins Konzentra⸗ tionslager geworfen zu werden“, der Zwang. „die Kinder nicht als freie deutſche Menſchen. ſondern als von einer Maſchine geformte und verſklapte Schachfiguren aufwachſen zu laſſen“ Als beſondere Verbrechen des nationolſozia⸗ liſtiſchen bzw. faſchiſtiſchen Syſtems erachtete Rooſevelt auch den Verzicht auf die geiſtigen Werte des demokratiſchen Amerika und den Verzicht, alles ſagen zu können, was man wolle. Die drei Ideale Amerikas. die Rooſevelts An⸗ ſicht nach vom Auslande bedroht werden, ſind Religion, Demokratie und internationale Ehr⸗ fortsetzung slehe Seſie 2 Des Herzogspacor von Windsor llest Glückwünsche Neveste Aufnaohme vom Herzogspoor von Windsot in ihrem Heim in der Villo łl0 Cuoe, Cop d Antibes, Cannes, bei der burchsicht de r Neujohrsglockwonsche Pressebildzentrale Tunis, Korſika, Dſchibuti Mannheim, 5. Januar. Wir erinnern uns an die große außenpoli⸗ tiſche Rede des Grafen Ciano vom 30. Novem⸗ ber. Am Schluß ſeiner Ausführungen erklärte er:„Die Konſolidierung iſt und wird auch wer⸗ terhin das Ziel unſerer Außenpolitik ſein, und wir werden danach trachten, ſie mit zähem Willen und Realismus durchzuſetzen, die aller⸗ dings nicht getrennt ſein werden von jener Vorſicht, die unbedingt erforderlich erſcheint, wo es ſich darum handelt, die Intereſſen und die natürlichen Aſpirationen des italieniſchen Volkes mit unbeugſamer Entſchloſſenheit zu ſchützen“. Kaum hatte der Graf mit dieſem Satz geendet, als im Sitzungsſaal von Monte Cito⸗ rio die Luft erzitterte von den Rufen:„Tuniſi, Korſika, Dibutſchi!“ Dieſe Rufe kamen nicht von ungefähr. Man muß die Entwicklung ge⸗ ſchichtlich betrachten, um ſie zu verſtehen. Im Jahre 1881 beſetzten die Franzoſen bei der Ausweitung ihrer Kolonien Tunis, das ehe⸗ malige Karthago. Bei der Beſetzung ſchon hat Frankreich in Tunis 20 000 Italiener angetrof⸗ fen. Italien betrachtet dieſes Land, das das alte Rom in mühſamem Kampfe Karthago ab⸗ gerungen hat, und das man immer als alten römiſchen und damit auch italieniſchen Kultur⸗ boden anſah, als ſein eigenes Selbſt Clémen⸗ ceau, dieſer chauviniſtiſche Deutſchenhaſſer und Vater des Verſailler Friedensvertrages, er⸗ klärte ſeinerzeit, daß das ganze Tunis⸗Unter⸗ nehmen nur im Intereſſe einiger kapitaliſti⸗ ſcher Geſellſchaften durchgeführt worden ſei. Tunis wurde für Frankreich im eigentlichen Sinne auch keine Kolonie, ſondern iſt völker⸗ rechtlich immer nur ein Protektorat geweſen. Schon gleich bei dem Einzug der Franzoſen in Tunis ſtemmte ſich Italien gegen die Beſet⸗ zung, ohne jedoch wirkſam dagegen einſchreiten zu können. Italien war damals völkiſch noch nicht ſo entwickelt, daß es die Kraft beſeſſen hätte, ſeinen Willen durchzuſetzen. Erſt vor vier Jahren, und zwar am 7. Januar 1935, ſollte der Zankapfel Tunis zwiſchen Italien und Frankreich begraben werden Eine endgültige Regelung aber iſt nicht erfolgt. Muſſolini und Laval vereinbarten damals, daß die italieni⸗ ſchen Tuneſier bis zum Jahre 1945 ihre Natio⸗ nalität behalten ſollen, daß bis 1955 eine Op⸗ tion möglich iſt, und nach weiteren zehn Jay⸗ ren jeder in Tunis geborene Italiener franzö⸗ ſiſcher Staatsbürger werden ſoll Dieſe Ver⸗ einbarung iſt mit der Einſchränkung getroffen worden, daß Italien freie Hand in Abeſſinien bekommen, und Frankreich ſich in keiner Weiſe gegen das Abeſſinien-Unternehmen ſtellen ſolle. Das Abkommen wurde allerdings im eigent⸗ lichen Sinne nie ratifiziert, da es erſt nach einem Ergänzungsabkommen über die in Tu⸗ nis lebenden Italiener in Kraft treten ſollte. Dieſes Ergänzungsabkommen iſt jedoch nie abgeſchloſſen worden, und ſomit konnte ſtaats⸗ rechtlich geſehen der Geſamtvertrag überhaupt nicht in Kraft treten. Darüber hinaus aber hat ſich Frankreich an die Bedingungen und Vor⸗ ausſetzungen, auf denen dieſer Vertrag aufge⸗ baut war, überhaupt nicht gehalten. Es hat in jedem Fall die Sanktionen gegen Italien wäh⸗ rend des Abeſſinienkrieges in vollem Umfange mitgemacht, ja, es war ſogar ein großer Eife⸗ rer für die peinliche Durchführung der Sank⸗ tionsmaßnahmen. Italiens Standpunkt iſt ſo⸗ mit auch moraliſch gerechtfertigt und in ſeiner — —— —— — — ——— ————— —————————————————————— —————— ———— —————— — „Hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 5. Januar 1959 maßvollen Haltung durchaus verſtändlich. Der geſamte Fragenkomplex darf jedoch nicht allein von der ſtaats⸗ oder vertragsrechtlichen Blick⸗ richtung her betrachtet werden. Es iſt notwen⸗ dig, ihn auch von dem völkiſchen Geſichtspunkt aus zu ſehen. * „Die Franzoſen haben ſich die ganzen Jahre hindurch redlich bemüht, den Naturaliſierungs⸗ prozeß der italieniſchen Volksgruppe zu be⸗ ſchleunigen. Sie haben dabei zu Mitteln ge⸗ griffen, die man nicht immer gerade gutheißen konnte. Trotzdem iſt es ihnen in den ſechzig Jahren nicht gelungen, das italieniſche Ele⸗ ment in Tunis zu überwinden. Das Gegenteil iſt der Fall. Es leben heute in Tunis über 100 600 Italiener. Davon ſind allein zwei Drit⸗ tel dort geboren, während die franzöſiſche Be⸗ völkerung nur einen Bruchteil davon ausmacht. Der italieniſche Grundbeſitz wächſt auch noch heute in dieſem Lande von Jahr zu Jahr, und alle großen techniſchen Werke ſamt der Urbar⸗ machung des Landes verdankt Tunis zum allergrößten Teil dem Fleiß und der Geſchick⸗ lichkeit des italieniſchen Volksteiles. Die Ita⸗ liener haben in erſter Linie das an Bodenſchät⸗ zen reiche Land erſchloſſen. Nach Angaben aus Frankreich werden jährlich 3,3 Millionen Ton⸗ nen Phosphat, 1 Million Tonnen Eiſen und 20 000 Tonnen Blei gefördert. Der Viehbeſtand des Landes beläuft ſich gegenwärtig auf 110 000 Pferde, 500 000 Stück Rindvieh, 3 Mil⸗ lionen Schafe, 1,8 Millionen Ziegen und 180 000 Kamele. Im Jahre 1937 wurden 7 Mil⸗ lionen Zentner Getreide, 600 000 Zentner Oli⸗ ven und 1458 000 Hektoliter Wein geerntet. Militäriſch allerdings hat Frankreich Tunis feſt in ſeiner Hand. Während des Abeſſinien⸗ krieges hat Italien mehrere Diviſionen in Li⸗ byen zuſammengezogen, um ſich gegen einen franzöſiſch⸗engliſchen Angriff von Tunis her zu ſichern. In dieſem Augenblick begannen die Franzoſen fieberhaft die vorhandenen Grenz⸗ befeſtigungen an der libyſch⸗tuneſiſchen Grenze auszubauen. Die Anlagen ſind heute zu einer zweiten modernen Maginotlinie geworden, die im Spätherbſt des vergangenen Jahres von dem franzöſiſchen Generaliſſimus Gamelin be⸗ ſichtigt wurde. Der franzöſiſche Kriegshafen Bizerta wurde ebenfalls ſtändig weiter ausge⸗ baut, und es wird augenblicklich daran mit den allergrößten Kraftanſtrengungen gearbeitet. Tunis muß franzöſiſch bleiben, erklären die Franzoſen ihren engliſchen Freunden. Käme Bizerta, das an Wert Toulon und Breſt gleich iſt, in italieniſche Hand, dann würde ſich das geſamte Mittelmeer in ein„mare nostrum“ verwandeln. Der Beſitz Siziliens, der gegen⸗ überliegenden Küſte von Tunis, und der klei⸗ nen Felſeninſel Pantelleria, die ſich auf halber Strecke zwiſchen beiden befindet, würde es Ita⸗ lien ſehr leicht machen, jedem fremden Schiff die Durchfahrt vom weſtlichen in das öſtliche Mittelmeerbecken zu verwehren. Solange Malta engliſch und Bizerta franzöſiſch iſt, ſo argu⸗ mentiert man weiter, wird dies Italien kaum in gleicher Weiſe möglich ſein. Die ſo demon⸗ ſtrativ aufgezogene Reiſe Daladiers kann die geſchichtlichen und völkiſchen Tatſachen, die ſich um dieſes Problem ranken, und die für ein Recht Italiens ſprechen, nicht aus der Welt ſchaffen. Ebenſo wenig kann es die franzöſiſche Preſſe, die in dieſen Tagen die Anſprüche und Lebensrechte Italiens im Mittelmeerraum mit allgemeinen und phraſeologiſchen Bemerkun⸗ gen abzutun ſich bemüht. * Nicht unintereſſant iſt in dieſem Zuſammen⸗ hang auch das Problem Korſika und Dſchibuti. Wir zitieren hier eine Stellungnahme, die we⸗ Für new deal und Welirüſten ummmnnnInInimiinnmrimmiszttumnurirtuuniiꝛiiunniittimmiiiitiminiiꝛxtmimiiivrtmiiirrtimis Eorĩse tZung von Seite 7 lichkeit. Die Zeit ſei gekommen, wo Amerika rüſten müſſe, nicht nur um ſeine Scholle, ſon⸗ dern auch dieſe Ideale zu verteidigen(1½ Glück⸗ licherweiſe drohe dieſe Gefahr nicht von Län⸗ dern auf der weſtlichen Halbkugel, und die Ver⸗ einigten Staaten würden ihren Teil dazu bei⸗ tragen,„dieſen glücklichen Zuſtand gegen an⸗ ſtürmende Gefahren aus irgendeiner Himmels⸗ gegend zu ſchützen“ Keine Nation, ſo fuhr der Nachfolger Wil⸗ ſons fort, ſei in Sicherheit, ſolange irgendeine einzelne mächtige Nation ſich weigere, ihre Wünſche und Beſchwerden an den Verhand⸗ lungstiſch zu bringen. Es ſolgte folgendes für Amerikas Praktiken bezeichnendes Geſtändnis: die USA hätten aut gelernt(), daß lange vor offenen militäriſchen Maßnahmen der Angriff beginnt durch Vorgefechte in Form von Pro⸗ paganda, ſubventionierter Durchdringung frem⸗ der Gebiete, Lockerung der Freundſchaftsbezie⸗ hungen und durch die Aufforderung zur natio⸗ nalen Uneinigkeit. Amerika habe gelernt, daß die fromm religiöſen Demokratien die Ver⸗ träge heilig hielten(2) und in ihren Beziehun⸗ gen zu anderen Nationen ehrlich und anſtändig ſeien. Sie könnten es ſich nicht leiſten, fuhr Rooſevelt in anmaßendem Tone fort, gegen⸗ über internationaler Geſetzloſigkeit gleichgültig zu bleiben. Der Redner meinte drohend, es gebe dazu viel ſtarke und wirkſame Methoden nicht ausgeſprochen kriegeriſcher Art. Rooſevelt deutete ſodann an, daß er die Reviſion des Neutralitätsgeſetzes wünſche, weil die gegen⸗ wärtige ſtarre Form des Geſetzes Amerika in Gefahr bringe, dem Angreifer Hilfe zu bringen und dieſe dem Opfer zu verſagen. ... dann kamen die drei Forderungen Während dieſe Ausführungen Rooſevelts ſämtlich als agitatoriſche Einleitung gewertet werden dürften, folgte dann endlich die Haupt⸗ ſache, nämlich die Werbung für ſeinen New Deal und die Aufſtellung folgender Forderung: 1. Eine genügend ſtarke Wehrmacht mit entſprechennden Stützpunkten in ſtrategiſchen Poſitionen; 2. Aufbaueiner Organiſa⸗ tion, die im Kriegsfalle alle Hilfsmittel ſo⸗ fort liefern und deren Lieferung ſchnell ſteigern könne; 3. eineiniges Volk, frei von Klaſ⸗ ſenhaß, von Streit zwiſchen Kapital und Ar⸗ beit, von Sparſamkeit und von anderen unge⸗ löſten ſozialen Problemen. Rooſevelt zählte dann verſchiedene nationale Projekte auf, die er ſeit 1933 durchgeſetzt habe. Amerika körne, wenn es gewiſſe Unebenheiten und Unvollkommenheiten der New-Deal⸗Geſetze verbeſſere, ein reiches und zufriedenes Volk mit einem jährlicheer Nationaleinkommen von wenigſtens 60 Milliarden Dollar werden. Er ſei daher gegen den Abbau der Reformgeſetze und gegen die Kürzung der Bundesausgaben. Wenn nicht der Bundeskongreß die gegenwär⸗ tige Entwicklung durch unzeitgemäße Spar⸗ maßnahmen aufhalten wolle, ſo müſſe der Bun⸗ deskongreß allein die Verantwortung dafür übernehmen. Dokumen' der Derlegenheit Amerikas Urteil über die Rede Waſhington, 4. Jan.(HB⸗Funk) Die Botſchaft des amerikaniſchen Präſidenten Rooſevelt wird in USA als zurückhaltend(2) und faſt defenſiv bezeichnet. Die Ausfälle gegen die autoritären Staaten werden im Zuſammen⸗ hang gebracht mit der gefliſſentlichen Schonung der in früheren Reden oft angegriffenen Kapi⸗ tal⸗ und Wirtſchaftskreiſe Amerikas, der„Reak⸗ tionäre und Tories“. Außerdem habe der Prä⸗ ſident keinerlei weitere Reformmaßnahmen an⸗ gekündigt, ſondern im Gegenteil die Reparatur⸗ bedürftigkeit einiger ſeiner eigenen New-Deal⸗ Geſetze zugegeben. Seine Botſchaft zeige einen Mann, der mit ſeinen himmelſtürmenden, welt⸗ beglückenden Ideen nicht weit gekommen ſei und in der letzten Wahl daher eine ſcharfe Zurück⸗ weiſung erlitten habe. Nun verſuche er für die beiden letzten Jahre ſeiner Amtsperiode von ſeinem Werk zu retten, was noch zu retten ſei; daher ziehe er die„aggreſſiven Diktaturen“ als die böſen Geiſter vor, die Amerikas Volk unter Zurückſtellung der inneren Differenzen gemein⸗ ſam abwehren müſſe. Es handle ſich um die alte Taktik demokratiſcher Staaten, die im In⸗ nern Schwierigkeiten hätten. Fudetengebiete an Oſtmarkgaue Feierliche Uebergabe am Sonntag DNB Wien, 4. Januar. Die Reichspreſſeſtelle der NSDAp gibt— laut NSͤ— bekannt: Gemäß Verfügung des Stellvertreters des Führers wird der organiſatoriſche Aufbau des Gaues Sudetenland der NSDAP ahgeſchloſſen und die Uebergabe der an die Gaue Bayeriſche Oſtmark, Oberdonau und Niederdonau abzu⸗ tretenden ſudetendeutſchen Gebiet am 8. Ja⸗ nuar vollzogen werden. Die Uebergabe des an den Gau Schleſien angeſchloſſenen Hultſchiner Ländchens iſt bereits im Dezember vorigen Jah⸗ res erfolgt. Aus Anlaß der Uebergabe wird am Sonntag, 8. Januar, in Znaim ein feierlicher Akt ſtatt⸗ finden, bei dem Reichskommiſſar Gauleiter Henlein und im Namen der Gauleiter Baye⸗ riſche Oſtmark, Oberdonau und Niederdonau Reichskommiſſar Gauleiter Bürckel ſprechen werden. Die parteimäßige Gliederung der im Jahre 1938 dem Deutſchen Reich nou angeſchloſſenen Gebiete wird mit dieſem Akt zum Abſchluß ge⸗ bracht. kin ſjaus flog in die Luft Ep London, 4. Januar Im Oſten Londons ereignete ſich am Mitt⸗ woch eine ſchwere Exploſion, durch die ein Haus vollſtändig in Trümmer gelegt wurde. Die Urſache iſt wahrſcheinlich in ausſtrömendem Gas zu ſuchen. Ein Mann und eine Frau konn⸗ ten erſt nach großer Mühe von der Feuerwehr geborgen werden. Sie wurden mit ſchweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Von den umherfliegenden Mauerteilen wurden drei weitere Perſonen ſchwer und eine große An⸗ zahl leicht verletzt. der von Italien noch von Deutſchland kommt. Wir laſſen die den autoritären Staaten abſo⸗ lut feindlich geſinnte„Neue Züricher Zeitung“ ſprechen, die vor kurzem in einem Aufſatz zu dieſer Frage u. a. ſchrieb:„Nicht zufällig ver⸗ band ſich in den römiſchen Straßenkundgebun⸗ gen der Ruf„Tunis“ mit dem Rufe„Korſila“. Die Inſel Korſila, deren Volkstum, Sprache, Tradition, Sitte und Brauch durchaus italie⸗ niſch ſind, kam 1769 in den Beſitz Frankreichs, was aber bis heute— mehr als eineinhalb Jahrhunderte lang— nicht genügte, um die ſeparatiſtiſchen und autonomiſtiſchen Beſtre⸗ bungen und den Irredentismus der Italiener aus der Welt zu ſchaffen. Auch hier, wie ſchon im Falle Tunis, verbindet ein nationales Pro⸗ blem ſich mit einem militäriſch⸗ſtrategiſchen. Korſika' ſchiebt ſich wie ein Keil zwiſchen das Tyrrheniſche Meer und den Golf von Genua. Von Sardinien iſt Korſika nur 15 Kilometer weit entfernt, von der toskaniſchen Küſte 84 Kilometer, von Rom, Mailand und Turin etwa 200 Kilometer. Korſika iſt ſomit eine ideale Baſis für Luftangriffe, und zuſammen mit Toulon und Bizerta bildet die Inſel eine erſt⸗ Ein Sechzigjähriger schreibt seinen ersten Roman Zu August Winnigs„Wunderbare Welt“ Hätte man es nicht erwarten ſollen, daß Auguſt Winnig, der im vergangenen Jahr ſei⸗ nen 60. Sbenedn feiern konnte, zu Beginn ſeines Lebensabends noch einen Roman— und zwax ſeinen erſten Roman— der Oeffent⸗ »lichkeit übergibt? ch glaube, es iſt nicht ſo ſonderbar, denn Winnig hat auch die„Heim⸗ kehr“ geſchrieben und den„Weiten Weg“ und jenes einzige kleine Büchlein„Die ewig grü⸗ nende Tanne“, darin er ſich ſehr der dich⸗ teriſchen Geſtaltung nähert, in den beiden erſt⸗ enannten von der autobiographiſchen Seite 5 während das letztere ja ausſchließlich ichtung iſt. Er hat auch die„Wunderbare Welt“ nicht aus Laune, ſondern aus einem Mitteilungsbedürfnis heraus geſchrieben, er geſtaltete nicht nach ſeiner Phantaſie, ſondern aus ſeinem reichen Erleben und aus weiter Er⸗ kenntnis. Er iſt wohl kein Künſtler im Sinne des Einfühlungsvermögens in fremde Seelen und Zuſtände, er lauſcht mehr der geheimen, vielfältigen Melodie der Welt, die in der Ein⸗ falt des Irdiſchen ſchwingt, und deren reinſte Töne im Ewigen weiterwirken. Der Mann Winnig, wie er heute vor uns ſteht, hat einen harten Lebenskampf hinter ſich gebracht, der ihn immer und jederzeit im Wachen und als aufrechten deutſchen Men⸗ 0 zeigte. Vielleicht hat er ſich in dieſem oman ſelber geſchildert, ſich und ſeine Welt, an der er wuchs und über die erx heute die Klarheit gewonnen hat. Aus Rußland kommt Erdmann Iken, ein kleiner Junge, mit ſeiner Mutter nach Deutſchland herüber und wächſt, da die Mutter ſtirbt, in einem Armenhaus auf. In einem Armenhaus, bei der Brömmelſchen, in dem nur Tunichtgute, Faulenzer und Stricke wohnen, die das Holz und das Bler und das Eiſen aus dem eigenen Gebäude riſſen und die mein und dein nicht unterſcheiden konnten. Aber wenn ihn der Lehrer in der Schule auch von den andern Kindern wegſetzt, weil er aus dem Armenhaus kommt und ſi nicht weiter um ihn kümmert, ſo iſt er do nicht ſchlechter als die anderen Jungen und um vieles beſſer als die Inſaſſen bei der Brömmelſchen. Er wird Steinklopfer und iſt als ein guter, ehrlicher und zuverläſſiger Ar⸗ beiter geſchätzt. Bis eines der vielen Wunder dieſer Welt auch in ſein Leben fällt: dann, als das ſchöne Mädchen Mathilde ihn um einen Dienſt bittet und er dafür ſo viel Geld erhält, daß er ſich ein Paar Schuhe kaufen und mit denen in die Welt wandern kann. Einzigartig, wie Winnig ſeinen Erdmann Zken das Ge⸗ ſicht des Lebens erkennen läßt: Ein Schäfer, der ein Heilkundiger iſt, erzählt ihm eines Nachts, nachdem er den heimatloſen Wander⸗ burſchen aus ſeinem Karren geholt hat, von, den Charakteren der Menſchen und auch von den Frauen, was Erdmann nur in ſeinem reinen Glauben und Suchen nach der Liebe — die ohne feſte Vorſtellung in ſeinen Ge⸗ danken lebt— beſtärkt. Er zieht weiter und trifft auf den ſchmächtigen Jodokus Stenzle, ebürtig aus dem Bregenzer Wald und Noten⸗ techer—— eichens, der bei der Arbeit an einem Brückenbau zu ſeinem Send wird und der dann doch an der Schwindſucht elen⸗ diglich ſtirbt, nachdem Erdmann für ihn ein⸗ getreten und ihn in ſchweren Stunden be⸗ ſchützt hat. Dieſen erſten großen Schmerz ſeiner Seele vergißt Erdmann nie. Dann aber wächſt er weiter in das Wiſſen hinein, als erx in der „Brüderlichen Liebe“, einem„Wirklichkeit ge⸗ wordenen Traum“, ausgebildet werden ſoll und da in die Obhut von Menſchen kommt, die alle ihre Fehler, aber alle auch ihre Vor⸗ züge haben. Hier iſt es auch, wo die gute und beſorgte Frau Emmerenzia ihm die herrlſche Weisheit, die Winnig gleich einem roten Fa⸗ den durch das ganze Werk zieht, in der aroßen Einfachheit ihrer Worte ſagt;„Es gibt ſelt⸗ ſame Dinge in der Welt, und wenn man es rangige ſtrategiſche Stellung Frankreichs im Weſtbecken des Mittelmeers. Italien muß, nach italieniſcher Auffaſſung, Korſika haben, wenn es 10 gegenüber Frankreich unterlegen ſein will. Was ſchließlich der Rüf nach Dſchibuti auf Piazza Venezia politiſch zunbedeuten hatte, er⸗ gibt ſich ſchon ganz klar, wenn man einen auch nur flüchtigen Blick auf die Karte Oſtafrikas wirft. In das mächtig ausgedehnte Gebiet Aethiopiens ſchiebt ſich Franzöſiſch⸗Somali⸗ land mit dem Hafen Dſchibuti als künſtliche Enklave ein, die um ſo weniger Ausſicht auf hiſtoriſche Dauer haben dürfte, als dieſes Ge⸗ biet vollſtändig vom italieniſchen Imperium abhängt. Wenn die Italiener einen eigenen Weg— Autobahn oder Eiſenbahn— zum Meere bauen, was übrigens längſt vorgeſehen iſt, ſo würde augenblicklich die Funktion der Dſchibutibahn aufhören und die ganze Kolonie abſolut wertlos ſein. So ſehr hängt Dſchibuti und ganz Franzöſiſch⸗Somaliland von den Italienern ab, daß dort gegenwärtig nur 300 Franzoſen, aber 4000 Italiener leben. Dſchi⸗ buti in ſeiner heutigen Form iſt ein kolonialer recht bedenkt, ſo ſteckt die Welt voller Wunder, denn wie oft geſchieht gerade das, worauf man am wenigſten gefaßt war. Das größte Wunder iſt die Welt ſelber und am verwunder⸗ lichſten iſt das menſchliche Leben ſelber mit ſeinen Ueberraſchungen.“ Es iſt wie ein Wun⸗ der und doch der Wahrheit abgeſchrieben, daß der hochherzige Spender und Begründer der „Brüderlichen Liebe“ gerade an Erdmann er⸗ kennt, daß ſein Weſen ohne wirkliche Liebe und daher kalt und grauſam iſt. Die weiteren Entwicklungen des Romans— Fäden, die fein geſponnen und wunderbar zu ihrem Ende führen— weiſen in das Wunder⸗ reich der Welt. Wie Erdmann Iken nach Hauſe findet, wie das Mädchen, das die ganze Zeit hindurch in ſeinen Gedanken lebte und end⸗ lich, nach ſchweren Kämpfen, doch zu ihm ge⸗ hört, das iſt nach dem Inhalt nicht wieder⸗ ugeben. Hier ſetzt Winnigs große Meiſter⸗ ſchaft ein: dem blinden Zufall, vor dem die Menſchen ſchaudern wollen, das Oberflächliche u nehmen und in ihm das Walten des Schick⸗ jals zu ſehen, vor dem wir in Andacht auf die Knie ſinken. Es geſchieht nichts Aufregendes und nichts Sonderbares, aber es vollzieht ſich alles nach einem Geſetz, das im Wunderbaren verankert und daher nur zu begreifen, nicht aber zu enträtſeln iſt. In einem gewiſſen Sinne iſt das Werk ein Entwicklungsroman, ein ſtiller Bericht aus dem Leben eines Men⸗ ſchen aus der Armut durch Aufrichtigkeit und Reinheit des Herzens zum Glück, Es iſt aber ebenſo auch eine Idylle, in der ſich die Wunder der Welt in einer ganz unſentimentalen, ja oft ſogar mit ſonnigem Humor durchwürzten, Weiſe widerſpiegeln. Winnig offenbart ſich als ein großer Weiſer, der um die Gnade und um die Vergebung weiß, als ein Andachtsvoller und ein demutsvoll Glaubender, der von einer höheren Warte aus, auf die ihn ſein jahr⸗ Kampf mit dem Leben und um ie Erkenntnis der Dinge erhoben hat, die Welt in Gottes Hand ruhen weiß. Er hat ein aläubiges Buch geſchrieben. das aber frei iſt von jedem dogmatiſchen Bekenntnis, und in Nonſens, und es liegt in der Natur der Sache, daß eine Aenderung hier eintreten muß.“ * Wie ſich die Frage löſen wird, bleibt abzu⸗ warten. Frankreich iſt im Begriff, große Opfer für die Verteidigung ſeiner Stellungen im Mittelmeer zu bringen. Dieſe Verteidigung ge⸗ ſchieht nicht nur durch die Anlagen von Be⸗ feſtigungen, wie ſie jetzt in Bizerta in Doppel⸗ ſchichten neu angelegt werden. Die Kriegsflotte iſt auch das Rückgrat dieſer Machtſtellung. Mit einem gewiſſen Stolz hat der Marineminiſter Campinchi darauf hingewieſen: mit 340 000 Tonnen wird das Bauprogramm, das für Frankreichs Kriegsmarine 1939 in Ausführung begriffen iſt, das umfangreichſte ſein, das das Land bisher gehabt hat. Daladier hat ſich in ſeinen Reden während der Reiſe in dieſe Ge⸗ biete auf das Beſitztum für Frankreich verſteift. Italien wartet in Ruhe darauf, daß die Ein⸗ ſicht Frankreichs wächſt und daß trotz aller Ver⸗ ſteifung der Haltung ein Ausweg gefunden wird, der von beiden Partnern ohne Preis⸗ gabe der nationalen Ehre gegangen werden kann. Dr. W. Kattermann. dem deshalb allein dem Herzen die Herrſchaft über alles gegeben iſt. So wie die Fäden des Schickſals hier alles zum Guten wenden, ebenſo könnten ſie— vom andern Pol aus geſehen— in den Schrecken einmünden— wenn dieſer ſtarke Glaube an die Macht des Wunderbaren nicht wäre. Aber über Winnigs Welt— über des ſechzigjährigen Dichters Welt— liegt zu klar und zwingend eine frohe deutſche Fröm⸗ migkeit, daß der Schrecken darin keinen dauern⸗ den Raum haben kann. Nicht weil das Buch ſpannend, nicht weil es in einer klaren Sprache geſchrieben iſt, vermag es un — gerade der jungen Generation— ſo viel zu geben, ſondern weil in ihm ein Weiſer zu uns ſpricht, ein Mann und ein Menſch, deſſen Lau⸗ terkeit des Herzens und Aufrichtigkeit ſeines Charakters den Kampf des Lebens, wo er am härteſten war, ſiegreich beſtand und durch die⸗ ſen Sieg— zum Dichter geworden iſt. 70 Buch erſchien in der Hanſeatiſchen Verlags⸗ anſtalt, Hamburg.) 4 Helmut Schul2 Entjudung im Theaterweſen Pil⸗ Der Deutſche Theaterverein in Pil⸗ en, dem das Deutſche Theater und das Deutſche Haus in Pilſen gehören, hatte ſich in den Jahren nach dem Weltkrieg leider zu einem überwiegend jüdiſchen Verein entwickelt. In den letzten Jahren gingen daher die Beſtrebun⸗ gen des völkiſchen Deutſchtums immer ſtärker dahin, den Deutſchen Theaterverein von volks⸗ fremden Elementen zu ſäubern und ihn das werden zu laſſen, was er urſprünglich ſein wollte: Wahrer des deutſchen Kultur⸗ und vor allem des deutſchen Theatergedankens. Dieſe Beſtrebungen konnten jetzt verwirklicht werden. In der letzten Hauptverſammlung wurde der Vereinsausſchuß auf ariſche Grundlage geſtellt. Das 1——455 Deutſchtum hat damit die erſte Vorbedingung geſchaffen, um das kulturelle und nationale Zuſammenleben wiederum im 15 der deutſchen Weltanſchauung zu ge⸗ alten. — — aten •———:— Rie/ Kom Am Mit tänſonderge muniſtenpr am 4. Jul niſterpräſid benattentat klagte und koen muniſti Volksfront kommuniſti des Attente Die um zeſſes umf kommuniſti Pulverfabr zin Cascai cuum⸗Oel⸗ Der erſte dem Aufru leſung der Die Schre Die ſchät Heimwehrle Induſtrieor wenigſtens der Nacht z kirchen und von Heimw Hauptquarti den. Dort en kenen Hein ſamſte m Holzſchei Fußtritt damals Ver wegen ins 9 hat das Lan wehrleute Steinerri den damali, naten und neten Fue ren Kerkers Die Reich weiſt darauf Arbeitsd Jugend a rechnet wird für die weib gen Bezirksl mit den An bei den Pol Im nordf 200 ausländi Streiks im N hervorgetan halten. Wie die? Rom meldet Beſprechung miniſter Gra ſchafter Win der Beſuch miniſters Februarhälft. Der franzi der den Min gleitet hatte, Kreuzer„Su und am Mit troffen, von Paris zurückf Reichskomr Der Führer 1 Werner Maiv deutsche Bete Rom Stattfine uar 1939 —.———— er für die eriode von retten ſei; turen“ als Volk unter en gemein⸗ ich um die hie im In⸗ Rgoue itag Januar. P gibt— reters des lufbau des bgeſchloſſen Bayeriſche mnau abzu⸗ im 8. Ja⸗ abe des an Hultſchiner ſrigen Jah⸗ n Sonntag, r Akt ſtatt⸗ Gauleiter eiter Baye⸗ iederdonau el ſprechen im Jahre eſchloſſenen bſchluß ge⸗ ft Januar am Mitt⸗ durch die legt wurde. trömendem Frau konn⸗ Feuerwehr t ſchweren bracht. Von urden drei große An⸗ der Sache, muß.“ leibt abzu⸗ roße Opfer lungen im digung ge⸗ n von Be⸗ in Doppel⸗ triegsflotte ellung. Mit ineminiſter nit 340 000 „ das für lusführung n, das das hat ſich in dieſe Ge⸗ ich verſteift. ß die Ein⸗ z aller Ver⸗ gefunden hne Preis⸗ en werden nann. Herrſchaft Fäden des den, ebenſo geſehen— denn dieſer underbaren elt— über — liegt zu ſche Fröm⸗ len dauern⸗ das Buch einzigartig hag es un ſo viel zu iſer zu uns deſſen Lau⸗ leit ſeines wo er am durch die⸗ miſt.(Das Verlags⸗ Schul2z ſen Pil⸗ in Pil⸗ und das atte ſich in r zu einem wickelt. In Beſtrebun⸗ mer ſtärker von volks⸗ d ihn das nglich ſein -⸗ und vor ins. Dieſe cht werden. wurde der age geſtellt. t die erſte kultureile derum im ng zu ge⸗ — Hakenkreuzbanner⸗ Donnerstag, 5. Januar 1939 fieſenprozeß in Ciſſabon Kommuniſten auf der Anklagebank DNB Liſſabon, 4. Jan. Am Mittwoch begann vor dem erſten Mili⸗ täpſondergericht in Liſſabon ein großer Kom⸗ muniſtenprozeß. In dieſem Prozeß kommt das am 4. Juli 1937 gegen den portugieſiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Dr. Salazar verübte Bom⸗ benattentat zur Aburteilung. Als Hauptange⸗ klagte und Anſtifter des Attentats ſtehen drei koenmuniſtiſche Rädelsführer von der illegalen Volksfront vor Gericht. Weitere 15 Angehörige kommuniſtiſcher Zellen werden der Ausführung des Attentats oder der Beihilfe beſchuldigt. Die umfangreiche Anklageſchrift des Pro⸗ zeſſes umfaßt außerdem verſchiedene andere kommuniſtiſche Anſchläge, ſo z. B. gegen die Pulverfabrik in Barcarena, das Pulvermaga⸗ zin Cascais und gegen Benzintanks der Va⸗ cuum⸗Oel⸗Company im Liſſaboner Hafen. Der erſte Prozeßtag war in erſter Linie mit dem Aufruf der 74 Zeugen ſowie der Ver⸗ leſung der Anklageſchrift ausgefüllt. Die ſchreckensnacht von ſleunkiechen DNB Wiener Neuſtadt, 4. Januar. Die ſchändlichen Mißhandlungen, die die Heimwehrleute im Juli 1934 in dem bekannten Induſtrieort Neunkirchen begingen, haben jetzt wenigſtens zum Teil ihre Sühne gefunden. In der Nacht zum 26. Juli 1934 waren in Neun⸗ kirchen und Umgebung alle Nationalſozialiſten von Heimwehrleuten gefangengeſetzt und ins Hauptquartier des Heimatſchutzes gebracht wor⸗ den. Dort wurden die Verhafteten von betrun⸗ kenen Heimwehrleuten auf das grau⸗ ſamſte mit Gummiknüppeln und Holzſcheiten, mit Fauſthieben und Fußtritten mißhandelt. Zahlreiche der damals Verhafteten mußten ihrer Verletzungen wegen ins Krankenhaus gebracht werden. Ictzt hat das Landgericht Wiener Neuſtadt die Heim⸗ wehrleute Pfalzer, Lehs, Schuerle, Steiner und Tobler wegen Teilnahme an den damaligen Brutalitäten zu je zwei Mo⸗ naten und den ehemaligen Landtagsabgeord⸗ neten Fuerbacher zu vier Monaten ſchwe⸗ ren Kerkers verurteilt. In fiürze Die Reichsleitung des Reichsarbeitsdienſtes weiſt darauf hin, daß die Ableiſtung des Arbeitsdienſtes für die weibliche Jugend auf das weibliche Pflichtjahr ange⸗ rechnet wird. Meldungen für den Arbeitsdienſt für die weibliche Jugend nehmen die zuſtändi⸗ gen Bezirksleitungen entgegen. Meldeformulare mit den Anſchriften der Bezirksleitungen ſind bei den Polizeibehörden koſtenlos erhältlich. * Im nordfranzöſiſchen Induſtriegebket haben 200 ausländiſche Grubenarbeiter, die ſich an den Streiks im November vorigen Jahres beſonders hervorgetan hatten, Ausweiſungsbefehle er⸗ halten. * Wie die Polniſche Telegraphenagentur aus Rom meldet, wurde Dienstagabend in einer Beſprechung zwiſchen dem italieniſchen Außen⸗ miniſter Graf Ciano und dem polniſchen Bot⸗ ſchafter Winiawa Dlugoſzewſki feſtgelegt, daß der Beſuch des italieniſchen Außen⸗ miniſters in Warſchau in der zweiten Februarhälfte erfolgen ſoll. Der franzöſiſche Kriegsminiſter Campinchi, der den Miniſterpräſidenten nach Korſika be⸗ gleitet hatte, iſt am Dienstagabend auf dem Kreuzer„Suffren“ von Baſtia wieder abgereiſt und am Mittwochvormittag in Toulon einge⸗ troffen, von wo aus er mit der Bahn nach Paris zurückfuhr. Reichskommissar für die Weltausstellung in Rom Der Führer und Reichskanzler hat Dr. Ernst Werner Maiwald zum Reichskommissar für die deutsche Beteiligung an der im Jahre 1942 in Rom stattfindenden Weltausstellung ernannt. (Scherl-Bilderdienst-M) „Uenn chamberlain lug iſt, hört er auf iom lialiens Ansprũche kõnnen nidit iqnoriert werden/ Englands lnteresse am Frieden Dr. v. L. Rom, 5. Januar. Wichtige Aeußerungen zu den bevorſtehen⸗ den Beſprechungen Chamberlains in Rom machte der dem Palazzo Chigi naheſtehende „Telegrafo“, der die italieniſchen Revi⸗ ſionsforderungen hinſichtlich Korſika, Tunis und Dſchibuti im Rahmen der franzöſiſch⸗ita⸗ lieniſchen Beziehung als unübergehbar für die Die Reise des iranzösischen Ministerpräsidenten Zwei Bildtelegramme von der Ankunft des französischen Ministerpräsidenten Links: Der Begrüßungskuß durch die Schönhe'tskönigin von Korsika. Rechts: Ministerpräsi- dent Daladier(Mitte ohne Hut) trifft in Bastia ein. Von Bastia aus wurde die Reise nach Tunis fortgesetzt. brenze der öroleske üborſcheiten Rom über neue italienfeindliche Aktionen in Tunis empört (Drohtbericht unseres Dr. v. L. Rom, 5. Januar. Die Abſicht, die Daladier⸗Reiſe politiſch nicht zu dramatiſieren, wird Rom durch die unnötigen Geſten der Franzoſen und die neuerlichen Aus⸗ ſchreitungen des antifaſchiſtiſchen Pöbels gegen Italiener in Tunis ſchwergemacht. Eine Mel⸗ dung der Agenzia Stefani aus Tunis beſagt nämlich, daß ſich nach einer Militärparade vor Daladier antiitalieniſche Kundgebungen ereig⸗ net haben. Unter Schmährufen gegen Italien, den Duce und den Grafen Ciano habe marziſti⸗ ſcher Mob die Fenſterſcheiben der italieniſchen Zeitung„Unione“ und der italieniſchen Buch⸗ handlung eingeworfen. Der lärmende Haufen habe ſein Treiben zwei Stunden lang fortſetzen können, ohne daß die Polizei eine Verhaftung vornahm. In der Rue'Italia ſei das Geſchäft des italieniſchen Schneiders Volpicelli an⸗ gegriffen worden, wobei die Schaufenſter zer⸗ ſchlagen wurden und eine dort ausgeſtellte ita⸗ lieniſche Trikolore entwendet und verbrannt wurde. Auch hier habe die Polizei nicht einge⸗ griffen. Die Verbrennung der italieniſchen Flagge auf der Rue'Italia in Tunis, die Beſchimpfungen Italiens, des Duce und des Grafen Ciano durch Drei Schüſſe auf Autobandit rast mit der Taxe gegen einen Baum (Elgener brohfberichf des„Hokenkreozbopner“) P. O. Stettin, 4. Januar Auf der Straße Stettin—Berlin wurde in der Nacht zum Mittwoch ein ſchwerer Ueberfall auf einen Taxichauffeur verübt. Ein Berliner Ju⸗ gendlicher, der den Wagen in Stettin gemietet hatte, zwang den Fahrer mit vorgehaltener Pi⸗ ſtole zum Ausſteigen. Dann ſetzte er ſich ſelbſt ans Steuer und raſte davon. Auf der ſtark ver⸗ eiſten Straße fuhr der Verbrecher jedoch ſchon in der nächſten Kurve mit voller Wucht gegen einen Baum. Das Auto wurde völlig zertrüm⸗ mert. Der Autobandit erlitt eine ſchwere Ge⸗ hirnerſchütterung und äußere Verletzungen. Er iſt in das Städtiſche Krankenhaus Stettin ein⸗ geliefert worden. Sobald er vernehmungsfähig iſt, wird er im Schnellverfahren durch das für dieſen Zweck eingerichtete Sondergericht abge⸗ urteilt. Nach den neueſten Strafbeſtimmungen kann ein derartiges Verbrechen nur mit dem Tode geſühnt werden. Der 18jährige Autobandit Werner Gehr⸗ mann war an Silveſter aus Berlin nach Stet⸗ Von unsefem verfrefefin R Oo m) britiſche Politik und insbeſondere für die poli · tiſche Ausſprache Chamberlains und Lord Ha · lifazx in Rom feſtſtellt. Der Aufſatz, der hier Aufſehen erregt, kann als Schlüſſel zu der Si⸗ tuation im Mittelmeer gekennzeichnet werden. Die Zeitung ſchreibt u..: „Um feſten Grund unter den Füßen zu ha⸗ ben, muß man vor allem auf den ernſten und ſchweren Charakter der italieniſchen Forderun⸗ gen hinweiſen, ſo wie ſie von ſeiten der faſchi⸗ ſtiſchen Preſſe und von den faſchiſtiſchen Aeuße⸗ rungen aufgezeigt werden. Die Franzoſen ma⸗ chen ſich über dieſen Punkt gefährliche Illuſio⸗ nen. Selbſt im Fall der unwahrſcheinlichen Hypotheſe, daß morgen die kontinentale euro⸗ päiſche Situation der faſchiſtiſchen Diplomatie raten würde, die italieniſchen Anſprüche gegen⸗ über Frankreich beiſeite zu laſſen, ſo würden deshalb doch Korſika, Tunis und Dſchi⸗ buti niemals aus dem zähen Gedächtnis der Italiener verſchwinden. Die ausländiſche Preſſe mißt dem Umſtand, ob Chamberlain in Rom auf die italieniſchen Anſprüche zu ſpre⸗ chen kommen wird oder nicht, zuviel Bedeu⸗ tung bei. Es könnte daher ſcheinen, als ob der Ausgang der italieniſchen Forderungen von dem Willen und der Stimmung Chamberlains abhängig iſt. Es könnte ſcheinen, daß, wenn er bereit wäre, darüber zu ſprechen, Italien ohne weiteres triumphieren würde, wenn er es aber ablehnen würde, ſich damit zu beſchäftigen, die italieniſchen Forde⸗ rungen für immer erledigt ſeien. Die Fragen, die Italien Frankreich entgegenzuſtel⸗ len hat, ſind zu ſchwer und zu tiefgreifend, als daß ſie von dem Chef einer fremden Regierung abhingen. Selbſt wenn Chamberlain die Rat⸗ ſchläge einer gewiſſen franzöſiſchen Preſſe be⸗ folgen würde, ſo iſt doch ſicher, daß Italien nie⸗ mals den Willen auf eine Regelung der Be⸗ ziehungen gemäß ſeiner Rechte und Intereſſen aufgeben würde. England iſt nicht desintereſſiert Nicht die italieniſche Regierung wartet, ob Chamberlain die italieniſchen Forderungen aufgreifen wird, ſondern es iſt Chamberlain ſelbſt, der wünſchen muß, daß dieſe zur Sprache kommen. Einen Zweifel darüber gibt es nicht. Chamberlain iſt als engliſcher Premiermini⸗ ſter der Chef einer politiſchen Organiſation, die das größte Intereſſe daran hat, daß der Frie⸗ den in der Welt aufrechterhalten bleibt, und in der Welt und zumal im Mittelmeer die ſchweren Streitfragen friedlich ausgetragen werden. Wie wäre es zuläſſig, daß er im Wiſ⸗ auf Korsika. Weltbild(M) römischen Verfrfefers) den marxiſtiſch⸗jüdiſchen Mob veranlaſſen die neue„Tribuna“ zu der Feſtſtellung, daß allmäh⸗ lich die Grenze der Groteske, die Italien den „lateiniſchen Brüdern“ zugebilligt habe, über⸗ ſchritten ſei.„Diſe Maske iſt gefallen, der Feind iſt jetzt offen feſtgeſtellt. Unter den Augen der franzöſiſchen Behörden werden Beſchimpfungen unſerer Flagge durch den jüdiſch-marxiſtiſchen Mob zugelaſſen. Wenn Daladiers Reiſe überhaupt ein Ergebnis gehabt hat, dann das, vor der ganzen Welt zu beſtäti⸗ gen, daß im Mittelmeer ein offenes Problem beſteht, das gelöſt werden muß. Das Schweigen der amtlichen römiſchen Preſſe zu den Vorfällen auf Korſika und Tunis, zu den antifaſchiſtiſchen Demonſtrationen vor dem italieniſchen General⸗ konſulat, zu den Beſchmutzungen der Bilder des italieniſchen Königspaares im Dezember 1938, über die Verurteilung Balbo Reys bis zur Ver⸗ brennung der italieniſchen Flagge kann nicht dahin ausgelegt werden, daß Rom dieſe Dinge als gering erachtet. Sie werden vielmehr ſehr ernſt genommen.“ Warſchau dementiert Beſprechungen mit Lit⸗ winow⸗Finkelſtein. Die von verſchiedenen Aus⸗ landsblättern verbreiteten Meldungen, die für Januar Beſprechungen zwiſchen dem polniſchen ſen um die ſchwere pſychologiſche und diploma⸗ tiſchen Kriſen zwiſchen Italien und Frankreich Miene machen würde, ſie nicht zu ſehen. Wenn Chamberlain das täte, würde er den ſchweren Fehler MacDonalds auf der Konferenz von Streſa wiederholen, der wohl wiſſend, daß es eine italieniſch-abeſſiniſche Frage gab, es be⸗ quemer fand, ſie zuignorieren. Cham⸗ berlain iſt Realiſt. Er wird ſich deshalb ſicher⸗ lich auch Rechenſchaft über das erſt jüngſt in Eu⸗ ropa geſchaffene Kräfteverhältnis, über die neue Macht Italiens und über die Enge der Bezie⸗ hungen ablegen, die Deutſchland und Italien verbinden. Wie könnte Chamberlain morgen nicht erkennen, daß es keinen wirklichen Frie⸗ den im Mittelmeer und im Roten Meer gibt, ſolange Korſiba ein einziger Luftſtützpunkt gegen Italien bleibt, ſolange Tunis ein Gebiet bleibt, wo der Italiener dazu verbannt iſt, ſein eigenes Blut zu verleugnen, ſolange Dſchibouti eine Euterbeule am Körper des Imperiums bildet? Wir warten. Und ſelbſt wenn franzöſiſche Zei⸗ tungen verſichern, Chamberlain habe auf die Bibel geſchworen, noch nicht einmal das Wort„Anſprüche“ in den Mund zu nehmen und ſo zu tun, als ob er nicht einmal wiſſe, wo Korſika und Tunis lägen— deshalb warten wir doch in aller Ruhe ab.“ Außenminiſter Beck und dem Sowjet⸗Außen⸗ kommiſſar Litwinow⸗Finkelſtein in Warſchau ankündigten, werden von maßgeben⸗ den Warſchauer Stellen als unrichtig bezeichnet. einen Chauffeur chamberlains Begleitung auf ſeiner Reiſe nach Rom DNB London, 4. Januar An der Romreiſe der britiſchen Miniſter wer⸗ den, wie amtlich mitgeteilt wird, folgende Perſönlichkeiten teilnehmen: Miniſterpräſident Chamberlain, Außenminiſter Lord Hali⸗ fax, der erſte Privatſekretär des Premiermini⸗ ſters, Cleverley, der parlamentariſche Pri⸗ vatſekretär des Premierminiſters, Lord Dun⸗ glaß, der Ständige Unterſtaatsſekretär im Bri⸗ tiſchen Außenamt, Sir Alexander Cadogan, der Leiter der Südeuropa⸗Abteilung im Briti⸗ ſchen Außenamt, Ingram, und der erſte Pri⸗ vatſekretär des Außenminiſters, Harvey. Die britiſchen Miniſter werden London am Dienstagvormittag verlaſſen und am Mittwoch in Rom eintreffen. Biutige Unruhen auf Jamaita EP Kingston, 4. Januar.(Eig. Bericht.) Die Arbeiterunruhen in der engliſchen Kron⸗ kolonie Jamaica haben am Dienstag zu ſchweren Schießereien geführt. An einigen Stellen der Nordweſtküſte kam es zu Zuſam⸗ menſtößen mit der Polizei, nachdem der Arbei⸗ terführer Buſtamente in Montego in einer Maſſenkundgebung geſprochen hatte. Ein Ar⸗ beiter wurde von einem Poliziſten durch einen Schuß in die Bruſt niedergeſtreckt. Ein Unter⸗ ſuchungsausſchuß iſt damit beſchäftigt, die Ur⸗ ſachen der Arbeiterunruhen feſtzuſtellen, die ſich im Juni 1938 ereignet haben. tin gekommen, um ſich hier zu amüſieren. Noch am Dienstag war er von dem gleichen Chauf⸗ feur, den er überfiel, von einer Gaſtſtätte zur anderen gefahren worden. Als ihm das Geld ausging, wollte er wieder nach Berlin zurück. Er fragte den Chauffeur nach dem Fahrpreis. Da er die verhältnismäßig hohe Summe nicht bezahlen konnte, verlangte er nur eine Fahrt bis Petershagen. Auf der Berliner Chauſſee bei Kilometerſtein 16 erklärte er dem Chauffeur, daß er ſich unwohl fühle, und bat ihn, anzu⸗ halten. Mitten auf der Straße ſtieg der Ver⸗ brecher aus, zog eine Schreckſchußpiſtole und zwang den Fahrer, ihm das Taxi zu überlaſſen. Der Chauffeur, der glaubte, daß ſein Leben be⸗ droht ſei, floh über das anliegende Feld. Dem Flüchtenden jagte der jugendliche Bandit noch drei Schüſſe nach. Darauf ſetzte ſich Gehrmann in den Wagen und fuhr los. Da er keinen Füh⸗ rerſchein beſitzt, verlor er bald die Herrſchaft über den Wagen. Schon die erſte Linkskurve ſtoppte ſeine Fahrt. ——————— ——————————— —— ——— — —?•—UJ¼Je.eͤ.üJ—.e eF?UC FF —— —— —.— „Hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 5. Januar 1959 kin Beſuch bei fllphonſe de Chäteaubriant Ein Dichter, der nur jür ein Ziel kãmpii: Versiãndigung mit Deulschland Von unsefem in fronkrelchweilenden Sopderkoftespondenten Korf Neher) Paris, Anfang Januar. Wenn ſich die Achtung und Verehrung der mächſten Menſchen um einen Dichter hinter der Anrede„Meiſter“ verbergen, wenn man dem Meiſter jeden Wunſch von den Augen ablieſt und ihm jede unnötige Handbewegung erſpa⸗ ven möchte, dann wird dieſer Mann auch für den Fremden zu einem geiſtigen Mittelpunkt mit Sendung und Aufgabe, um den das Leben kreiſt, auch wenn er den Wert der Kräfte, welche dieſe Bewegung verurſachen, noch nicht kennt. Man ſieht gleichſam aus der Hingabe und Be⸗ reitſchaft der Jünger die Möglichkeiten einer hohen Berufung. Alphonſe de Chäteaubriant iſt ein markanter Kopf. Als ich das erſtemal in Paris mit ihn zuſammentraf, mußte ich ſehr ſtark an Det französische Dichter Alphonse de Chäteau- briant, ein aufrechter Kämpfer für die deutsch- iranzösische Verständigung. Aufn.: Kurt Neher Guſtav Frenſſen denken. Er hat die gleiche Stirn und die ſelben ruhigen, kritiſchen Augen und vielleicht auch die gleichen ſchmalen Hände, mit denen er ſeine Worte beim Spre⸗ chen untermalt. Es währte einige Minuten, bis ich vor ſeinem prüfenden Blick beſtanden hatte. Dann beugte er ſich mir zu, und die Sätze gewannen Leben und Geſtalt, daß ich er⸗ ſtaunt war über die Leidenſchaftlichkeit, die in einem halblaut geſprochenen Wort liegen kann. Es geht ihm um die Wahrheit Frankreich— Deutſchland! In dieſen beiden Begriffen liegt die Aufgabe des Dichters um⸗ ſchloſſen, die erzieheriſch iſt und damit politiſch ſein muß. Der Chäteaubriant iſt ein Mann, der in Frankreich hart kämpfen muß, weil er ſeinem Volk die Wahrheit ſagen will. Das nichtpolitiſche Frankreich hat keine Idee von der Weltlage. Das nichtpolitiſche Frank⸗ reich iſt unwiſſend, träge. Seit zwanzig Jah⸗ ren hat es ſich nicht einen einzigen Tag ge⸗ wehrt gegen die Verderblichkeit des Siegergei⸗ ſtes. Es iſt kleinbürgerlich. Es iſt wie hypnoti⸗ ſiert von ſeinen eigenen Problemen, welche immer Probleme von geſtern ſind. Es ſieht nicht die Probleme von heute: es verwirklicht ſie weder in ſeinen Löſungen, noch richtet es ſich nach gegebenen Tatſachen. Es löſt ſie nach Berechnungsgeſetzen, die bei anderen Völkern keine Gültigkeit beſitzen.(La gerbe des koroces.) In Frankreich liegt das Schwergewicht der Tätigkeit des Dichters mehr auf dem ſchrift⸗ ſtelleriſchen Gebiet. Und das Schreiben ſelber iſt eine erlernbare Kunſt mit der Sprache als edelſtem Werkſtoff. Wer in Frankreich Bücher ſchreibt, ſteht wie ein Redner auf der Tribüne und muß ſich Angriff und Zwiſchenruf gefallen laſſen, als ſei er ein Tagespolitiker, der vor ſeinen Wählern ſtündlich zu vertreten habe, was er ſpricht und ſchreibt. Ein Schriftſteller, der gegen den Strom der öffentlichen Meinung ſchwimmt wie de Chäteaubriant, wird daher, bildlich geſprochen, mit faulen Eiern beworfen und muß mit den ſchlimmſten Pöbeleien vech⸗ nen, wie ſie auch im politiſchen Kampf der Parteien üblich ſind. La gerbe des forces Es iſt für den franzöſiſchen Charakter be⸗ zeichnend, daß jeder neue oder neugeformte Gedanke den Bauſtoff zur Gruppenbildung in ſich trägt, um den ſich ſofort Freunde und Geg⸗ ner ſammeln wollen. Beachtung verdient auch noch die Tatſache, daß der franzöſiſche Dichter der Gegenwart in außerordentlich ſtarkem Maße politiſch geworden iſt. Mehr als je hat er ſich zum Wortführer der Volksmeinung auf⸗ geſchwungen, die mit tauſend Mitteln die ſicht⸗ bare Zerſetzung des Lebens und der Politik aufhalten möchte und den verantwortlichen Männern Ratſchläge auf Ratſchläge erteilt. Einer der Mutigſten und Klarſten von ihnen iſt Alphonſe de Chäteaubriant. Er fordert in ſeinen Arbeiten nicht weniger, als eine ſo⸗ fortige Verſtändigung mit dem na⸗ tionalſozialiſtiſcken Deutſchland und hat ſeine Eindrücke über das neue Reich, ebenſo ſeine Meinung über die Urſachen des franzöſiſchen Vorurteils in dem unerhört ehr⸗ lichen Buch„La gerbe des forces“ niedergeſchrie⸗ ben. Das Werk iſt vor wenigen Wochen als fünftes Buch des Dichters, das in die deutſche Sprache überſetzt wurde, erſchienen. Es lohnt ſich eine Reiſe zu machen, um einen Mann mit Zivilcourage kennenzulernen. A. de Ehäteaubriant lächelte, als er merkte, daß ich daran gedacht hatte, ſein hartes Urteil über die Verſtändnisloſigkeit der franzöſiſchen Oeffent⸗ lichkeit zur deutſchen Frage etwas abzuſchevä⸗ chen, um ihm die Angriffe ſeiner Landsleute zu erſparen. Er ſagte: Schreiben Sie ruhig, was ich hier feſtſtellhe. Ein Volk muß es immer bitter büßen, wenn ihm niemand die Wahrheit ſagt. Ich habe es übernommen, mei⸗ nem Volk in dem letzten Buch, das ich geſchrie⸗ ben habe, klaren Wein über Deutſchland ein⸗ zuſchenken. Ich bin ein begeiſterter Bewunde⸗ rer Deutſchlands und ein leidenſchaftlicher Franzoſe. Deshalb bin ich immer und immer wieder gezwungen feſtzuſtellen: Wir Franzo⸗ ſen müſſen lernen, die Realitäten ſo zu ſehen, wie ſie ſind; wir müſſen eine jahrhundertalte Politik zum Teufel ſchicken. Deutſchland braucht Raum! Wenn Frankreich ihm nicht dazu verhilft, wird das Reich gezwungen, eine Politik zu betreiben, die gegen unſere ei⸗ genen Lebensintereſſen gerichtet ſein muß. Kein Franzoſe dürfte ihm dann einen Vorwurf machen. Wir müſſen umlernen! Ach, könnten wir es doch, oder hätten wir einen Mann, der ſo unſere beſten Kräfte wachriefe, wie es Hitler in Deutſchland macht. Europa hätte dann in unſeren beiden Völkern einen feſten Kern, der einmal jeden Krieg unmöglich machen würde und zum anderen Europa zu einer noch nie dageweſenen Blüte emporführen könnte.“ dehen die die Bauern beider Länder Der Dichter war gerade vor zwei Tagen von einem mehrmonatigen Studienaufenthalt in Deutſchland zurückgekommen. Er erzählte mir von ſeinen Freunden im Süden des Reiches. Er ſprach vom Schwarzwald, von ſeinen Men⸗ ſchen und Wäldern und ſagte anknüpfend:„Se⸗ hen Sie doch einmal auf die Bauernſtämme unſerer beiden Völker! Welche Kraft liegt in dieſen ſtarken Männern und Frauen. Welches Vertrauen zu ſich ſelbſt ſpricht aus den ſtolzen Trachten des Schwarzwaldes. Zehn Reiche könnten ſich aus dieſen Bluts⸗ und Geiſtesre⸗ ſerven noch erneuern. Und wenn der Bauer der Auvergne nach einem Tag harter Feldarbeit mit ruhigen aus⸗ gewogenen Bewegungen ſeine lehmſchweren Schuhe auszieht, um ſich zur Ruhe aufs Stroh zu legen, dann gehen Jahrtauſende mit ihm zur Ruhe über Väter und Vorväter hinweg. Sie alle ſetzten ſich mit den gleichen Worten und Gedanken nieder zum Mahl und wiſchten ſich mit der gleichen Bewegung den Schweiß von der Stirne.“ Alles was uns trennt, iſt Irrtum Alphonſe de Chäteaubriant hielt gedankenvoll inne, dann fuhr er nach einer kurzen Ueber⸗ legung fort:„Kein Krieg darf zwiſchen Deut⸗ ſchen und Franzoſen die Kräfte ſtören. die doch geradezu von der Natur dazu geſchaffen ſchei⸗ nen, in ein Strombett zuſammenzufließen. Alles was uns trennt, iſt Irrtum, nichts als Irr⸗ tum! Künſtlich erzeugter Irrtum und ſolcher, entſtanden aus geiſtigem Unvermögen!“ Wir ſprachen darnach von der kürzlich unter⸗ ſchriebenen deutſch⸗franzöſiſchen Erklärung. De Chäteaubriant meinte:„Ein Anfang. Ein ausbaufähiger Anfang, den niemand ſtören darf.— Aber ſehen Sie, Frankreich will und muß ein Gebirge überſteigen und geht immer noch mit ſeinen Völkern auf der Talſohle. Es hat noch nicht den Mut gefunden— wie es Deutſchland getan hat— über den ſteinigen und verſchneiten Gebirgskamm in neues politi⸗ ſches Land zu ziehen, weil ihm der Füh⸗ rer fehlt. Auf ihn wartet ganz Frankreich! Das dürfen Sie glauben.“ Ob dieſes Warten eine Antwort findet, wird das Schickſal unſeres Nachbarn im Weſten ent⸗ ſcheiden. De Chäteaubriant unterbrach mich:„Ich weiß, was Sie jetzt denken, die Judenfrage. Wie die⸗ ſes Problem in Frankreich gelöſt wird, darauf kann ich Ihnen heute noch keine Antwort ge⸗ ben. Daß es aber ganz beſtimmt gelöſt werden wird, kann ich Ihnen verſichern. Es gibt zwei Möglichkeiten hierzu: Das Geſetz und das Pogrom. Deutſchland hat das Geſetz gewählt und hat die Löſung dieſer heiklen Frage als Kulturvolk in Angriff genommen.“ De Chäteaubriant fuhr fort:„Ich bin in neun Monaten ſorgfältig den Lebensäußerungen des neuen Deutſchland nachgeſpürt. Ich habe den Reichsparteitag in Nürnberg erlebt, ich habe mit katholiſchen Prieſtern, Juden, SA⸗Män⸗ nern und Parteiführern geſprochen und bin heute mehr als je der Ueberzeugung, daß Deutſchland die große Aufgabe unſerer Zeit⸗ epoche hat. Ich bin ſicher, Deutſchland wird ſie löſen! Der Nationalſozialismus iſt eine große europäiſche Angelegenheit. Wer darin nur eine deutſche Frage ſieht, hat keine Ahnung von der wahren Kräfteverteilung in der europäiſchen Geiſtesgeſchichte. Das gilt auch für die Menſchen in Deutſchland, die in ihm noch nicht anderes ſehen können, als einen po⸗ litiſchen Gegner, dem man ſich beugen muß. Ich möchte ihnen zurufen: Abſtand nehmen! Grö⸗ ßer ſehen! Auch für ſie werde ich mein neues Buch ſchreiben, das ich in den nächſten Tagen beginne. Ich ſtehe in Frankreich in der vorder⸗ ſten Linie, um Verſtändnis für das große Nachbarvolk im Oſten zu ſuchen, damit es end⸗ lich einmal zu der Harmonie kommen möge, die zu erreichen ſeit bald einem Jahrtauſend die unbewußte Sehnſucht unſerer Völker iſt“. Franzöſiſche Schiffsbeſatzungen wollen ſtrei⸗ ken. Der Beſchluß des Handelsmarineminiſters, die 40⸗Stundenwoche in der Handelsmarine abzuändern, hat bei der Handelsmarinegewerk⸗ ſchaft eine ſchlechte Aufnahme gefunden. Die Gewerkſchaft ſoll einen Streik ins Auge gefaßt haben. 4 4 853 05C Acqᷓ vina3— o VanckIO 50ro53 geos— Leee V——————— fauon 7+ SyOelttu 7————— „ 4 Ked—————— ronοο Ae? Bereits 16 000 Gefangene in Katalonien Nach elftägiger Offensive hatten die national- spanischen Truppen bereits 240 Dörfer einge- nommen und 16 200 Gefangene gemacht. Sie stehen jetzt wenige Kilometer vor Falset und auf der beherrschenden Höhe von Artesa de Segre, dem Knotenpunkt der Straße Lerida— Französische Grenze.(Scherl-Bilderdienst-M) fiabinettsrebellen gegen den,old gang“ Die Krise um den Kriegsminister Hore Belisha und was dahinter siedet Mannheim, 5. Januar. Es iſt nicht leicht, den Umfang und die in⸗ nere Stärke der engliſchen„Kabinettsrevolte“ zu beurteilen. Während geſtern noch Zeitungs⸗ meldungen behaupteten, daß die jungen„Re⸗ bellen“, die den engliſchen Premierminiſter Chamberlain zur Kaltſtellung des Kriegs⸗ miniſters Hore Beliſha, des Verteidigungs⸗ miniſters Inſkip und des Lord Winter⸗ ton drängen wollten, klein beigegeben hätten, verkündet heute wieder der„Star“, daß dieſe Meldung nicht richtig wäre. Es ſei wohl ſo, daß ſich die jüngeren Miniſter bei Chamber⸗ lain entſchuldigt hätten, aber nur, weil ſie die Urſache geweſen ſeien, daß in der Oeffent⸗ lichkeit ein ſolcher Sturm losgebrochen wäre. Sie hätten ſich aber nie und nimmer⸗ mehr entſchuldigt, weil ſie die Angriffe vorge⸗ bracht hätten. Ihre Kritik an den drei von ihnen auf's Korn genommenen Staatseän⸗ nern bliebe beſtehen. Um was handelt es ſich eigentlich? Vor un⸗ gefähr drei Wochen haben einige jüngere Mini⸗ ſter, beſſer geſagt, Staatsſekretäre, im eng⸗ liſchen Kabinett gegen die drei obengenannten „Ia“ Kabinettsmitglieder revoltiert. Es waren dies vor allem Robert Hudſon, der Staats⸗ ſekretär für Außenhandel im Wirtſchaftsmini⸗ ſterium, Lord Strathcona and Mount Royal, der Unterſtaatsſekretär im Kriegs⸗ miniſterinm, und Lord Dufferin and Ava, der Staatsſekretär im Kolonialminiſterium, die behauptet haben, daß die Arbeit der kriti⸗ ſierten Kabinettsmitglieder an der Aufrüſtung zu läſſig ſei, und daß ſie deswegen durch ener⸗ giſchere Leute erſetzt werden müßten. Die An⸗ gelegenheit hat zieenlich Staub aufgewirbelt und iſt jetzt erſt recht in eine Sackgaſſe geraten, da, wie es heißt, der engliſche Premier die drei Angeklagten vollauf deckt. Der„Chriſtliche berein junger Männer“ Soweit der Tatbeſtand. Was ſteckt dahin⸗ ter?— Man darf vor allem nicht annehmen, daß mit dem Ausdruck„füngere Miniſter“ eine Angabe über ihr Lebensalter gemacht werden ſoll. Robert Hudſon beiſpielsweiſe ſoll bereits in den fünfziger Jahren ſtehen, und die ande⸗ ren Herren werden vermutlich auch die Vierzig erreicht haben. Jung bedeutet in dieſer Hin⸗ ſicht einfach„Nachwuchs“. Und dieſer Nach⸗ wuchs ſucht ſich nun mit allen Mitteln durch⸗ zuſetzen. Dieſes Streben der Jungen datiert aber nicht erſt vom Dezember. Es begann ſchon vor Jahren, als man in den einzelnen Mietiſterien unter den Jungen zu murren an⸗ fing über den„old gang“, über die„alte Bande“, wie man etwas deſpettierlich die ver⸗ antwortlichen Staatsmänner zu bezeichnen pflegte. Dieſe aber blieben nicht ruhig, ſon⸗ dern ſetzten dem„Chriſtlichen Verein junger Männer“, wie ſie ironiſch den Nachwuchs zu bezeichnen pflegten, heftigen Wi⸗ derſtand entgegeer mit dem Erfolge, daß ſchon längere Zeit eine latente Spannung zwiſchen den Reſſortchefs und den Mitarbeitern beſteht. Der Nachdruck der junngen Männer hat ſchon Staatsenänner vor Chamberlain etwas in Ver⸗ legenheit gebracht. Man ſah ſehr wohl, daß man ſich auf die Dauer dieſem Druck von un⸗ ten nicht entziehen könne, und daß man Mittel und Wege finden müſſe, um dieſe Leute zum Teil wenigſtens in die Verantwortung einzu⸗ ſpannen. Das iſt auch einer der Hauptgründe, daß man Miſter Anthony Eden, den man rein äußer⸗ lich ebenfalls zu dem„Chriſtlichen Verein jun⸗ ger Männer“ zählte, in die Regierung berief. Wir wiſſen heute, daß Eden ſowohl während ſeiner Studienzeit, als auch ſpäter als Privat⸗ ſekretär des damaligen Außenminiſters Sir Auſtin Chamberlain niemals als Leuchte vor dem Herrn betrachtet wurde. Das aber iſt ge⸗ rade der Grund, daß er und nicht ein anderer der ſtrebſamen jungen Generation als Völker⸗ bunds⸗ und Außenminiſter ſo ſtark hervortrat. Er hat ſich niemals mit den brennenden Pro⸗ blemen der Zeit innerlich befaßt, ſondern iſt ſtets, trotzdem er zu der jungen Generation zählte, im alten Gleiſe der führenden Staats⸗ männer hängengeblieben. Das wußten die Al⸗ ten ſehr wohl, und darum nahmen ſie den jun⸗ gen Anthony Eden in ihre Reihen auf, ſozu⸗ ſagen als Schmerzenspflaſter für ihre in den eigenen Miniſterien beſtehende Oppoſition in der Gewißheit, daß er ihnen ſelbſt nicht zu nahe treten würde. Damit konnten aber die Aelteren nur für eine Weile die„Rebellen“ befriedigen, deren Geduld jetzt erſchöpft zu ſein ſcheint. Wer ſteht hinter den Jungen? Einer der führenden deutſchen Schriftleiter in London, Dr. Karlheinz Abshagen, hat in ſeinem Buch„König, Lords, Gentlemen“ inter⸗ eſſante Hinweiſe auf die Zwiſchenſtrömungen in der engliſchen Regierung gegeben. Er hat beſonders auch darauf hingewieſen, daß der engliſche Premierminiſter ſehr unduldſam ſein kann, wenn irgendeine Kritik ihm im Augen⸗ blick nicht gelegen kommt. Es ſcheint nun, daß er auch über ſeine jüngeren konſervativen Par⸗ teimitglieder ziemlich empört iſt, weil ſie ihm in einer außenpolitiſch immerhin etwas prekären Situation dieſe Ueberraſchung bereitet haben. Recht kritiſch, wie er in ſolchen Fällen zu ſein pflegt, wird er vermutlich kraft ſeiner Autorität ein Abblaſen des Feldzuges der Jungen ver⸗ langt haben. Daher die Entſchuldigung, die ge⸗ ſtern gemeldet wurde. Die zweite Erklärung jedoch, die beſagt, daß die unzufriedenen Mini⸗ ſter lediglich ihr Bedauern zum Ausdruck ge⸗ bracht haben, weil ihre kritiſche Anſicht der Oef⸗ fentlichkeit zur Kenntnis gekommen ſei, wird wohl auf den Einfluß der hinter den jungen Kreiſen ſtehenden konſervativen Antreiber zu⸗ rückzuführen ſein. Wenn tatſächlich ein großer Kreis der Konſervativen Partei, die auf dieſe Weiſe dem Parteichef Chamberlain andere Mit⸗ arbeiter aufoktroyieren will, den jungen Staats⸗ ſekretären den Rücken ſteift, dann können wir ſicher ſein, daß der Streit noch nicht zu Ende iſt. Dr. Wilhelm Kichersr. ſie Kultu iedlung u Tagung e „Wir ge Landesban ſeiner Eri klar, was aller Expe die Unter Mangel a ſchwere S die großen eute auf wieriak Jahr 1939 Bauern ei nach vorw Einen Stand Baden Schmitt. durchſch zukommen triebe als ſtehenden auf dem L. Einführun— auf dem L in einen„ einer Verſe Die berr tung lieg ſt andes. tungsſtellen außerdem( * Neuſt Tage des 1 Rückſchau z fenen Jahr reicht werd Schuldenlaf der Syſtem ten beachtli⸗ In erſter beſſerun Stadtver Der Schlach erweitert. 2 falls zu ein das Kranke ſtaltung ent, tung aufgeſ kreis größte fla die völli tätte zu e Vläne, die Teiles befa Werk entſtel tigen Fertig Ehre macher In der Er aller Maßnal fung ſtehen roßes Bau er mit 270 werden. 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Außerdem hatten das badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium und das Miniſterium für Kultus⸗ und Unterricht, ſowie die Landes⸗ ſiedlung und Landesplanung Vertreter zu der Tagung entſandt. „Wir gehen von neuem an die Arbeit,“ ſtellte Landesbauernführer Engler⸗Füßlin in ſeiner Eröffnungsrede feſt.„Wir wiſſen dabei klar, was wir wollen und wir ſind frei von aller Experimentierſucht. Dennoch bereiten uns die Unterbewertung der Landwirtſchaft, der Mangel an Arbeitskräften und die Landflucht ſchwere Sorgen, da ſie hemmend wirken auf die großen Aufgaben der Landwirtſchaft. Von eute auf morgen werden wir auch dieſe wieriakeiten nicht beſeitigen können. Das Jahr 1939 wird jedoch auch für den badiſchen Bauern einen neuen Schritt auf dem Wege nach vorwärts bedeuten.“ Einen allgemeinen Ueberblick über den Stand der Erzeugungsſchlacht in Baden gab Landeshauptabteilungsleiter Schmitt. Es iſt notwendig, an die unter⸗ durchſchnittlichen Betrtiebe heran⸗ zukommen und ihnen die vorbildlichen Be⸗ triebe als Muſter zur Seite zu ſtellen. Dem be⸗ ſtehenden Arbeitsmangel an Arbeitskräften auf dem Lande wirken wir am beſten durch die Einführung der Maſchine und der Technik auf dem Lande entgegen. Das darf jedoch nicht in einen„Maſchinenrummel“ ausarten, der in einer Verſchuldung endet. Die berufsſtändiſche Wirtſchaftsbera⸗ tung liegt in der Hand des Reichsnähr⸗ ſtande s. In Baden haben wir 14 Hofbera⸗ tungsſtellen in den 14 Kreisbauernſchaften, außerdem hat jede Ortsbauernſchaft ihren Orts⸗ hofberater, das ſind in Baden etwa 1500. Dieſe große Organiſation ſteht heute, wie Abteilungs⸗ leiter Dr. Franz in ſeinem Referat aus⸗ führte. und ſie arbeitet mit Erfolg und im be⸗ ſten Einvernehmen mit den zuſtändigen Stellen des Staates. Zu dem überaus wichtigen und aktuellen Thema des Maſchineneinſatzes der Landwirtſchaft im Kampf gegen die Arbeits⸗ überlaſtung ergriff ein hervorragender Fach⸗ mann, Prof. Dr. Rie s, Potsdam⸗Bornim, das Wort. Vorweg muß freilich geſagt werden: Maſchinen allein können nicht die totale Ab⸗ hilfe bringen, ebenſo notwendig, ja Voraus⸗ ſetzung für einen wirkungsvollen Maſchinen⸗ einſatz ſind die Feldbereinigung und die Grund⸗ ſtückszuſammenlegung. Der Maſchineneinſatz auf dem Lande hat nicht allein draußen auf dem Felde, ſondern vor allem auch in Haus und Stall zu erfolgen, denn die Arbeit in Stall und Haus macht zum Teil bis zu 50 Prozent der geſamten bäuerlichen Arbeit aus, was viel zu wenig bekannt iſt. In der Nachmittgasſitzung wurden die heute überaus wichtigen Probleme der Landflucht und der Maßnahmen zur Verbeſſerung der Boden⸗ und Beſitzverhältniſſe behandelt. worſiber Stabsleiter Kann ſprach. Ueber das für Baden überaus wichtige Ge⸗ ſetz zur Sicherung der Landbewirt⸗ ſchaftung ſprach Abteilunasleiter Dr. Zum⸗ ſte in. Boden weiſt 154 607 Parzellenbetriebe unter 2 Hektar und 60 669 lanowirtſchaftliche Kleinbetriebe von 2 bis 5 Hektar auf, das ſind 84,45 v. H. aller landwirtſchaftlichen Betriebe in Baden überhaupt, Damit kommt natürlich dem Erbhofgeſetz in Baden bei 9156 Erbhöfen nur eine untergeordnete Rolle zu. Die Verordnung zur Sicherung der Landbewirtſchaftung hat uns nun die langerſehnte geſetzliche Möglichkeit ge⸗ ſchaffen, alle Maßnahmen zu treffen, die im Intereſſe der Sicherung der Volksernährung und der notwendigen Ausnutzung des deutſchen Grund und Bodens erforderlich ſind. Jippviſite in neuſtad.-Weinſtraße Ueber Jooo neue Wohnungen/ Eines der modernſten Kranhenhäuſer (EIgener Berichf des„Hokenktreuzbonnetr) * Neuſtadt a. d.., 4. Jan. Die erſten Tage des neuen Jahres geben Veranlaſſung, Rückſchau zu halten auf das, was im abgelau⸗ fenen Jahr in kommunalpolitiſcher Hinſicht er⸗ reicht werden konnte. Trotz der gewaltigen Schuldenlaſt, die immer noch aus den Zeiten der Syſtemwirtſchaft auf Neuſtadt ruht, konn⸗ ten beachtliche Erfolge erzielt werden. In erſter Linie ſeien die Verkehrsver⸗ beſſerungen neben einer allgemeinen Stadtverſchönerung hervorgehoben. Der Schlachthof wurde durch den Mittelmarkt erweitert. Die Städtiſchen Werke holten eben⸗ falls zu einer Generalverſchönerung aus. Auch das Krankenhaus ſah ſeiner inneren Ausge⸗ ſtaltung entgegen und hat ſich zu einer Einrich⸗ tung aufgeſchwungen, die im weiteſten Um⸗ kreis größte Beachtung findet. Nicht unerwähnt fla die völlige Umgeſtaltung der Saalbaugaſt⸗ tätte zu einem repräſentativen Lolal. Die Pläne, die ſich mit dem Umbau des übrigen Teiles befaſſen, laſſen erkennen, daß hier ein Werk entſtehen wird, das nach ſeiner endgül⸗ tigen Fertigſtellung Neuſtadt als Gauſtadt alle Ehre machen wird. In der Erkenntnis, daß mit im Vordergrund aller Maßnahmen die Wohnungsbeſchaf⸗ fung ſtehen muß, hat die Stadwerwaltung roßes Baugelände erſchloſſen. 166 Wohnhäu⸗ 5 mit 270 Wohnungen konnten neu errichtet werden. Davon ſind 75 Volkswohnungen von der Stadt und den gemeinnützigen Baugeſell⸗ chaften erſtellt und 90 durch Private errichtet. eachtenswert iſt, daß ſeit der Machtüber⸗ nahme hier über tauſend Wohnungen erbaut werden konnten. Ein vorbildliches Werk in ſozialer Hinſicht war die Einführung der Betriebsreiſe⸗ ſparkaſſe bei den Angeſtellten und Arbei⸗ tern der Stadt. Durch dieſe Einrichtung iſt es möglich, daß jährlich 80 Gefolgſchaftsmitglie⸗ der ihren Urlaub mit„Kraft durch Freude“ an der See in fremden Ländern oder in den Ber⸗ gen verbringen können. Die Einführung der 48⸗Stundenwoche mit einem Mehraufwand an Löhnen von über 30 000 RM wurde gleichfalls von allen Seiten begrüßt. Das neue Jahr ſieht nun die Stadt wieder vor großen Aufgaben. Wenn auch einige Pro⸗ bleme noch nicht ſo weit ſind, daß ſie in der Oeffentlichkeit behandelt werden können, ſo ſteht Neuſtadt doch ein Aufſchwung bevor, den vor Jahren zu erhoffen ſich njemand wagte. In einer Unterredung erklärte Oberbürgermeiſter Pg. Schlee, daß er im neuen Jahr daran gehen werde, das Heimatmuſeum und die Volks bücherei nach den neueſten Ge⸗ ſichtspunkten auszubauen. Auch mit dem„Fel⸗ enkeller“ eröffnet ſich eine Möglichkeit, ieſen zu einem beſonderen Weinlokal an der deutſchen Weinſtraße aufzumachen. Die Ver⸗ kehrsverbeſſerungen wird die Stadt weiterfüh⸗ ren, wie auch das Projekt der Volkswoh⸗ nungen und das der Altſtadtſanie⸗ rung. Hier iſt es notwendig, rund 250 Wohnungen . vergrößern. Die Errichtung einer Berufs⸗ chu le, d. h. eines neuzeitlichen Schulgebäu⸗ des, iſt eine Notwendiakeit, die ſich nicht mehr länger aufſchieben läßt. Mit dem weiteren Ausbau des Karnevals ſieht die Stadt aleich⸗ ſam eine Möalichkeit zur Hebung des Frem⸗ denverkehrs. Die Motoriſierung der Müllab⸗ fuhr iſt eines der erſten Projekte, das im neuen Jahr verwirklicht wird. Der weitere Ausbau des Krankenhauſes ſieht nach der Fer⸗ tigſtellung der Inneneinrichtung die Errich⸗ tung eines neuen Baues für die Küche mit und Wohnungen für das Perſo⸗ nal vor. Zwischen Neckar und Bergstraße Ladenburger Uachrichten * Wie ein Vorfrühlingstag ſah der geſtrige Mittwoch aus. Die Nachmittagsſonne hatte ſchon ſo viel Kraft, den am Abend zuvor ge⸗ fallenen Schnee wieder verſchwinden zu laſſen. Auch die Eisdecke des Neckars öffnete ſich, ſo daß jetzt die Fahrrinne wieder frei iſt. Leider werden damit die Erinnerungen an die ſtren⸗ gen Wintertage nicht abgeſchloſſen ſein, denn der Umfang der Froſtſchäden in den Baum⸗ ſchulen und ſonſtigen Pflanzueigen wird ſich erſt noch herausſtellen. Es muß in dieſeen Zuſam⸗ menhang immer wieder darauf hingewieſen werden, daß es empfehlenswert iſt, auf eis⸗ glatten Gehwegen Sand oder Aſche zu ſtreuen, bevor jemand zu Schaden gekommen iſt. Viele Hausbeſitzer kümmern ſich immer noch nicht um dieſe Vorſchrift und wären ſicher ſehr erſtaunt, wenn ſie eicimal eine Schadensrechnung über einige 100 Mark bezahlen müßten. Deshalb: Streuen iſt billiger! * Tätigkeit des Gemeindegerichts. Im Jahre 1938 hatte ſich das Gemeindegericht Ladenburg mit 18(1937: 53) Forderungsklagen und Zah⸗ lungsbefehlen zu befaſſen, ſowie mit 28(22 Beleidigungsklagen. Edingen berichtet * Schützenkönig der Schützenabteilung der Krieger⸗ und Militärkameradſchaft wurde Hein⸗ rich Keller mit 107 Ringen. Am Silveſterkame⸗ radſchaftsabernd wurde die Ueberreichung der Ehrenurtkunde vorgenommen und entſprechend gefeiert. * Der Turnverein 1890 ſetzt im neuen Jahr ſeine Arbeit mit vereinten Kräften fort und hat für das Turnen in der Jahn⸗Turnhalle folgende Abende feſtgelegt: Montag, 20.30 Uhr, Männerriege; Dienstag und Freitaa, 20.30 Uhr, aktive Turner: Mittwoch, 20.30 Uhr, Turnerin⸗ nen: Donnerstag, 20.30 Uhr, Frauenriege. Die Schüler turnen Dienstag und Freitag um 18 Uhr, die Schülerinnen Mittwoch um 17 Uhr. Im vergangenen Jahr nahmen etwa 60 Schüler und ebenſoviele Schülerinnen teil, eine im Hin⸗ blick auf die immer wieder geforderte Ertüch⸗ tiguna unſerer Jugend erfreuliche Tatſache. * Mütterberatung. Die Mütterberatung in Edingen findet morgen, Freitag 6. Januar, vocr 15 bis 16 Uhr, in der Schule ſtatt. —— —— — —— 3 0 * e — E, war gegen knde Oktober des Jahres isos, als ſich der Oirektor des Phyſikaliſchen Inſtituts an der Univerſität Wäüũrꝛburg, Prot. W. c. Rontgen, entſchlob, geheimnisvollen elektriſchen kntladungs⸗ erſcheinungen im luſtverdũnnten Raum nachzugehen. kr fand eine neue Art von Strahlen, die an burchdringungsfahigkeit allen bisher bekannten überlegen war. Sie ermogllichten, ohne operativen kin⸗ Srift das innere des menſchlichen lcoͤrpers ſichtbar zu machen. Die Roͤntgenſtrahlen waren eine kntdeckung, die in der Hand des Arꝛtes zu einem unſchätzbaren Segen für die Menſchheit wurde. lhr Wiert für die feſtſtellung und Heilung von Krankheiten beweiſt erneut, dab der fortſchritt naturwiſſenſchaſtlicher krkenntniſle ſich nicht aut fachkreiſe beſchrinkt, londern auf das große ideale Aufgabengebiet der Gelunderhaltung des Menſchen übergreiſt. Der Rrꝛt iſt der Hlũter aller dieler wiſlenſchaſtlichen krkenntniſie im Dienſte des gelunden und kranken Menſchen. Oie verkeinerten Hliltsmittel zur feſtſtellung von Krankheiten und die Kenntnis der krankmachenden Urlachen ermoͤglichen es ihm heute, Leiden belonders kfrühꝛeitig zu erkennen. Sofern man ihn nur recht⸗ zeltig genug zu Rate zieht, kann er ernſtliche Schaden verhüten. Der hohe Stand der Heilkunde und bewährte vertrauenswũrdige Rrꝛneimittel ſeten den Nrrt in den stand, heute lelbſt da lilte ꝛu 5 bringen, wo früher Arꝛtliches Kkönnen verlagte. „hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 5. Januar 1959 Dom fiaſernenhof auf die eigene Scholle Soldalen werden Siedler/ Theoretiſche und prakkiſche Ausbildung/ Abfindung bis zu 15 000 RM Es iſt noch zu wenig bekannt, wie unſere langdienenden Soldaten nach ihrem Ausſcheiden frühzeitig auf ihren Beruf vorbereitet werden. Das Oberkommando der Wehrmacht hat zu dieſem Zwecke an faſt allen Standorten Heeresfachſchulen eingerichtet, wo Unteroffi⸗ zere, die ſich auf zwölf und mehr Jahre zum Heeresdienſt verpflichtet haben, während der letzten Jahre ihres Dienſtes unterrichtet werden, damit ſie ſich nach ihrem Ausſcheiden leichter in ihrem Beruf wieder zurechtfinden. So beſtehen nehen vielen anderen Fachſchulen auch ſolche für Land⸗ und Forſtwirtſchaft. Einer dieſer Fachſchulen haben wir ein⸗ mal einen Beſuch gemacht. Wir haben uns davon überzeugt, daß ſich ein Teilnehmer auf einer ſolchen landwärtſchaft⸗ lichen Heeresfachſchule nicht nur nach ſeinem Ausſcheiden zurechtzufinden weiß, ſondern nach zweijährigem Schulbeſuch ſo feſt im Sattel ſitzt, als wäre er ſein Lebtag nur Landwirt geweſen. Dort wird er mit dem Rüſtzeug verſehen, das ihm Praktiker und Pädagogen vermitteln. Nichts bleibt ihm fremd. Seien es techniſche Neuerungen, deren ſich die Praxis jetzt bedient, ſeien es erprobte Arbeitsmetho⸗ den oder die Grundſätze wirtſchaftlicher Ge⸗ ſchäftsführung. Einer der Lehrer, die übrigens alle Diplomlandwirte mit Lehrbefähigung ſind, hat uns über das Weſen der Schule und das erſtrebte Ziel unterrichtet, und wir waren er⸗ ſtaunt über die Anforderungen, die dort an die Soldaten geſtellt werden. Zwei Jahre dauert ein Lehrgang der landwirtſchaftlichen Fachſchule, der mit einer Abſchlußprü⸗ fung endet. Die Art, wie ſich der Soldat während der Ausbildung an der Heeresſach⸗ ſchule für Landwirtſchaft anſtellt, läßt recht bald erkennen, ob er zum Bauern geeignet iſt. Wer ſich nicht eignet, wird wieder ausge⸗ ſchult. Ein Jahr praxis— ein Jahr Schule Alljährlich am 1. Oktober begieint ein neuer Lehrgang. Das erſte Jahr iſt mit prafti⸗ ſcher Arbeit ausgefüllt. Die Soldaten, die ſich nun ſchon zehn Jahre lang nur militäri⸗ ſchen Dingen geſwidmet hatten, kommen ſchon am erſten Tag mitten hinein in den Rhythmus bäuerlichen Lebens. Das Land wartet auf die Herbſibeſtellung, dann verlangt die Hackfrucht⸗ ernte Fleiß und Ausdauer. Den üblichen Herbſtarbeiten folgen die kurzen Wintertage, die zum Ausbeſſern der Geräte und Maſchinen gerade ausreichen. Damit ſind aber die Win⸗ tertage nicht genügend ausgefüllt. Deshalb be⸗ kommen die Schüler noch Elementarun⸗ terricht. Das Frühjahr rückt heran, es bringt die Saatpflege mit ſich, und ſchen bald ſtehen die Bauern mitten in der Heuernte, die von der Getreideernte abgelöſt wird. Selbſtver⸗ ſtäeidlich müſſen ſich die Schüler auch in den Viehftällen betätigen, alle wetteifern mitein⸗ ander, das Vieh in beſtem Zuſtand zu halten. Während dann die Praktiter im Oktober des zweiten Jahres die Schulbank drücken, kommen die neuen Kursteilnehmer, um ebenfalls mit der pratktiſchen Avbeit ihre Ausbildueig zu be⸗ ginnen. Der theoretiſche Unterricht erſtreckt ſich auf Boden⸗ und Pflanzenkunde, Naturlehre, Viehyflege und Wirtſchaftslehre. Auch Natio⸗ Rubens als Zeichner Ausſtellung in Brüſſel Peter Paul Rubens, der Meiſter des flä⸗ miſchen Barocks, ſchuf in ſeinen Gemälden die höchſte Steigerung körperlichen Lebens, wie ſie nur die unerſchöpfliche Phantaſie eines in rauſchhafter Beſeſſenheit ſchaffenden Künſtlers konnte, am ſtärkſten vielleicht in der raftgeladenen Bewegung der Kampfbilder, die ein für ſeine Zeit revolutionäres, von heldiſcher Haltung erfülltes Körperideaf herausſtellten. Dieſe Beherrſchung des menſchlichen Körpers wuchs aber nicht allein aus dem maleriſchen Erlebnis— ein bekanntes Wort ſagt zwar, daß Rubens mit dem Pinſel in der Hand dachte—, ſondern in gleichem Maße aus der Beobach⸗ iung der Wirklichkeit. Seine Zeichnungen ge⸗ ben wichtige Aufſchlüſſe über die Entſtehung mancher Bildkompoſinon, der ungezählte Stu⸗ dien am kleinſten Objekt vorausgingen. Von der Hand Rubens gibt es ungefähr 250 Skizzen und Zeichnungen. deren wertvollſte Stücke ſich im Beſitz der Wiener Albertina, des Louvre zu Paris und des Londoner Britiſchen Muſeums befinden. Unter dem Patronat des belgiſchen Königs zeigt der Palaſt der chönen Künſte in Brüſſel etwa 60 Hand⸗ zeichnungen und ergänzt damit die im Vor⸗ jahre veranſtaltete Ausſtellung von Skizzen in finnvoller Weiſe. Aus der früheſten Schaffens⸗ zeit von Peter Paul Rubens ſind Studien nach Lionardo da Vinci und Michelangelo beſonders aufſchlußreich für die Entwicklung des Künſt⸗ lers. Der„Kampf um die Fahne“, ein von Bewegung und Dramatik berſtender Aus⸗ ſchnitt nach einer Partie von Lionardos „Schlacht von Anghiari“, offenbart ſchon die plaſtiſch geſtaltende Handſchrift des Künſtlers. Eine Nacktſtrdie nach einem Fresko von Cor⸗ regzio und drei Blätter(Die lybiſche Sybille, der Prophet Jeremias und der Prophet Je⸗ Er ſiry nach den Fresken Michelangelos aus der Sixtiniſchen Kayelle in Rom entſtanden während des römiſchen Auſenthalts von Ru⸗ nalpolitik, Landwirtſchaftsgeſchichte nimmt im Unterrichtsplan einen weiten Raum ein. Auch die Frauen arbeiten mit Der theoretiſche Unterricht geht im Juni zu Ende. Die letzten drei Monate ſtehen den Sol⸗ bäuerlichen Haushalt. Die Lehrer der Heeres⸗ fachſchule müſſen ſich daher auch über die cha⸗ rakterlichen Eigenſchaften und beruflichen Fä⸗ higkeiten der jungen Bäuerinnen ein Urteil machen können. Um das zu finden, ſind ſie ihnen während der Schulzeit ihrer Männer ebenfalls unterſtellt. Der praktiſche Betrieb der Schule entſpricht etwa der Größe des Betriebes, den die Schü⸗ ler ſpäter als Siedler übernehmen ſollen. Auf dieſe Weiſe können ſie ſpäter auf eigener Scholle nach dem gleichen Wirtſchaftsplan ar⸗ beiten. Zur Ausbildung an der Heeresfachſchule für Landwirtſchaft werden nur Soldaten zuge⸗ zaſſen, die aus der Landwirtſchaft ſtammen. Im übrigen muß natürlich jeder der Schüler die Vorausſetzungen erfüllen, die das Reichs⸗ Zuerst Theorie: An Hand eines Modells wird hier der Bau eines unserer so wichtigen Tiere erklärt. daten ſchon zur Uebernahme des neuen Hofes zur Verfügung. Jeder Schüler hat Anrecht auf drei Beſichtigungsreiſen. Am Ende ſeiner Ausbildung kann er ſich für ſeine neue Heimat entſcheiden. An der entſcheidenden Reiſe nimmt auch die Frau des Soldaten teil, wie überhaupt die Frau des Schülers während der zweijährigen Fachſchulzeit ebenfalls mit in der Wirtſchaft tätig ſein muß. Das hat ſeinen beſonderen Grund. Es kommt bei den Neuſied⸗ lern— und aus ſolchen ſetzen ſich ja die Schü⸗ ler der Heeresfachſchule meiſt zuſammen— we⸗ ſentlich darauf an, feſtzuſtellen, ob auch die Frauen fähig ſind, Bäuerinnen zu werden. Man weiß aus der Erfahrung, welche Be⸗ deutung in der Familiengemeinſchaft der Frau zukommt. Das gilt in erhöhtem Maße für den bens in den Jahren 1600 bis 1608.„Die Taufe Chriſti“ iſt der vom Herzog von Mantua— in deſſen Dienſte Rubens in Italien trat— gebilligte Entwurf für das gleichnamige Gemälde, das noch deutlich den Einfluß der meiſterlichen Vorbilder erkennen läßt.„Der Herzog von Lerma“, hoch zu Roß, iſt aleichfalls eine Studie(Federzeichnung) für ein 1603 vollendetes Porträt. Die in Brüſſel aus⸗ geſtellte Zeichnung ſtammt aus dem Louvre, ihr Gegenſtück befindet ſich in Weimar. Auch hier fällt die plaſtiſch durchgearbeitete Form von Pfend und Reiter auf. Wenn Rubens zur Feder griff, dann ließ er meiſt den weißen Pa⸗ piergrund ſparſam mitwirken, ſofern er nicht braune Tuſche zur Betonung des maleriſchen Ausdrucks hinzufügte. Mit Vorliebe ver⸗ wandte er ſchwarze und weiße Kreide und Rö⸗ tel, alſo ein ſehr weiches Material. In das private Leben Rubens führen Stu⸗ bien für ein Porträt von Helene Four⸗ ment(ſeiner ſpäteren Frau), ſeiner Schwä⸗ gerin Suzanne Fourment, ſeiner Tochter Iſa⸗ bella⸗Helene und für das bekannte Selbſtporträt aus dem Muſeum in Wien. Der Kopf von Maria Medici, in deren Auftrag der Maler mehrere Reiſen nach Spanien unternahm, iſt eine Studie der Königin auf dem Bild„Die glückhafte Regierung“, der von König Hein⸗ rich IV. von dem Bild, auf dem ihm das Por⸗ trät von Maria Medici gezeigt wird. Eine originelle und luſtige Vorlage iſt der jeſuitiſche Miſſionar im chineſiſchen Koſtüm. Einen erſchöpfenden Einblick in die Vorarbei⸗ ten zu einer großen Bildkompoſition gewähren die Studien zu dem berühmten Gemälde „Der Liebesgarten“. Ein junges Paar, ein knieendes junges Mädchen, ein Edelmann — ſitzend und die Stufen herunterſteigend— und eine junge ſtehende Frau laſſen erkennen, wie Rubens um die Ausdrucksform jeder ein⸗ zelnen Figur bemüht war. Aehnliches gilt von den zahlreichen Studien nach nackten Modellen. Ein fraulicher Arm, ein muskulöſes Bein wa⸗ ren ihm ebenſo ein willkommenes Objekt wie Aufn.: Landw. Bilderdienst erbhofgeſetz an die Bauernfähigkeit und über⸗ haupt an den Bauern ſtellt. Abfindung und Dienſtbelohnung Mit der praktiſchen Ausbildung und theore⸗ tiſchen Unterweiſung der Soldaten in den Hee⸗ resfachſchulen iſt es nun keineswegs getan. Der Staat hilft vielmehr ſeinen Soldaten, die ihm treu gedient haben, noch weiter. Wer die Heeresfachſchule für Landwirtſchaft mit Erfolg beſucht hat, bekommt für die Uebernahme einer Siedlung eine Abfindung von 12000 Reichsmark, und wenn der Soldat im Grenzgebiet ſiedelt, ſogar 15000 RM. Wer eine ſchon beſtehende Wirtſchaft kaufen oder pachten will, wer eine ſolche auf dem Wege der Erbſchaft oder Einheirat übernimmt, erhält fü das er bis ins Kleinſte aus⸗ ührte. enn Peter Paul Rubens ein Landſchafts⸗ erlebnis feſtlegen wollte, zeichnete er alle Ein⸗ zelheiten auf. Tiere pflegte er ſtets in Ruhe zu beobachten. Einige ſeiner ſchönſten—3 gen verdanken einer Zeit ihre Entſtehung, wo Rubens derart mit Aufträgen überladen w daß er bei der Ausführung der großen Bilder Hilfskräfte n aff0 mußte. Andere Zeich⸗ nungen waren als Vorlagen für Reproduktio⸗ nen beſtimmt. Sie ſind erkennbar an den Schraffierungen, die die Schatten bilden. Dieſe Blätter hat der Künſtler mit beſonderer Sorg⸗ falt bearbeitet, denn bei den Reproduktionen ſelbſt beſchränkte er ſich auf kleine Retuſchen. Wie nah er dem Volk verbunden blieb, be⸗ weiſen viele Blätter, in der Brüſſeler Aus⸗ ſtellung, am deutlichſten das Bild des Bauern, der Butter ſchlägt. Auf die Lanoſchaften, einige Kuhſtudien und ſei abſchließend wenigſtens hingewieſen. Wo im⸗ mer man in dieſer herrlichen Schau die Be⸗ trachtung anſetzt, jede Studie weiſt auf die Größe eines Werkes, deſſen Stil frei und flie⸗ ßend ausſchwingt und Leben und Lebendigkeit atmet. Frie drich W. Herzos. Wiedererölfnung von zwei Wiener Theatern Die Theaterſpielzeit 1938½/9 in Wien ſteht nicht nur im Zeichen einer Reihe neuer Män⸗ ner, die es unternahmen, die Kunſtinſtitute der alten Theaterſtadt in die neue Zeit hinüberzu⸗ führen, ſondern auch des Vorhandenſeins eines Theaterpublikums, das wieder die Theater der Donauſtadt füllt. Der Beſuch der Aufführungen ſteht auf einer Höhe, wie ſchon ſeit vielen Jah⸗ ren nicht mehr. Dieſe neuerwachte Theater⸗ freudigkeit der Wiener hat dazu geführt, daß ietzt zwei weitere Bühnen ihre Pforten öffnen können. So wird nach längerer Pauſe das Theater an der Wien, die berühmte Heimſtätte der Operette und eine der älteſten Bühnen der Stadt, unter Leitung des früher in Graz tätig eine Abfindung von 10 000 RM. Beim Kauf einer ſchon beſtehenden Wirtſchaft tritt noch die Möglichkeit der Inanſpruchnahme einer Reichs⸗ bürgſchaft bis zur Höhe der doppelten Abfin⸗ dung hinzu. Außerdem werden für die Dauer von drei Jahren monatliche Kinderbeihilfen ge⸗ währt. Schließlich erhalten die Wehrmachtſiedler noch ihre Dienſtbelohnung, ſie betragt bei einer aktiven Wehrdienſtzeit von mindeſtens zwölf Jahren 1200 RM. Jeder Unteroffizier, der eine Abfindung zum Zwecke des Erwerbs einer Neubauernſtelle erhalten hat, muß ſich für fünf Jahre einer landwirtſchaftlichen Beratung durch den Reichsnährſtand unterwerfen. Die gemeinnützigen Siedlungsunternehmen haben die Pflicht, bei Vergebung von Neubauernſtel⸗ len Wehrmachtſiedler vor allen anderen Be⸗ werbern zu berückſichtigen. Heinz Diek. 2 J Wieder Vordringen der Seuche Karlsruhe, 4. Januar. Mit dem Eintritt der milden Witterung iſt in 19 Gemeinden ein weiteres Vordringen der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche 11 verzeichnen. Es handelt ſich um fol⸗ gende Ortſchaften: Amt Bühl: Ottersweier; Amt Heidelberg: Heidelbergirchheim, Leimen; Amt Karlsruhe: Karlsruhe⸗Dax⸗ landen, Karlsruhe⸗Grünwinkel; Amt Lör⸗ rach: Wyhlen; Amt Mannheim: Leuters⸗ hauſen, Heddesheim; Amt Müllheim: Eſch⸗ bach, Tannenkirch; Amt Pforzheim: Eu⸗ tingen, Iſpringen; Amt Raſtatt: Au(Murg⸗ tal), Lautenbach, Weiſenbach; Amt Säckin⸗ gen: Wehr; Amt Ueberlingen; Burg⸗ weiler, Salem; Amt Waldshut: Waldkirch. Am Abend des 3. Januar waren alſo 113 Ge⸗ meinden und Vororte verſeucht. Mutter und Kind erſtickt Wiesbaden, 4. Jan. Durch einen tragi⸗ chen Unglücksfall, der wahrſcheinlich durch ahrläſſigkeit verurſacht wurde, haben zwei enſchen das Leben eingebüßt. Die Feuer⸗ löſchpolizei war nach einem Haus in der Ad⸗ lerſtraße gerufen worden, wo aus einer Woh⸗ nung Rauchſchwaden drangen, als die Feuer⸗ wehrmänner die Tür aufbrachen, fanden ſie die Wohnungsinhaberin mit ihrem vier⸗ jährigen Kinde bewußtlos am Boden lie⸗ en. Alle Wiederbelebungsverſuche waren er⸗ folglos. Es wird angenommen, daß das Kind in ſeinem Bett mit Streichhölzern geſpielt hat und dabei die Matratze anſteckte. Die Mutter merkte die Gefahr nicht und fand ſo mit dem Kinde den Erſtickungstod. Schenkungen von Juden unerwünſcht Das Oberkommando der Wehrmacht teilt in einem Erlaß mit, daß die Annahme von Stif⸗ tungen, Schenkungen oder letztwilligen Zuwen⸗ dungen von Juden durch Truppenteile, Dienſt⸗ ſtellen oder Einrichtungen der Wehrenacht mit den raſſiſchen Grundſätzen des nationalſozia⸗ liſtiſchen Staates nicht vereinbar und daher nicht ſtatthaft iſt. Dieſe Verfügung gilt auch für Kamerad⸗ ſchaftsteile und Kantinen, Urlauberheime, ſo⸗ wie nichtrechtsfähige und rechtsfähige Vereiee in der Wehrmacht, wie Offiziersheim⸗Geſell⸗ ſchaften, Sportvereine, Hüttenvereine uſw. Zum Lawinenunglück in Adelboden Das in der geſtrigen Abendausgabe gemeldete Lawinenunglück ereignete ſich nicht im Hoch⸗ ſchwarzwald, ſondern auf dem bekannten Ski⸗ gelände Adelboden in der Schweiz. geweſenen Intendanten Viktor Pruſcha am 5. Januar wieder eröffnet werden. Als Eröff⸗ nungsſtück geht das Luſtſpiel„Iſt Valentin ver⸗ rückt?“ von Burgſchauſpieler Philipp Zeska mit der Muſik von Max Niederberger in Szene. Die Hauptrollen werden Senta Foltin und Ri⸗ chard Sallaba ſpielen, daneben wirkt eine Reihe bekannter Wiener Bühnenkünſtler mit. Als zweite Bühne ſollen demnächſt auch die Wie⸗ ner Kammerſpiele von einem bekannten Schauſpieler, der hervorragende Unterſtützung ſeitens der Behörden genießt, wiedereröffnet werden. Geplant iſt hier die Aufführung mo⸗ derner Schauſpiele und Luſtſpiele von Niveau. Karl Tutein 25 Jahre Kapellmester Der Staatskapellmeiſter an der Bayeriſchen Staatsoper München, Karl Tutein, kann das Jubiläum ſeiner 25jährigen Kapellmeiſter⸗ tätigkeit feiern. Aus dieſem Anlaß hat ihm der Führer und Reichskanzler das Treudienſt⸗ Ehrenzeichen in Silber verliehen. Tutein, der 1887 in Mannheim geboren wurde, hat ſeine erſte Ausbildung am fürſtlichen Konſervato⸗ rium in Sondershauſen erhalten. Nachdem er an den Theatern in Colmar und Graudenz ſowie an der Komiſchen Oper Berlin tätig ge⸗ weſen war, erhielt er 1914 ſeine erſte ſelb⸗ ſtändige Anſtellung, und zwar wurde er Leiter des Kurorcheſters in Bad Kiſſingen. Bei Kriegs⸗ ausbruch 1914 wurde er an die Front berufen. Ende 1917 wurde er erſter Kapellmeiſter am Stadttheater Augsburg, wo er bis 1928 tätig war. Er ging dann als Opernkapellmeiſter an das Stadttheater Graz, wo ihm in Anerken⸗ nung ſeiner aroßen Verdienſte um den Wieder⸗ aufbau der Grazer Oper 1930 der Titel Opern⸗ chef der Städtiſchen Bühnen mit den Befug⸗ niſſen eines Operndirektors verliehen wurde. 1932 wurde er als Nachfolger von Elmendorff an die Bayeriſche Staatsoper München berufen. Seit 1928 diriaiert Harl Tutein während der Sommerſpielzeit Aufführungen der Zoppoter Waldoper. Der Künſtler iſt auch als Lieder⸗ komponiſt bekanntgeworden. Das muß in für viel nicht ni allen D das Fr Stehen zuſchline trieben tätige beanſpri Geſundh iſt, in a ſen ſie d für den In fr meiſt au wurde, mehr he Kaffee zi mit Auf heute no Breie ge Milchſup eingebro Buchwei⸗ Reis ode ſüß oder Landſtric Sauermi zu Kartt den ſie Form v Kartoffel Sauermi ſtark verl In Th immer a ſelbſtgebo Frühſtück ener Kaff ſtrich übl zirken, in bewahrt gefrühſtü⸗ ſich oft 5 Eſſen nin ſtets eine aber für Arbeitsſti der Mehl gemüſe o Beſoeid geſſen. 2 vielfach Menſchen der ſchlech Die Auch fi ten, die i waren, ſe Der allge woch, an züge mit dern an 1 Soldaten Inzwiſe wieder ne kann kaun benützten noch meh hatten, v Minute. Sfr. Die von durchgefüh nun ausge und Neuje an den F nommen, feſtliche C fehlte. 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Seuche em Eintritt ieinden ein id Klauen⸗ ich um fol⸗ ttersweier; ⸗Kirchheim, sruhe⸗Dax⸗ mit Lör⸗ n: Leuters⸗ eim: Eſch⸗ e im: Eu⸗ Au(Murg⸗ t Säckin⸗ en: Burg⸗ Waldkirch. lſo 113 Ge⸗ it inen tragi⸗ ilich durch ſaben zwei die Feuer⸗ in der Ad⸗ einer Woh⸗ die Feuer⸗ den ſie die hrem vier⸗ Boden lie⸗ waren er⸗ z das Kind geſpielt hat die Mutter ſo mit dem en icht teilt in von Stif⸗ ſen Zuwen⸗ ile, Dienſt⸗ renacht mit tionalſozia⸗ und daher Kamerad⸗ rheime, ſo⸗ ige Vereine heim⸗Geſell⸗ e uſw. boden e gemeldete im Hoch⸗ innten Ski⸗ veiz. ——————— uſcha am Als Eröff⸗ alentin ver⸗ lipp Zeska r in Szene. in und Ri⸗ wirkt eine ler mit. Als die Wie⸗ bekannten nterſtützung edereröffnet ihrung mo⸗ on Niveau. llmester Bayeriſchen „ kann das pellmeiſter⸗ ß hat ihm Treudienſt⸗ Tutein, der de, hat ſeine konſervato⸗ Nachdem er Graudenz in tätig ge⸗ erſte ſelb⸗ ſe er Leiter Bei Kriegs⸗ nt berufen. meiſter am 1928 tätig lmeiſter an n Anerken⸗ ſen Wieder⸗ itel Opern⸗ den Befug⸗ zen wurde. Elmendorff en berufen. ährend der Zopyyoter als Lieder⸗ „Hakenkreuzbanner“ bGreoß-Mannheim Donnerstag, 5. Januar 1939 Das erſte Frühſtück Das Frübſtück, die erſte Mahlzeit des Tages, muß in den meiſten Fällen eine Sättigung für viele Stunden bewinken. Deshalb iſt es nicht nur wichtig, was man ißt, ſondern vor allen Dingen, wie man es ißt. Die Unſitte, das Frühſtück in aller Eile, womöglich im Stehen oder während des Anziehens herunter⸗ zuſchlingen, muß ſchon dem Schulkind ausge⸗ trieben werden. Erſt recht aber ſollten berufs⸗ tätige Menſchen, die den ganzen Tag über ſtart beanſprucht ſind, dieſe Mahlzeit, die für ihre Geſundheit und Leiſtungsfähigteit ſo wichtig iſt, in aller Ruhe einnehmen. Vielleicht müf⸗ ſen ſie darum ein Viertelſtündchen früher auf⸗ ſtehen, aber dieſes Viertelſtündchen wird ihnen für den ganzen Tag gut tun. In früheren Zeiten beſtand das Frühſtück meiſt aus einer Suppe, in die Brot eingebrockt wurde, oder zu der man Brot aß. Mehr und mehr hat ſich eingebürgert, ſtatt der Suppe Kaffee zu trinken und dazu Brötchen oder Brot mit Aufſtrich oder Belag zu eſſen. Aber auch heute noch werden auf dem Lande Suppen oder Breie gegeſſen. Je nach der Gegend ſind es Milchſuppen mit Mehl, Grieß, Haferflocken, eingebrocktem Brot, und Breie aus Hafer⸗, Buchweizen⸗ und Gerſtengrütze, Grieß, Mehl, Reis oder Kartoffeln, die mit oder ohne Milch, ſüß oſder ſalzig gekocht werden. In manchen Landſtrichen erfreuen ſich Buttermilch und Sauermilch, ſei es als Getränkt, als Suppe oder zu Kartoffeln, größter Beliebtheit. Oft wer⸗ den ſie durch Quarg erſetzt. Kartoffeln in Form von Suppe, Brei, Bratkartofſeln und Kartoffelpuffern, dazu Milch, Buttermilch, Sauermilch, Quarg oder Kaffee ſind auch ſehr ſtark verbreitet. In Dhüringen beſteht das erſte Frühſtück faſt immer aus Kafſee oder Kakao und einfachem, felbſtgebachenem Kuchen. Die verſchiedenen Frühſtücksgewohnheiten zeigen, daß nicht im⸗ ener Kaffee und Brot oder Brötchen und Auf⸗ ſtrich üblich waren, und daß in ländlichen Be⸗ zirken, in denen alle Ueberlieferungen ſtärker bewahrt wurden, viel geſünder und nahrhafter gefrühſtückt wird als in den Städten, wo man ſich oft weder Zeit zur Bereitung noch zum Eſſen nimmt. Grundlage des Frühſtücks ſollte ſtets eine Suppe oder ein Brei ſein, beſonders aber für die Menſchen, die tagsüber an der Arbeitsſtätte auf Brot angewieſen ſind. Statt der Mehlſpeiſe kann auch aut etwas Obſt, Roh⸗ gemüſe oder Müesli genoſſen werden. Beſoriders im Sommer wird dies gerne ge⸗ geſſen. Auch Buttermilch oder Sauermilch, vielfach mit friſchen Früchten, wird von den Menſchen, die an der Ziviliſationskrankheit, der ſchlechten Verdauung, leiden, ſehr geſchätzt. Die Soldaten fahren zurück Auch für die zweite„Partie“ unſerer Solda⸗ ten, die über Neujahr in die Heimat gefahren waren, ſchlug jetzt die Stunde des Abſchieds. Der allgemeine Reiſetag war der geſtrige Mitt⸗ woch, an dem nicht nur verſchiedene Sonder⸗ züge mit Wehrmachtsurlaubern verkehrten, ſon⸗ dern an dem auch die Fernzüge ſehr ſtark mit Soldaten aller Waffengattungen beſetzt waren. Inzwiſchen iſt auch der geſamte Bahnbetvieb wieder normal geworden. Von Verſpätungen kann kaum noch geredet werden. Selbſt die ſtark benützten Fernverbindungen, die vor kurzem noch mehrſtündige Verſpätungen aufzuweiſen hatten, verkehren wieder pünktlich auf die Minute. Straßenſchmuck verſchwindet Die von der Mannheimer Werbegemeinſchaft durchgeführte Ausſchmückung der Straßen hat nun ausgedient. Bereits zwiſchen Weihnachten und Neujahr wurden von den Tannenkränzen an den Fahnenmaſten die Glühbirnen abge⸗ nommen, ſo daß ſeit mehr als einer Woche der feſtliche Glanz in den Hauptgeſchäftsſtraßen fehlte. Nun hat man am Mittwoch auch begon⸗ nen, die Kränze ſelbſt abzunehmen und die Ma⸗ ſten zu entfernen. Mannheim bekommt wieder ſein Alltagsgeſicht... Vom Mannheimer Kunſtleben Staatskapellmeiſter Elmendorff dirigiert am Samstag, 7. Januar, Verdis„Aida“. Das Weihnachtsmärchen„Veterchens Mond⸗ fahrt“ erſcheint am 8. Januar zum letzten Male in dieſer Spielzeit im Nationaltheater. Ernſt Cremer hat die muſikaliſche Leitung der Oper„Die diebiſche Elſter“ von Roſſini, die am Sonntag in der Bearbeitung von Treu⸗ mann⸗Mette als Erſtaufführung im National⸗ gegeben wird. Spielleitung: Helmuth bbs Lutz⸗Walter Miller vom Nationaltheater ga⸗ ſtierte am 23. Dezember an der Staatsoper München mit großem Erfolg als Turridu in „Cavalleria ruſticana“. Die Münchener Preſſe ſchreibt u..:„Der Fundus ſeines Tenors iſt bedeutend. Er kann uns in geſchmeidiger Kan⸗ tilene echt lyriſch kommen, um dann wieder durch männliche Kraft und Verve der drama⸗ tiſchen Akzente zu beſtricken. Daß ſich Miller ſo raſch in den ihm fremden Verhältniſſen zurecht⸗ fand, ſprach für den geſunden Geſangsinſtinkt.“ Auch die muſikaliſche Sicherheit des Gaſtes nahm neben den beträchtlichen Stimmgaben für ihn ein. Alſo ſouverän im Muſikaliſchen, ver⸗ mochte Miller das Bild des jungen, leichtfer⸗ tigen Dorfkavaliers und ſeiner ſpäten Reue in ebenſo natürlichen wie lebendigen Umriſſen zu zeichnen. Eine glückliche Bühnenerſcheinung, Körpergefühl und Bewegungsgewandtheit un⸗ terſtützen ihn dabei aufs beſte. Alles in allem: ein Sänger, den man nicht zum letzten Male gehört haben möchte.“ Das Straßenbahnamt als„Billiger Jakob“ Aeber 3000 Jundgegenſtände wurden verſteigert/ Die Vergeßlichkeit ſteigert ſich mit der Verkehrszunahme Wieder einmal mußte das Straßenbahn⸗ amt die Schränke und Kaſten ſeines Fund⸗ büros leeren, um Platz für weitere Fundſachen zu ſchaffen.— Der Einfachheit halber holte man aber nicht nur die Fundſachen der Städtiſchen Straßenbahn Mannheim-Lud⸗ wigshafen hervor, ſondern auch die im Bereiche der OEG, der Rhein⸗Haardt⸗Bahn, des Hallen⸗ bades und des Roſengartens gefundenen Ge⸗ genſtände. Rund 3000 Stück kamen vom Fundbüro in den Saal des Reſtaurant Brückl in F 3, 13a, Das Geſicht der Geigerin wo man ſich nun bemühte, in knappen zwei Ta⸗ gen die entſprechenden Abnehmer zu finden. Wenn man bedenkt, daß es ſich hier nur um Fundgegenſtände aus der Zeit vom 16. Juni bis 15. November handelt und wenn man be⸗ rückſichtigt, daß etwa W v. H. aller liegengeblie⸗ benen Gegenſtände von ihren Verlierern wie⸗ der abgeholt werden, dann kann man ſich unge⸗ 5 einen Begriff von der Vergeßlichkeit machen. Die Zahl der Fundgegenſtände hat weſent⸗ lich zugeno mmen. Früher kamen zu einer der jährlich zweimal ſtattfindenden Verſteige⸗ rungen nur enwa 2000 Stück. Dieſe Zunahme Lilia'Albore, die sich den Mannheimern als Solistin beim 5. Akademiekonzert vorstellen wird. Aufn.: Konzert-Direktion Adler, Berlin Es grüßt herzlich ⸗ ein Eisbärle Die Strandbadſaiſon eröffnet/ Badefreuden zur Winterzeit „Liebes Hakenkreuzbanner! Damit Du ſiehſt, daß die Badeſaiſon eröffnet iſt, ſchicke ich Dir die Bilder. Unſer ſchöner Schneemann, den wir gemacht haben, hat ſich heute in Waſſer aufge⸗ löſt— ſehr zu unſerem Bedauern. Doch glaub' mir, auch wir brauchen Waſſer, nicht nur die Kohlenſchiffe, denn fünfzig Meter waten, bis man ſich tauchen kann, iſt bei der Temperatur von einem Grad Waſſerwärme grad kein Ver⸗ gnügen. Die Waden kitzeln ein bißl, aber ſonſt iſt's wirklich erfriſchend.“ Dieſer Brief flatterte uns geſtern früh auf den Schreibtiſch und die beigelegten Bilder zeigten verſchiedene Aufnahmen von den„Eis⸗ bären“, für die die Strandbadſaiſon überhaupt nie aufhört. Selbſt eine Frau iſt darunter, die ſich im Badeanzug genau ſo wohl zu fühlen ſcheint, wie die Männer, von denen wir einen wenigſtens zum Beweis des ausgeübten win⸗ terlichen Strandbadſports im Bilde zeigen. An alle diejenigen, die aber glauben ſollten, daß ſie ohne weiteres auch die Strandbadſaiſon eröffnen könnten, wollen wir die Warnung wei⸗ tergeben, die ebenfalls in dem Brief zum Aus⸗ druck gebracht wird. Es heißt nämlich dort, daß denen abgeraten werden müßte, die es den „Eisbären“ nachtun wollten. Das einzige gute Rezept für dieſe winterliche Baderei ſei, nach Schluß des Badebetriebes nicht Schluß zu machen! Jedenfalls, jeder kann es nicht vertragen, winterliche Luftbäder zu nehmen oder gar im Eiswaſſer herumzuplanſchen. Aber den„Eis⸗ bären“ vom Stranobad ſcheint die Sache zu be⸗ kommen, und das iſt ſchließlich die Hauptſache. „Es grüßt Dich herzlich— ein Eisbärle“, ſo iſt dieſer obenerwähnte Brief unterſchrieben. Wir geben dieſen Gruß mit dem Wunſche zurück, daß die Eisbären vom Schnupfen bewahrt blei⸗ ben mögen! j —— hängt mit der Verkehrsſteigerung zuſammen, denn die vermehrte Sue der Ver⸗ kehrsmittel erhöht automatiſch die Zahl der vergeßlichen Fahrgäſte. Ohne das weibliche Ge⸗ ſchlecht irgendwie kränken zu wollen: aber die Frauen ſtellen 80 bis 90 v. H. der Vergeßlichen! Wohl befanden ſich unter den Fundgegenſtän⸗ den ſehr viele Aktenmappen, etliche Krawatten und etwa ein halbes Hundert Hüte und Mützen. Aber was will das bedeuten gegen rund 400 Regenſchirme, bei denen es ſich von eini⸗ gen Ausnahmen, abgeſehen, nur um Da⸗ menſchirme handelt. Und gar erſt die Maſſe der Handſchuhe. Gut 500 Paar mögen es ge⸗ weſen ſein— einzelne Handſchuhe zuſammen⸗ gerechnet. Auch hier tauchte nur ganz vereinzelt ein Männerhandſchuh auf— alles andere paßte auf mehr oder weniger zarte Hände. In die Hunderte ging auch die Zahl der Einkaufsnetz der Handtaſchen, der Geldbeutel und was derle Dinge mehr waren. Da lag Schwung dahinter Oberwagenführer Dörr— der ſogar einen Zylinderhut aufhatte— war bei diefer Ver⸗ ſteigerung wieder unbeſtritten Herr der Situa⸗ tion. Mit ſeinem Humor brachte er nicht nur Schwung in die Verſteigerung, ſondern ſorgte auch für die Erheiterung, die wiederum dazu beitrug, daß die Bieter gerne das angeſchla⸗ ſlene Tempo mithielten.„He, Unkel ſchloof nit — alla, do nemm den Raſierpinſel unn die Raſierſeef“— ſo wurde ein älterer Mann ange⸗ ſprochen, der zur Stammkundſchaft dieſer Ver⸗ ſteigerungen gehört und deſſen Intereſſe mit dieſer gutgemeinten und richtig verſtandenen Anrede auch wirklich geweckt wurde. Damit es keine weitere Verzögerung gab, ſchenkte man dem„Unkel“ noch für die paar bezahlten Gro⸗ ſchen einen Raſierapparat dazu. Ein anderer Mann, der glaubte, für einen zuvor erſtandenen Gegenſtand entſprechend des Wertes zuviel bezahlt zu haben und der des⸗ halb reklamierte, bekam kurzerhand einige Lok⸗ kenwickel in die Hand gedrückt:„For eigene Gebrauch oder for die Fraa— awwer jetzt ruhig, mir hawwe noch mehr zu duhe“. Gar mancher Gegenſtand brachte nur fünf oder zehn Pfennig. Oft mußten für dieſe Be⸗ träge auch mehrere Gegenſtände gegeben wer⸗ den. Aber ſtets waren Abnehmer vorhanden. Selbſt für eimen ziemlich mitgenommenen Spiel⸗ ball, der natürlich als Wunderball angeprieſen wurde.„Wenn'r do neidrickt, gibt's ee Dall, wenn'r dort neidrickt geht die Dall dort wid⸗ der raus und ſie kommt do nei.“ Bei ſolchen Dingen war die Konfurrenz im Gebot nicht be⸗ ſonders groß. Nur dann und wann, bei wert⸗ volleren Stücken, gab es ein gegenſeitiges das aber in erträglichen Grenzen blieb. hüte als Beweisſtückh Ein nettes Geplänkel gab es, als wieder ein⸗ mal die Vergeßlichkeit der Frauen betont wurde. Eine Frau begehrte auf und wies auf die vielen Herrenhüte. Meiſter Dörr aber lüftete nur verbindlich ſeinen Zylinderhut und meinte:„Die Hüt ſinn aach en Beweis vun der Vergeßlich⸗ keit vun euch. Die Männer hawwe nämlich bei der Heemfahrt vum Worſchtmarkt die ihre Fraue zum Halte gegewwe und die Fraue Dann wird mon ihren Hönden die logesatbeit nicht onsehen. Mit Nives- Creme gepflegie Haut dieĩibt siets geschmeidig. 3 hawwe die Hüt dann liege geloßt.“ Gegen eine ſolche Auslegung war man machtlos, zumal die pauſenlos weitergehende Verſteigerung kei⸗ nerlei Diskuſſion zuließ. f — Klavierabend Martin Schulze. Am Samstag, 7. Januar 1939, findet in der Hochſchule für Muſik und Theater im Kammermuſikſaal der Klavierabend Martin Schulze mit Werken von Beethoven, Brahms, Reger, Kornauth und Schulze ſtatt. Vormerkungen für Plätze in der Verwaltung der Hochſchule für Muſik und Theater, Telefon 34051, Klinke 849. Der Schneemann am Strandbad mit den„Eisbären“. Einer der„Eisbären“ dokumentiert noch die Abhärtung— die übrigen„Eisbären“ haben sich wieder in die wärmenden Kleider gesteckt, ohne die man trotz aller Abhärtung nun doch nicht auskommen kann. Privataufnahme „hakenkreuzbanner“ Donnerstag, 5. Januar 1959 Oas isot heutoe(os2 Donnersiag. 5. Januar: Nationaltheater: Gaſtſpiel der japaniſchen Schauſpiel⸗ und Ballettgruppe Talarazula Kabuli. 20 Uhr. Kunſthalle: Vortrag: Geheimrat Profeſſor Dr. Pinder⸗ Berlin:„Die Plaſtik“. Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett, Varieté. Konzert: Planlenkafſee Koſſenhaſchen, Palaſt'affee „Rheingold“, Kaffee Wien, Weinhaus Hütte, Grin⸗ zingſtube. Tanz: Holzkiſtl⸗Bar im Mannheimer Hof, Parkhotel, Eremitage⸗Bar in der Libelle, Wintergarten, Kaffee Carl Theodor. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Montag bis Samstag 10 bis 12.30, 14.30—16 Uhr. Sonntag 11—16 Uhr. Sonderſchau: Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen. Theatermuſeum. E 7, 20: Montag bis Sonntag 10 bis 13, 15—17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dal⸗ bergzeit. Städtiſche Kunſthalle, Moltkeſtraße 9: Dienstag bis Samstag 10—13, 14—16 Uhr, Sonntag 11—16 Uhr. Leſeſaal: Dienstag bis Freitag 10—13, 15—17, 19.30—21.30 Uhr; Samstag 10—13, 15—17 Uhr; Sonntag 11—13 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Dienstag bis Sams⸗ tag 10—13, 14—16 Uhr; Sonntag 11—13, 14—16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe: Montag bis Frei⸗ tag 11—13, 17—19 Uhr; Samstag 11—13 Uhr. Leſeſäle: Montag bis Freitag—13, 15—19 Uhr; Samstag—13 Uhr. Gedächtnisausſtellungen für Giambattiſta Bodoni und Laurence Sterne. Stüdtiſche Voltsbücherei: Zweigſtelle Neckarſtadt, Lort⸗ zingſtraße 13: Montag 17—20 Uhr: Dienstag, Don⸗ nerstag 10.30—12.30 Uhr; Mittwoch, Freitag 16—19 Uhr. Jugendausleihe: Dienstag 14—17 Ubr; Don⸗ nerstag 16—19 Uhr. Leſeſaal: Montag bis Samstag 11—13 Uhr; Montag bis Freitag 16.30—21 Uhr.— Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: Montag, Freitag 16—19 Uhr; Mittwoch 16—20 Uhr.— Ju⸗ gendbücherei, K 7, 46: Dienstag, Donnerstag 16 bis bis 20 Uhr: Freitag 15—19 Uhr. Kinderleſehalle: Montag, Mittwoch, Freitag, Samstag 15—19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, I 2, 9: Ausleihe: Dienstag, Freitag 10—13, 16—19 Uhr. Schallplattenvorführung: Donnerstag 10—16 Uhr. Städtiſches Hallenbad, 3, 1: Schwimmbäder, Wan⸗ nenbäder, Spezialbäder: Montag 16—20 Uhr; Diens⸗ tag bis Samstag 10—20 Uhr; Sonntag—12 Uhr. Planetarium im Luiſenpark: Vorführung des Stern⸗ projektors: Montag bis Freitag 16 Uhr; Sonntag 17 Uhr. Palmenhaus im Luiſenpark: Montag bis Samstag .30—17 Uhr; Sonntag—12, 14—17.30 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöffnet. Flughafen: Täglich 10—17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ huſtenflüge. Rundfunk⸗ Programm Donnerstag, 5. Januar: Reichsſender Stuttgart:.00 Morgenlied;:.15 Gym⸗ naſtit;.30 Frühlonzert;.00 Frühnachrichten;.00 Wetterbericht, Marktbericht;.10 Gymnaſtit;.30 Ohne Sorgen jeder Morgen;.20 Für dich daheim; 10.00 Vollsliedſingen; 11.30 Volksmuſik und Bauern⸗ kalender; 12.00 Mittagskonzert; 13.00 Nachrichten des drahtloſen Dienſtes; 13.15 Mittagskon'ert: 14.00 Zur Unterhaltung; 16.00 Kurzweil am Nachmittag; 17.00 Melodienreigen; 18.00 Aus Zeit und Leben; 19.00 „Es ſchienen ſo golden die Sterne“; 20.00 Nach⸗ richten; 20.15 Unſer ſingendes, klingendes Franſfurt; 21.00 Ludwig Thoma; 22.00 Nachrichten des draht⸗ loſen Dienſtes; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungs⸗ muſik; 24.00—.00 Nachtkonzert. 1 landſender:.00 Gleckenſpiel, Morgenruf, et⸗ *. kleine Melodie;.30 Frühronzert; .00 Nachrichten; 10.00 Volkslied ngen; 11.30 Drei⸗ ßig bunte Minuten; 12.00 Muſik zum Mittag: da⸗ zwiſchen: Zeitzeichen, Glückwünſche und neueſt⸗ Narg⸗ richten; 14.00 Allerlei von zwei bis drei: 15.00 Wet⸗ ter⸗, Markt⸗ und Börſenberichte; 15.15 Neue Spiel⸗ ilen ler Minme und Iuiabe fornruf 443 16 frau Berta vnlek, paul-Martin Utor 21 Durch Atem- u. Stimmbildune: Beseitig. chron. Heiseikeit, Slimmschwäche, Asthma, Bronchitis.- Zu Krankenk. zugel. uſiken; anſchließend: Programmhimveiſe; 15.00 Muſit am Nachmittag; 17.00 Onkel Kilian erzählt aus ſeinem Leben; 18.00 Das Wort hat der Sport; 18.15 Soliſtenmuſik Schumann; 18.45 Mit Kamera und Schreibmaſchine unterwegs; 19.00 Dafſand, echo; 19.15 Einer, der vergeſſen iſt; 20.00 Minna Magdalena; 21.30 Muſik am Abend; 22.00—— Wetter⸗ und Sportnachrichten: anſchließend: Deutſch⸗ landecho; 22.30 Eine tleine Nachtmuſik; 23.00—.25 Klingende Landſchaft. Die plaſtik des deutſchen Barock Lichtbildervortrag in der Städt. Kunſthalle Die zweite Vortragsreihe„Deutſcher Barock wird mit einem von Geheimrat Prof. Dr. W. Pinder von der. Univerſität Berlin, dem wir u. a. die volkstümlichen, hinreißend ge⸗ chriebenen Einleitungen in die Kunſt des deut⸗ Barock(in den Blauen Büchern) verdan⸗ ken, über„Die Plaſtik“ am Donners⸗ tag, 5. Januar, 20.15 Uhr, eröffnet.— Der Farben⸗Hermann Lacke und Farven für Induſtrie und Handwerk Farbiges Karbolineum 6 7. 17 u. 17a Fernſprecher 24673 Vortrag behandelt die deutſche Barockplaſtik von 5. Anfängen im 17. Jahrhundert an bis in die Frühzeit des 18. Jahrhunderts. Er beginnt bei den großen Bronzeplaſtikern wie Reichle und Petel, führt durch den ſehr ſchmalen Weg zur Zeit des 30jährigen Krieges zu den bald nach dieſem geborenen Plaſtikern wie Permoſer, Schlüter und vielen anderen und endet bei jenem zu dem der Mannheimer Paul Egell gehört und deſſen roße innere Spannweite am ſtärkſten in dem egenſatz zwiſchen den Aſams und dem Wiener G. R. Dorner zum Ausdruck kommt.— Wie⸗ derholung am Freitag, 6. Januar. Goldene Hochzeit. Der Schreinermeiſter Chri⸗ ſtian Belſchner, Mannheim, Lange Rötter⸗ traße 56, feiert am Donnerstag, 5. Januar, mit kenes Ehefrau Katharina geb. Seez das Feſt er goldenen Hochzeit. Dem Jubelpaar unfere herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche. Der mußte ja einmal im Zuchthaus landen haltloſigkeit, Arbeitsſcheu und ſchlechte Geſellſchaft führten auf die Bahn des Verbrechens Das Mannheimer Schöffengericht SG 1 be⸗ faßte ſich in ſeiner erſten Sitzung im neuen Jahr mit einem größeren Betrugsprozeß gegen den 34 Jahre alten Walter Scheinfuß aus Karlsruhe. Dieſer Angeklagte iſt von jeher das Sorgenkind ſeiner Eltern geweſen. Er zog es vor, in Verbrecherkreiſen die für ihn gefährlich werdenden Freundſchaften anzuknüpfen und mit ſehr zweifelhaften Frauen ein unſolides Leben zu führen. Nun wurde durch das gefällte Ur⸗ teil der Schlußſtrich unter ein Betrügerleben gezogen und die Allgemeinheit vor weiteren Schäden geſchützt. Scheinfuß gvurde im Elternhaus rechtſchaffen erzogen, aber ſchon nach Verlaſſen der Höheren Lehranſtalt zeigte es ſich, daß er für eine feſte und ſichere Arbeit keine Freude auſbringen konnte. Das Studium war ohne Erfolg. Er ergriff den Vertreterberuf und kam ſehr bald auf mi Mit Gefängnisinſaſſen befreun⸗ dete ſich Sch. und benutzte dieſe Gelegenheiten, um ſpäter mit ſolch fragwürdigen Geſtalten ins Geſchäft zu kommen. Der Angeklagte ließ ſich Beſtellſcheine unterſchreiben und erreichte ſo, Wirklich eine sehr auldringliehe Gesellschaft daß ihm die Firma Waren aushändigte. Sch. ſetzte dieſe Waren ab und verbrauchte das dafür eingenommene Geld für ſich. Den Geſchäftsleu⸗ ten machte er ſtets vor, daß es ſich bei den be⸗ treffenden„Kunden“ um zahlungswillige und ahlungsfähige Perſonen handelte. In verſchie⸗ enen anderen Fällen beging Sch. Zechbe⸗ trügereien in Lokalen und Hotels. Alle Verſuche auch von ſeiten ſeiner Firma, aus ihm wieder einen brauchbaren Menſchen zu machen, ſchlugen fehl. Nach ſeiner letzten Strafe von 2 Jahren und 5 Monaten 03 nis, die er am W. Juli 1936 verbüßt hatte, wurde er nach einigen Monaten ſchon wieder ſtraffällig. Unter dem Vorwand„augenblick⸗ licher Geldverlegenheiten“ erſchwindelte er ſich kleine Darlehen und beging wieder Zechbetrü⸗ gereien. Seinen Firmen fügte er einen Scha⸗ den von einigen hundert Mark zu. Der Be⸗ ſchuldigte war geſtändig, er wollte nur die Ab⸗ ſicht gehabt haben, die geliehenen Gelder wie⸗ der zurückzuzahlen, was ihm aber bei dieſer Sachlage kein Menſch mehr glauben konnte. Durch und durch verkommen Med.⸗Rat und Oberarzt Dr. Schwennin⸗ * r, Leiter der Anſtalt in Wiesloch, erſtattete em Gericht ſein ärztliches Gutachten über den Weltbild(M) Das hat ja gut angefangen vielverſprechender Kuftaht der Winterhilfs⸗Cotterie/ In 3 Tagen— 5000 Mark Gerade rechtzeitig zur Jahreswende ſind die grauen Glücksmänner mit ihren Loſen der Reichswinterhilfe⸗Lotterie aufgetaucht. So recht⸗ zeitig, daß ſie uns zum neuen Jahre bereits Glück bringen konnten. Daß ſie auch uns Mann⸗ heimern Glück gebracht haben, das beweiſen die Beträge, die bereits von den braunen Glücks⸗ männern ausgezahlt wurden. An den erſten drei Tagen kamen nämlich in Mannheim allein Gewinne in Höhe von 3000.— Mark heraus, die ſelbſtverſtändlich ſofort in bar an die Gewinner ausbezahlt wurden. Einen Haupttreffer in Höhe von 500 Mark haben drei Schuſtergeſellen eines Schuhmachermeiſters in T 2 gewonnen, die zuſammen ſpielten und denen dann das Glück ſo hold geſinnt war. Einen weiteren Hundert⸗Mark⸗Gewinn holte ſich im Kaffee Hauptpoſt ein Fräulein heraus, während ſich der Reſtbetrag der ausgezahlten Summe auf mittlere und kleinere Gewinne verteilt. Nach dieſem vielverſprechenden Anfang iſt nicht daran zu zweifeln, daß es nun Gewinne am laufenden Band gibt und daß noch mehrere Hauptgewinne nach Mannheim fallen. Die Mannheimer ſcheinen das zu wiſſen, denn ſie bekunden ein reges Intereſſe für die Losbriefe der grauen Glücksmänner. Zur Jahreswende konnte man allenthalben beobachten, wie die Mannheimer darauf brannten, zum neuen Jahr das Glückslos zu ziehen. Sehr gut laſſen ſich auch wieder die„Kompaniegeſchäfte“ an, zumal die an verkehrsbelebten Ecken ſtehenden Glücksmänner ſich entſprechend vorbereitet ha⸗ ben und die Anteilkarten bereithalten. Aus dem Gedränge, das rund um dieſe Glücksmänner herrſcht, kann man erſehen. wie beliebt ein ſolches Zuſammenſpiel iſt. Die alten 113er kommen zuſammen. Die Krie⸗ gerkameradſchaft ehem. 113er Mannheim, dem Traditionsverband des ehem. 5. badiſchen In⸗ fanterieregiments zugehörig, veranſtaltet am Samstag, 7. Januar 1939 in den Kaſino⸗Sälen ein Winterfeſt mit anſchließender Tanzunter⸗ haltung. Anordnungen der NSSDIAPFP Kreisleiltung der NSDAP An ſümtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Die Beitragswertmarken für Monat Januar 1939 ſind eingetroffen und können ſofort bei der Kreis⸗ kaſſenverwaltung der NSDAp, Mannheim, Rhein⸗ ſtraße 1, Zimmer 14, abgeholt werden. Der Kreiskaſſenleiter. Marſch⸗ und Schießausbildung. 6.., 20.15 Uhr, treten ſämtliche Schießausbildungsleiter der Orts⸗ gruppen zu einer wichtigen Beſprochung im„Rhein⸗ park“, Mannheim⸗Lindenhof, Rheinpar ſtraße 2, an. Dienſtanzug. Das Rundſchreiben 84/38 iſt mitzubringen. Kreisorganiſationsamt. Ortsgruppen der NSDAP Almenhof. Unſer erſter Dienſtappell im Jahre 1939 findet am 6.., 20.15 Uhr, im neuen Gemeinſchafts⸗ haus im Steinweg 2 ſtatt. Es nehmen teil: Alle Poli⸗ tiſchen Leiter und Pol.⸗Leiter⸗Anwärter, die Obmänner der DAF, die Walter der NSV und die Leiterinnen der NS⸗Frauenſchaft. Jungbuſch. Am 6.., 20 Uhr, findet im unteren Saale der Liedertafel, K 2, 31, Dienſtappell für ſämt⸗ liche Politiſchen Leiter, Walter und Warte der Gliede⸗ rungen, Leiterinnen der Frauenſchaft ſtatt. Dienſtanzug, Zivil mit Armbinde. Sandhofen. Am 6. 1. in der Turnhalle des Turn⸗ vereins 1878, 20.15 Uhr, Appell der Politiſchen Leiter, Walter und Warte der NSV und DAF. —— Mannheim. Rheinstrafe 1 Waſſerturm. 6.., 20.15 Uhr, Dienſtappell der Poli⸗ tiſchen Leiter, Pol.⸗Leiter⸗Anwärter, NSV⸗Walter und DAß⸗Obmänner in der Rennwieſengaſtſtätte. Anzug: Dienſtanzug, Nichtuniformierte mit Armbinde. NS⸗Frauenſchaft Friedrichspark. 5.., 20 Uhr, Nähabend ſowie Be⸗ ſprechung ſämtlicher Stab⸗, Zellen⸗ und Blockfrauen⸗ ſchaftsleiterinnen in B 4. Bismarchplatz. Die Hefte„Volks⸗ und Hauswirt⸗ ſchaft“ können ſofort bei Fenge, Heinrich Lanz⸗Straße Nr. 2, abgeholt werden. Horſt Weſſel⸗Platz. Die Zellenfvauenſchaftsleiterinnen können die Hefte„Deutſche Hauswirtſchaft“ bei Ste⸗ phan, Brahmsſtraße 3, abholen. Waldhof. 5.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Gaſt⸗ haus„Zum Mohrenkopf“ für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder. Plankenhof. 5.., 20.15 Uhr, Beſprechung der Stab⸗, Zellen⸗ und Blockfrauenſchaftsleiterinnen in P 3, 11. Ferner finden vom 10. 1. die Nähnachmittage wieder regelmäßig dienstags und mittwochs von 15 bis 18 Uhr ſtatt. Neckaran⸗Nord. Die Hefte Volks⸗ und Hauswirtſcha't tönnen bei Frau Hellmuth, Traubenſtraße 9, abgeholt werden. Almenhof. Gemeinſchaftsabend fällt dieſe Woche aus. Dagegen iſt die Teilnahme am Dienſtappell am 6. 1. im Gemeinſchaſtshaus Pflicht. Jugendgruppe Deutſches Eck. 5.., 20.15 Uhr, Ge⸗ meinſchaftsabend im Reichswandererheim, U 5. Angeklagten auf beſonderen Wunſch des Vaters der der Meinung iſt, daß ſein Sohn geiſteskrani fei. Der Angeklagte war vom 20. Oktober 1937 bis 30. Januar 1938 zur in die⸗ ſer Anſtalt untergebracht. Merkliche nzeichen einer geiſtigen Störung konnten keine feſtgeſtellt werden. Seine Lebengeſgicht iſt allerding⸗ eine Krankheitsgeſchichte. Er kam ſcheinto zur Welt, was aber keineswegs auf ſeine ſpä tere Entwicklung belaſtend eingewirkt hatte. Dic hervorſtechenden Kennzeichen ſind die Ge ſchlechtskrankheiten, die ſich der Ange klagte immer wieder im Laufe der Jahre zuzog Seine Frau ließ ſich von ihm 1935 nach einer vierjährigen Ehe ſcheiden. Der Vertreter der Anklagebehörde leuchtere in dieſes Verbrecherleben hinein und zeigte noch einmal alle Geſichtspunkte auf, die eine hohe Strafe rechtfertigen. Sein Antrag lauteie auf 5 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt, 300 Mark Geldſtrafe, Sicherungs⸗ verwahrung und Verſagung der Berufsaus⸗ übung auf die Dauer von 5 Jahren. . und Sicherungsverwahrung Das Schöffengericht Mannheim verurteilte den Angeklagten Walter Scheinfuß wegen zwölf Betrugsfällen unter Freiſprechung von wei Betrugsfällen und vier Fällen der Unter⸗ an zu einer Geſamtſtrafe von zwei Jahren Zuchthaus, 100 Mark Geldſtrafe und fünf Jahren Ehrverluſt. Außer⸗ dem wurde die Sicherungsverwahrung angeordnet. Das Gericht hat im Hinblick auf die erkannte Sicherungsverwahrung die anderen Strafen gemildert, da der Verurteilte ja doch dauernd in Verwahrung bleibt. Die Sicherheit der Allgemeinheit verlangte dieſe Maßnahme, damit der Angeklagte keinen Schaden mehr an⸗ richten kann. Aus einem Brief ſeines Vaters geht ja auch hervor, daß dieſer es für zweckmäßig hält, ſei⸗ nen Sohn, der ihm ſchon ſoviel Schande be⸗ reitet hat, dauernd in Verwahrung zu nehmen. Ein Jahr Zuchthaus und die ausgeſprochene Geldſtrafe gelten als verbüßt durch die erlittene Unterſuchungshaft. Die Deutsche Arbeitsfront Kreiswaltungs Mannnheim Rheinstr. 3 Berufserziehungswerk, O 4, 8/9 Wir machen darauf aufmerkſam, daß ab Donnerstag, 5. Danuar, im Berufserziehungswerk, 0 4, 8/, unſere Lehrgänge wieder fortgeſetzt werden. Des weiteren nehmen folgende Lehrgemeinſchaften in kommender Woche vom 8. bis 15. Januar ihren Anfang: Lehr⸗ gemeinſchaft der Maler; Lehrgemeinſchaft der Friſeure (Ondu ationsübungen, Anfänger); Lehrgemeinſchaft für Dieſelmotoren: Lehrgemeinſchaft für Meſſen und Meß⸗ werkzeuge; Lebrgemeinſchaft für Elektroſchweißen. Hier⸗ zu können noch einige Anmeldungen in C1, 10 ange⸗ nommen werden. . Kraft. afreude Reiſen, Wandern, Urlaub Mit Koß in die Stadit der Auslandsdeutſchen. Son⸗ derzug nach Stuttgart am Sonntag, 15. Jannar. Ab⸗ fahrt ab Mannheim(Hauptbahnhof) gegen.15 Uhr mit Halt auf Hin⸗ und Rückfahrt in Neckarau. Rheinaun⸗ haſen, Schwetzingen, Hockenheim, Neu ußheim, Lud⸗ wigsburg, Stuttgart an gegen 10 Uhr; Rückfahrt ab Stuttgart(Hauptbahnhof) gegen 20 Uhr, Ankunft in Mannheim gegen 23.30 Uhr. Teilnehmeryreis 3,20 Reichsmark. Fahrkarten werden in den nüchſten Tagen bei allen Kdß⸗Verkaufsſtellen ausgegeben.(Eventuell Wanderung ab Stuttgart nach Schloß Solitüde über Bärenſchloß— Wildpark zurück.) Zum Winterſport in den Schwarzwald. Am Sonn⸗ tag, 8. Januar, Omnibusfahrt nach dem Ruheſtein. Teilnehmerpreis 6,50 Reichsmark, Abfahrt ab Parade⸗ 4.30 Uhr. Anmeldungen bei allen Kdß⸗Geſchäfts⸗ ellen. Sonntag, 8. Januar, Wanderung ab Schriesheim nach Schauinsland— Ruine Hirſchburg— Birken⸗ brünnle— Leichtweg— Urſenbach— Wolfshecke— Obere Griet— Weite Tal— Schriesheim. Wander⸗ Reisegepäck stabil, preiswert Gold-E feil verrautstelle 6. Zoebenübe Plankenho! zeit zirka 4 bis 5 Stunden. Fahrpreis 1,20 Reichsmark. Sonntags'arte muß von jedem Teilnehmer am Schal⸗ ter der OEG Neckarſtadt gelöſt werden. Abfahrt erfolgt .14 Uhr ab Mannheim⸗Neckarſtadt. Schriesheim an .30 Uhr. Rückfahrt am Abend nach Mannheim nach Belieben. Im Januar wieder eine Rund⸗um⸗Italien⸗Fahrt. Vom 26. Jan. bis 7. Febr. 1939„Rund um Ztalien“. Fahrtſtrecke: Karlsruhe—Venedig(D⸗Zug). Ab Venedig auf Dampfer„Sierra Cordoba“ nach Palermo- Neapel —Genua. Rückfahrt Genua—Karlsruhe(D⸗Zug). Teil⸗ nehmerpreis 156 RM.; darin iſt enthanten: Bahn⸗ und Schiffahrt, Unterkunft und volle Verpflegung an Bord ſowie ſämtliche Ausflugsveranſta tungen, Beſichtigun⸗ gen und ein Taſchengeld in Höhe von 16 Reichsmark in italieniſcher Währung. Den Anmeldungen muß ein ärztliches Atteſt beigefügt ſein, abzugeben nur Rhein⸗ ſtraße 3 Zimmer 50. Oß 806 39 vom.—15. 1. 1939 ins kleine Walſertal. Teilnehmerpreis RM. 48 50 einſchl. Fahrt Omnibus), Verpflegung und Unterkunft. Teilnahme nur mit Sti⸗ kurs möglich Die Unterkunft erfolgt in Hütten in zirka 1500 Meter mitten im beſten Uebungs⸗ und Touren⸗ gebiet. Anmeldungen bei allen Kdßỹ⸗Geſchäfte ſtellen. Abfahrt am 7. Januar, 18.30 Uhr, ab Waſſerturm. Für die Varieté⸗Veranſtaltung am Sonntag, den 8. Januar, im Nibelungenſaal(Vorſtellung für die Firma Heinrich Lanz) ſind noch Karten zu 30 und 58 Pfennig erhältlich. HJ, BDi, Is und JM. Führerſchulnngswerk. Am 5.., 20.30 Uhr, findet in der allgemeinen Berufs⸗ ſchule, U 2, erſtmals wieder nach den Ferien die Ar⸗ beitsgemeinſchaſt für„Werdendes Reich, Geſchichte und Innenpolitit“(Dr. Zeller) ſtatt. Fernrut 42 „Haken —*— Zum Zn im Natior zuſammeng im Jahre wert zu einſatze rer“ geſch Reichsgebie einem„Ga ſationstrãg geleitet wi Das Arl Notwendigt Rechtswahr ihnem entſf rufliches F Arbeitsplat Fortfall der bundenen wahrern in beitswerk i wenden. Gelegentl ſchaftstreuh Umiverſität osfen Bewährtes, kre ſtoffe. Stark ſe kräftige die an Zahlreick ur 5 Auto- Knom an Selbstfahrer Sc Verle Auto Mannhein Autoverle Schwetzingerſt Gar. Fels&ð Unser aus, d stande Necka innune lieben Manr Mutter Tante, II im Alt. uar 1939 —],,ẽeᷣm en es Vaters eiſteskrani tober 1937 ng in die⸗ Anzeichen feſtgeſtell. allerding? cheinto feine fpä hatte. Dic die Ge der Ange ihre zuzog nach einer eleuchtere und zeigte * 28 ag lauteie 10 Jahre icherungs⸗ zerufsaus⸗ verurteilte iß wegen hung von der Unter⸗ ife von 100 Mark iſt. Außer⸗ ahrung lick auf die anderen te ja doch Sicherheit taßnahme, mehr an⸗ ht ja auch hält, ſei⸗ hande be⸗ u nehmen. ſeſprochene e erlittene che ont heinstr. 3 ———————— /9 Donnerstag, 8/9, unſere s weiteren kommender fang: Lehr⸗ der Friſeure einſchaft für mund Meß⸗ eißen. Hier⸗ 1, 10 ange⸗ wrl. mencu,an wrmexn uenhode. tſchen. Son⸗ anuar. Ab⸗ n.15 Uhr u. Rheinmau⸗ heim, Lud⸗ tückfahrt ab Ankunft in ryreis 3,20 hſten Tagen (Eventuell litüde über Am Sonn⸗ Ruheſtein. ab Parade⸗ F⸗Geſchäfts⸗ Schriesheim — Birken⸗ olfshecke— n. Wander⸗ ück ert gufstelle nkenho! Reichsmark. am Schal⸗ ahrt erfolgt iesheim an nheim nach alien⸗Fahrt. m ZItalien“. Ab Venedig mo- Neapel Zug). Teil⸗ Bahn⸗ und ig an Bord Beſichtigun⸗ Reichsmark en muß ein nur Rhein⸗ Walſortal. Omnibus), ir mit Stki⸗ ten in zirka nd Touren⸗ häftẽ ſtellen. erturm. nntag, den ng für die 30 und 553 inngswerk. ſen Berufs⸗ en die Ar⸗ ſchichte und Donnerstag, 5. Januar 1950 „Hakenkreuzbanner“ Praktiſches Wiſſen wird vermittelt Ziele, Kufgaben und Einrichtungen des UsnB⸗arbeitswerkes Zum Zweck der fachlichen Fortbildung aller im Nationalſozialiſtiſchen Rechtswahrer⸗Bund zuſammengeſchloſſenen Berufsgruppen wurde im Jahre 1936 das„NSRB⸗Arbeits⸗ wert zur Förderung des Berufs⸗ einſatzes der deutſchen Rechtswah⸗ rer“ geſchaffen, das ſich über das geſamte Reichsgebiet erſtrect und in jedem Gau von einem„Gaubeauftragten“, als dem Organi⸗ ſationsträger fachlicher Fortbildungsvorhaben, geleitet wird. Das Arbeitswerk iſt urſprünglich aus der Notwendigkeit herausgewachſen, arbeitsloſen Rechtswahrern Keceintniſſe zu vermitteln, die ihnem entſprechend der Wirtſchaftslage ein be⸗ rufliches Fortkommen und die Erringung eines Arbeitsplatzes erleichtern ſollten. Durch den Fortfall der Arbeitsloſigkeit und den damit ver⸗ bundenen verſtärkten Arbeitseinſatz von Rechts⸗ wahrern in der Wirtſchaft konnte ſich das Ar⸗ beitswerk im letzten Jahre neuen Aufgaben zu⸗ wenden. Gelegentlich einer Anſprache vor den Wirt⸗ ſchaftstreuhändern in der Aula der Berliner migiſter Dr. Frant die Aufgaben und Ziele des Arbeitswertes auf. Nach den Worten des Miniſters will das Arbeitswert die arbeitsloſen Rechtswahrer umſchulen, die im Beruf ſtehen⸗ den und nach höherer Verantwortung ſtreben⸗ den Rechtswahrer fachlich weiterbilden und ihnen Sonderkenntniſſe vermitteln, wie ſie die für die einzelgſen dafür berufenen Berufs⸗ und Fachgruppen die jeweils wechſelnde Arbeits⸗ und Wirtſchaftslage mit ſich bringt. Dieſe Auf⸗ gaben führt das Arbeitswerkt durch Veranſtal⸗ tungen von Fachlehrgängen G. B. Vorberei⸗ tunigslehrgänge auf die Prüfung zum Wirt⸗ ſchaftstreuhänder NSRo und vereidigten Bü⸗ cherreviſor, Deviſenrechtskurſe für Rechtsanwälte uſw.), Einzelvorträgen, Avbeitsgemeinſchaften, Uebungen und Seminaren durch. Die Eigenart der Arbeitsweiſe dieſer Einrich⸗ tungen gegenüber der Hochſchule beſteht darin, daß das Hauptgewicht auf die Vermittlung von praktiſchem Wiſſen gelegt wird. Wie bereits angeführt, ſoll das Arbeitswerk die fachliche Fortbildungsſtätte der Rechtswahrer ſein; darüber hinaus will es ſich auch an die Kreiſe der Wirtſchaft wenden, um dieſen das neue Recht, das infolge des Fortſchreitens der wirtſchaftlichen und rechtlichen Entwicklung durch die Geſetzgebung geſchaffen wird, zu ver⸗ mitteln. An dieſer Stelle ſei darauf hingewie⸗ ſen, daß das NSRB⸗Arbeitswerk auch in den neu hinzugekommenen Reichsgebieten die Kennt⸗ nis des deutſchen Rechts durch Fachveranſtal⸗ tungen den Rechtswahrern und darüber hinaus all denen, die es angeht, zu vermitteln be⸗ ſtrebt iſt. In den zwei Jahren ſeines Beſtehens fand das Arbeitswerk infolge ſeiner Leiſtungen nicht nur in den Reihen der Rechtswahrer, ſondern auch bei anderen Intereſſierten der Wirtſchaft, halk An Beachtung und Wider⸗ all. Auf Grund dieſer Erfolge konnten nun neue Wege beſchritten werden. Ein Gedanke, der auch bereits in vielen Gauen in die Tat umgeſetzt wurde, war die Errichtung und Schaf⸗ fung des„Berufsſeminars für rer“. Während der Sinn der Lehrgänge der iſt, daß irgendein Wiſſensſtoff neu vermittelt wird, ſo ſoll das Seminar das Gehörte durch prak⸗ tiſche Fälle in einem Uebungs⸗ und Seminar⸗ betrieb vertiefen. Eines dieſer Berufsſeminare iſt das„Wirtſchafts⸗ und Treuhandſeminar“, das in ſeiner erſten Stufe Juriſten und Volks⸗ wirte in die betriebswirtſchaftliche Praxis ein⸗ führt und in ſeiner zweiten Stufe die An⸗ gehörigen des Reviſions⸗ und Treuhandweſens für ihre beſonderen Berufsaufgaben aus⸗, bzw. fortbildet. Für die Referendare wurde zur Vor⸗ bereitung auf die Aſſeſſorenprüfung das „Rechtsſeminar“ geſchaffen. Mit dieſer Einrichtung will der Berufsſtand ſelbſt ſeinen Nachwuchs durch erfahrene, im Beruf fahende Praktiker auf die Große Staats⸗ prüfung vorbereiten, um damit jede unkontrol⸗ lierbare Berufsfortbildung und Berufsausbil⸗ dung der Rechtswahrer zu beſeitigen. Auf An⸗ regung der Reichsfachſ chaft für das Dolmetſcher⸗ weſen innerhalb der Deutſchen Rechtsfront er⸗ ſtand das„Dolmetſcherſeminar“. Dieſes Semi⸗ nar dient in erſter Linie der Berufsausbildung von Dolmetſchern und Ueberſetzern. Darüber inaus will es auch anderen Intereſſenten Ge⸗ egenheit bieten, fremde Sprachen unter bewährter ſprachkundiger Leitung zu erlernen. Die Seminare als„Uebungswerk“ ſind neben dem„Lehrwerk“ die Grundlagen, auf denen ſich das Arbeitswerk des NS⸗Rechts⸗ wahrerbundes aufbaut; es wird im kommen⸗ den Jahre beſtrebt ſein, in allen Gauen nach und nach die da und dort fehlenden Funda⸗ mente für die n der fachlichen Fortbildung aller am Recht Intereſſierten zu ſchaffen. E. Umiverſität zählte der Reichsrechtsführer Reichs⸗ Bei Bronchitis Husten, Verschleimung, Asthma Dz Boether-Jableffen Bewährtes, kräuterhaltiges Epezialmittel. Enthält 7 erprobte Wirk · ſtoffe. Stark ſchleimloſend, auswurffördernd. Reinigt, beruhigt und fch Gewebe. In Apotheken 4.43 und.50 kräftige die angegri ahlreiche ſ0 liche Anerkennungen zufriedener Arzte! Für Selbstfahrer“ Knometer 8 Pfennig an delbstfahrer Schillergarage Speyerer-tr.-9 — Zing. 20 feni a. —Ti ins, 2Ratenrück⸗ Veneih Iiermamt zahlung. Angebote 7783 VS U. Nr. 37 Autos Milch⸗ und Mannheimer en Autoverleih— Schwetingerſtr. 586 Grünzinger, Augori Kahe Gar. 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Januar verschied nach längerem Leiden mein lieber Vater, unser guter Großvater, Schwiegervater Gcoro Waliner Mannheim(Meerlachstr. 23), den 4. Januar 1939. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Scholl Die Feuerbestattung findet am Freitag, 6. Januar, vormittags 11.30 Uhr, im Krematorium statt. Zur Nachhilfe den Verlag dieſes Blattes erbeten. Verschiedenes Guleingericht. Schloſſerei ſuchk v. Jabrik noch laufd. Derkſtalt⸗ und Elektro⸗ ſchweißarbeit. Zuſchriften u. Nr. 57 170 VS an in Math., Franzöſiſch und Engliſch eeignete Lehrkraft geſucht. Angebote unter Nr. 131 965 VS an den Verlag dieſes Blatt. erbet. Kauigesuche Neckarstadt, der Schlosser- Danlsagung Unseren tiefgefühlten Dank sprechen wir allen denen aus, die uns in unserem tiefen Leid so nah zur Seite standen. Ganz besonderen Dank dem Männerchor 1913 und Maschinenbauer- innung, sowie für die reichen Kranzspenden für meinen lieben Gatten, unsern lieben Vater und Schwiegersohn Mannheim(Fröhlichstr. 60a), den 4. Januar 1939. Frdu W. FUSHag und Nngenhörige. Gold und Silber in jeder Nenge zu kæufen gesucht M. Marx R 1, 1— am Markt Anleufbesch. I1/204 40 Donnerstag, den 5. Januar 1939, machmittags.30 Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, qu 6, 2, gegen bgre A im Vollſtreckungswege oͤffentlich verſteigern: 4 Büfetts und ſonſtiges. WBär, Gerichtsvollzieher. Donnerstag, den 5. Januar 1939, nachmittags 2½ Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6, 2, gegen bare aohen im Vollftreckungswege oͤffentlich verſteigern: Tante, Großtante, Urgroßtante, Frau Eeb. lohr im Alter von 85 Jahren sanft entschlafen. Mannheim, den 4. Januar 1939. Schanzenstraße 16-18. Nach kurzer, schwerer Krankheit ist unsere liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwiegermutter, Llisabein Leger.,. Die trauemden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet am Freitag, den 6. Januar 1939, nachmittags 2 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt. 1 FTiſchuhr, beſtimmt. Wehrle, Gerichtsvollzieher. den 6. Januar 1939, nachmittags 2½ Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, qu 6, 2, gogen hare Zah 50 im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Perſonenkraftwg.(Opel⸗Olympia) 1 Bücherſchrank, 1 Schreibtiſch, 1 Spieltiſch, 1 Fernglas, 1 Zim⸗ merbüfett, 1 Kredenz, 1 Standuhr, 1 Ausziehtiſch, 6 Stühle, 1 Steh⸗ lampe, 1 Rauchtiſch, 1 Schulbank für 1 Kind, 1 Stehleiter, 4 Klapp⸗ ſtühle—*— kleinere Teppiche verfchiedene Helgemälde u. fonſtige Bilder, verſchied. Porzellangeſchirr, verſchiedene Gläſer und Kelche,— Silberbeſtecke und verſchiedenes. Die Verſteigerung findet voraus⸗ ſiahkicg, beſtimmt ſtatt. enk, Gerichtsvollzieher. amti. Bekanntmachungen Freltag frün 8 Unr Kuhfleisch, Anf᷑.f 400 Alaaaa Twangsversteigerungen 8 deffenlliche Crinnerung! Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannbeim waren biw werden fällia ſpäteſtens am: 5. 1. 1939: die von den Arbeitge⸗ gebern an den Lohn⸗ u. Gehalts⸗ ahlungen im Dezember 1938 ein⸗ behatene Bürgerſteuer: 0. 1. 1939: die bis dahin fällig wer⸗ dende Vergnügungsſteuer: 10. 1. 1939: die auf Grund von Stun⸗ dungen u. Forderungszetteln bis dahin fällig werdenden Steuer⸗ zahlungen u. Säumniszuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnisgeſet⸗ zes mit dem Ablauf des Fälligkeits⸗ tages ein einmaliger Zuſchlaa(Säum⸗ niszuſchlag) in Höhe von 2 v. H des rückſtändiaen Steuerbetrages verwirkt Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwanas⸗ vollſtreckung zu erwarten. Eine be⸗ ſondere Mahnuna jedes einzelnen Säumigen erfolat nicht. Stadtkaſſe. — Viernheim Jellverſorgung der minderbemittekten Bevölkerung: hier: für die Zeit vom 1. Januar 1939 bis 31. Mürz 1939. Die Ausgabe der Reicheverbilli⸗ gungsſcheine für Speiſefette und Mar⸗ e für das erſte Vierteljahr 1939 erfolgt im Schalter⸗ raum des Rathauſes in nachſtehender Reihenfolge: A. Reichsverbilligungsſcheine für Speiſefette: Montag. den 9. Januar 1939: nachmittags: Buchſtabe von—4 Uhr.. A und B „—5 Uhr.. Q, D, E „—6 Uhr.. F und 6 Dienstag, den 10. Januar 1939: on 3 r „—5 Uhr.., K, L. „iif nse Mittwoch, den 11. Januar 1939: von—4 Uhr R und 8 „—5 Uhr. B. Margarinebezugsſcheine: Donnerstag, den 12. Januar 1939: nachmittags Buchſtabe von—4 Uhr..—6 „—5 Uhr H— „—6 Uhr—2 Jeder Bezugsberechtigte hat den Bezugsausweis dei ſtelle hier, ſowie rdienſtbeſcheini⸗ gungen vorzulegen. Reichsverbilligungsſcheine erhalten ab 1. Januar 1939: bis zum Einkom⸗ men v. wöchentl. Alleinſtehende 10.50 Ehepaar ohne Kinder Ehepaar mit 1 Kind. Ehepaar mit 2 Kindern... 20.70 hepaar mit 3 Kindern. Ehepaar mit 4 Kindern und mehr, je weitere...— Witwen mit 2 Kindern Bezugsſcheine für Konſummargarine erhalten ab 1. Januar 1939: bis zum Einkom⸗ men v. wöchentl, „17.50 Alleinſtehende 4 Ehepaar ohne Kinder 24.50 Ehepaar mit 1 Kind. 29.50 Ehepaar mit 2 Kindern. 41.4 Ehepaar mit 3 Kindern... 47.4 Ehepaar mit 4 Kindern und mehr, ſe weitere...— Witwen mit einem Kind.. Perſonen, die ihren Fettbedarf aus eigener Wirtſchaft oder Viehhaltung decken können, oder deren Einkommen die feſtgeſetzten Richtſätze überſchrei⸗ tet, können nicht berückſichtigt werden. „Alu⸗Kru⸗Empfänger erhalten ihre Reichsverbilligungsſcheine beim Ar⸗ beitsamt. Die für das Jahr 1938 ausgeſtellten Haushaltsnachweiſe gelten im Jahre 1939 weiter. Auch die bisher ausge⸗ ſtellten Betriebsnachweiſe behalten im Jahre 1939 ihre Gültigkeit. Viernheim, den 2. Januar 1939. Amtliche Bekanntmachungen Ethebung einer vürgerſteuer in der Gemeinde viernheim für 1939 Die Gemeinde erhebt für das Ka⸗ lenderjahr 1939 eine Bürgerſteuer von 500 vom Hundert des Reichsſatzes. Der Bürgerſteuer unterliegen alle Perſonen, die am 10. Oktober 1958 über 18 Jahre galt waren und an die⸗ 80 Tag im Gemeindebezirk ihren ohnſitz oder mangels eines inländi⸗ ſchen Wohnſitzes ihren gewöhnlichen Aufenthalt hatten. Die Höhe der Bürgerſteuer richtet ſich nach der Höhe des Einkommens im Kalenderjahr 1937. Der einzelne Teilhetrag wird nicht erhoben, wenn der Steuerpflichtige am Fälligkeitstag a) verſichevungsmäßige Arbeitsloſen⸗ oder Kriſenunterſtützung empfängt, b) laufend Unterſtützung aus der öf⸗ Aiwende Fürſorge genießt, e) Wirwenbeihilfe, Waiſenbeihilfe, El⸗ ternrente oder Elternbeihilfe nach 58 40—49 des Reichsverſorgungs⸗ geſetzes oder Zuſatzrente nach Ar⸗ tikel 4 des Geſetzes über Aende⸗ rungen auf dem Gebiet der Reichs⸗ verſorgung vom 3. Juli 1934— I S. 541, 542— — oder Familienunterſtützung nach dem amilienunterſtützungsgeſetz vom 30. März 1936— Reichsge⸗ ſetzblatt 1 S. 327— erhält. d) falls er ledig iſt, vorausſichtlich nicht mehr als 464.40 R cht ledig iſt, v hchllich er nicht le i orausſichtli nicht mehr als 758.40 RM. al Geſamtbetrag ſeiner Einkünfte im Kalenderjahr 1939 erzielen wird. Für jedes zum Haushalt gehörige Kind erhöhen ſich die Betrüge um je 154.80 RM. Die Befreiung zu d ailt nicht für Perſonen, deren land⸗ und forſtwirt⸗ chaftliches Vermögen., Grund⸗ und Betriebsvermögen im Sinne des Reichsbewertungsgeſetzes 8000.—, RM. Übelſteigt. Die Bürgerſteuer wird von den Steuerpflichtigen, für die keine Steuerkarte ausgeſtellt, oder von de⸗ nen die Bürgerſteuer nicht durch einen Beſcheid angefordert worden iſt, hiermit zur Zahlung aufgefordert. Für Steuerpflichtige, die für 193“7 wegen Geringfügigkeit des Einkom⸗ mens zu einem Einkommenſteuerbe⸗ trag tatſächlich nicht herangezogen worden ſind oder im Falle der Ver⸗ anlagung nicht heranzuziehen geweſen wären, beträgt die Bürgerſteuer 15.— RM. Wird dem Steuexpflichtigen Kin⸗ derermäßigung gewährt, ſo beträgt die Bürgerſteuer ber zwei Kindern .— RM., bei drei Kindern iſt er von der Bürgerſteuer frei. die am Stichtag (10. Oktober 1938) das fünfzigſte Le⸗ bensjahr vollendet hatten und mit ihrem Einkommen in 1937 unter die „Eintommen⸗ bzw. Lohnſteuerfreiheit“ haben im Erhebungsjahre 1959 .— RM. Bürgerſteuer zu entrich⸗ zuſammen ermäßigung iſt der Pflichtige mit zwei und mehr Kindern von der Bür⸗ gexſteuer befreit. Für Steuerpflichtige, die zwar zux Eintommen⸗ bzw. Lohnſteuer in 1937 herangezogen wurden, deren Einkom⸗ men aber unter 2100.— RM. blioh, heträat die Bürgerſteuer 20.— RM. Tritt in dieſem Falle Kinderermäßi⸗ guna ein, ſo beträgt die Bürgerſteuer bei jwei Kindern 10.— RM.; wäh⸗ rend von drei Kindern ab keine Bür⸗ Wa mehr in Anſatz gebracht ir Für. Kinder, die Juden ſind, —*— ieum nicht ge⸗ währt. Die Bürgerſteuer iſt zu je eine m Viertel bis zum 10. Februar, 10. Mai. 10. Auguſt und 10. November 1939 an die Gemeindekaſſe Viernheim oſtſcheckkonto 18 553 Frankfurt am ain) zu entrichten. Werden die Teil⸗ beträge nicht rechtzeitig gezahlt, ſo werden ſie ohne beſondere Anforde⸗ zung oder Mahnung durch gebühren⸗ —..22 Zwangsvollſtreckung einge⸗ ogen. ch mache ausdrücklich darauf auf⸗ merlſam, daß ein Einſpruch gegen den Steuerbeſcheid nur dann zuläf/ iſt, wenn er innerhalb eines Monats nach Empfang des Beſcheids bei dem Leiter der Gemeinde eingebracht wird Die Steuerbeſcheide werden den Steuerpflichtigen in den nächſten Ta⸗ gen zugeſtellt. Viernheim, den 31. Dezember 193“ ten. Bei Einräumung von Kinder⸗ſſft Ziegeleibeſitzer Friedrich Schäſfer in Brühl hat Antrag auf waſſer⸗ polizeiliche Genehmigung für Letten⸗ ausbeute auf den Grundſtücken Lab.⸗ Nr. 663, 664 a und 665, Gewann emeſen, Gemarkung Brühl, ge⸗ tellt. Einwendungen gegen das Unter⸗ nehmen ſind binnen 14 Tagen— vom Tage dieſer Bekanntmachung an— beim Landrat(Abt.4/18)— in Mann⸗ heim oder beim Bürgermeiſter in Brühl vorzubringen, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als ver⸗ ſäumt gelten. 5 Plänc und Beſchreibung liegen wäh⸗ rend der Einſpruchsfriſt auf dem Rathaus in Brühl zur Einſicht oſſen. Mannheim, den 3. Januar 1939. Der Landrat, 4/18. zwangsberſteigerung Im Zwangsweg zum Zwecke der Aufhebuna der Erbengemeinſchaft ver⸗ ſteigert das Notariat am Mittwoch, den 22. Februar 1939, vormittags 9 Uhr. in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, A 1 Nr. 4, Zimmer 32, das Grundſtück der fortgeſetzten Gü⸗ tergemeinſchaft 4 Jakob Fuhr Gärtner in Mannheim u.., auf Gemarkung Mannheim. Die Verſteigerungsanordnung wurde am 17. Februar 1938 im Grundbuch vermerkt. Rechte, die zur ſelben Zeit toch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Ver⸗ ſteigerunga vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Wiwder⸗ ſpruch des Gläubigers alaubhaft zu machen: ſie werden ſonſt im gering⸗ ſten Gebot nicht und bei der Erlös⸗ vexteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den ührigen Rechten berückſichtiat. Wer ein Recht gegen die Verſteigerung hat muß das Verfahren vor dem Zuſchtag auf⸗ heben oder einſtweilen einſtellen laf⸗ ſen; ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerunaserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Die Nachweiſe über das Grundſtück ſamt Schätzuna kann jedermann ein⸗ ſehen. Grundſtücksbeſchrieb: Grundbuch Mannheim, Band 519 Kaer 27. Lgb.⸗Nrx. 22 304/2, Ackerland, Muhrl⸗ feld, 34 Ar 23 qm, jetzt Wohnhaus mit Gärtnerei. Schätzung: ohne Zubehör. 30 000.— RM miß Fuetgdn.. 32 859.— RM oötariat Mannheim vVI als Vollſtreckungsgericht. zwangsverſfeigerung Im Zwangsweg zum Zwecke der Aufhebung der Erbengemeinſchaft ver⸗ eigert das Notariat am Freitag, den 17. Mürz 1939, vormittags 9 Uhr, in ſeinen Dienſträumen in Mannheim A 1, 4, 2. Stock, Zimmer 32. das Grundſtück der Erbengemeinſchaft zwi⸗ ſchen der Frau Eliſabeth Ritz geb. Wein, Witwe in Mannheim u.., auf Gemarkung Mannheim. Die Verſteigerungsanordnung wurde am 14. September 1938 im Grundbuch vermerkt. Rechie, die zur ſelben Zeit noch nicht em Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Ver⸗ ſieigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Wider⸗ ſpruch des Giäubigers glaubhaft zu machen: ſie werden ſonſt im gering⸗ ſten Gebot nicht und bei der Erlös⸗ Zertetlung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtiat Wer ein Recht zegen die Verſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag auf⸗ heben oder einſtweilen einſtellen laj⸗ ſen; ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des berſteiaerten Gegenſtands. Die Nachweiſe über das Grundſtück ſamt Schätzuna kann federmann ein⸗ ſehen. Grundſtücksbeſchrieb: Grundbuch Mannheim, Band 466, Heft 9: Lgb.⸗Nr. 4747 a, Litera U 4, 9 Hofreite mit Gebäiden, 3 Ar 47 am. Schätzung: ohne Zubehör 42 000.— RM mit Zubehör.42 575.— RM Notariat Mannheim VI, Der„ n Bechtel. Der Bürgermeiſter: Bechtel. als Vollſtreckungsgericht. Vermählungskarten liefert schnell und gut Hakenkreuzbanner-Druckerei ———— „Hakenkreuzbanner⸗ Unterhaltung Donnerstag, 5. Januar 1050 / Copyrisht by P. A. Schmidt G. m. b.., Verlag Presse-Tagesdienst, Berlin W35 222 Ein Tatsachenbericht über die amerikanische Filmmetropole/ Von Dr. Max Weinheber 7. Fortſetzung Und ſchon hatte Helen Hayes die vertrag⸗ liche Verpflichtung zu erfüllen, vier Wochen lang Hefefliys und Mehlſpeiſen zu eſſen, weil ihre Glieder zu dünn waren. Barbara Stan⸗ wyt wurde erſucht, fücnif Zentimeter größer zu werden, Joan Crawford hatte in zwanzig Ta⸗ gen ſechs Pfund abzunehmen, Mae Weſt durfte nur noch grünen Salat und Pampelmuſen ver⸗ zehren, Rin⸗tin⸗tin, nein, Rin⸗tin⸗tin war der einzige Filmſtar, der von dieſen Schönheits⸗ korrekturen verſchont blieb. Ihm, dem ehemali⸗ gen Meldehund aus einem deutſchen Schützen⸗ graben, war die Schönheit in die Wiege, bzw. in den Korb gelegt worden. Den Barbaras und Joanus aber mußte ſie angegeſſen, abge⸗ zehrt, aufgeſtockt und was ſonſt noch alles wer⸗ den! Schönheit fällt eben nicht vom Himmel— zumal nicht die Schönheit, die Hollywood da⸗ für hält. Wer iſt eigentlich Jack Holland? „Well“, ſagte Mr. Mayer— ganz recht: der mnit den Mädchenbeinen aus Lraig Island und ſpätere Direktor von Metro⸗Goldwyn⸗Mayer— „Schönheit fällt eben nicht vom Himmel! Ihre Probeaufnahmen ſind ja ganz gut ausgefallen, aber—“ „Aber?“, wiederholte erwartungsvoll das bunkelblonde Mädchen mit der überraſchend harten Ausſprache. „Aber bevor wir Sie engagieren, müſſen Sie leider einige geringfügige Aenderungen in Ihrem Geſicht vornehmen laſſen.“ Das Mäochen blickte den Filmgewaltigen überraſcht an. „Ja, und zwar werden wir Sie zuerſt zum Zahnarzt ſchicken!“ „Aber meine Zähne ſind ſehr gut!“, ſtieß die Angeredete hervor. „Nicht doch. Der Zahnarzt ſoll Ihnen ja keine Plombe einſetzen, ſondern hat nur Ihren linken Eckzahn zu vervollkommnen. Sehen Sie, die Probeaufnahmen haben nämlich gezeigt, daß jener Eckzahn leider etwas ſchief gewach⸗ ſen iſt— und das ſieht man beim Lachen. Außerdem wirkt es unſchön, nicht wahr? Alſo gehen Sie morgen zum Zahnarzt und laſſen das beſeitigen. Und noch etwas: übermorgen melden Sie ſich dann bei Jack Holland.“ Das Mädchen blickte den Sprecher fra⸗ gend an. „Ach ſo, Sie wiſſen nicht, wer Mr. Holland iſt?! Das iſt der Meiſter der Schönheitszau⸗ berei in Hollywood, unſer beſter„make-up-man“. Der hat ſchon viele berühmte Geſichter ver⸗ ſchönert und geformt. War früher Bildhauer und verſteht ſich auf Masken wie keiner hier. Ja, von Jack Holland laſſen Sie ſich vor allem eine andere Friſur machen, verſtanden? Ihre jetzige Haartracht iſt nämlich— entſchuldigen Sie, für Hollywood unmöglich. Wenn Sie da⸗ mit fertig ſind, kommen Sie wieder her, danei wollen wir mit den Standaufnahmen beginnen. Good bye!“ Faſſungslos hatte das Mädchen dieſer Rede zugehört. Zerenirſcht und niedergeſchlagen ging ſie in ihr Hotel— ſie wohnte erſt kurze Zeit in Hollywood— und erſchien am nächſten Tag beien Zahnarzt, der ihr den linken Eckzahn um⸗ ſetzte, ſo daß das Mädchen von dem Augen⸗ blick an bezaubernd zu lächeln verſtand, und am darauffolgenden Tag erſchien ſie bei Mr. Holland, dem berühmten Maskenformer. Dieſer betrachtete ihr Geſicht lange und auf⸗ mertſaan, beleuchtete es von allen Seiten, ſchminkte es plaſtiſch, gab ihm einen etwas melancholiſchen Zug und zog die Augenbrauen ganz ſchmal aus. Dann machte er das Haar naß, ſtülpte eine enge Seidenkappe darüber und probierte mehrere Perücken aus, bis er ſchließ⸗ lich die richtige gefunden hatte. Hierauf foto⸗ grafierte er das ſo veränderte Geſicht des Mãd⸗ chens und vertiefte ſich tags darauf in die Bilder. Wieder wurde das Mädwchen geſchminkt, das Ohr freigelegt, die endgültige Perücke nochmals werändert und dem Mund eine ebenmäßig ſtrenge Form gegeben. Wieder wurden Auf⸗ nahmen gemacht, und wieder mußte unſere Schauſpielerin erſcheinen, um die Friſur ihrer Haare— der letzten Perücke entſprechend— endgültig feſtzulegen. Es fiel jetzt länger, und zwar vom Scheitel ſchlicht auf den Nacken her⸗ ab, wo es ſich leicht kräuſelte. Mit dieſem vollkommen umgeformten, etzt gleichmäßig ſchönen Geſicht erſchien das Mäd⸗ chen bei Mr. Maver— und damit das erſte⸗ mal auf der Leinwand. Stars— verſchollen, verarmt, verhungert. Ja, Rin⸗tin⸗tin, das haſt du alles nicht nötig! Du brauchſt dich nicht wie die einſt ge⸗ feierte Mac Murry, die beim Neuyorker Bör⸗ ſenkrach alles verlor, kümmerlich durchs Leben zu ſchlagen, oder wie Buſter Keaton in einer Nervenheilanſtalt dahinvegetieren, weil er nicht darüber hinwegkommen kann, daß er an ſeine Ehefrau eine Million Dollar zahlen mußte. Nein, Rin⸗tin⸗tin, du haſt es beſſer! Du haſt dein Futter und deine warmen Decken und kannſt, wenn man es von dir verlangt, mor⸗ gen wieder filmen. Du brauchſt nicht wie die ſchöne Edwinar Booth, die einſt in dem großen Afrikafilm „Trader Horn“ die Hauptrolle ſpielte, hohl⸗ äugig und abgezehrt in einer Tropentlinik zu liegen. Edwinar zog ſich nämlich in jeneen Film eine unheilbare Krankheit zu. Auch Lon Chaney, der meiſterhafte Masken⸗ ſpieler, wurde ein Opfer ſeines Berufs: er ſtarb an einer Blutgerinnung, die er ſich bei einer Filmaufnahme zuzog. Sein Sohn Winfried, ſo ſtellte ein Reporter kürzlich feſt, will infolge⸗ deſſen nichts vom Film wiſſen und hat da⸗ her— das Klempnerhandwerk ergriffen.„Mein Vater“, meigte er,„hat ſeine Filmlaufbahn mit einem frühen Tod bezahlen müſſen. Er iſt nur 50 Jahre alt geworden. Viel hat er nicht vom Leben gehabt, denn bei den Aufnahmen erhielt er nur Rollen, in denen er gequält wurde. Und in ſeiner Freizeit mußte er die Folgen der Aufnahenen auskurieren. Ich Film⸗ ſchauſpieler—? Kommt gar nicht in Frage! Ich bin der Aeiſicht, daß die Welt viel nötiger tüchtige Klempner braucht als ſchlechte Schau⸗ ſpieler. Im übrigen hoſfe ich, mit meiner Klempnerei weiterzukommen als mein Vater mit ſeiner Schauſpielerei...“ Und wie hießen all die anderen Größen aus jener Zeit, da man auch dich, Rin⸗tin⸗tin, zu den„Stars“ rechnete? Da filmte zum Beiſpiel auch Jackie Coogan; du weißt, das war jener Junge, der in der Woche 10000 Dollar ver⸗ diente und ſich ein Vermögen von acht Millio⸗ nen Dollar erwarb. Heute iſt er verarmt ueid mußte kürzlich gegen ſeine Mutter einen Pro⸗ zeß führen, daenit er nicht verhungert. Fern Andra, in Deutſchland und ſpäter in Amerika die große Elegante— bringt ſich heute in Hollywood ſchlecht und recht als Komparſin Durch. Stuart Webbs, der gegiale Detektiv? Heute verſchollem. Clara Bow— fiel ſie nicht über die ſogenannte„Moralklauſel“ in ihrem Vertrag, „wonach die Filmgeſellſchaft das Recht erhält, einen Künſtler friſtlos zu entlaſſen, wenn ſein Privatleben zu Skandalen Anlaß gibt? Brei⸗ tete nicht eine lüſterne Senſationspreſſe die widerlichſten„Enthüllungen“ der ehemaligen Sekretärin Clara Bows vor der Oefferitlichteit aus und ruinierte die Schauſpielerin damit ſo vollkommen, daß ſie irgendwo tief drinnen im Lande ein Vergeſſen ſuchen mußte? Und Louis Brooks, Colleen Moore, Dorothy neid Lilian Giſh— wo ſind ſie geblieben? Ich weiß es nicht, Rin⸗tin⸗tin. Ich weiß nur, daß Ruhm und Glanz in Hollywood nicht ewig währen. Daß man heute nicht weiß, was mor⸗ gen wird und ob man übermorgen noch zu le⸗ ben hat Und oheie daß man es ſpürt, beginnt dieſes Abgleiten ins Nichts eines Tages. Be⸗ ginnt unmerklich und kaum wahrnehmbar. Vielleicht mit einem kleinen Unfall, vielleicht auch nur mit Kopfſchmerzen Heimlich ſtill und leiſe kommt— das Ende Silvia Sidney zum Beiſpiel rutſchte vor eini⸗ ger Zeit im Atelier aus und ſchlug mit dem Kopf auf einen Spiegeltiſch. Kopfſchmerzen, Gedächtnisſtörungen und eine leichte Gehirn⸗ erſchütterung waren die Folgen. Man riet ihr, mit dem Filmen ausſetzen. Aber hartnäckig verteidigte Silvia Sitaiey ihre Rolle. Denn ſie wußte nur zu genau, daß Kopfſchmerzen ihr ſchon eimmal zum Schickſal geworden waren. Damals handelte es ſich allerdings nicht um ihre eigenen, ſondern um die Migräne von Clara Bow, die derartig darumter litt, daß ſie den Film„Straßen der Weltſtadt“ nicht fertig drehen konnte. Ihre Rolle mußte damals eine unbekannte Broadway⸗Schauſpielerin überneh⸗ men, eben Silvia Sidney. Clara Bow iſt ſeit⸗ dem vergeſſem.„Straßen der Weltſtadt“ wurde Silvias erſter Welterfolg.. Im Jahre 1927 dreht der Millionär Ho⸗ ward Hughes mit der Norwegerin Greta Niſ⸗ ſen einen Fliegerfilm von gigantiſchen Aus⸗ maßen. 60 Flugzeuge, Miniatur⸗Zeppeline und Geſchütze werden herangeſchafft, um in„Hells Angels“ mitzuwirten. Hughes iſt mit den Auf⸗ nahmen gerade fertig— da beginnt der Ton⸗ film ſeinen Siegeslauf. Säantliche Flugzeug⸗ ſzenen und Exploſionseffekte müſſen nachge⸗ dreht werden. Das koſtet ein Heidengeld— aber Hughes hat es ja. Doch die weibliche Hauptrolle? Wie iſt es damit? Greta Niſſen ſpricht einen zu ſtarken ſchwediſchen Akzent, als daß ſie im Tonfilm auftreten könnte. (Fortſetzung folgt.) Pionier des Luftraums z, Dem Gedenken Mittelholzers In der Führerkabine eines modernen Ver⸗ kehrsflugzeuges befinden ſich unter anderem fol⸗ gende Geräte: zwei magnetiſche Kompaſſe, ein Abtriftanzeiger, ein Geſchwindigkeitsanzeiger, ein Höhenmeſſer, ein Steiganzeiger, ein Blend⸗ fluggerät, das ſich mit der ſelbſttätigen Steue⸗ rung, dem künſtlichen Horizont und einem Krei⸗ ſelkompaß verbinden läßt. Der Pilot von heute muß ſo viele Gerätſchaften und Kenntniſſe be⸗ herrſchen, daß jeder Flug das Löſen einer ma⸗ thematiſchen Aufgabe bedeutet. Die Tage der kühnen, auf gut Glück fliegenden„Knüppelhel⸗ den“ ſind endgültig vorbei, wenigſtens im plan⸗ mäßigen Luftverkehr. Dabei ſoll man nicht glauben, daß Mut und Geiſtesgegenwart nicht etwa auch zu den unbe⸗ dingt notwendigen Charaktereigenſchaften des modernen„Flugkapitäns“ gehören. Im Gegen⸗ teil: wenn man Walter Mittelholzers nachge⸗ laſſenes Buch„Fliegerabenteuer“(Wal⸗ ter Mittelholzer„Fliegerabenteuer“. Mit einem Geleitwort von Werner von Langsdorff, 31 Ab⸗ bildungen und 6 Karten. Geheftet 5,50 Reichs⸗ mark, Ganzleinen 6,90 Reichsmark) lieſt— das zur Erinnerung an den Lufthelden, der am 9. Mai 1937 in ſeinen geliebten Bergen bei einer Hochtour tödlich verunglückte, reich bebil⸗ dert im Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, er⸗ ſchien— hat man ein ſtarkes Gefühl von Hoch⸗ achtung für die Pioniere des Luftraums. Außer der völligen Beherrſchung des ſchwierigen tech⸗ niſchen Apparates, den Walter Mittelholzer in allgemeinverſtändlicher und ſpannender Weiſe ſchildert, verlangt dieſer aufreibende Beruf noch mancherlei männliche Tugenden. Zahlreich ſind die Gefahren, denen Walter Mittelholzer bei ſeiner Arbeit begegnen mußte— und mit ihm die zahlreichen unbekannten Flieger des Alltags, ſo daß das Leben des Verfaſſers nur ein typi⸗ ſches, wenn auch in ſeinem Ausmaß über das Normale hinausgehende Beiſpiel darſtellt. Mal war, in kalten Gegenden, das Waſſer im Kühler gefroren, mal wird der Leſer des Buchs Zeuge einer gefahrvollen Kletterei auf den Flugzeug⸗ flügel mitten während des Flugs, weil der Ne⸗ benbehälter verſehentlich nicht an den Hauptbe⸗ hälter angeſchloſſen worden war, mal knickten— in Perſien— bei einer ſchnellen Notlandung die Vorderſteven ein, und die Maſchine„ſank ſanft auf den Bauch wie ein Kamel, das ſich zur Ruhe niederlegt“. Oder der Zufluß zum Vergaſer ver⸗ ſagte— das Flugzeug fing an in unangenehmer Weiſe zu trudeln— oder in ſehr dünner Höhen⸗ luft wollte der Motor nicht mehr anſpringen; ein andermal überwandten die Boote die Saug⸗ haftung des Waſſers nicht— oder auf inner⸗ afrikaniſchen Gewäſſern gefährdeten Stürme den Aeroplan, ſo daß die Flieger damit rechnen mußten, zu ſtranden. Zuweilen waren in unbe⸗ kannten Gebieten weit und breit keine Lan⸗ dungsmöglichkeiten zu entdecken, und nichts an⸗ deres blieb Walter Mittelholzer übrig, als das Niedergehen auf einem unmöglich ſchmal er⸗ ſcheinenden, winzigen Urwaldflüßchen zu ver⸗ ſuchen. Doch welcher Lohn winkte ihm da!„Die Wellen plätſcherten gegen die Schwimmer. Der Mond ging auf und überflutete die Beiwacht mit ſilbernem Licht. Millionen beſchwingter Lebeweſen ſummten und zirpten. Glühwürmer blitzten durch die warme Nacht.“ Solche Erlebniſſe entſchädigten reichlich für die bitteren Stunden, in denen der Tod neben Bauten des Dritten Reiches Aus der Architekturausstellung im Haus der Deutschen Kunst in München: Neues Arkaden- gebäude und Landesministerium in der künftigen Von-der-Tann-Straße in München. Ge- samtentwurf: Hochbaugruppe des Staatsministeriums des Innern. Bebauung der Nordseite Architekt Prof. Ernst Haiger Weltbild(M) dem Piloten am Steuer hockte. Wenn nämlich etwa— in troſtloſer Einöde— der Anlauf für das ſchwer beſchädigte Flugzeug zu kurz war, ſo daß der Lebensfaden, an dem das Menſchlein hing, nur noch ſehr, ſehr dünn ſchien, oder wenn die Schwimmer ſich an einer tückiſchen Sand⸗ bank förmlich feſthakten, wenn, zum elften, zwölften, dreizehnten und ſofort, Eis Rumpf und Flügel belaſtete, der Steuerknüppel wäh⸗ rend eines gewagten Sturzes bei 350 Stunden⸗ kilometer gerade im entſcheidenden Augenblick ganz kurz über dem Erdboden verſagte oder wenn das Flugzeug in den Bergen durch heftige Südſtürme angeſogen und in die Tiefe geſchleu⸗ dert wurde, wenn es über fremdem Land in dichten Nebel geriet oder wenn in großen Hö⸗ hen der Wind ſchneller als die Maſchine dahin⸗ raſte, womit dieſe aus einem Inſtrument mit ſouveränem Willen zum ohnmächtigen Spiel⸗ zeug des launiſchen Wettergottes wurde. „Dem Mutigen lacht das Glück!“ wäre ein ge⸗ eigneter Leitſpruch für dieſes ſchöne und feſ⸗ ſelnde Buch. Aber einmal ſchien es doch, als ob der Vielgewandte, Liſtenreiche, in allen Lagen ſteinern die Ruhe Bewahrende ſeinen letzten Trumpf ausgegeben hätte. Das war damals, als er über den Glarner Alpen in finſterſtem Nebel um Haaresbreite an einer drohend plötzlich vor ihm auftauchenden ſchattenhaften Felswand eben noch vorbeipaſſierte, um kurz danach an einem ſteilen Schneehang Schiffbruch zu erlei⸗ den. Von einer Lawine mit zu Tal genommen, konnte der Schwerverletzte ſich mit Aufbietung ſeiner letzten Kraft an eine Tanne klammern— zum zweiten Male gerettet! Dreizehn ſchmerz⸗ volle Stunden verharrte er bis zum Morgen⸗ grauen in einer Heuhütte und machte ſich dann mit auf doppeltem Umfang angeſchwollenem Knie und doppeltem Oberſchenkelbruch auf den Weg talwärts. Mehrmals ſchlief er ein, von Träumen umgaukelt, die ihm im Fieberwahn leckere Speiſen und ein weiches Lager vortäuſch⸗ ten. Nicht rechtzeitig wieder aufzuwachen, hätte den ſicheren Erfrierungstod bedeutet. Nach lan⸗ gen Stunden quälenden Watens durch den tie⸗ fen Schnee beglänzte das Mondlicht die erſten Häuſer des ſchweizeriſchen Dorfes Matt, wo ihn die Mädchen des kleinen Wirtshauſes am Wege entgeiſtert anſtarrten, als er um Mitternacht ins Lampenlicht ſtolperte. Er war ja noch in voller Fliegerausrüſtung mit dem Sturzhelm auf dem blutenden Kopfe. Bernard'R. Frie drichs. „So wirbt man durch Anzeigen“ Im Verlag für Wirtſchaft und Verkehr, Forkel& Co., Stuttgart, iſt jetzt von Heinrich Walter das Buch„So wirbt man durch An⸗ zeigen“ erſchienen. Auf mehr als hundert Seiten ſind hier ausführliche Abhandlungen über die Anzeigengeſtaltung wiedergegeben. Beſprochen werden Textinhalt und Text⸗ geſtaltung der Anzeige. Was iſt ein Blickfang wert? Die Umrandung der Anzeige und wei⸗ tere Mittel zur Wirkungsſteigerung ſind be⸗ handelt. Verſchiedene Skizzen und Zeichnun⸗ gen erläutern die Artikel ganz weſentlich. Ein brauchbares Buch für den, der öfters mit An⸗ zeigen zu tun hat. Der Preis des Buches be⸗ trägt kartoniert.80 RM. WMS. „Hak?2 Pieispo NWD Di ſich, daß 1 Fälen bald Tragweite Preispolitik lung die 2 HIhre Maßi ſtimmt, Gle zuſchließen politik läßt Gleichgewich Satz des§ auf dem 6 ruht, drückt die tiefe Un entwicklung ſtändnis di⸗ politiſche ur Fahres 193 zeigt ſich,! nicht nur in formen den hat, ſonderr Wirtſchaftsf bendige pitalismus ertrag aus. ſchaft inveſt nach der de Aus dieſem führende St Nationalſozi ſchaftlichen ſondern auf nicht ſo ſehr dem Menſch einkommen ſchaftlichen duktion als drängt aus Inbegriff d Gleichgem Es wäre lichkeit umz Aufgabe hä Volkes zu d und jede Ar brauchsgüter aller wirtſch⸗ wir in einer nur durch genwehr den wiederg der Erde bel Fülle von a gen. Zudem heit auszugl ſetzungen fü lionen⸗Volke⸗ falls ſtanden ganz zu ſchr JIn ſeiner die Sicherhei der Möalich kaufen. Dem gende Produ wendige Glei geſtört werde Lande biete! all entſtehen wege. Gewal— und Verfall ſchaft des wahrhaft geſchnitte Lage ſein, all ein ſoſches W anderen. Wo! chen Rieſenſck Deutſchland. brücken, in d künftige Pro Hahr 1938 w gaben dieſer Deut 60 .J NWD De haben, daß deutſchen Re Charalter al Wogen der i geben werde den letzten 2 deutſchen Re großen Anle Die engliſche ſentage ſoga letzten Mone wertung der Kurſe die S durch ſeine 1 Anleihen br Reichsmark! denen neben uar 1030 ioch zu le⸗ rt, beginnt ages. Be⸗ rnehmbar. „ vielleicht as Ende e vor eini⸗ mit dem ſchmerzen, he Gehirn⸗ n riet ihr, hartnückig Denn ſie nerzen ihr en waren. nicht um gräne von itt, daß ſie richt fertig mals eine müberneh⸗ w iſt ſeit⸗ dt“ wurde onär Ho⸗ Sreta Niſ⸗ chen Aus⸗ peline und in„Hells den Auf⸗ der Ton⸗ Flugzeug⸗ n nachge⸗ engeld— weibliche eta Niſſen n Akzent, nute. g folgt.) olzers in nämlich Anlauf für irz war, ſo Menſchlein oder wenn zen Sand⸗ im elften, is Rumpf ppel wäh⸗ Stunden⸗ Augenblick agte oder irch heftige ſe geſchleu⸗ Land in roßen Hö⸗ ine dahin⸗ ument mit zen Spiel⸗ de. äre ein ge⸗ e und feſ⸗ och, als ob llen Lagen ien letzten amals, als ſtem Nebel lötzlich vor Felswand danach an h zu erlei⸗ zenommen, Aufbietung immern— n ſchmerz⸗ Morgen⸗ e ſich dann hwollenem ch auf den r ein, von ſieberwahn vortäuſch⸗ ichen, hätte Nach lan⸗ ch den tie⸗ die erſten att, wo ihn am Wege ernacht ins h in voller m auf dem drichs. zeigen“ Verkehr, n Heinrich durch An⸗ hundert andlungen egeben. ind Text⸗ Blickfang und wei⸗ ſind be⸗ Zeichnun⸗ ntlich. Ein 3 mit An⸗ Buches be⸗ WMsS. „hakenkreuzbanner“ Wirtſchaſts⸗ und 5ozialpolitih Donnerstag, 5. Januar 1939 Das Verhältnis zischen preisen und Lönnen stabil Pieispo itische Grundsätze im lahre 19386 Von M. Chr. V. Halem, Pressereferent beim Re chskommissar für preisbilcung NWD Die Eigenart der Preispolitik bringt es mit ſich, daß die einzelne Maßnahme in den meiſten Fälen bald in Vergeſſenheit gerät oder aber in ihrer Tragweite nicht leicht zu beziffern iſt. Denn die Preispolitik hat im Rahmen der Wirtſchaftsentwick⸗ lung die Aufgabe eines Stabiliſators. Ihre Maßnahmen ſind zum großen Teil dazu be⸗ ſtimmt, Gleichgewichtsſtörungen von vornherein aus⸗ zuſchließen und zu verhindern. Der Erfolg der Preis⸗ politik läßt ſich deshalb im weſentlichen nur an dem Gleichgewichtszuſtand der Wirtſchaft ermeſſen. Der Satz des Führers, daß die deutſche Währung nicht auf dem Golde, ſondern auf der deutſchen Arbeit ruht, drückte in einer überraſchend knappen Formel die tiefe Umwälzung aus, die ſich in der Wirtſchafts⸗ entwicklung vollzogen hat. ſtändnis dieſes Satzes aus läßt ſich die wirtſchafts⸗ politiſche und auch die preispolitiſche Bedeutung des Jahres 1938 wirklich ermeſſen. Denn in dieſem Satze zeigt ſich, daß das nationalſozialiſtiſche Deutſchland nicht nur in Worten und nicht nur in Organiſations⸗ formen den liberaliſtiſchen Kapitalismus überwunden hat, ſondern daß an die Stelle dieſer überwundenen Wirtſchaftsform ſchon eine neue und ſehr le⸗ bendige Ordnung getreten iſt. Der Ka⸗ pitalismus verſtand die Wirtſchaft nur vom Kapital⸗ ertrag aus. Je höher die Rente des in der Wirt⸗ ſchaft inveſtierten Kapitals war, um ſo beſſer war nach der damaligen Auffaſſung die Wirtſchaftslage. Aus dieſem Grunde erlanate auch die Börſe ihre führende Stellung in der kapitaliſtiſchen Epoche. Der Nationalſozialismus blickt, wenn er ſich ſeine wirt⸗ ſchaftlichen Ziele ſteckt, nicht auf das tote Kapital, ſondern auf den lebendigen Menſchen. Er wünſcht nicht ſo ſehr dem Kapital hohe Erträge, als vielmehr dem Menſchen ein ausreichendes und ſtabiles Arbeits⸗ einkommen zu ſichern. In den Mittelpunkt des wirt⸗ ſchaftlichen Denkens tritt für ihn deshalb die Pro⸗ duktion als Ausdruck der Arbeitsleiſtung und ver⸗ drängt aus dieſer Zentralſtellung das Gold, den Inbegriff des Kapitals. Gleichgewicht zwiſchen Geld und Gütern Es wäre ſehr einfach, dieſe Denkweiſe in die Wirk⸗ lichkeit umzuſetzen, wenn die Wirtſchaft keine andere Aufgabe hätte, als den täglichen Lebensbedarf des Volkes zu decken. Könnte jede Produktionskapazität und jede Arbeitsſtunde dazu benutzt werden, um Ver⸗ brauchsgüter für das Volk zu ſchaffen, ſo wären wir aller wirtſchaftlichen Sorgen enthoben. Indeſſen leben wir in einer Welt, in der die Sicherheit des Friedens nur durch die ſtete Bereitſchaft zur Ge⸗ genwehr erzielt werden kann. Wir ſind alſo, um den wiedergewonnenen Platz unter den Großmächten der Erde behaupten zu können, dazu gezwungen, eine Fülle von außerwirtſchaftlichen Leiſtungen zu erbrin⸗ gen. Zudem haben wir die Schäden einer Vergangen⸗ heit auszugleichen, in welcher die techniſchen Voraus⸗ ſetzungen für das Gemeinſchaftsleben eines 80⸗Mil⸗ lionen-Volkes unter dem Zeichen kataſtrophalen Ver⸗ falls ſtanden, von dem Verzicht auf allen Fortſchritt ganz zu ſchweigen. In ſeiner Nürnberger Rede erklärte der Führer, daß die Sicherheit jeder zuſätzlich umlaufenden Mark auf, der Möglichkeit beruhe, für ſie zuſätzliche Güter zu kaufen. Dem ſteigenden Geldumlauf müſſe eine ſtei⸗ gende Produftion gegenüberſtehen, ſo daß das not⸗ wendige Gleichgewicht-wiſchen Geld und Gütern nicht geſtürt werden könne. Eine Fahrt durch die deutſchen Lande biete die beſten Beweiſe für dieſe Sätze. Ueber⸗ all entſtehen Produktionsſtätten und neue Verkehrs⸗ wege. Gewaltige Bauten erheben ſich, wo bisher Armut und Verfall herrſchten. Die zukünftige Wirt⸗ ſchaft des Deutſchen Reiches wird nach wahrhaft großzügigen Maßſtäben zu⸗ geſchnitten; ſie wird ohne allen Zweifel in der Lage ſein, alle Produktionsanſprüche zu erfüllen. Aber ein ſoſches Werk entſteht nicht von einem Tag auf den anderen. Wohl niemals iſt der Wiederaufbau mit ſol⸗ chen Rieſenſchritten vor ſich gegangen wie zur Zeit in Deutſchland. Dennoch gilt es, die Spanne zu über⸗ brücken, in der zunächſt die Vorausſetzungen für die künftige Produktion geſchaffen werden müſſen. Das Hahr 1938 war in beſonders hohem Maße mit Auf⸗ gaben dieſer Art bedacht. In beſonders hohem Maße Erſt vom wirklichen Ver⸗ galt es deshalb auch in dieſem Jahre, die Wirtſchaft vor Spannungsmomenten zu ſchützen. Gleichgewicht zwiſchen preiſen und Löhnen Die Preispolitik hat infolgedeſſen neben ihrer täg⸗ lichen Kleinarbeit auch ganz grundſätzliche Aufgaben löſen müſſen. Dazu gehörte z. B. die Einführung einer neuen Tarifordnung in der Ele!k⸗ trizitätswirtſchaft. Schon im Jahre 1939 treten die neuen Stromtarife in Kraft, die vor allem bei den Kleinverbrauchern zahlreiche Möglichkeiten für verbilligten Strombezug mit ſich bringen. Die Elektri⸗ zitätswirtſchaft iſt für alle Produktionszweige von großer Bedeutung. Beſonders die Landwirtſchaft kann mit Hilfe des elektriſchen Stromes den Mangel an Arbeitskräften ausgleichen, unter dem ſie zur Zeit lei⸗ det. Die Verbilligung der elektriſchen Energie iſt des⸗ halb auch nicht nur zum Ausgleich bei beſtehenden Ver⸗ hältniſſen vorgenommen worden, ſondern vor allem, um die Produktion der landwirtſchaftlichen und ge⸗ werblichen Kleinbetriebe anzuregen. Jede Produ'tion iſt in dem augenblicklichen Wirtſchaftsſtadium doppelt wichtig, zumal ein ſehr großer Teil der allgemeinen Produktionskapazität für öffentliche Aufgaben einge⸗ ſetzt werden muß. Die Preispolitik hat aber auch dafür Vorſorge getroffen, ihre Stabilität nicht etwa von den öffentlichen Aufträgen aus erſchüttern zu laſſen. Des⸗ halb ſind durch ein beſonderes Verordnungswerk für diejenigen Fälle, die nach der Natur der Sache keine feſte Kallulationspraxis aufweiſen können, Leitſätze für die Preisbildung bei öffentlichen Aufträ⸗ gen aufgeſtellt worden. Die Ausſchöpfung aller Preis⸗ ſenkungsmöglichleiten, die Verhinderung jeder unge⸗ rechtfertigten Preisſteigerung und die Schließung aller Lücken, durch die der Preisauftrieb hätte vordringen können, ſind auch im Jahre 1938 die ſtändige Aufgabe der preispolitiſchen Staatsorgane geweſen. Ihre Wirk⸗ ſamkeit hat auch in dieſem Jahre die vom Führer ge⸗ ſtellte Aufgabe gelöſt: das Verhältnis zwi⸗ ſchen Preiſen und Löhnen iſt ſta bil ge⸗ blie ben, die Kaufkraft der breiten Schichten hat nicht gelitten. Das Jahr 1938 kann alſo als durchaus erfolgreich angeſehen werden. Die preispolitiſchen Me⸗ ee haben in der Praxis eine weitere Bewährung gezeigt. feichsbahn meldet flekordjahr Lelstungssteigerung auf allen Gsbieten/ 1938- das Jahr der grofen Auf- gaben/ lnanspruchnahme des Kapitalmark es gefordert (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) rd. Berlin, den 4. Januar 1939. Die allgemeine wirtſchaftliche Belebung, gefördert noch durch die Rückgliederung der Oſtmark und des Sudetenlandes, beſtimmte auch— wie die Deutſche Reichsbahn in ihrem vorläufigen Geſchäftsbericht mit⸗ teilt— die Entwicklung der Reichsbahn im Jahre 1938. Denn ſowohl der Einmarſch der Truppen in die Oſt⸗ mark und den Sudetengau ſowie die mit üußerſter Tatkraft vorgetriebene Erſchließung bisheriger Not⸗ ſtandsgebiete, vor allem auch der beſchleunigte Ausbau der Weſtbefeſtigungen, ſtellten die Reichsbahn im ver⸗ gangenen Jahre vor Aufgaben kaum vorſtellbarer Ausmaſte. Demnach lagen auch die Betriebs⸗ und Ver⸗ kehrsleiſtungen erheblich über denen des Vor⸗ jahres, ſelbſt dann, wenn man nur die Leiſtungen im Altreich berückſichtigt. Wie ſchon im Jahre 1937, ſo wurden auch im abgelaufenen Geſchäftsjahr die Ergeb⸗ niſſe des letzten Vorkriegsjahres 1913 und des günſtig⸗ ſten Geſchäftsſahres vor der aroßen Kriſe 1929 bei weitem übertroffen. Am klarſten ſpiegelt ſich dieſer Vorgang in der Verkehrsentwicklung der Perſonenbeförderung. Hierin vollbrachte die Deutſche Reichsbahn im vergangenen Jahre die größte Leiſtung ſeit ihrem Beſtehen überhaupt. Mit etwa 54,1 Milliarden Perſonenkilometern ſteht das JFahr 1938 an der Spitze aller Jahrgänge(bisher 1937 mit etwa 50 Milliarden). Das bedeutet, daß die im vergangenen Jahr zurückgelegten Perſonenkilometer einer Strecke entſprechen, die 1 352˙.500mal um die Erde reicht. Sie wird noch größer, wenn man die in der Oſtmark er⸗ zielten Leiſtungen hinzuzählt. Allerdings fehlen für das Gebhiet der ehemaligen öſterreichiſchen Bundesbah⸗ nen entſprechende Angaben da dort nach Zugeilometern gezäh't wird(im Jahre 1938 41 Millionen Kilometer). Eine ähnlich beträchtliche Steigerung ergab ſich in der Entwicklung des Güterverkehrs, der zeitweiſe derartige Ausmaße annahm, daß die rechtzeitige Bereitſtellung des notwendigen Wagenparks auf Wochen und Monate hinaus für viele Güter des öffentlichen Verkehrs trotz gewaltiger Anſtrengungen ſchlechthin unmöglich war. Auch dem Kraftwagen— dem jüngſten Ver⸗ kehrsmittel, das die Reichsbahn in ihren Dienſt geſtellt hat— fielen im Berichtsjahr große Aufgaben zu, die ehenfalls zu einem großen Teil auf das Konto der Rückgliederung der Oſtmark und des Sudetenlandes Deutſche feichsanleihe ⸗das ſicherſte Papier! 99 444 35 90 85 80—.——— 75— 9 05— Deoſſche Bee onſeſhe 7omoͤſiſche 65 9——— a0———— 00 S SOOοο iglſche Cohsois bo⁰ LZanuar.38 3 uni 27 September 20 Dezember38 NWp Der Sparer verlangt von einer Kapitalanlage vor allem, daß ſie ſicher ſei. Er will die Gewißheit haben, daß er von ſeinem Gelde nichts verliert. Dieſe Sicherheit gewähren wie kein zweites Papier die deutſchen Reichsanleihen. Im vergangenen Jahre haben ſie unter ſchwierigſten äußeren Umſtänden ihren Charalter als ſichere Papiere des erſtarkten Reiches bewährt: unbeeinflußt von den zeitweiſe hochgehenden Wogen der internationalen Politik haben ſie feſt und unbeirrt den Kursſtand von 98.75, zu dem ſie ausge⸗ geben werden, bewahrt. Kein deutſcher Sparer, in welchem Zeitpunkt auch immer er ſeine Anleiheſtücke in den letzten Jahren verkaufen wollte, hätte auch nur einen Pfennig eingebüßt. Zur gleichen Zeit, wo ſich die deutſchen Reichsanleihen durch Stabilität und Sicherheit der Anlage auszeichneten. haben ſich die Kurſe der großen Anleihen des franzöſiſchen Staates und des Britiſchen Reiches tief unter den Ausgabekurſen bewegt. Die engliſchen Konſols, die ohnehin nur 2½ v. H. Zinſen abwerfen, ſind im September während der Kri⸗ ſentage ſogar bis auf 66 v. H. ihres Nennwertes geſunlen. Wenn ſich die Franzöſiſche Staatsrente in den letzten Monaten etwas erholt hat, ſo iſt das doch zum großen Teil nur eine ſcheinbare Beſſerung. Die Ent⸗ wertung der franzöſiſchen Wührung hat die Kauftraft ves Geldes ſo geſchwücht, daß auch eine Erhöhung der Kurſe die Sparer nicht vor großen Verluſten bewahren lonnte. Das Deutſche Reich gibt ſeinen Sparern durch ſeine vorſichtige Finanzpolitit die Gewähr ſtabilen Geldes und ſicherer Kapitalanlage. Die deutſchen Anleihen bringen darüber hinaus.67 v. H. Verzinſung. Die jetzt laufende Reichsanleihe von 1¼½ Milliarden Reichsmark liegt noch bis zum 9. Januar zur Zeichnung auf. Die Zeichnung empfiehlt ſich für alle Sparer, denen neben guter Verzinſung Sicherheit der Geldanlage die Hauptſache iſt. und des beſchleunigten Ausbaues der Weſtbefeſtigungen kamen. So konnte die Reichsbahn in den Tagen der Beſetzung des Sudetenlandes faſt den geſamten Güter⸗ und Perſonenverkehr nur durch Omnibuſſe und Kraft⸗ wagen aufrechterhalten. Aber auch ſonſt nahm die Zahl der auf Kraftfahrlinien beförderten Perſonen mit einer gegenüber dem Vorjahr um 85 Prozent erhöhten Zif⸗ fer weit über die allgemeine Verkehrsſteigerung hin⸗ aus zu. Die allgemeine Leiſtungsſteigerung und der verſtärkte Einſatz auf allen Gebieten hatten naturgemäß auch eine Erhöhung des Geſamtumſatzes zur Folge. So ſteigerten ſich allein im Altreich die Geſamtverträge der Betriebsrechnung um über 300 Millionen von 4420 Millionen im Jahre 1937 auf 4730 Millionen Reichs⸗ mark im verfloſſenen Berichtsjahr. Ein Betrag, der ſich durch die Einbeziehung der Oſtmark weiter auf rund 5050 Millionen erhöht. Auch die Zahl der Gefolgſchaftsmit⸗ glieder wurde beträchtlich vergrößert. Sie ſtieg im Aſtreich allein um 70 000 und erreichte danach unter Einrechnung der Eiſenbahner der Oſtmark und des Sudetenlandes eine Stärle von 900 000, für die monat⸗ lich etwa 250 Millionen Reichsmark, im Jahr alſo etwa 3 Milliarden allein an Lohnzahlungen ausgeworfen wurden, eine Summe, die die des Vorjahres gleich⸗ falls beträchtlich überſteigt. Außer dieſer durch die Per⸗ ſonalvermehrung bedingten Steigerung der perſönlichen Aufwendungen mußten auch die ſachlichen Au'wendun⸗ gen für die Betriebsführung und Unterhaltung und Erneuerung der Bahnanlagen und Fahrzeuge beträcht⸗ lich erhöht werden, ſo daß der deutſchen Wirtſchaft im Jahre 1938 allein von der Reichsbahn für 1,7 Milliar⸗ den Aufträge zugelcitet werden konnten. Weiter hebt der Jahresrückblick hervor, daß der Finanzdienſt der Reichsbahn vor ernſte Aufgaben geſtellt wird durch die Häufung dringlicher Aufgaben von gigantiſchen Ausmaßen, wie ſie ſich neben den regelmäßigen großen Aufwendungen für die Erhaltung und Weiterentwicklung des geſamten Be⸗ triebsſyſtems und die laufende Schuldentilgung vor allem aus der notwendigen Ergänzung und Vermeh⸗ rung des Fahrzeugparks, der Fortſührung der begon⸗ nenen Großbauten, der Induſtrieverlagerung, der Ver⸗ kehrsumſchichtung, der Umgeſtaltung deutſcher Städte und aus der Eingliederung der Eiſenbahnen der Sſt⸗ mark und des Sudetenlandes ergeben. Es wird feſtge⸗ ſtellt, daß dieſe großen Vorhaben nicht allein durch Eigenfinanzierung vollendet werden können, und daher die nachdrückliche Forderung nach einer Inanſpruch⸗ nahme des Kapitalmarktes erhoben wird. Tun's, Land der'iven und Phosphate Tunis iſt von allen nordafrikaniſchen Be⸗ ſitzungen Frankreichs am dichteſten beſiedelt. Seine Bevölkerung, Franzoſen, Italiener und Araber, leben meiſt in Küſtennähe. Das Innere des Landes iſt eine unfruchtbare Steppe und Wüſte und nur ſpärlich be⸗ ſiedelt. Die Bevölkerung lebt zum größten Teile von der Landwirtſchaft. In der Nähe der Küſte wird Wei⸗ zen, außerdem Hafer und Gerſte angebaut. Die Ernte⸗ erträge ſchwanken ſtark, in ſchlechten Jahren muß Ge⸗ treide eingeführt werden. In dieſem wie im Vorfjahre war die Weizenernte überaus günſtig, ſo daß Weizen ausgeführt werden konnte. Große Bedeutung beſitzen die Olivenpflanzungen im Süden des Landes. Nach dem Programm der Regierung ſollen in fünf Jahren eine Million neuer Bäume gepflanzt werden. Im ver⸗ gungenen Jahre wurden 55 000 Tonnen Olivenöl age⸗ erntet, davon gelangten 17 000 Tonnen zur Ausfuhr. In dieſem Jahre iſt bei beſſerer Ernte die Ausfuhr auf 24 000 Tonnen(im erſten Haſbjahr) geſteigert wor⸗ den. Die tuneſiſche Viehwirtſchaft beſchränkt ſich im weſentlichen auf Schafe, die in den Steppen eine dürf⸗ tige Nahrung finden. Dort gedeiht das harte Halfa⸗ gras, das wegen ſeiner feſten, ſchwer zerreißbaren Faſer ein wertvoller Rohſtoff für die Papiererzeugung iſt Tunis führt jährlich 80 000 bis 120 000 Tonnen Halfagras aus. Tunis iſt reich an Mineralvorkommen, vor allem an Phosphaten. 1936 entfielen auf das fran⸗ zöſiſche Protektorat 30 v. H. der Weltausſuhr von Naturphosvhaten. Eiſen und Bleierze ſind ebenfalls reich ich vorhanden, doch iſt ihr Abbau nur an weni⸗ gen Stellen lohnend. Immerhin iſt der Bergbau mit etwa einem Fünſtel an der Geſamtausfuhr des Lan⸗ des beteiligt. Der tuneſiſche Außenhandel war 1937 paſſiv. Die Einfuhr belief ſich auf 132 Mrd. fr., die Ausfuhr auf 1,14 Mrd. fr. Der Einfuhrüberſchuß— für ein entwickeltes Kolonialgebiet ſehr erhellich— iſt auf ſtaatliche Beſtellungen zurück: uführen, die zum Teil durch Anleihen gedeckt wurden. Der Handel ſpieſte ſich hauptſächlich mit Frankreich ab, das 62 v. H. der tuneſiſchen Ausfuhr aufnahm und mit 65 v. H. an der Einfuhr beteiligt war. TDer Handel mit Italien hat ſich nach dem Rüickſchlag, den die Sanftionen verur⸗ ſachten, noch nicht erholt. Dagegen iſt die Stellung Deutſchlands auf dem tuneſiſchen Marſt ſtärker gewor⸗ den. In den erſten neun Monaten 1938 bezog Deutſch⸗ land aus Tunis ſür etwa 3 Mill. RM. Waren, vor allem Eiſenerze und Rohyhosphate, das Dopypelte wie 1934. Die deutſche Ausſuhr betrug 115 Mill. RM. und ſetzte ſich hauptſächlich aus Steinkohle, Eiſenwaren und Maſchinen zuſammen. Neue Glashü'tenverornuna SW Im Reichsgeſetzblatt Teil 1 S 1961 iſt eine Ver⸗ ordnung des Reichsarbeitsminiſters über Glashütten, Glasſchleifereien, Glasätzereien.'asmaſereien, Glas⸗ hafenfabriken und verwandte Betriebe(Gla hüttenver⸗ ordnung) veröffentlicht worden. Die Verordnung ent⸗ hält eingehende Vorſchriften über die Anſage und Nus⸗ ſtattung der Arbeitsräume und der Betriebseinrichtun⸗ gen, ſie regelt ferner die Beſchäftigung jugendlicher und weiblicher Gefolgſchaftsmitglieder in beſtimmten Betrieben oder Betriebsteilen und mit beſtimmten Ar⸗ beiten, z. B. am Glasofen, in Schleifereien, Aetzereien und am Sandſtrah'gebſäſe. Ein Abſchnitt der Verord⸗ nung regelt die ärtliche Unterſuchung und Ueber⸗ wachung der Gefolgſchaftsmitalieder, ein weiterer Ab⸗ ſchnitt die Arbeitszeit der erwachſenen Gefolaſchafts⸗ mitglieder.— Einige zeitlich befriſtete Ausnahmen von den Vorſchriften des Jugendſchutzgeſetzes, die für die Aufrechterhaltung der Arbeit in den Glashütten erforderlich ſind, vervollſtändigen die Vorſchriften der am 1. Januar 1939 in Kraft getretenen Verordnung. 12,5 Mil. Schrott flür Stöhle NwWop In den erſten elf Monaten 1938 wurden 1,05 Millionen Tonnen Schrott eingeführt, die 46 Mill. RM. Deviſen erforderten. Gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres bedeutet das etwa eine Verdoppelung der Mengen und Werte. Im Dezember dürften noch etwa 80 000 bis 90 000 Tonnen eingeführt worden ſein. Rund 600 000 Tonnen des 1938 eingeführten Schrotts wurden zur Erzeugung von Stahl benutzt. Außerdem wurden noch 11,9 Millionen Tonnen inlänydiſchen Stahl⸗ ſchrotts in die Stahlöfen geſchickt, insgeſamt'ſo 125 Millionen Tonnen. Stahlſchrott iſt für die Stahlerzen⸗ gung nach dem Siemens⸗Martin⸗Verfahren unerläßlich. Etwa 60 v. H. allen Stahles wird nach dieſem Ver⸗ ſahren hergeſtellt. Im Gegenſatz ꝛum Thomasverfahren, bei dem ausſchließlich Roheiſen für die Stah gewin⸗ nung verwendet wird, können im Siemens⸗Martin⸗ Ofen nur 15 bis 30 v. H. Roheiſen verwendet werden, der Reſt muß Stahlſchrott ſein. Siemens⸗Martin⸗Stahl iſt beſſer als Thomasſtahl. Im Siemens⸗Martin⸗Pro⸗ zeß kann im Gegenſatz zum Thomasprozen die Entfoh⸗ lung des Eiſens beſſer kontrolliert und die Güte beſſer beeinflußt werden. Das Siemens-Martin⸗Verfahren er⸗ laubt infolgedeſſen, beſonders harte oder geſchmeidige Stähle zu erzeugen. Das Thomasverfahren liefert ein vorzügliches Material für Zwecke, bei denen ſoſche be⸗ ſonderen Qualitätsanſprüche nicht geſtellt werden. Da wir aber immer große Mengen Qnalitätsſtahl für dieg Herſtellung der hochwertigen Maſchinen und Werkzeuge brauchen, ſo iſt klar, wie wichtig es iſt, daß wir aus⸗ reichend mit Schrott verſorgt ſind Durch die Schrott⸗ ſammelaltion, die die DAß vom 1. Januar bis 30. März in den Betrieben durchführt, wird vornehmlich die ausreichende Erzeugung der hochwertigen Siemens⸗ Martin⸗Stähle geſichert werden. Außer den 12,5 Millionen Tonnen, die 1938 für die Gewinnung von Siemens⸗Martin⸗Stählen verwendst wurden, wurden noch 4,2 Millionen Tonnen Eiſen⸗ ſchrott(Gußbruch) in den Hochöfen oder in den Eiſen⸗ gießereien niedergeſchmolzen. Erhöhung der preiszuschläoe auf importierte Fette und Oele in der Schweiz SWa Der Schweizeriſche Bundesrat hat in einer Sit⸗ zung am 30. 12. 1938 die Preiszuſchläge auf impor⸗ tierte Fette, Oele und Oelfrüchte neu geordnet.— Der Zuſchlag iſt von 36 ffr. pro 100 Kiſo auf 46 ffr. erhöht worden, und zwar mit Wirkung ab 30. Dezember 1938. Die Maßnahmen ſollen der Abſatzförderung von Schweizer Butter dienen. fthein-Mainische Abendbörse Still Gleich dem Mittagsverkehr herrſchte auch an der Abendbörſe infolge der ſchwachen Kundſchaftsbeteili⸗ gung außerordentliche Geſchäftsſtille. Die Haltung war im ganiꝛen nicht unfreundlich und die Kurſe ſtellten ſich überwiegend wie am Berliner Schuß. Umſätze wurden nur ganz vereinzelt bekannt. Unter anderem notierten IG Farben 150, Vereinigte Stahl 105, Rheinſtahl 132¼, Mannesmann 108, Bemberg 134½, Deutſche Erdöl 121¼, Metallgeſellſchaft 117¼, BMW 144, Ad⸗ lerwerke 105. Auch der Rentenmarkt lag ſehr ruhig bei behaupteten Kurſen. Reichsbahnvorzugsaltien 122½, 6Gproꝛentige IG Farben 118¼, von den im Freiverkehr gehandel⸗ ten Werten nannte man Kommuna umſchuldung mit unverändert 92,95—93 und 5prozentige Ewald mit 101. Frankfurter Produkten vom 4. Januar Alles unverändert, Tendenz ruhig. Unser Handel mit Mittelamerika wächst Die deutſche Ausfuhr nach den mittelamerika⸗ niſchen Staaten(Coſta Rica, Kuba, Dominik. Republi', Guatemala, Haiti, Honduras, Mexiko, Nicaragua, Panama und El Salvador) iſt von 1935 auf 1938 von 75 Mill. RM. auf etwa 91 Mill. RM. geſteigert wor⸗ den. Im gleichen Zeitraum erhöhte Deutſchland ſeine Bezüge von 75 Mill. auf rund 115 Mill. RM. Etwa die Hälfte des deutſchen Außenhandels mit Mittel⸗ amerika entfällt auf Mexiko. Der Reſt teilt ſich in die übrigen neun Staaten, mit Guatemala, Coſta Rica, Kuba und El Salvador an der Spitze. Der Haupter⸗ werbszweig der mittelamerikaniſchen Staaten iſt die Landwirtſchaft. Nur in Mexiko, das reich an Boden⸗ ſchätzen, vor allem an Erdöl iſt, hat der Bergbau Be⸗ deutung gewonnen. Metalle und Erdöl bilden etwa 70 v. H. der Ausfuhr des Landes. Deutſchland bezieht hauptſächlich Erdöl und Blei, aber auch Kaffee, Baum⸗ wolle, Felle und Häute. Es liefert dafür Eiſenwaren, chemiſche, pharmazeutiſche und elekrotechniſche Erzeng⸗ niſſe. Bei den übrigen mittelamerikaniſchen Ländern ſind Bergbau und Induſtrie weniger entwickelt. Haupt⸗ einnahmequellen ſind die Kaffee⸗, Bananen⸗, Tabak⸗, Zuckerrohr⸗, Mais⸗ und Baumwollpflan:ungen, die auch den Hautpanteil der Ausfuhr ſtellen. Deutſchland kauft davon in erſter Linie Kaffee und Südfrüchte und lie⸗ fert Fertigwaren, landwirtſchaftliche Maſchinen, Eiſen⸗ und Stahlwaren, Textilerzeugniſſe. Dieſe Ausweitung des gegenſeitigen Warenaustauſches iſt das Ergebnis einer zähen und intenſiven Kieinarbeit der deutſchen Ausführer. Sie vollbrachten, was die Güte, Auf⸗ machung und Verpackung der ausgeführten Ware und die Aufſtellung von Werbeſchriften und Katalogen an⸗ geht, vorbildliche Leiſtungen. Die Vereinigten Staaten haben in den letzten Mo⸗ naten große Anſtrengungen gemacht, die deutſchen Wettbewerber von den mittelameritaniſchen Märkten zu verdrängen. Sie verſuchten es beſonders durch groß⸗ zügige Kreditgewährung. Wenn dieſe Bemühungen, ebenſowenig wie in den ſüdamerikaniſchen Staaten, auf die erwartete Gegenliebe geſtoßen ſind, ſo deshalb, weil die Nordamerikaner zwar verkaufen, aber nicht ſelbſt kaufen wollten. Deutſchland hat iich dagegen als guter und gut zahlender Kunde erwieſen. Die deutſchen Ausführer gewähren bei entſprechender Kreditſicherheit ebenſo Zahlung gegen Ziel wie die Ameritaner, ſo daß die größere Kreditkraft der Neuyorker Häuſer nicht allzu ſchwer wiegt. Die deutſchen Banken, an der Spitze die Deutſch⸗Südamerikaniſche Bank, finanzieren dieſe Geſchäfte, indem ſie den deutſchen Ausführern ſoſort nach Verſchiffung der Ware Vorſchüſſe leiſten. „hakenkreuzbonner“ Sport und Spiel Donnerstag, 5. Januar 1939 Turnexzahe ioös ürkre Deunchards amehen -⸗Hauptſturmführer Temme wurde Meiſter vor Oberleutnant Brinkmann Das abgelaufene Turnierjahr brachte dem deutſchen Reitſport eine Reihe großer Er⸗ folge, die die Stellung und das Anſehen ſowohl 7 Reiter als auch unſerer Warmblutzucht in der Welt weiter Jetzt am Schluß hes Jahres ſind die Zahlen, die von den Siegen der Reiter und Reiterinnen künden, für die große Anhängerſchaft des Turnierſports im Hinblick auf die kommenden Ereigniſſe beſonders auf⸗ ſchlußreich. Für die Championate auf den einzelnen Ge⸗ bieten wurde eine beſondere Punktwertung ge⸗ ſchaffen, nach der die Meiſter offiziell feſtgeſtellt werden. Bei den Springreitern ſtehen erneut ⸗Hauptſtuf. Temme und Oblt. Brinkmann obenan. Temme holte ſich mit 112 Punkten wie ſchon 1935/36 abermals die Meiſterſchaft gegen ſeinen Rivalen, der ihn im Jahre 1937 ent⸗ thronte und diesmal mit 82 Punkten Zweiter wurde. Der neue, alte Meiſter gewann zwei in⸗ ternationale und 15 nationale ſchwere Sprin⸗ Kr ſowie 11 der Klaſſe M, während Oberlt. Brinkmann in 12 internationalen und einer nationalen S⸗Prüfung ſiegreich war und dazu noch fünf weitere Siege errang. Erſt in weitem Abſtand folgen Rittmeiſter Momm(38.), SA⸗ Hauptſtuf. Faf(36), SA⸗Oſtuf. Fangmann(31), Rittm. K. Haſſe und ⸗Oſtuf. Heidenreich mit je 30 Punkten. Auch unter den Dreſſurreitern hat ſich die Situation nicht viel geändert. Altmeiſter Auguſt Staeck, auf deſſen Siegkonto immerhin 22 erſte Preiſe ſtehen, iſt mit 77 Punkten Meiſter vor dem weſtdeutſchen-Reiter C. H. Andreas, der in den Prüfungen der Klaſſe M dominierte. Hinter Fritz Stecken(36 Punkte) gruppieren ſich dann unſere derzeit erfolgreichſten Dreſſurreiter der Wehrmacht Oblt. Sachenbacher(35), Oberſt⸗ leutnant Gerhard(28 und Major Podhafſki(17). In der Vielſeitigkeit triumphierten Reiter na⸗ tionaler Verbände. ⸗Oſtuf. Heidenreich führt die Liſte vor dem ſchleſiſchen SA-⸗Oſtuf. Freiherr von Kottwitz an, und das gleiche Bild ergab ſich bei den Geländereitern, wo der auch im Modernen Fünfkampf wiederholt hervorge⸗ Temme wieder Meister der Springreiter -Hauptsturmführer Temme holte sich mit 112 Punkten wie schon 1935/36 die Meisterschaft der Springreiter vor Oberleutnant Brinkmann. Weltbild(M) tretene SA-Oſchaf. Beindorf mit ſechs Sie⸗ gen vor SA⸗Uſtuf. Nagel und Oberſtlt. von Broich an der Spitze ſteht. Im Fahrſport hatte Major Stein von der Kab.⸗Schule Hannover mit 36 Siegen keinen Gegner zu fürchten. Bröckmann mit zehn, Oberſt Ruppert und W. Dörenkampf mit je neun erſten Plätzen waren die Nächſten. In den Eignungsprüfungen end⸗ lich hat SA⸗Otruf. Witt bei ſechs Siegen vor Oberlt. Drews, SA⸗Rof. W. Günther, Hirſch⸗ feld und Rittm. Niemack mit nur je fünf einen knappen Vorſprung. fiäthe öranke bel den„Amozonen“ Käthe Franke ſteht ſchon ſeit Jahren an der Spitze unferer Amazonen und ſie hat ſich auch 1938 wieder behauptet. Als einzige konnte ſie gleich zwei Titel erringen. und zwar mit 13 goldenen Schleifen in den Eignungsprüfungen ſowie 16 in Dreſſurprüfungen, die ihr hier 45 Punkte eintrugen. Frl. Uerbig und Frau Gö⸗ möri ſind in beiden Sparten auf dem Ehren⸗ platz gelandet. Im Springſattel hat ſich Frau Hartmann mit 22 Punkten vor Frau Marks (18) durchſetzen können, und in den Fahrprü⸗ fungen fiel das Championat an Frl. Biſchoff⸗ Sonsfeld, die Tochter des bekannten Züchters. Nur wenig Gelegenheit zur Betätigung hatten die Frauen im Geländereiten. Frau Sie⸗ verts gewann zweimal und hatte damit die Meiſterſchaft bereits ſicher. Zur Monte⸗Carlo⸗Sternfahrt ſind noch einige Nachmeldungen eingegangen, die Teilnehmer⸗ zahl hat ſich von 118 auf 129 erhöht. Die nach⸗ gemeldeten Deutſchen Baumgarten⸗Sommer ſtarten auf Stoewer in Palermo. Das Fubballereignis am kommenden Sonntag Rapid-Wien und PSV Frankfurt stehen sich am 8. Januar im Berliner Olympia-Stadion als Gegner im Endkampf um den Tschammer-Pokal gegenüber. Wir zeigen hier einige Spieler der beiden Mannschaften, die in stärkster Besetzung antreten. Oben: Rapid mit Raftl(Tor), Skou- mal(Außenläufer), Pesser(Außenstürmer) und Binder(Mittelstürmer). Unten: FSV Frank- furt mit Dietsch(Mittelläufer), Wolf(Tor), Dosedzahl(Mittelstürmer) und Armbruster(Außen. stürmer). 3000 Uennungen zum verüner urmer Frankreichs und Italiens Reitermannſchaften Erſt jetzt kann man nach der Sichtung der Meldungen für das Internationale Berliner Reitturnier vom 27. Januar bis 5. Februar einen Ueberblick über das Nennungsergebnis gewinnen. Für die mehr als 50 Wettbewerbe liegen faſt 3000 Nennungen von zehn Nationen vor. Mit Ausnahme der Iren ſind alle füh⸗ renden Springreiter⸗Nationen in Berlin vertre⸗ ten, und zum erſtenmal ſtarten im Berliner Hallenturnier nicht weniger als ſechs Länder⸗ mannſchaften im Kampf um den Preis des Führers, der am 4. Februar entſchieden wird. Nach Belgien haben inzwiſchen auch Frank⸗ reich, Italien, Polen und die Tſchecho⸗Slowa⸗ kei die Zuſammenſetzung ihrer offiziellen Mann⸗ ſchaften mitgeteilt. Frankreich iſt zahlenmäßig am ſtärlſten. Cpt. Bizard als alter Spring⸗ reiterfuchs führt ſeine Kameraden Cpt. Cheva⸗ lier, Lt, de Bartillat, Lt. de Busnel, Lt. de Maupeou, Lt. Freſſon und Lt. Brouſſaud, von denen alle mit Ausnahme von Lt. Freſſon auf große internationale Erfolge zurückblicken kön⸗ nen. Italien hat in ſeinen Reihen Oberſtlt. Bet⸗ toni, Oberſtlt. Lequio, Cpt. Lombardo di Cumia, Cpt. Filliponi, den noch jungen aber überaus tüchtigen Kavallerieoffizier Cpt. Conforti und den Weltrekordinhaber Cpt. Gutierrez, der ſei⸗ nen kapitalen Hochſpringer Oſoppo mitbringt. Torno, Urbinate und der volkstümliche Schim⸗ mel Naſello, der in Italien zu dem gleichen Ruhm gelangte wie bei uns Wotan und jetzt den Namen„Naſello Italico“ führt, ſind von den Pferden zu erwähnen. Polen hat die Rittmeiſter Komorowſki und Rylke, die Leutnant Poherecki, Skulicz und Ze⸗ lewiki gemeldet, die unter Führung von Major Szosland ſtehen. Die Tſchecho⸗Slowakei ſtützt ſich auf ihre er⸗ folgreichen Dreſſurreiter, von denen Major Pechmann und die Rittmeiſter Jandl und Sin genannt ſeien. Daulfchlands Gchwimmer⸗Eüle am Etakt Reichs⸗-prüfungskämpfe der Schwimmerinnen in Frankfurt Das reichsoffene Frauen⸗Schwimmfeſt in Frankfurt am Main am 21. und 22. Januar wird auch diesmal die geſamte deutſche Spit⸗ zenklaſſe am Start ſehen, da ja die Frankfur⸗ ter Veranſtaltung den Charakter von offiziellen Reichs⸗Prüfungskämpfen trägt. Das Reichs⸗ fachamt Schwimmen hat bereits für die wichtig⸗ ſten Wettbewerbe die Auswahl getroffen und —15 Schwimmerinnen nach Franbdfurt be⸗ ordert: 100 Meter Kraul: Arendt(Charlotten⸗ burg),.Pollac(Charlottenburg), Groth (Breslau), Pollack(Spandau), Schmitz(Span⸗ dau), Ständer(Schöneberg), Frank(Aachen), Karnatz(Düſſeldorf); 400 Meter Kraul: Schmitz(Spandau), Groth(Breslau), Ständer(Schöneberg), Halbs⸗ guth(Charlottenburg), Karnatz(Düſſeldorf); Vier„Kanonen“ im Tralning Der Salzburger Bradl, Krauß(Johanngeordenstadt) Haselberger und der Norweger Sörensen(von links) trainieren gegenwärtig unter Leitung von Haselberger auf der Olympiaschanze in Gar- misch-Partenkirchen. Hier bereitet sich Deutschlands Spitzenklasse der Skispringer auf die kommenden Kämpfe vor. Schirner(M) 100 Meter Rücken: Kellermann(Duis⸗ burg), Schmitz(Spandau), Pollack(Spandau), Heins(Magdeburg), Weber(Bayreuth); 200 Meter Bruſt: Buſſe(Berlin), Wollſchlä⸗ ger(Duisburg), Heidemann(Deſſau), Pichaida (Duisburg). Die beſten Kraulſchwimmerinnen werden au⸗ ßerdem in einer 4⸗-mal⸗100⸗Meter⸗Kraulſtaffel eingeſetzt, wobei die Auswahl an Ort und Stelle erfolgt. Ringet⸗Sauligatexmine Um die Mannſchafts⸗Gruppenkäümpfe „Das badiſche Gaufachamt Schwerathletik hat jetzt die Termine für die Gruppenkämpfe im Mannſchaftsringen der Gauliga feſtgelegt. Die Kämpfe beginnen am 8. Januar, die Gruppen⸗ ſieger ſollen am 12. Februar endgültig feſtſtehen. Die Termine ſind: Gruppe Nord. 8. Januar:„Eiche“ Sandhofen — ASd Bruchſal, KSV Wieſenthal— VfTuR Feudenheim; 15. Januar:„Eiche“ Sandhofen— KS Wieſenthal, AsSV Bruchſal— VfTuR Feudenheim; 22. Januar: VfTuR Feudenheim —„Eiche“ Sandhofen, ASV Bruchſal— KSV Wieſenthal; 29. Januar: ASV Bruchſal— „Eiche“ Sandhofen, VfTuRn Feudenheim— KSV Wieſenthal; 5. Februar: KSV Wieſenthal —„Eiche“ Sandhofen, VfTuR Feudenheim— SV Bruchſal; 12. Februar:„Eiche“ Sand⸗ hofen— VfTuR Feudenheim, KSV Wieſenthal — ASW Bruchſal. DRW⸗Gieg in Ofafeika Lorenzi(Italien) klar in Front Daß die kleine DaW auch von ausländiſchen Rennfahrern gerne und mit Erfolg benutzt wird, das zeigte wieder das eriträiſche Rund⸗ ſtreckenrennen in Asmara. Der Italiener Lo⸗ renzi war auf der 250er DaW nicht zu ſchla⸗ gen. Er durchfuhr die 54,4 Kilometer lange Strecke in 40:10 Minuten mit 81,3 Kien.⸗Std. und kam ſo zu einem ganz überlegenen Siege. Fwei Gpoener jnbilieren Dem„VfR⸗Sport“, der Monatsſchrift des Vereins für Raſenſpiele, entnehmen wir, daß Wilhelm Trautmann in die Front der Sichleigt jährigen eingerückt. Der„VfR⸗Sport“ ſchreibt aus dieſem Anlaß: Wilhelm Trautmann iſt ein Name, der in Weltbild(M) der Vorkriegszeit in der——. deutſchen Sportwelt den beſten Klang hatte. Als Leicht⸗ athlet und Fußballer kam der ehemalige Vikto⸗ rianer und nachmalige VfRler zu den höchſten ſportlichen Ehren und Erfolgen in nationalen und internationalen Kämpfen. Er war unbe⸗ ſtritten einer der beſten deutſchen Leichtathleten, ein Sprinter und Mehrkämpfer von überragen⸗ dem Format, vielfacher Meiſter und Gewinner wertvollſter Trophäen, von denen wir einige der wertvollſten bei unſerer Jubiläumsſchau A durften. Im Fußball war Trautmann als Mittelläufer der geiſtige Lenkex und ſport⸗ liche Führer, der die Farben der Viktoria und des VfR zu manchen glänzenden Siegen ge⸗ führt hat. Seine hervorragenden fußballeriſchen Leiſtungen wurden auch höheren Orts geſchätzt, und ſo ward ihm die hohe Ehre zuteil, als erſter Mannheimer in einer deutſchen Ländermann⸗ Wilnelm Trautmann(Archivbild) ſchaft zu ſtehen. Er ſpielte Mittelläufer im Spiel Deutſchland gegen Schweiz. Leider hat eine ſchwere Kriegsverletzung der ſportlichen Laufbahn eines Mannes, der zu den höchſten Leiſtungen beſtimmt ſchien, ein jähes Ende geſetzt. Die Folgen dieſer Verwundung und die ſtarke berufliche Beanſpruchung haben ihn der aktiven Betätigung in Sport oder Ver⸗ waltung ferngehalten, doch iſt Wilhelm Traut⸗ mann ſeinem VfR treu geblieben, und es mag ihm zur ſtolzen Freude gereichen, daß er in ſei⸗ nem Sohn, der unſerer Hockeyabteilung als einer der beſten Spielen angehört, einen Sports⸗ mann heranwachſen ſieht, der zu den ſchönſten Hoffnungen berechtigt. Mögen unſerem Wilhelm Trautmann noch viele Jahre beſchieden ſein, in liebender Für⸗ ſorge für ſeine Familie, mit friſcher Spann⸗ kraft für ſeinen Beruf und in treuer Kamerad⸗ ſchaft mit ſeinem Vfg, zu deſſen Beſten er zählt!“ Dieſen Wünſchen ſchließen wir uns an und hoffen, Wilhelm Trautmann, den hervorragen⸗ den Sportsmann und guten Nationalſozialiſten, noch einige Jahrzehnte auf allen Mannheimer begrüßen zu können.(Die Schrift⸗ eitung. * „Am heutigen Tag beglückwünſcht der Verein für Leibesübungen Mannheim-Neckarau in Os⸗ kar Wahl eines ſeiner treueſten Mitglieder zum 50. Geburtstag. Oskar Wahl iſt einer der wenigen Fußballpioniere Neckaraus, der bis heute aktiv iſt und in der Verwaltung des Ver⸗ eins wexrtvolle Dienſte leiſtet. Sein beſonderes Verdienſt liegt in ſeiner Mitarbeit in der Ju⸗ endbetreuung, deren er ſich mit beſonderer iebe hingibt. Seine aktive Tätigkeit in der AH-⸗Mannſchaft des VfL Neckarau ſpricht für ihn als ſtets jungen und kampfesfreudigen Sportsmann, der ſeinem Lieblingsſport bis ins Alter hinein treu bleibt. „Wir wünſchen Oskar Wahl ebenfalls no viele Jahrzehnte erfolgreicher Tätigkeit im Vf Neckarau und in der Sache der Jugendertüchti⸗ zung.(Die Schriftleitung.) Tüchtig Hüus ſofort ode hafen 5, Lale nicht unt. niſſen, fü um 1. F Adreſſe zu im Verlac * Derd-.7 für Büro Eintrilt Bewerberin —ähnlich, we Schreibmaf Angebote abgeben u den Verla⸗ Wir ſu⸗ (evtl. Anfö Eintritt un unter Nr. ſchäfbs ſtelle Ana Zmal wöcher vorm. ſof. ge Emil⸗Heckel⸗S 2. Stock recht⸗ (57 160 V Gleifſgen, trã unge Mu usſahren gef laeſeck G 4 16. (367B) Hauptſchrift Stellvertreter; 1..: Wilh. 9 Karl M. Hager ür Wirtſchaft ewegaung: 8 ae und eimarteil: F aas: für Sp abe: Witheln noll und Cc ſchriftleiter, ſä Uliner Mitarber Ilin⸗Dahlem. Reiſchach, Ber ſtunden der (außer Mittw druck ſämiltche Für den Anzet Hakenkreuzt uUr Zeit gelte r. 3 Ausgabe Nr. 9, Ausgab der Ausgaben zeitia in der usgabe A M Ausgabe B M Ausgabe 4A Ausgabe 4 Se Ausgabe B Se Ausgabe Ar Ausgabe A W Ausgabe B W Ausgabe A Geſamt⸗DA. uar 1939 adlon als pieler der ör), Skou- V Frank- r(Außen- Itbild(M) deutſchen Als Leicht⸗ lige Vikto⸗ en höchſten nationalen war unbe⸗ chtathleten, überragen⸗ Gewinner wir einige läumsſchau Trautmann und ſport⸗ iktoria und Siegen ge⸗ balleriſchen ts geſchätzt, , als erſter indermann⸗ Archivbild) lläufer im letzung der der zu den ein jähes erwundung zung haben t oder Ver⸗ elm Traut⸗ ind es mag ß er in ſei⸗ eilung als ien Sports⸗ n ſchönſten mann noch ender Für⸗ )jer Spann⸗ r Kamerad⸗ Beſten er ns an und ervorragen⸗ lſozialiſten, Nannheimer Die Schrift⸗ der Verein rau in Os⸗ Mitglieder t einer der 3, der bis ig des Ver⸗ beſonderes in der Ju⸗ beſonderer keit in der ſpricht für esfreudigen ort bis ins nfalls no eit im Vf endertüchti⸗ Sakenkreuzbanner“ Donnerstag, 5. Januar 1959 -Hleinanzeigen Offene Stellen Kenntnissen. Wir suchen zum baldigen bienstentritt 9 00% 4 im Alter von 25-50 Jahren, möglichst mit technischen — Angebote sind zu richten an pOlLUK GmbH- rudwismaten/ h-Industriestr. 16 zum möglichst sofortigen Eintritt Autiengeselrschaft sucht Fleiſiges, ehrlichers für die Einkaufsabtelilung. Angeb. mit Lebenslauf, Zeugnissen u. Lichtbild un- 165 Nr. 131 818 Vs an den Verlag ds. Bl. Groblirma der Elektrobranche sucht per sofort perlekite enoitypistin nicht unter 25 Jahren. Zu- schrilten unter Nr. 57165μ a. d. Verl. Tüchtiges Halsmädchen ſofort oder ſpäter nach Ludwi Rheingönheimerſtr. hafen 5, geſucht. (365B 135, nicht unt. 20 ——— für 6⸗ lbre 5 u erfr. Tüchtiges Lübgeshausmädchen zimmer⸗ 1 k balt Februar 10 eſucht. im ag dlefes Blattes. mit Kochkennt⸗ Ar. 57 151 V Herd⸗ u. Ofengeſchäft ſucht jüngere Kontoristin für Büro und Verkauf.— Eintritt möglichſt oforl. 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Hans Gra Reiſchach, Berlin zW 68 Cbarlonenſtr 82— Sprech⸗ ſtunden der Schrif (außer Mittwoch, Samstag und tlettung: täal! von 16—17 Uhr onntaa). — MRach⸗ druck ſämtlicher Orſginalberichte verboten Für den Anzeigenteil verantw.: Druck und Werlag: Hakenkreuzvanner⸗Verlag und Druckerer Gmos. Ar“ Zeit gelten folgende Preisliſten: Geſamtausgabe Aus abe Mannheim Nr. 11. Nr. 9, Ausgabe Schwetzingen Nr. g. der Ausaaben A Morgen und Abend erſcheinen aleich⸗ zeitig in der Ausgabe 8. Ausgabe 4 Mannh Ausgabe B Mannh Ausgabe à und Ausgabe 4 Schwetz Ausgabe B Schwetz eim„ ſlber eim. über B Mannheim ingen über ingen über Ausgabe A4 und B Schwetzingen Ausgabe 4 Weinhe Ausgabe B Weinhe Ausgabe A und Wilh. M. Schatz. Mhm Ausgabe Weinheim — Die Anzeigen 16 600 28 10⁰0 über 550 .8⁵0.— 44 700 über 7 400 im über 450 im, ndeie 130 B Weinheim über 3 900 dara für Haushalt ſo⸗ fort geſucht. Angebote an: Kaffee Hock Neuſtadt.W. 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