e G2 5 —+ —2+ ben le ver- tionen. en? verboten gleich einer beiden d eree uar 1939 gezogen 127782 70049 84925 128963 185200 344646 384111 56 8578 9 45057 RM. und n. n gezogen 80104 173522 315506 74 67793 188477 237884 7 348059 8 6 11 11424 370031 —222903——20223022—— 2 — 2 — 2 0 RM. und en. Preußiſch- -Lotterie ſtatt. —————————————————————— Verlag u. banner- Ausgabe 4 erſcheint wöchtl. 12mal. 33 Trägerlohn; durch die Poſt 2,20 RM. einſchl. 66,4 ohn; durch die Poſt 1,70 RM.(einſchl. 50,54 : Mannheim, R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 35421. Das„Hakenkxeuz⸗ Zpreiſe: Frei Haus monatl. 2,20 RM. u. 50 25 Poang mogat bü 3480 eld. Ausgabe B erſch. wöchtl. 7mal. Be ugspreiſe: Frei Haus monakl. 1,70. U. 30 Pf. Träger⸗ 9„Pöſtzeitungsgebühr) zuzügl. 42 hr) al. 75 Pi. Vonan- f. Beſtellgeld. ch PIf Iſt die Beitung am Ertcheinen(auch d. höͤh. Gewalt) verhind., beſteht kein Anſpr. auf Entſchädigung. Früh⸗Ausgabe A 9. Jahrgeng MANNHEIM Anzeigen: Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 15 Pf. Die 4geſpalt. Milimeterzene im Textteil 60 Pf. Mannheimer A Millimeterzeile im Textteil 45 Pf. meterzeile 4 Pf. füllungsort Mannheim. Schrezi Die 12geſpalt. Millimeterzeile 1 Schwetzing Die 4geſpaltene Millimeterzeile im 18 Pf.— Zahlungs- und Er⸗ usſchließlicher Gerichtsſtand: 2 Pf. Die ageſpalt. er und Weinheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Milli⸗ zannheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigs⸗ bafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannheim.— Einzelverkaufspreis 10 Pfennia. Nummer 24 Samskag, 14. Januar 1939 der Abichluß der kömichen Geipräche Heute Gamstag erfolgt die Abretze Chamberlains und Lord Halfar Ein Rekordjahr des Rundfunks/ Tortoſa wurde erobert Der Beſuch der Miniſter im Datikan Großes Bankeft in der hritischen Boischaft (orohtberlehtunseres römlschen Verffeters) Dr. v. L. Rom, 14. Januar. Der Beſuch der britiſchen Miniſter in Italien nähert ſich ſeinem Ende. Am Samstag um 9 Uhr früh verläßt Lord Halifax die italieniſ/he Hauptſtadt auf dem Wege nach Genf. Drei Stunden ſpäter tritt der Premierminiſter Neville Chamberlain, vom Duce zum Bahnhof begleitet, die Heimreiſe in dem von der italie ⸗ niſchen Regierung geſtellten Sonderzug nach London an. Die offiziellen Unterredungen zwiſchen den italieniſchen und den engliſchen Staatsmän⸗ nern ſind mit dem Geſprüch am Freitagnach⸗ mittag zwiſchen dem Duce und Chamberlain abgeſchloſſen worden. Der Zweck des Beſuches, ſich über den gegenſeitigen Standpunkt zu un⸗ terrichten, wurde erreicht. Perſönliche Füh⸗ lungnahmen zwiſchen dem Duce und Chamber⸗ lain finden nach während des Feſtbanketts auf der britiſchen Botſchaft am Freitagabend und im Verlaufe der Vormittagsſtunden des Sams⸗ tags ſtatt. Die Bedeutung des römiſchen Treffens kann nicht unterſchätzt werden. Bei dem Mei⸗ nungsaustauſch handelte es ſich im weſentlichen um einen engliſch⸗italieniſchen, dar⸗ über hinaus aber auch um einen ſolchen un⸗ ter den vier Großmächten Euro⸗ pas, wobei Deutſchland und Frankreich als ſtille und aufmerkſame Beobachter zugegen wa⸗ ren. Das iſt der Sinn der während der Be⸗ ſuchstage von beiden Seiten— von der eng⸗ liſchen Regierung gegenüber Frankreichs Bot⸗ ſchafter, und von der italieniſchen Regierung gegenüber dem deutſchen Botſchafter in Rom— ſorgfältig durchgeführten Unterrichtung über den Inhalt der Geſpräche. Der Wert des rö⸗ miſchen Treffens ſtellt ſich alſo in einer ge⸗ nauen Umſchreibng der Poſitionen der vier Großmächte dar, eine Klarheit, die für die Entwicklung und für den Frieden Europas von Nutzen iſt. Am Freitagvormittag empfing der italieni⸗ iche Außenminiſter Graf Ciano den deutſchen Botſchafter von Mackenſen, um ihn, wie be⸗ reits am Vortage, von dem Inhalt der Ge⸗ ſpräche in Kenntnis zu ſetzen. Der britiſche Außenminiſter Lord Halifax führte am frühen Vormittag vor ſeinem Beſuch im Va⸗ tikan längere Geſpräche mit dem franzöſiſchen Botſchafter, dem Botſchafter der Vereinigten Staaten und dem Geſandten Aegyptens. Chamberlain im Datikan Bei dem Beſuch der britiſchen Miniſter im Vatikan, wobei die Unterredung zwiſchen Pius XI. und Chamberlain 30 Minuten in Anſpruch nahm, wurden die verſchiedenen Punkte der Beziehungen zwiſchen England und dem Vatikan beſprochen. Nach dem Eſſen auf der britiſchen Geſandt⸗ ſchaft im Vatikan, an dem zahlreiche Kardi⸗ näle, darunter Kardinalſtaatsſekretär Pacelli und Kardinal Pizzardo teilnahmen, beſich⸗ tigten die engliſchen Gäſte die Engliſche Akademie der Schönen Künſte in Rom und anſchließend die Autarkie⸗Ausſtel⸗ lung ſowie die Schau der Urbarmachung Ita⸗ liens. Tee beim Gouverneur von Rom Gegen 17 Uhr begaben ſich Chamberlain und Lord Halifax zu dem vom Gouverneur von Rom veranſtalteten Empfang auf dem Ca⸗ pitol, wo ein Konzert des Orcheſters der König⸗ lichen Oper in Rom ſtattfand und wo die bri⸗ tiſchen Gäſte den Tee einnahmen. Der britiſche Premier hatte ſodann ein neues Geſpräch mit dem italieni⸗ ſchen Regierungschef. Die offizielle Feſt⸗ (Fortsetzung siehe Seite 2) Die Parteiführerſchaſt in Berlin Richtungv/ eisende Vorirãge ũber aliuelle Fragen Berlin, 13. Januar.(HB⸗Funk.) Die Reichspreſſeſtelle der NSDAP teilt mit: Der Stellvertreter des Führers hat die Reichs⸗ leiter, die Gauleiter und die ſtellvertretenden Gauleiter der NSDApP zu einer Zuſammen⸗ kunft nach Berlin gerufen. Im Rahmen dieſer Zuſammenkunft fand am Freitag eine Tagung ſtatt, auf der der Stell⸗ vertreter des Führers den Parteigenoſſen Hauptdienſtleiter Dr. Todt, ⸗Gruppenführer Heydrich, ſowie Oberſt von Schell zu Vor⸗ trägen über ihre Arbeitsgebiete das Wort er⸗ teilte. Dr. Todt gab den Gauleitern einen umfaſ⸗ ſenden Bericht über die aktuellen Fragen ſeiner großen Aufgaben auf dem Gebiet des Straßen⸗ weſens, des Feſtungsbaues und des Bauweſens. Er verband mit ſeiner aufſchlußreichen Darſtel⸗ lung der Größe und Bedeutung des Feſtungs⸗ walles im Weſten den Dank und die Anerken⸗ nung für die Leiſtungen, durch die die Einrich⸗ tungen der Partei— insbeſondere die Deutſche Arbeitsfront— zu dem Erfolg der gewaltigen Leiſtungen dieſes Jahres einen hiſtoriſchen Bei⸗ trag geleiſtet haben. U⸗Gruppenführer Heydrich ſprach über Fra⸗ gen der Sicherheitspolizei, deren Führerſchule die Tagungsteilnehmer am Nachmittag beſich⸗ tigten. Oberſt von Schell gab einen aufſchlußreichen Ueberblick über die Rationaliſierung in der deutſchen Kraftfahrzeuginduſtrie, die er im Auftrag des Generalfeldmarſchalls Göring durchführt. Im Zuſamanenhaeig mit der Zuſammenkunft fanden eine Reihe von Einzelbeſprechungen mit dem Stellvertreter des Führers ſtatt. Der Abend vereinigte die an der Tagung be⸗ teiligten Parteigenoſſen mit dem Stellvertreter des Führers zu einem kameradſchaftlichen Bei⸗ ſammenſein. Die Tagung wird am Samstag fortgeſetzt und abgeſchloſſen. Immer neue Arbeitslosendemonstratlonen in London Die Arbeitslosendemonstrationen in London dauern unentwegt fort. Dieses Mal hatten Sich Arbeitslose an die Gitter des Arbeitsnachweises angekettet und mußten wieder mit Gewalt von der Polizei losgesägt werden. (Scherl-Bilderdienst-M) Chamberlains Vermittlung bon hans Wendt, paris Das Mittelmeerproblem in ſeiner gegenwär⸗ tigen Entwicklungsſtufe ſpielt zwiſchen Frank⸗ reich und England eine mindeſtens ebenſo große Rolle wie zwiſchen Frankreich und Ita⸗ lien. Gerade der Chamberlain⸗Beſuch in Rom mit ſeinen Begleitumſtänden, angefangen bei der Pariſer Vorbeſprechung bis zu den Erörte⸗ rungen in der franzöſiſchen und engliſchen Oeffentlichkeit, unterſtreicht dieſe Tatſache. Sie macht wieder einmal das Verhältnis zwiſchen den beiden Großmächten Weſteuropas unter beſonderen Geſichtspunkten aktuell. Das Bündnis mit England iſt Grundlage und Eckpfeiler der ganzen Außenpolitik Frank⸗ reichs geworden. Paris hat hier einen Erſatz für die entſchwundenen Möglichkeiten des Gen⸗ fer Syſtems, für die Mängel ſeines ehemali⸗ gen Paktapparates und für die Einbuße ſeiner ſonſtigen Machtſtellung zu finden verſucht. Es hat hierfür in ſo erheblichem Maße von ſei⸗ ner Aktionsfreiheit abgeben müſſen, daß zu⸗ weilen in Pariſer Kreiſen von einer Art Un⸗ terordnung Frankreichs unter England ge⸗ ſprochen worden iſt, worin nicht etwa die be⸗ kannten, von Zeit zu Zeit auftauchenden Reſſentiments gegen die Londoner Bevormun⸗ dung zum Ausdruck kamen, ſondern auch ein Teil ehrlicher Einſicht in den Wandel der Zeiten. In einer Betrachtung über die Entwicklung der franzöſiſchen Außenpolitik der letzten Jahre, die ein Politiker, der dem Quai'Orſay nahe⸗ ſteht, vor kurzem veröffentlichte, wird England die Hauptverantwortung dafür beigemeſſen, wenn es nicht rechtzeitig zu einem Verſuch ge⸗ kommen ſei, das Geſchick doch noch zugunſten einer Rettung des status quo zu wenden. Alle Unterlaſſungen gegenüber dem aufwärtsſtre⸗ benden Deutſchland werden auf die engliſche Nichtteilnahme oder engliſche Taktik zu⸗ rückgeſührt: am 7. März 1937, dann vor dem „Verſinken der Unabhängigkeit Oeſterreichs“, ſchließlich während der tſchechiſchen Kriſe— immer habe England den Weg des Ausweichens oder der Vermitt⸗ lung gewählt und andere Pariſer Erwar⸗ tungen mit dem Hinweis auf unzureichende eigene Rüſtungen, realpolitiſche Erwägungen oder Billigkeitserwägungen zurückgewieſen. Die franzöſiſch⸗engliſche Abmachung vom 27. April 1938 in London, die Frankreichs Sicherheit aus⸗ ſchließlich von dem Einvernehmen mit Eng⸗ land abhängig machte, in Ablöſung des ſter⸗ benden Syſtems der„kollektiven Sicherheit“, wird in dieſer Darſtellung als Beginn eines„engliſchen Protektorats über den Quai'Orſay“ geſchildert. Unter durchaus zutreffender Würdigung der Verdienſte Chamberlains um die Vermeidung europäiſcher Konfliktsgefahren wird der ſomit gemeinſam zurückgelegte Weg gleichzeitig als eine Art Abſtieg Frankreichs, aber auch als Ergebnis einer unvermeidlichen Ent⸗ wicklung hingeſtellt—, unvermeidlich dann, wenn die Gemeinſchaft mit England gewahrt und der damit maßgebend gewordenen Lon⸗ ——— — ————— ———— —————— ——— ———————— Samstag, 14. Januar 1959 „Hakenkreuzbanner“ doner Realpolitik Rechnung getragen werden ſollte. Nun, was gegenüber Deutſchland und den mitteleuropäiſchen Problemen galt, traf natür⸗ lich ebenſo für die weſteuropäiſche und beſon⸗ ders für die ſich entwickelnde Mittelmeertriſe zu, auf die Frankreichs Polititer ſchon ie den letzten Jahren mindeſtens ebenſo ſtark, wenn nicht ſtärter ihre Aufmerkſamkeit gerichtet ha⸗ ben, als auf den Rhein. Auch in dieſem Be⸗ reich mußte Frankreich, wenn es das Zuſam⸗ mengehen mit England nicht gefährden wollte, auf deſſen Einſtellung Rückhſicht nehmen. Das hatte zur Folge, daß ſelbſt Leon Blum, der ſicherlich dauernd mit Neigungen zu einer offe⸗ nen und aktiven Einmiſchung in den ſpaniſchen Hürgerkrieg geſpielt hat, die mehrfach geplante Intervention angeſichts der Londoner Weige⸗ rungen, eine ſolche Aktion zu decken, ſeufzend unterließ. Das iſt nachweisbar ſowohl im Herbſt 1937 als auch im März 1938. Inzwiſchen hat England, ſo ſtark auch Paris immer wieder dieſe Entwichlung zu bremſen, ja direkt zu ſtören verſuchte, Italien gegenüber eine Linie eingeſchlagen, die in Frankreich keine Begeiſterung, aber immerhin die gebeime Hoffnung auslöſte daß einer noch gefährlicheren Zuſpitzung der Mittel⸗ meerſpannung auf dieſe Weiſe notfalls vorge⸗ beugt werden könnte. Das erſte engliſch⸗italie⸗ niſche Gentleman⸗Agreement, wie erſt recht das Oſterabkommen von 1938, deſſen Weiterungen jetzt in Rom zur Debatte ſtehen, ſind in Paris zwar mit Mißtrauen, aber dennoch mit Ver⸗ langen nach Einbeziehung Frankreichs aufge⸗ noaenmen worden, worin ſich der Wunſch kund⸗ tat, England keinesfalls zu weiteren„Extra⸗ touren“ kommen zu laſſen, aber auch die fraei⸗ zöſiſch⸗italieniſchen Gegenſätze innerhalb eines gewiſſen Sicherungskreiſes zu halten, alſo not⸗ falls auf England als Regulator zurückgreifen zu können. Die Parallele mit der Politik Deutſchlands liegt auf der Hand: Auch das deutſch⸗engliſche Flottenabkommen, wie überhaupt jeder Verſuch, einer Annäherung zwiſchen England und Deutſchland, iſt in Paris ſtets mit ſtarkem Arg⸗ wohn aufgenommen worden. Aber Frankreich nahm ſchließlich die engliſche Vermittlung in der tſchechiſchen Kriſe nicht ungern in Anſpruch und die anfangs ſo mißtrauiſch, ja feindſelig be⸗ handelte Erklärung Hitler—Chamber⸗ kain vom Tage nach München wurde ſchließ⸗ lich als Ausgong zur Erlangung einer ähnlichen deutſch⸗franzöſiſchen Erklävung benutzt. Die Logik, die ſich aus dieſen Beobachtungen und Betrachtungen ſelbſt von franzöſiſcher Seite, wie der oben zitierten, über die heutige ab⸗ hängigkeit der Pariſer von der Londoner Außen⸗ politik ergibt, lautet in Bezug auf die jetzige Mittelmeerfrage ganz klar und einfach: Daß ſich auch hierin Frankreich, um eine Trennung von ſeinem engliſchen Bundesgenoſſen und die eigene Iſolierung zu vermeiden, zum Schluß der engliſchen Vermittlung anver⸗ trauen mußte, und ſei es auch nur in der Berechnung, bei einem eventuellen Konflikt die vorherige Ausſchöpfung aller anderen Möglich⸗ keiten zu erreichen und evtl. den Bundesgenoſ⸗ ſen mitreißen zu können. Bisher ſchien das Gegenteil der Fall: Selbſt nach dem engliſchen„ITeebeſuch“ in Paris wurde von Frankreich aus behauptet, eine engliſche Vermittlung ſei abgelehnt und ſogar beider⸗ ſeitig ausgeſchaltet worden. Nun, das iſt die Darſtellung für die eigene und die Weltöffent⸗ lichkeit, erklärlich in Fortſetzung jener Linie, „DieSchlacht der weiflen Schiffe“ Henrik⸗Herſe⸗Uraufführung in Köln am Rhein „Die Schlacht der weißen Schiffe“ ſchlagen nach den Worten des Dichters Henrik Herſe immer nur die, die reinen Herzens ſind. „Schwerthieb klingt wie das röhnen von Glocken überall, wo einer mit der Fauſt in den Himmel ſtößt und ihm ſein Banner weiſt. Sieg iſt bei ihm im Leben und Sterben“, In ſeinem Schauſpiel, das er eine„hanſiſche Ballade. nennt, beſchwört er in phantaſiegewaltigen Viſi⸗ onen die Zeit der letzten Hanſen, da einige tapfere und tatenfrohe Männer das Nordiſche Reich an der Oſtſee zu verwirklichen ſuchten. Der Admiral, ein junger Seefahrer. iſt der Kämpfer für ſeinen Herrn Jürgen Wullenweber in Lübeck. Vergeblich iſt ſein Widerſtand gegen die geſchloſſene Front der Bürger, Pfaffen und Fürſten. Er fällt durch einen meuchlings ge⸗ en ihn von einem Narxen abgegebenen Schuß, im gleichen Augenblick, wo ſein Herr vom Schwert des Henkers getötet wird. Beider Tod lebt in der Jugend als heiliges Vermächtnis weiter, ein Sinnbild der Ideen, daß ſtets nur iee Männer aus dem Volk, niemals gekrönte Schachbrettfiguren Geſchichte machen. „Die Schlacht der weißen Schiffe. blieb ein Munſchtraum, der in der Ballade durch einge⸗ legte Lieder beſungen wird. Sie. künden von Welyfare, einer jungen Dirn, die dem Admiral folgt, von der Schlacht auf dem Eiſe, von der Reiſe nach England und ſchließzlich vom leßzten Gefecht. Einmal greift der Chor in die Hand⸗ lung ein, wenn der Admiral vor dem König Heinrich VIII. von England erſcheint und mit feinen Leuten die Moritat„O Könia Heinrich, o Anna Boleyn“ ſingt. Die dramatiſche Kurve bens in den fünfzehn Bildern ſteil an, ohne en reich verzweigten Linienzug der Handlung immer auf das Weſentliche zu verknappen. Die Verringerung der Textmaſſe nach dem aleich⸗ namigen Roman fordert gebieteriſch das Weg⸗ laſſen von wichtigen Mativen und den Verzicht auf ſtimmungsreiche Situationen zugunſten flbölchluß der römiſchen beſprüche minuumiiuumittiiukuurzäzuktzzizunsrsrzrzzrirrzzzzzzirrizzzzsiitirzzsttrrszikzzziiiirzzzkztitrzszssszitiitzsszitttzs Foresetz0ng von Selie 1 folge wurde mit dem Bankett auf der britiſchen Botſchaft am Quirinal abgeſchloſſen, bei dem der Duce anweſend war. Zu den anſchließenden Empfängen war das geſamte in Rom akkreditierte Diplomatiſche Korps eingeladen. Die italieniſche Preſſe unter⸗ ſtreicht weiter in herzlich gehaltenen Kommen⸗ taren das freundſchaftliche Verhält⸗ nis zwiſchen Italien und England. Die britiſchen Miniſter hätten vollkommene Klarheit darüber gewonnen, daß Italien den franzöſiſch⸗italieniſchen Vertrag von 1935 als nicht beſtehend betrachte. Die italie⸗ niſch⸗franzöſiſchen Beziehungen müßten zur ge⸗ gebenen Zeit der notwendigen Reviſon unter⸗ zogen werden, wobei von italieniſcher Seite die Verhandlungsbereitſchaft und der Wille zur Er⸗ haltung und Feſtigung eines gerechten Friedens bereits mehrfach zum Ausdruck gebracht worden ſei, ohne daß eine britiſche Vermitt⸗ lung in Anſpruchgenommen zu wer⸗ den brauchte. Die italieniſche Oeffentlichkeit verzeichnet er⸗ neut Beleidigungen des italieniſchen Heeres durch franzöſiſche Zeitungen, die von der faſchi⸗ ſtiſchen Preſſe in ſcharfer Form— ein Aufſatz des„Tevere“ am Freitag iſt von außer⸗ ordentlicher Schärfe— zurückgewieſen werden. „fjet ſlationale dagblad“ verboten Die justizbehõrden beschlagnshmen wichtige Naschinenieile Amſterdam, 13. Jan.(HB⸗Funk) Auf Veranlaſſung der Juſtizbehörden ſind am Freitagnachmittag in Leyden Teile der Druckpreſſen der in ſcharfem Gegenſatz zur Re⸗ gierung ſtehenden NSB⸗Zeitung„Het Natio⸗ nale Dagblad“ beſchlagnahmt worden. Es han⸗ delt ſich hier um einen in Holland üblichen Vorgang, wenn die Behörden ein Blatt am Erſcheinen verhindern wollen und kommt in⸗ ſofern einem Verbot gleich. Den Anlaß zu dieſer Maßnahme ſoll eine Reihe von Artikeln gegeben haben, in denen das Blatt im Dezember und Anfang Januar ſchwere Anſchuldigungen gegen den der Rö⸗ miſch⸗katholiſchen Staatspartei angehörenden Juſtizminiſter Goſeling erhob und zwei katholiſchen Geiſtlichen vorwarf, ſich ſchwer ge⸗ gen ihre ſittlichen Pflichten ver⸗ gangen zu haben. China beſtellt weitere 200 Bombenflugzeuge in USA. China hat mit der Bellanca Air⸗ craft Co. in Waſhington einen Vertrag abge⸗ ſchloſſen, der die Lieferung von 200 Bomben⸗ flugzeugen innerhalb dreier Monate vorſehe. Dies ſei einer der größten chineſiſchen Auf⸗ träge, deſſen Geſamtkoſten ſich auf eiwa 8,5 Millionen Dollar belaufen. Ungarns kinladung zum finmtikominternpant Ourch die Vertreter der drei ächte übermitlelt DNB Berlin, 13. Januar. Der ungariſche Außenminiſter Graf Cſaky empfing am Freitag um 13.30 Uhr den deut⸗ ſchen, italieniſchen und japaniſchen Geſandten, die im Namen ihrer Regierungen mitteilten, daß die drei Grofſſmächte Kenntnis davon ge⸗ nommen hätten, daß die ungariſche Regierung bereit ſei, dem Antikominternabkommen beizu · treten, und daß ſie beauftragt ſeien, der un⸗ gariſchen Regierung die in dem Pakt vorge⸗ ſehene Aufforderung zum Beitritt zu über⸗ mitteln. Außenminiſter Graf Cſaky teilte mit, daß die ungariſche Regierung mit Zuſtimmung des Reichsverweſers beſchloſſen habe, der Einladung Folge zu leiſten und dem Antikominternpakt beizutreten. die mit der Daladier⸗Reiſe und der geſamten reichlich kriegeriſchen Ablehnung jedweder Kom⸗ promißmäglichkeit eingeſchlagen war. Hinter den Kuliſſen dürfte es anders verlaufen ſein. Englands ganzes Intereſſe zwingt natürlich Chamberlain, ſogar noch ſtärker als im vorigen Sommer, zu einer Vermittlerrolle, und es iſt durchaus denkbar, daß ſich Daladier und Bon⸗ net in der Stille des Beratungszimmers kei⸗ neswegs gegen, ſondern für die Ausſicht aus⸗ geſprochen haben, ävßerſter Folgerungen ent⸗ hoben zu werden. Die Sprache des„Temps“, der in der letz⸗ ten Zeit ziemlich genau ein Spiegelbild der Anſichten Bonnets und nicht der oft etwas anders lavierenden Bürokratie des Außen⸗ und der dichteriſche Impuls der Ballade bleiben von dieſem Einwand unberührt. Die Uraufführung im Kölner Schauſpielhaus wurde dem anſpruchsvollen Werk in einer von Paul Riedy überlegen geführten und ge⸗ ſchloſſen aufeinander abgeſtimmten Enſemble⸗ leiſtung gerecht. Rainer Ge ldern verkörperte die menſchlich ergreifende Perſönlichkeit des Admiral. Marga Klas war eine von warmer Herzensanmut beſeelte Welyfare. HI und BDM des Gebietes und Obergaues Köln⸗Aachen ſtell⸗ ten die diſziplinierten Chöre. Der anweſende Dichter, der durch ſein Werk der Jugend eng verbunden iſt, wurde ſehr freundlich begrüßt. Friedrich W. Herz0 Literaturgeschichtlicher Fund aus dem Droste-Kreis Bei der Reuordnung eines Schloßarchivs konnte Dr. Alfred Cohauß(Paderborn) einen literatur⸗ und aunumdelnich un bedeutſamen Fund machen. Es handelt ſich um zwanzig bis⸗ 1 unveröffentlichte Briefe des Reichsfreiherrn Joſeph von Laßberg, des Schwagers der Annette von Droſte⸗Hülshoff, an ſeinen Freund Friedri Carl Freiherr von und zu Brenken. Die Briefe, der aus den Jahren 1817 bis 1849 ſtammen, befanden ſich in einem Abdruck der Urkunde, mit der die en Fakultät der Univerſität Tübingen Freiherrn von Rereng— dem Deutſchland die Auffin⸗ dung der ibelungenhandſchrift verdankt— um Ehrendoktor ernennt. Dieſe Briefe zeigen Laßberg von einer gänzlich neuen Seite: nicht als einen dem Zeitgeſchehen abgewandten und nur in der Welt der Minneſänger verſunkenen Sammler und Gelehrten, ſondern als einen mitten im nationalen Leben ſtehenden und von ſtarkem antiliberalem Willen beſeelten Mann. Die Droſte⸗Forſcher werden ſich in dieſen Brie⸗ fen, deren Veröffentlichung vorbereitet wird, vor allem für die Bemerkungen Laßbergs über ſeine Schwägerin„Nette“ intereſſieren. einer ſchärferen Zeichnun.Der ſittliche Ernſt miniſteriums darſtellte, läßt darauf ſchließen, daß Bonnet perſönlich der Vermittlung Cham⸗ berlains freundlich gegenüberſteht, ihr minde⸗ ſiens keine Schwierigkeiten bereiten will. Bon⸗ net war allerdings auch gegen die militäriſch⸗ demonſtrative Regie der Daladier⸗Reiſe. Schwierigkeiten ſind dagegen mit Sicherheit von jenen Gruppen des franzöſiſchen Kabinetts zu erwarten, die ſich hierbei wieder einmal gegenſeitig in die Hände arbeiten. Sie werden gerade nach dem eindrucksvollen Verlauf des Chamberlain⸗Beſuches in Rom alle Hebel in Bewegung ſetzen, um ihn und Bonnet an einer Politik zu hindern, die eine gefährliche Weiter⸗ entwicklung der Mittelmeerkriſe durchaus ver⸗ eiteln könnte. Der Komponist Julius Bittner f In Wien ſtarb nach langem ſchwerem Leiden im Alter von 64 Jahren der oſtmärkiſche Dichter⸗ komponiſt Julius Bittner. Der Verſtorbene, der am 9. April 174 in Wien geboren wurde, wandte ſich urſprünglich dem juriſtiſchen Stu⸗ dium zu. Er war dann lange Jahre als aktiver Richter tätig, aber ſchon während ſeiner Be⸗ amtenlaufbahn trat er als Komponiſt und Text⸗ dichter hervor. Gleich ſeine Erſtlingsoper„Die rote Gred“, die 1907 in Frankfurt a. M. urauf⸗ geführt wurde, machte ihn als einen hervor⸗ ragenden Vertreter der oſtmärkiſchen Muſikwelt bekannt, und ſein zweites Werk„Der Muſikant“ ſtellte ihn in die vorderſte Reihe der Tondichter. Es folgten dann die Oper„Der Bergſee“, ein düſteres Bauerndrama, die als nächſte Opern⸗ neuheit der neuerſtandenen Wiener Volksoper herauskommt,„Die Kohlmajorin“,„Der liebe Auguſtin“,„Die unſterbliche aiſas,„Der Abenteuxer“,„Das hölliſch Gold“,„Das Roſen⸗ ärtlein“„Mondnacht“ und ſchließlich„Das eilchen“, das letzte dramatiſche Werk Bittners, das unter Profeſſor Clemens Krauß an der Wiener Staatsoper ſeine Uraufführung erlebte. Ueber ſein Opernſchaffen hinaus iſt Prof. Bitt⸗ ner auch als Schöpfer tiefempfundener Lieder, zweier Streichquartette und nicht zuletzt der großen Konzertmeſſe mit dem Tedeum bekannt geworden. „Die Verzauberten“ Ballett⸗Uraufführung in M⸗Gladbach⸗Rhendt Wenn Tänzer zu fabulieren anfangen, blei⸗ ben ſie in der Regel in dem ihnen durch die landläufige Literatur gezogenen Bezirk freund⸗ licher Selbſtbeſcheir ung. Etwas Liebe und etwas Eiferſucht reichen immer noch aus, um eine Szene zu füllen, ſofern nicht ein beliebter Märchenſtoff pantomimiſch ausgedeutet wird. Ingo Theß' Tanzſpiel„Die Verzauber⸗ ten“ arzählt die einer verzauberten Prinzeſſin, die von ihrem Pagen, der ſich dann als Prinz' entpuppt, befreit wird. Alfred Kne⸗ der holitiochle Tag O Es iſt intereſſant, feſtzuſtellen, daß das Verſtändnis für die Gefahren, die das Zu⸗ dentum in ſich birgt, immer weitere Kreiſe zieht. Das zeigt ſich vor allem in der Reak⸗ tion auf jüdiſche Einwanderungsabſichten. Südamerika wird immer mehr das Haupt⸗ ziel der jüdiſchen Einwanderung. Allein in Bolivien liegen 6000 Zulaſſungsanträge vor. Die Juden verſuchen dabei beſonders krank⸗ haft im Handel, für den ſich ja ſeit jeher die jüdiſche Raſſe in erſter Linie„intereſſiert“, Fuß zu faſſen, was allerdings vielfach wenig Gegenliebe bei der einheimiſchen Bevöllke⸗ rung findet. Die einzelnen Regierungen ſind deshalb bemüht, den jüdiſchen Zuſtrom in die Landwirtſchaft abzuleiten. So beabſichtigt Paraguay, künftig von je⸗ der einwandernden jüdiſchen Perſon über 14 Jahre 1000 Goldpeſos zu erheben, die nur zurückerſtattet werden, wenn der betref⸗ fende Jude oder die Jüdin das Land end⸗ gültig wieder verlaſſen oder von ihnen eine dreijährige Beſchäftigung in der Landwirt⸗ ſchaft in Paraguay nachgewieſen wird. Die Zahl der jüdiſchen Einwanderungsanträge in Paraguay beläuft ſich augenblicklich aurf rund 5000. Trotz dieſer recht deutlichen Abwehrmaß⸗ nahmen gegen jegliche jüdiſche Vorherrſchaft und Anmaßung geben ſich die Juden alle Mühe, in Argentinien einen Boykott der totalitären Staaten anzuzetteln. Dabei ha⸗ ben ſie aber einen großen Reinfall zu ver⸗ zeichnen, da ſich der erſt unlängſt gebildeten Abwehrfront gegen dieſe Machenſchaften ſich jetzt weitere 50 Großfirmen angeſchloſſen haben. Dieſe Antiboykott⸗Organiſation will demnächſt auch mit einem Aufruf hervor⸗ treten. FillliniitzumvniiviIIiVImIzVZIIzViiIzznnIizriIzIrIzzziIzWiI1zVIHLLIvvsviII ZllIIIikIIViBiziiIIIViikIizkrkzziIzzvtizzzzizzikkzzvizizziizzziizzzirzevrirzzzzizzzziurzvvrizzzzritzzikizvvrizzzvirzzvvikzzzzirszzkizivizzzzrizzszzikzeirkszrzizzsztezziizsxztktfkrkzzvmitzzr kinjühriger Jwangsoaufen'halt für Profeſſor Nae Jonescu Bukareſt, 13. Januar.(§B⸗Funk.) Die Regierung verhängte am Freitag über den Univerſitätsprofeſſor Nae Jonescu Zwangsaufenthalt für die geſetzlich vorgeſehene Höchſifriſt von einem Jahr. Jonescu wurde bereits in ein Konzentrationslager trans⸗ portiert. Profeſſor Jonescu, der Herausgeber der von der gegenwärtigen Regievung im Frühling 1938 eingeſtellten Tageszeitung„Cuvantul“, die Sprachrohr der Eiſernen Garde war, befand ſich bereits ſeit der Einſtellung ſeiner Zeitung bis Mitte Dezember vorigen Jahres in einem Konzentrationslager, wurde dann aber auf Grund einer Erklärung, daß er ſich von der Eiſernen Garde losſage, auf freien Fuß geſetzt. Seine neuerliche Unterbringung in einem Lager erfolgte mit der Begründung, daß er ſein Verſprechen nicht gehalten habe und wieder in unerlaubtem Sinne politiſch tätig geweſen ſei. König Haakon eröffnete am Donnerstag⸗ mittag in Anweſenheit der Regierung, der oberſten Staatsbehörden und des Diplomati⸗ ſchen Korps die 88. ordentliche Sitzung des norwegiſchen Storthings. bel hat die begleitende Muſik, die in klangfreu⸗ diger Tonmalerei in die Breite flutet, mit un⸗ gewöhnlicher Literaturkenntnis zuſammengetra⸗ gen. Wenn das in drei Bildern auf faſt eine Stunde gedehnte Spiel trotzdem gefiel, ſo iſt das der friſchen Raturbegabung Tilla Po ſte 3 zu danken, deren geſunde kraftgeladene Anmut ſich unmittelbar durchſetzte. Ingo Theß führte Regie, Luitpold Meyer dirigierte mit rhythmi⸗ ſcher Feſtigkeit und Helene Gliewe erfand für das Bühnenbild einen höchſt dekorativen Thron. Frie drich W. Herzog ——ſſ—.—— nnnn eines neuen Volkstheaters in Leipzig. Am 18. Ja⸗ nuar wird in kewiig das ſeit längerer Zeit ſtill⸗ liegende Batten erg⸗Theater mit der Uraufführung des Volksſtückes„Vater und Tochter“ von Willy Lilie und Fredy Sieg wie⸗ dereröffnet. Willy Lilie iſt auch Regiſſeur dieſes Volkstheaters. Hamburg erhält ein großes Vor⸗ geſchichtsmuſeum.] In Hamburg wird im Frühjiahr 1940 ein großes Vorgeſchichtsmuſeum eröffnet werden, das im ehemaligen Frei⸗ maurerlogenhaus untergebracht wird. Bisher beſaß Hamburg keine geſchloſſene vorgeſchicht⸗ liche Sammlung, die nicht nur wiſſenſchaftliches Material umfaßt, ſondern auch allen Volks⸗ enoſſen Einblick in die hohe Kultur unſerer zorfahren vermittelt. Die vorgeſchichtlichen Ge⸗ räte und Waffen, die in Hamburg ſeit vielen Jahren geſammelt wurden, befinden ſich teils im„Muſeum für hamburgiſche Geſchichte“, teils im„Muſeum für Kunſt und Gewerbe“, während die größte Sammlung im„Muſeum für Völkerkunde“ aufbewahrt wird. Dieſe Mu⸗ ſeen tragen aber naturgemäß in erſter Linie Dinge, nach denen ſie den Namen tragen, und der Ausſtellungsraum, der ihnen darüber hin⸗ aus zur Verfügung ſteht, iſt völlig ungenügend. Nunmehr wird die Schaffung des dringend not⸗ wendig gewordenen Vorgeſchichtsmuſeums in Hamburg verwirklicht werden. Die hat ſick derttau erſten! Erinne gruppe wach, namenl der 1 dranger die Fr ſene S brach fel. L Worten vor vol Ratloſ Drei Januar lebt. ſche Ti deutſche immer ſie mit ten. 3 rung v und ein zu ſcha Härten mung rung a die En ſich am memeld Verſam men. proteſti⸗ loſe V. behörde gültige ſal ihr warten Soldat Aber zu hane ler dri— Getarnt grüne ſchen C Pogegei Grenze von De brochen. treten 1 ſche St. Hände, litauiſck die Lan Wie dungen ein. 2 Von ihr denn ſi noch erl Lage. Ende d Memelg alliierte treter tis ne, der Me ſollten werden „Die E Ein 2 verſucht große A der Ku Laugsze Als Ve mich m teln der Ich erſi wahren nachzug. ten anv laſſen.“ werden Putſchiſ Einwoh ſchiffe ſatzun Das Ca Aber wird H melgebi bahnver Das ſoe wird al naitis Staatsr geſetzt e rung ur mania⸗ Heydekr Die träge ) auf maß⸗ ſchaft alle t der i ha⸗ ver⸗ deten n ſich loſſen will rvor⸗ lliu nk.) lber e3s cu ſehene wurde trans⸗ er von g 1938 „ die hefand eitung inem dann er ſich n Fuß einem er ſein der in tätig rstag⸗ „ der omati⸗ g des igfreu⸗ tit un⸗ ngetra⸗ ſt eine ſo iſt ſt el3 Anmut führte ythmi⸗ nd für Thron. 2 0 K Wor⸗ vird im nuſeum Frei⸗ Bisher eſchicht⸗ aftliches Volks⸗ unſerer hen Ge⸗ t vielen ich teils ſchichte, werbe“, Muſeum eſe Mu⸗ r Linie en, und her hin⸗ nügend. end not⸗ ums in „hakenkreuzbanner“ Samstag, 14. Januar 1939 Die die, grande nation“in Memel kapitulierte Vor 16 Jahren brachen Kov)nos Truppen ein—. und die Enfente war einverstanden (Eigener ZBerichf des„Hakenkreuzbonner“) md. Memel, 13. Januar. Die drückende Laſt langjährigen Kriegsrechts hat ſich eben vom Memelland gehoben. Hun⸗ derttauſend deutſche Menſchen konnten zum erſten Male wieder aufatmen. Da wird in der Erinnerung der aufrechten deutſchen Volks⸗ gruppe jenſeits der Grenze jener Tag wieder wach, der vor ſechzehn Jahren vielfältiges namenloſes Leid und Elend für ſie einleitete: der 11. Januar 1923. Litauiſche Truppen drangen damals in das Memelland ein, das die Franzoſen beſetzt hatten. Das vielgeprie⸗ ſene Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker zer⸗ brach unter dem Tritt ihrer Stie⸗ fel. Ohne daß 150 000 deutſche Menſchen ein Wort mitreden konnten, ſtellte Kowno die Welt vor vollendete Tatſachen. Ratloſe„Siegermächte“ Drei Jahre hatten die Memeldeutſchen im Januar 1923 ſchon abgetrennt vom Reich ge⸗ lebt. Seit drei Jahren marſchierten franzöſi⸗ ſche Truppen durch die Straßen der alten deutſchen Hafenſtadt an der Oſtſee. Aber noch immer wußten die„Siegermächte“ nicht, was ſie mit dem kerndeutſchen Gebiet anfangen ſoll⸗ ten. Zwar hatte die memelländiſche Bevölke⸗ rung verſucht, ihr Schickſal ſelbſt zu geſtalten und einen Freiſtaat nach dem Vorbild Danzigs zu ſchaffen. 90 Prozent der Einwohner er⸗ klärten ſich bei einer privaten Volksabſtim⸗ mung im November 1921 gegen die Angliede⸗ rung an Litauen. Aber immer wieder wurde die Entſcheidung hinausgezögert. Da fanden ſich am 6. Januar 1923 die Vertreter aller memeldeutſchen Berufsgruppen erneut zu einer Verſammlung in der Memeler Börſe zuſam⸗ men. In den Tagen politiſcher Hochſpannung proteſtierten ſie mit Nachdruck gegen das taten⸗ loſe Verhalten der franzöſiſchen Beſatzungs⸗ behörden. Sie fordern eine ſchnelle und end⸗ gültige Entſcheidung über das politiſche Schick · fal ihrer Heimat. Doch die„Siegermächte“ warten noch immer ab.. Soldaten— durch Zivilzeug getarnt Aber Kowno hält die Stunde für reif, um zu handeln. Sogenannte Litauiſche Freiſchär⸗ ler dringen über die memelländiſche Grenze. Getarnte Soldaten ſind es. Zivilzeug und grüne Armbinden ſollen ihnen den militäri⸗ ſchen Charakter nehmen. Laugszargen, ſpäter Pogegen und Uebermemel an der deutſchen Grenze werden beſetzt. Die Bahnverbindung von Deutſchland nach Memel iſt damit unter⸗ brochen. Aber auch von Norden und Oſten her treten die Litauer ihren Marſch auf die deut⸗ ſche Stadt Memel an. Bajohren fällt in ihre Hände, und auch Kollaten kann ſich gegen die litauiſchen Scharen nicht halten. Schnell ſind die Landespoliziſten umzingelt und entwaffnet. Wie eine Bombe ſchlagen die erſten Mel⸗ dungen von dem litauiſchen Ueberfall in Memel ein. Die Bevölkerung iſt empört, beſtürzt. Von ihrer Seite iſt jeder Widerſtand unmöglich, denn ſie iſt entwaffnet und wehrlos. Aber noch erkennen nur wenige den vollen Ernſt der Lage. Die Mehrzahl glaubt an ein ſchnelles Ende des litauiſchen Abenteuers. Denn das Memelgebiet ſteht ja unter dem Schutz der alliierten Mächte. In Memel ſitzt als ihr Ver⸗ treter der franzöſiſche Oberkommiſſar Peé⸗ tisne, und franzöſiſche Alpenjäger liegen in der Memeler Kaſerne. Und die Franzoſen ſollten nicht mit den litauiſchen Scharen fertig werden? „Die Entente wird Kriegsſchiffe entſenden“ Ein Aufruf des franzöſiſchen Oberkommiſſars verſucht die Bevölkerung zu beruhigen.„Eine große Anzahl von Freiſchärlern“, ſo heißt es in der Kundmachung,„iſt über die Grenzſtation Laugszargen in das Memelgebiet eingedrungen. Als Vertreter der alliierten Mächte werde ich mich mit allen mir zu Gebote ſtehenden Mit⸗ teln der Verletzung des Gebietes widerſetzen. Ich erſuche die Bevölkerung, die Ruhe zu be⸗ wahren und ihren Geſchäften und ihrer Arbeit nachzugehen. Den mir von den alliierten Mäch⸗ ten anvertrauten Poſten werde ich nicht ver⸗ laſſen.“ Die franzöſiſchen Beſatzungstruppen werden bis zum letzten Mann den litauiſchen Putſchiſten Widerſtand leiſten, ſo teilt man den Einwohnern mit. Die Entente wird Kriegs⸗ ſchiffe nach Memel entſenden und die Be⸗ ſatzungstruppen verſtärken. Das Landesdirektorium für abgeſetzt erklärt Aber die Litauer marſchieren. Am 12. Jan. wird Heydekrug, der zweitgrößte Ort im Me⸗ melgebiet, von 400 Mann beſetzt. Der Eiſen⸗ bahnverkehr ruht völlig, ebenſo der Poſtverkehr. Das ſogenannte Hilfskomitee für Kleinlitauen wird als Landesregierung ausgerufen, Simo⸗ naitis zum Präſidenten eingeſetzt und der Staatsrat und das Landesdirektorium für ab⸗ geſetzt erklärt. Hauptquartier der Landesregie⸗ rung und der litauiſchen Truppen iſt das Ger⸗ mania⸗Hotel in Heydekrug. Die Truppen in Heydekrug ſind mit den verſchiedenſten Gewehr⸗ modellen ausgerüſtet. Auch leichte Maſchinen⸗ gewehre und ein ſchweres MG ſind in ihrem Beſitz. Franzöſiſche Poſtenkette„ſchützt“ die Stadt Auch Tauerlauken, etwa fünf Kilometer nörd⸗ lich von Memel, iſt von den Litauern beſetzt. Ueid goch immer gefällt ſich der franzöſiſche Oberkommiſſar darin, die Bevölkerung mit Verſprechungen hinzuhalten. Großſpurig er⸗ klärt Pétisne:„Die alliierten Mächte ſind ent⸗ ſchloſſen, die Sicherheit des Gebietes zu ge⸗ währleiſten.“ Aber ſchon treffen neue Alarm⸗ nachrichten in Memel ein. In den beſetzten Or⸗ ten ſind die memelländiſchen Beamten aufge⸗ fordert worden, Dienſt für die Litauer zu tun. Wer ſich weigerte, wurde feſtgenommen. Um die Außenbezirke der Stadt zieht ſich jetzt eine recht dünne Poſtenkette von franzöſiſchen Truppen und Beamten der Landespolizei. Me⸗ melländer können ſich freiwillig an der Vertei⸗ digung der Stadt beteiligen, heißt es. Nichts als Bluff! Denn die Memelländer, die ſich mel⸗ den, erhalten keine Waffen. Aber mit ein paar Armbinden ſtattet man ſie freigiebig aus. 40 Mark für einen erſchoſſenen Deutſchen! Am 12. Januar wird der Bevölkerung noch einmal eine„Beruhigungspille“ verabfolgt. Das Oberkoenmiſſariat gibt bekannt, daß in den nächſten Stunden ein engliſcher Panzerkreuzer Memel anläuft. Auch das britiſche Konſulat verbreitet das gleiche Märchen. Das erſte Opfer auf memelländiſcher Seite iſt der Landespolizei⸗ Oberwachtmeiſter Franz Juſchro. Er wurde bei einem Patrouillengang unmittelbar vor der Stadt durch einen Kopfſchuß getötet. Litauiſche Parlamentäre bieten als Entſchädigung für den erſchoſſenen Beamten 100 Lit, etwa 40 Mark, an. Das franzöſiſche Oberkommiſſariat teilt am 13. Januar mit:„In der Nacht ſind zwei Kraft⸗ wagen mit litauiſchen Freiſchärlern bis Althof vorgedrungen. Der framzöſiſche Poſten hat die Wagen unter Feuer genommen und einen Wa⸗ gen erbeutet. Es ſind Militärgewehre, ein leich⸗ tes MG, Patronen, litauiſche Uniformröcke und Militärmäntel erbeutet worden.“ Die Bevöllke⸗ rung Memels bewahrt weiter Ruhe und Ord⸗ nung. Freiwillige ſtellen ſich der Polizei zur Verfügung und halten die Ordnung aufrecht. Franzoſen leiſten keinen Widerſtand Herr Simonaitis hat inzwiſchen ſeine„Re⸗ gierung“ gebildet. In der Nacht von Samstag auf Sonntag, den 14. Januar, iſt in der Stadt ſtarkes Gewehr⸗ und Maſchinengewehrfeuer zu hören. Detonationen von Handgranaten hallen auf. Gegen 1 Uhr verſtummt das Feuer. Der Sonntag bleibt rühig. Nur einige Schüſſe fal⸗ len. Dann bricht der 15. Januar an. Alarmie⸗ rend läuft das Gerücht durch die Stadt: die Litauer marſchieren ein. Und ſchon hört man auch Gewehr⸗ und Maſchinengewehrfeuer. Im⸗ mer näher kommt der Kampflärm, und dann iſt es Gewißheit: die Litauer ſind in der Stadt Memel. Die eine Kolonne rückt über den Vor⸗ ort Schmelz, eine andere über Althof in die Friedrich⸗Wilhelm⸗Straße ein. Franzöſiſche Truppen leiſten keinen Widerſtand. Sie ziehen ſich nach einem klar erſichtlichen Plan auf die Präfektur am Marktplatz zurück. Die Börſen⸗ und die Karlsbrücke werden geöffnet. Erſt in dieſer Stunde iſt es den Memellän⸗ dern zur Gewißheit geworden: die Franzoſen Opier der Berge Die Bergung der Opfer des Lawinenunglücks am Galibier in den französischen Alpen. Dort wurden sechs Wintersportler, unter denen sich auch der Kabinettschef des französischen Se- natspräsidenten M. Maurin befand, von einer Lawine überrascht und getötet, Weltbild(M) Bertuleit wurde beauftragt Er wyird das neue NMemeldirektorium hiiden DNB Memel, 13. Januar. Memelgouverneur Gailius beauftragte am Freitagmittag offiziell den Stellvertreter Dr. Neumanns, Willy Bertuleit, mit der Bildung des Memeldirektoriums. Ber⸗ tuleit hat den Auftrag angenommen, ſich aber eine Friſt von acht Tagen ausbedungen, wäh⸗ rend der er mit den von der memeldeutſchen Liſte bereits genannten und in der Preſſe be⸗ kanntgegebenen künftigen Direktoriumsmitglie⸗ dern Fühlung nehmen will. Nach Ablauf dieſer Friſt wird Bertuleit die Li ſte ſeines Direktoriums dem Gouverneur mitteilen; erſt dann iſt die Bildung des Memeldirektoriums als vollzogen anzuſehen. — Willy Bertuleit iſt am 29. Mai 1900 in Kruken⸗Görge(Kreis Memel) geboren; er ent⸗ ſtammt einer alteingeſeſſenen bodenſtändigen memeldeutſchen Bauernfamilie. Seine Schul⸗ bildung erhielt er im Gymnaſium in Memel. Im letzten Kriegsjahr ſtand er noch einige Mo⸗ nate an der Weſtfront und gehörte zu den un⸗ zähligen jungen deutſchen Soldaten, die ent⸗ käuſcht in die Heimat zurückkehrten. Bei einem der größten Memeler Bankunter⸗ nehmen genoß Bertuleit ſeine umfaſſende Aus⸗ bildung als Bankfachmann. Infolge ſeines eingehenden Studiums ſämtlicher Wirtſchafts⸗ kreiſe des Memelgebiets gilt er heute als füh⸗ render memeldeutſcher Wirtſchaftler. Darüber hinaus blieb Bertuleit als Sohn ſeiner ſchwer⸗ geprüften deutſchen Heimat immer an dem po⸗ litiſchen Geſchehen außerordentlich intereſſiert. Sein unverbrüchlicher Glaube an den National⸗ ſozialismus, der allein auch ſeiner Heimat die erſehnte Befreiung vom Terror und Unter⸗ drückung litauiſcher Machthaber bringen konnte, machte ihn mit zum eifrigſten Verfechter des Nationalſozialismus. An der Seite Dr. Neumanns und als deſſen Stellvertreter baute er 1933 trotz des Kriegs⸗ zuſtandes im Memelgebiet die Sozialiſtiſche Volksgemeinſchaft mit auf. In dem bekann⸗ ten politiſchen Schauprozeß vor dem Kownoer litauiſchen Kriegsgericht 1935 erhielt er eine zwölfjährige Zuchthausſtrafe. Von der Verhaftung im März 1934 bis zur Ent⸗ laſſung durch einen Amneſtieakt im Februar 1938 hat er gemeinſam mit Dr. Neumann und weit über 100 anderen Kameraden das Schick⸗ ſal in folgenden litauiſchen Zuchthäuſern ge⸗ teilt: Bajoren, Mariampol, Kowno und Schau⸗ len. Nach der Freilaſſung ſtellte ſich Bertuleit unverzüglich Dr. Neumann zur Verfügung. Mit der Berufung zum Präſiden⸗ den des Memeldirektoriums erwar⸗ tet ihn eine ſchwere Aufgabe. wollen gar nicht kämpfen! Das Spiel iſt aus! Memel iſt den Litauern preisgegeben. Eine Panik bricht aus. Die Geſchäftsleute ſchließen die Läden, die Betriebe entlaſſen die Arbeiter. Von der Friedrich⸗Wilhelm⸗Straße her pfeifen die erſten Gewehrkugeln herüber. Maſchinen⸗ gewehre hämmern los. Vor der Präfektur in der Grabenſtraße inſzenieren die Franzoſen noch einmal ſo etwas wie Widerſtand. Eine Stunde lang laſſen ſie ihre Maſchinengewehre knallen. Die Litauer erwidern das Feuer. Ein franzöſiſcher Soldat wird bei ſeinem MG er⸗ ſchoſſen. Dann iſt der„Kampf“ vorüber. Alle Franzoſen ſtecken in der Präfektur. Die Litauer ſtehen davor. Eine Handgranate wird durch eines der Fenſter in die Präfektur geſchleudert. Prompt geht die weiße Flagge hoch. Die Fran⸗ zoſen, der Oberkommiſſar der alliierten Mächte an der Spitze, kapitulieren. Sie werden von den Litauern entwaffnet. Ausnahmezuſtand wird verhängt Gegen 12.30 Uhr ſind die Litauer auch von Oſten her in die Stadt eingedrungen. In klei⸗ nen Gruppen, das Gewehr umgehängt, rücken ſie vor. Sie verteilen Flugblätter an die Be⸗ völkerung. Vor der Kaſerne ſammeln ſie ſich dann. In der Stadt herrſcht überall Ruhe. Zwei Aufrufe der neuen Landesregierung werden abends noch bekanntgegeben. Der Aus⸗ nahmezuſtand wird über Memel verhängt. Die Straßen ſind für den Verkehr von 20 Uhr bis 8 Uhr geſperrt. Alle Waffen müſſen abgegeben werden. Verſammlungen ſind verboten, Zu⸗ widerhandlungen werden mit aller Schärfe be⸗ ſtvaft. Memel, das Memelgebiet iſt in der Hand der Litauer. Die Entente ergriff keine Maßnahmen gegen dieſen litauiſchen Ginfall. Sie hatte ſich an⸗ ſcheinend recht gern„überraſchen“ laſſen. Selbſt⸗ verſtändlich beſtritt Kowno jede Beteiligung. Als ein„örtlicher“ Aufſtand wurde der von langer Hand vorbereitete und planmäßig durchgeführte Ueberfall bezeichnet. Und ſchon wenige Wochen ſpäter war der litauiſche Hand⸗ ſtreich ſanktioniert. Die Pariſer Botſchafter⸗ Konferenz erklärte ſich mit der Uebertragung der Souveränität auf Litauen einverſtanden. ſlachwuchslenkung und Berufswahl Aufklärungsarbeit der Hitlerjugend München, 13. Jan.(HB⸗Funk) Zu den Teilnehmern der Münchener Reichs⸗ tagung des Sozialamtes der Reichsjugendfüh⸗ rung ſprach am Freitag der Referent für Nach⸗ wuchslenkung in der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung, Ober⸗ regierungsrat Dr. Stets. n Die neue Nachwüchslenkung, ſo führte der Referent aus, geſtatte es heute, alle untätigen und berufsloſen Jugendlichen durch die Arbeits⸗ ämter zu erfaſſen und ſie auf die Notwen⸗ digkeit einer Berufsausübung auf⸗ merkſam zu machen. Die Genehmigungspflicht für ſämtliche Arbeits⸗ und Ausbildungsſtellen der Jugendlichen ermögliche nicht nur die ge⸗ rechte Verteilung des Nachwuchſes auf alle lebenswichtigen Beſchäftigungszweige, ſondern auch die Gewährleiſtung einer guten Ausbil⸗ dung und die Sicherung arbeitseinſatzmäßiger Erforderniſſe. Bei der Berufswahl des Nachwuchſes werde die Reichsanſtalt einen unmittelbaren Zwang nicht ausüben. Vielmehr werde nach wie vor die Eignungsfeſtſtellung unter Berückſichtigung ſtaatspolitiſcher Geſichtspunkte entſcheiden. flbrage Frantos an Britiſh flirwaus Keine Ueberfliegung nationalen Gebietes DNB London, 13. Januar. Wie in London bekannt wird, ſoll General Franco der Britiſchen Luftverkehrsgeſellſchaft die Genehmigung verſagt haben, national⸗ ſpaniſches Gebiet zu überfliegen. Die Bri⸗ tiſh Airways beabſichtigten, eine ſtändige Luft⸗ verbindung London—Liſſabon herzuſtellen, wo⸗ bei ſie nationalſpaniſches Gebiet überfliegen wollten. Dieſe Luftlinie ſollte die erſte Etappe einer Südamerika⸗Route darſtellen. Man ver⸗ mutet in engliſchen Fliegerkreiſen, daß General Franco die Ueberfliegung nicht der Luftver⸗ kehrsgeſellſchaft eines Landes zugeſtehen wolle, das ſich hartnäckig weigere, Nationalſpanien diplomatiſch anzuerkennen und ihm die Kriegs⸗ rechte zuzugeſtehen. Toulon: Fähneich zum Tode verurteilt Militäriſche Geheimniſſe verraten rd. Paris, 13. Jan.(Von unſ. Vertret.) Unter großem Aufſehen der Oeffentlichkeit iſt in Toulon in dieſer Woche vor dem dortigen Militärgericht ein Landesverratsprozeß zu Ende gegangen, in deſſen Mittelpunkt ein Schiffs⸗ fähnrich ſtand. Der Fähnrich hatte während der teilweiſen Mobilmachung im September ver⸗ gangenen Jahres an eine ausländiſche Macht wichtige Geheimniſſe der franzöſiſchen Landes⸗ verteidigung, insbeſondere der Flotte, für 100 000 Franken verkauft. Man behauptet in Paris, daß, falls der Krieg damals ausgebrochen wäre, unter dieſen Um⸗ ſtänden die franzöſiſche Flotte möglicherweiſe in einen Hinterhalt hätte gelockt werden kön⸗ nen. Der Schiffsfähnrich iſt von dem Ge⸗ richt zum Tode verurteilt worden. —— ———————— ———— „Hakenkreuzbanner“ Samstag. 14. Januar 1959 Einigung in der Alandsfrage Don Gunnar Berg Stockholm, Anfang Januar. In dieſen Tagen ſind in Stockholm abſchlie⸗ ßende Verhandlungen zwiſchen Schweden und Finnland über die Wiederbefeſtigung der Alandsinſeln, die lange genug auf der Tages⸗ ordnung geſtanden hat, geführt worden. Wie zu erwarten war, haben ſie mit einer völligen Einigung zwiſchen den beiden Ländern geendet. Die Bedeutung der Verhandlungen wurde da⸗ durch unterſtrichen, daß ſowohl die Staatsmini⸗ ſter wie die Außenminiſter und eine Reihe andere frühere und jetzige Miniſter der beiden Länder daran teilgenommen haben. Nach der herausgegebenen amtlichen Verlaut⸗ barung erhält Finnland— unter Vorausſetzung der Zuſtimmung der Signatarmächte, die die Alandskonvention von 1921 mitunterſchrieben haben— das volle Recht, denjenigen Teil der Alandsinſeln zu befeſtigen, der ſüdlich von der Inſel Lemland liegt. Lemland iſt übrigens landfeſt mit Aland vevbunden, ſo daß die Be⸗ zeichnung Inſel nicht ganz richtig iſt, aber die Inſeln, die ſüdlich des Breitengrades liegen, der Lemland ſchneidet, dürfen alſo beſeſtigt werden. Es iſt dies die Inſeln Kökar und Lagſkär, welche die Schiffahrtswege von der Oſtſee nach der Bottniſchen Bucht ſowohl öſt⸗ lich wie weſtlich von Aland ſo ziemlich be⸗ herrſchen. Gleichzeitig ſoll auf Aland die Wehrpflicht eingeführt werden, aber Schweden hat Garan⸗ tien dafür verlangt und erhalten, daß die Offi⸗ ziere ſchwediſchſprechend und daß die Kom⸗ mandoſprache ſchwediſch ſein wird. Dieſe Ga⸗ rantien wurden gefordert und auch gegeben, um die Intereſſen der ſchwediſchſprechenden Aland⸗ bevölkerung ſicherzuſtellen. Die Zuſtimmung der Alandbevölkerung muß nämlich auch ein⸗ geholt werden und bisher war ihr Widerſtand nicht zu brechen. Die Wehrpflichtigen von Aland reichen aber nicht aus, um die Befeſtigungen zu bemannen. Deshalb dürfte ſchwediſchſpre⸗ chende Mannſchaft aus finniſch Oeſtevbotten und Südfinnland hinzugezogen werden. Hier iſt folgendes hinzuzufügen. Die Inſel Kökar war von den Ruſſen während des Welt⸗ krieges ſtark beſeſtigt worden, u. a. mit ſechs 12⸗Zentimeter⸗Geſchützen. Lagſkär iſt dagegen niemals befeſtigt geweſen. Sie iſt eine unbe⸗ wohnte Inſel in den ſüdweſtlichen Schären, die aber Raum für große Befeſtigungen bietet. Der Abſtand von Lagſkär nach den ſchwe⸗ diſchen Küſtenbefeſtigungen in den Sch⸗ren vor Stockholm iſt nicht größer als 30 Kilometer, ſo daß neuzeitliche Küſtengeſchütze auch die weſt⸗ liche Schiffahrtslinie völlig beherrſchen. Finnland hat ohne Zweifel die Befeſti⸗ gung ſeit längerer Zeit geplant und vorbereitet. Die alten ruſſiſchen Kü⸗ ſtengeſchütze, die im Jahre 1918 von deut⸗ ſchen und ſchwediſchen Truppen abmontiert wurden, ſind in dem Arſenal von Helſingfors aufbewahrt worden und können jederzeit wie⸗ der auf ihren alten Plätzen aufgeſtellt werden. Das bedeutet aber weniger, denn nach den be⸗ reits ausgearbeiteten Befeſtigungsplänen dürf⸗ ten ſowohl Kökar wie Lagſkär mit bedeu⸗ tend ſchwereren Geſchützen ausge⸗ ſtattet werden. Es ſoll ſich um 25⸗Zentimeter⸗ Geſchütze handeln, die in ſchwere Betonwerke eingebaut werden ſollen. Die öſtliche Fahrrinne iſt leicht zu verteidigen, weil ſie voll kleiner In⸗ ſeln iſt, zwiſchen die man mit Leichtigkeit Mi⸗ nen legen kann. Im Winter friert dieſes Fahr⸗ waſſer übrigens zu. Der weſtliche Schiffahrts⸗ weg iſt dagegeer bedeutend ſchwieriger zu ver⸗ teidigen, weil hier jederzeit offenes Fahrwaſſer iſt und mit ſo großen Tiefen, daß es nicht leicht mit Minen geſperrt werden kann. Schweden hat ſich immer gegen die Beſfeſti⸗ gung der Alandsinſeln gewehrt, mußte ſich aber im Weltkrieg damit abfinden, da es ſich nicht in einen Krieg mit Rußland einlaſſen wollte. Auch jetzt ſind die Anſichten über die Beſeſti⸗ gung der Inſeln durch Finnland in Schweden ſehr geteilt. Die Oppoſition möchte, daß zum mindeſten Lagſkär an Schweden abgetre⸗ ten und von Schweden befeſtigt werden ſollte. Die Zahl der Wehrpflichtigen von Aland vürfte kaum mehr als 120 betragen, und ſie ſollen eine ſogenannte Handſtreich⸗ bemannung ſtellen. Das heißt, ſie ſollen darauf achten, daß keine feindliche Flottenabtei⸗ lung oder einige der vielleicht mit Recht ge⸗ fürchteten Fallſchirmtruppen einen Ueberrumpe⸗ lungsverſuch auf die Inſeln unternehmen Die eigentliche Verteidigungsmannſchaft, zum min⸗ deſten im Kriegsfalle, muß von den Regimen⸗ tern des finniſchen Feſtlandes geſtellt werden. Hierzu hat Finnland nach der Konvention von 1921 auch das Recht, und während der kritrichen Septemberwochen lagen 4000 Mann aus Fin⸗ niſch⸗Oeſterbotten in Bereitſchaft in Abo. Dieſe Truppenzuſammenziehung wurde damals vor allem deshalb gemacht, weil die ruſſ'ſche Oſt⸗ ſeeflotte zu der Zeit in den Fahrwaſſern ſüd lich von Hanksö lag. 4 Schweden hat in dieſer Frage ſo großes Ent⸗ gegenkommen gezeigt und iſt von ſeiner bisberi⸗ gen Alandspolitik ſo ſtark abgewichen, daß es dies nur unter der Vorausſetzung tun koainte, daß ein freundſchaftliches Verhältnis zwiſchen den beiden Ländern von nun an für alle Zeiten Rekordjahr des Rundfunks Allein im Dezemher ein Zugang von 442510 Teilnehmern Berlin, 13. Jan.(HB⸗Funk) Präſident Kriegler kam anläßlich einer Zu⸗ ſammenkunft von Rundfunkſchriftleitern und Rundfunkſchaffenden im Haus der deutſchen Preſſe in Berlin auf die Entwicklung des Rund⸗ funks zu ſprechen. Das Rundfunkjahr 1938/39 ſei, ſo führte er aus, ein Rekordjahr in der Geſchichte des deut⸗ ſchen Rundfunks. Der Dezember habe einen Zugang von 442 510 Teilnehmern gebracht und damit den bisherigen Höchſtzugang des ver⸗ gangenen Jahres um rund 150 000 übertroffen. Das Kalenderjahr 1938 habe dem deutſchen Rundfunk allein im Altreich einen Zugang von 1734 404 neuen Teilnehmern gebracht, während die bisher höchſten Teilnehmerzugänge eines Kalenderjahres, und zwar auch erſt ſeit 1933, um eine Million lagen. Wenn man nach den Urſachen dieſer geradezu ſtürmiſchen Rundfunkentwicklung fragt, ſo ſeien ſie zum entſcheidenden Teil auf die politiſchen Ereigniſſe im Jahre 1938 zurückzuführen, die ja in beſonders eindringlicher Weiſe die Bedeu⸗ tung des Rundfunkempfangs jedem einzelnen Volksgenoſſen nahegebracht hätten. Daneben aber dürfe nicht überſehen werden, daß ohne die Propagandaplanungen der Rund⸗ funkführung die Vorausſetzungen gefehlt hätten, Torioſa wurde erobert Der gesamie Ehrolaut in DNB Saragoſſa, 13. Jan. Nachdem am Donnerstag Falſet beſetzt wurde, haben die nationalen Truppen am Freitagmittag die bedeutende Stadt Tortoſa im Südzipfel des noch unter bolſchewiſtiſcher Herrſchaft ſtehenden katalaniſchen Gebietes er⸗ obert. Der Frontberichterſtatter des Deutſchen Nach⸗ richtenbüros an der Katalonien⸗Front meldet über die Einnahme Tortoſas, daß das Armee⸗ korps der ſpaniſchen Marokkotruppen unter der Führung General Magues vom Norden kommend, in Eilmärſchen vorſtieß und Tortoſa dabei vom Weſten her umging. Die nationalen Truppen beſetzten zunächſt das rechte Ufer des Ebro und gingen dann nach den Plänen des Generaliſſimus auch von Oſten her vor, wobei ſie die Stadt vollkommen einſchloſ⸗ ſen. Im Sturmangriff drangen dann die Truppen von allen Seiten in die Stadt ein. Am Stadtrand ſowie im Zentrum, wo ſich die Roten in zahlreichen Gebäuden verſchanzt hat⸗ ten, entwickelten ſich äußerſt heftige Kämpfe. Alle Widerſtandsneſter wurden im Straßen⸗ Aocn ſlarp dleſKhro Suues fagusas 77 llaoons s·Hnorur nationalspanischem Besitz kampf ausgehoben, wobei ausgiebig von Handgranaten Gebrauch gemacht wurde. In der eroberten Stadt iſt kaumein Ein⸗ wohner vorhanden. Die Roten haben alle Häuſer ausgeraubt und auch ſämtliche Schränke und Behälter der ſpaniſchen Bank erbrochen. Tortoſa zählte früher über 15 000 Einwohner und iſt mit ſeinen zahlreichen Tex⸗ tilfabriken und ſeiner bedeutenden Oel⸗ und Obſtausfuhr die reichſte Stadt Südkataloniens. Neben einem wichtigen Bahnhof ſind auch große Eiſenbahnreparaturwerkſtätten vorhanden. Mit der Eroberung Tortoſas befindet ſich nunmehr der geſamte Ebrolauf von der Quelle bis zur Mündung im nationalſpaniſchen Beſitz. Außer⸗ dem verfügt jetzt General Franco über eine weitere Haupteinfallsſtraße Kataloniens, die von Valencia kommend, über Tarragona nach Barcelona parallel der Küſte entlang führt. Das eroberte Dreieck Tortoſa—Hoſpitalet— Gandeſa iſt etwa 400 Quadratkilometer groß. Die nationalſpaniſchen Truppen haben bereits umfangreiche Säuberungsaktionen eingeleitet, um die letzten verſprengten roten Truppenteile zu beſeitigen. fi Gonoller 1280 8³¹ 2 8⁰ 7 mõss +. ¹2 4952 2¹⁰ 5954 2 SDο.%φνεiL,½⁵ fnancos am A& ler ι ſeuio from, In, 1 lulinolgennn, — Vanol o dhue/ a burgs ſlihen in ſlem — Honbohnen 0 39 5⁰ ——— filameien; Die große Winterschlacht in Katalonien Die am Morgen des 23. Dezember 1938 von den Truppen des Generals Franco an der katalani- schen Front begonnene Offensive hat den Nationalen bisher gewaltige Erfolge gebracht. Trotz aller Schwierigkeiten der Jahreszeit in diesen südlichen Vorbersen der Pyrenäen hat Franco ungeheure räumliche und strategische Vorteile erreicht; die Roten versuchen bereits, ihre Truppen im Raum von Tortosa zu retten und ziehen Menschen und Material auf der einzigen Fluchtstraße an der Küste entlang zurück. Dem Herd des roten Widerstandes, Barcelona, sowie dem wichtigen Hafenort Tarragona kommen die nationalen Truppen mit jedem Tag un⸗— aufhaltsam näher. Weltbild-Gliese(M) beſtehen bleiben muß. Schwediſche und finniſche Außenpolitik müſſen künftighin gleichlaufend geführt werden. Das iſt vielleicht das größte Ergebnis dieſer Verhandlungen für die beiden Länder und für den ganzen Norden, vielleicht ſogar für die ganze nordeuropäiſche Politik. Unter den Signatarmüchten, deren Bewilli⸗ gung jetzt eingeholt werden muß, oder die wahrſcheinlich bereits unter der Hand gegeben worden iſt, befindet ſich Deutſchland. Dagegen nicht Rußland, was ein Glück ſein dürfte. Denn es iſt kein Geheimnis, daß gerade Rußland die Wiedevbeſeſtigung der Alandsinſeln nicht gerne um dem erhöhten Bedarf dieſes Jahres, und zwar aus allen Schichten unſeres Volkes, gerecht zu werden. 4 Vornehmlich durch die neuen Volksgeräte, für die die Rundfunkinduſtrie großes Verſtändnis aufgebracht hat, konnte der Mehrbedarf dieſes Rundfunkjahres befriedigt werden. Bekanntlich ſind etwa 1½% Millionen Volksgeräte(Volks⸗ empfänger und deutſche Kleinempfänger) für die Produktion des laufenden Rundfunkjahres vorgeſehen. Bis zum 24. Dezember 1938 waren 636 625 Kleinempfänger und 150 065 Volksemp⸗ fänger produziert worden. Dieſe Zahlen ent⸗ ſprechen etwa den zuſätzlichen Teilnehmerzahlen des abgelaufenen Kalenderjahres, die gegenüber den früheren Jahren etwa um die Produktions⸗ und Abſatzzahlen der Kleingeräte höher ſind. Abſchließend brachte Präſident Kriegler zum Ausdruck, daß die Entwicklung der Rundfunk⸗ teilnehmerzahl nach wie vor anhalten werde und daß neben dem geſteigerten Bedarf an Markenempfängern auch die für dieſes Rund⸗ funkjahr produktionsmäßig geplanten 1½ Mil⸗ lionen Volksgeräte bis zum Ende, des Rund⸗ funkjahres reſtlos abgeſetzt ſein würden. Slreik in Rangoon London, 13. Jan.(HB⸗Funk) Wie aus Rangoon gemeldet wird, ſind dort am Freitag 5000 Schauerleute in den Streik getreten. Der Ausſtand droht ſich zu einem Generalſtreik auszuwachſen. Die Verwaltung befürchtet, das es zu größeren Unruhen kommt. Bisher ſind 39 Streikende verhaftet worden. Der Handel hat durch den Streik bereits beträcht⸗ lichen Schaden erlitten, deſſen Wiedergut⸗ machung monatelange Anſtrengungen nötig machen wird. Ungariſcher Beſuch im Braunen fiaus DNB München, 13. Januar. Von Nürnberg kommend trafen am Freitag⸗ vormittag die ungariſchen Mitglieder des deutſch⸗ungariſchen Kulturausſchuſſes unter Führung von Staatsſekretär von Szilly in München ein. Mittag ſtatteten ſie dem Brau⸗ nen Haus einen Beſuch ab und beſichtigten den Führerbau am Königlichen Platz. klfführiger im Schnee erſtickt DNB Mailand, 13. Januar. Bei San Martino di Caſtrozza wurde ein elfjähriger Knabe von einer Lawine erfaßt, als er auf Skiern verſucht hatte, einen ihm ent⸗ glittenen Skiſtock, der den Abhang hinunterge⸗ rutſcht war, zurückzuholen. Erſt nach vielen Stunden wurde der Junge tot aufgefunden. Bei dem Verſuch, ſich zu befreien, war er in den Schneemaſſen erſtickt. Indiſcher kryreßzug enigleiſt Sieben Tote, 49 Verletzte DNB London, 12. Januar. Am Donnerstagmorgen entgleiſte, einer Mel⸗ dung aus Kalkutta zufolge, der Howrah⸗Dehre⸗ Dun⸗Expreß etwas 210 engliſche Meilen von Kalkutta entfernt aus bisher unbekannten Gründen, wobei ſieben Perſonen getötet und 49 verletzt wurden. Das Unglück ereignete ſich zwiſchen den Sta⸗ tionen Chichaki und Hazaribach. Von den Ver⸗ letzten ſind 15 ſchwer verwundet. Soweit bis⸗ her bekannt, befindet ſich unter den Verunglück⸗ ten lediglich ein Europäer, und zwar ein Eng⸗ länder, der ſchwere Verletzungen davontrug. Am ſchwerſten wurden die Inſaſſen der in der Mitte des Zuges befindlichen Wagens von dem Unglück betroffen. Fünf Wagen überſchlugen ſich und fingen Feuer, wodurch ſie vollſtändig zerſtört wurden. Der Generaldirektor und höhere Beamte der Oſtindiſchen Eiſenbahngeſell⸗ ſien befinden ſich auf dem Weg zur Unglücks⸗ ſtelle. fluf einem fiauſe„gelandel DNB Paris, 13. Januar. Ein Waſſerflugzeug der franzöſiſchen Kriegs⸗ marine iſt am Donnerstagvormittag über einem bretoniſchen Dorf abgeſtürzt und auf ein Haus gefallen. Drei Perſonen kamen ums Le⸗ ben, eine vierte erlitt lebensgefährliche Ver⸗ letzungen. In fiüeze Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring hat als Beauftragter für den Vierjahres⸗ plan den Oberbürgermeiſter Dillhardt zum Generalbevollmächtigten für die Energiewirt⸗ ſchaft ernannt. Er ſoll alle Maßnahmen ergrei⸗ fen, die zur Steigerung der Energieerzeugung und zur Vereinheitlichung der Energievertei⸗ lung notwendig ſind. * Nach dem Bericht des Reichsarbeitsminiſte⸗ riums iſt auch im Dezember 1938 die Nachfrage nach Facharbeitern in faſt allen Wirtſchafts⸗ zweigen dringend geweſen. Die Zahl der Be⸗ ſchäftigten hat ſich durch die Beendigung des Weihnachtsgeſchäftes um etwa eine Million auf 19,2 Millionen vermindert. Dagegen iſt die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitsloſen nur um 303 000 auf 456 000 ge⸗ „HBak fl Zuerſt ewonn. Mark. aber, h. nicht ſo und mit glotzen. ten, fün erſtens um Mu bringen, übermüt unter U ſen— ſe ten wür mungsli Nein, weder z kann es macht. hat ſiche vielleicht Schwarn am Son ten hab' und die mit? S den Ma ihr dabe ihr im 2 dann ha Augen a gel er ſich u zumalen, werden 1 Da fäh Tempo verſunker kehrsreick nicht! 2 heraus. gen Sie und häl mann en weniger Mondſüc beobacht', Ordnung ſchief här Ende de⸗ dünnen 2 nicht, Ve mütig,„5 anſchraub wegwe Von Leu reinſte N unſer Re auf die 4 in Ordni Der ſti haut dan ab. Sein wofür de mit der nicht jede Die Tänz. Zzarina wi mit, der im N Ausſte . Die Stẽ tag, 15. 9 in der Re des Kupf lung), di diſcher chen V usſtellur nen, ſond aus tiefer wachſener allem die über„Die weiter ve Sie um formatige gen, Scha ragenden underts ens, van Ruysdael Meiſtern Malerei. 1959 und recht ,F für idnis ieſes ntlich olks⸗ für ahres haren zemp⸗ ent⸗ ahlen rüber ions⸗ d. zum funk⸗ verde f an tund⸗ Mil⸗ tund⸗ mnt) dort Streik einem ltung mmt. 1. Der rächt⸗ ergut⸗ nötig fiaus uar. eitag⸗ des unter ly in Brau⸗ n den Uar. ſe ein zt, als 1ent⸗ iterge⸗ vielen inden. er in Uar. Mel⸗- Dehre⸗ ni von innten t und Sta⸗ n Ver⸗ it bis⸗ nglück⸗ Eng⸗ ntrug. in der n dem hlugen ſtändig und ngeſell⸗ glücks⸗ tuar. kriegs⸗ über auf ein ms Le⸗ e Ver⸗ Gö⸗ jahres⸗ ot zum ziewirt⸗ ergrei⸗ eugung evertei⸗ niniſte⸗ ichfrage ſchafts⸗ her Be⸗ ng des ion auf iſt die eldeten 000 ge⸗ „Hakenkreuzbanner“ Groß-Mannheim Samstag, 14. Januar 1939 flbſteigen, Derehrleſter!“ Zuerſt glaubte ich, er hätte in der Lotterie zwei⸗, drei⸗ oder gar fünftauſend Mark. Stimmt doch nicht, ſage ich mir dann aber, hätte er das wirklich, dann würde er nicht ſo ſtill in ſich hineinlächeln, ſo glücklich und mit ſich ſelbſt zufrieden auf die Lenkſtango glotzen. Nee, bei 5000 Reichsmark— in Wor⸗ ten, fünftauſend Reichsmark— da würde er erſtens mal ganz anders in die Pedale treten, um Mutter ſchnell die freudige Nachricht zu bringen, zweitens wäre er zumindeſt recht übermütig, je nach Temperament würde er unter Umſtänden ſogar ein luſtiges Lied pfei⸗ ſen— ſofern er pfeifen kann!— und zum drit⸗ ten würde er wahrſcheinlich ſehr unterneh⸗ mungsluſtige Blicke in die Runde werfen. Nein, gewonnen hat er beſtimmt nichts, weder zwei⸗ noch fünftauſend Mark. Geld kann es alſo nicht ſein, was ihn ſo glücklich macht. Was aber ſonſt? Halt, ich hab's: er hat ſicher eine alte Jugendliebe getroffen— vielleicht auch die Anne, ſeinen derzeitigen Schwarm, hat ihr geſagt: Hör mal, Aennchen, am Sonntag fahren wir da und da hin, Kar⸗ ten hab' ich ſchon, und auch der Hermann und die Ilſe ſind dabei. Du gehſt doch auch mit? Sie hat erſt ein wenig verträumt über den Marktplatz weggeſchaut, wahrſcheinlich iſt ihr dabei eingefallen, daß er immer noch bei ihr im Verdacht ſteht,„vielſeitig“ zu ſein, aber dann hat ſie ihn mit ihren ſchönen blauen Augen angelächelt und mit dem Köpfchen ihr „Ja“ genickt. Deswegen, nur deswegen, freut er ſich und in Gedanken iſt er dabei, ſich aus⸗ zumalen, wie luſtig und wie ſchön es wieder werden wird. Da fährt er nun hin, ſtrampelt in mittlerem Tempo die Planken entlang. Ganz in ſich verſunken— und das auf einer unſerer ver⸗ kehrsreichſten Straße! So geht's natürlich nicht! Der fordert ja tollkühn das Schickſal heraus. Da paſſiert es auch ſchon!„Sie, ſtei⸗ gen Sie mal ab!“ Er erſchrickt ſichtlich, bremſt und hält wenige Schritte von dem Schutz⸗ mann entfernt. Schutzmänner ſind im Dienſt weniger ſentimental.„Sie fahre ja wie'n Mondſüchtiger! Ich hab' Sie ſchon vorhin beobacht', aach Ihr Schlußlicht is net ganz in Ordnung. Gucke Sie's mal an!“ O je, ganz ſchief hängt der„rote Diamant“ am unteren Ende des Schußblechs, notdürftig mit einem dünnen Draht angeheftet.„So geht's natürlich nicht, Verehrteſter“, meint der„Blaue“ gut⸗ mütig,„das Ding müſſen Sie erſtens mal feſt anſchrauben— und zweitens müſſen Sie's wegwerfen und ſich ein anderes zulegen! Von Leuchten keine Spur mehr, iſt ja das reinſte Milchglas. Alſo“, und damit bekommt unſer Radler einen freundſchaftlichen Schubs auf die Schultern—„bis morge is die Sach' in Ordnung!“ Der ſtottert noch etwas in den Bart und haut dann mit höchſtens zehn Stundenkilometer ab. Seine Fröhlichkeit iſt allerdings dahin— wofür der Leſer Verſtändnis haben wird, denn mit der Staatsgewalt„anbändle“ iſt ſchließlich nicht jedermanns Sache... Privataufnahme Die Tänzerin und Filmschauspielerin Maris Sa- zarina wirkt bei dem großen heiteren Abend mit, der am Sonntag vom Karneval-Ausschuß im Nibelungensaal durchgeführt wird. Ausſtellung alter Graphik in der Städtiſchen Kunſthalle Die Städtiſche Kunſthalle eröffnet am Sonn⸗ tag, 15. Januar, im Anbau eine neue Schau in der Reihe der Ausſtellungen„Koſtbarkeiten des Kupferſtichkabinetts“(Staatliche Samm⸗ lung), die„Meiſterwerke niederlän⸗ diſcher Malerei in alten graphi⸗ chen Wiedergaben“ betitelt iſt. Dieſe usſtellung, die nicht mechaniſche Reproduktio⸗ nen, ſondern Höchſtleiſtungen nachſchaffender, aus tiefem Verſtändnis für die Originale er⸗ wachſener Schwarzweißkunſt bringt, ſoll vor allem die Eindrücke, welche die Vortragsreihe über„Die großen Niederländer“ geweckt hat, weiter vertiefen. Sie umfaßt auserleſene, überwiegend groß⸗ formatige Kupferſtiche, Holzſchnitte, Radierun⸗ gen, Schab⸗ und Aquatintablätter von hervor⸗ ragenden Graphikern des 16. bis 18. Jahr⸗ underts nach Hauptwerken von Bruegel, Ru⸗ ens, van Dyck, Rembrandt, Brouwer, Teniers, Ruysdael, Terborch und anderen bedeutenden Meiſtern der vlaemiſchen und holländiſchen Malerei.— Der Eintritt iſt frei. So irgend einer sagte, gnädige Fruu.. 66 Betracditungen über geisse kleine Zopligkeiten des Alltags/ Aber warum denn gleich so grobes Geschütz? Einer hat„gnädige Frau“ geſagt.„Gnädige Frau, ich hole Ihnen Ihren Mantel!“ Ein an⸗ derer hat das gehört und hat losgelegt:„Da hätten wir's! Es gnädigt ſchon wieder! Jetzt kommt es heraus, das erbärmliche Kriechertum, das noch in vielen Leuten ſteckt! Das ſind noch die Reſtbeſtände des Gottesgnadenkultes der Vergangenheit. Gnädig! Gnädig!! Wer iſt hier gnädig? Wer hat hier eine Gnade zu üben? Wir ſind alle Volksgenoſſen, und unter Volksgenoſſen hat ſo etwas gefälligſt zu unterbleiben!“ Ja— wie iſt das eigentlich mit der„gnädi⸗ gen Frau“? Iſt es wirklich eine Todſünde, wenn jemand„gnädige Frau“ ſagt, und wenn die Angeredete nicht ſofort aufſpringt und pro⸗ teſtiert:„Was erlauben Sie ſich? Ich bin keine Frau, ich heiße Müller, und damit baſta!“? Es mag ja wohl ein wenig zopfig ſein, das Gerede um die gnädigen Frauen. Aber wer denkt gleich ernſthaft daran, daß ſich hinter ſolchen Höflichkeitsformen der Starrſinn einer politiſchen Reaktion verſteckt? Mit der Höflichkeit hat es eine eigentümliche Bewandtnis. Niemand hat ſie vom anderen zu fordern; aber es lebt ſich beſſer, wenn man höf⸗ lich und nicht nur„ſachlich“ iſt. Und es hat noch keine Zeit gegeben, in der nicht beſtimmte Umgangsformen als anerkannte Grundlagen für den Verkehr der Menſchen galten. Mit Falſchheit hat das gar nichts zu tun. Wenn nun tatſächlich jemand„gnädige Frau“ ſagt, ſo meint er das nicht etwa hochverräteriſch, ſondern er ſagt es aus Höflichhkeit, aus Lie⸗ benswürdigkeit. Hier liegt die Sache anders Zum Unterſchied von der höflichen Anrede „gnädige Frau“ gibt es aber noch eine ſo⸗ genannte„Gnädige“. Und da liegt der Fall bereits ein wenig anders. Während die Floskel „gnädige Frau“ als Ausdruck einer Verbind⸗ lichkeit aus freiem Willen angewendet wird, tritt dieſelbe Wendung auch als„Titel“ auf. Es iſt noch vielfach üblich, daß die Hausfrau von ihren Hausangeſtellten die Anrede„Gnä⸗ dige“ oder„Gnädigſte“ beanſprucht. Sie läßt ſich ſo titulieren. Da fängt die Geſchichte an, ungemütlich zu werden. Es hat einmal eine Zeit gegeben, da ließen ſich manche Männer mit„gnädiger Herr“ anreden. Damals hlit ein Bauer, wenn er Leibeigener war, tatſä lich von der Gnade eines reichen Junkers ab. Dieſe Art von Dienſtverhältniſſen exiſtiert nicht mehr. Vielleicht gibt es hier und dort noch einige ältere Leute, die aus Gewohnheit vom„gnädigen Herrn“ ſprechen. Die jüngere Generation 5 ſich frei. Nur eben in den Haushalten blüht das ſeltſame Pflänzchen „herrſchaftlicher Gnade“ noch. Für manche Frauen hat es einen außerordent⸗ lichen Reiz, wenn ſie ihrem Hausmädchen ein⸗ drillen:„Alſo, Elſe, ich bin für Sie die gnädige Frau! Es genügt auch, wenn Sie nur „gnä Frau' ſagen.“ Gnädige Frau als Amtsbezeich⸗ nung— das gibt es nicht! Niemand hat ein Recht, ſolche Anreden zu fordern. Frau Meyer, in Firma Willy Meyer, Butter und Eier en gros, hat von ihrer Waſchfrau, ihrem Stu⸗ benmädchen und ihrer Friſeuſe niemals den Titel einer„Gnädigen“ zu verlangen. Das kommt ihr nicht zu. Wenn der junge Herr Schulze mit einem Blumenſtrauß bei der Frau Meyer aufkreuzt und ihr ſeine ſtille Verehrung mit den Worten„Gnädige Frau, bitte nehmen Sie aus meiner beſcheidenen Hand...“ dar⸗ bietet, dann iſt das völlig in Ordnung. Es geht niemand etwas an, ob er zu Frau Meyer „Waltraut“,„Geliebte Dame“,„Verehrungs⸗ würdige Freundin“ oder„Gnädige Frau“ ſagt. Das kann der junge Herr Schulze völlig mit ſich, Frau Meyer oder, wenn er Pech hat, mit Herrn Meyev abmachen. Jeder dritten Perſon kann das durchaus gleichgültig ſein. Uber Mannheim Wie bereits in un⸗ Serer Abendaus- gabe berichtet, stat- teté uns der„L2 130“% am Freitag- mittag einen Be⸗ such ab, der aber So ausgedehnt war, daß man mehrmals Gelegenheit hatte, den Luftriesen zu sehen und zu be⸗ wundern. Erstmals tauchte der silberne Riese kurz nach 10.30 Uhr im Nordosten un— serer Stadt auf, schwenkte aber über Käfertal nach Norden ab und nahm wieder Kurs auf die Bergstraße. Es dauerte nicht lange, da steuerte das Luftschiff er- neut Mannheim an, um diese Schleife dann etwas mehr auszudehnen und sich der Stadtmitte stärker zu nähern. Nun blieb„LZ 130“% in Sichtweite und kam bei der näch- sten Annäherung direkt über die Stadt. Insgesamt dürfte sich das Luftschiff mehr als 1½% Stunden über unserem Gebiet auf- gehalten haben. Der Richter aber trumpfte. Kartenſpiel verdirbt die Laune/ Gerichtliches Uachſpiel einer Wirtshausſzene Vor dem Einzelrichter des Mannheimer Amtsgerichts lag ein Fall von gefährlicher Körperverletzung vor, der ſich am 28. Auguſt in einem hieſigen Lokal abſpielte. Die tätlichen Angreifer ſaßen auf der Anklage⸗ bank. Der 58jährige Joſef A. aus Mannheim hat mit ſeinen 19 Vorſtrafen ein recht bewegtes Leben hinter ſich, und der 33 Jahre alte Hans F. aus Mannheim iſt mit ſeinen 6 Vorſtrafen auch kein unbeſchriebenes Blatt bei den Gerich⸗ ten mehr. Daß hier Ausſagen gegen Ausſagen ſtanden, nahm bei der Einſtellung der beiden Angeklagten kein Wunder. Der Vorfall ereignete ſich am 28. Auguſt in einer Wirtſchaft in den-⸗Quadraten. Beide Angeklagten trafen zufällig in dieſem Lokal zu⸗ ſammen, es geſellten ſich noch mehr Gäſte dazu, und auf den Wumſch eines Gaſtes hin wurde ein Kartenſpiel begonnen. Außer den beiden Beſchuldigten hatten ſich noch zwei Gäſte daran beteiligt. Wie es ſo geht, wenn falſch geſpielt wird, verdirbt man ſich die aute Laune. Ein Wort gab das andere, und in wenigen Se⸗ kunden war der größte Streit entſtanden. Dem Falſchſpieler wurden die ſchönſten Koſenamen an den Kopf geworfen, die Tafel flog nach ihm, ein anderer Spieler miſchte ſich in den Streit, wollte ſchlichten uend kam dabei erſt recht mitten ians Handgemenge. F. verſetzte dem A. eine ſchallende Ohrfeige, dieſer griff nach der Hoſentaſche, um ſein Meſ⸗ ſer zu ziehen. Im gleichen Augenblick flog ihm aber ſchon ein Glaskrug an den Kopf. Der Wirt kam hinzu, wollte den F. wegziehen und an die friſche Luft ſetzen, doch der ausgeführte Meſſer⸗ ſtich, der für F. gemünzt war, traf den Wirt in die Hand. Damit aber nicht genug. F. fing eine regelrechte Stuhlſchlacht an, es pfiff nur ſo durch den Raum, die Gläſer zerſchellten, und als der Streit beigelegt werden konete, hatte der Wirt drei Eimer Glasſcherben als Verluſt. A. und der Wirt mußten ſich ins Krankenhaus begeben, um einen Verband zu erhalten. Die Behandlung dauerte ſechs bis acht Wochen. Die Zeugenvernehmung geſtaltete ſich reichlich kompliziert. Die Widerſprüche waren ſehr er⸗ heblich. Forſchte man nach dem Leumund dieſer Zeugen, ſo konnte nichts günſtiges berichtet wer⸗ den. Das Gericht hatte hier ſchwere Aufgaben zu löſen, um der Wahrheit auf den Grund zu kommen. Daß es Schläge abſetzte, dafür waren Beweiſe da, und bei näherer Beleuchtung der gamzen Streitfrage kam das Gericht ſchließlich zu dem Endergebnis, daß beide Ange⸗ klagte gleiche Schuld hatten. So endete die Hauptverhaerdlung, die ſich teilweiſe recht humoriſtiſch geſtaltete, mit der Verurteilung beider Angeklagten. Der Einzel⸗ richter diktierte den Draufgängern je drei Monate Gefängnis zu. Beide ſind als Draufſchläger bekannt. Soldatenkreffen am Samstag Das Soldatentreffen der jungen und alten Wehrmacht, das am Samstagabend im Nibe⸗ lungenſaal die Soldaten des großen Krieges mit den Kameraden der jungen Wehrmacht vereint, begegnet größtem Intereſſe, ſo daß nicht allen Kartenbeſtellungen nachgekom⸗ men werden kann. Auch von auswärts iſt die Nachfrage ſehr rege, benützen doch viele aus⸗ wärts wohnende ehemalige Soldaten dieſe Ge⸗ legenheit, mit ihren in Mannheim anſäſſigen Kameraden zuſammenzukommen. Heute:„Die diebiſche Elſter“ Durch die Erſtaufführung von Roſſinis Oper „Die diebiſche Elſter“ im Nationaltheater wurde ein zu Unrecht vergeſſenes wertvolles Werk der Bühne wiedergewonnen. Die Oper, die bei der Erſtaufführung bei Publikum und Preſſe einſtimmige Begeiſterung erweckte, wird heute, Samstag, 20 Uhr, im Nationaltheater zum erſtenmal wiederholt. Morgen, Sonntag, 14.30 Uhr, wird zu er⸗ mäßigten Preiſen die Johann⸗Strauß⸗Operette „Die Fledermaus“ im Nationaltheater gegeben. Um 20 Uhr Eugen'Alberts Oper„Tiefland“. Im Neuen Theater im Roſengarten wird das Luſtſpiel„Die drei Eisbären“ mit Friedrich Hölzlin, Ernſt Langheinz und Erwin Linder als den drei Eisbären wiederholt. ,. Frau Meyer darf ſich von ihrer Hausange⸗ ſtellten ſehr wohl ſtrengſtens verbitten,„Wal⸗ traut“ gerufen zu werden. Auch das Duzen iſt nicht erlaubt. Aber mehr als die Anrede„Frau Meyer“ ſteht ihr nicht zu. Sie iſt weder„Frau Kaufmann Meyer“ noch Frau Meyer& Co.“, ſondern ſchlicht, brav und bieder—„Frau Meyer“. Auch die Wendung„Würden Frau Meyer die Güte haben, nach dem Fleiſch zu ſehen“, und„Der neue Hut kleiden Frau Meyer primi— prima“— alſo in der dritten Per⸗ ſon!— iſt lächerlich. Man hört es auch heute noch hier und dort— na, wenn ſchon. Daran wird die Welt nicht untergehen. „Gnädige Frau“ iſt eine private Höflichkeits⸗ floskel, nicht aber ein Titel, zu deſſen Aner⸗ kennung und Anwendung Untergebene oder Angeſtellte gezwungen ſind. „Stoßtrupp 1917“ Sonder⸗Filmveranſtaltungen im Kreis Im Laufe der nächſten Wochen führt die Gaufilmſtelle der NSD AP zuſammen mit der Nationalſozialiſtſchen Kriegsopferver⸗ ſovgung in unſerem Kreisgebiet Sonder-Film⸗ veranſtaltungen durch. Gezeigt wird der gewal⸗ tige Kriegsfilm„Stoßtrupp 1917“, der unter der Schirmherrſchaft der NSKOV nach dem preisgekrönten Kriegsbuch„Der Glaube an Deutſchland“ von Hans Zöberlein ge⸗ dreht wurde. Nachſtehend nennen wir Zeit und Ort der Vorſtellungen: am 15. Jan. 10.30 Uhr: Schauburg, Breite Straße 16. Jan. 20.00 Uhr: Edingen, Alhambra 17. Jan. 20.00 Uhr: Käfertal, Olymp 17. Jan. 20.00 Uhr: Sandhofen, Union 18. Jan. 20.00 Uhr: Heddesheim, Lichtſpiele 18. Jan. 20.00 Uhr: Neulußheim, Scala 19. Jan. 20.00 Uhr: Feudenheim, Union 19. Jan. 20.00 Uhr: Schriesheim, Lichtſpiele 22. Jan. 10.30 Uhr: Lindenhof, Scala 22. Jan. 10.30 Uhr: Neckarau, Regina 23. Jan. 20.00 Uhr: Ketſch, Weltkino 24. Jan. 20.00 Uhr: Waldhof, Zentral 24. Jan. 20.00 Uhr: Brühl, Lichtſpiele. 25. Jan. 20.00 Uhr: Rheinau, Roxy 26. Jan. 20.00 Uhr: Friedrichsfeld, Palaſt 26. Jan. 20 Uhr: Seckenheim, Palaſt. Die volkstümlichen Eintrittspreiſe ermöglichen es jedem Volksgenoſſen, dieſen beſten Frontfilm zu ſehen. Karten ſind bei den zuſtändigen War⸗ haltlich NSͤKOwW und an den Theaterkaſſen er⸗ ältlich. Achtung Kraftfahrer! Schlußlichter! Seitens der Polizeibehörden wird noch be⸗ ſonders darauf hicigewieſen, daß ſeit dem 1. Januar 1939 ſämtliche Kraftfahrzeuge und Anhänger außer den Schlußlichtern einen roten Rüchſtrahler mit einer wirkſamen Fläche von mindeſtens 20 gem zu führen haben. Der Rück⸗ ſtrahler darf nicht mehr als 50 Zentimeter vom Erdboden entfernt und nicht weiter als 40 Zentimeter von der linken Außegkante des Fahrzeuges angebracht werderi. Er darf weder bedeckt, noch beſchmutzt ſein. — auch in Mannheim angelaufen, „hakenkreuzbanner“ Samstag, 14. Januar 1959 NSI⸗Männer herhören! Jeder Deutſche muß den Film „Pour le mèérite“ geſehen haben Der neue Film„Pour le merite“ iſt nun ch in. 2 0 ſo daß die Möglichkeit beſteht, ſich dieſen ausgezeichneten —5 anzuſehen, der in ſo hervorragender eiſe für die Fliegerei wirbt. Es iſt für jeden NSia⸗Mann eine Selbſwerſtändlichkeit, daß er ſich dieſen Film anſieht, der ja Ausſchnitte aus der Arbeit bringt, der er ſich verſchrieben hat. Die Führung des NS⸗Fliegerkorps macht es aber nicht nur jedem Sturmangehörigen des NSfFK zur Pflicht, ſich dieſen Pilie zu be⸗ trachten, ſondern erweitert dieſe Pflicht auch auf die Fördermitglieder. ie Durchführung einer Sonderveranſtaltung des Films„Pour le mérite“ für die Angehöri⸗ — und Förderer des NS⸗Fliegerkorps in annheim erfolgt nicht, ſo daß es jedem ein⸗ —— überlaſſen bleibt, den Termin für den eſuch des Lichtſpieltheaters ſelbſt zu beſtim⸗ men. Daß die Jugend ſich für dieſen Film beſonders intereſſiert, braucht wohl kaum er⸗ wähnt zu werden. 268 Verkehrsſünder abgeurteilt Ein aufſchlußreiches Halbjahresergebnis/ Was den Derhehrsteilnehmer intereſſiert Bis zum Juni vorigen Jahres wurden die Verkehrsſachen noch von den Kammern für Strafſachen miterledigt. Es ſtellte ſich aber bei dem ſtarken Zuſtrom zum Motorſport heraus, daß aus Zweckmäßigteitsgründen in den Groß⸗ ſtädten und wo es angebracht iſt, auch in Klein⸗ ſtädten eigene Verkehrsabteilungen für die Gerichte eine Auflockerung in der Straf⸗ prozeßpflege bedeutet. So wurde auch im Land⸗ gerichtsbezirt Mannheim eine Straſver⸗ kehrsabteilung für Einzelrichter und Schöffen⸗ gericht eingerichtet. Soweit es ſich um unbedeutende Vergehen und Uebertretungen handelt, ſind auch die Amtsgerichtsbezirke Weinheim und Schwetzin⸗ gen für Verkehrsſtrafſachen zuſtändig. Das Ver⸗ kehrsgericht SG VI ſieht Einzelrichter. ueid Ganꝛz iie im April! Tatsächlich fühlt man sich augenblicklich in diesen ulkigen Monat versetzt. Und unser Kameramann hat wirk- lich seine liebe Not mit diesem verzwick- ten Januarwetter, das ihn so zwischen Re⸗ genschauern, Schnee- wehen, Sonnenschein und Trübseligkeit her- umjagt und nach Mo- tiven suchen läßt. Und überall, wo er auch seine Kamera zückt. begegnet er Monotonie, wie sie un- ser Bild aus der Nähe der Kunsthalle aus- strahlt. Aufn.: Leo Heiß dieser Schöffengerichtsſitzungen, und das Verkehrs⸗ gericht SG VII nur Einzelrichterſitzungen vor. Von dieſen Gerichten werden nur jene Fälle erfaßt, die eine gerichtliche Entſcheidung not⸗ wendig machen. In den im letzten Halbjahr ſeit Gründung des Manngheimer Verkehrs⸗ gerichts zur Verhandlung gekommenen 268 Fällen ſind alle jene Uebertretungen nicht enthalten, die ohne Einſpruch von dem Ver⸗ kehrsſüender anerkannt wurden und die Polizei⸗ ſtrafe bezahlt wurde. Das Mannheimer Verkehrsgericht mußte ſich von Juni bis Dezernber 1988 mit 66 Ueber⸗ tretungen, mit 187 Vergehen und 4 Anklagen befaſſen. Außerdem tagte das Verkehrsſchöffen⸗ gericht in 11 Fällen, davon behandelten 9 Fälle fahrläſſige Tötung. Weiter muß berückſichtigt werden, daß die Amneſtie einen Großteil von Verkehrsſtrafſachen außer Verfolgung ſetzte. Bemerkenswert iſt die Feſt⸗ ſtellung, daß bei Vertehrsunfällem mit tödlichem Ausgang Radfahrer neid Fußgänger das Opfer dieſes Unfalls wurden, nur in ganz wenigen Fällen wurden auch Autoinſaſſen getötet. 90 Prozent der zur Anzeige gelangten Verlehrs⸗ teilnehmer ſind Beſitzer von Kraftfahrzeugen. Der Verkehrsrichter iſt im Stande, aus eige⸗ ner Verkehrstechnik zu urteilen, ihm ſtohen Sach⸗ verſtändige zur Seite, die einen Sonderfall begutachten. In den meiſten Fällen wird ein Augenſchein am Tatort vor der Haupt⸗ verhandluna durch den Richter wahrgenommen. Der Erkennungsdienſt erleichtert die Aufklärune des Unfalles, er ſtellt die Schleifſpuren uſw. feſt. In der Wochenſchrift„Deütſche Juſtiz“ finden wir eine Abhandluna ven Landgerichts⸗ direktor Dr. Wartenberg, in der u. a. auch die Notwendigteit unterſtrichen wird, daß der Verkehrsrichter eine eigene Sach⸗ kunde als Fahrer haben muß. In dem Aufſatz wird weiter die Frage über„Ver⸗ kehrsfünder“ und„Vertehrsverbrecher“ einer Prüfung unterzogen. Hier ſtellt Dr. Warten ⸗ berg den Unterſchied zwiſchen einem gowöhali⸗ chen Verbrecher und einem Verkehrsſünder feſt — beide auf der gleichen Anklagebank. Dr. Wartenberg geht davon aus, daß es An⸗ geklagte gibt, die ſich vor dem Vertehrsrichter zu verantworten haben und die durch ihr Ver⸗ halten und ihr Vorleben eine unerfreuliche Per⸗ ſönlichteit mit verbrecheriſchem Einſchlag dar⸗ ſtellen. Auch derjenige, der im modernen Ver⸗ kehrsgetriebe aus Fahrläſſigkeit einen Menſchen tot fährt, kann eieie vorbelaſtete Charakteranlage haben. Doch handelt es ſich hier in den meiſten Fällen um untadelige Perſonen. Zum Verbre⸗ cher aber neigen alle jene, die als Trunken⸗ bolde betannt ſind und aus Leichtſinn das Leben anderer gefährden und ſolche, die ſich der Fahrerflucht ſchuldig machen. Es wird weiter unterſtrichen, daß ſehr ſchwer eine Tren⸗ nung immer durchgeführt werden kann zwi⸗ ſchen„Verkehrsſünder“ und„Verkehrsverbre⸗ cher““ Es würde auch dern geſunden Volks⸗ empfinden widerſprechen, wenn man„Verkehrs⸗ ſünder“ als„Kavalierverbrecher“ anſehen wollte. Einie Gleichſtellunrig des„Verkehrsſün⸗ ders“ mit einem aſozialen Verbrechen wird auch nie in Erſcheinung treten. Jeder Verkehrs⸗ fünder, der nun einmal gefehlt hat, muß das Verſtändnis mitbringen, daß der Verkehrsrich⸗ ter nur die Wahrheit über den Fall erforſchen will, um zu einem gerechten Urteil zu gelangen. Abſchließend zu dieſem kurzen Rückblick darf geſagt werden, daß das neue Strafrecht dem Verkehrsrichter ſehr zur Hand geht. Zu den ſchwerſten Vergehen gehört u. a. das Fahren imm angetrunkenen Zuſtand und die Fahrerflucht. Hier werden künftignur noch Haftſtrafen ausgeſprochen. JFe⸗ der Fahrer aber hüte ſich davor, mit dem Geſetz in Konflikt zu kommen, er ſtrebe nach Fahr⸗ ſicherheit und erhöhten Einſatz für einen gefahr⸗ loſen Verkehr. Kein, Fauſtrecht“ bei der Vorfahrt Freibrief für wilde Jahrer fällt weg/ Feſtſtellungen zu einem Derkehrsunglück Das Reichsgericht hat auf Grund eines Ver⸗ kehrsunfalles noch einmal grundſätzlich zur Frage der Vorfahrt Stellung genommen. Eindeutig hält die höchſte deutſche Inſtanz dar⸗ an feſt, daß jeder vorfahrtberechtigte Fahrer ſich in jedem Falle auf die Achtung ſeines Rechts durch andere Verkehrsteilnehmer verlaſſen kann. Tritt jedoch einmal der Fall einer offenſicht⸗ lichen Mißachtung der Vorfahrt ein, ſo darf der vorfahrtberechtigte Straßenbenutzer das ihm zuſtehende Recht nicht erzwingen wollen. Von ſich aus muß er in einem ſolchen Tatbeſtand alles tun, einen Zuſammenſtoß zu verhindern. Ein„Fauſtrecht“ zur Erzwingung der rechtlich zuſtehenden Vorfahrt innerhalb der Verkehrsgemeinſchaft wird alſo durch das Ge⸗ richt nicht zugebilligt. Dieſe Entſcheidung bedeutet aber keinen Freibrief für raſende Autofahrer, Wenn du in Steuerſachen Waiſenknabe biſt .. dann bediene dich der Jachanwälle für Steuerrecht/ Neue bemerkenswerke Richklinien Nach dem die Reichsrechtsanwaltsordnung beherrſchenden Grundſatz iſt der Rechtsanwalt der berufene, unabhängige Vertreter und Be⸗ rater des Volksgenoſſen in allen Rechtsangele⸗ genheiten. So waren auch bisher im Steuer⸗ recht, als einem großen Teilausſchnitt des geſamten Rechts, Rechtsanwälte ohne weitere Zulaſſung befugt, Rat und Hilfe in Steuer⸗ ſachen zu erteilen und als Bevollmächtigte und Beiſtand von Steuerpflichtigen vor den Finanz⸗ behörden aufzutreten. Durch die Richtlinien vom 10. Nov. 1937 hat der Reichsminiſter der Finanzen und der Reichsminiſter der Juſtiz im Einvernehmen mit dem Präſidenten der Reichsrechtsanwalts⸗ kammer eine beſondere Fachanwalt⸗ ſchaft für Steuerrecht geſchaffen. Die Bezeichnung und Eigenſchaft„Fachan⸗ walt für Steuerrecht“ dürfen ausſchließlich nur Rechtsanwälte führen, die in der Liſte der Fachanwälte für Steuerrecht bei dem zuſtändi⸗ gen. Oberfinanzpräſidenten eingetragen ſind. Dieſe beſondere Berufsbezeichnung ſoll zum Ausdruck bringen, daß dieſe Rechtsanwälte neben ihrer allgemeinen Anwaltspraxis auf den Gebieten des Steuerrechts, insbeſondere des Buchführungs⸗ und Bilanzweſens, beſon⸗ dere Kenntniſſe erworben haben. 0 Vorausſetzung für die Eintragung in die Liſte der Fachanwälte für Steuerrecht iſt in der Regel die erfolgreiche Teilnahme an den beſonderen Kurſen, die zu dieſem ausgeſproche⸗ nen Zweck für Rechtsanwälte bei der Reichs⸗ finanzſchule Berlin abgehalten werden. Die Bedenken, die vielfach in Kreiſen von Steuerpflichtigen noch beſtehen, daß es die Reichsfinanzverwaltung nicht gerne ſehe, daß ſich der Steuerpflichtige eines fachkundigen Be⸗ raters bedient, ſind vollſtändig unbegründet. Es fehlt oft an Zeit In dieſer Richtung darf nur auf die Aus⸗ führungen von Staatsſekretär Reinhardt bei Eröffnung des erſten Lehrganges für. Fach⸗ anwälte an der Reichsfinanzſchule Berlin hin⸗ werden, der u. a. folgendes aus⸗ geführt hat: ſcicht jeder Steuerpflichtige hat die Zeit oder die Luſt, ſich mit den ſteuerrechtlichen ragen zu befaſſen, und nicht jeder Steuerpflichtige vermag demgemäß ſeine ſteuer⸗ lichen Dinge vor der Finanzbehörde ſo zu ver⸗ treten, wie es wünſchenswert wäre. Steuerpflichtige wird der—.————+ zur Plage, weil er ſeine ſteuerlichen Dinge nicht oder nicht richtig darzuſtellen verſteht, oder weil er in der Darſtellung ſeiner Dinge ſehr umſtändlich und viel zu weitſchweifig iſt. Man⸗ cher Steuerpflichtige wird ſich ſelbſt zur Plage, weil er ſeine ſteuerlichen Dinge nicht richtig zu erfaſſen vermag. Und mancher Steuerpflich⸗ tige macht ſich ſtrafbar, weil er es verſäumt hat, ſich mit den ſteuerlichen Vorſchriften ver⸗ traut zu machen und danach zu verfahren. Die allgemeinen Intereſſen des Volksganzen gebieten, daß jeder Steuerpflichtige ſeine ſteuerlichen Obliegenheiten pünktlich und ge⸗ wiſſenhaft erfüllt und ſeine ſteuerlichen Dinge richtig und klar darſtellt Es muß demgemäß jeder Steuerpflichtihe alle für ſeine Verhältniſſe in Betracht kommenden Vorſchriften kennen, und er muß dieſen Vorſchriften richtig zu ent⸗ ſprechen verſtehen. Für Unkenntnis von Vor⸗ ſchriften und für Unfähigkeit, dieſen Vorſchrif⸗ ten zu entſprechen, kennt das Geſetz keine Ent⸗ ſchuldigung. Es gibt viele Steuerpflichtige, die aus dem einen oder anderen Grund ſich nicht ſelbſt die erforderlichen ſteuerrechtlichen Kenntniſſe an⸗ eignen können oder wollen. Dieſe bedürfen, wenn ſie ihre ſteuerlichen Obliegenheiten pünktlich und gewiſſenhaft erfüllen und ſich nicht der Gefahr eines ſtrafbaren Vergehens gegen die Steuergeſetze ausſetzen wollen, eines ſtenerkundigen Beraters und zur Vertretung ihrer ſteuerlichen Dinge vor den Finanzbehör⸗ den eines entſprechenden, bei den Finanzbe⸗ hörden zugelaſſenen Vertreters. Gründliche Kenntniſſe erforderlich Dieſes Bedürfnis iſt um ſo dringender, je verſchiedenartiger und vielgeſtaltiger die ſozi⸗ alen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Steuerpflichtigen ſind, und je weniger er ſelbſt Zeit oder Neigung hat, ſich die erforderlichen Kenntniſſe anzueignen oder ſeine ſteuerlichen Dinge vor den Finanzbehörden zu vertreten. Die ordnungsmäßige Beratung und Ver⸗ tretung in Steuerſachen ſetzt voraus, daß der ancher Berater und Vertreter die erforderlichen Kennt⸗ niſſe auf dem Gebiet der Buchführung und des Bilanzweſens, auf dem Gebiet des Steuerrechts und auf dem Gebiet des Verfahrens vor den Finanzbehörden beſitzt, und daß er auch welt⸗ anſchaulich und charakterlich als Berater und Vertreter in Steuerſachen geeignet iſt.“ Daß gerade der Fachanwalt für Steuerrecht der berufene Vertreter des Steuerpflichtigen iſt, hat der Staatsſekretär in dem gleichen Vortrag in die Worte gefaßt:„Es kann keinen geeigneteren Stand als den der Rechtsanwälte geben, Berater und Vertreter auch in Steuer⸗ rechtsſachen zu ſein.“ Br.. Vom Planetarium. Am Montag, 16. Ja⸗ nuar, ſpricht Dr. K. Feurſtein im 4. Vortrag der Reihe„Strahlung und Leben“ über: Die Strahlung von Sternen hoher Temperatur— Die durchdringende Strahlung im Welten⸗ Den Vortrag erläutern zahlreiche Licht⸗ ilder. 2000 RM zu gewinnen! Fotowettbewerb der Deutſchen Arbeitsfront Das Fachamt„Druck und Papier“ in der Deutſchen Arbeitsfront führt im Jahre 1939 einen Fotowettbewerb durch, an dem ſich jeder Volksgenoſſe beteiligen kann. Die Aufnahmen ſollen Bilder aus den Betrieben des graphiſchen Gewerbes und der Papiererzeu⸗ gung und werarbeitung zeigen. Es ſind in den Bedingungen Motive von den Arbeitsplätzen, Arbeitshänden, Maſchinen und Geräten gefor⸗ dert. Als Preiſe ſind Barpreiſe bis zu 2000 RM von dem Fachamt ausgeſetzt wor⸗ den. Die preisgekrönten Fotos werden auf der Reichsausſtellung Gutenberg 1940 ausgeſtellt werden. Reges Intereſſe für Poſtſparen Der mit Beginn des Jahres eingerichtete Poſtſparkaſſendienſt hat gute Aufnahme gefun— den. In der Zeit vom 2. bis 10. Januar 1939. die durch Verletzung der Vorfahrt Unfälle ver⸗ urſachen. An dem vorliegenden Fall verdeut⸗ lichte das Reichsgericht dieſe Einſtellung. Dort war ein Kleinkraftradfahrer mit einem Kraft⸗ wagen zuſammengeſtoßen und ſchwer ver⸗ letzt worden. Der Verunglückte ſtrengte eine Schadenerſatzklage gegen den Kraftwa⸗ genhalter an. Er ſei, ſo heißt es in ſeiner Be⸗ gründung, vorſchriftsmäßig in weitem Bogen in die Straße eingebogen. Da er von rechts kam, habe er die Vorfahrt gehabt. Kurz vor der Stra⸗ ßengabel ſei plötzlich der Kraftwagen in ſeiner Fahrbahn aufgetaucht. Wenn der Beſchuldigte langſamer gefahren und auf ſeiner Fahrbahn⸗ hälfte, d. h. auf der rechten Straßenſeite geblie⸗ ben wäre, hätte ſich der Zuſammenſtoß vermei⸗ den laſſen. Der beklagte Autofahrer glaubt ſich nun da⸗ mit ausreden zu können, daß der vorfahrtberech⸗ tigte auch mit einem verkehrswidri⸗ gen Verhalten anderer Straßenbenutzer hätte rechnen müſſen. Auf dieſen Verſuch der Schuldverſchiebung ging das Gericht ie⸗ doch nicht ein. Mit aller Deutlichkeit ſtellte es feſt, daß der Kraftradfahrer ſich auf die Beach⸗ tung ſeines Vorfahrtsrechtes durch alle anderen Verkehrsteilnehmer verlaſſen durfte. Man könne nicht vom Vorfahrtberechtigten verlangen, daß er ſeine Geſchwindigkeit vor jeder, auch wenig überſichtlichen Kreuzung oder Wegeinmündung bis zur Möglichkeit Png Anhaltens herab⸗ mindert. Sache des Beklagten ſei es dagegen geweſen, ſich der Einmündung mit größter Vor⸗ ſicht zu nähern. Nach Anſicht des Gerichts hätte der Kraftrad⸗ fahrer erſt dann ſeine Geſchwindigkeit noch mehr herabſetzen oder ſogar bremſen müſſen, wenn er klar erkannte, daß der Kraftwagenfahrer ihm die ſtreitig machte. Da ein ſolcher Sachverhalt jedoch nicht vorlag, durfte er ſich auf die Beachtung ſeines Rechts verlaſſen. Sein Schadenerſatzanſpruch gegen den Kraftwagen⸗ halter wurde daher als berechtigt aner⸗ kannt. Gleichzeitig hat die höchſte Inſtanz aber auch feſtgeſtellt, daß es nicht angeht, wenn ein vor⸗ fahrtberechtigter Straßenbenutzer ſein Recht zu —— ſucht. Das Geſetz, das dem Vor⸗ fahrtberechtigten alles Recht zukommen läßt, er⸗ laubt auf keinen Fall, einfach draufloszufahren, um dem anderen Verkehrsteilnehmer auf dieſe Weiſe klarzumachen, daß er— und nur er allein — die Vorfahrt hat. Innerhalb der Verkehrs⸗ gemeinſchaft lehnt das Reichsgericht dieſes „Fauſtrecht“ ab. ſind ſchon 55000 Poſtſparbücher mit einer Ge⸗ ſamteinlage von rund 4000 000 RM ausgeſtellt worden. Das durchſchnittliche Guthaben auf einem Poſtſparbuch beträgt demnach etwa 72 RM. Morgen mit ady zum Verwandken⸗ beſuch nach Skuttgart Teilnehmerpreis 3,20 RM. Abfahri ab Mannheim Höf..15 Uhr, ab Neckarau.21 Uhr, ab Rheinauhafen.26 Uhr, mit weiteren Halt in Schwetzingen, Hockenheim und Neuluß⸗ heim. Ludwigsburg an.50 Uhr und Stuttgart Hbf. an 10.09 Uhr. Rückfahrt ab Stuttgart Hbf. 19.45 Uhr— Mannheim Höbf. an 22.33 Uhr. Sichern Sie ſich noch raſch eine Teilnehmerkarte, der Sonderzug iſt nahezu ausverkauft! Fahrkarten ſind noch erhältlich bei Geſchäftsſtelle Plankenhof P6, ſowie Zigarrenkiosk Schleicher am Tatterſall und Völkiſche Buchhandlung, P 4. Evtl. noch vor Abgang des Zuges in der Bahnhofshalle am Bahnſteig Baker 90e Nationalthe⸗ Roſſini. Kunſthalle: Baukunſt“ Roſengarten bundes. „Schwarzer ſitzung de⸗ Kleinkunſtbi Konzert: Rheingold Stube. Tanz:•/1 Eremitage Flughafen wieſengaſt Stuͤdtiſches bis 12.30 Sonderſch Theatermuſe 13, 15—17 bergzeit. Städtiſche 3 Samstag Leſeſaal: 19.30—21. Sonntag Mannheime tag 10—1 Uhr. Stuͤdtiſche E tag 11— Leſeſäle: Samstag Giambattt Stüdtiſche 2 zingſtraße nerstag 1 Uhr. Jug nerstag 1 11—13 Ul Zweigſtell Freitag 1 gendbüche bis 20 U Montag, Stüdtiſche Freitag 10 Donnerste Stũdtiſches nenbäder, tag bis E Planetariun projektors 17 Uhr. Palmenhau⸗ .30—17 1 Tierpark im bruch der Flughafen: huſtenflüg f Reichsſender .10 Gym .30 Mor Georg Ri deutſchlan ernkalende 13,15 Kon Laune“; Saarbrück Woche; 19 Muſik zun Kegelſpiel Nachrichte Nachtkonz Deutſchland ums Reio Fröhlicher nuten; 12 drei; 15.1 Kaleidoſkt Sport dei kleine Na S01 Trinitatiski farrer Neckarſpitze Konkordien Vikar V Chriſtuskir⸗ Hilmer. Neuoſtheim Friedenskir Preuß. Johanniski „Schm Markuskirch Neckarau: 9 Lutherkirche Eggenſtraſie Melanchtho Vikar K ellerſtraße uferſtehun Stüptiſches Diakoniſſen Lanz⸗Krank eudenhein riedrichsſe äfertal: 1 „Walter. Käfertal⸗Si Rheinau: 1 Pfingſtberg Sandhofen. *4 S eckenheim. land; 19 Pauluslirch ——— mallſitadt: Seckenheim Im Anſe Kindergotte Ev Sonnt Abendmahl dung von⸗ Al Schloßkir Sonntag, 1 1959 ————— B. In t„Ver⸗ einer Varten⸗ vöhnli⸗ der feſt es An⸗ Srichter zr Ver⸗ he Per⸗ ig dar⸗ n Ver⸗ enſchen ranlage meiſten Verbre⸗ nken⸗ in das ſich der wird e Tren⸗ n zwi⸗ verbre⸗ Volks⸗ rkehrs⸗ inſehen hrsfün⸗ wird rkeihrs⸗ uß das hrsrich⸗ forſchen langen. ick darf ht dem Zu den ihren no die ganur en. Je⸗ Geſetz Fahr⸗ gefahr⸗ rt lle ver⸗ erdeut⸗ z. Dort Kraft⸗ ver⸗ te eine raftwa⸗ ier Be⸗ Bogen ts kam, r Stra⸗ ſeiner uldigte jrbahn⸗ geblie⸗ vermei⸗ un da⸗ tberech⸗ Beach⸗ inderen nkönne ꝛn, daß wenig ündung herab⸗ dagegen er Vor⸗ raftrad⸗ ch mehr „ wenn rer ihm ſolcher er ſich n. Sein wagen⸗ aner⸗ er auch in vor⸗ lecht zu n Vor⸗ äßt, er⸗ fahren, if dieſe r allein erkehrs⸗ dieſes ier Ge⸗ SHeſtellt en auf etwa dken⸗ hri ab m.21 peiteren RNeuluß⸗ tuttgart Uhr— Sie ſich 5 50 id no ſall und och vor lle am Dakenkreuzbanner“ Samstag, 14. Januar 1959 DOOas ist foute łoSꝰ Liebespaar erſchoſſen aufgefunden Die unſelige Tat geſchah in einer Schützenhütte bei Oftersheim Samstag, den 14. Januar —„Die diebiſche Elſter“. Oper von oſſini. Kunſthalle: Vortrag Prof. Schrade⸗Heidelberg„Die Baukunſt“. Roſengarten: Kameradſchaftsabend des Reichskrieger⸗ bundes. „Schwarzer Adler“, Luzenberg: Damen⸗ und Herren⸗ ſitzung der Großen Karnevalgeſellſchaft„Lindenhof“. Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett und Variete. Konzert: Plankenkaffee Koſſenhaſchen, Palaſtkaffee Kafſee Wien, Weinhaus Hütte, Grinzing⸗ tube. Tanz:„Holzkiſtl im Mannheimer Hof, Parkhotel, Eremitage⸗Bar in der Libelle, Tanzſtätte Brückl, Flughafengaſtſtätte, Reichsautobahngaſtſtätte, Renn⸗ wieſengaſtſtätte. Ständige Darbietungen: Stüdtiſches Schloßmuſeum: Montag bis Samstag 10 bis 12.30, 14.30—16 Uhr. Sonntag 11—16 Uhr. Sonderſchau: Bilder aus alten pfäl ziſchen Reſidenzen. Theatermuſeum, E 7, 20: Montag bis Sonntag 10 bis — 172 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dal⸗ ergzeit. Stüdtiſche Kunſthalle, Moltkeſtraße 9: Dienstag bis Samstag 10—13, 14—16 Uhr, Sonntag 11—16 Uhr. Leſeſaal: Dienstag bis Freitag 10—13, 15—17, 19.30—21.30 Uhr; Samstag 10—13, 15—17 Uhr; Sonntag 11—13 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Dienstag bis Sams⸗ tag 10—13, 14—16 Uhr: Sonntag 11—13, 14—16 Uhr. Stüdtiſche Schloßbücherel: Ausleihe: Montag bis Frei⸗ tag 11—13, 17—19 Uhr; Samstag 11—13 Uhr. Leſeſäle: Montag bis Freitag—13, 15—19 Uhr; Samstag—13 Uhr. Gedächtnisausſtellungen für Giambattiſta Bodoni und Laurence Sterne. Stüdtiſche Volksbücherei: Zweigſtelle Neckarſtadt, Lort⸗ zingſtraße 13: Montag 17—20 Uhr: Dienstag, Don⸗ nerstag 10.30—12.30 Uhr; Mittwoch, Freitag 16—19 Uhr. Jugendausleihe: Dienstag 14—17 Uhr; Don⸗ nerstag 16—19 Uhr. Leſeſaal: Montag bis Samstag 11—13 Uhr; Montag bis Freitag 16.30—21 Uhr.— Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: Montag, Freitag 16—19 Uhr; Mittwoch 16—20 Uhr.— Ju⸗ gendbücheret, K 7, 46: Dlenstag, Donnerstag 16 bis bis 20 Uhr; Freitag 15—19 Uhr. Kinderleſehalle: Montag, Mittwoch, Freitag, Samstag 15—19 Uhr. Stüdtiſche Muſikbücherei, L 2, 9: Ausleihe: Dienstag, Freitag 10—13, 16—19 Uhr. Schallplattenvorführung: Donnerstag 10—16 Uhr. Stüdtiſches Hallenbad, U 3, 1: Schwimmbäder, Wan⸗ nenbäder, Spezialbäder: Montag 16—20 Uhr; Diens⸗ tag bis Samstag 10—20 Uhr; Sonntag—12 Uhr. Planetarium im Luiſenpark: Vorführung des Stern⸗ projektors: Montag bis Freitag 16 Uhr; Sonntag 17 Uhr. Palmenhaus im Luiſenpark: Montag bis Samstag .30—17 Uhr; Sonntag—12, 14—17.30 Uhr. Tierparl im Käfertaler Wald am Karlſtern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöffnet. Flughaſen: Täglich 10—17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ huſtenflüge. Rundfunk⸗-Programm für Samstag, den 14. Januar Reichsſender Stuttgart:.00 Morgenlied, Zeit Wetter; .10 Gymnaſtik;.30 Frühkonzert;.10 Gymnaſtik; .30 Morgenmuſik;.20 Für dich daheim; 10.00 Georg Ritter von Schönerer; Ein Kämpfer für All⸗ deutſchland(Hörſpiel); 11.30 Volksmuſit und Bau⸗ ernkalender; 12.00 Mittagskonzert; 13.00 Nachrichten; 13,15 Konzert; 14.00 Bunte Volksmuſik; 15.00„Gute Laune“; 16.00„Sperlings bunte Bütne“: mit den Saarbrücker Rundfunkſpatzen; 18.00 Tonbericht der Woche; 19.00 Schallplatten; 20.00 Nachrichten; 20.10 Muſitk zur Unterhaltung; 21.00„Alle Neune!“; ein Kegelſpiel um Leute von geſtern und heute; 22.00 Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Tanzmuſit; 24.00 Nachtkonzert. Deutſchlandſender:.30 Frühkonzert; 10.00 Ein Kampf ums Reich, Hörſpiel um Heinrich den Löwen; 10.30 Fröhlicher Kindergarten; 11.30 Dreißig bunte Mi⸗ nuten; 12.00 Konzert; 14.00 Allerlei von zwei bis drei; 15.15 Eine kleine Tanzmuſik; 16.00 Leipziger Kaleidoſkop: 17.50 Fantaſien auf der Orgel: 18.00 Sport der Woche; 20.10 Was ihr wollt; 22.30 Eine fleine Nachtmuſit; 23.00 Wir tanzen in den Sonntag. Gotlesdieni-andelger Evangeliſche Kirche Sonntag, 15. Januar Trinitatiskirche;.30 Uhr Vikar M. Schmitt; 10 Uhr ——¹5 Kiefer. Neckarſpitze: 10 Uhr Vikar M. Schmitt. Konkordienkirche: 10 Uhr Pfarrer Dr. Schütz; 18 Uhr Vikar Walter. 10 Uhr Pfarrer Mayer; 18 Uhr Vikar mer H Neuoſtheim: 10 Uhr Vikar Hilmer. Friedenskirche: 10 Uhr Pfarrer Zahn; 18 Uhr Vikar reuß. Fohanninrche: 10 Uhr Dekan Joeſt; 18 Uhr Vikar 2 mitt. Markuskirche: 10 Uhr Pfarxer Speck. Neckarau:.45 Uhr Vikar Kirſchbaum. Lutherkirche: 10 Uhr Pfarrer Jundt. Eggenſtraßßſe: 9 Uhr Vikar Würthwein. Melanchthontirche? 10 Uhr Pfarrer Hahn; Vikar Kaufmann. .30 Uhr Vikar Kaufmann. S 18 Uhr uferſtehungskirche: 10 Uhr Pfarrer Bodemer. tädtiſches Kranklenhaus: 10.30 Uhr Pfarrer Haas. Siakoniſſenhaus: 10.30 Uhr Pfarxer Scheel. Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Uhr Pfarrer Emlein. eudenheim: 10 Uhr Pfarrer Kammerer. riedrichsfeld:.30 Uhr Pfaxrer Schönthal. äfertal: 10 Uhr Miſſionar Walter; 20 Uhr Miſſionar Walter. Käfertal⸗Süd: 10 Uhr Vikgr Metzger, Ghkinau: 10 Uhr Pfarrer Vath; 30 Uhr Vikar Werner. Pfingſtberg: 9 Uhr Pfaxrer Vath. 5 Sandhofen:.30 Uhr Pfarrxer Bartholomä. iedlung Schönau:.30 Uhr Pfarrvikar Ludwig.. Leſenentz 3 WRir Dr. Heid⸗ land; 19.) r Vikar Hiß. Pauluskirche;.30 Uhr Pfarrer Ohngemach; 18 Uhr Pfarrer Clormann. Aallitadt:.30 Uhr Pfarrer Münzel. Wehrmachtgottesdienſt: Seckenheim:.30 Uhr Wehrmachtpfarrer Dr. Heidland. Im Anſchluß an die Hauptgottesdienſte finden die Kindergottesdienſte ſtatt. Evang.⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle, F 7, 29) Sonntag, 15. Januar: 17 Uhr Predigt und hl. Abendmahl, Pfarrer Fritze. Beichte.30 Uhr, Anmel⸗ dung von 4 Uhr an. Alt⸗Katholiſche Kirche Schloßkirche und Erlöſerkirche(Gartenſtadt): Jeden Sonntag, 10 Uhr. Oftersheim, 13. Januar. Seit einigen Tagen wurden der 18 Jahre alte Paul K. und die 17jährige Wanda., beide in Oftersheim wohnhaft, vermißt. Die beiden hatten ſich am Dienstagabend von zu Hauſe ent⸗ fernt, ohne daß man bisher eine Spur gefunden hätte. Der Polizeifunk war bereits verſtändigt und die Vermißtenmeldung durch den Rund⸗ funk angeordnet worden. Als geſtern vormittag ein Oftersheimer Land; wirt auf ſeinem Acker im Gewann Körner Rü⸗ ben holte, wurde er durch die plötzliche Unruhe ſeines Pferdes aufmerkſam und entdeckte in der in unmittelbarer Nähe befindlichen Unterſteh · hütte ein junges Paar tot in der Ecke liegend. Die ſofort von der Gendarmerie aufgenomme ⸗ nen Ermittlungen ergaben, daß es ſich um die geſuchten jungen Leute handelt. Der junge Mann hatte mit einer Mehrladepiſtole zuerſt das Mädchen und dann ſich ſelbſt durch Kopf⸗ ſchuß getötet; in ſeiner Taſche befand ſich ein feſtſtehendes Meſſer. Wie man hört, ſoll das Motiv der unſeligen Tat auf Liebeskummer zu ⸗ rückzuführen ſein. Die Leichen wurden geſtern nachmittag einer Sektion unterzogen. Neufaſſung der Bürgerſteuer 1939 Ueuregelung für ausſcheidende Wehrmachts⸗ und Arbeitsdienſtangehörige Die Bürgerſteuer iſt Ende 1937 neu gefaßt worden. Hierbei ſind ſämtliche Aenderungen, Abſtufungen und Erleichterungen, die dieſe Steuer ſeit 1934 erfahren hat, berückſichtigt und auch die Durchführungsbeſtimmungen in das Geſetz eingebaut worden. Die Neufaſſung hat ſich ſo bewährt, daß für 1939 nur wenige Aenderungen notwendig wur⸗ den. So nebenſächlich dieſe Aenderungen auf den erſten Blick erſcheinen, ſo kennzeichnend ſind ſie für die letzte Entwicklung. Zunächſt ein⸗ mal hat man das Wort Landespolizei im alten Geſetz durch das Wort Schutzpolizei erſetzt. Denn eine Landespolizei gibt es heute nicht mehr, ſondern nur noch eine Schutzpolizei des Reiches. Man hat weiter für die ausſcheidenden Angehörigen der Wehrmacht, der Schutzpolizei und des Reichsarbeitsdienſtes eine Neuregelung getroffen, die die Erhebung der Bürger⸗ ſteuer nach ihrem Ausſcheiden er⸗ leichtert. Man hat ſchließlich, und dies iſt wohl die wichtigſte Neuerung, ebenſo wie bei der Einkommenſteuer auch bei der Bürgerſteuer die Kinderermäßigungen für Juden beſeitigt. Dies wirkt ſich in doppelter Weiſe aus. Für Kinder, die Juden ſind, wird ab 1. Januar 1939 keine Kinderermäßigung mehr gewährt. Wer am 10. Oktober 1938 verwitwet oder geſchieden und entweder älter als 50 Jahre war oder ein minderjähriges haushaltsangehöriges Kind hatte, gilt für die Bürgerſteuer 1939 nicht als ledig, ſondern als kinderlos verheiratet. Dieſe zweite Vergünſtigung fällt weg, wenn das Kind ein Jude war. Die Reichsabgabenordnung gilt künftig nicht nur für das Berufungs⸗, ſondern auch für das Beſchwerdeverfahren. Um vor Ent⸗ täuſchungen zu bewahren: Man kann gegen die Bürgerſteuer nicht geltend machen, daß das zu⸗ grunde gelegte Einkommen oder Vermögen bei der Einkommen⸗ oder Vermögenſteuerveran⸗ lagung oder bei der Einheitsbewertung nicht zutreffend feſtgeſtellt worden iſt. Das mußte man dort geltend machen. Bürgerſteuerpflichtig iſt 1939 jeder, der am 10. Oktober 1938 das 18. Lebensjahr vollendet hatte, alſo vor dem 11. Oktober 1920 geboren iſt. Die Höhe der Bürgerſteuer richtet ſich grund⸗ ſätzlich nach dem Einkommen 1937. Hierbei wird von folgenden Steuermeßbeträgen——— gen:.— RM. bei Einkommenſteuerfreien; .— RM. bei einem Einkommen bis 4500.— RM., .— RM. bei einem ſolchen bis 6000.— RM., 12.— RM. bis 8000.— RM., 18.— RM. bis 12000.— RM. uſw. Der hiernach maßgebende Steuermeßbetrag wird mit dem Hebeſatz der Gemeinde, zum Beiſpiel mit 7, multipliziert. Der Steuermeßbetrag von.— RM. ermäßigt ſich auf.— RM. und bei einem Einkommen bis 2100.— RM. auf.— RM., wenn der Be⸗ treffende am 10. Oktober 1938 das 50. Lebens⸗ jahr vollendet hatte, alſo vor dem 11. Oktober 1888 geboren iſt. Kinderermäßigung ſteht dem zu, zu deſſen Haushalt am 10, Oktober 1938 zwei oder mehr minderjährige Kinder gehört haben. Der Steuermeßbetrag ermäßigt ſich dann um je .— RM. für das zweite und jedes folgende Kind bei einem Einkommen bis 2400.— RM., um je.— RM. für das zweite und dritte und um je.— RM. für das vierte und jedes fol⸗ gende Kind bei einem Einkommen über 2400.— RM. Die Bürgerſteuer iſt, ſoweit ſie durch Steuerkarte angefordert wird, an jedem 10., bei täglicher oder wöchentlicher Entlohnung an jedem 10. und 24., ſoweit ſie durch Steuer⸗ beſcheid angefordert wird, am 10. Februar, 10. Mai, 10. Auguſt und 10. November 1939 in gleichen Teilbeträgen fällig. Der einzelne Teilbetrag wird nicht erhoben, wenn der Betreffende am Fälligkeitstag Arbeitsloſen⸗, Kriſen⸗ oder Wohlfahrtsunterſtützung erhält oder ſein Einkommen 1939 vorausſichtlich weni⸗ ger als 1,5, bei Ledigen 1,3 der Wohlfahrts⸗ unterſtützung beträgt, die er bei Hilfsbedürftig⸗ keit zu beanſpruchen hätte. Da das Bürgerſteuergeſetz immerhin 30, zum Teil umfangreiche Paragraphen umfaßt, konnte hier nur das Wichtigſte ſtichwortartig wieder⸗ gegeben werden. Für Oeſterreich und Sudeten⸗ deutſchland gilt das Bürgerſteuergeſetz noch nicht, da die Beſteuerung dort noch auf ganz anderen Grundlagen beruht. Ra. Br, Derkehrspflichten des Radfahrers Das Reichsgericht hat entſchieden: Ein Rad⸗ fahrer, der auf einer bedeutenden traße nach links einbiegen will, hat ſich durch mdrehen zu ver, ewifſern, ob er ohne Gefährdung des Verkehrs die Straße überqueren kann, Dasſelbe gilt für ihn beim Einbiegen nach links auf einer Straße mit nicht unbedeutendem Kraftwagenverkehr, wenn durch beſondere Umſtände wie dieſiges Wetter und ſchlechte Straßenbeſchaffenheit das Kreuzen der Straße mit einer gegenüber dem Regelfall ge⸗ ſteigerten Gefahr verbunden iſt. Anordnungen der NSDAP Kreisleitung der NsSDAP Mannheim. Rhelnstrane 1 Kreisorganiſationsamt, Marſchausbildung Die Ortsgruppen⸗Ausbildungsleiter und die Marſch⸗ blockleiter der Bereitſchaften treten am Sonntag, 15. 1. um 10 Uhr auf dem Exerzierplatz an. Dienſtanzug. Kreisorganiſationsamt. Ortsgruppen der NSDAP Sandhofen. 15.., 9 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter in Uniform mit Rad, im Parteiheim. Auch Politiſche Leiter ohne Uniform haben zu erſcheinen. Waſſerturm. 14.., 15 Uhr, Schießen für ſämtliche Politiſchen Leiter und Politiſchen⸗Leiter⸗Anwärter in der Schützengeſellſchaft Feudenheim, Straßenbahn⸗ Halteſtelle Neckarplatt. NS⸗Frauenſchaft Bismarckplatz. 16.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im „Grünen Kranz“, Seckenheimer Straße 56. Lindenhof. 16.., 17 Uhr, Singen im„Rheinpark“. 20 Uhr Stab⸗, Zellen⸗ und Blockfrauenſchaftsleiterin⸗ nen⸗Beſprechung im„Rheinpark“. Neckarau⸗Nord. 16.., 15 Uhr, „Lamm“. Singſtunde im Achtung, Jugendgruppen Bismarckplatz. 16.., 20 Uhr, nehmen ſämtliche Mädel am Gemeinſchaftsabend der NSß im„Grünen Kranz“, Seckenheimer Straße 56, teil. H Marine⸗Stamm 171. Sämtliche Angehörigen des Stammes, die die Marine-Uniform beſitzen, treten am 15.., 10 Uhr, am Waſſerturm an. Spielmannszug Inſtrumente mitbringen. Die Deutsche Arbeitsfiront Kreiswaltung Mannhelm Rheinstr. 3 Abteilung Propaganda Entſchrottungsaktion. Auf der Kreiswal ⸗ tung ſind weitere Meldeformulare eingetroſſen, die im Bedarfsfalle ſofort abzuholen ſind. Im übrigen iſt die Aktion mit aller Intenſität durchzuführen. Kreispropagandawalter. Ortswaltungen Neckarſtadt⸗Ofſt. Sprechſtunden der DA: Montags, mittwochs und freitags von 18.30—21 Uhr; Kdß: Montags und freitags von 18.30—21 Uhr; Kaſſe: Mittwochs von 18.00—20 Uhr; Orts⸗ walterin: Freitags von 18.30—21 Uhr. 48. KraftonFreude Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung— Sonderzug nach Stuttgart am Sonntag, 15. 1. Sichern Sie ſich noch ſchnell eine Teilnehmer⸗ karte, da große Nachfrage und der Sonderzug bald ausverkauft iſt. Teilnehmerpreis.20 RM. Abfahrt ab Mannheim Hbf..15 Uhr, Neckarau.21 Uhr, Rheinauhafen.26 Uhr mit weiteren Halt in Schwet⸗ zingen, Hockenheim, Neulußheim und Bruchſal; Lud⸗ wigsburg an.50 Uhr, Stuttgart Hbf. an 10.09 Uhr. Rückfahrt erfolgt ab Stuttgart Hbf. 19.45 Uhr mit den gleichen Halt bis Mannheim Hbf. an 22.33 Uhr. Ab Stuttgart wird eine Wanderung nach Schloß Solitüde über Bärenſchloß, Wildpark und Stuttgart zurück durchgeführt. Fahrkarten bei allen Kdð⸗Geſchäftsſtellen erhältlich, außerdem Samstagnachmittag noch bei Zi⸗ garrenkiosk Schleicher am Tatterſall und Völk. Buch⸗ handlung Mannheim, P 4, und evtl. noch vor Abgang des Zuges. Teilnehmer an der Oß 807/39 vom 14..—22. 1. und Oß 808/39 vom 14..—29. 1. ins kleine Walſer⸗ tal. Die Abfahrt erfolgt pünktlich ab Karlsruhe, Bahn⸗ hofplatz, 20.15 Uhr. Die Teilnehmer müſſen nach Karlsruhe zufahren. Die Zufahrt muß von jedem Teilnehmer ſelbſt bezahlt werden. Zufahrtsmöglichkeit ab Mannheim Hbf. 16.23 Uhr oder Eilzug 17.53 Uhr. An die Teilnehmer der Uuß 4/39 vom 28..—5. 2. nach dem Stubaital—Brenner und u7 5/39 vom 18. 2. bis 26. 2. nach den Kinbüheler Alpen., Aus betriebs⸗ techniſchen Grunden müſſen obige Fahrten mit Omni⸗ bus durchgeführt werden. Als Aufnahmegebiet für den Kreis Mannheim kommt die Umgebung von Reutte (Tirol) im Außerferngebiet in Frage. Die Abfahrt zu beiden Fahrten erfolgt jeweils ſamstags, 21.15 Uhr, ab Karlsruhe, Bahnhofplatz. Der neue Teilneh⸗ merpreis beträgt 42.— R M. ohne Ski⸗ kurs aber einſchließlich Fahrt, Unterkunft und Ver⸗ pflegung. Zum Winterſport in den Schwarzwald. Am Sonn⸗ tag, 15.., nach Hundseck. Teilnehmerpreis.20 RM. Abfahrt ab Paradeplatz Mannheim.30 Uhr. Anmel⸗ dungen umgehend bet den Koß⸗Geſchäftsſtellen Plan⸗ kenhof, Langſtraße 39a, und Neckarau, Luiſenſtraße 46 abgeben. Achtung, Teilnehmer an der Omnibusfahrt am Sonntag, 8. 1. nach dem Ruheſtein. Die Omnibus⸗ fahrt wird am Sonntag, 15.., wiederholt. Die be⸗ reits gelöſten Teilnehmerkarten behalten ihre Gültig⸗ keit. Abfahrt erfolgt am Sonntag, 15.., ab Parade⸗ platz.30 Uhr. Weitere Karten ſind bei den Koß⸗ Geſchäftsſtellen erhältlich. Volksbildungswerk Montag, 16..: Baſtelkurs Handpuppen. Peſtalozzi⸗ ſchule, Pappſaal(Eingang durch den Hof), 20 Uhr. Anmeldung zu dieſem Kurs nimmt die Kreisdienſt⸗ ſtelle Rheinſtraße 3 entgegen. Dienstag, 17..: Vortragsreihe„Nordiſches Weſen“.„Nordiſche Art und ſüddeutſches Volks⸗ tum“, Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Eugen Fehrle, Heidelberg, in der Aula, X 4, 1, 20.15 Uhr(ein Ge⸗ meinſchaft mit der Verwaltungsakademie). 6. Schu⸗ lungsabend der Arbeitsgemeinſchaft„Grundlehren des Nationalſozialismus“. Beginn 20.15 Uhr in der In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer. Mittwoch, 18..: Dritter Dichterabend. Herybert Menzel lieſt um 20.15 Uhr in der„Har⸗ monie“, D 2, 6, aus eigenen Werken. Eintrittskarten ſind zum Preiſe von.10 RM., für Inhaber der Hörerkarte—.80 RM., in den bekannten Kdß⸗Vorver⸗ kaufsſtellen und an der Abendkaſſe erhältlich. Donnerstag, 19..: Wiederbeginn der Arbeitsge⸗ meinſchaft„Raſſe und Volk“. noch bekanntgegeben. Feierabend Die deutſche Varieté⸗Bühne Groaſſer ſetzt wie folgt ihre Gaſtſpielreiſe im Kreis Mannheim fort: Samstag, 14..: Neckarau, Gemeindehaus; Sonntag, 15..: Seckenheim, Schloßwirtſchaft; Dienstag, 17..: Neu⸗ eichwald, Turnhalle; Mittwoch, 18..: Mannheim, Nibelungenſaal; Samstag, 21..: Seckenheim, Schloß⸗ wirtſchaft; Sonntag, 22..: Sandhofen,„Morgen⸗ ſtern“; Montag, 23..: Waldhof, Brückl: Mittwoch, 25..: Edingen, Schloßwirtſchaft; Donnerstag, 26..2 Friedrichsfeld,„Roſe“; Dienstag, 31..: Neckarau, Gemeindehaus. Volkschor Die Proben für den Mannheimer Volkschor finden wie folgt in der„Liedertafel“, K 2, ſtatt: Montag, 16.., 19.30 Uhr für Männer; Mittwoch, 18. 1. 20 Uhr, für Frauen; Montag, 28.., 19.30 Uhr, für Männer; Mittwoch, 25.., 20 Uhr, für Frauen. Nachrichken aus Wallſtadt Emſiges Leben herrſcht in dieſen Tagen hei den Mitgliedern des Brieftaubenvereins„Luft⸗ poſt“ in Wallſtadt, es gilt den Vorbereitungen für das 35, Stiftungsfeſt mit Unterhaltung und Tanz am Sonntag, 15. Januar. Es warten auf den Beſucher dieſer Veranſtaltung im Saale „Zur Krone“ einige frohe Stunden und Aus⸗ ſpannung vom Alltag, Verbunden iſt dieſes Jubiläum mit einer Schlag⸗ und Siegerſchau. Beſtimmt iſt da nur erſtklaſſiges Material zu ſehen, denn wer in der weitbekannten RV⸗Feudenheim mit an der Spitze reiſen will, muß über beſte Tauben ver⸗ fügen. Unter bewährter Leitung eines echten Sportsfreundes iſt es der„Luftpoſt“ gelungen, in zäher Arbeit einen der erſten Plätze dort zu erringen. Bekanntlich ſchicken die Brieftaubenzüchter alljährlich ihre gefiederten Boten auf Wettflügen bis zu Entfernungen von 800 Kilometer, St. Pölten bei Wien und 3 im Ungarland ſind beſtbekannte Auflaßplätze. Mit einer Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit von 60 Kilometer pro Stunde eilen dieſe Tierchen dem heimatlichen Schlage zu. Eine ſtraffe Organiſation ſorgt für Ordnung und Sauberkeit in dieſem Sport, dem Sport des kleinen Mannes. Brieftauben darf nur hal⸗ ten, wer Mitglied eines Brieftaubenvereins iſt, die Vereine wiederm unterſtehen der Reichsfach⸗ ſchaft für Brieftauben und damit ſtehen die Ort und Zeit werden Tauben unter dem Schutze des Reiches. Schon im Weltkriege ſtellten deutſche Züchter ihre Tau⸗ ben der Heeresleitung zur Verfügung, wertvolle Dienſte haben ſie dort geleiſtet, ſelbſt wenn alle ſonſtigen Verbindungen an der Front zerſtört waren, fanden die Tauben ihren Weg, Hilfe und Rettung konnte in vielen Fällen den bedräng⸗ ten Feldgrauen gebracht werden. Heute aber mehr als je ſind unſere Züchter zu jeder Stunde mit ihren Tauben einſatzbereit, getreu dem Grundſatz: Allezeit flugbereit für des Reiches Herrlichkeit! 80. Geburtstag. Am Sonntag, 15. Januar, vollendet der im Ruheſtand lebende berittene Gendarmeriekommiſſar Karl Bundſchuh— Schloß, rechter Flügel— in körperlicher und geiſtiger Friſche ſein 80. Lebensjahr. Dem Jubilax unſere herzlichſten Glückwünſche und einen frohen und zufriedenen Lebensabend. 80 Jahre alt. Am Sonntag, 15. Januar, be⸗ geht der Privatmann Hugo Criſand, Mann⸗ heim⸗Neckarau, Katharinenſtraße—6, in beſter Geſundheit und in geiſtiger Friſche ſeinen 80. Geburtstag. Dem Jubilar zu dieſem Tage unſere herzlichſten Glückwünſche und daß er dieſen Tag noch recht oft im Kreiſe ſeiner Lieben feiern möge. 80. Geburtstag. In geiſtiger und körperlicher Triſche kann der Begründer des bekannten Schuhhauſes Neher, An den Planken, Herr Georg Neher, wohnhaft Seckenheimer⸗An⸗ lage 9, am Sonntag, 15. Januar, ſeinen 80. Ge⸗ burtstag feiern. Dem hochbetagten Jubilar gratulieren wir herzlich. Ehrung für treue Arbeit. Der Bad. Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter hat den Regiſtrator Eugen Ehmann bei der Firma Hans An⸗ dreae vorm. Rhonheimer& Elkan in Mann⸗ heim für 40jährige Tätigkeit mit dem Ehren⸗ diplom für treue Arbeit ausgezeichnet. „hakenkreuzbanner“ nlich übers cand Samstag, 14. Januar 19³⁰ Tetzte badiſche meldungen Ein nettes Früchtchen Ettlingen, 13. Jan. Am Mittwoch konnte hier ein 13jähriges Bürſchchen aufgegriffen werden, das aus Speſſart ſtammt und dort die Opferbüchſe in der Kirche erbrochen und.70 Reichsmark entwendet hatte. Er war dabei, für das Geld eine Luftpiſtole zu kaufen. In dem Laden ſchien ihm die Gelegenheit günſtig, denn einem anderen Verkäufer ließ er den Geldbeu⸗ tel mit 14.06 RM. Inhalt vom Ladentiſch ver⸗ ſchwinden. Gengenbachs neuer Bürgermeiſter Gengenbach, 13. Jan. Der bisherige Kreispropagandaleiter der NSDaApP, Kreis Emmendingen, Pg. Anton Hägele, wurde zum Bürgereneiſter der Stadt Gengenbach be⸗ rufen und wird am 17. Januar durch den Kreisleiter und Landrat von Offenburg in ſein Amt eiaigeführt werden. heiratsſchwindler der heilanſtalt überwieſen Freiburg i. Br., 13. Jan. Zehn Jahre lang lebte der 32jährige Anſelm Buſchle aus Stetten(Oberamt Tuttlingen) von Heirats⸗ ſchwindeleien und Betrügereien. Der Ange⸗ klagte trat immer nobel auf und gab auch koſt⸗ ſpielige Gelage; die finanzielle Seite ſeiner Paſſionen regelte er dadurch, daß er ſeinen „Bräuten“— er hatte immer mehrere gleich⸗ zeitig— durch hochſtapleriſche Phraſen die Er⸗ ſparniſſe herauslockte. In einem Fall ſprang auch noch der Vater einer„Braut“ ein und verkaufte zur Flüſſigmachung von Geld ſogar Grundſtücke. Für ein neuerſtandenes Auto im Preiſe von 5000 RM. gab er dem Verkäufer faule Wechſel in die Hand. Auf Grund des pſychiatriſchen Gutachtens, das dem Angeklag⸗ ten den§ 51, Abſatz 1, zubilligte, wurde das Strafverfahren eingeſtellt. Die Große Straf⸗ tammer beſchloß die Ueberweiſung des Ange⸗ klagten in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt. 72 Derſammlungen auf einen Schlag Zweite berſammlungs⸗Stoßaktion in dieſem Winter/ Mannheim liegt wieder weit vorn Karlsruhe, 13. Jan. In den Monaten November und Dezember ging die erſte Ver⸗ ſammlungs⸗Stoßaktion dieſes Winters über das Land. In Mannheim wurden an einem Abend allein über 100 Verſammlungen durchgeführt. Das Intereſſe und der Beſuch waren reger wie je, eine Feſtſtellung, die ſich überall in Stadt und Land machen ließ. Man ſah über⸗ füllte Verſammlungsſäle, wie man ſie ſonſt nur in Wahlzeiten erlebt. Ganze Dörfer ſtrömten zuſammen, um die Redner der Partei über all die aktuellen politiſchen Probleme ſprechen zu hören, die im Jahr des Großdeutſchen Reiches in den Blickpunkt der ganzen Welt gerückt ſind. Mit nicht geringer Dankbarkeit nahmen die Volksgenoſſen die Aufklärung über die mit dem inneren Aufbau zuſammenhängenden Probleme auf. Die Redner hatten übereinſtimmend den Eindruck, daß die Aufklärungsaktion allgemein erwartet wurde und daß ſie auf fruchtbaren Bo⸗ den fiel. Im Januar werden nun die Redner der Par⸗ tei wieder in die badiſchen Kreiſe hinausgehen und den Volksgenoſſen die aktuellen politiſchen Probleme unter dem Motto„Deutſcher Lebens⸗ kampf“ nahebringen. Insgeſamt 605 Ver⸗ ſammlungen ſind bis Ende des Monats vor⸗ geſehen, in denen 114mal Reichsredner, 332mal Gauredner und 155mal Kreisredner das Wort ergreifen. Die Termine verteilen ſich auf die einzelnen Kreiſe wie folgt: Bruchſal 35, Buchen 63, Bühl 34, Heidelberg 62, Karlsruhe 72, Mannheim 72, Mosbach 56, Pforzheim 30, Ra⸗ ſtatt 49, Sinsheim 51, Wertheim 81. Und alle ſollen ſie eote Backen kriegen 45 ooo ſudetendeutſche Kinder zur Erholung im Reich/ 800 davon bei uns in Baden Rund 45 000 ſudetendeutſche Kinder werden noch in dieſem Monat zur Erholung über das ganze Reich verteilt. Ueberall haben ſich freund⸗ liche Familien gefunden, die ſich bereit erklär⸗ ten, eins oder mehrere Kinder aus Deutſch⸗ lands jüngſtem Gau bei ſich aufzunehmen. Das Glück, das ihnen ſelber durch den Führer zuteil wurde, wollen ſie weiter ſchenken an die vielfach unterernährten Kinder aus dem ſo leidgeprüften Land. All die Not, die dieſe Kinder ſelbſt erleiden mußten, aller Kummer und Schmerz, den auch ſie in all den vielen Jahren des Kampfes ſahen, hat für ſie nun ein Ende. Sie mußten oft mit anſehen, wie rohe Soldateska im Lande der flezt eniſcheidet, wer als Flieger geeignet Beſondere Bedeutung des USzK-Arztes/ Wochenendlehrgang in Karlsruhe Karlsruhe, 13. Januar. Am kommenden Samstag und Sonntag, den 14. und 15. Ja⸗ nuar 1939, führt die NSFK⸗Gruppe 16(Süd⸗ weſt) in Karlsruhe einen Wochenendlehrgang für die NSFK⸗Aerzte aus dem geſamten Grup⸗ penbereich, Baden und Saarpfalz, durch. Bei der Verwirklichung der fliegeriſchen Auf⸗ aben des NS⸗Fliegerkorps kommt dem NS⸗ in eine ganz beſondere Bedeutung zu. r iſt dafür verantwortlich, daß der NS7 K⸗ Mann und der Angehörige der Flieger⸗Einhei⸗ ten der HF, bevor er zu einem Ausbildungs⸗ Lehrgang auf eine Segelflugſchule oder in ein Lager beordert wird, auf ſeine körperliche Tauglichkeit für die Fliegerei unterſucht wird. Auf dieſe Weiſe wird nach menſchlichem Ermeſſen alles getan, um Unfälle, deren Ur⸗ ſachen in der Perſon des Fliegers ſelbſt liegen könnten, zu vermeiden. Für die motorfliegeriſche Ausbildung auf einer der Reichsſchulen für Motorflugſport des NS⸗Fliegerkorps hat er die Vorunterſu⸗ chung durchzuführen. Weiter unterſteht jeder Sturmangehörige dauernd der Beaufſich⸗ tigung und Betreuung dem zuſtändigen NSfea⸗Arzt. Neben dieſer läuft die ärztliche Tätigkeit bei der Organiſation des Sanitäts⸗ wefens bei jedem Flugdienſt, bei Flugveran⸗ ſtaltungen und bei den Nationalen und Inter⸗ nationalen Wettbewerben des NS⸗Flieger⸗ korps. Daraus iſt ſchon die Bedeutung dieſes Lehrgangs zu erſehen. Die etwa hundert NSFK⸗Aerzte treffen im Laufe des Samstagnachmittags in Karlsruhe ein, wo um 17 Uhr der Lehrgang in der Tech⸗ niſchen Hochſchule in Anweſenheit des Sani⸗ tätschefs des NS⸗Fliegerkorps, NSF⸗Sani⸗ Wer kennt diese Wegkreuzung? Die llvesheimer wissen natürlich zleich. daß die Straße rechtsab nach Ladenburg führt. täts⸗Brigadeführer Lottig, durch den Führer der NSic⸗Gruppe 16(Südweſt) SỹK⸗ Gruppenführer Zahn, eröffnet wird. Danach wird der Gruppenarzt, NSFK⸗Sanitäts⸗Stan⸗ dartenführer Dr. Händel, über Organiſa⸗ tionsfragen, Aus⸗ und Fortbildung der Sani⸗ tätsmannſchaften uſw. ſprechen. Dann folgt der Vortrag des NSFä⸗Sanitäts⸗Sturmführers Dr. Jahn, Profeſſor an der Freiburger Uni⸗ verſitäts⸗Klinik, über die Bedeutung und Be⸗ urteilung der Kreislaufleiſtung in der flieger⸗ Tätigkeit. Der Stabsführer der NS⸗ Fi⸗Gruppe 16(Südweſt), NSFK⸗Sturmfüh⸗ rer Ju ch s, ſpricht alsdann über die Erfaſſung der Jugend im NS⸗Fliegerkorps. Für den Schluß des Tages iſt ein Kamerad⸗ ſchaftsabend der NSiK⸗Aerzte mit dem Grup⸗ penführer, den Referenten des Gruppenſtabes und den Führern der Standarten im„Monin⸗ ger“ angeſetzt, wo im Film ein Ueberblick über die Arbeitsgebiete des Nationalſozialiſtiſchen Fliegerkorps und die Veranſtaltungen des ver⸗ gangenen Jahres gegeben wird. Der Sonntagmorgen beginnt mit dem Refe⸗ rat des Sanitätschefs, NSiK⸗Sanitäts⸗Bri⸗ gadeführer Lottig, über Aufgaben und Auf⸗ bau des Sanitätsweſens im NS⸗Fliegerkorps dem ein Experimentalvortrag aus der Phyſit des Flugweſens von NSiK⸗Oberſcharführer Bü hl, Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe, folgt, während der Vortrag des Sa⸗ nitätschefs über Fortſchritte der Luftfahrtme⸗ dizin den Lehrgang abſchließen wird. Am Nachmittag werden die Teilnehmer die Reichsſchule für Motorflugſport des NS⸗Fliegerkorps Karlsruhe und den Flughafen beſichtigen, wo ihnen Gelegen⸗ heit zu Rundflügen in gruppeneigenen aſchinen gegeben wird. 0 Aufn.: W. M. Schatz wütete. Sicherlich hat das eine oder andere unter ihnen ſchmerzlich erfahren müſſen, wie man den Vater oder die Mutter mißhandelte oder ſie alleſamt von Haus und Hof vertrieb. All dies, was ſich ſo ſchmerzhaft auf ihre Kinderſeele legte, ſollen die ſudetendeutſchen Buben und Mädel nunmehr vergeſſen. Glückliche, wenn anfangs auch noch fremde Menſchen, ſollen ſie um ſich ſehen, die ſich ihrer annehmen und ihnen alles Gute tun. Auch dem Gau Baden ſind— der 21. Ja⸗ nuar iſt der Tag ihres Eintreffens— 800 die⸗ ſer Sudetenkinder in Obhut gegeben worden. Sie ſollen alleſamt während der Zeit ihres Hierſeins rote Backen bekommen und ihr Kin⸗ derlachen wieder lernen. Kinder aus dem eigenen Gau nicht vergeſſen Trotz dieſer neuen Fürſorge hat die NS⸗ Volkswohlfahrt, der ja die Kindererholungs⸗ pflege obliegt, keineswegs die Kinder aus dem eigenen Gau vergeſſen, denen reine Landluft und ein gutes Eſſen nottut, damit ſie wieder ſo recht zu Kräften kommen. Es ſind ihrer nicht mehr ſo ſehr viele. Hundert ſind es ins⸗ gefamt, die man in dieſem Monat in den zahl⸗ reichen Heimen der NSV unterbringen wird. Daneben werden rund 420 Jungarbeiter und Jungarbeiterinnen, junge Menſchen alſo, die ſchon feſt mit zulangen müſſen, gleichfalls in Erholungsheimen die ihnen ſo nötige Ruhe und Entſpannung finden. Hilft man den Kindern, ſo darf man darüber die Mütter nicht vergeſſen. Sie tragen ſo vieles für ihre Lieblinge und vergeſſen iich ſelber dabei. Auch die Mutter muß einmal für ſich ſein, ohne die Familie, um die ſie ſich ſtän⸗ dig ſorgt, um ſich zu haben. acht badiſche heime für die Mütter Acht badiſche Heime ſtehen in dieſem Jahre den Müttern— auch zahlreiche Mütter aus dem Sudetenland ſind darunter— offen. Es lohnt ſich der Mühe, ſie im einzelnen zu nennen: Das Müttererholungsheim„Haus Kehrwieder“ bei St. Blaſien nimmt in verſchiedenen Kuren insgeſamt 605 Mütter auf, „Schloß Brughalden“ bei Neckargemünd gleichfalls 605,„Haus Reinacher“ bei Mülben im Odenwald 352, der„Laiſacker⸗ hof“ bei Untermünſtertal 275, das„Mutter⸗ und⸗Kind⸗Heim“ Günterstal⸗Freiburg 165 Mütter mit ihren Säuglingen, das Muz⸗ tererholungsheim Gernsbach 407, das Erholungsheim auf dem Kniebis 190. Außerdem wird das Erholungsheim „Penſion zur Eiſenbahn“ in Siegels⸗ bach bei Sinsheim 28 Jungarbeiterinnen von 18 bis 35 Jahren in ſeinen Räumen beher⸗ bergen. Daß die Kinder nicht gut aufgehoben wären in unſerem Gau, darum braucht uns 5 bange zu ſein. Man wird ſie ſo halten, als gehörten ſie zur Familie. Kongreßſtadt Baden⸗-Baden Baden⸗Baden, 13. Jan. Der dritte in⸗ ternationale Kongreß der Privat⸗Krankenanſtalten findet vom 23. bis 28. April 1939 in Baden⸗Baden ſtatt. Das Pro⸗ gramm ſieht Vorträge namhafteſter Leiter der deutſchen und ausländiſchen Sanatorien und Privai⸗Krankenhäuſer ſowie hervorragender Aerzte aus der ganzen Welt vor. Im Anſchluß an den Kongreß werden eine Reihe von Geſell⸗ ba en durch Deutſchland durchgeführt, auf enen die Kongreßteilnehmer auch die vorbild⸗ lichen Einrichtungen großer Sanatorien uſw. kennen lernen ſollen. Gleichzeitig mit dem Kon⸗ greß halten der Reichsverband Deutſcher Pri⸗ vat⸗Krankenanſtalten ſeine Haupt⸗Mitglieder⸗ verſammlung und die internationale Union der Sanatorien und Privat⸗Krankenanſtalten ihre Generalverſammlung ab. Freilegungsarbeiten an der Burg Rötteln Lörrach, 13. Jan. Die Erhaltungsarbeiten an der Burgruine Rötteln Forife auch im vergangenen Jahr beachtliche Fortſchritte gemacht. So wurden im Jahre 1938 von der 23 Mann umfaſſenden freiwilligen Arbeits⸗ ruppe des Röttelnbundes, deren aufopfernde ätigkeit im Dienſte der Heimat die Freilegung und Sicherung des ſchönen Baudenkmals in erſter Linie zu danken iſt, über 1200 freiwillige Arbeitsſtunden geleiſtet, womit die Geſamtzahl der Arbeitsſtunden ſeit Gründung des Rötteln⸗ bundes im Jahr 1926 die ſtattliche Ziffer von 25 000 erreicht hat. Die Tätigkeit im vergan⸗ genen Jahr galt zumeiſt den Freilegungsarbei⸗ ten unterhalb der Zugbrücke, in deren Ver⸗ lauf auch eine große Zahl von hübſchen Fun⸗ den, wie guterhaltene alte Ofenkacheln, Teile von Gefäßen, altem Handwerksgerät uſw. ge⸗ macht wurden. Einer der„12 alten Manne“ geſtorben Hauſen i.., 13. Jan. Wieder iſt einer der 12 alten Manne, die alljährlich beim He⸗ belfeſt am 10. Mai auf Koſten der Baſler Hebelſtiftung mit Speiſe und Trank bewirtet werden, dahingegangen. Es iſt dies der 76jäh⸗ rige Zimmermeiſter Friedrich Fritz, der als angeſehener Geſchäftsmann weit im Umkreiſe bekannt war und deſſen langes verdienſtvolles Wirken in ſeiner Heimatgemeinde allſeits an⸗ erkannt wurde. neues aus Compertheim * Lampertheim, 13. Jan. Eine beacht⸗ liche Stiftung machte der hieſige Lehrer Klar. Er übergab Bürgermeiſter Grünewald acht handgemalte Landſchaftsbilder(Aquarelle, Por⸗ tpait⸗, Landſchafts⸗ und Oelgemälde) zu dem Zwecke, dieſe in den Schulſälen anbringen zu laſſen. Es handelt ſich um Bilder, die beſon⸗ ders ſchöne Landſchaften der Gemeinde Lam⸗ pertheim darſtellen.— Zum Reichsberufs⸗ wettkampf 1939, der vom 1. bis 15. Fe⸗ bruar ſtattfindet, ſind in Lampertheim erfreu⸗ licherweiſe ſehr viele Meldungen eingegangen, und zwar insgeſamt 415. Ortsbeauftragter für den Wettlampfort Lampertheim iſt Pg. Jeckel, dem eine Reihe Mitarbeiter zur Seite ſtehen. —, Das Lampertheimer Standesamt regi⸗ ſtrierte im Monat Dezember folgendes: 19 Ge⸗ burten, 20 Eheſchließungen und 12 Sterbefälle. Zwischen Neckar und Bergstraſe LCadenburger Uachrichten * Bekümpfung der Seuche. Zur Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche unterliegen alle auch von Landwirten und Bauern aus außer⸗ badiſchen Ländern und den übrigen Landes⸗ kommiſſärbezirken mit der Eiſenbahn eingeführ⸗ ten Klauentiere einer fünftägigen Beobachtung. Die näheren Beſtimmungen darüber gehen aus einer Bekanntmachung des Bürgermeiſteramts hervor. * Obſtbaumſchädlinge. Zum Zwecke der Be⸗ käenpfung von Blattſaugern, Schildläuſen und anderen Obſtbaumſchädlingen während der Winterruhe verweiſen wir auf den Anſchlag am Rathaus. * Frauenamt, Ortsgruppe Ladenburg. Die Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin finden freitags von 20 bis 21 Uhr in der Geſchäfts⸗ ſtelle der DAß ſtatt. Am Dienstag, 17. Januar, 20.30 Uhr, Fachgruppenabend in der Geſchäfts⸗ ſtelle der DAF. Die Pflichtjahrmädchen und die Mädchen im hauswirtſchaftlichen Jahr ſind freundlich eingeladen. Aus Ueckharhauſen * Hauptverſammlung der Turner. Morgen Sonntag, 15. Januar, 15 Uhr, hält der Turm⸗ verein 1892 Neckarhauſen im„Badiſchen Hof“ ſeine Jahreshauptverſammlung ab. Neben den Rechenſchaftsberichten werden die Arbeiten für das kommende Jahr, das im Zeichen des 2. Gaufeſtes ſteht, beſprochen. Edingen berichtet *„Stoßtrupp 1917“. In der Reihe der Son⸗ derfilmveranſtaltungen, die von der Gaufilm⸗ ſtelle der NSDAp zuſammen mit der NSKOV durchgeführt werden, wird der gewaltige Kriegsfilm„Stoßtrupp 1917“ nun auch in Edin⸗ gen gezeigt und zwar am Moatag, 16. Januar, 20 Uhr, in den Alhambra⸗Lichtſpielen. Kein Volksgenoſſe ſollte dieſen nach dem preisgekrön⸗ ten Kriegsbuch von Hans Zöberlein gedrehten Film verſäumen. *Der Feierraum der NSDaAp iſt in ſeiner künſtleriſchen Ausgeſtaltung ſoweit fertiggeſtellt, 5 ſeine Weihe demnächſt- vollzogen werden ann. * 85. Geburtstag. In Friſche und Geſundheit kann morgen Sonntag Herr Friedrich Helm⸗ ſtädter ſeinen 85. Geburtstag feiern. Wir gra⸗ tulieren. *Ueberprüfung der Brieftaubenhalter. Auf die Bekanntmachung des Bürgermeiſteramts wird hingewieſn. Land⸗Golkesdienſtanzeiger für Sonntag, 15. Januar Kath. Gemeinde Ladenburg..15 Uhr Beichtgelegen⸗ heit;.45 Uhr Austeilung der hl. Kommunion;.30 Uhr Frühgottesdienſt;.30 Uhr Hauptgottesdienſt; darauf Chriſtenlehre für die Fünglinge; 13 Uhr Chri⸗ für die Mädchen; 13.30 Uhr Weihnachtsan⸗ acht. Evang. Gemeinde Ladenburg..30 Uhr Hauptgottes⸗ dienſt; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt; 13 Uhr Chriſten⸗ lehre.(Die Gottesdienſte finden einſtweilen im Ge⸗ meindehaus ſtatt.) Altkath. Gemeinde Ladenburg..30 Uhr hl. Amt mit Predigt. Evang. Gemeinde Neckarhauſen..30 Uhr Haupt⸗ gottesdienſt; 10.30 Uhr Kindergottesdienſt; 13 Uhr Chriſtenlehre. Kath. Gemeinde Edingen. 7 Uhr Beicht,.30 Uhr Frühmeſſe;.30 Uhr Hauptgottesdienſt; 13 Uhr Chri⸗ ſtenlehre; 13.30 Uhr Andacht. Evang. Gemeinde Edingen..15 Uhr Hauptgottes⸗ 10.30 Uhr Kindergottesdienſt; 13 Uhr Chriſten⸗ ehre. Evang. Gemeinde Schriesheim..30 Uhr Gottes⸗ dienſt(Pfr. Kaufmann); 11 Uhr Kindergottesdienſt; 20 Uhr Lichtbildervortrag„Glaube und Heimat“, Sanatorien und⸗ lers he wöheilie Küche. Wo i leiſe, d des Be grauen „Mur herüber boden 1 Fellcher ſamerw hat. 750 mit mi Ich K wehrt 1 ſuch, iht lichen ſich bele Laun. gern. 2 Ich d mein 3Z Am b an den hefte v die krau nogram zu über bei Nor Quijote mir geli Damals bracht z ich es g Auf d es jeden abend g Beſcheid einige 2 nehmen. Zu di Mädel 3 Anruf. lich, ſich zuladen. für ein rützliche Ich bi meiner! Wo ki ſehe ich linken E ters Bef griffenſt gebracht laſſen. Nach herunter Inhalt Vaters? aufbewa Vielle ſprache halten. Wunde! iſt mir 1 zu beſchẽ waren u diger vo Da li⸗ Fach. Ob N meinen Fräuleir ter. Wo ſcheinlich lange K ſie nichts doch, ab⸗ großen tram od ſagen, fa Aus. dem Bu geht zun ſie unbei ein paa⸗ wohin ſei. Spr breißig Trotzd Sie w Löſung winden. — Un tiſch, die geordnet ich mit l kniſtert mert et ſchle ife Lege das 10³⁰ Müi⸗ 407, 1—45 3 gsheim diegels⸗ en von beher⸗ wären 3 ni en, als itte in⸗ n und⸗ 23. bis 1s Pro⸗ ter der 'n und agender nſchluß Geſell⸗ hrt, auf orbild⸗ n uſw. m Kon⸗ er Pri⸗ glieder⸗ ion der en ihre rötteln irbeiten n auch tſchritte zon der lrbeits⸗ pfernde ilegung als in iwillige — tötteln⸗ fer von vergan⸗ Sarbei⸗ en Ver⸗ n Fun⸗ i„ Teile ſw. ge⸗ rben ſt einer m He⸗ Baſler hewirtet r 76jäh⸗ der als imkreiſe iſtvolles ꝛits an⸗ beacht⸗ o a lle, Por⸗ zu dem igen zu beſon⸗ e Lam⸗ rufs⸗ 15. Fe⸗ erfreu⸗ gangen, ter für Feckel, ſtehen. t regi⸗ 19 Ge⸗ vbefälle. ſe n Edin⸗ Januar, 1. Kein Sgekrön⸗ drehten n ſeiner ggeſtellt, werden ſundheit Helm⸗ Zir gra⸗ er. Auf teramts r tgelegen⸗ on;.30 tesdienſt; ihr Chri⸗ nachtsan⸗ ptgottes⸗ Chriſten⸗ im Ge⸗ hl. Amt Haupt⸗ 13 Uhr .30 Uhr hr Chri⸗ iptgottes⸗ Chriſten⸗ Gottes⸗ esdienſt; 1˙ . „hakenkreuzbanner“ Unterhaltung ——— Samstag, 14. Januar 1939 poll/ NAadrid Ho flAA Copvyrisht bei Frundsbers- Verlag G. m. b.., Berlin * T0 r0μIαι 1. Fortſetzung In der Küche iſt kein Menſch, aber nebenan aus dem Zimener dringen Stimmen. Die Mül⸗ lers haben wohl Beſuch bekommen. Für ge⸗ — ſitzen die beiden Alten abends in der . Wo iſt denn die Munni heute? Ich rufe ſie leiſe, da kommt ſte ſchnurrend aus der Tieſe des Backofens hervor und reibt ihren dicken grauen Kopf ſchmeichelnd an meinen Beinen. „Munni⸗Munnk, willſt du ein bißchen zu mir berüberkommen?“ Ich hocke mich auf den Fuß⸗ boden und ſtreichle das ſchoͤngezeichnete ſeidige Fellchen des Katers, deſſen Beſitzerin ihm ſelt⸗ ſamerweiſe einen weiblichen Namen zugelegt hat.„Geh her, liebe Munni, ich nehme dich mit mir!“ Ich will ihn auf den Arm nehmen, aber er wehrt ſchroff ab. Bei einem nochmaligen Ver⸗ ſuch, ihn zu packen, verſetzt er mir einen ordent⸗ lichen Kratzer auf die Hand. Dann begibt er ſich beleidigt in ſein Backofenbett zurück. Launen einer Katze. Sonſt mag er mich ſo gern. Alſo denn nicht, Munni. Gute Nacht. Ich drehe das Licht wieder ab und kehre in mein Zimmer zurück. * Am beſten, man arbeitet eiwas. Ich ſetze mich an den Schreibtiſch und nehme meine Kolleg⸗ hefte vor. Während ich mich damit abmühe, die krauſen Häkchen und Pünktchen meines Ste⸗ nogramms zu entziffern und in Kurrentſchrift zu übertragen, fällt mir ein, daß ich den Anruf bei Nora vergeſſen habe. Sie wollte den Don Quijote in der ſpaniſchen Originalfaſſung von mir geliehen haben; ich entſann mich, das Buch damals aus Vaters Bibliothek mit hierher ge⸗ bracht zu haben, wußte aber nicht mehr, wohin ich es gelegt hatte. Auf dem Regal bei den übrigen Bänden ſtand es jedenfalls nicht— ich verſprach Nora, heute abend gleich danach zu ſuchen und ihr telefoniſch Beſcheid zu geben. Sie verreiſt morgen auf einige Tage und wollte das Buch gern mit⸗ nehmen. Zu dumm, daß ich das vergeſſen habe. Das Mädel wartet ſicher mit Schmerzen auf meinen Anruf. Sie für ihre Perſon vermeidet es ängſt⸗ lich, ſich die Koſten eines Telefongeſprächs auf⸗ zuladen. Sie muß mit jedem Pfennig rechnen, für einen Groſchen kann man ſich immerhin mützlichere Dinge als einen Anruf leiſten. Ich bin froh, einen Grund zur Unterbrechung meiner langweiligen Arbeit gefunden zu haben. Wo könete das Buch nur ſtecken? Ueberall ſehe ich nach, dann fällt mir ein, daß ſich im linten Schreibtiſch noch einige Bücher aus Va⸗ ters Beſitz befinden müſſen. Ich habe die abge⸗ griffenſten Bände vor einem Jahr dort unter⸗ gebracht, um ſie ſpäter einmal neu binden zu laſſen. Nach einigem Zögern laſſe ich das Rollfach herunter. Ich habe noch keinen Blick auf den Inhalt der einzelnen Schubfächer geworfen, ſeit Vaters Tod. Ich wußte, daß dort Perſönlichſtes aufbewahrt wurde. Vielleicht iſt heute der richtige Tag, Zwie⸗ ſprache mit den alten Erinnerungsſtücken zu halten. Bisher fürchtete ich ſtets eine offene Wunde daanit anzurühren. Im Augenblick aber iſt mir der Gedanke tröſtlich, mich mit Dingen zu beſchäftigen, die Vater einmal lieb und teuer waren und mir ſein Gedächtnis nur noch leben⸗ diger vor die Seele rufen. Da liegt der Don Quijote in dem unterſten Fach. Ob Nora ſchon zu Bett gegangen iſt? Auf meinen Anruf meldet ſich ihre Wirtin. Das Fräulein ſei ausgegangen, mit dem Herrn Pe⸗ ter. Wohin? Das wüßte ſie nicht gesiau, wahr⸗ ſcheinlich zum Tanzen, Fräulein Nora habe das lange Kleid angehabt, als ſie fortging.— Ob ſie nichts hinterlaſſen habe? Nein— das heißt, doch, aber das betreffe nicht mich, ſondern den großen Herrn— wie heißt er doch gleich? Ber⸗ tram oder Bertmann. Dem ſolle ſie nämlich ſagen, fall er anrufe, Fräulein Nora ſei verreiſt. Aus. Na, ſo groß ſcheint das Jatereſſe an dem Buch ja gerade nicht geweſen zu ſein. Sie geht zum Tanz, und mir jammert ſie vor, daß ſie unbedingt ihrer kaputten Nerven wegen mal ein paar Tage ausſpannen müſſe. Irgend⸗ wohin aufs Land, wo es aganz ſtill, ganz ſtill ſei. Sprach's und pumpte mich mit Erfolg um breißig Mark an. Nun ja. Trotzdem bin ich ihr irgendwie dankbar. Sie war es jedenfalls, die mich auf die beſte Löſung brachte, dieſen trüben Abend zu ver⸗ winden. — uUnd dann ſitze ich wieder vor dean Schreib⸗ tiſch, die oberſte Lade iſt herausgezogen, ſchön geordnet liegt der Inhalt vor mir. Leiſe ſtreiche ich mit den Händen darüber hin. Seidenpapier kniſtert unter der Berührung, darunter ſchim⸗ mert etwas Weißes, Glänzendes: die Atlas⸗ ſchleife vom Brautbulett meieier Mutter. Ich lege das Päckchen ungebffnet beiſeite.— So mag eine Frau ihre kleinen Koſtbarkeiten auf⸗ bewahren, ſo faſt pedantiſch ordentlich und liebevoll Stück für Stück zuſammengetragen. Da liegen Briefe, Fotos, Notizbücher, Kalen⸗ der, Anſichtskarten, alles verbündelt und ver⸗ ſchnürt. Ein großer weißer Umſchlag trägt die Aufſchrift:„Briefe meiner lieben JIrene, 1905/6“, Mutters Brautbriefe. Ein Käſtchen enthält„Bilder meiner kleinen Urſula“, meine Als der Winter den alten Blücher in Berlin besuchte Geburtsanzeige, getrocknete Blumen und ein weißes Seidenband. Ich lege alle dieſe Gegenſtände ſchnell bei⸗ ſeite. Zuviel ſpricht mich daraus an, zuviel Liebe und zärtliches Gedenken. Meine erſten Schulhefte hat er ſorgſam aufbewahrt, die Zeugniſſe der Abe⸗Schützin, dann ein ſchmales blaues Heft, das meine erſten poetiſchen Ver⸗ ſuche enthält, meiſt Kriegsgedichte, in denen es Pressebildzentrale von„Schlachtendonner“,„Ran an den Feind!“, „Franzoſen mit roten Hoſen“ und„Heldentum und Siegesruhm“ nur ſo ſchmetterte. Dieſe lyriſchen Ergüſſe ſind übrigens mit patrio⸗ tiſchen Bildern geſchmückt, ſchwarzweißrote Fah⸗ nen, Eiſerne Kreuze, Zeitungsausſchnitte mit den Porträts des Kaiſers und Hindenburgs und zierliche Eichenlaubranken umgeben den Text.„Mit Gott für Kaiſer unnd Vaterland!“ habe ich in ſchwungvoller roter Tintenſchrift auf die erſte Seite geſchrieben. Das Buch endet mit der gereimten Schilde⸗ rung eines Fliegerangriffs auf unſere kleine Stadt. Und mit einer Bitte an den lieben Gott, uns doch recht bald zu einem Sieg über das „Feindesheer in Oſt und Weſt“ zu verhelfen. Die Franzoſen ſchien ich übrigens beſonders tief zu verabſcheuen. „... Der Franzmann muß für ſeine Sünden, die fürchterlichſten Strafen finden! Vernichte bald mit Haut und Haar, du lieber Gott, die Feindesſchar!“ Mein Haß gegen Frankreich wurzelte nicht zuletzt in der unüberwindlichen Abneigung ge⸗ gen die Lehrerin, die uns franzöſiſchen Unter⸗ richt erteilte und meine Arbeiten ſtets mit vier oder fünf zu zenſieren pflegte. Sie hieß Fräu⸗ lein Horneiſen und ſah auch ſo aus. Ich habe häßliche Menſchen nie leiden mögen; meine Lehrerin aber war„bildhäßlich“, wie Vater ſich ausdrückte. Zudem ſchwärmte ſie für„romani⸗ ſche Kultur“ und hegte eine tiefe Liebe für alles Franzöſtſche in ihrem altfüngferlichen Buſen. Eine Sympathie, die damals nicht gerade zeit⸗ gemäß und erwünſcht war. Die gute Horn⸗ eiſen ließ tatſächlich keine Gelegenheit vorüber⸗ gehen, um Frankreich als„ritterlichen Feind“ mehr oder weniger verſteckt in Schutz zu neh⸗ men. Im übrigen war ſie eine wackere Pa⸗ triotin und wurde deshalb auch weiterhin in der Schule geduldet. Ich haßte ſie jedenfalls und quittierte ihre häufigen Bemerkungen, daß ich im Fremd⸗ ſprachenunterricht geradezu erſchütternd unbe⸗ gabt ſei und für die Eleganz und Schönheit der franzöſiſchen Sprache niemals auch nur das geringſte Verſtändnis zeigen würde, mit erbit⸗ tertem Trotz.— Heute ſtudiere ich dieſe elegante und ſchöne Sprache als Hauptſache. Man rühmt meine Begabung, und in den Konverſationszirkeln, die ich nebenher beſuche, glänze ich durch atzent⸗ freie Ausſprache. Nicht ſelten wurde ich ſchon von Deutſchen allerdings) für eine gebürtige Franzöſin gehalten. Sedenfalls werde ich nun in einigen Jahren in Fräulein Horneiſens Fußſpuren treten und armen kleinen Schulmädchen mit unregelmäßi⸗ gen Verben das Leben verbittern. Ob ſie das Fräulein Hartmann nicht trotzdem liebgewin⸗ nen könnten?—— Sch ſtreiche mir über die Stirn. hab ich ſchon wieder geträumt, über dieſen alten Briefen und Büchern. Es war gut. daß ich mich heute an den Inhalt des Schreibtiſches machte. Jetzt bin ich müde geworden, müde, nicht ſchläfrig. Es wäre Zeit, ſich hinzulegen. Ob ich alles liegen laſſe und morgen früh wei⸗ termache? Ich zünde mir eine Zigarette an, kauere mich behaglich in meinem Seſſel zurecht unid nehme mir dann doch wieder einen Stoß Briefe vor. Während ich ſchon wieder mit dem Einräu⸗ men beſchäftigt bin, fällt mir ein kleines Paket in die Hände.„Für Urſula“, ſteht in den gro⸗ ßen, feſten Schriftzügen meines Vaters auf dem Papier. Sollte das etwa—, nein, wenn er ein Teſtaanent aufgeſetzt hätte, müßte Dr. Heinrich davon wiſſen. Wie lange Fortſetzung folgt Die Rosen des Walzerkönigs/ w d C Foestter Ganz Petersburg pfiff und ſummte im Som⸗ mer 18665 Melodien im Dreivierteltakt. Der Wiener Johann Strauß, der mit ſeiner Kapelle ein gutes Dutzend lieblicher Walzer von der Donau mitgebracht hatte, eroberte die Herzen der Petersburger im Fluge. In allen Salons, ſelbſt im Zarenſchloß, tanzten die Offiziere, Diplomaten, Beamten und ihre Damen nach Straußchen Klängen den Wiener Walzer. Aber der Walzerkönig betörte nicht nur mit ſeinen ſchönen Melodien die Herzen der Frauen Petersburgs. War dieſer Mann mit ſeinen ſchwärmeriſchen, glühenden Blicken nicht ein Zauberer, deſſen liebenswürdiges, beſtrickendes Weſen jeden in ſeinen Bann zog? Es fehlte nicht an Anbeterinnen, die dem großen Muſiker. alles zu gewähren bereit waren, ſeine ſchwarzen Locken waren begehrter als ein Diamant aus dem Kronſchatz des Zaren. Das Haupt des Walzerkönigs wäre längſt kahl geweſen, wenn die Locken, die ſein Sekretär Leibrock den Da⸗ men überreichte, wirklich darauf gewachſen wä⸗ ren. Aber dem großen Neufundländer, der Strauß begleitete, machte es nicht viel aus, wenn ſeinem dichten Fell einige Dutzend „Straußſcher Locken“ entnommen wurden... In dieſem Sommer geſchah es, daß Strauß eines Abends den Beſuch eines Oberſten erhielt. Der Walzerkönig empfing ihn nach einem Kon⸗ zert in ſeiner Garderobe. waren bei Strauß. Zorn und Haß ſtand auf dem bleichen Geſicht des Offiziers. „Herr Strauß!“ begann er,„ich habe in Er⸗ fahrung gebracht, daß meine Frau Ihnen täg⸗ lich Roſen ſchickt. Beſtreiten Sie das?“ Strauß lächelte. „Durchaus möglich, Herr Oberſt!“ ſagte er ruhig. „Danke, das genügt mir!“ rief der Offizier. Er war blaß vor Wut.„Es iſt für mich der Beweis, daß mich meine Frau mit Ihnen be⸗ trügt. Ich fordere Sie hiermit vor Zeugen zum Duell auf Piſtolen!“ Einige Freunde des Muſikers ſprangen ent⸗ ſetzt auf und begannen auf den Oberſt einzu⸗ ſprechen. Aber Strauß winkte ab. „Ich nehme Ihre Forderung an, Herr Oberſt!“ erwiderte er,„doch möchte ich Sie bitten, mich vorher einmal in meine Wohnung zu begleiten.“ Der Eiferſüchtige ſchloß ſich Johann Strauß und den anderen Herren an. Schweigend wan⸗ derten ſie durch die nächtliche ſtille Straße in das Hotel, in dem der große Muſiker Wohnung genommen hatte. „Bitte folgen Sie mir, Herr Oberſt!“ Strauß verbeugte ſich höflich und öffnete eine Tür. Drei große Zimmer lagen mit geöffneten Zwiſchen⸗ Ein paar Freunde türen nebeneinander. Leibrock zündete die Ker⸗ zen an den Kronleuchtern an. Die Gäſte blieben verwundert auf der Schwelle ſtehen. Alle drei Zimmer waren gänz⸗ lich unmöbliert, aber ſie waren bis in den letzten Winkel mit Blumen geſchmückt. Roſen⸗ ſträuße, leuchtende Blumengewinde, Topfge⸗ wächſe und Kränze bedeckten den Eſtrich, nur ein ſchmaler Gang führte mitten durch die duf⸗ tende Blütenpracht. „Dies ſind meine täglichen Blumenſpenden, Herr Oberſt!“ ſagte der Walzerkönig.„Sie ſtammen faſt nur von Damen. Wieviel Damen ließen uns heute Blumen und Roſen ſchicken, Leibrock?“ „Dreihundertvierzehn, Meiſter!“— Strauß wies lächelnd auf die Blumen. „Bitte, Herr Oberſt, ſuchen Sie ſich die Roſen Ihrer Gattin heraus!“ Ueber das Geſicht des Ruſſen flog ein hei⸗ terer Schimmer. Dann lachte er erlöſend, u⸗d die anderen ſtimmten fröhlich in das Gelächter ein. „Herr Strauß!“ rief der Oberſt.„Ich geſtehe, ich war ein Eſel. Angeſichts dieſer drei Räume nehme ich meine Forderung zurück und bitte Sie, mir meine Verdächtigung zu verzeihen. Dreihundertvierzehn Frauen, nein, es iſt wirk⸗ lich unmöglich, eine ſolche auf⸗ rechtzuerhalten. ——————————— ————— —— —— ———— ——— — — —— ———— —— Sport und spiel In Berlin-Spandau wurden die Reichsprüfungs- kämpfe für die Leichtgewichtsklasse durchge- führt. Dieser besonders gut gelungene Schnapp- schuß zeigt Ostermann-Berlin(unten), wie er Pulheim um und auf die Matte warf; er siegte nach Punkten.(Schirner- M) Deulfchland und die Refoem des Gerätelarnens Das Gerätturnen in ſeiner heutigen Form weiſt noch manche Uebungen auf, die nach den Erkenntniſſen unſerer Zeit nicht mehr zweck⸗ mäßig ſind. Deshalb war Deutſchland, als die weitaus ſtärkſte Turnernation, ſofort nach ſei⸗ nem Beitritt zum Internationalen Turnver⸗ band jederzeit beſtrebt, das Gerätturnen zweck⸗ mäßig zu reformieren. Dem erſten deutſchen Antrag auf dieſem Gebiet, die Kraftübungen aus dem Reckturnen zu bef eitigen, wurde end⸗ lich bei den Weltmeiſterſchaften 1938 in Prag tattgegeben, ſo daß alſo damals erſtmalig die ———0 5 als reine Schwungübung geturnt urde. Aurnen an ſchwingenden Ringen? Bei der am kommenden Wochenende in Baſel tattfindenden Sitzung des Internationalen urnverbandes zur Feſtlegung der olympiſchen Pflichtübungen wird Reichsmännerturnwart Schneider einen weiteren Antrag Deutſchlands einbringen, der die Abſchaffung der ſtillhän⸗ genden Ringe im internationalen Turnwett⸗ ampf und die Einführung des Turnens an den ſchwingenden Ringen fordert. Deutſchland geht dabei von der Erkenntnis aus, daß an den ruhenden Ringen nur Kraftübungen mit ihren unnatürlichen Preſſungen geturnt werden kön⸗ nen. Die Ringe ſind aber ein ſchönes Schau⸗ kelgerät und erfordern den ſchönen Schwung, die elegante Körperbeherrſchung und mutige Abgänge. Den größten Widerſtand gegen dieſe Neuregelung werden vorausſichtlich die Fran⸗ zoſen und Tſchecho⸗Slowaken leiſten. Uur noch pferdeſprung! Früher oder ſpäter wird ſich Deutſchland auch für die Streichung des Turnens am Seit⸗ pferd einſetzen, aber nicht etwa deshalb, weil wir auf dieſem Gebiet keine Spitzenkönner ha⸗ ben. Bei den Olympiſchen Spielen 1936 errang fogar Konrad Frey am Seitpferd die goldene Medaille für Deutſchland und auch bei den Länderkämpfen zeigen ſich unſere Turner an dieſem Gerät überlegen. Deutſchland ſtellt die⸗ ſen Antrag aber, weil es beim Pferdſchwung eine gewiſſe Formenarmut in der Uebungs⸗ folge gibt, und die Uebung, ſofern ſie nicht reſtlos beherrſcht wird, weder dem Wettkämp⸗ fer ſelbſt noch den Zuſchauern Freude bereitet. Bodenturnen ſtatt Freiübung Ebenſo haben die Freiübungen von ehedem, mit ihren Schönheits⸗ und Haltungsformen ebenſo im neuzeitlichen Gerätturnwettkampf nichts mehr zu ſuchen, denn ſie entbehren jeden Kampfmomentes. An ihre Stelle muß, auch dem Namen nach, das Bodenturnen tre⸗ ten, in dem der Boden dem Wettkämpfer das Gerät erſetzt. Das Bodenturnen neuzeitlicher Auffaſſung mit Ueberſchlägen aus dem Stand und mit Anlauf, Hechten, Rädern, Rollen, Flik⸗Flak uſw., dieſe Körper und Mut bilden⸗ den Uebungen iſt Kampf, wie er in einen mo⸗ dernen Gerätwettkampf hineingehört. Marſchieren und Gehen Reichsfachamtsleiter Dr. v. Ha lt hat verfügt, daß Wettbewerbe im Gehen nur ausgeſchrieben werden dürfen, wenn ſie auf der Bahn veran⸗ ſtaltet werden. Gehſportwettbewerbe, die auf der Straße zum Austrag gelangen, werden in Zu⸗ kunft als„Wettmärſche“ ausgeſchrieben, bei⸗ ſpielsweiſe„Reichsoffener Wettmarſch rund um...“, aber 10⸗Klm.⸗Gehen, Zwei⸗Stunden⸗ Gehen uſw. Das Ziel dieſer Maßnahme iſt, aus dem volksgewohnten Marſchieren das ſport⸗ liche Gehen zu entwickeln und aus der breiten Maſſe der Marſchierer den gehſportlichen Spit⸗ zenkönner herauszuſchälen. Werner Küngeberg veim zoß Werner Klingeberg, 1936 in Berlin Dr. Diems„rechte Hand“, dann vom IOn nach Tokio entſandter Berater des Japaniſchen Or⸗ ganifationskomitees, iſt ab 1. Januar d. J. M. A. G. Berdez, dem Sekretär des IOk, zuge⸗ teilt worden. Ek öm Gciedsrichter in vrüfel Die Reichsführung des NSRe und der bel⸗ iſche Fußballverband haben ſich bei der Wahl des Schiedsrichters für den Brüſſeler Länder⸗ kampf am 29. Januar für den Schweden R. Eklöw entſchieden. Der Skandinavier leitete 1934 das Weltmeiſterſchafts⸗Endſpiel zwiſchen Fialien und der Tſchecho⸗Slowakei, 196 pii Länderkämpfe Deutſchland— Italien in Berlin und Polen— Deutſchland in Warſchau. De große Aebeikstagung des Néns Uach Dr. Frich, Alfred Roſenberg, Tſchammer und hHenlein ſprechen die Referenten des USRL zu allen Fragen der deutſchen Leibesübungen „Die Erſte Reichstagung des Nationalſoziali⸗ ſtiſchen Reichsbundes für Leibesübungen iſt neben ihrer bedeutſamen öffentlichen Kund⸗ gebung am Samstag und Sonntag, wo füh⸗ rende Perſönlichkeiten des ſtaatlichen und par⸗ teipolitiſchen Lebens ſprechen werden, zugleich eine großangelegte Arbeitstagung, auf der in grundlegenden Referaten der Abteilungsleiter und Referenten in der Reichsſportführung die Unterlagen für die Arbeit im NSRe im kom⸗ menden Jahr gegeben werden. Richtung⸗ weiſend ſind die Reden von Reichsminiſter Dr. Frick, Reichsleiter Alfred Roſenberg, Reichsſportführer v. Tſchammer un Oſten und Gauleiter Konrad Henlein. Der Arbeitsplan zeigt klar, welche weiige⸗ ſpannten Arbeitsgebiete auf dieſer erſten Reichs⸗ tagung des NSRs behandelt werden. Der Stellvertreter des Reichsſportführers, Ober⸗ regierungsrat Arno Breitmeier, ſpricht über olympiſche Vorbereitungsaufgaben und die internationalen Verbände wie über die Aufgaben in der ſtaatlichen Verwaltung. Ueber Aufgaben der Führung und Ver⸗ waltung im NSRe referiert der Generalrefe⸗ rent Guido v. Mengden. Alle Fragen der Wirtſchaftsführung im NSgi werden vom Lei⸗ ter der Wirtſachftsabteilung, Arthur Sten⸗ 4. behandelt. Ueber die Grundſätze des portlichen Aufbaues, die Uebungsſtunde als Kern der NSRe⸗Arbeit, über die Veranſtal⸗ tungs⸗ und Lehrgangstätigkeit ſpricht Reichs⸗ ſportwart Chriſtian Buſch, über die Zuſam⸗ menarbeit H§— BDM— NSae in den Gauen und Gebieten Obergebietsführer Dr. Schlünder, über alle Fragen der Dietarbeit Dietwart Kurt Münch, über alle Fragen auf das Gebiet der Frauen fallende Aufgaben Henny Warninghoff, über Werbun und Wachstum der Leiter der Preſſe⸗ und Propa⸗ gandaabteilung Werner Gäriner und über die Rechts⸗ und Strafordnung im NSR9 ſowie über ſportliche Rechtſprechung als erzieheriſche Aufgabe Rechtsanwalt Stefan Nürck. „Die gegebenen Beiſpiele umreißen deutlich die Bedeutung dieſer Erſten Reichstagung des NSge auch für die geſamten ſportlichen Auf⸗ gaben dieſer Millionengemeinſchaft. Der Tagungsort der ersten Reichstagung des NSRL. Weltbild(M) im Kuppelsaal im Haus des deutschen Sports auf dem Reichssportfeld(unser Bild) wird der Reichssportführer am 15. Januar mit einer rich tungweisenden Rede über die nationalsozialisti- sche Aufgabe und Verpflichtung des NSRL die erste Reichstagung des Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen eröffnen. Auf dieser Tagung werden außer dem Reichssport- führer noch Reichsleiter Rosenberg und Reichskommissar Gauleiter Henlein sprechen. Elbwakel ſucht Anerkennung der ödön Die politiſche Lage ſchaffte einen Kusnahmefall Die Beſtvebungen des Slowakiſchen Fußball⸗ verbandes, von der FIF7A als Mitglied an⸗ erkannt zu werden, ſollen noch in dieſem Mo⸗ nat offiziell geprüft werden. Das in deutſcher Sprache abgefaßte Aufnahmegeſuch— beſtim⸗ mungsgemäß müſſen die Statuten in einer Weltſprache überſetzt ſein— muß vom Dring⸗ lichkeits⸗Komitee der FIFA unterſucht werden. Dieſes Komitee tritt am 35. Januar, kurz vor der Südamerika⸗Reiſe des Präſidenten Rimet (Frankreich), zuſammen, um alle aktuellen und dringenden Fragen vorher noch zu erledigen. Außer Rimet gehören ihm nur noch Mauro (Italien) und der Belgier Seeldrayer 8 an. Die endgültige Aufnahme könnte aber erſt beim nächſten FIFA⸗Kongreß gebilligt werden, der den Beſchluß des Dringlichkeits⸗Komitees gutheißen muß und im Frühjahr 1940 in Luxem⸗ burg zuſammentritt. Ausſchlaggebend für die Aufnahme der Slo⸗ wakei als FIF A⸗Mitglied iſt in erſter Linie die politiſche Lage, da die FIFA im Prinzip nur einen Verband für jede Nation anerkennt. Hat die Slowakei nichts als den Präſidenten mit der Tſchecho⸗ſlowakiſchen Republik gemein, bilden ſie gewiſſermaßen eine Doppelrepublik, wird die Aufnahme nach Anſicht von Jules Rimet nicht verweigert werden können. Der„Board“ tagt am 10. Juni Alles, was mit Fußballregeln zu tun hat, wird vor dem International Board behandelt. Dieſer Regelkommiſſion gehören je zwei Ver⸗ treter der vier britiſchen Länder England, Schottland, Wales und Irland an und als Vertreter der FIFA Dr. Bauwens(Deutſch⸗ land) und Delauney(Frankreich), Soll es zu einer Regeländerung oder gar Abſchaffung kommen, ſo muß der Antrag hier eine vier⸗ fünftel Mehrheit finden, ſonſt bleibt alles beim alten. Seine nächſte Zuſammenkunft hat der „Board“ für den 10. Juni feſtgelegt. Der Ta⸗ gungsort wird noch bekanntgegeben. Kreismeifterſcharten der badiſchen Griſvorter Die badiſchen Preiſe des Fachamts Skilauf ſuchen am kommenden Sonntag ihre Meiſter. Seit der Einteilung der früheren Bezirke in Kreiſe iſt das die erſte Gelegenheit, die ſportlich intereſſierten Skiläufer in breiter Front auch wettkampfmäßig zu erfaſſen. Leider ſtellen ſie jedoch nur einen Bruchteil der Skibegeiſterten dar, die allſonntäglich zu Zehntauſenden in die Schwarzwaldberge pilgern. Eine Tatſache, die einmal auszuſprechen notwendig iſt und die auch den ſkiſporttreibenden Gemeinſchaften zu denken geben müßte. Nur der Mannheimer Kreis führt ſämtliche Wettlaufarten auf ein⸗ mal durch, während ſich die anderen Kreiſe vor allem auf die nordiſche Kombination, alſo Lang⸗ und Sprunglauf, beſchränken. Aus alter Tradition treffen ſich die Mannheimer Ski⸗ freunde(Kreis 3) wieder auf dem Ruhe⸗ ſtein und ermitteln aus Abfahrt⸗ und Tor⸗ lauf ihren Kombinationsſieger. Erſt zur Mit⸗ tagsſtunde ſchließt ſich hier der Langlauf an. An den nördlichen Ausläufern der Hornis⸗ grinde tragen die Kreiſe 4(Karlsruhe) und 6 (Bühl—Baden⸗Baden) gemeinſam die nordi, ſchen Kämpfe aus. Titelverteidiger im Kreis 4 iſt der norwegiſche Student Bergmann, vom im Kreis 6 Karl Fritz(Büh⸗ ertal). Der Pforzheimer Kreis 5 begibt ſich ins benachbarte ſchwäbiſche Wildbad Auf dem dortigen Sommerberg ſteht wieder der Brötzin⸗ ger H. Reiſer im Vordergrund, der zwei Jahre hintereinander Langlaufmeiſter wurde und im vorigen Jahr auch beim 40⸗Kilometer⸗Dauer⸗ lauf gut abſchneiden konnte. Der Kreis 8 (Offenburg) führt zuerſt die alpinen Mei⸗ ſterſchaften, und zwax in Schonach, durch. Die Abfahrt geht dabei über die ſchwierige Strecke am Rohrhardsberg, auf der bereits die Gau⸗ meiſterſchaft entſchieden wurde. Ebenfalls in Schonach verſammeln ſich die guten Lang⸗ und Sprungläufer des Kreiſes 10. Beſonders hart verſpricht hier der Kampf um die beſte Note auf der Langwaldſchanze zu werden. Die Meiſterſchaften des Freiburger Kreiſes in Hinterzarten erwecken natur⸗ gemäß das größte Intereſſe im Schwarzwald, da hier die bekannteſten und beſten Schwarz⸗ wälder zuſammentreffen. Wir erwähnen nur Altmeiſter Richard Morath und Erich Schwarz vom SC Freiburg, Oskar Hättich(St. Mär⸗ gen), Auguſt Geiger(Hinterzarten), die Läufer 15 Feldberg und der SVg. Schau⸗ insland. Turnverein Mannheim von 1846. Für alle Turn⸗, Spiel⸗, Schwimm⸗ und Sportabteilungen: Sonntag. in der Turnhalle, 11 bis 13 Uhr: Gemeinſchaftsemp⸗ jang für die Feſtkundgebung des No Reichsbundes für Leibesübungen. Pflichtantreten für alle Aktiven.— Fußballabteilung. Samstag. Auf eigenem Platz. 15 Uhr: 1. Sportdienſtgruppe— MFC„Phönix“; 16 Uhr: 2. Sportdienſigruppe— MᷓC„hönk“— Sonntag. Auf eigenem Platz. 13 Uhr: Fritz⸗Hack⸗ Mannſchaft—„Kurpfalz“ Neckarau; 14.30 Uhr: 1. Mannſchaft—„Kurpfalz“ Neckarau.— Handballabtei⸗ lung. Sonntag. Auf dem Poſt⸗Sporwerein⸗Platz. 13.45 Uhr: 2. Mannſchaft— Poft⸗Sporwerein; 15 Uhr: 1. Mannſchaft— Poſt⸗Sportverein.— Hockeyabteilung. Sonntag. Auf dem MTG⸗Platz. 13 Uhr: Hockeyſpiele der.,., 3. und Jugendmannſchaften. Einzelheiten ſiehe ſchwarzes Brett in der Turnhalle.— Hauptturn⸗ und Turnerinnenabteilung. Samstag. In der Turn⸗ halle. 20 Uhr: Kreisübungsſtunde für Turner und Turnerinnen für die Mannſchaftskämpfe des NSRe. Verein für Raſenſpiele. Fußball. Spiele auf eigenen Plätzen(Brauereiplatz): Samstag, 15 Uhr, VfR 1. Freiw. Sportdienſtgruppe— Sandhofen 1.— Sonntag, 13 Uhr Erſatzliga— SpVg. Sandhofen. 14.45 Uhr Liga— SpVg. Sandhofen.— Herzogen⸗ riedpart(Feld): Sonntag,.45 Uhr 4. Mannſchaft— MFC 08.— Herzogenriedpark(Feld III): Sonntag, .45 Uhr UVfn Arndt Privatmannſchaft— MỹC 08.— Spiele auf fremden Plätzen: Samstag, 15 Uhr Freiw. Sportdienſtgruppe II— SpVg. Sandhofen.— Sonn⸗ tag,.45 Uhr 3. Mannſchaft— Stadtſporwerein Mann⸗ heim, Stadion, Feld 1.— Anmerkung: Auf den Hin⸗ weis des Gemeinſchaftsempfangs des NSRe⸗Gaufüh⸗ rers zur Rundfunkübertragung am kommenden Sonn⸗ tag anläßlich der feſtlichen Tagung des NSRe, wer⸗ den alle VfRler noch einmal aufmertſam gemacht. Von 10.30—13 Uhr beſteht Spielverbot.— Sch w immen. VfRler, beſucht jeden Dienstag, während der Zeit von 20—21.30 Uhr in der Halle II unſere Schwimmabende⸗ BVfs Neckarau. 1. Liga— KFV, 14.30 Uhr(Altriper Fähre); 2. Liga— KFV, 12.45 Uhr(Altriper Fähre); Alte Herren— Lanz Alte Herren, 10 Uhr(Waldweg); Bertſch⸗Privatmannſchaft—(08, 9 Uhr(Schäferwieſe); A 1. Jugend— Seckenheim 98,.30 Uhr(Seckenheim); B 1. Jugend— SV Waldhof,.30 Uhr(Altriper Fähre).— Handball. 1. Mannſchaft— Zellſtoff, 10 Uhr(Zellſtoff); 1. Frauen— TV 1846,.30 Uhr (Waldweg).— Schwerathletik. 1. Mannſchaft— Käfer⸗ tal(dort); 2. Mannſchaft— Ladenburg(dort).— Der für den 18. Januar geplante Elternabend findet erſt im Februar ſtatt. Anläßlich der Reichstagung des NSRoe am Sonn⸗ tag, den 15.., bitten wir unſere Mitglieder, ſich zum Gemeinſchaftsempfang der Uebertragung im Vereins⸗ haus am Waldweg um 11 Uhr einzufinden.— Wäh⸗ rend der Uebertragung(11—13 Uhr) ſind Wettkämpfe jeglicher Art unterſagt. Mannheimer Fußball⸗Club Phönix 02. Samstag auf unſerem Platz: 15.15 Uhr BSc Großeinkaufs⸗Genoſ⸗ ſenſchaft— BSG Bauer. 15 Uhr 1. Sportdienſt⸗ gruppe Phönix— Turnverein 46.— Auswärts: 15 Uhr 3. Sportdienſtgruppe Phönixr— Sportklub Käfertal. Sonntag auf unſerem Platz: 9 Uhr Grün⸗Weiß Pri⸗ vatmannſchaft— BSG Waldherr. 10.30 Uhr Rot⸗ Weiß Privatmannſchaft— MFC 08 Rotblau. 9 Uhr Kohlen Privatmannſchaft— MFC 08.— Auswärts: 9 Uhr Schwarz⸗Grün Privatmannſchaft— Reichsbahn⸗ Turn⸗ und Sporwerein'hafen. 10 Uhr Schwar⸗Weiß Privatmannſchaft— BSG Boehringer. 12.45 Uhr 2. Mannſchaft— Fußball⸗Verein Fortuna Heddesheim. 14.30 Uhr 1. Mannſchaft— Fußball⸗vLerein Fortuna Heddesheim. Spielvereinigung 07 Mannheim. Sonntag: 1. Mann⸗ ſchaft— Brühl, 07⸗Platz, 14.30 Uhr. 2. Mannſchaft— Brühl, 12.45 Uhr, 07⸗Platz. Rheingold⸗Mannſchaft— 8 Mannheim, Schäferwieſe,.45 Uhr. Die Jugend⸗ mannſchaften ſind ſpielfrei.— Achtung! Jeden Diens⸗ tag ab 19.30 Uhr Jugendtraining und ab 20.30 Uhr Training der aktiven Mannſchaften in der Werner⸗ ——— So auch jeden Freitag jeder oche. MöFcC 08. Samstag. Freiwillige Sportdienſtgruppe — Rheinau 1, 15 Uhr(dort).— Sonntag. 1. Mann⸗ ſchaft— Oftersheim, 14.45 Uhr(Schäferwieſe); 2. Mannſchaft— Oftersheim, 13 Uhr(Schäferwieſe); Blau⸗Weiß— VfR 4,.45 Uhr(Herzogenried Feld); Dietrich— Vfes Bertſch,.45 Uhr(Pfalzplatz); Bühler — 07 3,.45 Uhr(Schäferwieſe); Goerig— Phönix Kohlen, 9 Uhr(dort); Müller— Arndt,.45 Uhr (Herzogenried Feld). Alle Mitglieder erſcheinen am Sonntag, 10.30 Uhr, im Vereinslokal„Kleiner Dur⸗ lacher Hof“, Bellenſtraße 79, zum Gemeinſchaftsemp⸗ fang der Uebertragung des NSRe. Mannheimer Turnerbund Germania 1885. Sonntag Hockey: Es ſpielt nur die 1. Mannſchaft gegen den Heidelberger Hockeyklub(Punkteſpiel) um.30 Uhr auf dem Germaniaplatz.— Handball: Verbandsſpiel der 1. Mannſchaft gegen TV Schwetzingen(dort) um 15 Uhr. Trefſpunkt um 13 Uhr am Hauptbahnhof. Fußballverein 1903 Ladenburg. Sonntag: Städt. Sportplatz am Waſſerturm 1. Mannſchaft Tſchammer⸗ pokalſpiel gegen Rohrhof, 14.30 Uhr. 2. Mannſchaft gegen Käfertal, 12.45 Uhr. A⸗Jugend gegen Käfertal Pflichtſpiel.15 Uhr. 11 Uhr Vereinslokal zum Mar⸗ tinstor Gemeinſchaftsempfang. Ski⸗Klub Mannheim. Sonntag: Kreismeiſterſchaften auf dem Ruheſtein. Mittwoch: 20 Uhr Gymnaſtik im Stadion. Donnerstag: 20 Uhr Schwimmen(Halle II). Freitag, 27. Januar: 39. Lichtbildervortrag von Dr. Fred Huber über„Bergfahrten in Lappland“. Der — findet in unſerem Klublolal, Hotel Central, tatt. Poſt⸗Sportverein Mannheim. Sonntag auf eigenem Platz:.30 Uhr Schüler⸗Handballſpiel. Handball (Männer): Poſt 1. Mannſchaft— 1846 1. Mannſchaft, 15 Uhr. Poſt 2. Mannſchaft— 1846 2. Mannſchaft, 13.45 Uhr.— Frauen: TV Brühl— Poſt., 15 Uhr (in Brühl).— Fußball: Rheinau 1. Mannſchaft— Poſt 1. Mannſchaft, 14.30 Uhr. 2. Mannſchaft— Poſt 2. Mannſchaft, 12.45 Uhr(in Rheinau). Vfn Kurpfalz Neckarau. 15. Januar Fußball: 1. Mannſchaft— 1846, dort, 14.30 Uhr.— Hand⸗ ball 1. Mannſchaft— MTG, hier, 15 Uhr. Frauen gegen FV Brühl, VfB⸗Platz, 15 Uhr.— Training: dienstags und donnerstags Handball(Männer) in der Turnhalle der Kirchgartenſchule; dienstags Handball (Frauen) in der Turnhalle der Kirchgartenſchule; Fußball in der Turnhalle der Germania⸗ tle. BSc Och. Lanz Mannheim. Sonntag, 15. Januar: 1. Mannſchaft— Lützelſachſen, dort, 15 Uhr. Treff⸗ punkt um 13 Uhr am Hauptbahnhof. Abfahrt 13.15 Uhr mit Omnibus.— Sämtliche Spiele der unteren Mannſchaften ſowie das Schießen fallen wegen des Gemeinſchaftsempfangs aus. Alle Betriebsſportange⸗ hörigen treffen ſich am Sonntag um 10 Uhr zum Ge⸗ meinſchaftsempſang anläßlich der Führertagung des RSRe im Geſfolgſchaftsraum unſeres Werkes.— Training: Dienstags von 18—20 Uhr Jugend; donnerstags von 17—18.30 Uhr Frauen: donnerstags von 18.30—20 Uhr Männer; donnerstags von 17.30 bis 18.30 Uhr Tennis; ſamstags ab 20 Uhr Schwim⸗ men im Hallenbad; ſonntags ab 9 Uhr Schießen in Neckarau am Gießen. BSc der Stadt Mannheim. Sonntag,.45 Uhr (Stadion), Feld 1 Stadt— VfR 3. Mannſchaft.— Dienstag, 8 Uhr, Hallentraining, Donnerstag,.30 Uhr, Städt. Hallenbad(Frauenhalle) allgem. Schwimmen. „HBaker .———— Im nei Lei Von Esiſt 15 In der Höchſtleiſti mit eiſern werden,» auf dem L etwa die! letzten 50 während nur um wurden. noch in me geſteigert und mehr hätten. 2 in der Lo Wiederauf letzten Ja biete der L 2. Vierjah dort ſind 1 aller Art In zahl— ſchon kaun kleinen Unſere gar ehe und Ki Wohnungs Gebiet der vor allem biete der treten ſind Aufgaben. geborenen zum große Begabungs geholt. N geſamt— 750 Kinder dringend Die Lei ſes genü, Schulprüfu gehilfen, e ſachliche, ſe weitgehend ſich dabei n um„ſtum! einfach um wiſſen mu ausfüllen meine Bilt ſchwätz un ſich an die drängen. ziehung de anvertraut Wochenblat terhin bei ein ge Hang zu und wäre wollte ich aber Fähn für ſie nu viele Seite Zeichen zu ſtaunt, wie gend etwas höhere Sch dreſchen 1 Dieſe Sch. ſeres Bild dem Lehr ein höchſt aber letzter Schulleiſtu müſſen. Da die keine Ruhe kung unſer kraft mit Der Spieß mark und mindeſtens ſteht, man Der Natio neue Jahr Es wird er den müf Auch die gert werde Minuten 35 Million Kopf zehn tagen im; oder über während e wonnen w nützliche N den ſie beg ter fort“ Menſchen e pauſe— Arbeitskraf viele Getr⸗ Je wenige wird intri Dringend von Arbei des Pap abe in de teht, ſo iſt flüſſige Se einfach nie Zeitung na haupt zu( tragsformu mit dem? ungeheure beſeitigen! Arbeitsk. liche Arbei Vergeut chränkt wi Ueberlegun Turn⸗,. nntag. semp⸗ es für tz. 15 4. ⸗Hack⸗ hrz1. labtei⸗ 13.45 hr: 1. ilung. yſpiele heiten tturn⸗ Turn⸗ r und SRe. e auf Uhr, — hofen. zogen⸗ haft— nntag, Freiw. Sonn⸗ Mann⸗ Hin⸗ aufüh⸗ Sonn⸗ „ wer⸗ t. Von men. it von übende. Itriper fähre); dweg): wieſe); heim); AItriper off, 10 Uhr Käfer⸗ — Der ſet erſt Sonn⸗ ch zum ereins⸗ Wäh⸗ kämpfe ag auf Genoſ⸗ tdienſt⸗ 15 Uhr äfertal. ß Pri, Rot⸗ 9 Uhr wärts: Sbahn⸗ r⸗Weiß 5 Uhr Sheim. fortuna Mann⸗ chaft— haft— ugend⸗ Diens⸗ 30 Uhr Verner⸗ g jeder tgruppe Mann⸗ ſe); 2. wieſe); Feld); Bühler Phönir 45 Uhr nen am r Dur⸗ ftsemp⸗ 5onntag gen den Uhr auf ndsſpiel ort) um ihof. Städt. ammer⸗ nnſchaft Käfertal m Mar⸗ rſchaften aſtik im dalle II). don Dr. Der Central, eigenem dball nnſchaft, nnſchaft, 15 Uhr ſchaft— — Poſt ball: Hand⸗ Frauen ning: J in der Handball enſchule; rmania⸗ Januar: Treff⸗ rt 13.15 unteren gen des ortange⸗ zum Ge⸗ ing des rkes.— Jugend; nerstags on 17.30 Schwim⸗ ießen in .45 Uhr hoft.— ).30 Uhr, vimmen, „Bakenkreuzbanner“ Wirtſchaſts- und Sozialpolitih Samstag, 14. Zanuar 1959 Im neuen Arbeiisjahr: Leistungssteigerung! Von Prof. Dr. Johann v. Leers Esiſt noch außerordentlich viel zu tun. In der Landwirtſchaft können die Höchſtleiſtungen, obwohl Bauer und Bäuerin mit eiſerner Hingabe arbeiten, nicht erreicht werden, weil wir Mangel an Arbeitskräften auf dem Lande haben. So iſt es möglich, daß etwa die Hektarerträge des Ackerlandes in den letzten 50 Jahren um 80—100 Prozent ſtiegen, während die Erträge der Wieſen und Weiden nur um höchſtens 20—30 Prozent geſteigert wurden. Die Grünlanderträge könnten aber noch in manchen Gegenden bis zu 100 Prozent geſteigert werden, wenn wir mehr Menſchen und mehr moderne Maſchinen auf dem Lande hätten. Zu den zahlreichen Aufgaben gerade in der Lanowirtſchaft kommt noch hinzu der Wiederaufbau der landwirtſchaftlich in den letzten Jahrzehnten ſchwer geſchädigten Ge⸗ biete der Oſtmark und des Sudetengaues. Der 2. Vierjahresplan iſt noch nicht fertig; auch dort ſind noch eine große Menge von Arbeiten aller Art zu beſchaffen. In zahlreichen Städten ſtehen wir vor einem ſchon kaum mehr tragbaren Mangel an kleinen und mittleren Wohnungen. Unſere ganze Politik der Förderung von Früh⸗ ehe und Kinderreichtum wird von der Seite des Wohnungsmangels aus bedroht. Auch auf dem Gebiet der Bevölkerungszunahme ſtehen wir, vor allem ſeitdem die geburtenſchwachen Ge⸗ biete der neugewonnenen Oſtmark hinzuge⸗ treten ſind, durchaus noch vor den größten Aufgaben. Der Ausfall der 15 Millionen Un⸗ geborenen in den letzten 25 Jahren— dabei zum großen Teil gerade in den Familien mit Begabungshäufung!— iſt in keiner Weiſe auf⸗ geholt. heute werden im Reiche ins⸗ geſamt— ohne den Sudetengau— täglich 750 Kinder zu wenig geboren; ein Verluſt, der dringend verringert werden muß. Die Leiſtungen unſeres Nachwuch⸗ ſes genügen zum großen Teil lange nicht. Schulprüfungen, Prüfungen der Kaufmanns⸗ ehilfen, andere Prüfungen zeigen, daß das achliche, ſchulmäßige Wiſſen der jungen Leute weitgehend ſehr unbefriedigend iſt. Es handelt ſich dabei nicht um„öden, dürren Wiſſensſtoff“, um„ſtumpfſinnige Paukerweisheit“, ſondern einfach um die Dinge, die ein junger Menſch wiſſen muß, wenn er ſeinen Beruf anſtändig ausfüllen will, um Deutſch, Rechnen, allge⸗ meine Bildung aller Art. Oberflächliches Ge⸗ ſchwätz und hohles Getöne verſuchen vielfach ſich an die Stelle von Arbeit und Leiſtung zu drängen. Ein älterer Offizier, dem die Er⸗ ziehung des Führernachwuchſes der Wehrmacht anvertraut iſt, ſchrieb kürzlich im„Militär⸗ Wochenblatt“(Nr. 21/38):„Auffallend war wei⸗ terhin bei den letzten Fahnenjunkerjahrgängen ein geradezu unbeſchreibbarer Hang zur Phraſe. Es würde ermüden und wäre ſchade um den wertvollen Raum, wollte ich hier Beweiſe anführen. Mir haben aber Fähnriche ſelbſt zugegeben, daß es ſich für ſie nur darum gehandelt habe, möglichſt viele Seiten weißen Papiers mit ſchwarzen Zeichen zu bedecken; zuweilen habe ich ge⸗ ſtaunt, wie man Seiten füllen kann, ohne ir⸗ gend etwas Poſitives zu ſagen. Möchte unſere höhere Schule in allen Fächern dieſes Phraſen⸗ dreſchen mit allem Nachdruck bekämpfen.“ Dieſe Schwierigkeiten auf dem Gebiete un⸗ ſeres Bildungsweſens hängen zum Teil mit dem Lehrermangel zuſammen, der auch ein höchſt ernſtes Problem iſt. Sie gipfeln aber letzten Endes in der Forderung, daß die mifen dringend geſteigert werden müſſen. Da die Juden und Judenknechte in der Welt keine Ruhe geben, muß auch an der Verſtär⸗ kung unſerer Verteidigungsfähigkeit und Wehr⸗ kraft mit großer Energie gearbeitet werden. Der Spießer mag denken, daß nun, wo die Oſt⸗ mark und der Sudetengau heimgeholt ſind, mindeſtens eine akute Kriſe nicht am Horizont ſteht, man es„ruhiger angehen laſſen“ könne. Der Nationalſozialiſt dagegen ſieht, daß das neue Jahr randvoll von Arbeitsaufgaben iſt. Es wird mehr und intenſiver gearbeitet wer⸗ den müſſen. Auch die Intenſität der Arbeit wird geſtei⸗ 955 werden müſſen. Wie leicht werden zehn Minuten bei der Arbeit verſchwätzt! Bei 35 Millionen Arbeitskräften bedeuten auf den Kopf zehn Minuten verſchwätzt in 300 Arbeits⸗ tagen im Jahr aber 1750 000 000 Stunden.— oder über 700 000 menſchliche Arbeitskräfte während eines ganzen Jahres mehr, die ge⸗ wonnen würden, einfach wenn die Menſchen nützliche Werte ſchaffen.„Wenn muntere Re⸗ den ſie begleiten, dann fließt die Arbeit mun⸗ ter fort“——— niemand mißgönnt den Menſchen eine Unterhaltung in der Frühſtücks⸗ pauſe— aber im übrigen brauchen wir ſede Arbeitskraft, und was iſt überflüſſiger als das viele Getratſche und Geratſche der Menſchen? Je weniger geſchwätzt wird, um ſo weniger wird intrigiert und geklatſcht. Dringend brauchen wir eine Freimachung von Arbeitskräften durch Einſchränkung des Papierkrieges. Wenn eine Auf⸗ abe in der Wirtſchaft ganz groß vor allen 13 ſo iſt es diejenige, Leerlauf durch über⸗ lüſſige Schreiberei zu vermeiden. Es geht einfach nicht, daß. wie vor einiger Zeit eine Zeitung nachwies, ein Bauluſtiher, ehe er über⸗ haupt zu bauen anfangen kann, 15 Meter An⸗ tragsformulare ausfüllen muß. Es müßte ja mit dem Teufel zugehen, wenn ſich dexrartige ungeheure Fehlleitungen von Arbeitskraft nicht beſeitigen ließen! Arbeitskräfte werden auch dadurch für nütz⸗ liche Arbeiten geſpart, wenn überflüſſige Vergeudung nützlicher Dinge be⸗ .—— wird. Werte, die leichtſinnig und ohne Ueberlegung vernichtet werden, müſſen ja wie⸗ 1938 hat sich der Zolltarif vielfach gewandelt NWo Das abgelaufene Jahrt hat eine Reihe zollpolitiſcher Maſmahmen gebracht, ſowohl was die Höhe der Zollſätze angeht als auch die Zu⸗ ſammenſetzung der Poſitionen des Warenver⸗ zeichniſſes. Der Zweck dieſer Maßnahmen war, den Zolltarif der veränderten Wirtſchaftslage, dem Fortſchreiten der Technik, ſowie den wech⸗ ſelnden handelspolitiſchen Beziehungen anzu⸗ paſſen. Die Kunſtſtoffe erobern ſich eine Uummer Die nicht nur in Deutſchland, ſondern in aller Welt immer mehr ſich durchſetzenden Kunſtſtoffe erobern ſich nach und nach auch eine beſondere Nummer im Warenverzeichnis des Zolltarifs. In der erſten Zeit genügten einige Sammel⸗ nummern, um dieſe neuen Werkſtoffe unterzu⸗ bringen. Jetzt gibt es für jede gleichartige Wa⸗ rengruppe eine beſondere Tarifnum⸗ mer. Jetzt tragen nicht mehr wie früher im Werte ganz verſchiedene Erzeugniſſe den glei⸗ chen Zoll; der Zoll kann dem Werte und den viel wichtiger gewordenen Wettbewerbsverhält⸗ niſſen angepaßt werden. So haben Kunſtharz und Kunſthorn eine beſondere Nummer und Kleiner Rückblick auf die Aenderungen einen beſonderen Zollſatz erhalten. Nachahmun⸗ gen von Elfenbein oder Schildplatt, die früher ebenſo teuer verzollt wurden, wie das Natur⸗ elfenbein oder der Schildplatt, werden jetzt zu den Kunſtſtoffen gerechnet, die einen niedri⸗ geren Zoll tragen. Ausländiſcher ſynthe⸗ tiſcher Kautſchuk wird in Zukunft unter der Be⸗ Kunſtkautſchuk zollfrei hereingelaſſen. isher mußte er, obwohl teurer als Natur⸗ kautſchuk, nach deſſen Satz verzollt werden. Der Zoll für Naturkautſchuk, der 1987 zur Finanzierung der Bunafabriken eingeführt wurde, iſt um den Betrag erhöht worden, um den der Preis für Naturkautſchuk auf dem Weltmarkt abgeſunken iſt. Die ſchlechte Obſternte im Zolltarif Im vergangenen Jahre waren nicht genü⸗ gend inländiſche Aepfel und Pflaumen zur Herſtellung billiger Marmelade vorhanden, es mußte deshalb auf ausländiſche Weintrauben⸗ pülpe und zerkleinerte Bananen zurückgegrif⸗ fen werden. Um die Marmelade nicht durch den Zoll zu verteuern, wurde Weintrauben⸗ pülpe zollfrei hereingelaſſen und der Zoll für Bananen auf.— RM je Doppelzentner ge⸗ ſenkt. Ebenfalls geſenkt wurde der Zoll auf Das deutsche Motorrad in der Welt ſtund 35 000 Motorräder wurden auf dem Weltmarkt unte⸗gebracht Wpp Die deufſche Kraftſahrzeuginduſtrie hat im Automobilbau während der letzten Fahre Kanada und Frankreich, zwei ernſte Kon'urrenten, in der Fahres⸗ produktion überflfaelt Enaland iſt faſt erreicht ſo daß mir auf dem beſten Wege ſind neben den Vereinkaten Staaten die aröhten Automohiſhauer der Welt zu wer⸗ den. Noch erheblich weitor voraus liegen wir aber hin⸗ ſichtlich des Motorradhaues. Im letzten Kriſeniahre hotten mir eine Jahreserzeu⸗ gung von 3400 Rädern. Bis 1937 ſtieg dieſe Ziffer auf 149 40% Räder., Undim ſoebenabgelaufe⸗ nen Kahre. in dem erſtmalig die aroß⸗ deutſche Produktion realiſtriert wird, iſt die Grenze von 200000 Fahrzeugen nahe zu erreicht. Motorradproduktion in Deutſchland ſeit 1932: 36 200 Räder 1934 0 0*— 0 0 0 0— 8³ 300 Räder hhnah 1„149 400 Päder 1938(Großdeutſchland)... 197 000 Räder. Hierbei iſt zu erwähnen, daß das Alftreich rund 185 000 Räder im Jahre 1938 hergeſtellt hat: dazu kommen rund 10 000 Räder aus der Oſtmark und etwa 2000 Räder aus dem Sudetenland. Den Motorradbau des Nuslandes haben wir mit dieſen Ziffern weit ꝛurückgelaſſen. Fran reich. 1932 noch ſtarker Konkurrent für unſere Räder und mit 43 900 Stück Jahresproduktion uns erheblich voraus, iſt bis zum letzten Jahre auf 10 000 Räder zurückgefallen. Die engliſche Motorradproduftion, die uns bis 1933 ſtark überlegen war, iſt in all den Jahren auf etwa der gleichen Höhe verblieben, 1938 ſind 67 000 Räder hergeſtellt worden gegenüber 57 500 im Jahre 1933 und 69 000 im Zahre 1932. Die Zahl der fertigen Näder, die im letzten Jahre die amerikaniſchen Fa⸗ brifen verlaſſen haben, wird auf 13 500 angegeben, das ſind 3500 weniger als im Jahre zuvor. 1933 waren 740 Krafträder amerikaniſchen Toyps auf den Markt gelangt. Die italieniſche und die fapaniſche Motorrad⸗ fabrifation ſind in den letzten Fahren etwas ſtärker in den Vordergrund getreten, können ſich aber mit der deutſchen Produktion nicht meſſen. Motorradbau in acht wichtigen Autoländern: (in 1000 Stück) 1932 1934 1936 1937 1938 Großbritannien. 69,0 61,1 65,0 69.0 67,0 Italien. n 12,0 13 0 14,5 15:5 15,5 ahhn Vereimgte Staaten.. 15.0 10,0 155 17,0 13,5 Frankreich. d2134 190 Bige5s 64 Swhnn Ih332 Tſchecho⸗ Slowakei.. 2in eh s Die Welterzeugung, die für das Jahr 1932 auf 218 200 Räder berechnet worden war, iſt 1938 auf 318000 Räder veran⸗ ſchlagt worden ſie hat ſich alſo um rund 100 0000 Räder vermehrt in dieſen ſechs Jahren. Deutſch⸗ lands Anteil hieran hatte ſich 1932 auf 16 Prozent beziffert und iſt ſertdem bis auf 63 Prozent angewachſen. Im ver⸗ floſſenen Jahre ſind allein rund 35 000 deutſche Motorräder auf dem Welt⸗ markt untergebracht worden, alſo mehr als die Jahresproduktion der führen⸗ den ausländiſchen Bauländer— außer England. Deutſchland beherrſcht alſo im Motor⸗ räderbau der Welt die weitaus überragende Stellung mit ſaſt zwei Dritteln der Weltproduktion. Im Weit⸗ handel liefert Deutſchland rund 40 Prozent aller Räder und hält hier ebenfalls den Rekord. Wer beherrscht den Suez-Kanal? Wireschafti en spielt Frankreich die erste Rolle Wöpb Wer beherrſcht den Suezkana“? Dieſe Frage wird wohl jedermann mit„England“ beantworten. Soweit die politiſche Herrſchaft über den Kanal in Frage kommt, ſtimmt das auch, nicht aber, wenn es ſich um den Kanal als wirtſchaftliches Unternehmen handelt. In dieſem dominiert nämlich Frankreich. Das erklärt ſich aus der ge⸗ ſchichtlichen Entwicklung. Der Erbauer des Kanals, der Fran'ꝛoſe Leſſeps, hatte ja in erſter Linie gegen ena⸗ liſche Widerſtände anzufämpfen, um zuerſt ſeinen Pian, dann den Bau ſelbſt durchzuſetzen. In der von ihm begründeten Suezkanal⸗Geſellſchaft war engliſches Ka⸗ pital nur wenig vertreten. Ein großes Aktienpafet be⸗ ſaß der ägyptiſche Khedive. Von dieſem, der ſtändig in Geldſchwierigkeiten war, übernahm es ſchließlich England. Die Mehrheit blieb aber nach wie vor in franzöſiſcher Hand. Von den 32 Direktoren der Geſell⸗ ſchaften ſind nicht weniger als 19 Franzoſen, 10 ſind Engländer, 2 Aegypter und 1 Holländer. Die Suezkanal⸗Geſellſchaft iſt nicht Beſitzerin des Kanals. Gebietsmäßig gehört dieſer zu Aegyp⸗ ten. Sie hat nur eine Konzeſſion für den Betrieb des Kanals, und zwar läuft dieſe Konzeſſion im Jahre 1968 ab. Danach fällt der Kanal an Aegppten zurück. Die Geſchäftsyolitit des Unternehmens iſt beſonders von engliſcher Seite aus ſchon oft ſtark kritiſiert wor⸗ den, denn es iſt kein Zweifel, daß die Kanalgebühren erheblich ermäßigt werden könnten, wenn die fran⸗ zöſiſche Mehrheit auf ihre überhohen Dividendenan⸗ ſprüche verzichten wollte. Die Verſchiedenheit des eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Standpunktes wird verſtänd⸗ lich, wenn man ſich die Tonnagezahren der verſchiede⸗ nen Nationalitäten anſieht, die 1937 den Kanal paſ⸗ ſterten. Es hatten zu verzeichnen; England 17.25 Mil⸗ lionen Tonnen. Ftalien 3,87 Millionen Tonnen, Deutſchland 3,31 Millionen Tonnen, Holland 2,80 Millionen Tonnen, Frankreich.82 Millionen Tonnen, Norwegen 1,66 Millionen Tonnen uſw. Frankreich ſteht erſt an fünfter Stelle. Ein ſehr großes und nach der Eroberung Abeſſiniens immer ſtärker werdendes Intereſſe an dem Kanal hat Ita ien(ſelbſtverſtändlich auch Deutſchland). Es iſt da⸗ her verſtändlich, daß Italien eine Aenderung ver⸗ langt. Als zweitwichtigſter Benutzer des Kanals hat es nicht den geringſten Einfluß auf die Kanalverwaltung. Franzöſiſcherſeits iſt man gern bereit, ihm einen Sitz in der Verwa tung zu geben, aber es leuchtet ein daß Italien damit auf keinen Fall zufrieden ſein kann Die Ita iener fordern vielmehr, daß dieſe vielleicht wichtigſte Waſſerſtraße der Welt als gemeinnützige öffent iche Geſellſchaft betrieben werden ſoll, nicht mehr aber als private Kapitalgeſellſchaft. Das Kapital iſt in den faſt 70 Jahren ſeit der Eröffnung des Kanals in Form von Dividenden längſt mehr als einmal wieder herausgeholt worden. Dieſe Frage wird ſicher nicht von heute auf morgen geloͤſt werden, aber ſie gehört ohne Zweiſei auch in den Kreis jener Fragen der internationalen Politik, die zur Löſung drängen, denn ſch ießlich iſt jede See⸗ fahrt treibende Nation daran intereſſiert. Ausbau der Steinbrüche Der ſtändig zunehmende Verbrauch an Steinmaterial hat zu einem weiteren Ausbau in den Steinbrüchen und Sandgruben, der Kunſtſtein⸗ und Schotterherſtel⸗ lung geführt. Innerhalb eines Jahres nahm die Zahl der Betriebe um 399 auf 11 370 zu. Die Zahl der Ar⸗ beiter hat ſich in der gleichen Zeit von 283 000 auf 313 000 erhöht. Sie verdienten zuſammen 326 Millionen Reichsmark. Jeder Vollarbeiter hat im Durchſchnitt einen Jahresarbeitsverdienſt von 1776 Reichsmark, das ſind rund 100 Reichsmark mehr als im Jahre zuvor. Gleichzeitig hat ſich aber auch die Zahl der Unfälle erhöht. Es ereigneten ſich innerhalb eines Jahres 37 500 Unfälle, davon waren 278 tödlich. der produziert werden. Wenn jeder Deutſche täglich nur 5 Rpf. dadurch ſpart, daß er ſeine Sachen ſchonſamer behandelt, ſo daß für 5 Rpf. keine Reparaturen entſtehen, ſo würde das be⸗ deuten, daß eine Armee von etwa 600 000 Arbeitskräften, die ſolche Vergeudung immer wieder repariert, für nützlichere Dinge frei wird. Der Reichsbeamtenbund hat in—4 dankens⸗ werter Weiſe italieniſche Sprachkurſe koſtenlos für Beamte geſchaffen; wir verfügen aber auch ſonſt in den einzelnen Organiſationen und ſelbſtändig über ſehr reiche Bildungsmöglich⸗ keiten auf allen Gebieten, ſprachlicher, tech⸗ niſcher und allgemeiner Art. Dieſe müßten viel mehr ausgenutzt werden, die Menſchen noch ſtärker dazu gewieſen werden, ſich ſachlich und fachlich fortzubilden, auch zeitlich für ſolche Fortbildung freigeſtellt werden. Während die amerikaniſche Demokratie der Herren Ickes und Rooſevelt Millionen von Arbeitsloſen hat, ſelbſt in England die Ar⸗ beitsloſenziffer geſtiegen iſt, ſtehen wir vor dem Problem, die Arbeitsleiſtung zu erhöhen, 15 intenſivieren, Fehlleitungen von Arbeits⸗ raft zu beſeitigen. Fiſchabfälle und verdorbene Fiſche, die zur Herſtellung von Fiſchmehl und zur Abgabe von Fiſchfutter an Fiſchzuchtanſtalten einge⸗ führt werden. Dieſe Einfuhr wird im Rahmen der nährſtandiſchen Marktordnung von der S der Deutſchen Fiſchwiriſchaft gelenkt. Für ausländiſche Weine, die zur Herſtellung von Wermutwein und Weineſſig eingeführt wurden, waren bisher 20 bzw. 10 RM Zoll zu zahlen. Bedingung war aber, daß dem einge⸗ führten Wein ein beſtimmter Prozentſatz von deutſchem Wein beigemiſcht wurde. Da dieſer Beimiſchungsſatz ſich von Zeit zu Zeit je nach der Marktlage änderte, die Zölle aber, weil ſie nur durch Verordnung geändert werden kön⸗ nen, nicht ſo ſchnell angepaßt werden konnten, iſt jetzt ein feſter Zollſatz eingeführt worden. Der Verwendungs⸗ und Beimiſchungszwang wird nun von der Haupwereinigung der Deut⸗ ſchen Weinwirtſchaft durchgeführt, die die Bei⸗ miſchungsſätze feſtſetzt, ohne an die ſchwerfäl⸗ ligen Zollbeſtimmungen gebunden zu ſein. Bettfedern und Ziegenleder Da die inländiſchen Gänſe nicht genug Fe⸗ dern liefern, wurde, um der Bettfederninduſtrie mehr billige Rohware zuzuführen, der Zollſatz für ungereinigte Bettfedern auf.— RM je Doppelzentner ermäßigt. Dagegen wurde, um die Induſtrie beſſer gegen die billige auslän⸗ diſche Konkurrenz zu ſchützen, der Zoll für ge⸗ reinigte Bettfedern von 30.— RM je Doppel⸗ zentner auf 60.— RM erhöht. Aus handespoli⸗ tiſchen Rückſichten werden jedoch 110 v. H. der im Jahre 1937 aus einzelnen Ländern, haupt⸗ ſächlich dem Südoſten, eingeführten Bettfedern noch zu dem bisherigen niedrigeren Zollſatz her⸗ eingelaſſen. Deutſchland führte im vergangenen Jahre mehr Schaf⸗ und Ziegenleder aus dem Iran und weniger aus Oſtindien ein. Dabei ergab ſich die Schwierigkeit, daß ſelbſt Sachver⸗ ſtändige das zugerichtete iraniſche Leder kaum vom unzugerichteten unterſcheiden konnten. In⸗ folgedeſſen mußten die Zollſätze für zugerichte⸗ tes und unzugerichtetes Leder einander ange⸗ glichen werden. um Zollhinterziehungen zu ver⸗ hindern. Es beſtand die Gefahr, daß das höher zu verzollende zugerichtete Leder als unzuge⸗ richtetes eingeführt wurde. Friedrichsnark-Sportplatz Gmblül. Mannheim SwW. In das Handelsregiſter eingetragen wurde nun die Friedrichspark⸗Sportplatz G. m b.., Mannheim. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Betrieb und Ver⸗ waltung des Friedrichsparts ſowie der Baulichteiten, die auf dieſem Gelände gelegen ſind bzw. künftig er⸗ richtet werden, insbeſondere Betrieb einer Kunſteis⸗ bahn ſowie Abhaltung ſportlicher Veranſtaltungen aller Art. Das Stammlapital beträgt 258 0% RM. Geſchäftsführer ſind Dr. Fritz Dürr und Dr. Philipp Buß, beide in Mannheim. Autier brauerel Lucwigsbefen 2. fh. SW Bei der Aktienbrauerei Ludwigshafen a. Rh. hat ſich die in 1936/37 eingetretene Abſatzſteigerung in dem am 30. 9. 1938 abgelaufenen Geſchäftsjahr it. Bericht in erhöhtem Maße fortgeſetzt. Dieſe Entwick⸗ lung wird in der Hauptſache dem allgemeinen wirt⸗ ſchaftfichen Auſſchwung teilweiſe auch der im Zuſam⸗ menhang mit der Durchführung der Weſtbefeſtigung eingetretenen beſonderen Konſumerhöhung zugeſchrie⸗ ben. Auch der Verkauf des alkoeholfreien Getränkes „Hella“ iſt weiter geſtiegen. Der Erlös aus Bier und ſonſtige Einnahmen ſtiegen auf 1,28(1,15) Mill. RM. Zinſen und ſonſtige Kapi⸗ talerträge ſteuerten 0,09(0,07). ao. Erträge 009(0,06) Mill. RM. bei. Löhne und Gehäfter erforderten unv. 0,28 Mill. RM., dagegen erhöhten ſich St⸗uern und Abgaben auf.59(0,52), Betriebs⸗, Verwaltungs⸗ und andere Aufwendungen auf.27(0,21) Mill. RM. Nach wieder 0,057 Mill. RM. Abſchreibungen auf An⸗ lagen und 0,01 Mill. RM. Zuweiſung an die Pen⸗ ſtons⸗ und Unterſtützungsrück age(i V. ebenfalls.01 Millionen vor Feſtſtellung des Ergebniſſes) verbleibt ein Reingewinn von 69 852(79 591) RM., der ſich um 36432(30 842) RM. Vortrag auf 100 285(110 432) RM. erhöht. Hieraus ſoll, wie bereits gemeldet, eine unver⸗ änderte Dividende von 5 Prozent verteift werden. In der Biſanz ſind die Anlagen mit 131(138) Mill. RM. aktiviert. Im Umlaufsvermögen von 1,17 (.19) Mill. RM. ſind nur geringe Veränderungen eingetreten. Vorräte betragen 0,22(0,29), Hypothelen und Grundſchulden unv 0,54, Darlehensſchuldner unv. .17, Bierſchuldner 0,11(9,10), Banfguthaben 0 10 (0,06) Mill. RM. Andererſeits ſind die Verbindlich⸗ keiten auf 0,38(0,43) Mill. RM. verringert, darunter Hppotheken auf.02(.05), ſonſtige Verbindlichkeiten auf 0,32(0,33) Mill. RM., während Warenſchuſden unv. 0,04 Mill. betragen. Neben dem An von 1,4 Mill. RM. erſcheinen unv. 0,20 Mill. geſetzl. Rücklage, 0,14(0,12) Mill. Penſions⸗ und Unterſtützungs⸗Rück⸗ lage, 0,26(0,27) Mill. RM. Wertberichtigungen und 0,006(0,024) Mill. RM. Rückſtellungen. Das laufende Geſchäftsjahr hat bis jetzt gegenüber den Vergleichsmonaten des Vorjahres eine weitere Abſatzſteigerung gebracht, ſo daß die Ausſichten für einen guten Abſchluß dieſes Jahres nicht ungünſtig ſein dürften.(HV 27..) ſthein-Mainische Abendbörse Uneinheitlich Infolge des ſchwächeren Auftragseinganges als im Mittagsverkehr hatte?as Geſchäft an der Abendbörſe keinen beſonderen Umfang, zumal auch der bevor⸗ ſtehende Wochenſchluß keine größere Unternehmungs⸗ luſt des Berufshandels aufkommen ließ. Teilweiſe er⸗ folgten noch mäßige Gewinnmitnahmen, wie auch an⸗ dererſeits ſich etwas Nachfrage erhielt. Am Aktien⸗ markt war die Kursentwicklung nicht ganz einheitlich. Bei abſolut freundlicher Grundtendenz ergaben ſich aber nur geringe Schwankungen. 1 Prozent niedriger lagen allerdings Daimler mit 132½. Von den führen⸗ den Werten bröckelten Ic Farben, Verein. Stahl, Mannesmann und Reichsbank je ¼ Prozent ab, etwas höher gefragt blieben Hoeſch mit 109(108½). Verein. Deutſche Metallwerke blieben zu dem um 4½ Prozent höheren Mittagskurs von 179½ gefragt. Bankaktien lagen ſtill und unverändert. An den Anleihemärkten kamen keine Abſchlüſſe zu⸗ tande. Getreidenotierungen in Rotterdam Rotterdam, 13. Jan. Weizen(in Hfl. per 100 Kilo.) Januar.60; März.77½; Mai.971½; Juli.12½. Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo.) Januar 101; März 99/; Mai 92¼; Juli 89¼ „hakenkreuzbanner“ Samstag, 14. Januar 1959 Deutsche fanden uralte Felsenqeister Expediion ins uner· orsdite Austrolien/ Untergegangene Kkulſuren in der Kimberley-Wüsie — Die ſeit einigen Monaten in der auſtraliſchen Kimberley⸗Wüſte tätige Expedition des Frank⸗ furter kulturmorphologiſchen Inſtituts hat ihre umfangreichen Forſchungsarbeiten erfolgreich abgeſchloſſen. Unter Leitung von Dr. Petri iſt es den deutſchen Wiſſenſchaftlern gelungen, die Kultgebräuche nomadiſierender Buſchmänner zu ſtudieren und außergewöhnliche Zeugniſſe ur⸗ alter vergeſſener Kulturen zu entdecken. In Frankfurt lief jetzt der erſte umfaſſende Bericht der Expedition ein. Die Frankfurter Expedition hatte ſich die Auf⸗ gabe geſetzt, in den Norden der Kimberley⸗ Wüſte vorzuſtoßen und eine kulturelle Beſtands⸗ aufnahme der eingeborenen Nomadenvölker durchzuführen. Dabei gelangen den deutſchen Wiſſenſchaftlern unter Leitung Dr. Petris auf⸗ ſehenerregende Entdeckungen. Sie fanden in den Bergwänden am Drysdaleriver viele Felsbil⸗ derſtellen, die ſich von den bisher gefundenen Felsmalereien grundſätzlich unterſcheiden. Die von den Eingeborenen Blackfellows„Nunyn“ oder Felſengeiſter genannten Felsbilder ſtam⸗ men unzweifelhaft aus einer längſt vergange⸗ nen uralten Kultur. Sie erinnern ſtark an ſüd⸗ afrikaniſche, ſpaniſche und libyſche Felsmale⸗ reien. Die Eingeborenen wiſſen nichts von der Entſtehung dieſer in rotem Ocker gemalten Bil⸗ der, die im Gegenſatz zu den im mittleren Teil der Wüſte gefundenen Malereien in jüngerer Zeit auch nicht mehr nachgefärbt worden ſind. Nackt und bemalt zum Gottesdienſt Zur Erforſchung des Nordteils der Kimber⸗ ley⸗Wüſte hatten die deutſchen Forſcher die Miſſionsſtation der ſpaniſchen Benediktiner⸗ mönche am Drysdaleriver als Standquartier gewählt. Seit 30 Jahren leben die Mönche ſchon unter den Buſchmännern, laufen barfuß, nur mit kurzen Hoſen bekleidet und leben faſt wie Eingeborene. Ihre Kutten tragen ſie nur zum Gottesdienſt. Sie verſtehen ſehr gut mit den Buſchmännern umzugehen. Zur Kapelle kommen die Eingeborenen nackt und bemalt aus der Wildnis, legen ihre Speere und Bogen vor dem Tore nieder und lauſchen dann den Pre⸗ digten, die ihnen die Mönche in ihrer Sprache halten. Dennoch halten ſie an ihrem eigenen Glauben feſt. Aerzte fallen vom Himmel In Auſtralien iſt zur ärztlichen Betreuung der in dem wegeloſen Land weit auseinander⸗ liegenden Siedlungen das Syſtem der„Flie⸗ genden Aerzte“ eingeführt worden, das ſich ſehr ſegensreich auswirkt. Fünf ſolcher ärztlichen Fluggebiete gibt es, ein ſechſtes, das die letzte Lücke ſchließt, wird zur Zeit in Alice⸗ Springs geſchaffen. Während ihres Aufent⸗ haltes in der Miſſionsſtation waren die Frank⸗ furter Wiſſenſchaftler Zeugen einer Hilfeleiſtung durch den fliegenden Dr. King. Durch Radio herbeigerufen— jede Station beſitzt einen Sen⸗ der— landete der Arzt mit ſeinem ſilbernen Vogel und brachte einer erkrankten Eingebore⸗ nen ſchnelle Hilfe. Nach Anſicht der meiſten Buſchmänner kam Dr. King, deſſen Ankunft für alle eine Senſation war, direkt vom Him⸗ mel herunter. Marmelade verhinderte einen Krieg Nur mit vieler Mühe konnte der Expeditions⸗ leiter Dr. Petri den Ausbruch eines Kampfes zwiſchen zwei benachbarten Nomadenvölkern verhindern. Bei einer Kultfeier hatte der deut⸗ ſche Forſcher von einem Stammeshäuptling ein„Kunyn“, einen Zauberſtab, als Geſchenk erhalten. Rach dem Glauben der Eingeborenen hat ein ſolches„Kunyn“ die Kraft, ſeinem Be⸗ ſitzer alles zum Leben Nötige zu beſchaffen. Der Zauber hat aber nur Wirkung, ſolange nicht eine Frau den Zauberſtab ſieht oder von ſeinem Beſitz etwas erfährt. Wie ſich ſpäter heraus⸗ ſtellte, gehörte dieſer Zauberſtab jedoch einem Manne einer benachbarten Nomadenſiedlung. Ein Kampf ſchien unvermeidlich. Durch ein Glas Erdbeermarmelade beruhigte Dr. Petri ſchließlich die erregten Gemüter. Die Frankfurter Expedition hat mit den Ar⸗ beiten im nördlichen Teil der Kimberley⸗Wüſte ihre Forſchungstäti die Teilnehmer gkeit in Auſtralien beendet, werden ſich in Perth zur Heim⸗ reiſe einſchiffen und dürften Anfang März wie⸗ der in Deutſchland ſein. Die„Bile“ um Verhaflung Das Ueberfallkommando von Scotland Pard war nicht weni ein Mann am 4 überraſcht, als elefon meldete, ſich dieſer Tage der mit zittern⸗ der Stimme bat, man möge ſofort in die Goß⸗ Motorenfabrik kommen, wo er einen Ein⸗ bruch verübt hatte, und ihn verhaften. Man konnte ſich in der Londoner Polizeizentrale die⸗ ſen myſteriöſen Anruf nicht recht erklären und war geneigt, an einen Scherz zu glauben. Ein⸗ brecher pflegen im allgemeinen nicht telefoniſch um ihre Verhaftung zu bitten. Immerhin ent⸗ ſandte man doch das Ueberfallkommando, dem ſich an dem angegebenen Ort ein höchſt unge⸗ wöhnlicher Anblick bot. Polizeiwachtmeiſter Re⸗ nick hatte bei ſeinem nächtlichen Dienſtgang die beiden Banditen im Kaſſenraum der Motoren⸗ werke überraſcht. Mit entſichertem Revolver forderte er ſie auf, die Hände hochzuheben. Wie aber ſollte er Hilfe herbeirufen? Zum Telefo⸗ nieren brauchte er beide Hände, und den beiden Gangſtern war keinesfalls zu trauen. So kam er auf den Gedanken, ſie mit vorgehaltenem Revolver zum Telefon zu treiben und einen von ihnen zu zwingen, ſelbſt das Ueberfall⸗ kommando anzurufen. Schnaps sollte frösten Warſchau, 21. Okt. Einen Beweis unver⸗ brüchlicher„Treue“ gaben drei junge Leute in Ruda, Polniſch⸗Oberſchleſien, deren gemeinſa⸗ mer Freund im dortigen Gerichtsgefängnis ſitzt. — Ein Polizeibeamter erblickte in der Nacht auf dem Gefängnisdach drei Geſtalten, die auf die Halterufe und Schreckſchüſſe des Beamten flüchteten, ſchließlich aber feſtgenommen werden konnten. Sie hatten eine lange Schnur bei ſich, an der eine Schnapsflaſche hing. Sie erklärten, daß ſie ihrem Freund die Flaſche in ſeine Zelle herunterlaſſen wollten, um ihn zu„tröſten“. herzensgute Mutter, Frau geb. Lempe In tie fer Trauer: Mlichael Onrutschoff Leni Chrutschoff tags 12 Uhr, im Krematorium statt. Am 12. Januar um 4 Uhr nachm. verschied nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden im Alter von 390 Jahren meine innisstgeliebte Frau und MHargarcia Chruischolft Mannheim(G 4,), den 12. Januar 1939. Ffäu Luise Lempe veh. Mrul Die Einäscherung findet am 16. Januar 1939, mit- Oftene Stelilen Für vas Bewerber, welche beſitzen, werden bevorzugt. und Gehaltsanſprüchen erbeten: Arbeiĩt: buro unſerer Platinabteilung ſuchen wir eine tüchtige Hraft für die Arbeitsvorbereitung u. Vorkalkulation. Feinmechanikerausbildung Schriftliche Be⸗ werbungen mit Lichtbild, Zeugnisabſchriften 30086V G. K. Hertens d. m. b.. Perſonalbüro— Hanau am Main.— für Büroarbeiten geſucht. TIodesanzeige Hauptlehrerin abzurufen. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe, gute Schwester, Tante, Schwägerin, Kusine, Amanda Deidhert nach kurzer, schwerer Krankheit in die Ewigkeit Mannheim(Spelzenstr. 9), den 13. Januar 1939. im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Laura Gehrig, geb. Reichert Die Beerdigung findet am Montag, 16. Januar, um .30 Unr statt.- Seelenamt am Dienstag, 17. Januar, morgens.30 Uhr, in der Herz-Jesu-Pfarrei. Zuſchriften unter Nr. 130 258 VS än den Verlag dieſes Blattes erbet. Perfekte Stenotypistin mit längerer Praxis für das entralbüro ein. holzinduſtriel⸗ en Unternehmens Süddeutſch⸗ lands zum ſofortigen Eintritt, ſpäteftens 1. März 1939 gesucht Angebote unt. Nr. 130 357 VS an den Verlag dieſes Blattes. n guten kleinen aushalt z. 1. Fe⸗ brwar geſucht ehrliches, fleiß iges im Kochen und in iude den übrig. Haus⸗ arbeiten gut erf. Wiimnelm Axt Wir werden ihm ein treues Gedenken bewahren. Betriebsführung und Geiolgschaft Henn& Greiner vorm. Andr. König, Slahlhau Hannheim ofort geſucht. Hetiner. 7 ö. 7AA3 es L Nach kurzer, schwerer Krankheit verschied unser 5 putzkrau Frau(10748 Arbeitskamerad derucht. Obere F. Stellermann, u Elignetſtr. 15—17, 045B Tüchtiges, ſaub. Müdchen für den Hausbalt liofort oder z. 15. Januar ageſucht Junge, ſaub. fiakas Echnvv, dr 2, 9ff. lal.? 510. (1203768N0 geſuht. Adreſſe zu e rfr. unt. 130 380V R im Verlaa d. B. Danksaguns unserer lieben Entschlafenen. Frau sagen wir unseren innissten Dank. erwiesene letzte Ehre. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgang Carola Sanner Besonderen Dank für die schönen Kranz- und Blumenspenden sowie die der Entschlafenen Mannheim(Erlenstr. 58), den 14. Januar 1939. Die trauernden Hinterbliebenen: ldiesausarbeit mit⸗ fübernimmt, b. gu⸗ Ehrliches, fleißiges ter Bezahlung ge⸗ ſucht. Adreſſe zu äach erfr. unt. 1483 0 Bl im Verlaa d 4 3; ſelbſt. Führung ————————————— 5 eines Goſchäfts⸗ haushalts bei hoh. ehrl., 45 5 p. Std Lohn ſo ſort ae⸗ ſucht. Adreſſe zu 30 388V R mit Früoſtuck und Ievt. Fahrg. geſucht erf. u. 130 38 im Verlag d. Bl. Volkmann, [Meerwieſenſt.29 ſofort geſucht. Kronprinzen⸗ Harl Sahner und Mngenörige Lallmädccen Vorſtell—4 Uhr das radfahren., (1071 B) ſtraße 56. Eine perfekte Fllſlſe ür dauernd oder ushilfe geſucht. Angebote unter: C. M. 3101 an An⸗ zeig.⸗Frenz, 0 4, 5 150593 V) Sauberes, ehrlich. lAlimataen bei auter Bezahl. ſofort geſucht. Adreſſe zu erfrag. u. Nr. 130 398 V im Verlag d. Bl. Schulentlaſſenes Maaaea f. mein Blumen⸗ geſchüft geſucht. Radfahrerin erw. Blumenhaus Heinrich Hauſer Waldhofſtr. 10. (57466B) — 1 zimm., Küche neuherger., f. 30./% zu vermieten. (7071V) ön MMſltadt. 5Jimmerwhg. m. Bad. Warmw.⸗ eiz. u. ſonſt!'ges Zubeh., ſ. preisw. ſofort zu vermieten Nachw. Schneider, Schwetzingerſtr. 39 Fernruf 440 98. (130189 V) Schöne Verhſt. m. Lagerraum zu vermiet. Näh. Holzſtr. 3, 3 Tr.. ebenfalls 1 leeres Manſ.-Zimmer (1446 B) Mietgesuche dimmer⸗ Lohnung mit Zubehör bald geſucht. Angebote erb. an Dieterle, Dipl.⸗Ing.(BBCz Kronprinzenſtr. 58 II. 75 NHMöbl. Zimmer zu vermieten Schön möbliertes Dohn⸗schlaf⸗ Manſ.-immer an berufst Fräul. in Max⸗Joſefſtr. 19 part., zu vermiet. (1033B) Cinfaches, ruh. möbl. zimmer ſof, od. z. 1. Febr. billig zu vermieten Hertenſtein, D 2. 1.(1005 B I 10, 10, 1 Treppe Hoppe.(1061B Separates(1079B möbl. zimmer ſofort zu vermieten Lindl, E 3, 10. m 95 l. Jimmer ſofort zu vermieten S 6, 14, U1 lints (1070 B) Gulmöblierles Schlafzimmer m. Zentralheizung u. fließd. Waſſer, Parkring 35, 2 Treppen hoch, zu vermieten. (130390VB R) Möbl. zimmer an Herrn zu vm. R 6, 7, Sporer. (1089 B) leere Zimmer zu vermieten Groſes, helles, leeres Zimmer Un; 2. 39 an ber. inzelperſon für 20% zu vermieten S 1, 12, 3 Treppen b. Krauß.(1057 B Aflſtadt! Groß. leeres zimmer evt, m. Kochgeleg., 2. Stock, zu verm. Jochum, Collini⸗ fr., a Fernruf 204 32. (130385VR) reere Zimmer f zu mieten geiucht Lleet., großes zimmetr od. Manſarde Nähe Tennisplatz, zu mieten geſucht. Anab. u. 1493 BS an d. Verlaa d. B. Züchtige kautions⸗ fühige Wirt leute fuchen fihat Il. Hatee in gt. Lage, wenn a. abgewirtſchaftet zu pachten, Ange⸗ bote u. 130083VS an den Verlaa ds. )1Blattes erbeten. Nnzug(orau) ſehr gut erhalten, Gr. 44. Maßarbeit Leberg.pàetot Covercoat, reine Wolle, f. mittl. Gr. verkauft billia: Itta, R 7, 30, Anzuſehen abends oder Sonntaa. (1041B) lol- möbel Schrank 1t. 22.- K 20.— Bücherſchrk. 26.— Schreibtiſch 40.— Kombin. Möbel, auernmöbel uff ich. kaumann Ac0 Verkaufshäuſer T 1, Nr.—8 Fernruf 278 85. Lief, frei Haus. (130212V) Gut erh., elfenb.⸗ farbiger Kinder⸗ Rüſtenwagen u verk. Baumann Mönchwörthſtr. 103 Almenhof.(1040B Schrank- u. verserkd. Häkmadisen in großer Auswahl zu billigſten Pr. dteinbach Schwetzingerſtr. 109 Nähmaſchinenhdlg. (48 605 V) Gut erh. Kinder⸗ Sporkwagen zu verkaufen. Anzuſeh. ab2 Schmelcher, K 3, 17 (1101 B) Eine gußeiſerne Dezimalwaage H4. 4 0 (500 kg), f. Metall⸗ handel geeignet,— Dezimalwaage, (300 ka), Sonder⸗ ausführ., z. Wieg. gar. Platten geeig., 1 Dezimalwaage, (500 ka): 2 Schnellwaag. alle geeicht. aebr., zu verkaufen. H. Engler, Spe zialwerkſtätte f. Waagen⸗Repar., L 4 5 Fernruf N236 47. (130366VR) eelolg reli uill an keiolg aber nur für den regsomen und ztielbewoußt orbeitenden Seschäftsmonn. Solch fort. schrittliche Geschäftsleute wissen es alle: Zum krfolg gehört nicht zoletzi die plonmäßige Werbung durch Anzeigen. Bitte, lossen doch qouch Sie sich einmel Vorschläge von der Zeltung ounterbreiten, deren Erfolgskroft sich tͤg- lich oofs nevue vlielfoch er- weist. Hakenkreuzbanner Anzeigen⸗-Leltung Geschäft e hHacntgesuche Verkübte%φ- 75 Infolge Wegzugs iſt ſofort eine ca. 90 qm große Auto⸗ und Motorrad⸗ Reparaturwerkſtätte mit Wohnung zu verpachten. Tüchtigem Kraftfahr⸗ zeughandwerksmeiſter iſt Gelegenheit geboten, ſich eine Lebensexiſtenz zu ſchaffen. Ort Mittelbadens, ca. 3500 Einwohner. Einzige Reparaturwertſtätte am Platze. Angebote unter Nr. 130 301 VS an die Geſchäftsſtelle des HB in Mannheim erbeten. Kautgesuche 1⁵ En Klein. Doppel⸗ dl Schreibliſch Zu verkauten II krattahreuge 15⁰ N h ben, eees id: egen it u. 9 a u s I..8 Motorrab f Manan 5*„M ⸗ 4¹⁰⁰ο 4 T d 1 ſiche Rückzahlung. fa'ſt'neu, zuſ Angeb, u. 1060. 5 verkaufe'n. an d. Verlag d. Bl. Fährradanng. Held, fiermamt .⸗ und.⸗Rad, 14 Nähmaſch., elektr(110185V) Grammophon pch. 51 f f * Laden. all d 3 eF e (1108 B) Die berühmten Ol⸗ denburger, laufend lieferbar. Zahlg.⸗ Erleicht. Poſtlarte genügt.(1022 B Poſtkarte genügt. Sch neider, Leermat. Ztr., aut er⸗ halten, reiswert zu verkaufen. Auto⸗Schwind, P7, 18, Planken Ferkelhandlung, Sandhofen. gebraucht, zu kauf.. 7 hhäferhund⸗ geſucht. Angeb. an bebr. flutos Reln⸗ Ae—— gchließfach h8. werden schnel gibt 2 Rüden ab. (130371VR) verkauft durch Ppllipp G 34357 nl enn-ie- üntere Clianetitr.7 Elektriſcher Hotor 3 KW, 4 PS, 120 Volt, dazu Trunsmiſſion mit verſchiedenen Riemenſcheiben ſo⸗ fort zu verkaufen. Hans Brückl, F 3 13 a. (130391BR) Ein frischer Transport roter u. schwarzbrauner eingetroffen. Die Tiere sind schutzgeimpft und untersucht. Besichtigung und Verkauf bei Hermann Kreis —. Viehverteller Hemsbach à. d. B. am Bahnhof * — He Halce-. — + Naßnahme ohne n letzter Z des Bauens o der eigenmäch den genehmigt —— eibehörde atſachen geſte Dies gibt Ma isherigen M. Erfölg geführt 1. Beim Bau und bei A migten Ba geg Vau 1 es Baues 2. Bauherrn, ausführend tretungen 1 3. Im Wiede en dieje⸗ auausfüh nehmigung Abſ. 3 Lal angen w ällen we es Verfah Gewerbeor ziehung— Wenn durch tung von Eiſ Beſtimmungen Arbeitskräf 83 er Behandlune tritt, ſo muß men werden. Mannheim, Der 3 — Ab han Amtsgericht Für die Angal Mannheim, Neue B 454 Friedt ellſchaft mit annheim(F ſellſchaftsvertr errichtet. Geg mens iſt: Be des riedrichs lichkeiten, f ſi 5* gelegen ſind, 82838 Insl Kunſteisbahn licher Veranſte Mark Geſcha mark. Geſchäft Dürr und Dr. Mannheim. S ührer beſtellt chaft vertreter ührer Geſchäftsführe einem Prokur tragen wird machungen de im„Hakenkre eim, ſie könn chen Reichsar A 2162 Rhei ling& Co., N Womanpug 1939 mit Ri mann und 0 Mannheim al Geſellſchafter tiſten. Geſan *—* 3 rnulf Hellin beide Kaufleu Vei 4 252 Julii N& Kel traße 22). 2 chneider, hat Einzelpro B 396 Maut chaft mit weigniederla annheim der Firma M ellſchaft mit ünchen. 2 annheim if A 1608 Me eim(Dalber chaft iſt aufg Geſellſchafter beide in M ſtändiger Ver Gefenicha eſellſchaft, Straße 150— die beſchränkten Brinckmann, hoann Hilger, erſtreckt auf! niederlaſſung Gebrüder S Reze der En ien⸗Geſellſche Die gleiche im Handelsr Berlin bezu Sweigniederl uar 1959 die Goß⸗ en Ein⸗ ften. Man ntrale die⸗ lären und iben. Ein⸗ telefoniſch erhin ent⸗ indo, dem ͤchſt unge⸗ ieiſter Re⸗ ſtgang die Motoren⸗ Revolver eben. Wie m Telefo⸗ den beiden So kam ehaltenem ind einen Ueberfall⸗ 1 is unver⸗ Leute in gemeinſa⸗ ngnis ſitzt. der Nacht n, die auf Beamten en werden ir bei ſich, erklärten, ſeine Zelle öſten“. eeilit olh agsomen eitenden ch fort. äöftsleute m Erfolg tz1 die 9 durch auch Sie qge von tbrelten, sich tög- lfoch er- ner ltung qm große ad⸗ Kraftfahr⸗ boten, ſich ttelbadens, rwerkſtätte 1 VS an m erbeten. UA. 1 Sicherheit u. zu leihen u 1———2 ückzahlung. b. u. 1060 B Verlag d. Bl. iermamt Akel berühmten Ol⸗ urger, laufend rbar. Zahlg.⸗ icht. Poſtkarte gt.(1022 B karte genügt. ch nei der, rkelhandlung, ndhofen. lferhuno⸗ nger von der in⸗Neckarhalle 2 Rüden ab. pen),(1013B ipp Geörg re Clignetſtr.7 zbrauner untersucht. e1 verteller bach à. d. B. Bahnhof 3„Bakenkreuzbanner“ Samstag, 14. Januar 19359 Heute 11 Wir bitten alle, di Sonntag- Ausgàbe Qucłksicht zu nehm wir keine Anzeigen mehr annehmen können llalcenlereũæbanner · Inæeigenabteilung Unr Flakͤſ der Anæeigen-Annalime füc die Sonntag-Auͤsgabe. e noch eine Anzeige für die dufgeben mochten, hierẽuf en, denn noch 11 Uhr werden Gegen Kanrschaund,Haur auskall, Ropfschuppen usw. wenn in inrem achgeschäft nient zu haben LIiiee Beanmmacungn Maßnahmen geg. das Bauen ohne Genehmigung *5 letzter Zeit häufen ſich die Fälle des Bauens ohne Genehmigung und der eigenmächtigen Abweichung von den genehmigten Plänen. ie Bau⸗ —— eibehörde wird vor vollendete atſachen geſtellt. Dies gibt mir Veranlaſſung zu olgenden Maßnahmen, nachdem die isherigen Maßnahmen zu keinem Erfölg geführt haben: 1. Beim Bauen ohne Genehmigung und bei Abweichung vom geneh⸗ migten Bauplan wird ſofort ein⸗ geg Vau und die Weiterführung es Baues verhindert. 2. Bauherrn, Bauleiter und Bau⸗ ausführende werden bei Ueber⸗ An ie mit Höchſtſtrafen belegt. 3. Im Wiederholungsfalle wird ge⸗ en dieſenigen Bauleiter und auausführenden, die ohne Ge⸗ nehmigung bauen, Znung 8 12 Abſ. 3 Landesbauor vorge⸗ angen werden; in beſonderen 14 en werde ich die Einleitung es Verfahrens nach Heid Reichs⸗ Gewerbeordnung— Gewerbeent⸗ ziehung— de Wenn dürch die Sonderbewirtſchaf⸗ tung von Eiſen und Heh und die Beſlimmungen über den Einſatz von Arbeitskräften auf Grund der Anord⸗ nungen zur Durchführung des Vier⸗ ahresplanes eine Verzögerung in er Behandlung der Baugeſuche ein⸗ tritt, fo muß dieſe in Kauf genom⸗ men werden. Mannheim, den 11. Januar 1939. Der Polizeipräſident — Abt. Baupolitzei— handelsregiſter Amtsgericht Mannheim F6 3 b. Für die Angaben in() keine Gewähr Mannheim, den 11. Januar 1939. Neueintragungen: B 454 Friedrichspark⸗Sportplatz Ge⸗ Aen beſchrünkter Haftung, annheim(Friebdrichspark). Der Ge. fellſchaftsverttag iſt am 11. uli 1938 errichtet. Gegenſtand des Unterneh⸗ mens ift: Betrieb und Verwaltung des Friedrichsparks, ſowie der Bau⸗ lichteiten, die auf dieſem Gelände gelegen ſind, bzw. künftig errichtet werden. Insbeſondere Betrieb einer Kunſteisbahn ſowie Abhaltung ſport⸗ licher Mrainagenget aller Art. Das Stammkapital beträgt 258 000 Reichs⸗ mark. Geſchäftsführer ſind: Dr. Fritz Dürr und Dr. Philipp Buß, beide in Mannheim. Sind mehrere Geſchäfts⸗ ff befielt, ſo wird die Geſell⸗ chaft vertreten durch zwei Geſchäfts⸗ ührer oder durch einen Geſchäftsfübrer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten. Als nicht einge⸗ tragen wird veröffentlicht: Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erfolgen im„Hakenkreuzbanner“ in Mann⸗ eim, ſie können jedoch auch im Deut⸗ chen Reichsanzeiger bewirkt werden. 2162 Rheiniſche Feldbahnen Grei⸗ ung& A Mannheim(Goetheſtr.). Foihmaiieigelharg ſeit 2. Januar 1939 mit Richard Greiling, Kauf⸗ mann und Generalkonſul a. D. in Mannheim als em haftendem Geſellſchafter und einem Kommandi⸗ tiſten. Geſamtprokura mit gemein⸗ amer Vertretungsbefugnis haben: Krnulf Hellinger und Herbert Uth, beide Kaufleute in Mannheim. Veränderungen: 4 252 Julius Scheuermann porm. Mayer Keller, Mannheim(Burg⸗ M 8 22). Die Firma iſt geändert n: Scheuermann. A 47 Guſtav Spangenberg, Mann⸗ eim ean 49). Herbert 10 mann, Mannheim, at Einzelprokura. 5 B 396 Maut⸗& Barckhauſen Geſell⸗ chaft mit beſchränkter Haftung, weigniederlaſſung Mannheim in annheim als Zweigniederlaſſung der Firma 23 1 aft mit beſchränkter 1—0 Die Zweigniederlaſſung annheim iſt 1608 Mayer& Krauth, Mann⸗ (Dalbergſtraße)., Die Geſell⸗ chaft iſt aufgelöſt. Abwickler ſind die Geſellſchafter Philipp Mayer, Kauf⸗ mann, und Otio Krauth, Ingenieur, eide in Mannheim, mit je ſelb⸗ ändiger Vertretungsbefugni 4 11 En inger⸗Union⸗Werke, en⸗ Gefelſchaß, Mannheim(Neckarauer ße 150—162). Die bisher auf die Hauptniederlaſſung Mannheim beſchränkten Prokuren von Karl Brinckmann, Max Keßler und Jo⸗ hann Hilger, alle in Mannheim, ſind erſtrec auf den Betrieb der Zweig⸗ niederlaſſung Bexlin unter der Firma Gebrüder Schäffler Zweigniederlaſ⸗ Hez der Enzinger⸗Union⸗ erke Ak⸗ ien⸗Geſellſchaft Die gleiche Gſvergagng wird auch im Handelsregiſter des mtsgerichts Berlin bezüglich der dort beſtehenden Zweigniederlaſſung„Gebrüder Schäff⸗ ler Zweigniederlaſſung der Enzinger⸗ Union⸗Werke Aktien⸗Geſellſchaft“ er⸗ olgen. 5 Erloſchen: 4 1561 Fritz M. Lefo, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, die Fir⸗ ma. 5 A 517 Michael Lißberger, Mann⸗ heim. Die Prokura der Gerda Liß⸗ berger und die Firma ſind erloſchen. 4 85 D. Bauer, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. A 966 Auguſt Weiß, Mannheim. Die Firmg iſt erloſchen. A 1291 Wilhelm Clormann, Mann⸗ heim. Die Firma iſt erloſchen. A 1080 Adolf Born, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 8 3 n 7 9 en der Frau Hedwi e Witwe geb. Steincke, nbabekin der irma Theodor Heß, Fahrzeugteile⸗ roßhandlung in Mannheim, N2, 3, wurde nach Abhaltung des Schlu ⸗ u 5ftermins und Vornahme der S verteilung aufgehoben. Mannheim, den 9. Januar 1939. Amtsgericht BG. 4. zwangsverſteigerung —5 Ai verſteigert das No⸗ tariat am Dienstag, den 28. Mürz 1939, vorm. 9 Uhr— in ſeinen Dienſt⸗ räumen— in Mannheim 1, Nr. 4, immer 32, das Grundſt tin Franz, Arbeiterein Mannheim⸗ eudenheim u. a. auf Gemarkung annheim⸗Feudenheim. Die Verſteigerungsanordnung wurde vermerkt. Rechte, die zur ſelben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Ver⸗ ſteigerung vor der Aufforderung zum Bieien anzumelden und bdei Wider⸗ ſpruch des Gläubigers alaubhaft zu machen: ſie werden ſonſt im gering⸗ ſten Gedot nicht und bei der Erlö⸗⸗ vexteilung erſt nach dem Anſpruch dee Gläubigers und nach den ührigen Rechten berückſichtiat. Wer ein Rech: Lerſa die Verſteigerung hat, muß das erfahren vor dem Zuſchlag auf⸗ beben oder einſtweilen einſtellen laſ⸗ ſen: ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle de⸗ verſteigerten Gegenſtandes Die Rachweiſe über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jedermann ein⸗ ſehen. Grundſtücksbeſchrieb: Grundbuch Mannheim, Band 521, Heft 34: Lab.⸗Nr. 20 309: 1 Ar 32 gm Hof⸗ reite in Feudenheim, Löwenſtraße 5. Schätzung: Grundſtück 9000.— RM. Zubehhr 22.— RM. Notariat Mannheim VI. als Vollſtreckungsgericht. vVerschiedenes Biſſiger Hund! die am 11. Januar 1939 U 1, 13, Kommisbrot kaufte, wird erſucht, ſich andernfalls Strafanzeige erfolgt, da erkannt.(1498B) uimmohilien Baden⸗Baden: Aeitamiesla in ebener Lage, durchgreifend re⸗ noviert,%3 und%4 Zimmer mit jedem Komfort, Zubehör u. roßem Garten zu verkaufen.— äheres durch:(130074V) —————— 2 mmobilien,— Baden⸗Baden, ichtentalerſtr. 2, Fernruf 465. Gelegenheits Käufe aller Art konn auch ihnen tor wenig Geld elne kleine eim, undſtück des .Ruto-Verleih ofort dort zu melden, Anzeige im„HB.“ vermittein ra e, Sie an beim Alleinhersteller paul Graichen& Co., Auerbach(Hessen) KoMZENT Samstàg dbend im Dalmbrüu ruustun I3,10 Verläng-rung Wirtochstt. Pennernok, Lindenhof fleden Samstas und Sonntas: Militär- Konzert der beliebten II0er-Kapelle. Es ladet freundlichst ein(10308) G. Gromer. Rennershofstraße 12. Eine Au-wahl gesplelter DIANOS darunter erste Marken HECKEI Kunststr. 0 5, 10 Alleinvertretung erster hahrikale 4 Rrnnnnns 4 fe 5K it Sennn 2s H 1. 2 K 1. 9 Stadtschdulce Duckachier ioꝭ⸗ Restaurant Bilerkeller Muünzstube Automa! dle sehenswerte Gaststätte lür jedermann Mannheim F6 anden Flanken Im pPlankenkeller Biler ven ras! Moderne Werkstätte fu; Plissee aller Art Dekatur Kantenerbeiten Hohlssum Biesen Stiekerei Spitzen einkurbeln Stoffknöyte usvw Verkautsstelle für LTON Modezeitschriften Schnittmuster Inh. E. GOEDE Mannheim, Qu 3, 21 Fernsprecher 224 90 Reitebüro ftuttgart Tel. 40686— Postscheck 6314 Wintersport- Gesellschaftsreisen nach den Dolomiten 1w/ 2w. St. Ulrich(1250)... 74.— 113.—• Seiseratpe(2200 m).. 79.- 124.— Grödner joch(2150)... 74. 110. Reisen gesichert. Devisen durch uns. Mach Tirol und Vorarlherg annheim(1094 m).. 56.- 96.— Damllls(1430). 55.— 92.— Weitere Fahrten it. Programm Anmeldung nimmt entgegen: Hannheimer Reisehir% õmhl. im plankenhof 6- Fernruf 343 21 programm kostenlos . Holon ſuobioꝛt? Teespitren 22.Grrn 1. 20 Rinderspacher N 2, 7 Kunststr.O 7, 4 Heidelbergerstr. R aSsTSTATTE Aite Piaiz Angenehmer Aufenthalt · preiswerte Kküche IMM. WIITIV BAUX Jeden Samstag Verlängerung 2, 6 e frehgasse ſtimmungskonzert.en 4n U Schell's Gaststätte Langerötterstrane 33 ASTEA Kühlanlägen groͤbte Betriebicherhelt, billigite Unterhaltung Verlengen Sie prospelte · Beratung kostenlo: 2 EPAEATUAEN UND UHIBAU duch önderer Fabrikate Technsches Büro für Kä te- und Kraftanlagen H. WIIXI EAAIEN-Weinheim aà. d. B. FERNSPEECHEN 2590 Belbe nonditorei u. Kaffee 9 2, 14 Probieren Sie Belbe's ausgezeichnete A πνν O das hervorragend pikante Gebück. Karton RM. Auch zu haben in besser. * .- und.— Obst-, Konftüren- u. Delikatess. Geschäft. *s en 42300 * ———— A4183 FEA7 7716 ·ůͤ Ni.o ½ 25090 plAMKENHOf p- PARADEPLIATZ E7 7 ——.— 7 Eberhardt kever der geprüfte Kammerjäger MaNNNMEIA, collinistrase 10 rfernruf 253318 Selt. 37. lahren lü Höchstleistungen in der Schädiingsbekümp une ekannt r Selbstfahrer Fernrut 42532 Mνι⏑,,.jieeter 8 hfennis———— an Selbstfahrer Schiſtergarage Speyerei-Str.-9 Fu Schlachtnot-Barꝰge 8 e 167 Seckenneimerſtraße 132. Ruf 443 De Frau mit ſchw. Daclel,— wiſchen 14 und 15 Uhr in Bäckerei Eiſinger, l Aelbein 1e deane von Wilhelm Brachmann Zur Auseinandersetzuns mit denProtestantischen Rompilgern“ Die Schrift wirkt außer ordentlich reinigend zum khema Glaube durch das BZlut“ im Sinne einer ras⸗ zischen Geschichtsauffas- sung. Häk. Tuchandlung Leih-Autos 4½ Mannheimer Cheater⸗öpielrlzn für die Woche vom 15. dis 28. Fannar 1959 Mittwoch, 18. Jan.: Miete M 14 und 2. Son⸗ dermiete M7 und für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgem. Ludwigshafen Abt. 471 bis 472, 491—492:„Enoch Arden“, Oper von Ottmar Gerſter. Anfang 20 Uhr, Ende Donnerstag, 19. Jan.: Miete G 13 u. 1. Son⸗ dermiete G 7 und für die NS6 Kraft durch Freude: Kulturgem. Ludwigshafen Abt. 417, 432, 438:„Die Mutter“, Schauſpiel von Walther Stanietz. Anfang 20, Ende 22 Uhr. 20. Jan.: Miete F 15 und 1. Sonder⸗ Fes und für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgem. Ludwigshafen Abt. 433 Komödie von Heinz Freitag, Sa Sonntag, 22. Jan.: Nachm.⸗Vorſtellung für die NScG Kraft durch Freude: Kulturgem. Lud⸗ wigshafen Abt. 31. 53—54, 55—56, Jugend⸗ gruppe Ludwigshafen, Gruppe F Nr. 815 bis Im nationaltheater: Sonntag, 15. Jan.: Nachm.⸗Vorſtellung:„Die Operette von Strauß. Anfang 14.30 Uhr, Ende gegen 17.30 Uhr.— Abends: Miete C13 und 1. Son⸗ dermiete C7:„Tiefland“, Oper von Eug. 'Albert. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Montag, 16. Jan.: Nachm.⸗Vorſtellung, Schüler⸗ mieie B:„Emilia Galotti“, Trauerſpiel Anfang 14 Uhr, Ende 16.15 Uhr.— A 23 Für die RS6G Kraft „Die Operette von Johann Strauß. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 23 Uhr. Dienstag, 17. Jan.: Miete B 13 und 1. Sonder⸗ miete B 7 und für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgem. Mannheim Abt. 621 bis 623, Kulturgem. Ludwigshafen Abts 405 bis 406:„Die Gänſemagd,“ Märchenoper von Lill Erik Hafgren. Fledermaus“, von Leſſing. durch Freude: Ende 22.45 Uhr. gegen 22.45 Uhr. miete bis 434:„Aimée“, Johann Fledermaus“, Anfang um 20 Uhr, Coubier. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22 U. mstag, 21. Jan.: Miete E 14 und 2. Sonder⸗ diebiſche Oper von G. Roſſini. Anfang 20 Uhr, Ende miete E 7:„Die nach 22.30 Uhr. Efe“ 817 und Gruppe B:„Emilia Galotti“, Trauerſpiel von Leſſing. Anfang 13.30 Uhr, Ende 15.45 Uhr.— Abends: Miete 414 und 2. Sondermiete A 7:„Carmen“, Oper von Georges Bizet. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 23 Uhr. Montag, 23. Jan.: Miete H 13 und 1. Sonder⸗ mieie H 7:„Ingeborg“, Komödie von Curt Götz. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Im Ueẽnen Theater im Roſengarten: Sonntag, 15. Jan.:„Die drei Eisbären“, Luſtſpiel von Maximilian Vitus. Anfang —20 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Mittwoch, 18. Jan.: Für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgem. Mannheim Abt. 119, 261—268, 281—283, 360—369, 381—386, 391. bis 393, 509—510, 514—517, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr.—900: „Die Mutter“, Schauſpiel von Walther Stanietz. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Sonntag, 22. Jan.:„Die drei Eis bären“, Luſtſpiel von Maximilian Vitus. Anfang. 20 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Montag, 23. Jan.: Für die NSG Kraft durch Freude: Kuülturgem. Mannheim Abt. 219, 320 bis 335, 342—347, 509—510, 521—523, 534 bis 540, 544—550, Gruppe D Nr.—400, Gr. E⸗ freiwillig Nr.—900: Elſter“, Oper von G. Roſſini. Anfang um 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. „Die diebiſche In Cudwigshafen— Ufa⸗palaſt im pfalzbau: Mittwoch, 25. Jan.: Für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgem. Ludwigshafen Abt. 1 bis 10, 11—13, 16—18, 21—25, 34—35, 41 bis 42, 43—45, 46—49, 51—52, 61—63, 103 bis 105, 407—409, 416, 418, 431, 521—523, 601—618, 620—627:„Der Wildſchütz“, Oper von Albert Lortzing. Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.45 Uhr. E aua ZuaananaamaasasanwaanE BENSEL. Co. BANK Mannheim, 0 7, 17- Ruf 25051 /52 u. 23056 Annalime uan Snargeldeen aahanananaanusaaaaaamasswaamanasnn f ———— — — 300 Samstag, 14. Januar 193590 „Hakenkreuzbanner“ 2* Der neue— bes ondere R 41 5 Gusiav- Fröhlick · Fil adioO ie Zspäworstellungen Die u0 poleon ist an allem Kurt Goctz — schuledl paul Menekels, Max Gülstorff E. v. Winterstein, Olga Limburg, W. Schur Samstag:.50.20.25.35 Unr Sonntag:.00.00.10.20 Unr AMHATASRA P7, 23 Planken Sergeant BERRV „ HANS ALRERS renos letrtor 7091 Sa:.00.20j8.20 · S0:.25.508 20 Uhr 5r Uf. Müller- I. fam-Aorstel. chausUunc K 1, 5 Breite Str. Der neue GIgll-Fllm Oir gelõrt mein ſterz Benlamine Gigui- rnee lingen pPaul Kemp Carla Rust ga:.00.00.20- So:.00.00.00.20 Fur Jugendliche zugelassen SeALA Lindenhof, Meerfeldstr. 55 Der neue Gigli-Flim Oir gehoꝛt mein ſterz Benlamine Gigii- rTheo lingen Paul Kemp Carla Rust 8a:.15 6. 20.30- So:.00.00 6. 20.30 Für Jugendliche zugelassenl cAplTol Meßplatz, Waldhofstr.2 ſi jeweills abends Sascha Guitry Naman eines Jümänder Der Sascha Guitr/ Film der monatelenę mit Zekordkessen in paris, Wien, London llef! Der Sascha Guitry · Film der den Künstler weltberühmt machte Diesen Film dürfen Sie nicht versäumen! IMIIIABAI p 7, 23(Planken) SkCKENHEIHERSTR. 13 faaumate vermittelt dutch Mafenpieer eine wertvolle Ergänzung der Ralo sendungen. Vorrätig bei Heckel Kunststr. G 3, 10 Abtig. Schallplatten Gustav Frönlich ann* — prita K Splelleltung Beginn: Sa..15 600.30 eg 1 Freikarten auig 30 Enen 430 Unt it ein Vorwerben 15.45 Unt 00 6. 2000 4 tellung xbendvors 232¹9 4 Camilla Horn Heute Samstagabend unr paul Wegener, Ruth Hellderg in einem spannenden Abenteurer-Film Brautleutel Lchlafaimmer nach dem Roman„Viel Lärm ſchwere 445 4 um Severin“ v. Edmund Sabott Verarb. 0 Bezaubernde Frauen— ge⸗ fährliche Männer und en ch.kaumann àC0 verwegener Bursche in einem Verkaufshäuſer Strudel tollkühner Begeben- T 1, Nr.—8 heiten. .00,.50,.20 30. ah 2 Unr Jugend nicht zugelassen! (130213V) Eiche, 200 em Schrank, 4türig, i 23 Friſterkommode, 2 Betten, 2 Nachttiſche, Fernruf 278 85. Sonder-Spät-Vorstellung pOUR LE RIERITE Karten im Vorverkauf en der Theaterkasse Ufa-Palest O RIA luch Inseran und wichtig! — ſe ne berunclere Geachting rerdſem Cale- Mertaurant Teughaus a m Zeughausplatz Fernruf 22023 I 4 15 Gemutliches Familien-Cafe 5 Samstag u. Sonntag VERIXMGENUN G 30 Jaßis Tüll2schule bflxrmann L 4, 4 Beethovensaal Anfängerkurs beginnt am Montag, 16. Januar, 20.00 Uhr Samstag, 14. Januar„BAII1“ im Notel National auptſchriftleiter: Dr. Wilh. Kattermann tellvertreter? Karl M. Hageneier.— Chei vom Dienſt k..: Wilh. Ratzel.— Verantwortl für 9 nnenpolitit: Kari M. Hageneiet; für n Dr. W. Kicherer; r Wirtſchaftspolliit und Handel: Wilhelm Ratzel: für ewegung: Friedrich Karl Haas; kfür Kulturpolitit, euilleton und Unterhaltung: Helmm Schulz; für den eimatteil: Fritz Haas: für Lokales: Frievrich Kar! Haas; für Sport: Julius Etz; Geſtaltung der B⸗Aus⸗ abe: Withelm Raßel: für Beilagen: Dr. Hermann noln und Farl Lauer; für die Bildex die Reſſori- ſchriftleiter, ſämtliche m Mannheim.— Ständiaer Ber · Uüner Mitarbeiter: Prof. Dr. Johann von Leers. Ber · lüün⸗Dahlem— Berliner Schriftleitung Hans Gra Reiſchach, Berlin SW 68. Charlottenſtr 82.— Sprech. ſtunden der Schriftleituna: 3 von 16—17 Uhr (außer Mittwoch Samstaa und Sonntaa).— Nach⸗ druck ſämtlicher Originalberichte verboten. Für den Anzeigenteil verantw.: Wilh. M. Schatz, Mhm Druck und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag und Druckerei Gmbc. Zur Zeit gelten folgende Preisliſten: Geſamtausgabe r. VAusgabe Mannbeim Nr. 11. Ausgabe Weinheim Nr. 9, Ausgabe Schwetzingen Nr. 9.— Die Anzeigen der Ausgaben 4 Morgen und Abend erſcheinen gleich; zeitig in der Ausgabe B. Ausgabe 4 Mannheim.. über 16 799 Ausgabe B Mannheim.. über 28 800 Ausgabe A und B Mannheim über 45 500 Ausgabe 4 Schwetzingen. über 550 Ausgabe ß Schwetzingen. über.2⁵0 Ausgabe A und B Schwetzingen über 7 500 Ausgabe à Weinheimm über 450 Ausgabe B Weinheim„ über 39590 Ausgabe A und B Weinheim über 4 000 i Geſamt⸗DA. Monat Dezbr. 1938 üͤber 37 Do⁰ Der große Erfo-g! Zum 3. und 4. Male Eine besonqere Soõt- rote ſſung fieute n —— der Film voll Witz, Schmib und Störkster Sòtire, hölt die grobe Abrechnunę mit Muckertum und Heuche.ei Wer Moral sieht ohne ein heraliches und befreiendes Lachen hat keine Morall KhausUnC K 1, 5- Breite Straße der Vocverlo Uf Hot begonnen důgencilſche nĩcht zugelasʒen Sonderprogromm: RIE beic Vosõ · bot SbEN II Unnmmmnummmmmmmunmnmummummmummmmnun LIBELIE- Heute 16 Unr: Letæterango. Tanæ Tee Aiinnminnnnmnmmemnnnn mit dem pblenco-Orchester Heute 20.15 Uhr: Vorketate Abend-Voesletlurg mit dem hertlichen Vorlete-Teil und der groben bühnenscheu des Orchestefs Eduardo Bianco n dieser Vorstellung wird dle Bünnenseheu vom Reichssender Sdorbrucken dut Wochs- plotten für spdõtefe Ubertrogu ubernommen orgen 16.00 Uhr: Letæte Familien-Vorctellung mit Eduerdo Bienco u. dem hefrl. Vorietè· Teil Horgen 20.15 Uhr: 0 Abasclieds-Vorstełlung des Vorieté-Teiles und des Tongo-Kkonies Eduardo Bianee und seines Orchestefs Vorverkauf 11.50-13.00 Uhr und àb 18.00 Unr *+ beochten Sle bitte die Hontags-Delleme fir des grobe lustige progtemm det᷑ 2. Jonuarhälfte eeeeeeizierisziZTAszIZIWzATIVvtzsPsZtZtPtvszizZzTzLZZPszeszztztzzvtztztztzzetztztztztztzkstzzskrtztztztzkzzzzzkvtzzszzizsizizzziziziziziskzlzizivsb Des grofen Erfolgeswegen einmallgeWiederholung Sonntag, den 15. lanuar 1939 11.15 Uhr vorm. bor große Ski- und Landachaftsffim Winterzauber in den Landschaftliche Schönheiten von unerhörter Pracht wechseln mit Skilauf in höchster Vollenduns! Sexten- Negerdörfl- Musso- Uni-Hütte- Drei Zinnen Gi- ralba-Joch- Cortina'Ampezzo — Marmolata- Corvara- Gröd- ner Joch- Drei-Zinnen-Terrain —- Monte Cristallo u. a. m. Ein Kriminolfilm gonz elgener prögung, hondſest gebout und von poackender Lebensechthelt! Llter Morcveraam auserwühltes Vorprogramm jugend nicht zugelossen Tüglich: 4, 6. 10,.20 Sonntag ab 2 Uhr uanmmEin LI C HITSPIELE fsνιιιL“ Dots modeme Thester im Suden der Stodt Bis ainsenl. Mentag! Vintor Staal Gustav Diess Frauke Lauterbach- Oskar Slma in dem heiteren Ufa-Film: „oltketzang fgt' Besginn.00,.30 Sonntag.30 Uhr Jugendl. zugelassen! UrA-PAHIIS̃T Seonntag nachm. 2 Unr: broüs qugend-Vorstollung AnzZeigen wWerben! kine ÜIberrasclung tor die Honnhelmer ist dle HorrE n aschingogewand:. Dekoretion angefertigt von H. Schelidemenn 0 Mauie bunter abend] Orleinel Wlener Heurisen SKimmlunq!l libecrascluungen! g *— iiieeeeeeeeeeeeneennnein 1 Bockbierfest. prchorr Bräu“ im Ausschenł das weltbekennte Animator von„Pscherr“ Kapelle Sañ sorgt für Laune u. 5pal! Polizeistunden-Verläöngerungl For Auoy cafèé Hauptpost Ab leute ſeden Samotag Miete H Nr. 12 Anfang 20 Uhr National-Theater Mannhelm, Samstag, den 14. Januar 1939: Vorſtellung Nr. 163 Dee diebiiche Eliier (nach G. Gherardini). Oper in vier Bildern. Muſik von G. Roſſini.— Ueberſetzt, textlich und muſikaliſch be⸗ arbeitet von A. Treumann⸗Mette. 2. Sonderm. H Nr. 6 Friedrichspark ieee et T iieee, Sonntag, den 13. Januar 1939 TLAUXZ Eintritt 30 pig.- Fillitar 30 pig. Anfang ½8 Uhr Ende nach 22.30 Uhr Wonin heute! Beachten Sie bitte unsere Vergnügungsönzeigen und Donnerstag: Grober Lanhenabend Buüttenredner und Witzbolde àm Stäört Konditorei und Kaffee MELLER Dalbergsfiraſße 3 am Luisenrin g Jeden SamstagKonzert und Verlängerung Jeden Sonntag Konzert Daandier- Hale AQu 3, 3 imunt Tief Liebe zi volle G mit ſei ſeinen Blüten, ſiſt ein ſtändige abgetrer kann ol demſelb vieles, Die Menſche Embla, und Ul Sehnſu haften i der de „Linder dem Ti „Wirte felbaun fragt: „Wer h. aufgeba ſo ſchw Stück( früherer ſeiner& näherſte Herzen In d Reich d es dahe der der neren r haben d Bedeuti wahrt. Thing⸗ kennt Das ne gewiſſer ſammen weiß ne Und Runenft ten Gri Sie, die maniſch form e— heutiger Namen Wenn nen ritz Sinnbil Waldes ben ihn Fortdar trachte Stamm gen, die mit erd zeln. 2 nach ol gleichme uſw. U ſich da, Baumſt⸗ Aus europäi tiſche w griechiſe durchau dem No In u lich das innere fort. 2 pflegt 1 tiche o va E Hehn „V. h⁰ .45 Unt stellung es wegen rholung mar 1939 achaftsrſim heiten von chseln mit ollenduns! -Musso- nen- Gi- 'Ampezzo ra- Gröd- en-Terrain a. m. assen! — Stöft Kaffee LER ra ſ e 3 nrin g u Verlangerung Lonzert 4 3 * —— X h„ zurn—. —— ˙— ren.— —— .— 0 7 Der Baum als Lebensſinnbild Tief in die Herzen unſeres Volkes iſt die Liebe zu den Bäumen gepflanzt. Das eindrucks⸗ volle Gebilde des aufrechtſtehenden Stammes mit ſeinen himmelwärts gereckten Aeſten, mit ſeinen Blätterhänden und ſonnenhungrigen Blüten, läßt das begreiflich ſcheinen. Der Baum iſt ein Sinnbild geſammelter Kraft und be⸗ ſtändiger Ruhe. Er zeigt dem von der Erde abgetrennten Menſchen, wie man ſelig ſein kann ohne Worte, wie man auf einem und demſelben Flecke verharrend leben und dennoch vieles„erleben“ kann. Die Edda läßt das erſte Menſchenpaar von Askr und Embla, den Bäumen Eſcha und Ulme abſtammen und die Sehnſucht nach dem Baum⸗ haften iſt ihm geblieben. Wenn der deutſche Menſch vom „Lindenbaum da draußen vor dem Tore“ ſingt, von einem „Wirte wundermild“, dem Ap⸗ felbaum, wenn er andächtig fragt: „Wer hat dich, du ſchöner Wald, aufgebaut ſo hoch da droben!“ ſo ſchwingt darin ein gutes Stück Erinnerung an einen früheren glücklicheren Zuſtand ſeiner Seele, wo er der Natur näherſtand, ihr inniger am Herzen lag, als heute. In die Waldesheimat, das Reich der Bäume zurück, zieht es daher auch jeden Menſchen, der den Quellen ſeines In⸗ neren nachgeht. Wenige aber haben das Wiſſen um die alte Bedeutung der Bäume be⸗ wahrt. Die Linde, als uralter Thing⸗ und Gerichtsbaum, wer kennt ſie als ſolchen noch! Das neunerlei Holz, das zu gewiſſen heiligen Zwecken zu⸗ ſammengeſtellt wurde, wer weiß noch darum!.. Und ſchnitzte man nicht die Runenſtäbe aus ganz beſtimm⸗ ten Gründen aus Buchenholz? Sie, die heute als älteſte ger⸗ maniſch⸗europäiſche Schrift⸗ form erkannt ſind und den heutigen Buchſtaben ſogar den Namen gaben? Seßhaftigkeit und das blühende Leben eines Geſchlechtes anzeigt. Als Winfried vor einem Jahrtauſend die heilige Eiche der Heſſen zu Fritzlar(bei Wildungen) umſchlug, da traf er ihr Heimatgefühl ins Herz. Man darf nicht glauben, daß die uralten Be⸗ ziehungen zwiſchen Menſch und Baum heute etwa ganz dem Gedächtnis der nordiſchen Men⸗ ſchen entfallen ſind. So werden in Nierſtein am Rhein die Kinder nicht„aus dem Teich“, ſondern aus einer großen Linde geholt, unter Wenn unſere Ahnen de Rnn nen ritzten, ſo ritzten ſie damit Sinnbilder ihres geliebten Waldes in das Holz und ga⸗ ben ihm damit eine ſeltſame Fortdauer im Bilde. Man be⸗ trachte die Fa⸗Rune: ein Stamm mit aufgereckten Zwei⸗ gen, die Ur⸗Rune: ein Stamm mit erdwärts geſenkten Wur⸗ zeln. Die Hagal⸗Rune: ein nach oben wie nach unten gleichmäßig ſproſſender Baum uſw. Und jede Rune ſteht für ſich da, gerade ſo wie ein Baumſtamm! Aus den Runen hat ſich die Geſamtheit der europäiſch⸗abendländiſchen Schriftarten, die go⸗ tiſche wie die lateiniſche entwickelt. Selbſt die griechiſche Schrift ſtammt, wie ihre älteſten durchaus runenähnlichen Formen beweiſen, aus dem Norden. Wahrlich eine ſtolze Stammfolge. In unſerem Wort„Stammbaum“ lebt deut⸗ lich das Bewußtſein und die Erinnerung an die innere Beziehung der Menſchen zum Baume fort. Auf einen einwandfreien Stammbaum pflegt man ebenſo ſtolz zu ſein, wie auf die wiche oder Linde, die in Hof oder Dorf die Winter in welcher man tief unten in der Erde einen Brun⸗ nen rauſchen hört. Den Brunnen des Lebens! Bei Brunneck in der uralten Grafſchaft Tirol kommen die Kinder gar aus einem hohlen Eſchenbaum hervor. Welche klare Hinweiſe auf die Väterſage!— Zieht in einigen Teilen Oldenburgs ein Burſch aus dem Elternhauſe, um in einen an⸗ deren Hof zu heiraten, ſo erhält er(nach Schwe⸗ bels Bericht) ein Bettlaken mit, auf welchem ein Baum mit einem Hahn auf dem Wipfel ge⸗ ſtickt iſt. Auch die Ausſteuerhemden der Braut — Lappland tragen dasſelbe Sinnbild. Im„Drömeling“, in der Altmark, trägt man dem Brautpaare einen lichtergeſchmückten Tannenbaum zur Kirche voraus. Hier und da errichtet man einen grünen Baum, mit oder ohne Schmuck, auch wohl vor dem Hauſe der Braut oder des jun⸗ gen Ehepaares, wie auch auf dem Dache eines neuerbauten Hauſes, ſeinen Bewohnern damit gleichſam den Segen des Blühens und Gedei⸗ hens allerwegen herabwünſchend. In manchen Landgegenden beſteht noch heute der Brauch, jedem Kinde des Hauſes einen Baum zu widmen. Es muß ihn hegen und pflegen, wenn es ſelber gedeihen will. Und dieſe Verknüpfung von Baum und Menſch iſt nicht nur äußerſt ſinnvoll, ſondern auch ſehr bedeutſam. Es entwickelt ſich häufig eine Le⸗ bensgemeinſchaft, die— ſo ſtill und wortlos ſie iſt— ſo innig und wahrhaft zugleich. „Der Aelpler im Allgäu und im Bregenzer „Walde“, berichtet Vonbun,„hat noch einen Fa⸗ milienbaum, unter welchem er mit den Seinen lein Abendgebet verrichtet. Viele behalten ſich Von Dr. G. Lomer ſolche Bäume zurück, wenn ſie auch ſonſt Hab und Gut verkaufen, und ſind bei ihrem Abſter⸗ Mnn um junge Stämme und Aeſte be⸗ müht.“ Wie viel Sippen ſich ihre Namen von Bäu⸗ men, und zwar von Bäumen der Heimat, ge⸗ holt haben, iſt ja allbekannt. Da ſind— nament⸗ lich in Weſtfalen— die Birkmeier, die Eſchen⸗ meier, die Lindenmeier. Da iſt die alte Fami⸗ lie von der Tann, da ſind die vielen Weidemän⸗ ner, Wiedemanns und Erlenbachs. Zahllos ſind die Buſchs, die von dem Bu⸗ ſche, die Lohmann(Loh ⸗ Wald). Sogar Buſchhüter iſt ein Name, der uns einmal über den Weg lief. Dieſes Kapitel iſt endlos. In alter Zeit waren die Dorfgemeinſchaften vielfach zu Markgenoſſenſchaften zuſam⸗ mengeſchloſſen. Und auch ſie hatten vielfach ihren beſonde⸗ ren Lebensbaum. In ſeinem Buche„Die Pfalz“ erzählt Auguſt Becker die Geſchichte des Lebensbaumes der Pfäl⸗ ziſchen Haingeraide— d. h. Waldgenoſſen.„Dort, wo ſich der(fränkiſche) König Dago⸗ bert einſt vor den aufrühreri⸗ ſchen Großen ſeines Reiches verborgen hielt, einige hun⸗ dert Schritt von Frankweiler, gegen Süden nach dem Geil⸗ weiler Hofe zu, ſtand einſt die König⸗Dagoberts⸗Hecke, der heilige Baum der alten frän⸗ kiſchen Waldgenoſſen(„Hain⸗ geraiden“). Aus dem ſtillen Grunde, im Angeſicht des ur⸗ alten Dingſtuhles des Speyer⸗ gaues und der Berge der Obe⸗ ren Haardt und des Was⸗ gaues, erhebt ſich dieſer wun⸗ derſchöne Dornbuſch, ein Ha⸗ gedorn, welcher zu einem Baume von zwei Fuß Durch⸗ meſſer und 7 bis 8 Fuß Stammhöhe herangewachſen war. Seine Krone war ganz dicht, kugelrund, und hatte 15 Fuß im Durchmeſſer. Der Baum war das Sinn⸗ bild der Einheit und Unteil⸗ barkeit der Waldgenoſſen, und Recht und die Freiheit der zu⸗ gehörigen Waldbauern. Hei⸗ lig und heilſam war die Luft, die ihn umwehte. Heilſam der Tau ſeiner Blätter. Er war heilig und unver⸗ letzlich und alte Ueberlieferun⸗ gen ſagten, daß, wer einen Aſt abhaue, einen Arm ver⸗ lieren müſſe. Wer aber den ganzen Stamm umhaue, der werde eines ſchrecklichen To⸗ des ſterben. So lange die Da⸗ gobertshecke ſtehe und grüne, ſo lange dauere auch die Genoſſenſchaft der „Haingeraiden“. Und wer könnte in dieſer Verbindung an der Irmenſäule vorbeigehen, als deren Hauptſtand⸗ ort Wilhelm Teudt bekanntlich die Eggſtern⸗ ſteine bei Detmold betrachtet, ja, nachgewieſen hat. Es gab ſolche Irmenſäulen an vielen Or⸗ ten des alten Deutſchlands, ſo z. B. an der Un⸗ ſtrut in Thüringen, ſicher auch bei Hildesheim in dem Orte, der heute noch Irmenſeul heißt. Dieſe Säulen waren Sinnmale und ſteinerne Schickſalsbäume ganzer Stämme oder Stämme⸗ Foto: A. Tölle an ſeine Dauer knüpft ſich das — Winterliches Schworzweldhochtol gruppen. Die Säule auf den Eggſternſteinen bedeute den Lebens⸗ und Schickſalsbaum eines Engernſtammes und ſeiner Nachbarn. Man hat ſie zweifellos als Erſatz jenes heiligen Baumes errichtet, der urſprünglich an dieſem Orte ſtand und wahrſcheinlich in alter Zeit untergegangen war... Machten nicht auch die Griechen Stein⸗ ſäulen zu Trägern ihrer wunderbaren Tempel, — Steinſäulen, die gleichſam das Nordiſche Baum⸗Motiv fortpflanzten?. Oskar Schwebel betrachtet ſogar die bekann⸗ ten Rolandſäulen ſo vieler norddeutſcher Städte als Erſatzſtücke der altheiligen Gemeinſchafts⸗ bäume.„Der Baum“, ſagt er,„wird dem Men⸗ ſchenkörper gleichgeſtellt: wir begreifen es darum, wie leicht man dazu kommen konnte, wenn, wie es z. B. in Städten wohl oft der Fall war, kein ehrwürdiger Baum zu erhalten blieb, die Menſchengeſtalt an die Stelle des in ſteinerner Form nicht gut darſtellenden Baumes zu ſetzen!“ Wir laſſen es dahingeſtellt, ob Schwebel hier⸗ mit recht hat. Denkbar iſt es ſchon bei der Be⸗ deutung, die der Baum im Seelenleben unſerer Vorfahren hatte. Liebten ſie es doch, das ganze Weltall ſich im Bilde des überirdiſchen Baumes vorzuſtellen, der uns als die Welt⸗Eſche Nag⸗ drafil wohlbekannt und vertraut iſt. Jener ge⸗ waltige Baum, der durch alle Himmel bis zur Erde reicht, und an deſſen Fuße die Nornen als Schickſalsfrauen walten. Gibt es ein erha⸗ beneres Bild für die Wiedergabe des Alls als lebendige Einheit?— An dieſem Bilde hing und hängt die Seele der nordiſchen Völker bis auf den heutigen Tag und hat ſich, als Wahr⸗ zeichen deſſen, zur Winter⸗Sonnenwendzeit den Weihnachtsbaum ins Haus genommen, deſſen Lichterglanz ein ſinnvolles Abbild des himm⸗ liſchen Sternenglanzes iſt. Die ſcharmante Frau Sie iſt Schauſpielerin, ein Weſen von unbe⸗ ſchreiblichem Scharm, geiſtreich und witzig, rätſelhaft ſchön, faſzinierend, exotiſch. Nun hat die entzückende Schauſpielerin aber eine kleine Schwäche, eine harmloſe, entſchuldbare Schwä⸗ che: Sie möchte für jünger gehalten werden, als ſie iſt. Und ſo bewegt ſich die Kurve ihrer Jahre konſequent rückwärts. Neulich abends war die wundervolle Frau und ſchlechte Mathe⸗ matikerin, wie gewöhnlich, von einer reichhal⸗ tigen Verehrerſchar umgeben, und wieder ein⸗ mal kam man ins Rechnen, und wieder war ſie jünger als je. Da nimmt ſie Baby, das acht⸗ zehnjährige Töchterchen, einen Moment beiſeite. „Ach bitte, Mama, vergiß nicht, wenigſtens neun Monate Unterſchied zwiſchen uns zu laſſen.“ K. H. Peter Brehm wickelte ſeine Schuhe aus dem Zeitungspapier und reichte ſie, ein wenig ſchuld⸗ bewußt, dem Meiſter hin.„Höchſte Zeit!“ brummte der alte Schuhmacher und ſah über die Brille hinweg Peter Brehm vorwurfsvoll an. Peter Brehm dachte: wenn du, lieber Mei⸗ ſter, die Sohlen ſähſt, auf denen ich hier vor dir ſtehe. Aber ſie ſollen nie deinen Blicken begeg⸗ nen! Dabei zuckte er reſigniert die Achſeln, ſah den Alten vielſagend an und ſagte:„Wann be⸗ komme ich ſie?“„Morgen früh um acht!“ Peter Brehm eilte durch die hügligen Stra⸗ ßen der kleinen Neckarſtadt, blickte wehmütig zu den Odenwaldbergen, die ihn vergebens lockten, ſah prüfend den herbſtlichen Himmel an, nein, heute würde es keinesfalls regnen. Trotzdem kehrte er heim, denn einen Spaziergang konnte er noch wagen. Auf dieſen Sohlen nicht mehr. Scheußlich, dachte er, wie doch die ganze Stim⸗ mung von zwei Lederſtücken abhängig iſt. Tagelang war er in den geliebten Bergen um⸗ hergelaufen, aber der Genuß war getrübt. Er fühlte jeden Stein durch die abgewetzten Soh⸗ len, er mußte ſich vor jeder Wurzel in acht neh⸗ men— ein Stoß dagegen, und das ganze Kunſt⸗ werk ging aus dem Leim. Am Abend ſtellte er die Schuhe nicht, wie ge⸗ wohnt, zum Putzen vor die Tür, denn vor eini⸗ gen Tagen hatte er geſehen, daß das Dienſtmäd⸗ chen, als es die Treppe heraufkam, ſich ſeine Sohlen ſpöttiſch und kopfſchüttelnd anſah. In grauer Morgenfrühe, lange vor acht Uhr, ſtand Peter Brehm am nächſten Tage in ſeinem Zim⸗ — Stücke Leder, auf denen er polternd ſein Zim⸗ mer durchſchritt. Einſt glaubte man— ſo ſann er dabei—, das Glück wäre Ruhm, die ſchönſte Frau der Welt, Reichtum, ein Schloß, eine Jacht, das Mittelmeer zu durchkreuzen. Nein, Freunde, nein, das Glück hat ein ſehr vielfäl⸗ tiges Geſicht. Es hat tauſendfache Formen, man muß es nur richtig betrachten. Zwei Stücke Le⸗ der, auf denen man Berge im Regen erſteigen kann, ſind höchſtes Glück! Hinaus! Peter Brehm betritt den Wald, dicke Tropfen hauen auf ſeinen Schirm, und das Waſſer klei⸗ ner Pfützen ſpritzt um ſeine Schuhe, die keinem Stein, keiner Wurzel aus dem Wege gehen. Nur um orangefarbene Schnecken, die noch immer über den Boden kriechen, marſchiert er voll Vor⸗ ſicht herum. Und wie die roten Pilze aus neb⸗ liger Walddämmerung leuchten! Hoppla! Peter Brehm gleitet aus, doch er fällt nicht; ein Baum, an dem er ſich hält, ſteht hilfreich zur Seite. Ja, neue Sohlen ſind glatt. Aus Ueber⸗ mut wird Vorſicht. Wird herbſtliche Elegie. Wie ſchien doch einen Sommer lang die Sonne ſo lieblich auf allen Wegen. Nun wogen Nebel⸗ fetzen kühlſchauernd um Peters Beine. Aber ſie ſtören ihn nicht. Er liebt die Natur in jeder er⸗ denklichen Form. Er lehnt ſich an den Baum, der ihn ſtützte, zieht die Mundharmonika hervor und ſpielt:„Freut euch des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht—“ Heute iſt er ſo gut gelaunt, daß er alle Lieder ſpielt, die er kennt.„Sah ein Knab' ein Rös⸗ lein ſteh'“,„Zu Straßburg auf der Schanz“, „Letzte Roſe, wie magſt du“—, Nein, nichts Zwoölf NMonde sind vergangen Von Fritz Dlefftrich Zwölt Monde sind vergongen, Wohln? in Gottes Schoß, Wo wir goch hingelongen Donk seines Sohnes los. im Wandel der Gezeiten, im Kkommen und im Gehn Lehrt er uns heiter schreiten Und hilft uns, mutig stehen. doch konn er quch entschwinden. Wie es die Sonne fut, mer und blickte in den Regen hinaus. Ein rich⸗ tiger Schnürlregen, elegiſch und dauerhaft, rann auf die Bergflanke herab, dahinter ſich der Wald erhob. Aber Peter Brehm lachte. Heute konnte er bei jedem Wetter auf die Höhen ſteigen, und er ſah ſchon ſein Ziel vor ſich: die Schutzhütte auf einfamer Kuppe, die ihn immer wieder ver⸗ lockte, weil ſie von Stille umwoben war; in der man nur das Rauſchen der Blätter und die Stimmen der Vögel vernahm. Punkt acht Uhr klingelte es am Gartentor, die Frau Meiſterin reichte dem Dienſtmädchen Peter Brehms Schuhe hin, nahm das Geld in Empfang und ging. Dann ſtellte das Mädchen die Schuhe vor Peters Tür. Hart und wuchtig klang das, großartig, neuheſohlt. Peter Brehm fah ſich die Arbeit des Meiſters an. Gute Ar⸗ beit, ſehr lobenswert. Er hatte dickes, kerniges Leder verwendet, und die weißen Stifte zogen eine regelmäßige Doppelſpur um den Rand der Sohle herum. Das ganze Schuhwerk hatte wie⸗ der Form und Elan. Und Peter Brehm hatte ihn auch, den Elan. Er ſtieg hinein, frohgemut, er ſang. Er fühlte ſich ſo neu, wie die zwei Kann im Gewölk erbllinden Des Zornes und der Wot. Und seine Pfeile sirren. Es regi sich vieler Wohn. Und einer fällt im lrren Dem andern in die Bahn. Doß dies nicht kommen mösse, O Herr, erflehen wirl Lenk uns, wie du die flösse Zum Meere lenkst, zu dirl Trauriges mehr, und Peter Brehm beſchließt ſein Konzert mit einem ſtürwiſchen Marſch, der ſo freudig klingt, daß ein Eichhörnchen ſein Verſteck verläßt, ein Stück am Stamme abwärts gleitet und mit geſpitzten Ohren in die Tiefe lauſcht, wer ſeine Stille ſo gewaltſam zerſtört. »Aber Peter Brehm ſieht es nicht, ein Eichhörn⸗ chen applaudiert auch nicht, obwohl die Muſik des Beifalls würdig war. Weiter ſtapft Peter Brehm den feuchten Weg empor, die Bäume lichten ſich, breiter wogt der Nebel um die Stämme, Vogelſtimmen zwitſchern ganz zag⸗ haft, wie vom Regen ausgelöſcht, nur ein Hã⸗ her ſchmettert ſeinen Warnruf durch den herbſt⸗ lichen Frieden des Waldes. Nun iſt die Schutzhütte erreicht, und Peter Brehm läßt ſich wohlgemut auf der Bank, aus dicken Aeſten gezimmert, nieder. Er ſchließt ſei⸗ nen Schirm, ſtellt ihn in eine Ecke und iſt wie zu Hauſe. Hier hängt noch letzte Sonnenwärme, vom Sommer her, zwiſchen den Wänden. Er ſtreckt behaglich die Beine aus und krümmt die Zehen in den Schuhen. Seine Füße ſind trocken wie daheim im Bett. Zwei Stücke Leder—. Man müßte ein Gedicht darauf machen, denkt er, und blickt in den Nebel hinaus, der wogend Lon erich Karl Schmidt die Fernſicht verſtellt. Und erſchrickt. Er hört Schritte und iſt irgendwie gelähmt. Schritte, bei dieſem Wetter um ſeine Hütte herum? Es wird ein Förſter ſein, wer ſollte ſonſt im Regen durch herbſtliche Wälder ſtreifen? Aber nein, es ſind leichte Schritte, die ſchon dem Eingang ſich nähern, und ein Mädchen, eine Frau, jedenfalls ein weibliches Weſen, betritt die Schutzhütte, helle Augen blitzen unter ſchirmender Kapuze, ſtutzen, und ein Lächeln geht um einen guten, ſchönen Mund. „Was machen Sie denn hier?“ fragt Peter Brehm und kann vor Erſtaunen nicht auf⸗ ſtehen. „Und Sie?“ kingt es zurück. Eine Begrüßung wie unter alten Bekannten. „Schwirren Sie ſchon lange in dieſen Wäl⸗ dern umher?“ fragt Peter Brehm.„Ich habe Sie noch nie geſehen.“ „Nein, ich bin geſtern erſt gekommen. Ich hoffte auf ſchöne Herbſttage für meinen Urlaub, und nun regnet es ſo.“ „Es wird ſchon wieder beſſer werden,“ ſagt Peter tröſtend. „Sind Sie Optimiſt?“ „Immer, und namentlich, wenn ich auf zwei Stücken neuen Leders gehe.“ „Worauf?“ 3 ich meinte nur ſo,“ ſagt Peter neben⸗ in. „Was ſind Sie denn eigentlich, haben Sie auch Urlaub, oder—?“ fragt die Fremde neu⸗ gierig,„Ich kann nämlich ſonſt bei Unbekannten leicht den Beruf erraten, das iſt mein Privat⸗ ſport. Aber bei Ihnen—“. Sie lacht, öffnet den Regenmantel, und ein helles Kleid ruft ſom⸗ merliche Erinnerungen wach. „Ich ſchreibe, und ich ſpiele auch ein Inſtru⸗ ment,“ ſagte Peter Brehm und zeigt ſeine Mundharmonika. „Solch ein Künſtler ſind Sie,“ erwidert die blonde Dame ſpöttiſch. Sie iſt nicht mehr ganz jung, aber Peter Brehm iſt es auch nicht mehr, doch ihre Haare ſind leuchtend blond. „Und was ſchreiben Sie denn?“ „Ach, allerlei,“ ſagt Peter und kann den Blick von dieſen munteren Augen kaum löſen. Er verſinkt ſo ſehr darin, daß er gar nicht mehr weiß, was er ſagen ſoll. „Verrückter Kerl!“ ſtellt die blonde Dame ſach⸗ lich feſt. „Ja, das bin ich nebenbei auch,“ meint Peter Brehm, ganz ungekränkt, denn Tatſachen ſoll man ruhig ausſprechen. „Sind Sie immer ſo?“ Funkelnd ſteigt in ihren Augen wachſendes Intereſſe auf. „Nein, nur heute wieder einmal, denn ſehen Sie zwei Stücke Leder—“ „Ach, Sie mit Ihren Lederſtücken!“ klingt es komiſch⸗gekränkt zurück. „Alſo, dann werde ich Ihnen etwas vorſpie⸗ len,“ ſagt Peter Brehm und ſetzt ſeine Mund⸗ harmonika an die Lippen. „Freut euch des Lebens—“, klingt es durch die Hütte, den Wald, den herbſtlichen Nebel, es klingt ganz anders als zuvor, da Peter Brehm am Baumſtamm lehnte und nur einen unge⸗ ahnten Zuhörer hatte. Es klingt ſo ſtürmiſch und lebensfroh, daß die Augen der blonden Dame ſich mit Tränen füllen. Sie reicht Peter Brehm die Hand, als er fertig iſt, und Peter Brehm hält ſie lange feſt. „Glauben Sie nun,“ ſagt er, als ſie ins Tal hinuntermarſchieren,„daß einen zwei Stücke Leder ſehr glücklich machen können?“ „Ja,“ erwidert ſie ſinnend,„jetzt glaube ich es auch.“ Zwei Gauchos grüßen eine Dame von Werner Jörg CTüddecke Drei Tage vor dem großen Abtrieb kam der Gaucho Peterſen aus St. Pillata zurück. Ich war eben dabei, einen jungen Stier zu ſtem⸗ peln. Da ſah ich ihn, wie er ſein Pferd an der Fenz feſtband. Ich laſſe meinen Stier ſauſen und gehe hin⸗ über. Denn was den Gaucho Peterſen betrifft, ſo iſt das mein beſter Freund und außer mir der einzige Deutſche auf der Hazienda. „Ho, Peterſen“, ſage ich,„da biſt du ia wieder!“ „Ja“, ſagt Peterſen,„da bin ich. Was Neues?“ „Reues kaum. Was ſoll es in zwei Tagen ſchon Neues gegeben haben? Das heißt, zwei Stiere ſind wieder abgetrieben. Möchte wiſſen, wer ſich hier auf Viehdiebſtähle legt!“ Darauf Peterſen:„Dieſe Lümmels, na, wenn ich einen erwiſche, haue ich ihm einen Spant über ſeine elende Leuchtboje! Verſteht ſich!“ Hein Peterſen iſt Hamburger und war früher mal zur See. Da ſchlingert er nun über den Hof und geht ins Wohnhaus hinüber, um mit dem Haziendero abzurechnen.— Am Abend hocken wir vor unſerer Tür und flicken das Sattelzeug zurecht. Mattlila kommt die Nacht über die Berge gekrochen und färbt das füdliche Kreuz, das gerade über der Pua⸗ gaya ſteht, leuchtendgelb. Es iſt wieder einer von jenen Abenden, an denen man ſo verflixt gern mal den Großen Bären ſehen möchte oder meinetwegen auch nur den Kleinen. Oder— fo die Umriſſe vom Odenwald, oder eine Briſe Seewind riechen. Irgend etwas— weiß der Teufel, woran das liegt! Peterſen läßt ſein Riemenzeug ſinken und blickt über die Ebene.„Wenn ich wüßte ſagte er halblaut. Wahrſcheinlich nur für ſich ſelbſt. Aber immerhin frage ich mal. „Wenn du was wüßteſt?“ Der Mann neben mir pfeift eine Weile leiſe durch die Zähne. Dann ſagt er:„Du— ich habe eine Frau geſehen.“ Ich erwidere nichts darauf. Denn ſicherlich iſt mit der Frau etwas los, und der Peterſen wird mich noch darüber aufklären. Sie muß übrigens ſehr ſchön ſein, denke ich, denn wann hatte der Peterſen je von einer Frau ge⸗ ſprochen? Ich entſinne mich nicht eines ein⸗ zigen Falles. Aber er ſagt nichts. Er packt ſein Sattelzeug auf die Schulter und geht ins Haus. Später in der Nacht, als wir längſt auf unſe⸗ rem Lager liegen, kann ich es mir doch nicht verkneifen, noch einmal nachzufragen. „Sie war ſehr hübſch, die Frau?“ ſage ich. Pauſe. Dann ſagt Peterſen:„War gar keine Frau.“ „Aha“, ſage ich,„alſo ein Mädchen?“ „Nein, eine Dame. Blond und blaue Augen!“ Dann reden wir nicht mehr von der Sache. Am anderen Morgen iſt es das erſte Mal, daß der Gaucho Peterſen mit dem Haziendero Krach kriegt. „Caramba, Mann, ſind Sie des Teufels? Jetzt, zwei Tage vor dem Abtrieb, wollen Sie nach St. Pillata?“ Peterſen nickt ernſt.„Hab' da eine Kleinig⸗ keit zu erledigen, privat!“ „So— und wenn ich Sie nun nicht weg⸗ laſle 1 „Dann müſſen Sie ſich einen neuen Gaucho ſuchen.“ Da hat denn der Peterſen gewonnen, denn der Haziendero würde eher den Abtrieb um eine Woche verſchieben als ſeinen beſten Gaucho weglaſſen. Er tobt zwar noch eine Weile herum und flucht— wie unſereins beim Viehſtem⸗ peln, aber gegen Mittag reitet der Gaucho Pe⸗ terſen los. Er winkt mir vom Sattel aus zu: „Bin in zwei Tagen zurück“, ruft er und reitet davon. Und am Abend des zweiten Tages ſitzen wir richtig wieder zuſammen vor der Tür. „Na“, ſage ich und ſehe meinen Freund ſo von der Seite an. Der nickt.„Hatte ſeine Rich⸗ tigkeit. Man hat das doch ſo im Gefühl.“ „So“, ſage ich,„was denn zum Beiſpiel?“ „Nun eben mit der Dame. Sie war eine Deutſche.“ „Eine Deutſche?“ frage ich ihn,„in Sankt Pillata?“ Peterſen nickt.„Ja, eine Deutſche“, ſagt er. „So, ſo, und... wie heißt ſie denn? Was macht ſie? Haſt du mit ihr geſprochen? Erzähl' doch mal!“ „Iſt nicht viel zu erzählen. Ich bin wieder an dem Haus vorbeigeritten, und als ſie aus dem Fenſter guckte, rief ich laut„Guten Tag“. Da lachte ſie und wurde ganz rot vor Freude. 5 dann ſagte ſie auch„Guten Tag“. Das iſt alles.“ Ich denke ein bißchen nach.„Guten Tag“ hat Peterſen geſagt. Richtig auf deutſch„Guten Tag“ und iſt davongeritten. Junge, Junge— das iſt ein Kerl! Das freut mich, denn— hol's der Teufel— ſo hätte ich das auch gemacht. „Guten Tag, meine Dame!“ Und hätte meinem Pferd die Sporen gegeben und wär' davon galoppiert. Was ſoll denn ſo ein armer Gaucho kontt ſchon mit einer Arau anfangen, die eine Dame iſt? Aber„Guten Tag“ ſagen, das iſt ja wohl geſtattet. Die ganze Nacht kann ich nicht ſchlafen, weil es mich ſo freut, daß in St. Pillata eine Dame wohnt, die blonde Haare und blaue Augen hat und eine Deutſche iſt. Wie lange habe ich ſchon keine deutſche Frau mehr geſehen! Am anderen Tage gehe ich zum Wohnhaus und laſſe mich zum Haziendero melden. Er ſitzt gerade beim Frühſtück, aber das macht nichts. Für ſeine Gauchos iſt er immer zu ſprechen. Er läßt mich hereinkommen.„Na, was gibt es denn?“ Und bietet mir gleich eine von ſeinen ſcheußlichen Zigarren an. „Senor— ich wollte um zwei freie Tage bitten— ich muß mal nach St. Pillata'rüber.“ Der Alte geht hoch wie ein Ballon.„Was denn— ſeid ihr denn alle des Teufels?“ Ich zucke möglichſt gleichgültig die Achſeln und ſage ſo nebenbei:„Die Sache hat übrigens noch Zeit bis nach dem Auftrieb.“ Der Haziendero ſinkt ſeufzend in ſeinen Seſ⸗ ſel zurück.„Na, dann meinetwegen.“ Am Nachmittag reite ich mit Peterſen nach „den Cuatala⸗Weiden hinüber. Als wir eben durch die Furt waten, ſage ich:„Nach dem Auf⸗ trieb reite ich nach St. Pillata hinüber. Guten Tag ſagen.“ Peterſen nickt.„Natürlich“, ſagt er.„Uebri⸗ gens, du kannſt meinen Rappen haben, der geht feuriger als deiner.“ Dann reden wir wieder vom Wetter und vom Vieh. Aber nachts im Camp, als die argentiniſchen Gauchos am Feuer ihre fremden Lieder ſingen, ſtehen wir beiden auf und ſchlendern ein Stückchen zum Fluß hinunter Keiner ſpricht ein Wort, und keiner möchte vom andern, daß er etwas ſpricht. Aber beide wiſſen wir, was im dieſer ver⸗ dammten herrlichen Nacht mit uns los iſt. Wir beiden ausgewachſenen Kerls— heben HKeimweh. N 3 Die 9 n. d. Z ſchickſalh in der nützung Rhein u hätte in könig N Chorusk angebote des völl Europa Wie ke maniſche rer römi Hilfstrup nach der waffnung fen. Um ſchen Fre und nach nen, ſoll hier beſ Ereigniſſ antike S nicht zule oft einſei taktik des Zum e rheiniſche v. d. 3. Cäſar eir Germani vorſtoßen haltigen Tode Cã auf klein ſtößt die Zügen ü auf links hörige N oberung wurde ſch plant un Ruhe ge— der Stief in Gallie Rhein ſte kenſicheru dem Rhe und Legi Ein E. ſches Gel Römern! heit, gege me vorzu Stammes Frieſen 1 Nordſeekiü Elbemün' nicht in · ſchloſſen: nis. Es einen Ja Freiheits! Scholle. dankbarer tet, als d vor dem bewahrt Rechtsrh der Röm Druſus ins Gebi die Weſe nicht. A indes rön dentlich il ſie ganz Das geſa in einer und nur Germanei getüm ur Römer a ken, daß ſtehende! ſich in e manen ve den Jahr unde j idt vogend er hört chritte, Es Regen iein, es ing ſich enfalls tzhütte, Rapuze, guten, Peter zt auf⸗ annten. n Wäl⸗ ch habe Ich . Urlaub, 23 ſagt uf zwei neben⸗ en Sie de neu⸗ kannten Privat⸗ net den ft ſom⸗ Inſtru⸗ t ſeine ſert die zr ganz t mehr, n Blick n. Er t mehr ne ſach⸗ t Peter hen ſoll eigt in n ſehen ingt es vhorſpie⸗ Mund⸗ s durch ebel, es Brehm munge⸗ ürmiſch hlonden t Peter d Peter ins Tal Stücke ube ich das iſt n, weil e Dame gen hat ch ſchon hnhaus en. Er macht Achſeln brigens en Seſ⸗ en nach ir eben em Auf⸗ Guten „Uebri⸗ der geht wieder chts im os am )hen wir en zum rt, und ſpricht. er ver⸗ los iſt hben Freiheitskämpfe der Germanen Ihre Angriffstaktik um die Zeitwende/ von Karl öe. Horm uth Die Varusſchlacht im Herbſt des Jahres b n. d. Ztw. war für das freie Germanien von ſchickſalhafter Bedeutung und ein Wendepunkt in der geſamtdeutſchen Geſchichte. Die Aus⸗ nützung des Sieges durch einen Vorſtoß zum Rhein und darüber hinaus nach Gallien hinein hätte in Verbindung mit dem Markomannen⸗ könig Marbod, dem Arminius ein Bündnis Choruskerhous von lefter, Kr. Honnover(nach Dr. Schroller) angeboten hatte, zu weitgehender Umgeſtaltung des völkiſchen und politiſchen Geſchehens in Europa führen können. Wie kein anderes Ereignis in der frühger⸗ maniſchen Geſchichte iſt die Vernichtung mehre⸗ rer römiſcher Legionen mit ihren zahlreichen Hilfstruppen ſamt Reiterei geeignet, die Frage nach der Taktik des Kampfes und nach der Be⸗ waffnung des germaniſchen Kriegers aufzuwer⸗ fen. Um aber die ganze Größe des germani⸗ ſchen Freiheitskampfes in den Jahrzehnten vor und nach der Zeitwende voll würdigen zu kön⸗ nen, ſoll ein kurzer Ueberblick über die uns hier beſonders intereſſierenden kriegeriſchen Ereigniſſe gegeben werden. Sie ſind uns durch antike Schriftſteller genügend überliefert, und nicht zuletzt auch geſtatten ſie einen, wenn auch oft einſeitig gefärbten, Einblick in die Kampf⸗ taktik des germaniſchen Kriegers. Zum erſtenmal betreten die Römer rechts⸗ rheiniſches Gebiet unter Cäſar im Jahre 55 v. d. Ztw. Zwei Jahre ſpäter unternimmt Cäſar einen weiteren Zug, diesmal ins Innere Germaniens, bis zu den ſwebiſchen Stämmen vorſtoßend. In beiden Fällen ſind keine nach⸗ haltigen Erfolge zu verzeichnen. Nach dem Tode Cäſars(44) beſchränkt ſich die Tätigkeit auf kleinere oder größere Plänkeleien. Bald ſtößt die eine Partei, bald die andere in kurzen Zügen über den Rhein vor, wobei die Römer auf linksrheiniſchem Gebiet zum Teil ganz ge⸗ hörige Niederlagen einſtecken müſſen. Die Er⸗ oberung des freien Germaniens bis zur Elbe wurde ſchon beizeiten von Kaiſer Auguſtus ge⸗ plant und die Vorbereitungen hinzu in aller Ruhe getroffen. Mit den Operationen wurde der Stiefſohn des Kaiſers, Druſus, Statthalter in Gallien und Oberbefehlshaber ſämtlicher am Rhein ſtehender Legionen beauftragt. Als Rük⸗ kenſicerung und Ausgangsbaſis entſtanden dem Rhein entlang eine ganze Reihe Kaſtelle und Legionsſtandlager. Ein Einfall der Sugambrer in linksrheini⸗ ſches Gebiet im Jahre 12 v. d. Ziw. gab den Römern die längſt erſehnte Gelegen⸗ heit, gegen die germaniſchen Stäm⸗ me vorzugehen Die Germanen im Stammesverband der Ingyäonen: Frieſen und Chauken, entlang der Nordſeeküſte zwiſchen Rhein⸗ und Elbemündung, ließen ſich ſchon gar nicht in einen Kampf ein, ſondern ſchloſſen mit den Römern ein Bünd⸗ nis. Es war dies der Auftakt für einen Jahrzehnte dauernden zähen Freiheitskampf um die heimiſche Scholle. der uns um ſo mehr zu dankbarer Bewunderung verpflich⸗ tet, als dadurch germaniſches Land dor dem Schickſal der Gallierheima— bewahrt blieb.„ Rechtsrheiniſche Standlager der Römer Druſus zweiter Zug führte bis ins Gebiet der Cherusker. Ueber die Weſer hinaus kam er jfedoch nicht. Auf dem Rückweg wurden indes römiſche Abteilungen verſchie⸗ dentlich in Hinterhalte gelockt, wobei ſie ganz erhebliche Verluſte erlitten. Das geſamte Heer wurde ſchließlich in einer Talſchlucht eingeſchloſſen und nur dem ernſten Fehler der Germanen, daß ſie in wildem Un⸗ getüm und ohne jede Ordnung die Römer angriffen, iſt es zu verdan⸗ ken, daß die zuerſt ſicher in Ausſicht ſtehende Vernichtung der Legionen ſich in eine Niederlage der Ger⸗ manen verwandeln konnte. Auch in S 5 S 5 Ses„ S 5 hamaro 3 5 ———— 2———* e——— — K— Naiun 41 er f— — bUNTRVAn — LERNKs onen und Hilfstruppen mehrere Male auf Raub und„Befriedungszügen“ über den Rhein und errichtete auf germaniſchem Boden eine Anzahl feſter Standlager wie bei Haltern, Kneblingshauſen und Oberaden. Druſus ſtarb auf dem letzten Feldzug an einer unterwegs erlittenen Verletzung, noch ehe er den Rhein wieder erreicht hatte. Unter ſeinem Nachfolger Tiberius, der mit Unter⸗ brechung den Oberbefehl bis zum Jahre 6 n. d. Ztw. führte, wird uns nur von kleineren ſogenannten Be⸗ friedigungszügen berichtet. Während ſeiner vorüberge⸗ henden Abweſenheit über⸗ ſchritt ſein Vertreter Domi⸗ ſius Ahenobarbus als ein⸗ zeger römiſcher Feldherr die Elbe, was allerdings von keinerlei militäriſcher Be⸗ deutung war. Sugrambrer und aherusker rüttelten am römiſchen Joch Die Träger des germani⸗ ſchen Freiheitswillens wa⸗ ren ſchon die Sugambrer und weiter im Innern des Landes die Cherusker ge⸗ weſen. Immer wieder ver⸗ ſuchen ſie einzeln oder in Gemeinſchaft mit anderen Stämmen das Joch der römiſchen Fremdherr⸗ ſchaft abzuſchütteln. Nur mit Mühe kann ſich der Nachfolger des Domitius Marcus Vini⸗ eius halten, ſo daß Tiberius(4 n. d Ztiw.) ſelbſt wieder in die Ereigniſſe eingreifen muß. Ein Jahr ſpäter ſtößt er über den Seeweg elb⸗ aufwärts vor, getraut ſich aber wiederum nicht, den Fluß zu über⸗ ſchreiten. Auf rechts⸗ elbiſchem Boden er⸗ warten ihn die Lango⸗ barden, Semnonen und Hermunduren ver⸗ geblich. Der neue Statthal⸗ ter Quenctilius Va⸗ rus. ein ehrgeiziger und hemmungsloſer Römer, machte ſich bald durch rückſichts⸗ loſe Eintreibung neu⸗ er Steuern und durch immer neue Ueber⸗ griffe zum beſtgehaß⸗ ten Mann im freien Germanien. Zu glei⸗ cher Zeit erwuchs ihm aber auch in Arminius ein Gegner, der zu⸗ ſammen mit ſeinem Bruder Flaous in rö⸗ miſchen Dienſten auf⸗ gezogen war und ver⸗ ſchiedene Male an Feldzügen teilgenom⸗ men hatte, das römiſche Kriegshandwerk alſo durchaus beherrſchte. In außerordentlich ge⸗ ſchickter Weiſe gelang es Arminius, die Unzu⸗ friedenheit der unterdrückten Stämme zu ſchü⸗ ren und trotz mehrfachen Verrats aus den eigenen Reihen ſeine Cherusker und benach⸗ barte Stämme zum Kampf gegen die Unter⸗ drücker aufzubieten. Jun gr er ien Zuneee lme 3 den Jahren 10 und 9 vor der Zeit⸗ ende jührte Druſus leine Legi⸗ bie germonischen Stämme zwischen Rheln und Elbe um die Zeltenwende die entſcheidende Schlacht im Ceutoburger Wald Varus ſtand im Sommer des Jahres 9 mit 3 Legionen, 6 Kohorten Hilfsvölker und 3 Rei⸗ tergeſchwadern an der Weſer und hatte Lager bezogen. Zum Verſtändnis für die germaniſche Kampftaktik ſind uns die Berichte von Tacitus über die Varusſchlacht von großer Bedeutung. Arminius lockte die Römer auf ein unüberſicht⸗ liches und ſchwieriges Gelände, ſo daß es den Legionen unmöglich war, ſich zu entwickeln. Dazu kam ſehr ſchlechtes Wetter mit Sturm und Regen, der die Wege grundlos und für ein ſchwer bewaffnetes Heer mit umfangreichem Troß unpaſſierbar machte. In einem glänzend durchgeführten Ueberfall, der mit aller Macht über die gelöſte Ordnung des Feindes herfiel, wurden die Reihen der römiſchen Legionen ge⸗ lichtet. Wenn von der Varusſchlacht die Rede iſt, dann herrſcht wohl immer die Meinung, daß der Kampf mit einem einzigen Ueberraſchungs⸗ angriff und mit der Vernichtung der Legionen erledigt war. Dem iſt natürlich nicht ſo. Tan⸗ nenberg iſt auch nicht an einem Tage geſchla⸗ gen worden! Die ſtark erſchütterten römiſchen Abteilungen bezogen für die Nacht ein vaſch aufgeworfenes Lager. Am zweiten Kampftag ſetzten die Germanen ihre Angriffe auf das zurückgehende Heer erfolgreich fort, wobei die Römer nun auch den größten Teil ihres Ge⸗ päcks und die Wagen verloren. Der dritte Tag brachte ſchließlich die völlige Vernichtung der römiſchen Reiterei und der ſchwer mitgenom⸗ menen Fußtruppe. Varus und die meiſten Führer gaben ſich ſelbſt den Tod. Die feſten Lager wurden eines nach dem anderen erobert und zerſtört. Nur wenige Legionäre konnten ſich auf das feſte Lager Aliſo zurückziehen, das als einzige römiſche Befeſtiaung auf rechtsrhei⸗ niſchem Boden den Germanen nur noch kurze ———— —.— e. „„„— ,,, n, 4 Dos Tor der Erdenburg, einer germonischen Befestigung qavuf den Randhõhen des Bergischen Londes Zeit Widerſtand leiſten konnte. Nach ſeiner Auf⸗ gabe wurde auch es dem Erdboden gleich ge⸗ macht. Marbod, der Markomanne, ſah zu Tief tragiſch iſt es, daß die Germanen ihren Sieg nicht voll ausnützen konnten. Ein Bünd⸗ nisangebot Arminius am Marbod wurde abge⸗ lehnt. Auch die Germanen an der Nordſeeküſte —— Grabsfeln des M. Cellus Centurlo der 18. Legion, die in der Varus- schlocht vernichtet wurde. Das einzige, un- mittelbaor an die Varusschlacht erlnnernde zeitgenõssische Denkmal verhieltten ſich ablehnend. Wie anders hätte die Weltgeſchichte ihren Lauf nehmen können! Auf die nächſt folgenden Ereigniſſe ſoll nur ſoweit eingegangen werden, als ſie einen Ein⸗ blick in die germaniſche Kampftaktik geſtatten. Die Vernichtung der Varuslegionen lag wie ein lähmender Alpdruck auf den weiteren Un⸗ ternehmungen des römiſchen Heeres. Hier in⸗ tereſſieren beſonders wieder die Vorgänge im Jahre 14. Der junge und ehrgeizige Germani⸗ cus geriet während eines Raubzuges auf dem Rückweg in einen Hinterhalt der vereinigten Brukterer, Tubanten und Uſipeter. Das Heer hatte auf dem Marſch folgende Aufſtellung: Reiterei— Hilfstruppen— dann 1. Legion— Gepäck, links und rechts geſichert von der A. und 5. Legion— Rückendeckung durch die 20. Legion mit verbündeten Hilfstruppen. Die Germanen griffen nun von vorn und von den Seiten mit ſchwachen Kräften an, während der Hauptſchlag auf die Nachhut geführt wurde. Nach anfänglichen Erfolgen verwandelte ſich 5 Angriff für die Germanen in eine Nieder⸗ age. Ein Jahr ſpäter gelang Arminius beinahe ein zweiter Varusſieg über 4 Legionen. Auch hier war die Taktik, die Römer im unweg⸗ ſamen Gelände von zwei Seiten her in die Zange zu nehmen und ſie in zweitägigem Kampf nahezu aufzureiben. Als ſie ſich jedoch am dritten Tag dazu verleiten ließen, das be⸗ feſtigte römiſche Lager anzugreifen, wurden ſie verluſtreich zurückgeſchlagen und die Römer konnten ſich hinter den Rhein zurückziehen. Römiſche Kriegstaktik gegen germaniſches Ungeſtüm Die letzte große Anſtrengung machten die römiſchen Legionen ſchon im nächſten Jahr (15). Vom Rhein und von der See her. Im⸗ mer wieder verſuchte Arminius ſeine alte Kampfesweiſe, einzelne Abteilungen, mit Rük⸗ kendechung an Waldrändern und Berghängen, einzukreiſen und zu vernichten, was zum Teil ausgezeichnet gelang. Die Entſcheidung aber ſollte zum erſten Male in einer offenen Feld⸗ ſchlacht fallen. Nach Tacitus fand die Begeg⸗ nung bei Idiſtaviſo ſtatt. Die Lokalität iſt heute nicht mehr auszumachen; wahrſcheinlich iſt ſie in der Nähe von Minden zu ſuchen. Die Ger⸗ manen hatten am Ende einer Ebene mit be⸗ waldeten Höhen im Rücken und flankierend Aufſtellung genommen; auf der anderen Seite führten die Römer ein gewaltiges Heer von acht Legionen und einer großen Zahl von Hilfsvölkern in den Kampf. Dank der Entfaltungs⸗ möglichkeiten im offenen Gelände trug die einexerzierte Diſziplin und Taktik der Römer den Sieg über germaniſches Ungeſtüm davon. Trotz der Niederlage blieb der Wille zum Freiheitskampf ungebro⸗ chen. Die Germanen zogen ſich, neue Kräfte ſammelnd und immer wieder überraſchend in die Seite des Gegners ſtoßend, bis zu jener engen Stelle zwiſchen Weſer und Steinhuder Meer zurück, die durch einen Grenzwall— zwiſchen An⸗ grivariern und Cheruskern— gut zu verteidigen war. Erſt mit Hilfe ihrer Belagerungsmaſchinerie konn⸗ ten die Römer den Wall ſtürmen. Die Kämpfe auf engem Raum zwi⸗ ſchen dem Fluß, ſumpfigem Boden und Wald ſcheinen im ganzen ge⸗ nommen ohne Entſcheidung ausge⸗ gangen zu ſein. Das Ziel der rö⸗ miſchen Eroberungspolitik wurde nicht erreicht. Tiberius brach bald darauf die Eroberungsverſuche end⸗ gültig ab. Germaniſche Reiterei ſpielte eine große Rolle Faſſen wir die Kenntniſſe über die Kampftaktik der germaniſchen Krieger kurz zuſammen unter Er⸗ gänzung durch weitere Schriftſteller⸗ nachrichten. Der Germane liebte es, unter beſonderer Ausnützung der ————— ——z —————————— — anf die 2 4 5 prarur des Landes überraſchend, möglichſt von mehreren Seiten zugleich und mit der ganzen Wucht eines ausgeprägten Offenſiv⸗ geiſtes die geſchloſſene Ordnung der geg⸗ neriſchen Kolonnen zu lockern und dann in einzelnen Teilen zu vernichten. Daher erklärt ſich auch die keilförmige Schlachtord⸗ nung, der zu Tauſend⸗ und Hundertſchaften zu⸗ ſammengefaßten Krieger. Wenn auch die Ger⸗ manen kein ausgeſprochenes Reitervolk waren, ſo ſpielt die Reiterei doch eine weſentliche Rolle, und zwar nur in engſter Zuſammenar⸗ beit mit der Fußtruppe. Die Reiter ſind unter das Fußvolk gleichmäßig verteilt. Das Ganze geht gleichzeitig zum Angriff über; an die Fuß⸗ gänger, die gleichen Schritt mit der Reiterei halten müſſen, werden daher in Schnelligkeit und Ausdauer große Anforderungen geſtellt. Cäſar berichtet uns von den Sueben des Ario⸗ viſt, daß ſich die Krieger zu Fuß an der Mähne der dahinjagenden Pferde der Reiterei feſthiel⸗ ten, um Schritt halten zu können. Die Bedeutung von befeſtigten Plätzen muß beſonders im germaniſchen Grenzgebiet doch größer geweſen ſein, als die literariſche Ueber⸗ lieferung erkennen läßt. Die kriegeriſchen Ope⸗ rationen der Germanen ſind ſicher von ſolchen Burgen— meiſt auf einer Bergeshöhe gelegen — ausgegangen oder dieſe dienten als Rück⸗ halt und letzte Zuflucht. Die Grabungen in den letzten Jahren haben gerade in dieſer Bezie⸗ hung viel Neues gebracht. Bunte Anekdoten Von Kurt Haferkorn Sehr kurz fertigte Archelaus, ein Feldherr des Mithridates, die Redſeligkeit eines Bar⸗ biers ab, der ihn fragte:„Wie raſiert dich dein Kammerdiener, gnädiger Herr?“„ „Schweigend!“ lautete der Be ſcheid. Der franzöſiſche Maler Forain war wegen ſeiner ſcharfen Zunge berüchtigt. Er ließ an niemandem etwas Gutes. Der Schriftſteller Belbot ſagte eines Tages zu ihm:„Unſinn, was die Leute über dich reden, du biſt ja gar nicht ſo ſchlecht wie dein Ruf. Mir iſt zum Beiſpiel noch niemals zugetragen worden, daß du je die geringſte Schlechtigkeit über mich ge⸗ äußert hätteſt, im Gegenteil!“ „Stimmt“, brummte der Maler,„ich habe den anderen immer nur widerſprochen, das war origineller.“ — Als Talleyrand, der ebenſo erfolgreiche wie gewiſſenloſe Diplomat, auf dem Sterbebett lag, erhielt er den Beſuch des Königs. Der Mon⸗ arch, der vor dem zweideutigen Charkter des vielgewandten Mannes wenig Achtung hatte, wenn er auch ſeine Verdienſte um Frankreichs politiſches Intereſſe zu ſchätzen wußte, beugte ſich über das Bett des Miniſters und ſagte teilnahmsvoll:„Wie befinden Sie ſich, mein teurer Herzog?“ „Ach, Majeſtät, ich leide Höllenqualen“, ächzte der Sterbende. „Jetzt ſchon?“ entfuhr es dem Munde des teilnehmenden Beſuchers. * Der Komponiſt Gounod konnte es nicht lei⸗ den, wenn ſeine Schüler allzu ſelbſtbewußt auf ihr Können pochten. Einem begabten Schüler ſagte er einmal:„Als ich noch ſehr jung war, habe ich genau ſo eingebildet gedacht wie meine Schüler. Damals gab es für mich nur zwei Komponiſten: mich und Mozart! Als ich reifer wurde, kehrte ich allmählich die Rei⸗ henfolge um: Mozart und ich. Und heute flüſtere ich ganz beſcheiden nur noch den einen Namen: Mozart. Als Guy de Maupaſſant eines Tages ſchwer erkrankte, ließ er ſich von zwei Aerzten behan⸗ deln. Doch die Aerzte waren ſich über die Diagnoſe nicht im klaren und fingen ſich heftig an zu ſtreiten. Da rief ſie Maupaſſant an ſein Bett und erklärte feierlich:„Würden Sie mir einen letzten Wunſch erfüllen?“—„Gewiß“, verſicherten die Aerzte. „Dann“, ſagte der Dichter lächelnd,„teilen Sie der Oeffentlichkeit mit, daß ich im Zwei⸗ kampf gefallen ſei!“ — unter den alten Philoſophen beſaß Ariſto⸗ teles, deſſen Temperament als ziemlich gallig geſchildert wurde, die Gabe ſcharfer, ſarkaſtiſcher Erwiderung.„Ich habe dich gewiß gelang⸗ weilt?“ fragte einſt ein auſdringlicher Beſucher nach langem Schwatzen. „O, nein“, beruhigte ihn der Philoſoph,„ich habe gar nicht darauf gehört.“ * Sehr gewandt wußte ſich Karl II. von Eng⸗ land einmal aus der Affäre zu ziehen. Als ihm überbracht wurde, die Nation urteile über ihn, daß er niemals etwas Dummes ſage, aber auch nie etwas Kluges tue. bemerkte er:„Das erſte geht mich an, das zweite meine Miniſter.“ Wenn Gneiſenau gebadet hat Im Deutſchen Theater fand die Generalprobe des neuen Schauſpiels„Gneiſenau“ ſtatt. Natürlich ſollte ſie pünktlich beginnen, Alle Mit⸗ wirkenden fanden ſich deshalb zur feſtgeſetzten Zeit ſchon fertig koſtümiert auf der Bühne ein, nur der Hauptdarſteller, der die Titelrolle ſpie⸗ len ſollte, fehlte noch. Er hatte ein Bad genommen und ſich dadurch verſpätet. Endlich ſtürzte er atemlos in voller Uniform ühne.„Nanu— wer ſind denn Sie —2“ fragt der kurzſichtige Autor. „Ein Feldmarſchall, der ſich gewaſchen hat“, ſagte Werner Krauß. Auf ſeltſame Weiſe, ſo erzählte jüngſt ein Bekannter bei einem Treffen von alten Feld⸗ kameraden, als bei einem Glaſe Wein die alten Erinnerungen wach wurden, habe ich dieſen Freund gewonnen und verloren. Es war gelegentlich einer Truppenaufſtellung bei Bapaume, als ich auf das freie Gelände ſprengte, das für mein Bataillon angewieſen war, da raſſelte eben eine tadellos ausſehende Maſchinengewehrkompanie vorüber, an deren Seite ein Oberleutnant trabte. Er ritt ein auffallendes Pferd, einen dunklen Grauſchim⸗ mel mit weißer Mähne und gleichem Schweif, ein feines Tier von der Art, wie man ſich in der Jugend etwa Siegfrieds Grane vorſtellt. Der Reiter ſaß in ſchönſter Schlankheit auf dem Rücken des Gaules, Waffenrock und Hoſe in frommer Andacht vertleft on Mar Dufner⸗Greif Kriegsherrn immer mehr im Fröſteln des naſ⸗ ſen Herbſttages ſchwand und zu Grimm wurde. Schließlich kam Bewegung in das graue Re⸗ genbild. Befehle erklangen, die Fronten der Männer im Stahlhelm erſtarrten, Gewehrgriffe klappten, und über den präſentierten Knarren zuckte kalt das aufgepflanzte Eiſen. Dann rauſchte, von mehreren Regimentskapellen ge⸗ ſpielt, die Siegerkranzhymne auf, und der Kai⸗ ſer ſchritt mit einem zahlreichen Gefolge an der Aufſtellung entlang. Es ging keine aufrüttelnde Gewalt von die⸗ ſem Manne aus. Dieſen Kameraden des Todes war die ganze Aufmachung fremd, ſie waren ins Reich der Elemente hinabgetaucht, faſt jeder Mann hatte ſchon in rauchendes Blut gelangt, (Scherl-Bilderdienst-Autoflex) S0 gestoltete der große Bildhover Iilmon Riemenschneider ondachtsvolle Versunkenheit. Schwer und ernsf sind die Zöge dieses Bouernkopfes, def den Apostel Philippus dorstellt. jn den Mienen ober spiegelt sich der Abglonz innersten Gofterlebens.— Der meisferhoff gelungene Kopf stellt einen Ausschnitt qus dem Maorlenoltor der Herrgottskopelle zv Kreg- lingen dor waren faſt zierlich auf den Leib geſchnitten, Lederzeug und Handſchuhe glänzend, und ein ſchmaler Streif des weißen Kragens hob ſich reinlich von dem geſund gebräunten Geſicht ab, über das der Stahlhelm bis tief an die blitz⸗ blauen Augen gerückt war. Von der Geſtalt des Reiters ging ein zwingender Zauber aus, und ich grüßte den mir noch unbekannten Kame⸗ raden in dieſem flüchtigen Augenblick wohl mehr als mit dem förmlichen Maß, denn er dankte verwundert und lächelnd, daß man die weißen Zähne zwiſchen den vollen Lippen blin⸗ ken ſah. Als Sproß eines alten Adelsgeſchlech⸗ tes unſerer Heimat war er urſprünglich mit den Dragonern ins Feld gerückt, ging aber auf ſeinen Wunſch mit der Infanterie auf den Lo⸗ rettoberg, um jetzt im Frühſommer 1916 eine Maſchinengewehrkompanie in unſerem Regi⸗ ment zu übernehmen. Es war bald zwiſchen uns wie eine ſchweigende Abmachung, daß wir bei künftigen Gelegenheiten, wenn unſere Ba⸗ taillone ſich in nachbarlicher Nähe trafen, uns mit den Blicken ſuchten, nur um uns lächelnd zu grüßen oder raſch im Sattel die Hand zu reichen, denn nie gab das kriegeriſche Getriebe ein längeres Verweilen. Dann kam der Tag bei Cambrai. Wir waren nach den Sommeſchlachtkämpfen bei Grand⸗ court aus der Front gezogen und lagen in den Dörfern nördlich längs dem Kanal in Ruhe⸗ quartieren. Da mußten wir in der Frühe eines regneriſchen Oktobertages durch die alte Biſchof⸗ ſtadt rücken, die vom ſeligen Fenelon her einen verblaſſenden Ruhm genoß, den damals noch nicht die Tankſchlacht mit blutigen Farben er⸗ neuert hatte, und draußen auf dem flachen Feld von Escautdoeuvres gingen die dazu bde⸗ ſohlenen Truppen in Aufſtellung, um von dem Kaiſer beſichtigt zu werden. Die Leute waren bis auf die Haut durchnäßt und mußten hier über eine Stunde warten, ſo daß die urſprüng⸗ mit den Schollen der Erde waren ſie innig ver⸗ wachſen, und was ſich da nun an Soldaten vor ihnen bewegte, das reizte nur ihren wilden Spott. Nachläſſig langte der Kaiſer mit zwei Fingern an den feldgrauen Helmrand. „Guten Morgen, Leute!“ grüßte er im Wei⸗ tergehen. In das Brauſen der Dankantwort klangen viele Stimmen hinein, die leider ſonſt nie Ge⸗ legenheit hatten, als offene Gedanken das allerhöchſte Ohr zu erreichen, ein Aufſchrei ging über das Feld. Ich ſtand mit der Hand am Helm und knurrte in die Reihe zu unſeren Leuten hinein, daß ſie das Maul halten ſollen, denn ſchon machten ſich einige kecke Burſchen mitten im Lärm der Muſik über den dicken Küraſſier luſtig, der hinter dem Kaiſer die gelbe Stan⸗ darte hertrug. Neben uns Badenern ſtand das Seebatail⸗ lon. Die Kerle ſahen alle aus als hätte man ſie friſch aus der Kiſte genommen. Bei ihnen blieb der Kaiſer ſtehen und heftete den Leuten das Eiſerne Kreuz an die Bruſt. Das zerſchlug die Stimmung unſerer braven Männer völlig, und der Spott wandelte ſich in bedenkliches Mur⸗ ren. Aber die Hymne dröhnte alles nieder. Nach einem Vorbeimarſch auf der Landſtraße rückten die Truppen ab in die Quartiere. Am ſpäten Nachmittag ritt ich mit meinen düſteren Gedanken über Land, und wie ich durch ein Nachbardorf kam, ſah ich am Hoftor eines Bauernhauſes ein Schild, das den Namen mei⸗ nes Freundes trug. Ich ſtieg ab, gab meinen Gaul einem Mann zu halten und trat in den Flur. Mir fiel eine gedrückte Scheu der frontma⸗ chenden Leute au die ſich alle ſtill und wori⸗ los an der Wand hin zu drücken ſchienen. „Mit dem Herrn Oberleutnant muß etwas pafſiert ſein,“ ſagte der Burſche auf meine Frage,„ſeit er von Cambrai zurück iſt, hat er ſich wie umgewandelt, und es darf ſich nie⸗ mand mehr in ſeinem Zimmer ſehen laſſen, wenn er nicht Luſt hat, herausgeworfen zu werden!“ Der gute Junge hatte richtig Waſſer in den Augen, als er das ſchluckend ſagte, und ich mußte ihn erſt beiſeite ſchieben, als ich endlich kurz an die Tür klopfte. ſo ſchrie „Draußen bleiben!“, innen. Als ich eintrat, ſah es in dem Zimmer wüſt aus. Kleider und Waffen lagen wirr ver⸗ ſtreut. Am Boden lagen die Scherben eines zerſchmiſſenen Glaſes, eine leere Rotweinflaſche ftand auf dem Tiſch. Der Oberleutnant hockte hemdsärmlig auf einem Stuhl, den Blick böſe nach der Tür gerichtet. Langſam erhob er ſich, und durch die bittere Maske kämpfte ſich das erſtaunte Lächeln durch. Er fuhr in den Waffenrock, den er jetzt mit ruhigen Griffen zuknöpfte. Dann reichten wir uns die Hände. Wir ſetzten uns an den Tiſch, Leiprant reichte mir die Zigarettendoſe, und wir begannen verlegen zu rauchen. „Sie kommen in der bitterſten Stunde mei⸗ nes Lebens“, ſagte endlich der Oberleutnant und ſah mich voll an. „Sehen Sie“, fuhr er leiſe fort,„ich ſtamme aus einem alten Geſchlecht am Oberrhein. Mein Großvater hat die Militärkonvention mit Preußen nie verwunden, und mein Vater hatte meiſt auch nur ein verzeihendes Lächeln, wenn ich für ſoldatiſches Preußentum glühte. Als jene üblen Tage in Donaueſchingen kamen, die dem Kaiſer keinen guten Ruf in der badiſchen Landſchaft brachten, da wollte mein Vater das Kaiſerbild in ſeinem Zimmer abhängen laſſen, und ich hatte einen harten Kampf mit ihm, daß es nicht geſchah. Und nun muß ich heute es ſelbſt erleben, wie unerhört dieſer Hohen⸗ zoller uns Badenern ſeine Nichtachtung zu zei⸗ gen wagt. Wie zerbrochen kam ich von der Pa⸗ rade heim, und ich habe meine guten Leute vom Feldwebel bis zum letzten Schützen es entgelten laſſen, ich habe ſie angeſchrieen, weil ich eben meine freſſende Wut austoben mußte. Für mich iſt die Welt wie eingefallen.“ Es gelang mir, Leiprant zu bewegen, daß er mit mir ausritt, und wir gelangten in leichtem Trab bald auf eine Birkenhöhe, von wo wir über das im Abendrot wie verblutende Land hinwegſahen, während fern an der Front die ſchweren Geſchütze die Luft erſchütterten. Hier gab mir Leiprant zum Abſchied die Hand, und ein wunderbares Lächeln ging über die feinen Züge hin. „Ich werde alles wieder gutmachen“, ſagte er leis. Schon am folgenden Tag wurden wir alar⸗ miert und mit Laſtkraftwagen an die Front vorgeworfen. In den nun anhebenden No⸗ vemberkämpfen fiel der Oberleutnant. Als ich von einer Gefechtsordonnanz die Nachricht er⸗ fuhr, eilte ich in den von Granaten und Mi⸗ nen zerwühlten Nachbarabſchnitt hinüber. Regenſchauer hatten die Trichter bis an den Rand mit lehmigem Waſſer gefüllt. Nach ge⸗ waltiger Feuervorbereitung hatte der Tommy im Tagesgrauen angegriffen, war aber in den Geſchoßgarben unſerer Maſchinengewehre zu⸗ ſammengebrochen. Ich fand Leiprant auf einer Schützenbank liegend, den Waffenrock von Blut überronnen, denn ein Handgranatenſplitter hatte ihm die Halsſchlagader zerriſſen. Ein Lächeln wilder Luſt ſtand ſtarr im gelben Ge⸗ ſicht. „Er hat den Tod geſucht“, ſagte ſtill ſein Burſche.„Er hatte als Kompanieführer nichts im erſten Graben verloren, aber wie wir in Stellung rückten, hat er den Unterſtand neben dem Maſchinengewehr bezogen, das am mei⸗ ſten beſchoſſen wurde. Bei jedem Alarm war er als erſter draußen, und beim Sturm heute morgen hat es ihn gehaſcht, während er ſchoß. Das kommt alles von Cambrai her!“ Aber die Geſchichte hatte ein Nachſpiel. Im Dezember 1918 wurde ich von dem Vekter des Gefallenen gebeten, ihn auf ſeinem Gut zu beſuchen. Der alte Oberſt hatte von dem Bur⸗ ſchen ſeines Sohnes erfahren, daß ich von der Verſtörung des Toten mehr als andere wiſſe. So ſtand ich vor dem alten Herrn. Ein Hühnerhund beroch mich und legte ſich dann ruhig zwiſchen uns auf den Teppich Ich erzählte, was ich wußte, und es war ſehr trau⸗ rig. Im offenen Kamin glühte Feuer und warf über die Wände des in der Dämmerung dunkelnden Raumes flackernde Flecken. Als ich geendet hatte, drückte der Oberſt auf die Klingel. „Jörg“, ſagte er zu dem eintretenden Die⸗ ner, der faſt im gleichen Alter wie ſein Herr ſtand,„häng das Bild hier ab!“ Sein Greiſenfinger deutete dabei auf ein großes Kaiſerbild das den letzten Hohenzoller in prunkvoller Huſarenuniform darſtellte, und da der Diener zauderte, hielt er den Finger ſtreng in der gleichen Richtung, bis der Befehl ausgeführt war. Jörg war zitternd auf einen Stuhl geſtiegen und hatte das ſchwere Bild im Goldrahmen von ſeinem Kloben abgehoben. Auf der Lei⸗ nentapete wurde ein dunkler Fleck ſichtbar. Da reichte mir der Oberſt die Hand und dankte mir für meinen Bericht. „Die Toten werden wieder kommen“, ſagte ich tröſtend,„und ein neues Reich gründen.“ Und ſo geſchah es. es zornig Das abgehängte Kaiſerbild V lich geweckte Spannung auf den oberſten 2 Die P ins Hau men. Ha „Wender lächelnd: lich. Ma beiten. ſichtig?? Unvor ben; Ha von ihm halters her. Der gann fri eine grö ſchiedenſt war alſt wöhnlich wenig. 2 Der Kan der ganz Liebe al nungslo benbuhle Erfahrun ſen geſti hatte, ſick laſſend duldend, wenig ar gereizten heit, abe ab. Wir a mengefü Leid, Ha res Spo ärgſten. keine Er ſich Zu tig, hatt etwas e man vi Würde 1 unſerer um ſein ängſtlich niſſe des gaben, und uns Gefahr 1 war dari wir ihn damit ei dem Gle vorſichtig der Weil nicht we Maria. wieder e „Schar legentlick Siegers. Er läck kam ſo: tal gefal wanderte chenwäld der Weg die Strä „hat er ich nie⸗ laſſen, rfen zu in den und ich endlich zornig ſer wüſt irr ver⸗ n eines inflaſche it hockte lick böſe e bittere n durch. etzt mit ten wir n Tiſch, ſe, und de mei⸗ leutnant ſtamme ſerrhein. tion mit ter hatte n, wenn te. Als nen, die adiſchen ter das nlaſſen, tit ihm. ch heute Hohen⸗ zu zei⸗ der Pa⸗ n Leute tzen es en, weil mußte. .“ en, daß gten in hhe, von blutende r Front ütterten. edd die ng über , ſagte zir alar⸗ e Front hen No⸗ Als ich richt er⸗ ind Mi⸗ hinüber. an den Nach ge⸗ Tommy in den hre zu⸗ uf einer on Blut nſplitter 'n. Ein ben Ge⸗ till ſein er nichts wir in d neben im mei⸗ irm war m heute er ſchoß. hiel, Im ckter des Gut zu em Bur⸗ von der re wiſſe. egte ſich pich Ich hr trau⸗ er und nmerung n. Als auf die zen Die⸗ ein Herr auf ein henzoller lte, und Finger r Befehl geſtiegen drahmen der Lei⸗ tbar. Da d dankte “, ſagte nden.“ Alte Gasse in Hameln Der andere Feigling Foto: A. Tölle Eine Erzählung von Kurt Fieſel Die Poſt brachte mir eine fröhliche Anzeige ins Haus:„Unſer Stammhalter iſt angekom⸗ men. Hans und Marie Mader.“ Mit Tinte ſtand „Wenden“ dabei. Und auf der Rückſeite las ich lächelnd:„Marie geht es gut. Ich bin ſehr glück⸗ lich. Marie will ſchon wieder aufſtehen und ar⸗ beiten. Nach fünf Tagen. Iſt es nicht unvor⸗ ſichtig? Dein Hans.“ Unvorſichtig! So iſt er alſo der alte geblie⸗ ben; Hans Mader, der Vorſichtige. Es iſt wert, von ihm und der Vorgeſchichte dieſes Stamm⸗ halters zu erzählen. Es ſind jetzt drei Jahre her. Der Sonntag im Juni vor drei Jahren be⸗ gann fröhlich und erwartungsvoll. Wir waren eine größere Schar: Fünf Studenten der ver⸗ ſchiedenſten Fakultäten und vier Mädel. Einer war alſo das fünfte Rad und Hans wie ge⸗ wöhnlich das Opfer. Wir gönnten es ihm ein wenig. Wir meinten, es ſei ſeine eigene Schuld. Der Kampf ging um Marie. Hans liebte ſie mit der ganzen Beharrlichkeit ſeines Weſens. Dieſe Liebe aber erſchien uns allen ein wenig hoff⸗ nungslos. Vor allem ſchien ſie das ſeinem Ne⸗ benbuhler Franz Hutter, der auf eine reiche Erfahrung in der Behandlung weiblicher We⸗ ſen geſtützt, völlig von Marie Beſitz ergriffen hatte, ſichtbar bevorzugt und daher etwas herab⸗ laſſend die ſtille Schwärmerei Hans Maders duldend, ja als zweckmäßigen Kontraſt auch ein wenig ausnützend. Alles ſpielte ſich in der etwas gereizten Stimmung jugendlicher Unbedingt⸗ 35 aber immer in akademiſch gepflegter Form ab. Wir alle bildeten eine äußerlich feſt zuſam⸗ mengefügte Schickſalsgemeinſchaft in Freud und Leid, Hans Mader war oft die Zielſcheibe unſe⸗ res Spottes. Franz Hutter trieb es dabei am ärgſten. Aber auch wir anderen waren darin keine Engel. Hans hatte etwas Väterliches an ſich Zu ſeinem Aeußeren er war groß und kräf⸗ tig, hatte ein kindlich gutmütiges Geſicht mit etwas ernſten, ſchwermütigen Augen, denen man vieles verzieh, paßte dieſe väterliche Würde wenig. Seinen Spitznamen hatte er ſich unſerer Meinung nach redlich verdient. Er war um ſein Wohl und das ſeiner Freunde immer ängſtlich beſorgt. Es gab hunderterlei Ereig⸗ niſſe des täglichen Lebens, die ihm Gelegenheit gaben, ſeine umſichtige Vorſicht anzuwenden und uns tollkühn dem abenteuerlichen Spiel der Gefahr in die Arme zu werfen. Franz Hutter war darin ein Meiſter. Manchmal bewunderten wir ihn ein wenig. Auf die Mädel machte er damit einen unfehlbaren Eindruck was er mit dem Gleichmut des Wiſſenden hinnahm. Der vorſichtige Hans hingegen war mit der Gunſt der Weiblichkeit weniger geſegnet. Es ſchien ihn nicht weiter zu beeindrucken, bis auf den Fall Maria. Aber manchmal entlockte er ihr doch wieder ein Kopfſchütteln. „Schau doch den Franz an“, ſagte ſie dann ge⸗ legentlich. Und Franz lächelte das Lächeln des Siegers. Er lächelte es bis zu jenem Sonntag Und das kam ſo: Wir waren mit der Bahn ins Stubai⸗ tal gefahren. In Fulmes ſtiegen wir aus und wanderten durch hellgrüne, ſchimmernde Lär⸗ chenwälder bergan Die Lärchen lichteten ſich. der Weg wurde ſteiler. Da und dort trafen wir die Sträucher von Alpenroſen, niedere Föhren und Latſchen. Der Gürtel der Almen begann mit Steinen und Felsbrocken zuerſt. Dann mit kargen Weiden, mit Klang und Kuhglocken und Rufen des Senners. Vor der Sennhütte raſte⸗ ten wir. Ein Hund kam in unſere Nähe, äugte ſcharf und bellte kurz und drohend. „Er wird uns beißen“, ſagte Hans bedenklich. Wir lachten einſtimmig. Marie zog die Stirn geringſchätzig in Falten. Franz Hutter nahm die Gelegenheit wahr: „Manchmal biſt du unerträglich“, entrüſtete er ſich,„du benimmſt dich ja wie ein Feigling.“ Marie ſprang auf, zog Franz Hutter unge⸗ ſtüm hoch, hakte ſich bei ihm ein und ſagte, ihn fortziehend, mit einem böſen Seitenblick auf Hans: „Schrecklich iſt das!“ Hans ſtand erſchrocken auf. Aber ſie lief ſchon voraus. Ich rührte an ſeinen Arm, weil er ſo verſtört ausſah. Er ſah mich an. Seine Augen waren voll Dankbarkeit. „Ich weiß nicht“, ſagte er leiſe,„ob man immer die Gefahr ſuchen muß? Man ſoll ihr aus dem Weg gehen. Wenn man ſie nur beſteht das ge⸗ nügt doch?“ Ich verſtand ihn nicht ganz und —1 1—— Marie war ſchon weit fork. Aber ich nickte, um ihn auf andere Gedanken zu bringen. Wir folgten den beiden wortlos. Die anderen gingen langſam paarweiſe hinter uns her. Plötzlich blieb Hans ſtehen, riß mich ungeſtüm am Arm uno gab einen entſetzten Schreckenslaut von ſich. Ich folgte der Richtung ſeiner ausge⸗ ſtreckten Hand Fünfzig Meter vor uns war ein größerer umzäunter Weideplatz, durch den ein Abkürzungsweg zum nahen Sattel führte, der den Blick in das andere Tal freigab. Durch ſchwere Holzbalken war der Zugang zu dieſem Weg verſperrt. In der Mitte der Weide ſtand ein kräftiger junger Stier. Ich ſah wie Franz den verbotenen Weg durch die Weide beſchritt. „So ein Wahnſinn“, ſchrie Hans. Ich verſtand nicht gleich.„Sie gehen doch an dem Stier vorbei! In dieſer Jahreszeit. Wenn er wild wird, iſt das Unglück fertig.“ Nun mußte ich wider Willen lächeln Die Ge⸗ fahr ſchien mir keineswegs ſo groß. Hans blieb eben immer der gleiche. Aber in dieſem Augenblick, ich hatte ſchon ein ſpöttiſches Wort auf den Lippen, kam ein Schrei. Bevor ich noch recht begriff, was geſchah, war Hans davongeſtürzt, mit Rieſenſchritten am Zaun und mit einem Satz darüber hinwegge⸗ ſprungen. Ich ſah nun Maria ſtolpernd und ſchreiend über die Weide laufen, hinter ihr mit geſenktem Nacken der junge Stier Sie lief ohne Ziel und Vernunft, einmal nach links und nach rechts Die Angſt ſchien ſie ſo verwirrt zu haben, daß ſie die Richtung des Ausaganges verfehlte. Der Abſtand zwiſchen ihr und dem wütenden Stier wurde immer kleiner Ihr rotes Kopftuch flatterte wie eine Fahne hinter ihr her. Zu gleicher Zeit aber da Hans Mader mit einem Satz den Zaun überſprang, verließ Franz Hutter auf der anderen Seite mit gleicher Ge⸗ ſchwindigkeit die Weide durch den freigemachten Ausgang, Er erklomm in einigem Abſtand in fieberhafter Eile eine niedere Föhre und blickte vom ſicheren Aſt mit bleichem Geſicht und ſchweißüberſtrömt auf die Stätte des Unglücks zurück. Inzwiſchen hatte Hans den Stier eingeholt, wenige Augenblicke bevor er Maria mit den zum Stoß angeſetzten Hörnern erreicht hatte. Mit einem Sprung warf er ſich dem Tier in die Seite. Das Tier ſtutzte über die unvermutete Störung, hielt in ſeinem Sturmlauf inne und wandte den Kopf böſe ſchnaufend zur Seite. Hans riß ſich geiſtesgegenwärtig den Mantel von den Schultern, ſchwenkt ihn zurückweichend in gewaltigem Schwung vor ſich her. Der Stier änderte ſeine Richtung, ließ von Maria ab, die wenige Meter vor ihm zu Boden gefallen und dort regungslos liegen geblieben war, und folgte der neuen Lockung mit ſolchem Ungeſtüm, daß er Mantel und Menſch verwechſelnd ſchließ⸗ lich die Hörner in den Mantel ſtieß, den ihm Hans zur Seite ſpringend. vor die Füße warf. Und während der wütende Stier noch damit beſchäftigt war, den Mantel in Stücke zu zer⸗ reißen und ſo ſeinen Zorn zu kühlen, lief Hans zu Maria, hob ſie wortlos auf ſeine Arme und erreichte unbehelligt den Ausgang. Dort ließ er ſie nieder, ſchloß mit den beiſeite geſchobenen Balken die Weide wieder ab und lächelte nun unter ſeinem geröteten und atemloſen Geſicht, als der Stier angeſtürmt kam und gegen die Balken ſtieß. Dies alles war ſo ſchnell und abenteuerlich geſchehen, daß wir anderen erſt zur Stelle wa⸗ ren. als Maria ſchon wieder aufrecht, wenn auch noch blaß und ein wenig ſchwankend, ſtand und Hans die Hand reichte. Die Tränen liefen ihr dabei über die Wangen. Hinter uns hörten wir ein Geräuſch. Es war Hände, dle uns beseelen (Scherl-Bilderdienst-Autoflexl Franz Dutker, der vom Baum abſprang. Er ſa) einen Augenblick zu uns her, wandte ſich dann um und ging langſam fort. Hans machte eine Bewegung, als wollte er ihn anrufen. Aber Maria griff nach ſeinem Arm. Er ſah ſie roter werdend und verlegen an. „Hans“ ſagte ſie.„Nun ja, Maria“, antwortete er.„Und dein Mantel iſt nun fort— und die Abende ſind ſo kühl“, ſpottete ſie. Aber ihre Stimme war voll Zärtlichkeit. Wir drehten uns um und gingen ein Stück voraus. Es waren nun vier Studenten und vier Mädel. Und nun nach drei Jahren kam das mit dem Stammhalter. * Ich bin ſeither immer ſehr mißtrauiſch, wenn irgendwo von einem Feigling geredet wird. Die Heilingszwerge Eine Sage aus dem Egerland Am Fluß Eger zwiſchen dem Hof Wildenau und dem Schloß Aicha ragen ungeheuer große Felſen empor, die man vor alters die Heilings⸗ felſen nannte. An ihrem Fuß erblickt man eine Höhle, inwendig gewölbt, außen aber bloß durch eine kleine Oeffnung erkennbar, in die man nur gebückten Leibes hineinkriechen kann. Dieſe Höhle wurde einſt von Zwergen bewohnt, über die zuletzt ein unbekannter alter Mann mit Na⸗ men Heiling als Fürſt geherrſcht haben ſoll. Einmal ging ein Weib aus dem Dorf Taſch⸗ witz, am Vorabend von Peter und Paul, in den Forſt und wollte Beeren ſuchen Es wurde Nacht darüber, und da ſah ſie neben den ge⸗ nannten Felſen ein ſchönes Haus ſtehen. Sie trat hinein und als ſie die Tür öffnete, ſaß an einem Tiſch ein alter Mann, der emſig ſchrieb. Die Frau bat um Herberge und wurde willig aufgenommen. Außer dem alten Mann war aber kein lebendes Weſen im ganzen Gemach; allein es rumorte heftig in allen Ecken. Der Frau wurde ſchauerlich zumute, und ſie fragte den Alten:„Wo bin ich denn eigentlich?“ Der Die Bauernmuitter Als die Lerche sang im Märzen Und die Saat ins Keimen kam, Keimte unter deinem Herzen Etwas rein und wundersam. In den schõnen Maientagen Unter blütenschwerer Zier Hast du zeliger getragen An dem tieſen Blühn in dir. Da die erntereifen Aehren Rauschten in der schieren Pracht, Hast du oft und oft dem schweren Reiſen in dir nachgedacht. Und die blanken Sensen schnitten Mitten in der reichen Zeit. Und du hast den Schmerz gelitten Und die Garben kingereiht. Als die Blätter traumverloren Fielen wie verwehte Glut, Hast du deinen Sohn geboren Und in Schmerzen ausgeruht. Wilkhelm Trunk. Alte verſetzte, er heiße Heiling werde aber bald abreiſen, denn zwei Drittel ſeiner Zwerge ſeien ſchon ausgewandert. Dieſe ſonderbare Antwort machte das Weib nur noch unruhiger und ſie wollte weiter fragen, allein er gebot ihr Still⸗ ſchweigen und ſagte nebenbei:„Wäret Ihr nicht gerade in dieſer merkwürdigen Stunde gekom⸗ men, ſolltet Ihr nimmer Herberge gefunden haben.“ Die furchtſame Frau kroch demütig in einen Winkel und ſchlief ſanft. Als ſie am nächſten Morgen mitten unter Felsgeſtein erwachte, glaubte ſie geträumt zu haben, denn nirgends war da ein Gebäude zu ſehen. Froh und zufrieden, daß ihr in der ge⸗ fährlichen Gegend kein Leid widerfahren iſt, eilte ſie nach ihrem Dorf zurück. Da war alles ſo ſeltſam verändert. Die Häuſer waren neu und anders aufgebaut; die Leute, die ihr begeg⸗ neten, kannte ſie nicht, auch wurde ſie nicht von ihnen erkannt. Mit Mühe fand ſie endlich die Hütte, wo ſie ſonſt wohnte, und auch die war beſſer gebaut; nur dieſelbe Eiche beſchattete ſie noch, die einſt ihr Großvater dahin gepflanzt hatte. Aber als ſie in die Stube treten wollte. ward ſie von den unbekannten Bewohnern als Fremde von der Tür gewieſen. Weinend und klagend lief ſie im Dorf umher. Die Leute hielten ſie für wahnwitzig und führten ſie vor die Obrigkeit. wo ſie verhört und ihre Sache unterſucht wurde. Siehe, da fand ſich in den Gedenk- und Kirchenbüchern, daß grad vor hun⸗ dert Jahren an eben dieſem Tag eine Frau ihres Namens. die nach dem Forſt in die Bee⸗ ren gegangen war, nicht wieder heimgekommen und auch nicht mehr zu finden geweſen ſei Es war alſo deutlich erwieſen, daß ſie volle hun⸗ dert Jahre im Felſen geſchlafen hatte und die Zeit über nicht älter geworden war. Sie lebte nun den Reſt ihres Lebens ruhig und ſorglos und wurde dafür. daß ſie die Zauberei hatte er⸗ dulden müſſen, von der ganzen Gemeinde an⸗ ſtändig verpflegt. Brüder Grimm. —— ——— Tragikomiſches Entdeckerſchichſal, erzählt von J. Straßberger⸗Corenz Schlagen wir einmal den Band—b des Lexikons auf, um uns zu orientieren, was es wohl mit den Cladonien für eine Bewandtnis haben könnte, ſo müſſen wir feſtſtellen, daß es ſich hier um ſeltſame Zwitterweſen der Natur handelt, um eine ca. 280 verſchiedene Arten umfaſſende Gattung der Flechten. Nach dieſer Feſtſtellung könnten wir nun be⸗ ruhigt den aufſchlußſpendenden Band des weis⸗ heitsſchweren Nachſchlagewerkes beiſeite ſtellen, in dem wohltuenden Bewußtſein, wieder ein⸗ mal etwas für unſere Bildung getan zu haben. Gleichzeitig aber auch wiſſen, daß wir ohne dieſe Bereicherung nicht ſehr viel ärmer wären als jetzt. Ein ſolches Verhalten würde aber mit unſerer ſonſtigen Gewiſſenhaftigkeit keineswegs in Einklang zu bringen ſein und daher leſen wir weiter, weniger zwar, um unſeren Wiſſens⸗ durſt zu ſtillen, mehr von dem Willen getrieben, uns des Vorwurfes der Halbheit entziehen zu können. Die Flechten haben einen außerordentlich ho⸗ hen Stärkegehalt und werden daher zur Alko⸗ holgewinnung verwandt. Obwohl uns ein leichtes Schütteln bei dem Gedanken an Flech⸗ tenſchnaps überkommen könnte, muß doch einem jeden von der Natur beleckten Menſchen die Verbindung der Flechten zu einem geiſti⸗ gen Getränk angenehmer ſein als die Erinne⸗ rung an ihre Verwendung in höchſt kitſchigen, mit Glasperlen verzierten Totenkränzen. Zum Schluß verſetzt uns die Tatſache, daß die Flechten 15 000 verſchiedene Arten umfaſſen, einigermaßen in Erſtaunen. Nicht etwa, daß uns dieſe kaum glaubliche Vielgeſtaltigkeit einer einzigen Pflanzengattung überwältigen könnte; aber der Gedanke, daß es Gelehrte gibt, die einem gewiſſermaßen im Schlaf jede dieſer Arten und ihre Eigentümlichkeiten aufzählen können, läßt unſer eigenes ärmliches Wiſſen vor uns ſelbſt in einen bodenloſen Abgrund rutſchen. Beinahe aber wäre unſere Unwiſſenheit in Bezug auf die Cladonien noch größer, wenn nicht der Zufall, oder, falls man an einen ſol⸗ chen nicht glauben ſollte, die Tücke des Objektes, einem unſerer Gelehrten einen böſen Streich geſpielt hätte, der die hierüber nicht allzuſehr bekümmerte Menſchheit der fünfzehntauſend⸗ einſten Flechtenart beraubte. Und das kam ſo— In der geſegneten deutſchen Landſchaft der Steckrüben und guten Räucherſchinken ſaß einer unſerer bekannteſten Flechtenforſcher. Von den in Deutſchland vorkommenden 1200 Arten die⸗ ſer Renntierſpeiſe wußte er nicht nur Namen und Eigenart zu erzählen, ſondern eine ſtatt⸗ liche Anzahl war von ihm erſt entdeckt und näher beſtimmt worden. Jeden Stein, jeden Baum und jeden Grabennand in ſeiner engeren Heimat hatte er auf das Vorhandenſein von Flechten hin unterſucht und der berühmte Herr ſtand nicht nur bei den Bauern ſeiner Heimat in hohem Anſehen, ſondern weit über die Gren⸗ zen Deutſchlands hinaus beſaß er in der Ge⸗ lehrtenwelt den Ruf, wohl der bedeutendſte Kenner und Forſcher der Flechten ihrer Welt zu ſein. Eines Tages, wieder ſtand beſagter alter Herr weit draußen in der einſamen Heide vor den grau verwitterten Steinen eines Hünen⸗ grabes und betrachtete verzückt durch ein Ver⸗ VMEDPHISTO Von kliscbeth Maler-Mack Dle Nocht ist sternenlos und still, dos Dunkel höfef die verstummten Lleder, verlorne Schoften leben hin und wieder on kohlen Movern ein gespenstig Spiel. bie breiten Straßen enden tot und schmal. wo mag der Ruhelose Rohe finden? hm wird kein himmlisch Ffever sich entzünden; er wandert wegelos in lost und Gvol. ber Gott der Hölle hot ihn blind geschlogen; 30 mouß er unter toten Sternen gehn und schattenlos in schworzen Wäldern stehn in fernen und in fernsten Togen. größerungsglas ein in die Steinfugen einge⸗ klammertes, ſeltſames Gewächs. Die fünfzehn⸗ tauſendeinſte Flechtenart war entdeckt! Und noch dazu eine Art die endlich das langgeſuchte Bindeglied zwiſchen den Cladonien und ande⸗ ren Flechten darſtellte. Ungeahnte wiſſenſchaft⸗ liche Schlußfolgerungen eröffneten ſich dem be⸗ fragelten Schrittes nach Hauſe eilenden Ge⸗ lehrten. Wes das Herz voll iſt, geht der Mund über. In dieſem Fall allerdings die Feder. Denn noch am gleichen Tage wurde der aufhorchenden Gelehrtenwelt Kunde von dem bedeutſamen— alle bisher aufgeſtellten Flechten⸗Theorien über den Haufen werfenden Ereignis. Das mußte man ſich ſelbſt angeſehen haben, war die einhellige Meinung aller Fachgelehrten. Und es dauerte auch nicht lange. da bewegte ſich ein Zug ehrwürdiger, teils bärtiger Her⸗ ren aus aller Welt, durch das von letzter Abend⸗ ſonne geheimnisvoll umſpielte Kraut der ein⸗ ſamen Heide. Sogar ein ſchlitzäugiger Sohn des Himmels wandelte in dieſem Ehrfurcht einflößenden Zug, der von dem aufgeregt ein⸗ hertänzelnden glücklichen Entdecker angeführt wurde. Nach mühevoller, ſchweißtreibender Wande⸗ rung war man endlich angelangt. Ein paar Bauern hatten ſich zum Empfang der gelehrten Herren am Hünengrab bereits eingefunden. Erwartungsvoll ſcharte man ſich im Halbkreis um den vor Erregung zitternden Flechten⸗ doktor. Langſam, faſt feierlich anmutend, be⸗ wegte ſich dieſer auf die Steine zu. In der ausgeſtreckten Rechten das zum Beäugen der neuen Cladonienart gezückte Vergrößerungs⸗ glas. Doch was war mit dem Doktor?— Er ſank auf die Knie— die Vergrößerungslinſe vor das Auge geklemmt— ſuchte er aufgeregt die Fugen der Steine ab. Faſt ſchien ſich ſeine Naſe in die ſchmalen Spalten bohren zu wollen. Aber alles Suchen war vergebens— die Tla⸗ donien waren weg! Ein Schluchzer entfuhr dem tief enttäuſchten Entdecker und wehklagend hallte es über die Heide:„Weh' mir, gibt mir meine Cladonien wieder!“ Ein Bauer, der Beſitzer des Heideſtückes, wandte ſich begütigend dem Doktor zu,„Dun⸗ nerſlag, Doktor, wat is los?“ Aber dieſer fuhr hoch, faßte den erſchrockenen Frager an die Hemobruſt und ſchüttelte ihn hin und her. „Was habt Ihr mit meinen Cladonien ge⸗ macht?“ brüllte er ihn an. Nur mit Mühe konnte ſich der bereits ſtark mitgenommene Bauer aus der Umarmung des tobenden Dok⸗ tors befreien.„Ick weet nix vun de Clado⸗ nien“, ſtieß er, nach Atem ringend. ärgerlich hervor.„Wi hebbt man blos de Steen'n lütt beten afſchüert for de gelehrten Herrens. Ober Der Parfümkrieg/ Es fing damit an, daß die Plüſchmöbel des Dienſtmädchens Tiede Beerbom einen eigen⸗ tümlichen Geruch verbreiteten, der den Raum mit einer ſanften Aufdringlichkeit ausfüllte. Wie es denn röche, fragte die Hausfrau am Abendbrottiſch, und Tiede hatte ſchlicht und überzeugt geantwortet: roſa. Es ſoll nur nebenbei erwähnt werden, daß bei Tiſche darob eine langwierige Diskuſſion entſtand, ob etwas„roſa“ riechen könnte. Die Meinungen waren äußerſt geteilt. Tiede Beerbom hörte ſich dieſe Meinungen an, ohne zu begreifen, daß eine ſchlichte Aeuße⸗ rung von ihr ſolche Stürme entfeſſeln konnte. Aber ſie beſchloß, dafür etwas Praktiſches zu tun: gegen den raſanen Geruch ein Gegen⸗ parfüm zu kaufen. Sie ging nächſten Tages in einen Laden und kaufte. Es war kein ſonderlich vornehmes Par⸗ füm, das ſie da erſtand, aber es durfte billig . 5 e. Glelch kenn's losgohenl Vor gemüillcher Tolfohrt dat ſcheddrige Dübelstüg weer man ſo dull faſt wuſſen— ober'n richtig Potſchon Giftwoter— Salzſäure het dat Kram jo woll— dor ſin de Steen ſo rech ſchier un blank bi worn“. Langſam. einem Trauerzuge ähnlich, ſchlich nach dieſer erſchütternden Eröffnung eine Schar gramgebeugter Männer durch die braune Heide ihrer heimatlichen Behauſung zu. ſein, es ſollte ſchließlich nur den Roſa⸗Geruch vertreiben. Die Flaſche koſtete 25 Pfennige. Der roſane Geruch unterlag dem Parfüm und die ganze Sache wäre mitſamt der Dis⸗ kuſſion erledigt gemeſen, wenn ich nicht zu⸗ fällig durch Tiede Beerboms Zimmer gekom⸗ men wäre, um von da auf den Dachboden zu gelangen, wenn mir nicht zufällig da mein Vetter Peter eingefallen wäre, mit dem ich für einen Streich noch gewaltig abzurechnen hatte. Der Parfümgeruch in Tiede Beerboms Zim⸗ mer war es, der mich auf alles brachte. Ich ging zu Tiede Beerbom in die Küche und fragte, ob ſie wohl alles Parfüm ſchon auf⸗ gebraucht hätte. Nein, das hätte ſie nicht. Ob ich den Reſt wohl bekommen könnte. Ja, das könnte ich. Der roſane Geruch ſei ja weg. Tiede Beerbom wunderte ſich wohl etwas, Fot.: A. Tölle Fot.: A. Tölle So kam es, daß der wehklagenden Gelehrten⸗ welt die ſchon enddeckte fünfzehntauſendeinſte Flechtenart wieder verloren ging. Für alle die aber, die dieſe tieftraurige Ge⸗ ſchichte über die verlorengegangene Cladonie im Lexikon nachleſen wollen, ſei geſagt, daß ſich die geſchilderte Begebenheit erſt nach der letzten Neuerſcheinung des Werkes zugetragen hat. Von Chriſtian Bock aber ſie gab mir das Fläſchchen. Es war halb voll. Der Vetter Peter war unten in ſeinem Zim⸗ mer. Ich ging zu ihm und verwickelie ihn einem Bild gegenüber in eine ausgiebige Kunſtbe⸗ trachtung. Ich ſprach hochtrabende Kunſt⸗ vokabeln aus und tropfte ihm währenddes die halbe Flaſche Parfüm ſanft auf ſein Jackett. Und ging. Nun iſt es mit ſolchem Parfüm eine eigene Sache So ein parfümiertes Jackett kann man bei Windſtärke 7 auf den Balkon hängen. Der Wind weht, aber das Parfüm bleibt. Bleibt um ſo hartnäckiger, je billiger das Parfüm war. Ziemlich unnötig iſt es zu erzählen, welche Abenteuer der Vetter Peter mit ſeinem par⸗ fümierten Jackett in der beſſeren Geſellſchaft beſtanden hat. Ich weiß es, denn ich mußte es alles nachher am eigenen Leibe ſpüren. Der Vetter hat mich nie zur Rede geſtellt: Warſt du Kerl das mit dem Parfüm?— denn er wußte, daß ich es war. Er iſt ſtattdeſſen am nächſten Tag in eine Drogerie gegangen und hat ein Fläſchchen Parfüm verlangt. Sie ha⸗ ben ihm da pikfeine Eſſenzen unter die Naſe gehalten, aber er hat nur immer mit dem Kopf geſchüttelt: das wär es noch nicht, was er ſuchte. Schärfer ſollte es riechen! Sie haben ihn in der Drogerie ſo etwas merkwürdig an⸗ geguckt und haben gedacht: Aus welchem Neſt iſt der hier in die Stadt gekommen? Und ha⸗ ben ihm ſchließlich ein Parfüm gezeigt, das penetrant roch, weit ärger noch als Tiede Beer⸗ boms Fläſchchen. Das, ſagte er, wäre das rich⸗ tige, und hat es gekauft. Ich ſpürte es zuerſt, als ich eine Tante am Nachmittag beſuchte, die aus der Hamburger Gegend ſtammt. „Was's denn das fürn ſtinkigen Kram, wo du von riechſt?“ fragte ſie, als ich den Mantel auszog. „Ich?“ ſagte ich,„das weiß ich nicht—“ Aber ich wußte es ſofort. Das war Peter. „Da geh nu einer hin und ſpekulier' aufl“ ſagte die Tante, und ich wußte, daß dieſer merkwürdige hamburgiſche Satz das Verächt⸗ lichſte war, was ſie einem ſagen konnte. Ich war noch an dieſem Nachmittag in einem Kaffee verabredet. Ich hatte keine Zeit, erſt zu Hauſe ein anderes Jackett anzuziehen— ich ging ſo hin. Nun, einem Mädchen kann man ſchließlich erzählen, wie alles zuſammenhängt, aber etwas anderes kann man nicht: Aufſtehen und jedem Gaſt in der Nähe die ganze Ge⸗ ſchichte erzählen, das kann man nicht. Es bleibt einem nichts übrig, als ruhig zuzuſehen, wie ſte aufſtehen und ſich zwei Tiſche weiterſetzen. Der Ober reichte uns den Kaffee aus gemeſſener Entfernung und verachtete uns tief, ich ſah es. Wir haben ſtumm und verbiſſen dieſen Par⸗ fümkrieg weitergeführt, der Vetter und ich, aber auch ſo ein Krieg geht einmal zu Ende. Das war, als wir uns eines Abends beide auf dem Flur trafen: er auf dem Wege zu meinem Zim⸗ mer(und meinem Jackett), ich auf dem Wege zu ſeinem. Wir hatten beide etwas in der ge⸗ ſchloſſenen Fauſt: Fläſchchen mit den grauſam⸗ ſten Erfindungen der Parfümkunſt. Wir blieben beide ſtehen, als wir uns trafen. Der Parfümtrieg endete am grünen Tiſch ſo⸗ zuſagen: in der gemütlichen Kneipe„Zum blauen Dunſt“, die ein paar Häuſer weiter liegt. Aber die Friedensverhandlungen dauen⸗ ten inmerhin bis zum Morgengrauen. George Burſche. trieb gert Er liebte Freiheit. Man mi allen Sei Entgegen! ſeiner Fr mied ſie bis zu di Am Ab Kurhaus nächtlicher war, in d rions Ha⸗ einer mei mung bef nen Schle er mit ei Hotelbett. Ein gei kam dienf „Ich we trunken. „Bitte?“ „Entſetz — Part I. E Weiß: Hei Der badi der Partie Schließlich vorbereitete war nach ei reich. 1. o2—ce0, d7—d5 4. c4 Das ſog. einem ſchwi 6. LeI—f4, Schwarz Kas Spie zuwe(Avr 7. Dd1—0ba Dieſer De Widerlegun beginnender legt werder Partie 7. e2 jedoch in N Seg Tad—cs. Schwarz einem frühz 10. Stz—es 80 nach e⸗ wächung 22, b5—b4. flehrten⸗ deinſte rige Ge⸗ Fladonie daß ſich r letzten hat. var halb 'm Zim⸗ in einem Kunſtbe⸗ Kunſt⸗ ddes die Jackett. e eigene inn man en. Der Bleibt üm war. „ welche em par⸗ ſellſchaft h mußte ren. geſtellt: — denn eſſen am gen und Sie ha⸗ die Naſe em Kopf was er ie haben rdig an⸗ zem Neſt Und ha⸗ igt, das de Beer⸗ das rich⸗ ante am imburger ram, wo Mantel —“ Aber er' auf!“ 3 dieſer Verächt⸗ e. in einem t, erſt zu n— ich ann man tenhängt, Aufſtehen anze Ge⸗ Es bleibt hen, wie iterſetzen. emeſſener h ſah es. ſen Par⸗ ich, aber de. Das auf dem iem Zim⸗ 'm Wege i der ge⸗ grauſam⸗ i8 trafen. Tiſch ſo⸗ e„Zum r weiter in dauen⸗ Z e eee 5 enn — George war noch ſehr jung und ein netter Burſche. Er hatte nur einen Fehler, er über⸗ trieb gern. Im beſonderen in zwei Dingen: Er liebte ſtarke Ausdrücke und er liebte ſeine Freiheit. Man machte es ihm nicht leicht, kam ihm von allen Seiten entgegen, bot ihm Freundſchaft, Entgegenkommen und Geſelligkeit an und ſtellte ſeiner Freiheit immer neue Fallen. George ver⸗ mied ſie mit Anmut und Kraftausdrücken— bis zu dieſem Morgen. Am Abend vorher hatte er mit Marion im Kurhaus getanzt, dann waren ſie durch den nächtlichen Park gegangen, der voll Jasminduft war, in den ſich der Lavendelgeruch von Ma⸗ rions Haar miſchte, und George hatte ſich in einer merkwürdigen, ihm unbekannten Stim⸗ mung befunden, die ihn nachher noch lange kei⸗ nen Schlaf finden ließ. Am Morgen erwachte er mit einem lauten Hilfegeſchrei in ſeinem Hotelbett. Ein gerade in der Nähe befindlicher Page kam dienſteifrig hinzu. „Ich werde geliebt!“ ſtammelte George ſchlaf⸗ trunken. „Bitte?“ fragte der Page. „Entſetzlich!“ ſtöhnte George. „Wünſchen Sie einen Arzt?“ „Nein, die Rechnung, du Kaffer!“ ſchrie Ge⸗ orge, wütend über ſo viel Dienſteifrigkeit; in alles mußten ſich die Leute hineinmiſchen.„Und das Frühſtück ſoll man mir aufs Zimmer brin⸗ gen“, ſchrie er hinterher.„Und Fräulein Ma⸗ rion in Zimmer ſechsundſechzig ſoll man ſagen, daß wir nicht gemeinſam frühſtücken können.“ George ſank ſeufzend zurück. Nach einer Weile brachte der Zimmerkellner das Frühſtück und erklärte, man habe auf Zimmer ſechsundſechzig auftragsgemäß gemeldet, daß George krank ſei und nicht hinunterkomme. „Vielleicht fühle die Dame ſich verpflichtet, nach Ihnen zu ſehen,“ meinte der Kellner mit einem verſtändnisinnigen Grinſen.„Es wird Ihnen angenehm ſein, denn es iſt langweilig, krank zu ſein, ohne daß ſich jemand um einen kümmert.“ „Hol Sie der Teufel!“ meinte George grim⸗ mig.„Es wäre verflucht angenehm, wenn ſich mal ein paar Stunden lang niemand um mich kümmern würde.“ Der Kellner grinſte und verſchwand. George warf immer mit Kraftausdrücken um ſich, aber man konnte es ihm nicht übelnehmen, denn er tat es mit liebreizender Selbſtverſtändlichkeit 44 9. 5 Vnn Erkenntnis auf der Alm Er kennt ſein„Froſtſchutz⸗Mittel“: Eiskalter Korn zum Auftauen! Zeichnung Bob Hinderſin MN. y. 1. vu aaue Zeichnung von Will⸗Halle(Scherl⸗M) Frag nicht ſoviel, mein Kind— wenn du erſt ein Ochſe biſt, wirſt du alles begreifen!“ ich werde geliebt! Von Hans⸗Georg Brachvogel und meinte es gewöhnlich nicht ſehr ernſt. In dieſem Falle aber meinte er es ernſt. Er hatte Auftrag gegeben, Marion zu ſagen, er würde nicht zum gemeinſamen Frühſtück hin⸗ unterkommen, der Kellner hatte aus freien Stücken hinzugefügt, er ſei krank, nun würde Marion ſich tatſächlich zu einem Krankenbeſuch verpflichtet fühlen. Er hatte ihr aus dem Wege gehen wollen, und jetzt mußte er ſie erwarten. Zu dumm! Hoffentlich kam ſie bald. Aber ſie kam nicht. George frühſtückte, George las, George döſte, er ſah nach der Uhr, las, fluchte, ſah wieder nach der Uhr, es war herr⸗ liches Wetter, und er mußte den Kranken ſpie⸗ len. Mittags bekam er es ſatt und ſtand auf. Marion war nicht gekommen. Er ſchwankte zwi⸗ ſchen Erleichterung und Enttäuſchung. Er ging hinunter. Marion ſaß im Kreiſe ihrer Freunde. „Sie ſind doch krank, George“, begrüßte ſie ihn.„Sie dürfen nicht leichtſinnig ſein und zu früh aufſtehen. Sie müſſen im Bett bleiben.“ „Ich bin wieder geſund“, antwortete George. Er war empört; man wagte es, ihm zuzumuten, daß er noch länger in ſeinem Zimmer blieb. „Schade“, ſagte Marion.„Hätten wir das frü⸗ her gewußt, hätten wir Sie mitgenommen. Wir haben einen Wagen gemietet und fahren fort. Jetzt iſt kein Platz mehr.“ George ſah ſie fortfahren. Sie liebt mich nicht, dachte er erleichtert, ich habe mich geirrt, meine Freiheit bleibt unangetaſtet, ich kann in dieſem Hotel bleiben. Aber im Laufe des Nachmittags übermannte ihn das lähmende Gefühl, daß alle Freiheit nichts wert war, wenn man nichts mit ihr anzufangen wußte. Am Abend kam Marion zurück. George ſah aus einer Ecke der Hotelhalle zu, wie ſie tanzte und von einem Arm in den anderen glitt. Er ſah lange zu. Dann ging er zu ihr. „Warum umgeben Sie ſich den ganzen Tag mit einem ſolchen Schwarm von Leuten?“ fragte er. „Ich hatte Angſt“, antwortete Marion lachend. „Nach unſerem geſtrigen Spazlergang hatte ich Angſt, daß Sie mir ein Liebeserklärung machen. Und ich will mich noch nicht binden.“ George lächelte beluſtigt. „Marion“, ſagte er,„Sie ſind großartig. Ich hatte genau dieſelben Befürchtungen. Ich dachte, Sie lieben mich, und ich hatte Angſt, Ihre Liebe würde meine Freiheit beeinträchtigen. Es iſt ſehr ſchön, daß Sie mich nicht lieben.“ Er betrachtete ſie lange und aufmerkſam. Sie glitten langſam über die Tanzfläche, dann ſetzte die Muſik jäh aus. „Sie ſind eigentlich verdammt hübſch, Ma⸗ rion“, ſagte George nachdenklich. „Und Sie ſind eigentlich furchtbar nett, Ge⸗ orge.“ „Ich glaube, ich hätte gar nichts dagegen, wenn Sie mich ein wenig gern hätten, Ma⸗ rion.“ „Ein wenig tu ich's ja, George.“ George hatte einen plötzlichen Schwindelan⸗ fall. In ihm tobte ein Kampf zwiſchen Hirn und Herz, Grundſatz und Gefühl, und das Niederſchmetterndſte war die Feſtſtellung, daß er nicht nur, wie er am Morgen angenommen hatte, geliebt wurde, ſondern, daß er ſelbſt liebte. Der Schwindelanfall dauerte nur Bruchteile von Sekunden, dann waren Grund⸗ ſätze und Befürchtungen in die Flucht geſchla⸗ gen. „Wir wollen hinausgehen“, ſchlug George vor. Sie gingen hinaus. Es war ſchon dunkel, der Park war voll Jasminduft, und ſie waren ganz allein. Auch ein Dorſchuß! Ein bekannter Schauſpieler gaſtierte in den Anfängen ſeiner Laufbahn einmal in dem Theater einer kleinen Stadt. Man gab ein rührſeliges Volksſtück, in dem der Schauſpieler die Rolle eines Selbſtmörders ſpielte. Er ſollte ſich mit einem Revolver erſchießen. Doch da der einzige vorhandene Revolver nicht funk⸗ tionierte, wurde vereinbart, daß der Regiſſeur hinter den Kuliſſen im geeigneten Augenblick einen Schuß markieren ſollte. Die Szene kam. Doch ehe der Held des Schauſpiels dazu kam, den Revolver aus der Taſche zu ziehen, krachte ſchon der verabredete Schuß. Peinliche Stille. „Ha, ein Vorſchuß“, rief der Mime geiſtes⸗ gegenwärtig.„Den kann man immer gebrau⸗ chen.“ Das Publikum lachte, und die Situation war gerettet. K. H. Fiir iiüdilige Nüssehnucker Einfügrätſel a— a— a2— a— a— a— a— d— e— e — g— 3g— i— K— KkK— I1— I1— m— n— n— p— r— r— r— r— s— 5s— t — t— t— u Die Buchſtaben ſind ſo in die Felder einzu⸗ ſetzen, daß ſich ſenkrecht folgende Wörter er⸗ geben: 1. Teil des Bühnenwerks, 2. Einſchnitt, 3. türk. Befehlshaber, 4. milit. Rang, 5. Körper⸗ teil, 6. ital. Stadt, 7. Verkehrsmittel. Bei richtiger Löſung nennt die mittlere Waag⸗ rechte eine Seeſchlacht des Weltkrieges. Willkommen Sudetenland! Mit„I“ am Schluß wird er zu Feſten auserleſen, Mit„t“ am Schluß wird ſie der Erde anvertraut, Mit„“am Schluß— iſt's immer deutſch geweſen. Mit„z“ am Schluß— wird Hopfen dort gebaut. Den Sonnengott und ein Format Geſchwind zuſamm'ngefüget,— Schon hat man eine ſchöne Stadt, Die in der Neumark lieget. Auflöſungen Löſung des Einfügrätſels 1. Ute, 2. Stein, 3. Arndt, 4. Nobel, 5. Hel. Waagerechte: Gutenberg. Auflöſung des Silbenrätſels 1. Menſur, 2. Anden, 3. Niederlande, 4. Kali, 5. Anna, 6. Nanſen, 7. Neiſſe, 8. Unele, 9. Rahe, 10. Satire, 11. Niere, 12. Irrer, 13. Einer, 14. Deidesheim, 15. Rieſengebirge, 16. Indien, 17. Gera, 18. Brigade, 19. Engerling, 20. Hie⸗ ronymus, 21. Agnes.— Man kann uns niedria behandeln, nicht erniedrigen! Auflöſung des Buchſtabenrätſels 1. Heidelberg, 2, Hildesheim, 3. Magdeburg, 4. Regensburg, 5. Karlsruhe, 6. Königsberg. Sonntag, 15. Januar Partien aus dem Karlsruher Turnier I. Ein problemartiges Turmopfer Weiß: Heinrich Schwarz: Huſſong Der badiſche Meiſter mußte ſeh im erſten Teil der Partie auf der Damenſeite verteidigen. Schließlich kam der Kampf zum Stehen und der vorbereitete Angriff gegen die ſchwarze Rochade 105 nach einem einleitenden Turmopfer erfolg⸗ reich. 1.—e4, Sg8—f6 2. Sbl—g, c7—06 3. d2—d4. d7—d5 4. c4 K d5, eõcd5 5. Sg1—13, Sbs—c6. „Das ſog. ſlawiſche Vierſpringerſpiel, das zu einem ſchwierigen Stellungskrieg führt. 6. LeI—f4, Les—fs. Schwarz behält die Symmetrie bei, Die leiche Spielweiſe kam in einer Partie Aljechin⸗ zuwe(Avroturnier 1938) vor. 7. Dd1—bz. Dieſer Damenausfall, der geradezu als Widerlegung galt, muß wohl wegen des bald beginnenden ſchwarzen Gegenſpiels ad acta ge⸗ legt werden. Aljechin zog in der erwähnten Partie 7. e2—es, wonach Euwe 47—as probierte, jedoch in Nachteil geriet. 7...„ Scö—a5 8. Db3—a4—- Lf5—d7 9. Da4—?. dieſe ie arz gelang eſer Behandlung zu einem frühzeitigen Druck auf der Damenſeite. 10. Sta—eß, e7—e6 11. 12—13(um keinen Sprin⸗ er nach e4 zu laſſen) b7—b5(erzwingt eine Echmächung des angegriffenen Flügels) 12. a2— 22, b5—b4. 1 Am Schachbreiil Offizielle Mitteilungen des Badischen Schachverbandes im GSB. Bezirk Mannheim LLerlr⸗ 111. +i1 W. E A — — — S — 2 9 Naheliegender war nun So4 mit der Abſicht as nebſt bs— b4. Dies würde Weiß zwingen, ſein Zentrum empfindlich zu ſchwächen, nämlich— auf Sc4—es Sh5! Le4: St4: ei4: lan der Schlie⸗ ßung der c⸗Linie hat Weiß Intereſſe) doe4; Weiß könnte jedoch mit 44—45 Angriff erhalten. Es wäre alſo nicht klar, daß Schwarz in Vor⸗ teil käme. Das richtige Verfahren für Schwarz beſteht in 12..., Shöl(ſtatt des geſchehenen b⸗ oder des vorhin— Sc4) 13. Lg3, Se4! Die o⸗Linie bleibt geöffnet, Weiß hat Entwick⸗ lungsſchwierigkeiten. 13. a3 b4. LfS h 14 eꝛ- e Nun droht Lao, was Schw. zwar verhindern lann, die offene a⸗Linie jedoch ermöglicht dem Weißen aktive Verteidigung, welche Heinrich geſchickt zur Geltung bringt. 14...., Dds-- h6 15. Se5—d3! Ein ſehr ſtarker Zug, der den ſchwarzen Druck erheblich abſchwächt. Schwarz hätte nun den Läufer nach e7 zurückziehen ſollen, will aber auf die doppelte Feſſeluna des Springers nicht verzichten. .—0 16. Sdà*b4, Ddõ Cb4 17. K31—2. Der weiße Plan iſt gegeben: Vorbereitung des Gegenſtoßes auf die ſchwarze Rochade Wi⸗ derſtand auf der Damenſeite. wobei der Tat auf der offenen Linie bleiben ſoll, was die Ope⸗ rationen des Gegners behindert. 17...., Tes—c6 18. Lf1— da, Ti8—08 19. g2—34. 27—g6. Schwarz hatte die Wahl zwiſchen hö oder 30 (um zs nebſt 1h7+ zu begegnen) und entſchließt ſich mit Recht zu letzterem. 20. h2—h4, Teo—b6 21. Ta1—a21 Sa5—e47 Den ſtarken Springer durfte er nicht dem Tauſche ausſetzen. Richtig war das übrigens vorher von Schwarz erwogene(b5. Wenn dann z. B. h5ö ſo.ds:, Ddz: Sc4. hgß: fgö:, und Schw. branucht Ta7: nicht zu fürchten wegen Sbe: Weiß würde ſich vielmehr mit Sa4 Dba in Ver⸗ teidiguna befinden. 22. Lds e4, Tesxc4 23. h4—h5(nicht Ta7: wegen Db2) a7— aß. Schwarz unterſchätzt den Anariff. Er ſollte mit hes die Könieſteſluna feſtigen, er hätte den beſſeren Rückzug des Fyringers nach d7 gehabt, von wo aus es kontrolliert wird. 24. h5 g6. f7* g6 Beſſer als heß. denn die h⸗Linie märe dann dem Geaner vollſtändig üherloſſen. Weiß führt nun den Angriff mit hemundernswerter Eneraie und Eleganz. 25. Lf4—e5, Sföes 26. Kf2—g3. Vorbereituna zu einer vernichtenden Doppel⸗ drohung. Schw. muß auf jeden Fall etwas aegen Y52 tun. 26. ,„ Ld7—eh(etwas beſſer, aber auch nicht negen das ſzolgeyde Turmopfer ansreichend, war Tp7, was verſchiedene läuferabzüge erlaubte). 77. Thich7II 7 8 9 d e f 2* ,. A4„ 4 4 7. EImA Ha 5 2 3 Nicht nur von hervorragender Schönheit, ſon⸗ dern überhaupt die einzige Möglichkeit zu ent⸗ ſcheiden, denn die Aufſtellung—b7 würde alles decken. So wirkſam dann die ſchwarzen Figuren für den weiteren Angriff ſtünden, ſo unbehilf⸗ lich ſind ſie nun gegen den weißen Einbruch poſtiert! 27., Kgsch7 28. Ta2—a1! Weiß hat Zeit, um ſeine Reſerve ins Spiel zu bringen. hybe wäre nun dem Weißen will⸗ kommen, denn danach geſchähe Tu1+ Kss, Og6- Kis, Des; mit undeckbarem Matt. Schwarz kann jetzt nicht die Opferbarriere bis, TIII Dhs er⸗ richten, denn es folgt wiederum ein Matt, dies⸗ mal mittels Tno-- Khö:, Dn2 Kg5, Dh4. 28...., Ses—g7(um den weißen Turm wenig⸗ ſtens von hs der Einbruch der Dame auf 26 war ohnehin nicht mehr zu um⸗ ehen). 29. Tal—hI+ Kh7—38 30, Do2 c g6. Th6—b/ auch nach Dis geht die Partie verloren. Weiß ſpielt Dh7 Kf7, The) 31,DS6—h7+ Kz8—18 32. Dhr —8s— Kts—e7(mit höchſtem Tempo ſucht ſich der kurzſchrittige König dem Verhängnis zu ent⸗ ziehen). 33. Dus xIKe7-—ds 34. Le5—16-ET7—e1 S S — „Sie werden ſeekrank werden“, meinte mein Freund und alter Kriegskamerad, als wir am Chacarita⸗Bahnhof ſtanden; er machte ſein be⸗ kanntes, etwas ſpöttiſch⸗überlegenes Geſicht und blinzelte aufreizend. „Seekrank?“ frug ich dagegen, noch ganz be⸗ nommen von der ſchier endloſen Zottelei aus dem Zentrum der Stadt und all ihrem lärmen⸗ den Getriebe. Ich habe wohl in dieſem Augen⸗ blick einen wenig verſtändnisvollen Eindruck auf meinen Mentor gemacht, jedenfalls lachte er und ſtreckte ſeine Hand mit einladender Gebärde gegen den Zug hin aus:„Steigen Sie nur erſt ein! Sie kommen ſchon auf den Geſchmack. Und daß Sie ein Narr ſind, ausgerechnet in dieſe dunkle und wilde Ecke zu gehen, habe ich Ihnen ſchon wiederholt verſichert!“ meinte er noch zum Abſchluß und ſah mich faſt mitleidig an.„Seien Sie freundlich, Sydor! Auch Narren ſchöpfen zuweilen aus dem Born der Weisheit. Und außerdem...“„Außerdem geht es ſchon los, das Schickſal nimmt ſeinen Lauf! Fahren Sie, wie Sie wollen, mit Gott oder mit dem Teu⸗ fel!“ ſchrie er noch.„Adios!“„Adios!“ Wir fuhren.„Hals⸗ und Beinbruch!“ ſchrie er nach guter alter Sitte und hatte plötzlich Augen, als fähe er mich zum letztenmal in ſeinem Leben. Aber Spott oder Mitleid, was ſoll mir das viel helfen? Wir fuhren immerzu. Und fahren noch jetzt, da ich an all das denke. Ueber dreißig Stunden ſind wir nun unter⸗ wegs. Und daß ich noch nicht ſeekrank geworden bin, iſt wahrhaftig nicht dieſem Zug, ſondern meinen vorzüglichen Magennerven zuzuſchrei⸗ ben. Ich ſtrecke die Beine weg, vorſichtig, damit ich dem fetten Fleiſchkloß, der mir gegenüber auf der Holzbank döſt, nicht vor die Knochen trete. Nur zweimal in der Woche wird dieſe Strecke befahren. Da hieß es fix und rührig und un⸗ bekümmert ſein um fremde Ellenbogen, wollte man nicht nutzloſe Zeit und Geld verpraſſen in den Kaſchemmen und Bars des internationalen Hafenviertels, wo die bemalten, kleinen Mäd⸗ chen auf den Emporen ſitzen, in ſchillernden, grellfarbigen Gewändern, und Nacht für Nacht ſo tun, als ob ſie Geige ſpielten, oder mit quäkenden Stimmen lockere Lieder ſingen. Doch wenn ſie dem Matroſen eine Blume ſchenken, dann wollen ſie einen Schnaps. Alle meine Gelenke ſind ſteif von dieſem Hocken. Könnte man ſich nur legen, ausſtrecken und ruhen! Aber der Wagen iſt voll wie eine Heringstonne, und der Fette gegenüber ſchwitzt Zwiebeln und Knoblauch aus durch Rippen und durch Poren, daß ſein Duft wie ein Schwall um meine Naſe weht. Frei und groß und von berückender Kraft iſt immer noch die Pampa. Das einzige, was ſtört, wenn man in dieſe wehenden Unendlichkeiten blickt, ſind Telegrafenſtangen und hie und da ſo ein Draht, der eine Grenze zwiſchen den rieſigen Beſitzen bildet und als ein geſtrafftes, flirren⸗ des Geflecht in den Horizont verläuft. Unmit⸗ telbar nach der Hauptſtadt beginnt dieſe ſtille Weite. Verſunken ſind die hochgetürmten Wände, ſonnenheißen Plätze, die lärmerfüllten Straßen, all das toſende und tobende Gewimmel. Da noch ein kleiner Garten, dort noch ein einſames und wie verlorenes Haus, und durch die un⸗ begrenzte Ebene voll Sehnſucht und voll Traum rattert und rüttelt, ſpringt und ſchaukelt der Zug. Am Himmel hebt ſich der Abend. Am Him⸗ mel hebt ſich die Nacht. Die Pampa iſt um uns gleich wogendes Gewäſſer. Waſſer weckte uns auf mit Gluckſen und Geplätſcher inmitten der Dunkelheit. Auf der mächtigen Fähre von Ibicuy ſetzen wir über den Parana. In drei Teilen ſteht der Zug auf dieſer beweglichen Brücke. Mondlicht flutet auf alles, auf uns und den Silberſtrom und ſeine beſchatteten Ufer Wie wuchtendes Gemäuer reckt ſich dahinter ein Wald. Wohl über eine Stunde ziehen wir die aufwallende Furche. Die Nacht iſt kalt und klar. eine richtige Winternacht unter argentiniſchem Himmel. Ein tiefes, letztes Atemholen noch, die Argentiniſcher Zug/ ——— 44 Hartmann will, irgendwohin in die Ferne und in die Ver⸗ ſchollenheit, wo jemand auf ihn wartet. Seine kleinen Aeuglein ſind faſt verſteckt in dem runden Geſicht. Ich werde endlich ganz wach aus einem Dämmerzuſtand. Noch einige Deutſche ſitzen drüben bei den Sachſen. Ein alter Major, der viele Jahre ſchon in Paraguay ſein neues Le⸗ ben aufbaut. Nun geht er wieder zurück in den rauſchenden Wald. Lange haben wir uns unter⸗ halten. Ein Bankkrach in Buenos⸗Aires, und ſeine geſamten Erſparniſſe waren wie durch Gaukelei verſchwunden. Er fängt von vorne an und gibt mir ſeine Anſchrift.„Haben Sie ein⸗ Sklhölzer werden gewachsl Lungen vollgepumpt. Und dann zurück in den Keſſel dünſtenden Menſchenfleiſches. Wie mit Keulen ſchlägt uns der Brodem entgegen. We⸗ nige dürftige Lampen verbreiten ein unſtetes Licht, durch das der Tabaksqualm in geballten Schwaden ſchwebt. Die Hingeworfenen ſchnar⸗ chen im überhitzten Wagen. Die Müdigkeit liegt jäh wie heißes Blei auf jedem, kaum, daß man eine Bank unter ſeinem Körper ſpürt, in ſeiner Ecke kauert. Und das Rollen und Rattern und Rütteln zerfließt in Bewußtloſigkeit, in Schwärze, Gerüche und Dampf. „Na!— Gut geſchlafen, Landsmann?“ fragt mich lächelnd der Sachſe, der nach Apoſteles (Scherl-Bllderdienst-Autoflex mal Luſt— Sie ſind mir immer willkommen!“ Ein Händedruck; er hat es ſich auch bei einer Einladung abgewöhnt, viele Worte zu machen. Noch immer ſchnauben wir durch Entre Rios zwiſchen Parana und Uruguay. Noch immer iſt der Kamp zur Rechten und zur Linken. Selten ein Baum, nur büſcheliges Steppengras; dar⸗ über zieht der Wind. Dann wieder eine Station, an der Apfelſinen und runde Fladenkuchen feil⸗ geboten werden. Der Paraguayer warnt mich eindringlich, murmelt von Leprakranken, der Teig ſei nie recht geheuer, und überhaupt, es ſei hier ein ſeltſames Land. Und doch ſchmeckt der Kuchen vortrefflich bis zum allerletzten Bröſel; es wirb ſchon kelne Lepra in ſeinen Roſtnen ſein; und wer ſolchen Hunger hat, der ißt nicht nur die Roſinen, Orangen und Tomaten werden gegen den Durſt geradezu pfundweiſe vertilgt. Rur langſam wird es kühler. Durch die offenen Fenſter bläſt abendlicher Luftzug; aber in den Ecken niſtet noch immer die Schwüle. Und einige dunkle Mädchen ſind bei uns zuge⸗ ſtiegen. Sie tragen Seide, bunt und kniſternd, ſchreiten blicklos, mit geſenktem Scheitel, nach dem Frauenabteil. Für Sekunden waren alle Geſpräche in ein plötzliches Schweigen ver⸗ ſunken. Die Soldaten trinken Maté. Sie haben heißes Waſſer auf einem blackenden Spirituskocher be⸗ reitet und ſitzen andächtig, faſt feierlich beim Schlürfen. Ich werde ebenfalls in dieſe Runde gebeten und trinke natürlich mit; Ablehnen wäre eine ſchwere Beleidigung geweſen. Das Natio⸗ nalgetränk ſchmeckt nicht einmal ſo bitter, wie mir erzählt worden war, es iſt mit Honig ge⸗ ſüßt: und zudem: man iſt ein Gringo, der wie ein Kind nun endlich begreifen lernen muß, daß ſo etwas wie ein europäiſcher Begriff von Hy⸗ giene hier ganz unbegreiflich iſt. Eine merkwürdige Unruhe macht ſich immer mehr ringsum bemerkbar. Faſt alle dieſe hemd⸗ ärmeligen Geſtalten haben ihren alten Platz verlaſſen und ſitzen irgendwo im Wechſel auf fremden Decken und bei neuen Bekannten. Die Leichtigkeit der Raſſe tauſcht Worte und Geſten aus, ſchließt Freundſchaft und Beziehung. Wie durch eine Zauberei befinde ich mich auf einmal mitten zwiſchen den Gauchos. Sie haben hell⸗ ſchaftige Stiefel oder weite, ſchlappende Hoſen an, die großen Räderſporen klirren bei jeder Bewegung, in der Faya oder im Ledergurt ſtecken ſchwere Revolver. Sie bringen Bündel zum Vorſchein, mit Dörrfleiſch, Wurſt und Käſe, ihre halbmeterlangen Meſſer, ſcharf wie Raſier⸗ klingen, blitzen beängſtigend vor ihren Naſen, während ſie die Wurſt mit den weißen Zähnen halten. Sie vergeſſen auch nicht den Schnaps, der ſo notwendig iſt zu all dem vielen Speck, den berüchtigten Cane; er duftet, brennt durch die Kehle bis in den Magen hinunter; denn auch hier bin ich eingeladen und lange tüchtig zu. Einmal, weil ich Hunger habe, wie man mit leeren Taſchen nur Hunger haben kann, zum anderen, weil eine Rauferei mit dieſen tollen Burſchen nicht unbedingt erſtrebenswert iſt. Mit hölzernen Schnitzgeſichtern hocken zwei Indianer, ununterbrochen rauchend, wie Götzen ſich gegenüber. Von Zeit zu Zeit wandert die Flaſche, ſtill von einem zum andern; wortloſes Uebereinkommen eines untergehenden Volkes. Auf der faſt ſchwarzen Bronze ihrer Faltenſtir⸗ nen blüht letztes Tageslicht. Mit rotſchäumenden Gewalten ſinkt die Sonne am fernen Rand der beloderten Pampa hin⸗ weg. Zwei Strauße eilen in lächerlicher Art durch das verlöſchende Blau. Dann iſt es Nacht und wieder brennen die Funzeln. Ruhiger und leerer iſt es nun geworden. Bei irgendeinem Kampneſt ſind die Soldaten aus⸗ geſtiegen. Ueber die Bänke, auf dem unkennt⸗ lichen Boden, zwiſchen all dem Abfall von bald ſechsunddreißig Stunden lümmeln und räkeln ſich die zuſammengeſtauchten Menſchen. Der Gaucho, Don Fernando, ſpielt mit ſeiner Gitarre, leiſe, leiſe und mit verhaltender Süße. Er ſpielt für ſich ſeine Lieder von Correntiner Nacht und Correntiner Liebe. Oft ſchaut er mit ſinnenden Augen hinaus in die ſchwarze Steppe, wo ſeine Pferde ſind und ſeine Rinder, ſein Sporenreißen und ſein Peitſchenſchwung. Es poltert und dröhnt der Zug, ſchaukelnd, ſchleu⸗ dernd, gehetzt durch ſeine melodiſchen Weiſen. Und morgen früh um 5 Uhr ſind wir in Po⸗ ſadas— wenn keine Verſpätung eintritt. (die Getreuen eilen opfermutig herbei, denn Kes würde Tnsgt zulaſſen 35. Thi—h7! Aufgegeben! Bogoljubow— Eliskaſes! Die erſte Partie des Wettkampfes Der Kampf der beiden führenden deutſchen Spieler hat am 4. Januar in Berlin begonnen. Vorausſagen ſind nicht leicht zu machen, denn für beide ſprechen verſchiedene Qualitäten, beide haben aber auch— mit großem Maßſtab ge⸗ meſſen— einige Schwächen, die im Verlaufe der 22 zu tätigenden Partien irgendwie bemerkbar werden können. Weiß: Eliskaſes(Innsbruck) Schwarz: Bogoljubow(Triberg) 1. d2—d4, Sg8—f6 2. c2—c4, e7—e6 3. Sbl—cs, LiS—b4. Die Neu⸗Indiſche Verteidigung zählt immer noch zu den beliebteſten Eröffnungsſyſtemen. Der Kampf um die zentralen Felder wird nicht weniger heftig als in anderen Partieanlagen geführt. 4. Ddi—ez2,(einer der zahlreichen Erwiderun⸗ gen auf den indiſchen Feſſelzug) o7—05. Eine ältere Verteidigung welche Bogoljubow, offenbar angeregt durch eine Entdeckung Euwes (in dem Standardwerk„Eröffnungen“) hier mit Erfolg verſucht. 5. d4 ccb, Sbs—c6 6. Sg1—13, Lbâ cc5 7. LelI—25, Scö—d4(Euwes Entdeckung, der Königsſpringer des Weißen ſoll entfernt werden) 8. Sis d4, Los cdâ 9. e2—es,(wegen dieſes Tempogewinns hat man offenbar früher nichts von dem Tauſch⸗ manöver wiſſen wollen) Das—a5! 10. es dã, Da5“ 25(wenn Weiß keinen Doppelbauer haben wollte, mußte er eben in den weiteren Tauſch, der Schwarz entlaſtet, willigen) 11. 82—23,—0 12. 12—14,(die ſchwarze Dame ſteht nicht beſon⸗ ders, vielleich“ ein dauernder Nachteil? der Bauernzug erweiſt ſich jedoch bald als hinder⸗ lich für Weiß) Dzs—n6(der Dame iſt jetzt bei dem reduzierten Material nicht beizukommen) 13. Lfi—e2, d7—4d6. Ein unſcheinbarer Zug und doch, er trifft den Nagel auf den Kopf. Weiß muß nun den Durch⸗ bruchsverſuch es—es beachten. 14. De2—dz, LeS—d7 15. Le2—f3, Ld7—c6 Feines Stellungsſpiel des berühmten Mei⸗ ſters. Es geht nach dem unvermeidbaren Läufer⸗ tauſch um die weißfarbigen Felder, der Siö wird dadurch aktiver! 16. Lis cc, b7 Kc 17.—0, d6—d5! 18. c4 K d5, (offenbar unterläßt Eliskaſes e4—e, weil er ſich Linien zum Gegenſpiel auf der Damenſeite ver⸗ ſchaffen will) c6 cd5 19. Tal—el, T18—d8 Wiederum ein ſtarker Zug. Se4 ſoll damit möglich gemacht werden, dann nach deſſen Ab⸗ tauſch würde der d4-Bauer ſchwach werden. 20. Tei—e2, Dh6—36!(Prachtvoll! Alles wird dem einen Ziel unterordnet.) 21. 1f1—41, Tas —cs 22. Td1—0l. Schwarz hat es nach dieſem Zuge ſchwer. Weiß droht— ein typiſches und empfehlens⸗ wertes Manöver— durch Turmtauſch, womög⸗ lich in doppelter Ausfertigung, das Spiel wei⸗ ter abzubauen. 22..., Tes—b8! 23. Scz—dl, h7—h5 lein An⸗ griffsverſuch mit Fene Mitteln, jedoch ernſt weil die weißen Bauern gelockert ind). 24. Sd1—12, Kgs—h7(dem drohenden Angriff — es ſoll offenbar Ots nebſt 25, ja ſelbſt Tus fol⸗ gen— beugt Eliskaſes mit den folgenden Zü⸗ en vor): 25. Tc2—e7, h5—h4 26. Dd2—d3,(Bogol⸗ kommt dem Gegenſpiel zuvor, ehe es ſich recht entwickeln kann, beſſer hätte Weiß wohl Te7 unterlaſſen und bs gezogen) Tbscbꝛ 27. Dda* g6 Kh7 g6 28. Te7 Xa7, Tb2—d2 29. Tei— c7, TdS—f8 30. a2—44. (Siehe Diagramm 3) 30...., Stö—e4! Mit dieſem genau berechneten Ausfall gelingt es Bogoljubow in entzückender Darſtellung des Kräfteſpiels der Stellung den Vorteil klarzu⸗ ſtellen. 3. 14—18-+ h. a. bhe. d 3 — ——— — 2 ge, 2 . Ze, — ,—— ——— oee .,, e. Spielt Weiß vulgär Se4: ſo wird ſich der freie-Bauer ſofort unangenehm bemerkbar machen, einen weißen Turm zurückzwingen, wo⸗ nach Schwarz es iſt, der die zweite Reihe— aber mit größerer Wirkung— belegt! Der ge⸗ ſchehene Zug bedeutet ein mehrfaches Bauern⸗ opfer, mit dem Eliskaſes den Tao zu wenden gedenkt. 31...., esKt5 32. Sfz—n3, h4 c 23 33. hꝛ Xa5. Se4&Kg3 34. a4—as. „Die ſchwarzen Bauern ſind geſtoppt, man könnte alſo meinen, daß die Zeit des a⸗Bauern gekommen iſt. 34...., Kg6—h5!1 Der König iſt im Endſpiel eine ſtarke Figur. 35. a5—a6, Ti8—es 36. Tc7—e7, Tes Xxe7 37. Ta7 X e7, Kh5—g4. Nachdem der erzwungene Turmtauſch die Ex⸗ panſionskraft des-Bauern vermindert hat(es kann ja notfalls einfach Ta2 erfolgen) eht der ſcheident Angriff weiter. Der König iſt die ent⸗ ſcheidende Figur! 38. Sh3—f2EKZ4—13. Der Springer iſt kein Verteidiger, weil er keine Linien, ſondern Punkte beherrſcht, das macht ſich gerade im Nahkampf mit dem König bemerkbar, was ja den Erfinder des Schachſpiels irrtümlich glauben machte, der König ſei durchſchnitt⸗ lich dem Springerüberlegen. 39. Te7—e7,(auch dieſe witzige Deckung des Springers— Ti2:7 Te3 + Kez, Tc2— vermag das Geſchick nicht zu beſchwören). Sg3—e2 40. Kgi—fi, Td2—a2 41. Sf2—d3, Se2—g3— 42. Kf1— el, Taꝛ Ta6 43. Tœ7 f7, Ki3—e3 44. Sd3—f2, g7—85 45. aufgegeben. Eine von Bogoljubow mit köſtlicher Friſche Km Partie, die eröffnungstheoretiſche Be⸗ eutung beſitzt. Löſungen Eine harte Weihnachtsnuß. E. Brunner. (Weiß: Kkez, De2, Tas, hö, Bbà, es; Schwarz: Khs, Tzs, Lb2, h7, Bbö, g7) ak in drei. 1. ke2—111 Bei ſonſt beiderſeits gebundenen Kräften entbrennt nun ein Ringen zwiſchen der Dame und dem Läufer, der vergeblich ihren Krallen zu entrinnen ſucht. 1.... Lal(der Läufer darf von der Diagonale nicht weg, z. B. Las?7 ſo Dg6 ghö:, Df6 matt) 2. Daz oder 1..., Los 2. Dœ2; 1..., Ld4, 2. Dd5, 1..., Leß 2. Dd5; 1...., LI6 2. Dgö. Der weiße König darf im erſten Zuge nicht nach di, was wie eine Nebenlöſung ausſieht, denn die Parade 1..., Lf6 2. Dg6, Tds-! be⸗ lehrt einem eines anderen. * Aus der Praxis.(Weiß: Kal, Da2, Tas, hi, Lo2, Shö, Bh2; Schwarz: Khs, Db7, Tis, es, Lh5, Stö, Be7, g7). Weiß gewinnt durch eine witzige Aus⸗ nutzung der Idee des„Erſtickten Matts“: 1. Daz —38- Sg8:(Tas:7 ſo St7 35) 2. Sf7-1 TI7: 3. Tn5- Sh6 4. Tes matt. Briefkaſten Anfrage in nächſter Schachecke. noopischiittleltot: Ot. Wilnelm Kattetmann; vorantwotillich föt Gestoltung und Gosominhalt det Belloge„Deutsches leben“: Helmmt 5s hulz; belde In Mannnelm.— A Verlag u. E banner“ At Trägerlohn eld. Ausg ohn; durch Iſt die Zeit Sonnta 95 e1 kin im Sin Das Sck engliſchen laut: „In den zwiſchen d mierminiſt der Länder gefunden Fragen un rien einer Beſprechun tragen und und au tauſch g Abſicht vo ſchen den hungen im vom 16. A) Ferner Pakt vorg möglichſt Bei den Wille Ital eine Polit Shamb